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Full text of "Neue Zeitschrift fuer Musik 1847 Jg14 Bd27"

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9t e b t g i t t von 



J x a n } & x t n * t i 
unitt Mixtt>tttun$ tum ÄUinftlcru im* & tinftfrem^cn. 



5? c grünte t tun 

Robert ö clj u m a n n. 



hieben itnb jttxm jiftft« gfonft* 

(g u l i biS S e c e m b e r 1847.) 



SKtt Beiträgen 



d c n 




bei Stöbert $ r i e f e. 



ll(«f 




titfStift füt 



90erantti>orrrfdjer Btebactmr: 
®U6enunbjroanaigfter 33anb. 



M 1. 




©erleget: 

fftobert Sttefe in £etp)%* 
2>en L 3u!i 18«, 



©on blefer 3fi*f$- (rfd^unen toöcftenfli^ 
3 Hummern von 1 über l 1 /» 2Bcgcn. 



¥«l* M ©ante* von 52 Mm. 2 Vi Wir, 
^nferttcn^eonEfren bie $ctft|e ile 2 *Rgt, 



Abonnement nehmen atre^ofiamtet, 39u$*, 
SÄuflf j unb jEuiiiUjatifa Lungen an. 



gu* 9ro^ric6t. — CJGit Sraum in Ux ÜEGrilhtatit Dp« Bern JJerfe. $tUet. — SBIitft auf GS iaMmu fit auftaut f. — Äcitifäte Xnjeia**, 
— SnteUigfitjblatt; 



-- -— ■ ^ '^- . l_',=i^_ .7 



HlBfc i'n —A*r»*«Li " ■ * ■ »~ l j f »»f -~-i= — i '. _ ■' - 



3»t »ö*ri*t* 



©ir Söafyf neun Settern feei Bf ginn brä flc&enunbänjanjfgfteti Sanbeä toer 3'Üförift gfeit unet Siet* 
nn'faffiing, int 3"* treffe toer Sadje unb $ur 5Beq.ucmIitr)feit utiferer geehrten Sefer ^ngleidt) einige 53erünber»ru 
$cn in bei anderen ö inridjiuug eintreten ^u 1 äffen : 

1) ©er Äritifc^e Sinniger unb baä 3nteßigfnjttatt erfc^rtnen iit^t me^r getrennt ttcii toer 3titf$rifc, 
fonbem trrfcitnbcn mit teifeltcn. Söir finb baburd? in ben @tanb gefegt,- nidjt aflrin bie Uefcetfranbe, 
roef% an§ bei Trennung ber Sogen fjertjürgetjen, ju f f fertigen , fünbern audj bie *Jeac$rid;ien ber 
fceibrn Seifctätter f^neüer }u fcringen, 

2) Um jrbcdj bind? $tttgugfr$un& beS Ärittfajen Stigetgag unb be§ ^n'tttigenjHattefl ben Kaum bet 
3eitfdjrift nic^t gtt beeinträchtigen, er^rn iuir ben Umfang berfetfeen auf, in bet EHe^et, n>&dj*iti[t<$ 
l 1 /.^ Bogen. $öit ermatten babur$ jugleidj einen größeren Staum aW biö^cr, ba #ritifct)er Sinniger 
unb ^ntettigenjfcfatt nur bie Raffte birfet SBermeljrung fceanfpruct)en, unb oerinögen beäfwlt nedj 
SMandjeä in ben Äreiä unferer Bestechungen $u gießen, roaä airä Mangel an Kaum jurürfbleibtit 
Ufttffo 

5) ©er greift ber 3titf$rifl iUiit uuueranbert ber ftii^erc ^ bie befenberr Beregnung beS Jtritift^en 
Kltgtigcrf afect faftt weg, fo baß biffer, fc wie überhaupt bie Sknuc^rung auf l l f 2 Bogen, als 
©ratt$* Beilage \u betrachten ffL 

Söit Offert/ bafj ber Rai$i1jei[, wetzet tjierauä für itftS ermadjft, burdj nodj er(?ÖI?tere SQeifnalpnte an 
bet Sritf^Py luelc^c je|t eine umfaffeube, uoftftanbige unb fc^teunige Sefprec^iiiig aüer (Srfd^einuiu 
gen bietet^ tnbem wir hiermit tjieffa^ geäußerten 88ünfe§en entgegen(ommeu y feine ^(udgfeic^ung ftiu 
ben merbe, 

Äranj SteubeL Stöbert griffe* 



®in Xtftttm in bet Gfcrffhtad&t 
*oit getbinanb Qiüet. *) 

tt<m Dr. €fcuart Ärijcr. 



©>et 



SBann wirb bodj bie Setynfud^t nadlj eckten Dperns 
tejcten geflillt werben* 3111er Orten ertönt bie Älage 
iiier poetifc^e ©ürftigfeit : eä erfjefcen ftdfj mancherlei 
(Stimmen mit SBorfd^lägen jur öefferung, unb nedfj 
immer flehen wir in ber JDebe, bie feine leBenbige 
©eflalt fußt. (SinerfeitS jwat Bietet bie ^Jarifer ga= 
Brif genugfam, \va& (feinet unb glänjet unb batyin 
raufet mit %on unb 83ilb, um einen Sag ju teBen, 
morgen ju »erfaulen, ©odj wollen wir felbfl biefer 
gewiffenloä leic^tftnnigen gaetur ben SJorjug nid§t 
aBfpred&en, ber fie nodj immer bem ©eutft^en unent= 
BeljrlidB ma$t trofc atteö patriotiföen ©rolleä: bie, 
wo nietyt bramatifcfye, bodj feenifd^e 83eweglid§fett, baä 
fäarfe, fpifcige Seien, baö augenBlicflid(j reigt unb 
padft. @ö wäre gar föön, wenn bie ©eutfdfjen bers 
gleiten Äünfle an ebleren Stoffen, als bte SeriBe'ä 
unb ifyre ScriBter, anwenben (ernten. Slnberfeitä ges 
Berben ftcfy bie beutfd^en ©ramatifer unb IDpertflen, 
aU wenn fte wunber waö 9teue8 au8 Siecfifd^er Äranfs 
^aftigfeit, mobernem SWittelalter, tenbenjiöfem %ufc 
ftnn ju ergraten fäfyig unb gewillet wären, unb fommt 
bodfj nid)t8 orbentlicfyö ©emeingültigeS, SöeltBewegens 
keö fyerauä. Smmerfyin! Sfte^men wir einflweilen ben 
guten SBiden flatt ber föled&ten tyai. 93iä jur wür- 
digen ©arflcllung bet ^ofyenflaufen unb SftieBelungen 
ifl'S no<$ ein großer Stritt 5 aBer e3 wirb, wenn uns 
fere bramatifc$e Sichtung üBerfyaupt einem gortftfyrittt 
entgegengeht, ftcfyerlic^ baö Igeimifäe, baä tiefe beut; 
fc^e ^elbentfyum immer metjr in ben Sßorbergrunb tres 
ten. Uür to*n SlugenBlicf getröflcn wir unö ber §öer= 
fu<$f, bie im SBerfuctyen ftetfen geBlieBen, unb nehmen 
tyn tvaü gegeBen ifl ofyne er^eBlid^egreubeunbSd^merj, 
oBwofyl mit »orwaltenbem festen. $fl üBcrtyaupt btefe 
3«t ber bramatifetyen Äunfl günflig? ßefet bie ©es 
fd§ic$te, flauet bie ©egenwart an mit fliller innerer 
<S<$au, ityr werbet bie Antwort pnben — beren wir 
un$ ent^eBen, um beflo unBefangener, ivaü uor $lugen 
liegt, ju erfennen. 

SBeldfje Stoffe eignen ftd) jur Oper* ifl eine 
grage, bie oftmals aufgeworfen, immer aufö Weite 
Balb bie Sd&wanfung beö Segrtp, Balb bie Unwtfs 
fen^eit ber Segreifenben offenbart. 5iöc (Stoffe eig^ 
neu fidj, ^ier tvie in anberen Äünflcn, fot»a(b beö 
ed^ten Äunfilcref ^>anb fte ergreift, ©ebeufen wir beö 
grBJten 83eif^ielö, baö feiger nifyt üBertroffen, nur 



*) SeWö/ (51a\>ierau«jiiö, ©teitfo^f u. ^firtel. $r. 7 Xfyx. 



feiten annä^ernb erreicht ifl: »{ojart'«. 9EBir woüen 
an biefen ^errtid§en Warnen feinen fritiföen SWagflaB, 
fein Äeßergerid^t, feine fttttid&e Srma^nung fnfl<)fen, 
fo txafy auä) baö lefete für fyute ju liegen fc^etntj 
nur baö »er^attnifj feiner SWuflf ju ben %exten ju 
Betrauten liegt unö oB. ä»an ifl üBereingefommen, 
i^n aU ben tooßfommenflen bramatifd^en ^onfe^ei ju 
erfennen: man flreitet, oB er bieg fei vermöge feiner 
%exte ober trog berfelBen. Äeinö t>on Beiben, meinen 
wir: fonbem fcietmefjr neBen benfelBen. ©aö i)e\$t: 
bie Zexte felBfl — man fe$e fte an unb frage nodfj 
— ^aBen wenigflenö an ftc§ bie poetif^e »egeiflentng 
nid^t fäaffen fßnnen; Dermöge berfelBen erBaute ft<$ 
gewi§ fein ec^teö ^elben= ober ^ungfrauenBitb. ^rofi 
berfelBen? ©aö wäre feltfam, wenn ein 3:onfe|er 
mit öewufftfetn fd^led^teö bumme« 3eug mit frönen 
klönen Bedinge; barauö würben ironifdje graben, nic^t 
leBenöwarme SWenf^engeflalten entfielen. SBir fagen: 
neBen ben SBorten $at ber unflerBlid^e ©eifl beö tiefs 
finnigen Sonbic^terö erfannt bad allgemeine SBalten 
Befonberen inbim'buetfen SeBenS, in ben fpielenben 
SBeröd&en bie fc^weBcnbe, Slüeö Binbcnbe Seele erfafjt : 
i^m ging bie ©anjfyeit ber giguren, ^erfonen unb 
&anblungen auf: tua& fümmerte ifyn, ben IDeflreic^er 
in jenem literarifd^en Stabium, bie Schärfe beö5(uös 
brutfö, bie Sid^er^eit ober SJoüenbung ber SBortbid^s 
tung? i^n, beffen fliegenber Sc^öpferfraft ein ru^igeö 
©d;weifen in gelehrten Sieflerionen fafl üerfagt war, 
fümmerte ntc$tö, als bie allgemeine 2Ba^rl;eit ber ^bee 
unb ber 4?anbtung, beren eigent^ümlid^ gleifd^ unb 
831ut ju Bilben er gar nic^t Dom ©id^ter erwartete, 
weil baö eBen fein eigener Seruf war. ©amit wirb 
gar nid^t geleugnet, \ua$ nur ein paar toereibigte ^pi;i; 
lofop^en ju Bejweifeln Unüerflanb genug Beft^eu, bafj 
ättojart ber ^od^BegaBtc awä) beö SSortee mäd^ttg 
war, unb bie SSBortbid^tung fo ^od^ e^rte als felBfl 
ju üBen \vu$tc: 3cugni§ beffen ifl feine SieBe ©öt^e'ö 
nid^t fo fe^r, alö fein föfllid^er üoltfommen poetifc^er 
§öerfud^, ben ©on 3uan i" f«n gelieBteö ©eutfc§ ju 
üBertragen, wa& \f)m ton ben tterfprengten ^egerfd^en 
^ufaren fdjwerlid^ einer nacfyfyun wirb. SIBer wie ein 
WlaUx Beffer nacl; einer fjalBerjäfylten jerflüdfelten ro^ 
üBerlieferten Sage alä nac^ bem t>oüenbet(leu ©ebid^te 
malt — ^aBen wir bodj noc^ fein plaflifd^eö Äunfls 
werf, baö ©Sttye unb S^afefpeare waljrfyaft bedte — 
eBen fo ber Sänger. (Sin ted^nifd^ unb ibeal uolls 
enbeteö Sßortgebid^t ifl fo fe^r in Sd^ön^eit aBge- 
fc^toffen, ba§ jebc anbere Beitretenbe Äunfl ed e^er 
minbert, alö me^rtj ein fc^önee ©emälbe wirb burc§ 
poetifd^en (Kommentar ni^t (;cller, fonbem bunfler, 
nämü^ unplaflifc^er. ©ennod^ ifl jujugeflefyen, baß 
ju einem tüdfjtigen Äunflwerfe and) ein tüd^tiger Stoff 
gehört — aBer biefer mu% geflaltto« fein, um in 



®ä)hnf)eitlehen neu ju erwarmen, ©otye'd Sauft 
wie et ba ifl, wäre unetttägtidj jut IDpet; enifteiben 
wit t$n abet feinet SBottfunfl, tmb nehmen flatt ottet 
fctyBngefptocfyenen tiefftnnigen Sieben nid&td atd ben 
nacf ten Styatbeflanb bet Seenen : bied tonnte gat wofyl 
eine Opet wetben. $n biefet SBetfe Ijat auc§ 9Wos 
jatt, fo biet wit wiffen, feine Sejtte angefefjen. Äei* 
neöweg« griff et tücfftctytdlod ju : er wählte, bietete 
felbfl mit, bitigitte Seenen unb $anMung, u«b war 
feinedwegd aufrieben, über jebwebed SJorliegenbe nur 
einigen füfjen Seim audjugiejjen •, tym fcfywebte bie 
#auptgeflalt wie bie g&ttlid&e Sraums^bee bem Sta* 
p$aet vor Slugen, bedfyatb genügte tym ber einfädle 
— nic$t einfältige — %e?t, um ben bie tönenbe Äunfl 
fymmlifdj luftige ©ewänber wob. ©amit wit ni^t 
fd^einen mit leerem 8obe ©efannted parteiifc$ 511 preis 
fen, geljen wit einmal flüchtig ben Äreid feinet ©es 
flalten burc$, an benen fühlbar ifl, ba§ er bet ©ietys 
tet war, ber £ejttmac$er nur ber Zimmermann. (Sin 
gewaltiger Äreiö liegt vor: %wei fyeroifd&e, jwei tos 
mantifdje, jwei fomifdje, eine ibyltiföe SDpet. ©et 
Jugenbli^ glänjenbe .Qftomeneud, bet feietlicty gtajiofe 
Situ« juetflj biefe ganj verriebenen Heroen 1)at 
feine #anb ju ©eflatten verjtnntic^t, wie fle Weber 
fein, noety ein befferer Sejctbtdjter atynen tonnte, So* 
bann bet fauflifc^ tingenbe ©on Quan, bie faitifd?en 
p$antaftif$en ^Sriefierweifen ber 3auberjlöte — aud) 
fyier eine Sftomantif, bie nirgenb atd in SBnen leben* 
big wirb, weil biefe allein offenbaren fännen, wad 
alle SBorte fc^weigen-, ber gemüttytidfje $umor ber 
leidet gefedigen Cosi fan tutte, ber tafpnitte buntfdljits 
lernbe bed toeferen S'igaro — wie flnb bodj beibe ber 
ptaftifdjen unb poetifdjen Äunfl in biefem SJlafje uns 
erreichbar! Unb enbtidj bie ib^ttifc^e (Schwärmerei 
ebterer, bie fpafjige ÜRecferei nieberer Naturen in ber 
(Sntfityrung gtücfftdj vereint, gegenwirfenb unb fmmbs 
tidj, iwm fdjönflcn unb watyrfyaftigflen Xonbitbe vers 
fdjmotjen, beffen gleiten feine anbere Äunfl geben 
fann! Sitte biefe ©eflatten aber finb gefunb unb 
watyr — wtebetitm nidfjt bie von SWetaflafio unb 
Sdjifanebct erfd?affcnen ftroijernen puppen, fonbern 
feine golbrein fUcjjcnben Stimmen bed £crjend, bie 
in bem vorfjanbenen Stoffe baö Söatjrljaftige aud bem 
Schutte fyetvorfei?reub ergriffen unb barflettten. 

gür biefen 3»vecf barf man ed etyer günjlig nens 
nen, wenn ber ©idjter gewifferma^en jurürftritt. ©a* 
mit wirb weber ber SBortbicfytitng überlauft Eintrag 
get^an, no^ baä 3ufammenwirten ber Äünfle geleugs 
net: nur biefeö geforbert, ba^ eine ec$te fünfllerifc^e 
SBirfung nur von ber (Sinfyeit, alfo auc^ bem lieber? 
Walten eine 3 ÄunjlelementS audge^en fann. ©clbfl 
©ot^e'ö ^^igenie würbe mit einet Sta^aelifc^en fi<$ 
r'c^t vetttagen, fonbetn eine bie anbete aufgeben. 



©atum tft fein gtfcfereS Unglücf — äftojatt wu|te 
e« ju metbenl — atä bie fogenannien geifltei^en 
Seytbü^et. @*nb fle wett^vott, auc^ al« .SBottbicfc 
tungen bebeutenb, fo tritt bet 8att jenet beiben $pf)i* 
genien tin unb ba$ @efe^ bet gleichnamigen ^olatu 
tat$ ftnb fie ftanf^afl geiflteid^ — bet ^äufigete gal^l 
- fo bebauett man ben ©i$tet junäc^fl, ben SWus 
flfet noä^ me^t. SQBaö f)at boc^ bie Sut^ant^e, toa% 
ijaben bie franjöftf^en glatten 9ioveßens©ramen Uns 
$eitä gefliftet ! SBie $aben wir und lang gefeint nad} 
ber einfa^en wahren Sebenbigfeit, bie ba« ^erj et* 
gteift, bie 5>bee unb »etflanb mit 9Waffen in Sewe» 
gung fe^t, bie feenifö witffam unb Voll eblet glühen* 
bet ©c^ön^eit ftolj unb ewig wtttt voie in bem ewU 

gen äWojatt unb nun bagegen baö ©eftäd^je 

unb ©e^immele, bie yointeufe ©^ißigfeit unb ^äu$* 
li^e Srbärmlid^f eit, unb aW ber Jammer in ?politif 
unb Stetigion, bem ©idjter wie bem Xonfeget geflalts 
lod unbegtiffen! SBenige wa^te ©ic^tet mögen, wie 
©öt^e, auc^ Ätaft unb Sntfagung genug beftgen, aud^ 
muflfalif^e ©tarnen in folget naiven S3oHenbung ^ins 
jufletlen, wie et get^an in ben leibet nod^. immer \\n* 
gelungenen „ßtaubine, Srwin'' unb bem unfäglic^ 
frönen »ru^flucf „Slinalbo''. 

So ein gefonberteS ©ebiet bienenber ^Borts 
funfl, bie ein Slbglanj wäre bcö allgemeinen poetifdjen 
SBeltjuflanbe«, wie ©tuet unb SWojart e8 ungefaßt 
votfanben — bie älteflen, SDJonteverbe unb feine 3*it* 
genoffen, fo weit wir wiffen, and) — fold^e befc^eis 
bene ©i^tung ifl flitter fruchtbarer ©oben für leben» 
bige Sonfc^on^eit, ni^t Staupac^'f^e franfe Serlinet 
©eijlelei, burc^ ©oümicf in muftfalifc^eö ©eutf^ über» 
fegt. Söir ffred^en noc$ ni^t von bem ^iller'fc^en 
Söerf indbefonbere, bem wir mannen ©enu§ banfen 
unb ein beffereö ©erippe wunf^ten. ÄJerjei^e und 
ber geartete Xonbic^ter, wenn wir und noc^ eint 
Weile mit nnferen flagenben *pijantaften bef^äftigen, 
um ju erlebigen, wad anbete vetfc^ulbet, unb abjtu 
jie^en, wad feinem Aunflwetfe fdjabet. ©et ^aupts 
in^alt bet $anbtung ifl «'« unwürbiged äWad^wetf, 
bet Stoff poetifc^ unb logifc^ unvernünftig, bie %e%U 
atbeit jiemlic^ glatt im Steußeten, im ^nneten fc$aal 
unb vertrarft. 

SHcinl;olb, ein alter ©ei^ald, will fein ein^iged 
Äinb ä^arie nic^t i^rem ©eliebten, (Sonrab, fonbern 
einem reiben 6ibam verloben, ©iefer reiche Äünftige 
aber, S«cob, entfagt aud (Sbelmut^, ba er tyre fiiebe 
erfahren, ©ennod^ will ber $tlte nic^tj er Raffet ben 
©onrab. ©iefer bittet vergeblidty. ©a nun bie ©es 
genpartei auf bed eilten Xob Hoffnung ju fegen f^eint, 
fo fu<$t biefer ald Sebendelixir bie jauberifdje $ülfe 
bed Xobtengtäbetd $c1}n, bet i^m baju in bet (Sfyrifls 
nad^t auf bem Äir^i^ofc be^ülflidj fein will. S» bers 



felbcn 9la$t getyt auc$ ßonrab auf ben Äirc^cf, um 
bie nädjfljätyrig @e$eibenbcn ju fronen j nac^bem et 
in ber &irc$e getauft, begegnet er SRein^olben, @nt= 
fcfclidje« anbeutenb. ©et Sitte flirbt ftuc^enb; SWaric 
Wcnbct flc$ mit @ntfe|en toon bem ©eliebten unb flirbt 
auc$. Slllgemciner ^owi^et jum @c§luß. 

©teö ifl bet Slbriß beö 9taupac$'fc$en ©ramaö : 
„ber äKiiücr unb fein Äinb", nac§ Welchem K. ©otls 
mict eine JDpet jugefc^nitten $at. SBir wollen t;ier 
nic$t ju weit eingeben in bie Ungefyfcrigfeit biefet 
Söcife, baö Sragifdje jit faffen, in bie innere ilnn?ar)ts 
^eit folc^cr pcetifct)en Sluöbeutung cincö ©laubenö, 
ber nic^t einmal weit genug verbreitet ifl, um wirf; 
li<$ Sßolföglaubc ju fein > auc$ wollen wir nod? nidt)t 
bet SWorblufl beö ©ic^terö gebenfen, ber nid?t t auö 
tiefem SScbürfniß lebenbiger ©cljönfycit Seiben lueeft 
unb finget, fonbern feine tyofyfcn ßiguren a\rt fifele= 
lifc^cr ©cill?eit in fclbflquälcrifctjfm ^^ectycnber aU 
fdjtadjtet: atte biefe jpoctifc^cn ©ünben, bie fyanpU 
fäctytic§ in ber Unfraft ityre ©ünbfyaftigfcit fyabcn, tters 
folgen wir niefit weiter. Slbcr bie erftc aller gorbes 
tungen — freiließ auefy bie ^cdBfre — finb biefe ©es 
flatten, biefe ©ttitattoncit unb ^anbtungen nur ugenb 
erlebte, femmen fic tycran, natyen fie unö auc$ im flcins 
flcn Qaufy? %ft etwa im dinjetnen 6rfa|, j. 83. 
fijhtntcrfcit, JRafc^cit ber ©cenen ober SWotfotrung beö 
©tnjelnen — worüber man bei SRaupaclj wie fcei &o? 
Jebuc juweiten baö ©ange vergißt? SBir wünfe^ten 
cö fo gu finben — tjaben aber nicljtö alö eine lange 
Steige von ©ottifen, jffiiberfyrücbcn, llnflart;eiten ent= 
keefen fönnen, bagegen lebenbig SHcgfameö nidjtö alö 
ken äußerlichen ©ctnmmcr beö ©cecrationöwcctjfctö. 
SDie äußerlichen SWaffcn telegen fiel) in tem nidjt uns 
intcreffanten Rxci\c ber SMitylf, beö Sßirtfyötjaufcö, beö 
$irc$boföj bie inneren ©lieber ber $anblung finb: 
bie Siebe ber feibeu jungen ßeutc, ber teile SBibcrs 
fianb bed 93ater8, bet bämonifc^c @pnf ber näd;tlis 
t^en etfd§einung , cnbfic§ bie ßonflicte gwifc^en Äin^ 
bcSpflictyt unb Siefee, gmifcfcen SHec^t bet Seibenfc^aft 
unb beö ©efe^eö, jh>ife$en Vernunft unb ^cU^eit. 
©o angefe^en, fönnte ber ganjc *ßfan ton funbiger 
^anb noc^ immer ju einem ^oetifc^en S3itbe toerartei= 
tet »erben j beim bie 5tcußetlid)fcit ifl feefc^eiben, nic^t 
üfcertaben, fetten jerftreuenb, unb bie ^nnertict)Fcit 
tefonberö ber fttttietjen ßonfficte immer tebeutenb, fo 
inet taufenb 9J?at auc^ fc$on baö atte Sieb erffungen 
fei »on bem atgeftanbenen ^ema : „ofc ber ^3eter bie 
Siefe friegt' y . ©enn ein ec^t mcnfdjfic^cö ^l^ema ifl 
immer neu, trenn baö §erj batet in neue ©ct)U)in= 
gung gerätt). 9lfeer fy'er! ^ic Siete fetfcfl — n?ir 
werben fie inner^atfe bcö $onfaeeö f^äter^in genauer 
Tennen ternen — ifl nidjt eben tief, n?enn fte ftctj aud) 
einige Sflat ^antaflifc^ gebevbet. ©ccf *atere ©es 



müt$ bagegen ifl nic^t« a(ä fite ^bee, Ungefunb^eit, 
bie unferen Seiten nur ju fe^r für romantifc^ fc^maefs 
^aft gelten wiü. 5(tö ber feeflimmte (Sibam jurörfs 
tritt, unb bem Siefeefipaar ber SBeg jum ©tili offen 
fletyt, ba te^ant ber ?ltte auf feinem ©tiief — iuar= 
um? — „3$ $affe i^n bo^ett, biefen grre^enj ben 
reichen (gibam raubt er mir" («et 1 ©c. 7). ©a« 
läßt fiety ^ören — nur ifl loeber früher noc^ fpäter 
feiger £aß rec^t motiöirt — beö Sitten bämonifc^er 
©eij me^r uorauögefe|t at8 bargeflellt, it>ic er aufy 
muftfalifö nic^t barflellbar ifl, ba« SBort beö $affe« 
fetbfl enbtic^ in Söort unb ^on fo flau gefyred^cu 
(6tat?ieraugg. ©. 69), baß man an feine bämoniföe 
Siefe nic^t glaubt. 3ubem ifl ber Sitte unjurec|s 
nungöfä^ig, ba er ftc$ felbfl n?iberf^ric^t , inbem er 
guerjl (Slct 1 ©c. 7) *oH 3orn boc^ jugefle^t: „@o 
freie il;n benn, boc^ fc^tußre ic^ bir, fo lang* 
ein Slttycmjug in mir, nie toirb er bein!" — fräs 
ter bagegen, alä ber Sob tym auf ben Seib rüelt, 
Weber bereut noe§ fid^ felber treu hleiit, fonbern ents 
fe|lic^ flucht: auc^ nac^ meinem Sobe „nic§t 
©ac^, *\\d)t Sabung euren SSBegen, nic^t SWenfc^em 
trofl, nic^t ^3rie(lerfegen : ©ntefjrung , $)aß, SJerfot* 
gung, Srug, fei euer 6rbe, fei mein gtuc§" 
(5lct 3 ©c. 7). ©egen feiere Sofl^cit, bie fic$ felbfl 
nic^t fennt, giebt cä in fo citoitifirten 3citen, loie bie 
SHein^otbsERau^ac^'fc^en ftnb, ein einfache« SOTittet: 
ben väterlichen gonfenö burc$ gerichtliche 6ntfc^eibung 
^u fu^^tiren — ober auefy o^ne baö, eon einem fots 
cfien 83ater, ben man bodj nic^t ^ö^er tiebt al$ ben 
©etiebten beö §crjenö (?)/ bem man auc^ feine tueis 
tere fittlic^e ^flic^t fc^ulbig ifl, gar feine ^rbfe^aft 
anjuncfyincn, unb an^ %\thc üietme^r ber ^eimatfy ju 
entfageu. ©eivißlict; wäre bann anA) bem Sitten, 
wenn er nietyt uoßfommen irrfinnig unb für Söebs 
Um reif gewefen, baö SSaffer an bie ©eete gegangen, 
unb Slllcö beffer geenbet, afö in biefem unfetigen 
33i(be aftatifc^er S3aterti?rannei, bie nirgenb atö im 
alten Seflament i^r SRefyt unb ©ettung fyat. — ©es 
gen ben ungtürftic^en Siebt;aber ifl bie vox populi ber 
umfleljcnben 5Wii((erfnec^te unb ßonforten auc^ feine 
vox dei , fonbern ttollfommen ungerecht 5 }a bie lies 
benbe (?) QDlaxie flößt i^n jurücf , obwohl er (Stet 5 
©j. 6) feine Unfcbulb an beö 93aterö Sobe benjeiflj 
aber ber atte ^artgefottenc ©iinber, ber JHein^otb, 
weiß H)n noeb ju rechter Stit jum SJerbrec^er ju flem» 
)>etn, et;e er Reibet (3, 7), unb bie Slnberen glaus 
ben'ö, unb wiberfrrec^en nic^t! Unb biefetben, bie 
über bcö 93aierö gotttofeö ©ejeigen nur mitbe fanfte 
^lage ju t;erben Sßorten fingen (1, 7), unb am 
©cfyluffc mit wenigen Sßortcn baö ©efe^ief beftagen, 
bie fccrbammeu unb t?erab freuen auf ein flüchtiges 
^inbicium bee ^obtengräbete (3, 3) ben unfetigen 



Surften, or)ne it)n fclbfl $u r)ören! 3fl ber ©ic$tcr 
parteüfcr) ober flnb toir'Ö ! äWüffcn fle einmal alle 
jum £eufel ger)cn, fo fei'ö in er)rlicr)cm Äampfe, nidjt 
tiad) langem ÄBürgen, SBinfeln, qStaibiren nnb — 
ungerechtem ©erict)*, ba3 weber flttticr) noct) poes 
tifö ifl! 

3mmcr auf« Sfteue crfennen wir, wie ferner eä 
ifl, ben ect)ten Dperntcrt ju finben. (Sr ifl fo gut 
eine ®afce beö ©(ücfä wie alle übrigen ©a6en. ©er 
wabre ©idjtcr l;at fetten SKuße, ncd) feltener ©cfdjicf 
bajii, wie ®otr)cj bem fcr)wäct)eren ©icr)tcr bietet ber 
allgemeine 933elt$uflanb jwar 9(nr)altepunfte, aber e8 
ifl ein ©lücf, wenn er'ö trifft, ein größeres, wenn 
ir)n ber langer ftnbet. ^ebenfaöö iflö immer nocl) 
günfligcr, wenn man, wie SRic^arb SBagner, ein mu 
gefycucrticr)cä leibenfcr)aftlicr)e8 äöirrgebict)t felbcr erfuts 
bet, um feinen Söncn einen Äörper ju geben, aU 
wenn man an anberer %eutc franfr)aftc ©ritten fein 
fccfteä §ah' unb <3ut fcerfcr)wenbet. ftafl möchten wir 
behaupten, eö fei biefe 3«*/ wie bem Rotieren ©rama, 
fo ber eckten SDper weniger jugeneigt, alä ber Uebers 
gangöform beä weltlichen Ora t orinmä, welcr)eä 
bie wcltgeifllicr)e ftorm unfereS (SinnenS unb ©em 
fenS glücflicr)er abbilbet. ©afür fyrecr)en ber 3" 5 
r)alt fowor/l alä ber (Srfolg folc^er Söerfe, wie <sct)u* 
mann'« ^ert, Äöwe'ö fteben @cr)fäfer, ßöwe'ö *) unb 
9Wenbclefor)n'ö SßalpurgiS; ifl nict)t bie öffentliche 
£r)cilnar)mc weit eifriger mit tiefen legten al8 mit 
ben ncucflcn Dpcrn befdjäftigt? — (Sotten bagegen 
für bie SDyer wefenttier) neue 3nr)alte, bie ber ©egeus 
Wart lieb unb bebeutenb feien, gewonnen werben, fo 
liegt bem Daterlänbifcr)cn (Sinne baö ewige Stiebcluns 
genlieb offen, unb ©arbaroffa unb (Sonrabin. ßäme 
e8 einmal baju, fo gebe ein gütigeS @cfcr)icf, baß 
uiel i)cUc flingenbc rafcr)e ©cenen unb wenig äßorts 
gefräufele, »iel &cr$ «nb wenig 2Big, toiel 83tut 
unb ©lutt), unb wenig franfe fdt)ielenbe ©pigen 
unb SRigen auf bie S3ül;ne treten: bann wirb audj 
ber länger fommen, ber ir)nen frönen Äebenöfyaud; 
bringt, ©per) genug ber $3orfcr)läge, bie wir ©rößes 
ten ju löfen überladen-, genug ber Söeiffagungen unb 
Stücfblicfc, bie bie ©egenwart nict)t feilen! SBenben 
wir unö ju $ifler'$ SBcrf, um ju fct)en, wie weit er 
bem fct)wact)en Serte unterlegen, wie weit er it)n übers 
Wunben unb trog ir)m fclbflftänbig gewirft t)at. Um 
bie Ucberficr)t ju erleichtern, nehmen wir biefen SSeg : 
jucrfl eine einfache 6rjät)lung ber ©cenen, bann bie 



S3etyanblung, gactur, $ecr)nif, enbticr) bie poettfcr)e 
Sigent^ümlicr)fett ober ben ©er)att unfered 3!onbicr)terS 
barjulegen. 

(ftortfiftung folgt.) 



*) ?öh>c'« aj?a(vuröiönad)t jn?ar i(l «irfjt fo Wfannt, 
wie fte f« WTfcirnt, jum 3:f)eil burc^ eigene ©c^uJb, wegen 
*er entfestigen tlnflngbarfeft einiger (Sfjorftetten5 «« innerem 
Sf^ertbe ift (u ni^t unter, fonbern flet(enh?eife über bem SRen* 
^cl6fo(n'fd»en SÖerfe, an %xlid)t unb Äübntjeit getvi§. 



»Iftfe auf ®tabtmufit*ftuflänbe. 

5(lö etwa« fer)r Xabeln^wert^e« bemerfen wir bei 
@tabtmufifcr)ören in neuerer 3«t bie übermäßige 2lns 
wenbung ber ^efftuginftrumente. äöir muffen fle ttom 
Sturme Ijcrab ^ören, bei SWorgens unb ^bcnbftaubs 
cr)en, in ©artencoucerten, im S3atts unb (Soncertfaale. 
©a^er galten wir eö für eine bringenbe SRotr)wenbigs 
Uit, bie ©tabtmufttbirectoren auf baä geljler^afte fols 
d)m %f)\u\% aufmertfam ju machen, unb aüen (Srnfteä 
ju ermahnen, bie geüenbe §errfdjaft biefer ^nflrus 
mente in tt)rc @d>ranfen )iirücf)tifür)ren. ©ie neuere 
3cit §at mannigfache ©eränberungen ben SRefftngs 
inflrumenten wiberfa^ren laffen, bie wir nicr)t immer 
aU unbebingt gut unb für jcbe SKuftfgattung aW 
Wirflicr) erf^rießlicr)e 93erbefferungen auerfennen. ©es 
Weifen wir bie8 nur burer) ein ©eif^iel. SJlit ben 
«JentiU&örncrn unb SJentil^rompeten läßt fidt) jwar 
Ui weitem mel;r leiflen, al8 mit ben einfachen ^roms 
ptUn unb SBalbt)örncrnj aßein ber urfyrüuglidje, bies 
fen inflrumenten inwo^nenbe %cn ifl burcr) bie eins 
gefegten 9tfafcr)incu verloren gegangen ; ber tjette, fris 
fc^e, burc^bringenbe Son ber trompete ifl weiter, 
mithin feinet eigentümlichen SBefenö terluflig gewors 
ben», bie fernige güüe unb SRunbung beö ^orntone« 
wirb buret) bie S3entilmafc^ine breit, weic^lic^, ja oft 
gar füßlicr), mit einem Söorte: bad ^orn l;at burcr) 
biefe 53eränberung feine JRomantif verloren. Sebingt 
ftnb biefe gebier frcilicr) burcr) bie ©efc^affen^eit ber 
Sftafcfyinen, bie, trog ber eraeteflen 5lrbeit, burcr) bie 
SJentite ben SSinb laffen, wie und toielfacr)e Chrfar)s 
rung belehrt bat, unb fyierburer) bem ©läfer auify bie 
S3et;anblung erfcr)wereu. 

©efle^en wir nun auet) biefen üermeinten 83erbefs 
ferungeu einen gewiffen SBertl; 311, fo wenbe man ba8 
Äünfllic^erc boct) nier)t ba an, wo baö ($infacr)e auf 
feine »oMe ©eltenbmac^ung begrünbeteu ^nfprucr) r)at. 
Sei Harmonie 5 unb SKilitairmuftf mögen SSentils 
trompeten u. f. w. ir)re Stnwcnbung finben (wiewol)! 
wir aucr) ba jum Vortrage einer fanften (Santtlcne 
bie §öenti(^rompete — exempla sunt odiosa — r)arts 
näcfig jurücfweifcn), ni*)t aber bei Outjertüreu, (Sr/nu 
p^onien u. f. w., wo wir unbebingt ba8 einfache £orn, 
bie einfache trompete jurü rff orbern \ am atterwenigflen 
aber fönneu wir bei Raubet bie weicr)lid)c »entil; 
Srompete bulben. 



6 



2Barum wir fo fe$r mit äWefflngmuflt übtx\&U 
ttgt werben, ba&on liegt ber ®runb ttyeilä barin, bag 
gKefpngmuftf fld& letzter ^erftetten lägt at8 gute 
©treid^muftf, ttyeil« au<$ barin, bafi bie SDfyren beä 
«Publicum^ bereits fd^on fo iiberreijt ftnb, bafj anbere 
Sfluftt fte nic^t metyr befriebigt. ©ie Wertem ftnb be* 
reitä abgeflumpft, fo bafj flärfere SReijmittcl nBtfyig 
»erben, toa$ atterbingS ctyarafteriftifö für unfere blas 
flrte 3eit ifl. ©em mu§ jeboc§ (Sin^alt get^an wer; 
ben. Wan biete baä einfache unb SRaturgemäfje mies 
ber bar, aflmälig wirb ft<§ auc§ ber Stormaljuflanb 
bed ©efdjmarfeö wieber einftnben. ©ie ©tabtmuftfs 
©ireetoren fönnen fciel baju beitragen, wenn fte ba8 
tfyun, waö ifynm obliegt, wenn fte ftd^ t>om ©efc^matfe 
beö Sßublieumä nic$t leiten laffen, fonbern cietmetyr 
bttbenb auf benfefben einzuwirken fud^en. 2tber wie 
wenige baä SBefen ityree Söerufeö ernennen, beweift bic 
21rt, wie fte STCuftf ausüben. — SSerfen wir nodj 
einen ©tief auf bie 3ufamntenflellung toon 3"ftntmen= 
ten f>ei ©tabtmuftfcfyären, fo wirb fidj mandjeä %efy 
lerbaftc tyerauäftelten. ©ie ©treietymuftf ifl gewo^ns 
liefe fd?led?t vertreten, weil ju wenig auf ifyre >2lu8bits 
bung gefc^en wirb; fie würbe aber, wenn auc§ tüc$; 
tige ©etger unb ©trei^er babei waren, bodj fcon ber 
itberwattigenben Sttaffe ber §Bentils£rom$eten, §ors 
ner, spofaunen, &a$tuben unb Spomparbcn'ö :c. iticfyt 
burdjbringen. ®ö ftnb namtidb in ber Siegel bei ©ar= 



teneoncerten unb anberen Sffentlid>en <9elegen$eitett 
tfoti ©ritt^eile SWefflnginflrumente, ba* anbete ©rit* 
tel bilben entWeber Streiks unb 9lo$rinfhumente, 
ober lefctere allein, ©o eben erwähnten wir $ofau$ 
nen. ©aju wollen wir nur no$ bewerfen, ba§ bie 
2Bet%it monier SWuftfer an bie ©teile ber 811t s unb 
Senors^ofaune bie neu erfunbenen 211t s unb Tenors 
Körner fefct (wie wir Ui ber Sluffityrung eine« bebeu* 
tenben SBerfeä einmal ju unferem (^djrecfm wa$rna$= 
men), unb bie ©iecantpofaune burclj bie S3entiltrom; 
pete vertreten wirb. — 9lt% muffen tvit aufmertfam 
machen auf bie ort, tüit man bei ©tabtmufif<$6ren 
fyin unb wieber fyarmoniflrt unb infirumentirt. 9Wan 
bemüht ftdfj oft tjergeblid^, ben reinen ©afc ^etauöjus 
^ören, unb bemerft flatt reiner unb tooüer Harmonien, 
bünne unb fehlerhafte, flogt auf 9tbgefc$mac!t$eiten, 
wie wenn bie trompete flatt ber Klarinette eine fdjmadjs 
tenbc Gantilene fingen will, ober mit ber erjten 83io* 
line baö Sfyema fo rec$t im tfrätenjiBfen forte mit« 
btäfl u. bergl. mefyr. 

äWögen biefe fluchtigen Semerfungen, bie wir 
toielleidjt ein anber 9Wal wieber aufnehmen, nic^t ganj 
unbe^erjigt hieibm\ fte ftnb im reinen ^ntereffe fut 
bie ©ad&c getrieben. 9Wan fd^eint biefem mufifali« 
fefeen 3weige biö^er nodfc nic^t bie nötige, allgemeine 
Slufmerffamfeit gefc^enft ^u ^aben, unb bo<$, glauben 
wir, ifl er nidjt o^ne SBid^tigfeit. p r ^ 



Ärittfcbcr Sfnieigen 

Ueberftcf)t ber neueflen @tf(^einungcn auf bem (Stbiett bei Wtufib 



%üt fyiano forte. 

^alon $ uttb ^araftetftnefe» 
©♦ 85» 2Uf ait f ©p.26. Vaghezza. Impromptu, ödjle- 

linger. | ftljlr. 
— — , ©p.26. Marche funebre. €benbafelbft. 

2)er Kom^. ifl in tiefen SBerfen nic^t me^r ber itiufifalU 
fcfef SWaufbclb tote eljtbem: er ifl Pidet unb ernflcr, ja felbfl 
inniger geworben. JDie« tritt oorne^tnli^ in ber erftgenamu 
ten (Sompofttion ^eroor, toeldje, obf^on an ^enfclt erinnernd 
(5igentpmU(^e* enthält unb burc^ melobif^en glu§ erfreut; 
au^ bie anbere Kummer ^at Sinn unb SöerfJanb, ba« büflere 
Kolorit fle^t i^r nie^t übel unb lagt bie befreiten votfom* 
tnenben Überresten Harmonien wgeffen ; belbe Sompofitionen 
toerben i^re ©irfung t^un; e« ifl un6 gar nlc^t unangenehm, 



bur(^ fie auf Erneuerung ber 93efanntfe^aft mit $Hfan $in^ 
gutoeifen. 

S^ £)6&let, ©p. 62. Hr. 2. Esmeralda. Air napo- 
litain varie. Öcljleltnger. 4- 3^lr. 

Slnf^rcc^enb burc^ <5infa<§l?eft nnb nid^t fe^r f^trer jn 
fielen. 

©♦ SW* *. SBeJet'S ©uperturen. Clat)ifr - Partitur 
von J.ti(}t. ©beton -©unerture. 1 8ljlr. SdjU- 
finjer. 

©ir »ertreifen auf bie Sinnige ber greifd^üft* unb 3u« 
Bclouverture in 9lr. 1. beö Artt. 81nj. vor. ©b6. Slu^ biefe 
^Bearbeitung ifl üon ^ö^flem Sntereffe, ein glfinjenbe« Denf* 
mal ber iöirtuofitdt ber 9leugeit überhaupt, »ie ber be« ge* 
feierten 6ia\)ierfpieler6 in«befonbere. fflerben tt and} nur 
SGBenige fein, ttjelt^e bie ©$tt>ierfgfe(ten ber Sluefü^rung, gn* 



mal Bei ben „ogsia piü difficile" Beigefügten Stellen, oofl* 
fommen üBertoinben Tonnen, fo empfehlen toir biefe „(Starter* 
Partitur" boc$ ber ®efammt&elt ber (Slaoierfolelet — toenn 
nid)t j|um SBortrage, fo junt Stubium — auf'« «ngelegent* 
llc$fte. 

6b*2Bolff, ©j). 132. 2 Polonaises caractäristiques. 
8d)0tt. 1 JL 12 Ar. 
Sebenbig nnb babei ni$t fe&r fcfttoer. 

6b* SBolff, (Dp. 134. Grand Caprice po&ique. 
Srljott. 1 Jl. 48 ftr. 
SBir Fonnien un« mit bfefer (Scmpcfttion burdjan« nidjt 
Befreunben, oBgicid) toir e« fc^r toünfdjten, fdjon and greube, 
einmal einem au« £)rtgfnal*(gebanFen be« (5om^. entftanbenen 
SBerfe, nnb nidjt einem auf frembe üHottoe gefdjraubien nnb 
angesagten, gu begegnen. (Sigeniljfimlictye« fanben toir nf d?t; 
bie (Sompofttlon Hingt §iemlid) Brillant nnb inftrumentgemäg, 
*$ne feljr fetter ju fein, allein ba« Bbjecttoum „^oeiifcf)" 
fanben toir burdjau* nidjt gerechtfertigt. 

6* SBolff, ©p. 136. Grande Fantaisie sur les Hi- 
rondelles, Melodie de Fei. David. Örljott. 1 JL 
30 ftr. 

SReift SljalBerg nadjgealjmt. 2Ber fo fc^reiBmatertell 
unb Beföränft ift (in bet 3elt), al« $r. SBolff , von bem 
fann man ni$t füglidj ©effere« ertoarien. hoffentlich Fommt 
ber SRann Balb au« ber aRobe! 

$t9tofcUcit, ©p.92. Nocturne et Tarentelle. Ä^ott. 
2 ijrfte, ä 1 JL 

9u$ ein SRobemann von echtem Äorne. 3)a« Nocturne 
ift fo ju fagen fab, bie Saranteile ein gabriFat au« SWoll, 
beffen erfte« Durt^ema (in F) 2BeBer'« CBeron unb beffen 
jtoeitc« 2>urtl)ema (in D) einem ©affen^auer, toie toir »et* 
mutzen, entlehnt ift. (Sin getreue« SlcBtBKb feine« ©elfte« 
J)at ber Gomp. in bem @<$lug be« 9lccturno gegeben. 

g, SBalfetttullet, ©}>. 20. Un Reve d'amour. Noc- 
turne, löten, HHtynfcorf. 45 fir. 

(Sin „SteBe«traum"? JD Ratten <Sie ben boct) für <Sid) 
Behalten, $r. OB.! Sie ftnb, toie 8le un« güiigft jn tofffen 
tyun , „$iantft @. $. be« $er$og* oon 9cafian", unb ba« 
tolll eitoa« fagen: fann bie« aber ein ®runb fein, bag «Sie 
mit Sfyren 2iebe«trdumen fo leichtfertig umgeben, bag @fe fie 
cfjne alle Umftänbe ber £)effentil<$Felt j>rei«geben? (Sin an* 
bere« 2Wal Ferren <Sie in ftd) unb oerfäonen gefdlligft ba« 
Javier mit 3$ren «Koten! 2Blr Bitten feljr, bie« ju Berücf* 
Antigen, gür 3$r pppp, Beiianjlg gejagt, toünföten toir 
Sljnen al // erFennilidj fein ju Fönnen. 

SR* Sfuffy, ©J>. 16. Andante. ttitfnrtorf. 45 fir. 

$)er SÖerf. fann'« niäjt redjt oon fid) geben, toa« er auf 
bem $erjen }at. Tlan merft, bag ba« Andante tttoaü fein 
foll, aber lelber überzeugt man fic^ ni^jt, bag e« tofrflfdj et- 
».-* ift. 



% SBltttitcft, ©|>. 9. L*in8piration du Condarane. 

Chant d'un prisonnier del ponte di sospiri trän- 

scrit et varie. Peters. 25 Ogr. 
— — — f ©p. 18. Rhapsodies originales. Cben^. 

20 Jtijr. 
SDa« Streben, über ben getoötynlid&en 9cn(lpun!t ^tnau«* 
gnfommen, verleugnet fic^ in biefen (Som^ofttionen feine«* 
toege«. (S« fei bie« Bemerft, ba augerbem Faum nocB etwa« 
)u Bemerfcn ift. Dp. 9. ift bürftig , D\\ 18. Bietet eine Un? 
etnanberrciljnng *>on Furjen @a^en in verfc^iebenem Xempc, 
beren innerer 3ufammen^ang un« fremb geblieben. 3ntereffe 
^aBen tofr ben (Stücfen nlc^t abgewonnen. 

(£♦ Sof t ©p. 80. Morceau de Concert. Choeur de 
Topera: Les Diamans de la couronne d'Auber 
transcrit et varie. Prters. 25 fljr. 
_ — f ©p.81. IDirterljaU. 2me Nocturne. <btn>. 

18 njr. 
_ — f Op.83. La Sentimentale. Cantiläne. €ben^. 
18 ngr. 
S3ei Slllem, »a« toir »cn ben (SompotUlonen be« «&rn. 
öog Fennen gelernt ^aben, »ermigten toir ba« Fünftlerifdje 
©treBen, bie Oeflnnung — blc« ber ©runb, »e«*alb wir 
nn« ftet« fo fc^einBat mtglleBig baruber Sugerten. «uc^ oor/ 
liegenbe (Sachen ^aben unfere o^^ofitlonelle SReinung ni$t \w 
finbern oermoc^t. ^r. S3og ift ber eiaoier^ro* unferer 3elt, 
man überjenge f!c^ beffen bnrd) D\>. 81 unb 83. „Oelftlof, 
matt, toei^li*'' bünfen nn« für beren (SljaraFterlfimng bie 
Beield^nenbften 2Cu«brü<fe. Dp. 80. ifl ein« Jener £age«*>ro* 
bnete, tole beren ber SÖerf. Bereit« in SWaffe jum ©eften ge* 
geBen, toir motten am UeBften Fein SBort bamm verlieren. 
Seite 14 oon „Grandioso" an ftnbet man ben @djlug bet 
„SWofeÄ^antafie" oon X^alBcrg co^irt, ber 3toeloierteltact 
am önbe fefct bem ®anjen bie toürbige Ärone auf. 2)ag -6r. 
SBog übrigen« mit ber 3tit eine au«gef$rieBene «ßanb fid| 
angeeignet, ift leicht ertiärllc^. 

Sit 3* IBe^Ct, ©?. 20. Adagio appassionato. U)irn # 
ÄXüller. 1 JL 15 ftr. CÄl. 

3)le ©ebanFenarmuiB in bfefem <8tücf ift (Befonbet« 
®titt 8) fo auffällig, bag toir bem (Fomfcenfften, fo fefyr toir 
i^n and) feiner guten (Sigenfdjaften toegen aeäten, too^lmel* 
nenb ratzen muffen, vom (Fomponiren ferner abjnlaffen. 9Ba« 
tyilft alle« aWüljen, too ber ©oben, toelc^et BeBaut toerben foll, 
unfruchtbar ift, unb welche gruc^t foll erwachen, toenn Feine 
BeleBenbe Duelle iljm juftiegt! @ol*e SWufiF, toie bie« Slba* 
gio Bietet, fann nur ju trüben Betrachtungen S3era«laffnng 
geben: toir toügten nUt, toen fie erfreuen fonntc. 3Blellelc^t 
ftnbet ber ißerf. ein erfprleglfc^cte« gelb für feine Styttigfeit : 
al« fdjaffenber Äunftlcr toirb er nac^ unferer 5(nftc^t nie eine 
Öebeutung erlangen. 

3* ®^Ul^0ff f ©p. 16, Dcux Pensees fugilives. 
Brljott. 54 ftr. 



8 



<S<fculr)off gehört ju ben begabteren fcet jefrigen Klavier- 
corrn>onifhm , an i&n barf man mit 9*e<$t $6&ere Stntyriidjc 
madjert. 2Be«r)alb begnügt er ftdj mit fo geringen fceiftan* 
gen? 2Bir pnben an toorliegenbem ©erfe jtoat nfc$t«, ba« 
einen üabet, aber eben fo »enig, ba« ein 2ob Ijeraueforbert. 
Safte er balb 'wa« £>rbenüi<$e« von fld> fejen ! 

3* ©dml&off, ©p. 17. Galop di Bravura. ßfhott. 
1 Jfl. 12 Ar. 

fflravourmäüg nnb feurig, al* (Salonfrficf ft# geltenb 
madjenb. 



3* 9tott>ttfott>*K, ©p. 24. L'ange dechu. Musique 
d'Adolphe Vogel v3riee p. P. ßrijott. 45 Ar. 

"" — —f ©?• 2r. Deuxiemc grande Valsc 
brillante, Ijofmetftfr. 20 Hjr. 

©eibe SBerfe flnb nnf*5bli^er «Rarnr, taur mögen fle 
laufen laffen. JDer SBaljer M ent>a« Sreuper jfgeö , ba« ffd> 
nur auf ber lefrten <&tiit verleugnet. 3u loben ift bie 93e* 
banblung be« 3nfrtumentf«. 



3tttelltgett$fcl<ttt 



Tübingen. Im Jftawpp'schen Verlage ist so eben 
erschienen und in allen Buch- und Musikhandlungen zu haben: 

Sllcher, Fr., Gesänge der Jugend. Sechs 
Lieder von Bücket t, Tieclc, Albertini, 
A. Franz, Schenkendorf etc. (ein- oder 
zweistimmig) für vorgerücktere Schuler im Ge- 
sang und Ciavier componirt. Zweites Heft. 
Schmal 4to in elegantem Umschlag. Preis: 
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Aus den £i7c/ier'Fchen Jugcndlicdern (welche in ihren frü- 
hem Ausgaben ohne Clavierbegleilung bereits in 20,000 Exem- 
plaren vcrbnilel sind) enthalt dieses 2te U?fl wieder, wie das 
erste, eine Auswahl der beliebtesten Nummern mit Clavierbe- 
gleilung. Das 3te und letzte Heft wird bald nachfolgen, und 
erlauben wir uns musikalische Familien , Erziehungs - Insti- 
tute etc. auf diese durch Text und Melodie sehr ansprechen- 
den, eben so äusserlich schön ausgestalteten Lieder aufmerksam 
zu miichcn. 

Sllcher, Fr., Zwölf Lieder für Turner, 

dreistimmig gesetzt. Zweites Heft. Preis: 

12 kr. = 4 Ngr. 

Das erste Heft ist gleich nacb seinem Erscheinen im In- 

und Auslande in sehr vielen Turnanstallen eingeführt, und der 

Herausgeber aufgefordert worden, ein zweites Heft zu liefern, 

was hiermit der turnenden Jugend bestens empfohlen wird. — 



Charte» Voss 

Op. 82. Fantaisie-Caprice — „Gönne mir ein 
Wort der Liehe 44 , Cavatinc aus der Oper: Hans 
Heiling, von M. Marschner — pour 
Piano. 25 Ngr. 

©p. 79. Gesang: ,,Zur Ruhe ist gegangen 4 - für 
Sopran mit Pianoforte. 15 Ngr. 

Op. 15. Fantaisie militairc sur des Themes de 
l'Opera : les Mousquctaires de la Reine, de JP. 
MKalevtß, pour Piano. 1 Rthlr. 



Op. 38. Impromptu caracteristique : „Der Traum 
der Kriegerhraut 44 pour la Main gauche seule, 
pour Piano. 10 Ngr. 
Verlag von V. JThistling in Leipzig. 

In Jt . Wagner'* Musikalienhandlung (Fr, mutier) 

in Stuttgart ist so eben erschienen: 

Kocher, C, Christliche Hausmusik. 
Eine Sammlung ein- und mehrstimmiger alter 
und neuer Lieder, Arien, Chöre etc. mit Be- 
gleitung des Pianoforte. 3les Heft. Arien, 
Duette und Chöre von Händel und 
Palestrina. 15 Ngr. 



So eben ist mit Eigentumsrecht in 'inserm Verlage er- 
schienen uiid durch nlle Musikhandlungen zu beziehen: 

B* JTToliqne, Ungarische Fantasie, Op. 26, 
lür Violine mit Orchester 2J Thlr., mit Piano 
1J Thlr. 

Tll» Tägliclisbeck, Trio für Piano, Vio- 
line und Vioioncell. Op. 26. 2| Thlr. 

Schuberth Qr C, Hamburg u. Leipzig. 



In G. A. m Meyher's Vcilagshandlung in Mi tau ist so 
eben erschienen : 

Peiisee fngitive pour le Piano compo- 
see par Stephanie Csse. i£omo- 

rowska. Prix. 12 Ngr. 

Fantaisie pour le Piano sur im motif de 
Preciosa de C. M. de Weher composee et de- 
diee ä sa merc par Stephanie Csse. 
Komoroxvska. Prix. 27 Ngr. 



3>ru<f von $r. « Od mann. 



tt e u e 




4%tfwt%jt yvtt 




Uran) Sfrenbel* 

Siebenuitfljroanjigfter Sank 



M 2. 



$ erleg et: 

SÄo&ett Briefe in Seipjig. 
S)en ö, 3uli 1841, 



Gen bfefer 3e£tfä. erfdjefjten ft?£i4entttdj 
2 Hummern tum 1 ober l'/i ©ogea. 



i $ref# be* ©anbe« b«n 52 Em. 2 Vi £1jlr. 
I SnferticrtSgcbüfjrcn bie SPcttijeüe 2 %r. 



Abonnement nehmen atle^Mtimtet, £8u$-* 
EBlufif * unb Äuitft^anblwngen att. 



4&flm6urBre «riefe* — JD<t# (»efangfffr fcrt vetfiafften norbttwtf^*» SftbmafeJa $« ^tyraiont — Jttrinc ßf itung, $agf6§ef<$i$tt, 



Unfer Bffmm^cft muflfatiföeS Orten freförantt 
|td? fdftcu feit meinten SBodjen auf ba@ Sweater, tic 
Oper unb jene muftfalifrfjen älbeiibunterfyattim^t'ii, bie 
an feine ©aifon gebunden fmb. @ie werben bereits 
Don bei 5ßortrrff£i^f*it unfet er gegen m artigen Dper 
geljärt fyabeu, *S femmt mir *) nic$t ju, fte ju be; 
[tätigen, erwarten (Sic bcflfyatb feün mir aud? (eine 
Aritif, fonbern nur bie Stufjaljlung einjelner gaeta, 
auS benen ®ie firfj bietteie^t ein ©efanimturi^eil bif; 
ben tonnen. — 

Sftacty fe^öiijQt§entIidjem Btftaitb ber neuen SBüljne 
$at fidj fo jicinli^ allgemein bie Euflat feflgeftettt, 
bag bie $a»ptö orange unfeter Dpernträfte S^genb, 
latent unb ©timmfcnbS fiub. ©ic ©irectiou ging 
Bon bem ©efldjtäpunfte anfc, bag mit fertigen Valens 
Int feine SDper tjerjufkften fei, bie bergauf geijen (5ns 
ne, »otyt aber bergab, beS^atb fragte jie auetj nid^t 
nac^ 9? amen, fonberu nadfj edjicm latent unb Jener 
ÄimjUerfdjaft, treibe ncdj bie ©Übung Öfä^igfeit in 
f(4 *W8'* ®" ^ at * e nid M Sinjelneö in ber Oper im 
Äuge, foitbern immer bie ganje Oper, bei^fltb bie 
SKaffen^aftigfeit iifttt Sngagementä. Um an einem 
beutf4tn Sweater eine Dper ju $afcen, genagt «* 
ni<$t, einen Safjifren, einen Xenor, einen S3ari* 



*) £r, £ag.ttr (jat Manntli^ bnrdi feine uielfadyen 
Weifen toefentltdi bajn beigetragen, bfe §ambnrger Oper auf 
ben «>iaftbpiin!l ju bringen, ben fle jefrt einnimmt 

b. 0t tb. 



ton unb tolefleidjt noclj jiuei, btei Sängerinnen gu bei 
(igen, fonbern efl ifl unbebingt nctljroenbig , bag aft' 
tiefe ©ä^er bwU, tierfa^ befegt ftnb. Kur auf btefe 
SBcife lägt flc^ ein tvurbiged (Snfembfc agieten, in 
bem eä im ©runbe fein* JRebenroÜen giebt äöaS 
man in ber X^eaterfpras^e unter legteran Tanten ters 
fle^t^ faßt bafter ait^ bei uuferer Bä$ttf toeg; fo 
fingt j* 3)- fftaul. 3ftiä}tAt$, met^e im ©un ^uan 
SDottUi Sttat« re^srafentirty in ber „jaubttflBte" bie 
erfie ©ame r fo $r. Element, beffen ©du -Suan, ^Srinj 
Siegent im „9tat$tlager tofln ©rauaba" unl» mehreren 
«nberen KoÄen nac^ bem einflimtnigen Uti^eit 9lßer 
ju bem heften gebort, uja§ man ^eutjutage auf beut; 
ft^en ©ii^uen fe&en unb $ören fann 7 in SBeber'ä /r SreU 
f4ü§^ ben gürflen, eine SRoUe toon jwei Seiten k_ 
@te fe^en barauä, bag bie Hamburger ©ireetion ba6 
^tinjijp beö Stüßenmonopotä ni^t aneifennt, unb big 
jegt t; Li t ber drfofg gete^rt r bag fte Steigt batan tfcut. 
©ie meiflen D^ern, bie genjig itit^t ben 9tei; bei Steu- 
l?eit für ft^ hatten, fälligen fo mäcbti^ ein, bag man 
fle Uiet;, fünfj, fetbjl fec^äntal mieber^olen funnte, fo 
Xtn ^uan, ba€ ^ta^tlager ücn ©ranaba, unb in 
neuefler 3eit „bie BauberflBte" (in 3eit ^pn ad&t 
Sagen breimal bei buttern 4»aufe gegeben). 

©ie ßonfequenj, mit iDetc^et bie ©irection bei 
Sretrung ber C'pcr, wie überhaupt in Verfolgung i^ 
rer ^ßtineipien uerfu^r, ifl uju fo me^r anjueifennen / 
je me^r $emmuif[e % entgegentraten, Siä »or ber 
Söieberer&ffiumg brr ^ieflgen Öii^nc mar fo jiem(if$ 
öberaW in ©eutft|tanb bie 9tnfic|t verbreite^ e3 gäbe 
feine Stimmen, feine Salente me^t, ein Sa^, ben bie 



10 



jnetfien ©irecteren »om frityen borgen fcia fpatem 
Stfcenb repctirtcn, unb bcr namentlich unferer ©itcc* 
iion oft genug gugerufen würbe. @ie tteg ftc§ ba- 
>urc§ nictyt irre machen, fie warf t^re Sftege über ganj 
©entfd&tanb, nac$ Ungarn hinein, jebe SJitync »Mibe 
imtcrfudjt, bte fleinfk wie bie größte, unb fletye ba! 
*8 iji ein gang an'ö SageSltdjt gcjogen, ber fldj 
feljen (äffen fann. ©ie £amfcurger ©irection f)at fces 
lütefen, bag e3 fowofyt nodj (Stimmen als audj Ta- 
lente gic&t, watyrlicJj feine geringe 93efcf;amung für bte 
^oft^eaters^ntenbanjen, benen foniglidje unb faifer; 
Iic$e (Sc^atuücn ju ©efcote ftcl;cn. Wlan getyc nac$ 
SJerlin, 9Wünc§en, ©reiben, fclfrft SBicn, man unters 
fuc^c bie SDpcrnfräftc, unb toergteic^e fie mit ben TliU 
tcTu, bie ben Sntenbanjen biefer üBüljncn an bie £anb 
gegeben finb, gewig, man wirb fein fcefriebigenbeö 
Stefultat finben. 3m £ärntnertl;or ftnb aüerbingö 
groge, ausgezeichnete Äräfte, afccr eö feljlt bie orb; 
nenbe $anb bafür, otync bie fein wirflic$e3 ©nfcmble, 
ii&crtyaupt nicljfrä ©anjeö erjielt werben fann. ©ie 
bau ernbe 9ln$icl;ung3fraft ber £>ycr liegt im 6ns 
[cmfcte, behalt) mug jebe ©irection nur baä legterc 
im $lugc fyaben. $c Keffer ba$ (Snfemble, befto wir* 
fungä&ofler werben auc$ bie einzelnen Äräftc barin 
^eröortreteu. ©ie «Hamburger ©irection fjat bicö $ttm 
SJeflcn tyter fcftjt, be8 tßuSticumd unb ber Ätmft er; 



fannt. 



Sfyeobor ^agen. 



JDa* @*fattgfefi bet t)eteini$ten notbbeut* 
fd&eit Stebettafeltt ju ^ttttont 



©ie 3eit bet ©efangfefte ifl wieber (;erangefoms 
nien : fc^on ifl einS bei* größten unb fccbeutenbfkn am 
Steine gefeiert worben, unb ifym folgen in furjem 
Zeiträume bie ju sp^rmont, Süfcecf unb ®ent, (entere 
fcrei $auytfäc$lid) ten ben SWännergefang = Vereinen 
gefiiftct. ©a8 S'efl ju Sßtyrmont mug ben Itmjlän; 
Jen nad) gewig benen ju (Sent unb Süfcecf nac^fie^cn, 
bod) $aben bie gefle ber norbbeutfe^en Siebertafcln 
infofern Sebeutung, ale fie feit ftcfcjctyn Sa^cn bie 
^Bereinigung trieler Korporationen ftnb. S(nf bem legs 
ten norbbeutfe^en (wcfip^älifdjeu) Siebctfefic $u QcU 
wölb war «Pyrmont für ba8 ^a^r 1847 att S'eftort 
gewägt worben unb üou ber Sp^rmontcr Siebertafet 
fe(6fi ber 5te, 6te unb 7te ^uni für baä gefl mu 
gefegt. 

5(m erflen ber genannten Sage $og uon ücrfc^tcs 
benen Seiten fyer eine anfe^ntic^e 3*fy tuntteftaggter 
SBagen in ba8 freunbüc^e ^p^rmont ein: bie ^3^r- 
monter Siebertafel, wie fiter^aupt bie Sewo^ner be^ 



DrteS, empfingen bie anfommeuben ©afle freunblic$ 
unb aufttierffam auf bem 33runnenpfa&e unb führten 
bie (Sanger nac$ i^ren SSBo^nungen, wo ftc ni$t mins 
ber juöorfommenb aufgenommei. würben. Salb war 
ber ©onner ber Äanonen uerftummtj bie legte btt 
erwarteten fiiebertafeln war eingetroffen, unb wetyrenb 
ber nun eingetretenen <Stifle erfrifd;tcn ftc^ bie grems 
ben frei tyren freunbtic^en SBirt^en, um fobann jur 
©eneralpro6e ber ^auptgefänge jufammentreten ju 
fönnen. 9lad) fec§8 U^r gafc ein $ornftgna( ba8 
3eic^en ^ier^u: man eilte in ben jur 5(u8fü^rung bet 
#auptgefänge teflimmteu pra^töoUen »aafaat, um 
bie ^rofce ju beginnen unb jugteic^ ba« SRefuttat ber 
S3eratl;ung im ©enat ber iMeberijäter ju fceme^men. 
5HS Seflbirector war erwägt £r. ^auamann au8 
^annotoer, unb ju 9JIuftfbirectoren für ben geifilic^en 
unb weltlichen ©efang waren bie $#. Ä o ^lr au fc^ 
unb <S)icijs anü dlinUhx unb ^ilbeö^eim feefltmmt. 
Suglcid^ traten auä) bie toter (Styorfü^rer ityre Qlemter 
an, nämlic^ ^)r. ©tremming auö ä^inben beim 
erflen Scncr, $. ©cebeefe au« ©etmolb beim jwei* 
ten Senot (fpater vertreten burc^ $rn. ©rotoeme^er 
M& S3telefetb), unb bie §§. »attelbe« unb ü. 
9lö§ning am Hameln unb #ilbc8()eim bei ben 
©äffen, ©ie 3«^I ber anwefenben (Sanger mochte 
ungefähr 150 fcctragen, letber für eine (Scnföbcration 
toon 24 Siebertafeln eine fcfyr geringe 3a^l, boc$ 
fonntc man nac^ ben ofcwaltenben Umjlänben wirflic^ 
nityt me^r erwarten, unb tnufjte nur fro§ fein, bafi 
wenigfienö fo üiel gum gefie gefommen waren, ©ie 
©efangptecen waren: bte legte ^alfte ber Älein'fc^en 
(£=©ur ^J?effe unb ber 130fte «Pfalm oon ©nf^aufenj 
(?eibc gingen in ber Sßrofcc leiber burc^auö nic^t jum 
S3eflen: man betonirte, fegte nic^t immer gut ein, 
unb becbadjtcte fe^r wenige SRüancen; baö Segtere 
ijätte freiließ burc^ ben ©irigenten tefonberö fcefeitigt 
werben fönnen, inbeß gefc^a^ bteö nicfjt immer, öiets 
leidet a\\% SRücfficfyt gegen bie noc^ toon ber Steife ers 
mübeten @änger. Gnne folc^e ^JroSe gab nun burc^s 
au8 nify bie fcefie 5tuöfid;t auf 1>a8 grefl, inbeg ge* 
lang fpater bte ^auptauffü^rung fceffer, aU man ers 
wartet $atte. 

SOtittterweile na^tc bie Seit be3 ©ouperö ^eran^ 
man ijatte ju biefem 3>üecfc in bcr geräumigen ©rttns 
nen^alle bie gehörigen 5lrrangcmentä getroffen, unb 
jwar fo, bafj fie ben ^}^rmontcrn jur <§;$rc gereichten. 
Sn bem geräumigen Socale war gewig 5ßtag für 600 
fri8 700 Kouüertö, \c bag alfo für fämmtlic^c (Sans 
ger unb „SBilben^ me^r aU genug diaum ba war. 
Salb war bie £alie jiemlic^ gefüllt; bie Siebertafeln 
nahmen i^rc gefonberten Sßlägc ein unb baö %Jlaf)t 
6eganu. S3alb barauf erflang aufy ba$ exjie Sieb in 
vollem (Eßor: „ber ©efang' 7 toon SWaurer, welcfcem 



11 



bann meutere anbete folgten, worunter „ber Sänger: 
fctinb" »on StSrla unb tin anbereS: „Poculum ele- 
vatum" »on 2trne bie bemerfenSwert()eflen waren j bei 
bem legten ^attt man aufjerbem ©elegcn^eit, in $m. 
9t8&ning au« $ilbeS$eim einen fcraucfjbaren ©olofcins 
ger fennen ju fernen. «Jor ©djlufj ber Safet würbe 
noc$ Äreufeer'S $errlic$eS Sieb „bie fünften Söne" 
gefangen, wettern bann nodj mehrere ©efange einjels 
ner fiiebertafeln folgten, bie wir aber nidfjt fcefonberS 
erwähnen wollen. 

5Jm folgenben Sage in ber gritye riefen bie ia 
tannten %bnc beS (Signalhornes bie ßiebertafeln nadj 
bem »runneuplafce, wofelbfl bie SJtorgengefange auSs 
geführt werben fottten. »alb war ber größte S^eil 
ber ©änger am $lafce : ein 6^©ur 9leccrb würbe ins 
tonirt unb atSbalb erttang Ärcufcer.S trefflicher 9Wor* 
gengefang: „ba* ifl ber Sag beS $errn!" ©iefem 
Siebe folgten noc$ toier anbere, unter wetzen Äreus 
fcet'S „Äayeße" (6-©ur |) unb „baS Äir^lein" toon 
JBetfer (Ss©ur \) bie anfprec^enbfhn waren. Sftun 
folgte, wie eS fdjon feit Sagten (aber mit Unrecht) 
gebräuchlich ifl, bie (Sycurfion in« Steie unb jwar 
bieSmal na<§ bem ungefähr \ ©tunben entfernten 
Somberge, toon welkem man eine reijenbe SluSs 
flcljt über baS fc^Bne ^tyrmonter %f)al 1)a\. (Sin treffe 
Kc^eS ßntyflücf flanb für bie ©afte bereit : bie ermib 
beten ©anger Ratten f?c§ talb tin wenig refiaurirt 
unb fammelten fldj banac$ jur SluSfütjrung ber ©es 
ffinge. SKenbelSforjn'S „3«g«lW, „borgen mar* 
fairen wir" »on ©tern unb „bie jungen SDtuftfam 
ten" »on Äitcfen waren biejenigen ßieber, welche am 
beflen auSgefiitjrt würben, bie anbern ungerechnet, 
Welche augenfclicflic^c ßaune hervorrief, ©lürfti^er? 
Weife war bie Saune unter 3^men unb Söilben bie 
fcefte: JUtrjweil allerlei 9trt lieg bie 3«t fdjnett toers 
Preisen, ja felbfl (Sifele unb Seifeie fanben ftc§ ein, 
um mit ttyren feltfamen abenteuern bie ©efellfdjaft jii 
erweitern, ©er 2ßeg nadj ?ßtyrmont jurürf war fealb 
gemalt, ©ie Siebertafcln uerfammelten ftcfy im S3aüs 
faale, unb balb barauf begann auf baS 3*1$™ beS 
SWuftfbirectorS baS Sanctus ber Älein'fdjen 6s©ur 
SWeffe. ©iefer folgte fogleic^ ber 130fie ^falrn von 
ßntyaufen, womit fobann bie $auptauffütjrung bes 
enbet würbe. 3"m ©tfief gingen biefe gieren Keffer, 
als in ber Sprobe, wenngleich nodj lange ntd^t fo, 
wie eS tjor einem grbferen Stubitorium immer ber 
^att fein foflte. Sinigermafjen gelungen werben biefe 
größeren S<ftg*fänge jeboclj nie ausgeführt werben 
fennen, fo lange man noc$ ben alten ©djleubrian 
6eifcel;dlt unb nad^ einer me^r ober weniger anflrens 
genben (Srcurflon (wofcei biatetifö^e Unregclma^igfeiten 
ni^t au8tlei6en) ben öiebertafetn bie SluSfii^rung cu 
jr3 ernflen ©efangeS, einer S«g^ *f. iugemut^et wirb. 



$ft bo«^ Seit genug am frühen 83ormittage baj 
warum fcenufet man fle nic$t ju biefem 3wetfe? 
SBirb fcieflei<$t am na^flen gefle berfelfce geiler wtes 
ber Begangen werben, ober ifl man jefct enblic^ ju 
ber Sinflc^t getommen, ba§ bie 3"t na<^ ber ®x» 
eurfion wirfli<$ eine burc^auS un^paffenbe fflt bie grfc 
feren geflgefänge iß? 

(Bortfefcunfl foigtj 



StUint 3eitung. 

Vl\$bräu$t. $6 fann feinem 3*eifel »ntetlieötn, baj 
ton ^ö^cren Aß^etif^en ©ef?c^t*pnnften au« bie &ttt, bie 
3toif(^enacte be« ©^anfpieU mit 3Wu(if auljufüllen, eine 
Itnftfte ift, nur benen angenefym, treibe 3etftreuung unb mdg^ 
U$$ f^nellen gebanfenlofen 2Ded^fel fuc^en. (Sine Duvertute 
»or beginn be* ©tfidfs |ur Sammlung ber 3«f^uer »Are 
völlig an«rei*enb; in ben 3ftifdjeiiaeteu tohlt bie SJlufif, ifi 
pe nidjt ei^enb« für ba* ©tücf com^onirt, nur jlörenb. Leiber 
aBer möchte e« vergeblich fein, gegen ein fold)e« SÖerfa^ren 
anjuf&m^fen, ba e« von ber großen SWenge getoönf^t toirb, 
unb biefe in t^eatralif^en Slngefegen^eiten immer no<^ bie 
entfdjeibenbe Stimme ^at. darauf aber ifl ju fe^en, baf ju 
feiger Sluefüriung nic^t SWeifitrtocrTe von *a^bn, 3Wo|att unb 
©ect^oven getvä^lt »erben, toit e« bei verfdjiebenen i^eatern 
— auc^ in Heipjfg — gebr&u^lic^ ifl. fÄi^t allein ba§ 9tiu 
manb barauf $ört unb toegen bc6 ®eraufc^e6 an$ nifyt ^ören 
fann; oftmaU gefdjteljt e«, baf ber Sßor^ang früher aufgebt, 
unb bann in ber ÜJlüte be« ©a^e« abgebrochen »erben mnf . 
JDa* ijt eine SNdjtadjtong ber ^cc^jten «eiflungen ber Eon* 
fünft, ttet$e ber 3erftörnng ber grie$if$en Ännfttoerfe bnr^ 
bie ^Barbaren gleic^fommt. g. 0« 



lage*gef*i^te* 
9leifen r konterte, (Engagements it. Serlio) f)at am 
19ten 3unf feinen Sauft in ©erlin $ur «uffii^ruug gebraut. 
C Äojfaf fagt Ui SBefprcc^ung beffelben: „©erlioj fdbeint 
von bem $rfncip au«§ugeben, baß mittelft ber JDnrd&brecfrang 
ber bi* jefet üblichen SR^ibmen unb reifer (Kombination ber 
3nftrumente neue gormen gu finben feien. 3m erften X^eile 
biefe« $rtacip6 liegt fein Srrt^um, im jtveiten feine 
SBa^rbeit, bie fyn über ba« SergdngUc^e ^inau«^eben 
toirb. Sflac^ ber einen Seite ber 5tuuft tbnt er einen Sorfc 
fc^ritt, »abrenb er fieb naeft ber anbern räcftvart« betvegt. 
£abur$ fommt in fein gange« $l?un eine unfelige 3erriffen* 
^eit, beten er fid> fefbft vielleicht ni*t f(ar bewujt ifl, bie 
aber feine aufmerffamen ^örer mit ben peinlic^flen ©efn^len 
burc^jucfL" — S3om Jiertbu^ fagt Jtoffaf , e« fei Ijter nic^t 
von einer $flanjung auf ©oi^e'fd^em Xenain bie SÄebe, e« 
fei ber gaufl, eingevöfelt für bie SWufe be« «6m. $. Jöerlioj. 
— Ueber bie SRuflf bemerft Ä. am (Scfcluffe: „Ueberall «uf* 



12 



Icfung ber 9ty$t$mif unb 2Relobif! unb wo ©irfung eintritt, 
metflen« bodj nur burd) biefe Urfrciftc ber Äunfl! Ueberall 
eine Sturmjlutlj ber Snftrumcnte im Äampfe, nicijt im Sunbe 
mit ben Stimmen, ©rimaffe ftatt SR^etorif, aber überall un* 
ter ber Oberfladje eine unheimliche boljrenbe unb nagenbe SRe* 
fleriou." 

grl. 3ett au« ffiten ifl in <Dre«ben al« Storma aufge* 
treten ; ber &nontymu« in ber 9lbenb$eitung giebt barüber eine 
nngemein fd?arfe flritif, fo nennt er §. &. bie 9luffaffung ber 
ganjen Sfcofle princip* unb tactlo«. 

Die SWobegeitung förelbt au« $ari« : Die (Srfönfgin ber 
Oper, 2Rab. ®tolfc, ifl nac$ Stallen abgcrcift-, £r. £6on 
Rillet $at feine Stelle niebergelegt unb $r. gro«nel ifl fein 
öladjfolger. 

91*$ bem 9Rane$efter Courier wirb ju (Snbe ber $t)eater* 
faifon % 8tnb in SWandjefler grref aftal in ber £)per auftre* 
ien, Woju bereit« mit bem ^erfonal ber italienifcfjen Oper in 
Bonbon accotbitt fei, unb in Liverpool unb 93irmingr)am (Jon? 
certe geben. 

Bifjt t)at am 8ten 3uni vor bem Sultan gezielt, ber 
iljn fofort nacf) feiner Stnfunft in Gonflantinopel ju fidj be* 
rufeu l)atie. 

ffttut Opern. Der SWobeacitung Wirb au« $arf« ge* 
fd)rieben: (Sin junger talentvoller domponifl, J&r. $ftttotlle< 
SBaucor&eti, fyat eine groge Cper „bie ©rafen von 9trn* 
^eim" gefefcrieben; üc bfpnbet fiefy bereit« unter ber (preffe 
unb feil nacfyflen« cinflubirt werben. Der Xtxt ifl von Sllfreb 
beSDluffet; mau verfprtdjt fld) feljr viel von biefer neuen 9Ru- 
fit unb ber if)r ju ©runbe liegenden Dichtung, uub fieljt ilj* 
rer erflen Buffutyrung mit greger Spannung entgegen. 

3Tuö3eu$nungen, 83efotberitngen. ^rn.^.SWec^etti, 
2Wuftftyönbler in 2Bien, ifl vom Äatfer von Dcflerreidj , „in 
Slnerfennung feiner al« Bürger fidj erworbenen mcljrfadjen 
Sßerbicnfie", bie mittlere goibenc (Sivilverbienftmebatfle am 
©anbe verliefen werten. 

ßiterarifeSe Stotiitn. ©rfcfcienen ifl: 3)te Senwerfe 
be« löten unb I7ten 3af)rl)unbert« cter ft/flematifdj--cr)ronclo* 
gifdje 3ufammenflelfung ber in biefen jtvei 3ar)rlmnbcrten ge* 
brurften SWuufaüen von <£. j$\ fBecfcr, ein treffliche« 2Berf 
auf weldje« wir vorlaufig unb vor ber SJefprcdjung beffelben 
aufmerffam machen. 

Der (Fljarivari fdjreibt: SDtaüctnb. 5tm lflen 3uli foll 
r)ier, bei Succa, eine neue 2)luftfjcitung unter bem $itel: 
L'Itaiia musicale, in« ßeben treten. 



Sflan fpric^t bavon, bag bei einem J&oft^eater, an bem 
e« freilief) uid)t fcr)abcn fennte, wenn einige ber angeflehten 
Sänger unb S5ngevinncn neer) finden lernten, ein Singmei? 
fler angefteflt roevben fcfl. Dtcfc ncugefcr)affcne Steife benft 
man einem Spanne ju, beffen ^ßerbienflcn al« 9D>2enf(6 rofr a(ie i 



©ere^iigfeit roiberfa^re« raffen, von bem man aber al« <&t* 
fangre^rer ni^t« tveif , a(« bag et bie tiefe SWejjofoptan* 
ßimme feiner Zofytt bur^ an^attenbe« (Bin^ubiren ^o^et 
Sopronpartien ruinirt ^at. ®enn bie öanbe be« ©tote« 
ni$t vor folgern $erfa$ren flöten, wa« ^aben erfl grembe 
ju erwarten ! 

JDie ÄarUru^er 3eltung f^reibt: Die in granffnrt gaflf* 
renbe »tatbet « Oatcia rourbe auf ben SDnnfc^ be« $erjog* 
von Olaffau vom 2^eater?3ntenbanten eingraben, auä) in 
2Die«baben einmal gu fingen. SWab. SB.*®, roar bagu bereif 
Wenn man i^>r ein Honorar von 60 Äouitfb'or gat)Ie unb i^rem 
©atten ba« 3agen auf ber ^ergogl. 3agb jugefle^e. 2)ie lej^ 
tere fonbeTbare gorbernng fanb feine öerüdfi^tigung, unb fo 
unterblieb bie ©aflrolle. 

©onigem, fdjreibt bie 2Deferjeitung, fat enbli* bie 3r* 
renanflait von 3vr^ verlaffen, teo er 2 3a^re 3 SWonate ve# 
getirte. Sein 3rrf!nn ift ju fÜIfer 3«eian^olie, jutn bunn>fe« 
§inbrütcn geworben, alle förperli^e unb geiflige ömpflnbnng 
fc^eint von tym gewiesen. Sein Weffe, Slnbrea« 5Donf|etii, 
f)*t vom $olijeipräfccten bie (Srlaubnig erhalten, ben armen 
SWaeflro unter feiner Pflege unb Dbfjut in $ari« ju be* 
l) alten. 

JDirector flbtot ifl mit feiner Operngelellf^aft von Straf* 
bürg wieber nadj SWaing jurücfgefe^rt. 

^uriofum« 9^euli(^ fragte iä) einen jungen SWann, oer 
auf JBilbung Slnfpruc^ macfjen wollte, Wie viel er bereit« von 
SKojart unb 33eetl;oven Tenne. ,,3ct) ^abc erfl je^t, nadjbem 
ic^ bereit« 10 3al;re gefpieft, ötwa« von 3W. unb ©. Fennen 
gelernt" war bie Antwort. — 2)er mug ollerbing« ein $radjt* 
cremplar von SJluftf leerer gehabt ^aben. ö. ©—Ib. 

(Stfiarung *). 3n ber Sofien Kummer vom 21ften 3«nf 
biefe« ölatte« finbet ftc^ unter ber Ueberfc^rift : Stein im 
grütjlinge. ein Referat über bortige SWuftfjufla'nbe, Wele^e« 
mic^ auf eine fo vcrungltmpfenbe SBeife berührt, bag ic^ mi$ 
bem mufifallfcr)en publicum gegenüber verpflichtet fü^le, bie 
ernfMidjfle Reclame gu ergreifen. 

3er) erH&re be«l^alb lieute einfach Wa« folgt: 

(S« ifl unwahr, bag idj 9lecenftcnen in bie «ftölnffctje 3eitung 

gefe^rieben, welche mit meinen, xal6<ptlos unterzeichneten, 

Referaten in ber ©iener aligemeinen aWufifjeitnng colli* 

birten; 

ö« ifl unwahr, bag ie$ ein greibiilet für ben 23efuef> be« JTol* 

nife^en 3:i;eater« Ijatte; 
(5« ifl unwahr, bag id> ben bortigen ilf;eaterFapellmeifler auf 
tie mir unterfdjobene Seife befproc^en faU. 

8eipjig, ben I9ten 3«ni 1847. 3oac$iiit «nüff. 

*) ^r.JRaff übergab un« bei feiner Durchreife obige 3e(* 
Icn mit bem bringenben ©unfe^e ber aufnähme. JDa wir 
3ebem ba« 9tcd)t jugefle^en, fieb ju vertyeibigen, fo motten 
Wir biefelbe nid)t verfagen, obfe^on Wir mit ber Raffung bie* 
fer örwiberung nfcfjt einverflanben flnb. 3Bir fe^en einer (Bx* 
örterung ber Sae^e entgegen. b. 8&eb. 



2)rud oeu $r. Wüdmann. 



tt e u t 




titffitift fit 




©eraittttottti^t* iÄebacteur: 
Äranj Sörcnfeci. 

Siebenunbjrcanjtgfiet SBanb, 



M 3. 



33 erleget: 

Stöbert %titft in Seipjfg. 
3>en 8. 3uli 18«. 



fflpn biefcr ,3eitja}. erfahrnen toüä)entti(% 
2 9lnmmnn wn 1 ober l'/j £Bcgeii. 



%nii te* ©anbe« *oo &2 ülrn, 2'/» Wir. 
Snferhoaflgebü ^ren bfe $c tit&eüf 2 fflgr. 



Stbonttettirttt nehmen ade^oflämtcr, Sm^*, 
aJiuftf: tmfc .ttunfibati Hungert an. 



Sin JEraura in fcet Gr)ri|tnadjt, Dp*e t»on Sect. $ill*r (WoctD — Seipjie« SHöffWr&en* — jttiiifa« Vnjtfflti* — 3nfr0f^ 
gntjMatt, 



®{it $rautit in fcet Ofefifttta$t ©(»et 

Hon Actbinaiib filier. 

©ine fBrffäfcene mat$t ben Anfang tjott SfriSt?; 
liefert, Sffeugter, naifcet lÄdjelnbet &teunüt&igfrit. 
SWeiftet Sftetn^otb &ftfpiid)t ein gefl jur äJetlDbung 
feiner Sodjterj QlUeä terrounbert ftdj, bie Softer unb 
t$te SRufrnt altein fiub beftfitjt j ber Kit« erHärt fei; 
neu äßilien, ben SJcrjug bee reiben (Sibamö fcor bem 
armen (Sonrab, unb greift bnä ®lüat beä £Rri<$t1;um$. 
©onrab erfe^eiut, unb fingt in einem fdjtvärmcriförit 
ßiebe feine ©efyufut^t, feinen ©djmerj, Sftarie tritt 
Ijenjor: ba$ Sntjneteu bei fttebcnbeii , i^r freubigeä 
SSieberfe^en fl&rt bie (Srinnentng an ben garten §öa* 
ter, ben fte bodj ju bewegen fjoffen, ftbet bet 93ater 
tritt bajtüifdjen, fdjitt imb brebt nnb erflärt, feinen 
Söitten feteng ju behaupten, 3n btefe bemegte ©eene, 
in n?etd?e nac$ unb na$ *** ium Sfftf ©etftbmett ein= 
treten, fattt bet «bffrniitfyigr $tbfagebrief SaeofcS, beä 
älteren greierG. ©iefer bewirft in SH«nr)ctb# Seele 
uia^t Umfefjr, fonbern ^crnigeS öer/auen : mit tjerber 
unebfet Srföiinpfung entläßt unb bannt er ben un= 
glütftidjen ©etiebten feiner Xocljtet. föine bemegte 
Scene fdfjliefjt ben Stet : äKatie unb (Sontab traiurnb, 
leibenf^aftti^ feflj bie ättufjme mit bem (Sfjore roer); 
mittag Wagenb unb tabetnb, Wein^ofb ho^ig. -^ ©ie 
©cenenfolge tfl gfinfiig angelegt, bet @egenfa| uon 
$eiterfeit ; SBe^mut^, Sntjftdm unb ©i^merj beben; 
tenb unb feentft^ ^dlroirtnib. öeibet tnbeg pnb \mt 
no<£ immer nic^t uon bet $lage befreit, ^n?if(^en bet 



SWufif gefptcdjene SejcteÖmorte ju^oren: ba^ Hingt 
mit ein Gcminetüat jum ©emälbe, unb ifl eine öets 
fldnbige Störung bei gemutr)nffjen ScntebenS t bon 
ber irit bo^ enbtic^ bütften ©efteiung ctfjcffen / ba 
ni^t attein bie S^ecrie \%ü\\ Idngü ben äöiberfprue^ 
aufgebest t)at, fenberu auef) bie größten 5cntirf;ter 
i^u t^atig auf^e^oben/ xmt bie alten ^taltencr unb 
SKüjart im 5b » lf " cuS lul ^ £> ou ^Juan, Stamn 
fomifdt) mag tcrgl rieften ©oppetfeinunigfeit mitfen üets 
müge M Söiberfprud^ö^ bec Opera scria fcüirb e^ 
imuiet srgenbiVD Schaben bringen, äBarum ifl Rittet 
ni^t bet SBeife gefolgt y bie i^m unb feiner jtutifl 
attein giinflig^ ni^t ferner anijufu^ten unb bem j&tiU 
bcwugtfcin gebilligt if% ¥ — — - 33on biefem Uebelfianbe 
abgefeiert ifl Dor^ügtic^ tic erfle Hälfte biefeä ^IctcS 
xei^ an tebenbigen ^i3nen^ jumetten büQ wahret 
@<|}tt^rit 3>ie ganje 3"tr<jbuctiün ift ein Bcugnifc 
baß ber Sanger ben matten SSJorten nir^t unterfegen 
ifl, fonbern iijrcn Sinn allgemein gefaßt unb inSe^Sns 
^eit umgemanbett $at* Me^t innig länbli^ Reitet 
unb i3ott gefunbet iDIunteiteit c^ne Quangetci unb 
Quaterei freuen fid^ bie SWuüerfeut, ba§ einem tuoljt 
ju a?lutbe iüttb. Un§ fiel eine äJctmanbtfcIjaft mit 
ber ^rtif^iig^nttobuetton inä ©e^cr, toe^ nur 93er; 
njaubtft^aft fceä ©eifleö in gleichet teelet ^umotiflif, 
ntt^t in £on unb Seit, 51u^ bei Stlte, tpie er ft^ 
ffteigt in getbflrijcm Uebermut^ ifi ^ier noe§ ctgS|s 
tic^, feltf! in bem jleifen, juienben, fri^tic^en Solu 
@. 29 *): „S^on grau tfl biefei ^aar" — obmoM 



*) Wt eitiren bie ©eitert te* ^lat>lerau#iug# : H. U* 



14 



Wir fca ein Stößen mefyr cdminifdfcen melobifcfyen 
$umor wiinfd$ten, um fo me^r, weit ber öermeinte 
tragifd&e Srnft (ber SBorte) in ben Sönen nid&t auds 
gebrücft ifl. — ©er S^oi mit neuem, gefleigertem 
$utei f<$tiefjt bie ©cene redljt wofy(t§uenb, in wafyrs 
t)aft ^a^bn'fc^er ^eiterfeit. ©ann fyri<$t {Rein^olb 
in gegiertem, fletgigem 5one bad ©tüdf bed SRei$t^umd 
ni<$t üfcet anö — botr) aucr) r)ier fetytt und ein gewifc 
fer „odminif<$er" timbre, ber ben ©riedgram fo xtty 
intereffant machte wie ein $oftänbifc$ed ©ematbe, wo 
man fetfcfl bem ©Sufer nietyt gürnen mag. 

Sief empfunben ftnb bie €e$nfuc§tdtaute, mit 
welken bei ungtüdftid) fiiefcenbe guerft auftritt, ©ad 
fttyte 5ts9Mott, gteidljfam bie »ei$e, fAattige Umges 
Bung unb ©cenerie bed Siebet afrfpiegelnb, bie fanfte 
Bewegung bed ®cd)$ad)teltacte* , ber fraa.enbe Stns 
fang, bie bringenben unb gogernben, bann feflen, bann 
rjerfcfywefcenben SMobietone — bie* Äüed giefct ein 
buftiged, regfamed ©eetengemälbe »ctt $atfct>erfd&wie= 
gener ©tut$. (getSfl ba§ ber Siefcenbe ein 8idcr)en 
gu weidj unb fentimental erfäeint, föabet if)m nidjt, 
weit ed watjre Sone finb, bie er finget: bamit ifl 
freilicr) Stlted gefagt, aud) »ad man nify fagen fann. 
— ©aö ©egegnen ber fciefcenben, burcr) unruhige 
gragetBne bed JDrd&fflerd »ortebeutet, fcri(t)t in ^efled 
(gntjüdfen mctobif4 aud: gern r)atten wir bagegen 
ben mehrmaligen d?c$tu§ auf ben SBorten: „SD welche 
Sufl Fann groger fein" ©. 49 3- 2, unb: ,,©u toies 
ber mein" @. 49 3- 4 fcebeutenberj bad Unifono 
fd^eint und m«3r)t fo fräftig toie bie vorangegangenen 
feinfühligen Sergen; ber Autor &eafcjtcr)tigt eine @teis 
gerung, bie etwad ind ©djneibcnbe faßt. 

9himne$r Beginnt bie Belegte ^anbfung. Wla: 
riend ©cr)merg unb Srtyetung, bie erneuten ©cr)würc 
ber Siefcenben, im Ungtücf ju »ertrauen unb audju- 
bauern, bed SJaterd 3wifd£enfunft unb 3cm, bie tyeih 
nannte ber äRu^me (feiner ©d[jwefler) am ©cr)icffat 
ber Sicfcenben, enbti<$ ber ©tntritt ber jufcetnben ©äfle 
unb tyr Urteil über ben Sitten, titben ein manniäji 
faltig Bewegted ginate (21. 1 ©c. 5. 6. 7 9lx. 4. 5), 
bejfen wirffamfte ©age ber (Eintritt bed 83aterd unb 
ber frßrjlidije .gufret ber ^od^jettgäfle: bagegen bie 
gwiefpättige ©timmung ber Siefcenben minber gtücf^ 
licr), ber Älaged^or am @nbe nicr)t f^Iagenb genug 
erf^eint. — ^a^ ©ematbc ber jtoeifelnben, gagenben 
fiietenben toirb mefyr burd^ bie 93ioIonceHe unb ©eis 
gen ald burd§ tr)re ©timme gematt, benn bie xteita; 
iimföen Sage ftnb oft lalt, oft fangtod (g. S. 50, 



beutet 9Ut, @c. @cene, 3- 3 eile (nf^t ^ftem, fonbern 
^armonif^e 3eile), ©. ©Aftern, X. XacU 6^4ter^fn be< 
testen btei 3iff«a: <&tiU, 3tiU, Xact. 



i, 5 — 60, 4, 3) j anberdwo t^ut fä freiließ au$ 
bie gefunbe fOocatitfit ^eruor, bie Ritter tor »ielm 
heutigen tooraud $at, g. S. 51, 4, 5 — 6 — 7. 
52, 3. Um fo mer}r f)itttn toir gewflnf^t, ba§ bie 
gange ©eene fetfcfl in i^rei 3erpü*elung ein ebte« 
metobif^ed ©anged barfleUte — eine Ältype freiH^, 
an ber nur SHogart ni^t fd^eiterte. ©o ifl au$ bie 
anbere ^atfte biefed 3age = ©uettd: „D lag und 
tauen auf bed eto'gen »aterd ^utb" o^ne regten 
melobifdjen 9leijj eine »on ben wenigen ©tetten, »o 
ber fonfl gerab^erjige Sonfe^er ind &ufyn unb 
Stffeetiren gerät^, atd f)&ttt er für SWoriani ge^ 
fd^rtefcen. gür jene warmen SBorte finb mir bie Söne 
(©. 53) 






53,1. 



53,2: 



tfcfc 



0= 



iQz 



53,3. 

gu fyifc unb gtäfern, gumat ba fie toieber^olt unb 
foäterr/in buettirt werben. SBieberum ge^t ber erfie 
©d^Inf (55, 1) ind Unifono hinein, \% toti$ nid&t 
rc^t warum: nur ber ®angfc$tu§ ifl runb unb ges 
funb, mit audbrurfduottem ©eigentone unb c)eflem 
©efange. 

©e^r fräftig unb fcebeutenb ifi ber 2tnfang bed 
eigentlichen gtnate (5»r. 5 ©. 56) in ©efang, <£)ecia* 
mation unb Ordfjefier. ©er ^armonifd^e ©ang bed 
erflen <&a$e& (56 — 57: ,,^)a freier »urfc^! k/0 
^t eine $te§ntfc$feit mit bem Eingänge ber Sauten 
Pete: ber metobifd&e ober recitatitoiföe ©ang nefcfl ben 
energifcr)en ^nftrumentatfcaffen «P audbrutfdooa, fet6|l? 
flänbig, neu gefungen, unb befonberd malerifd^ bad 
tang frudfjtfcarc ZSafytyema bed Drd&eflerd: 



^pg 



^ 



ii^ 



-•*« 



=k 



m 



(56. 57 «.), ba8 bf8 Sit ot Born, gtgfitübtt b« miU 
ben loribti^ftt ©t'ttf, afcbilbd. ©if Öittf bei iititm 
btn frgf^t fi^ in ongemffffnfn mfidjfn Ätagftcnfn, 
mftobif(^ bftn tuntfn, aufgtrfgtm ©ftgfnf^ift »oö 
toonffnbft ©twtgung tntgtgtntiettnb (58) : 









I* 



£= 



i 



16 



(tei^^ii 



33=* 



B== 






welket ©ang in 
ßonrabä $önen 
wieberfefyrt. 



©arauf folgt ein garteö, fpätet etwa© trotfeneä Guar? 
tett bei 5>auptperfoncn, wo ein paar $acte: 61, 2, 
2 unb 3 befonberä l)art Hingen oljnc Steig unb Urfacfy ; 
ber ruljenbe Quartfejctaecorb tfyut feine lebenbige, fons 
bern etyer Ijemmenbe SBirfung. — ©ann tritt bet fjeu 
tete (5$or bet ©dfle ein mit ted;t gefunbem einfach 
frofylidjen ©efange. ©er SlSfagebrief ^aeobä erfdjeint, 
ber 51ltc tiefl ity\ oor, wd^renb bie ©eigen tremutü 
tenb fefyr Wenbig feine fleigernbe ©timmung abbiU 
ben. 2Wit echter weiblicher SBärme ermahnt nun bie 
©djwefler in mclobifdjcn Haren Sonen „SBeigre nun 
nidjt langer, n?a8 jebeö §erg erfleht oon bir" (68), 
welche legten äöorte fügen einbringlic^en Sonfatt tyas 
Ben, SRojart'ö wert^. 3n bem nun folgenben (Sfyor; 
fafce : „Rein SWitleib wotynt in feiner »ruft" (72) ifl 
fein red?t Seflimmtet Qluöbrurf, treber beö £abelä noc$ 
ber Trauer; fcielleidjt ftnb einige © teKen (g. 33. 72, 
2, 3 fg. 74, 2, 5—6 fg.) auf ber 33üljne wirffam, 
bodj ftnb fte nic^t inbiöibuett melobirt genug, guroeis 
len übermäßig ^art (75, 2, 2 fg. ber ftocfenbe Stfatfc 
mu8 ber Säffe), öfter wofyt gu weidj für bie ©itua; 
tion, wie glcid) ber Anfang. 

©en gweiten 2Ict eröffnet bie 2Bei$nacf?t8befcljees 
rung im £aufe be3 ©aflwirtfyä. ©iefe ©cene fc^eint 
lotfet unb äufjerlic§ eingefugt gu fein : ctfl fpdter wirb 
man gewahr, bafj ber irtenbe ©onrab unb $oijn, ber 
Sobtengräber, bort lote gufäüig gufammenfommen müfc 
fen, bamit bie Sage tton ben ©rfdjeinungen ber Gfyrifh 
nadjt befannt unb befprodjen werbe. §iet iß auc$ 
»iel ©cfproctyeneS , bagwifcfyen ein Sangj ba3 SJefle 
unb Sebenbigflc fcodj wieber bie ^eitere 83olf3flimme 
in ber gamilienfccne um ben (£f?rifibaum. ©ie „©als 
labe" beS SobtengraberS ('U. 2 ©c. 3 51. 8 ®. 102) 
ifl wie früher bie Steint} olb'fcfyen ©d|e, feljr gefpreigt, 
ja nodj ein wenig unter ben 9teinfyctb'f$en an ©im 
bringlidjfcit unb fyumoriffcifcfyer Sßirfung ber SDtelo; 
bie. ©aS fotgenbe „Sieb" bagegen (91. 10 ©. HO), 
ba8 ^ofyn in antifem ©efe^maefe vorträgt, ifl mit 
wahrem töfllidjen ^umor angelegt unb wirb feine 
Sßirfung nic$t »erfetjten. hierauf folgt (nac$ einem 
©efprddf ofyne äftuftf) bie söerabrebung 3»o^nö unb 
3teinfjotb8, auf bem Äirc^^ofc fldj ju finben, um bort 
baö ©cfunbljeitöetijcir gu gewinnen. Sin föfilidjeä 
©uett, bebeutenb in ©efang unb Segleitung, unb in 
leBenbiger 2tnfdjaulidjfeit mannigfache Smpfinbungen 
.rflnnlic^enb: auf 3oljnä ©eite baö toerfe^mi^te Sas 



i^ein, bet leife ®yott bet $tnbutt$jic$t, bagegm 9triiu 
^otb miSttauifö, ängfHic^ r feig unb entfc^loffen, taf$ 
naä) einanber. ©c^abe, ba§ biefer malerif^m fiBitr 
fung bie tljeittoeiä ^öe^fl fc^wierigen ^armonifd^en gie 
gutationen mehrmals ©intrag t^un; ber inflrumens 
tale Eingang fc^on (©. 112) ifl fdjwer ju fpiele^ 
alfo audj gu »erflehen ; mehrere Uebergfinge in ben 
©ingflimmen (116, 4, 1—4. 117, 2. 2. 118, 4, 5, 
tegtereä burdj ©eigen erleichtert) mögen ben ©Ungern 
oiel gu fc^affen machen; unb feiten fclet'6t eine ge« 
fpannte qudlerifc^e SBirfung au& , wenn ber 2Cu3s 
übenbe, felbfl als SJirtuod gebaut, aWü^e im 
SBirfcn ^at. ©ennoc^ ifl biefe ©eene lebhaft wirfc 
fam, unb iijre ©in^eit weit fic^t6arer unb meto* 
bifc^ abgerunbeter, alö baö fdjwierige gfinale be« 
erflen 5lctö. 

©raufia unb wolföfc^luc^tiglic^ ttitt nun baö gweite 
ginale ein; wieberum eine Aufgabe, für beren »otts 
fommene !ünfllerifa)e fiöfung und 6ange wirb, bodj 
im ©anjen gtüilic^ ausgeführt, an einigen ©teilen 
neu unb großartig. 3erflücfte, melobifc^ umfpielte 
(oerminberte) ©eptimenaecorbe (121. c 7 g 7 nadj ffi 
leitenb) fahren guefenb batyer, inbem 6onrab fic^ ein; 
pnbet, um bte äBeiffagung bet 6£riflnac$t ju erlau^ 
fc^en. ©ie JRecitation gu Anfang ifl flar unb bes 
flimmt; bann folgt ein Ärtofo, bem wir me^r ©c^öns 
^eit unb ©efang wünfe^tenj leiber waltet tyier bie üets 
pä'nbige ©eelamation ü6er bem melobifa^en (Elemente, 
wenn auc^ nic^t fo fdjfimm, wie oor^in ©. 53. — 
©a$ ^nftrumentenfpiet gu biefem Slrtofo (Adagio 
non troppo. 122) ifl 6efdjeiben, bod§ wirffam; meit 
minber bagegen witfen im folgenben (&a§e (AU. vi- 
vace. J24) bie pgurirten Slccorbc, t^eitö weil fte nur 
fcefanntc ©äuge Dringen, tfjeilä weil ber ©efang bagu 
me(;r bedamirt alö fingt. 5luö biefem unftdjeren fra- 
genben Söefen unerqutcfticfyer Vorbereitungen reift 
u\\$ bagegen ber folgenbe ^öc^fl fraftoollc @a^ (126 
btS 130), in welchem wir ein ea)tc8 fäcncS Silb be$ 
entfd^loffenen 3orncö ber »ergweiflung bor klugen 
fjaben, ba§ baö §erg erregt unb einen ©ipfelpunft 
bilbet. ©eu ©ingang machen oerminberte ©eptiinen; 
ber ©efang ma^nt an bie ©c^luffeenc im ©ou.^uan: 
,^a, welche ©a^lünbc öffnen fä", ^ier: „§a, wenn 
i$ it)\\ fäi;c" (126). ©ieö jeboc^ ift ein flüchtiger 
51nflang, me^r wo^lt^uenb alö flörenb. SJou ^ier 
au§ flcigert ftdj bie ©inpfinbung , in faufenben ©eu 
genlaufern nac^gebilbet, gur du§er|len ©pige, enblic^ 
in ber fle^enben *) SWelobie: „@o f)ab' ify für ):ie 

*) <Stel)enb — gerate — beH Hingenb — fafcförmia beut^ 

liä) man füfjlt |ld> oft in ißerle^enftcit, trenn man bie 

®a)ön§ett, bad 2<ben, ja felbjl bie $ed>nif djaiaftcri fiten teitt. 



16 



Sobten 2Rut$" (129) frafttott abföliejjenb. Sa« 
SWetobram, turi^ig folgt, wirft ber ©teße gemfig, 
getjeimnifj uufl, bcrf) ctiras fü|T gu Sonrabä £alb trau= 
menben SBerten ( f $a t nunn er fÄme". iSJ) begieß 
ienb j bie $auf rn ober roer fonfl gu tremuliren t)at, 
fagen ntc^t totrf. ©ie berborgenen Ätange r)inter ber 
fiityiw bagegen, mit benen ber Qcifierjng eif<t)eint 
(ruafcfdj einlief §ctg unb B(f$), ftnb eigen tt;fimli<§ 
flanguctt toelj unb fäaurig, Uörne^mlid) baä tiefflas 
grnbe (1SS): 

■Ü B J J i 



i^m^ 



■BT 

COD Sft — — — * 






©ie Begegnung beä Stlten, bte Wenigen a33ec^feItcor= 
te, bte almungttooDe Söergroeiflung Reibet ^anbelnben 
Htben ben erfdjutternben ©djtu§ ber ©cene. SBSr'ö 
übet ni$t mlglf^, mit im ©on #uan, aüc SJergipeif* 
Jung unb ©eiftert)aftigfeit bennod? fingen (ober «eis 
tiren) ju laffen, flatt ber falten gtdfäen gefärienen 
SBorte? ©ie Begleitung ift ftier am ©^luffe luc^l 
bun^badjt, ba§ Tremolo glürffi^er unb inljat (reifer 
ati furg toor^erj ein tätiger ttattt 5lctfdjtufj, 

*Wit fi^nti<$en SBenbungen fcrtfejjenb Beginnt bei 
brüte Stet, audj barin gut berfnupft, baß biefelbe Son- 
ati tote türmet bleibt, nur in SKoff terfunfen* dem 
rab f ommt berflort , tjeffnungStoä : er tjat unter ben 
fieidyengefialten ni^t nur ben XJater, audj bie ©taut 
Ijat er grfe^eu; er ifl im .^nnreflen genuttet, „nir= 
genb Sftutjc, t;in unb t)er gejagt" roirb ber SS er I äffen c 
— roaö Dri^efter unb ©efang fo roaär ttnh einbring= 
ti<!> gtfleigett barfleHen (133); 



=====^— ==4=i=Äfet=^|^ 




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J&tn nttb tyt ' gejagt " 



1 f -r 



Pf*s 



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Sftan fonttte, mein' idj, ittiierf<$>eibe rt : flebenbe SRrhbJeii, 
anfredjt, Föniglfdj, unjerflnrf t, gerabbträi g, mfe ba* etfle Stattt 
itolftyn 3>on 3uan unb Qfana; Hegenbr, fuäente, utitc- 
pfmmte, aetbnidjene, mit bie Sntrcbndion ber 3anberflöte j 
füringeitbe, öle <Ea*Uara „£fcr im irb T f$en 3ammer* 
t%al 4i \ f^Ieifetib nuf Icffene, wie ba* „©löcfleln im 
P«ft" ber dut^aitt&e ic. Q* üer&e^t fid^, ba§ ^ier «bjcctfvc 
tlmNftltif, al^t «ob unb Xabel gemeint tfr 




se^^^^^ig 



unb in a^nri^er SBeife nod^ einige ^aete fottfat/renb, 
hierauf erf^eint ber S^or, jagenb uitb fragenb, üon 
einer auSbruiöttoöen Di^efieipgur eingeleitet, bie ft(^ 
im ©efange anbeutenb wiebet^olt (135) 



W=f 



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unb frw(^t6at aiiSgefeeutet ifl, ^o^n tritt tjerauö, um 
ben ©eforgten fiter ben alten flMgfftfi 5(uÖfunft gu 
ge6en, h?a£ mit eTgS^i^eT SBie$tigtfrierei unb einU 
gern Moeocu^umor feftr treffenb ausgeführt rcirb. 
»H ßonrab erf^eint, Begrnft <^n ^n ati Sftfes 
mic^tj bie ttnbeten fiimmen f0glei(§ ein, nid^t efcen 
^4* unb tiefftnntg, bo*^ (emegfam — gonrab 6iU 
tetr /y D t)&rt mid^ an, betbammt mi^ nu$t" fn mitb* 
Pr^enber Söeife — t^ meif ni^t, ch nidjt ein m$* 
t^en me^r3orn unb ©ettjtgeffyl angutoenben rat^i^ 
man. — ©ie SBorie ftnb f^taff genug, bie SBne 
etmaö tetenbtger unb eMer, tjorgugli^ gu bem @a|e; 
^ßaffet eud^ fagen, ^6ret midj an" (150— i&i). ^ens 
tify tritt barauf, ati Eonrab öfiernjunben f^eint, bie 
©tliebte ein mit eblem rceitli^fn 3orn; biefe» f^ri^t 
baö einteitenbe Ordjefter mit Äf arbeit au«, unb % 
traute ^erg Uingt milb r)inein: „Gomab füe^t uor 
mir" (155) — „genlab, fo f^hja fpfk bu gefeit" 
(156—157). ~ ©iefrn innigen SBnen fofgt ^art 
unb ^üifhoS genug ber alte ^o^n: „Kergifr ben 
Sofemi^t", n?aä ber Gfcicr getreurit^ na^t^tet. Mini 
ber erf^üttert aU entfejt ufier ful^e g(aut;eit muf 
nun bie arme SKaria furtfa^ren mit bem alten tiefen 
SKi&ehmgenmcrte: „a\i% Stefce fieib" ■ — jene ©tims 
mung be& ßforefi f>at \kt ater leiber fc ujeit inffuirt, 
bag fte e8 niifyt gu Ie|tem aufri^tiaen SSe^mut^i 
feufger gu tringen meif?, fonbern nur gar fanfte re* 
ftectirenb (läget: ^SBe^e nur bringt afle Siebe" (157 
fctfl 158), waö in bem ttytm ^o^flingenben ©wi» 
tfedel ?1 = 2WdO mit «einen unmetubif^en 9(djte(n uor^ 
gebraut (158): 



J_=:pi=:3:=Si. :£=: js-s~ t:=*- — __ >^ 
>=EizE^=E=E^==Ie??33 



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Söebennr bringt alf 1t 



Sirtc: 



ä^ ee f^maib 



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feo$ gar ju toerftänbig Hingt, unb nur Ijier unb ba 
fldj wärmerem, weiblichem $audje nähert, alö bei ben 
SBorten: „!Wte batf i$ tyn wieber fetyen" — unb: 
„SltT bct <Sc$merj, ber mi<$ toerje^rt" (158). ©o<$ 
wirb bet ßtyor toon biefen {Reflexionen gerührt, unb 
Pngt, im gotgenben SWarienS Slriofo mit orgetpunk 
ttföen Sceorben geteitenb, wirflic§ wärmer aU toors 
^er: „®ieb nidjt jebe Hoffnung tyin, trau' auf 
©Ott k." (159), fo bog baö £onbilb allmälig er* 
Warmenb jum (Snbe tyin bebeutenb auöflingt; ani) 
fcartn fdjtiefjt e3 bebeutenb, bafj eö bcr nädjften Scene 
fo »odfommcn gegenfäglidj gegenüber fie^t. ©enn 
biefeö legte war menfc^lidjer ©efang : im fotgenben 
©djlufjfage füllen wir und umfangen toon nächtlichem 
biaboliföcm SBü^len, ba8 gleich ju Slnfang wunbers 
Uott ^eimlidj unb graufig in bem ©eflüfler ber ©eis 
gen tyeranjie^t. ©iefe watyrfyaft geniale Tonmalerei 
fießt bie Stimmung be8 alten ©eijtjalfeö bar, ber, 
ben Xob in fldj fütylenb, nunmehr eilt, bie getieften 
@^äge mit fl4 ju begraben : „£inab mit tuä) Stinz 
kern ber (Srbe — in eure SBiege — i^r müjjt in bie 
finfhe ©rube, tnit idj balb in« finfhe ©rab". ©a3 
tjerrlidje $ongemälbc — wir wagen feinen Stuöjug, 
ba atteö ßinjelne fo »oüenbet gelungen ijl (164 — 
169) — fcfyliefjt bur<$ bie 3wifdjenfunft (Sonrabö: 
biefer ruft um $ülfe, unb alle $anbclnben mit bem 
ßtyor erfdjetnen. ©ie oerfc^iebenen (Smpfinbungen ber 
SBertegenfyeit, be8 ©rftaunenä, gragenö, Slnflagenö, 
Stedjtfertigenä, vom Gfyor unb ben ^anbeluben abs 
Wectyfelnb ausgebrochen, tfyun fldj in fdj&nem, teben= 
bigem SBedjfel, bodj in einfacher natürlicher (Sprache 
funb: JReinfyclbS gtudj bittet ben ^cfycyunft, fräftig 
reeitirt, bebeutfam begleitet, ©ann folgt ein furgeä 
§in - unb SBieberrebcn ber beiben ßiebenben, ^uerfl 
etwaä fieif unb unbeutlic^ in (Sonrabö Sonen, bie 
bodj nic^t ben beginnenben Söafynfinn fo gang tref= 
fenb barftetlcn (172), wogegen SNarienö £one innig 
an'8 $erj bringen. 93ebeutenber Ijebt ftc§ ßonrabö 
Stimme in bem fetyarfbeetamirten : ,,©aö ©djicffal 
will bidj mir entreißen, bodj bu bleibfl mein in alle 
ewigfeit" — worauf bann baö furchtbare ©uett loäs 
bricht (173—176): 

QFcnrab. 3$ färdjte ni^t bie Scbtcn, 
Sfli^t ©otte« Xobe«bcten — 
D jegre länger »f^t! 
gwt eine ©lücfcdfhmbe 
SWft bir im £iebföbnnbe 
Ztq$ \$ bee J&etrn (Metidjt. 

ÜRarte. Sffie^, feine ©elfter fliegen! 
3BeV, feine S3H(fe glnben 
ffiic bdfrt ffietterf^ein ! — 



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(,<5onrab.l74) 

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ffiiefe ^auptmelobte, oon ÜDtarie gegenwirfenb 
nacfjgeafymt, bann burc^ (Sonrab wieber^olt mit jwis 
fc^enfallenbem ©t^merjeöf^rei ber ©eliebten, ifl fd^ta- 
genb, leibenfd^aftlid^ »erarbeitet, ein uollfommen bra^ 
mattfe^eö $cngemälbe. — 9?ad^ einigen reeitatitjifc^en 
Swifäenfägen (177), wo (Sonrabö SBorte burdj 
langfam fd^reitenbe tremulirteSeptimenaecorbe f^auers 
lidj gefleigert werben (177, 3, 3): 

bu mnjjt ^fnnntet^ 




*# 



\7 

brid^t Sonrab in bie Sßorte auö: „3^ ^a6e ©Ott 
toerfu^t, ic^ iin geflraft, oerfluc^t, unb bu muft um 
terge^en 7 ' (178): biefe ftnb me^r (^arafteriflifd§ at8 
ebel gefungen, ettvaS gerriffen unb flampfenb, obwohl 
fonfl ber (Bccne angemeffenj 2Karie bagegen antwors 
M mit ebler inniger SBärme. 9lu8 ßonrabS äBa^its 
finnc aber blühet ^erüor bie legte Sitte um Siebe unb 
Seben, um gemeinfame Sluc^t, beren glü^enbe %int 
nidjt bloö alö ©egenfag jener fälteren, fonbern audj 
für ftc^ melobifc^ flingenb unb wirfungöootl eintres 
ten. ©aju ifl c^arafteriflifd^e ©eelamation, fpredjenbe 
Begleitung, fräftige Steigerung innerhalb ber SMos 
bie 1>i$ jum <3$tuffe ^in bewunbernb anjuerfennen. 

— ©er (Styor tritt ein, melbet ben $ob be« »ater«, 
auc^ Sftarie ftirbt, (^onrab unb ber ßtyor beftagen 
baö jammervolle ©efdbicf — tnie un8 fc^eint, naä) 
jener gewaltigen vorangegangenen (Seene ju furj, jers 
fprungen, ber fernigen Siefe ermangelnbj benn obs 
wo^l bie legten SBorte ber fd^etbenben .Suugfau lieb? 
lid^ flagenb toon ©läfcrtönen umwallt gar rü^renb 
flingen, fo ijl bagegen ber wirtliche @c$fufj mc^t fäts 
tigenb, fonbern einer ©ifTonanj ä^ntic^, jerbrod^en 

— toieQeid^t bap ein r^^t^mifc^eS ©egengewic^t ge? 
gen bie gewattigen S8ne beä 93erjweiflungÖbuettö ers 
forbert würbe, um und innerlich ju toerfB^nen unb 
fünjlterif^ ^erjufiellen. — 

♦ 
(S4luf fofflt.) 



18 



«etpjtfjet ÜRuftFleben. 



«fräuL von Aarra. 

gräulein t?. ättarra Ijat mit vielem »eifatt 
auf ber Seipjiger 33ür)ne gefungen, o^ne iebocr) beu 
2fnfprücr)en $u genügen, ipctd^e burcr) t^ren fccrausges 
gangenen 9luf r/ier cxwc&t rcarbcn »arm. £)ie ÄunfU 
toerflänbigen fltmmtcn fct/cn nacr) intern erflcn 8luftre= 
ten bann überein, bafj bic bienflfettige gama mit a£U 
jufteigetigen #änbm baö ßofc bicfer Sängerin auS= 
geftreut fyafce, unb jebe neue SBcrfleHung trug nur 
baju fcci, biefc 2Inftcr)t bei it}nm ju fiarfen. £)ie gro= 
fjere ä«affe bcS publicum« lieg ftet) buret) bie mer)r 
feefe a(3 anmutige SBcifc, mit ber bie Sängerin tyre 
Äunftflücfd^en aiuiföen fte n>arf, ju einem falf<r)ert 
@ntr/ufta$muö herleiten, ber jebedr) feine weiteren @pu= 
ten aurücfgelaffcn, beim grl. *. äKarra ifl fcr)on roie= 
ber toergeffen. 3$re (Stimme ifl unbebeutenb unb, 
genau betrautet, fcr)cn t)ermcr)tet; am flangfcoQfien 
r)at ftcr; bie Äopfftimme erhalten. ®aä »rufhegifter 
tenufct fle oft bis a , unb ber fo geitattfamen untren: 
bung ber tieferen Sorben t)at fte rooi?I ben dinin ber 
aWittehcne i^ufd^reiben. <£)ie »rt be8 Vortrag« ift 



in rieten hätten ben Oefefcett ber »eftyettf ttoatom* 
wen jurüiberj ffrt. t>. SKarra giebt me|r 3nftntmeiu 
talt als »ücatmujif. ©aS $affen*röütbige Xretnoto 
ber ©änget unb gettiften l>at fle fci* jut grfißten Uiu 
art außgebilbet; am meifrert wiegt fte babur$, bag 
fle biefe rmbernatflrK<$m %bnt mit ber fctfflen Urtet* 
jeugung ir)rrr £reffKct)feit auögiebt. SU« 3«ignifj 
be« ®efcr)matf« bet ©angerin füi)tt i<$ an, bafj, a(* 
fte (ict) glaube in ber Wa^tmanblerin) in tynmafy 
fatten mu§, fte baju eine <$rcmaHfcr)e ©cala btmfi 
Jtoei Oetaben fingt, or)ngefar)r fo: 



« j, 

®ie ßrtreme berühren ftdt> ! (Sin anbetet, unb bet 
bebeutenbfle geiler ber ©angerin ifl biefer, bag fle 
fafl nie rein fingt; tyre Stimme Hingt flet« einige 
@cr}n>efcungen r;ör)er alä ba$ Drc^efler. <©er)r beafy 
tenöiuertr) ifl tl)te Soloraturj nur toenige Sängerinnen 
unferer Seit bürften barin mit tt)t wetteifern. 

2f. SUccfuS. 



Ueberfic^t ber neuejten erf^einunöen auf bem ®ebkü ber SKuftf. 



gut ^tanoforte. 

®aIon s unb <51»atatterft tiefe» 
©♦ S^artetg f Berceuse. Sr(jott. 54 ftr. 

3ft bem in ber 3anuaritammer \>or. ©b«. (seife 1 be« 
Ärlt. STnj. erwi^nteu „Jardin d'hiver" entnommen. $Mtt 
ft#« oelo^nt, fo märe f(^on bama!« ba6 ©tut! ^etoorge^oben 
toorben. 

9h ©Ctio f ©p. 25. Grande Etüde dramatique. 
Scrjott. 1 /l. * 

— — , ®p. 27. Fantaisie de Concert sur Be- 

lisario de Donizetti. Cbrn^. 1 Jl. 30 flr. 
IDurd^ £rn. ®oria ^ot, toie e« föefnt, bte @d^nea* nnb 
35 ielf djreiberef einen neuen SHeprÄfentanten erhalten, ilrau^ 
rige 91u6ft*ten! JDie (Stube pnben toir ni*t bramattW, 
fonbern toafferfg ; Op. 2T ifl fcödtfen* toegen ber clo»ierge* 
mägen <S*retbatt lobenb ju ftgnaliftreu. 2)er aom>). tp aber 
bem föle$tcn ©efc^mact no* nid)t gan^ »erfaUen: »ermö^ 
ten roir f(;n für eine gufe «Richtung ju gewinnen! 



Q.ittoy, <B)p.l2. Fantaisie sur des themes favoris 
de Topera: Tarne en peine de FJotow. VOinu 
ÜlüiUr. 1 Jl. «.JH. 
— — , ©p. J3. Les Colombes. Intermezzo, 
«benb. 30 fir. CA. 
3Der fo!dr)e Sachen ju f^reiben »ermag, ben f)at fidjet* 
li* bte Slftermufe auf bie (Stirn gefügt, bag ein Sranbmar 
für orte 3eiten barauf gurütfMetbt. £p. 12 weifen roir gäng* 
\\% gutücf; t?on Op. 13 tooflen roir nur fagen, bag e* mit 
bemfelben Siebte alt „\es Colombes" j. Jß. audj bie Stuffc^dft 
^les Puces'' tragen fann, fo fel>r gemattet e* bergleid^en «er* 
roinung ber SBegriffe. ©c^abe um bie Wöne «ustfatrung, 
toel^e bie 33erlag«^anMung bem 3euge gegeben! 

Sefpro<^en werben: 
©♦ SB* Süfatt, 6 Partitions pour Piano , tirees des 
oeuvres de Marcello, Gluck, Haydn, Grelry, Mo- 
zart. Itr. 1—4. Örljlefinjrr. ä 10—20 n^r. 
2t. §Cltfelt f ©p. 13. Hr. 6. Mazurka et Polka 
€brrrt. f aijlr. 



19 



3nftritctu>ee« 

% 33t ®tttierm>9, ©p. 168. Du Stljulc b*a öortrogs 
in jwötf fifcifcun. fljofmrifor. 1 %t>lx. 10 ftyr. 
JDie ©tubfen ftob eben fo muftfalifdj anforedjeub, al« 
tedjnifdj abgerunbet, nnb entfpredjen ben gorberungen, bic 
man an Hnterrfd)t«fad)en ju Pellen $at, anf6 befie; fyufät* 
Ildj ber ®dj>tt>ierigfeft für bie 9lu«fütytung flehen fie jtoif^en 
$ertini Dp. 100 unb £)p. 29. SWit bem forgfaltig beigefügt 
ten Sfngerfafc ftnb wir meijl einfcerftanben, — nid)t fo mit 
ber SBeife, tote ber Sßerf. feinem a3orn>urf, in bem 2Berfe eine 
„€d)ule be« ©ertrag«" gu liefern, nad)gefommen ift. 2He 
vielen unbeutfdjen äJortrag«beaeid)nungen, auf beren Sereidje* 
rang fl$ ber ©erf. ein« gütlich getfjan (fo j. 23. <5eite 14 
,,con civetieria", @. 17 „senza durezza"), finben rotr nidjt 
nur mefft überßüfßg, fonbern felbft unjtoetfmäfjig, toie and), 
baß berfelbe jum öfteren auf ben ©ebrau$ ber SBerfdjfebung 
Ijingetofefen. Keffer bünft un«, in biefer £inftd}t gu toenig, 
al« ju »fei get^an: e« fommt feiten »or, bag ber Spieler fo 
totit ba« Siebte »erfe^lt, um bei jebem ©dritte foldjer Seg; 
nnb SBetterjeiger gn bebnrfen. ftber trofcbem baß n>fr Jprn. 
£noernoty'« JBemütyungen um ben „Vortrag" al« ju feljr in 1 « 
äleinlidje gefyenb bejefdjnen muffen, fo iß un« bodj bie« bei 
toeitem lieber, al« Ijätte er ftd) gn oberffödjlidj gehalten. 
JDnrd} bie ©orgfalt, mit toeldjer er gearbeitet, flnb bem 
SBerfc Sßorgüge anberer unb befferer &rt getoerben, al« er 
»lelleldjt felbfi geglaubt $at. 2)e«t;alb em^fe^len toir baffelbe 
feljr unb toünfdjen, bag e« 9Kufiflcfyrer in iljrer $rart« ofel* 
fa$ in &nn>enbung bringen. 

21« ©tOtfej, ©p. 34. Aurora. Divertissement sur une 
Valse allemande. fyofmtiütx. 124 Hjr. 

— — , ©p. 37. Les Rayons d'ltalie. Deux Fan- 
taisies. «brn*. 2 fyitt, ä 15 Jlflr. 

SRett gearbeitet, claoiergema jj , für ©djüler oon einiger 
gertigfeit; Dp. 34 fei al« cmpfef)lcn«ttertl) befonber« beroor* 
gehoben. 

3» SlolOftl OttlSft , ©p. 28. Chansonette Polonaise 
variee. jjofmeifter. 25 lljr. 

3» jÄofctt^aitt, ©p. 39. Deux Solos. Morceaux de 
Concours. iNr. 1. Andante et Rondo. Nr. 2. AI- 
legro appassionato. flteter*. 2 jjeftt, ä 15 flgr. 

— — — , ©p. 39. Nr. 3. Nocturne, eben*. 
12 Ilgr. 

<Bou mittlerer <Sd)toierigFeit unb braudjbar gum Unter-- 
rid)i. (Sinige iroefne (StelUn, bie man mit in ben Jtauf 
nimmt, mögen gur Dämpfung be« Uebermutfy« bienen. 

<£♦ (SjCTtty, ©P- 77 & Le Debüt du jeune Pianiste. 
6 Rondinos ä 4 mains. ScfyoU. flomplft 3 4L 
12 ftr. ä ^rft 45 Ar. 

Ü)em erflen Anfang t>öl(ig entfpte^enb. JDie <Stu<fdjen 
finb fo leicht, toie fic ge»ö^nli<^ in ben ßlavierfc^ulen gang 
g. Anfang liefen. 



% ©♦ SeprtC^, Recreations musicales, progressives 
et doigtees. Ärfer. ^eft 1. 10 %r. ^eft 2. 
15 n fl r. ^eft 3. 20 llgr. 

gür Anfänger in fortWreitenber Drbnnng braudjbar, ob* 
altiä) fie feinem SBebürfniffe abhelfen. 

SBftoUavtitcl, Jabtif arbeit. 

% 85* DttttetttOi) , ©p. 164. La belle Cordiere. 
Fantaisie sur un motif favori de Thys. ^ofmri- 
fter. 124 Hjr. 

— — — f ©p. 1GG. Deux Fantaisies sur 
Robert Bruce, Opera de G. Rossini. Nr. 1. Ca- 
vatine. Nr. 2. L'orgie. €benbafelbft. 2 ^eftr, 
ä 124- Itgr. 

3ur Uebung im 9lotenlefen für etwa« vorgerittene 
©rfjnler. 

Jf* SJepet, ©p. 42. Othello de Rossini. Bouquet de 
Melodies. öcljott. 1 Jfl. 

— _ f ©p. 88. Les Progres des jeunes eteves. 
Douze Morceaux instruetifs en Variations et 
Rondeaux sur des themes favoris. flofineifter. 
Hr. 7^% ä 124 ngr. 

3)er $lan jum SWonnment (f. bie 51^rilnummer aor. ©b«. 

be« Ärit. 91nj.) ift jefct entttjoifen; nac^ biefem foll e« in 

großartigem, roo mögli^ ben Se^er'f^en felbft übertreffenbem 

@tt)le au«gefüljrt »erben. SGBir rennen auf jaljlreidje, bet 

ffii^tigfeit be« Unternehmen« entfyredjenbe beitrage unb ^of* 

fen, bajj bie refp. JBere^rer be« ßomponifien ft* beeilen »er* 

ben, ba« (Srforberlidje jufammenjubringen. 

Sit 2c (Satpenttet, La Baigneuse. Melodie. (Le Jar- 
din d'hiver Nr. 8.) Sdjott. 36 flr. 
(Sine Wittt. 

^t* S5tttgmüttet f Chant du Soir. Valse brillante sur 
le choeur de Fei. David. Bdjott. 1 ,41. 
©lauer JDunP. 

%t* fBtttgmuttet, Reveuse. Valse. «(Ijott. 36 Ät. 
(Sine 9tul(. 

gt* aSurgmÜßcr, ©p. 95. Benedetta. Fantaisie bril- 
lante. Öcljott. 1 41. 

$♦ 6tamet f ©p. 42. pijantafo übet ein fijrma au« 
lliobe Dort Pactni. grljott. 1 4L 12 ftr. 
Ueber ben ffunflroertty ber (5ompo(itionen biefer beiben 

Ferren »erben bie Sefer b. 331. läugfi im klaren fein, ffiir 

fönnen oerft^em, bafl biefe ^antafien ni(^t um ein Sota bef* 

fer ftnb al« bie früheren. 

fL ®Ptia f ©p. 21. Fantaisie de Concert sur les 
Mousquetaires de la Reine, öcljott. 1 41. 48 ftr. 

___ __ / ®p.26. Trois Pensees caracteristiques. 
<bm^. 3 j^rftr, ä 45 ftr. 



20 



©p. 26 entölt SReloble, $o(fa nnb SRajnrfa, leitete 
„con morbidezza" &u fpieXen , tote jt$ $r. ©. an«jubrii<fen 
fämelfylt. Dp. 21 entölt — 9H$t«. 

$♦ Stofctteit, ©p. 03. Gibby, La Cornemuse. Fan- 
taisie brillante, 8rljott- 1 Ji. 4ö ftr. 

3femlidj fdjtoer, fc^r au«gefponnen unb trivial. 
$♦ Stofettett, L'Inquietude. öcljott. 36 flr. 

©lütflidje SRenfäen, beten Unruhe fo tu^ig ifH SMe 
Äürje tjl ba« SBefle an bfefer $iec.e; biefe« Jßorjug« teilten 
bitten toir ben <&rn. JA. nur Unruhen ju cempeniren. 

$♦ Stofettett, Tradita. Romance de L. Graziani 
transcrite. ßcljoit. 36 flr. 
JRfdjt lang nnb ni$t fdjiver. 

gfetb* SBalbmÜtter, ©p. 23. La Plain'e d'amour. 
Romance sans paroles. Wien, 4j. ,f. Ütüllrr. 
30 ftr. Ä.iH. 

2£tr ratfjen bem (Somponiften frcljlmeinenb , blefe fliege 
feiner ©eliebten nidjt vorzutragen, e« mödjte i^r am @nbe 
tote un« gel)cn, fie toürbe enttreber an feiner Siebe jtoeifeln, 
ober biefelbe für enmityant nnb prefaifdj galten. 

@mtl SPrubettt, Cantabile. Sfljolt. 36 fir. 

(Sine unbebeutenbe Jtlefnigfeit. 

$♦ §^Jf Päqnerette. Melodie, ßcljott. 36 flr. 

@fne QJWobiir, über ttefdje bie ^bantafufabrifanien tooljl 
fdjtoerlid) fdjaarentocife Verfallen »erben. 

3* §*tj, ©!>• 51. La Coquette. Valse brillante. 
ßirboit. 1 Sl 12 ftr. 
5>iicf>t leidjt unb ja lang, übrigen« nid)t o$ne <5leganj, 
aber trivial. 

Sfiir tyianofovtc ju tner ^änfcm 

8S* ÄajDtt6ft, Erinnerung an lDfuiMjlarrt. Öon ßcr- 
ün nadjIDretfKn! CiCcnbaljn-lDampfmofrljtttm-ttalop. 
tt)un, JRiillfr. 45 flr. «.JH. 



5>er $r. ©erf. fdjeint ffd) anf feiner SWarfäronte Xtity 
teil 93lute« erfreut ju Ijaben , fonft f^attt er nf$t ben €tof 
gu folgern ©alop in fidj tragen fonnen. Celbiger @alop ff 
„*errn 6. @. JReifftger, f. f. $." bargebraty: toir beföci* 
ben nn« be«$alb unb toünfdjen viel Vergnügen. 

% 8. ©M>etttO$, ©j>. 165. Marcel le Tambour. 

Fantaisie militaire sur un motif favori de Thys. 

Ijofmeifter. 15 Jlgr. 
— — — , ©p. 167. Marche sur Robert 

Bruce, Opera de G. Rossini. €bnfo. 12| llgr. 
Sur beibe (Spieler ni$t fdjtoer, übrigen« ettoa« iefertg. 



5ut ^iaitpforte mit SBeglettung. 

<£♦ ©♦ Strifftgtt, ©p. 186. 4eme Trio facile et 
brillant. ÖrtjUfmjer. 2| Äljlr. 

SBirb befprod)en. 



%üv SPtanofotte unb Sioltttr« 

S* Äajtjttöfi, Duo brillant sur les motifs favoris 
de l'Opera d'Alexis Lvoff: Rianca e Gualtiero. 
UJirtt, Äüllnr. 1 fl. 45 ftr. «.AI. 

$5er (£omp. iß, toie bereit« vorigen «&erbft gemelbet roor* 
ben, r/ flapellmeifier ttt faiferlic^en $T;eater in &. $eter«* 
bürg", nnb erflärt jidj l^ierau« bie (Stjmpatyie für bie gu 
tiefem £uo benu^ten Motive. JDie ©loüne bominitt, ba« 
«pianoferte vergalt fic^ mcffl paffiv. SKe^r lagt fic^, ba feine 
Partitur vorliegt, nit^t fcarüber fagen. 

©^ be S5edot f ©p. 58. Valscs. ßrljott. 1^1. 48 fir. 

Sür mä^ig $tübh Dilettanten, am f(^icfli(^pen M einer 
Xaffe 3:^ee ober SBatmbicr anhören. 

%üt s2ttcid)tnfltumcnte* 

§♦ §ttf(^Ba^, ©uintett für 2 Öiolineit, 2 ©rattern 
unD Diolonrrllü frtpfij, <BrüMn0. 3 Bljlr. 

9Birb befpro^en* 



3tttelligeit$blatt 



Parbleuü 

Von der 

Grossen Gesan^schnle von JBer- 

nacchi van Bologna (früherer Ladenpreis 



6 Thlr. !!) besitze ich einige noch ganz neue 
gebundene Exemplare, und offerire das Expl. 
für 25 IVeugTOSChenü (beinahe der Preis 
des £inbaniles!) 

•J. JP. Glück, Buchhändler in Leipzig. 



2>ra(f 9tn %t. «OtfuQnn, 



tte 



u e 




ikti&tkii füt 




SUranttocrtlidjrr SHebacteur: 

gratis Stenbf K 

©iebenunfrjTOanjigfhr Sanb. 



Ml. 



99 c 1 1 1 g r x : 

SÄobert grtefc in Seidig* 

2>en 12. 3u(i 18«, 



3Jph tiefer 3*ttfdj. err^clncn uvctfcntlid) 
2 tßummttn öou 1 ofrer l'/ t ©ogeiu 



$teiö tieft 93am»e* Den 52 SRnu 2 ■/* T^It. i Hfannemriit nehmen afle *pop Ämter, ©ndp, 
3nferiißnög«6ii|ren Me $eiit*dlf 2 9igt. | Stfnflf * unb Jtanfltjanblungett an. 



Vttl 3Ro*füü + — Ddl «rfangfffl bet *rtrtnifltfn norfrtfutfi&ett ZitHttafetu jß 3P&roflnt (ftortf.) — ÄCrin* Sritung, Zb$t$&tfäi$tt f 
Bertttfttii, 



gür ben fcetftofTenen 83 intet üterfanbte bie ©is 
netten bfö faiferL Xfjeaimi ju @t. *petcräburg bte 
rtftcn SJiiigtiebct ber botiigen Oper, um bie ^tcftge 
ju uetbefiau. ^iJ ttmren bte 4?§. Scenoiü (lfler 
Xenet), betrete (Sag) unb 3Iitrmom (Öarttcu), 
unk bi<? Eßtnen ©iepaneiu, Öilieen», ©cm es 
ttüm y 5ßctrom. ©aä SRepericire tear folgcnbeä: 
Stöbert bet Icufrf, 2i§eolbä Ökab, Storiua, ©cmncim= 
biita, 3 fl tJH)a, Suria bi Sammettneer, gteifdjiig, S3es 
lifar, ffiafffrtrfigct, bnä tteben für ben Gjaar, Äarl 
bei Äii^nt (gSil^Im Seil), baä eherne <ßf*A. 3um 
etfini SKate Porten hjit „91u§fan unb ftubmifla", 
Bper in 5 $tcim nactj $iif$Kirt gleichnamigem ©*= 
bi$te, 991ufi( bon ©linfa, ©er Seit tiefer ©per 
entbehrt bei taamatifetycn Äraft^ et ift bem (Sample 
niften fomit nur baä SJe^ifrl geroefen, uuä mit {eis 
nein ©eniu3 befannt jn marfjrn. ©er SDlufiftenner 
ifl beäljalb genethigt, ftdj beu bet ©eene gauj abju= 
toenbeu, um bte «ßoefit bet 2äne ju gemein/ ©lim 
rVö Streben i(t baä ebeifle, unb mir feften in tiefem 
SSJafe eine fteubigt ©ÜTgfcljaft tunftigen ©dingend. 
SBeit entfernt kjon eitl et ^ffrctt)afAetei, etitmirfdt bet 
ftfinfUef eine Ale, feufdje Katur unb portif^c Ärafi, 
bie il?n ftdjer batjin bringen mirb, bie btamatif^c fiijs 
tif ju be^errf^en. «Ri^t nur Reiftet öet ^armoiite 
i(l ©f v man finbet a«^ f^Bne, oft uteri afdjenbe 9Kf- 
fobien^ bie bm §örer bnre^ bie SBa^r^eit unb Sliefe 
beö anübmrfö ^inrrigcn- Uu* in bet ^iiftnimrntas 
Hon jeigt pf| CS31- flewanbt, unb mir tüten e«, ba| 



et bte SBle^inflnimmte nur ma^ig anwenbete unb fa 
t^re SBittung erp&te. ©aä Drc^fftft unter ber fieis 
tung be^ Äa^eQmeiflerö S^annia f^iette fcrato unb 
begleitete biäctet. ©aä Seribndj ber Dpa ifl einem 
äJtfitjrt^n entlehnt ; ©ecoraticnm, äWaf^inen^ Bm 
fiiime für 3to«ge, ^ejren, 3 a wberrt, unb tJörjiigüdj 
ÖaUet^ bütfen babet ni$t fehlen, ©ic StKaffc leirb 
(eiber überall ton bem Xfjeaterapparat angeaügrm Uns 
ter bm S^auftüdt^en erweiterte ^iet ein SHiefenfüpf, 
bet toie ein coloffatet ÄürbiÖ bet (Srbe entmaeftfen 
festen, unb beffen Singen ber %fb Slu^tan mit $f}p 
fifc^er Ätaftanflrengwng bur^fco^rte, ba6 jufdjauenbe 
publicum ungemein; einen glei^tu ßinbrnrf hmirtU 
ber fiiegenbe Siittet 9tujjt<m unb ber fliegenbe 3»t>£tgs 
fönig, bie ftdj beibe in ber Suft ^etitmbalgten t ©er 
^omeonift ber Oper bepnbet pd^ feit einigen Safjren 
im yiuötantc, möge er unä balb mit einem neuen 
SBetfe erfieuen, — Uebct bie ©arftettung fccä $uu 
fertig auf uitfttff ©ü^ne |aben n?ir feine Urfa^e \mü 
lebbaft ju erfreuen, ^r, SBctton* (Saöpar) fang 
feinen s i>art eiufartv t k ie loben wir, tedj mar bte ^Uif? 
faffung ba SScdr eine toerfe^fte, baä ©iabütif^e beö 
^^araftete trat nitgenbS r^etbor. S3it fa^en nur einen 
beujegÜdjdi/ ^übf^en ©urf^en, niet^er bem pljtegma= 
tifa^en §etrn ©anttf^cm (äKar) im ©dp maßen 
tet^t Iii^t feine Uefetkgen^eit bewies \ unb fo fyatte 
baö fcüfe ^rineip ni^tö ©e^affigeä. ©t* %cmpi ma= 
ten oft, aui 91üd!fi^t fut bie Sänger, nidji int (S(ja^ 
rafter bet Wlvt\xt, bie S^ore fangen ftfytoad? unb orjnc 
Energie, ©ie gut Bon bem Dr^efler erecutirtc Du* 
öerturc mürbe vom publicum beifällig aufgenommen. 



22 



— SJon bet 9lu«fu$rung ber übrigen Opern mag i$ 
$1)nen auQ ©rünben ni$tä föreiben. Wut Sin« »iß 
i$ no$ ermahnen: ba« tabeln«wett$e 3«ttfm unb 
SeSen mit ben Stimmen, bau Sei unfern ©angern 
unb ©fingerinnen oft biä jut Sarricatur auäariet. 

(®*l«f folgt) 



©a* @efaitgfeft fce* vereinigten ttorftfteut' 
fd&e» Siebettafrln jn ftyrntoitt. 

(ffoctfe$ung.) 

©ie SWittagdtafel begann um 4 U$r. Stwa 700 
le Ratten fldj baju eingefunben, unb bie befte 
©timmung fyerrföte überaß, furj aße 83orjeid$en oers 
tyiejjen einige red^t fro^e ©tunben. Unb man taufäte 
fldj au<$ nify: halt ertBnte aWarföner'ä fraftige« 
Sieb „Stebeäfretyeit", unb in furjen 3wifc$enraumen 
folgten not$ je$n anbete Siebet, wel^e tyeil« toon 
aßen, ttyeit« toon einjelnen Siebertafeln ausgeführt tuut; 
fcen. Unter ben ßtyorliebern waren 9tie«' „Srarira", 
3Bßner'a „SBanberlieb", »ei^arbt'« ,,©eutfd$e« «a* 
terlanb" unb ©Raffer'« „3wtf<$en graitfreidfc unb 
kern 838$merlanb" k. bie anfpred&enbflen , unter ben 
übrigen flnb bie »on ber #ilbe«$eimer, »ielefelber 
unb SKinbener Siebertafel toorgetragenen Sieber ju 
nennen, ©ie SWinbener Siebertafel erfreute un« mit 
einem SWarfö »on SSecfer (in SBürjburg), ber $ilbe«; 
Reimer ©efangöerein mit jwei Siebern »on gr. Otto 
(glug ber Siebe), unb ©orn (Deffentlid&er Untmid&t), 
unb bie Siebertafel toon Sielefelb mit bem ©tanbdjen 
»on 3. Dtto (auQ ben ©tubentenfa^rten). Slu&erbem 
trugen no$ bie Sieberbrüber au« SJtyrmont einen <£$or 
»on Sorging »or, freierer »on biefem eigen« für baß 
geft gcfdjrieben war. 9Wan »erlangte t&n da capo, 
ob mit fkefy, woßen wir nietyt ju ermitteln fu$en, 
jebenfafl« war bie« eine ©elegen^ett, fl$ gegen bie 
fßgrmonter artig ju jeigen. £r. ©Btte au$ typt: 
mont trat in bem Siebe al« ©olotenor auf: eine ans 
genehme ©timme, nur otjne ©ewanbttyeit unb nw$t 
kauer^aft; bie begleitenben ©rummflimmen waren rein, 
jebodj otyne Sigaturen. 3um ©djlujj erföien no<$ 
Sie äRarburger Siebertafel auf ber Tribüne, um 
einen $robe$or jur Slufha^me in ben Siebertafelbunb 
Dorjutragen. Unglü<fli<$erweife Ratten aber bie #ers 
ren au% SWarburg tin 85a§folo (Äonig ton S^ute) 
mit Srummflimmeu gewallt, wobei man freiließ eine 
frfiftige ©afjfKmme, nid^t aber einen gut flubirten 
©&or, fennen lernen fonnte. ©a« ©anje madjte über; 
^aupt feinen gfinftigen Sinbrucf : bie ©anger (wenn 
man biefen 9lu«bru* überhaupt bei einem Siebe mit 
bocca chiusa anwenben fann) waren nid^t gut bi«po= 



nirt, unb ba« «eine Zutti lte§, tUn fo wie in einem 
anberen Siebe Sag« jutor, Diel ju wilnfd^en ftWg. 
— »alb barauf mafyt bie geftbirection httatM, baf 
bie funfiinbjWanjigPe Siebertafel in ben »unb aufge* 
nommen fei. — 

»a<$ aufgehobener 2:afel begab fi$ bie ganje 
©efeßf^aft in bie §auptaUet, weld^e bie Bewohner 
^}t?rmont« mit »ielen taufenb Sintern prac^tüoß er 5 
leud^tet Ratten, ©a« gefl na^m Don nun an einen 
anberen €$arafter an: ba« mupfalifd^e ^ntereffe trat 
gururf unb mufj te bem focialen JRaum mad^en. Sieb 
wfirbe e« un« fein, wenn biefe »lätter aud> »aum 
bafur böten, bie Ungebunben^eit unb wa^afte greube 
ju fd&ilbern, weld^e in ber ganjen „ja^men" unb 
„witben 77 ©efeßfe^aft ju finben war 5 toMliif waren 
biefe ©tunben in focialer »ejie^ung bte fd^Bnflen be« 
gefle«: bejahrte Scanner näherten fl<^ ungebunben 
i^ren jüngpen Sieberbrübem , unb »erlebten in tyret 
Wlitte nod^ einmal folc^e ©tunben, welche i^nen fonft 
nur bie Srinnerung an eine langfl »ergangene 3«s 
genbjeit »erfuhren fonnte. ©od^ genug batoon. 

»m britten gefltage fanben $% jur »u«fü^rung 
ber SWorgengefänge nur wenig SiebertSfler tin, unb 
man fann beö^alb mit 9tec§t wo^l behaupten, baf 
ba« „9tafd& »on fetner Sagerftatt x." für jene «u- 
genblicfe eine treffli^e Stonie war. ©ie gjrcurflon in 
ben folgenben SWorgenftunben, ba« ©MttagSmafyf unb 
ber 3«g einiger Siebertafler nad^ ber Kolonie grie^ 
benStyat boten nid^t« «Reue« me^r bar 5 «ße«, nie 
fd^on früher am britten gefltage: aßgemeine abfyaiu 
nung unb Srmübung, unb faum motten einige tB8fs 
nige in ber „Slbgefdjicbemjeit griebent^al«, in &tiüt 
unb 9tu$e" bie gehörigen Ärafte wieberfinben, um am 
Slbenb bem »aße im 6urf«a(e ju ^P^rmont beiwofc 
nen ^u fönnen. 

(®«laf folgt) 



Aleine 3t\tutiQ. 

SHifbrdud)t, <5d)on öfter ftafcen toir und gegen bie 
ttufitte, fünj!Ierif«e Seiflungen artein naa^f bem ffleifaß be« 
publicum« gn meffen, an«gefrrcd)en. SIBer immer anf* Äeue 
beruft man Sa) barauf, unb ift geneigt, berartige ^atfa^en 
gegen bie Äritif geltenb gu maä^en. €o, alt n>ir vor einfger 
3eit in einer «nmerfung ben ffinnf* auifpraa^en, bie 3eit* 
fa^rfften meßten »orfia^tlger in ber Aufnahme i^rer geniße* 
tonnotijen fein, unb bie« mit einigen Seidiger IBeifpielen U* 
legten, ertoiberte man un«, bog man ulimmit ftagrityei 
über ben gefpenbeten «eifaß erhalten f>abt, «nb wir mit un* 
ferem Urtyeß un« bemnaä) tooijl in ber SRinotitat befnnben 
Ratten. Seber Äennet nnfere« gegentoirtigen (Scncert? nnb 



29 



Sftaterwefrn« weiß, wie fe$r berarilge ©ei?all«be|elgungen 
»on »ebenumßanbeu abfangen, feie fo fe$r oft ba« wtrfligc 
Stknt »erfannt wirb, aab im ttegeatyeil biejeaigea bea $rei« 
baooa tragea, welge bie Jtnaß »erßejea, {14 fgnell eine 
ßfaßig geßlmmte «Partei ga warben, ffltr $aben alle *g* 
Jung oor bem Urteil einet mfammelten SRenge, wenn e« 
Wirflig aaf «Soweit Betagt, aab uigt fjtnßltg gemalt iß, 
ja wir flnbea etwa« ©göue« aab ütpfe« barin, wenn eine 
©erfammlnag 04 begeißeru laßt, aab ooa efaeat öefä$l 
bargbrangen, biefem einßimmtgen SUebrucf jollt. Aber toit 
«tagen bagegen geltenb, baß folge äRomeate ßg aar augerß 
feiten bei un« flnbea, iu«befonbere aber, bafj, felbß im gün* 
ßigßea galle be« ©or$aabeafeia« berfelbea, bie« immer aigt 
metyr iß, ol« bie erße nnmlttelbarße Xeußernng einer Ärltif, 
aber bie ^iaoa«)nfommea aafere $aapt*füifgabe ia ber ®e* 
geawart iß. — ©em »hrfli^ beregtlgten Urteil be« $ubli* 
cum« eia ju grofe« Gewigt beilegea, $etft eutfgieben, bie 
Äritif ia tyrer (Sntwictlung $emmen; bem Oemagten aber, 
ber gob^ubelet beijatretea, iß tlbfall »om Qutea aab ©er* 
t&ti) oa ber Sage, g. ©. 

ftoti)« $r. Dr. Artiger erwfibat ia fetaer fteceaßoa ber 
$iUer'fgen Oper ia tot. 1 biefe« ©aabe« SRo§art'« tte* 
bertragaag be« ©oa 3nan in« ©entfge. Hag ia 
anbeten ©lartera faabea wir biefeibe $ta aab wieber citirt. 
SBfr muffen bagegen bemerfen, baß ba« Urteil aber bie <Sgt« 
Jeit biefe« ©rngßütf« feine«weg« feßgeßellt, im Qegentbetl 
fe$r gweifetyaf* iß. $r. gng« in ffllen ßellte bagegen ©e* 
benfen auf, welge uog nigt erlebigt ßnb. Un« Uftixnmtt 
bamal« jnr Aufnahme baofetfäglig ber (Stunb, baß bie Ue* 
bertraguug, — fei ße »on wem Re wolle — wirflig gut iß, 
anb mange« fe$r ©eagten«wert$e baria ia Anregung fam. 
€oflte ße nigt »on SWojart felbß fein, fo meinten wir, wfir* 
ben Äenner feine« SRaglaffe«, wie e« ang gefgefcen iß, fe$t 
balb be«^alb tyre Stimme ergeben. g. ©. 



Steifen, (Soncette, (Engagements ;e. gftäuieln 
». SRarta, welge bei ersten S^eaterpreifen unb bei »er* 
minbertem ©efug be« publicum« 6mal in Seipgtg fang, wirb 
ia *anno»er ia einigen $ofconcerieu ßngen. örß im ©ep* 
tember wirb ße nag 2Bien jurüdge^en. 

3m SRojart*$aufe {Ui bem SWnßfalien^änbler SCnbr6) in 
granffnrt a.3W. fpielte ber «Itmeißer Cpo(c auf feiner Keife 
na<6 (Jnglanb oor einer ga^lreidjeu ©erfammlnng von Jtiinß' 
lern nnb Ännßfreunben mehrere feiner (Sompoßtionen. — JDie 
Serien in (Saffel fübrten aug ben Äammermnf. {Hlf nag 
feiner ^eimat^ wobei er in 2eipjlg in Heinern äreifen bnrg 
fein treffüge« iBioiinfpiel entjncfte; bem ©eme^men nag 
fott er gur Gioncertmeißerßelle in (Saffel beßgnirt fein. 

Vauline »iatbot«©arcia \)at 7mal in granffurt a.9R. 



gefangen anb ia allen <Soloratur;$artien oielen Seifttt 
gefaabea. 

Ctoabigl iß wieber fir ba« Qeater aa ber ffiiea ea* 
gagtrt. 

©er Seaoriß ©ontjeim oom ÄarUru^er Sbeater bat ia 
Gaffel gaßirt unb, wie bie Siener SRobejeitung berigtet 
aufergewb^nligen Xrinmp^ gefeiert JDie Sateabaaj ^offt 
i^n für bie (S^urfürßlige IBü^ne gewinnen gn fönnen. 

©er ©ioUu*3Jtrtuo« S^onatb bat in (Sopen^agen unb 
©tocf^olm mit fe^r grofjem ©elfall gefbielt ; bie fönigl. ga* 
milie wohnte mehreren feiner (Foncerte M, unb er mujte ßg 
mehrere aWale am $ofe ^ören lajfen. 

2$albet0 §at in Gopenbagen ®elb, Lorbeeren nnb ben 
JDanebrogorben geerntet nnb weilt je^t in ©tocf^olm. 

^ußffefte, Aufführungen. 3n ©egug auf ba« groge 
beutfg-flaittifge ©efangfeft fgreibt ber «^einifge ©eob* 
agter: „JDen erßen Sag werben fammtltge anwefenbe ©aa* 
ger, tttoa 1600 an ber 3a^i, Worunter gegen 600 beutfge, 
gemeinfgaftlig wirfen; ben jweiten Sag ßnbet ein großarti* 
ger Goncur« jwifgen ben eingelnen Oefellfgaften ßatt, unb 
ben brüten beabßgtigeu bie Kölner ©anger gnm ©eßen ber 
Krmen eia (Soacert jn geben, wobei bie rntrniilgß belanate 
Concertfangerin grl. ©glog mitwirfen wirb. 

ffttut Cpertt. 3nfolge ©erliner ©latter iß ber bortige 
Äammermnßru« JDam, beffen Dratorium ,,ba« 4&aHeluJa^ ber 
©göpfung", bem Äöuige von $renfiea gewibmet, aagßea« 
im £rnct erfgeinen wirb, mit einer Oper befgftftigt. 

gitoiff arbeitet ßeifig an feiner Oper: „ber Jtynaß"$ 
ein groger S^eil baooa iß fgoa beeubet. ©er (Somponiß 
lebt gegenwartig in ^ar^burg. 

3»ei neue Opern: Caurina Howard von 0alHi, nnb 
Oüto e Pasquale von £>ont§ettt ßelen faß im 3Biener ^ofi 
opemt^eater bürg ; erßere fanb bei ber ^weiten Suffübrung 
aber eine günßigere Aufnahme. 

©on Zitl in Solen fommt im Sweater an ber Sien eine 
neue Oper: ,,ba« SBolfenfinb" jur «nffü^rung. ©ort lebt, 
fgwebt unb webt bog «He« in 3anberei ! 

Cttabetta • gfiotoni wirb in biefem SWouat feine neue 
Oper: „SRaöba" in ffiien birigireu. 

ßiteuatifge «otijen. Dr. Suguft egmibt legt bie 
Äebaction btr SBiener a^lnßljeitung nieber. *r. £ttib iß tU 
ner ©elanntmagung in berfelben jufolge fein fRagfolger. 
IRr. 26 ber „©erliner 9Äußf. 3eit." bringt eine jiemllg au«^ 
fnbrllge $olemt! gegen ben (Srßgenaaatea unter ber lieber* 
fgrift: „3nr ©eleugtung ber Urbanität mußlallfg ^literari* 
fger Äritlfen legten Monge«". 



3Sennifd)tc*. 

Kttd bem ütbtn. 3»ei SRußfer wohnten gufammeu. 
©er d ine, \>oü genialer jtraft unb Urfprungligfeit be« <9eU 
ße«, weilte oft in nagtliger ©tunbe, wenn Äu^e ring«nm 



24 



1?errfd)te unb fein Saut be* Seben« me$r gn vernehme* war, 
vor feinem 3nfirument; beut innem mächtigen ©ränge be6 
Sdjaffen* folgenb, rührte er bann bie Saiten unb lieg Ijerr* 
li$e ©ebilbe feiner $§antafte in bet Stille ertönen. SNe* 
manb auger ir)m vernahm fie nnb nnr bisweilen, in trafen 
Slugenblicfen , laufdjte ber Slnbere bem gluge be« ©euiu«, 
von beffen 9tälje er ffety berührt füllte. 6« gefdjafj, bag einft 
ber ©rang, feine ©efübie burdj $one gu beflügeln, audj in 
biefem Slnberen ftd} regte, unb ber (lifer, e« jenem nad^u* 
iljun; biefelbe Stille ber SRadjt lagerte umljer, ber 2Ronb 
blicfte finnig burdj bie Sfcäume unb ergog fein ©überli^t über 
bie Saften. ©a erbob er ftc$ Den ber Sagerftätte, fdjritt mit 
Söefymutl} gum Snfrrument, unb fpielte — bie er fie (5ra- 
mer'f^e (Stube. 

©a« JRepcrtoir ber bie«jä^rigen ttalienifdjen Dpernfaifon 
am £ärnibnertborrr)eater in ffiten ifl nadj ber „Europa" er* 
fdjrecfenb leer unb troftloS. — ©a« lagt ftdj ofae Kommen- 
tar glauben. 

Ueber bie Stforma von 3enttl) fctttb, fdjreibt bie ©eutfcfje 
Slflgem. 3eitg., f)at ftd> unter ben Äritifern 2onbon«, wie e« 
fdjeint, ein 3wfefpalt err)cbrn. Sie trat in berfelben am 
15ten 3uni auf, nadjbem bie SRolle vorder von ber ®rift 
mcljrmal« mit grogem (Jrfolg gefungen wotben war. 3n b(r 
XfmeS warb nun 3- Sinb 1 « Seifhtng eben fo Ijcd) gepriefen 
wie in anbcrcn Partien. ©a« Sßorning Gljronicle erlaubt 
fid) aber, biefelbe neben ber SluSfüljrung ber ©rifi a complete 
failure gu nennen. 

©ie abcnbjeitung enthalt folgenbe (Stflärunß: ,,3d) 
fer)c midj veranlagt, hiermit gu erflären: bag td) feinedweg* 
SBerfaffer ber anonymen muftfalifcfyen ©eridjte ber 5lbenbgei* 
tung bin." Secerf. 

$lu« $ari« f^teibt man bem gvantf. 3ournal : Unter ben 
Sängerinnen, bie Ijicr 9fuffel)eit erregen, nennt man jefct grl. 
(Staumamt aul granffurt mit grögter 2lu«geid)nung. Sten* 
ner wellen behaupten, bag tiefe auftaudjenbe ÄünfUerin in 
Stimme unb Vortrag viel 9lebnlicf)feit mit grl. 3. Sinb Ijabe 
unb binnen Äurjem biefer ben SRang ftreitig machen fönnte. 

©ie ÖDiener 2Hobe*eitung fdjreibt: „Dreft unb tyla* 
be3 itt ©riefeln. 39ei ber jüngflen Sluffüijrung von (»lucf * 
3pbigenia auf Saud« in 93crlin trugen Dreft unb $tylabe« 
feuerrote Stiefeln. Gin bortiger Referent Wagte e« 
nid?t gu unterfdjeiben , ob fie von Saffian ober SWaroquin 
waren , ba er feinem ©eflänbniffe jufofge ftd^ nfd)t auf Seber 
verfielt. ©ie gange 33orftellung foll fefyr lebern getoefen fein. 

Wad) bem SWann^eimer 3ournal tritt gfrang fia^ltet 
von ber Leitung ber «&ofcapef(e in aKün^cn jurütf. 

Reibung bet 3ntetttoen3en. 3u gronffurt a. 2R. 
würben Sänger unb Sdjaufpieler cin^elaben, bie SRaf^el ju 
Ijötcn, Kbor-- unb Cr^efrcr^crfonal aber abgettiefen! 

^Offtni unb 3?tttalucct ^aben $u (S^ren be« ^aptlcö 
Pio nono £vmnen componirt, xotlfy mit unbefdjreiblirjjem 



Qnt^uftaimu« im Teatro aila Cannobiana in SWailanb anfgt* 
fül>tt tvnrben. 

Spotttttti ift in gtangen«brnnne« , nm fi$ |i curlrti; 
tvovon? wiffen toir nity. 

©tt^tb^ (Solumbue erf^eint bei 8. SWüKer in Sien i* 
(5lavierau*jug , nnb in allen möglichen ober erbenflidjen %v 
rangement« binnen Äurgem. 

3u »elften gemeinen Studien öttnn in Sonbon greift, 
nm ftrj^ an 3etttl9 Sinb jn räd^en, betveift, bag er g»ei 
(Slep^anten fommen lieg, ben toeiblic^en: 3enn^ 6inb taufte, 
nnb i^n nun in einem Spectafelßücf mit i^rem tarnen 
/; al« ®afl" auf bem X^eaterjettel aufführt. 

Serbin Oper: „i (lue foscari" ifl in« granjöfif^e 
überfefrt unb tvirb in Äonen juerft gegeben tterben. 

SWit ben Scnbonern tvitbd gan§ an6 : nadjbem fie fit 
bie ^inb fieberten , bringt fte ber Sänger 3Hatini (nnn alfe 
gar ein SRann !) in $i^e! 

©er ©eneralanjeigcr für (Deutf^lanb fd^reibt au* Gaffel 
von 27fttn 3nni: ©er junge ritymli<$fx befannte Siolinijl 
3ean SBott ^ierfelbfl fiürite fi^ am 22flen Slbenb« in bie 
gulta, in ber Slbfi^t, fid) ju ertränfen. ®inem in ber 9lä^e 
ber 93abeanfialt ftr^ auf^altenben Sdjfffer, ber burd^ ^nlfe* 
rufen einiger $erfonen herbeigeeilt »ar, gelang e6 }cbo(^ f bie* 
fen Jtünfiler gn retten. 5Die Urfa^e gu biefem ©ntfdjlnjfe 
Q3ott'« foll bie übermägige Strenge fein, mit ber er be^an* 
belt wirb. 

ßiftt componirt eine groge $^antafie für $ianoforte 
unter bem Xitel : Sdjifler unb ©oei^e. ©etoig ein X^ema, 
n>a« einen eminenten Stoff bietet! 

©er $roceg g wiffen Sentit fcittb unb bem XUattz* 
birector 23unn in Conbon ifi im befielt ®ange; Unterer for* 
bert eine Äleinigfeit von 10,000 $f. St. ober 70,000 £&lr. 
al« @ntf$äbigung für ten angeblichen Sontractbrucft. £orb 
2DePmooteianb unb SWei?erbeer finb unter ben 3eugen. 



Slue bem 9iacf>!affe bc« Dr. grtnf ifl fdgenbe« interef^ 
fante erglifc^e Sieberwerf gu verlaufen : Thomson's Colieciion 
of the Songs of Bums, .Sir Walter Scott etc., united to the 
Select Melodies of Scotland, Ireland and Wales: with Syrapho- 
nies and Accümpaniments for the Piano-Forte by Pleyel, Haydn, 
Beethoven etc. With Illustrations by D. Allan and T. Stott- 
hard, R. A. , consisting of 14 Engravings beside the Vignette«. 
Magere« «eipiig, SWül;lgaffe 9lr. 13 bei grau Dr. giuf. 



Spnfüttfiler *&erfammltittg. ©ie JBerfammiung 
finbet, wie fdjon in 9lv. 52 be6 rotigen 53anbe$ angegeigt 
wmbe, am 13ten unb Uten Su^uft &att; bie autwärti* 
gen ^IjcÜnef^mer werben erfudjr, fid^ iTag« guvor eingufinben. 
2Btr wieberbolen bie Stetig für ben galJ, bag unfere frühere 
Slnfünbigung 3emanb entgangen fein möchte. 



Z>ru(f oou 0r. StOdtnann. 



Heue 




<ttförtff f#r 




Statt) SStenbeL 

Sifüenuttbjroanjiflftei SBanb. 



.*? 5. 



SttStgtt: 
Robert griffe in Setj^lg» 

2>en 15, 3uli 1817, 



2 Hummern wv 1 ober l ] /i Eoaeiu 



?te£« bce Sanbt« tooa 52 9hn. 27» Ifctr. 
^nfetttonö^tbü^rcn bie $(f;^eilt a SGar. 



Sttontirmcnt nc fernen all* 9ßoji Ämter, 33m$*, 
ffliuftf - unb Äuntthanblimaett an. 



gEn SEraum in t« Q^dftna^t, Dprt «Ott Btrb. $HEcr (64 Inf). 
3ttttu"tfl*n|&lart. 



U*&« muftEäüföe BUcenffonrn. — Jtritifrtytt Xnjfig«. — 



@fn St dum in 6er (S-btfftttacfrt. 
9o tt rterbiitanb J^iOer* 



JOptt 



(mm) 



ÄScii bct ^eetjntt ifi im Slflgemeiueu ju fagen, 

baß fit gewanbt unb fä arf finnig , oft gtüettictj unb 

übcrrnfefjenb in itjren Söirtungen ift, unb oorjiiglic$ 

im S0taߣalten tfet) cor oietem mcbcrncn SBefcn aufr 

|eidjnet. ©ic Stnwcnbung bcä Dr$ffierö ifi, fo mcit 

bU$ auä bem (Elatnerauäjuge ju enatfcjcrt, biäeret in 

ber 91rt, baß uirgenb bie @ingfiiminen »erb unfett wer* 

beit; ho bie ^nfttumentc frtfcflänbig wirfen, fpredjen 

fie ficr} meift rafdj unb ftar aue, feiten cito aß g'jittt, 

tut« baä üfcerfpigtc Btitotnelt @. 112 (ßiä-äKoß |), 

betd bunfltge 3^ifc^eiifpiel in bei ©djauetfeene @. 

122, 4 — wo bie einfame ©eige baä „®ucr)cn unb 

uiäjt ginben" jwar treffen b , ab et ntdfjt fetton auö> 

(priest*, ferner baä gebrtyntr, fafl langweilige Scrtircn 

ber 5ttt s unb Xenoanfhumcntc 3. 124, S)ccfc) ftnb 

biefeä Siujclijeiten, Ü6ct bie fld) wcljl ^iiru XQrif flm= 

in» läßt; ber ganje *g>abitu3 ber Didjefhatiön jeigi 

afccr Ocf^itf unb ©imugfeit. <Hud? bie Duocttute 

fetjeint in Sidjt unb ©Ratten, in SOTajfentjaftigfeit unb 

herein gelungen g1üc!Ue$ brljanbrit, fo iueil bied ot)ne 

sßartitut erjlerjtlict), ©agegen ifi fte woijl ettoal ju 

gebebt, um eine gekannte Hufmerffamfelt ju erijat= 

tat} bie 3Rannid)fa(tigfeit ber rfat^nifaVn S&rioegung 

ifl eljer jctflreutnb at§ uorfectf itc nb \ bitr^ elf üets 

fefiebene Innpi merben toir gejagt in einem fum; 

rtonif artigen , etma 400tactigen ^afie, ober richtiger 

berr^uet: ber deit nad) an je^n Minuten bauernb, 



bae) ^eigt fö lange, lote Bei ffieetfjcoen bie etflen @omi 
^emefäbe ju bauetn yf^egen. ®a ifl nun freiließ 
mit beut Ximbid^er nid^t ju testen, tuenn man fi4 
mit ber Intention, ben Sotafin^afr ber §anblung ju* 
fainmmgebrätia,t abjubüben, einoerflanben erflärt^ aoet 
ifi biefeö S}erc)a[tnig aud? ber äSirfung, ber ^lufna^tne 
gänflig, jutnal bei folget uterrci^er Sluöte^nung? 
Und fdjeincn noe^ immer bie e int ei te üben Dnocvi 
fcfiten lebenbiger unb mattet tljtc ©teile ya fßaen, aH 
bie umfdjretoenben, ben $$b%tit\ befc^teifeenben; 
tuenn aber baä U%U f fo ifl gewiß äScfecr'ä 3Wa§ baö 
gefunbefle unb tia^tigfle, mie er e$ in beut greifen g 
fo hefftic^ aufgefiedt, unb im ®anjcn in ben fpates 
reu SSerfen bemalt r)at. ^n biefer Duoertiire nun 
beginnt fe^nfüc^tig weefenber ^ornerflang, Sonrabä 
Sie&eStieb (42) anbeutenb? biefem folgt ein au^füi}u 
tiefer fetbflänbiger @ag, ber Siebenben Snfl unb äeib 
tuibcrfpiegefnb, nur $t oft in tjarmoniftSjen Häufungen 
(5, 2—4. 7, 4—5. »gl, 129. 9, 2—5) ftt$ erge^cnb 
o^ne r)o^en melobifä^en 9Uij # aber bott) fpanitträftig 
unb roD^tr^tf^tnifirt. $iera)if et (el) eint ber ffageube 
ßieb^aber (9, 5. ogt. 126, 4—5), feine fteberife^e 
Spannung (11, 2—4. ogt. 126. 127), bie ©ipon 
(13, 1 — ogf, 131), Kontabö trogige 9teue (15, i — 
2. vgl. 178) — birfrö %^cma wirb weiter auögebeu; 
tck, unb ba3 witbe a3ajioeiflung^5ßie6c0-®e6ot (17. 
ogl. 179) angeknüpft, worauf ein freier ®<$fitf, bie 
legten Itjemen uerbinbenb, t)inj«tritt. (Sin feljr man= 
nte^faltiged ©emdlbe, beffen 3"fii1(tetimg un8 a6er 
uid)t wo^tt^uenb fa^eint: man muß ju oief babei bens 
(en, um frä&tictj ju feinj ber Staffel finb merjr att 



26 



fett Silber, fea manche Sage nur erfl alö uocalr 

gonj &erflänblid() werben : als inßttt mentale nur 

tenbengiöö Hingen, ^patte boer) ber $onbic$ter r)ier 

feiner guten Statur ein biegen met)r nachgegeben, unb 

in getaber einfältiger 2luöfp ract)e — freiließ baö ©rojjte 

njaö ein ©icr)ter fann! — cr)ne Umfcr)weife gefagt 

waö er wollte, unb ein r)efle$, offeneö 83ilb ber alU 

gemeinen ©runbftimmung gegeben, bergleicr)en 

feie ewigen äftuflcr ©on $\ian unb 3fl"t)^flöte %\m\ 

©ingang r)aBcn! 5« biefer neuen, auf SBeBer'ö S3ors 

gang mifjBrauer)licfj gegriinbeten Söeife ber Zubers 

JDuüerlüren fommt c8 gar lei^t bar/in, bafj man &or 

lauter Söorten baä SBort nicr)t öcrflet/t, baö ber ©icr)s 

ter eigentlich Witt. Ungeachtet aller biefer Qhiöflettuns 

gen aBer gefielen wir, bafi bie SDuüertüre bem leBcns 

feigen @cr)örc toorgcfiiljrt, einen gar fräftigen (Sinbrucf 

macr)t, unb alfo ein $r}eil unferer Befct)cibcncn 83emers 

Jungen banact) ju mitbern ifl. — UeBer ^rineipien, 

fagt man, ifl fcr)wer gu flreiten. SIBer ba8 ifl boct) 

gewi§, bafj jebe Ouvertüre bie $öuptaBfi<r)t $at, ben 

3ur)Brer ju flimmen, üorguBcrciten, ju gewinnen; unb 

feiefeö gelingt weit Beficr buret) gerabe (£in = ober 

3weifa|igfcit mit einem frifct)en, burcr)fc$lagenben 

Sr)ema, alä buret) 3ertr)eilung. *) 

3m UcBrigen ifl unS ber (Scmponifl wie in feis 
neu früheren SBerfen aucr) l)ier alö ein gerabs unb 
öffenpnniger entgegengetreten, beffen Älange unb SBeis 
fen nidjt gefuetjt, erfonnen, erqualt, fonbern frei au& 
feem $erjen tönen. (5ö ifl wor)ltt)uenb, einmal fo 
r)erglict) Weitere unb gefunbe Sieber fcoß reiner, innis 
ger SJocalität ju r)Bren, wie r)ier bie munteren 83olfSs 



♦) Ucber einige ortBograpIjifclje fünfte bin i$ in 3toef* 
fei, bie id) erlebfgt rofinfdjte, weil ftc nidjt immer gteicbgüU 
lige JHcinfgfeitcn flnb. ©. 17, 5, 2 ifl bie Schreibung 




im erften Zactt nidjt fo Deutlich mit d . es al« mit cisis . 
dis; biefem nacr) toürbe an^r) ber brüte Zact flatt e . f gu 
lefen fein disis . eis; benn beibc 9Ral fallen bedr) naturgemäß 
bie erfle unb itotiit (Stimme ba$ 33erF>5ttnig serminberter 
Öninten al* ^Brudr)tr)eil aerminberter (Septimen barftetten. 
Gntfdjnlbipung mag berglefdjen barin fyabett, bog e6 bem 
JDr^efterfpielcr ju Siebe gefdjlefjt, toäljrenb bem fcefer ba6 93er* 
tyiltnffj freilich unflar toltb. ©ine gute firenge £)rUjograi>bie 
namentlich ber enljarmcnffdjen S3err)ältniffc ifl boer) nfd)t blce 
für ben ©flehten crfrünfdjt. — 3nr Orthographie mag man 
aud) bie Xactgeicr)nung rennen. SBarum ifl S. 72 ber biefe 
i Xact geirä^lt, ba feine laflenbe (Sc^toere fogleicr) burd) ba« 
SWetronomifc^e ^J. = 138 »ieber aufgehoben toirb? 3)er* 
gleicfiei $tt)t oft gefugt au« ©f>ue e« ju fein; beunoeft toür* 
ken nc^ man^e JRipieniflen r)ier im 4 Xact »o^ler befinben, 
too e« bann ^iege #• = 138. 



feenen Bieten j gerabe JR^t^men, leidster glu§, frifetye 
frßr)licr}e 9legfamfeit geic^nen biefe toor »ielen, ja feen 
meiften ©egenwdrtigen auü. 5luc^ bie einjelnen Qßtxs 
fönen flnö gludlic^ ge^eictjneti waS 9Jlo%axt in feinen 
S^araftextfiifen fo treffenb anwenbet, nämlic^ burc^ 
ein paar jtcr)enbe ^l;rafen feine ^Jerfonen fennbar ju 
machen (^ebrißo, ßeporeflo, gigaro, ©. Slnna, Dös 
tnin, Berline jc), baö r)at in gewifTem SDla§e auet) 
$)iüer getfyan, inbem er j. !ö. 3o^" ben Sobtengtas 
Ber meijl mit »er^wiefter ©ro^t^uerei fleiffleljig bas 
Vertreten lä§tj man glauBt bie bufdfjtgen Augenbrauen 
mit tait terfcr)migtem fiäc^eln ju gewahren, ©et 
53a ter ifl am wenigften malerifc^ auögefür)rtj auger 
bem £iebe (9lct 1 (Sc. 3 9?r. 2 @. 38), ba8 nid&t 
melobifd^ reijenb unD auet) nict)t fo r)itmcrifltfc^ flingt 
wie eö fotl, ifl er nicr)t fclbflfta'nbig , fonbern nur in 
ber £anblung unb S5erwidflung erfct}einenb. ^""^«16 
biefer a3crwirflungen tl)ut er nun ganj baö ©eine, 
polternb, fct)eltenb, gnäbig, Brummig unb tottj boc^ 
ifl er Bio jur Äircr^oföfccne weniger d^arafteriflifc^ 
Bebeutenb, alö man tton biefem ^aupt^eBel ber Qanbs 
lung erwarten möchte, ^fl er beö^alB auet) aud bei 
Duuertiire weggeBlieBen? $ä) ^aBe i^n bort nic$t 
pnben fönnen, unb neBen ben üBrigen fieuten bort 
ungern t?crmifjt. <&ic @cr)uljin, 9ieinc)olbö (Sdfjwes 
fler, t^citne^menb feitwärtö ber 4?anblung fle^enb, 
fpric^t ftet) einfach milb unb warm auö. ©aö Sie* 
BeSpaar, bem bie ^aupt^anblung jugewiefen ifl, 
r)at junact)fl bie fdjöncn wirffamen ©egenfäge be« 
@<r)wärmerifct}en unb Natürlichen, ©ämonifcr)en unb 
3Wenfcr)lic^en , bezweifelten unb ÄieBeöoUen in f?<$ 
auöjuBilben. ®ieö ifl in ben $)auptjiigen fe^r treffe 
lict) gelungen, weil, wie oBen gejeigt, bie SRelcbien 
meifl gerabl)erauö ge^en unb ungefcr)minft i^re Sms 
pfinbungen barlegcn. Gonrabö 2}ilb, gleich anfangt 
gewinnenb, gerate) fpätcr Bei ber gefährlichen Älippe 
beö SBa^nftnnö Balb iuö ^)arte, Balb inö ^rüBej Be^ 
fonberö bie JRecitatiüe ftnb einigemal aü^u toerflänbtg 
bfctamatorifcr) o^ne tonifcr)en Steig unb SBarme, j.ö. 
122. 123. 170. 172; bagegen ifl freilief) bie ©orgfalt 
o^ne 5llctnlicr)feit ju rühmen, welct)e im ©angen auf 
bie ^Hecitatiue unb iBre Begleitung gewanbt ifl. — 
Sin ben &tcUcn, wo bie (Stimmung juni SSar)nftnn 
umfcr)lägt, ifl er Balb r)art, Balb weict) üBer bie ©Jas 
gen : wiU man biefeö auet) alö richtig erfennen, fo ifl 
eö boer) bamit noct) nict)t fcr)ön (»gl. @. 172). SJon 
S^arien gu fprec^en ifl fct)wer: baö Befle SoB cintä 
©ict)terö, benn nirgenb ifl reine @d()önr)eit fo unnenns 
Bar, wie in ber reinen Jungfrau; alle war)re §im: 
mel$fcr)önfyeit erfct)eint nur jungfräutict). 9luc^ im 
reinflen, ebclflen 9Wannegeftc^t tfjut flet) irbifcr)e8 fin- 
gen unb Äämpfen funb, immer irgenbwo inö ©unfle 
WnaBfcr)weBenb felBfl Bei unfcr)ulbiger dusenfegeit; unfe 



27 



IM biefet bunfte Ion g5nj(i$ fehlte — audj in 
©•etye'« WMeüem »ntlifc fdfrtt et ntdfrt — abet 
»0 et fehlte, mürben mir SRSnntic$e* Permiffen. SBeif 
mir gemityntid&en SRenfötein nun gtr arg mit ben 
fettnfteit Sematten unb ©eßalten be« ÄrfenÄ Permi* 
Ärft ßnb, weil biefe mtfft in« 9eß$t faden unb einen 
betten fatbigen Statten geben, fo gelingt mie im 
$otttait, fo in aßet Äunß in«gemein ba« äRannli$e 
unb ÄSmpfenbe beffet, unb flnb aJtet &tittn unb Dt* 
ten bie Bewegten büßeten, ßammenben Sebendbitber 
am fceflen gegläcft. dagegen ba« teine Seben in fo 
gtficftem SBalten ber Siebe, bie gottmenf$ti$e Selige 
feit be« unbetonten meibtic$en ^etjen* batjußetten, 
iß unenbti$ fc$met unb immet nut SBenigen getutts 
gen, eigentti<$ nut ben gtSjjten ©intern attet 3eiten, 
bie e« fo tedjt ettebt unb gewußt ffahtn, ma« SBols 
front ton öföenba($ fingt: 

3n bet SBelt bo$ i($t6 fo Steine« ff! 
«(0 eine SRaab *W falfd&et Sifl. 

0$te matyt^aftige dimgftauen in teinet ®c$Än$eit ju 
fcifben mie 9tap$aet, ©ijatefpeate [jumeiten!}, SRo* 
jatt unb ©oetye e« getrau, iß eine Aufgabe, bie man 
al« $tobietßein för bie <?$t$eit eine« ©i<$tet« je 
nadj Serfyattnifi feinet Stnn&^etung an ba« 3beal 
aufbetten möchte. SBebet $at nut y$antaßif$e, obet 
fömfitmenbe, obet naip*f<$elmif<$e, ©pontinf gfttyenb 
$etoif$e ^ungftauen: eine reine f$6ne @eete mie 
©onna Anna, Sonßanje, ^ßamina iß (einem getnu* 
gen at« bem ©räjjten. — 9la% folgern SWafe ge* 
meffen iß nun unfete §iüei\$t Statie nic^t ein 
$b<$ße« BHbj bo$ $at fie weit me$t Annäherung 
an ein fotdje« 3beal at« bie meiflen $ungftauenbife 
ber an* unfetet 3«t. Siebe unb ®efunb$eit fpte$en 
tyr au« ben treuen Bugen* fie iß e« mert$, bafj für 
fie bet Siebenbe ßd> bem Xeufet etgiebt unb um tyten 
Betluß roa^nßnntg mitb. SBie getn Ratten toit fie 
einmal einzeln, fetbßßfinbig gehört aufjet jenem lauen 
©efange ?167) : „SBe^e nut bringt alle Siebe'' — 
um eben ipt freie« öitb ganj ju prüfen ober anju* 
flauen. 3m Steeitatio (155): „€ontab fliegt pot 
mit" fingt fie jmat liebepott genug / bo$ mit einem 
leifen SJeifdjmadt ton ^eftigfeit obet Äectyeit — fea« 
SKtotnett fagt'« auc$ — gtei<$ at« menn ße mit 
einem gebet^ütdjen auf bem Äopfe fcteinßütmte. Unb 
bennocty iß bie« im ©anjen ba« f<^Bnße SJitb bet 
Opet / mie bet Zobtengräbet anberfeitd ba9 d^ataft u 
rißif$ße. einen inneten ®runb für biefed UebcrmaU 
ten bet ^etf&nlid^teit be« 3o^n ^aben mit ni^t ents 
betftj abrt bie (Sigent^ümli^tett Rittet'* felbß neigt 
me^t jut ©atßeQung teiltet, milbbetoegtet obet (ußU 
get Sebtlbe, ald jut ©atßettung ttagif^en StnM 
unb 1)bd)$a Seibenfc^aften. 



Sin Oefammtuttyeif übet ben Xonbi^tet ju fU* 
Im, iß *a$ biefem einen SBetft, bot mit he ftft|* 
ten mtt in unbeuttu^et örimurung toxfätothcx, mo^I 
etwa« gewagt. ©o$ glaube i^ in ben «giauptjüge* 
nic^t jh irten, toenn i$ ityn aU einen bet bebentem 
beten D^tneom^ontßen erfenne, bem (E^ataftettßil bet 
^etfonen, ©eutlid^feit bet ^anbfuog^ ft^enbigtett ber 
SDlelobie ju Qebote ße^en, nnb bet ß$ in SKan^em 
übet bie ©eritymte* unb ©efeietten weit ergebt. SBdie 
bo<^ nut eine ungefd^mintte 3"ngftaK in äKet^erbeer 
unb ©onijetti ju ßnben, bie biefe SJlatie flbectt&fel 
— ©ie gemanbte 3»nßtumentation batf man ^eutjus 
tage ni^t $6fret toben, aU feit ©oet^e bie gute ö«#* 
unb Sptac^bilbung : bodp ßnb einjel^eiten, »ie bie 
Äit^^ofÄfeene unb bet %ani, oot}Ag(id^. — @o btns 
(en mit bem tteff Ufyn Äünßlet für bad SBerf, bem 
mit ben beßen öeifatt mflnfd^en. 3ß bamit ni(^t ba« 
Seftte ettei^t, maß mit von einet Dpet nac^ Snogart 
ermatten, fo rß t^eitt bet nnfelige %nt fftt bie @<$ulb 
mitoet^afiet # t^eilö ßnb 3eitber^&(tniffe / perfSnii^e 
Begabung unb anbete ©inge, bie man nid^t nennen 
unb bemeifen tann, bo^ mitffam genug, um ben 93kg 
jut f}bä}fken fßalme ju etfc^meten. 

Smben. Dr. ebuatb JCrftger. 



Utbtt tmtftfaltfc^e SWeeetiffoneti« 

Don Julius Sdjarffrr. 

$en 9lebaeteut, 

St« @fe mit pot 83et8f^ntlü^ung meine« Auf« 
fafte« „übet mußf. Steeenßonen" ^te 9lbß(^t mib 
feilten, eine njtyete Erörterung beffetben fetbß gu übers 
nehmen, &u§ette ic^ 3^nen meine gteube batübet, bea 
anfprut^te aber aufy jngteid§ baö 9le<^t, meine Uebets 
jeugung ju matten. ^ fyaU $f)tt Cntgegnung ges 
tefen unb geße^e $1)nm getn, bafj i^ butd^au« (eis 
nen ©tunb ^abe, but«^ biefetbe meine Ueberjeugnng 
im 9Rinbeßen oette|t ju feigen. $ä) ffaht oietme^t 
mit Shreuben bemetft — unb ant^ Sie fpted^en e« 
au% — ba§ baffetbe ^tineip jut Verfolgung 
einet Stiftung un^ peteinigt SBenn iäf mir befs 
fenungead^tet no(^ einige SBotte ertaube, fo etfu$e 
i$ Sie, biefetben nify füt eine $oletmf gegen ba« 
fton S^nen treffltc^ «u«gefü^rte anjufe^e«,, fonbetn 
nur at« eine ©ett^eibigung gegen ein fe^t arge« SKif^ 
perßanbni§. @« mitb ßc^ etmeifen, baf? meine oon 
Styitn at« fd^roff unb unrichtig angefochtenen @a^e, 
burd> ba« ^Jri«ma befagter SKi§Perßanbniffe gebro? 
dftn, atterbing« in einem entßettten füfyt erf^einen 
muften unb atfo nut tetatipe SBa^t^eit ^aben fonn* 



28 



ten, fcajj fle ater, in intern eigetittic^nt ©inne genotm 
wen, wofyl fc$werli<$ Slnflofj erregen mieten. 

Sfttcö 9Wi§t>erflanbni§ föarf |erau3jufleüen, muf 
je|t meine erfle 9lufgate fein. %ä) föriefe fiter 
mufttalifdje9tecenfionen: ©ieljafeen bie gleite 
Sufförift gewählt, nehmen afeer fafl burdjweg bie 
tnufitatif^e Art tit gegen midlj in ©($ufc. 

3toifcfyen feeiben ma^c i($ nun einen fetyr erfyefes 
liefen Unterfc^ieb, unb fyafee benfelfeen für fo unjwei; 
ftf^aft gehalten, bafj ic$ früher, toaü i(^ jefct feebaure, 
lein So ort barüfeer toerloren fyafee. ©afj iä) bie &ru 
tit nid^t anfedjten wollte, ergiefet ja bie ganje Sens 
benj meine« ätuffafceS. SBaö »erlange idjj? Äritif. 
2Ba8 Witt tdj feeweifen? bafj in unferen SRecenftonen 
feine Äritif ifl, bafj fle, wie td? früher beutlidfj genug 
fagte, unter ber Äritif ftnb. 2Ufo m\x% idfj bodj 
ttnterfd^teben tyafeen unb will eö jefct expressis verbis 
ttjun. 

SBir finb bariifeer einig, bafj jebe Ärittf eine 
tyiflorifdfje ©ru iblage Ijafeen, t>a% fte ft<$ in SBerfein; 
kung mit bem ©efammtfeewufjtfein ber 3c\t erhalten 
tnufj. ©iefc allgemeine Söorauäfejjung fü^rt afeer 
unter toerfdjiebencn Umftänben ju fefyr toerfdjiebes 
nen (Sonfequenjen — ju anberen für bie wtffens 
f<$aftlic§c, ju anberen für bie SagcS s Äri tif, 
tote id^ meine ©egenfafcc furj feejeid^nen will. 83eibc 
»ermatten fldj — lajfen wir bie allgemeinen ©eftc^tö- 
fünfte unb geljen auf ein na^e liegenbeö 83eifyiel jiu 
rürf — wie ©efc$i<$t3f<$reifeung jum politifdfjeu ^our^ 
naliSmuö, bie feeibe efeenfallä biefelfeen äSorauöfeguns 
gen ^afeen, bie afeer noc$ Ktemanb mit gleid^em SRafje 
gemeffen Ijat. äRan fann unfere £tftorifer benen 
Jeber anberen Kation efeenfeürtig ftnben unb gteid^jets 
tig üfeer unfere Spufeliciflen feetrüfet bie Sldjfeln juefen, 
cx)x\t ftc§ batet in einen Söiberfprudj mit ftc§ felfefl 
ju uerwiefetn: biefeö SRedjt neunte idj für meinen 
erflen Sluffag burd&aue in 9(nfpruc§. 

©cJjot tdj bodj auc$ tyier ber SReeenfion ben 3»f* 
unter, baö Sßufelicum ju „orientiren". 2Bie tonnte 
\S) ber wtffenfdjaftlid^en Äritif, bie fldfj, wie jebe 
wiffenföaftlidfje öeflrefeung, ©elfeftjwecf ifl unb fein 
mufj, eine fo untergeorbnete Seflimmung unterlegen? 
SBir ftnb toielmeljr barüfeer toöllig einig, bafj fte felfefl 
eine Äunfl ifl, alfo nad£ 5Ric§t3 auf?er fldj ju fräs 
gen f)at. 5luf gleid^cö Ktüeau fann ft^ bie Sageös 
Äritif ntd§t erbeten, foü e« auä) nic^t — am wenig? 
flen ^afee id^ bieö oon i^r »erlangt, ©iefe fammelt 
ba§ SWaterial für jene, fleüt eine »orläuftge ©id^tung 
an, furj feereitet alä eine fe^r untergeorbnete £ülfä; 
arfeetterin baö gro§e SBerf jener oor. ©ie wiffen= 
fdfjaftlidje Äritif erfaßt ganje ©^od^en alö 6in^citen 
unb weifl bem (Sinjelnen barin feine Stelle an, fommt 
»on bem ©anjen auf bie (Sinjelnen, furj Oft §au$U 



feefirefeen ifl ed, ben 3ufammen^ang, bie (Sntwttflung 
im ©anjen aufjuweifen. — ©ie 9lecenfton bageaen 
f)at eö jundc^fl mit ber einjetnen @rfd>einung ju t^un, 
t^r ^au^tjwetf ifl, btefe ju feeleu^ten, ^Sd^flen« imtb 
fte einen ©erfu^ mad^en bürfen, jener uorjugretfen 
unb in einer Uefeerftd^t üfeer bie ganje 3eit bem ®im 
jelnen interimtflif^ feinen sptafc anjuwetfen. 

^ierfeei mu§ i^ allerbingö auf eine feefonbere 
ßrf^einung unferer 3eit aufmerf fam machen : e8 ftnb 
bie aud} ton «Sfynen erwähnten lettenben »Ärtifel. 
(Sie flehen jWtfc^en feetben ©egenfagen in ber SHitte. 
@ie »erfuc^en baö SJlaterial fc^on ju orbnen, wenben 
barauf allgemeine ©eftd^töpunftc an, fte »erfudjen 
bie Ärttif, bie, tüie (Bit nac§ meiner Uefeerjeugung 
fefyr rid^tig auöfü^ren, erfl nac^ bem Slfefc^lufj einer 
Äunfle<50^e im wahren ©inne moglit^ ifl. ©ie ftnb 
ein glänjenber SSeweiö beö ©ebürfnifieS unb ©trefeen« 
unferer 3eit, audfc bie ©egenwart mit tyren Äeimen 
ber 3"f«nft fc^on prindpiell ju erfaflfen, ju feegreifen, 
baö ©ereinjelte fofort na^ feinem Sntfle^en in 3u* 
fammen^ang ju ferin^en, in ben ©ang ber @ntwitfc 
lung einjugreifen, ntc^t feloö bemfelfeen ptjtlofo^tfdj 
jujufe^en. ^n i^nen ^ält fldj alfo wiffenfd^aftli^e« 
unb praftifd^eö ©treten im ©leidjgewidjt, wä^renb 
in ben erflerwa^nten gormen ber Äritif eineS biefer 
SWomentc entfe^ieben ba^ Uefeergewid^t ^at. 

©iefe llnterfc^iebc ^afee icfy früher »orauögefe|t, 
^afee lebigli^ bie SageS ^Ärttif im ?luge ge^afet 
unb mid§ tor jenem 2ftif}üerflänbnifj öölltg ftd^er ge? 
glaubt. 

©a§ mid^ baffelfee toon 5^nen feefonberS feefrems 
bet, fage iä) S^nen offen. S^nen alö 9lebaeteur einer 
3eitfc§rift, mu§ ja jebe Kummer, bie ©ie ebiren, jene 
©egenfäfce inö ©ebäd^tniß gurütfrufen, unb wollten 
©ie tvixtüd) %{}tc ©eft^tö^unfte für bie wtffenfd§aft* 
lic^e Äritif auf bie beö ^ageö anwenben, fo Miete 
•Stynen offentar Kic^tö üferig, alö $i)x Journal ju 
fdjliefcrn, cten weil jene au^ Sfyrer Qlnftd^t nad^ erfl 
lange post festum ju ermögli^en ifl. 

©ie fefyen fd^on, iif fuc^e bie Sadje mögli<^fl 
yraftifc^ ju faffen, unb iä) will S^nen gleid^ ^ier ge? 
flehen, ba§ tei weitem ber emyftnblid^fle ^Junft $1)xei 
Angriffe e8 gewefen ifl, wenn ©ie »erne^mlid^ genug 
mef;rfad^ anbeuten, id^ Betrachte bie ©inge ton einem 
faxten ibealen ©t>fel au&, unb bie ^rafttfd^e „ges 
fd^äftömäfjige" ^cite ^afce iä) ganj üfeerfe^en. @ms 
^pnblid^ war mir baö, weil meine SKotitoc unb meine 
©cftcfytäpunfte meiner Uefeerjeugung nad§ burd^auä 
yraftif^ ftnb unb gewefen finb. $ä) werbe bieS 
praftif4 barjulegen fud^en. SWetne Behauptun- 
gen ftnb furj folgenbe, id^ flellc fte, wie ein ©e* 
fc^aftömann feine SBirt^fdjaftöruferifen, unter 9lum* 
mem: 



29 



1. ©ie Xagefcftitif, bie flteeenfionen $abtn al« 
f^te nfi^fle unb batum bebeutenbfle Aufgabe, bie Sei; 
(hingen bet ©egenwatt mit bem ^ublieum gu ttetmits 
teln, biefem bie UebetP<$t ju geben, bie eö fidj au$ 
SWangel an 3«t, Stift, leistet «uffaffungSgabe unb 
P<$etet @efc$ma<f$bitbung Sei bet Uebetflutfyung be8 
SWatfteS mit neuen ^ßtobuetionen m<$t felbfl geben 
will unb fann. Öebiglid? biefem ptaftifctyen ©es 
bütfniffe uetbanfen alle 3*itfc$tiften iljte (Sjrifleng, unb 
eö ijl bie $fli$t unb ©d^ulbigfeit bet leiteten, fcot 
allem biefem ptaf ttf dfjen 9lnfptu$e gu genügen. 
^Beiläufig migen fle tyityete unb meinetwegen bie ty&djs 
flen 3t»«f* toetfolgen, mögen auc^ in einiget ©elbfls 
übetl;cbung ein fold^eä ©tteben für itjt befleö $fyeil 
galten — baö publicum toetlangt fiit fein guteö ©elb 
obet nun einmal mit bem uollflen 9te<$te bie gt&fjte 
JRüeffld&t auf jeneS fein 83ebütfni§, unb fetbett batyet 
getabe in bet $agedftitit befonbeten ©Irip, befonbete 
©ewiffen^aftigfeit. 

2. ©iefem »ebütfnifc witb ni<§t genügt, ©em 
publicum witb butdj abfptedjenbe, factifc^ meifl gat 
nidljt mottoitte Utt^eile bie Uebetfid^t nut toetwittt: 
au$ ben Steeenflonen etfätytt e$ meifl fe^t toiele ©ins 
ge, bie eä ni^t intetefflten, alfo befonbetö jene ^abfls 
utttycile bet Steeenfenten, feiten ba8, waä c8 fu<$t, 
ttamli<$ eine materielle Angabe beffen, maö bie aus 
toten bieten, ©ie meiflen Steeenfenten geben fic$ am 
genfd(jeinli<$ feine SJtü^e, getabe biefet ftotbetung gu 
entfytec^en, fic fd^teiben, al8 ob jeneä SSebütfnifj gat 
nid§t tot^anben, als ob fle fldj nietyt batum, fonbetn 
nut um fldj felbfl gu fümmetn Ritten. 63 toetfleljt 
fl<$, baf? id? manche tüfymlid^e Sluänatyme ftatuite, unb 
befonbet« baö beffete ©tteben Styex 3«tfötift ges 
büfytenb anetfennc, Ijabe abet nic$t ju biel behauptet, 
wenn idj fagte, unfetc mobetne Sageäfritif labotite 
im allgemeinen an einem ^auptfe^tet, namlidj 
bet Unbefanntfc^aft bet SReccnfenten mit intern ©es 
fäSfte. 

©ieS ifl eine fategotifdje ©eljauptung »on mit, 
bet ©ie feine gleidlj fategotifdje gegenü6etge(lcttt \)a* 
ben, wogu tdj ©ie fyietmit aufgefotbett fyabcn will. 
SuS Sfixtx gangen »otflcfytigen SluSeinanbetfefcung fyabe 
idj nidjt toetmodjt, eine beftimmte 9lnftc()t hierüber ^et= 
auäjutefen. 

©ie Stage ijl triebet eint tein t^atfac^li^e, 
behaupten ©ie gegen mid?, e8 witb jenen billigen 
Slnfptü^en genügt-, fo bütfen ©ie mit unb einem gtos 
fjen S^eil be« ^publicumö (namlid^ Stilen benen, bie 
i(^ fenne) ni$t ba§ SJetgnügen entjie^en, und mit 
ben toon un8 übetfe^enen guten fieiflungen bet ^ageö^ 
ftitif befannt ju mad^en. SEBeifen ©ie mit au8 ben 
mufifalif^en 3ntf(^Ttftrn etwa nut biefeS S^teö obet 
cuicT noc^ fütjeten 3«t nut eine SJtajotitat obet felbjl 



nut eine impofante SWinotitat gutet „Wecenfionen" 
einjelnet SBetfe (»on gtßpeten ftitifc^en äöetfen unb 
leitenben öttifetn fpted^e i<$ nic^t) nac^ / fo ^abe ic^ 
Untec^t — t^uen ©ie bad nid^t, fo f^eine id^ 9te$t 
ju ^aben. ©enn nie $abe ic^ befltitten, ba§ Sinjels 
neö ffiotttefftic^e ju ^age gefötbett ifl, nut im ©ans 
gen unb ©tofjen behauptet, baj bet £otaleinbtutf bies 
feö ZtyiU bet Sitetatut fo ttautig unb c^araftetloö, 
wie itgenb ein anbetet. 

©ie 83ewei$tafl füt meine 83et;auptung wetben 
©ie mit nicfyt aufbütben wollen: ic^ mü§te bann als 
leö ©<$ledfjte unb ßtbatmlid^e jufammenfleUen, wa$ 
\$ in biefet 3«t mit ©djmetg unb XJetgnügen geles 
fen \)ake. äKit fieic^tigteit mad^e iif mic$ inbe§ »ets 
binblid^, einen ©tuefbogen mit ba^infd^lagenben (£u 
taten ju füllen — fteili(^ nut gegen ein aufjetotbent; 
lic^ bebeutenbeö ^onotat, ungefaßt wie e8 ^etfuleö 
füt bie ©äubetung bet <Sia1Xe beä 9tugiaö ju bejies 
^en gebaute, wobei ii) jut »etmeibuug bon SWi^ets 
flfinbniffen bemetfe, ba§ id) mid) nid^t ettoa füt einen 
$etfute* ^alte. 

©iefe beiben ©Sfce (1 unb $) ftnb eigentlich als 
lein wefentltd^ unb t>on «3^"^" — in Solge jene« 
SWifjtoetflänbnifieä — getabe fajl übetgangen wotben. 
SlUeö Slnbete wat nut 83ewei8wetf füt biefelben, wots 
auf i&) wenig ©ewi^t lege. — $jd) f)aie enblic^ nod^ 
ein Uebtigeö getrau, unb 

3. meine Slnp^t übet bie SWittcl geaufcett, wie 
bem Uebelflanbc abju^elfen. ©icö ifl t^eotetif^et 
Statut, batübet lafjt ft^ flteiten: in biefet ptaftis 
fd^en ©ypofttion üetliete id^ nut wenig SBotte bats 
übet. Steine 5lnftd^t ifl eine teine ©^tugfolgetung 
au% ben frü^eten ©ä|en. 

©aö ^ublteum f)at ba« »rbfitfm^ fl$ fein 
Utt^eil felbflflänbig ju bilben, will ft(^ nid^t me^t 
bloß fouffltten laffen unb gebanfenloö nac^fyted&en — 
alfo mu§ bet SReeenfent tot allen ©ingen tefetis 
ten, ben wcfcntlid^en ^n^att bcö Sßtobuctö — 
natütli^ nad^ Ätäften! — batjulegen fud^en, et 
mu§ baö auc^ oon mit i^m freigegebene fubjeeti&e 
Uttl^eil fad^lid^ begtünben. Äann et baö nidjt, mag 
et fdjweigen. 

SBid et al8 Autorität witfen — wie man ba$ 
bei cinjelnen Süchtigen fd^on flatuiten fann — fo 
mu§ et wenigflenö baö ©ewid^t feine« Warnen« in 
bie Söagfdjaale legen, bie nut babutdfj aWbann fals 
len obet fleigen fann. 

93ot allen ©ingen mac$e et fld^ hie unge^eute 
©etantwottli^feit flat, bie auf feinem Unternehmen 
taflet, wouon — nad) meinet SSe^auptung ad 2 — 
bie gtoge SWajotitat bet 9teeenfenten ^offentli^ feine 
»^nung ^at — benn 1)at fle biefe« Sewufjtfein, fo 



trifft if)t t>erwerfli<$eä treiben ein nodj Diel härtere« 
Urteil. 

din wirffame« SWittel jut ©efferung beS 3« s 
ftanbeö, baö i<$ nic$t au$btüdt(ic$ erwähnt r)abe unb 
baä &on 3^«f« 9 fl * feine Stnerfenuung gefunben $at, 
befielt enblia^ noc$ barin, ba§ ^fcf*/ fc** ^on biefen 
Uebelflanben überjeugt tfl, nic^t rucfjtdjtö&otl einen 
(Soleier barüber ju berfen fuc^t, fonbern baö ald öcrs 
werflic§ 9lnerfannte, jumal baä gewerbsmäßige treiben 
bet ättajoritat gebür)renb branbmarft. ©ieä war baä 
eigentlich praetifdje 9Kotit> meineä Sluffaged. 

3$ $aU benfelben tyier felbfl ffelettirt — toiefc 
leicht ju meinem SRadjtfyeil! — ma^e audj felbfl bar* 
auf aufmerffam, bafc er naä) meinem ©afürfyalten Uu 
bet nur lauter unbeflreitbare ©inge, fogenannte %xu 
toialitaten enthalt. -3>d? erfläre eS beäfyalb gerabeju 
für ein traurige« 3*ic§en ber 3«t, bafj er, wie bieä 
me^rfadj erflart worben tfl, einiges Sluffetyen gemalt 
(jat, unb eä r)at ftdj gewi§ Stiemanb me^r barüber 
gewunbert, atd idj, bafj auc$ (Sic bem Stuffafce baö 
sjjrabicat „geiflreic^" gegeben t)abcn. <5ic würben 
midj fetyr fcerbinben, wenn (Sie mir and) nur einen 
geiflrett^en ©runbgebanfen barin nadjwiefen. %n 
ben Ärcifcn, in benen iä) miä) bewege, finb baä atteä 
abgetane ©inge, über bie man fein SBort mer)r Der* 
ttert : unb neu ifl auc$ ber üon mir baraud gejogene 
©d^lug ganj unb gar nidjt. 

5lber — werben (Sie fragen — warum $aien 
(Sie ba8 3?«$ brurfen laffen? ©icfe Srage fü^rt 
mic§ auf einen anberen 2(ngriff3punft. 3<$ W^ e 
namlid) für baö einige unb eigentliche SJerbienfl meis 
ncS 5luffafcc8 (gtwaä, waä (Sie tneljrfadj tabeln: bie 
©robfjeit. $d} wäre mir felbfl läc^crlicty toorgcfotm 
men, tjattt idj in baS ©efdjrei unb ©efa^natter jener 
SRecenfenten einige wotylmeinenbe unb rücffidjtötooöe 
SBorte gemifdjt, etwa: „eö fei mir erlaubt, eine uns 
mafjgebfiaV Slnftdjt ju fiujjern, unb ben geehrten $cn 
xen einige ft^on taufenbmal &on i^nen überhörte %xU 
t>ialitfiten »ertrauenö&ofl an'% ^erj ju legen'' :c. :c. 
(83 giebt fragen, bie nur mit Unwillen gefteflt wer^ 



ben fBnnen, fteute, mit beten garten Äöpfen man nur 
t^dtlic^ umgeben tann. ©a^tn ted§ne ia> unfere Res 
eenfentenwirt^f^aft, bie ia> — baö 9lA^ere ^>aSe id) 
früher beutli^ genug auögefpro^en — gerabeju fBt 
unftttti^ ^alte. S3ilbung unb ®ef$ma<f fann biet 
treiben mit bem toottfien Steckte ignoriren, ein feines 
red ftttli$eä ©efü^l mu§ aber babur^ ni^t blöd *ets 
legt, fonbern aua^ %um energifc^en jtampfe bagegen 
angeregt werben. $$ wieber^ole, Seute, bereu Wais 
tottat fo weit ge^t, toit bie be« na^et beleuchteten 
^rn. X., ober bie gar i^r $anbwerf mit einem S&a 
wu^tfein über baö S3effere bennoc^ im alten @<$tetu 
brian forttreiben, entließ gar anonyme ©enunrianten 
(ia^ fomme unten auf ein öeifpiel!) terbienen feine 
Schonung. 3u beffern finb fie meiner 9(nftd^t na<^ 
nic^t, wctjl aber tfl eö eine« 3eben ^fttc^t, beffen 
©efä^maef unb (Sittli^feit tiid^t Äbflraetionen finb, 
fonbern mit feinem SBitten unb feiner S^atfraft in 
einiger SJerbinbung flehen, bagegen unbarmherzig, tülfc 
Pa^tölo« anjufämpfen. ^fl atfo tttoa* neu unb geifb 
reic^ in meinem erflen Sluffage ju nennen, fo tfl e^ 
nur bie ^öä^fl jwe<fma§ig Derwenbete ®xofyt\t, »es 
gen ber idj felbfl nic^t um^in fann mid^ ^öa^lia^jl 
ju loben. 

SBotten @ie hiergegen behaupten — tx>a$ man 
fafl m$ ©eite 153 entnehmen fännte — bie äRajos 
ritat unferer „Sleeenfenten'' waren ftc^ tyret ©et? 
antwortlia^feit bewußt, bie Sageäfritif bewege fia^ 
bur^fa^nittlic^ auf ber $8^e ber 3eit , furj , wollen 
(Sie ba« treiben ber gro§en äWa|oritfit in @$ufc 
nehmen? baö fle^t bei «S^nen, tfl aber bi* je|t na4 
nid^t gefa^e^en, benn bie ftritif, bie wiffenf^aftliä^e, 
^at mit jenen Äeuten gar 9lid)t* gemein. 

©oc$ laffen wir einmal bie ©efenfiüe, bie Ses 
fannlic^ ermübet — (Sie f)ahen miä) att .^fteotogen, 
alö Wlann ber abflraeten Betrachtung angegriffen, 
muffen mir ba^er fa^on einen SluSfatt in 3^ praftfe 
fc^eö ßager geflatten. 

(f ortfetttitö förgt.) 



Ueberfic^t ber neueren ©rfc^einunäen auf bem ©eMete ber SRuftt 



gut jtoei SStoItnctt mit tyianofvtte. 

SSt 5Rft>eä, ©p. 11* Variations pour 2 VioJ. avec 
aecomp. d'Orchestre ou de Piano, flrftner. Äit 
©t^etter 2 fc^lr., mit pfte. 1 ftljlr. 



©ie giguren unb ^offageit finb ber Statine angemeffeti, 
unb fo fönneu bie Variationen ein genügfame* publicum bei 
gutem Vortrage erweitern, ©ie 6onH>ofition felbfl lagt fi(| 
nur bur* ba« S3ei»ort „la^lf*" rid)tig d>araf terifireu ; fie 



Sl 



Pelji tief unter bea von Äallltooba fit bie glei<$ea Safts* 
menie gefrtriebenen Variationen, anb bo$ totll bie Mfe ffielt 
felbfl oob biefen ai$t viel 8W$mli$e« fagea. 

gut SioIottceU mit fßuiitofotte« 

$♦ SJdgf C, ©p. 62. Sept etudes pour le Vcello (ou 
pour le Trombone de Basse) avec accomp. de 
Piano, «reitkopf u. $ärM. 1 ttyx. 

(6ie$e natet: SaSpofaane.) 

gut Stogpofauite mit ^Hatsoforte« 

8» SSclgf f, ©p. 62. Sept etudes pour Je Trombone 
de Basse (ou pour le Vcello). örritbpf u. Ijor- 
tei. 1 «l)lr. 
ffiir ma$en 3öglinge oon ©labtmufifera aufmerffam anf 
biefe Hebungen. $u« ben feineren ©übten begießen wir fir 
olle größeren £)r$ej!er immer nodj bie metflen 5Wefftngbläfer ; 
fie gebeten bort in einer anffcengenben $rari*, obgletdj nnr 
toenfge SWittel Ü)nen M jefct geboten würben, i$re 3nßrumente 
fnnfitnä'f ig angreifen gu leinen, gfir trompete unb $orn 
forgten fdjon früher mehrere namhafte ÄünfUer, in 93egfefyrag 
anf ^pofaune, toeldje nberljauvt erjt in ber legieren 3cit eine 
crtyo^tere SluSbübnng erlangte, iß nodj nidjte (Sr^eblidje* ge* 
leitet toorben. $arum fotlen biefe Uebnngen toiHfommen 
fein, nnb nidjt blo« beäljalb allein, baf ffe einem Sebürfniffe 
abhelfen, an* barnm tootten »fr fie loben, ba§ fie einfadj 
nnb gut getrieben nnb bem (Sfyarafter nnb ber 2Re$anif be« 
Snflrnment« trcfflid) angefaßt flnb. 3)ie Beiliegenbe SSearbel* 
fang für Getto f$eint überflnfffg. (8* giebt (Stuben für Getto 
in SRenge unb toaljrlid) viel nnfclidjere. 2Bir fielen Ijier auf 
einem Ärenjtoege, too Äunß unb ©peculation fldj begegnen. 

gut glöte mit fyianofotte. 

©♦ Ätafatttp, 2a gran Fantasia di conc. variala 
con acc. d* Orch. o Pfte. sopra canz. napol. Rt- 
rorti. Con Orch. 14 Jx., con Pfte. 7 Jx. 

©♦ Ätafamp u. gt* SHaja, (Dp. 64. Momento 
d' ozio, Scherzo sul coro nelP op. Stella di Napoli 
di Pacini. Cbeift. 7 St. 

&3Ratini, ©p. 38. Reminiscenze della Beatrice di 
Tenda. «beifo. 6 St. 

— — , ©p. 39. Reminiscenze della Saffb di Pa- 
cini. Cbeifc. 7 Sx 

(£♦ QU ©aluÄ, II carneval di Venezia Capriccio 
Äberfo. 6 Sx. 

Mit SluSnaljme be« gulefct genannten SGBerfeG, ba$ fi$ 
ufd)t für bfe glcte eignet, toeil e« unmöglich ffl, biefem 3n* j 
flrnmente IjumorffHfdje (Seiten abjugetoinnen , empfehlen toit ! 
bte Ijier angezeigten (Stfitfe. ©ie flnb alle fdjtoer, unb be$* 



$alb gnr tle&nng nnjli^. 9(1« GomaofUUuea ftab fle nOe 
unbebeutenb. 

gut State otme Scgleitititg« 

& 2)0 ttt 6, Echo de Lagunes: 16 Airs var., fant, 

nielang. etc. sur des mel. de Donizetü arr. pour 

Flute seule. Schott. En 4 suites, chaqu. 45 fir. 

Äleine, nieblfdje $fennigfiü(*($en, getrieben gar (Srgöfc* 

ltdjfeit melandjeltfdjer öinfiebler in «Dadtfüb d>en ober »er* 

liebtet <S$äfer unter ben 3freigen lifpelnber ©efiraudje. 

& Statte!, ©p. 34. Tre duetü p. 2 Fl. fttottf. 
12 Jx. 

3n (Sonaienform. 3ar Uebnng anweabbar. 

^Pattiturem 

©♦ Dn^iotP, ©p. 53. Quartetto, Nr. 27. (Es -Dur) 
p. 2 Viol., Alto et Vcello. Äiftner. 1 tljlr. 

— — — , ©p. 54. Quartetto, Nr. 28. (D-Dur) 
p, 2 Viol., Alto et Vcello. Cben*. 1 «tfr. 

— — — , ©p. 61. Quintetto, Nr. 25. (F-Moll) 
p. 2 Viol., Alto e 2 Vcelli. «bnrt. 1 «)l*- 

2)ie stimmen biefer ©erfe flnb f^on fraget erfdjlenen. 
3a ben oor^erge^enben »Änben ber 3eitfd?rift »urben fie 
f^on au#fu^tlid) befpro^en. 3)ie $tu6^attung iß gut. 

Siebet mit tyiatwfotte* 

& §ctf4, ©p. 17. tPtrtl) unH ©flCt, von R. €.prut} # 
für 1 fiaffftimra* mit 4aimmigem Äännerdjar. 
ßirljatt. 45 fir. 

Sin fräftige«^ $umoriftifdjed ©efellf^aftelieb, ^eiteren 
treffen ju empfehlen. 2)ie ber Sompofltion beigefugte Ctyn«* 
)a^i Hfngt für bie im allgemeinen bod^ geringfügige 2eiftaag 
gu pra^lenb. ^fitten (Sgern^ nnb anbere fogenannte fleißige 
8eute iebem einzelnen Fleinen SRonbo k. bergleic^en SBegei^* 
nungen »orangebrucft, toir tonrben Ü)re SBerfe eben fo »enig 
gä^len, al* ben <Sanb am SWeere. 

%+ ÄUÄeit f ©p. 42, nr. 3. IDrei Ußoxtt, iufb. 0djk- 
finger. | 9l)lr. (Äwggab^ fnx ^dije un) tiefe Stim- 
men.) 

SNdjt bie „brei SDorte" (Sdjiller^, fonbem eine« mu 
JÄedftt Ungenannten. JDie SWufif gehört ni^t unter bie f^lec^s 
teflen arbeiten &.'&. 3u tabein ftnb 35eclamation«fe^ler nnb 
pnntoibrige SGBorttoieber^olnngen. 

3L ©4aeffct f ©p. 11. flolkaflän^eljen utd )er Sdjnti- 
ber von Äijrit}, 2 komtfdje tutotx, k 5 lljr. ÖcljU- 
ßnjir. (fiomufl, 34, 35.) 
3»ei f^le^te ©i^e. 



32 



Stotyifte Cfterttalb, firtrr. Juüa, Ijmkel. 

£>bne ^Preisangabe nnb £j>u«ja$l, alfo ein tyeure« JDtfer 
einer Dilettanten auf bem «Ware ber Äunft, unb bee$alb 
möge $fer bie ©nabe »or ber ®ere$tigfeit walten. <Die 2ie* 
ber flnb einfa$, bie ©ingflimme Hingt unb i(i leicht au6ju* 
fähren. 3n ^eitere Stimmung serfefeten und einige atter* 
liebfie Heine ©cfangefiguren , bie gwar »on ber @tfmmge* 
manbtljeit ber gewiß lieben«toürbigen Gcmponifiin 3eugnig 
ablegen, aber un« iljren guten @ef<$ma<f bejmeiffln madjen. 
$armonifdje Segler fanben mir meiere; hierauf tyat bie Gern* 
fconiftin ein befonbere« «ugenmerf gu rieten. 9foc& bie ffile* 
bedungen ber 6<$lufaeilen be* SBerfe* tcünfäen wir fünf* 
tig »eggelajfen. 

$♦ SBilt Wütetet, ®p. 19. ^rnljlmaswonoerfrljaft, 
van ID. Dtol. Schott, llr. 1 u. 2, ä 27 ftr. 

S)er (Somponifi ljat Talent für ©cfang*muftf; er bringt 
oft neue ©ebanfen. «eiber jerfiört er ben guten (Sinbrucf 
burdj abgebrauste mufifaliWe SBenbungen unb toiflfül}rti($e 
SBebanblung be« Serte*, ben er ni$t al« lettenb, fonbern ben 
mnftfatifd^en 3»etfen untergeorbnet gu betrauten pflegt. 3n 
91r. 2 »leberboit er bie lefcten beiben 3e«en 5 mal, fage 
fünfmal. 

%. ©ttmiert, ©p. 20. 3wri titln aus 3taltcn von 



»ernau. ßdjlfGnjfr. 12J. ßg r . (Ausaabt fir 
Ijolje unt tiefe Stimmen.) 

Gambertiana. 

©♦ SR* 3tt$im, Pensieri mus. esposti in 6 ariette 
da camera. Kicorti. 8 Jv. 
JDer Gomvonlft $at »iel ffäbigfeiten; er übertrifft an 

9foffaffung«fraft unb mufifalifdjer ©etoanbl^eit ©erbf nnb alte 
anberen jefrt fdjreibenben Italiener, ©er ber $anb begnüge 
fidj ber ($om> mit biefem negativen 2obe. 3)a« ber neueren 
franjöftföen unb itallenifdjen <5$ule eigentümlich €fo#en 
na« barorfen unb Unionen fjarmonifdjen SBenbungen flnbet 
ftdj an« fyier. 

3n befored&en: 
2* Äöfria:, ®p.5. Änf «rfttÄje von Retnick, Vilia, 
«Jclena, «nbel, für Sopran ifcer t$not. gAUfin- 
fl*r. * fcljlr. 

Zeviett für Zrauenflimmen mit Vßfte, 

% @tettt, ©p. 27. «ffang *er Wafferfrauen , tun 
«tcljmDorff, für 3 wtiblufy Stimmen, gchlefmarr. 
4- Styr. * 

ffiirb befanden. 



3itteIftgen$I»latt 



ln-£. Wagner* Musikalienhandlung (Fr. Müller) 

in Stuttgart ist so eben erschienen: 

HflCkeii, Fr., Rondeau p. Pfte. Apres 2 
themes de l'opera „Le Pretendant" 10 Ngr. 

Lindpaintfier, P. v., /ter Schreiner. 
Gedicht von Fedor Löwe, für eine Sing- 
stimme mit Pfte. 5 jv<*r. 
Künftig wird erscheinen : 

Klicken , Fr., „Wenn sich zwei Herzen 
scheiden". Gedicht von E. Geibel, für eine 
Singstimme mit Pite. 



An alle Buch- 

8chuberih'$ 
13tes Heft 



u. Musikhandlüngen ist expedirt: 

Oinnibns für Piano 



(enthält: Lindpaintner's Fahnenwacht, ar- 
rang.; Fe eher, Sonatine in 3 Sätzen, 4händig; 
C a n t h a 1 , Friedrich der Grosse, Parademarsch). 

Hierzu gratis ein Beiwagen mit Bert in i's Etüden 2s tieft 

Schuberth's Omnibus f jir Geganff 
»tes Heft * 

(enthält: Hetsch, Lied eines Verliebten, Be- 
rens ? „Du bist eine Blume"; Flügel, 3 Lie- 
der: Die Schnitterin , Liebest rost , Sag 7 was 
diese Thronen; G. Nicolai, Frohsinn). 

Hierzu gratis ein Beiwagen mitKressner's Lehrmeister 
im Gesänge Is Heft. 

Subscribenlen auf jeden Omnibus werden fortwährend 
ä 5 Sgr. das Heft angenommen. 

Schuberth 4« C, Hamburg o. Leipzig 



Brud von %t. »öd mann. 



Heue 




ttfförtff f#r «gfftfUt 



BirantmottUflet Stebactrir: 

Statt} SBteitDel* 



M ß. 



Verleger: 
Stöbert Jriefe in £etp)ta* 

3>en 10, 3uli 18*1. 



S MutTimcvii wen 1 crer l 1 /» £<Jflen. 



5>Tt(* bf* Eanbe* »n SB 0fru. 2 7, *C^lt- 1 Kfcoimetticttt nehmen afle Warntet, 9wfc 



| 3nf«Honflatta^r« feie 93cfit|c(Ee 2 Jtfgr. 



SRnftf? unb Jtütiftljanbuiitgett an. 



ICal HJloÄfao (ISortf*) — JDa* Qkfanßffff b« «t rein igten noefefc«itf<$Mi 8i*bmaf*ln j« ^rniont (Sortf-J — SKagfägifgigt*, 
Enmifate*. 



PTW 



^^ 



Sind äRoSfttt* 

fff*rt[eftUrtfl.) 

Selben bem ©ingverein fjat fldj ben betroffenen 
SBinter ritt herein üon Dilettanten für Dr$rfifrmu; 
flf gefeilbet, bem gfeiri^faßö, toi* jenem, ttint DejftnU 
U&ttil gcflattet Würben ifh ©et Äapeflmeifter beS 
faifert fttjeateti, §r, SotjanniS, birigittj bic §§. 
Gdjmibt (Eetto), 5lmatow (ffitoUne), unb Ae= 
gel unb mehrere JÜJitglieber be§ adjfcfcaren Ä. Dr^e= 
jier8 fctlben fcte intenffoe Äraft, um nae$ unb imtf) bie 
ertenßbt in ©djtonng £U bringen. Mfle ©öimafceub 
Slbenb finbet 93erfammfung flath Qdfj ^ortc Stym- 
p^oniett con Saufen unb äHüjart, wenn auä) ni^t 
ttottenbet, bßd? lofandmrrity vertragen $ bie Butunft 
Wirb aSeffercB bar&tetem — ©er junge Stubinftein 
gab eine Soiree musicale im fiocafe beä dürften 
Roffatow, ®r führte mit ©idjetfyeit unb feiner 3tünn= 
eirung feine 9Mufi£([u<fe burdj. 2Sir fürten bie (Sias 
SDtott Sonate ton SJeettjoven, Sdjerjo von SDtenbelö* 
foljn unb ein Quintett von bem fyier verdorbenen SHcU 
flet © & 6 ef , vorgetragen von ben •>)£. 3o$annt£, 
Slmatow, Sdftnibt, ©abetow, Sofolom. ©obel'ä 
SBcrt ftfmftA bie SBeiije ber ftunfl) ber ©eifafl war 
ungeteilt 

58on ftemben SBirmofen fanben ftc$ ein jur bteä; 
läufigen Saifott ber fog mannten gafteneoncerte nur 
ber befanntc Xenor ©alvi, ber Eellifl ©otjrer unb 
ber Scntrabafftjt SAüIler an% ©armftabt. SB« er= 
warteten bie »iötinifku grnjl unb Sic [et. öeibe 
ftftcn tn^ßetfrt&urg f^fe^te ©ef^fifte gemalt, be*^ 



^att üermieben fie cö, f?trr ju Riefen. Signor @ato£ 
^at nid?t Urfa^e fiter fs^tc^te ©efe^äfk ju Plagen; 
er gab im %%tattt unb im abtigen Ätuttfaate bret 
Soncecte unb gewann, lote man fagt, in wenig %as 
gen 21,000 9fcufc. S3ec. ©U ©amen unb bamfirfjeit 
ftunfifenner fpenbeten ®a!t?t unenblid^eß Öofe; man 
war ent^ütft, au3 feinem äRunbe ben fiiefeling ©onU 
jetti ^u ^üren, unb legte fcefonbcreä ©ewic^t barauf, 
frag er fein gaffet fo tterjügfidj auägetifbet. S3el<^ 
ein (gewinn für bie ftunji! ölütfti^et Salvi, bid^ 
teneiben bie gaffetlüfen ! ©iefer Sanger würbe &on 
bem Öorfte^er ber rak^fttif^en Airc^e gebeten, in einem 
Soneerte für bie ber@emeinbe ange(jorenbe Slrmen f^ule 
ju fingen* 6r fagt ju. 9l(§ am ftfcenb ber Sänger 
ben gefüllten ®aal iitetfte^t, Verlangt er foglei^ »ort 
bem SJorfteljer bte t^m bm$ Ueteteinfunft jugeflans 
bene ^al6e Sitina^me, unb erflart jugfeit^, ba§ et 
nur unter tiefet Sebingung fingen werbe, ©tei^e 
Humanität bewies er bem Sänger 2Wemcw. — 
©er ßlaüterle^rer ^t. Mubot^j^ gab eine ©oiree in 
bem ^aufe be# dürften Äcffafow. @r inipruvijlrtf, 
tum feinem angenehmen ^nf^lagc unterfingt, auf 
leiste, anmutige Sßeife. 6iu Äinb, Sibb^ 5Eata= 
now, fpietie jwei (vlauterpteeen öon SWeubeläfo^n 
unb Sangen Ämberfpiel! 3§z feilt ni^t mit bem 
(Sblen Surjwctl treiben unb bie jtinber jur (gt= 
telfeit reiben, ©ie Einleitung feilbete SBeei^üen*3 
unfter&ti^ed Srptrtt, gefjpielt bur^ bie ^, ^o^an? 
ni§, Drtner, ©ototöw, Btiectuä, ©^afer, 
»öttget unb SHubol^^, fäutmtii^ Cr^eßermfU 
glteber. ©w ^tudfö^ruug war in jeber Be^ie^ung 



34 



DoOrnbet. 3n bemfelben Saale eoncertirte ein aufc 
gejeic^neter ©uitarrefoieler, #r. @of olowäft?. Db; 
gleich bie ©eföicflictyfeit biefe* «Mrtuofen bewunbernäs 
Werty, fo erregt fte boc§ nwi SSebauern, weil fie an 
einem fo nidjtSfagenben 3"Ptumente verfdjwenbet ifl. 
$r. ^o^anni« gab im grofjen Sweater ein (Soneert bei 
gefülltem #aufe. 2Bir Rotten Ouvertüre, £rio unb 
&)bxt au$ bei neuen, nodj nidjt aufgeführten Oper 
beS £rn. 91 1 a b i e w „Slmalet : 33ef". ©aS Srio fan; 
gen bie ££. Seonow, Slrtemow unb Surow. 
Ouvertüre jur neuen Oper „Unbine" von Swoff. eitles 
gro, «pregtyera unb SRonbo für 6ello, eomponirt unb 
gefoielt ton #rn. ©c^mibt; bie „SBüfle" von gel. 
©avib. 4?rn. 9llabiew fannten wir bi^er alö ges 
fömacf vollen Siebereomponiflen , unb beefyalb freute 
unä nodj me^r feine getiefte ^nflrumentation. 9tu= 
fjerbem bepfct ber ßomponifl Originalität unb 3Jtan= 
nic^faltigfeit ber ©ebanfen. Swoff' ö Ouvertüre fanb 
weniger SSeifatt. ©ie tyarmoniföe ©urdjfityrung ber? 
felben ifl tobenöwertlj , bodj ifl fte nur ba« (Srgebnifc 
einer angeflrengten 83erflanbe8arbeit. 
<©<&luf folgt.) 



©ad ©efaitjjfcfi ber tterctntgtctt ttorbbtut' 
fd&eii Siebettafeln ju ^Httttont 

(©*iuf.) 

ii. 

SBir Ratten un8 Wer bieö gefl vielleicht fürjer 
faffen fonnen, aU eö gefc$e$en ifl, um fomit bemfet= 
Ben wenigftenä fdjeinbar feine größere Sebeutung ju 
geben, alä e8 wirflidj ^at. ©enn, offen geflanben, 
treten bie ©efangfefle ber norbbeutfäen (weflp^älifdjen) 
Siebertafeln mit jebem 3a^re metyr in ben £intergrunb 
vor jenen anberen, welche am SRljein, in ^Belgien ober 
im Sorben gefeiert werben, Sefctere gefle werben mit 
ungeheurem Äraftaufwanb veranftaltet, fammeln ifyre 
äWittel auü fafl aßen ©auen ©eutfd&lanbö unb fu^en 
auf biefem Sßege ©ebeutung ju gewinnen. Ob aber 
feldje gefle, an welken ftnberbicfe #efte burcfyfungen 
werben follen, am (Snbe nod) „mufifatifc^e" ©enüffe 
gewähren tonnen, ob Korporationen, bie fciöfyer nie 
tyre Strafte bereinigt Ijaben, wirfliefy etwaö SJottenbe= 
te8 geben unb ber SJJuftf, bem ©efange förberlid) 
fein fonnen, baö ifl eine grofje ßrage, beren Seant; 
wortung un8 vielleicht bie nadjfle 3ufunft, bie McfuU 
täte ber nodj bevorfle^enben größeren ©efangöfefte 
geben werben. ®crc\^ fleigt ^ter in manchem unbe; 
fangenen S)eoba(^tet (wir erinnern an bie SB orte 6b. 
Jtrügcr'*) bie geregte S3eforgni§ auf, eö mbfyt auö 



bem Siebertafel wefen ein Siebertafetunwefen wer« 
ben, welche« bei aßen foeialen Einigungen benno^ 
bem wahren ©efange e^er fd^äblic^ aU nüglid^ fein 
fBnnte. Saffen wir inbefj biefen ^Junft unb fetyen wir 
auf baö ^^rmonter ©efangäfefi ^in. SBo^er bei 24 
Siebertafeln fo wenig S^rilnatyme? XSotyx bie mam 
gel^afte 6jcecution ber ernflen geflgefänge? SBo^er 
enbtid^ bie SSeforgnifc, eö mBc^te jener ©unb an im 
nerer (Starte immer meljr verlieren? 

D6en war bemerft worben, bag nac^ ben ob= 
wattenben Umflanben faum me^r langer beim gefle 
ju erwarten waren, alö auti) wirflid^ erfcf)ienen, unb 
bie grage mochte alfo bie fein, welche ©rünbe bieös 
mal uortagen, um fo tiele SiebertSfler jurücfju^alten. 
SBir muffen t?orab gefielen, ba§ gerabe biefe« 3a^r 
mit feinen vielerlei Satamitäten gewi§ SJlanc^en öer= 
^inbern mu§te, feine ^^eilna^me bem gefle ju fc^en= 
fen, unb wir wollen bamit einem gewiffen 5l^eile beö 
Siebertafclbunbeö feinen Vorwurf weiter wegen 3Wans 
gel an eigentlichem ^«tereffe machen. Wütin ein ans 
berer Sfjeil, unb gewi§ ber größere, fehlte au8 anbes 
ren ©rünben, bie tielleic^t ferner ju fitzen ftnb. S5on 
mehreren Siebertafeln ifl eö nämlid^ befannt gewors 
ben, ba§ in ifynen ntc^t me^r ber nötige einige ©inn 
^eufc^t, fonbern ba§ vielmehr Spaltungen entflanben 
finb, welche natürlich fogleic^ 3«terejTeloftgfeit im 
©efolge tjaben. gö ifl wa^r, folc^e Meine ©emofras 
tien ftnb fc^wer $u lenfen, allein wenn eö fidj um ein 
allgemeine^ ^ntereffe, um baö ^auptfefl, ^anbelt, 
feilten bedj billig ^ebenrücfftd^ten, tvit innere @treü 
tigfeiten, bei <&>eitt gelaffcn werben-, fyäter mag man 
baö austreten, jum ^auptfefle gehört bergleid^en nic$t. 
Solche SRürf fixten ju nehmen, ifl bebaurungöwilrbig 
unb fc^abet bem fRenomme ber ganzen 6onf8bera= 
tion. — Slllein, wirb uießeic^t ber ©ine ober Slnbere 
wieber einwenben, bie gcfle felbfl, i^re Slnorbnung, 
i^re Seitung, bie Seitung beS S3unbe8 gefallt mir 
nic^t, — audj nid^t fo unwahr. Sßoju brei grefitagc 
an Orten, wo baß ^ntcreffe fc^on am ^weiten an^ 
fangt matt 51t werben? Söoju will man mit ©ewalt 
ben Scuten Vergnügen machen, wenn fte bodj feinä 
me(;r pnben tonnen? ©oc^ baö ifl <$ttva$ fe^r 9te= 
latiueö unb läfjt ftd§ nic^t mit wenigen Söorten aU 
machen: anbere ntc^t vorwurfsfreie fünfte liegen weit 
nä^er. ättan fuc^t gewöl^nlic^ alljährlich eirea 15— 
20 ^annerc^ßre aud, welche bann in baö 5llbum bed 
ganjen 93unbed eingetragen (gebrueft) werben: fyiers 
unter pnbet man tüchtige (Sompofitionen von nam^afs 
ten (Somponiflen, afcer auc^ vielerlei ©ewo^nli^eö. 
©rei Satyre fc^on ifl bie 5luöwa^l ber Sllbumälieber 
ein unb bemfelben SManne übertragen , ber freiließ 
wofjl eine tüchtige muftfalifc^e S3ilbung Ijat, beffen 
©efc^marf aber gewi§ nid?t ber aller Siebertafler ifl, 



35 



ba« beweifen mehrere entweber gewöhnliche ober boe$ 

itnprafticafrle StyBre be« traten Sllfrumtyefte«. SBoju 

foU man Sinem SKanne folc^e a3erantwortlid?feit auf- 

Mrben; ift eö nid^t jebenfafl« freffer, wenn biefe« $lmt 

be« 2lu« wählen« unter ben Siebertafetn wec^feln muß? 

Unb no<$ <§in« : frei bem anlegen etneö Sllfrum« ifi 

ni<$t« ju erinnern, aQein e« muß gefdjriefren, ntd^t 

gebrutft werben; will man gebruefte ©ac^en, fo greife 

man jum ©rigiualoerlag, unb frefdjränfe bie eigents 

liefen »erleger nic$t. Scanner wie 9Wenbel«fo^n, 

©d&umann, Dtto u. 91. fyabeu #efte ^erau«gegefren, 

»elc^e bur*gängig gute lieber enthalten unb ftet« Witts 

fommen fein tonnen. $luf welche Hoffnung fyn fots 

len benn enblidj Verleger nodj 2)tänner*ßre fyerau«s 

gefren, wenn fte feinen 9Ifrfa§ frei ben £iebertafeln ju 

erwarten tyafrcn? Slcquirirt ber SJunb Originatfac^en, 

gut, fo mögen bie gebrueft werben, ni*t afrer foldje 

(Eompofltionen , welche frereitö tfyre SBerleger tyafren. 

2öünf*te man e« toiefleic^t, fo würben fogar bie fres 

fien (Somponiften fic$ ni*t weigern, eigen« für einen 

»unb toon 25 Äicbertafeln ein $eft dtyöre ju f*reis 

Ben: jeber Verleger würbe gewiß mit greuben fol*e 

€ompoptionen anfaufen. Sefcttn'n f}at man fogar eine 

2lnjafyl lieber au« bem Drpfyeu« afrgebrueft, — wirk 

lic$ fettfam, au% einem äBerfe, welche« gewiß in 

ben §änben alter Öiebertafeln ifh SBcfdje ©rünbe 

mögen hierfür twfyanben gewefen fein! 3Wag ein 

äHuflfalienfyänbter bie« für fidj t^un; mit bem 

SSunbe 1)at bergleic^en ni*tö $u fdjaffen, unb bie 

$auptbireetion barf bergleidjen feine«wegc« protes 

giren. 

(§;« war no* bie Sftage ba, we«fyalfr bie ernften 
gejlgefängc fo mangelhaft ereeutirt würben, ©ie 
©rünbe bafür jinb mehrere: Uneinigfeit, mangelhafte« 
©tubium frei ben einjelnen Siebertafeln ober auä) bie 
ausgewählten *pieeen felfrft, fo wie bie Unjeit, in 
welcher jene ©tüefe an ben $auptfeften jur Slu«füfc 
rung fommen. 3n?ei biefer fünfte ge^en bie einjels 
nen Siebertafetn an, jwei afrer bie £auptbirection; 
wir wollen ni*t weiter barauf eingeben, ba ba« Stidjs 
tige ni*t fo f*wer ju pnben ijl. — SBe«tyalfr f*eint 
nun afrer bie innere ©tärfe be« ganjen Sunbe« aU 
june^men? 2Wan fu^e ben ©runb bafür ni*t in 
ben ju weiten Entfernungen ber Orte »01t einanber 
(}. ©. Dlbenfrurg — ©öttingen)-, benn wenn Sieben 
tafeln wegen ju großer Entfernung toom geflorte fefc 
len, fo ifl bie« ein äußerer ©runb, welker bie innere 
©tärfe be« 83unbe8 weiter nic^t gefä^rbet. ©ottten 
afrer bie Siebertafetn unfere ofren auögefprodjenen ©es 
benfen mit unU tfjeilen, fo würbe e« nie^t mefyr jweis 
fel^aft fein, baß beef wegen ba« 3ntereffe f<^winben 
nüßte. 



9?cc$ ein SBort ium ©e^luffe. S« wäre ni^t 
unmöglie^, baß felfrfi bie größte Sorgfalt jur Huf* 
ree^t^altung be« »unbeö nid^t günflige Kefultate 
liefern fonnte: eö mo<$te ber 3^n ber 3eit audj 
biefe alte SonfBberation angreifen, ©ie ganje ©ae^e 
^at nic^t red^t me^r ben SReij ber SReufjeitj größere 
&cpe nehmen ba^er »iele in 5lnfpruc^, afrer jene 
felfrft werben nic^t »eflanb ^afren, unb wenn bie 
auf« §öc§fle getriefrenen 5lnfprüd§e im äußeren ©lanje 
feine »efriebigung me^r pnben, fo wirb eine ntut 
3eit ba« Uneble afrfheifen unb ba« wa^aft 9ltut 
unb ©ute frif^ unb fräftig in« fcefren rufen. 

87. 



SagefigefAtdjte* 

Reifen, ^enctxtt, Engagements %t. $>ie brei 
@*toefJem »ettoalb au« <Storf$clm ^aben in S)re«ben fe^r 
gefallen, namentiid^ in ben meißer^aft gnfammenge^enben 
^ergetten. 

©lara etöeH * $rinefettet gaftirt mit geseiltem »ei^ 
faK in «elpgig aU «ucretia $tfr ö ia, Seffonba k. 

SfräuL t>. STOarta ge^t na* SSenebig, um bort toa> 
renb ber «äfften ©taggfone gu fingen. 

3enn^ £inb giefrt jtoei (Soucerte in (Sbinfrurg unb 
©laSgcto, wofür |ic 400 $f. @t. freTommt. 3)a« toitb nun 
balb eine gute Partie für freiratyelufiige SW&nner! — 

grau «Palm « ®^a^et toirb iu SSHen unb «a^cn ga^ 
ftiren. 

grau 3tttber«borff».ftüc(jemneiftet »on ©re«lan gefallt 
feljr in ber 2)re«buer Dptx. 

£5a« jugenbli^e unb in (Stuttgart fe$r beliebte grautein 
SBalb^aufet gaftirt in grauffurt a.2». 

X^ttlbetg »ar furg oor bem ©Äugerfeße in ^Bremen, 
aber ma^te fein ©lud, trenn man bie« namlid) in einer gu* 
ten (Einnahme fu^t. 

(Der ITenotifl ©ontjdm au« Äarl«ru^e, toel^er in daU 
fei 19 SWal fang, ma^t eine gleite Äunflreife na* 9lorb? 
beutf^lanb, unb toitb au* Setygtg befu*en. 

5)ie il^eater * (S^ronif ergäbt, bag giftt in Äogemfeniec 
(SRußlanb) ein (Soncett i «illet 6 Slubel gab, unb bag (gum 
93eleg feiner Slufnafrme) bie toamtn fi* um bie ©*ale einer 
$omerauge balgten, bie er auf bie ©trage toarf. («ifgt übt 
bo* einen merftoüvbigen 3anber über ba« f*6ne @ef*le*t!) 

3n gronffurt a.SW. $at ft* bie blinbe ©Angerin ftttna 
Stnggelet ani 3üri* ^ören lajfen unter galjlrei^er ^eil- 
na(;me. 

Caroline 9Raper gefrt na* Hamburg. 



36 



Sr&nT. Sett f)at audj tu Hamburg ni$t gefallen; eine 
Gortefponbeng von bort an bie Sweater * (5$ronif meint, tyre 
(Stimme gebe auf steigen, b. $. fie wadele. 

SÄarfdEmet tvlrb in SGBien erwartet, um am Sweater an 
bet ffiien mehrere feinet Dpern felbfl gu btrigiren. 

JDie £uqecf 1)at in £6nfg«berg augerorbentlidje ©enfa* 
ilon gemalt, jefct gafiirt fle in Sranffurt. 

$fe £ufeer*&moeIftebt wirb gu ©affrollen am ä&rntfc 
nertljor erwartet. 

®tralt#, ber Sßater, gebt im 3u(t mit einem Ordner 
von 30 SRann nad) ^Berlin, Hamburg unb 33re«lau, unb benfi 
ba gute ©efdjafte gu madjen. 

SRwjiffefre, Suffufaungen. (Da« ffätmfc$ * fcetttfäe 
Cdngerfeft, treibt bie SDefergeitung , ^at unter ijerglidjem 
dinverflänbnig feiner £$ei(neljmer von beiben Nationalitäten 
mit grogartigen geflfi^feiten, einem «alt, flamiföem %tya< 
icr unb ©artenfeft in ©ent unb mit einer Jeftfabvt nadj £)fb 
enbe fein <5nbe gefunben. Sin Beben, ©ebfd&ten, begelfterten 
Segrujjnngen unb aligemeinem Wohlgefallen tvar fein SRan* 
gel. £>a« gweite Goncert war befriebigenber aufgefallen al« 
ba« erfle. jDentfdje Sieber unb ba» CMUlng«werf eine« 18* 
jährigen ©enter«, g. 91. ©evaerg, „Super flumina Babylonis" 
feierten ben grögten Sriumpb* 

3u bem Stebetfefi in Sftefjendüurg, wel$e« ben 25ften, 
26. unb 27. 3uli gehalten toerben foll, Ijaben f$on über 1000 
©anger au«wartiger Vereine ityre Sljeflna^me angezeigt. 3)a 
wirb e« eine 93ier*(£onfumtion geben! — 

3>er ä&ienet ^ännetßefanßtoeretn unternahm am 
4ten 3«li eine gwette isängerfaljrt per Kampfwagen uno 
JDampfföljf; £r. @lraug ©olm Ijat ifjm feine neueften 9Bal; 
ger unter b. Zit. „©angefahrten'* bebicirt. 

Stcwe JDpern* Setb^'d SWacbetlj wanbert nac$ bem 
grogen ©rfolge, ben bie £>per in Sloreng Ijatte, iefct nad) ben 
meifien Sweatern 3taiien«. 

3m Duecn«ttjeater gu ßonbott wirb ba« na$ 6ljafe* 
fpeare von ©cribe bearbeitete tyrifdye 5)rama „La tempete" 
mit Wlufit von äWenbel«fo$n * Sartljolbty (?) na$ßen« aufge* 
fubrt. 

2>i« Fleine fomif<$e Oper: „3Wart>, SWar unb 2Ri<$el" 
von ©♦ ©iura null bodj nirgeub« anfpred&en; an$ in <BtutU 
gart motzte fle am 23ften 3uni gia«co. 

3n Aachen foll eine Dperette in 2 Steten : „Sang unb 
Zitht", Xtxt von $. Sbel«, Worin au« Den neueren £ofge* 
fä)i$ten unb au« bem «eben einer Xage«löwfn ba« (Süiet ge* 
nommen, balb aufgeführt toerben. 3)er ^omponifl f^eint 
ni$t für bleibenben Stu^m arbeiten jn tooflen! 

Sbam'0 neue Operette „La bouquetiire" ifr enbli^ in 
ber «cabemie renale jur «nffü^mng gefangt; e« fott aber 
ni$t oiel baran fein. 

3)er Stebercomponift Oumbett, treiben Serliner 93ldt- 



t«, f)at eine artige frif*e SRufit ja bem «anbetille , f 3Me 
Äunfl geliebt }n werben" componitt, bie am 7ten Me|. fDL tft 
$ot«bamer X^eater gum erften 9la{ jur »uffü^rung fam unb 
allgemein anfpra<$. 

Sitetatif^e »ottjen. 91« neue Grföe inungen , bie 
ni$t mit 9toten auftreten nnb bod) in unfer Steic^ gehöre«, 
braute bie »orige ffioc^e: griebri^ ber ®roge al« kennet 
unb Dilettant auf bem ©ebiete ber Xonrunß ( $ot«bam f 
<Sta^r'f^e93u^blg); $ie ©änger^alle für alle beutf$eu<Sing< 
»eretne ((Srlangen, öläflng), eine 3eitfd>rift; ?. ©inger 1 « 
metap^pf^e ©liefe in bie Sonwelt, berau«geg. von ©. $$U 
lipp« (SKün^en, Sit. art. Sfaftaft). 

Dr. Suguft Gcfjmibt, ber JRcbactenr ber 3Biener SRuflf* 
jettuna, nimmt in Kr. 76. 77. von ben Sefern «bfdjleb, unb 
giebt eine JÄeoue über ben 3«lja(t i^rer 6^ Sa^rgange nnb 
über feine Mitarbeiter. <5r ift aufrieben mit bem, aa« et 
geleitet f>at. 

SobedfäEe« Barmann in SRün^en, ber tn^tigfte 
(Slarinettifl feiner 3eit, ifl geporben. 



Setmiföteft* 

3)er „!Wu(lf verein an ber $farrft'rd)e gu @t. dar! in 
S&ten", fd^reiben bie bortig^n @onntag«blätter, f)at feinen 
3a^re«beri(^t für 1846 $crau«gegeben, unb bie IBeflrebnngen 
biefe« Vereine« verbienen allgemein befannt ju werben. JDer 
3toerf beffelben ifl gute JMrc^enmufif gu vollfommnener %ni* 
fü^rung ju bringen; burd^ bie einftd)t«ool(e «eitung be« t&ty 
tigen ^orbirector«, $rn. 9luppred^t, würben im vorigen 3a$r 
SWeffen von febr vielen verflorbenen unb lebenben (Somponlften 
aufgeführt. (S« liegt aud) in ber Stbfta^t be« Vereine«, Jim* 
geren Xalenten Gelegenheit gu geben, wenn nur tyre Arbeiten 
vollenbet nnb in gutem Äird^enfl^le abgefagt finb, burdj eine 
gute ©efe&ung ftd& Slnerfennung gu verf^affen, wa« auo> vie* 
len gur Aufmunterung in ber fo Wwierigen tfirdjencompo* 
fttion bienen mug. 

Diefelben ölätter f*reiben : Slm Äärnt^nert^ori^eater in 
SBien fjabt bie beutfd^e ©aifon mit Selifario eröffnet werben 
follen. 

iDie neue ^eateriocomotive fd^reibt: ®&atUtta CSrffl 
ift ju einer ©träfe von 10,000 granfen ri^terli* verurteilt, 
ba fte i^reu contractii^en Urlaub überfd^ritten ^at. din 
ClnglÄnber erbot fid), biefe (Strafe gu galten, wenn bie ©rif! 
i^im bagegen ba« Original ber betreffenben Urt§efl«au«fertl* 
gung überliefern Sollte. 



XontünfiUt '-WtvfamtnluttQ, 5Die Serfammlung 
ftnbet, wie f^on in Kr. 52 be« vorigen ©anbe« angegeigt 
tvurbe, am lSten unb Wtn fcugufr Statt; bie aufwarte 
gen £beilne$mer werben erfueftt, fidj JTag« guvor eingnflnben. 



2>rutf otn Jr. «Crtraon». 



tt e u e 




iiif$tifi ffic 




©iebeiwn&jroanjigfter Sanb. 



Aß 7. 



Robert Briefe in £efy}{g* 
Den 8». 3uli 18«. 



50ob biefrr 3«ttf#* erfüllten ipd^enÜH 
2 Storni utcrn i^n l ob« l 1 /* ©ogeti. 



frtfl be* Eaabefc uan 52 Rtm. 2'/* Ötf- 
3nfcvt lc n« g e bu ^r f n bie $ct(UeUe 2 fflgrJ 



£B dum erneut nehmen afleSßoflämter, 9Öu4- 
4Rufih unb Annftfjairb hingen an* 



gut ^ptanoforte. — Urtet muftfatffa* Afcraffontn (Swtf.J — JErftffött ttnjrigtt* — 3nttGigen$&Utt. 



gfit ^Jiano forte* 

3SB* Steifeafanb, ©p. 2. Sanate. — (Berlin, Ötnn 
u. Comp, pr. lf tWf. 

Sßtt begrüfen in bem SBetfe eine fe^t adjtunges 
mettt/e Stiftung. *t(ä auSübenber ÄönfHer ^at ft^ 
bei: Stierf. beffelben rut/mlict} befannt gemalt, eben fo 
rufjmlier) i{l aud) fein Auftreten aW Gompcnijl. ©urd? 
feint Äraft beS fficüent* betätigt er ftcr) als ein S3e* 
rufener, burdj feine Äraft be3 Ä&nneuö na£/ert er fldj 
bet ftdnen 3^^ ber *Äuä erfragten. SSüJ« Steig unb 
grunblie$eS ©fubium üetfjelfen famt, bieÖ tyat er fW) 
in bem SRafje ju eigen gemeint, ba§ er feinen Stoff 
ju bet/ertfdjen, fletj hie gönn untertänig ju matten 
mei§, ton bem, »ad bem äHenfetjen nut a{€ §im= 
mel$gabe jn %\jtil tu erben famt, rjat et ein fcoHeS 
$funb erhalten. £ie SefAtjigung, bie gotm geiflig 
ju burdjbringrn, tierleugnet fic^ faft nirgenbä in bem 
SBerfe, unb auetj von jener frefieren Begabung, \vc\$c 
felbflfctjBpferifrf; etftnbet unb geflaltct^ jeigen ftet; ers 
freufiet/e ©puren. Söie fottten tutr unä nitr)t ton bem 
SSerfe angezogen füllen? — 

Unter ben biet Saften ber Senate ifi ber jipeite, 
Andante canlabile, ber f^ma^jlc; ber pgirattc SBajj 
üom ISMrn Xad an bietet ju wenig (Srfafj für baö 
nochmalige Sifdjeincn beS eben tmnommeneu Stjeinaä, 
unb Ifl ctroati .p^ttiftröö ; audj bie Sttoltnbewegung 
befreiten bei ber britten äßieberfef}r beä Xr/ftnaä (3. 
14, Srfl. 6) bringt feine innere Steigerung (jeroor. 
£)ae ©djrrgo iß bürftig in ber Grfinbung, fpielt flcr) 



aber gut*, bafc Srio ifl jicmli$ anfptedjenb. Ungleich 
abriet als biefe fceiben Säge flehen ber erfte unb irftte 
Saft. 3m etflen fttytie&t p^ ber üomp, ^aufstfft^ 
li(r) an Sftenbeläfö^n an$ ber Anfang ^at Srif^*/ na<$ 
einigen anlaufen ge^t bie Sntmicttung beö Saged 
rafd^ ücricärto unb regeä ictru entfattet ftdt); bie 
Soim ifl bie ^erfoinmli^c mit äßieberboliing beä er* 
flen %$tit§. ©er teftte Saft enblic^ i|l ber bebetu 
tenbfle *) ; fcegeifiert fc^tuingt fi^ ber Äünflter auf, 
an ®rii^eit^]ubel ma^nt fein ©efangj eö fommeit 
Stellen (®, 22, S^fl- 2) toon unmittelbar treffenbet 
SBirtung, 3'ug«t innerer Äraft unb Starfe, beten 
^Julöfc^lag bie Sc^ranlen bei (Snbli^hit üterftfigelt; 
aber gerate im entfe^etbenben Stugentlirfe, mo bie 
Äraft pe$ teiüä^ren fett (©. 25, S^fi. 6) — Imi 
maten, mc ber 6cmp. anfegt, ben regten SCuebruct 
ju gewinnen (baf, Kaet 23 — 30) ■— u erlägt i^n fem 
guter @eniu3 unb bet glug wirb gehemmt \ rt?a€ mW 
fct)ßn bei ber erflen SBurdjftdjt beg Saftcd befüret/tes 
ten ; traf ein; bet Sonn?, na^m feine Buftu^t ju« 
Sugenform unb toerfhiefte ft(t) barein, bag er nur mit 
97tür)e {ti^ tcieber r)eraitöfinbeii fountej bad h im StTt 
(S. 26, Säet 6) ifl bie erfie t>enat^erif^e Kote, tueldje 
unS in bie ^Jrofa jurilct tetfefttj bie neun bann fot; 
gruben Xacte motten loir ftänjtidj audfefirtben. §atte 
an biefem Drte ber Äünftter baö bem tiorr/ergegan; 



*) ©nt^ Sieber^luna tr« erflen ^eü«, mef^t tet 
^om^ T aii# tjlet TDQratfdjrieDen , tottb offenbat bie $<rtairt>fr* 
htng be* ©afee^ gefrijtT>äd}L ©ir oeemetfen auf bfe 53b- 29, 
@. 29 fg, au«gcfDrc4fse Snft^t 



38 



gntm Vuffötounge ßntfytec^enbe gefunben unb wäre 
bei ©djlnjj (Presto, @. 29) ein anbetet, fo butften 
wit ben @a$, wafl Ätaft be« Su«btu<tt unb fotmette 
Slbtunbung Betrifft, ju ben gelungenen ©onatens 
ffifcen bet Steujett te<$nen. ©efienungead&tet abet vets 
bient et 9lu$jei<$nung , jumal auc$, ba bie te$mf$e 
S3e$anbtung beä ^[njltumentö eine votjuglidje iflj et 
witb oft unb gern gefyielt wetben. — ©elitigt e8 
bem (Somponiflen, fi<$ bem (Sinfhifc beö SWeifictä, bet 
in bet (Sonate bur<$leiic$tet, ju entjiefyen unb völlige 
©elbßänbigfeit ju erlangen, fo bürfen wir SSebeutem 
be8 von H)tn erwarten. SBir empfehlen fein SBerf unb 
(Reiben von bem Äünfller mit bem SBunfdfce, ba§ er 
balb SBeitereö von ftc§ ^Bren laffe. 

<£atl 3teinede, ©p. ?. pjjantafieftÄck*. — «open- 
Ijajen, fofe u. ©rlbanro. |)r. 20 llgr. 

©a8 $eft enthält vier Stummem, bie brei leg? 

ten mit ben Sejei^nungen : „Sanj, 2ftarfc$, 9io; 

manje". 63 ftnb jatte poetiföe ©löttyen buftenber 

fltomantif, von rofigem Stimmet, erquicfenber %xu 

f($e, reijenb bur<$ $nfpruc$$loflgfeit unb einfach fit* 

tige« SBefen; &eUn if» i$r $audj, «nmut$ tyre (Sr; 

föeinung. ÄJerabfaume man nic$t, f?e fennen ju lers 

nenl ©ie erjle Stummer ifl gar ^etjig unb liebli<$, 

unb ityre SWelobie fpric^t bebeutungävoll \ bet „Sanj" 

ge^t pitt ttaumetifd>, bet „ättatfö" mut^ig inö Se* 

ten Mirfenb an und votubet; bie „9tomanje" etjSfyK 

ton tteuen fidj liebenben $crjen. ©oldje SJfuftf ttyut 

wo§I, fie trägt ityten Sotyn in ft<$, unb bem Äünfb 

let, bet fie gefäaffen, bleibt, wenn nid^tö mefyt tym 

Miete, bie ©enugt^uung bet greube, welche er 9Jnbe= 

ten bereitete, ©ie ®tüdc bieten bem ©pieler feine 

@<$wierigf eiten ; bet SWeifler, ben fte (befonbetS 9tr. 5) 

etfennen laffen, ifl Schümann. Sllö namhaft ju 

madjenbe eigentfyümlidje ©(^Bn^eiten feien genannt: 

We ©teße (Seite 4, ©tyfl. 2; bet Uebergang ©. 6, 

©Ijfl. 6-, bet Sag @. 12, Säet 11—16, fo toie ©. 

13, $. 2—7 unb ©. 13, 2. 17 — 21. 9W8ge bet 

(Somponifl balb wieber von feinem teilen Slumen; 

gatten fyenben! 

*bofy$ SBetßt, ©f. 2. Fantaisie. — frif>fifl, Pe- 
ters. f)r. 1 8l)lr. 

©erfelbe 3«tuf gilt au$ biefem Äünftlerj flatt 
©lumengarten mfiffen mit aber Sic^enwalb fagen, fo 
fcraufl unb fturmt e§ in biefer ^^antafle, fo mächtig 
tvogen i^re Ätfinge. ©ad SBerf ifl ein vottgültige« 
3eugni§ beutf^er Äraft unb beutfd^en ©tnneS, mir 
mBgen ^injufügen, auä) beutf^er ©etab^eit unb ©etbs 
^eit. Stut feiten bringt bie jejige 3«t folc^' fetnige 



Sonf^Byfung ^etvot, unb ungewohnt ifl man bet 
griffe, bie barin waltet. — ©a« einleitenbe «bagio 
giefct but<^ feine bäflete gSrtung bie ©runbflimmung 
bed btamatifc^ Bewegten Seelenleben« im Sttegto. ©et 
Uebetgang ju biefem ifl t^t^mifd^ von eigent^titnlu 
<^et, tteffenbet SBirfung. %m aßegto- fommt bet 
leibenföaftlity E^ataftet ju voßflem auäbtucf. ©töt^ 
mifd^ ^ebt e« an: 

Allegro moUo app&uionato. 

> 



m^m 



zzkX&Z 



=^fe£ = g =^ 



unb bewegt fidj in matfigen 3ugen weitet j bie in 
bem jweiten %f)ema enthaltene gatbung milben 
©d^metjeö (©. 9) : 



m 



=fc*^— 3r 



b-i 



tt=^^£ 



qd 



^^ 



* 



=t= 



p con espressione. 



§& m . 



3& 



bifbet gu biefet 9lufgetegt^eit einen tteffli^en ®egem 
fag. ©et weitete ©erlauf beö ©afceö bringt ^enlid^e 
SWomente, ber ®^lu§ ifl uberwfiltigenb. 85on weis 
c§er (Seite man baö SBerf betraute, überall ifl e« 
gleidfj trefftic^, ein SBerf ber Äunfl im wa^rflen ©inne 
beS SBorteS. ©o ne^me man Äenntni^ von i$m: 
wir ftnb gcwi§, bafj wer e8 fi^ auf nnfere »eranlaf? 
fung ju eigen mac^t, unö feine 3uflimmung nic^t 
verfagen wirb. ©a8 ®utc au$ ben vielfeitigen du 
fc^einungen be3 9Wufifalien§anbel8 ^ervorju^eben unb 
ju ber ifym gebii^renben ©eltung ju bringen, ifl und 
bie f^Bnfle Aufgabe} in tyrer fiBfung ftnbet bie Ätis 
tif i^ren beflcn Äo^n unb ßntfctyäbigung füt fo viele 
Slnfampfungen, bie ein freieö, mit Uebetjeugung bet 
SBa^eit gefprod^eneö SBort fo oft gu erleiben $at. 
SKoge unö biefc ÖBfung ^eute gelungen fein! — 

(Suftatt Slögel, ©p. 11. |)ljantüf«bUbfr. — Äöin|, 
ßeljott. 2 jQeftr. |)r. ä 1 Jl. 

— — — , ©p. 17. togfalfcr. — teippff Qri- 
mtitttr. |)r. 22£ Tigc. 

— — — , ©p. 18. JBoribUf^einhtl^er. — tfto. 
pr. 15 I8gr. 

SBir föafcen glflgel alö Äänfllet fe^tj wa« et 
bieget geleiflet, befunbet ba« ebelfle ©tteben, unb mit 
freubiger 3:^eifna^me melbeten wir'«, wenn biefe6 
burc^ glucfli^en @rfolg gefrBnt war. Äefbet fBnnen 
wit Sefetete« bei ben beiben etflgenannten SBetfm 
ni<$t. ©en „^^antafiebilbetn'' vetmod^ten wit 



bei aller SJortiebe für ben gomponiPen, meiere wir 
unumwunben eingeben, nur wenig ^[ntewffe abjus 
gewinnen j fir Pnb »ermuttylictj fdfcon *or längerer 3«* 
gefd&rieben unb feine«weg« in freier mupfaliföer 
Stimmung. SJon ben jwälf Wummern fyeben wir 
Kr. 3, 5 u. 11 at« bie frifd&efien $ert>or, bie onberen 
ftnb un« jiemtic$ gleichgültig, ©tücfe »on fo fletnem 
Umfange (e« umfagt fein« me$r al« jwet <&eiten) wir* 
fen nur, wenn pe burdjau« Seben at^men. Slud^ wenn 
wir fte ju inflructiüem 3wccf »erfaßt annehmen, müfs 
fen wir itjre ©efiimmung in Öfrage peilen, ©a« 
äfnfhument ifi wenig feiner 9tatux entfpred&enb be* 
^anbelt. ©o wenbet j. S3. ber (Somp. ba« ^[neinans 
bergreifen ber $anbe feijr $äupg an; e« hütet bie« 
jwar Sortierte, welche u. St. @t. fetter mit groger 
gfein^eit ju benu&en weig, inbeg tyier erfdjwert e« meifl 
o$ne Wot^wenbigfeit ba« Spiet unb erfdjetnt fafl al« 
Möge ®riae. ©ing freiließ bie Slbpdjt barauf fym 
au«, tec$nifc$e Änaupcteicn jur Ucbung ju geben, 
wenn ber 9tu«brucf geftattet ip, fo fönnen wir nichts 
bagegen $abcn. — 

©ie „Sagfalter" ftnb ein SBerf jwar von 
untergeorbnetem Stange, jebodj für bie Sntwicflung 
be« KomponiPen nic$t otyne Sebeutung. 6« jeigt 
flc§ in iljm met}r bewugte« ©Raffen at« früher •> ber 
Komp. weif, bag pdj bie $tnforberungen an tyn ge- 
fteigert tyaben, er ringt barnaclj ifynen ju genügen. 
©ie« ber ©runb, bag er ftdj ben (Singebungen feine« 
fdjaffenben latent« nid§t metjr fo unbefangen fyins 
giebt, bag er bi«wetlen in einer augert)alb feiner $ns 
bimbualität tiegenben ©pljäre nadfj etwa« fudjt, wo 
er e« am nac^pen in fld^ felbp finben würbe, ©ic 
fritifdje 85erpanbe«tljätigfeit behauptet in bem SBcrfe 
ber $3orbergrunb, sptyantape unb ©efüfyt fommen 
ntcfyt ju iijrer gleichberechtigten (Geltung, ©ie erfte 
Plummer „Satter im ©onnenfe^ein" ip oon jartem, 
luftigem SBefen, boc§ fefyft tyr bie wofylttyuenbe 2lbi 
wee^felung. ©ie jweite Kummer „©rgebung", wie 
auä) bie vierte „(Srfyotung" Pnb ein SBiberfdjcin fei- 
ne« innigen ©emüttj«, nidjt biefe« fetber-, ber (Somp. 
^üte fid} toor ju ^aupgem Söec^fct beö gorte unb 
^Jiano, toit j. S3. ©ette 10, Sact 16—20; bieö SBir^ 
lungömittet iP gcfafyrlidj, ba eä leicht ju Steugerticfc 
feit fü^rt. ©ie britte Stummer „Äampf unb ©ieg" 
bePcitigt ba3 ©efagte am meipen ; i^re SBirfung fle^t 
in (einem S5er^attnig ju bem ©a^ruug^proceg , ben 
ber ßomp. ihretwegen erlitten ^at. ©er angebogenen 
Sibetpefle jufotge ^at er bie ©egenfä^e beö Unenbs 
ticken unb 8nbtid§en bargcPettt, attein bie beibe ©e; 
genfS^e in pc$ »ereinenbe 3bee nidt)t jum 2lu8bruct 
gebraut; ba8 Streben nad§ Dbjertitoität ^at i^n ju 
weit geführt. 9G8ir fommen ^ier auf einen ^Junft, 
reffen näheren ©eteuc^tung wir atd einer jeitgemagen 



um fo mefyc entgegenfe^en , ba bie öebtngungen ber 
©eltung be« ^Srineip«, P$ an ein „JDbject'' ju fal- 
ten, neuerer 3eit oft in ein fatfc$eö fbify gepettt wöl- 
ben Pnb. SBte ba« ©tücf ^ier ip, pettt e« P$ nic§t 
aW äugere Srfc^einung, alä Präger ber Sbee bar, 
fonbem nur at« mupfatifd^er Kommentar, als golie 
ber SibetPette, wobei man fe^r leidet bie einjelnett 
83erfe unb Xerteöworte aU ßonce^t nehmen fönnte. 
Sollen wir'« aufrichtig fagen, fo wünfdjen wir felbft 
bie Ueberfd^riften in biefem $efte hinweg : pe fäeinm 
un« nic^t gtücftic^ gewählt, unb fetbP wenn bie« bet 
galt wäre, fo fragte e« P<$, ob Pe biet nüfeen; ba« 
SSerpänbnig für ben 9tu«futyrenben mug in Der äRu* 
Pf felbp begrünbet fein unb bebarf eigentlich feinet 
SBortr. $n ber tec^nifc^en Sel}anbtung be« ^nf**« 5 
mentfe jeigt pc^ gegen früher ein merflic^cr JJortfc^ritt; 
wa« in biefer $inp$t noc^ $u wünfe^en übrig bleibt 
(ber 6omp. fef;e bie (Stellen ©. 4, S. 10 w.j 16, 1— 
4j 17, 1 :c., wetetje Sliemanb mit SJortiebc fpiett), 
iP nidjt t>on Setang. 

Son grögerem unb nic^t blo« retatiüem Sßertlje 
Pnb bie ,,a« onbfc^einbitbe r". ©ie pnb poetifc^e 
SrgüR'e, ^erüorgerufen burdt) bie me^rfad§ erwähnte 
üttummer „äWonbfc^ein'' in Dp. 14, unb tvenn pe auc$ 
biefe nad§ unferer -Dleinung nic^t in i^rer Unmittels 
barfeit erreichen, fo teilen pe bod^ mit i^r bie fdjwar* 
merifc^e ©timmung, ben romantifc$en ^>aud^, ba« in^ 
nige ©emüttyäleben. ©rögere ©ebrungen^eit ber for^ 
meöen ©ePattuug würbe i^re SBirfuug Pd^cr noc^ er? 
^o^t faben. ©a« £cft enthalt jwei Stummem, t>on 
benen bie te^te bie eigenttyümlidjPe, bie fd^önpe, bas 
bei auc$ für ben Spieler bie erfolgreiche ip. @in 
grögerer, wenn irgenb empfänglicher ^öretfrei« wirb 
ben Vortrag berfelben Pet« mit ©anf entgegen: 

nebmen. nirr v -. „ r - ^ 

v *atfreb ©orffei. 

(3ortft$ung folgt.) 



lieber mufif alifc^e SWecenfioiteit. 

(gortfefcuiifl.) 

©ie ©ebenfttc^feit ^er SBiberfprüc^c in ben ein* 
jelnen Urteilen wollen ©ie bamit befeitigen, bag ber 
ftefer ja toertraut fein muffe mit ben toerfc^iebenen 9lic^s 
tungen ber einjelnen ©fätter unb iljrcr äWttarbeiter, 
befannt mit ben veralteten ©tanbpunften, bie noc^ im; 
mer bäupg ben SRccenponen al« 3opf anfangen. Q« 
fei ©ac^e be« ttefer«, ju beurteilen, ob ber $tecem 
fent im ©tanbe, ein allgemein gültige« Urteil ju 
falten; er fott ben relativen SBertt) ber SRceenPonen 
ermefi'en, unb um fieserer ju ge^cu, bie Steccnfenten 



40 



butd) tyte einzelnen SReeenponen t erfolgen :c. ©ie 
$aben bamit meinem praftifdjen ®efü$l einen magren 
©Räuber eingejagt! SBenn bei Sefet fo weife ip unb 
fo toiel 3^ ^t/ ^Ste er m$t finget batan, gar feine 
fRecenponen $u lefen, fonbern bie nenen SBetfe lieber 
felbp butdjjunefymen? Unb wie foll er ben gewöfjn; 
ticken SRecenfenten conttoliten, ber ja gerabe baö 3fta- 
tetial, ba$ tym ju feinem Urteil toettyalf, nur bem 
Xitel nac§ angiebt? Unb foll er pdj witflidj ein ©et; 
jeic$nifj t>on Ziffern madjen, beren SRecenpcnen auf- 
merffam »erfolgen unb t?etglei<$en, um enblidj nad) 
Jahrelanger ©onttole pcfy notiren §u fennen : bie (5i*if= 
fer y feljeint mir ein fyödjft juüctläfpger STJann unb 
fogar naefy meinem ©efämacfe ju fein? - Qnne $an% 
ptaftifctye {frage! Sollten nidjt bie SRebacteure ber 
tinjelnen ©fätter biefeS ©efdjaft üben unb bem armen 
Äefer, ber nodj tiele anbere ©inge $u t(?un bat, biefe 
Srbeit überffüfpg madjen? (Sollten niebt pe bafüi 
forgen, bajj bie Veralteten ©tanbpunfte, bie ©ie felbp 
jugeben, Sftiemanb mefyr in ©djrecfcn fegen? 

Unb waä tüitt jener ganje $affiid gegen mic^ 
fagen? 28aä wollen ©ie bagegen t^im ^ wenn iä) 
Qfyncn fo unb fo toiele Sefer Pelle, t>ie alle mit mir 
rufen: mein ($ott, wir wiffeu ja bie guten unb bie 
fe$tec$ten SRecenfenten ju fonbern, unb beftagen um 
ja tebigtid? barüber, baj} faft alle fdjledjt pnb. 2Bii 
$aben un8 ^unbette t?on (S^iffern notitt, benen wir 
fdjon lauge Fein SBort mefyr glauben , weil ibre JRe= 
cenponen nur $u beutlidj ergeben, „welcher ©il= 
bungöflufe pe angehören''. Söir pnb burd) pe nidjt 
terwirtt, in unferem Urteile irregeführt", fonbern 
totfien ganj bepimmt, ba§ ifyt Srciben ein unwütbu 
ge§ i'P — loir ftnb ber äWifere „anfmerffam gefolgt", 
Pnb „felbptl;atig (nnjugetreten", „fjaken auä} 311 ber 
Seetüre (Sinigeö mitgebracht" — • gerabe beötjalb 
Pnb wir aber fo entrüflet über jene Üeute. Äurj, Sie 
arbeiten mir gerabe hiermit in bie $anbc! äßir pnb 
audj tyer einig, bafi ber fiefer „Einiget mitbringen" 
mu§. ©a§ bieö gefdjieljt, ift ja aber ber ©ctylufj: 
Pein meiner Argumentation. (Sien weil er ©efd^mact, 
©Übung, ©elbpänbigfeit mitbringt, ifl bie alte ^arms 
lefe SRccenprmetbobe, bie einen äufjerft naifcen #efer 
oorauöfegt, überflüfpg unb unuerträglidj — eben weil 
fcer ßefer „felbpttyätig" ^injutreten will, tnit§ man 
i^m bie eigene Beteiligung möglich mad^en, unb bic3 
gefc^ie^t, meiner Slnp^t naefy, nur burc^ baö 5Heferi= 
ten. S3ietet ber Stecenfent nur fldj felbjl unb fein 
biöc^en Urteil, fo liegt c^ auf ber #anb, bag pc^ 
bie ©elbptfyatigfeit nur gegen biefe unbebeutenben JDbs 
jeete rieten fann. Söenn ©ie aber unferem Sßublu 
eum gar eine SJerglei^ung ber einjelnen ©latter, ifc 
rer Mitarbeiter, unb jwar fortgefegt gumut^en, fo pnb 
©ie inhuman - berglei^en wünfebe idj meinem geinbe 



nie^t — unb in einet argen $auf$ung übet bie ^Jtas 
jriö begriffen. *£)a8 publicum lann 9lecenponen 
nut in $paufc$ unb Sogen ^inne^men, unb $at fein 
Utt^eil batübet auä) in ^aufe^ unb Sogen fefige* 
Pellt: ic^ fann al8 S^atfac^e öetpe^etn, ba§ tc^ 9l\u 
manb fenne, bet pdj nic^t beö 3»Panbed unfetet mus 
Pfalifc^en Sageöftitif — fc^ämte. 

©iee bet einjige $xat tif^e ©epc^töpunft, ben 
©ie ^etüor^eben: eö t^ut mir leib, i^n nac^ meinen 
Erfahrungen alö ^oc^P ibeologifc^ bejei^nen ju müfc 
fen. 3^ bemerfe nur noeb, ba§ i(^ gerabe alö tptaf; 
tifet gat feinen anbern ©epc^töpunft, alö jeneö ©es 
bürfnig gelten laffe. ©ie t?on ^nen beildupg am 
gebeutete $ücfpcfyt auf bie ©erleger mag ein not^ 
wenbigeö Uebet fein, wad aber barauö gegen mid^ 
ber ic^> beffere SRecenpcnen »erlange, ju folgern fei, 
febe iify ni<^t ab. ©ie einjige ptaftifc^e ©^wierigs 
feit erfenne id> an, bag pd; gute 9teeenfenten nic^t 
auö ber 6rbe pampfen laffen, unb ba§ eö föwer fein 
mag, biefeö Qeex burc^ ^erntrufpen ju recrutiten, 
weil bie Sageöftitif nun einmal in SWifictebit geta- 
nen ip unb bie beffeten Äräfte nac^ einet ©efdjäftu 
gung in bejferer ©efettfe^aft fucfyen. ©arauö würbe 
abet ibeologifd^ ju folgetu fein, ba§ bie SRebacs 
teure, bie nic^t ^intei^enb gute 2Witatbeitet ^aben, 
baö JReccnpren unb bamit i^re 3ritf(^riften aufgeben 
— ■ yraftifc^, bieö ip meine Sßafpon, folgere t^ 
abet batauö, niefyt ba§ man biefeö not^wenbige Uebel 
ru^ig unb mit Ergebung tragen muffe, fonbern bafi 
man e§ offen mit bem regten üflamen bejeic^ne unb 
ben arglofen X^eil bcö ^ublicumö, wenn ein folget 
no^ etiPitt, batübet auflldte. — 

©ie wetben nun felbp einten, ba^ von einem 
Angriff auf bie gefammte ftritif in meinem Stuf* 
fage feine ©yur ju pnben ip. Sine folc^e gelben; 
t^at lie^ ic^ mir auefy bei ber 2lbfaffung beffelben nid&t 
im Xraume beifallen unb — offen gepanben — e$ 
wäre eine e$te ©onquiroterie gewefen, freiließ entge? 
gengefegter Art, ba jener ücrrüdfte SRitter nur gegen 
^J^antome unb SBinbrnitylcn foc^t, ^iet abet eö einen 
Äam^f gegen einen leibhaftigen liefen, gegen bie ge? 
fammte Äritif mit i^ten unleugbaren ©erbienPen um 
ÄunP unb ÄünPler gegolten f)atte. ©or biefem 9lies 
fen ^ege iä) vielmehr im £er$en allen nur möglichen 
SHefpect. ©amalö fyabe i§ mir auc^ nur mit 3n)ets 
gen ju fdjaffen gemacht, unb jwat mit jenen lachet* 
Ud)cn 3^ergen, welche pcb in i^tet botnitten Aufges 
Hafenzeit füt jenen ^liefen galten. — 

5luc$ mögen ©ie nun felbet beutttyeilen, ob ^x 
(Seite 206 angcfütytteö ^Stincip noc^ auf meinen Slufs 
fag anjuwenben, ob nidjt baö ©efd§ü| ^ijxex 81m 
griffe, weil ©ie pdj auf einen ju ^o^en ©tanbpunft 
gePellt fyaben, übet bie Keinen meinet Sage, o^ne ju 



41 



treffen, tyinwegfliegt; ob ©ie mit 9te<J>t mit eine Söer* 
fenmtng be« tyiflorifdjen (SntwidflungögangeS ber Äris 
tit &orwerfen Wimen, ob ic$ «3$nen ntc^t mit großes 
rem Steckte bie ÄJerfennung bet Senben* meine« 9lufs 
fageS gurütfgeben fann. ©aß übet biefe SJerfennung 
gerabe meine fcon Sfynen angegriffenen ©äße ©ie ni($t 
aufgeflart tyaben, ifl mir unbegreiflich j benn ungweis 
beutig, wie fte finb, gewinnen fte bei Sfynen nur burdfc 
ba$ #erau8reißen an% bem 3ufammenl?ange unb burcfy 
bie Umfdjreibung einen Qlnfdjein toou Schroffheit unb 
Unrid&tigfeit. 

@o ftnben ©re „Ungeredjtigfeit gegen bie früs 
^ere Äritif, gegen bie erflen Anfänge auf biefem ©es 
biete' 7 in ben SBorten: bie SHecenfton war tobt gebos 
ten. Slbgefctyen ba&on, baß baä SGBort „Sleeenfion" 
bei 3^nen wie fyineingefdjneit erfdjeint, ba ©ic fletä 
»on ber Äritif überhaupt gefprocfyen fyaben, tyeißt 
bei mir bie ©teile: „Äurg, bie Steeenfen ten, fo 
Diel fie fcon fidjj fetbfl gefprod&en $aben, 
finb verlorene SJtänner, eö wirb feine ©pur oon ifyxtn 
in ber ®efc$ic$te gefitnben werben, ©ie Äünftler ftnb 
bie fiebenbigen geblieben: bie Stecenfton in ifyrer 
jegigen 9tid(jtung ifl &on Slnfang an ein tobtges 
borneS Äinb gewefen." Stur in biefem 3ufantmens 
^ange unb biefer 83oflflSnbigfeit ifl ber ©afc gu nefc 
inen, unb in biefer Raffung mftc^te woljl IWiemanb 
einen $abel ber erflen Anfänge ber Äritif barin er* 
blitfen. UebrtgenS bilbet biefer SJorwurf ber Unges 
re^tigfeit gegen bie frühere Äritif einen großen 5£^etl 
Styrer §ßolemif, unb bodj bietet ftd& in meinem Slufs 
fafce Stid^tS, wa$ biefen Vorwurf rechtfertigte. &toax 
jietye idj gegen mattete ©tanbpunfte gu gelbe, aber 
wirb benn hiermit fc^on geleugnet, baß biefe ©tanbs 
fünfte gu i^rer 3«t einmal notljwenbig gewefen 
feien? 3dfj will feineSwegö „faum 83egonnencä fers 
tig »erlangen", feineöwegö „mit bem (Snbe anfans 
gen", fonbern forbere nur, ©tanbjmnfte gu oerlaffen, 
Welche uon ber 3*it felbft fd^on langft überwuns 
ben finb. 

©odj nidjt genug j ic$ foß färoffer aufgetreten 
fein unb behauptet tyaben, „baß bie Äritif weber bie 
Slnerfennung ber £ercen ber Sxnfunfl heim Sßublteum 
»ermittelt Ijabe, no<$ auf bie Äünfller felbfl fcon (Sim 
fluß gewefen fei/' ©agegen muß idfj erinnern, baß 
bie ©äße, auf wetdjc ®tc fic$ begießen, einen gang 
anberen ©inn ^aben unb an fcer fc$i ebenen ©teflen 
alä nur tjorübergefjenbe, Eingeworfene Semers 
Jungen ftdlj torpnben. ©er erfle ©aß, welcher hei 
mir alfo lautet: „SJac$, $aenfcel, 9Wogart, Sectios 
Den unb afle bie großen £eroen, fie tterbanfen ifyre 
Stnerfennung nid?t iljren SReeenfenten, fonbern 
rlein ber ©efdljidjte", fie^t an einer ©teUe, wo id^ 



über bie SJerwerflidjfeit ber „maßgebenben Urteile', 
unb ber „^Jabfl^errfd^aft" fpre^ej ber gweite, »on 
S^nen auö ben SBorten: „Unfere ©Jeifler finb fafl 
aUe trog ber JRecenfionen groß geworben" ^ergeleis 
tttt fommt in jenem SßaffuS toor, wo »on ben „Solls 
werfen ber ^rafc unb ^gnorang" bie Siebe ifl. C?« 
Wirb tcbiglidij jener Umjlanb gemeint, ben nod§ 9iies 
manb beflritten f)at, baß bie bamaligen JRecenfenten 
jene SWeifler arg »erfannten — ©tc felbfl führen ba; 
für einige Setfptelc an —■ nirgenbö babe id^ aber 
geleugnet, baß bie fpäterc w iff enfd^af tUdje Äru 
tif bie größten SScrbienfte um bie allgemeine Slner? 
fennung toon 3Jlogart :e. gehabt %at. (Sben fo wenig 
fonnte eö mir beifatten, ben (Einfluß ber Äritit 
überhaupt auf bie Äünfller in Qlbrebe gu fletlen, 
ja idj wage burd^auö nid^t, Qfyntn gu wiberfprec^en, 
wenn ©ie in meinen Spfyantafteflütfen einen f^lagens 
ben S3ewei« tjon bem öinfluffe fritifc^er »ilbung fin; 
ben. ©aß aber fdfjlcc^te 9teeenftonen , weld^c „ein 
bebeutenbeS ©treben üerfennen", einen „negativen 
SinfTuß" g. S. auf Seet^otoen gehabt uub „i^n in 
feiner eigent$ümlid§feit, in bem gefl^alten feiner Orts 
ginatitat unb in bem S3ewußtfein über bie SEBa^eit 
feiner Stiftung gefräftigt" ^aben fotten, baö betjaups 
ten @k wo^l nid^t im (grnjle. SBollen ©ie jenen 
fcergeffenen ©roßen wirflid^ barauö ein SJerbienfl 
matyenl ©ie &mU Ratten bann minbejlenä ein 9les 
lief an bem ©enfmale »eetljo&en'ö üerbient! 

©<$on au& bem biö^er ®c\a^tm werben ©ie aU 
nehmen, baß icfy im ©runbe bod^ nid^t ber „fdjroffe" 
3Wann bin, wofür ©ie midfj galten j aber au$ mit 
ben folgenden Auflagen, bie ©ie wiber mi^ ergeben, 
^at eö feine anbere Sewanbtniß, alö mit ben früs 
^eren. 

3^oei ©äße jtnb Qljntn befonberö anflößig. 
SrftenS : „Äümmern fic^ äße bie, weldfje feflen Soben 
in ber Siteratur gewonnen, welche ^Jläge unter ben 
SWeijlern ber Sonfunfl fi^ errungen tyaben, um biefe 
Sleccnfionen?" jc, unb gweitenö: „^n ber einen 
muf. 3tg. ergebt $r. x ein großcS ©efd^ret über eine 
angeblich neu erflanbene, jur 3*** " D ^ unbefannte 
©röße. 3n ber anbern mufif. 3^g- f?ti(^t $r. y 
biefer ©rBße afle SSebeutung unb äße 3"funft 
ab/' ic. 

©ie im erflen @a§e — ber fid§ ebenfalls in bem 
$ßaffu8 über bie Soflwerfe ber ^rafe unb ^gnorang 
bepnbet unb nur auf biefe begogen werben barf — 
enthaltene S^atfa^e werben ©ie je|t um fo e^er gus 
geben, alö ©ie ifym ja fc^on in $f)xcm Segug auf 
bie gefammte Äritif einige SBafyrfyeit einräumen, 
©a id§ i^n freiließ in biefem Seguge nic$t gefaßt 
$atU, fo fonnte e§ mir and^ nid^t beifaßen, „bie 



42 



©c$ulD ba»on ber muftfaltföen Äritif betaumcffen". 
3c§ ftimme »ielme^r mit ben Urfad&cn, »elc$c Sic für 
bte geringe Beteiligung namhafter Äünfllcr an ber 
Äritif aufgefnnben tyaben, grBfjtcnt^eilö ufeetein. 9hir 
fann iti) mit $>f)nen nic^t bie „Humanität" ber Äünfb 
(er rechtfertigen, „bie fte beflimmt, baö @c»ic$t tyreö 
tarnen« nidjt jur 93ernic^t«ng tabelnö»ert§cr 83cflre= 
fangen ju gebrauten". Sine folc$c Humanität ifl 
nadj meiner Bnftdjt 3nbifferenti6muä gegen bic gute 
©a^e. 

©er $»eite @a§ (?at ©ie ju bem SJorfcurf ba 
flimmt, „ba§ idt) bic Sßiberfyrüdtjc ber einjelnen 91a 
eenflonen unter ftdj tabele, unb barauö einen Sc$lu§ 
^ielje auf bic ©eringfügigfeit , inöbefenbere aber auf 
bie (?rfolgloflgfcit ber Äritit überhaupt." 93cn 
bei Berechtigung ber äöibcrfprüdjc war fdjon oben bie 
»lebe. 3d; veröle tynen nidjt, bafj 3fc ganjer 
hierauf be*üfllicber Spaffuö mic§ einigermaßen ungc= 
balten auf Sie machte, galten Sic midj »irflidj für 
baö Äinb, bem man nodj fagen mujj, bafj, »enn 
3»ei baö Stitgegengcfcgtc behaupten, ber P'ine gan$ 
Stecht, ber Slnbere nan$ Unrecht tjaben fann? £>abcn 
(Sie benn »irflid) nicfyt bemerft, bog eö t)ier ftcfj niebt 
um Söibcrfpriicbe überbauet, fonbern um bie 'ilbfurbu 
tat „unmotitoirtcr Urtfyei le" uub um „21 no* 
nty mt taten" banbelt? '$\tci unbefannte ©rofjcn, 
»on benen bie eine ,,fdj»ar}", bie anbere „rccifj" 6e= 
(jaultet, iaitn "Öeibe SHcef)t. SBcnn (Sie meiner Sitte 
nadjfommcu »ollen, ben betreffenben $paffuö in nxeu 
nem Staffage nod) einmal ganj unbefangen unb auf: 
merffam ju tefen, fo »erben ©ie nidjt länger bie 
SKollc beö „£er$enöfünbigerö" ju Rieten, bem 93ucr)= 
ftaben x toor beut S)uc$ftaben y einen &or$ug ein^iu 
räumen geneigt fein. 

§icr nur nodj ein paar ffiBortc §ur Befeitigung 
etneö ton anbercr Seite *) geäußerten 2Wi§»erflänb5 
uiffcd , baö ungefähr auf $1)xe allgemeine S3efc$ulbu 
gung tyinauöläuft, idj »erlange Unmögliches : idj »olle 
nämlidj eine burd^auö objeetioe SJegrünbung beö 
Urt^eilö beö Steccnfcntcn t)aben, bie (Subjectiüität beö 
(enteren gerabeju tobt machen. (So ifl baö »on mir 
erȊbnte SReferiren nic^t gemeint. 

$dj fyabe felbft -- alö midj ber difer m meinem 
erfleu 9luffa|e aufdjeincub ju »cit geführt tyatte — 
[djon bort erflärt, bag id) a\tä einem Sageöfrttifer 
feinen Äefftng machen n?ifl, l;abe meine 5lnfprüc^e ba= 
(nn ^erabgefc^raubt, baß man au* jeber 9teeenfton 
nur merfen foü, ba§ c0 fritifc^e SSJiff eufc^aft 



*) 3* tor 8er!(ner mnnl 3ta. retia. von (5. @airtarb 



giebt. SEBcit mit einem abfprec^enben Urteile 9W<s 
manbem me^r gebient ifl, »erlange tc^, o^ne baö fub* 
jeetite llrt^eil ju »erbannen, nur noe^ ettoad me^c 
©aö erfle Urt^eil muß immer ein fubjectiteö fein, unb 
erfl burc^ bie Ser^anbtung ber Parteien, burc^ eine 
lange (grfa^rung, furj burc^ ©ialectif n?trb baö Urs 
t^eil ber fritiföen SEBiffenfc^aft in testet ^nftanj tu 
moglic^t. 3fy »erlange aber »on jebem gebilbeten 
SWenfc^en, unb jumal »on einem jtunftric^ter, bie %fc 
^igfeit, fte^ »oenigflenö biö auf einen genjiffen $unft 
bie 3Jtoti»e feiner Ginbrücfe flar ju machen unb fi^ 
barüber aud^ufprcc$cn ; bieö gefc^ie^t in bem »erlang: 
Un Referate, i»o burc^aue ni$tä Dbjeett»eö ges 
boten »erben fann, u?o aber ber 9tecenfent bie 9Wos 
tite feineö llrt^eilö, wie er fte an$ bem Äunfltoerfe 
entnommen, barjulegen ^at. ©aö Referat fott S3ürgs 
fc^aft bafür gewähren, ba§ er ftd^ mit Srnjl unb Siebe 
an baö neue $ßrobuct getoenbet, ftc^ hineinzuleben »et* 
fudjt ^at — furj tdj bin ber s 2lnfic^t, bag jebeö Urs 
t^eil »orgetegt »erben mu§, »ie eö entfeanben tfl, in 
feiner (Snt»icflung — baö fütyrt »on felbfl auf eine 
9tcprobucticn beö muftfalifc^en äßerfö in bem SHates 
rial ber Sprache, unb baö tfl eö, »aö idj beuttic^ 
genug unter bem Referate »erflehe. SBer baö ntd^t 
fann, mag baö JRcecnflrcn laffen. 3^ trenne alfo 
Urtbeit un^ Referat nic^t »ilifü^rlic^ , »erlange in 
bem Icfctercn aud) nic^tö SD6jeeti»eö — furj ic$ mac^e 
auc^ fyier bie bcfc^eibenflen, burc§ bie Sachlage gebo« 
tenen Ulnfjprüc^c — btfyauytt aber unbebingt — unb 
bieö ijl nur t^atfäd§lic^ ju »iberlegen — ba§ 
felbfl biefen burdjauö nie^t genügt »irb, unb ba| 
man au^ ben mciflen „Sftcccnfioncn" fo »enig 
jeneö (Singe^cn auf baö gebotene SDbject entnehmen 
fann, alö barin eine 2tnbcutung enthalten ifl, ba§ t% 
Äritif in tjityercm Sinne gegeben ^at. — 

ällfo — SBiberfprüc^e fo »icl »ie Sie »ollen f 
— fte fotten un^ nifyt »er»irren, »enn »ir nur einis 
gcrmafjcn überfein fBnnen, »te fte eutflanben ftnb — 
unb ber Subjeeti»ität baö »eitefle gelb! aber nut 
jener, bie auö Sichtung »or allen Uebrigen baö Ses 
bürfnifj f)at, ftc^ felbfl abjuflären, nic^t bure^ fic% 
allein, fonbern burdj bie Sac^e, »ie fte burc^ fte tyn: 
burdbgegangen ifl, $u »irfen. 3^ ge^c alfo »eiter 
»ieSie: ic^ bebaure ittc^t bie unenblic^c SSerfc^iebem 
Ijeit ber Urteile, felje bartn »ielme^r bic ©arantie 
für bie 3u»erläfftgfett unb 5lUfeitigfeit beö enblic^ ju 
ge»iunenben Urt^eilö : meine ^ßolemif ging nic^t ges 
gen bie ^Inftc^ten, bie frei bleiben muffen, fonbern 
gegen it)re Segrünbung ober 9Hc^tbegrünbung, »ie 
Pc unferer ^ageöfritif leibet eigent^ümlid^ tfl. 

(®*luf folgt.) 



43 



Äritifd>cr 3Iit|eiger+ 

Ucbetfic^t t>er neueflen @rfc^einungcn auf bem ©ebiete ber SRujtt 



^ut <3ttef<f>iitfitittitente, 

8* ©yofa ©p. 132. 30fte* «Luartett für 2 Biotinen, 
Diola u. Öreüo. ßreitk. u. Ijärtel. 2 «Ijlr. 

SBirb befrrodjen. 

<£lat>tetait$3tige. 

#♦ SBoiffelot, IDir fiönigin »on feon (ISe touchez 
pas ä la Reine). flomilVIjf ©per tn 3 Arten, 
«reitk. «. Ijärtel. 6 «Ijlr. 

®irb beforod&en. 

Siebet mit ^ßiattofotte* 

$♦ 9. fcittbpateittct, Der Sdjreiner, fiel von A 
f öw*. Stuttgart, Wagner. 5 llgr. 

©in traurige«, fömergatbmenbe« «ieb mit einfacher, Ha* 
genber JNelobte unb entfpredjenber Segleitung. (Sine gabung 
für fentimentale Damen. — Der Gcmponijt fud)t ba« fauf* 
luftige «Publicum burd) fein bem £itel beigegebene« (Rang- 
mtb €rben«oergeidjuifi gu beilegen. 

<£♦ Äodjer, «IjriCtU^e Ijauemufik, eint Sammlung 
ein- un* meljrftimmiger alter unfc neuer fieser, 
Arien, Cljöre :c. Stuttgart, Wagner. Hr. III. 
15 ltgr. 

enthalt: 3 Strien au« $anbel* SWefffa«; Duett für 2 
«Soprane au« $.'« Sofepty; bone Jesu! (S^cr »on $ale* 
ffrina; ©icüianifdje £8olf«melobie, 3* unb 4jiimmig gefegt; 
Duett für <Sopran unb $enor an« bem 51ften $falm von 
$änbel; (S&or unb @cli au« Suba« SRaccabäu«. SBemerfen«* 
ttertfy in biefer ©ammlung ifi »orgug«toeife ber (Sljor von 
^alefhina. Die übrigen (Säfce finb befannter, unb bur<$ bie 
toeitoerbretteten 9Ju«gaben ber 4?.'f$en <£lat>ierau«gäge ietdj* 
ter gugänglicfc. 

3* fßiit, ©p. 10. Sedp Cirter. WljiMing. 25 llgr. 

©irb befanden. 

3itflttucti*eö ffit (BtfanQ. 

SÄ* StatbOgltt, 3 Exercices et 12 nouv. Vocalises. 
Srtileftnger. ijeft 1 u. 2. ä 1\ «folr. 
3öirb beforodjen. 

gut gemifötett @l>ot, 

91« ©C^umann, ©p. 55. Jünt fie&er von Hob. Cum« 
ftr gemixten «Ijor. WljiWing. Partitur u. Stirn- 
tnett, 11 0l)lr. 

3Birb beforod&en. 



I %üt bie CtgeK 

j 5Ä* SJtöftfl, ©p. 6. Cljrift ift erftan*en. pijantafte. 
I ßrralau, feuckart. Subfcriptionspreis 6 Sgr. 
■ — — , -fünf ©r gclftücke jum ©ebraudj beim 

©ottesaienftc. «Eben*. 1\ Sgr. 
— — , Sunt fflljoratoorfpiele. €ben*afelbft. 

71 Sgr. 
*♦ $*ff*f ©p. 81. ^ünf ©rgelflücke ücrfd)ie*enen 

Charakters. €bent. 12^ Sgr. 
$♦ Ä. 3f4ief$e, 100 Cljoröle oierCtimmig ge(et}t 
un) mit 3wircl)fnfpielen perfeljen. Äuben, fierget. 
Serben befproeften. 

58 ii d) c t. 

& % Sedfer, 9te Conmerke )es löten unfc 17ten 
3al)rl)unöert0 cton fyftematifcl) - c^ronolagiCcIje 3u- 
fammenCteüung *er in liefen ftoei ialjrljun^erten ge- 
druckten Jltufikalien. C. ^leifrljer. 

3(« öt DultWfc^ef f JKojart'« Ceben, überfctft von 
Ä. Seljraiö^uon. lüer €ljeil. Stuttgart, ©er^er. 
©erben bei>ro^en. 



gut ^Planofotte. 

C^onccrtftücfe, Sottatett, ^r)antafien* 

e^artft^töarS, ©p.90. Conrert («.«oll)tur^a« 
Pianoforte mit Begleitung U* ©rrljefter«. fliftner. 
JSlit ©rcljefUr 5 C^ir. 10 Hgr. flianaforte allein 
1 81)^. 20 Hgr. 
din gute« ffierf, werty be« bejien 2obe« bejie^entU* fei- 
ner formalen &u*bUbung, Weniger aber gu fd)&fcen feine« gei* 
fftgen 3njalte« toegen. ©« fc^eint, ai« ob ber ©erfaffer in 
(Sompofltionen längerer gorm PA gu ber fogenannten alten, 
foliben <S^ule hinneige; e« begegnen nu« In biefem ffierfe 
bie Veteranen Rummel, äalfbrenner, 9tie« unb no^ viele an* 
bere *Panierrräger au« ber eben vorübergegangenen $lano* 
forte^eriobe. 3BÖic ad?ten«toerty au$ biefe «genen, toie rei- 
ben <&tofi fit aud^ bem Äünfiler gu feiner Slu«bilbnng bar* 
bieten, e« ifl benno(ö wit IRedjt gn »erlangen, ba§ ber (5om- 
|>oni^ unferer 3eit bem neuen ®nten fid^ nid^t &erf4üe§e. 
Die SWittoelt wirb erjl bann an tym Slut^eil nehmen, toenn 
er i^re 3ntereffen gu ben fefnigen rna^t, toenn er feine @ub* 
jectioltat in 2Be^feln?irfung mit bem allgemeinen gn bringen 
»er#e$t. Die vSoloflimme ifi ni$t f$toer an«gufü^ren; fit 
verlangt feinen Spieler erften Äange«. 



44 



Volon* im* (Skatattttfküät. 

% 9tOtt>afott>&fi, ©p. 26. Quatre Mazourkas. diß- 
ner. 15 llgr. 

©eljoren &u ben befien SRajnrfen, bie feit ^o^f» erfdjie* 
nen finb. ©ie tagten milb bie Saiten be* ©efüljl« unb fin* 
nig ift i$r 9Befen. 

$*ä5ttfttft, ©p. 7. (tlr. J.) Romance saus Paroles. 
Sc^ubertl) u. Comp, i Cljlr. 
25er <5omp. geigt fi$ al« guter, gebilbeter SRufifer, bet 
SBebeutenbere« gu leiften oerfpridjt. JDie SRomanje iß an* 
forecfcenb unb einet finfUerifd^en Stimmung entforungen, fle 
»erbient Sob unb £Bea$tung. 

3* @d)ttl$off, ©?• 18« Deux Styriennes originales 
et une Mazurka, 0fl)ott. 3 Ijcfie, ä 45 Ar. 

— — — , ©p. 20. 2e Valse brillante. Cbnftaf. 
54 Ar. 

&$ut$cff fdjreibt unb »eröffentlidjt ja biel JHeiuigfeiten ; 
bie Ijier gegebenen finb jtoar nett unb gefdjmacfooll, bcd) laf* 
fen fie bereit« tint Neigung erfennen, bie roir nur ai« »er* 
toerflid> bejei^nen muffen. £>er (5omj>. Ijalte feine Äräfte 
jufammen, bamit fein Sftame in ©Ijren bleibe! 

€♦ Sttbotmtift, ©p. 11. Trois Mazurkas. IProfctn, 
Alrfer. 10 Itjt. 

3ur Unterhaltung, »o SWufif iRebenfad&e ift. 

3» @djat, ©p. 38. La Rose des \lpes. Romance 
sans paroles. ftoburg, 0tnnnr. •$■ €l)lr. 

SBurbe bur$ Mrjung ber beiben lefcten Seiten getoüu 
nen. £er (Somp. (alt fld) fern oom Sljfectiren unb offenbart 
ein Streben na$ natürlichem &u«bru<f, bem toir gern unfere 
Slnerfennung jollen. 



£♦ SAtttltfe, ©p. 15. Rondo. Stuttgart, oüjrmnw 
JRufikljanolunj (Crtpfig ^otmrifUr). 54 Ar. 

«ltmoblf$ nnb profaifö. JDen ©erf. f^etnt ba« vorige 
Saljrljunbert grofi gejogen $n frtben, toir motten toojl toif* 
fen, ob er nod) unter ben fcebenben toeflt. 

$$♦ Dotier, ©p. 63. Le Postillon. Rondeau bril- 
lant sur une Melodie de S. A. S. le Prince de 
Hohenzollern-Hechingen. Schott. 1 Jl. 12 ir. 

®in ?oftillon getooljnli^fien Silage« ift in biefem 
Äonbo jum £)bject genommen nnb fo fafjlid) bargefiellt toor* 
ben, bafj »ir benfelben mit feinen ni$t*fagenben ®eft$t«* 
jagen, feiner gemeinen Haltung (ba« toa« bei granjo« tour- 
nare nennt), feiner ganzen unlauteren (Srf^einung leibhaftig 
»or und ju feljen tonnten. 3)a« nennen toit Sieg bet naty 
a^menben Snftmmentalmuflf ! (SWan fe$e n. SC. bie Stelle: 
„imitant les coups de fouet" Seite 8.) 

%. ©Otto, ©p. 24. Fantaisie Elegante sur Suitana 
de M. Bourges. Ödjott. 1 /L 12 Ar. 
$r. Ooria fängt an, unt ffir<$terlf<$ |u »erben; et 
f$eint vergebliche WUtyt, feinem Scftreibtriebe einen Seif« 
|anm anzulegen. (Einige Stellen toill er bfetmal „con ct- 
lore" gefpielt Ijaben: toout aber nod) $ifce, fragt fldj, »eni 
8lle« fdjon toie »erfengt ift? 

8* ©Oliltclli, ©p. 38. ToccaU pastorale. Ruoc^i 
2 Sx. 40 «te. 

Sir Ratten f$on früher Gelegenheit, «obenbe« über bie 
(Scmpcfttionen be« ^rn. ©. ju fogen, nnb fönnen audj bie<* 
mal nn« günflig aufern. ©ie ^occate ift ein angenehme« 
(Slaöierftücf , nic^t ^eroorftec^enb in ber (Brfinbung, aber ge* 
fc^ieft gearbeitet unb von leistet garbnng ftalienifger ©IntJ. 



3ntelligen|blatt 



Veae Musikalien im Verlage von Wr. Hof- 
meister in Leipzig: 

Flügel, Mondschein-Bilder f. Pfle. Op. 18. 15 Sgr. 
Labitzky, Liebesgrüsse, Walzer. Op. 138. f. Pfle. 2hdg. 15 Sgr. 
— — , 4bdg. lT4Sgr. t leicht arr. 10 Sgr., f.Orch.lThlr.löSgr. 



Labitzky, Wanderlust, 3 Polka. Op. 139. f. Pfle. lfadg. 15 Sgr, 

— — , 4hdg. 20 Sgr., leicht arr. 10 Sgr., f. Orch. 1 Thlr. 15 Sgr. 

— — , Polka-Mazurka f. Pfte. Op. 140. 1\ Sgr. 

Schad y Souvenir de la Valsee, Valses p. Pfte. Op. 14. 10 Sgr. 
, 24Etudesfacilesetprogressifsp.Pfte.0p.31.Liv.2.25Sgr. 



aXuftfaltf^et 9le6tt^ 



==£: 



-•■-•■ -^ -•• «♦» 






=r=t 



JDrutf wn fr. «fitfwann. 



tt eu t 




«ifföriff f#r 




33era'ntwcii[id)cr 9tr&atteut: 

#taitj S&ttnbtU 

Sifbcnunbjmaitjiflfler Saut. 



■*?& 



Robert Briefe in S*eip}i<** 



3&ün Mefet 3ettf*- (rf^efocn ttwtfentifdj I $t?tf U* ©ante* *on 53 Ättt. 2 1 /, SJjlii [j Sl&omument nehmen alte $ofNuntir, «n*v 
2 Kammern *<m 1 e&er l 1 /* Regelt, ■ 3 a fertf ou*g ebneren tfe Ski ttftfk t fügt. || 3Hnflf^ unb Ammfiattfaluitaeii an. 

Xu* Sfto#!au <©$lnfh — %\xi HMen. — Äleinr Sritang, üa^Saffdji^t*, SB*rmtf(fct*tf. 



2lu* aftoöf au, 

2»it einem fronen äJcmeife ber Humanität er- 
freute bie tjieftgc $lrijtcfratie baä tunflliebenbe $ßubli= 
cum- ©ic S^üfer itnb Spulerinnen befc jüngfi Der= 
fieifcenen äÄeiflerä @6fcel Ratten unter pdj für bie 
^ int er f offenen ein (Soncert im Saale be3 ab (igen 
Üfufebä utraitftaltft. ©efang unb $ia\)itxfyiti ber 
ebten §erren unb ©amen tourbe na turlidj mit SJrifaH 
aufgenommen. Sßie anlautete, foulen 8—9000 9tu= 
bef 58. eingegangen fein, bpd? mürben ber äBtthve 
f eib cr / id) mei§ nidjt au£ Keinem ©mnke, nur 2500 
gugeflfUt. — SDtar Söcljm gab im gtefjen 3aafe beä 
S^eaterS am *paimfenntage eine äftaiinee. 3Bie tjur 
5 ^aljten, mo mir ibu $ule|t ^irten, mar a«<$ ^eute 
ba£ Keine Soeal ui<$t überfüllt ffiaS ((eine/ aber 
anmutige Spiel beä Sßhtuofen, feine tapibe Wetäu; 
flgfeit, Sfteinljcii, au dt in ben fdjtüietigfcen 3lpplieatn= 
Wtt # rourbe bemunbcrL ©er auagejeidmetc ßcutrabaf? 
pfl §r. SDHUfei auä ©armftabt gab eine, f eiber nur 
meuig befugte Soiree im Saale beä %$tainü f unb 
rntjftdte burdj fein meijleiljaftcB Spiel. SJiete bebauer* 
ten, bafi ber braue ÄünfUer feine jtueite Soiree ter* 
auffaltete, 

3iu3 Äteu* fdjreibt mir tin greunb: ASifjt, ber 
große ©fdjengiSs^an, fei bei it)iien etfe^ienen uub 
|a6e S3ernjü (hingen angerichtet in (Selb s unb *Öer^ 
beuteln. 14,000 Mutet Silber unb 50,000 Sßeiber= 
^erjen folgen bem mächtigen Stöberet atä Äriegäge; 
fanaaie in bie Seltnem; ja, et ^abe fu$, ut* bie , 



Legitimität feinet {Eroberungen fräftig ju beftegetn, 
öffenttidj bulbigen (äffen: eine ©ante fei aue beut 
Ärcife bei glütflii^en Sclaüinnen tergetreteu unb t)a6e 
i^m im 9Ingcjtd?tc ©otteS unb ber ÜRcnf^^eit bic 
.v?anb ge!ii§t titrtc anbere Unglücffi&e, bie it)n üor 
feinem 31&jua.e hq<§ einmaf tiabe öcn f cru tcfrf?anm 
lootten, fei über baä afii^lingen in SJer^meijJung ge- 
raten unb t)abe t^re <2?eele troprenmeife in ein üon 
bem fetten jurüd^elaffciieä Sd?nupftudj auigcmertiL 
— Sin onberer f^reibt mir au3 ^Setereburg: (Sie 
loexben fici) uict)t muntern, trenn in; 3^uen bie ©er? 
fidjerung gebe, baf| td? in btefen fünf ä'Sot^cit mups 
falifdjet Ärämpfe unb fflau^grimmeu nur ein Cünieert 
ht\ud}t [}aki\ £Keic$te bed) oft utou bie biä juut 
dM biöcutiite Hauptfrage: nue biet ^at §ajt^ ober 
Äuiij in feinem G v uneerte gemalt? ucUfcmmen $tn, 
tnii^ jutn öetpußtfein ^urii et ju führen* ©a mar ©tttji 
mit ber ©eige, SJIaeß mit ber Glfluiietif, ©o^rer 
mit bem (5 olle ;c;, unb hinter biefen eine äVenge ucn 
Srofbuten. Ibiffc jogen 2Utc mit i^ren Snflrumem 
ten an mir uerüber, ber eine mit ber Striegel, bet 
anbere mit bem äüifa^Uppen, ein britter mit ber 
^}ferbebiirfle y unb alte lobten bie gertigfeit, mit met= 
dtn fte i^r ^anbtuertejeug ^aubtjabten, alte terfpras 
c^en iljre eigenen ÜÜleiftermerfe grüimüt^tg jiuit ©cfkn 
ju geben, unb alle tieften bic ijo^le ©anb ^ec roie 
Bettler. Jtcl) aber ft^iülte fie atte jum Teufel, n?o^iu 
fte gelten, backte an ben nngtüifidjeu ^3ergo(efe, 
an ben bef^eibenen SJTo^an, au ben armen SJeet^o; 
ven. Um ^nen alfo bie eoHe ^Bat)ri)eit ju fagen, 
mu| ic^ ^buen gefieben, bft§ id^ ein SPtat bem 



46 



(Strome gefolgt bin. (£e trat ber große 83 erlieg 
ber tiefen 3lbenb beim ©lanje toon 3500 8SBa<$äfer; 
jen feine unterblieben SWeiflerwerfe auäeinanberfefcte. 
3um bejferen SBerflänbniß l?atte er ben wißbegierigen 
9llten unb jungen ein Sibretto in bie $änbe gege= 
ben, woraus fte aüe bie ©ebanfen, bie er in muftfas 
lifetyen ^ierogi^^cn in feine (Säulen unb Obcfiefen 
eingegraben, auf gut gran$öfie$ unb SRuffifcfy überfegt, 
voflfommen bue^ftabiren unb begreifen fennten. — 

9iad;bem wir fyier in äftoäfau auf ben 83efud) beo 
$rn. 83erlio$ gau$ toerjiefytet Ratten, erfebien berfelbe 
nad) Dflern, unb braute am 6/18. Styril im großen 
©aale beö abiigen @lubbö feinen „gaufl" nadj $wei 
vorhergegangenen groben jur Slnffüfyrung. ©ie 8htf; 
merffamfeit war gekannt, baä 8lubitorium jal;lrei<$, 
wenn auc§ nicljt, trie i:ci ßifjt, ber (Baal gebrängt 
Doli war. ©ie Cuüertiire, ber ungarifebe befannte 
«Rational; (SRagofci;) SWarfd), S3aHet ber ©t^en, 
ber arium^äflarfdj für jwei ßre^efler, würben tiietys 
ttg applaubirt unb £*"• SB. „bratoo" jugerufen. ©as 
gegen ließ ber gan$e ©efangttyeil falt. ©a war nie^tö 
€fyarafteriflife$eä, weber gaufl nodj SNe^iflo^eleÖ, 
Weber bie beutfefcen Gtjore, noe§ baö Setyjiget ©tiu 
tentenlieb. 83. ifl ein tüefytiger $>armcnifer, unb fo 
erflrebt er SllieS burety bie Harmonie an tf<$, aber bie 
Sttelobie ifl ber Sefcenägeifl ber SHuftf. 83. flrcbt baö 
nodj nie^t ©agewefene in feinen (Sompofltionen $u 
geben. ©a$ ifl infofern waljr, als er alleS ©rauu 
matifalife^c in ber logifc$ nötigen gorm verwirft, unb 
dagegen feine überall fünflltdjen, oft and) iiberrafc$cn= 
ben, boe$ immer abgetiffenen ©äfce, in öfteren 
fnalleffeetuirenben, guweilen aber fetyr leife nücnei; 
tenben ©teilen ^erauä^ebt. ©aä oerflärfte SDrd&efler 
wirftc nadj Äräften, bie Gljorc waren bagegen f$wa<$, 
unb wenn bie tü^tigen 9Jotentreffer unb muftfalifdjs 
gefcilbeten ©änger, $*• ©laut! (ein JDrdjeflermit; 
glieb) ben ÜKe^iflo unb §x. Seonom ben gaufl 
tiie^t übernommen Ratten, würbe un§ bie SJetannt; 
f^aft beö „gaufl" entgangen fein. — $r. 83ol?rer 
Uerfue^te nc<$ eine Matinee im fleinen ©aale beo gro. 
fjen S^eaterö, c^ne, wie früher, ein großes Äaffem 
tefultat erjielt ju ^aben. $r. Äapellmeifler Schanz 
nie begleitete ben SSirtuofen wieber auf bem Sßiano 
mit einem eingeben in ben (Styarafter ber SWuftf, 
mit einer ©ewanbtfyeit unb ©elieateffe jum SJewum 

ltxn - g. 81. ©ebljarb. 



9Iud aBwn. 



©eit geraumer 3^* ^ at P^ in M*f«i 83lättern 
feine mufifalife^ - fritife^e ©timme auS SBien toerne^ 
men laffen, bal)er bie 5efer berfelben mit jiemlie^em 



Steckte ein umfaffenbec unb erf^opfenbeä Urteil über 
biefe JRefibens forbern bürftenj allein mit bem bejleti 
SBiüen, biefeö billige «erlangen gu beliebigen, »er^ 
mag ic§ boe^ nic^tö anbereö ju tljun, alS übet bie 
betroffene, in jeber SSegie^ung unerfreuli^en SBintets 
faifon ein furjeö SWemento ju geben, unb über bie 
gegenwärtige 3eit fo toiel tvie möglich ju f^weigen, 
ba ba« fäöne SBetter bie SSBiener ju ganj anberen 
©enüffen einlabet, alei bie ftnb, welche ba« l^eater 
! unb ber geneertfaal bieten fßnnen. ©ie „beutf^e 
Äämt^nert^ort^eater-.gaifon'' war nt<$tä ale ein ganj 
i getreuee Qlbbilb il;rer bat;ingefd^wunbenen ©c^weflern, 
| unb unterfdjieb fid^ öon ben italienifd^en ©tagionen 
: bure^ nie$t§, ale baß man biefelben Dpern, bie man 
italienif^ gebort ^attc, nun mit beutfe^em Sexte wies 
ber ^oren fonnte. ©a^er muß man eö unter folgen 
Umflänben ber Slbminiflration no(^ aU Sob anre$; 
nen, baß fte mit ©pofyr'ö gaufl, ber feit 20 Sauren 
nie^t me^r in SBien gehört würbe, einen 8Bieberbele= 
bungäüerfudj mafye, Welker jebod^ an ber SJtangeU 
^aftigfeit ber Mise en scene unb an ber unjurei^en? 
ben 83efe|ung f «^eiterte. 9Wab. ^einefetter beft|t 
bei einer fc^on atternben ©timme, jutoiel ^«genbfeuet, 
unb 4?rn. 8lnber J ö ju jugenbli^ec Organ entbehrt ber 
Äraft unb XoitfüUe, o^nc welche eine Partie, xoie 
©raf ^>ugo , nie^t gefungen werben ?ann. ©aß ba 
italienife^e Swi^reffario aber auä) afö 83eforberer eined 
jungen, auffhebenben gom^oniflen auftrat, wirb man 
fe^werlidj glauben wollen! Unb boc§ ifl eö fo. greis 
lidj ifl ber Slufflrebling ein junger, reifer merflens 
burgiföer ©utöbeft|er, ben alle ©alonö offen flehen, 
bafür i)at aber aud^ Jg)r. o. glotow eine im franjBs 
pfe^en Ungefe^macf eom^onirte Oper aufführen laffen, 
beren 9lamc („ber görflet") fogar fe^on üergeffen ifl, 
wä^renb 83aloe^ino baö mit ectytsbeutföer 83egei= 
flerung gefd^riebene SBetf eineä ein^eimif4«i , aber 
nie^t falonfä^igen SWufiferä (\ä) meine ben ©uttenberg 
fc. g ü ij ö) jurürf wieö, wtewofyl er i^n weit früher in 
^änben ^atte alö ^Jof om^, ber mit genannter ^Sar* 
titur fdjon 15 »olle Käufer ma^te. 9loe^ f)at er ft(^ 
eine dh^emeribe »on §xn. Kifotai fd§reiben laffen, 
ber fobann au8 bem (Engagement trat unb erfi fiirjs 
lidj i?on SBien abreifle. 9?ifolai $at ft^ unter bem 
^nblieiwn eben fo »tele greunbe, alö geinbe unter feis 
nen (SoHegen erworben, waef leiber wiebet ben ©a$ 
beweifl, baß ein auögejeic^neteö Xalent, unb ein 
auegejeid§neter SWenfc^ jwei ganj üerfc^iebene ©inge 
ftnb, unb baß beibe nid^t immer jufammenwo^nen. 
Wifolai'ö 9?ame alö ©rü'nber unb ©irigent ber ^tls 
^armonifc^en <£oncerte wirb au$ ber SBiener Äunfb 
gefe^ie^te nie^t »erf^wunben fein, wenn baS Slnben 
fen an fein mane^mal läppifc^eö ©ene^men, an feinen 
djarafterlofen, balb altbeutfAen, balb neusitalienifdjen 



47 



(Sompofttionöjir/t langfj tterrDifdjt ift, unb greunbe 
unb getnbe werben nur ju fcalb ©etegenc)ett \)ahen, 
feinen Sfbgang ju bebauern. Stlö feinen 9lac$fotger 
am &ärntt)nertt)or nennt man (Sffet, beffen „Selbe 
^Prinjen" eine gefungene Oper fein fotl. $d) fenne 
ßffer noer) nicr)t perfBntidj , man fagt mir jebort), et 
fei ein junger, talentvoller unb befdjjeibener Äünfb 
Ter. 2£ie tüeit er mit feiner 33efd)eibenr)eit, aU Wact)s 
folget eineö Nifelat, ausreichen nwb, mag er in Äuts 
$em felbft etfar/ten. ^ebenfalls bürfte er, nact) fo(dr)' 
einem tüchtigen ©irigenten, beffen ®efct)icf(i(r)feit felbfi 
von feinen erbitterten ©egnern ni<r)t weggeleugnet 
metben fonnte, einen t)arten @tanb t)aben. 

(Stiluft folgt.) 



Äieinc äeitung* 

Sud Stotcfau. Ueberall ^ört nnb lieft man je$t von 
fRufiffefien. &n« ben feruflen (Segenben bet beutfdjen £anbe 
fdjallt bie Stimme gu un« ^etnber, voll $rei« unb Job bet 
Sonfunft, bie i^re Getreuen unter ibrem ©anner einigt unb 
tyre Segnungen über ba6 ©efammtleben ber Sßölfer vetbref* 
ttU $ucb un« toarb ein foldje« geft unb fein ©lang leuchtet 
»eit in bie 3n&utft. 3n Sagen ber 9totb , roo Sorge bie 
greube nteberbdli unb fic vermummen ma<$t, in folgen Sagen, 
»on benen unfere ®egenb tn«befonbere au<b betmgefudjt toor* 
ben, ba beto&brt fi<b bie 3Wa<bi ber Sonfunfl übergeugenb; 
uidjt baß fle al« SWittel ber ffiobltbätigfeit auftritt, toirft fle, 
fonbern vielmehr unb böber baburd) , bafj fte bie greube tote* 
ber roedt, ben SJtoi$ neu belebt, tle tfraft erflarft. ffiir fa- 
ben bie« an jenem gefle nnb bie allgemeine, innige Xtyil* 
naome, bie ibm geroorben, ift 3eugnijj bavon. 

5)a* geft toarb Sonnabenb« ben loten 3uli begangem 
«in (Soncett jum »eften bet Stuten im GrsgeMtge 
fanb <Btatt : u. 91. tourben gtoei ber bebeutenbften ffierfe ber 
Sfleugeit und in trefflieber 2lu«fübrnng t?otgefür>rt : bie neue 
Sr,mpbonie (in C) unb ba« $lanoforte*ßoncert (St^oH) von 
Robert Sdjumanu, Untere« ton beffen ®attin (Slara 
vorgetragen. Ueber bie 20erfe be« gefeierten Gomponfften, 
ben unfere Stabt elnft in ba« «eben eintreten fab, über ba« 
Spiel ber berübmten Äunftlerin, bie am Styuffe noeb guge 
von ©acb, Sieb obne ©orte von SRenbel«fobn unb $bantajte 
von 8iftt vortrug, laffen Sie mieb febweigen: bie «ufnabme 
berfelben vom publicum toar bie begeiftertfte. Am näebfien 
$age toar, gleicbfall« für bie Sinnen im drggebirge, ein 
©oncert im gfteien (gtrei ftarfe attuftfdjöre »ecbfelten mit 
ben befangen be« pbilbarmonifdjen Vereine« f)itx unb anbe* 
rer au6 <9laud)au u.) t nämlicb in ben fo reigenb gelegenen 
iginellen ^ergfeüern. 53iele Saufenbe von SWenfcben roall* 



ten auf unb nieber, bem anroefenben Äüintler^aar tourbe a\U 
gemein gebnlblgt, tin toabre« S3off«feft roar'«, ba« M fpat 
in bie 92acbt roäbrete. 

ffienn toir biefen frönen (Stunben l)ier einige 3eilen 
jum Slnbenfen roibmen, fo gefebiebt bie«. arten benen, bie fle 
un« berbeifübrten, ben aufriebtigften JDan! bargnbringen. SSBir 
glauben bierin im Sinne Aller gu banbeln, bie jene «Srunben 
mit un« al« ©mfcfaugenbe verlebten, öefonber« fei aneb ber 
^«&. Dr. Jtlifefcb nnb JBaccalaureu« Änn^fcb gebaut, bie bnreb 
ibre vielfacbe Semübungen roefeutlicb gum Gelingen be« @au; 
gen beigetragen baben, — unb be« febenen öinbruefe«, ben 
bie bem äünfllervaare am 5(benb feiner ftnfunft von (Sx^t^ 
rem bargebraebte «benbrnufif (tDitb^rambe für SWanuercbor 
mit £armoniemujif, von Dr. illi^fcb eigen« gu biefem 3»ecfe 
componirt) binterliefj. (&« ftnb ©orte ber freubigfteu SCuer^ 
fennung, bie toir ibnen gollen, einer 5(nerfennung , roelcbe fle 
bureb ^ r SQBirfen für bie Jtunft läng# oerbient unb bei allen 
toa^ren ^Bercbrem berfelben febon gefunben baben. 

D. 



Ittgeftgefdjie^te, 

Steifen, Goncette, (Engagements u. Carl ©$u* 
BettJ ift am 29flen 3uni »on feiner großen Äunftreife roie* 
ber nacb $eter«burg gurüclgefebrt. 3n Äopenbagen, too er 
brei (Soncerte gab, bat ibm ber äonig einen pracbtvollen 
S3rillantring nberreieben laffen. 

3n ber guten @tabt Raab in Ungarn, febreibt ber (5ba* 
rioari, jföttt *r. ^einbl unb £r. Slubinftein pauft <5la# 
vier; viel öntbufta«mu«, aber bluttoenig Sefucb* 

®raf aSeftmorelanb bat in ^Berlin eine SKatin^c ge« 
geben, in ber feine (Spmpbonie aufgefübrt tourbe. JDcr (»raf 
SBielbor«fi ttug ein (Solo auf bem (Sello vor unb »irfte in 
einem £avbn'f<ben Duartett mit. (3abre«g.) 

grau ©oltetmann vom <Scbtoeriner Xtyatti b at in 
Stuttgart mit vielem ©eifall gefnngen. SWan bat ibr dn* 
gagement«;9(ntrage gemalt. 

grt. ©abnigg fingt in Stettin. 

3n Seipgig toirb grau fceonoff, erfte (Sängerin au« $e* 
terßburg, in 14 Xagen gaftiren. 

SfÄufiFfefte, Suffubtungen. Äürglid? ift in Dlbenburg 
bad etfte Cibenbutgif^e eängerfefr gefeiert roorben. 
5)er «Bremer 3eitung gufolge, bie baruber berietet, Ifi e« ein 
roabre« 33oif«fefi getoefen. JDa« fünfte SBetter bat beibe 
gefitage begfinfiigt. 3n bem naben överfton j^otge , roobin 
»er gefigug fi<b betoegte, tourbe „öin 1 fefte ©urg u.f.ro." 
gefungen, bann folgten mebrere ^borlieber, toorunter ba« 8ieb 
vom „9*b<fn, *n beutfeb »erbleiben foll" begeifternbeu Xn- 
Hang fanb. $er ®ro§bergog beebrte ba« geft mit feiner <9t< 
gentoart. 



48 



3n ftretnetg wirb am ltttn unb 17ten Kngnß eis SR4«* 
nergefangfefl gehalten, uab am erjlen gefltage im erleud)teteu 
SDom ein Äirdjenconcert, am anbeten gefitage aber auf bet 
<8«planabe ein ober mehrere toeUIidje G&cre gebifbet Kerben. 

«uSjetdmungen, öefotbetungeit. Der .König von 
$reugen $at bem (Somponiflen Cttgel in ^Berlin in SlnerFen* 
nung feiner Sompofttion be« 8lften $falm* bie golbene SWe* 
baille für flunft ett&eiit. 

SobeSfälle. 3n $effau parb am 4tcn 3uü bet Ijetgogl. 
Äammerfanger Sjfetbtnattb SDiebicfe im 43fien £eben«jai^te. 



8ctmtf$tt*, 

8ln gtemben fa^en wlt in fefctet 3tit in ßetpjiö : ben 
$ofFapeffmeif*er fcadjner au« aJGündjen, (Sart SWa^er, ber na* 
brei»ö*entli*er SlnwefenljeU in $eter«burg wteber na* 
£eutf*Ianb jurürf geteert ift, nnb ben in 9ir. 6. gerühmten 
Senorfften <Sont§eim au« (5arl«rulje. 

SDa« SRofcefl ju <9lu<f'& Ätottbfrilb, h)clc^e« ber Äönig 
von öatyern in 2Rün*en auf bem £)beon«plafcc erti*ten lägt, 
»itb oom 93ilbbauer 93rngger gearbeitet. 

5>a« gtanFfurter (5onverfation«blatt f*reibt: 3n ber 
„Sölener 3eitung" Iefen wir einen 93eti*t, ber »on einem 
Wege beutf*er 3nbuftrie übet fremblänbtfdje fptf*t. 
3» ber (5»enetaiverfamm(ung be« nieberofterrci*if*en @e* 
Werbeverein« feilte ber iBorjUtjer beffelben, ®raf »on (Sollo* 
rebo*3Rann«feIb, mit, bag bie STgentte in ber 2Jlolbau an ba« 
£ofFammer**Präftbium einen 93eri*t eingefanbt Ijabc, in bem 
ein $ianoforte von 3- 93- <Strei*er in ffiien befpro*en wirb. 
Sifjt l)abe nämli* Ui einer ^robuction im Xfjeater ju 3affö. 
auf gwet Snprumenten gefpielt, wovon ba« eine von (firarb in 
$ari«, ba« anbere ven Streiter; tefctere« t)&U über ba« er? 
(lere entf*iebene iöorjügc errungen, tnbem gum (Srflaunen be« 
gefammten ja$lrei*en publicum« bie auf @ttei*er'« $iano 
gefpieften ^iecen fo gfänjenb, unb alle geinljeiten unb 9luans 
cen be« ©irtuofen fo Flar unb volftöneHb hervortraten, bag 
ni*t nur bie Icbbaftefle Slnerfennung über bie 33oflenbung 
be« 3nfirumentc« , fonbern au* ein laute« SSebauern barübec 
fi* funbgab, bag Sifjt ni*t äffe für ba« Goncert gewägten 
(Sompofiiionen auf <Slrei*cr'« Snflrument au«gefüljri Ijabe. — 

&n* bie ,,3atyre«jeiten" fptc*en fi* gegen bie Knfttte, 
Die unr Fürjli* rügten, au«, in ben 3ttif*enacten 23eetl)o; 
ven'f*e unb anbere (S^mpljonien ju fpielcn. — 

Run tritt Settftab in ber ©offif^en au* für 8orb 
aBeftmorefanb 1 « (Somöofitionen in bie ^djranfen. 

5Dem Nürnberger (Sorrefponbenten wirb au« $ari« ge* 
((^rieben: „(5in wichtige« muftfalif^cö ^venement! 3ennp 
Wllb n>irb feit brei Slbenben in ben Speciacles concerts be« 



«&ern Jeffp am Boulevard bonne nouvelle angerannt. &U 
Raunen fefbß über bie »ermejfen^eit eine« 3onrnaIiften f bie 
norbif^e ©irene piö^lt* nnb ju>ar gegen beten eigenen ©it^ 
len an bie ©eine ^u Mtfefcen! «ber bennodi iß bnn fo, 
toennglei* unter einigen SWobificationei. Signor GU»an«f r 
ber an ben getoöWid^en Soncert*«Benben ©opran, Xewt 
sab SBaf au* feiner einigen ite^le $er**ri«btitteen »eifc 
nmrbe von feinem Sirector na* Sonbon gef*i(ft, um jt$ 
3enn^ «inb genau anjufe^en ober vielmehr anju^ören. 3e^ 
fingt ber pfiffige 3ialiener ben $arifern eine «rfe an« bet 
Siraniera im (Soßüm ber £inb nnb jtoar in tänf^euber 9lad^ 
a^mung." 

2)a« Äärnt^nert^ort^eatcr ^at nun ri*tig bie bentfäc 
(Saifon mit einer ^onijetii'f^en Dper begonnen. 

JDie (5arf«ru^er 3eitnng f*reibt: „3n mehreren franjö« 
fifdjen Regimentern ma*t man jejt ben SSerfu*, ben ®efang 
mit Snftrumentafbegleitung Ui ber SWilitairmufif eininfn^ 
ren." 3n Dentf*lanb wirb man 1 « batb na$madjeu. 

3n S3re«tauer ©iättem giebt Äapeümeifter 83ermalb bie 
(Srflätung, ba« ©erüd)t, ba« p* bort verbreitet, bag ei nanu 
li* ber erjte Äe^rer von 3ennv Sinb getoefen, fei untoa^r f 
er Ijabe jebo* al« ^^eater-'Äapeflmeifier beren erfte« 5)ebüt 
geleitet. 

Da« X^eater in Algier, fdjfreibt bie „ffiiener 3eitf$rift", 
\)at einen merftoürbigen Xenoriften erhalten. JDiefer ift ein 
junger Slraber, ber nur einen SWilitair^apeffmeifter jum %tfy 
rer f)attt, unb in 3)oniictti'« gavortte fo augcrgetDö§nlH 
reufgrte, bag er je^t f*on ben Rang eine« erden Zu 
nor« erflommen t)at. (Sr fpielt nnb fingt mit Seiben« 
fdjaft unb leitet bur* feine au«gejei*nete ©timme 9fuger^ 
orbentli*e«. 

Waä) bem granffurter 6onverfation«blatt componirt ^tt» 
rini bie Gljöre in ©op^ocle«' Debipn«. (5« pnbet nämlf* 
im «September in Senebig eine ©efe^rten^erfammfung jiatt r 
toobei im ol».mpif*en Zfyatex ju SSicenja ber Debipu« auf- 
geführt werben foff. 

2)ic 2>iba«falia f^reibt: »otficfjt. (Sin beutf*e« S3fatt 
melbet: 3n 9ßeimar leben gegenwärtig ni*t weniger af« 
funfje^n £perncomponiflen. ,,2Ba« bie für einen Sarai in 
bet Fleinen Refibcns machen fbnnten .' Sfu« iCorfi*t vermute 
li* wirb Fein« ifjrcr 5Derfc gegeben." Da ^cigt e« wo^i 
au* : Nemo Propb^ta in patna ! — 



Xvntünftlcv s^etfammlung. Sir finb in Setpgt^ 
mit ben ©erarbeiten in voffer H^ätigfeit. — Um SRigvei- 
fiänbniffe ju vergüten, bemerFe i$, bag i* auf bie eingeben* 
ben 5fnmcibungen ni*t befonber« bttefli* antworte, ba bie* 
felben Feiner fpecietten Antwort bebürfen; e« finb un« alfe 
einge^enben Stnmelbungen fe^r Wifffommen. gr. s 3r. 



JDrud ten $t. Äü(fmann. 



11 eu 




rttfätift f&t 




93eranttofltlfid)et Rebattettr 
Siebfmntbjrcanjigfter Sank 



M 9. 



Stöbert griefe in Setyjtg. 

3)en 20. 3uli 18«. 



9Boh biefer 3e|t(*Jj, et [dornen tt4$tntli$ 
2 dummem von 1 ober l'/j 99ogtn- 



Ureitf te* Sanbe* toon 52 5h it. 27, Xfilr 
SBfeTtionflgtBä^reji bit $rt;ijelie 2 Mar 



Äfccnn erneut nehmen alle $cftämter, *Bu$'< 
SDtoifih unb Äunflfrairbfongfii an. 



gut SMArttfortr f 8fl*tf.) — Ue&« wufifaftf*e ftntnfitntn (®<$luf ), — $örfeifn, Cliquen, — Jfrftffa)« An jdfl«, — 3fntrilig*njttatt, 



£&0rtff|un8.) 

SBil&elin Sautert, ©p, 72. ©r« ^umomken. — 
fripjitj, Pitrrg. 3 ^rftr. ;i 18 fljr, 

&f# fönffenber tfänfHer Ijat ed Zaubert nie ju 
einem bebrutrnben ßrfetge jit bimsen termodjL SBit 
tuiffen Irin einjigeä fein« SSJerfe ju nennen, baä in 
bem allgemeinen SDEitfiffebm tiefet S^ur^el gefaxt bat. 
So tabello6 biefetbeu im £ec$nift$rn, fo intrreffant 
fl* felfcft in tiefer $infidjt für ben 9Wuftt« finb, fo 
laffen fit bod> ttiidjtetu. (S6 mangelt t^uen bie f^ü? 
pferifdje Ärafi, baö geuer ber S3egeijierung. Unferet 
Slnfi^t nad^ ijat ber Eümponifl fdngfl feilten ßulmb 
nationepunft erreicht unb i|l jum Sttfd^tuf mit fldj 
gefßmmen. ©ie „$uinore$fen" tefläiigen unfl bieä 
abermals, @tt bieten jmar eigen tb»hnli($e SBentun; 
gen, namentlich r^Mf^rt 2^/ *IM befunbet ben 
erfahrenen SKuflter, iinb bua) ifi iljte gBittiniß ge* 
ring; bie 5JtufU tfl meljr gemadjt alä gefd^affen; nir* 
genbä treffen mir solle, fefcenbige Strömung, bie ben 
§öret mit fidj fotieeijjt, nitgenbö einen jünbenben 
gimten, ber i^n feiner »efe^awti^feit enttüit. SMan* 
4eö erfäeiitt mie felfeft bebeutmigäteä, j, SB. ber 
Sdt)litFj fcet brüten Kummer. SBie bem fei, fo naljt 
man fia> fcodt) Saubert fletS mit (g^retbietung } man 
ftubirt feine dum pöflt tonen nic$t rime praftiföen Shis 
|en, unb fo öerfe^ten mit niä)t, auä) bem fcorfiegens 
ben SBerfe einen ffior^ug t>or meten anberen, ber fänfc= 
Inff^en Oeflnnung, bte fii^ in t^m offenbart, unb ber 



in i§m enthaltenen mtereffanten (Sm^eiteu tt?egen 
einzuräumen. 

jHttbolp$ Sc^afjner, ©p. 15. pbantafufliuL — 
Wien, «jaslinget. fr. lil. <T- JH. 

SGBir fa^en längfl einem gtogeren SBBerfe befi 
^ompßniflen entgegen, ©eine Utiftt erft^ietienen ßout? 
^Optionen trafen bie SKerfmate guter Anlagen unb 
e^renmert^en ©trebenSj bem ^^nntafieflfirf nadj ju 
mt^eifen, ft^eint e^ inbef nit^t, a(ä tomiite fein %a* 
Unt ju glürflif^er Entfaltung. £>a3 3Srrf tft bie 
gruc^t möt)famer 9Ir6eit, reicht freien , begeiflcrtibeit 
©t^affeui; i% regt an, erfüllt afcer nid^t. ©er #omp+ 
l)at ben %lu§bxud feiner (fm|)finbungeit mrfjt fo er* 
ret^t, ba§ biefe in bem ©6ret teteubig merben, man 
füt^lt, baf er feifeil unfcefriebigt getreten, Saä üiel? 
fadje SBec^feln bes 3*itma^eö giett betn Stürfe etn?a$ 
Unflcteö, S^iüanfenbe^, uub ging barau^ fcertor, baf 
fcer (Scinp. feine ÄTafte nic^t jufanmten^ifaiK» ber? 
mo^te. Äurj, loe^in um fefirfeu, »ermifffii mir s 2(ufs 
fa>muug ber ^J^antafie, lebeiibige ©rfinbung, SSit 
mögen nac^ bem äBcrfe fein n&fä(ief}fiibcä \lüf)tit 
Ü6er bie ©efd^igimg befi fe'cmpcniftcu fällen, feubern 
taflen ba^iugefleUt fein, of et einft erreie^c, troruadt) 
er flrett. Reffen mir aber baä SSefle! 

®. Soll Weil et, ©p. 12. Ueuxieme TuniiUelte. — 

flamburg u.Ceipfij, Schubert \\ u.Comp. pr, 4 2l)lr. 

Sä^on beim ©eginn feiner muftfalif^en Sauf* 
ba^n ermarb fta> Oolfmeiler, burdj feine ,^rei§= 



50 



fottate" fönefl $u einem Flamen in ©eutfölanb ges 
tommen, ton Seiten bet Äritif fowotyt, al« be« ^5u; 
blicum«, eine etytcnbe Slnetfennung feinet Seiflungen. 
©ie Styeitna^me, welche Stnbere etP mü^fam ju ettin; 
gen $aben, war tym im SSotau« gefiebert unb nic$t« 
teax feinem weiteten (Smpotfommen tyinbetli<$. Seit 
bem ©tfäeinen etwetyntet ©onate f)at et fein gt8§es 
re« SBetf me$t veröffentlicht (ba« £tio Dp. 15 iP 
uidjt in Stnfdjtag ju bringen), ©ie et jle Sarantette, 
fröret al« Dp. 10, je$t al« Dp. 8 bc^net, jcigte 
i$n nö<§ ftifc§ unb haftig j nur fa^en, ba§ et feine 
Stellung gu Behaupten gewufct, bafj et torwart« 
Preßte. $luc$ bie un« torliegenbe j weite Satantette 
Taft bie« ertennenj und jwat nicfyt fo lieb al« bie 
etfle, ijl fle jeboc$ immettyin eine anfptec^enbe 6onu 
poptton, gut etfiinben unb gut au«gefu§tt. 83etbe 
SBetfe inbe§, fo fyübfdj fie flnb, fonnen füt feinen 
neuen 4?o$epunft fane« ©Raffen« gelten, fo wenig 
al« bie btei anmutigen (Säge feine« Dp. 16. D6 
bet Sotnp. bie gehegten @twattungen erfüllen, ob fein 
SBitfen füt bie Äunfl ton (Stfolg fein wetbe, mu$ 
fldj ued) geigen. 2Bie wit $öten, $at et tot Äutjem 
einige Drd&efletwerfe gefdjtieben : fo werten benn biefe 
fcen Sudf^tag geben. 

%. ©♦ Sltttct, €)p. 3. Impromptu. — Rubolflabt, 
«. Ülulter. |>r. 26 Ar. 

D6glcic$ bie« SWupfpöcf fdjon »et mehreren 3afy 
ten etfctyienen tP, fo fonnen mit boefj ntc^t umfyin, 
noc$ nadjttägtict} batauf ^injuweifen. 68 geföie^t 
bie« nie ju fpat, wo e« pdj um etwa« ©utee tyans 
belt. ©et 9?ame be« SomponiPcn iP betannt, teiber 
abet in bet sßiauofottelitetatut nidjt oft totgefonu 
men. SBit bebauern bie«. ©a« ^mptomptu ift fut$ 
unb anfptuc^ölo«, abet ton fo teinem 6taticr$atat= 
tet, fo an« einem (Suftc gefotmt unb melobifc^ ans 
muttj«toll, ba§ man eö fofott tiefe gewinnt. %ety 
niföc ©c^wietigfeiten bietet e« nidjt, ein einigetmajjen 
fettiget (Spielet fann e« pc$ ju eigen tnadjen. SBit 
empfehlen fomit ba« SBetf, namentlich anä) jum Uns 
tftticfjt. 

äbolpfc $etlfelt, ©p. 13. Itr. 6. Mazurka et Pulka. 
— flerlin, Öcljltfinjer. |)r. | ttl)lr. 

3wei angenehme Äteinigfeiten, wie beten bet 
€omp. fc^on me^tete gegeben. (Sin uott unb tein 
iönenbeä ^«Pntment baju, ein SJorttag con amorc 
— fo wetben Pe einigen flüchtigen Stugenbticfen SRfij 
»erleiden unb i^ten Stoet etfüßen. 

ftattttp §enfcl f »p. 6. Dier fieber (jwritf« ^eft). 
-* ßerlin u. Breslau, ßote u. öoek. |)r. 1 C^lr. 



©em Stnbenten, wet$eä bie geartete, ju fru^ 
ba^ingefd§tebene ÄfinfHettn un$ in biefen Stebetn ^ins 
tetlaffen, mBgen wit nic^t butd^ Bejeic^nung beffen 7 
waö und babei in bet Stflubung unbebeutenb, in bet 
9luSffl^tung mangelhaft etfe^eint, ju na^e treten j e^ 
Bleibe in (ätyten, um bed pnnigen, fut <S(^on^ett ems 
pfangtic^en ©emutyeß Witten, ba« pc^ in biefer Ttn- 
Pf wibetfpiegett, um bet ^Jetf8ntic^fett wiUen, bie ftcf> 
atö eine ton ebten, wagten {Regungen etfflflte funbs 
giebt. ©ie innete S3etwanbtfc^aft bet SJetfaffctin mit 
bem öerefytten äWetPct, weichet bie ßompoptionägafc 
tung, bet biefe (Stflrfe angefyBten, jut ölüt^e Staate, 
iß tangP anetfannt wotben unb 6eflättgt pc§ auc^ in 
biefen Siebetn. ®tunb genug, ba§ i^nen in bet (S^tos 
nif bet mupfatifc^en @tfc$einungen ein Statt fteunbs 
ticket (Stinnetung aufbewa^tt bleibe. 

attfteb ©Stffel. 

(©*tu| folgt.) 



Uebet muHtaHfäe SVecettffotten. 

(«<*Uf.) 

9lun noc^ einen SJotwutf, Un @ie mit abbrins 
gen. (§$ ip ^nen namtic^ pafptt 7 u>a% fc^on bieten 
^Sotemifetn gefc^a^ : @ie tegen mit getabeju eine Sit* 
betn^eit untet, unb wibettegen biefetbe natüttid^ gWns 
jenb. (Sie geben mit felbp „ein mitgebtac^ted unb 
äu§ettic^ angelegte^ (©c^ema // untet ben Sltm unb 
taften midj bamit tot bem publicum Pgutiten. 68 
fott namtic^ nac^ mit Hoö Äunpwetfe unb ©tafulas 
tut geben, unb icb wetbe batyet gebü^tenb bele^tt, baf 
un^ä^lige Slbflufungen jwifc^en beiben e^Piten. äßenn 
idj ba« geleugnet ^atie, fo müfjte ic^ miä) felbp für 
einen JHecenfentcn im alten @t^lc anetfennen unb mic^ 
beö $tn. x wiirbig etfläten. 3«m ©lucf $abe \$ 
abet nut behauptet, eä gebe mupfalifc^e SWafulatut, 
bie ju ignotiten fei - unb weitet 9?ic^t8: ton jes 
nem ©egenfafce ip bei mit nic^t bie Siebe, unb ba« 
SJetbienP biefer originell lächerliche» ^bee ip nidjt 
mein, weö^alb ic^ eö ablehnen mufy. 

$ä) mag meine SBorte nic^t befc^lie§en, o^ne 
S^nen für bie ßtöttetung meine« ^luffa^e« meinen 
©anf auägefptoc^en ju ^aben. ©iefelbe wirb nadfr 
SBegtaumung be« 3Wi§tetpanbniffeö ein bebeutenbe« 
Supplement ju meinem 51uffa^e bilben j benn Pe futytt 
nic^t nut butc^ ©eleuc^tung bet 93otjöge ber wif« 
fenfdjaftticben Äritif ba« ton mir im Stnfange 
blo« Ängebeutete weiter au^, fonbern jeigt auc^ bur^ 
Angabe meieret Seifpielc, bag meine Sage aller* 
bing« fowofyf in früherer al« neuerer Seit manche txfjn* 
lic^e Su« na^me ctlitten traben, ©ie ganj beftimmte 



51 



Xcnbenj meinte! %uffa|cS aber immer unb immet wies 
ber ju urgiren, fe^c ic$ rmäf um fo metyr tjerantagt, 
aU eine (Stimme in ber Berliner muf. 3*9- teb. öon 
6. ©aiflarb *) pdj ebenfalls batyin ücrnefymen lieg: 
mein Sluffag fei „gegen bie Äritit überhaupt" 
toerfagt. S3cfagte 3tg. möge nic§t überfein, bag i<$ 
tyer ein für atte 3Wa( bic entfdjicbcnPe 93crwaf)rung 
»or einem berartigen ättigberPänbniffe niebergelegt 
Ijabe. — 3luc$ barum fcfycint mir baö Qetticxtyben 
ber bcfonbcrcn Scnbenj tneined 2tuffa|ed nic^t übers 
fltöfpg, weil Sic ntc^t unbeutlic^ $u »erflehen geben, 
bag ©ie in bemfelben einen Derflerften Angriff auf bie 
tnupfaltfdjen 3fitfd?riften überhaupt wittern. Sofern 
biefe ftdj getroffen filmen, trifft er fle aüetbing«. 
Sfratte aber eine Slnfeinbung ber muptalifd&en 3«ts 
fünften in meinem «plane gelegen, fo Ijätte tdj woljl 
nodj mefyr unb nodj fernerer ju becfcnbe 9lngriffö= 
fünfte gefunben. @3 liege fiä) $ier manches @rbau- 
lidje über bie ganje £enbenj mandjer Journale, über 
bic iljncn t>8öig mangetnbe 83ap3 wiffenfd&afts 
lieber Äritit fagen; c$ liege pc§ nidjt bloS eine bifc 
ligc SRücfpdjt auf bie ^ntereffen ber Verleger, fonbern 
eine fctamfdje *äbfjängigtcit uon benfelben nad&weifen, 
aufzeigen, bag gerabc fcicle muptaltfd^c SMätter pdj 
unter bem ©rutf einer nicfjt amtlichen (Senfur jener 
entwürbigcn — cö liegen pdj einige träftige SBorte 
über bie (5onccrt;9teccnponcn, bcfouberS aber über baö 
(£orrcfponbenjwcfen fagen, ja, iä) wäre bau eigentlich 
meinen angegriffenen SRcccnfentcn f<$ulbig gewefen, ba 
fle biefem treiben gegenüber aU »crt(ärtc £ic$tgepat; 
ten einer befferen 2öclt mit einer ^öc^fl nobeln ©es 
Pnnung crfdjeincn — man tann aber nur an einem 
©nbc anfangen. $$ erfenne auty fner an, bag ber 
Unfug in gewiffem Sinne äugerp prattifdj unb nodj 
fdjwcrcr abjuftetten fein mag, befonberö aber, bag für 
Ixe gegen biefeS S^Pem anjuwenbenbe ©robtyeit ber 
tedjtc $lugcnbticf in ©eutfdfjlanb nodj nicSjt getonu 
men ifh 

3um Sdjtuffe mug ic$ noefy gegen jwei Stim= 
men, welche bie befonberen SWoti&c ju meinem Slufc 
fa|e aufytpnben unb barjulegen pdj bemühen, ent= 
fetyiebenen Sßrotep einlegen. Qic eine Stimme meint: 
idj tyättc ben 9luffa{j üerfapt, um ju „imponiren"; 
bie anbere, ttorljin angeführte in ber Scrtincr mupf. 
3tg. giebt pdj fogar baä Air, ganj genau mit meis 
neu näheren Serfyältniffen »ertraut ju fein, unb bei 
Rauptet fec( unb breip: „ic^ fyahe ben 5luffa^ im 
3orn getrieben, unb jftar im 3orn über eine mifc 
liebige 9lecenpon eined ßieberfjefteö meineö Sreunbeö 
Stöbert grranj/' $ä} (ege hiergegen ben ^JroteP ein 



*) in einer früheren Stammet. 



o(?ne weitere Öegrünbung, toeit i$ ben ©egenbenm^ 
uumügti^ führen tarnt, baute aber jugleid^ ben Ut^ 
^ebern ber beiben genannten Stimmen bafür, ba§ fle 
felbp einen praftifc^en Seleg ju bem angegriffenen 
2faffa|e geliefert ^aben. ©ie ©ePnnung ber Qeutt, 
bie pd^ %npc$ten unb i^r offene^ *2luöfpreä^en nur 
bura^ perföntia^c äRotitje ju ertlären loiffen, ridjs 
tet pd^ bei aüen s 2inPänbigen ton felbp — idj mad^e 
aber barauf aufmertfam, bag bic ^erjenätünbiger, bie 
mit 3uoerpa^t bie SKotiüe i^nen ganj unbetannter 
3Äenfa)en o^ne äöcitereö bartegen, bod^ unjtoeifel^aft 
bie atlerlä^crlic^Pe @rfc$einung pnb, noc^ üiet lac^ers 
lieber, alö irgenb welker „Slecenfent 77 , ber feine Sin* 
Pdjjt boa^ »ielleic^t noc^ einmal beweifen tann, merni 
er eö aua^ gerabe nid^t in feinen StecenPonen t^ut. 
SttoaS breiP behaupten, koad man unmöglich bes 
»eifen tann, ifl eine Un&crfd&amtljcit. ©ie jweite 
Stimme iP juglei^ ein Seweid für bie tcmifdje 
©elbpüber^ebung ber Stecenfenten unb i^rer 9ln^an« 
ger — Pe glauben gar, man tonne über eine fd&tedjte 
Slccenpon in 3<ttn geraden!! ©ie S^en pnb bot* 
hei, meine Ferren, wir laä^en — voilä tout. S5on 
3orn tann erp bie Siebe fein, wenn man einfe^cn mug, 
bog bic lächerliche äJlajorität ^errfc^t, ba§ fle burd^ 
i^r ©efd^rei bie Sefferen übertäubt — hinc iilae la- 
crimae ! 



5luc^ Dr. Krüger gebentt in feinem „SWaigrufj" 
(f. 9lx. 45 beö »or. 23bö.) ber über bie „Äritit" fa^wes 
benben Streitfrage, unb giebt einige ©cpdjtöpuntte 
bafür. ßigentlid^ ^ättc iti) gar teinen Slnlag, barauf 
etwaü £u erwibern, ba idf) nirgenbö birect angegrifs 
fen hin: iä) gefiele aber, ba| ic^ bie fe^r adgemem 
gehaltene *ßotemit barin uorjüglic^ auf mid) belogen 
1)ahe, nia^t eben weil ic^ pe »erbiente, fonbern weil 
idj S^temanb tenne, auf ben pe jur 3«t fonP ges 
münjt fein tonnte. Sollte $r. Dr. Ärüger meinet 
nic^t gebadet (jaben, fo entfc^ulbige er meine 2luffafs 
fung burd^ baö m^ftif^c §ettbuntcl, in bad er bie 
Srage unb bie baüon berührten sßerf£nlid?teitcn gepettt 
^at, unb bebenfe er, bag einem fo oiclfac^ mifjöerflans 
benen 2Wcnfd^en, wie mir, auc^ ein äWigoerPanbnig 
erlaubt fein mug. 83ejie^c ic^ aber crP feinen Wlau 
grug auf mid^ , fo umfe^wirren mid^ wieber SKRißtiers 
pänbniffe aßer Qlrt in groger aMaffe — wie Wlaitfe 
fer im SJlai. gangen wir einige. 

SBor aüen ©ingen aber ein offeneö SBort gegen 
bie ganje ©runbanfe^auung , bie flc^ in jenem 9lufs 
fa^e auö fprid^t. %$ pnbe barin namlicty einen ges 
fa^rlic^en, bePruirenben Stepticiömuö toerbunben mit 
einer liebreichen, conferoirenben STl^flif — ober auefc 
einen liebreichen Steptictömuö unb eine gefährliche 



92 



SJtyflit — wie man Witt. SBie i$ ben Suffafc »ers 
ftonben ^ate, fo fagt et: bie Äritif $at i^te (Sfiflenj 
im wa$r$aft ©ubjeetiuen , ber Äritif er tann nidjt 
me$r geben, al« ein Srlebniß, ba« ifym burdj ba« 
Äunflwerf geworben unb ba« et mit 8Ba$rtyeit«liebe, 
«ufric^tigteit, 9teblic$feit öffentlich au«fpric$t, eine 
Äritif ifl alfo tin öffentlich abgegebene« SSefenntntß 
be« ©tauben« an ein Äunflwerf obet eine Sßroteflas 
tton gegen einen Äunftgogen, bcn man und aufbtin- 
gen Witt. Qicxtnit flimme i$ oottig überein, toie ba« 
meine obige 2lu«fütyrung etgiebt — unfere ©ifferem 
jen befielen nnt im Sluöbrucfe. ©et Äritifer fann 
nic$t me$r geben al« et wirflidj tyat, al« feine ?luf- 
faffung, b. $. fein ßrlebniß*, SBa$r$eit«liebe ic. abet 
ifl ein fo flc$ toon felbfl toerfleljenbe« Stequiftt, baß 
i$ e« nic^t befonbet« fotbette, fonbetn nut gegen ben 
SRangel batan in meinet SBeife polemißtte. 

9lun abet — - bie weiteten (Sonfequen^en. ©et 
$t. Dr. Ä. fctyeint ju meinen: übet ba« „ed gefaßt 
mit' 7 , alfo ba« rein S^atfactylidje be« 83etyagenö, 
fomme feine Ätitif tynau«, wie fle fic$ auc§ anfletten 
mBgej et nimmt ba« (Subjeeti&e nietyt blc« al« ben 
Äetn, fonbetn auc§ al« ©tenje attet Ätitif. ©ie« 
bet erwähnte ©teptiei«mu« , übet ben ftd> tyiet nid^t 
weitet flteiten laßt. $ä) f}abt bie entgegengefegte 
Uebetjeugung , glaube, baß bet Ätitifet butdj wiffen= 
föaftlidje« ©tteben übet jene tein empitifd^en @tns 
btödfe, jene« ,,e« gefällt mit" fid& felbfl tynau«fü$ren 
fann, baß e« jwat fetn abfolute« Ätitetium bet Sßa^ts 
$eit, immer abet eine gewiffe SDbjeeti&itSt be« Utttjeil« 
giebt, bie etfltebt wetben fann unb muß. %$ glaube, 
baß man bie etflen unmittelbaten feelif^en ßinbtücfe 
abfliten, tautetn fann, baß man feine ©tlebniffe uot 
fl$ felbfl te<$tfettigen — futj, baß man ba« bloß 
5t$atfac$tidje eine« @inbtucf« tbtn nid^t al« tyak 
fa<$e, fonbetn al« ncttywenbigeö Stcfultat eine« inne^ 
ren Sptoeeffe«, ben man belaufet $at, bartegen muß 
— nfimlidj, wenn man Ätitifet fein Witt, <&in jebet 
Stnbete bleibt fteilidj auä) ofytebie« mit feinen oBttig 
untoetmittelten (Sinbtücten in feinem Siebte, unb man 
fann fldj batübet fogat, wie übet unföutbige Äinbet, 
ufy von $etjen freuen: wollen fl$ bie Äinbet abet 
mit tyten ®eft<$t«punften unb (Sinbtücfen, bie, tvic 
fle felbfl, no^ ni^t tec^t auf jwei ©einen flehen fon= 
nen, in bie etnflen unb ^taftif^en ©efprac^e ber 211; 
ien mifdjen, wollen fte gar Äritif üben — fo werben 
fle befanntlic$ unauöfle^lic^ — metyr no^ alö unfere 
Wecenfenten. 

Unb nun jur Softer jene« @feptiet«mu« — jur 
SW^flif. 3fl jebe Äritif tttoai rein S^atfad^li^e«, 
Slaturwflc^ftge« , fo $8rt bie ^Jolemif gegen bie 3«; 
flänbe ani) ber Äritif im Slttgemetnen auf. 3f* bod^ 
ba« allein ffiirfli^e ber Äritif etwa« „SJtyfliföe«", 



„©eelifc^e«" — eben baö ©ubjeetiüe — Ifl bieö bo^j 
nac^ $rn. Dr. Ä. baö SBerttytoottfie auc^ in jebet be* 
beutenben Ätitif. ©ie ptaftifc^e gonfequenj alfo? 
SRan wattet ab, wie fi$ bad ©ing mafy: witb iv 
genbwo SBatytfyeit geboten, fo nimmt man fte banfe 
bat an, fotbett fte abet nie mit plumper (Stimme — 
man fie^t in bem @$watt von 5lnft^ten, wie fle ft<$ 
geltenb ma^en, eine ä^enge gleid^betec^tigtet ©tims 
men, übet bie jebet (Sinjelne boc^ wiebet nut eine 
$oc$ft fubjectiüe, unmaßgebliche Ätitif übtn fBnnte, 
unb ttöflet fic$ übet bie „einfältige" Äritif bamit, 
ba§ fie wenigflene ber Äunfl in t^ren wa^r^aften SBer: 
ten nic$t fc^aben tann. $a man preifl e« wo^t gar 
al« ein ®lücf, ba§ ba« S3er^ältni§ be« Ärttifer« jum 
Äünfller ein bunfteä bleibt, unb nic^t einmal ju enfe 
Reiben ifl, auf welker ©eite ba« SWe^r ober 9Wüu 
ber ber Begabung im einzelnen gälte bleibt. — (Sine 
folc^e Slnfi^t, bie ba« ©ubjeet ^atf^elt, erbrücft e« 
jugletc^ mit ifycen ßiebfofungen : biefe öerutyigung bei 
bem S^atfac^ti^en tann tein ©treten fßrbern — fie 
ifl conferuati» unb beflrueti» jugtei^. @o gut fic^ 
ba« ©ubjeet an ber ©efc^ic^te triftigen, erfl an bet 
SBiffenf^aft jum „wa^r^aften" @ubjecte mad^en, 
objeetitiren muß, fo gut $at man hierin einen SBajj 
flab für alle feine fritiföen 9teu§emngen, einen ganj 
beflimmten ©eftdjtäpunct für bie gorbeningen, bie 
man an jebe« ©ubjeet machen mu§, ba« fic^ berufen 
fü^lt, feine Urteile laut werben ju laffen. SBa^rs 
i^aftigfeit unb 5lufric^tigfeit ftnb freiließ unter allen 
Umflanben Sugenben be« ©ubjeet«, tonnen aber jene« 
Streben nie erfefcen: aud^ bie fubjeettoe SBa^aftigs 
feit befielt nic$t barin, ba§ ba« (©ubjeet nic$t blo« 
Slnbere nic^t belügt, t?on i^r fann er^ bann im \)fc 
^eren <Sinne bie Siebe fein, wenn i§m bie jufSttige 
%1)at\ad)e be« (Sinbruct« wirflid^ ein drlebnig gewor- 
ben, b. f}. wenn er btefelbe an ©efd&ic^te unb SBiffen; 
fd^aft, bie tym jugänglid^ finb, gemeffen %at. ©ie 
bloße Slufric^tigfeit ^ilft ber SBelt nie tttva^: man 
genügt nur einem rein formellen $nfpruc$, wenn 
man giebt, wa« man jufallig f)at-> bie SBelt 1)at bei 
ber Slufric^tigfeit nur ba« 3"tereffe, baß ba« @ubs 
jeet, ba« pc§ burc^ fte offen barlegt, ein tüchtige« fei, 
baß e« burc*j feine <3ubiect\t>itat bie SBelt fSrbere. 
©ie 5lufri^tigfeit t^örigter unb gefd^wäjjiger Seute 
ifl bffannttid^ eine ^Jlage für i^re Umgebung, wenn 
auc$ immer ein fubjeetitoe« SJerbienfl. $Jlan »ergeffe 
üSer bem quid boefj ja nic^t ba« quäle, unb ©Ott 
fertige un« uor einer größeren Dffen^ergigfett un; 
ferer Stecenfenten, beren ©eefen in i^rer ganjen 9ladU 
faxt, i^rer ganjen 4?ülfloftgfeit SJielen wenigflcn« bes 
fannt genug ftnb. Witt äßa^r^aftigfeit fann man erfl 
naäf f^werer unb reifer ©elSftyrüfung reben — unb 
biefe ifl e«, welche id) bei unferen Xage«fritifem tibU 



53 



Kg oermiffe. SBa^afttgfdt fefet Älar^ett, UeberP<$t 
übet ba« vorauä, woju man pc$ befennen »iO: Pe 
1P bet grBjjte geinb beä äJtypifdfcen, beä ©ubjectiöen 
in jebem Urteile. ©aS leitete ip nur baä (Samem 
forn, ba8 in bem 83oben ber ®ef<$i<§tc unb äßiffen; 
fc^aft eine glorteid&e (Sntwicflung pnbcn mag, unb 
fead mit in bem batauö etfptofienen blüttyenteid&en 
Saume immer fyo<$pteifeu unb gewifj nic$t übet einet 
efngebilbeten Dbjectivität Vetgeffen motten: pnbet eö 
abet jene Sntwicffung ni<$t, bringt eä bie reiche SWBg* 
lid&teit, bie im ©ubjeete liegt, nic^t jur SBitfli($feit, 
fo iP eö tUn ein verfcrncö ÄBrndfjen, baö für bie 
SBelt feinen SBertfc f^at. 

Unb nun bie äWi{j*erPanbnijfe. Slud? §r. Dr. Ä. 
föeint alle Äritif angegriffen ju glauben, unb pole* 
tniprt bemgemä§ gegen bie Soweit, 9lße8, auä) un= 
fere Vergangenheit unb beren Heroen lebigli<$ an ber 
©egenwart meffen ju woflen. Sin ber ©egenwart 
tnefie ic$ nur bie jefcigen «probuetionen — unter am 
beten baö jefcige Stecenpren! — baä »ergangene 
meffe ic$ an ber ®ef<$ic$te, b. $. an feiner 3«t 
ttnb ber ©egenwart, bie aßerbingS and) hierbei in 
»etrac^t tommt. — 3<$ $<*** e8 nic§t unternotm 
men, „aßgemeine Siegeln'' für bie Äritif, ein ©<$ema 
baffir ju geben — aber wofyt, einige a3orauäfefcun5 
gen jeber Ättttf fePjuPeßen, beren bo<$ auc§ £r. 
Dr. Ä. trofc feiner $ulbigung beS SJtyPifdjen geben«. 
68 giebt nur einen richtigen (Stanbpunft beä 
ÄritiferS jnm Äunpwerf, nur ein (Streben ber Äru 
tif, ba8 ju bifligen ip — hierüber fprec^en — unb 
Sieg et n jju geben pd& anmafjen, iP wotyl ein Unters 
föieb. ©ie Kegeln faßen immer inS ^anbmerKmas 
jjige, gegen baä id} midlj beuttidj genug erflart $abe. 
— 3dj ^«te ni^t ton einer probuetiven •) Äris 
tif gefpredjen **), fonbern ^B^penS, um beim Söortc 
Pe^en ju bleiben, von einer reprobuetiven — ' auc$ 
ein Unterfdjieb, wie %a$ unb Stacht, wegen beffen id) 
mic$ auf baS Obige bejietye. — 3$ 1)aU nidjt bie 
SBatjrfjeit mit plumper (Stimme geforbert — gegen 
We Unwafyr^eit fyaU idj aber gefdjrieen, n?a8 id) 
tonnte — unb fyaben $xn. Dr. Ä. bie C^ren babei 
Wetygetfyan — fo liegt baä wofyf tbm — an feinen 
D^ren. 

gut meine prattifdjen (Sonfequenjen wirb 
übrigen« bie «nP<§t beö §xn. Dr. Ä. erp ertyeMi^, 



*) $r. Dr. tfrfiget fugt übrigen« felbß einmal toon ber 
Äritif, bof ftc, tote bie freie ?robuctfon, i^re ©enia Uta* 
^aben tnüffe. Sffiie ftimmt bat mit feiner $olemif? 

••) 3d) ^abc ben Slu^bmcf gebrannt, unb »erbe ben* 
fftben in meiner anf obigen Slrtifel f^äter folgenben drtoibe* 
tung re^tfertigen. grang 33 r. 



wenn er behaupten foflte, bafc unfere Sage«fritit auc^ 
nur feinen Snforberungen ber SBa^aftigfeit ic. ents 
fpra^e. %f)\\t er ba« nid&t, fo taffe er bem 3ome 
berer freien Sauf, bie ben äKanget fetbp biefer aßets 
erPen 83orau«fe jungen nid^t ru^ig ertragen woßen, 
unb feine SroPgrünbe — nafy i^rer ©ubjeetitoitat! 
— für uößig unjureic^enb galten. <©r. Dr. Ä. e^re 
ben SK^Pieiömuö auä) ber „fd^impfenben" ©ubjeeti-- 
üitat. @elbp wenn ic$ mic^ auf feinen (Stanbpunft 
wiflig peße, mu§ ic^ mid) nod^ immer erdigen, weil 
iä) in unferen JRecenponen nic^t einmal irgenb wetzen 
fubjeetiten SPIvfltctdmu^ nidjt einmal unwahr ©ub^ 
jeetioeö pnbe, fonbern bie ptattePe ^rafenmad^erei, 
eine me^anifd^c ipanbwerfSma§igfeit, bie ni^t einmal 
bie wirflictye Set^eiligung aud^ ber traurigfhn empis 
tifc^en (Subjectioitat annehmen lä§t. 

9tlfo — auä) je^t mu% id) e« wieber^olen — 
meine Slnforberungen pnb bie befdjeibenPen — id) 
^alte pe au<§ noc^ immer für in ber ®afy gegrüm 
bet. .3«^ würbe e$ freilid^ nie unternommen $ahm, 
wie $r. Dr. Ä. in feinem SWaigrujje, auf ©nt^üßung 
beä ©e^eimnijfeö be« ß^arafter« bet Sonatten, auf 
fiofung beö 9tat^feW ber Temperatur ju bringen — 
©inge, bie i<$ aU m^pifd^e S^atfad^en anets 
fenne, Ui benen wit unä wo^I beruhigen bürfen. ©a$ 
SBefen ber Äritit unter biefen ©epd^töpunft ^u PeU 
len, $alte id^ aber für einen ju argen SWi^griff, um 
nid^t bagegen ju protePiren: aud) bie bePe Äritif mag 
i^re m^pifc^en fünfte ^aben, ba« ip aber eben iljr 
©lange!, nimmermehr i^r SBefcn. 9Wit bemfelben 
9ltd)t fann man bie ganje ©efd^ic^te ju einem ml?Pis 
fd^en ©efpenP ma^en. 

©o wären wir toon bem prattif<$en auf baß 
tfyeoretifc^e gelb, toon t^atfä^lid^en ju prineipießen 
gragen gebieten — gewiß ein gortfd^ritt, bet bie enbs 
li^e ßöfung bet gtage vorbereiten muf. SWand^e« 
9Wi§DerPänbnig auf beiben Seiten wirb noc^ ju befei^ 
tigen fein, bi« pdj bie (Sad^e entfd^eiben la§t: bi$ 
ba^in mag ^eber feine Stoppt nad§ Ärfiften unb in 
feiner äBeife vertreten. <Soßte mein Sfuffafc aud) nur 
bie 83eranlajfung einer fd^neßeren ©ntfd^eibung gewors 
ben fein, fo würbe id) felbP in bem 93erbienfle ber 
Anregung baju ein neit größered fe^en, alö in meis 
ner »on mir felbp fo fe^r gerühmten — ©rob^eit. — 
$aße. Swliuö ©Raffer. 



Spartctrn — (Cliquen. 

Unfere 3rit »«b von ben »erfd^iebenPen ©fernen 
ten bewegt, — baburd^ gerabe erhält Pe i^r eigen 
t^ümlid^e« geben. S)ie oerfc^iebenartigen S3erü^run 



54 



gen, treibe fowotyl «njie^ungm al« Slbflofjungrn mit 
jtdj Bringen, bie Stampfe, in welche bie au« bem fräs 
$eren (Sfyao« ß<$ föetbenben Elemente mit einanber 
getanen: biefe finb e« eben, treidle bte ©egenwart 
fo reidfc machen an wec^felnben ßrföeimmgen, an 
neuen Sahnen ju ben weiteflen unb tyccfyflen 3id*"/ 
benen bcr 3eitgeifl entgegenbrängt. Stur au« bem Ver; 
fd&iebenen entwüelt flc§ ba« ©anje, nur im Streit 
übt ft<§ bie Äraft, nur a\i& ber Vewegung fann ba« 
4?eil, nur au« bem Äampfc ber Sieg fcmmen. 

•3*ber äJtenfö, wenn er nur überhaupt einen G$a= 
ratter tyat unb nid^t bem fc$wae$en $atme gleist, 
feer ba unb borten föwanft, je nad^bem gerabe ber 
ftärfere Suftjug ge^t, bem er nidjt ©tanb ju Ratten 
toermag, wirb einen beflimmten ©tanbpunft einnetjs 
men, toon bem an$ er atte (Srfäeinungen Betrautet, 
feinen SWafjflab ju beren Beurteilung mitbringt unb 
fein eigene« SStrfen barnadjj richtet. — @8 ifl natura 
lid}, bafj bann ein ©oldfjer ju benen ftdfj gefeilt, weldje 
ben gleiten ©tanbpunft mit i\)m einnehmen. Ueteratt 
werben un« bie gleiten SBa^rne^mungen : bie ßinen 
galten eigenfinnig fefl an bem Vefletyenben, unb mify 
ten, baft immer 3lüe« fo bliebe, wie e« gerabe ifl — 
fo flehen fte in ber SWittc jwifdjen benen, meiere nur 
am Vergangenen fidj erfreuen unb ba« *illte, Ucbers 
wunbene au« feinem (Staufcc auffuetyen unb wirflic§ 
wieber^olen — unb benen, welche ba« ©agrwefene 
nur al« ©runblage wollen gelten laffen, barauf 
feaö 9lenc aufzubauen, bem bie 3"fu"ft geboren fott. 
©o Ijat e« benn ju allen 3^ten, befonber« auf polis 
iifc^em ©ebicte, biefelben Parteien gegeben, burdij beren 
trielfactye Äämpfe gerabe ba« öefte unb ©r&fjte gefSr^ 
feert werben ifl. fragen wir baffelbe über auf ba« 
©efciet ber Äunjl — ber SJtuftf inöbefonbere. 3Jlod(js 
ten au<$ fyer biejenigen, welche ben gleiten ©tanbs 
punft einnehmen, einanber fldj nafyer jugefetten. Sttan 
glaube nidjt, bamit fei beut (Sliquenwefen ba« SBert 
gerebet. Parteien unb Cliquen finb fefyr üerfc^iebene 
©inge. G« wirb nidjt nöt^ig fein, ba« erfl auöeins 
anberjufejjen — xd) fnrdjte, man fennt in ber mups 
faliföen SBelt ba« (Sliquenwefen nur ju gut. ©a 
ifl j. 83. ein berühmter (Somponifl, ein Äapcflmeifler, 
ber organifirt ftc§ an& ben SWitgtiebern ber Äapeüc 
ein fBrmltd^e« #ülf«djor, um nic^t nur feine (Sompos 
fltionen, fonbern auc$ feinen 9tuf unb Stauten tjtnau«; 
Hingen ju laffen in atte SBelt, unb nur wa« biefem 
Swede bient, barf Don ber Äajpette gefc^e^en. ^ie 
jüngeren Satente pnben bann weber Mnerfennung ncdf 
(Ermunterung, r« fei benn, ba§ fie eifrige ©ewunbe= 
rer beä SOTeifler« finb unb in feinen gufjtapfen i^ni 



ita^treten, o^ne ft$ je bdtemmrn ju taffen, einen tiu 

beren 8Brg j» gr^rn ober brn tor i^en wanbehttefe 

SWeifler rinju^olrn, grf^wrigr femn ju übrr^olm. 

Untergeorbneten latenten bleibt tncKetd&t — um nur 

überhaupt i^r gortfommen ju finben — gar nf$tt 

»nbered übrig, al« irgenb einer folgen mafyi)ahe& 

brn ^erfönlid^feit fid^ ju unterwerfen unb nadj brr« 

©utbünfen ftc^ brausen ju laffen. (Solche unb fi^ 

lid)e Vereinigungen finb ßliquen unb feine ^arteten. 

©ei ber Glique ^anbelt e« fl(^ um ^Jerfonen, bei ber 

vßaxtei um ^been — im ©ienfle btefer fid^ ju t>er* 

etnigen unb vereint um fo ®rB§ere« ju Wirten, tjl 

eine Sorberung^ bie auf feinem ©ebiet, au£^ nic^t auf 

bem mufifalifc^en , »ergeben« gemalt werben fottte. 

68 ifl aber al8 fehlte e8 ^ier baju an Wluti): ©irs 

jenigen, welche bem neueren 3citbewufjtfein ^utbigen, 

wel^e an ben gortfd&ritt, an bie not^wenbige SBefe 

terbilbung ber Äunfl glauben, welche nidjt in feie 

9leben8art ber Äurjflc^tigen einflimmen, al« fei Stör«, 

wa$ ju rrrrid&en mBglic^ ifl, erreicht bur^ bie gro§m 

Seiflungen ber alten äWeifler, weld^e bod> aber nur 

gerabe baburc^ fo grofc würben, ba§ fte i^rer 3ett 

»orauöeilten unb i^re Vorgänger voeit hinter fid^ lie? 

fj en — Slde biefe foüten burd^ feflere« 3ufammen^at 

ten mit ben ©tei<$geflnnten fld^ gewiffermajen att 

gortfe^rittöpartei organiftren, um fo tei$ter brr um 

gleich flärferen ©c^aar ©erer entgegenjutreten, weld^c 

901t feinem Vorwärt« ettiya^ wiffen wollen, bie t^c 

^Ingejt^t nur ber unterge^enben (Sonne juwenben unk 

feinen neuen Sag mit neuen <3<$8j>fungen »orau** 

a^nen. ©iefc ßeute, welche nie &on ber ©tette weg? 

jubringen finb, auf ber fie einmal flehen, unb fi^ 

einanber fdjjnell al« ©leid^gefinnte erfennen an ii)xem 

Selbjeid§en, ben 3o^f, galten eben be«§al6, weil fle 

an gar fein SBettergetyen benfen, alfo aud) feine »ers 

fd^iebenen SBege einklagen fönnen, weit einmüt^U 

gcr jufammen, al« bie Sfreunbe be« gortfäritte«, ba 

e« »iele SQegc giebt, welche weiter führen, ©erafer 

barum wäre e« fo nßt^ig, bag biefe einanber auffuc^s 

ten, na^er träten unb flc^ gegenfeitig über bie <Stani* 

punfte au«fpräc^en, uon benen au^ fte i^r Söirfen 

regeln, wie über ba« 3^t, weld^e« fle im Qluge \)a* 

hen. 9lid)t bamit (Siner üom Slnbern lerne, fonbern 

bamit Siner am Slnbern ftd^ flar werbe, unb inbem 

er biefem 9te<$enfe$aft über ba« ^Jrincip feine« SBir* 

fen« geben mu§, biefe auc^ fic§ felbfl jugleie^ ablegt 

unb fo gewifferma&en jum S5ewu§tfein feiner felbji 

unb feiner Seiflungen fommt, ofyne wel^e« atte« 

©Raffen boc^ nur ein träumerifd^e« SSBalten ifl effnt 

wa^re 8eben«fraft. Souife Otto. 



£Htifd>cr $fttjetget% 

tteberftc^t fcet neueften ©tföetmmflen auf bem ©efrtete bet SRuftf* 



Sät 9>iaitofotte» 

ealou * utifc @(araftc*9däe, 

fk SiOet, ©p. 34. Grande Etüde sur la Ballade: 
„gli Amanti indiani 41 du Comte Litta. ÜUilan*, 
Huotti. 3 St. 30 «td. 
9bi$ aber tiefen (Somponfßen lautete feiner 3*it bae 
ttrtyetl me$r bei* ale mißfällig. <5e war bie erfle «efannt* 
faaft unb gern bruefteu wir ein Äuge gu. 3ubeJ bie ©träfe 
fflr bie beoba*tete SRilbe folgt in biefem £>*ue 84. SoläV 
ein gewöbnlidjjee nnb gefdjmatflofee Stäcf fommt nid)t oft! 
2>ie gtäflidje «aflabe ift eine <S*ale ebne Äern, um wel$e 
4fc. SBiflet eine anberweite Sdjaie fabricirte. Sie 3narc 
bie«gen bagu waren einige Dctaoengänge, eiwae Tremolo nnb 
«er allem bie d&romaiifdje Sonlelter. (Sin ©enleflreicS bee 
Jßerf. ift g. SB. ber, baß er gu bem SWelobtebrocfen ber linfen 
fanb bie red^e £anb eise $romatifd)e Tonleiter uuunter* 
brodln oon eingefallen fis aufwarte bie »iergeftrieben g, 
bann abwarte bte kontra d, bann abermale aufwarte bie 
*iergefiridjen g unb normal« abwarte bie (Sontra d auefü> 
tea laßt. 2>iefer geifheidje $affue frigt anbert§alb (Seiten 
$a»ier weg , unb babei föeint ber liebe SWann gang unbe* 
fangen geblieben gn fein, So arg ifl'e unferee HBtffene laum 
je getrieben worben! — 2>le &erlagetjanblung bat, beiläufig 
bemetft, bie Kummer 19849 auf bae $eft gefegt; iji bie« 
bie *Ber(ag6nummec unb barf man von biefem $eft nur auf 
bae 3e$ntel ber gefammten SBerlagewerfe fließen, fo mu6 
bie $anblung ein ungeheuere« SWaculaturlager beftyen. (Se 
giebt nodj Sdjäfce, von beren tafeln man in SDeutfdjlanb 
feine &bnuug gu böben fc^eint ! 

€♦ %* ©ambitli , ©p. 50. Rimembranze di Paga- 

nini. Nr. 1. Allegro di Concerto. Nr. 2. Carne- 

vale di Venezia. Nr. 3. Le streghe. fticorti. 

3 jjjrfie, ä 3 St. 50 «te. 

Der (Somp. begegnet nne gum etilen SWale; er iß, wie 

ber Xitel befagt , aue ©enua unb bat oorliegenbe $efte , ,alla 

memoria dell' Illustre Violin isla Concitladino" gewibmet, Sole 

<e fieint, beför&ufte fl(b bieemat feine Xtyatigfelt nur bar« 

auf, bte Qompofttionen $aganint*e für $ianoforie gure^t gu 

machen, uub ift beetyalb fein Utujeil aber feine (Sompofitlone* 

befabigung fefUuftelleu. 2)ie Stüde finb fdjwer, bo<& fann 

ber Spieler (Sffect bamit ergfeien. (Einige neue aue birecter 

Ouelle jiammenbe 93oitrag«begei<$nungen : „smorßoso, irillato 

il canto, con scioltezza" gellen Wir mit, um babur^ bem 

(Sinen ober Ruberen unferer Sageebelben, ber fie flcb gu nnfce 

n .i(b<n will, bülfcei(b unter bie Kirne gu greifen. 



©tcpüaute ÄOmotOW4fa, FanUisie sur uu motif 
de Preciosa de C. M. de Weber. JRitau f lUi|- 
ber. 27 Hjr. 

— — — — f Pensee fugitive. €bflt~ 

toitlbtt. 12 ngr. 
JDer „flüdjtige Oebanfe" ^at $$ im 2>reit>ierteltact 
«neweg gebrochen. 3>fe „ty™W *«M* an * «tnleiinng, 
Xbema, gtoei Sßariationen , gwet leiten Tempo di marcia, 
gwei Seiten Allegro con fuoco: 

. . --T ÄtfjK 



con bravura. 

nnb gnleftt gtoet Seiten Allegro, wobei bae ^ema mit Kr* 
^eggien ä la ^alberg gum SÖorf^ein fommt; bie belben ©a^ 
riationen tonnen ale (Stuben gelten. 

% JDeiajct, ©p. 8. Rondo tyrolien. Ijambtirg, llw- 
metjer. 4- ^ r - 

gfir <&old)t t wel<be biat leben muffen. 

3tt#ructi»e*. 

3. SlotoatotoMt, ©p. 25. 12 Etudes. flittner. 
2 ijefte, k 1 «Ijlr. 5 Hgr. 

(Sine wertboolle Sammlung. IDer Knlage nnb bem 
mnfifaliftben tt^arafter na$ finb bte (Stuben benen oon (Sbo^ 
)>in nnb ^enfelt am meißen oerwanbt, wenn aud) ntdjt eine 
gleite hinfilerifcbe 3nbioibualitat in fl^ bergenb; fle feffeln 
fafi alle bur<b i^r melobifd^ee Clement, wie burd) gew&^lte 
^armonieen. Kie bie bejien ^eben wir Star. 2 (bae frnb«t 
»on 2Rortter bc gontaine unter bem Warnen „le Papillon" 
nnreblid)erweife oeroffentlio^te Stucf, tytx mit einigen Kb* 
anberungen erf^einenb), $lx. 3, 5 ic. bervor. 3u verwunbern 
ift, bag man no(b immer Unri^tigfeiten , wie „marcato la 
melodia, cres-cen-do" u. bcrgl. in unferen SWufiffhiäen an- 
trifft, ee bünft une am Ort, einmal hiervon (Srwafynung gu 
t^un. 3)le beiben bie tfefte eröffnenben (Stuben (Wr. 1 nnb T) 
finb gwar gn tecbnifd>em 3toecfe gut, aber troden unb ah* 
fhtm))fenb bnreb ifre Wnge: laffe man f!(b ihretwegen ni^t 
abgalten, ben Snbalt weiter gn bur<bforf c^en , man wirb ftm 
rel^li(b entf^abigt finben. 

©♦ ©Olinetti, ©p. 39. Le Viole mammole. Preludj 
e Melodie con numeri per le dita ad uso dei 
giovani Pianisti. Rirorti. 3 St. 90 Ct$. 
3iemlicb anfpte^enb nnb für Knfanger, wel(be bie erffen 



66 



Clement« bereit« inne Ijaben. Die linfe £anb tonnte beffer 
Berücfftdjtigt f e (n. 

8f» Autfett, Rondeau sur deux themes de l'opera: 
Le Pretendant. Stuttgart, Wagiwr. 10 rijr. 

9tfd)t fdjtoer, in ber SBeife toie Junten £j>. 30. 

©♦ Z* SBtttttttet, ©p. 96. 5er kleine pionia. I)un- 
*ert HcbunggftiUkr in fortfcljreitnöer ß^wietijluit 
fiir Üt rrCten Anfänger. 1« Ijcft. Ätftre. 54 Ar. 
Sftodj immer fdpeibt #r. Omaner unb foHte er au$ nur 
feine früher gegebenen <Sa$en (Dp. 12 g. 33.) toieber brin* 
gen. Die in »orliegenbem #efte enthaltenen Uebung«ftütfe 
bieten burdjau« ni$t« Sfceue«, fonberu fdjon §unbert* nnb 
tanfenbmal IDagetoefene« , ungeadjtet ber SKiene, bie fie ma* 
<$en, al« Ralfen fie einem fetjr bringenben 93ebörfniffe ab. 
2>od) ba»on abgefeljen, galten toir fic aud) au« »iclen anbe* 
ren ©rönben für überjlüffig unb unitoecfmäfHg, »a« wir frei* 
lidj Ijier ntdjt au«fnljrlidj barlegcn fönnen. Um bem (5om* 
poniften, tteldjer ba« J&cft mit bem 2Bunfdje einfanbte, e« 
„sine ira et odio fritifirt ju feljen", — eine 25emerfung, bie 
er fid) tta^rfdjetnlidj in gclge ber Stnjcige feine« Dp. 97 
(f. Styrilnummcr be« tfrit. Sing. »or. 93b«.) erlaubt tjat, — 
entgegenkommen , »erben fcir fein SBerf &um 2lnFnü>fung«* 
jmnft nehmen, unb un« gu bettotjUtjenber $onFünfUert>erfamm* 
hing be« Mageren über ba« $rincip au«ft>red)en, ba« Ui 9lb* 
faffung tton (Stücfen ju inftruettoem 3»ecfe unferer 2lnfid)t 
ua$ ju befolgen ijt. 3m 3ntercffe ber <§ad>e, um bie e« ftdj 
^anbeft, n>äre be«ljaib bie £$eiuta$me bc« dom^oniflen bei 
ber JBerfammiung toünföen«n?erty. (91. $>or(fel.) 

% @$mitt, tfoüflärtrijje prakttfclje pianofoitefrljuU. 
Tiumtytv. 4 fcljlr. 

SBirb befprodjen. 

SRpbcarttM, Jabrifarbctr* 

8* SSe^et, La Pcrvenche. Valse. (Le Jardin d'hiver 
Nr. 1.) ö.ijott. 45 ftt. 



(Le Jardin d'hiver 
(Le Jardin 



$♦ ®ff*t, Mon Ange. Melodie. 

Nr. 3.} «Eben*. 45 Ar. 
9* ®0?ta, ©p. 18. Mazurka originale. 

d'hiver Nr. 4.) tbtn). 45 fir. 

2>iefe brei @tütfe ftnb einer Sammlung entnommen, bie 
bereu« lljrc Abfertigung gefunben. <5« t§ut un« leib, baf 
wir normal« SBorte barum madjen muffen. JDer ^Beitrag 
von (Sffer madjt un« bie« Seibfcefen am toenfgften fällbar. 

<£♦ Äafcff, ®ctat>en-Watf«r. JRefcr. 7j. Itjr. 

92ur feinen £erjeniraljet, bann tooflen nrir un« tiefen 
Ccta\>en»aljer no<^ gefallen laffen! 

9» ©ofttlSfi, Souvenir ä mes eleves. Cah. 3. Emi- 
lie-Polka. Äittner. 7£ Hjr. 

©a« ba« @tüd «Befonbere« $at, ift bie fflibmung bei 
dom))onifien „a sa gracieuse eleve MademoiseJIe la Comtcsso 
Emilie Lubienska". 3Bie nai\> gegeben! 

%üt ^Haitoforte ju Hier ^änbem 

§♦ 33erttni f ©p. 168. Fantasia sur 1 Puritani de 
Bellini. (3 Duos, Nr. 1.) Ödjott 1 Jl 30 Ar. 

— — , ©p. 169. Duo siu* Norma de Bellini. 
(3 Duos, Nr. 2.) €ben*. 1 Jl. 30 fir. 

— — , ©p. 170. Fantasia sur la Sonnambula 
de Bellini. (3 Duos, Nr. 3.) €bent>. 1 Jl. 30 fir. 

9?od) immer tviib Fellini ausgebeutet! 2)ag ber (5cmj>. 
»orliegenber ^efte bei fold^er Slu«beuiung feinen SortljeU 
»a^rjune^men, überbauet feine ©adjen ^anb^ unb munbrec^t 
anc^ für SSiele ^equric^ten h?ei§, f;at er fdjon öfter al« ein« 
ober ^veimal beriefen. 3n biefen $uo« f)at er'« auf jiemlfdj 
fertige (Spieler abgefeben. 

®* ©^Wetttfe, ©p. 67. Trois petits Rondos non 
dit Heiles. Hamburg, llüm^er. 3 fleftr, ä T 7 T tljlr. 

<Sinb einigerma§cn pl)ilißrb«, boc^ beffer no^ al« (£. X. 
©runner'« (Sachen. 3)er lefete Xact von Seite 4 im erften 
$eft gehört auf (Seite 6; bie« SSerfe^en be« ^otenfte^er« 
toitb SWandJe in f$öne Verlegenheit bringen. 



3ntc!lt9cn jblrt tt» 



Im Veriuge «oo Siegel 4* 8toH in Leipzig ist so 
eben erschienen: 

Carl Zöllner, Die Zigeuner. Pliantasiestucke 
für vierstimmigen Männerchor. Partit. u. Stim- 
men. Pr. lj Thlr. 

In Kurzem erscheint ferner: 
C« Zöllner, Die Bundesstaaten, für 4stimm. 
Männerchor. 
Leipzig, im Juli 1847. 



fn meinem Verlage ist erschienen: 

Felix Mendelssohn - Barth oldy, 

Op. 70. Elias, ein Oratorium nach Worten des 
alten Testaments. Clav.-Ausz. . . 32 Fr. 

, — Chorstimmen ... 16 Fr. 

, — Solostimmen zu den mehrstim- 
migen Solo-Stücken 8 Fr. 

, Textbuch pr. 100 Expl. netto 2 Thlr. 

= 7 Fr. 50 Cts. 
JF. Sintrock in Bonn. 



»tuJ »#n fr. «öcfmann. 



ü c u e 




Hijj^tift fm 




^crantiuertlidjer SRebaeteur: 

Statt} förenbtL 

SiebmunD&toanjiflfler SJanC. 



JI7 10. 



Iß er leg er: 

SKobttt fitieic in SJeipjift. 

Den 2. «ugufl IBH. 



$cn blefer 3citfdj* erfdjeinen roOdjerttndj 



$tcfä ted $anbe6 *öü 53 Arn, 2'/, ET^Ir. 
3nfctifcn$QebMf|ten *f* s ;^ritjeile 2%t, 



Stbcnttemcnt nehmen alle *j3efl amter, ©udjv 
SBufif^ unb Äun^SanHungea an. 



£uö SEfen (®<$lu&). — SUint 3fftung, Sagt Äße r$i$t*, Eermifät^. 



---y---^ -r¥ri¥ ^ ^ 



3Iud aSte». 

0$ imifi nun ^u trr, fo efren ihrem (Snbe narjem 
ben ttalifnifd)en ©tagtone übergeben, tuicnjctjl idj fie 
am (ifbflen ganj unb gar übergeben mochte. SiMct/ 
ein muflfaliföri 3Kifere gegen wärt ig irt ^talffn fein 
nuifj, baoott gif fr t bie in JKcte flcfrenfce Stagionc wies 
bei et» 9 fl nj ftftffutä ^ammerfritb. Üöo fntb bie 
Canlanli di CarteUo, reo finb tic Maestri? Sie Sadje 
tft tocTfdjrcuiibrn, nur bie Warnen fitib geblieben. 9iuä 
ben (Sangern finb @><$ftfct geborten , unb auö ben 
Sttarftriti — gar ni^td mt|f. 3JJrtn barf nur bie 
erjtc frefle italienifdjc Sffciing A ur $«A ndjmen, unb 
toirb barattö erfe^en, ba§ bie giaefü'ä freffet geratr/eu, 
alö bie Äaitoffel». 'ätnef; frei ltue in SBicit f;at bie 
lijeüttninluft auf eine beinahe crfcf)rcd;cnbe SÖJeife jus 
genommen, moiau j, SB, au ber SBien bie aufö tjö^fle 
getriebene Spannung tc3 $|BiibfiatJitä burdj Sennt; 
Sinb imb ^Btclfa , im Äcirnt(jiicrti;Dr jefced? bie fein 
fccfoubereä -3 ntetf lT c megruten fflarftcller, nefrft bem 
ffiurcfjfaltcn fafl aßet SWemiätcn Sdjulb ift SBir i}a-. 
fren bemnadj bafi fenberfrare, in ÜlMcn nod) nie flatb 
gehabte ©(fyaujpict ertefrt, baji eine im Aarntfynett(;«r 
aufgeführte neue Gper frei tyrn nfien IDatjieÜung 
lein publicum fytrbcijujie^en iKnncdjte, ivenigfleiiä 
Ratten bie jejt alle erfien äJorfirihmäni »ctle Raufet, 
ber jätete ©uecejj mochte fein teeld?er er wodte. Sie 
fragliche Dpcr ^ie§ Olivo e Pasquale toon ©onijftti, 
beffen fc^le^tefle Opern nod) immer freffet (inb/ alä 
bie bfflen eine« 9ticei, fflerbt ober gar Salbt* 83mn 



Ie|teren ^SMaeflro'' mnibe Catalina Howard aiifge* 
ffitjrt, ivelc^e Dper i<^ frei ber jtüfiten SJctfleßung, 
iei ganj leerem §aitfe, mit ankerte, unb bie mid) itt 
fDlct)em ©labe langtuciüe / bag ie^ mitten im brüten 
Slctt baä Sweater Ufrfafi'«! mu^te, ot)nf ben @<$(ufj 
afr^umarten, «jai ter) frei Kouitaten unter f einerlei 
llmfranben nod) gctt)an. SSoju a(fo ein Sfaifouuf; 
ment über batet Äiicrfe. @t( geboren bem Drfui ber 
SJcrgejfcntjett/ eben fü, toie ®oni^etti'ö ättaria*5pa= 
bittft; meter;c in ganj Statten bur^ftel, unb beren [)tc= 
figrä ©Airffal t?cn bem früheren biircbauä nic^t afr; 
twidj, — lieber bie ©anger, betten bic ftfjiuierigt Shifs 
gafre obliegt, (Sinn in biefat Unfinn Jti bringen, lägt 
ftcfy bc^ SöcjKteö beriet) ten. ^cili d? ^rimabountrt 
SUtab. ^aboÜrii frereitä jtun aet)tett cber gar neunten 
BJlalt bei \mv , unb tu bem Jci träume wen fo t>iel 
Saferen t)at itjrc Kürpulenj efrrn fo jn = alä ir)re 
Stimme abgenommen, aber uon ber festeren \)at fte 
noc§ immer met)r, afö bie tneiflen i(;rer (£oQegiimcn, 
unb fie foltert i(;re (Sottorotnren mit einer freigebig» 
feit r)erauä, bag eä i^r auf einige Sflfen me^r ober 
tninber bur^auS niajt anfommi, Itik @rajie ifl uer; 
f^rounben, bet^ *p(jtegma ifl geblieben. $$i jur Seite 
flef)t Signor anträte / ein Seil er ganj ttaetj nenefler 
5acon, b, t). ein Sauger, beffen Stimme in einem 
ganjen Slbenb meber marm uoc^ fall mae^t, friö ein 
mit ber giö&tcn Rungenf raft (jerat^foteirteo bet)eä a 
ober b bie andrer für bie S^tfrfoftgffit ber übrigen 
Scifhmgeu cutfct;äbigt, «ad» welchem (Srciguiffe ba0 
^ufrtieiim in Aufregung gerät t), unb Sraooe, giirored 
unb mitunter autr) S3lumen unb Äranje regnen lä$t 



58 



Ad vocem: Sfumen, mu§ id) erwähnen, ba§ biefc 
Dtoation bei unü fc$on bergePalt in SDiifjerebit geras 
t§en ip, bafj idj felbp e$ mit angefeuert Ijabe, ttjic 
bie ber Xabolini in ber SWaria ^ßabilla geworfenen 
Äranje auägejifdjt unb auögelaä^t würben. 6ö giebt 
aber auä) beinahe fein erfleö äWglieb mcfyr, toelfycQ 
biefe, meip von iffm fetSft angeregte unb bejafyltc 
©emonPration nid§t für fel;r uotfywenbig für feine 
SReputation tiefte. — 9iebP obengenannten Sprimu 
(Santanti, woju nodfj SKab.^batiej (vom vorigen ^a(;re 
fdfjon befannt) femmt, mfiijte nodj> bie (Scntraalttfltn 
Slngri unb ber Senor Galjolari geregnet werben. 
33eibe waren nodj vor turjer 3*it Anfänger, beibc 
traben pd&, man begreift faum wie, ju einer refpeetas 
bten Äunpfyofje emporgefdjwungen. 9tamcnt(id^ ifl 
erflere eine ber immer feltencr werbenbeu SHoffTni- 
(Sängerinnen, unb bie von i!;r mit aufjerfirr Seic^tigs 
feit, aber auefy correet gefungene (*enerentola war noefy 
bie einjige Oper, welche ber 5lbminiPration einiges 
©etb braute, gegenwärtig genießen wir baö $3er. 
gnügen, alte jene Opern „jum legten 2Wafe" anons 
cirt ju fefyen, bereu erpe ^SorfleUungen fdfjon überpüfs 
flge waren. SJorläupg rücfen bie beutfdjen Gruppen 
inä Selb unb fünf biä fcd&ö Senoripen weilen fdfjon 
tyer unb erwarten i^re ©ebütef. Söir nennen: Grl, 
Slnber, 9Wc§arb, 83ranbcö, Äreugcr (cin% ©armpabt) 
unb gorme«f. Sefcterer ip ein SBruber beä SBafppen 
gleiten Sftamenä unb fott eine aufjergewöfynlicb fd^cne 
©timme bepfcen. 2Bir fyoffen, ba§ er ftcl; nic^t feis 
nen Qetxn Söruber jum SBorbilb nehmen wirb, welcfoeu 
man ten leibhaftigen „Äaäperl im gradf" nennen 
fann, unb ber, bei einer mefyr alä ausgiebigen ©tim= 
me, feine garten hi$ inS Scidjerlidje cutrirt. SJewciS 
hiervon war fein „Sauft" in gücfyä' wcfylgeluugener 
Oper „©uttenberg", wetzen ^Jart früher (Staubigt 
gefungen r)atte. SJtan fagte §iemlidj allgemein m 
SBien, nadfy £rn. gormeö ^chüt, bafj ©taubigl erfl 
jefet feinen größten Sriumpfy alä Sauft gefeiert Ijabe, 
nadjbem germeä (ber ftc§ für feinen SRival fydlt) fo 
weit hinter ifym geblieben. — Wlit meinen muftfalü 
fetyen Sfteuigfeiten Ware id) fo jiemlid) fertig, unb über 
bie in einigen Sagen ju beginnenbe beutf^e ©aifon 
wirb mein nacfypeö ©^reiben Slec^enfc^aft geben j beiu 
no^ bin idj im ©taube, ©eutfc^lanbö Äunft jungem 
etwaö nic^t Unerfreuli^ed ju metben. 

©ie größte SWa^t ber «Sefctjeit, bie ßoneurrenj, 
^at e« jefct namtic^ bar^in gebraut, bat} ftdj bie ©ings 
meifler in SBien in den bem 9Maf$e fcermefyrt ^aben, 
aW ba8 auö Stbreljamä ©d^ooge hervorgegangene 
85oIf ©otte«. 2öir wollen nid^t über ben SÖertl? ober 
Unwert 1 ^ biefer ©efangötet^rer fpredfjen, fo öiel ift aber 
gewi§, ba§ pe ftd^ gegenwartig titn fo fe^r nad^ 
©d^ülern fernen, wie biefe, Ui bem früheren äWangel 



an ge»dbi(tten «e^rem, nad& tüd^tigen «üieiflern. Um 
nun fortwdtjrenb mit ©c^ülern \>n fernen ju fein, ma* 
dt;en fte armen, mittellofen, aber talentbegafcten @^ür 
lern bie eontraetlid&c S3ebingni§, baö ßeetionöt;onorar 
erft bann ju jaulen, wenn fie bereits hei einer Sttyne 
engagirt ftnb, unb »erfd^affen auf btefc ?lrt ftd^ See. 
tionen, unb bem Talente, Weidbein feine $frmutlj fonfl 
«nüberfieiglid^e ^inbemiffe in ben ÜSeg gelegt f)atte f 
(Melegenl)eit ^ur SluSbilbung. ©iefen ^uflanb ber 
©inge l;at fogar ein junger SKann, ^amenö 28eigl, 
benugt, ber auf (Sonrab Söffler'fd^e 8lrt berühmt wer. 
ben wia. $$ Witt tym burc^ Nennung feineö 9ta. 
meno ^ierju be^ülfiid^ fein, auf bafc er, wie er e8 
wat)rfd^einlid; felbjl wünfe^t, befannt wirb, ©iefer 
junge, unbfirtige SWcnf^ benugt feine 9tamen*(tynli<^ 
feit, um ft^ tu ber Äunjlwelt atö gnfet beS be. 
rühmten Söeigt, mit bem er jebod), wie ber (Sim 
fenber biefer feilen auf baS Seflimmtefle wei^, 
n\ä)t im entfernteren »erwanbt ifl, einjufa)wärjenj 
er nennt ftc$ in ben Bettungen „ÄapeUmeitler" A o^ne 
ba§ er anzugeben toermea^te, wo er al« fold&er fun- 
girt. 93or einiger Seit t)at berfelbe einen ^ieftgen 
&unfH;änbfer büpirt, inbem er ein S^ema toon ©er- 
»aiö (bem 6eUiften) alö baö feine ausgab, cS bru; 
ten lie§, unb bie Äcften bafür noa> gegenwärtig 
fc^ulbet. Sn ben testen »lättern fünbigt baS SJfann. 
fyn einen C^cfangöeourS für fierren unb tarnen an; 
furj, na^ feinem treiben, Don bem ic$ t^ier nur ben 
geringften, btoö bie Deffenttid^feit berüt;renben 
$t)eit erjage, fann man t^n mit oollem Sterte 
ßöffler 11. nennen. Unb was fagen unfere fonfi fo 
Hatf^fü^tigen ©latter baju? öiS je^t noc^ gar 
nid^tö. ©ie fd^weigen, wo fte reben feilten, wä'ljrenb 
fte fenfl fo oft reben, wo fte fdjweigen fofiten. allein 
eS fann nid^t lange banem, unb wir werben balb bie 
zweite Auflage beS tföffferfa^en ©eanbatS 311 lefen 
befommen. - ®a§ 3Bieft, ber feiner 3eit um fo 
me^r über »topf ju ^reiben pa^ erlaubte, je weni. 
ger er baüon üerpanb, geporben ip, bürften ©ie be. 
reitS wiffen. Srog feines gro§en ©inpuff'eS auf bie 
Journale unb Äünftterbörfen ip er fo arm wie eine 
Äird;mauS gefcf;icben, unb für feine im 6lenb hinter. 
iaftenc gamilie mu^te ein (Soneert toeranpaltet wer. 
ben, welches leiber nta^tö eintrug. Sötefl fannte ben 
SBertfj beö ©elbeS nia>t, unb gab gcwltynlicty ^a« am 
Slbenb au$, wa$ ex SKorgenS einnahm, »iete Sele. 
Uitaten i)at er creirt; $if<$ef war einer ber legten 
berfelben. ©ie üffliener ^ournalipif f)at pd^ hei fei. 
nem Sobe, gelinbe gefagt, nid^t fefyr auSgejeia^net, 
unb ein p^tltd^eS @a5wanfen im Sluöfpred^en beS Ur. 
t^eilä über if)n war bemerfbar. ättan mag übrigen« 
über SBiep fagen waü man wolle, fo mel tfl gewtf, 
er war ein talentvoller unb guter SKenfd^, bejfen 



59 



ewig anbauernbe ©elbconfttcU Um auf biefe Abwege 
führten, auf benen wir tyn toertümmern fa^en.— Unfere 
tyefige / ,9nupfj«tuug ,/ ^at nun in #rn. gerbinanb 
»uib einen neuen Stebaeteur feetommen. 2lug. ©c^mtbt 
leitete fie burdj 6£ 3at>r bt« *u bem gegenwärtigen 
SWoment. »tan tyört fe^r oft ben Sag aufwerfen, 
ba§ bie Diepgen 3ournaliften unb Journale ni^tö 
werttj wären. $ure »etteumbung ! SBenn bie äeut* 
nalifirn nid&tö wertl) wären, wie tonnten fte ben 
Äfwfttftn unb SJittiiofcn fo toiet <SWb fcfteu, unb 
trenn bie Journale nityft wcrtlj waren, wie tonnte 
bie Sttutff jcitung um 5000 gl. ttertauft worben fem? 
©inb 5000 gl. nierjtö? 9Jlan mu§ eä §rn. ©djmtbt 
übrigen* nadjfagen, ba§ er viel iWütje auf fein 3n* 
jiihit wanbte, nur gelang e3 tym nity, baffelbe auf 
bie £otje ju bringen, bie er teabficrjtigte. &o fcfjr 
er ftcfc felfcjl ü&erfctiäfcte, fo fe^r würbe er toon feinem 
publicum untcrföäV/ unb bau mit Unrecht, »tan 
lonnte ifym nur ben Vorwurf maAen, bafj er ein 
©ilettant fei, unb er fammt feinem SDrgane würben 
metyr ßingang unb ®U\iben gefunben $aben, fall« er, 
wenn auefj ein fdjlecfcter ©<*>riftfletter, bodj ein mi* 
ftfer *om gadj gewefen wäre, £>ie Reiben $anptge* 
treten biefe* »latteef, namlirfj: ba& ber fflebactrar 
ein ©ilettant, unb ber »erteger ein Italiener ift, 
ber, wie natürlich, feine ^eimifefce äWujtf auf Sofien 
ber beutfe^en cultifcirt wiffen will, bauem gegenwär* 
tig fort. 9t. ©cJjmibt bielt übrigen« für gut, feinen 
Sefetn auf 8 ©palten oorjurec^nen, tva$ er aUeö für 
fle gettjan, wäf;renb Suib in feiner lpen Kummer 
au* nidjt eine (Sinleitungäfylbe bringt. @iner toon 
fceiben muß Sttecjjt ^aben. 2öer« Vederemo. 

Sb. ö. ©. 



Älciite Bettung. 

©tieffi* an bie «lebaetton. 3n einer ber legten 
$ftummern 3b«r 3eitfd>rift fanb i$ bie «Injeigc eine« erft 
rutjtid) unter bem Xitel: „8rfebrl<$ ber ©rege al« Senner 
unb Dilettant auf bem (Gebiete ber Xonfunfi" bei Stuljr in 
$ot«bam erfdjienenen SBerfcben«. ©egierlg ju erfahren, wa« 
sn« Wer «Reue« nnb 3ntereffante« in mufUalifdjer ©ejiebung 
«ber Jenen grof en *enfd>er mitgeteilt werben fönute, föreite 
i$ fofort gnr JDurdjjity be« eben genannten ©udje«, nnb 
folltc man e« Wobl glauben, l<b jinbe nidjt« al« eine Samm* 
lang tyeite fdjle^t getollter, «jetl« fäledjt ftyltftrter Slnec* 
fcoten obne 3ufammenbaug , einzeln ^ingejieUt, glel<$fam al« 
eine Satyre anf anbere SBerfe nnter abnlidjem Xitel, bie fid) 
t>os bem oorliegenben nurbaburdj unterf Reiben, ba§ fie in 
bef^eibenem ©etoanb »irfli^ toiffenfdjaftlfdje ©toffe jnr 
^tunblage ^aben, toäljrenb jener Knecbotenjöger , mit Ojien< 



Nation auftretenb, ni^t« a(6 l&ngft bekannte, oft fogat lang* 
toellige ®ef*i*ten »leberMnt. ©erartige (Srf^einungen (?) 
im 53ercid) ber mufffalifdjen Literatur oerbienen gcwiS eine 
ftrenge, ernfUidje SHnge; fie finb ein traurige« Sttadjtoerf ber 
©^ecnlation auf Äoßen be« großen publicum«, ba«, »erbten* 
bet bur$ ben Xitel, fid) jn bejfcn Slnfanf verleiten lägt, nnb 
bann erft, aber leiber nur }n fvät, feinen 3rrtf«um einftebt. 

belieben Sie oon bem 3nf>alte biefer 3eilcn (»ebrau* *u 
ma^en k. &• ^ 



Sageögefd)t$te« 

»eifen, ©oncerte, engagement^ «. Die <Sefd)fc>i' 
fler Cerwalb baben in ©erlin concertlrt nnb bö^li^ft ge- 
fallen. 

Seip^tg. Unfcr ©aritonifi ^a«viu*, »el^en ba« *tt^ 
blicum gern $örte unb fa^, gebt toieber an ba« ^oftbeater 
na^ JDarmjhbt jurücf, nnb au<^ ^>r. Stritt toirb nn«, 
bem SDernebmen nad), »erlaifen. 

grau &ttty WWer an^ 2)arm(labt, fAicibt ba« l^ons 
*erfatfon«blatt, bat p* in ber bie«jabrigen Sonboner Saifon 
ber ebrenoolipcn Slnerfennung i^re« frönen Xalcntc« ju er? 
freuen. Go trat fte, bureb ben (5rjbif(bof »on Dorf aufge- 
forbert, in einem unter beffen JDircction am I9ten 9Wai flatfe 
gebabten Slncient * ©encerte unb in ber berühmten pbilb«mof 
nifeben ©efellfdbaft am 7ten 3uni auf, unb ijatte enbli^b no<^ 
bie b°be @b^ ^ Slntoefenbeit be« äönig« unb ber Äönigin 
ber Belgier am 28Pen 3uni im SBudingbamValafte p fingen, 
wobei ibr in«befonbere bie butboollften ©eifatl«äu§erungen ber 
.Königin Sßictoxia gu X^eU würben. 

9tadj ber 3((lgem. Scitung b*t bie n«ue Xirectiou ber 
grogen Dpcr in 5Jari« üOerfud^e jum (Engagement ber 3enn^ 
8inb gemalt. JDie fd^teebifebe 9lae^tigaU foll aber fo um 
oerfcb&mte 93ebingungen gefallt baben, , ; baf e« bem reichen 
Xbeater in $ari« bei ben allergünfUgßen 93orau«fetungen be« 
Srfolg« rein unmöglid) »Are, fte anjuuebmen". 

®pobt ift in Äonbon eingetroffen, um brei geiftli^c 8Ru» 
fifauffübrungen gu leiten. 

9lacb bem dbarioari will fcorfctng fein Engagement in 
Sien aufgeben unb wieber uadb ?eipjig fommen. 

2)er Xbeatercbrontf zufolge mad)t in ©ab Äiffingeu bie 
$ianißin »ettina ^einbl bur« ibr »orguglicbe« Spiel in 
(joncerten unb ^rioatjirfeln olel 9luffeben. (Sbenbafelbft fingt 
mit 5BeifaU in (5oncerteu ber ©arltonift e^Wetntt. 

$r. Äammermnftfu« JfUf au^ (Saffcl fplelte am 22ften 
! 3uli im Seipgiger Xbcater öor faft leerem ^aufe ein Spobr'; 
! f*e« (5oncert nnb Variationen oo« ü)aoib. Seine Xe^ni! ift 
| )u rubmen, weniger fein ©ortrag. 

5Ruftffefte f «nfftt^tungen. «m 2ifteu 3uli baben 

; bie $re«bner ©efangoereine : Siebertafel, Orpben«. Sieben 

frauj, Obeon unb Slrion gemeinfcbaftlic^ einen „Sangertag" 

j gefeiert unb jwar im großen ©arten. Der Sfiugerdjor be* 

1 flanb an« 160—180 Stimmen, nnb trug 13 Sieber oor. 



60 



Saoerlleb" von SÄüller unb „»«leb", ©olf«lieb, fanben 
befonberen ©eifalL «m @djlufj fanb natürlid) cm gemein, 
fAaftlicfce« Slbenbeffen (Statt 

«m 27fien 3uli tvurbe in »tanffutt a.!K. ba« alU 
iabrli* 8«m ©eflen ber MogartiHftnng fhitfinbettbe 3ttuftffeft 
von fammtlldjen artige» 2Hännergefang«*©ereinen gefeiert. 

S>i» SRagbeburger 3eitung f*reibt: Slm löten 3uli 
feierte ber Junge, bodj fa>n bie ^errlldbften Hoffnungen er. 
»edenbe ©Im . edngetÜUttb in ber ft&te ber alten feueren 
SRufenfiabt «elmflebt fein jtveite« große« @üngerfejt, an bem 
16 Siebertafeln, jnfammen etwa 500 langer jä^enb, £$ell 
nabmen. 2)ie 9lu«fü$rung ber Oefange toar im allgemeinen 
eine re*t loben«*erti)e, namentlich fanb ba« toaWaft begel. 
fternbeSieb: „ber beutfäe <Sangerbunb" von gjletyfeffel, nnter 
be« GomVonifien eigner Seitung mit Jtraft unb «euer au*ge* 
fübrt iubelnbe Slnerfennung. Unter ben «ortragen ber ein. 
ulnen ©ereine ftanben natürlid) bie ber ©raunfa>eiger oben 
an ©on ben übrigen verbienen bie meiflen« au« «anbleuten 
unb $erfonen ber arbeitenben klaffe befte^enben ©ereine gro* 
§e« «ob. 

«u$aei<$ttungen, »efotbetungem SDie 3$eatet*(pw< 
ni! f&reibt an« Äölu: 2>er fiabtiföe flavellmeifUr *r. $eitt* 
tiä ©otn tyit ,,t« m*W auf feine mufifaliföen *enut, 
niffe unb Talente unb ben von tym Ui ber Leitung mujifall. 
faet ©ereine bettiefeueu (Sifet" vom SWinlfterinm ber geift* 
lt*cn ^gelegensten ba« latent, al« St. 9Ruftfbtrector er, 
galten. 

gifte bet ©äffe* »raff in, vom Hamburger <Stabt* 
tbeater, in «eltojig al« Ga«toar mit haftiger Stimme; 
Sri Sigttje au* Sßelmar, mit ibrem Selber, bem Senoritf 
©ö'fce bortber, al« «mine unb öltvin in «eivjig, bcibe mit, 
ibren irejfli*en Seiftungen entfvre<$enbem, entfajfebenem ©ei. 
fall* Siaritonijl ©acf au« Semberg, in Seidig mit fe^r ge> 
tbeiltem ©eifall; Senoriji Sfcaufdjer unb ©affifl Heikel 
mit tva^rem öntbujia«mu« am ©tabttbeater in Hamburg; 
*er vielfeitig flatfe Senorift ©reit in g in Äiffingen unb 
.war concertirenb gttnjenb; ?rl. ©ab n ig g wn 2>re«ben 
mit (Erfolg in Hamburg; «rl. v. Marra entjucfenb m «a- 
«en- Xenorifl tteufelb beifällig in ©fernen; Xenonft 9tt t x* 
ten« au« Hannover gern gefeljcn in Sobberan; «rl. (Smi* 
Ue ©alter unb grau Herbit * Sajebe mit glutflicbem 
örfolge in Coburg. 

Beroifdjte*« 

<Der 9lug«burger Hbcnb&eitung wirb an« 3Rürt$en ge; 
fArieben: 3>er Ätonvrinj von ©alcrn braute für fein bier 
aarnifonirenbe« 3nfanterieregimcnt bie römifa)e national* 
^mne bie ju Sl)ten be« «a^fte« $iu* IX. com^ohirt tour. 



b^, Den aRnfirmeifier @tre(t mit ^ier^er, h>e(#er biefe fftt 
fein aWufifcorp« al« (Soncertßücf unb $arabemarf(^ anau? 
girte. Huf ben SBunfö be« Äron*>rin$ett jog bie $arabe nw 
li$ vor bem Qöttl be« pä>fili$en Wuntiu« vorüber unb 
fpielte ben SRarfd}, toorauf ber S^untiu« bem Ärontorinjeu für 
biefe jarte Hufmerffamfeit feinen 2)anf au«brü<!te. 

3enit9 £inb ^at eine (Sinlabung ua<^ Dublin abgetote* 
fen , trofbem bog man iljr für gtoet ©orftellnngen 1000 $fb. 
Sterling bot 

2)er ©eneralanjeiger für 5)eutf(^lanb f^reibt: S$0tt bet 
©^ie^toig'Wen »efffufte* ©ei einem fcübfdjen ©efang«« 
fefte ber SBeftfüjte, ba« im Se^mjiefer H^Ije unter &aljlrel<$ent 
3uflu6 von SWeufd^en gehalten tonrbe, »ermo*te bie ©&nget« 
tribüne ber «llgetoalt ber Xöne unb bem ©etoidjt von 70 
$erfonen nic^t gn »iberPe^en, unb jiür$te gerabe ein, al« bie 
Hufumer Siebertafel einen <£olovortrag ^ieit, toorin e« ^ieg: 
,,@« fann ja nfdjt immer fo bleiben". 

$)er „greimüt^ige" ma$t bie ©erliner <§anitat«be$örbe 
auf eine grofe ©efa^r aufmerffam, toomit ©erlin bebro^t 
»irb: , f 3enn$ 2tnb fowmt in ben ^unbStagett Jtet- 
(er! SBenn fa^on .im Sinter eine SWaffe ttutt bnrc^ bie 
©ängerin bem Ueberfc^nav^en nalje »aren, toa« ijt erft l* 
jener bem menWli*en ©erftanbe fo felnblidjen 3eit ju et* 
toarten?" 

Die ©onntagdblätter ^reiben: ©et ©om»3Rufil'»et* 
ein unb bad «Wogatteum in «alj&utg« «aut bem 5te« 
3a$re«berf<$te biefe« ©erein« ift im 3a$re 1846 troj man* 
6er flbrenber öreigniffe in Hinfi*t ber &bminiftration bie 
Aufgabe beffelben »ürbig gelöft, nac^bem bie Äir^enmufif in 
14 Äird&en erbalten unb bie bebungenen ©erein« « unb SWu* 
feum*'(5oucerte gegeben toorben. Qine öffentliche $tüfung bet 
©ä^üler be« 3)lojarteum« 1)atte einen günjiigen (Erfolg; fo 
loie nac^ einet in ben (Statuten gemalten 3uMerung ber 
Unterri^t aud) auf bie »eiblid^e 3ugenb au«gebel)nt »arb. 
Dbtoo^i nac^ vortrejfli^en 2fon>eifungen unterrichtet loiri», fo 
mug bedj ber ©erein«.«u«f#«S mit ©ebauern ba« ©eibjibe* 
fenntniß ablegen, bi^ jefci feinen au«gejei*neten Spület 
au«gefleilt ju ^aben. JDie Urfac^e liegt barin, baf e« wenig 
finnbegabte Änaben giebt, unb bann, bag bie »enigen fogleic^ 
nac^ ober nod> vor ©eenbigung be« (Slementar^UnterridSft« bie 
(Sdjule verlaffen, nnb jtvar »egen SWangcl ber (Subjiftenjmit* 
tel ober »eil itynen f*on Slnerbietungen ju ivirflicben SKuflf* 
bienjien gegen Honorar gemalt tverben. ö« fjat baljer bet 
©erein bur* eine SRojart * (Stiftung ein @tivenbium von 80 
(Bulben für einen ber talentvollen <S$üler be« SÄojarteum« 
gegrünbet unb foglei* verlieben tc. 



SoittfittftUr s »erfanttitlutie» 2> ie ©etfammlung 
finbet ben 18ten unb 14ten Sltgttft Statt. «u«»artige 
werben erfu*t, fi* Xag« juvor einjufinfcen. 



totud oo« §r. Rßctmoii». 



Heue 



^*<Mf4Jttff fÄr 




ilf ran Ho c l f l i* ti !tt et* a i f i n - 

ftfdtij SBfeitbfl* 

Sirbcnunbjnjanjigfter SartD, 



^ u. 



Verleget: 
Stöbert Briefe in Setpjig* 

2>«i 5- tuguft 18«. 



5Jrf i* &t« 8aciM *un 52 *ßtn. 2'/, ^r, 

^nfftticrtö^fbü^ren bfr SMttfttflt 2 *Rgr. 



S 9tummer& &j?a l ofcet 1 '/i ©ogett* 



&bunnement nehmen aUt^taftämter, h Bu4 
SRnfth unb Jtn n ftf) an b Langen an. 



>blt ffltoüowaT*« © in gatat forte in Part*, — ßur ^tanoforte (©4iuf) H — ScfU* 8« «äfftet SRÄ»nttgtfaitflf*|t — JtHtif^tc 



©fe 3)Jpöfptoa'ftfcc 3ittgaFafcemie 
ftt ^atrtö. 

Dort &uguft Äatljn. 



<B t n l e i t a n g. 

3ut fctbnt 3«i/ ba Snbtoig XVI. in Stifaitteä 
Die Üßotabeln jufammenbettef, um bte abiueidjenben 
3lnfi($ten ber regierenben äRinifla in Sinttang unb 
beä @taat3 Sinna^mrn unb Stuägaben m (Steidjges 
tuie^t ju bringen, gcfäatj e$, böfj gart griebridj gljris 
(Hart gaftl) bie täuiglidjen unb ante«« Sänget in 
$ü tob am jut Stabführung feinet jfmgfc bcenbeten fee$* 
jetjnflimmigen SHcffe eintub. ©fite flogen auf unets 
toartete ©c^mierigleiten. ©ie SJerfufJje werben mit 
benSettmet ©ing^eten nuebet^cü; in ^erfaitfefl jum 
^weiten SMate bie 5fto takeln berufen. $ict unb bort 
Seibtf vergebene ; btS entließ im 3«$tt 1789 in 
gtanfreielj toi* 9tarfjäfiänbe atä SlaticualüafammtuHg 
jufammenitateu , imb unter SJtitabeau'ä mäßigem 
@inftu§ im SBaß^aufe baä SSotF ücu ber tonigtidjeu 
unb fit^li^eu ©ercattljerrfdjaft befreit roirb, roätjrenb 
gut fetten toetfyangnifjfcüflcn ^tit im ^paufe eineä funjb 
liebenben *ptit>attnanneä flu ©erliu untet Öaf<$'S «fti= 
gern Semu^en ein Saugerüerein entfielt, bem eä uer- 
begatten ift, bie Sontunfi auö ben att^ert^mmtic^en 
Sanben bei Aiifyt unb ber $Bfe jw cttöfen unb jum 
föemeingut bed SJelfä ju madjen. ©oppette, ®man= 
(ipatien, tjtct bed ffnifHerift^tn, bort be€ bürgerlichen 



Bebend, ©ie fedjjetjnflimmige bfutfdje ÄJteffe unb bte 
fee$jeljn jährige ftanjBjtfdje Sletiolutiou gingen ltiiaufs 
IjaÜfam öon Statten j ftranfreidj ^aite feine SRepublif, 
'■Cent fei? laut feine elfte (SingaUbemie. Utib fo mit 
baö ^otitife^e unb tßtgettt^e SBenmftfcm tt$ JTcanjös 
ftfe^en SSottft ftdj abgelofl ^at uon bem anerzogenen 
Sinn fne^tifa^et Untenoiirfigtett fru^exet 3«^n, au$ 
ttog aüet Sicootuttonägiftuef/ ttofc Äaifertfit^ itnt 
Mefiautation fte^ entmicfelt, auägebilbet ^at ; unb un; 
tet bem Ginftug einer glric^faßä in bei 9luä6übunj 
begriffenen freifinnigeu 9tegictung§form einer aHmafi? 
gen Sautcrung unb Älatfjeit entgegengereift r fo ffüim 
ft% in ©eutf^lanb bnre^ bie ©egriintung ber erfien 
Singafabemie fote^e Vereine üt traft hu fegrnbtingenb 
üerbreitet, unb ifl mit i^nen bte tuufHetifd^ ©tlbimg 
inS %ititt gebtungen n?ie früher ^u feiner 3rit unb 
uod? je^t utrgenbrpo anbeiö* 5Durdj fie unb bie ton 
i^nen genarrten a^ufiffejle, njtc Tlaxt fo treffenb unb 
f^Bn fagt, befreit fldj nnabjt^ttie^ bie S^uft! ton bem 
SJaube, baä i&rc Oriflenj fonfl an bte @egeumftrt 
unb Steigung ber t^ofd unb fcte Sebiuguugeu ber 
Äire^c fitü^ftc ^ ff* toiib 3!fltfäfae^e in einem h'i- 
^eren tu nflteti fdjem (Sinuc, aU ftc jematö gflue* 
fen. Unb einfl, fügt er mit einem beffnutig^ttoU^n 
Btirf in bie S^hinft ^iuju, itenn biefer ©cbanfe jur 
%$&t geteift y wirb a\i$ bie euaugetifc^e Ätr^e einer 
neuen Äitc^cmnuftf bebürfen, unb fxt ucn jenem ^B^e- 
ten $3elf£gefauge Reffen bilrfen, ber bie tiertotgene 
3bce bei ?tfabemien utib SPlufiffcftc ift, 
9ttdjt tergotbete, bem (Sefc^marf unb ätbgefdjmai 
eiue# ^ofei terfauftc Siituofrn, unb nidjt ^cmietbeu*, 



62 



vn ©taub unb groft bet ©ttafcen batbenbe (S^öre: 
bie Stimmen beö SBoltcä fetbft werben bog 
£od}gefül;l toä Sßolfö laut tönen lafien, unb gewüt; 
bigtet witb bann Äirc^e unb §>etrfd)etfaal triebet; 
fallen. 

3n einer Slnwanbfung bee ©c$erje&, idj gefiele 
eß, begann bie obige ^parallele, bie ftcfy mir gleic^fam 
iniwitlfürlidj aufbrang unb ber gebet entfdjlüpftej 
butd} bie ftniittelle Auffaffung beö geifheieben 9)laix, 
bie ityt eine tiefere SJebeutung »erlief, warb ftc mir 
hinter ber gebet ^imt Stnfh Unb muffen wir nietyt 
getabc in jegiget ^eit bie 8}crwanbtfd;aft jener fc^erj; 
bah jufammengefiettten, in ber urfprünglidjen Sbee 
atferbings von eiuanber fo fernliegenben (Jrfdjeinun; 
gen in ibten gcfd)idi}tlic$en S3e^ügen unb ßrgebniffen 
anerfeunen? ©cl;en wir nidjt gerabe jegt tee^t beut; 
iid), wie bie Spolitif bieffeitö unb bie 2Jhtfif jenfeitö 
fccö SWfecine im **aufc ber Qa^tc 511 gleich bilbenbem 
C?tiifCnl> berüber unb hinüber gefpielt, unb im erfreu; 
lieben Auetaufdj ber gewennenen SKefultate jener ^cit 
lex ^Neuerung 311 gegenfeitigem $}ort(;eil gewirft f;at 
unb mef;r neef; Wirten wirb? £at mdfjt baä (Sanger; 
leben tu ©eutfrfilanb mädjtig beigetragen jur gorbe; 
rung bcö aufblüfjenben ©emeingeifleä unb greifet*; 
jinuee? $>erbanft nid;t baö neue graufrei d) fafl feine 
ganje mufifalifdjc SMlbuug ber befreiten beutf^en 
Ä'unft, unb baö neue £cutfcblanb nidjt feinen politi; 
ftfjeu 9(uffc$wung bem befreiten franjeftfe^en SBolfc? 

£af: mit bem AuSbrud) ber großen ©taatöum; 
wäljung, bie faft alte öffentlichen Slnftaltcn ftür$tc, 
and) bie Äunft in granfreid; ju ©rnnbc gef;en mufi; 
te, i[t begreiflid). SStc fennte bem anbetö fein? ©taub 
beef; bie Äunft im STienfte ber Äivcbe unb bcö £cfeö 
unb war, über biefc Äreife lunauS, auofc$lie§lic§e$ 
(Sigentfyum ber votnefunen SSett. ©ottcäbicnfi, ©pet 
unb (ütoneett mußten ifyre Äünfilct l;aben; bafür forg; 
Jen einerfeite bie ttcfffi<$cn Äitcfcenfing faulen, anbet; 
\ät* bie foniglic^e Anftalt, in welket auefc§lie§lie$ 
SDpctnfänget gejogen würben, bie §offapefle unb 
Äammermufif beö ÄcnigS. 2öie cä um bie muftfa; 
lifdjc 3?itbung unb (Srfyofung beö SBolfeS tfanb, wer; 
len wir an* einem fyäteren Artifel erfetyen *). ©ie 
Revolution vctnidjtctc bie Äitc^enfdjulcn, bie Opern; 
gefangfe^ute ging ein. SBie es ben Semü^ungen 
rinee Ijoc^adjtbatcn Sßtivatmanncö gelang, bie £tüm; 
met einet in ber allgemeinen Shtßcfung untetgefyenben 
fteinen SDWitaitmufiffcbutc ju retten unb bntd) aix& 
bauernben Cifcr unb SJefonnen^eit jur erfien Äunfl; 
anftalt ßurepae ju ergeben, wirb ebenfalls hei einer 
anbeten ©elegen^eit jut ©ptac^e gebtac^t wet; 



I ben *). ©ie Äaifetjcit Iiep ber Äunfl webet 3«t noc^ 
3taum, an'S äJolf ju fommenj SDpet unb ^poffapelle 
flanben in l;öc^flet ©lüt^e, boe^ ging bie äHuflf nie^t 
übet bie Siegalien fyinauS, unb bie Sefltebungcn 6in; 
jelnct, wie ß^oton unb ©attette, bie mit beö 
Äaifetö Untetfiü|ung au\ eine mächtige ©tunblegung 
^u btttdjgteifenbet muftfalifc^et ffiolfebilbung fannen, 
gingen butdj ben ©tut^ beö fie|teten ju ©tunbe. 
&tfl nad; bet Stneffefyt bet Soutbono tonnten fic^ im 
etflen 51ufattunen nae^ tangjä^tigen Äämpfen.unb ^0; 
litifc^en Umwäljungen bie ©eijlet fammeln unb in 
etfefnitet Stu^c ben Äiinßen unb St^odutgen beö gtie; 
benö fii) juwenben. 

3egt fal; man äWuftffe^ulen entfielen, bie oon 
mefyt obet minbet Sefä^igten untetnommen wutben, 
aus 2WangeI an etfotbetlie^en Sftitteln jwat nut ©e; 
tingeis leiflen tonnten , abet boe^ bie Slufmetffamteit 
einflu^tei^et, wo^lgepnntet Wannet auf ftdj jogen 
unb bie ganjlic^e ^etwa^tlofung biefeö Steile beö 
ä}olfeuntetticf)tö an ben Sag btadjten. Oben an 
ftanb bet unermüblie^e G^oron. 5Die erflaunlie^en 
3tefultatc feiner Semü^ungen fmb befanntj fte be; 
flimmten ben (Staat, fein „Qnflitut für tirc^lic^en 
©efang /7 bure^ eine namhafte llnterfh'igung ju gtö; 
perer Sebeutung 51t ^eben. 3Jlit biefer 51nflalt freien 
für granfreic^ im gae^c beö (SborgefangeS eine neue 
^eriebe anjugefjen. ®an^ ?ßariö flrömtc in feine 
'^oucerte, wo man jum erflen Tlal ton ben wo^l; 
eingeübten ©d;ülem flaffife^e Sßerte älterer ßeiten 
würbig unb mit feltener 93ottfommenl)eit auefü^ter 
l;ötte. ©ic SSewunberung regte jur 91ae^a^mung an. 
Tupfer unb Dilettanten auö ben böseren ©täuben 
beeiferten fid>, bie biö(;cr unbefannten ©c^äjje fennen 
311 lernen, ju flubiren unb fie^ bran ju üerfud§enj 
Sßaleflrina, Qlllegri, SWareello, £ä"bel gingf« »on 
^anb ju Sfran^ unb würben in ben Käufern wo^a; 
benbet Privatleute jur 93erfdjonerung gefeüigen ©ei; 
fammenfeinö vorgetragen ; boe^ ju einem fefi^enben, 
ftatutarife^ begrünbeten herein fam eö nie^t **). ©ie 
ausführliche S3efpree^ung jener rü^mlic^en Slnflalt unb 
i^reö galleS burc^ bie .3uK-3ta>olution, ß^oron'S t?er; 
geblid;e Aufopferung feine® ganzen 93ermogen8 jur 
51ufred§t^altung berfelben, fein Sob in ©rangfaf, 



*) ^3wr @ef(bid}te M Sßclfegffflirgc« in granfreid)". 



*) 3n bem 9(rtifcl: ©arrette unb ba« <Fonfen>atorfam. 

**) Unter biefen rerbtent eine befenbere ©rtoä^nnng ba« 
^>au« bei bentf^en gamilie Valentin unb 8eo, in rotU 
iem eine fRetye »on Sauren ^inbnt(^ fi<^ ein Ätei« gelft* 
reifer SKfinner unb grauen au« allen ©tänben, and ber 
Äünjiler * unb ©Ariftflellertoelt »erfammelte, unb regelmaf ige 
©ingübungen naq bem 33orbiIbe ber berliner <Singafabemie 
ftattfanben, beten tätige« SKüfllieb Unterer ber genannten 
J&erren frü^erbin getrefen war. 



63 



tfummer unb 6leub gehört nidjt ^icr^ec ^ wotyl aber 
baS tiefe ©ebauern ber fo unbegreiflid^cn alä unvers 
jeitjlic^en ©leidjgültigfeit ober fläglidjeu fturjfi&ttgs 
feit ber 9tegierung, bte ein ^nftitut eingeben laffen 
tonnte, weld)cä für bie SBoealmufif ba3 geteiftet tyas 
Ben würbe unb jum Sfycil auc§ nurtlid; geteiftet §aU 
te, waä ba$ Sonferfcatorium für bie Snffrumental; 
muftt getrau unb noefy t^ut; $wei 'illiiftaltcn, in beren 
gemeinfamer SSirf famfett ber Äeim jur künftigen mm 
ftfaliföen »olöbilbung granfieidjä (ag. ©er gatt 
ifi um fo betrübenber unb beflagene werter, ale fdjnös 
ber Äünftlerneib , ber auf bie 83efc$lüf[e eineä in ber 
Aufregung jener 3*»* weniger ben Äunjtintereffen alä 
ber ^Jolitif geneigten ajtinifierö einjuwirfen wtijjte, bei 
biefem SWifjgefdjtcf t^ätig gewefen fem fofl. 

©od), bie Stuöfaat fyatte im Stillen gewuchert 
unb fofltc jur grudjt gebeten, ©ie 5lnf(alt war 
untergegangen , nidr)t aber bie 3bee. ©iefe gewann 
einen neuen Sftcij bur<$ bie erfolgreiche Siuwirfung 
ber uon getiö eingeführten t;ijtorifdjen (Soneerte. 
©iefer ausgezeichnete, fo geteerte alä geiflreidje äftaun, 
beffen tuet fertiger, umfangreicher Xfjattgteit granfreicr) 
in mujWwiffenfc$afttic§er £inftdjt fo toiel uerbanft, 
war eä fjauytfafyid}, ber bie 9lufmerffamfeit ber %xam 
jofen auf bie vergrabenen muftfalifdjen Sdjafce frühes 
rer ^a^rtyunberte Unttc, unb burdj feine feffetnben, 
toon interejfanten v^aftifa^en ©arfteUungcn begleiteten 
Vortrage ben Sinn ber SJefferen unter tfynen bafür 
belebte; eine SKicr)tung, bie, wie wir feigen werben, mit 
jener 3bee brt Sl;orgefangc8 üereint, wichtige Stefufe 
täte herbeiführen foUte. 3eljn Sfttyte »ergingen, unb 
wa3 früher att ®c$ute für bie mittleren unb nieberen 
Staube beä VotfS beflanben tyatte, erflanb unter ber 
Sftadjwirfung ber t)tflorifdr)en (Soncerte nunmehr in einer 
^Bljeren Siegion ber ^Jarifer ©efeflfcf;aft aU freier 
93erein, unb eonftituirte ftc§, mit geringen 9lbweic$uns 
gen, nac§ beutfa^er 5trt unb SBeife aU Singafas 
bemie. 3wei SWänner, an Stellung unb S3cruf fcers 
(Rieben, aber burdj gleiche Neigung ju gemeinfe^afts 
hifya SBirffamfeit uerbunben, waren bie Segrünber. 
Von ir)nen foö jefet berietet werben. 

* 

(&ortfe*ung folgt.) 



gut tyianofotte. 

(®<*tuf.) 

<£atl ättif, ©p. 2. Trois Pieces caracteristiques. 
— Serlin u. ßreslau, ßote u. Sock. |)r. 25 0gr. 

©ie Wummern flnb mit „Adieu, TAttente , la 
Bienvenue" itberfdjrieben. ©er Sornp. uerratb ^a: 



tent unb öerfpridjt £üd?tigeö für bie 3ufimft ♦, eö jeu 
gen fta^ in bem SÜerfe frifa^e, gefunbe Reimt, ber 
SBiQe, aüee red^t gut ju ma^en, ifl nic^t ju Berten; 
nen. S3tcteä bleibt freili^ ju wünf^cn übrig, unb 
ber (Somp. möge fleißig feinen ©tubien obliegen, üa* 
mit er batb bie gefiigfeit in ber muftfalifd^en ©ram» 
matif, bie geifltge ©etSflanbigfeit gewinne, welche ein 
für bie Deffentlidjfeit reif ju nennenbeö SBerf bebingt. 
golgenbe (Stellen, beneu man bie unftdjere $anb am 
meinen anmerft, feien ^ertoorge^obeu : ®eitc 4 ber 
9türfgang na% 5l 5 ©ur-, (3. 5, 2act 10— llj 7, 
4—5 bie SBenbung nac^ Aj 7, 14 5 9, 5— 6; IS, 7 
ba$ h; 14, 13— 20 j 16, 20—21 : 16, 23—24 (De- 
tauen), ©aö 9Berf bered§tigt ju frönen ^offnuns 
gen: lajfe fte ber ßomponiji in Erfüllung geljen! 

3» tf» ©Obt jt)tt*K f ®p. 55- La Primavera. Kayon 
d'esperance. Morceau brillant. — ßerli« u. Bres- 
lau, ßote u. Sock. pr. 20 ßgr. 

®in (Salonflüct, oou einer gewanbten muftfali= 
fc^en $anb »erfaßt unb mit ber nötigen «ßolitur t?er- 
fc^en, um eine leidste, angenehme SBirfung ^ertorju= 
bringen. SSenn bie äuff^riften ben 3"^lt bed 
StüieS anbeuten follen, fo ifl8 merfwürbig, — wenn 
nidjt, nod^ merfwürbiger. 

6* S» 2llfait, Partitions pour Piano tirees des 
oeuvres de Marcello, Gluck, Haydn, Gretry, Mo- 
zart, flr. 1 — 4. — fierlin, Öcljlefinger» Pr. b 

©ie Sbee, S3ruc^ftürfe auä größeren SBerfen ge: 
feierter ßompontften für ^}ianofortc ju bearbeiten, ifl 
jebenfallä bead^tenöwert^. 5luf biefc SBcife einem grb: 
feren Qßuhlicum jugänglidj gemacht, »ermögen biefe 
SBerfe itjren @inf(u| auf bie ©efd^macfSric^tung befc 
fclben auf bie SJerebtung be8 ©ilettantiömuö über= 
fjaupt me^r unb me^r gettenb ju machen, ©ie und 
toorliegenben mer ^efte enthalten: „^ic ^immet er^ 
jaulen bie unjafyligen SBunber'' auö bem 18ten ^Jfalm 
Don 9Jlarcello, bie jweitc Secne beö eierten Slete^ 
auü Slrmibe, ben Sc^t^enc^or auö $P$t'B em ' a auf 
2auri0, unb bad Slnbante ber 36flen «Stjmp^onie von 
£>atybn : 



z& 






i^a'^z 



u. f. tt>. \ 



tea. 



^llfan'S Bearbeitung r;at baä Serbien jilidje, a\\% in-- 
nerem eintriebe hervorgegangen ju fein; bafür jeugt 
bie Sorgfalt, weldje er barauf üenoenbet b«t. $n 
^infta^t auf bie allgemeine Verbreitung, bie wir bm 



64 



83eatbeitungen n>ünfc$en, tonnen wir unä mc^t bas 
mit eintoetftanben etflaten, bafj bie 83e$anbtung bc« 
Snfhument« fo maffen^aft glatten ifl: füt 83iele 
witb bie äuäfüJjtung bet ©5ge befdjwetlidfc fein. 

9. Ääföfrortt, ©y. 17. DolkBlu^r ßr tfft*. über- 
tragen. Ilr. 1. Äriejjer* JHorjjenlifb * Itr. 2. 3äger- 
lirt. — fi*rlin u. ßmlau, ßoU it. 6ock. 2 jjefte. 
|hr. ä 15 gjr. 

3fl ee jwar nur eine untergeorbnete (Sompofts 
ttonät^ätigfeit, welche tyren ©toff au« 93on)anbenem 
entnimmt, fo ifl fte bodj oft für benjenigen lo^nenb, 
beffen eigene (Srfinbung ni(^t8 <Srfotiefjlic$eö Ijeröor* 
bringt. 2Bet trog be« S3emü$en3, jtc$ auf eigene 
ftüfje ju flellen, nic§t witflid& fufjen fann, mag fte 
immerhin auöüben: bet gute äßitte wirb bann e^et 
jur S^at, bet gleifi $at beffeten (Stfolg. ©ie« finbet 
feine ©egtünbung in »Bfa^cm'« Uebetttagungen, 
benen bie SMobieen: „2Korgenrot$ ! ättorgenrotty! 
tend&tefl mir jum frühen £ob n\" unb „3m SBalb 
unb auf ber $aibe k." ju ©runbe liegen, ©ie SEBafyt 
foldjer toolf«tijümli<$en, ferngefunben SBetfen ifl burdj= 
au« ju billigen, wenn ba« Sftaterial, welche« fte bat* 
bieten, fo gefä^itft unb gefä^mac!»oö benugt wirb, al« 
e« ^ict bet gaü ifl. ©er Somp. geigt P<§ al« Der* 
flanbiget, gebilbetet SHuftfet, toertrant mit ber mobers 
ntn $e<$nif be« ^njlrumentö. SBir empfehlen feine 
arbeiten-, SWuftfle^rer inöbefonbere feien auf bie $efte 
aufmerffam gemalt, unb ber Söerf. aufgeforbert, bie 
no<$ ju etwattenben Kümmern mit gleitet Sorgfalt 
ju betyanbeln. 

%$. ÄttUaf , ©p. 30. Cin ^elblager in Sctyrfint, 
von ©. Aftjerbw. |)l)antafi*. — ßerlin, StljU- 
finjer. |)r, 1 tt)lr. 

©urc§ Salent unb muftfalif<$e« SBtffen $at bet 
€omp. feinen S3eruf jut Äunfl fa^on öfter« bewahrt, 
wir etinnetn nut an feine „Sinfonie de Piano", bie 
Diele« 2tefflid>e enthält, ©ie äKe^tja^l feinet SBctfe 
flnb ©aloneompofttionen j biefelben jeidjnen fidj jwat 
t?ot ben ea^ten „gabtifaten" mcifl buta^ faubere Sit; 
Seit, gefc^maefbofle Stnorbnung be« SWaterial«, über* 
^aupt bur<$ etwa« auü, ba« fünfllerifdljer ©eßnnung 
eigentümlich jebo<$ fjaUn fte ju wenig 2Bert$, al« 
bafj fie, bem S3erf. gegenüber, befonbere« ßob Uam 
foru^en ttnnten. 3u biefet ©attung gehört auc^ 
bie gtyantafte, mit bet wit'« jefct ju t^un ^aben. ©ie 
ffiott^eile bet mobetnen Se^nif ftnb gut in i$t aufc 
gebeutet, bie »e^anblung bet X^emaö ifl biöweilen 
inteteffant, tnbe§ fommen auä) gla^eiten »ot, bie 



beutli^ genug üettatfyen, baf ba« SSett in einet Sus 
§eten Betanlaffung feinen Urfprung gefunben. ©ann 
fann ber Spielet no$ fo fe^t bie SBinfe übet ben 
SJotttag befolgen, ben finnigen ^Btet »itb e« unbe« 
tü^tt laffen, ba§ et ^iet eine (Stette „con somma 
espressione", bort eine „con vigore e grandezza" 
ju »erne^men genSt^igt wirb. 3n ©etrad^t beffen, 
bag bie S^ema« eine c^arafteriflifd^e ^J^flognomie 
^aben, ba§ bie Bearbeitung öon funbiger $anb ges 
f^e^en, ifl ba« SBerf ju empfehlen: wer toon bet 
SKuftf me^t att jeitweilige Untet^altung üetlangt, füt 
ben ifl eö ni^t. ©et 6omp. fa^teibe wiebet einmal 
füt ©ol^e, bie tyn al« Äünfltet fd^äften geletnt fo 
ben. 3^it Witb eö! 

SRottiet be gontainc, ©p. 7. Die tooUsCeljMt 
|)l)antafuftutk nati) ttkber'ft Jxti(c^nt\. — 5D«n, 
Älwtjetti. |)r. 1 Ji. 30 Ar. € M. 

©ie etfle 6ompofttion«leiflung , weldje un« oon 
bem §ßetf. ju ©eft^t gefommen. ©et Warne, totlfyn 
et fid) aU §ßittuo« etwotben, witb feineSfafl« an 
9lu^m butdj fte gewinnen. Snfofetn fte jeigt, wa« 
bet 93erf. atö folget ju toottbtingen tsetmag, unb ba« 
ifl attri äWSgiic^e, ifl'« toietteic^t füt ©en obet %enen 
üon ^[ntereffe, fte in Stugenf^ein ju nehmen. Untet 
atV ben Saufenben »on Woten, beren 9lufjei^nung 
teine Keine ©ebulbprobe gewefen fein mag, füt ben 
(Sompcniflen fowo^I al« ben ©teä^et, bilben bie we* 
nigen Woten bet äBeber'fd^en S^emaö ben ©olbbra^t, 
welker ben electrosmagnetifa^en Strom aufnehmen unb 
in ba« publicum überleiten fott, bamit biefeä ben 
gehörigen (Sffeet t?erfpürej ba« ©eiwerf öon Sremos 
lo«, (Sprüngen, c$romatifd&en ©angen, 5ttpeggien (bie 
fic§ übet ba« ganjc ^nfltument etfltetfen wütben, 
felbfl wenn felbige« jetyn unb me^t »oße Dctaoen 
jaulte), 9Jlatteüato(leßen jc. bient jut XJetflatfung be« 
©a^tageö. ©er S3erf. »erfleht gut ju eypetimentiten, 
ba« 8ob bürfen wir i^m fpenbenj er fennt feine fieus 
te, er weift, toa& fie in Staunen fe|t. 3m 9lu fliegt 
er üon einem (Snbe ber 3!aflatur jum anbeut-, balb 
fegt er über 4>tnbernifTe „con tutta forza", balb flettt 
er ftc^ „recitanto 7 ' auf ein einjige« Sein, unb ©orge 
trägt er für Jpaffenbe 9lbwec$felung , ba§ e« eine Stt 
^at. ©ie freilid^, wela^c ftc$ ifolirt ju galten wifs 
fen unb alfo üon feinen SKanoeuüreS unerreid^t 
bleiben, flauen bem Spiele eine SSeile (altblüs 
tig ju unb wenben fla^ bann fopffäüttelnb fyn* 
weg. ©o ge^t e« un«: nciS wir benfen, fagen wit 
9Jiemanb ! 

Jtt 2tf)t, Capriccio alla turca sur des raolifs de 



65 



Beethoven [Ruines d'Athenes]. — UM*«, Atleth. 
Pr. 1 J\. 30 Ar. «.41. 
ffc+ 2ifjt, Elegie sur des motifs du Prince Louis 
de Prusse. — Öerlin, S^cfingu. pr. | €ljlr. 

SBaö man auc$ gegen fiifjt fagen mag, — ©eiji 
fann ifym Sftiemanb abfprect)en. ffiie (Srfafyrung §at 
bewiefen, bafi er felbp feine eifrigpen ©egner jur 83e= 
wunberung fyingeriffen unb fcie überwältigenbe Wlatyt 
feinet genialtfct)en 8eibenfcr)aftlidjFeit an ifynen erprobt 
$at. 2öaö er neuerbingö üon feinen arbeiten toeröfs 
/entließe, bie llebertragungeu ber @ct)ubert'fcr;en äJiiit; 
lertieber (SSien, ©iabeüi), bie (Slaüierpartituren ber 
SBeber'fdjen Dutoertüren, bie Sonette fccn Sßetrarea, 
f)at unö mit großer 9lcr)tung gegen ifyn erfüllt. 2Bem 
alle SBelt gefyulbigt $at, wem fo ju fagen aüe £err; 
lieferten biefer (Srbe ju 5^^eil geworben, an bem ifl 
baö Streben nact) innerer fünplerifdjer SBertooilfomrm 
nung bereit fcr)ägenöwertr) j biefeö ©treben tebt in 
fiifjt, un* war eö je t?erfcr)wunben, fo ifl eö wieber 
auf eine Söeife waci) geworben, bie bitten jum SWus 
Per bienen fann. 5luc| biefe SBerfe geben baö offene 
funbigPe 3?wgm§ batoonj fiifjt begnügt per) ntd^t mit 
6lo§er Bearbeitung beö Sftaterialö, er fci)afft eö um, 
er erpnbet eö üon Steuern unb giebt eö lieber mit 
ber 6igentr)ümlicr)feit feiner Snbimbuatität, feiner 
ÄünPlerfcr)aft. 9)?an mag bie wunberlier)Pe SWupf 
toon ifym ^ören, Petö erfcr)eint fte alö 5luöbrud feineö 
3cl)ö, nicr)t als 33erecr)nung auf äufjerlic^e Sßirfung. 
©aö iflö, waö ifym $auptfäcr)licr) uon feinen Sftacfyar;; 
mern unterfcr)eibet , unb ein SBergleicr) ber lu'er ange; 
geigten SBerfe mit obigem ton SWortier k. j. 85. pellt 
bieö flar t)erauö. — ©aö (Saprieeio würbe felbfl 
bem Sfteiper, beffen Sfyemaö fiifjt genommen, einen 
Beifall abgewinnen; eö walUt in ifjm ^umor, Srtfcr)e 
beö ©eifteö, eine liebenöwürbige Äecfyeit. SBir pnb 
überjeugt, wer eö von fiifjt felbfl frrielen t;ört (unb 
Sftemanb wirb eö Rieten wie er) wirb einen nacr)fyals 
tigen (Sinbrutf batton t)aben. ©ie SMrtuoptät ifl t)ier 
auf ityrem ^ö^epunfte, bramatifcr)er 3"g* »oö- ®i* 
Seflegung ber teet)nifcr)en @cr)wierigfeiten, Welche baö 
SBerf bietet, werben SBicle faum für mcglict) galten, 
unb bort) überwinbet fiifjt fle aüe, — wenn auet; ntct)t 
otyne Stufreibung feiner geifligen wie $$i?pfcr)en Äräfte. 
Um einigermaßen bie (Steigerung in ber legten £älfte 
beö SBerfeö ju toeranfcr)aulK$en , fegen wir t)ier eins 
fac$ bie einanber folgenben 2empobejeicr)nungen r)cr. 
Tempo moderato beginnt (<S. 15) unb bauert mit 
6infd?lufj einer ßabenj „vivacissimo" 27 ^actej r)icT= 
auf Pili inosso 12 Saetej bann il piü presto 12 
Xacte, wobei eine fc^werere Sluöfüljrung ber Stelle 
b »gefügt ifl: 



8va 



£=&=£=& 



^4*- 



^PPP^J^^ 




^C .*- -#- 



n. f. w. 






gemer folgt Piü vivace 8 2!acte; Stretta (stringendo 
con bravura) 23 %actc y piü Allegro 8 ^aetej enbs 
lid^ Preslissimo bi^ ju 6nbe. — ©ie (Plegie ifl 
oon flifl i ernflem ß^arafter, ber 5luöbrud beö ©e= 
fü^tö ifl wa^r unb innig, ber ©runbton we^müt^iger 
Stimmung gut getroffen. Sie erforbert bei weitem 
nidjt bie üirtuofe Se^enf^ung beö 3"ftoimentö, alö 
baö 6apriccio, unb wirb beöfyalb ben ja^lrei^en SJer^ 
e^rern beö Somponiflen wiütommen fein. 

Sllfreb ©örffel. 



®vfte$ fBergtf^ed SRännergcfaitgfeji. 

$n feinem ©aue beö 9lr)einlanbeö mag bie Sons 
funfl Per) fo in ber SJlaffe auf * unb auögebilbet §a- 
ben, wie in bem ehemaligen ©roftyerjogtfyum Serg. 
^ic^t nur in beffen ©roßftäbten, in ©üffelborf unb 
(Slberfelb, $abcn ftcr) bte muftfalifcr)en Gräfte fett einem 
^a^r^unbert ju bebeutenben Vereinen gebitbet, fons 
bem attet) bie feineren fianbfläbte, ja gewerbtfyätige 
fianbgemeinben fyaben feit einer 9teit)e toon ^ a ^f" P^ 
ju Sßeieinen an einanber gcfd^loffen, welche fü^n mit 
ben Vereinen anberer ©rcfjflabte in bie ©d^ranfen 
treten fönnen. fiauge betoor Äotn irgenb etwaö miu 
pfalifct) Söic^tigeö in feinen dauern aufjuweifen \)aU 
te, beflanben in ben bergifc^en ©täbt^cn fc^on nams 
r)afte ©efeUfci)aften, ja felbfl bie großen r^einif^en 
SHupffcfle, bie jur ©lüt^e beutfd^er Stonfunfl fo *iel 
beigetragen (jaben, pnb in ten bergifcr)en ©auen ents 
ftanben, Ratten in ©üffelborf it)re erPe %eiex, unb uer= 
breiteten per) tjon ba au^ , (ine rfyeinifcr)e @tabt na% 
ber anberen mit in ben Serfet;r r;incinjte^enb. Unter 
folgen UmPanben beburfte eö nur einer fleinen 9ln= 
regung, aui) fycx im ©ebiete beö SJtannergefangeö 
bie uereinjelten Äräfte ju einem großen ©anjen ju 
bereinigen, ©iefc fanb p<^ auf bem gro§en Äolner 
©cfangfePe, ober bo$ bur^ baffelbe. SWe^rere bers 
gif<$e ©efangfreunbe unb Vereine, welche pc§ ^ier, 
unter einer %at)nc wirfenb, fennen lernten, frugen fic^: 
ob eö nic$t an ber 3*** f«/ P^ J« größeren unb 
feierlicheren Sluffü^rungen unb liebungen an einanber 
ju fcr)(ie§en, unb bilbeten bann, alö bie fjrage wedj; 



66 



felfeittg anregte unb aufmunterte, kalb, bte ©anger 
oen SBurfctycib, Öennep unb SBermetätirdjcn an ber 
©pige, einen ©efangfcunb, welker gleich mit biefem 
(Sommer in$ Seien trat unb talb ftc| über ba8 gange 
83ergifdje erfheefte, baS burdj feine SSa^nen unb Äunfb 
ffrafKii ftdj fo Bequem alä rafdj auf ben ^auptfam^ 
melplägen einftnben fann. 

©er 27ftc 3uni warb jum gefhage fceftimmt 
un\> öennep gum gefierte erfefyeu. Okföon bie 3*i* 
ungünflig war unb bie S^eurung ber ©tabt Öennep 
wie ben etnjelnen bürgern grogc ©pfer gefofiet ^ats 
te, fo wufjte bie ©tabt bodj bie gugebac^tc 6fjre ges 
büljrliety gu würbigen; bie gremben würben gafilidj 
aufgenommen unb bie Slnjhlteu ber Sewirtfyung auf 
bau ©längenbfte getroffen, ©c$on am SBorafccnb, wo 
viele ftembe Äünfiler, unter anbern ber ©üffclborfer 
äUuftfbirector Stieg, eintrafen, war ein neue* öefcen 
in bie SSergftabt eingebogen 5 man falj bie Strafen 
ber ©tabt, bie geftorte ju bem 6ci>orjhl;enben geftc 
gefd^müctt. Soor SWitternadjt warb ien, hei £*"• 
§3ereinÖ5^Srafibentcn 33u<$§otg wofyncnben Sühtftfbirecs 
toren Stieg unb Templer bur<$ bie Reiben %cnnc* 
per äJhtftfgefcllföaften ein ©tänbe^en getraut, baä 
bie ©tabt nod? lange wadj tyiclt. Stin 27ftcn frü^ 
7 Ufyr toerfammette flc§ ber gejlauöfc§u§, um bie auä; 
wärtigen Sänger toor ber ©tabt in Smpfang gu nefc 
men. Ungefähr 8 Uljr trafen bte üerfdjicbcncn ©e= 
fangpereiue bafelfcft ein, würben burety bie Siebe 
cincö Ferren bcö Sluöfc^ufiee, Ä. SBalbt^aufcn, wie 
burdj freubigen 3uruf ber t?on allen (Seiten ^ingufhBs 
menben 33et>Blfcrung fcewiflfommnet, unb nun gogen 
bie SJereine, nadjbem fie baä Slfcgeic^en beö tergifdjen 
SöereinS empfangen, mit entroßten Sahnen unter ratu 
fdjenber 33Icdjmuftf in bie ©tabt tin, beren ©trafen 
alle mit drängen, 3*ucigen, gähnen unb glaggen fcer; 
giert, beren SSrnnncn unb Sßlagc gu öautptyramiben 
unb öuflwälbcljen umgefc^affen waren, ©a8 SBetter, 
weld&eö gu fcanger ©eforgnifj 5lnla§ gegeben fyatte, 
Härte fid) wä^renb be8 äWorgenS immer me^r auf, fo 
ba§ im freunbtte^en ©onnenfd^ein bcS SWittagö bte 
gremben öon allen Stiftungen ber ©cfyiffärofe in bie 
geflftabt flrömtcn. 93ormtttagö fanb bte legte §aupU 
profcc ©tatt. ©anu fpeifien bie ©anger gufammen 
im ©erlincr ^pofe, wo bann beim Sttafe fror)c Srink 
fprüc^e unb Öc6efyoc§S aufgebracht würben: ben ©a? 
flen, ber ©tabt öennep, ben öeitern bcö gefiel, bem 
gompontfien Stieß, welker baß gejl ju &erfjertti<$en 
gefommen u. a. m. 9?ac§ Sifc^ gegm 3f U^r t>er= 
fammelten ft^ bie ©anger afcermalö unter ben tcr^ 
fc^iebenen Sannern i§rer Safetrunben unb jogen un- 
ter raufdjenbem ©piet gefc^mücft mit ben geftgebenf; 
jeid^en burc^ bie fejUic^c ©tabt. 3«ctfl ber ^Srafibent 
ber SJereine, bie tonfunbigen ©afte, 9tie§ von ©fifs 



fetborf un^ ©ctyornfteiu oon 6t6erfelb, Sempier unb 
öange. ?luf biefe folgten bie fceiben äiebertafeln toon 
Öennep, ton Sliebing^aufen, üon ©urf^eib, oon 
Söermelefirc^en, üon ©^ünen, »on Stemf^etbj jeb« 
3ug ^attc feine ga^ne mit bem SBappen ber ©tabt 
unb anberen ©enfjeic^en gef^miiett. ©ie fc§8njie 
ga^ne warb burd§ ben ©urfe^eiber SWdnnergefang? 
toerein entfaltet, bte toon bem kefannten Kölner Ttoa 
ler unb 3»ß«f^fttor öetji 5 ßlfan entworfen worben. 
©er 3wg burdjfäritt bie gange ©tabt, üfceratt mit 
-3u6el, mit öebe^oc^ empfangen. Äaum war ein $au« 
ju ftnben, la§ nic^t mit gähnen, gtaggen (meijl 6er? 
gife^er garke, weifc unb rot^), mit öaukfrdngen unb 
Sfumengewinben fefltic^ gefc^müit. Sllte ©trafen 
waren mit SSlumen teflreut, bie Sljetlnaljme war eine 
allgemeine, fyatte jebe §öotföftafl"e burc^brungen , atte 
$ergen mit greubc Begciflert. ©egen 5 U^r war bet 
gff*J"9 0" ©nbe, alle Vereine Ratten f?4 auf bem 
©d^ügenfelbe, wo ba8 grofe ©c^ügengelt jur, fe^r für 
SPiufif geeigneten, Son^aBe eingerichtet war, toerfam? 
melt. ©er 3"brang ber ^örtujtigen war außeror? 
bentlidj, bie 9taume öermoc^ten bie äRenge ni^t ju 
faffen, ringö um ba8 ©efd'ube brangten f5(^ noc$ 
©d^warme t?on ©efangfreunben, bie begierig auf Jebett 
%cn ^orc^ten, ber fciä ju t^nen fiä) SSafyn 6ra^. ©ie 
3a^t ber Sänger telief fid^ üSer jwei^unbert, iit 
Senfcityne jä^te 30 ®iaun. 

©ae eigentliche ßoncert ^ufc an mit ber äWo? 
tette ton 33. Ätein „§err, wer fann redjt er^efcen''. 
©iefer folgte bie SHotette »on ÄB^ter „©er $ert 
ifl meine Sutieiflfy". UeBer bad 3*itmajJ beö legtes 
ren Sonflürfe« waren bie Äunflric^ter ntd^t ganj ein- 
üerflanben, auc^ war bie ^nftrumental&egleitung ju 
bem urfprünglid^ nur mit Sßianos ober SDrgelfcegteis 
tung gebauten SBerfe nie^t gang nac^ Sßunfdje auf- 
gefallen. Seibe Motetten würben burd§ $rn. 9Wuf?f= 
birector Öange geleitet. Sftun folgte in ber Steige: 
„^luferfie^n" üon 93. Älein, geleitet üon $rn. SWu= 
fft birector D. StBber, in ber Sewegung etwaö unent- 
Rieben, mit einem neu gugefefcten SJorfpiet, wef($e£ 
nid^t gang gu bem ebeln SBerfe gu paffen f^ien. 9ta($ 
biefem ©tüdte fam bie „©tyt^ramfcc" ton ©Ritter, 
in SKuftf gefegt uon 5f. Stieg. DSgteid^ biefe* ba* 
fc^wierigflc ©tüd be8 gangen (SoncertS war, ging rt 
gegen alle Srwartung augerorbenttid^ gut unb erregte 
bie SWaffe gu jlurmiföem Setfafl. ©er (ange ©oifo- 
quartettfag, nac^ bem Eintritt in $ - ©ur biefe* locu 
trefflich gebacken SWwfif flitrfe* , würbe fo fdjBn unb 
rein vorgetragen, unb gwar toon ben ©ofofangetn ber 
Surfc^eiber Safel: ba§ fpäter Uim ©d^tuffe beö 
©ageö berfeI6e gegen ben SBiebereintritt beö Drc^e* 
flerö auc^ feine ©d^wetung bifferirte. ©ogar ber Kom^ 
ponift felfccr war fic^tlid^ Ü6enafc6t von biefer 8tu*? 



6? 



ffityrung, fpracty ftcty fetyr bclobent über ben Styor wie 
bie Solopartien au$, unb gejianb, ba§ ei cfe aufjcr 
in Seipjig, noety nirgenbä mit folget ®cnauig(eit, 
mit .folgern Berftänbnifj auffütyrcn gebort. Stactybem 
bet Dbleittr biefcä 8Ber(eö, #r. Sempier, *on bet 
Bütyne bet Dirigenten abgetreten war, würbe $r. Stieg 
fo jtürmifcty unb lange gerufen, bis er erfetyien unb 
für ben wiebertyoltcn Bctfattö s unb Slnerfennung^s 
jlurm banfte, babei ber #alfte ber gtyre bie SluSfütys 
cer beö SBerfcö tfyciltyaftig »erben ju laffen bat 
9laä) ber ©^tty^rambe folgte bie im oerwietycnen ^af)x 
auf bem Äolncr SRufttfefic fetyon aufgeführte „ötees 
teSfiille unb glücflictye gatyrt" naety ©oettyc »on %u 
fetyer. ©iefeö ©turf wollte tyier weniger gefallen aU 
in ÄBln, wo eö noety ben Steig ber Steutyeit 1)aüe, 
unb toon biefem JRcijc bie SWangel unb ©ctywäctycn 
»erbetft würben, ©ic Sluffütyrung war jicmlicty ges 
lungen. 3*6* ertönten „bie Setyen »on ©t. ©oar", 
©tetytung »on SGBitty. t?. SBalbbrutyl, in SWujtf gefefet 
»on ©Liquen, ©er ^ntyalt biefeä Sonwcr(8 bejietyt 
ftcty auf baö tyumorifiifctye Setyen unb ba8 $änfeln, 
wclctycS etyebcm ju ©t. ©oar ben JKtycin s JReifenben 
erwartete. Qic £ompofttion ifi in äftojart'fctyem ©eifie 
getyalten, würbe otync alte Begleitung genau unb 
geififcoll wiebergegeben unb erfaßte bie ^örerfctyaft 
wotyl am tieffien unb freubigfien, fo ba§ biefetbc ges 
Wifj in (urjer l&cit im ganjen beutfctyeu Batcrlanbe 
wieberflingcn unb bie £örer begeiftern wirb, ©aö 
©eloquartett fcon Burfctycib, bie .$$. &. Styicl, 9t. 
Bec(er unb Ä. Sicfcnbatyl, »er allem ber erfk Scnor 
Ä. Slnbre, riffen bie Sparer mit unbcfctyretblictyer ©es 
walt tyin. ©ie ©tyttytyrambe unb bie Setyen ton ©t. 
©oar waren bie ©tanjpunftc beä gefieö. „88a$ ifi 
beä ©eutfetyen Baterlanb", naety ber Bearbeitung toon 
©peier, folgte nun, wotyl ctwaS ju rafety unb unbes 
flimmt im Vortrage otync Begleitung, aber immer 
wader attfgcfutyrt; bann ein Äriegerctyor auö bem 
©angerfaale öon Ctto, »on Sänge mit einer wirs 
(ungärcietycn Begleitung auägejlattet, ein äufjcrft ges 
faUigeS Sieb 5 barauf „bie beutfetye Siebertafel" toon 
3. Sempier, eine (räftige 2lrbeit. ©en würbigen 
©ctytuj? bc8 ®an$en bilbete SttenbclSfotyn'« geflgefang 
„9ln bie Äünfllcr". ®a$ geuer tyatte ftcty unter ber 
©angermenge immer metyr gefleigert, ber SBein bc* 



gann and) fetyon feine SBirfung tunb ju ttyun, ba§ 
in ber legten ®abt etwaö oon IBwenartiger ©rB§e 
ftety (unb gab, bie aber (einen $nfio§ fanb, ba ba« 
ganje publicum ju einer ©timmung tyinaufgefleigert 
war, welctye über bie flrenge Äriti( tyinauSragte. 9tm 
©etyluffe beö gefleS fyraety $r. 9lie| feinen ©an( au$ 
für bie Styettnatyme, natym baö ©iplom att SKitglieb 
beö Bergifctyen ©efangtereinö an unb gelobte, für 
baä nactyfie ^atyr eine eigene (Scmpofttion jur gefis 
ertyötyung ju liefern. Bi§ weit in bie 9tactyt bauertc 
ber ^[ubel ber freubigen ltntcrtyaltung ber 93erfam= 
melten, bte fiety gegen SMorgen bie tocrfctyicbencn Bers 
eine trennten unb in bie ^eimatty juriicHetyrten. — 
9leUn ben oben erwatynten ©olofängern, ben ge; 
fammten StyBren unb beren Seitern, mfijfen bie Be: 
flrebungen ber Senneper ©ürgerfctyaft, ber geftorbner, 
an beren ©pige $r. Buctytyolj flanb, unb welctye alle 
45>inberniffe tyinwegraumtcn, aUtn mBglictyen 9lnforbe; 
rungen wirdiety entfpractyen, ban(bar anerfannt wer^ 
ben. Äcin ©finger, fein 3utyßrer, (ein Styeilnetymer 
ifl unbefeiebigt jurüc(ge(etyrt, ober i)at ftety über trgenb 
etwa« ju bedagen gctyabt. %U allgemeine Bemers 
(ung mag noety ber Umfianb angefütyrt werben, t>a$ 
$r. Sänge in ben »on itym geleiteten äWüfKflürfen 
bie ©oloflimmen, ju beabftctytigter ertyotyter SBirfung, 
jweis, ja breifaety befegte, bafj §x. Sempier biefelben 
aBer nur einfaety fingen lieg-, erflere maetyten ftety bas 
burety ju wenig &or bem 6tyore bcmerKar, (langen 
metyr nur tvk 4?atbctyßrc, ttatyrenb bie legteren fiety 
in allem ©lanje bcw&tyrten. Bei atynlictyen ©elcgcm 
tyeiten ifi bei 9teiä)tf)nm an ©otiflen etyer eine Stbs 
wectyfelung unter ben »erfetyiebenen ©angern anjura^ 
ttyen, bie mit ber eigenen fjarbung ber tjerfctyiebenen 
©timmen bem 2Wuft(ftüc!e noety einen befonberen 9tet$ 
gewätyren (onnen. — 

SBir tyoffen, ba§ ber Bergifctyc ©ängerbunb, ber 
einen fo rutymretctyen Anfang genommen, ben alten 
bergifctyen Äampffpructy : „rutymreictye Berge'', ju bem 
feinigen maetycn, alle Äräfte ber bergifctyen ©aue in 
ber gotgejeit einigen unb und in ben nactyfien <ftaty; 
ren, wo wieber eine ©angerfatyrt flattfinben wirb, 
©toff ju neuen Bemcrfungen, ju neuer aner(ennenber 
Bcfprectyung geben werbe. 



firitif^er SHnjciger* 

Ucbctfid)t fcei neueren ©rf^cinungen auf bem ©ebicte ber 2Rujtt 

S«t SBiPlonceU mit tyianoiotte. @. £ ee , ©p. 44. Lc premier bal . scene charact. 

UZtt, ©J».42. Valsc briUante. fitljott. 1^1.30fir. tbtirt. 1 ^1. 



68 



Jfir teilte ginger praftlf*er, als für leiste Sage. Sie 
(Somtoofttionen finb rnnb nnb nett; ben ©eift fn*t «Riemanb 
auf Sanjböben. Sogengewanbttjeit tfi ba« $au*>terforbernig. 
Le premier bal ift eine Heine, unföutbige ttadMmnng t>on 
SBebet'« „«ufforbernng jnmSang"; e« $at aber feine »e^n* 
lt$?eit. 

Sät Sioline mit tyianofvrte. 

9t* ÄOtti*, ©p.161. Fantaisie-Valse, sur des motifs 
de Paquita. «c^ott. 1 -II- 30 Ar. 

$r. Soni« »itb na# nnb nad) bur# fein $Jantaflren 
l&jHg. «« Ij* bo$ gar ju fleinlicfc , anbeter Seute Sbcen s u 
feinen commeratieflen 3toe<*«n $n benufcen nnb fta) bann ju 

Sberben, al« fei man ein groger SRann, bet »erwöge feine« 
p. 161 In ber Äunft einige ©ebeutnng erlangt f)*U. '« if* 
aber Stile« nit roa^r! — ffieber ©ioline no$ $ianoforte bie* 
ten bem 3«*öret gute «ffecte. 

Anetten für (Seile 

% DffCttfcad), Cours methodique de Duos pour 2 
Vcelli. ßcljoit 



©p. 49. Lettre A, 6 Duos tres faciles, en 2 

Livres, chaque 1 Jl. 12 Ar. 
©p. 50. Lettre B, 6 Duos faciles, en 2 Livres» 

chaque 1 SL 12 Ar. 
Sir werben bei ben nadjfoigenben, baju gehörigen Siefe* 
mngen au«fnljrlidjer berieten. 

gut glöte mit SPtatioforte« 

£ittb^aintttet f ©|>. 121. U tremolo, variat. pour la 
Flute sur unth^me de Beethoven. Sdjott. 1^1. 48 Ar. 

SEBie lucas a non locendo, fo biefe* Tremolo von bem 
nify Xremotiren. ©erlot rechtfertigte in feinet (Sonn>ofltto« 
biefe Benennung bnrdj ben in tyr angetoenbeten jittembett 
öogenjtrt$, fcinbbaintner a$mt f$m nur barin nad), bag et 
fein fd)toa$e6 Äinb mit bemfelben tarnen tanft, nm e« mit 
einer ömpfeblnng in bie ffielt ya fenben. Uebrigen« banfea 
$Bcet$o»en'« Jöerefcrer bem £errn äa^etlmetfler £inbt>ainfoet 
für bie trefflichen Sufäfce jii ben Variationen , Cj>. 47. Sir 
»erben ben Antrag ftetten, bag man fle öeeüjown'« ©erfett 
al« (Snpv^ntent beifüge. 



3tttelltgeit|Matt 



An die Verehrer des seel. Rinck 

In Darm*tAdt. 

Es gereicht uns zur Freude, die Verehrer, 
Freunde und Schüler Rinck's zu benachrichtigen, 
dass die Ausführung eines Ehrendenkmals für ihn, 
bestehend in einem grossen brillanten Orgel-Album, 
„Rinck's Album u genannt — durch die allgemeine 
und höchst würdige Theilnahme, über alle Er- 
wartung gelingt, und die Vorbereitung so weit ge- 
diehen ist , dass es in diesem Monat geordnet 
sein und zum Druck gelangen wird. 

Es dürfte möglich sein, dass die schriftliche 
Aufforderung des Herausgebers doch nicht überall 
hingelangt wäre, oder dass ein naher oder entfern- 
ter Verehrer des Heimgegangenen, dessen Adresse 
oder gegenwärtiger Aufenthalt uns nicht genau be- 
kannt wurde, als Orgel-Componist uns seine Arbeit 
doch noch in einem Beitrage übermachen wolle. 
Diesen Allen gelte dies noch als freundliche Ein- 



ladung bis zu jener Zeit, nebst der ergebensten 
Bitte um gütige und nachsichtsvolle Entschuldigung, 
so wie mit dem Gesuche, die etwaigen Beiträge an 
uns gelangen zu lassen pr. Adresse : 
„Herrn Musikalienhändler C. F. Leede in Leipzig ' 
„Rinck' 8 Album betreffend". 

Anfang August 1847. Der Comite. 



Im Verlage von Siegel 4* Äloll in Leipzig ist so 
eben erschienen: 

Carl Zöllner, Die Zigeuner. Phantasiestücke 
für vierstimmigen Männerchor. Partit. u. Stim- 
men. Pr. 1| Thlr. 

In Knrzem erscheint ferner: 

C. Zöllner» Die Bundesstaaten, für 4stimw. 
Männerchor. 

Leipzig, im Juli 1847. 



Hdfit Seftyecn beS 20frcn Sanbeft jur 9tad>ri$t, 
Äummer ausgegeben wirb. 



bafj $itel unb 3nljalt0t>erjetc$nif mit biefet 



Sru* otn %t. «ödwann. 



U t u e 




titfättft fit H§«fi& 



£>er a n tföc r üid) er tte&attent" 

Sfvait} SBrettfceL 

Siebenunbjreüiijigfitt Santo. 



Jfcf 12. 



9 t r 1 1 g e r : 

SNtobett griefc in Seipjfft* 
3>en *♦ «uflufl 18*1. 



S?cn tiefer 3ettf*. erfdjnnen tDcc^ttifli^ 
2 Sommern trau 1 ofcer l'/t Sogen. 



frei* U* ©a&be* «an 52 fflni. 2Vi $l?lr, 
3nferUon*0efciir)ren tte Vetitjeile 2 %r. 



9tfronnemcni nefcmtu alte $ oft Amter, y 3itty, 
SRttfil i ittib JEunftlaitblitigeit an. 



£w* Bt**ten. — Äie ine £dtaitfi, ZQ$efytföi$ti, JSermiföir*. 



2Iu3 £*tcöfcetu 

©per. 

©ie r)ier Ijeirfr^eube (Smtonigfeit im Streif ber 
Oper ma^te eö imä unmöglidj, einen $3erit$t abju? 
flattcu; mit mufjten behalt afcermalö fange auf un3 
märten taffen. 3um ®tü* tarnen tfti}fi{$ einige ©afU 
fpiele um, unb mit eilen, eine Ueberftd?t unfern tljea* 
tralifien 3uftanbe ju geben. 

©eit ben SHuSf eueren ber ÄBnigin wen ^alet^ 
Rotten lütt feine einzige neue Oper, nur baö @5djau; 
fptet jeigte einige Xtyaligfeit, mbem eö SRi^aet Beer'ä 
Stmenfee mit äJtetyerbeer'ö SMuftf btadjte, ^^igenia 
in Snliä mutfce gegeben, atterbing^ fiit $ier n0(§ neu^ 
unb 3or/aun tton Sßatiö neu eiufhibirt; aujjerbem be= 
megte fidj taö fUrucrtcire im genjctmUdjen (Steife itm 
We Hugenotten, Stumme ton 0öttiei, Sudjantlje, ein; 
mal 3*empter unb ^itbtn y Sfcrabelta, ©cu 3^^/ 3*u; 
betflöte, Slotett ber teufet, einmal ihicre^ia ©tfrgia, 
öon benen mit manche nietet gekürt t)aben mürben, 
mate bie SJürftrÜung berfclbcti nitf>t turdj ©aflfpietc 
tjerbeigefüljrt mürben, ©ie metften Siorjlettungen et; 
tefeie ber gteifdjujj, ber fletä aU Süden Sufjet au£t;efc 
feil muj} unb menigflcnS infofern ftdj tiottrefflid? baju 
eignet, al# mit 6iä r>ot gan& Äntjem toier Sgatljen, 
brei Surften, btei äfftajre, jroet Slenndjrn, jmei (SaSpar, 
jttjei Äiliane, einen Surftet unb einen 33ieefBtfter auf; 
junxifeit Ratten, atfo jrbet beliebigen §eifetfeft bnt^ 
bie Üeidjtfüfjigfeit beä %r)ealerbienerä fofott abjur)elfcn 
t^ar. SBie eö abet bei fo fjäufigem SBedjfef in bet 



©efegnng um baö 3t<fammen; fingen unb 3piefen 
fitfft, Ia§t f?(^ leicht magern 

SSBir beginnen in djröiiclDgtfc^a Drbnung mit 
ben OTeuigfeiten, jufärbetfi mit ^(p^igenia in ätult«. 
©ie ©efejjung roat fotgenbe: Agamemnon, ^r. SWits 
tertuurjerj ^ineß, ^r. Xi^atf^etf ; ÄaT^aö f §t. 
©ethnerj Äl^temneftra, ®tau ®(^rober ■ 5Dcuri«tlj 
^^igenia, %i\. SSagnetj SIttemti, %xL äJlatpurg, 
-fti. aBittetmnrjer gemlgie xtnttt htm männfi^'» ^f«- 
fonal am SKeiftcn, bo^ münf^ten mit no<$ ein ttefe= 
red (Einbringen in ben (5£arafrnr, namentli^ in ber 
Gattung ncd> metn fomgli^e SButbe, mä^renb fit 
i^m bet befotgte ^Sater uoTju^errf^en fc^ieiu ©ie 
Partie beö Äal^aä liegt für £rn. ©ettmer gtt t;o^ 
er fang mit ficJjt[i<|er Stnflrengung wnb mar a(ö ^pries 
fter unb ®rei$ ju bemegfic^, $>r, Xie^atf^eft mar im 
©cfange gut, tt)at im ©uett mit Agamemnon be$ 
©Uten fegat jutiiel, eö teate a6et ju munden, baf 
er (iäf freiet im SBautel ju bemegen oerflünbe imb 
benfetten ntc^t mit teiben Rauben öct^iette, a(d motte 
et bie Sänge beö 3ipMö auämeffen. Sei ben ©e^met» 
jen^auSemngen ber fttijtemnefita im legten 5lcte blieb 
et toüttig t^eilitarjittloe. Srau @^töbet=©e*ment mat 
im Stiele tooUentct, unb mit bebauerten um fo mefyr, 
bag i^te ©timmmittel ni^t mefyr ausreißen. 9tuf; 
fattenb fc^ma^ erfdjien unä bie Stimme ber $jp§i* 
genia. atI. SSagnet fdieint fct)t bafb ber übetmägi? 
gen 3lnfbengung %u erliegen, au^ Porten mit in fefcs 
ter 3*it (im S t£ if4"|)/ >uie fet)t t^re früher fo f^öne 
Stimme gelitten t)at ©a§ im Spiele jiejnlicr} '21£U« 
ju nsiinff^en blieb, ttma^nen mir nur beiläufig, e^m 



70 



e« bei Anfängerin jur Saft ju legen, gtl. SWarpurg 
mu§ fid^ grBfjerer ©eutlid^feit in ber 9lu«fprad&e bes 
fleifjigen, ba man Ui bet großen Entfernung bet (gn 
(Meinung jwifc$en ben SBolfen fein SBort »erflehen 
tonnte. ©aö Kauften Beim Umwenben ber %e%U 
iüä)tx abgeregnet bleibt e« unerquicklich unb flBrt e« 
bte -Sflufion, bort fingen ju tyBren unb $ier bie SBorte 
bajn nactyjulefen. ©ie Dper war mit äufjerfier @org= 
fall einfhtbirt, unb e« war ju bebauern, bafj man 
mit ber Aufführung gejBgett ^atte bi« unmittelbar 
toor Slbreife be« §rn. SidOatfdjcdf, woburcty nur jwei 
SJorfleltungen mBglicfy würben. *) $n ber äußeren 
3Ru«fiattung war nid&tö toernac^läffigt, inbefj flBrten 
und bie fleinen ©eflalten im ©ewanbe griedjifdjer 
$eerfüfjrer. SBenn -S^^tflcnia in irgenb einem Qaxtm 
foielte, würbe cö fo in ber Drbnung fein; aber grie= 
äjifäc gelben im (Sfyore ©opran unb 2ltt fingen ju 
^Bren, nimmt ftcty fonbetbar genug au$. ftönnen 
JUtytemnefha unb ^^^igenia mit weiblichem ©efclge 
im 8aget erfdjeinen, fo finb nodj anbere Stauen jus 
Wffig/ fa &ft ber (Sfyor weibliche Stimmen »erlangt, 
©ie Qnfhumentirung war tyier unb ba oon ^>rn. 
Ä.8W. SBagner, inbefj mit loben«wert$er Sftafjigung, 
»erftarft, loaö tnfofern gut ju tyeifjen war, al« ba« 
heutige publicum burdj bie geräufdjtooUen Opern ber 
©egenwart für bie feineren ©c^attirungen ehemaliger 
Snflrumentation abgefhtmpft tjt. ©a« jweite 2empo 
iex ßutoertüre wünfc^ten wir tin wenig lebhafter, fo 
tote wir auä) mit bem übermSfigen ©etynen ber meis 
fien 9iecitattt?e nfc$t eintoerfianben finb. 

©truenfee, ©rama toon SWic^aet Beer, würbe nur 
jwei SWal gegeben unb wirb nac$ @mil ©etorienf« 
9fücffe$r fc^werlicfy wieberfyolt werben, ba ba« ©tütf 
burd&au« feinen Srfolg tjatte. SWe^erbeer mag ba« 
wofyf toor^ergefe^en ^aben, ba er bem ©rama burc$ 
SJluftf grBfjere« «Sfatereffc ju »erteilen fudfjte, benn 
itottywenbig bebingt erfd^eint fie und nic$t. ©er (Soim 
yonifl ifl |ier weniger gtücflidj gewefen al« in feinen 
ßpern; bie SJiufif enthält toiel einjelne« @c$Bne, aber 
ba« äWeifle beruht auf Steufjerlidjfeiten. ©ie ^nflnis 
mentirung ift reidfj unb mannigfaltig, boc§ greift fie 



*) XDie ©irectfon verfielt e« überbauet, bti ben erften 
SJorfUUnngen ba« fytatn gu fällen, inbem ba« publicum bei 
IReuigfeiten inelften« tortljer ti>ef§, bafj ihm nur gjrif(ben gtoei 
Sßorflellnngen bie ®a^l bleibt, benn bie neuen Cpern gelan* 
gen in ber Siegel erjt jur Sluffü^rung , »enn ba« eine ober 
anbere nnferer bebentenbften SHÜglieber auf bem $unfte ße^t, 

feine Urlaubereife anzutreten, unb fomit bie £>feer gleich %n* 
ang« wieber gurürfgelegt »erben tnng; fo »ar e« n. S(. mit 
«leefte, fo mit 3p^igenta in 8nti« nnb @truenfee. Unter 
biefer faft nn^lofen Snflrenanng ber Ärdfte leiben bie mu 
glieber ber föniglidjen Äopelie am meinen, toelc^e eben um 
fiefe 3eit (in ben «aßen) t&gli$ in ber fatbolif*en Äirdje 
in Knfprn^ genommen finb. 



ni<$t belebenb ein, fonbern flBrt oielme^r (ba fie ents 
be$rli<$ <P) bur^ fl^tlid^e« ^afd^en nadfc Sffeet, unb 
mac^t bei ben melobramatifd&en ©teilen bie SBorte 
unuerflanblid^. @<^on ber Duoertfire, obgleich fie nur 
jwet äWotioe be^anbelt, gebrid&t e8 an ßin^ett, fie 
giebt fein beutti^e« »ilb unb ba« »erftänbnifc wirb 
bur^ bie unmafjige Sänge erfd^wert. «luc^ fommt 
man im »erlauf beö (Stuart (ben wir atö befannt 
oorauöfe^en) nid&t jur »efinnung, ba mehrere »ete 
burd^ S)iuftf mit einanber eng »erbunben finb. 8Son 
guter SSBirfung ifl bie 83erwebung be« ©olbatenc^orfi 
im 3wif(^enaete, ber aber ungleich me^r effeetuiren 
würbe, wenn man bie SBorte oerfle^en fBnnte, toa* 
bur(^ ben Solang unb bie pgurirte ©e^anblung ba 
©ingflimmen oertynbert wirb, ©ie Sluöfü^rung bet 
fe^r fd^wierigen äWufif war eine fe^r gelungene} bie 
erfien groben 1)attt ber §x. 9W.©. 9lB*el geleitet, e« 
foll aber feine befonberen Urfac^en ^aben, ba§ bet 
$r. Ä.9W. Sleifftger bie ßeitung fpäter übernahm. 

Qn ben älteren Dpern fielen einige »eränberun= 
gen in ber »efefcung ber Woüen oor. $n Mbwefen^ 
^ett beg #rn. ^id^atfe^e* fang §x. »ielejijf^ ben 
SJlafaniello mit anerfennungöwert^em gleite; feit 9lbs 
gang ber grau ©pa^ers©entiluomo f)at grl. %fytU 
bie |)auptpartie in ber 9tegimentötod&ter er^alten y ju 
welker i^r jur 3«t bie nBtljige Sebenbigfeit nod^ 
mangelt, bo^ t^at fte waö in i^ren Äraften fianb 
unb befriebigte Ui ber ^weiten »orfleüung fc^on me^r. 
^m ©on 3uan fang grl. SBagner einmal bie Slo^ 
bei ber näd^flen »orflettung gab fie wiebet %xau 
Ariele, womit ba« 0ublieum »Btttg jufrieben war. 
§x. aWitterwurjer befriebigt nid^t ganj in ber %itth 
toUej tvie aber $r. ©ettmer feinen Söirfungöfrei« fo 
uberfd^reiten fonnte, Ui ganjlic^em SWangel an §u; 
mor ben Sevoreüo ju übernehmen, begreifen wir nic^t. 
©eine mächtige ©timme unb flattlic^e gigur eignen 
fid^ bod^ oielmeV gum ©eifl beö ©ouoerneur«. Sben 
fo wunberten wir un«, grl. »elt^eim fürjlid^ wiebet 
al« Äönigin ber 9la$t ju ^ören, welche 9toKe benn 
boc^ eine ©ängerin verlangt, bie nte^t in ben 9tuf)t* 
flanb oerfe^t ip. ©ie öortrefflic$ gefd^ulte ©angettn 
t^dte wo^l beffer, fic^ ni^t unnBt^iger SBeife ben »m 
griffen einer rücffid^tölofen unb beifjenben Äritif aufr 
jufegen, oon ber fie bereit« ju leiben tyatte. 

©ie ©afifpiele waren biefe« Stfl^ja^t an Eluan* 
tität unb Qualität oon wenig Gelang, ©a fic^ bie 
froren Hoffnungen, bie wir toon #rn. JWenbe Regten, 
nic^t bewährt ^aben, fo machte ber fanget eine« 
jweiten Senorifien einige »erfu^e nBt^ig. ^r. £$iete 
a\\^ SSBien gab ben untoermeiblic^en Sonio in ber 9te« 
gimentötod^tet unb ©on Detaoio im ©on <3uan. 
©eutlic^e ?lu«fpra^e fjatUn wir ju rühmen, allein 
bie ©timme Hingt etwa« $o$l unb ba« ©piet befrie? 



71 



Mgte ni<$t — bennodj würbe et fflt unfere »ityne 
gewonnen, ©agegen työrten wir a« Oenono in 8u* 
crejia »orgia $rn. Slnber au« SBien, welker mit 
»crttycityaftem «euerem eine gute, namentli<$ in ber 
$bf)t fe^r angenehme unb t>oße Stimme, gute 9We* 
tyobe unb guten Vortrag toerbanb, unb bennodj nic^t 
ferner auftrat, ©affelbe war ber gaU mit grl. »liefe 
auQ Semberg, bie als ©onna Slnna burdj angenehme 
Stimme, gute 9flett?obe, anfetjnlid&e ©eläuflgfcit unb 
beuttid&c 2iu3forac$e erfreute, beren $o$e aber leiber 
tin wenig f<$wac§ ersten, grl. SBiebemann auS 
itönigöberg ^örten wir als ^Jrinjefftn im {Robert unb 
aW ÄBnigin ber Wafy. Sefonber* bie tefctere »otte 
flberflieg iljre Ärafte, unbeutti^c ßaufer, ttna* ©es 
bruÄteä in ber (Stimme unb äftangel an Spiel Der* 
leibeten ben @enu§. $r. $rocop au« Äartöru^e fang 
ben «ßapageno mit fdjwadjer Stimme unb un6ebeus 
tenbem Spiete. #r. (SSoriu* au& 2Öie8baben trat al« 
©eorge 83rown unb Sodann toon $ariä auf} ber gute 
(Sinbrutf ber empfetytenben (Srföeinung würbe burc$ 
ni^t ftet* reinen ©efang, unbcuttidje 9iu$fyra<$e unb 
ju wenig Spiet gefdjwac^t, inbeffen befriebigte er meljr 
in ber jweiten »orfteHung be« Sodann t>on $ari8. 
<$n Tefctgenannter JDper muffen wir beS ort. äWar* 
$urg aU ^Jage lobenb gebenfen; an ättännerroaen 
wirb fie flc$ no<$ me^r gewb^nen. §x. »inbemann 
gab ben Spredjer in ber 3auberflöte at8 erfien tijta* 
iraliföen »erfu<§, unb berechtigte burd) feine tiefe 
»afjftimme, gute «iu$fprac$e unb tort^ei^afte gigur 
ju ben beflen Hoffnungen. 

<§nbtic$ hörten wir wieber eine ©efangSfünfllerin 
im motten Sinne be$ SBortö, welche, obgleidj 2lu«s 
Ianberin, beffer beittf$ ftngt, atö man^e beutföe 
Sängerin, unb bei bem burdjbadjteflen Spiel ftdj fo 
natürliA auf ber SJityne bewegt, bafj man bie Um- 
gebung im ZtyaUx ganjti<§ aergifct. SBir meinen 
gr. »iarbot;©arcia, bie alä 9lorma, »alentine in 
ben Hugenotten unb als ©onna 91nna im ©on $uan 
entjurfte. tfeiber machte eS ein frühere« Engagement 
in granffurt aM. unmöglich, fie nodj öfter unb auc$ 
in einet Weiteren »tolle ju $ören, worin fte bie 83ieU 
feitigfeit ^atie bewahren fSnnen, bie tyt »ortrag ber 
toerföiebenattigften ©efangftücfe in jwei eigenen (Sons 
certen erwarten lie§. ^re Stimme ift atterbing« 
nid)t me^r fo frift^ alä üor neun ^a^ren, bo^ ba 
auf 6rben nichts tooüfommen ifl, (ann man Uijo 
bieten SJorjfigen baruber hinwegfegen, unb wir erwa^ 
nen eö nur, um ben ©erbaut eine« blinben Snt^u? 
flaften Don und abjuwenben. 

(G^lul folgt.) 



Älefoc Rettung* 

»tieffi* an bie «ebaction- „0)em «eftcomitc x>u 
Springer ©ängerbunbee , »eHe« ju bem großartigen Bie» 
btrfefte, ba« am 23ften unb 24(ten Sütgufi b.3- J« öife* 
aa^ gefeiert werben fott, bie «m^tigflen ©orbereitnttgen 
trifft, iji »on bem JDirector be« SWartinftiftc« ju (Srfurt, *r«. 
gieittt^aler, ein feljr teurer (S^aft mitgeteilt worben. W 
^at fi<^ namli* im Slugufhner Softer bafelbft bie alte Drlgt* 
naUSWelobie be« eoangelif^en Urinmp^liebe« : „(Sin 1 fefte önrg 
ift unfer ®ott jc", bie von ber bi«$er gebr&u^lic^en , na^ 
mentll^ in Harmonie unb 8t^9^mu6, abweist, ©orgefunben. 
IDiefe SWelobie, wie fte Sut&er felbft gefungen, foll nun gnm 
erften »Wale fn i^rer r^tymifdjen Urweife »on bem tanfenb* 
ftimmigen (S^ore be« X^üringer ©Angerbunbe« (am 24jien 
Süiguji b. 30 bur$ bie 9tä«me ber ©artburg fallen, um 
fi^ »on ben Sinnen ber ^ei^ren OJefte, bie fdjon fo mand^e« 
@^öne unb ®ute bur^ bie beutf^en ®auen gefenbet, in i^ 
rer nrfprängli^en Harmonie bnr^ alle evangetif^en Äirc^en 
gn »erbreiten. JDer einfach erhabene Sboral iß mit einem 
eben fo einfachen „$ofaunen^alt" begleitet, ben ber alte 
©angmeifler SWic^ael $r&toriu« (an« bejfen Musis Sionis eut^ 
leljnt) baju gefegt ^at. — Stilen Sreunben be« großen Äefor* 
mator« wirb biefe <ttadjridjt fer)r willfommen unb X^nriugen« 
@4nger bürfen jiolj baranf fein, baf i^r fdjöne« SUberfeft Je 
me^r unb me$r an bem »ielfeitigjten Sntereffe gewinnt. 

SWö^ten alle J&erjen in bem beutf$en Sßaterlanb unb in 
ber großen nnfldjtbaren itirc^e, beren £aupt unb ^err 3efu« 
^rißu« ift, fo friebli^ unb freunblid^ neben einanber flehen, 
Wie bie SNelobie ber alten lat^otlf^en 4pt)mne: „0 saneüs- 
sima etc." unb be« eoongelifdjen (S^orai«: „<Bitt* fefle 
©nrg tc." (ob anfällig ober abjldjtlld)?) anf einem unb bem? 
felben SRotenblatte vereiniget flnb ! " 



Sage&gefd)i4te, 

»eifen, ©oncerte, engagtmentd u. 2)a« gl&n|enb* 
jte 6oneert ber ©alfon in Äif fingen ift ba« be« S)anttf 
(täbter $offänger« ©retttng gewefen. 3)er (Soncertgeber, ber 
bie ©d>lummerarie , fo wie eine große Slrie von OHercabante 
mit aller ßannen«wert^en Äraft feiner stimme fang, nnb 
mit bem Vortrag einer [Romange au« „Quibo nnb ©IneMa" 
f^loß, würbe burdj J&rm @oncertmeifter ^amm nnb befen 
Gattin unterftüftt. 

&üdtn ift na$ Hamburg gereift, nm bort feinen „^ri* 
tenbent" in @cene ja fefren. 9m lften November trip er in 
Sien ju bemfelben 3toecfe ein. 

Nicolai ift fürjli^ t)on einem längeren 5tufent^alt in 
©aljbnrg nad^ fflien jurfirfgefe^rt. JDort ffat er unter An* 
berem feine große SWeffe im 2)om aufgeführt, ©^ater gebenft 
er ^Berlin unb $ari« jn befugen. 

2)er Sßioloncellift 9ka% ©obrer concertirt im £ambnr< 
ger X^eater. 



n 



»ufiffefU, »*ffi$t«tigt». 5)o« »egenWutger 
eefottgftfcft ift am 23ften 3uli Qefciett roorben. <S« ift 
re$t $erjll<$ unb frö^ic^ babet bergegangeu. Unter ben auf; 
gefönten 6tücfeu fanb namentlich bic $ljmne an ©ac$n« 
von 3Renbel«fof>n (ber SReifter ljatte bie $artlinr fribft bem 
Diepgen Sleberfranj überfenbet) unb bic $tjmne an Obln von 
Äunj ben nngetljeilteften SBeifatT. 

3n 2ei3nig (©adtfen) finbet am 25fteu unb 26ften »u* 
gnft ein groge« aRannera.efana.fef* <&tatt. 

ffttut Bptcn. Dr. 3ttliu§ SBetfer ijat vor Äurjem 
eine ©olf«*Opcr: „?rlnj (Sugeu" beenbet. fflteber finbet 
$ier $inft$iltd) be« getoäljlten «Sujet« ein unangenehme« 3n< 
fammeutreffen <Statt. «m 26ften nnb 27ften Buguft namlld) 
tontbe in granffurt a.SR. eine Oper von ®uftav «Schmitt 
gleic$fail« unter bem Xitel: „$riuj (Bugen, ber eble SRiiter" 
gegeben* SRan färetbt un«, ba§ blefelbc fefc beifallig auf* 
genommen tvorben ift. 

VI. SfeSca'S Oper „ber Sroubabonr" ift am 25ften 3uli 
in Sraunfdjroeig jum erften 2Rale aufgeführt roorben. 5>er 
Gomponift birigitte felbft unb trurbe nad> jebem »cte unb am 
€>d}Iuffe gerufen. 

«tt$aeidjnungeit, 33efotbetungcm $er aRuftfliterat 
Catl ©OÜtmef ift jum (S^renmitglieb be« ©aljburger 3Ro* 
jarteum« ernannt toorben. 

Sern SMrector bc« ©efang* unb 3Ruftf * Serctn« ju $at* 
berftabt, $ermaim »olff, früher (Sanier von <Spol)r unb 
Hauptmann, ift ba« $räbicat „SRuftfbirector" beigelegt 
tvorben. 

3n äurjem toerben toir 3crttt9 ßtttb and) tfaftif* ne* 
ben un« ftellen fonnen ; ber 93ilt>r)auer 3canne$ in Sonbon t)at 
namlid) eine (Statuette von ttjr al« „SRegiment«to$ter" ge- 
liefert, toeläje bie frapvantefte «e$nlic$Teit mit ber fünftlerifö 
vollenbeiften 3lu«füljrung verbinben unb be«ljal& für i«^ n 
„@alon" angef^afft toerben foU. 

3m $ötel 2Rabille in «PattS war jum heften rer italie* 
ntfäen «rmutlj, toie bie SKobejeitung fi# fdjreiben lä§t, ein 
(Soncert unter ©egünftigung ber gürftln von ©eljofo ; ber ge* 
to&tyte Ort foU ftd) fonft ben profanften greuben öffnen, unb 
»feie eiebljaber follen bei bem Sldjiglang, ber bi« in bie gra- 
uen Saubgänge unb SKifdjen ^ang, in tyren (Erwartungen 
fe^r getankt getoefen fein. 

2lm Sage fcer ©runbfteinlegung von ©lucf« «Wonument 
in SRünc^cn toirb feine SUcefte aufgeführt. 

91a* ber £$eater;(§&romf roirb ^täulettt bott 3Ratta, 
toeld^e ie^t in 5Ca*en gaftirt, »on ben bort toeitenbeu önglän^ 
bem unb «ranjofen ^inft*tli* ber ©ttmmfärbung unb iBor,' 
trag«rocife mit ber 3Ralfbran «ergii^en, ja felbft nod) über 
biefe gefegt ! ! 1 



£affelbe Statt fd^relbt au« »tat: «t. 3>irector $o^ 
fornv? ^at fH für bie nadjfte @aifon eine gwge Aufgabe ap 
ftellt. (5« follen folgenbe Dpern jur «uffü^rnng fomme«: 
bie Sürftin von £<ion, von Soiffelot; bie »eifc grau; ba« 
äBölfenlinb, oonSitl; bie beiben $rin|en, »onöffet; bie<£tÄ* 
besten von <5alamanca, von güc^« ; ba« SÄabd^en vom ?anbt, 
von ©Hb**; bie 3anberin unb ber SRulaite, von ©alfe; ber 
Sungfrauentribut , von £itl r unb eine neue Over von 2or* 
tiug. 

2>affclbe »latt f treibt au« »etlin : 2>ie ©erliner 
Oper ift nä^er beleihtet ni$t« ai« eine S^nll. öin groge« 
prachtvolle« Dpern^au« unb faft immer leere @i$e ; bie briU 
lantefte Sln«ftottu«g unb, mit 9lu«na1jme be« grL £nc|etf 
unb be« ^rn. Ar auf e, ©olofanger, bie tljeil« Anfänger, 
t^eil« au«gefungen (inb. 3»ei ©eneral*anufifbirectÄ* 
ren von gl&njenbem JRufe unb beibe i^rer gunetionen übet* 
$oben; ^o^e greife unb ein wenig bemittelte« $nbliciun; ein 
ftarfe« au«gejei<ftnete« Drc^efter unb ein miferable« SRepertoh. 
2)er Jöefe^l be« Äönlg« , jebe« SQBinter^albia^r brel neue gute 
beutfebe Opern aufjufü^ren, unb biefe brei »aren im lefetes 
SBinter: bie beiben $rinien von (Sffer, ein 9lefc^auffö von 
«bam unb «über (!?), langft Ui Seite gelegt; 2öil$elm 
von Dranien von öefert mit einem 23u$e, über ba« (H alle 
3o»rnale luftig gemalt fyabtn, unb einer SKuftf, bie eine $a^ 
robie auf bie Hugenotten f^eint, unb bie Dper be« Verjag« 
von (Soburg. J&unbert unb funfjtgtanfenb £r)aler fönlgli^er 
3ufc^u§ unb ungeheuere Slngft vor jeber neuen Oper, bie et* 
n>a« f öfter, ©parfaftem ba, unb treuere @afte ^ier; ein <8te 
neral*3ntenbant, ber bie Äapellmeifter um 9latf) fragt, vott 
benen ber (Sine „Opern or)ne mufif alifdje 5(»* 
fprüc^e" am beften finbet, unb ber 5lnbere jur Sintoei^nng 
be« großen ßoncertfaale« im Opemljaufe feine $otonaife auf* 

fkflTt. 

3)ie (Sonntag«blatter fd^reiben au« 9&itn: Clin $ieft* 
ger reifer SWnfiffreunb, 33. v. % t foll bem 33erne^men 
nad; im ©iirne ^>aben, lär)rlic^ einen bebentenben $rel« auf 
bie befte ©tymptyonie au«jufefenj ba« (S(^ieb«geric^t fod an» 
brei anerfannten Sonmeiftern befteben, jur aRitberoerbmig 
toerben nur beutfd^e (Somponiften gugelaffcn. 

JDer berliner 9igato f «fcreibf: 2)er ©canbal toegen b« 
befanntlid^ ^öc^ft unbebeutenben $olonaife von Säubert, to>el$e 
ber (Jomponift mit $intenanfe(ung ber SMeifter SWenbel«fob« r 
SReverbeer unb ©pontini, (ber königlichen ©eneralmuff* 
birectoren an ^iefiger Sü^ne!) jur öintvei^ung be« ^iefb 
gen St. Opern$an«faale« fjattt aufführen iaffen, ruljt nod^ im^ 
mer nic^t. 3>a« allgemein verbreitete ©erüctjt nennt $errn 
®S^ric^ at« ben 3nftrumentirer biefer $olonaife, meiere alt 
(Sompofttion bitter getabelt, bod^ in JBe§»g auf bie Snftf» 
mentation für ba« grofje Or^eft^f belobt worben n>ar. 4# 
§r. ©Ä^rioi biefe« Serbien?, toamm bie« ni^t öffentli^ an«« 
fprec^en? 



J>rutf Mit fr. «Cdmami. 



tt e u e 




^iffwCtff fwC 




Statt} Sörenbrf* 

Siebenunbjroanaigfter ©anb. 



^ 13. 



Bctlcgtf : 

Robert Sttcfe in £cip}tg. 
Den 11. «ugufi 1847. 



3tan bfefer 3eftfä. erfdieincn ttc4cntltd) 
9 Dtumnimi bah l obtr l'/t $taatn. 



$rct* tot« ©anbe« *<m 53 Ulm. 8 1 /» W^- 



Abonnement nehmen alie^oftärnttr, ©u$^ 
3Kufif ^ unb Ännfiljflnbliingeii an, 



3tt$<tlt: JDit ffliolföiroaT^t ©ingaBatfmip in $arli (gortfj — SM er unb ©tfSnße, — Dritt mufi?aUf$e Stern fione«. 
ttipjfgtt aRttftllttfn, — £ritif($« tfnjtigtt. — afnItQfgtrtiMÄtf. 



Sie ä»pef otpa febe SittgaFafcemtt 
in fyart*. 

(Wottft^ung.) 



9rr iürft. *) 

©et Xitel eineo Surften uou bet 2Woäfcma 
geljütt ju ben gtängenbften }Mgftf$ unb ju ben fin= 
jtetßen Stimmungen atiä bet (Sefdjidjte &tanfteti$0 T 
3*t bet Beffötigung biefer in geinbeSfanben eriuetbe* 
itm SBiirbe butdf ben geinb fet&fl, ben ebef mutigen 
Äatfer Stier anb er, liegt bte tütjmlidjfte Anette ntturt^ 
ber glorreidjen Äriegötljaien beä ©aupityelben in bei 
tragtförn gpopee beö tufflfdjen gelbjugeS. ©tum 
«udj erfüllt e6 baä Ormiitl} mit fo tiefer äU^mut^ 
toenn nrir biefen auf bem ©c^tadjtfelbe unb «titcr ben 
grauenhaften ©tangfalen jeneS ®djrerfenäjuge$ tobeä; 
mutagen, unerftptterlidjen ß^arafter auf bem unge* 
rannten, fe^lüpfrigen ©oben politifaVr 33crtoic([ungen 
ftraudjeln feljen, unb rcafyr nehmen, roie gerabe et, bet 
unbeftfjoUenfle meöetdjt unter ben fatferüdjeu Setbs 
^etren, im EonfUtt freifoietfofet öteigniffe butdj baä 
unbefonnene (fingteifm in eine Situation, bei er nidjt 
gemachen toat, bie Unfcejterftfcit frinrd Stufriuä ein; 
tilgen unb bat) Seien bafiit rmfegrn mufj. Seratffa 
fen i^og ei an bet @m"|e ber auSgefaubten Staaten 



*) 3ta4 Hiünblidjen nab TäjrifUidfet! SVtUiljeiliiaatii* 



bem ^eimfeljreuben fiaifer unb Söaffenbruber femblid) 
entgegen, unb {dauerte an fetner eigenen Serme|fen= 
IjeiL $m Strome bet SJolfäbegeifletung jerftcb an 
ber alten dngetvutjetten £reue bei leibet biefe jüngjl 
geleiftetr &ib, unb auö alter Simjängftc^feit itmvbeit 
©eibe, fttanfteid? unb 9tci?, tteutoö unb eibferii^tg, 
©iefer bü§te feine SJerfelenbung mit bem Öe&en, jene* 
mit bem Blute meler feinet t^euetflen ©B^nej bte 
neu eingefe|te S^naflie afcet fjattc {14 ben Staf ge- 
bxvdjtn in ben $erjen aüer Qranjafen. %U bet al= 
tefle bet Ijiniertaffmen Sßaifeu unfern bet Stidjtjidtte 
an 5 bem JClcflet trat, tvo feine Butter mit ifym, an 
bet tmrd?bßl?tten ttti<$}c tnieenb, bie te|te ^bf^tebd- 
t^räne gen? eint, trug et ben auf itjn eerertten Tsin- 
ftentitet baten, aU eine permanente ^roteftatien ge? 
gen ba§ Silutgerie^t, bad eine {yamitie i^rcä Raupte* 
Betäubte unb grauheidiS SRutjnt um eine feiner fd6Bn= 
(ien 3i«ben traute. 

©U ^urücfbleifcenbe äBiitiue, innig befreunbet mit 
ber Liifcilidini StieüCuijtei ^cttenfe, Konigin yun 
^oUanb, mar bie ^oc^ter jener pflichttreuen grau 
Stuguie, bie in ber 9?ac^t uom 5ten auf ben 6ten 
Detc6eti789 ju ffietfattted mit fu großer Eingebung 
unb Unerfc^rorfen^eit jur Rettung i^rer feebto^ten ^er» 
riit Wime ^tntoinette beitrug, unb fväta im jycitit- 
lantentfcfier, in ber ?ia^t uac^ 8t|Wntiuug ber ^uile^ 
ricii unD bor bet v 2tbfü^rung bet fönigli^eu Sramitie 
in ba^ Seinpelgrfängni^ ber ungtudjfid^en ÄBntgiu, 
bie auf bem Ikfttfftitigattge burA ben 3c^(c§garten 
jum Saale ber Kattonafterfammluug Llfrt unb SJörfe 
Oerloren battc, heimlich fünfuub)kuan^g Wci&ftiidV j«= 



74 



fu&U, jur atfe^ülfe ttnftmoitrtft SWot^flänbe in ttx 
$aft. *) 

•3m %*%xe 1803 bem bamaligen ©i&iftonögene= 
tal Stet; angetraut, r)atte nad) Sa^eöfrifl grl. Au; 
guie it)rem ©emalji $u ber tytn verliehenen 9teid>äs 
marfdjattätoürbe ben ©tammt)atter geboren, ben altes 
flen feiner toter ©öfjne. ©iefen Braute fte nact) ber 
Äatafhoj)t)e toom 7ten ©ecember 1815, bie ir)tc jioölf; 
jährige betoegte (§l;e atiflöfle, auf bie Afabemie ju 
2ueea, roo fernerhin für feine 6r$iet;ung unb feine 
©tubien gefergt toerben fotttc. Jpier erlieft ber junge 
$ürft, ber Bei früt) öerratfyenen muftfalifct)en Mutagen 
bereits toon 3immcrmann im Sßianofortefpiet im« 
terroiefen joorben tvar, toon Quitiee, Äajpellmeifter 
an ber bortigen ©cmtirct)e, fernere prattifct)e Auäbit; 
tung barin, unb jugleict) Unterricht in ©efang unb 
©encralbafj. 3>m Alter toon totcr3ct)n -3at?rcn t>erma£ 
jtet) ber Änabe, eine toierfh'mmige Sfleffe mit SDrgelbe; 
gleitung $u fct;reiben, wie er im ©djerje fetbft fagt, 
ein entfct)ieben erbärmtict)e3 2Wact)toert, baö aber ben; 
noct) auf Anorbnung beä @ct)ulbireetorä jum Sftas 
menöfefic beö t)eil. ßubioigö r>on ©onjaga, ©ct/u^ 
yatronö ber ©ct)ute, ton ben 3ägtingen luirttict) aufc 
geführt loarb. 

Sftact) uollenbeten ©tubten, im ^ar)w 1823, ging 
er nact) SßariS, um in ber potr;tect)nifct)en ©ct)ule ftet; 
jum SDWitairbienfte »orjuberetten. (Sr n?arb nact) glän; 
jenb befiaubenem (Dramen aufgenommen, aber nict)t 
jugelaffen, at8 er bie ifym gejtcUte S3ebingung ber 3«= 
laffung, Unter$eict)nung cined ber t)errfct)enben ©tyna* 
ftie $reuc unb Anr;ängtict)fett getobenben 3*Hg"ifie3, 
mit Unmillen t>on fict) n?ieä. Sftact) ^a^reöfrift enfc 
fct)To§ er fict), mcnngleict) ferneren $erjenö, bie $eu 
matt) ju fcerlaffen, bie unter bem ©ruef unb ben 
@ct)lect;tigteiten be8 SReaetionöfyjtemä feufgte. (Sr roen; 
bete per) nact) ©tocfr)clm unb trat fyier, roo er bei 
Äonig Äarl ^ot^ann, bem alten Äriegägefät)rten fet- 
neö SJaterS, freunbtict)c Aufnahme fanb, in fct)n?ebi= 
fct)e SäJtilitairbienfie. 9?act) befiaubenem Abiturienten; 
(Sramen in ber SDtarienberger Artifleriefct)ufe, brachte 
er e8 t*om Untertieutenant jum Hauptmann in biefer 
SBaffe; alö folct)er roarb er jum ©rbonanjofficier unb 
2Jbjutanten beä bamaligen ^tinjen Döear ernannt. 

5tuct) r)ier, unter toeranberten Serfyältniffen unb 
manct)ertei ©efc^äften, blieb er feiner Steigung für 
SRuftt treu, beren 5luöübung ben grBgten $l)eil feiner 
3Jlu|eflunben einnahm. Komfofttionen werfcr)iebenertet 
©attungen reurben im ©eriauf ber %af)xt entworfen, 
aufgearbeitet, beendet \ unter anberem eine „6aittate y ' / 
bie jum ©efren ber @tiect)en in ©toeftofm jur Sfu^ 



*) C Lamartine, hiati dto Girondin«. 



fu^rung tarn. Sollen 6ompofition«oerfu^en gingen 
praftifct;e Hebungen unb contrapunftifct)e Arbeiten förs 
bernb gur ©eite, abn?ect)felnb mit bem ©tubium tt)eo= 
retifct)er SBerfe unb bem 6rgrünben t)ot;erer Äunfh 
gefege in ben ^onfct)o^fungen berühmter 83orbilber. 

@o erquitfenb ahn auet) bie öerut)igung »ar, 
bie au% fo(ct)er 83efct)äftigung bem ©emiit^e lc$ St'mg 5 
lingö ertouci)ö, ber baö Anbeuten an ein fct)recflict)eö 
ßreigni§ alö Äebenöfct)merj mit ftet) umt/ertrug, fo 
uermoct)te boct) nict)tö, felbft ber ^wg^tbmutt; unter 
mancherlei 3ttffreuungen unb anjiec)enber Umgebung 
nic^t, jeneö Anbeuten auf längere 3*i* h n »erbrängen, 
no«^ bie Srauer ber ©elbfiüerbannung in feiner SSrufl 
ju füllen j fein ^au^tftnnen mar fletö auf ©enugs 
t^nung für com 83ater erlittene Unbill, unoerroanbt 
nact) ber geliebten $eimatr) fein S3lict gerichtet, ©r 
tonnte bem ©ränge nict)t roiberflet;eu unb teerte enbs 
lict) ba^in jurücf. 2Bie mäct)tig in ben ^ulitagen be8 
^at;reö 1830 bie ©turmglocfe beö imcbereriuact)enben 
83oltöben?u^tfeinö in feinem ^erjen imber^allen mnfy 
te, bie ben ©turj einer it)m öer^aften, in ©tarrftnn 
unb 93erbtenbung unterget;enben ^errfct)erfamilie ber 
erfcl)ütterten SSelt üertünbete, loirb leict)t empfimben 
werben tonnen, gür ilm tönte ^inburet) ber SBe^cs 
ruf ber @ct)lacr;topfer üon 1815 über bie ftntenben 
S3ourbonS, unb M fo unau8lßfct)lict)er (Erinnerung 
au% pnflerer Swgenbjeit tä^t ftet) oaö SBcgen uerfcr)ies 
benarttgfter ßmrjfinbimgen in ber 33ruft beö t)erange= 
reiften ättanneö tt?ät;renb biefeö breitägigen ÄampfeS 
leict)ter torfleßen alö fct)ilbern. 

®aö £ötel ttneö allgemein üeret;rten Spanne«, 
3acq.tteS %aifittt'$, beö gürflen nact)maligeu 
@ct)miegert)aterö, bei mclct)em unter ben Serfctg-un* 
gen ber ^olitifct) ^religiöfen ^leaetion Öonapartifien 
unt Patrioten grogmüt^igen ©ct)u| unb träftige Ihu 
terftügung gefunben tjatten, war ber 3JJitteI<)unft ber 
großen SJolföbemegung. §iex njarb, wie jebe ju ers 
greifenbe 93?a§regel, bie ber tritifct)e äMument er^eifd^ 
te, auet) bie Einberufung ber mittfüt)rlidr> aufgelfific« 
Nation atgarbe befct)loffen, unb unter Safa^ette'ä Obers 
6efet)t ber gürfl jum %ü^xet ber 9ceiterei ernannt. 
Später fanbte it)n bie neu eingefe&te 9legierung. mit 
einem befonberen biplumatifct)en Auftrage nact) ©ct)me- 
ben unb ©änemart, nact) beffeu (Srlebigung er gegen» 
ffittbe beö 3at)reä mit Seibetjaltung feineö in ©ct)me^ 
ben erfangten SlangeÄ atö SHittmeifter im öten Qu* 
fatenregiment in franjäßfdje ©ienfle trat. $ta$ einis 
ger 3rit n?4tb er in baä 8te 8an«er8s9legiment t>er^ 
fegt , bei metc^em et noc$ je|t atd DbwfHieutenanfc 
fle^t. 8Jor allem aber, mar er newt) fttanlxeid) jurücfc 
geteert mit bem SBorfafc, eine 9tctotfton jeneö auf feis 
nem Warnen t)aftenben blutigen Sßrojeffeä burct)jufegen, 
jur @fit)nwn9 fcä gvfiaflenen »atrr*. Seine bet)ans 



15 



lidjen, aber etfolgtofen Bemühungen flnb befannt. 
©et Öa&r warb gefü^nt im @o$ne.> im @o(jne bet 
ftauie gereinigt butdf beffen (Sripebung }ut fßatöwüt; 
bej ber bebenKic^e Ott bet Untetfu$ung abet gut 
93etmeibung politifdjet ®ä(?tung unb neuer 3<twütfs 
niffe üetfagt. ©et Stielet, bet bie unafeänbertidje 
X^at bebetft, unb fo Diele petf8nli<$e Sttebfebetn, bie 
)U beten 83ottbtingung mitgewirft, fonnte unb fottte 
nic^t gelüftet werben. 

©ie mit feinet -nunmehrigen (Stellung oerbunbe* 
nen Verpflichtungen beä gürflen »ertytnberttn ü)ti, nac$ 
ben Unruhen biefer gefüllten, benfwürbigcn 3«*, ««*$ 
Je|t nic^t, ficfy mit einet Äunfl ju befdjäftigen, bie 
t$m fo uiet ®enu§ gewährte, unb er fu$r fort, feine 
angebotenen ga^igfeiten nadj allen Otiten t)in ju ents 
wirfein unb mBglic$fl auSjubflben. @o würbe mit 
gtofjem (Sifer ein neue« ^nfhument ergriffen, ba8 
SJioloncefl, unb untet Seitung be8 alä Sontrabafflfi 
im Drdjefter bet großen Dper angepeilten fe$r tficfc 
tigen 93ioloncelliflen ßfjaft, in öe^onblung biefeö 
3«fh:umentg eint nidjt unbebeutenbe gettigfeit ets 
langt; wie audj untet giocdjt, bet, tootmaW Dts 
ganift an bet ©t. sßetetSfitc^e in 9tom, nunmetyt in 
|$ati8 pttoatiflrte, fleißig contrapunftifdje Uebungen 
angefleht unb eine gute jtenntnip im &ac$e bet alts 
italienifdjen Äirdjenmuflf erworben. «Snjwifdjen '«m 
1834 eine Keine ©per „Le Cent-Suisse" (bet @(^meii 
jergarbift) ju ©tanbe, welche üon bem fürftlic^en ©is 
lettanten auf bet ©üfync bet Äomifc^en JDpet jur #uf= 
fu^tung gebracht würbe, unb bet ungenügenben ©es 
fegung ungeachtet fo wotyt gefiel, bafj fte an neunjig 
SotfleQungen erleben tonnte, öiele anbere ßompofls 
tionen untergeorbueter ©attungen folgten: IDubers 
tüten, ©efangflücfe, 9tomanjen, äWarfc^e unb Sanjs 
melobien, beren jwei in ba8 Saßet „bet Sfufrubr im 
©erait" aufgenommen, ju ben reijenbften gelten, $n 
©t. ©ermain, wo beä gürflen Regiment in ©arnifon 
flanb, fyatte et bie ftreube, mit einem bie ©ommer= 
jett in jener fc^Bnen ©egenb jubringenben ättanne ju= 
fammenjutreffen, ben er fdjon früher fennen gelernt 
unb jum ©enoffen muflfalifcfyer Sefdjaftigungen ges 
$abt fjattt. ©lettre Steigungen brauten nun balb 
öftere Annäherung juwege, bte in gar furjer Seit, 
hei wadjfenber greube an folgen 83eflrebungen, ges 
meinfdjafttic^e Strbeit unb einige ©efreunbung $ur 
golge ^atte. ©ie gorberung, bie auä biefem 9ßtn 
^ältniffe für be« gürflen tunftlerif^e »ilbung erwudj«, 
ifl naä) feinet eigenen *) banfbaten 51netfennung niebt 
gering anjufölagen. ©iefet al« 3Renf(^ unb ftünfb 



Itr gleic^ ac^tungdwert^e SRann, ein Sd^weijet t>^n 
beutf^et ^ertunft, war Sttebermeiper. 

(9ortf(fttii0 fol%t.) 



*) (f*riftUd> vor mir (legeabe«). 



Sieber unb Oefan^e« 

JDtto Sie^ftU, 4Dp. 27. Siebm ÄÄtdjte fihr ein» 
Stngfttmme mit SrgUitung bes pianoforte. — 6er- 
lin u. ©miau, flöte u. Sock. $r. 20 0jr. 

@buatb ^ranef, ©p. 8. Sedjs Cteber Cur eine So- 
pran- ctoev Cetiordimme mit 8egL bes fpianoforte. 
— fleriin, ©uttentag. ihr. 1 t^lr. 

(5e f^einen oiele (Somf oniflen gar utd^t ju wifs 
fen, ba§ in neuerer 3«t rfirffi^tli^ bee ^[n^altd unb 
ber 8form bad Sieb einen bebeutenben ^rortfd^ritt ge? 
Wonnen, ©ie tarnen betet aufjuja^len, benen auä) 
in biefet ©attung baö wafyre ^[ntere^e ber Äunft am 
$erjen liegt, erachten wir für überflüffig, mähten e$ 
ahet Uinaty tfjun im ^nteteffe betjenigen ©omponis 
flen, bie gat nic^t ju wiffen f^einen, ba§ ed einen 
giobett <&d)nmann, Slobett Stanj :c. giebt, welche 
^oeflc, tiefe, ^ettlic^e ^5oefic in i^ten Siebetn niebets 
gelegt traben. 51ud^ <&eiten bet Ätitif ifl oftetö in 
bief. S31. batauf aufmetffam gemadjt wotben, bie af>* 
genügten gotmen, bie tiexbtaufyen grlodfeln unb oa- 
gen 9leben8atten übet S3otb ju werfen unb auf eine 
geifbofle (Srfaffung ber ©ebic^tc ein^uge^en. 93icte 
fyahen e8 be^erjigt, ?lnbere bagegen, benen eä toiels 
lei^t fc^wer wirb, au$ i^rer fcltg s Sefc^ranf ten SBelt 
herauszutreten in eine neue bott Äampf unb rüfiigem 
treiben, iieten immer wieber tangft UeberwunbeneS, 
bem ber neue, frifdje 3ritgeijl flc^ ntc^t juwenben 
fann. ©ie Sieber ton Otto Süefyfen tragen baö ©es 
präge ber SRattyeit unüerfennbar an flefy; bie SWelos 
bieen flnb jwar fingbar unb flie^enb, bod; oljne atte 
SSebeutfamf eit , o^ne atte inbiöibuette G^araftcriflif ; 
bie Segleitung bietet nicfyt genug 516wcc^ötung, fjars 
bung. SJom ©tanbpunfte objeetiuer Betrachtung au$ 
bürfte in biefer Sammlung feineS fein, welches ^er^ 
»orge^oben werben fßnnte. ©ad ti)a$ fic fagen, ifl 
fc^on fo oft bagewefen, ba§ wir bem Komponiflen, 
ber fc$on Seffered gegeben ^at, nur ben ÜRatf) geben 
(Bnnen, bie ©elbfUritif rec^t grünbltc^ ju üben. -- ©ie 
üon Sb. granef, jwar eorreet in <&tt}i unb Se^anblung 
ber gorm, flnb gleichfalls nic^t im ©tanbe, ein befon^ 
bereö ^ntereffe ju gewähren, ©ie bewegen flcfj in einer 
@^Ste, bet ein geifliget, poetifc^et #intergrunb <A- 
ge^it. 9lx. 1. ,,©u bift wie eine Stume'' t>on ^eine, 
entbehrt öBHig bet tieferen Srfaffungj bie §einefc^en 



76 



Sieber trollen anberö reprobueirt fein. JQiex tft ™fy 
mit fct)aler Sentimentalität gebient. ©ie Begleitung 
baju ifl etwaä ju bilettantifct) gehalten. 9lx. 3. 
„4?erbfllieb" toon %iei, r)at aucr) eine m'el ju matte 
<ßrjt/flognomie$ bie toerfcr)iebenen Situationen mußten 
t?erfcr)ieben nüancirt werben. ©o ifl j. SB. bie ©teile: 
„4?«j! trifft bu »or SBonn' ober ©ct)merj?" ntdr)t 
mit ber erfcrbcTticr)en intenftfcen Äraft ber (Smpfinbung 
wiebergegeben; fo auä) bie barauffclgcnbe: „SBiels 
leidet fo Sieb' unb ©er)nfucr)t fliegt weit! weit!' 7 r)ier 
mufj baä „weit! weit! 7 ' ganj anberö flingen alö jus 
erfl, wo eö baö Sßöglein fang. 3« erwähnen ifl bei 
tiefem Siebe aufjerbem neer), bafj ber Anfang Sftote 
für 9?ote eonform ifl mit bem anfange beö SNojart's 
fc*)en fiiebeö : ,ßin ©eilten auf ber SBiefe flanb". 
2Bir gehören nidt)t ju ben SReminiöeenjen s Sägern, 
beer) wo e8 ju auffällig ifl, mu§ barauf aufmerffam 
gemalt werben. 9h. 5. ,,grür;ting8liebe'' t?on Sßrug, 
enthält auet) nicf)t ein Sota toon «ßoefle, bie baä ©es 
bid)t fo fräftig unö entgegenwet)t. 2öaö nügt bie 
glü<fticr)e Sertwar)l, wenn ntdt)t ©idtjter auf ©ici)ter 
jlofjt? 2Baö würbe nicr)t ein Stöbert $ranj an% bie? 
fem Siebe gemalt t)aben ! — Slufjerbem flören in ben 
granef fcr)en, fo wie auä) in ben Sie^fen'fcijen Siebem 
überflüffigc £ertwieberr)olungen, namentlich bie SBies 
berr)olung ber legten Sertjeile, worauf fdljon fo oft 
aufmerffam gemalt würbe. <£)ic §D}?u8jar/l beö 60ms 
poniflen ifl noer) nicr)t weit t)crgerücft , bei nädfjfler 
Begegnung rjoffen wir, ba ein gureä ©treben trog 
ber »ielen SWängel nicr)t ju uerfennen ifl, ©cbeutens 
iercS ju r;Bren. — 

(gortfe^ung folgt.) 



Hebet tmtff¥altfcf>e SHeceitjioncm 

Don 3Ufrrt> Qörffel. 

Sßon neuem b)aben bie §Berr)anblungen über bie8 
Styema begonnen, ©ie ftei) biö jegt babei beteiligt, 
ftnb aufjer §xn. ©cr)äffer, ber SRebacteur biefer 3«* s 
fcr)rift unb ein Ungenannter in ber „Berliner mufifas 
lifct)en Bntung"; näcr)ft biefen beiben ^at ftet) noer) 
eine britte ©timme, bie fct)cn fo mannen ©treit mit 
fräftigem 2Bort gefct)lict)tet, barauf bejüglict) (26. 
191 b *) »erner)men laffen. ©ie ©acr)e, um wclcr)c 
eö ftet) ^anbelt, ifl ju wichtig, atö bafj ftc nicr)t mögs 
licr)fl toielfeitig beleuchtet unb foinit ir)rer »eiligen Snts 
[Reibung entgegengefahrt werbe. 33eoor nun bie SBers 



•) IDie etße Zat)l bejeldniet ben S3anb, bie irotitt 3a^l 
bie Seite, a ober b bie etße ober gioeite ©palte, ©ämmt* 
(ia^e ^ier »crfommenbe Zitate bejic^en ftä) auf blefe 3eit- 
f«tift. 



^anbtungen weiter fortgefegt werben, beeile iä) mid^, 
ßinigeö jur ©|)ra(r)e ju bringen, baö ici) gern, nas 
mentlid^ »on meinem ©tanbpunfte anü, hei btefet 
©elegenr)eit erlebigt feVn möd^te. ©elbfl ßiner üon 
jenen, bie ftd^ mit ber Sageäfritif befd^ä'ftigt fyahen 
unb neer) bef^äftigen, (Siner, ber, wie Dor Äurjem 
no^ ju lefen war, einen praftif(t)en SSeleg ju bem 
angegriffenen Sluffage bee #rn. ©. geliefert (27. 
51 b), fann id^ nid^t um^iu, mir einige SBorte bar? 
über ju erlauben. -Sfl'ö anty ni(t)t meine 5lbftd^t, 
^)m. ©. gegenüber ju treten, ba id^ nicr)t ben Äeil 
ftaU,, ber auf ben 85locf gebärt, ober gar mit ir)m 
ju flreiten, ba leiber nad^ feinem ©afürr)alten fein 
[erfler] 5(uffag nur lauter unbeflreitbare ©inge ents 
^ält (27. 30 a): fo mag icr) boer) bem Singriffe, ber 
aucr) mid^ mit getroffen, nic$t auöwei(t)en, fonbern 
gern fo lange ©tanb galten, alö bi% »jollflänbig 
erwiefen, ba§ eö wirflid) mit ber ^ageefritif fo 
f(t)limm fle^t, wie $)r. ©. auefagt. 

^>r. ©. verwirft im allgemeinen bie Sleeenfionen, 
weil fte bem 33ebürfnifj be8 ^ublifumö nidt)t genügen 
(27. 29 a). 6r pnbet barin ju toiel leere ^rafeolos 
gie, unb üermift ^atfad^lid^eö, überhaupt lebenbigen 
^n^alt. ^fl e8 nun, tvie §x. ©. fagt, richtig, ba§ uns 
fere ganjc 3«t nur natt) bem ^r)atfädt)ltdr)en bürflet 
(26. 78 b), ba§ wir, wie überall, fo aud& in ber 9Wus 
pf nid^t 5lbflractionen, fonbern 5lnfd§ aulid^feit, %1}aU 
fad^en wollen (26. 75 a): fo fragt eö per) junäd^fl, 
tva8 bot £r. ©. felbfl bem ^ublüum S^atfädfjli^eg, 
woburd^ ^at er bie Stier) tigfeit feiner Ser)auptungen 
bewiefen, inwiefern befolgte er ben toon i^m aufs 
geflettten ©runbfag, ba^ man fein Urtr)eil fad^licr) bes 
grünben muffe? 

Um fiel) bem Vorwurfe nicr)t auöjufegen, ba^ er 
fein $ljema ju abflract ber)anbele (26. 84 b) , läfjt 
^)r. ©. allerbingä ein Seiffiel für fidj fprec^en, — 
ein einjigeö Seifpiel. <Seit $a§xen r;at er bie 
Stecenfionen über neu crf(t)ienene Sftufifwerfe burd^ges 
lefen unb ifl immer berfelben „Eifere" begegnet (26. 
73b)j iif jweifle nietjt, ba§ ir)m alfo a\\§ früherer, 
wie au% neuerer 3fit Sdcifyieie genug ju ©ebote flans 
ben (26. 84 b 5lnm.)j erwäge ict) jeboer), ba§ er, obs 
fd^on er ficr) mit Sei^tigfeit k9cr6tnb(tdr) mac^t, einen 
©rurfbogen *) mit bar/infct)tagenben Zitaten ju füllen 
(27. 29 b), ftcr) trogbem nur mit jenem einjigen Seis 
fm'el begnügt, fo mu§ iä) fd^lect}terbingö annehmen, 
ba§ eben bieö SBeifpiel eine fo gro§e 33eweiöfraft 
f)at, ba§ gar fein anbereä mefr nötl;ig war. So 
wirb unb mufj ftd^ bieö ^erauöflcüen. ©eflatte bars 
uiu ber Sefer, ba§ icr) befagteö S3eiffiel jegt nafcet 
beleuchte 3 ob ict) beöwegen ju ben Seilten ju rechnen 



♦) ?ctitfa}rift? 



7T 



fei, mit beten Rotten ßÖpfen man nur ttyattidj um- 
ge$en fann (27. 50 b) , barauf fann ic§ feine SRütf = 
$ä)t nehmen. 

©ie SBa$l be« $rn. ©. ifl auf eine in 9fr. 46 
be« Dorigen 3^tgange8 bet „SWgemeinen muf. 3^ 
tung" befinblid^e, mit X. unterzeichnete SReeenflon ges 
fallen. $r. ©. gefleht, bafj iljm oon ben fieben Sies 
berwerfen, über welche biefe SRecenfton fyanbett, nur 
jtoei „genau" befannt gewefen (26. 95 a). ©c§on 
biefer Umflanb fann gegen bie $)ewei«fraft be« SSeis 
fpiel« bebenftidj mad^enj »iß man bie Einfielt ges 
»innen, ob ba«, wa« ^emanb ton einer @a<$e au«; 
fagt, richtig ober falfdj fei, fo mujj man boc§ wotyt 
bie ©adfje fetbfl „genau" fennen. $<$ meine, bie« 
Derfle^t ftc§ »on felbfl. 

3n bem ©afce nun, wetzen £>r. @. juerfl fces 
teuftet, ifl oon bem #aupterforberni§ eine« watyrfyaft 
guten Siebe« bie SRebe. ©er SRecenfent fleflt in tym 
unter anberen bie ©ebingung, bafj bie SMobie leidet 
fafjlid& fei. ©iefe »ebingung tagt #r. @. nidjt 
gelten, ba ber (Somponifl, ber bie äMobie watyr 
barjietten foH, nid&t bie ganj aufjerlic^e SRütffldjt auf 
ba« fJaffungöDerm&gen feine« ^publifum« nehmen fänne. 
$at hierin $r. ©. dtefy, weil ber »egriff „lei^t 
fafjli<§" ein ju relativer, fo $at er jebodfc Unred&t, 
„für »Ue lei^t fajjli<$" (26. 91 b) ju interpreti* 
ren. SBa« er auf ber einen &tite gegen Qxn. X. bes 
weifl, ba« ^efet er auf ber anberen ©eite burdj biefe 
Interpretation, bie jebenfafl« bie <&afy auf bie ©pifce 
treibt, wiebei auf 3 beibe Steile Ratten ftc$ fomit no<$ 
bie äBage, unb ber angreifenbe £$eil überzeugt 
wenigflen« ba« tßublifum ni<$t, bog er gegen ben 
angegriffenen im Siedete ifl. 

hierauf tyätt ft<$ $*• @. an ben ©afc be« SRes 
cenfcnten, bafj ba« £aupterforbernifj eine« guten Sies 
be« eine wafyre 9Kelobie feij ber SRecenfent, fagt 4?r. 
©., $aU bamit offenbar ba« »er^ältnifj ber 9Relcbie 
jur ©egleitung fejlfleUen wollen. ffißenn^r.X etwa« 
9lu«reid^enbe« gegeben ju tyaben glaube, bafj er jene 
jum $ a u p t erforbernijj mafy, fo f)abe er gar nicfyt« 
bamit gewonnen, nämftdj ungefähr eben fo Diel, al« 
§r. ©. mit bem @a§e gewinnen würbe: ,,ba« Haupts 
erforbernifj einer guten SRecenfton ifl ein watyre« (Sr* 
faffen be« Äunflwerf«". ßt biefer 8Jergleid^fa| aber 
ein au«rei($cnber S3ewei« für bie 83e£auptung beß 
$rn. ©. ifl, bog ber 9tecenfent nid^t« bamit gewons 
nen ^afce, wenn er bie SJMobie jum ^aupterforbernig 
mad^t, laffe iä) ba^ingefleßt fein. SJergleic^e ftnb 
f<$te<§te ©eweiöfü^rer, fte ^infen fafi immer. 

3n bem ©olgenben mad^t Jpr. @. bem SReceufens 
Un barau« einen SJotwurf, ba§ man nirgenb« im 
Verlaufe feiner JReeenflonen erfahre, tvaü biefer ju 
einem guten gluffe ber SJJetobie für nfcttyig era^te, 



nirgenb«, wie biefer ft$ ba« S3er^a(tni§ ber ©ing= 
fHmme jur Begleitung benfe. ©arau« aber fann 
bem 9lecenfenten bur$au« fein SSorwurf erwad^fen: 
bie 2age«fritif fammelt nur ba« 9WateriaI für bie 
wiffenfd^aftlid^e Äritif (27. 28 a), fte ^at e« junäd&fi 
mit ber einjetnen 6rfd^einung ju t^un (27. 28 b) — 
atte Srörterungen über Mgemeine« gehören, wie bie« 
^r. ©. felfcfl anerfennt , weniger in ifyr Sereic^ : bes 
gegnet man alfo feinen folgen ßrBrterungen in einer 
einfachen SReeenfton, fo fann ba« nidjt befremben. 
^rn. X trifft bemnadj biefer SJorwurf ni($t, unb e« 
ifi fomit aud) gegen $rn. X nic^t« fcewiefen. 

©ie Erörterungen Ü6er ba« Sieb im 9lUgemeis 
nen, wetd^e hierauf $r. ©. felbfl anflettt, ftnb bans 
fenäwertty, troßbem ba§ ber mit ber 3«tfc$rift oers 
traute Sefer nic^t« wefentlid^ 5Reuc« babei ju lefen 
befommt (oergl. 22, 8 ze.j 24, 93 k.). 

9lad) biefen Erörterungen ge^t $r. ©. nä^er auf 
bie Stecenfion be« ^prn. X ein. <8r fuc^t, ben ^n^att 
berfelben ü6er bie erflen fünf Sieberwerfe referirenb, 
ben SRad^wei« ju geben, bafj man ton alten befpros 
dienen Sieberwerfen nid^t Diel me^r at« bie Warnen ber 
«Serfaffer erfahre. Söfire biefer 9la$tvei& gegtüÄt, fo 
fännte berfetbe gegen $rn. X fceweifenj man erfahrt 
inbef me^r al« bie bto^en 9?amen ber «erfaffer, 
namli^ bie SWeinung be« JRecenfenten über bie SBers 
fe. Db bie« „me^r" auä) „triet me^r 7/ ifl, bleibt ^ier 
aufjer Srage, man fann hierüber oerfd&iebener 5lnfi(^t 
fein: eö genügt, bafj ber 3laä)tvei& nid^t gegtücft, atfo 
auc^ mit i^m nid^t« gefc^e^en ifl, tva^ ^)m. ®. im 
SRedjte jeigt, ober toa^ gegen $m. X beweifl, baj bie* 
fer Unrecht $at. 

SBirb hierauf bem namti^en $rn. X baburc§ 
gegetgt / „wie leicht unb billig mit feiner ^rafeolo* 
gie ju wirtschaften fei", bag §r. ©. feine JRebeweife 
perftflirtj wirb §1. X, e^rlidfc unb beutfc^ $u reben, 
^inter^er gefd^impft (26. 95 b), fo beweifl bie« aber* 
mal« nicfytfr gegen ^»rn. X, benn perftfliren fann man 
Slße«, unb f^impfen fann S^ber, ber fidj nid^t« bars 
ax\^ madjt, ju fc^impfen. 

©emnä^fl nimmt $r. ©. bie Sieeenflon ber 
Sieberwerfe bor, bie er „genau" fennt. Er beginnt: 
„SDJit bemfclben ©ünfel, mit berfelben Seid^tfertigfeit 
ftnb benn audfj bie Sieber^efte Don äJlaric $inri^« 
unb JRobert granj be^anbelt" (26. 96 a). ©a§ Don 
©eiten be« Stecenfenten ©ünfet unb Seid^tfertigfeit im 
©piele war, behauptet ^r. ©., beweifl e« aber nid^t. 
^m ©egent^eit, er befennt, bafj ber SRecenfent ba« 
latent ber Tl. ^). emfltid^ ju würbigen fuc^te: fomit 
erfüllte biefer einmal ganj gewifj bie 9lnfprüc$e be« 
^>rn. ©., inbem er barlegte, bafj er fl<$ mit Srnfl 
unb Siebe an ba« neue 0robuet gewenbet ^atte 
(27. 42 b). 



T8 



4?r. S. tye&t ferner ^et&ot, bofc oon bem Site; 
ben bet ßomponiflin , ftdj in ben Siebetn 0I8 bes 
ftimmte *petfonlic$feit geltenb ju machen, feine Siebe 
ifi. $r. X $at aber, wie $r. S. fettfl mitteilt, i$r 
tfidjtigeä etnfleS Söotten unb ©treten fitetr)aupt 
anetfanntj tjat er baä befonbere Streben nidjt tyers 
auögefunben, fo ifl'S totetteic^t nidjt feine Sdjulb. 
©ajj 4? r - ©. toon biefem befonberen ©treten fpridjt, 
unb £*• X nidjt ba&on fpridjt, teweifl webet für jes 
nen, nodfj gegen biefcn: e§ fragt ficij r)ter, ifl bwä 
befonbere ©treten wirflicty $u erfennen? 2Bet $a 
fagt, mu§ eS f ad^ li dr> begtfinben. £t. ©. r>er= 
langt bieä fettfl öon jebem fubjeetioen Urteile (27. 
29 b) : will er atfo teweifen, bafj £r. X Unred^t fyat, 
nidjtö »on bem befonberen ©treten gefagt ju r)aben, 
fo mu§ er fadjliclj tegtünben, ba§ baö tefonbere 
©treten in ben Siebern ju erfennen ifl. 

2Beil £r. X baä Uebergewicr)t ber äMobie oer= 
mifjt, fotten ftdj bie greunbe baä Sachen enthalten. 
Sachen flefyt ^ebem frei, e8 teweifl gar nichts. 

4?r. ©. Witt erfahren, tvie bie SScrfafferin ir)re 
Seetenflimmungen , bie fie in ben Herten fc^on anfc 
gefprodjen »orfanb, in eigentfyümlicljet SSeife muftfa= 
lif4 jum ^udbruc! getraut t/at. Wgcfetjen ba&on, 
ob bieä eine „eigentümliche" SBeife ifi, fommt e8 
bat auf an, ju unterfudjen, ot bteä 2Bie überhaupt 
burdj SBorte $u erfahren. ©a3 ifl ein sßunft, ben 
iä) ertebigt fefyen möchte. S3coor biefer Sßunft ntc^t 
entfdjieben, ijl audj fein Scweiö bamit gegen $rn. X 
geführt. 

SBaö nun bie formalen SluSflettungen beö $rn. X 
anlangt, ju benen ftdj £*• ©. je^t wenbet, fo jlettt 
fiety alö 3OTajeflatät?erbrecr)en alätalb r)erauö, ba§ bie: 
fet ton einem „£er$becimenfprung" gefproct)en. 9iaet) 
bem, wa$ man gew&fynlidj unter Sprung toerfle^t, 
tr)ut £r. @. bar, baf? biefer 2luSbrucf falfdj ifl: 
wie uerwunbert fragt er: „baä nennt £r. X einen 
Sprung ?" — ®teic| barauf fragt er inbeffen weiter, 
ot benn §r. X nict)t temerft r;ate, „bafj baä ©es 
bidjt fettfl einen Sprung macr)e, ben ber 6omp. in 
einet entfpredjenben SBeife mitmachen mö§te? /7 $d) 
frage hiergegen, fonnte nic^t ^r. X biefe entfprec^ens 
be, üon Wl. ^). gewallte SBeife, ben „Sprung" mit; 
jumadjen, auc^ „Sprung" genannt fyaten? Wlan 
fann ba^, wenn man Witt, auc$ fo beuten! ©odj 
ic^ gete ju: bie ganje ©prunggefe^ic^te teweifl ges 
gen $rn. X. 

ÄJon bem „Sprung" nun geljt ^t. S. auf bie 
Steeenfton ber %xantfä)tn Sieber fiter. 3«^fl tec^* 
tet er fiter ben Sluäbrucf „mailid^ frifer)er". ©ieö 
Sterten attein teweifl nic^tö j fitrigenö fragt $r. X: 
„wie atet, wenn ba8 Sieb maitic^ frifc^er wate?" 
Sine Stage wirb wo^l erfautt fein. 



Äotett gtanj tefomml enbli^, fi^tt $)t. 8. 
fort, au% feinen Mntyeil an wo^Iwottenben unb mJU 
fetnben Äebendarten. (St fnfipft hieran eine faiytifd^e 
Muöeinanberfegung übet „bie futje aber bfinbige S^eos 
tie bet Äritif", wetd^e $r. X ju ^aten fd^eint. 9i 
meint: „tine gute Äritif muffe dttvaS Sot unb St* 
toaü fcabet enthalten je." Sei bem, tvit i$m »otte # 
ba% »Utte^ teweifl nic$t gegen $)rn. X, ot et mit bie* 
fen „wofylwottenben obet mäfelnben 9teben8artcn" # 
wie pc $r. S. geflempett, im Steckte ifl. 

©ie ginjetn^eiten, welche #r. S. f^tie§tic^ ^et^ 
aufgreift, bewegen ftdj barum, ba§ $r. X bei einem 
tangen Traume, „ber bem #erjen bie ganje 9tut)e ges 
raubt", ber „mit fc^warjen glugeln baö ^aupt eine« 
Ungtfitffic^en umflattert", tlo« we^mutr)ig geflimmt 
fei; ba§ §r. X ba, wo t»on »rufljetfpringen :e. bie 
9tebe ifl, bie työljere ©tajie l?etmi§t ^ate. 4?t. @* 
fuc^t behalt ben X läc^erlidj ju machen 5 et patobitt 
ben Siebettoetö, et tuft #rn. X SBiebetfe^en ju in 
f^auerlid^er ©rajie u. bergt, m. ©iefer Sc^tu§ fie^t 
einem Streite um beä Äaiferö S3art fe^t äljnti^. 
$t. X Witt baö mette Sieb nify fc^auerlic^, fonbetn 
tief wcfymuttjöüott gehalten wiffenj ^t. @. üetweifl 
tr)n beö^alt auf ben %ext unb fegt bie betteffenben 
3eilen ^in. Sener f)at gefagt „tief weljmut^üott", 
biefer fragt barauf: „btoä we^mfit^ig"? 68 bre^t 
fl$ t)ier um'« 2Bort: fjattc £r. S. Stecht, fo burfte 
er nidjt biefe ge^dffige Interpretation machen. — 
©egen bie „^ö^ere ©rajie" legt £t. S. nidr)t befons 
beten ^Stotefl ein : et madjt fidr) nut utet biefen StuS* 
bruef luflig. 97Ht bem ganjen Sd§Iu§ alfo ifl wie; 
betum nidjtä gegen ^tn. X tewiefen. 

<3^ benfe, eö f)at fic^ ^etauögeflettt, inwiefetn 
baö i?on ^)tn. S. gewagte JHeeenftonöteifpiel utet* 
jeugt, tiö wie weit eö feine getanen S3e^auptuns 
gen teftäftigt. 3% ftage, waä fyat $t. S. eigentlich 
in biefem S3eifpiet tewiefen, tvaS teweifl et butd^ bie* 
feö SSeifpiel? ©er Sefer möge feltfl entfe^eiben. 3$ 
für meine ^Jerfon ^dtte bie« 88eifpiel fdfjon beö^att 
ntdr)t gewählt, erfllicr) weil mir toon ben fteten tefpto? 
ebenen Siebetwerfen nur jwei genau tefannt waren, 
unb bann, weil biefe jwei Sieberwerfe oon jweien 
meinet gteunbe ^errfi^rten : — behalt nic^t gewa^ 
um wenigflenä ben Schein ju »etmeiben, alä fei ber 
Stteit ni$t btoä um bet Sad^e feltft Witten geführt. 
(®*Xuf folgt.) 



€fc*atcr. 6a(U. 

Ueter bad ©aflfpiel be« gtauletn Don 9Raxta 
^at bie 3ettf$tift in tinex bet *otfctge$enben 9tum^ 



19 



metn au*fül;tli<$eren ©eric^t erflattet. Seit biefer 
>$eit t)aben wir nocr) mannen anberen ©aP über uns 
fne 83üf)ne fct)reiten fer)en, benn eä ifl jegt bte müfc 
feiige SBanberjeit, in tuet^er bie ^rieftet 2r)alienä 
P<f) ein warmeä SGBintcrnefl aufjufudjen pflegen, 
grau Stöcfl ;#einefetter trat einige iättale auf, 
ot)ne bei bem $ublteum bebeutenbc @rfolge ju erlan; 
gen 5 ein gleite* Sooö traf i^re ©ct)wePer gatime, 
bie pdj bid jegt nur einmal in ber Sßartie bcö Stomee 
fcören tiejj. grau Seen off au$ ^ßeteröburg toer; 
mochte eben fo wenig bie ©unP ber 3w^ßter ju er= 
ringen. #r. 2Bacf, ein »ariton, gaflirte brei 27Jat, 
obgleich) baö publicum fcfjon bei feinem erflen 2luf; 
treten per) entfd)ieben gegen Um erflärte. Gr ip jwar 
im ©epg einer fräftigen Stimme, bodj r;anbr/abt er 
biefelbe auf fo ungefcfyicfte, wiberwärtige äßeife,; bafj 
er jugteidj langweilt xu\\) »erlegt. Söeffereö ©lüct eu 
jielte ber SBaritonip #r. 8r affin, früher in $am= 
bürg, ©eine (Stimme ifi flarf, toofltönenb unb »on 
leicht anfprect)enber £or/e. Äeiber fdjeinen feine 83es 
jlrcbungen nur barauf gerietet ju fein, biefem Drs 
gane eine äufjerlid) füfr/lbare ©eltung ju to er f et) äffen, 
unb fo opfert er ber pc)r/pfcr)en Äraftäufjerung nur 
ju l)äuftg bie Stnmutr; unb SdjSnb/eit beö Soneö unb 
bernadjläfpgt jebe mupfalifc*)e Sc^attirung. SBie eä 
bjeifjt, wirb er in bie Stelle beö nact) ©armpabt ab* 
gegangenen §rn. Sßaöque eintreten. Sftcci) gaflirten 
bei und §r. © c g c , Xcnor, unb grl. 2t g t f) e , beibe 
Dom ^oft^eater ju äöeimar. Steine arme JRecenfens 
tenfeete freut per) innig, enbltdr) einmal gerecr)teä äob 
mit »ollen &änben auäftreuen ju biirfen, ot/ne auf 
einige £intertl)ürcf)en SHü^fi^t ju nehmen, burdj welche 
i$ melleicr)t fdjlüpfen mochte, foüte mid) ber Snt^us 
ftaömuö ju weit toon ber fireng prüfenben s 2lnfcr)auung 
beg Ätitiferö öerlocfen. SSeibe fcerbienen in ber %f)at 
ben großen SBeifalt, welken baö publicum ib/nen biö 
3egt fpenbete. Dl> auefy einige Stimmen p*$ in üfs 
fentli(t)en 83lättern nufbifligenfr barüber äußerten, unib 
biefen 83eif«tt für ein übertriebene« Sdjägen beö XJers 
fcie*fteä erachteten, brmtoer) glaube ity, nehmen wir 



bael Heine Uebermafj ^intoeg, waö pd^ bei tt;ren er= 
pen auftreten jeigte, bie lobenbe 3uftimmung beö 
^Publicum« war bi& jegt immer eine gerechte nnb Ders 
biente. ättan taufet per) nur in ben Urfacr)en: c)ter 
pegte cnbttct) bie @infacr)r)eit unb mup(alifcr)e 38a^t= 
r;eit über baö gefcr)raubte SBefen unb bie r;aflen*ioefc: 
t^en ©ängerfunPPü<fd;en , welche wir in ber legten 
Seit über ©ebür;r ju ^ören befamen. Leiber ifi ber 
^agen nnfereö ^3ublieum« burcr) immerwä^renben ©e= 
nufc ber pärfpen ©iftbofen fo ju ©runbe gerietet, 
ba$ nur übermäßig gepfefferte (Njericr/te ir)n ju reijen 
oermögen. grl. s itgt^e üerfc^mä^t aUe bie großen 
unb f leinen ^iilfömittel, womit bie Sängerinnen ber 
legten (gdjule t>a% ^}ublieum ju betören ppegen. 
«3b r erped SSePreben ip barauf gerichtet, bie 6ompo= 
ption treu unb einfach wieberjugebenj pe ip noer) fo 
unferborbeu, bajj pe eö nic^t wagt, jur Hebung beö 
perfönlic^en fünplerifc^en Snterejfeö, ^ ct g^ u pf nur 
bie fleinfie ©ewalt anjut^un. ^rc ©timme ip wcfyfc 
flingenb unb burcr) alle 6t)orben t?on gleicher (Srgics 
bigfeit. ©ic ©itttcltöne pnb rein unb frifet; j i^r Se^= 
rer, §x. ©öge, ^at eö wor/lweiölid) üerraieben, t)a% 
S3ruPregiPer auf ÄoPcn ber ^ö^eren Sagen auöjubil; 
ben. ©ie oftmal« attju ^eße gärbung ber SSocale 
möge bie Sängerin ju uermeiben fucr)en. Mängel im 
Spiel unb bie r)äupg wieberfetyrenbe 5lnwenbung ber= 
felben ©epen macr)t ir)rc liebliche @rfcf>einung unb it>r 
unfcr;ulbig natürlichem SBefen, in weitem bie Summe 
aller SBeiblicr)!eit liegt, bem 3^örer taft bergeffen. 
£r. ©oge ip einer ber tooflenbctflen Sänger, welche 
icf; je r)örtc. Obgleich feine Stimme fcr;wacr) unb be8 
erPen ^Jugenbf^meljed lebig, fo reijjt er boer) burci) 
bie treffliche ^nwenbung feiner SWittel unb burcr) fei= 
nen gebiegenen runPlerifcfyen Vortrag jur ©ewunbe: 
tung tun. $Uö brai»atifcf;er ©arpeUer flet>t er un= 
enblici) t)ocr; über ben gewöhnlichen SeiPungen anberer 
Sänger. SJiö jegt traten bie beiben ©äPe jufammen 
in ber Siac^tto an bierin, bem unterbrochenen SDpferfePe 
unb in Strabetla auf. 

W. »teeiuö. 



Rritifd)ct 2ttt|eiger* 

Uebcrftd)t ber neueren erfdjcinungcn auf Um ©ebtrte ibn SRuft!* 



Stehet mit ^tatefott*. 

f % Saftet, Seelj« firter oon Caroline Caßpari. Örljott. 
1 <&*** Jriw ber 1kt«Uwmimti. Ib. 197—202. 



IU. 198,199,201, |eDfß 18 Ht.i fix. 197, 200,202, 
jeta» 27 Ar.) 
ffiit bebauet« bie SWoflfalien^anbluiig wegen i^ret fdjledj* 
kn GfruAaüou. 5)cr «erfaffer ift in ber dcmpofltlon, wie 



80 



im <5la»ierft>iel gtei$ unerfahren; et tfl entweber alt unb 
verbittert, ober blutjung unb unreif; auf 33eibe« weift feine 
geizige @$toä$e $fn. 

$*$etttion, Le magister du village. 0^ott. 18fir. 
Srifttbe be 2at0ttt, Non Monseigneur! Chansonette. 
CbnftofelMt 

(Lyre franc. 236. 255.) 
3toei allerliebfte Xangßüdd^en, bie wir jur gelegentlichen 
$ennfcung empfehlen, ©alonbamen werben bo^elten ©ewinn 
au« tynen gießen ; e« lägt ff d^ burc$ weife Stnwenbiing ber* 
felben ein Heine« (Soncert mit nac&folgenbem Sänjdjen ein* 
rieten. 

gut fecfröjeftitfliiiiiittgeit ©f>oi% 

^t SÄaÜnottbt, Quattro fughe in una, dissimili nel 
modo, opera scientifica. Rtrorbt. 14 Jrct. 

5>er aßerfaffer btefe« mityeooflen, riefen^aften SBerfe« lebt 
in Palermo al« $rofeffor be« (Sontrapunfte« am bortigen 3Wn* 
ftfinfiitute. 2Btr feljen »ler einzelne gugen oor un«, in oier 
oerfcfcfebenen Xonarten : ®*2>nr, JD^lDur, (5-JDur unb (S-SWott. 
SMefe Pellt ber (Somponiß, nadjbem er fie erft einzeln ge- 
braut, in $artitar übereinanber , unb fo bitttt er un« ein 
SRuftfftücf au« 4 cori reali, sedici parli, in quattro modi di- 
versi. JDlefe oier, erf* elnjeln ffngbaren ?ugen follen bann 
gufammengefungen »erben; alle beginnen gu gleicher 3eit, en* 
bigen aber canonartig. Suerfi enbigt bie <S)*, bann bie (£*, 
hierauf bie (S'Sttott* unb julefrt bie £*3uge, unb jwar jeber 
einzelne (5§or mit oollem, gewichtigem 4jHmmigeu ©djluffe. 
Sin tnüfyame« SEÖerf, aber »ollfianbig überflüffig! Um ba« 
SRed^ueneiempei genngenb ju löfen, bat ber (Sombonift ben 



einzelnen fernen ©ewalt angetan, #rad>te mir ein ®$tt* 
ler bergleigen unfd)öne SWelobien, wie bie $u$rer ber (S*$ur* 
unb <5*SWoll*8uge, i$ würbe t^tt gewaltig an«la$en, tieftest 
au4 jur (Strafe einige f^werfallige gugen au«weubig lernen 
lajfeu. alle contrapnnftiföen Äünfie finb angebracht. Da« 
$arifer (Sonferoatorium würbe mit ber 2Bibmung be« $Berfe« 
beehrt. 

fttr$ettniitjtf« 

<£♦ 9Reitte(e, ©p. 25. JReCfc fir nur fctngttimmtti 
mit ©rjelbegltitunj. 3n «ommiffion bei Siegel unb 
Stoll. 3 Äljlr. (Sie ©rd^Oerftimmen finb toirc|) 
bie Drriageijanblunj ;u befielen.) 
föodj ein wenig flrmefjmafjfger, ai« $aj>a $a*jbn'« SRef* 
fen. <Soldj>e 2RnfH i(t bie befte Vorbereitung ffir ben $ubet< 
facf , welker ben Sauer na$ ber Äfrdje unter ber 8inbe zu 
toaxttt. £at nod> baju ber ©acfyfelfer einige« ©ebacfctnif 
für SKufif, fo fiebt f$m bie Gelegenheit frei, bie fRefnmflf 
jur Saujmujtf umjugeftalten, unb nun fdjwimmt alle« in ein* 
anber, itfrcfje unb @c$enfe, SWeffe unb «fcopfer, Gloria unb 
SRabdjen ; bem Sauer iß wenigften« Selbe« gleite« Seben«* 
requiftt. Slber ernfilidj, ba« ^eijjt bog <S$er$ mit ber Äircje 
treiben, will man fo frivole, fafl Idppffc^e SWuftf, wie eben 
blefe, jum ©otte«bienße gebrauten? %$ nein, fle ße^t mit 
gleiten (S^ren an i^rem $lafce, wie fo manche anbere SWeffe. 
Unb wenn e« liberale ?rtefter geflatten, Operndjöre unb Arien 
gu SKejfen um gugejialten , warum fon man gerabe ba« »er* 
wehren, wa« fic^ oon biefen nur burdj einen ernߧafterett 
Kamen unterfc^eibet? Uebrigen« wirb ber ging ber 2Ruftt 
weber burdj Stein noc^ SEBall ober anbere er^eblid^e ^tnber* 
niffe aufgebalten. 



3tttelligett$^latt 



Conservatonam der Musik zu Leipzig. 

Das Conservatorium bezweckt die höhere und eine möglichst allgemeine und gründliche Ausbil- 
dung in der Musik; es erstreckt sich daher der Unterricht theoretisch und praktisch über alle Zweige 
der Musik als Kunst und Wissenschalt betrachtet. 

Zu Michaeli d. J. beginnt ein neuer Cursus und es können neue Schüler in das Institut eintre- 
ten. Am lsten October findet eine Aufnahme -Prüfung statt. Anmeldungen zu derselben sind in fran- 
kirten Briefen, oder spätestens am Tage vor der Prüfung persönlich bei dem Directorium zu bewirken. 

Das Honorar für den gesammten Unterricht beträgt jährlich 80 Thaler Cour., in vierteljährigen 
Terminen pränumerando zahlbar; 3 Thaler zur Bibliothek bei der Aufnahme und jährlich 1 Thaler prä- 
numerando für den Institutsdiener. 

Wer sich näher über die innere Einrichtung des Instituts zu unterrichten wünscht, kann den 
ausführlichen Prospectus desselben auf frankirte Briefe durch das unterzeichnete Directorium oder durch 
die Buchhandlung Barth u. Schuhe und die Musikalienhandlungen Breitkopf u m Härtet und Fr. Kistner 
in Leipzig unentgeldlich erhalten. 

Leipzig, im August 1847. 

Das Directorium des Conservatoriams der ülustk. 

S)rucf von %x. ftuämann. 



Heue 




titf$tifi f#r «Stttftf. 



*J3f r<tn;tivorUL4ct 3ttbacteut: 

^ratij Starrtet, 

@tebettunbjman}igfbr Sanb. 



40 14 



SB f tiefer: 

Stöbert griefe in £*i4>}%* 

Den 18. Stuguß 18«. 



3Jon Mcfer 3«*W- erfftetntn feäifciitU^ 
i 0htmmtnt uott 1 obet lVi otogen. 



$Ttte fce* ©ante*« tut 52 Kra. «Vi 3^lt- 



Hfannrmext nehmen aHr^toftömitr, Smfc, 



3lt(alt: ®« wfamnutten Sontunfllfm. — Xu* Statten (&4(afl}. — Itattn« ©Ängerta^ — 3aattaeffll$tr, 0erm1f4tel, 



«M*H*M*B 



*W*hi*H* 



©en v«rfammelttit Conkünftkrn. 

Äef^jia , ata fereijeJmten ««fluft . 



®tn SBiHtaintiwuf i — n ift fein tauteö AHngctt 
S3cn XBnen, wie «it @ott fie @«c(j untiefen, 
■3$ $ab* nur SBorie, wo ^i SKelobteen, 
(Sudj unfern ©rujj an tiefem %ag ju Bringen. 

SBie SBort unb Xon alä (Sine ft<$ oft bur($bringen : 
©o mbg' aud) je|jt mit hauten §armonieen 
Sin einig Streuen unfern ffreti burdjjicfjm, 
©ag TOP berrinigt na<$ toem $öf$ften ringen. 

Bereinigung ifl Äoöfung biefer Seiten! 

©er einzelne (ernt fld? am Snfcetn femien 
Unb für be» ©ott in feinem Innern flteitfn- 

•W#*M ot taufcnb Epferflammen trennen: 

SBenn pe nur aufwärt« nadj bem ©anjen fheten, 
So Kerben fle im ©anjen etofg Uten! — 

Couife Otto, 



M-H+M4 



»t^H*^:* 



82 



2lu$ Steuern 

Äljeatrr, Cimrtrte. 

9ln (Soneettvotttägen im Zfyeater erwähnen tmr 
nachträglich beS £rn. @t. tteon, SBiolinift, beffen (Spiet 
äujjjerftdj glänjcnb, aber ofmc eigentliche @ccle erfdnen. 
©et glötip 23otgorfc$ef auS bem £aag geigte in 
jwei @oloS guten Zon unb ©ertrag, aueb fet)r vor= 
^Mgltf^eS ©taccato unD Zritlcr. ©er SBiotonccUip (Sofc 
mann auS SßariS erfreute burc§ ben Vortrag einer 
Vßfjantafie von ©ervaiS unb einer eigenen (Sompop; 
tion, auS welker n?ir fallen, ba§ ber Sompcnift ben ! 
S3irtuofen in tym nic^t erreicht. Cvbglcidj wir Sßun* ! 
berfinbern abtjelb ftnb, muffen wir boer) bem neun= j 
jährigen 3i$clb auS »raunfdjweig , trüber beS r)tc^ , 
flgen ÄammcrmupfuS, ©erecj?tigfcit wiberfafyren laffcn. 
6t fcepfct fc^cn anfet)nlid§c gertigfeit auf ber glöte 
unb für fein 5ltter ungewöhnliches ©cfüb/l im §Bor= 
trag. — Stocr) erwähnen wir, bafj grau ©gröber; 
©evrient unfere SBülme vcrlaffcn § a t, ba ir)re bebeu? 
tenbpen ^Sartieen jüngeren (Sängerinnen anvertraut 
»erben, unb bicfelbe feinen r)in(änglicT;en SöirfungS? 
freie behalten r)ätte. ßnblicr; fönnen mir bie 2öie; 
bert)olung beS Sßunfcljeä nicfjt untcrbrücfen , bafj bie 
Sntenbanj ettvaü jur $3crbcf[ctung ber SHuftf in ben 
3wifc$enactcn ber ©cbaufpielc tjjun möge, weldjc 
burdfj tyxe ©intönigfeit anfängt fprieb wörtlich ju 
»erben. 

©et jweite (Sr/fluS ber Qlbonnementeoneerte fyattc 
P<$ eineö no<f) geringeren 23efuä)S ju erfreuen als ber 
etfic, waS baran liegen mochte, bajj wir tnnpcbtlicb 
bebeutenber (Solo Vorträge burdj auswärtige ftihifb 
let au8fcr)licjjlidj auf Seidig angewiefen waren, wct= 
djeS unS feine Äräftc fdjon vorigen SSinter geliehen 
tjatte, unb bie bem Sßublifum bafycr nid)t mct;r neu 
waren. $\n 5ten unb 6ten (Soncerte l;örtcn wir 
Qcac^im, beffen wir bereit« früher ausführlich gcbacr)= 
ien, ebenfalls ^wei 3JM grl. SBogcl auö S., welche 
gute Stimme mit gutem SBortrag verbinbet; erftere 
ift afcer tedjnifct) noc$ mer)r auSjubilben. lieber ge; 
lingen ir)r merjr als grofje 2lrien. §r. SRafcidj, §po= 
faunifl, jcigte guten vollen Zon unb beträchtliche ger; 
xigfeit, fc^abe, ba§ eS an guten (Sompoftiionen im 
ß^arafter biefcS ^n^umentö fe^lt. ©ie $^. .§iöer 
unb gtöefel fpielten mit SeifaH ein (£oneert für ^t?et 
^JianoforteS von Sac^. ©on größeren SBerfen famen 
ju ©er)or : Von S3eetl;oven Sinfonia eroica, ferner 
9lx. 2 in ® = ©ur, 9lx. 8 in %•> bie S^upt ju ben 
Stuinen von 9ltt)en mit verfcinbenben unb erflärenben 
SBorten, gefproeben von $rn. ©b. ©evrient, erregte 
großes Sntereflei fcefonberS allgemein fprac^en ber 



©ertoifdj -. 6l;or unb gejtmatfc^ an-, von äflcjatt ©= 
SWoU @9mpr)onte, Ave verum (rvteber^olt) , Duvets 
türe ju ganiefa von (Srjerubini, eine Ouvertüre von 
ftinbpaintncr, von ber nidjt viel ju fagen ifl, SWe^ 
\)\\X% ^agb^uvertüre, 3Keluftne=Duvertüre von 9Jten= 
belöforjn, ©efcet na<$ Söorten von Sutl)er mit ättuflf 
von bemfelfcen, (Sc;or au$ ber Berflörung von ^eru= 
falem von filier, fämmtlic^ fc^r fergfam von $rn. 
Eitler einfiubirt unb mit Sluönarmie ber © ^ äftoll 
@^mpl;onic gut ausgeführt. 

S3ei bem (Soneerte, n?e(cr;eö bie Äa^elle veran= 
galtet, fcege^t man gewö^nlic^ ben geiler, ©htftf'flüefe 
aufzuführen, ivclfyc fdjen möglic^ft oft gehört würben 
(tvir fönnen für bie Urfac^e nur ben Süunfcl) anfe^en, 
bie groben afcjufürjen). ©iefem Umjtanbe ifi tro^l 
ber fpärlic^e S3efuci) biefer (Soneerte ^ujufcr;reifcen. ^n 
neuerer 3eit fd;eint man ^u ber (Sinpc^t gefommen ^u 
fein, ba§ eS fo nic^t fcleifcen fönne, »vae n?ir vielleicht 
ber Zl;ätigfeit ber ©irection ber 3lbonnementconcerte 
ju verbanfen fjafcen, »enigflenS bot baS legte Firmen; 
coneert am 17teu gebr. im Z^eater einiges 9feue bar. 
©ie (5 = ®ur (s^mp^onie (mit ber guge) von ^c^art 
ivurbe fec)r gut ausgeführt, ber sßianifl ©. granef 
fmeltc fe^r beifällig ein felbft eomponirteS (Soneert, an 
»eifern »vir burc^badjte, fleißige Arbeit ^u rühmen 
Ratten, „©er ©Ott unb bie 83ajabcre" von ©öt^e, 
9}iuftf von Zrufyn für (2oto, 6l?or unb Oraler, ent^ 
^ält manches Söertb volle, l;interlägt aber feinen Zc= 
talciubrucf. ©ie Sluefü^rung unter Leitung beS 6ouu 
poniflcn ivar befriebigenb. 

S3ei bem jä^rlic^en ^almfonntagS = ßoncert ver^ 
pet man in ben alten gefyler, ivä(;renb man 2ltleä 
^ättc aufbieten foffen, baS .Qntereffc ,^u peigern, ba 
ber für, vorhergegangene Staub beS ZfyeaterS ^u 
Äarlönti;e bie Abneigung gegen ben ©aal beS Opern= 
t)aufeS im 3^inger vermehrt l;atte. SDlan gab unter 
fcb)r gelungener Sluffityrung unb unter JHeifpger'S Sei^ 
tung baS Requiem von SB^cjatt, unb untet Söagnet'S 
©irection bie 9te ©t?mpl?onic von Seetboven. ©ie 
<£o(i fangen grau Äriete, grl. @cr)recf, unb bie $>$>. 
53ielcjt; 5 fv unb SHiffe. ©ie SBieber^olung ber ®i;m: 
f^ouie füllte n?ar)rfc^cinlic^ bem SSerfe größeren Q$ir\: 
gang verfcljapen: $u biefem (Snb^vecf l^ätte pe aber 
fcbneller feigen muffen, benn von &aien ip eS »vo^l 
nid;t ju erwarten, ba§ pe naefy ©erlauf eineS ^a^reS 
ba tiefer einbringen werben, tvc i^r £3erPänbni§ ba= 
malS aufgehalten leurbe. Zrog beS geringeren S3es 
fuebö n?ar bie (5inna^me für ben &ape(lhjittn?enfonbS 
nicl)t unanfe^nlic^. 

©er (Sänger $on$i unb ber ^ßianip SabuSco 
gaben am i3ten SJiär.j eine ©oirre mit Ut\tcx\lü§un$ 
ber grau (Schubert, beS §xn. §ßepri unb beS ^)rn. 
6.3?^. ©ebubert. (frPerer verbinbet eine gute 2?iet^obe 



83 



mit gutem Vortrage, bic fetylenben 6igenfci)aften finb 
©timme unb oerflänblidje äuöfprac^e. $r. öabuäco 
foielte 6inige« auf bem ^Jianoforte. — ©ie Sieber; 
tofei öeranftaltete am löten 2Karj ein Soncert jum 
Sefien bet «Mrmen im (Srjgebirgc, bie ££. 6b. ©e- 
örient (©eclamation) unb 9tonji wirften mit. ©ie 
©u&crtüre t>on ©abc „3m £oct)tanbe" würbe gut 
aufgeführte eine ausführliche S3efprecr)ung öerfäieben 
wir Bio mir fte öfter gehört Jjaben werben. ($int 
6oncert:Dutocrtüre von ^itler madjtt geringen (Sin; 
bruef; Salve regina, mehrere äflännercfjörc unb „bie 
{Ruinen von Sitten" würben beifällig aufgenommen, 
wa$ aber nierjt ber §all war mit bem ©piele beä 7= 
jährigen ^Japenb^f, weldjeö feineäwegä vor bic Defc 
fentlict)fcit gebärt. — grl. ©abnigg geigte in einem 
eigenen (Soncert 6ctradr)ttid^e gortfdjritte. ©ie ettvaü 
fdt)arfe §bt)t bebarf noct) größerer Sluöbilbung. ©ie 
fang eine ©cene von S3ecti)OVen (bie ifyrcr Snbivibua; 
lität mdr)t völlig jufagte), au§erbem eine ©icitienne 
von Sßergolefe, $lrie anü SRiobe, ein franjöftfcr)eä unb 
ein fetbft componirtcä fiieb mit beutferjem $ert mit 
»erbientem Seifalt. ©ie SDuvertürc jur 93efialin 
würbe von ber ÄapeUe lobenswerte ausgeführt, bie 
$$. Ä.9W. Äotte (glarinettc) unb ©erlief (»iolon; 
cell) wirften beifällig mit. — &r. äJrocf, Sßianifr 
(^ au g — ?) ; veranfialtete eine ©oiree am lfien äJtai, 
von grau ©ct)rBber s ©evrient, ben $4?- ©ettmer, 
»uanbtcr (©eclamation) unb 3ijoIb (glöte) unter- 
pgt. harter 2Infcr)lag, fcr)einbare, nict)t fauberc 33ra; 
toour unb r)ft$fi gewöhnliche (Sompofltionen ftnb @i; 
gcnfct)aftcn , bic nict)t jum öffentlichen auftreten U* 
rcdjtigen. 2Bir bebauem, fo fcr)arf ju fein, fönnen 
aber är)nltdjer ©reifhgfcit nict)t milber begegnen. 

£r. 6.2K. öipinöfy unb bie $$• Äammermnftfer 
SMütter, ©omintdf unb Äiunmer erfreuten unö noety 
buret) brei Quartcttfoireen, in benen wir bic Guar; 
tettc in g = 2Jtotl unb 6iö = 2tfoll von 83eetr)oven, brei 
von $ar/bn, eineö von SJtcjart, ein (Quintett von bem* 
felben unb S3ectr)cücn'ö ©eptett (wicberr)olt) työrten. 
©ie 9luäfür)rung lie§ nichts ju wünfct)en übrig, unb 
$rn. fityinöfr; fagen wir befonberen ©anf für ben 
frönen Vortrag beS 5lbagio im $atjbn'fc$en Quartett. 

g. SB. Wl. 



(Sin ScSitgertag in Sterben. 

28te? — 2Ba«? — ©e ^cre tdj mannen vaterlanbifdEjen 
©ängerbrnber ausrufen, bem biefe 3etlen gu @eficr)t fommen, 
unb bem bie Serroürfnijfe oon 1843 nod) im ©cbäd^tniffe finb. 
Unb bodj ifl'tf an bem. TOtttn?oc^« ben 21ften 3uü »erfam» 
meUen fid) »on 9cacftmittag 4 U^r an bie meijten SWitgliebet 
^effger aWannergefangwreine, al«: Siebertafcl, Cr^eu«, ^ie^ 



berfrang, Dbecn unb Sltion in ber bur^f gabnen gefd^mäeften 
grofen 3Blrtyfc$aft be6 fönigl. gro§en ®arten«. ($* »urben 
gnnac^fl einige ©efprec^ungen über SOereinSangelegenbeiten ge^ 
Wogen, wobei $rof. Dr. Utct prdflbirte, unb gegen 6 tlljr 
begann ber ©efang. 5)a« Programm lautete: 1) @ab* 
bat^feier, oon ?r. Slbt. 2) $er langer, »on S.Otto. 
3) 3ager«luft, oon (5. ©. fReiffiger. 4) Ätiegerfang, 
oon 5(. SWü^ling. 5) <Stnrmbefd)toörung r »on 3- 2)nm 
net. 6) galtet SBBac^t! »on (5. 3ö«ner. 7) ®er ijl 
unfer SWann? »on bemfetben. 8) «Auf ber 3agb, oon 
3.®.9Küner. 9) Deutf cber ^ängerbunb, üon9l.5Wetb' 
feffel. 10) 2) et 3ager Slbfc^ieb, von 2Kenbeldfo^n*93ar# 
t^olbp. 11) (Sin $olf0iieb. 12) SWarf*, von $. ö. 
©eder. ©otoo^l ber (Srnfl alö ber «Sc^erj waren but$ bie 
9Ba^l biefer gleber oertreten; nnb fte würben in brei «btyei* 
Inngen oon fammtUdjen iBeteinen möglic^jt rein, jiem« 
lief} f idjer, verbunben mit bentlic^er Sudf^rac^e be« ZtxM, 
au«gefü^rt, »a« aud) ba6 jaijlretci) »crfammelte ^nblifum 
beifällig anetfanntc. gür biefe« SWal Ijattc man, wenn auc^ 
nic^t au* ganj faltbaren ©runben, vom ©olooortrage bet 
einzelnen Sßereine abgefe^en. $od} ba biefer Xag gewig bfc 
meijten ©änger unb 3ulförer befrieblget 1}at, unb vielleicht 
an einem frennblic^en ferbfttage eine SBieber^olung jtattfta' 
ben bürfte, fo möge man nur auf ©olovorträge gefällig^ 
0täcfjt$t nebmen; benn ba« iß eigentlich bk ©teile, wo man 
fowo^l bem ganjen Vereine, ate bem Dirigenten beffelben anf 
ben 3a$n fönten fann. 5luc^ ift e« ein SWittel, größere 
«ielfeitigfeit in ba« Programm gu bringen. (Slnfenbet 
biefe« will fic^ aller weiteren fritifd?en SBemerfungen ent^al* 
ten, unb nnr föiiefjlid) noc§ golgenbe« Ijingufngen : Die 3bee 
eined fogenannten ©angettage« ^atte juerjl $rof. Dr. 
£öwe erfaßt, am bie«jä^rigen ©tifhtng«fefte be« 2>re«bner 
£)rvf;en« würbe fte nod) einmal jur ©^rac^e, unb enblic^ am 
obigen 2:age jur 2lu«fü^mng gebraut. 

Waty ©eenbigung ber ©effcnge, welche im greien vorge* 
tragen würben, fanb ein gemeinfdjaftiicSe« SWa^l <&tatt, totU 
c^e« tf^eil« burc^ Xrinffprüc^e ernften unb fetteren Sn^alte«, 
tbeil« burc^ ben Vortrag fetterer Siebet, unter anberen be« 
$olfafUnbd>en« von 21. ©Raffer in ©erlin — ber jufal* 
1*8 Pflegen war — ein fetyr ^eitere« (Sewanb erhielt; fo baf 
man ftc^ erfl nac^ SWitternadjt trennte unb fic^ gegenfeitig 
jurlef: „2Bir fagen rec^t frö^li* belfammen." — 

3Benn eine grögere Sefreunbung ber Dre«bner ©anger 
burc^ berartige SBerfammlungen erjielt wirb, wenn burd? bie« 
felben namentlicb ber ©tol§ im öejug anf ©tanb nnb ^et* 
fommen immerme^r verfebtoinbet; wenn bie 9u«wal}l fo* 
genannter allgemeiner Sieber mit möglicher ©orgs 
falt gefefeie^t; wenn enblic^ an bergleic^en 3ufammen!finften 
alle SWitglieber unferer Vereine flugenb ^eil nehmen, nnb 
flc^ nid)t Mo« burdj ^abafrauc^eu, vornebme« 5lufs unb 31b* 
geljen n. bgl. bemerflic^ machen : bann wünfe^e fdj balb toit* 
ber einen Dre«bner ©angertag. Qiner meiner grennbe 
^atte fc^on von einer Sereinigung f&mmtlicfier Sßereine ju 



84 



einem allgemeinen ©reibner Vereine geträumt. Oluu, fo 
lange man träumt, ff* man ja glücflfcb ! ! 

3» 9. «Rutter, 

Dittctot be« JDre«bnet Orvbeu«. 



Steifen, (Konterte, ©ngageutentS ic. ©er £enertft 
£reu$er vom Sweater in ©armfiabt Ijtat fein ®aftfpiel am 
$ofopernt§eater in SBien mit bem grögten ©elfall befd&loffen. 

©er preug. aRuftfDirector »ie^te^t 1>at in ©re«tau mit 
ben vereinigten SRiiitairmufifdjören ein grofje« (Soncert veran* 
galtet, toobei er unter Ruberem bie (5*2Woll (Spmpfyonfe mit 
120 SJluftfern unb 30 Trommlern au«füfjrie unb ftürmlfcben 
©effall erntete. 

©er Xtnoxifi fßttt von Coburg ^at in 3)lün*en mit 
vielem ©eifall gaftirt. 

©er bünbe WaxinttW 3. g. $enfcf$ell bejinbet jidj 
tn granffurt, um ju concertiren. 

©er ©iba«falla föreibt man au« SRarburg: 2lm 28fJen 
3uli erfreute un« ber befannte ©iclinvlrtuofe £*• 3. 3,ft3ott 
mit einem (Soncert, unb erntete fotvoljl burcb fein au«gc$efcb* 
uet fertige« als burcb fein feelenvofle« @piel von bem fer)r 
$afylretcb verfammelten publicum ben größten (Beifall. 9fadj 
fanben ttnr Gelegenheit, an biefem Slbenb ba« (Sompofition«* 
talent be« £rn. ©ott gu toürblgen. Unterftüfct tvurbe ber 
(Soncectgeber von bem trefflieben $ianiften ©eifert unb 
mehreren ^teftgen (Stubirenben. 

3Ruflffefte, SCuffü&rungem 9(u« Naumburg fdjreibt 
bie „(Scnftitntfonefle @taat«bürger$eitung": 9lm 2rftcn unb 
28flen vor. 3Won. feierte ber bur$ ben 2Rujtfblrector bitter 
ju SRerfeburg geftiftete „@ängerbunb an ber ®aale" bicr 
feine jroeite fefiltebe 3ufammenfunft. ©er ©efammtdjor modjte 
gegen 400 stimmen jaulen. 9lm etflen Sage fanb in einer 
ber Diepgen Äirdjen ein getftlidje« (Soncert <&tatt, tvorauf bie 
Sänger mit galjnen unb ©annern auf ben 2Rarft jogen unb 
bort jufammen „ffia« ift be« ©eutfd)en ©aferlanb" nadj 
iReicbarb'« (Sompofttfon vortrugen, ©ie« Sieb war unb blieb 
ber (SJlanjpunft be« ganzen gefre«, obgleidj ben folgenben £ag 
auf bem ,,©ürgergarten", einer romantifeben Bergpartie vor 
ber (Stabt, fotvo^l von einzelnen Siebertafeln al« aud) vom 
©efammt<$or berrlidje ©angreeifen vorgetragen tvurben. 9lm 
gefimable, ba« in einer eigen« für biefen 3*vecf erbauten 
J&alle flattfaub, nahmen gegen 700 ^erfonen Sljeil. 

8u$jetc$nungen, Seförberungen» Xfialberg # ^m 
SRitglieb ber flönlgl. SCfabemie ber SWufH in (Stocfljolm er* 
nannt toorben, 6iftt $um (Sbrenmitglteb be« galljffc^en SWu- 
fifvereine«. 



»croiföte** 

©a« am glänjenbften an«geßaitete <£onfer*atortum ber 
3Ruftr\ f^reibt bie SWobejeitung , fcbelnt ba« in Meapel $« 
fein, ©ie 3a$l ber 3öglinge belauft fieb auf $unbert. (Bit 
toerben bereit« im adjten 3a^re aufgenommen unb bfirfen 
oierje^n Sa^re in ber «nflalt bleiben, in roef^er fte a»f 
©taat«foflen ni^t blo« Unterridftt, fonbern au$ Segnung, 
Äleibung unb Äoft erhalten, ©ic Regierung ja^lt ja$rlf$ 
über 50,000 Zf^alm bafür. «n ber ©vi^e ber Slnfialt fielen 
gtvei ©ouverneur«, ein geiflli^er Dtector, ein ©irector (jefrt 
SÄercabantc) unb vierunbgtoaniig 2ebrer. 

©ie 2Biener 3eitf«rift f^reibt an« SBien: ©ei ben tau* 
li# Pattgefunbenen Prüfungen be« (Sonfervatorium« inter* 
effirte un« vorjügli* bie Prüfung ber ®efang«f*üler. ^en 
^rofeffor ®uljet fann fiolj auf biefe glanjenben «efultate 
fein, nnb bei ben wenigen Unterrid)t«fiuubett, bie feinem $8ox* 
trage gegönnt ftnb , erfäefnt bie ©tlbung feiner 3oglinge um 
fo überraf^enber. Slber von einem fo ausgezeichneten SÄei^ 
fter lägt pcb auc^ gut lernen! SnSbefonberc prov^egei^en 
toir eine fdjöne 3ufunft ben beiben Ferren @*trar5 unb 
Set tinger, bie fi<$ binnen äußern auf jeber ©ü^ne mit 
günfligem örfolge ^ören laffen Fbnnen. 

©affelbe ©latt fc^reibt: ©ie Unter^anblungen mit bem 
Gomvonift ^uefen %aben ficfj gerfc^lagen unb fein „$rdten* 
bent" fommt im Äärnt^nerl^ort^eater ntd^t gnr Sluffü^ 
rung. 

©affelbe ©latt maefct einen guten SBorttot^. ($« fragt: 
©arum rooflen je^t fo viele (Sangerinnen unb langer na* 
«merifa eilen? ffieil fle in ben bortigen Itrtvalbern immer 
Urlaub $aben. 

©er «erolb fc^reibt : »urröarb^borf bei G$mni$. 
©ine fe^r erfreuliche ©rfebeinung in unferer ©egenb ift e«, 
baf fi* in vielen «Dörfern ÜRännergefangberetne gebilbet 
baben. ©ie (Sefangvereinc von 9>?euf treten , ©urfljarbtfborf, 
3a^n«borf unb OTeuftabt baben befa^loffen , in biefem 3a$re 
ein gemefnfc^aftlicbe« ©efangefefl ju feiern. 

©a« ©re«bner Tageblatt fc^retbt : »erföiebene 1gm* 
^pnbungen an einem ^lafce. ©ie Oefc^tvifter ©crtvalb 
finb auf bem berliner ^oft^eater jwefmal aufgetreten, man 
^>at \n ber (Soncertvrcbuctien ein gro§e« jtoeiartige« ©aflef 
gefügt unb i^nen bie ^albe öinna^me gegeben: — in ©re«* 
ben bat man gur (5cncertprobuction iWicbt« al« einen ungunr 
fügen Xag gefügt, bafür jtoet ©rittel ber (Sinnaijme in »n^ 
fvrucb genommen unb ein ©rittel ben Soncertgebertnnen ge< 
nubmet. 

Vpontini ift bti feiner gnfunft in ©erlin, SRontag« 
ben 2ten Slugnfl, von einigen SNitgliebem be« %f)tattx:tyQX* 
mit einem ©tanbeben betoülfornrnnet toorben. Sllfo fc^reibt 
ber „Äomet" in feiner Stummer Hont 2ten Sugufl, 



Drutf oon Jr. Äfl(fraann. 



tl t u e 




ibif$tift f#c 




SÜeranircc rtttdjcr ttebacteifr: 

%tan% aStenfceL 

SifbeminfejmanjigfteT Sank 



^ 15. 



Iß et left e r : 

Stöbert griefe in £ei>jtg. 

2)cn 10. Stugufi 1841. 



Eon bfef« Btltft. erftelneii teä^etitlid} 
1 Kammern von l übet l 1 /» 39ogen- 



$ref4 te* ©aubcd k>uu sa mxn. 2 1 /, 2*lr. 
3nfeTtioH*äe^n^Teii b£c Vclftjeile 2 Sdgr. 



ätu>anemeBt nehmen ade $oß Amter, öild^ 
SKujtff ttnb tfunfrljanMungeu an. 



3lt$att: Ol* WU9Umft+t ©iflfltttafcinitf fn Varf* (Btortf.) ~ BitU* unb ©(finge ßwtf.) — Uctec nmlilalEftt Äeccnftonen 
(GS^lüf). — Ärittfö« Xnjtfarr. — 3nt»lIiflenj&Jatt. 



Sie aRcSfpum'föt Singakademie 
in ^ati«. 

(ffftfetlUUJ 



frais nkumtyn* 

ftiebermeuer roarb im Sa^rr 1802 ju Sty * 1 
im SBaabttanbe geboren. Sein SSater, ein SBfirgbur; 
get tu ii ©et ntt y mar ton ff inen Ottern jum grifiljs 
t|en Staute bejHmmt unb, mit bei crförbertid&cn 
©djulbifbung rortjl auägerüftet, in ein öenebietiner= 
fto(ter gegeben rcorben. ©ein Sinn aber £att< eine 
anbere Stiftung, unb überjeugt cen ber Unmöglich 
feit, fetn ßeben einem Beruf gu imbmen, bem feine 
Steigungen entfdueben imberfhebteu, entfdjtof er fidj 
jur gtudjt unb menbete fidj jjeimtidj nadj ber ©djwri-v 
6r tief ji<^ ju Sfyon im ftanjBpf^en Ganten SBaub 
nfeber, unb mibmete ftd? fjicr, feine iufftidjen @pra<$i 
fenntniffe tcmifecnto, mit ©fütf bem Seljtfa^e. ©päs 
tet jpg er mit grau unb jtinb gu bauernbem SlufeuU 
^atte nadj ©cnf. Sn biefem Orte erlieft fiouiß 9ftes 
bermeger feine erfle Srjietjung unb ben fr%ften Uns 
terridjt in ber äRuflf cum XJater, ber felbft eine m$t 
unbebeutenbc Äunfifcrtigfeit befaf. ©iefrr, ber in beö 
jtnaben Skrtiebe fiit SRnftl unb in ben raffen ©oiU 
dritten befletben in furjer 3"t unter feiner äeitung 
iic jubrrlöfflgfien gRerhnale einer ungern äfyntt($en S3r; 
gabung unb eineö angeborenen Berufet ju erfennen 
ßlaubte, entf A(of ftti) na^maM, im 3a$re 181», i&n 



ju fernerer SluSbilbung nat$ SSien gu fluten, bet 
§auptftabt beä @labierfpieli, mo gerabe aWefdjeteä, 
von feiner erften glängenbrn Äunfireife juräcEgeEe^rt, 
ber $elb beä £ageä mar unb ben äRittelpunfi beS 
Soneertlebenä bitbete. 3§m ftdj Sumenben ju bürfett 
mar für ben fe<$je1?njfi&rigen Jüngling tint begtiU 
tfenbe v 21uefic^t, fo ftie na^matä bei Unterri^t be$ 
auägejet^neien ^ianiften Anregung ju ben eifrig fielt 
Stnflrengungen mürbe, %utif ein anberer, bur^ eine 
fÄrberli^e Anleitung jum @eneralbag aU erfahrener 
Setter rä^mltc^ betannte aKann, @ mannet ÄIo^Ö 
görfUr, na^m i^n freunbli^ mf unb toerfagte bem 
lernbegierigen 3»ngei feinen Unterricht ni^t, fo baf 
r)icr Slauierfpiet unb 6ompofttion grunbltc^ß unb mit 
beftem @tfo!g ftnbirt merben tonnte. Ermuntert unb 
gelräftigt burti} folc^e S&rbnung, reifte ^ieberme^er 
fpäter jur Srf angung t^ecretifd^er unb praftifefret 
Äcnntmffc im gat^e ber bramatif^en (5ampofttiott 
na^ 9lom y unb benuftte bort ma^tenb «ineö üiermfi; 
ä}tntlid}tn Aufenthaltes bie Söinte giorabantrö, 
beffen Sebenbigfeit unb Stnmut^ nodj heutigen Sageö 
in ber fieblid&en Dpet bn „(Sängerinnen auf bem 
Sanbe" i^re äüirfung ntc^t verfehlt. Won Stom au* 
fegte er feine SSanberung fort nat^ %lta$tl, in ber 
Hoffnung, 3ingaretli fid? geneigt ju ma^nt, ben 
bamafigen ©irector bei (Sonferoatorium^. ©iefac 
unter jog il?n einer flrengen Prüfung, jeigte ffdf mit 
ben ermotbenen Äenntniffen jufrieben, bereit 93er oott; 
flfinbigung betreffs beä bramrttif^en ga^eä er ju 
iittriietjmcn Derfptac^, aber bem jungen Spanne jn* 
gleich runb getauft erHfirte, bag i^n, anbclangcnb 



86 



bie ©etyanblung ber menfd&lidjen ©ttmme unb bct 
gompofltien für ben ©efang, noc§ faß afleS feljle, 
unb er t>or allem biefem Sflangel unter Anleitung 
eine« listigen ©angerä abjuijelfen bebaut fein muffe, 
©iefe Seitimg übernahm ber berühmte Anbrea SWojs 
jari, ber für ben grünblic^ften SWeifter tu feiner 
jtttnfl galt unb nodj je|t, nac$ feinem Sobe, in $tas 
Iien in tyoc§ac$tbarem Anbenfen fietjt. Unter ber be= 
fonberen Aufftdjt biefer fceiben äftänner erlangte SWie* 
bermeger in einem 3"traitm ton jwei ^ fl ^en, weil)* 
tenb weldfjer er mit eifrigem gleiße folgen fyöljeren 
©tubien oblag, eine in jeber 83e$iel)ung vortreffliche 
jtunftbilbung. 

©eit wenig Sauren erfl war ju jener 3*»t g«"S 
Statten »od t>om ^3reiö unb Sobe beS fo unerwartet 
au$ einem 2Biufelorc§efter ^ertoorgegangenen jungen 
fßefarefen, ber mit SJertyöfymmg ber Ijerrfäenbcn Äunfb 
formen unb Äunflgefege bem angeborenen reiben, 
mutwillig überfyrubelnben ©eniu8 afle öcffeln \h 
fenb, urplBfclidj feine SanbÖlcute mit einer glutfj ber 
xetjenbßen SMcbieen beraubt t)attt. SRoffini, bejfcn 
Slame nietyt aOein feine JQtimatf), fonbern bie^äBelt 
fußen foflte unb fäon ju füflen begann, ftanb nodj 
im Qafjxc 1822, beöor er mit S3arbaja nad) SBien 
jog, als beffen S^eatereompcftteur in Neapel, ©ein 
@rfc§einen, ein ©ieg ber 9?atur über bie ©ctyule, aber 
audf? beö !Waturali8mu8 über bie Äunfi, war ein 
©reitet unb fein beifm'ellofer Erfolg ein Stfitfyfet ben 
alten HHeiftern, bie fi$ fo urplBßli^ üon biefem blens 
benben SWeteor terbunfelt unb »erbringt fafyen. Sitte, 
am meiflen 3ing«teUt, rieben eutrüfiet ftc§ bie Augen 
Wie im irren Sraum, erlebten aber tagtaglidj SeflcU 
tigung beä (Srfcfyauten unb erlitten brob bitterfh Äräns 
tung. ©dfjon bamalä befanntlidlj raffte ber Alte fi($ 
auf jur tünftlerifdjen Auörfifhtng feineö Sieblingä 
ffiineenjo, jeneö jungen ©ieitianerS, ben er wenige 
Qatyre fpäter ald Städter in bie SBelt fanbte, ber aber 
mit verborgenem Sobeäfeim in ber 93rufl nac$ furjer 
ritymlidfjer Saufbafjn, wätyrenb welcher er befonberS 
burdj ba8, wa% ©oett^e im Saffo „bie tyolbe ©d&wer* 
mutfy, baä reijenbe J&eib" nennt, bie ©emütljer gewons 
neu, in granfreic^ä $auptflabt fein früljjeitigeä ©rab 
finben foHte. 

Qatte unfer junger ©djweijer an 3»ngaretti einen 
©onner unb 33erat()er gefunben, fo fanb er an Stofs 
%ni einen nidfct minber bienflfertigcn unb m'eltermjs 
genben greunb. ©urdj SMofftni'ä Vermittlung Farn 
baö cTflc bramatifdje SBerf iWiebermetyer'ö auf ber 
fSnigl. ©utyne ©el gonbo jur Vuffityrung. So war 
,,11 Res per amore^, eine gweiaetige SD^er, beren ©r* 
folg unter bamaligen Umflfinben »ottfommen befriebts 
genb genannt Waben fonnte. 9?un ging 92iebermei;er 
üaä) $arid, um Pc^ bort ju verfugen unb wo mäfls 



lid) einen fünfllerif^en SBirfungöfrei« ju fd^affen. 
3m ^a^re 1826 trat er ^uerfl im italienif^en Dperns 
fyanfe mit einem einaetigen SBerf d^en auf: „La casa 
nel Bosco" betitelt, tin SSerfu^, ber red^t gut au%: 
fiel, ©ann wagte er ft($ na^ mancherlei Heineren 
(Sompofitionen an bie Bearbeitung eineä fünfaetigen 
franjöftf^en %cxt<$ für bie grofjc Oper, welkem bie 
attbefannte ©pifobe au8©trabeüa'8 Seben jum ©runbe 
lag. „©trabefla" erlebte nac^ mehrmaligen Slbfürs 
jungen unb «Jcränberungen ja^lreic^e Aufführungen, 
unb wirb no(^ je|t mit Vergnügen gefe^en. ©iefem 
SBerfe folgte f<$lief;lid(j »or brei ober toier S^en auf 
berfelben Sü^ne bie „S^aria ©tuart ;/ , ebenfaü§ eine 
grofje Dper in fünf Siufjügen, bie unter ben Äeifiun- 
gen beö ßomponiflen eine a^tungöwert^e ©teile euu 
nimmt. 

S3on ben Heineren ßrjeugniffen 9tieberme^er'3 
finb befonber« feine ßompofttionen ju Samartine'fc^en 
©ebic^ten bemerfenöwert^, bie bei ^Jaeini erfc^ienen, 
unb unter biefen wieber üorjüglid^ „ber ©ee", »on 
welchen im 83eilauf einiger <3a§re über toierjigtaufenb 
©xcmplare in« ^Jublifum gefommen ftnb unb na<§ 
beö ffierlegetö eigener Sluöfage noety jegt attja^rli'4 
jweitaufenb abgefegt Werben, ©aä wirb jwar nic^t 
toom fünfllerifd^en SBert^e biefer gompofttion, aber 
bodlj Dorn ^ntereffe 3«igni§ geben fönnen, weld^eö 
flc in ber fyiefigen mufifalif^en SBelt enegte. 

(«ojtfetuns foJßt.) 

Siedet unb 0*fäitge< 

Stonifowöltt, 1S$. t^ v <B>p. I. »rei firber für eine 
ßin^ftimme mit |)tanoforte. — ©ffenbacl), 3ol). 
Änbr6, J)r- 12|. e<jr. 

8Bir begegnen bem tarnen &um erflen SWalej 
baö waö wir in ben Siebern ftnben, fönnen wir nur 
ju ber großen SWaffe beö SWittetma^igen, fd^on tyun* 
bertmat ©agewefenen, jaulen; fte tragen ben ©tems 
pc\ ju bilettantifäer Arbeit. $n S«r. 2. ift bie 
©^tußfermate, obwohl fd^on Sfterä angewenbet, bo<§ 
ton guter SBirfung. ^n 9lx. 3. fiören ©eelamas 
tionöfe^ler, fo tüie im erfien bie SBicber^olung ber 
legten £ejrt$eite. ©ie SHamen ber ©i(^ter pnben wir 
ni^t mit angegeben, wogegen man f$on oft flc^ aufc 
gefpro^en ^at. — 

Stttgnft $ärtel, ©p. 5. öier ÖafjliÄflr mit öejjleit. 



87 



)r* pianoforte. 
15 ßgr. 



Berlin, ßoit u. öoA. pr. 



<5tgentr)flmlic$e«, @elbflänbige$ , tiefet Ghrfafjte« 
finbet fic§ audj tn biefen Stebern nidjt oorj fle wers 
ben benen wiöfommen fein, bie fo gern oon ber Dbers 
floate fdj&pfen. ©ie ©^liiffe in Kr. 1 u. 2. flnb fid^ 
gan$ gleidfy, unb nod& baju triütal. Kr. 3. „©ie 
liebe garbc" r)at ber Eomponifl ntc^t in feinem 2öes 
fen erfafjt. (Sie Ware, nacr) @cr)ubert'8 Vorgang, 
beffer uneomponirt geblieben. Kr: 4. // SRcitrrlteb // oon 
§erwegtj, ijl trog ber fräftigen Harmonien boc$ ju 
wenig oon bicr)terifcr)er gärbung angefyaudjt. ©a3 
9Jtelobifcr)e tritt ju wenig Ijeroor. ©ie 2Bieberr)otung 
ber fünften £ertjeile in jebem SBerfe, j. 93. „ben trinf 
id) — " :e., womit eine befonbere SBirfung oießeid^t 
erjtelt werben fottte, ifl ootlig ju mißbilligen, weif eö 
abgefa^maeft ijl, etwaS ju wiebertyolen , tvaü bebeus 
tungäloS. — 

©ottfjatb 2Bö$let, ©p. l. „an Der 8e*" f IDtcljtun- 
gen oon Q. jfjeint, als pijantafieftücke für Örfang 
un) pianoforte. Ijcft 1. — - Salin, fiote u. fflock. 
|)r. 20 ßgr. 

©er £itel oerfpridjt oiel-, wir werben aber ges 
taufet, ©aö melobiföe Clement, ber eigentliche (3es 
fang, leibet an großer Sflonotonie unb ermangelt JjBs 
r;erer, bicr)terifcr)er 23egeiflerung; er ifl ju nüchtern, 
gemacht, (frfak finben wir auet) nidfjt in ber fyarmös 
nifcr}en Umfpietung, wiewohl biefe einen felbflänbigen 
Gfyarafter beanfyrudjen Witt. Sttit fyarmonifer; cn $loäs 
fein unb $iguren ijl'ö noct) nidjt abgetan. £ritt 
baö sßianoforte felbftä'nbig auf, fo erljeifcr)en wir auc$ 
ein tiefereö, bcbcntungäöoUcreö SBiebergeben ber mans 
nictyfacr) s nitaneirten Intentionen beä ©ict)ter3. ©ie 
2Bieberr)olung ber testen Xertjeite in Kr. 1. „Söcil 
icr) biet) liebe unfäglidfj" ifl unfiattyaft. Ucbcrfjaupt 
jeugt eö oon großem (Srpnbungömanget, baß ber 6oin= 
ponifl bic SBorte ber SBafferfee nic^t anberö erflingen 
lagt aU bie Srjafylung Dörfer; ba8 beigefe^te ap- 
passionato tr)ut*ö nidjt. Sei einem Breiter angelegten 
©cfangfhlde werben mer)r unb r/B§crc 5lnforberungen 
©eiten ber Äritif gemacht, olö ber (Somponifi in bie- 
fen ^antapcSilbern und barfcietet. ©0 ifl auc^ in 
Kr. 2. ba« ä^otiü, wclctyeS ftet) immer wieber^ott, für 
ben t)errtic$en %ert boc^ 311 wenig fagenb: 
Andante. 



I 



m 



:=£#: 



=i=s=?- n - f- 



JDer SWoab ifl anfüge * ganzen, 
©ie Segleitung, ent^attenb nur eine Staut, girtt 



bem ®anjen einen ju monotonen 5tu«brutf; ed fe^U 
bie ftdrfcung, woju ba§ ®ebic^t ©toff genug barbics 
tet. Kr. 3. „®aö 9)ieer erglfinjte weit tjinauS" fle^t 
an 5tuffaffung bem gfranj @c^u6ert'fc^en weit nad^i 
bo^ mBc^ten wir if)in oon ben breien immer no$ ben 
93orjug geben, weil ber @om))Ouifl nac^ inbitoibueOem 
5luSbru* geflreSt t)at. — 

$♦ S3e^renö f ßwljö CieUer utti> ©efänje, in JHufik 
flefetjt für eine ©äff- ober Alt -Stimme mit fiegl. 
tos Pianoforte. naeljflflarfeneö tDerk. — tfraun- 
^bw«'8i ^. Rabrmacher. pr. 22| Ujr. 

Kr. 1. „©erenabe" oon $erlo§o^n, lä§t jwat 
feine neuen Älänge üerne^men, ifl aber eint rec^tfreunb* 
lic^e unb fangbarc (Sompofition. K. 2. „gfrüf;ring^ 
»nfunft" toon gaüetöleben, unb Kr. 3. „©iebfla^l' 7 
oon dleinid, bewegen fidr> auf lern breitgetretenen 
SSege ber Sttttäglicr/feit. ©aju nod^ ftoren bie attjtt 
^äupgen SBieber^otungen ber Sertworte. Kr. 4. 
„grü^lingögru^' oon §eine: „Seife jic^t :e. /y ifl füt 
baö aöerltebfle (leine Siebten 31t breit auögefponnen, 
unb batum fa^on, abgefe^en oon ber wenig fagenben 
©ielobie, oerfe^lt. Kr. 5 u. 6. ftnb jwei einfaßt unb 
gute, wenn auet; nic^t fcr)t tief empfunbene Siebten. 

©CCtft SÄÜttet, ©p. 23. Brei fitber, in JHufik 
0cfrt|t für fine Ijolje @af|ftimme mit Öegl. le& pia- 
noforte. — ßraunCcIjröf ig , ©. Rafccmarljer. pr. 
22«^ Hflr. 

©iefe öieber jeugen oon einem ern|teren Streben, 
fowo^l in SSejug auf 6rfaffung beö ^n^altä, al« 
anfy auf beelamatorif^e SSe^aublung unb forgfame 
Sluäjlattung beö ^armonifa>en Sljeilö. Keueö, riicf^ 
ftc^tlic^ ber tmiftfatifctyttt ©ebanfen, bieten fie nic^tj 
^ier unb ba flort eine fcr)on öftcrö bagewefene SBens 
bung, aucr) Söieber^olungen ber ^ertworte bei fo eins 
fachen Siebern, wie Kc. J. ifl, r;ätte ber (Somponift 
beffer oermieben. Kr. 2. „Kur in ©eutfdjfanb" -fyalt 
fic^ etwaä ^u gewö^nlia^. Kr. 3. „diu Sraum" (ber 
©ia^ter ifl nidjt mit angegeben) überf freitet ben 6^as 
rafter bee Siebeö. ©aö (£ebid>t ifl gut, ^eifa^t aber 
eine einfache ©e^anblun^. 6ö Hingt ber <$efang 
etwaö foreirt. ©ad (3an^e fyat me^r einen fyeatxa: 
tifa^en (S^arafter; bie gorm, in welche eö gegoffeiv 
ifl burd^ bie inä ßinjetne ge^enbe öe^anblnng ju 
breit geworben, tt>a$ ben ©efammtcinbrutf jerfplits 
tert. — 

Dtto ©refcl, ©p. 2. %tt\p fieber für eine öing- 
ftrnwie mit pianafort*. — f^Hg« tD^CUing. 
pr. \ W)tr. 



88 



4>iet finben mir «ßoefle in rei<$lid&er ©penbe, 
n?a8 nid&t immer 6ei einem £)p. 2. flattfinbet. ©iefe 
Siebet jeugen toen einem ©treten, baä ftd^ nie^t mit 
einer bloS fangbaren äflelobie begnügt, fonbern auf 
tiefere, geiflige grfaffung ber Serte geljt. Slu<$ bie 
Sßafyt berfelben Tä^t ben gebilbeten ©efd§macf beö 
ßomponijlen fattfam erfennen. 83on bem dtnfiuffe, 
ben bie neuere Stiftung im Siebe, wie e$ SRob. ©cfyu= 
mann unb JRoB. Sranj auögebilbet fyaben, auf ben 
(Scmpcniften gehabt, fmb unä jwar nid^t ju Werfens 
nenbe Spuren »orgefommen; beety foll bieö efyer ein 
Sob fein, ba ber ßompenift ljierburc§ an Sag legt, 
baß er naclj $ifyerem, ©ebeutungS&cllerem flrebt, unb 
gewiß auä) toöÜige ©clbflänbigfeit ncdfj erringen wirb. 
Suchen wir baö (Sinjelne cttvaS näfyer 31t betrauten. 
9lx. 1. „»eitlen unter bem ©raö »erfletft" toon %ah 
leräteben; ba§ Sieb tyaueljt eine fo frifd^e, finblictye 
JRaturfreube un8 entgegen, wie wir fte freiließ bei 
flauen ©aloneomponiflen nid^t fuc^en bürfen. 9lux 
flören unö bie wieberljolten ©djlußwortc: „greu* bic§ 
mit mir", weil fte an ©agewefeneä erinnern, n?aö 
un8 um beS ©anjen willen leib t^ut. 9ir. 2. „2Kit 
Xaufenbfc^änd^en, äfltyrtfyen unb Vergißmeinnicht" toon 
Dflerwalb, ifl fo tiefsinnig, »cn fo reiner, feufc^er 
ßmpfinbung , baß mir unwillfüfyrti<$ an ein ^er^igeS 
altbeutfd&eö SHinnelieb erinnert werben. 9?ur ber 
Schluß beä ©anjen ifl matt; ber (Scmponifl ^ätte 
beffer getrau, bie SBortc „83ergiß mein nie§t" am 
©c$luß mc §* h n wiebertyolen; benn bie ©mpftnbung 
fjat bei ber erften SBteber^olung iljren flärfflen ©rab 
erreidfjt, n?aö nun barauf folgt, »erliert feine 2Birs 
lung. 9lx. 3. „©er ©artner" ton äWörife, läßt eine 
überaus anmutige, jarte ©el;nfu($t erflingen, bie 
frei ifl »on aller füßlie^s matten (Sentimentalität. 
9?r. 4. „SBenn id) in beine 9lugcn fei)" t?on $eine, 
ifl »orjüglidj gelungen; baö Sieb ifl fe^on oft com- 
yonirt, boc$ \j\tx in feiner pointirten %oxm am tref; 
fenbflen reprobucirt. 9ir. 5. „SBeil bir bein Sieb ge= 
florben ifl" »on ©d^roer, erinnert am flärfflen an 
ftranj'fd^en SluSbrucf. 9er. 6. „klinget, Sftaienglccfc 
djen" »on ßaüeröleben, giebt bie gefd^äftige grii^ 
lingöfreube in feiner leisten, grajiiSfen gorm trefflid^ 
wieber. — ©ie Sieber erforbern eine wete 5luöfü^s 
Tung ru<fp<$tlie$ ber Segleitung, ba biefe, reid) an 
intereffanten ^armonifc^en (£ombinationrn unb feinen 
Stiiancen, mit bem ©efange eng »ermebt ifl. 
(®*luf folgt.) 



lieber muffFaltfd^e Slecenflonen. 

(e*iuf.) 

©af c« mit ber Sagefifritit in SBafätit fo 
WHmm Pe^t, al« ^r. ©. auöfagt, ffat er an »ei= 



fpieten nic^t bemiefen. (Sin Seifpiet reicht nod^ lange 
nicfyt ^in, feine ©ia^tfyrüc^e *) ju red^tfertigen, am 
ttenigflen ba« »on i^m gemähte ©eifpiel. §f)m aber 
bie ^emeielafl für feine ^Behauptungen auf}uburben 
(27. 26 b), fyalte i^ nid^t für Unrecht: meiner Mns 
ftc^t nac^ burfte er fidj i^r in feinem Balle ents 
gießen, mo^te fte biet ober wenig äflitye toflen. S« 5 
beffen er »erlangt ben ©egenbeweiö, um ftd? für tvu 
berlegt ju galten : (Sr bcmetfl alfo nidjt, baß er Stecht 
fyat, fonbern 5lnbere follen beweifen, baß er nie^t 
9icä)t ^at. ©a$ tfl bie bequemere, bee^alb au$ be? 
liefctere 5lrt! S3e^aupte ic^ aber ettvaü, überzeuge i^ 
bann beffer baburc^, baß id^ ben fficweiS für meine 
SJc^auptung fclbfl gebe, alä baburd^, baß i$ mid^ 
an bie SSBiberlegung berer, bie an ber SBatyrfyeit bies 
fer Sc^auptung zweifeln, anlehne? ©ewinnt bie 83es 
^auptung me^r burc^ 83egrünbung, aU burd§ 9liä)U 
äBiberlegung? $ene, meine id^, wäre etwaö %$aU 
fä^lid^eö, biefe ifl nic^tö ^atfäc^ltd^eö. — ©0(^ 
baoon abgefe^en! ©aß £r. ®- ben ©egenbeweiö 
»erlangt, mo^te noc^ immer fein, wenn er nur nid^t 
gcrabe bem Stebacteur btefer 3«tfd^rift bie t^atfäd^s 
lid^c äüiberlegung feiner Behauptungen jumut^ete. 
SBenn i^m biefer alfo auü ben mujtfalifd^en 3«tfc^rifs 
ten etwa nur biefeä ^a^reö ober einer noety fürjeren 
3eit nur eine Majorität ober felbfl nur eine impos 
fante SWinorität guter „SRecenjionen" einzelner SBerfe 
nac^wei|l (27. 29 a), fo will er Unrecht fyaben, — 
wenn nid^t, fo fc^emt **) er Stecht gu ^aben. 6rs 
wägt man nun, baß in bem angegebenen 3*itraum 
biefe 3^itf^tift bie meiflen JReeenfionen, baß i$r 
junäc^fl bie „neue muftfalifd^e 3*itung für S3erlin" 
eine anfe^nlie^e, obfd^on geringere 3fl^l/ baß bie 
„©erliner mufifalifd^e 3eitun$", fo wie bie „aUges 
meine muftfaltfd;e 3fitung" unb „SBiener allgemeine 
SJhiftfjeitung" üer^ältnißmäßig fe^r wenig JReeenfto^ 
nen geliefert fyaben-, erwägt man ferner, baß £r. © v 
furj beüor er jene Sebingung aufteilt, „befonberä ba^ 
fceffere ©treten" biefer 3^ttfd^rift „gebü^renb aner= 
fennt" (27. 29 a), berfelben 3eitfc^rift, welche bie 
meiflen SHeeenftoncn gebraut §at : — fo fommen $ier 
jwei fünfte in grage. ßrfllid^ trifft §xn. ©.'§ 2lm 
erfennung beö ©trebenö ber 3?i*fe§rift nie^t aue^ in 
cttvaü bie SKajorität ber JHeeenfionen überhaupt, unb 
bann, wie »erträgt ftcfy mit biefer Slnerfennung bie 
3«mut^ung, baß ber Slebaeteur biefer 3*itfd&rift ^rn. 
©. eine Majorität aufweifen foK, nae^bem \f)m burc^ 



*) $r. @. erinnere fid^ ber beiben legten 3ellen 26.83* 
nnb geflatte ge|6Higfi bie sBctfi^erung , tajj \$ i^n tamal« 
für feine «IntoriIÄt ^ielt. 

**)®ut, baf H «r. @. bnrdj biefe« „fd&eint" ein 
^fptett^r^f n gtlaffen ! 



ill I I 



11 11 1 11 1 



69 



jene Snerfennung bie äRajorität ä6et$aupt aBgefßnih 
trn wotben? — 3ß *fg«fifl* wiß fl« w*i einem 
einfachen ©ebanfenfltiß. 

#atte aBet $t. @. nißt Sufl unb 3eit, atteö 
©ßleßte unb (StBfitmliße gufammengufletten (27. 
29 b), fo fonnte et boß wenigflenö ©enen, bie noß 
im anfange tytet »aufBatyn flehen ober bte fie gu Be= 
tTften im »egtiff finb, benfelBen, melden er feine 
SBünfße an'« ^erj legt, bie et »ot bem (Snbe mit 
©^reefen watnt (26. 84 b), jebenfattö babutß einen 
großen ©ienfl etweifen, ba§ et tynen an einzelnen 
tüchtigen 8eiflungen (26. 78 b), an mannen ntymlis 
ßen Suöna^men, bie et flatuitt (27. 29 a), an bem 
eingehen »otttefflißen , baö gu Sage gefotbett wots 
ben (27. 29 b) battfyat , wie fie bie SReeenflonen gu 
toetfaffen tyaBen, bajj et ßnen an guten SWufletn 
ben SBeg geigte, welken f?e Befolgen foüen, baf 
et tynen eBen an folgen Sflufletn einen tyn^attepunft 
gaB. ©ewijj bann fjättt ftß #*• ®. toetbient ge* 
maßt! $alt et fyet freiließ entgegen, bafj baö eigents 
liß ptaftifße JWotiö feine« 9luffa|eö nut wat, 
baö a!8 betwerfliß Slnerfannte, gumal baß gewerBös 
mäfjige SreiBen bet SWajoritat geBütyrenb gu Branbs 
matten (27. 30 a), fo lä§t ftß nißtö bagegen fa* 
gen unb man mufj flß bamit Befßeiben. SJlan fann 
kern nißt eine ^ityere gorberung fleflen, bet ftß felBfl 
tiut eine niebete flettt, brtn nißt, bet ftß mit (Srfüls 
lung biefet niebeten Begnügt. — 

©cß iß Witt nißt ungeteilt werben. $r. @. 
^at ftß nic^t BIcö gegen bie JReeenjtonen unb JReeens 
fenten, fonbetn auß batüBet ausgestoßen, wa8 eine 
Sleecnfton fein, waS bet SReeenfent tfyun fott. 3"* 
fcefleren UeBerftßt flette iß bie wißtigflen batauf Be* 
jfiglißen @afce gufammen: bet Stoff f)at ftß Bereitö 
gekauft unb eine @ißtung fann nißtö fßaben. 

©et flteeenfent, fngt £r. ©., $at eö »orgugös 
Weife mit ben neuen (Srfßeinungen im Steiße bet 
Äunfl gu tfyun \ et fofl bem an bet UeBerftßt fcergweis 
felnben ffiolfe bie «ßcrfcnlißfeiten aufweifen, benen eö 
flß mit SJetttauen fyngeBen, bie eö ÜeBen batf j bie 
JReeenfionen muffen ftß batauf Befßränfen, burß ben 
Sn^alt bet Äunflwerfe felBfl, b. t). burß bie $erfBns 
Jißfeit berÄünfller gu wirfen; baö ©efßaft beö die* 
eenfenten fann (fein anbete« fein, al« bem ^JuBIifum 
eine g^ataftetiflif bet ÄflnflTet ju geBen (26. 75 a). 

getnet: Sine etfßityfenbe Sleeenfion mug attes 
mal jugteiß ein ©tfitf Sitetatutgefßißte obet wenige 
flen« ein Beitrag gut ©peeialgefßißte be« ÄünfHet« 
fein (26. 77 a). 

getnet: Unfete SReeenfenten mBgen naßweifen, 
ba§ man SRujtfer fein fann, o^ne Koten ju fßteiBenj 
9* mögen ben 3tßatt, bet bie Sonfunft etfflttt, bte 
leBenbige fteie ^JetfSntißfrit Wnjttetifß in bet gotin 



be« ©ebanfenfi, in bem äRatetiat bet SBotte tepto? 
bueiten: fie m&gen baö $anbwetf mit bet Äunfl 
öettaufßen, im Steptoburiten ptobueti» wetben *) 
(26. 84 a). 

getnet: ©et {Reeenfent m\\% tot atten ©ingen 
tefetiten, ben wefentlißen ^n^alt beö Sßtobuct« 
[natutliß naß Ätaften] batjulegen fußen j et muf 
baö i^m ftei gegeBene fuBjeetiöe Utt^eil faßtiß Be; 
gtunben (27. 29 b). 

getnet: 93ot atten ©ingen maße fjß bet Steeen* 
fem bie ungeheure ©etantwottlißfeit ftat, bie auf 
feinem Unternehmen taflet (27. 29 b). 

(Snbliß : ^t. ©. verfangt &on einem Äunfhißtet 
bie gS^igfeit, ftß Wenigflenö Bio auf einen gewiffen 
^Junft bie SWotite feinet (Sinbröcfe ftat ju maßen 
unb fiß batuBet auöjufpteßeu. ©ieö gefßie^t in bem 
toetlangten Wefetate, wo butßauö nißtö DB? 
jectiüeö geboten werben fann, wo aBet bet 
SReeenfent bie SWotite feineö Urt^eilö, wie er fte 
auö bem Äunßwerfe genommen, bargutegen i)at 
(27. 42 b). 

(gnbhß: 4>r. ©. ifl ber SfnfJßt, ba§ jebeö Ur^ 
t^eif vorgelegt werben mu$, w i e eö entfianben ifl, in 
feiner 6ntwirflung (27. 42 b). 

©ieö bie eäfce *♦). SBaö ber Sleeenfent gu 
t^un ^at, fann er fiß burß fie vergegenwärtigen: 
SBie er vermag, baö ©eforberte gu uoüBringen, er? 
ffiljrt er freitiß nißt. ©erabe fyerüBer ifl aBer, fott 
bie @aße uBer^aupt weiter fommen, baö 9l5^ere gu 
toer^anbeln. 

3n ©egug auf baö 833 ie gieBt $r. @. etwa 
folgenbe fünfte: 

Um ben ß^arafter neuer ^5erfBnIißfeiten gu er* 
fennen, unterfuße man, an weiße 83organger fie ftß 
angefßtoffen, weißen @toff fie in ftß aufgenommen, 
wie fte benfelBen in ftß tterarBettet, auf weiße nur 
tynen eigentpmliße SGBeife fte i^n in gorm unb @e» 
flalt geBraßt ^aBen (26. 75 a). 

©ie am fßwerflen gu Ißfenbe grage fßeint mir 
bie, toit fott referirt werben? 5ß Bin ^ierfiBer nißt 
in Älar^eit. SBenn in bem Referate burßauö nißtö 
DBjeeti&eö geBoten werben fann, worin fott bann bie 
materielle SlngaBe beffen Be^en, tt>a^ bie 3lut0s 
reu Bieten (27. 29 a)? Unb verfielt $r. @. unter 
bem wefentlißen 3»ß«tt beö ^Jrobuetö (27. 29 b) 
benfelBen «3»ßalt, ber nißt in SBorten ftjcirt wetben 
fann (26. 74 b)? getnet wie ifl baö fuBjeetibe Ur* 



*) ©ie mftge» ®e»ie* fei«, fönnte man Jjfnjitftgen. 

•*) Ob ^r. ©. bttrß Viefe €ä(e me^r gewinnt, al« bnrA 
ben @a^: „bat $au))terf orbern i$ einer flnten Äeeenflpn m 
ein »obre« (Srfaffen beö ÄnnfltoerT«" (26. 91 b) — laffe iß 
ba^ngefiettt fein. 



90 



tyfit fadjlic$ ju bcgrunben? (Sott btcö ber JKeccnfcnt 
burdj SRotcnbeifpiete auf ben Vorwurf Ijin, bafj et bie 
$aut bcm (cbcnbigcn ©anjen abfliegt (26. 73 b), bafj 
er baö (Sinjcfnc auü bem 3ufammcnt;ange fycrauörcifjt 
(27. 41 a)? (Sott cr'ö burc$ ßitate mit 3a^cn auf 
bcn Vorwurf fnn, bafc er fccm Spubüfum inhumaner; 
weife eine 83crgleic$ung jumuttyct (27. 40 a)? SDber 
wie fott er'ö ? — £icr fyätte fic§ $*• (S., bcr fo fcict 
»on feinen praftifcfycn äJtotiücn (27. 28 b), fcon fet^ 
nem ptaftifd^cn ©cfüf;lc (27. 40 a) gefproc^cn, bcm 
eö c.npfinbiidj war, ba£ er bie yraftifctye „gcfd§äftö; 
mäßige" (Seite übcifcfycn ^afcen foU (27. 28 b), aber; 
malö üerbient machen fönneu, wenn er einen Soors 
fd;(ng jur ©titc tfjati — aber freiließ, fein eigents 
licfy praftifdjcö SEftotio war ein anbercö, man fann 
ifym nicfytö anraten! 

SS am m übrigenö in lern Referate fcurctyauö 
nicfytö SDbjcctitocö geboten werben fönnc, fcfye id) nidjt 
ein. ©er Referent fann feinen Sluögangöpuuft toom 
3cd}nifd}cn nehmen, fein 3lugcnmcrf toorjüglid? auf 
fonneüe '2lciif?crlic$fcitcn, 3. 23. Einführung neuer £unffc 
mittel, SScmigung bcr torfyanbcncn, xidjtcn (14. 159b) 
er fann bie tcctynifdjc ©cflaltung bcö ücuwcrfcö ter; 
anfcfyautidjcn : ber #efer wirb bann nu% ber tec^nis 
fcJjcn ©cftaltung f;crauö ben ©cijl begreifen (22. 10 b). 
%e tootiflänbiger baö Referat nun wäre unb biefc tec^s 
nifc^e ©cflattung jur 2(nf$amtng braute, um fo befc 
fer würbe mau fie unh mit it;r auefy bcn ©cifl crfaf= 
fenj baö SBcflc unb (Sidjcrflc wäre julcfct, baö jhtnfb 
werf fyiiijitflcHcii, wie eö ifl, Sftotc für Sftote. ©amit 
rechtfertigte fidj, meine iety, ber (Sag: bau Äunftwcrf 
ifl felbfl fein Urtfycif, fo wie aud) bie Erflärung bcö 
$m. <S. : „Äritif ifl baö (Sic^fclbflric^tcn bcö Äunffe 
werfö" (26. 77 a). 

©od? um nietyt auf ein ©ebiet tyiniibcrjufäwets 
fen, weldjeö ber Sagcöfritif ferner liegt, fcljre idj ju 
cbigen (Saßen $urücf. %fy frage, welche ftnb bie ^8ers 
fonlidjfcitcn, benen fic$ baö Spublifuin mit Vertrauen 
Eingeben, bie eö lieben barf. Qu) benfe, alte jene, 
bie baö (Streben, bcn guten äBillcn, etwaö £üc$tigcö 
ju teiflen, beurfunben, fyabcn $lnfprucfy auf fote^eö Söcrs 
trauen unb ftnb ber äiebe ntcfyt uniccrtfj. (Sagt nun 
ber Slccenfcnt: biefer ^omponifl, jene 93erfafferin of; 
fenbart baö (Streben, j. 33. fic^ alö beflimmte 9ßei; 
f&nlic^fcit gettenb ju machen, ober baö S3efle ju ge^ 
Ben, — referirt er bann ober referirt er nietyt? Unb 
tDie begrunbet er bieö fac^tic^? SDber gebort biefer 
Sag bereitö ju ben 3)ofln?erfcn ber ^3^rafe (26. 79 a), 
für bie #r. ©. mit ftreuben in bie Steigen bcr 23elas 
gerer*) getreten? — ©er SReeenfent luirb aber in \t* 



*) @a9t J&r. @., bafj er fid^ nur mit 3to*rgen ja \ä)tfs 
fen gemalt (27. 4ub), fo fage ia): 2>on Ouirotc foc^t jtoar 



; Um Satte nur bann mit Erfolg auf bie ^ßerfonti^: 
| feiten, benen man ftc^ mit Vertrauen Eingeben barf # 
, ^inweifen tonnen, wenn man tym felbfl mit Vertrauen 
| entgegenfommt. ©aö möge nidjt überfein merbenl 
äßie alfo ifl baö Referat ^erjufleaen, inöbefons 
bere bei reinen Snfltumentatioerfen ? §r. <&. fagt 
jioar, loaö er beutlic^ genug barunter »erfleht (27. 
42 b), unb loel^cr S33eg cinjuf^tagen ifl, um ba« 
Sebürfnip beö sßubfifumö ju befriebigenj aUcin et 
fagt audj, ba^, n?irb biefer SEBcg eingefc^tagen, aUeS 
Mittelmäßige, n?aö nur 5iltcö unb baö toon 5lnbcren 
f^on jum erfc^ö^fenben 21uöbruc( ©ebrac^te giebt, für 
bie SHeeenfion üöllig au ö [Reibet (26.77 a). ©a 
traue ic^ boc^ biefem 2öcg nid^t ganj! ©er JWecen- 
fent, bcr ftdj feiner S3erantivort(i^feit bem 5ßubtifum 
gegenüber bewußt ifl, ivirb ftc^ loo^t ^lltcn, nac^ fub* 
jeetit?em ©rmeffen eine ^luöwaf;! unter bcn muftfalis 
fc^en (^rfc^einungen ju treffen j cUn um ber lieber? 
ftdjt auUen, t>ie er geben foö, barf er feine Seiflung 
auöfc^tiegeii, iitu^ jcbe bem ^ublifum, baö er nic^t 
b et) or ttui üben mit unb fann, öortegen. @in fols 
c^cö »Jhtöf^eiben ifl batyer meineö (Srac^tenö ganj uns 
jiiläffig, lucit baburc^ bem Urteil bcr ©cfammt^eit 
nic^t nur torgegriffen, fonbern auü) baö S3ebiirfnt^ 
bcö spublif umö , f t d; fein Urzeit f cfbflfläubig ju 
bilben (27. 29 a), auger 3(d§t gefegt loirb, furj, loeit 
eö tic aKcrgröbflc 5lrt uon Seuormunbung ioare. 
^icr wirb ^>r. (S. guten SHat^ treuer pnben! — 
angenommen jeboa^ , eine fo(d?c 3(uöfc^eibung fei ju 
rechtfertigen: meiere SBerfe foöcn bann bcm 5ßublifunt 
Dovgctcgt locrbcn, welche nid)t? SB er fott bie fiinie 
äicfycn, loo fott fie gebogen werben? — 2Bie baö fRcz 
fnat (;crjuflcUcn fei, bicö ifl noc$ ju entfe^etbenj ^ofs 
fentlic^ tafjfcn ftet) mehrere (Stimmen baruber ücrncl^ 
mcn. Äommt'ö ju feiner (Sntfdjcibung, bann wirb 
eö wo^t bei bcr jegigen Einrichtung oerbteiben müfc 
fen: Ein ^fber beflrebt fic$, baö Scfle ju geben. 

&d)lic$lid) tv)ne iä) noc^ cincö sßunftcö @rwä^s 
nung, bcn $r. @. befonberö ^um Angriff genommen^ 
namtic^ ber 51 n cn 91111 tä t. 2ln unb für ftd^ ifl bie 
Sluon^mität boc^ nic^t tocrä'c^tlic^, nur ber äRi§brati($ 
ifl'ö, ber mit i^r getrieben wirb: barf man fie biefcä 
2)Ji5brauc^eö wegen fc^on üerbammen? — SBiU $t* 
manb burc^ 2Ba^( einer ß^iffre unbefannt, „eine um 
befannte ©röfje" bleiben, wie ^)r. (S. fagt, fo brauet 
er nic^t immer eine 31t mifjbittigcnbe Slbfic^t babei ju 
^aben, unb ber (Sag: „ber 9?ame t^ut nic^tö jiic 
(Sac^e" behauptet auc^ ^ier feine ©eltung. SP'Ö 
benn fo unerhört, ba§ ^emanb feinen 9?amen nic$t 
nennt, weil rr felbfl fu^lt, ba§ biefer ntd^t \n$ ®e= 



gegen $^antome unb ffiinbmn^Un, nimmermehr aBer WUt et 
gegen Stoerge gefönten. 



91 



Itidfjt fällt? SBer fter) auf tin befctyeibrneö , unmajj; 
grblicr)e8 ^otum befcr)ränft (26. 78 a), fanu ber niefyt 
eben auc§ buref; SBegfaffung feiued Ramend einen 2let 
ber 23efdjetbenf;eit barle^en, barlcgcn, bajj er ftcfy beut 
fpublifum uier/t aU 8'ü(;rer aufbrängen loill (26. 
79 h)? öüt SBiefe ifl gen?ifj ber 9tamc oft eben fo 
g(eid;$u(tiß, alä X ober Y. Sßenn nur bie &a<fyc 
gut i|t, fo macfyt mier)'ö nietyt imrutyig, ju tüiffen, uue 
i(jt SJerfaffcr t)cifjt, — ifr fie \d)icd)t f bamx neer) biet 
tuender. 3er) ladjc öielleidjt, tuenn Demant, um tu 
neu ^3cr^(cic^ ju machen, j. 33. auf £Hiribanö @fcf 
faßt (26. 83 b), — über bie Werfen, bie ben $3ers 
gfeid) mac^t / Iact)c ic$ nietyt *), unb eö tuterefftrt mie$ 
toenig, ibren Hainen 311 Fennen. 9iid;t Qebcr, ber 
anonym fct)reibt, braucht fiel) feinet Sftamenö ju fd^ä- 
Wien. 5^ fyatte bie Nennung beffclben nur mo $er; 

•) Uebcr ben „(Sfel" eben! 



fonlic^cö im @piele ifl für unumganglidj notfyroenbig: 
ba roo ficr)'ä um bie ©ae^e allein fyanbelt, n>o Sf' 
manb feine $lnftcfyt offen barüber auöfpricfjt, mciQ 
jtüar bie Äenntnifj bcü SRameuä erwunfe^t, nimmers 
mefyr aber lüirb bie SBeglaffitug beffetben eine ©mibe 
fein. Uii^factytct befl"en, bafj fidj ber X * SRocenfent 
nic^t genannt, l;aftc ic£; ityn bodj für eine e^renwert(;e 
Sperfünlidjfeit; anü feiner SUeeenjton berechtigt nidjtö, 
baö @rgcnt^ei( anjimetymen. Sin feiner ©teile mürbe 
ier) banim nie Shtfianb nehmen, miet) ju nennen, mie$ 
felbft mit in ben Äampf ju begeben, ber fiel) ent? 
fponnen. 

ütfiögen jtd; redjt Söiele bei ben fünftigen 93er= 
^anblungen über bieö Steinet beteiligen $ ein Scbtx 
üertrete feine 9lnfte$t (27.53 b): eö tüirb fi<$ 
batb r)erau$fie((en, 10er fiegreid? aub bem 
Äampfe bettoorge^t ! 

SUfreb ©Srffel. 



Uebetftd)t ber neueren ©rfcfjetntinQm auf bem ©ebtete bet SRujtf* 



J5«t 3ßfono forte. 

£aloti * uub tft&arafterft liefe. 

3k iSte^fdjotf, ©p. 42. Pastorella, ©ien, JflüUer. 
45 flr. <ffJW. 

— — — , ©p. 43. Scherzo. Cbrnbaf. 1 JFI. 
15 flr. «ÄL 

— — — , ©p. 44. Capriccio. Cbenbafelbß. 
1 Jl «Ä. 

— — — , ©p. 45. Morceau cai acteristique . 
Schott. 1 Jl. 1.2 flr. 

— — — , ©p. 46. Rapsodie. €benb. 1 JL 

— — — f ©p 48. La Napolitana. Canzonetta. 
JRecljetti. 30 flr. ffl.ifl. 

— — — , ©p. 49. Romance en forme d\Hnde. 
Cbfift. 30 flr. «.JR. 

2>er (£omp. fdjvcitet mit ^cr Sercffentli^unot feinet 9Derfe 
im €turmfd)utt vonrärtö. 3\i6 i|l nct(;i^, tenn fcfr.c 3eit 
rieft ebeufaHd mit Äicfenfc^rittcn weitet unb balb lvirb fie 
om fein! 50a« \uir früher nbet CTre^fiftccf faxten, btftäti'gt 
P(ft in tiefen (Jomvofitienen abermal«. (5r l)at Fein Ta- 
lent jur (SomyojHion. 2xAa* ol;ne fc^e« jn erternen, (Iel)t 
man an feinen ©adjen: man fann cd viel, aber au<b fe^r 
r^nfg nennen, UcberaH ift'6 leer unb £b* in ifjuen, cbfe^on 
(u frei »cn te^nif<6in -DJänötln. 2)ie an^ejeiöten äßeife er- 



reßen fämmtlid) ba« ©cfüljl — treniget be« Unmutf)«, al6 
be« SÜfiitleit«. 2)2 u§ benn nur eomponirt fein! ruft man un- 
iviKfürlie^ au€, ifl 1 « bem ^omponiflen toirlli^ ein fo notl)* 
roenbieje« Uebel, ba§ er immer unb immer toieber 
fc^reibt?! Xtifft man nun 'mal einen ©ebanfen bei üjm, 
ber crtra^lic^, fo trirft er, toit ber eiquiefenbe Kröpfen bem 
©anberer in ber ättüfte. 2Dir getenfen in biefer $injt<$t be6 
£p. 48, obfe^on an ^enbelöfo^n'« „SrüOlingilleb" erin^ 
nernb, ift e« boci^ frifc^ nnb anfpredjenb. Slu(^Dp.42 mae^t 
fid? noc^, ba e« einfa(^ unb nic^t lang. £))>. 49 ifi f^oit bei 
weitem bürftiger unb irorfener. 5Die anberen ©erfe, Dp. 43 
bis 46, backen jeigen i^ren SJerfertiger ganj in feiner geU 
fitzen Slnuutb, beren ^B(o£c bnr^ nidjt« bebeeft toirb; felbfl 
ben guten fflilleu offenbart er nitftt in iljnen, benn er bringt 
bie etften brei ober »i<x «Seiten jum €(^!u§ regelmä6ig 9lote 
für O?ote tvieber, n^aö atlerbingA bie lei$tefie, aber and) bie 
lei^ifenigfte i?lrt iji, fein $ayier gu füllen. Unter biefen 
vice Sadjcn xao^t befonber* Cp. 45 Ijcroor al« traurig „e^a* 
raficiiftifefied ©tücf" geifiiger Cf;nma<^t, a(« förmlid^c Un* 
mufif in 5Jloren gefegt! — ittod) erw^^nen »ir, bag auf 
jebem ber 2Hüllcr f f4en 93erlag«ar ti fei bie SBemeifung befind 
li<i]: „Propriötö de l'Editcur, qui se riserve le droit de lous 
los arrangvments de cel oeuvre", unb febann, ba§ iDp. 45 unb 
46 ba« /f aiitter u." * fein £rn. iDretifc^oe!*« in (Srinncrung 
bringen, 5öa« erfleren $unft betrifft, fo möge ein gütige* 



92 



@<$lcffoi ftd) ber SWuftftoclt erbarmen, fie gnäbtgltdjfi »or al* 
len Arrangement* birfer (Sachen »erfdjonen; bcr jtoeite fltouft 
faim »ielfadjen <Sroff jam 9tad)benfen gewähren. 

Ä* ©Otta, ©p. 6. Caprice-Nocturne. öcljott. 45 ftr. 

©er „Ärit «ngelger" Ijat e6 in ber legten 3eit immer 
mit biefem $errn gu tfjun gehabt unb (eiber fdjefnt er tyn 
nic^t balb toieber fo« gu »erben. *Kic^t« feiner &bfunft 
tonnte jidj bi« jefct ben Eintritt in bie 3eüförift felber er* 
werben. 2Bäre un« bie« £ty. 6 gu ©efxd^t gefommen, betjor 
wir jene ©adjen be« ißerf. fennen gelernt, bie bereit« bie 
jtoangia, an ber (Stirn tragen, fo Ratten wir öiefleic^t bet 
J&offnung SRaum gegeben, bafj er'« Ui gleig unb (Sorgfalt 
fünftig gn f »a« ©efferem bringen fonne: bodf biefe Hoffnung 
fft bereit« entfdjfcunben, wir fennen gur ©enüge bie »ertoerf* 
lf<$e gtfdjtung, bie er eingef^lagen. £ommt bie SWabnung, 
bag ber (Somp. umfeljren möge, nidjt mefjr gu fpär, fo fei fte 
au«a.eft>rodjen : in Jebem gälte aber möge berfelbc barauf be* 
badjt fein, toenigjten« nidjr« 6<$Ie<fctere« al« bie«£ty.6 fünf* 
tig gu bringen! 

9t» Sdjddjttet, ®J>. 17. Ombres et Rayons. Suite 
de Morceaux. Nr. 6. Reveries. Jftec Ijetti. 30 fir. <ff. Ä. 

<Sd)ad)ner bemüht fldj flet«, meljr al« ©etoö^nli^e« gn 



geben. &u$ biefe Sfcnmmer befnnbet e« , trofebem baf {U ei* 
u>a« gefugt erfdjeint. @ie ift ni$t leidet gn fpielen r abec 

gnr Uebung gu empfehlen. 

% @4ul$0ff, ©p. 19. Deuxieme Nocturne. Schott 
54 fir. 

(Sin angenehme« @alonfhttf, in ba« efgentUdj fönflleti* 
f$e ©ebiet ^innberflreifenb, wie bie meiflen @a$en be« (Som* 
poniflen, — in gewiffer «fcfnfidjt alfo em|>feblen«»ert$. «Der 
ljarmontfäe gort(*ritt (Seite 4, Xact 3 gu 4 ifi ni$t natär* 
lidj, er fonnte rec^t gut umgangen toerben. 

©♦ SBolff, ©p. 139. Trois Chansons polonaises 
originales sans paroles. ödjott. 1 Jl. 12 fir. 

8ud) biefe §tücfe enthalten ein fünfllerifdje« (Element; 
pe pnb einfa<$ unb natürlich, — ein Sßorgug, ber ffir be« 
fflerf. fdjwerer al« für Rubere in bie ©age fällt. 

%. BpinUtt, ©p. 3. Divertissement. Whiftlina. 

©in nette«, aufgetoetfte« (Stnd mit einem angenehmes 
SBeifämacf »on 2Renbel«fol)n'* „8ru$ltoa.«lieb". SNan wirb 
Oefaflen baran ^aben. JDem Presto auf ben beiben lefrten 
(Seiten, al« bem Seifert be« 8or$erge$enben, fe^lt e« an 
2Burge. 



3 n t e I U & e tt $ b I a 1 1 



Ende Juli erschienen in unserm Verlage mit Eigen Ihnms- 
recht : 

tf. Tan Boom , Introduction et Variations 
brillantes sur un theme original pour Piano. 
Op. 7. 1 Thlr. 

, Grand Trio pour Piano, Violon et Vio- 

loncelle. Partitur-Ausgabe. Op. 13. 3 Thlr. 
Der Name dieses noch wenig bekannten Componisten wird 
bald zu den gesuchtesten in der musikalischen Welt gehören, 
da das Trio namentlich ein Meisterwerk genannt werden darf. 

Schuberth 4* £?•* Hamburg u. Leipzig. 

In unserem Verlag ist erschienen: 
Krüger, E., Beiträge für Leben und Wissen- 
schalt der Tonkunst Preis 1 Thlr. 25 Ngr. 
Lettner, J. Ij« 9 100 geistliche Lieder aus 
dem 16. und 17. Jahrhundert. In ihren ur- 
sprünglichen Tönen und Rhythmen für Männer- 
stimmen bearbeitet, und zum Gebrauche für Pre- 
diger- und Schullehrer-Conferenzen, Schullehrer- 
Seminarien und Männergesangvereine. Preis 1 Thlr. 
UlarX» A»B., Die Lehre von der musikalischen 



Composition, praktisch-theoretisch. Vierter (letz- 
ter) Theil. Preis 3 Thlr. 

(Der Preis eines jeden der früher erschienenen 3 Bände 
ist gleichfalls 3 Thlr.) 
"Winterfell! 9 C. V., Der evangelische Kir- 
chengesang und sein Verhältniss zur Kunst des 
Tonsatzes. Dritter Theil. Der evangelische Kir- 
chengesang im 18. Jahrhunderte. XXIV und 589 
Seiten Text und 276 Seiten MusikbeiJagen. Preis 
18 Thlr. 

(Der Preis der früher erschienenen zwei Binde ist 
28 Thaler.) 
Leipzig, im August 1847. 
Breitkopf fr Hürtel. 

IVeue Musikalien im Verlage von Wr* Hof- 
meister in Leipzig: 

Dobrzynski, Op. 49. Ricordanza p. Pfte. 15 Ngr. 
— — , Op. 51. Rhapsodie p. Pfte. 20 Ngr. 
Labitzhj, Op. 141. Elisabeth- Walzer f. Pfte. 15 Ngr., f. Pfte. zu 

vier Händen 17$ Ngr., f. gr. Orchester 1 Thlr. 15 Ngr., im 

leichten Arrangement f. Pfte. 10 Ngr. 
Streben, Op. 14. Der Soldat Verwandlung. Nachtwanderer. 8 

Lieder f. eine Singst, m. Pfte. 12$ Ngr. 
Vollweiler, Op. 17. Eiegie f. Ventil-Trompete (oder Clarinetlel 

m. ßegl. d. Pfte. 17* Ngr. 



Staut von 9c. fltfitfwai«. 



tl e u t 




titffitift fit 




Sttbenimbjmanjigjlet Sanb. 



M 16. 



f&ttltqtt: 
Stöbert Briefe in Setpjig. 

Dm SS. äuguft 18OT. 



ffioö Mef« Beitfä- evfdjeintn ttüdpntlLct j, $tH* be* öanbe* ton 52 fflm. 2 1 /, X^r- 
9 Dfummem üüb 1 ofeu l 1 /» 33 gen. ^nfertfenf gebühren fcic ^Mtijeile 2 91 gr. 



ftbonncmriit nehmen alte ^Mtemter, ©utfj*, 
SKufif = unb .RunftyanMwtgcii an. 



3nSattr JEMe «ft* SJetfaramfung teutföec SEonfumfitet in ertpjfg. — ffiermiföteä. 



©te erfie 3Sctfauiuifuni| ftcutfdjct <£on* 
FunfUet uttt Wtufif freun&e infiefpjtg,*) 

Dan «/ranj ßreribfL 

.Qnbem t{$ midj aufliefe, ü&et fcie fdj&nen £age 
nnferer Söerfatnmhmg, bie nähere ©efhftung nnb bie 
SRcfultate berfclbrn j« «fernen, toirb eä nctfyig, jn; 
Der nodj einen Sölirf auf bie f^on in bei erften Raffte 
vorigen Sötonatä begonnenen Söotaibeiten &u uurfni. 

Stadlern am @d?(uf[e be0 »engen ©anbeä bei 
3*itförift baä Unternehmen jn bem @rab bet Steife 
gebieten tinu, bajj itft bort einige iubm Söefiimnmns 
gm in ^Paragraphen befannt madjen fonnte, beeilte 
td? midj bie Seidiger Ferren SoufiinfHer jut Xftrifc 
nat)me eingaben, utib um ifyre SDlitroirfung j« et= 
fudjen. ©o fanb am Uten 3?uli unfere erfle boiIäu= 
fige ÄJerfammtung ©tati, 33a(b ergab ft($, mte eß 
nÖityig fein nmbe, einige bcrläuflge 8Bal)len ju tref; 
fen, febiglidj, um einen befiimmteren ©efepftägaug 
in biefe tootbereitenben SBerjammtungen gu bringen, 
Urtb §r, Drganifl ©etfa fjatte bie @üte, auf unfeten 
gemfinfc&afilitfyen SBunfä, ba^ 2tmt eine* 83orfi|en= 
ben ju übernehmen. 3egt folgte bie Sefpredjung nnb 



*) ©et ©roef *cn 3lt. 15 toat f$uw Getnbet ; bcaftalb 
taub un« bfeämal not *ttr. 16 für bie obige ^Qttt^etiunq jut 
SHtyofftion* Stünfttat 9Bo$t hoffen mit mrl^t, uniit SMu 
trm fdjon He «et* bei £ru. $rüf. ©tfeUtufetl itiüt^tlkn p 
Famen. L „. . 

b. »et. 



8tu3ar6eitung bet nagten Seflitnmungen, $c när)« 
tt>it inbef Quf bie @a^e eingingen , um fß me^t ges 
mannen mit aud) bie Ucbeijeugtutg, mie ^ier gar 
manche gra^c ju erfebigen fei, nnb fanben e§ nbt^tg, 
nit^t Mol in unferen Seifammlungen äwfetlid^e 9(n= 
otbnungen für ba^ §efl ju treffen, fonbern anc^ $la: 
^ereö üGer bie innere ©innd^tung beffelf en feftjit fegen. 
9<li^t attein, bag bie Sfteifkn ber fremben getreu mu 
tri einanber fclifl uoc^ frenxb maren, nnb fo eine 
g(eidj fceim beginn ber ^BerfammTung burdj biefelben 
üotjunr^menbe SSat)f anf grofje ©^mierigfeiten ^fitte 
flcfeii muffen, (inäfcefcnbere aue^^ ba cö unmcgtic§ 
mar, uertjet ein ^Jcrjei^ni^ fämmtli^er Sfjeitnetjmet 
brnrfen ju laffen), ^auptfa^Iic^ ivax eS bie Stenge 
bet ttotfäuftg jn etfebigenben ©egenflänbe feltfi, n?eld)e 
unö bie SXufid^t gewinnen lief, bie 3^t ber geflfage 
tpeibe burc^ Sief^xet^ung ber Vorfragen auSgefftfit 
tTjetben / o^ne bag mit jur iSa^e lomtnen toutim, 
wenn mir nidjt jnt ^luäaibeitung ber iricfctigftcn 93t- 
flimmungen unö entf^Iie§en tonnten. <£ß \»wtit eilt 
Komite, fcefle^eub auä ben $$. Drgnnifl SBecfer, äWus 
ftfbir. Stit^ter, Utieduä, nnb bem Unter jeidjneten, ge* 
ivähit, unb biefem bie gcitfe^ung bet begonnenen 
airteiten ntetttagen. 3m 5ien ftuguft Inben bie ^ter 
(genannten bie Seipjigec fetten jut testen ?ßrä firniß 
naT^SJctfammfung ein, unb teilten benfetben bie SHe- 
futtate i^ter ©efpudjungen mit 3c^ «ntetTaffe eS, 
^ter natjer auf biefetfeen einjuge^en, t$t%U f votii fie 
boc^ nur BDtlaufigf lüate^ hjetc^e U\ einer fiinftigeti 
SJerfammttmg erfl i^re gefifieflung ftnben ȟ erben, 
t^eiW auc^, leeil aud bet fjpater folgenben au€füt)c: 



94 



liefen ©arjhflting &on felbfi bie ücn und getroffenen 
83eflimmungen erfannt werben fänneti. 

@o nagten bic Sage ber SBerfammlung. ©djon 
311 Anfang ber SBodje trafen einige ftrembe ein \ bie 
folgenden Sage mehrten bie 3^0 W"b am Slbenb beö 
12tcn 5Uiguft fonnten wir fc$on eine fefyr jafytreidtje 
SSerfammlung begruben. — 93efccr iä) in meinem 83e= 
rt($t fortfahre, unb midfj jur ©arfieflung ber SBers 
^anbtungen fclfcfl wenbe, Ijatte idj eö für intereffant, 
ein SBerjcictynifj fämmttid^er Sljertnefymer, wie bafielfce 
auö ben eigentyanbigen 5Wieb er fünften berfel6cn ge= 
tiommen würbe, (mit ©cnefymigung ber SBerfammlung) 
t)icx ber JDcffentlidjfeit ju Vergeben : 
IKten&Utg, fr. 3. (5. 2TCcl)er, Senfünftler. 

— — , fr. <&. 2L «Reidjatbt, 2Rujtfbircctor. 
Ultona, gtl. ganni) 93erga«, $ianiftin. 
finget (bef 8eipjtci), fr. ©d>aab, fcefyrer. 
ölanfenüutg am $ar3, fr. fr (Sattler, Drganifi. 
ffraunfdjWeig, fr. Dr. SB. 91.(5) rieben Teil jun., $rofeficr. 
HtVit, fr. Dr. <Sfu$r. 

, fr. fr 2B- ©tolje, ©rganift. 

, fyr. Dr. SB ölt je, £>berappeIlation«gertdjttyrocnrator. 

€(eimti$, fr. Äunfimann, Äanfmann. 
€it$en, fr. (5b. Stiele, SWufifbitector. 
»eltfrfdj (bei Seidig), fr. ©olj. 

— — — — , fr. £ofmann. 
fttffau, fr. Sonie tftnbfdjer, (Semfnarleljrer. 

— — , Sri. Souife Äinbfdjer. 

— — . fr. Dr. grtebrid) @d)neiber, Stafrftm., ffiitter. 
©teäbeit, fr. SR. (5. (5 ber »ein, 2Ruftfle$rer. 

— — , $t. gerbinanb griebrt^, $iantfi. 

— — , fr- g. ©aebert. 

— — , fr. 9. «§erion, 2Jinpfle$rer. 

— — , fr- 3«Uue SRillcr, ©efanglefcer. 

— — , fr- g. ©pinbler, SWiififle^rer. 
CtSlefrett, fr. g. ®. JUauer, Crganrjh 
CtfUtt, fr. «. Äetf^au, £rganifr. 
fttetberg, fr. öetfer, ginan&fecretair. 

— — f &- «Klemm, 9ttw?cat. 
Beta, fr. 9. £ elf er, Drganijh 

fr. ©cffertl), (Sdjfofjcantct 

, fr. ®. ©f ebetf, SWuflfbirector. 

©Za«<$au, fr. SB. Sartlj, ©tabtmuftfbfrector. 
$ttlle, fr. 9t. granj, 2Wnf!fbircctor. 

, fr. ®ußa» ftauenburg, ©efangeleljrer. 

Hamburg, fr. <L g. ©Ierwtrt^, SonfunfUer. 
$annot>er, fr. §1. fcut^mer, (Sanjleifecretatr. 
Sojttttngeorgenftobt ((Saufen), ^r. 3W eigner, Crgonifr 
ÄlailfenTbMtg (©iebenbütgen), J&r. g. ffttid), öeamter. 
Beipitg, *r- ®uPa» Sllbre^t, SWujlfle^rer. 

— —, ^>r. ®. g. Secfer, jDrganifl. 

— — , $>r. SR. Sei) er, Xonfünftler. 

— — , £r. Robert grtefe, S3»<^ * u- 8Änfi^bIr. 



Seipaig, ^r. gerb, ©dljme, ©efanglc^rer am (5onfe«>at. 

— — , grau dlffabetlj ©renbel, $ianif!ln. 

— -, *r. «. (J. SBü(Jner, JTonfün^er. 

— — , £r. Xf). ©occli«, $tanlft. 

— — , *r. JDeberi^. 

— — , £r. 9T. ©drffel, aWuüfletjrer. 

— — / *r. (5. Qlgig. 

— — , *r. ^. Gnfe, $ianffl. 

— — / *r. m. 2B. ®abe, Wuftfbirector. 

— — , *r. ©otter sen., Ißrdcentor. 

— — , *r. ö. ©ottfdjalb. 

— — , *r. (5. ©renf«r, Dr^ePermitglfeb. 

— — , *r. 2D. $aatt, Drd^eftermüglleb. 

— — / -8r. ^aafe, 5lbt?ocat. 

— — , <&r. *dnjfc^el, «büoeat. 

— —, ^>r. 6^r. «artung, «lolinift 

— —, «&r. giafraunb Partei. 

— — , 'Ör. IBaron ö. «fraugf. 

— — , «&r. Tl. Hauptmann, Wnftfbfrector. 

— — , *r. gerb, ^einge, Dr^eftermitglieb. 

— — , £r. gerb. £eltofg, aßnfifle^rer. 

— — , £r. ötinx. ^enfel. Xcnfünftler. 
~ — / £*- ^ermlborf, «bt)ocat. 

— — # -&t. gr. ^ofmeifier. 

— — , 4?r. 51. £orn, Jonfünftler. 

— — , ^r. D. ganger, Drc^edermüglieb. 

— — , *r. *. 3nten, be«gl. 

— — , $r. ©. 3nten, be«gL 

— — » ^r. 3h I. Änorr, SWiftfle^re». 

— — , $r» *• äh^Uu, DrgaHifl. 

— — , gtl. «omife Sallemant, $ianiflin. 

— — , *r. ». «anbgraf, Dr^ftermitgneb. 

— — , £r. fr ^aHger, Drgaiifr 

— —, ^r. (Smil »eon^arb, $o«jO>oaifh 

— — / *r. 3. <5. «obe, $rofeffor. 

— — , $r. SC. (f. 2Rarf*ner, SWufffte^ret. 

— — , *r. 3- !Wofc$ele«, $roftffor. 

— -, *r. fr SW aller, gldtifi. 

— — , fr. Delii($«, HoMfän^er 

— -, fr. 2. $apix, »uftfle^w. 

— -, fr. ^eterfen. 

— — , fr. 2. $lafbl), «e^rer am (Soüfewatortmii. 

— — , fr. Dr. ®. $o^le, SWujtFleirer. 

— -, fr. $dt^fo. 

— — , fr:. «. «Pfimb i., £>r$e»«raftgliek 

— — , «fr. <S. $fnnb U., be*gl. 

— — , fr. © 91 aP, 2Rufiflel)rer. 

— — / fr- fr Weimer*, Xonfünfller. 

— — . fr. (5. Weimer«, be^gl. 

— — , fr. 8. g. fflicciu«, SWupflc^rer. 

— —, fr. ö. gr. 91 ic^t er, SKuftfbirecter. 

— - , grl. (5 1 a r a N i e f e , SWnftf leljrerin. 

— — , fr. g. H. »of^f*, 2Rttfl!le^rer. 



95 



feiVSifc *t. $. 6-d^elI eitler 9, Drgaiif*. 

— — , $t. «. €>iebeä\ Drgantf*. 

— —. %t. 2. Gi\>p, £>rd)efiermüglieb. 

— — , $r. 9t. Saut man», 33ictonc«llifi. 

— ~ / $r. 8- *•$ furnier, Crä>eftermiigUeb. 

— — , Sri. ölife Saget, (Soncerifangerin. 

— — , $t. £$. ©otgt, «(otoicellifr. 

— — , $r. (5. SBengel, (5 latier leerer am (Sanfemtorinm 

— — , £r. £. SBeijjcnborn, Dräeftermitglieb. 

— — , £r. 93. SBienanb, SRnfifletyrer. 

— — , £r. «. 2ö*iltlfug. 

— — , $r. SBHitmani, Drd?e#ermitglieb. 

— — • $r. 3. 3e$tfelb, Ox^cfleratitglteb. 

— — , $r. (5. 3*U»et, Streck bei SRännergefangberetol. 
fomfetg, £r. £uff, 5>irector bei ©efangverefnl. 
Siegnifr, *r. £fdjir$, aflujifbirectcr. 

Surft, $r. 6. g. SBeltfe, JtammermnftfKl. 
Lüneburg, $r. 8. fing et, 2Rugfbirector. 
StagMutg, £r. 9 aller, SRnfif leerer. 

— — , $x. <5$»atal, belgl. 

— — , $r. Jt reifem ann, Obetlanblg. KulcnUal« 

— — , #r. S. SWe^er, Mgl. 

— — , £r. 3ul. SRüljling, SRnfifbiwtci. 

— — , £r. «ebltng, SRnfftte^rer. 

— — , $r. 3tu*rec$t, belgl. 

— — , $r. ©djefter, belgl 

— — * $*• SBad^lmann, belgl. 

— — , 4>r. ffienbi, be6gi. 
S&ri&en, grl. San if e Stto, <S<$rifrftellerin. 
»ttfebutg, $r. «. ®. bittet, aRnfifMtecior. 

— — , $r. Xti$, 2RufiHe$rer. 
Staum&utg, $r. Sraner, JDrganffh 

Ct. ^etetS&Utg, $r. <5onjtantin!Decfer, $iantfi. 

$*fen, £t. ©renll<$, SRufttleljret am Geminar. 

©$utyfotte, $r. Seifert, 3Rufifle&rer. 

«dj toetnf utt, $r. 2B. fcaftui. 

Stettin, $r. ©nfta* ginget, Gompontf*. 

©tocf&elm, Jpr. «Ibert fflubinfon, Scnfnnlxler. 

Cttalfunb, $r. (Srnji (Streben, &>mt>oniß. 

— ~, £r. (5. ©artner. 

2$ale (am^arg), $r. Sanneberg, SRuflflebter. 

StteuenBriefren, £r. ©ilfe, SRnfifbirector, [Ritter. 

f&etmtt, $r. @ä$e, $ofopernfänger. 

»dfenfel*, $r. «entfiel, SRnfffbtr. nnb €erainarle$rer. 

SBolfenlmttel, $r. @ trabe, Drg. n. SRufffle$r. am ©emin. 

Surften, £r. (Sbnarb griebrt$, Gantor. 

Sfdjopau, $r. (5. ©etiler, (Santor. 

8roicfttU, $r. Dr.dmannel JMifcf*, @l>mHaflalle$w. •) 



•) SRebrere Warnen fremfcer nnb Ijiefiger Ferren mufren 
ljter ncdb wegbleiben, »eil e« nf<$t möglich frar, biefelben *n 
l cn. SBleflei$t tft el aber mcglfdj, fpater noc^ einen Wa^* 
trag gn geben. b# ^ eb 



«m 13ien STugufl fru^ 9 U^t i)atUn fä aöe 
S^etlne^met im ©aale be$ ©eman^aufeö toerfam^ 
melt. $d) Begann bie SSer^anblungen mit folgenben 
SBorten, bie t^ r)ier tm StuSjuge mitteilt: 

Öerrljrte Öerfatnmlung, 

®äfcn feit ^a^r unb Sag trug td^ mi(^ mit bet 
3bee einer 93erfammtung beutf<^er SonfiinfHet unb 
SWupffreunbe, nnb ertlirfte in einer folgen baö ge^ 
eignetflc bittet, burc^ n?elct)cö fo»t?o^t veraltete 3iu 
ftanbe tefeitigt, aU auc^ neuen, afcer funftfcinbli^en 
entgegengetreten, butet; iuelcr)e3 üSet^au^t am 9lafy 
^altigflen auf bie mufifalifd^en 3uflanbe ber ©egen* 
»art eingen?irft werben t'&nnt. 

6$ ftnb betartige 53erfammlungen im 9lÜgemei* 
nen auf aütn ©efcieten ber SBiffcnfctjaft unb Äunjl 
ein öebürfnig unferer 3cit, jugteidt) ein Stefultat, 
Wütauf bie 6i8^erige @ntmirf(ung mit f»ot^n?enbigfeit 
^tngefü^tt i)ciL ©ie »otjeit, fci« ju gnbe beö uorü 
gen ^a^unbett« , m ju bem gto§en SBenbe^unft 
bet neueren ©efct)i<$te, bet ftanjBftf^en SRetjptution, 
geigte in allen tyten »et^altniffen überaß ncc$ cttoa* 
^atutwüc^ftgeg, jeigte gtßfjete ©in^eit unb ®emtin: 
f<^oftlidr>feit. gä fce(!anb nod^ ein natürli^er unb 
unmittelbarer 3"fammentyang tn atten (Saaten be« 
Sefcen«, 6etu^enb auf bem tyjtorifö ©eworbeneru 
®tofe ^erfönlt(t)feiten waren ber 5luöbrucf ber ©es 
fammtr}eit, unb efcen fo erfannte biefe ftet) in i^nen 
wieber, gugleict) fic^ wittig benfel6en unterorbnenbj 
ade bie geizigen SWäd^te beö ©afeinö fcilbeten no^ 
eine ungeteilte ©ufrfianj. — ^t ifl biefe (Su&jianj 
in «tome jerfplittert 5 ber ©eifi beö 19ten ^a^uns 
bertö c)at bie alten 3ufianbe jerflört, unb ringt na% 
©ejialtung einer neuen 85Beltanfcr)auMng. ©er alte 
»au jet&töcfelt, jerfattt, unb eg tfi an tym nid^td 
me^t ju galten, ©ie ginjelnen, früher unfelfcflflam 
bige unb fcetoctmunbete etemente beö großen ©anjen, 
^afee« ftet) in iffxtx Sere^ttgung erfannt, §ahtn ben 
StutMitätgglau&en abgeworfen, unb treten jefet efceru 
Biirtig unb glei(fyt>ere^tigt in bie gntwitttung ein: 
3etfplitteruug im ©egenfafc ju jener früheren ®«nj 5 
$ett ift bal 6^atafteriflifcr)e bet Steujett. — SS er 
fold^e 3erfplittetung ifl nur ein ©urcr}gang3punftj ße 
1)at ben 3t*erf, an bie <SteUe jene$ früheren, natflts 
Xi%en unb unbewußten 3«fammcn^angeö, jenet be= 
wugtrofew (Sintyeit, in todfyx bie ginjelnen unfettfU 
franbige Slemente waren, eine bewußte Sin^eit ja 
fe^e«, SSerbtnbungen, weldje burd^ freie Uebeteinfltms 
mung aßet it/ret SPtitgliebet unb butd^ bewußte (Situ 
fl<$t ein ©anjeö bilben. (So ftnb a\\% jene »et* 
fammlungm, weld^e bie Keujeit r)ert?otgerufett f)at, 
2luöbrutf btefe^ neuen @eifte*i wir etblicfen in tynen 



96 



bad ©treben ber ©efammtljeit naäf bewu&ter SJereinb 
gung, nadfj einer Sereinigung bemnadj, meiere burdj 
bie Trennung tyinbur^gegangen ifl, unb biefe ju ifc 
rer SBorauäfegung fyat. 

«3$ fage: 3<$ trug mi$ mit ber 3bec ««et 
$3erfammlung beutfdjer Xonfünfller, ofyne inbefj bie 
Stufgabe netyer inö 9luge ju faffen, unb midj ber 
Hoffnung einer SBerwirflidjung Ijinjugeben. Sin 3u- 
fall entföieb j eine äujjere SBeranlaffung gab ben 5lns 
flog, baä längfl alä notfjwenbig ßrfannte inö SBerf 
ju fegen. Sd war im ©ommer vorigen ^atyreä, alä 
bie §#. ©elfter aud SWagbeburg unb ginget auö 
(Stettin öeipjig befudjten. $m ©efpräc!? ilScr gegen- 
wärtige SWupfjuftanbe famen wir barauf, wie fe^r 
eine ^Bereinigung, wie fefyr ein perföntic^eä Sftäljertres 
ten ber XonfünjUcr unb ein baburc^ erjeugteö ein: 
^eitötoofleö unb frä'fttgeä $anbeln wünfäenöwertlj fei, 
unb bie Ucbereinflimmung in unferen 'itnftc^ten rief 
fdjjneö bie 3bee einer XonfünfMer;$3erfammtung tyers 
toor, einer SJerfammtung, welche, um einen praftifd^en 
2lnfnüpfungSpunft, um fogleidj einen beftimmten ßjjas 
tafter ju gewinnen, eine Bereinigung ber SWupflefjret 
ju iljrem Sluögangöpunft nehmen muffe. 

3c$ Derbarg mir nic^t bie großen ©c^wierigfeis 
ten cincä folgen Unternehmens , gerabc waä SJtupf 
betrifft, unb jauberte bafyer, hiQ mefyrfac$ p<§ funb? 
gebenbe 3uflimmung ""& entfdjiebene Slufforbcrungen 
midj fceflimmten. @o folgte bie »orläupge anfrage 
in 9tr. 1 ber 3fitfc^rift toom lflen^an«^ biefeö <3«l? s 
re8. 83alb gingen $uftimmenbe Stnmctbungen ein, unb 
nun begann baä Unternehmen metjr unb meljr ©eflalt 
unb dieife ju gewinnen. 3$ Getrottete eine bereis 
nigung ber SWupffe^rer immer noc§ alä SWittefyunft; 
aber i<$ erweiterte bie %\>ee ju einer ^Bereinigung 
beutföer XonfünfUer unb ernfler jhebenber SJJupfs 
freunbe überhaupt, inbem id) bie Ueberjeugung ge; 
wann, wie hei fote^er ©etegenfyeit jugteid^ umfaffen; 
bere 3we<fe gefBrbert, wie 9lüe%, waö in S3ejug auf 
mupfaliföe Ber^altniffe in ber ©egenwart einer SBeu 
terbitbung ober Umgeflaltung bebarf,' in ben ÄreiS 
bei SSefpredjungen aufgenommen werben fänne. ©es 
länge e8 fobann nodj, ber SJerfammlung ©auer unb 
SSeffanb ju geben, Seflanb ju geben burt§ ©rünbung 
eineü »ereinö, welker fid^ bie Stufgabe Pellen müfc 
te, bie ©trebenben um gewiffe allgemein als wa^r 
unb für bie ©egenwart als not^wenbig erfannte 
©runbfa'fce ju vereinigen, fo würbe begrünbete 8tu$s 
P<$t toortyanben fein, ba§ nic^t langer fo 93iele$, waö 
no(^ auS ber ©orjeit in bie ©egenwart fyerrüber 
rei^t, jeber freieren SSewegung unb jebem gortfe^ritt 
^inbernb in ben SBeg treten fönnte. 

@o flnb bie Sage ber fefUi^cn 83erfammlung 



genagt, fo flehen wir jefct bei bet Sräffhungj ic^ 
fann ^nen ein freubige« SBiUfommen jurufen, unb 
meine SBünfd^e für ein erfpriefjlidjeä ©ebei^en bat^ 
bringen \ ic$ fann S^nen 5löen meinen warmflen <£)ant 
audfpred^en für bad ^ntereffe, wel^ed ©ie meinet 
Anregung f^entten; ben Bremben, welche bur$ t^re 
S^eilna^me bie Serfammlung überhaupt möglich mafy 
ten, ben tyeflgen $enen, welche bur^ i^ren fRatf) 
unb i^re ©efpred^ungen ba8 Unternehmen auf ben 
gegenwartigen ^Junft führten. 

SBir bürfen eine fotd^e SSerfammlung mit um fo 
größerer greube begrüben, ba {ie bie erfle überhaupt 
auf bem ®ehiet ber Sonfunfl ifl, mit um fo gräjjeret 
Öreube, ba pe unter ben ungünfligen Ser^altniffen 
biefed Sflfyteö, »etc$e mehrere fc^on angemelbete Steife 
ne^mer jurücfge^atten ^aben, ju ©tanbe getommett 
ifl, unb eö ifl barum hei bem ^ntereffe, welche« bie 
geehrten Stnwefenben burd^ i^re Beteiligung an ben 
%a$ legten, nic^t ju viel erwartet, wenn wir und bet 
Hoffnung Eingeben, ba§ fi(^ t>on ^ier an in man* 
nic$fac$er ^inpe^t ein neuer Slbfd^nitt für unfere Sons 
fünft batiren möge, tooraudgefegt, baß bie 2(jeilna$me 
für bie <3a$c burd^ $f)xe Vermittlung pc^ in immet 
weiteren Äreifen verbreitet, toorauSgefefct, ba§ ba3, 
waö wir wollen, eine bur<$ bie SBa^eit beä Sr^rebs 
ten bewirfte allgemeinere 3«Piwmung pnbet. 

(gfottfr^ung folßt.) 



»etmif^te^ 

£ie ^faterd^ronif f^reibt: JDie D^er „»cteott" »oä 
Subet, bie lange 3elt vom SRcpertoir verfd^wunben, iß tolt* 
ber mit großem ©lanj in ber $atifer fomif(ften Dpn im 
•Scene gegangen. S3efcnber« geic^nete ft<^ Sri- iatoyt bat^ 
in au«, bie mit teigenber Stimme unb gef^madfüollem 93or< 
trag ba« $ublifum entjürfte. 

Qben biefem blatte fdjrei&t man an« $re§bnrg: 3nt 
^erbfle toirb eine »ollftanbige Dpetngefellf^aft tyrt ffiot* 
ftedungen beginnen, öereit« ftnb alle Engagement« abge* 
fd^loffen: grl. Slnna greftn von Sliefe, al« erfle tragt* 
fa>e ©angerin, vorn S&eater gn 8emberg; grl. <5ecca'$a» 
fini, al« erfle Koloratur* unb $ra»ourfängerin, »on 0a4en; 
bie $$. ». <£aba^!p unb $eretti f etflerer »cm X^eatet 
ju ^etmannflabt, Unterer vom 3^eater in $eß^, al« erfle 
gelben* nnb ©vieltenore; $r. ^aimer, al« erfler 8trito* 
nifl, vom f. f. Dperntbeater in Sien; $r. ^ratoit, al« et* 
Per tiefer $afftfl, \>om S3re«laner Sweater; $r. @d^ön, al« 
SBaSbnffo, vom @tabttyeater ju 3aff^5 ^r. Sari ©Übet, 
al« Äapetlmelfter, vom Ü^eater an ber SBiei. 



Drutf 9on ffr. 9t6<f«aim. 



i i i I l I 



n t u t 




iktfätift f#c 




93c rantmorilidjer 9*tbac ttux : 

Hvann SBrettbel» 

Siebenunbjroanjigfler Söanb. 



ji? ir. 



© e t f e a t 1: 
Stöbert Briefe in £eip)fg* 

JDen 20, 9ugufl 1847. 



3on birfet 3*it[$. etföctatn tiwfieatlid} 



?itW be* ©aubt* bon 52 Dlrit. 2 Vi 3Wi. 



3tfcuntieinfnt nefjmen olle ^oflamter, (Mt* f 

SDtuflf s vnb Äunftüanblungen an» 



3rt^alt * Dfr öper tfj Orgratoarty Sortrag juc erfhn XonlfaftlFC* SBetfammCtinß. — .fMtiftrt anzeiget. — 3nttIHgf nullit. 



Sie £pet be* Wccjemuatt, 

So titag 

Im ©aalt bt# ©ettanbfyaKft* jii fitlpilg, jur irjUn 

£0nFünTtIcr*$UerfammItui0 im SUtauft 184 T 

ßf galten «on 

töoUg, Hob. ©nq>cnkerL 

*0Uttoi Res sc vera est verum gaüdium. 
^o^jUDeretjrenbe Vntoefenbe! 

SBenn idj eö mit erlaufet, bor tiefet $odjanfebn- 
liefen $3erfammlung. baä Süort ju netymen, fo gcfffyicljt 
bieö mit etjrfurtf}tet?oUer Sdjcu, aber aud) mit brm= 
jenigen 9Wutl?f, ber ben einzelnen inö ßcuer treibt, 
toü fö ftd? um bie ©efammtfyeit brä Ginjelneu unb 
fcmn gTcfj t Bmt&t tjanbelt. 

G^iKet'ö SB orte t}at ^eutjntage rin ^ebet baS 
{Redjt, in getabefler SÜdjtnng auf fic$ ju bfutf^ — 
biefe 2öorte: 

, y 3m engen Jtrei« wejiflfrf ftd} bet ©lim; 
I5C träten bet SRmfdj mit feinen ajefjau 3m«<fta!" 

fteint 3«* "D^ tjat mie bie uufrige fo grogt 3mecte 
üor flc$ gefeiten, frine 3«t eint fclrfje $aft befrieden, 
fit ju trfußen. Stuf ©ereinjehmgen unb treue §\m 
lagemngen ju butdjbredjen tfl ber Stieb jebet 9ftid;= 
tung, bie auf gtüge ßmtefe fteuertj felige $ingabe 
an biefe 3»*«fr bi< Särgeteljce unb bet tlbel }cfec^ 
(Sinjelntn. 



SBoljin <3ie btiÄen in unfern Eagen, ftofen @ir 
auf foldje ©nippen, too im ©inn* nidji Sin^elner, 
fönbetn einer Ocfammt^it gemitft toiib; unb baiiit 
nidjt aüein liegt bie ©rage unferet 3***, bag auf brn 
Steifen nienf^H^en ©treten 6 tiefe ö ergebenen ®i= 
ntgting§^unftc angetroffen merben, fenbern jumeifl 
batin, ba§ nodj ein t)oljcreä gemeinfatned S3anb atit 
biefe toerf^i ebenen dinigungi punfte mieberum f}bf)tt 
einigt ^ bag allen bieftu tfTf^icbenen ^rfc^nnimgen 
ba€ eine grujje 3*i^ftt ber 3*it ^n ber ©tirnt fle^t^ 
überall tm ©anjen ju leben, fei eö in ber flü^tigfrett 
3ufpißung beö Shtjclnen, fei ed in bm grßgartrgeren 
Stuötabungen üon ©efammtmiflen — überaß unb im= 
mer im ($anjni ju leben. @d finb nidjt S^ren 
unb Sffiürtfma^er, bie biefcä 3ei(^en äKifrßfo6mu8 
nennen. 

Qlud^ biefe $3etfammfung mug jufantmen geFcms 
mcn fein tn füt^ent «Sinne. %li$t eine ftafle i|t t% r 
bie fi^ ^icr uerfammeln foMte; e3 ^anbett ftt^ ^iet 
ni^t nur um SRttftf, fonbern inbetn e^ fta; um äJlus 
fi( Rubelt , Raubet* e^ p^ )iigltü$ «nb jumal um 
bie ^üebkoi^tige Srage: <J 11 luel^' einem SBer^aßmff 
fielen bie Xonfiinft nnb i^re Sä?&ijfungcn ju ben fo 
f^arf aw^ge^Tagten Umriflfen ber gegenmartigen gt= 
f^i^tli^fn (Stcünug? *or biefer ßrage barf Sttis 
ner ba€ SBeite fud^en unb ft^ in bie bombeufeßen 
©ewotbe feiner ©itrlfeit ober in bie Ruinen längfl 
uerlaffener gefc^iä^tti^er @tanbf?unfte retten; A einet 
batf baö y menn er nie^t bie 2Ru(if betrachten mill ald 
ein fo eitel unb jämmerlEd? ©ing, ba^ ftd? abfpeut 
gegen ßnfcmitfelung «nb gortf^ritt unb blanfer SöitU 



98 



Wtyr gum ©pielgeuge btmt. @d gab eine 3^*/ wo 
toaä mögficty war, wo man bei Äunfl biejenige ©eite 
abgugewinnen fudjte, bie tri« mit bem artigen SBorte 
„6legang" begeid&nen wollen. Äunflprobuete, Äünfb 
ler unb bie fogenannten 9leftyetifer bahnten ftc§ burc$ 
ifjxe (Stegang ben Söeg in bie feinften ©alonä. ©iefe 
3eit ifl, wo bie SBurbe ber Äunjl fcfigcr)altcn wirb, 
unwiberbringtict) bafyin. 

SSJer lüitt eö in feinen tiefften 83eflrebungen er= 
fahren, bag i^rn ber foltere, aber barum nic^t min* 
ber etyrenwert^e nnb berechtigte Beobachter ber Sßelt 
mit ber SBemcrfung entgegenbringt, baö fjabe feinen 
SBerttj, baö fei eitel Sßerf, an bem ein fcerflänbiger 
SWann feinen ©efdjmacf pnben fönne nnb bürfe, eine 
iöemerfung, bie ityre üofle SRicr/tigfeit $at, wenn ftc§ 
bie SDhtfif toom fielen abfeiert nnb fo bie ©enbung 
jeber Ännft, alfo auef) bie irrige üerfeijlt, 51bbrutf unb 
©piegelbilb gu fein beS UniüerfalgeljatteS ber 3^*/ 
ber ße t^re Schöpfungen entgegenbringt. 2öer will 
fld? mitten in ben ©onner unferer £age flellen unb 
in tjarmlofer Unbefangenheit behaupten, er merfe nicr)tö, 
c$ laffe ifjn unb feine SWuflf taub unb fatt? SBie 
ber £irfc$ fct)reit nadj frifcr)em SBaffer, fo fofl unfere 
©eele bürflen nac$ ber Suft, bie üon ben Sergen 
fommt, üon ben 4?Bfyen unferer 3^it. S33ir füllen ben 
fleljenben Spfufyt nidr)t trinfen, wir foüen nicr)t nadj 
Ärebfen ftfe^en, wo un8 in biefer fer)r guten ^egejeit 
©elegenfyeit geboten wirb, ^ßr)onixe aufzujagen. — 

Sticfcu tüir näfjer in ben SRäbcrlauf unferer 3^*« 
2Betct)e ©rfc^einung tüir unter ben allgemeinen ©es 
fldjtöpunft berfelben bringen, ein ©runbton gittert 
burcr) *iittcö t)inburd}, ein ©heben nadj einem -&ieU 
treibt {eben $unft geifliger @ntwicffung auf bie ©leife 
beö öortfdjrittö, ein ßofungäwort, ein mächtig ^ers 
auöforbernbeö üor ben <gct)ranfen beö ftc$ gur ©es 
fc$ic$te geflaltenben 2flenfcr)engeifle3 tont wie ein 
©turmruf buret) ben Särm unferer &eit — baö öos 
fungäwort: 28irflicr)feit, Sebenbigfeit, gegenwärtiges 
©afein — in biefen beflimmten gtug ber 3f»t notljs 
wenbig r)ineingcf;örenbe ©piegefung atteö ©eifligen. 
(Sä ifl üor bem SRid^terfrw^Ie beö gegenwärtigen &eiU 
Bewujjtfeinä bie r)or)e gorberung an 5lßeö, tüaö ba 
lommt, bag e8 fomme in bem Äleibe feiner Seit, bag 
eö erfdjeine in bem Äörper feineä ^a^wnbertö, bag 
eä Weber mit toerfdjtoffenem SBiftr, noct) in Sfla3fen» 
um^iidung ein^erfc^reite, weber gu fdjrecfen, nod^ ju 
getfen, eine 3^t, bie mit lüeit offenen ernften 5(ugen 
jebe ir)tcr (Srfc^einungen anbtiit, unb biefelbe nac^ 
l^ren grofjen 2Ka§en mi^t unb richtet, ^ebex erins 
nert pc^ an ben 3orn ber %eit, tüO biefe gorberung 
in erbarmungötüiirbiger SJerblenbung umgangen ober 
roo^I gar mit 3(bftcr)t nacr) anbertoeitigem S3orber;a(te 
f^mät)(tc^ tjcrtegt wirb. Sd tfl ^eutjutage ni$t me^r 



mögtid^ ein SRenfd^ ju fein auf eigene gaufl, unb fid^ 
bie SBelt ju geflalten \e nad^ toeretnjefter anfi^tj 
ber ©oben üoflgiiltigftet SBtrftidr)fctt übt feine magnes 
tifd^e Äraft au«, unb umgeflogen unb weggeflogen 
wirb ber, ber jic§ feinen löetoegungen unb SRiicfungen 
entjie^t. 

2öar e% jur 3«t ber erflen franjoftfd^en 9teüös 
lution in beutfe^cr Äunfl noc$ mögtic^, fic^ ben öuls 
fanifcr)en @tö§en biefeö Sreigniffe« ju entjiefyen unb 
in einfamer Äammer biefen 9Rijj burc^ bie Slec^nung 
eineö ^[a^r(;unbertö ju üeracr)tenj war e8 in ©eutfd^* 
lanb mögtic^, felbfl ba nodfj ju träumen, al« SRapOs 
leonö Äanonen unfere Wedet pflügten — fo ifl bie* 
feö jegt burc^auö uic^t me(;r möglic^. ©ie öffentliche 
SWcinung, bie ehen in foldjer ^Itmofp^äre tt)re glans 
jenbfle ©eflalt gewinnt, flraft biefe Söerfünbtgungen 
atfobatb, inbein fte biefelben ber £ä$erticr)feit toors 
wirft. 

Äcin Sluf ifl ber 3«t gemäßer, aU ber nac^ 
SBirflid^feit. 2öir leben wa^r^afttg nic^t in einet 
franfen &eit, bie bie gieberguflänbe früherer 3at)x: 
^unberte burct}we^t j feine 3«t r)at noc^ fo gute 8un* 
gen gehabt a(d bie unfrige, \va$ wir nic$t nur an 
bem üieten @cr)teien (;eutjutage bemerfeu woOen, fons 
bem an ber ftraljlenben ©efunb^ett ber (Srfd)einuns 
gen, bie folc^e 3fit gebiert, ©efunb^eit aber in bics 
fem ©inne ifl flctö gegenwärtiger 3t»fflwiw^ ö «9 ^ 
etnjelnften @rfcr)einung mit ber atigemeinen ibealen 
Slufgabe ber gangen 3cit. 

©aö nehmen wir afä ben 5tbet unferer ©ac§e in 
5tnfpruc^, baä ifl bie wafyre „res severa^ *)* } ba« 
ijl baö ©treben, ber -3nM* ^» c f er 93orlefung , au$ 
bem Sftiüeau ber galanten 2lefl^etif r)erauöju^eben, unb 
fogleict) unb riirfftc^töloö fletten wir bie Äun(l öot 
ben aufgefangenen ©piegel unb fragen: f innen wir 
bie Äunfl, ^ier nä^er t>ie SKufif, auöfc^ltegen üon 
biefem SJunbe geifliger Regierungen. Sperrt ftc^ bie 
9Ritftt gegen alle ©ntwicfelung fo ah, bag fle nid^t 
baö 9lecr)t fyatte, üor biefe ©ct)ranfen gefordert unb 
gewürbigt gu werben? 

©iefe grage entfcr)eibet über bie weltgefc^id^ttic^e 
SBürbe ber äWuftf tnie jeber Äunfl, biefe grage &on 
folgen «&ö^en be« 3eitbewugtfein8 a\i% fleöt bie Äunfl 
auf bie widjtigften 51ngeln ber fortfe^rcitenben Snt? 
wicfelung; in ber Beantwortung biefer grage wirb 
afleö ©a8 gur <5cite geworfen, \va& biefer fyotyen ßots 
berung nic^t ©tanb fyält. 

©ieö fei ber ^icr feflger)attene ©tanbpunft, iäf 
fenne feinen anberen, unb baö nenne id) gar nicfjt 
Äunfl me^r, fonbern Äurgweil, toa$ anberen 3^erfen 



*) Heber bem Drdjrfter be« ©ewonb^aniraare« jw Seipjfg 
ftt^t ber 2Ba^lfprac^: „Res severa est verum gsudiam". 



99 



Mint, als in getabeflet Stiftung Un ^ro§fn / ja gras 
§ eflen 3>oetfcn ber 3eit, unb ic$ Anrufe tnid> fyer auf 
Spider, brr bie ©eubung ber Äunfl wie Äeiner fcor 
i$m, mit i$m unb nac$ tym noc$ begriff, wenn er 
audrief — SBorte, bte bie eifen^altigen ©toffe in 
bem »fute noc§ unfered 3a$rjebntd enthalten — biefe 
SBDrte : 

„Unb je fct an be6 Saürbnnbert* ernftem (Stabe, 
©o fclbfi bie SBivflidjfett jut Dityung toirb, 
®o roir ben Äaropf gewaltiger Staturen 
Um ein bebeutenb 3iel por Stufen fetyen, 
Unb um ber üflenfd>r)eit gtofje ©egcnftänbe, 
Um $errfdjaft un'o nm Jreir/eit ftnrb gerungen — 
Scfrt barf bie tfunft auf tyrer eäattrnbüfjne 
Sludj t)ci)crn glug verfudjen: ja fic mufj, 
©oll nidjt be* £<ben* 33ü§ne fle befdjämen." 

Stuf bad ©c^lagenbfle bewahrt fl$ in ber geföidjtlu 
djen (Sntwitfctung ber ©luftf afted bad, waö ber t;eus 
tigen Äunflwiffenfdjaft an allgemeinen Öejlfleflungen 
vorliegen fott, vorliegen mu§ nadj ben genannten &ors 
berungen ber gegenwartigen Sage ber 93elt. ©ad 
Centrum biefer geflfleflungen aber ifl ber begriff ber 
„freien SBirUidjf eit", ber biefe ©oppelridjtung 
in fid) fdjlicjjt: einmal (Skfiaftuna bed äBirflic^en, 
aUc% ©effen, wad in bie (Srfcbeinung tritt, tva$ jus 
nac^fl und umgiebt, junacfyfl und angebt j auf ber 
anberen ©cite bad biefen bunten SBcdjfcl burdjjietyenbe 
Slttgemcine, bie fttttidje Sernunft, bie 3bee — bie 
3bee, bie weber ein bejietjungdtofed, oerworrened 
©urdjeinanber bed äBtrftidjeu, noc$ ein faltcö 9?eben; 
unb iWadjeinanber julafjt. Stuf ber einen ©eije alfo 
einen Seib, eine erfcfyeinenbe SBirflicfyfeit, beren $puld- 
fd&lagc ntdjt jurütfbteiben ^intet bem Äebendfhome 
gefc^idjtlidjer (Sntwicfetung*, auf ber anberen ©eite 
eine ©eete, einen ibealen SRittelpunf t , ein (Sentrum, 
bad naä) ewigem fttttic^en Urgefe^e bie furcfytbarflen 
©türme itub SRiictungen bed SBirflidjen immer lieber 
bie Äraft t)at ju fauftigen. ©iefe freie SBirftic^feit 
ifl nic^t eine SBirftic^teit ber SBiöfüfjr, fonbern eine 
pofititic, ftttlict)e SDffenbarungöform bed ©eifled. 

3ft bied ber ©runbbegriff ber Äunfl gewefen 
»on ir)rem erflcn weltgefc$i$t(i<$en Slnfage; fyat ftdj 
biefer Briefe in it)r nadj gefnnber SBitflid^eit tt)rer 
^beale bid in bie ©tfifce ber gegenwärtigen gefc^icfyts 
liefen ©teöung in flctö ftc^ fleigcrnber gölte fortge= 
fegt; fo mufy bie Äunfl in einer 3*it/ bie, wie bie 
unfrige, atte i^re (Srf^einungcn in biefen <&tyx ber 
SBittn^hit tanqt — fo inufj bie Äunfl in einer 
folgen 3cit biefem intern ^Bdjften ©egriffe entfpre= 
d^en, unb unauögefefct ^at bie moberne Äritif i|jre 
fP^alanye ju rieten, nm ben Äunflbegriff auf biefen 
fytytn bed 3eitbe»u^ifeind )u erhalten, ©a^er bie 



bonnembe g^rbeiung überall, ba$ Äeiner feitab fUff 
bewege von bet @tra§e bet aflgemeinen SBanberuaa, 
ba§ ber Äunfllet uu^t feitwfirtd ft^wanfe, ober rfljs 
wart« lenfe unb ben $omg anberdwo fud§e al£ in 
ber Vegetation ber ©egenwart nnb i^rer großen gras 
gen \ ba^er ber $o^n, wenn folc^e Sta^ jugler in 9Jhs 
räfie geraden, auö benen Seiner fte befreien wiK 
unb tann. 

©ie SWufif nun aU biejenige ber Äunfle, We 
bie jüngfle (Entfaltung üon allen i^ren ©c^wefletn 
erfahren, fpiegelt jenen $roje§ unb Sßrogrejj ju gefun« 
ber SBirflic^feit tyrer «Sbeale att ben rafc^eflen l?or 
jeber anberen Äunfl. äBenige S^rtyunberte ^aben 
^ingerei^t, bie SJlufif ben anberen Äüuflen gleid^jus 
Peflen, ben anberen Äfinflen, bie ^[a^rtaufenbe ju t^ter 
Gntfaltung beburften. — 

©iefe ©tei^fleöung in fo furjen 3^triiumen ju 
»ermögli^en, ^at bie Eingabe ber SPUiftt an bie fyots 
fte baö SWeifle beigetragen, ©c^on in biefer Eingabe 
miiffen wir ben Srieb ber SWufif entbeefen, bie glüifs 
fetigen 3"ffl" i^ter reinen Qnnertic^feit, bie me^c ober 
weniger unbefiimmte ©laue i^rer 5>beale ju terlaffeii, 
um p^ auf bem fetten unb wirKid^en ©oben frer 
SJorfleßungen in ber Sßoefie ju ergänzen unb ju bes 
friebigen. ©iefer 3!rieb in ber SRuftf ifl (ein anbes 
rer, alü ber naty SBirfli^feit, bie ©efynfudjt bed Uns 
beflimmten nadj bem SSeflimmten. Sin ber gefäidjts 
li^eu Sntwidtung biefer organifc^en ^neinäbifbung 
beiber Äiinfle wollen wir, ba fyiet ber ©ebanfe jus 
nactyfl lei^ter einbringen fann, — wollen wir barjiu 
legen unb ju beweifen toerfu^en, \va$ wir an aflges 
meinen ©cpd^töpunften toorangeflettt, unb waö wir 
auf ber ©pige biefer ©ntwidflung, alfo auf bem 
heutigen ©tanbpunfte bed mufitalifc^en 3beatd ges 
forbert. 

©ad 9lc\d) ber 93orfleUungen, bie ^Joefie, unb 
bad dlcid) ber unmittelbaren ©timmung, .bie äWuflf, 
burc^bringen fic^ unb ergänzen ftc$ in ber SJoeals 
muftf, bie gunädfjjl Äir^enmupf ifl. ©ie Äir^en^ 
mufif ifl, wenn ni^t bie fyiflorifö erfle, fo bo^ erfli 
fünfllerifc^e ^öerf^metjung ber beiben Äunfle. $$t 
Segriff ifl bie ihcalc ©erfung ber »on ber ^oefie ge< 
brauten 83orfleltung unb ber oon ber 2Kupf geboten 
nen ©ttmmimg. SBenn ed irgenbwo im innerflen 
^Begriffe ber Äunfl liegt, baf? fte ber Religion biene, 
fo ifl bied bei ber 9fluftf Ut gatt. ©ie c$ri|Uic$e 
Religion, bie SBelt ber reinen ^nwerli^feit, befriebigl 
i^rc ^beale in einer Äunjl, bie i^rem Segrijfe na$ 
eine toorwiegenb innerliche ifl. 

Qlber au^ bie SDhijlf, bie innerlidjjle ber Äunfle, 
»erlief bad 9lfat ber Äirc^e, wie bied jcbe Äunfl ge- 
trau. SBenn wir ax\^ bem ©ome treten f woju ed 
boc^ nun einmal fomtnen mu§, ba fefyen wir eine an; 



100 



bete SBelt, eine SBelt, wo ni<$t «ttc« fo beftiebtgt 
abgefc^loffen ift, eine SBelt, bie toon ©cgcnfäfccn jets 
Haftet ifl, wc bet eine biefe«, bet önbete jene« will, 
— furg, wir femmen in'« Seben, auf brn äWaift be« 
SB trf liefen, wo, eben weil fyier SBirflic^f eit ju 
tyrem Steckte femmt, tattfenb gragen junac^fl unges 
IBfl flnb, bie an jenem ^eiligen Drte, ben wir »erlies 
\ en, f\ä) nte^t fycrtocrbrängcn, flc$ nid&t tyerüorbra'ngen 
foflen, beim eine feiere §eimatfy fott ber 9Wenfc§ ^a= 
ben, eine folc^e $eimat1? beö feiigen ©ic$öcrgefffn« 
unb ber SBelt. SBir finb nic$t nur »iirger biefer 
SBelt, fonbern audj einer anberen SBelt. SBtr flnb 
abet auc$ »urger biefer SBelt. 

SBad 83a<$ unb £ä'nbel gefc$affen, ba« \)at fein 
ewige«, unantaflbare« jRee^tj aber auc$ eine anbere 
©eite bej Äunfhictytung ^at i$t Stecht, unb bie« tft 
bie @citt ber SBirfticijfcit, be« Sebenö, ber ©cföic^te. 
%n biefe SBelt treten lüir, wenn wir S)adj unb §am 
bei oerlaffen. ©ie« ifl ein not^Wenbiger Schritt nic^t 
allein, fonbern gor tfc§ ritt, ben jebe Äunfl gemalt 
$at, auc$ bie ÜDiuflf, unb biefer gortfe^rttt befriebigt 
flc$ in ber gorm ber Dp er. 

»egrifflidj net^wenbig alfo ebenfowoljl al« ges 
fctydjtli$ wirflic^ ifl ber ©urd&bruc$ ber Dper ein 
ßortfe^ritt be« Äunflbewufctfein« , weit ein Stritt 
weiter ju gefunber, le6enuotler SBitflictyfeit be« 3^^^- 
©iefe« Sbeal »ertiert bur$ bie ©egenfä'fce, bie bie 
Oper $erau«jufleUen §at, feinen §eiligenf<fyein nic^t. 
SBir muffen e« jefct wiffen, ba§ ein ©eniuö toen ®oU 
M ©naben, bem'« gegeben, biefe SBelt be« SBirftu 
<$en in tyren ^et&ortagenbflen ©pifcen barjufleHen, 
bet im ©tanbe ifl, ba«, waö ©rfc^fitternbeö in ber 
SBeligeföidjte gcföeljen, in $8nen wiebergugeben, ber 
in feinen Reiben alle bie 2Buc$t bc« (Singelwiüen«, 
in feinen Chören ben germalmenben 3orn eine« ©es 
fammtgefityl«, ober ben tyaflenben %uttl eineö begtiicf; 
ten SJolfe« fann ^gegenwärtigen — wir muffen 

iefct wiffen, bafj ba« ber l?Bc§fle unb Wahrhaftige ©icg 
>e« Sbeat« ifl, wenn wir feljen, ba§ ein foldjer ®e= 
niu8 ben SBeg jur Äirc^e wieberfinben fann nac^ ben 
futetjttarften ©egenfagen, bie er aufcinanbergciualjt, 
mit bem ewigen, jeber SWenfc^enhufl eingepflanzten 
Sriefce nae^ jener ©tatte be8 griebenS in tjollfler, 
unjtueifet^aftefler Sefriebigung in einen S^oral ^ins 
cwSferid&t, ber mit ©ta^l unb ©ifen ber SBirflic^feit 
in naeifler §8crn?anbtfc§aft fle^t, it>te jener Sut^er'fe^e: 
©in' tefl* SSurg ifl unfet ©ott, unb bamit ben 516: 
fc$lu§ mac^t. ©eeretirte boc^ 9toBe$pierre auf ber 
©piße feineö »lutf^winbd«, alö taglic^ 280 Äopfe 
in $ßari3 atgefc^lagen würben, ein ^oe^flcö SBefen, 
einen ©ott, ben man erflnben muffe, wcnn'ö feinen 
gfite. 9laä) biefer ©fiule alle« 2etenbigen biangt 



aOe« Sebenbige, felfeft in feinen ffir<$tetlt$fien SaSfs 
ringen verliert Äeinet biefen gaben. 

SBenn bie Dpet au« i^ren gegenfä|lie^en (Sie? 
menten alfo ^erbortritt, fo ifl fle neben ber Zrag8bie 
bie ^Be^fle Äunflform, bie eö giebt, unb lägt an Steigs 
t^um unb Siefe ber ©ejie^ungen bie Äiretyenmuflf toeit 
hinter fle^ jurücf. 3»^»f" flnb ^ier no^ ju entbeefen, 
unb StQcd fe^en ©ie fyxitt biefer Äufte jufleuern, unb 
mane$e8 SSorgebirge fe^on i|l erobert worben. 

8ln i^rer SBiege würbe tyr ntc^tö t>on ben aus 
fjerorbenttic^en ©iegen gefungen, bie fte na$ flau« 
nenöwert^en raffen ©ure^fcilbungen feiern foüte. 9(u$ 
ro^en a3olfö6elufligungen hervorgegangen, biente fle 
juerfl ber ©auefelei unb faber ®enu§fue^t bet italies 
nifdjen ©rogenj tyuti glänjt fte unter ben Jtunflets 
fe^einungen ber 3eit mit ftetö wac^fenbem geuer, unb 
^at fogar in einjelnen ga'Uen, wie jene ©tumme toon 
^Jortiei, ba^in geleuchtet, wo cd fic^ um groge welts 
f}ifiorifc$e gragen ^anbelte. 

©a fäüt ein bebeutenbeö ©ewic^t auf bie ©ette 
ber poetifc^en ©runbtage ber Dper, biefer fBnnen wir 
o^ne weiteren 3wang beifommen. ©ie Äritif fann 
unb foö entfe^eiben, ob bie eine ober bie anbere Steige 
toon aSorfleöungen, bie bie $oefte ber JWufif entgegens 
bringt, einen nieberen ober ^B^eren ftttli^en Sn^M* 
einfc^lie§t; ob in biefem ober jenem Äreife ftnnlic^et 
SBirflic^feit niebere ober ^B^ere ^beale ju üerfBrpern 
flnbj — fur3, fle fann, \va$ ben Sejct einer Dpet 
anlangt, nac^weifen, warum et nieberen ober l;B$cren 
SBert^ ^at. ÄBnnen wir baö, fo muffen wit aud) 
bet ©Juflf beifommen fBnnen, fo muffen wit auä) 
ben filt biefe ober jene SBorfteflungen gebotenen ©tims 
mungen beifommen fBnnen. 

©ie Äritif fann nac^weifen, warum, in fafl gleis 
c^er ©ptyäre ber SBirflic^feit, ber Dpfertob einer inbis 
fc^en Siöittwe unb bie Stettung berfetben burc^ einen 
fentimentalen ^portugiefen an Sleic^t^um unb Siefe 
ber S3ejie^ungen tveit junlcffle^t gegen jenen Eortej 
unb bie ©prengung ber fpanifd^^n glotte in Wlittcn 
einer offenen SReüolution welt^iflorifc^er SJBlfer. 6« 
wirb einer Äritif tüit bet mobernen nic^t fc^wet fats 
len, bie baate unb Hanfe Unflttlic^feit in SWojatfö 
gtgaro aufjubeefen unb bagegen ben Seet^otjeirfc^en 
gibelio in feiner ganjen ©lorie flraljlen gu l äffen, 
wie biefe Äritif ben ©eetfyo&en'fctycn gibelio o^ne gu 
blinfen jurueffleden wirb gegen eine Siebe, bie nfc$t 
in flefy felbfl feiig glimmt wie glorefland unb Seonos 
ten«, fonbern einer &icbt, bie ifyre gunfen in ber üets 
berbenfe^wangern 5ltmofp^are eineö ber grBfjeflen Qfts 
eigniffe be8 JRefoTmationöja^r^unbertS aueflrBmt — 
einet Siebe, bie in ifyrem ©lu^en, mitten in tyrem öets 
einjelten ©limmen jugleic^ unb jumal ben ©ilbets 
bliet einet weit übet ade ^nbioibuen ^inauöliegenben 



: n 



101 



§Perfpectit>e fpicgelt — einer Siebe, bie bur<§ einen 
furchtbaren ?Kiß, ber jugteiefy ein 9tiß in bem ganjen 
3a fyrt)imbert ifl, jur fcligPen SJcfricbigung gelangt, 
unb jwar im 5lngcp<$t cineö gewiffen $obc3. ber ein 
Scb ifl für bie UnPerblic^feit einer 3 b ee, an ber 
wir noer) f)cute jetyren — über baä ©rab Ijinauälic; 
genb alleS ©lücf ber fiie&e — einer Siebe wie Staoutö 
unb Süalentinenö. 

(Sine Äritif, bie baö nicr)t }ii entwicfeln ttermag, 
baß cö ein Sbibercö ifl, ob bie Sonne beä Sbcalcn 
in bie gamilien fct)cint unb gamilicugliid? fcfyafft, ober 
ab biefetbc Sonne Srümmer ber äöeltgefdjidjtc bes 
teuftet, lunburdjbridjt burd) ©taub unb s ilfct;enrcgcn 
großer Umwälzungen, wo im s 2lugcpcr)tc i(;reö 5luf= 
gango yjknfcfycn in bem glanjenben Sdjmucfe ir)rer 
3bee in ben &ob geljen tüte $mn fc^önfien gefle — 
eine Äritif, bie ba nodj fcfywanfcn fann unb ängPlidj 
tücfwärtd flauen, biefc Äritif t)at ir)re äBitrjctn nic^t 
in einem ©oben gcfdjtagen wie in bem unfrigen, in 
einem ©oben, auf bem wir große, Ijeilige Sorberuns 
gen ma^cn, wo eä per) immer um ©ejammtinterefs 
fen, um ©cfammtwor)l r)anbclt, wo baä ((eine 5lrmes 
junberglccfdjen beä nur -Snbimbucllen im SBinbe toer= 
tlingclt bor bem großen allgemeinen ©eläute aller 
©lorfcn ton aßen ©eiPcSbomcn biefer unferer Srcfljctt 
ber 3\>ce. 

©a fommt bie Äritif mit warmen, weiten 4?**- 
jen unb finbet nicfctä natürlicher, alä baß eine folc^e 
3eit audj in ber ÄunP, audj in ber SJJupf, in ber 
SDpcr jutnal, bereu 83eftanbtr/eil 3ßocpe ip, biefen $on 
anflimmc-, pe fct}licßt mit unabwciölicr)cm Sftcdjte, baß 
baef jenige Äunpwcrf r)ör;cr ftel)e, in beffen ©etriebe 
SRäber laufen, bie ber (Sturm ber ©cfcr)i<f)te treibt, 
aU ÄunPweife, beren Sttätcr bireet in bie Familien, 
in bie Satonö, in baö con&cntioncöe Rehen unb Srcis 
Ben auslaufen. «3m ©runbe tjcißt baß ©an$c nictytö 
weiter, alö waö groß ifl, ifi groß, unb tuaä Hein ift, 
ip Hein. 

©liefen Sie auf bie 6ntwicf(ung ber Oper r)in, 
wie t)at fte gerungen, ifyren -3nr)alt unö immer naljcr 
wnb nar)er an'ö §erj ju tragen. 2Utö weiter gerne 
junäcJjft griff fte ir)re Stoffe auf. SJtan nar)m bie 
4janblung au$ ber gabclwclt, anü bem 9tcict)e ber 
geen unb ber Sauberer*, — flieg man in bie würflige 
SBelt, fo nar/m man bie alten Stitterjeiten jur ©runbs 
läge, unb ungcfynbcrt fonnte fiel) auf fo fdj wact)cn 
ßunbamenten ber ©rauourgefang ber Italiener auös 
Bilben. ©en Sorben Don ©eutfdjlanb aufgenommen, 
wo man bem änwriB* be8 gremblanbif^en eine fefle 
Stauer entgegenfegte unb pc^ mit feinen muftfalifc^en 
Intentionen in bie Äir<$e rettete, ^ulbigte 5lHe8 btes 
f^m erflen Taumel einer loSgelaflenen ©inntid^feit in 
Ut SKuPf. 



©a ging ©ludE'd li^ter Sag in biefer geuer; 
werferei auf. Sr fitste fein S^eal barin, baß er bie 
öon ber $ßoepe gegebenen SJorPeflungen mit ben mm 
pfalifd^en Stimmungen in wirflicr) organifdfje Sejies 
i;ung fegte, ein SBerfyaltniß, baS bie italienifc^en SWeU 
fler trübten, inbem pe bem SSratoourgefange bie bras 
mattfe^e SBat;rt)ett opferten. SKtc^tä fonnte ^ier geles 
gener fein, als bie ©runblagc ber gried?ifcr;en @agen= 
weit \ mit feiner 3Migcnic griff ©tuef in biefe 5lns 
fc^auungen ber elafpfcr)en SBelt ein, unb fe^r djarafs 
teripifc^ wanbte er p4 nact) granfreicr), ben Soben 
bed (Slafpetämuä. ^)ier am beerbe einer mächtig 
fct;on toon fern bonnernben Söirfltdjfeit, in beren geuer 
ber ©uß beö eigentlichen ^bealö ber bramatifdjen 
großen ©per gelingen foüte, fegte per) ber äftann fep, 
ber an intenptjem mupfalifcr)en ©cnie üicllcidjt ber 
grBßepe ip, ber aber, inbem er jur ©mnblage feiner 
Intentionen eine SBelt na^m, bie fdjon in bem Deean 
ber 3?it untergegangen, mit biefem ©oben }ugtei<$ 
unterfanf. SWan glaube boc^ um ©otteö SBißen nic^t, 
baß baö fatale ^ublifum im Unrecht ip, wenn e« 
ben Aufführungen jener SBerfe ©ifeöfälte entgegen^ 
fegt, wie man auf ber anbereu Seite audj nidjt glaus 
ben mag, baß baö ©erliner publicum allein fo ges 
bilbet ifl, ben göttlichen ©lucf einigermaßen ju fen= 
nen — nic^t baö ^3ublifum trägt bie @ci)ulb, fons 
bem eö ip in feinem 9tecr)te, wenn eö falt bleibt. 
Hub grüben wir eine gan^e SBelt t?on Pompeji unb 
4?erfulanum ciu$ ber Slfc^e ber ©efcr)tc^te — fein 
©ürger beö 19ten 3ar)r^unbertS bläp auc^ nur einen 
gunfen neuer ßntwieflung barin an, unb langp ip 
ber Spfyönijr, ber ^crrlic^fle ber SBeltgefc^ic^te, bie; 
fer 5lfcr;e entpiegen, ber 9ßr;önir ^eißt 6l)ripen5 
tfyuml 

©lucf ip fein £onbicr)tcr c^ripti^cr 833eltan; 
fc$auuugcn. 

©a Peigt in granfreic^ bie große geuerfa'ute <m& 
bem lange bror)enben Ärater auf, unb fo pradr)tt?ott 
wirb ber 5luöwurf, fo nie bagewefen, baß pc^ bie 
ältePen Reute nicr)t erinnerten, bcrgleidjen gefe^en ju 
r)aben. 5lQeö ua$m eine anberc ©eflalt an, unb att^ 
bie ÄunP unb auc^ bie SWupf png an, leife mitjus 
ge^en. Sie will pdj ntcr)t mit mül;et?oUer Slbflarung 
ber alten abgepanbenen SBaffer begnügen, Pe wiO ben 
tooücn, gefunben SebenSProm ber SBirf lief) feit 
trinfen — Pe will leben! So fd^rieb ©retrr; feine 
Dper „SBil^elm Seil'' — ba8 war im Sa^r 1791. 
Sludj in ber SWupf foßten pd^ SKirabeau'ö SBorte be; 
tt)attgen, bie er in ben erPen Sagen ber Sletootution 
fcl)rie: „La revolution va faire le tour du monde^. 
©a« waren prop^ctifcr)e SBorte. 8llö bie äBirflic^feit 
fo bringenb überaQ anflopfte, ba mußten Pc^ Sr)oc 
unb Stieget öffnen. 833p man flc§ früher ängplic^ 



102 



terfd&loß, wo man ettoaü Mpparteö $atte, einen geu 
fligen ©8fcen r)ulbigte — ba rt§ man bie Satten tjers 
unter, bie genfler auf, un* eine Hutige ©onne jus 
nfic^fl, aber bo<$ eine Sonne festen t)erein unb eine 
gefunbe Suft toertitgte ben SRobergerudj beö Qllten. 
©a fing man an, neue formen ju gießen im geuer 
ber lebenbigflen, lebenüoHflen ©egenwart, unb biefe 
gormen waren feine ägvptifd^e, feine inbifetye, feine 
r8mif<$e, feine grtedr)ifcfye, biefe gormen waren auö 
bem SBfute eine« großen 9tationalf8rperö geboren. 
Äein Ort ber SBelt war fo wie ^Jariö berufen, ber 
©dfjauplaj} ju werben einer ©eflaltung beö mufifali; 
föen Sbealö ber großen Oper. Sllö 5lfleö toerflummte 
unb baö ganje ^ßariö wie eine große ©raberflatte bas 
lag, ba öerftummte bie SRufif nic^t. greiliefy fam eö 
nod§ ntc^t ju fertigem abgerunbeten Äunflganjenj eö 
Hieb bei toereinjeltem fceud^ten, baö aber ein prac^ts 
»clleö ©dfyaufpiel »erfpra<$. (Srfl bie Äaiferjeit ges 
bar ben ©eniuö, ber ba« 3beal ber großen Oper 
weiterforbern foflte. gur bie Dper fler/t jur 3«t 9ia= 
poleon'ö in jlarfftet S\itihf*tu»?3 ©pontini ba. ©pon; 
tini ifl ber nacf)fte n^anifc^e gortfcr)ritt über ©lue! 
tyinauö. SBie ©lucf \n Italien toorgebilbet, wenbet 
ft$ ©pontini naefy *ßariö unb greift Ijiet gleich nadj 
ber r)öcr)flen sßalme gefdjic$tlid&cr 3»iflänblidr)feit. ©ein 
©riff aier ifl ncitjer ber freien Söirflictyfeit. ©eine 
SBelt ifl bie romifd&e, nid&t wie bei ©fiicf bie fer; 
nere griecr)ifd§e, unb fcf)on wirft ©pontini ben ©äms 
merfdjein beö dj?rifltic$ 9iomantifcf)en in biefe SBelt. 
€eine r;errlicr)e -Slulie fler)t ©fyafefpeare nar)er alö ben 
Stomern. Sfriex fragen wir wieber, wo ifl ber tiefere 
fttttidje ^[n^alt, ba, wo 3p^8 rnie ™ a( *?rt°8 ft<$ bem 
SBifien beö Sßaterö opfert unb jene falte SHeftgnation 
jeigt, bie bie antifen gelben auöjeic^net, ober ba, wo 
mitten au% inbiüibuetter Äraftaußerung (in ©tern aufs 
ge^t, ber nadj einem anberen girmamente geigt , wo 
wir jwar in eine unferm r/ofyeren ©ewußtfein fcr)on 
entfrembete 2Belt fcerfegt werben, aber r;ier ein £erj 
pnben, baö flopft wie baö unfrige, baö ben fallen 
unb falten Soleier ber §öeflatenunfcf)ulb Don fidj 
wirft unb unter $empelr)allen trog gafeeö unb ßieto; 
ren mitten unter SRämern jeneö c§rifllic$e, r/errlic$e, 
bejtegenbe: „%a, iä) liebe" fingt unb jaudjjt. — 
9lein, idr) frage nid&t weiter, waü ^ö^er fler/t unb unö 
natyer. 

SBie tief organifdj ©pontini mit ©ludf jufamr 
menfjangt, jeigt fidj barin, baß er nac^ ber SBeflalin 
jt(^ einer SDper „Drefl" ntwenben woUte, bie jwu 
fdjen ben betben 3pr)»3""f« bcö älteren SWeifterö bie 
SMittettragobie gebilbet t)atte. ©amit Ware ©pontini, 
na(^ unferer ßntwiefhing, wieber juruefgegangen. ©ein 
©eniuS lenfte ir)n t>on biefer 2)ar;n ab unb flatt eineö 
griec^iföen Orefl gab er 1809 feinen romantifö d^rtfls 



(id^en gerbinanb Garte} mit jener ©runbtage ber 
£Birfli$feit eine^ bet größeren weltumgeflattenbcn 
(Sreigniffe ber neueren 3«t. 

©ad tvat ein rudweifer gortf^rit«t, unflerblt^ 
in ber ©efäic^te ber Dper — ein gortföritt in baö 
9teidj ber freien SBirflid^feit wie feiner »orr)er. $iet 
t)anbelt eö ft<$ nic^t me^r um jene pfyantaflifc^en ®c« 
galten einer üorc^rifllid^en SSett, nid^t um abflrade 
9li5mergröße, au^ ni^t um bie Heineren SJerfyfiltniffe 
bed eontentionetten fiebenö — über bie ©nirfe aßet 
biefer ©tanbpunfte ^inweg tragt ©pontini feine ga^ne 
in ben <Btaub ber ©efdjictyte, unb e§ ifl bie Sr)rifleiu 
fonne, bie über ben Krümmern aufgebt, bie er jufams 
menreißt. 

©etjen ©ie biefen gortf^ritt — fer)en ©ie au6f 
ben Stücffäritt. SBarum fc^ritt ©pontini nac^ feinem 
(Sortej jurücf? ^ö ifl ^ter einfach ju antworten, weil 
er jiirüdPfc^ritt, benn er t^at eö wirfli^ — er machte 
tinföttmfefyrt wieber inö ?Äntife unb wanbte fidj t>on 
ber SBirftic^feit ab. ©eine D^rnpia begeid^net biefen 
Stücffdr/ritt; ja er wenbet ftc^ nodj weiter gurücf rn 
feiner Sfturmafyal unb im Stteibor in eine pr/antaflis 
fcr)e, gänjlicr) unwirftic^e SBelt. ©a rietet ftc^ bet 
8cwe no4 einmal auf unb legt feine SCgneö »on 
^)o(;enflaufen in bie SBagfd^aaTe, ein SBerf »Ott 
flaunenöwert(;en eoloffaten Wlaafyen unb SRaffen, aber 
mü^fam tjerberft ber auf feinem ^iflorifd^en fünfte 
fc^on taumetnbe ^onbicr)ter burc^ eine war)re ©ifos 
p^uöarbeit in ber ©teigerung aller Mittel wenn nirfjt 
bie 2lrmutr/, fo boc^ bie fd^on überwunbenc 9tns 
fd^auung feiner mupfalifd^en 5»tentionen. ©pontint 
^atte feine ©enbung erfüllt, er fyatte bem ftd^ ents 
wicfelnben Opemibeal ben S3oben gemadjt, er ifl bie 
nacr)fle fcörücfe ju ber ro m an tifd^en SRic^tung, ba^ 
SBort „rcmnntifd?" nic^t in bem auSfc^ließenben 
©inne jener blaffen literarifc^en Korporation genoms 
men, fonbern im allgemeinen ©inne at8 ben ©oben 
ber neueren dfjrifllidljeu Seit. 

SUelc^en ßoniponiflen fleHen wir nad^ ©pontini 
in bie ^erfpeetiüe ber Gntwirflung ber Oper, wel<$' 
ein (Somponifl beanfpruc^t baö 9tecr)t, auf ber $aupb 
angel beö aufgertffenen ?ßortaleö unferer 3f*t ju 
flehen ? 

©erjenige Somponifl, ber fold^' granbiofer Snts 
faltung beö SBeltgeifleö gegenüber ftd^ in bie fiüfyu 
gen SJer^ättniffe beö Heineren gamilien^ unb ©tiffs 
lebenö rettet? Zimmer! ©erjenige (Somponifl öiefs 
lei^t, ber ^Jompeji noc^ einmal tyeraufbefdjwort, dt 
gleid^ wir wiffen, baß eö langfl, langfl untergegatu 
gen? Stimmer! 93ieUeid^t berjenige feomponifl, bet 
baö langfl jurücfgebrac^te Äreuj, baö nun in aOet 
^erjen brennt, noc^> einmal nad^ 9MW na bringt? 
Zimmer! ffiiclleic^t wet ft$ in biefer fc^arfen SBil* 



103 



troing bet 3<tt in« SWittelattet , in bie Sagenwelt 
fülltet, gu fetyen wo bie jäjßnen Ratten, bie weis 
ffn Brftet unb bie jagblufligen ©urgfrdulein ges 
Kiffern? Stimmer! Qifccx Dieltest ber, ber mit JRes 
genbogenfarben lid&tbtaue Sommernac^tätraume malt? 

— Stein, nein, auc§ bet nidjt! 

9?un, wer benn? — ©erjenige Ccmponifl, bet 
fi<$ unferer gewaltigen 3*it gegenüber in bem SBafs 
fenfd&mutfe geigt, womit wir biefe 3«t erofeert; bers 
jenige (Somponifl, ber bie ©lorie jeneö ftttlidjen &betS, 
Wie er in ber benfbar fyBctyften Raffung wehgefdji^ts 
Iid&er 3uflanblic§feit baä SWenfötljum terflart, und 
gegeigt tyat — berjenige gomponifl, ber, nacfybem et 
Wie feine SJorganger, ©tuef unb Sp ontini, in italies 
nifdjen Stnföauungen f?dj gefättigt unb bann tüie biefe 
gleid^fafl« fid& nac§ *ßariä gewenbet unb gleichfalls 
an bem Äeffet einer SteDolution fein $\>cal geträftigt 

— berjenige ßomponifl, ber gleichfalls nac§ ptyantas 
fHfc^en Trübungen unleibtid^cr, fetbfl unfitttietyer 2trt 
bennodlj ein SBerf ^eruorringt, ba8 fyei§ §erauöge§olt 
auä ben fragen be$ gegenwärtigen Sage«, ben eis 
gentlidjen Äern ber grö&eflen ©egietyungen unferer 3' it 
Birgt — ein SBerf, bad in feiner Äatafiroplje eine 
Cpifce ber bramatiföen ©töjje erreicht, wie fie gar 
lein SBerf biefer ©attung, e3 mag Stauten tyaben, 
toeldje e8 wolle, erflommen $at. %ä) meine 3Jtetjer= 
teer unb bie Hugenotten. 

©iefeö SBerf fle^t ba als bie bi8 batyn legte 
Spifce ber fortfd^reitenben (Sntwidflung beä Dperns 
ibealä — wer barüber tjinauö will, unb e8 wirb bar; 
Aber ^inauägefdljritten werben, benn ber ©om, ben 
ber ©eifl baut, fd§tie§t fid& in feiner Spifce ab — 
Wer barüber tyinauä Witt, mufj auf bem ©runbe ge; 
jlanben ^aben, auf bem SHetjerbeer flefytj ber Soben 
aber ifl fctywer erfl gu gewinnen; nicfyt 83iele, nur 
auöertefene ©eifter Reiben ii)n witflic§ betreten, ofyne 
Don feinen bulfantf^en Sctywanfungen niebergeworfen 
ju werben — biefer Soben fyeifjt — SBeltgefd&idijte 

— SBeltgeric$t! — 

©afj i$ mid? tyier gum gatynentrfiger bed $enn 
SWetyetbeet aufgeworfen tyfitte, bagegen proteftire id) 
feierlich Dor biefer geregten SBerfamralung. ©ie 83ers 
fammlung wirb mi<$ barin fdjufcen, ba§ iä) eine 83es 
grünbung meine« Utt^eild minbeflenä tierfu$t; teie 
$8tte idj wagen fftnnen, auf biefem fyiflorifdfjen «ßlafce 
unb Dor fo oielen $refftid$en, auf bem gelbe unbes 
gtfinbetet ^Behauptungen mi<$ gu tummeln. 

angeregt gu Ijaben, würbe midj ftolg machen 5 
angeregt gum Urteilen Aber ben *ßunft : ob bie Äunfl, 
weil in i^rem tiefflen SBefen auf 933irflid|feit anges 
wiefen, in ben SBorgrunb einer 3eit gu treten beredt 
fgt fei, bie oon allen i^ren Srfd^einungen ben Stb* 
bturf i^rer 3Ö8 e »«langt j ob bie jtunfl jene SWad^t 



gu werben Dtrbiene, al8 ba* gorum bet Deffentlid^s 
feit, atä ber jebeömalige Äffrper cinefi 3^italter« ba* 
jwfl^en. 

@(§on werben Don atten ©eiten bie Slfterflanbs 
punfte ber Äunfl, bie biefem $Ual ber freien SSBirfs 
lic^feit nidjt entfpred^en, guriligewiefen. ©ie Äritif 
arbeitet unabläffig, aded bad Dor bem portale ber 
Äunfl weggurei§en, waö ben freien (Singang ^inbert. 
<&<$onungä(o$ rei§t fie ben ©d^leier eined fallen 
SbealiÄmud, bem 6laffteiÖmu« fowoljt alö ber 
Stomantif, herunter. SBir wollen feine gried^ifd^en 
SragBbien auf unfere Sretter Derpflangt fe^en. SBir 
wollen feine Setenge, feine ^ßlautufie. SBir wollen 
feine Slaubarte, feine gefiiefetten Äater auf unferen 
»iifjnen. Stuf ben »rettern, b1e bie SBett bebeuten, 
woQen wir feine £ejccnwirt$fc$aft, feine 3flMberffinfte 
unb garen folcfyer 5lrt. ©ie Sinflc^t in ba« SBefen 
ber Äunfl ift fo weit gebieten, ba§ fie, geäbt, baä 
SBirflid^e gu feJjen, jene ibealen ©tackte unb $irm 
melggeftatten gar ni^t me^r rechtfertigen fann. $me 
©erap^ime unb jene ßfyerubime unb bie gange 83eD8ls 
ferung be« ^immelö a\\$ ber blauen UnmSglidjfeit 
herunterholen, ifl fein SJorwurf me^r für bie Äunfl, 
unfere 3cit fann SKitton, fann ÄtopftoÄ nid^t me^t 
lefen otyne gu gähnen, ja fd^on lichten fic^ bie Steigen 
im Sweater Dor ben ©tücfen bed eblen ©Ritter; f(^on 
biefer ^[bealiömuö f)at ber Steugeit gegenüber gu we* 
nig Äörper, gu wenig 3Birftic$feit. SBir wotten gus 
erjl unb oor allem 9Birfli(^feit. ©er Äünfller fott 
im ©tanbe fein / ba$ fieben gu geflattert bi8 in feine 
feinflen Unterfc^iebe, biü in feine wid^tigflen ©pi^en 
unb burdj alleö ^inburd^ fott ber gro§* Son unferer 
3eit ein fletä gegenwärtige« ©eldute fallen, fo ba& 
wir nie Dergeffen unfer 3«tbfirgertfjum. 

Snbli^ faffe ic^ ben ©tanbpunft ber Äritif na% 
ben gegebenen ©ntwitftungen in golgenbem futg gu« 
fammen. 

SBenn wir bie 83ergangenfyeit betrauten, fo ifca 
ben wir at8 bie fpater ©efommenen baä unoerau^ets 
li^e JRed^t, baö fc^on ©agewefene, wie wir eö unter 
ber Spiegelung feiner 3ctt betrachteten, fo eö bie 
geuerprobe awlf) unfere« Sewu§tfein« befielen gu lafs 
fen. ©ie Äritif barf nid^t gittern Dor biefem Stifters 
amtej einjl werben aui) wir Dergangen fein unb eine 
©egenwart wirb und rieten, gurc^ttod mu$ bie 
Äritif in jene ©eiflerbewegung treten, wo eine Sr* 
Meinung, eben weil ßrfdjeinung , weit Seben, Don 
einer anberen axti bem gluffe beö gortfe^rittö ^erauös 
geworfen wirb, unb at8 ^iflorifc^ fefle SJtaffe fid^ abs 
lagert, wfiljrenb unauf^altfam ber Strom bed gork 
f^rittö weiterbraufl. 

3u e^ren fyat bie Äritif bad »ergangene, benn 
e8 ifl bie SBiege unferer Saaten, unb inbem bie 



104 



Ärttif ba« »ergangene in bem ®tanje jeigt, ba eö 
©egenwatt war, tragt fie a& bie ©c^ulb an bafielfce. 
Slfrex unfcre ©cgemoatt ift bie SSiege betet, 
ttelc^e fommen werten. 91uf ba§ btefe wie mit firn* 
ten, lafiet unS rieten an% ba$ »ergangene, wie toit 
einfi werten gerietet werben unb aber «nb ater an= 
bere werben gerietet werten nadj ben ©efefcen per* 
foeettoifdjer (Sntwtilung bc* SBcltgeifieä- Unb fo tfl 
unfet 2Ba$tfpmc$: 



Stuf ba§ wir fortfdpretten, laffet und rieten. Witt 
ni<$t f$ta$ten laffet und. ©efölatyet werben nut 
gewiffc Heine Äanindjen, bie ben jtopf aud bet 
©klinge jtetyen, unb teilen, ©ie Äritif föladjtet 
nidjtj bie Äritil opfert, ©ie opfert in bem ©tnne, 
wie bie ganje SSJeltgef^i^te ein Opfern tfl jum greife 
eineö fietö gefleigerten öewußtfeinö t?on bem einge* 
fcorenen ©eifle biefet Stbe. 



Uebetftc&t t>er neuefkn erf^einungert auf bem ©ebiete bet SRuifo 



gut ^>tano forte. 

®alott $ unb ®f>arafterfffitfe. 

3* SR* 9tof«to, Theme finlandais varie. Stockholm. 

__ — f Promenad - Polonaise. Stockholm, 

fjrtbom u. Comp. 

<S« würben biefe (Som^ofitionen nebfl einer »icr^änbigcn 

$otonaife nnb »ctfdjiebcncn ©efan^dfa^cn ber «Rebaction jus 

gefanbt, - fte »ugte nid)t, von toannen fie famen unb n>a« 

bamit fnUte gefäc^«- 5>ie erfigenannte <5om*>ofin™ trÄ ö t 



bte bleifHftene SRoiij: „fom^on. 1828, herausgegeben 1832", 
bie anbete trägt feine berartige ©pur iljre« SlUer«. SDar ei 
nun bem 33etf. um eine blofe 5tngeige biefer Stücfe jn t$ua, 
fo fommt ber „Ärit. 9fng." in SBeilegen^elt, ba biefer mit 
Sflcuc« unb WciicfW« bringen barf; n>at e« il)m ntc^r um eine 
unmaßgebliche SWeinung über ben S5?ertb berfelben \\x tyns, 
fo fommt 9lef. in Serif genljett, ba biefem bie (5uml>ofitionfit 
felber unraafjgcblfdj »orgefommen finb, b. b. ba er in iljnrii 
nichts 27iafjgeblid)e« gefunben fai. 2>en 3»lefraU ju lofeit, 
toertreifen toir auf bie <Sad)en, bie ba nodj fommen toeiben. 



3%itelti$en%bi*tt 



Robert Schumann 

Romanzen und Balladen für dne Siogstimme 
mit Pianoforte. 

Heft IV. Op. 64- Die Soldatenbraut, und: Das 
verlassene Mägdelein, von E. Moerike. — Tra- 
gödie, von H Heine. — | Rthlr. 

Heft III. Op 53. Blondel's Lied, von J. G. 
Seidl. — Loreley, von W. Lorenz. — Der 
arme Peter, von H. Heine. — $ Rthlr. 

Heft IL Op.49. Die beiden Grenadiere, und: 
Die feindlichen Brüder, von H. Heine. — Die 
Nonne, von Froehiich. — 4- Rthlr. 

Heft I. Op 45. Der Schatzgräber, und: Früh- 
lingsfahrl, von J. von Eichendorff. — Abends 
am Strand, von H. Heine. — i Rthlr. 
Verlag Ton **• f Thistling in Leipzig. 

HTeuer Terlag von Schubert h 4* C in Hamburg, 
welcher durch Gehall und Ausstattung das Interesse der Musik- 
freunde besonders in Anspruch nimmt: 

Berens, Herrn., Trio f. Piano, Viol. u. Vclle. 
Op. 6. 2 Thlr. 



Cantlial, Aug. M. f Der Heimathstern. Lied 

mit Pfte. 5 Sgr. 
Ernst, H. W*, Elegie. Chant p. Violon avec 

Piano, av. une Introduction de L. Spohr. 15 Sgr. 
Krng, D*, Hommage ä Pischek. Fantasie für 

Plte. über dessen Favorit-Lieder. Op. 15. 20 Sgr. 
Ijindblad, A. F., Schwedische Lieder. In 

deutscher Uebertragung mit Beibehaltung des Ori- 
ginaltextes, von Dr. A.E. Wollheim. Heft 7. lThlr. 

, do. do. Heft 1. Neue Auflage. 224- Sgr. 

, do. do. „ 2. Neue Aufl. lThlr.5Sgr. 

Undpaintner, P. V. f Der König und der 

Sänger. Ballade für eine Singstimme mit Piano. 

10 Sgr. 
Scllllberth, C, 2me Quintetto p. 4 Violon- 

celles et Contre-Bass (Fl., 2 Clar. et Basson ad 

lib.). Op. 19. 1 Thlr. 15 Sgr. 
, Ave Maria. Lied von Fr. Schubert, f. Vio- 

loncelle u. Pianoforte übertragen. 10 Sgr. 
AVillmerS, R. f Apollo. Album für Piano. 

Op. 17, Cah. 5. Air suedois varie. 15 Sgr. 



SrudC oen 9 c. 8t Cd mann. 




U eu t 



titfättft fit 




»rraütwottUtf et »tbacteni: 

rt ranj SBrenbe I. 

Sifbemtnbjroanjigfler Saab* 



M 18. 



© e r I c g e r : 

5«obert grtefe in «eip|t^ 
$en M, SluguÜ 18«. 



Stell bief« 3«itf4- e^einm mb$tntü$ 



$«(* U Baute* Söh 52 Em, 2'/» ^tr. 
3 nfvetiaiiAoeb umreit bie ?|Jettf$eilf 2 9!^, 



Äbcnnemeit nehmen arte $e0amttr f 2ön4*/ 
ajtitfif - unb JtatifHjaiifeUuigftl an. 






3Die erfie Serfammluttfl fceutfdKr Sott* 
fünfter unb SRitfEf frcun&e in firipjig. 

3roai burfen hnr teineSnjegi bic SßBirffatnfcit 
ein« foldjeu SSerfamtnlung, ja frtbfl bie rincd bäumt* 

im Bereinä üfcerfäafcen. ©aö eigentliche (Stfinben 
unb ©Raffen in äiJiffenfc^flft unb Äunft, baöjcnige, 
roaä ftetä baä 2Bit$tigfte unb 0ntf($eibenbfle genannt 
teerten muf, ifi ja fietS bie ©a$f bei flitlen, ifolir; 
ten S^aiigfeiL *Über e3 tuare aurifc bur^auä eine S3cr= 
tenmtng beö 3wetfefl, nienn ©erartigeä unter unfere 
aufgaben geregnet njerben fottte. llnfer ©ebiet iß 
betrug äroeife baJ *praftif%, unb tjier eröffnen fidj 
Stülpten für eine erfolgreiche a^ätigfeit. 

3c§ fabe ntidj hierüber, rcaä bae Stßgemeinfte 
betrifft, fdljcn in ben (Erörterungen, treibe id& in ber 
3eitf$rifl gab, ausgeflogen, fßnffril-t^t Wartung, 
^3rtoatauötaufi$ ber Vnflt^tai , burc§ »ttanntfdjaft 
Dermittetl* Anregung ju großem ©emeutfdjaftlic^Mt 
in Vielen mufifalif$en Aufhebungen bezeichnete i$ bort 
al3 baä Rfrtyftr. 

3n bei 3^at, *ä ifi föan btiS ein fefyr wütiger 
®egenffanb beä Strebend. Knf feinem ©ebiet Ijerrfdjt 
gr&jjere 3«fplittemng ber 2ln [testen, als auf mujifa; 
lifc^em. ©otdjec 3et(ptittcrung tarnt nun tooi)l ivtxif 
bie ©i^rtft eatfle gengetreten »erben, aber eß bleiben 
tei^t bei btm ftefer mannigfache Scb rufen juriirf; c§ 
fann bur^ tote @^rift ni^t Sitte? f» ttseit in* Sin? 
4<tite torrfofgt werben , baf eine ulttige Ueberjeugwng 



bei Äefetö überall bte getge lofire. $iet Reffte u% 
Aber man^e uüd;ttge Srage bei bet geehrten SJers 
fammfung eint et^ö^te Üebereinftimmung erfangen jti 
Unneti. 

-3^ mieba^ole ni^t, ma* i^ übet äRuftfuntm 
ric^t fdjon tnnetft ^afee / unb ttsie forno^l t^eoretift^e 
altj ^rnfiifcbe 3crtmmg in einet @a($e, mel^e biS 
(e^t rein bem Sttfad ubertaffen icar, burt^ eine 83et= 
fammlung ber Sichrer erteilt t»erbm FSnnte. Gä toers 
ben unä biefe ©egenftanbe tnibefonbere aufffl^rfid^ 
bef^aftigen, unb eä ift ba^er ^ter um fo tveniget 
nit^ig 7 na^er barauf einjugrfjot. 

Söaö inbef ben bem äftupfunt erriet gilt, bad 
gilt me^r ober weniger toon ber ©efamm^eit ber 
mnfifalifdjcn ©er^attniffe. llnfcre gefammti Xcnfunfi 
fafl ifi brm 3ufaü, ber ®emo§ul>fit, bem ©^(enbdait 
iibcrlaffen geiüefcn* (Sine ganje Steige tjon Ueidftftns 
ben tritt un§ entgegen, beren mßglt^fle S3rfrltigimg 
bte aSnrfammlung in ben Streifen t^rer SBirffamftit 
fl<$ jut Aufgabe flrften fann. 

3imäc^ft in bem Qfen^erU^flen unb rein tßrattu 
f^en. ^ier^er gelten bie *Ingetegen(;eiten bee Ka<$; 
bruiö, nid}t atlein \tm% SRa^brurfö/ gegen ben Ytt 
^$. SJerfega f^un feit 3a^ren luirffame Stritte 
get^an fyabtn. ®S ifi neu^bing* eine gauj eigwu 
t^flrnttt^e Mtt ton Sta^brutf aufgetaut t; ber but<^ 
bie ftiebertafrfn. ©ie »iebtrtafeln nehmen ni$t aütin 
bie spartituten ber @tf3nge in i^re ©a-mmlnngen auf, 
fit (offen andj bie Stimmen nad^brurfeiu 3^ glaube, 
tef eine griktetung biefrr %Itig«lege«^rUrn um fo 
me^r ^ier^rr gt^Ärt, aW bw ®*t tjetligien b«6et öief= 



106 



leidjt glauben, im 9ltä)t ju fein, unb eigentlichen 
3?a<$brutf auäguüben nic^t wiflenö finb. %n biefe 
Äategorie gehört ferner ber neuerbtngö oft torgefonu 
tnene (SotnpofttionSbiebftafyt, ber in einem befonberen 
eintrage erörtert werben wirb. JQiextyx gehören fers 
ner alle bic ©er^ältniffe, wetdje hei bem ©ruet ton 
SWuftfalten jur ©pra$e fommen, SJerljältniffe, welche 
einet 83efprec§ung bebürfen, unb wenn wir fyier bie 
$$• ©erleget um einige 3"gcftänbniffe erfucfyen, fo 
^offen wir um fo etyer geneigtes ©efyör, atä wir unö 
wieberum beflreben, ityre Siebte ju wahren. 

treten wir bem Seben ber Äunfl näfyer, fo er* 
Mieten wir baö ©efammtpublifum in einer (Stellung 
ju berfelben, welche ifyr feineöwege förberlic^ git wer* 
ben terfprid&t, im ©egenttyeil unfere Äunftjuflänbe 
me^r unb mejjr einem aümäfyligen $3etfatt entgegen 
ju fuhren btofyt; wir etblitfen baä sßublifum tonan; 
gebenb, bie Äünfltet, ja jum $()eil felbfl bie Äritif 
in abhängiger ©tettungj inSbefonbere aber ifl baö, 
waö auf ni<§tmuftfalifc$em ©ebiet übet 2Wuftf ges 
fötieben wirb, in mehreren beüettiftifc^en 3citungen 
j. 83., nidjt geeignet, beffete einfielt ju beförbern. 

9L\\d) in biefer 4?inftc§t bemnac§ würbe ftc$ für 
unfere Sfyätigfeit ein fefyr rcid^cö Sftaterial barbieten, 
unb eö ftnb in 9tütffid?t barauf metyrfadje antrage 
angemelbet werben, ober fönnen gebilbet werben, wenn 
bie 3*it *% erlaubt. 

2Bir na^en unö ber Äunfl felfcfl in i§ren jum 
2^eit größten unb würbig jien, jugleidj populärfien 
©eflaltungen, in Äir<§e unb Sweater. $$ brause 
fyer bloö bie SBorte ju nennen, um aud? fogleidj äße 
bie 3uft«"b* S^nen inö 83ewußtfein ju rufen, welche 
einem fräftigen ©ebenen $inberlic$ ftnb. 3m %tya-~ 
ter ber 97tangel an Aufmunterung für beutfäe (5om= 
poniften unb Dp ernbi^ter, ber SJlangel an einem ftc^e; 
ren ©efdjmatf, bie Stitalität ber toerfc^iebenen ©tabte, 
unb wie bie ©ebreetyen weiter Reißen. $n ber Äirc^e 
Choral 5 unb Orgetfpiel, unb alle bie fragen, welche 
in Orgelangelegenfyeiten neuerbingö fo tielfadj jur 
Spraye gebraut werben ftnb. SBaä Äirdjenmuftf 
betrifft, bie untergeorbnete unb ganj äußerliche ©tels 
lüng, welche biefelbe jum ©otteöbienfl fjat, bie 
einbringenbe SBeltli^feit, bet SJianget an Untere 

flfigung. 

3c$ fage: SEBir nafjen un8 ber Äunfl felbfl, unb 
betrauten weiter bte große 3«^l ^n ßcmpoftticnen 
für ßoneert unb Sqcmü, pnben $ter, wie bie eitle 93ir= 
tuofenri^tung, namentlich toa& ^}ianofortcmufit be; 
trifft, ben ©inn für wafcre Äunfl metyr unb mofyr ters 
brfingt, wie bie beflen Befhcbttngen gar ^äuftg nidjt 
jut Anetfennung jii gelangen vermögen, wa^renb baö 
Unwiirbigfte baö ©efuc^tefle im ^ublifum ijl. — 
Qiuä) in biefer $inflc$t ftnb Slntrfige gemalt werben, 



unb wir woOen wilnfd;en, baß flety in biefen «nges 
legen^eiten cttoat tf)un laffe. 

SBir treten immer me^r in baö $nnext ber Äunfl 
ein unb pnben l;ier, tvic über bie aüerwic^tigflen unb 
wefentli^flen fünfte, welche gegenwärtig in grtage 
fommen, noc^ feine«wegö eine burc^greifenbe Uebereins 
flimmung ber Slnfutyen flattpnbet. ffiir ftnb genö? 
ttyigt, l)ier juglcic^ einen ©lief auf Äritif unb SBifs 
fenfe^aft 51t werfen, unb eö begegnen und au<$ ^ier 
toielfac^e ©egenflänbe für unfere S^ätigfeit. 

51it(^ eine ettyifc^e SBirffamfeit fBnnte unfere 
Serfammlung , fönnte ein ftety barau« bilbenber 93er= 
ein erlangen, wenn er fcfylec^ten ^Jarteiintereffen unb 
fleinlic^em, egoiflifc^em treiben entgegentritt, ^ier^et 
gehören j. 83. bie Angriffe, welche wir üor Äurjem 
gelefen ^aben ton bem (Somponiflen ber Oper „bic 
SBelagerung üon ©olot^urn 77 , gerb. Sranbenburg. 
(So ift bem ßomponiften nic^t baö Siecht flreitig ju 
ma^en, ftc§ ju öert^eitigen, wenn er glaubt, baß eö 
not^ig iflj ic$ flimme felbfl nic^t in afleu fünften 
mit jener Sieeenfton, gegen welche er feine Angriffe 
richtete, überein: aber eö ifl auf baö entfc^icbenbfle 
bie 21rt, tvic et e3 get^an t)at, ju mißbilligen. 

60 ftnb hei biefer SJeranlaffung bie Slngelegens 
Reiten ber treffe überhaupt ju etwät;nen. ©ie aüges 
meine nationale gntwicflung flrebt in Sing eleg enteis 
ten berfelben eben fo fefyr jene alte SSarbarei ju toers 
bannen, jene ungefd&ladjte ©rob^eit ""b ©emein^eit, 
mit welcher ©egner ftc^ fonfl befämpften, toit fte fä 
ftfe^e Unentfd^ieben^eit unb 3«türf^altung Derabfc^ent. 
(Sie flrebt einerfeitä eben fo fe^r, eine fcfle, entfe^ies 
bene Sprache ju erlangen, wie anberfeitö Slnflanb unb 
SBürbe nic^t 511 »erlegen. $d) betrachte immer jene 
auc^ noc^ je|t ^in unb wieber üorfommenbe ©rofctyeit 
alö einen 9lefl mtttelaltetlic^et {Roheit, unb jene 
Äämpfer erf^cinen mit tvit mittelalterliche 9?ittet, bie 
aufeinanber loefdjtagen, nut baß fte jebe 9tittetfltte, 
welche bott noc^ fyeufd&te, a\\% ben Slugen fegen, 
©em \vaü bie aOgemeine nationale gntwicflung ans 
fltebt entfpre^enb, muffen wir unö bemühen, aud) auf 
bem ®eh\ct ber äfluftf beibe ßjtreme ju »erbannen, 
unb eine freie unb entfdjicbene, bie beliebte (Sljarafters 
loftgfeit terbannenbe, gugleic^ aber aud) würbige unb 
gemeffene Sprache n:et;r unb me^r jur Anerfennung 
ju bringen. — 

©a$ ftnb bie ©egenflänbe, Wetd&e unö torliegen, 
baä ftnb biejenigen, in benen eine ton einer größeren 
©efammt^eit auSgeljcnbe Anregung ton 9?u|en fein 
fann. Gä bebarf wo^l taum ber SSemerfung, baf 
wir gegenwärtig nur einen geringen Sfyeil baton ers 
lebigen fönnen 5 unfere SBerfammlung ifl ja ber erfle 
Skrfucty, ifl ein Anfang ton furjer ©auerj ^ier aber 
fam ed batauf an, nic^t blöd eine Aufgabe für ben 



iot 



Augenblicf gu fteDen, fonbern überhaupt bie 3M S 
fünfte einer (finget bauernben SBirffamfeit in Umrifs 
Jen gu geid&nen. «3<$ fage: edbebarfbied wotyl faum 
bet Bewertung, eben fo wenig, wie idj ber (Sntföuls 
bigung, wenn mein; Säuberung nur SMänget tyer= 
toor^ebt. SBir pnb nic^t vereinigt, um und bed ©es 
Iungenen gu freuen; wir wollen funfifeinblic^en Qim 
{{äffen entgegentreten, unb bagu ifl ed nöttyig, biefe 
beim regten Warnen gu nennen. — 

^nbem wir und gu folgern 3»oetfe toerfammetn, 
finb wir weit entfernt, irgenb «3*inanb bamit ©efege 
fcorfcfyreiben gu wellen, ©ie ©epimmungen, welche 
wir treffen, gelten junä^fl nur und. Aüerbingd 
wünfdjen wir Anerfennung beffen, tva% wir für wal;r 
galten, audj in weiteren Äreifen, aber wir wünfdfjen 
bied burety freie Uebereinflimmung , nid?t fo, bafj wir 
Semanb unfere Anpdjft aufbringen wollten. 3nbcm 
wir und ba^er guweilen bed äflitteld ber Slbflimmung 
bebienen, fo geföietyt bied nietyt, um auf foldje SBeife 
©efege gu geben, Weber für unferen eigenen Äreid, 
no$ für nic^t ©et^eiligte. ©ie Slbflimmung tyat aU 
lein ben 31*'*, M* ©eratfymgen gum Abfc§lu§ gu 
bringen, bamit P<$ ein beßimmted Stcfuttat fyerauds 
fleUt, bamit wir über bie 2lnfi$t ber äWaJoritat bes 
Ietyrt werben. 

Anfangd war ed unfere Abpc$t, bie ©eföaftd= 
orbnung, unb Atled, wad bamit gufammenljangt, in 
©emeinfdjaft mit unferen ©aflen gu beraten. @d 
ergab pcfy aber fetyr balb, bafj eine unüer^äftnifjmäfjig 
lange 3*it baburdj in Anfprudj genommen werben 
Ware. SBir tyaben und batyer erlaubt, in ber $°ff s 
nung, ^xe 3uPintmung gu erhalten, für biefe ©ers 
fammlung feflc ©epimmungen gu treffen, ©epimmuns 
gen inbefj, welche fpäter unter äflitwirfung aller Styeits 
m^mer umgeflaltet unb toerbeffert werben fönnen. 
$r. Drg. ©eefer tyat bad 9lmt eined ©orpfcenben auf 
unferen gemeinfctyafttidjen SBunfdj übernommen, §cxx 
©efangteljrer S38^me bad eined ©ecretaird *). SWir 
trugen bie Ferren t>a^ Amt eined ©tellüertreterd bed 
©orPfcenben auf. @d war aufjerbem n&t^tg, biefem 
(Somite nodj gwei SWitgtieber beigugeben. ©ie SBafyt 
fiel auf bie $#. SRupfbir. Stifter unb JRieeiud. SBir 
aße in ©emeinfdjaft, mit Ausnahme berer, welche 
iuxäf größere Weifen getynbert, erfl fpäter gurütffefyr= 
ten, unb beren fo erwünfäte SWitwirfung wir bafyer 
anfangd entbehren mußten, fjaben bie Seflimmungen 
entworfen: bie gePorbnung, bie ©eföfiftdorbnung, 
bad Arrangement $inß$tli$ ber Anträge, 83or= 
träge w. f. w. ©ie eingehen Anträge pnb für ben 



*) 3Me ireffHdjni ^rotofofle beffelBen »etbunben mit ben 
f nograpfjifdjen flliebfifdjriften büben bie Unterlage für bie 
la^folgenben SRitt^eUnnpen. 



erflen Sag gewühlt, bie über SWuPfunterri^t für ben 
jweitenj jene pnb bie letzter ju erorternben, biefe bie 
fc^wierigerenj barum wollten wir bie gewonnene du 
fatyrung unb Hebung für ben jweiten Sag benugen. 
«3^ ^abe fo bie öereljrte SSerfammlung über bad äße* 
fentli<$pe in Äenntni§ gefegt; wir tonnen jefct unfere 
93efyre^ungen beginnen. 

£r. SDrg. ©erfer nafyn hierauf bad SBort, unb 
fprac§ in fürjerer JRebe, bie i<§ gleid^falld im 9Lufc 
juge mitteile: 

©ee^rte 5(nwefenbe, 
9lify um^in tann ic^ meine ^erjli^e, innige 
greube audjufpred^en, ©ie ^ier fo jatylretc^ Derfams 
melt ju fe^en, benn wie liejj pc^ ^offen unb erwar; 
ten, ba§ in einer fo bewegten unb fo befonberen 3eit 
ald bie gegenwartige, wo ber leibige ätfaterialidmud 
wie ÜJterfantiliömud über Äünße unb SBiffenf^aften 
mit einem watyr^aft eifernen ©eepter ^errfd^t, ein an 
Sie ergangener einfacher 3"tuf ^inreid^enb fein wilrbe, 
©ie jum S^eil aud fe^r weiter gerne ^ier^er ju fü^ 
ren. (Sicher ein 95e\vci$ , wenn anberd ein ©eweid 
noc^ erfoxberlic^ wäre, tvit bie Ijotye ®bttin ber Söne 
überatt weilt unb jafytreic^e, würbige 3««g« in allen 
&a\\cn ©eutfe^ranbd ja^lt; pc^er aber audj ein ©e= 
n)d^, wie fefyr eine große Anja^l toon Sonfünpiern 
lebenbig fü^lt, tvie unenbli^ ©ieled noc^ ju tyun ip, 
um bie SonfunP in ber Äirdje, wie in bem ^aufe, 
in ber ©c^ufe wie auf ber ©ü^ne ju ergeben unb ju 
verebten. — ©ie Siebe ju ber 9Rupf, bie einem je* 
ben ÄünPler befeett, bie ij;n fort unb fort treibt, feine 
ganje unb bepe Sebendfraft bar an ju fegen, um ein 
im eigentlichen ©tune bed SBorted tüchtiger Sons 
fünpier ju fein ober boc§ ju werben 5 bie Hiebe gu 
ber Äunp, bie pc^ empört fü^tt, wenn mit ben Sons 
mittefn nur leere 3erPreuung unb nichtiger ©innem 
tigel gefugt unb gefunben wirb 5 biefe Siebe iP ed 
jebenfaßd attein, bie und jefct Vereint. SBir woöen 
2flan<$ed, \va^ und nac^ unferer ßinpe^t für nic^t 
wa^r, nic^t fc^ön unb nic^t gut gilt, anberd ^abenj 
wir wollen beffern, wo wir wiffen, ba§ noc^ toiel gu 
beffern iP; unb biefer ^ei§e ©rang, ber gewi§ ein 
ebler gu nennen ip, machte, ba§ wir fammtlic^ gern 
einem Stufe folgten, ber ©etegen^eit bietet, gegen 
©leidjgePnnte feine wa§re, innere SWeinung offen unb 
e^rlic^ audgufyred^en unb gu befennen, AnP^trn Ans 
berer gu toernefjmen unb eigene gu toermefyren ober gu 
tautern, um mit neuer Sup unb friföer Äraft in bem 
oft rec$t fc^weren ©erufe gu wirfen unb gu Preben. 
— 3« folgern 3^f* pnb wir fy'er toereint, unb fo 
wollen wir, oon bem Sanb ber ÄunP umfc^lungen, 
gum ©ePen berfetben freubig eine furge ©panne ber 



106 



und terg&mttrtt 3*t cpfernj wir motten f<k«, felbfl 
menn eö auc$ mdjt möglich todre, fogtei($ arnten ju 
fBnrun. — 

©er geehrte Siebner fjatte hierauf bie ©iite, meis 
ner ju gebenfeu, ermahnte fobann bm in 9ir. 14 mits 
geteilten poetifcfyen ©rüg &on grt. Souife Otto, unb 
bemerfte julefct, ba§ Tupfer, nur gemeint in Sonen 
ßdj au^ufprec^en, unb beä SBorteä weniger mächtig, 
Bei einer ©elcgentyeit, too allein baä lefctere gelte, 
»otyt auf nadjjtcfytige Beurteilung 5lnfprudj machen 
biirften. 

Unter ben ©egenftanben ber Sefpredjung roar 
ein Eintrag beS ^ru. Dr. 91. (Sdjumann aU ber erfhr 
»crjeidjnet. §t. Dr. @. tfcitte mir brieflich niedrere 
Anträge mitgeteilt, juglcidj mit ber ©emerfung, bafj, 
roenn er felbjl $u erfcfycinm verlptnbcrt fei, id) ben 
äJortrag berfefben übernehmen mödjte. ©a ber §cxx 
^Antragsteller nidjt jugegen war, eröffnete id) bemnaefy 
bie (Erörterungen, laö juerfl t)cn ganjen ©rief toor, 
unb blieb fobann bei bem junä^fl gcrtfäfylten Antrag 
fielen : 

„lieber ba8 franjBjtfe^e Sitetiucfcn, beägleidjen über 
ben SJlifoxaud) italtenif<$er ©ortragäbejeic^nungen 
in (Sompcfttionen bcutfcfycr Sonfefcer, — 51bf$afs 
fung aller Site! in franjöftfcfycr (Sprache unb &uäs 
merjung foldjer itatienifdjer Sßortragäbcjcidjnungcn, 
bie ftcfy eben fo gut, tuo nidjt befler, in beutfe^er 
Sprache auäbrütfcn laffen." 

3dj bemerfte hierbei im (Sinne beä Qxn. Dr. <2., 
ba§ (ter nü$t bie $lbfd?affung folcfyer Söorte, roie 
©onate, <Stympr)«mie, $lÜegro, $lbagio u.f.ro. gemeint 
fei, SBorte, meiere alö tedjniföc 51u3brücfe längft baö 
©ürgerredfjt ermatten fyahen, im ©egenttyeil ba§ l;ier 
ber &r. $lntragfteller ba8 neuerbingö metjr unb mcl)r 
icliehte Uebermaafj neuerfunbener italienifd^er Soors 
tragöbejeidjnungen, fo wie auf ben Sitein baö „com- 
pose pour le Pianoforte et dedie" u.). ro. im 91uge 
gehabt iahe. 

* 
(Sortfefeung folgt.) 



Sage&jjefdbicftfe* 

SWuftffeflt, Aufführungen. $er Öabnbunb bielt fein 
brltte« ©ängerfeft am IftenSluguft ju 3Beilburg im Staffauifdjen. 

Obgleich wir bie <Sängerfcfie regelmäßig ertvaljnen, fom; 
men »fr beute nodjmal« auf ba« ber £anbiverfcn>ereine $u 
Äeuftafrt-C8l>tt$1»ttlbc, unb alfo auf ben Uten 3uli jurücf. 
d« gab einen erfreulidjen Skivel« von ber ffieiterbilbung ber 
mebnen ©clf«f<$lcb*eit, unb toir bütten ben 8bb<5 3Waini.er, 



unferen $beobor $agcn unb gar no$ SRandjen bingttoftifflt: 
(Sin (Jrira^g ber ©erliner^tettiner ©ifrnba^n bca^te alUift 
circa l&oo! @ä*ger unb SRitglicber ber fteben ^anbtoerf«* 
»ereilte Berlin« unb gncfcnira^t, baju bie jablxei^en Sereise 
au« greienwalbe, Oberberg, Semplin mit i^ren JBanneru, unb 
9Ule gogen y fröi^Iic^ fingenb, 9Um in S(rm nac^ bem berrlicfttii 
Äeffeltljal, ido am Duell bie grögeien aWupfauffü^rungen twt 
bem SDettfingcn fiattfanben. Sffienn nur bie @onne be« 93 m« 
bedtaged ba einmal bätte ^ineinfeftauen fönnenü! 

9ln bem 2Äännergefaugfeft in ^reibetg baben fldj »iele 
©rfangt>ereine ber flemeren ^ac^baifiäbte unb einzelne ©4n* 
ger au« größerer 9erne beteiligt; ba« gcfl toirb überf)au>t 
al« ein n>c^(aelungene« gerühmt. 

9leue Opetn. 3m Spater an ber Sien ift bie „Stb* 
nigin von Seen" (Ne touchez pas ä ia reine) t>on ©cribe nnb 
öaej, SKufif üon Söoiffelot, rec^t beifafüg aufgenommen »er* 
ben, ftäfyrenb ftcb über bie SOTuftf von anberen Seiten man$e 
tabeinfccn Semerfungcn ^öven ließen. 2)a« Libretto ifl aller« 
bmg« vortrefflich gearbeitet unb bie 9tuffnf;rung toar eint 
toaefere; ber jtoeite 5(ct foli ber befle ber Döer feim 

flugufl e^dfftt'^ Operette: „oben rec^t" »irb im 
£erbft b. 3. in S)reÄbcn aufgeführt trerben. 2)a« Singfplel 
foll gut fein unb paßte „eben redjt" audj für un«! — 

2)cr fürftlic^e domponifl ber „3aire" foll fic^ mit ber 
(Jcmpofition einer neuen Oper: „b.e ißergeltung" von <5i** 
bolfe, befc^äftigen. S)ie großen Ferren l;aben freiließ leid^ 
te« @plel, i^rc ^ac^en jur Sluffü&rung ju bringen! — 



Sennifc^teö. 

3n bem 3Wufifbir. Stoff au« Sembera, toele^er bei ber 
itonfünPler-^erfammlung in Seipjig anwefenb tvar, lernten 
»vir einen vortr«.jf liefen ©inger fennen. Selber traf berfelbe 
et|l am jtveiten Jage ein, fo baß e« nid^t möglieb tvar, eines 
öffentlichen Vortrag beffelben gu vermitteln; toir baben inbtß 
5lu«ficbt ibn fünftige« 3aljr gu l)örrn. 

ü)em Sljeaterbir. ?umlep in Bonbon T;aben 10 binter ein* 
anber folgenbe 33orf)e((ungen be« Sri. 3ennp fiinb angebli$ 
24,000 «Bf. &. = lt8,000 $blr. circa eingebraebt. ©a« ifl, 
fagt bie Xeutonia, ungcfäbr fo viel wie bie JäbHidje •■€* 
fammteinnabme von ettva anberlbalbtaufenb bcutfdjcu 
»-Bolf«fcbuliebrern! — 

3um SlnbrnFen an ba« ©ängerfefl ju 9{egen«burg (vdri 
25flen bi« 27ßen 3uli) ift eine nette SRebatEe geprägt : JDcr 
$lver« jeigt vier ©finge* (ta« Ouartett) an ein ©c^ilb ge* 
lel;nt, mit ber 3abqaW 1817; ber Äever« einen (&ltynlaubz 
franj, irorin ber SBablfprui^ be« 9Regen«burger 8iebetfrange«, 
ben übrigen« jeber ©efangoerein im -©erjen (alten follt^ 
fiebt. Qr lautet: „3m Sacte feft, im Jlone rein, foll nnfer 
ITbun unb ©ingen fein!" — 



SDrutf otn 9 '• 8C fi (t m o n n. 



U e u e 




«tfförtff f#r 




iöerantttüTtNdjet Äebacteur' 

gtanj SBrenbel* 

Siebenunfrjrüanjigfter Sanb. 



^ 19. 



Q ttftf tft 
Stöbert Briefe in Jgeipjtg* 

3)en 2. September 1MT. 



SSoti blrfet 3*f*f4< erfdjeinen »&$«irtidj 
2 Kümmern fcen l oltx I7 t Sogen. 



I3rda M ©attbefl toflJi 52 91cm 2%%%ir. 
3nrertJoii#^büE)riit fcit üetltttift » ittgr. 



^Abonnement tie^iticn alle^cfUmtet, SSuaV, 
ÜHiijIf = unb Ätiti ff S^t n t tun 3 cn an. 



3ft$aU: 2M* ffilofltiHoa'fte ©inßstoUnilf in pari* (9drtf.> — Bieter utib ®f finge (©<fctaf). — Äritifö*i *ni*iflfF. — 



R 



^ 



7JT- J^ r 



©ie 



äRoeffrtua'fcbe Singafabcmie 

(goitr^uttB.) 



Ehe Anfänge in St (Sermain, 

©er ©finefirDm, bet SßariS ton Dflrn nadj 98e= 
flen butefjfd)neibet y roenbet fid; unterhalb bet ©tabt 
fcie Scdeüüe iinb ©efcreä nait) ©üben, utib Bon tyitr 
in abtued?fmb nurb = unb fiibiuartä laufruben, anäge^ 
betjnten ©djlangentnumnungeu an betn flcinrn DfxU 
djen Se ^ßccq üoriifcfr, ciertjalb beffrn, auf einer 8ln- 
t)e()e toon einigen ljunbert gufj über bem ffiaffrrfaie; 
gel unb in einer Sntfermmg ton ettoa tritt^otb beuts 
f(t)en SKcilni iwfUid? ton ^ßariä, bie ©tabt ©t. ©cr= 
inain liegt, mit iljrer beriifcirnteu Serrajfe unb piadpt; 
tieften SBalbung, -Sie ftet)t mit bem Ufa auf bei 
einen Seite bitrc^ eine fdjäue breite fteinerne treppe 
Uon ttwa jnKitjunbert ©tufeu in SSerbtnbuug, auf bet 
anbeten butd? einen langä bei Stntjofje fid) ^inab? 
fdjtfingelnbrn breiten &ar)rmegj mit bem jnifeitigen 
Ufer enbüet) unb bem bort gelegenen @ifcnbat)nfyofe 
butaj eine lange fteinerne Stogenbriide. %m anfjer= 
flen Stanbe bet SluljB^e ergeben ftdj bie Ueberbleibfel 
be§ fonigl. Blljtföfofftl, ein ^Jaoiöün, in u>ei<$rtn 
einft bet öierjeljutt Öubtoig baä ßidfi bei SBclt er- 
MUfte, unb jcjjt bie rinfetjrenben ^jjarifrr Bürger, 
meiere bie <fifenbat)n bring i, grfyeift unb erfrifdjt ttfcv» 
bem 5luÖ bem ©r^loffe ifi eine 3öirtt)fct)aft getoorbrn. 



9tfidjtäbeftömenigei t)at man fjicr ton bem ©peifefaal 
and bie meitefte SKuftfi^t in ben £t)affeffr^ *« ?an« 
umfdjliejjt Uebcratt fjm unermeßliche 9taume, enbiofe 
ganfidjten, riefige üDicnf^enroerfe, granbiefe 93err)fitb 
niffe. Unten bie ©eine mit ifjren reiben ben grünen 
3nffltt> bieafeit^^ linM bie SÖeinberge tom Ufer aufi 
toartä hiü jur SerrafTf > biefe fetbfl, auf neunjtg Jyuf 
Örcite fafl eine ©nttelmetle lang/ iangä bet enblo? 
feu ^egemauer^ bie über ari^ttaufenb 3Sorgen »om 
fäönfkn gorfl^Dlj umfaßt m ip ber Uebemfl be« 
nratten Seat ober £at;aiualbeä, ber frut)er biefen gans 
jen ©tritt) £anbc€ kekedte f unb toefdjem, tine bem 
$eiligen^ bem im elften 3 rt ^^ un ^ CTt Äonig Stcfcerl 
^ici ein Älofler ioibmete, bie ©tabt Utfr>iung unb 
Scnenmmg »erb at\tt. 

<Sin *jraet)tüo(Ja Söalb. 3toar bwrdt) berfe^ifbene 
^auptjlraßen bur^fc^nitten, bie an Sotuu unb gefls 
tagen ton SBefue^enben loimmeln, unb befonbeii oon 
grauen, iungeu SDiäbe^en unb Äinbern ju äluöritten 
auf Spfetben unb Sfeln tenugt, n:obei e£ faut genug 
1)ergel)tj wcx aber bie reä}tm 3Qege einjufct)lagen toeif, 
bei gelangt in fliQe Sßartie^ in ivrtfy fiel) feiten eins 
jrfne Sugganger unb Meiter toeriireu, unb too er tJüü= 
auf r)at, lürtö in unb um *pari$ fü feiten ju finbett 
ifl: Statur, mirfli^e Quiffiitbung bet SiatUT. Unbe^ 
(iimmett um bie 23ett, fern ton bem ®au§ mii 33rau8 
bet nimmer rut)enbcn §au ptflabt / voanbelt man ^iet 
im ©Ratten ^o^er ei^niy Sueben unb unofrgteidji 
tiet)er Ulmen einher, balb an einer guüe ton SBafb= 
bluinen auf grüner 3fiatte, balb an einem SBafierfef? 
fei mit grünem grofdjleidf unb fe^ioitnmenben ©lös 



110 



it)en bebetft, ober einem mit (grien unb SEBeibcn um: 
g ebenen 83ru<r) vorüber $ man lagert per) inö ©raä, 
ober rut)t auf bem erfien beflen umgefiürjten ober ums 
gehauenen alten fnurrigen ©aumflamm auö, ober auf 
jenem ©ranitbtoÄ an riefelnbem 33äct)tein; ober enbs 
Ji$ auf einem ber mit 9Woc* unb #aibefraut bewacljs 
fenen natürlichen ©ige am SBalbfaum in ber abges 
fiod&enen listen Sftunbflefle, in iretc^c bie Äreujwege 
auslaufen, unb wo am 9lbt)ange ber umgebenben r)o; 
$en 4?ügel, au% ber abbrötfelnben rotten 3»fB^«be 
©ber ben lotteren Äie« = unb ©anbfcr)ict)ten, langes 
83aumwurjelgeflecr)t in pfjantafiifd&er §Berfcr)linattng 
arabeSfenartig r)ert>orragt. 

SBalbeinfamfeit ift r}ier ju ftnben, trog beö burct/s 
f<$nittlicr)en 2lb * unb 3uflujTeä uon brei s Bio »iers 
taufenb SBanbcrern täglict) burct) bie beiben ßifenbafys 
wen, beren eine, bie atmofyfjärifdje, über ben (Strom 
unb unter bem ©erg tyinburdj läuft unb inmitten ber 
©tabt felbfl auSmünbet. $n obgebact)tem sßatiflon, 
wo man gerabe toor ftcr) bie gernftcr)t auf bie S3a^n 
t)at, bie am jenfeitigen Ufer in fct)nurgeraber Stiftung 
iurd& ben SBalb t>cn SBeftnet läuft, erfct)einen unb 
entf<!t)wfnben atfmät/lig bie fliegenben Srainö bem 
Äuge wie wadfyfenbe ober abner)menbe unbewegliche 
fünfte, ein Slnblitf fcon fonberbarer SBtrtung. SBem 
aber ein ©lief in bie Statur lieber ifl, in bie reine, 
unbeflecfte Statur, ber fct)aue unter blauem ©ternens 
fymmel ^ei fcr)8ner SRonbbeleuct)tung recr)tä auf t)it 
walbbegrenjten Sinken »on @t. ßloub, ©ougifcat, 

Soutoeeienneö unb QJlaxlq ©ebenft 3f)i noer), 

Styr greunbe auö Sorben, ber italienifcr)en 9lad)t, bie 
Wir bort erlebten? 93er nn% in ber gerne r)atte ficr) 
nact) Sonnenuntergang aßmä^lig bie ftnftere Stiefens 
ftabt in ©Ratten eingebüßt; fte »erf<t)wanb »er uns 
feren Mugen, wätjrenb tedjtö an$ ben grünen ©ergen 
n?ie ein ©ilberfhom bie ©eine r)ertoortrat, roeldtje bie 
gange 8anbfct)aft burct)fcr)neibet ; bttben in ber gerne, 
einer alt sr ömifd&en JRuine gteidr) , ftnfrer unb gefyens 
jHfcr), ber wettergraue Slquabuct mit feinen federen 
83ogenbur<r)ftcr)ten im SflonMi^t; unb in ber Jttar}e, 
am abfange bc8 ©ergeö ju unfern güßm iiü r)inab 
ün baö gtifcernbe Ufer, überaß bie Meinen weisen 93il- 
Jen, Sußr/äuö<$en unb S3auten in mannigfaltiger ©es 
flaltung mitten unter SBeinrantm unb buftenben ©ärs 
ten c)ertoorf<r)immernb, wie $pcrlenfct)mucf in listet 
55lütr)enumfaffung. SBir waren na<$ bewegtem Sage 
fcer 9iur)e bebürftig, bei ©ammlung, unb bei bem 
5lnblitf beö jauberifd^en 8?aturfd^aufpieK üor unferen 
Sugen, r)atte pd^ tin ©eifl beä fliflen grieben« unb 
be« ^eiteren emfleö über un^ niebergelaffen , ben bie 
?fr8#lid}feit be« »olMfefleö brunten im Oarttn nie^t 
flfirtf. SBit flauten tange unb untjertoanbt in bie 
SBeite, unb füllten anfi frftfatn fretoegt, afö Me get 



r)altenen Sleeorbe ber ^armoniemupf fanft bur$ bie 
laue SWad^tluft ju unö ^eraufbrangen 

©t. ©ermain n?ar einfl ein rei^beüötferter Ort, 
toott ®iani, tooö Sebm unb Bewegung; jegt ber)nt 
eö bie langgeftretften ©lieber unb gä^nt »or Sange= 
koeile. $ier gelten tornialS bie frans oft f et) en ÄBnige 
i^r $oflager. ©« 8to§e Subwig aber, ber ftdfj ins 
mitten ber Vergötterung ni(t)t gern an baö SBergängs 
lict)e feiner ^)crrtidt>fcit gemannt fa$, fonntc ben tags 
liefen 5lnblitf beö unüermeiblid^en fernen 5lird§t^urm8 
nict)t ertragen, unter welkem fein ffiniglid^eß ©rab 
im 93orauö bereit lag, unb fto§ mit feiner ©c^rans 
jenroelt unb feiner glitterunflcrbli^feit nac§ SSerfails 
leö. ©ort fct)rerfte i^n ntdt)t me^r bie ^urmfpige 
tjon ©t. ©enid, jener bleibe Siiefenfinger, ben ber 
^ob, nad) oben toeifenb, am fernen ^orijont ert)ob. 
©eitbem ifl ber SDrt Bbe, verfallen, traurig. 6r bient 
gamitien, bie ein Meincö aber ftct)ereö ßinfommen in 
müßiger 3«tü(fgejogen^eit ju berje^ren lieben, alten 
{Rentnern unb mit ©nabengcfyalt enttaffenen STJititairs 
unb (Siüilbeamten ju fliüem Ku^eftg, unb bietet ben 
sparifern einen reijenben ©ommeraufent^alt. 

^)ier alfo, wo ber gürft in ©arnifon flanb 
unb Sttiebermer;er bie fdt;i3ne -3ar)reöjeit jubradljte, 
bereinigten ft(^ Söctbe ju mufifalifd^er Untergattung. 
Qtuö ber fafl auöfcr;lic§licr)en ©ef(t)äftigung mit ben 
SBerfen ber älterer Sonmeijier ging ber SBunfcr) ^ers 
üor, einige berfelben ju ©e^Br ju bringen; mit ^)ülfe 
einer Keinen 2lnja^t gleictjgefinnter Söefannten fonnte 
eö üerfud^öweife gefdr}er)cn. ©er SJerfudr) gelang, unb 
biefer ermunternbe (Srfotg erjeugte enbti^ bie ^bee 
eine« größeren fle^enben 93ereinä ju regelmäßiger 
©ingfibung unb jum fünfllerifcr)en SJortrag fol(|er 
etafpfcr)en SBerfe, bie man ju ^oren fonfl Feine ©eles 
gen^eit t)atte. ^ö ger/ortc ni<^td ©eringereö alö bte 
|or)e ©teöung, bie ber Unternehmer in ben erfren Ärrfs 
fen ber ©cfeflfdjaft einnahm, unb ber ®influ§, ben er 
jur gStberung ber Unternehmung auöjuüben im (Starts 
be war, baju, um bie 9lu$füf?rung eineß folgen SSots 
r)aben« in einem Orte wie *|3ariä toeTWirflicr)en gu »iis 
neu. Unter fo glüdflicr)em 3ufammentrcffen ber Ums 
flänbe würbe nun aucl) irngefäumt $anb an*^ 8Bet< 
gelegt unb bie gacr)e nad^ aüen Reiten fräftig ems 
pfor)len, wä^renb ber Sine bie äußere ©eftattung 
but(r)jufe^en flrebte, «nb ber Slnbere emfig bie innere 
tynurbnung betrieb. %ße« ließ fltt) ju bftm ©ebeis 
r)en an, unb nun würbe in ber 9leitf<r)ule bet ^aufs 
fee b'5(ntm vorläufig ein Uebnngöfaal ausgebaut, ber 
al$ folcr)er ^übf(^ unb jweefmäßig an«f?et, f^fet abet 
wegen «njulängli^er 9tä«mli(^feit nidc)t j« ben 6ott5 
certen benu|t nwrben fonnte. 8Äit folgenbem /,9legle5 
ment ,y trat We ©efefflf^aft in« »eben *«b im S«^t 
4B43 ttrit bem erjten €*>nrert in We ©effmtH^frit, 



111 



toenn man bic ja$lrei<$e «Jetfammlung bet SJeteinäs 
angctyörigen unb b*r getabenen ©äfle au$ bet liteta* 
rtfc|en SBelt unb and allen $ä$ern bei Äunft fo 
nennen barf. ©ie in bem „Reglement" enthaltenen 
gefefclic^en öejtimmungen a«ber waten folgenb*. 



Statuten. 

Societe des Concerts 
de musique vocale, religieuse et classiqne. 

SSotflanb: Me tarnen k. ic. (f. toeiter imten). 

91 rt. 1. 
©er 3roetf bet ©efeöfc^aft tfl gemeinf<$aftfic$et 
Sotttag von ©efangScompofttionen, oljme Begleitung 
ober mit Begleitung ber ßrget, toorjüglic$ fran^ofis 
fc$er, nieberlcinbiföer, italieniföer unb beutfäer fDleu 
ftet auä bem löten unb 17ten $a fytfyunbert. 
2. 
©pfitere SBerFe aU bie vor Anfang be« 19ten 
Saljrtyunbertä verdorbener (Somponiften finb »om {Re^ 
yertorium ber ©efeUfc^aft auägefctylojfen. 
3. 
©ie ©efeUföaft befielt au8 jtoeierlei JOTitglie; 
bem: 

lfte Klaffe: 3«^nbe äWitgtiebcr (mit - ober nic§t 

mittoirfenbe); 
2te (Slaffc: (Sfyrenmitgtieber (freie ober mittoirfenbe). 
4. 
®ie jatylenben SWifglieber jerfaücn in brei Äate; 
gorien : 

1) ©oldje, bie 120 %x. jei^nen, unb außer freiem 
(Sintritt noc$ jtoei ©intrittäfarten (Öreibiöetfc) ju 
jebem (Soneert ermatten \ 

2) (Solche, bie 60 gr. geid&nen, unb nur perfBnlu 
<$en freien (Eintritt fyabenj 

3) Srembe, bie vorübergetjenb fldj in Sßariö aufs 
Ratten, unb gegen 3«^«ng »on 60 ßr. freien 
Eintritt unb überbieS jtoei greibiüetö erhalten, 
jebodj nur für brei Soncerte. 

5. 
3fbe3 greibtllet muß, nad&bem e3 vom 2lu$flefc 
ter mit bem 9?amen beä -Sntyafcerä (ober BegünfHgs 
ten) unb feiner eigenen Unterförift verfemen worben, 
gut (Sontrole auf baö ©eeretariat vorgejeigt roerben, 
tvofelbft eä burd& aufgebrühten Stempel (Sültfgteit 
et^fitt. 

6. 
©ie bereinigten Botfte&etinnen Silben ben Sud? 



föuß, ber über aufnähme bet äWitgliebet ju ent.- 
f^eiben tyit. 

7. 
©ie SWelbungen jut Aufnahme in ben Betefti 
toetben bem 2luSfc$uß butdfc eine bet 93otfie$etimien 
vorgelegt, unb von biefer unb bem ©irecter ba« a\ß? 
gefertigte ©iplom unterjeidjnet. 

8. 

©ie 3ulaffung ber tveibtic^en SHitgltebet ju ben 
©ing^ören nrirb bet Begutachtung bet bermafigen 
jafylenben 6$ormitgtiebet unterworfen. 

9. 

©ad @$renbiplom wirb, auf ben »orfd&lag bei 
©ireetorö, von vorgenanntem 9lu8fc$uß bemidigt. ©ü 
3afyl ber S^renmitglieber barf nietyt 60 überfieigenj 
biefeiben toerben unter ben auSgejeic^netjlen ftünfilem 
geiväfylt. 

10. 

©ie 3a$t ber jafyrlidfren (Soneerte $angt von bet 
Beflimmung beä ©ireetorä ab, tft aber borläufig auf 
fed^ä feflgefefet, bie toom gebruar 6i$ 2Wai flatU 
pnben. 

11. 

©ie ©itettanten, bie im ©oncert im ßljor miU 
ftngen n?oßen, muffen wenigftenö einer Uebung tt)8s 
c^entfidj unb au§erbem ben beiben testen, biefem Kons 
certe »orange^enben groben beigenro^nt ^aben. 

3ur St;eilna^me an ben tt>öd)ent(tc$en Uebungen 
ftnb bie ß^renmitgfieber (ÄünfHer) nic^t verpflichtet, 
loofjt aber ju ben beiben legten Sßroben. 

-Seber SJtitioirfenbe tragt hei feinem Eintritt in 
ben Ucbungöfaat \eincn Warnen in eine ju biefem 
83e(;ufe öorliegenbe (Sontrote ein. 

©ie jatylenben SWitglieber, bie fämmtfic^e Uebuns 
gen unb groben eineö (Scneertö regelmäßig befucfyt 
^aben, erhalten außer ben i^nen jufommenben ©ins 
trittöf arten noc^ jroei greifrißetdj bie ß^renmitgliebet 
unter gleichen S3ebingungcn einö. 

12. 

©ie 3^1 bet freien Sfyrenmitgfieber ifl auf 
jmötf befc^ränft. ©iefe Silben einen Wuöfd&ujj, bet 
bem Snpitut berat^cnb unb fürbernb jur ©eite flc^t 

13. 

Sud ben eingetyenben 3cic^nung§beträgcn jie$e*t 
eineöt^eilä ein Uuterbirector, fünf ©inglefjrer, ein ©es 
eretair unb bie (Sljorfityrer, fomo^l SWdnner alö Ana* 
ben, (S^tenfolb unb ©e^att. Slnbewttyeitö finb bars 
auü aUe übrigen 2luägaben, ald SWiet^e für Uebungds 
loeal unb (Soncertfaal, ©ti^ b*3 (^efangrepextotium^ 
So^n ber angefleßten Unterbeamten, Süreaufoflen, 
Ko^iatien :c. ju befreiten. 



112 



14. 

©er ©ireetor $at afljäfytttdj übet (Sinnafymen 
unb Stuägaben 9tec$nung abzulegen, unb reicht bie; 
feI6e einer Sle&iftonScomite &on fünf SKitgliebern ein, 
Welche in ber allgemeinen SBerfammhtng ber jeic^nens 
ken SJereinäglieber baju ernannt werben. 



©ireetor: ber $ür(l Don ber SKoäfowa. 
Unterbirector : So uiö 9iieb ernteter, 
©inglefyrer: (Sarlini (Seim ©opran), SBera 
(>2ltt), ©ietfdfc (Senor) unb §öogel (Sajj). 
©ireetor ber ßfjorfüfyrer : £retoau?. 

©eeretariat: «Strafe Saffttte Stfr. 19 (#ötel beö 
gürflen. 

ßreic (Sfyrenmitgtieber: 
Slbam, 5tuber, ©araffa, QaUty, äWe^erbeer, Stofftni, 
Dnötow, Sötte bc Soutmon, 3immermann, 
©pontini 

* 
(«oniefcunß faßt.) 



Siebet titib ®e{än$e. 

(®<$luf.) 

®ecrg SÄÜttet, ©p. 24. Brei ©cfänge für Drei unb 
»irr weiblül)e Stimmen. — ßraunfrjjwrij, ©. Rabe- 
maeljer. Äinjrln, J)r. 20 flgr. 

ginben wir in biefen ©efängen auc$ nidfjtö £ers 
Dorfle^enbeö in 83ejug auf äJMobie unb fyarmonifc^e 
SBenbungen, fo muffen wir bodj bic gute ©angbar:: 
teit unb fUefjenbe (Stimmführung lobenb fyertoortjeben. 
9lx. 1. „©er SBalbfcögfein ©ang" öon £• ©d^u^, ifl 
tedjt gut unb ^araftcriftifdj aufgefaßt, ©ie 9JMobie 
ifl einfach, natürfidj, frifd) empfunben. Sftr. 2. ,,9ß\h 
gerlicb" toou SD. S. 93. Söolff, für ©olo unb (Sfyor, 
ifl ebenfaüä einfach gehalten unb gut fyarmoniftrt, 
wenn f^on ba§ ©anje an mandljeS anbere Ave Maria 
erinnert. 9tx. 3. „©tern, SKofe unb 3ep^r", rec^t 
jart unb innig wiebergegeben; nur fyaben un8 fyin 
unb wieber manche SBieberfyolungm beö Sejrteö ges 
flort, bie ber (Somponifl, weit fte nid^t bem einfachen 
Etyarafter beö ©anjen angemeffen erfdjeinen, beffer 
»ermieben fyätte. 

ffrattj 216t, ©p. 60 u. 61. 3rljn fieber für eine 
Singftimme mit ßeaUitung be* jßianoforte. ls unb 
2* fy(t. — ©ffenbad) a.Ä., 3o|j. Änbre. Preis 
für jebe* Jjrft 54 ßr. 

©iefe Sieber geboren ju benen, bei wefd(;en man 
Don tieferer Srfaffung beö poetiföen «Snljalteö, tvenn 



welker oor^anben ifl, &on inbimbueHem, e$araftetifl< 5 
fd^em Stuöbrutfe üßüig abfegen mufj. SBtr muffen 
pe gu ben ephemeren ©rföeinungen jagten, bie nur 
Sei matten 9ltttag$feeten ©tjmpat^ie erregen, ©er 
©omponifl fd^eint &cn bem gortfd^ritt, ben baö Sieb 
in neuerer 3eit geioonnen, nid&tS Riffen ju iroßenj 
bie laftigen SBieber^olungen ber legten ^ejet^ite pn- 
ben ftc^ im rei^lic^cn Wlaafye, garSung unb SWaiu 
nid^fattigfeit in ber Begleitung, Kuancirung M 2lu$; 
brurfeö »ermiffen wir üöttig. §unbertmat bagewefenen 
©d)(u§forme!n trioialer SBaljermelobieen begegnen mir 
barin fo ^dufig, ba§ wir bem gomponiflen, ofefc^on 
feine Dpii8)a$( 6id ©ec^öjig gefliegen, bie firengfle 
©etSflfritif anraten muffen. 

§eintid) @ffet f ©p. 21. Serljs *eutfclj* firter für 
fwei eingfttmmm mit ßegl. l>e« pianaforte. ^eft I 
u II. pr. ä fljrft 25 gjr. — fflerlin u. flreslau, 
Cb. Öote u. ©. ßoek. 

W\x% biefeu Siebern leuchtet ein tüc^tigeö, ernfleö 
©treten tyer&or, welche« ft^ burc^ tiefere (Srfaffung 
beö ^ejcteö unb burd^ ftarferen meIobtfc(;en SluöbruÄ 
runbgieSt. ©d^on bie 2öa^( ber ^ejete terrat^ ben 
fyö(jcr|frefcenben gomponiften. Mit dUi)t fjei§en bie 
©efä'nge Sieber 5 beim bie ^timte (Stimme ifl nic^t 
felfcjlänbig, fonbern Sloä beigegeben; nur hei 9?r. 4 
u. 6. tritt mef)t ber ©uetten^arafter ^erbor. 9118 
uorjügtid^ gelungen fyhen wir ^erüor 9lx. 1. „(Sei 
gegrüßt, gritylingSfhmbe" t?on «ßrufe, baö fo frifefc 
in bie ©eele bringt -, 9?r. 2. „SibenbSitb' 7 bon Nie; 
mann, welc^eö ftc^ burc§ feinen finnigen, träumerifc^en 
61;arafter &or üielen a^nlic^er %rt auSjeidfenet. grs 
warnen muffen wir hierbei, ba§ biefeö Sieb bereits 
in beä Sompontflcn Dp. 4. (^r. 6) erfdjienen ifl, ^ter 
aber einige Sienberungen, bic burd^ ben ^injutritt ber 
jweiten ©timme eintreten, erfahren fjat, welche wir 
ber früheren Soinpofttion nad^fleüen muffen. @o 3. 8. 
im lOten %aete gis flatt e in ber früheren Sompof., 
im 12tcn unb 13ten Xacte u. bgl. 



-*=t=t=±z 



-|— . — 1 — k-i — 1— 



**= 



in b« erflm ©eartfitung fceffer 
©er <Sä)Ux$ bee erjlen S3erfe8 






113 



irfftt in fett erßen Statfeqiuna 



IlH^!äHMH^I 



©edglei^en miijfen mir aw<$ bei SJetyanblung ber 
SBotte „Unb legt beö $etjcnö @^nm unb feinen 
@c§merj jitt 9tufy" in bei früheren Sluögabe unbes 
bingt ben Ktarjitg gefcen, h>eil ber ©djlufj babur<$ 
(^arafteri(tifc$er mirb. 9fr. 5. „Um 2Witternac$t" »on 
$nig, ifi fetyr innig unb taarm empfunben. 9fr. 3. 
,,©u meine Seele'' t>on Stiicfert, erinnert gleidj burc§ 
ben Anfang florf an bie ©(^umann'f^c ßcmpofttionj 
ber (Somponijt f)at fyier ben ©ic^ter nic^t erreicht. — 
SBir empfehlen biefe Sammlung angelegentlich. 

2B* Säubert, CD]). 63. «länge aus ber ßinbcrwelt, 
3»Mf CieDer für «ine ßtngftimme mit pfte. II. jjeft. 
— fierlin, «. «rautwrin. |)r. 1 ®()lr. 

(Stoff unb Söffen biefer Sieber ftnb ber Äinber* 
weit entnommen; auc$ in ber muftfalifdjen öearbeis 
tung ftnb (te bem Äinberfinne angepaßt, ©er 6oms 
yonifl $at fyier mannen glütflicfyen ©riff getfyan, ins 
bem er baä finblic^e ßtement nadj toerfdjiebenen ©eis 
ttn tyn burdj poetifdje Sluffaffung trefflidj jur ©ar= 
fleflung gebracht $at. Sie werben iljren Stoecf, gros 
fjen unb Keinen Äinbern ju gefallen, ftcfyerlicty erteil 
etyen. Sita toorjügtiety gelungen fyeben wir Ijertoor 



3?r. 5, 6, 9, 12. 



Dr. £litft$. 



*l ad>tid)t, 

bie $onfunP[er*93erfammlung betreftenb. 

(Sä flnb und jur Aufführung 6ei ber Xonfünjk 
ler t »erfammtung mehrere Dr^eflereompofitionen ein* 
gefanbt worben, ©ieö beruht auf einem äflifjüerflänb* 
nifj. 3n ber testen Qlnfünbigung XXVI, 9fr. 52 f}aU 
ten wir gefagt: „ginbet ber S3orfölag (bie Sluffüfc 
rung toon neuen (Eompofttionen betreffenb) SSeifatt, fo 
wäre hti ber jwet ten SBerfammlung bamit ber Sin* 
fang ju machen", ©ic eingefanbten SEcrfe werben 
bafyer in näc^fhr &cit wieber jurütf getieft werben. 
— lieber Slnbereä, fo bie (Sinfenbung be8 $rn. 
Dflimne, wirb in unferem ©erid^t bie Slntwort er* 
folgen, ©ajfelfre gilt toon jenen -antragen, weldje 
bie S3iüigung ber SJerfammlung erhalten Ijaben, fo 
über bie ßinfityrung eineö äJtanuferiptbanbelä, ju befs 
fen SSeginn bie Slufforberung balb gefdjeljen foU. — 
$r. SKuftfbirector SSiltc beabfttyigte, bei ber $on= 
fünfHers93erfammlung Sjemplare feiner ©djrift : ©eis 
trage jur ©efäic^te ber neueren Drg elbauf unft, *er= 
teilen ju laffen. ©a biefetben ju fpat anfamen, 
tonnten wir nur 16 6.remflare an bie Sonntag no<§ 
anwefenben gremben abgeben. 2Ber ba^er *>on ben 
beteiligten Ferren noety ©ratiäejemplare ju ^aben 
wünfät, beliebe unö burd^ Suc^^änblergelegen^eit 
bauon in Äenntni§ ju fegen. — lieber ßinfenbungen 
für fünftigeö 3atyr, über bie »ilbung beö EontünjU 
ler = 83ereinö :c. werben fpäter bie Slnjeigen erfolgen. 

b. »eb. 



Ueberfic^t t>ex neueren ©rfebeinungen auf bem &ebictc ber SRufiL 



gilt 9>ianofortr. 

Salon $ unb <£f>arafterfific¥e. 

3* 3* S3ott f ©p. 10. Romanje. Caflel, Cuekhartt. 
10 Sgr. 

3eu^t con Talent unb fleißigem ©tubium , töirft jebod) 
ttm* einförmig. 3» ber ^Begleitung (Seite 6 »ar ber (5omv- 
ni*t toibierif*. 

©♦ 8lU8el f ®p. 10. nacljtjefpenft, narljtfturin unl> 
«ebet. «Ijarakterftacke. Örljott. 1 Jl. 12 fir. 

diu frühere« ©erf be« ($om^oniPen, ba« ft^ feine«toege^ 
mit feinen „9*ad)tf altern" meffen barf. <J« t^ut un« leib, 
bag U »eroifentli^t toorbe». 



©♦ ÄtUg, ©p. 15. Fantaisie sur des Chants favoris 
da celebre Pischek. Scljubertl) u. Comp. | €l)lr. 
$r. ^rug ^at J&rn. $if^ef ©eiljraudj gefreut, bat biefe 
feine „Fantaisie" mit ,, Hommage ä Pischek" betitelt, ©ine 
3ntrobuction eröffnet biefe ^Fantaisie"; f^r folgt „Chanson 
bohemienne", einfach unb »ariirt; bann femmt „bie ^eimat^ 
Romance de C. Krebs", bann „3M>ein-<Sel)nfudjt, Romance de 
W. Speier", bann „ein <S(^ü^ bin ld>, Romance de C. Kreu- 
tzer", bann „bie §aljnenn>a<l)t, Romance de P. Lindpaintner"; 
einige Sfccorbjutljat bef^liegt ba« ©anje, i! n' y a pas de 
qaoi! (Summa mit Xitel 15 @eüen. 
©♦ ^Ptttbettt f ©p. 28. Etüde de concert. «rhott 
1 JL 12 flr. 



114 



$er £omp. befd^t&nfte fl<$ bie«mal gan$ auf eigene <Jr* 
ffobung. 3)a« 6tü(f tft nid>t bem Storni »ergteidjbar , ba« 
ba« £u&n gefunben. 

3ttftructi*t*» 

<£♦ SÄapet, ©p. 100. Six grandes Etudes. Fantai- 
sies. Cah. 1. fiiftiwr. 1| £|)lr. 
2>og Sari fitaper in feinem componiftifaen SBirfen Idngfl 
bet fünflferif^en 9ti$tHng entfagt Ijat, ift befannt ®r fcat 
nnn glücfli<$ ba« $unbert feiner SEÖerFe »oll: „geben nnb le* 
bei laffen!" föeint ber 2Ba$lfpru$, burdj ben er ft$ begel* 
ftert. <&ä)on an« bem Xitel fann man heraufliefen, toa« an 
biefen §tütfen iff. Die $ejei<$nung „groge dtuben" genügte 
ni($t: $bantafien mußten fte unbebingt no* genannt f erben, 
bamit man ja nf*i Pergeffe, bag bie $$antafte 9(ntl;eil bar* 
an gehabt. 2Bir branden'« faum ju fagen, bag e« nur @a< 
lonfiücfe finb, glatt im Sleugeren nnb aufgepufrt mit vieler 
£ofiette, — leer im 3nnern unb arm an (traft. <Da« £eft 
entölt 3 Hummern, bie britte bavon ifl 15 (Seiten lang ; »ir 
mögen bem Spieler feinen Appetit baju »ünfd)en. — 3u 
»ertounbern ifi übrigen«, bag man nod) immer Unridjtigfeiten, 
toie j. 55. „con espressivo" (f. @ # 3. IT. 27), in unferen 3Ru* 
fifflütfen antrifft : e« bünlt un« am Dxt, Nerven gum feiten 
SRale (Srtoäljnung ju ttyun. 

$♦ 9tatrilta, ©p. 14. Etudes de Style et de per- 
fecüonnement. Schott. 2 $eft*, ä 2 ^1.5 Kom- 
plet 3 Jl 36 Ar. 

9luf bem Xitel fier)t: ,,adopt£es au Conservatoire", toa« 
ben (Stuben gur (Smpfeijlung bienen Fann. Dbfdbon biefelben 
nur Salondjarafler baben, fo finb fie bedj nidjt langweilig 
31t fptclen; einige bason madjen ftdj gang ^übfdr). SReue« für 
bie Sedjnif bieten fie nid&t, befto mefjr jebodr) an Vortrag«* 
bejeidjmingen getvö^nlidjcr unb ungetoöbnlidjer 9ttt. 33on 
lefcteren teilten hur früher ftet« einige mit, toenn toir beren 
ira^fn, allein bei ber bie«malfgen STCenge toSre eine jtoeef* 
mägige #u6rpar)l fo bef^rcerli^, bog roir bason abfegen müf* 
fen. OBann toerben bie Ferren, bie ft* i&rer fo unmagig 
bebienen, gu ber Ginficfct gelangen, bag fu fi$ baburdfc työdjfi 
UdjtTÜä) machen? 

3* SWÜof, ©ernährte Studien ius tat ßettw je- 
wär|lt, mit €rläutrrung un* ifinjerfatf wfeljen. 
Crfte JTolje, U un* 2* Ijeft. Uhen, ÜXülUr. 
ä 1 Jl. C.j«. 

Ueber 3toe(f unb 2lu«be^nung feine« Unternebmen« r)at 
ß(^ $rof. gifc^^of ni^t befonber« au«gefproc^en. — Üaut ZU 
UX enthält bie er fie golge „Hebungen, n>el<j)e bie Unab* 
^angigfeit unb Ärafrigung ber ginger begtoerfeu". Sie bei* 
ben toorliegenben ^pefte finb mit (Wr. 2, 16, 17 j 7, 19, 22 au« 
diemenii'S „Gradus ad Parnassum" gefüllt. 3)er ^erau«geber 
^at jeber biefer (Stuben beutW unb franjöfifc^ eine 53emer^' 
fjuig, au^ l;ier unb ba ein paar Labien gingerfaj , bie ni^t 
im Original gu ftnben, gugegeben. 



<£♦ ®jetlt^ f (B>p. 777, 24 MebungsCtüclu hei ftiU- 
fleljen^et rechter ^an^ Scljott. 1 Ji. 30 Ar. 
Z)tx (5omp. 1)at biefe Uebung«ftö(fe al« (Sinleirung g« 
ben 110 leisten nnb fortfdfreitenben Uebnng«f)ü(fen feine« 
£)*. 453 beflimmt; fit finb für bie erpe« Monate be« Unter* 
ri$t« al« gmedmagig gn empfehlen. 

fEftobtartiftl, ftabtllatbtit. 

S* SJe^et, ©p. 42. Ernani de Verdi. Bouquet de 
Melodies. ßcljott. 1 Jl. 

©te (Subfcription«lifte ße^t no$ offen (f. Ärit. Slngeiget 
©- 196). 

§♦ S3o^Imatt f Jeanne d'Arc. Quadrille historique 
et militairc. Örljott. 36 ftr. 
Clin dabinetfiüd fel)r geheimer 8lrt. 

3* SancjUta, ©p. 42. Dntroimetiott utCtf Oariatta- 

nen über *ie Derklärunjefane aus tier ©per: Oiel- 

ka oon ©. Alnjerbrer, für »fte. im UicIjUn BtqU 

componirt. Diabelli. 45 ftr. CHI. 

3)er iöerf. ^ängt mit Siebe an bem „leisten" @t^r nnb 

lebt, tote e« fd&eint, mit tym in trautem «er^altnig. JDringe 

man nid^t nü^er in bie« Bereinig ein! 

31* SBttttnetÖ f ©p. 17. Hr. 5. Airs suedois varies. 
[Apollo, Cah. 5.] grljubcrtlj u. Comp. ± «|)lr. 
(Spagljafte (Srfc^einung ! JDer groge SBfrtuo« »erfu^t in 
Äinberf^uben ein^ergufa)reiten. 

6. (Sjetltt), ®p. 397. Hr. 23. 3ntro*ucticm utü Oa- 

nationtn iibrr bas Äotiu Der Devklärungsfcene quo 

*er ©per: Dielka oon ©.Ärtjirbeer. [ßijoux theä- 

trals, Cah. 23.] fliabcllt. 45 flr. C.m. 

3)a« 3Bort „^gerni)'' vertritt längft einen ®atrung«be< 

griff, brum lägt fid) f^toeigen, too e« al« Slrtbegriff er# 

fdjefnt. 

g* »urgtllttBer; ©p. 95. tlr. 2. Ne touchez pas ä 
la Reine. Rondo-Valse. Öcljott. 1 Ji. 

— . — — / ©P- 95. tlr. 3. üne Soiree de 
printems, melodie de F. David variee. Äbcn^aC 
1 Jl. 12 Ar. 
53eibe ni*t gu febtoer; ba« erflgenannte SBerF ifl pieU 

leidet für iöerc^tcr von berglei^en gabrifationen amüfanter. 

©♦ SBclff, ©p. 144. Petite Fantaisie sur Robert 

Bruce. Öcljott. 54 ftr. 
ä. Ztcatptntin, Bagatelle sur l'opera 1 due Fos- 

cari. Öcljott. 54 ftr. 
Q3eibe $iecen finb fo leid&t, bag ©^üler, bie ein Ijalbe« 
3a^r erfl fpielen, fie bequem portragen Fönnen. 

g» 6^otef , ©p. 84. Rotrtitutta über Äotipe au» 
Maxia Papilla, ©iabfüi. 30 flr. <LM. 
(Sbenfafl« lei^t, entbehrt aber ba« ©efillige ber betbett 
»or^er genannten Äleinigfeiten. 



115 



St Secatpeittiet, ©p. 124. Introduction et Rondo- 
Polka sur un motiv de Ne touchez pas ä la 
Reine. Opera de X. Boisselot. ßrritkopf unb 
Ijärtel. 10 fljr. 

gut ettoa« aorgefdjrirtent «nf&nger. 

$♦ Stafetten, ©p. 96. L'Eclair. Fantaisie brillante, 
»rritk. tu Ijärtd. 1 «Ijlr. 

3iemlfc$ fdjtoer nnb nue getoötynlid) feljr lang. 

Stör ^ßiattoforte ju t>ier Räubern 

©♦ jXeittetfe, ©p. 9. IDrri klrin* pt)anta(itn. Copai- 
Ijagen, tote u. flMbanro. 17-J- Jlgr. 

€>o gering an$ ber Umfang biefer <Safce, fo enthalten 
fle bodj »tel ©igentljnimli<$e« , tole *tt benn überbauet ben 
Gompcniflen gu ben begabteren bet jüngeren £cnfefcer gäljlen. 
JDfe gtoette Plummer erfdjetnt un« am toeuigfien al« freie 
€d)öpfung ; ibr (Sinbruct erreicht bei »eitern nfdjt ben ber 
anberen beiben Hummern. JDer Anfang ber erften Stummer 
erinnert auffällig an Schumann, frirft aber treffenb, ba er in 
ber 3nbt\)ibnalit$t U « (Somponljten begrfinfcet liegt ; bie 3Rc 
lobte Hingt toie eine fräftfge norbfföe SBolNtoeife un« ent* 
gegen, einfa$ nnb ernft. 3)er britten Stummer etfennen toir 
ben $rei« »or allen gu; in iljr geigt fidj ber Gomp. am felbfi* 
Pänbigjlen. 5(1* ©efonberbeiten , nldjt al« geiler, Ijeben fcfr 
bie Seite 4 u. 5, $act 13, nnb <S. 10 n. 11, 3:. 3 »orfom* 
menben Dctatjenfdjrttte ber beiben &ufjeren (Stimmen tyeroor, 
fie »erben 9Wandjen jtufcig matten. JDie &u«fn$ning ber 
©tücfe erforbert toeniger gertfgfeit be« einzelnen ©vieler«, 
al« t>ielme$r ein feine« 3ufammenfplel Beiber. 2Bir empfeb* 
Un ba« SBert angelegentlich nnb toünfdjen balb einem gröfe* 
ren SDerfe be« (Somponiften gu begegnen. 

% 8JL 9tof^tt f ©p. 7. Polonaise, Stockholm, $irfd). 
1 «l)lr. 0. 
SNdjt gu t>erfennen Ifl, bag ber SBerf. ©ergnfigen am 
Gomponiren grfunben : bie« ber ©runb, baff feine (Sompofttton 
nieftt abftcgenb nnrFt. künftiger fönnen toir un« ni$t fug« 
lfd) barnber au«fpred)en. 

% 9t* §ttlttiriei , ©p. 120. La Galante. Rondeau 
agräabie et brillant, arr. par F. Stegmayer. Äift- 
ner. 25 ngr. 

©ut arrongirt. 

%* X* <5$0tel f ©p. 72. Fantaisies brillantes sur 
leg motifs les plus favoris d'operas nouveaux. 
9u Sujeuntrin Don A. tP. flalfe. [Anthologie rau- 
sicale, Cah. 4 et 5.] 4Uctptti 2 Jl. SO lr. CA. 

©ewöljnlidje 9Mpourrifotm. $ür beibe ©tfeler ni$t 
Hfttoct. 

€♦ <£3tttt9, ©p. 39a llr. 2& 3nlro)iutton un) Öa- 



riatioiun »ber bas Aotio )nr Darklärungsfcene au* 
ter ©pw; Dietka »01t 0. JRrtjerbeer. [Le goüt 
moderne, Cah. 23.] Dtabellt. 1 Ji. 15 fir. «.Ä. 

Clin Original Arrangement be« oben angegeigten ^efte« 
oon Dp. 397. (Sntr^e na 4) «Belieben. 

@* SEBolff, ©p. 143. Reminiscences de Robert 
Bruce. Duo brillant. Bdjott. 1 Sl. 48 flr. 

3m SSergleidj gn biefem 2)uo ift ba« fc^le^tcfie von 
ferg ein 3H eiftertr erf. @(^toer ift e« nic^t, für mittlere 
©pieier. 

gft ß^otef , ©p. 81. lGtes Ron^tnitto fiber brlubU 
ttotw aus Dielka. Diabdli. 45 fir. CA. 

— — # ®p. 84. 17tfB Ron^iiwtto über bflirttt 

Molivt aus Ülarta Papilla. €bm). 45 fit. €.Ä. 
2ei(^t # aber gef^macflo«. 

$* $itf^ba^ > |)ljantafie für ©rcfyefttr, ringet, von 
S. iRorkwit}. feipjig, ©raun«. 1 C^lr. 15 ngr. 

fflirb befpro^en. 

%üt tyianofvtte littb @ttei^tttfltiintente« 

©♦ Lancia, ©p. 37. Second Trio pour Piano, Vio- 
Ion et Violoncelle. IDtabelli. 3 J\. CJH. 

Siegt nic^t in Partitur oor. 2)er JDur^pd^t ber 6t(m* 
men na^ gu fliegen ergebt ft(^ bie« Ittio nity Aber bie 
©^fire getoö^nlic^er, toenn immer auc^ anfl^nbiger Son»er* 
fation«muflf. $Da« SDerl entölt bret (S&fee, bie «u«ffi^rung 
beffelben f)at feine Sdjtoferigfetten. ®ttx>a* öefonbere« bietet 
ber (5omp. mit ber 93ottrag«bcgei^nung „a?ec ^lan", bie er 
In allen brei Stimmen attguttenben für gut befnnben. 

$♦ S3erett6 , ©p. 6. Ier Trio brillant pour Piano, 
Violon et Violoncelle. Srljubtrtl) u. (ffomp. 2 ft^lr. 

9Birb befpro^en. 

$ät Violine« 

©♦ 2tlarb, ©p. 18. lOEtudes caracteristiques pour 
le Violon avec Accompagnement de Piano. 3 Liv. 
0mtk. u. fjärtel. ä fleft 1 €l>lr. 10 Hgr. 

SDirb befproo^en. 

gut @trci$tnfiritiiieitte« 

Ä* @<^ttiert^ f ©p. 19. 2e Quintett Fantaisie con- 
certant pour quatre Violoncelles et Contrebasse. 
0;l)ubrrtt) u. C^mp. 1 €ljlr. 

& ©pö&t, ©p. 131. ©uartrtt-Cditr^tt fax 2 Woli- 
nen, Öiola un) Oioloncrll mit ©egleitunj )ts ©r- 
cljcftcr«. ßreitk. u. j^ärtel. JRtt ©r^ 4 ft^lr. 
15 llflr. Ait |)ftt. 2 tljlr. 10 n ft r. 
©erben befptod^en. 



116 



3ntc\ii$enzblatt. 



Bei Mrnst Fleischer in Leipzig ist erschienen 
und durch alle Buch- und Musikalienhandlungen zu beziehen: 

Becker, C F., Die Tonwerke des XVI. und 
XVII. Jahrhunderts, oder systematisch-chrono- 
logische Zusammenstellung der in diesen zwei 
Jahrhunderten gedruckten Musikalien. Nebst 
dem Portrait des Verfassers, gr. 4to. brosch. 
Preis 2 Rthlr. 15 Ngr. 

Unter obigem Titel übergeben wir dem Geschichtsforscher 
der Tonkunst wie dem Musikfreunde ein Werk, welches durch 
seine eigentümliche Abfassung wahrhaft neu zu nennen ist, 
und die klassischen Tonwerke jener Jahrhunderte in einer Art 
zusammengestellt enthält, um in kürzester Zeit mit ihrem Inhalt 
▼ertraut zu werden. Auch Freunde der Hymnologie wie des 
Volksgesanges werden reichen Gewinn daraus zu erzielen wissen. 



Im Verlage von C.üuckhardt in Cassel sind neu 
erschienen : 

BätteilhanSCIl, W., Das Posthorn, Lied für 

Tenor oder Sopran mit Begleitung des Pianofor- 

tes und der Trompete oder Hörn . . 10 Sgr. 

Bochmann, R., Sammlung beliebter Tänze 

für das Pianoforte: 

1) Polka aus Alessandro Stradella von Flotow. 

Sgr. 
Sgr. 



Sgr. 
Sgr. 
Sgr. 
Sgr. 
Sgr. 



2) Cotillon aus derselben Oper . . 7-J- 

3) Winterfreuden- Galopp .... 5 

4) Lustlager-Walzer 5 

5) Carnevalsklänge-Galopp ... 5 

6) Aroma-Walzer 5 

7) Isabclla- Polka 5 

8) Die Musketiere. Galopp aus den Musketieren 
der Königin, von Halevy . . 5 Sgr. 

9) Cotillon aus derselben Oper . . 7-J- Sgr. 
10) Aurora -Francaise 10 Sgr. 

Bott, J« JT« 9 Andante cantabile für die Violine 

mit Orchester 1 Thlr. 5 Sgr. 

— , Dasselbe mit Begleitung des Pianofortes. 

15 Sgr. 

, Sechs Lieder für Tenor oder Sopran. 

25 Sgr. 

, Romanze für Pianoforte. Op. 10. 10 Sgr. 

Haser 9 C, Drei Lieder für eine Singstimme 
mit Pianoforte. Op. 6. Einzeln: 

Nr. 1. Ständchen 2| Sgr. 

„ 2. Ins Herz hinein 3 Sgr. 

„ 3. Frühlingstoaste 6 Sgr. 

KÜhmstedt, Fr., Sieben Lieder für eine 



Singstimme mit Begleitung des Pianofortes. Op.13. 

25 Sgr. 

Wiegand, «f., Lobgesang für vier Männer- 
stimmen. Op. 13 5 Sgr. 

, Kyrie eleison und Fuge mit Choral. Für 

einen Chor von Sopran-, Alt-, Tenor- und Bass- 
Stimmen. Op. 14 10 Sgr. 

In Tierzehn Tagen erscheinen in unsenn Verlage mit Ei- 
gentumsrecht : 

Charles Mayer 

Valse Sentimentale pour le Piano. Op. 108. 
Ma petite Barque, Romance p. le Piano. Op.109. 
Impromptu pour le Piano. Op. 110. 
Leipzig, im August 1817. Siegel & Stoll. 

Im Commissions- Verlage von G. W. J¥lemeyer in 

Hamburg sind erschienen: 

Vierstimmige Gesäuge 

der Hamburger 

Volks - Liedertafel 

(gegründet von G. A. Gross). 
I — III. Band in Stimmen. 
Preis jeder Stimme gebunden 7^- Sgr. 
Diese gewählte Sammlung bietet sowohl an älteren Volks- 
und andern Liedern, als auch an neueren Originalcompositionen 
eine reiche Auswahl dar, und dürfte bei der progressiven Fort- 
schreitung von den leichten zu den schwereren Compositionen 
besonders für jüngere Gesangvereine sowie für die Liedertafeln 
der Handwerkervereine die beste derarlige Sammlung sein, wie 
es der Erfolg hier in Hamb'irg und Umgegend auch genugsam 
bewiesen hat. Zu beziehen durch alle Buch- und Musikalien- 
handlungen. 



Leipziger Bücher- Auction, 1. October 1847. 

Die von Ilerrn Dr. O. J§ . Fink in Leip- 
zig hinterlassene 

liibliotlick 

soll nebst mehreren anderen Sammlungen 

werlhvoller Bücher aus allen Wissenschaften 

am 1. October 1847 zu Leipzig öffentlich ver- 
steigert werden. 

Der so eben erschienene Catalog ist durch alle Bach- und 
Antiquariatshandlungen von mir zn beziehen. 
Leipzig, den 18. August 1847. 

X\ O. Weiffeh Buchhändler. 



JDrutf Mit 9r. St 6 mann. 



Heue 




iitfättft f#r 




33 et anttt>Q*tlia)cr ttebacfeur: 
Statt) SBrenbef. 

©icbenun^manjiflfler BanL 



M 20. 



beileget: 

JHobert gtiefe in Seiftia* 
2)en 0. Srjjtembet 18«. 



SJon btefet 3<iif0* er f feinen toädjentlla) 
2 OJnmmeni Bon 1 irter V/ % ©ogen. 



$«1* be* ©ante« von 53 Ern. 2Vi JC^lr. 
1 Sufertiunegebn^ren fcic 9Mitjeite 2 *Har. 



Stbonnemcnt nehmen alle $oft amter, SSudV, 
ajluüf s unb JSunftfianb taugen an. 



3rt&(ttt: £f« erftr Ötifaromlunfl teutfdj« Sontunftlfr in £ (trifft (Sortf.) — UaatiaeWiitr, föermlfdfot**. 



©ie erfle SStrfautmliing bratfdjcv Xon* 
f ü'ttfHee unb fOfrtfrf freunfce in £cipjig* 

£Sortf*|ang.) 

$r. ffr. ^cfmeifter ergriff jucrfl baä SBort^ unb 
bemetfte in SJe^ug auf ben Sa^umann'fdjen Antrag, 
bag bie ©emofynjjeit, franjofifaV Xitel flatt feeutföer 
ju toäJjten, exjt feit Anfang biefeä -S^fjunberä eri= 
fltre. ffiic Scntpcniflen unb Sßcrleget Ratten franj<S= 
fifd?e Sitet gewählt, ivctt bir Xonfyra^c e ' nc ®*K* 
fpxadje, in bet Gc$xiftfptadje aber bie franjöjifdje am 
öexbreiteiften fei j attcf feien jene £iteftoorie nidjt ab 
teitt bet franjofifdjen ©pxfldje angeljerig, fonbern oft 
(Songlomexatiuoxie, au§ bem ®tif($fff$m ic + entlehn*; 
enbtidj initffe nce^ ettoa^itt loerben, ba§ ^ugleict) toe= 
gen bei ©ebicationen bie fran^BpfAe ©pradje getoäljlt 
fei, ba btefe toegen ber langen 5Eitef in bex beutfa)en 
fidj fet)r fdjleppcnb unb juin S^eil iounbexttdj auä= 
nehmen rcüxben. Uebrigenä aber fei et ber $luäfüt?s 
tung biefeä §Bcrfd?lag3 gar ni^t abgeneigt. §r. 
SRicciuä etföibcrte: (Sonaten, Srio :c, ftnb Söorte, bie 
3ebex öexflet)tj ebenfe baä pour le Piano forte, fei e3 
nun fiatijoftfcfj ober beutfdj gefagt* ©iett man fo= 
weit nncr), p4 tateinifdje Settern auf ben Sitein ger 
fallen $a taffen, fo ifUbiefex ©inroanb fcefeiiigt, 2öa8 
bie ©ebieatiönen betrifft, fo bürfen biefe (ein §inber= 
titfj fein; fle intetetfiren Sftiemanb, man rann fie auf 
bie Rfutffttr freuen le* SßatxictBmuä mujj «nö 6e= 
ftintmeit, beutfcr)e Xitel ju willen. 3d? bemerfU: 
bie langen Xitel, dtan%- unb SBütbtnüerjridjnifTe 6« 



ben ©ebicatienen ftnb aUexbingä, inSbefcnbexe im 
©nuf^en, unauäflft)(i«6. SB a cum aber biee bcihtfjäU 
ten? ©aö Sitetföefen ifl überhaupt 3üpf- ©antm 
faitn eS ganj roegfaflem gtembe SöortC/ «jetnje ba* 
SJurgene^t M te^mf^e ^u^bxuete chatten %äbm, 
©önate, ©ym^onie le. muffen Weitem 85Ja^ bw 
■Sa die im 'Mg enteilten betrifft, fo bütfte man ni^t 
mit ttgorifiifet;er ©ttenge batet toetfaljren. S3tttuofen= 
coutjpofttionen, ^tobeatttfet tonnen bie ftanjofifffyen 
Sitet begatten* S)iefe Sßetfe ^aben jum 3;^etl i^r 
fßubliTuni in aflen ßänbetn, obf^on in ben außets 
beutfäjen ^änbettt ba^ SBi^ttgere toieber in mum 
Qtuägabeu erfd|et»t 3(b ex act)t beutfe^e SBetfe, tätigt 
ein beutfä^e^ ^ubtifum tict äugen ^aben, feilten mit 
btutföen Titeln exfe^ einen , ebenfo teie bie opera i f 
benn eä ifi u?unberti4, menn ein Som^onifl/ Sex mel= 
leitet nott) nic^t einntat in feiner 83aterfiabt befannt 
ifi, fcr)on auf gtanfreidj, ©nglanb unb SRu^lanb fpes 
eulirt. *) $c. BbtfBMt. 9litiet auä iKetfeturg braute 
hierauf ben tjutnoxijlifcljen ®inmanb y tnie z% benn ju 
galten fei, menn (Sonnponiflen , mie je^t gemo^nli^, 
gleia^ mit Dp. 10 anfangen, ober ffit ben gtürflie^ett 
Baß, baß @iner mit Dp. i beginnt, tnann et feinen 
tarnen für fo begannt* Ratten burfe, um ju franjäfls 
fe^en Titeln überjuget)ert. 

^e§t brachte ber §v. ä)orft(jenbe eine r^etloaubte 
grage in Anregung: ob eä nic^t tounf^enömett^ fei, 



*) Die 3(bgffd)maelt(e[t ge&t |Jn unb toEebee fu roeit, 
baf fetbft tr midie Sieber mit fran^flfa>en Titeln etf^eif 



118 



baf? ben SWuPfalien jugleic§ bie Qo^re8ja^l tyre« <$n 
freuten« BeigegeBen toerbe. $r. ©uflaü glügel au« 
Stettin Bejahte bte«, pc§ lebhaft bafür aueforec^enb, 
iemerfte aBer jugleic^, nne et feinet brüten Sonate, 
bie er juerfl auf eigene 5toflen tyaBe flehen laffen, bte 
*3atyre«ja$l Beigegeben ^aBe, bafj aber biefelBe, al« 
bte Sonate nadlet in ben Serlag einet $amfcutget 
SWupfalien^anblung üBerging, von biefer getilgt tvcrs 
ben fei. §x. gt. ^ofmeiftet fprac§ pc$ gleic^faöö 
entföteben für bie ^a^ja^t au«, namentlich Bei 
SBetfen von mut$mafjlic$ anbauetnbet ©eltung unb 
SSebeutung, Bei £age«ctfc$einungen bagegcn fönne fie, 
n>te Bieget, tvegBlciBen. $t. SWtcciuö machte auf ba« 
2Wifjlic$e eine« folgen Untetfdjiebe« aufmctffam. <§« 
entfiele bte fiftage, njet ben Unterfdjieb machen fofle. 
3c$ Bemerfte, bafj eine folc^e Unterfdjeibung and) nut 
anfänglich gemacht ju tuerben Brauche, um bie Sac^e 
in« £eBen einjufüljren ; man bütfe nic^t ju preng Vers 
faxten, um üBertyaupt einen 9lnfang ju machen. $t. 
©orffet fanb getabe eine folc^e verbeefte Äritif, Sei; 
ten ber Jq§. SBerleger au«geüBt, fefyr erfpriefjlicjj. £r. 
SPtofeffot SJlofc^ete« Bemetfte fetyr richtig, ba§ e« ben 
(Somponiflen felBP üBerlaffcn BleiBen muffe; fie fönn; 
ten fyiet ben ©runbfafc Befolgen, ben et felBp Bei fei- 
nen Sßetfen fynpc^tlidj bet ©puöjaljt angetoenbet 
^aBe: ben SBerfen, n?o et eigene .§been verarBeitet, 
^aBe et Dpuö^a^Ien gegeBen, ben fleineren auf fretm 
ben $t)cen Berufyenben ßompoptionen bagegen jjaBe et 
btefelBen entjogen. ©erfelBe ©tunbfa^ fönne Bei bet 
SlngaBe unb SBegtafiung bet 3ft$re3}a$t BeoBacfytet 
tverben. 6« erfolgte, nacfybem uodj einige« minbet 
JBebeutenbe fut unb gegen bie Slnträ'ge gefagt mots 
ben tvar, bie 21ufforberung jut 5lBpimmung üBet bie 
ftrage : 

3P e« tvünföenöroertfy, ba§ beutfcfye ßompont'Pen 
für beutfcfye Zitcl unb für bie 3^te«ja^I auf 
ifyren SBerfen fotgen? *) 
unb bie QlBfHmmung etgaB eine Bebeutenbe äWajorität 
fut Bejahung biefet grage. 

So tvare fyiermit ein Anfang gemalt, jener tveiU 
verBreiteten (Sitte ju jlettetn. ©ie 5lngaBe bet 3flfc 
re«jafyl ifl für ben Siterarfyiftorifer unentBcfyrlid^. 
Sßate bie« früher gefcfyefyen, fo würbe eine Oriente 
tung üBet bte 3ntfolge bet SBerfe, bie je|t grofje 
Scfytvicrigfeiten madjt, pdfy ofyne aUe äJtitye t?on felBfl 
etgeBen. SWinbet fc^einBat in ba« ßeBen eingteifenb, 
unb tjon ptaftifc^en golgen ifl bie ©efeitigung bet 
franjoftfe^en %\tci. 3« *>« %i)at aBet ifl auc§ ftc 



*) 2)er anbete Antrag, über SBefettignng bet ifalienifc^en 
Sortragtbfgeicbnungfn, tvuibe niefet au«trürflic^ mitgenannt. 
£)c$ ergiebt pc^ bie Stnttvort auf t(^n glei^fall« au6 bem 
Gange ber SBcr^anblung unb ber Slbftimmuna,. 



uon gtoßet SBic^tigfeit, benn butc^ btefe »efeitigung 
be« ftanjoftfe^en Sitehoefen« fieflen ftc§ bie 6omponi- 
Pen etP al« beutf^e Ätinptet bat, pe jeigen, bag pe 
mit intern »olfe ft?mpat^ipten , bafj an i^nen bte 
Äämpfe fut ®eltenbma$ung bet ettoac^enben Watios 
nalitat ntc^t fputlo« »otüBetgegangen pnb, unb bie 
äHifjac^tung, in bte bie Sonfunfl Bei fo Dielen Stfan* 
netn bet 9lcuicit gefommen ip, n?itb bann aüma^Iig 
fc^totnben. Sage man nidjt, jene« ^iteltoefen fei nur 
eine aufcerlic^e Äteinigfeit. Slu« Äleintgfeiti-n Bepe^t 
ba« ©anje. ©etabe bie ntd^t Beamteten Äteinigfeü 
ten pnb e«, njelc^e bie (Stfdjeinung be« ^ö^eten acn 
^inbetn, n?ie im ÄeBen, fo in bet Äunp. 

6« folgte jeßt bet Slnttag be« ^)t. Dtganip 
$. Sattlet au« »lanfenButg, ben äWupfalien^ (9Wa= 
nufetipts) |)anbe[ Betteffenb. ^)t. S. ttug bat; 
auf an: 

e« möge bie Söetfammlung eine (SommifPon etnen= 
neu, um ein Siepettotium ju gtünben jut SJetofs 
fentlicfytng bet 3:itel betjenigen (Sompoptionen, 
treibe nic^t jum ©rurf gelangen, um beten 93ets 
Bteitung butcf; 21Bfc$tiften ju Betoitfen. 
^^t. »Juprbir. ^entfc^el utttetpfi|te ben 5Inttag, unb 
nninföt benfelBen üotjüglic^ auc| auf gtö&ete, fitc^= 
lic^e (Sompopticnen im ©eBtete be« ©iannetgefang« 
etflrecft ^u fe^en. ^eine 5Inftage, an n?en bie Sitet 
eingefanbt ttetben feilen, Beantwortet ^)t. Sattlet ba= 
^in, bafj me^tete SDlitgliebet bet »etfammlung ba« 
a3et$eidjni& Befotgcn mü§ten. $t. Dr. Sßöltje au« 
6elle ftagt nac$ bem Organ bet S3e!anntmac^ung. 
$t. Dtganip S3ecfet fc^lägt tot, ein fold&e« »eqeic^^ 
nt§ butc^ ben ®tucf ju veröffentlichen. $r. gr. $of s 
meiPer Verlangt einen Äatalog mit ^iPotifd^en unb 
täfonnttenben, von ben UrfyeBern ber SBerfe felBP Beis 
gegeBenen ^Inmerfuitgen, auä) tooljl mit SelBpfritif. 
|)r. SHtcciitö erinnert an bie Sc^ioierigfeit einer fols 
c|en SelBpfritif. ©r. ©^upfbir. äHityling au^ SWag^ 
beBurg tt?ünfd;t bagegen Erörterungen ü'Ber bie c^arafs 
tertftifd^en Intentionen bc« SBerfV Beigefügt ju fe^en, 
üBer bie 51eu^erlic^feiten bepelBen, bie Sefe|ung für 
©efang unb Dtc^eper, größere ober geringere Sctytoies 
rtgfeit ber 51u«fü^rung k. £r. gr. ^ofmeiPer er^ 
flärt, bajj er baffelBe gemeint. ^>r. O. Sattler mafy 
nun jugleid^ no<$ einen Antrag auf 51uffü^rung unb 
Beurteilung burc^ einen Sac^tjerPanbigen. 5luc^ 
^)r. OBerlanb«g. = 51u«cu(t. Äretfc^mann a\\^ SWagbe: 
Burg Bemerft, ba§ ber naefte 3:itel ju toenig Böte, 
bafj im ©egentljeil eine Äritif pd> tamit üerBinben 
muffe. 3% enoiberte, ba§ eine fo!cr)e Prüfung ber 
SWanuferipte unau«fül;rBar fei, benn wer tyaBe freie 
3eit genug, pc$ einer fo großen 51rBeit ju unterjies 
^en, in«Befonbere aBer auc§ bie bittet, Aufführungen 
ju ueranPalten. Solche Prüfungen ju verlangen, 



119 



würbe bad 3ufianbefommen be* »otf<$tag« au§et- 
«tbentlidfr erföweren. 2Bilnfc$en«wert$ fei aber ber; 
felbe gewifj, unb wenn wir batyet für einen folgen 
Äatalog feinen »erleget gewönnen, fo würbe ic$ bie« 
in bet 3eitförift bewerfftedigen. £r. STlufifbir. 9Wö^ 
Iing erwiberte, bo§ eine aufjcrlidje Seföreibung bet 
ßompofltion für ben 9Wuftfbirector wünföen$wert$ fei, 
bo§ eine fotc$e aber audj auäreidfje. #r. Drganift 
©d&ettenberg wotlte ben Äatatog nur auf gute ©as 
c$en befdjranfen. 3$ ftagte bagegen, wer bie »u«; 
wa^t ju bewirfen Ijabe, ob jeber (Somponifl biefe feI6fl 
beforgen fotte, unb $r. äfluftfbir. $entföel machte 
barauf aufmerffam, bafj wir in biefem gafle SWam 
<$eö als gut würben t>erjei<$net finben, waä flc$ naefc 
$et als entgegengefefcter ort auSweifen fbnnte, wafc 
tenb £r. #ofmeiftet tynjufügte, bafj wenn grembe flc$ 
bet »eurtfeilung unterbieten feilten, fe^t »tele geinte 
fd&aften entfielen motten. 

8« erfolgte ber Antrag auf «Hbfiimmung. 

©ie erfle Sfrage: 3fl «»• fat^K* Äatalog über; 
$aupt ju bewerf fieüigen? fanb »eja^ung bure$ bie 
SWajoritat. 

©ie jweite grage: 3fi ™e Äritif bamit ju tet* 
binben? erfuhr eine Unterbrechung burdj bie Semers 
fung be« $rn. ^ofmeifler, wie ein anberer, auf ber 
SageSorbnung fle^enber Antrag be8 $rn. 6. ©otts 
midf mit bem »ortiegenben toottfommen cotyarent unb 
fceS^alb geeignet fei, jugteic^ jur 93etat$ung gejogen 
ju werben. 

9Jtan erflärte ftd> hiermit allgemein einher* 
flanben. 

©a $r. Ooflmicf feine 3"f«g* perfSnlid&en (Sr^ 
f^einen« nic$t tyatte erfüllen fönnen, übernahm #t. 
©Brffet ben »ortrag beffelben, wie folgt: 

(Bfortfefcung folgt.) 



$age*gefdw$te* 

Steifen, Coneerte, Engagement* ic, Wftt toar »on 
(Sonftantinopei nadj ©alaefc gegangen, unb von ba na$ 3affo, 
Dbeffa unb ©t. Petersburg. 

9. SEebefte* cencettirte in $eftf>, unb »urbe in biefet 
JBcdje in ®ien erwarte t. 

Sri. <8ltna ffagri (eine geborne ©riedjin) f>at in 2eip* 
gig gefangen, jebod» nur mit geteiltem ^Beifall. 

Sri. !(• 9leuff, eine Sängerin, beten ftamen »ir nodj 
«td)t begegneten, wirb von ®reif«»albe au« gepriefen. 



2)er Selpgiget (Sljorbirector Vttytl ge$t al« SWuftfbirector 
■a$ Sre^burg im SBreitgan. 

«uflffefte, ftttffubwingett. «u« Äoln f^relbt man: 
©ie btei ©arten • ober Sommer «doncette* 3Mc brei 
©arten* ober <Sommer ? Qoncerte , »eHe »on bem Äölner 
^anbn^erfer«®efang* Vereine im fcaufe biefe« ©ommer« im 
$ring 6arl nnb in ber Belle vue ju 5)euj gegeben tourben, 
finb jur angemeinen 3ufrieben^eit aufgefallen. Die £eißun< 
gen ber $anttoerfer übertrafen alle (SrioaTtungen, tocl(^e« ber 
IDirection, ben $anbn?erfern felbfl unb namentlich bem JDiri* 
genten £rn. ^e^rer $err, ber unentgelblitb, uneigennüfelg, 
mit vieler Aufopferung unb au« iitbt gur guten @a^e biefe 
Seute Uiftt unb ben herein leitet, jum £obe gereift unb bie 
gered>tefte ftnerfennung oetbient. Q« i(i weniger Jtunft, tu 
nen herein von muftfalif^en Ärdften nnb gebübeten beuten 
ju orbentlidjen ©efammtlelftungen anzuleiten, al« nngebilbete 
{eute ju biefet gertig!e it unb $r&ctjion gu bringen. Q« to&re 
gu toünfc^en, ba§ Äaujieute, gabrif^erren, SWeijier u. i^ren 
jungen Ätbeitern ein foldje« ©4nger * 3n(iitut anempföhlen, 
toeil Pe,©onntag*9lac^mittag« unb Äbenb« uad} ben Arbeit«* 
flunben eine eble SBefä^iftigung finben, bie t>on fe^r vielen 
verberblidjeu Slu«f(^toeifungen abgalt. 2)ie ©e^örben fetyen 
felbft in folgen Seßrebungen bie Hebung ber ©ittli^feit unb 
bie SBereblung ber toben (Semüt^er, unb benno^ gef^ie^t im 
Allgemeinen gu toenig bafüt. SJlö^ten bo<b audj glei<^ Äöln 
bie übrigen Stfibte Deutf^lanb« ba^in trauten, bag ber Junge 
«ßanbtoctferftanb feine grelfiunben mit ebler ©efdj&ftigung, 
al«: Singen n.f.to. »erbrächte, bamit ber Sittenloftgfeit unb 
ber 33 erb erbende it be« ©emüt^e« me^t entgegen gearbeitet 
fcerbe. — * — 

ffttut Cpern. $alet>^ bat eine neue Dpet fettig, »o* 
gu i^m fein 93tubet ?6on ben £ert gemalt ^at ; e« foft eine 
fomif^e Dpet in btei Acten fein. 

3m Sbeatet an bet SBien toirb (Snbe September« „SWa^ 
riana", eine neue Oper be« (Bngldnber« SBattact, gegeben 
»erben. 

£et ©tenet SBalbmuHer componitt eine neue Dpet unb 
fott ein gute« Libretto ^aben. 

3n ^embetg routbe eine neue Dpet „SWlna" von 8« 
Zbomad gegeben. 

Xobeöfdtte. Am I4ten Augufl ftatb in 3)te«ben bet 
fönigl. fa^f. öoncettmeiftet ?rranj 9Rorgenrotb, ein roaefe* 
jet bet alten @cbule. 



Biterarif^e Zotigen. (Sin metftofitbige« ©allein tfl 
fo eben in bem f&^f!fcben <St&bt^en Deberan etfebienen; e« 
i^eigt: SKufifallfd^er €taarf)e(ber ober (Snrlofe 9ßorf4lle eine« 
feit 40 Sauren im Amte fteljenben Organiften, fo »ie audj 
befonber« über bie &enngei$en, ftonad) ein Orgelfpiel and^ 
ton Unfunbigen beurteilt »erben follte. 

$om fcbreibfeligen O, e^illing in Stuttgart iß : SMe 
f^dne Jtunft bet Hone obet heutige SRufiftunß, 3 X^eile mit 



120 



ca. 65 33 o gen, $etau«gef ommen j in bei SlnfünblguEg ^eigt 
e« natürlld) tr-ieber, bajj [o noä> ktne« erlitt! — 

»Äfften« »üb bie Siograpfcie be« alten (5*T©totfc, »ön 
tym felbft gefd?rieben, erföeine« nnb jroar mit feinem $w> 
traft, <S« mu§ ein intereffante« -ffierf fein, t»eid>e« bie 2Äc* 
jartjelt bi« gut Oe^entoart umfliegt! — 



Seidig* 91 e n i g f e f t. Die SReue mnfff. 3eit. f. Berlin 
fcfcreibt au« ?eipjfg, „bie Sonfünftler ©erfammlung folle nfd&t 
ben erwarteten Hoffnungen genügt r)aben". 9ßtr mürben über; 
rafdjt fein über foldje Weuigfeit, oon ber toir l)ier am £)rte 
nidjt« tou{jten, trenn toir nidjt fogleidj bie trübe Duelle, au« 
ber bie 2Ritt$ellung gefloffen, erraten Ratten. Der töebaction 
felbft matten mir bamit nod) feinen ©ortourf, unb überlaffen 
e« unferen ©erlebten, fte $u orientiren; fyoffentlidj roerbeu 
bann ifjre „53ebenfen" »erfdjhrinben. Senem *Rad)toogel tocfl* 
ten toir nur bemerflid> machen, ba§ toir üjn mit feinen 
felbflifd)en SRotioen erfannt fjaben. — 

Ueber eine junge atoölfjdtyvige JBfolinifrin, Johanna 
föietitdj au« 3cna, fdjreibt man un« ©ünftige«; fte fei eine 
®d)ülerin be« G>ÜH. #aafe in Dre«bcn, unb u>ünfd)e, trenn 
fte bie nötige 23eir)ülfe gur ßrrcidjung iljre« 3trecfc« fuDe, 
gu tfcrer vetteren Slu«bilbung nadj Berlin $u geljen. 

lieber bie ©efätoifter S3ettoalb, treibe jefct im £r)alia* 
tljeater in Hamburg fingen, fcfyreibt man un« : (Sie fönnen 
mit ben meinen beutfdjcn (Sängerinnen faum coneurriren, oiel 
toeniger barf man bei ii)nen an bie Sinb benfen. (S« finb 
gute Dilettantinnen, oon benen bie eine etroa« (Stimme, bie 
anberen aber feine r)aben. 

3)ie oer Jtur$em erfdjienenen trefflichen 33 ioloncell' (Stuben 
öon 83ocftttül)l, toelcfce toir nadjfien« befpredjen »erben, finb 
tm QBiener ßonferoatorium eingeführt unb fcr)r belobt toorben. 

©trabefla? ober SHatrofen * Sflotott) gef)t mit feinem 
greunbe unb Sibretto-gabrifanten griebridj (töiefe) naef) ÜBien, 
um bort eine neue Cper aufführen ju (äffen. 

SSagnet r)at ben «Schlug feine« £annf)äufer« geänbert, 
bie SWufif $u biefer Variation folt fdjön, ergreifenb, in iljren 



®eg*nfäfttn be« ba$anttf$en 3nbel« ju ben emften Äldnge* 
be« Xrauerjuge« oortrefflid) aufgefaßt fein, bodj nennt mas 
bei frühem (Sdjtnfi toirffamer. 

Die illttflrirte 3eUung oora 21ften 9UguJi Bringt bereit« 
bie Kuftdjten nnb Seföreibunge» vom £$uttaßet Ctängerf eft, 
toie e« — am 28flen nnb 34jlen Sluguft — erß »erben follte. 
SUf bem erjUn (Blatte gießen bie Sänger nad) ber SEBartburg, 
auf bem jtoeiten {Uljt unb fingt cer (Sangerbunb auf bem 
SWarfte ju (Sifena^ , auf bem brüten birigirt ber SWeifiet im 
feftUc^ gef^mueften SWarient^al u. f. to. 

2ölr ^aben nun and^ ein SBe6et$au3 ! Der ^omponifi 
3a^n« in Berlin ^at namlid^ ba« J&du«c^eu in ^oftertoi^ M 
$il(ni^, reijenb an ber ölbe gelegen, toorin (5. 3W. ». SEBeber 
fünf €ommer vtxltbU, unb feinen greifdjäfc, $reciofa nnb 
(Snrtjant^e f<^rieb, ber öffentü^en §tufmerlfamfeit empföhle«, 
gBeber*« «Portrait, einen $rief be« 2«eifter« nnb ben erftc* 
(Snttourf be« S^or« unb fallet« au« Oberon, unb audj ein 
grembenbuc^ gum (Sinjeic^nen, bort niebergelegt. 

3n ®ien grünbet ein ^err SDoHefc^aE eine Dectama« 
tion«fc^ule für ©efang, namentlich für ®efang«tale«te, bie 
ftcf> ber Dper roiomen. 

Die lefete Cper in biefer 6aifon toirb im Sweater ber 
Königin in öonbon „glgaro« ^oc^jeit" fein, unb mit wel* 
cr)er SScfe^ung! Sennp 2inb — (Sufanne; bie ^aflelfan — 
©räftn; «ablade — giijaro; (Staubigl — 93artclo; (Solettt 
— ben ©rafen! ^Da ift be« trefflichen oiel auf einmal ge* 
boten! — 

8ifjt wirb natürlich in (Sonfiantinopel and) fetirt, aber 
bi« jum Crben l;at er e« bod) nicr)t gebraut. Der (Sultan 
lieg ir)m eine golbene Dofe mit bem grcf^errlfdjen tarnen«? 
juge in 33ril»anten überreifen; ein bortfger Slrjt aber fc^rieb 
i^m: Der blifcfdjnelle ©ec^fel ooflpimmiger Slccorbe bebingt 
eine gan$ ungewöhnliche ^irnmenge je. — (Sine merfwürbfge 
«feultigung! — 

ißater ÜJlilanollo mit feinen jtoei ®oib s Xöc^tern bt- 
n?cr)nt jefct fein ergeigte« Sanb^ut bei SRanctj. 

3eitfpief|cL (5in (5laoiert>irtuc« ber neueflen ©c^ule 
r)örtc i^or JTurjem in einer $riüatgefcl(fd?aft S3eetr;ooen , « Dn^ 
oerture au« (Sgmont, für ac^t #änbe arrangirt. (Sr ^ielt fle 
für bie £uoerruie au« Sellini'« Puritanern!!! — 



@efd)dift^notijen. Die iBermebrung be* Umfange« ber 3eitf*rift auf roöct)entlid) 1| *8ogen mac^t e« nn« mdg* 
liä), bie fd)on früher üblichen ©ef4äfr«nottjen roieber aufzunehmen ; toir erlanbcn un« bemna4, barauf anfmerffam ju machen, 
nnb in gälten, too eine furje 5lntroort au«reid^t, auf bie 3citf4rift ju oerroeifen. 

SWannljeim. £r. 91. ©. (S« ift nn« bi« jefct nic^t möglich getoefen, auf 3l)ren 33orfd^lag nä^er einjugeljen. Sir 
bitten um Gntfc^ulbigung. 

J&r. o. ?. in Ä. M (Sopen jjagen. Die öinfenbung , oon ber Sie fdjreiben, ift nn« nfd)t gemacht too^en. 

Hamburg. Jpr. 61). unb Jqx. ö. 3ftre €>enoungen finb eingegangen, boc^ toar e« un«, ba fie jur 3eit ber 23erfamm^ 
lung famen, nod) niä^t möglich, ctroa« ^u t^un. 

(Sc^lefien. 4?r. X. in D. 3- $?ir fönnen leiber ni$t auf 3f;ren ©orfc^lag eingeben. 9ldr)ere« fpater brieflich. 

3ittau. O. S JJ. 3r)re (Senoungen ftnD eingegangen, bodj l^aben toir bi« jeftt barüber nodj feine ©eftimmung getroffen. 



Sriuf om 9r. Kudmann. 



Heue 




titf$tift füt 




Statt) SBtcttfcel* 

Siebenunojroanäigfiei SBanb. 



^ 21. 



©etlegtr: 

Sflobett gtiefe in Stipjig* 
3>en 0. September 18». 



fttai Mefei 3*i*f<^ erfd) einen to6<$fntiiä) 
9 Hummern ucn 1 et fr 1 '/i ©0 g* iu 



$rci* *e* Saab«* uoa 52 31 tu. l^SIfe 

3nf«tticnfläfbu^un fcie $et;fj*i£e 2 OTflt. 



S( fc ennentent nehmen alle ^iofiämff r, Q3udK 
gfflufiff unb £unfl()anbUmft.*m an. 



3 tlti alt I jD(i ftfle öeifüranrtuitg tttitftyt ZanthnftUt in Sflpjig (3foitf,J — Ärittf£G« tfnartflff, — Sntrttt^njEiIatt. 



{Die erfte SSerfanttnlung beutfe^cr 3Eon= 
Funfilet uub iOIuftf frmnbc in £e fpjig, 

Snttag beö $tu, ©cUtnicf : 

3n 91r,41 bet 9».3*Wt.f,9tf. beutete ©r.©.©att- 
In auf ben SOTuftfatien - (3Jianufcr intens) ßanbet finj 
tu Kt_ 43 ein §r. Dr. V, in $. auf feie Untcrflu^ung 

auffhebenber Talente in SBeptg bet $rrauöga6e i^m 
SBettV, unb in 9lx. 45 fori^t Di\ @buarb Äriia,« 
beuilifr; ben Sffiunfdj auS, bafj aud? tii^iige unfces 
fannte Somponiflen if te SBetfe vcxBffcntlif^rn fännen, 
unb nidjt but<$ Ungunfi bei SJn^ijänbter ob« 83or= 
tang fdjtedjtet SBaare jurücfgebraugt tterben. @i 
fagt: „3ft cä nieft beniött/igenb, wenn mir fefen, 
tute bie angefefjrnfkn SBudjfanbluHgen fo tftel finbu 
fäeä 3fug publiehen, unb mentt bagegen ein ©efferer 
h ef($eiben ba$ ©eine Sielet^ man acffeljualenb aniu)Ot= 
tet: ba3 jtefe ntd|t1 w — 

Sin SEBort mit anä bet @ee(e gefptc^enj benn, 
fajün früher birfen E»eig ju meinet ®a$e gemalt, 
ftube id? fier tfetmanbte auffange, unb fomit bürfie 
mein Stntrag: 

„Soitimtfjioncn jur Sßrüfung aller eingefanbtrn 

6empcftticnen unb jur SSerejfentliefung anerfannl 

tu er IQ toller ju bilben" 

Untet(iüj}ung finben unb ®r;mpaifn>n etmeirn. ©a§ 

aber an biefen ^prüfurtgS * (tüiimrif (Ionen aud? bie 

Sfyilnafme bei fetten äBuß(At ; « * Äktlcger unetläj^ 



li$ ifi, unb oeibe ^nflitutc fic^ bie $änbe teilen mfifs 
fen, ift naiürlidf wnb toctfle^t ftc^ ton felfcfl 

Subem irfj aber bie geb« anfe^e, ifi eg mit afff 
ot i(^ auf getfen färiebf. Ucfcetall fetoffatet SBibers 
ftanb, überall t^cre id^ : ^SBtQjt bu bie Dtbnung bet 
S)inge jcrjlcrcn ( s 2Billjt bu Stetedton anftifien unter 
ben ä7Zaa)t^abern bet sßuffc? (SeCt bie Srtittaung 
betfetfcen tjoüenbä unfete legten Hoffnungen jetfliSren?" 

Unb bD^ mö^te id^ nut bie anotbnung Ut 
©inge jerftiten, mutete bie 9Haä?ifjatet bei" treffe ju 
einem fronen Sunbe bereinigen, unb babutc^ 
gro^e, toenn aua^ no4 flifl gefegte Hoffnungen «as 
lifiten Reifen. 

Um ©tattieten ju liefetn, mte biefeö anjufaffeti 
unb auö jufüfyren, bin i$ ju loenig Secfrittfer unb (i)c= 
fd?äfte in an n. -^dj fann nur einzelne ©ebanten auft 
langer D^nmaa^t tüttetn, fann nur ben ©eufjrrn von 
Saufeuben^ bie traurig auf ifre befiautten Wate 
unb tnobetnben ©eifre^Hutfen ilxim, uuocUf'cmmene 
Sßorte geben. 

SBcI^et eble ©dp, treibe* fa^one Salent fat 
nif^t fdjon ben allgemeinen SJtigflanb bet mufifas 
lif^en treffe ober oielmefr ber muf ifalifdjen 
SRe^teffatie empfunben? . - - -3^ fage: ben alU 
gemeinen OTifflanb/ benn e^Tenttjert^e Seprebungen 
ijemtnen ben Strom nic^t in feinem Saufe. 

SBäfrreub ton ben SMarfjtljabem bet treffe nur 
foa^fle^enbe ober faüorifttte Kamen ^roregixt ioerben, 
unb ücii biefen aoer auä) i^r %embat für @o!b ge= 
tuthbigi, unb fomit baö ^Subtifum, baä immer am 
Kamen fangt, getäufdjt unb berbotoen lotrb; kcaf: 



122 



tenbbem feilte SuruSfabrifate unb nidjt«würbige 8lr; 
rangementö (man fann ftc§ weit er)et i?ot ©cr)nafen 
unb gorniffeu fertigen, alö bot tiefen), niedrere, wenn 
auefc fttllf(^n>eigenbe Auflagen erleben .... wäfy; 
tenbbem liegen gute, mit wahret ÄünfHet s ^ufpitas 
iton gefd&affene Weite ber Sßcrgeffenfyeit preisgegeben, 
benn „ignoti nulla cupido". 6ö war unmöglich, fte 
anjubringen! $cit ber (Sinfenber feinen prägnanten 
Stauten , fo fcr)neibet man toon bem SWanufeript nicfyt 
einmal bie Äorbel cntjwei, ttub et muß neefy fror) fein, 
wenn er eö mit bem Sebauem jurü{ferl;ä(t : „baß 
bie ^reffen fcr)on auf Safyre l;inaud in Slnfprucr) ges 
nommen feien !" je. 

Um biefer faulen ©acr)e Gattung ober einen Sin* 
flric$ t?on 9tect)t ju geben, fo fprict)t man mit großer 
S25eiör)eit : „baö wal;re Talent, baö ©enie ger;t nic$t 
unter 5 eö überbringt alle ©cr)ranfcn!" it. bg(. met)r. 
gurwafyr, eine bequeme $pfyi(ofcpr/ie. 9Jun fott ber 
föniglicr)c 5lbler fogar ber ©onnc jufliegen, nac^bem 
man ir)m bie glügel geflutt, ober gar abgefaulten! 
Äennen wir benn bie ©enicö aüe, bie untergegans 
gen ftnb? SB eil fic untergegangen, fennt man ftc 
titelt, ©ie SBelt fpricf)t nur toon benen, bie oben 
fcr)wimmcn. ©te r)u(bigt nur benen, bie mit flattern; 
ber #ungerfatyne * n & er Sichten baö ©lücf Ratten, 
ben SSatt ber tlnfterblicr)feit ju erfleigen, ober bie mit 
SSamptyrs Sippen bie golbenen Slbern auö ben Äaffen 
beö Sßublifumö faugen. 9ln biefe Äampfer flammert 
pdr) bie SBelt mit ängftltc^er Erinnerung, unb man 
fe|t iljncn 37Jonumente — bamit man fte ja nietyt 
vergißt! ... . ©ie in ir)rem inneren ©Raffen 6 es 
glütften, aber im Sluffommen unglücklichen 
©ic^tet fennt Sliemanb; unb Stiemanb fragt nacr) bem 
eblen unb reiben Äünfllert/erjen, baö im ©titten toers 
tUtct, unb baö bei bem SJlangel ber ©abe, Sttüaö 
auö fidr) ju machen, unb bei bem Stfangel an 
Aufmunterung an ftc§ felbfl toerjweifclt. 

Dr. Ärfiger fpracr) nur t>on tüchtigen unbefanns 
ten (Somponiflcn? 6r irrt, wenn er glaubt, bie tücr)s 
tigen Sefannten ftnben alle unb überall bie fcer; 
iiente 5lnerfennung. 6r meiß toermutr)licr) nietyt, wie 
audj trielc 9lejlore ber (Sompofition überflügelt wers 
ben ton unferen muftfalifdjen 9toueö, unb wie fte in 
bem ©rabe im greife ftnfen, alö bie lururiöfe Sites 
tatur barin fleigt. 

Sitte bie Crrfdjeinungen ju eitiren, welche meine 
83er)auptung beseitigen müßten: „baß gerabe bet 
SWißftanb ber mufif ali fcr)en treffe bet 
Äreböfdjaben am 2lufblür)en beö guten ©es 
f^matfö ifl", würbe Folianten füllen. 9luc$ Witt 
i<$ nicr)t tarnen nennen, tritt tueber r)ulbigen noc^ 
Iranfen. 5lber bie e8 trifft, roerben mir ^ec^t ges 
(»en! 2lüe3 eoneentrirt ft<^ \a nur auf bad eine: 



„SBel^e Vnli^e Stützen be« ©eifle«, »elc^e neue 
Sbeen muffen, t?on bet ^reffe unbeachtet, bet 9Bett 
verloren ge^enj roie manche SKeiflerf^aft fann fl(^ 
beSfyalb ni^t enttmrfelnj wie mannet fjunfe ets 
lifd^t, bet?ot et jur Slamme »irb, unb wie man^e 
Tratte fättt in flittet Äamm« r)eimlid^ auf bte uers 
achteten Siebtinge beö ^ergenS!' 7 

833ie biefem Uebel abjufyelfen? baö eben roare ein 
tt?ürbiger ©erat^ungöftoff Ui unferer Sonfunfllers 
ÄJerfammtung. @ö tfl fdjtuer, aber ni^t unanöfü^rs 
bar, wenn nur ber SBille ba ifr. 3$ übergebe biefc 
Sbee folgen äJJännern, welche, baton angeregt, ft^ 
mit beren 5luöfü^rung befaffen mögen. 

©elänge bie Bereinigung biefer beiben Suflitute 
(jebe bebeutenbere beutfcr)e ©tobt müßte if)xe ^Jrüfung«s 
eommiffton r)aben) unb jroar ju bem &tvei ^in: baß 
toon ber 9Jl\fla biö jur ßantate, »on ber ©tjmp^onie 
biö jum ßuartett, toon ber Dpet biö jum Siebe, unb 
bom ßoneert hfö jur (leiber t?erf(t)ottenen) ©onate nur 
üetbienfltjolle SBerfe veröffentlicht werben bürfs 
ten — bie IDeconomie ber treffe würbe war)rlid^ niäjt 
toerlieren. Subrm bie SBürbe ber Äunfl gewönne, 
bliebe ftcr) bie ©ac^e merfautilifc^ gleic^. 

©em ?ßublifum ifl SWuftf jum Sebürfniß gewots 
ben, beet/alb wirb e8 nac^ wie üor äWufifalien faus 
fcn. -3^/ e$ wirb me^t faufen, wenn cd burc^ ben 
SReij einer folgen Steu^eit angeregt, weiß, baß e8 
fortan nur gebiegene SBaare erhält. SBaö blieb ifjtn 
übrig, alä baö ju nehmen, tva% man ir)m Einlegte, 
unb eö wirb jürnen, baß man eö fo lange r)intets 
ging, unb ir)m meiflenö ©preu flatt SBeijen bot. 83on 
einem bunfeln 3uft»u^ beö ©^önen angeregt, toie 
Iura) Sfyrgefüfyl, wirb eö fidt) na^ bem Sefferen fe^s 
nen, unb baö ©erlangen tragen, fic$ ju bilben. SBaö 
bliebe bann bem @eicr)ttr/um anbereö übrig, alö fta^ 
befcr)amt jurücfjujie^en unb nad^ ^pö^erem ju flreben, 
wa^renb auf ber anberen Seite baö anerfannte 83ers 
bienfl balb baö Unglaubliche leiften würbe, ©o ges 
Wannen alle £r)eile. Itnb — wenn eö alöbann eins 
mal, felbfl bem befferen ©eniuö wiberfa^rt, baß eine 
cber bie anbere feiner ©^öpfungen ton einet pattets 
tofen Prüfung verworfen wirb, nun bann — habeas 
tibi! fo tvci^ er, baß er eö fid^ felbfl jujufc^reiben 
f)at. 6r fann ftd^ alöbann bamit tröflen, baß ntdr)t 
Slnimofttät ober Ungttnfl i^n verwerfe, unb — et witb 
ftet) ein anbermal jitfammcnne^men. 

Gtin fol^er ©unb, t?on einer öetnünfttgen Sß&s 
bagogif unterflüßt — bet Setatr)ungögegenfianb einet 
anbeten ©eetion — wet möchte jweifeln, baß unÖ 
ni^t noc$ ein gotbeneö 3fitattet bet Sonfunfl blühen 
fönne, wenn eö auet) etfl unfete 6nfel genießen? 

„Unpraftifable ^S^antaftegebilbe ! ©c^warmerei!' 
^öte <c^ \iex SRanc^en auötufen. %bet jebe Slntegung 



123 



iP ju Beamten, bte ®ute« bejwecft, unb biefe .gbee 
wirb, wie fo manche anbete, bte man anfangs at$ 
unausführbar toerwarf, prafttfabet burc$ bte ^ßrajctd. 
Kur bleibe eä nic^t bei 83orfc$lagen, Sieben unb3^e<fs 
effen. 2Nan greife ritflig an, unb getye bann auf bafi 
3iel lo«! — 

9lad) Um Vortrag biefer äftitt^eilung ergriff idj 
baS äöort, unb bemerfte, wie unfere Meinung bti ber 
'Aufnahme bicfcö Söortragä in bie $age$orbnung nfc^t 
gewefen fei, ba§ biefer ©egenflanb fcfyon jejjt toolls 
Pänbig «»riebigt werbe. Kur bie allgemeine 91nfi$t 
ber SBerfamtnlung barüber Ratten wir gewfinfc^t ju 
erfahren, um barnaety ju beurteilen, ob weiter bar« 
auf einjugefjen fei ober ntd^t. ©er ©egenflanb fei ju 
vermittelt unb umfajfenb, auä) bebürfe eä weit aufc 
gefüllterer Vorlagen, beüor eine grünblic^e ßrBrtes 
tung möglich fei. — £r. 9Mf- SJlofäeleä teilte mit, 
ba§ in ben Kieberlanben bereit« ein SnPüwt befiele, 
welc^eö in gewiffer Sejiefyung bem in SBorfölag ges 
brauten gleite. *) SÖtan bebiene pc§ bort auäwärs 
tiger Stifter, beren Kamen aber geheim gehalten würs 
ben, unb man fyabt auf fote^e 2öeife fe(jr wafyre unb 
treffenbe Urteile abgegeben. $r. SDrg. üöecfer glaubt 
ben ®runb ber SBafjl auswärtiger Stifter in bem 
SJtangel bort ein^eimif^er fudjen ju muffen 5 $r. 
9ßrof. 27iofd?ele3 flimmt tamit überein. QWan toereis 
nigte pdj in ber 91nft<$t, bajj für beutföe (£ompops 
tionen audj beutfdje Stifter ju wallen feien. .3*6* 
Bemerfte #*• (Eaitjletfecretair ßuttymer auö Hannover, 
ba§ ein Söerfafyren mie ba8 in SBorfdjlag gebraute 
fe^r toiel 2lefyutic$e8 mit unferer Genfur $aht} er 
tnadjt auf bte Kadjttyeile berfclben aufmerffam, unb 
toünfcfyte, bafj baä 9teic$ ber $öne and) ferner mit 
einer folgen &erfd?ont bleiben möge, ©ad $üc$tige 
werbe pcfy fdjon fclbfl 83afyn brechen, ba$ ©ctyledjte 
untergeben, (Sine {ebenfalls toielfadj toorfommenbe 3" 5 
tücfweifung eingefanbter Eompoptionen burc$ folc$e 
SpritfungSeommifponen fBnne feljr fdjablidj auf bie 
Beflrebungen ber Äünfller wirfen. ^4 erwiberte, baf 
mir eine SBerfennung beä SBefenS beS gemalten 91ns 
tragS in biefer Semerfung ju liegen, ber Söergleidj 
nify ju pfiffen föeine-, bie (Senfur urteile nadj ganj 
5u§erlic$en ©epctytfcpunften, unb ber wiffenfe^aftiie^e 
ober funfHerifd^e Söertfj beö S3e;trt^eilten fei tyr tool; 
It'g gleichgültig, ©te Sprüfungöcommifponen bagegen 
Ratten allein ben inneren Söertfy im Sluge, unb maö 
biefe bemnad) auöfd>lte§en würben, toerbiene wirflidj 
flicht oor bie JDeffentlicfyfeit ju treten, ©te ßommifs 
pon wolle ja im ©egentfyeil brffere Seflre6ungen fors 
bem, unb &ärte jeige fie nur gegen ©erfeljlted. $r. 



Summer entgegnete, bie (Sommifftonen motten verfaß 
ren wit fie wollten, eine Seföränfung ber geifligrn 
ßrei^eit liege barin. ♦) $r. SMuftfbir. »Jü^ling frag* 
te, ob eö nic^t rät^lt^er fei, berglei^en SSerfe »ors 
§er no^ jur öffentlichen Sluffü^rung ju bringen, bes 
vor man jur Veröffentlichung burc^ ben ©ruef fc^reU 
te. ©er $r. 83orfi^enbe bemerfte, ba§ biefe Srag< 
einer ©ebatte über einen weiter unten auf ber %a* 
geäorbnung fle^enben Eintrag anheimfallen werbe. **) 
©ie 3unfc|cnfrage, ob berartige Stifter ju tyonoriren 
feien, würbe in Bolge einer Semerfung bed ^rn. 
$rf. äfloföeleä, ber bie Ueberna^me folc^er 83eurt$eis 
lungen alö S^renfac^e betrachtet wiffen wollte, »ets 
neint. 

SWan glaubte je^t ben ©egenflanb ^inreic^enb 
erBrtert ju ^abenj ed würbe junadjfl bie toorau«ges 
gangene Srage fyinjidjtlidj eined für ten SHanufatps 
tenfyanbel einjuri^tenben Kepertoriumö (Slntrag bed 
$rn. (Sattler) wieber^olt unb aUgemetn bejaht, jus 
gleich für bie jweite JJrage einer babei ju gebenben 
äußerlichen ©ef^reibung, jeboc^ o^ne ©elbflfritif, ents 
Rieben, ©er $x. »orftjjenbe fprac^ bie Sitte auS, 
baä über ben ©oQmicf'f^en Antrag SJer^anbelte weis 
ter ju prüfen unb p^ barüber burd^ brie^ic^e SWits 
t^eilungen in gorm oon 93orfc^lägen na^er auöjus 
fprec^en. 

* 

Setjor id^ in meiner ©ar^ettung ber weiteren 
Sefprec^ungen fortfahre, tfl $ier ber Ort, junac^P 
einige ©efhmmungen über ben ©attler'fc^en Slntrag 
folgen ju laffen, um benfelben in baä geben einjus 
führen. 66 fommt barauf an, einen Slnfang ju mos 
c^en, um ju erfahren, ob ber 83orfc^lag in mitexen 
Äreifen Unter^ügung flnbet. 

3<^ forbere ba^er bie $$. (SomponiPen auf, an 
m'\d) bie £itel berjentgen (Sompoptionen, bie Pe 
burc§ 51bfc^riften weiter »erbreitet wünfe^en, einjus 
fenben, 



•) 5lu(^ in $urU foK, trlc mir gefagt tourbe, fdj|on eine 
ft^ttlic^e (Sinric^lung toorljanbcn ffin. 



•) (Sin toic^tlcjer Umftanb ift, fotodt (d> mi* erinnere, 
nid)t ertod^nt »orbVn, ber gerabe in biefer ^inft^t entfiel* 
benb iß, bajj nämltd^ ba« qanje 3nfiitut bnre^au« feinen 
3vuang ausüben bürfte, fonbern bie (Smfenbung von Seiten 
ber Qomponijien fowfe bie Stnnabme »on Seiten ber iöerle* 
9er eine Dönt^ freii^aebene fein nm§te. 30 bie« ber gaff, 
wo« i(^ Olllfcbtoetgenb t)orau«feJte, fo »erfc^tüinben 
bie ©ebenfen be« «fern. 2ut(jmfr; benn e« bleibt bann jeoem 
(Somponipen. ber abfÄüiq befdjieben tourbe, immer noeb übrig, 
auf bem gen?öf)nlid)cn ©ege fein £efl \u üerfuc^en. 3m ent* 
gegengefe&tcn %a\i, toenn bie Sommifftcnen einen 3tt»ana 
ausüben »rollten, würbe iä) «&rn 2. ganj beiftimmen. 2fudJ 
eine Qommifficn ift ni<bt infaffibcl, unb fann fi$ Ungerecbtig» 
feiten ju ©Bulben fommeu laffen. 

••) tiefer «ntrag ift nid^t jur 33efore$ung gefornmen. 



124 



jugleic^ mit turjen ©emerfungen übet bic jur Auäs 
ffifjrung erforbertic^en Äräftc, mit genauer Angabe ber 
SBotynung beä (Somponiflcn, fo lüte bc8 ^ßrcifcä, für 
ken bie Abfdjrift bejogen werben fann. 3d? »erbe 
iiefe SHittfyeilungcn in ber 3^*tfc^rift unter ber 9tu; 
irif: äWanufcriptfyanbct, veröffentlichen. 83on 
Stufen »üibe eö fein, »enn batet juglcicfy bemerft 
würbe, ob bie (Somponiftcn ifyrc SSerfe auf eine ton 
tynen ju bcfiimmcnbc 3eit ben ^»tfteffenteu jur Aiu 
jtdjt jufommcn laffen »offen, ober nic^t. Audj ein 
anberer, nicfyt erwähnter §Bort(;cil tonnte auö folgen 
Xitclverjcic^niffcn hervorgehen, ber nämlic§, ba§ bie 
§§. ffierleger von manchem fyanbfdjriftlic^ 93orfyanbe= 
nen Äenntnifj erhalten, unb »enn ifynen etwaö geeig; 
ttet fdjcint, baffelbc für ben ©ruef begehren tonnten. 
SWöge bie Sacfye balb in baö Seben treten, bamit 
tünftigeä Qafyx ici ber jweiten SBcrfainmtung entfe^ies 
ken »erben fann, ob ein fcefonbereö SHcpettorium fyers 
ouSjugcbcn fei, ober bie Söcröffcntltdjung in biefen 
»lattern fortgefegt »erben fott. 

* 

Sin Antrag bcS $rn. A. ©örffcl an bte Xtjtih 
neunter ber SBcrfammlung , ftcfy gegen ben Siacfybrucf 
ton Sßrivatperfoncn unb ©efangvercinen burc§ Auto= 
grapfyicn ju erflciren, flanb jc|t als ber näc$fb 
fotgenbe auf ber Sagcäorbnungj ^r. ©örffel bc* 
werfte: 

33creitS öfter ijat man ftdj bagegen auägefyro* 
c$en, bajj hei größeren muftfalifdjen Aufführungen, 
namentlich bei ©cfangöfeflen, bie Sftotcnflimmcn nac^s 
gebrueft »orben finb. iWcucrbingS ifl biefer Satt auc$ 
Bei bem Sß^rmonter ©cfangfeflc laut Script in ber 
„m. 3tför. f. 9W." (9tr. 6 bcS tauf, ©anbeö) vorge= 
lommen. 

60 fragt ftcfy, ob fldj biefeö Sftadjbrucfcn ber 
Stimmen ben Verlegern gegenüber rechtfertigen lä&t. 
gür ben Sprivatgcbraudj folc^er Stimmen mochte 
bfe8 ©erfahren ju cntfdjutbigcn fein. SBcranflaltct 
aber ein ober mehrere Vereine öffentliche Auffityrun; 
gen, fo treten fte au& ifyren $privatvcrfyältniffcn fjers 
an&'y fte bilben bann fein abgefonberteö ©lieb beö 
ganjen ^Jublifumö mcfyrj if)t 23ebarf an SJhiflfalicn 
»irb burdj fte mittelbat ein SJcbarf beö ^3ublifumö 
felber. ©a nun bem SBerlcger, ber bie aufgeführten 
SBerfe alö ©igent^um an fldj gebraut unb veröffent; 
lidjt $at, allein baö Stecht beä ©ewinncö jufommt, 
bet au% biefem Sebatf erwäc^fl, fo ifl ber ©ebrauety 
ttactygebrucftcr Stimmen für öffentliche Auffityruns 
gen burdjauö nic$t ju rechtfertigen. 

©er 9?ac^brucfet im gewöhnlichen Sinne be§ 
SBortä bruett bie SBerfe nac$, um burc$ ben Serfauf 
krt fo ge»onnenen @xemplare ju gewinnen \ bie 93et- 



eine beabflc^ttgen jwat ni$t einen folgen ®e»inn, 
boc^ »otten fte babute^ gewinnen, bag fte bie Äo= 
flen ju umgeben unb ju etffaten fuc^en, bie itynen 
auö bet Slnfr^affung mehrerer ober toieler Originals 
ejremplare er»ac^fen. ©er Stac^bruclet trachtet alfo 
na$ einem pofttiten, bie Setetne trauten nac^ einem 
negativen ©ewinne; Ui jenem ifl baö 9cac^bru(fen 
ein p ofttiveö, bei biefen ein negative« eingreifen in bie 
Sterte ber Verleger •, jener tyat Unrecht nac^jubrurfen, 
biefe ^aben fein JRec^t baju, — be^^alb fein 9tcc$t 
baju, »eil burc^ öffentliche Aufführungen ber ©ebarf 
ber Stimmen ein Söcbarf beö ^ßubtifumö felbft »ir^ 
unb weil ber von biefem Sebarf beö ^Jubtifumö aU 
gängige ©ewinn, fei er pofttiver ober negativer 9lrt, 
nur ben Driginalverlegern jufommt. ©aS ©erfahren 
ber Vereine, bie Stimmen o^ne Söorwiffcn unb Sin? 
wifligung ber Verleger jum Se^uf öffentlicher Slufs 
füfyrungcn nac^jubruefen, ifl bemnac^ burc^auö rec^tös 
wibrig. 

3fl ben Vereinen baran gelegen, Äoflen ju er? 
fparen (\mc man annehmen fann), fo mögen fie jtd^ 
mit ben Verlegern verflanbigenj eö ifl nidjt ju jweis 
fein, ba§ biefe bei Abnahme von einer gröfjeren 3tns 
ja^l ejcemplare eine Srmä§igung beö Sßrctfcd bewil= 
ligen. Sftur baö ifl ju Saeic^uug biefeö 3»ecfc8 bet 
offene, ber rechte SBeg. 

3$ trage barauf an, bag ftc^ bie S3erfammlung 
gegen baö erwähnte 93erfa^ren mit S3cftimmtf)eit au& 
fpred^cn möge: eö gilt bie Steckte berer ju »atyren, 
bie fo viel für bie görberung ber Äünfllet t^un unb 
tljun fönnen. Verlangt man von ben Verlegern, ben 
Äünfllern förbcrlidj ju fein, fo ifl cä biflig, ba§ auc^ 
biefe Me$ aufbieten, i^re JRec^te ju fctyüfccn. 

Äann bie ^Scrfammlung j»ar fein SBctbot gegen 
biefe Art beä 9?ac^brurfö auöfpred^en, baö jutiflifc^s 
gefeglic^e Äraft §at, fo $at bodj i^re Stimme, atö 
bie einer ©cfammtfycit, moralifc^e Äraft genug, aU 
ba§ fte ganj o^ne äöirfung, o^ne ben gewünf«^ten 
6influ§ vergaßen werbe. 

S^ bringe fyexmit ben Antrag jur Unterfiujjung. 
(Sr lautet: 

©ie SBcrfammlung wolle ftc^ gegen ben SRac^brucf 
ber Privatleute unb ©efangvereine burc^ Autogtas 
ytycn erflaren. 

^r. Sattler erwiberte juerfl, bafi e8 fid^ fetnefis 
wegö um SRac^brucf ganjer Sammtungen ^anblej für 
ben 3»ecf ber Aufführung muffe a\i$ vielen Samms 
lungen baö ©eeignete ^erauögefuc^t »erben 5 cinrt 
einjelnen SKuftfflüefeö »egen aber bte ganje Samms 
lung taufen ju muffen, fei »o^t eine unver^a(tni§s 
mafjige Auögabe. 68 fanb biefe ©emerfung me^rs 
fac^e 3ufltmniung. ©er §r. Seeretair machte auf 
ben S3unbeäbcfc$lufj aufmerffam, bemjufotge bet ©et? 



125 



leget auf ©<$abenerfa| Hagen fönne, unb $t. Drg. 
Sänger fiujjcrtc, wie bie Berlcgcr juriffifc^ einleiten 
mächten, ba bie SJerfammlung bocfy nur moratif^ wirs 
fen fSnne. %d) erwibcrte auf bte ©emcrfung be« 
$rn. <&attlcx, ba§ man allerbing« wofyl unter ben 
gegenwärtigen Umfffinbcn nactyfcfjcn muffe, wenn ein 
£teb au$ trgenb einem #cfte einmal nac^gebrurft wers 
be; n?aö aber bie ©adje im 9ltlgcineinen betreffe, fo 
muffe man fic§ wofyl benimmt bagegen erftären, um 
fo mel)r, al« ja nie^t blo« einjelne Sieber, fonbern 
faß ganje Sammlungen nacfygcbrucft würben. §d) 
berief mid) $ier auf ba« 3nignifj meine« (Sorrcfpons 
benten übet ba« ^rmonter ©efangfeff. *) #r. 
SHufifatybf. 81. Partei ergriff ba« $Bort, unb bemerfte 
in längerer 9?ebe, wie ba« gcfefclic^e ©erbot nic$t 
aufreihe. 2lutograpfyicn wie fie bei ©efangfeften üb* 
Iic$ feien, fämen feiten ju ©efictyt fowotyl ber Se^örr 
ben, \vU ber Bcrlcger, weil biefclben beim geffe ges 
Brauet, unb bann ad acta gelegt würben; überhaupt 
afcer feien bie mufifalifdjen SJcrljältniffc noe$ toiet ju 
Wenig georbnet, audj bie 9tic$tcr in ber Sieget nie^t 
SJiufifcr genug, um in folgen galten fo entfetyieben 
eingreifen ju fönnen, al« c« wünfc$en«wert$ fei. 2Ba« 
ben @<$abcncrfa(} betreffe, fo fei audj ba« fein au«s 
ait«rcic$cnbc« SWittcl, weit ber «Jcrlcgcr in ber Siegel 
trff tyintcrtyer fcon ber ©aetye erfahre, ju einer ^tit 
bemnac$, wo bie ^Beeinträchtigung feiner fRctye fetyon 
geföe^cn fei. 6r jwcifcle beäljalb nic^t, bafj bie ©er* 
Wahrung ber Söerfammlung gegen SRadjbrucf ba« ges 
eignetffe äRittet fei, unb ba§ eine foletye nur einen 
günffigen Sinbrucf machen FBnne. 3dj bemerfte fyets 
auf, wie man fyin unb wieber ben SJerlcgcrn ben 93ors 
Wurf maetye, bag fte ba« 3"*«effe ber Äunft nic$t 
genug im 9luge Ratten; ic$ frage aber tvie e« mBg; 
lidj fei, wenn toen ©citen ber Äünfflcr fclbff fo wes 
ni 8 gff^a^e, bie SBcrlcgcr ju förbern, ja wenn man 
tynen gerabe entgegenarbeite. Scfcitigung jene« lies 
tetflanbe« würbe jur golge tyaben, ba§ bie Verleger 
ine^r berartige €ompofltioncn bruefen f&nntcn, unb e« 
würbe bemnac$ ben ÄünfUcrn fclbff mittelbar baburdfc 
genügt; überhaupt fei e« nSt^ig, metyr ba« ©anje im 
2uge ju ^aben, unb uon Ginjelintereffen abjufc^cn; 



•) 5Me betreffenbe, f«on oben citirte ©teile fft biefe: 
„!Bei bem Anlegen eine* Sllbum« ift nid)t« \n erinnern, aU 
lein e« mufj aefdjjrieben, ni^t gebrufft ttjnben, — toifl man 
aebrnefte ©amen, fo greife man jum Originalüfrlag, unb be« 
f^rSnfs bie eigentlichen ©etleger niAt SWAnrer toie SKrn^ 
bel«fobn, €<^umann, Ctfo n. V. Ijaben ^efte beraudpegeben, 
»elcje burc^c;5ngio gute Picber entbalren, nnb ftet« toiflfom* 
men fein »erben." — „?f$t()in bat man fogar eine Stnjaljl 
Sieber an« bem CrVbeu« ab^ebrucTt, — toirfü^ feltfam, an« 
e'^em SDerfe, ttele^e« g einig in ben $&nbcn aller hiebet« 
tafeln i%" 



| mein SBunfd^ fei, ba§ »erleget unb Äflnfllet ton 
i gleiten ©runbfä|cn geleitet, iljr Sn^ereffe al« ein ges 

meinfdjaftlietye« betrachten motten. 

I 6« erfolgte jeftt ber Antrag auf ^bffimmung. 

I Anfang« war bie Slnficfyt ber ©erfammtung geseilt 

! gewefenj bie Debatte fyatte bie golge gehabt, bafj bie 

äWajorität fid^ je|t für ben ©örffcl'fdjcn Antrag, unb 

fomit gegen ben Stae^bruct burc^ fiiebertafeln k. ers 

flärte. 

hiermit waren bie ©egenflänbe rein praftifc^er 
JRatur jum ?lbfc^(u§ gelangt. 

g« folgte jefct ein Antrag be« $rn. Drg. ©e= 
der über Drgelprüfungen. ^r. 3}hiftfbir. bitter pras 
fibirtc, ba ic^ ablehnte, bei biefen einen fpecietlen Äem 
ner be« Crgelbaufac^« erfotbernben 83er^anblungen 
ba« Slmt be« ffiorftßenben ju übernehmen. $n ber 
Einleitung fprac^ Drg. Secfer über bie 5lrt unb SBeife, 
t^it biefe «Prüfungen biö jegt meiflenö au«gefü^rt 
würben, fobann berührte er, \t)ie fo unfic^er ba« bi«s 
^erige 83erfa^ren fei unb ba§ fc^on feit ^a^r^unbers 
Jen ba« Urteil über Drgetn ni^t immer ber SEBa^rs 
^eit entfpräetje, toa^ »on i^m mit fyifforiföen SSeifpie? 
len befräftigt würbe, unb fleflte fobann jur ©i«cufs 
fton fotgenbe toter fünfte auf, bie er föon früs 
^er in ber 91. 3«tför. (93b- 22, 5Kr. 50) mitgeteilt 
1)atte: 

1) ©er Drganift entwerfe bie Drgelbi«pofition, enU 
^alte ffc^ jeboc^ einer betaiUirten Angabe, foweit 
ffe nic^t mit ben Drgelflimmen in 83ejic§ung ffe^t, 
b. i}. er fdjrcibe weber ba« ju wä^lenbc §olj ober 
aWetaü it. bgl. tor. 

2) ©er Drganifl empfehle ben refp. üöeborben gu Dts 
gelbauten nic$t nur einen gefd^ieften unb tüä)ti$tn, 
fonbern awcf) einen al« folib allgemein anerfannten 
Drgelbaumeiffer. 

3) ©et Drganiff prüfe einjig unb allein bei 
einer Drgclabnatyme bie Steg i ff er fyinftdjtlidj i^rer 
Klangfarbe unb leisten ^tnfprac^e, unb bie 9Was 
nuals unb ^Jebal s (Slatiaturen. 

4) ©er SDrganiff bringe barauf, ba§ ber Orgelbaus 
meifler minbeffen« je^n $a1)xe für fein SSerf ®as 
rantie ju leiffen f)at unb baju gerichtlich ange^als 
ten werben fann. 

$r. Drg. ©attler ergriff junäc^ff ba« SSBort, unb 
erflärte für eine au«rcic|cnbc Drgelprüfung bie ©es 
genwart be« Sßrüfcnbcn beim Sau ber Drgel felbff 
für unerläplic^. ^r. SDrg. Secfer gefianb bie« ju. 
$x. SDrg. ©Wellenberg forbert für bie fragliche ^Jrüs 
fung bie Mnwefen^eit jweier Drganiffen unb jweiex 
Orgelbauer, wogegen #r. SWupfbir. Slitter auf ba« 
äRi§(ic$c einer folgen Einrichtung bei etwaigen 8Weu 
nung«bifferenjen unb auf ben Äoflenpunft aufmerffam 
mai^te. 6r fprac^ ton bem ©ebürfnif, ba§ baffii 



126 



tn8glic$ft @otge getragen ivetbe, {eben Drganiflen, 
felbft bie auf bem Sanbe in Sfyatigfeit befinblic^en 
nid}t aufgenommen, ju ©rgelfennern ju machen, um 
ben r/äufig im 9Jti§verl?ä(tnifj jur $auptfadje fkfyens 
ben größeren Slufioanb bcr ^)cc6eijte(;ung eincö weit 
entfernt ioob/nenben JDrgelreviforö ju entgegen, ©ie 
{Revifton ber Orgeln aber biirfc ben SDrganifien nietyt 
genommen werben. 4? r - SDrg. ÜBecter fpradj ben 
SBunfdj au$, ba£ namentlich audj ©eminariflen (Sets 
ten ber betreffenben ^Regierungen Gelegenheit unb $lns 
regung gegeben werben mochte, Orgeliverfe aller Strt 
unb bie ßrgetbaufunft felbft burcr) ben üöefudj von 
SBerfftatten fennen ju lernen. §x. SJtuftfb. #entfcr)el 
wanbte bagegen ein, wie bie Äürje ber ben ©ernina; 
tijlen gewo^nlicr) gewährten SilbungSjeit eö wo^l 
faum gefiatten werbe, biefe SMlbung auet) auf betats 
tige 3^ecfe auSjubefynen. Stitter erwiberte, ba§ fofcfyc 
©ilbung auf ben Seminarien nidjt erreicht werben 
Knnej er verlange mögliche Anregung ber -3»ng^ 
ten im Sltfgemeüienj naefy ber <3cr)uljeit miifjten lie 
(Seminariften in ben ©tanb gefegt werben, fief) Äennt= 
niffe in biefem $aä) 3U erwerben. SDrg. Sanger bemerkte, 
Wie auf ben ©eminarien jefct ber Unterricht bebeutenb 
vervotlfommt fei, war)renb £entfcf)el an ber erforbers 
liefen 3^it jwei feite, unb Ölügel bie eigene Siebe jur 
<Sa$e immer atö bie 4?auptfa$e bezeichnete. 2Ba3 
ben unter 9?r. 2 angeführten Eintrag betrifft, fo bes 
merfte §r. äftuftfb. bitter, ba£ ja jeber Orgelbaus 
meifler einmal Anfänger gewefen fei, unb ba§ eö bas 
r)er um biefe fdjlimm ftetye, wenn nur anerfannte SWeis 
per gewählt werben feilten. £r. Drg. ©erfer erwis 
berte, ba§ nidjt ein Sftame von 9tuf bie alleinige ©as 
tantie biete, e§ reiche au3, wenn ber Orgelbauer ber 
©efyorbe al$ ein tüchtiger Sflann befannt fei. ©egen 
9lx. 4 bemerfte bitter, ba§ jefjn 3ai)xe eine ju lange 
3eit feien j ber Eintrag erlebige ftet), wenn war)renb 
beö 33aueä, wie ©attler in Anregung gebraut r)abe, 
ein Drganifl benfelben bcaufjtdjtige. 

Slm <3c$(u{j gab noer) #r. SKufifb. SBilfe eine 
ausführlichere SWitt^eilung , um ju bewerfen, welche 



langjährige (Erfahrungen etfotbertic$ »Ären, um eine 
genaue Äenntnifc aller Drgelttycile ju erlangen, unb 
betätigte bie 31nfte$t beä SlntragfletlerS, baf nut 
SBenige befähigt fein burften, ein iva^rcö, begrünbetef 
Urteil über Drgelbauten abjugeben. *) 

9la$ längerer Schatte fleüte ftet) bie Slnflc^t bet 
Sflajoritat in gotgenbem fefi: ©ie Stevifion muf 
allerbingS in ben $anben ber $$. Drganiften ver* 
bleiben, wefentlic^ aber fei, bafj ber Drganifl be« 
Drtä wa^renb beS $5a\it$ bet Drgel bie Mufftet 
fü^re, inbem fler) auf fole^e SBeife am jwetfmäjjigften 
bie ©ebenfen beö $rn. 9lntragfletler8 erlebigcn wür- 
ben; ein anerfannter @ac$t>erfiänbiger mBge bann bie 
fertige Drgel rembiren, unb toon bem Drganiflen bie 
nötige 51uöfunft über alle ßinjel^eiten erhalten. 

äöegen ber Uxcitö weit üorgefc^rittenen 3eit wuts 
ben bie ©erat^ungen beg erften Sageö hiermit befe^lof« 
fen. (So erfolgte tic ©orfefung beö $5rotocoll8 burdj 
$rn. ©ö^me, unb bie ©ene^migung beffelben. 9lae^s 
mittagö fanb eine mufifalifc^e Unterhaltung im Saale 
be3 ©ewanb^aufeS jlatt. 3um ©ortrag famen: 
ßoneert, © = aWott üon @eb. Sae^ mit Quartetts 
begleitung, burc$ ^)rn. ^Jrof. äWofc^eleö. Seet^ot)en , « 
© = ©ur Duartett in feef;« @a|en, toergetragen »on 
ben $$. (iTl. ©atoib, junger, 2Kuftfb. ©abe, unb 
SBittmann. einbaute auö ©c^uberfö ©säWoH Quats 
tett, vorgetragen t?on bemfelben. ©onatc für ^Jianos 
forte uon ©uflaü glügel (SWanufeript **), üorgetra^ 
gen &on grau ©lifabet^ ©renbelj au§erbem ©efangs 
Vorträge : baö „SBalbweib^ von 9Wofen unb 9tieeiu8, 
vorgetragen von grl. ©ogel, unb Sieber von <&>i}\xs 
bert unb Schumann, vorgett. von JJtl. 2(gt§e unb 
$rn. (3tye au* SDBeimar. 

* 
(fforrfefcuna folgt.) 



*) 9B(t bebanern, un« auf biefe furje Angabe Bef^ra«« 
fen ju muffen. 2)a ^&r. SWÜ). SBilfe ju entfernt fag, fo na* 
ren n>etcr ber (Secretait noc^ bie ©teregrap^en im 0tanbe, 
feinen Vortrag JU oeifte^en unb bemfelben ju folgen. 

**) (Srf^eint im Setlag von gt. ^ofmeißet. 



Ueberftd)t bet neucflcn ©rf^cinungen auf bem (Sebieti ber 2»uft^ 



gut Sfoltite mit *8c#UitutiQ. 

§♦ S)at)tb, ©p. 19. Introduction et varialions brill. 
sur un Üieme original pour Violon avec aecomp. 



d'Orchestre ou de Piano, fliftnet. Avec Orch. 
2 aijlr. 10 ngr., avec Piano 1 8l)lr. 

Siolinfpielern gu empfehlen, toelc^e gern ©effetee in bie 



127 



$finbe neigen. QWljere ScfHmmnngen Nnguanfügen , toäte 
fiberfrüfffg: b»c SWanier be« 33erfaffcrd i(i aud früheren SBer* 
fen ^fnlängftc^ befannt. «Die £)r($eflerbegleirung if* feftr in* 
fcreffant gehalten. 

3* Sott, ©p. 9. Andante cantabile, mit Begleitung 
*es ©rrljfitrrs <rt>er piano. fuckljarM. Jllit ©r- 
ttyatr 1 lljlr. 5 Hgr., mit pftc. J5 ngr. 
Stafürlidj fTic^cnbe , gefangreidje aWcIübic, jugleiÄ »tr* 

fnngtoott für JBioline. 

SÄ- $ftttfet, Six pi£ces avec accomp. de Piano. 

IDirn, müller. ®p. 11. Hr. 1. Chanson d'amour 

sans paroles, 24 flr.; Hr. 2. Chanson berceau, 

24 flr. ©p. 16. Itr. J. Barcarole sans paroles, 

24 flr. 5 Itr. 2. La capricieuse, 24 fir. ©p. 21. 

Impromptu, 24 flr. ©p. 22. Scherzo, 30 flr. 

SirrerHe bfte # ttinjfg Keine ®erf*en, bie jum ©lud bod) 

meljt geiflfgen 3n$aU in ftd) führen, al* if>t all$u geringe« 

Sßolumen vermuten lägt. 6ie feien empfohlen. 

$• iPtttme, ©p. 10. Souvenir villageois, Andante et 
Rondo pour le Violon avec accomp. d'Orchestre, 



quatuor ou de Piano, ßrljott. Avec Orchest. 
5 J\. 24 flr. Avec Quatuor 2 Jl. 42 flr. Avec 
Piano 2 Jl. 24 Ar. 

93elgifd)e €djrle, toie Bei allen <S<$uIern be SBerioi'*. 
2>a« (Sruef fft nidjt lefd)t # »erlangt groge gertigfelt unb tuty 
tige 99ogcnfuf>rung. 5)ie Gcmnofilion tfl lebenbig unb erfünt 
tyren 3*c<f alt (Sonccrtfiucf. 

<£. ©Utlitt, ©p. 4. 3write Sonate ßr fffle. unö 
öinline. Siljubertl). 2 Äljlr. 

SBirb befote^en. 

gur d&arft allein« 

X. SRatalucri, La frezzolini nella Giovanna d' Arco 
de Verdi ossia cavatina col coro d' angioli e De- 
monj, transcritti per Arpa. Ricorbt. 2 Jx. 40 <fft*. 

(fine ber jefct üblichen Umfdjreibungen. 

tyaX\ft*3Ll\)aiS, ©p. 97. Iliuslrazioni dei Poeti Ita- 
liani. Ricorti. 2 St. 40 (Et*. 

<5ljara?terflütfe na* neuerem 3uf(fcuJtt. 6ie feien em* 
J>fo$len. 



StttelltgettgMatt 



Im Verlage ?on XduarS Xisenach in Leipzig 
ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zo 
haben: 

Aesthetik 

der 

Tonkunst 

von Dr. Ferd. Hand, 

Prof. ii. Geb. Hofrath in Jena. 

2 Theile, 2te Ausgabe, gr. 8. 664- Bogen. 

Preis 5 Thlr. od. 7 fl. 30 xr. CM. 



Nene Musikalien 

im Verlag von 
OL JP. jPett?r*, Bureau de Musique in Leipzig. 

Durch alle Musik- u. Buchhandlungen zu bezieben: 

Becker, Dr. JnL, Sehnsucht. Gedicht von 
Streckfuss; lür eine Alt- oder Bass-Stimme mit 
Begleit, des Plte. Op. 38 12 Ngr. 

^OCkmfthl, Le Troubadour; Collection de 
morceaux de salon melodieux, brillants et de 



moyenne difTicuIt^ pour Violoncelle avec accomp. 
de Piano. Cah. I. Op. 56. 1 Thlr. 10 Ngr. 
contenant: 

Nr. 1. Air suisse varte 18 Ngr. 

„ 2. Reminiscences de l'Opera: „II Giura- 

mento" — de Mercadante . 18 Ngr. 

„ 3. 4me Theme original vari6 . 18 Ngr. 

Cah. II. Op. 57. . 1 Thlr. 15 Ngr. 

contenant: 

„ 4. Variationssurun Ländler styrien 22 Ngr. 

„ 5. R£ve apres le bal . . . . 15 Ngr. 

„ 6. Variations sur un motif d'une jeune fille 

22 Ngr. 

■Zitiert, Ii., Die Loreley. Gedicht von H. Heine, 

für eine Singstimme mit Begl. des Pfte. Op. 6. 

12 Ngr. 

, Allegro concertant pour Piano, Violon et 

Violoncelle. Op. 7. ... 1 Thlr. 10 Ngr. 

Eichberff, JF., 3 Duos concertants pour 2 

Violons. Op. 11. Nr. 1. 2. 3. ä 20 Ngr. 2 Thlr. 

Kittl, JF. I»\, 3 Impromptus pour Piano. Op. 26. 

Nr. 1 12 Ngr. 

,i 2 12 Ngr. 

„3 10 Ngr. 



128 



Kuhlail, Wm 9 3 Rondeaux; arrang. pour le 

Piano ä 2 mains. Op. 111. Nr. 1. 2. 3. k 18 Ngr. 

1 Thlr. 24 Ngr. 
Kammer, C, Rondoletto pour Piano et Flute 

concertant et facile. Op. 117. . . . 18 Ngr. 
, Rondeau concertant et non difficile pour 

Piano et Flute. Op. 118 22 Ngr. 

ReiBSigrer, C. GL, 17me Grand Trio pour 

Piano, Violon et Violoucelle. Op. 183. 2 Thlr. 
, Sonate brillante pour Piano et Violon. 

Op. 185 2 Thlr. 



Im Verlage von Kduard Mttenach in Leipzig 
ist erschienen ond durch alle Duch- und Musikalien-Handlungen 
zu Laben: 

Choral -Jttdofcim 

zu den 

Kirchengesängen 

mit Rücksicht auf sämmtliche im Königreiche Sach- 
sen eingeführten Liedersammlungen 
cum Gebrauche 

für alle Bürger- und Landschulen, 

nach Hiller geordnet, in die leichtesten Tonarten gebracht, 

nebst kurzer Einleitung, sowie mehrerer Amen und 

Responsalien, 

für eine Sopran-Stimme, 

von Carl GeiSSler, Cantor zu Zschopau. 

6te Auflage. 

Preis 2 Ngr., in Parthien zu 25 Ex. 1 Thlr. 15 Ngr. 

Dasselbe Werk, 

für zwei Sopran-Stimmen, 

von Carl GeiSSler, Cantor zu Zschopau. 

7te Auflage. 

Preis 2 Ngr., in Parthien zu 25 Ex. 1 Thlr. 15 Ngr. 



In der Königl. Sachs. Hof - Musikalien - 
Handlung von C. JP. Jfteser in Dresden ist 
neu erschienen: 

Hey rieh, J* ©♦, Recreations musicales pro- 
gressives et doigtees, pour Piano. Cah. 1. 10 Ngr. 
Cah. 2. 15 Ngr. Cah. 3. 20 Ngr. 1 Thlr. 15 Ngr. 

Btirch Ard , C<» Canon. „Schuster bleib* bei 
deinem Leisten 44 für zwei Soprane und Tenor 
(oder Bariton) 12^ Ngr. 



Burkhard t, 8aL, Les preniiers succes ou 
Pieces facilts k Tusage des eleves pour Piano« 
Oe. 57. Liv. 6. Chanson des Najades de l'opera 

Oberon 7| Ngr« 

, do. Liv. 7. Rondoletto sur un theme de 

l'opera les Mousquetaires de la Reine. 7^ Ngr. 
Dettmer, Wilh., Turnlied für eine Sing* 

stimme mit Piano 5 Ngr. 

Haydn, «JOS«« Deux Marches (pour Instru- 
mens ä vent) arr. ä 4 mains par C. BurcharcL 

7±Ngr. 

Knmmer, B\ A*, Piece caracteristique pour 

le Salon. Romance et Marche de l'opera: „les 

Mousquetaires de la Reine", pour le Violoncelle 

avec Piano. Oe. 91 20 Ngr. 

E<nsekk,C,Octaven-Walzerf.Piano. 1\ Ngr. 

Iiiibomirgki, Fürst Casimir, Op. 3. 

Nr. 2. Lied. Nr. 3. Romanza. . . 10 Ngr # 

, Trois Mazurkas pour Piano. Oe. 11. 

10 Ngr. 
Mayer, Ch., Souvenir de TElbe. lme Divertis- 
sement pour Piano. Oe. 95. . . 1 Thlr. 
Rtowakowftky, JOS., Tesknota (Die Sehn- 
sucht). Romane 7£ Ngr. 

Reissiffer, C ©-., Scenes familieres caracte- 

ristiques pour Piano. Oe. 187. 

lme Partie. Nr.l. Chansonette pour) 

endormir les en-f 

fants qu'on berce./ 

Nr. 2. La balancoire. ) 

, dido. 

2me Partie. Nr. 3. O ma chere mere, j 

pardonnez moi! I 

Nr. 4* La querclle et laf 

reconciliation. i 

Nr. 5. U m'aime? DieuA 

quel bonheur! J 

, do. 3me Partie. Nr. 6. Ne vous echauffez 

pas trop, ma fille. (Valse brill.) . . 12 \ Ngr. 
Sammlung beliebter Ball -Tänze für Piano. 
Nr.28. Paradies-Polka v. Gr- Meyer. 7| Ngr. 

, do. Nr. 29. Cerrito-Quadrille von ©. 

Knnze. Op. 63 10 Ngr. 

Vojfeler, Valeria, Pensees musicales. 
Nr. 9. Der schwere Abend. Gedicht von N. Lenau. 

5 Ngr. 

, do. Nr. 10. Könnt' ich dein vergessen. 

Gedicht von Agnes Franz. ... 5 Ngr. 
Zezi, Alf., L'Angelo benefico. Recit. e Ro- 
manza per Voce di Contralto o di Basso. 10 Ngr. 



12* Ngr. 



174- Ngr. 



Drutf ton %t. 0t G 4 mann. 



Ihuf 




tttf$ttfi f$t 




SeraniluoTtUdKt Äebacttnr: 
t%vant SßxenheL 

Siebemiitbswanaifljrer Sanb. 



M 22. 



<8 erlege f : 

Stöbert grief* in £«!*}{§• 
©eu 13. ©eptem&er 1&«. 



$on bieftt 3fitf*. erfe&eintn tt>ö<$etvtlid> %xti* be& ©anbe* ton 52 Ukn. 2 1 /, ü'fjlr. 
2 Hummern Don 1 oDtr 1 T /» Sogen» Snfediflüägefcüljren bie ^critjrile 2 Otgr, 



Abonnement nehmen alle *j>o(tamter, Su$*, 
flftufih unfc Aunjtk-iiibLiina.fn an« 



3rt6ült: gunft** Eitterfrfl Ui Epürtnfl« 6&ngftbunti*. — Alf ine äfttung, £ag^ßr[cl?i$te, ÄkrmiföteS, 



Äunftrö fiiVbrrfrfl brt 'Shiirin^t 
Sängetbinibeti, 

ttn 23fl«n unb 24flen 8ua.ufl 184T * 

©rr XIAtfngtt ©anger&unb Ijatte für biefeä -3 fl fa 
^wei ^iflcrifdj merfwihbige Orte jur 9tfc$altttttg fei= 
ne§ fünften üieberfefleä gewägt: ©ifenadj unb bie 
SSartburg* 3hi <3^ fcefdjfejj bet gefleomite , ber= 
ttauenb auf bie ©aflfreunbli^tcit Stfmadjö, ttttfc nadjs 
bem ber nrue SUrnlefegen bie f&tm&fytt mit neuem 
Äefeen3mutf?e erfüllt fratte, baä gefi auf jwet Sage 
auäjubefynen. ©ie feftiier) gefeljmütften Strafen bet 
Statt tiefen auf eine ftettbige Sfyfifnafante ©eitenfc 
bei (Siuwdiner fdjliefjnt, unb feie Sänget würben 
fimmt{id| auf baS ^erjti^fle empfangen imb attfgt* 
nommen« 5(m erften gefhage torrfainmcltcu fidj bie 
©änger gegen 8 Ufer SRoignid im fegenannten 
Gl embag arten, um Ijier bie gewöhnlichen ©eeotationeu 
jm empfangen, Ucactjbem Stteä geerbnei war, bewegte 
flc$ bie £5ängcrfd?aar biä nun üKarftpta^ , wo ein, 
ton g. ncnbcCäfofefrSarttjofbQ befenber* baju eom= 
ponfricr, „äRorgciigtufj" vorgetragen würbe, Solan 
^atte fyiet bie Sanger burctyairö bitter ^fammenftef- 
Jen fotten, bamit eine giöjjere Uöirfung fceä fraglichen 
Sieb ei Ijerbürge&radjt warben wäre« Gin fjerrUdjer, 
&öm ^ßref. Di\ ©ettnbarbt auö Srfurt beigetragener 
SBei^efprud?, welcher ttjcUä ber ©nsfjljfrjoghdjftt gas 
mitte, tr/eilö bet ©afifreunbfdjaft bei (Sifenadjer Üüür= 
ger gewibmet war, folgte unmittelbar auf ben @es 
fang« 3iun bewegte ftä) ber Sf^ä u 9 " u * ct SWufifbe* 
fteitung naä) bern ÜÄauenttjak ^ut ttfafyaltuitg ber 



einjig megtic^en ^robe. ©ia^tcr unb ^ompoiujlen 
fabcii wir an In &pifat bed unabfe^baren (Sangeta 
gugeä, 93pu ben erjiaeH will idj nur ^, ^ed^ftein^ 
ö. Storc^/ $^ SBetfet, ton ben testeten gr, @a>neu 
ber f 6. 0, Steiffiger, 4>, ß^tarb, M. äKe^fcffef, SDioa 
feöiuä etitafjncn, ©er Seflvomtte ^atte (einen fe^&s 
neren ¥^8 warfen tonmn, a(§ baS t;errtic^e Tlüs 
rient^at, in wettern bie fe^r jweimäpig eingerii^tete 
Beut? alte aufgebaut wat. ©af bei betätigen Wefangs 
fefien bie groben oft fe^t fcurd^ bie 3nt befdjräuft 
fiiib^ unb mannet ©irigent auf eine, jw weifen feljr 
nötige äSiebfibedmg irgenb eineä ©tiirfeä üetji^ten 
hui«, baä wtffen s ÜUe bie, weld;e fe^cn ätMilidSen rfc; 
ften triwe^nte«. gut ben erften Sag waren jtit 'auf? 
füijtung beftimmt: i) „®ebet" öou &. Äüljmftebt, 
2) „gefHieb" oou 51« SJtet^feffet. 3) „3iimf an'« 
aJatertanb" tjon 9tfl|tbtg 4 4) ^*wf tie ^D^en!" 
oon 3- ^'*0^ 5) „Xt;üiinget(ieb" nadj Sut^er'S 
/y (Sin T fcfle »itrg u\", 6) #/ ©o* ^atet Unf«", 
©oppefdjDr oon griebr, @c§neiber* 7) „©angeäs 
weifen" tion g« Se^önewatb. 8) ,,©ie grauen fot^ 
len (eben!" »on Äii^mfiebt. 9) „©e^nfu^t'% Söhu 
flergefaug tjon 3M. SSJttti^« 10) y ,fiicb ber ©egetu 
wart" ben 2t. äBanbeieleb. li) „©e^hiSe^or" teon 
3, Otto« ©aö t^an^e würbe in btei Slbt^eilungen 
botgetrageu, unb bie }ut (Sr^ohtng bet (Sänger uSj 
t^igen Raufen bur*^ letnige gefirebin unb gute 3^ 
ftnimeutatmuftf auögefuKt ©Treiber biefeä, unb mit 
ifym gcimf fo mannet Shtbere, fann, bom miiftfalif^ 
fritifc^cn Stanbjpunfte au€ y ftc^ burc^auä mit biefem 
fßrogiamm nifbt befteunbeti, v iu einem betartigen 



130 



fiieberfefie, wo nat)e an 1200 Sauger toerfammelt tva-- 
tm / gor)8rten wenigflenä fiit ben erflen Sog — mit 
9lu8nar)me ber ©c^nctbcr'fc^cii Qtompoftticn — ganj 
«nbere ©acr)t:n. Süarum bemtgte man bar/er nict)t bte 
©elegeiit)eit, grofjere, für SWaffen beflimmte Gompos 
fltionen jur 9luffüf;rung ju bringen? (Scmponiften 
«nb Berleger würben mit grouben ein berartigeä Uns 
terner)mcn begrübt r)aben. ©afc baö boppeldjorige 
„Bater Unfer" Den griebr. ©ebneiber, in ©egeuwart 
beö 6omponi|ten, nicr)t jur Sluffiifyrung gebracht wers 
ben tonnte, berührte toiefe ©anger fcfyr unangenehm, 
©afj man 9teiffiger au% ©reäben jur $r)eilna(jme am 
gefte eingelabcn, unb and} nict}t eine (Sompofition üon 
ir)m fang, muß id; gerabejii taettoö nennen, ©ein 
9tut)m wirb baburcr) jwar nidjt Meiner, aber einem 
Ecmponiften, ber bte fcaufbarften ^tymnen unb Sieber 
für bie beutfcr)en ©dngeruereine frf^reibt, wäre man e3 
jebenfaüö fd;ufbig geiücfen. Bon beu oben erwäfyns 
ten Siebern fanben 9?r. 1, 2, 4, 5 u. 9. Beifall; in 
bie freubigfte ©timmung aber würben fotüor)t ©anger 
a!8 3«^;Bter berfegt, als ber §err c. 2Br/benbntgf bie 
JRebnerbüljne betrat, unb in feiner fernigen, juiu £er« 
aen bringenben (Spraye bie 333 id)t ig feit berartiger gefle 
beleuchtete. Witt geuereifer unb ftegenber Berebtfams 
feit ermahnte er jur (Sintradjt, bamit bie fo eben üer* 
r)aöten Älange $l;at unb SBaf;rr)cit würben. — 2lm 
Slbenb beö crflcn £ageö fanb ein tjeitereö geßmar/l 
Statt, wa8, eingebenf beä aUcn SBorteS: Cantores 
amant humores, nict)t feblen burfte. 3ur Belebung 
biefeä Weiteren, gemütr)licr)en SHatjleS trugen S. Bedj5 
fiein u. 81. nid)t wenig bei. 

9lm jweiten gefltagc toerfammelten ftcr) bie ©an; 
ger SRorgenä 8 Ur)r auf bem UHarftplagc unb fc^iefs 
ten flet) unter SWuftfbegleitung jum 3"8* auf bie 
SBartburg an. ©er ©ro§r)erjog öon SBeimar; Sife; 
nad), welcher audt; nebft ftamilie fowofyl in (Sifenact), 
alö im 9Warientr)ate felbfl wäfyrenb ber geftyroburtion 
gegenwartig war, r)atte mit greuben bie (Srlaubnifj 
jur Söartburgfeier gegeben, unb ber (Srbgroffterjog 
Beehrte bie ©anger mit feiner ©egenwart auf ber 
SBartburg. 9lad) furjer Srt}olung begann ber ©es 
fang. Söaö für ©ebanfen wär)renb ber Stnwefenljeit 
auf ber SBartfcurg bie ©anger burcr)brungen r)al?en 
mögen, roid id) bittig jebem ßefer überlaffen \ unb nur 
ju beftagen mar e8, bag man nidt)t fiir etn?aö beffere 
geijtige Wahrung ber ©anger geforgt ^atte. 9B<nn 
cö audj ganj am ^8(a^e n?ar, bafj Sut^er'ö Ärafttieb 
na<^ ber Urmetobie vorgetragen rourbe, fo madjtcn 
lod) bte übrigen fiieber wenig, ober gar feinen (Stn? 
Irutf. SSBte ganj anber« laugten ©anger unb #8- 
trr auf 8. »ccrjftciVä geflgebic^t, roa« jebenfaOS ber 
Deffcnttic^fett übergeben ju werben toerbiente. Unb 
$Stte man nur fiatt bed übrigen ©ingfang« ^bafi 



beutf^e Sieb" »on ÄaOtwoba, „bte »rotfenfa^rt" toon 
gr. ec^neiber, „SBer 1)at bi^ bu fäbnex SBalb" bon 
SWenbeteffo^n jur ^Tobuetion gebraut, welken gro§= 
artigen Siubrutf würbe bieö gerabe an bem ewig 
benfwürbigen Orte gemalt ^aben. ©egen SWittag 
bewegte jtcr) ber Scfljug auf ben remantifdjen ^Jfas 
ben, bie ind SWaricnttJal führen, wieber auf ben gefb 
pla%, wofelbfl Bortrag gemeinf^afttid^er Sieber mit 
Bortrageu einjelner Siebertafetn abwedelte, ©a^ e« 
eine mi§lid>e ©acr)e tfl um baö ©elingen oon Bors 
tragen einjelner ©cfang vereine bei berartigen ©elegcns 
Reiten, bieö loiffrn 5Itte bie, weld^e bei d^nli^en ßals 
len t^atig waren. Biete ©anger tt/un gtei<^ anfang« 
beä (Eliten ju tiet, fo ba§ bie Stimmen batb matt 
werben -, and) muffen, wenn berg(eict)en ©oloüortrage 
fiatt t;a6en, bicfelben in gefcr)lcffenen SRaumen auöges 
fii^rt werben, um einen Sotaleinbrutf ^ertjorjubringen. 
©effen ungeachtet fangen namentlict) bie Siebertafeln 
üon Sena unb ©ifenac^ nict)t ofjne ©eifaü. 9lad) 
einem tom ganjen Bolfe ju ftngenben ©c^eibegrug 
bewegte ftet) ber 3ug bi8 in ben ©arten bet (Sr^Os 
lungegefeüfcr)aft, wo Don Slbenbö 8 Ul;r an ein gefls 
ball baö ©anje befcr)lo§. ©er geehrte gefteomite f)at 
in foeialer $)inftc^t feine Slufgabe würbig gelofl, et 
t)at burcr)au« 9l\d)td tjeraSfaumt, nm ben ©angern 
ben 5lufent^att in Sifenacr) fo angenehm att moglia^ 
ju machen, ^a, bu ^errlict;e8 S^uringia, bu Sanb 
mit beinen Burgen unb ©agen, mit beinen immer 
grünen SBalbern unb $t}alern, mit beinen fegenSreis 
c^en gturen unb Sluen, mit beinen freunblict)en unb 
bieberen Bewohnern, wem follte ntdr)t bei Nennung 
beineö tarnen« baö ^>erj aufgeben? Berflungen ftnb 
bie SBnc beiner ©anger, boct) lange nod^ wirb in i^ 
ren £er$en ber 23fle unb 24fle 5lugufl 1847 unb mit 
benfelben bie Erinnerung an (Sifenac^ö ©aflfreunbs 
fct}aft fortleben. — 

3. ®. äWüller, 
IDirectov bed J)««bner Drj^eu«. 



Äleine &titun$. 

«u« Jöraunf^Weig fdjrelbt man nn« : 3« ber Oef^fd^te 
nnfere« Ztytattrt toirb Hefe* 3abr, namentlich auf bem ®e* 
bittt bet Cper, jn ben fiua)trcid^ften gejÄ^lt »erben, ben» 
bret £tyern, ton Diepgen Xonfünfilern cemponirt, bfirften 
nac^ einanber gut Aufführung fommen. 6a)on iß „berXtcn* 
babour", groSe Oper mit fSalltt unb ®efed)ten von Sletan* 
bet %t$ta, fünf SKal mit n>c^(t)erbtentem ©elfall gegeben 
toorben, nnb toirb unjtoeifelljaft ferner ein fogenannte« Saffen« 
8tücf bleiben, eben fotoobl feiner fernen, leidet* fag liefen fßtt* 
lobien al« be« @lan^e6 tregen, toemit biefe Dptx aulgeftattet 



131 



Mr. folgen wirb iljr ncä) in biefem SRonate, waljrfd&einlid) 
am 19ten, „bie 93raut tom Jtynafl", grofje romantiföe Dper 
in brei bieten von #ent$ ßitolff, auf bcren (trfclg man bler 
airgemein fe^t gefpannt ip. «itoiff l>at jtd> al« $ianoforte* 
SSirtuo« nnb (Somponift bereit einen bebeutenben SRuf erwor* 
ben, unb fein feljr $er»otragenbe« Talent tp fo vollfommen 
anerfannr, baß man von iljm aud) al« Dpern;(5omponifx SBe* 
bentenbe« erwartet. %lad) unferer Ueberjeugung wirb fid) bie« 
in „ber JBraut vom Jtynafi" glänzen b bewähren, von ber 
ifingfr im Salon be« >Jflufifalienl)änblcr« SWe^er bie beiben 
erflen Slcte unter SJlitwirfung ber fjiefigen gefeierten Dpern* 
Sänger unb Sängerinnen, ber Damen gifdjer* Otiten unb 
SWeifjfeffel, unb ber Ferren Sdjme&er, ©afmnjer, Sif^er unb 
$öef im 93cifein vieler ßunftnotabilitäten burdjgenommen 
Würben, unb bie lebbafteiie Scnfation unb Stnerfennung er* 
regt unb gefunben tyaben. äBie unjweibeutig tiefe üBirfungen 
gewefen, fann ftd> motjl ni$t fixerer l>erau«fUKen al« ba» 
burdj, baß bie Dper, nod) e$e fie ganj »ollenbet war unb 
vfjne Bewerbung be« (SemponiiUn, wenige Sage nad) Jener 
$robe von ber $oft&eater*3ntenbana angenommen worben ift 
Mb fofort §nr «uffü^rung gebraut Wirb, «itolff leitet bie 
groben perfönlid) unb wirb au$ bie elfte Sfcepräfentation bi* 
tfgiren; bei ben bebeutenben Gräften unferer Dper unb bem 
Cifer, ben fämmtiidje äRitwirfenbe für bie« fdjöne ©erf bar* 
legen, toirb eine vorjüglid)e 9U«füljrung ju ei warten ftefcen. 
Dem fer)r bürdeten Libretto, wehfce« einjufe&en wir <§)e* 
legeuljeit Ratten, jolien wir unfere volljU ^nerfennung. <S« 
erforbert biefe Dper jwar ein gute« $erfonal, weit iece $ar* 
tie bebeutenb ifi, aber bie Scenirung verurfadjt feine namljaf' 
ien Äofien, unb fomit toirb biefelbe, jumal bei bem fo füf>(* 
baren SRangel an guten neuen Dpern, ben Xl>eater*Di* 
tectionen eine fefjr toülfommene (Srfdjeinung fein. — Die 
btitte Dper i(x von ®tbppltl, einem SWitgliebe unferer $of* 
Äapelle, welker fid) al« (Sompontft jwar noeft feinen tarnen 
erworben fat, aber nad> bem Urtbeiie competenter SJiänuer 
in biefer Dper ©rave« liefern fott, woju nur il>m im sBorau« 
Qlücf wünföen. @- 



XttgrtgefAi^te* 

Steifen, ©otteette, engagementS w. 3n Slawen 
$aben gafUrt: gr. «Palm * CpafceT von Stuttgart unb St. 
Sttfe'SfU? au« A6nig«berg mit vielem 93elfall, $r. $aitltet 
vom Äärntljnertljor bagegen wie e« f^eint nmgefe(|rt. 3)ic 
Sängerin Sri. Ä. 9leit# ^at in ©reif«»albe aufetorbentli^ 
gefallen. 

3)ie (Slavtervirtuofiii Catnitta ^le^el ifl feit Äurjem 
am ^arifer (Sonfetvatoite aU Sekretin angefteüt. 

SDie beiben Retuba ^aben in 3Utau concertirt unb fe$r 
gefallen. 

Sri. emma 9tQ4 an« «annooet fingt fe^r beifäHig im 
Berliner Opewfcanfe. 



SWuflffefte, «wffujtiittöett* 3« «fejittebetf bei SWag* 
beburg foll nä^ften« ein a)Jännergefang«feji von 16 ©ereine» 
gefeiert werben. 

3n ©cnt$in ($rov. ©ranbenburg) ^aben an 250 San* 
ger am löten ftuguft ein (Slb ^avel * Säugerfefi ge* 
feiert- 

Den 29(len Sluguft fanb in ©Uttdjtttt ein „Sängerfefl" 
ftatt. iDie ©tertoirtfK flnb fetjr in matigfdt gefefct worben. 
3n bem „Sd^önbnrgf^en Sinniger" nnb ber „^eipjiger 3eU 
tung" befinben fi(^ bie Danffacjungen ber auswärtigen, babei 
beteiligt gewefenen Sänger. 

fRtUC C|>ettt. 3m Xf)eoter an ber Solen ijl eine neue 
Dper: ba« „$ttb$en vom ganbe", SKufif oon b, &Upp&, 
gegeben werben« £a« $nblifnm l)at (le jwar fel)r beifällig 
aufgenommen, aber baran f^eint bie SWufif weniger Sdjulb 
gewefen ju fein. 

Die neue Dper von ©ttjtab Cdjttlibt in ©elmat: 
„$rinj öugen, ber eble «Ritter", be^anbelt nldt>t etwa bie 
©efdjidjte tiefe« gelben, ber mit feinen kämpfen gegen bie 
£nrfen ein gan| nette« Dpemfüjct abgeben müjte, fonbern 
nur bie (Sntftefyung be« befannten JBolUliebe« , wa« nod^ im« 
mer mit oeränbertem Xert gern gefuugen wirb; — bie in 
«Rr. 12 bief. 3tfe$r. gefüi<J)tete Begegnung mit ber gleiten 
Xertwa^l 3uliu« ©eefer 1 « f^eint alfo wegzufallen. 

3m (Sarcano* Sweater in SKailanb i(i eine neue Dper: 
„bie Sadjantin" von ftontana mit gurore burc^gefaUen. 9l(fo 
f(r)rcibt Dettinger'« G^arivari. 

5Tu§jeic5nuttgcit, öefötbetwitöen» Der f. f. $of# 
fapellmeifter Sfhnant ^at von ber ^ergogln von $arma für 
bie SBibmung feiner ^weiten S^mp^onie bie golbene DRebaiHe 
für Äunfl unb SBiffenfe^aft erhalten. 

Äittl in $rag ifl von ber fönigl. «fabemle ber SWuflf 
in Stocf^oim jum SWirgliebe ernannt worben. 

STobe^fdtte» 9lad^ langwierigem äranfenlager vtrfdjieb 
am 3ten Srptbr. SWorgcn« ^r. (Sari SR ed)etti, in einem 
^anb^aufe bei SBien, feine« «Iter« 37 Saljre. (Sr war $ro* 
curift in bet ^ofmufifalien^anblnng feine« SÖater«, $ietro 
SWee^etti, unb beffen Stü^e. $11« ein tätiger Arbeiter nnb 
getiefter Deponent war er ben ©efd^äft«leuten, al« ein jn* 
verläffiger, d>arafterfefler SWann feinen grennben befanni. 

Bitetatifeje aotiaen* 3n ^ermannfiabt ifl ein Sieber* 
bud) ber Siebenbürger Deutf$en, ^eran«gegeben von 3« 9* 
©eltd), erf^ienen, nnb gwar bti einem Deutfd)en, ©nd^^änb* 
ler v. ^od)meifier. 

Die örgäninng«blätter gu allen (5onverfatton«lerifen ent- 
halten in it)rer Kummer 107. eine Stograp^le be« rnljmll<$ 
befannten ©lollniften S(rißiatt ttr^att in $ari«. 

93om lflen Ddober werben betbe berliner SWufif geitunge« 
vereinigt nnb alfo nur al« eine bei Dr. Ottftab Borf fort« 
erfdjefnen, inbem biefer bie OalHarb'f^e angefauft l)at. 



132 



9k flrmi TAä^ü 

grl. 2fnB $at ifcr SKepertolr, ergäbt bie Xfceater,* ?oeo* 
moifoe in Hr. 24. burd> bie »malia in einer, ©(friHrr'« 8Kau« 
Bern nachgebildeten Oper »on 9Urbi bereidjcrt. S)ie Oper 
ging unter ber eigenen Leitung be« (Somponlfkn in ©cene; 
ber £ert rnljrt »on (Sarlr SWaffei Ber unb i(i in feiner Q3er< 
BallBorniflrung be« ©djilfer'fd^en Sranerfpiele« gang geeignet 
ben in ber gürßengruft gu SBeimar rubenben bentfdjen JDtdj« 
ter im ©arge nmgutealgen. gmalia unb Äarl SKocr Fennen 
fid) in ber Oper niefct »on früher, fonbern ber Sftäuber mad&t 
erji im »ugenblfcFc, wo er flc firafjenräuberffä überfällt, l&re 
angenehme 93efanntfdjaft. ©$on gücft er ben $old> gegen 
«malia, at« er plastica ruft: ©ott, tote fd)ön! £>ein J8U4 
entwaffnet mid>! JDarauf fingen Beibe ein ©nett gufammen, 
nnb verlieben flc$ toäljreub beffelben fierblid) in etnonber. 
£>er alte SHoor »erbrennt in feinem Sljurm, ben grang SWoor 
gur *8erbeimlfd)ung feine« ©erbrechen« in öranb gefteef* &at, 
nnb totyrenb ber gärflid&e ÜBater, »on glammen umgüngeli, 
»le auf einem ©Weiterlaufen fre^t unb na$ feinem ©oljne 
Äarl fd)mac$tet, nafjt biefer mit ber Sanbe, ruft: „£a! 
SWcfu SBafer!" tiefer entgegnet: „<Sr ifi'«, mein ©oljn!" 
nnb aerfinFt in giammen. Äarf ftürgt in ba« geuer, rettet 
feinen 93ater, unb fh'rbt an ben Eranbmunben, toä^renb itjn 
ber merfttJÜrbiger SBeife unwlefct gebliebene ©rei« fegnet unb 
fagt: S)eine äinbe«liebe füfjnt beine ©d&ulb, toomit bie pein* 
litten ©erid^te, menn pe ben Sauber gefangen, fd^xverltc^ 
gang eim>etftanben getoefen fein bfirften. grang toirb »on ben 
SKaubern Berbeigeföleppt. $)er Saier wfiudjt i$n, unb 2tma* 
lia ü?ifl fid^ mit ber Sßiflole, bie fie au« bem ©üriel be« fter* 
Benben Äarl rlf, erfd)le&en; grang luW tbr bie $iftcle tneg; 
nehmen, aber biefe gcl;t io« unb tobtet grang. ,,2öel)! 3$ 
f^abt feinen ©o$n mel?r!" jammert ber Sllte. ,,2lud) Feine 
Softer meljr!" ruft Wmalia, unb fiürgt ftd), o$ne bag e« eig- 
nem ber babel jieljenben S*äu6er einfällt, fle aufhalten, in 
bie glommen. $er alte 3Hocr mill tyz nad), M ingnufc^en 
ni$i bie Äraft bagu, unb gieljt e« vor, mit einer legten Slrie 
fein «eben auf ber 93ü^ne au«ju$auc$en. — 

3um 93erglri^e mit unferen beutfd^en (Fonfer^atorien 
möge bie (Srtoa^nung bienen, bag SSttvcabantt, ber JDirector 
be« (5onfert)atorium« »on Neapel, 7500 granc« (ni^t gang 
2000 $&aler) jä^rlic^e JBefclbung erhält. 2)a« gange ©ubget 
be« ^onferuatorium« beträgt 36,000 $)ucatf (circa 48,000 



ZMn), toofit 100 3ög(üige ga»§ erhalten nnb nnterri*W 
»jtrben. IDie Beamten befleba au« 2 ©onterneitr« , 1 geijU 
l.c^en (Santot, 1 JDirector unb 24 ^rofefforen, 

^ 3n ben Beiben aÄilanono'« ifi {eftt eine britte ©4»e#n 
Cddlie gefommen. 

Seutfgtanb iß bed^ no* mit feinen BiBliogra^ife^e« 
Wac^ricBten über ba« 9u«lanb entfe^Uc^ gnrnef; toer Fentl 
g. SB. ben (Jomponift SWariin ©ogt, »er twa^nte i^r 
toa^renb alle leibliche iBlrtuofen ton $ari« bur$ nnfere Öl4t# 
ter laufen, nnb bod> f^reiben ©d^eitlin n. 3oßifofer in &. 
©allen an fämmtlid&e SKnfiF^ nnb öue^^dnbier JDentfd^ianbf 
nnterm ?ten 5(uguß b. 3. : 

„2Dir fabtn ten totbit ber Aite$en - 3RuftF t>on SRm> 
titt Sogt übernommen, ber anerFannt einer ber er^e« 
ber ) e 1 1 l e b e n b e n (Sompouißen für Älrd)en«3Rnfif in granF* 
reic^ ifi. fflon mehreren feiner ®erFe finb » bi« 4 «bbrndfc 
»eranfialtet »orben. 2)effen neue ®erfe pnb nac^ße^enbe: 
Missa a 3 voeibns et organo. Op. 53. — Missa brevis ac faci- 
lis a 4 voeibus et organo. Op. 43. — Missa brevis ac facilis a 
3 voeibus et organo. Op. 44. — Messe a qualre Yoix arec ao- 
compagnement d'orgoe. (3»it latein. Xert.) Op. 46. — Messe 
pastorale a quatre ou ä trois ?oix a?ec aecompagnement de 
Torgue. (tert latein.) — 4 Ave Maria ä Canto, Alto, Tenore, 
Basso et Organo. Op. 52. — 12 Antipbonae Marianae, Salve, 
Alma, Ave Regina pro 3 ac 4 voeibus cantant et organo obü- 
gato. Op. 48. — Psalmi vesperlini in falso bordono a 4 voei- 
bus et organo. Op.42. — Requiem a 4 voix avec aecompagne- 
ment d*orgue. — 6 ©tücfe für bie Orgel gum ©ebrauc^ na<^ 
bem ©otteöbfenfie. Op. 45. u. f. »." 

gerner liefern ße nodj al« neu erfc^ienen: ABB« Sog« 
ler'Ö Salve Regina für ©opran, «lt.. Xenor unb Sag, mit 
ober cljne Begleitung ber Orgel. 9lr. 1. — IDaffelbe. JRt. 2. 
— 35affcibe. J Jtr. 12. u. f. m. 



3n 9lr. 13 be« vor. Sanbe« tabelten »fr in einer *Rotf| 
ba« Q3erfa^ren einer berliner aKußfalien^anblnng (©tern n. 
(5omp.)/ »cHe auf bem £ftel eine« Söerfe« t>on ffiolf ben 
tarnen ^penti 3Bolfart gefefrt ^abe, um bur^ ben beFann« 
ten Älang biefe« tarnen« angulocfen. 3)ie betreff, ^anblung 
^at un« je(jt na^getriefen, bag ße Bei ber fflaljl be« tarnen« 
unbetdeitigt ge»efen iß, unb n>ir nehmen ba^er unferen Xabel 
gegen biefe £anblung gern guruef. 



©efd>aft^nottgen. 

ned) nicx>t anmcfenD iß. 

©raunfe^wetg. 2W. 2Bir fe^en 3^rer unterm 3ien <Si\>t. ücrfpro^enen SWtttbeifunq entaeaen. 

<Dre«ben. «. St. (Spalten j toirb befvroc^en. JDre«ben. ©n. SBicb beforgt. etettin. 5)anF. 
empfangen. Hamburg, bc«gl. »iegni^, empfangen. 

ficB bTe'Änbuu^* ® ir ^° be " ^ l * ^ *° aBf ba * * erfa ' w " Hx fI(uflc - 3eit 9- oifmerffani gemalt; be«^alb etlebigt 
©laaFenbu-rg, erhalten. JDarmftabt, be«gl. 



Coburg. 2B— n. 3$re Partitur Fonnte no$ nfct>t abgegeben »erben, ba ber (Smpfanger 

Lüneburg, 



Dcutf ©on 9r. «Ctfmana. 



Ktu t 




iitfjfytift fflc 




ffletantti«ort(Hfr Rebocteur: 

©irtcnunbjmanitgfier Sanb. 



M 23. 



«erleget: 
SHofcert griffe in 8ei>jt{j. 

Dm 16, ©eptemfeer 1841, 



ffion bttfe* 3ettfa> er^Hnen mödMIi* 
2 Stumintm von l übet l 1 /, ©ogen. 



3nfrTtiojiagtfcü&ren bie $tMjeil* 2$l$x, 



3n6<tlt: D**r* im Glati«aü#ju 3 . — gfc r pianofötfc unb ©ttfl$fnfhumtnte. — gut Splitt« 



Abonnement nc fjmtn alfr ¥aftfimter, Siuf', 
SHufih unb Jtnnfiljanblüngett an. 



Opern im (Slatrieratiäjug, 

9***2mfejiaiiitiitr, ftö&tnütin, Jeftoper in Sorten, 
Stert narl) Qaüff oon ^ StngrlftrtL Clümeraus- 
)W$* — ijambtirjj «, Oipuj, Sctjukrtl) u. «phijj, 
«rt. Ausgabe 12 «ijlr, JJradjtausjat* 16 tljlr. 

3tn beutfdjeu Dpem feljtt eä in unferer 3eit 
butd?auä ni^t SÖir tofmf$en nur, bafj biefelfcen 
nad^aaigere ©rfc/tge a(e tiefer friinen m&^ten, fcaf 
ffiidftrr unb teempenifren mt$t unb m^r lernen möaV 
ten, mit SBcad^ttutä leeret Äunjianforberungen, anc$ 
Mm ^JuMifum bm - ta 3* f ö«f ben Äopf jw treffe», 
tinb bafj bie ©u^nentjerrcaliungcn unb bie ftapeOmcU 
per unter öefetberung einleimt fdjer jtunft ni$t Med 
bie lofale tjerfhfjen mähten. 9tur wenige unferer 
neuefieu beuten Dpern trafen fic§ öaijn $u aüge= 
meinet SJertreüung. äKag bieä au$ uirf an ben SBer= 
^äliniffen tiefen, fr tragen bodj au$ jttm S^eif bie 
©i^ter unb (Sempenifteu fetfcfi bie ©dfjulb. *) SSmn 
bie uqtliegenbe Dper baä ©djictfal fo tiefer anberen 
itä$n feilte, nur an einem ober wenigen Orten 
jur Muffüljrung getommen ju fein, fö Kegt fytt, na^ 
ber 3£njtct>t beä Kef v jum gtiS^ren S^eil bie @c$ulb 
am Serifrudfr unb an bet Sflufif. ©aä Eertbu^ ift 



*) $ef. BeW* (i^ üor, in «««nt airtfiiWUfrrem Änf* 
fafce na^ften* unfcre §entia.fn Dwnm§filtniff( nafier in te; 
lenkten. 7 ■ 



Qtiiltn für ba* StoIon«Uo. — 



luemger ein felbfianbige^ but^ innere «ot^menbtgfdt 
atgerunbeteS ©ange, alS ein fragmentarif^er %u^ua 
beö MemanS, eine 3«fa^tnenflcC(ung einjelner SWo- 
mente auä bemfelten. ©ie Sffinpf ifl ji üflr eine lei^U 
^in pir^enbe, adganem fafti^ej eine fcefiimmte MiA, 
iung finben mir jebe^ in berfelben nia^t auägeföio- 
#in. ©ßä SJefrrefeen ifl idc^I fi^tß^, angenehme* 
unb ©efdÜigcö mit mobernem 9ln(hio) ju tiefen j attein 
Kene*, ©citfianbigea unb <S^arafieriftif^e& ^a6m mir 
bergfblitf) gefugt. Ueterbem ftnb bie einjefiien 3Jiu £ 
fiffliirfe iifer bie @etü^r mit öuägebt^nt, fo baß mit 
j»eifrln, ba^ baö ^Jntereffe be6 fuHifuml Irf Sbtfi 
fj^tung ber Dper fi^ ehalten ober gar Aeiam 
tonnt* 

©oa> genug Iti ungemeinen j firtra^ten tüir im 
Btnjelnen Sr.rl unb SHnftf in ©emeinf^aft netrn rin= 
anber. SQBit fe|m bie öefanntf^aft mit bem 9to* 
man ^Si^tenftein" vett SB. #auff tei unfern Sefern 
UDrauS. 

ürfier ^Cct. ©ie Ouberture übetgeVn mir 
ba )u i^rer ©eurt^eifung eine @infi^t in bie $arti= 

tut nät$ig wäre; fte fd^eint Mannt unb effeetoöff 
$lr> 1, einteitung. SRat^auäfaat in Ulmj SBaiü 
quet. ^ct ber fciinbifa^en Stifter : „»uf, f}i mmt 
an" in 6 = ©11^ enthalt eine Slufforberung juru Sins 
gen, gefjt bann ju einem ©pottfiebe (2t = ©u r ) auf 
ben ^erjug Uhia^ uon aEBürtemfcerg Ü6er. <Sine @teHe 
im <S^©ur Sage erinnert Uiijaft an baS Srintlieb 
in ©trabetta: 



134 




©aju ^eißt bet %e%t: ,,2tu« ben Äefyfen $erau«! 3n 
bie Äe^len fynein!" ©a« erfh Bejie^t ft$ auf ben 
©efang, ba« anbete auf ben SBein, tt>a$ in tiefer 
fd&netten golge Beim 2ln$ören fonbertat Hingen unb 
nietyt gteic§ begriffen unb toerflanben werben maa. ©a« 
©pottlieb in 91 ifl frif<$ : 



<5$or. 




"ff-H 



]. SBcfelut {tnb toir ju 
3. ®e * firen - ge $erru re 



gn * tet €>iunbe, 
gfet'n ni<$t lange, 



»on 
£ert 






^ 



EJEEEE 



y ^ y - *> I 

fern unb na$ }u ei * nem 3iel u.f-to. 
Hl * xid) Jatf* )n bunt ge * tna($t — 

©a« Setonen ber meiften Stuftactc, wie j. 85. oers 
eint, e« fammelt, bem U(ri<$ :c. mag jur SSejeic^s 
nung be« UeBermutty« unb be« Spotte« ganj wirffam 
fein, ©ie britte ©tropfe wirb burd? ©eorg uon 
©turmfebet unterbrochen, bem bie @d§elmentieber nic$t 
Belagen, ©er 6^or Beginnt &on 9leucm. ©eorg jers 
fömettert fein ©la«. 9lx. 2. ©cenc unb «rie in (£s 
©ur. ©eorg erflart ben Wittern, we«$al6 er bem 
SSunbe Beigetreten, baß er wofyt entfc^loffen fei, ben 
$erjog ritterlich ju Befriegen, jebodj ntd&t mit SBort 
unb ßifl tampfen wolle, baß er feine #anb geBoten, 
ba« <3c$wa6enlanb ju fragen, nic$t e« ju toer= 
feilen. 

Sln«»erfallnem meiner Sinnen idj tm ©a^n Ijerabgejhegen 
S^lojfe bin jüngft 

©ie Haltung ber ©ingfrimmc neBfl Segleitung ifl 
jum größeren Stjeit im italienifd^en ©efdjmacfc. ©ie 
Slitter ftnb erjürnt. ©er öürgermcijier toon Ulm 
fudjt ju Befdnftigen. ©eorg wiebertyolt feine 6rfla= 
rung üBer ba«, wa8 er nic$t für Stitterfltte $altc unb 
wa« er nidjt ju feiner (Sadje inadjen fönne. ^amit 
fpinnt ftdj biefe Slric mit 6^or ju einem größeren 



©anjen auö. ©er ©treit wirb unterBrod&en burc$ 
^erannatyenbe @c§6nen. 9lx. 3. (Styor in g s ©ur. 
Andantine giocoso. 




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JD J. jß Ö I P I , I 1 



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4et * tcr be * f^kotn * get, tan ^ )et unb fin 't get 

gin fiterer, gemüt^Ii^er 6^or, ber nur ettoaS lang 
erf^eint, jumal ber 9tudbru4 beö ©anjen me^r kvo^ls 
Be^agli^ ftc^ loiegenber, aU joüial aufgeweitet 9ta* 
tur ifl. ©eorg wirb burdj bie Schonen unwißfü^ 
lidj an feine ©elieBte gemannt; wa8 natflrlic^er atö 
bieö. Äaum fyric^t er i^ren tarnen au8, fo fle^t fle 
au% fd^on felBfl, mit i^rem 93ater, bem $ertn bon 
Sid^tenflein, »ot bem UeBettafdjten. SBit waten au^ 
üBcttafc^t, ben $tn. ö. Si^tenjiein, ben gteunb be§ 
^etjogö Ultic^, ^iet Beim Bünbiföen S3anquet etfd^eis 
nen gu fe^en. ©eorg fclBfl ^att ed nid^t für möglid^ 
unb glauBt ju träumen, fiic^tenflein öerjtd^ert tyn je» 
bod^, baß «ßc« 2Birfli<$feit, unb wenbet jt^ bann 
ju ben Beiben SieBenben mit ben SBorten: S^eure 
Äinber, fe^t euc$ offen an :c. ©a8 $eißt bod^, mit 
ber S^üre in'$ §au& gefallen. Sä ge^t tyerau« ^er- 
toor, baß ber #erjen8Bunb SSeiber ber SinwiBigung 
bed SBaterS nid^t weiter Bebarf. SBie (ann aBer ©eorg 
auf Bünbifd^er @efte üerweilen, ba tyn einerfeit«, wir 
er fetBfl »or^er ben Wittern trofcenb erflart, fein ges 
geBeneä SBort Binbet — ba er anberfeitä, toa% au& 
ber eBen angeführten 9(nrebe 8i(^tenfleinö gefolgert 
werben muß, auf einem traulichen, freunbfe^aft liefen 
guße mit i^m, bem entfcfjiebenflen ©egner beö fdum 
be«, flefyt? ©aß ein SieBeööer^altniß jwifc^en 9Wa* 
rien unb ©eorg Befielen BleiBt, auc^ wenn ©eorg auf 
feinblidjer <5c\te fämpft, bagegen wäre nicfytä einjus 
wenben, wenn ©rünbe ber @^re ©eorg baju Beflimms 
teil, wie e8 im SRoman ber gfatt iflj aBer baß fiidfjs 
tenfiein bie« SJer^fittniß anjuerfennen fdjeint unb ganj 
gutmütig baBei, otyne jebe SSerBinbung aBjuBred^en 
unb o^ne alle« 5lrg be« Umflanbe« erwähnt, baf 
©eorg im $eer be« Sunbe« fämpft, ber nid^t« @e= 
ringere« im @innc fü^rt, al« ben $erjog au« bem 
Sanb ju jagen, ba« ge^t boc$ über bie ©renjen ber 
2Ba^rföeinlic$feit. ©ie SBiberfprüd^e Ratten Xtldjt 
üermieben werben fönnen, wenn man an ber ©runb= 
läge, welche ber Stoman ^icr Bietet, ni^t« geanbert 
f}ättc. 5lußcrbem fragt e« ftc$, 06 ein 8ieBe«Der^älts 
niß &on bramatifc^em 3"*^fff^ f«n fann, ba« t?on 



1S5 



Sfofang an ganj plan cot un« liegt. Sit. 4, Snjttt 
in 918 s ©ur, Andantino eflettuoso: 






:* 



£^ 



3=t 



3=*rm n.f.j». 



©a« ber Sie < fce toel * ty $anb — 

leibet an bem allgemeinen geilet ber Sänge, äWonos 
tonie unb äkrfc^wommen^eit ber (Smpfinbung. ©a§ 
fitc^tettflein fyier ju ©eorg fagt: „Sern umarmt' ify 
bi$ als ©otyn, boc$ und [Reibet baä ©cbot ber 6tyr' 
unb $Pflic$t", Ije&t bie oorerwatynte llnwa^rfd^einlicfc 
ttit nid^t auf, ba ötdjtenftein ntc^t ju ben mobern ab* 
gefd^tiffenen ßtyaratteren ge^Brt, bie eä mit 9liemanb 
»erberfcen motten unb ju 2löem bonne mine machen, 
unb überbem fein ©ebot ber @tyre unb $Pflid&t $ier 
fcor^anben ifl. ©er Pfeiffer öon ber $arbt erfd^eint 
nun, Berietet Sidjtenfiein ü&er ben ©tanb ber fyerjogs 
li^en ©adje unb maljnt jum 9tuffrru<$. 9?r. 5 %u 
nate. ©ie anwefenben Stitter vertreten ben ©djeiben* 
ben ben SBeg. ©eorg nimmt fic$ ber 3utü{fgcfyats 
tenen leStjaft an, crtfart ftdj frei fcom SJunbe unb 
fd^lagt fl<$ mit Sidjtenflein, Pfeiffer unb Sttarien burc§ 
bie SÄitter. 9ludfj wieber fciet Unwa$rfc§einlic$e8 6ic- 
tet biefeS offene unb bewaffnete auftreten unb @nt; 
wifdjen, mitten im fernblieben §eere, jumat fotdjer 
^erfonen, bie terba'c^tig erfdjeinen unb bie man ges 
rabeju für ©pione $ält. SBaS bie 9Wußf betrifft, 
fo ift bie ©teile im Stecitatt», wo ©eorg ben Sttttern 
Unritterlidjfeit vorwirft, triebt frei genug unb tuet ju 
fe$r gebunben bur$ bie Segleitung unb ba8 längs 
fame 3>mpo. &\\t ifl: ,,©o fag' ic§ midfc auf ewig 
lo$". ©agegen erföeint auffaöenb: 



-Mf5rfSe-.il 







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1 



bin ein frei - er SWann ! 

obwohl bie Intention mdfjt ju berfennen ifl. ©a8 
SJtotiö jum Presto ifl tyatfc Slu&er (Stumme oon 
«Portici, ober SNaurer unb ©d^toffer), Ijalb 9Jlojart 
(@ntfü$rung). 



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ifiüüpl 



©. 5t. 2Jtangotb. 



(gottfe^ung folgt.) 



gär ^ßiattoforte unb Stteicfeinftrumente» 

S^Ott fcc ®aittt<£ttMtl, ©p. 49. Grand Duo con- 

certant en forme de Sonate. — fidjubrrtl) u. A, 

famburj u. feipftg. f)r. 2J Äljtr. 
3t Slofen^ain^ ©)>. 38. Sonate pour Piano et 

Violoncelle ou Violon. — Crtp)ig y |)tteT«. |hr. 

1 aijlr. 25 Iljr. 
©Otttelitt* ©tttlitt f ©p. 3. Sonate für piantfort* 

u. Otolona Uo ober Violine. — Ödjubert^ u. «omp., 

Hamburg u. feippg. pr. 2J C^lr. 
S^ Sdgli^Sbetf, ©p. 26. Ärio. «binbaC. |»r. 

2J «t)lr. 
gt. Sftaup, ©p. 28. Trio facile pour Piano, Vio- 
lon (ou Flute) et Violoncelle. — feipitg, Peter0. 

Pr. 1} «Ijlr. 
©. ©. Sleifftget, ©p. 186. Quatrieme Trio facile 

et brillant. — Öerlin, Srljlefinget. Pr. 2£ tljlr. 

%üt bie ©attung ber me^rjlimmigen Äammer» 
muftt n?irb gegenwärtig flei§ig gearbeitet, o^ne baß 
eine ftörberung ju bemerlen toäre. SBir flehen no<^ 
fo jiemlid^ auf berfelfcen ©teile, ujo tuir fett 3^ren 
flehen, trog ber täglich erfd^einenbeu ja^Ireid^en 6oms 
^Optionen, benen man bie 5tnerfennung bid ju einem 
genjiffen ©rabe nic$t öerfagen, mit benen man gfeic§= 
too^t ftd§ nic^t ^crjlid§ befteunben fann. 9Wan begegs 
net ni<$t feiten in biefen arbeiten einem eigenen ©es 
mifc^ öon 9liä)t% unb Qttntö, t?on ^Jebanterie unb 
SRactytä'fjtgfeit , t?on Salent unb Unfertigtcit, fo baf 
man ni<$t reebt weiß, ob man loben ober tabetn, gets 
ten laffen ober verwerfen, fld^ freuen ober Betrugen 
foK. 3«fätt«g fiel unö toor Äurjem ein Quintett ton 
Äalf&renner (2tr2WoO) in bie £anbe, ba« tvii feit 
20 .3A$ten ntd^t njieber ge^6rt unb an meinem n>it 
immer — eingeben! ber fpdteren SBerfe ÄalfSrenner« 
— mit einer getoiffen @^eu tjorütergegangen ioarenj 
toir fonnten ni^t um^in, mit ben in baö beregte %aäf 
einf^lagenben neuen ßrjeugniffen einen 83ergleid^ ans 
jujicllen, ber nur ju fe^r jum 9tac^t§eil ber 9We^rs 
ja^l ber lederen auöfdjlug. ©ic bei alter augeren 
eieganj treu bewahrte d^arafterüoUe Haltung, tjers 
bunben mit einer foliben unb auägejeic^neten Sed^nif 
beö «Snflrumentcf, welche bem erftgenannten SBerfe un$ 
befrritten eigen, n?irb bei biefen fetyr öermt§t. ©ort 
ifl ber (Sompcnifl mit ftd^ tooüfommen im Älaren j et 
ioei§, loaö er tritt unb wie er eä will. @o ge^t er 
entf^ieben ben 2Seg, ben er ftd^ toorgejeid^netj fein 
SBer! gleist nid^t jenen ©cpdjtern, bie, üon ber einen 
Seite gefe^en, lachen, »on ben anberen weinen j e« 



136 



trägt feine beflimmte <ß$ijPognomie, unb giebt fl<$ für 
nichts »nbere«, otö e8 wirtlic§ ift. »et aüer <Ubr;ans 
gigfett, in bet eS üon onbeten fter;t, Behauptet eä bens 
«od& eine gewiffe ©elbfianbigfeit, infofetn e8 bie gletdj 
änfangö eingebogene Stiftung unauSgefefct beibes 
^ält. 9lur »on wenigen bet neuefien Söerfe, fo weit 
fe ju unferer genaueren Äenntni§ gelangt ftnb, fann 
man 9tet)nttc$e8 fagenj bie meifien t)aben eine 21ms 
yfyfeirnsKatiir, man weijj nidjt, wo fte 311 #aufe ftnb; 
anbere bewegen fldj au8fc$liefjlic§ im wäfferigen, noety 
anbere auf bem troefenen 6lementc, unb wieber ans 
iere tragen jwar eine jiemticfy getftreic^e ^^ftogno= 
mie, bie aber mit biefer ober jener fremben eine 9ler)tu 
lidjfeit jeigt, wie fte ber ©o^n mit bem SBater ijat, 
ieuor ber erftere münbig geworben. 

@S ftnb, wie fl<$ t>on felfcfl »erfleht, nidljt bie 
ttorangejcigten SBerfe aBein, auf welche bie in bem 
SJorigen auägefprodjenen 9lnftc$ten ftc§ grünben; fte 
tragen aber alte mefyr ober weniger bie eine ober bie 
anbere ber gerügten unwiWfommenen (Sigenfcfyaften 
an fldj. 

§r. Seon bc @aint = 8ubin fäeint ftety in feinem 
„üom ^Jreiö ^nflitut beö Sftorbbeutföen SKuftfüereinö 
feljr belobten SBerfe" bie Aufgabe gefteflt $u tjaben, 
für jene beutfdje ©ilettantenwett, wie fte ftdj feit 
ttxva jwei ^a^rje^nten unter ber gatyne eineö anbes 
ren beutfdjen (Somponifien gefc^aart r)at, ju fc^reiben. 
<Sr toerflefyt eä aber noc§ nicfyt fo gut, für ben fcer; 
wohnten ©aumen biefer Seute ju forgen, wie jener 
$errj er ift noc$ nic$t glücflid? genug in ber (£rfin; 
fcung r)üpfenber ober fentimentaler Gelobten, nic§t 
lä^n genug im Untereinanberwerfcn ber Harmonien, 
uidjt nadjlä'fftg genug in ber ©efialtung beö ^nne; 
xen unb 5leujjeren. ©o wirb bie Sonate Weber hei 
ben bezeichneten ©itettanten, nodlj hei Kennern befons 
bereS ©lud machen, — ein ScoS, baä wir beö 
mannigfachen . barin enthaltenen (Sxxten wecken bes 
flagen. — 

©ie äWenbelöfoljn bebieirte ©onate Stofenfyain'ä, 
in ir)rer 5lrt bie gerunbetfle unb reifefte unter ben Dor= 
tiegenben, ift ein lorfereS ©ericfyt für bie Sßarifer 
©alonwelt. ©epfefferte Ijarmonifdfye unb unr/armonis 
fc$e Äreujs unb Duerfyrüge, piquante SKelobien, fos 
gar etwaö £)pern = $römmigfeit im ginale flnb toors 
^anben, um ©en ju unterhatten, ber fcon Wlufit mu 
ter^alten unb gereijt, narf^ bem ©a^Iuffc aber nic^t 
langer batjon betätigt fein wtö. S5ei aüebem f)at 
bie Sonate noc^ eine gewiffe ©emüt^tic^feit an ftd^, 
wie ber ©mtfdje fie liebt j fo mufj unter anberem ber 
SSeginn beö erflen ©ageö unjweifel^aft beutfc^ ge- 
nannt werben, unb fBnnen wir nur bebauern, ba§ i^m 
ber (Somponifl eine anbere Botge gegeben x)at, aU er 
erwarten lafjt. — 



9ßentx wir ben 9Bunfc$ auSfprec^en, ba§ ^t. 
©urlitt fein toortiegenbeä D^uö 3 niä>t oerftffenttt$t 
fjaUn möge, fo liegt ber ©runb batoon niä^t weniger 
in bem, xva% baran ju tabeln, ald in bem, toa* }u 
loben ift- ©aö ganje SBerf jeugt namlic^ »on einem 
folgen ernften glei§e, »on fo ehrenwertem Salent, 
unb bewegt ftc^ in einer folcfy' gebiegenen S^are bet 
fiunfl, ba§ eö un8 nun um fo fdfjwerer fäUt, tyinju- 
fügen ju muffen, wie e3 bem 6omponiflen, tro| bie= 
fei frönen ßigenfd^aften, no^ ju wenig gelungen fei, 
ftc§ auf bie eigenen güfje ju peßen unb ben Sorbe- 
rungen einer fhengen unb geregten Äritif ju genü- 
gen. ®ie ©onate erinnert burdjweg unb ju flarf an 
Üötenbeldfofjn'ä erfleö Xrto, fo ba^ wir fte nur be- 
trauten fonnen als eine ©tttbie, als bie Arbeit eine« 
©c^ülerö, ber feinem SKeifter fafl (Stritt für (Stritt, 
jwar mit ©lürf, aber bodj nur alö <Sä)üUx folgt, 
©ol^e arbeiten, wie fte jebenfaßö ifyren SJerfaffer fors 
bem, fönnen an unb für ftd? red^t lobenswert^ fein 
(unb bie in Siebe fle^enbe ifl eS wirflid^), fo lange 
fte Sßritoatarbeiten bleiben \ t?eroffentli^t, wirb ber ©e? 
ftc^tSpunft, wonach fte beurteilt werben muffen, ein 
anberer, ber gerechte Säbel fann nidjt ausbleiben, unb 
leiber fü^lt fldj bann oft ber 93erfaffer »erlebt, xvo 
nid§t gar entmutigt, bie Äunft wirb burd^ eine foldfje 
Arbeit ni^t bereid^ert, unb baä ^}ubtifttm behalt oft 
ben ^icr gewonnenen ßtnbrual unb tragt ifyn als S5or? 
urteil auf fyätere (Srjeugniffe beö Komponifren über, 
©aüor Ratten wir $rn. ©urlitt gern Uxvafjxt gefe- 
^en, beö SBertfyüotten c)atber, baS in feiner Sonate 
liegt. — SBttt berfetbe nodj fd^lie§lid§ einen wol)lge$ 
meinten $ingerjeig ^ on unS annehmen, fo fei eS ber 
diatf), bei fünftigen arbeiten, gletd^üiet ob fte nadfr 
einem SJorbtfb unternommen werben ober nietyt, ein^ 
fad^er ju fd^reiben, mit ben ^armonieen nid^t ju üers 
fd^wenberife^ um^uger)en unb bem $Brer einige 9tur)e5 
planen metyr ju gönnen. — ©aS Sßianoforte ift 
mit ©efd^tcf, baö SßioloneeUo bagegen weniger wirfs 
fam ber/anbett. 

©aS Srio toon Saglid^öberf ift jiemlid^en Ums 
fangS, erufl gemeint unb tedjnifcty fleißig gearbeitet j 
eö lä§t jeboc^ ben ^örer fatt, tangweilt fogar an 
manchen ©teilen, ba leiber ber begeifiernbe ^romes 
t^euöfunfen fe^tt. ©en günfligflen dinbrudf mad^t — 
ben troefenen SHittclfafc in ©s2)lolt aufgenommen — 
baö 5lbagio; bem ©c^erjo, formell an baS Slllegretto 
in ©eet^oüen'S g?©ur ©t;mpr;onie erinnernb, etman- 
gelt ^[n^att unb Saune. — 

©fraup, Äapellmeifler am Sweater ju ^Srag, üers 
langt toon bem 6latoierfpteter nur untergeorbnete ßfers 
tigfeit, an ben 93ioIin s, nod^ me^r an ben SSiolon* 
eello-©fieler fleKt er größere 5infpriidr)e. ©aö ©anje 
ifl eine jicmlicr) l;armlofe Gompofttion. ©ie auf fe^r 



187 



einfädle SBeife neben einanbet gefletlten 3been galten 
fi<$ in befc^eibener 9Wittelma§igteit, otyne mit Stnmas 
jjung aufjutreten ober flc$ bi* jut ©efattfu^t ju ers 
niebrigen. — 

S3ebeutung«tooller ifl SVdffigex'd Srio, ba$ »irrte 
bet „nouvelle Serie de Trios faciles et brillants", 
bebeutungätooll um barauS ju erfetyen, mir bet ©iris 
gent einet bet etflen beutfc^en &apellen füt bie ©es 
fc$macf8bitbung unferer jungen ©ilettantenwelt forgt 
«nb fle tttva für bie Seetljooen'fc^en %x\o$ oorbereU 
tet. ©en greunben, toit ben ©egnern biefer JfteiffU 
get'fdjen Stufe wirb bie Stnjeige genügen, ba§ biefeä 
ßpu« 186 oorljanben, feinen ©efc^wiflern fetyr ä$ns 
Tidj fle^t, unb fonadj gleidj jenen ein jucferfüfjed SJers 
«nfigen »erfptid&t. — 1716 



ftur Siolitte* 

«D.SUatb, ©p. 17. |)l)ontofte ober bie ©per „JHaria 
PabiUa" von 9oM]ettt, für Violine mit ©rrljrtter 
ober Piano. — ©erlitt, Stern u. Comp. Jtltt piano 

Starb ifl ben ©ioliniflen bereit« alfl einer bet 
beflen SWeiflet bet ©egenwart befannt, fein Warne 
wo$l auä) fc$on in ba8 größere muftfalifd&e $pubtis 
fum gebrungen. 6r ifl Sefyrer ber Violine am Ißas 
tifer ßonfettoatorium , alfo an einem frt)r wichtigen 
fßtajje in ber Äunfiwelt. %m obigen SBerfc fc^eint 
er bie feltene ©rajie unb äJtannidjfattigfeit, bie fonfl 
feinen Sonflücfen einen t/ötyeren, atigemeineren 2Bert§ 
Derletyt, in gewiffe enge ©c^ranfen ber Sdjufe ges 
bannt ju fyaben, gtei<$fam alö wollte er fo rec$t ben 
©djutmann, ben äKetljobifer jeigen, unb beä^alb 
bürfte ba8 SBerf audj mer)r bem ©cljüler att bem 
freien tocttenbeter Sfleijler ju empfehlen fein. 816er 
oOerbingö jum ©tubium bietet ftdrp wotylgeorbneter 
©toff. (Sin fer)r gewählter, äße Unebenheiten toortreffs 
Xid) au«glei^enbcr gingerfafc jiert baö ©anjej ber 
@$tu§ be8 frönen Sarg^etto ifl in biefer ^infic^t für 
ben ©ebrauety ber unteren (Saiten neu, wieweit Starb 
fonfl beuttic^ ba8 ©tubium ber beutfe^en SJteifler, be* 
fonberä ©pc^r'8 unb SJtatjfeber'ä, ju erfennen giebt, 
jenen in ben grBfjeren, biefen in ben fteineren gors 
men. ©ie erfle Variation bietet eine treffli^e Uebung 
in bem 9luö weisen mit ber teeren (Saite, bem Ba- 
riolage bet gfrangofen; bie gweite Bat. in r}inauf 
unb herunter abwe<$felnb geflogenen, bie SDtelobie in 
einjetnen ©oppelgtiffen begteitenben Sriolen. 3m 
2$ema beö ginate ifl freittet) baö grajiBfe, naiöe 
$auptt$ema Ifippif^ geworben, bie ©etyanbtung aber 
f w r ba« ©tubium be8 furjen, eleganten SJorf^tagd 



fe^t banfen$mett$. Uebrigen« ^aben ^ier SKolique'* 
Rondo grazioso unb Stnfl'ö Rondo Papageno bad 
S^rige ju forbern, wa8 wir bem beutf^en 9lationats 
gefügt nic^t öotent^alten bflrfen. 

%< 23. @i^tct f »p. 4. firter ohne »»ort«, tut 
Oioitne allein. — Srljuberty u. Comp., ^amburj u. 
fiipfig. Pr. | €ljlr. 

(SS ifl itfcerfluftfg, ^ier auf ba8 ©etoagte jurutfs 
fommen ju tootlen, baö in biefer SSejeic^nung eine$ 
äWupfflilcfe« jebenfaUS ju ftnben iflj barüSer ifl man 
tängfl einig. 5lber für Biotine muffen Sieber ot/ne 
SBorte am meiflen ftdj eignen?! — SBo^l, für »io* 
tine, aber f^werli^ tUn fo für SJioline allein - y benn 
biefe mu§ ftd^ felbfl begleiten, unb ba8 bteifct für flc 
im beflen galle, Ui ber oottenbetften 5lu«fü^rung, eine 
ungünflige Aufgabe; ber freie 3«g t^rcö Soneö, ba« 
2lnf^toeHen unb SlSne^men beffelfren, bie luftigen, 
at^erif^en Strömungen beä SSogenS werben baburc^ 
gehemmt, in einen engeren SRaum gebannt, ©agegen 
teiflet allerbingd bie Sioline, wenn ein anbereä 3" 5 
flrument bie Segleitung übernimmt, in biefer ©at? 
tung baö aMöglic^e, wie man bie« j. ©. an ber ©ia* 
bettifcr)en Bearbeitung ber SWenbelfotyn'fcr/en Siebet 
o^ne ©orte für 93ioline unb ^Jiano ober an ben 
Pensees fugitives oon Stephan geller l| «^ Gtxnft 
burc^fü^len fann. %n bem »ortiegenben SBerfe ifl bet 
SMobienwert^ untergeorbnet, eö ifl offenbar me^r auf 
Uebung abgefe^en, unb wie folt man neben foldjen 
Siebern o^ne SBorte ältere SBerfe ber 9lrt nennen, bie 
ftc$ befc^eibenttict) @tüben ober ßaprieen nannten?! 
■ — ©ann mu§ man bie 10 toon Scriot ober gar bie 
24 toon ^Jaganini ©cenen, ^^antaften, ja Heine ©ras 
mtn nennen, wie SipinSfi burclj ben Seifa^: „im 
bramatifc^en ©tyle" ju feinen ßoneerteapricen, biefet 
witbgenialen ©c^ßpfung, fd^on angebeutet r}at. ©a8 
(Sic^let'f^e ©erf erinnert in ber gorm fe^r an feine 
früheren Stuben, ja enthält biefen gegenüber nichts 
9Jeue8, wo^l aber bei fo billigem greife einen nüfc* 
ticken 9?ac^trag ju UebungSflürfen in ber ©elbfb 
begteitung, unb jwar in ben unbeqnemflen , unbanfs 
barflen, freiließ auc^ unf^Bnflen Sagen ber linfen 
$anb. 9ir. i. 3 u. 4 ftnb auc^ unter ft<$ ju a^n- 
tic^; bodj i)at 5Rr. \. Dor ben übrigen eine paffenbe 
Uebung in ber ©elbjlbegleitung mit ^Sijjicato toorauä. 

¥• ». 9t. 



(Stuben fut baö SöioIpttceUo. 

Sloi. ®m* SSocEtnÜJjI, ©p. 47. Etudes pour le 
developpement du mecanisme du Violoncelle. — 



138 



©ffmbaclj, Änbre. Livre 1. 2. 3. 4. 5. Ctaq. Liv. 
1 SL 48 ftr. = 1 «fclr. 

©er SJerf. bemerft in ber S3orrebe, ba§ bic $aupts 
fötoierigfettcn be3 ^nflrumentö, ber richtige ©cbraudj 
beä regten 5lrmc8 unb bcr linfcn ^>anb, lic fletd um 
jertrcnnbar feien, toon vielen SÖiclonceüiflcn nidpt beriicfs 
flc^ttgt toürbcn, ba§ ber 2Jkd?aniömuä nur bann ttctt; 
fommen werbe, luenn man bafyin gefangt fei, beibe 
jufammen ju bemeiflcrn. @8 befiele eine Slrt ©tyms 
patfyie jiuifdjen beiben Firmen unb beren äftuöfetn, fo, 
ba§ ein ©aiteninflrumcntalift, weiter falfdj fytett, 
biefen geiler mit einem mcl)r ober weniger fleifen $lrm 
toerbinbe; unb umgefeljrt, man finbe nie eine richtige 
Intonation Bei einem Spieler, bcffen 5lrm nic§t mögs 
lidjfl lofe fei. ©er 83erf. fyabc bie Uebungen fo cotm 
ponirt, ba§ beibe crtoä'fyntcn (Sdjroterigfeiten jufams 
tnengefyen. Seitenb fei ifym getoefen baä ©tyflem beö 
bentymt™ »ioliniflen S. 3. SJteertä in »rüffet, 
aujjjerbem baute er bem auögejeidjnctcn SBioliniflen 
3. (Sidjbcrg, ton bem afynlidje SBiolinübungcn er* 
fdjiencn, für bie t) ortreff liefen SBinfe, bie er in feinem 
©Vflcme gefunben. (©iefc Uebungen tton Gidjbcrg 
ftnb fdjon früher in bem Äritifcty. 5lnjeigcr ber Sfteuen 
>$eitfdjr. tobenb ertoäfynt njorben). ©ad erfle $eft 
enthält folgenbe SSogenübungcn: 1) ben großen ahz 
geflogenen 83ogcnflridj 5 2) ben abgeflogenen fingen? 
ben (Stridjj 3) ben gejammerten 33ogen|lricfy; 4) ben 
abgeflogenen (Stridj bed SBorbcrarmö; 5) ben fleinen 
tyüpfenben SBogenflridj j 6) ben geworfenen ©ogens 



flridj. ©ie« ftnb bie ®runbbogenfhi<$e, auf totlfyt 
bie fyatcr no$ folgenben SWobiftcationen fu§cn. gut 
jebe einjelnc <Strictyart ifl eine raBglic^ft genaue 9tuS* 
etnanberfegung in SBorten beigegeben. SBo btefrf6e 
nia>t audreia^nb gegeben werben tonnte, (e3 ifl nidjt 
möglich bie grofje SWenge bon Äleinigfciten, bie $iet 
aU wefentlia) in Sctrad^t ju jietjen flnb, förifttidf 
mitjutfycilen) bleibt cö <Sac$e beö Setjrerö, ben ©d&fc 
ler ju unterflügen unb f$n auf bem richtigen SBege 
fefljuljalten. 3« i^ber Uebung be8 erflen £eftcä, audj 
Ui ben meiflcn ber folgenben, fyat ber 83erf. ben So* 
gen beijeic^nen lafien, unb fo genau angegeben, ein 
wie groger ober Heiner %f)eil be$ SJogenö bei biefei 
ober jener ©treidjart benufct werben muffe, ©ic 
Uebungen fc$reiten von bem Seilten ju bem @($tocs 
rcren fort, bodj ftnb auc$ bie erflen Uebungen nic§t 
lei^t ju fyielen, wenn bem ©d^üler baran liegt, Pe 
rid^tig wieberjugeben. Stud^ barf man e8 nidbt was 
gen, biefelben einem erflen Anfänger in bie $änbe ju 
geben j fte bebingen fa^on längere me^anifc^e SJot* 
Übungen unb gute muftfalifd^e Äenntniffe. $% uns 
terfaffe ed, ein genaueö ^[n^altdt)erjei4ni§ ^ier ju 
geben, unb befc^ranfe mid^ bloS barauf, bie Srefflicfc 
fett ber Uebungen im 5lttgemeincn anjuerfennen unb 
biefelben toorneljmtidj ben Ferren ßc^rern ju empfe^s 
len, bie bura> bie treffliche SWet^obe be« SBerfe« ft$ 
felbfl ben Unterrtd^t leicht matten werben. Sin jwets 
ted begleitenbeö 6eUo i|l ben Viebnn^tn ^injugefa^rie 
ben. ©ie Sluöflattung beö SBerfe« ifl tiorjügti^. 

«. 8r. Slicciuö. 



Uebecfi^t bcr ncucflen erf^einungen auf bem ©ebtete ber SÄuftf. 



gut ffratfe unb tyianofotte. 

^arif^^ältJatS, ©p.9l. Concertino pour deux Har- 
pes (ou Harpe et Piano) avec aecomp. d'orche- 
stre. Rtcorbi. Sans Orchestre 9 .fr. Avec Orchestre 
18 ^r. 

JDer gefeierte «öarfcnffl befifet einen ©ä^ranf mit gtoef 
@d)ublaben ; in beren einer bevra^rt er bic ernpen, longfor^ 
migen ©törfe, jugefc^nitten nad) ben SKuflern unferer e^rba* 
ren Sirtüorbern. •öierau« nun verforgt er bie Seit mit (Jon* 
cetten, (Spmp^onien unb 5f;nlidf»cn wia^tigen fingen. ^Da« 
Ijier toorlicgcnbc Gcncertino ift bal;er entnommen. 3)er anbere 
(5a)ublaben entl;ölt bie ©egenfäfcc : moberne $ctpourrt«, $ljans 



taften, ^^arafterflüdfe unb manäV« anbere unfertige Seng. 
©o geigt fidj ber Gontyonift §to ei fettig; bie« todre no4 
in ertragen, gebe nur ein gütige« ©djitffal, baß er niä^t e<fig 
n>erbe. 

X. 9?atalucct, Coro del prologo e Duetto „Che — 

vivi!" neu' opera Alzira de Verdi. Ricortü. 4/r. 

50 €t«. 
— — — f Dnetto „U pianto . . . 1* angoscia" 

nell' opera Alzira de Verdi, tbfnbafelbft 4 St. 

20 fit«. 

3toei 2:ran«fcrij>tionen, beren 3»gabe einige brillante SU 
guren unb (ei$tflicgenbe Sabenjen. 



139 



gfur $(t>dfmtiitoitt¥<t. 

<£. ©. 8ifl f ©p. 68. Bouquet musical , pieces de 
salon. 4ja*lingcr. Cah. 7, 1 Jl. Cah. 8, 9, je- 
)rs 45 fir. 
3i empfehlen. 

gut SBIaötitfiruttiettte» 

<£♦ äSottWCÜCt, ©p. 17. «legte für ttentil-trompete 
ofcer Clarinette. Ijofautttrr. 17-f Hgr. 
Sßirb befproefcen. 

(£(atmrau£jügf. 

3- $. aSetfwlft, ©p- 23. Slori* lex ^fünfte auf bem 
fictjloffe }U Jfluiben, bollänbifrljca ©fbicljt von 3. 
j). I)et)n f fteutfrl) von C 6ifrl)off. ^fnr fcrnor- 
folo un* JHännerrljor. €ck utto ttftbxe. 1 lljlr. 
10 ggr. Cljorftimmen 20 ßgr. 

($artitut »nb Drdjeftfrfiimmen finb (ei ben £erau«gebeni 
in correcter abfdjrijt gu r)aben.) 

dine (Spifobe an« ber Ijotlänbifdjen ©efd)i$te, wie e« 
fdjefnt, einem größeren ©ebic$te entlehnt unb von bem <5om* 
jjoniften bramatiffrt. gur $>entf<$lanb bietet ba« ffierf toeni* 
ger Sntereffe, be«l?alb vermeiden wir ein nähere« (fingeren. 
S)ie SHufff ifi gut, ebgtei($ flc ba« Sob ber Originalität ni$t 
freanfprud^en fann, ba ber aReißer be« SBerfaffer« leibet au« 
allen ©infein unb (Snben toie ein neefifdjer Äobolb Ijervor* 
aneft. $>ie Xeiors@oloßimme verlangt einen listigen ©e* 
fang«fünßler. 

®. 9tofftni f Inno popolare a Pio nono. flirofbt. 
3 «fr. 50 Cts. 

<5in Soblieb auf $in« IX., voll §o6er jfraft nnb beben« 
lenber ffikffamfelt. 

©. ©teilt, ©p. 8. Roman)* für Bariton, «inlage ;u 
fcer ©per: Der tDoffrnff^mieD, von fortfing. Örrit- 
kopf un* fjaitel. 7-J. ttgr. Partitur im* ©rclje- 
üfrftimmxn in *cr tterlagebanblung. 
Uebereinßimmenb mit Sorfctng'« 2Beffe. 

Siebet mit tyianvfotte* 

3SR. $. $atifct, ©p. 7. ßerljs ©efdnge. Ärcljettt. 

Hr. 1. Äbenta, non €id)enborff. 2. 3eisletn, von 

Rürkert. 3. Bitte, von fenau. 4. UJeljmutl), von 

Cicljenborff. 5. Der U IjmacljtenUe finabe, von ßercljt 

6. Sonntag« am fttjein, von Reinik. 3ebes 15 fir. 

£iefe ©ef&nge unterfdjeiben ff er) gu iljrem großen 93er« 

Kette von ben f$cn früher in biefen Blättern angegeigten ©e* 

fang«^eften bejfelben ©erfaffer«. $ie früher bi* gur (Simpli* 

cltät au«artenbe ßinfadjiett ber ßompofition ift Ijier vottßän* 

fc?3 entttiö^en; ba« Äinbifcfie, Unreife ifl aerfdjrounbcn unb 

)»ir fe!)en ^ier bie traten eine« eifrigen, benfenben Jungen 



SRanne« bor un«. JDie Sinfa^it biefer ©efasge ifl löbli^ 
benn ffe iß mit ffinrbe nnb «nflanb gepaart, fie erquieft un« 
eben fo # al« 06 mir einem jungen SHanne an« guter gamilie 
nnb von toaljrljafter Q3ilbung begegnen, ber in feiner eblen 
Haltung xtd)t gern aller ©tujergeberben nnb be« öuferen 
glitterflaate« entbehren mag. Jterte nnb SRufif flehen in fc^ö* 
nem (Sinflange; ©{fang nnb Begleitung finb leidet auefü^r* 
Bar. JDer ^armonif^e ^eil ber Sieber ifl bi«toeilen vorireff* 
li$. ©ie feien empfohlen. 

SB. ». ®Q$t, ©p. 21. »irr «efänge. Hr. 1. Ab- 
frljuö, ton ßtrauff. 2. IDer Sediat unter )rr €idje f 
aus bem ftttljauitcljen. 3. IDie golbene Ö.ljnur, von 
ttruppr. 4. €roft, aus !>em fitt^auifr^en. Äle- 
d)ftti. 3rl*6 30 fir. 
©ute Sieber, tttoat gu au«fü^rli(^ gehalten, aber mit vie* 

ler ©orgfalt an«gearbeitet. 

2t SÄ. @tord>, ©p. 39. Äit einer Rofe f ©^icljt 
doti 3. fl. Öojl. Äit Begleitung ^« Oiolonrell 
ober ^om. iHrcljettt. 45 fir. 

©er gefeierte $roc$ mar be« Gomponifien fflorbilb. Äu(^ 
bie SGDenbnngen ber Öello*, refpective ^ornbeglettung flnben 
i^re S3egrünbnng in ber Söefentyeit jene« Autor«. 

9. JKÜttet, ©p. 62. ^eitere Cebenebtoer, fü^tr fir 
fröt)lul)* «efcllfcljaften. Älwljetti. 1 Jl. 
2)er 3n^alt fle^t in feinem SKigoerljälinig gum Jtitel. 
(Singelpetfonen ober ©cfellfdjaften , meiere jene fo erh)finf$* 
ten Cigenf^aften ber $eiterfeit nnb grb^ii^feit mit 9tt$t 
für fid) in Änfpm<5 nehmen, mögen gu il^rer <Stärfnng biefe 
Sieber ergreifen. 

D. 9licolai f ©p. 39. Salve Regina, für Siopxan. 
iR^cljctti. 30 fir. 

OSle^e Äirc^enmufif.) 
St. (SotttaM, ©p. H. IDrei Cic^er. iBe^etti. 30 fir. 

JDcr ©erfaffer ^at wenig ©iüct unb noc^ meniger ©e* 
fc^ic! gur SiebercompoRtion. (Sx betoegt fldj fteif unb ferner* 
faltig; bie aufgefüllten ©ebanfen eignen fic^ beffer gu (5om« 
binationen in längeren gormen. 5lucft bie Begleitung iß nn* 
intereffant nnb nidjt immer claviergered^t. 

%. ©taf ®|ger, !Daö ßebifflein, grticljtft non lllj- 
tanb, für Cenor mit Begleitung )es IDalbljoms, )er 
Jiöte, einer öopranftimme unD jptanoforte. Jfttctyttti. 
1 /l. 30 fir. 

öine ©pleierei, hervorgerufen bnre^ ben 3tt^alt be« Ijier 
benujjten ©ebic^te«. ©in Burfdjc fät>rt auf bem Skiffe. 8e* 
Bendfror) unb Reiter geflimmt burd) bie angenehme SDafferfa^rt 
unb burc^ ba« Slnf^auen ber liebii^en ©egenb greift er gum 
ffialbljcm unb lägt e« meit^in tönen. Clin ©enoffe nimmt 
bie %lhtt gur $anb, unb ein liebliche« &inb, angefteeft bur^ 
ben SRufifeifcr ber beiben ©efellen, flbttt bagu an« feinet fü* 
Jen ^e^lc, wie eine junge Severe in ber grü^ling«luft. 2)ie« 



140 



fet tfelfenbe Mb ftngenbe Trifolium »eranlajjte bett (Sompo* 
nffleii jn feinet breifadjen ^Begleitung. SEBlr finben feinen er* 
beblldjen ©rnnb gegen bfefe« 3&erfa$ren, bodj toürben tofr 
ben GFomfconifien loben, Ijätte er ba6 ganje (Semilbe in eble* 
ren Uniriffen gejei^net. Da« ©üb ermangelt be« fcoetifdjen 
$andje6. SQBir befhtten nn« auf einem SRarftfdjijfe. ©ruber 
©aier unb @<$n>abe blafen nnb pfeifen ; tyre braunen ©eft$' 
ler geftalten fidj wäljrenb birfer Operation ju einem oufge» 
blafenen ©djtoeinflmage n , unb ©Ärbele, bie fd)niwifdje £ü* 
djenmagb, fabelt bajn, toie fie e« von ben böljmifdjen Warfen* 
mäbdjen to&brenb iljrer <Sonntag«au«fIüge nadj ben l&nblidjen 
JEanjfälen gelernt $at. 2)ie $ianofotteflimme lagt ftdj leidjt 
fnr bie 2)re$orgel umformen. 

ff* gähnet, ©p.84. Sieben fieber für ©äff o>« 3llt. 
ßctjuit. 2 Jl. 

93ea<$ten«tt>erü) unb burdjau« gu empfehlen. Unmottoirte 
Ööieber^olungen ber (ödjluijüerfe. 

3t* &♦ Sittettot, ©p. 16. Erinnerung an 1 « Sfljwarj- 
blitl, |»ft ©ebicljte in oeftreidjtfcljer JRunbart pon 
Änt. fiaron v. fllesljeün. DiabeUt. 45 fir. 
Angenehme *Bott«lieber, mit entfpredjenben , im Sßatjer* 

rljptfjmu« gehaltenen $ontr»eifen. 

$♦ 3>tO$, ©p. 137. Des Äinfces Äraunt, gewichtet von 

Rupertu*. HHabellt. 30 Ar. 
— — , ©p. 138. Urs Jubenmctocljen* ftlage, twn 

3. H. Dogl. «benb. 45 fir. 
3n ber befannten 2ßeife ,,be« f. F. ^ofopernttjeaterstfa* 
VeKmeifier«". 

£♦ 9t<ltalucci, II Cavoro, melodia popolare romana, 
poesia di N. Tomaseo. Ricorti. 1 Ji. 20 Ar. 

(Sin wunberlieblidjc« ©ebfd)t, baju efne einfädle, entfpre* 
djenbe 3Heloble. *flad> 5(rt ber neuen Italiener befkebt ftdr) 
ber Sßerf affer allerbanb nirrifdje Harmonien ju geben, toiel* 
leicht glaubt er baburdj bie ©implicitat ber SWelobie ju »er* 
bergen. 

©♦ <Duptt} f La chatelaine de Montmorency, can- 
tilene p. Tenor ou Sopran. Ijaslinger. 24 Ar. 

Sranjefifdje @ouplet«, bedj »cn ber beften 5lrt. 



©♦ $a&liftget, ©p. 44. Bas ßäcljlein, gebietet »oit 
Sdjetjm, für Senar ober Sopran, flasltnger. 1 Ä. 

— — — f ®p.45. An ben /riljling, oon exil- 
ier. Cbenb, 30 ftr. 

Cljne geiler unb oljne Sugenben, in ber Haltung eines 
ehrbaren ©pie§bürger«. 

$>♦ »♦ 2inbpatninet f Der flöntg unb der Sänger, 
ßalltfe. Scljubertl). | fcljlr. 

3>er üBerfaffer $at in ber neueren 3eit feine I^atigfeit 
auf bad Sieb übertragen, bodj oljne groge (Jrfolge. S3efonbe* 
re« Unglüd toiberfibrt tym in ber 2Ba$l berilerte: wir fan* 
ben nodj nie eine« unter ben von 8. gewallten ©ebi^ten, 
toa« und jur Begeiferung emporgehoben f)&ttt. 9nd^ ba« 
%ier benn^te ift fd)tta$ unb untergeorbnet, »a« ®unber alfo, 
bag ber @om|>ofttion ber ^obere Schwung fe^lt. 2)ie über* 
trioiaien ^c^lugformeln ma^en un« an bem guten ®efc$macfe 
».'« faft jtreifeln. 

2lt ©Pttmitf, Äc^! war« bu mein! gebirljtet pon fobe- 
banf. Öcljott. 18 flr. 

Sär Dilettanten, in welken bie 8nfl für Sebeutenberet 
noc^ nidr)t ertoa^t iß. 

23efprod)en »erben: 
S» 2ifjt f Tre Sonetti di Petrarca posti in Musica 

per la Voce con Accomp. de Pfte. ^aslinaer. 

*jcft 1 u. 2. 1 Jl. «.JR. %ft 3. 45 fir. €.Ä. 
9t. ^tani, ®p. 9. Seclj« »efänge. €benb. 1 Ä 

C.JR. 

©♦ &tttUtl, ©p. 14. Brei fieber. IjofintiOrr. 
12^ n fl r. 

Stttna 8o4(ol|, ^rütjUngs-tierkunbigung. IBreitk. 
u. Partei. 10 Ügr. 

— — — i ©eiflerflimmen. €benb. 10 Jtgr. 

% Ätt^mflteM, ©p. 13. Sieben lieber, furkharbt. 
25 üjr. 

% % »Ott, ©p. 8. Seclp fieber ßr denar. €benb. 
25 Rgr. 



3tttelligett$^latt 



Der in der Neuen Zeitschrift für Musik vom 
22sten Juli dieses Jahres Nr. 7 befindliche Rebus 
ist das Bild einer vereinfachten Notenschrift, bei 
welcher alle 8, b, tt, und alle Musikschlüssel wegfal- 
len und entbehrlich werden. Die Zahlen 1 bis 10 



deuten die zehn Octaven an, innerhalb welchen sich 
unsere moderne Musik bewegt Näheres hierüber 
findet man in der so eben bei C. A. Klemm hier 
erschienenen Schrift: Aphorismen über Musik von 
Amadeus Autodidactos. Leipzig 1847. 



ttrutf Nn ftr. KBdnont. 



XX e u e 




Htf$tift f#r 




ä3tTanttoortUä)er Äebaeteim 

Stanj SBrtttbef* 
©iebenunbjnjanjigfltt SanL 



M 24. 



SB tx Xt 9 er : 

Hebert Srtefc in Scippfr 
3>eit 20. September 18«, 



Ben bftfer 3etifä). tfföetaetr toädjentliä) 
2 5tommertt von 1 ober 1 '/i 33ogtiu 



, $rci* be# ©anbeö **n 52 *Rrn« 2 1 /» EIjIt. 
| 3nfedio»a8tbü^rfn bie ^ctf^cilc 3 *Rgt. 



Siticmumeiii nehmen äffe ÜßafUmtcr, f&nfy, 
SWufiC^ unb Jtu&ft&anblungtn an. 



3f1$aft: Et* rrft« flSnfanmluna ttutftyt 3on!uöfUfr in ßflpjtg (ftortf.) — .Kleine 3#itung, 5Eäflrtft*fai<$te, IBermtfajt'*. 



SJft erfit Sßcrfamitiliiiiß faiitfcfecr Son* 
JunfHet unb äWuftfftmtt&e tu Selbig* 

gilt ben Vormittag beä I4ten Slwgufl nmren 

wieberSöeffiredjungrn angefefct uwbenj bicömat fcaitpU 
fad?iirf> über ©egenftanbe bei SftLiflfunUrrid)te\ ©er 
§r. ffierftfcenbe eröffnete bie SSfrbaublungen mit ber 
SSemerfimg, tt?ie ber auf ber £age€orbnung &erjeid/= 
nete Eintrag Iftr. i f „SSitbung ton ^prüfungäeommifs 
fioneu für äWiifif teurer" uon $rn. Stcfenfranj in ßaf* 
fei nudfatUn muffe f inbem bex leütere tii^t erfaßte; 
iten fei, unb auc$ fdjriftlic^ über feine Stuttäge SRas 
$errä nirfit mitgett)«tft Ijabe. S6 folgte ein SIntrag 
beä §rn. ©otffet; äuäfcbtiefiung anerfannt föledjter 
ßom^ofltionen beim äftufifuuterridjt. ^r. ©ihffel bes 
tnerftc : 

@in groger Uebelfhnb in ber mitfftalifdjen ®e* 
genmntt ifl, bafj fdjlecbte ßempefttienen eine größere 
SGetbretiung jinben, aU gute. ®ieä beroeifl bie gtefje 
SÄaffe falber ßmnpoftttonen, bie tagtSglidj feeTÜffents 
tit^t wirb, man tann fagen, fte werbt äugt faft bie 
Keine ttnja^f guter neuer SBerfe, 53ie oft t)ort man, 
ba§ SSerfe tjon fiinfKetif^em Söettlj, ton itttttticfj 
muftfaTifdjet ©ebeufcung jurütfgennefen ir erben fuib, 
unb tote fätoet tfl eä, benfefben eine a tigern eine Sin; 
«rfcmiiug unb SJetbreitung ju fcerfäaffen! 

©en SPhtflfalien Verlegern au 8 ber SJttoffentlicbung 
toert^lofer SGßerft einen Söcrrourf machen ju tüoflen, 
»ftw X4flt$eH. @o Tange bergteid?en ©adfjen getauft 



werben, fo lange baS ^ßnblifum ein Scbdrfntfr ua<$ 

ihnen jeigt: fo lange ftnb unb bleiben jene au<$ im 
SRecbte, biefem Sebürfnifj rntgegenjulommen, SJom 
gef^aftü^en ©tanb^unfre au& finnm ifyntn nur bie 
SBerfe üih bie befien gelten, bie am meifieu ^ge^en'% 
bie am meijten Stbfa| fiuben, unb ifl fytxbti mit 
©anf anjnetfennen, fcap fle oft genug aurfj SEerfe 
uetoftentlic^en, bon beuen fte fldt) nia^t augentlirffi^fu, 
überbauet w '4* fallen ©ctuinn toetf^t^eben !cunen, 
ber im ^erbäftnig ju ben Äoflen fielet, bte i^nen ank 
ber SBcrcrfi'iitlicfcima, betfelben envii^fcit. 

93en (Seiten ber ffietteger ifl bcnitia^ fnr bie 
SSefeitigung gebauten Uebelflatibeö ni^td ju ermar± 
ten, fouberu nur ton benen, bie einen trinflnji auf 
baä ^Subfifum bei Stnf^affung toon Wujtfalien au§* 
üben. 

9Ba@ in tiefer ^infic^t bie jtritif r^ut, tiermag 
nia^t öüttflanbig bure^gugreifen. ^i)tt S^atigfeit mirb 
nur baburc^ frudjtbringenb y ba§ biejentgen^ mela^e bie 
mufitatifdjc Silbung beo ^ubtifum^ in beu öanten 
i)abcn / a(fo namentti^ bie 8e^rer beö ^Bianofortes 
fpiel^ £anb in $aub mit ihx geben, bereinigen flc^ 
biefe, ber Werbreitung f^Ie^tec ßompDfitionen entge= 
genjutreten^ fo toirb unftreitig fet/on biel gewonnen. 
SBaö bem Sinjrfncn »id^t gelingt , gelingt ber ©e; 
fammtbett. (Sin gemein f^aftti^cö SJirfen x)at oft gu 
bem gemunf^ten S^U geführt. 

©er SKufiMebrer, melier bei 5tnf^affung t>on 
ffluftfafien in bem ^aufe, \vc> er Unterritr/t erteilt, 
(letö eine entf^eibenbe ©ttmme t)at (loenigfirnä fofltc 
tieä ftetö fo fein), tvArbe nur fol^e ju emfpfeblen fta^ 



142 



verbinblie$ machen, btr mit glei§, tmiftfalifc^fm Sinn, 
überhaupt mit fünfllerifc§er ©ffinnung gcatfceitct pnb. 
Sä) begieße bie8 gunS^f! auf fene SBerte leichterer 
©attung, benrn Etyernt^emaö ober fonfl eine Reitlang 
beliebte SJtelobien u. bergl. gu ©runbe ließen. «3$ 
weifj a\\$ eigener ßrfaljruhg , bafj fote$e SBerfe nidfjt 
gang gu verbannen, idj befenne, bafj fie felbft gat 
nicfyt gu veralten pnb. 9Uä Unterr)altungömupf müfc 
fen fie gebulbet »Derben. 2öer mit Sßerfen fole^er 
©attung gu tr)un r)at, lüeig aber audj, welct)' grcfjer 
Unterfcfyeb in ben eingelnen (Srfc^einungen tyerrfci)t, 
wie wertt)vott 5. 83. bie ©aetyen von ©tatcüi, ^aeob 
Schmitt, Junten, (Sjernty :c. gu nennen ftnb gegen 
bie ©adjeu eine« ©etyer, Srunner, fieiurict) (Sramer 
u. bergt. 

gurren e3 bie 27htpfler)rer bureb, bafj fie, |o weit 
ftdj nur ir}r SSirfungäfreiö erffretft, jene wertl;lofen 
«Probucte unberücfpcfytigt laffen, bafj pe, wo fte bers 
gleiten vorpnben, il;re Abneigung gegen bicfelben ent= 
[Rieben gu erfennen geben, fo würbe pd) balb ber 
Stbfafc biefer <£>ad)cn Verminbern unb befferen ßom; 
^ojitionen ein größerer ©oben gewonnen, @ö bebarf 
aber babei ber (Sonfequeng, beö treuen gehaltene* an 
bem ©runbfafc, ber gefafct werben. 3<$ fyabe einige 
6ompcniften genannt \ ifyre ßompoptionen ijahe iä), 
fo gu fageu, von meinem Repertoire gänglicfy auege= 
fdjloffen, obfct)on ict) nict)t in Slbrebe fteüe, bafj nic^t 
afle in ein unb bemfetben ©rabc verwerflich ftnb. 

Srägt man S3ebenfen, buret; folc^eä 9luöfct)licfien 
denjenigen, beren SBerfe bieö trifft, bie (Srwerböquelle 
abgufd)neiben, auf bie pc$ ifyr ©afein grünbet, — ein 
Umflanb, ber in jefciger 3«*/ wo *$ Sftiemanb leidjt 
Wirb, in einer neu gu beginnenben S^ätigfett fogleict) 
ein gortfommen gu pnben, aflerbingä nicfyt aufter $(ct)t 
ju fegen ift, — fo verweife ict) auf bie allgemeinen 
3eitoert)ältniffe felbft, auf bie gorberungen, bie fie 
jebem Qnngelnen auferlegen. SBon jebem ©ewerbtrei; 
benben »erlangt man tüchtige, folibe Arbeit 5 ber 
©d)neiber g. 93., welker bie Sr)eile ber Äleiber bloö 
fo oberflächlich unb fcr)led)t gufammennäfyen wollte, 
a(8 eö gewiffe (Somponifhn mit tt)rem mupfalifct)en 
SKateriale tfyun, würbe balb feine Äunbfct)aft verlies 
ren. SSer heutigen $ageö efyrlict) burct)fommen will, 
mug fleißig fein. 

Qllle alfo, bie (Sinpujj auf bie ©efdjmacföbilbung 

be8 Sßublifumö l)aben, werben biefelbe förbern, wenn 

fte gebaute (Sompofttioncn i^m fern galten, ©ie ©e^ 

fammtl)eit iflö, bie bem ferneren Ueberfjanbuefymen ber- 

felben einen ©amm entgegenfegen fann. 

,3er) trage barauf an, 

ba§ bie 2|eilne^mer an biefer Sßerfammtung, inö= 

befonbere bie $$. 9WuftMcr)rer ftet) vereinigen unb 

ftc^ gegenfeitig oerbinblict) machen wollen, anerfannt 



fc$Iee$te gompofitionen fo tiel alö irgenb mögtie^ 
t?on it)rem SBirfung«freife fern ju galten unb 
überhaupt ber Verbreitung berfelben entgegen^ 
Wirten. 
WaeB Seenctgurtg Uefet SWittbrilung richtete M 
bie ©ebatte jitnäi$ft totlf \it grage, in wie weit lie 
Shiftfaliert, welche Anfängern in bie $anbe jn geben 
ftnb, geifiigen SSert^ ^aben fußen ober titelt. $r. 
Dr. 9ßcr;le ergriff guerfl baö 9Bort unb bemerfte, toie 
man ja boa> nott)wenbig jwifct)en (Sompofttionen, bie 
allein für ben Unterricht beflimmt weiten, unb anbe* 
ren, böt)ere 3wecfe t? erfolg enben, unterfct)eiben muffe ^ 
bei ben erfteren !önne ber Äunfiwertr) nie^t in grage 
fommen, fonbern allein bie inflruetioen ©igenfe^aften 
berfelben. $r. ©ßrffel erwiberte, ba§ er inäbefon* 
bere bie \> otpourriartig jufammengeflieften Searbeitun= 
gen öon Dperntr)emaö, bie Sßfyantajlen ie. au^gefc^lofs 
fen wiffen wolle. S)ianc^e (Sompontften jeigten auc^ 
l;terin Steig unb eine gewiffe Sorgfalt, unb gegen 
biefe brauche man fic§ nic^t ju erflä'ren; lebiglic^ ge= 
gen folct)e, wo bieä nic^t ber gall fei, leiber gegen? 
wartig eine fet)r gro^e 3^1! 4>t. Dr. ^3ot)le ents 
gegnete, wie man beim erfien Anfänger nict}t auf ©eifl 
9(üctftcr)t nehmen fönne, benn ber ©d&üler muffe im 
anfange mit anberen r)öct)fl not^wenbigen ©ingen fte$ 
bcfcr}äftigen. 3^ erwiberte, wie t)ier in ber 3:t)at anä) 
nur von tec^nifet) gut gemachten (Sompofttionen bie 
SHebe fei. ©8 fe^etne mir in aUtti btefen ©emerfuns 
gen ein SWigtoerjta'nbnig beö gemachten Antrag« ju 
liegen : $r. ©brffel \)aht nidr)t geiflreic^e (Sompofltiös 
nen für ben Unterricht verlangt, wa^renb er alle ubri? 
gen au«gefcr)lofjen wiffen wolle j fein Eintrag beabftc^s 
tige allein bie (Entfernung von lüberltct) jufammens 
gefltcften, ofyne aüe fünftlertfc^e ©eftnnung fabrieirten 
äßerfen. 

$)r. Streben a\\$ Stralfunb fiimmte r)ierin Ui f 
inbem er bemerfte, bafj 5lfleö, totö ber Äunfl forber? 
lic^ fem foße, auä) einen gewiffen ÄunfiWert^ fyaken 
muffe, eS fei nun ein geifltger ober ein teebnife^er. 
4)r. SDrg. ©eefer äußerte je(jt gegen ben gemachten 
Eintrag, ob nid)t ben 9Wupf(et)rern fo viel ©efe^maef 
jujutrauen fei, x\m fetbft ba8 Süchtige ju wagten, fo 
ba§ bemnacr) eine fo beflimmt au^gefproe^enc 9lu8s 
fc^lie§ung nic^t erferberlict} fei. 9lllerbing8, entgegs 
nete ict), ift wot)l ben SWeiflen eine fole^e ($infte$t jn? 
jutrauen; aber bie einfielt ber S^uftfle^rer reicht 
nict)t auä. (S8 pnb fo viel ftorenbe, 4ü§ere ^inflfiffe 
l)ier gu nennen, beren SJefeitiguirg wir ttttö gerabe 
angelegen fein taffen wollen, unb baju ifl ber ©8rfs 
fd'fe$c Qlntrag ein Seitrag. SSie oft ifl ber fitztet 
genötigt, gegen fein beffereö SBiffen beut SBiflen ber 
©Item ober wo^t gar ber <ScJjÄler pc^ ju bequemen, 
unb ßompoptionert ju wählen, bie er für bure$au6 



143 



»nbetblic§ galten mufj. ©ie Autorität beö Setyrerö 
triebt bann nidfjt auö, um fol^e unpnnige gorberun; 
gen nieberjufampfen. 3« biefer, in jener gamilie 
toirb baö Stncf gefpielt, eö fyat wcfyl audj öffentlich 
gefallen; bem fcetjrer legt man eö alö ©ritte, alö 
Reib, (gigenpnn w. bergt, auö, baf er ba&on nidljtö 
toiffen möge, nnb er rnufc ftdj bequemen. $ier fann 
nun meineö (Sradfjtenö burefy eine Vereinigung ber £efy; 
ter augerorbentlidj gewirft werben*, bie SBortc beö 
fie^rerö werben eine weit grö&erc Söebeutung ertans 
gen, wenn er fid) auf baö fcon einer großen SJiefyrs 
jafyl feiner (Sollegen, melleicfyt toon ben erpen SKäns 
nern beö %ad)& Anerfannte feerufen fann. $r. SDrg. 
SJccfer erwiberte, bajj bann überhaupt ber Se^retflanb 
ein ganj anberer werben muffe. £r. SDrg. ©attfer 
bemerfte, inbem er ficfy an JQxn. ©örffel unb mic$ 
wanbte: tedjnifdj abgerunbete, minbepenö gut ge; 
machte SWupfpücfc motten @ie alfo! ©er SRitpflefc 
rer in kleineren Stäbten Xjat mit (Schwierig feiten ju 
fämpfen, welche bie an größeren SDrten Söotjnenben 
nidjt fennen; pe tyaben tnöbefonberc feine fo grofje 
3tuöwa^t toon SWuftfalien. ©ie ßegteren fönnen bie 
Sachen foglcicfj felbp anfetjen unb auswählen 5 in 
Heineren ©tabten ifl man auf baö bef<$ranft, tvaü 
man fidj fommen lägt. 3d? befomme fafl monatlich 
größere Sßaquete; unter 10, 20 Rieften ifl fyöc^penö 
cineö, \va$ man brauchbar jum Unterricht pnbet. @ö 
mufj auc§ tu ben SNtttelpäbten (Gelegenheit gegeben 
Werben, bie 3ttetjr$atjl ber Sageöerfcfycinungen f ernten 
j« Temen. 3<§ entgegnete hierauf: Um biefem Uebels 
jtaub ju Begegnen, fyabe icfy ben „Äritifc^en Anzeiger" 
eingerichtet. (Sie pnben fyier eine Ueberpcfyt über bie 
JRomtäten, unb eine Beurteilung berfelben. $cf) 
glaube, ba§ bie barin gegebenen Ö'ingerjeigc ben, ber 
bie SWupfalien nic^t fclbp üor klugen fyat, bei ber 
Auöwaljl leiten fönnen. §r. (Sattler geftanb bteö ju, 
iemerfte tnbefj, wie bie mtipfaltfdr)en 3 f ^ u «g e « nc $ 
lange nid^t, wie eö bodj notfywenbig fei, in ben §äns 
ben aller Sefyrer pdj befanbeir, eö gebe fefyr toiele, 
welche noc$ weit entfernt waren, überhaupt ton ben 
3eitereigniffen SRoti^ ju nehmen: fo fei baö fyier 6r= 
prebte für Viele or)ne Stufen. 

§r. ßfywatat au$ Sflagbeburg fe^rtc nac^ biefen 
Slbfd^weifungen jum Slntrag jutüi, inbem er bes 
nterfte: bie SBafyl ber S)lupfalien muffe uon ber ©es 
fdjmadföridjtung beö ße^rerö abhängen 5 bie 53erfamm5 
lung fönne feine SBorfdjtiften machen, eien fo wenig 
btirften tarnen genannt werben; baö greife ju fe^r 
in bie perfönlid&en 9ted^te beö (Sinjelnen. ^>r. Slieeiuö 
entgegnete, ba§ auf fot^e SSBeife bie ganje Äritif über 
ben Raufen geworfen werbe \ baö Siedet muffe gewahrt 
Werben, ju fagen waö gut unb waö fd^led^t fei. $r. 
Sw/örffel bemerfte, ba§ er bie Wcimm nur ber ©ac^e | 



wegen nenne. 6ö gab mir bieö äJerattlaffung im 
5lttgemeinen gotgenbeö ju erwähnen : ©a^ in ©ejug 
auf 9J?upfunterric^t etwaö gefc^e^en muß, barüber iß 
man wo^l allgemein eintoerPunben. 5ln ber ®pi|e 
nnferer heutigen Xageöorbnung pe^t ber -Antrag beö 
$)rn. Stofenfranj über ^3tüfungöcommifponen für 9Wus 
pfle^rer. 2öir tyaben benfelben an ben Anfang ges 
Pellt, weil eine Erörterung beffelben fogleic^ eine 
Drientirung über baö, wa^ ju t^un ip, fyerfcorgerufeit 
ijabm würbe, ©a betfelbe nic^t jur ßrlebtgung ge: 
fommen ip, erlauben @ie mir ju erwähnet: 

^c^ bin ein entfe^iebenet ©egner fofcfyer ^rüu 
fungöcommifponen, üorjugöweife auö bem ©runbe, 
weil bie Angelegenheiten beö 2Wupfunterrid^teö noc^ 
gar nic^t j^u ber Steife gebieten Pnb, um ^ier jwerfs 
mäßige Sepimmungen erwarten ju fötmen. So würbe 
bei bem gegenwärtig nod) att$u fe^r fühlbaren 8Wan^ 
gel an wirflidfj allgemein 5lnerfanntem, an bem, tna^ 
alö allgemeine Sftorm bienen fönnte, eine Beteiligung 
beö ©taateö nur fe^r traurige Solgen (jaben. 5lber 
eben barum ip eö um fo metjr unfere ^ppidjt, auf bie 
<&a%e einjuge^en, unb ber SJWnungööerfcfyiebenfycrt 
unb bem Äampfe nid^t auöjuweid^en. %fy ^alte ben 
©örfferfdjen Antrag für ben erpen Stritt ju einer 
befferen ©ePaltung beö Unterrid^teö. $r. ©d^efter 
auö Sttagbeburg ppi^tete meiner, ^inpc^tlid^ ber 
^Jrüfungöcommifponen auögefproc^euen Änpc^t bei: 
bie Äetyrer müßten fi<fy felbp regen, unb Vereine bil- 
ben, wie in SWagbeburg, bie beffere SJlupf ju eulti; 
»tren. 

9?ac^ noc§ langer fortgefegter ©ebatte gepaltetc 
pc§ enblic^ alö ©efammtanpd^t, bag bie 2$erfamms 
lung erflären möge, wie jeber Sinjelne nad^ Äräften 
jur Sluöf^ltcgung unb Verbannung fdE|led^ter Gompos 
ptionen beitragen möge. ^)r. Drg. ©attler warf noc^ 
ein, ba§ freiließ fi^led^t fei, wa^ jeber nac§ feinem 
©efe^maefe bafür fyalte. ©a bie S3efprc^uug über 
biefen ©egenPanb pc^ t^rem Snbe juneigte, unterlief 
ic$ ju erwähnen, wci^ ify hierauf ju erwibern ge= 
backte, ba§ wir nämli^ burc^ eine fote^c ©ePitm 
mttng wieber in baö Utctdj beö fd^raufenloö ©ubjeetu 
t?en gepürjt werben würben, unb bamit notwendiger 
SBeife jeber fepc ©tanbpunft entjogeu werbe. 3d? 
^altc eö für fe^r leicht, fepe SePimmungen über baö, 
wa^ fc^led^t unb fcerwerpidj, ju geben. 3m ©inne 
beö gepellten Antrageö pnb Som^optionen nid^t aufc 
gefc^loffen, über weld^e üetfd^iebene Anpc^tcn pdfj bit; 
ben fönnen, je nadjbem man toon abweid^enben SJors 
auäffgitngrn auöge^t (baö wäre ^app^errfd^aft), wo^l 
aber werben ßompoptionen verworfen, über bie baö 
Urteil jcbeö Äennerö augenblicflid^ baffelbe fein 
mn%. §ierl;in gehören jene auö Opernt^emen jufams 
mengepieften Dpuöcula, wo ein 23cfianbtt;eil mit bem 



144 



ankeren bürde) einen Uebergang von einigen £acten 
notdürftig toerbunben iftj fyierfu'n geboren ferner jene 
SBerfe, bie auö giguren, wie fie jeber $pianofortefpies 
Ter in ben gingern r)at, ioillfiit}rtidj unb ot)ne 
allen inneren @runb jufammmgefe^t ftnb (eine fer)r 
jatylreidje unb fer)t beliebte Klaffe) j ferner jene, ivo 
bie gefammte SWobulation, n?eit entfernt burdj ben 
@eetenjuftanb be3 ©djaffenben feebingt unb r)er»orges 
rufen ju fein, nidt)t einmal ben gewöhnlichen Stegein 
barüber ir)re ©eftaltung verbauft, fonbern lebiglidj 
ganj äufcetlidj unb uullfüf;rlici) jufammengetüorfen, 
gefugt tft, eine ©attung, aufjerorbentlici) geeignet, 
jebe tt>ar)re unb gefunbe Smpfinbung }u ertobten; 
enblier), waä bie rein inftruettaen 3»oecfc Betrifft, 
SSBerfe, beren ©erfaffer unbefannt mit ben großen 
gortfdjrttten ber neueren äJirtuofitat von veralteten 
(Staubpunften be8 Sßianofortefyielä a\\& couipomren, 
Söerfe, in benen bie jefct gewonnene ©tyflematit für 
bie StuöSilbung ber Singer unb £änbe, fo wie bie 
grofen gortfcfyrittc im gingerfag u. f. 10. un&erütfftc$s 
tigt geblieben ftnb u. bergt, meljr. $tlle berartigen 
Söerfe, bie aber unter ben Sftovitd'ten immer bie jaljls 
reicr)flen ftnb, tnu§ jeber geipiffenfjafte Sefyrcr für eine 
r)eifige ^pflidjt eradjten, auöjufcfyliefjen. 

@ö würbe bie Semerfuug gemacht, ba§ ber 
S)örffePfcr)c Slntrag mit bem nact;^üerjfic^neten beS 
£rn. ©djefter in 93erbinbnng flefye, ba§ jener bie nes 
gatiue, biefer bie pofttive (Bcitt berfefben &ad)c rjer^ 
vorlebe. 9lacr)bem bie 9l6fiimmung ftet) für ben biö 
jegt erörterten Eintrag in bem fer)on vorhin näfyer ha 
fleidjnetcn ©innc beifällig erliefen t)atte, ging man 
bat)er ju biefem über. 

(ffortfefcung folgt.) 



Stieme 3cituttfi. 

2(u« Srlorenj föreibt man un«: gri. -gennette SWf- 
fett, Äuntffd)tvffhi-, 8anb«männin unb trüvbfge Wadjeifererfn 
ber gefeierten 3ennt) ßinb, mit ivelcrjer ftc einfl bie nämliche 
Seitung in ben äunßflubien genofj, unb mit ber ftc jefct in 
ben füblldjen Sänbern bie Lorbeeren be« ©efange« tljeilt, 
tveldje 3ene in ben nörblidjen unter ber Seitung eine« SMetyer* 
beer ärntet, t)at ifjre söerbinblicbfciten gegen bie £irection 
Sanari geenbigt unb brei anbere Gentracte abgefdjloffen ; eU 
nen für bie näd)fte SHeffe in 2uge, einen anberen für bie bar* 
uuf folgenbe SWeffe in 9(«coK, unb cnbltcr) ben brüten für ba« 
Garneval 1847 — 48 am Sfjeater 9(Hl° in 9tom. (Sic r>at 
in ber vergangenen Saijon auf bem Sfycatcr SUla Pergola in 
ben Stollen ber 2cnnan:bula unb SRaomcttv II. mit gutem (Er- 
folge gefungen. $ie Äcnncr bcivunbertcn an biefer au«ge* 



gei^neten Äünftlerfn bie SRefufclr, 93iegfamfe(r, ungegtvungene 
£ei$Hgfeit tyrer ©tnnme, ben genialen ©«fctoung be« feelen^ 
»oflen ©efange«, ba« bramatifc^e (Solorit unb ben bramaii* 
f(^en ß^arafter. grl. Riffen toar im vergangenen 3a^re in 
Sivorno unb Bologna aufgetreten, unb Ijatte ungemein gefaU 
len. (&t fonnte auä^ niä^t anber« Tommen. Styre grünbli^e 
Äenntnif ber ^atmenie unb i^r audgegei^netetf $ianoforte# 
fpiel »erleiden i^r girei ^aupterforberniffe, i^te ©timme »olf^ 
fommen nnb ganj fi^er gu be^enf^en. Die leibenf^aftUc^e, 
unermeßliche Siebe gu i^rer Äun(l reut fie leicht mit ftd^ 
fort; aber immer bleibt fie in ben ©rengen be« tra^rbafi 
(Sdjönen unb fern von aller Uebertreibung. Die S3orau«s 
fagung ber ttalieniföen Sournale bei bem (Srf^einen biefer 
lieblichen jungen ©efangdfünPlcrin auf bem italfeniföen S3o« 
ben, bag fie bereinft einen ber brei einigen Sterne be« bra^ 
matifcr)en ©efange«, toeio^e vor gebn Sauren glünjtcn, erfeften 
lrürbe, irirb nää^ften« in (Erfüllung ge^en, nnb »Ir tunnfd^eit 
nur, fie von feuern unb jroar balbigfl auf ^iefiger iöübne lt* 
grügen gu fönnen. — 



Sagefcgefdndtfc* 

SWupffeftc, Aufführungen. 3n biefem 3a^re finb bi* 
Gnbe Stugufi folgende ^dngerfeflc gefeiert trorben: Gin 
nieberfdjlefifcfcc« auf bem ©röbi^berge, am jtreiten $fingß* 
feiertage; ein« $u IHcgcn^burg, 25ficn— 27ficn 3uni; ein all* 
genuine« bcutfdje« ju Sübecf, 26flen— 29fien 3uni; ba« gtoeite 
beutfct)* vlämifcr)e p ©ent, 27Pen 3uni; ba« bcrgtfdjc \vl 
Scnnep, 27fteu 3uni; ein« ju Clbenburg, 4ten 3uli; ba« bec 
vereinten nerbbeutfe^en Siebertafein gu $^rmont, 5!en— 7teu 
3u(i; ba« ber «&anbircrFer * ißereine ju 9lcuflabt*(iber«ivalre, 
Uten 3nli; ba« be« 3fm;<Sängerbunbe« bei ^elmfläbt, 18ten 
3nli; ba« gtreite be« ©aale * <S5ngerbunbe« \\x Naumburg, 
27flen unb 28fkn3uli; ba« britte be« 2atfns53unbe« gu ©eiU 
bürg, 4tcn9lugufi; ba« elfte fdjlejtfdje ju Sanbe^ut, 5ten Sin* 
guü; ein« ju (Slbing, 8ten unb 9ten ^tugufl; ba« be« mittel« 
rl)einifcx)en ©angerbunbe« ju ^oblcng, Uten — löten Stuguft; 
ba« erfte niebcrlänbifdr)c gu Slrn^eim, 15ten 5(ugufi; ba« ga 
greiberg, 16ten unb 17teu 2lugufij ba« be« ll;üringif$eii 
©ängerbunbe« Ui ©ifenad), 23ßen unb 24flen Sluguft. 



Sermtfc^tcö. 

5(m 2)om gu Sttailanb ifr fc^on feit gtoei Sabren bie 
Äapellmeifierjlelle offen; e« jinbet fic^ in 3talien fein S3etoer* 
ber, ba bie $robearbeit, bie (Somvofition einer guge, Alle 
abfe^reeft. 

berliner flattern gufolge f)at Styontim vom JTönig von 
$reugen bie 9iufforbcrung erhalten, im gaufe be« ffiinter« 
nac^ 53crlin gurücfjitfe^rcn, um auf bem Dpeint^eater alle 
feine grojjcn (fornpefitionen , namentlich 9lurma^a( unb 93e* 
flalin, in €cene gu fc^en. 



Drud oon $ r. SR u (f m o n n. 



U t u e 




titffittft fit 




©tranti»ortri<|tt BUbattear: 
rtfrartj SStenfoef, 

6iebenunbitpanjtflPec 93anb. 



•ß? 25. 



SB er leg et? 

hebert grtefe in £etpj%, 

3>m 2S. September 1847, 



$tm biefer 3cÜ[$. erf^c inrn toed^ntiidj 
3 Dhimmern &«n 1 aber l 1 /* Sogen. 



3ttftrtion« fl e6n^r« bfe 9rtU}eilc 2 9igr. 



Btaititemetit nehmen atle*Jto|l&mtfT, 39ii$j, 
SfhifiU unb £nnßfjanMiitta.ett an. 



Sn^alt: Dpern fm etabEeraufytffl, — tfu* «Btea. — Snpjig« SÄufiüe&fn. — Ärftifcfc« Hnjtiget« — afattQfgmjMtttt, 



Opttit int GlaöierauSjug, 

% ü* Sii&paintmx, £ \c btrnCtc in, /e toper in 5 3Uten. 

fftttftt«**») 

3 maltet 51 ct. ®ie €?tene jhtft eine freie täub* 
lidje ©egeub mit bei Süiöfic^t auf ©djfofj Sitten freiii 
bar; im SJctbetgiimb ifi ^Sfeiffetft §auä, Kr. 6, 
*ttnbantino in E-SDur, S)cr ßfjcr ber Sanbteute tft 
gemut^lic^ unb furj. Särtitlc, ^feifferö Xü^ter, tritt 
auä bcrii £u*uh:s unb fcittet bic Sanbteute um Stifte, 
auS fRutfftdjt für ben Äranfen, ben tfyre SBatynung 
te^ertergt. ©ie fianblente entfernen jic$. Söärfcdc 
fcteifct allem unb äufjert iljre tauge gteube, bm fc^G- 
iwn grembling burety i^re Sorgfalt fcalb nmbet gene= 
fen ju feljen, Kr. 7, ^Jregljiera in S3;©ur, ifi dn; 
fadjjfdj&n unb wfüfyUoU: 



^=S=«=1=i=q 



J^— ITT" — B.f*W. 



I I 

4Jm be* ffmmtU tot' mein giften' — 

3«t jmeiten Strophe gefettt ftc^ bie Stimmt tten SKat* 
garetfje, $feiffet3 grau. Sin ttäneS Stetifcatto gnji= 
fd?en äRuttet uub Sottet, beS Sntaltä, bafj, mit 
ber Söater toorauägefagt fyafce, bei ftranfe am jeijnten 
SRorgen aufgehet fei unb nun fetter na^e, bilbet 
brn Uebexgang jur nactfptgenbnt Sttie. SSeibe gießen 
fldj jurüd* {Hr. 8. ©ente unb Slrie. ©curg erfreut 
A4 t« r)citfren SJlorgnt^ ber luftßr Xraitm, ber tbn 



umfangen Ijieft, iji ooriiter. ©ie mit ©ätbele t*t= 
tßttretenbe ältatgaietfte eröffnet iljm, bag et fl^ im 
£aufe beä Pfeiffer* aon ber £arbt tcfänbe* ®eor a 
erinnert $$, Sartete ftfjpn in feinen Sieterträumeji 
gefe^en )U ^qfeen alö ein Sngel, ber i^m Äü^Iung 
unb §ülfe reifte. Sßargare^e erjagt / baß ©eorg 
auf htm SSege üon Ulm ^ieifcr öon fcilnbifc^en 9ld= 
tent, bie i^n für ben §crjog Uki^ gelten, üfcerfaU 
Ten werben fei. Pfeiffer ^ate if}ti tepnnungötod unb 
f<^ujei uermunbet t*tett;er gebraut, ©eorgö Sfrie m 
S^®ur: 



V ' ^ i f^ . 

3u neuem fi« * Un fü&l' iä) mi^ er * twu$t 

u, f. m». 

ift feriaant, bemegt ft(^ jeboc^ in alijubefanntm SBcni 
bungen unb giguren, Sßi. 9, @eene unb Sieb. Snr* 
6ele foinmt mit einem tfinblidjen grü^fiüd. ©torg 
nimmt eS banfeub au unb forbert Sar&ete auf, ein 
fiieb ju fingen, ©artete imßfa^rt biefem SBltnf^f. 
da folgt ein $Ö6ff$e§, naiUilanbti^e^ Öicb mit bret 
©tröffen, 6et bereu Refrain ftd| 9JIargaret^e unb 
©eerg, unb bei ber legten au<$ ber eintretende ^}fcif= 
fer beteiligen: 



£-2= 



1^0 



s^ 



s=^= 



34 lo < be mir meto ©djwa*&eitflänb, am 



»— w-- 



fc=M==n= 



-S=~? : 



re ; ten * grineii SRe ^ <far * ftranb u, f. to* 



146 



Pfeiffer f)at mit ©eorg allein gu fpred&en. SWars 
garere unb Ȋrbele entfernen pdj. 9?r. 10. 3&mte3 
ginale. Pfeiffer bringt ©eorg Äunbe üon äRarien 
unb geigt in ber gerne i$m tyren Stufentljalt, bie 
»urg Sidjtenpein. ©eorg grüfjt 97iarien8 SBicge. 
Pfeiffer eröffnet i$m, bafc er bei i^m nic^t metyr ftc^er 
fei, ba baä offne Sanb fc^on in 83unbe8 $anb pc§ 
bepnbe; SKarie werbe fommen, um tyn feffcft nactj 
Sidjtenpein ju geleiten; bte fepen ©urgen trotten 
itoclj ben 8fai»ben. ${ u f ©eorgö fragen nac§ bem 
^erjog antwortet Pfeiffer: 

Allegro 



SE£ 



S^E?E:E£ 



=c 



JtZ*Z 



iE 



gln^tlgintet bnt$t>fe9Bälber, fu$t ben ©<ftuft bet 



&a 






2=g 






Jtlüft' unb SBdlber, feine geinbe hinter ifym, 




feine getnbe hinter tym u. f. w. 

©ie beiben erflen %ack biefer mupfalifc^en sßtyrafe 
ftnb ju tänbelnb für bie Situation \ bie beiben fol= 
genbett me^r tnjirumental alä toocalj bie toter nafy 
fotgenben eine verbrauchte contrapunftifdfje SHebenöart. 
©eorg begleitet bie SBieberfefyr biefeö SfyemaS mit 
golgenbem : 

$a, nun gut'«, nun er sei > Ic * ren, fei iljm meine 

£reu' gc * fdjtooren! u. f. tt. 

2ludj ein fonber6arer jöeweggrunb : weit -3>et«Anb bes 
teitS oerloren, i§m £reue ju fdjworen. ©odj mit bem 
„SJerloren" tp e8 wotyl nidjt fo wörtlich ju nehmen 5 
cä fott nur feigen: „ba er im Unglücf" ober „fyart 
bebrängt" unb baö SBörtc^en „fcerforen" fotnmt auf 
kie grojje Siedlung ber ©practyfünben ber SDperntejrt; 
büdjer. Pfeiffer empfängt ©eorgS #anbfd§fag ber 
Xreue. SJtartc tritt tyinju: „9tel)mt midj auf in 
euren »unb!" 



i 



=&J 



a=*= 



$ 



*=f=t-< 



pü£=ü 



Jple gut SBurttemberg all * toe * * ge 

(Sin $erjenöergu§ ber beiben ßiebenben folgt. @on; 
ierbar fyeift e8 tjier: „9?un barf pdfj unfre £te6e ntc^t 
mtfjt bergen »or ©otteö unb be« SBaterä Sluge", benn 



fte $attt p<$ offenbar fd^on im erpen »et tor Sites 
manb geborgen, ©er mupfalifd&e SluSbru* ip fein 
befonberö gewägter: 



Allegro agitato 



k SWarie 



©eorg 



Warte 






@e * Itg * feit! 



2)n 



:'-r»- 



SWarfc 






e^wigmeln! — — D @t » lig « fett, JDn 



ÜfeJLÄr^ 



®ectg 

I 



e » »ig mein! u. f. n>. 

S3ärbele, aug ber glitte tretenb, erfd^rirft über bie Um- 
armung, in ber pe ©eorg unb Sparten pnbet. Sie 
UcU ben SRitter, ber tyrer Pflege anvertraut war. 
S3eibe banfen i^r für bie treue Pflege. Sie wünfe^t 
S3eiben ein ttoflcS Äiebeteben. ©eorg unb Pfeiffer: 
,,©od(j bevor bie Siebe Äränje fliä)t, t^n* erp ba^ 
©d^wert bie e^r'ne «Pflicht!" 

Allegro maestoso 



%=*=> 



Bir jie^n ^in » an«, gnmÄampf 



Sir jie^n ^in » and, gnmäampf für eu(^, für un - fer 



X^euerftcd anf ör s ben ! 

©ajfelbe 3J?otic ergreifen SKarie unb Särbele ju ben 
SBorten: „SBir pnb bafyetm unb heten Pitt ic", wo^ 
i^ci ber Äontrap jwifc^en jenen unb biefen SBorten 
jtemtid^ üertoren gef;t. ©ie ^Jreg^tera in 8f 5 ©i« 
Sarg^etto wirb wie alle getragenen mefyrPimmigen 
obligaten S3oeatfä^e i^re SBirfung nic^t üerfe^len. 
©eorg fpringt begeipert auf: „%Jl\t unö ip ©ott", 
worauf ba§ frühere Wlotiti ber 2lrie in S pd^ wie* 
berfjott ausbreitet, ©eorg wirft bie Sinbe weg. SWaric 
umgürtet \f}n mit it^rem Soleier, ©ärbetc bringt 
(Schwert unb ©c^ilb. (?ö folgt nun ein *ßrePo, in 
äl)nlid)er SBeife, wie baä ^SrePo be3 erPen ginaleö 
gehalten : 



ß-m- 




ipi^f^ 



147 



©titter Ol ct. $n einem Saale auf 83urg 
Äi<$tenflein, Slbenbä frei $eran$ie$enbem (Bewitter, ftn- 
ben feit Sictytenfiein, (Seorg, ÜWarien unb bittet bon 
beä ^erjogd Partei berfammelt. ©ie mufifalifäe 
Ginleitung üeifeßt und bor Stufgang be3 ffiorljangä 
föon in eine büflre, erwartungäbotte Stimmung. Si^s 
tenflein fleljt am Senfler unb bejietyt fidj im SRecitatib 
auf baö tyeranjiefyenbe ©ewitter unb bie fernere 3«t, 
bie auf fle hereinbreche. „SBo wirb Ulridj weiten? 
Söirb fein #aupt eine fixere Statte ftnben? §errföt 
ber grembting ftetö in SBürtemberg?" ©er <5&or 
ber Stitter fpric^t feinen Öludj aud über bie über= 
mutagen Sorben , bie bad öanb überjogen, jugleidj 
feine $offnungölopgfeit. SPlarie unb ©eorg fpte^en 
Hoffnung juj bcögleidjen 8ic$tenflein, ba ja Rubins 
genö fefte S^ore nodj ftünben. #omruf. W e *ff et 
erfdjeint mit ber Sltadjridjt, ba§ Tübingen gefallen, 
allgemeine ErofHofigfeit : „2Ber fott nun bie floljen 
Sieget fdjlagen?" Utric§ tritt urptöfclid? ^erbor : 
„2Ser? — 3c$, ber $erjog!" ©ie §Rac$rid?t, bajj 
Tübingen gefallen, erföüttert jeboc$ audj ben §erjog 
aufö £iefjle. SBäjjrenb ber |?erjog in fl<$ gefunfen 
baftetyt, flimmen STtarie, Oeorg, Pfeiffer unb £ic§ten= 
ftein einen Quartettfag an: „63 erbebt bie flarfe 
ÄBnigäeidje bor bem mörberifdjen Streike :e." — 
„Sdjenfe ©Ott feiner Seele Eraum unb Schlaf" — 
(Sonberbarer ©ebanfe, ba{? ber ^erjog, weit ifyn Uns 
gtüi betroffen \}at, nun träumen unb fälafen fott!) 
#^offe, fyoffe, 9tad)t mu% fein für ber Sonne 
Straljtenfdjein!" ©er $erjog fä^tt blöfclidj 
auf; „Äafjt mtdj allein." Sitte entfernen fid^. Vit 
biefer ganjen Kummer fyahen wir audjufegen, ba§ fte, 
©bföon fie 27 Seiten im Gtabierauöjug einnimmt, 
nur au% Stecitatib unb berfdjiebencn Meinen Sägten 
befielt, bie ftdj bunt aneinanberreifyen, otjne flc| $u 
einem ©anjen ju geflatten. ©ie größte bon tiefen 
(Sinjelntyeiten ifl ein Allegro affettuoso in g;3Wett: 

Sitte unisono 




8rmc«?anb,nunift'*nmbldjfle;fdjcl)cn! Deine lefcte 



I 



&=^=J£ 



m 



^ 






Hoffnung, a$ ! fie fiel u. f. tt>. 

JDb fyier bie äJMobie im Allo. affettuoso, SBorte unb 
Situation mit einanber böttig fyarm&nircn, möchten 
Wir fefyr bejweifeln. $11 italtenifdjem Sinne ifl bieä 
unisono fonfl ganj wirffam. 9tr. 12. Scene unb 
Slrie. Ulrid) allein: „©er etyrne SBürfel liegt, i<$ 
in beflegt, entthront, bernic^tet! SUlejn Sofyn in 



geinbeS $>anben, mein öanner in ben Staub getres 
ten, mein föoneä öanb berloren!" ©ie Sabatine 
in ©: 



=3S5ESGIE3g 



h^J: 



^^ 



SWeiÄSBürteinbetg, du 



drbe meinet 



Ȁtet! 



ifl an unb für tfdj ^übfc^. ©er entf^ieben freunb? 
li^ s weiche 5luöbrui berfelben fc^eint jeboc^ ber Su 
tuation unb bem (Sljarafter bcö ^etjogö ntc^t ju enU 
fprec^en. SBatjrfdjeinttdj ifl eö auc^ ni(^t, ba§ ber 
^)erjog nur um bed willen allein fein Witt, um ft$ 
einer ib^ttifdjen Sentimentalität in ber bebtangteften 
Sage ^injugeben. ©ie sßregfyiera in ©S, bie hierauf 
folgt : 7/ ^err ber ^errnl SJor bir im (Staubt ", n* 
f^eint ald jubiel an biefer Stettej fie ifl gteic^fatt« 
weie^ unb fentimentat gehalten. (&in Allegro non 
tanto fü^rt mit ben SBorten: „Stein, no<^ flammt in 
meinem 83tut atte Äraft unb alter 2Kutty" über ^uni 
legten Safc ber 5trie, beffen S^ema $ier aU genü^ 
genb jur Beurteilung folgt: 

Allegro Vivace 



«c 



3£ 



^m 



§o(^ au« unnenns baren ©^metjeu f^toingt bie Hoffnung 

fic^ im ^>crjen. ^o^ aue un - nenn*baren (Schmer jen 

n. f. n>. 

9tr. 13. ©ritte* ginale. Ulri^ fc^wSrt, SBürtem- 
berg ju befreien : „6ö fei wieber mein : bann fcll'ä 
frei unb glürflic^ fein!" SWarie, ®eorg , Pfeiffer, 
Äi^tenflein unb Sfyor ber 9litter treten ein, greifen 
ben ©ebanfen Ulrid^ö auf unb wieberljofen i^n ein: 
flimmig. Ulric^ t^eift feinen öntfd^Iu§ mit, ju fc^eis 
ben unb in bie S'rwb* J u * e ^ en - SDtatic wei§ eine 
fixere Statte, eine bunfle $o^Ie am 8fu§e beS &ify 
tenflein, bort will fte i^n t^ingeteiten. Utric^ nimmt 
bieä an. Pfeiffer hütet, ben $er$og jur Seite bleis 
ben ju bürfen, inbe§ bie (Sblen neue §eere werben. 
Utri4 ifl einberftanbeu. ©aö friegerifc^e SWarfc^s 
tem^o, baä nun folgt, ftingt im Slugenblicf, wo MU 
rid^ im SSegriff ifl, ftd^ ju berfletfen, um feinen Sßcx* 
folgern ju entgegen, etwaö brottig. ©ffeetbott f(^lie§t 
ber Stet mit bem in ber Oper öfter wiebettjclten 
Sajje: „$ie gut SBürttemberg attwege!'' 

6. ». SWangotb. 
((S^Iuf folgt) 



148 



9fo* äßfeit. 

SBenn mistige (Sreigmffe fi<$ brängen, fc fließen 
au<$ bte bitfteibigflcn 83eri<$te barüber in bte Souts 
nale y toenn aber eine an Begebnifien fo atme 3«t an 
itnS vorüberga^nt, tote ber eben ju @nbe getyenbe 
Sommer, fo muß man fein ©ebSd^tniß anflrengen, 
um auS ben, auf bem Äunftycrijonte auftaud&enben, 
$öd§fl unbebeutenben Srfd^einungen wenigftenS jene 
auSguwäfylen, bte ein / wenn aud§ nur momentanes 
Stuffe^en matten. $n biefem gälte bin ic§ je|t, 
no<$ ntd^t einig, ob baS (Srgebniß biefer ßorrefpons 
keng ben Beitaufwanb, bie ©inte unb baS Rapier 
lohnen wirb, ©c<$ frifc§ gewagt. — SBenn man 
(onfl übet baS eine SBiener Dperntljeater nur SBenis 
geS berieten fonntc, fo ifl man je|t in bet angene^ 
mm Sage, über jwei berglcic^cn Sühnen gar nichts 
fagen ju tonnen! ©enn ifl eS irgenb ein ©ewinn 
für ein Äunflblatt, wenn eS bie wid&tige 9la$xiä)t 
enthält, baß g. 83. ©Be. treffe baS SBiebner Sweater 
»erlafien, unb ©tte. ^etltoig an ifjrer (Statt engagirt 
ijt? SBer ftnb bie ©üen. Srefffc unb ^eUwig? wirb 
man im SJuSlanb mit 9ted(?t fragen. Seiber fann man 
leine anbere Slntwort barauf geben, als baß genannte 
©amen, nebfl bet ©uobejfangerin SBilbauer (weld&e 
ii äRonate im -S^re Sc^aufptelerin unb ben 12ten 
©oubrettefangerin ifl) ein artigcS (auc§ wo^t gteid^ 
artigeö) Trifolium bilben, weld&cS ftc$ fowotyt auf, 
alS außer ber 83ü§ne glangenbc „SngagementS" ju 
aerföaffcn gewußt fyat. ©oc§, §alt! auc§ ein 6rs 
eignif ^at (Statt gefunben, benn auf berfelbcn SBieb= 
ner 83ü$ne tfl eine neue Dper eineS noc$ lebenben 
keutfcfyen (Somponiflen gegeben werben, unb baS 
ifl immerhin ein (Srrigniß. ©ie Oper fyeißt: „baS 
SWäbd^en vom Sanbe", unb ber (Scmponifl (Suppe. 
Slber ifl £r. Suppe au% ein ©eutfdfcer? ©t'e 9lafy 
weit wirb ftdlj wctyl fc§werlid(j um bie Nationalität 
biefeS (Somponiflen flreiten, wiewohl baju ftdfj einiger 
Stntaß finben bürfte, benn $r. Suppe ifl nämlidj 
ein SBalfdfj tiroler, unb auS feiner Dper, in welker 
watfäe, franjßftfd^e unb beutf^e (namentlich 16, fage 
fedfoefyn, auS ber Srreif<$ügsDuvertüre entnommene 
aufeinanberfolgenbe Sacte ftc| bepnben) äflotive friebs 
Iid^ unb freunblid^ beifammen flehen, laßt ftdfj eine 
vorwiegenbc SRid&tung nati) irgenb einer Seite burd§= 
aud nidjt entnehmen. SBenn iä) fagen woßte, bie 
Oper 1)aU giaSco gemalt, fo müßte ii} lügen, tüenn 
ic$ im ©eg entfyeil behaupten woHte, fte $aU gurore 
enegt, fo würbe ii) um fo me^r lügen, ©ie Slufs 
IBfung biefeS SRebuS tfl im Äurjen folgenbe: ©a« 
Sweater an ber SBien ifl namlidj ber wunberbare 
Crt, an weitem gar ni(^tS burd^fadt, weil ju großs 
artige 83orforgen gegen jebe« etwaige ©urd^fatten ge= l 



troffen fJnb. ©ie SHupf erregte alfo gurore, ber 
Somponifl würbe gerufen unb befranjt, bie befremu 
beten Sowtnale fließen ben jweiten Sag barauf in bie 
^Sofaune unb am britten fflbenb — war ba« Sweater 
leer, weil fidj ber ruhigere unb befonnenerc £$eil be8 
^ublifum« weber burefy baS ©elarme ber ßlaque, 
noc§ burd^ baö ©efd^wäje ber -Sournatiflif ««^ nwt 
im ©eringfien irreführen laßt, baffelbe fein eigene«, 
unabhängige« Urteil befifet, unb jufotge biefeS Urs 
t^eilS unb einer fürjeren ober läjigeren (Srfa^tung bie 
@d(jaatyeit irgenb eine« ^JrobueteS ganj fieser unb ges 
nau burd^ alle äJtadfjinationen ^inburc^ erfennt. $$ 
$abe bei biefer ©elegen^eit bie toon mir langfl ge^ 
mafyc Semerfung beflätigt gefunben, baß Seber e^et 
an'S Dpcrneomponiren benfen fotCte, als ein engagir^ 
ter DpernfapeUmeifler. ©enn ein foldfcer $at ftd^ 
j. 85. burd^ ganje 4 btö 8 SBod^en mit nid§t8 Slnbe* 
rem ju befc^äftigen, alö mit bem Sinflubiren irgenb 
einer Dper. SBaö 933unber, wenn bie 3been au$ 
Stöbert bem Seufet, auS ©om ©ebaflian, axrt bem 
greifd^üg nid^t eben fo fd^nell au* bem Äopfe $er* 
auSwoUen, als fte ^ineinfommen 5 tvaü SBunber, wenn 
biefe Sbeen ben betreffenben SWeifler wecken*, ja 
monatelang »erfolgen, unb ba, wo frembe ^been fo 
unauSgefefct Raufen, bie eigenen nid^t 3eit %aUn 
$lag ju greifen; tva$ SBunber enbli^, wenn eben- 
biefelben -Sbeen gerabe ba unverarbeitet unb unverbaut 
^crauöfommen, wo ber Sonfefcer glaubt, etwa* (Si^es 
neS gefd^affen gu ^aben, unb meiflenS noc§ red§t flo(j 
auf beriet SteminiScenjen ifl. 83eweifc jur »orfle^ens 
ben 83eljauptung lieferten i^rer 3«t: Neuling, mit 
feiner Dper „eiffreb 7 ', ga^rbac^ (bamalS äWilitatr- 
lapellmeifler), mit einer Dper, beren Warne mir ent* 
fallen, Nicolai, mit mehreren feiner Sßerfe, unb enbs 
lid^ Suppe. £alt man bagegen baS SBer! eine« 
SlnfdngcrS, nämlic^ ben ©uttenberg von Süd^S, fo 
muß man befennen, baß trog einem gewifien 2lnle^ 
nen an terf^iebene Stteifler, unter benen ©po^r am 
^orbarflen ^erauötritt, bod^ ©igent^ümlid^feit unb 
©leid?artigfeit beö ®ti)U ^paupttoorjüge genannter 
Dper ftnb, unb ber itnterfc^ieb jwifdljen Ie|ter unb 
ben obigen Dpern ifl mit einigen SSBorten gefagt. 
©iefelbe ifl namlic^ eine Anfang er arbeit, au* ber aber 
ein großcö latent ^erauSteud^tet, wa^renb bie SBerFe 
ber Ruberen von nichts, als von ber ^raftif unb 
{Routine ifyrer SJerfertiger jeigen. 

©aS Äarnt^nerttyortljeater ge^t wieber gang bens 
felben SBeg, ben wir gewohnt ftnb, eS feit ge^n $afc 
xen ge^en gu fe^en. Sde Dpern, bie fett btefem ©es 
cenium an biefer $ofbü$ne gegeben worben unb ni^t 
bur^gefatten ftnb, wir f)aien fte alle no(^. ©ie 
Stumme, bie 83atlnad&t, fiueregia, 83elifar, ber g3rs 
fler (von glotow), JRorma, ber gteifc^üft, bte SKu«* 



149 



Ittinc, bie"$oc$$ett bed ftigaro, Carbier ton ©emfla 
unb tote fle alle feigen mSgen, ftnb fd&on über bie 
»retter gegangen, unb ed faUe ja 9?iemanben ein, 
biefed .^nfeenefefcen t?on fo toielen Opern „9tbwe<f)fes 
lung tm {Repertoire" ober gar „lobenswerte Sfjätigs 
feit ton <5tite ber Slbminiflration" }u nennen, ber 
mit ber ©abläge Vertraute wirb biefed 83erfa$ren 
nur mit ©etytenbrian unb gfaulfyeit bejeid^nen Fönnen, 
ba in ber tyat nic^td leichter ifl, atd alte Opern 
burefy metyrjä^rig engagirte SKitglieber afljäfyrlid) aU 
fingen ju (äffen. 3n biefem althergebrachten (Selens 
brian 1)at fic§ eine einjige, lobendwert^e, Neuerung 
eingefunden, bie nidjtdbejloweniger bem Sweater hi$ 
jejjt nod> feinen tilgen gebracht f)at. ©a namlidj 
ber Staat fo ganj erflecflic^e (Summen jäfyrlicfy jus 
fliegt, fo forberte er aud) eine fe^r ftrenge (Soutrole, 
bie nidjt anberd ald läfmtenb fein fonnte. SBenn 
3. 93- irgenb ein SJlitgfieb für ein jweited $ad) enga= 
girt war, fo burfte fel&ed nic^t für ein erfled übertres 
ten, unb wenn ftdj baffelfce noc!) fo talentvoll erwied, 
unb fogar tem Spublifum metyr gefiel ald bie ber erflen 
Öäd&er. ©iefer Uebelftanb ifl nun abgcflettt. ©aburdj 
ifl ed jefct möglich geworben, ba§ j. 93. £r. Sfyeob. 
gormed, »ruber bed »affiften glcidljed Kantend, ald 
©ennaro unb 2llamir auftreten Fonnte, ©bwofjl er ncdfj 
ganj unb gar Anfänger war, auefy £r. Siraubed, ber 
nadj Sßien gefommen war, um ftdj fyier in ber mups 
falifdjen ^corie audjubilben, machte ptöglicfy hei ftdj 
bie (Sntbetfung einer fcfyönen Senorjlimme, unb nac§s 
bem er in Heineren Spartien befcütirt fyatte, fleßte er 
fidj i?or ein paar Sageu bem 3ßubltfum aU Camino 
unb Sftar toor. SBenn er audfj, namentlich in tej^tes 
xer Sßartie, nic§t reufftrte, fo läfjt fidj baraud über 
feine 3ufunft boefy nic^t abfprccfcenb fc$ltefjen, unb 
man fann bad 83efheben Salcc^ino'd , ftcfy fcon ber 
4?crrfc6aft §xn. (Srl'd, ber ftdj für ben erfreu Senor 
©eutfdjlanbd fyält, fo gut ed gct?t, lodjumad&en, nur 
tiüigen. 6ine neue Oper, nämli$ „la Part du 
Diable" Don $(uber, ifl und längft fdjon üerfprodjen, 
bie $ßarte ftnb auefy föon audgetfyeilt, feit mehreren 
2ßo<$en wirb flubirt unb täglich erwartet man bie 
Sluffityrung, unb tägttd) toaxtet man vergebend, ©a 
mac^td $pofornty anberd, er fdjüttclt bie Dpernnotois 
taten a\\% bem Slermel tyeraud, unb fte fallen auc^ 
ciKe ri^tig burefj, ba man i^nen baö Ue&erftürjen beö 
(Sinflubirenö nur ju beutlidj anfielt. Uefeer gffer'd 
©irfungsfreiä lägt ftc§ nod^ nid^t SSieleö fagen, »on 
feiner ©ompofttion ^aten wir noefy feine 9?ote gehört, 
wo^l ater Orc^ejlerfc^wanfungen in no^ atten Opern, 
bie er fciö je$t birigirte. 833ir Reffen, ba§ bie Fonts 
menbc SBinterfaifon und tyn unb feine Seiflungen in 
einen, feinem tjoraudgegangenen Stufe entfpre^enbem 
fetzte jeigen wirb. 



S^ 6in tnit meinem ©d^reifeen ju Snbe unb fces 
baure nur, mit bem Sobe bed jungen 6arto äWed^ettt 
fc^Iie^en ju muffen, ber ein fefyr tätiger äWann war, 
unb auf bie ^ofmuftfalienfyanbfung feined 83aterd ben 
^eilfamflen ßinflug üfcte, \va^ man nid^t im gleiten 
©rabe fcon feinem ©infT«§ auf bie fjieftgen SWuftfjus 
flänbe te^aupten fann, ba er bie ultramontane SMuftf 
biel ju üiel in @f$u| na^m, wobur^ er, wie gefagt, 
wo^l feine eigene ^ntereffen unb bie feiner $anbs 
lung (weld^e ft^ grogenti^eild mit italienifd^en Slrtis 
fein befa§t), aber nic^t bie eined beutfd^en ^Sublifumd 
beforberte. eb ^ @ 



£et>]tget fEfluütUben. 



£ d t a t t r. 

JDfc ungartfd^en ©änger. Slbam'd ©ennet^ütte. S5otffelot'^ 
Königin von ?6on. $r. 2öbmann. 

Jla^bem grl. ?igt^e unb §x. ©öße i^t ©afls 
fpiel an unferer S3ü^ne geenbet, trat bie alte Orbnung 
ber Diepgen §Ber^ä(tniffe ber 93ü^ne wieber ind Öefcen. 
©ie meiflen ber toortyer ^ier angefleüt gewefenen Sans 
ger unb (Sängerinnen betrachten bor ber ^anb bie 
^ieftge SBüfmc noc^ ald i^re $eimat^. 5ln bie ©teöc 
bed nad^ ©armflabt abgegangenen $rn. ^Sadque trat 
#r. 93rafftn 5 für bie erften Tenorpartien ifl ^r. 9Bies 
bemann gewonnen, ber fcid toor einem Saljre fc^on 
bei ber \e%t fungirenben ©irection angeflellt, ftc^ 
in ben meiflen gäüen bed 33eifafld ber 3«^Bter ju 
erfreuen ^atte. ©eine SlntrtttdroUen waren SWafas 
nießo unb Ottamo; er gefiel, giertet wiß iä) ex* 
wähnen, bafj ^r. S3rafftn, in bem Sßart bed ©on 
^tian, im teden Uebermut^e ftd^ fo weit toergafü, bie 
^ot;e 97hiftf bed unflerbfidjen SWojart burd^ feine ge= 
fdfjmatflofen 93erjierungen ju tocrunfl alten, ©ied SJer= 
fahren flimmt meine gute Sfteinung für ben Sänger 
fe^r ^erab. Qiitte er bad innerfle SBefen biefer ge= 
nialen ©hiftf tooflflänbtg in ftc^ aufgenommen, er 
würbe ed, Don ^eiliger <Sä)eu ergriffen, nic$t gewagt 
babeu, aud) nur bad fleinfle %cta barin anjutaflen 
unb umjumobeln. ©iefe argen ©ängerfünben bürs 
gern ftd^ teiber anä) je^t in ©eutfd^lanb übermä§ig 
ein. %xüi)cx lä^elten wir, in bem ftd^ern ©lauben 
an unfere befferen 3«flänbe, über bie Älagen unb 
SBefyewfe audtänbifd^er Äünfller, bod^ ftnb wir nun 
gleid^erweife tonberfelben@eud^e infteirt, -unb edmBd^te 
und fd^wer faden, biefen Ärefcdfd^aben ber Äunfl ju 
feilen*, er ifl üon (Sängern eingebracht unb biefe Arans 
fen ftnb unheilbar. — 93on Weuigfeiten fürten wir 
eine fleine einaetige Oper von Slbam: „bie (Senners 



150 



$utte", bte fle$ me$r burdfr bie treffliche ©arfiellung, 
al3 burd} tnnern SBert^ atö jeitioetltged Äaffenftüct 
Belauften wirb. 3«tegt Brachte man un8 öoiffetot'8 
„Ne touchez pas ä la reine'', eine fomiföe ©per mit 
unenblicty langet Gtiquettc, aber beflo fürjerem unb 
geringerem ^n^atte. 2Bie mir befannt, führte man 
anberwärtä bte Dpet unter bem einfacheren Sttcl: 
„bie Äcnigin »cn ßecn" auf bem ^eaterjcttel auf, 
Bei und aber »erfuhr man nadj ädjt beutfdjer SSeife 
gtünblic§ unb pebantifdj &ugleic$ in ber ileberfefcung, 
unb fc Porten wir bie Dper „Serviert bie Königin 
nidjt". 3«w Otücf tyat bie Dper nur geringen fku 



folg erlangt unb iljt emineufer 9tamt wirb ba$et 6afl> 
bem SBergeffen anheimfallen. «3m entgegengefefcten 
galle würbe toielleidjt ber SJoKSwifc für ben aßtags 
liefen ©cbraudfj einen fürjeten tarnen aufpnben müf* 
fen, benn wer würbe ftdj wofyl fo weit abmühen, bem 
greunb ju fragen: ©efyen ©ie $eute in „Serityrt bie 
Äonigin nic^t"? Ueber biefe Oper nun weiter unten; 
ju&cr will id) nodj ber ungarifc^en SRationalfanger, 
welche Ijier im Sweater bret (Soncerte gaben, mit tinU 
gen äßorten gebenfen. 

(3fortfe$ung folgte 



Uebetftcf)t ber neuejten erf^einungen auf bem ©ebiete ber $Jtu[\L 



Sieber mit tyianvfotte. 

9* <£♦ SÜtbWab'* 8cl)»e*tfcl)e ©ttfmge. 3n fccuKcljer 
Hebertragung mit ßeibeljaltung fcefl ©riginaltertes 
von Dr. Ä. Ä. tttoUtjeim. «infig vollftäntige Aus- 
gabe. Sctjubtrtl). tyft 1, | Styr. fjeft 2, 1£ 8l)lr. 
jjeft 7, 1 aijlr. 
(Sine fd>bn auSgefkttete Ausgabe , beten £itel mit bem 
39ilbni§ bet ©angerfn Sennty Sinb gegiert. 9lu« toeldjen 
(Srünben, vermögen toir nidjt $n erfennen, bie« bleibt ®e* 
Ijeimnig be* fpeculattoen Verleger«. 2eib Hjut e« nn« um bie 
g&njlidje ©ettoerfung bet früheren Ueberfefcung oon £octn, 
»eldje nn« bei einzelnen fiebern bie neu gegebene §u über* 
iteffen febeint. 

©♦ §61 jl, Der guati Ratl); 3n ben Äugen liegt bas 
Ijerj. Ijaslinger. 45 flr. 

2Rt. 1. eine öflteidjifcbe Äleinigfeit; <flt. 2. groat fangbat, 
abet obetflacblid) gehalten. 

©♦ GttetÄ, ©p. 38. Melopoemes, 6 romances mit 

fceutfrljem, fronföfifrljem, italieni(rt)*m Sexte. (Äud) 

für piano allein.) Ijaslinger. lljeft 1 u. 2, jebes 
1 H. 

— — , ©j>. 40. Schilf lieber von t enau. €benb, 
1 Ä 

— __ f (Dp. 41. ©ebicljtf Don 2Ujeobalb Aörner. 
CbenH. 1 II. 30 flr. 

93ei £p. 38 tonten toit in 93etlegen^eit ju erFennen, ob 
Jert obet 9Rußf primitiv feien. Slucb je^t, nacb Iangetem 
JBettac^ten, uttmögen »>tr biefer 2)oppeU 2ßaf[er(upj>e feinen 
Oefdbmacf abzugewinnen, unb fo »ctten »ir ba« SEBerfc^en 



rubig bei (Seite legen nnb o^ne »eitere ©etriffen*biffe ben 
unteritbifeben ©öttern opfetn. öei 10} . 40 (©djüfifebet oon 
2enau) trutbe uns oon feuern Hat, toie bet (Somfconifl fem 
von aller (Sfnfidjt in bie mobetnen ©efttebungen , natürlich 
im bePen (Sinne be« Söotte«, geblieben ift. Jfflie reimt fid> 
e« boc^ fo nbel jufammen: ein mobernet 3)icbtet unb eine 
altfranfifcfce 3opfmufif! 2)ag toit bodj feine 5Wfitnberget 
Stiebtet mebt baben! — Dp. 41 ift o^ne allen (Stubtucf an 
und oorübet gegangen. 

9Jt* SB» 33ttlfe, Les soirees de Londres, sept 
ariettes. (illit I)euKcljer Hcberfetfung.) iHrrljetti. 
3ebe« 30 ßr. 
Satonmufif. 

SB* S3ätten^aufen f ©p. 3. Das p^aijoni, gebiegt 
Don C. ßtorclj. (Äit Srompetrnbegleitung.) furk- 
l)artt. 10 Hgr. 

2)er Jlitel ifl bur(3b einen JDrncffebler »ernnflaltet. golgt 
bietmit bie riebtige Sefeart: gut eine Htcmpete mit (ging* 
ftfmmenbe gleitung. 25et (Somponift ift bei£ty-3 fc^on fo tti^ 
oial, trie mannet nnfeter gefeierten (Somponiften bei £)p.88. 
SBie »eit fann bet*6 bringen! 

SB* £)cttmet, turnlie^ gebietet von furae. ÜUfer. 
5 Hgr. 

Ätdftig unb leicht faglicb, bet$atb füt S^otgefang ge# 
eignet. 

2t. ©oHmuf , IDanberlufl, gebietet pon ßirnb«um. 
Schott. 18 flr. 
Qine neue tfleiuigfeit be« Sßetfaffet«. 



151 



@4 $ettft, ©p. 10. 9m ßrljilfltonr »on fenou. 

6^0tt. 1 Ji. 
Der SBerfaffet mag ficb, eljt et toeitrce Serfndje m bet 
(Somfcofitfon unternimmt, na$ ärdften bemühen, bie vorlie* 
genben Ztxtt genauer gn »erflehen. 

©eftrodjen »erben: 
8. <S!rtett,©p. 6. Wie Corel«). Petew. 12 ttgr. 
Sfaietta SJeljt, ©p. l. 3wei ©ebichte von Cm.©ei- 

bel. ßote u. ßock. 10 Sgr. 
3- »etfet, ©p. 38. Sehnfucht, für Alt ober ©äff. 

Peters. 12 tlgr. 
91. ©dmmaittt, ©p. 64. Ilamanjen unb «eßnge. 

ÄHjiftling. £ «blr. 
Dttö 33tttOtt 3cbHfc, Acht fieser fir 3Ut <fc*r «ari- 

ton. öote u. Sock. Ijeft 1, 17«. Sgr. Ijeft 2, 

20 Sgr. 
©. SBd&let, ©p. 8. ©rbicljte Don Rürkert, €u^en- 

borff ic. «bcnb. Ijeft 1 u. 2, ä 174- Sgr. 
^anttt) $enfef , ©p. 7. Secl)0 fieber. CbenD. «}rft 2, 

25 Sgr. 
$. £otn, ©p. 51. JRufikalifclje Stammbuch-Blätter. 

4 fceutfclje fielet. Adln, Schloff. 25 Itgr. 
— — f ©p. 53. Die* komifclje fieber. Cberib. 

Ijeft 6, 20 llgr. 

SWeljrfHmmtge ©tfättge, 

Sieberftanj. Chöre unb ©uartette für *en Äänner- 
gefangnerein in Xüitn. 4t/« Ijeft. ^aBlinger. 1 Ji. 
30 flr. CA. 

$f. fcadmct, ©p. 86. €atrjlieb, aberibfeirr u. f. w. 
Schott. 1 JFI. 30 ftr. 

3. ®. Äunftmann, fieser bcs ^ortfchritteg oon Ro- 
bert flöhUr, für 4ftimmigen Äännergefang («hör 
unb Solo) mit toUlkuljrlicIjfr Begleitung Des $\Qno- 
forte. feipjig, fllimm. Ijeft 1, 20 ngr. ijeft 2, 
16 g«r. 

3. ®. ©djattlid), ttier «efdnge für iH&nnerftimmen. 
ßote u. ßock. Part u. Stimm. 1 tth 1 *- 
©erben beforodjen. 

£trdf>ettmttftf* 

C* Sticolai, ©p. 39. Salve Regina, Ijgmne an bie 
heilige Jungfrau, für eine Sopranfiimme mit ße- 
glritung oon 2 Violinen, Öiola, Jlött, ©boe, Fa- 
gott, 2 Körner, Cello unb Contrabafj. Ülecljetti. 
Partitur unb Stimmen, 1 Ji. 30 fir. 
(Sin fang* nnb fiangoolle«, tief empfunbene« nnb ernfi 
gehaltene« Äircrjenftücf. Die 3nflrumentatton beurfunbet ben 
fixeren nnb gewanbten 3Heifler. 5£fr erlauben un« nur bie 
JBemerfung, bag ber beftinbfge Ginflang ber glöte nnb Oboe, 
tyeilt wegen Mangel an Reinheit in bet Ctimmnng, tljeil« 



wegen ber SDctfdjfebenbeft ber Sluffaffung von (Seiten ber &u«# 
fütyrtuben, ju einigen 2Rifj Dermal tniffen Änlaf geben fann. 
Ober foll man lefen: Jlöte ober Oboe. — Da« ffierf fei 
emfcfoblen. 

3* SBteganb, ©p. 14. Arjrie €letfon un* Zuge mit 
Choral, ©ebicht von Ijerter. ,/ür 4Ctimmigen ge- 
mifcljten Chor. Äit unb ohne ©rgel. fuckhaibt. 
10 Sgr. 

IDer ßomfccnif* ^at feit 0^.13 feinen Sortfc^ritt gemalt, 
ja Wir möchten fafi ba« ©fgcn%i( oon i^m be^au^ten. (Sr 
jfigt fic^ fytx noä) fchwerfdüiger a(« bort, nnb tritt, nm feine 
m&tigfett gldnjenb beroortreten g« laffen, al« gelehrter tyv 
bant auf. golgenbe ffiorte: 

JDer ©ei)i vertritt un« auf« *Befte 
SRit nnau«fored)lidjen @eufjern — 
bienen i^m al« gugenteit. 2)a« t^ bo^ eine mtyfllfd) ? poe> 
tifc^ < unfinnige guge! 

?♦ ©♦ ©eegner, ©p. 52. iHrffe für Sopran, Ält # 

fcenor unb ßaf}, 2 Diolinen, Viola, 2 ©boen, 2 /a- 

gott, 2 ^örner, 2 trompeten unn Pauken, öiolon- 

rell, Contrabaf} unb ©rgel. öiabelli. Partitur 

6 JL 

(Sin 2Ber? r wa« un* meljr wegen feiner JBrau^barfeit 

jur (Sm^feblung aufforbert, al« wegen feinen mupfalif^en 

Sc^önbeüen. ®oflte man bennod^ au« ©utmütbigfett Untere 

beroorbeben, fo möd|te e« fc^wer fein, fie unter einen $ut ju 

bringen, obgleid) it)rcr wenige genug finb. 2)er JBerfajfer lebt 

unb bietet nämlfdb in alten unb neuen Seiten ; er be1)errf$t 

nicr)t nur fein Sabrljunbert, aucr) ba« vergangene l(t l^m noc^ 

unterbau. — Die 5(u«führung be« Iffierfe« ift Ieicbt, fo für 

©efang, al« für £>vd)efter. kleinere Orte, benen e« an au«* 

gebilbeteren Prüften mangelt, mögen jidj bie SReffe julegen. 

gut bie ©rgcK 

»♦ Stiebet f ©p. 156. ^uge in Ö-Äoll (aurlj fir 

Piano). Diabelli. 30 fir. 
(Sin intereffant unb gut gearbeitete« ©tuef. Saut beut 
Xitel ift ber fflerfaffer regenschory. SBer ^at je bergleictyen 
Ort^ograpbie erlebt? 

Sef^rocben werben: 
2). §. @nftel, ©p. 11. Der 81fte pfalm für ge- 

mifchten Chor. Stern. Claoier-Äusjug, T S T thlr. 
SC SReit&atbt, ©p. 134. 9er 24fte pfalm u. 5 Sprüche 

für Sopran, Alt, Senor unb ßaff. ßote u. ßork. 

Partitur u. Stimm. 1 fylv. 15 Sgr. 9ie 4 Sing- 

ftimmen 25 Sgr. 

93 u <f> e t. 

Dr. @. Äritßet, ßeiträge für Ceben unb Wifitenfchaft 
ber «onkunft. ßreitk. u. fljärtel, 1847. 

SBirb bef^rochen. 



152 



3ttteIItgett*Mat& 




SHAKSPEARE-GALLERIE. 
ILLUSTRATIONEN 

ZU 

SHAKSPEARES DRAMATISCHEN WERKEN, 
Nach Zeichnungen englischer und französischer Künstler 

in 

CHEMITYPIE 

ausgeführt von C* Fiü in der 

GraphUchen Anstalt van €?, »- WrieMein 

€n M^eipstg. 



Btet(tg «jmittjpieit 

nebsi einem ?on G+ Schlick in Leipziger Metall ausge- 
führten Portrait und Facsimile Shaksj>en.Te*$ t 
Mit einem begleitenden leite, enthüllend: 
eine knne Analyse sämroüicber Stucke, die zu den dargestellten 
Scenen gehörenden Stellen in englischer und deutscher Sprache, 
und eine Biographie Shakspeare's. 
Lexikon- Octav. 
In zehn Lieferungen. 
ä 10 Ngr, = 30 Xr, C.-M. = 36 Xr. Rh. 
loHständiif 
ä 3* Thlr. = 5 Fl. C.-M. = 6 FL Rh, 



Brnpfenlenawerthe flfova, Verlag von 8chu- 
herth 4* Comp* 

Van Boom, Trio f, Pfte., Viol u.Vclle. Op. 14. 

3 Thlr. 10 Sgr, 



Bnrffmiiller»F., Cäcilien-Walzer f.Pfte. 

5 Sgr- 

FesCA» A M Erwartung, Lied f. Sopran oder 
Tenor mil Pfte 10 Sgn 

Ouiiitt. C, Zweite Sonate f. Piano u.\iol. 
Op. 4. . . 2 Thlr, 

Lind b lad, A, F. t Schwedische Lieder, 
in deutscher lieber tragung, mit Beibehaltung des 
Original texles, von Dr. A. E. Wollheim. Heft 8* 

20 Sgr. 

, do* do. Heft 3, 4- In neuer Auflage, 

IJmlpainlner, P* /r.» Die Fahnen- 
wach L Lied, f. Pfte, allein arr. von R Burgmüller* 

5 Sgn 

Süivorl» C* 9 Andante cantabile, p. Violon 
avec Piano • * 10 Sgr, 

Üponholtz» A« H-, Scherzo brill. p. Piano 
ä 4 ms, Op. 19 20 Sgr. 

Tnranyi, C- v.» 3 Lieder ohne Worte 
für Piano zu 4 Händen. Op. 5, (Sei mir ge- 
grüsst I Erinnerung, Auf Wiedersehen.) 20 Sgr. 

\% II llfiers, 11., Intr, et VariaL sur la Marche 
des Puritains. 0p. 17* Coh. 6. . . 15 Sgr. 



Clnssische Bibliothek in vollständigen 
Clavier-Auszügen mit Italien, u. deutschem Text* 
(Neue Ausgabe in hoch 4lo.) 1. Band, „Don 
Juan" von Mozart. 1J- Thlr, 

Durch alle Buch- u. Musikhandlnngen zu belieben. 



In Kurzem erscheint: 

Urndte - Cantate 

von A« JTMethfessel 

für den Männer -Chor mit Orgel - Begleitung, 

Op, 130. 

Die ComposiLion ist leicht ausführbar und fasslich bear- 
beitet, zu erhöhter Wirkung ist eine Instrumental-Begleitung von 
2 Hörnern, 2 Trompeten, 3 Posaunen und Pauken beigegeben, 
die mein facht oder nach der verschiedenen Locatilät modifltirt 
werden kann. 

Bestellungen nehmen alle Musik- und Buch- 
handlungen an. 

II t [ d burghausen, den 9- Sept. 184T. 

J. Jtf>f#elriil<?'sche Musikalienbandlung. 



ftruif «n fr. ttfidntanR, 



XX t u 




ibtf$tifi füt 




«0 f ran ttucrtlid^er fftebactetiv: 

gta»} 29rcit&cf. 
©tebenunbjnKinjijjfter Sanb- 



^ 26. 



Verleger: 

Sfofcett %titft in 8ei*j%* 
3)m 2X 6cy tvm&cc 18«. 



90o« tief« Seftfdj, erfc^einrn ttöäVnttidj $re(t fcc* EanbeÄ *en Sä ttrn. 2Vi %f}tx. 
2 fRnmmern ton 1 oter l'/j Sogen. ! SnfedfonGge&tHjrcn bie $ct[rjcüt 3 SRgr. 



SUumnement nefjmtn alle $oji Amt«, $«$?, 
*i>I ml i * unb Äimfti.M rit innren an. 



3ll|a[t: £i* rrflt Bttfamml\in$ teutfä« JXontunfH« in Orlpjtg (ijostfj — Bermffttd, 

SS 



©te etfle S5crfdtninluttg femtfc&er SEotu 
Fünftler unb ättufif fr* iittbe tit «eipjtg* 

tfortfrtiiHfl.) 

Stnltäge beä $m. ©^eftcr : 

a) $Berjrie§nig beim Unterric§t brauchbarer, unb 

b) Verausgabe ba$u geeigneter (Sompüfttiünen. 

<t$ liegt nicJjt in meinem *p(anc, bie geehrte 33er; 
fammhtng ju langweilen, ba tdj bur*$ ein äugen; 
übet t>ett)mbert mutbe , utici* auf eine au&fiitjrlidjere 
(Iterierung öorjubereiten. $ct) ftredje ttem äJhtfifs 
Unterricht bei garten Qugetib. Stfa» gieH unä ba$ 
Äinb mit brm ÖJunf^-e, eS einjufüljren in baä Ijeifige 
Steift) bet ^cnt. ^e^auen toir in baß unfdjutbige 
Sluge, in ben Maren $immel beä fitiibeöj meßten 
toir biefen £immet trüben? biefe Unftfmfb jerflBren? 
SSir tr>un baS nidjt. 2Bit f&nnen cd nic^t rooflen. 
Eöir erfüllen bte ©eete beä Äinbeä mit inteteffanten 
Harmonien} Um fiärteu fein $erj mit rutjnrn 53 er; 
galten, mit fdjneibmbcn ©nrct)gängen, um eä uorjiu 
Gerriten auf bie Sorge» unb ©djmeijen beS emflen 
»eben«. SBir tt)un no<t> met/r. ©a6 ^arte Äinb maei}t 
Öortfdjrirte ; mit muffen unä beeilen, bet Äinbeäfeete 
einen analogen ©m"egel in ©eftalt airangirter Dperns 
ftüie ton ©eßmi, $aftty # ©ontjetti k, Borjut?atten, 
bamit eS fiel} an bie SöTmtoftgfeit unb 3äinmcrlidj* 
!eit beS SebenS geroBtjne, unb fpßter öcn bei nach 
ten 23 irf Kadett nt<r)l ju fefjr ufcnraföt merbe. (SS 
tfl nun eine loaljte Sfaube, ju fe^en, roie ein neun= 
ifi^igeä SKab^en in Sfüini'ö reijenben 2KeIßbten 



fdjttelgt, tt?ie cö fi^ buic^ $alet>ty'@ ä^ubetTtänge con 
aßeu geffetn ber ©ittti^feit befreit. 9?lit Wü^rttrtg 
muffen mir auf bie SSorjItriaten btitfen, bie unö ^ta= 
lien unb grftnfrei^ aua^ anf brm ©ebieie ber Äunfl 
gebraut, n?ie auf fo manchem anbereni — ©amit 
nun unferer S^genb tiefer @egen in nettem Sffage 
bcrbleibe/ mag eä not^ig fein^ fte ton beut ©rnrf ju 
befreien, ben unfere fug. efafPfc^cn SBerfe auf fie 
auSilben. (Sin mobauci SJlenf^ tann biefen Sruif 
nic^t utebt vertragen. SR ein Antrag ge^t alfo ba= 
$m f ba§ ein gebruefteä SJcr;eifr)ni^ , n?elf|rd alle fftr 
bie 3ugenb gebrausten ciafftc^en Sonaten, 83attatic= 
uen K* ent^att^ angefertigt merbe, bamit fic| ein 3*- 
ber nmrneii \a\]z T unb njiffe, njDtjor er fiä^ gu ^üten 
^abe. Sinbet tiefet Antrag Unter fiügung, fo tfl meine 
ttjo^tmetnenbe Stbft^t töWig erteilt — SBa§ meinen 
jrceiten Antrag betrifft, Witt tdj nur öerfe^tagen, einen. 
^Jreiö auszutreiben für ben, melier ben Seeräuber 
3ampa unb bie $fft bon gtoirenj für feäj^ä^rige 
OTäba^en jioedmafig arrangirt. — 

©er SSortrag be£ ^rn. @(^efter erregte bie be= 
abfi^tigtc §eiter(eit aufö SSottfcmjnenfie. hierauf 
ergriff irff baö SÖrjrt unb bemerfte, \mt bie geehrte 
äJerfammttmg mir ertauben inBge, ben 6mfl beffen, 
iraä ^r. ©a^efter fo eben f^erjfjafr eingffteibet ^abe^ 
r/eruorjuEjeben', ein 93erjeia^ni§ tiou beim Unterricht 
brattäjbaren (Som^ofitionen fei motjt an ^weiter »tJtc^s 
tiger ®d?ritt gur ^Jerbefferung beä 9Muftfunterxi^t8. 
Sin fctdjcä SJerjeicl;ni§ muffe bantm ein trirfttaVS 
©eburfnii genannt werben, tueit bie jüngere 23elt 
ntc^t me^r tjoüfranbig tertraut fti mit ben bebenten^ 



154 



icrcn SBcrtcn ber Sßorjrit. (5« gelte bic« föon ton 
ber testen, unmittelbar torangegangenen ©pcer)e, 
welche bic älteren SÄeiper bet ©egenwart noer) burer): 
lebt tyabcn. 2Bte SSBenige, UmntU ier), ftnb genauer 
betannt mit ben SBerfen SBeiP'ö, benen ton ©ramer 
(mit 3luönal;me feiner (Stuben), benen ton ©uffet; 
ja fclbp fet)cn mit benen ton gerb. 9tieä? 9lber nidt)t 
«Hein, bafj tiefe Scanner ben jüngeren SontünPlern 
ferner flehen, fte t;aben jum %f)t\l fet)r tief, unb 6cm= 
^Optionen ton ganj terfetyiebenem Sunflioert^ gefer)rics 
ben. 4?ier gilt cä nun, eine 2lu3wat)l ju treffen, unb 
fcic bcbentcnbcrcn ßeiflungen eineö jcben Sonfcgerö 
fcPjupcllcn, weit ben SHcipcn bie ©elegcnljeit fcfylt, 
auä einer fo großen Slnja^t baö, toaö blcibcnben 
SBertl; bepgt, fyerauäjufucljen. (Sine fote^e Sluöwaljl 
jnujj ftdt) felbp feto auf bie SBerfe ber ©egenwart er- 
preefen, beim cS ifl benen, welche an Heineren Orten 
n?cr)ncn, eine todfiänbigc ©rientirung auä) fyierin nidt)t 
gut mßglicr). SBirb nun ein folet)e8 Söcrjcidjnijj jiu 
glcicr) mit $inMicf auf inftruetite 3*tccfc unb naef? 
einem bepimmten splanc entworfen, fo glaube idj, bafj 
bamit ein wirftier) wichtiger Stritt jur ©erbefferung 
bee Unterricht« gefer)cfyen ifl. SRan Jjat ©erartigeö 
fcr)on in ßlatierfc^uten unternommen 5 £ummcl rjat 
*3 gettjan auf ber legten ©citc beö lfien öanbeö fei- 
ner (Statoicrföulc; neuerbingö tjat c3 (Sjettty terfu^t. 
(So ftnb bictf aber nur bie erfreu, bürftigflen unb u\u 
reifpen anfange, ©ic Aufgabe ifl überhaupt 311 um* 
faffenb unt überfleigt tie Äräfte beä (sinjelnen; eö 
ifl eine Arbeit, bie nur burc§ gcmeinfcr)aftlier)e $r;eU 
itgteit ju €tanbe gebraut werben tann. — #r. 
@cr)cftcr bemerfte, wie bic 5DhififIer)rer per) tcrppidjten 
müßten, ein folcfyeö 83erjeicr)nifj ju taufen. 3<fy «5 
Wibcrtc, tvit bic spitfelication flunäc^p in ben 3"tuns 
gen erfolgen tonne. £r. ©er)efter fe§lug tor, bafj bic 
££. äJtupflefyrcr foler)c Söerjeier)niffe anfertigen unb 
wir einfenben möchten. 3er) f ottc fabann eine 9luö; 
waljl treffen, unb baö ©anjc rebigiren. £*• ©er)ef= 
tcr fügte fyinju, bafj eö gut fein würbe, wenn tor 
ier wirtlichen Verausgabe baö ©anje tt)eilö ton Gins 
jetnen, tljeilö ton ber fficrfammluug fpäter geprüft 
werben tonnte. — Gö fanb ber Antrag allgemeine 
»iüigung, unb bie Verausgabe cineö folet/en SBers 
geic^niffcö würbe bcfcbloffcn. 3"gl«<*) erlcbigte ftdt> 
hiermit ber Antrag beö §rn. ©örffet. ^[nbern baö 
@cr)lecr}tc and biefem Äatalog auögefc^loffen wirb, ifl 
iamit über baffelbc fct)on ba« Urteil gefällt, ©er 
jweitc Eintrag beö $m. @cr)efter tarn nid)t jur Se^ 
fpreetjung. — 

m folgte ber Antrag beö ^)rn. ©orffei: 5lbfaf- 
fung eineö Seitfabenö für ßlatierle^rer. $r. ©orffel 
iemertte : 

häufig begegnet man im ^Sublitum ber irrigen 



Meinung, atö reiche ein Scber, *>n $$ auf bem 3n- 
flrument jurecr)tjuftnben m\^ f für ben Anfang be« 
Unterrichte t)in, al« tonne $t\>n, ber einige Sertig; 
tdt im ©piele $at, bie 9lnfangögrünbe lehren, gür 
bie erjle 3eit, l;ei§t c«, ifl tein folct)cr „berü^mter^ 
Se^rer nöt^ig, wa$ foU man ba fo t^eure ©tunben 
be^al^len! ©iefc äWeinung wirb natürlich ton benen, 
bie len Unterricht als Webcnfac^e betreiben unb in 
\f)m einen mü^eloö ju gewinnenben 9lebenterbienfl 
pnben, fer)r gern untcrfliigt. ©a^er tommt e8, ba§ 
biefe Meinung fo fct)wer ju betämpfen ifl. Gö geben 
SJiele „©tunben", bie nie über mctfyobifcr)cn Unters 
rid}t nacr)geba^t, bic niemalö per) jum ©cwu§tfein 
gebraut ^aben, welche Aufgaben ju erfüllen pnb. 

Gö tji mir öfter torgetommen, ba§ folc^e fie^» 
renbe r)ait^tfädt)Iict> Srunnefd ^nPructitfac^en jur 
Unterlage nehmen. Söegen ber 8eicr)tigfeit unb fdjeins 
baren 3«?fctma(;Mgfeit biefer Sßerte werben pe fct)r tiet 
benugt. 3er) will benfelben nicr)t alleö SJerbicnfllidje 
abfprecr)en, bod; tann icr) itjnen teinen SBertl; jugePer 
^en, nebme ict) 9tüctpcr)t auf bie gorberungeu eine« 
fVpematifcr)en Unterrichte. 

Sllö icf) tor Äurjem ®runner'ö neuePeö Dpu8: 
;/ §unbert UcbungöPücfc für bie erPen Slnfänger 7 ', 4peö 
^»eft, tennen lernte, tergegenwartigten pc^ mir alle 
bic 9tacr)tf;eilc, welche ein im 5lnfang fc^lecr)ter Unters 
riebt nact; per) jiefjt. 5llö erpe Hebung pellt ber SJerf. 
bie befannte ftünffingerübung c . d . e . f • g unb aU 
wärtö, aU Zweite biefelbc Uebung mit einmaligem 
2öiebcrl;olcn jebeS ^oned auf, alfo c . c — d . d :c. 

2öer im Vertrauen auf biefe 2lnfang8übungen 
pc jum Unterricht wal;lt, unb per) bamit begnügt, bafj 
ber ©e^ülcr bie torgefcr)riebenen %h\e richtig angiebt, 
wirb ber baS erpe erforbcrni§ eine« guten Slnfe^lagä, 
welcher torjugöwetfe ton ber freien Sewcgung ber 
Singer aue bem gingergelent abfängt, erfüllen? 63 
ip nidf;t möglich, baf mit SJeginn biefer Uebung eine 
riebtige gingerbilbung, eine ruhige ^anbtage erjielt 
werben tann. Qic geehrten Slnwefenben werben mit 
mir einterPanben fein, bafj biefer Uebung tielc mit 
rufycnbcn gingern tor^erge^cn muffen, auffälliger 
pellt per) baö unjwectma^ige 83erfal;rcn beä 83erf. iti 
ber ^weiten Uebung l^erauö. ©aö äßieber^olen ein 
unb beffelbcn Soneö o^ne aufrul;enbe ginger, o^ne bes 
fonberö torfjer geübte Bewegung auö bem gingerge= 
lent, wirb ber Anfänger nie ofyne S3enugung beö 
$anb = , ja felbp beö eilbogcngelentö bewerf Pelligen 
tonnen: er wirb bie ganje $anb unb ben 83orberarm 
^eben, ber £on tann auf biefe S33eife nur tyart ^ers 
auöfommcn unb ber S(nfer)lag wirb ton $au8 a\ß 
terborben :c. 

Äommen nun foldje Uebungöpücte in bie ^anbe 
3wr, bie ot;ne alte Äenntni^, bie ,§anb tec^nifer) ju 



165 



tilben, Unterrid&t rrt^nlrn, wo»on e8 feine geringe 
Stnjafyf fliefct5 fo lagt fl4 benfen, ba§ toiel Unheil 
bamit angerichtet wirb. 34 weifj ou8 eigener 6r- 
fatyrung, wie ferner e3 ift, bie üblen Slngewo^eiten 
ju tilgen, bie baö 83runner'f4 e »erfahren na4 ftdj 
jiel;t, wie f4wer e8 ift, baä gut ju machen, roaö 
föledjter Unterricht befe gemalt f)at. 34 frage 
nun, ob burc§ gemeinnü|ige Sefhebung nic^t etwa§ 
bewerffietligt »werben fann, \va$ ben ßinflufj folgen 
Untetti^tö weniger fühlbar marfjt. 

©ie SBorurtfyeile, bie no4 im Sßublifum in 83es 
jug auf ben ßfementarunterrictyt im ^3ianofortefpiet 
tyerrf4en, laffm fl4 fo wenig »erbannen, atä jene uns 
metl)obif4 Eefyrenbe. SBie wäre eö ba^er, wenn für 
biefe f)auptfäd?ficfy ein Äeitfaben abgefafjt würbe, in 
wettern bie sßrineipien eineö guten Unterrichte aufä 
©infac^fle jurücfgefüfyrt unb fo bargefhllt ftnb, bafj 
fte ifynen überaß einen fixeren Slnfyattepunft ges 
wahren? 

(Sä giebt eine SWenge 6la»ierf4ulen, unb tägli4 
erf4einen beren neue; aber man ftnbet fefyr wenig in 
tynen, tvaü über bie Qtrt unb SBeife bcö Unterrichte 
fetbft ^anbelt. Soll Uebereinftimmung, fott (Einheit 
im erteilen beä Unterrichts in$ £eben treten, fo ^altc 
i4 bie *Hbfaffung eine« folgen Seitfabenö nidjt nur 
für jwecfmäfjig, fonbern felbfl für ein SSebürfnifj ber 
3eit. 

34 jWeipe nidjt, bafj bie Äräfte, Welche f?4 in 
biefer SBerfammlung »ereinigt finben, einen folgen 
Seitfaben, ber ben gorberungen eineS mettjobif4en 
Untenic^t« »ollftänbig entfpric^t, $u Staube bringen 
würben, greiti4 fönnte berfelbe nic^t im Slugenblicf 
^ergefiettt werben, fo wenig al8 jene« 53crjeic^ni§ »on 
für ben Unterricht p affenben &la»ierwerfen. Slber wenn 
ein Qcber im ^Mereffc ber guten Sa4e, feine @rfafys 
rungen benufcenb, btö jur fünftigen Sßerfammlung, ba8 
tym gegebene ättaterial orbnen, wenn ein 3*ber biö 
bafyiu ft4 eine Söorlage machen wollte, fo fönnte fc^on 
bann baä SBeitere bef4loffen unb baö SBerf beenbet 
werben. 

34 fteüe bemna4 ben Eintrag, 
bie S^eilne^mer biefer 83erfammlung Wollen bie 5lb; 
faffung eine« Seitfabene für öetyrer beö Elatoiers 
fpielS befäliefcen, unb tf4 bie Qluöfü^rung bicfcS 
S3ef4tuffeä bur4 i^rc vereinten Ärafte angelegen 
fein (äffen. 

©ä würbe hierauf junac^fl »cn mehreren Seiten 
(Dr. Sßofyte, Drg. Sattler) bemerft, wie man auf fote^e 
SBeife in bie Steckte ber fie^rer eingreifen unb bie 
3nbi»ibualität berfelben in ju enge ©c^ranfen toers 
»eifen würbe, ©er gute ßetjrer muffe P4 "6er bie 
*on i^m ju bcfolgenbe äWet^obe fctbfl Wec^enfc^aft 
geben, muffe wiffen, welche SBege er rinjufc^iagen 



^abe. $r. ©örffel erwiberte, baf er bei ber 2lbfafs 
fung eineö folgen fieitfabend nic^t auf bie guten, b.l;. 
fc^on tjoöpänbig mit ifyrem gac^e »ertrauten Se^rer, 
fonbern auf folc^e Slücffic^t genommen $abt, welche 
ber Anleitung noef; bebüiftig wären, auf bie in feinem 
äntrag nä^er »ejeic^neten. $r. e^watat auS SWag^ 
beburg entgegnete, ba§ einem folgen Sebürfni§ fc^on 
burc^ bie »eingegangene S3ef4Iu§na^me über Qtnfers 
tigung eineö ©erjeic^niffeö empfe^lenöwert^er (Sompo- 
fttionen in ber ^au^tfac^e abgeholfen werbe. SKacfc 
bem bie Chatte in ätynlidjer SBeife noc^ eine 3*it- 
lang fortgefegt worben war, ertyob fic^ ^ r - $ianifl 
Sriebric^ *n% ©reöben, unb griff ben »on bem ^rn. 
5lntragfleUer gewählten Söetcg an, inbem er feine 
SWi&biUtgung barüber, bag tarnen genannt würben, 
bafj man fo weit ge^en wolle, bie SBerf e gewiffer 
Gompomfien ganj auöjufc^liegen, ju erfennen gab. 
§t. griebric^ erlaubte fic^ bem $ro. 5lutragfleaex 
^bfl^tlid^feit unterjulegen, unb lie§ SBortc fatten »on 
einer gewtffen „Settfc^nft" unb wie man barauf auö= 
ge^e, eine „6liqtfe" ju btlben. $r gt. f)atte bamit 
einen ffeinen Sturm tjeraufbefdjworen. SDlan fprac^ 
ft4 attfeitig mifjbilligenb über bie 51 rt unb SBeife 
feiner Entgegnung au%. §r. ©elfter inöbefonbere 
braute i^n jum Schweigen, inbem er bemerftc: 68 
flnb tarnen genannt worben! wer (;ei§t jenen $)ers 
ren ben aWarft mit fd^te^ten ßompofttionen übers 
fc^wemmen! eö fönnen unb muffen nodj toielc ä^ns 
tic^e Kamen genannt werben! £r. Streben au& 
Stralfunb fügte ^in^u: Sotten wir nidjt ba« Stecht 
^aben, über bie ju flagen, beren S^ätigfeit, wie wir 
täglich erfahren, einen Übeln 6inffu§ ausübt? 34 
erinnerte an bie SBorte Dr. Ärüger'ö in feinem „SKais 
grug'' (öanb 26, Kr. 45) : „Qm Ucbrigen frei, feef, 
übermütig, fo toiel'S Ulicbt, bamit nic^t in bäum* 
wollenen SHebenöarten erflieft werbe, x*a$ %Ucn froms 
men fott'^ icfy erinnerte 3uglei^ an meine eigenen bei 
ber Eröffnung ber 83erfammlung gefproc^enen SBorte, 
wie unö Sntfdjiebentyeit, aber eine mit Sitte, Sfruma: 
nität, Sichtung beö ©egnerö gepaarte (gntfcfyeben^eit 
Kot^ ti)ue. |>rn. griebri^ fpecieß ettvaS ju erwis 
bem unterlief* iclj aMn in Slücffic^t auf bie un$ 
färglic^ jugemeffene 3cit, bie i% mit ^Jolemif gegen 
berartigeö ©efc^wäfe nic^t »erberben woßte. 68 war 
auc^ in ber Styat nic^t not^ig, ba $rn. griebric^'« 
Sluftrcten altgemeine 2Ki§biüigung fanb, unb er felbfl, 
Wie gefagt, eö »orjog, nac^ ber SJemerfung be8 $nt. 
Sc^efter fortan au fc^weigen *). 2lbgefe^en ba»on, waren 



*) «&r. griebne^ fft, toie mir fpäter münblic^ mitgeteilt 
frnrbe, ber Slnji^t, bag getoiffe Gomponiflen , »ie (ä^o^in, 
©te^an fetter, ©c^nmünn, SWenbcl«fobn , filier, granj, 
Blaset «. $1. in blefcn JBl. ju au^f^Ueglic^ gelobt, «nbere ju 



156 



bie ©timmen ber SJcrfammlung über bie #uläfftgfeit, 
Stamen ju nennen, geteilt; ßinjelne meinten, man 
gelje auf folcfye SBeife ju weit. — $ä) fann midj mit 
biefer legten Slnftdjt nic§t befreunben, fdjon au$ bem 
einfachen unb nacfyflliegenben ©runbe, bafj $eber, ber 
mit einer Seifhing vor bie Oeffentlidjfeit tritt, a\\$ 
eine öffentliche S3efprec$ung berfelbcn ftdlj gefallen lafc 
fen mu§. 

9lä\)ex unferen 3w* <nö 9luge gefaxt, fo ift, 
wollen wir eingreifen, wollen wir baä 33effere förbern, 
unb bem ©ctytedjten entgegentreten, eine gewiffe 4?arte 
unb ©djroffljeit nic§t ju vermeiben. 9lber biefe £ärte 
trifft bie SBerf e, md)t bie «ßerfonen, $ier ein fe^r 
Wichtiger itnterfd&ieb, ba bie betreffenben (Somponiflen 
nur ftdj ättütye ju geben, nur bie SBege beä ©erlern 
brianä ju verlaffen brauchen, um audjj unf er fett d 
größerer Slnerfennung gewig ju fein, unb 
unferen Säbel in Sob verwanbelt ju fe^en. Qlder* 
bingä würbe e8 möglich fein, audj ol;ne tarnen ju 
nennen, burdj SJefcfyreibung ber Sompofttionen anjus 
beuten, \va$ alö vcrwerflid) bejeidjnet werben foüte; 
aber tyiefje baS nidjt red^t eigentlich „in baumwollen 
nen Lebensarten crfltcfen, \va% 5lUen frommen fofl." 
(fnblidj fefye iä) nidjt ein, warum eine fo jarte JHücf; 
ftdfjt gegen biejenigen genommen werben fott, welche 
ofjne atte SRücfftdjt gegen bie työfyerni Qntereffen ber 
Äunfl, ofyne ade fünftlerifc^e ©eftnnintg, ftdj nic^t 
freuen, bie työc^flen ^leufjerungcn beö Sttenfdjengeifteä 
ju einem ©egenflanb ber ^ccuUticn ju machen! 

©er £*• Sorftgenbe führte bie ©efcatte jurüc? 
jur Sagcöorbnung, inbem er bie grage auffMte: 
©oll bie SIbfaffung eineS SeitfabenS für äWuftfle^rer 
vorbereitet werben? #r. ©ürffet bemerfte, wie ba3 
2JhtftfalienVerjci<$nifj jugleidj mit bem Seitfaben üet* 
bunben werben tonne. $r. (Sfywatal erwiberte, wie 
baä SBcrjeidjnifj balb gefertigt unb ja^rftc^ tin SRac^ 
trag gegeben werben muffe. £r. ©d^efter bemerfte, 
wie ba8 SJerjeic^nig früher gefertigt werben muffe, 
bamit im Seitfaben barauf tyingewiefen werben fönne. 
§r. $ßrof. 2ftofc$ele8 war ber Wnftc^t, ba§ mit einem 
SSerjetdjntfj, welc^eö eingefanbt. geprüft, unb geflutet 
würbe, toter ju erreichen fein muffe, unb fügte fyinju, 
eö bürfte bieö jugteidij als geeignetstes SBorbcreitungS; 
mittet für einen fyatet ju entwerfenben, mettyobifdj 
aufgeführten Seitfaben angefefyen werben. $r. ©örf= 
fei äußerte, man fönite eine ßommiffton ernennen, 



anflfcfeliefüidj getabelt würben, unb meint, eine geregte StxU 
tit beftefje barin, ba§ auc$ gegen bte (Sogenannten in bent 
Xone gefprod)en werben muffe, ben wir gegen bie (Scmponi*- 
ften ber entgegengefc&ten SRtdjrnng in SJnwenbung bringen, 
ober umgefebtt, gegen bie fcefcteren in gleicher ffletfe, wie ge- 
gett bie (Srftereu. 



welche bei ber nac^flen SJerfammlung bie Btrlage 
ttiQ^cj ic^ erwiberte, wie man babei toor efnem eftefs 
tifc^en 3«fammentragen ftc^ in 9lc$t ju nehmen Ijaiti 
$r. SBenjel fügte l;inju, ba§ cö an SRaterial nic^t 
fe^le, uno wie c8 Ui einem folgen Seitfaben metyt 
barauf anfomme, bie Sfletljobe ju beflimmen, naä) 
welcher baö SWateriat ju uerwenben fei 5 #r. ffllwP^. 
^entfc^el äußerte, wie not^wenbig ein ©injiget bte 
©runbjüge eineö folgen Settfabenö entwerfen muffe. 
4?r. §ßrof. a?iofc^eleö mad^te aufmerffam auf fein in 
©emeinfe^aft mit getiä ^erauögegebeneö SBerf: 9Mes 
tfyobe ber 3Jkt^obenj eö bürfe biefeä SBerf aW ber 
Stnfang eineä größeren angeben werben, wel^e«, 
planmäßig fortgeführt, einen geeigneten Seitfaben für 
Glauierleljrer bilben fonne. $r. ©orffei erinnerte an 
ein in nad^fler 3«t erfc^einenbeö SBerf Don £m. 
Änorr, welc^eö für ben fcorltegenben 3»üei gleid^faö« 
geeignet ju fein f$cme. ^)r. Änorr lehnte inbe§, in 
|)inblicf auf bie toor Äurjem auögefprod^enen 5lnft^s 
ten über §ertoor$ebung einzelner tarnen, ein n%re3 
(Singe^en barauf a$- y eö fönne 1>ic$ al8 eine SSeüors 
jugung erfd^einen unb SWt§t?crflanbniffe hervorrufen. 
ßö entfpann ftc^ je^t ein längereö ©efprad^ jwifd^en 
$rn. ^Jrof. SOTof^eteö unb ^rn. Änorr, »erantagt 
burd^ eine gragc bcö ßrfteren über bie tjon bem Se|s 
teren hei ber ^erauögabc ber ©ramer'fd&en ©tüben 
^inftc^tlid^ bcö Singerfaßeö befolgten ©runbfä^. 
Seibe Ferren vertieften ftdj je^t in ©peeialitaten be^ 
^Sianofortcfpielö, bie td^ ^ier, obfd^on fle fe^r interefs 
fant waren, übergebe, ba fie ntc^t mit bem auf bet 
3!ageöorbnung bepnbli^en Slntrag in ©erbinbung flan« 
ben. ©päter ergriff ber §r. SJorftgenbe wieber ba3 
SBort, unb braute bie fctywebenbc grage jur %U 
flimmung. 

^ic SJerfammtung lehnte eine Siefätufynäfymt 
über ben Slntrag beö §xu. ©örffet junad^fl nod§ at f 
fpäteren (Erörterungen biefelbe toorbei^attenb. 
CSortfe^ung forgt.) 



2>etmtfd)teS + 

SIu« Xratba^ an ber SWofel fc^reibi man nn«, wie best 
im vorigen 3aljre für bie beße Üiebcompofttion au«gefettett 
$rei« von einem guber SWofelwein (SBertb 500 £$aler) ^err 
SKuftfbir. Dtto in 2)re«ben erhalten ^abe. (5« Waren 16T 
^om^ofitionen eingegangen. 

2)ruc!fe^Ur. Str. 5, ©.31, @p. 1, 3eile 5 u. 3.10 
V. 0. Ite« öelrfe ftatt 93elgfe. 9lr. U, G. 97, @)j. 1, 3. 15 
v 0. He« ber ft. be«. öbenb. ©. 98, @p. 2, 3. 22 v. 0. Ue« 
bur^mac^t fl. burd&weftt. Wr. 21, @. 121, @p. 2, 3. 9 v. 0. 
I. Unorbnung f}. Stnorbnnng. fRx. 22, @. 132 r (Sp. 2, 3. 3 ^ 
V. 0. I. $r. 14 jl. 9lr. 13. 



Sruä 9pii 9 r. St u <f m a n n. 



Heu 





Htf$üft ffir (&B*ftk 



*Btxai\tti>crtliü)tx dtthatttut: 

Ätrtnj SBrcnbel* 



M 27. 



33 erle ge t: 
SHobc vt griffe in Setplifl« 

3>€rt 30. ©tytemfcer 184X 



33 cn fciffrv Beitji- erlernen ti^djcnrtid) 
2 Olummcrn fcon 1 ober l l /i Süßt«, 



Vt*f< De* Öantea ton 52 9hn. 2 1 /* X^r, 
3nfnti*näi)ebw()ren bit $etitjeile 2 9tgt, 



Abonnement nehmen aneSßeflämfer, ©udj*, 
Sffluftf ff unb J?unft(;aitblttngen an. 



Onftalt; Dp«* fm Glamtrauäjug (©djlufh — SÄ^cflimmiftr (KefÄng*. — Stippet 3Kufifte6tn (ffowf.) — Äritiför* En^ig**, 



— - T^S 



Jöpetn im (Slatotcraiiäjiig* 

ip*9.£itttywilttier, firl)Urtftrin, ,fffto»tr in 5 Acten. 

Vierter 5t ct. 9*r. 14* SÄecitntitJ unb 9!rir 
©aä futtere bei 3tc&cf^of?(f, äNarie fleugt aflem, onic 
%a&tl in bei §aub y eine SpcigamenirDÜe au ber Seite, 
fcic getfen Ijeiab unb vuft beu £>ft}Qß 6fitn Kamen. 
®aö C£a)ü %aüt eS trieben Utriä) erfdjcinl nitfct 
99Jariniä Slric bcftefyi au& brei fiauptfä'gen, tote bie 
Sfrie fccS i^eTjegfi im britten Stet, einem Andanlino 
con inoto, Lar^hctto unb Allegro. äfiit bem Öcbaiis 
Fcn, b^ö i&r ©Ititf auf Ufricfjö äßegru btfiljt, bajj fein 
Sieg ihr beu geliebten tfreuub jnrütf bringt, gefyt ftc 
ju Öe(}tereiu fiter: 

AIJcho 

gve[ »ab of > * feit bnrf Idj Ut * ben 

it. f. *u. 

®tc Sttdifcc finb fafl bnrd)u>eg fcei ben fang f amen 
üempi befiex ala tei ben fundieren gelungen. 9ir, 15. 
©enu unb %erjrtt, UCrid? fammt mit kartete unb 
^Pfeiffer tien üben, Sßfeiffcr Bemcrft SDlaiicnä ©eflatt: 
„ftali, SBerba!" tarier „tjreunb tJüirt ftaufe." 
,,-3d) fudjte eudj, mein ^jctjüg !'' ©ie üfeergicfct bem 
^etjog tin 'Jluftiag ifjtei SBaterä eine spergamentrollc, 
tvef^e bie SRadjri^t enthält, ba£ Ufridjä Ärtrg3geno|V 
fen flc$ gefamtnett unb ba{* @eorg mit angemur&encu 



Scuten jurMfcljre. Grftcut $icriifet fittomrt ber^jer? 
jüg brn Anfang beä 6(;cra(S: „$ert ©ett, bid) los 
&en will" Eie -üubercu nnebcrljDteu benfeifcen. 3Ka= 
iie erjagt, bag baä ©olE im gtinjen Saub nuffieV/ 
ba^ fi» S«ufc SSauern auf tttc^tenjlrin ()CTnnjcge; 
man febe i^u tem ©rfjtüffi; biutai. Pfeiffer grf?t mit 
btua ^*it*ruf nt; „&rtä iÜcff fef£ feinen Sh^wi pn* 
beul"— Uttid^ ütet bie giinfli^en ?Ladjttd)teu (jüd}s 
6eglüit, fragt, tuem er biefeä ä&unber ju bauftit 
ijnhc'i Sie lletrigeu: „Ecr Siefce unb Sreue Sets 
neä äSetcxöi" — etatt teu gliicffic^eii Moment einer 
£jüf;crcu Stimmung ju &cnu(jen, Ugi brn: ßoinponi^ 
unter bem %itä: Ser^ctt, ein btciflimmtgcö Sieb in 
fanfter SänblexcetüCgung folgen, an unb für jitfj gan^ 
artig unb nett, aUt t>üüig unpaffeub ^ter am Drte: 
Utri^ 



m=r 



3=«=^: 



3emi tc3 






berft be* J&immeL§ Üiiäu * ; e ».f,to. 



Sie größeren ÜHcmente be3 Stoffe^ ftiib ubafunt^t 
nic^t jum ^öortf;ctt Senu|t; bie SJtufii fc^ldgt fietö 
in eine nidjtöfagenbe SBe|agti^feit um. . s 2öa3 üfrer= 
bem beit ß^arafter bt3 ^erjogi betrifft, fo fe(;£t i^n 
mufifalif^erfeitä (Energie, garhing uub ^ittereffe. — 
Ulrid) uerfpei^t 3Kau rn, ba| ber ^ng feineä ßinjitg3 
tu baä Sd^lcg feiner %%xm jugtei^ iljr Xxautag fetti 



158 



fotte. Särbele entfernt fte$ mit S^ränen tu ben Stiu 
gen unb ftefyt bem £erjog nid?t SRebe auf beffen S3e; 
fragen nad) ifyren 2Bünfdjen. SJiaric giebt bem £er; 
30g Sluffd/fiig über SSärbcle'ö tjeimlicfyen Kummer, ©er 
4?erjog füfylt flc§ mübe unb fetyläft ein. äJtarie betet 
über ifyn gebeugt unb entfernt ftdj bann. $lx. 16. 
Srauerfeene. ©ie £cl;le füttt ftcfy mit SSolfen, 
in benen £raumgefid;te, SBürtembetgö 3ufunft toers 
fünbenb, alö S3tlber erfdjeinen. (Sine Stimme Don 
utjen giebt (ofyue Srinfgelb !) eine nähere 8Jefd;rei= 
tung ber einjelnen S3ilber. ©ie t? er fdji ebenen Srauuu 
Filter, bie, mit SPInftf begleitet, einanber folgen, ftnb: 
1) ba3 fcniglicbe SdVtcgj 2) bie .3"bifäumS:Säufe$ 
3) Sd;il(er'ö Stanbbilb; 4) »ottefejl ju Äanflabt; 
5) bie (Stfenba(;n. 9lx. 17. ginale. itlrid; wac^t 
a\\\. Stimmen ertönen fcen äugen. *ßfeiffer, ttidjz 
tenftein, ©eorg, SJiarie, ©artete, Stitter, SHeiftgc unb 
Sanbtoott treten ein mit ifyrcm: „t$ie gut SBürttenu 
Berg anlege!" Sd;wur für ftürft unb fianb. iUrid; 
gelobt feinem SBolfc bie Grfyaltung feineS guten alten 
9tcd)t3. Slllgemeiner Stufruf jum Kampfe, ©a ge; 
Bietet illrid) £alt — unb nun folgt ein rüfyrenber 
Slbfetjieb tien ber 9iebeKjöl>te-, mit $inwetfung an] bie 
lommenbcn ©efd;fed?ter, weldie ju biefer §öl?lc mall; 
fahrten werben, gräbt Ulricfy feinen tarnen mit bem 
Schwerte in beu Seifen. ®ic SDiitfif ju ben Ijier er= 
toafynten Seeuen bietet nicfytä Sefonbercö bar. 

günfter Slet. Utrie^ö Sager. 9fr. 18. E^or 
unb Sanj ber 2anbo?ned;te. ©er £anj erinnert an 
ben £öllencr)cr im Robert 5 ber (5f;or ift frifdb, leben* 
iig unb ton Söirfung: 



--+» — s — s- 



-#: 



EEI 



13= 



5öafb gel;*'* $u (5n * be, balD ift cd getfian — 

u. f. n?. 

Sidjtenfteiu erfefieint mit Pfeiffer. SBtr erfahren, bag 
ber £erjog ob Stuttgart, bao i(;m feine Sl;orc nod) 
toerfcfyliege, jürne, unb bag eö jum Sturme fommen 
werbe. SWarien unb 2?ärbele graut c3 toer bem iviU 
ben Äriegöfcolfe: „©nabe ©Ott ber Stabt, wenn biefe 
fh'irinen!" SJlaric erjagt, bag ©eorg auf be* ftex* 
jegS SJefefjt nadr; Stuttgart geritten, unb lviinfcfyt, ei- 
nlege baö l)eij5evfcbnte griebenSiüort juriiefbriugeii. 
9Jr."l9. Quartett mit 6(jor in 0=©ur. 83 on äBir- 
fung ift ijicx ber Contra}! j^ifefeen ben {yrieben;erfle= 
^enben Sclojliminen unb bem Ärieg = üerlangenben 
Cljore. 9ir. 20. lUrirf; tritt mit ©efofge auö feinem 
3elt. 3»rnenb fd;n?Brt er, bafj, wenn ber Schatten 
ber naljeftcbcnbeii <yidjc auf fein i]e(t fallt, ol;ne bag 
bie S(}orc geöffnet ftnb, er bte <Statt jufammenfc^ie= 
^en laffen werbe, ©ie 2aubeffned?te: „Sonne eile"; 



bie «Ritter: „Sonne weile !" — Sidjtenjhtn unb bie 
Slitter, 2flarie unb S3arbele iitttn \\m Sdjonung, uns 
terbroe^cn uom wilben SKufc ber Sanböfnee^te. *) 
Ulrie^ gebietet Schweigen. Sie^tenfiein toerfue^t nie^tSs 
beftoweniger mit fepem Sinne, ben £erjog milbet ju 
ftimmen, unb erinnert tyn (Slric in ©5©ur) an bie 
etunbe, in ber er fefywur: SWägigung im ©lücf ju 
lernen unb fein ßanb ju fronen. Ulne^ be^arrt auf 
feinem früheren ©ntfe^luffe. ®a üerfünbet Pfeiffer 
*cn einem S3aum ^erab, bafc ein Raufen, 3««^ 
©eorg an ber Spi(je, ^eranna^e: 

„<B$ finb bie «ßerrn vom Ijcljen 9tat§, 
©ie Fommen f!et« a bi§le fvat!" — 
©loef engeläute; gejljug unb SKarfdj. Ulrid; tjerjei^t 
ben fpätfommenben ^enen unb befiehlt ben 9lufbruc§ 
nac^ Stuttgart. 9ia<fy einem füllen ®eitt erinnert 
(S5eorg ben £erjog an fein ©erfprec^en. Ulric^ legt 
©eorgö unb anartend $)änbe über einer Trommel 
in einanber. ©ie Seene enbet mit einem „^eit" 
für bie Verlobten unb ben &er$og. ©ie Manien 
U(rid) unb Stcfytenflein feien für ewige 3«*en engüers 
bunben. — 

SEBeim wir nun baö ©anje überbliefen, fo brängt 
ftefy unö bie Uebcrjeugung auf, bag ber ton $auff «t 
feinem „Siebtenjlein" bel;anbelte fdjene Stoff wo^I 
jum Jlert einer £per tauaJLiä) fei, aber jweefmägiger, 
wirfung^üotler, in fte^ jufammenl;ängenber unb inters 
effanter bearbeitet l;ättc werben tonnen , ferner, bafi 
bie SMuftf weniger ein in fte^ abgerunbeteS unb e^as 
ratteriftifc^ in feinen einjelnen Steilen auögepragteö 
©anje bilbet, weniger Slnfprue^ machen fann auf ^Bs 
leeren Schwung unb eine gewähltere, eblere Sluöbructös 
weife, fonbern mefjr ben Stempel eincö ©elegen^eitös 
werfö tragt. SBenn and) bie 97tiiftf piegeub gefe^rie^ 
ben ifl unb beu fel;r gewanbten (^omponiflen ictun* 
bet, wenn auefy 93ieleö uon fe^r guter Intention unb 
2l>irtung, fo l;ätte e$ bod; einem beutfd^en ßomponis 
pen wo()lgeflanben, wenn er etwaä wäl;liger unb pnu 
fenber bei ben flüd;tig Eingeworfenen ©ebanten ju 
SBerte gegangen wäre. Sleferent tennt nidjt bie Unu 
ftänte, unter weldjen biefe Cper gefd&affen Werben, 
er weif? nidjt, ob fic in fürjerer ober längerer grifl 
fertig fein mufjte, ob einpugreidje SSünfdje üon am 
gen, bejüglic^ ber Haltung bcö ©anjen ftd; geltenb 



*) 3?feijfcr bittet ben ^er^og, xii&t auf jene gremben ju 
^ören, fenbem ouf bie deinen: t>ongremben fei ©nV- 
temberc] no<6 nie «&eil erwarten, ©r mag Sf2e4t 
haben ; c$ luunbcrt un« jefcoe^, bag bie (§ tnfur, bie fenft bo(ft 
fo freitfebia, im ©egflrcidjen tft, eine fol^e birte^öfe $^rafe 
in einem 9JPerfe fie^fn lieg, n?cld)e« $ur Jeirr ber 5Bfrm5^ 
lun^ bcö jtron^rinjen mit einer nifjij^en $rinjefjin gegebe» 
lombe. 



159 



mochten :e. it., fonnte bat)er auc§ auf alle biefe fünfte 
6ei ber 83eurtr)eilung feine 9tiicfjte§t nehmen, fonbern 
Ijiclt jtc$ lebiglie$ an ben if)m toorliegenben (Slaüiers 

au *o«9- — 6. St. SR an g öl b. 



S&efttfltmnitge ©efättge« 

9loB. ©cfcumtttttt, ©p. 55. ./ünf f teuer von Hob. 
0urns, fitr jemifcljten Crjor. — fnw$, bti $. 
JDIjiftling. Partitur u. Stimmen 1-J Äljlr. 

SlIö id) auf bem Eitel ben Hainen bed ©tdjterd 
lad, fürchtete iet), in ben Texten alte Söefannte gu piu 
ben, beim ob audj SSttrnä eine giemlia^ gro§c 5tngar)l 
Äieber (jinterlaffcn , fo fjaken bodj unfere beutfdjen 
(Somponifien nur wenigen berfetben Qlufmerffamfeit 
gefetyenft. $d) fat) und) jebod? gu meiner großen 83es 
friebigung in biefer SReinuiig getäufd)t, unb nun ging 
td) mit brfto größerem @tfer an bie ©urdjfta^t biefed 
SBerfed, weil idj mit JRedjt üfcergcugt fein burfte, nur 
Sfteueö unb ©uted gu entbetfen. äöie immer bei 9t. 
(Schümann, fo ergögte xnid) auet; tjier bie fo tooUfonts 
mene Uebereinftimmung gwifdjen SNiiftf unb SBcrtj 
nur SBenige ftnb im (Staute, tbreu Stoff fo fdjarf gu 
burd;bringen, ald gerate er. Darum wirft er übers 
geugeub auf und ein, unb t)aben wir einmal feine 
Scngebilbe in unfer £erg aufgenommen, fo fcedöfdjcu 
fic nie wieber, benn bie 2Ba(;rt;eit t)at und üfcerwäls 
tigt unb ifi mit fiegenber Äraft in und cingegegen. 
2Bte Surnö feine öebanfen einfach und in bad £erg 
gtefjt, wie er fern ttou aller ^3ral;lcrei in SScrten unb 
tjodjtrafcenben ®teid;niffeii uwü mit wahren, unges 
febmiutten 6mpfiub:mgen rüfyrt, fo fudjt auef) fyier 
ber (Somponijt ftd) ttou ben fteffeln a^r eiligeren, 
!tinfitid)eu SUiittcl ^u befreien. Cr giefct und einfache 
Sftelcbien, eben fo fdjmutflod ald bie SSorte, benen 
fte jur Unterlage bienen. SBon eontrapiinftifefyen unb 
t)armonifcr)en Attnfiji lieferen unb Spigfiubigfeiten fiits 
bet ftet) nid)t bie leifijlc 3l(;ming. 9iod) weniger fmb 
^ic Seite gu einem wifcerlid) langen 25crtfd)watte 
audgeber)nt: wir leeren bie äSorte wie fte ber ©idjs 
ter gab, unb fo feilte ed imufer gefdjeften, benn ed 
ftet)t Stiemanb bad 3{cc6t gu, geizige Sßrotucte 81ns 
berer auf fiunwibrige SSeife ^u cntftcUen. SSad bie 
28at)l ber Serte begiiglici) il;rer Slnwenbung für ben 
Gbor betrifft, fo beturfte ed längerer 3fit, er;c idj midj 
mit allen gu befreuuben toermocrjte. lieber bad erflc: 
„^aü Öodjfanbmabdjeu", uub bad brittc: „9Wdj 
^ie^t ed nae^ bem ©örfa^en t;in // / t)egc id) noä^ meine 
befe^eibenen 3rofifrf- fte fmb ald Seelencrgu^ eined 
C^njclnen ju betrachten, unb fo biirftc ir)nen, liegt 



und baran, poetifdj SGBar)red ju geben, nur ber Sins 
geigefang ju geflattert fein. 816er bennod) wirb biefe 
beiben lieber ^eber reä^t fcatb liebgewinnen: pe ftnb 
bura^ bad aer)t S3olfdtr)ümlid)e, \na^ fte burd^wer)^ 
bie etnbringlia^ften unb fagliet)ften ber gangen <&amm* 
lung. 9Jr. 1 geiet)net jtd) au§erbem burd) eine 5l6fons 
berlia^feit aud, welä^e bie liebtic^fle Älangwirfung ex- 
geugt; idj meine bie §Berboppelung ber SHelobie im 
(Sopran unb ^enor: 



Sopran 
u. 2 All 



, ,}- 0* — « 1 S 1 1 •*■ H 

^~* .»- ~0~ -+- -0- -#- -#- ~0- i \ 



I I I I 






Sopran 
u. 2 Alt 







B. f. f- 



Tenor IS?-!. _ _, — , — _ — 5 — i-f-o -H 

r 1/ 1/ 1/ j v > 

©ine gteict} intereffantc SBirfung finbet ftd) in 9?r. 3. 
Sopran unb Mt fingen bie Gelobte, Leiter unb Sag 
begleiten, ba(;er bad gange Sieb ci^cjUdd; nur breu 
ftimmig. QU 9?iifc6ung ter l;ärteren, fd;ärferen 81lts 
flimme mit ben weiteren Gölten bed ®opranä ergeugt 
eine begaubernbc Älangfarbe, tod; ifl ed jur ßrlans 
gung ber rid^tigen SBirfung notl)ig, bajj ein größerer 
l$A)Qi ftd) an ter Sluefülmtng biefed Siebcd beteilige. 
3^ fege einige -^aetc bawon fycxfjcx: 

Sangfam 



Soprnn 
u. AU 



1(3 •— t-« ¥ -#_JT^ — •:, — t-i — • — £ — «j 

j 1 > li ~ * r 1 



< 



Teil or 
Bass 

Sopran 
u« Alt 



Tenor 
Bass 



Sftto) gic^t c$ nacr) tem SJcrf^cn I;in, ind 

I _j. j. j n n fi 



-41? =. - 









» I C 1/ k " I 

©ärtä)en »0 fie oft erfdjtcn it. f. f. 






£_=t-?_- 



— 1 — 



llp 



9Jr. 4. ®ic gute, alte 3*tt, ifl ein gemüttjttdjed 
l;crginnigcd ©ebid)tj bie ßompofttiou tfl t?ollfoinmcn 



160 



entfprectyenb. ©ie SBe^mutfy, aU fietc 83egTeiterin ber 
(grinnerung an ©ergangenes, fie erfaßt unö unb negt 
iaö 5tugc mit Xfyräuen, aber wir ermannen unö: 
©tc alte 3eit war gut, barum lebe fte im bellen 
SSed^cr! ©ie Sluöfüfjrung biefcö ©efangeö ift bunf; 
ken Bfteren 3eitma§wed>fet (C in £) fäwierig; nid?t 
mtnber verlangt ber 93ortrag bie fauberflen <£cf}attii 
Titngen. 9lx. 5. #oc§lanböburfd?, für ©olo unb 
G^cr, ein burd) fräftige 9tf;^miftrung auögejeidjnc:: 
teö Sieb. Siecht bolfötf>ümli<$ ftnb bie immer wieber- 
fe^renben SRefrainö: „SBacfrer Surfte, §od;lanb$- 
iurfclj", unb „£olbe SKaib ben SRieberlanb". 9lc% 
%aU idj ju Berieten über 9h. 2. 3at)nwe^: 

SEDfe tu mit gift'gem <Btad?el faft 
IDie liefern mir jerrijfcn Ijaft, 
SWein £)ljr burc^bre^tttt c^ne SRaß 

«Dein SWattetftid}; 
$u bift ber Nerven $ein unb ?aft: 

«lud? über bi<$! 

unb fo weiter mit gleiten 83efd?wcrungen. ©er ©idjs 
ter fleüt unö baö 3ai)nw(1) alö ben Sdjretfen oder 
<2fdjrecfen bar, unb wie man im Zehen bem öeinbe 
all cd Sofe wünfe^t, fo befcfyrcinft er fidj barauf, ben 
Seinben 2llt = Scfyottfanbö biefeö eine 28el; ein $af)x; 
lang bon feiner untcrirbifdjen 2ftajeftät ju erbitten : 

D ©djtoefelbaufct Im ©lutl^alaft, 
$er bu bie Dual geboren Ijaft, 
Unb ttiflf*, bog Hebel nnb 2flora|t 

3Uf (Srben tveV, 
©ieb 3eben, ber $Ut*€5<f}eWanb ^ö#t, 

Clin 3at>r bein 2Be$ ! 

©er SBorwurf für bie Sfluftf ift fonberbar genug -, ge* 
wif? $at eine närrifdje Saune £t;eit an biefem mufu 
faliföen Eapriceic. ©ie 2luöfii(?rung ifl jcbo^, fo; 
tueit eö irgenb bie Umflanbc ertaubten, trcfflicfc ge= 
Jungen, unb befigen bie Sanger irgenb tiefern Junior 
cber waren fie bon bem SBatjnfinne beö bor allen 
©djinerjen ben sßreiö babontragenben 3 a ^ n ^cbö ge; 
peinigt: bie fyier gebotene mufifalifdjc ©arflellung 
fcürfte bann bei folgen Erinnerungen ber Söaljrtjcit 
fidj nähern unb unö ein äiemlidj genau befcfyrcibcnbeö 
S3ilb gewahren. — äflöge fte rcdjt balb biete greunbe 
finben. g. 21. JRieeiuö. 

(Sortfefcung folgt.) 



Stippet SRuftFlebcn. 

(8fortfc$ung.) 
Sfjeater: bie ungarifefcen (Sänger. 

.Qu 2Sien l;aben biefe Sänger, laut 33eridjten, 
bielen S3eifall fift errungen } fte berweilten bort län; 



gere 3«t, unb gelangten fogar ju ber 9(uöjeic$mtng, 
am faiferlidjen |>cfe ju fingen. $lucf) fn'er äußerte fidj 
über ifjre Seiftungen baö «ßublifum mit Stecht beifäl* 
lig j borne^mli^ iji bie ^Sräcifton, mit tuelc^er fte ityre 
SDiännerc^öre auöfri^ren, benjunbcrn^rocrtl; ju nen= 
nen. S^ic^t blce fingen fte bie tleinften r^tl^mifc^en 
23ean*gungen unb bie fc^netlfien SEBortfolgen mit fols 
^er Uebercinih'mmung, ba§ ed bem 3u$Bter alö btc 
%$at cintö (fin^etnen erfc^eint, aud) bie 5luöfül?rung 
ber muftfalifc^en ©c^attirungen gelingt iljnen mit gleis 
^er ©efc^icflic^feit. Seiber fennen fte nur bie S.vs 
treme : ff unb pp, ben golbenen ©iittelioeg, ber nadj 
ajl^ctif<|en ©efe^en immer junac^fl ju betreten fein 
n?irb, bermeiben fie, wie eö fc^eint gePtffenttic^, toofyt 
n?iffenb, tvic fie bie SDtaffe beö ^3ublifum8 burd^ bie 
groben Effecte am teic^teften für ftc§ gett?innen fön? 
nen. So maetye ict) fycx befonberö auf bie 2luäfü$s 
rung beö SBeber'f^en Quartetts : „Süfcon/ö n?ilbe 
^agb'', aufmerffam. SBeber f^rieb nur für bie le^ 
ten bier ^lacte bcö Siebeö eine SBieber^olung tm pp, 
ober loie bie Seilte ^u fagen pflegen, ein „(Sdjo"} bie 
Ferren Ungarn ijahm fpeculatiber SSeife biefeS Qtä)Q 
nad) ben einzelnen gerieben bcö Siebeö eingefc^oben, 
fo bafj bao Sieb narf; je 4 Saetcn burc^ tine Fer- 
mate pp ßc$o unterbrochen lüirb. ©aburc^ lourbe 
bie Eompofition jerriffen unb £e,rt foioo^l ale 9Welo= 
bie bid 311m Unfinn berunflaltet: bennod^ aber iooftte 
baS ^Sublifum bor ßntjücfen fafl nänifc^ loerben. 
lieber bie ungarifdjen 93olfö(ieber, bie fie unä nod^ im 
Quartettgefange ju fyören gaben, lä§t fic^ nic^t biet 
fagen: bie SMctobien ftnb fyart unb fprobe unb ber 
ungarifc^e Jargon beleibigt baö C^r auf ba$ (SnU 
fe^lic^fte. 5luö ber ungarifc^en bper : ^)unbabt 
Sä$$to, S'crt bon ggrefi, »lupf bon %. Erfel, führte 
man notf; an jirei Slbenben bie SDubertüre unb ben 
Schlug beö erflen s }Uti$ auf. $$ imt^ gefielen, bag 
\d) mit biefer Spannung biefe SKuftf erwartete, ©ic 
Ungarn b;flrcbten fi^ in ben Ufytcn Sagten, ben ©cr= 
maniöuiuö mit ©cmalt anö bem Sanbe ju besagen. 
Slnfangö galt biefe (hnaneipation nur ber Siteraturj 
jegt aber i|l fie auc^ auf baö &chict ber Äunfl übers 
getreten, ©ie itMlben 9iac^fommeii beö Äonigö Egel 
bergeffen it;re alten Sßcitcrfünfte, fie werfen fic^ ber 
ncrbencrfc^laffcnben ©hifif in bie §anbe. grüt;er jer= 
florten fie, eine loSgelaffeue, aller eblen Sitte frembe 
9?omaben(;orbe, bie Stäbtc, bie Sige ber Eultur, 
jegt ianen fic — nidfyt Stabte — ein (Sonferbatos 
rium, ober projeetiren eö wcnigftenS. Unb welche 8ob= 
preifungen hörten wir über bie ungarifc^e Sftationak 
oper! 3^t fyat man einige äftufterfh'icfe baüon bot 
unö ausgebreitet: e§ war nur ein leerer Statten, 
ben bie italicnifc^e SBlenblaterne auf \m$ warf. 2Bir 
fafjen ganj in Öinflernifj unb ©unfel. ©ie Italiener 



161 



tonnen fl$ mit 9led§t briiflen, fte $aben eine nmc 
Station tor ben ©iegcöiüagen t^ret Äunjl gefpannt. 
©te8 fage idj fcefonberö in Sejietyung auf bie ®e= 
fangöpartten. ©ie ©utoertiire, um fle ni<$t ganj uns 
ertoa^nt tooriibergleiten ju (äffen, ift ein lange«, uns 
enbti^ langes Unbing, a\rt ben tjeterogenften (Stementen 
jufamntengefdjadjtelt, tin *ßotpourri bet aflerbcnmns 
betungön?utbtgflen Unorbnung. ^ierlangireiltg, gram* 



li^syebanttfc^ bott furjtoetlig, fafl jum Sadjen, fyer 
ein fleifet ©ele^rter, aber mit menig Drbnung im 
Äopfe, bort lieber ein Sibertin , mit einem 9)iunbc 
toütt furjiüeitiger, aber unfinniger ^rafen ! ©odj i<§ 
werfe biefen @toff unter ben Stfö, i&f furzte mid} 
in ben Sterger fyneinjufdjtetben. — 



(<Sä)luf folgt.) 



&rtttfdf>er $[tt£eiger+ 

lieberfi^t fcet neuejten erf^cinungen auf bem ©ebiete ber 2Kuftf* 



gut SPiattofott?« 

Salon * unb <g{)arafterftft<f e« 

S. SBittet, ©p. 35. Fantaisie elegante sur des mo- 

tifs favoris de Macbeth, opera de Verdi. Äailanb, 

Airol*!. 3 Jx. 60 «t*. 
_ _ f ©p. 40. Caprice brillant sur des motifs 

favoris de Macbeth de Verdi, «Eben*. 3iFr.30«ts. 
©. @. SBofotU, ©p. 1. Fantasia sopra motivi scelti 

del Macbeth di Verdi. €benb. 4 Jx. 50 Cts. 
©♦ gumagalli, ©p. 1- Gran Fantasia sopra aleuni 

motivi deir opera I Puritani. €brnfc. 6 Jx. 
%. be ÄOtttSfi, ©p. 101. Grande Fantiisie sur des 

motiis de la Somnambule de Bellini. £bri&. 

4 Jx. 80 Ctg. 
©. ©olfcfdjmibt, ©p. 17. Fantaisie sur l'opera: 

Don Pasquale de Donizetü. ßrritkopf unb Jprtrl. 

25 llgr. 
§. Stofettett, ©p. 95. Fantaisie sur l'opera de Do- 
nizetü : il Furioso. Ödjott. 1 Jl. 30 flr. 
Z$. a6ö^let f ©p. 66. Grande Fantaisie brillante sur 

la Sonnambula de Bellini. €ben*. 2 JL 
2öir ^aben ^ict bem Sefer einige bc* neueren ^^antafien 
mobernfien gßirtuofengefdjmacf« jufammengefiefU- <** b at M« 
SBa^l jtolfdjen *ßctbi , « / JöeUini'e unb Eon^cM'* beliebten 
SBeifen: toünfät er beren ^Bearbeitung uad? SÖofT« fügstoei$>* 
lidjer Slrt, fo flutte er p« juJBillet; nrnnfdjt er be 2Ret)er'« 
toilb*ftürmifdje ©eifc, fo neljme er Sumagalli; ifT« i^m öle!*, 
fo to We er nad) belieben : er toirb feinen 3Wi§griff n)un, ba 
atlc biefe SBerfe gleich trejflicb, gleich »oräügltdj, gleid) effect* 
aoll, g!ef$ trertljüeK, gteid) bcbeutungövoU finb. $enn fte 
alte fielen auf einer £cfje nnb fein« lauft bem anbnn ben 
(Rang ab; fte bilbcn einen ©ad ber Unwgeflidjfeit, ber un* 
v urd)bunglid); fle erfüllen ba« 3<itbebürfnig auf« ©clatan* 
lefle; jic femmen allen Serberungen entgegen, bie man fallen 



fann; fte finb 6teinbilber ber ülafy, bie fein 5luge etteH&ti 
fle pnb 9ßb^nomene be« 2!age«, bie fein fQlid ertragt; furj fle 
flnb drf^cinungen, bie fein 2 ob ber örbe unb be« $im* 
inet« trifft. 

SR- ©ttafofdj, ©p- 32. La bella Torinese. Polka. 
Hüorti. 1 Jx. 50 «t«. 

— _ — , ©p. 33. La Willis. Etüde fanta- 
stique. Cben*. 3 ,/r. 30 Cts. 

— _ — f ©p. 34. 11 Vesuvio. Rimembranza 
diNapoli. Fantasia originale. €b*nfc 3</r.9OCt0. 

_ _ — f ©p. 36. Addio all' Italia. Album. 
€bro*. 9 Jx. 
3)ie erflen <5a$en, toel<^e un« »on ber (Somfcofitiott be« 
4>rn. ©trafof^b ju ©ejid)t gefommen. @ie baben un« jwar 
leine ganj günftige SKeinung über bie Stiftung be« ©om^o* 
niften beigebrad^t, bo(^ vermögen fEe nnfere Stufmerffamfett 
für bie in 3ufunft erf^cinenben 2Betfe beffelben toa* gu $aU 
Un. JDa« 5llbum €p. 36 enthalt eine S3al(abc, eine djarafte* 
riilifc^e (Stube „le ruisscau", eine 93olf«b^mne „al sommo 
Ponteüce Pio IX" »on ®. 2)Ugagjart contponirt, bie $re* 
gblera au« Othello, ein Dlocturno /f le ctepart", unb einen 
ßoncertgaloVV „toujours en svant". 2)a ^cigt'd in ber£b a * : 
„Q3on 5(tlem '»a«!" 

SJ. SBafcufcio, ©p. 1. Souvenir de TAllemagne. An- 
dante. Ricorti. 3 Jx. 
©er fflerf. geigt pdb in biefem „«nbenfen an IDentf^« 
lanb" nid^t »on fet)r lieben«»ürbiger Gelte unb bat ba« Bn* 
oenfen an fi^ felbft für Slnbere in fein »ortbeilbofte« ?i«t 
geftelit. 2Bir treffen in feinem C*>u« »tel «litter unb »enig 
©ebalt, mit anbeten ©orten üiel ©efdjrei unb.ioenig ffiolle. 
©. @Uljer f Invito alla danza. Passeggiata notturna 
sui mare. Due Melodie. Ricorti. 1 JFr. 50 €t«. 
3tt>ei flleinlgfeiten, über bie jt* nic^t« fagen lägt, ba fle 
felbfl ni$t« fagen. 



162 



& 9tatafucci, Due Inni popolari ad onore delT 
immortale Pio IX, rid. per P. da F. Baroni. Ri- 
corti. 3 St. 

3taUe«tf^e für ^ianoforie eingerichtete ©elegenljeft«* 
muftf. 

3. g. ©oBtj^ttSft, ©p. 37. Deux Mazourkas. ßott 
un* ßock. 20 8jr. 
©uter SRittelfdjlag. 

3. 3f. £>okj9tt$ft, ©p. 49. Ricordanza. Jjofmeifler. 
15 llgr. 

— — — , ©p. 51. Rhapsodie. CbetfoaC 
20 llgr. 

gär ba« mnftfalifd^e SBiffen unb können be« (Somponipcn 
ftnb bfefe Srücfe fefcr unbebeutenb gn nennen. (Sie ermangeln 
bi$ poctifdjen <&aud)e«, ber bi«weüen in £.'« SBerfen anju* 
treffen war, aud) flehen fte 1jinp<$tlidj ber (Srpnbung gegen 
anbere fc^r gurücf. 3n beiben (Sompopticnen jcidjnen Pd) 
namentlich bie SWfttclparticen bnr$ Sterlett au«. 

2t. ©WijfdjOCl, ©p.41. Souvenir de Berlin. Bluette. 
ßote u. öjA. 22| 0gr. 

— — — / ©p. 47. Andantino et Allegro ap- 
passionato. ßiljiitt. 1 JFl. 12 flr. 

93eiDe (Sompoptioncn fielen mit ben S. 91 a be« tfrit. 
S(n\cig. be-preebenen Sffierfcn beffclbcn (iompenipen anf einer 
Stufe. Dp. 41 f;at wcnigPen« ben 9icij finniger Älangtofr* 
June» für pä) ui.b äljnclt ber (Sampaneffa (£p. 10); in £)p.47 
ip i;anvifäcr)iid) wieDcr bie öebanfcnaimutt) gu beflagen. 

gannl) fcc (Safc^tn, ©p. ll. Bourrache musicale. 
ßott u. ßock. 124. Sgr. 

3;i JPl. ?l. Sfjibaat'a bcnifc$*franj6fif<Scm Sörtcrbuclje 
pefot: „Üourrache, fem. ber Jöcrra^en, Zßcvvdfd) (ein tfiaut)". 
(Bcrltegcnbem „mupfalifcl?en Vorragen ober Sborrctfd?" nad) 
ju fließen i:V* ein £raut ©t>ne Saft unb Äraft. 2Bie be* 
bauevn, nx&i mime il'cnntniß baven gu Ijaben. 

2t. 2efd#ont, ©p. 17. t>o!kslirt>er für pft*. über- 
tragen. 1U*. 3. Öcljtrnjcrs tjrimuH'l). ßöte u. ßoek. 
15 Sgr. 

UM: ^carttitiing tft bicSmat weniger gelungen, alö bei 
ben cv^cn teiben vlij.i.incvn. Uebri^cns gilt ba$, Wa« (3.64 
b. 3- «ber bii'felfoen gefagt Werten. 

6. ©. jftetfjiger, ©p. 187. Scenes Jamilieres ca- 
ractcrisii(|ues. 3 fjefte. Drcs&en, ÄlfftT. 1s un* 
3* tjrft, ä 12V ngv.j 2s fjeft, 17| Hjr. 

*Sir erlauben unJ, ba« auf bem Sitel bepnblidje 3n* 
^altöoerjcic^niu ber #cfte au« bem granjopfdjen jn über* 
fc Jeu : 

I. Xbftil -ttr. 1. Sichelt, um bie tfinber, bie man wiegt, 
511m Schlafen ja bringen. („Singe, finge, meine 
gute OJrojjmutter, ify werte gut fölafen! —") 



mt. 2. 5Die (Spaniel. (,/« Olei^getot^t ^übf<* 

^alte, meine Äletoc.") 
II. ^eil. 0lr. 3. ß meine Hebe SRutter, »eriei^e mir. 

IWt. 4. JDer Sani nnb bie 9foefö$mmg. 

5?r. 5. Ör liebt mic^? (Sott mel^' ©lüef! 
HI. XWl. 9lx. 6. Äomm' nid^t gn fe^r in'« gener, meine %o$* 

ter! [®Ianjenber ffiaijer.] 
iDie SKttfif bagn ift tani angenehm. 

3. 2t. ?Pa^er, ©p. 14. La Danse infernale. Scherzo 
fantastique. ^aBlinger. 45 fir. CÄl. 

JDer (5omp. ^at bereit« in feinem Op. 12 ein eblere« 
Streben an ben 2:ag gelegt, ©erfolgt er bie 8Md)tung toeU 
ter, treibe er in biefem ©erfe eingef^lagen, fo bürfen xoii 
if)tn ben bePen (Srfolg &crfpred)en. 3)ie« (Sc^ergo entölt 
me^r SWnfif, al« faP ade feine ©erfe sufammen, nnb bietet 
feibp <5igentl)ümli<$e«. Söir »erfe^ien nic^t, baranf $fna*: 
roeifen. 

©. ©*rö>er, ©p. 4. Drei kleine CljarakterOücke. 

CljaUier u. (ffomp. 10 Sgr. 

Grieben ft$ nic^t über ©errö^nli^e«, laffen iebodj eine 

mupfalifc^e 9(ber erfennen. $ie »egeid^nungen ber Stürfe 

ftnb : „Polacca, Valse senlimentale, unb Etüde (la Sauterelle)". 

©. ®. ©tücftafc, ©p. 1. Serenade. [Le Salon, 
Nr. 10.] Collier u. (Komp. 10 8gr, 

3n ber (Srfinbung nic^t übel, in ber Siuöfu^rung giemli^ 
mangelhaft, al« £)p. 1 überhaupt nic^t unerfreulich. 3)ic 
©teile S.5, $;act4— 7 verratb bie ungeübte £anb, no* me^r 
bie Stelle S. 6 f X. 3—17. Sediere toäre h'^ S. 7, X. 9 jum 
»ortl^eil be« ©anjen beffer Weggeblieben. 

SS. Älof , ©p. 1. Serenade. ÖTöln, Spcljlof?. 15 Hgr. 
»1« )Dp. 1 glci^fafl« bea^tenöteertf;. JDa« SBerf beton* 
bet Streben unb Stubium, obfcfyon nic^t ^dlltg geläuterte« 
©efe^maef. Der Gomp. fd>veitc rüftig vornjärt«. 

@. g. gtiebti^, ©p. 31 u. 32. Deux Romanccs. 

Nr. 1. Chanson d'adieux. Nr. 2. Chanson de nuit. 

C0I11, Ödjloff. 18 Hgr. 
93on einem JRcman^endjarafter ^aben h)ir Feine SWerfmale 
^erau«gefunben. ^affenber f^eint uus3 für biefc Sa^en bie 
Benennung: „3wei Seidjtfjetten". 

©. @. 25elcfc, ©p. 23. Souvenir de la vallee verte. 
Adagio expressif et Rondino cn forme de Valse 
moderalo. Cljcmnitf, Racker. | 8II)lr. 

2)a« Slbagio iP nic^t lang unb tritt weniger al« felbP* 
Pänbigcr Safe, fonbern mclme^r al« (Einleitung ju bem [Ron* 
bino auf. Sefrtcrc« bewegt ftd^ im JDreioiertcitact nnb f)at 
nac^ 9lrt fleinerer Gompofiticn«gattungen »erfc^iebene Pc^ ab* 
fdiliegenbe uub meip gu wieber^olenbc X^eile, benen eine (5oba 
beigefügt ip. $a« SBerf Pammt öon einer gewanbten geber 
unb mac^ft eine angenehm vornberge^enbe ©irtong» 



163 



©. SRottebo&m, ©p. 6. gfdjs «Ijarakta- unfc p^an- 
tafuttückf. ijasliiiflcr. 1 ^1. Citl. 

3« 8>* ÄiitI/ ©J>. 26. Impromptu. {ktcrs. ITr. 1. 
12 Hflr. tlr. 2. 12 njr. Hr. 3. 10 Tip. 

©erben befotodjen. 

3ttflrsictu>e$. 

§. SBolfatt, Lecons maternelles. Etudes enfantines 
soigneusement doigtöes et composees pour lcs 
petites mains. Livr. J. Stern u. Comp. 1 ftljlr. 

S(n unb für fldj fab biefe Hebungen nid)t gang »ettt>etf[idj, 
Jebodj ift un* bie 2Beife, toie jte ber 33f. fcovuläv $u mad)en fud^t, 
eine »iberlidje. Slufjet bag er fafl ieber 9We eine gina,erjaljl 
beigefügt, auger bag er burdjgangfg bie füi beibe $finbe ber 
Seitbauer nad) jufammengc^örigen *Kotengrm>Ven mit punftir« 
ten Linien »erfeben far, — ein Üßerfaljren, toelc&e« tofr faum 
anberS atd mit „QfeUbrütfenbauen" gu bcjeidjnen totffen, — 
$at er nidjt nur ben Xitel mit einem ©ilbd^en gejiert, auf 
toeldjem gn feljen ift, toie Suug nnb 8U begierig nad) ben 
heften be6 JBerfafferö verlangt, fonbern aud) jebem einzelnen 
©turfe einen „erläuternben $ert" (ftanjöjtfd)) »crangefefct, 



ber feine«ttJfg6 viel n*ert^ i)l. $>aju fommt, bag ber lieber* 
fefeer biefed 2>rte$ nt'djt fc^Iedt)ter ^<!itte übetfcfeen fönnen. 
Defter« trifft man gerabeju Un(inn. 3um S3clege einige <&UU 
len: &titt 2. „£>ii tr-eigt bag ein »iennettel Zatt cfcct ein 
jtoetoiertcl £aft Q au« einer ganzen Xaftnote ober ifyrem 
3Bert^e befrebt." — 6. 6. „2Ble bu fteftf iiebtfe« flinb, ift 
biefe Seciion ju bem 33el;ufe befcnbet« niebergefdjriebcn um 
ben 9tl)$ traut gu lernen, ober wenn bu einen anberen 9lu3* 
brucf beffer «erfter)efr, bie 3citcn gut gu betonen, mit ber er* 
Pen SKotc bie fie in fid) fagt 5 k." — <&. 10. „$)u f>aft ge* 
lernt mein gute« äinb, bag bie Xriole bebrüten toill, bag 
Ijier brei gtoei fed)<5 uter ober jtoölf adjte gelten; bu fennfi bie 
Regeln, id) l;abe nidjt nötljig bir barüber tneljr Sluffiärung 
gu geben, aber biefe Section toirb fte bid) ^octifc^ aueftifjrcn 
laffen." — @. 18. „Sie (Stynco^e ifl ba« löorgen einer 9lcte 
»on einer 3ett bie il;r nid)t guFommt, unb bie au« biefer Ut* 
fadje eben ft<!) »on einer anbeten SRote einen Sfycil ber 3eit 
entjieljen lagt, toie fie e« felbf! getban. JDtefe 2ection toirb 
bid) befähigen gu ftyncol>iren ; jc." — 2Bir Ijabcn biefe 
€>Ä$e interpunetion« * , toort * unb budjflabengetreu toieber* 
gegeben. Ueber tyre 5lngie^ung«fraft toirb öliemanb in 3»eU 
fei fein. 



3lttcl!iöCtt jblrt tt. 



Bei Wr.Kiitner in Leipzig erscheint nächstens mit 
Eigenthumsrecht jür DexdsMand: 

BER PRÄTENDENT, 

Oper in 3 Acten 
▼on 

Wr. Küc ken 9 

im vollständigen Ciavier -Auszug vom Componisten 

und allen übrigen Arrangements, desgleichen die 

Ouvertüre der Oper für Orchester und für Piano- 

forte zu 4 und 2 Händen. 

Leipzig, im September 1847. 



Bei TP'. Wissmer 4* Co. in Minden ist so eben 
erschienen und durch alle Buch- und Musikalienhandlungen zu 
beziehen : 

Müller, €• F. O.» Sonate für das Piano- 

forte in F-dur. Op. 1. Preis 174- Ngr. 
Marx 9 A. B., <Jn banger Zeit". Vierstim- 



miger Chor mit Pianofortebegleitung. Op. 19. 
Preis 25 Ngr. 
Marx 9 Jk. B* 9 „Meine Seele ist stille zu 
Gott u . Hymne für vierstimmigen Chor mit 
Pianofortebegleitung. Op. 17. Preis 20 Ngr. 



lVeae Musikalien im Verlage von JPr. Hof- 
meister in Leipzig: 
Beyer, Op. 88. Les Progres des jennes Elcvcs. 12 Morceaux in- 

slructirs en Variotions et Bondeaux sur des Themes favoris 

p. Pfte. Nr. 10, Polka's favorites. Nr. 11, La dernicre Pen- 

söe de Weber. Nr. 12, Lucia di Lammermoor, ä 12£ Ngr. 

1 Thlr. 7£ Ngr. 
Croisez, Op 36. Deux petits Solos. Morceaux faciles et bril- 

lants p. Pfte. Nr. 1, Nocturne. Nr. 2, Capriccio, ä 7£ Ngr. 

15 Ngr. 
Duvernoy, Op. 169. Bagatelle snr deux fiarcarolles fav. du Bou- 

quet de l'lnfante, de A. Boieldieu p. Pfte. 10 Ngr. 

— — , Op. 170. Bolero fav. du Bouquct de l'Infant p. Pfte. 
12* Ngr. 

Genischla, Op. 13. Sonate f. PHe. u. Vcelle. 1 Thlr. 20 Ngr. 

— — , Op. 14. Fantaisie p. Pfte. 15 Ngr. 



164 



Härtelt A., Op. 7. Barcarola. Nocturne. Canzone. 3 Pezzi ca- 

ratteristici p. Pfle. l2£ Ngr. 
Labitzky, Op 14*2. Glocken-Galopp, f. Pfte. 10 Ngr., f. Pfle. zn 

vier Händen 12| Ngr. 

— — , Polka-Mazurka (Op. 140) and : Glocken-Galopp (Op. 
142) f. Orcb. 1 Tblr. 15 Ngr. 

— — , Glocken- und Eugenien-Galopp f. Pfle. leicht arrang. 
10 Ngr. 

WieÜiorski, Op. 15. Pensees fugitives p. Pfte. 15 Ngr. 



Nene werthvolle Musicalien, 

welche so eben mit Eigentumsrecht in der Schiesing er- 
sehen Buch- u. Musikhandlung in Berlin erschienen und duich 
alle solide Musikhandlungen zu beziehen sind : 

Alkan, 6 Partitions ponr Piano : Airs d'Iphigenie et d'Armide de 
Gluck, Andante de Haydn, Marche et Choeur de Gretry, Psalm 
de Marcello, ä £— i Thlr. 

Bordogni, 3 Exercices et 12 nouvelles Vocalises p. Mezzo-So- 
prano av. Acc. de Piano d£d. a la Reine d'Espagne. 2 Livr. 
ä lt Thlr. 

Curschmann, Willkommen, f. 2 Singstimmen u. Piano, i Thlr. 

DölUer, Esmeralda, Air napolilain p. Piano, dito ä 4 mains. 
Op. 62. ä I7i Sgr. 

Fecliner, Rßverie p. Piano. Op. 5. £ Thlr. 

Graben- Hojfmann, 500,000 Teufel, f. eine Bassstimme. Op. 5. 
17* Sgr. 

Gungl, Joh , Newalieder, Walzer f. Piano 15 Sgr. Sommerlust- 
Polka f. Piano, dito zu 4 Händen, Op. 32, ä 7* Sgr. Peters- 
burger Hofball - Quadrille für Orchester l£ Thlr., für Piano 
12* Sgr. 

Hakctj, Musketiere der Königin. Oper f. Piano, dito zu 4 Hän- 
den von Klage, ä 3 Thlr., Ouvertüre u. alle Nrn. einzeln. 

Halle, 4 Ilomances p. Piano. Op. 1. 1 Thlr. 

Fanny Htnsel, nee Mendelssohn-Barlholdy, 6 Melodies p. Piano. 
Op. 5. 25 Sgr. 

Hering, Prost Neujahr! Männerquartett. Op. 8. 7j Sgr. 

hvven, 5 neue Gedichte von Heine f. eine Singstimmc. Op. 40. 
f Thlr. 

Kücken, Kitly von Heine f. Bass mit Piano. Op. 42. £ Thlr. 

Kullak, Cavalinc „Komm weisse Dame" von Boieldieu, f. Piano, 
§ Thlr. Carnaval de Venise, ä 4 mains, J Thlr. 

Kullak el Eckert, Gr. Duo brillant snr Mel. romains et napo- 
lit. p Piano et Violon. Op. 39. lj Thlr. 

Jenny Lind's Schwedische Gesänge mit Piano, deutsch von 
GiimlierL Heft V. 10 Sgr. 

Mcyrrfteer, Stmensec. Vollst. Clavierauszug 3 Thlr., zu 4 Hän- 
den von Klage 4 Thlr. Ouvertüre, Gr. Polonaise etc. einzeln. 

— — , Struensce (Ouvertüre l£ Thlr., Der Aufruhr 25 Sgr.. 
Gr. Polonaise 1 Thlr., Dorfschenke } Thlr., Slruensee's Traum 
u. Trauermarsch J Tblr.) p. 2 Violons, Alto et Vcello. 

— — , do. Der Aufruhr, Marsch u. Chor, Partitur, Orche- 
ster- u. Singslimmen 5 Thlr. 

— — , Ouvertüre aus Vielka, Feldlager in Schlesien, für 
Piono ii. Violine concertant von Eckert, 1 Thlr. 

— — , Marsch aus Vielka, Feldlager in Schlesien, für Or- 
chester 1 Thlr., f. Piano 10 Sgr., zu 4 Händen von Conradi 
15 Sgr. 

Moeser, Souvenir d'Afrique p. Violon av. Piano. Op. 5. Ii Thlr, 
Teichman, Le dimanche du sonneur — Der Sonnlag, f. 1 Sing- 
stimme, 5 Sgr. 



Thalberg, Melodies styriennes pour Piano a 4 mains« Op. 61. 
1 Thlr. r 

Vieuxtemps et Kullak, Gr. Duo brillant cur Vielka ou Camp 
de Silösie de Meyerbeer p. Violon et Piano. Op. 24. \\ Thlr. 

Westmorland, Lord, La ballaglia nell* 1/ Ero« di Lancastro per 
Pfte. f Thlr. 

Wieprecht, Gr. Marsch der Berliner Schützengilde, Preuss. Ar- 
meemarsch für Piano. 7j Sgr. 



An die Herren Musik - Directoren 
in Deutschland. 

Um den vielfältigen von nah und fern an mich 
gerichteten Wünschen, meine 

Humoristische Rundschau 

für Orchester 

in Abschrift zu besitzen, zu begegnen, zeige ich 
hierdurch an, dass dieses Tongemälde in Form 
eines Potpourris mit sauber gedruckten Orchester- 
stimmen, nebst dem ausführlichen Programm dazu, 
in der Verlagshandlung Schuberth <lr Co. erschie- 
nen und durch alle Buchhandlungen zu 8 ThJr. 
Pr. Crt. zu beziehen ist 

Jlug. M m Canthalj Musik-Director. 
Hamburg, im September 1847. 

Zugleich bringen wir zur Kenntniss der Herren 
Musik-Directoren, dass gleichfalls in unserm Verlage 
zu obigem Werke eine vollständige sogenannte 
Ciavier- Partitur zum Dirigiren zu 1^- Thlr. zu ha- 
ben ist. 

Schuberth 4* C. 9 Hamburg u. Leipzig. 



Wie bereits mehrfach angezeigt wurde, sind 
die Nummern dieser Zeitschrift, welche das Referat 
über die 

Erste Versammlung deutscher Tonkünstler und 
Musikfreunde in Leipzig 

enthalten und wovon bis jetzt Nr. 16, 18, 20, 21, 24, 
26, 28 bezüglich sind , einzeln a 14. Ngr. zu haben, 
zu welchem Preise überhaupt immer Einzelnummern, 
so weit der Vorrath reicht, abgelassen werden. Zu- 
gleich sei bemerkt, dass die frühem Jahrgänge der 
Zeitschrift bei Abnahme einer Anzahl von 6, 10 oder 
25 fortgehenden Bänden bedeutend billiger nolirt 
werden, wodurch die vollständige Anschaffung dieses 
Journals sehr erleichtert wird. 

Mobert Friese. 



$ru(f 9«n $r. «üefmann. 



Heue 




iitf$tift f#r 




ffitro n tfrcvtLi$ct JÄebactepr: 
©iebertimbjroaujtgfler Sani), 



^ 28. 



S Itltgtf : 
Stöbert gfriefe in Sefpjig» 

Den 4, Octobtt 1847, 



9Jon tiefet 3n*W- erfd)e(nen tvcrfjaitltdj 
2 Ehimmein wen 1 cw l'/a ©ogen. 



$ref* toe* Eaube* leon 52 Olm, 2 Vi £l}lr- 
3nfcrtlen*a.ebiiljten blc *|3etitfcefle 2 9lgt. 



atccnement nehmen alle *|5opami(r, ©nd^ f 
SHuftf* unt> il utifl & atib langen an. 



Snfjttft; *D*e erfte ßetfammUine teutfa« ZonluttfU tt in £**Fjia tö«(f) — Älein* Bfitung, 



Sie erffc Sevfamtiihing fccutfd>cr Son* 
Fuitftler unb 2Kit|Iffrcunbc in geizig* 

£5ortr«|uttflO 

4?r. $. Samme in Singen am §li}m\ fcatte eine 
Kettte @<(ttft : „öin Söcrt über bie UttjtBftfiit&figfftl 

beä bi^crigen SdjHiffHfuflemö in ber äfluftf mit SÜcr= 
fdftag jju ^ibanbcrung fcfftctfreii" eingefeubet, tuifa ein 
Söotum ber äJerfamitifmig tariiber fce antraft* -£>crr 
SBcnjef ergriff ,)Unac*)jt ^ aü 2B° T * unfc M tc " l ftl, * s 
füfiTÜdjerer Sttittijeituug nacfijiiicetfrn, tute tic in 3Jets 
fdilag getrauten Sleubenmge» teiueätuegä praftifdj, 
üjic uteri) nupt bie sRotfyurenbigtrit einer Ulenberung in 
biefen Singen uic^t fefyr einleitet eiib fei: beui QlnfSit* 
gcr foQe bafl Üewen ber Steten crfeidjtert luerbeu! 
aber baä fritfjm SÖerfatjren fei ffiitrölvtgi fü fdimie; 
tig, eä femme nur auf tic ^irt imb Seife an, tele 
geirrt nnrbe. Unb gefeut audj, eä fei eine (rr(eid?= 
trrung iucgfrdj; warum feite ter 2}equrm(it$feii beö 
Slnfängerd 511 Öiebe ba3 gaujc fciäljerige ©tjftem mit; 
gcflcfirn werben. £>cr ©c^uMerigWi, waö au3 fren 
teerigen äSujifatmi werben fette, unb nue bie 5B«s 
leger iveuig Steigung üctffiiicu meßten, bicfeJbru ums 
gitbrucfeu, luflUe er gar iuct)t grb euren, Sotn(b aber 
bieÖ nidjt ju erlangen fei / luiirte taS ?ieue nur eine 
fetjr fparlidje Hnnmibuna. fmben. 3>cr SJetnmrf 
übrig rnä beä Unfimiä, lucittjcr fcem fri&f; irrigen Stieme 
gnuatbt werbe, bürfc naiver jit ted;t fertigen fein. 
§r. Slügel bemerke, w\c tic ytrt unb 28 ei je, tvic 
SJlarjr tic Koten le^re^ jul^I bie jrocctinaßtajlc fei. 



Stue^ $r, ©^eftet f^ra^ ftdj gegen bie gemalten 
SBorfc^Iägc ait§. 3(lö hierauf ber $t. 93oifigcube bie 
fragen jut v 2lbflimiuung fcro^te^ 

ob auf bie Slnfiäten feeS $xn, £aiume weiter ein? 

^ugefjen fei, unb ob bie ffierfainmlung bie Sot= 

fähige beffelbeu annehmbar finbe, 
entfe^ieb mau fic§ mit großer S^ajoritat gegen baS 
Unternehmen. *) 

^ieruäc^jt üetji^tete tfft, ©atttcr auf feinen auf 
b« ;£ageäorbnintg junäc^fl uer^eie^neteu Antrag; beäs 
gleiten §r. @d)eUenberg auf ben feinigeu, ba ba3 
28efeutlidje feineä s 2lntrageß fd^ou iu beut biä je^t 
SJe^rerfjenen enthalten fei, §r. ®. Wnuenturg aitd 
fiaÜe bagegen ergriff baä SSort uub fteßte beu (^e? 
fangunterrif^t betreff L T nb einen Antrag, ^a biefer @e? 
geupanb i*i§ ba^iu notf; nia^t jut Spraye gc= 
bracht fei. 

^nuKauenhirg'ä 9tebe richtete ftc^ f?anptfa^(i(§ 
auf bni beb auerfi eben ^langet jeber MiifFfirijt auf ei= 
grntli^e Stimmnt(tur in ber fegenannteu Unterlief;! äs 
meifc gar üieter fceutfe^er ©efaugtel^rer unb bie ttcr^ 
bfrbtidien S'üfgen bwfel SÄangfW. 6r te^ei^nete eö 
alä ein ©ebürfnifj, ba^ 11 ufere i-Iufiffefjufe]! (^aupt= 
faiCilid; bar auf bebarf^J fein foltten, uic^t blcö ^rafti? 
fe&c Säuger, fcubeni ver alten Singen andj grünb^ 



•) $rn. ^a^tme Tjicrbci ^u^tri^ bie ^la^xl^t, tap wn 
ten ein^efciihcten fempJatcn circa 18U— 190 an Me aßi^tics 
ter fcer ^etfammhmtj vertfieilt iüi?rten fiiit>. lieber bie ued) 
ni?ti^cn ^remptarc ivclU bcrfe(6c gc|äflfg{l t;fl^uiuvcn. 

b* Sfteb. 



166 



ti# gefcitbete ©efangl*r;rer ju erjie$en. — §r. 9?auem 
Burg Behielt p^ toor, bei ber fänftigeö 3af)r flatts 
ftnbenben jroeiten SJerfammlung auSfityrüdjer auf 
biefe ©egenjlänbe einjugefyen, inbem et ji<$ jefct nur 
auf eine vorläufige erioätynung unb Slnregung 6e; 
föräitfen ruofle. 

(Sin von mir für bie 33efpredjungen bc§ t>ort)er; 
get)enben £age8 bestimmter Antrag über Ginfityrmig 
alter ctafflfö« SGBerfe in bic ©egemuart loar ntc^t 
jur (SrBrtcrung gekommen. $fy benußte bie noc§ 
fiSrige 3eit, unb trug golgcnbeS vor : *) 



*) Äurg \?ct ben Sagen ber ißcrfammiung war ein ano* 
ntmterJöiief au« 2eip*ig bei mir eingegangen, ber e« fi<$ nur 
Aufgabe gemalt fyatte, 9lef)ulid)e« anguregen. ö« war meine 
3lbfi$t, renfelben mitjutljeilen, ba aber bei ber Grorteiung 
be« obigen antrage« bie 3*»* nid^t mebr au«re!d|te, mag 
berfelbe nadjfterjenb eine ©teile finbeu. 
ffiereljrter $err ölebacteur, 

3Me in ben nidtfen Sagen beoorffe^enbe SonfnnfHerw* 
fammlung oeranlagt mid), wenn aud) etwa« fpät, 3r>nen ei- 
nige 3eüen gn übergeben, beren 3nfalt geroig Ui mantym 
benfenben ÜHufifer, mag er Styoretifer ooer $raftifer fein, 
einiger $&eilnar)me gewürbigt werben wirb. 

3d) \)<xbt nämlid) an« eigener ISrfaljruna burd> langi&tyri* 
am Umgang mit ben verfäiebenften SonfünftUm au« ben »er* 
fdjiebenften SSnbern bie innige Uebergeugung gewonnen, bag 
bie 3ftermai)L berfelben, »enn and) in Segiebung auf iljre 
Äunjt, b. $. bie aihiftf an unb für fidj, wirflid) tyinreic&enb 
au«gebilbet, *o$ in betreff aller iljrer «iti«ioiffenf^aftcn, tie 
man bei einem toafjrljaft gebilbetcn aRufifer nidjt vergeblid} 

iud&en foflte, auf eine <Sd?rerfen enegenbe SBeife wna$läf< 
Igt W. Unter biefen Unteren (ben ^ilf«tt?iffeni haften) bebe 
id> fpeclett bie @cfd)td)te ber SWufif tyervor, unb wirflfd) ifi e« 
bie 9Jhifcnfd)i»ejier tflio, n>eld>e fid) in unferer 3eit am met* 
flen über üBernjdjläffiijung unter ben tfunfljüngern gu befla* 
gen tyat. 33ercugtlo« unb untoiffmb ger>en in biefer Segieljung 
gange ÄünfUer* Generationen fcurd)« geben. Sttiemanb fragt, 
ttw unfere bcrrltdje itunft entftanfcen, SWemanb wie fie ge* 
warfen/ ifliemanb u>tc fie auf iljrcn jefcigen £öl>ei>unft ge* 
bieljen ift. (5« genügt bem größten Steile unferer Ijeutitjen 
aWuiifcr unb Ijauptfäcfcliety ben f. g. praftifdjen fier; fagen ju 
fönnen, bag it)re JUnft tolrflidj nnb nacr) ©efefcen benimmt 
crifiirt, nnb bamit meinen pe ji^ felbfi genügt gu ^aben. 
allein in unferer 3eit gcrabe, in unferem Sa^r^unbert be« 
allgemeinen, mistigen gertfd)ntte«, tro alle Xrtebfebcrn beps 
pelt annefrannt trerten, um ben mcnfe^lte^en ©cift auf ben 
tnöglid)ften ^ö^ebunft be« 2B.ffen« gu fötbern, erfd)eint eine 
berartige »Bcrnae^läffigung eine« fo widrigen 3:f)eile« ber alU 
gemeinen Jtunft* unb (Sulturgefebi d)te für ben^ünflier im Ivel* 
teren Sinne be« Sßorte« , befonber« aber für ben gadjmujifer 
in ^o^em ©tabe bebenflid). 3^ar iji e« nid)t ui leugnen, 
ba§ einzelne 2Benige ehrenvolle §lu«na^inen machen, inbem jte 
bem geid)icf>tli<ben Steile ber Xonfunft ityre befonbere 9luf* 
merffamfeit wibmen, bie gtcfje 2)Ut)rja^l in ber ©efellfcfeatt ] 
ift aber immerhin maggefreitb, unb bem entfpree^enb mülfen , 
toir un« aua^ i)kx offen unb or?ne <Eelb(lfcr)meid)elei gefte^en, , 
bag tiefe inteifjfautc 9Biffenfd)aft leiber faum me^r al« bem ; 
tarnen nad) befannt ift. j 

(!« \\t fcinc«rccg« bie 5lbficr)t biefer 3füen, gu unter- : 
fu^cn Jrovin ber ©ranb folc^a 3:()eilnalim«loftgfeit liegt unb ' 



SRrtn Antrag Betrifft bie Sinfu^rung alter clafs 
ftf^cr SBerfe in bie Ocgcnwart, ic^ meine fol^e au$ 
ben früheren SA^r^unbertcn, $iufna1)me berfelben in 
unfere Soncerte: einen (ftcgenftanb, ben tc^ für eine 
ScbcnSfrage auf bem ©ebict ber Sontunfl ijalU. Qd§ 
t)abe mici) t)icrü6er fe^on met)rfa^ in ber neuen 3«ts 
fc^rift f. SKuftf ausgebrochen. SBenn id^ ^ier bie 
©ac^e alö Antrag beraubte, fo gefc§iet)t e«, um bies 
fe(6e genauer burdjifprecfyen, unb manche (Sinioenbuns 
gen unb SSebenfcn, bie oietteic^t erboten loerben fönn? 
ten, befeitigen ju fonnen. 

Unfere Sonfunf^ ift unter aHeu bic jungfle Äunflj 
e« fmb nur erfl 300 3ar;re , ba§ fie ju c(affifdjer 
Steife gebieten i|t, unb biü tyexab auf bie ©egentoart 
t)aben immer neue (Steigerungen unb Sr Weiterungen 
unfer 3ntereffe gefcffelt. ©ied Ijat einen eigent^üms 
liefen Uebelflanb jur gofge gehabt. @o lange bie 
Äraft nod^ nic^t erfc^ö^ft ift, unb auf biefe SBetfe ein 
geiftigeö ©ebiet juin 5lbfc^lug gelangt, fo fange bie 
probuetiue Xtyätigtett immer oormartö brängt, gefc^ie^t 
eö leid)t, ba§ über bem Sflcucn baö 5ltte oergeffen unb 
in ben Jpintcrgrunb gebrängt toirbj bafj in ^inbtitf 
auf baö 9?eue, IücWjcö ben jebeömatigcn 3eitbebilrfs 
niffen me(;r entfprtc^t, ba8 Sitte geringfügig unb ents 
bel)r(id) erfc^eint. ©ieö war in Sejug auf SJluftf ber 
Satt, ©ie gtanjenben Steigerungen ber SReujeit t)as 
ben ben ©lief oon ber 83orjeit abgelcnft, unb e8 tarn 
ba^in, ba§ auf folc^e SBeife baö äclterc aömatig 
gäujUc^ üernac^lafftgt tourbe. 

©ie äJleificn ioä^ien ftc^ einen neueren SWeis 
fler, in beffen ©tubium fie flc^ mit Siebe oerfenfen. 



toobnre^ fie ^eroorgebrac^t »erben; nein, (Sinfenber biefe« 
roill im ©egenirjefl biefe <2d)a!tenfeiten ber ©egenwart mit 
bem SNantel ber c^riUltc^cn iMebe beberft iriffen unb nur an* 
regenb ba« ©einiae mit beitragen, um ber mufifaiifdjni Äunft^ 
qeidjicbte ba« allgemeine 3ntereffe lieber gu ücrfe^affcn, beffen 
jie fie^ früher in fo au«gel>el)nter ffl?eife gu erfreuen Ijatte. 
(Sinfenbcr ergreift baf)er b.u j^igen günfiigen Moment, »o 
eine Slngal^l toüatger xöei treter Der Jtunfx im Segriff ift, ba« 
2ßoI)l ihrer gerne inftr)a!tli(ben ©ac^e gu beratljen, um auf jene 
mangelhafte v 9lu«bilrung r^in^uroeifrn, bie fniljer ober fpater 
in itjren nadjtbeiligen folgen notljroenbig fte^ funt» geben mu§. 
SGBeld^e SDiitiel al«^bie geeignetften erf^etnen, ber ©efc^i(§te 
ber £onfiinfl im grogen mupfalif^en $uMifum biejenige <Stet* 
lunn roifber gu geb^n, beren fie ft(^ tl)rem 9Befen na<^ al« 
g^iffenfe^aft gu erfreuen Ijaben follte; toele^er >lPeg ferner ein* 
guf^lagen, um ren ©djüdrn (ber aWufitf*ulen) in möglidjft 
intereffanter, feffelnrer Streife ba« ßauptfädjlidjfte au« ben 
3abrbüdjrrn unferer tfunfi mit^utljeilen, bie« ftnb graben, bit 
iljrer Vöfung barren; fie geljören »or ba« Sorum CadjfunbU 
ger unt> mögen be«balb aueb bier bem Urteile ber Männer 
brin^ent anempfohlen fein, bie mit fr Alt ig m ©iflen fi(^ oer? 
einigen, um ba« eble «Dletall t?on all* unb je?em Sotbe gu be* 
freien, tveldje« fdnen nrfprnnglidjen ©4anj verbunfelt. 
©ene^migen ©ie k. 



167 



Siibcre, weldjc Wetter getyen, bie Sfteifler bet Sfleujeit 
überhaupt; fte vertiefen ftd^ fo fe$r in bie gigentljüms 
lieferten biefer, ba§ iijt SMitf für ©c^Bpfungen einer 
anberen, früheren Äunflepodje getrübt wirb. «Qfeber 
aber, ber bie leiteten fennt, wei§, bafj borin Unflerbs 
lic^eä geteiflet worben ifl, weifj, ba§ bie alte SWuftf 
im Äirdjlidjen ebenfoweit bie neuere überragt, alö bie 
neuere jene auf weltlichem ©efctct. 

©o entfielt bie begrünbete 8'rage nadlj Söiebers 
einfüfjrung be8 Sllten, unb jefct eben fdjeint tin güns 
jtiger 3c»tpunft bafür gefommen ju fein, ßö ftnb 
fd&on metfac^c Anregungen in biefer £inftd(jt gefdjes 
$en, unb ein glücklicher Anfang ifl gemacht worben. 
©ie @efcfjic§tfc$reibung ber SDtiiftt fyat einen tycfjeren 
9luffc§wung genommen. (®a3 S3ebeutenbflc l;ierin 
ifl in ben fegten 20 S^ren geföe^en.) 93iete ältere 
SBerfe werben neu ober jum erflen äftate fyerauSgeges 
*en. ©a8 ^ntereffe für ©eb. S3ac§ , ber bie »rücfe 
feilten fann, welche ju ber filteren 3ri* hinüberführt, 
wenigftenö ivaö ©eutfd&lanb betrifft, ifl neu geweeft, 
imb in einem fyojjeren ©rabc atö je öor bem fcortyans 
ben. (SS ifl nac$ unauftaltfamen ßortftfjritten Se= 
ftnnung eingetreten, unb man ifl geneigt, ftd) jurücfc 
juwenben. $<§ meine, bafj biefe günfligen 3"tum5 
ßäube ic\u\1$t werben muffen, unb bafj e8 gilt, eners 
gifdj einzugreifen, um biefe anfange ju förbern unb 
ba$, waö fyier unb ba uereinjelt toerfuc^t würbe, ju 
allgemeiner ©ettung $u bringen, ©tefyt bodfj in bie* 
fer 4)inftd^t bie Sonfunfl gegen alte übrigen Aünfle 
weit jurücf. Söaä «ßoefie betrifft, fo ftnb bie alteren 
SBerfe alle ebirt, unb eine eigene Siteratur fcon Sites 
taturgefdjidjten gewährt bie trefflidjfle Anleitung, fic^ 
in biefen ©ctyägen jured&tjufinben. ©ie bilbenben 
Äünflc beftgeu ©allerien unb äWufeen, unb eö ifl fos 
mit ©clegentjeit gegeben, ba8 ©rofje ber $3or$ett neben 
bem ©rofjen ber Sftcujeit richtig ju würbigen. SBaö 
9?iuftf betrifft, fo ftnb bie Goneerte unferc ©alterten 
unb Sftufeen. 5lber »ergebend filmen wir in biefen 
©allerien nac§ Aufhellung ber unflerblidjen SBerfe ber 
8Jor|\eit. 9Weiu an bie $$. ätfufifbireetoren ^aupt^ 
fac^ltd^ gerichteter Antrag getjt bat)er bat)in, ba§ bies 
felben, wenn ©ie mit ben t;ier auägefprcc^cncn Sin; 
fiepten fibereinflimmen, bafyin flrebcn mochten, ber als 
ten SRuftt Wieber eine ©tätte in unferen (Soneerten 
ju bereiten. 3^ meine Ijier fpecieH bie alte Äircfyens 
tnufif, benn waS öon Snflrumentalmuftf uorfjanben, 
gefy&rt metjr unter bie ^Raritäten, ^at mel)r nur ein 
antiquarisch, ni^t ein eigentlich füufHerifd;cö 3ns 
iereffe. 

SBa8 baö ?ßublifum Betrifft, fo glaube ic§, bag 
*ö einer folgen Neuerung mit ^ntcreffe entgegenfoms 
rien wirb, ©aö beflänbige Einerlei in unferen Eons 
certeu f)at ermübet, unb man wirb bal;cr bad Sitte 



als ein Slbwed^ölung gewa^renbeß 9teue betrauten. 
©oUte aber bemo^ngea^tet baö ^ublifum wenig ge= 
neigt fein, barauf einjugefycn, fo ifl ^ier eine 0cle= 
gen^eit gegeben, wo bie ßel;rer il)ren einfing benus 
^en, wo fte im Sntereffc ber jtunfl unternommene 
gjeflrebungcn wefentlic^ förbern fönnen. ßnbli^ wäre 
eine ©elegen^eit, baö ^Jublifum empfänglich ju mas 
djen, and) baburc^ gegeben, bag bie ©a$e in Socats 
blättern befprod)en würbe. Uebcr^aupt ijl bieö ein, 
wie mir fd^eint, bis jefct ju wenig benugteö Mittel, 
um baö q$ubtifum für iWuftf gu bitben. 

6S ftnb no^ jwei fünfte, auf bie ic^ aufmerts 
fam machen mo^te, beüor wir ju einer Sefpre^ung 
übergel;cn. ©ie ^inri^tung fol^er ßoncerte, in benen 
ältere ©ac^en jur 5luffüt;rung fommen, unb ^weitenS 
bie grage, auf welche 2Beifc jene älteren Sßerfe ju 
erlangen pnb. 

SBaö Sflx. 1 betrifft, fo ifl $u bemerfen, bag an 
Orten, wo man beim ^ublifum eine auörctdjenbe S3i(s 
buug torauöfeßen fann, unter einer dlcifye tien fle^ens 
ben SBinterconcerten wenigflenö cincö alter SRuftf ge= 
wibmet werben fönnte. ©täubt ber ©irigent bieS 
ni^t wagen ju bürfen, fo wäre ber crflc S^eil eine« 
EoneertS bafür }u beflimmen, unb tjier ^auptfä^lid^ 
©orge ju tragen, ba§ nidjt 5ltteö unb 5rteued in buns 
tem äBec^fel aufeinanber folgte, fonbern eine c^ronos 
logifd^e Reihenfolge beobachtet würbe, ©oll in einem 
(Soncert 2leltefleö unb S^euefteö jur 2luffüfyrung foms 
mm, fo wären biefe Cfrtrcme burd^ SSerfe ber mitt; 
leren ßpo^e, bur^ SBcrfc toon 33a^, Raubet, ©lui, 
Gemelli, ^ergoleft, SWarcelto k. 31t vermitteln. £ins 
ftc^ttid) ber jweiteu fötale mad)c ic^ bemerffid^, bag 
ipr. SDrg. öeefer in feiner neueflen ©d?rift: „bie ^ons 
werfe beö letrn unb Uten ^«^«nbcrtö", ein 33er= 
jeic^ni§ atteö beffen, \\)a% in neuerer 3cit wieber ges 
brurft würbe, gegeben fyat. 

galten bie geehrten 5lnwefenben bemnad^ (Sinfü^s 
rung alter SWuftf für wünf^enöwert^ unb anfc 
fü^rbar? 

(S<fttu^ folgt.) 



Äieitte 3^tung, 

Ginem 93r(cfe unfere« greunbe5 ®r. ou« Söraunf^Weig 
entlegnen »ir gol^cnbe«: 

r/ gür ^cute nur tie fuqe Wad)xiä)t, ba§ gttolffd Oper 
„bie 93raut »om Äi)nafl" mit ganj erPannti^em (Srfoige 
öcfiem über unferc 93üfjnc ging. S)if« ifl in ber £l)at ein 
2£erf, baö, toenn uSd)t in folcjfalen SWaa§en unb SWaffcn ftefe 
entttlcfclnb, fo bod) in jene liefen bc* Seelenleben« eingreift, 
tro n?tr ba« veinjie @olb immer toieber hervorbringen, n?enn 



168 



Wir nur an ber redeten ©teile graben. ($« fjerrfdjt in biefem 
SBcrfe — eine feltene (5rfd>einung unferer Sage — ungetrübte 
JRetnljeit unb (Jinfyeit be« ©tyle«, ber im. ®an$en, fd)on burd) 
bie (SJrunbfarbe bei 93u$e« bebingt, jwlfdjen ©pofcr'fdjen unb 
2£eber'fd)en Anfdjauungen bie SRitte Ijjölt, ftdj aber in ben 
Äatafhopljen über biefe §iuau«fdjwingt bi« an jene 53rücfe, 
wo wenige (Stritte nodj in bat wa&re gelobte 2anb be« 
3beal«, in bie ©efdHdjte, führen — eine (Sutfaltnng fer* 
ncr bei Snfirumentalen, bie weit über ©pofyr unb 9£eber r)in* 
auögretft unb an jene granitnen Aufarbeitungen Beethoven'« 
gemannt — im ©anjen, lieber greunb, ein ©eelenabet, eine 
SBeiljc be« ©ittlidjcn, bie um fo reifer au«fkomcn, je wen*? 
ger ftc in breiter (Sentimentalität jtct) Einlagern, fonbern viel* 
meljr au« gegenfä&lidjen (dementen al« fdjönfte ftolge erfi 
tyervorger)en, woburdj Sitolff ®^ol>r weit hinter ft$ jurücf* 
lägt unb aud) an ©ejunbtjeit be« SBirflidjen — ba« immer 
in (Segcnfäfcen fid) entwicfelt, 2Beber überwinbef, 3$ fage 
SDir für jefet nur, bie« i(l ni$t „jene 9Birtljfd)aft, wo bat 
©ebarfene vom £cid)enfd)mau« falte «&ocfMeit«fd)ütTein giebt". 
2abe 2)u getreft jeben gu biefer «fcoefoett ein. — 9Udjflen« 
meljr- 

3n einem anberen ©djreiben von bort berietet man un« : 
$. £itolff'$ „bie Braut »om Ätynaft", große roman* 
iifdjc bramalifdje £per in brei Acten, Budj vom Ijieftgcn 
£pern'©an$er Jr. 3ifd)er, ift am I9trn ©cptember auf un* 
fercr J&cfbü(;nc bei überfütttem $aufe mit bem glängenbiien 
(Erfolge gegeben wotben. Jlünfrlcr unb tfunftfreunbe fyaben 
einen feltcncn £ed)gcnufj gefeiert; Alle finb bavon überfüllt, 
in allen ©alon« wirb von tiefem ©enuffc nnc von einem (8r* 
cignijfe gefpredjen, aber mit 9ted)t in be« 2Bortc« volljhr Be* 
beutung! 2Bir Ijabcn eine £enfcf}epfung fennen gelernt, gro§ 
unb t)ct)r wie feit 3af)ten Äeinc geliefert, unb bie würbig ift, 
ben £i)!-;n affer Seiten $ur 2titc gcftcKt ju werben! ö« ift 
biet tat eir.fum:n;ge Urtljcii Viller, bie mit un« genefien unb 
gejubelt Laben, uub nicfyt uu^weibeutigev fann bat woljl be* 
flätigt fein al« b-irurd), buf? feltfi t'U hbcutenbften JtünfUer 
unfcier räömlidjfi befannten J&offapellc in ben 3ubel mit eins 
jlimmicn, wa« votfjcr redj niema:« gefaiel;cn iftl £)ie Au«* 
fü^ung war m allen Steilen vellcr.bct! SU* fknb ju er* 
warten; ©anger uib oCapcllc waren ja tegeifiert t»cn bem 
eben fo uieic^ic- aU l)anucni:rcicfKn Ccrfi-, unb riffen guv 
Sciv.ii-rcviiii.j mit fief) feit. 3?cr nikv* xvax unferc gefeierte 
iTJabuinc gtfd)er.-Cic^tei: ald „Acuitiguurc vom Jfynaft" waljv« 
Ijaft gieß. SÜJir jcilen aber amh beu vcitrcffiid)cn Scijkngen 
ber SDia^-a mc il^ctl;i(ffci ttnb Sa* O-O 2d;n ejer, Sflnjjmeicr, 
fßöcf unb SifaKv, H' u ' l ' c bor ^^ifavciie nnferc velifte Slner? 
fennung. (5'imac Kummern, n.iD u. a. bie großartige, mei* 



jier^afte Cuverture, warben flürmifdj da capo Begehrt unb ge* 
mad^t, unb ber (iom^onlii nad} Jerem Acte auf« 6tfinnif4flc 
gerufen. JDiefelbe Au^eie^nung warb auc^ ber SHab. giftet* 
Achten ju ZW fo wie am Se^luffe ber «Dieter unb ffinimt^ 
lic^e ©änger gebübrenD gerufen würben. — Siioiff ifl jwat 
in Bonbon geboren, aber feine 3*ic$tung, fein ©elf! jlnb toa^r* 
fjaft beutfc^, unb fomit W aud? bie beutfefte C^er in i^m 
einen neuen Vertreter gefunben, welche it^r geiftige« Ucberge« 
wic^t vor ber italienifdjen unb franjojifeben C^er neben SWc^et* 
beer behauptet. SBir ftnb übeqengt, „bie 93rant vom Äpnall" 
wiib in Äuqem auf allen beutfd>en SBü^nen mit glii<^em(Sr* 
folge begrüfjt werren, unb fte wiro, toU wir fdjon Jingfi be* 
richteten, ben Sweater ? JDirectionen um fo wiflfcmmener fein f 
ba bie ecenirung eigentlich gar feine Äofien verurfac^t. — 
6inen betaillirtcn $eri$t efjefien« na c^ juliefern, behalten Wir 
und vor. @. 

3n ber „SBiener SWaftf Leitung" fdjreibt ^r. SRotHet 
be gontaine: 

(Srflärung. Auf alte anonumett Serba^tigungcn r 
welche guerfl in einem fieipjiger platte „©ignale" i>la(j fan* 
ben, baß id) ber witflic^e ißerfaffer be« unter meinem Farnes 
{bti SBreitfovf unb gartet) erfc^ienenen Imprompiu 1 « „Le 
papillou" betitelt, ni^t fei, fjabe ieb mit gebür)renber 93er*? 
adjiung gefc^wiegen. Anber« pef;t bie ©acte }efci, ba$r.3c* 
fepl) 9cowafow«fi au« ©andjau in feinen 12 ©tuben, 
25. 2Berf {bti Äijincr), al« jweite Kummer meine befagte 
(Sompofitfon, nur mit entfteilcnber ißeränberung einiger Xacte 
in ber äRitte unb am ©cfyiujfe, fo voit on einigen ©teilen in 
ber Begleitung, abbruef t unb mit ber Anmcrfung begleitet, 
„biefelbe fei fiüljer von einem anberen (Somponifien unter bent 
Sitcl „Papillon" ^erauöge^ebcn werben". — 3u biefem mir 
von einer beflimmten $erfon fc^ulbgegebcnen Plagiat fann ic§ 
nid)t langer fdjweigen, fenbern erfläre btetmit offentüa) unb 
auf ba« Sö.fUmmtcfle $rn. 91 o wafo w«f i'« ©e^auvtung ber 
Autorfe^aft jener (Ftube für eine vericumberifd^e 8üge, 
bie ict) um fo weniger begreife, al« id? fclbfl meinen ,, Papil- 
lon", ein eigentlidje« Album-Blatt, gar nidjt eine« fünb^aften 
©eget)ren»5 wert!; r)ieit, unb, im 33ewugtfein ©ebeutenbe* 
re« al« biefe Äiefnigfeit geieiflct ju l;aben unb ned) leijten 
ju fennen, ^>rn. 9t e waf c w«f i, ten ia^ übrigen« nia^t per* 
fönlidj fenne, redjt gern biefen 3uwadj« ju feinen jafjlieicfteii 
Werfen al« digentljum «berlaffen l;aben würbe, wenn er, an* 
Üa\t baö flcine Häuflein meiner evfd)ienenen C>ompofitionett 
fyinrcrrücfa ju plünbern unb sujjleicf» meinen 9luf unb tarnen 
ju verunglimpfen, mid) ifcfliü) unb reblid) um ba« aitiftlfdjc 
Aimcfen angefprccfjcn t)attc. — 2)ie« meine ein3ige (Srflä* 
nmg in bxfcr fc^mäl)iid;cn (Sr)rcnfcf;5nberei. 

SBien Den 30. Augufl 1847, Mortier de Fontaine. 



CScfc-)rtft$iioti$cit. ■(\ranffurt c/-2l. ©. (^mpfan^en unb beforgt. 9Bo((fn ©ie nic^t iic Ausführung be« un« 
mittet. -eilten lYutjcMuftV* b:^ in-r. f ?"::: fii^cn 3ai)rc aufleben? " 3Dicf cr|le"b t. (Empfangen. 2)effau. 2)ie gewünfebte 
Ginjeidjniing i)i c,c ci).!'en. 'Bergamo. ©. 3^re iWittfjeüungen werben un« wiilfommcn fein. $ari«. Bieter. 2ßlr 
hitten um Sortierung 3f;tcc Llittheilung;n. Äalberftabt. bl. g. (Smpfangcn; wirb beforgt. 



2>ru(f oon 8r. Rudroann. 



U e u e 




iitf$ttft fit 




f&ttanttoc rü lojei 9fcebae*ent: 

Sfraii) 29tenbeK 

©iebenunbjrDanjigfier Sanb. 



^ 29. 



Sör 1 1 e % t x: 

9lo6ert Briefe in £et|»}t0» 

3>en 7. Dctob« 1847, 



SQon Mefer 3fitfd). erfäjemtit toÄdjentliäj 
2 Ammern twn 1 obet l 1 /» ©ogen. 



qjiete be* Baute* von 52 Hrn. 2 1 /, £&lr 
Snftrfiänflgebü^reii bie JJrtttjfile 2 Sftgr, 



&6onticnient nehmen aUe^eftamtcr, 93ni$-, 
Mujif s unb Jtunftljanbiungftt an. 



3lÜ)aIt; Uebrr JEirtftnmuff( in bft ptotfft Äfta>«. — The Comedy of Errors* — SRrttflfmraig« Gtef&nfl* (BortT) — Gttptfgtr 
SRufiflefcfn (S4luf ). — £riftfdi#r Hnifiger. — 3fl Uli igen jMiiU. 



lieber fitt^rnmuftf in ber proteftanti* 
fd>en Strebe* 



Sarttag, 

flt^aftt« Ul bei etftt fTwitfünfilfr^trfammiung in fielpjfig 
tiem aMwfifbir* X f tf) t r $ au* £itani(* 

SBenn id% teeretjrte Slntocfenbe, ^fc* Mufnwrffams 
feit auf einen ©egenfiaub ju Unten bejnü^t bin, ber, 
cfcmofyl fdjon m'etfa^ berjanbeU, meinei ©rae§ten8 
benncä? immer mieber Grtvägung oribirnt, fo rechne 
irf> barauf, baj? @ie mir um fo lieber «neu Qlugen? 
fclirf feigen werben , a!ö eS fldj Ijier um einen %$tii 
unferet Äunft fyanbeft, ber offenbar wnter aßen oben= 
an fh-fyt. Siuf bie ftirdje nmufit bitte iA Sie mit 
mir einen ©lirf ju merfen, unb jtuar nid^t auf bie 
Stiftungen unferer (lamp&ntfien auf biefein ©ebie te, 
fonberu triefmefyr nur auf baö, t»a§ in rein j?raftifd)er 
SBejirijuna, auf tiefem 5^be in unferen £agen gefei* 
flet wirb. 9Jue$ muf* idj tcrauäfdjitfen, ta§ id? ijier 
juitäc^fl bie proteflantifajen Kirc&en im Singt bafce, 
■3m $inHitf auf biefe fpredje itftl e§ auS, ba§ mir 
gar SJieleö in bem mujttalifd}en Steile unfern kitnu 
gie einer roefenttic$en 9t*form bebürftig erföetnt, unb 
\d) mitC be8r)alb fürjtid) bie ®rage beantworten: 

SBaö mufj gtfr&er/eu, um bem mufifa; 
lifdj ' Uturgifdjen irjeite in bet ptctejtan; 
tif^en Äirc^e eine größere Sebeutung ju 
toetf^affin unb ber Äire|enmufit eint gtä? 
fett SBitfung jtt fiebern? 



%taäf meinem ©afür^alteti mitp 
I. ber Äirä^enmuftf im fir^fie^en Stitnö eine teflimmtc 
unb fefle Stelle angemtefen metbett/ «nb fie m»§ in 
einen inneren unb nut^menbigen 3^f«mmen^ng mit 
ben üfcrigen gotteäbienfllt^en ^anblwngen treten, 
IT, Uefcrratt ba, n?0 ein gut fcefefcteä Drt^efier ni^t 
^ei^ufleüen, tef^ranfe man fidj bc<^ mir auf einen 
tiierßimmigen C^efangc^ct mit Orgel^egfeitung. 
SBaÖ beji etfien «puntt antangt, fo »r erben ®ic 
mir jugefecn^ ba§ eä fciöt)« ganj(ic| bet SÖiUffi^r be^ 
©eiflti^eu unb ber (Sijcrbirigrnien uterla^n ifl 7 tu 
meinem ^fyeiie ber fire^(i^en ^aitbtungen bie Äirdjeni 
mujtf i^teit atfc rein jutatfigen $la| ftuben fott, ^u 
bei fatl^olifdjeii Äirc^e i^ bieä teffer, mie @ie mit 
mir fcei einer unbefangenen Seurt^eidnig üfeereinflim? 
men luerben. ^ier bilbet bie Äirrf;enmujtf einen m* 
tegrirenbeu ^rit beö tir^lie^en Gultuö, unb fceö^att 
geroinnt fte an ^fntereffe unb erbaut, roenn fte gut, 
ben Grbauung (Sud^enben* ©ine a^nli^e ©teßung 
Tonnte aber ber Äirajenmujit' tu ber ficteflatitifc^en 
Äirdje naäj meiner Stnfidjt geft^ert to erben, menn man 
fle in 93ertinbuitg fegen moöte mit ben ^»tonatio? 
neu, bie ba jmifd)eu bem ©eifltiä^en unb ber @e* 
meinbe, bie jundd^fl burd) ein ©anseräjpr Vertreten 
milk, Statt finben, S)ie feit etma 20 3a£ren in 
*Pnupeu eingeführte Liturgie, bie in ihxa\ toefentli^eu 
©tttefen an bie 9Keffe ber Äat^otifen erinnert, roiirbe 
fe^r teid^t eine &etbmbung mit ber Äirft^enmnj^f m6g= 
tid^ mac^en^ wnn man ben £ett ber Sflefponfurien an 
einzelnen Stellen einer Erweiterung unterwerfen wollte 
unb fo bm Äirc^encümponiflen einen firmen Sejt jut 



170 



nuiftfaliförn 33earBeitung an bie §anb gäbe. «3a eS 
wäre auä) nidjt einmal nöt^tg , immer ein unb bens 
felben %cvt gu bearbeiten, wenn man nur im 9lUges 
meinen im @inn unb ber baburety bebingten ©runbs 
ftimnmng übereinflimmte. ßine fötale Erweiterung 
ber liturgifc^en ©efä'nge würbe enblidj einmal unferer 
Ätrc^enmuftt einen feflen ^lag anWeifen; wir würben 
bcmgufolgeaUfonntäglid) unfereÄirc^enmuftf fyaben, unb 
eö tonnten alSbann tie oft über bie ©ebüljr gal;lreidj 
gefungenen lieber, bie ntdjt fetten ifyrer Sänge wes 
gen baä 5lnbadjtögefüfyl abjhtmpfen unb erhalten 
machen, Bio auf einige wenige unb furge befc^ränft 
werben, bie bann gewiß um fo mefjr tyren 3tv«? et* 
reiften. 

Saffeu @ie mid?, verehrte Qlnwefenbe, nun aud? 
nodj ben gweiten 3ßunft einigermaßen naiver beleudfys 
ten. $ä) rietfy, überall ba, wo ein voüflänbig unb 
gut BefefcteS Drc^efkr nidjt l>ergc|lellt werben fann, 
fiä) nur anf 4jltmmigen ©efangcfyor mit Drgelbeglcü 
tung gu beföränfen. ©ie Älagcn, wie wenig felbfl 
an reidj bottrten Äird^en gur £erfteflung eine& guten 
©ängerdjorö unb wo^lbefe^ten SDrc^eflerö getljan wirb, 
— bie Älagen barüber ftnb fo allgemein unb auc§ fo 
Befannt, baß \d) fie Iner nidjjt erfl wieber vorbringen 
will. 2öo man noefy l;ier unb ba eine fyörbare Airs 
$cnmnftf gur ■Buffityrimg bringt, ba tft eö lebiglidj 
bie Hiebe gur (&ad)e unb ber @ifcr ber ©treetoren, bie 
©efangvercine unb äftufttbitettanten gu hrd^tdjen 9luf= 
füfyrungen gu gewinnen fuc^cn. ®ie)e .£>ülfe aber ifi 
eine fefyt unftdjere unb mcifl auf ben Sufaü baftrt. 
SRodj mißlicher fhllt fid) bie Sage ber in JRebe flehen* 
ben ©inge in ben Sanbftrdjen, nnb eö fann nidjt oft 
genug öffentlich gur (spraye gebracht werben, baß 
boc$ enblidfj einmal unferc (Santoren auf bem Sanbe 
bavon abtaffen möchten, ftdj an Äircfyencompofttionen ju 
mafyn, gu benen ifjreJträfte burdjauö nicfyt auSreictyenb 
ftnb. 2Bie groß ber Unfug fyier unb ba ifl, bagu 
tonnte ic§ Belege anführen, wenn idj nidjt fürdften 
müßte, ju fpeciell gu werben. 9Ule biefc ilmfldnbe 
erwägenb, tjalte ic$ eö bal;er für baö ©eratljenfU, tia^ 
bie (S^orbirigenten alle ifyrc Äraft auf bie S3ilbung 
eineö möglich voflftänbigen ©ängerdjorö eoneentriren 
unb mit biefem immer baö Einfache gur äuffttyrung 
Bringen, ©aö (Sinfadjfte ifl fu'er in ber Siegel anex) 
baö 93eftc, unb je gelungener bie (Sjeeution, befto 
größer bie SSirfung. Wlit SKürfftcfyt auf bie eben 6es 
fproc^enen Sleformrjorfc^läge erlaube ify mir batjer, 
Bei ber tere^rten SSerfammtung ben Antrag gu fiels 
Jen: baß ftdj au§ biefer §Berfammlung ein SBerein, 
gunacftfl an% Si^orbirigenten unb Organifien befle^enb, 
benen anbere ©leid^geftnnte beitreten möchten, — bilbe, 
welcher flc^ eö gur Aufgabe madjt, gur SRealiftrung 
ber ^Reformen, über bie man ftdj geeinigt fjat, baö 



SJlögti^fle beigutragen. $ä) tvei% rec^t wo^t, baß 
»on ben muftfalifcfyen ^Beamten fofort bie gur ©prad&e 
gebrauten Neuerungen nic^t in8 Seien treten tonnen j 
aber baä behaupte ic^, baß benfetben mancherlei SWits 
tel gu ©ebote ftefyen, gur ©efeitigung ber gerügten 
ilebelflänbe ^inguwirfen. ^nßbefonbere Ratten wir unö 
benn mit ben ©cifltic^en in 83erbinbung gu fegen unb 
biefelben moglidjft für eine folc^e fyeilfame Umgeflats 
tung gu gewinnen. gerner fönnte auc^ bie treffe 
tyier gewiß (Erfolgreich cö leiflen. §at fte ja fc^on fo 
tielem ©uten ben SBeg gebahnt, warum nic^t auef) 
biefem? ©ie ^eilnet;mer an biefem Vereine müßten 
fic^ bafjer verpflichten, für bie ©ac^e überaß, wo eö 
nur gel;t, burdj münblic^eS unb fc^riftlic^eS SBort aufs 
gutreten. @ie müßten, wenn fte nidjt fetbfl bie geber 
gur 4?anb nehmen wollten, gewanbte Siteraten toeran= 
laffen, bem ^ßublifum Einfielt in bie ©abläge gu 
toerfdjaffen. ©ergleic^en S3efprec^ungen follten ftc^ gus 
ndc^|1 ntd^t bie muftfalifc^en 3*i*fötiften ju t^ren 
Drganen auöfuc^en, fonbern lieber bie in weiteren 
unb größeren Äreifen verbreiteten Journale unb &eiU 
fc^riften, bamit fic^ allmd'fig eine öffentliche SWeinung 
für bie @ad?e bilbe, bie auc^ (ner mit ber 3«^ tn3 
©ewic^t fallen wirb, ©ie S3ereinömitglieber fönnten 
alöbann mit einanber in (Sorrefyonbeng treten unb 
einanber von 3cit gu 3cit bie gortfe^ritte mitteilen, 
bie man etwa gemacht tjatte. SGBenn nur erfl bie 
@ac^c von ten SWufifem mit ©egeijlerung ergriffen 
werben ifl, bann wirb eö hoffentlich auc^ an Unters 
flügung von ba^er nic^t fehlen, wo fte am meiflen 
SKoti) t^ut. 3c^ $abe ftex nur baä SBic^tigfle in 
Äürgc auöfpredjen fönnen, unb Bitte eine geehrte 
SJerfammlung , bie @ac^c einer weiteren Srwagung 
gu unterwerfen. 



The Comedy of Error». 

Polemica, resp. ad XXVII. 9, 51 sqq. 

©er große ^ißverflanbcne woKe eö nidjt übet 
beuten, baß i$, um wichtigere Ärttifen nic^t gu Vers 
fäumen, einer Äritif feiner Ärttit nic^t früher alö ^eute 
ein paar l^eflic^e SBorte gu erwibem mic^ anfe^tetej eö 
war weber $3ornefymljeit, uoc^ bie von it)m fo fe^r ges 
rühmte ©roBV»l/ welche mein antifritifc^eö ©elüfie fo 
lange im Saum ^ielt, fonbern tebiglidj bie Sefc^dftis 
gnng mit fc^önerem Qrifyatt, ber fein Stedjt forberte 
unb jebe 3ftflreunng abwieö. — 5lud^ jefct fü^le tc^ 
nic^t bie Sßflic^t, articulatira auf perfönlic^e angriffe 
eingugefyen, bie iä) nic^t mehren möchte gu unfer Bets 
ber ©dfjaben j alfo teine blutige Rauferei, feinen bets 
ferferifc^en ^ofmgang, fonbern ein unfdjablidjeö 9laps 
piren möge mir ber geehrte SWißverflanbige erlauBen, 



171 



bamit «rr fe^e, ba§ id? tyn eljre unb Ijöre. Srjürnen 
wollen mit und um fo weniger, als einerfettd bie 
©ac§e an ft<$ fcarmloS genug *ft, anbererfeitä neulich 
eine beffere Antwort als bie meine fecreitö geliefert, 
britterfeitä aber totr bie (Srgöfclidjfeit *or bem $it6U» 
fum ni$t weiter treiben bürfen, aW fie furjwcilig 
Bleibt. 

3uerjl alfo : wir bettagen mit if)m bae ©efdjicf, 
toon brei leiten mißtoerflanben ju fein. 9tuffats 
lenb minbeflenS: brei Äeute, bie anä) beutf$ »er* 
flehen, fyaben in berfelben Angelegenheit benfelben 
SWann mifjoerflanben, ber boc$ fo fefyr um baä SBers 
ftänbnif? feiner felbft unb ber Äunfl bemüht war. 
©ielteidjt ba§ bie @c$ulb an it;m liegt — aber wer 
wollte fo un^ftfli$ fein, bieä ju behaupten! (Sr tröfte 
ftc$ mit einem anberen großen 9Wi§üerflanbenen , ber 
bie Beute mit bem SDr^moron neefte: „3dj fyabe nur 
Sinen ©ctyüler, ber midj fcerflanben, unb audj ber fyat 
midj mifjoerflanben." — UebrigenS banfen wir alle 
©rei, bafj er ben Sftijitocrflanb aufgettdrt: ober feilten 
wir ana) fyter in neue SUtijjüerjlänbe geraten? 28er 
weifj, wie oicle er nodj in petto fyat, bie etwa an$ 
unferen Antworten aufä 9teue fyeruorblüben! 

©eflo fcfyärfer, folgen Uns unb SRiffrerflanbigen 
gegenüber, ifl fein eigenes 83erflanbni§ unbeutlidj ges 
fprodjener äöorte. (Sein ©etjör ifl feiner als baS 
meine (cf. 27, 53 a.), bafycr bort er nidjt allein QlUeö 
toati gefagt ift, fonbern and) tua$ nicfyt gefagt ifl. 
(£in fäarfjinnigeö „jwifc^en ben 3eiten tefen" baS ift 
eine gar efyrenwertfye Äunfl — fie fpiett in jenen 
„mttfltföen $3crflanb" fyinein, ber fonfl nidjt fcerrn 
<Sd)äjfer'ö (Sac^e ift. — UebrigenS ifl bie &i3enbung : 
„weil bu midj w atjrfdjeint id? gejneint fjafl, fo will 
idj bid? einmal wirflidj burc^prügcln" eine toon jes 
nen mijioeTftänbigen, bie ber äkrf. für eine tym ers 
täubte tjält (27, 51 b.). 

3'nbeffen gebe idj feinem Serflänbnifj gern bie 
ßfyre, ba§ er jum Xljeil richtig gefefyen Ijat: jum 
S^eit — benn freiließ Ijabc idj il;n unter anberen, 
b.ty. neben Dielen anberen gemeint, welche ein fo jar= 
teä ©ing, wie bie ftritif ifl, im Sturme erobern wots 
len. 34? bagegen meinte, bie Äritif fei ein $anbs 
werf, eine Äunfl, eine (Genialität ober wie man fonfl 
will (welche fcfyöne (Gelegenheit, an biefen enormen 
SBiberfprüdjen eine neue Sßotemif über beä (Gegners 
©ummljeit ju entwiefetn!) — unb meinte, fte laffc 
ftdj nidjt lehren anberö aU burd) ßernen, SBiflfen unb 
9teblic$s2Bolten. ©ie Äritif auf *ßrincipien jurücf ju 
führen, ofyne ber Steblidjfeit ju gebenten, ifl ein 
SWijjtoerflanb, in bem pdj ber fdjärffle «Jerflanb fefls 
rennt. 3$ wei^ noc^ feljr wo^t, wie und im p^ilos 
logifc^en ßolleg boeiret warb t>on ben Siegeln ber 
äritif, ber conjeeturalen, ber ibealen, — toon ben 



lectiones probabiles, verisimiles unb verisimiliores 
— unb ^atf bod^ ttfied »i^t«, M einer an eigner 
$aut erfahren fyattt, tva$ gefunbeö Urteil fei: Siebs 

li^feit unb SBiffen ! ober f)aht i% beö SEBif* 

fenS nic^t erwähnt? ©a« wäre benn freiließ ein 
SWangel an SJewujjtfein, bem fein SHipüerflanb jur 
(Intfdjulbigung bienen möchte, ©inflweilen, bid hu 
wiefen wirb, ba§ mir baä SBiffen ni^td, bie SHcblic^s 
feit Sllteä ft^eine — ober biä gar erwiefen ifl, ba§ 
bie 9teblidjfeit ein „ftd^ oon fetbfl t?erflel;enbe8 Slequis 
ftt /y fei (27,52b.), beföeibe id^ mic^ ber Antwort, 
unb bitte meinen geinb unb unfer beiber greunbe / 
noc^ einmal 26, 191b. burdjjulefen, ob ia) bann noc^ 
mi^berflanben werbe. 

@ben fo wenig erlefe ic^ auä meinen SBorten 
26,192a., ba§ über jene«: ,,g« gefällt mir /y 
feine Stecenjton ^inaud fommen fönne (27, 52 a.). 
©onbern eö tyi$t: „SBenn öiner fein 6rlebte« 
o^ne 9tücf(jalt unb geig^eit ganj fagt, fo braudjt er 
ftd^ beS bei gewiffen üorne^men Äritifern befpöttelten: 
,,©ie3 gefällt mir 2e." nic^t ju fc^ämen •, benn in ben 
fc^önfleu flanb^unftifd^en Stecenfionen flimmert 
jene« unfc^ulbige SBort but(|; unb bieö ifl gut, 
fo lange cö wa(;r ifl." — $d) bitte £rn.<3. unb bie 
3ufc^auer um ©erjri^ung, ba§ ic^ mic^ felber me^rs 
matö eitirej Derl^arre aber atä eigenftnntger ailvocatus 
patriae fo lange bti meinem Repeto priora, bi& mir 
auf gefe^lid^em Söegc meine ®ünbc barget^an ifl, 
nämlidj aud meinen SBorten o^nc 9Jli$z unb Hebers 
toerflaub. 

©aö tefctc, obwohl $rn. @. tjon ber 9iatur 
nic^t ganj üerfagt, erregt bodj alljufe^r feinen 3orn, 
wenn er alleS ©ebeimnipcotls Anbeuten mit bem SSortc 
tobtf^lägt : ,,.3c$ finbe bariu (in Ä.'ö SBorten) einen 
gefährlichen beflruirenben (See^ticiömud, toerbunben mit 
einer liebreichen conferüirenben SDtgjlif, ober and) ic.'/ 
©er 93f. fä^rt wi^ig fort, feine eigenen SBorte ju 
üerfe^ren unb fte bem äWi^crflanb in ben SKac^cu ju 
werfen (27, 51b — 52a). — 3n ber %{jat aber ifl 
i$m, ©Ott fei ©anf, nic^t alle« 3)J^flifc^e öerfagtj 
er felbfl fctyeut ja unbeflreitbare Söa^r^eiten (27, 
30a), toerbamint fie alö Srioialitäten, unb mit Stecht: 
waö aber jenfeit beä Unbeflrittenen liegt, baö ifl eben 
bie mtjflifdje Äe^erei. Sentit ^r. ©. biefed nun ans 
berä alö ic^, fo laff id^ mir'ö gefallen, unb ergebe 
weiter fein ©efc^rei brum. — kleine eignen SBorte 
weiter ju eommentiren, würbe ic^ t^eilö für unbefc^eis 
ben galten, t^eilö für erfolglos -, benn wenn fte be3 
ßommentarö bebürfen, fo ftnb fie nichts werti^, unb 
idj fc^reibe lieber ein neueS opus criticum, wenn'S 
not^ t^ut, als ba§ ic^ baö alte au$ allen 9Wt§»ers 
flänbniffcn ^erauSlootfe, bie idj fetbfl toerf^ufbet. — 
I $m Uebrigen wunbert mic^ bodj, ba§ ber rüflige, 



172 



flrebenbe, bem unbeflreitbar; trivialen feinbfeligc Äänu 
pfer ftdfj bei ben wid^tigften ©runbfragen, bie aud) bie 
fügen, „wijfenföaftlidje Äritif" febr beruhten, fo 
ntyftifä paffiv Verhalten will, j. 83. bag er „n i c$ t 
bringen würbe auf ßntfyütlung beS ©efyeimniffeS ber 
Tonarten", fonbern ftc§ bei benfelben alö „mtjftis 
f c$ e n beruhigen" (27,53b). SBie aber, wenn 
auc$ bie fogcn. objeetive Äritif bei (Srwäfynung irgenb 
eineS neuerfcfyienenen £iebc$enS, Quartetts :e. bewerft: 
bie Tonart fei wofyt ober «bei gewählt? ©teidjgiltig 
ifl fte nic$t, baS weig $r. ©. gar wofyl. 3P fa & 
nun nietyt, fo unterliegt fte audj ber wiffenfdjaftlidljen 
^Betrachtung. Unterliegt fte felbiger, fo mug enU 
web er gefagt werben: Tonart gutgewätytt, b. \). 
fdljeint mir (unbewiefen) richtig , b. §. fte gefaßt mir. 

— ©a Ratten wir bie incriminirte 9tebenSart beim 
bodj and) auf wiffenfcfyaftlicfj - afabemifctyem ^Jarquet^ 
boben ertappt — — ober eö ijl notfywenbig, baS 
Söcfen ber Tonarten unb Temperatur Dorther ju fen= 
nen unb beweifen ju fönnen, etyc man in wiffenfdjafts 
lieber Äritif berfelben erwäfjnt. Slber §x. @. getröfie 
fidj fo mtyjiifctyer gragen. ©anj fürglicfy, wäljrenb ic§ 
iene SBorte fetyrieb, fyat ber grögte wiffenfdjaftlic^e 
Urt^etter in unferem ®ehiete, 6. V. SBinterfetb, in 
bem 3. Steile feineS evang. Äird^engefangcS (©. 122 
biö 125) bie Söfung jener alten Srage verfugt unb, 
wie mir fc^eint, mit folgern ©lütfe, bag wir ber (£rs 
fenntnig baburd? um ein ©rogeS näfyer gerücft ftnb. 

— Sllfo nifyt: 33erufyigen, fonbern gorfdfjen! 
SBie mag boc§ ein fo fh'irmifcfyer Äämpfer ftcfy fo 
leidet beruhigen, wo eS über triviale Unbefhittenfyei= 
ten fynauSgef;t! 

3d) wollte, eS würbe jwet Sa^elang einmal 
gar feine Äritif gcfdjrieben, fonbern lauter fc^öne, 
flingenbc ©ad^en, meinetwegen auä) ©urnmeS barnes 
f>en — wer weig, bie arge SBelt würbe audj ofyne 
papierne vorfütytenbc Äritif nidjt fd?limmer fahren, fons 
bern nadj wie vor mit Ijödjfler Naivität il;r Urteil 
brauS freien — wer weif? ob minber richtig, als bie 
Urtfyeiltgen, tie SJorurtfyeiler unb Sftadjricfyter in ber 
Äunfl? — äWit jenem p(;antaftifc$en SBunfcfye begebe 
idj, idfy weig eS, fdjon wieber eine logifc^e ©ünbe — 
bod^ faum eine fdjlimmerc aU ber gro^c 3Wtßt»crflan= 
bene, wenn er meint, mit sßrineipien, jumal fe^r 
confufen, ber fcfyledjten, jämmerlichen, mifcrablen Äris 
tif auf bie Seine Reifen jti fönnen! tönerne S3einc 
ftnb'ö, fd^limmer als an bem alten ©ßgenbilbe, fo* 
fern fte glauben, ein ©ebäube fluten ju fönnen, ba§ 
im Snnerflen — b. \). wenn eö ftd^ felbfl erfüllen unb 
ber SBelt nügen fotl — bod) eben fo gut auf Siebe 
unb SSBa^eit beruht, aU ade geizigen ©inge, bie 
über ben trivialen Sotfebeutel ^ilofo^ifd^er @^uls 
trafen ^inauö liegen. 



SSir $ah<n unS auö äd^tung »or bem g. S3f. 
mögli^fl gleitet SBaffen bebtent, unb wünfe^en, ba§ 
er barum mc$t jorniger werbe alö bem Äamyfe ge- 
bei^li^ ifi. »ietteic^t entfc^lie§t er ftd^ auc$ , auf 
furje 3eit feinem SEBorte untreu ju werben, nämli<$ 
nic|t, tüie er jum <3<$luffe »erfprad^, »om „praftu 
fc^en gelbe auf bae t^eoretifc^e" nc% weiter hinein 
jw ge^en, fonbern umgefe^rt ftc^ jur Uebung unb un8 
gur ©ele^rung irgenb eine gute px ei ö würbige 
Ar i tif felbfl ju liefern. Unter toielen anberen pelle 
ic^ alö SßreiSaufgabe ^in : eine muflergittigc aners 
fannte ©eurtl;ei(ung neuefler 6omponiften5 wenn £r. 
@. mir beweifet, wa% j. ©. ber SBert^ ©. gftb 
gel'ö fei, fo i)at er geftegt. SBie würben wir und 
freuen unb allen (Spott unb <3c$impf abt^un, wenn 
fo ein gebiegen @tü(f Arbeit — meinetyalb nac^ $rins 
cipien entworfen, aber biefe ntc^t brausen auf bie 
dtiquette gemalt! — wenn fo eine muflergiltigc Äru 
tif t?on feiner #anb geboten würbe! — Unb boc$! 
auc^ bie aöerbefle wäre und nic^t fo lieb wie ein 
gute« neues Äunjtwerf leibhaftig üor »itugen — lies 
ber Un Gipfel brein ju beigen, als bie fc^ulmeiflets 
lid^c ©ängetei über bie Slrt unb SBeife, wie man beu 
gen fotl! 

3um ©c^lug — #anb ^er! freunblic^er geinb! 
— im ©runbe ftnb wir boc^ in eine S^it gefc^miebet 
unb in ein s 2lmt, #anbwerf unb ©eflnnung — fei'S 
bag wir als $pde unS abflogen, ober als Retten jus 
fammengenietet ftnb, um in bem Slaberwerfe ber 3ett 

mit ju rollen unb ju raffeln alfo: e^rlid^er 

geinb, Derfö^ne bid^! benn barin flimmen wir beibe 
überein, bag eS ganj abfd^eulic^ viel fc^led^te Äritif 
in ber SBelt giebt, — aufy barin, bag wir fte beffer 
wünfe^en, event. felber mit befiern wollen — aber, 

aber bie 5lrt unb SBeife! freiließ baS ifl ber 

Unterfdljieb ! SBenn fdf;on ber alte ©ofrateS meinte, 
bag alle STJenfc^en baS (^utc wollten unb nur in ber 
SBeife toerfcfyieben gebadeten, fo fprad) er tcimit frei? 
lid) auc^ eine Trivialität, unb nodj baju eine beflrits 
tene. Ueberfyaupt mad^t bem unweifen äWenfc^en in 
ber SBelt nichts me^r gWity' unb 9lcfy als bie SBeife 
unb bie SBeiS^eit 5 attS beiben ^ilft i^m fein glütf li(^ 
Naturell balb mit UnweiSljeit, balb mit ^afeweiSbeit 
unb nod? l;unbert anberen SBeiS^eiten. Slber feilen 
wir nun mit biefen fetyr trivialen ©eftänbniffen 3«t 
unb SBeile »erberben, flatt waS S3effereS gu t^un, 
nämlic^ gute e^rlid^e Äritifen unb fc^öne begeiferte 
Sichtungen gu Raffen? ©ie Seute würben'S unS 
fc^led^t banfen, unb baS (Snbe wäre boc^ wieber — 
JäWiguerftanb ! Seb' wo^l, feinbtid^er greunb, unb 
wenn bu aufs ÜReue bein SBe^r unb SBaffen ljebefi 
unb vielen ©taub im Äampfe aufwirbeln willfl, fo 
gebenfe auc$ beS SSiSd^en ®x\ten, waS anbere lutvei* 



173 



Ten gefagt ^aBen — ober finb alle Bisherigen Äris 
Wen fäledjt? — ©o<$ nein! id) fötoeige, um ntdjt 
toiebet bummen Sfltfjtoctflanb cinjufdjroär jcn , unb 
fdjlicfje Reiter, wie bet ©id&ter, ber fo fcfyon lehrte 
„8cBen unb SeBcn ßaffen" - - mit feinem ©inngebidjt 
Wd S3erf*anb unb SKijjberjlanb . 

ffiet fcitb fcenn Sitte« gletd^ ergrnnben! 

(Sobalb fcer Stfjnce fdjmiljt, lPtrb iid)'* finden. 
@mben. Dr. (sbuarb & rüg er. 



(«fortfe^una.) 

©tnft Streben, ©p. 12. Cte*er unb ©efange (bret- 
ftimmig) für ßtopran, 3Ut unb ßaff. — fcipjig* 
Sreitkopf u. fjäriel. 25 Hgr. 

©ie juerjl in biefem Slrtifel angezeigten ©efänge 
jeidmeten ftdfj burrf; Söafyrfyeit unb (ginfad^eit auö, 
& e i f fet i M tefptedjenben Bringen midj plö(}ltc§ auf 
ben entgegengefegten SJ3ol. $d) tonnte fajl tyartc 
SDBorte fagen, Befänftigte midj nidfjt $u gleicher &eit 
baö offen am £age tiegenbe ernflc SSoflcn beö (Som- 
poniflen, bem eö fyeiligc 3lttfgaBe getoefen fdfjcint, 
moglidjfi toiel @ittcef / ©ete^rtee unb ©urcfybacfytcö in 
bem tleineu Kaume cincö £ieber(jcfteö niebcrgulcgen. 
Söetracfyten wir jucrjl bic 23efyanblung beö SejtteS. 
Um üor allen ©ingeu baö (3nte anjufüljren, c^e id) 
mit bem £abct Beginne, will id) erwähnen, ba§ baö 
Sieb Kr. 4. ©er treue Säger, unb ferner Kr. 6. 
£üte bidj, fdfyoneö 8H um dein, in ifjrcn Soors 
ten fo geBlicBen finb, wie fie bie ©id)tcr erfanben. 
3Mc üBrtgcn finb mcfyr ober ininber wittfüfyrficfy $er= 
xiffen, gebelmt, gcfürjt , »ertenft ober wie man fonft 
bic unrechtmäßigen ^anblungcri Benennen will, weldjc 
fidj bic (Somponißcn mit ben SDerfen ber ©ictyter JU 
rtlauBcn pflegen, -od; geBe ein Söeifpict. 2Jon Kr. 2. 
„§rüfylingönac§t" ton ©idjenborff, lautet ber erfb 
SBerö folgcnbcrmajien: UeBct'n ©arten, ii&et'n ©ars 
ten, burc§ bte Süftc, üBcr'n ©arten, burdlj bic fiüfte, 
üBcr'n ©arten, buref; bie &üftc, fyBrf idfj SBanbers 
»ogel jictmj baö Bebentct grü(;liugöbüfte, baö Bcbeus 
tet grüfyliugöbüfte, unten fängt'ö fc^on an 311 Blüfyn, 
an ju Blüljn, unten fängt'ö fc^on an ju Blütjn, an 
ju Blüfyn, unten fängt'ö fdjon an, fängt'ö fd£>on an 
ju Blüfyn, an 311 Blülm. <&tci)t in ei^enborff' ö ©e= 
bieten alfo toerjeic^net: 

Ueber'n ©arten, bnrdj bie ?üfte 
J&crf ic^ SBanbctttögel giefjn; 
5)a« bebeutet ^rü^lingÄbüfte, 
Unten fängt'« f$on an ju blü&n. 



^ierju noc^ ^njei oierjeilige ©tropfen in gteid^er SBeift 
Be^anbelt, unb fo afle üBrigen ©ebie^te, mit Qluös 
na^me ber genannten. 

(Sin gro§er Ue6etjlanb in Sejie^ung auf bie 
©orte liegt ferner an bem Umftanbc, bafj burd^ bie 
SSBieber^olungen bie SJocale nur feiten in ben eins 
jclnen ©timmen ^ufammentreffen. ©iefe ©emerfung 
fü^rt mic$ auf bie SKuftf biefer öieber. ©ef!iffentli4 
üermeibet ber 53erf. baö regelmäßige r^t^mifc^e gorts 
f^reiten ber äMobie mit ben ^armonifc^ Begteitenben 
©timmen, fein ©treBen rietet ftdfj nur barauf, (ünfis 
lic^e tyarmonifdjc ©eBilbe ,^u geBen. ©en breiflimmU 
gen ©ag Be^errfc^t ber (Sompcnift auf red^t artige 
SBeife, cBgf cid) nic^t gunflig für bie ©ingjlimmen, 
benen bie ^uötii^rung in ben meiflen SäQen fc^toer 
fallen toirb. (§ö lägt fic^ üBerl^anpt SKefyrereö ges 
gen, alö für ben breijltmmigcn ©efangöfag fpred^en. 
Ungenic§Bar unb fdjtoerfällig BleiBt er auc^ Bei bet 
forgfältigflen 51uöfü^rung unb Bei bem weiten breU 
flimmigen ©a^e (©oprau, 2!enor unb ©a§) treten 
biefe geiler in n?eit fyitycrem SDlafyc ^erüor, alö Bei 
bem engen (grauen s ober 3^ännerPimmen allein), ©et 
(Sifer beö ßomponiflen, gut gearBeitete ©ä^e ju lies 
fern, fyat feine Qlufmerffamfeit uon ber forgfältigeren 
QluöBilbnng beö melobifc^en (£lementö aBgejogen. ^^ 
^aBe in ber Sfyat nur ttenige äWelobicn gefunben, bie 
ify einer Befonberen 83erücffic§tigung njert^ ac^te. 

%ttb- §tffet f ©p. 39. Öolkßtljiiinlifljf Cieber Gär ftoH 
ÖingCtimtnen. Äit wilikül)rliel)er IJianoforttbejln- 
tunjj. — IBreitkopf u. ^ärtel. 15 Jtjr. 

©c^on früher, in einem SBci^nac^töBuc^e, ^erauös 
gegeBen bon bem SKafer Keinif, Betätigte ber 93erf. 
fein grofioö ©efc^ic! für baö Sttclfölieb. ©ie bort 
niebergcfc^rieBenen SKclobien ju ben in baö 33uc$ eins 
gewebten Äinbcrltcbcrn waren attertieBft. 3« ^»ff« 
©ammlnng t}at ber ßomponifi ältere unb neuere 
93olfölicber Benu^t, unb er berbient 5tnerfennung wes 
gen ber gelungenen Sluöwa^l. ©ie Tlufit Triftet 
baö, waö in bem toorliegenben Saöe alö not^wenbtg 
erad^tet toerben nm§j ftc ifl ungeniert, einfach, unb 
weiß unö in bie ©timmung gu üerfe^en, welche ber 
©inn unb S^arafter ber ©ic^tnng »erlangt, ©ie 
©ingftimmen finb leidet auöfü^rBar, and) für minber 
geüBte ©ängerj bic spianoforteBeglcitung , oBgleid^ 
nic^t wcfentlic^ notfywenbig , jeigt bie ^anb beö ges 
üBten unb benfenben (Somponiften. 2Jlöc^ten bie Sies 
ber bic weitefte a3er6reitung pnben. 

51. &. Kicciuö. 
(®^iut folgt.) 



174 



£e<>]tger muHtUbtn 

(®<*luf) 

£r. fcoBmamt. JBotfTetot'* Königin »on S^on. 

#t. äJlufifbireetor SöBmann auö Sttga gaB in 
bem Sweater ein ©oncert, in tvetctyem eine SDutoertüre 
unb mehrere äJiottncompofttionen Don tym fclBfl jut 
Aufführung tarnen, ©ie $3iofinfäge fptette bet 6ons 
eettgeBet, mit Sluönatyme beö leiteten, einet ßoneets 
tante für 4 SBtolincn, Bei beffen Sluöfitytung tyn bie 
fyiet tyeimifdjen §£• ©adjfe, ^ermann unb 
3a$n unterbieten. 3>d) *»&* öerl;inbert, gegentuärs 
tig ju fein. 

Unb jefct am ©djtuffe bcö öeric^teö nodj eine 
furje 3"t ju ber langen Dper: 33erü(jrt bie Äönigin 
nidjt. @ert6e lieferte ben £ejrt na$ gewohntem 3« 5 
fdfynitte. ©er ©uctjmadjer t?on „bcö Seufelö %m 
tfjeil", ber „©irenc" unb ber „Sarearole" täfjt flc§ 
feinen SlugenBlicf »ernennen, unb bo$ ijl er fyier nodj 
loeit hinter ftdj fclBfl juritdfgeBlieBen, unb nidjt eins 
mal ber ©efyülfe SBaej §at ifyn fo iocit unter bie 
Ültme gegriffen, ba§ man baö ©tüdf erträglich nens 
nen fönnte. (So fpielt bajfelBe in öeon (Seong fptas 
cfceu unfere ©cfyaufpiefer, natürlich mit bemfclBen 
Siechte, naefj bem itjncn geflattet ijl ©on ©djang ju 
fagen), baö liegt in ben $fimat$ät?er$ättni{feit ^ er 
tomifdjen Operntctte toon SeriBe , bie ftd; fafl ofyne 
5luöuaf;rnc in Italien ober ®$anien ein$uni)len pfles 
gen. 2llfo in biefem Äanbe £eon, roafyrfc$ einlief baö 
SRuttertanb ber nadlet fo toerfdfyrienen fpanifdjcn (stis 
quette, (jerrfdjte baö Blutige ©cfe£: luer mit feinen 
pte&ejifcfyen *§anben bie gezeitigte unb gefalBtc sßers 
fon beö Äönigö ober ber Äönigin Berühre, inüffe beö 
Sobcö flerBen. ©iefeö ©efeß Bilbct bie SBaftö $u ben 
Sßfyantaflereien beö Sejctmac^erö. ©ie furje ©umme 
ber ganzen .öanblung ber Oper ijl folgenbc: 6in 
junger (Ibler, ®on gernanbo b' -2lguilar (5lfilar er* 
lauBten ftdj fyier bie ©arflefler auöjufprec$en) Bemüht 
flefj Bei ber Äönigin um eine 5tnjleltung im §eere. 
SDBgteid) anfangö jurnefgemiefen, bringt er bodj von 
feuern in baö @c^toß. (gx finbet bie Äönigin im 
©arten fc$tafenb, unb toon iijrer ©djönljeit Ijingerifs 
fen, fügt er bie (Stirn beö geheiligten Sßcfcnö. ©a 
üBerrafdjt i(;n ber Stegent (bie Äonigin ijl noc§ mins 
berjei^rig) unb ftefötießt 06 feiueö S'rcüelö an i()m 
baö fürchterliche ®efe§ üodjie^en ju lajfen. ©ie Rh 
nigin ift bem jungen äRanne a6cr geiuogen, er i)attt 
i^x früher hei einem Sturje üom ^3ferbc baö Sefcen 
gerettet, unb au§erbem tfl eint junge ©ame nie ge- 
gen ben erjürnt, welcher ifyr ben Tribut ber ®fyinz 
feit jotltj fie Befc^tiept bcö^alS, ben gefährlichen 
Streif üon bem Raupte il;reö Sieblingä afcjiuoenben. 



©er Stegent »ugte, um feinen toertieBten Sieden ju 
genügen, bie ®attin beä ^ofjumelierd äRaxim«^ 
©onna ©flretta, ald @^renbamf ber Äfinigin an ben 
$of ju Bringen. Sluc^ btefe ^at eine SJorlieBe für 
9lguilar gefaxt unb toermag eö leidjt, bie Äonigin jn 
einem günjligen ©dritte für ben jungen SWann ju 
Belegen. Sei einer abenblicf en 3ufammenfunft, koetd^e 
ber 9tegent uou ber ©olbfc^mibtöfrau erBetcn, ets 
fcfyeint mit biefer jugleic^ bie Äönigin, unb man wet§ 
eö fo einzurichten, \>a% ber 9tegent für (SflreUa bie 
Äönigin mit ben Firmen umfangt. ?piö|lic^ fommt 
man naefj üor^ergetroffener 5lnorbnung mit Sic^t. ©er 
9tegent ^at bie Äönigin Berührt, auc^ er ijl alfo be8 
3;obeö fcfulbig. ©ie Stifter uerbammen nun Bcibe, 
ben Stegcnteu unb 5tguilar / aU 9WajeflätöüerBrec^er. 
®aä 9lec^t ber ©egnabigung fle^t allein bem Äönig 
juj ba aBer bie Äönigin noc^ gattentoö, unb baljet 
in ©rmangetung einer gnabefyrec^enben Slutorität ben 
S3eiben i^r fyerbeS ©cfc^icl unaBiueiölic^ bro^t, fo ents 
fc^lie§t ftc^ bie Äönigin $u einem ©taatöfheic^e: fie 
ernennt ben jungen ^Iguilar jn i^rem ©cmaljl unb 
Äönig, unb Sitte atfymen nac^ ber fc^toülen ©ewittets 
luft frei auf unb ber SSor^ang faßt, ©ie gan^e 
^aublung ifl fo einfadf; unb geringfügig, bajj fie mo^l 
©toff für eine einactige ^ojfe, fcineöfattö aBer für 
eine bretactige ©per tarBietet. ©ie Situation ifl im 
Slügemeinen gänjlidj terfet;lt, bie G^arafterc im (Sins 
jelncu ftnb mcifl falfc^ ober bedj nur matt gejeic^; 
net, am wenigflen aBer ifl baö S3ilb eineö fpanifc^en, 
burc^ bie flrengc (Stiquette in gfeffcln gcfdjlagenen 
Sofcö gelungen, ©er ©id§tcr füt)rt unö ScgeBen^eis 
ten »or, n?ie n?ir fie an ben fricolen $öfen beö 17ten 
unb 18ten 3a^tt;unbertö ju erBlicfen geioo^nt ftnb. 
©ie ättujtf ifl in ben meiflen gätten fc^üler^aft unb 
unfertig, fcorjüg(ic$ ba, n?o ber (Somponijl fic^ Bes 
flrcBt, auf eigenen g'üpen ju ge^en, unb eö erfc^eint 
fafl munberBar, ba§ bie ftranjofen, burc^ eine lange 
9lei^c ton Satiren an SluBer'ö fftefjenben @t^l ge: 
iüö^nt, an biefem holperigen Unmefen Vergnügen ftns 
ben fonnten. 93on (Srfinbungöfraft in ber $ö§eren 
Sebeutung beö SBorteö ifl nid?t bie SRebc : alle SWes 
lobien, aufgenommen bie anbeten äReiflew entlehnten, 
finb fleif unb oft unfangBar. S3ie(leic^t üergrögerte 
in ©ejie^ung auf leiteten gfatt bie fo fe^wetfaüige 
Ue6erfe(jung baö UnBeBagen, ober trug baö fonbers 
Bare SeflreBen beö (Somponiflen, 3 Bio 5 tactige SJ^tfc 
men ju geBen, gleichfalls feinen S^eil baju Bei. 2lud^ 
mit ber 9lrt ju inflrumentiren Bin i$ mc$t einüerflans 
ben, nic^t alö 06 ber (Somponifl bie gfarBen ju flarf 
aufgetragen, njiehjo^l er baä i^efftng fein gehörig 
Sll;cit 5lr6eit toerric^ten lagt, fonbern bie fonberBare, 
fafl neefifc^e 5lrt unb SBeife, tvit er bie einjetnen 3ns 
flrumente getabe am ungehörigen £>tte eintteten lci§t, 



175 



ttnb fomit »ottflänbig an ben Sag legt, baß et ben 
®dfl ber ^nflrumentatton no$ nid&t in fict) aufge= 
nommen, mafy mic$ gegen it)n [freien. £)a§ ben 
franjoftföen unb itatiemfcr)en Dperncomponiflen nur 
in feltenen galten eine Dntoertüte gu ©anfe gelingt, 
tfl eine Befannte @a<r)e, unb bennoer) mar baä ä^tts 
teft&ema ber Duöerture bie intereffantefie SMobie ber 
gangen £>per, «nb crroccfte in ber 3^at in mir bie 
Befien Hoffnungen für t)it nadjfolgenben (Sage. — 



£>ie Sänger geigten ftc$ Brau in ©efang unb (Spiet, 
fJe finb gu Bebauern, ba§ tynen Bei fotd&er ©e|taltung 
ber Singe fo wenig Seifatt gu fyeit würbe, ©a« 
^uBlifum »erhielt ftcr) Bei ber erjten S(uffiir)rung, *cn 
ber i% t/ier Beriete, fcc)r ru^ig unb fatt prüfenb. *Mx 
an wenigen (Stellen geigte ftdt> S^eitnar/me, unb felBfl 
biefc fegte nur wenig £änbe in Stjätigfeit. »ttc Stct^ 
fölilffe gingen fpurloö fcoriiBcr. 

91. Stteeiu*. 



&rtttfd>cr $Iit|etger+ 

Ucberftcf)t ber neuefien CttfctyeinunQen auf bem ©ebictc ber Sföuftf. 



S5üt ^Hanoforte. 
3nftructtaee. 

§♦ SJettttti, ©p. 167. Trois Solos. Morceaux de 
concours. Örljott. 3 Ijeft*, ä 54 flr. 

©inb laut Sftel ^au^tfäct)lic^ für junge «Damen benimmt, 
ffiir jroeifein, ob biefe viel ©rfdjmacf baran fmben toetben, 
benn ber (5omr>. ift nidjt ber ürocfenBeft $err geworben, mit 
ber er, null er elegant ftcr) geigen, bisweilen ju fömpfen 1)at. 
5Die Stüefe finb *on mittlerer ®cr)n>terigFeit. 

%* ittQUppfy, ©p. 10. 24 Etudes primaires pour 
les petites mains. Scljott. 2 J\. 24 flr. 

Eilten finb und Uebung*ftücfe r-ergefommen , bie tofr fo 
cmfcfel)!en«tt?ertB ftnben, al« bie sorliegenben. £)<r iBerf. Be* 
funbet eine trefflidje UnterridjtSmet&cbe ; in feiner (SdjretB* 
»eifc nätyert er ftc^ am metften Scrtini. SMe ©tücfe finb für 
anfanget, irclc^e mit ben elften (Sleraenten Bereit« vertraut 
finb. 2Bir bürgen für bie 3toer!mägigfeit berfelben. 

SRobeartiFel, tfabrifarbetr* 

%X. SBtttgmÜllcr, Valse favorite du Bouquet de l'ln- 
fante d* A. Boieldieu. flrljott. 1 Jl. 

3)cr tfiufet be« £efte« er&Ält auf bem $uel &ugfefdj ba« 
5Bilbni§ einer Ijübfcrjen <Dame. 2öa« fann man meBr »er* 
Tangen ? 

$g* %. SSe^et , ©p. 30. Morceau de salon sur 
Adelaide de L. van Beethoven. Öcljott. 1 Jl. 
30 Ar. 

5)a* (Srljabene ift in ben (Staub gebogen. 

9L Äecattientict, Gibby la Cornemuse, Opera de 
Clapisson. Bagatelle, ßrljott. 54 flr. 

— — — , ©p. 125. Fantaisie brillante sur 
Christophe Colomb de Fei. David. Hbtito. 1 Jl. 



3n ber ©^toiertgfeit »erföfeben, ba« ©rftgenaunte lei^t, 
ba« Sefrtgenannte fetterer; in ber UriöialitÄt »oUfornmen 
glei*. 

§♦ (Gramer, ©p. 41. Le doux Souvenir. Pensee 
romantique. 0rl)ott. 45 flr. 

®ir muffen ben $rn. (5om^. Bitten, ffir üorfommenbe 
gÄrie feine roman<if<^en Oebanfen nic^t fo tief gu »erftetfen, 
baf man iljnen tro^ be« Beften 2ßiHen« nic^t auf bie Spur 
fommen fann; Referent ging e« fo. SBietlefdjt finb bie mit 
bem <5omt>. f^m^atöifirenben frönen ©eelen glucflid^er im 
©ud^en unb ginben. 

3* Montana, ©p.13. Lolita. Grande Valse brillante. 

ßrhott. 

— — — , ©p. 15. 2eme grande Valse brillante. 

«ben*. 54 flr. 
©♦ 2ÄatCttU$0tt, La Sicilienne. Grande Valse. €b<nb. 

45 Ar. 

23on ben brei Söalgern ift ber erßgenannte «o^ ber fri* 
Wefte; feiner üon i^nen ift ein fogenannter Sanjfraljer, au* 
finb fie fammtlicr) gu lang. 

gur tyianoforte gti ritt Sfranben. 

% Stttbinjteül, ©p. 9. Trois Melodies caracteristi- 
ques. 4 as ^ n S (r - A -"• ^° Ä r - CiR. 

9Bir finb gtoeifel^aft geblieben, ob ber Som^. biefe @tnde 
ton ^au« au« für »ier J&inbe -com^onirt ober erft fp5ter ba* 
für eingerichtet ^at. 3n beiben Siflen Bleibt gtoecfmafjigere 
JBeBanblung be« 3nftrumente« gu ftänf$en nbrig. 2Ba« ben 
mnflfalifdjen SBertr) ber ©tüife anlangt, fo toirb er biefelBen 
im Gourfe roeber feBr fteigen, no^ falten (äffen. JDie 3u^ 
namen ber ©tücfe finb: 1) Cbanson rosse, 2) Nocturne sur 
Teau, 3) le Cataracta Sßiellei^t ftnb fte für irgenb Semanb 
ein 9teijmittel. 



176 



St* @pät$, ©p. 197. Recreations pour les Com- 
mencans. 8 Morceaux faciles et progressifs. Än- 
*re. ' 2 %ftf, ä 54 ftr. 

Bnfprc^enb unb al« brauchbar jum Unterrl^t für etwa« 
»orgefdjrittene Anfänger fe^r ju empfehlen. S3fibc (Stimmen 
finb intereffant befanbelt. «infge« tjätte ber legten «eile be* 
bnrft. 

<£♦ $♦ »tumter, ©p. 106. «jritere JlUlotrien. 0*cl)S 

Iwljte RonDos über beliebte JRottoe von Ä. f ortjing. 

feipfig, fllcmm. 6 «jrfte, ä 15 njr. 

3n $or)em ®rabe abgefe^maeft, Sllle« tocrtylofefie« Sabrl* 

Fat, ba« ft<f> ^ter in 3ttaffe $ufammen^äuft! 2)amit man roe* 

nigfien« fc^c, ba$ toir ba« Dpu« einer forgialtigen 3>un$fxd?t 

nnterjegen, fo »ollen rcfr einige ©teilen bejeid)nen, bie ben 

unmetfjobifdjcn gingerfafc be« ffierf- betreffen. 

9tecr)te £anb. $eft I, «Seite 7, £act4: warum nidjt auf 

fis ber vierte ginger? 7, 6. 7, 8. 11, 1: roarum ni$t 

ben gingerfafc nad> ber Tonleiter? — II, 5, 31. 11, 29 

n. 31: be«gl. — 1H, <S. 5, (Styfl. 3, $.5: roarum nid)t 

mit bem britten ginger frei einfe^en? 5, 4, 7 — IV, 7, 

6, 1: toarum auf a bie ginger wedjfeln? 

2 i n f e $ a n b. «$. I, <S. 5, £. 3—5 : toarum nic^t ben Dau* 

men auf ben ©orfcblag h? 7, 1: toanim ni$t mit bem 

üievten ginger auf h einfefcen, bann beim crflen fis 

(£act 2) mit bem brüten ginger überfefcen? 7, 4: war* 

um nidjt auf fis ber jtoeite? 7, 14: warum nicfjt auf eis 

ber britte ginger? — 

Scd) genug, genug! SBer Ijat Sufi, gegen einen folgen 
(Strom ftu fötolmmcn ? .' 



SltttOtt Ätattfe, ©p. 1. ipoUnaiCr. Öreitk. u. gärtet. 

Jöerratb gute Anlage unb wirb fld> ben Seifall ber Jten; 
ner wie ber Saien erwerben. ffilr bürfen na$ biefem ffierfe 
gute J&offnungen auf ben (Sonifconljten fefcen, ben toir tyet* 
burdj ju fortgefefct fleifügem (Stubium aufmuntern. JDie An* 
gäbe be« 9üter« auf bem Xitel galten »ir für nberftüfftg. 

3* §at)blt, Deux Marches [pour Instrumens ä vent], 
ä 4 mains par C. Burchard. WxttUn, JRefrr. 

$r. SBurdjatb gewahrte, ba§ in bec »iertyanbigen Sitera* 
tur eine Surfe roar, unb füllte fie au«. 

ftut pianoforte unb Streid&inflrtiitiente* 

<£♦ SetDp f ©p. 14. ®rio für fHanofortr, Öioline un* 
Violoncello, ^aslinjer. 5 JFl. CfR. 
3ßir glauben gern, ba§ e« bem Gcmponiften barum ju 
tljun »ar, bie«mal ©utc« ju vollbringen, — toir glauben ahn 
au#, bafc ber geneigte Sefer ben ftadjfafr fclbfl ju biefem 
«Bcrterfafc ft$ bilbe. 2Bir mögen nid)t« »om Snljalt be« 
SBerfe« erroätynen, fonbern nur nn« bie rügenbe S3emer!ung 
barübev erlauben, ba§ ber Gomp. in ber (Sellofiimme ftdj balb 
be« Xcnorr, balb be« SBiollnfdjlüffel«, unb jtoar be« lefrteren 
fo bebient. baf ber (Spieler bie betreffenden ©teilen eine Dcta&e 
tiefer gu fpielcn f)üt, al« fie gefdjtteben jinb. 3P bie »n* 
toenbung be« »Biolinf^iüffel« in biefer 3lrt an unb für pdf 
f^cn nidjt gu redjtfertigen, fo no(r) oiel tueniger, trenn ber 
Xenoifdjlüffcl babet ebcnfall« oorfommt. Uebrigen« trolle ber 
ßornp. nidjt abgeneigt fein, ftd^ Ui günftiger ©elegen^eit re^t 
eifrig in ber Harmonielehre umjufe^en. 



3ntelliöettjblatt* 



Soeben erschien bei Joh. Veter Spehr iu Braun- 
schweig: 

Albert Jnngmann, 4 Duetten für So- 
pran und Tenor mit Begleitung des Pianoforte. 
Op. 4. Preis: 12 gGr. 



Im Verlage von G. Müller in Rudol Stadt ist so 
eben erschienen: 

Sllphin, vom Walde. Dramatische Ouvertüre 
für Orchester, mit dem vom Musikverein in 
Mannheim ausgesetzten zweiten Preise gekrönt. 
Pr. 3 il. 30 kr. 



Duplirstimmen hierzu: lste und 2te Violine ä 
18 kr. — Bass 9 kr. 



Bei Friedrich Hofmeister in Leipzig werden 
nächstem erscheinen : 

Flügel, Gustav, Sonate für Pianoforte in C-moll. Op. 20. 
Gutmann, Ad., Deux Mazurkas p. Pfle. Op. 9. 

— — — , Deux Marches caractenstiques p. Pfte. Op. 10. 

— — — , Nocturne-Barcarolle p. Pfte. Op. 11. 
Riccivs, A., Das Waldweib. Liederkreis von Jul. Mosen, für 

eine Stimme mit Pfte. 
Schmitt, Georg Aloys, Sohn, Des Reiters Abschied. Ballade f. 

Bariton. Op. 3. 
Vollweiler, C, Deux Impromptus p. Pfte. 



JDrutf t>»n %i. ÄQdraanit. 



\\eu 




<itf$tift f$c 




Seeaiittt>cTH[ä)tT ftebacteur: 

©irtfnuntjmanjiafler Saitb. 



M 30. 



SB er leg er; 

Stofcert griffe in ««Mö* 

Den 11. Dttobtt I84T 



©on birfer 3eitf$. erftetnt « to*ä>eittlt$ I $refä befi Eanbe« &c& 52 Mnu 2 ] /i 3 fjlr. 
2 S&ammtnt »an 1 «fcer l 1 /* Sogen. [; ^nffrUondgctü^Tra fcte *|3eiiijeile 2 Sftgr* 



Miftftfttmtit nehmen äffe ^cfiamter, 99 «4* 
SHufif * wnto jEuitf^anblungtn an. 



3ll|jaH: Dt« *rftf SBrrfamratanfl teutfd;i?r 3*n!unftltr in ti\?${q (@ä)lufj. — 2afl*Ägeftf)i$te, 3Bermifa)trt. 



®ie er fte SSctfatsimlung btutfäet Zon# 
Ftinftlct unb JOhifif frcunbc in Sei pjt$< 

4>r, Drg, ©attler eriuibeite guna^fi: bte @efm= 
nimg, fcie fir$ 3r)rem Vartiag gegen bie alten Stteü 
fter airäfprit^t, ift fffc rit&menäiuertt) ; boct) bürften 
mir tuctjl nidft ju glänjenbe golgen eon ber fcnffÖfc 
rung fetter Söerfe trrearten. SBeim alte SHlbroeite 
un« nod? feffetn, fü femmt ba# ba^er, rneil fie owf 
ben SBerflanb trirfen, SRupt afeet imrfi auf baä (Sc* 
mütr), Söte gatij toerfdjieben afcer ifi baä ©emütija? 
lefcen unfern Söoxfaljien toon beut bei ©rgenroart: bet 
a^iiftijmine^ bemütfc)igr ©inn unfrtci $3orfafjrrn unb 
bagegrn unfere freien Aftern, unfer ©treten und ju 
«l&fen ton bat Öeffeln ber teligiBftn Änec^tfdjaft! 
©<r)on barum toerbeu und bie alten 2Berfe nidfct in? 
ifTtffiTcn j aber and; ba6 fommt in öctradjt, bafj bie 
SSuftt eine Attnft in ber 3«* iflj b&6 P< 3nrtauei 
in tlnfprudfr) nimmt, SOlit melier Ütutifeautl Ritten 
unfere bitten ein a«3geber)nte§ SOfujtfftnrf an, metd/eS 
uadj allen Kegeln ber Swift ausgeführt roarj tter* 
gleicht man bamit unfer toiet6emegte£, rafetjeä Sefcen, 
fo roerben unfere @tu?artungen für bie Slufnarjine ah 
ttx SWufl! nidjt efcen grc§ fein bürfeu! 23er fjat 8(ufc 
baner genug, eine SReffc anjut)oien? 3^ entgegnete 
hierauf: SöaS einmal berechtigt u>ai in ber ®cfdjidjs 
te, maä eine not^menbige (jntiüirfiungäflufe beft ©eis 
fift bttbet, mie unleugbar jene frühere Stefigioptät, 
bad Ijat ferne ©eltung für ewige 3«ten. äUerbtngd 



genügen un^ ieue früheren gotnirn beS religtofen öes 
tenS iii^t mr^r, atterbingö ifi unfere Sbiffaffitng eine 
fccficrc unb freiere, unb ich tin am t^enigflen ber Weis 
nnng, biefen gortfr^ritt ber 9Jeujeit anjugteifen. ttbet 
fc^lhmn luiirbe eö nnt unä flet;en, ipenn mit bie ©5ms 
^att)ic mit jenen früheren 3ufionben, locttit itfir bie 
frühere 9ie(igio(ttat nifyt aU ©runblagc, aU hinter? 
grunb nodj in un§ ttügen, toie ber fDtann bie @rin? 
nerung an feine tfinb^eit aU ein tfjcnrrö ©igent^um 
in ficr) (jegt unb fcematjrt, 6ö tfl teineemegä meine 
SWeinnng, ba§ man in jenen früheren Sßeifen lieber 
ganjlic^ aufgeben, unb in i^neri bie einige SBefriebi= 
gung fu^cn fefle; mau mag fic adrin qU 9fuöbruÄ 
einer früheren Sntmicttung^fenfe tetraa^ten, aber man 
mag fte nic^t gänjfidj ignorirenj man fann fte im 
(Scneert aufführen, nid^t mefjr jur teligiofen ($n 
bauung; man tann fie tebigüc^ auä fiinfllett feiern 
©eftdftäpnnft betrauten. SSJaä bie 3eitbauer Betrifft, 
fügte idj noa) ^inju, fe fei e^ feineäivcgö bie condi- 
tio sine qua 11011 . turdj iveitiiuognpcjmme SBerte 
baä *ßnfclifwm ju Iangmei(en, eö ge&e bereu fnrjere, 
unb im f^iimmjlen Saüe fbnne man fu$ auf einzelne 
©a|e tefd^rän!en. ^)r» Drg, ©ec!er bemerfie, wie 
jebe ©ad^e gelernt teerben muffe j unfer ^Suttifum 
^abe biefe noa^ nia^t gelernt, unb eä foune ba^er nur 
laugfam unb ticrfufjtig terfa^ten toerben, 33 eu §£, 
ton SBinterfelb in ©ertin unb t?ou Äiefeinctter in 
SEBien fei eä ni(^t gelungen, i^m e&enfomenig mie 93er; 
eine jttr 9luäfn ^rung alter OTuftf ^ai)xt Tang nnb mit 
lebenbigem ^ntereffe ber 2l?eilnet;mcr fortjufü^ren- 
3^ ermibette, Wie eä atterbingö ein ganj Stnbere« 



1T8 



fei, 3«^e lang pc$ auSfc$lie§li<§ mit tiefen SBerfen 
ju bef^aftigen, unb ein SlnbereS, nur toon 3eit ju 
3eit j« benfelben jurücfjufefyren. SBo ein tiefere* 
Sntereffc noc$ nidjt uortyanbcn, fei eS ju&iel »erlangt, 
ben SMttgliebern einet ©ingafabemie fletö nur bie 9luS; 
fityritng folget SBerfe jityttmutyen. #r. 83aron toon 
$augt protePirte gegen ben unferen SBorfatyren pon 
einer anberen Seite gemachten 93orivurf ber 5lrmutlj 
unb ßffeetlopgfeit in ifyren mupfalifdjen *ßrobuctio> 
neu, unb erinnerte an bie Mannte SBirfung beS 9lm= 
iropanifc^en fiebgefangeS auf bie Slrmee ber Äaiferin 
«3"Pine. 3^ Pimmte bem SJorberfafc hei, unb bes 
tnerfte nur, ba§ wir bie ©elege nie^t auS fo alter 
3eit, wo bon mobemer Sonfunft noc$ nic$t bie Siebe 
fein fonne, ju fliegen not^ig Ratten. SBir bürften nur 
an ben ©inbruef erinnern, ben bie Qluöfü^rung älterer 
J3>nprumentalwerfe (gerabe beS UnwidjtigPen auS jenen 
Seiten) in unferen legten Slbonnementconcerten gemacht 
$a6e. ©o weit mir befannt geworben, Ratten biefe 
ßoncerte ganj befonberS interefprt. §r. ftr. Qofmci: 
flet entgegnete, bafj bieS Segtere bod) nod; feineSwegS 
fo ausgemacht fei. SJtancfye gingen nur mit SBiber; 
wiUen, minbeflenö an bie Qlucfityrung alterer SBerfe. 
— Sinige, bemerfte berfelbe weiter, geben ben Xon 
an, Slubere ftnben eS angemeffen, pd) biefem ju ffu 
gen, unb entfyupaSmircn pc§ barum für etwaS, waS 
fie ciftcntiid) langweilt, unb fo fann man nidjt mit 
<3ic$erf;cit beurteilen, ob ein wa^rfyafteS ^nterejfe 
porfyanben ifl ober nidjt. UcbrigenS bieten bie alte; 
ten SBerfe gro§e <3c$wierigfeitcn für bie Ausführung, 
fie erforbern ungemeinen gfei§ beim ßinpubiren, unb 
eS ijl audj bieS ein Umflanb, ber ton ber Xfyeilnatmic 
abgalt. 6'nblidj bürfen wir nic$t »ergefien, bajj ber 
SJorjeit baS 3ßpfd)en eigentümlich-, wir bürfen in 
ber 93ctefyrung für biefelbe nicfyt ju weit gefyen. ^r. 
Drg. S3ecfer erwiberte, bafj and) unferc 3^* ff« fp« 5 
tere ©efcfyledjtcr »on bem 3opfe nicfyt frei fein werbe. 
3$ entgegnete, wie bie SBerfe, pon benen l;ier bie 
Siebe, wie bie pon §omer, <2op()ofteS, gfyafcSpcare, 
für alle 3eiten in unvergänglicher ^ugcnfcfrifc^e ba= 
flänben. (Sinen 3<>pf, unb jwar einen gewaltigen, 
jeige nur bie weltliche SWupf jener Seiten, bie bamalö 
untcrgcorfcnctpc ©attung, geigten t;cd^flcnd bie SBerfe 
untergeorbneter Talente auf bem ©ebiete ber Äirc$cn= 
muftf. ©aS aber ge^e und fyier nichts an. §r. SDrg. 
Sanger erinnerte an ben 83ortrag einer ßlaüicrcompos 
ptien ton £anbcl, welche in Seidig mit großem S5ei; 
faß aufgenommen worben fei; bieS fonne ein SBinf 
für 6laoicrleljrer fein, ßnblidj referirte #r. SBac^Ss 
mann ausführlicher über bie Aufführung älterer SBerfe 
im ©om ju SWagbeburg, unb lieferte tycx meinen 91ns 
trag Unterjlüßeubeö ©ie Stuffü^rungen bafelbfl f)&U 
ten großen Sinbrui gemacht; me^r unb me^r XtyiU 



neunter ^fitten P<^ ^injugefiinben, immer ja$lrei<$ct 
feien bie Aufführungen befugt worben. ©ie alte 
9lu^e unb SBüvbe fei unferer Seibenfc^aftli^feit wo^ts 
tfyatigj e« fei ein ftttltc^ bilbenber 6influp, ben jene 
SBerfe ausüben fSnntenj im ungemeinen aber bürfe 
eö feinem 3^eifel unterliegen, welken SBerfen tu öe? 
jug auf Äirdjlid^feit ber SJorjug gegeben werben muffe, 
benen ber alten ober benen ber neuen 3eit. ©ie ge* 
genwartige Äirc^enmupf fei feine Äirdjenmupf. ©a« 
Seifpiet S^agbeburg« jeige, wie bie ©a*e feinedwegd 
fo unausführbar fei als pe föeine, unb wie jene 
SBerfe un« fnneSwegö fo fern Panben als man 
glaube. SBaS einmal wafyr emffunben fei unb ben 
entfprec$enben ^luöbrucf gefunben \)abc, fei unabfj&m 
gig »on bem ©efe^maef ber 3eiten. 

hiermit würben bie SSefpredjungen gefc^loffenj 
als ©efammtrefultat berfelben $inpdjtlic§ beS gefießs 
ten MutragS gcPaltcte pc^ bie Qlnpc^t, 

ba§ bie ©emüfyungen, bie filteren elafpfc^rn SBerfe 
in ber ©egenwart in ©eltung ju erhalten, »eis 
bienPlic^ unb wünfc^enSwertf) feien. 

6S famen jefct noc^ einige gragew in 83ejiig auf 
bie bisherigen (Srörterungen unb bie fünftige ©ePal* 
tung ber SJerfammlung jur Spraye, unb eS würbe 
nadj vorausgegangener ©eratl;ung befcfylojfen : 

1) ba§ biefe SJerfyanblungen in biefeu SStatteru »et; 
öffentlich werben mi5e^tenj 

2) bag bie nacfyPe 93erfammlung fünftigeS 3a$x ju 
Seipjig (Snbe 3full ober fpatepenS in ben erPen 
^agen beS SluguP gehalten werben foQe} 

3) ba§ ein SonffinPler ; SJerein gegrünbet werbe, für 
ben bie (Statuten von unS auSjuarbeiten unb 
nae^PeS Satyr üor^ulegen feien. SJorlaupg unter: 
%eid)neten fid) gegen 100 ber anwefenben ©amen 
unb Ferren jur ä^eilna^me, natürlich mit bem 
83orbefyalt i^rer UebereinPimmung mit ben fpäter 
}u gebeuben SePimmungen. ©nblic^ würbe 

4) ein ßomite toon fünf 3?iitgliebern ernannt. 
©aS 9lefultat ber Slbpimmung, wie eS pc^ auS 

ben Nachmittags geöffneten (Stimmzetteln ergab, war 
bie SBa^l ber §§. öeefer, S3of;me, SWoföeleS, mie* 
eiuS unb beS Unterzeichneten, ©a bie Seit bereit« 
weit öorgerücft war, erfolgte bie 83orlefung beS ^Jro$ 
tofoflS bure^ §rn. Söhne, unb bie ©eue^iiigung 
beffelben. ©ie Sefprec^ungen unferer bieejd(;rigen 
SJerfammlung waren hiermit gefdbloffen. 

©er Üfta^inittag beS 14ten5(uguP war für Soor* 
lefungen bePinnnt worben. SrSffnet würben biefelben 
bure^ ben in 9lx. 29 mitgeteilten Vortrag beS $rn. 
Wupfbir. Sfc^irc^. 5^ tyahe biefen ©ertrag um fo 
liebet gegeben, ba berfelbe nie^t nur einen ©egenPanb 
in Anregung bringt, ber hei ber nfic^Peu 3»l"ammen; 
fünft jebenfattS einer ausführlicheren SrBrterung un* 



119 



terworfen werben tnufjte, fonbern aucty bie SBirffams 
feit bcr Verfammtung unb beä ju bilbcnben Vereint 
in treffenben 3«8 fn WH&frt- 3ugteier) erhalten bie 
geehrten Sfyeilnetymer burcr) bie Veröffentlichung fcr)on 
jegt ©elegenr/eit, ben ©egeuftanb in (Srwägung jii 
gießen, unb viettei$c mit *ßrcbigern 9iütffpracr)e ju 
nehmen, um bie Stuftet biefer ju fyören. SNacr) 83es 
enbigung btefeö Vortrags fn'elt $)r. ^Jrof. Dr. SBolfg. 
9tob. ©riepcnferl a\\$ 23raunfcr)weig bie oon mir fcr)on 
in 9lx. 17 mitgeteilte 9tebe. 3"»» ©djlu§ fpract) 
4?r. Dbcrappeßationägericr)t3procurator Dr.äööltje oud 
(Seile übet feine Sbeorie ber 2?Juftf unb bie berfelbcn 
toon ifym gegebene 3?egrunbung, unb wufjtc burcr) eine 
fer)r gliicfiicr) gewählte t)umorifiifcr)e Ginffeibung ben 
begeifterten SBorten ©riepenferl'ä gegenüber auet) ben 
feinigen lebfyafteä .^ntereffe ju gewinnen, ßeiber war 
bie 3cit fct)on fo weit tootgerücft, bafj ber geehrte 
Stebner feinen Vortrag nict;t beenben founte. SSir 
muffen beöfyalb auä) unterlagen, nal;cr barauf einjiu 
get)en, unb oerweifen oorlaufig auf beffen fdjon friis 
i)cx erfcfyienene (Schrift : Verfucr) einer rationellen Eons 
flruction beö mobernen Scnfoftemö ((Seile, ©djulje), 
^offen aber ftiuftigcö 3a§i auf eine gortfefcung ber 
»iitt^eilung. — 

©er Einfang be8 nun ftattftnbenben DrgeteoneertS 
War auf 5lbenbö 6 ltr)r benimmt, ©ie Verfammlung 
Begab fid) in bie Uniocrfttatö;Äircr)e, wo bie Vorträge 
auf ber oon §rn. äftenbe neu erbauten Orgel auäges 
füljrt iiuirbeii. ©a ber (Eintritt bem ^ublifum ges 
ftattet mar, fyatte ftcf) bie 5tircr)e mit einem fefyr ja^ls 
teilen 3«^6terfreid gefüllt. £r. SDrg. Vecfer fm'elte 
eine ftuge tjon ©eb. ©acr), @3;©ur. hierauf folgte 
£r. SOrg. ©attler mit bem Vortrage oon Variationen 
eigener (Sompojttion über ben (Sljoraf: „öirbfeer -Sefu". 
4?f. SDiufifbir. %\d}ixdj gab eine $(}antafie unb guge 
eigener (Sotmpoftt'on. »2ln biefen reifte ftef) ^r. Setyrer 
©djaab auö Finger hti £eip$ig mit einer ©cf)umanns 
fdjen guge über Ö.2l.6.$. #r. äHuftfbir. SRittcr 
pfyantaftrte M&tt f * n gegebene«* Sfyema. ©a8 ®anje 
tefcfjlofe §r. Drg. ©Wellenberg mit einer *pr)antafie 
über: „ein* feile »urg". 

Set bem in ben foäteren Slbenbfhinben im Hdtel 
de Prusse fiattftnbenben gefhnatyl würbe ber Vers 
fammlung eine fefyr angenehme Ueberrafdjung burcr) 
ein ©tanbdjcn bereitet, welcf)eä ber treffliche Zöllners 
fcr)e SJlauuergefangoerein braute. St(1 in ben SRors 
genflunben trennten per) bie ©äjte. ©anüt waren bie 
fefilid&en Sage beenbet. 

3WBgen Sllle, gleich mir, in ber 3(nfct)auung be^ 
lebenbigen 3"tereffeö, Welcr)e8 fo friele Äünflfer unb 
greunbe ber Äun(t vereinigte, eine haftige Anregung 
gefunben, mögen 2111e bie Ueberjeugung gewonnen 
rjr^en, bag ed nur eined einmütigen Jpanbelnd unb 



frife^er Sl)5tigfeit bebarf, um in gar mancher ^tnfidr)t 
forbemb unb umgeflattenb in bie Äunflocr^ä(tnt(fe eins 
greifen ju fönnen. 81n Äraft unb tüer/tigem SBollen 
— bafür war unfere Verfammlung ber fc^önfle ©es 
wci& — fefytt eö gegenwartig noct) nicr)t. — 

3er) fd?tie§e mit einem ®ru§ bed $rn. ©attler 
in Slanfenburg, ben berfelbe au0 feiner ^eimatr) ber 
Verfammlung eben jefct fenbet : 

Dem äonkünftlerwrem. 

Srennblicjen ©ruß (Sud> juror, (Sucft, 3^r toaefere« 6ö^ne 

ber 2Rnfe, 
Sief gejeHnft in6 ^erj mir unb SlKe mir lieb mtb 
roertr) ! — 

2Jtyfttfa)er @c^leier verbarg tco\)l von je fä^on bie 9c^m? 
p^tn ber Duetten, 
ffieldje begetflembe Äraft frei ergcjfen in« 0lnl)fnbe ^erj; 
8orf$enb blidtes hinauf ju bem göttlichen iof)tn Dl^mpe 
Siel ber €öl)ne*bcs Sichte, ju erfennen ber ^immltfe^en 

fflefc^e ba« ^erj bewegt unb bie SBruft mit @ta$l um* 

bamifebt, 
Är&ftlgenb jugleicft, tra* fanft fie evfl erttefd^te. 
ttnbur<$bringli($ erfaßten iebem CJinjelncn längft fcr)on ba6 

ffiunber, 
!Doc^ ber Hoffnung ©tra^l, er erlofä^ nie in fr&ftiger 

örufl, 
9üa€ bem dintn »erfagt, ba« gewinnt leicht ber (Sinjelnen 

SWaffe, 
3n fta^ felbfl erf!arft, fo nac^ Singen too^l fpenbenb auä) 

Äraft : 
Cftnft wirb fommen bie 3eit, Wo bcr Hoffnung fe^immember 

Sunfen, 
8ngefc$ürt o^ne diaft oon ber üWajf', ber (Sinuliten Äraft 
$cl( erglfinjt über un# unb burebbringenb bie liefen be« 

Serien«, 
SBenn vom göttlicben ©orn jeber burftenbe (Sinjetne tranf. 
2a, bie 3eit, fie ift nab. brnn wa« nnbewaebt fieb »ertoren, 
j^ommt auf ben $jab [eben guruef, ber l)tnan nn« leitet jum 

IBom 
Segtidjcr Äraft unb be0 £idr)t« # baß ber SBIinbe feb 1 »nb er« 

flarre, 
SRübfam gwar, bod^ gewiß wirb nun ftnben ber (Singeine ben 

*fab, 
$tn bo« ®anje betritt, mut^ig bringenb )am beben 

Ol^mpe. — 

Sanier 8Rnf erfdjoH nnb e« fammelte fieb, wa« jerflrent 
3rrte im ginfiern umber, gu ben @d;aarcn begeifierter 

$erjen, 
SBelä^e bie Qltbt umfebtang unb in Webt jtet« wirb erftarfen. 
SBelcbe Hoffnungen jc^t, wo bie Zitbt fnüpfet ba« öanb, 



180 



®c($t4 na« iffct umfdjlfngt, ben Dlump nun mit Äraft ju 

erringen ! 
Unglet$ gtoar ift ble Äraft jebe« clnjeinen Äampfcr« für 

3öa$r$eit, 
geinblt<$ fogar, bod> babur* flart fi<$ ab, ma* nutrügli<$ 

unb rein; 
Äraftiger $ammerfi$lag nur crlöft »oit ben ©djlaeTen ba« 

©über, 
ffieldje« erft rein erglinjt, tocnn »cm SKoft unb ©taub e« 

befreit: 
9Rag brum fraftige« SBort für ba« 3ßa$rc unb ©<$öne er* 

fdjarien, 
£art bef&mpfet ju*or »on be* 3trtbmn« bunfeter 3Wa$t, 
grcubig toirb e« begrüfjt oon ber ftrebenben, forfd&enbcn 

SWcbrjaljl, 
5>cnn bic SKufe ftcljt rein, toenn vom erbigen (Staub fle 

befreit 
$0$ fte crglfinjt im ®ctt>anb, ba« brn Fimmeln unb Qrben 

gemeinfant, 
(Sie bie £o($iet ber <5rb' »on ber göttlidjen «lebe gejeugt — 

geft fei gefnüpfct ba* JBanb , ba« umfd)lang bie begel* 

fterten $crjen, 
911* und empfing bie 8tabt, bie ja längft fcf>on ben SKnfcn 

fo b<?lb, 
8(16 im mutbigen Streit *iel ber tüftigeu Kämpfer er* 

föienen, 
Unb mit nidenbem £aupt »on ber SWoffe ber SJcifall bem 

toarb, 
SDer be« 33cifall* roert^ ; al* bie ÜÄufe nun felbft l$re 

<S dringen 
SRegie im lieblichen Xon unb bie £erjcn mit fuger ©cwalt 
Snnig fi($ »crbanb, aU im feltenen ©ermüde ber Siebe 
Setyre unb aWaljnung jugleid) »on btr JRebncrbü&ne erfefjolf, 
3a al« 9(rm nun in Strm neue greuirtc, bie fuum ftd) gc* 

funben, 
Salb im fd&aüigen «&ain, an ber £afel cinlabenbcr JRunb, 
©alb im füllen ®cmad) in ber einzelnen greuben Grinu'rung 
©elii\ fi$ priefen guerft, t?on ber 9fcfrflid)feit lebhaft erfafjt — 
gejt fei gefnüpfct ba« 93anb, ba« mr.fcfjlang bie begetfterten 

£erjen! 
fRein »ie bie (Sonne unb Ijell, $oibe 2Hufe, bein Slntlifc bann 

ftrafjlt! 

Jq. (Sattler. 

9lafyerc ©eflimmungen für bie fünftige 53erfamtm 
(ung, fo wie überhaupt über bie fortfd)reitenbc &r\U 



wieftung bc« ©anjen werben talb in btefen 831. mit» 
geteilt werben. g tanj Brcilbft 



SagcSgefAitfte* 

Steifen, (Kenterte, (gngagement* xt. 5Wab. fBifJc* 
unb ber $aifenoirtue« föocfcfa concertiren in ÜRero 8)orf. 

£er <Soljn $rriebri$ e$ntiber'$ ift al* Scnorift nadj 
Coburg engagirt. 

grau e$röber*&e*ueiit«£öring ge^t na$ $cter*> 
bürg, um iu ber ilalienifdjen Oper ju fingen. 

tfttut Cpetn« Sei ber $re6tner QJü^ne toerben jroei 
neue Opern: £ü(er't (Sontabin unb ber oerfiegelte Cur* 
getnteiftet üom neuen £pernregiffeur ©d^mibt einflubirt. 

Sor^ing'd neurfle fomifä^e Cper ^eigt: „3um ©rof* 
abmiral". 

föotffelot f^reibt eine neue £>t>er: „la Sociire", Ztxt 
von ©cribe unb ißaeg. 

Sobe^fdUe. 9lm 20flen (September ftarb in 2ei>j(g 
Sri. Äugufte ©ac^fe, früher (S^üierin unfercö (Fonferöato* 
rium«, eine gute (Slaü.erfpielerin unb Seherin. 

giterotif(5e 9lotijen. 3m (Septemberljefte ber ^arlef* 
f^en 3ettfd)tift für ^rcfcfianti«mu« unb Äirc^e ift ein 9(uf* 
faj über bie (Sinfüljmrg be« r^tbmif^en Äir^engcfange«, 
freierer befonbevö für bm gtt»ei|l immigen (5l)oralfa& unb 
für bic 1839 evf^ienenen „getflli^en SWelobien von Dr. 8a^ 
rii" fpric^t. 



Setmif^teft. 

S3erlto^ fofl al« Drc^efierbirector be« 2)rur^lane * %h ea* 
tetiS nic^t weniger al« 20,000 grc«. für fec^« SWonate er^aU 
ten, unb ftirb au§crbem vier Qoncerte geben, fco iljm für Je* 
be* 10,000 grc«. garantirt finb. 

grau GatmHa «Pleuel ift ni*t beim $arifer, fonberu 
htim 93rüffeler (Sonfervatorium angeßcUt. 

3n ^Berlin fommt Sßagnet'd „9&lenjt" gum ©cburt«tag 
be* Äönig« gur Sluffübrung. 

3n ben Nolices el Exlraiu de la bibliot. royale, 16r 93b. 
2r X^eil, ftnb fel;r intereffante 2lu«jüge über bic SWuftf ber 
alten au« einem giie$ifdjen £riginalmanufcripte. 



«eri^tigung. 9lr. 23, (S. 137, 
oben lie«: capnecioso ftaü grazioso. 



.2, 3. 2 »on 



<Sefd)dft*notijiett» Slrnftabt. *r. (St. 2Btrb nad^ften« bef^ro^cn. 
(Coburg. 9B— n. 3l;re Cenbung ift fogleic^) beforgt tworben. ü)a« ©eroiinfd)tc erhalten (Sie jurücf. 
tS^ur^effen. ^— Ib. $r. JH— i. £)ie (5la»ierfc^ule oon (SdJ. , »on ber <Sie fa)reiben, baben »it nf$t erhalten, ©ir 
bitten bal;er nm erneuete (Sinfcnbung. 



Orutf wn 9*. IC Od mann. 



U tu t 




tttf$tift fit 




JöetAnttoertUdjer fRebacrrur: 

©iebenunbjmanjißflet SBanb. 



M 31. 



Verleger: 
stöbert «tiefe in Sdpjfg, 

3>en 1#. Detobet 18«. 



Sßjjn bicfev Beitfdj. erachten lüöAcnliLd} 
9 Dlummtrn »on 1 c*?r 1 Vi Sogen. 



$rtfc bc6 ©ante* toen 52 Uhu, 2»/, 3:61c. fttannemrnt nrtunen afle ^efiamter, SBü$* f 
Onfertconajcbü^Teii bte $fi[tjtUt 2 SJIflt. 3Ru(lf - unb Jtu n ft fj anb lu itg r n an. 



3tt(jaU; SDit flRofttQwa'jqt ^ingaeabrrak in ^JatiS (ftettf.) — 
3nJtttgrntblatt. 



2Ri4ifltmmi£f anfinge (@a)Iup), — Ärüifä« Xn|ff£fc. — 



Sie SModfpttw'fdje @inga¥abeuue 
in ^iiriö- 

(Sonf. auA 9lr. 19.) 



6. 

KaubglofCen* 

SBerfen wir einen prüfenben BBÄ auf biefcS fßro» 
gramm, fo ift baä afle, wafl und bar tri auffällt, bet 
gleitt) obenan crföeinenbe ©(t)u(j verein ober weiblidje 
»orfhnb. ©aä Ift $arifei Sitte, £ebe triften* 
fd)aftUcr)e, fftnjMeriför, iubuflriette Unternehmung, jebe 
(gntbcchina, über drfinbung, bic fid? ©cliung ju ben 
f^affen fudjt, fur^ atteS, wa§ fid? empfehlen nnb 
bun$btingcn Witt, tnug jitm eintritt in bie Deffenfc 
tidffeit eine fcl^t ©&nuer(djaft (patronage) atä Sud» 
tyangef$ilb an bei @iirn trauert. |)ier aber war metyr 
bamit bejiweit, Stfidjt allein füllte buidj bie SÖers 
ditigttng gearteter Wamm bei ®ta«j, bei fte umgafc, 
gugleidj auf baä Unternehmen fetfcfl üfcergeljeu, fem? 
beru aue^, nnb vorjuglict) , eine mowlif^e ©ewÄt}« 
getriftet/ uttb fomit im Borauä aßen bon jungen 
Stauen «nb Sräulein gehegten Siebenten gnlnblicfy 
fcegegnrt werben; eine ttuetlä§tit$e Bebingung beä 
erwfi uferten ©etingenä. <fä war glnd?fnm ein *ßal; 
labium ober ©djujjbilb an bet ©abwette beä Sftufens 
tempetä, unb an bet ©pi|c bc§ ^logrammS bie 
ytagmatiföe ©anetien ber na^fotgenben ©rfefccS* 
artitcL ©ie ßurftinneu bon Beaubeau, Don <5tacn, 
bon bet SRofifofta (öetwittmete SPIatMattin); bie 



#etjßginnen bon ällbufera, bon Eoignt/, bon ©tarn; 
ment, von 3Kaffa , von ^Mr, von Xaäefranb; bie 
©raftnnen bon Äofcan, SPterlin, SRoniflcä unb ©anbs 
widjj eine fdjäne Meifye glänsenber tarnen unb r/od?s 
a^tbateic graum au6 bcin jJPtefac^fn firetfe bet altes 
xm unb neueren Strifiofratie, unb unter tiefen einige 
etjriüürbtge SRatroncn^ bic bem 93er ein um fo größere 
Bebe« tung unb feflen Igatt terfei^eu, aU moradfe^eä 
©emi^t. 

©eljctt wir jur fpxAfung einiger ber fiaititarif&fn 
Beftjtninimgen über, fo liegt jttna^fl frion in ber 
gefieüten Stnfgabc feftfl, in SJerbiubnng mit bem 
verfemten Strtifet, eine bereit erfreuliche Stitiftc^t : 
eifienö auf ein aßmafig iwadjfenbe3 / rci^eä SJfakrifit 
wertvoller, juiti S^eil fettenet Xetiftütfe atti froheren 
Sa^r^unberten, baÖ bie Unternehmer ^er&eijufc^ äffen 
fic^ temfl^en würben, unb bann auf Berei^eTiuig bet 
9Riifif(iteratur bur^ fBrrBffeittli^uitg btefed ^im 3les 
jpertDixe nermaubten ©tatertatß, eine Knifft, bie fut) 
}Ui Smtbe bet Sietl^afeer alterer SÄujiC alierbingS 
au$ üerwirfli(ftt (at, worauf wir weiter unten au6* 
fiil;i£i^er jttttlÄemtnen werben. 

-3m 5lrtifel 2. liegt ein Storivanb ju böäwiflts 
gern SSorwurfe bei SinfeitigftU, bet, wie bei a(juli$cn 
Befttinmmigen in ©eutf^jlaub, beim au^ ^ier me^t 
ober iniuber untjer|lanbig anägefeutet werben tfr, 

©ie ^rtifel 4, 10, 11 u, 13 fitib ^araftenflif^ 
für Beurteilung ber (;ie(tgen SJet^attniffe, inwiefern 
ii}x Sn^alt einigen ^tuff^üig gieft ii&er bie ©anwies 
tigfeiten, bie per) bem <Sntfic^eu unb ber Bertbauer 
eineä bet artigen Unternehmens in ^ßaxii entgegen^ 



182 



flcmmen, wie überhaupt jeber auf SJcflanb b ercctynctcn 
Unternehmung, treibe bie gcmcinf($aftlt<$c $t)ätigfcit 
SJiclcr in regelmäßig wicberfcfyrcnbcn 3ft*abfcf)nittcn 
in Slnfprud) nehmen muß. ES finb bicö ttjcilä fotd^e 
$inbcrniffc, bic nuö peeuniärem Unvermögen entfielen, 
tr)ci(S anbere, aber unvcrmeiblicfye, bie in ben Socals 
Vcrljältniffcn felbfl liegen, mithin permanent ftnb unb 
ftetS wieber übcrwnnbcn werben muffen, wogu oer 
alleinige gute Söifle nietyt ausreicht, ©aß überbieä 
bie gcfcllfcfyaftlicfycn SBcrfyältniffe auefy nietyt unbcbciu 
tenb tn'ö ©ewicfyt fallen, bebarf feiner Skrftdjcrung. 
<3n Heineren ©labten, in bcutfcf)en gumal, fann mit 
geringen Siittcln unb größter Seidjtigfcit baS SBcflc, 
iraö am Orte gu leiftcu ifl, gctcijlct werben; in $pa; 
riö nic(;tä. %n *|}ariö fann el;nc große Äoflcn unb 
3citaufwaub, ol;nc bebeutenbe 5(nflrcngungcu unb 3" 5 
rüftungen nidjtö jn ©taube fommen. Unb für wie SBiclc, 
von beuen man c£ nicfyt weiß, weit fte ifyrcr Eriflcnj 
falber mit bitterer ©clbflvcrtcugming gtängcnb in ber 
glangenben SBett, lädjctnb in ben läcfyelnbcn ßirfcln 
erfd>cincn muffen, ifl nid;t fdjen baö Setcn felbfl eine 
fortwäl;rcnbe Slnflrcnguug ! fflebeuteube 3"*üflungcn 
aber crf;etfd)t fyier atleö, attcü muß einen gewiffen 
Slnflrid; tyabcn, unb ba minber Scgüterte, wogu uns 
ftreitig bie SJiefjrjaM ber auöübcnbcn unb lefyrenben 
jtiinfUcr gehört, auf flcißigfle 23enu^ung ifjrcr burdj 
große Entfernungen ol;ncl;in gefügten 3cit angeiüies 
fen finb (ber Einflüffe ber SBittcrung nic^t gu gebens 
fen, bic fyier gu ben wirflicfycn Reiben unb ©rangfas 
Jen beä täglichen Scbcnö gehören), fo $at bie 3?'* in 
*Part8 einen unfaßbaren SBcrtl), unb bie Opfer, 
wetdje fd)on in biefer einzigen 33egictyung 3"fanimciu 
fünfte ju gefetlig fünfllcrifdjer Sfyätigfcit foflcn würs 
ben, ftnb cö gu aflcrcrfl, tvaü flcf;cnbe ©ings, Quars 
tetts unb ä^nlicfyc Vereine fafl gang unmöglich mad?t, 
wie »vir baö an einem anberen SDrte näljer bartfyun 
werben. Äurg, 9taum unb 3cit, biefe Äant'fdjcn gors 
men ber 2lnfdjauung unb in ber ^parifer Topographie 
wie in ber Spfyilofcpfyie glcicb fcfywcr 311 übcrwinbciu 
ben sprobfeme, ftnb fyier Korrelate, an Scnen allcä am 
flößt unb viclcd fdjcitcrt, waö anbcrSwo nur crfcfycü 
nen barf, um fofort ;u gebeten. 

SUbcr aud) in benjenigen Od^idjten ber ©efefl; 
fd^aft, bic über alte ^emnmiffc eineö befc^ränften 8e* 
fcenöfreifeö ^inauö finb, fe^lt eö an Elementen ber 
3crfhcuung nic^t, bie madjtig baju beitragen, ju üers 
cinjetn, loaö ftc^ bereinigen fott, unb unau^gefe(}t i^rc 
auflöfenbe ßraft üben, ©anj abgefe(;en ton ben po^ 
litifc^en unb anberen Sagcöbcgcbcnfyeitcn, njotten mir 
nur an bie Süße beö ^Sarifer gefefligen Scbcnö erim 
nem. ©efouberö »vo(;( für Nc in folget SSerfJricfung 
©efangenen würbe ber legte ^Jaragrap^ bc8 2lrt. 1 1 
att ßoefung unb fio^n cingefc^altet. SKufl benn ni^t 



ein Äunflöerein banfbar fein, toenn feine üerpffic^teten 
SJlitglieber auü ber frönen SGBelt im Strubel welU 
lieber 3«flreuung nic^t allein fein gebenfen, fonbern 
fogar ber Sßflicfytcn, iit fte gegen tyn ju erfüöen 
^aben? 

äWan fie^t, baß ton allen Seiten Sd^toierigfetJ 
ten unb §emmniffc jufammentreffen j ja uon ©eiten 
beö Unternehmer^ fclbjl bleiben jle nid;t a\i%. Offene 
bar nur in ©erücfpd;tigung etocntueöcr (Staats* unb 
©eruf^obliegeu^eiten ifl bic bem ©ireetor jugeflanbene 
Sefugniß, bie j&aty ber Gonecrte gu beftimmen, in 
2lrt. 10 aufgenommen Sorben, unb läßt biefelbe auf 
feine eigene Ungewißheit betreffe ber bem Unternehmen 
gu n?ibmenben 3fit fd)licßcn; fte üerrätl; toon torns 
herein eine Unftc^er^eit, bie in ber golgc nur bebenfs 
li^er lucrben fonntc bur^ bie bebeutenben Grforbcrs 
niffc an ^ütfömittetn, welche bic a\\8 5lrt. 15 ju er* 
fel;enben ungetvör;nlicr)en 3Htü(lungen not(;toenbig er= 
geugen mußten. Sluö bem (Sefagteu aber wirb ber 
öefer ofync weitere Slnbeutung f^on felbfl bic Sage 
ber ©inge ermeffen unb feinen ©djluß gie(;en fön? 
nen. ScbcS größere fünftlerif^e Unternehmen eincS 
^Jritat^ereinö in ^5ari3 beruht auf einer wtberftrcben= 
ben 6rl;öl;ung ber 9?ormaltonlcitcr bcö Scbcnö, gu 
wetdjer jeber fein Äreug mitbringt, unb »erborgen 
aud^ juglcidr) fein 9luflöfung8gctdjen. 



© e ü a l t u n j. 

©er 93ercin fam gu ©tanbe. ©ie groben wur? 
ben fleißig befugt, bic einguübenben Partien bur^ bie 
vSiuglel;rcr, beren jeber gugleicr) als S^orfü^rer bie 
if;m anvertraute ©timme leitet, t^eitö eingcln eingcs 
übt, t(;cil8 vereint ausgeführt, unb eS fanb fic^, ba§ 
ber S3ortrag biefer ernflcn SJJuftf in gewichtigen %&s 
nen unb verfdjlungcncn Harmonien boc^ niAt eben, 
wie cö Sßicfe geglaubt, mit unübcrwinbli^en ©erwies 
rigfeiteu verbunbeu fei; ja, baß mau, war mau fonft 
nur fefl im Unerläßlichen, — treffen, 3ä^lcn unb 
Slt^men, nid;t allein aller gepriefenen Äel;lfcrtigfeit 
entbehren, fonbern felbfl mit geringen ©timmmittetn 
nac^ biefeu 9?oten bie ergreifenbfle, großartigfie 833irs 
hing hervorbringen fönne. SWit bem ©etiugen wuc^ö 
bie Sreube am ©dingen, ber Eifer unb bie Siebe gut 
@ad?e. Slucfy machten in furger 3"t bie ©äugev fo 
bebeutenbe ftortfdjrittc, baß bie meifien von if)ncn mit 
großer ©ewanbt^cit felbfl fc$wcrcrc@ac$cn vom ©latte 
fingen fonnten, wie ic^ baö nic^t allein von ben ©u 
xectoren verftc^ern (Srte, fonbern auc^ in ben groben 



183 



fel&P war)r$unel}men ®eTegen$eit r)atte. *) ©er flrem 
gen öufredjjtfyaltung beä 9teglement3, bem Sitte ofyne 
8tu8nar)me biö^cr pd) willig unterwarfen, glauben bie 
5S>trtgcntcn ben Srfolg be8 Unternehmend beimeffen ju 
muffen, tvie jie überhaupt ben ©eip, ber bie ®efelfc 
fc^aft befeelt, nicr)t genug loben fonnen. 

©er herein jäijlt jegt jweiljunbert unb einige 
Wtrfenbc ättitglieber, pet) anlefynenb an einen Äern 
Don etwa üierjig wobleingrübten, grunbfeflen Äird)ens 
<$orfcr)ülern, bie ein unerfcr)ütterltcr)eö gunbament bils 
ben. üfticr)* auäfcr)fie§licr) granjofen nehmen baran 
$r)eil, fonbern aucr) bie befähigten ©lieber frember in 
*Partä anfäfpgcr reicher gamiiien, ©eutfcr)er, (Sngläns 
bei, Italiener üon ben ©efanbtfcfyaften unb 3lubere; 
felbfl temporar per) r/ier auffyaltcnbe aWttpffreunbe pnb 
willfommen unb, wie wir au$ ben SHegfementS erfes 
r)en, auet) ÄünPler unb fcöüfaienfänger, bie baö Uiu 
terner)men ju unterpüfcen geneigt ftnb. ©ie (eiteube 
9lbpet)t bei folcr)er äulaffiutg ifl gewijj öortreffliev), 
ber herein felbfl aber buret) bie baöon un$ertrennli= 
<$en SJeränberttngen unb Umwanbfungen einer untoor; 
tC;ei(r)aftcn ©cr)wanfung auSgefefct, bie auf bie Sänge 
fogar bebrofylict; werben fönnte bei einem fo bewegs 
ien, unruhigen, tjeranberlicfyen Seben alö baö fßaru 
fer, baS fletö im S'luge, fo fcr)wer ju priren unb 511= 
fammenjuljalten ifl. 

©er Uebttngäfaat bat foTgenbe einric^tjmg : er 
jerfältt in brei ungleiche (*intl;eilungen. ®en größten 
9taum nebmen bie Wuöübenben auf ampl?itl;eatralifcr) 
ert/öhten @i^rcir)cn ein; an ber ©pige einer {eben 
©timmenabttyeilung flehen bie aH Gfyorfüfyrer fungis 
tenben ©ingleljrer. %n beut mittleren freien Siauin, 
angepdjtö beö ©efangperfcnalo ergebt per) ein einges 
tjegter ©tufenpfc nebp spult für ben ©ireetor, ju befs 
fen ©ette, unten red)t3, ber $>itlf*fcireetor am ginget 
feine ©teile r)at. hinter biefen ip ber britte mit 3i(js 
:plä|}en befegte Staunt, ber etwa r/unbert 3"fyörer fafs 
fen fann. SHunb um ben ©aal oben läuft eine ges 
räumige Tribüne jttr SlufPellung ber getrennten C(;öre 
iet tjieiPimmigen ©ertragen, wie aucr) eventuell bei 
(Sontrabäffe unb S3ioleueelle bei erforbevlior)or 23egleu 
tung, ober (in tyocfyp feltenen gällen) ber Öle^infirtu 
mente, wie j. ©. in bem merfwürbigen, tüijn unb 
fraftig batyerraufcr)enben SKabrigal Spirito di Dio beö 



*) Unter anbern einft, at«, bfflimq au« bem von mfr 
in bie $robe mitgebrachten ffierfe Söintcrfelb*« „©abrieli 
nub fein 3eiialta" Gintec« ju IjCren, nadj gcfc^foftcncr Ue* 
bung ter SMrcctor He @l)Otfd)üler fjcrbftricf, unb tf^rcr fo viel 
in bad 93ud) Inneinbliefen fonnten. bie bezeichneten Hummern 
»erfu$6toeife aa« ber «Partitur anflimmten unb frlf(ft ^erau« 
fantun. 3)tefe S^üler verbantten ber Slfabemie ibre befte 
$u«bübuno. 



«Jenettantfd^en S)crmä^IungöfePe8 auf beut SSueen« 
tauro. $)lan tonnte uermut^en, audj biefe Sribiine 
fei anfangt für 3«^örer, unb ber ©aal urfprünglic$ / 
etwa« übereilt, jum boppelten 3»f* ^« Uebungen 
unb ßoneerte bePimmt gewefen, ju welker legtereu 
öepimmung per) fpäter in gofge ber wadjfenben %i)ciU 
na^me ber SKaum ungenügenb erwiefen ^afce; ein Ums 
panb, ber gleicr) üon uom^erein, wenn biefe ©ermus 
tyung gegrünbet tP v/ bem herein einen enipptiblic^ett 
5lbjug oorl;anbener ©elbmittet gebracht ^ätte, ba bie 
6inricr;tung jel;n bid elftaufeub graneö, gegen breu 
taufenb S:i?aler, gefoPet i}aben foll. 

©aö Strpertoire, beffen per) bie ©ingenben bebies 
nen, ip nic^t in einjelne ©ingPimmen einget^eilt, 
fonbern angemeffenen gormat^ in Partitur gepöbelt, 
unb nacr; fortfe^reitenber 5|Jaginirung unb SNumerirung 
in ^)efte »on bequemem Umfange eingebunben, bie tu 
offenem $pappfäPcr/en ober Suttcral ju güfjen bet 
©ingenben Pe^en, fo \>a% bei Nennung berieft- unb 
©tücfja^l o^nc Unorbnung unb Sßeitläufigfeit ba8 
Verlangte anf ben 9Binf beä ©ireetorö Uidjt unb 
rafet) ergriffen werben fann. Stfatürlicr) enthalten biefe 
$cftc nur baö ^)auptmaterial, bie ß^oreompoptionen, 
"tct)t aber bie jur 5lbwecr)ölung eingefcr^obeneii ©olos 
fachen, ©em ©ologefangc pebeu ÄünPler unb ©ts 
lettanten üor, je nacr; entfpreci)enber Segabung unb 
gä(;igfeit. ©0 bie (Shdfiunen ä^lurat, Sargnau^ 
^otoefa, S3aronin ton 8'roipart, SWarquifc tjon &a: 
briae, 5rf. Stlicc S()orn (Scdjter beö a 111 er if an if et) en 
Obriflen), uen 9tnpptin (3er) Weberin), 1>cra, Socr)s 
fol^, eine ©cutfe^c, fefyr tüchtig im Vortrag fole^ec 
Sftupfgattung , unb ©elpf;ine 2Jeauee, nunmehr oer» 
e(;(icr)te Ugalbe, bie mit einer ungünPigen, beö 2lbelö 
ermangelnber Klangfarbe ber Stimme einen trefflicr)ett 
Vortrag älterer SJlupt uerbinbet, unb namentlich 
9J{arcelio*fci)er ^Sfalmen. gerner bie §£. ^iöconti, 
jj. ©ufort, (trafen (Sbgar ^e»?, ©c la gerronav$ 
u. 91.; von ÄünPlern bie ££. Äßnig, -Stöbert, §cxz 
mann Seon, (^eralb^. 5lucr) ©arboni unb ©aftn 
waren ©oltPen ber Slfabemie. 

(®*(uf folgt.) 



(©cbiuf.) 

§♦ S)0ttt f (Dp. 43. Oier ftebertafel-Öefänge für viev 
JRänncrCtimmen. — ©ffenbacl), 3Vnbre, lil. 43 Ar. 

Sobenb will tet) gleicr) t)ier am anfange berü^ 
ren, wie bie in biefer ©ammXung benugten Siebertejtc 



184 



kern toieipimmigen ©efange pdj trefflicty eignen. SWan 
woge nid&t barüber la<$en, ba§ id) eine ®aty beifaU 
lig erwähne, bie an unb für pc§ fclfcfl fc^on burdj 
bie gefunbe SJernunft bebingt ioirb. Reibet begebt 
man in bicfem gelbe ber (Sompoption fo fyaupgc unb 
wiberpnnige geiler, ba§ ein armer SReeenfent bie Sa* 
ternc beä ©togeneS auS ber altgriecfyfdjen SRumpels 
Jammer tyeroorfuc^en möchte, um auS ben gebirgSf;os 
$en Waffen fcon »ielflimmtgcn ©efängen bie wenigen 
paffenben Sextuntertagen fyerauSjufmben. ©arum, 
glaube iä), toerbient audj baS pafpfcc greifein toon 
einem allgemein verbreiteten genfer ein fauteS 8ob. 
$inp$t(i$ ber SOiufiC nimmt nur baS jweite fiieb 
toon ßfyamiffo: »amen tatton (®aS ip bie Sttotlj 
ber fdjweren 3^*/ kflä ifl bie fdjwere 3«t ber 9^ot^, 
unb lote fonft bie Umfe&iingm ber Sd&lagworte alle 
tyei&en), einen genialeren Sluffdjwung. ©er (Sompos 
nifl läfct bie Stimmen canonartig beginnen unb auf? 
^ören. Soiiart (giS - SRod), SRfytymuö unb 2JMobie 
ftnb entfpredjenb, unb wenn übrigens bie Sanger ju 
bem Scfywanfe ben nötigen Junior hei ftdj führen, 
unb, am mciflcn für ben Sd)luf, eine geläufige 3««ge 
iepfcen, um bie 15fadje fdjwcre SRotfy, piefcenb unb 
einbriuglidfj burc$ ben 3<utn ber 3äl;nc an baS £a* 
geStid&t bis an bie ©eljorgänge ber 3"f?öter ju fem 
ben — ba m&cfytc icfy boefy ben pnDen, ber trofc bie? 
fer Schwer c not tj nidjt jttm Sachen erfdjüttert würbe. 
SefonberS ergößlic^ erfrfjeint mir ber Sc^fufi beS 
©anjen : 



u > > > 
/ _ a JL8 — _| *J Ä--j-t-J»- J — m — T-t — ■?— r — 



i 



JDa* 

I 
4 



i|l bie 3elt ber <5djire*re * notl; 
Presto 

i* > f* 



t8=Sr^t=OE 



Adagio lamcnlabile 
©djtoercnctfj 



J* t 



I 



«mimi 



9lr. 1. ©en grauen, oon SRemtj, bietet im ©ebidjte 
wie tu ber 9Muftf nicfyt befonberS (SrwdljnenSwertljeS. 
63 mfl eine $u(bigitng, wie pc ber einfache Sürger 
ber befdjjeibenen §au$frau barbringen würbe, tterlei; 



Ute tyn ja einmal bie in reic^ttdjerem SWafje genofiene 
»aec^uSgabe ju einem heraustreten a\\$ feiner be* 
föaulid>en Statur. 5Kr. 3. 3lbfc$ieb ber Sieben 
taf et, tragt ben Gljarafter altbeutfdjer ©emütfcticfc 
fett in pc$. 3<$ backte iiiitt>iHfityrli$ an unfere e^ 
renfcPen Siebertaffer, t?ornel;mli^ an foldje, bie mit 
JQauü, 4)of, SBeib unb Äinb begabt, tu bem warmen 
©lürfönepe p^en, unb nur beö Sergnügenö fyaU 
ber, hei einem (Stoppen S23ein unb einem feipen S3eafs 
Peaf ber ^eiligen CSaccitte pc^ ju na^en wagen. Unb 
fo ptjiliperfyaft ^ört man pe aud? pngen: 
Maestoso 



ober 



©enn toiv einmal Reiben fol * * * len, 






jnüf * * i * fen u. f. \o. 

9?r. 4. 5lltbeutfd?eö 93otf ölieb, erregt mir bie? 
felben ©ebanfen, obgleich ber Sc.rt ein tolleree S3aes 
c^anate juliefj. $d) glaube faP, ber (Somponip 
trinft feinen S^op^cn fctbfl ein wenig ju e^rcnfeP 
bürgerlich. 

§♦ Z. ^Petfl^fe, ©p. 10. Seeljs fieser unb «f fange 
für *en meljrftimm igen illännerrljor. — ftifVts 
öreitkopf u. Qärtel. 25 Hgr. 

— — — f ©p. 11. 0ccl)8 Cirber un^ ©efänje 
für ben xuerflimtniflen iflännercljor. — Ceipji0, 
^r. fiiftner. 1 Äljlr. 15 Ilgr. 

— — — , ©p. 12. ßrcl)6 Cieber unD Örfönge. 
— Ceipfig, ßreitkopf u. Sjärtel. 1 €l)lr. 

©aö erPe ^)eft ber f;ier angejeigten äWannerc^Bre 
erfc^ien fc^on üor längerer Seit. @ö wirb an biefer 
Stelle mit angezeigt, nic^t fowo^l um eine auöfüljrs 
lic^e fflefprec^ung barüber ju geben, benn eg liegt 
als ein fcfyon tor -Safyren herausgegebenes SBerf 
gänjli(^ au§er unferem ©ereile, als t»ielmet;r, ein 
tjollpänbigcS ©erjeic^ni^ ber ©lannergefangSeom^ops 
tioucn biefeS 5lonfegerS l;ier nteberrtitlegen. — Seit 
ber ©egrünbung ber beutfe^en ©efangSfePe ^aben pc^ 
eine 2?ienge beutfäer Xonbic^ter bem ©Jännergefange 
jugewenbet. ©ie Siteratur biefeS gad^eS ip eine des 
fentjafte geworben — , aber in allen ben äflaffen, 
welche tnbuPriöfe Verleger auf ben äflarft werfen, 
fanb pc^ leiber nur wenig ©uteSj bePo mefyr brac^ 
pc^ baS 3«ittelma§igc S3a$n unb baS S^tec^te fanb 



185 



ungäfyKge S3ere$rer. 9Wit $reubc begrüßt batjer bie 
jCrittt jebeö SBerf, baö toon bem eingerifienen, $afs 
fenö werben ©ctylenbrian abweic^enb, ©effereö bietet 
unb 3fM0,mfj ablegt t>on bem ehrenhaften ©treten fei* 
neö ßrgeugerö. ©iefeö Sob barf geregter weife ber 
fBerfaffer biefer Sieber für ftcfy in Slnfprudj nennen. 
(Sonfl bin id) mit feiner 2lrt unb SBeife, ben SJia'ns 
migefang }it befyanbeln, nidjt tootlig einfcerflanben, 
unb id) will toerfuctyen, bie ©rünbe, welche mtc^ fein 
SBerfatyren mißbilligen (äffen, Ijier nä(;cr auöeinanbers 
gufegen. 3"^fl wenbe id) midj nocfy einmal gu bem 
fäon oben berührten Dpuö 10 beö SBerfafferö. SDics 
fem SBerfe ifl ofyne SBiberrebe ber Sßreiö t?or ben 
übrigen beiben gujuerfennen. ©ie in itym enthaltenen 
©efä'nge finb einfach nnb natürlich gehalten; ber me* 
lobifctye Sljeil ifl Ici^t fajjbar unb tritt bod) and ben 
©renken ber ©ewötynlidjfeit fyerauö ; bie Harmonien 
iegengen bie muftfalifdje ©ewanbtfyeit beö 93crfaffcrö ; 
bie Sluffajfung befunbet feinen guten ©efetymaef unb 
überhaupt feine työtyere äflbetifc^e üöilbung. SBarum 
»erharrte ber 83erf. hei ben fotgenben Werfen nic^t 
auf biefem ©tanbpunfte? ©ie beiben folgenben SBerfe, 
Dp. 11 unb 12, laffen toon ben eben erwähnten guten 
ßigenfdjaften nur SBenigeö noefy erfennen. ©ie ein= 
faclfe, natürliche ©ragie ifl ani ifynen entwichen, unb 
eö bleibt bem SSeobacfyter nichts weiter fidjtbar, alö 
ein fafl pebantifcfyeö (Streben, alö ein guter, fleis 
ftfger nnb gefcfyitfter 2J!uftfer ben Äunftgenoffen ftc$ 
barjuflellen. %d) fage gefliffcnlic^ „ben Äunflges 
noffen", benn ehen gerabc nur bie Seilte &om gnety 
»erben ber tl;eilweife allerliebjlcn unb feinen Arbeit, 
ber getieft ineinanber gelungenen Stimmführung, 
ben wofylberedjneten <Stimmeneinfcii}en, ben oft uners 
wartet eintretenben (;armonifcfyen ^Beübungen, unb am 
beren bebeutenbereu ober geringeren Sleu|erungen ber 
Äunftfortigfeit iljren Beifall nidjjt fcerfagen, ober ftdj 
fogar entfyufiaflifdj unb lobpreifjenb barüber au§ern. 
Seiber befdjränft ftcfy bie SHufit vieler, fogar audj ber 
fceften Äünftler auf biefe Sleufjerlidjfeiten; ^ief)t man 
ton ber (Summe beö Äunftwerfö biefe feine 2Jtac§erei 
ab, waö für ein Heiner JHefl t?on beachtenswerten 
©ebanfen bleibt übrig? ©erabc biefe tun flu olle 9lrt 
gu f^reiben, liegt bem SEBefen beö 9Jlannergefangeö 
fern ; feine ctyarafteriflifdjen SKerfinale finb eiugig nur 
Cinfac^^eit unb ©rogarti gf ett. äftan will ben 
STlannergefang gum Söilbungömittet beö Söolfeö bes 
mifcen, baö ifl wotyl fcfyon ! ®Unht ii)x aber, ba§ 
tyr baö S3olf emporhebt, wenn ifyr eö mit tafpnirten 
gein^eiten überfdjüttet, wenn ifyr tym ©efange bietet, 
bie fogar ber Äunfaebilbete einer langwierigen, grü= 
iel^aften Prüfung unterwerfen mu§, e^e er bie 5lbs 
f5<$ten beö SJfö. fo ju würbigen toeTflefyt, alö eö befs 
fen aufgewenbeter @d^wei§ jum (Srfag verlangen barf? 



^ier nun maty id) aufmerffam auf Dp. 11, Str. 1. 
„SBalblieb" »on Senner: 

ffio JBufa)e Pebn nnb S?dnme 

J^oll taufenb frönet Traume, 

Unb ?aub nnb ©ra« unb IBtumenbuft 

5Rno«um erfüllt bie jri|*e £uft 

3m 5Dalb — 

Da ifl mein Slufcnttjalt. 

@o bie erfle ©tropfe biefeö einfad^en, frifd^en SOBalbs 
liebeö. ©er Sejrt felb(l uerweift unö auf bie einfa^fle 
Se^anbluugöweifc : ©er Säger fingt fein öieb in bie 
frif^e Suft, wie eö tym im $)erjen gewac^fen ifl, ade 
feine Subtilitaten liegen il;m fern, ©er SJerf. bietet 
unö bafür eine trefflic^ ge arbeite Sompofttion, aber 
feine empfunbene, feine poetifdj wal;re. 8Bie 
fonnte eö fonfl gefa^c^en, bag er burdj aüertei ©res 
jungen unb ^Beübungen beö Sexteö unb ber muftfas 
lifa^en SWotitje biefe ©troplje hi^ ju einer Saetrei^c 
ton toierjig unb etlichen auö^ube^nen »ermoc^te? SHBos 
gu benn bie ploglic^eu Slbwec^felungen beö (Solo unb 
%ntü, woju bie b^namifc^cn (Sontrafle, wogu ein 
Gc$o? ©ie gweite Strophe befjanbelt ber 93f. gtei^s 
mä^ig; bie britte befynt er noc^ um einige Saete läiu 
ger au^ , unb giebt baju einen @^lu§ wie gu einem 
ber grofjartigften ^nffrumentalfä'fce. hierbei will id) 
fogleic^ bemerfen, ba§ leiber baö inflrumentate ßfes 
ment fjc^ aüjufe^r in ben neuen äflännergefang eins 
gefc^lid^en, — exempla sunt odiosa ; fte liegen aber tets 
ber in unferer unmittelbarflen 9lät)e. ©ie 83erwanbt= 
f{^aft mit ber ©iilitairmufif brängt ftc§ guweilen fo 
offenfunbig an ben Sag, bafc man oft in Söerfucfyung 
geführt wirb, berartige ©Jannerc^ßre gu inflrumentis 
reu. %d) bin fidler überjeugt, baß wir biefem &eiU 
punft ni^t metjr fo fern flel;en! Unter bie Sieber uns 
fereö S3fö., benen idty fafl biefeö ©c^trffal wünf^en 
mochte, gehören abfonberlic^ baö ehen angeführte unb 
au^ Dp. 12. Kr. 5. grül;ling ö glaube, toon U^s 
taub (©ie linben Stifte finb erwacht), ©aö ©ebi<^t 
an \id) felbfi liegt bem Söefeu beö 27lännergefange8 
ganjlic^ fern; eö ru^t auf einer fo entfdjiebenen fubs 
jeeti&en Saftö, ba§ bie ^ier gebotene ©arfletlung fafl 
tvie ^tonie erfd^eint. (Sonfl ^alt ftc^ ber 83erf. »011 
bem gel;ler unpaffenber Sejrtwafyl ganglic^ frei, unb 
ic^ möchte il;n vielen ©ünbern jum na$afnneuöwers 
t^en Seifpiet aufflellen. — SJon $)erweg^ pnben ftc^ 
gwet Sieber; in Dp. 11. Kr. 5. Steiterlieb (®ie 
bange Kac^t ifl nun tyemm), unb nod^ in Dp. 12. 
Kr. 2. 9t i) ein weinlieb (SBo fo(c^ ein geuer noc^ 
gebeizt), ©ie muftfalifcfee ©arflcllung beö erfleren ifl 
offenbar gelungener alö bie beö gulefct erwähnten, 
obgleich ic^ au^ l^ter midj gegen ben aflgugrogen Aufs 
wanb üon SQorten unb äKupf erflare. SBarnm breis 



186 



mal „in'ö SBerberben", toaritm toreimal „toor'm ©ters 
Ben"? ©ie SBorte ftnb an unb für ftcfy im 3«fams 
menfjange beä SejtcS von fo groget Sebentung, bafj 
ein einmalige^ Singen un8 bic (Seele ju crfdjüttern 
fcermag. Unb luenn man nun jugiefct, bafj ber Sßerf. 
in bem erften SJerfe bnrc$ nietyt ganj 31t uenoerfenbe 
äußere ©riinbe auf tiefen Sßfab fcerteitet rcorben fei, 
weiche Urfac^cn fann er ju feiner ^Rechtfertigung für 
baä gleite SBerfafyren in ben übrigen Werfen aufbrins 
gen? ©aö „Slljeimueinlieb" in SDp. 12 ifl uncnbtidj 
loeit auögebefyntj eä ii 6 erfechtet unä mit SJiaffen won 
äftuftf; überaß ©efcfyicf ftdjtci t, an wenigen Stets 
Jen aber 2Ba(;r(>eit. SBetdfyer (Soutrafi: ^ernjegl^g 
unetaififtrte Sieber jufammengefdjmiebet mit einer eiüU 
liftrtsrafftnirten SWuftf! @o n>irb fein Stctoolutionair 
fiaatSgefäfyrlidj ! ©ie übrigen ©efange ber fyier fces 
fprocfyenen fcciben Riefte lüilt idj nic^t nafyer berühren]: 
fie tragen im 5(üg eineinen benfelben Cljarafter, fic bie; 
ten tjiei gute inuftfatifcfte Arbeit, ermangeln aber &en 
fo feljr ber Ginfad^cit, 5WatiirIie$feit unb SBa^eit. 
3J?enbe(öfe(;n'ö (StnfCnfj macfyt fidj ttjeifweife gettenb, 
nidjt foivof;! in ubereinfHmiueuben ßinjelfyeitrn, a(ö 
toietme^r in ber $(rt unb SSeifc ber Shiffaffuug nnb 
äußerlichen ©arfleüung. 9Jorf; tritt id) tien SJcrf. aufs 



merffam madjen, ba§ et bte «SingfHmmen oft fe$t 
unpraftifdj bcljanbett. ©ie erflen Senorc fü^rt et iit 
bie !?od?fien Sagen 5 er erwartet üon i^nen Seiflungen, 
bie man mit Stecht nur Don ben betoorjugtefien Sflatus 
ren verlangen barf. 2luc$ jheitet e8 nadj meinet 
anficht gegen bie aftf;etif$e ®c§Bntjeit, 9Wannerfe$ten 
ju fo loeibif^em giftutiren ju öeranfaffen. 9?ur tot* 
nige Stimmen »ertragen biefe 9tnfhengung , unb ein 
großer Zljeil unferer jungen Senorc gefyt gerabe an 
bem Singen ber SWauuer^ore in ben früfjeften 3afy 
ren ju ©runbe. ©ie SJtittelftimmen unb ben jtoeiten 
Saß fdjreibt ber SBerf. Ijauftg fo ferner, baß audj ges 
übte Sänger nur mit Wlüf)t im Stanbe ftnb, tein ju 
intoniren. 3f* eS j. 83. möglich, baß eine grBßere 
Stnjafyt jtueitcr öafftflcn biefe Stette ganj tein unb 
fieser jufammen vorführen wirb: 



feaä 



-ß+t — 



s== 



$$ möchte faft behaupten, baß fogar unter ben fege* 
nannten funftgebitbeten Sangern nur wenige biefe 
Stette bem 93erf. 311 ©anfe fingen würben. 

8. JRicciuS. 



Ueberjx^t ber neueffceti ©rf^cinungett auf bem ©ebiete ber SÄuftf* 



gfur sjjianofotte unb Strttdjutfltuntente* 

©$♦ be SBettot, ©p. 59. ler Trio pour Pianoforte, 

Violon et Violoncello. Öcljott. 3 ^i. 36 fir. 
2* ©&Urt, ©p. 7. Allegro concertant pour Piano, 

Violon et Violoncelle. Peters. 1 j Z))\r. 
6* ©♦ 9tetfjtget f ffip.183. J7eir.e grandTrio pour 

Piano, Violon et Violoncelle. €bent>. 2 SBIjlr. 
— — — , ©p. 185. Sonate brillante pour 

Piano et Violon. Äben*. 2 Sl)lr. 
© t 21. ©ambtttt, ffip. 54. Primo Trio p. P., Vio- 

lino e Violoncello concertanti. Rirorbi. 12 Jx. 
SCBerben befprodjen. 

Zbcovctiidte SSette. 

^JiettO 9ttt^ f Studio teorico-pratico di Contrappunto. 
Aatlan^ Ricorbi. 15 St. 

SBirb befpro^en. 



%üt 35ioItne mit pianoforte* 

©♦ ©itwri, Andante cantabile. ßcljubcrt^. j- Stljlr. 

SBcnlij bebtutenbe WltloVit, fet;r viele bcbeutimgSlofe 93er« 
jicrungen. Qrforbert leiste löogenfüljrang. 

2t* ®oria u. 21. §crmaim, ©p. 29 «. ©p. 13. 

Duo de Concert sur motifs de l'opera Don Pas- 
quale de Donizetti. Schott. 2 Jfl. 42 fir. 
Setbe (Stimmen finb f<^tt>er ju fptelen , bodj totrb eine 

gute 9Iu«fü^rung ben (Spielern lebhaften iBeifaK ertoetben. 3>ie 

(Scmpoftticn iß in gewohnter $otpouniform. 

gut aStolonccll mit %Hanvfotte* 

9t ©♦ SBocfmÜ^I, ©p. 57. Le troubadour, col- 

lection de morceaux de salon pour Violoncelle 

avec aecomp. de Piano. |)eter$. Cah. I. 1^ Cljlr. 

Cah. II. 14. «I)lr. 

fflte immer bei Soämütyi o^ne tiefere öebenteng, aber 



187 



gtoeefmaf ig für ba« 3nflroment. Sie feien gnr Hebung cm* 
pfoljlen. 

$♦ ®$iuitt, ®p. 2. Piece de salon pour Violon- 
celie avec accomp. de Qualuor ou de Piano, 
filcniin. Avec Quatuor J£ £|)lr. Avec Piano 

— — — , ©p. 3. La priere de Topera „jFrei- 

fcljütf", Iranscrite et variee, avec accomp. de 

Quatuor ou de Piano. CbrntJ. 1-J- 4l)lr. 

SDcr (Scm^onift Ijat feine ©eife oud) in biefen SPerfen 

uidjt geunbert; mie in Dp. 1 ridjfet ftd) fein gange« SDidjten 

nnb Xradjtcn mebr auf bad Grfinben guter Snftrumentation«* 

effeefe unb neuer brittanter Spuren, als auf ba« JEdjaffen ge* 

biegener üfiufif. JBeibe (säfcc verlangen einen ÄünfUer erpen 

SRange« gu tf>rer ?lu«füf)Tung, unb in folgen Jpdnbcn glauben 

toir, bafi fie ©lücf machen merben. 

2* ©<Wtb, 12 Melodies pour VioloncelJe et Piano. 

Äctjott. G Cicfcrungfn, ji)e 1 Jl 48 ftr. Cifte 

fieferung: le songe, le reveil. 
Sßtrbienen bc«l;al& befenbere $ead)fung, baj ber 93erfaf* 
fer in ber einfachen SBeife ba« Snfhument betjanbelte unb 
Somit baffelbe gu feiner fragten Sebeutfamfeit gurüeffüljite. 
Gr giebt nur ©efang, unb fo feilte man in ben metflen Qä(* 
len für (Sello treiben. $ie l)ier gebotenen muftfalifdjen 
Sbeen finb nidjt fometjl grogartig unb tief, al« vielmehr an* 
muffig unb elegant. £>ic Spianoforteflimme iß gumeiten un* 
gef<$tcft beljanbelt. 

Duetten für fcad ßiolonceff* 

3* Cfftltbadj, Cours methodique de Duos. Lettre 
C, moyenne force, en 3 livr. Lettre D, brillant, 
en 3 livr. Örljott. (©Ijne Preisangabe.) 

gort fefcun gen be« fdjen vor einiger 3eit begonnenen unb 
Bereit« Ijier angezeigten 2Dcrfe«. (Sie finb gu empfehlen gum 
tlutertid)t, vornehmlich gum gleichzeitigen ©'.brauche mit ber 
Von 9t. ©ocfmüljt fftrglid) ljerau«gegebenen unb in ber 3eit* 
fdjrift audfü(;rtief)ct befpro^enen Unterridjt«metljobe für 93 io- 
lonccllo. 

Ziehet mit tyianvfovte* 

ÜB* gifdjer, ©p. 6. ßpielmannö fie*, von öribfl. 
Coln, Öcrjlof}. $ f!gr. 
©eiber« ©cbic$t leibet fäon an ftc$ fclbft an Singen, 
ber (Somponifi trägt nidjt bagu bti, un« biefclben gu verfüg 
gen. SDie (Sipnbung«fraft be« Xonfefcer« mufj burefj frdftige 
Hulf«mittel angeregt metbeu, l;ier bietet er un« nur fdjon 
ttngfi ©efagte«, oljne fid) erft bie 2Rülje genommen gn $aben, 
kurd) verbeefenbe Qinfleibungen fein Hülf«perfonal gn »er* 
Bergen. 

<£♦ 2* %ifätt, ©p. 20. Sotoatenlube, von W. Ijauf^ 
für ßantan. 0ri)lof}. 5 llgr. 



(£♦ i* t$tf4et, ©p. 21. 5u lieber Cngel, tul ßr 
Srnor. Cbrn). 5 Tlgr. 
^auff'« Siebten: „<Ste^ ic^ in finfirer SWitterna^t" ble^ 
iet ^ier ber Qomponift in einer gang neuen, nfdjt gu ettoar* 
tenben gaffung : er ^at biefe foHbare £ieber-$erle burc^ einen 
eifernen Äriege«marfd) umflammert, ber ba« Älcincb gu ger* 
trümmern brcljt. ($« ifi in ber Stjat ba« 3eid)cn einer nie- 
brigen Slnfc^auung, toenn man ftd) ^eifcnen ober ©ac^en nur 
mit ben il;nen in ber 5>rofa bc« V!cbcn« gunac^ft liegenben 
Stttrtbuten vor ba« geifiige 5tuge ju führen oermag. ©oldje 
£eute g. S3. «erfnü^fen mit ber ißoifleilung iinc« Str^te« fo* 
gleidj bie 3JJcbicinpafd)e, ein 3ubc erfc^eint il;ncn immer mit 
bem 93arte, ber Äbnig mit bem (Bcipier, unb ifi e« bann ein 
2£unber, loenn bem Qcmponiften bei einer „©cloatenlicbe" 
ber SDiarfd) ul« unoermtidi^eö c^araftciiilifctc« 3eicften fiety 
anfbräiigte? Söir ^aben l)ier bie reine, naefte 9Ba()rlKit: ie^ 
mcdjtc je^t fafl ben begriff ber offenen Db je et tut tat al« 
in« ?cbcn getreten betrauten. Da« finb gute Hoffnungen für 
bie tcutfdje Äumlwclt! Utbcr bie 3ttufü bc« a«arid)e« in 
queslione ift nur nec^ gu berichten, baf jic pc^ tiefflic^ eignet 
für ben fdjtocrcn ^arabetrott eine« Kölner ©ac^aufguge«. 
2)afür fei fie empfohlen. — Cp. 21 verlangt feine nähere 
(Nnal^fe unb d^arafterifiif. 

% Älettt, Cübe$nälje, ».fireufer. ßoUu.ßock. 7|0gr. 
Die dujcrlic^e DarfleUuug gc(;ört einer früheren ^etiobe 
an, boc^ geic^net fid; ba« Seilten burc^ guten §luj$ unb 
©angbarfeit au«. 

SfaicHa SSd^r, ©p. l. 3wei 6e*Uhte von C. ©ri- 

bti. ßott u. ßoek. 10 6gr. 
31* gu**, ©p. 1. JDrei fttfccr. €bcn^. 10 jggr. 

Diefe beiben Hefte Peilten mir gufammen; fie finb (Srfi* 
iing«gaben junger äünfUer unb femit von einem ©ejidjt«* 
fünfte an6 gu betrachten. £fefe Betrachtung ^at un« nur 
furge 3eit bcfc^äjtigt; e« gab irefcer 9ia^fel gu löfen, noc^ 
tieffinnigere Kombinationen gu beivunbern, überall jugenblicty« 
fiublic^e ©infac^(;eit. Hierbei fei nod? ermahnt, ba§ man, 
mir meinen,^ mit llntcd;t, 9lad|fic^t für erfie ®ctfe gu \>er? 
langen pflegt. (5« feilte Ötiemanbem gemattet fein, ttvoat in 
bie H^fbe be« $ubiifum« gu legen , bevor er gu vollfianbig 
geiftiger Steife gebieten. S)ie ^litif verfielt nac^jtc^iig ge* 
gen bie 3ugrnbfünben ber Äünfilcr, aber baburc^ ^eilt unb 
beffert fie nic^t, unb c^e man bie $anb ummenbet, ifl ber 
©djaben unheilbar gemotben. 2Öir backten beim 2>ute^fel)en 
biefer lieber iebtjaft an bie von G. floffaf gefe^ilberlen 
/; SDfiinncfänger". 

©♦ §♦ @ptfet, ©ob Srljwanenlie^. ßott u. 0ork. 
5 Ögr. 
(Einfach unb finnig. Die ©fngfllmme bemegt ficB in a\U 
gu %of;er Sage, fo baß nur ©oprane mit leidjtanfpredjenbet 
^opffiimme bie 5lu«fü^rnng be« Stete« mit ®lüef »erfueften 
burfen. 



188 



9u btft (o fanft, (o ftill, fo innig, fit) tum 
©eib*l. ßcit u. Sock. 7£ 8jr. 

fftomUrtf* unb Ären Jet'« SWanier, übrigen« cBcn mtfc 
leidjt fliegen*. 

Sofep^ine &attg f ©p. 13. ßeclj* Cirtar für ßopran. 
Srtjott. 1 Ji. 12 fir. 

5Die SBcrfafferin l)at fidj mit ben öeffrcbimgen ber neue« 
ten ©djute begie$entli$ ber Harmonie »ertraut gemalt, bie 



formale Starftenung hingegen beutet auf einen Alteren ©taub* 
Vuuft. 

& f$eftea, «Dp. 55. Hr. 3. (Wartung. Schubert!). 
10 Hgr. (Äuegabcn für Ijolje unfc tiefe Stimmen.) 

(Sine elegante, leiste, tänbelnbe ftrbeit, fär ben @aIon 
gefefcaffen. liefere Sfaffaffung »erniiffrn tofr, ü)r entfprÄ<$e 
al«bann fefne«to>ege« ba« 3uluffen ber wfdjlebenen Sonartcn, 
tote fte allemal ba« Arrangement für Ijofje unb tiefe Stimmen 
angleidj bebtngt. 



3ttteIItgett$l>I<ttt* 



Nene Musikalien 

im Verlag von 
C. JF. JPet€rS 9 Bureau de Musique in Leipzig. 

Durch alle Musik- u. Buchhandlungen zu beziehen. 

Bach, JT, £., Compositionen für die Orgel, Kri- 
tisch-correcte Ausgabe von F. K. Criepenkerl und 
F. Roilzsch. 6. Band ... 3 Thlr. 15 Ngr. 
enthält: 
34 grosse Choral- Vorspiele und eine Varianten- 
Sammlung. 

7. Band 3 Thlr. 15 Ngr. 

enthält: 
33 grosse Choral-Vorspiele und eine Varianten- 
Sammlung. 
Brunn er, C T., 3 Petits Rondeaux pour le 
Piano. Op. 107. ä 12 Ngr. 1 Thlr. 6 Ngr. 
Nr. 1. Norma de Bellini. 
„ 2. Zainpa de Herold. 
„ 3. Torquato Tasso de Donizetti. 
Ehlert, Mj. 9 6 Lieder für eine Singstimme mit 
Begleitung des Pianoforte. Op. 4. . 22 Ngr. 
Nr. 1. Nachtgesang von Göthe. „0 gieb vom 
weichen Pfühle" .... 5 Ngr. 
„ 2. Lied von Bums. ., Einen schlimmen Weg 1 ' 

U Ngr. 
„ 3. Lied von Heine. „In meiner Erinnerung" 

5 Ngr. 
„ 4. Frühlingsgruss. „Des Frühlings Dulle 

wehen süss*' 5 Ngr. 

„ 5. Des Jägers Klage von Geibel. „Das 
Mühlrad brauset 4 ' . . . . 7| Ngr. 
„ 6. Lied von Heine. „Die blauen Frühlings- 
augen 1 ' 5 Ngr. 



Hunten, Fr«, Rondeau sur un theme de l'O- 
pera: „Le Bouquet de Tlnfante" de A. Boieldieu 

pour le Piano. Op. 152 18 Ngr. 

Kratzer, A., Romance polonaise pour le Piano. 

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VOSS, Ch., 12 Etudes en Style moderne pour 
le Piano. Op. 85. Cah. I et IL ä 22 Ngr. 

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lienhandlung, in Stuttgart ist so eben erschienen: 

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den. Gedicht von E. Geibel, für eine Sing- 
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dicht von Theobald Kern er, für eine Sing- 
stimme mit Begleitung des Pianoforte. Preis 
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leichter Guitarrcbegleitung von F» Si- 
ber. Erstes Heft: Lieder von F. Abt y Fr. 
Kücken, P. v. Lindpaintner , B. Molique, Fr. 
Schmidt. Preis 36 Xr. = 10 Ngr. 



Bei JF. Kuhnt in Eisleben ist erschienen und in 
allen Buchhandlungen zu haben: 

Fröhlich, Commers-Liederbuch für Deutsch- 
lands Liedertafeln. Preis 10 Sgr. 
Dieses Commersbuch enthält 58 der beliebtesten Volks- 
und Trinklieder für vierstimmigen Mannergesang, darunter meh- 
rere werthvolle Original-Composilionen, und hat den Zweck, bei 
Excursionen, bei Zusammenkünften mehrerer Vereine, bei Sän- 
gerfesten, sowie zu allen fröhlichen Gelegenheiten ein steter Be- 
gleiter jedes Sängers zu sein. 



Drutf von ftr. «flef mann. 



U e u e 




titfätift f$c 




93eranttootnieSfr fflebacttm. 

Siebenunbjmanjigfter 23aub. 



M 32. 



S8 c t le 9 e t : 

Stöbert grtefc in Sciftig. 
©en IB, Detobet 1847. 



föon tiefer 3citf^ exfcbetafH müfyntUd} 
2 fKummtm v^tt 1 ober l'/i ©ogen. 



¥«W be* SattbeS von 52 Etn. l'/i £$&■ 
3nftrtion*aebü1jrcn bie ^cfitjc-ilc 2 ftgr, j 



StbaitnemenJ nehmen alte !ßcjt Ämter, ©u dj* 
SR&fil :- unb ,fi u ii fr ha nt* lu n^en an. 



3n{J0lf : tfu* B^nrburg. — Jflfin* 3eitung, 2flflf*ßtf($i($tf, 5Ö*nnifc&trrf. 



2luö Sünctuirg, 

*Kac$bem lang*« 3«t über Süneburg Sttc^tS U~ 
rietet moxbcn, tuirb, hoffen mir, 3Jji Statt eine furje 
9?a<$it^t fit« bte r)ieftgeu mnftfolii'c^rn 3i<Räitbr nidjt 
ungern aufnehmen. Unfere terfjanfeenen SWittet finb 
freiließ nitt gering. SBir befigen fein Stjeatet, feine 
Äapetic ober anbere grüßte Anflalten, bereu Ärafie 
ju muftfalifd^en Aufführungen benujjt uvrrbeu fönntrn. 
Söit finb auf bie Ijifr anfaffigeu Sülufifft , auf bie 
üfcrigcnö treffliche StegimeutösSWufif ttnb einige ©ffeU 
tanten fccfdjränft, ©ag aber felbfi mit geringen 9Mit= 
telu ctmaä luatyrfyaft (Srfrcutirfjrä ^efriftet werten fann, 
toenu nur bet teerte Seift unb 6ifet (?crrfd?t, ber n^t 
allein bte tiort/anbeneu Äräfte ^iif.iinmriihäic y feubern 
aud? ba@ (Einbringen in ben ©hm bei» ücr$utragenbm 
SBeiteä, baö gegenfeitige Sßcrfiänbmjj ber SDtitmitfcn* 
ben, unb baburdj bie erferbertic^e ßin^ett ber Sßros 
bucticm rjerbeifüljit, baä t)afren mir in ben ton ben 
Ferren Singer unb ÄSuig tietanfralteten t)ieftgen SBin= 
tereüneerten, fo mie in mancher anbeten mufiMifdjen 
Aufführung , bie in ben testen Sauren bei und 
Statt t)aite, mit greube jh kenterten (Mcgentyeit ge= 

©er früher ausgekrochene Söunfdj, eä möchte in 
ben gebauten ©cneeiten audj mandjeö Steuere an 
<3Vmp£ünien unb Duüettttren ju ©rljifr fommen, Ijat 
feitbem bie uerbiente ©eriiefft^ttgung gefunben. 

©aö HHnt*t$ftt6Iat)r toon 1845 — 1846 braute 
nnS an bebeutenberen ^nfttumentalioeclen unter ber 
©itertien teö $rn. Singer bie ®djub«fföe © = ©ut 



©gmi^onie, bte ©^m^enie in Ksäfloß unb 9l = ©ut 
»on Öeet^eoen unb bie St=©ur ©ijmpljome ton DnS* 
Um. Sftit grojjem Sniercffe ivctjnten mir bet Aufs 
fiibnmfl ber und ued? uutefannten ©gmptyoiiic t>on 
Schubert bei. ©Jag auc^ ein gemtffer fiieberfr^t &ots 
tjerrf^enb unb SDtanc^eö ctiuaß breit auögrfponuen 
feiu^ fc ifl bc# toa^re ^Joefte unb eine eigentümliche 
^ugeubfrif^c über baS ©ange auSgegeffen, unb tiefe 
SJorjüge, fo wie bie reijenbc ^"^niiiinitation, bie 
inau teon bem SJerfaffer fauni erwartet ^atte, mae^eit 
baö SBerf fy&^fl ati)tcf;enb mit ntütfen e€ bei öfterem 
3lnf?Sren fortiuät)renb geminnen fafjfen. greifidt; mar 
bie SBirfung nuf ba^ ?p«6tifum uir^t aügemein, müs 
ton befonberö feine nngemi)(;nti$e Sänge bie OdjuH) 
ju tragen fc^ien, meöfjalt mir, meun e^ Jjoffeutli^ 
im na^fleu SBiutci noc^ einmal gur Kuffiiljnnig 
temmt, ratzen meßten, bie 3Bieberf;oiung ber einjefs 
neu Xt^eite im S^etjü tregjulaffen- Stieb fyer mit 
ajuäna|me beö Anbaute, baö tjortrcfflic^ gelang, tu 
ber s ituefüt)rung noc^ 3Hondt)e6 ju iufinft§en utrig^ 
uue beun j. 9. im erfreu @abe bie $3fa£inftrutuente 
bie ttjnen juget^eitte gigur Uief ju f^werfaftig miebet; 
gaben, fo mürben bagegen bie genannten ©t/mptjimien 
üdu SBcetr}t:beu auf auägejcic^nete Seife uorgetragen, 
fo bag fe[6(l bet meniget muftfalifc^ gebifbete St)eil 
ber 3ut)Brer flt^ unmiüfüljdic^ bürde) bie in folget 
ajlnftf tiegenbe ®ema(t mit fortgeriffen f5|tte. ©ie 
@9mpl?oni£ t)ön Dndloiö ifl, mie alte Sadjen biefrf 
SKeiJierÖ, Peinig unb in feinem Aammerfl^te geatbets 
tet, aber, menn ffleett)ouen tortjergegangen ifl, tocrtierfc 
(Ie unb er fc^ eint unbrbeutenb. 



190 



9Lnä) im legten SBintet waten eö bie Beethoven* 
fdjen ©qm^onien in g*©ut unb 83 ;©ut, wie bie 
granbiofe (£;©ur ©vmpljonic mit ber ©djlußfuge »on 
gjtojart, bie am bePen gefyielt nnirben. Slußerbem 
Rotten wir bie ©9mpljonies6antate toon SJienbelöfotjn, 
beten SBoeatpartien 'und vor ben SnPrumentalfä'ßen 
fcei weitem ben SBorjug ju vetbienen (feinen unb bie 
unter Sötitwirfung bet t>cn $tn. finget gepifteten ©ing; 
atabemie fafl burdjgängig gelungen jut Qluffityrimg 
fam, unb alö äßiefcertycliing „bie SBei^e bet Sone" 
»on ©pol;r. ©ieö äußerp fdjwierige Söerf, ju beffen 
vollem ©enufTc \\n* einige ftorenbe geltet Ui einet 
früheren Muffityning nic$t Ratten fommen laf- 
fen, würbe bieömal mit großer spraeipon vorgetragen 
unb fanb ben »eifall, ben eö in vollem 3Naße »er* 
bient. 

Unter ben Ouvertüren, bie waf;renb berfelben 
Seit gege6en würben, waren neu: „bie äöatbs 
n^m^c" »ow Bennett unb „Miitlange an Dfpan" 
von ©abe. (Srflere jeugt glei<§ ber wiebertyotten SDu* 
Verture beö nämlichen (Somponißen: „bie Sflajabeu" 
von einem wafyrljaft poctiföen ©emütfye unb von eu 
net meifleJ;aften »e&enfämig ber gorm, unb würbe 
vom «publifum mit lebhaftem Sntereffe aufgenommen. 
SBatyren 6ntf)upaömuö aber unb mit Stecht erregte 
©abe'ö burdj Weutycit unb 9lci^t(;um ber 3been au& 
gcjeidjncteö SBerf, baö bafjer axid) einem allgemein 
auögetyrodjenen Verlangen gemäß im nä^Pfelgenben 
(Eoncertc noc§ einmal jur «uffitynwg fam. SMit um 
fo größeren Erwartungen fe(;en wir ben ©qmpfjonien 
beffetben SWeiPerö entgegen, bie unö Ijoffentlicty bet 
uä^|le SSinter fcringen wirb. Sin älteren ©ac$en 
würben bie Ouvertüren ju ^ofepl; in Siegten, ju 
ÄBnig ©tepfyan, ju Sauft unb jur frönen SHelupne 
gefpiett. »u$ freute eö im«, tic (S^ioll Ouvertüre 
beö #rn. Singer wieberl;oleu ju l;Bren, bie von beö 
83erfafferö felibem unb tüchtigem ©treten ein rüfyms 

©ürfeu wir nun and) bte ©olofatyen rutj ers 
wähnen, fo wat eö befouberö baö treffliche Sorte, 
yianofpict beö eben genannten ©irigenten, baö unö 
mannen l;cl;en ©enuß verfdjaffte. 2ßie er und burc$ 
ben SBortrag beö ^uSJiolt (Soucerteö unb beö g;©ut 
Slonboö von Rummel in bie guten 3citcn einer älte= 
ten ©c^ulc üerfeßte, fo machte er und burc^ baö gs 
SKoll (Soueert von 6(;opin unb bad ©sJDioll (Soneert 
Don 3«enbelefobn mit jwei l;Bc^fl intereffanten 6ouu 
^ofitienen a\x$ ber neueren ©c^ule tefannt. SBit 
glauben babei noc^ ganj befonberö baö ejraete unb 
ft^ere 3ufammenfvicl beö SBortragenben unb beö be- 
glcitenbcn Drtyfterö lobenb l;erüor^eben ju muffen, 
\na^ leibet bei ^tobttetienen auf bem gortepiano oft 
»ermißt wirb. — 



$m. SWupfbiteetot ÄSnig fugten wir unö ju U* 
fonbetem ©anfe toetpfüc^tet, baß et bie bem ©olo* 
fpielet nic^t eben lo^nenbe SKu^e übet ftc^ genommen 
Ijatte, baö SKenbelöfo^n'f^e ffiiolineoneett einjuflubu 
ren, unb baffelbe mit gtütfli(^et Ueberwinbnng feinet 
großen ©c^wierigfeiten faubet unb mit f^onem Sone 
toortrug. ©et SBettty bet genialen 6omf Option ifl in 
biefem S3latte fallet befpto^en worben. D^ne ben^ 
felben irgenb üerfennen ju wollen, fc^eint fte unö bie 
eigentpmlic^feit ber ©eige, bie am liebfien burd^ fee* 
lenvollen ®efang jum ^erjen fyric^t, nic^t genug be^ 
rücfpc^tigt ju tyaben, unb ba^er mag cö rühren, baß 
wir axiä) baö 5lnfpredjenbe unb Slnmutf;ige ju fcer* 
miffen glaubten, baö fonfl ben SBcrfen beö berühmten 
Sükiflerö eigen ju fein pflegt. 

Unter ben übrigen ©olopieeen muffen wir noc$ 
ben Vortrag eineö ©c^ubert^fc^en ßoneerteö für 6ello 
butc^ einen Diepgen fe^t begabten ©itettanten l;eröots 
(jeben. Seibet gab baö gewallte äBupfflücf i^m mc^t 
Gelegenheit, feine bebeutenbe gettigfeit, alö feinen 
fronen $on unb feelenbotten SJortrag geltenb ju 
machen, woburc^ er unö ju anberen 3citen fo fe^t 
erfreut ^at. 

9ln' 93ocaImupf brachten unö bie SBintereoneerte 
grBßtentl;ei(ö ©olofad^en, bie uon l;iePgen ©ilettanten 
vorgetragen würben. 9ln gnfemblePurfen ^8rten loir 
baö Serjett mit (Sfyor auö bem greife^iij} unb üicr- 
Pimmige öieber »on SWenbelöfo^n. — 

3n einem befonberen, toon bem t^atigen IDrgas 
m'Pen $rn. ©torme öeranflaltetcn Soneerte würbe mit 
^)ülfe ber »on bemfelben birigirten SKannergefangs 
SSereine „bie SEüRe" »on ©aüib im ©anjen gelun^ 
gen aufgeführt. ÄBnnen wir jwat in bie übergtoßen 
**obeöert;ebungen nid^t einpimmen, bie bem SBerfe »on 
mannen ©eiten gefpenbet pnb, fo füllen wir unö 
boij bem goneertgebet toetf flirtet, unö mit einem in 
vielen Partien djaraftetipiföen unb inteteffanten Son^ 
Pütfe befannt gemalt ju 1)aben. 



Äleine Bettung. 
„€s finb U^tu gailjen Irin!" 

Cine mufitaliföe etttlftrtl, »o« <5. 9. 

„mt %at S^nen bie neue Cpet ßefanen?" frögt ein 
jtunflfrdfnb ben anberen auf ter Straße. ,Mf) . . •" anttpor* 
tet biefer mit toidjtiger Kiene, flebt gen «öimmcl, unb nimmt 
eine $rife €<^nupftabaf: „tfunflrcfdje SWaf^incrte! €i^abe, 
baß bie €i>et gn lang ifl, benn i$ toar bei ^ofrat^« einge» 
laben, unb lonntc ni^t bleiben. ScbenfaH« ifl bit elfte «et 



191 



matt, Mb btr gweite isterefflrt nic^t, aber ... t* ftnb fäcnt 
©adjen brin!" „3a, ©le Babei redjt," antwortete ber gra* 
ger, neigt babel fein £aupt wie ein ©eleijrtcr, nnb bie bei* 
ben Jtunfiridjter [Rieben . . . . 

,,2Ba« fagen ©ie gu ber neuen £per?" fragt ein alter 
Äling«berg ein junge« graulein über ben Styifttifd) hinüber. 
„Dt)... bie Decoraiion ift charmant," antwortet bicfe. 
,,©djabe nur, bag bie Cper gu furg ift, benn idj wollte nfcBt 
gu $ofratlj«. 3ebeufall« ift ber crftc 5lct ber intereffantefU, 
nnb ber gweite matt. Den lefctcn 8(ct fonnte id> nidjt boren, 
ba Sfabeila ton tyrer Sodjgelt fprad). §lber — e« ftnb fd^cne 
©ac^en brin." ,,£f) gewig — gang fte^er!" fpricftt ber alte 
$err, uub fagt fedj« fcetäe« an. 

3m ©alon ber grau Doctcr ©d&natter ift £$eefrängd)en, 
nnb ba« (Sapitolium wieber einmal in ©cfatyr. „A propos, 
gran ^rojeffor! waren ©ie geftern in ber neuen Dper?" 
„2i?ie follt' idj ni*t? $aV td) bod) einen Sogenplafc mit 
ber grau amtmännin. Die Sangeweile trieb mid) hinein, 
aber — audj wleber l)erau«." . . . „Sie fo? we«t)alb?" 

fdjafli ityr ber ©ilberftimmen ßtjor entgegen „Stein, in 

Vollem (Stuft/' nimmt bie grau Doctor wieber ba« Sßort, 
,,©ie ftnb äennerin, benn Sie ^aben bie itatienifcBe Oper in 
Ponton gehört . . . wa« galten ©ie ton bem UBcrf ?" . . . 
„31) ... nun ... Ja feigen ©ie . . . bie ^ringcfjin war nidjt 
Bei ©timme, unb £err $• $at feine ©djule ... Unfer 3« 
tremolirt wie eine Biege . . . aber ... ba« (Seftüm be« $a* 
gen! Stein ba« war ijerribet . . . ffield) ein 2lntid}ronl«mu«, 
unb bagu .... (flufhrt iljr itwa« in« Dl;r) . . . 5lber »arten 
©ie; morgen fpeift bie Directum bei un«, unb bei biefer ©e* 
legendi* will i$ ifcr eine $rebigt galten." . . . „3a, e« ift 
ein Orakel" — lagt fid) eine anbere Stebnerin vernehmen — 
„wie c« bei unferem Xtjeaicr gugeljt. SflicBt jür einen tfreu* 
ger Slcftyetif! ... Unb wie ift bie Gompofttion?" — „£>$, 
ber »JWenfdj Ijat Sahnt, ©djabe nur, tag er ein Dcuifdjer 
ift." . . . „Sfcie fürten ©ie feinen ©tpl?" . . . „Stun — ber 
bammelt fo gwffdjen ©djwulft unb (Soquciierie ... e« ... ei« 
genilid} babc id) gar feinen Styl bemerft. . . . „Aber," fällt 
bie grau JtapcUmeifterin ein, inbem fte ifyrcn 3wieba<f tief 
in bie Xajfe tunft, unb fem Äuge batou verwenbet, ,,e« ftnb 
Bcd) fööne ©aefcen baiin!" . . . „9iur fc^öne ©acBen? aller« 
liebfte unb grogartige juglei^l 3)ie ©per fprubelt toll f^ö« 
ner ®ad)eu!" commentirt abermal« ber (5^or, unb — bie 
$auben<3uuta toint fidj auf einen anberen ©egenftanb. 

3m aJlujtfalunlabm bir Vetren X. u. ßempagnie befinbet 
jH ber gange ©eneralßab ber CSotirie beifammen, junge (Sla* 
»ierinfiruetcren, IDuobcj* Gomponißen, Son^angcbenbe JDilets 
tonten k., uub eben »eimeljrt aud) ein gremter bie ©efell- 
fc^aft. IDte Hobe«urt^cile über b;e geftiige Dpcr fielen ge* 
tabe in vollfler ^)lät^e r al« biefer gremre, faum eingetriten, 
jtd) au4 fc^on gauft'« ^au«favp(^en UJÜnfdjt, um ungelegen 
teieber oerfc^tsinben ju fonnen. ,/« ift gar nidjt« bran, be« 
Raupte H," fpne^t fo eben ^etr 91., ein jerriffener 2ocat* 
äwmponijt. „(Swige« ©ud^eu nad^ Originalität, ^af^en 



na* (Effect, « in gen na$ SRelobie. 3)ie «eute tonllen $aU 
läfle bauen, unb »erflehen noc^ feinen ©4nfeftall auUufu^res* 
Da follen ©ie mein Ir^te« ffierf ^ören: Slbricababra , na^ 
«lerauber Duma« bem blutigen. SRaffen^aft! aber unter aU 
len UmftÄnben melobio«. 3* t)*U" - fefct er mit jefattU 
feiern fBlid gen Fimmel $inju — „icj babe lange bamit gu* 
rucfgeialten, bo^ je^t . . . i* fer)e e« ein . . . bie SDelt mug 
c« beftfen . . . i* barf e« it)r länger nidjt me^r torent^al« 
ten." . . . , # 5(brica^abra Ijeift bie iDpet? e« ift 3bre jtoölfte, 
ni(^t nja^r? wo ftnb aber bie eilf erften fjingefommeu?" 
fragt $err JB. mit einem fcurilen ©eiienbllrf. „O! bie ftub 
alle ^ter gegeben toorben. 2Biffcn ©ie benn niebt? Slber 
bie ffielt »ei§ nUt« »on tynen, foll auc^ ni*t« ton if>* 
nen etfa^ren . . . ic^ ^afce bio« meine ©tubien hineingelegt, 
unb alle in tfynen gcfammelten — traurigen — (Erfahrungen 
in meinem Stbricababta benujt. (Sin 9Berf , glauben ©le 
mir, jeber $act ein fleiner ©Ijafefyeare! " . .• 
„3(lfo eine SRuftf im ©^afefpeare'f*en <&ty*. ba« i|t origU 
nell." . . . „Dcffcn," meint J&err 3)., „faun ftc^ bie geftrige 
Oper freilldj nlcfit rühmen." 

Unb bie« ift ba« ©ignal, bag alle, auger ber grembe, 
mit bem unbarm^erjigften 2eid)tftnn über ba« taterUnblfctye 
Opfer berfallen. 2Bo jeber tiefere ©lief in eine Arbeit, wo 
bie $ieiät vor bem fdjaffenben @eniu« fe^lt, ba ^ilft fic$ bie 
»orne^mtbuenbe 3gnorang immer burd) ©emeinplä^^ Unb 
fat man alle Trümpfe fole^er ©emeinplä^e au«gefpielt, fyit 
man »on SWelobiens gorm« unb (Styarafterfofigfeii, ton un* 
bramalifeiem (Element, ton 9tcmini«cengen, ©Äwulft unb 3<>pf 
gef(* toa^t, bann lägt fi$ irgenb ein änilc^bart gnäbig Berab 
gu fagen: „aber e« finb fc^öne ©ac^en biin!" ... welche« 
©d^lugurt^eil bann in einem fuffifanten Juiti wieber^olt wirb. 
Da fcBlägt mit einmal ber grembe, ber bl«Ber füll läc^elnb 
guge^ört f)attt, ba« 93eetl)oten*9(lbum, wotin er geblättert, fo 
heftig in, bag alle erfe^reeft nac^ i^m auffegen, greift bann 
ftBnefl nacB ^ut unb ©toef unb empfiehlt ftc^ »ans prendre 
cong*. 2Dir aber folgen ibm über bie ®a(fe, bie treppe ^in« 
auf, bi^ in fein 3immer, unb fe^en tym über bie Steffel, al« 
er golgenbe« in fein £agebuc$ fdjreibt: 

,,©o ftaben mid^ biefe fogenannten Äunftric^tet wieber 
einmal fortgelriebrn mit iljrcm: ,,e« ftnb fc^öne ©ac^en 
brin!" Diefe« Urtbeil, ba« man an jeber ©trageneefe Bort, 
wirb mid) nocB toll machen. (S« ift ba« Urteil btr ©equem* 
lic^feit, Unwiffen^fit unb Stöbe. 2Bcnn i<B e« aber aua> au« 
bem aWunbe ton Jtennern tjören mug, fo überfömmt mic^ eine 
Slrt ton ©c^winbel, unb i$ werbe irre an mir felbft. 2Bo 
erljtirt benn ein ©erf in ber ffielt, ba« nic^t fcBöne ©acBen 
enthielte ? Stua^ über ben Saicn fommt ber ©eift ©otte«, 
fonft wäre er ja nicBt fein ©efc^epf. ©ie tiele „fd^öne ©a« 
c^en", in gtüc?li$en Momenten gegeugt. entölten nic^t felbft 
bie teradjleifien (Jompofttionen, wie viele ftnb nie an ba« £l<$t 
gefommen?! ©ürbe man fte fammeln, otbnen nnb gu einem 
©angen fügen fönnen, wir wären reifer an SWeifterwerfen. 
SEBie jebe« Sfcefen ein ©eftanbt^cil ©otte«, be« S3egrljf« ter 



192 



SBcttFommeuljeii *fc fo # i<* 1«»** Qroge nid)t* anbete«, al« 
»lel kleine«. „Nihil est aliad magnom, qaam mulu minuta!" 
<S« ift mir ba$er nce$ nie ein SBerf vorgeFommen, ba« im 
(Sangen nnb in all 1 feinen teilen fo total armfelig war, bag 
nfcr)t ^fn nnb wfeber ein Sic^tftra^l burdjgegncft r)&ite. . . . 
(5inem g&ngUd^ Unberufenen wirb e« nie einfallen, eine Cpet 
ober ein Dratcrium gu fdjreiben. 3rgenb ein 3mpul« tnug 
immer ba fein, fei e« ©ente, Salent, ftunFe, ©abe, £ang, 
©brgeig ober (SitelFelt, fei et toiiFUc$er Jöeruf ober (Selbfc 
iaufdjung, feurige Segeiflerung , ober trorfene ©eleurfamfeit. 
Steile man biefe Smpulfe in fo viele (Stoffen al« man toi», 
ba« ©Raffen felbft erjeugt immer eine SGücnne, gegen welche 
bie SWufe nie gang unbanfbar ift. 

<De«l)alb verfielt e« fi$ von felbft, bafj ein lebe« ©erf 
@d)önr)eiten enthalte, befielen fte aud) au« eingehen Sternen, 
nnb be«r)alb will e« nidjt« bebeuten, nnb e« iß fein iBerbienfr 
für ba« SÖBerF, wenn man fagt: „(5« ftnb fct)öue (Sachen 
brin." 

§fnf unferem buefligten Planeten giebt e« nun einmal 
nidjt« SBollFommene«. Unfere äReifterwerfe ftnb be«Ijalb aud) 
nid)t vellfommen. gerügt man alfo ßompofttionen, bie nid)t 
al« 2RetflerwerFe anerfannt werben, mit ben ©orten ab, ,,e« 
ftnb fdjöne <5ad)en brin/' mit gleichem Sterte Fann man von 
folgen, bie al« SfleifterwerFe getürmt werben, fagen : ,,e« ftnb 
fd)lecr)te £ad)en brin." ... ö« ftnb fd)öne ©ad)cn brin, ifl 
alfo ein Xabel, weil man al«bann ba« ©an je für 
fd^ledjt, unb: ,,e« ftnb fdjlecfcfe (Sachen brin", ein (5om* 
pliment, »eil man al«bann ba« ©an je für gut bält. 
2)e«r)alb — fjätte id) iemal« eine £per von ©tapel laufen 
laffen , fo würbe mid) ber 9(u«fprucr): ,,e« ftnb fdjlecfcte <5a* 
$en brin!" unenblict) glücflict) machen. 

2)a r)aben nun biefe leichtfertigen Ärttifer bie geßrige 
Cper, nact) einmalig flüchtigem JQöxtn, fogleid) verbammt, 
watjrenb id), in Stubien unb (5rfar)rung ergraut, biefelbe fd)on 
lange 3"t turdjprüft, unb mict) noefc immer auf« 9ieue an 
ir)r ergebe. Eßie füll aber aucr) ber Unflare ein Fiate« Ur* 
tbeil fällen?. . . ©äbe e« einen mujiFailfdjcn @ericr)t«f;of, id) 
roürbe al« Äläger gegen biefe abgefdjmacfte $hrafe ,,e« ftnb 
fcr)öne (Sachen brin' auftreten, unb barauf antragen, bjß fte 
gang unb gar au« bem Söörterbud) unfete« Kriterium« »er* 
bannt roürbe! " 



flRuftf feftc f Aufführungen. Sm #ara regen ft$ 
mannicr)fa(r) bie muftfalifcr)en Gräfte. 5lm 23fieit September 
roürbe in Ducblittburcj ©por)r'« „Sali Sabvjon«" aufge* 
fü$rt. 3m Dciober fo« in $al&erftabt WenbeUfor)n'd 
„$autuf", wie e« r)ei§t unter be« Qomponifren Leitung, unb 



jn berfelbei 3eit in ©Unfrn^tttB «Ma«'« „$f«t* *nt Öotl* 
*eit" |ur «nfiuijmng fommen. 



3)ie (S^lepf^e 3eitung fd^reibt; #ofeti, 16. ©eptember. 
©eflern fanb ^ier ein Gcncert eigener Slrt ©tatt. Unter ben 
Ui bem ©efange gur Xobtenfeier ©abin«fi'« beteiligten jun* 
gen Samen befanb fi<$ and) bie Softer eine« unlangft »er* 
florbenen, r>ier allgemein gearteten $ortrattmaler« ©. 3)a« 
bamal« nod) nic^t 13jä(jrige SWSbc^en toar oon einer JDame, 
treidle ir)r ©efangunterri^t gab, ir)rer frönen Stimme toegen 
bagu aufgeforbert rooiben. Er)ne ben 3»e(f be« ©efange« gn 
Fennen, na^m ba« äinb baran X^eil, unb roatb in golge bef« 
felben oon ber bieftgen ?uifenWule relegirt, obwohl ft(^, wie 
e« Deigt, felbft ber $otigeipr&ftoent o. SWinutoli für bie «leine 
oenrenbet r)abrn foll, ba er roo^l, roie 3ebermann, bie Heber* 
geugung batte , bafj ba« SKärer)en nur nnberouft in einer po* 
litifcr)en Demonflration milgeroirFt. Um nun ber unbemltteC* 
ten Butter bc« Ätnbe« bie »eitere roiffenfdjaftiidje S(n«bil* 
bung beffelben gu erleichtern, Ratten bie @efang«f$ülerinnen 
befebloffen , ein (Soncert gu feinen ©unfien gn geben; biefe« 
roarb nun geftern unter ber Direction bc« ^errn ©efangle^ 
rei« 51. Jßogt auf ba« ©elungenfxe vorgeführt, nnb erntete bie 
13jär)rlge (5oncettifiin, namentlicr) nact) Vortrag eine« fd)»ie* 
rigen Slecitatio« unb einer Slrie au« ©pot)r'« 3effonba, rei* 
cr)en fDeifall. Sßon ben übrigen, oon Dilettanten fer)r roaefer 
vorgetragenen ^iecen gefiel befonber« eine Variation für »Bio* 
iine oon 2Rapfeber unb ber Vertrag eine« für (Sopran mit 
obligater ftlötenbegleitung componirten Siebe« oon (S. iöogt: 
„bie Sijranen ber Q3lume". XvoJ be« abfd&eulid&fien ©etter« 
roar ber doncertfaal gefüllt, unb r)offen roir, bafj bie Gcnceri* 
gebet eben fo befriebigt über bie Xbeilnal;me be« ^ubliFum« 
gcroefen, al« umgefer)rt. 

Sie Unternehmer ber Concerts spiritueis in $&itn machen 
befannt: 

JDa un« gegen fünfgig ©erFe, worunter 16 @^m* 
pl;onien, mer)re Cratorien, Ouvertüren n. f. w eingefdjicft 
roorben ftnb, eine flüchtige 2)nrcr)fi$t nict)t genügt, unb nodji 
mrl;re Ferren ^unf)uct)ter hierüber nad) genauer Prüfung 
ibre Stimme abgeben werben, gubem bie Conccris spiritueis 
etfi in ber gaflen bc« 3a^rc« 1848 Statt ftnben, fo feben wir 
un« bewogen, ben in unfercr Slufforbeiung vom 22. SWärg 
1817 beflimmten Termin bi« 1. December l. 3. gu verlängern, 
unb werben bann erfx ten Ferren 3:onfe$ern über bie Slnnatjme 
ober 3urücffenbung i^rer eingereihten 2BerFe ba« Kapere be* 
Fannt machen. 
SBien, am 14. (September 1847. 

©buarb greir). v. % a n n o q* 
(Sari $olj. 
gubwig Zi$t. 



t>tud «*t fr. « C et m a n n. 



tt e u e 




«itf#rift f#r 




©eranttoortndjei SttbacUtt: 

Statt) SBrtttfeel* 

6iebenunt>an>an}ig|1er SBanb. 



40 33. 



Bit Ua er ' 
Stöbert Briefe in geiy jig* 

3)tn 11. Dttoiti 18«. 



fflcn tiefet 3Htfdj* ttfdjeftttn tDÖdjentlid} 
9 üiummetn üüh 1 cbet l 1 /» ©Dflen. 



$re(3 Dt« Staubt« m>n 53 ftm, 2*/, £&£r. 
3nftitiott*gt&ü1jrtii blt ^etitjeiie a !ftgr. 



atonucnrent nehmen af[f tßcflämtrr, <Bu^, 
Sftujifr unt> Jfcnfil; anfangen an* 



3tt$0lt: *Dt* Koltfl&a'fö* Sftnflatat^mk in $ari6 (©(fchif). — gur tue DrgfU — Äniifi^et Xttjtiße«, — Snttüfgpnjblaft 



Sie 9Re*f otpa'fö* @ingafafcemie 
In ißattä* 



8. 



Dil Cflitrrrtr. 

©iefe finben im ßetj 1 ^« ©aale flatt, bem 
größten unb gefdjmnctuoQfl eingeri Ritten bet fyiejigen 
Eoueertfate, ber trogbem ater immer itcdj fo uns 
juiei^enb i(l für bie Slnja^l bei SBeie^tigten, bag 
tuclc tißn i^nett in ben SRefceiijimmetn äuriitffctcifcen 
muffen. 

SSon jtcd U§t 6iö ^atfc ©rei fleflt ftt$ bte @e s 
ffttfajaft einj jtoif^tit ^atfe gürtf unb ßünf i(l baö 
4£oneert jii Siibc, Eie glaujenbeu ßquipagen fitflen 
bann, in bem geräumigen SJorfyef tin ; unb auöfa^ 
reub, mt\)x nodj all geiu&^tUdj bie oljne^in fdjon enge 
Strafe bei SMrtoin *), unb mer fldj uafratei, tjat 
äJliilje, burdj fern bieten Raufen ber tunten ©iener= 
ft$aft ^uibnr^jubringen, ber ben fcreiten Xreppenflufyl 
unb bie Stufen ber bereiten greitreppe ju fcefefcen 

Sie Setoittfommming tfl ber ctfojeinenben @c; 
feafd^aft angemefFen, Sfegante ©erren, meldje bie 
G^re beS $aufed »«treten unb aU Stfcjei^cn t^reä 



*) 3n btefer ©traft 5lr, 39, tu t>« Sftitberiftge ber $«5* 
fdjtn Sfttrifflte, ift Der Goncertfaal bcfinblid). 



SKittetamtcä ein blühait^ Stoßen am Äncpffüc^e 
tragen, empfangen bie Sintntenben an ber Sdjmetfe 
best reic^gcf^tmltften SJorfaalä, iuo biij jui Deffnung 
fcee ©cneertfaalä in angenehmer Unterhaltung mit fre- 
gtüfenben ßreunben unb SSefaunten toermeitt wirb, 
4jici galten ]ii) nur bie 3u^örer auf, bie SJlitmittm: 
ben iMtni einen aubereti Eingang unb anfcere SSütf 
bereitung^fate, 93 cn bem SJorfaat fü^rt ein burt§ 
einige Stufen burdjbrcdjener ^lurgang aufiuärtä in 
ben ßonceitfaal, ©iefer ifl runb um^cr mit einet 
etmaS tiffitiit, amp^it^eatralif^en ®atterie eingefaßt, 
bie auf beiben Seiten bi# jur ^onfeityne reitet unb 
fut bie eingeführten (Safte feftimmt iflj ben ufirigen 
(inneren) Kaum nehmen bie fflexetitämitgliebet ein; 
auf bet %*nb&f)xu §ahtn u&lid§er SBcife bie SSirfen? 
ben iljten Sig , oorn bet ©irertcr in gepoffiertem 
fit^nfeffel, tten i^m re^tS ber Steeompagnatenr am 
ginget* 

ätfcgefe^eu üom muftfalif^en Qntereffe beö ßon^ 
eertä/ getüä^Tt ber 5trsttief tiefer fflerfammlnng in 
reifem S^mutf unb bufteubem SIut^enfEor einen 
eigentijütntt^cn SHeij. (Sin felteiur Sitfammenftufr, in 
bei 2[\n f vcuu'bincr Ferren unb Samen, an benen 
6cim erfieu ötirf bet Öotjug angeettter ober fitere 
tommener feiner Sitte fit$ teiua^rt unb brr Siuffujj 
einer forgfaütgen )p^fife^en ^Jpeg^ Schöne gotmen, 
f^Bnefl ©lut, ebte ^ a f' u »ä> ^ c ^Tagcr beä ^ifiotis 
fd>en unb beä merattf^en SlbetS, bet ©ipfet unb bie 
Sliit^e ber Station. Sürfifi^er 6^01 unb fürjlti^e 
Su^orerfc^aft. ©ajmif^en bie ^arafteriflif^en Ä&pfe 
berii^mter aKauner, Sonfttjüpfer, $flaUx t ©idfjterj 



194 



SJertreter junac$ft bed angeborenen Stbelö, beä per* 
fSntic^en 93crbicnfleö. 

(ginige Sceorbe, baö folgenbe Sonflüef rintettcnb, 
unterbrechen bie ©etradjtung — unb ge^cimnißtootl 
kurdj bie lautlofcn SRäume ertSnt ein langgeljaltener 
leifer © = 9Woll Slcecrb, ber fdjüc^tcrn anhebt, burcr) 
©sSKoll unb etliche §Bort)altöljarmönien ftet) wenbenb, 
allmälig ^cranfc^iüiUt, fräftiger wirb, aber ofyne junt 
©urc^bruet) ju fommen, auf einet ©2©ur gennate 
atlmalig wieber in baö tieffte Sßiano, au% bem e8 
^eröorging, jutüctfättt. ©cm Ot)re baä, luaS in flils 
ler Stacht bem 3luge ein 2icr)tffrafy(, ber am fernen 
$orijont in junetymenber £elle empor jteigt, oben in 
einen ©ilbcrregcn lcucr)tcnbcr ©lan^flerne auScinans 
ierfiratylt, aber geräuföloö, unb bunfelnb bann all; 
matig in ginfierniß gurücfftnft. {Der <3eele — mer)r. 
2Bclc| ein 3öuter ber 9tfcnfc$cnfiimmcn in biefen we= 
nigenSöuen! welcr) fcfyüctytcrneö gießen, unb wie er; 
greift'8, bieö Miserere: „@ei mir gnäbig, #err!" 
SBelcr) 9tingen nacr) Sidjt in biefem Slufcinanberftoßen 
ber ©iffonan&cn auf Deus unb bem fclgcnbcn Slufs 
fct)wung beä ©iöeantö auf es, wie ein fccrfyaltcncö 
^ertoorbrängen Mer auö ber Sftaffe ber ©angenben 
leim 6rf<r)cincn beä 9lflmä<^tigen: „£ilge meine ©uns 
ken nadj beiner großen ©armr)erjigfcit!" 5lber wie 
fnfler unb fcr)aucrlict) bann ber (lintritt ber ©äffe, 
jammtlic^cr tiefen SHännerfrimmen mit ber ernften 
Klangfülle unb tem gewichtigen gatt ber lateinifdjen 
SBorte im pfalmobifdjen SHccitatit? : amplius lava me 
ab iniquitate mea, et a peccato nwnda me! SBo 
ijl bann bie toor wenig Minuten neer) fo glänjenbe 
<Srf<t}cinung weltlicher |*racr}t unb $errfid?feit geblies 
ben? ... . SJerfc^wunben unb uergeffen. ©ie t)o$en 
$aüen eineS gotfyifct)en ©omö, unb brinnen im <&>tauU 
fniccnb ©roß unb Stein, geebnet unb gleit^gefietlt 
burA gleite menfc$licr)e gcfyl unb ©ünbenlaji, im 
reuigen Scfcnntniß wicberfyolcrtb : „2Bafcr)e miety 
&on meiner 5Dliffctt)at, uub reinige micr) &on meiner 
©ünbe!" 

(Sä ift oftmalö auögcfprocr)cn werben, baß bie 
©erüfymttjcit beö ^ttcgri'fdjen SWiferere meijr ben be; 
gleitenben äußerlichen Momenten ber 5Juffur)rung ju= 
jufc§rci6en fei, aU bem SBetfc fclbjc. ©iefe Setups 
tung mag richtig fein, refatifc wenigftcnä : ben Äunfb 
wertl) bc8 Sßerfeä aber tagt fte un&crfümmert. SRom, 
bie päbjUict)e Äapeüe, ber ^omp be8 ©ottcöbienfteö, 
ber ^ßafcjt fcffrfl unb fein Äteruö auf ben Änien, tief 
jur (Srbe baä ^)au^t geneigt-, bie aßmatig terföfdjen; 
ben garfetn unb Siebter, baä 5Iüeö mti| aüerbingö 
ben (Sinbrucf biefer, n?ie jeber anberen angemeffenen 
JDluftt crr;Bt)fiu 3« *>cx SKa^t ber Sone aber nnb 
biefeS großartigen ©t^lö, in ber 2Ha<$t fd§oner äWens 
f^enflimmen f^webenb auf biefen breiten, tn feierli? 



d^er 9iu^e unb (Sinfa^^eit ein^erf^reitenben Harmo- 
nien, tjerbunben mit ber ernten Siajejlat be8 latctnU 
fd;en SSBorteS bor allem, liegt bie unbef<$reifelt<$e SBirs 
fungÄfraft biefeö im^ofante» ©efangeä, gehoben bur^ 
bie Srinnerung an ben granbiofen JRituö ueö fat^os 
lifd^en SWittelalterö beim eentraflirenben eintritt ber 
in fiä) gefegten finffrrn ^falmobie. SKitten im luelts 
Ii<§cn ©lanje beö 6oneertfaa(eö, unb fern ton 9$abfl 
unb ^ätpti^cr Äapefle, ton »erti5f(t}enben Äerjen unb 
garfetn, n?ar iä) tief erf^üttert, als i(^ i^n jum ers 
ften SJlal terna^m, biefen ©efangj ©über irbifäet 
83eTgfingli(^feit, menfd^lt^er ©ebrec^tic^feit, Steue, 
3erfnirfcr)ung unb Suge, 93otfleßungen au$ bem 
aeeetif^en ßeben öerfd^oflener S«Wunberte erfüllten 
mein ©emüt^, unb brachten über mid; bie Stauer 
eine« uberwattigenb retigiöfen ©cfüt)tö. Unb felbji 
bann, aU id) fpäter $u fünfHerif^em ©en?inn in ben 
Uebungen bem Vortrage biefer ione mit fritif^em 
©liefe in ber Partitur folgte, überfiel mid§ meifl eine 
fo aufgeregte (Stimmung, bajj icr; nic^t weiter forU 
lefen fonnte, fonbern bie Slugen Wlie§en mußte, um 
ben ernflen ©m^finbungen nacr)jur;cingen, bie ftc^ meis 
ner bemächtigten 3 unb fiel mein ©lief auf bie ©ins 
genben ba toor mir, fo fonnte idj mi<$ einer tiefen 
$Bel;mutf? nid^t erwehren bei bem ©ebanfen, ba§ auty 
für fte, biefe gtänjeube ©efeflfe^aft, für fie , bie juns 
gen blityenbcn grauen, bie feinftttigen eleganten 4?ers 
ren, bie fo wenig baran bauten, utpto^tidt) bie ©tunbc 
jene« .gotbein'f^en Äe^rauS unb ©c^lufjtanjeä f^Ia^ 
gen werbe, mit wettern, öom ^abfl unb Äaifer btö 
jum Sagelö^ner unb ©ettler Ijerab, ft&f)tx ober fpa? 
ter 9tft unb ^ung ton bem <3cr)auplag be« Scbenö 
abtreten unb jur 9lu^e eingeben mu§. 

©ie (Soneerte ber 5lfabemie enegten großeö 2lufs 
fe^en unb fanben allgemeinen Slnflang. ^m ^[a^re 
d843 fanb bae er(ie ©tatt, bann gab bie ©cfeflfdjaft 
in bemfelben S^re nur noer) ^vei-y in ben beiben fol? 
genben $a1)xcn regelmäßig fccfyö-, i846 wegm einge^ 
tretenen SrauerfallS *) nur toter-, im gegenwärtigen 
«Satyre fielen fte ganj ciu%. ®tct% war ber ©aal 
überfüllt; e8 brangte fidt) ^Jcbcr fyeran, unb fu^te trs 
genbwie bitrdt) greunbe unb ©efannte fief) ben (Sin* 
tritt im tocrföaffcn •, wem eö einmal gelang im $af)xt, 
ber fcr)äfcte ft^ glücflicr). 3« fote^er ©eetferung trug 
gewiß bie Neugier unb ber in ^Jariö fo mächtige 
dieib ber Sflcufyeit toiel bei; eben fo fciet aber auc^ ber 
SSunfd), ftet) toon bem Älingflang ber mobernen äWus 
ftf an ernflen, würbigen EonföBpfungen ju erholen 
unb ju ergeben, beren äßirfung fwt bie aWe^rja^t, für 



•) <8« üaxh bem dürften ein jungem ©ruber, ©bgar 
91 tt), ein eifriger «n^änöec ber Äfabemic 



195 



bte Uneingeweihten, bte teilten Segriff Ratten tjon fök 
$a SMuftf, an ba* 9tät^fel^afte ftrcifte. 

S(u$ bi< geföitfte SBa^I unk Slnorbnung be« 
SÄattriaW war tyrerfeitS wofyl geeignet, baä 3ntets 
cffe bet Soneerte ju ertyi^en, infofem für angrmefiene 
9töwec$«lung fcerflanbige Sorge getragen wnrbe, t^eilä 
burdj ben &erf<$iebenartigen &$aratter bcr aneinanber 
gereiften Sonflüie, tljeilö aber burä> ben SBe^fel beä 
SfjorgcfangeS mit bem 3ologefang, woju bie Sles 
mente flreng innerhalb be$ gejogenen SB irfung dtreis 
feS gffäBpft würben. @o brauten bu Programme 
unter ben fec^je^n Stummem, welche burdjfa)nittli<$ 
bie Beiben Abteilungen beä ßoncertä füllen, neben ben 
^oc^crnflen Sonflücfen im flrengen Äirdjcnfttile fletä 
aud) tleinere ^umorifhfdje, tomifä^e, ober liebtidje 
©tütfe fa§liä^cren Sttytä; neben ben polyphonen ober 
me$r$origcn ©c^Bpfungen, audj fec^ä* unb ac^tflims 
mige <Solofa<§en, Quartette, Xerjette, ©uette unb 
Strien mit ober otyne (Sljor, unb begleitet am ßlügel, 
worin Stieberme^er alö Slccompagnateur $o$e äReis 
fterfdjaft betoa^rt. 

Sßie Hang j. ö. nadj 5tttegri'ö Samentation (am 
©onnabenb ber 6fyarwoc§e in bcr ©ijttinifdjen Äas 
yettc gefungcn) Drlanbo SaffVä ©ufjpfatm: Quia 
cinerem, Sötttoria'ä tyerrtidje SJlotette: vos omnes, 
unb ätjnliä^en Srauergefangen, fo $cU aufjaudjjenb 
ober trtum^trenb ein fec^öftimmigcS Sanctus, ober 
Canile tuba t>on ^alefhina, ober fein ©oppeldjor: 
hodie Christus natus est, ©ü (Souroij'S Noel! Noel! 
ober ©ariffimi'ö Gaudeamus. Unb bann wteber fo 
ganj anberö ba8 fdjBne SJittoria'f^e Jesus dulcis, 
ßarifftmi'8 ^errli^e breifiimmige SJlotette: felix 
anima, öaffo'ö Regina coeli, ober bie beiben tyimms 
lif$en ©efange: Audivi vocem de coelo, fec^öflims 
mig toon Sttgitf, unb §pateflrina'd Improperia Vinea 
me electa (auS ber ©ijetinifä^en Äapette) unb anbere 
fi^nlidjen S^arafterS. 

SBie ttortrefflidj aber au$ ftnb biefc ®ac$en eins 
flubirt, wie toortrefflidj gelten $*, wie ejeaet ifl baä 
@infefcen, wie überaus jart baö 9lnt unb «bföwels 
Jen ber Slccorbe; wie gut geübt baä ^Jerfonal im 
gruppenweifen Slbwedjfeln beä SUfyemtjolend , fo ba§ 
bem 3u^5rer fafl ber Slttyem üerfefct wirb burd> ben 
madjtigen 9lnbrang beS ununterbrochenen Stceorbens 
ftromä. Unb Wie erft, wenn Senetjoli'ö fedjjetyns 
flimmigeS Sanctus anhebt, unb von ben toter @nben 
beä ©aaleä and nad^einanber bie getrennten ßfjore 
fidj anfingen unb antworten, ba(b gegen einanber ans 
braufenb, balb jufammenfälagenb , ba§ ba8 Sanctus 
herüber unb hinüber fliegt, ^in unb l)er fd^wirrt, bons 
nert unb btifct wie ein SBettflurm, unb e& nio^t ans 
Uro ifl, at8 ob bie ganje SWenfötjeit jau^jenb eins 



(limme in „$eilig! ^eilig ifl bergen, öott && 
baot^!" 

äHe^rew ber genannten @tu<fe würben Sieblingt 
ber ©anger unb Su^örer, unb mußten be^alb im 
(goncerte felbfl wiebet^ott werben unb autfy tne^r aM 
einmal auf bem Programm wieber erfc^einen. 3u 
folgen 6e»orjugten gom^ofitioneu geborte balb auej 
ÄJolrfmar Seidring^ boppel^öriger (S^orgefang: O 
ülü, mit bem f^Bnen Effect beö entfernt aufgefletUen 
{Weiten C^ord (SWdnnerquartett), beffen gebdmpfteö 
$attcluja! au% ber Seme me (Stimmen ber Sngel 
ertonte, gemer rechnen wir baju bai AJla Trinita 
auö bem 15ten ^^^unbert; einige ^Jfalmen SWars 
eetto'ö , Sottr« bereit« erwä^nted SWabrigat jur ffio* 
gentoermä^tung mit bem abriatif^en SJteere; bie bei: 
ben mertwurbigen (unb eben nia^t leicht auöjufü^rens 
ben) (Stüie üon glaube ^[annequiu: „bie (S^Iac^t 
Dou SWarignan' 7 , worin bamatd übliche Äriegöaug5 
brutfe nebfl tomifdjer Sta^abmung beö Äanonenbons 
nerö unb SBaffengetBfeö oortommenj unb „ber ©es 
fang ber SJBgel", in wettern auf ^Bd^fl naiüem unb 
tottem %txtt ba« tjerfä^iebenartigfle ©equife, ©epfeife 
unb ©ejwitfc^er geflügelter ©efd^Bpfe bargefkflt wirb. 
S3eibed tomifä^ unb infofem interefiant, ald ed un$ 
jeigt, wie fte ftc^ Ratten, bie alten e^rwürbigen $ers 
reu, wenn fte ftc^ oerma§en in fyo^er ^atötraufe unb 
eontrapunftifc^en Äanonenfliefeln jugcnbliä^ ju t^un, 
tvtUUä) unb lieberlia) *) ju erfa^einen. 

Unter ben tleineren ©tücten, S^anfonö, Sattet^ 
JWabrigalen, ^Jatoancn unb ©feeö, gefielen burd^ 6is 
gent^umlic^feit beö Safeed, butdj fetteren ^umor ober 
fanftere Slnmutfy »orjügtiä^: Fuyons tous d'amour 
le jeu, t>on Orlanbo Saffo, tton ©onato Chi la ga- 
gliarda; bie originelle ^Jatoane Belle qui tiens ma 
vie, bad fä^Bne ftnn^oUe äRabrigat »on 5lrcabelt II 
bianco e dolee cigno, bad reijenbe englifa^e Adieu, 
sweet Amaryilis üon SBilb^e, unb Rose of heavens 
öon unb^tanntem ÄJerfaffct. 



9. 

ß cl) l u ff » o r t. 

$ier nur no^ ein SBort über bie fernere SBtrf* 
famteit ber Sltabemie. ©ie ©rünbung ber Stnftalt 
ijattt, wie wir gefe^en, junaä^fl Srgöftung jufams 
mentretenber SÄuftffreunbe burä^ öefc^fiftigung mit 



*) 5)a6 SBort im ©inne eine« franjöRfa>eÄ Wterate« 
aenvmmen, fett, von ßteb e« ableltenb, ta* 6d^mucf»ort 
^an« fclcbetUä), womit SRcp^ißo ben gan^ Uttyt, bur^ 
Jean le cbanteur nberfeft. 



196 



alten ctafjtfdjrn ffioealeompofttionen i%m Stoti. S$on 
btefrr aUernä<$fte 3»»f* W fl ut * Stufte getragen. 
©a$ Seifyiel regte jur 9lac$a$mung an, unb ütte 
auf meutere Singföulen »ort^eityaften (Sinfhifc au«, 
©fr 3wlöuf, ben bie ßoneerte Ratten, bewirf te, bafj 
baä ßonferoatoire einjelne ber beliebteren Sonfiütfe, 
wie ba« Alla Trinita unb SeiSring'S ©oppelc^or, in 
fein Stepertoire aufnahm, unb felbft in gewofynlid&en 
SBirtuofenconecrten einzelne baüon, wenn au<§ mir mit 
gewitynlic^en 9Jlittcln, immer bo$ mit Srfolg ju ©es 
^ör gebraut würben. 

6ö liegt bem Unternehmen aber nodj eine tiefere 
unb umfaffenbere Slbftcfyt jum ©runbe. 6ö foll bur$ 
baffetbe in Sßariö, unb toon tyier au% im ganjen Sans 
be, ber Sinn für fotd&e 2J?uftf gewetft, unb im SJers 
ein mit ber ©eifHic^feit attmälig auf 83erbef[erung beö 
Äir^engefangeS Eingearbeitet werben, ©ie ©eifUictys 
ftit, obgleich ber SWe^rja^t ityrer ©Heber nadj wofyl 
nodj fern öon einer richtigen SBürbigung ber SBictys 
tigfeit ber SJluftf in ber Äirc^e, ^at bennodfj ftd> gros 
frntyriU geneigt gezeigt, unb biö jegt burety iljren 
jafylreidjen SSefudj ber Soneerte eine Styeitnafyme bes 
wiefen, bie eine fraftige llnterftüfcung »on ifyrer Seite 
^offen tagt. S3orjüglidjen 6ifer betätigte ber ^Jfars 
ter an Saint SouiS b'Slntin, ju beffen Singc^or bie 
meiflen unb tüc^tigflen ber in ber 5lfabemie mitwirs 
Jenben Änaben gehören. 3n feiner Äir^e and} fonnte 
naä) furjer &c\t an %eftta$cn unb bei befenberen 
ßeierlidjfeiten ber gotteSbienjllidje ©efang a\\% Sßales 
ftrina'8 SBerfen geföctyft werben, unb bie 9lu8fü(js 
xung war ben gewägten Sonftüden unb ityrer ©es 
flimmung würbig. (Sinen nietyt geringen %ntf)eil an 
biefer inufifaliföen Stegfamfeit §atU ber $ier aU Dr; 
ganifl fungirenbe, nunmehr fcerflorbene Urfyan, auös 
gezeichneter SSratfc^ifl im Drd^efler ber grofjen Dyer. 
Üeberbieö $at ftdfj bie 2lfabemiebireetion mit toielen 
Pfarrern unb Seminaröorflefyern beö Sanbeä, benen 
e$ um bie SJerbeffcruug ber Äird&enmuftf unb bie 
Pflege ber Äunfl ernfilic^ ju ttym ift, in 83erbinbung 
gefegt j itub e8 ifl ju biefem SJetyuf bie Ginric^tung 
getroffen, ba§ itynen baö in getrennten 91 um mern ges 
floc^ene unb in jafytreicfyen (Sjremplaren abgezogene 
Stepertoire, für einen madigen, auf Äoflenerfafc be; 
regneten $preiä, ju eigener S3enu(jung unb fernerer 
SBerbreitung jugefanbt werben fann. 

aitio biefem allen läjjt ftc^ ermeffen, wie wofyk 
t^atig in fo furjem 3citraum n c Sfnflalt bereitö ges 
wirft, tocldjt Sebeutung fte fc^on jetyt gewonnen, unb 
welche SBid^tigfeit erft für ganj ßranfreic^ fte nadj 
einem je^njä^rigen ©efle^en würbe erlangt fyaben müfs 
fen. „3^" -S^e!" bemerfte Stitter 9?eufomm 
ISc^elnb, ald i^ einfl in einer ber groben biefe ^offs 
nung gegen tyn auöfprad^, /; wo benfen Sie tynl 



SBo« ^fitte in jffeiger 3«t wo^I je^n 3a^re SBeßanb 
in ^Jari«, wo ni^t einmal bat eteinpflafler fo lange 
öorliSlt!" ~ 3(^ mufte oft biefer SBorte gebenfen, 
bie eine fo traurige ^ro^ejetyung enthielten. Sollte 
bie Sufifeßung ber bieöjä^rigen (Soneerte fdjon tin 
3ei^en fein, ba§ bie (SrfüÜung na^e? ©a« wfite 
in SBa^eit ein betrübenber Vorfall, unb ein ems 
pftnblid^er Schlag für Sitte, benen ba3 SBo^l bet 
Äunfl am ^erjen liegt. Soor allen aber empfinblid> 
bem Segrünber, ber fo unermüblid^ unb unauägefefct 
für eine ^Inflalt flrebte, an bie er fo fd&öne $offnun$ 
gen fnüpfte, bie er als ein patriotifc^e« SEBerf bes 
tra<$tete, eine Schöpfung, auf bie er flolj ifl unb mit 
SRed^t flolj fein fann. 6ö wäre ein grofjer öerlufl, 
für tyn unb für ba« ganje Sanb. ©löge e« bamit 
eine günftigere SBenbung nehmen. 9Wöge bem ^nflts 
tut eine längere ©auer belieben fein aU bem ^5as 
rifer Steinpffafler, unb ben befireunbeten Stiftern ber* 
einfl ein freubiger Stütfblicf auf eine üoUe, fegenös 
reiche 2Birf famf eit ! 2lug. ®at^. 



gut bie firgel« 

3o^ ©eK S5a^ : „9n anfa^enbe Orflanift^. ©r- 
flflbücljlein, worinnen einem anfaljfnben ©rjaniften 
Anleitung gegeben toirb, auf allerljanb Ärtlj tintu 
Ctjoral buwljjufü^ren, anbeq aucl) fiel) im pebal- 
ftulio fu Ijabilttiren f inbem in foleljen borinnr bt- 
finblteljen «Ijorälen ba0 pebal ganf obligat tracti- 
xtt wirb. Serfyeunbowjig kleine Cljoral»orfj)iele ffir 
Die ©rgel. — Crfurt, ©. W. fflörner, 3weite »er- 
bttttxtt Auflage. Subfaiptionepreis J Bljlr. 

„S3on S3adj f leine ß^oralüorfpiele für bie Drs 
gel?" fo wirb wofyl SWanc^er fyod&erjlaunt aufrufen, 
ber biefen feiger nur in riepgen ©imenponen erf^aus 
te, unb \iä) barum gar nic^t benfen mag, wie fein 
©eniuö eö über ftd^ gewinnen fonnte, auc$ Äunfls 
Werfe nad^ fleinerem 9J?af)ftabe ju Raffen. — Unb 
in ber £l;at, biefeö „SDrgelbüdjlein" giebt 3^Mgni§ 
babon, aber jugteic$ mit Don ©a^'8 ©rB§e, bie 
ftety überall, felbfl im „Äleinflen" feiner SBerfe übers 
fyaiupt, wie biefeö mit 3tcd)t ju nennenben fleinen 
Äunflard^iud offntbart. S33aö er $ier im Ä leinen 
giebt, ^ält er felbfl barum nietyt für geringer, baö 
bejeugt fein beigefügter fromm 5 gemütfylidjer Spru<$: 

3)em Giften Oott allein }n C^reii, 
IDem Wappen, traue fi$ ju belehren. 

68 ftnb fogenannte uaritrte (E^orfile, wo nämlic^ 



19? 



feie einfache, in langge^altenen faß gteic$jeitigen unb 
ttyMmuälofcn %incn fortfc§reitenbe(Sljoraimelobie öon 
fecn übrigen Stimmen in einet güfle fowoljl r^t^ 
mifös olfi mclobifc^ s bunter giguren umgeben, gleich 
fam umrahmt wirb, au% welker ©cgenfeitigfeit jwar 
ein fetyr fd&arfer, jebodfc wafyrfyaft funflgemäfjer (£on; 
traft: SRu^e unb ^Bewegung, ftdj tyerauSfleltt. 4ludj 
in biefer #tnftcfyt pafjt $ie<f ä SBergleicty toon »ad^S 
SBerfen mit ben attbeutfäen , tiefftnnigen SJiünflern, 
worin ebenfalls bie erhabene (Sin^eit burdj eine in ben 
toerfdjiebenartigflen ©nippen unb SBerfd^lingungen fidfj 
fearflellenbe unenblid&e SJlannidjfaltigf eit — in 
Welker boc§ wieberum Siegel unb ©efeg, alfo wieber 
eine gintyeit ju erfennen ifl — in 1 « fyeüfle Sidjt ge; 
fejjt wirb. SBenn 9lef. ni$t irrt, fo ifl auc§ ber 
gro§e SReijler 83ac$ ber wirflid^e (Srfinber biefer fo 
frönen atS effectreic^en ßompofttiouSart, bie auc$ 
einen SJtojart jur SKactya^mung (in bem Styoral ber 
getyarniföten SMänner auS ber 3«nberflöte) begeiflern 
tonnte, ©afj eine bieöfattftge Gfyoralburcfyfü^rung auf 
„atteu;anb 2lrtty" gefdjetyen, tyat SSacty in jebem biefer 
46 (Sljora'le jur ©enüge bargetfjan. @inma( atymen 
feie unter bem c^oralfüfyrcnben ©iScant liegenben 2>lit= 
telftimmen einanber naefy, wäfyrent ber 83ajj, wenn er 
fetbfl hieran feinen Styeit nimmt, baju eine fletige 
t^ttymifö ; melobifc^e ftigut erflingen lä'jjt, ober eS 
folgt aud) wieberum eine jweite Stimme bem Choral 
canonifc^ (in Stainte ober Octafce) nac§, wäfyrenb bie 
beiben übrigen ScgteitungöfUmmen gleichfalls einem 
Stad^afynungSgefefc, b. ty. aber einem ganj anberen, 
^ulbigcn. (Sin tedjt fd&tagenbeö SSeifpiet, wie ©ac^'S 
©eniuS bie gotm mit Seicfytigfeit bejwingt, liefert 
1) «fatal 9lr. 11: ©iefc f.nb bie Ijeil'gen jefa @e- 
bot', wo ber erflen (Sfaraljeile eine 9tad>af;mung in 
feoppclter Söerflcinerung (in Achtelnoten) entnommen 
ifl, bie fldj in je jwei Stimmen burc$ baS ©anje forU 
fpinnt, wafyrenb bie britte, hierbei jufätlig unbetfyei; 
ligte, in einer bewegten Secjjjef;ntl;eilftgur fid) bemerk 
lic$ madjt. — 2) 9?r. 56: D Samm ©otteö unguis 
feig, wo bie in baö Sßebal gelegte §l;oralmctobie einen 
falben Säet fpäter Dom 9llt, unb Stritt für Stritt 
big ju @nbe in ber Statute nactygealjmt wirb, wa'fys 
renb ©iSeant unb $enor ftguriren. — ©ann wirb 
umgefeljrt (9?r. 17: ©ottcö Sofyn ifl fommen) bie 
SJadjafymung bcS (SfjoralS einen $aet fpa'ter bem 
«ßebat übertragen, wet^eS jeboety tyier, feinen 6^a= 
tafter toerleugnenb, als eine Senorjlimme (£rom= 
pete 8 Sufj) erfc^eint, worunter nunmehr als Stügc 
fcer 9Manualba§ in fleten gewichtigen Vierteln fort- 
fdpreitet, wä'fyrenb bem ber 9llt niemals feiner lebenbi= 
gen 5l(^telfigur untreu wirb. Ober: ber !Ba§ (9lr. 30) 
giebt faft befiäubig fetnen Snt^eil na^ Raufen, mit 
einer einzigen Achtelnote in ber fc^l eckten 3"t. I 



Ober enbliäj ftnb in 9lx. 31, fünfftimmig, bie beiben 
Dberflimmen auf einem fiärferen 9)lanuale in txntn 
canonifdjen Streit »erwicfelt, bem bie brei fc^wac^es 
ten Uuterfiimmen gleicfyfam a\\% bet Setne jttfe^en 
unb bur<^ i^r leifereö ©ajwifd^entreten ju begütigen 
ftreben. 

©er Sitel „anfa^enber SDrganifl' 7 erflärt ftc^ bem 
©eftdjtäpunftc nad) nunmehr auü bem btö je^t über 
baö Söerf ©efagten oou felbp, unb ifl bafyer nic^t im 
allgemeineu, für werben woUenbe Drgani|len, fonbern 
für ftt^on geworbene, alfo im befonberen Sinne ju 
nehmen, unb bie (?icr gebotenen SJJufler fotten nun 
einem folgen ben Slnfang jetgen, wie ben fyöljeren 
Slnforberungen ber Drgeleompojttion ober auc^ be6 
Drgelfpielö genügt werben fönue. $5ad) fü^rt, wie 
man jkfyt, einen großen ä>la{jfkb, er mi§t feinen 
Drganiflen nicfyt nac^ 3cüen, fonbern nac^ ßtten. 
©aö liegt aber einmal in feiner SRtcfcnnatut, inbem 
auc^ an i^m fclbfl, mit S^afeöpeare ju reben, jeber 
3oll ein Äi5nig ifl. ©a^er mu§ freiließ fein Sin? 
fang ber Äunfl auf ben ^Junft faüm, wo anbere 
Drganiflcn fc^cn mit ber irrigen aufboren, ober aud^ 
biö wofyin fte eS ni^t einmal ju bringen im Ctanbe 
gewefen ftnb. 51uS biefem leuchtet ^ert?or, biü ju weis 
^er jtitnfl^o^e eä ein Drganifl fc^on tor 150 «3afc 
ren gebraut fyattt, ober ben 5lnforberungen nad^ ges 
bracht ^aben mu^te, ber bann freiließ a\v&) wegen feis 
ner Äunflfertigfett me^r als — i)cutiuta$e gefc^ä'Jt 
unb and) bejaht werben fonnte. ^>iflorif^ merfwür= 
big in biefer ^tnfic^t ifl bie üon ©iatt^efon ben 8. 
SJctober 1727 abgehaltene Drganiflenprobe, woraufi 
ju erfe^en, bafj eö nic^t lei^t war, in bie Sdjrans 
fen ber Prüfung unb jugleid^ »or einen foldfjen JRic^s 
ter ju treten. 

Um ftd) im ^Sebal ju „(jabilitiren" gab eo ba= 
malS, wo überhaupt X^eorie unb 3?let(;obe noc§ fc^lums 
merten, nickte alö Söeifpiete, bie für bie Siegel 
gelten unb mit bem eifcrnflen ftleifje geübt werben 
mußten. 23c(lte barum 83ad& in feinem Orgelbüd^s 
lein für biefen S^uljwetf Sorge tragen, fo war eS 
jugleic^ fein fcfler ©runbfag, ben S3a§ überhaupt ganj 
Don bem SWanual abjutrennen unb if;n felbfläubig 
unb audfdjlicfcficfy bem ^ßebal jujut^eilen. ©a^er 
rüfyrt auc^ ber aücn Drgelfpiclern wofylbefannte *2iuös 
brudt: „einen ß^oral :e. in S3ac^'fc^cr Spielart »or^ 
tragen". 

91t. 9 jeigt einen ac$t Saä^'f^^n ©ontrapunft, 
b. f). eine flaunenerregenbe Stityntyit in ©urc^fü^rung 
einer Chromatiden Sigur, bie mit aJlelobieen ft^ oer= 
6ttibet / welche jwar in ^armontfa^er 3^ietrad^t ers 
f^einen, aber bann in gewaltigem ©ränge auö bem 
geflaltlofen bunfeln 6^aoS fia) unerwartet ju 8ic§t 
unb Sorm emporringen. (Bin ©eifpiel merfwürbiger 



198 



©trrcr)gang$no«en unb fonftiger t)armonifc$er #rett)eu 
ten ©actyä möge r)ierr)ergeflettt fein : 

9lx. 31. <Sa)lug. 

La ps i — —, ra i rs , 



9lt. 23, im 1. £act. 



gSEjj: 



r 



11 



;= ,2^. «5 55 ' rri .s5 i,^ _, 



9k. 38, Slnfanq. 



j=Ä=S|oc?^=r=: 



l*:= 



I I I 1-0- I I 



Slnbere fttciljeiten: %n Kr. 17 triebt baö Sßebal beim 
$one c ah, worüber bocl) bic Harmonie iis a d flcljt. 
©ic Sluflofung übernimmt im namlid)cn Slugcnblicf, 
wo baö Sßebat fct)weigt, ber $llt. — 9ir. 15: eigene 
tr/ümltct;e unb fü(;ne äKobulation an$ bei $aupttous 
art r)erauö. (Sben fo fonberbar im 5. Sact toon Kr. 
34: d : V 7 i V 7 e : V y i. — (Segen bic t)atben Ko= 
ten beä £$actä fW;cn in Kr. 29 burdjweg 9lcr)tel= 
txioten (fxatt Söiertcltriolcn). Kocf) fonberbarer er= 
(feinen wieberum gegen eine folcr)e Slcljtcltriolc bie 
ben t/alben Koten fpatcr untergeorbneten jioei §ö iers 
tel. — Kr. 35 ifi abweci)felnb toter s unb fünf: 
{limmig. 

©er ^Jrciö für 41 (Seiten ifl fe^r Bittig, baä ©anje 
toon ber Söerlagäfyanblung aufjerlicr} fdc)ön auägefiats 
tet, unb bürfte überhaupt jcbem IDrgetfpieler unb 
JDrgelcomponiften ntcr;t fremb bleiben ober fehlen, 
©ruef feb/ter fanb 9tcf. folgenbc : Kr. 20, %act 5 mujjj 
ba8 )} toor c im S3a§ weg. — Unrichtig abgebrueft, 
ober auet) fo fcom Original abgetrieben crfdjeint baä 
2te SBiertel im 3teu Sact öom ©cr)lu§. — Kr. 21, 
Seite 2 mn§ ber Sopran im öorlegten Xact eine SJiers 
tefnote für bie r)albc erhalten. — Kr. 25 feljlt im 
oortegten Zaet im 3ten SJiertet ein t) toor ber Kote b 
im »a§. — Kr. 38, 3eile 1 legtet %ad mu% bie 
gange Kote c im 9llt eine t)albe fein. 



SSil^elm Sebemamt (weiland ijoforgamCt in Wei- 
mar), 9er fefcrmriftrr im ©rgelfpieL 112 kurje 
unb leicljte Hebungeftürke, in ben bekannteften Utar- 
unb jnulltonartfn, unb 76 Icirljte CtjoraloorCpiele für 
bie ©rgel ;um Öcbraucl) beim öffentlichen ttotte*- 
bienfte für weniger geübte ©rganiften, unb fum 
Stubium für angeljenbr ©rgettpieler, wie überhaupt 
für alle bie, welche firij im gebunbenen Spiel uri* 
im fefen ieieljter ^eeorbfolgen üben wollen« her- 
ausgegeben oon ©ottl). IDUrj. flörner in €rfurt — 
Öoliftünbig in jwei Abteilungen. Subfeription*- 
prris 1 «Ijlr. (1. Abteilung 112 ttebungeaucke 
apart 15 8gr. — 2. Abtlj. 76 «boratoorfpieU 
apart 25 g^r.) 

Stucr; ein „anfafjenber Drganifl 77 , ober bie lfle 
Wbfy. infonbet^eit betreffenb) einer im allgemeinen, 
eigentlichen Sinne. 3JJanct)cö, namentlich ba« in 
jeber Xonart 8}oranfter}enbe, erfct)eint aucr) fo furj jus 
gefdjnitten, überhaupt fo roinjig, bajj man auf ben 
erfien ©lief ju glauben t?erfucr)t wirb, l/ier fottten 
SWateriatien für jurücf gebliebene, i)erroar)rtofle Drga? 
nijten, ober gar für Äinber gegeben worben. Les 
extremes se touchent, unb in analoger (Sonfequenj 
mit bem SJorigen müfctc man eigentlict) biefen öc^rs 
meifrer ein „anfal;enbeS Drganific^en^ benennen. — 
^eboer) tritt Kef. hiermit nict)t eine ju flrcnge unb fos 
mit ungerechte parallele gejogen tyaben, benn einen 
großen SJla^flab vertragen einmal biefc befcr)eibenen 
112 furjen unb leisten „Uebungöflücfc'' nidc)t, auä) 
fct)on um beö @ct)uljtoecfeö mitten nicr)t. 5lber bens 
nocl) etwaü nafjct befcr)aut, ergeben ftet) einige berfets 
ben au% biefer ifjrer befcr)ranften Sphäre, unb pnb 
beim ©otteöbtenfl alö tvixUifyc, redt)t brauet) s unb ans 
roenbbare Drgeloorfptete an^ui^en, ioofür »oenigflenö 
bic 9Wct;r$ar;t ber Drgani^en — unb ba8 finb benn 
boct) bie angetjenben — bem tjerflorbenen ßomponiflen 
ftet) xcä)t banfbar verpflichtet fügten wirb. Sei Süu 
fü^rung biefer (mri\\) ganj leichten unb furjen Dr* 
gclüorfpiete — woran eben noer) fein lleberflu§ ifl — 
brauchte ba^er ber Verleger in feinem SJorwort nict)t 
eine fct)einbare ©orge in folgender Seöorwortung ju 
oufjern: „SBert^tjotte SDrgelcompofttionen ju fein, bars 
auf mact)en biefe 93orfpielc feinen Slnfpruct); fte fotten 
unb rootten nur ganj gewS^nlict;e SWobulationen fein, 
wie fle ein ettvaü geübter Drgelfpieler ettoa an$ bem 
Äopfe mad^t, nur t?ietteict)t etwaS met)r georbnet unb 
munbrect)t. Sollten fte auet) ntdr)t fo jweefma§ig fein, 
wie icr) wünfd)e, fo ftiften fte boct) oiettcid)t baö ®ute f 
ba^ fte fpäter^in einen geübteren Drgelcomponiflen 



199 



Beranlaflung flrim, biefe Shtfgafce tjoflfommen ju 
I3fen unb biä bafyn ungeübten Drganiften manetymal 
au« ber IBerfejen^eit ju $effr"-" — ©ie ©urtons 
arten ftnb: C, G, D, A, E, F, B, Es — bie S7loflten= 
orten: A, E, H, D, G, C. %\\ä) tjt jur (Srlei^tcning 
beä «ßebaffoieW burc§ bie Beigefügte Qlpplicatur 93ie; 
Ieä Beigetragen. !Wodfj toifl 9tef. fte$ über einige Sins 
jefljeiten hiermit au«fpredt)en : Str. 42, $act 5 mufj 
baä 3te »iertet im »211t eis Befommcn. — 9fr. 66 in 
Säet 6 Quinten, bie 2te fyalbe 9Jote fonnte Bejfer f 
flatt g erhalten, bann mar bie «parallele fcermieben 
unb eö BlieB audj biefelbe Harmonie. — 9tr. 78 6äs 
©ur fingt mit bem (S^SOTcU äecorb an. — 9fr. 106, 
im SUn %act Dorn ©etyfufj flet)t auf bem erfien \)ah 
Ben Saettfyeit im 91U b unb auf bem jroeiten im S3a§ 
h. ©er burdt) lefcteren Zcn hervorgerufene Quer: 
jtanb tyatte reetyt gut unterBteiBen fBnnen, jumal ba 
nodt) im @$tu§ auSbrücflidj bie Heine Serj gb flefyt. 
@(^on metyr fünflterif<$en SBertt) jeigen bie 

76 gfyoralüorfyiele (2te QlBt^eitung). ©iefe ftnb 
ju Beflimmten, Befonberm (Sfyoratmelobieen gefd^rieBen, 
inbem jebeä berfetfcen auefc aU %tyma einen Mnflang 
ber erfien ßt)ora(jeite enthalt, 9Jlane$e aBer jeigen, 
cBgleidj ber Warne beä (S^oralS barüBer gefd^rie6en 
fleljt, moju fte eBen alä Einleitung bienen foöen, nic§t 
bie geringfle metobifcfy = anf(ingenbe ©pur beffetBen. — 
9tef. ijl ber UeBerjeugung, ba§ SJorfpictc biefer 2(rt, 



bie ni$t im D$r bie SorfleHung ober Sejii^ung be* 
ju fingenben <5fyoral$ ju erwecten vermögen, audj nidjt 
lourbig tfnb, ben SWamen beffelBen ju fuhren, fenbern 
vielmehr nun atd aflgemeine, ju allen (geraten 
(roenicjfienS fynfte$tlic§ ber Xonart) paffenb, fluten. 
Solche ffiorfyiete fonb 9tef. in ben Hummern 2, 6, 
7, 11, 12, 20, 35, 45, 47, 57 5 tyerju anbete tsith 
leicht gehörig, beren relative SWelobie er nidjt fennt. 
911« ein ßuriofum ifl ju Bemerfen 9fr. 29 68 * ©ur 
unb 9fr. 30 6 = 9Jto(l, Beibe ju einem unt) bemfelBen 
Choral: 6t)rift, wahrer STfrnfdt) unb ©Ott, fo mie 
ebenfalls 9fr. 66 unb 67 S = ©ur unb Ms9JtoU jum 
6t)oral: 2Ba3 mein ®ott roiü — gefdjriefcen. <$Uva$ 
föuflerflecfig fte^t 9fr. 54 in ber äWitte anS. 3** 
9fr. 75 erfc^eint bie S3eränberung einer Stimmführung 
be« WIM wiinfdjenäroerty : 

baf ür 



I 



J 



TT" 






t 






mt 



I I 



irizzp: 



l 






Qn 9lx. 21, Sact 7 fetjlt im 2ten SJiertet be8 «lt8 

ein 8 »or f. a . _ Ä . . .^. 

Souiö Ämb|(^er. 

(Bfortff^ung folgt.) 



Ucberftc^t ber neucflcn etfe^einungen auf bem ©ebiete ber SJhtjif* 



Sieber mit ^iaitofotte« 

5t. JRÜttettS, 0rcl)0 lieber f. Benor. Stern. | ti)lr. 
SBir Begegne* »ieber offenen Ob jectiüitäten : Bei 
bem jebe«malfgfn (8rWeinen be« SBorte« ^ffloflfl" in ben tyter 
Benn|ten ©ebi^ten {lotet nnb pfeift ber (Somponift toie bie 
Sßogel be« fflolbe«. 9U(e6 Uebtige bietet feinen €toff ja ©e* 
tra<ttnngen. 

3* ©OttCOUe, Judith, scene pour voix de Mezzo- 
sopran. Öcljott. 45 ftr. 
Qine mobetnifirte SutitX), eine Dame an« ariflofratifc^en 
3irleln, ber beim „Silberflcflcn" biefe gigur gugefaüen. XDie 
SRaftf beße^t au« lauter befanntrn trafen. Dag bie ©ing- 
Pimme leid)t unb bennoc^ ioirfunfl«oon getrieben fein toüibe, 
Ut§ H4 »on bem befannten ©efangle^rer ertoarten. 



%t. ÄÜcfen, Wenn fiel) |t»ei ^eqen feheiben, jrticIjW 
von ©eibel. Stuttgart, tDügnrr. 74. tlgr. 

— — , ©p. 42. llr. 4. fiitti), ©ebicljt von I). 

Ijrine, für eine ßaffftimmf. ßdjUftnjer. 15 llgr. 

gut bie ©ere^rer ber Äücfen'fc^en SRufe getofg toißfom^ 
tnene ®aben. 

8r* *on glotott> f ffiföer unb Öallab^n mm Älberti. 
IPrcsbcn, Örauer. 20 rigr. 
iDer domponifi f)at an bem großen SBerfe „©trabeHa" 
fie^ fo oollflänbtg erfdt)övft, ba§ il;m aueb nie^t einmal für 
bie fleinften Dinger, unb ba^in jinb gewig biefe lieber gn 
ji^ien, tie net()ige Äraft übrig geblieben, glotoro ift einer 
ber unglüeflicfien (5omt»oniften, bie mit einem einigen Söerfe 
fte^ ju $obe fefjrieben. 



200 



0fi)»f*tfrt)t ftr)rr un^ ©efänge von finbbla*, 
©eqer, llortblom, gefangen 901t Jennt) Cin*, bear- 
beitet von Ja*, ©umbert. 5tc« fytt. Stfylefmgcr. 

10 e gr . 

9Öir nahmen fcfccn früher Gelegenheit, tiefe Sammlung 
)ii em^fetylen. 

Choix de romances francaises etc. Nr.355. 

Le dimanche du sonneur, musique de Teichmann. 

Seijlefinger. 5 ggr. 
SNefe (Senktet« flnb bem beutf<$en (Fomponiflen fo luoljl 
gelungen, bog h>lr iljm freunblld)ft ratzen, in biefem Sinne 
fortjuarbeiten : er bürfte bann [einen $lafe in ber äunftoett 
»oflflanbig auftfüften. 

JBeforodjen toerben: 
3B*Ättd#ofF, Äennft tu *ae auclj? ©rtteljt tumÄljeo- 

batb flörncr. Stuttgart, JRüller. 124. Hgr. 
9k StatlJ, ©p. II. Seclj* ©f fange. Ötrrn u. «omp. 

Ijeft 1 u. 2. ä -J- 2t)lr. 
3t f>Ot>ett , ©p. 40. Xünf neue ©e*kl)te von Jjetne. 

ßd)Ufinger. J fc!)lr. 
JL »♦ SKatjr, ©p. 22. ßpan ; fdje Ciefcer. Stern un* 

Camp. $cft 1 u. 2. ä 7 3l)lr. 

Duetten für (Sefatig. 

%t* (Sutfäfmantl, Willkommen (aus®p.3), alsBuett 



für jwei Singtthmneit von & Surrljarfc. Sdjleftn- 
ger. 10 Sgr. 
©fr kennen ba« Original ni$t, befall fielet «n« feit 
Urtyett über ba* Arrangement ju. 

Snfinicttoeö für @efattg» 

2Ä* SBotbogm, 3 Exercices et 12 Yocalises pour 
Mezzo-Sopran. SrljWmger. Ijeft 1 u. 2. ä 1| Ä^tr. 

Sfötrb befprodjjen. 

&?e£tfttmmige ©efaitge« 

3ft* 2admct, ©p.80. Brei ©efänge für *rei Sopran- 
Kimmen. Schott. 3tes jjeft. 1 J[. 30 flr. 

©♦ S3art$, ©p. 19. «Ijör* unt «Luartette für Ään- 
nerftimmen. Wien, IDitfentorf. 30 flr. 

QBerben beforodpen. 

%üt (Bcfang mit ©uttarreitbeglettitttg« 

Auswahl oon fiebern berühmter Äomponi- 
f t en mit letzter ©uttarrenbegleitung von «f. Sieber. 
CrCtes Ijeft. Stuttgart, JBüiler. 10 Hgr. 
2)a« Arrangement fft gut; Ui fd&toierigen gätten tft ber 

gingerfafc beigegeben. JDie auf bem $(tel angebogenen be* 

rühmten Gomponiflen feigen: gr. Abt, Sfnbpafntuer, Äücfeir, 

SWolique, gr. ©d^mibt k. 



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Widhorskiy Op. IT. Trois Eludes p. Pfte. 20 Ngr. 



Drutf »en 9 t« Äfldwonn. 



VI tu e 




tttfättft f$r 




SSeiaBttoorUifler SRtbacteit: 

Ätanj SBrettfal* 
Siebenunbanjanjigfler 99anb. 



Jl# 34. 



Q et legt r: 
SHobcrt tf rieft ^ £cip}tfl. 

2)en 25. Dctober 1847. 



®ofi blcfcr 3eüfä, ctWcfnen tood}fttttf$ 



9Jrtf* bt« Sanbe* poh 53 Hrn. 2V» $#r. 



Slboanemcttt nehmen ade $oft Ämter, $ta$* 
3Kupf ? ititb Jluiiflfrintohtttgrit an. 



JfU&att: 3Cu« JD*(Tau. — ^am&iKgrr IBriefr. . — ZaQt&Qtfäiü)it, 2Jermif<&fri, 



9Iu* ©effatt* 
Das fiätjicljen von Äjeilbranit- 

,/Die neue Dp«: ffiaS Äatl)djen fcün ^jjtübtcnn, 
Äeict von SKeef, SWuftt üöit g. ßu*, |ai in ©effau 
unb SZBieöfcaben fefyr gefaöeit" — baS tfl SlfleS, roaS 
Steferent in bin fettyä mufifa(ifd)en &tltnn$tn, bfc er 

l)alt, über tiefe Oper gefefen jjah Unb boe$ rjcifiirt 
fle nun fejjon jttd 3afyte, unb gehört ju bcn befien 
beutfdjen Dpern, bie feit }Lvan)i<) -3al?«n rttnponitt 
toutbeni Ref. ^at lange Seit geftr/unegen, in bei 
<Siroattung, el mähten gerieftere gebern fldj einet 
Seuttljeihing tiefe« SBerfeä annehmen, £a(t eä aber 
Jegt fiit eine ©eimffenöpfiiäjt, baä ©djroeigen ju £n= 
djen unb butd) einen chvaS auäfülj rüderen Söetic^t 
übet biefe Dp« ttjr SefannUwetben in weiteren Ärei* 
fen anjufeatjnen unb bie mufifatifdje SBrft auf ein 
neu atmaudjenbeS latent aufmeiffam ju machen, ba£, 
tuenn feine Rateten ^trfceit m fyinter bei «flen nic$t 
jutürfbleiten, a(ä Dperncomprmift cinfl — man fyaUc 
bte§ flu feine Uebertteibung, eS i|l bai einftimmige 
Urzeit aßet l;ieflgen äftufiftoetfianbigm, griebrii^ 
©djueibei an bet ©pijje — in bie elften EfteÜjen $\t 
fletten fein luitb. Qd) erfudjc Sie, roertfjefUt $r, 
StebacteitT, mir $ier&ii fceiüiftict; ju fein unb biefen 
Seilen in -Skiern SMaüe einen Sßtaß ju gönnen, niet* 
djet fii jeftt beim 'Aufgang bei ©ommeri unb ttot 
Beginn bei neuen ©otuertfaifon , iuo ei cijuebiu an 
Stoff ju mangeln pflegt, ibo^I finben untb. 

®aä SertBuefj ifi ton SMerf in jjtanffurt a.ffil* 
nac^ bem glci^tiatiügcn ^djauftiele Ätei)V^ mit jtemi 



fiebern ©eftfn'Ä jufammengefe^t, enthalt tter SIete unb 
ein Starfrirf, 6rfeite(t ^bie SSBerfflatte", unb ifl uom 
(Sctnponifcen mit $(u£nar/me weniger ©tetten, bie Ü6et= 
bieä it't bei im tßufetifum tjcrauöjufegenben S3etannU 
f^aft mit bem fth'itYfdjni Drtginafe luegHriien fbnn= 
ttn f bui^fomponirt huorben, fo ba§ bie Dper brn ^la- 
nieu einer g rufen ueibieni, ©aö ©ujet fefGfi i(J ^ius 
län^lid? tefannt 

©ie Duüerture (5%$tiU, Maestoso, Ajlegro 
vivace unb Marcia) enthalt gtei^fam bie gan^e fiets 
bei? unb äie6edgefd?t{$te ber Dpec im ytue^uge. Sie 
Ijat in i^rem Statte unb in bei ©enugung einig« 
iViCttvc bet Dper (man beute tatet aber nie^t an eine 
*lluber*f^e ^arteqntnö}aie mit gruben Siatjtcn i) ttiele 
■iUt'niidjfdt mit b« -5'reifr^iigouvrrtiiTc, nur baf fie 
organife|er gegtiebert unb me|r geiflig anregrnb ifk f 
ali biefe mit itjtcn finntic^eu Sianjr^Qtfymcn. Ues 
tcrbiiupi merben bie Su^f^cn SP^cttkoc nidfyi bai @tü< 
^afcni, |u (Sonttetäujen tetarbettet gu »erben, ©ie 
Duücrtüte mar uifpiüngli^ ff« ba$ Sweater j« 
taug. 93ci b« britten cbei vierten MLiffuhninjj 
marb bebeubenb gefügt, fo baf? fie Jegt gerate 
baä richtige S^eatetmaf ^at unb i^i Srfofg fe^la= 
genb ifl. 

DaS 33oifpieI futjtt unä tu bie 8ftiebe6ürn^ 
fe^e SBertfiatte. gnebetDrn (©a§) fingt ein munte? 
rei ^libcitälieb, mit Sftcfcaiu bec ©cfeüen. ^m äJot* 
unb ^a^fpicl mirb ba^ jammern mnfi(aiifc| fo beuU 
(idj auägebrütft, ba§ bai iimiuififatif^e Stafpefti mxt> 
jammern bei ütfeSen auf ungefthnmten 5Imbofen 
fngli^ megHeiben fonnte. 



202 



®raf ©tra^t tritt in bie @^tn«eb« ein — 9tfri= 
tatio unb briün »fr« bf8 Siebt«. 

Kr. 2. ginalr. S>n8 Äfit^rn (Sopran) tu 
Blitft bm iljt föcn im Xroum crföifncnrn «itt« «nb 
fnift »o» tym nieb«, wobei ben Slaeinfhunuwfrn fin« 
glooM : 






juertc)ctlt iP, tuclc^c bie Unterwürpgfcit £at$c$cn« 
gegen ©trat)l auöbrütft unb fpatcr öftere, mit ober 
*r/ne ben Sert „SHcin r)of;cr $err" wieberfc^rt, nfcer- 
r)aupt per) buret) bie gan^c «ßartie jieljt, wie bte flats 
tertjaften fünf £onc ber ^ßapagenopfeife buret) bie SRclle 
Spapagcno«. (So folgt ein lJöc$P effeetüottcö &uars 
tett (r;iet bei un« Hieb bie Slltpartie ber grau grie^ 
beborn« weg) mit 6^or. ©ie 3Wotioe finb bie bc« 
Slflegro ber buüertüre. Straft nimmt 2l6fct)ieb unb 
fegnet Äatfycfyen, bie bei feinem ©Reiben in Berjweifc 
lung geratfy unb ftet) ii)m burdj ba« Senfler nacr)* 
flurjt. 

grper Set, 9lr. 3. 6c;or ber Bcr)mri<t)ter 
(Sflaeftofo ber Ouvertüre) na<*)l;cr 9tccitatit>. 

9lx. 4. ©uett jn?if(t)en Statten unb ©tra^l, 
kurzweg tyrifet) gehalten, überall reijcnbe, picfjenbe 
SJlelobie unb liebliche Begleitung. ©lanjpeöen 
fnb: „$crr, bu flie§efl micr) mit güfjen", „2Bo 
ber btüfycnb weiße glieber", „Äaum !ann i(r)« er= 
tragen''. 

9lx. 5. SRccitatiü. Sccne unb 6t)or. ©trafyt wirb 
»on ber anfinge ber 3auberet frcigcfprodljcn unb bit; 
tet Äatfydjcn: „Saß ah öon mir unb folge beinern 
Bater", ©aä Drd^efler leitet wätyrcnb ber Bcrwanbs 
tung ju 

9h. 6. Stecitatito unb ^rie ©tratyl« über, ©iefe 
ffltic tfl ganj unb gar bramatifet) gehalten, in einem 
ßoncerte würbe pc ntdr)t am Sßlage fein, ©ie an per) 
licbli<f)cn SJMobicn bc« einbaute verlieren baburcr), 
fcaß fte nidr)t wicbcrljolt unb nict)t weit genug aufc 
gefponnen ftnb. @ö ifl unmöglich), ir)rc äftaffc mit 
einem SKale gu faffen. 

9Jr. 7. ginale. 9tfycingraf tjon ©tein (Bariton) 
r)at Äunigunbe üon Sfyiirnccf (Sopran) entführt. 
@trar)t befreit pe unb füt)rt pe auf fein ©djloß jus 
tücf. ©er Eontrap biefer ©cene mit ben beiben üors 
tjerge^enben tt;ut wot)l. ©a« Sergett mit (Sljor ip 
}öcr)P effectooö, bie poljc Äunigunbe gut gcjcicr)net. 

3 to et ter 51 et. 9?r. 8. Sieb ber alten Srigitte 
(2ter ©opran). ©ie« fiieb ip ein S^Ier beö <£)ify 
terä. Brigitte fommt nur »or, tun bie« Sieb ju pn= 



gen. ©er Somponip $at eö tnbeffen fo mntg com» 
ponirt, bafj e« f^abe wäre, e8 au«jutaffen. 

9lx. 9. Slecitati» unb Arie ber 9tacr)es f^nÄitbnis 
ben Äirnigunbe — tofirbc au% in einem ßoneme ö ur 
©etttmg femmen, ba bie 9JleIobie brittant ip unb 
BftcrS toieberfe^rt. 

9lx. 40. ©uett jWifd^en griebeborn unb Ä5tt)s 
djen — iP nur noct) ein SBe^felgefang, inbem ber 
6omponiP bie ©uettpeßen je|t gePri^en ^at. ©ie 
Partie beö griebeborn iP tooin ©i^ter ju n?ei^ ges 
b/atten, ba« ©uett hei bem gleiten S^aratter Äcitc)^ 
d^en« jmar fct)on, aber etwa« monoton \ jule|jt 
bnngt bie Severe burd^ ib)ren üeranberten (SnU 
f(i)tup, nidc)t in« ÄtoPer ge^en ju moüen, etwa« (Eon* 
traP hinein. 

9lr. 11. Sieb bc« Analen Oottf^att (33afj) — 
munter, originett begleitet. 

5Kr. i2. ©uett jwifd^en ©ottfc^alf unb ©trat/t, 
na^er Serjett mit Äätfyct)en. ©iefe Plummer $at 
einjelne ©cr)önc)eiten, r)at 9tef. aber im ®anjen wes 
niger befriebigt, wogegen 

9ft. 13. ginale — @(t)lo§branb ton Sr)urnei — 
Wteber ein großartige« SRuptjtüd ip. 

©rittet »ct. 9tr. 14. 6a»atine ^eobalb« — 
f^Bne aWelobie, aber wieber ettva^ ju weict) für einen 
2Baffenfc$mieb. 

9Jr. 15. Sieb be« ^acob ^$edr> — fomifdj, par- 
lando, mit ^arafteripifd^er Begleitung. ^Jet^ iP bie 
einjige fomifd^e Sigur ber Dper, aber nur gewaltfam 
^erbeigejogen, wenn au<b einen guten SontraP Bits 
benb. 

SBcnn man Fürjen wollte, fo würbe idt) öorf(t}las 
gen, beibe Wummern, 14 unb 15, wegjulaflen unb 
ben furjen britten 9let mit bem oierten 311 üerbinben, 
no<t) baju, ba bie ^)auptperfon im britten 8lct gar 
9ti^t« ju pngen l;at. 

9?r. 16. ©uett, ©ottfd&alf unb ©tra^l. ©ie 
©teile: „3wifct)en Sieb' unb Surcr)t unb ©ct)rcdfcn it." 
— üierpimmig mit bloßer Begleitung jweier 6eDo« 
gefegt — ip ber ©tanjpunft biefe« 5lctö. 

Wr.17. Guartett: Äunigunbe, JRofalie, Straft, 
©ottfd^alf, i'P jum Sfyeil o^ne alle Begleitung unb 
bei ber r)ol;cn Sage ter ©opranPimmen fcr)r fcr)wiertg 
au« jufü^ren , überhaupt wol;t weniger für Saien al« 
für äflupfer getrieben, ©ie ©teile: ,,SBa« t)at bie 
nod^ r)icr ju fdjaffen", fonnte ni^t bramatifet) toaf); 
rer in SJJelobie unb Begleitung componirt werben. 
,,^>icr nimm bie« ©ift, Sltofalie" ebenfaa«. 

9?r. 18. ^uett jwifdjcn ©tra^l unb ©ottfd^alf. 
Beim ©cfylufie bcffelben iP ber ßomponiP ber beuts 
f^en ©cr)ute etwa« xxntxcu geworben. „SBcnn ber 
»errate wiö erfaffen bie Beute'', baftylifö in J- 3!act, 



203 



iß ein gu fc$r na$ 8ffcct $afc$tnbe* ©tütf, e$ tänntc 
*en äRe^crbecr gcf<$ricbcn fein. 

83 i er t er *2I ct. Mr. 19. «ecitatiö unb 6a*<u 
tinc Äät$c$cnS ifl mit ben beiben folgcnbcn Hummern 
— 9Hefobram unb ©uett mit ©tra^l — baä @<$önfte 
ber Oper. Äättye^en nimmt Slbfdjicb von t^rcm gcs 
liebten glieberbaum, fdjtäft ein unb unterhält ftdj 
träumenb mit bem fyingutrctenbcn Strahl, ber fic alä 
bie itym vom $immc( beftimmte, ifym im Xraumc er; 
jtyienene 93raut erfennt. Sefonbcrö gart flnb bie 
©teilen : „Sräumenb will i<§ fein gebenfcn", „&cmm, 
füpcr @<§laf" unb baö ©uett „Safj midj fo hinüber; 
träumen''. 

9?r. 22. ginale. ^o^jeit^marfd^ , wafyr^after 
fßemp, ©cfymettern ber ölcctjinflrumente j nacty bem 
fanfteren gweitcn Steile, wirb ber erfle wieberl;ott. 
©obann ©ialog, hei fanfter Drgelmuftf hinter ber 
©cene. ©er Äaifer erfennt Äätfycfyen al8 feine %cfy 
Ux an, unb fc^idtt bie bofe Äunigunbe inö Äfoftcr. 
hierauf ,,9?amcnlofc, füge SBonncn", nac§ ber 9JJes 
lobie beö in ber vorigen Kummer enthaltenen ©uettö, 
unb ©c§lu§c$or. — 

Söerfcn wir nun noclj einen ©tief auf bie gange 
Oper, fo ergeben fte§ fd^on a\i$ ber angegebenen ©ces 
ncnfolge gwei grofjc äflängel bcö Sejtbucfyeö, nämlidj 
ba8 Ucbcrwiegen ber Ityrifdljen unb clegifdjcn Scenen 
unb Sßarticcn gegen bie bramatif$en unb füljncn, bann 
aber ber äWanget großer ©nfcmblcflüdfe unb (Sfyore. 
©er (Sompouifl §at bie nötigen Äürgungcn (benn 
baö Sßerf war urfprünglidj gu lang) an biefen legs 
teren vorgenommen, loaö gu bebauern ifl, ba gerabe 
fyer für tyn bie ©clegtntyeit war, feine gute ©c^nei; 
ber'fd^e ©cneratbagfcfyute gu geigen. Um fo mcfyr ifl 
c8 gu bewunbern unb geugt von bem richtigen %act 
bcffclben, ba§ baö ganje Söcrf trojjbcm nicfyt an 
Monotonie leibet j bafür ifl fcfyon in ber mannigfachen 
.^nflrumentirung ber einzelnen iWummern geforgt. 

©ic SDtufif ifl (mit einer einjigen $ludna$mc) 
burdfjweg bcutfdj. ©ie meifle 9lcfynlic§feit l)at fte wol;l 
mit ber äöebcrfdjcn, namentlich in i^rem Ityrifcfycn 
Steile, mit äBcbcr'ö Sicbern. ©ie äMobie ifl burc§s 
t**8 fltajiBö # fang« unb banfbar, frifc^cr alö bei ir; 
genb einem neueren äKciflcr, toerfiänbig beelamirt, toom 
^ergen gum ©ergen fpredjenb unb babei o^ne 9temu 
niäeengen, meifienö meit auögefponnen, laugat^mig, 
j»ci s unb öiergtiebrig. äWöge ber (Sompontft nur 
bei einer neuen Dper baran benfrn, bag bie feierten 
äHetobien ber Italiener fyainptfadjlidj beö^alb fo pa 
yulär geworben flnb, toetl fie in einem ©ttiefe bftcrö 
wieberfe(;ren. ©ad fßublifum loitt boc^ etwaö mit 
nac^ §aufe nehmen , 3Jlelobieen fann ed aber nid^t 
behalten, bie nur ein ober gioci 2Jtal oorfommen. 51nf 
ut anbern ©eite mu§ 9tef. freiließ auc^ loieber ans 



führen, ba§ er bie Oper aufi bemfelben ©runbe bei 
jeber 5luffu^rung lieber gewonnen, tym {ebedmat neue 
®d)ön^nten aufgefallen ftnb, namentti^ in ^m i^m 
anfänglich atö f^wäc^er erfd^tenrnen SJorfpielej im; 
mer aber l;at er über bie alten ©etannten bie meifle 
greube gehabt. 

(Seit gioei ^A^ren ejctftirt nun biefe Oper. SBar; 
um i)at fte no^ nic^t bie SKunbe gemacht, wä^renb 
boc^ jeber beutfd^e X^catctbirector ftc^ beeilt, alle unb 
jebe frangoftf^e unb itaticnifdje SJJad^werfe mit be-- 
beutenbeu Äoflen angufc^affen, bie bann nad) gwei= 
maliger '2luftü(;rung in bie oetbientc SSergcffen^eit gus 
rudftnfen! Sujc \)at feine Oper nad^ S3erlin mit 
einer Smpfe^lung unferer £ergogin eingefanbtj Qexx 
to. Äüflner l;at fie an$ bem ©runbe gurücfgefdjitft, 
„weil baS Äteifl'fc^e ©(^aufpiel barunter leiben 
würbe". 5» Scipgig ifl bie *ßartitur aufy gewefen, 
ein SBerfprecfyeu ber Sluffu^rung erteilt, aber biäfyer 
nod) nid^t erfüllt werben! 

$trme beutfe^e ^omponijlen, ®uc^ bleibt nur ber 
Srofl, mit äJlogatt unb 8Jeetl;ot?en ctfl na^ bem £obe 
anerkannt gu werben! ©51© 



Hamburger SBttcfe. 

@nblid^ fann id) ^^ren SBünfd^en na^tommen, 
unb bie fo lange toon mir unterbrochene ©orrefpon; 
beng wieber aufnehmen, ©ie 9Jiuftf fyat wä^renb ber 
3eit nic^t ©iefla gehalten, fonbern fic war eä gerabe, 
bie bie Hamburger au^cr 5lt^em braute. Unfere Oper 
fyat wa^rc ^3arforce^^dben gemalt, unb wie eö tion 
auögufe^cn war, ftc^ bermagen abgelaufen, ba§ fte bie 
Suitgen Rängen tä£t. ßö ifl in ^f;eat er fachen ein fat; 
fc^eö 93rineip, baö, \va% gefäüt, oft uorgufüljren. Äein 
^ublttum Wirb fo leicht überfättigt, aU ein Sweaters 
publifum, unb beö^alb mtt§ gerabe bei i^m ber 9teig 
ber Jftcufycit unb ber Slbwec^ätung gepflegt werben. 
fie|tcrcö fyat uod^ ben Söortfyeil, baß man bie Äräfte 
fdfyont unb fte baburc^ immer frifefy erhalten fanu, 
Wä^renb baö umgcfefyrte 53erfa^ren für bie Äaffe, baö 
^Repertoire unb baö ^publifum tjon gleic^ geringem 
9lu|en ifl. ©ie ©ireetton fc^eint anberer äWeinung 
gewefen gu fein, ©ie §at , vielleicht nur einen mo- 
mentanen jtaffeneffect berücfftd^tigenb, bie Opemfräfte 
ftc^ mit einem ©ugenb alten Opern abmatten laffen, 
Wolter eö benn auty foinmt, ba§ gu ben neuen Opern, 
beren 23ebürfni§ ftd^ jefct fc^r gebieterifc^ ^erauöfleUt, 
feine genügenbe Äraft me^r oor^anben ifl. ©ic fieute 
ftnb erfc^öpft, fowol;l Senor, ©a§, att auc^ bie ©Os 
praniflinnen, le^tcred gum X^eit bafycr, weit oft wo? 
c^enlang bie Qirbeit auf einem 6injtgen rufyte. ©ie 
Urfac^en biefer Ealamität flnb in bem SWanget fünfl= 



204 



teriföcr Sinfldjt unb eineS praftifdj auSgebilbcten @e= 
fäaftöftnncS bei bei Scitimg beö Sljcaterd, ganj bes 
fonbcrS aber in bm ©irectionäwirren ju fuc^cn, bie 
gleich bem ©amoflcefc^wcrtc j[cbm 4lugenMict bereit 
ftnb, tyeruntcrjuflürjcn unb ein Sflitglicb ju »erniefc 
ten. Unfcr Sweater fann infofern mit Spanien t?er* 
glichen werben, al8 e3 ebenfaüä fletä ba8 Scbürfnifj 
^egt, feine SRegtcrung ju wccfyfcln. ßä ifl audj ein 
©pietbatt in ben #änbcn ber ©pcculantcu geworben 
— baä Snbe &on ben ineiflen ©ingen in biefer SBclt. 
-3$ fage ^nw nic^t, wer augenblicflicty an berSpißc 
beö Unternehmen« flcijt, wer weifj, ob nidjt balb ein 
»nberer fommt. Stur (Sinö fann idj nic^t untcrbriU 
efen, nämlidj c8 laut auSäufprcdjcn, ba§ eö ewig 
©ctyabe um baä fdjöne, toon fo&icl glorreicher ©es 
ftydjte getragene SHfWut bleibt, boppelt @c(;abe, weit 
eä gerabe in biefem Slugcnblicf in muftfatifdjer #ins 
ftd^t mit fo feltenen Äraften auögeflnttet ifl. 2Baö 
fylft ein $ctbcntcnor wie ©itt, ein Baffift wie ©alT 
»flc, ein Saritonifl wie (Steinen«, xva% Reifen <Bam 
gerinnen wie bie geringer, Sabnigg, 3 ftf ^ Mf ^/ lüenn 
man fte nic$t auf ben richtigen ^3(ag ^injufletten, 
wenn man fte ntc^t ju gebrauten tvei%{ Unfere SDper 
fommt mir toor wie ein Kapital, üon bem man fo 
lange jc^rt, biä eä feine 3i"f™ «"ty* tragen fann. 
<5ä}en jefct trifft bicä ein. ©a$ Repertoire floeft, 
flatt ber fcljnfüdfjtig erwarteten neuen Opern fommen 
ßücfenbüjjer, unb bie ©irection madjt fdjledjte ©e? 
fdjafte. Äücfcn föeint bic3 lebhaft ju füllen, man 
fpradj baton, bafj er feine £per „ber «pratenbent" 
aururfnefymen wolle, ©ie ©dnger ijaben aüe ben bes 
flen SGBittenj aber gegen unfinnige ^rcbcnanfefcung, 
$egen Unüerflanb, ßigcnftnn ober gar ^ntriguen ber 
Sfyeatermäc^tc fönnen fie nic^tä machen, 83iettcid?t ifl 
Äücfen mit feinem ftaren 93erftanbe unb feiner Sons 
fequenj noefy ber ßinjige, ber bic feinbtidjen Sftddjte 
tejwingen fann. — 

©afj bie cnbtidj herausgebrachte Dper „®uttcns 
berg" unter biefen llmftanbcn feine bauembe %$c\U 
nafyme finben fonnte, werben ©ie begreifen. 3}i8 jefct 
ifl fie breimal gegeben werben. Wlan fyat apptaiu 
birt, IjerauSgcrufcn : aber wn8 tylft'ö? fte wirb boc§ 
Balb ju ben lobten muffen. ©a8 $uMifum ifl au- 
gcnblicflic^ .jerfheut, cö ge^t ifjr wie ber ©irection, 
wie bem ganjen Styeatnr. ©ie 97htftf biefer SDper ifl 
mclobioS, ofyne originell ju fein. SBom tec^nifc^en 
©tanbpunft a\\$ mu§ man fte unbebingt loben, bie 
9Jummern ftnb abgerunbet, flar unb gefdjmaiüott*, 
aber e« fehlen piquante SÖenbungen, geiflüoUc Titans 
cen, fogenannte SMifce, bie bie ganje ^artitur in ein 
eigentümliches, intereffanteö 6o(orit ju pulten wiffen. 
©ie SKuftf tyort ftc^ ganj aßerliebfl an, aber tro|= 



bem, ba$ bie mobernen Sttcifler Dortrefflic^ Benu^t 
finb, merft man boc^ balb, ba§ fie mit altem @imt 
componirt ifl. llebrigen« uerbient gflc^S bie grB§te 
Beachtung, benn er ifl unbebingt ber tatenttoottfle 
SDperncomponifl beö ©übenä. 85on bem Seyte weif 
i$ $t)ntn nichts 5lnbereö ju fagen, aW ba§ flc^ in 
i^m bie ^Jrec^tler'f^« 9Wufe feinen Slugenblicf t>er* 
leugnet. — 

©a8 Oratorium „(Sliad 7 ' t|at ^ier eine pra<$U 
toottc Aufführung erlebt, fo prac^ttoott, wie e8 bie gros 
fjen, außergewöhnlichen SWittel unb jtrebd* latent ers 
XanUen, unb bod^ ifl bie SWaffe falt geblieben, unb 
boc$ 1)at man bad 93erbammungäurt$cil ber Sanges 
weile barüber auSgefproc^en. -3^ Witt mir ^ier fein 
Urteil über bie SWufif erlauben, aber entfe^ieben mug 
iü) midj gegen bie ^lufwarmung unb Aufarbeitung 
fotd§cr $Uen auöfprec^cn, bie unferer 3«t nic^t me^r 
angehören. SBoUt i^r Äirc^enmuflf o^ne Atrien, 
©laubenSmuftf o^ne ©tauben, gut; aber wenbet eud§ 
nic^t an baS 93olf, eS fann eua^ ja boc^ nur bann 
»erflehen, wenn eä eben wieber Äirc^en, wieber ©laus 

Un ^ at - — %$. Sagen. 



£ageggef4i$te* 

9teue Cpern« SuBet'S nenefie Oper ^eigt: „Aydö oa 
le säeret" unb totrb balb in $au« in @cene ge^en. 

SuSsrfgnungen, Seforberungen» SKuftfbirector 9iU 
ter in SRerfeburg ifl jum 2)omorgantften in SRagbebnrg tx* 
nannt »orben. 

£obe3fäKe» 3>ie tfia^tige ®Ängetin ÄlBertajji iß am 
25(len September in 8cnbon geworben. 



8iftt Bat in JDbeffa niä^t »eniger al6 ge^n konterte 
gegeben. 

grau @eBröber«SDeönent«©öring ifl in 2)re«ben »ie* 
ber für ben SBinter mit 10 — 12 ©aftroflen engagirt, unb U 
fof( bodj ?eute geben, bie üor (Jntjürfcn, fte in ben taufeub* 
mal abgeleierten £pcrn lieber ju Ijören, fa)on jefet ftbrtrcn. 

XJalberg ftar einige Xage in SBien, unb gebt über ©er* 
(in nad) 'pari* gurütf, o^ne ju concertiren. 

Unfere (ieben«\i3Ürbige Soncertfängeun, %x\. Sogel, ^at 
i^ren erflen tbeatralifa^en iöerfua^ in granffurt a. 2)t al« $a* 
mina gemalt. 

Sfraulein to. 5Warra ge^t üon ^fer na$ IDeffan, (Eos 
bürg unb ^anncücr, um in ^ofconcerten ju fingen, gaftiri 
bann in ^öln unb &a$en, unb tritt hierauf in Sonbon auf. 

grl. fWa^er unb $r. 0alomon, betbe früher in $eip* 
jig, fingen im Sweater an ber SBien. 



©nie! «pn 9r. KG dm an n. 



§tcrju eine änfünbigung t>om üMtfaliem>erIag bed §rn. ©onrab ©lafer in ©d&Ieuflngen. 



VI tu e 




titfättft fit 




©rranttoertüojer Äebattettr: 

Statt) SBrenbel* 

Siebemmbjroanjigfier Sank 



M 35. 



% t x 1 e 9 er: 

SSobert grtefe in £eipjtß. 
3)m ». Dctober 18«* 



33 oii bit fet 3f iifd). erfäe Int n ra6$tnt[i$ j 
2 Stammen bob 1 eUi lVi Soften- 



^Tti» tf* ©ante* ücq 52 Ken. 2'/, X(jlt 
3nfetticn«ij«l»«t«n fcie $etitjtile 2 5%r 



SttcTintmcnt nehmen alt« ^«ft&mrer, Swd)* r 
SRufif* nnt Jtinfl^nblangctt an. 



Süfialt: Urtnaatm btl Qkfy&rf, — Vul Z)rr#bta. — grfpjigrr SRujifltbe«. — £ri(if$er Xnjtigrr. — 3»UHtg*mjMüü. 



Hebungen be$ i&eboi§. 

fflon Dr. Gbütttfe Jtrfigtt. 

%U ein tei^rigeä SOTitur, ben Sinn unb bit 
greube an unferet Äunft ju brüten, fdjeiut unö bit 
llebung beö ©efjörä einer aufmetffamrren 9tiia*flc$t ju 

bebürfni, alä rä biät)er gefe^eljen ift. Slbcr nia>t SRiU 
te( allein : benn roie feljr aut$ betn gernetiben mit bnn 
Sinn ber Sifer unb bie Äunflferiigfeit , bem Setzens 
ben bie S^eilnaljme, bie Äetjrfrrube ma($fe — mit 
glauben rltoad 4>&l?*reä Verborgen in biefetn Begriffe 
bei fic§ eben fcieo^l jutn (efcenbigen ©elbfljmetfe er* 
^e&en faun, tüte fo mandjer anbtre ©egriff in Äunjt 
unb Stirn taum iiiidj ber dlüdfify auf Glittet unb 
3»etf gnnj ju ermefifen iß. — 

3f* bafl ®er?<5r bie flnntidje Quetfe bet Son* 
empfängnig, fo nimmt eä SBimber, ba§ meifl alle 
ßefjre bon bei geijtigeu ©fite beginuenb, in i£r 6e* 
fdjaftigt, aud? mit ifcr abjufJjtiejSen genägenb ftnber. 
Ober motten mit nic^t ju frülj jeueä t)or)e SHJort ge= 
brausen, fo fagen mir: abfkaet geifltg, naiv btfd?af' 
tigtnb pflegt alter Unterricht ju fein , unb bagegen 
bte ftuntidje empfangenbe paffi^r ©rite ju überfein. 
Unb ieneö abfttact gcifltgc ÖJefen überfielt , bog eö 
jule|t in fein ©egenttieil, baö rein me^anif^e tobte 
SHtprobuttreu fyinüi>CTtanfen mu§, totnn niebt jene am 
bere ©eite, bie SBerfimg ber empfangen ben Seele, in 
We Äe^re gleichzeitig eintritt. 

95Jenn man bem begmnenben S^uftff^üUr ju 
Anfang oljne SBeitereä bie tarnen ber %%m f Xonfcu 
tern, ©(§tiiffel, SlccHbt, ©riffe, Sacte jc< leftrt: fo 



nimmt er aüt biefe reichen , rounberli^en Singe all 
@egebened clme (flauten unb 83erflanbuig §in f fatW 
nia)t ber innere Sinn fdjon vorbereitet , bie Snlagc 
glücfli^ torgtfcitbct ift, Sei mannen ©Gütern ift 
biefeö ber Saff, unb beß^att flnb^ mie fo oft baB ftes 
6tn bie gelter ber Se^re aufyltidft, au^ fax bie 
f(%ftbli^en aSBirlungen afeftraettt Äerjte ni^t fo füffU 
bar, ba§ ni^t ein gtfunber ©tun f!a) entließ unfac= 
muft jurec^t fänbe. ^Inberfeitg — - roo gar feine 9t*u 
gung unb Sjupfängli^feit für baä ZonUbcn oor^ani 
ben — bod? ber feltenfre gaff! -- ba mächte man 
atte öetjre f afeflraete mit eonrrete, gern jurüataetfen, 
um nif§t t'O^ nuf?: 33crgeHiä^e$ unb äeereä in bie 
Aunflübung ^tnein ju bringen, aU mir f^on fo reia)= 
tic^ befigen. — Stber ein fcfjr großer S^eit adec 
äKuftffapuJer, bie magig unb gefunb organijlrten, fa 
ben bie ft^iung ber ^onmelt in jlc§: fte fann ge* 
njerft, geuaftet, lefcenbig tu erben, aber loeber burd^ 
ginger = noct) S^Dtennfeung allein. Sogier ^at juerft 
terfu^t, aiu^ ben Stidjtfunftfmt eine Aenntnig bed 
^armonifc^rn 3Sefcn# mitzugeben, Sßarr biefetbe Se^re 
lüiffenfc^aftli^ erweitert unb fetler begrütibet; beibe 
aber beharren babei, bem ©^üter baS Sättige ju 
geben *), mdfjrenb tin anberer SÖeg biä^t baneben 
liegt/ ber unenbtic^ fruchtbarer fein mu§; ben £^ü= 



*) SQarr betirrt buo) meni^ften« an, total ftiv ivolle n — 
tue baf Um unffajeren £er)r^r eine wettere ftuftfubntng er« 
toüitf^t toare, 3>ie öauptilfllcit. tenen mir eint ÜUucr-ü^ 
iuiii| TOÜnftbei:, fiab ; 9Hl^em SRufiflr^r« Bit 9tu4g. @. 46. 
366. — äßla)tig ijt aaa) Die ffiatjnung jum ©ingcn ® 4 371, 



206 



ler nehmen, finben ju laffen, ba§ et oerne^me, 
»ad ifl unb wirb, nid^t allein ©efc^entteö tynnetyme. 
@age idfj bem Spület : // bieö ifl ber ©reiflang" — 
„biefer %cn fcrbert bm ©reiftang jur Harmonie" — 
fo ifl bied freiließ unerlafjlidj bet Anfang ber Äetyre, 
aber ofyne jened &on und gewunfa^tc ©egenbilb nur 
Snfang otyne ©icfyerfyeit unb 3iel- SBeifj et, fiitylt 
er nun, waä ein ©reiflang ifl, tote er wirft, lebt unb 
tönet? §at er nunmehr biefe SBurjet alled mufifalu 
föen ©enfend ergriffen? Sticht immer. 3c$ §a6e 
alte routinirte 2J?uftffc$üler — leiber and) fogenannte 
SWuftfer gefc^en, bie im 4? 8 r e n feinen ©reiflang 
erfannten, bie tfyn nidjt com ©eptimenaeeorb fyorenb 
ju unterfäeiben wußten, ober tyn fyoc^ftend etit?a in 
einer Sage, nämlicty feiner Urgewalt, ftnnlidj erfann= 
ten. ©aß ftc ifyn auf lern Sßapier mußten, auf bem 
(Slatoier fetyeub erfannten, ifl feine muftfatifetye du 
fenntniß. — ©aö 4?ören tft "»$t blöd Sßrobe ber 
Äenntnij?, nid^t blöd bittet jum Sßeiterfommen: 
cd ifl auc§ 3ttccf bed £onlebend. 

©ad ©etyor fann erjogen, gebilbet werben, unb 
je früher, beflo lotynenber, beflo weitgreifenber. SBenn 
wir bie 2Woglic$feit einer ©efyorletyre beWeifen fons 
nen, fo wirb aud ityr junädjfl ber päbagogifdje 
Stufen erwad&fen, bie Einlage jur 9Jiuftf weit rafd&er 
unb grfinbfi<$er ju beflimmen, fobann ber tedjnifctye, 
wandle Urformen einfacher unb fefter einzuprägen, enbs 
Iic$ ber f ünflferifd^e, bie erflen ßunflformen lebenb 
flnnlic$ ju faffen, felbftänbig fütylenb, nic^t trabitio* 
nell empfangenb. ©enn bad ©efyor ifl jwar einers 
feitd nur ©egenbilb, SBiberflaKg bed ©etonten, 
SBibertyafl bed Ätanged toon Slußen f)cf y anberfeitd 
aber ifl ed audfj atd menfdfjlidjed ©celengefyör bad 
Uro üb ber Xone. (Sin gein(;5riger fprid^t audlj 
f<$Bn$ ber Zaute ifl nic^t allein tonlod, fonbern audfj 
fliminlod; ja ber Saubgeworbene toerliert SeSen unb 
<Sc§önfyeit ber ©timmc, weil fein Cfyr nidjt fdjaffenb 
erflingt. 2Bie ftcfj ©etyßr unb Stimme pclarifd) in 
^ofycrer (sinfyeit bebingen, fjat Sei er in feinem 
(Spradjorganiömud (jweite 2ludg. 1841. @. 4) fdjon 
nadjgewiefen, unb ber SWuftflefyrer weiß au^ (Srfafys 
tung, ba§ nur wer genau fyort, anc§ rein fingt, unb 
rein geiget. 

83erfu<$en wir nun in gotgenbem ben ©runbri§ 
einer @efyörlel)re ju muftfalifd^ s bibaetifd^em 3rcecfc 
^injujeic^nen, fo bitten wir ooraud um Wad^ftc^t, 
Wenn biefer erflc 33erfu^ un6e^o[fen audfdHt, ba er 
und felofi erjl im SBerben ifl. 2ßad ^ier g. 83. 9We= 
t^obtfe^ed oerfuc^t wirb, fott \a feineöwegd ma^ge? 
Benb fein; oielme^r wirb jeber t\id)ti$e äKuftftel^rer 
Pd^ feine eigene, hoffentlich gtücf fixere äWet^obe er; 
finnen. — gerner muffen wir, efje wir bad Sinjelne 



l^infletten, nod§ ein paar »ebenfen ertebigen. SJlan^er 
ße^rer mochte tieUei^t furzten, ed werbe juoiel 3eit 
foflen, bie o^ne^in jefct immer teurer wirb — ober 
ju t>t<X ä«ü^e bei äHinbrrbegabtcn. S3eiben motten 
wir eben burdj bie Sebre begegnen, inbem wir und 
oorjleflen, oon jeber «Rttftfjlunbc anfanglid^ ein «}iet 5 
tel, fpater ein ©ed^dtel wo^( abbrechen ju burfen, 
\va^ [\d) boppelt lohnte, einmal burc^ ben ©efammts 
gewinn, ber bie ganje Se^re bur^bringen wirb, bann 
burc^ bie lefcenbe SCnmut^ ber Stonbitber felfcfl, welche 
gar fd^ön in bad ©emutl; einfließen werben, toenn 
man bad mii^eooöe tobte ^ol^acfen bed gfementats 
unterrid^td 40 äWinuten lang gefoflet. — ^a^ jweite 
S3ebenfen, metjr fiterer 5«atur, fBnnten aüenfafld eifets 
fu^tige Äiinfller ergeben, welche bie ©e^eimniffe bed 
SBiffcnben nic^t ben ©ummen wotten »erraten wifs 
fen. ©iefen erwibern wir eUn fo beiter ald gewifs 
fen^aft : ed ifl gar fein Unglücf, wenn ber Saie ein= 
mal hinter ben »or^ang gurft, fonbern ifl tym unb 
eui) jum 93ort^eil. Unb wenn aüe bie ©emeinen 
aud^ birigiren lernten — fo würbe man nur aufd 
9le\\c einfe^en, ba§ ein freied wiffenbed S3olf leichter 
ju be^errfd^en ifl ald ein blinbed : unb bie »efyerrfcfc 
ten werben balb begreifen, ba§ ju einer tüd&tigcn 
©irection bod^ me^r gehört, ald einige ted^nifd^c 
Äenntniffe. — 

3ur teilten 9tns unb Ueberftd^t feilen wir bad 
golgenbe in Seetionen ein, anfangd ju 5—7 SKimis 
ten, bann ju 10—15, fpater 20—25, julegt wieber 
ju 10 Minuten geregnet. SBir geben bie naa^flen 
Erläuterungen foglei^, einige Betrachtungen, au$ 
erlebte (Srfa^rungen, jum <Sdjlu§. 



iy^l^fl^l^ 



fragen: a) 2Beld?c %onc ^örfl bu gern, welche 
nid^t? — SBelc^e Hingen fdjön? — b) ^)or|l bu? 
^M ifl ein ©reiflang. ®ief) ju aufd Slatjicr — 
auf bie 9?oten — ^alte ben ©reiflang im ©eba^ts 
ni§. — c) ©reiflang ober nidfjt? — ©iefe 
unb bie fpäteren ©oppelfragen (Alternativen) werben 
fletd burc^ ben Schüler mit abgewanbtem ©efic^t be$ 
antwortet j l;öc^flend im erflen anfange möge er jus 

gleich auf bie Mafien fe^en. ©iefe erfle Ue^ 

bung mu§ fo oft wieber^olt werben, btd flc feflftfct, 
ifl alfo hei äKand^en ni^t mit einer ßection abges 
ttyan. 9lud^ bei ben fpäteren Stufgaben gilt eine a^n* 
lic^e fforberung, bod^ nic^t fo unetlfijli^ wie ^ter 
beim ©reiflang, ber SBtttjel unb bem Urgrunb aller 
»hiflf. 




2ft? 



»(Ct. 2. 



HP 






— ■ M - = jfc 



31 



^ a =üi^ii 



grage: 8ßel<$et %en ifl $8$et, ber erfle ob« tot 
jweite? Sei a) fallt bieS lei^ter in* ®e$or, bei b) 
unb c) pnben gu Anfang oft Errungen flatt. — 
$o$ unb tief mu§ au$ guweilen erfl erläutert 
»erben , guerfl an f$neibenben Haren ©eifpielen, tote 
tri d). .gn 9?orbbeutf<$tanb fagen bie Spiattrebenben 
and) wotyl : g e t n unb © r o b. allgemein, gugleidfc 
wiffenfäafttic^ unb populär, wäre ber StuSbrucf: 
@ro§ unb Ätein; welker Eon ifl größer, flarfer, 
bitfer? ©a8 »erfleht Seber. — ©ut ifl'ä, wenn gu* 
gleich baö ©e^ärte na^gefungen wirb. 

*ect. 3. 



£EE==5FH====E 



E^zzjfg^-g ^i , 1 =^z=qq 



t^ 



grage (nad^bem meljrmat eine Serj berb angef<$las 
gen, baju oom Schüler guglei(§ gefe^en, gehört unb 
m&gli<$fl gefungen ifl): a) £erg ober ni<$t? 
b) Serg, ober gtofcct, ober fleiner ald Serj? — 
6ine (Eonfonang — fjier bie £erg — bilbe jebeSmal 
ben S<$tu§. — c) Serg ober Dctate? 

Seet. 4. 

b c 



&^P 



m 



EEE^^ESEsEt 



(Sine mafjige, bodj mSgltctyfl ungeteilte Slnbeutung, 
burdjauö öon wiffenfcfyafttidjer Slbflraction fern gu tyals 
ten, getye nunmehr bafyin, etwaö von bem ßfyarafs 
ter ber Snter&aÄe in (Sonfonang unb ©iffonang gu 
fagen — nur gur Stad^ulfe, nic^t gur fdjäpferifdjen 
Sefyre; benn ba8 fiebenbige fott eben bad Äinb fyören 
lernen, et?e e8 baffe(6e wiffen unb betreiben fann. 
Sllfo: lieblidje fromme Setg; — fdjneibenbe fdjarfe 
^äjjli<$e Secunbe; — reine Ijette Qeta&e, ein £on 
bem anberen gleich, nur ber obere Junger, Meiner, 
fpifciger alö ber untere u. f. w. ©ann bie gragen : 
a) $erg ober nic^t? — Scrg ober Octaüe? — b) $erg 
ober Secunbe? — c) $erg, Secunbe ober Dctaöe? 
— 6nblic§ alte gragen burdjeinanber in umgekehrter 
Solge, 

Sect. 5. 

a b 



-Sr— =a- a ^-»3 s — 



-^r" 



EÄ=3EeEK=S^ZSE5=sl1E 



{Die Quinte, obwohl rin urfprunglic^eö ^nteroatt, ein 
%f)ril ber 92atur$armome, will anfangt ben Äinbern 
nify redjt tin; bag pe gwifäen $erg unb SDcta&e flefc* 
unb uon 6eiben am ßfcarafter %tyil f)at, öerwirrt oft* 
maU ütn finbU^en unerfahrenen Sinn, ©aljer mu$ 
$ier f$on 10 — 15 SOTinuten verweilt werben, um ben 
Unterföieb fowo^l atö ben felfcjleignen Älang ber 
Quinte red^t einjuprägen. hierauf bie gragen: 
a) %erj ober Quinte? — b) $erj, Quinte, Qetaöe 
ober ©eeunbe? — c) Serj unb Quinte .... welche 
oon beiben ge^t »oran? — d) 8Ba« ifl biefed? Wenne 
biefe fünf ^nterüatte (Xontoerbinbungen) jebc einjetn. 
— <£)amit bieä nid^t ju fd^wer fei, ft^tage man fie 
langfam unb mehrmals an, aflenfaßö erfl brei, bann 
aöe fünf, unb jwar immer rafd^er ^intereinanber. 



^E^^ ^°^ i ^^^ ^özggg| 



©ie Detatoe unb Septime Mnterfc^eibcn fid^ im Ätangc 
fo fe^r, ba§ ber Anfang biefer Uebung leidet ifl. $e 
mannigfaltiger aber bie erfannten ober ju erifennens 
ben »erbinbungen werben, befio me^r bro^t 93erwir* 
rung, wenn man ni^t langfam, fefl, unb immer an 
baö grünere bur^ SBieber^olung anfnnpfenb »erfährt. 
©a§ bie Septime eine umgefetyrte Seeunbe ifl, mag 
erwähnt werben, bot$ o^ne gonfequenj: bie Umfefc 
rungöle^re erforbert ein geübtere^ ©etyör unb mad^t 
erfl ben ©d?lu§ ber elementar s Ue6ungen. — ©ie 
Sc^wierigfeit biefer ^ection forbert mannigfaltigere 
gragen: a) Dctaioe ober Septime; biefe erfle, gro§e, 
Septime mehrmals red^t f^arf ju betonen, bamit ber 
fc^neibenbe ©iffonanjflang eben ber Dcta&e gegenübet 
bem ©eljor offenbar werbe, ©iefer fc^arfe fd^neibenbe 
Älang tritt minber ^ertjor bei b), wo eine flein« 
Septime entgegengefletlt ifl; aber man ^üte fid& bas 
bei, fd^on Ijier an bie tarnen ®ro§ unb Ätein in 
»ejug auf baffelbe ^nteroatt ju erinnern; auä) 
biefeä wirb erfl fpater, na^ ber Umfe$rung8le$re, 
eigentlich erfl na$ bem Segriffe t>on ©ur unb 
27t oll, red^t erfaßt. Unb bie elementar Hebungen 
— etwa ein Viertels ober £albjatyr ^inburd^ — burs 
fen burd^auö nic^t baö ©ur überf^reiten , weil bie* 
feö bie Statur gebietet, unb weil baö 9iaturs®e$6r 
»or 9lHem fott entwitfelt werben. — SBeitcre gragen • 
c) ©cta&e ober Quinte . . . jur Erinnerung ; d) Sep= 
time, Quinte, Serj; e) Septime ober Serg . . . bann 
bie gragen c, d, e burdjeiuanfcer; enbli^ f) Seps 
time ober Secunbe — bie erfle 2l(jnung ber Um« 
fetyrungölefyre, bod^ ^ter nid^t weiter gu »erfolgen. — 
©ie erflen ^Inf^auungen fmb hiermit gewonnen; finb 
pe e* no^ nid^t, fo ne^me man flatt fed)3 Sectionen 



208 



jwBlf, bann wirb ein jebeä ni<$t ganj unbegabte* 
©e$8r bie gragen alle toerfle^en unb feiten inen. 
SBir »erweilen fyer ein wenig, unb nehmen letztere, 
mefyr fpielenbe Uebungen at« 9lnwenbung be« «Joris 
gen — jugleid& jur (Sinpragung, gefligung unb »ors 
Breitling be« golgenben. 



*ect. r. 

a 



bb 









dd 






grage: a) 2Bie öiel £cne finb ba«, jwei ober bret? 
— SWeljr al« bret mürbe i<$ toorerfl nid&t ratfjen, 
tyeil« um ba« fc^wanfenbe ©etjor nid§t ju überfüls 
Jen, ttjett« weil in »ieten öierflimmigen Sleeorben 
ein $on boppett ifl. — b) ©leid? cbet Uns 
gleich? eine mistige grage, einigen Äinbern ju 9lns 
fang unöerflänbtid^ , bod? Salb begriffen jur beflen 
©tartung beö ©efjorS. äflan neunte anfangt längs 
fam, liegenlaffenb, allenfalls mit gehobenem Sßebal, 
fcie jwei erflen Stccorbe aa ober bie %tvei legten dd 
wnb frage, ob fte gut 3ufammen Hingen; bann bb 
mit berfetben ©rage; oft antworten bie Äinber ju 
Stnfang: ©leid), wenn tttva nur ein Xon gteic$ 
ifl, ober wenn man, wie oben toorgejeid&net, rafdj aU 
ftb$t-y wer'8 aber nid&t fogteidfc fa§t, ber tyött bei 
langfamem 9lu«tyaflen in aufgehobener ©ampfung boc§ 
talb bie Ungleichheit, unb bainit ifl bie fruc$ts 
bare Stynung gewonnen, ba§ alle ©iffonanj auf 
grembtyeit, Ungleichheit, ber SRaturtöne 
Beruht. ©etyr balb fommen audfj bie Äinber bafyin, 
felbfl in fd^neller geflogener gotge bie Ungleicher* in 
bb — cc ju ^Bren. 

Sect. 8. 



§mpü 



«: 



3=X 



-Z^j-tZt 



$^EE^iEEE££==^*g^$&% 




a) ©ie erfle Zerj ifl eine gebunbene, bie jweite eine 
gebrochene j jene ifl Ijarmonifcb, biefe melobif<$. (©iefe 



Terminologien mBgen eingeprägt werben; boä) um 
@ebac$tni§fram ju bereuten, lieber im Anfang nur: 
©ebunben unb ©ebrod&en, weit bie« tinbti$ 
fafttc^cr ifl.) — 9?un ^Bre weiter: b) wai ifl ba«? 
©ebunbene — gebrochene 2erj, ©eeunbe :e. £Bel$e 
ba&on fannfl bu fingen? — Singe ein paar gebros 
d&ene £erjen au$ bem Äopfe. c) SBa« ifl ba3 ? ©es 
broc^ener £erjenlauf, gebrochener Dctatoentauf ; d) abs 
wart« gebrochene Serjen s Dctatoenlaufe. ©iefe müfs 
fen immer rafdjer unb feiger (staccato) gefpielt wers 
ben, weit bann bem ©e^Brc fc$werer wirb, nad&jus 
folgen. 

(©$t«f folgt.) 



© p t x. 

9tac$bem im Saufe beä »ergangenen SBinterä 
jwei neue fomifdje ßpern, ^atctoty'S OTuöfetiere unb 
Sorfeing'S SBaffenfd^mieb, bie ftd^ beibe nic^t auf bem 
JRepertoire ju galten »ermod^ten, unb fpater nod^ 
©lucfö 3f^ige«iÄ in 5lutiö in @cene gefegt worben, 
festen e8, alä ob biefe ungeheure 5lnflrengung bie 
Ärafte ber Dper in folgern Wlafye erfc^öpft ^aht, baß 
burdpauä feine neue SDper in Eingriff genommen wers 
ben fonnte, unb eä trat fteben 9Wonate fyinburc$ eine 
Unt^ätigfeit ein, wie fte wo^l Ui feiner anberen S3ü$nc 
nod^ toorgefommen ifl. ©a8 @c$aufpiel na^m burd^ 
©ugfow'ö Slnflettung alä ©ramaturg neuen 2luf» 
fc^wung, bo$ bie Dper blieb »Böig toernadjtafftgt. 
ßnblic^ »erna^men wir, ba§ bie Xroflloftgfeit enben 
foöe, inbem eine neue grofje Oper üon Ritter in ?luö^ 
ftd§t gefleflt fei, eine SluSpdfjt, bie um fo erfreulicher 
war, al« ber (Somponifl bieömat in ber SBa^>t be8 
Stoffe« glücftid^er gewefen unb in biefem SBerfe eine 
gefd|id^tlic^e Untertage benugt f)aie. ©eflern fanb 
bie erfle 5luffityrung bcffelben Statt, ba« wir at« 2lns 
fnüpfu n B ö P un ^ betrachten, bem wir eine furje Uebers 
ftc^t über bie fpärlic^en Seiflungen ber Oper folgen 
laffen werben. 

„ßonrabin, ber legte ^o^enflaufe'', Dper in 5 
Steten Don SReinidf, SWupf üon %. filier, jum erflen 
SWal aufgeführt im ©reöbener ^oft^eater am 13ten 
Detofcer. ©aö %exlb\id) ifl in ben ©runbjügen bem 
SRaupa^'fd^en ^rauerfpiete nad^gefcilbet; ba wir btes 
fe« nic^t atä allgemein befannt üorauöfegcn burfen 
unb bie Cper manche 9t6weid§ungen erfyeifc^t, Ratten 
wir e« für angemeffen, ben ©erfolg berfet6en »or? 
au8}ufc$icfen. 

3m lflen üett beftagt (Sonrabin (in Sregenj 
am Sobenfee), nic$t bem Seifpiele fetner ©orfa^ren 



209 



folgen gu fönnen, beren Saaten unb 9tu$m er in 
einem Siebe bepngt. Äung, ©dfclofjwart ber 83urg 
$c$enPaufen, überbringt bie 9?a<$ri<$t, ba§ ba«©$lojj 
feiner ^nen »erfauft fei. griebric$ »on SSaben fommt 
fyngu unb träpet ifyn, inbem er i$n aufmuntert, fein 
Srbre^t auf 9ieapel geltenb gu machen, unb ttyeilt 
i$m mit, bafj f?c$ in ©eutfcfylanb bereit« ein Qttx 
rufte, feine Slnfprüdje auf jene« Sanb mit ben SBafs 
fen gu unterPüjjen. ®efanbte von Neapel, barunter 
©raf grangipani, bitten üjn, bem bebrangten 83olfe 
gu 4?ulfe gu dien ; unb trog ber 83orfleßungen feiner 
SRutter, fWj bei feiner «3ug™b folgern SBagnifj ntd^t 
ju unterbieten unb pe nic^t gu toerlafien, befc$lie§t 
ßonrabin, bem SRottyrufe ber Neapolitaner gu folgen, 
©eutfdfce JRitter fommen tyn nac§ Italien gu begleis 
ten, unb ein allgemeiner friegerifc$er (Sfyor befcfyliefjt 
ben erjlen 9lct. 

3m 2tcn Slufguge ifl ba« rBmifd&e SJolf mit 
Vorbereitungen gu ß.'ö fePlic^em (Singuge beföa'ftigt. 
Sine geringe ©djaar ©uetpfyen »erfpottet bie ©fjibets 
linen, auf €.'« 9lrmut§ anfm'elenb, worüber pe in 
Mutigen Streit geraden, grangipani trennt unb bes 
f<$wi<$tigt beibe Steile mit ber (Irmafynung, bie ©aps 
lid&feit nic$t gu beriefen, bie SRom bem Äaifcrfo^ne 
fctyulbig fei. (gble {Römerinnen, fcon ©ianfa, gram 
gipani'« Softer geführt, eroffnen ben feierlichen 3ug. 
83on ber anberen ®eite erfdjeinen bie beutfe^en unb 
italienifdjen $eerfd&aaren mit ben Sannern ber mit 
$o$enftaufen fcerbünbeten ©täbte. ßonrabin in ÄriegSs 
rüftung unb mit bem ÄBnigämantel gegiert, wirb ton 
ben SRBmern jauc^genb begrübt. ©ianfa erklärtet ifyn 
an ben Stufen be« (Sapttolö, um feine ©tirn im 
SRamen Storno mit bem Sorbeer gu befrangen, boc§ 
»cn (£.'« Grfäeinung betroffen, ber ebenfalls toon tys 
rer ©djontyeit überrafcfyt ifl, läfjt fte in ber 83erwirs 
rung ben Äranj fallen, loaä baä 83olf al« übte äJors 
fcebeutung wahrnimmt, unb pnft ben fyerbeieilenben 
Jungfrauen bewufjtto« in bie 2lrme. Sonr. hitUt ben 
Sorbeer aufgufparen, bi« er ftdr) beffelben burc$ ben 
(Sieg würbig gemalt ^abe, unb erbittet pdj »on 
»ianfa ben Stofenfranj, ben fie felbfl trägt. 83. t)at 
fldj inbeffen err)o(t unb fegt ifym ben Ärang auf. 6. 
preifjt pdj gtü(flic§, im ewigen 9tom fo tyodfc geehrt 
gu fein, unb petjt bem gefle ju, wobur<$ ba« rämifdjc 
«Jolt feine greube über (£.'« 6ingug an ben Sag 
legt, worauf er pd(j entfernt, um ftdr) mit ben $eer= 
fil^rern ju beraten. 9laä) einer Cerwanblung fommt 
©ianfa au8 bem ©arten i^re« SJaterS in bie angrens 
jenben {Ruinen beö a3enu«tempeW, um jur ^eil. 3«ng s 
frau ju Uten, i$r ben verlornen grieben njieberjuge= 
ben. (Sonrabin »on Äunj begleitet uberrafdjt fle. 
©a^renb fle fä toerbirgt, f^ilbert gonr. ba« ®\&t 
ber Siebe, unb im öegriff ber 93emiä ben Stofenfranj, | 



ben er noc$ tragt, aU Opfer ju weisen, entbetft er 
©ianfa, welche gu fliegen t)erfu<^t. QZx faßt i^r mit 
bem ©eflanbnifj ber Siebe gu gü§en unb brangt fle, 
feine Siebe gu ertoibern. *Dlan f)bxt in ber gerne fries 
gerifd^e Ätänge, Ätung »erfünbet bie 9lnfttnft neuer 
^eerf^aaren unter gr. ». Saben, unb K. trennt p(^ 
toon SBianfa unter 93erpe^erung unwanbelbarer Siebe, 
um griebric$ entgegen gu eilen. 

(Sine furge Einleitung gum 3ten 9lct f^tlbert baö 
Getümmel ber ©djladjt, worauf man Äarl \o. 9n;ou 
erblirft, ber, in einer getfenfdjluc^t eine ^immeldfarte 
»or unb ben Slfhrologen neben p^, bie ungunftigen 
SMelbungen vom Äampfplage nic^t Uafytt unb fon= 
berbarer Söeife am gelten Sage aßrotogifc^e ©tubien 
madjt. 6r fc^ieft bie ^erbeieilenben Witter mit ber 
SBeifung gurürf: „(Schreit ben gelb^errn in« ©ePc^t, 
pe fotten fe^en, wie ben geinb pe gwtngen", unb er^ 
flart, feinen $piag nie^t e^er gu üerlafien, atö bi8 
eö bie ©ternc gewähren. 5Rac^bem bie ©(^tac^t Der* 
loren ip, entbeeft er bie Slbpc^t, ^o^enPaufend ^eer 
in ber 9laä)t ju überfallen unb gu Dernidjten. %n 
ber folgenben ©cene übertaffen pc^ bie ©olbner in 
6onrabin8 Sager auögelafi'ener greube, ßunj Pngt 
auf Verlangen ein Sieb toom Sanböfnec^t, worin ber 
6^or einPimmt, worauf ßonrabin mit griebridj ein* 
tritt unb bie Ärieger ermahnt, p^ burc^ fRufye gu 
fünftigen ©iegen gu Parfen. ©ie beiben gürPen übers 
laffen pdfj froren Hoffnungen für bie 3«f""fl öw<^ 
bed beutfd^en SReid^ö, unb entfölafen, inbem (S. feiner 
SRutter unb ©cliebten ©tü^e entfenbet. Äung wad^t 
bei i^nen, ein ©otbatenlieb pngenb. grangBpf^e 
©Blbner fcr)teicr)en im ©unfel auf (Sonrabin unb gries 
bric^ gu, inbem man ferne« Äriegögetümmel r)5rt unb 
ba« Sager in gtammen ftet)t. Äung tereitelt ben Ues 
berfall unb (Sonrabin ruft, burd^ ben Sumult erwa= 
d§enb, feine ©etreuen gum Äampfe. 

Sortfe^ung folgt.) 



«etpjtget fßlufitUben. 



Slbonnementconcerte. 

Unferc 5lbonnementeoneerte im ©aale be« ©es 
wanb^aufe« für ben betoorPe^enben SBinter nahmen 
am 3ten Detober i^ren Anfang. 68 begann gang 
eigentlich unfere (Soncertfaifon bamit, ba bie« äWal 
nid^t, wie fonP gcwfi^nli^ im Saufe be« ©ommer«, 
einige Äird^enconcerte ©tatt gefunben Ratten, ©a« 
mupfalifc^e Seben iP nun wieber Ui un« erwägt, 
unb Wir beeilen un«, ©erid^t gu erPatten, inbem wir 
ttorgietyen, nie^t wie früher eine grBfere Steige von 



210 



(Soneetten jufammeitjMfaffen , fonbern furj teferirenb, 
f$nettet ben (Srf^einungen ju folgen, 91flgemeined 
über bie mujtfalifdjen (Sreigniffe, wenn ftc$ baju Vers 
anlaffung bietet, für ben ©djlujj auffparenb. 

©ie bisherigen ßoneerte fanben unter 2W©. ®as 
be'd ©ireetion flatt, ba ©.»*.©. SHenbeldfofa bied 
SWat feine ©etljeiligung nietyt beflimmt in 9ludfu$t 
fleüte, jubem attc$ gegenwärtig bunty Unwofylbefinben 
jurücfge^alten geroefen fein würbe, ©ie Drc^ejlerleis 
fhtngen waren, wie immer, oortrefflicty \ indbefonbere 
ifl ed und erfreulich, ju bemerfen, wie aud^ ©abe im 
Saufe ber 3a$re feine ©irectiondfaljigfeit jur SWeis 
flerföaft geweigert ^at, fo bafj ed und in ber Styat 
niäft wenig SBunber nimmt, immer ncd) f)ia unb ba 
kern aittn ©erebe, welc^ed feine Seiflungen in biefer 
Vejie^ung benen SRenbeldfo^n'd unterjuorbnen geneigt 
ifl, felbfl bei äJtuftfern ju begegnen, jenem ©erebe, 
wel^ed, fo $odj wir bie ©unfl ber Ver^altniffc, bie 
37lenbeldfo$n ertauben, Seipjig feine Xtyatigfcit ju 
wibmen, fc^Sfcen, unb fo weit wir entfernt finb, ben 
Seiflungen beffelben hiermit irgenbwie entgegentreten 
ju wollen, ben Umgenannten SWeifler boefy nidjt i)fc 
|er ju etyten glaubt, atd wenn ed, ganj gegen feine 
eigene ©eftnnung , 2lnbere neben ifym fjerabfefct , unb 
und ald in tiefer öinflernifc wanbetnb barfletten möchte, 
fobatb er einen Slugenbluf fe^lt. — 

Mn gr&§eren ^nftrumentatwerfen famen jur Slufs 
fü^rung: bie ©tjmptyonien 9fr. 3 u. 8 &on Veet^os 
toen, unb — jum erflen Sttate — bie ©tympljonie 
9fr. 4 *on ®. Dndlow. Sefctgenannted Sßerf $at 
unfer 3"tereffe feinedwegd in fyofjem ©rabe in 91ns 
fyrudj genommen $ ed jeigt bie befannten Vorjüge bed 
Componijlen, ermangelt aber ju fefjr ber Örifdje unb 
ber Sfrufyeit ber Srftnbung, ald bajj ed ben Söunfdj 
tege madjen finnte, bafietbe metyr ald ein 9JlaI ju Ijoren. 
©er 3te ©afc, bad Slbagio, ifl auü ber Sßianofortes 
fonate SsSJtott, Dp. 7 entnommen; ber 4te, le coup 
de vent (Souvenir de Rhin) enthält eine, wie ed festen 
feljr äu§erli<$ gehaltene, feinedwegd glüdffidje £ons 
materei. — Von Ouvertüren Porten wir, im lflen 
ßoncert: bie ju Surtyantfye; im 2ten: 2JteercdfliUe 
unb glürflidje %af)xt, unb ^reciofa-, im 3ten: bie ju 
Seonore (9fr. 2) unb ju 9lli Sdaba. — (Sine fcortreffs 
lidje *Hcquifttion §at bad SDrc^efler bed ©ewanbfyaufed 
an bem Violoneetttflen #rn. ßofjmann gemalt, ber 
im 2ten ©oneert Variationen t>on ©erüaid, unb, ton 
ifym felbfl arrangirt, @cene auö ber ^jütin üon $as 
Uioq, unb 5löe SWaria &on gr. Schubert vortrug. $r. 
Soßmann befi^t eine auögejeic^ncte ^lec^nif, er jeigt 
neben fixerer, gtänjenber öefyerrfc^ung aller ©erwies 
xigfeiten gro§e ©auberfeit unb ßleganj bcö ffiortragö. 
Db biefe 93or ( ^uge bei i^m burc^ ^ö^erc 6igentt;üm5 
Iid^feit bed Vortragt noc^ gefleigert finb, barüber 



Finnen wir jur 3<it ni^t entföeiben, ba wir i^n lum 
erflen ä»al ^Jrten, unb au^ ^icr nur in ben er^ge« 
nannten Variationen. 3m lflen 6oneert fpielte $c. 
3ofey^ 3oa<^im, beffen jugenbli^e SWeiflerWafl 
fc^on allgemein anerfannt ifl, aWenbeWfo^n'« SioliiM 
eoneert, wie und f^ien, no^ fäbna unb gelungener 
ald früher. — 83on ©angerinnen Porten wir in ben 
erflen beiben Koncerten: grl. SBagner au$ ©re*= 
ben, unb grl. ». SKarra. lieber bie Srflgenannte 
tyaben wir und fc^on früher, bei ber @r5ffnung ber 
tooria^rigen Soncertfaifon, auögefjjrod^en, unb fanben 
auä) bieö 9Jlal (einen ©runb, Don bem bort ©efag> 
ten abjuweid^en. ©djon bort liegen wir fowo^l i^ren 
©timmmitteln,' wie bem, wad fte gelernt, ©ere$tigs 
(eit wiberfa^ren, tabelten aber jugteü$ ben SKangel 
an *poefie im Vortrag, jene« ganj unweiblidje SEBes 
fen, jenen SWangel an ©rajie, ber am entf^iebenflen 
in ber Silbung ber tieferen $ßne tyerüottritt, eint 
Planier, bie auf und nur wiberwartig wirft. Sri. 
SBagner fang eine 9lrie auö Sigaro, bann eine uns 
oermeiblidje, itatienifc^e aud 5Rina uon Eoppola, enbs 
li<^ Sieber am *ßianoforte, auf bem Programm ni^t 
üerjeic^net, üon Valerie Vogler, grl. ö. SKarra gas 
flirte fc^en toor einigen äWonaten auf unferem Sfceas 
ter, unb würbe bamald in bief. 831. »on einem SRit- 
arbeiter berfelben befproc^en, b. fy. getabelt. ©ie ©ans 
gerin fanb fowoljl bamald, ald auc^ bti i^rem gegen? 
wdrtigen ©aflroßensgöflud im ^Jublifum großen öeis 
fad, fo großen Veifatt, ba§ wir fafl ju glauben am 
fingen, unfer SWitarbeiter fei ein wenig ju flreng ges 
wefen. 2Bir Porten fle im Soncert jum erflen SWale 
unb fanben bad früher ©efagte jeßt uoflfommen bes 
flätigt, ebenfo bcfldtigt, imt wir bie burdjgangig lobs 
preifenben Urteile auswärtiger Vlatter unbegreifli^ 
ftnbcn müßten, wenn man nic$t toü^te^ welche SWo* 
tir>c einerfeitd oft bei folgen Urteilen mitwirfen, ans 
berfeitd, wie fd^wer bie Seilte aud einem toerfe^rten 
Snt^ufiadmud ^eraudjubringen ftnb. 91uc$ ^ier im 
Soncert jeigte fidj uon einer ©eite folc^er ©nt^uflads 
nxnd, würbe inbeg boc^ toon bem ^ier uerfammelten, 
mit reiferer ©infid^t urt^eilenben ^ßublifum glütflic^ 
neutraliftrt. SBir waren erflaunt, biefed unftnnige, 
beifpiellofe Sremultren ju ^oren, eine Verfe^rt^eit, 
bie atUin fd^on, ber unreinen Intonation ber ©anges 
rin ni^t ju gebenden, fafl jebe ^B^ere Äunflleiflung 
üernic^ten mufyte. %Tcilid) ifl »on Äunflteiflungen, 
ton achtem ©efang, ^eutjutage, nur nod^ feiten bie 
9tebe; mit Steitycit Eingeworfene Äunflfliirfc^en Wirten 
am meiflen bti bem *Publifiim, beffen ©efd^maef bie 
Journale, wie gefliffentlic^, unb fo iibereinflimmenb, 
ba§ biejenigen ©timmen, bie bad ©effere geltenb 
mad^en, nur ganj Dereinjelt gehört werben, herunter 
ju bringen bemüht ftnb. grl. ü. äWarra fang : KecU 



211 



tatifc unb SRomanje au* SBtl^elm %tü, {Reeitatiö unb 
9Crie au* Sinba von ©ohijetti, enblic§ jwei beutf^e 
Siebet am *ßianoforte$ it?tr Ratten an ben erftgenanm 
ten Stiftungen genug / unb entfernten und tot bem 
SBortrag ber Sieber, bie, tvie man unö mitteilte, fces 
fonberS ungtiicflid} gemäht waren. — ßnbli'4 itn 
Sten (Scneert Rotten wir wieber gefunben, natürlichen 
©efang, inbem grl. ©djlojj, bie auc§ für biefen 
SEBtnter engagirt ifl, gum erften 9Wal auftrat, ©efon« 
berd lofcen wir bie ©angerin, bafj fic jum Seginn 
eine beutfdje Srie in beutf^er (Spraye — ©eene unb 
5lrie aud gaufl — gewallt $atte. 2ht§erbem fang 
fle in einem ©ertett au* ßfyerubini'ä 5lli SSaba, weis 
djeS jugleic$ mit einer SRomanje unb ©cene mit gljor 



baraud für biefee (Eoneert jum Vortrag gewallt was 
ren. gür bie SBafyl biefer (Sompofttionen, bie aufjer 
ber ©enannten uon ßtf. ö. Safiineller, einer @d?iU 
terin unfereä ßonferöatoriumö, unb ben #£. SBiebe* 
mann, Setyr, Rogner unb SJletjer ausgeführt würben, 
finb wir befonberä banfbar, ba wir auf biefe SBetfe 
(Gelegenheit erretten, jened vom Stepertoir toerfd&wuns 
benc SBerf fennen ju lernen, ©er Beifall, ben bafc 
felfce fanb, war nur mäfcig , in ber ^at ju gering, 
bodj ifi t* natürlich, wenn 6$erubini'8 tief ernfle, 
c$ara?tcrtfiifcr)e, ju weilen fafl fctjarre unb wenig mes 
lobifdje, aber immer gewaltige äfluftf, nic^t foglei<$ 
nadj einmaligem $'6un Eingang gewinnt. 

gr. 83 r. 



Ärtttfdjcr 3ftt|eiget% 

Heberet ber neuejien ©rfd^emungen auf bem ©eMete ber SDtojtf* 



3ttrdf>emnutif* 

Ä* 3*Utittger, ©p. 16. Libera, fär 4 Singftimmen, 
2 Ijörnrr, 3 djromatifelje €romprten unb ßaff- 
pofaune. kalter. 10 Hgr. 

— — — , ©p. 18. Ecce Sacerdos, Antiphone 

}um Cmpfange eines ffiirctjenfürftcn, unb 5 ©rabual* 

für Sopran, 3Ut, Crnor u. ßaf}. Cbenb. 16 g©r. 

Dljne Ijöljeren StunfixotTtf) , bed) für Heinere Äirdjen 

Braunbär. 

& 2ett J , ©p. 42. Sieben beutfcljc JKcffgefinge für 

Sopran, 3Ut, Cenor unb ©äff mit ©rget unb Dio- 

loneell ober Contrabaff ad üb. 3UM. 1 €l)lr. 

25 flgr. Dir our Singftimmen mit ©rgel oljtw 

ÄegUitung 1 tl)lr. 15 Hgr. 

(Bine ftobü^e grömmigfeit burc^toeljt biefe Sonflücfe. <Sit 

ftnb un&fynlid) ben fcom^aften jttöngen, bie in ben fat^oli* 

fdjen Äitd^en fo $Äufig jum ©innenfffcel ber Saien aufgeführt 

totrben. 3n ber &ufjeren mnpfalif^en IDarftelfnng nähern ftd^ 

biefe etücfe am meffien ber fogenannten gefftlfd^cn Slric, wie 

ffe in früheren 3eiten von ben 6djuld?ören gefangen »nrben. 

IDie Orgelbegleitnng iß tontbig nnb entfpre^enb. 3)a« fflerf 

»erbient lebhafte (Bmpfe^lnng. 

^, %. be la Zro(e r Stabat mater unb Agnus Dei. 



Önljsttimmig, für 2 Sopvant, Alt, 2 €enore unb 
ßaf|. ffireitk. u. gärtet. 1 «t)lr. 10 flgr. 
SBlrb befproc^en. 

gut bie &t$th 

$♦ SB* ©tabc , ©p. 5. 9er moljloorbrreitete ©rga- 

ni(t # rin Praelu^ieti-, Choral- unb Poftlubienbucl) 

}um ©(brauche beim offen tlkljen Ootteebienftr. 5lm- 

ftabt # bei bem ÖerfalCer. gponber&fyaufcn, in Com- 

miCCion bei Cupel. 1847. tvOtv fianb. 2tU tit- 

ferung 5 Sgr. 

Diefe Lieferung ent^&lt ein $raelnbium ju bem (5$ oral 

„§(<$ bleib' mit beiner ©nabe", ben (S^oral felbfl, mit 3Ba< 

rianten, tvie fEe fid) in mehreren ber befannteften Choral* 

Bü^er flnben, unb jum Gd}lu§ ein 6 leiten lange« $oß« 

Inbium, ein gngoto, beffen !tftema bem (5^oral entlehnt. (Sine 

beftimmte IRegiflnrnng ^at ber 93erfaffet gefttffentlicty t>ennfe< 

ben beizugeben, weil bie stimmen in ben »erf^iebenen Orgel« 

toerfen nur feiten gleite Klangfarbe Ijaben; beO^alb giebt er 

nnr bie Zonftüdt burd^ ff, /, mf t p nnb pp an, 5)e« Cantif 

firmas will ber 93erfajfer immer ettoa* girier wnrgerragen tolf* 

fen. Referent Uttt M je^t noc^ ni^t Gelegenheit, SonfHfcffe 

be6 93erfoffer« bur^jnfe^en, nnb audj biefe« eine nnb erffe 

vermag t^n feine«»ege«, ein be^immte« Urteil ^ier nieberja* 



212 



legen. Sei ben nadtfolgenbex Lieferungen be«$alb alfo cr# 
Kn«fn^rlid>ere«. 60 t>iel fei $1« nur bemerft, baf bet fflet* 
faffei fi$ ernfHfd} $nten möge, in einen pebantifdpen nnb ein* 
förmigen 6tyt gn wfaflen, »Je ft$ biet befonber* im $ofc 
Inbinm offenbart. <Rnr geübte Drganißen »erben biefe Xon» 
pfiffe Bemeiftern fönnen. 

& $♦ Wtfft, 20 kurje utft amfx^xbart ©rjd-ffcä- 
Uftint. Prag, Ijoffmann. 1 Jl. 30 Ar. 

ffilrb *efyro$en. 



8 u $ e r. 

»♦ ©irie*, Öorf^läg« pir Derbttfrrung Hi Clmm- 
tarunterridjte im Clamcrfptrl. «übmjrn, 184T. 
Caupp'frl)* ßucljhonbluttg. 

Sfou Stotobifcacioa, ÄpljoriBmen über Autik. tdp- 
pi 8 , 1847. «. a. (Hemm. 
Serben befprod^en. 



3ttieIItgett|*I<ttt 



Mit Eigentumsrecht erschienen so eben bei uns: 

Mndblad'0 schwedische Lieder mit 

deutschem und schwedischem Texte (geziert mit 
dem Portrait der gefeierten Jenny Lind), der 
vollständigen Sammlung 9tes HefL 
Undblad'g Bnetten f Ar zwei Sing-- 
Stirnmen mit deutschem und schwedischem 
Texte (mit gleichem Portrait), der vollständigen 
Sammlung lOtes Heft. 

Es ist somit jetzt die vollständige Sammlung in 10 Heften 
in unserm Verlage zn haben. 

Schuberth Qr C 9 Hamburg u. Leipzig. 

Werthvolle Neuigkeiten* Yerlag von 8chu- 
berth $• Co., Hamburg u. Leipzig. 

Bereng, Herrn., „La Fontaine 44 , Etüde 
p. Piano. Op. 7. Nr. 2 74- Sgr. 

Tan Boom, Introduction et Variations 
sur un Thöme original, p. Piano. Op. 7. 1 Thlr. 

Bllll, Ole, Fantaisie et Variations de 
bravoure sur des Themes de Bellini, p. Violon. 
Op. 3., transcr. p. Vclle. p. Rob. E. Bockmühl, 
avec Orchestre 2 Thlr. 20 Sgr. 

, do. do. avec Piano et Partition. 

2 Thlr. 10 Sgr. 

Bnrgm Aller, Ferd., Rondino p. Piano. 

5 Sgr. 

Canthal, Atlg. ]?!•, „Nachtgruss an die ent- 
fernte Geliebte 41 . Lied mit Pfte. . . 5 Sgr. 

Cobelli, C. f Elfenlied, mit Piano. Op. 13. 

10 Sgr. 



Fesca, A., Liebesbitte. Lied für Alt oder 
Bariton mit Pfte. Op. 55. Nr. 2. . 10 Sgr. 

ÄMg, O. (Preiscomponist) , Drittes Quar- 
tett iür Pfte., Violine, Viola u. Vclle. Op. 13. 

_ „ 3 Thlr. 

KuJlalt, Th., Andante. Morceau de Salon, 
p. Piano. Op. 27. Nr. 2. .... 15 Sgr. 

Uloliqne, B., 3me Duo concertant pour Piano 
et Violon, Op. 33 2 Thlr. 20 Sgr. 

NTowakowsky, J., 2Masurkas fürPianoforte. 

5 Sgr. 

Blcci, Ii., Walzer-Cavatine f. Sopr. m. Pfte. 

Schmitt 9 J«, „Zur Aufmunterung für die er- 
sten Anfanger 44 , 50 leichte Tonstücke, Op. 325. 
Heft 2 15 sgr. 

Sponholtz, A. H. (Preiscomponist), „0 lass 
mich dir in's Auge seh'n", Lied mit Pfte. Op.23. 
Nr. 1. für Sopran oder Tenor ... 74. Sgr. 

, Dasselbe, do. do. do. für Alt oder Bariton, 

7 1 Sgr 

WillmerS, B., Chanson national varie. Op. 17. 
Cah - 7 15 Sgr. 

Classische Bibliothek in vollständi- 
gen Ciavier - Auszügen mit italienischem und 
deutschem Text, (Neue Ausgabe in Platten- 
druck in hoch 4to.) 2. Band. „Titus", von 
Mozart. 1 Thlr. 

(Durch alle Musikbandlungen zu beziehen.) 



©rud t>on $r. Stfidmann. 



tt t « t 




iiifäfifi fit 




tteraatttortU^tt Ottbactettt: 
©iebmunCjrcarijijjftct 93ant>. 



M 36. 



SB ttlt g e<i 

3to*ert Briefe in £etpj%* 

Den 1. »ütoember 18«. 



fSon fcieftr 3ettf#. etföyelnen trcäVntfi^ 
2 Kammern »on 1 o&er l 1 /* ©«flen. 



$tei« be* ©ante« von 59 ftrtt. 2Yj Xfyx. 
3nfettion«fltbü^ten bfe $e titjtiU 2 91^. 



Slfcciutemnit nehmen alfe $oftamttr, 9ta 4* 
©tun?- ««* ÄmifttjattMiageit an. 



3lt(0tt; Äu* Berts n* — 3u« »Drtfbtn {ffortf.). — Jttrinf öritang, SEagtiflefö *<&*'* StnnlföCfl. 



3lu* »erlitt. 

Seit I9tm Ocrpfcer. 

i8nbUe§ mar fle ba, feie ©efeierte! «tt Siegt* 

mentätcdjter, $lga% unb Qlmine §at fie bie Söertinet 
entwirft, unb traurig unb fet)nf listig blitfcu itjr Uns 
gi$ltgf itaä), benfn ein una,unftigeÖ ©ffdjitf toerroeb 
gerte, fle |u fe^en, ju büren! 2BU gtucfü^ it?ic be= 
neibtnäroertt} ift tiefe ^rnn^ Sinbi §5öm erften Stuf* 
treten an mit ßtitfyufiadinuö begrüßt, gfet^t it)tc cf- 
ftntlicl}* Sauffcaijn einem fortttmfjrenben SjtumjplHugc, 
tinb ©eiitfdflanb tuie (gngtaub tuetteifern barin fie ju 
feiern I Unb büdj — unb boet) — giebt eö (Sinjelne, 
tueTdje mc^t in biefr SSegeifterung mit einßimmen xqdU 
lett. Setber befinbe i$ mi tt? aud) in biefem SJafle, 
unb fieße midj benn au$ fogfeidj in biefer ßigenfd)aft 
eineß gemtitf^ unb poefietofen SKenfcfjen öer, bamit 
fcemgemäjj benn Seglidjer mein Urtfyeit atä einfeitig 
unb miggänfiig ben »ontferrbt fennen lerne, (SS r/at 
bie* beu &tmefad?en 93crt(jei(, bem Uritebingt ^ 93egeis 
Herten ober eieu'eidjt auef) nur ©efeffenen jebe roeitere 
©tSrung feineä greubenraujdjeä gu erftaren, — fennt 
er bc^ nun bereits bie ^auptfumma meiner SSebe, 
tinb ifl beä Söeitetlefrnö überleben, — anberrrfeiti 
mir bie Sütütye $u erfparen, mit atterfjanb jtertt^en 
ättbenäarten meinen ©ottentüttenftnn gu befetjomgen, 
unb oor tautet SJorftefyt ni^t orbenttidj gitr Oadjc flu 
femmen. 

2tffo: ^enntj fiinb tjt nmudjafjmtirij grogartig, 
nuenblidj Ueblidj, überaus anmutig, furj eine See, 
eine B^^erin — Sltteä waä i^r njoÄt — nur feine 



btamattfd?e Äihifif crin. dine fetefir betet t buxr^ 
baö toüttige ©urc^brungenfetn oon ber ©efiatt, bem 
(Sfyaiafrcr, luel^en fte mieberju geben ^at, i^t ganjrt 
SBefen bergeflatt, baf i^re ganjc fiugere ©rf^tinung 
in (einem Slugenbtitf baS Äcfcen, raet^eö fif^ in i^ien 
^cnen offenbar^ bermiffen tä|t» ^efang unb <Spie(, 
äWuftf unb 5ßtaflif ftnb in ifjr ttitjertrenntie^ 6tH0. 
SBeber i^re Äteibntig nce^ i^r (.^ ch erb enfpi et toabett 
unfdjiifticij gemat)!!, f^tet^t angebrarfn fein* Unb 
nun fet;t bie Sinb at* SMarie, ®ie S'od^ter eine* Bfh 
Teidt)ifer)ett Regiments ge()t in franjäftf^er Uniform S 
^intet i^r bie meinen ^^^en, — fie btau mit rot^* 
^üterbingö ifi in ber Dpet urfprüngti^ ein franj&fls 
f^cä SRrgiment, aber bie beutle Bearbeitung Feunt 
bie# nun einmal niet)t, unb fobatb eine ftitnfHetm in 
ber beutfe^en Sftegimentetüt^ter auftritt, muß fie 
bcrfi bemgemaf angezogen fein. ®a8 ifl ja aber 
Äteinrra'merei f nie^t n?a^r? ©in hmflferifdjer ©injt^ 
ber baä SÖefen ber @at^e im $tuge b et alt, n?irb e$ 
gar nict)t bemerfen, ein ce tuirb ihm alö unbebeutenb 
tterf«r)njinbfn. ^un gut r ic^ gebe baß jtrar ni^t ju; 
aber tajfen wir e0 bei $ct\it unb fetten toir unä bie 
mirtti^c Stuöfö^ruug — euer SBefen — au, 

SBeun 3etnanb ft(^ etnjai oorbeugt, ben ge= 
frummten Strm ergebt, fo bajj bie bem Äü^fe juge= 
teerte, nac^ -Snnen gebogene fianb mit bem £% in 
glei^er ^ö^e ft^ befinbet unb üon biefem nict)t roeit 
ab flefjt, fo mirb ^cber bcrmiitbeit, ba§ biefer aftenfdj 
auf irgatb (gttraö taufte, begierig fei irgenb 6troa$ 
ju erfahren, unb ^loar entmebet etmaS fernes, ober, 
toeun e^ ber näcr;flen Umgebung gitt, luctl er nic^t 



214 



gut $3rt. Audj gilt naturgemäß biefe ©efle, wenn 
ber Arm gleich wieber ftc£ fenft, unb jwar in föneis 
lerer Bewegung , für ben Auäbrucf eineä frcubigen 
CrflaunenS bei niebrigen unb fomiföen ^ßerfoncn. 
9lun wotyl, biefe gigur wicberfyolt bie ßinb fef;r oft, 
befonberä mitten im ©ialog, blo8 um bodj eine 83es 
wegung ju machen, ja im Affect telegraptyrt fie wofyl 
gar mit Beiben Armen auf einmal in biefer SBeife. 
SWir ifl baä läcfyerlidj »orgefommen , idj fyabe barin 
atterbtngS auc§ ben Auäbrucf einer 9?aioetät, einer 
(Sinfalt, aber freiließ in einem anberen Sinne alö bie 
Sober ä tout prix unb anbere »egeifterte, bie ftdj eine 
freiließ fefyr leidet ju madjenbe (Sonflruction einbilben, 
unb beren abfolute ©egrifföbarflcttung jeber 953irftic§s 
feit fo ferne liegt, wie üjr toerfdjrumpfteö, für bie 
Äunfl »ottenbö unbrauchbares (S^^rm ber Söelt über* 
1)a\i$t. — 3$ will nietyt fleinlicfy fein, ic$ Witt nic^t 
bie unjäfylige SWenge Heiner SBerflößc anführen, nur 
jwei ©inge, bie fo föreienb finb, baß jebe Anfängerin 
beäwegen bitter getabelt werben würbe; wenn mir bie 
au$ au8 ber genialen Auffaffung, auä bem (Styarafter 
ber Stelle unb auä ber 91 a t u r be8 aflenföen erflärt 
werben fBnnen, bann Witt iä) fein SBort metjr »erlies 
ten, unb aud) »erfudjen unter bie ju geboren, bie mit 
bed großen $egel ? ö oft fefyr fc^iefen ©ebanfen ba$ 
große SBort ju führen fud^en. 

SBenn Agathe in ber SRadjt SJta* »oll ©ctyn= 
fuc^t erwartet, ben $tmmet anfe^aut, bie ©terne, ba8 
ferne SBetter fte^t, bie SRadjtigatt unb ©ritte tyört, 
wä^renb fte bem gußtritt beö ©eliebten laufet, fo 
fottte man meinen, biefe ©cene muffe auf bem S3al= 
con gefpielt werben, Agatfye muffe wirftidf} $immel 
unb @rbe burdfjfpäfyen wotten. D nein! faxe fytm 
»ulreine Agatfye weiß baä eigentlich atteö fdjon, fte 
gueft nur beiläufig fyinauö unb fingt baö sßublifum 
an, fogar in bem Augenblicf, wo fie nad) bem ©ange 
bed SRax lauften Witt. ©a8 ifl gerabeju falfdj unb 
unnatürlich 

9lcd) mefjr in ber JRegimentötodjtcr. SJlarie fdjeis 
let »on i^ren 83ätern. 2Ber ba fdjeibet, ber giebt 
bem Anberen bie $anb, mit einem Sßorte baö (Irfle, 
9?äc$fle beö wirflidjen Abfd&iebcS ifl forderliche »es 
rityrung, bann »erfolgt man fid? mit ben Augen, wirft 
Äüffe ju, winft mit ber $anb, unb wenn man enbs 
lii) ft$ nic^t metyr beutlicty erfennt, bann läßt man 
(in 3u$ we^en, big man fidj gegenseitig gänjlid^ au$ 
bem ©ejic^t f^winbet. 5Die 8inb aber ^at baö in 
i^rer Sinfalt unb Swngfräuli^feit ganj anbeTä erfun= 
ben. ©ie fängt gteidj mit bem 6nbe an, jiefyt bic^t 
»or ben Steigen fteS Sfegimentd i^r Xaf^entuc^, alö 
wollte fte tynen Äü^lung jufäc^eln, ge^t fo an ben 
Cinjelnen toorbei, unb wieber^olt bann baffelSe 9Bin; 
fen in ber gerne, ©aß ba$ gänjli^ finnloö ifl, 



brauet man f?^ ntd^t erfl toorjueonffruiren, jeber Uns 
Befangene wirb Ijier auf ber ©teile ^Bc^fl unangenehm 
berührt werben, unb eö brauet feiner Vermittlung, 
um bie »ottfommenc »erfe^rt^eit biefeö »bliebe« eins 
jufe^en unb ju em^pnben. 3Wan ifl fonfl fo fe^r auf 
(Sinjcln^eiten aufmerffam, ^ier Witt man bie grBbflen 
»erfloße nic^t merfen, felbfl wenn man mit einem 
©ctynupftudj in bie Augen gef^lagen wirb. 

©iefe »eiffiele geben, tvit i$ glaube, ^inläng- 
lic^ ben äieweiä bafür, baß »on einer wa$r^aft fünfl- 
lerifc^en ©arftettung bei ber Sinb gar nid^t bie SRebe 
ifl ©ie ^ac^twanblerin wotten wir gerbet übers 
ge^en, auü ©rünben, bie balb flar fein werben. 

SBie ifl eö nun aber mit if)i ale ©ängerin, er* 
fegt fte ^ier burc^ baö AußergewB^nlid^e i^rer »eis 
flungen bie bramatifäe Seere, in weld^e fie unö bannt, 
fobalb wir fie als große Äünfllerin betrauten wotten? 
9lun cd wäre t^örigt ju leugnen, baß fte eine gute, 
wenn aud) feineöwegS außergewö^nli^e ©timmbilbung 
beftgt, aber ein mufifalif^eö Dtyr wirb fein 9lecitattt> y 
feine größere Arie oon i^r ftngen $oren, o^ne fe^r 
^äupg auf baö Unangene^mfle geflort gu werben. 
©ie ganjc untere ©ttmmlage ifl nämlid^ — t>m 
fc^leiert, wie fic§ bie »ewunberer auöbrücfen, — i$ 
fann mic^ nify enthalten biefen jiemli^ unbur^fic^s 
ti^cn ©Fleier eine unauftörtid&e |)eiferfeit ju nennen, 
©iefelbe ge^t fogar in bie tyo^en ^öne über, fobalb 
bie ©timme nur einigermaßen angeflrengt wirb. Gtin 
großaitigeö, bur^ unb burc^ lebenbige« ©yiel fonnte 
hierüber hinweghelfen, ba bieö aber fe^lt, man gänjs 
tidj auf ben ©efang angewiefen ifl, fo ifl biefer Uebefc 
flanb bereit bemerfbar unb flörenb. — 38a$ bltibt 
beim nun aber Ü6rig? Srgenb Qttva* mu% boc$ an 
tyx fein, tvaö Einreißt unb entjücft? Aüerbingö liegt 
in ber Sftatur biefer ungleichen (Btimmc ein wunbers 
barer &aukn, fobalb pc in ber oberen Stimmlage 
unangeflrengt erflingt. ©ie Sxnfärbung berfclben ^at 
etwaö unglaublid^ grifdjeö, Äräftigeö unb ©anfte« 
jugleic^. m ifl als wenn eine liebliche, fonnige ©es 
birgögegenb mit £ic$t, Suft, SBaffcr in einen einjigen 
Son toerf^moljen wäre, ober als wenn ftd) au* bies 
fem £one baö Attcö entfaltete. (Sr »erflingt längs 
fam, langfam — unb ber entjücfte $örer laufet noe$ 
immer ber wunberbaren SSBelt, bie tym aufgegangen. 
— ©ieö unmittelbare (Srflingen i^reS Soneö ifl ba« 
©ejaubernbe. 833ä^renb fte ba^er in allem eigentlich 
©ramatifc^en bie gewöhnliche SWittelmäßigfeit nic^t 
überfc^reitet, im ©anjen i^reö ©efangeö oiel »ermifs 
fen läßt, ifl fie an fyriföcn elegifdjen ©teilen, wel^e 
ein fold&eS klingen julaffen, unnad^a^mlic^, weit 
hierin i^re eigent^ümlic^e Watur befielt. Auö biefem 
wirb fic^ begreifen laffen, baß bie 9tad^twanblerin, tn 
welcher biefe« fafl wittenlofe Ättngen eben bie ^aupts 



216 



fa$e, it)re befie Partie ifl, unb barum wollen wir über 
biefe 9tofle im Uebrigen fcr)weigen. (Sben beäwegen 
wtitg bie 8inb aucr) oorjugSweife für getvtffr Äieber 
geföaffen fein, jeboer) ^a6f ict) fit bergleidjen nid^t 
flngen r)ören, benn ict) flimme flwar nid^t mit bcm 
anfange, wotyl aitx mit bem @nbe be8 befannten 
83etfeÖ ü6etein: 

Dm bifi ein (Sngel ber SBottenbung, 

3u un« gefanbt von Ootte« Sljron; 

£o<$ fotbert beine ijcfye ©eufcung 

Unmenf<r)U$ fyo&en SBotenlcljn. 
SDie £inb ifl atfo meiner 91nflcr)t na<$ feine gro§e 
ÄünfHerin, aber fte §at eine einige SRaturgabe, unb 
»o bie per) gettenb machen fann, wirft fte Ijinreijjenb. 
9hm Begreife ict) aber aueJ), warum f?e mcr)t nacr) $as 
tiö ger)t, unb vorläufig tt)ut fie fct)t wo§l baran. 



§Hu* ®rt*fcen. 

©per. 

(Bfortfefcung.) 

©er 4te 91ct fpielt in grangipani'ö fefiem ®<$loffe 
8ftora am SWeereäffranbe. ©ianfa Hilft oom ®ars 
ten auf ba$ wogenbe 2Keer t)inau8, beffen ©ewegung 
mit ber in il)rem Innern »ergleidjenb. Erompetens 
flBjje jeigen ir)r bie 21nfunft it>re« 93aterä an, bem 
fle fror) entgegeneilt in ber Hoffnung, ron ßonrabinS 
Stege ju r)Bren. ftrangipani enttäufcr)t f?e unb tfjeilt 
tr)r mit, ba§ 6. oerlaffen umherirre, ©te äußert ben 
SBunfcr), ba§ er fld) in« @ct)lo§ flüchten möge, weis 
dje« Qlnjou'8 ^eer fo fange wiberfletjen fönne, feiö 
(5. ju ©djiffe entflogen fei, inbeffen in ftrangipani 
ber ©ebanfc erwägt, 6. ju oerratr)en, totnn er fame. 
Sftad) (Sntfernung ber Seiben treten ©onrabin unb 
öriebri<$ alö Flüchtlinge auf oon Äunj begleitet, ber 
nebfl gr. umtjerftäljt, ob flcr) @cr)iffe jeigen, welc*)e 
Sßifa ju it)rer Stettung gefenbet. 33ianfa jurücffer)s 
tenb, erfdjricft ir)n fo r)icr ju finben, bofft aber auf 
fRettung burdfj ir)ren SJater. Äunj unb ftriebrict) fer)s 
ren mit ber ©otfdjaft jurüdf, ba§ bie ©djiffe an; 
jou'3 ftlagge für/ren unb baä ©cr)lofj auct) ju Sanbe 
fcebrot)t fei. ftrangipani forbert fie auf ju bleiben, 
ba eä ir)m jufomme 5U r)anbetn, fer)rt batb mit fran- 
jBflfdjen Gittern jurüdf unb forbert (Sonrabin unb ßrtes 
bri<^ im Warnen Stnjou'ö bie ©d^toerter cA. 8rifbrt<3r) 
bringt auf i^n ein , wirb aber von (Sonrabin juräcfs 
gehalten. 

©er 5te Set fpielt in 9leapel. Äart 0. Stnjou 
f»ric^t feine Unruhe a\\%, bie nic^t enben würbe, fo 
lange $ot;enftaufen am £tUn fei. Brangipani tommt 



ben 8cc;n für ßonrabinS ?lu8lieferung ju begehren. 
Äarl wirft ifjtt feine Uibtrunnigfeit oor unb entlaßt 
ir;n mit feiner 93erjeir)ung, i^m ben Äo^n oerroeigernb, 
ba er boppelten föerrat^ geübt, grangip., hierüber 
aufgebraßt, vergebt ftß gegen ben Äänig, ber i^n 
oerfyaften läßt, ^n ber folgenben ©cene fpieten 6oiu 
rabin unb Öriebricty im ©efdngniß <&d)ad). g. öer^ 
ttert unb preist feinen «3«8 f "bfreunb , ber i^m ftetS 
in Slöem überlegen gewefen fei. 3n ber (Erinnerung 
ir)rer froren Äinberja^re werben fte burcr) ben Stifter 
unterbroßen, weißer ba8 Sobeöurt^eil ber gürflen 
unb Äunj'ö oerliefl. Eonrab. fprtdr)t feinen ©<r)mcrj 
au%, feine SWutter nid^t wieberjufe^en, war)renb §r. 
unb Ä. ben Untergang beä Äaifer^aufeö beflagen. 

®ie ©d&tufjfcene flellt ben $tag oor bem §ofy 
getickt bar. Ä. 0. 9tnjou erf^eint auf einem ©aleon, 
ben 9luf bcö S3olfe8 um ®nabe nicr)t beac^tenb. 60ns 
rabin erflärt, baf er nur für beä SJolfeö grei^eit baö 
©ctywert gejogen, unb wirft alö *ßfanb ber gec^be im 
5lbget)en feinen $anbfcr)u(j ^in. SSianfa eilt $erbei 
i^n aufju^eben unb baß S3olf ju (EonrabtnS 93efreU 
ung anzufeuern, ©iefeö bringt auf bie ©ölbner, bie 
baö ^)0(r)geri(r)t umgeben, ein, aber Trommelwirbel 
jeigen an, ba§ baö Urtr)eit ooüjogen fei. ©ad «Jolf 
fiürjt entfegt auf bie Änie, unb ber »or^ang fallt, 
inbem bie äWuflf ficr) ju einer 2lrt ©iegeöruf ergebt. 

(8fottfttun0 folgt.) 



Äleine Beitung. 

2ei^3ig. 91m 24f)en October »eranffaltete Qx. Organifl 
föetfet gum öeflen be* Ijfeftgen XaubPnmmenfnftirnt« et« 
Orgelconcett in ber 9leuffr$e, nnb erwarb fttj baburdj, fo* 
too^l »a« bie SBa^l ber <&om\>oflticntn , al« bie 9n6fn^mng 
betrifft, ben 2)anf ber Ijiefigen ÄunPfrennbe. <Sr ^atte nur 
(Sompofltionen »on @eb. S9a^ getoätjlt. !DaS Programm be* 
flanb au« folgenben Stummem : $ra(ubium. ^oraf: <5tn' fefie 
öurg. $aftora(e. (S^oral: ©d^mürfe bi^, liebe @eele. 
JünfPimmige guge (g^-SWon). gnnffiimmige guge (Q«*3)ur). 
Slbagio. ($^ora(: fflac^et auf. guge (§t*2Ron). Heber ben 
Vortrag biefer Sontoerfe tttoat ju fagen, würbe fiberfTüfftg 
fein, ba ber (Soncertgeber ben [Ruf eine« au«gejei*neten Or* 
gelfpieler* f(^on Iangfl fteft erworben 1>at. SSeranlaffung gu 
bem (Soncert f)atU bie an biefem Sage ftattfinbenbe (Sinwei* 
(ung ber von bem treffll^en Orgelbauer SRenbe in genannt 
ter jtir^e neu erbauten Orgel gegeben. — 

%** Btaunfötorfß f^reibt man und : Der Orgelbauer 
Cngel^atbt au« ^erjberg, roeldjer im ©raunf^roeigif^eu 
fe*r in ö^ren ße^t, (at bie grofe $omorgel in ©raunfAweig 



216 



gegen eine enorme Summe (man fagt über 8000 Xbaler) 
fürjlic$ reparfrt. Selber entfpri<$t bie Orgel je^t bnrdjau« 
ben (Srwartungen ni$t, wel$e man ftnbet bavon batte. %nty 
tige unb anerfannte Orgelfenner baben feljr viele 9(u«fiellun* 
gen baran gefunben, nnb audj nnfer Sanb«mann, ber Organa 
$r. Sattler an* Blanfenbnrg, welker Für$lid) ein Orgeleon* 
cert auf ber £>omorgel gab , finbet , bafj biefe Orgel burdjan« 
ben Slnforberungen, welche man jefct an ein Orgelwerf maeje, 
nfd?t entfprädje. Sir Fönnen alfo $ru. ©ngelbarbt feine*« 
Wege« empfehlen. 



Steifen, Concette, «Engagements it. SRatiette K- 
fconi fingt an ber großen Oper in $ari« mit fabelhaftem 
Beifall. 

3n Brannfdjweig fofl in einem gräulein Antonie 3i« 
golb eine Sängerin, bie ibten erften t^eatraltfc^en Berfndj 
al« 3fabella im teufl. Robert machte, mit grogen örtoartun* 
gen auftaueben. 

Sri. Cttabiot ifi bie für ba« 2)re«bner £oftf>eaier neu 
engagirte Sängerin; fte bat ftcb aber nod) nfdjt boren laffen. 

grau ©probet «SDebtient Döring bat in Äopenbagen 
al* SRorma unbefdjrelblidjc« gurore gemalt. 9lud) bei #ofe 
f)at fte gefungen. 

grl. fallet von Bre«lau fang redjt beifällig in 0Befmar. 

„3enn9 2inb," fdjreibt man ber (5arl«r. 3eitung au« 
Hamburg t)om 15ten Octcber, „wirb nädjfte 2JZtttwcd) im 
Stabttbeater fingen. Sie fnmmt au« ©efälligfeit für ^errn 
Söurba, fingt nur ba« eine 2Hal (bie Slmine) otyue Honorar 
unb bti gewöhnlichen (Sintritt^vrcifen." 

SRufiffejte, Aufführungen. 9RenbeB fo$n'3 (Elia« 
wirb am Tten unb Uten November in ber grofjen f. f. 2Bin* 
terrcltfdjule in ffiien von mebr al« 1000 Sängern unb 3n* 
jhumentaliften aufgeführt. 

3n SfBorm« bat ber borttge Sfraelittfdje ©efangnetetn 
unter Leitung be* ßantor ©vün jün^fi fein erfte« öffentliche« 
(Soncett gegeben. 

Sfceuc Cpern. tfapelfmeifier 3ftan§ ®fcaup in $rag, 
febreibt bie Xl;eatcrdr)rcnif , arbeitet an einer neuen Oper 
,,£rabomira", &u ber i^m ein bortiger in ber cedjifdjen Site* 
rarur bereit« rübmlid)ft genannter Sdjrifificller ba* Sertbud) 
gefdjrieben. 

(Sine für Neapel gefdjrtebene Oper SRercabante'S „2eo* 
nore", nad) Bürger'« Baflabe bearbeitet, wirb von ben 3ta* 
lienern iin ßönigjiäbter Xbeater biefen 2£inter gegeben werben. 

öine neue Oper von Xiefcfen, „Annette", feil in 9ftann> 
^eim unb Berlin gegeben werben. 

3n SBien würbe eine Operette von ^ro^: ,,3wciter unb 
britter Stotf", gegeben, efync bcfcnfcer« ©lucf ju machen. 



Se^ift. Unfer fWgiget €*ntab Hat eine neue Oper 
von «.Sdjraber: „ber Sdjultbei& von Bern" cempontri, weicht 
bter aufgeführt werben fofl. 

Robert Sgumann'* neue Oper: „®enoveva" wirb 
nun balb beenbigt fein. 

Sfu&jei^nungen, »efötberungen. 2>ie gefang«Fmu 
bige äöufgtn von Spanien bat bem Bater Cotbogni für He 
Ueberfenbung neuer ®efang«ftobien feiner Gompofttlon ben 
Orben Garl'* III. ertbeilt. 

$<MOf?a, welker al* Seitenftütf jum Carneyal de Venise 
einen Carncval de Napies gefd)rleben f)at, War in gonbon, nnb 
tbm foll bie Äapenmetfterfiellc am Sweater ber Königin bo«t 
angeboten werben fein, ba Balfe feine «ntlaffung leimen 
wolle. 

STobedfdtte. Dettinger'« (Sbarivarf f^reibt an* Vlfa* 
(Jen: „Unfere Bierbrauer ^aben einen fd^wer ju erfeftenbeii 
Berlufi erlitten« ü)er unbarm^erjige Job f^at ben 9lef)or nn* 
ferer SWufiFer, Cnisbec!, genannt Baron von Suljbe<f, vom 
Scbauplaft feiner irbifefcen il^ätigfeit abgerufen. 2)er Ber* 
fiorbene foll in feinem geben für 100,000 ®ul*en Bier ge* 
trunfen baben." 



2)ie £$eaterbireetionen mögen fidb barauf anfmerffam 
macben laffen, bog am 4ten SGov. b. 3. e* 60 Saljre pnb, al« 
SKojart'« r/ 5)on 3uan" gum erfren SWale in $rag burc^ ©uar* 
bafoni« Xruppe aufgeführt würbe. 

3uiiud 9lie^ fungirte am 18ten October gnm erßen 
SWale al« Jtapeameifier am Seipgiger £$eater. 

^einriej nnb ©i^tian 3lomberg, bie Steffen be« bt* 
rübmteren Bern^arb 8?., veriaffen 5Jeter«burg, wo fie fo lange 
wirften, unb werben bie reidje tuffifc^c $enfton in JDeutfdj- 
lanb verjebren. 

5)ie Sluffübruug von SBaßnet^ „SÄienji" in Berlin, 
Welche am ©eburt*tage be« tfönig« &att baben follie, ifi 
wteber verhoben. Da« ©erf foli, nad) bem Berliner gtgaro, 
Ui ber fönigl. Oper in Berlin wegen feine« uuf bie römifefeen 
Berbältniffe bcjüglicben 3n^aite« unb bann Wabrföcinlidj alfo 
ganj gurücfgeiegt werben fein. — 

Bon 9Rew 3)orf au«, fdjreibt bie Bremer 3eitung au* 
Hamburg, finb 3enn>> ginb 20,000 $fb. Sterling für 40 
Borjlellungen geboten werben. Sie bat biefen Antrag abge^ 
le^nt, bagegen ein neue« Engagement in (Snglanb auf vier 
Monate für 110,000 £baler ^ angenommen. 

Born 3abre 1842—47 waren unter ben in SBten ange* 
Fommencn gremben 1116 Scbaufpieler unb Sänger, bort iß 
aber aud) ba« Qlborabo biefer flünftter. 

Otto Nicolai, ber f. f. öfterr. J&offapellmeifter, ift nadj 
feiner <&cimatlj, Berlin, jurücfgefe^rt, unb wirb vielleicht bort 
angefiellt. 



^ruef oon $r. Äficfmonn. 



tt e u c 




iitfättft füt 




©eratttttottn^er Stebacteut; 

Srattj SBtenbef* 

© iefctnun biwan jtgftet Saub, 



^ 3r. 



50 er tt <\t r: 
3)ra 4. »own&er 18«. 



«Ott bEcfcr 3*itfä. etfäefoett tta^eitUidj 
2 Hummern üch l ober i l / t 99ogen. 



$tcif tt Sanbt* ms 52 Mw. 2'/« 3fllr. 
3nfertJDtt«^bn^ren bie $etirjiile 2 %r. 



Slfccnnemettt nffymtn afle^ofiämtfr, S3u$=> 
SDiuflfs unb jtuniltjatib hingen an. 



3n&OU: U^ung« b«* fflfftfcr« (®*tufl ), — »&<$«. — ÄHtif^r* Znieig«. — Se^fdonum für SÄamifcctptf. — 3ntelHernj6latt. 



»ff 



Hebungen ^ö <9tfe6r& 

Sieet 9. Sinb obige toniföen Utbungen etroa 
jraei SKonben lang fciä gu einer geiuiffen Sid^er^eit 
bitrdjgeprübt, fo muffen rt^t^mifdje baju treten; 
manchem &et)rer fann e§ jeboc§ and? moünfe^tet f^ei= 
neu, in SRebenftunben, ob« gtrifetjen «"& nrfrn ben 
übrigen, bte Ufbung befl rr)^mifr§eu ©cfü^lö 511 be= 
ginnen, Stemmen bie ßltern S;§cit, beftb beffer — 
bcrl? taten midier; mir empfehlen nut einträchtig 
SÖirfm ton Sftnn, ©ef$tt)tfhtn unb Settern, — Sin 
%an\ toirt gefielt/ baä Äint ian$£ banad? } ta fjt eä 
tapfer flampfen unb berb auftreten, bamit eä nidjt 
felffe. ße^tt eS arg , fo tangt bie Sfflutter mit i§m, 
ober eö tritt fo lange in fdjarfem Petenten ^ün?t(i= 
muß gezielt, bi$ bie &iifjd£en mißig folgen, ©agu 
ober toirb etfotbert, bafr man toirbmim mit ber 91a* 
turt?armonte beö 9t tj 9 1 fr um d , liduiltdj bem 
©upetsSRfygtljmuS beginne unb benfetben fange 
3*it allein übe. Ranft baS Äinb teiblidj, t. fr). 
taetlic^, fo fleUt eö an'fi Stautet, unb fa&f* mit bem 
guf ben ferneren Sacfctyeit bejeidjnenj ifi biefl ftdjet, 
bann entfidj mit tat §aub, am liebften in übtidjet 
©irectiünämeife mit Fiebers unb Suffr^lag. — EBfirbe 
birf uon Sfufang Ijinlanglid) geübt, fo toütben mit 
nidjt taetfäfe BHrtuofen befljjen, nüdj toeniger fang: 
geübte ©ifettanten, bie nie$t fogletdj im ^Bren ben 
Stoctaierteltact tocm triplirten untertreiben. — SBie 
balfc tin Äint vom bupliten gum ttiplirten Satte 
fifogeft, t)ingt nur batoon at, wie 6alb e« ben eiftm 



begriffen, ©arvn miebet bie gewohnte grage: ma^ 
ifl'S, 3n>ei ober ©rei? tmb toenn baö Äinb ixrt, 
nichts corrigttt, fonbetn fo fange ben Sang ober 
äRarfö »on tjotn gefpteft, tiS e3 Stteba» unb Vufs 
filag mit ter $anb richtig jeigt. 



% ts t 10. 



:==l— & 



a ijlZHE: 



$au*jt; unb Sieben *9keorb, ober ©reiffang unb @eps 
ttmen ; Stceorb ftnb fe^wiettget $u faffen / in koffern 
Sinne erft begreifli^, toenn baS Slfter bet Sfbffraction, 
ber Sfleffejrion, ber @er)nfuc§t beginnt, b. ^ nac^ bem 
jtuötften So^re* Stber au(^ Äinber begreifen Jüo nidt)t 
«üe ferneren tunfltic^en, bo^ bie erflen begreiflicheren 
©iffonanjcnj gutem femmen fle in bem fei^teftett 
aWujiffiürf unfetet Sage bor. $abai fle ben ©rrU 
Hang feit ben erften Stagen begriffen, fo füge man 
biiiAu, tag mit it)m aüe SKuftfflurfe beginnen unb 
frfjliffjcn. (Tic iiuünaUnm moternet Septimen = 2In= 
fange ge$en bie Äinber gar nidjtä an 3 fonnten mit 
jle ttor ber Duüertüte ber SPluette ganjtidf; bemalten 
— beflo befferi) SJtan fpiefe nun anfangt abmec^j 
fefnb beibe Metorbe uae§ einanber; bie Sragen finb 
fef bfltoerflanbfte^ ; ber ©reift ang muß nun bereits er; 
fett unb gefefligt fein — ba nur jmet fragen tjot^ 
liegen, fo ifl bie QIntraort „©reiflang ober ©ept.i 
ttfecorb" meifl richtig. ©aS ©eifptcl a geigt bie ein» 
fae^e ffrage fefbft unb bie SIccorbe in ber Urgeflaft; 



218 



baB SSeifjp. b giebt eine etwaä »eränbertc Sage, gu= 
gleid) aber bie SlufTBfung in ben ©runbaecorb, weldje 
als <3ci)lufj uncrläfjtidj ifl, unb überhaupt in feinet 
ier früheren Uebungen üergefljen werben barf, um bem 
3Dl)re ©enüge ju geben unb bie 5Rotr}wenbigfeit beä 
©reiftangS einjuptägen. 

(Sine weitere Uebung ifl, biefe beiben 5leeorbe von 
jeber (Stufe au8 31t fudben-, ifl ba8 ©er)ör ein SJiers 
tels ober $aI6ja^r grünblicl) erjogen, fo wirb bieä 
niefyt fcr)wer. — Sieben, jwif^en unb t?or ben genannt 
ten fämmttidjen Uebungen wirb immer ju Anfang ber 
fieetion bie ©sXcnteiter gefpiettj fobalb bie übrigen 
©reiflänge gefügt unb lebenbig geworben ftnb, fol; 
gen auet) bereit Xonleitern, lieber felbfl gefugt aU 
bur<§ ben Setyrer gejeigt. 



©o weit l)aben wir bie Elementar s Uebungen 
iurdr)gefür)rt, unb brechen r)ier ab, um jiierfl ber IBe* 
wtr)eilung Staum 3U geben, bann audt) felbfl weitere 
(Erfahrungen ju fammeln. ©enn wir meinen, bie ©es 
^Br 5 Uebungen follen burdt) allen 9Wuftf = Unterricht 
fortbauern, für j[ebe 5lrt ber Äunflübung gleichmäßig, 
für ©efang, (Slaüter, ©cige unb waö fonfl Hingt 
unb tönet-, nur ba§ ©efang unb Glaüier bem Unters 
ridfjte junäd^fl liegen unb am fccrbreitetflen finb, bes 
grünbet einigen Sßorjug in ber 9ftctr)oboIogie. 9luc$ 
meinen wir nid^t Äinbcr allein, fonbern (lrwacf)fenc 
ntc^t minber in jene Uebungen ju oerwicfeln, ba wir 
rft gefer)en, wie wenig and) bie fieberen entwicfelt $u 
fein pflegen. — SBeit aber 3itnädr;jl bie lieben Äinbs 
lein — id) meine: von 7 — 12, von 10—15 S^^ten 
— mir vor Stugen fdt)weben, unb id) nur an itjnen 
(Erfahrungen gemalt t;abe, fo fd^ttcfje ic§ r)ier ben 
(Stementareurfuä (ben man nadfy Sßerfyältnif; eins ober 
mer)rjär}rig benfen mag), um nodj einige Grlebniffe 
ju nennen, and) etwaige nar)eliegenbe fragen ju bes 
antworten. 

©ie oben genannten SBerfudr)e finb mit brei Äins 
bem gemalt, einem ton 7±, einem toon 10, einem 
»on 13 -S^ren. ©aö jüngfle war mä&ig begabt, 
ba8 ältefle fer)r fct)wad(j, baö mittlere ton fcfyöuer 9laz 
lurantage. ©aö jüngfle Äinb faßte bie erflen Sftas 
tun>err)ältniffc leidster, ben ©reiflang, bie Xerj, bie 
JDeta&e} baö ältefle leidster bie toerfiänbigen SPieffum 
gen, als : ©röjkr, Äleincr, JQ'iijcx, Xiefer, 3»üeitaet 
u. f w.j ba§ mittlere war befonberä glüdflicr) in ber 
iafdt)eften (Erfenntmß ber Quinten, wa§ ben übrigen 
mer)r 5UJür)e madfjtt. — S3ei bem jüngflen Äinbe nar)m 
ber (Eifer für bie Xonfunfl unb bie 9teinr)eit be§ ©es 
fangeö raf($ ju feit bem falben -Satyre, ba eö biefe 
Uebungen begonnen] für ben wadjfenben 6ifer jeugt, 
ba§ ed fid^ felbfl freiwillig an'6 ßlaüier fegte ju 



üttn, tva% fonfl }u ben unerhörten ©ingen gehörte; 
baö ©e^ör aber natym fo rafd^ ju, ba§ eö nid^t als 
lein balb reine Xonleitern fang — tva% i^m ein ^albs 
ja^r früher unmöglid^ war — fonbern aud§ in ben 
Keinen Glatierflürfc^en, bie ic^ e8 üben unb oft au 8= 
wenfcig fpielen lie§, alle geiler ber SWelobie fos 
wofyt aU ber Segleitung felbfl eorrigirte. ©obann 
$at biefer fowol;l als ber mittlere ber 3ßgKng* fld(j 
alle ©reiflänge nebfl i^ren Xonleitern richtig auöges 
fud^t, unb biefeö ebenfalls etwa ein ^albja^r ober 
etwa^ brüber nad§ ben erflen Uebungen; rnd^t nad^ 
faltet -Snterbatlenmeffung : 1.1. -J. 1.1.1. 4- — 
benn Steinen ifl ui^t §ören — fonbern nac§ bem 
eignen ftnnlid§ erflarften ©e^öre, o^ne 3S^n «"b 
äöiffen. — ©er ältefle ber brei 38gltogf/ fpater eins 
getreten unb fdjwac^ U^aU, $at bennoc§ an X^eils 
na^me unb Hiebe rafd§ gewonnen, unb beginnt jefct 
baö Xonleben in fi(^ ju faffen, ba er früher flumpf 
unb gleid^gittig war * y bie ©reitlänge ftgen fc^on fcfl, 
bie Xer^cn aud), baä Uebrige ifl noc^ wanfenb. 

2llö fernere Uebungen, ein paar $af)xe fpater am 
juflellen, unb Srwac^fcuen befonberö erfprie§lic^, nenne 
idfj au^er ben »origen: bie Unterfcfyeibung großer 
unb fleincr .^ntertoatle, julegt enblic^ bie Umfe^s 
rungenber^lceorbe, b. fy. ^ören unb immer 
^)ören! S53a$ ifl bieö? frage id) : Stenne bie Xöne, 
bie Sage, bie SBerljältniffe :c. ©aö ©efyör fann fo 
weit geübt werben, bafj auc^ ein mä§ig S3egabter enb? 
lid^ bie einzelnen Xöne, bie er fyört, felbfl nennt, 
j. 33. f g h d :c, unb baö wirb ben Äünfllern feinen 
Eintrag tfynn, fonbern bie ©runbbebingung allcö fünfls 
lerifdjen Söirfenö unb ©ente^enö, ba8 innere Gr* 
teben, toielme^r verallgemeinern, ju il;rem unb ber 
SBelt SBortfyeil unb jum ©ebei^en ber ebelflen Äunfl. 
9?ur weil nac^ unferen (Erfahrungen biefe Ueberjeus 
gung nc$ ju wenig verbreitet ifl, legen wir übers 
i;aupt auf biefe ©er;örlet)re ©eirtd&t 5 nicr)t in ber SWeis 
nung, et\va$ burcr)au§ $leuc$ gefunben ju ^aben, ba 
biefe Sbee fo offen am Xage liegt, ba§ gewi§ man* 
d^er warfere Se^rer im Stillen längfl baö Seine ges 
tr)an r)at ju ©rünbung unb gefligung be8 Statur? 
ftnneö. 

(Sin paar erleidjternbe 5lnbeutungen mögen ben 
@d;lu§ unferer Setrad;tungen bilben. öor 5lllem — 
wie fci)on oben bemerft: man erffäre fo wenig atä 
mögli^, man jcige, töne, wirfe vielmehr. S^irgenb 
Slbflraetionen flatt ber lebenfcoUen Slnf^auung! ©en 
Xon fo lange angefd^lagen, wieberl)olt unermübet ge* 
fragt, bi$ bie Antwort fommt! @ie bleibt nid^t a\\$, 
ober alle Hoffnung muftfalifd^er SJitbung ifl aufjus 
geben: nur biefeö nid^t 31c rafcl}! benn wie alle ges 
funb Drganiflrten fer)en, meffen, rennen lernen, fo ifl 
audfj baö ^Bren s Ier}ren, obwohl fc^wieriger, bodfj bem 



219 



etnflen 2Wannf«witten wo$l erreichbar. — $ene 8te* 
flejtionöbejeidjnungen mögen jur ®rregung ber Slufs 
merffamfeit bei dumpfer ©egabten einmal jwifd^en* 
treten: balb aber ttyun'S bie Äinber unaufgeforbert, 
baß fte if)x fleine« £erj in 3« - unb Abneigung mit* 
frrcd&en laffen, unb fo ein ©elbflgefunbeneS ifl für 
@c$üler unb öftrer mefyr wert$, ald alle« Sing«* 
impfte, ©er jüngfte unb mittlere unferer 3&glinge 
j. 23., ließ flc$ balb mit allerlei eigener (Smpfhis 
bung t>erne$men, baöon idj oben einige mitgeteilt, 
wie id) fte »on ben Äinbern erlernt ^a6e, al8: 
„fromme $erj — pfui! eflige fdjarfe ©ecunbe — 
ferner guter ©reiffang — o wclj! (Septime'/' — 

©eöbalb ftnb mir auc$ ber guten alten 3*it treu 
geblieben in ben woljtbegrünbeten tarnen: ©onfos 
nanj unb ©iffonanj, ober ®d)fa\ unb Uebel, 
SBotylflang unb SKißflang. ättarjr'ä Sifer gegen 
biefe hergebrachten Sejeidjnungen ifl ungerecht, toiels 
leicht wegen gewiffer ^ugenberlebuiffe mit geifllofen 
Sttußfanten-, a6er baö ©ewic^t jener fernen Maren 
Sejeic$nungen Ijat er nietyt enthaftet. 2Man fudje wo 
man wolle nac$ 9lamen, alö: erfütlenb, berufyigenb, 
föließenb, auflöfenb, flar, urfprünglic^ flatt ber (Sons 
fonanj — unb: fpannenb, bringenb, fcf;nfüc§ttg, bes 
Wegt, wiberfpred&enb, unbeflimmt, abgeleitet ic. für 
©iffonanj: finb Jene fä'mmtfic^en Warnen wofjl tyalb 
fo faßlich alä biefe einfachen, jumal für bie ßeljre? 
SBo^l unb Uebel — \>a$ weiß jebeS fccböjctyrige Äinb, 
Wa8 baä ijlj jene übrigen Umfdjreibungen öerfteljt 
manc$eä fec$$efjnjätyrige nidjt. — Uebrigend wiberlegt 
SBarj fic$ and) aufä Sdjlagcnbfte, wenn er, um feine 
geinbfdjaft gegen bie fogen. äöei^lic^feii ber Smpftns 
bung ju begrünben, immerfort ben (Sag betont : „©er 
SHuftt ifl e$ feineöwegS bloö um (Srgö&ung beS 
@inne8 ju tyun" (SUlg. SHuftfl. @. 44 ♦, 2Ute SWufiff. 
®. 67—69. 77—82) 5 ferner : „bie Sonfunfl \)at nic^t 
ben 3tt>ctf, etwa alle milbeflen Sonberbinbimgen 
^erauöjufu^en-, fie (jat 3been unb ömpftnbungen ber 
mannidjfadjflen 9trt auS jufprec^en, unb bebarf baju 
alter Xongeflaltungen, ber fjärteflen unb frembe- 
flen, wie ber weic§flen unb näc^ften" (ßomp.s 
»e^re 2te 5luög. 1, 432). — §ierin liegt bad offene 
Bare ©eflänbniji, ba§ cd in ber Sontunfl $arte« unb 
grembeö giebt; toa8 ifl nun biefeö ? ©affelbe, loa« 
bie alten guten £cf>rcr einfaltigli^, boc^ mo^l üers 
flanben, ©iffonan^ nennen. ©a& ber äuäbrucf nic^t 
etwa „erfc^öpfenb^, nic^t ba« „SBefentlic^e 
Bejeic^nenb^ ifl (5ttt 3 . fflluft«. 44. «Ute aftijitt. 
79), t^eilt er mit allen Terminologien, unb ba8 ifl 
gut, unb grammatif^, lejrifalifc^ unb logifc^ ebenfoe 
wo^l ju rechtfertigen, al« bie alten 6afu3namen, tjon 
tmtn ©rimm nac^weifl, wie toiel treffenber fle al8 
Warnen, alä % er mini betrautet, finb — wogegen 



bad arme Äinb hei ben mobernen aBflracten ©a^ul= 
meiflereien : „©ebefaU, SBemfaU, britter gatt'' p(^ be« 
ftopf jerbri^t, o^ne me^r ^erau^jubringen als mtt 
bem alten, taufenbja^rigen „©att&uä". ©a« SBott 
fie fotttn laffen fla^n — unb wer fagt benn, wenn 
baö Äinb fic$ bti einem ©reiftange freut, baß eä beSa 
^alb nichts weiter al« erfreute ©reifldnge fein 
Sebenlang ^8ren fott? $% fe^e Weber bie Srfpriefc 
lic^feit biefer SR.'föen Steuerung ein, noc^ bie ®es 
fa^r, bie in ber alten bummen SBeife liegen fott, bei 
welcher bod^ ber alte Unflerblic^e auc^ gro§ gtwots 
ben, unb nietyt ju feinem (Schaben. Srwibert man 
aber, (Bebadiannü u. bgt. öeute wären nid^t na%, 
fonbern tro^ ber alten Öe^re groß geworben: fo ifl 
baä eine nahe Ueberföä&ung neuerer 3«ten, tveifyt 
(obwohl inbirect) SEBinterfelb längfl grünblidjer wibers 
legt f)at, aU wir eö vermögen. ^etcnfaUS wünfe^en 
wir unferen 3^iten a^ntia^en „X roß" toit bem alten 
©a<$, flatt bed matten ^atb^erjigcn „91 a c§ treten« ", 
fei'ö in Se^re ober Uebung: barin flimmen wir mit 
Wlaxx oollfommen überein. — Unb ob unfer nä<$flfä 
äWenf^enalter nac^ ober trofe ber „neuen" Sttuftf* 
le^re weiter gekommen fein wirb alö wir, baS mifttn 
wir ja mc$t e^er, als biä wir eS oon oben fjerab a\i9 
anberen Semen flauen. 9llfo: um bie ßonfonanjen 
feine geinbfdjaft, lieber 3Jt.! — Qiitte nid^t bie fleiiu 
unb uralte ©onfonanjlc^re au$ in bie ^ugenb biefeS 
unfereö ä7tuftf(el;rcrö ^inein geleuchtet, wer tvcify, auf 
wie Diel nod? mü^eüofleren Umwegen i^m ber allers 
erfle Einfang bed muftfalifc^en ©enfenS gefommen 
wäre. — 

3"le^t noety wünfe^en wir, um bem ^ßebantids 
muö ber Äe^re ein fyeitereS 3^ifc^enflücf ju gewa^s 
ren, bafj ©efc^wifler, greunbe, ^[ung unb 5l(t fic^ 
außer ben fie^rflunben mit jenen gragen ^erumfe^tas 
gen, oft wie jum luftigen SRdtljfelfpiel, ja jur Uns 
terfyattung. $)ier fann f\$ bie äWetljobe bewahren, 06 
fte allein auf ^Serfön lic^feit beruht, ober ob if)tt 
innere Äraft fte wirffain madjt auc^ o^ne be« Öe^s 
rerd $erfbnlic^fcit. %m paffenbflen ifl für ben 2lns 
fang immer bie ©oppelfrage, weil in ©egens 
fa&en ber ©eifl am leid^tefltn ernennen lernt, ja n)ie 
einige wollen, nur burdj fte aüetn. — ©icfclben Ufs 
Bungen enblid^ , wenn auc$ nac^ ber Gigentfyüinfidjs 
feit beö ^onjeuged gemilbert, ftnb aufy bei ©eigen 
unb Stieren möglich : nur bebarf eö la eineü aufs 
merffameren ÖefyrcrS, um bei ber Xonbilbung bie 2lb= 
wege ju meiben. öefonberä forberlia) ifl bei Saiten 
ba3 gtageofetfpirf jur ©tärfung beö ©cfyBrä. ©a« 
Slageoletiren ifl jwar audj am ßlaüier, an ber SDr* 
gel bura^ ^lud^aden ber 5lfiquottöne bar jitflellen > aber 
biefe« mac^t ju Einfang bem einfachen ftnnltdjen ©es 
^6r me^r ä^ü^e als man glaubt. %jt aber bie @rs 



220 



fcnntni§, b. 1). ba8 lebenbige ^ixen biefer auäflingcn; 
ben XBne wirfli<$ errungen, fo pnb biefe wieber uns 
enbtidj fruchtbar $u fernerem (Srfenncn ber natürlichen 
Steinzeit ber ^ntetöofle, ber Xemperatur :c. Ueberaü 
aber — ba8 wirb nun ou8 bcm SBorigcn genugfam 
erhellen — walte neben, aujjer unb über altem 83uc$; 
flabcnfram bie pnnlic^c (Srfcnntnifj, treidle ber geipu 
gm nic§t fremb, fonbern beten Gueüe unb 3i£ty"n?t 
ijl. ©aljer (;offen wir auclj, bafj unfete ßta&iers unb 
©angle^rer immer me^r brauf bringen werben, fleijjig 
ba8 ©eba<§tnifj ju üben. 2Bie fämctytidj für 
»icle, wenn erft 2Karr (9lflg. Sflupft. ©.367) pe 
auf bie innerfle SBcbeutung biefer 9ttact)t aufmerffam 
machen mufjte! <So meßten wir audj bem angcfyens 
ben ©eiger empfehlen, avant la lettre eine Solang 
immer gleiche Xetrac^orbe ju fielen alä auf 
ber SJioline: g a h c • | d e fis g . | a h eis . d | j auf 
ber Sratfctyc unb bem 93iotonceüo : edef. | g.a. 
h.c.|d.e.fis.g.|; auf bem 6ontraba§ : e . 
fis . gis a^pa . h eis . d | :c, um ©cfyör, ©ebäc$tni§ 
omb ginger in (Sinflang ju Bringen: biefeS wirb ben 
fyätcren ganjen Tonleitern nicr)t fct)aben, fonbern 
t^rer Steinzeit »erarbeiten. — ßö mögen uoct) manche 
SBünfcr)e, Aufgaben, 83cfyanblungöwcifen :c. in unfe; 
tetn Xfycma verborgen liegen. (SinPweilen jebodj bres 
$en wir tyier afc, ber gfreunbe ilrt^cit unb SBeteljrung 
erwartenb. 



@mben. 



Dr. @. Ärüger. 



23 ü d) e r. 

<£♦ §♦ SBetfet, Wxt flonwerke bes 16ten unb 17ten 
3aljrl)unberts , ober fnttematifcl) rljronotojifclje 3u- 
fatnmenftellung ber in biefen jwi 3aljrl). gebrückten 
JRufikalirn. riebft bem Portrait be« tterfaffers. — 
feipfig, Sltitctyr, 1847. Ör. «6uart, 346 Spalten 
(22 öogen). 

©er fleißige , burcr) feine fyiporifdfjen Stubien, 
feine 93etbienfle um ßrgelfpiet unb CrgclsSiteratur 
fcefanntc unb anerfannte SBerf. liefert unö in bem t»or; 
Jiegenben SBcrfe eine (Srgänjung ober gortfe^ung cineö 
früheren, baä im 3- 1636 bei SHob. griefc erfd^ies 
jien : „©typematifdj s c$ronctogifcr;e ©arpeflung ber 
mupfalifcr)cn fiiteratur toon ber frür)efrcn bi$ auf bie 
xteuefie 3«* k." Scibc SBcrfc jufammen, baö lcfcts 
genannte überwiegenb tt}eoretifct)en, baö neuere mefjr 
yrafHf^rn ^n^ltö, fcitben eine fefyr banfenönjert^e 



©afce, ju beren SJoflenbung wenige bure^ glei§ unb 
©efe^ief fcefä^igter fein mögen alö ber »f. 3luc$ baö 
®(ü'd fcegünjiigt biefe Qbabtn ttyitt burc^ ben 2lufs 
enthalt in ber £auptjhbt beö bentfe^en »u^^anbel«, 
t^eilß burc$ bie fienntni§ ber wic^tigfien ©ammtmu 
gen, bie in feiger SKctye erleichtert wirb, t^eitö unb 
Dorjügtic^ burc^ feinen eigenen wertvollen 83ef?fc. — 
(Sine furje (Sinlettung giefct «Ree^enfc^aft üfcer bie 
8Bic6tig!eit unb ©c^wierigfeit be« Unternehmen«, unb 
tyut ber bebeutenbflcn ^iporifd^en SBerfe ©rwä^nung, 
bie tooräüglicr) in unferem ^a^unbert ber gteig bet 
©eutfe^en ju Xage gebraut $at. ©ie Ueberpc^t ifl 
erleichtert burc^ ein üorangetycnbcö ^n^altöuerjeic^nig 
unb nac^folgenbeg atp^abetifc^eö unb c§ronoIogifc§eS 
Slegifler. golgenbeö ifl bie allgemeine ©lieberuna 
beö SBcrfeö: * 

I. Xonwerfe für bie Äircfje: 

1. äWeffen mit unb o^ne ^nfirum. :c. 2. SWoteU 
ten mit unb ofjnc ^nflr. 3. ^ßfatmen in 8 Un. 
tcrafctyeüungcn. 4. 5. 6 ac. SWagnipcat, Üitaneim, 
$)^mnen :c. 9. H. Symphoniae. — Fälsi Bor- 
doni etc. 18. din s unb mefyrfitmmige ©efangs 
fcüc^er, getflt. Sieber. 

II. Xonwerfe für baö §au$ unb bie Äammer. 
1. gür ©efang: (Srnpe ©ic^tungen mit äMo* 
bien, Qtrien, ^abrigale, Oben, (Sonette, 6anta= 
ten,. Eanjonen, »ittanetten, Sieinien, Xanjties 
ber k. 2. gür ^nPrumente: Orgel, glaüier, 
ßaute, ©eigen, anbre ^nPrumente. 

III. Xonwerfe für bie ©d^ule. 

IV. Xonwerfe für bie ©ütyne. 

SBir f)*Un nur bie tvifyitften Slbt^eilungen am 
gegeben, nm ben 9taum ^u fparen unb gur 8(npc§t 
beö Söerfeö fe!6fl aufjuforbern. erfpric§licr) ip au% 
ber 5ln^ang, in bem bie neuepen 5(uögaben jener al= 
teren Xonwerfe mitgeteilt pnb. — <S)cm SBf. ifl für 
feinen tüchtigen Steig aufrichtiger ©auf 311 joClen: 
möchte er auc^ ba^tn wirfen fönnen, ba§ bie legte 
SHufcrif, bie „neuaufgelegtcn älteren Xonfä^e' 7 , immer 
jar)lreidt)er würben, uorne^mlic^ bie reichen (Ströme 
weltlid^er Sup auä bem 17 ten -3aM""fcttt, bie und 
nidjt altein ein ^eaeS 93i(b jener trüben $tit geben, 
fonbern aucr} bcm Weiften ©ifte unferer Äfing - unb 
Xan^mupf einen ©amm legen fönnten, ba an$ un: 
feren S3äUcn, S3aüetcn, ©fem, ja fap fc^on au$ ben 
^äußlic{;en «Rnnbgefängen aüe greube unb ©efunb^eit 
ju fc^winben brot)t. — 

©ie äußere aiuöpattung ip fcr)t gut, unb unge- 
achtet beö engen ©rucfeS bequem leöbar, toit wir eä 
au$ biefer Dfpcin gewohnt pnb. 

Dr. <Sb. Ä. 



221 



ftrtttfcber 3lit|etger< 

Ueberftc|>t ber neueflen @rf(^einungen auf bem ©ebtete bet 2Kujit 



gut ^ianofotte. 

(Soncertfiflrfe, Gonattu, g^antafkn. 

3« Stttftttatföa, ©p. 3. goitate. Wien, Wii|en*orf. 
2 Jt. cm. 

$er (Sem», nimmt burd> ba« ernfle täd^tige SDolfen, »el* 
fte« er in tiefem ffierfe an ben Sag legt, unfere £ljeilna$me 
in ÄnforndJ. 3»ar bärfen »ir i§m nad) biefer elften $robe 
feine« Schaffen« »eber tjervorftedjenbe (Srfinbung, nod) ©djärfe 
be« 9(u«bru<f« gugefie^en, bod) glauben wir, et fglummern 
in tym Äräfte, bie, flnb fie einmal burd) ba« Jener ber 93e' 
geiflerung ge»e<!t »erben, efnß ©ute« fcervororiugen »erben. 
SÖot allem flrcbe ber Gomto. na$ <$arafterijilfdjer SWelobff. 
5Dfe Sonate i)at bie getoö$nlf$en vier Gäfre, ber brüte ifl 
mit „Menuetto" begefdjnet. SluffAllig »ar un« ber Dctaven* 
föritt €eite 12, Säet 9 — 10. 

9t $ofW, ©p. 2. ©rofie Sonate, öerlin, CfUinaer. 
1 tljlr. 

3n beftred^en. 

Salon « unb (S^arafterftucfe- 

SB. 38. SBattace, ©p. 30. Nocturne melodique. 
ßfljott 1 Ji. 
JDer (5om}>. begegnet nn« ba« erfte SRal; et ifl un« an* 
genehm, feine ©efanntfdjaft gemalt gu Ijaben. JDa« Sfcocturno 
geigt Ujn un« al« gebildeten SWnftfer. £tyne ben Tanten be« 
(Somvoniften Ijättcn »ir baffelbe für ein SBerf von @d>ul$off 
gehalten, fo ver»anbt jinb beibe JtünfUer. 

2L $>ättel, ©p. 7. Barcarola, Notturno, Canzone. 
Tre Pezzi caratteristici. Ijofmeifter. 12£ flgt. 
5)fe ©turfe ftnb anfyredjenb nnb finnig. Oelingt e« bem 
(Sontyonifien, fldj freier in ber gorm gu betoegen, fie fidler 
gu beljerrfdjen , fo bnrfen »ir (5t»a« von i$m er»arten, 93e« 
fä$fgung tyat er. SRöge er nur im Streben uidjt mnbe »er« 
ben! — 2Be«$alb er, benSitel ^ergufUlleu, feine 3«fa<$t gum 
Siatienifdjen naljm, tonnen »ir ni$t fagen, viefiei<$t war'«, 
bamit ba« „composli ed a [al] Signorc Oscare Banckwilz ami- 
chcToImcntc dedicaü" für 9Rand)en ein ©etyimnif bleibe; 
«ber gefd^aV« bem Oscare gu Siebe, »ir mögen'« nf$i tnU 
rfi^ftin! 

3.®enif^ta f ©p. 14. Fantaisie. fjofmeifler. 15%:. 

Äüljn »ar ber Sing ber $§antafte g»ar uidjt, bod) and) 
*}ßt MWt. 2)a« @tücf regt an, feine r^avfoblfdje Seife 
fommi i$ui gu Ratten. 3n bet tedjnlfdjen ©efyutblnng be« 



Snftrumcnte« giebt fid) ber Gom*». al« Sere^rer ber guten al* 
ten 3eit gu erfennen. 

31. $<wf?8, ©p. 6. La Sirene. Grande Etüde, ßreit- 

kopf u. ^ärtei. 15 Hjr. 
— — , ©p. 7. Grande Fantaisie. €b*n*. lOOjr. 

3um (Som^oniren fe^lt bem SSerf. beinahe 5tHe«. J8on 
(Srfinbung unb ©ef^maef gar nidjt ju reben, — felbft bie 
einfanden Äcnntniffe ber «öarmonielei^re getyen i^m ab, nnb 
in ber ©e^anblung be« 3nßrumente« geigt er fl^ fo unge« 
fäi&t unb verf$roben, tag »ir i^m SNemanb gur <&tiit gn 
Pellen »iffen. 2)ie „gtofe ©tube" entölt, fo »ir*« nidjt 
unred^t beuten, bie SBeljflagen einer Sirene über f^le^te 
(Sompofltiouen, bie „groge ^ß^antafie" »erflnnbilbet, fo »ir 
nid^t irren, ben SWigbrandj ber eblen Äunft ber SMufica von 
(Seiten ungebilbeter 2eute. 2)er 93erf. liebt enttoebet bie ©a^ 
t^re ober — bie 3gnorang; lefttere« galten »ir für »a^r? 
fd^einlid^er. 

®. 2t. ®ambitii, ©p.55. 12 Gapricci caratteristici. 
Huoxli. 10 Jv., oJ>er in 2 Ijeften ä 6 ^r. 

6inb meift trodfen unb ^ilißiö«/ o^ne Sfamnil) nnb 
SBo^lflang, ber Xed^nif be« 3njtrumc»te« »iberftrebenb ; n. 9. 
Ift ein ,,©atana«tang" baranter. (8« i)l nn« immer, al« 
muffe fi$ ber (Som|>. für ein »erlannte« ©euie galten. 

3* 3fOWtti f Sogno malinconico. Studio. Kuor^i 
5 Jx. 40 «tö. 

2)er erfte Som|?ofltion«oerfn(^ eine«, »ie e« fdjetnt, ber 
@$nle Entlaufenen. JDa« (Stfitf geugt von mufifaltfd^em 3rr* 
finn nnb Unftnn. 

2t. ©Otia, ©p. 31. Fantaisie brillante sur l'opera: 
Ne touchez pas ä la reine de X. Boisselot. Örljott 
1 Jl. 48 Ar. 

(Sin gabrifat von negativem SBert^e : SBer ft(^ feiner gnm 
Vortrag bebient, barf barauf rennen, bti allen üBerßünbigen 
in SWigcrebit gu geraden. 

9U SBittet, ©p. 36. Fantaisie brillante sur des mo- 
tifs favoris de Orazj e Curiazj, opera de Merca- 
dante. RiforK 4 Jx. 50 fit«. 

(Sin @eitenjiüd gu bem löor^erge^enben. 

9tottlittC be ge^tter, ©p. 10. Reverie. g^lifinger. 

©iücflic^, »er fo träumt »ie in biefer „Träumerei" : 
lljm laften feine <Sorgen anf bem (9emüt$ nnb freuen lann er 
fi$ feine« ^armlofen JDafein«! 



222 



©♦ £ett>9r ®P* 17 - •orfge(cljicl|tfii. Wien, UHtjentorf. 
45 Ar. «.Ä. 

— — f ©p. 18. Fantaisie sur Ernani de Verdi. 
tbetto. 1 Sl. €JXL 

Der (5omJ>. geigt fidj im erftgenannten SöcrFe von einer 
Bei treuem vorteilhafteren ©eitc al« bid^er. ©« ift tym 
<5rnft, ß* übet bie niebete ©ptyate, in bet et ftdj bewegte, 
gu erbeben; audj iß et feine«n>ege« von ber*Ratur fo veruad>* 
t&ffigt, al« baß fein ©heben o^ne (Stfclg bleiben feilte. ®it 
freuen und, bie« au«fpted}en gu fönnen. greilid^ aber feljlt 
e« iljm nod) feljr an mufifalifctyet 93ilbung unb gutem ®c* 
fdjmacf. £>$ne ©ab! etfafjt et, wa« fidj i&m batbietet, un- 
befümmert barum, ob e« von fünftlerifdjem äBettfje, ob nid)t, 
unb unbeforgt, ob et ba« SRcd^te getroffen. Die brei (Sificfe 
ber „Dorfgefd)i<$ten" ftnb in bet 3bee gat nic^t übel. Da« 
etfte bavon, „®ang gut Stixty", feffelt anfangt ba« 3ntet* 
ejfe; allein ba« but^gangig beibehaltene orgelpunftifd)e F. C 
betoirft (Sinförmtgfeit unb Unbehagen ; felbft einige« fcljt £fn* 
bif<$e (<&$itt 4, lefctc 3eilc) lauft mit untet. (Sben fo ver* 
$&lt e« ftd> mit ber btitten Kummet „tfirmefj"; ba« luftige 
treiben unb Sollen bet Äitmejgafte ift mit ©adjfenntnif? groar 
bargeftellt, jebedj etwa« gemein unb Feiue«wege« bie ©efeje 
ber (Sdjönfyeit beftiebigenb ; viel gu matetiefl ift'« unferet 2ln* 
fldjt nadj gefdjilbett. Die gweite Kummet ,,§an« unb ©retlje" 
bagegen ift tedjt etgöfclidj; ba« treuherzige 2öefen, wie wir'« 
bei fd)lid)ten fcanbleuten treffen , ift djaraftetißifdj waljr uub 
treu wiebergegeben; ber Gemp. wählte bie gotm be« Duett« 
bafüt gang enifvredjenb ; ein paar einleitenbe $acte, in benen 
nid)t viel gu Ijöten ift, verfemen nn« in bie erforbetlidje <Span* 
nung; batauf beginnt $an« bet ©retfye in gutraulidjer (San* 
tilene bie ©efinnungen feinet 3ärtlidjfeit au«gubrücf en ; et ift 
$cnot unb äußert ßdj natürlich im piano; na$ bem Venoben* 
abfdjlufj erwibert ©reibe ba« Sijrige in bet Dctave „grazioso"j 
$an« befommt SWuilj unb fabrt im mezzo Torte fett; al« et 
gu Qnbe, etrötljet ©ret^e gefühlvoll (man fetye NB); 



O&an« flutet . 



.) (©retdien fc$weigt ) 






rit. PP 



.tüüriÄ. 



ffe bleibt einige Hugenblide nnentfcfjloffen, wa« ju tfan; ba« 
riurdando btücft bie« au« ; enblid) giebt fie butc^ ba« ($rgtei* 
fen von £anfeu« X^ema i^te ©pmpat^ie Funb; $an« ftimmt 
fogleid^ mit ein, vot gteuben gtvei 9lc^tel fpater, unb 33eibe 
fd^lie§en nun, canonif^ in ben (Stimmen gefüfjtt, ben ffiunb 
bet ^atmonie; gum @(^luf malen bie Xöne einige Küffe. 
Die Kummer ift,, »ie gejagt, redjt ^übW, unb gern ivürben 
toir burc^ viele SRotenbeifptele bem fcefer ba« in i^r nieberge« 



legte Senbilb na^errüdPen, aber erflltd^ nehmen felbige viel 
$a)pitt »eg unb bann gefd>ie$t an^ beut Bt^tx fein ©efattem 
bamit. Sllfo begnüge man fidj mit biefen wenigen anbeutwitf 
gen be« Dbject« von ,,^an« unb ©ret^e". — 

lieber Dp. 18 ettva« gu fagen, madjt nn« ^o^ft mifver« 
gnngt. ©prägen toir oft migbilligenb über Sog, ©otia )c, 
tva« follen toir bei biefem Untvetf tbun, bem gegenüber bie 
©et!e jener uo$ toie ©olb erfd^einen? güttoa^t ba Fommen 
toir in SDerlegentyeii! DocJ ber bittere tropfen fei getrau* 
Fen: — bie« Dpu« ift ein Ding, — 

in einer „aBIerielftnnbe" toarb e« fabricirt — 
Um gnt gn fahren, bat ber Sutor gut gefömiert! 

©♦ itt0^ f ©p. 19. Xrüljlinjsnoljen. 3ntrrme)|0. ttien, 
Älüllrr. 36 flr. «.JH. 

@tcbt*mit Ov. IT auf gleicher $c^e, ba« oben ©efagte 
gilt au^ für biefe« <Stüef. 53leibe ber (5omp. ber etngefdjla* 
genen Diid^tung tren unb laffe er ftc^ feine Weitere S(u«bilbnng 
xtfy angelegen fein! — - 3u bemerfen ift no<^, bag ^r. Seto^ 
feine Charge al« „$ianfft ober au$ Äammervirruo« einer ic. 
^o^eit" ftet« auf ben Sitein feiner (Eompcfttionen vergegen^ 
toärtigt. 

(£. SB. 3Ufatl f Partitions pour Piano tirees des 
oeuvres de Marcello, Gluck, Haydn, Gretry, Mo- 
zart. ÖcljUfinjer. nr. 5, \ tylr.j Jtr. 6 # 1 tljlr. 

9lr. 5 entölt SWarfc^ nnb (Sljor ber Sanitfc^aren von 
©retr!9, (ftr. 6 bie fWcnuett au« ber (5«*Dur ©^mp^onie von 
SWogart. Die Übertragungen ftnb gut, jeboc^ nur für ge» 
toanbte ©fielet. SWan fe^e bie 5lngeige ber früheren Slum« 
mern @. 63 b. 3. 

%$. Äuttaf, ©p. 9. nr.ll. Transcriptions ou Para- 
phrases. Cavaüne de Popera: la Dame blanche 
de Boieldieu transcrite. S^lefinjrr. |. Äljlr. 

SKobern virtuoftW, gunöd)ft auf üugeren (Sffect au«ge^mb, 
fonft getieft gemalt, toie man von itutlaf ettoatten batf. 
Det Seit fangt an: „ßomm, bolbe Dame", 
©efotodjen toetben: 

2f. §Cttfelt f ©p. 17. Deuxieme Impromptu. Äe- 
rljetti. 30 Ar. CA. 

gattn^ §cnfel f geb. ÄrnDfUfoljn-Öortljoter), ©p. 5. 

6 Melodies. ^djUrmjer. $tfi 2, * «|jlr. 
©^ ^att^ ©p. 1. 4 Romances sans paroles. €btrO>. 

1 aijlr. 

3nfhrttctbeö. 

9L (£roife$, ©p. 36. 2 petits Solos. Morceaux fa- 
ciles et brillants. Nr. 1. Nocturne, Nr. 2. Capric- 
cio. Ijofmeiflcr. ä 7^- flgr. 

gut etwa« fflorgefc^rittene : bie gtoeite Kummer ift bie 
fdjtoerere. öm^ien«toert^.} 



223 



3* 35* ©tttCtttty, ©p.169. Bagatelle sur deux Bar- 
carolles favorites da Bouquct de l'Infante d'A. 
Boieldieu. Ijoänrifter. 10 flgr. 

— — — , ©p. 170. Bolero favori du Bou- 

quet de l'Infante d'A. Boieldieu. €b*nb. 124119t. 

%nx Anfanget brauchbar; bie Ilnfe $anb foUte bcffer be« 

badjt fein. £>ie ©türfe berühren bart bie (Stenge gtvifdjen 

gut nnb fd)te<$t. 

SRobcartifel, $abrifarbett« 

8* 83*9**, ©p. 83. Les Progres des jeunes eleves. 
Douze Morceaux instructifs en Variations et Ron- 
deaux sur des themes favoris. Ijofmeifter. Ilr. 10 
bis 12, ä 124. Hjr. 

9ftan crfentire fi<$ burdfc bie Sinnige bet früheren £efte 
Ceite 19 b be« Ärit. $lng. in biefein, nnb @. lb nnb 15 a im 
zotigen 93anbe. 

<£♦ ^Jtübcnt, ©p. 29. La Dame blanche. Fantaisie. 
«fl)ott. 2 ^1. 24 Ar. 

Unnötiger Seife lang ausgebest, babei gefdjmacflo*. 
SBom SBirtuofenftanbvnnfte and bettad&tet ift bie 9tyantajte 
»i$t fdjtoer, tote 9We«, toa« $r. fvlett nnb fd)reibt, »erlangt 
inbefj bo$ fdjon einen geübteren fielet. 

91, 3BiKmet&, ©p. 17. 3ntroburiion unb ttariaticnrn 
aber ben Äütfcl) aus fcm Puritanern. ödnibirtl) 
u. Comp. $eft 6, 4. a^lr. 

9lid)t fdjtver, für mittlere ©vieler beftimmt, bie ft$ von 
einem renommirten Flamen befielen laffen, nnb #d) lieber ba* 
bei langweilen, atä bafj fte eine iüdjtlge nnb viel nniertjal* 
ienbere Gompojltion von einem toenfget befannten Jtfinftlet 
*>{u)len. 

$♦ Stautet, ©p. 43. Quatre pieces differentes. 
Nr. 1. Menuette romant Nr. 2. Marche orient. 
Nr. 3. Scherzo. Nr. 4. Chanson religieuse. Sdjott. 
45 flr. 

Sir freuen un3, fagen gn tonnen, baß ber (Somponifi bie* 



fe« SRal 93effere«, al« er bi« jefct e« getfcan, bietet. Äönnen 
au$ biefe ©tnrfe auf Äunfltoertlj feinen Äufprndj madjen, fo 
Pub biefeiben bodj gefällig nnb leidet an*jufn^ren. 

$♦ SlofeDetl , ©p. 97. Ne touchez pas ä la Reine. 
Fantaisie. Srljott 1 S\. 30 flr. 

— — — , ©p. 98. Christophe Colomb. Fantaisie 
brillante, tfbmt. ÜL48 flr. 

Stafetten gehört gu ben wenigen Unverbefferlidjen, et 
f$re(bt feit Sauren in feiner langweiligen, trivialen Seife 
fort. $ie vorliegenben ^^antafien ftnb von SRenem ein ©e* 
leg gu bem eben 8(u«geftorod}enen. 

Slbt 2ecatpentiet, ©p. 120. Gibby, la Cornemuse, 
Opera de L. Clapisson. Rondo -Polka. Schott. 
54 flr. 

— — — , ©p. 121. 1 due Foscari. Rondo- 
Valse. «rljott 54 flr. 

SSeibe nidjt fetter. 

& ©Ottd, ©p. 9. Serenade pour la main gauche 
seule et Variation finale. 0cl)ott. 54 flr. 

— — f ©p. 11. Le Calme. Nocturne caracter. 
Cbenl». 1 Jl. 

SBeibe $iecen ftnb gtemlldj fdjtoer, beibe in 3^alberg'f<$er 
Spanier, babei ift bie lefrtere fe$r lang. 

%* SBalbntuftet, ©p. 38. Fantaisie sur des motifs 
de l'opöra „Ne touchez pas ä la Reine 44 de Bois- 
selot. IDien, Witjenborf. 1 J\. CJR. 

«n ber gangen »Jtyantafte ift ber Solero ba« Sefte. 3)ie 
Slnljangfcl an nnb gtoifdjen ben Xfyema« , von £w. S. Ijer* 
rntjrenb , betveifen nur SWangel an Qrfinbung nnb ©ef^mact 
@<^toierigfeiten für ben ©vieler bietet biefe« ftlicftoerf nid^t. 

SJ* Defteit, ©p. 40. Le Billet doux. Pensees sen- 
timentales. Stern u. Comp. \ €l)lr. 
Qin gefa^rlofe« 53ilfet *2)cur, tveber entflammenb noej^ 
verfü^rerifc^. Die SRcloMe ift gewo^nli^ nnb trivial Uf)au* 
Uli, bie 9lu«fü^rung leidjt. 



^Ic^ertorium für Wtanufctipte. 



93ergei(^nig betjenigen meiner größeren ni^t in JDrudf 
erf^ienenen Serfe, welche i$ al* SKanufcript gu verfanfen 
tofinf(Je : 
$9imte an bie Oott$eit ©ebi^tet von fftbUx, comp, für 

gemifdjten dfjox nnb volle* Dr^eßet im Ceptembet 1838. 

Ob- 38. $axtltut 15 Sogen, 
r ifgefü^rt b. 23. Sefctbr. 1839 gn Sefbgig in bet Sljoma«* 



ftrd^e, nnb b. 30. Dctbr. in bet 9Hcolalfttc$e. 3n 9lorb^au* 

fen brei 2Ral. 

$9tnne: 3uble empor! ©ebie^tet von «bei, eomp. fnt 

SWannerflimmen nnb volle« Orcbeflet im Decembet 1843. 

Dp. 41. $artftnr 15i Sogen. 
Snrbe M je^t aufgeführt: Seim erften (Sonftantia^&nget^ 
fejle b. 30. 3Wai 1844 in bet <5t. Slaflufütdje gn 9lotb^am 



224 



fr«, »on 550 @&Bflew unb 52 Snftrnme ntalißf n ; in @oiu 
ber^anfeit b. 20. Sunt 1844; in $alberftabt 1844; in <Du* 
bcrfiabt 1844; beim ©Äugerfefte in granfen^aufen b. 20.3nni 
1845 von circa 300 Gangem unb 45 SRußfern; in flftojjla 
b. 2. 3nli 1846; in ffieifenfee beim ©efangfefte b. 22. <Stpt. 
1847, »on 330 Gängern unb 30 3nffrumcnta(ifien. 
©et 130. ¥falm, comp, für SWännerflimmen unb Harmonie» 

nnfif im 3nni 1845. £ty. 43. Partitur 9 «Bogen, 
aufgeführt in fi^orb^aufen b. 16. Sanuar 1846 von 80 (San* 



gern unb 34 Snflrumentaliflen ; tu Dfletebe beim btltte» 
Conflaniia * ©üngerfefle b. 4. Sunt 1846 *ou 400 G&ngera 
unb 50 Snflrumentaliflen. 

S3on obigen SBerFen erlaffe i$ bex Sogen Partitur ji 
3 @gr., unb bin gern erbötig, bie Partituren vorder gur gn* 
fi($t, unb im galt einer Slnffü^ruug, bie gebrucftcu GiugPim* 
men in getoünf$ttr 3a$l |u einem fe$r billigen $rei«, unb 
bie £)r<$cflerfNmmen letytoeffe unfranfirt |u überfeuben. 

$. SB. borget, 

SXuftlbtrector au Scorttaufen« 



3ttte(Itgett$l>Iatt. 



= Nene deutsche Oper = 

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erschienen and durch jede Musikalien- und Buchhandlung zu 
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Schmollte und Bakel. 

Komische Oper in einem Akt, 

frei nach Langbein's Gedicht von W. A. Wohlbrück, 
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Eduard Tauwitz. 

Op. 21. Klavierauszug mit vollständigem Text. 
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Grosse und kleine Bühnen, so wie Privat -Theater haben 
diese dem allgemein beliebten Componisten vorzüglich gelungene 
Operelle mit dem glücklichsten Erfolge aufgeführt, und ein voll- 
ständiger Ciavierauszug, welcher vermöge seiner zweckmässigen 
Einrichtung die Aufführung dieses höchst ansprechenden Ton- 
werks in musikalischen Familicnzirkeln sehr erleichtert, wird 
daher allen Gesangsfreunden eine höchst willkommene Erschei- 
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Menschenleben 44 . Doppelsinfonie für 2 Orchester, 
arr. f. Pfte. zu 4 Händen, von KBiehl. Op. 121. 

3 Thlr. 

Vienxtempg, H., 6 Etudes de Concert p. 
Violon avec Piano. Op. 16. 1 Thlr. 15 Sgr. 



ClaSSistfie Bibliothek in vollständi- 
gen Ciavier - Auszügen mit italienischem und 
deutschem Text. (Neue Ausgabe in Platten- 
druck, hoch 4to.) 4. Band, „die Zauberflöte 44 , 
von Mozart 1 Thlr. 10 Sgr. 

nrorddeiUscbe Liedertafel. Samm- 
lung 4stimmiger Männergesänge. 5ter Band: 
5 Lieder von C. Krebs. Partitur u. Stimmen. 
224- Sgr. 

(Durch alle MusikhandJungen zu beziehen.) 



&ru4 »tn fr. ftfitfnasR. 



tt e u t 




iktf^tift fit 




SeraitttootMi^tt iKebacteur; 

© i etenun to j ma it jt g ftet 33ant>. 



a? 3a 



©erleget: 

Stöbert grtefe in Scipjtg* 

3)en 8. SRotember 18«, 



SGon blffrr Sertfdj. erfdjemcn ttrdjentltdj 
2 dummem von 1 cter l 1 /] Sogen. 



$trte fcr* Eanbe* son 52 Era. 2 1 /» £1>it. 
3n|Yrtio«*ge&üljttn bie Süetitjeite 2 SHg*. 



IKlcnnement nehmen afle^cfl Ämter, ©udj* 
SPiufEf ? uni? jtunftfcantoiiiiiflen an. 



3nt»aU: Xui Dxtittn (BortT>. — Sa8f*fl«fäf($ie, Sfrmlföfr*. 



lii j 



# 1 1 ?. 

iB*rtF*fc&ng.) 

Buä bet mitgeteilten ßrjWung fif^t man, bog 
in SteinicTö Seit ausgeprägte, bramaii^e ßljaraf'iere 
eben fo fehlen mtc ^nttigur unb SittwidHung. SDer 
$elb bet SDpet ift afä ein fanfter, frommer .Qiingling 
bargefleflt, ber butc$ bie UmftSnbe ju beut, wa$ et 
tljut, genötigt mitb. 'griefcriefj ton Saben fdjeint 
nur ba ju fein, weil bie ©rfc^idjte feinet erwähnt, 
itnb um (Sonrabin gehörigen Dtteä fiobpreifungen bat= 
jufcringen. 9l rätl? il)m, Neapel ju erfämpfeni fefc 
gelegen tommen bie 5t6gefanbten mit bcmfelben %m 
liegen, unb wäljrenb Eonrabin nodj nnentfdjl offen ift, 
erfäeint fdjen ein 3ug bcutfdjet Mittet mit fliegenber 
Baljiu, unb ben gaufaten nae§ ju fdfjticfen nimmt 
man an f ba§ baS ^eet fetjtagfettig tot ben Sporen 
berSJurg flelft. Unter bicfrn Umfiänben ntttf er mit* 
jie^en, tuenn er nidjt für einen geigling gelten Witt, 
grangitjam, ton bet (See unb gn £anbe jitg(ci$ « lls 
getieften, tfl jum Sßerratlj gewiffermagen gegwungen, 
unb fpri($t einigt 9Kate ton feinen gtBjjcren planen, 
ift aber fünft o&ne Öcbentuug. ©ianfa fle^t mit i^ 
tet Siefie ifolirt ba, oljne itgenb wie auf ben ©ang 
beS ®tücM einjumitfen, äuget am S^tuffe, wo eä 
|u fpät ifl. Statt ton Sfnjcu jeigt fidj aU X^tann, 
bit im tntfc$etbenben 9lugenfc(i<fe in ben Sternen tieft, 
wa£ et tfricn foff, unb enblirfj Sonrabin biiitidjten 
lagt, ben et auf bequeme 'lixt in feine ©ewatt be* 
Ummt ©ie Qinfö^rung bet ©uetfen unb ©^ifeettU 



nen entbehrt jcb weben ©nmbeöj fie terfäwinbeit, 
nacktem fte einnnber, wie l?frE£mmli($, ein wenig ges 
fc^impft ^aben. 

m cerflelii \xdj ton fettft, bag fcei toüigem 
Solange! an (S^atafteren aud^ in bet Wufit feine fei; 
um tflriuaftcr^cidfiumg flattftnben fann, 9tnr bie 
beiben ©rtreme, Äarf unb ßonrabin, tifben f^reffe 
@egenfä|e, bie afeet füt bie Oper wittungStoö btei* 
ben, ba fte tereinjett bafle^en. ©tofjet Sftö^t^eil ets 
wäf^ft bem ®angen bataiti , bag bie beiben legten 
öetc, lue ber Stuögang tntf liefern itnb baö -Sntereffe 
afcftUfft ifl, meift aito getragenen, rrnflen SJkiififs 
fiüdleti tcjtetjen, bie wo^t bur^ ben ^n^aTt bebingt 
finb, abet bie ©per über hit ffllafyn au^be^nem 
SRac^bem ber 33errat^ teriifet ifl/ fcfgt ein langet 
Quintett mit 6^or, — nad? 93er(ef»tng beä Urt^eil^ 
fingen bie SBeturtfyeilten tin Xajett, w<t^e«* im Serts 
fcud^e brei Seiten füUL 93etbe foüten wegfatten, ba 
fie ben ©c^1il§ nur aufhalten unb bie 3"^ter crmu= 
ben. <I3 bilrfte fogat tort^eit^aft fein, bie beiben 
testen ^tete in einem ^ufAmmeitjitjie^cn; Keffer, bie 3«t 
terge^t anf ber 3)u^ne ein wenig ^u f^nett — ma8 
burc^ giyerfmafige ^norbnung bet @eene gentitberi 
werben fanit — ald ju langfam imfßittftfuin. Qfceit 
fo beeintra^tigt t% bie äßirfnng ber afluflfftütfe, ba| 
bie SDluftf jeben Sei ununterbtedjen fortgebt, (fi fe^r 
wir aut^ bifligen, bag ni$t grfprodjen wirb), fogar 
bie ©ttwanblungen bur<$ 3rt>tf^cnfpiele ttrbunben 
finb. ^febet bet erfhn brei 9lttt bauert jiemtidj eint 
©tunbe, unb fo ifl «3 brgteifli^, bag bie Sljeitna^me 
na^tagt, ba man baä Wtfultat beä gotgenben tor= 



226 



$erfletyt. ©a$ (Srmubenbe wirb baburc$ gefleigert, 
ka§ fid) bet (Somponift ju r)äu^g in füuftlidjen unb 
raffen 9Mobulationen ergebt, woburcJj bie Sflujtf tU 
wa« (Befugte« unb 3ctf*ü<MteS erhält. «MB trftte, 
aber bebeufenbfie unferet 2lu8fteßungen fönnen wtt 
unfere SBerwunberung ntc^t verbergen barüber, bafj ein 
fo gebilbeter ÄünfUcr wie 4>r. Ritter e§ nicr)t unter 
feiner SBürbe gehalten \)at, burd; unmäßig lärmenbe 
JSnflrumentirung einiger Gfjöre unb CnfembleS — 
wo e3 nid^t einmal burdfj r)eftig erregte Seibenfdjaft 
entfdjulbigt werben fann — nadj ber ©unft beöjenu 
gen Sßublifumö $u fyafdfjen, welches Seifaß f(atfd§t, 
wenn man öor ber Segleitung bie Sänger gar 
nicfyt mer)r tyört, abgefefyen baüon, ba{$ man auf 
bie SBorte beä Sejteö beratet. 

Seifäflig erfennen wir, ba§ ber (Somponift in 
33etrad(jt ber Sänge ber SDper feine SDuüertüre, fons 
iern bloö eine furje Einleitung toranfd^ieft, welche 
ben friegerifcfyeu unb ernflen (Sljarafter anbeutet unb 
aßmälig in baö folgenbe Sieb (Sonrabin'ä übergebt. 
81(8 bie gelungenen Hummern bejeidjnen wir ba8 
Serjett im erften »2iete $wifdjen ßonrabin, griebrtdj 
unb $bin$, unb ttyeil weife baä erjic ßinale, ben ©es 
fang unb $an$ beä römifdjen SBolfeS im jweiten Qlufs 
juge, ben lebhaften 9Wittelfa| in Sianfa'8 Qlric unb 
311m £r/eil baä folgenbe ©uett mit Conrabin. Se§r 
lebenbig unb <$arafteri|iifdj ijt im britten 2lete baö 
©iegeggetümmel in (Sonrabin'S Sager gejeidjnet, beö; 
gleiten Äunjenö Sieb mit ßfyor; alö fcfyr jart ges 
füfylt erfd^ien un8 (Sonrabin'ö Siebeägrujj an feine 
SWutter unb ©eliebte in ber folgenben Seene. $m 
inerten 5lcte baö bewegtere $empo öon Sianfa'ö *Hrie, 
worin fte ben ©eliebten fteggefrönt 31t fetyen £offt, 
Weniger baö ^uett mit ftrangipaui , in welkem ber 
©ebanfe an SBerratfj emporfeimt. 5lße folgenben 
Stummem leiben mefyr ober weniger an großen 
Sängen. 

Söon Seiten ber ©ireetion war 5lßeö getrau, um 
fcen $lnforberungen ju genügen, unb bie fcfywierige 
JDper war unter Seitung beö (Somponiften mit grö|= 
ter Sorgfalt einfhibirt. grl. SBagner in ber Titels 
rotte, won fe^r vorteilhaftem Qleufjeren nnterfh'ijjt, 
führte ifjre angreifenbe ©efangäpartie über aüe (fr; 
Wartung gut auä, unb ba bie 9toße wenig (Spiel er= 
forbert, genügte fie auc^ bierin tollfommen. -4?r. %u 
^atfe^ef ga6 fid^ äWü^e, feine unfcebeutenbe Partie ^u 
etwaö ju mad^en, unb mäßigte fi^ im ©e&raudj fei= 
ner Stimme in feltenem ©rabe. S06 Derbient 4?r. 
SWltterwurjer alö SBaffenträger, bodt) temerften wir 
mit fflebauern, ba§ feine Stimme auffaflenb an 9Wes 
tau unb Eftifdjc üerloren i)at. 4?rn. Sinbemann aW 
JJrangipani war mit ber fRotte guuiel gugemut^etj 
^ntriguantä finb feine paffenben ^Jartieen für Slnfän* 



ger, tefonberö wenn, wie luer, ber ©it^ter bem ©ars 
fiettenben bie Sorge an^eimfleßt, einen Straftet ju 
f Raffen. $)r. ©ettmer würbe alö Äarl »on 2tnjou 
befriebigt ^afeen, au^ wenn feine perfonlic^c Srf^ets 
nung weniger a&färetfenb gewefen wäre. grl. Stiele 
alö 83ianfa leiflete, wae tn i^ren Äräften flanb, unb 
war ungewöhnlich gut tet Stimme, ©ie 6r)öre gim 
gen gut, biö auf bie Stellen, üfcer bie wir unä fein 
Ortzeit erlauben, weil ber (Somponifi für gut fcefum 
ben, ben 6^or mit bem Drdjefler toößig ju terbeefen. 
grl. SBagner unb 4>r. ^i^atfe^ef würben gerufen, 
audfj ber ßomponifl na<$ bem erflen unb legten Sletc. 
SBir ^offen, ber Severe wirb bie erwähnten Sängen 
bei folgenben Verkeilungen fürjen, nur in biefem 
gaße wirb ft^ fein 2öerf in ber ©unfi beö ^ufclu 
fumö erhalten. 

©en önt^uftaflen, welche bem ©ränge, Slumen 
oufd Sf;eater ju werfen, nid^t wiberfle^en fBnnen, 
motten wir ratzen, bamit ju warten fcie jitm $ers 
uorruf am Sd^luffe, wo ber eben enthauptete (Sonra^ 
bin ju allgemeiner SBeruljigung ftd^ im S3efi|e feineä 
Äopfeö jeigt. %m Saufe beö Stücfeö toerurfac^t eö 
er^eiternbe Störung, wenn, wie j. ©. neulidj, ein 
Stranfj aufö ^eater fliegt, na^bem Gonrabin längfl 
abgegangen, unb ber SBianfa in bem Slugenblirfe in 
bie $anb faßt, wo fte in Scbeöangft herbeieilt, um 
(Sonrabin'ö ge^bc^anbfe^ur; aufju^eben. 

S^lie§lidb noc^ eine 93emerfung über bie Sejcts 
fcüd^er. 2Bir finben eö nid^t allein überflüfftg, fons 
bem flörenb, bafj 5lße8 barin üerjeic^net ifl, waä auf 
ber ©ü^ne »orgelt, ©te 33efcfjreibung beö geftjugeö 
j. S3. fußt eine ^albc Seite \ wä^renb man biefc liefl, 
ijt ber 3ug »orbei. ©iefe SWotijen ftnb für ben 9tes 
giffeur unb ^nfpicienten , nic^t für ba8 ?ßublifum. 
2Baö foßen Semerfungen nyic: „9#it Segeifierung, — 
fe^r bewegt, — ifyn bei ber £anb ne^menb /7 ? SBit 
bebauern ben Sänger, ber nötfyig fyat, ba§ man bem 
3ur)örer ju »erflehen giebt : S^ßt fingt er mit Segeis 
flerung, u. f. w. ©er Sonberbarfeit wegen führen 
wir bie legte SRotij an: „(Sin Sfyeil beö alten SWarf.- 
te$, Iinfö u. 3. Säume, welche eine ©urd^fid^t ju gei 
währen fd^einen (!), re^tö §äufer unb ein fafleßs 
artigeö ©ebäube mit reic^&erjiertem Salfon, auf bem 
bie gähnen Neapels unb Slnjou'S tvcfyn." (©ie« 
mu§te aßerbingä gefagt werben, benn weber ©äume 
no^ gähnen waren »or^anben.) „©er ^intergrunb 
jeigt ben ©olf. ffluf ber redeten Seite pe^t bid^t ges 
brängt baö 83otf, ängfili^ nad^ b. I. Seite §uu 
blirfenb. ©ort ifl ein Spalier franjöpfc^er Xrabans 
ten nac§ ber Siefe ber Süfyne ^in aufgefießt/' ©ie 
^albe Seene getyt Dorüber, wä^renb man liefl, tva$ 
man fe^en foß. ©iefe Umflänblid&feit er^ö^t ben 
gSrei« ol)ne Slot^ unb ifi al« flörenb abjufd^affen. 



227 



SBte toit ffbten, fotten in $ari8 Mnftig bte 
Opern auf bret Acte reburirt werben. SWBge flc$ bie« 
&ern>Wtt<$en unb bte beutfd&en (Somponiften biefem 
guten Seifpiele titn fo fcatb folgen, wie fle fo man? 
<$e$ Sabetötoettlje na<$geafymt $aUn. 

(®*Ittf folgt.) 



$age*gefd)t<$tc* 

Steifen, Soncette, Engagements w. Die Sängerin 
Oateia be Sottet unb ber Geflift ©emuntf gaben am 
23|Un£)ct. in Dre«ben Goncert; örflere lieg burdj tljre aalte 
litmllä) falt, bog Demuncf geigte Stdjerljeit, Äraft unb ©ie* 
gang, nnb gefiel allgemein. 

3n 23erltn tourbe am 21ften Oct. Bei einem gelftlfd&en 
Gencert gum 93eßen ber 2öabgec*3lnftalt SRoffEni'd Stabat mater 
von ben Italienern vortreffltd& gefungen; baranf folgten beut« 
f$e SdjÄfce von SeB. 9a$, $änbel unb Naumann. 

£$ail>etg $at vor einiger 3eit in einem Goncerte ber 
p^ftyarm. @efeflfd)aft in Boalogne sur mer gezielt. 

9*ad> ber Styaterd^ronif iß 3ennt> Sinb Bereit« nad) 
Stoctyolm gereift, um ndd)fte« 3al>r no<$ einmal na$ Sonbon 
)u ge$en, unb bann, toie Befannt, ftdj für immer von ber 
S3ü$ne jurürfjujie^en. 

Der SBaritonift 0$ott von Hamburg ifl in öre«lau en* 
gagirt toorben, eben fo in $ot«bam £r. Weuenbotff (£eno* 
riß) von äöln, unb grl. Muf>n (erfie Sängerin) von Stettin, 
in $e?ty an ber uugarifdjen Oper #r. «ognat, früher in 
(SoBurg. 

©trauf 8atet ifl mit feiner Äapelle in ©erlin, unb 
©trauf ®o(n na* (Sonflantinopel ; tote fann ba 2öfen Be* 
fteljen ! ? 

fctfjt ge^t ober ifl f$on in StocTljolm. 

3toei gräulein «piefjnet au« ffiien, mit au«gcjei$net 
frönen Stimmen, trenn ber gigaro toa$r ift, toerben in 
^Berlin concertiren. 

Sin ber grogen Oper in $ari« fit neben bem langjäfjri* 
gen primo tenore Duprcj nun eine neue jugenblidje Äraft* 
ftimme erfdjfenen. «Poulrter mar Kellner in ffiouen, feine 
S&aturgabe ma$te Bei iljrem SBefanntwerben groge« HuffeBen, 
aber man fafy ein, bag ein primo tenore Bei ber Oper and) 
SBllbung $aben, Äünfller fein muffe , unb um bte« }u toerben, 
fiBte $onltfer fleigig, ging na* 3talien, unb trat nun al« 
SRafaufello in ber Stummen von $ortfcf mit eminentem »ei* 
fall al« gemalter SWann auf. 

SKuftffefte, *uffu$rungem gretbinanb $i!let'$ 

Oratorium „bie 3erftörung Serufalem«" toirb am 8ten SRov. 
in Dre«bcn jum Beflen eine« $eufionfonb« für ben $$eater* 
fettor von tym aufgeführt 



3n 9Raing tourbe am 27#e« Oct. 3Wenbel«fol>n*$3artyok 
bij'« „Ulla«" aufgeführt. 

Stete Opern» 3m fcanbe ber SRufif toadtfen bie Opern 
toie $ilge ; al« neu finb aigefünbtgt : i baccanti von gontana, 
Eleonora Dori unb Irene von Skttffta, Ciarice Visconti von 
Saubomo, la tirolese von SWagajgari, Giulia di Tolosi von (Sa* 
Brielli, Ya?a von Speranja, il Corsaro von 9lini, Mortedo von 
Sopecelato, Don Bucefalo von (Sognoni, Ascanio il giojeüiere 
von Di ©iofa. 

Üapellmflr. Stehet in SOien 1)at eine neue Oper: „bie 
Königin von Gaftilien" Beenbet, von toeldjer man viel (Äüljm* 
lid^e« erjäBlt. 

3n $efi( madjt eine neue breiactige Oper von bem bor* 
tigen Orc^efierflötifien ©opplet, einem erfl 22ja^rigen, viel* 
Begabten (Somponifren , betitelt ,,©raf 93enjoto«ry na* bem 
Befannten Äo^eBue'f^en Sujet, viel ®lürf, unb mugte Bereit« 
me^rmal« toieber^olt »erben. 

„Die $üttt Bei aWo«Fau", eine Operette von 0$ta* 
merf, fyat in 9lug«Burg totale gia«co gemalt, toa« frei* 
lid^ anä) an ber Sluffüfyrung gelegen BaBen fann. 

3Wufifbir. ^einje in J8re«lau ^at eine neue Oper: „bie 
[Ruine in $$aranb" componirt, toel^e viel S(^öne« enthalten 
foll. (Äifo ein Stoff au« unferm Sadjfen.) 

©ttflaö «e^mibt^ „^rinj (Sugen, ber eble «Ritter" 
toirb im November in ffieimar gegeBen. 

glototti^ neue Oper: „SWa^ba" toitb im Äirnt^ner* 
t^ort^eater (2Bien) Balbigft aufgeführt toerben. 

©ine ill^rif^e Oper, fdjrelbt bie Äarl«ruBer 3eitung, $at 
ein ^err Qatüttal (öfierreid^if^er Jfapeflmeifter) componirt: 
„bie S3erg^irten". Sie Ift in Serien in Xeme«toar mit bem 
raufdjenbjten JBeifalle gegeben toorben; nad& ber Sluffü^rung 
Betrat ein iftyrifdjer, Cbeimann bie S3üBne, banfte bem 
(Somponifien im tarnen be« $ublifum«, bag er ben Sltyriern 
eine 5Rationaloper gefd^affen, nnb überreizte i^m einen plBer* 
nen $ofal unb einen filbernen, mit Qbeijieinen Befe^ten %a<* 
tirftaB. 

Su^aeicjnungen, »eförberungen. Director 3o5ann 
gtiebri^ ^ittl in $rag ifl gum toirfl. 2JMglteb ber fönigl. 
Slfabemie ber äünjU in Stocf^olm ernannt toorben. 

$$*i&erg ^at vom Jtönig von Sdjtoeben ben fflafaorben 
unb vom .Ronig von Dänemari ben DaneBrogorben betont* 
men; — bie Decorirten mehren fl^ unter ben Glaviervir* 
tuofen. 

m<iä) berliner SBlÄttern ift ber Faiferl. <&of »Äapellmeifter 
Dtto »tcolat jeftt mit bem ©ehalte eine« erpen ÄapeK* 
meifter« ber fönigl. Oper in Berlin getoonnen toorben, unb 
1)at Bereit« 5Kler^ö^f!en Ort« ben Auftrag erhalten, bie SWn-- 
fff für bie Siturgie Bei ber Domlfr<$e au«juarBeiten. 

»Otij. Die Sd&leftnger'fdje SRuflfaiien^anbinng BeaB* 
ff^tigt SBebet'* Opern in ^axtituv ^erau«jugeBen. «Ifo 
färtiBt bie ÄagbeBurger Seitung. 



228 



Semiföteft* 

St. SSiftmer* Ijat fnrjli* au* (Somöbie gezielt; tu 
Seplifr würbe nämli* von l)ol;en Damen unb Ferren (®ra* 
feit unb gürPen) auf ber <S*lcgbü&ne: Äönig 9ten6'« £odj* 
tet, von «fceurlf £erj, aufgefaßt, toobel unfer $lanofortip 
ben bitter Sümerif fpielte. 

SRe^erfreer wirb in ber 2lbenbjeitung al« bet einführet 
be« (Slaqueurroefen« in SBerlln bejei*net; für eine fol*e 93er* 
Pflanzung franjöpf*en Untvefen« na* Deutf*laub wirb i&m 
SMemaub Danf toiffen. 

Der .König von Hannover hat p* fc^r nobel nnb galant 
gegen bie langer ber Dpcr, »el*e in jtvei <£ofconcerten mit* 
toirften, gezeigt; $err unb grau ©tefnmüller empfingen ein 
voflPanbige«, tljeure« £&eeferviee von (Silber, graul. £abor«fy 
eine 93rc*e unb Dbrringe, grau Spotte« ein 9(rmbanb unb 
•Öerr ©otvabe eine $u*nabel, tva$rf*einli* Sllle« nic^t o$ne 
2Bert&. 

SBei ber 9tuffüljrung ber 3Hontfc*f unb (Sapuletti am 
13ten Dct. in £open(agen fang grau <S*röber*Devrient* 
Döring ben Sfcomeo beutf*, unb grdul. 23ergner)r bie 3ulia 
bänif*. 

&rme« Sauden ! Äatbiui fpielte ©eiviite r auf ber £)r* 
gel, unb bittet, ber unvermeibli*e, blie« glöte, unb ^toar in 
einer 9Bo*e. 

Atel Ijattc ein ©efangfeP für nä*Pe« Satyr angefefct, 
aber man r)at e« im ÜJorau« verboten, unb glaubt alfo bort 
ni*t an Ufylanb'« <Spru* : „2ßo man fingt, t>a lag bi* ru* 
tyig niebcr." 

#ectOt SBetlioj giebt im 3«?urnal be« D«*bat« eine fcr)r 
rütymenbe SRecenpon über bie Dper „Unbine" von 9Ueri« 
Stvoff. 

®Ctibe r;at tvieber jtvei ©pernterte: „Kosziusko" unb 
„la sortiere" fertige Ueberfe&er unb (5omponiPen »erben ftdr) 
balb pnben. 

SSetbi'S „^ebucabnegar" r)at in 23re«Iau ni*t bur** 
9^ngig gefallen; befonberä rcirb ba« £ertbu* getabelt. 

Der englif*c (SomponiP SBaHace erhält für jebe feiner 
fc*« bem ßooentgar&entljcater jugefagten Opern 1000 «ßf. (St., 
tt>ie ber (Sfjarivari erjäfjlt, unb alfo für ba« halbe Dufcenb 
72,000 gl. Honorar. (2öie viel muffen bafür unfere beuif*en 
£onfefccr componiren!) 

2&aßltet'd ,,9iienji" ifi boct) trofc ber vielfachen 3*reifel 
unb SWuttymugungen ber Sournaliflen unb jtvar am 2tiPen Der. 
im Dpcrnfyaufe Berlin« aufgeführt tvorben. Der beutf*en 
allgemeinen 3*itung wirb barüber in 9tr. 302 getrieben: 
Der feit einiger 3cit tyier amvefenbc geiPrei*e GompüniP iei* 
Utt fein 2Berf felbp, unb f^atte alle Urfa*e, foroor)l mit ben 



energif*en uib gebiegenen JtraftanPrengungen unfere« Or*e* 
per«, tuel*e« ber f*toferigen unb mühevollen 9fo«fü$rnng bie* 
fer SWufif alle «lebe unb Eingebung tolbmete, al« au* mit 
ben fleißigen unb na* 3Wögli*feit Triftigen 8eißungen nnfete« 
(Sangerperfcnal« aufrieben ju fein. 2Ba« bie mufifalifc^e $e* 
beutung biefer Oper betrifft, fo fbnnen toir fte al« eine auf 
bem ©ebietc ber SKufiF felbft fc^on vielfach gelvürbigte $iet 
um fn me^r auf fi<$ berufen laffen, al« ^r. SOBagner felbfl in 
ber (Generalprobe in einer an bie £>rd)efiermitglteber gemalte* 
nen Slnrebe feine (Sompoption für eine 3ngenbarbeit erflir* 
te, beren Sftldjtungen er feitbem felbfl t$eil»etfe anfgege^ 
ben fyabt. 

Die iflufkirte 3eitung 9lx. 226 befc^äftigt ftd» viel mit 
3tnn^ 8inb , bringt eine Slbbilbung be« ll?r vom Directot 
gumle^ in Bonbon gemalten (Sftrengef^enfe« , »eldjie« au« 
reinem (Silber , beinahe 3 gug ^o*, au« einer mit Sorbeettt 
umwunbenen (Säule befreit, an beren gug brei giguten: bie 
£ragöbie, (Jomöbie unb SWufif, pfeen; auf ber (Säule fle$t ba« 
©enie al« gigur. — gerner giebt flc fe*« @cenen au« bem 
geben rväfjrenb ber Slntvefen^eit ber Senntj in «erlin, unb 
au* nodj eine Slbbilbung eine« (Soncerre« be« Orphon im 
grogen (Saale ber (Sorbonne in $ari«. 

berliner Siätter f^reiben : 9lm 9tyein f ln b fünf 5Korb* 
amerifaner (Dnjce, 8aurain, 5lbtviu, SWarl^, (Statner) ange* 
fommen, bie fl* ^Icgetfdnger nennen. (Sie ftaben P* 
nämli* bei iljrem langen 9lufentl)alt in ben (Sclaven* (Staaten 
92oibs5(merifa« mit ben ©efängen, XÄnjen, Pantomimen unb 
(Sitten ber bortigen fcfeirargen 93evölfetung innig vertraut ge* 
ma*t, unb Collen nun am K^ine lieber au« ben fernen Ur- 
tvälbern unb «Plantagen ir)rer $eimat§ Pngen. (Sie pnb be* 
reit« in ©Iberfelb aufgetreten. 



©efucT). ©in fer)r tüchtiger »iolottcettifr, ber bereit« 
mehrere Sa^re an einer fceutf*en ^offapefle fungirt f)at, fu*t 
eine anbertveitige 2lnPeflung bei einem Päbtifcften Crdjeper 
ober einer £cffapelle. Derfclbc iP glei* getvanbt im @olo^, 
Ouartett,' unb OrcijePerfpfelj er fann über alle biefe fünfte 
genügenbe 3eugnipe fon>ol;l von jtennern al« von Siebfcabern 
beibringen , unb ip erbötig , p* jcber ¥r«f»«9 S" untermer^ 
fen, bie i^m ettva auferlegt tvetben möchte. ^>a bemfelben 
feine gegenivärtiVe (Stellung perfönli* verleibet iP, fo »irb 
ir)m au* in ber fünftigen befenber« tvi*tig fein, eine ^ 
mane, eine« ßünpler« roürbtge S3e^anbiung ju erfahren. (Seine 
$crfonli*feit ip übrigen« von ber 9lrt, bag er jebem fünPle* 
rif*en Vereine ein verträgli*e« unb bur*au« »iflfommene« 
3?2itglieb iverben roirb. Wd^ere 9ia*ri*t ip bei ber «ebac* 
tion b. öl. jn erfragen. 



(Sefd)aft«notUett. T)rc^ben. g. 2B. W. Die ge!vünf*te flotij Peljt «anb 25. 9lr. 14 n. 25. 
3tvicfau. ^r. ocb. 3l;r Artifcl Fonnte wegen all*ufpäter SWittheilung feine Slufna^me pnben. 
$r. £). (5. ®. in 91. 23. Sine <8efpre*ung 3^re« SSerfe« fann nur bann erfolgen, wenn baffelbe eingefenbet toirb. 



©rurf oon 9 r. Ä ü (f m a n n. 



U e u t 




<itf$tift fit 




Statt) äfrettfeel, 

©it&enunbjiBanjigPer 33anb. 



Jl£ 39. 



SB e r leget: 

Robert Jyrtefe in Seipjtg, 
(Ben II. Souemb« 16«, 



£Bon tiefer 3eitf<$. erf^einen tuö^entli^ 
2 ülummerfi üj?r I über l J /i SSogen. 



$«i« oeö $attbe» ton 52 0hn* 2»/, iijEv. 
3tiftttioti*^c&i%Teit bie $ftit^i(e 2 fftgr. 



Stboniu meut iseljmen äffe Zollämter, $ud^, 
Sftufif* unb Jtanfityahblitiigeii alt» 






%&t ^taitofötte. 

*£*♦ 8ifjt, Utijarifrbr Ktjapfobien, Ijeft 5 — 10. — 
tDirn, $aslingfr*tt)itUDe u. Öctjn. |)r* 1 31 15ftr., 
1 JFi. 30 ßr,, 1 JL, 1 Ä 30 ßr,, 1 Ä, 1 JFl. 

— — f Jttajenpa. ttübr. — Cbaümf. tfret« 
1 JL l*> Ar. 

©* ©Glbfdjttltbt, ©p. 10, Räverie au Bord de la mer, 
Coprice. — fjamtwrg u« £ftp^t^ g ödmb«tl) u. Comp* 

31* §* ©ponbolfc, ©p. 22. Troisieme Bouquet tnu- 
sical. — €brnbaf. Pr. 4 tl)lr. 

©ie fluerft aTigcfüt;tten Ungarifdjen SUjapfobien 
ton Sifjt erfüllen bie Hoffnungen nidjt, bte fein uoi 
einiger 3rit in btefen 851, angezeigtes „Sud? bei Öi*s 
ber" in und ntuerfie, @t ifl ju fernen früheren Sü 
jatmien, gfeidj&iet 06 in äetreff beö muftfalifdjen 
■3ntyaltS, ber gorm in ber ©arfteflung ober bei £3*; 
Ijanbiung t;5 ^nftrumentä, juriiif getVfjrt. ©em Te^= 
terrn mutzet et tuteftteb ©inge jk, bie man nur atö 
(Spielereien be^ridmen famt, menn man ben geliube? 
fien 9(u#brud getrauten imfl. §ätte er, wenn er e3 
benn uidjt beffet tonnte, ftdj begnügt, fein „quasi 
Zimbalo" k\ in einem biefer feiner ®elegciujeitä= 
»irtuofenitüde aufbringen, man föilrbe getadelt, bie 
S(d)*Vin ge§utft unb bie ©a^e utrgeffen Jjaben j allein 
bet @pa§ mag it^m ober feinem ^ßuHifum ju n>ol)t 



gefallen tyabeit, benn et fehrt mel)rfat$ ittlb in mehret 
xen heften mieber. ©aG fehlte unS ncdj, baff, uadjs 
bem nuin cnbtidj bie grofje Stemmet nnb Letten üön 
ben glügelV&ßiancfiHte'ä »ettannt Ijat, bet <S(ai?iei= 
fpieler fe(6fl baä ^amtoutin in ben Scneettfttftl ein; 
f.itiite, atö icrnn ba lüi^t bereite neben einer nidjt 
unfrebentenben Quantität S^etalT aita^ Äafb * itnb 
(SfctdfeU genug tietfc taucht milrbe, bet Sl a» iet= Raufet 
auö ^rüfeffton nidjt ju gebcnfenl — 6ntfa)ieben unb 
oljne Süibmebe liegt in biefen $eften ein 9lütf fdjrttt, 
unfe jmat ein grätetet aU ber gortf^ritt, ben fein 
Sud? bet Siebet bejet^nete. — ©ie für bie tet^nif^c 
Qhiäbtlbung beä ©pieterS ni$t erfütgfofe (Stube 
„3Kaje^pa /y giebt im Uebrigen ein treueö ©üb üon 
lern, tna% fie foü: namtie^ bauon, lüie rin mit? 
beS ^Jferb mit feinem {Reitet b«td?gef;t, 9Ber Seit 
unb Öujl ^at , mag feine Slatiet ^ Keitetfiinfle uer* 
fuc^en* — 

©oltf^mibt'ß Eaptiee fte^t bem ©inne unb ber 
Stiftung nad} auf gteidjer @tufe mit feinen bereits 
findet befproel)enen (Ecmpüfitionen, unb tjerbient $it\i§ 
ifSiicn bcüe 5tner(ennung j in Sliiiji^t ba (Srfinbung 
jebod? fle^t fte jututf unb ergebt jld? ivntig über ni<$t 
über ba# Oem&^ntidjerf. 

©er mufvfafifdje Stumenfltau^ üon ©pon^olfe 
erfreut gfeid) ben natiittidjeu Slumen füt ben *Mugen= 
btitf fe^i bwr<$ Sarbe unb ©uft, »encelft unb ent* 
blättert ftd) bann aud} toie tiefe. — 

1716. 



230 



ftfit fyianofotte ju tuet $änbtu* 

$CTtmatttt $itfö*a$, pijontofu ßr ©rcljeiter, rin- 
jrncljUt oon Jr. Mockwit]. — feij>}i$, IBroun«. 

«n ben Kamen, weiter tiefen 3«tw »oranfletyt, 
fnüpfen tfc§ fflt bie muftfalif^e äöelt tticlfad&e (Srins 
nerungen. SBad ber (Somponift auf muflfatifc^ stttes 
rariföem ©ebiete erjlrebte unb leiflete, beffen gebenfen 
wir ttyeilna^müoll, unb ber lange 3*üraum feined 
SBirfend, Begonnen mit bem Stuffafc : „lieber öeet^os 
»en ald Sontrapunttifl" in biefer 3*itförift (1838), 
fceenbet mit einem trüben 21fcföiebdwort in ber 5Wos 
»eßen^eitung (1846), wirb nietyt an bem Sefer toors 
übergeben, ofyne baß biefer mit ^ntoeffe bie »efannts 
föaft ber SSBcrfc *) fuc^en folltc, bie ©erfelfce jefct 
»erBffentlic^t, ber einft fo fampfeöfertig bad ©c^wert 
ber Äritit führte. Vergegenwärtigen wir und jened 
9l6fd&iebdwort fowotyl, ald ben Ueberbruß an allen 
imtflfatifd§en 3"flanben, welker fic§ in ben legten 
Stuffafcen $irföbac$'d (im feiten 3«^gange bed 
„Stepertoriumd") fcemerffcar mafye, unb bem jufotge 
man nifyt anberd fließen fonnte, ald baß flc$ tyt 
S3erf. gänjtidj ton bem ©ebiete unferer Äunfl in 3"* 
lunft fern galten ȟrbe, fo wirb und bie #eraudgafce 
biefer SBerte fc^on an unb für ftdfj 6eac§tenöwert$, 
benn fic ifi ein S^i)cn bafür, baß ber Somp. wiebers 
um mit ber muflfaliföen SBelt in »erfcinbung ju tres 
ten trautet, baß feine Siefcc jur Äunfl noc§ nidjt ers 
ftorfcen ifi. 

Saut einer SSemerfung auf bem Sitel ifi bie 
„<P$antafle" im ^a^re 1840 entflanbenj bad $a$r 
ber SJerBffentlidjung ifi efcenfaUd fcemerft. SBir Föns 
nen bie« nur billigen, ©er Saetart unb bem friU 
maße nac§ (weniger ber Sonart, wetd&e nur jwiföen 
©säHoll unb ©^©ur we^felt) befielt bad 9ßerf, tvie 
bie ©onate ic., aud »ergebenen ©aßen; ber erflc 
toon itynen, Allegro quasi Recitativo e con brio, 
„heraustritt in bie SKatur", fliegt ftd^ formell am 
meiflen afc unb nähert ftc$ ber Dutoertüre; ber toti: 
tere »erlauf bed SBerfed weicht fcon bem Qcxtimm-- 
lidjen afc. SBir muffen bie äußere «nlage beffelfcen 
ald eint uorjügli^e fcejeid&nenj aud tyr erfennt man 
ben benfenben, toorwartd bringenben ©eifl, ber feinen 
eigenen 2Beg fidfc ju fca^nen fud&t. ©en ^ni)aU W 
ber ©omp. fcei ben einjelnen Steilen burd^ SBorte ans 
gebeutet \ biefelfcen bienen jum »erflanbnijj ber 3bee, 
bie i^n fceim ©Raffen leitete. 



•) QCuger obfaer $bantafte ffl wd) ein @trci$quintftt 
von bemfelben 93erf. erfd^ifnen, weld^e« «Äfften« befpro^en 
»erben »irb. 



©afj biefe 3bee muflfatif^ »oUfiänbig jum Suds 
bruet gebraut ifi, (Snnen wir ni^t fagen. @ie lett^s 
Ut jwar üfceratt burd^, allein fie »erförpett fl<^ ni^t 
fo in ben Sänen, ba| ber gunfe, ber in bem $nnt* 
xen beö ^ßwe glühet, jur glamme angefaßt, ba§ 
biefer babnrdfr erwärmt unb fcefeelt wirb, ©te ü^ufif 
tönt nify aU ein (Srlefcniß be« Äünfllerd ju und, 
fonbern t?ö<$fien£ aU bie ©$i(berung eined folgen 
ßrlebniffed; fie erfdjeint ni<^t ald ber erfle unmittels 
6are 5luöbruÄ ber ©cmüt^öflimmung, fonbern atä ber 
jweite burc^ Steflejion »ermittelte unb barum f(^was 
<$ere. ^ie ^onwelt ijl'8 nic^t, in ber baS S3ewu§t* 
fein beä ©omponiflcn feine Sefriebigung gefunben: 
bieä greift über i^re ©p^äre tynauä, in baö 9lei^ 
afcflracter 83etrad(jtung ^inüfcer. Um bie ge^eimflen 
unb tiefflen Regungen bed menfd(|lid^en ©emfit^S 
burd^ %int wieberjugefcen, baju fcebarf ed aber unfes 
rer ^Inftctyt na^ me^r beö unbewußten , alä be8 fce$ 
wußten ©Raffend - y ber ÄünfUcr, beffen 9leflejcion übers 
wiegt, ber ftetä juuor benft, e^e er fd^afft, wirb bieS 
nie fo vermögen, baß fein SSBerf wirftic^ erfüllt, wad 
eö erfüöen foU. Unfere Olnftd^t pnbet i^re »efraftis 
gung in ben ©orten 3ean $aul'd: „baö äJtäd&tigfle 
im ©i^ter, welches feinen SBerfen bie gute unb bie 
böfe ©eele einfcläfet, ifi gerabe baö Unfce wußte. 
833ären wir und ganj fcewußt, fo wären wir unfere 
©djöpfcr unb fc^rantenlod. (Sin unaudlüfd&lic^ed ®es 
fü^l flellet in und ettva^ ©unfted, \va^ ni$t unfet 
©ef^öpf, fonbern unfer Schöpfet ifi, über alle unfere 
©eföBpfe." — ^ened „^ac^tigfle 7 ' treffen wir ni<$t 
in ^irfd^fcad^'d SBerf. ^e me^r bad, tva^ ber ©oms 
ponifl giefct, burd^ bad SJewußtfein ^inbur^gegangen, 
um fo me^r \)at ed an Unmittelbarteit, an -3nnerlic$s 
Feit »erlorenj einige ©teilen (fo ©eite 6 11. 7, Sact 
21— 24 j ©. 10—11 Prestissimo; <S. 12—13, %. 
10 — 13*, ©. 30 it. 31, t?on energico an) §a1*tn und 
beffen cöHig überjeugt. @o wenig wir jweifeln, baß 
i^nen ber (Somp. eine tiefftnnige ©ebeutung unterges 
legt, fo wenig bürfrn wir ifynen eine bebeutenbe SBirs 
fung jugefle^en. Slnberen ©teüen muffen wir fel6ft 
ben 93orwurf ber Seere unb Äafjltyeit machen (man 
fe^e ©. 6 u. 7, %. 25— 42 \ 10 u. 11, 23—39; 12 
u. 13, 21— 27 j 20 u. 21, 36—47), fo jumeifl bem 
Unifono ©. 14 u. 15: 

Allegro cod brio. 






^ 
*i^ 



281 



8?« 



= a =Ö2i§EH!!Sfe^^^fe^ 




^«^ 



— fo auc$ ber mit „innere Stimme'' bejeidjneten 
©teile, ©. 22 u. 23 : 
Allegro enorgico. 

all' unisono 









$ier t>or allen toermiffen wir innere Äraft, ben ftdt) 
entfeffelnben ©trom it/rer $lcußerung. ©agegen aber 
ftnb anbete ©teilen, bei benen ftei) ber ßornp. einem 
itym geworbenen Sinbruct fyingiebt, wie bie ber Qhxs 
net mit ber ©ejeid^nung : ,,83011 fern herüber" (@. 
28 u. 29), befonber« aber bie : „Seim ©onnenunters 
gang" (©. 30 it. 31), wo bie *ßofaunen mit biefem 
ju einer furjen ftuge verarbeiteten %f)tma: 



Andantino maestoso. 



m&^EB 



■x=t-v^i 



■*-+-* 



■+■ ■* 



isl 



einfefcen, toon frönet SBirfung. ©ort ifl ber ©runbs 
ton einer milb s fdr)roärmerifci)en Stimmung, fyier bie 
gtanjenbe ftärbung, analog bem ftei) über bie ÜRatur 
ergießenben (Steine ber abenblicr)en ©trauten, gut ges 
troffen. $jn biefen Jonen waltet ber 3«uber ber Was 
tutfraft j fte fiub am wenigflen burci} Steflection bes 
fd&ranft worben. ©te fyiegeln eine ^nnigteit wieber, 
baß felbfl berjenige, welker ftc§ ben (Somt). nac§ bem 
9tepertorium t*iefleicr)t al« fc$onung«lo« gebaut, weis 
cr}er feine Hinneigung ju ifc)m füllte, für ifyn einges 
nommen, gleidjfam mit ir)m auögefö^nt werben wirb. 
Sei ber legterwalmten ©teile fommt außerbem bie 
geiftreicr)e 5lnwenbung ber gugenform in S3etracr)t 5 ba 
ifl nidjt« ©etunftelte«, bie Kombinationen ftnb natura 
licr) , frei, fünfltertfd^. Sßir galten biefe öfteüen für 
bie 8icr)tpunfte be« ©anjen. öeiber wiegen fte nic$t 
jene unbefriebigtlajfenben auf. 

@o giebt ba« SBerf abermat« [ein fpredt)enbeö 
3eugni§, baß unter ber 3<*$l berer, welche ber Äunfl 
leben unb fler) burc$ bie unflerblidjen JKeiflerwerfe, in 
>:nen fte flc$ offenbart, begtfieft fügten, nur wenige 



Su«erwa$lte finb, bie ba« inuetfie Seben«marf ber« 
felben fo burdjbringen, baß fie neue ©Reifte it)r )u 
entheben unb an ba« 8i<$t ju förbern vermögen. $es 
ber fdjaffenbe Äünfller, fo er anber« ein achter ifL 
flrebt wot/l, bie« $ßcr)fle ju erreichen, ein 3eber na 4 
beflem SBiffen unb (Srfennen : aber bie ©efctyid^te $at)tt 
nur wenige Sftamen, bie burc§ ben ©entu« bet Äunfl 
toer$ertli($t worben, nur wenige große ©eifler, bie gang 
bie ©enbung erfüllten, $u ber fie berufen waren. 
$irföbac$'« SBerf beutet ^in auf bie $cl>eit unb 3ltts 
ma(t)t ber Äunfl, bieö ifl ber S3or$ug, ben e« t)at, — 
aber e« flra^It biefe $ot)eit ni^t etwärmenb unb 6es 
glürfenb wieber. ©ie (Elemente beö bewußten unb 
unbewußten ©Raffen« burd^bringen unb ergänjen fi$ 
nid^t; ba^er tommt e$, ba§ baffelbe auf ber einen 
©eite jwar befriebigt, auf ber anberen aber nü^tern 
laßt. — 

Syrern inneren SEBefen nacr) erinnerte und bie 
^antafte jumeifl an SWan:'« 6omr>ofitionen , [wir 
fletten fie jebod^ ^B^er al« biefe] — it)rer äußeren 
Srfcr)einung nad^ an bie neunte ©r;m^onie. ©aä 
Arrangement ifl treffli«^, chtn fo bie 5(u8flattung. 
SBir terweifen f(t)tießtict) auf ba«, tva^ Sb. 16, ©. 
159 b. 3tfc§. über ben (Somponiflen hei ©elegen^eit 
feine« erflen im Vertag »on SJote u. S3oÄ etfc^icne= 
nen Streichquartett« gefagt worben. 

%. ©örffeL 



3ttftructtaeö für ^tattofotit« 

3acob ®d)mitt, flollftäntige praktifelje pianofartt- 
Ccljuie für fefyrrr unb femen^r mit me^r ale 500 
tlotenbeifpielm. — Hamburg, Ö. ID. flifmeger. 
pr. 4 8l)lr. 

833a« ber 93erf. im SJorwort fagt, „baß fl(^ biefe 
«pianofortefdjute, wie er ^offe, bur^ $$ragnanj im 
ierte unb jweefmäßige Stuöwa^t unb Slu«fü^rli^feit 
in ben Seifyiefen au«jeicr)nen werbe 7 ', bie« t)aben wir 
burcJjgetjenb beflätigt gefunben. 2(it guten Seifpielen 
unb Uebung«flitcfen für Anfänger ifl fte reid^ auöges 
flattct, unbberS3f. giebt ficr) überatt at« erfahrener bens 
fenber ße^rer ju erfennen. ^au^tfädr)Itdc) pnb e« bie 
„Heilten $anb(lücrY' (@. 30—63), welche bem SBerfc 
praftifc^en 9lu|en »erteilen-, fie ftnb mit großer ©orgs 
fatt gearbeitet unb bewegen flc$, mit 5(u«na^me breier 
(j. S. 9lx. 225, wo in ber erflen #alfte be« ^weiten 
£6eit« fatfd^li^ es flatt e flet/en geblieben), fammt; 
lic^ nur in ben leitereigenen Sonen ber t>erfd?iebenen 
Sonarten, wobur^ bie Sefd^affen^eit einer jeben bem 
Sernenben fer)t eingangticr) gemalt wirb, ©er S3erf. 



232 



1)at babei von ben ©urtonarten alle, Don ben SRott= 
ionarten hingegen nur bie mit Ärcujen bcrütfft tätigt«, 
ber ©otlflanbigteit wegen $atte er auc$ einige ©tütfe 
in ben SKotttonarten mit 83ecn beifügen foücn. Slu§er= 
kern flnb ncc$ bie am @c$lufie beö SBerteä beftnb; 
liefen vierfyanbigcn ©äfce bemertcnöwcrtfy, bie bem 
©anjen eine erwünfätc 3ngabe ftnb. Uebungen mit 
jliflflcfyenbcr $anb innerhalb beS Umfangö von fünf 
$8nen ftnb natürlich in großer 9lnjatyl ju treffen, 
beögletc^en audj Tonleiter 5 unb *Hccorbübungen (Sftr. 
370—487). 83aä fonfl nod) lie fyertommlic^en ©es 
flanbt^eite einer ^ianofortefäufe ftnb, ©emertungen 
aber bie Spaltung ber £anb :c, üfcer bie Sftotenfcljrift, 
über ben Säet, über bie „StuSfömüdungSs ober SBcrs 
f<$6nerungöjcic$en", über bie Sßcbalc :e., biefe ftnb 
gleichfalls ju fjaben; auä) ein SBerjeic^nig ber Slbfür? 
jungen ber in ber äftuftt vortommenben Aunftaufc 
brütfe ifl, wie üblid) , juni ©d&luffe beigefügt. — 
3« 83ejug auf eine Sljcorie ber Sec^nit beä 
ßlavierfpietö, welcher Änorr in feinen , Materialien" 
fo trefffidj vorgearbeitet $at, ftnbet ftdj in bem SBerte 
fo viel wie nichts. SBir nehmen bcStjatb audj feine 
SBerantaffung , näfycr inS einzelne einjugefycn. $m 
SEBefentli^en flimmen wir mit bem, n?aö ber SBerf. 
über Spaltung beö Ä&rperö, ber £anb unb ber §in= 
ger in Äürjc bemerft, fo wie auty, waö er aU ©runb; 
regeln ber gingerfegung (©. 88) aufftcltt, üfcerein. 
©a§ bie turj abgeflogenen Sftoten nur mit bem £anb; 
gclent gemalt werben muffen, wie (Seite 4 flefyt, leuch- 
tet und nicfyt ein, unb alä maggebenb mögen wir 
nidjt tyinnefymcn, toaö ©. 92 gefagt ift: „#at man 
in ber einen £anb 9lc§tel in Sriolen unb in ber an= 
ieren Sichtet, fo nimmt man bie erfle unb britte Sriolc 
auf ba§ erfle unb jweite Siebtel", ©aä beigegebene 
93eifyiel mac^t Mar, maö hiermit unftar auögebrüctt 
werben. 3" berichtigen ifl in üftr. 395 Hufe $anb 
ber vierte für ben britten Ringer, ©onft ifl und 
nichts begegnet, waä fjier einer befonberen (Srwäfynung 
benötigt wäre. _ j 



2itt« ysatte. 

<8to§e Cper, neue IDitectton, materielle IReftauration. — 

Staiiencr, 2)on 3«an, @otfciti. — tfomifdje Dper. — 

Dtationaloper. 

Aalte borgen, frifetye Sage, lange 5lbenbe: e$ 
lagt ftdj tyerbftlidj an. ©ie Sweater flnb gcfcfyaftig, 
bie Äunfl rerft unb be^nt fldj, wie auS langem (Schlaf 
erwadjenb j bie 3ugv8gel fleflen fld§ ein, man begrübt 
biefen unb jenen auf bei ©trage, ben man noc$ in 
ber Sßrovinj glaubte, in (Snglanb ober ©eutfälanb, 



unb lä§t fl<$ in einen furjen Äudtaufc^ flüchtiger 
Semcrfungen ein über !ünfllerifd;e ©egenflanbe. <!&it 
SBiebereröffnung ber reflaurirten großen JDper ifl 
für ben 5lugenbtii baö Söic^tigfle ^ier. 9leflaurirt 
von innen unb au^en, verbeffert unb verfeinert in 
jeber Sejie^ung, nur in muftfattfdfjer nic^t. 3mmet 
bie alten unb veralteten Reiben > ber neue 5lnwuc^ö 
unbebeutenb , ©ewinn im ®anjen gering, fünftlerü 
fc^er nämlic^, benn ber vecuniäre ifl bebeutenb: in 
3eit von brei SBodjen über ^unberttaufenb graue« 
(gtnnafyme, unb noc^ immer enblofer ©4iveif an ber 
Äaflfe. SBarum? wenn bie Sruppe um nidjtS beffer 
geworben ifl. SBarum? SBeil bie ^Jarifer wä^renb 
neun ganjer SBoc^en efyne gro§e Dper leben mußten: 
ba8 Witt tva$ fagenj weil ferner bie Sevölferung 
grog, unb bie Neugier noc^ größer 5 weil enbtid) ba8 
©ewoge ber grembeu (;ier nic^t abnimmt, unb felbfi 
Ui ber Ueber^eugung , ba§ eö mit ber jegigen ^ßaris 
fer gro§en C^jcr nieste fei, ein grember nic^t feiig 
werben tonnte, wenn er Sßariä verlieg otync bie bes 
rühmte groge Dper befugt ju ^aben. Unb bann wat 
baö ©efc^rci ber Journale über bie angebrachten Sers 
anberungen unb SSerfc^önerungen fo gewaltig, bag e8 
ftc^ fc^on ber 2Jiüf;e lohnte ^inein^uge^en, and) wenn 
von äftuftf babei gar nic^t bie 9tcbc gewefen wäre. 
Unl> in ber %f)at eö ifl viel gefetyetjen jur äJerfc^ones 
ruiig beä ^aufeö unb jur Sequcmlic^feit beö Sefuc^d. 
^n biefer S3ejic^ung fyaben ftc^ bie Ferren ©ireetoren 
©upendjel unb S^cflor JHoqueplan forglic^ erwiefen 
unb, burd^ lilrc^itect unb SWaler gut unterflüfet, ets 
waö geleiflct. (irflerer, ber fc^on früher Dpernbirector 
war, ifl mit ©ecorationdwefen wo^l vertraut 5 ße^te= 
rcr, vormald ©irector ber 33arieteö, me^r mit fiufls 
fpiel unb ©aubeviüe. S3on 2Kuftf Verden Seibc 
gerabe fo viel alä 9tot^ t^ut, um ein %cit)fya\\& ober 
eine 5lrmenanflalt in Slor ju bringen. 06 bie Oper 
babei floriren, ober $u einem Sei^aufc ober einer 5lr; 
menanflalt ^erabftnten werbe, ifl nidjt vorauö ju 
beflimmen. S3or ber £anb mac^t fte gute ©efcfyafte, 
unb baö ifl bie $auptfa<$e. 3^len ftnb berebt, fjeifyt 
eö ^ier. ©c^on von §auü au$ l;atte bie Regierung 
einen guten ©tauben jur <&ad)e, unb ju ben vorjUi 
ne^menben S3erbeffcrungen (junbert unb vierjigtaufenb 
grancd auf ba$ tünftige S3ub{et Vorgefc^offcn. (Sin 
(Srftccftidjeö bavon tonnte Verbaut unb vermalt wers 
benj bad traten benn au<fy Ramend ber ©irection bie 
§£. Slo^ault be gteur^ unb (Sambon. ©ad §an$ 
^at viel baburd? gewonnen, nur ©anger nicfyt. ©als 
lerie, Orc^efler, 9ltnp^it^eater ftnb breiter unb hequt; 
mer geworben \ neue treppen unb Spüren jur (SxUidfs 
terung beö inneren ftuf; unb Qlbgangö angelegt, ber 
Sütynebobcn auögebeffert, ber So^er neu beeorirt, \vei$ 
unb golb, mit rotten Sor^angen unb 3wbe^Br. ©er 



2SS 



innere ©aal tfi gänjlicty ausgemalt, bie ßogentoerjies 
ttmg gefämadfuoß ; oben in bet Äuppelbetfe füfjrt 
©p$eu3 bie gelben bec Sonfunfl bcn ©öttern beS 
ßfympö »or, etwa mit unten bie ©irection ben ®Bt= 
tern beö ^arterreö; auf bcm ÄJorfyang nad) tüte bor, 
aber retoucr)irt, bie öeletjnung beö gro§en 8ußt burdj 
ben großen ßubwig je. Aßeö jeitraubenbe arbeiten, 
bie aber nacr) fcanjöftfc^et äöeife rafefy angegriffen unb 
in furjer &cit tooßenbet würben. Änrj, bie Oper 
f)at einen ganj neuen Anflridj befommen, einen weis 
fen nSmti4> bie lange enbtofe 9Jiauer, bie, toon ber 
©träfe fiepeßetier biä jur ©ränge ©ateliere unb um 
bie Sie, tyre ©ebäube unb $>ofc umstiegt, ifl gänjs 
lic$ übertüncht j unb atä bie farbigen Stiefenanjeigen, 
bie an biefer 9Wauer prangten, unter bem neuen Äalfs 
anwurf berfd&wanben , ftratylte Ui @onnenfct)ein baä 
$auä in fo fettem ©tanj, ba§ bie klugen ber 93ors 
übergeljenben batoon geblenbet würben, unb man allein 
hieran fd^on eine ©eflätigung aller ber $errlicr} feiten 
bor ftdj r)atte, weldje bie Journale für bie 3nfunft 
berfpracfyen. Sinige #artc;äutige w«b ©feptifer, 
roddt)c bie iournaliflifc$e ©d^önrebnerei ni(t}t fagt, 
fd^üttelten bie ÄBpfe unb meinten, eä werbe bem $us 
blifum bort wie r)ier toiel weifj gemalt, unb brütften 
tyren Unglauben toeräd^tlicr; burefy un^iemlid^e Anwäfc 
ferung a\x$, eine Unptte, in welker bie Sßarifer eS 
ju einer tvtrflidr) fcanbalBfen »irtuofttät gebraut r)as 
ben. 31m 8ten ©cptbr. fanb bie (Eröffnung flattj 
man gab $ftta>V'6 „^übin". ©üprej fang unb 
fpielte ben Steajar mit gewohnter Sfteiflerfdjaft, ins 
fofern man ofyne (Stimme fingen fann. (Sr warb frei; 
ttdt) flürmifefy hervorgerufen unb fogar mit Slumen 
empfangen unb entlaffen 5 aber wenn ©ie in ben S31aU 
tern tefen, ba§ er mit neuer, frifcr)er ©timme gefun= 
gen, ba§ er g&ttlicr) gewefen, großer benn je, fict) aber: 
mala übertroffen, unb waä bergleicr)en meljr ifl, fo 
benfen ©tc an bie weifje SWauer, unb tfyun, ma$ @ie 
nicr)t laffen fönnen. 9?ur glauben ©ie t?on folgen 
Sobpreifjungen fein SGBort. ©icr) übertreffen fyei&t hti 
©üprej ftet) überfct)reien. @r ifl ein großer Äüufllcr, 
baä wirb SNemanb befreiten; aber fünfllerifcr)e »es 
geiflerung unb Energie erfegen leiber bie ©timme 
nid^t. ©ße. ©ameron bebütirtc alö SRad^el mit 6r= 
folg 5 Alijarb fang ben (Sarbinal mit fräftiger ©titm 
me, ©ße. 9la\\ bie (Suborie mit bünner; ^aulin ben 
8eopolb. §aUnt) ifl ein äWann beä Augenblick. ©a§ 
bie ©irection mit itym bie Eröffnung mact}te, beweifl 
Sutrauen. Au$ „Äarl VI'', jebodjj burcr) Äürjung 
unb 3"fä|e fet>r toeranbert, machte »otteö Qauü, bann 
bie „gaöorite", bie „©tumme" u.a.m. SBcnn ©üe. 
SRaffon, bon ©üprej gebilbet, in ben Stollen ber 2Jtab. 
©tolg, unb namentlich in ber Partie ber SDbetta, üon 
Vielen Xageäblattern al« unübertrefftict} gepriefen wirb, 



fo ifl baö für leere SBinbbeutelei ju galten j in fols 
d^en Stoßen wirb SWab. ©tolg, bie wir gar nid&t jus 
rücfwünfd^en, fo leidet nid^t übertroffen werben, am 
aUerwenigflen bon jungen Anfängerinnen, auc$ wenn 
fte Ui ©üprej gelernt r)aben. 933enn wir nod^ £)He. 
b'^albert unb ben Italiener ©ettini nennen (fein 
ßanbdmann Äneoni ifl abgegangen), ferner bie neu 
engagirten ßonferbatoirefdjüler Scrbaö unb ©arbot, 
nebfl 9Wab. hebert sSKafft, unb f^lie§lic^ bie befferen 
^}oultier unb Sarr^oilet, fo ifl baö Stegifler ju @nbe 
unb, wie man flefyt, ni^t allju glänjenben ^n^alt«. 
Un ©irarb, SRad&folgcr ^abenecf'8, ^at bie SDper 
einen tüchtigen Dr^eflerbirector. — 81lö Weuigfeit für 
biefen Söinter wirb eine jweiaetige Dper genannt, 
bereit $ert toon 51rago unb S3a^arb, äWufif toon 9tos 
fen^ain. ©iefer geartete Äünfller, bon bem in granfs 
fürt a. 9W. eine jweite ©^mpl;onie jur Audfü^rung 
fommt, ifl öor einigen Sagen au$ ©eutfcfytanb ^ier 
jurütfgefc^rt. 

©ie 3 tat t enet ^abtn bieömal nid^t eine fo 
glanjenbe 8tentree gehabt aU gewö^nlic^ ber Sali ifl. 
Unb bodj eröffneten fte würbig genug mit bem ,,©on 
Snan". ©aö war aber üiedeid^t ber geiler, ©ie 
Sitelfeit ber ^enen unb ©amen mag babei im ©piele 
gewefen fein. Sfynen ifl me^r um $ebung einer ©tanjs 
rolle aU einer SDper ju t^un, me^r um einen fötas 
genben Auftritt atä um ein @nfemble. Unb bo$ flnb 
btefe fieute gerabe im Gnfemble fo unübertrefflich, bei 
guter ©timmung jumat. Aber biefe fcfyeint gefehlt 
ju ^aben, au% Unjufriebenr)eit eUn mit einem Qtm 
femblejlüdf ju beginnen. Wulf) war bie SBorflellung 
fatt wie ber Seifall, ben fle einerntete. Äße, mit 
Au€nar)me bed Sablac^e, ber nact) gerabe übrigen^ 
unfBrmlid^ wirb, waren im 83ertyättni& ju früheren 
Stiftungen mittelmäßig, ßoßetti, ein auögejeict)neter 
©änger, geigte ftc^ alö ein fleifer ©d^aufpieler o§ne 
SBärme unb ©egeiflerung , ein bratoer tugenb^after 
©on 3uan. ©ie (Sorbari tjerbiente aU GLUixa noä) 
am meiflen fiob. ©ei biefer ©elegenljeit gebadeten 
SJiele ber SBorfteßnng »om 7ten Dctbr. 4820 mit 
©arcia in ber Sitetroße. 63 war fein erjleä Stofc 
treten bariu, unb auet) baö erfle 9Wal, ba§ man in 
sßariä erfuhr, wad eigentlict) bat)inter flecfe. Si8 ba= 
^in tjatte man ben gemeinen SBüflling mit jiemtid&er 
©lei^güttigfeit jur ^)Bße fahren fe^en, jur wo^ltjers 
bienten ©träfe für feine 3)tiffetr)aten, unb tyatte tva% 
wenige« über bie fomifcr)en Auftritte mit bem fleiners 
neu ©afl gelabt. 9?un erfl trat bem erflaunten ^8u; 
blifum ber ergreifenbe 6rnfl ber Situation entgegen, 
mit ber SScbeutfamfeit ber Stoßen unb ber ©eniatität 
ber äWuftf, tvit man ba« aßeS bisher nid^t gear)ntj 
unb e8 jog buret) bie ©emütr)er ein Anflug toon jener 
Auffaffwng biefeS SJteijlerwerfö, teie fic um biefe Beit, 



234 



ober etwad fpater, von <S. 3:. 21. ^offmann fo geifb 
voll burd/gefüfyrt warb, ©ie bieöjäfyrige SBorflellung 
Benoirfte bieä weniger; fle war eorrect, aber talt, er* 
mangelte be8 begeifierten unb begeifternben SebenS. 
©ie S^tiener r)aben au8 Sonbon ein neueö SWitglieb 
jurütfgebradjt, ©He. Eafiettan, von bet man ftc§ viel 
verfpricr)t, unb bie, wie verftc^ert wirb, bort mit ©lüÄ 
neben ber ^enntj Äinb r)at auftreten fönnen. 3" wie 
weit biefe 33er/auptung gegrünbet, fann icr) nic^t bes 
urteilen. 

©ie Äomifdje Dp er flubirt ein breiacttgeä 
SBerf von 2luber ein, „$aibee, ober ba8 ©er)eimni§", 
£ert von ©eribe, unb ein ät)nltdt)eö, „Gilbert", von 
Steber. 2lm 6ten (Septbr. trat ©He. ©arcier mit (Srs 
folg in ber „23raut" auf, bie baä §au$ füllte. SBie 
bie grojje Dper fyat auct) biefe Gruppe ftcr) auä bem 
ßonfervatoire ergänzt, unb jüngfi ju ^öutban nod) 
bie 3ögltnge (Srrarb unb SRatfyan engagirt. ©eö; 
gleichen tt)ut bie 

Wation als Oper ober britte lr/rifdje S3ü^ne, 
auf welche je|t fct)on viel junge (Somponiften iljr 5lus 
genmerf gerietet. Ob biefe fo lange vergebend erbes 
tene, erfler/tc unb enblidt) erfämpfte 5lnfialt, ber eins 
jige jugänglidje 3uffacf)täort für junge SRamenlofe 
unb $offnungötotte, benen bie ©irectionen bi€t)er 
aüe Sfjüren vor ber SKafe juwarfen, ber allerbingä 
fct)lecr)t beratenen jüngeren ©eneratton wirflicr) $um 
Seile gereichen wirb, muffen wir fe^enj bie 3«t 
wirb'ä teuren. 93or ber §anb wenigflenS barf fte 
r)offen unb ftct) tummeln, war)renb fie biö batjin ganjs 
liä) gelahmt war unb iljr fogar alle Hoffnung ab 
ging. ®a8 §au% , ba8 frühere olt;mpifcr)c Sweater, 
wo bie SReitergefeflfdjaft be8 (£ircu3 iljre Sßintervor; 
Rettungen gab, ifl nacr) grünblicr)em Umbau faft voll; 
enbet-, $weir)unbert Arbeiter trugen fleißig $u rafdjer 
»oüenbung bei. ©ie #£. Slbam unb Sttirecourt fle* 
r)en att Unternehmer an ber ©pifce-, bie ©efcr)icr)te 
ir)re8 ^Privilegium^ unb ber vom ättinifterium bafür 



verlangten (Summe Don $unbeittaufe»b granc* jut 
Unterfüifcung beS hinfälligen minifterietttn Statte* 
„bie 6poc§e" f)at 8arm genug gemalt, unb ifl, ba 
fie mit einem gewiffen geheimnisvollen ©unfel umges 
ben ift, unb von oben t/er nid&t birect wiberlegt, fons 
bem umgangen worben, audfj fcanbaloS genug. SEBit 
wünfdjen bem Unternehmen einen moralifö gtütflic^es 
ren gfortgang aU ee fein Anfang war. SSau unb 
Vorbereitungen, Engagements, Sinftubiren, groben, 
aüeö wirb mit großer S^ätigMt betrieben, ©egen 
Snbe SDctoberö, mc man glaubt, wirb ba* #au8 t™- 
geweift werben, ©ie Eröffnung pnbet Statt mit 
einem muftfatifäjen 5ßrotog, gu welchem fettfamet 
äBeifc 3Jie^rere beijteuern: Sluber, §aleö^, Sarafa 
unb 31bam. SGöa^rfdt)etntidt) eine Empfehlung unter 
bem Spatronat biefer Ferren, ©ann beginnt ben 9tei» 
gen eine Dper „©aflibelja" ton SWaißarb, Sert »on 
©enncrtj, wa^rfc^ einlief eine ©ramatiftrung beö um 
gtüifeligen Victor ^ugo'fd^en Xotebanifd^en SBaljns 
pnnigen, ber ^ier unter Begleitung ber @tra§enorget 
fo lange fein ermübenbeS SBefen trieb, unb im 9te 
frain (üermut^li^ in listen ©tunben) fo felbflbewu§t 
fein £eib flagte, wie ber SBinb, ber toon ben Bergen 
weljt, i^m baö ^irn üerrürft. ©iefer Oper folgt eine 
tton bem belgifdjen Eomponiften fiimnanber, ber Dor 
einigen S^ren mit großem Äoflenaufwanb nebfl -3öw^ 
natiflen s geftma^l mehrere feiner Eompofitionen im 
(Saale beä (Sonferüatoire aufführen ließ, unb baburet) 
einen gewiffen 9luf ju erlangen wußte, ©er Sert ifl 
toon bem tjerfommenen geiflreid^en STialer unb ©ic$tet 
©erarb be ««erüat. 9U8 britteö SBerf wirb eine dm 
actige fteine Oper üon bem talentvollen Violoncelli 
tjirtuofen SDffenbac^ folgen, £crt von (Saints©eorge8, 
au& welker bereite mehrere allcrliebflc Hummern in 
feinen Matineen mit Beifall vorgetragen würben. 
Qlucty ifl von einem größeren SBerfe von 5lnton von 
Äcntäfi, bem ^ßianiflen, bie Siebe. 

(®$luf folgt.) 



Ueberftc^t ber neueren erfc^etnungen auf bem ®cbietc bet 2Kuftf* 



3fÄt ^Jmno forte. 

TOobeartlfel, Jabrifarbeit. 

tt. Vlatytt, ©p. 108. Valse sentimentale. Siegel 
u. 8toll. 224. ngr. 



Selber ftnb toir genötigt, bie ©erfe biefe« Gumpoutfieit, 
bei» tt»(t froher felbfl gu ben bebeutenberen ?Jfaiiofortecoinpo? 
nitlen ber Wtmtlt iahten, je^t in bie Sfcubrif ber gabrifarbH* 
ten )n nehmen, fc ^aben biefelben an ntnftfaUfd^em fflert^fe 



236 



Ktiorei* liefet tBaljer ift getoibnlld} mb »iel }u lang, in 
btt $U«fubru»g von mittlerer 6<b»ierigfeit. 

€♦ 9tat)et, ©P« 109. Ma pelite Barque. Romance. 
Siegel n. 0toU. 17£ ngr. 

gfir ben Dilettanten ber Tonart »egen (®e«*Dnr) Won 
§n fetter, nnb für ben aRnftfer nidjt tniereffant. 

<£♦ SKatytt, ©p. HO. Impromptu. Siegel u. ßtoü. 
17+ ngr. 

jtönnte ebenfan« SGÖatger beiden, iöon mittlerer <Sd)toie« 
rigfeft. 

Sänje uub SRdrfdbe. 

So^K ©ttttgl, ©p. 21. neua-fieber. Walffr. 8rt)le- 
finger. -j- €ljlr. 

— — — , ©p. 32. ßommerluft- Polka. €b*nb. 
7+ 8gr. 

S* 3Bieprtd)t, Örofjer ÄarCcI) ber ßerliner örljütf en- 
gübe. Aönigl. preuffifrljer ÄrmeemarCcI). Cbenbaf. 
7+ 8gr. 
Un« fdjeint, e« muffe TW gut barna$ tanken, refp. mar; 

fairen laffen. 

gut SPtanoforte ju triet ^änbett« 

©♦ SRc^CtUeet, Struensee, Tragedie de Michael 
Beer. Arrangement p. P. ä 4 ms. par C. Klage, 
ödjlefmger. 4 9t)lr. 
(S. Älage ^at fidj bur$ feine treffifdjeu Arrangement* 
in bei SRufifwelt rüi>mlt<4ft befannt gemalt. SWit grofjerGJe* 
ttanbt^elt nnb feinem mufifalifdjen ©inn »ei§ er bie Slang* 
»Irrungen be« Drdjefter« auf ba« $ianoforte ju übertragen 
inb mit ber öigentyümltdjfett beffelben in (Sinflang gu brin* 
gen. @o medjanifd) bie Arbeit be« fcrrangiren« in vieler 
$inffd)t au$ fein mag, — man erOnnt au$ bei i$r fogletdjj 
bie ©Übung bejfen, ber fte Vüübrac^t, man unterfd^eitet balb 
ben äünjUer fcon bem #anfrroetfer. Da« »orliegenbe Slrran* 
gement ift butcfctoeg mit fünfl!erifd>er (Sinfi^t gefertigt nnb 
»etbient bie »ollfle Anerfennung. Die 9Huftf feibfl ifi föen 
bei ber Anzeige be« (5laüferau«jng« befprodjen »erben. $ier 



nnb ba n*4ren einige Anbentnngen ber 3nßrumentation man* 
fd>en«roerfb getoefen. 

3* Stummel , ©p. 26. Fantaisie sur des motifs de 
l'opera : Ernani de Verdi. Srijott. 1 Jl. 48 fit. 

Der SJerf. f)at eine gute ©en>Äfferung«metbobe, oietlei^t 
bnrfte er mit Wufcen Ui bem ffitefenbau »ertoenbet »erben. 

% Jpalpbtt, Secljg Srjmpljontm , bearbeitet fnr piano 
)u vier Ijänbtn oon 3ul. Änbree. ttr. 1. in Es. 
llr. 2. in D. ©ffenbarr), Änbre. 3ebe 2 Jl. 24 Ar. 

Die Bearbeitung iß gelungen nnb fetyr leidet gehalten; 
bie 3lu«ftattung gnt unb gef<$macfüoU. 

©♦ DttÖlotO, ©p. 68. «tuintetto (Ifr. 27) fiir 2 öio- 

linen, 3Uto unb 2 Ptoloncell, 4I)änbig von ülock- 

witf. Äiftner. 1 8ljlr. 20 ngr. 

Da« juiefrt erfäienene Ouintett biefe« SReifter«. dine 

genauere 33efpre$ung barüber finbet fid) im vorigen SBanbe 

ber 3citf$rifr, 9fr. 42. Die Bearbeitung ift gut. 

S3eft)rcd)en »erben: 
fft* ©Äumatttl; ©p. 52. Ouvertüre, Scherzo et Fi- 
nale, fliftner. 1 €l)lr. 25 tlgr. 
8t 9lagel f ©p. 5. Sonate. Cremen, fljampe. 1 9^1r. 

ftür ^ßtanofotte unb ©toIonccD. 

% ©etttfdjta, ©p. 13. Sonate, fiofineifter. 1 tl)tr. 
20 Hgr. 

Da« gPerf bietet nid^t« D^ene« unb ©rofjartfge« , bod> 
berrfc^t in i^m ein beutlidje« ©treben, ©ute« jn geben. Die 
5(n«fübrung in ber fcorm la§t auf bie ©efi^icflicbfeit be« 98er* 
faffer« febüe§en. SWan mag gern bie ©onate al« SBorberet* 
tung für größere ffierfe biefer Art benu^en. ^>it (SeKoflimme 
iß leidjt au«jufü^ren. 

ftüv tyianofvtte unb Stteid^tnflrumente« 

fj. ©at>ib f 12 Melodies pour Piano et VceUe. 
SMjott. ^eft 2, 1 ^t. 48 Ar. 

gortfefcung t?on bem in Dir. 31 befangenen fönfe. 



3ttteIItgett$M<ttt+ 



JR. Schumann 

Op. 61. Sinfonie l¥o. 9 in C. 

Für Orchester in Stimmen vollständig 9 Thlr. (da- 
von einzeln: erste Violine 25 Ngr. — zweite Vio- 
line 20 Ngr. — Bratsche 22| Ngr. — Violoncell 



und ßass 1 Thlr.) Partitur 5| Thlr. — Für Pia- 
noforte 4händig vom Componisten bearbeitet circa 
2^- Thlr. 

Um die Anschaffung zu erleichtern, berechne ich an V o r- 
ausbesteller gegen Baarzahlung nur £ der angegebe- 
nen Ladenpreise, also: Stimmen vollständig 7 Thlr. 6 Ngr. — 



236 



erste Violine 20 Ngr. — zweite Violine 16 Ngr. — Bratsche 
18 Ngr. — Violoncell und Boss 24 Ngr. — Partitur 4 Tblr. 
16 Ngr. — Vierhändig circa 2 Thlr. 

Die Orchester -Ausgaben erscheinen in diesem Monat; der 
4bändige Auszug wahrscheinlich im Januar. 

Leipzig, November 1847. W. WTlUtling. 

Die in diesen Blättern mehrfach rühmlichst 
besprochene Oper: 

„Die Braut vom Kyoast" 

von Henry Mäitolff 

erscheint in Kurzem in vollständ. Ciavier -Auszug, 
so wie die Ouvertüre für's Pfte. zu 2 und 4 Händen 
und für's Orchester, nebst allen Arrangements mit 
Eigentumsrecht im Verlag von 

G. JV. Meyer jun. 
Brannschweig, Oct. 1847. 

In der K'önigl. Sachs. Hof - Musikalien - 
Handlung von CL JP« Meter in Dresden ist 
so eben erschienen: 

Henkelt, Ad», Rhapsodie pour Piano. Oe. 4. 
Deuxieme edition augmentee et corrigee par 
l'Auteur 10 Ngr. 

Mayer, Ol., Souvenir de TElbe. 1er Divertis- 
sement pour Piano. Op. 95 b. Edition raecoureie 
par l'Auteur 20 Ngr. 

, Le Sourire. Fantaisie pour Piano. Op. 107. 

20 Ngr. 

Bei JP. IS. €7. Kteuckart in Breslau ist so eben 
neu erschienen und durch jede Musikalien- und Buchhandlung 
zu beziehen: 

Kinderheimath. Sammlung leicht fass- 
licher Lieder für die Jugend, ein- auch zwei- 
stimmig zu singen mit Begleitung des Piano- 
forte, componirt von jMoritz JLErnemann. 

Preis nur 6 Sgr. 

Dem zarteren Jugendaller angemessene Lieder sind jetzt 
fast in jeder Familie Bedürfniss geworden ; bei dem Mangel an 
hierzu ganz geeigneten Gesängen werden obige höchst anspre- 
chende, den Kinderstimmen trefflich angepasste Lieder ein höchst 
angenehmes und nützliches Geschenk für die musikalische Ju- 
gend sein. Der Preis ist, um die allgemeinste Verbreitung mög- 
lich zu machen, auf den dritten Theil des üblichen Nolenpreises 
gestellt. 



Im Verlage des Unterzeichneten ist erschienen nnd in allen 
Buchhandlungen zu haben : 

Die GesangkunSt oder die Geheimnisse 
der grossen italienischen und deutschen Gesang- 
meister alter und neuer Zeit vom physiologi- 
schen, psychologischen, ästhetischen und päda- 



gogischen SUndpunkte aus betrachtet, mit Be- 
rücksichtigung aller Erfordernisse, von denen die 
vollendete Ausbildung eines Sängers abhängig ist 
Systematisch bearbeitet, durch anatomische Tafeln 
erklärt, nach eigenen Erfahrungen erweitert und 
durch eine rationelle Basis zur Wissenschaft er- 
hoben von C. G. IVehrlich, Privatgelehrten 
und Lehrer des italienischen Kunstgesanges zu 
Leipzig. Elegant brosch. Preis 1 Thlr. 18 gGr. 
(1 Thlr. 224- Ngr.) 

JP* Gm Veubner in Leipzig. 

Bei JP. JF. Visstner & Co. in Minden ist eben 
fertig geworden: 

Flggmer, W. f Zehn leichte mit Fingersatz be- 
zeichnete Uebungsstücke lür das Pianoforte. 

Zum Gebrauch neben jeder kleinern Clavier- 
schule. Pr. 12| Sgr. 

Unter der Presse ist: 

FiSSmer, W., Kindei -Ciavierschule. Pr. 1 Thlr. 
Herr Prof. Dr. A. B. Marx hat folgendes Urlheil zum Ab- 
druck in die Schule geschrieben: 

Auf den Wunsch des Herrn Verfassers habe ich 
vorliegende Kinder -Klavierschule durchgesehen, 
und bezeuge ihm gern, dass ich die leitenden 
Gedanken, so wie die Bearbeitung für richtig und 
Erfolg versprechend halte, dem Werke somit Ver- 
breitung und Anwendung in weitern Kreisen 
wünsche. 
Berlin, den 4. Aug. 1847. Der K. Professor 

Dr. A. B. Marx. 

Knlffer, E., Quartett für Pianoforte, Violine, 
Viola und Violoncello. 

Gegen Ende dieses Jahres erscheint: 

Grläntzer, F. W. f Heber Tonleitern und 
ihre Verbindungen; über Stösse, Combinations- 
und mitklingende Töne, Tonleitern, Tonarten, 
sechste Stufe in Dur und Moll, Stimmung der 
Tasteninstrumente, namentlich der Kirchenorgel 
nach dem Pendel ohne Stimmgabeln, er. 8. Pr 
10 Sgr. 



Aus dem Nachlasse eines rühmlichst bekannten Musik-Ge- 
lehrten sind noch verschiedene musikalische Werke ans älteren 
Zeiten, auch ältere neu aufgelegte Werke, neuere Kirchenmusik, 
Oratorien, Opern, Instrumentalsachen in Partitur zum Studium, 
Singübungen und andere Schulen, Orgelsachen, Pianofortesachenj 
Concerle und gute Kammermusik mit und ohne Begleitung so- 
wohl im Ganzen als auch einzeln zu verkaufen. Das geschrie- 
bene Verzeichniss liegt zur Durchsicht bei Herrn J\ Whist* 
Hnq in Leipzig. 



Drutf v#n 9t. «udmaun. 



VL e n t 




iiif$tbft f#f 




SBetanttocrtlt^et 9tebaeteut: 
@iebenunbj!t>anjigftet Saut. 



M 40. 



33 er 1 e a t v i 
Stöbert «riefe in £eip)t$* 

3)en 15. Sotembtr 18«. 



Eon tiefer Beitf^. etfdpliuii wödjeuilfdj | $ref* fce* Saab*« von 53 flint. 2 ] / 3 2 f?l'r. 
2 Kammern ucn 1 aber iVi 59ogen- i Snjerüonfigebüljren Me 53etitjeile 2 51gr. 



Abonnement nehmen a£Te ^Jtfiflmtcr, ©ndj* 
an«fif i unb Aunft^anMun^en an. 



3n^(llt: JDa* Xi&xlatyi SJtefKüeb. — Äktne Leitung, Za$t€$tfäi$tt, airrmtfötr*. 



£>a« Xtarböd^et 30? ofcUfeft. 



d£ geljt nun beinahe in ba§ jhnite $aljr, baß 
ein SGerein toon ©urgent ber, r^einpreußifdjen Statt 
5Erarbadj an ber äftofef einen erflecffic§en *ßteiß für 
bai befte üolfättyümfi^e aftofetlieb auäfätieb, unb 
behalt alte beutfajen ©tdjter unb ^onfefcer jum Söetts 
tamjpf auffctberte, ©te ebleu äSürget ton Starba{$ 
waren freili<$ uic$t re<$t im Äfaren über bie Slufc 
gäbe, unb begriffen niajt gan§, roelcbeä teilte, unb 
bot$ roieberum ioelc^eä fc^teere ^Jrobeftütf fie verlangt 
Ratten, tute in unfeten £agen fidj bet mütclaltetlinje 
äJthute* unb Sfteiffrr fändet in ben ©idjtcr unb £ün= 
feger, in £tcei von etnanber abrccidjenbe, vi et fad? fidj 
mtberfheitrnbe Äunfijtueige getieften fja&en, bie fi^ 
nur fyti unb bort vereinigt finben mögen, in bet 
Bereinigung aber in ben fegten 3&^utitertni nut 
untergeordnete Btütt/en getragen tjaben. 

Ratten bie finnigen ©ütger von ^rarbaäj biefeS 
redjt ermogen, ba'tten fte ferner firfi baö Unzeitgemäße 
tton ben SBettfämpfern verlangt, unb ben *ßrei# 
lieber gereift , ftatt beä großen gaffcS äftofelmein, 
bem (Sinjigen, ein mittelgroßes fraß beut iüdjtigflen 
Äieberbu^ter, ein ^meiteG bem tü^ttgfien Sieberfeßer 
in SluSft^t gefteflt. Sie mürben baburdj it/rem 3i*le 
Viel na^et geructt fein, baö Urteil über bie eiugcs 
fanbteu SSerfudje bebeutenb etleidjtert tja&eu, mürben 
juerfi bie beflen SRofenieber aU ©i<$tung ermittelt, 
unb bann bie befferen, etma jetm °ber jmBIf lieber ben 
%cx\ fegern übergeben tjaben, bamit biefe tu freier T&tifyi 
nadj ifjretn {Dafürhalten bie beliebigen bearbeitet §&U 



ten. ©ie ©i^tuugclverfiänbigen Ratten bie etfie ©e^ 

fdiföorenbauf gebilbet , bie Sonfunbigen bie jmeite. 
9cad^ ber einmal gefleßten Aufgabe mußte aber je|t 
bei ©if^ter feine Arbeit felber tcnltd) bearbeiten, irad 
gciüt§ nur wenigen mcglidj mar, über jttfj einen bei 
^reunbeten ^onfeftcr fu^en, njela^er ft^ bann o^nc 
Stuötcabl mit bem einen gebotenen J&iebe 31t öerfiia^en 
ijatte, ober aber mußte ber ^onfeger ft^ felbcr bie 
SSJottc tierfrtjaffeu* ^iou ben ju $unberteu Ijerbetge* 
firBmten Äiebern §?t eiltet in ber leiteten SSetfe ttoß= 
enbefeä bm ^Jreiä erhalten, feiueS, ivc(d}cd von ben 
brei ^rnöricfitexn ald ba% üotjüg tiefte fcejeia^net, 
fonberu nur aU ein miuber = guteä in bie 3^1 ber 
beffereu aufgenommen mar, aber eineS, n?el<^e§ bei 
aßen breien auf biefer Steige ftanb, benn bie Urteile 
lauteten fo berf^iebenarttg, baß jeber 3Keifier anbete 
S3or^üg(i(^Feiten, anbete §luäge$eidjnetf?eiteu anfügte j 
nut in biefem mar man einig. Söit bürfen unö no^ 
fein oottflanbigeö Urteil über ben ganjen SBert^ be8 
^JteiötSHt?feltiebeä erlauben, tnbem ber touüdje S^etl 
bejfelben no^ ntä)t burd? Sftotenbruef tjeroffenUi(^t 
morben, Uch in ben meifien Journalen bie äöerie 
beä ^reicJtebcä mitgeteilt p"b* (fegen biefe SSorte 
aber finb fdjen ^ier unb ba Stimmen ber Stnfe^tung 
aufgetreten/ unb §&%tn rt/etnifdje Siebter it)rc Öieber 
in anberen 3*i Triften aufgefleßt unb fo gleidjfam 
an ba§ SJolf (id^ berufen. SKan ^at tveitet be^aup* 
tei: ba§ gefroute Sieb bemege ftäj in feinem uoIfä= 
t^iinlit^en -iÜlaaßc, eö ^abe ein SSort „Siege fen", 
baä unbeutfdj lim^t, eS fei ^ulegt eine Sta^a^mung 
eines fiiebrä, übet größeren ©ebiä^teä von £J)fartiue, 



238 



ber felbcr äWitfämpfct gcroefen unb nun gleid^fam 
Iura) $d) felber gefd&fcigcn toütbe. äKan $at mit 
alten biefcn {Behauptungen, bie wo^t grojjtenttyeiä »on 
bem Weibe, tfcn brr »erlebten (Sitelfeit aufgefaßt nw^ 
ben, llnredjt gelobt. 

2Ba8 juerjl baö S3olföt$ümlic$c bed SKaafje« 
Betrifft, fo mag ber unparteiifd^e Scurttyciler nur eine 
Sammlung beutfdjer oolfötfyümtidjcr Sieber, beutfd^cr 
SSolföliebcr, ober bcffcr ju SBolfölicbern geworbener 
Sieber burdjblattern, um ju flauen, toeldje mannietys 
faltigen SBenbungen fyer baä SBolfägefür)! angefpros 
äftn fjaben, von ber ernflen ßform beä antifen ©iflis 
<$onä, bic in bem fogenannten Sicbtingälicbe Scan 
$ßaul'd bormaltet: „Namen nennen bic$ ni<$t, bidfj 
bilben ©rtffei unb Sßinfel it.", herunter biä jum fTies 
f enben ^amhtö, in atten 2luöber)nungcn. SWan fann 
toot)l §ier fagen, bafc ber 3fl»"fcuä bie Ijäufigftc gotm 
fei, ba§ aber im Slßgemcinen bic SJhifif, bic äöctfe, 
bie äMobie fyier ein Sieb jum SBolfötteb gemalt, 
Ü6er bie ä}otf$tr)ümli<$feit cntföieben §abc, bafj ba$ 
lentfäe Sactgefityl in äfluftf unb Sichtung bie größte 
2Wanni<fjfaltigfcit jula§t. SBtr geben ferner 311, ba§ 
baä SBort 83ogefus ein unbcutfcfyeS fei, ba§ eä ji8s 
renb in bem ©ebic^tc auffaßen muffe; fo leitet alö 
e8 aber im erffrn ©nttmtrfe mit einfrieren fonnte, 
eben fo leicht lägt ftc$ biefe SWilbe, rote bie SWciflers 
fanger fehlerhafte SBeröfüfje unb 2Bortfü§e 31t nennen 
pflegten, auSmerjen, lagt ft<$ bem ©cbid^tc ber urs 
bcutf$e Warne SBaögau, ober wie er auety toorfommt, 
8Bafid;engau einfielen, ©ie britte 9?üge, welche, 
n>ie eä f^eint, 3um Sortiert bc8 (SdjriftfhßerS $far; 
TiuS aufgefaßt roorbcn, alä trenn ber ganjc ©ebanfe 
beö gehonten ©ebid^ted ein frember, ba8 ©cbidjt alfo 
ein Plagiat fei, tfl, ioaä ben §xn. ^SfaniuS anbes 
langt, ganj ungcred&t, obfäon wieberum bie ©adfje 
boety nify ganj au8 ber fiuft gegriffen fein mag. 
$ier flehen aber $r. ^Sfarriuö wie ber $preiäbidt)tcr 
im <Sc$mudfe frember Öebern. S3eibe Ratten ben ©es 
kaufen iei unferem beutft^cn Stiller, ber in feinen 
ßpigrammen fcon ben bcutfdfjen Bluffen, uon Sttyein 
unb äKofel fagt: 

?ange umarm' iä) fdjen bie Jot&aringifcte 3ungfrau, 
2lber noef) Xjat Fein <Sor)n unfere (5r)c bcglücft. 

2öenn nun ber ^Sreiäbid^ter ben ©ebanfen beö großen 
©i^terö, ben jener in epigrammatifc^er Äürje geges 
ben fyaüe, in einem gefälligen Siebe erweitert, i^n 3U 
ber ©pi^e eine« Siebeö ma<$t, fo fann ^icr »on feis 
nem gro6en Plagiate bie 9tebe fein, fann fogar tint 
Söieberfy iegclung , eine Sle^nli^feit ber ©ebanfenbifs 
bung unterließt werben. 

SRad} allem S3orliegenben »erlautet bergeflalt, 
bafj an fein tooßflanbigeö Urteil gebaut hjerbeu fann 



unb barf, bettor nic^t bie ebeln Surger von Xtats 

bad^ ba8 gan3e $rci«lieb (SBort unb SBeife) UerSfs 

fentti$t ^aben. ^m Ättgemeinen wäre aber ju ttihts 

fd^en, ba^ biefe 83örger üon Srarba^ nid^t blo« 

baö oft Sejetd^nere ^tei^lieb burdj ben Stotenbrutf, 

ber je^t beinahe überaß, unb fefyr biflig gegeben toets 

ben fann, herausgeben mBd&ten, fonbem tttoa ein 

©u^enb, ober ben »en ben ^reiörid^tern be3eic$netcn 

Sluöbunb ber großen SDlenge beö ©ingegangenen, ba§ 

man bemnat^ beregnen fonnte, bag in biefer ©amim 

lung Juenigflenö bad Sluögeseid^netere aße$ beffen ents 

galten »are, wcldjeö auf ben 9luf ber Erarbad^ct 

eingefanbt »oorben. ©in ^eftd^en, tt>cl<$e8 a\i$ an 

fünfjig Sieber, ober minbcftenS 25 biefer Stützen 

enthielte, itürbe für bic 9Kofellanbe, für bie 9tymu 

anroo^ner, für gan3 ©eutfd^lanb ein fd^öneö ©efd^enf 

fein unb gctüifj fo »ielfad^e Sfcnatyme pnben, bog cd 

bic Äoftcn ber ^erauögabe beefen miigte. ®urc§ biefe 

$eran«gabe njürbc baö eble Dpfer, njeld§e8 bie Srar= 

bac^er bei Slufforberung jum ©efangsSurnei braefc 

ten, bic geeignete irürbigfle Slnerfennung ftnben, unb 

gulegt »ürbe burd& biefe §Beroffentli(^ung ba« 83olf, 

getrifj ber befugtefle Stifter in <&a$en be« 93olHs 

liebe«, 3um Stifter über baö »olfölieb gefegt, fo baf 

p(^ binnen Äurjem auf bie un3tt?eibeutigfle SBeife funb 

ttyun mü$te, ob bie ^reiöri^ter tfc$ geirrt ^aben, 

wobei 3uglcid^ ba3 anfprec^enbfle 83olfölieb ftd^ er^ 

mittein liege. <r\;»„„„v> 

*iu x a m n 0. 



Sltint 3ettung. 

Uebcr ben h?egen feiner ©treüigfeiten mit bem SKnflfbir. 
Sßilfe and) in biefen ©I. öfter genannten JDrgelbaumeifter 
6$ul)e f^reibt man und: 

„3n berfclben Zeit, in ircldjcr 2J?uflfbir. SBilfe fein er* 
M ^amp^ilet gegen (S^ulje »croffcnUfdjt ^attc, erhielt le^ 
terer *on bem (5ont>ente ber 3)omfir^e $u Bremen ben «nf^ 
trag, ju einer für bie bafige $>omfir<$e gu erbanenben nenei 
gtc§en Orgel einen Slnfd&Iag einjnrei^en. Slufier tym ^aben 
mehrere anbere Orgelbaumeifter glei^faß« STnfd^löge über* 
fanbt. Um mit »eiliger ©eirigbett bem »orjügli^en !Wef|ier 
ben &au ber neuen 2)om*£)rgel übertragen gu fönnen, 1>at 
auf Seranlaffnng ber genannten 33e^örbe eine ^Deputation bas 
figer facbfunbfger SWSnner fürjlf^ eine Steife über Hamburg, 
SBfamar, ©erlin, *alfe, ?ei^ig, S)re«ben, «galberfiabt, Sraun* 
fc^toeig unb anbere <5täbte gemalt, um au§er ben €<$ulje# 
fdjen 3Berfen fotoor)l bie berühmten Älteren €rgeln biefer 
Stäbte, al« aud^ t>te nruerbaueten ber bafelbfi lebenben SWei* 
fter fennen §u lernen. JDiefe Deputation f)at nun befonber« 
in «erlin, 2>re«bcn, 8eipjig treffliche neue Orgeln gefunben, 



239 



snb fidj in einem fdjriftlid)en 93eridjte baljin au«gefprod)en, 
bafj „unter aßen biefen fronen Werfen bie »on 6$ulge 
erbanete Orgel ber 8Warienfir<$e gu ©{«mar, fowie bie Dom* 
Orgel gu $alberffabt ben erften $lafc einnehmen." 3n 
golge biefe« Urtyell« Ijat bie ©renter SBe^örbe bie Erbauung 
ber Dom*Orgel bem pp. ©d)uige übertragen, nnb feiert ber* 
felbe nun bnr$ biefe Änerfennung feiner feltenen 2Ketfierfd)aft 
nber feinen ©egner ben fc^önften ©feg." 

£ei 2ttaibieur in Äöln ijt in biefen lagen bie tomifdje 
fSolföftumne, ber Srtnmp^gefang bc« erwadjenben Italien«, 
m fauberem 9coienftid)e mit urfprüngli($eu unb untergelegten 
beutfdjen ©orten erfdjienen, nnb erfdjeint ebenbafelbft in an* 
beren ausgaben mit franjöfifdjer , tjollänbifdjer nnb englifd)er 
Uebcrfcfcung. Der »ielerwäljnte ©efang l)at audj am Steine 
Auffegen erregt, unb ijt ntd)t nur rafd) auf alle ^ianoforte« 
gewanbert, fenbern aud) bereit« in SKuftfgefellf djaf ten , ©e* 
fang»ereinen, fogar auf ber 53ülme oon Äöin gefungen wor* 
ben, xoit benn einmal ber Deutfdje ba« grembfcerübergegogcne 
lebenbiger aufgreift unb augenblicflid) Ijöljer fdjäfct, al« ba« 
in feinem s Jßaterlanbe aufgeblühte, Sökljrfdjeiniid) bürfte aber 
bie römifdje iBolf«i^mne, biefer fiobgefang auf $iu« ben 9tcn, 
weber lange auf ber glatt) be« £age« fdjweben, nodj tiefer 
tat $olf burd)bringen, inbem feinen frönen ©orten ba« ei- 
gentltdjc #erg ber SJlelobie fe$lt, ba bie 2Beife fein eigene 
lidje« SSolfalieb, gefdjwetge ein beutfd)e« ißolfalteb bilbet, fon* 
bem meljr in ber Slrt gefegt ifi, wie n>ir bie Strien unb 2(rict* 
ten in ber <5<$ule 53elUnt'« unb ^Dcni^ettfd ju «fcunberien ge* 
bredjfelt finben, fo ba§ mir ffe gar ni$t mit älteren lje«peri* 
fdjen üBelfoflängen, bem „o sanetissima" unb anberen äfyns 
ltdben »ergleidjen fönnen unb bärfen. D. 

SEBir entnehmen ber Xtutonxa, 9lx. 23, eine 9luf gäfjlung 
seo jefcigen «ßerfcnalbefhanbe« ber Dre«bner SRännergefang; 
Vereine: Sirion, Sieberfrang, Stebertafel, Obeon unb Orp&eu«, 
welche, nad) bem am ©ängertage ausgegebenen namentlichen 
©crjcic^nifie, au« 220 SKitg liebem, baranter 17 Qljren« nnb 
13 aufjerorbenilidjen, alfo au« 190 (Sängern befleljt. 9luf bie 
einzelnen Vereine verteilen ffd) blefe folgenbermafjen : 2lrion 
(Direcior gr. <S$ulg) 17 SWitglieber; Sicberfrang (giebermei- 
fler 3. Otto) 1 (Sljrcnmitglieb ((§. g. Bbarn, ber befannte 
SRänuergefang > (Somponift , früfjer Siebermeifter be« herein«, 
jefct Gantor in Seignig), IS aufjerorbentlify (niefct fingenbe) 
unb 22 orbentlidje SWitgliebcr, in <Sa. 36 (oon benen am 2. 
#ugufx ein fer)r tätige« unb treue« burd) ben £ob bem 33er* 
eine entrtffen); Siebertafcl (Siebermeificr gerb, filier), 6 ®fy 
renmitglieber (Dr. Sluerbac^ in £efbelberg, fflaron v. ©urgf 
in »urgf, ^oflit^ogra^ g. gürftenan, $dtelicr ©erflfam^, 
@tabtmu(tfbircctor Wartung, ^ofrat^ Dr. 3. ÜJJofen in Olben^ 
bürg) unb 61 imrHify aWitglieber, gufammen 67; Obeon 
(fiiebermeijter gr. ®nügc) 7 (Sl;renmitglieber (bie norbbeut^ 
[$en SKaler 3- nnb ?. öijler«, 51. unb 3- ©rüber, tfinbermann, 
>5tammam, (Steffen) unb 25 orbentlicfce, in Sa. 32; OrpT;eu« 
V^ircci.3.®.üflüKer) 3 ©^renmitglieber (bieÄapeflmfir.S. ©. 



Steiffiger ^ter, Dr. gr. ©d^ne iber in JDeffan, IDiaconu« (Sbeinu 
SBagner in SKarienberg, früher ©ecretair be* herein«) nnb 
67 toirflicfte SKitglieber, in <Sa. 70. d« erfcfceint hierbei eine 
iDiffereng oon 2 (bie ©injafjlen geben bie ©efammtfumme 222), 
bie ftd^ inbef baburdj erflärt, baf groei ber SRitglieber je jtoei 
Vereinen angehören. 



£age$gefd>t$tc* 

Weifen, Concette, ©ngagetnen« xc. Der fdjtoebiföe 
^oncertmflr. ^tatti toirb in $rag unb ffiien auf ber $ebal* 
iarfe ßoncert geben; — bie Sdjtoeben benfen Sllle reidj, »ie 
il)re 3enn^?, au« Ü)eutfc$lanb Reiben ja fönnen, aber e* 
glncft niä)t allen fo! — 

Die $ianiflen fBillet unb £ebe$eo »ec^feln in Sien 
jeftt mit iljren (ioncerten ab. 

graulein b. Ctrabict 1>at bei il)rem Striüt in Dre«ben 
eine folibe, fixere ©tlüung be« @timmmaterial«, eine gernn* 
bete, flare gorm be« ©ortrag« unb einen geizig belebten, ge« 
füllten bramatifc^en S(u«brucf gegeigt, nnb toürbe für leiben« 
fe^aftlic^e Partien eine Sucfc ber bortigen Oper au«füllen. 

©ebrüber ©ta^lfnee^t unb ^err S6f4(otn in Serlin 
geben Xrio*(Sofreen. 

«Wuflffefle, Äuffu^tttttcjett» SWenbel^foJn'* „düa*" 
toirb nun aud) in ber berliner ©arn ifon«!irc^e unter SWupfbir. 
3. (Sdfjneiber'« Leitung aufgeführt; mitwirfen »erben grau 
Äöfter'<Sd)legel, grl«. 6a«par^ unb 2öroe, unb bie $«&. 9Ran* 
tiu«, 3Wief*e, läppert, ©c^mibt, fo toie bie f önigl. Äapefle 
unter Soncertmfir. Sflie«. 

3n fcetygig rcurben vom ifien 5lng. 1846 bi« ba^in 47, 
alfo in einem Saljre, 114 OpernvorfJellungen gegeben, roogu 
36 oerfcr)iebene Opern »erwenbet tourben, »on benen 5 gang 
neu unb 11 neu einjiubirt waren. 

9teue £)petn. Der Gomponift ©tegftieb ©alomtrn 

an« (5open()agen befiubet fic^ in Berlin; er Ijat ber Snten^ 
bantur gn>ei Opern eingereiht, bie in (5open^agen Bereit« ge* 
geben würben. 

Suögeic^nungett, ©eforbetungen. Dem SRdnnet» 
gefangbeeein gtt Waab ift gro§e (5^re »ibcrfaf>ren : er Ijat 
ba« (S^renbiplom vom herein ber SWuRffrennbe in Bonbon unb 
eine ©inlabung borten gu feiner näc^ften grogen SWnfifs 
auffuljrung erhalten; — ba toürben bie SKeifefpefen öt»a« 
fofien! — 

XobeSfälle. Der große ^erluft, ben Seipgig nnb bie 3:on^ 
fünft ber ©egentoart betroffen $at, ift f$on allgemein befannt 
geworben. 9lm 4ten 5Wor>ember 9(benb« 20 SWinnten na<$ 9 U^r 
ßarb gelijcSDleiibel§fo5n»SBart5olb^. Gr war f$on un* 
wo^l »on fetner JReife gurüdgefe^rt, nnb e« geigten ffd) bei 
i^m balb bie (Symptome be« @4lagfluffe« , ber benn an4 
gwei SWal erfolgte. Anfang« befanb er fi(^ no$ fo weit 
wo^l, bag er au«ging, ober wenigften« au«ge^eu wollte, unb 



240 



geigte fic$ in«befonbere vor bem gweiien ©djlagfluffe nod) feljr 
munter unb Reitet. Salb aber trat eine augerorbentlid)e dm* 
J>flnblfc$feit be« Äopfe« ^ervor , fo bafj vor [einer SBoljnuug 
anf ber ©trage ©trol) gelegt »erben mugte. 9ln bem Sage 
feine* $obe« trat völlige Warnung ein. SBon Kafynlttag« 
9 Uljr an lag er völlig empfinbung«lo«. Um 6 Ufa fcfjon 
fonnte man laut fpre<$en, oljue ba§ er e« wahrgenommen 
1)attt. S3on ärjtltdjer ©ette Wirb feine äranffyeit al« apo- 
plexia nervosa bejeidjnet. ©onntcig« ben 7trn November fanb 
bte Xobteufeier <&tatt. 93on ber 3o^anni«ftrc$e bewegte ftcfj 
$alb 3 U$r Kadjmtttag« ein langer 3ng von grennben nnb 
©ereljrern be« SÖerewfgten na$ bem in ber £önig«firage He* 
genben Xranertyaufe. iBon ljier au« eröffneten ben 3ug l*>*i 
<5&öre, bie abwedjfelnb eine £rau*rmufif ertönen liegen *). 
93or bem reidj mit Jahnen unb ©lumen gefömücften ©arge 
fdjritten bie Sflitglfeber be« £>rdjef*er«, ba« fi$ ber Leitung 
be« SReifier« erfreut tyatte, fo wie bie fceljrer be« (Sonfervato* 
rinnt« nnb beffen 3öglinge. SKofdjele«, ®abe, ©ebnmann unb 
anbere Äunftgeu offen unb greunbe be« ©efdjiebenen gingen 
gu beiben (Seiten be« ©arge«, bem unmittelbar bie nä$* 
Pen Sefbtragenben folgten, benen ftd) fobann bie reformir* 
ten @eifHf$en unb ber Univerjitftt«prebiger, bie Sorßänbe 
ber ^iefigen (Sivil* unb SHilitairbefjörben , fo tele 2Ritglieber 
berfelben unb ber Univerfität mit tljrem S^ector, bie ©eifl* 
lic$feit, ber Katl), ©tabtverorbnete, ©tubtrenbe unb jatjl* 
reiche SJewobner unferer ©tabt au« allen (Sfaffen anfdjloffen. 
3)ur$ eine fafi unüberfeljbare 3Kenfd)enmenge nabm biefer 
3ug ben ©eg läng« ber $romenabe, burc^ ba« $eter«tIjor, 
bie $eter«fhage, über ben Warft unb bie ©rimmaiföe ©trage 
entlang, fco vor bem «Portal be« neuen Unfverfität«gebäube« 
ber ©arg abgehoben unb in bie erleuchtete, jum £t)ei( fdjwar$ 
braperirte $aulinerfircf)e gebraut würbe. 3)ort würbe jus 
nidjft na$ einem £)rgelprälubium ein (Sljoral, unb bann ber 
Choral au« $aulu« : «Dir, $err, bir will id) midj ergeben :c 
gefangen, hierauf folgte bte ©ebaetyrnigrebe, gefprodjen von 
bem $rebiger ber reformirten ©emeinbe, £rn. Jpowarb; bann 
ber (Styor au« $aulu«: ©ielje, wir preifen feiig k., unb nadj* 
bem ber ©egen gefprod^en, fdjlog bie geierlic^fcit ber ©djlug* 
d)or au« S3ae$'« 2Jcattqäu«paifton. Slbenb« 10 Ufjr würbe 
ber ©arg mit einem (Srtrajug na* ^Berlin gebracht. 3wet 
grögere unvolienbete arbeiten Ijat ber SWeifhr Ijinterlaffen, 
ben erften 9lct einer £per: Sorelei, unb Vorarbeiten ju einem 
neuen Oratorium : GSljrifhi«. 2Ba« bie jtunfl an ttym verloren, 
ba« branden wir tjier, bte wir ifjm ftet« mit wafjrljaftem 3n* 
tereffe gefolgt jinb, nic$t au«einber $u fefccn. 



»etmtfdtfeS* 

3n ffttto 9orf vergrößert fic3t> ber beutf*e gieberfranj 
immer meljr; — $räfibent beffeiben tft Slbvocat Subwig, unb 

*) J)ie eine (Scmpofttlon war ba« Sieb ofyne SBorie 
IRr. 3 (5^JKoll au« bem 5tcn ^eft, von SWofd^ele« fnfrrunicnttrt. 



Dirigent: Sultu« ^edjt. S3or Äurjem braute er bem um bte 
JDampffd^ifffa^rt«verbinbung JDentWlanb« mit Kmerifa ver^ 
bleuten ©avefoftt am Slbenb vor ber Slbfa^rt be« „ffiaftt*g* 
ton" ein glanzvolle«, patriotifd^e« ©t&nb$en. 

3m britten ^eft von 9totf$et'$ 3a^rbü4ern für bra« 
matif^e Jtunfi unb Literatur flnbet man lefen«toertlje „§ln^ 
beutungen über bie Kot^tvenbigfeit ber $(u«bi(bung be« mimi- 
fdjen unb vlaßifdften dement« für ben bramatif^en ©inger, 
mit fpecieller ©ejie^ung auf bie ©<%ötofungen ber grau ©djro* 
ber^evrient". 

3m SWorgenblatt Kr. 243, 247 u. fir^t ein intereffanter 
91uffa| über Jlon unb garbe, toel^er ba« ^öbenver^&ltnig bet 
2:one in ber Slnga^l iljrer ©(^ivingungen , bie SWupf in tyxtu 
SWagver^Ältniffen befpri^t, mit Slnbeutungen über bie ®runb* 
t^eorie mehrerer 3nPrumente; bie SWufif nennt ber ©djrfftuer 
eine flüffige, augenblicfli^e Slrdjitectur. 

9lu« ^öniö^etg fd^reibt bie X&eaterdjronif : JDie JDper 
unter Leitung be« neuen SRuftfbirector« ©oboleto«fi nnb 
be« jefcigen {Regiffeur« Raffel nimmt einen nic$t unbebeu* 
tenben Sluffc^toung. 3Mc ©tumme neu einftubirt 1)at einem 
folgen Qnt§ufia«mu« enegt, bag fie in 5 Xagen gtvet SWal, 
ba« gtveite SWal M bredjenb vollem «&aufe gegeben werben 
fonnte. 

Äücfen, glotom, 2itolff, Q3enebict unb $alevty werben in 
SSien erwartet, um tljre £pern felbfl ju birigiren. 

föenebict'ö ,,Äreujfa^rer" werben au<^ in ©tuttgatt 
gegeben. 

ü)er «Berliner gfgaro Kr. 263 fc^lagt über ben $tano* 
forte^irtuofen @b. Sfetb. ^tiebric^ an ba« Sob^amtam, 
benn bie üobpofaune iß gu wenig bejeic^nenb; ja, fol^e 
3eitf(^riften wirb Jpr. griebric^ preifen ! 

»1« ginale ir)re« ßoncert« ffinbigen bie fünf Äfflet« 
fanget au$ Ämerifa „bie (Sifenba^n * Ouvertüre ober bie 
lebenbe Cocomotive" an. 

3n Kr. 274 ber £eipjiger 3eitung ^ieg e« in ber SUfün* 
bigung be« 4teu S(bonnement«concert«: ein (Soncert für bie 
$ofaune, componirt von g. IDavib, öor getragen fcOtt %T&U* 
lein @$(o# unb $errn öon Rainer. (Sin f^limmer 
©prung be« ©efcer« über eine 3ei(e! 

3n ©rüffel wutbe vor Äurjem eine von ber Äfabemie ber 
fd)ßnen fünfte mit bem greife gefrönte (Santate : Äöntg £ear, 
componirt von ©e^aett unb SemmenS aufgeführt. 



($t?lätun$. SBeil i* bie legten SWonate auf Reifen 
begriffen, befam ic^ bie in Kr. 2 biefer Slätter gegen mi$ 
gerichtete Entgegnung be« «&rn. 3oadjim Kaff erft vor we* 
nig Sagen ju ©efteftt, unb fann hierauf weiter nic^t« t^u« f 
al« bie beteiligten -Perfonen aufforbern, meine Sendete mit 
i^rem 3eugniffe &u fluten; vor allen $rn. SWufifbir. Ka^le« 
in Äöln gu bitttn, fid) über bie berührten ©erbältniffe au«gu« 
fprec^en. 

granffurt a.SW. am Uten Octobcr. Siamonb. 



©rutf oen jr. Kfidmaan. 



Heue 




«iff#ciff f#r 




gtrranttocrUiäje r Bttbacteur: 

Siran) S8tenfre(+ 

Sicbenunbaroan&igfter 93anD* 



M 41. 



Verleger: 
Robert griffe in Seipjtft, 

Im 18. 9tot»ein6er 1817. 



©un tiefet 3titfä). erfdjefneit tt>ad>eniLiaj 
2 Hummern ten 1 oter l l /i Sü^tn- 



$tefä be* ©anbe* Bon 52 ttra, 2Vi KW». 
3nferticn6jef)u1?r<ji bie $ciirj*ile 2 Dl^r 



Abonnement nehmen aTfe^öftämier, EudK 
37luftf ^ unb Jtnnfh Miibliingeji an* 






^^^ 



JBU&elm Sau&ttt, ®p- 04, ©er ©hubart, ein 
Mä^utyn oöh f. twcL — ßrrlin, Öote u. Öork, 
ÖaUftäirtißrr ÖFLfrierausfuj 2 Äljlr, 25 ßgr. 

(Sine au8fiu)ilii$ere ©efpTeefyunä, biefeä Söerfeä 
ju gefcen, üetfjinbctt midj tet aMangel an folgen 
^filfämttieln, bie ein genauere^ ©urdjfdjauen bcö 3«* 
fatnmentjangeö }i9tf$en ©i^tung unb äfluftt gefiat= 
teten. ©oÜtc (Jinn übet bei Slnberc btr Seftt biefet 
3eitfdjtift biefen SlatoierauSjug in bie $änbe feetem* 
rnen, fo fort« ity irm auf, in £■ $iea?ä äBcrtcn bie 
bramatifdje ©eatfceituug biefeä 30iäljrd>cu$ nad^iu 
lefen. ©aä ijt baä ßinjige, maö ia) ju btf Sefetä 
SfufHarung beitragen faitn, £aubcrt'ä SKufif befiehl 
auö einer SDuoertüre unb 14 einjelnen Kümmern, 
Slrieu, Gljöien, ^nftrumentalfäfcen unb äRcfabianmi. 
%htt audj fa«, too i$ auf rein mufKatifajem ©ebiel i 
miä) fcefinbe, mc^tc t<$ fdon lieber aufträten ju 
fpredjnu ©te gan^e äfluftf tft fü fragmentarifd? ju^ 
fammengeftelU, baf Wm ©efdjauet in (Snnangelung 
eiueä fceflimmlen bur^geljeubeu ÄeitfabenS fein üa- 
teö, beiuugtcS gjitb in ber Seele ertt>aä)ft. Sau&eti, 
bei Sonupimifi, geuieft in ter fflufifttjelt eined guten 
SRufeS, «nb auc§ biefeä EBetf ijl ein 3«tgnif? feiner 
ßafjigfeiten unb noä} met)i feineä Steiget D6 er 
aber butdj baffttfce eine gtudjt feiner Sftftftn etnbien 
teerte, tejtoeifle idj, benn bei bramatiföc Stoff, u>el= 
r^er t>iex feiner SKuftf ^ur ©runblage biente, ijt ein 
fß geringfügiger, unb von bem Sinter fo finbifö* 



nnib erfaßt tcorben, ba§ ein ernfiereä ^Jutlifum bie 
©arfleUung eined bergteta^en ^ßu|p^enf^iet€ toofyt eins 
mal alfi Sitriofttat erträgt, fpater aber fia^ fo fern 
aU mijgtttr) babon ^dtt. Soll ia) uod? einige ©in= 
jeltjciteJi tilier bie äWu(t( anführen, fö mad^e i<$ bar^ 
auf nitfmrrffat» t bajj bie Duueitüre unb bie (SbiSre 
ben grö§ten uiuftfalif^eit ©ajmung in fta) führen, 
Sefcnbetß fd)eiuen mir 9h. 7, ^fägerfieb, unb Kr, 9, 
Sriufdjcr, ^ännergefang^ercinen eine angenehme unb 
nfigli^e @abe ju fein. Eie Äriett 3h. 2 u. 5 &er= 
mögen lueniger ju feffetn : fit entsaften gute 3Jluftf, 
büd} ijt cä nic^t möglich y no<^ SQeitere^ barüter ju 
fagen, ©ie 3?ielobramen, ofcgfei^ j« i^nen bet $ert 
gebrurfi ift, na^er ^u feefpredjen, ijt fe^mierig, benn 
fu finb jum %i)ttl fo offenbar auf 3nfhummtaU 
effeete taftrt, bag ber ßtaöierauäpg in feinem gafle 
ein beutficljeS öitb gejuä^ren (ann, 

g + §ittet, «Dp. 36. ftefang Her tteifter filier ben 
UJafiern, <8toirl)t düii ©ötljt, für Cljor unb ffird)*- 
ften — Berlin, Ärautwein (©uttenta^). (ttarier- 
ausfug 25 0gr. 3ebf rinfelnr €t}orfttDtmr 2| £gr. 

©ie «ufgabe be# gümponiflen mar feine leiste, 
fofern man in ©etradjtitng ^t f ba§ er eö unter= 
nommen, einen an fla^ fettft üDÜfommen nnmufifaft= 
f(^en ©ebanfen in baö Steia^ ber Sone uberjutragen, 
©et ©iahtet ^Ätt tfdj gan^ta? im ©etiete ber Sibs 
flraction^ er fieHt unä, wenn auä} nur im 83ifbe f 
|ttet in \{}m letenbig geworbene 23afjrt?fünt auf: 
bed äRenf^en (Seele gleist bem SBaffer, 



242 



unb beö 9Wcnfd&cn ©d&icffal gleicht bem 
SBtnb. ©iefe ©äße finb bie »afiS beS ©ebic^tcä, 
unb ©8t$e flcflt fie am ©djluffe als Hauptinhalt beö 
©anjen nod§ einmal bcutlic§ unmittelbar neben eins 
anbet. ©ie ÖcweiSfüfyrung für biefe Säße fleibet er 
ebenfalls in baä ©ewanb beä ©teid&nificö : „«Jörn 
4?immet fommt c8 unb toieber nieber jur (Srbe mug 
e$, ewig wec^fclnb prömt toon ber tjo^en §cl$wanb 
ber reine ©trafyt. ©ann paubt er lieblidj :c. gur 
Xiefe. 9tagen Ätippen bem ©turg entgegen, fdjaumt 
er unmuttyö&ott Pufenweife gum 5lbgrunb. $m flas 
<$en 83ett fcfyleic^t er baä SBiefent^at bafyin unb im 
(See fpiegeln ifjr 9lntli{j alle ©epirne. SSBinb ifl ber 
SBeöe lieblicher öu^le :c. ©ie l?icr fe^lcnben SBorte 
flnbet ber Sefer in ©öt^e'ö ©ebid^ten, boc§ fc^ien eö 
mir wefentli<$, biefclten wenigPenö gum S^cit ^ter 
angufütjren, weit in ifynen bie (SntPetyung ber üors 
liegenben ßompoption gu fu^en ifl. ©iefe bilbers 
teilen ©teid&nifie, biefe für bie SWupf fo ergiebigen 
(Säuberungen an& ber Statur, machen c8 Aar, wie 
ber (Somponip biefen ©toff ergreifen fonnte, unb ber 
^n^alt ber cingclnen Silber gab gu gleicher 3eit bie 
fiufjerc gorm ber ©arfleüung. ©o bietet und bie 
ßompoption flefcen tocrfd&iebene mufifatifc^e ©äße, 
wenn idj namtiety ben testen, alö conform bem erflen, 
biefem mit ^ingugafyle. ©iefe Beiben ©äge enthalten 
bie ©runbgebanfen beö ©cbicfytö. $jm gweiten fins 
ben wir bie SBorte: 35om #immel fommt eö — 
ewig wedfjfelnbj im britten: (Strömt toon ber gelös 
wanb jc; im vierten: ©ann Paubt er licblid^ — gur 
^iefe nieber*, im fünften : SRagcn flippen — gum *Mbs 
grunbj im fed&pcn: $m flauen 93ette — afle ©es 
pintc, im Petenten: SBinb ifl ber SBeöe jc.j ber ac$tc 
Pettt pc§, wie fdjon bemerft würbe, bem erften übers 
einPimmenb bar, fowcljt in SBort atö SWupf. £)b; 
wotjl ber fo geipreidje ßcmpont'P mupfalifdj feine 
Aufgabe mit fcielem Slufwanb fcon ©efd^icflidjjfeit 
IBPe unb fein Söerf unter bie ad^tbarPen (Srgcugniffe 
ju jaulen fein bürfte, welche in biefem $ac|e übers 
^aupt in neuerer 3eit fyertoorgebrad^t würben, fo barf 
bedj bie ÄritiC biefe rein äußerliche ©arPeUungöweife 
nicfyt billigen, ^eber ber uor^er aufgejagten einjel= 
neu ©ä^e unterfc^eibet p<$ t?on bem anberen burd^ 
eigentümlichen g^arafter, unb obwohl t)it mupfali= 
fc^en ©ebanfen fap unmerfli^ in einanber hinüber? 
pieken, fo erlangt bod^ baö ©anje nic^t ben 5(uö= 
brutf ber ßin^eit. £ätte ber ©ic^ter noc^ mehrere 
SSilber geboten (unb eä liefen pc§ nod^ eine SWenge 
kerfelben pnben, benn burd^ bie ^ier gebotenen ip ba8 
fRät^fet ber äflenfd&enfeele immer nur untoollfommen 
unb ttyeilweifc getBp), ber KomponiP würbe rattyloö 
uoc^ wfi^renb ber Arbeit geföwanft ^aben, unb baö 
äWi^ic^e ber übernommenen 2(ufgabe ^ätte Pc^ ityn 



unwiberPe^lid^ aufgebrungen. ©ieö bie ©rünbe, bie 
mid^ gegen baö SBerf fpred§en liefen, ©ennoc^ em? 
pfeife ic^ baffelbe ©efangöereinen unb ßoncertbirees 
tionen au§ toottem ^erjen, inbem ic^ normal« am 
©d^luffe wieberfale, ba§ bie SKuflf an P$ unenblic^ 
©elungeneö bietet. ». Ricci u«. 



mm tyatis. 

(®*luf.) 

(Jonferüatoire ; ?ret«tjert^eilnng. — JDie Hübcui. SBcrlioj 

na$ gotibon. öl»art'« (5ficilieiu>ercin. 5cunfl(erverrin r 

(Sonctxt. — Orgel • ©ruft SWcnmaim. — SWab. $le\jel. — 

geen^after doncertfaat. — SBaUerPein. 

©ad ßonferöatoire §at in ber Slfabemie ber 
frönen ÄünPe feine übliche ^5reiöücrt^eitung erlebt. 
©ie gePlic^feit warb mit einer üon bem fap erbtins 
beten jungen ßaureaten 9tenaub be SBilbaet auö 9lom 
gefanbten Ouvertüre eröffnet, ©ie Aufgabe ber S3es 
Werbung bePanb in einer uon Seon $a(e»^, M 6oms 
ponipen ©ruber, gebidfjteten Kantate: „ber Sngel unb 
Sobiaä" ©rei Bewerber erhielten in ÜBetyanblung 
biefer ©id^tung äuSjeid^nung, ©effeä ben erPen^JreiS, 
ßreüccoeur unb 6§arlot jeber eineu jweiten. ©aö 
(Sonfcrüatoire liefert feit einiger 3*tt, tvie wir gefe^en, 
ben SDpernbirectionen tint gute tynjatyt 3öglinge. 5ltte 
brei Sühnen begogen au% biefer £lnPalt i^re Südens 
büger, unb ber Slrtifel f)at gefegneten 5lbgang. ©ad 
erflärt pd^ aber burc^aud niä)t au% ber größeren ^üd^s 
tigteit ber ©ubjeete, fonbern aij bem befotaten 3« 5 
panbe beö JDpernperfonatS unb bem attgemeinen äJlans 
gel an auegejeic^neteren ©ängern. SWögen biefe be? 
glüctten 3öglinge auc^ wirflidj begabt unb waefer 
fein, \vad wir i^nen, ben ©irectionen unb bem $us 
btifum wünfe^en wotten, fo pnb pc boc^ faum ber 
©c^ule entlaufen, unb bie brei Dpern^äufer beginnen 
bie ©aifon nid^t mit auöerlcfenen gelben, fonbern 
mit auögebicnten SJeteranen unb jungen (£onfcribirten, 
ton welken fd^wertid^ ju erwarten Pe^t, ba§ pc tvit 
jene fccn 1813 bei Qüfyn unb Sauden bcPe^en wers 
ben. 2Uö einen Seweiö t?on bem jefcigen jammerlis 
d§en ©tanb ber ©inge wotten Urt^eilöfa^ige, welche 
bie 9llboni in ©nglanb ober ©cutfetylanb gehört, ben 
(^nt^upa^muö anführen, ben biefe ©angerin tyier ets 
regt unb audj bie Journale tfyiltn. ©ie fang bies 
fer Sage unb pngt nodj fyute, jum äbfd^ieb, einige 
JRofPni'fc^e 5lrien in toier gemifc^ten S3orPeffungen, 
wetd^e bie ©irection ber großen Etyer eigenö für Pe 
beranPaltete, unb jwar bei überfüütem ^)aufe, fo bafc 
^unberte an ber gefd^loffenen Äaffe panben unb uers 
geblic^ Sinlaß begehrten. $n biefem 5lugenblic(, fo 



243 



»erpdjerte am Sage iljreS jweitcn auftreten« Serltoj, 
bei an Ort unb ©teile gewefen war, pnb fdjon an 
gwölftaufcnb grancS eingegangen. SS war Sttactymits 
mittag« jtret Ityr! Ob bie »lltboni wtrflidj im ©tanbe 
ijl, ein S3effereS gewofynteS Sßublifum als baS unfrU 
ge, ein nid&t fo auSger)ungcrteS , ju beliebigen ober 
gar ju begeiPern, (ann idjj nirfjt cntfdt)eiben , ba t<$ 
pc nic^t gehört. 

©a§ bte mupfunfunbigen ©ireetcren ber großen 
Oper mit Serlioj contrafyirten unb if)it gcwiffcrmafjen 
ju ben übrigen gewinnen wollten, betätigte wenig= 
penS guten äBitten audj für anbere 3"tereffen als bie 
MoS materiellen. @S war jugleidj fünptcrifdj unb 
flug. ©ie Ratten an il?m einen erfahrenen, prengen 
Setter ber ©ingangclegenljeiten gehabt, unb [Rafften 
fldr) jugteic^, inbem pe tyn in ir/r $ntercf[e jogen, 
einen gefährlichen (Scnforen tom $affe, ben SJcric^ts 
erftatter ber „©ebatS". ©er ©ertrag war unter tors 
tl?etlr}aftcn ©ebingungen ju ©tanbe gefommen; SJcrs 
lioj r/atte gern jugegriffen, aud? fein SBort gegeben 5 
erhielt cS aber jurücf, als i(?m ton Bonbon auS ein 
ungleich tortbcilljaftercr Eintrag geflellt würbe, ©icS 
gcfct)ar) ton (Seiten beS ^Jarifer $an$mupfljelben $\iU 
ücn, ber oormalä fyier im Cafe turc am SSoulctarb 
mit feiner SSanbe aufhielte, nunmehr in öonbon jum 
äWtllionair geworben unb, wenn icl; nicr)t irre, Sctents 
garben attgefauft unb ju einer englifdr/cn Oper cinges 
richtet Ijat, bie btefen SBtutcr il;re Söorftcllungcn er= 
öffnet. 33crlio$ ip als SKupfbirector angepeilt, fjalt 
pejj wa^renb ber Xr/caterfaifon , alfo bret ober aucr; 
fedjS äftonate bort auf, unb erfyätt bafür je nac^bem 
jcfyntaufcnb grancS ober baS ©cppclte, unb übcrbieS 
alö Garantie für oier ©oncertc abermals &icrtyitnbcrt 
«ßfunb ober erflgcnannte Summe; enblidt) aber nod) 
ben Auftrag jur (Sompopticn einer neuen Oper, bie 
bort jur 5luffür/rung fommen fott. ©egen SKotembcr 
reift Sertio; nadj Sonbon ah. SWogc eS ir)m bort 
gut getjen, unb jebe ber eien genannten 3«^en nicr)t 
auf bem Rapier fler)en bleiben, fonbern wirfltcr) aud? 
in feine Safere fließen. Söon feinen geipreidjen Steifes 
triefen über ©cutfdjlanb unb 9tu§tanb, beren bie jwei 
erflen in ben „©ebatS" crfcr)ienen, r/at pdj bie Ijiepge 
„SJhipfalifdje 3citm\$", bie fett einiger 3«t intcrefs 
fante $tuffa&e gebraut, baS Stecht beS äBiebcrabbrucfS 
gepcr)ert. 

©er ßaciliento ercin ift ein neueS Unterließ 
men, welches jum 3"?ecf tjat, junge Äünplcr, 6om= 
pontpen unb 8tuSübcnbe an'S 8ict>t ber Oeffcntlidjfcit 
ju bringen unb bem ^ßubtifum befannt ju machen, 
©ie 9Jlitglicber jaulen für i^r ©iplom je|n graneS, 
unb jwanjig jafyrlidjer SeitrÄge, ^aben bafür perfons 
l'^en Sintritt unb jwei SrcibidetS ju allen Koncer^ 
ten. (SomponiPen, SDrdjePer, (S^or unb ©olifler bes 



Pcljen auS §BeretnSmitgltebern, ©irector ip @buarb 
SWißault. ©te goneerte werben im Sar'fc^en ©aale 
abgehalten; baS erPe fanb Statt am 26flen ©eptbr. 
Orünber biefeö »eretn« ip ber befannte gtwart, ber 
baS ©erfümmern unb öintroinen junger Öaureaten, 
benen alle S^ore üerfc^Ioffen bleiben, auS (Srfa^rung 
fennt. Ob fle^ bie ©ad?e wirb Ratten Fonnen, ip bie 
grage. 

Äünplereerein. ©aS am SOPen Sug. tm 
fogenannten ©lumen s ©c^Io§garten gegebene grope 
©oneert jum SePen beS ^JenPonSfonbS, wetdjeS Ulieitt 
©tücfe uon ©lud, SBeber, 5luber unb äÄe^erbeer uns 
ter Sattü'S Seitung braute, iP gtanjenb auSgefaöenj 
wa^rfd^einlic^ aber wirb ein jweiteS unb bebeutenbere^ 
biefen SBinter im Dpernfaale Pattpnben. 6S wirften bei 
erPerem brei §autboipencorpS mit, bepen eineS, Dom 
52Pen Sinienregiment, jum Äapellmeiper einen feßr 
waefern 9Äann §at, 9iamenS ©oeefe (watyrfc$einltc$ 
uon beutfe^er 5lbfnnft), bem j[üngf \>on ber Slfabemie, 
in i(;rer legten ^reiSöert^etlung, für ietannt gewors 
beneS muPert;afteS ©erhalten gegen feine bürftige gas 
mitte unb langjährige UnterPügung berfetben Ui grö§s 
ter ©elbpaufopferung, ber SugenbpreiS, eine ©olbs 
mebaiöc ton taufenb graneS, juerfannt würbe. 

SD rg et. ©ie rü^rigPeu unb Pnnreid^Pen Drgels 
bauer ^ier pnb in biefem 5lugenblic! unpreittg bie 
©ebrüber C^atjatlle, welche »tele ber fc^ftnfren ^erfc 
l;iepger Äird;en, audj baS gro^c in ©t. ©eniS, a\u 
fertigten, unb manfye wt'd^ttge Neuerung, manfyc wes 
fentlic^c SBerüollrommnung bartn anbrachten. 3w ben 
üolipänbigpcn unb forglic^p ausgeführten t^rer Orgeln 
gebort bie ber protePantifc^en Äird^e ?ßantt;emont, bie 
nac^ ben Qlngaben beS an biefer Äird^e als Drgantp 
fungirenben $rn. SWcttmann tr)rc l)oc^p üort^eit^afte 
©iSpoption erhielt. (Sin reifenber (Snglanber, Was 
menS Herbert, 5lbt>ocat fetneS gac^eS, aber eifriger 
Orgctfrennb, ber in ber Slbpdjt, bie berühmteren Ors 
gelwerfe feinten ju lernen, ©eutfd^lanb unb Italien 
bcreiPc, traf jüngP ^ier ein unb machte bie übliche 
Umfcf;au. 9lafy feiner Prüfung ber gebauten Drgct 
forberte er Örn. äfleumann jum ©fielen auf, unb 
biefer jcigte pc$ in feinem Vortrage fowo^I, als auc§ 
in ber umpcr)tigen Senu^ung aller angebrachten SBors 
t^eile beS SBerfS, welches unter feinen 4?änben ju 
toller ©ettung fam, wie immer als einer ber tüdjtigs 
Pen l;iepgen Organipen nad) beutfdf;cm Segriff. $r. 
@rnp SReumann ip freiließ auc^ ein ©eutfe^et, nic^t 
allein bem Namen, fonbern auc$ bem Srnpe feiner 
ÄunPbePrebungen nac^. Sr iP auS ber ©egenb ton 
©üffclborf gebürtig, bilbete pc^ tei 2llo^S ©c$mitt 
in Rranffurt jum tüchtigen Sßianipcn auS unb fam 
jung naef) ^JariS, wo er pc^ burc^ gtei§ unb %f)as 
tigfeit, wie aud) burd§ einige waefere ßlaüiercompops 



244 



tionm guten 9tuf unb eine etytentoofle Stellung et* 
loatB. St bitigitt feit 3utiuS ©tetn'ä 9lBfc§ieb fcon 
fpatiä ben beutfäen ©ingöetetn, eine Stci^ofcergcfetts 
fdjaft, bie Bei «testeten ©elegentyeiten jum Sejten be$ 
beutföen $ütfßtoetein8 unb ju anbeten looljlt^atigeu 
3»erfen in Äitdljen ynb (Soneetten öffentlich oufttat. 
68 f}at p4 feltfamct SBeife in ©eutfälanb ba3 
©etüd&t uetBteitet, alö fei SJlab. $le^el als »efjtetin 
am tyieflgcn (Sonfetüatoite angefleflt toctben. ©iefe 
9iac$tic§t, welche toon Beiben fieipjiget SNuftfjeitungen 
geBtad&t ttritb,- ifl falfdj unb Betutyt trielleic§t auf einet 
JBettoed&Slung beö Staffelet mit bem ^Jatifet (Senfet; 
»atoite. 63 toat im SWatj 1845, bajj bie mcrftt)üt= 
bige Stau, nadj fcottauftgem 9ieeognoäeiten beä Sets 
tainö butdj einige ©etteue, bie Äectyeit f)attc, eö ju 
»agen, na<$ intern Unfall ben etafftfd^en Soben bet 
9tud§loflgfeit hiebet ju Betteten, auf loeldjem fte eine 
fo fd^tetflidje Stolle fpieltc unb, leibet nid&t untoets 
fd^ulbet, toom entfestigen ©dljitffal Betroffen n?atb, 
bag fönöbe toettudptc ©efellen auü bet guten ®e= 
feßfäaft mit unb an if)x bie #auptfeene bet Saljaes 
fd&en (Stjatylung „Saßt bao Seil unBentytt" aufjus 
fugten bie Unmenfd^lidljfeit Ratten. fDB bet etjcü)s 
Jung obet bem eteigniffe bie Priorität geBüfytt, ifl 
mit unBefannt. ©afj biefe Stau Bei foldfjen (Stinne- 
tungen nic$t o^ne 9lngfl unb Sachen fyex erfc$einen 
unb gat Bffentlid^ auftteten tonnte, ifl Begteiflidj. Studj 
ya&te miefy Bei intern etfdjeinen am (ScneettaBenb in 
bem üBetfüllten tt alienif dijen ©petn^aufe eine toatjte 
Sobeäangjt, ba id) raupte, wie Bebenflidj eö Bei bet 
9?a$tic§t itjtet Slnfunft unb SlBftc^t im SßuBlifum nts 
mott f)atte unb rate gefäfjtl»^ aufgetegt bie ©tinu 
mung. ©ie8 gaB flc§ benn auc$ tyx hxxdf bie laut= 
lofc fcfjtoüle ©tille ju etfennen, womit fle empfangen 
nmtbe, fte, bie toot jetjn 3MJ rcn ^i« etn ©egenflanb 
allgemeinet SJetgBttetung getuefen. ©et äftoment loat 
gtäfjli<$, lagt ftc§ nid§t fdjilbetn. glittet bem etBtafjs 
ten, aBet anmutig tac^elnben 91ntli£ ba8 ftcfytBate 
entfegen 5 im ganjen etfcfyeinen bie licBlidljfle eins 
fac^eit, bie unBefangenfle ©tajie. 68 Joat alö 
tenne fte, ein ©pfet namenlofet Äecf^ett, i\\$ unl>et= 
meibtietye SJetbetBen. SBelc^' f^iüüte, fd^wetc 5ltmo= 
fp^äte lafietc auf bem ganjen #aufe! SKit irat bet 
gittern uetfe^t. ®ie f^Io§, flanb auf, üetBeugtc ftd^, 
fd^titt langfam butdj bie JRei^en beS aufgeftetUen 
SDtdjeftetS äfcet bie Sü^ne, üetfc^wanb, wä^tenb ein 
langeö bumpfeS ©emutmet burdj ben ©aal ging, uon 
bem tf<§ nic^t etmeffen lie§, 06 eö tet^altene 33eiüuiu 
betung obet baö 93etfiinben cineö anjie^enben SBet; 
nic^tungöflutmS. 9tun Bta^en üBetaß fidj bie »et^ 
fd^iebenattigen empfinbungen 83a$n, unb ein lauteS, 
f^wittenbeS ©utd^einanbet füllte ptß|Iid§ ben ganjen 
<5aat, fo, ba§ man fein eigen SBott faum üetne^men 



fonnte. Sei intern SBiebeteinttitt biefelBe XobeSfliQe. 
SIBet fle fyattt gepegt, i^t flanb ein üoüflanbigflex 
©ieg Beöotj fie n?ufte e«, flc fjatte e« ^etauSj fle 
Braute i^ten ©iegeömatfd^ mit, SBeBet'ö eoneettflücf, 
ba8 fte au& intern eigenflen ^nnetn fo lounbetmadfc 
tig etfd^aöen ju laffen ioei§. 68 mitttc unioibetfle^ 
Uä), ein SeifattSflutm übertönte bie fiegteidjen 3tc^ 
cotbe, unb nun flanb baö Dpfet glü^enb unb glän- 
jenb aU ^o^e Königin ba; bie angebotene geniale 
Ätäftigfeit fjatte eö getettet. 6ä wat ein unüetgefc 
lid^et SlugenBtirf unb tin giBenb, wie iä) loo^t nit 
»riebet einen jtoeiten, fo tief inö innetfte Wlaxt eins 
btingenben, erteBen wetbe. 

ein längfl BeaBftd^tigtet feen^aftet Sanj s unb 
Soncettfaal neuet Sttt, beffen entwutf Ijiet »ielfattig 
beBattitt wotben, ifl auf bem Souteöatb @t. EWattin 
in üotfem %5an. 9laä) biefem tton einem $tn. Sat^ 
t^elemk) etfonnenem 5ßlane witb bet SRaum, üetmoge 
too^lBeted^netet S3etfd^ieBungen unb Bei Sea^tung 
afujlif^ üoUfommenet 93et^ältniffe, je nadlj Sebütfs 
ni$ t?om Hetnflen ©aale füt Äammetmuftf auf ba» 
lei^tefie Bio ju foloffalem 9laum füt gt&jjte WlufiU 
feflc auögcbe^nt unb umgefctjtt wiebet Begtenjt njet= 
ben fönnen ^n geiwiffen gäden, Bei Satten j. S., 
obet Sanjmuftf ju 6to§et Untet^altung , ft^t ba8 
Otc^efletyetfonal im Äronleud^tet, in toetdjen ton bet 
©eefe eine Steppe tyetaBfitytt. 5ln Setlioj, bet ©tnn 
^at füt Äoloffateö, finbet bet ftnnteid^e etfinbet tä- 
tige Untetflüjjung. ©en auffpiclenben 2Mujtfetn mitb 
SeBenöuetfid^etung anempfohlen. 

©ie toetfd^iebenen me^t obet minbet gtanbioS 
angelegten unb glänjenben ^Satifet Sanj = unb Sufh 
Raufet, JKancleg^, (Ef;ätcau beö gleutä, tyäUau: 
9touge, SJlaBide, $tabo unb bie ©tubenten ^ (S^aus 
miete, njcfjin alte grembe fltßmcn, unb lodtc eö aud) 
nut um bie jtöntgin ^omatc, 9tofe5^3ompon, gris 
)cttc unb anbete ©ott^etten biefet SJolföpatabiefe unb 
eltyfäifdjen ©efifbc ju fe^cn, ftefjen in üottem glot, 
unb üetfctauc^en ein etflerflid^eö an Sanjcompoptios 
nen in allen etbenflid^en SR^t^men unb Sactatten. 
SSenn auc^ bie gtanjofen eBen nid§t atm ftnb an xcu 
jenben, feefen, üBetmüt^tgen unb tollen (Stjeugniffen 
biefet ©attuug, fo finben bod^ and) ©eutfe^c 2lnet* 
fennung, unb au§et <Stxan%, Sännet unb Sa&ifcty 
aud^ 51nbete, benen eö gelingt, einen geioiffen €^a= 
taftet in i^te eompofitioncn ju legen. Unter biefen 
ifl $r. 5lnton SBadetflein in ^annouet anjufütyten, 
beffen Sänje, nac^ bem 2l&fafc ju fc^liegen, ben fie 
in ©cutfc^lanb ^aBen foßen, feine ßinb i $olfa j. S. 
üBet jujölftaufenb ejcemplate, bott ttjitflid^ gutote 
matten muffen, ©ie finben aud) ^iet guten StBgang 
unb toetben in me^teten bet genannten ettyolungäs 
gätten mit Seifatt gefpielt. ©ie Sinbs^Jolfa ifl aU 



245 



Seitage jur fyteftgen „äWuftfjeitung" erfdjienen. 66 
föeint, bag #r. SSaflerftein ftdfj bie tobenöwerttye Stufc 
gäbe geftettt, bie £anjeompcfttton auf eine fotibere 
SJafyn jurütfjufütyren unb berfelben einen beftimmten 
ßfjarafter ju »erleiden. Unb baö ifl richtig gebadet j 
benn nid^t genug, bag ber £an$ einen Xitel fjabe, et 
mug audj bemfelben entfpredfjen. SÖenn man übrü 
genö an ©traug, äftüfarb, ^uüien benft, unb ifyren 
immenfen Erfolg in jeber ©e^ietmng erwägt, fo mochte 
man faft afle äJlufif an ben Sftagel Rängen unb nur 
auf Sanjeompofttion fcebac^t fein-, wie umgefe^rt je* 
ner befannte SBiener SWeifler bei fyoc$»orgerücftcm 
Sttter feinen greunben nai» genug eröffnete, er füljle 
fidj f<§wac{j, wolle bie Dpernecmpofttion aufgeben unb 
,fid; nunmehr auf bie Äirc^eneomfcojttion »erlegen/' 



lpsissima verba! 



21 ug. ©at^. 



Steiget fOlnUtUben. 



93ietteS unb fünfte« abcnncmentconcert. 

©aö Programm fceS erften 2(benbö war eben fo 
reichhaltig atö intereffant. 8ln SDrdfjeflerwerfen wurs 
ben »orgefüfyrt : (Sfyerubini'ö SDu»ertüre gu ben Stben; 
eeragen, unb §r. ©djubert'ö grogc (£ = ©ur ©tympfyos 
nie. ©ie Sluöfüfjrung beö tegtgenannten SBerfeö fyäft 
SKeferent für bie gelungenste, welche i^m feit einer 
SReifje »on Sagten ju ©efyor fant. ©aö ^ßuHifum 
geigte ftdj eleftriftrt »on ber grogartigen Sonfcfyityfung, 
unb wenn gteidj ber erfte £§eil beö Concertö in (eis 
nen »erfc^i ebenen öinjelfjeiten mannidfyfacfy ($utc% ge; 
boten fyatte, fo brängte bodj ber allgewaltige Gins 
bruef ber ©tympfyonie fafl jcbe (Erinnerung baran ju= 
rücf. 3» ©efangö»orträj}cn liefen fiefy ßrl. ©c^tog 
unb $r. Hubert ». Rainer auö SBien t)ßren. 
3ufammen fangen fte baö befannte ©uett au$ $ef; 
fonba „£3aö felj' icfy :e." $ allein fang §r. ». Rainer 
eine ©cene unb Sitte auö -3ty§igenic in Xauriö »on 
©tuet, ©er junge ©änger oerbient mit 9ted?t bie 
Aufmunterung, wetcfje ifmt bie 3ufyörer mit freigebt 
gen ^änben ju %f)e\l werben liegen. Sticht nur, bag 
er unö eine frifetje, ungebrochene, obgleich nodfj nic^t 
»ctlftanbtg auögebitbete unb gereifte (Stimme ^ören 
lieg, audj fein Vortrag geigte »on ©efc^madf unb 
richtiger 2luffaffung. gct;tert?aft ift feine 2trt ju »o= 
cattftren; er fyätt fein beftimmteö Ätanggepräge fefi, 



fo bag bie Sonfärbung fyter bunfet, bort $ett erfd^ien. 
©et tien mit ^ s Sauten jufammengefe^ten ©i^ton= 
gen trat ba$ ^ oft flörenb in ben SBorbergrunb. 
^)r. sflaiify an% SBalbenburg f^telte ein Soneert 
fcon gerb, ©aüib für bie ^Jofaune. gr jeigte üiel 
©enjanbt^eit, weniger aber ©tc^er^eit unb reine 3" s 
tonationj benncd^ aber barf man tyn mit 9le^t uns 
ter bie beflen ÄiinfMer biefeö ^nfhumentö ^a(;(en. 
$)r. ^alti^er, ein junger Söiclinftneter auö Söien, 
^attc (Srnftä 5ß^antaftc über fernen an$ Dt^eUo 
jum Vortrage gewählt. ©er junge Äünfller fyatte 
ftc^ eine ^u fc^iuierige Aufgabe gefleßt, unb fo ge= 
fdjalj eö , bag feine Seiflungen atö ungenügenb be- 
trautet würben, ©aö goneertflü* enthält eine SWenge 
ber aflerberwegenflen <&teüen, unb nur bie auögebit= 
betfie Sed^nie unb bie unerfdjütterlidjflc Äattblütigs 
feit »mitogen fyier ben günfligen ßrfolg ju fiebern. 
4>r. Wattiger beftgt übrigenö »ie{ tc^tufc^c ©ewanbU 
i)e\t unb »etfyricfyt ($ute$ für bie Bufuttft. 

®aö fünfte 5lbonnementconeert war ben bten 
9lo»ember angefegt, ©ie ©irection »erfd^ob cö auö 
ac^tenöwert^er tyietät gegen ben mit bem $obc rins 
genben 2Wenbelöfo^ns2)art^olb^. 9Zoc^ an bemfctbeit 
^Ibenb fc^ieb er auö bem Seben. 6rfi aä)t Sage 
fpater, ben Uten 9Jo»., fanb nun baö fünfte WUm 
nementconcert <3tatt- } eö galt atö eine ©ebadjtnig; 
feier beö entfe^rafeneu £on(?efben. ©ie erfle yLhfyeu 
lung war a\i^ Söerfen fetner Som^ofttion jufammen; 
gefegt : (3ebet »on 9)1 Stirer „§ßer(ei^ unö grie^ 
ben", Ouvertüre jur ^eluftne, ^ac^tlicb, gebietet 
»on eic^enborff (9Jianufcrt>t unb legte (Sompofttton), 
SJJotettc a capella für ©cli unb d^cx (SWanuferi^t ♦, 
im ©ommer biefeö ^a^reö eomponirt), unb Ou&er; 
türe gu bem Oratorium „spautuö". ®aö &eiet unb 
bie beiben SDu&ertüren gehören »ergangenen 3'iten an 
unb ftnb allgemein befannt. S3ebeutungö»oö unb 
wie eine Stynung beö (fntfc^Iafeuen ergangen ben 
feierlich geflimmten 3«^örern bie beiben nac^gelaffes 
nen SBerfe. ©ei eö, bag ber ©ram über ben 83ers 
lufi einer geliebten ©d^wejler, ober baö 33orgefüfyl 
beö eigenen Scbeö ben gompontflen ju biefen Texten 
führte, eö ifl ftc^er, fo bie SBorte, atö bie »on tym 
baju gefd^affenen Sonweifen ftnb bie ergretfenbflen 
©c^wanengefänge beö Sfteifterö. ©ie ©^m^onic 
eroiea fpiette baö SDrc^efier unter ©abe'ö ©ireetion 
in ber »or trefflichen SBeife , bie wir »on tym ge? 
wo^nt ftnb. 

H. g. SR. 



246 



ttebetjtc&t ber ncucftcn erf^etnungcn auf bem ©ebietc ber $Dtojtf* 



gär *Ptattofotte unb <3ttcicf>infttumente* 

©lata ©djutttatttt, fleb. tDiwk, ©p. 17. «rio für 
|)tanoforte, öiolin« ttn) Üallo. firritk. u. 4)ärtel. 

2 Qtylr. 

<£♦ ©Utlttt, ©p. 4. Sonate Cor |)fU. u. Dioline. 

ßcfoubertl) u. (ffomp. 2 €ljlr. 
3« tjatt 33oom, ©p. 14. 1er grandTrio pour Piano, 

Violon et Vcelle. Cbflrt. 3| Äljlr. 
Äuttaf u. ©bett, ©p. 39. Melodies romaines et 

napolitaines pour Piano et Violon concert. Öcljle- 

finger. H ttljlr. 
Äuttaf w. 2StettjrtC1ttl>$, ©p. 24. Vielka ou le Camp 

de Silesie de Meyerbeer, pour Piano et Violon. 

tben*. 1£ €l)lr. 
©♦ ÄtUg f ©p. 13. Britta ©uartett für Jpianofortr, 

Violine, Diola un* DiaUnall. £fcl)ub*rtl) u. Gompj 

3 Äljlr. 

£♦ SottWeilet, ©p. 20. 1er grandTrio pour Piano, 
Violon et Vclle. firrttk. u. <järtH. 2 Äijtr. 

SB* SKoltflUC, ©p. 33. 3me Duo concertant pour 
Piano et Violon. 8d)ub«rtl) u. Comp. 2| flt^lr. 
Sffierben beforodjen. 

$ut aStoKite. 

©♦ 2tlarb, ©p. 16. Dix Etudes brillantes pour le 
Violon avec accomp. d'un 2d Violon. Schott 
3 /l. 

<£♦ S56^met , ©p. 54. 75 3ntonattonsübungen für 
angehörte DiolinfpieUr. fiote u. Öodt. jjeft 1 u. 2. 
ä $eft 25 ögr. 

2t*SK6fct f ©p.5. Souvenir d'Afrique. Grand Rondo 
original pour le Violon avec Accomp. d'Orchestre 
ou de Piano. 0d)lcfinfler. Älit |)fte. 1| ftljlr. 
ÜBerben befprodjen. 

gut aStoIoncelt mit tyianvfottebe$L 

3t* ^iattt, ©p. 5. Souvenir de la Sonnambula. 

gcljott. 1 JL 48 fir. 
— f ©|). 6. Mazurka sentimentale. €b*n*. 

1 Ji. 12 fir. 

JBcibc £efte fmb bem Snfhumente günfug getrieben. 
gjtafifaUfdjen SBertfj burfte man nur bem leiteten juerfennen, 



obglei$ au$ %\tx (5$optn'f*e SWujier attju beutlfA Ijerfcortre* 
ten. SRamentlidj in ber Harmonie, mit ber Jener grofje <5la* 
«ierfoieler oft getoaltfam umjugefan pflegt, geigt ftd> biefe 
91ad)aljmung , aber : qaod licet Jovi etc. ! £ty. 5 enthält eine 
iniereffante (Sabenj, tocl$e al* $rüff*ein eine« ©efliften in 
ber tedjnifd^en ®en>anbu)eit bienen fann. 

St* 93atta, ®p. 48. Souvenir de Dom Sebastian de 
Donizetti, elegie. 8djott. 1 JL 12 fir. 

©egen bie (ScKoftimme läfjt ftd^ nidjt« eintoenben, befto 
toeniger loben«toerüje (Seiten bietet bie $ianofortebegleitung, 
an beren Aufarbeitung getoffj ein (Slamerreifenber geholfen 
l)at. 3)fe am ©djlufj be« @tucfe« niebergefdjriebene ©eglei* 
rang in ftnfngenben Slccorben ifl eine (eere (Sffectljafdjeref, 
»eldr)e toeber ber SWelobie nodj bem @inne be* Sonftücfe« 
entfpridjt. £er ißerfaffer liebt e« glageolettöne gu gebran* 
d)en, unb Ijalt bie (Soloftimme oft Ijöljer, als e« ber (Katar 
be« ^elio angemeffen. 

3t* ^Jiatti, ©p. 7. Les fiances, petit caprice. 8rt)ott. 
J JL J2 fir. 

(Sine nieblt^e, ^ifante (£ompofttion, »oK @d>erj unb <&u: 
mor, bie ben beiben guvor angezeigten üorjujie^en ift. 

gilt glöte mit tyianofotU. 

©♦ aSricctalbi, ©p. 43. Fantaisie pour la Flute sur 
des motifs de l'opera Loisa Strozzi de Sanelli. 
Öcrjott. 2 Jl. 

®. be ^)auli f Capriccio per Flauto con accomp. 
di Piano composla sopra pensieri dell* Opera 
Macbeth de Verdi. Ricorti. 6 Jfr. 

©♦ Stabbcnt, ©p. 43. Fantasia per Flauto con ac- 
comp. di Piano. Ricortt. 6 £x. 

(5« ifi fdjioer, über fold)e «Sa^en ju referiren. JDfe fflöte 
ift ein fo einfeitige*, monotone« Snftrument, ba§ von einer 
iniereffanten unb mannigfaltigen $(ntt»enbung faum bie Siebe 
fein fann. 9tu(^ bie obigen Hummern belegen ü$ in bem 
engen Greife be« 3nftrumente*. lieber i^ren (Somfeofition** 
toertö ift ntcfttö ^u berieten, ^ö^flen« bag ba« gnle^t ange< 
geigte 2Derf ungef^ieft unb unbebeutenb gu nennen ift. 

gut jtpef flöten mit tyianofotte. 

©. StaMont, ©j. 40. Gran Concerto per due Flauti 



247 



con accomp. di Pianoforte, estratto da un opera 
inedita di A. Pessina. Hirortt. 6 fr. 
Q. fRdVbtni, €>|>. 42. Duetto brillante per due 
Flauti con accomp. de Piano estratto delT opera 
6. de Dancia. Cbfrio. 5 Jx. 

2Ba* i(i langte eilfger aU ein (Sencert ffir eine Stöte? 

ICnttoert: (Sin Goncert für j»ei giöten. Stebbaber, toelci&e 

Sebärfnifj na$ betartigen ffierfen fielen, »erben fonß man* 

$e6 <9nte in tynen ffnben. 

Duetten ffft bie %Wte. 

©♦ BticrialM, ©?. 45. Duos pour 2 Flut« sur 
des motifs du ballet Caterina ou la fille du ban- 
dit Bdjott- 1 Jl 48 ftr. 

gär »orgerfidtere ©<$üler. 

gfit (Sfarittette mit pianoforte. 

£♦ GtyftfQ, top. 196. Trois melodies pour Cla- 



rinette avec accomp. de Piano. Aittre* 1 Jl* 
12 Ar. 

$cr Gompcnijl »ercffentfid&te fdjon frityer fobenlttertye 
6a$en für bie Klarinette, nnb a*$ biefe« SBBerf »erbient bie 
tC<$tang be* Äritiler6 nnb bie 2Bea$tnng be6 3nftrnmenta< 
liflen. 

83. <£aruHi, Fantasia per Clarinetto con accomp. 

di Piano sopra la cavatina „Sempre all' alba ed 

alla sera" nelP opera Giovanna d* Arco di Verdi. 

fticorti. 3 St. 60 6t*. 

ttin brillante« @alonfrfi<f, leidet nnb fttefenb gef<$rieben. 

3nm ©alonvortrage gu empfehlen. 

gut ©littarte allem. 

St* $L &aui be gctetti, ©|>. 10. CoUection des 
oeuvres choisies pour Guitarre. Cab. 9. Fantaisie 
variee sur Fair de Caraffa: o cara memoria. 
Sdjoti. 1 Jl. 12 flr. 

©eljr fdjwer au«jnffi^ren. 



9lep*ttQtium ftlr Wlanufctipte. 



£>nr($ bie in 9fr. 21 befinbU<$e Stnfforbernng gnr (Srcff* 
nnng eine« SRannfcrtytyanbel« fe$e iä) mi$ veranlagt, bie 
Zittl einiger meiner (Fontyofitionen ein&ufenben ; t& ftnb bie« : 
8toei #efte £Utattett<etuc*e fut 2 BtoKtten, ISiola 

nnb Bioloncefto. 
(tin jebe« $eft enthält 8 ©tüde. 2)fe au«gefd)riebenen @tim* 
men tyerjn Ijabe i$ $rn. SRujüalienljanbler fceebe in Sety* 



gfg, bnrd? ben fie belogen werben fönnen, nberfanbt, nnb bin 
gern erbötig, bie Partitur gu f$i<fen, toenn e« gefcrbert tofrb. 
SDiefe Duarteit*<Sifi<Je in beiben heften fallen aU }>raftifd)er 
©efeg bienen gn ben in meinem Stuffa^ : Heber ba« (5(afflfd}e 
in ber SRnfif (3*. 3- f. 9R. 93anb XXVI, 9fr. 7, 8, 9), au«ge* 
fi>ro#enen Stnft^ten. 
&. Petersburg ben H £><*• 4r - 3^* 8eo|>. 9u<H« 



3nteUt$cti£blatt< 



Bei F. .B. C Tteuckart in Breslau ist erschienen 
und in allen Buchhandlungen zu haben: 

Zweite deutsche Messe für Sopran, 

Alt, Tenor u. Boss, mit Begleitung von 2 Cla- 
rinetten, 2 Fagott, 2 Hörn, Violoncell und Con- 
trabass, oder der Orgel allein, von JB. JB. 
Philipp. Op. 37. Preis H Thlr. 



Requiem für 4 Singstimmen mit Begleitung 
von Orgel und Contrabass oder 2 Violinen, Viola 
und 2 Hörn ad libitum, componirt von iffo- 
rlte JBrosig 9 Dom - Organist in Breslau. 
Subscriptions-Preis für die Abnehmer des musi- 
kalischen Kirchenschatzes 22£ Sgr., Ladenpreis 
14- Thlr. 



248 



Tübingen« Im Mjaupp'schen Verlage ist so eben 
erschienen und in allen Bach- und Musikalienhandlungen zu 
haben : 

Vorschläge 

zur Verbesserung des Elementarunterrichtes 

im Ciavierspiel. 

Aus den Imperativen der Musik und Pädagogik ab- 
geleitet, sowie aus Erfahrung entlehnt, und 
dem geehrten Comite" der Tonkünsüerversammlung hochachtungs- 
voll gewidmet von 

August Sielbeck. 

8 qu. elegant brochirt, 30 xr. = 10 Ngr. 

Der Verfasser fand sich durch die Tonkünstler- 
Versammlung zu Leipzig angeregt, und hat hier seine 
durch gediegene 40 j ährige Erfahrung, wie mit psy- 
chologischer und pädagogischer Einsicht geprüfte 
Methode mitgetheilt. 

Nach der Einleitung folgen zwechnässige Vor- 
schläge, welche die wichtigsten Lehren des Ele- 
mentar -Unterrichtes im Ciavierspiel betreffen, als 
die Verbesserung der Erziehungsmethode der Fin- 
ger, die Erziehung der Augen zum Notenlesen, 
Bildung des Gehörsinnes, des Taktgefühls, des 
musikalischen Gedächtnisses und des Geschmackes. 

Wir glauben daher allen Lehrern und Schülern 
des Clavierspieles eine ebenso wichtige, als will- 
kommene Gabe zu bieten. 



Im Verlage von Aug m Koblitm in Görlitz erschie- 
nen und sind durch jede Buch- und Musikalienhandlung zu be- 
ziehen : 

Julius Emil Leonhard. 

Drei Can taten zum Oster-, Pflnggt* 
und Weihnachtsfeste 

für Sopran, Alt, Tenor und Bass, 

mit Begleitung von 2 Violinen, Viola, Violoncelle, 

Bass, 2 Clarinetten, 2 Hörnern, 2 Trompeten und 

Pauken, oder in Ermangelung dieser Instrumente 

mit Begleitung der Orgel. 

8tes Werk. 

Preis 3 Thlr. 15 Sgr. — Jede Cantate apart 

1 Thlr. 5 Sgr. 

Herr Kapellmeister C. G. Meissiger in Dresden 
spricht sich über diese Cantaten wie folgt aus : 

„Die mir übersandten 3 Cantaten von Herrn 
Leonhard habe ich geprüft. Bei dem regen 



Antheil, den ich an der protestantischen Kirchen- 
musik nehme, die leider in grössern wie in klei- 
nern Städten jetzt so sehr im Argen liegt, kön- 
nen Sie wohl glauben , dass meine Freude über 
diese Kirchenstücke keine geringe gewesen sei. 
Wahrlich, es ist nicht leicht, alles Triviale und 
Unkirchliche zu verbannen, und so leicht aus- 
führbar und mit so wenigen Mitteln Effekt her- 
vorbringend zu schreiben, wie es hier der brave 
Herr Leonhard gethan hat, dazu gehört viel 
Tiefe und Gründlichkeit und ein gläubiger from- 
mer Sinn. Ausserdem fühlt man immer, dass 
der Komponist weiss, was er will, und dass er 
das Wesen der Kirchenmusik gehörig erfasst hat 
Das ist ein überaus wohlthuendes Gefühl. Dass 
der Komponist sich zunächst Händel und den 
neuern guten Meistern anschliesst, ist herrlich. 
Wie gesagt: Herr Leonhard scheint mir in die- 
sen leicht ausführbaren Cantaten so ganz den 
rechten Ton getroffen zu haben, dass ich von 
denselben den grössten und allgemeinsten Er- 
folg hoffe. Möge derselbe uns noch recht oft 
mit dergleichen Kirchenstücken beschenken." 



Bei Franz Müller, vormals A. Wagner 1 s Musika- 
lienhandlung, in Stuttgart ist so eben erschienen: 

Raff» Joachim, Sechs Lieder von Fr. 
Abt, Louise Barthelemy, Fr. Kücken, B. Mo- 
lique und Fr. Schmidt, für das Piano übertra- 
gen. Op. 34. ls Heft: In den Augen liegt das 
Herz, von Abt; — Warum so fern? von Mo- 
lique; — Schlummerlied, von Barthelemy. 1 ü. 
12 xr. = 20 Ngr. 

Das 2te Heft erscheint in 14 Tagen. 

Kräger, W., Trilby-Polka für das Pianoforte. 
36 xr. = 10 Ngr. 



fttdjtifl für ßirdjnt, 

Fischer'» hochgepriesenes Choralbuch, zwei 
Bänae, ist für 6 Thlr. (späterer Preis 8 Thlr.) 
durch alle Buchhandlungen zu beziehen. 

G. W. Körner in Erfurt. 



X>rud oou 9c. Statt mann. 



H tu t 




«iff#dft f#r 




gUTantiucrtlidjrr Strbacteur: 
SiefrmunbjJrmnjigfier 93anb. 



M 42. 



33 etlcgtr: 

Stöbert triefe in £ei|»|t0* 

2)en tt. Stoßember 18«. 



3?oti biefer 3fitf4' erf^einen itv et) entlief) ' $tcJ6 tti 'Sanbeä ücn 52 9Jrn. 2'/» Eljlt. j Qlbonncment nehmen aKe^cfiimtet, 33uäV 



2 JRitmmerii fort 1 Dber l l /a SBc^en« ( 3nfedicn0g«&ü^im bU ^diijdle 2 Stfgr. 



SJ^ufif ■ Hut üi^fitjant Innren an. 



Sll^ath Äuö Ere^t™ (©rtluflj. — Euö SBetlin. — Jttei tu 1 Reifung, Saatflgtfätifctf, SGermiföte*. 



9luä Bresben« 
©per. 

lieber bie S^dtigfeit im ©ereile ber Epet im 
^ttlgemeinrn fyabtn unt nur ttenig ju fagen. ©urer; 
9lnfleüung bei ^)ru. Stiele ifl brm äflangrE an einem 
gmeiten ^metifien feinestoege, ober fced? fefrr unges 
ntigeub abgeholfen / unb ba unä miülcrtorife §r. 
©icl^i^f^ üijne (Srfafc tjerlaffen f)at, fo fünnen aurf? 
nid^t bie wenigen Dpern gegeben wetten, in benen et 
oefdjäftigt trat, ©et ehemalige ^eucrift t>cni #eip; 
&iget Siabttfjeater, %, SSdjmibt, ift nun jtuar ai$ 
ibpernregiji'eur unb fiir 5 wette Sßartien engagirt, unb 
mit joUen feinet ©atfteUuugä = unb Verträge weife 
atfe 9lnetfennung , aber ba bie Stimme fetjtt, fo ift 
aurt) fcon biefer Seite wenig 4>ei£ jn erwarten, &rL 
SBagutt ma^t erfreuliche gor tfd; ritte, ifrre Stimme, 
SfflejStffoptan, t;at aber ffion gelitten, unb immer ncdj 
fefjlt eä an einer erfleu Sängerin. Seit Abgang bet 
grau Sparer ; ©entifuemo unb grau Sdjröbers 
©e&rieut fmb jwei fo anfefmfidje ©ehalte eifpart, 
bajj bie Raffte $urcid?cn würbe, bie grßjje ^üa*e bur^ 
»Inflettung einet bebeutenben Sängerin auäjufütten, 
aber auftait talentvolle auswärtige Sängerinnen auf 
(fngagement gaftiren ju laffen, fd)eint eö tnelmetjr, 
alä fei bie ©iteetton mit loatyityaft toäterli^et güt= 
fotge nur baraitf bebaut § alles ju uenueiben, waS 
gtL SBagner fcerbunfelu tonnte; benu txut librtcu 
ned? feine ftembe AünfHerin in SRotten, Wclcije grl. 
SBagner einfiubirt, obet i^t emfhibiit werben. 



3n bet SBefegung ber Dpetn fmb ktjenig 93ex= 
änberungen uetgefemmen. $ti* St)ie[c atä ßfpe int 
Sraua ton äkefien tietbient beifätiige drträ^nung, 
unb &rl. Söaguer genügte in beu fpätereu Sluffö^s 
rungen ber 3p^genia in 5£ufiä m^x aU früher, §r. 
^ic^atfe^et atä Sta^itteö f^eint fidj tu bem gried;if^en 
(^enjaube noct) nid^t gure^t 511 finben, unb $rn, WliU 
teneurjer ift alä Olg^tmemnün uvdj me^r fijntglia^e 
§altung ju empfe^ten. ©ie Ololte ber jttgtemnrfiia tfl 
grau Äriete jueitieilt, ujett^e barin %Ut$ (eiftet, maS 
fie ttetmag. $r. Sc^mibt bebütitte aU örauet tion 
SBtejlcit, unb tefriefcigte tute gefagt in $(üem, nut ba§ 
bie Stimme mangelt. — 3fm Xaun^äufet ip in neur= 
ret 3rit ber Sa^tu^ fo tuett afcgeaubert, ba| S3enuS 
feitfi erf^eint, Sanntjdufer anjutürfen y unb bag Stis 
fatetd'3 %cb baburt^ augenf^einlic^er gemalt iüitb^ 
bag fte, »on ben (au6 Stom) &utü<ffetjrenben 5ßitgeru 
begteitci, im Satge auf 3 Sfjeatet getragen mirb — 
ä« meinem B^erf ifl unö bunfet gettiefcen. ©er neue 
Sä^lu§ ifi eben fo uucrfreulict) a(S bet frühere t unb 
erhalt burdj bie 6rfct)einung beö befen *J3rincipä in 
ber ^erfon ber grau 93euiiG nut äugcrUr^ etroa^ metjr 
5tfcwea^§fung, 

3n Collen, mel^e (SHejia anögeuemmen) ntdt)t 
jum Kiepert Dtte beä %it So agner ge^oren^ fürten luir 
bie ©ä(ter grL 3«r auä Sßien, gr(. ^ur6a auä 
-Öaunoüet unb grau SRuberöbotf = Äü^enmei|iet auä 
öreötau. 5ftae^ ben überf^roengtidjen Äofpreifungen, 
weiche bem ©aftfpiele ber Statten toraw^gegangen, 
ettuarteten mit ettuaö SJorjugftd^eö unb fauben unä 
fel)t getdufa^t* fflie Stimme ift bereits fe^t im St6= 



250 



nehmen, unb audf; (n'nftd&tlic§ bc§ (Spieleä fafyen wir 
und ni<$t veranlaßt in bie Sobcäer^ebungen einjujlinu 
nun. Erfreulicher war bie ©atfiefhing beS graut. 
Surba, weld&c ftdj al3 Statte in bcr ewigen SRegu 
mentätodfjtcr im ©cftg einer guten (Stimme, bie ins 
beffen nodj weitet auöjubilben ifi, jletS beutlid&e SluS: 
fprad^c unb jiemtid) gewanbtcö (Spiel geigte, wobei 
fte burefy cinneljmcnbeö 5lcu§erc untcrflüfct würbe. (£3 
Ijat ben 2lnfd;cin, ba§ foldjc @igenfd(jaftcn (»'er nic$t 
3U fernerem auftreten Berechtigen, wcnigflenä ifl eS 
fdljon ju oft vorgefommen, bafj nad? fo günfligen 83ers 
fudjen feine wetteren ©aflvorflellungen erfolgten, ob; 
gteic^ wir biefee $af)x burdjauö feinen llebcrflufj an 
©äften in ber ©per bemerkten, grau Slubcröborf; 
Äüctycnmeiftcr war in biefer SSejiefyung mefyr bevor* 
äugt; fte trat aU $)aUüa in SHobert ber Teufel, 
5lbinc im £tebeötranf, 9tejia in SDbcron unb natürs 
lidfy aud) aU SRegimentStod^tcr auf. 3(jre jiemlic^ 
fiarfc (Stimme, bie fte aufteilen forcirt, eignet ftc$ aus 
genfd^einlidlj mcfyr für fetbenfc$aftlic$ fcetoegte ^ar; 
tien, als für foldje, treibe eine einfädle getragene 
©cfangSwcifc erforbern. Severe Gigcnfdfjaft fdjeint 
i^r abjugetjen, wogegen wir anfcfynlictyc ©cläufigfeit 
— obgleich nic^t immer cerreet unb bcutlid) — unb 
funflgercdtyten Triller ju rühmen Ratten. Syrern (Spiele 
fctjtt eö einigermaßen an Stnmutfy ber ^Bewegungen, 
fo wie fte aiufy in ber üoilettc wenig ©cfdjmatf bes 
wie§. $f)xc deficit öcifiungcn waren ^fabefla Mnb 
9tcjia, befenberö testete. 2Sir fönnten unfer Urteil 
barin jitfammcnfaffrii, bafj fte metyr blenbet alö naijz 
faltig befriebigt. 

%n einjelnen ßoncertvorträgen leerten wir bie 
bret <Sd?wcflcrn Serwalb auö «Stocfyelm, bie (Signcra 
Slngri, geborne ©ried^in, in Begleitung beö spianifien 
(Sari fiewt) auö SSien, unb ungarifdjc üftationalfän; 
ger unb Sänjcr unter ©irection ber $©. £^9 unb 
(Sjabo. ©ic (Sd?wc)lcrn grieberife, %ulie unb £ebba 
Serwalb, unter benen wir grl. 3utic alö bie 23cgabs 
teflc bcjcidjncn, erfreuten burdl) ifyrc fronen (Stimmen, 
welche fidfj in jwciflimmtgen unb breiftimmigen ©e= 
fangen, in benen allein grl. ©ebba mitwirf te, ju 
einem wcfjttfyucnbcn ©anjen verbanben. 5lujjcr itas 
Jienifd^en ©efangjh'tcfen erregten befonberö fc^webifd^e 
9?attonatlieber, ttcm §Batcr ber (Sangerinnen mit gro; 
^er ©efcf;icf(id;feit breiflimmtg eingerichtet, lebhafte 
^eilna^me, unb wir bebauern, ba§ flürmifc^er S3eis 
fatt unb £erüorruf ^ f»VV3 e Selo^nung ber fe(te= 
neu Seiflungen war, ba bie verweigerte (Srlaubniß 
fernem 5IufUetcn8 ton Seiten ber £)irection eö uns 
möglich machte, bie ©äfie für ben fyärlic^en ©efud^ 
beö Sfyeatero burd^ beflo ja(;heid^eren ju entfdfjdbigen, 
ber nad^ fo günfitgem Grfcfg gewif? nic^t auögeblies 
ben fein würbe. — greiul. ^Ingri ifl eine toorjüglid^e 



Ältiflin, bereu (Stimme ftdj burd^ ungewö^ntid^en Xons 
umfang, befonberö in ber ^)ö^e, gro§e ®Uid)ma$\fr 
feit unb ©etäuftgfeit au$jeic$net. SBir ^orten fte nur 
in SHnfiffiüifen »on italienifd^en SWeiflern. $fp 83es 
gleitcr, ^r. garl Sew^, befl^t, wie atle retfenben 
«ßianiflen, mele gertigfeit, jei^net ftd^ aber wettet 
nid^t »or fo bieten Stnberen a\\%. — ©ie ungartfd^en 
j Slattonatfänger jeigten gro§e Steinzeit unb Ucbereim 
[ flimmung im SBortrag, unb bie S3afftflen namentlich 

erfreuten und burd^ i^re fronen (Stimmen. 
| ^pißer'd neue SDper „ßonrabin, ber legte $>o^en; 

flaufc" würbe nad^ Verlauf einer SBod&e wieber^olt, 
nad^bem, wie wir fcermut^eten , fe^r bebeutenbe ^Ibs 
fürjungen vorgenommen waren. S^ic^tSbefloweniger 
war ber SBeifafl hei weitem geringer, wie e3 hei ben 
bereitö gerügten ättängetn toorauöjufe^en war. 

©^ließlid^ führen wir an, ba| bie (Soneerte bur^ 
bie (Sängerin grau ©areia be Xorreä unb ben (Sek 
lijlen $)l. g. ®emuncf eröffnet worben ftnb. £)a$ 
(Soneert, mit blojjer ^3ianofortebegIeitung , bot in 
muftfalifd^er $)inftc^t wenig ©enuß. ©ie (Stimme 
ber (Sängerin befriebigte unö eben fo wenig alö 
lic SBatjt ber SWupfflücfc, toat burd^ bie «alte, 
mit welcher fte fang, um fo unerquieftid^er würbe. 
SBir freuen unö, ^>rn. ©emunef mefyr Stnerfennung 
joüen 511 fönnen. (Schöner, üoßer %on unb gro§e 
tedjnif^c ©ewanbt^eit jeic^nen i^n uort^eit^aft auS, 
auc^ geigte er in ber äöafyl feiner Vortrage me^t 
©efdjmacf. — Söir ^offen, ba§ fpätcre ^oneerte me^r 
bed 3»tereffanten bieten werben. 

3m einer gortfe|ung ber Abonnement 5 ©oneerte 
ijl nad) bem nngün|1igen ftnanjieHen Grgebniffc ber 
vorjährigen wenig ober feine Hoffnung. 3Mbem f)at 
px. Ritter bie (Stelle von 3ul. Kieg in ©üffelborf 
übernommen, unb eö würbe fomit jenem ^njittut ber 
Unternehmer unb biö^erige ©ireetor fehlen. 

g. 2B. »?. 



2luö Lettin. 



<5nt>e Cctcbcr. 



grl. ^enn^ Sinb fjat unß wieber vertafffu. 
(Sic l;atte wenig 3«t, fang alfo vier ättal fc^neß ^in^ 
tet einanber, um ju i^rem S3cnefiee (bie 4tc ©orflels 
lung) ju gelangen, unb ba fte jebe Slnfirengung, jebe 
ttivaü heftige Slnfpannung i^rer Stimmbänbet fc^eut, 
trat fte tfvci Tlal in ber 9legimentötod^ter, ein SWal 
im greifc^üg (Slgat^e) unb in ber 9tfac$twanblerin 
(limine) auf. (Sic ifi in iljre ^eimatfy 8 ere ^ Mnb 
will nad^ furjer 3ctt ber JRu^e ßnglanb $um jweiten 
SWal befugen, befd^eibencr Sßeife bei ftd^ benfenb; 



251 



fßfunbe Kriegen fdjwerer a!3 Spater. Uctcr ifyre Äunfb 
leiflungcn ifl fdjon ju öiel gefc^rtebcn, alö ba§ ic§ 
nötfyig fjättc, miä) weit auf biefen ©cgenflanb cinju; 
laffen, unk idt) erwähne barum nur, inwiefern fte fid) 
in tyren Seiflungen geänbert f)at. 3§xc (Stimme j?at 
an 5(u3giebigfeit gewonnen, bodj madtjen ifyr bie ^o= 
$cn $6ne metyr Wltye aU fonfl, unb teiber §at fidt) 
auä) ber §au<%, ber Unfdjulbäfc^teicr, ber ifyrcn £c; 
neu fonfl einen fo ctgent^ümlic^cii 3auber toertielj, 
toertoren, unb in ityrem ©piete fyat fic fcon ben 3ta; 
Wienern eine Qlrt üon (Soqucttcrie angenommen, bie 
freiließ oft fjßc^fl licbenöwürbig ifl, wie j. 33. in bem 
unauäflefytic^ fc^tcdjten Sntentcrjett in ber 9tegimentö= 
toller, 2lct II, ® 5 £)ur. 

®ie fc^on angejeigte 2tuffüljrung beä Oratoriumö 
(Stiaö toen Sttenbetäfo^n mufjte, wie befannt, toers 
fdjoben werben. %ä) f)ahe atfo bieömat nur über ein 
©oncert in ber Sfticotaifirc^e am 21flcn bief. ju bes 
xtd^ten. $n bemfetben würbe junädjfl baö Stabat 
mater öcn SRofftni fe^r trejftic$ unb unter SMitwir; 
fung ber erflen ©änger an unferer italtenifdr)cn ©per 
(©ignora gobor, ©ignor Saboeetta :c.) aufgeführt, 
nur Schabe, bafj bie ganje Drcfyeflerpartie auf ber 
€>rgel gezielt werben mugte , waü natürlich , 06 eS 
glcidj bcflm8glidc)fl burrfj §rn. #aupt gefdjafy, baä 
SBcrflänbnijj bcö Söerfeö beeinträchtigte. — £r. Ärauö 
fang hierauf fcljr weinerlidt) baö bekannte SBufjttcb 
uon ©ectljotoen „5in bir allein fyaV icr) gefünbigt"; 
$r. <S. ©. SSagner, (Santor an ber 9tfattf;äifirc$e, 
führte ben 51flen *ßfatm mit feiner eignen 9Jiuftf auf 5 
ber erfle unb legte 6t)or biefeä SBcrfcö ftnb redjt ges 
hingen, fowofyt in ber Shtffaffitncj aU ber ©ur^fü^ 
rung, baö mittlere (snfembte ifl inbefj $u breit unb 
leibet an äJionotonie. — Sliifjerbcm trug ber Crgas 
nifl Stiele bie c$romattfcr)c *pfyantafie &on ©eb. 23acr) 
mit bewunbernö werter JMapibität unb SHcin^cit oer-, 
grl. 5lug. £öwe fang bie Ölrie mit (Sfyor ax\& (&anu 
fon öon 4?änbcl: „SD f)ör' mein gleb'n, atlmäc^t'gcr 
©Ott' 7 , wa$ fte lieber l;ättc bleiben laffen füllen. 6tn 
Quintett unb (£fyor tjon Naumann au$ feinem SDras 
torium : Gli Pellegrini, befc^lojj baö (Soncert. 

*2lu§er biefem (Joncert fanben in biefer (»aifon 
biä jegt nur jwei unbebeutenbe Matineen (Statt, ©ie 
eine oon bem *ßianifien Pfaffe unb bem (Somponiflen 
Siöet unternommene, toerunglücfte t^eilweife burdfj 
5luöb(eibcn ber SWitf^ieler unb giebt un§ im anberen 
ZfyiU nid)t 5(nla§, i^r eine längere QlufmerffamFeit 
in biefen Sfättem jujuwenben. <£>ie anbere, toon 
einigen jungen Äammcrmuftfern (ben $$>. Sirnbad^, 
e^ulj, efpentjatyn :e.) öeranflaltete SWatinee f)at baS 
Severe no^ weniger ju beanfyruc^en, benn btefe jun= 
cm £erren geben im Saufe be« SBinterä immer ein 



©ugenb äWatineen, laben bie Stecenfentcn dn unb 
wünfe^en bafür red^t fe^r getobt ju werben. Qabei 
ftnb fic fo toofler ßgoiömuö, bag fte ftc§ burd^au« 
mc^t ^erablaffen, anbere SSerfc alö ^a^bn'fa^e, 2Wos 
jart'fa^e unb »ect^otoen'föe ju fielen, ^n bem toors 
jährigen ©ugenb üon ättattnecn ^aben fte au§er einem 
Quintett Hneö ber SKitwirfenben (baö alfo natürlicher 
SSeife über S^ojart unb £a*?bu »"^ wcnigflend 
neben 33eet§ot)en flanb) nur noc^ ein SBerf einc3 
anberen toerflorbenen ßomponiflen , ein Quintett üon 
fiu^lau vorgetragen, unb idj (ann nic^t fagen, ob fic 
ftc§ oon biefer ifjrcr ßntwürbigung fc^on erholt $a% 
ben. (So junge Äräftc follten billiger SSeife ft<$ boc^ 
um fo me^r Verpflichtet füllen, anberen jungen Za: 
Unten ju $ülfc ju fommen, alö für bie ftudfttyrung 
ber elafftfd^en äBerfe bebeutenberc Äräfte in Scrlin 
wirffam ftnb. 

3$ fc^liegc hiermit meinen heutigen Sendet, 
benn über bie S^euigfeit unfercä 2:^eatcrö, „Söagner'ö 
SRienji' 7 , benfe ic$ baö näc^fle 3Kal mehrere ©palten 
biefer Stätter in 5tnt>ruc§ $u nehmen. 

6. ©. 



Äleinc Seitutig. 

gcipjio. 9(m 12ten 9lo\jemb. wanfialtete $r. »bolpj 
©Utmann au« $atf« eine muftfalffä^e Slbenbuntcr^altung im 
Keinen ©aale be« @en?anb^aufe« vor eingelabenen 3n^crern. 
(5« trar feine Slbftc^t gen^efen, in einem §(bonnementconcert 
gu fptclen. 2)a jebca^ bie« »egen ber @rtnncrung«feier S«en-' 
beKfo^n'* gerate jeftt nta^t mügli^ ivar, fo befd^loS er, »je* 
nigfien« einem Heineren $ublifum vor feiner Stbreife ftc^ be* 
Fannt gu machen. — ^r. ©utmann, in £eibelberg geboren, 
^at fa^on feit einer längeren 9fei&e ton 3a^ren $art« gu fei* 
nem «ufent^altöorte getraut, nnb erfreute fta^ be« ©lürfc«, 
^optn al« Sc^rer gn erhalten, eine SluÄgciä^nung, beren er 
fta> bar* feine Seiflungen al6 (Spieler tvürbig geigte. 2Bir 
lernten in ibm einen fer)r trefflichen $ianiflen fennen, ber bie 
mcbernen, unfünfUerifc^en öffectmittel wrfdjmaj/, in«bcfonbere 
frei ift von jener Ucbertrcibung be6 $iancfcrtebrefdjen« nnb 
Lämmern«, toie e« nnS («euefte nur gu oft geigen. (Sein 
(Spiel ifl folib, fauber, correef, gefä^macfvoll ; er beft^t einen 
fe$r auögcbi^cten, toeia^en «nfc^lag, unb bei aller 3artf)eit 
einen fäönen, üollen Zcn. ©abei fle^t tfjm gro§e gertigfeit 
unb ©ia^er^eit unter aUen UmPänben gu ©ebote. Cb er ne* 
ben ben genannten, te^nifdjen 33orjügen in gleicher SBeife 
burc^ $oefte be« ißortragö ftd) au(Jgeia>net, ober ob ^ier, trie 
e« un6 febien, gu toünfdjen übrig bleibt, barüber mögen ttir 
je^t, xvi: bie trücfenbc #ifce be* (Saale« fo (Spieler toie ^c^ 



252 



ter abfiumpfte, ni$t entföeiben. 3um Vortrag $attt er ben 
2ten unb 3ten <Safc au« Chopin'« «-SWo» Gcncert gewählt, 
bann mehrere eigene (Sompofttionen, bie im ©erlag von gr. 
$of*neifier erfdjienen, nädjften« im Stxit Angeig, gur S3efpre« 
(Jung fommen werben; ferner gwei Safce au« ber A6*Dur 
(Sonate von ÜBeber, enbiidj nod) mehrere ber vorgüglicfyfien 
früheren (Sompofltionen feine« SWeifler«, für un« befonber« in* 
tereffant, ba wir auf biefe Söeife (Sljopiu'« etgentljümiidje Sri 
näber fennen lernten. 

Auf ben von un« münblldj au«gefprodjcnen $abel allgu* 
häufigen $ebalgebrau$« erwiberte $r. ©utmann, bag tyfer 
bie gufäfltge S3ef$affcnfjcit be« 3n|trument« wlber feine Ab* 
ftcfct bie Urfa<$e gewefen, fo wie er au$ unfere Semerfung 
$infidjtli<$ be« Vortrag« ber SBeber'fäen Gompofltion, mit 
bem wir un« ni$t einverfxanbeu erfiären fonnten, baburd) 
mobificirte, ba§ er erft, nadjbem ber Vortrag fd)on begon* 
nen, inne geworben fei, wie er biefelbe nf$t meljr ftc^er au«* 
wenbig gewufjt babe, wa« natürlich flörenb auf ben üBor« 

trag gurücfgcwirft. f&ti biefer ©elegenljelt !önnen »fr 

nidjt uml)in, auf einen Uebelftanb aufmerffam gu machen, ber 
bie« 2Ral befonber« flörenb hervortrat, «ßr. ©. fpielte im 
Keinen (Saale be« ©ewanbljaufe«. (5« waren ^iefige £on* 
funftter unb SWufüfreunbe , Damen unb Ferren galjlreidj »er* 
fammelt. ÜBegen SWangel an SRaum fonnte nur einem £fyeil 
ber Sdjüler unb (Spulerinnen be« (Sonferoatorium« ber 3u* 
tritt gemattet werben. Um fo mcljr mugte e« auffallen, bafj 
biefe bie bellen Üßläfce um ben (Spieler Ijerum eingenommen 
Ratten. SBir meinen, bafj Sßefcijeibenljeit eine gar uidjt üble, 
au$ in ber (Gegenwart nodj gu betyergigenbe Sugenb fei, unb 
bringen in (Erinnerung, bag frembe JKünfMer in ber Xfjat 
nity, um jid) vor ben Schülern unb (Sdjülcrfnnen be« (Scn* 
fervatorium« $ören gu luffen, Seipgig gu befugen pflegen. 

62. 



Sage&gefäidjte* 

Reifen, CSoncette, (Sngageinentg ic. fOtt^tthttt Ift 

nad) $ari« gereift, um bort feinen $rop^eten in (Scene gu 
fe|en. £ettinger'« Q^arirari bemerft bagu: iBtele glauben 
aber weit eljer an feinen „SWofe«" al« an feinen ,,*ßroplje-' 
ten". 

Der berühmte 23iolinift SB. 9Roli<|Ue, SWufifbirector an 
ber Stuttgarter £offapelle, ifi von ber Sonboner ©eetboven* 
gefellfdjaft für bie nädjfie @aifon in Sonbnn gu ad?t Goncer* 
ten gewonnen werben. (Äarl«r. 3tg.) 

»eue DpCtlt. Die Dib a «falia fcfcretbt: „3m Decem* 
ber wirb in ber grogen £per gu 93ari« eine neue Dper von 
Betbi gur Aufführung gelangen. <So fefjr fi$ biefer Gom* 
pontft aucr) bemüljt, ber Italien ifdjen'attufif flegreid^e (Erfolge 
gu bereiten, fo wenig föetnen i^m biefe glücfen gu wollen." 



»ennifc^te*. 

Die 2eipg.3eitg. fAreibt au« ©rüffel: *iet ift ein 
merfwürbfger Selbftmorb »orgefommen. ©in gewiffer $** 
btigtud wollte im f. £faeater einige SWujiffiüde auf ber Sfo* 
line vortragen. 93ei ber $robe fpielte er aber fo fdjledji, ba§ 
man i^m offen fagte, er werbe mit biefen Sadjen, bie be S3e* 
riot unb 93ieurtemp« vor i^m fo vortreffUd> gefpielt, fi^ »^ 
laa^erlic^ machen fonnen. Diefe Urteile ergriffen i^n fo, ba$ 
et fid) in ben Ganal von (S^arlerov, ftürgte unb ertranf. 
Statt be« (Soneerte« erhielten bie 3u^örer biefe ^djretfen«* 
betraft. 

Da« 3(e^öer 2Bo(^enbl. föreibt au« gfiberf: 91« eine 
SRerfwürbigfeit fönnen wir berieten, bag SetUty Sinb un* 
fere Stabt gu ir)ter Durchreife nac^ Stod^olm benufrt ffaU 
SWerfwürbig ift bie« infofern, al« SWadjttgallen in biefer 3aff« 
re«geit ben Suben unb ni*t ben Sorben gu lieben pflegen ; 
gang in ber Siegel ift e« abeT, bag fie in biefer 3a^re«geit 
f^weigen, unb be«Ijalb mögen bie ©inwo^ner unferer guten 
Stabt fic^ tröfien, bafj bie fdjwebiföe @4ngerin i^nen mit 
fta^tbar, nidr)t ^orbar geworben ift. — 

Die Sfranffutter SRufeen follcn bic«mal mit einer (5r* 
inncrung«feier an 9Wenbel«fo^n eröffnet werben. 

$ewri$ ©ottt wirb ein (Soncert in (Söln veranflalten, 
beffen (Srtrag für ein in Seipgig gu erridjtenbe« Denfmal 
SWenbeUfobn'« befttmmt ift. 

^>it (Soncerte be« SKufifverein« Öuterpe in «eipgig 
werben biefen SBinter ni<$t fiattfinben; e« fehlte an ber er* 
forberlidjen 3a^l von Abonnenten. 3u wünfe^en ifi, $a$ biefe 
Unterbrechung bem 3nftitut nid^t nadjtljeilig werben, bag e« 
nä<5ji* fünftigen 2Binter im ©egeut^eil um fo frifd^er begin? 
nen möge. 

An ber Univerptät Äonigöberö ift naa^ bem ?ection«* 
Katalog 1847 — 48 auc^ ba« Stubium ber attufif freunbiiej 
beamtet: Ute praftifct)en Singübungen ber Geologie unb $i* 
bagogif Stubttenben leitet 3)tuftfbir. Sämann, über xii^mU 
fdje unb mobulatorifebe gorm ber Sonßücfe ^antelt Gantor 
Sobolen^fi, ©eneralbag le^rt 3Wufifcir.©laban nnb SWnfitbir. 
Sämann, im £rgelfptel unteriid;tet bie Stubenten ber Xtyo* 
logie le^tcrcr ebenfaU«, unb gwar Alle« unentgeltlich. 

8po^t \)at ein nene« Doppelquavtert getrieben nnb ar* 
beitet an einer neuen Stympbonie. 

9latbtm gab in Zittau Soncert. Auf feinen $rogram* 
men, von benen un« ein« vorliegt, fle^t in einer Anmerfung 
gebrueft: „Dr. SÄeljer au« Berlin fagte über bie Xonmalerei 
fßarbini'«: „biefe ift wa^re ^oefie, $e$erljabene Äunft* 
aufd^auung be« Uncnblidjen burc^ bie SBirfungen ber £öne". 
Die illuftrirte «eipg. 3eit. v. 13. gebr. b. 3- unter bem Ar^ 
tifel „(Srfinbnng be« tran«ponirten ajarmonip^on" fagt: ,,^>it 
neuere 3eit ^at gwar ber 93irtuofen auf bem $ianoforte nnb 
ber Orgel von ßifgt bi^ auf &incengo Karbini eine 
groge Angal;l ^erangebilbet" k. — unb liefert biefelbe unterm 
9. Mai v. 3. ba« Portrait «Warbini'« al« Gelebtität." 



Ztud von 9 t. Äfitfmann. 



VL eu e 




iitfätift fit 




©«ranttoortlfdjer ftebactcnr: 

Stanj SBrenfcriU 

©iebenunbjroanjigfier 93ant>. 



Jl# 43. 



Verleget: 
Stöbert gticfc in £cipjig. 

33m 25, ftot>ember 18«. 



ffioti bitfer 3ttf[äV erfahrnen ^ö^enUtc^ 



Vrei* bffl Sanbcä von 52 Em. 2 1 /, 5:61t- 
^ttfetiiotLfltje&ü&ren bie $ttit$d(e 2 Olat, 



Abonnement nehmen aßt $cflämtet, Sud)*, 
Sftuflf ; uttb Jtimftt; anbin ngen an. 



3tt|alt: %ht y\aittfottt &itb Gfa*t«$iiuTrumtnt*. — $in. SuituS ©$aff« in £atit. — AtftEfty» Yn&tigfr, — 3nt*Ü ifl*njfc fatt* 

t l B - ■ - ■■ - .„ , | „| __ __ ^ E^m 






$ür ^Manoforte uttb 2f rr idbtnßrimicntc. 

§♦ S Äuffttatfr, ©p. 12, «luattrtt für pianofotte, 
Violine, Viola unb VioUnfrU. — ülainf, Briptt's 
Söime. pr, 5 JU 24 fir, 

®* 3t. Döbewe, ©*. 52. fcio fite pfte,, Dwlttti 

unb OuUntrlL — €bcn*. pr. 4il 12 fir. 
235. 3teuHttg, ©p. B2. ©rofys 8rio für pianafrrtt, 

Öioline u. BisrLanrcU. — Cbntö. pr* G Jfl. 
iL (S&lett, ©p. 7. Conartirfiftrs 3tUegro für ptU, 

Violine uttb Uiolantfll. — *npfig, C Jf. Peters. 

Pr. H aijlr. 
<£■ ®* 9tdfft§CIV ©!*♦ l 83 * ß«bifl)nttö grofftfi tri« 

für pftr. f CHtfttw u* OioUnalU — tfbnft, preis 

2 tfetr, 
— — — , ®p. 185. Sonate brillante fitr Pfk-, 

unb Violine. — €btft». Pr, 2 fcljlt. 

SSÄtjimb ncdj toot Auf j«n äkriattonen, *ßfjan= 
taflen, Xranfcriptioncn, latantelleii iL bgt, m. uuä 
ju übetfdjumnmen trotten, &egegurn wir jefct tyaufis 
|ft SßcTfcti, in beneu nidjt nur bie glanjntbe Se^nif 
beriittfi<i)tigt tuitb, fonbern bie fdjmi burd? ®orm unb 
3nt?att gröperen SSBert^ immunen la([cnj eine 6r= 
fdjeiuung, bie erfreuter) ift, tnfofern man baraui er- 
fleht, bap baä fßuMidim, bei grbanfentüfen Untet; 
Gattung überbrufftg, nadj Scfferem verlangt, unb bie 
<Scnipcmfieii biefein lä bilden »erlangen na^ Äräften 



nad^ufemmeu füllen, Sä bleibt inbeffen ußd) äftan^ 
^e6 jw tvtinfc^fit übrig, ba fßiflf ber Öejjteien, burü^ 
bie ftnf;«tn äJtebeattifcf an eine getöifl'e Seid^tfertig^ 
feit imb ©ei^t^eit gctvc^tity fi^ in bn «nflen $at= 
hing nid^t tüo^i i»rcdjt finben, unb t^eilö nu^ 3« 
flu^ttg arbeiten, (tyeilä in ba6 anbere extrem fidfet 
©etr^rfamfett berfüWen / ober au^ — nnb jtuar atn 
^aufigflni — ßmiföcn beiben f^^mifen^ itnb m«» 
begegnet nc^ oft ßom^ojttiünen, in benen bft Stuf 
niäjt ii&ctrcäitigt iji, 

©i^fcö Unbcfiimmte , Unft^ete im @tg(e flöric 
nnö nanicntti^ in htm Sünaitett üon ftnjftrat^ ^m 
erfi^n , on Qbeen jiemfidj f ef^ianftcn ©a|e f^eint 
bet -Hütet nod? nic^t mit ft^ einig ju fetn # mo et 
eigentfid? ^inauö n?ia. ©er ganjc ifie S^etf ctf^dnt 
alä ^öurfpter, hierauf im 2ten %f}tiU gaiij€ anbere 
äJtctiue jux $auptfa4e werben, afö bet lfle 2:^tl 
ijmnjtt^tn lieg, genier feinen i^m bie tn« ^nftrus 
mente fccf^merfi^ gu fallen, n?ie tnan auö ber unoet* 
^altui^mägigen ©efc^Sftigung berfelben fte^t, ber ju 
Selgc bie brei ©trcidjmftTnmente bem ^Sianoforte 
ganje Venoben Ijinbur^ f^toff (man mßc^te fagrn 
fcinMidj) gegeniibet fle^etL ©a^ spianeforte f^jielt 
im Verlauf bei (Sümpufition metfl eine nntergecrbi 
nrtc SloUc, bann toinmeu plefefidj ^affagen, bie nit^t 
reäjt jum ©anjeit paffen unb benen bie Strctd^nfhni 
inente jufyinen, nur bann unb mann mit einigen 
Sßncn beipfli^tenb, megegen in einem Quartett beejf 
alle tjiet Snflrumcnte gleite Sebentung ^aben fotfc 
ten. ©em Slubante unb Sdjetjü tonnten iwit awä 
gleiten Utfadjcn menig ©eftt)ma(f abgewinnen, n?o= 



254 



hingegen im legten Sage ber (Sompomfl ptögtidj 
einen anberen 9luffc$tt>ung nimmt, fomotyl ^inpd^tli^ 
ber (Srftnbung alö ber ©urc^füfyrung unb S3efyanbs 
lung bei ^[nßrumente. ©er legte Sag, bem mir 
unferen SSeifaU Rollen, fd^cint ju einer anberen äeit 
entftanben ju fein, unb ber (Somponifl ^ätte beffer 
getrau, biefen allein $u veröffentlichen , ober brei ans 
berc Säge veranjufc^iefen, ba bie tu Siebe flefycnben 
nidjt biefem ginalc vorangehen muffen unb ber 
Verbreitung beö Quartettö ^inbertic^ finb. 

ßrftcreö fdjeint (Stylcrt, beffen fä^on einige 2Ral 
rütymlic^e ermäl;nung gefc^efyen, vorgewogen $u ^a; 
benj er giebt nur ein Allegro concertant, vielleicht 
meil ifym bie anberen ©äge nidjt genügt fyaben. SBtr 
JafFen feinem latent auc$ tyier ©erec^tigfeit mibcrfafys 
xeu, unb münfetyen nur, baß er ftdj größerer Sclbfläns 
bigfeit in ben Stimmen befleißigen unt) unangenetys 
mer ^Saraüclfortfc^reitungen enthalten möge, wie u. a. 
Seite 2, Sgflcm 2, Xact 1 — 3, wo Saß unb Ober; 
flimme in füßer (Siuigfeit manbetn. ©aö 5lllcgro ifl 
frifc§ unb lebenbig, un& mirb geübten (Schilfern miö= 
fommen fein. 

©aö $rio von SReuting ifl ein redjt üerbtenjl- 
lidjcö Söerf, unb $eigt von vieler ©emanbtfjeit, nur 
xat^en mir bem Verf., ftdj fünftig nidjt fo fefyr auös 
guferciten, benn eö gehört fdjon einiger äRutfy baju, 
ein äRufif jlücf 31t fpiclcn ober ju fyörcn, melä^cö (menn 
gleich alö sßartitur gebrückt) 55 Seiten fiiOt. %m 
erflen Sage flören einige veraltete JJigureu, unb baö 
Slnbantc mit Variationen ifl ju lang, hingegen ftnb 
Scljcrjo unb ginale ju loben, verlangen aber beibe 
febr lebhafte Scmcgung. 

SDöborue ermcifl fic^ ncc$ alö 9teultng auf bem 
vorliegenben ©ebiete, inbem er gan$ befyutfam cintyers 
gcfyt, um nirgenbö anjufloßen. @r fc^cint junäcbfl 
für bie Sebürfniffe ber Salonö geforgt ju Reiben, unb 
jeigt batycr fortmäfyrcnb ein tyeitereö ©cftdfyt. ©aö 
$rio ifl nic^t eben neu, aber anfyruc^öloö , gefäaig 
unb nic^t ferner. 5lud(j fjicr märe metjr Selbflänbigs 
teit ber Stimmen münfdjenömertfyj fo viel ^erjen = 
unb Sextengänge merben audj im Salon langmcilig. 
Seiläufig moUcn mir bemerfen, baß mir eö unpaffenb 
pnben, bie Viotoncellflimme in ber fyötycrcn Sage flati 
im Scnorjcic^en im Violin$eic$cn ju fdjrciben. ©er 
gagott fleigt auc$ jiemlic^ fo ^oc^, boä) »otrb eö feis 
nem (Somponifhn in ben Sinn fommen, ityn in ^ö^es 
ren Sagen im SBiolinjeicfyen ju fa^reiben. 

SReifftger fjat fc^on viel beffere ^rioö gefdjriefcen 
alö baö vorgenannte j eö bietet ju menig 9?euee, unb 
mir bebauern aufrichtig, bag er feine ,3eit unb fein 
Talent auf fo geringfügige ©inge vermenbet, ba er 
bedj meit S3effereö ju letflen im Stanbe ifl, mie mir 
abermalö auü ber Sonate für Sßianofcrte unb SJio= 



line erfe^en, meldte, obgleich ein fpatereä SBerf, weit 
me^r griffe unb ßeben §at aU ba« $rio. ©iefe 
Sonate fönnen mir geübten Spielern angelegentlich 
empfehlen. g Ä 



Jpetrtt %uliu$ ^d)äffer in S&aüe. 

S3on 

Svan] ßren^ei. 



äWein geehrter $err! 
^^r erfler »nffaß in btef. 331. (»b. XXVI, 9lx. 
19 ff.) enthielt, meiner 5lnfic^t nadj, einen Angriff 
gegen bie gefammte Äritif j eö fefnenen mir barin bie 
unleugbaren SBerbienfie berfelben verfannt, es festen 
mir baö (3nte unb Vortreffliche, maö geleiflet mors 
ben, vermengt mit bem Verfehlten, maö allerbingö 
eben fo unleugbar Vorlauben 5 in meiner (Srmiberung 
(33b. XXVI, 9tr. 25 ff.) mar eö barum mein 4>aupt= 
befheben, bie Verbtenfle ber Äritif überhaupt ju er? 
örtern, unb biefelbe gegen Eingriffe, bie von verfdjies 
benen Seiten miber biefelbe in älterer unb neuerer 
3eit erhoben morben finb, ju vert^eibigen. ^xe ges 
gen biefe (Srmiberung gerichtete Qlntmort (Ob. XXVII, 
^r. 5 ff.) befiimmte nun bie fraglichen fünfte nä^er j 
Sic erflärten ftd? mit mir einverflanben, maö bie fö* 
f)exe Äritif betrifft, Sic erflärten, baß 3f>re Angriffe 
allein gegen bie ^ageöfritif, gegen t^ie JHecenfios 
nen, gegen fdj leckte Steeenftoncn gerichtet gemefen 
mären, ©a eö mir nun nic^t in ben Sinn gefonu 
men tji, baö mirflic^ 33ef(agenömert^e auf biefem (3es 
biete ju vert^eibigen, ba id) von Anfang an hierin 
mit ^nen einverflanben mar, unb gerabe beö^alb 
mid) bemogen fanb, Qfyxen 3luffa|, ber mir in biefer 
#inftc$t fe^r jeitgemäße Söortc ju enthalten fc^ien, 
aufzunehmen, ba Sie umgefe^rt nur gegen bie vers 
fehlte 2;ageöfritif ^^re Eingriffe gerichtet fyaben, fpäs 
ter näfyer erläuterten, fo fc^eint eö, baß bie jheitigen 
fünfte mirfli<$ erlebigt ftnb. Sn ber %f)at ifl bteö 
ber gall. $n ber 4?auptfac$c ftnb mir einverflanben. 
©efle^en Sic mir tie Söürbe ber Äritif im 51dgemeis 
nen ju, fo gebe tc^ Sfynen mieberum SRec^t, menn 
Sic gegen bie £agcöfritif in verfc^iebenen ifyrer 51eus 
ßerungen 51t gelbe jiefyen. 5Rur ein ^Sunft bebarf 
in biefer ^>inftc$t noc^ ber genaueren Seflimmung. 

Söenn ic^ ba^er Sfyncn ßinigeö ju ermibern jegt 
miä) aufliefe, fo gefc^ie^t eö einerfeitö, meil ic^ mid^ 
mit ben von ^nen gemachten 3M9^Panbmffen nodj 
nic^t völlig begnügen fann, unb verlange, baß Sie 
einen Schritt meiter ge^en, nic^t bloö bie fyßljere 
Ärttif, fonbern aud) bie befferen SRecetu 



255 



ficnen alter utib neuer 3*tt anetfennen, 
anetfennen, bajj nic^l $Weß, wad auf tiefem ©ebiet 
getriftet würbe, f$le$t iß* anberfeit«, um einige *on 
Stynen angegriffene ©peeialitäten meiner Srwiberung 
ju rechtfertigen. 3<$ faff* »«»<$ &« «ß' ***** m&B 5 
lic$ß furj, weil i$ ber ^tnfid^t bin, bafj wir unferen 
@treit nic^t über bie ©ebütyr auSbefcnen bürfenj i$ 
erlebige nur ba« 85id$erige, otyne Sfteueä jur ©prae$e 
ju bringen. 

©ie erMaren unfere ©ifferenj jum Äljeit, unb 
gerabe waö ben #auptpunft betrifft, burdj äWijjtoers 
ßanbniffe. ©ie unterfctyeiben jwifctyen leerer, wiffens 
föaftlic^er Äritif, unb Sageöfritif, in bereu ©ebiet 
©ie bie eigentliche Sieeenßon oerweifen. äWeine ®rs 
wibetung foll fid^ jum %\)t\l barauf grünben, bajj id) 
btefe Unterfc^iebe überfein $abe. 3^ *w inbejj ber 
anfielt, ba§ ©ie felbß bie Urfac$e biefer angeblichen 
äWijjöerßänbniffe gewefen fmb, nic$t bloö in fo weit, 
alä ©ie über biefe SJegriffdfc^eibung in Syrern erflen 
Muffag ftc$ uictyt beutlic$ erflärten, weit mefyr noc$ 
baburc$, ba§ ©ie einen Unterfcfyieb ßatuirten, ber 
früher faetifety gar nic$t ejrißirte, einen Uns 
terföieb, ber erfl in neuerer 3"t, — in bief. 831. — 
gemacht werben iß. @d nüfct bureijauä nicfytö, bafj 
©ie bie föfyexe Äritif anertennen wollen, unb bie 
©etyale Sfyreö 3oniä nur auf bie ältere unb neuere 
£ageäfrttif audgiegen. Sfyxe 8lnerfennung, Qfjxc Un* 
ierfctyeibung erföetnt metjr nur alä eine $mtert(jür, 
Welche ©ie ßc§ offnen, um gu entfcfylüpfen, alö ein 
»ermittlungd*erfuc$, burety ben wir beibe Siecht be* 
galten foQen. ©ie muffen tü$t blöd bie tyityere Äru 
tif, ©ie muffen audj bie Steeenfionen aners 
fennen, ©ie muffen jugeße^en, bafj SJeffereS tor* 
Rauben iß, a\§ eä ^xex ©arßellung S«fa*fl* fcfyeint. 
9Weine SBeTtl)eib»gung , fo weit fte$ biefelbe auf grib 
$ereä begießt, gilt nidjt ber tyityeren Äritif, im mos 
bernen ©inne, fie gilt ben 9teeenffonen. ©en SReeen* 
fionen ffnb jene ftkrbienße, welche ic$ erwähnte, 
beijumeffen. ©ie früheren SHecenfenten , 9teic$arbt, 
©ottfr. SBeber, 9tod)lifc, ftinf u. 21. waren gar nittyt 
»on ber neueren 2Biffenfäaft berührt, unb banften ifyre 
Silbung ber nodj feljr mangelhaften 9leßljetif beä 
bongen Sa^unbertö. gjetradjten @te ein ^aupts 
wert t?on SRodjlifc, worin er bie Stefultate feiner 2liu 
febauungen riiebergetegt fyat, bie „©runblinien jur 
©efe^tc^te ber ©cfangömufif für Äirc^e unb Äammer 
in ©eutfc^lanb unb Italien" im 4ten SJanb feiner 
®«^tift „giir greunbe ber Sonfunff", ©ie pnben feine 
©|?ur einee ©eflrebenö, bie inneren 6ntwt<t(ung& 
gefege ber Äunfl aufgufinben, feine Sl^nung bed inne- 
ren 3wfammenf}ange3, *** welchem alle Äunfterfdjeis 
nungen flehen, ^cbe @po$e s mac^enbe fünfllerifc^e 
^erfonlic^feit tritt Dereinjelt unb jufadig auf, unb 



bie Stiftung, bie fie einföl&gt, erfc^eint att eine 
rein wiüfityrli<$e, inbioibuelle, feinedwegd aW eine 
toon bem grof en ©anjen ber Äunfl unb ber allgemein 
nen ©efc^ic^te gebotene, ©etrac^ten ©ie überhaupt 
bie SBirffamfeit »on gr. Stoc^lig. @r fc^rieb, je 
na^bem ed bie 9Bi$ttgfeit bed ©egenflanbed erfors 
berte, balb furjere, balb audgefu^rtere SReeenffonen ! 
Unb boc^ ^at er, traben bie i^m üerwanbten Scanner 
auperorbentlid^ gewirft, unb ift benfelben ber früher 
üon mir erörterte Sinffug ber Äritif ju banfen! 
9lid)t bewugtlod ba^er iiberfa^ i$ jene Unterf^ets 
bung: ic^ überging fie, weil früher von wiffenfd^afU 
lieber Äritif in unferem mobemen ©inne gar ni^t 
bie Stebe fein fonnte, unb tc^ mufjte ba^er $ü)tt 2(ns 
griffe alä auf SldeS bad, voaü geleiflet worben iff, 
audgebe^nt betrauten, weil baä, \vaü ©ie audne^ 
nun, gar nic^t ba war. ©ie traben f^on ben (Sin* 
ffu§ jener 992änner jugeflanben, befc^ränften benfelben 
aber auf etwaö nic^t SSortyanbeneä \ \ä) »erlange, baf 
©ie jegt bie befferen ber früheren 9teeenftonen 
anerfennen, mögen biefelben anä) gehalten fein wie 
fte wollen, mag barin „referirt" ober „fritißrt" fein. 
3Ke^r im Stecht f^einen ©ie ju fein, fobatb e$ 
ftd^ um bie ©egeuwart tyanbelt; ^ier ejcißirt jenec 
Unterfc^ieb faetifdj. 9lber auc^ ^ier muffen ©ie einen 
©c^ritt weiter ge^en, unb biirfen ni<^t alle 9teeenßo= 
nen in S3auf$ unb Sogen toerbammen. ©ie muffen 
bie Qlu^na^ine, bie ©ie bief. 851. angebetljen laffen, 
auf bie 85eßrebungen einiger 5lnberen audbe^nen. (Sin 
Mitarbeiter bief. 951. ^at ©ie fc^on barauf aufmerf* 
fam gemalt, wie unpaffenb eä erf^eint, wenn gerabe 
ic^ auf biefen $unft nä^er eingeben foft. 85ei alle 
bem will ic^ mic^ $t)xtx ^lufforberung nic^t gaitj ents 
jie^en, weil mein ©djweigen at§ ßiüfc^weigenbeö 3" s 
geßanbni§ bttxafyet werben fßnnte. 3""äc^ß fragt 
eä ftc^, wenn ©ie alleö, \va$ unfere Wecenfenten auf 
muftfalifc^em ©ebiet leiften, ald verwerflich betrac^s 
ten, unb allgemein beboutenbere fieifiungen »erlangen, 
ob ©ie nic^t eine burc^auä unbillige Sorberung ges 
fletlt tyaben. S5etrac^tcn ©ie j. 85. bie fritifc^en Seis 
ffungen auf bem ®cb\tt ber Sßljilofopfyie nä^er. SBar 
eö jur 3nt/ alö bie SJerliner, aU bie ^aQifc^en Safc 
bud^er beflanben, auf biefem ©ebiet anberö. ©ingen 
nic^t immer bie §aQifdje unb ^[enaifc^c fiiteraturgeu 
tung mit ifyren „Äoc^biic^erreeenßonen" nebenher, unb 
fyaben nic^t bie legteren fogar bie erfleren überlebt? 
SBar nic^t fetbfl in jenen erftgenannten SSIättcrn ein 
wefentlidjer Unterfc^ieb jwifc^en ben einjelnen 3)liU 
arbeitern, unb jeigten nidjt bie alteren ©c^üler ^es 
get'ä eine wa^r^aft ©freien erregenbe geiflige StnufyU 
f^aft? Unb bied gefd^a^ auf einem ©ebiet, worauf 
©eutfdjlanb ba8 ©rö§te leißet, auf einem (Schiet, 
welc^eä öon je tjer ber ©tolj beffelben gewefen iß. 



256 



Betrauten Sie bie Seiftungen auf bem ©ebiet ber 
SJefletriftif, unb gefielen Sic ju, wie aucr) tjier ba8 
SJorjügttcr)e umgeBen ift von einet SRenge pr)rafens 
bret)enber Slrtifel. «3$ glaube, wir ftnb unBittig ges 
gen bie fconfunft, wenn wir fyier auänar)m8weife rücfs 
flcr)t$lofe ©trenge jeigen, unb nur $refftict/e8 Verlans 
gen, wätyrenb üBeratt unb auf allen ©eBieten ba8 
@ewöb;nlicr)e bei Quantität nacr) baä UeBerwiegenbe 
ift. £>ocr) baä eingeführte enthalt feinen ©eweiö, nur 
eine (Sntfdjulbigung. ©ie grage ift, 06 Bei unö, wie 
üBeratt, Beffere SSeftreBungen namhaft gemacht wers 
ben fönnen, unb l)ier verweife icr) ©ie auf baä, maö 
je|t j. 83. einige äWuftfer in SSerlin, ftloboarb ©e^er 
unb Srnft Äoffaf, wiewohl ber Segtgenannte neuers 
kingä an greiljeit beö ©lief« unb Unbefangenheit beä 
UrttjeitS verloren 311 r)aBen fct)eint, ju erftreBen Begins 
nen. 2Jtir ift beren Stjfitigfeit ein erfreuliche^ 3eicr/en 
gewefen, unb icr) t)aBe bie Slnftdjt gewonnen, wie jene 
Scanner mit un$ bie UeBerjeugung Reifen, ba§ bie 
SBege früheren ©ct)lenbrian8 verlaffen, bafj baä mus 
ftfalifcr)e Urteil mit ber ©ilbung ber 3"t »ermittelt 
»erben mug. Sebauern ©ie, ba§ baö Scffere $ur 
3eit immer nur noct) vereinjelt ftet) gettenb madjt, 
unb immer Bcbroljt wirb buret) bie ©eftnnungölcftgs 
feit unb innere Unwatyrt)eit, fo fiimme icr) ^ntn volls 
tommen Bei 5 aber icr) verlange, ba§ Sie ben ÄreiS 
^ter 9lu8nar)rnen erweitern, icr) »erlange, bafj ©ie 
aucr) ber Xageäfritif größere @erecr)tigfeit wiberfatyren 
laffen. 

SBeiter Bemerfe icr), um eine SJerftanbigung juris 
fd)en un8 anjuBac)nen, bafj icr) meine erfte (Srwibes 
tung aüerbingö jwar in $olge %1)xc$ erften 5trtifel3 
gefcr)ricBen b)aBe, bafj aBer in ber £t/at nicr)t $Weö 
barin gegen ©ie birect gerichtet war. 3fyr Eingriff 
Bot mir nur eine wiflfommene Veranlagung , übers 
1)au)pt 2Kancr)e8, toa% gegen bie Äritif gefagt wirb, 
jur ©pracf)e ju Bringen. Set) Betrachtete @tc alä 
Stepräfentanten ber ©egner, unb fnüpfte an %i)xe 
Spolemif Semerfungen , bie icr) längft auöjufyredjen 
gewünfdjt t)atte. @o fonnen ©ie aüerbingö mit eis 
nein gewiffen 9tecr)t Behaupten, ba§ „baä ®efct)üg 
meiner Angriffe üBer bie Steigen ^xtx gage ^inauös 
fliegt, o^ne ju treffen' 7 . ♦) m gebort ba^in j. »., 
wag icr) üBer bie SBiberfyrücr)e ber Äritif gefagt ^aBe. 
3er) tjatte baBei bie Weiterungen, bie icr) mefyrfact) 
»on ÄünfHern vernommen l>aBe, im ©inn. gßeil e$ 
^in unb wieber »orgefommen ifi, ba§ über ein unb 



•) 31j* er^et drtifel befanb fid> in ber 5)rucferei, al« 
id) meine erfte ©rtoiberung fcbrleb. 3bre ^eite dntgegnnng 
I^obe ic^ aufmftffam burc^geleffn, fc^reibe aber jc^t effne fpc* 
citU über dtngelne« na$guf$lagen. 34 r)alte ba« für nidjt 
not^trenbig. 



baffelBe SGBerf eine jtritit fict) loBenb, eine anbere tas 
belnb äußerte, finb bie Betreffenben Äünfiter nur aöju 
gern geneigt, barauä ju folgern, ba§ üBertyaupt auf 
bie Suöfprüc^e ber Äritif nic^tö ju geBen fei, um fo 
meb)r, alä folcr)e 2Biberfprücr)e für ben gemeinen 85ers 
ftanb unb Bei oBerfiacr)li^er S3etract)tung atlerbingS 
etwaö fct)r 83eweifenbeg ju r)aBen fcr;einen. 2luc^ ©i: 
tabelten jene fyin unb wieber toorfommenben SBiben 
fprü(t)e, unb Ratten per) baBei mcr)t auöfü^rlicr) genug 
auögefproc^en, fo ba§ icr) auö S^en SBortm nicr)t 
entnehmen fonnte, oB eine pfjere 5luffaffung bei 3^ 
nen im ^intergrunb lag, ober oB ©ie ben oben ers 
warnten gewöhnlichen Slnftc^ten Beizutreten geneigt 
feien. 5lucr) neuerbingd woüen ©ie in «Sfyter Srwts 
berung bie SBiberfprüdje ber Äritif gelten laffen, unb 
polemiftren gegen meine Srörterung. .3er) aBer fage, 
ba§ nur bie 3Biberfprücf)e, welche gleicr) fcl)r auü bem 
SRittelyuntt ber ©acr)c t;ert>orger/enb, nur bie üerfcr)ie- 
benen ©eiten berfelBen jur 5lnfcr)auung Bringen, bies 
jenigen Söiberfprüc^e, welche uon üWännem, bie auf 
ber ^)o^e ber 3eit fielen, erhoben werben, für bie 
(Sntwtcflung förberlict) unb not^wenbig ftnb, wä^renb 
baö, \va% »on veralteten ©tanbpunften airt gebärt 
wirb, burdjaud beflagenöwcrt^ unb überfliüfftg, lebigs 
lic^ ben gortfcr)ritt ^emmt. 5lu8 biefem ©runbe 
machte icr) früher barauf aufmerffam, wie ber 6ine 
ganj dtcfyt, ber 5lnbere ganj Unrecht fyabtn fonne, 
unb an Stynen wäre eö gewefen, bicö richtiger, aH 
eö gefc^e^en ift, $u würbigen, ©ie 2lnerfennung, bie 
©ie ben 8Biberfprücr)eu in biefer Unbeftimmt^eit ju 
%tyil werben laffen, nüfct un$ nicr)toj fte ftürjt unS 
nur in neue Unflarfyeit 5 getabe bie veralteten ©tanbs 
fünfte ftnb bad faft allein ©cr)lecr)te in ber ^ageös 
fritif, baö, wogegen ©ie fämpfen, unb wenn ©ie t)ier 
©erartigeö wollen gelten laffen, ftürjt 3§xt ganje 
^olemif jufammen. ©cr)tect)t ift bie Äritif, infoweit 
fte gegen bie neue 3*i*, bie fte nicr)t begreift, ans 
fämpft. ®arum fort mit biefen 2Biberfprücl)en, 
bie nur üerwirren, unb ben ©trebenben geffeln anles 
gen; fort mit jenen SKecenftcnen , bie baö, tüa% auf 
ausgetretenen SBegen ftcr) bewegt, alö gut unb nor^ 
mal bejeicr)nen, wa^renb fte eine neue, tiefere ßigen* 
t^ümlid^feit nic^t ju faffen vermögen - y fort mit jenen 
JHeeenftonen, welche nur barum in ber Äunft t^atfacr)s 
lief) langft überwunbene ©runbfage geltenb machen, 
weil ber 9lecenfent nic^t barüber ^inattögefommen ift. 
$d) i)aU micr) gewunbert, von Scannern be§ ftcxU 
fct)rittö eine ©acr)e vert^eibigt ju fe^en, bie bad 
©runbübel auf bem b;ier befprocr)enen ®thiü ift. 

©inb ©ie ber 9lnftcr)t, bafj wir me^r unb met)r 
bafyin ftreben muffen, offen unb oljne Kücf^alt un8 
auöjufprecr)en, jener 2lcr)feltragerei, bie auf bem ©es 
biet ber SWuftf me^>r aU irgenbwo früher $la^ ges 



25? 



griffen tyatte, entgegentreten, jenem bepanbigen SRücfs 
fic^tne^men, baö öor lautet SKütfpdjten nie ju einem 
Benimmt ausgeprägten Gtyarafter gelangte, unb atteä 
mupfalifctye Urteil ju einem gefialttofen Brei jufams 
menrütyrte, fo feien @ie meinet üottflen 3uPimmung 
»erpdjert. 3$ g*&* 3>^n«t Stecht, ba§ eö nic^t rättjs 
ltdj ip, „einen @d^Ieier ju becfen über tabelnöwertfye 
BePrebungen, fonbetn btefetben gebüfyrenb ariü Öicfyt 
ju jiefycn"* nur nirijt burdj „©robtjei ten" — 
bie ©ie felbp bodj wofyl nur l)alb im ©ctyerj üert^eü 
bigen — trotten wir baö erreichen, deinen (Sie ernfli 
lidj, ba§ „bie 3'i* für foldje ©robfyeit in ©eutfd&s 
lanb nodj nidjt gefommen fei", fo fiellc id) «3fmen 
meine Ueberjeugung, bafj biefe 3eit feit 1850 glück 
lt$ öornber, entgegen, $n ben jwanjiger ^afyren, 
wo (ein fyötyereö Sßatfyoö bie ©emütfyer bewegte, b)aU 
ten bie Seute nidfytö Beffereö ju tfyun, alö ftdj tvefy 
felfeitig Ijerunterjumadjen. SPiit ben fyofyeren fubflans 
gellen ^ntereffen, welche erwadjt ftnb, ip auefy biefe 
Unart befeitigt. Grfannte boefy bet fyerrlidje Börne 
felbfl, ba§ er ftdj in feinen „Briefen auü spariö" im 
Sone »ergriffen tjatte. Gö ip baö äßefen ber greis 
tyeit, bafj fie jäfymt unb ftttigt: 

$öbel unb 3toinglj*rrfd)aft ftnb innig 9erfdjtt>ifUrt; bie 

Stei^eit 
£ebt ein geläutertes 33olf über ben $öbel empor! 

Änedjtifcfy ©epnnte mögen pdj befeinbenj wo üa§ 
Bewufjtfein ber greifyeit tiefer eingebrungen bei $m 
biöibuen unb Söölfern, ifl eine bie ©c^ärfe beö ©es 
banfenö unb ben GrnP ber (Sac^e feineöwegö aufc 
fctytie§enbe würbige, melleid;t and} fd^reffe, aber inner* 
lid^ petö befcfycibene Haltung bie notfywenbige 
golge. Nidjt ©robfyeiten braueben wir, bie nie^tö 
fceffern, unb ben ©egner nur gegen unö unb bie <3adje, 
bie mir vertreten, einnehmen; bie (Schärfe ber Beweife, 
bie ©tünblicbfcit ber Gntwicflung, bie Neuheit nnfe= 
rer 3beeu wu§ cntfdjeiben. 

-3d) fpracfy ten einem negativen Ginpuf;, ben bie 
Äritif auf Beeteen auögeübt \jabe. fcöieüeidjt fyabe 
idj midj ntdjt gan$ beutlidj auögefprcefien, unb eö 
fynberte ©ie Dies, bie unbefheitbare SBafyrfyeit biefeö 
©a^eö, beffen Beweife a\\% ber ganzen ÄunPgefdjidjte 
entlehnt werben tonnten, anjuerfennen. $d) fyatte Fcü 
neöwegö „fd^lee^te" Ärttifen im (Sinn, id) meinte bie 
beflen, bie Beurteilungen üon JHeid^arbt, SRodBlig 
u. 2t. ©ie gefammte Äritif flanb gegen ©eet^c^en, 
unb war relatiü im dlcdjt, wenn fte baö S3efle^enbc 
gegen jweifel^afte Neuerungen üertbeibigtej aber niefct 
allein bie Äritif, auefy bie $lKufifer, urt^eilenb unb 
probueirenb, baö gefammte muftfalife^e ^Bublifum war 
pegen i^n geflimmt. %Jlan lie§ i^m allein alö Vßiai 
ncfortefpieler ©erec^tigfeit wiberfa^ren. Sine fold6e 



D^ofition nun mu§ föwac^c Sejhebungen toerni^s 
ten, einer grojjen Äraft gegenübet aber, bie ifyre tiefe 
Berechtigung in pc^ füfylt, biefe jur gewaltigften 5ln= 
fhengung ankörnen, baö, toaü pe erffrebt, geltenb 
ju machen, ©ie gefammte ÄunPgefdjic^te, bemerfte 
ic^, liefert bafür Beweife. ©er allgemeine 6ntwicfs 
lungögang ber ÄunP ^inpe^tti^ il;rcö Söerfyaltenö ju 
ben BePimmungen ber ifyeoretifer ip berfelbc forts 
bauernbe Äampf gewefen. s 2lber biefe fd^einbar pfo 
liPer^afte 2:t?eorie war eö jugleic^, — uon ben 3« 5 
ten ber SRieberldnber an — welche unferer Äunp jut 
inneren ßrParfung unb Äräftigung öer^alf, ba biefe, 
ifyrc unwanbelbaren ©efe^e nic^t fo leidet wie bie 
äKalerei auü ber Natur entne^menb, balb ju einem 
unpd^eren unb jerfal^renen SBefen gefommen Ware, 
unb beö immanenten, »erPänbtgen ßlementö ^ätte 
entbehren muffen, wenn man nicfyt mit (Starrheit 
baö Errungene fePge^alten, unb bem jebeömatigen 
Neuen S3ewu§tfein über bie Berechtigung feinet gorts 
fe^rittö baburd? abgerungen ^ätte. Sie ^aben bafs 
felbe in Bejug auf ÜHupf noc^ ni^t erfanntc ©efeg, 
burc§ baö erp ber lebenbige äwjammenfyang jioif^en 
5l^eorie unb Äritif einerfeitö, unb ber ÄunP anbers 
feitS begriffen werben fann, bei unferen liberalen Be? 
prebungenj anfangö unreif unb finbifefy, me^r ^ans 
tapifefy unb unpraftifc^ auftretenb, waren btefc genos 
t^tgt, gerabe bure^ bie Niei)tanerfennung, bie pe fans 
ben, pcfy in pc^ ju vertiefen, beu §Hcic^t^um beö Bes 
peljenben in pe^ aufzunehmen, i^re abPracte ©effalt 
ju einer eonereten ju erweitern, unb fo immer pegs 
reicher unb jufunftömäc^tiger ein^erfc^reiten. 

©ic nennen mic^ inhuman, inbem i^ %ty\en, fo 
wie bem mupfalifdjen ^ßublifum eine ^ergleiAung 
ter muftfalifetyen 3eitf^riften unb i^rer Mitarbeiter, 
fo wie ber Gaffern berfetben jumutlje, unb bemerfen 
babei, tvic pd? ^^rc greunbe „^punberte üon Gtyifs 
fern notirt Ratten, beiKn pe fetyon längp fein Sfißott 
mefyr glaubten". 3ty wäre allerbingö begierig, ein* 
mal einen Blicf in ein folc^eö Notijbue^ ju tfyun. 
$d) für*te, ba^ ber Gifer ber ©ae^e ©ie ^ier $u mit 
geführt l;at, unb ba§ eö ^r;ncn febwer fallen möchte, 
wa$ ©ie behaupteten, nac^juweifen. «3'n biefen Bl. 
pnben ©ie §wei forttaufenbc Gaffern: 1716 unb 
G. Ä. 3" ber öligem, mupf. 3tg. o^ugefä^r eben; 
fotiete. «3n ber „Neuen Berliner SWupfjtg/' ftnb 
bie Neeenfenten fap alte genannt-, idj bfabc nur eine 
ober jwei Gaffern bemerft. 3d^leu ©ie alle Gaffern 
aller muftfalife^en 3eitungen jufammen, eö wirb 3^- 
neu fcr)wer werben, me^r alö fünf ^e^n ^erauöjus 
bringen. SSenn ic^ nun jwife^en biefen eine ^öerglcis 
e^ung verlangte, fo glaube ie^ wirflic§ nic^tö Unbils 
ligeö getrau ju ^aben. %ä) bin ber Sfteinung, ba§ 
pd^ baö üon fclbp ma^t, wenn man nur einige Num* 



258 



mern mit Slufmerlfamteit getefen t)at , unb ba§ man 
fet)r balb fowotjl bie befferen, aW au<$ jene Steeens 
feilten t/erauSjuftnben toermag, beten Urteile fortwafc 
tenb bur<§ ©eöatterfäaften bejlimmt werben. 

(Sie fet)en an* meiner Srwiberung, knie \% f<$on 
im Singang bemertte, ba§ i<$ mi<$ barauf befd&rante, 
bie t>on mir ausgeflogenen @äfee ju üerttyeibigen, 
nad> »ejtnben in it)ret SBa^eit ju erwarten. $$ 
$ege ben SBunfö, bafj hiermit wenigften* unfere bei= 
berfeitigc «polemit beenbet fein möge, lebigtidj a\rt 
bem ©runbe, weil icr) fürchte, bafc biefetbe, noct) weis 
ter auSgefponnen , unferen Sefern nic^t met)r auöreis 
cbenbeS ^nterejfe gewahren würbe. 2Bir muffen unö 
föon ju fet)r auf früher ©efagte« Berufen, woburct} 
bie Drientirung für ben, welker bie »tatter nicr)t jur 
$anb t)at, fefjr erfd&wert wirb. SBir t)aben beibe 
jwet aflat gefyrodjen, unb tonnen unö nun freunbs 
licr/jl bie $anb reiben, bem geneigten Sefer bie @nb* 
entföeibung üfeerlajfenb. 3% war eö ber @acr)e 
fdjutbig, ju antworten, Bin aber ber Meinung, ba§ 
wir tünftig unferen ©egenfianb in ftorm feltfranbi- 
ger äuffäfce weiter beforect)en tBnnen. 4?ierju labe 
ict) (Sic ein, fo wie icr) gleichfalls foater barauf ju* 
türfjufommen gebente. 

grlauben (Sie, be&or idj föliejje, nodj einer Äleu 
nigteit ju gebenten. 3# *a™ te iu einct «nmerfung 
3$ren erflen »uffafc, ber ju ber ganzen ^olemif bie 
»crantaffung gegeben t;at, geiftreic$. <Ste lehnen 
biefeä $rdbicat af>, inbem (Sie bemerten, baß tty <Ste I 



öerbinben würbe, „wenn i$ $finm aucr) nur einen 
geifhei<r)en ©runbgebanten barin na$weifen wollte." 
©o tonnte e8 fct)einen, aU ob icr) $1)ntn eine ©c§meis 
djetei gefagt r)ätte, minbeftenS fdjeinen, aU ob eS 
meine Slbpdjt gewefen fei, meinen Sßiberfprudj gegen 
(Sie burdj ein Sofc ju milbern. ©ie8 iß teinedwegfc 
ber Saft; idj t)abe ben >2lu0bruct mit ©ebad&t ge- 
wallt, ®erecr)tigteit unb SBatjrljeitStiebe beftimmten 
mici), unb idj Witt 3§nen r)ter noct) ben SeweiS bafüt 
geben, Sie werben einräumen, bafj man benjenigen, 
welker mit geifliger Sefrenbigteit ftct) einer ftortfdjrittSs 
befhebung anfdjliejjt, im ©egenfafc ju jenen, welche 
tragen ©eijreä im hergebrachten 83cfriebigung ftnben, 
geifheict) nennen tann. ©ie8 ifl nun in 3f)iem Hufs 
fafc ber Saft, unb ed wäre fomit fcr)on ber von mir 
gebrauste Stuöbrutf einigermaßen gerechtfertigt, ^ritt 
nun t)icrju no»^ ein felbflänbigeS Urzeit, ein ferts 
flänbigeS ßrfaffen cineä ©egenftanbeö, tüit eö in 3fc 
rer fe^r nötigen (Srjpofttion über ba$ moberne Sieb 
unb bie ncucfle Sntwirflung beffetben j. S3. ber Saft 
war, fo wirb meine SBejei^nung um fo angemeffener 
erfc^einen, woflte i^ auci) t>on Qtyet lefcenbigen unb 
gewanbten ©arftettung, fo wie S^rer mitunter fcr)las 
genben 5(uSbru(f8weife unb ergii^lictjen ^otemif aU 
fe^en. Wiit biefer *2lnertcnnung , bie jugteid) ba« 
^Jofttite %1)xn Sciflung ^erüorr)ebt, fließe ie^ 
t)ocr)acr;tungS&o3 

K * »r. »r. 



Ucbcrftc^t ber neucflen erf^einungen auf bem ©eMete ber 2Ruftf. 



gut ©td&etfer« 

@ilö6itt f tjomSBalbe, IDramatiCcIje ©uoerturc (Gno- 
men un* tlfen). Ru^oiaaM, JRüller. Bttmmtn 

2 «blr. 
Qine genauere jcemtttilgnaljme beß ©erfe« war rnt« nf*t 
mcgli*, ba »ir feine $artttnt »or un« Ratten. 3)er SWuüf* 
mein in Snann^eim fronte biefe Ouvjerture mit bem gleiten 
greife. 
giielÄ 8B*©abe, ©p.14. ©uoerture (tlr.3. C-»ur). 

ßtritk. u. Ijärfcl. 3 tyix. 



Sänje unb 3J?ärfd)c ftit 43rd^eflet ober 
^>ianofprtc* 

a» SEBatterflein, ©p. 18. polka-^lbum, 6 mue pol- 
kae für Piano. Ööhme. Compiet 14 j©r., ein- 
|dn 4 g(5r. ©rdjeftrrausgabe flr. 1—3, l^ftlilr. 
Hr. 4-6, H l\)[t. 

— — — / ©p. 25. Öierlän^rr Öauem-Polka ffit 
Pianoforte, Hiemcijer. 4ljänbig | ffijlr., 2^ändig 
^ tblr. 

— — — , ©p.27. Äbli-el-flaber. Sturmmarfclj. 
€benb. 4l)änbig j- Äljlr., 2^än)t0 | Äljlr. 



259 



& SBaDetffeitt, ©p. 28. n*ut eompofitionm von Ä. 
WalUrftein. Itr. 1. Srl)ütj*n-f)öUa. Tlr. 2. tfrftc 
€ifb*, ©aljer. Itr. 3. 3lbfrl)irt*-|)olka. ffiadpnann. 
Complet 8 g®r., finjein 4 g®r. 

— — — , Sammlung mm €änj*n wto JRär- 
frljett. fiebeßmaljer un* feie f ftomfcljaf tlirljnt , ©a- 
l^p. nimmer. | tljlr. 

— — — , ljanf*atenmarfcl). Cben*. -Ar 
©wiKtfr 4 aijlr., fizr piano 4t)än^tg j- fcljlr., 2- 
Ijäifcig £ Äljlr. 

— — — , Bfcutfrljfr ^rri^eitsmarfclj. €bnfc. 
/ür ©rdjeftrr 1 tljlr., fiir piano | Äljlr. 

(Sine fvecieflere ^Beurteilung ber einzelnen, ^ter ange* 
fährten Oiummern liegt ber Senbeng biefer SBlätier aügu fern, 
beMjalb machen Wir nur im ungemeinen auf iljre *braud)bar* 
!eü unb iljren tfy9tljmifd)en <S$wung aufmerffam. äBir fin* 
ben nidjt, baß $r. 2B. ben ©übbeuifdjen audj nur um ein 
©eringe* na$ßel)e. £)ie Snßrumcntation iß effeetvoff. 

^Partituren« 

& ©ttyfdjoi! ©p. 50. Ouvertüre de Concert ä 
grand Orchestre. jjoffmann. 2 Jl 30 flr. 

2Birb befanden. 

(Slatrieraitöiuge. 

$♦ £>atub, Ctjriftopl) Columbus ofccr fcie Cntowkung 
litr neuro IDilt. Sijmpljome-©** in 4 Abteilungen. 
Nun, ÄUUUr. 7| JL CHI. 
2)o* 2Berf würbe von $ari* au* burd) £rn. ®atf)p fd^ett 
au*fütyrlidj in ber Settfdjr. beftorod)en. 2Bir l)abcn baljer 
nid>t nötfylg, beim ötfd^einen be* @lavierau«gug« normal« 
nälfer barauf eingugeljen, unb fonnen un« auf Angabe unferer 
Slnßdjt, bie wir bei ber 3)urdjfid)t be« (5(avierau«gug* ge* 
Können, befcfcr&nfen. 3m JlöefenÜidjen jinb wir genöt&igt, 
baffelbe au«guf»red)en, toie über ba* erfte 2öerf be* Gcmvo* 
niften , bie 2Süße. 2Udj in bem vcrliegenben iß von (BxxtU 
d>ung ^b^erer Äunßforberungen ni$t bie Sftebe. 2)ie SDerFe 
JDavib'* finb vorgugäroeife (Somvofitienen für ba* größere 
$ubUfum, ol?ne befonberc 2tefe, aber aud) o$ne allgu große 
£)berßädjii$fett, niemal* trivial, gang gemäßen, bi* 9ftenge 
gu tnterefßren, jebod) aud) befriebigenb unb Unterhaltung ge* 
»a^renb für ben SRußfer, fobalb man von ßrengeren gorbe* 
tungen abfielt. <£inb wir hierüber einig, finb wir überzeugt, 
baß von befonbeter Originalität unb Xiefe ber Stuffaffung 
ni$t bie Webe fein lann, eben fo wenig, al* bie gefammte 
©aitung ber Dbe*<8t)mto$onie einen befenberen flunßwertf) für 
fid) in Slnfvrudj nehmen barf, fo fönnen wir un* günßig 
au*f»redjen. SDavib'* (Streben iß ein eble«, würbige«, über 
ba* ©ewötynlidje l)inau«gei)enbe*. ör »erfc^md^t e«, bem 
tlngef^mac! gu ^ulbigcn, unb fuc^t ba* Söefie, wa* er »er* 
mag, gu geben; er nü^t babur^, bafj er ntd^t f^abet. 2)ie* 
\ rbunben mit bem glücfitc^ gewägten <ötoff, beffen ©ewalt 



fd^on bie Seele mit grofjen ißorßeUungen erfüllt, ergänzt, unb 
entf^äbigt für ba*, toai gn wnnfd^en übrig bleibt. Df> im 
©^ecielien ein gorif$ritt über bie 2Düfte ^inau* im (Solum* 
bu* get^an iß, mödjien Wir Begweifeln. 5)er ganje etfte 
S^eil iß mit einigen wenigen 9u*na$men matt, unb e* will 
tym ni(^t gelingen, ßd^ über ba* ©ewö^nli^e ju ergeben; 
bejfer iß ber 2te. dlux im 3ten Xbeile, ber wo^l ben ©lang* 
punft be* ©angen bübet, geigt ß^ größere Ätaft, geigen ß^l 
mä^tigere ß^öre; aber ber 4te vermag ß^ nt^t auf biefem 
(Staubvunft gu erhalten, unb ßnft wieber gnrücf. SDWglU, 
ba§ bie 3nßrumeniatton ben SReig gu er^ö^en vermag, geigte 
ß^ bodj 3)avib in biefer ^inß^t in ber SBüße fe^r glnrflid^ ; 
auf ba* innere be* Söerf« mnfite bie« inbeg immer cl)ne Sin* 
ßuj bleiben. SDBo^ltt)uenb in bem ©angen ber ßomtooßtion 
iß eine gewiffe griffe; nic^t gwar eine fol^e, weld^e an* 
9teu1)eit ber Sbeen unb Sieiit^um ber örßnbung ^ervorge^t, 
wo^l aber biejenige, bie au^ ber geringer 9)egabte ße^ angn* 
eignen vermag, wenn er ßdj in größeren £eben*verljattniffen 
bewegt, unb ber SBef^ranlung auf ein ^Ijiltßerljafte*, Hein? 
bürgerliche« £eben enthoben iß. 

Siebet mit ^Pianoforte« 

%* 2ifjt f „© Iwb", fwü von /rhiigratl). ftiflner. 
10 Ityr. 

2)ie SWelobie iß, wie e« freilid} ba* ©ebi^t bebingte, 
ber IDeclamaiion geopfert. 5Die wenigen Stellen, in benen 
ba* melobifdje Clement gu einiger ©eltung gelangt, ernten* 
geln ber griffe unb erinnern un* an f(^on 5)agewefene*. 
£)ie begleitenbe $ianoßimme iß mit allgu großem öifer bt* 
ba<^t. £)en ^ert benujjte ber (Somvoniß millfübrlid) gu fei* 
nen mußfalifc^en 3tv«ien, ba^er bie unnötigen Söieber^olnn* 
gen unb £et?nungen. 

31* SBfitft, ©p. 11. Swljö Cirtrr ör rine ßiitg- 
ftimme. fliftner. 20 tlgr. 

(Sin großer gortfe^ritt gegen ba* fdjon früher erfc^ienene 
fii€bcrr)cft. Doc§ f^einen b;e lieber nid^t einer $eriobe i^r 
Dafein gu verbanfen, wa* ßc^ beutli^ an i^rer äußeren Dar* 
ßeüung erfennen läßt. £)a* «&eft fei empfohlen. 

2t* 3ft+ ©ant^al, narljtjrufj an tie ©elirbte. 0rlju- 
bfrt^. i St)lr. (©mnibu« für ©efang.) 
(S* würbe auc^ fähigeren Äövfen al* bem Sßerfaffer fc^wer 
fallen, gu biefem unbebeutenben Xerte eine erträgliche Sftnßf 
gu fraßen. 

SS. Sahnet, ©p. 13. Ö^g fieser für Sopran. Sdjott. 
lue« fytt. Tit. 1—3. 1 Jl. 

Juste milieu. 

<£« goBetti, ©p. 13. Clfenlie). Sdjubertl). i «Ijlr. 

Sine leiste 3Wußf, weHe bur(^ ben beigefügten @$or* 
refrain ba« (Änfe^en eine« ©efeUf*aft*liebe* gewinnt. 3)ie 
Jeber befunbet beH @tanb)>unft eine* Dilettanten. 



260 



©♦ »♦ ©dimitt ©ofrtt, ©p. 3. 9» Rriters ab- 
Mjirt, Salto** fiir »ariton. Jjofinriarr. 15 Itgr. 

®e»ig ein gute« ©efang.ftö<f, ba« toir ttoltenbet nennen 
hmrben, mangelte tym ni$t b(e (Sin^eft ber formalen 2)ar* 
peftona,, tote fie bie ©attabe Bebingt. JDet Gtomponif: I5gt 
fonfl ba6 ©efie öon fid) hoffen 5 bie wenigen SWangel, toeldje 
nodj an tym Ijaften, roirb bie (Srfatjrung reiferer 3aljre ab* 
fäteifen. $)a« ffierf fei empfohlen. 

8ft S)fttHb, La fleur et Foiseau mouche; melodie. 
gfljott. 18 fir. 



$♦ ®a*ih, En chemin; chant de voyageur. «bm* # 
18 fir. 

— — / Dormez, Marie; berceuse. Cbnftafetbtt. 
18 fir. 

— ^ — / Q ui t'aime plus que moi; canzonetta. 
eben). 18 fir. 

— — / L'etoile du pScheur; marine. Cbrn*. 
18 fir. 

(Lyre frang. 245 — 249.) 
8te$t angenetjme (Sachen, bie »ir gern Siebfeabeni fran* 
Jöfifd)er (Sonj>let6 empfehlen. 



SnielltgettgliUtt 



Neue Musikalien 

im Verlag von 
C. JP. Peter*, Bureau de Musique in Leipzig. 

Durch alle Musik- u. Buchhandlungen zu beziehen. 

Boehm, C. Leop., Schweizer-Scenen. Fan- 
tasie für Violoncelle mit Orchester - Begleitung. 

2 Thlr. 
, Dieselbe mit Pianoforte - Begleitung. 

20 Ngr. 

Handel, GL F., 6 Grandes Fuges pour l'Or- 
gue ou le Clavecin. Edition nouvelle, revue et 
corrigee critiquement 25 N»r. 

Hunten, Fr., Fantaisie sur des motifs de 
TOpera „La Figlia del Regimento" de Donizetti 
pour le Piano. Op. 153 18 Ngr 

, Rondino sur une Tirolese de Donizetti, 

pour le Piano. Op. 154 18 Ngr. 

, Fantaisie sur des themes de TOpera „Le 

Macon d'Auber" pour le Piano. Op. 155. 

18 Ngr. 

, Rondeau sur le Choeur des Sauvages tire 

de „Christophe Colomb" de Felicien David, pour 
le Piano. Op. 156 18 Ngr. 

Kalliwoda, J. W., 6me Concertino pour 
le Violon avec accomp. d'Orchestre. Op. 151. 

3 Thlr. 
Le meme avec Piano . . 1 Thlr. 5 Ngr. 

, 3 Duos brillants et faciles pour deux 

Violons. Op. 152. Nr. 1. 2. 3. ä 25 Ngr. 

2 Thlr. 15 Ngr. 



Neuigkeiten von Schuberth $• C in Hamburg, 
welche durch Gehalt nnd Ausstattung das Interesse des Publi- 
kums besonders in Anspruch nehmen: 

Bereng, Herrn., „Das musikalische Europa 44 . 
12 Fantasien über beliebte Themas. Zur Unter- 
haltung und zum Studium für das Pfte. zu 4 Hän- 
den. Heft 1. (Mozart, Don Juan.) . . 1 Thlr. 
(NB. Die Ausgabe zu 2 Händen erschien be- 
reits im Sommer.) 

Hole, JT., 5 Lieder für eine Singst, mit Pfte. 
Op. 11. (Jenny Lind gewidmet.) . . 15 Sgr. 

Canthal, Anj. ]»., Gitana- und Ernani-Ga- 
lopp, Op. 116. 117. f. Orchester. 1 Thlr. 20 Sgr. 

, Gitana -Galopp, für Pfte. . . 7| Sgr. 

, Ernani-Galopp, für Piano . . 7-f Sgr. 

Lnbin, Leon de St., „Adelaide 44 de Beet- 
hoven, transcr. en Form d'Etude p. le Violon seul. 

Hannsfeldt, Edffar, (H. H. Pierson**,) 

„Ruhe 44 . Lied mit Pfte 74. Sgr. 

Holique, B., Duo concertant p. Piano et Vio- 
loncelle. Op. 20. (la Partie du Violoncelle est 
^ arr. p.^ C. Schuberth.) ...... 3 Thlr. 

Schmitt, J., „Das kleine Hexameron für Pia- 
noforte 44 . Cah. 4. „Bijoux 44 . Caprice. Op. 204. 

«r-». — 10 Sgr. 

Wlllmerg, B., „Flieg' Vogel, fliege! 44 Däni- 
sche Canzonette, übertragen und variirt für Pfte. 
Einzelner Abdruck aus dem Concertstück. Op. lö! 

15 Sgr." 

(Durch alle Buch- u. Musikhandlungen zu beziehen.) 



Sro<f 9911 fr. Ruft mann. 



U tu t 




titfättft ffic 




Cßetantn>orüi#er Ätbacteat: 
Statt) 3)rcnM» 

©iebrmmbjmaniigfter SBanö, 



M 44. 



SO e x X t 3 e x : 
Robert $viei* in tfcipjig, 

2)en 2tt, 3ta)em&er 1847, 



33 cn Mcfer 3ettfdj. erf^eimen »öt&eitilL^ I greift befl ©anbc* von &2 Dlra. 2'/j Hfc 
2 Stummem ton I ober l 1 /* ©ogen. - 3nfertfoBägefcä^ren bie Sperirjetfe 2 3lgr. 



aiotuumfiit ntljmtn afte$j>jUiuteT f $u4* 
SHnftf? unb ÄutifHjanblungea an, 



3n6dlt: £*"*& Cftolff *nb fc« nwtme ^n^amrnUlmafif. — Sittint $titvm$ t SaatSfleföi^tf, SBftratfäteÄ. 



töenrt) fiitolff unb bte mobefite 3nftru* 

nifiitatmufif* 
t»0n ID. IL ffirirpenkert 



fittolff S Opet „bie Söraui tjom Äünafi" i[t jum 
jraeitcit %RaU fytt in *ötaunff$iueig gegeben Mttoevi. 
&\c bat t (?cu fo entheben gefallen luie baä etfee SMaf. 
5fn Ziffern SBerte Hingen ©aiien, bie lange nidjt an= 
gefdjlaant ro orten* -3^? gefiele begierig ju fein, 
njefdEj 1 **" Oifrlg t>«> auberen Sühnen berichtet tuixb. 
Bei ©ud) in Äripjtg miifj feaä SSetf gefallen, 3^r 
tetgeft ba über ten gfäii£enfcen Sarten, tote ein flunfb 
mtit auäflroinft, ba@ gic^t nit£;t, baö pe erjeugt. ®in 
toufleä auftragen fdjreienbet garten ifl @ut§ feine 
Äunji. Sljr fragt guerfi nadj bem Eenttum unb buts 
bet stutt, ba§ an bei Sßeripljerie eiroaö üorge^e, ba€ 
nidjt burd? jenrä gerechtfertigt ifl, ^x rccilfe ein ür= 
ganifdjeä ©anjeä unb barmt baä Vernünftig ftc öon 
ber SBrfl. Meä, ttaä (efct, lebt mit butä? biefe* 
@efefe, unb mir fcflteu eä anberä matten? — 

©od? nt<$t üdu Sieofff' 8 SDper aBein tuoöte icfj 
(engten, ©et ireffttelje Äünflfet t)at und in einem 
Kontert ein Soncert Ij&ren fajfen (für $iano unb gro= 
fe# Dt^eflet *), baä un&, fajt metjt a(ö jene £>per, 
bie Uetfe^eugung aufgebtdngt ^at, ba§ biefet ^om* 
yontfi ju gropeii Singen neefc berufen ifl. (_v? lebt 



*) Troistäme Smfonie - Conccrlo nationale Hollandoise. 
Dp. *5. OramUttHfl, 6el ®. 3ft. SÄe^et jan. 



Jcgt Äeinet/ ber ein fo(dje8 SQBerf auf bei ©runblage 
fetter Slnfc^anungen aufbauen tonnte, ©et (finjige 
— ie§ nenne t^n nic^t - — - bet t% öetmöe^te, tetregt 
päj tu biefen Hermen nic^t -3a, Sfreuub, bie fe S^aafe 
bet mufifatife^en ^(nfe^auungen , iier Hein unb ftc^ 
tefuebtgenb in engen Steifen, bott au$gebe^nt in bie 
Unmbli^teit bei batgtbotenen ^Umof^aiei ha ifl 
no^ n>iä ju etgrünben, mouon ber ©tunb biefet ifl: 
Sbff/ ^enlic^e äftnfica, füge Kotbelia, .Jungfle, nic^t 
geringfle" tun beu Äüuflen, bu batffl bie älteren 
©c^njefletn nic^t totange^en taffen bur<^ bie dfjren; 
pfütte ber ©egenküait Kie^i mü^fam nadjfommtn 
foUfl bu, bu foUfl jugleic^ einrücfen, benn eben fo 
abüg geboten tifl bu. 

SSet mc^te idü^I auftreten unb bc^au|)teu, tuemt 
bet gleiten ©efid^tä^mitte für bie Dper gelten (enn; 
ten, fo boc§ uic^t für bie SKuftf als folc^e, für bie 
Qnfltumentalmuftf? 2Bie, t;afcen ftet) 4)a^bn, SMo? 
jart, ©eet^oöen in immer neuen afteiamot^ofen je 
n aa^ ben Witterungen bet Bett bet eine ben anbeten 
überboten * $atte ,>>ai*tn auc^ nur eine 3L(;nung oon 
bem Äup»el&aue beä gtnate ber ^SKoU S^mpfjunie? 
§fittc iyiojatt bie Soften; unb ^immclfakt bet neun; 
ten ©kmipfyome geroürbigt? (kernig nidic, eben fo 
geu)if iiic^t , mit uoe$ \}cut ju 2age Stile, bie auf 
$ajjbnfd?eu unb ättüjarffrfjen ^tanb^junften (te^cn 
(eä gtebt beten), ben Junior ffieett)oten'# toürbigen 
tonnen. 

£)iefe (^efi^te^unfte für bie Äritif Hangen e^e- 
tnalö ^ataber, je|t aber beflattgt fle bie 3eiL SBtt 



262 



muffen jegt fo benfen — afle (Sntwicfelung brangt 
und bajit. 

83on einem heutigen 3"PwmentalcomponiPen 
muffen wir fagen fBnnen, in wit weit er mit feinen 
mufttatifdjen Aufhaltungen bet ©egenwart angehört, 
©teljt (Sinex auf bem ©tanbpunfte .§atybn'8 obe. 9Wos 
jart'8, fo werben wir fagen muffen: Stecht brat, mein 
Äieber, aber unnüfc, im gluffe gefdjictytlic^er Sntwicfes 
Jung unberechtigte SBiebertyolung beffen, waö fc§on 
bagewefen, fd&on einmal SSefriebigung gewahrt, ja, 
wa8 noc§ Diel mel)r fagen Witt, fidj in feiner eigenen 
Sbee fd^on befriebigt $at — Kombination alfo, fein 
föopferiföeä ©enie — ©enie bei Seibe nic$t. Srefs 
fcn wir bagegen @inen, ber in beu mupfalifc^en 9im 
f^auungen 83eet^ot>en , 8 pdj bewegt, fo werben wir 
fagen miiffen: §abct 2l^t! §itx fommt (giner, ber 
fld§ an einen Ärater wagt, ber nodj lange nid?t auä= 
gebrannt ifl, ober, um „weniger rtyetorifö" ju fpre* 
<$en, l)ier fommt Siner, ber pc$ einem ©eifle ans 
1<$lie§t, mit beffen ©urd^bringung bie ganje gegens 
wartige ©eneration nodj befdjjäftigt ifl. QaUt 5ldjt$ 
bie« ifl ein überaus wichtiger Sßunft im fritifd&en 83es 
wujitfein, biefeä organifctye 93cr^altnifj heutiger 3ns 
fhumentalmupf ju Seenöten aufjupnben. $ier mujj 
immer wieber unb M jum legten ät^em^uge an 
4jector ©erlioj erinnert werben. 3P biefer Eonbid^s 
ter im ^rrt^um, fo müfjt tyr boc$ gefielen, ift biefer 
3nt^um fo coloffal, bafj er bie ganje gebitbete SBctt 
»on flc§ fpredjen mac§t. Sollen «Srrtfyum aufjtts 
becfen, lotynt fc$on ber äHitye. ©rabt immerhin im 
Stegattocn, ifyr finbet ben ©iamant bcö Sßoptiben 
fctyon (jerauä, unb ber wirb in ben garten fpielen, 
womit SJeetfyotoen matt. 

fiitolff 8 ^nffrumentatanfdjauungen nun, fowofjt 
bie ber Oper alä fcor allen bie feineä legten ©tyms 
ptyoniesGoncertcä, föeinen mir in ber Stiftung ber 
ftonwett ©eet^oüen'S ju liegen. Sitolff beätyalb mit 
SSertioj ju bergleid^en, fällt mir eben fo wenig ein, 
att er fetter mit biefem Äefcer unb Reformator mag 
verglichen werben. SBaä aber im allgemeinen wafjr, 
unb wa« jugleicty ber $umcr t?on ber ©ac$e ifl, beibe 
(Somponiflen Jagt auf 83eet$cöen'fdf?en@runbanf4auuns 
gen berfetbc £rieb. 83erlioj freiließ trägt feine gafjne 
um einige 3in"M weiter, ber Sroberung natyer; öis 
tolff ifl ttorpd&tiger, er belagert bie alten geflungen 
unb hungert pe au8, um weiter ju fommen, SBerlioj 
nimmt pe mit ©türm ober jietyt mit flingenbem©pietc 
barunter weg. 

©od? genug ! Um fel6fl einem 83ilberfturme »on 
anberer ©eite auä juweietyen , geben wir Antwort auf 
bie fe^r toerjetylic^e grage beö 9Wupfer8: 2Ba8 ip 
benn nun ba$ ©runbeigent^tlmli^e ber SBeftanfd^auung 
©eet^oten'fi? Wlan mu§ bod^ fe^en, wo unb wie! ! 



— 9lun, ba« @runbeigent$ümlid§e ber SBeltanfd^aus 
ung S3eet^o»en'8 Ufttty, anberen ©tanbpuntten gegen: 
ü6er, in fur$tlofePer ^eraudPedung ber ©egens 
fafce beö UeberPnnli^en unb beö ©innti^en, in nfis 
^erer funpierifc^et Seflimmung, beS Sr^abenen unb 
be8 Äomiföen. ©ie« minbepenö mu$ Jeber äWupfet 
jugePe^en, bag er bei 83eet$ot>en auf ©egenfafee PB§t, 
im aMobiföen, ^armonifc^en, St^t^mifc^en, wie pe 
fein anberer £onbi$ter i^m aufbedt. SBätyrenb Qaqbn 
unb SWo^art Petö auf ruhige ©etfung ber ©egenfafec 
bebaut Pnb , rei§t »eet^oöen Ätuft auf Äluft bur(^ 
ben organifäen glug feiner ©d^öpfungen. ©ag biefe, 
trog biefer fort unb fort P$ überPürjenben ©egens 
fage, bennodfc im großen ©anjen i^re ©infyeit ni^t 
oerlieren, bieö re^tfertigt alle loägelaffenen ©türme 
unb »ulfanif^en ßrjttterungen feiner legten SBerfe — 
bieö ip ber eigentliche S3lüt^enpunft be8 xomanti* 
fc^en ©ewu§tfcinöj ^ier ifl »eet^owen burc^ unb 
burc^ romantifdjj; benn baS 9lomantifd§e Befielt fei* 
nem ©egriffe nac^, anberen SBeltanfd^auuugen, bem 
Drientalifc^en , bem ©lafpfc^en gegenüber, in nid&tS 
anberem, al8 in biefem au$ gegenfagtid^en Sles 
menten ^erüorge^enben ©tege be8 Sittlichen, beä 
Sbealen. §in ip baö 9tomantifc$e baö €^rtP- 
tic^e, — (StyripuS bie ibeale SWitte ber grofjepen 
©egenfäge be8 Unitjerfum«, ber SWittler »on ©Ott 
unb SBelt. 

9Wßge bod^ ber äWupfer, weil er SKotcn »ermift, 
nic^t geneigt fein, tyier Unpnn unb ^o^le R^etorif ju 
wittern 3 möge er nidjt „SBorte, SBorte, SSBorte'' les 
fen, fonbern bie SBidjtigfeit beö Singe^enS auf biefe 
©epd^tSpunfte anerfennen, beren 5lufpellung feinen 
anberen 3>oecf f)at, aU feine Äunp au« trübfeliger 
SSerein^elung ^erauö unb bi" au f an ^ a ^ flopfenbe 
SWutter^er^ ber ©egenwart ju ^eben. 

SWeint ^^r, ba« «tttte« fei unpraftifc^? ©e^t 
fyn, ba, wo biefe ©epd^töpunfte i^re 5lnwenbung in 
SBa^rbeit pnben, ba ip ©lücf, ö^re, ©elb, bie prafc 
tifc^flen ©inge ton ber SBetl. — gurrtet feine 83ers 
fennung : ic| wieber^ole meine SBorte im ©ewanbs 
^aufe: „SBie ber ^irfc^ fc^reit nac^ frifd^em SBaffer, 
fo biirflet unfere ©eele nac^ ber Öuft, bie ton ben 
S3ergen fommt, ton ben £ityen unfereö 3ettbewu§ts 
feinö!^ — ©türmt bie ^itprumentalmupf g t o§c ©es 
genfäfce auf, fo fjabet 3lc$t, i^r ©urPigen! ba ge^t 
ißeetfyoüen'd ©eip burc^ bie weiten iongänge, unb 
t^r Wxt, „hie et ubique", bie ^o^e äßa^nung: 
,,©c§w3rt auf fein Schwert!" 

68 iP nic^t o^ne ©efa^r, namentlich ber ber 
SGBegelagerung, einen heutigen @omponiPen riicfpc^tds 
lo8 auf folgen ©oben ju peden unb i^n ba al8 in 
feiner $eimat$ ju begrü§en. SEBir wagen ed breiP 
mit $enr^ Sitolff, ben wir für Sinen ber erPen SWu* 



263 



ftfet bet 3«fetjdt galten, unb jwat ouö brn angeges 
ienen ©rfinben eine« inneren putfitenben 3ufammens 
$ange$ feinet $(nfd}auungen mit Seemöven unb bas 
na<$ mit bet Orunbfltmmung unferer Stit. ^o^et 
Stnfi abett jebeö feinet SBetfe, et bringt §atmonie 
unb SWelobie in jenem feftgefdjloffenen galant, mos 
mit bie etflen beutfctyen Reiftet tljte $nbien etobets 
ten. Äein fc$mujige3 Sßiagiat, feine leichtfertige gats 
Senmif<$ung auf fonft tattern ©tau beflecft feine 
Saaten. 

(Styte bemSblen! Unb möge ein günfhget Stetn 
übet feinem Seien machen, unb getabe itym, bem 
lebenäfeert^en, e$ vorbehalten fein, %$aU\\ nod^ gu 
t$un, tooju e8 jebenfafl«, auc$ o$ne i$n, fommen 
mufj. Qaltt beine %aty\t fcfi, fü^net ©tteiterj baS 
3tet fle^fi bu! 

©taunfäweig, im 9iobembet 1847. 



Aleine Bettung« 

Uebet grl. Anna 3etr, ©fingerhi bc« St. £. $ofovern* 
t&eater« (am Äärnt&nertfjor) gu ffifen, fdjreibt man un«: 

ffier fönte in bet gegenwärtigen Jtunflwelt gu £aufe fein, 
c^ne ben tarnen nnb ba« Xalent biefer Jtünftlertn gu Fennen ? 
SBir wiffen nl$t allein, bag jie bt*&er in »oben * SBaben, Wo 
tyr feltene« Talent von SWab. 3Bigano entbedt würbe, in 
Hacken, Slmfierbam, $ari«, £arl«rulje, granffurt a.SR. nnb 
an anbeten Orten mit augetorbentli<$em (Stfolge fang, fon* 
betn bag fie anc$ in«befonbere am «fcofovemtljeater von SBien 
in ber SReilje ber vortrefflichen Mutabilitäten glangen fonnte 
nnb nod} jefci ein (Stern bfefe« £l)eater« unb ber Liebling be« 
gefammten $ublifum« ijt ; bennodj Ijaben mir leiber bie dx* 
fa^tung gemalt, bag grl. 3<rr au$ e$ne (Srfolg auftreten, 
Ja, bag fie fegar migfallen fann, mit bie6 3. 93. *Rad)rld)ten 
au« Bamberg, 25re«ben unb Hamburg auger 3wetfel 
fefcen. <Sid) biefe« gu erHaren, mug man wijfen, bag graul. 
3err mit ben Xtyeaierbirectionen jener ©table über if}t Oaft* 
fl>iel mehrere SRonaie guvor contraljtrt fcalie, hierauf für iin* 
gere 3eit töbtflc$ erfranfte, unb fobann, otyne vollfianbig ge* 
nefen nnb obne wfeber im Sefifc aller tfyrer vortrefflichen SRft* 
tel gn fein, iljren contraetmägigen *ßfiic$ten getreulich nadj< 
tarn, Wobei fie aber ben lljr vorausgegangenen gefeierten SRuf 
üjre« 9iamen« ui$t ju betätigen vermochte. SMefe anfflä* 
tenben Umftanbe fönnen wir al« guvetlaffig verbürgen, unb 
ba e« gu ben £>b liegen Ijetlen eine« Jeben greunbe« ber trafen 
Ännfl gehört, bie SDa^eit ju vert^eibfgen, fo flnben toir un« 
berufen, bie eben fo bef^eibene, al« begabte Jtünüterin grl. 
3err vor bem gefammten bentf^en, mufifatif^en $ub(ifum öf* 
f ttlic^ in €<$ut ju nehmen , auf bag i^r »o^Ioerbienter Ju* 



genbüd&er Lorbeer nld^t in feiner f^5n#en ©lüt^e tselfe, ober 
an^ nnt ttanre. SBir finb genau baoon nntetti^tet, bag 
gt(. 3ett feibß i^r oben bezeichnete« Oaftfpiei al« bntd) bie 
angegebenen ungünßigen 3«Päube miglnngen betteltet, viel' 
leidet me$t al« ade Ure 3u^örer unjufrfeben toar mit fH 
felbji, nnb gerabe be«balb o^ne 3»eifet ben lebhafteren 
ffinnfe^ (egen bürfte, bei einer fpäteren (Gelegenheit ben na$' 
^eiligen (Sinbmcf burc^ eine gelungenere 5)atfU((ung toiebetnm 
§u ver»ifc^en. 3flöge fH eine folc^e ©elegen^elt gu i^ret 
nnb unferer Rechtfertigung rec^t balb barbicten. 

3. *-t. 



Zage&gefd)i^te. 

Steifen, Soneette, Engagements it. grau Siarbet* 
Oateia ^at vor jtnrgem in 3)re«ben einen ©a#tonen^i)clu« 
begonnen. 

Stufttfefte, «uffujtungen. 5Die eingafabemie in 
Setiin Ijat folgenbe 2Berfe auf ibrem bie«iabrlgen Retoettcir : 
am lTten Mov. 3ofev^ von J&inbel, am 15ten 2)ec. Oroge 
SReffe von (Sfjetubint (D^aRoH) unb ber 42{le $falm von 
9Renbel«fo^n^att^olbv, am 19ten 3an. So^anne« bet Saufet 
von SWatfull, am löten gebr. 9Renbel«fo^n'« Cllia«. 

Äeue Eptvn. (Sine neue Oper: „ber ffiilbbieb", Xtxt 
von Seuven unb 93ruu«vic, SWuflf von 0uftao ^equet, tvurbe 
in $ari« am lfien Wov. gum erften SWale mit vielem Seifaft 
gegeben. 

XobeöfdUe. JDer SDert^ manche« bebeutenben Mnfi* 
ter« toirb erfi na$ beffen Höbe erfannt. 3)a« ifi bet galt, 
in »eiteren Greifen, mit $rn. SoUnieilet iu ^eibetbetg, 
»0 et al« Sebrer ber SWnfif unb ber Qomvofttion feit einet 
langen Reibe von Sauren lebte. 3n feinen nad^fien Umge^ 
bnngen toar er geliebt nnb Ijodjvereljrt. (Seine ©c^ület ^in^ 
gen mit feltener (Srgeben^tit an iljm. Qr fiarb am 17ten 
November in feinem T7fien 3a$re. — §ktte er in einer gro* 
gen @tabt gelebt, fein SRuljm toürbe burc^ gang (Surova ge* 
flogen fein, benn bie tiefe ©elebrfamfelt in feiner ffiiffen* 
fc^aft, bie befonbere (Saht ber SRfttfyeilung möchte von ©eni^ 
gen je in biefem ®rabe erreicht werben fein. 

JDer ^rofeffor ber SWufi! ©rneft ©^iajet in $ari« iS 
geworben. 



SSennifcbte*. 

SBir glauben Stebercomvonlfien einen IDienft in ertveifen, 
wenn wir biefelben auf bie ,,©ebi$te von ftboi^^ 836tt« 
ßCT, ^eivgig, Dtto Älemm, 1847", von benen vor Äurgem 
bie britte Auflage etf dienen ift, aufmerffam machen, ba wir 
glauben, bag ft$ in benfelben viele« gnr (Somvofition ®eeig* 
nete vorpnbet. 3e fd)toferiger e« ifi, nnter ben neueren ®e* 



264 



bieten fol*e *n finben, bie jut Gompofttion fit eine <Si»8 5 
flimme mit $iauofortebcgleitung gewählt werben fönnen, ba 
bteienigen, »el*e bur* bic 3eitrl*tungen hervorgerufen, meift 
me^r für gRännergcfang paffenb flnb, um fo wlflfommener 
muffen Dt*tungen fein, bic, wie bie oorliegenbeu , rein ber 
$oefic angehören unb, oljne 9tebenabft*t, in muftfalff*cu 
«iimmungcn ft* bewegen. Dabei ijt ber Di*ter SKeifter 
bet (Spraye, unb e« geigen feine 35crfe, abgefeljen von bem 
3n$alt, überall muftfalif*en ffioljUaut. 2Bir laffcn al« 
$robe: /f 3>ie ©locfen läuten ba« Oftern ein" @. 9, folgen: 
Die ©locfen läuten ba« Dflern ein 
3n allen (Snben unb Sanben, 
Unb fromme bergen jubeln barein: , 
Der Seng # wieber erftanben. 
<5« atymet ber ffialb, bie (Srbe treibt 
Unb fleibet ft* la*enb mit 2ttoofc, 
Unb au« ben f*önen Hugen reibt 
Den @*laf ft* erwa*enb bie SRofe. 
Da« f*affenbe 2i*t, e« flammt unb fteift 
Unb fvrengt bie feffelnbe #ülle, 
Unb über ben Gaffern f*webt ber ©efft 
Unenbli*er Sicbe«füf(e. 
®lei*settig ibeilen wir ein anbere« ©ebt*t be« S3f«. 
mit, wel*e« un« berfelbe jur Slufnaljme übergab : 

Jflm&elöfotjn - i&artljolto) 

g e w i b m e t. 
Dumpf wie ©locfcn geljt bie .Runbe 
£erjcrf*ütternb but* ba« £anfc: 
(Starrheit liegt auf beffen 2Hunbe, 
Der be« £onc« Seele fanb. 
3u bcm I)ö*fien örbengiücfe 
<g*lug ftatur bie gorm entjwei, 
3u be« 3enfeit« @ternenbrütfe 
©*wang ber ©cniu« fl* frei. 
2ebcn«voller war fein Obern, 
£aufenb laugten feinem ©eifi, 
Sefct, ben 93li<f gefcnft $u 33oben, 
©teljn fte an bem <§arg verwaifh 
Dem auf feine« QBinfe« $errf*en 
Körner jubelten im Gfjor, 
Dem, a*! folgt in £rauermärf*en 
3cfct SWufif mit büfhcm glor. 
(Stern »oll ßlarljeit otyne ©leiten, 
9ti*t« bo* ftalf ber Zitbt glefa, 
SWugtefi für bie (Srb 1 crblef*en, 
Droben f*öner aufeugenu. 
Do* ber £ob ntd^t fonnte rauben, 
9Ba« ^>vl iebenb nannte^ Dein, 



Di* mit Lorbeer jn belauben, 
$almen Dir be« Sftuljm« ju toetyn. 
Deiner <Seele voll SSemeiftouig 
SBarb ba« $1(1 jur SÄelobie, 
3eber 9ltljem&ug *Begeiftnmg, 
3eber $ul«f*lag $ocfie. 
gloflft in Deine« «eben« SRittc 
§*on bem 3icl, bem bv*fl*n, &u, 
@rog toie jener groge ©ritte, 
3ung toie er au* fdjiebeft Du. 
9(1« be« ®rabe« 3mmorte(len 
»Ifi^en Deine SBerfe fort, 
Sfceue« <S*ön* wirb erhellen 
Dein unferbli* ^o^e« SEBort. 
SWag 1 « al« werter Dan! Dir gelten, 
klingt Dein 9lu^m son $ol ju $ol — 
9hmm al« ©rüg in Deine SBeiten 
öine« Dt*ter« „Sebetoobl'. " 

Sferbtnanb §illet ifl am 9ten Koo. na* granffurt a.SW. 
abgereifi, wo er einige 3eit verweilen wirb, um bann an 
SRie^« ©teile na* Düffelborf ju geben. 

»etbfa aJiacbet^, feine neuefte £>ptx, wirb jefct auf 26 
$;§eatern 3talten« gegeben. 

Der Dei? »on £uni«, f*reibt ber (S^arioari, Will ft* in 
biefem Söinter ba« 5>rioatoergnügen einer beutf*en D^er »er^ 
f*affen; er will gute ©age ä&l;Un, aber wet i^m ni*t ge* 
fällt, erhält jum erjien SKale bie ©aflonabe unb jum gweiten 
SWale bie feioene ^*nur. 

Die „Soiröes musicales" be« J&rn. @bttatfe Wofen^^itt 
iu granffurt a.SW., befiebenb in Äammermufif^uffü^rungen, 
^aben au* biefe« 3afyr wieber begonnen. 

3n biefem OBinter, f*reibt Dettinger'« d^arioari au« 
fconbott, werben wir l>ier brei italienif*e Dpern ^aben. 
Slufer bem £Uieen«*Xl)eatcr wirb am Iflen Dec. bic große 
italienif*e Dptv im Drurtylane .- 2:beater eröffnet, ©taubigl, 
$if*e! unb bie 5?anfer $rimabonua Doru«?©ra« follen en« 
gagirt fein. 



33ertci)tt0mig. 3n ber in mehreren Sournalen bejtnb? 

li*en Slnfünbigung ber (giebeef' f*en ©*rift: „5Borf*lage 

jur Sßerbefferung be« (Slementarunterrt*te« im ßlaoierfpiel", 

^eißt e« oon <Stitt ber iBerlag«ljanblung , bag ber £r. fflerf. 

oon ber Xonlünfllersiöerfammlung baju aufgeforbert worben 

fei. Sföir bert*tigen biefen jebenfall« bur* ein 3Rijh>erftanb< 

nig ^eroorgerufenen 3rrt^um bu^in, bafj ber <&r. 33erf. ft* 

felbß bur* bie iöerfammlung veranlagt fanb, feinr«weg« aber 

t>on berfelben baju aufgeforbert würbe. 

v. 9ceo. 



3>rutf O0n fr. «fiefmonn. 



Heue 




Htfättfi fit 




iÖcr a ti t tocrtlf 4 er ffiebatteur: 

Stan) SBrenfcfl. 

Sie&etiunbjnmniigfiet Sanb, 



Jtf 45. 



flottieret: 
SÄoWtt Briefe in geizig, 

©ett 2. 2)etemb« 18«. 



fflcn bUfer 3e ttfa>- etfdjetaen mädjenilfd} 
2 Hummern von 1 ober iVi ©0ften. 



$idä be* SBanbe* Wtt 52 Diu. 2%%$b. 
3nfuttcn«ättö^rcn bie fJeütjeiU 2 ftgt. 



aibrnittment nehmen aRe $oflätnter, 95uäV, 
SKuftf j unb ÄutiftljaiiWmigen an. 



Stielt: U*6*r SmuifcfWr*^'* «It«*. — e*rpjistr gjluflfcb«, — Äriitfört Hnjria«. — 3nt*l£ifl«i§6latt. 



Hebet 3Ret*eIefo*n'ö ©Ha«. *) 

(Önidjftütf auÄ einem fflvicftr cd) [eL) 
1)0it Dr. Cbuarb fitügrr. 



— ©a fle^eft bu nun, liefcet ©tuber, tute einem 
baS teibig* $anbwerf imitier leibiger teerten mu§, 
©u fannfi nic^t um$in # an ben unjeitigen Saunen, 
fem bot ftutjem einmal wieber bie Äritil angefliftet, 
mit fd?meTätidjem ©potte jw erinnern, unb uernriielft 
benno<$ beineit lieben ©ruber aufä SReue in bie Äeüe 
ftailtr Sfyatigfeittit, bie unter roiffenfdjafitidj£m©($ilbe 
fc oft bie Söiffenfd&affc trfößttert, flatt befruchtet tjas 
fcen. SSoju ihtlmi unb immer Urtivit ü fragfl bit 
nidjt unrecht , unb im fetten Stttjcm fcifdjcft bn baö 
meine Uta eine gefai?didj neue 3«t«fa>eiuung, SBcnn 
hierunter, wie id> fafi üttmitlftt, ein fpoülidjer ©lief 
uetbotgen blinft, fo antworte icfj mit 2Bajjen, beinern 
£one nadjtönenb: ^a »«* *^«n bi* Äriiifer in ber 
Surft? Stamm ntdjt, wie cö ©Ott gemottt, ba et 
SWannfein unb SBeiblein f<$uf, Sefcaffenbt unb @m= 
pfangenbc, ©arflefler unb Qmpjmbrt — warum ge; 
nügt eu<$ wunberfidjen SPtenfdjlein nit$t ©auen unb 
SBoljnen, Eisten unb $5ren, Srftnben unb ®r- 
freuen? 9Jluf benn immer bei @djutmeijiet hinter* 
brein, ber tutif fagt SBarum? Unb bem biuierbretn 
teiebet einet, ber baS Stamm abeunalö benfet, fjMrfs 
tet unb u r s t (j t i 1 t t . , . ju maä Snbe enbtioj? 



*) 93ot bem $obe bei (S»mponiftrn getrieben ob tri 
ttn« emgegaigtn. t. 9t ct. 



v ■rrnirri'B ^gSSSMi 

SBitb bie SEBelt gliunii$rr brum, wirb brr ©dft offe= 
ner, baä Acten reifer, werben bet f^(ec^ten ©io^tet 
wenigere , ber guten SJegttiÄUte erfunben in btefem 
^o^belobten hitifc^en 3eitfllter? — Unb £at nia^t 
aQjeit bie Stimme ber 93&I(ct t^r Urtt>eil bur^geftgt 
too^t ober übel, geregt ober ftumpf — trog aUeS 
ge* ober ungelegten tirtkittgat ©ett^tetä? 

SÖet (m| nu%ii§ genug erachtet, nmtf<$ii$fi 
©iuge Unnä|lidjteit ju beroeifen, ben mag e6 freuen, 
fo anü ber 53ogclpcr^ectiüe ^erab ber Aritif mie a\U$ 
Urtt)eifö ufrer^au^t ju flotten, ©olc^en @t|aten^ 
©eflnrttfn entgegen büdtet ein anbetcä ©ö^od 2Öelt= 
»eifer frcunbli^fl baä ©cgentt)eit, inbem fie nic^t nut 
ben offenfeoifien Slu^en felbfl im finbifc^eu ©pie£ ju 
bemonftriren , fonbern aw§ mit ^o^etnfler 9Wiene 
jenen 3enfeitigc« bie ©tunbfdfee menfc§Iia^en ©t^afs 
fenä, @m|pfinben$ unb Urt^eifeuß barjutegen roiffcn. 
§arte Äopfe «Ue teibe! Kennen fic jufammen, fo 
gc^et eä infonbcr^eit ben ©ritten titef, bie t?on 6eu 
bertei ^enfeitigen *{| fältQU ©eflnnnngStofe, tupf* 
^erj^irntofe Beimittier, fne^tifa)eö juste milieu jers 
Bttftf4t werben, ©agegeu ^abeu nun im'eb« biefe 
©ritten in ber bitten i^ren eigenen ^immet nebfi 
bagit be^Briger ^ofle: jenen glauben fie in bemüt^u 
gern (srf^anen unb treuer SBaljrfjeitäfieb* ju beflgen, 
biefe erfaßten fie au bem ungenügenden jroeifelfüc^ti= 
gen SÖanten unb 33ebtn beö $erjen#, baä i^nen auf 
biefer SBelt nid^t Ülu^e tagt, webet witfenb noty em= 
pfangrnb, webet fc^affenb noa) finnenb. 

©ie btei Stationen, bie fi<$ gum ®iix& ber fau^ 
ten SSelt immerbar beftiegen, um eine wufylt^atige 



266 



^Bewegung wiber ben ©tiüflanb cinfältigct ©ewigtyeit 
beä SBiffenS anjufltften — biefelbigen brci Stationen 
»erben auet) i^ren ©ct)ilb ergeben, wo eä gilt über 
neue toaterlänbifd^e Äunflwerfe, j. 83. Eliaä, tf<$ ju 
freuen ober ju ärgern — fie »erben fyn erbeten unb 
fenfen, unb bic Erbe bretyt ftc§ unb bie Sßetten ich 
Jen, unb in wenigen Sßeltföwüngen ftnb bie ©ct)il= 
ber fammt ben Äämpfenbcn, bie SBerf e mit it/ren 
©d^Bpfern öergeffen. ©iet/fl bu, lieber 83 ruber, in 
biefem ©tücfe ftnb wir einä, bag wir bie tritoiatflen 
SBar)rt)eiten beibe erfennen : 06 in allem Uebrigen, baä 
wirb mir beine Antwort fagen, ber ict) entgegen fet)c, 
wenn ict) beine Slufgabe erfüllt t)afce. 

©u giebjl mir nämlict) auf, über beineS lieben 
gelir neueflen $ropt)eten ein aufrichtig Urzeit auös 
jufpred^cn. SBeigt bu aud? n?aS baö fyeigt : aufriß 
tig? SBeigt nidjt, wie fct)wer eö ijl, unb r)afl boct) 
ju 3«*™ beinen ^egel gelefen? — 9tict)t allein, bag 
ein orbentlict)er Äerl nict)t offenbar lügen barf — baö 
ifi baä SBenigfle, baä lernen bie ©pigbuben auet) bers 
meiben, waö offenen ©ct)aben bringt: — aber t)inter 
biefem fommt erfl bie Slufgabe : ftdj felbfl watyr fein, 
biefeä SGBar)rc füllen unb benfen trog aller Söibers 
fprüct)e beö 83tuteö, enblict) aber biefeö SBa^re fid§ 
unb ber SEßelt genügenb auöfyredjen! 3wttiflt fo feine 
©inge, alö %cken unb S3lütf)cnbuft, gezwungene 
Suft unb füge Sonwetfen — wer fann fte feflr)alten 
flet) felbfl jur ©ewigljeit, ftet) jur Söafyrfjeit, Slnberen 
ju aufrichtiger SÖelefjrung? — gerner: weigt bu'ö 
auä) ganj gewig, welker Don ben brei Stationen bein 
8)ruber angehört: ber &ogetperfpectitoifct)en, ber prin* 
eipieKsfritifct)en, ber aufrichtig bemüt^igen? ©enn 
erfl wenn bu ba8 weigt, 06 tdfj im Zentrum ober an 
ber ?pcript)etic wotjne, fo ftetjt bir frei, über mein 
Urtt}eil ju urteilen. Unb biefeä unfdjulbige SBers 
gnügen lägt ftet) ber unfct)utbigfle SRecenftonen s ©ct)lu; 
efer nid§t nehmen, bag er feinerfeitä ben Slecenfenten 
recenflrt, jum ©anf für bie Selefyrung, beren er faum 
gewig ift. 

©u wirfl ungebulbig, baö merf ict) or;ne biet) 
ju fer)en. QaV ic| biet), fprict)fl bu, um bein Urtt)eit 
brüberlic§ gebeten, fo gieb mir' 8 otyne Äranj unb 
©c^wanj, unb forict) Qa ^a, Stein Stein 5 unb füljre 
nid^t weiter ben untoerflanbigflen ©trett, ben jemalö 
ber SBerftanb ber §Berflänbigen geführt fyat. — $a, 
lieber ©ruber, antworf ict) : ba8 tyu' i^ mit SJor* 
bebaut, ©inb wir einmal fo tief in bie Äritif r)ins 
ein Derwitfett, an ber nun einmal, gelehrten 3fM9 s 
niffen gemäg, biefeS 3«talter er!ran(t ift bi3 jum 
Sobe, unb finb wir »on prineipiettem SBa^nwig fo 
umflritft, bag aud^ bie ältejrc afler Xugenben, bie 
Sufri^tigfeit, »on feinen Stegen wunberlict) umwuns 
ben erfeufjet: fo ifi e« nunmehr an unö, bie " 



wo wir fönnen ju lüften, unb ba$ ger)t nid^t mit 
offenfyerjiger ©erab^eitj ba brauet« glei^er Äünfle 
wie bie Steßeflrirfer gebraust r)aben, gleicher Äunfl 
unb 8ifi, ftdj toom ©tritfe folget ©ünben ju entbins 
ben. — 3« jenem SSebürfnig fommt ein jweiteö: bu 
felbfl irrfl in gleiten Stehen unb wünfd^eft Srlßfung. 
©u erjär)left mir »on beinern legten (Srlebnig, »on 
ber erflen Sluffü^rung be8 SliaS in eurer SReftbenj, 
oon bem efflatif(t)en 6ntjüien etweld^er refibentifdjen 
Äunflfenner, »on beinern fiitten SBiberfyruct), unb wie 
bir trog aller Siebe jum gelir baö SBerf nict)t redt>t 
ju 4>erjen ger)en toiü. ©em fügfl bu no(r) ein jweis 
teö Urt^eil unfereä gemeinfamen Stennbeö hei, be8 
leichtblütigen ßlauiermeifterö tooö 4>erjlid^feit unb fuu 
niger Sluffaffung, bem inbeg jum %hä)fon Urteile 
nur ein Äleineö abgebe, baö fleine aber wiege eents 
nerfd^wer .... mit aü y bergleic*)en Erwähnungen pro? 
toccirfl bu ja aber, toaü bu meiben wolltefl, eine 
Äriti! ber Äritif, eine boppelte ©Regelung, wetci)e 
baö #tcr)t oeröielfältigt, aber ni^t üerflärtt. 

©0 mug ict) bennod^ beinen SBunfct) erfüllen unb 
iä) witt'ö: junädfjft mir felbfl jum Stufen, um ju 
erfahren, ob eine gewiffe SBünfd^elrut^e im ©tanbc 
fei, jenen brei Stationen jum £rog, au8 einem poetk 
fct)cn SBerfc Sn^alt, ©üte, ©cr>alt :e. ju bemonfhu 
ren. ©ann auä) bir ju 9ht|: benn inbem i^ bir 
torbenfe unb begreiflicher SBeifc fciel Unbegrünbete«, 
ja Unge^obelteiJ vorbringe, fo hittc ict) bir bic fdfjBnfle 
(Gelegenheit, beinen ©c^arfftnn an meinem ju wegen: 
fo gewinnen wir betbe. 2öaö übrigenö beinen gelir 
betrifft, fo wirb ber barum nicr)t gröger nod^ Keiner, 
wenn \ä) bir gerabauö fage, bag toon allen gegen? 
wärtigen £onbicr)tern mir ©cr)umann, ©l)opin, Sowe, 
filier unb ©abe bie r)odt)frcn wafyrtyaft fcr)öpferifcr)en 
©ciflcr fct)einen5 toon j enm fünfen wieberum jwei ebler 
UqüUc, unter tiefen wieber einer, bem bie Sßalme 
beö Sebenö winft, wenn er ... . älber ohe jam sa- 
tis! tnen ict) meine, fagt fcir bein eigner ©djarfftnn, 
nid^t id^. — Stun aber 2Jfenbel3fofyn : er wirb brum 
nietyt me^r, nid^t minber, mögen wir um it)n briefs 
wect)feln ober nict)t. Unb auger meinem Urteil ^Brfl 
bu ja tyunbert anbere, bic baö meine rectifteiren. — 
SBidfl bu aber, tüic bu brieflicr) bro^efl, biefe SlätU 
ct)en ßinem ober 9??e^reren mitteilen, fo fd^neibe bod^ 
ben Eingang weg: ber tr)ut nict)t§ jur ©acr)e. S3iels 
me^r l) t er lag ity\ anfangen ju lefen, aUwo ict) mid^ 
in ^Softtur fege, um in optima forma ju recenftren, 
alfo t)infort nict)t metyr in brüberlict)em Sone für bidlj, 
fonbern in fogen. wiffenfd^aftlict)em 2ltlerwelt$tone. 
gaße ic^ fpäter unbewugt in jenen $on jurürf, fo 
t)üte ftd^ bein SWitlefer toor ©ct)aben$ er überbringe 
bie ^Jaflfuö, fo i^m nid^t gefallen. Eurem SSorjuge 
übrigen«, baö SBerf in aller äugeren ^}ract)t Bffents 



267 



lidj tjernommen ju tyaben, flette tdfj ben meinen, allein 
aud bem ßlaüicrauö^ug ju referiteu, mit gleichem 
BUfye, unb rote bu au$ früheren gällen roei^t, nic^t 
unbegrünbet, entgegen. 

2flenbel«fo$n $at, wie $änbet, bie äßorte beä 

©ratoriumö auü bcr ^eiligen ©c$rift felbfl gewägt 

unb $ufammengeflellt. ©ie SStbel fle^t einem grofjen 

Steile unferer 3^^^o{fen nie$t fo vertraulich natye 

»ie <5. 83ac$ unb feinen Vorgängern: fo Wagt ein 

ftimmbereebtigter Urtfcetter (9War* gom^-S. 4, 582), 

bemüttyigenb, boc§ geregt. Um ein fööneS ganjeä 

®ebic$t, fo ein toa^aft bilblic$e8 SBerf, wie ben 

äftcfjtaä, poetifdj jufammenjufieflen , bebarf e8 me$r 

atä genauer SMbelfenntnijj : man mujj, toie jener 2llte, 

in bem göttlichen Söort geboren unb erjogen fein, 

unb baju ungeheure Äraft, ®ebäe$tni§, Slnfdjauung 

unb ©efiattung immerfort beifammen Ijaben, um ein 

plafltfcfyeä ©rama ju gewinnen, baä oon %'intn bes 

lebt werbe. Sfl'ö bod? #änbeln felbfl nur ßimnat 

gelungen. — fragen wir nun Ijier nac$ bem 2Baö, 

wofür ber £ejttbilbner junäc^fl oerantwortliety, fpäter 

nadj bem 2Bie. ©aä SQBaö ifl bie ©arflettung ber 

jürnenben $*lbengeflalt beö ^eiligen, bie näctyflc 

$anblung fein (Strafgericht über bie abtrünnigen in 

■Sfrael. ©af* eä abtrünnige ftnb, benen bie (Strafe 

geregter ätteife jugemeffen wirb, mujjte (nac$ bem 

erflen S3uc^ ber Konige Aap. 16. 17.) gu Anfang toers 

nommen werben, nicfyt aber bie (Strafe au% sßrcpfyes 

tenmunb oorangefleUt fein : fo unbegrünbet ifl fte 

graufam, nidjt prieflerlidj. 3$ erinnere bid? an beine 

eigenen 29orte, mit benen bu neulich fo ^clbeumüttjig 

batyer jürntefl über biefe ftertbilbung unb \va$ bran 

Ijängt : bein S3rief fagt <S. 3 : „©er %txt ifl im ©aiu 

Jen frag jübifdj, bornirt gläubig, intereffeloö, g&ngs 

lid) unbramatifdj, farbenarm, grau in grau mit ein 

biädjen (Sdjwarj awifdjen, fdjwungloö unb unr^üt^ 

mifc§. Sftatürlicfy, ba§ bie (Sompofttion baburclj Ijat 

mit leiben muffen. — Einige fluge öeute in unferer 

SReftbenj meinten, bie tenbenjiöfc Söerfnüpfung mit ber 

lejjtjätjrigen Sljeurung fei unoerfennbar. 9lun wenn 

baö ifl, fo wünfetyt' idj nur, ba§ alle gute (S^riflen 

Dbabja SBort ju ^erjen nähmen, unb ftdj beteljrten 

toon allen (Sünben, aber nidjt bloö ben groben förs 

perlidjen, fonbern audj ben feineren profaifdjen unb 

poetifd^cn, tenbenjiöfen unb fünflterifcfyen, bog fte ab 

traten in literis unb musicis Ötaufyeit unb ©djlaiu 

Ijeit, Sßefymuttj unb ©ernut^. «3^ fage baö ntc^t 

mit nad^flem Sejug auf ben geliebten Sonbidjter, aber 

audj i^m gilt SDbabjjd SBort! — ©urc^gängig aber, 

bad gefiele idj, ^at 3K. bie entfeglic^e Aufgabe über 

C>twartung gelöfl; mehrere Hummern flnb in ber 



S^at &orttefflic$ , unb meine« (Srad^tene gegen (ßau* 
lud unb bie @9mpt;onie:(£antate ein erfreult^er gorts 
fc^ritt. SJiel Wwäd^er atd ber jweite S^etl ift bet 
erfie. — ©ie fogen. Sjuöertüre wirb wo^l bie dxfüU 
lung ber oorange^enben SBeiffagung malen foüen: 
allerbingö ifl fte btefem 3werfe gemä§ malertfc^ fies 
rtl, büfler unb büne, ungeachtet aUer ^"^«wentats 
tünfle/' — 

©iefe beine SBorte greifen mir oor; nid^t in 
2löem fc^einft bu mir re$t ju ^aben, bodj fpare id^ 
bie Antwort auf baö, waö bu ju $art$erjtg urt^etlfl, 
auf fpater, um tyct weber bid^ nod^ mi^ ju unters 
brechen. — 5llfo ber $rop$et oetfunbet, wir wtffen 
ni$t wem unb warum, ba§ ed nid^t wteber regnen 
fotte, eljcbem ber J&err e« fage. ©a« 83olf jammert, 
Obabja lehret jürnenb, toie t^re ©ünbe ed fei, um 
wel^e eiiad ben $immcl oerfd^lojfenj baö SSolt 
fd^wanft äwifcljen gurd^t unb ^roß. 6liaö jie^t fort 
auf Q^oööö öefe^f, lebt einfam »erborgen am 95a$e 
Äritfj, bann in 3fl*pat$ 6et ber Witttve, bereu ©o^n 
er t?om 3:obe weeft. D^ne weitere »egrünbung tritt 
er wieber im SBolfe ^frael auf, flellt bie grage, ob 
©Ott ber ^err ifl, unb löfl pe burd^ bie SBorte: 
„welcher ©Ott mit geuer antworten wirb, ber fei 
©Ott". 9iun ernennet ^ffrael an bem ^erabfaflenben 
geuer ben wahren ©ott, unb bie SSaaläpfaffen wer? 
ben gefätaetytet; banad^ fenbet ber wa^re ©ott ben 
Stegen nad^ beö «ßro^eten SSitte-, baö S3olf banfet 
unb lobfinget. — ©ie Königin ärgert feine äöeiffas 
gungj fte oerfolgt t^n> er entweiht in bie SBüflej 
ein enget lenft unb leitet ben Verbannten} ber §ert 
erfc^eint t^m, er na^et ftd^ in fanfteu ©äufetn. SlufS 
SZeue wirb nun ($Ua% berufen , fe^rt fyim (?) , bofc 
jie^t -Se^ooaö ©ebot unb wirb auf feurigem SBagen 
gen £immcl gehoben. 

©icfeö i^ ber t(;atfäc^lic^e 93erlauf ber ©eenen, 
welche ber Xonbtc^ter ju einem bramatifd^en Silbe i)at 
vereinigen wollen, ©ie f^etnbare SBillfü^r in ber 
SBerfnüpfung uerfc^iebencr Säge auö ben beiben Sus 
d^ern ber Äönige unb auä ben ^3rop^eten mag ftd§ 
entfe^utbigen laffen burc^ baö glänjenbc $$ei\pitl <5. 
Sac^'ö unb §änber$} wie ^encr baö So^anue^ 
d üangelium mit anberen eoangelifc^en ©teilen bure^s 
webenb erläutert, fo fyat ©iefer mit ^cd^fler poetifc^er 
Kuweit bie prop^ettfe^en Säge auü ^cfataö mit ben 
eüangclifc^en ber Erfüllung in JBejie^ung gebraut, 
um baö ^errlic^fic, wa^t^aft göttliche ©rama ju ges 
flalten ; SJetbe aber haben einen §ßlan auc^ äufjerlidfc 
flettg feflju^alten gewußt, fo bajj Ort unb 3eit we^ 
mgflenä in ibealer (Sin^eit unb beutfic^er äKotiuirung 
jufammen^angen : bie ^aupt^anblungen felbfl, im 
aWeffiad 93er^ei§ung, ßrfc^einung unb @rlöfung, in 
ben ©ad^'fd^en ^Safftonen baö erlöfenbe Öeiben in Um 



268 



6rbenwanbcl be8 4)crm — fte treten beutlidj in ©lies 
ber auSeinanb«, unb bieö ifl eö, toa% man ibeal bras 
matifdj nennen mag. Unb nun — eiiaS? — (Sine 
fletige $auptfyanblung fetjlt, ein SKittelpunft, von 
kern bad ©anje auägeljt, erblüht unb ju bem e8 um? 
fe^rt, ifl nidfjt ju finben. ©a8 t^eure 3^*/ ber 
Siegen, bie »aalöpfaffen, bie »efefyrung, bie 93erfoU 
gung, SBieberfefyr unb Himmelfahrt beö sßrc^cten — 
aUc biefe ©cenen ftnb, fo fetyr fte audj in %8cd))th 
bejug fielen mögen, bod) nictyt wafyre ©lieber einer 
einjigen $anbtung geworben. §Bon ber erften ©cene 
jur jweiten ifl fein Uebcrgang, watjrenb bie ©djrift 
(lÄonige 18, 1—17.) ben aüerbeutlia^flen tyat: „unb 
über eine fange 3«t fam be$ £errn Söcrt ju 
eiia, im bri tten «Satyr k." — fo ba§ man tyier 
einen jnjeiten %f)eii erwartet, nidjt ben ganj unbe* 
grünbeten gintritt beä eliaS (9fr. 10, ©. 56): „©0 
wa^r ber §err lebet, tyeute . . . wirb ber 4?err tote 
ber regnen (äffen an] erben". — ^)icr wäre eint 
neue £anblung, etwa ein jweiter Styeil, anjunetymen, 
fo audj einer bei ben SBcrten ber Äöntgin Gefabel 
(lÄBn. 19, 2.), bie tyn verfolgt; biefer ©cene bietet 
ftc$ ein paffenber ©a^lufj in bem ©efpräety mit bem 
Sngel, ber itym gemietet auf ben S3erg ju fleigen, um 
ben #errn 311 flauen (lßön. 19, 11 — 12.). SBie? 
berum gtebt bie fci&lifdje erjafytung »on tyier auö ben 
einfachen unb jugleidG p laflifcfyen gortfd^ritt (1 Sön. 
19,15—18.): „ber £err fprictyt: ©etye Wieberum 
beineö SBegeö . . . unb id? will laffen übrig bleiben 
©iebentaufenb in Ztfxael, nämlidj alle Rnie, bie ftd) 
nidtyt gebeuget tyaben toor ©aal' 7 , wo e8 bo$ rein 
unmöglich ifl, bie ©anger ju entbedfen, weld^e (im 
Cratorium) butdlj 6tyors9tecitati» auöfpredjen: „©etye 
toieberum tyinab, nod? flnb ©iebentaufenb k." (9fr. 
36, ®. 175). ©inb'ö Wlenfäen, 6ngel, Solf ober 
9ßriefler? ©ag fte beutlic^et reben aU ^etyoöa« 
SWunb, fann tc§ nidfjt einfefyen. Sticht weniger unbe? 
greift tfl mir'«, bag burc§ ßtyorgefang bie @rr 
jatytung bef^loffen n?irb: „Unb ber sßroptyet 6Iia« 
btadty tyeruor me ein geuer — unb ba ber £err tyn 
wollte gen Fimmel tyolen, ftetye ba Farn ein feuriger 
SBagen :c." (2ÄBn. 2, 11.). Unb berfelbe (Styor, 
fo fdjeint eö, f^tie§t auc^ ba§ ganje Oratorium mit 
freien, t^tif^en ^Betrachtungen, bereu le^te njenigflenö 
tiify unmittelbar an bie $aupttyanbfung, baö ©rama 
»on bem jurnenben ^ßro^eten, gefmipft ftnb. 

gjlafy beine atte ^ßrobe: työrc ben ßtiaö jum 
jtoeiten, btitten SJtal otyne Sejctbud^; bann iuitt 
i^ tiety fragen, ob bu ßngel unb ^Sro^et, ^Sroptyet 
unb ÄBnig, ÄBnigin unb SSitttoe, ob bu bie 6tyore 
ber SaaWpfaffen, be8 SSolf eö , ber frommen otyne 
SEBeitereö am Sone ober a\\% bem ©erlauf ber $anb; 
Iung untetfd^eiben unb erfennen ioirfl. — 2lber, työre 



i% bid^ einwerfen: qui nimium probat, nil probat; 
nid^t ju weit! fommt e« bod^ nid^t allein auf ben 
%ext an. £afi bu boc^ ©d^umann unb §iöer bie 
©ebreetyen ityrer %e%tt n\d)t työtyet angerechnet, alö aHs 
gemeine, fafl t>erjeitylid^e Snttyümer bem SWenföen 
geregnet »erben. — ©eine freunblidtye Berttyeibigung, 
fofern i^ bi^ reetyt ertattye, fott auc^ unferem gelijc 
ju gute fommen. einen grunbfalfäen ©riff be« 
^auptintyaltö ioürbefl bu audj feinem ^ä'nbel toerjeu 
tyen, n?ic bu benn mit mir über ben Unnjertty beö 
9Uejcanberfefte3 auö biefem ©runbe einöerflanben warft, 
©agegen eine bebeutenbe SSegcbentyeit, beren ©liebet 
im einjetnen etwa »erfetylt ober unbeutlid^ bargefleöt 
waren, nimmfi bu tyin unter ber Sebingung, bag bie 
ertauternbe, üerfctyönernbe jtutift fie watyrtyaft belebt, 
wenn au^ ntctyt aUfeitig burc^geiflet tyattc: bie« uns 
gefaxt ifl unfer gemeinfameS Urteil über ^anbel'« 
Sofua. 2Bie nun tm ßtiaö? ^ein Urtfjeit festen 
mir ein wenig ju flrcng 5 wenn'8 wa^r Ware, woju 
bann btc lüflern aufgehefteten Xöne? SBirb ba8 
5llexanberfefl ein Äunflwerf, weil ein paar fcetlocfenbe 
Gelobten brin ftnb? 9^ic^t fo im (Sliaä. ^rof^et 
unb $3olf, 5lbfatt unb S3efe^rung, ©timmen ber &eis 
ben unb ber ©laubigen — baä ftnb an ftcfj fd^on 
gute 9Kotit?e, unb bie $auptfyanblung, ba§ Stia8 
burd^ STCatureretgniffe baö »olf jur 9leue fü(jrt, nic^t 
geringer aU in ^änbers ^ffraet. greilid^ ifi bamit 
baö ©ramatifd^e nod^ nid^t gewonnen, waö bo^ feU 
neöwegö aöein in ber SBeglaffung be«: ,,©agt* et", 
befielt, wie einige meinen. §at bod^ ^)anbel im 
Sfrael trog be8 epifd;en ^n^altS unb ber bur^au« 
epif^en SBorte ein bramatifa^eö Sehen geflaltet njit 
fein jüngerer naa^ if)tn. — *Äber idfj gebe bir ba8 
©rama preiö, fo fe^r e8 aud^ un8 beiben jum Dta= 
totium unerlafjltdj fc^etnt: wenn nur ni^t bie me$t 
magif^en aU wunberbaren ©reigniffe unö aüjufe^t 
an motgenlanbif^e ^Srieflerfünfle erinnerten! an eint 
SBelt, bie für unö »ergangen ifl, unb bie gelij: ntc^t 
me^r nodj minber glaubt aU bu — ba8 ifl bet Sanis 
mer, ba8 ifl fd^limmer alö unbramatifdj ! — SEBenn 
bu über biefen (Stein beö 5lnflo§eö weggefommen btfl, 
fo ifl baö Uebrige weit leichter loöbar. ©enug, bag 
mir in biefer allju „gläubigen" palaflinifd&en 8uft 
fo fd^wül gewefen ifl wie bir, unb gewigtidj auc§ bem 
SKenbelöfo^ne, ba8 Unseren feine %'ine. 

(Öfortfe^ung folgt.) 



Seidiger 9Kuf!Flcbcn. 

^anp^räfnng am Sonfenjotorinm. 

©ie etfle abt^eitung berfelben, wel^e bie <ßriU 
fung im ©olos unb Drdjeflcrfoiel, @olo= unb &\ot-- 



269 



Jefattg umfafjte, fanb am 29flen OTov. im Oewanb* 
aufc Qtatt. ©a« Stefttttat mar im Allgemeinen ein 
fe$r erfreuliche«, ©ie J5 Wummern bed Programm« 
benannten vier Ctavier*, »irr SMolins unb ritt ®fs 
fang vortrage, aujjerbem bie Ouvertüre ju Sptyflenie 
in «uli«, wobei bie ©treidjinfirumente, mit 9lu«na$me 
bet Seilt unb (Eontrabäffe, von @^älem be« gonfers 
vatorium« gefielt würben. — ©ie ßtaviervor* 
trage eröffnete SWi<$el be ©enti« au« Sßarföau mit 
bem erflen ©afc be« <$«*©ur goncerte« von SWoföes 
le«$ berfetbe geigte gegen früher bebeutenbe Sorte 
föritte, fein Spiel war correct, fauber, überhaupt gut 
gefault, inbefc nodj ju wenig Wnfllerifö felbflanbig 
unb geijtig belebt. !gn Unterer $inftäjt mar ber 93or* 
trag von Qmma Rubine au« 8onbon, welche ben 
erften Saft au« Seetyoven'« € - Srtoff Concert fpiette, 
ein bebeutung«votlerer unb für bie 3"funft vielver* 
fpre<$enber$ nur waren babei ©id&ertyeit unb fhenge« 
Statthatten bt«weiten ju vermiffen. äuc$ Stejanber 
SBinterberger au« SSetmar befunbete in bem Sortrage 
ber ^tyantafle „CWnnerungen au^ Sxlanb" von SWos 
föete« ein gute« Xalent ♦, tee$nif<§ befriebigte bie Sets 
ftung am wenigfien unb blieb namentlich ©eutlic^feit 
unb feine »brunbung ju wunfdjen übrig, ©a« $ s 
SfloU Sapriceio von SKenbel«fotyn, gefpiett von $au= 
line ©rieb^eim au« <£8t$en, machte ben »eföluü ; ba« 
einleitenbe einbaute tarn fe^r gelungen jur Su«fufc 
rung, weniger ba« golgenbe, welche« bur<$ eine ge* 
wiffe $afligfeit beeinträchtigt warb. »fle vier SJors 
trfige mafytn einen gflnfligen (Sinbruc! unb würben 
mit Stecht beifällig aufgenommen. — ©ie ÄJiolim 
Vorträge erregten no<$ lebhaftere S^eilnatyme. $jn 
bem erflen ©eriot'föen (Soncert erfreute Stnton SDtefcs 
ler au^ 3*vi*«w burc$ ebten, vollen Zen unb ges 
fömacfttotten Vortrag. Sutiu« SRiccfu« au« Sern? 



Habt foiette Variationen von ©avib über gr. @c$u* 
Bert'« „Sob ber Spänen" mit vieler gertigtett unb 
@i$er$eit, jcbec^ etwa« föläfrig. äBifyelm ®erfe au^ 
Hannover führte bie ^antafle s Saprice von »ieujes 
temv« talentvoll unb feurig au«. 3ttm @<$l u jj warb 
ba« Soncertante für vier Violinen von SWaurer von 
3. jRiceiu«, granj ©eifc au« ©re«ben, «nton 9Mefc* 
ler unb JRupert ©eefer au« greiberg rec$t loben«wert$ 
vorgetragen. 3m allgemeinen ijl an biefen Vorträs 
gen bie Steinzeit ber Intonation, bie geiftige Slegfams 
feit, weldje ft(^ in i^nen funbgat, ruljmenb ^ervorjus 
tyien] fte bejei^nen ben SBeg, ber jur äJteiflerf^aft 
einfl fü^rt. — ©ie ®ef ang«*ortrage waren bie 
fd^wS^eren be« ttfeenb«. 9m iefriebigenbfien unb 
jumeifl bie Snerfeunung ^erau«forbemb fangen $em 
riette »on JBaflineßer au« 9Wönfler unb 3ba SWo^t 
au« 5lmflerbam ein ©uett au« „SWarta ^Jabitta" »on 
©onijetti. ©ie ufcrigen Vorträge waren : Srie, Wes 
citati* unb ©oto mit 6^or au« bem 42ßen ^ßfatm 
von 3Wenbel«fo^n, bie Solopartie »on 5»ba SWo^r 
gefungen; ©uett mit 6^or au« bem fcofcgefang von 
SWenbetöfo^n, bie ©oti gefungen von Henriette %xip 
föe au« Seipjig unb ^ba 83ucf au^ Sutin 5 „©tanbs 
djen" (©olo mit 6^or) von gfranj ©^utert, bie 
Solopartie von 3ba 83uÄ gefungen. ©ie ©olofän^ 
gerinnen betonirten fammttic$ me$r ober weniger, wo* 
ju atterbing« Befangenheit unb »engflti^teit ba« 
irrige mögen Beigetragen fjäbtn. Henriette SrrijWe 
erfreute burdj eine angenehme, wo^lfiingenbe ©timme. 
— 9ßir wieber^oten wa« wir ofcen fagten: im 9HKs 
gemeinen war ba« Stefuttat ber Prüfung ein fefyc ers 
^enlic^e«: bie «nflalt Bewahrt fl^ in ber ©Übung 
ber tyr anvertrauten %alentt al« eine ben gotberun= 
gen ber ©egenwart entfyre<$enbe unb nüftli(^e. 

©. 



Ueberjt^t ber neuejlen ©rf^einungen auf bem ©ebiete ber SDhijit 



£ieber mit ^ianvfottt. 

%t> ©etttett^ f ©p. 4. Sie fluköratf^a, tyamfclpf 
titof grirtdjtet vom Cmnpontftm. IDttfndorf. 30 Ar. 

3« ©er#dnt>nig be« Sefer« bemerfen »fr, baj „Äufa« 
ratfdja" ette «rt geheimer Waty bejef^net, ber man §. IB. 
bt« tolle SBerltebtfeii )Bf^reibt. «entere« bebaabelt ber JDH* 
ter in feinen Sßerfen. 5>ie Cotnpofltion ijl frarabli^ , leidet 



nnb fogar fofett, nnb »irb an« bem ÜRnnbe eine« liebli^en, 
feurigen aKabd^en« nie tyre SDirfmtg verfeblen. 

9 r SaOerftcitt, Abttftbttrarljtung ttner alten IDtttjoe. 

iBarljmann. 4 j©r. (fubergartat, llr. 22.) 

Wfllt ©eWicf nnb ©orgfalt gearbeitet. Ueberflifllg nnb 

finntotbrlg i^ bie Jebe«maIigefBieber^olung ber legten ©er«§eüe. 

Äo^ fäges teir ^injn, baf e« geratener fein btrfte, alte 



270 



SBitttoen im Slltregtfier fingen gu taffen. £)er ©runb bafür 
liegt ualje. 

93eforod>en toerbeu: 

& Qfalttt, ©p. 4. Serlje fie&er. Peters. 22 rtgr. 
3* aXat^ittt]P f ©p. 17. Sedj* fieber für eine tiefe 

Stimme. &ote u. ßock. Complet 20 0gr. 
®t 2Bo$let, ©p. 9. Äe*icl)te pon Felicia Jjeman«, 

Jffurns un* 9. ©cljenfcorff, als 3Ut-©*fdnge. €ben*. 

1 «l)lr. 

3tteiflimtmge Siebet mit ^Hanofotte. 

9* 5JW$rittf}, ©p. 19. ^ünf {wriftimmige fieser. 
3Utre. 1 Jl. 12 fir. 
®ntt (Srfinbuug unb getiefte 9lu«füljrmtg. 2)fe <Sd)lüffe 
ber 93erfe ftnb oft ja tt»eit ausgebest. £te Siebet feien em* 
Worten. 

Hebungen für ©efang. 

©♦ 9tat>a, Solfeggi per Tenore. Ricorti. 7 «fr. 

93raud}bar$ nadj 2Ut ber SRigljinifäen <Sd)ule. 

Sut 9RännetfHmmem 

®* galtet, ©p. 23. Öier Gelange für vier JHänner- 
ftimnun. öetjott. 1 Ä 12 ftr. 

JDtefe ©efänge gehören nicr)t ju ben gang unbebeutenben 
Sffierfen biefee ßompenifteit; an einzelnen Stellen bieten fte 
fogar mancherlei gute SNufif. £)ennodj bürfen toir tynen ba« 
Seitoort „verfehlt" uicfyt erlaffen, ba bie genügten Serte 
bem ©efen be« 9Jlännergefange« gänglidj fern liegen. 

$Hrd)emttujt& 

%. ÜÄenbel$folm=$art&ol&9r ©p. 70. eiias. «in 
©rototium nacl) CDorten tos alten SUftament«. 
ßonn, Simrock. Claüirrausfug 32 jFr., Singftim- 
men 16 St., Öoloftimmen \\x fcen meljrftimmigen 
Stucken 3 /r. 
Sßöirb befprodjen« 

gilt bie Orgel, 

2t* lieber, 28 leiste Su^ttttn im Äir^enflijU. 
Jüv ©rgel ober pianoforte. jjjaslinger. 1 ^l. 

3u gebrauten. 

3* ©♦ §^$08, ©p. 17. 3mölf ©rgelflücke: 7 Präs- 
idien, 2 JFugljetten unb 3 flacljfpül*. 3ur Ucbung 
un* jum kirctjiicljen ©ebraucl). XDien, ÄXüller. 1 Si. 
30 ftr. CÄU 

— — — . , ©p. 19. Srdjs ©rgelflürke }um Stu- 
dium un* ?um kircljlidjen ©cbroucl). Cbeift. 1 Jh 
30 fir. «.ill 

©erben befarodjen. 

35 u dj> e t. 

9* S3aaf e, neuer Öritrag ?ur örleurljtung un* Wür- 



digung *er Partl)*ilicl>keit, Snrontyuenf un* 3«na- 
ratif *es Ijerrn Äufitoirrctors UKlke in fiqug auf 
bie ©rgelbaukuntt. IjalberftaM, ^rantj. 1847. 

SBenn toir biefe, tote bet Xitel befagt, „b«r$ SWnflfbir. 
ffiilrV« £erabtoürbigung ber oom «errn OrgelBaumetffer 3. 
8. <S$ulge neuetbauten Orgel ber 3Worlfcfir$e unb ningear* 
betUUn Orgel ber 2tebenfrauenfir<$e in $alle dranlag ttu" 
(Sdjrift iierburc^ jur Slngeige bringen, fo fana unfere Slbfi^t 
nicfjt fein, bem ?efer nod> einmal bie Urfadjen unb ben mU 
trren »erlauf ber bereit« fo lange Seit toa^reuben ©treitig* 
leiten in @a<$en be« Orgelbaue« oorgufü^ren , uo(^ toeniger, 
i^m eine (5$arafterifftf ber babei beteiligten $erfönlidjfeUa, 
toie toir fte un« and ben »erfdjiebenen ©Triften gebilbet $a* 
ben, ^iuaufleUen. @o toeit ber etreit bie 2Bijfenf^aft U* 
ru^rt, bawn giebt ein früher in ber 3eitföiift («anb 25 f 
@. 201 ff.) mitgeteilter auffaf anafü^i^ Äuntej in iW 
ftuben fi* gleicifan« bte X^atfa^en t)erjei*net, toei^e beu* 
felben e^orgerufen ^aben. Unferer 2lnfi^t na$ toeif bamit 
ber 8efer genug, benn bie 9lrt unb Sffieife, toie ber (Streit %* 
gönnen unb fortgeführt toorben, ifl eine fo unerquicflidje, bag 
man nur ungern an i$n jurücfbenfen mag, bag Seber, ber 
unbefangen fie btebatytt, mit Unmut^ erfüllt »erben muf. 
IDie »orliegenbe ©c^rift ift Feineeireg« geeignet, biefen U«* 
mut$ ju milbern. Qöalt e« bem SBerf., bie ^erfönli^feit M 
2Tmflfbir. 2Bilfe in« rechte Sid^t jn ßeKen, fo fapn «niemaub 
'»ad batoiber l)aben: toir e^ren unb ad&tenSeben, ber für bie 
SD a^ r^e tt fämpft. 2Benn er aber babei audj frn. eilige 
bloöfient, ben er bo$ eigentlich üert^eibigt, ben er fraft fei* 
ncr Ueberjeugung gegen bie tym gef^ejenfn Singriffe in (Schuft 
ju nehmen für „uneriaglid^e $fli*t" erachtet: fo ift bie« eben 
ber $unft, toel^cr bie ganje Slngefegenljeit gu einer feanba* 
löfen mad&t. 9öir cititen folgenbe (Stelle oon (Seite 12. 
„®a<3 tftat nun £r. ffiilfe?" — @r begegnete in jebec 
(Stimme fc^r oicle Xöm al« fältfy intonirte, unb »erlangte 
von £rn. €*nlje, bem eine beffere 3ntonation nic^t mögli$ 
toar f eine 9lbdnberung. ^r. <Sdf>., toel^er fotoo^l bie gänj* 
ltdje Unfäf)igfeü be« ^>rn. W., Orgeln reoibiren gu fönne«, 
al« audj ba« SKoti» beffelben, — feinen Slufenttjalt in «ffii«* 
mar rcd)t bemerfbar gu ma^en, etlannte, glaubte am flüg* 
pen (?) gu ^anbelu, toenn er fic^ in bie fonberbaren OBünf^e 
be« £mn JWeoifor« anf^einenb füge. — (So bemüßigte (!) 
fic^ benn ber bcföeibenc ^ünfiler, toel^er ber aBtemar'fdjen 
»e^rbe oon ^rn. 9B. al« ber grögte SWeifler empfo^lfn toor* 
ben toar, oor bem fiolgen *rn. ffi. r ber nid^t einmal fä$ig ift, 
eine eingige (Stimme gu intoniren, wd^renb ber Sleoifion bie* 
fer Orgel, unb intonirte, um beffen Slbji^t, bie 99el)örbe tan* 
Wen gu fönnen, ni<$t gu oereitefn, — fd^einbar mehrere Stim^ 
meu auf« 9leue; — tooburd? benn ein borgen nad? bem an« 
bem oerfiri^." — 9ötr gepe^en, toir galten ein fold^e« 2)e* 
müßigen, toie ba« be« bef^efbenen Äünfiler«, mit bem $e* 
tougtfein eigener 2Bürbe unb Äraft nid^t oereinbar: unb wai 
für einen (S^arafter legt berjenige an ben Xag, ber einer auf 
Xauföung au«geenben «bfi^t gef!iffentU<$ »orf^ub leißet?! 



2T1 



(Srfannte, fo fragt man nnt»inhil)rli<$, $r. 6t$ntje bie gän^ 
l($e ttnfäljfgfeft, ba* tabelnätoettye 9Rotit> bee fReüffore, toar« 
nm fügte er ftd> bemfelben, roarnm geigte er fid? nid^t a(« 
SWann, ber ftd) bem, toa« er nt$t redjt (inbet, offen gegen* 
itterfielU? 

3Bir mögen hiermit toeber bem fflerf., no$ «$rn. @$ut$e 
gu nalje treten: e* Hegt und nur ob, ba« 3Wf§U<$e ber gan* 
je« <Sadje bem Sefer gegenüber barjnt^nn, nnb bem SBonfdje, 
tag fte für immer ein dnbe genommen fjaben möge, eine 
€tnfce $u geben. Ätte Steile »erben babei gewinnen, toenn 



bfefer ffinnf<$ in «rfnlumg gebt! 3u oiel ber ©orte jUb 
bereite in bem ©treffe gemalt vorben, ber wa^rlid) f&r 
Wiemanb eine 3ierbe ift! 

93eforod)en toerben: 
S* f8. Statr, 3Dir frljw von *er mufikalifrljftt Co«- 

potition, praktifcl)-tl)f0r*ttfcl). 4ter ßan>. ßrritkopf 

u. Jjärtcl. 3 C^lr. netto. 
<£. ©oUttttcf, BUr Mttft*rbltd)e, Roman aus bar tte- 

jcnnwrt Äoilmann, 1848. 247 B. 



3ittelltgett£Matt 

Im Verlage der k. k. Hof- and priv. Kunst- and Musikalienhandlung: 

Tobias IIa wlinger* Witwe & Sohn in Wien, 

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Musikalien 



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EverS, Carl, Chansons d'amour pour le Piano. Oeuvre 13, Cah. 14, 15, ä fl. 1. . 

(Mit der Nummer 15 ist diese interessante, mit den schönsten Vignetten gezierte Sammlung geschlossen.) 
EverS, Carl, Jours sereins, Jours d'orage. Inspirations fantastiques pour le Piano-Forte. 

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Flore tlieÄtrale« Nouvelle Collection de Fantaisies elegantes ou Potpourris brillantes 
pour le Piano seul sur des themes d'Operas modernes et favoris. 
Cahier 91. Flotow, der Förster 

92 et 93. Suppe, das Mädchen vom Lande 
94 et 95. Auber, des Teufels Antheil 
96,97,98. Mercadante, Orazi et Curiazi 
99. Verdi, I Masnadieri 

100. Verdi, Attila 

101. Verdi, Macbeth 

Flore the&trale pour le Piano a 4 mains. Cah. 29. Suppe, das Mädchen vom Lande. 
Franz, Robert, 6 Gesänge für eine Singstimme mit Begl. des Pianoforte. 9s Werk 

Geiger, J M Kurze gründliche Piano-Forte-Schule 

Hölzel, CrllSt., Ständchen. Lied für Sopran (oder Tenor) mit Begleitung des Pfte. 
JngendSChatz , melodischer, Musikalisches Wochenblatt für das Jahr 1847 von 

Carl Czerny. Alle^ Samstage erscheint ein Bogen Musik, enthaltend: Rondinos, Variationen, 
Fantasien, Divertissements etc. über die neuesten und beliebtesten Opern-Motive. Pränume- 
rations-Preis nur fl. 4. — C. M. 

Schluss der Pränumerations-Annahme am 24. Dez. d. J. 
Dem letzten Hefte wird ein Pracht-Titel beigegeben. 

Einzelne Nummern ä 

Jfilllg, Franz, Russische Lieder für das Pianoforte zu 4 Händen 

, Papillons. 3 Klavierstücke 



Preise 
in CM. 

fl.3. - 
2. — 



12.30. 



ä 1. - 



1. — 

1. — 

3. — 

- 30. 



— 15. 
1. — 
1. 15. 



272 

Krenn, Fr., Leichte Rondinos über beliebte Opern-Motive für das Pianoforte. 19s Werk. » 
Nr. 1—5. Enthalten: in Tm. 

Nr. 1. Balfe, die Zigeunerin \ 

„ 2. Flotow, die Matrosen / 

„ 3. Verdi, Ernani \ * _ 30. 

„ 4. Suppe, das Mädchen vom Lande [ 
„ 5. Auber, des Teufels Antheil I 

Uckl, C. Cr., Cypressen, dem Andenken Mariens. 3 Stücke für die Physharmonica . . 1. 30. 

, Bouquet musical. Pieces de Salon pour la Physharmonique seule. Oeuvre 68, 

Nr. 1 — 9, ä 45 xr. u. fl. 1. Complett J 7. 15. 

Hertz , J. K«, Bardenklänge. Original - Compositionen für die Guitarre. I3tes Werk* 

Nr. 1 — 10 J _ 3q # 

IHolique, B., 6s Concert für die Violine mit Begl. des Pianoforte 3. 3o! 

(Die Aasgabe mit Orchester-Begleitung folgt spater.) 
Wenigkeiten für das Pianoforte im eleganten Style. 

9te Abtheüung. Nr. 81. Lickl C. G., Eclogues. 66s Werk. Nr. 14. 
„ 82. — T. C, Cabaletta. 46s „ 
„ 83. — C. G., Rhapsodies. 66s „ Nr. 15. 
„ 84. — — — 66s „ „ 16. \ ä — 30. 

„ 85. Dotzauer, B., 3 Hamburger Walzer. 38s Werk. 
„ 86. Liszt, Franz, Ungarische National-Melodien 
„ 87. ^Flerx, L., Quadrille nach Motiven a. d. Op. Das Mädchen vom Lande , 
Opernfrennd, der j finge, Ausgewählte Melodien aus den beliebtesten und neuesten 
Opern für die Violine mit Begl. des Pianoforte. 

28s Heft. Halevy, die Musquetiere der Königin 1 

29s „ Suppe, das Mädchen vom Lande > . . . ä 45. 

30s ,. Auber, des Teufels Antheil ) 

Opem-Hevne. Ausgewählte Melodien für die Guitarre, Mertz, 8s Werk. 
J8s Heft. Suppe, das Mädchen vom Lande 1 

19s „ Auber, des Teufels Antheil ) " • • • * — 45. 

Strangs, Johann, k. k. HofbaU-Musik-Direktor, Neueste Compositionen. 

Die Schwalben, Walzer 208s Werk 

Oesterreichischer Defilir- Marsch ...... 209s 

Beliebte Kathinka-Polka 210s " 

Quadrille nach Motiven aus der Oper: Des Teufels Antheil. 2Us 

Marien -Walzer . . , 212s 

Alle Strauss'schen Compositionen erscheinen ausserdem in folgenden Arrangirungen 
Für das Pianoforte zu 4 Händen ä fl. 1. 15 xr., für Violine u. Pfte. od. Flöte u. Pfte. ä 45 k»., 
für 3 Violinen u. Bass ä fl. 1. — , für Violine, Flöte, Czakan allein ä 20 xr., für die Guitarre 
ä 30 xr. , für das Pianoforte im leichten Style ä 30 xr., für das ganze Orchester (zu ver- 
schiedenen Preisen). 
Salzer, S«, Trost-Lied für eine Singstimme mit Begl. des Pianoforte . . . . — 30. 
Sappe, FraiiZ V M Ouvertüre zur Oper: Das Mädchen vom Lande, f. d. Pfte. " ." 1. " 

' r.-~, * — "7 . — ^ — — — "» " zu 4 Händen 1. 30. 

— , Linzeine Arien u. Gesänge aus obiger Oper (zu verschiedenen Preisen). 

Der Auszug obiger Oper für das Piano-Forte allein erscheint ehestens. 
Vaterlandsblfithen , ungarische, Original - Compositionen für das Pfte. allein. 

ls bis 8s Heft " . ä" 30 

Waldmüller, Ferd., 10 Opern-Melodien für junge Pianisten. Mit besondere'r Rücksicht 

auf kleine Hände arrangirt. 44s Werk, ls, 2s Heft 1 30 



für 


— 


45. 


das 


— 


20. 


Piano- 


— 


20. 


Forte 





30. 


allein 


— 


45. 



O- ötnjetne Hummern b. 91. 3tfd)r. f. 2Hiif. »etben ju l\ ftgr. beregnet. 



3>ru(f oon %t. ftüdmann, 



tl t vl e 




titf$tift f$f 




©iebenunDjitjanjigfiec Saub, 



M 46. 



SB et le g et : 

Stöbert Briefe in Setpgig. 

©en 6, ©ecember 1841* 



%m Mefet 3eitfa). erfi^eiiteii toädjentlldj 
2 Hummern üdu 1 aber l 1 /» 93ogen. 



üfrei* be* ©ante* «oit 52 Vltu* aVj S^fe* 
3tif *rt f o it a a eb ii^ten bte Sktftjefl* 2 Olgr. 



Sttflnnement nehmen alle ^Dfllmier, S&hoV 
aJiufih unb Aiiiifl^anbliingen an. 



i. "im jiii i'ir — rw~T J VniTr7TrfiiTn n: ~^~r^"~T"^~'i ! >rr 



2luS £onbom 

(£üüentgarbeni£b<at(T. Sftffiim* bet €>affon* 

5lm 6ten ^prit erBffnete bie Eüt>entgarben = ß8e= 
fetifdjaft ifyc Spater. ©aS $nnen beä £aufea mar 
auf baö rri^fh unb gefäjmarf&üflfle geifert , unb ift 
au§abcm fcebeutenb erweitert würben, fo ba§ eä jejjt 
6—700 ^Serfcnen niet?r faßt aU baä SKajcfi^t^cater, 
Saufen b arbeitet $attett Zag unb 9?a d?t gearbeitet 
um bie neue (Sinridjtung jur regten Seit fettig j« 
Ijafcen, Semiramibe war bic erfle £)or()r(Imig, unb 
nidjiö mar untetfaffen Würbni, um ben erfleu (Sin* 
btitif gii bem giin|ligften ju ma%n. ©ic SJlitmirfens 
ben waren oon bem fccflcn Weifte befeett ©Ö galt 
fiegen ober fl erben ber nnberen iialieniföen Dper 
gegenüber, £>rd^efler unb 6$2te waren fotg faltig ein= 
geübt, ©eeoratienen unb ßojh'tmc prächtig, ©ie 
©rifi, fttt Semiramibe if?rer befjeu Äraft bewufjt, 
war In'nreigenb im Spiet unb ©efangj ^ambutini 
feines früheren SRu^meä wiirbtg. Ueter 'Me aber er; 
(jaben glänzte ®ignora ^[ t B d n i (kontra = Sil te) al£ 
ttffaet. Sie beflfjt eine (jarti^e Holte, eble Stimme/ 
beren jtfang jiim ^erjni bringt unb uuwittfütjrlidj 
Sutanen iiiä Sluge. tocfL $fyre tcdjnifdje 5lu*bilbung 
ijt bie fjädjfie, unb fie Dttfetnbei bamit ein natürfirijeä 
Spiet, (Sftajte ber Qugenb (23 3fa*?r «10 «wb *i»* 
entjutfenbe fßttfimli$feit. Sie trat 43 Kai in ber 
Saifon auf. ^^re ©rfülge waren ber *Xtt, wie fte 
feiten einer Sängerin ju S^eil werben. ättan wuffte 
früher SRidjtS ton ifjr, erwartete 9iidjtS, unb fo enu 
pfing fie (ein Hpptauö bei iljrem Auftreten, ©ße^ 



f^on na^ ©eenbigung iJ?reä etflen Wecitatiöd über; 
fluttete man fte mit ben teb^afteften ©eifaUöte^eus 
gungen. 6S war ein abfclnteö gurote, unb jebe 
S5orfteüung ^at feitbem iljren dini}tn ertjo^t. 2Bit 
galten ein 3tepettoir \wn 17 Dpern bon ben SWeiflern 
SWüjart, 3tof|mi, ©ettini y ©onijetti, SSerbi ©ignor 
9toncünt'ö wegen würben I ritte i'oscari unb Maria 
di Hohan gegeben, Wßrin er ftdj auSjei^net. SKab, 
^Jerfiani gefiel weniger, pe war teiber franflid^ 
Wen waren unB; Signor Slarini, tiefer ©af, mit 
traftttotter, fonorer Stimme^ bü<^ teiber oft mificfcnrer 
Intonation, Öub terbient er beö^atb, ba§ er mit 
großer SÖcteitwitti^feit Heine, unbebeutenbe SRcÜen 
übernimmt, ba er bod? nur für erfle ^ßartiecn gewons 
nen ifl. Sig. £HDüere, SBufo, war un4 efnifott« 
unfeefannt^ er tfl ein bratcr Sänger unb gutec SPtu= 
ftfer. ©er Seuor Salui jetf^net fid? au§ al§ *$tU 
maotva, (jfbgarbo ie,; er befigt eine natürliche unb 
fc^t angenehme ©ruflfttmme* Sd;r niigti^e 5(equis 
tlfionen wäre« bie ©amen Steffanoui, unb bc= 
fonberB brat) bie ©onna feeouba Sorbari ^. S. 
ate 6föira, Unter ben §erren (inb noc^ 3» erwäf;; 
nen: Settini (Xenor), SEagliafieo, ^Sotcnici 
(©äffe), adfö Sang er, welche in S^^fw bie erjten 
^artieen fangen. Sigta, ©rifl teiflete, aufgeregt 
btird? bie übertrie6enen ficb^ubeleieu, we(d?e ton Seü 
ten beö SEttaiejlijttjeateiä ber 3^»? Äinb jii Stjett 
mürben, Stußergewü^ntic^eS, Sie firengte alle Äräfte 
an unb fiubirte mit (irufl unb ^r^antieijfeit/ unb fo 
üfcextraf fie an fünflterif^er Intention unb ^iefc alle 
i^re früheren fieifiungen. Sie ri§ au^ ben Senor 



274 



SWario bur<§ H)r geuer mit ftd& fort, weld&er, oBwofyt 
feine Seiflungen jeberjeit aU öorjügli<$ ju afycn ftnb, 
bennoc$ toon ityr fo infpiritt würbe, ba§ er au% bem 
ben ^enen Sängern fonfl gewöhnlichen „laisser 
aller" $erau8ging. — (Sofia btrigirte unb man fann 
if)tn ni^t genug 80B Jollen, fowofyt wegen ber Sei* 
tung beä Dr^cjlerS, al8 auc§ ber fünfllerifd&en £ens 
benj, welche baö ganje Unternehmen Befeelte, fo bafj 
man am 6nbe ganj »ergafjj, bafj bie 5lnflalt fpecus 
latitoen ©rünben ifjr ©afein toerbanft. gür baö »als 
let war ba8 5"tereffe beS^alB weniger grofj, oBfd&on 
bie Beflen unb Berühmteren Sanjcrinnen , toxe JJann^ 
6181er :e., gewonnen waren. ©ie 93oflfommenVit 
ber S2per brfingte baffel&e ganj in ben 4?intergrunb. 
3m ©anjen Ratten wir 60 83orflettungen, bie fo Bes 
fud^t waren, bafj fldj ein Bebeutenber UeBerfc$u§ am 
(Snbe ber ©aifon toorfanb. Sluäjunetjmen batjon ftnb 
freiließ bie 50,000 5ßfunb, welche jur Sluörüflung beä 
S^eaterä erforberlic$ waren, ©er ©irector en Gfyef 
— SWr. SSeatc — gaB burc§ feine aflgemein geartete 
$Pcrf6nlic§feit unb feinen foeialen ©tanbpunft bem 
Unternehmen einen StuSbrui toon ©idjerfyeit unb mos 
ralif<$em SBertty, fo ba§ ix)m mit Stecht ber grofjte 
Styeil beä glüdttidjen Srfolgeä jugefdjrieBen werben 
muf?. 

Unter ben Äünjllern, welche unfere ©aifon Bes 
fugten, Befanb ftc§ audj 3Wofc$ele8 unb beffen geifls 
reiche ©attin, boc§ founten Weber 93erfprec$ungen noc§ 
SMtten ben fo $od(j gearteten Äünfller »ermSgen, 8f= 
fentlic§ ju fpielen ober Unterridfjt ju erteilen. — gür 
bie näc^flen ptyit§armonifc§en Gcneerte ifl Sofia jum 
SWuftfbirector gewallt. — Sflaefarren ifl mit feiner 
©attin nac$ Slmerifa gereifl Severe ifl für mehrere 
SWuftffeflc a!8 ©angerin engagirt. 

gerbinanb spraeger. 



2Iu* Gaffel. 

#err SRebacteur, 

SBir ftnb nidjt gewohnt, unä in Streitigkeiten 
einjulaffen, ba ©ie flc§ jeboejj burclj einen nicfyt uns 
yarteiifc^en Spri&atBrief au% Gaffet $aBen Bewegen lafs 
fen , ba« ton unS in 8b. XXVI. 9fr. 3. 3M »lats 
teä üBer bie äßieganb'fdje Sluffüfyrung beS ©ubae 
SWaeeaBauS ausgekrochene Urteil öffentlich in 3i»rts 
fei ju jie^en *), fo ftnb wir unferer ©fyre bie Grflds 



*) ffitr ftnb »erpffid^et, au$ bem ©etabclten 9tanm gut 
fflettBeibignng ga flctoätyren. An« biefem ®rnnbe nahmen »fr 
jene SRotij auf, nidjt am babur<$ hattet $u nehmen. 

b. Beb. 



rung f^ulbig, bafj und Bei aUen Sonefponbenjen nur 
baö ©eflrefcen befeelt, bem fafl »ergeffenen ©affel ben 
\1)m gefcityrenben $(a| in ber Steige anberer ©täbte 
ju »erfd^affen unb beätyalb ade Diepgen wütigeren 
(Srfc^einnngen auä bem ©eSiete ber Sonfunft unb be£ 
^eaterö ju Sefpre^en, bafj wir giertet aBer mit ber 
flrengflen Unp arteilid^feit nad) unferer eigenen geprüft 
ten UeBerjeugung »erfahren. SBir nehmen bal^er jene^ 
Urt^eit nidjt juruef, fonbern tterfi4«n 3^ncn toiels 
me^r, ba§ baffelBe ben ungeteilten S3eifatt aller uns 
yarteiifd^en 3«^8ter gefitnben f)at. — 3fl W<>n ber 
©ommer für alle ©täbte, wcl^e ntc^t Saber flnb A 
in muftfaltfdfjer ^inftd^t eine 3«t ber ©ürre unb ber 
9tu^e, fo ifl er efc namentli^ $ier in Gaffel, wofel6jl 
fogar baS X^eater fed^ö SBo^en lang gefd&loffen wirb 
unb alöbann nur ^arabe s unb ©artenmufit üBrig 
BteiBt. öm 2ten 5lugufl würbe bad Sweater wtebet 
eröffnet unb am 20flen feierte man ba8 ©eBurtäfefl 
©r. fBnigl. ^o^eit bed Äurprtnjs2Wttregenten mit bet 
erflcn Sluffü^rung ber Oper: ,,©ie Beiben ^rinjen" 
uon Gffer, welche felBfl nac^ jwei SBiebertyotungen im 
^JuBlifum feinen Seifatt fanb, unb nur bem tyieflgen 
Glauierle^rer D. Ä. (Otto Ärauä^aar) ju einer ^8^fl 
fc^mei^el^aften Äritit «Jerantaffung gaB. ©ie in 
unferen früheren ©eri^ten me^r gebaute Dper: 
^^Irria'' »on ^)ugo Stalle, wonadj ©ie unö in Sfi* 
rem legten ©djreiBen attöbrücflid^ Befragen, würbe 
f^on am 24flen SWai unb fobann am 8ten Suni b. 3- 
mit raufd^enben äeelamationen für ben jugenbtid^en 
Gomponiflen biefer ßrfllingäoper aufgeführt, unb fanb 
nur an bem oBengenannten Glatierle^rer D. Ä. einen 
heftigen ©egner, tvie man in 9fr. 23 be8 SeiBlatteä 
jur Gaffel'f^en attgem. 3"tung (üom .3uni b. 3») 
gebrueft nac^fe^en fann. ©er %cxt biefer SDper i^ 
üon «3acoB ^offmeiflcr, ber ©egenflanb gehört in bie 
altromtfäe Äaiferjcit unb bie Sluöflattung an ©eeos 
rationen (ton 8fr. 93eut^er) unb an Go^ümeö war 
eBen fo glänjenb, gleichwie bie günflige SloöenBefes 
gung ju einer gelungenen ©arflettung führte, ©a 
talentvolle Gomponifl würbe nad^ ber erflen Sluffüfc 
rung flürmifd^ gerufen, unb erfd^ien unter wieber^ols 
ten Qleclamationen. SBorjt'iglidj war inöBefonbere bie 
^luöfü^rung ber Titelrolle bure^ grl. SWotenbo, 
aBer auc^ grl. Surc^arb aU Äaiferin äWeffalina, 
unb bie ^)$. gßppel att Glaubiuö, ©iBer^ofer 
alö ©ilanuä, ©ont^eim alö GamiQud, ^agen 
alä Sftarciffuä, unb Ärieg als gaBiuö leifleten nac6 
83erfc^ieben^eit i^rer Stollen nic^t minber 5luögejeic^s 
neteö. SBie man fagt wirb biefe glänjenbe Cpex auf 
mehreren auswärtigen größeren Sühnen jur äuffü^s 
rung »orBereitet. 

(®*Iuf folgt.) 



275 



Äleinc 3cituiiß* 

flu« ©ctlin fc$rcibt man na6 : 

grau Spiegel -Äöftct, bie für biefen fflinter Bei ber 
fonigl. Oper engagitt ift, trat jnerft al« 3ulia in ber äßefla* 
tfn auf. £r. Subwlg ötellflab, ber nod) immer in ber 
©offifdjen ja JBerlin SRecenfioncn fetyreibt, nnb jwar nidjt au** 
fettieglidj über SRuftf, fenbern über ade erbenfllc^en abfhacten 
nnb concreten ©egenfiänbe, feibft über neue ©abeanftalten, — 
£r. 9t. alfo nennt grau ©Riegel Hefter „eine wctblidje 
Sängerin", liefen tiefftnnfgen &utffpruc§ würbe !aum 
ein Sterblicher fo ofyne Weitere« begreifen tonnen, benn ge* 
toötynlidje SWenfdjen ftnb gewohnt, fid? eine JBefiaUn, eine 
SRonne, eine SWntter, 3ungfran, Sängerin „Weiblidjen (file* 
fdjfedjt*" \n benfen. SBer aber bie tieffinnigen Drafelfarüc^e 
be« funftfritifd'en gcuifleton« ber ©offiföen 3eiinng feit tän* 
gerer 3eit jiubirt r)at, wefg, bag $r. 9t. unter einer „weib* 
liefen Sängerin'' eine foldje begreift unb begriffen baben Will, 
bie ÜWlemanben bu v d) geniale (Sfjarafterjüge, burdj bämonifd^e 
Seibcnfcfyafi unb überwältigentc Energie in ber 3>arftellung 
wie im bcdamaiorifdjen ©efange au* ber (Sontenance bringt 
nnb jur JBewunberung r)inreigt. (Sine „wetblidje Sängerin" 
mng ben 1eibenfcr)aftUc^flen Situationen ber Dper ein getoiffe« 
fcrofaifdje« *jtylegma eutgegenjufcfcen wiffen, überhaupt unb 
vor allem paffio W n - $afüo unb bramatifcb Pub jtoar 
»erfdjlebene $ole, aber ba« tfcut ni$t*. (Sine „Weiblidje 
Sängerin" barf aber and) im bürgerlichen 2cben nfdjt genial 
fein, ober gar qeifheicfye Einfälle fyaben, benn ba« genirt na* 
türlfdj alle biejenigen feljr, bie nt$t geifhei<$, toiel weniger 
genial finb. 3ft eine „umblicke Sängerin" »erljelratljet, fo 
mug fic eine gute, unterwürfige (Jljefrau fein, unb nie oljne 
tyten Sttann au«geljen, aud) nie eine anbere SWeinung ober 
gar einen anberen Sillen Ijabcu, al« ic)r ®attt; ift fte un* 
»err)eiratbet, fo mujjj gegen if>rc 3ungfräulid>fett audj nid>t 
ba« afiinbcfte ein&uwenbcn fein ; fie barf bei @afirollen nie in 
einem #otel, fonbern nur bei bürgerlichen, nnbefdjoltenen 2eu* 
ten wofjnen, unb mit it)nen benage machen. 3n ©efellfdjaft 
mujj eine Sängerin, bie mit bem geljeimnfgoollen ^räbicate 
„weiblicfy" »on #rn. 9t. gefrönt werben foll, ftd) gan& jijty» 
englifd), etwa« Imfifcb, unb fo bemuir)«»o!( beföeioen benelj* 
inen, al« fei fie erfi oor einer Stunbe au« ber 3Jcabdjenpenfion 
entlaffen. Singen mug bie „Weibliche Sängerin" immer fo, 
al« ob fie eben ver einigen ®önnern, beren protection fte 
Wünfcfct, i^re Section Ijerfagt. 9tad) biefem $rfnctp fritifirt 
$r. 9t. feit 3at)ren bie Seiftungen bramatifdjer ©efang«fünfb 
lerinnen, unb nad) biefem SKaffiab ift benn bie grau hofier 
eine äd)t „toeiblic^e Sängerin". Uebrigen* gewinnt eine 
Sängerin Ui «&rn. 9t. bebeutenb an „SDeibti&feit", ja fte 
ttirb erfi ,,äd?t unb ebel weiblich", »enn fie — blonb ift; 
benn cbwcfjl e« fc$on oorgefommen, bag biefer groge „treib* 
lic^e Äunflfritifer" männlichen ®ef(^lec^t« aud^ blonbeSän* 
oerinnen l)infictt« ber „®eiblic§Fett" für nidjt ganj äefit nnb 
ii^l^er erflätt Ijat (g. ©. bie S^röber*S)eorient), fo finb ifym 



bo4 brünette $rimabonnen gan) e&tf Rieben unnjeiblic^, 
fo bie Softe, bie «Iboni nnb fafl alle Italienerinnen o^ne 
«u«na^me. dagegen „toeiblic^" xar* «^o/ijv: bie ©lonbi* 
nen ». gagmann, Xncjecf, ÄöPer- Spiegel, unb vor «Heu 
3ennp 8inb. 2)iefe ift für i$n ber Inbegriff aller „fingenben 
SBeiblic^feit", bie SBeiblic^feit an fiefn namentlicb feit engli* 
We 3eitungen nic^t genug »on it)rer „jefrt unioiberfpre^llcj 
erwiefenen Xugenb" gn färeiben toiffen, nnb e« unwiberleglic^ 
tt>ar)r ift, bog ber 93ifd^of *on S^crvid^ fie cingelaben bat, bti 
if}m iü wobnen. 

•Sßa« nun bie iöorftellung ber ^ßeitalin mit gran Softer 
in ber Sitelrollc anlangt, fo geriete) biefelbe unter ber ganj 
unzulänglichen JDirection be« ^rn. Äapellmcifter Henning gar 
übel, namentlich im SSergleic^ gu ienen 3WuPerauffüi|rungeB, 
trie man fie bier au« ber Spontini'fc^en 3eit b« gewohnt ift 
unb in ber (Erinnerung ben?ar)rt l)at. *r. Henning ift ein 
tüchtiger gac^mufifer, mag aud) eine Snftrumentalmufif ober 
ein Cratorium brao ju birigiren wlffen, allein für« X^eater 
fdt)eint e* iljm ganj entfd^ieben an ®ett>anbtr)eit, Umfielt, ®eU 
fte«gegennjart ju fehlen, üöäre nnfere Äa^ellc niebt fo infat* 
libei fattelfep unb nötigenfalls im Staube bie äöcftatin oljne 
9toten ju fpielen, e* Ijäitc fieser ein Unglücf gegeben. 2Han 
fagt, $r. Henning roolle enbUcfc bie ©attuta nieberlegen, unb 
man ftänbe bereit« mit einem jüngeren, rüt)mlicb(t befannten 
SWaeftro in (Sngagementdoerljanblungen. 3)a« ©erüc^t fc^eint 
nidht ofjne ®runb. grau Äöfler fang alle langfamen (San* 
tilenen ber iöeßalin, fo gleid) bie Oberftimme im ©ebet in 
©*2)ur, bann bie $regr)iera an ßatona im 2ten Slct (gi«< 
SWofl) unb ben «bfdjleb »om «eben im 3ten «et, in ted)nifd> 
muftfalifdjer g3ejiee)nng ganj t>ortrefflid>. 3^te Stimme be^ 
jtfct, namentlich im ©ereic^ ber jn>etgeftric$enen Dctaoe unb 
bei Slntoenbnng be« mezza voce, viel Alang unb einen reinen, 
fügen Sdjmelj, bie Sntonation ijt immer jtc^er unb rein, bie 
Xertau«fprac^e genügenbj allein im beclamatorifdjen SRecitativ, 
in leibenfdjaftlicfyen ^lllcgri reiben toeber i^re materiellen nodj 
i^re geifiigen 3Jiittel au«. So »erfe&lt fie bie Äatafhoptye am 
Schlug be« 2ten Slcte« total, weil i^re Sluffaffnng biefer Si* 
tuation bem ©cifle unb ber gorm ber Stntife gänjlid) toiber* 
ftrebt. 5)oci6 bot il;re ßeifiung im ©anjen oicl wab^aft iöer* 
bienfilidje«, wa« auc^ burc^ 2lfeplau« unb ^eroonuf gebü^* 
renb anerfannt würbe. ^ 

5(u« 9laMtti6utö föreibt man un«: Slm 19ten 9cooems 
ber Ratten wir ba« Vergnügen, bem (5oncert be« «einiger 
Stabtmufifcftor« im Saale unferc« Sc^ütenc)aufe« beijuwo^* 
nen. ffiir fönnen uu« nic$t enthalten, unfere 3ufriebenbeit 
über bie Stiftungen be« benannten (Sbor« )u äugem, welche 
fic^ bei ber &u*füf;rung ber Dberon^Cutertüre unb bet Sijnt* 
V^onie von ©cet^ooen CD>£ur) — beibe würben mit ber 
grögten Sauberfeit unb genauer SRüancirung execntirt — al« 
fet)r vorjüglidj ^erau«ftellten. Ueber^anpt $at un« ba« gange 
Goncert einen genugreic^en Slbenb »errafft, unb wir Ratten 
blo« gewännt, un« ftatt ber Xänje, troft bem feurigen nnb 



2T6 



pr&cifen «ertrage berfelben, Heber einige claffifd^e Sonfincfe 
faren jn laffen. — fflir hoffen, bag bie Herten be« benannt 
ten Otyore« un« balb »ieber befugen »erben. „ - 

vi. X. 



£age*acf*t<$tc* 

2Rufilfcftc, tCttffuJruitöen. SRenbel*fo$n'* ©ebddjt* 
nfgfeier mürbe in Hamburg im Sweater begangen, unb jwar 
bnrd) einen »on $räfcel gewichteten $rolog, ein JDuartett au6 
feiner Antigene, unb Aufführung be« @ommeruac$t*iraum« 
mit feiner Sttufif. 

3n SonbOtt fceranfkliete bie Sacred-Harmonic-Society (bie 
<8efellf$aft für geifllfd&e SRuftF) toor ber Aufführung be* «Ken* 
bei«fobn*fd)en (Elia« eine ßeidjenfefer mit $änberf$en au«ge* 
tollten Gompofitionen jum ©ebäefytnfg „an ben iüngflen, 
legten nnb tljeuerfien (Sdjüler Jene« erhabenen ©elfte«." — 

ffttnt C*etn. SKeue Opern , meiere in «Prag biefen 
©inter gegeben »erben, jtnb: «Blanba »on tfanitooba, Sianca 
nnb ©iufeppa *on Äiitl, bie Belagerung \>on ©elgrab, oon 
Dr. Beefer. 



Senorifi ©teiting tyat feinen £oftl)eaterintenbanien ge* 
forbert, aber bafür eine 2Ronat«gage al« Strafe verloren. 
5>a« märe aber au$> nodj beffer, trenn ba« S^eaterperfonal 
ben Sntcnbanten »or bie Ällnge ober gar oor bie 5Hflole fiel* 
len Fönnte! 

SrtoieDeruncj auf bie (SrFlärung be« «feerrn SWot« 
tiet be Fontaine im „£umcrifien" <flr. 209, aflittrooe^ 
ben lflen September 1847. 

2Der über einer (Scfclec^t igFeit ertappt toirb, ber pflegt 
tooljl beudjlerifdj in ^>arnifcö $u fahren, bie 3fla«Fe be« ge- 
regten 3otne« rorjunefjmen, unb fo breifl barauf lo«julügen 
unb $u leugnen. 3ft er afrer aller <Sd)am entblögt, fo fdjleu* 
bert er gar bie »nfdmlbfgung, bie gegen if;n erhoben trirb, 
auf ben AnFläger gurücf. §r. SWottier be gontaine liefert 
ben Setret« bafür in jener gegen midj gerichteten (SrflcV 
ruug im «&umoriflen. ör l)at eine meiner (Stuben unter fei* 
nem tarnen bruefen laffen; — nun brefyt er bie Sac^e um, 
unb bef^ulbigt miefe be* 2)iebtfal;l« — toill mid) nic^t ein* 
mal fennen. — 

$Ruf>ig im ©efcugtfein meiner guten @adje antworte id) 
auf bie toütljenb* lächerlichen Ausfälle be* £rn. Tl. b. g. mit 
einfachen gacti*, nid^t um mid) vor ifjm $u rechtfertigen (ber 
ben Hergang ber <Sac$e fo gut toeijj toie icb), fenbern um im 
Sntereffe ber 2Bal)rl;eit uor ehrenhaften Männern meine 
Unfd&ulb bargutfjun, unb ba* «ßubliFum $u ivarnen, in gleiche 
Berührung toie id? mit £rn. Tl. b. g. gu fommen. — 



$r. 9t. b. g. behauptet alfo, er Fennt mf$ nie$t, 3tnn 
toa$rlic$ f d) geige ni$t na<$ betn 9to$me feiner ©efanntfd^aft. — 
$0$ ber ©aWeft bie (S^re! 

©or einigen 3a^ren tear e« , ba Fam $r. SR. b. g. noefi 
ffiarf^au, too fein eigner (Stiefoater, ^r. «i*atb 9lcc$, ber 
nod^ tyutt in aBarfe$an lebt, mir i^n »orflelite, unb too et 
an verriebenen SRalen bei mir »rar. Sei einem biefer ©e* 
fudje fpieite ($ «rn. m. b. g. bie in grage fle^enbe ötübe, 
unb fie gefiel i^m fo, bog er mi$ bat, fle i^m jum JDnre^* 
fpielen ju geben. 3d? »eigerte mic^ lange (benn f<$ mug 
offen gefielen, bag *r. m. b. g. in einer Deputation bereit« 
ftanb, bie eben Fein Vertrauen ertoecfte), % inbeffen ba er mit 
fein Ctyrentoort gab, Feinen SWigbraudj »on meiner Oüte ^ 
machen, fo na^m f$ Feinen Slnftanb, bem ^rn. Tl. feine ©itte 
gn getoä^ren , unb $änbfgie jte i^m felbfi bei einem ©efu^e 
ein, ben iefc i^m in feinem Sogt« in ffiarfdjau, *ötei be ERome 
dir. 19. im 2ten <§toe!, machte. JDie« ifl biefelbe (Stube, bie 
er fp5ter »erballtjornt burd? einige Fleine «bfinberungen unter 
bem Manien „Papülon" al* feine (Sompofition f)at bruefen 
laffen. — 

5>ag biefelbe mein (Sigent^um ift, bafür Fann i^ bie ge* 
nügenbflen «emeife beibringen, ©te liegen in bem 3engniffe 
be« alten, etyrtoürbigen, mit !Äu^m geFronten 9lepor« ber pol* 
nifd&en ©omponifien, 3ofep& @l«ner, unb be« ebenfall« im 
2(n*lanbe beFannten JDrganiften an ber Diepgen evangeiifc^en 
Äirc^e, «fern, greier. ©eibe Fönnen e« auf i^r (J^rentoort be* 
geugen, baf fie bie oon mir ^erau*gegebenen gtrölf Qtuben 
fämmtlidf »on 9lr. 1 bi« 12 bereit* meiere 3a^re früher, al« 
$r. SWortier na^ 2Barf$au Fam, Fannten. ^r. Woi n>eig fo* 
gar ba« gactum, bag idj feinem ©tieffo^ne meine Gempofttion 
al« freunbWaftlicne« Slnbenfen in einer @opie übcrlaffen f;abe. 
2)ie« finb bie il^atfac^en, bie i$ al« Entgegnung auf bie 
9nflage roiber midi anjufü^reu ^abe. %% glaube, fie »er* 
ben £rn. SWortier genügen, i^m, ber laut ben Sorten feinet 
SrFfärung „auf anonpme ißerbädjtigungen mit gebü^renber 
33eracbtung fdjirceigt". 

JDieömal fyat er e« mit offen genannten Warnen, unb be* 
Frdftigenben WamenÄunterfd^riften gu t^un. — 

3$ glaube, bie angeführten £f)Atfadjen toerben aud^ \tt 
bem unbefangenen unb unpartljeiif$en Sefer genügen, unb 
iijn in ©tanb fefen, fein Uvtyeit in ber Angelegenheit iu 
fällen. — 

SGBarfc^au, ben 12ten Wotjember 1847. 

SBir befd^einigeu hiermit burc^ unfere 9lamen«unierföriffen 
bie ffialjr^eit ber ^ter angeführten X^atfacben unb nament* 
lieb, bag toir bie fragliche (Stube bereit« mefyreie Sa^re »or 
ber 9lnFunft be« ^>rn. Sortier be gontaine al« Eompofitic« 
be« ^rn. 3ofeplj WottaFoto«Fi gefannt ^aben. 
3ofc|>5 «ISner, 

weil. Rector be« SCBarfcbauer Qonfertmtorium* 
unb ^roffffoc bec bief»Ben Unwerfitit. 

*• gftc^er* 



Drutf von 9 r. «udiuann. 



Vi t u t 




*itf$tift f#r 




2)erantwcrtn$er Sftetaacfeur 

grutij SSttttbel. 

SiebenunbjtTjanjigfier 2Janb. 



^ 47. 



Verleger: 
Robert gtief« in fieipjtg* 

2>en 9. Eeeembtt 1847. 



93on tiefet 3*ttfcft. erlernen rcöciientlicfc 
ä Hummern son l «&cr l l /i Sog«. 



$n El fce* $<mbe# üoti 52 <tttn. 2 Vi Mir. 
^nfettioti^^fbü^ren bic ¥iJitjciU 2 Oiflt- 



Stfanncnunt nehmen alle $cflamter, ©ud)*, 
SWufif - imb Jtunft^anblnngeit an. 



Stlfealt: Uffttr SßfnfcrWro&n^ Sita* (gforif.) -— £ritif$rt 1fna*ia™- — SitUUiatnjMatt. 



lieber ÜJtenbelöf ofciTe mim. 

(BfortfetnRQO 

©et)en wir nun, Unlösbares anbeten UtHjeilern 
ait^tm gebenb, jU kern über, waS 9Jtenbe(öf0l?n*ä 
eigeufleä <3nt ift, unb betrauten fdltl £fine, ben ©au 
feiner ©ebilbe, iljre 6$ftn$rif, i&wn (Stjarafter. ©a 
idj tyier meinem gittAtypcnken Urteile nidjt immer 
traue, fü fleüe i<$ oft neben meine ^Meinung tie beine, 
unb jiit ©uper s SRetoiffon Ijier unk ba unfercö liebend 
ttmrbigen ßrmbaliften ©iä ; ober (ScnfeufuS. ©ine 
%xt JDbjettiöitat be§ Urtfjeitä inag|l bu ou6 Böigen; 
bem entnehmen: <3d? fjabe mir ju Weiterem teljrfainen 
S3eigltic$ eine Slobeüe entworfen, in beten erfier 
(Spalte id) mein Urteil aufgerieben ot?ne baö beine 
|K tauten; bie j weite enthält Wwmwin für SRums 
mer baö beine uady bem ©riefe; Kimbern wirft bu 
bidj über bie meifl einstimmigen (Srgebniffe. 

©eljen wir nnö erfi bie sßetfeuen, bann tie ßefs 
nen unb äftaffen, julefci bie h1nfW«rif4«i ßigent^ünu 
lieferten ber Sefcanblung an. ©ie ^anptpt'rfon, bei 
Sßro^e* (St US fclbfl, ifl mit aller ßeibigfeit be# 
alten 33unbe3 aufgefaßt, bie 3eid?nnng jcbcd? trübe, 
nidjt ergaben: tnie ber Qtt'b im @poS (!), fo tritt er 
juiürf gegen bie übrigen ©eflalfcen, SBü^t mag eä 
fernerer fein y ben Sefeljret glueflid? unb poetiftity bar; 
jnfleflen ali ben ©efcljrten, baijer ber tpauhrä unfe; 
iem Sonbidjter weit beffer gelungen al6 biefet alt; 
fcünbifd?e ©ibaftifer* SD b ab ja f priest fl<$ fetter, tta; 
tet, formfä&ner auS alä btefer erfig lefjrfame, oft 
»Tßfaifdj polternbe @lia$, 5lnffaCtenb ^axt erf^einen 



mir, unb roie i^ »ftgteiajenb fe^e, au^ bir, bie 9te= 
citatitjf, tr>0 bie Begleitung eft baö ©e(le t^ttt, um 
bie SBorte ui eemmentirm. — ©c^ babon na^^er. 
SBrit febenbiget finb bagrgen bie Strien unb Briefes 
be@ fiflbcn, bereu einige mir allein, anbete un$ bei= 
ben tec^t aiVä $etj gegangen finb. ©bei gefungen 
ifl S^r- 14: ,^en ®ctt *llbTa^amÖ"j über ben ter= 
fiiimmetten üft^t^mtii am ©d^tuffe (@. 78) ^abett 
mir fpäter eine ßanje }U brechen. Ungerecht fe^einfl 
tu mit aber j« terurtt;eiten S^r. 17; /r 3ft »*^t be5 
^enen SBort itie geuer", maß mir eine nidjt uugtüff? 
tie^c llmfcr)teibnng feaeint Den ber ^cinberfa>en 9Mef? 
jtaäarie: ,,©enn a entflammt tote beö SdutererÖ 
gelier"/ ber eß in %m, Oang, S^t^mil it. nac^ge; 
bilbet/ bo^ mit fetbflanbigen 3ngen auögeftattet if| p 
5tu^ baS atiofe SReeitatiö 9?t, 19: f/ D §err, bu ^aft 
beine geinbe »enuerfen * . . f o fc^aue nun tum $im= 
mel ^erab", ifi marm au§ geftjtoe^en, metjr aK bu 
jitgebeu luidflj in bem ^abet beä falten nngefliiineit 
^oltererä üün $tx. 25: /.©er ^>err ^at bia) ergeben 
unb gum Ä&ui^ über Sfraet gefe^'"/ fiimmen wir 
gan$ iibetein: biefet ^rotJ^et \ft$ ni^t b« «nd bes 
teuren irirb, fo wie au et; feine ISbrni bei bem baat^ 
bienerifc^en Ä&nig unb beffen ^artnärfigem SSotfe nies 
nig anfragen, ©ie übrigen Hummern finb nidjt ges 
eignet, ein ebtereö ©i(b bei ^ßro^eten 31t geftattenj 
ganj befeuberö matt ifl ber (Mefang 9lt* 57 jtt Den 
bebeutenben SäJorten: ff $a eS foflrn wo^f ©erge weis 
f^en" f — SBeit getungaier i(l bte ©eflatt ©b ab= 
jaß, bte bu mir mef?t ^inlanglia^ an^uerfermen 
f^einfl, Jüngling * f^K4 *P koefy -Kr. 3 u. 4, wemi 



278 



auä) guweilen metyr tütid) aU nBtyig; »oß SBärme 
unb Seben 9lt. 19 u. 25, wo bu baö ^nterefie überall 
nur geringe fanbefl. 

93on ben übrigen ©oliflen ifl Äönig 5t $afc 
(Kr. 10) richtig, bie Äönigtn $efabel (Kr. 25) 
föarf c$arafteriflifc$, bcr Änabe (Kr. 19) fetyr gut, 
finblidj unb wafyr gegeid&net; biefe uSerge^fl bu mit 
©tittföweigen, $ebfl bagegcn bie SlltsSirie (Kr. 18) 
tnefjr lobpreifenb tyeröor alä mir paffenb fd^eint: bie 
„eble Sinfac^eit", irelc^e bu ntymfl, ifl mir boc§ 
gar gu fliUe. 93öflig gleidfc flimmen wir beibe über 
bie ©opran ; Slrie (Kr. 21): „§öre, Sfrael, beS 
$errn Stimme' 7 , wo ic§ in ber Tabelle bie ^räbicate 
ftnbc meinerfeitä : „mit leichtem eblen ©dljwunge milb 
unb watjr gefungen" — beinerfeitä: „fefyr innig, 
rityrenb, gart, ein äc^teö 9Jienbelöfo$manum". @etbfl 
bie antifen ©cfytufjwenbungen mit r^t$mifd§er Soor; 
ausnähme be8 gnbtoneö: ^ £_]j_(@. Hl, 1—2), 

bie ©dfjumann in ber ^Jeti oiefleid^t ju oft gebraust 
^ot, Hingen $ier ntd^t frembartig gefugt, fonbern 
bem SBort unb (Sang entfprec$enb. ©e^r gelungen 
ifl au<$ baä glüdlicty beclamirte £enor ; Kecitattö 
Kr. 27 : „©iefye, er fdjtaft", worin wir üfcereinfliim 
tnen; etmaü gu £art ifl bein Urtfyeil über bie Tenors 
3lrie Kr. 39: ,,©ann werben bie ©ered&ten leuchten 7 ', 
worin ic§ bodj einzelnes ©<$öne finbe, nidjt baä 
©ange als lau begeidjnen möchte; ebenfo pnbc idfj in 
bem ©opransKecitatib Kr. 40: „©arum warb ge= 
(enbet ber ^ßxop^et (Sliae", me^r Sluöbrurf unb S3e^ 
beutung aU bu gugefletyfl. (Snbli$ bie Söittwe 
(Kr. 8) ifl, obwohl bu richtig bie gange <&cene gu 
lang finbefl, bodj mit eingehen fronen 3ügen ««ö= 
gcftattet; freiließ bie eingeigten ttyun'ä nidjt! ®ie 
(Stimme beö (Sngelö (Kr. 6. 7. 27. 30. 31. 33) ifl 
bur^gängig weic§, lieblich, warm gehalten in ber be* 
lannten SBeife unfereS Sonfefcerö, bie fyer recfyt am 
ßrtc ifl 5 ba ifl mir bein aBfäfligeö Urzeit über bie 
$alfte biefer ©äfce nicfyt genehm. 

SJon ben grö§eren ©cenen unb klaffen gu reben, 
fo ifl ber Sinbrurf berfelben auf unö beibe mit ge= 
ringen Abweichungen berfclbe gewefen. ®ie gclun= 
gcnflen ftnb : bie malerifd^e ©arfleüung ber fegerifäen 
SJaaläpfaffen Kr. 13, ber geuerc^or Kr. 16, 
bann bie (SfjBre Kr. 22. 29 u. 42 gro§ent§eilö. Uns 
günflig für ba8 §ßerflänbni§ ifl, ba§ neäen ben (S^ö^ 
xen beä »olfeä Sfrael, ber »aalfyfaffen, beringet 
no<^ jum SJierten unfceflimmte g^öre, im jweiten 
Steile bie gröfjere 3«^, Einzutreten *> ber bramatis 
fc^en (Entfaltung günfliger Ware gewefen, wenn biefe 
Iefcteren bem Solfe ober ben Sngetn fccflimmter jus 
erteilt wären; biefe Un6eflimmtEett §at einige Tlal 
auf bie poetifc^e Soneeption M Songebilbeö E emmrn - 



ben (Sinflufj geübt. 3"t 6ntwicflung ber SWaffenfraft 
$i\tU ify auä) gern ben ^oralaEnlic^en ©a| Kr. 15: 
„SBirf bein anliegen auf ben ^errn 7/ , uon gangem 
(S^or ftatt tjom ©otoquartett gefungen: beSgteis 
d§en wünfctyte iä) flatt beö ©opf etquartettö 
ber ^nget (Kr. 7) tiefcer ein E«^"beö, f^aöenbe« 
SBefen gfeidj ber ©iminutiüfuge im SWefftaö, nidjt 
folgen weisen fc^einSar ad^tflimmigen ©efang, 
ben bu ganj mit Unrecht wefentlid^ ad^tflimmtg 
nennfl. — ©ie red^t erf^ütternben SKaffenwirfungen, 
bie wir beibc in ben beiben ©cEIufjdjriten toermiffen, 
Berufen auf weit mehreren ©e^eimni^en, alö ba§ wir 
eben $ier o^ne te^nifd^e Unterfud^ungen fc^on bars 
iifcer abfpred^en fönntenj gewi§ ifl, ba§ feine inflrus 
mentale ober r^tEmifd&e Äraft erfegen fann, naü ben 
9}ienf^enflimmen abgebt, unb eben fo gewig, ba§ 
SSact) unb $anbet mit wenigen ©timmen unb achter 
metobifd^er güErung unglaubliche, taufenbflimmige 
^rad^t ju entwirfein toerfle^en, unb feiner wei§ wo 
eä flerft. 

Um biefe fragen beffer ju begrünben, la§ un& 
nunmehr ben teci)ntfcx)en 93au beS (Singeinen natyer bes 
trauten, ©u fagfl, bu finbefl „gegen ben *ßaulu8 
einen erfteulicEen gortf^ritt' 7 in biefem SBerfe : id) 
frage bidfj, ob bu au& ben fammtlid^en SWelobien beö 
(Sliaö ober beä ^3aulu8 mehrere im Äopfe Uralten 
^afl nadf; erflem 3lnEören: ba8 ifl ein untrüglidEe« 
3eugni§ unb gilt hti greunb unb geinb, bei ^Sries 
flern unb ßaien. 3öie oft E«ben wir unä mit greus 
ben ftngenb unb pfeifenb in8 ©eba^tnig gerufen: 
„*Dlad)t bid^ auf, werbe Sic^t", unb „SD weldf}' eine 
^iefe' 7 , unb „©etyet, wcld^' eine Siebe", unb bie 3lns 
Hange beö ^aulinifdjen &ä)hifäoxe%. SEelc^e nun 
tjon ben @(ianifcr)en Gelobten fi|t bir im Äopfe fefl 
unb begleitet bidj bei 3^ag unb Kac^t ? Einige, bes 
merffl bu ntcx)t übel, Hingen fefyr bem ^Sauluö an, 
in £on, Söenbung unb ©ang wo^l öerebelt, oft aber 
auefy blaffer alö jene. ©e^en wir unö weiter um 
nad^ beflimmten ©eftd^töpunften : la§ und ber Seic^- 
tigfeit wegen ba8 alte toerfiänbige gad^werf ber Äa; 
tegorien gu ©runbe legen. 

SDielobie, K^tEmuö, Harmonie, ffiocalität unb 
Snflrumentalität ftnb eö , bie wir gu toergleid^en E« 5 
ben, um ber Gnitfd&eibung unö gu nähern. SJon ben 
SJlelobien, bie unferem a^enbelöfo^n eigent^ümlici) 
ftnb, fyaben wir einfltmmig ben älteflen feiner Wuns 
berfd^önen 3wgf«^'^er ben ^ßreiS gegeben; id) f)abt 
barauä — bietteid^t ttwad voreilig — ben ©d^lu§ 
gegogen, ba§ baä einfache Sieb weit me^r ald bie 
gro§e SKupf baö gelb fei, wo 9K.'ö SEdtigfeit fi<$ 
glürflic^ bewähre, ©inb bod^ auc$ im 6lia8 bie Sieb: 
fäge bie fc^Bnflen, wenn auify feiten in tt)rorettfcx) reis 
ner Siebform: fo Kr. 4. 18. 19. 20. 21. 25 (©.136) 



279 



51. 32. 55: flimmft btt m$t m atitn fobenb bei, fo 
ertennft bu bo$ bie melobiofe Bewegung an fld$ a(6 
eine bebeutenbe, tebenbig förettenbe. — SMefed 8eben* 
big s Streiten freili^ ifl'8, ba8 bie milbe SBeiblic^feit 
unfereä ©ängerS oft wie a£fi$t(i<$ meibet, wo efi 
bet adjten SWelobie unentbe&rlidj föeint. SBann wer* 
ben mir bo$ bie unfeligen, f<$tetc$enben, bünnteibigen, 
fanftnidenben ©ecunben * ©pajiergange loa, bie nur 
ju fe$r in SW.'ä fpitere SBeife eingebrungen flnb! 
©a« <$tomatif<$e SBinfetn 
Er. 1. ©. T 



-es ^: 



$ie (Stnbte iß »ergangen, btt (Summet ifi babfn 

laft man fld& toietteietyt be« Xe;ted wegen gefallen, fo 
unfein ed auc$ Hingt. SBeniaer angemeffen ifl fd>on 
bie ©ecunbenmelobie im (Sngel$or: 
ttr.7. €.31.32 



li^-^Eg-l^Öigiiä 



bafi fie bid> behüten 



wo bie flumpfe St^tljmif ber erflen Satte faum bur<$ 
bie fingenbe Strafe beä fec^jlen (ein SK.'fdjeö ©te* 
reottypon, wo&on na<$$er) ein wenig ausgeglichen wirb. 
Stm ©<$fuffe ber bebeutenben ©cene bed (Sliad mit 
ber SBittwe Str. 8 mag ber milbe ©ang gere$tfers 
tigt fein, obwohl iety mir benfe, bajj baS innige 
SBort : „Bon ganjem $erjen, »on ganjer ©eele k." 
etwaö tyBIjer betont werben barf, alö mit jagen, bes 
quemen ©ecunbmelobien. 66en fo mögen bie Xöne, 
bie ben ©eelenfrieben malen, 
Er. 29. <5. 114 









m 



©lebe, ber $ütet 3ftael« f<biaftn.f$lummettni($t 

meinettjatb richtig beetamirt fein, aber: „©eele, 
föwinge bidj empor 7 ', ba« getyt nid&t auf fo plattem, 
gtattem ©oben, llnb wenn ber ^ßropljet gen $im* 
mel fatyrt, unb bie ©timmen begleiten tyn borten in 
©ecunben : 

Et. 38. 6. 102 







bad föeint mir ungenugenb, unb Reifen bie feurigen 
Stoffe, bie 3"ffrumente, gftt nic^tä, wenn bie fflteiu 
f$enflimme babei ni($t würbig Hingt. Snbtid? bie 
fitynen ^Jrabicate bed Ser^eifjrnen : 

Er. 41. 6. 191 

$uf tlj>m wirb nt^en bet ©eift be«$ettn 

warum mit fo matten Sangen toertünbet? 93iettei$t 
gegrfinbeter bem Xejcte na$ ifl baä gölgenbe: 
Er. 41. <S. 194 



=*^; 



2Bof)lan aMe bie tljt butftig feib,Fommt ljet jumSEBaffet^ommt 



bet. jn i^m 

bod& barum nodj nic^t fdj&n. Sin wenig feeunbigen 
tfyut audf? baö S^ema bed @c^tu§(^orS, boc^ nic^t 
übertrieben j bie äßorte aber: ,,^err, unfer $enf(^er, 
wie Ijerrlidj ifl bein 9lame it.", finb boc^ gtöper aW 
bie fanftwanbelnben Sonft^ritte 

©. 200 

Sopr. 



^3e?i2pi^3Slpl 



Huc^ bie gagottmetobie im Dr$efter: 

@. 144 



ffl^ 



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nin 



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3-3^! 



4- 



^T 



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^t» — 4 -4 — t — I -l-r-4 — -l-t 1 — -vi 



Unb er fn(r im SEBetter gen Fimmel 



I I 

leibet an äf;ntic$er Ätein^erjigfeit : ed Hingt fafl wie 
abft^tlic^c Statoität. — 

*fln bieten ©tetten wirft bu ben $onbi<$ter ents 
f^ulbigen woüen mit bem ©eburfni| bed SBortaufc 
brudd, ber ©eetamation. SBie wenig bteÄ eine 
greffel fein barf für bie freie ©c$8n$eit ber äJlctobte, 
ifl bir auä ben ^finberf^en ©effingen langfl offens 
bar geworben. SWenbeWfo^n ifl oerflanbig genug, 
unt ben SEBortauÖbrutf getreu wteber jugeben ; bo$ ifl 
bied an fi$ nur eine profaifc^e Xugenb: fe^cn wir 
alfo, wie weit er ben SJerflanb unter bie ©c^Sn^eit 
gefangen genommen, ©eine ftumpfen St^t^men am 



280 



®<$luffe unb feine b«etylif<$en ober togaBbifäea <&ta 
teatypsSlieberungen flnb bit fdjeit frityer aufgefallen 
aW mir $ nun ba id? aufmerffam geworben fein, ju 
fu<$en, wo bie (gintönigfeit fletft, finbe i<$ fie in bem 
allgu^äuftgen, metyr grie$if$ als beutfä ftingenben 
9ty9tymua *) 

d ) _ o „ @. 21. 94, 4, 3—4—5. 96, 3, 3. 

2) o u — (— ) 11. 14, 1, 1. 188. 199. 

3) u— 77. 

4) — u o — „ 52. 116, 2. 126, 4. 136, 1, 4. 143. 

144. 181. 

5) _ „ „ — . — . 162, 1. 

6) — . — o « — (— u) 130, 2. 152. 175, 3, 

S3on biefen Sonnen ifl feine an ftdj unbeutfd?, au§er 
ber fed&flen, bie wir in ©ebid&ten, au§er Ätopflocfä 
bibactif$en, nic§t fennen; bie britte f<$eint auf ben 
et£en ©titf ganj gewo^nli^, wirb aber frembartig 
burc$ Verlängerung ber gwei erfien (Stylben wie jum 
Trochaeus Semantus; ein Qle^nlic^ed pnbet Bei ber 
jweiten (Statt. SBorin liegt eä nun, bafj tfe bennodj, 
gefungen fo frembartig auffallen, unb bodfj eintönig 
Hingen? Sftidfjt barin, ba§ wir im (Sprechen mefjr 
gewohnt flnb ju jambtftren; auc§ nidjjt in ber unridjs 
tigen ©ectamation etwa: fonbern barin, bafj biefer 
9tytytljmu$ — mü ein fetjr beflimmter, fdjjarftcnenber, 
in ber menfurirten 9Wuftf boppelt flatf wirfenber ifl, 
wo ber @timme ni<$t bequeme SKilberungen ertaubt 
flnb wie im ©»rechen: unb eben baä (Scharfe flumpft 
ftdj am erfien ab; eä Fann bur<$ ben raffen lieber: 
bruf? fid^ fogar gum Sftaiben, ja Sufligen abplatten, 
wie bir auä Sluber'fdjen SJtarfcty * unb SanjsSt^tfc 
meu befannt ifl. Unb eben biefer 9ftl;tytfymuö 

— u u »erfolgt unä burdj alle SWenbeWfo^s 

niana, toocate unb inflrumentale. Ungeachtet aller 
foldjer (Sdjwac^en finb mehrere äWelobien red^t eins 
bringlidj, wenn audfj nid^t fo betjaltltcty tvic uiele au8 
SH.'ä ^ugenbjeit. Unter bie fdfjBnflen red&ne i<$: 
Str. 21 : „$öre, 3frael, beä §mn (Stimme : id(j bin 
euer Sröfler", weld&eä testete einen Qauti), eine 
SBarme t)at, bie an STlefflad anfyiudjt; bann baä 
%1}tma be8 erfien <Sd$lu§d&orea 5Rr. 20: „<£)ant fei 
bir, @ott, ber bu trantefl baö burfl'ge 8anb"j bie 
innige SlU»rie Sit. 31 : „<Set fliUe bem #errn" — 



*) SBon früher »iifjt bn, bog bie erfte 3abl bie (Seite 
bejetqncl, bie gleite bie ftei^e (ni*t ba« elftem; biefc« 
nenne i& 3eile), bie britte ben gact. ©inb einmal 4 34I): 
len, fo in *i* briHe bie Utik. — JDanadj magft t«u mi$ im 
ttiatrfcrtKtyg eoutroltren. 



ttnb tyeitweife 9ir. 39: ,,©ann werben bie QatQUn 
teuften' 7 , wo bie @$lutfe r$$t$mif<$ unb tonifdfc ente 
fpre^enb, ja bebeutenb finb. 

2Ba8 aber ben Sl^t^muö in weiterem @inne 
betrifft, baS ^etft bie allgemeine Art ber Sewegung, 
ba« nfcerall^in f^webenbe ©Icid^gewi^t fowo^I beS 
(Sinjelfaße« aW beö maffen^aften Snfem6Ie: fo finb 
wir ja beibt barin eintjerflanben, ba§ unfer 2W. leiber 
me^r gu ben jerbrod&enen, flumpfen, fiinflti^en, al# 
ju ben fü^n, offen, frei emporbringenben W^t^mips 
rungen neigt. ®ie Uidjtextn Wirten finb glüdfli^ be? 
^anbett, baä arc^itectonifc^e 83er^ältnip j. S3. ganj 
richtig in bem englif^en E)cUtt 9lr. 7 : ,,©enn er $at 
feinen Sngeln befohlen", juweilen jebod^ an bie b8fe 
alUitalienifc$e SBeife 



I 



^ES 



E^E~ 



ES3E^EHEE? 



^EfBe^E=E= 



-r 

bie bem heutigen i^t^mif^en ©efü^I unetttäglt(^ ifl, 
anflmgenbj minbet @. 36 S. 3—4 — 5, wo eine 
©timme bie anbete bur^f^neibet , aU <S. 50, i, l, 
wo wir fotgenbed t^t^mif^e STlonfinim oetne^men : 

Sit. 9. ©. 49—50 

Sopr. 






-ö- 



ferw^ 



I 

?lm ©d^luffe mit gleichen Sleeorben ertragt man'd 
leichter, wie @. 55 5 gang abf^eulid^ ifl biefe XJers 
rücfung, gumat ba fie o^ne %extmtt\ti auftritt, am 
(Sd^luffe ton 9lr. 13 <S. 76, wo ber ^Jrop^et mit 
f^aUenben ^i5nen rufen foU: „Äommt aUe8 83olf, 
fommt tyer gu mir", unb btefeö 9Wir wirb r^t^s 
mifd^ gerfnirft burdf? ^aleflrmtfd^e gewalttätige ^ems 
mung: 






®tei$ barauf wirb bie ^crrli^e StiafisSlrie: ,^err 
©Ott abra^am0 /y burd^ einen d^nlid^en @d^lu§ auf 
bem SBorte : „befe^refl'' »erflummelt ©. 78 : 



281 



Elias 



Accp. 




Tiii 



I I 

Sle$nti<$, bo<§ mitber, tfl ber Uebergang in ber SWitte 
beö <£$or« 9?r. 22. ©. 122, 2, 5; ferner 141, 2, 
— 7; etmaS raf$ abgebrochen 156 amSnbcj flumpf, 
aber ein wenig burc$ 3roif<$enflimtnen gemilbert, 

€.198, 1, (2)3-4: 



Sopr.j 
Alt 








dergleichen gefugte Spannungen gemahnen mid& ims 
mer ber urfprünglic$ weisen Statur 3R.'$; bebarf er 
einmal ber £erfre, ber föwarjen ©Ratten, fo greift 
er jum SBiberflrebcnben, Unnatürlichen: SBenigen fyat 
©Ott ba8 9Haß be8 Äic^teö unb ©<$atteu$ t?on 2hu 
Beginn fcorgejeid^net, wie SWojart. 

2nf bemfeltcn ©runbe Beruhet, wie bu felbfl 
anbeutefl, audj ba$ tyarmontfct)e ©eweSe mit all' 
feinen ©d^ontyeiten unb ©onberbarfeiten in Sftobulas 
tion unb Stimmführung, mit feinen geintjetten unb 
Ueberrafcr)ungen , mit feinen flefyenbcn ^rafen unb 
Stereotypen. Äraftige Steuerungen erfd^einen j. ©. 
©. 25—26: „benn icr) / ber Qexx, bein ©Ott :c", 
@. 170 — 171 in ben auffangen an bie ÄtrdjentBne, 
©. 184, 2, 4 in bem pfyr$gifcr)en ©cr)lujfe. ©iefels 
Ben p^rijgifdjcn ©djlüffe aber bürfen nie$t aU SBürje 
mißbraucht werben, wie @. 127, 2, 2 — 130, 1, 4} 
jum 3^^ a ^ P«b fo ernfle ©inge ju groß. Unbes 
quem ifl an einer ©teile, bie fonfl redjt altfirdjlidfc 
anflingt, in bem fdfc&nen: „heilig, ^eilig" 171, 6 
bie Quartferte jum Uebergang in ben Unterbominants 
Hccorb, wo man t>or bem f beä 7ten XacteS na<$ 
(Sccarb'S unb ©abrieli'8 SBeife ein C im Saß erwars 
tet. — Sebeutenb an Älang unb SBtrtfamfeit flnb 
bie gtt^en gtyorfälüffe in ©ertenaeeorbeu ©. 99. 
108. 70, lefctereB am fäfrnfhn nnb gewaltigßen, wo 
b*e 83aal«biener tfyrem ©otte angfboll juföreien: 



,®<$laffl bu?", unb biefe* au«$a8en taffen in *ftf* 



&timmtn : 



03tt= 



1*=«= 



5lbcr toa& foöen boc$ bie trieten ©ecunben, 
BefonberÄ Heine, in folgen 9lccorbcn, bie ben tyarm* 
lofcfren ober auet) freubigflen $ert begleiten? „©aß 
fle biet) b e $ ü t e n auf allen beinen SBegen" 31, 1. 
32, 1} „ber auf feinen SBegen ge$t" 50, 2, 5| 
„©Ott ber $ e r r ifl" 58, 4, 5; „boc$ ber $ er r 
ifl no(t) größer in ber $8tye" (alä jene Wegengüffe 
nämlicr}!) 104, 1, 8; „feiner <S$re »oll" 173, 4 
(Senor unb 83aß); „an bem feine ©eele 2B o $ U 
gefallen fjat" 191, 1, 3 (Vit unb Saß): ade biefe 
©teilen tragen nichts in fi<r), wa8 ben forgfaltig bes 
clamirenben ^onbidjter ju fo graufamen ©ecunben ober 
fd^reienben Septimen fceranlaffen fonntc, wenn nic$t 
berfelbe ©urfl nadlj Steuerung, ber wie jene rtyvttymis 
fct)en, aucr) biefe tyarmcnifdjen (gffecte gef^affen. ©anj 
abfc^eulicr) unerträglich unb burdlj ben £ert unbegrüns 
bet ifl bie buret) fiimmfityrenben (Sigenfinn Ijerbeiges 
führte golge einer üftone unb eine« überma§igen ©reis 
ttangeS ju ben SBorten : „auf i $ m wirb r u ty e n 
ber ©eifl beg ^erm" 192, 1, 4. — ©agegen flnb 
auti) einige 9Kat ©ecunben, Septimen ober Stonen 
bewunbernöwilrbig treffenb angewanbt; fo ^d ben 
SBorten: „SBetye i^m, er muß gerben'/' 133, 1, 4 
ein fürchterlicher SRcnenaccorb j Ui ben SBorten: „unb 
in bem ©aufein na^te ftdj ber ^en" 166, 2 wirb 
baä ©ecunbengefcr)iebe gemilbert burc^ bie auägefpro; 
d^ene 516(t^t beß tiefen Drgelpunfteö, gegen ben fld^ 
fanftwanbelnbe ©timmen bewegen -, — ber eigenjW 
nige SWelobienfc^ritt Ui ben SBorten: „®e^e wiebers 
um ^inab" 175, 2, 2 wirb eben burc§ bie ©ecunben 
red)t einbringlitr) ♦, orgelpunftifd^ ifl wieberum ba8 
malerifcr)e: „®a ber Qexx i^n wollte gen 4?immet 
Idolen" 181, 1, 5. öefonberö glüÄlic^ finb gewallt: 
bie uerminberte ©eptime aU golge ber fleinen: 42, 
3, 3 ju ber müttnttfyn Älage ber Söittwe: tiefs 
gewaltig bie unerwartete: 85, 2, 6 ju bem ernflen 
©d^luffc bed 6^ore8-, bie $errli<$ en^armonifd^ eintres 
tenbe: 81, 2, 2. 

©ie Duintferten bagegen finb einmal eine 
üble ©cwotyn^eit 8R.'«j lie fann man i^m fo wenig 
entreißen, alö 83cet$ot>en feine en^armonifc^en ©eptis 
men, ober ^ercule« feine Äcule; banfen wir i$m alfo # 
baß er bieämat fparfamer gewefen ifl mit biefem aus 
jeit fertigen Sccorbe, ber und in früheren SBerten 
balb frappirt, balb erfcr)redt t)at; i$ f)*U (eine hu 
fonberö auffaüenbe ©teile biefer Srt bemertt, al« ©. 
60, 1, 2—5, wo ber Sert einigen »nlaß giebt: 
„welker ©Ott nun mit geuer antworten w i t b "\ 



282 



unnötig tfl btefe Spannung bei ben SBorten: ,,©anf 
fei bir, ©Ott, bet bu tränfefi ba8 burfVge 8 a n b" 
109, 2, 1 — jebocij freiließ burc$ bie Soge etwaö 
vergütet; richtig, bem (Sinne nadj, aber nid?t ganj 
$eße 134, 1, 1 — 2, wo bie Stimmführung ber Qm 
flrumente ettvaü bunflig ifl; unpaffenb enblid? berfelbe 
Stccorb iei bem SBorte: „natyte fidj ber $ e r r" 
167, 1, 9. ©er Umfe^rungen biefeö Slecorbeö unb 
anberer fonberbarer ©ebitbe gebenfe irfj nicfyt weiter 
(*gt. S. 33, 3. — 47. — 52. — 85, 2, 3. — 124. 
— 171, 1. — 186, 4, 4.), unb freue mify nur, bafj 
er aflmalig einfdjmiljt. 

5Inbere Stereotypen bagegen finbe id? nod? 
nic§t fo überrounben, wie eö ber Aufgabe unb bem 
SWeifler gejiemt. Storenb waren mir &on ben SDrs 
gelfcnaten $er feine flehen ben %'ine, bie mit bem 
Scheine eineö Drgelpunfteö bcrücfen, unb in ber Xf}at 
oft nur (Sffecte, juweilen audj gar 2lu3ruf;ungeu fdjeü 
nen. ©iefer Strt pnbc i$ nodj: 50, 1, 1—2. 55, 
1, 6—2, 1 . . . (Ordjefter); 56, 5, 3 (baä A im 
©rd&efler) ♦, 77, 1, 5—6, wo ber Styytymud burc§ 
ba8 jwiefältige As im S3afie abgeftumpft wirb ju* 
gleid; mit ber Harmonie j 109, 2, 1 baö Des in ber 
Keinen JDetaDe eben fo unleiblicfy, wie fcorfyin jeneö 
As; 154, 2, 3—4 baä F beö Saffeö ^war weniger 
empfmblid^, boc§ ein wenig lafjm; 174, 5 — 6: ob 
bie« gut Hingt, mufjt bu auä lebcnbigem £Bren 6ef= 
fer beurteilen alä idj; enblidj 191, 1, 5 — 2 ber 
bumpfe Orgelpunft f is im 33affe ju ben ijeöen 2Bor; 
ten: „auf i§m wirb rufyen ber (Seift beö $errn." — 



©ewiffe ^rafen felbft, bie für »emimöcenjen be« 
^Jauluä gelten mögen, fielen mir bodj auf al« um 
wiatttyrlic$e Sequemlic^feiten; fo bie liefcti$e 2?Mo= 
bienwenbung S. 32: 



.fcrc£a:=*-_zf=*: 



HÖn 



:£=£ 



zl— tT-^:-^ 1 - ^- ^ 



bie unö audj in ber SBalpurgiä ein vertraulich cö 
öcictyetn abgewonnen: ba ifl 9ty9t$mu6, %att, %on* 
faß, Harmonie unferem Sanger fo eigentümlich, bafj 
wir !aum barüber böfe werben Fönnen. ©iefem Som 
fade üerwanbt ifl ber Schluß be3 c^oratartigen SafceS : 
„SBirf bein anliegen auf ben ^Jerrn" S. 80. 2ttt<$ 
S. 115, 3: „SBeid&e nid&t" erinnerfl bu bid? im 
^Jauluö uernommen ju fyaben al8 : „äRadje bic$ auf, 
werbe %i$t". 2lu<§ bie ©eigen S. 138—139 fprad&fl 
bu, beinern ©riefe nadj ju urteilen, aU alte ©es 
fannte an; S. 149, 2, 2—4 wollte bir, bo<§ rufe 
mir fdt)etnt mit Unrecht, ein 2lnf(ang auö bem «paus 
linifdjen Sc$lujjd?or bebünfen. @twa$ pljrafeologtfdj 
fommt mir baö eanonifdje „ßrbbeben" »or 161, 1. 
161, 2, 3 — 6 } noc§ einmal fyahen wir baä: „9Kac^e 
bid^ auf" im «nfang beö 6^ore8 SWr. 41. S. 188: 
„Sr fommt &om Aufgang ber Sonne". — 2Btt 
Fommcn ^icr unmerflic^ in bao bunfte unbeweisbare 
(Behiet^ ba§ ic§ lieber vertraulich jum ©c^luffe toet= 
fpare, um f)\ex fogleic^ jur legten ber ted^nifc^en S3es 
tradjtungen überzugeben, ndmlic^ über 33 c catt t dt 
unb «SnfUumentalität. 

(®$iu* folgt.) 



Ueberftd^t ber neueflen erfd^einungen auf bem ®tbkte ber 2Ruftt 



gut ^Ptanoforte. 

(goticcrtftücEe, (Sonaten, 9>^antaften. 
©♦ ^)auet, ©p. 22. Sonate. Scljott. 1 JFl. 12 ßr. 

(Srnft $auec M, fo treit wir un« entftnnen, bi« je^t 
nur (Ji^ene« gegeben nnb ftd^> obne ^ilf«mittel ?lnberer em? 
Vorzuarbeiten gefugt. iWö^en feine Gompcfttioncn nodft fo 
nnbebeutenb fein, fo »erbient boc^ bie6 bie etjrenbfte 2lncrfen* 
nung. 5(u(^ in biefer au« brei @äfcen (Andante, Scherzo, Fi- 
nale) bffle^cnben (Sonate forldjt fic^ überall eine gute ©efiu* 
nung, ein rebli^e« ©offen au«, ffienn c« in ben Gräften 
be« (Somponiflen geftanben f)ätte, fo f;ätte er un« ein Stnnfc 
toerf gegeben, tote toir'* nur wünf^en fonnten. 96er frei* 



ltd) an biefen Gräften liegt'« , bag bie« nid^t ber gaff. 3)a« 
©erf ip jttar ffei§ig gearbeitet, aber nic^t geiflig belebt; bie 
SKotioe finb Ffeinlidj unb o^ne ^arafteriptfd^e Sirbung. Hm 
fräftlgfien wirft nod) ba« Xrio be« (Sd^crjo. Äimen i^m bte 
anberen @5^ c gleich, fo Dürften »fr ba« 2Berf empfehlen. 
Daju ^at e« tnbeg ju toenig »a^r^aft Fünflfertfd^en ©ert§. 
Ob e« ber Gomv« ju größerer Q3ebeutung bringen »erbe, mfif* 
fen mir bejtoeffeln. 3^m fdr>rint feiber ni$t ba« Xalent ge* 
werben, ba« fdjöpferifdj erfinbet unb gehaltet. 

<£♦ Bf* D» SÄÜttet, ©p. 1. Sonate. JUinben, /tff- 
mer u. (Komp. 17-J. hgr. 

2Birb befprod^en. 



285 



Salon t unb Cftarafttrftäcfe. 

$♦ Ätöfl, Atftattü mit Dariationrtt. jfjasliiigfr« 

1 Jl. «.JH. 
— — , 0kifpn. «b*n*. 1 Jl. «. JR. 

Xndjtigee €tubumt, ernfte« Streben, fcnrdittfg ffinPIfti* 
föe ©eftnnnng befnnbcn biefe ffietfe. £et domp. tritt feine 
mnftfallfdje Sanfbaljn auf ctytenvoHe Seife an. Ob er %a* 
lent Ijat, Jäfct fEd> nad) tiefen (Sompojilionen ober (Stnbien, 
wie toir fle lieber nennen mögen, nic^t entf($ftfccn, bie 3n* 
rnnft ntnjj bie« lehren. 3« feiner @$reibrccife erinnerte un« 
bet (Som». gnmeift an 91. 3* Sedjer. hoffentlich begegnen toir 
tyn balb in einem größeren SBetfc mieber. 

®* ©♦ SBtif, Modulations de 1'äme. Variations ca- 
ractäristiques. tjasüngrr. 1 Jl. <BJR. 

3u<$ bei biefem fflerfe »ergegento&rtigte ff<$ un« gunä$ft 
Sedier. JDer (Somp. folgt einer fefyt foliben Stic^rnng unb 
fle§t mit bem oor^erge^cnben Somponifren in inniger geiftiger 



©CTtoanbtföafi. gfir bit«mal muffen toir nnl mit bicfen tot* 
■igen Starten befreiten. 

& $CttfeU, ©j>. 18. Qualre Romances. Äfcljettt. 
1 A CA. 

^enfelt'6 probnctiüc Äraft ift n($t bebeutenb, für fnrjc 
©tye abc, wie biefe fRomanjen finb, reicht fie an«. 2>er 
Gomp. fdjeini bie« redjt h>or)l gu füllen. (5r »eröffentlic^t 
toenig nnb meift nur ®erfe fleinerer gorm. JDie oorliegenben 
fifcomangen ftnb finnig erfnnben unb einer peeiifdjen Stimmung 
entfprnngenj bie ^armcnlfdje Umhüllung unb Begleitung ber* 
felben ift anjiefyenb. 2)af ber <§omp. bie vor Sauren fd)oi 
ber Seitrtrift beigegebene SRomange an« <5i«*8RoH $icr (»ie* 
l»or)t mit einiger Sulfat) trieberbringt, betceift, baf er ent* 
roeber ni$t 3elt ober ni$t £ufl ober an* ni$t Jtraft fyatU, 
eine neue bi« gu ber 3eit gu erftnben, bi« gu roclct)cr er ba« 
SRannfcript abjnliefern ftd} genötigt fa$. könnte er fie 
ni$t gelegentlich au$ gnm britten SRale bringen? Silier a,n< 
ten 3)lnge finb brei, gumal trenn fie ft$ bejaht machen 
tonnen ! 



3ntcUiöen jblatt 



lo unserem Verlag ist erschienen: 

Thematisches Verzeichniss 

im Druck erschienener 

Compositionen 

▼OD 

Veliac Mendelssohn - Martholdy. 

Preis 1 Thaler. 
Leipzig, December 1847. 

Breitkopf + Märtet. 

Svlx Jttämurdjor* 

Die meisten und schönsten Lieder, welche die 
jetzt vergriffene Sammlung von Sprüngli so beliebt 
machten, sind in meiner Sammlung 

Der Sängersaal l— 3tes Heft 
enthalten. Ausserdem enthält derselbe viele be- 
liebte Chöre von Hiller, Mangold, Neeb, Schädel, 
Speier u. s. w. 

Preis der Partitur von l Heft 42 xr. 

,, einer Stimme 14 xr. 
Parthiepreis der Stimmen (5 Quartetten von je- 
dem Heft) * 7 xr. | 

Diese Sammlung ist alleiniges Eigentums von J, Andre '■ 
in Offtnbtch. i 



Durch alle solide Musikhandluugen zu beziehen. 
In offen Hieben Aufführungen der letzten Zeit sind mit gross- 
tem Beifall aufgenommen worden: 

Adhtmar, Seeräuber, Calabr. Räuber, für Bass, ä 5 Sgr. 

Beethoven, Trauermarsch auf den Tod eines Helden, für Piano 
5 Sgr., zu 4 H. 7£ Sgr., f. Orch. ?on Schmidt lf Tblr. 

Curschmann, Willkommen du Gottes Sonne, 2stimmig, 10 Sgr. 

Gumbert, Lied aus Italien, f. Sopran, f. Alt, a 10 Sgr. 

Gungl, Joh, Petersburger Hofballquadrille, f. Orch. lf Tblr., 
f. Piano 10 Sgr. Sommerlust- Polka, f. Piano u. zu 4 H. a 
5 Sgr. Newalieder- Walzer, f Piano 12J Sgr., f. Orch. 1* Tblr. 

Halevy, Die Musketiere der Königin, vollständiger Ciavierauszug 
5} Tblr., f. Piano 3 Thlr., zu 4 Händen 4 Thlr., Partitur und 
Orcbestersl. Ouvertüre. Gr. Marsch n. alle Nrn. einzeln. 

Heller, Tarantella. Op. 53., La Messe, Forelle v. Schubert, Sere- 
nade. Op. 56., Rßveries. Op. 58. p. Piano k } Thlr. 

Hiller, Geistertanz, f. Piano, 12J Sgr. 

Kullak et Eckert, Gr. Duo sur d. me*t. romaines et napolit p. 
Piano et Violon concert., Op. 39., li Thlr. 

Jenny Lind*» Hirtenlied mit verhallendem Ton, Madchen aus 
Warend, Tanzlied etc. in Heft IV. V., k 10 Sgr. 

Lindpaininer, Kriegerische Jtibelouverture f. Orch., 5 Tblr., 
Partitur 4 Thlr., f. Piano zu 4 Händen 1 Thli. 

liszt, Ungar. Sturmmarsch, für Piano 25 Sgr., zu 4 Händen 
i Thlr., f. Orch. 1J Thlr. Fantaisies sur Don Juan, Robert 
le diable, p. Piano dito ä 4 ms. a lf Tblr. 

Mendelssohn, 3 Volkslieder, 2stimmig a 10 Sgr. Die linden 
Lüfte, Pilgerspruch, Mailied, Hexenlied aus Op. 8 u. 9., a 
5 Sgr. 2e. Quatuor p. Piano, Viol. et Vclle. 2^ Thlr., Sin- 
fonie p. l'Orcb. Op. II. 5 Tblr., p. Piano U id. l{ Thlr. 

Afeyeroter, Mnsik zu Struensee f. Orch., f. Violinquatuor. 6 Lief. 
a f—1 Thlr., f. Piano S Tblr. zu 4 Hindeo 4 Tblr., Ou- 
vertüre, Polonoise etc. einzeln. 



284 



Meyerbeer, Ouvertüre aus : Ein Feldlager in Schlesien, f. 
Piano 22^ Sgr., iu 4 H. 1 Thlr., f. Piano u. Yioline conc. 

1 Thlr. Gr. Marsch, f. Piano 7± Sgr., zu 4 H. JO Sgr., 
f. Orch. 20 Sgr. 

Mozart, Requiem. Mit hymnolog. Beilage. 1 Thlr. 

Paganini, Carnaval von Venedig für Violine, mit Quatuor 20 Sgr., 
mit Piano 25 Sgr. 

Schäfer, Polkaständchen für Orchester 20 Sgr., für Piano (nebst 
Cerrito, Polka u. Polonoise) u. zu 4 H. ä 7j Sgr., für Män- 
nerquartett 20 Sgr , f. 1 Singst. 5 Sgr. 

Spontini, Ouvertüren aus Olympia nnd Nurmahal f. Orch., ä 
3i Thlr., f. Piano | Thlr., zu 4 Händen ä 1* Thlr. 

v. Weber, Aufforderung zum Tanz, f. Orch. von Berlioz, 5j Thlr. 
Ouvertüren aus Oberon, Freischütz, u. Jubel ouverture f. Piano 
von Liszt und von Ad. Henselt, ä 1 Thlr. 

Wieprecht, Marsch der Berliner Schützcngilde für Piano 
T| Sgr., zu 4 H. 10 Sgr., f. Orch. 20 Sgr. 
Weber* 9 Fre'sohfitz ist so eben in vollsländ. Ciavier- 
auszug mit deutsch, u. italien. Text in neuer und wohl- 
feiler Originalausgabe erschienen. Subscr.-Pr. 3f Thlr. 
Berlin, Schlesinger' sehe Buch- u. Musikhdlg. 

CompositioDM Ft Mendelssohn - Barlboldy's 

im Verlage von Fr. Hofmeister in Leipzig. 
Op* 3. Quartett für Pianof., Violine, Viola und Vclie in H-m. 
(Gölhe gewidmet.) 2 Thlr. 15 Sgr. 
Dasselbe, für 2 Pianofortes arrangirt. 2 Thlr. 10 Sgr. 
Dasselbe, für Pianoforte zu 4 Händen arrangirt. 2 Thlr. 
Op. 4. Sonate für Pianof. u. Violine in As. RTeue Auf- 
lage. 27* Sgr. 
Op. 6. Sonate für Pianof. in E. 1 Thlr. 2£ Sgr. 
Op. 7. Sieben Char acter stucke f. Pianof. UTeue Aufläse. 

Heft 1 u. 2. - -» 

Op. 12. Quartett für 2 Violinen, Viola u. Vclle in Es. Stim- 
men 1 Thlr. 10 Sgr. 
Dasselbe, in Partitur 1 Thlr. 

Dasselbe, für Pianof. zu 4 Händen arrang. 1 Thlr. 5 Sgr. 
Die Canzonetta daraus, einzeln 7£ Sgr. 
Die Hochzeit des Gamacho, komische Oper in 2 Acten. Kla- 
vierauszug mit Text 7 Thlr. 15 Sgr. 

Sämmtliche Nummern hieraus einzeln. 
Die Ouverture für Pianof. 2händ. 15 Sgr., dieselbe für Pianof. 
4händ. 20 Sgr , Marsch und Ballets für Pianof. 22g Sgr. 
Auswahl einzelner Nummern (Ouvertüre zu 4 H., 2 Duetten, 

2 Terzetten, Arie f. Sopr., 2 Lieder, 2 Lieder mit Chor, 
Marsch und Ballets, 95 Seiten) 2{ Thlr. 

tfSt An die Verehrer Rinck/s! 

Ist von Seiten des Coraite* für das Rinck-Album durch 
seinen Schriftführer und Leiter dieses Unternehmens auch vor 
wenig Wochen den meisten der verehrten Herren Theilnehmer 
schriftlich dankende Mittheilung etc. gemacht worden, so bedarf 
es doch noch der öffentlichen Danksagung au Dieselben, so 
wie der Benachrichtigung vom herrlichsten Gelingen die- 
ses Ehrendenkmales. Ja, haben Sie den innigsten herzlichsten 
Dank! 

Hat sich das Erscheinen desselben auch Etwas verzögert, 
so wird es nichts desto weniger ein Werk, wie noch Keins vor- 



handen ist, denn das ganze civilisirte Europa hat sich in seinen 
besten Künstlern dabei belbeiliget. — Nicht minder freudig wird 
gewiss auch die Nachricht von Allen begraset werden, dass 
Schott in Mainz — der langjährige Freund des sei. Rinck 
— in der brillantesten Ausstattung dieses AJbom zu Tage för- 
dert, dass ein ausgezeichneter französischer Künstler — ein Hans- 
freund des Seligen — das herrliche Portrait des grossen Todten 
dazu lieferte, und dem Werke eine aus allen vorhandenen Quel- 
len und mchrern hundert Original-Briefen, sowie hinter!, Papie- 
ren etc. ausgeführte Biographie vorausgeht, auch mehrfache von 
ihm noch vorgefundene, durch seinen würdigen Sohn uns mit- 
geteilte Orgelcompositionen allen andern voranstehen , was Al- 
les im nicht geringen Maasse alle Kunstfreunde wahrhaft be- 
glücken dürfte. — 

Nächstens wird der Herr Verleger Näheres mittheilen. 
tS* Dabei sei uns noch die Bemerkung gestattet, dass 
Herr G. W. Körner in Erfurt eine Fortsetzung seiner vielfachen 
bisherigen Sammlungen, als: des angehenden, des fortschreiten- 
den Organisten etc., in einer wieder ähnlichen, aber neu 
bezeichneten Sammlung „der wohlerfahrne Dom- 
organist* 4 ! herauszugeben beabsichtigt und dieser Benennung, 
da ihm die grosse Theilnabme an dem wahren Ehrendenkmale 
bekannt worden war, zugleich noch das Aushängeschild: 
„Rinck-Album 44 beizufügen gedenkt, bei dem deshalb aus- 
gegebenen Prospect aber zugleich erst noch die Tonkünsller zn 
Einsendungen einladet. — 

Wollen wir gegen eine dergleichen kaufmännische Specula- 
tion vor der Hand durchaus nichts weiter bemerken, so doch 
dies, dass wir wenigstens aufmerksam machen, jetzt eine Ver- 
wechselung bei einer solchen Ankündigung nicht statt Qnden zu 
lassen , obgleich für die resp. Theilnehmer sie in Wirklichkeit 
nicht Platz nehmen kann, und das grössere Publikum das wahre 
Rinck-Album aus „Scholl's Söhne" Verlag in jeder Hin- 
sicht sehr bald erkennen wird. — 

Weiteres wäre nur notbgedrungene Mittheilung ! 
Nur das noch, dass, wenn irgend Miltheilungen, Anfra- 
gen etc. von Seiten der Herren Theilnehmer an den Comite 
noch gemacht werden sollten, ausser der in der kürz!, gemach- 
ten schrifü. Zusendung bemerkten Musikal.-Handlung, auch fer- 
ner in Leipzig die Musikal -Handlung von C. F. Leede (Com- 
miss. von Seh. S.) deren für den Coraite in Empfang nehmen 
wird. 

Leipzig, im Novbr. 1847. 

Der Comite 

des bei Schott's Söhüen in Mainz erscheinenden 
Ehrendenkmales, des wahren Rinck-Album. 



Prospekte über das bei W. Körner in 
Erfurt erscheinende Fischer-, Mendel*- 
SOhn- und Hinck- Album" für Organisten, 
sind gratis durch jede Buchhandlung zu beziehen. 



13" fcfnjefne Kammern b. ft. 3*fär. f. SMnf. »erben ja 1* Vlax. btrtQntt. 



Drud 9in ftt. SC Ü4 mann. 



Heue 




Htfättft fit 




SJerantluottlifler Äefcattettr: 

Saut) 99reitfc*I# 

©tebenunbjroanjigflci: Saut. 



M 48. 



SB et t r g er: 

SWöbert griffe in jgeipjtg. 
2)en 1*. 3>c*mfeft 18«, 



ffion tiefer 3tttfdj. erbeuten öH'äetifIi($ | ?«i* fcc« «ante« üch 52 tönt, 2 J /* £l?ir. 
2 Hummern von 1 oitv 1'/, ©GgfH. j 3ttfertiotL*gebüljren bie *ßetitjette 2 9tfgr. 



91 fr cnimnciii nehmen aflt5softSmter r 39tti$' 
gjlupf^ unb ^un^anbtungeu an. 



3rtjatt: *u* »erlitt. — TCuß <&aff*I (<Sd>M). — 3aflrtB*föf*tf, BermifateS. 



2luS SBctltm 

©en 26flm Dcto6er fam SRt^arb SBagncr'ä 
große tragifdje Op« : Itifftgi, ber Sejjte ber 93oJffc 
tribuurn, Äum etflrn SMale jitr Sluffityrung , unb ift 
feto je^t jiüfi Sfial imeber^olt werben, SBagncr r;at 
biefer Dver t)auptfäd?lii$ feinen ?Jamen unb feine 
©tettung n\§ Äapcflmetfler in ©reäbcn ju baufen, cä 
ijl feine erfie unb jugtetdj feine püfutärfle unb cffcct= 
vollfle Dpcr; ja, eä tft iii^t &u leugnen, baf btcfelbe 
unter allen benjenigen SSerfeu, bic f«t Sauren auf 
unfern Bßljne neu gegeben [tut, fcic ^r^alttDQfie ifL 
©er Ssmipetrifl, bei juglcidj ©ic^ter betfclbcn, Ijat 
ken Jjiflorifd?en Stoff, ben bic Devolution Stten^i^ im 
14tro 3 fl t^""bert^ meiere boS tuefhämifäc Stcic^ 
ncd? ein 3WaI jur SSelt^errfdjflft ju bringen (hebte, 
fcietet, fo großartig aB möglich bramatifdj angelegt, 
unb cS glitte roafyilidj ein SUefenitmtfj baju, biefen 
©feff nadj fetter 'Anlage mufifnlifdj t ur^jitfit^rrii* 
SBagtier rang naefi bem $B$ftrn unb fein jugenb; 
Itc^cT @if« volifrradjtc baö SBerf, ©njabc nur, baß 
er ;u rocit gegangen ift; beim bic Dper Sftienji ftltfs 
fdjrettet in ifjrcr ttuobebiuing atCf ©renjen, fie fpiett 
fünf ©tnnben, unb muß um fo mefjr ben 3n(jorer 
«müben, tueit fle forttratyrenb bic größten Eünmäffen 
enttvictclt. ©etylag folgt auf ©e^lag, Smpirung auf 
Smpjrung, tin Effect verbrangt beu ankeren, fo tag 
jebe bramatifdje ©tetgerung von vorn tyerein unmfcg; 
tid> luiib. Scibet 1?afccn bic ©djattenfdtcn beS 3Ber; 
fe# an ber Ste^rja^t meinfi Diepgen ftitiftrenbrn Sd{« 



legen fo groge fiift^atcr gcfuitbm, baf SSagncr in 
Öcrtin burdjaufl nit^t bic S^efltia^we unb ftnrrfnu 
nung gcivorben ifi, bic ex foibern burfte. ©ie STlufiC 
jit Sicnjt fiietet, neben ffitetciny n?aä einem verfehlten 
©treten feine @ntflefjung banft^ ganj aufeicvbentlj^ 
f d? c n c Sartifii. So im erflen %Utt bic v uitrctnnton 
unb ba« foJgenbe ^£erjctt / tm jtuciten bet üfjüx ber 
^riebeneboten unb ba^ gauje {yiuale von bem luuns 
toettofltn dnfcmtte^Stuct in ©;©ut &%ad an, im 
brüten bie Olrie ftbriane'ä unb bte ©^fa^t^mne, im 
vierten bie ganje ^artie 9tienji'#^ im fünften baö ©e* 
tet beffelten u, f. m. ©ic Stecitative 9lienji J d ftnb 
burfftiveg großartig 6i6 auf bad im giveiten s iUr, taä 
er auf bem Sirene ft|cnb ftngt, bie gan^e mufttatU 
f^e Muffaffung ift gelungen unb betoeifi fotoo^t bte 
bramatifc^cn Äenntntffe alö baS eble ©treten beff 
£om))Diiiften. ©eine ßantitenen reißen fcfyt oft ju 
turj ab, tnbef int man fc^ ivenn man glaubt, baf 
bei Sticnji feine üMcbtccn enthalte. Tlan fe^e nur 
bie angeführten Hummern bur^- — S3on ber Hufs 
fii^rung laßt ftö> nur JHu^mti^eö fagen, $t. ^Sfi; 
ftcr führte mit bnvunbernSuKrt(?cr ^(u^bauer beu 
Slicnji im^t unb erntete mit SPJabame ©Riegel* 
Ä oft et (^tbriano bt (Solonna) imb grl, ^uejet ges 
bül)renben 93etfal(* ©ie fl eitleren StofJen toaren eben 
fo auf baä ^rcffli^fic befegt ©Icic^ujDljt mirb fle^ 
bic Dper fc^tuertic^ tauge auf wnferem SHepcrtotre t^al= 
teil | benn bic Ätitifrr ftnb mit atter SJJae^t bagegen 
ju gelte gebogen, bie 3»*enbantur ift bem (SoinponU 
flfit mit befenberö freunblic^ geflunt, ber Äonig, auf 



286 



beffen Scfefyl bic IDper aufgeführt ifi, §at fte nodlj 
ntcfjt gefcfyen, 9?^et;cTfeecr reifle t;6c$fl eilig afc «.f.». 
u. f. w. 

lieber bad Oratorium (Sliad, bad gerabe an 
bem Slbenbc, an bem ber (Sompcnifl beffclben und 
burcr) bcn %ob entriffen würbe, in ber Diepgen ©ur; 
nifonfircr)c aufgeführt würbe, nur einige SBorte. ©er 
(Sliad fecfcr)ttc£t würbig bic glorreichen Saaten ge; 
lir sänenbetäfer/n: »attfrolb^S, ber 2«eificr 
burftc bamit von und 9ibfcr)icb nehmen. (SS wirb 
Bereits eine gweite 5luffüljrung biefed äöerfcd oorbes 
reitet, fpäier folgt bie ber @ings9lfabemiej bann 
mer}r. 

©ie ©gmptyonies, Quartetts unb £rio = ©oireen 
t)aben ir)ren 5lnfang genommen, unb ed ifi barüber 
nichts weiter gu bewerfen, atd bafj bic 2rios@oireen 
nidr)t mcl;r wie früher burcr) £>rn. ©teifenfanb, ber 
ficty mit ben £§. Simutcrmann, Stifter it. f. tu. affos 
ciirt §at, fonbern burd) 4?rn.ßßfd$orn w "b bie Ferren 
©ebr. @tar)lfncdt)t ueranflaltct werben, unb ba§ in 
ben ©$mpt)oiucs©oirecn bie SDu&crtüre cincd unclaffis 
fcfyen (?) (Scmponifien (gtoboarb ©er; er), bie ins 
be§ gleicr)wcfyt fcr)r cfyrcnwcrtfy ifi, aufgeführt würbe. 
$lm 6ten StRot*. gaben bie (Sängerinnen Antonie 
unb (5t)arlotte Spiefjncr im ©aale bed $)6tel be 
Stuffie ein Soncert, bad baburet) am Steiften ents 
gücfte, bafj ed nur fünf 93iertelfiunben bauerte. ©ie 
filtere S<r}wcfler l;at guted aber nietjt r)inlcinßltcr) auds 
gebilbeted SJtatcrial-, bie jüngere betonirte unb war 
gufätttg ober nicr)t gufäflig l;eifcr. #r. 9fif)ilip$ 
%ucget tonnte feine ^Biotine burdjaud nicfyt gurSRcins 
1)tit in ber Stimmung bringen; er unb £r. (Sb. 
©an j fpieltcn bad ©uo für ^tano unb SBiolinc über 
Sternen auö „bie Hugenotten" uon £§alberg unb 
be Sertot. lieber ifyre 9luffaffimg möge ©Ott 9tic$> 
ter fein. 

SBir ftnb nun mitten in ber ©aifon unb fyabcn 
it>ar)rlidr) an Sfticfytd weniger Sftangcl, alö an muftfas 
fifd^en Aufführungen, waö icr) 3^"/ £r. Stcbacteur, 
foglcicr) beweifen werbe. 5lm loten Sftoto. ucranfials 
tete bie Äonigl. Äapellc gu 6f?rcn SKenbetS- 
fofyn'd eine Grtra5©rjmpr)onies (Soiree, worin mit 
3luduar)mc ber (Sinlcitungdpiccc, bed l;crrlicr)en Sraucrr 
ntarfdjcd aud ber S3eetf)oücn'fcr)cn Sinfonie eroica, 
nur (Sompofttionen bed jüngfi bafyeimgcgaiigenen Goms 
yonifien aufgeführt würben $d) füfyrc biefc nur an: 
©tympfyonic in Slsättofl, IDu&ertürcn juin Sommer; 
nacr)tdtraum unb gu ben ^ebriben, bad Är?rie (mit 
beut ©omdbor), ber 42fk ^falrn unb baS Sieb: „6S , 
ifi beftimmt in ©otteö Slatfy' für tier Stimmen eins 
gerichtet »on 5Weit^arbt, unb enthalte mic^ jeber wet= 
teren S3efyrccr;ung biefer burd^ bie ebelfie 5ßietät ver- 
anlagten ©oiree. 



3n ber jweiten Quartett : ©oiree wurbf ein 
neue« Quartett üon Hubert Site« aufgefüllt, 
baS ftdj in ber (Srpnbung jwar tjart an ©po^r unb 
^enbelSfo^n anlehnte, in gorm unb ©ur^fü^rung 
aber ttottenbet war. 

%m ISten würbe burd^ bie ital. Dpern;@efettf^aft 

im Äönigöfläbt. ^eater eine neue SDper uon SPJercas 

baute: „Öenore" aufgeführt, ©aö ©üjet berfelben 

leitet feinen Urfyrung oon Sürger'S Senore ah, ifi im 

tereffant unb ooll bramatifc^er ©teigeruug. ©ie ä)iu{if 

i äRetcafaantc'ä ergebt ftd§ weit über bie SDoni^ctti'fc^cn, 

! unenbltc^ mit über bie gompofttionen äJerbi'S, fHiccVS. 

äöir fel;en und in biefer Oper wirffidt) ein WM uon 

; ber unerträglichen Xrioialität in ber SJe^anblung te^ 

| Drd^efterd entbunben, bie fafl aßen neueren italienis 

fc^en eigen. 3öir werben nicfyt -burd^ ewiged ©ügetn 

unb SBinfclii, burd^ unfinnige 2ert^2Iuffaffung, bur^ 

©emeinpläße in ber 5ludfü^rung gu Sobc gemartert j 

wir finben im ©egent^eil ein beflfered Streben mit 

©cfd^itf unb ©ei|l üerbunben in ber 9flufif ju 8e= 

nore, wollen barum gern mand^cd @cr}wädjcrc berfels 

bcn überfein, unb auf biefe fieiflung eined itatienu 

fcr)en 6omponiflen ganj befonberd aufmerffam machen. 

©ie Qludfü^rung war in ben #auptgefangdpartiecn 

toortrefflid^. 

3« ber ©ingsSlfabcmic fanb an bemfetben Sage 
eine Aufführung üon ©cfangdcomyofttioncn ä capella 
©tatt, unb jwar burc^ 151 ©änger unb 2 ©irigens 
ten uor 37 3u^örern, unter benen leiber gegenwärtig 
ger Sleferent ficr) nidr)t befanb. 

5lm 14ten gab bej befannteglatjiersSJirtuod 9tub o If 
Söillmcrd fein crfleö Goncert in ber ©ing^lfabemie. 
^inftcr)tlid(; feiner Sed^ntf mußten wir ü> f(t)on vor üier 
^a^ren — Ui feiner erflen Anwefen^eit in Serlin - 
auf eine fct)r l;ol;c ©tufe fleden. ^e^t bürfen wir 
i^n mit Sifjt, ©re^fd^od, S^alberg dergleichen, ja in 
4inftcr)t feined Sritterd muffen wir befennen, ba§ er 
ber auögebitbetfte ifi, ben wir je Ijörten. Setber fet)lt 
bem ©fiele Söiftmer'd aber nidjt nur jebe Sigens 
tfyümlicfyfcit, fonbern überhaupt oft Seele, ober, befier 
gefagt, ©ei fr. ©cr)ou feine ©ompofitionen leiben an 
Monotonie, bie gu fyäufige SSieber^olung feiner St)es 
men wirb fcr)r oft empfinblicr), bedwegen um fo me^r, 
ald biefe aMrtuofeiußcmpofttionen fd^on überlauft in 
ber 5lrt ber Konception unb 3ludfül;rung einanber 
gleichen, wie ein Si bem anbern. 83on ben ©tücfen, 
bie er in biefem Koneert vortrug, fprac^en am meifren 
an: bie 6tübe „Slieg', SBogcl, pieg''' unb bie Se: 
arbeitung ber bänifcr)en Slational^mne, bie äfteper; 
beer fcl)r glürflict) im ©truenfee »erwenbet f)at. lieber 
bie Sonate heroique mochte id) bie Söorte Stii^arb 
äBagncr'd (fie^e JRiengi, erfie ©cene) anwenben : „Sr 
mochte gern, bod^ fann er ntcr)t" — wenn man mir 



28? 



bie« 6itat Mjctyen will. 68 ßnbet ßcf) in fciefer 
©onate wot)l einjclneö ©ct)&nc, befonbcrö ein Marcia 
funebre, boct) fonnte ber Somponiß bcn SBirtuofcn 
nic§t verleugnen, unb cd fehlte fym auct) noct) ba« 
tiefere (Einbringen in tiefe toollcnbctße aller mußfalis 
fäcn gormen. — ©a« jweite, auf ben 20ßcn angefefct 
gewefene Goncert SöiUmer'« würbe plöfclidj wegen 
llnwotylfein bc« ßoncertgcberö abgefagt. ©a« $ro; 
gramm beffclben enthält eine ©onate ton 83ectt;ot)cn 
für $piano unb Violine, unb jivci Sßieccn ton SHens 
bel«fofynj wir werben alfo (Gelegenheit r;aben, bic 
»irtuofität SBiUmcr'« umfaffenber beurteilen ju fons 
nen, af« im erßcn 6oncert, in welchem ber (£cuccrts 
gebet nur eigne Sompoßtionen »ortrug. g ^ 

(S<$luf folgt.) 



2lu* (Saffcl. 

(®d>luf.) 

$rn. ©et«fa'« fortbauernbe £tanfr)cit t)at ein 
met/rfadjc« Scnorißengaßfpiel ljeröorgcrufen, ba $r. 
©ontr/eim au« &arl«rur;c nad; Ablauf feine« brei* 
monatlict/en Sngagementä leiber nidjt für längere 3?it 
gewonnen würbe. 2ßir gebenfen nur be« $rn. ©etys 
Icr au« $rag unb bc« §rn. granfe au« ^Jeter«* 
bürg. (Srfterer fanb nur geringen ©cifall, woran jum 
$t)eil eine augenblicflic^c Uubi«ponirtr}cit be« ©änger« 
bie @cr)ulb getragen rjaben mag, jum S^eil aber aud) 
bie @ct;wäcr;e unb SJtattigfeit feiner ©timme, welche 
fid^ mcljr jum jweiten Scnor hinneigt \ lefcterer fang 
juerß ben §ücn, al«bann bcn (George Srown, unb 
barauf ben Robert, befenber« bic jweite Stelle mit 
SScifall, unb würbe engagirt. ©eine ©timme iß eben* 
wot/( nicr;t bebeutenb, tyat feine <3ugcnbfrifd)c unb 
feine $elbenftaft, iß fyart unb ungleich in ber Sicfe, 
unb ßumpf unb efyne ÜKetatt in ber §ör;e. ©a« 
ganje auftreten biefeo ©ängere »errätfy ben einges 
bürgerten ©ürmenmann, fein Spiel iß feef unb frei, 
unb fo wirb man fein nict)t fct)r »ortr)ciU;aftcö >2leu: 
fjere unb ba« »erbrauste feine« ©efange« burdj ®c* 
roor)nr)eit annehmbarer ßnben. — 93on weiblichen 
©äßen gebenfe iety nur eine« gräul. ©traufj au« 
ftarl«ruljc, welche in ber 9tcgimcnt«tcct}tcr, im ©on 
3uan unb toerfcr)icbcnen Soden auftrat, clmc ba« gc; 
tingße Sntcrcffc ju erregen, unb fo gereift c« bem 
gefammten fyiefigen $ufe(ifum ju einigem ©cbrcctcn, 
bajj gräul. ©urct)arb, beffen wir fct)on öfter« in 
unferen 9)littt;cilungcn rür/mlicr)ß gebauten, biefen 
borgen plöfclici) nact) Sctlin abgereiß iß, um bem: 
n8<r)ß in Scipjig ju gaßiren. $fyx ©ngagementejat/r 
aar mit bem Slßen Dctober abgelaufen, allein man 



$egtc bie feßc Ueberjeugung, ße werbe füt langete 
3eit unferer 33ür)ne burc^ i^ren eblen ©efang jur 3i«be 
gereichen. 85Jie man eine folct)e Sude auffüllen totn 
be, ßnb wir fcc)r gefpannt. äöenn wir ^ntn noc^ 
betidjten, ba^ bie beliebte Sänjerin Äouife 9GB e ig 
au« $eter«burg für einige Seit am Diepgen §oftr)eas 
ter engagirt iß, unb baß bie alten „©djweßcrn au$ 
^Jrag" unlängß jum S3eneftec bcö iljcatcr^enßon«* 
fonb« über bic ©ü^nc gingen, fo fyabcn wir S^nen 
fo jiemlicr) aüe unfere tt)eatralifdt) s mupfalifd)en 5lns 
gclegcnt;eiten mitget^cilt, fo weit ßc für ©ic unb ^^re 
Scfer ^ntereffe ^aben möchten, unb wir fegen nur 
noct) einige ^}rit)atnacr)ric^tcn ^inju, welct)e nietyt wes 
niger ber öffentlichen ^Ibcilna^mc würbig ßnb. 

S3or nicr)t langer 3eit würbe nämlicr) in einer 
ber ©pofyr'fc^cn Quartett s SJktinecn, woju nur eini^ 
gen wenigen begünßigtcn ^3crfonen ber 3ntritt geßats 
tet iß, ein neue« ©eppcb Quartett (®?S}Joll) uon 
©por;r (ba« tiertc biefe« fruchtbaren heißer«) aufges 
fü^rt, unb foll baffelbe öon bem gewohnten ©po^r'i 
fct;en ®cniu« bure^we^t fein j einen gleich lebhaften 
©inbruef brachte bafelbß unb in einigen anberen 9ßxi: 
toatcirfeln ein fürjlic^ toücnbctc« (Slamers Quartett 
(Sls©ur) Don ^ugo ©tä^le c)eröor, worin bet 
ßomponiß ba« ^Siano, 3. %. »Ott bie ®eige, SBcibes 
müller bic Sratfc^e unb Änocfc ba« 6ello fpielte. 
©iefe (Scmpoßticn iß Don reicher ©ebanfenfüUe, gru 
fcr)e, Äraft unb öebenbigfeit, »on einer fo ^inreigens 
ben ©teigerung unb einer fo logifct)en ©urcr/füfyrung, 
bag ße ton allen Äennern mit Seifall begrü§t weti 
ben wirb unb al« ba« beße ßrjeugnifj biefe« jungen 
ßomponißen bejeicr)net werben mu§. ^ugo ©ta^Ie 
arbeitet auet) gegenwärtig an feiner jweiten ©9mpt}0s 
nie (S 5 ©nr), welche biefen beüorßc^cnben SSSintcr jur 
5luffü^rung gelangen bürftc. ©ic ©r;mp^onie, wos 
mit ©pofyr augenblicflict) befd;äftigt iß, wirb junäcr)ß 
in Sonbon aufgeführt werben, ba ße üou bort bei 
bem gefeierten (Somponißcu bcßellt würbe. 4?crt 
Slleranber 97t alibr an au« Sßarie, feit längerer 
3eit basier wcfmbaft, ucranßaltete am Slßen Dctober 
eine duartett^Jtatinee im 2lbolpVM cn ®aalt, womit 
er einem jar;lrcicr;en unb beer) gewählten ^ßubltfum 
eine grope greube gewährte, unb bariu ba« 6«?©ur 
Quartett t?on ©^or;r, ba« erßc Quintett (<S«s©ut) 
ton S3cct^ot?en unb baä brittc ©o^pclquartett ton 
©pofyr jur Sluffübrung brachte, ^ic aufcer it)m felbß 
babei mitwirfenben Äünßler waren : <3p o^r, #ilf, 3. 
3. SSott, ^ugo ©tät/lc, SSctbemüUer, finoo^ unb 
©c^u^ert. 23cnn man glaubt, fold)c Quartettpros 
buetionen eigneten ßdj nid;t für ba« größere ^Sublis 
fum, fo irrt man fct)r j e« fommt nur barauf an, 
bajj fic£) bic weniger mußfalifet) gebilbeten 3»^orer 
an bao aufmerffame Sn^Brcn unb 93crßcr)cnlerncn 



288 



liefet <Eompof»ionen getoitynen. 2Bir galten e8 für 
einen »enatfj an ber Äunfi, ben tollen muftfali; 
föen @c$a{} ber Slttgemein^eit ju cntjie^en, benn 
Guartette flehen unter allen Sompcfitionäarten oben: 
an, fte finb bie öuintcffenj aller guten ättuftf, unb 
fcir beftßcn gerabe hierin bie unerrcid&teften äJteiflers 
toerfe toon $a$bn, 9Wojart unb ©ectfa&en. @<$on 
oft $afcen mir unö in toerföicbenen Stottern Verübet 
ausgebrochen, aber man fyäft eö immer noe$ für 6e; 
benflic$, regelmäßige öuartett : Aufführungen einju= 
richten. 

©äffet, 2. Wo». 1847. £oc$ad>tung$&ol)t 



SageSgefdmljtc* 

Reifen, fconeettc, ©ngagetnentö xc. 3m legten $of* 
concert gu Gljarlottenburg trirften ber (Seffift $emunf au« 
»raffet, ber $ianifi ©utmann au« «§eibe!berg, Sfcub. 2Bff(* 
mer« unb bie JTünfHer ber ital. £pcr unter Dito Nicolai'« 
Leitung mit. 

grl. »ur^atb au« Gaffel gaflirte in Scipgig al« 9tor* 
ma, 3)onna 9(nna unb Srffonba, grl. to. fDiarra in (5öln, 
grau ^mitgen in granffurt a.2fl. unb Sflaing, Sri. ffimfi 
lie SBaltet mit eminenten ©eifall in Gaffd 

SWufiffeftc, »«ffü^rungen. 3n ©reSben gab ber 

2flännergefangverein Drpfjeu« am 29ften *flov. ein (Jcncert, 
toobei 3Wi nbel*füljii T * ; „!£er frofje 3Panber«inann" unb 3cll* 
ner« „2)eutfi$e 53unbe«fiaatcn" am meitfen gefielen. 

3n »erlin giebt« 3Henbei$fo$n$ . Metern in lieber; 
fülTe, in ben <Sl)mpboniefülr<*en, ber (gingafabemie, ben £rio* 
foir^en, ben Duarlettunterljaltungen k. ; ferner in Sttagfrebnrg, 
©remen, (Sein, granffurt, 33rc«lau. 3n Gaffel bagegen nmrbe 
biefelbe nirf)t geßattet. 

JDer ©efangverein ©acuta in Berlin gab am 28. Wov. 
ein ge.ifili^e« (Scnccrt gum iöeflen ber bottigen beutfe^^ fat^c^ 
lifdjen ©emeinbe. ?oben«roert(; ! 

Sobc^fötte. 2tm 14ten Olov. iß ber, auä) in bief. 33t. 
befpro^ene Sonfcfcer 2Bü$elm $erj&crg 28 3afjr alt burdfc 
einen unglü<flic$en <Sturg vom $ferbe bei (Süflrin umgefütn* 
men. (Sin« feiner Icfcten SBerre, „2)läbc$enleben;', eine <§o* 
natinc, l;atte er feiner <sd)iuctfer gcivibmet. JDiefe, bie itjn 
liebte, unb c^nc il;m nidjt leben fonnte, ift il;m £ag« barauf 
in bie (Swigfeit nachgefolgt. 

3n ffiicn jtarb 3o&anne3 $o!orn$, früher tfapeffmei* 
Per gu *pre|?burg. 

5Benmfd)ie6* 

Dr. SB. ». ©riepenFett in &raunf$»efg beab(td)iigt 
biefen Sinter einen GvJlu« ven ÜBorlefungen über „$rama 



unb mi}nt ber ©egenwart" in Seipgfg gu Valien, unb wirb 
im Sanuar bamit beginnen. 2Bir machen baranf angelegene* 
tfd? aufmerffam. 

„2)er alte ?rifc auf ©an«fouci" ift ber Xitel be« neue. 
ften SKannerquattett« »on Su^uft ©c^affer. 

»ei ©. ©. tförner fo« im Saufe be« 3abre« 1848 ein 
„«WenbeBfoJn - unb »in* % mbum", au« unter beut 
Xitel „ber rouljlerfabrene Domorgcinift" etfd&einen, beffen 
(Srtrag ber Gaffe be« (Suflat) r Slbol^^ t herein« beftimmt ift. 
(5« h)irb au« 4 Abteilungen: iöorfpiefe, — <5ljorah>orfpfete f 
— 9la«fpiele, gug^etten unb gugen, — V^antaften, @onate»[ 
Variationen für Drgel bepe^en, unb 4 X&lr. f c Ren. 

öeim bie«j&brigen ®d&ittetfeflc in «eipjig toueben: 
£)ut)erture gur ©eba«tni§feier ©filier'«, comp, oon ffieoer,' 
unb ß. »laria o. ffleber'« Ouvertüre ja Xuranbot, gtoel Sie* 
ber unb ein ©nett <iu€ ©«iUer'« ©ebbten, comp, oon SB. 
3. Somaföecf, ein (5^or au« bem Sieb von ber ©locfe, comp, 
von S. ^a«tingcr in fflien, unb gelir aWcnbel«fo^n-'93art4oU 
W* geftgefang an bie Äunflter, aufgeführt. 

JDer Silb^auer Hermann Änaur in Seipjig, ber fri^ 
^er bie Süße ©eb. ©a«'«, neuer^ing« \)it oon Seibnffc qt* 
arbeitet Ijatte, ift jeftt mit einer öüjie SWenbel«fobn'« be* 
f*ÄfHgt. 

3)ie ftomanjen ber Souife yu&tt follen in $ari« fo in 
Aufnabme fein, bag »on jeber eine aufläge von 10—12,000 
©rempl. oerfauf: toirb; bie gHupfjfitg., le menestr«!, mirb 
1818 Steber von i^r aU Seilage bringen. 

£>er 3Äufifbir. Üopim «n «eip^ig gab mit feinem <5&ore 
gum Seften ber fc^toer oenounbeten Ärieger ber Sc^meijeri* 
f«en (Sibgenoffenf^aft unb ber OBittioen unb SDaifen ber ge* 
fallenen Sibgenoffen, im «Saale be« JDbeon« ein Goncert, 
toel^c« eine (Sinnabme von über 200 Xblr. braute. 

3eltet'ö @ebW«f;au« in ber 3iegelei von $efcoto bei 
$ot«bam f)at eine ©ebenftafel von Sti$ mobelfirt erhalten, 
iveldje ba« ^oitrait 3cltcr T ö innerhalb eine« Lorbeer* unb 
(Si^enfranje« geigt, mit ber Unterf<$rfft: $ier ivarb 3elter 
geboren b. 11. 2)ec. 1758. 

£&albctfl toirb biefen hinter in $ari« gubringen. 
^ 3u ber Sluffü&rung be« „m**" in SKicn (o. 14. Wov.) 
lieferte ber bortige ©tigenma^er gifc^cr 103 ißiolinen, 42 
iöiolen, 25 Gelli«, 23 Gontrabäffe, k. 

SWttttette älboni fingt je&t in 3i5ien unb cnhücft autfc 
bort Sine«. 

3. ©ttauf? f)at vor bem $o\* in Berlin gcfpielt unb 
bom .König eine rel$e Xabaticre, mit griebric$«b'or gefüllt, 
erbalren. 

JDie nadb 2Bten gefanbten (Sremplare be« SWarf^e« nj($ 
ber römif^en 33olf«bi?mne, alfo Koten oljne Ztxt, fmb bort 
verboten unb conp«cirt toorben. 

5tu* in tymS veranftaltet man aWenbet«fobn^geiern. 
5>a« Sonfcrvatorium trirD mit einer folgen eröffnet »erben. 



©rutf oon 9r. «üetmonn. 



U tu e 




<itf$ttft fftr 




99cT<mt&oriM4et ftebactrur: 
©ifbenunbjroanjigftet Sanb* 



^ 49. 



© erleget: 
9f obctt gtieft in £tipjtg, 

3>en 1«. Drcembec 18«, 



Statt Mefer 3fft[üV er[djeinen ft&#fntlidj 
2 9t u mm cm fcon 1 träft l'/i ©o^en. 



?rd* *e* ©attbe* &on 52 Wen, 2'/, 3#lr. 
^nfertion^e&ü&ren He ^*tit je*tc 2 Stgr. 



Hbcnitcnunt nehmen aCTe SJcftäntter, HudK 



3n6aU: Ur6*r ©IfitfrifÄf«^* Sfial C©*laf). — £<ip$igtr SÄufitlcttn. — Äritffö« tfnaeigfr. — antritt Bestraft. 



lieber IRenbcUfoln'* (Sita«. 

gßie p^ btc warnt Stimme bemugten ^ftfSn^ 
ticken Scfcenä nnterfdjribe tton ben elementaren übet 
gfyautafitfdjen Stimmen bunfel roalttntoex SBeftftrfe, 

baruber traben wi< uiiä fängft uerflaubigt, fo twrit fcier 
ein Sciflaiibiiig m'&üiiä} ifh Mi 41 gau) fo einflims 
mig urteilen mit übet bafl a3cr^ä(tnig ber SDlenföen» 
flimmert jum ^nflrumeiitale; bodj nitig idj fta mit 
aöet Strenge be8 Äeßcrriri)tctä ben ©aß beteneu, ben 
Sttarr nodj fiivjli^ üott citifadjei ©eredjtigfeit felt¥$* 
geführt |at: 6omp.«&. 4, 442: „3" toi ffiabinbung 
ton ©efang unb ärifhument ijl ber ® r ft e r * baö 
£errfi$eube, baö 8e|teir baä Unterge; 
ctbnetc", — SRur eine arge SBerMenbung Fann 
biefeS ffierljaftnif utnfeferrii motten, ober audj nur 
ttjeitroeife baran riittetn, ©aä tnitb fem Srtnünftis 
ger leugnen, bajj jmvcilfn baS IDrcfccfccr bie Malerei 
übernimmt, roo bie ©ingflrmme nie^t auSreidMj aber 
bie ©limine mit 3ufttumentni üfcerbeien, ober beut 
tobten £o(j, äMedj unb ©arm bie ^auptmefobie übet? 
geben, roetyrenb bie ältcnförn nur verftänbig bajtois 
fdjen beclamiren, reeittren unb fgüabiren — baä ift 
^ßarijti'cfy, baä füllte bem innigen, menf^li^en ©eut? 
fdjen nimmer £U Sinn (c muten. 83 ü ber SKeufd} unb 
bie (Stemente, roo ©eifl unb 5Ratut jnfammen mirfen, 
ba tnufj jfbfrjeit bie *Perfon iifcrrroattcn, ober ber 
SJlenfd? »wb Wlittti, unb baS ift <jeibnif($ ajlatif^; 
ober er mitb jur Strabcäfe, unb bad ift mittetatten 
lid& attegorifc$ A ein ^er^flog ber *#to#t, 3^ meine 



nii^t bie äftaftmgetuatt beS ÄlangeS — baju tft 
9KenbeIöfu^n g« ttug, baf er bte ni^t löaffcnb ju 
toeriljetfen mftgte, unb ba toäre ja immer ncdj bet 
auÄtoeg ber 33cfejjung : gegen 4— Ö Vßfaiinrn, ge? 
gen 100 ^ufltumentaliftcn fdnbrn ft(^ immer 200 — 
300 ©angti, bie baö ©t^efier unter fid^ bringen 
Tonnten; fonbern idj meine bie ©ruubgcftatt bet ©te* 
Iobie y bie ü&erfc^njebenbe Santitene : bie gefeiert bem 
SPlcnfd^en, unb luer baö ni^t begreife ber erfahre e^, 
i^ tonn'ä ni^t loeiter bereifen. (So ifl bet Anfang 
aQeä ©enfenö, bag bem ©eifl feine (S^re treibe. 
SBcmi bu no^ (anger mibcriVri^fi, fo erinnere ic§ 
bi^ an unfern alten ßnnter, ber in tem^etatiuem 
SSa^nftnn enbU^ fo toeit gcfcntmcii tuat - — SJere^s 
nuugen unb ma^ematife^e Wufiit Ratten i^n in 1 ^ 
©erberbeu geführt — ba§ er jufe|t aua) bie D e t a* 
t) c n tem^etirt hjiffen moflte ! Sßir beibe flaunten 
u«b fc^ttirgen, meil eö auf ben ffia|nftttn feine *2lnt= 
mort giefrt. 33?ie jener DetaijeniSetn^erator, fo uer; 
t?äit fi^ bec, ber ben SPtenfcben unter ben ßontrabag 
f^melfft, ftixtyt eö beinern eignen treuen $erjen 
ab, ob i$ Mc^t ^abe; ia^ glaube, bu erfeunfi ben 
tjoriiberge^cnben ^frrt^um, unb fteHefi ben Mcfptd ^et 
tior bem Vttnfäm, ber ©timme beö Sebeuö unb ber 
Söa^r^eit. — 9hm fagc i$: unfetc tua^tigflen SKeis 
fler, lüie SWcnbeföfo^n unb S^umann, bem aUgemeU 
nen ©runbfajje tnerben fle ni^t lüiberfprea^en, loenn 
fic an^ in einzelnen fäaUtn bauon abtuci^nt, bie afö 
^rrttyiimer, menn an$ tenbenjioS gere^tfertigt, er= 
fanut merben mögen. @o tjat unfer lieber @^us 
mann einige JDlal in bet ^Seri bie Stimmen lafcm 



290 



tu<$Pabiren laffen, wStyrenb bie 3nfta>inente eigene 
lidj fagen waS ju fagen ijlj t?on bem trotfenen, toers 
fianbigcn ©yofyr im „%aü SabijlonS" erwartete idlj'S 
taum anberSj an bem mitberen SWenbelSfolme nimmt 
midfj'S Sßunber, ba et forgfältiger nadj bewußteren 
Sffecien ^in arbeitet als ©c^umann, obwohl nicfyt ges 
niafer. — ©inige (Sage magft bu entfd^ulbigen, wie 
ben »nfang beS: „#ore unS, mächtiger ©Ott" 63, 2: 



^=g=gjS^Epääp%=S=^ 



wo baS IDr^cfler eine bidfe füllenbe Serjenpguration 
einfdfjiebt, woburdjj ber ©timmflang nid?t unterbrächt 
wirb} bafj aber ber ganje (Sljor, nur ac$t Sacte auSs 
genommen, unisono fingt, unb jwar ein Styrna &on 
nidfjt großer melobifd^er Äraft — baS ift mir boc§ 
ju fpifc. — ©en ©<$lu§ beS brauen flang&ollen Gtyo^ 
teS: ,,©anf fei bir, ©Ott" J09, 1, 3, mit unisono 
beS (SfyorS $u $armonifc$em SDrd&efler ju beginnen, 
unb bann im feierten £aet bie Ijarmonifdfjen SBeüen 
breinflut^en ju laffen in bie 9ftenf<$enPimme: baS 
müften wir ebenfalls als wirfungStoott erfennen, wenn 
audj fdjarfer als nBt^ig für ein begeiperteS ©anf; 
gebet. — Sluffallenber fd?on pnb fotdje ©teilen, wo 
baS Cr^efler nidfyt etwa Verborgenes interpretirt, fons 
bem nur einfach bie Harmonie erganjt, bie mit einu 
ger äftüfyc bie ©änger Ratten fetber auSfprec^en tons 
«en, alS: 133, 1, 1 : 3. 134, 1, 1—2. Äatjm unb 
inhaltsleer ftnb neben bem SDrd^eper bie ©efeinge 179, 
1,4. 180, 1, 5 — 65 fetjr unbebeutenb bie toiolinige 
©ingmelobie in flogen ©ecunbengä'ngen, wo baS SDrs 
djeper erfl fagt, wie'S gemeint ijl, ju ben frönen 
SEBorten: „SEBofytan aße, bie i§r burpig feib" 194, 1. 
— ©agegen flnb mir unbegreiflich unb unfdfjön bie 
feit ©pontint'S unb ©pofyr'S unfetigem Vorgang 
bräuc$lic$ geworbenen (Sfyor = SReeitati&e, wo wies 
ber einmal baS IjcrrlidjPe aller ^nftTumcnte burety &er= 
flänbige Senbenjen ju einem fallen Mittel entwür; 
bigt wirb: toiel ©ef^rei, wenig #erj! ©en erpen 
änflang an biefe bäfe äWanier giebt fd^on ber ©c§tu§ 
beS c^romatifc^en 2Kännerc$orS (!Wr. 1. ©. 13), ber 
nichts beffer toerbient als fold^eS @nbe. Sftetyr xcciti- 
renb alS pngenb erfd^eint audj ber fcon ©eigen com? 
mentirte ©efang $lx. 2. ©. 15: „§cxx, l;öre unfer 
©ebet". JRecitatiüjä^nlid^ ifl, wenn bu wiflfi, ani) 
jeneS SaalSlicb @. 65, beffen ity uor^in gebaute; 
baS jweite »aalSlieb, 5Rr. 13. ©. 71: „Saat, gieb 
unS Slntwort", ge^t f^on weit unmelobifc^er ju ^ßerfe, 
unb neigt ftd^ fe^r jum SHecitiren, um ben ©eigen 
ben SPtunb ju offnen 5 eben fo audj 9lx. 16. ©. 81 : 
/; ©aS geuer fiel ^erab", tvo bie (Stimmen allein nid^t 
Bebeutenb Hingen 5 ber $vl)aU entfa^ulbtgt noc^ am 
erflen baS SKecitatito beS (SboreS iei ber fpäteren ©teile 



9?r. 16. ©. 86, 2: „©reift bie $rc^eten »aal«", 
minber ben fleinen 3tftfd^enfag 109, 1, 3—5, wo* 

toon tortyin bie 9lebe war. ©e^r matt ftnb aber bie 
©efange }u bem: „unb bie (Srbe erbebte, unb baS 
©ker erbrause" 160. 161, wo baS bissen (Sanon 
jum (Srbbeben einen nid^t fo bange maetyt, wie in 
$finbers Sofwa unb Sftael bie gefungenen ©ars 
fletlungen gBttlic^er Staturgewalt. 5lud^ bie SQBorte : 
„Qtber ber £err "?«t nic^t im geuer" 164, 2 burfs 
Un eine melobifd^e 5luSfü^rung erwarten toon bem 
Sonbic^ter, ber fonfl baS logifd&e „Wid^t" fo treffenb 
auSjubriicfen M\%, unter anberen 164, 1, 4—8, wo 
©timmen unb ,3nft™m*nte pd^ umgefe^rt antwortenb 
verneinen *). ©ewaltig ^art Kingt aud^ ber erfl- 
befprodjene ©d^lu§ beS fronen (S^oreS : „^eiltg . . . 
unb alle Sanbe ftnb feiner @$re öott" 174, 3—6, 
wo bie (Stycrftimmen ben fonfl richtig gebadeten K)x- 
getfunft gar toerflanbig f^üabirt recitiren. 6in offene 
bareS SReeitattü ifl @. 175, 1, über beffen SBerty i^ 
mir nidjtS ©rünbli^ereS ju fagen anmafe, atS waS 
Wlaxj: im allgemeinen über biefe neuen ^erma^ros 
biten fagt: 6omy.-». 3, 401. — gntfefelidj talt ben 
^oetifd^s gewaltigen SEBorten gegenüber Hingt ber unis 
föne 9tecitatitos(5tjor: „©er ©eifl ber SBeiS^eit unb 
beS SBerflanbeS, beS «Rat^S unb ber ©tarfe" 192. 
193, wo bie Sßofaunenfattoen jwifc^en ben SEBorten 
freiließ and) nichts auSfagen, als bie Ijarmonifa^e 9les 
gion, wo wir unS bepnben. ^nblid^ beginnt au($ 
ber ©(^lugd^or mit einem bibactifd^en ©efd^rei, beffen 
©ebeutung an pdj nid^t ^ oetifd^ reid^, burdj bie ©eU 
gentünPe ein wenig belebt, bodfj nid^t melobifd^ lebem 
big wirb. — Unter ben Strien, bie mefyr im JDrdjei 
per als in ber ©ingptmme lebenbig ftnb, ip mir be* 
fonberS aufgefallen: ßliaS: ,,^S ip genug" 137. 
9lx. 26 j auä) baS Quartett toor bem ©d^luffc 
(194) ip o^ne Drd^Per ju Anfang ganj unuers 
Panblidfj. 

Wehen biefem oft tabelnSwert^en SBerfyältntjj pn= 
ben wir bagegen tveit mehrere ©teilen, wo baS Dr= 
^ePer, namentlirf; in Slitornellen, glücfli^ wirft», fo 
125, 1 unb ganj ^inburd^ ju bem 6liaS j Slecitatit? ; 
137 ju Anfang, wo eS beffer iP als fpä'ter, ba cS 
ben ©efang ju fetyr überwiegt j feljr materifd^ fprid^t 
eS in bie SReeitattoc ^inein, wo eS ganj pnn 5 unb 
tongemäfj ben lebenbigeren Qn^alt neben ben abPrac; 
Un üerPanbig gefproc^enen SEBorten giebt, als 41, 4. 



•) (Stomal jebo* tB ba« „9MAt", ein toflffA ; Vottu 
f$<S Ärrn^ jumal für bie Sftujtf (»orüber SWarr fä)pnc Sin« 
brutungen gifbt 6omp. s£. 3, 361) nnferrm ZoM&tt; ein 
toenia migqlücft, mnn w bem: ,,(5r fdjläft- «nb fc^lummert 
nia)t" 148, 2 ein füfer €Alummtrgcfanci pianissimo flefun* 
gen mftb. 



291 



97. 98. 160, 4. 151, 1 zc., wo eö ba« „©aufein" 
barfletlt, in bem ft$ //b" £«* nar)et" 165, 2. — 
®c$önwirfenb in 83efcr)eibenr)cit ftnb bic lieblichen ©eis 
gcnßri<$* ju bcm anfange beä ©oppelquartettä 50, 
3 k.j geifiöotl bie Slnbeutung beä $l?eurungöc$oreä 
(9fr. 1) in bem 9tecitatit> 9fr. 33. ©. 157, 2, 4—5. 
— 83on beliebten äöenbuugen ftnb mit feine aufges 
faden alö bie t;übfcr)e 93iolin = äWiniatur, bie au3 $paus 
lud unb bem älteren Glamersßoncert fo traulict) ha 
fannt ftnb: 49, 1—2 unb fo buret/gängig , am rict)s 
tigflen wor)l bort ^um ©bluffe 55, 2 angewanbt. — 
©ern r)atte icr) ben lieblichen Quaft s St/oralfafc 9fr. 15. 
©.79 nidt)t allein in tollem 6t)or, fonbern aucr)mit 
gangem 5Drcr)eftcr, tud^t fo einer einfamen pfeife bas 
jwifcr)en, vernommen: Dieüeicr)t fyattc biefe ©eftaltung 
ien $onbicr)ter aucr) £it größerer Äraftentwicflung ge; 
gwungen. — 2öo e8 bem Sompouiflcn genügte, baö 
Drd)efier nur alö fiüßenbeg äWittel jum ©efange ju 
fleßen — (im ©anjen ber feltnere gaü ! ben ict; boer) 
um 93acr)'ä willen ntc^t gering ju achten bitte! — ), 
ba ift eö großenteils gut unb fräftig gebraust. Sin 
paar 2Wal ftnb mir bie dritter intereffant gewefenj 
juerji ber treffliche ironifct>e 58, 2. 3 gum (SliaS; 
9tecitatiü: „unb äße ^Jropfyeten Saal«, bie oom 
Safere ber Äönigin e f f e n". SBenigcr ^iilfreic^ alö 
frembartig ift wot/l ber dritter al8 treppe, um ben 
muben ©opranijtinnen 'raufjuljelfen bei cr)romatifct)en 
abenteuern, mie 118, 1 ju t)cn SBorten : ,,©prtcr)t 
©Ott, icr) r)elfe bir": 

9tid)t ebler, wenn gleich in abftractem Sinne entfdjul* 
bigter, ifl ber SriUer am ©djtuffe beä frönen ©a= 
fceä: ,,3n bem ©aufein nafyte ftei) ber $err" 



Summen 



Orchest. 



pr*»& 



:£fe^°E^iEE^E 



=0=— : 



-Oa 



Stimmen 



Orchest. 



Bassi Bbassa. ^H^ ^ 






£Eg34 



I 9teicr)" 186, 2. 3 würbe ict) ben dritter gern entbefc 
ren, wenn'ö anginge. — 

SBo reine ^nfirumentalität waltet, aU in ben 
SRitorneflen unb ®cr)lüffen ic, ba finbefi bu Wltm 
beläfo^n'8 SDrcr)eftcr angemeffenj ju meiner SJecwitns 
berung fagfl bu nicr)t3 über bie Du» er täte oft 
nur beine ftüet)tig abweicr)enben SBorte. ©age mit 
boer), wtcr)en ßinbruef fte in bet Weftbenj gemalt 
r)at. ^cr) fann Weber baä ^t)ema noci) bie äuäffir)* 
rung »erbauen: fei e«, bafj ber £onbicr)ter bie ges 
weiffagte ©ürre erfc^einen laffe ober bie 3lngfl barum 
— jebenfad« r)offte i^ lebenbige S6ne . . . . fd)Bn 
mag ici) Caum fagen, feit SWarx un8 alten ©(^ons 

^ettöfreunbcn fo berbe r)eimgeleuct)tet §at abet 

icr) habt boct) Stecht! alfo: lebenbtg unb fcr)ön ifl 
biefe Duoertüre fo wenig aU bie laue blecherne 
Quiiitffjcten s Dntoertüre jur Qfntigcm*. SBaö ifl baö 
für ein $r)ema! 



fMg&^gsm 



^tmm^m^ 



Sftidbte ald SRutf unb 3«^/ ©eeunben, flumpfe ©tBge 
bem 9lr)9tr)miid inö ©enief, unb man »erfle^t'ö ntdr)t^ 
ratzen mitg man. 5(6er wer arbeitet beim r)eutjutage 
für bic Äöntgin t>on <SabiU SBarum nidjt ben 9Jas 
gel auf ben &opf gerabe brauf genauen? grifer), 
feanf, frei, berbe, ba§ einem'S $erj im Seihe lact)t — 
ober fracr)t meinet^alb, aber boc§ e^rlicr) unb gefunb, 
wie beim Sitten, ber ba finget: 



Mirjam. 



Pauken 



Mirjam. 



Pauken 



-•^-. — — 



/ ©plaget bie Raufen in ffifrbeln unb «Rollen, 



wmm 



\3E 



— =o= 



öanber get^an! 
_J_ fr ^ 



(Singet bem ^errn, ber SEDanber getljan ! 



Luc^ hei itm: „SBie bie ©onne in ifjred 93ater« 



@o ein plumpeö, berbeö SBort öon gefunben runbs 
blü^cnbcn SBangen ^erauögefct)lagen — ja lachet 
nur, t^r ®ro6flabtifcr)en! it)r werbet weinen unb ^cus 
lenl — fo ein einfaltig SBort, baä \vai)xt)aftiQ ges 
fungen werbe, baö tr^ut euer) not^ ju lernen, i^r, 
bie i^r fo met gelernt t)afet^ nicr)t folcr)e <3pi\u 
nenfüpe 



292 



=£=63= 



^§EE?E^^ä 



mit Variationen in iniinitum biä an ben jüngflen 
lag, »o man baffelbe ©pinnelieb »on tynten ans 
fingt, um ben modum cancrizantem bem araneazan- 
tico, unb jwar fugatim entgegen ju fingen. Sag 
mit meinen 3ngrimm, fo lang' bn feine $ülfe weigt. 
SWelobie, SHelobie! Reuten wir beibe feit 5«^en: fo 
eine gerableibige, mit »oller »ruft itnb runben SBa; 
t>tn, wie jene einfältige ^anbel^e, bie id) eben bit 
jum Mergernig mitgeteilt $abc — im ©runbe wot; 
Jen wir bo$ baffelbe: ©$on$eit unb ©efunbr)eit! 
©ann ifl mit'* einerlei, ob tin bissen mer/r ober 
weniger guge brein gewonnen ifl — ob'8 gelehrt 
ober fromm r)eige: »or 2Wem jeboc$ 

©übe, Jt&nfHet, rebe ni<$t ! 
9lux ein $andj fei bein ©ebld)t. 

unb bo<$ ein £au<$, ber tief in'ä #erj bringt unb 
brin bleibt. SBarum SHebeläfor/n tyer wenig gugen, 
unb no<$ baju untoüfianbtge (117. 118. 131. 145. 
200) ober r)albbur<$gefür;rte giebt, ba« fümmert mic§ 
nic$t$ nur baS ßrfle unb Sefcte fei unb bleibe: ©$8m 
$eit, Äraft, Seben! 

SBerbe nur nic$t bBfe, lieber ©ruber, wenn id) 
mein alt Ätagelicb fo oft anfiimme. Tu l'as voulu! 
rufe id) bir ju — mugt bi<$ fetber tor Stäben ju 
^fiten wiffen. £afl bu midj bodj einfl jum SDlenbel«: 
fo$ne beeret, an ben id) nid)t fo rec^t glauben woU* 
te: $ab' id) mit bir gefdr)warmet eine 3eit lang toon 
$erjen, bi8 bu felber irre wurbefl feit bem ^auluä. 
Unb bodlj ifl ber — gegen beine SWeinung trete id) 
auf mitSrofcen! — weit beffer im ©anjen, mette^t 
gar frommer, fo weit wir tiefen 83egriff an gütige 
Äunflwerfe legen bürfen. einen wiebererfianbenen 
$anbet tyabe id) freilidfj nimmer in unferem weiblicfc 
lieblichen gelijc erblitfen mögen, fo fer;r bieä and) eine 
Seit lang in »erlin auf ftanjeln unb ©äffen gepre; 
bigt warb. SBafc fromm unb tirc^tiety fei, erlag mir 
tyntt batoon ju fprec$en unb alte ©drjmerjen aufzu- 
rühren; in 2Bat;rr;eit weigt bu'ö fo gut wie id), unb 
fommt mit allem ©d&wafcen bodj nic^tö fyerauS, bag 
man'« beffer weig benn jutoor. ©arum wirb ja nicr)t 
geleugnet, bag öiel ©dljBneö unb ©eiflreicr)e« brin ifl: 
aber ein etafftf^eö Äunflwerf wie bie alten Sieber an* 

gelir'« 3«gf«bjeit Sa<$e uic^t, lieber »ru= 

ber, wie bu einfl tyatefl, alä id) unfereo lieben 9to* 
bertuS p arabieftfdje fflifionen in fünfllerifd^em JWaagc 
gegen mand&e« feiner alteren SBerfe in ©Ratten fleU 5 
te: ifl ber3ur)alt in ben fpateren groger, fo ifl bod^ 
waS man im engflen ©inne poetifdfc feigen mag, or)nc 
gormtoUenbung unbenfbar. Unb bodj ifl r/iennit ni(^t 



gefagt, ba§ id^ bie äu§ere ©latte bei gorm, wie fk 
etwa in einer Stementif$en ©onate gefunben wirb, 
an fiefy über ben grofjeren, wenn aui) üieUeic^t uns 
gehobelt bargefleUtcn $nf)a\t tyhtn wiö. 9Zur biefeB 
mi^t' id) mit jenem burc$ meine ©d^ulb untlaren 
SGBorte auÄfpred^en : fpriä^t ber gewaltige ©eifl, bic^s 
tenb, malenb ober tonenb, flc^ fclbfl ganj unb offen, 
leibenf$aftlid? unb natürlich ungetyinbert aud, gie§t 
er fein ganjeö 4>erj hinein unb giebt bie ^Jerfon in 
^o^jlem ©inne ungetränft: baö ifl poetifc^e 93oKens 
bung — aber baju gebort me$r aU ber Wi^tpoet 
bentt. ©iefe gormDoöenbung, nid^t bie Slofjinifc^e 
ober (Slementifc^e ©latte mein' id), toenn idj fage: 
bie ©aoiböbünblertanje tyaben trog i^rer ©üflerniffe 
unb (Sulennefler boc^ etwa« äBirfliAe«, ©anjeö, 9Waf* 
ftüed, wa$ einzelnen ©cenen ber {ßeri abgebt j 
baffelbe fage i$ im ©ergleic^ ber alten fügen SJtins 
nelieber ju bem (Sliaö. Äann mir ntd^t Reifen: bie 
langen grofjen Seiber unb maffen^aften ©nippen ers 
forbern ein anbereö Temperament aU biefe lange, 
tvtity 3^t ber SRitteruniformen im grieben jula§t. 
SBa8 bie ür^lid^en ©ritten in fßarid juwege bringen, 
weigt bu : btjjanttnifd&e Portrait« mit mobernem ©olbs 
ranb unb 4"l^ fn W e * n > d^emif^e garbenpraparate 
na^ ben feurigflen ©runbfagen ber SBiffenfd^aft, bie 
bodj im jwanjigflen 3^re i^reö ©afeinö fo verblichen 
ober »erbunfelt jtnb, tüic 9tap^aelö SWabonna ni^t 
im breir)unbertflen. SBiÜfl bu einen milberen 3Wa§s 
flab an 3Jienbel8fo^n legen — ic$ geb' eö ju: er ifl 
mit beutfe^em (Srnflc ber <3aä)t na^er auf ben SeiB 
gegangen, fo weit e8 mit ernflem SBitten unb Semen 
möglich ifl: aber ^eiligenbilber — ! 9lcin wa^afs 
tig, id) meine ntd^t bie ä'ugerlid^e Sormüodenbung, 
bie ifl hti \f)m fo gut wie $ti ^dnbel angreifbar, 
menfdjlicfye ©d^wac^en finben ft^ überall, fritifdjeö 
geberiefen ftnbet au(6 ein ©ta'ufrdjen an ber fc^onjlen 
äMüttye, unb merft nii)t, wo eä 6rbens unb Slüt^ens 

flaub fcerwed^felt alfo baö 5lfled geb' i^ 

bir preid ! ©u weigt ja, tvaü id) ton ber £rügti<$: 
feit menfc^lic^en SBiffcnö, t?on ber ^rrbarfeit gele^rs 
ter Äritifen ^alte. 9Ba8 ifl Urteil? fragtefl bu neu= 
lic^. ©er unprobuetiue ©eifl, ber ÄritifuS, urteilet 
über ben fc^Bpferifd^en — ifl baä richtig gemeffen? 
fagtefl bu. — %a, Sieber! eö ifl rid&tig, wo nic^t 
gemeffen, boc^ angemeffen. ©enn toorerfl r)aben bie 
ädjten grogen ganjen ©i^ter nid^t 3eit, nid^t Saune 
jur Äritif, unb freilid^ ifl ein e^rlid^er ÄritifuS ein 
©türf SSolf, b. r). einer auö ber ©c^aar ber Smpfam 
genben, bie bem ©ebenben banft, inbem f?e if)\\ bejas 
tjenb unb toerneinenb beurteilt, ©predje id) bod^, fetbfl 
»or bir allein, fo gefeierten Warnen gegenüber mit 
3urücfr)altung in Sob unb Säbel, au« ©antbarfeit 
für ba«, na* fle ber SBelt bereit« geleiftet. SBiDft 



293 



bu ob« ein f$titfjlic$ grünblict)cd Urteil $Bren, fo 
i|l ba$ aufjer beim Mutor — benn ber wei§ eä oft 
am befien, trog aller Aritif! — aufjer iljm aber am 
fi<$erflen nirgenb jit finben alä beim SSolfe: nidfct 
bem Sinmal s #8renben , nict)t bem tornetymen, rnglu 
f<$en publicum, nid&t bem rafctyfertigen 83erliner nad) 
ber erflen ^luffü^rung mit tüchtigen Äraften unter beä 
©c^Bpferd Leitung: fonbern beut beutfcfyen Söotfe, wie 
e3 in jefyn 3<3^tni urteilt, ober in breifjigen. (Spotte 
ni(§t übet folcr)e Termine ber Unjlerbiicr/feit: tc$ wetjj 
woljl, toad bagegen j« fagen ifl, unb fenne ade ptys 
Iofopr)ifct)en unb praftifcr)en -Snfanj™ ">iber folcr)e 
cr)iliafiifcr/e 83ertrBflung \ unb bennoer) b(et6t v d bos 
bei: n?aö bie ^la^unbette bewahren, baä ifl watyrs 
Saftig. 

9?od) erinnere icr) micf) eineä 85ebenfen$ au$ ak 
tet 3*it, baö oftmals wiebertyolt micr) bocr) nicr)t et; 
fct/üttert: bu fürdjtefl namlicr) , ba$ ©ure^lefen 
beä (Statnerauäjugeä mochte nict)t genügen für 
ben ©efammteinbrucf. Riefen (Sintoanb erfenne ic$ 
nicr)t an \ tyafl bu tefen gelernt, fo mufjt bu biet) eben; 
faflä überzeugen. %ä) r)abe atte aSeetfyoten'fd&en ©gms 
yr)onien anfangt nur nad) ben ßlatierauöjügen, fpds 
ter nac$ ben $artituren flubirt, wenige bauen, unb 
fpat unb feiten, lebenbig 31t ©efyBr befommen: einen 
erheblichen Unterfctyieb jwifcr)en gelefenem unb gctyör; 
tem ßinbruefe fyabe icr) r)ier fer)r feiten gefunben, oft= 
mala aber bei Siftt unb Xfyalberg. 2Bie SSeetfyooen, 
fo t)abe ic$ 93acr) unb (Sccarb in meiner (litten £ötyle 
tennen gelernt: fte r)aben mir tönenb nidjtö anbereä 
gefagt als fcr)reibenb; atte göttliche Sülle, bie fte ganj 
unb ungehemmt barlegen, erfct)eint bem ©tubirenben 
fo gut wie bem $Brenben, wenn man beibeö ernfilicr) 
meint, ©affelfce $ab y ict) am (gliaö erfahren: tvaü 
icr) in Zinen lebenbig gemalt, b;at micr) nicr)t anberä 
berührt afä baö ©elefene, nur jeneö finnlicr) flarfer, 
wie begreiflicr) ! boer) ntdr)t innerlich t>erfcr)ieben. — 
Sin ®leicr)e3 gilt ton beiner gurdjt, icr) modjte ol)ne 
^Jartitur bie ^nflrumental s ßffeete üfcerfefyen. 
©ad fürcr)te icr; nun am attenoenigfeen. ©u fennfl 
bie ß^romatica : fpiele fte auf beinern fd§lect)ten alts 
mobigen ßlaüier — fte Hingt nüchtern, aber ntdr)t 
nichtig 5 ßinjelneö gefyt btr toietteic^t toerloren, baö 
©anje fannft bu ntc^t mi§t?erflc^eu. 9hm aber tjßre 
fte auf ber Drgel — Ja freilicr) ! ba gcr)t baö 9Weer 
ber ©ebanfen bir erfl re^t auf unb f$ftittt unb wo= 
get, wie eö ber SJtcifier gebadet; beffer ifl befferj 
aber ifl gut benn gar nicr)t$? ©0 benf id^ mir na er) 
6lat>ierauö^'igen immer ein f^BneS ©ilb, beffm ganje 
garbenprad^t eine fernftdfetige @e$nfuc$t ^erbeiwünfe^t: 
aber r)afl bu nicr)t aucr) lange betör bu ba$ Crigi= 
rat gefe^en, beinern fd^warjen ©teinbrutfe gema§ eine 



tüd^tige Bcrfleflung »on ber ftrtinif^en SWabonna 
gehegt, bie im Äerne, ttsit bu felbfl mir fagtefl, uns 
tteränbert blieb, nur taufenbfa^ gefleigert warb, alä 
bu bad ewige ©runbbilb fc^autefl? &enn mir alfo 
einer fagt : ja baö mufjt bu erfl con stromenti ges 
l;Brt ^aben unb fct)Bn aufgeführt — ba werbe i$ 
mi§trauifc^, unb frage: ffiJarum ge^fö benn b;ier 
nic^t fo gut wie bei ben Söeetfyoüen'fctyen ©^mp^os 
nien, bti bem SWefftaö — bie mir im afyieijnttn 
3af}tc gelcfen fo triel greufce machten wie faum im 
breifjigflen gehört? 2Baö Reifen mir atte $of atmen 
bei einer fäwadjen, grämlichen, altersgrauen SWelo; 
bie? SBad fcr)ab't mir beren fanget, wenn ^änbel 
finget „mit (Stymbaln unb mit ^feiffen" trog 3ubat 
unb 3!ubal? — Stlfo barum fümmere biet) nic^t, unb 
f)abt id) grBblict) geirrt, fo belehre mic^ beineö Sin= 
bruefeä, ben bir ber ßliaö in ber £auptftabt gemalt 
i)at. — 83ergi§ aud^ nict)t, ben alten Santor, ben 
einfältigen äWupfanten im jerfc^liffenen 9torfe, bei bem 
bie SWäbcr)en$ atte fingen lernen, bie im SliaS mits 
Wirten, }u dlatfje ju jieVn, e^e bu mir wieber fd§reibfl. 
(Sr fd^ettt bie SWenfc^en, befonberö bie 83orner)men, 
ifl aber gar fein ättenf<$enfeinb, no^ weniger ein 
SWuftffeinb, unb er öerfler/t'S. Sd ifl nid&t ber £)cta; 
toens^emperator, ben icr) meine, fonbern ber anbere. 

@ag' mir balb, rect)t balb, ma% bu 9leued et= 
lebfl an bem neuen $Propr)eten, bleibe mir gut unb 
treu, aui) wenn t$ n>a$ fage, toaü bir ni$t gefSQt. 

©ein 
ömben. <£buarb Ärüger. 



«etpjfger fOtuHtleben. 



Äbonnemcntconcerte. 

68 liegen un§ feit bem legten 8Sericr)t in bief. 
851. brei (Soncertc ^ur S5efprect)ung uor: baä fed^fle 
am 25flrn 9^0»., ba$ fiebente am 2ten ©ec., enblidr) 
baö acr)te am 9ten ©ec. SJon grB§eren ^nflrumens 
talwerfen famen barin jur Sluffü^rung: bie Puüets 
türc jum greifcr)üg, unb bie 6 = ©ur ©^mp^onie mit 
ber ©cr/lujjfugej eine ©^myr)onie »on ^ar;bn, ©; 
©ur, unb bie Sconoren 5 Du&ertüre 5Wt. 3, enbtidr) bie 
Duuertüre ju gani^fa oon 6r)erubini, unb eine neue 
S^m^onie toon 9l\eU 9B. ©abe, SlsSWott, ffltanu* 
feript. ^cn 2ten X^eil beä fiebenten Soneertd bils 
bete Sftenbelöfoljn'ä SBal^urgiönac^t, worin bie ©olos 
partieen ton grl. ©^to§ unb ben $$. Söiebemann, 
©e^r unb Rogner gefungen würben — grl. ©<$to§ 
fang bie in 6^erubini*8 Sobotdfa eingelegte Slrtc ff. 



294 



Tl. V. SBcbcr'«, eine (Soncertarie mit obligater SMo* 
line von 2Jtojart, bic SJiolinpartie vorgetragen von 
$rn. (S9W. ©avib, eine 2lric au« ben «Puritanern 
von »eUim unb ©ucttö ou3 bem »erggeifl, unb 
3cmire unb Sljor von Spot/r mit bm $$. ©e$r unb 
SBicbemann. ©a« virtuofc ötement vertraten $*• 
C. 3Jtat?er unb $r. 9t. SBitlmcr«. (Srflercr trug fein 
Sljmpfyonieconccrt unb feine ^S^antafie über fernen 
au« ber Stummen, leitetet SBeber'« (Soncertjlüct, unb 
feine „St?lp$ibe" unb „Slieg', 83ogcl, flieg'" vor. 
©a« Drc^efter fpiette flet« in ber vortrefflichen SBcife, 
bie wir von i^m gewohnt ftnb. Srefflic$ war auc§ 
bie 9lu«fü^rung ber aHenbel«fo$n'föen SBatpurgi«* 
nac$t. Sri. Scl)lo& loben wir, ba§ fte mefyr al« ftü* 
$et ber beutföen Äunfl it)re Ärafte wibmetc. Seit 
ben ßoncerten be« vorigen SBinter«, wo bie beutföen 
©efänge immer ben Sieg über bie itatieniföen ba- 
vontrugen, ifl e« entfdjiebcn, bag au$ buret; jene gros 
fcer unb fogar größerer »eifatt ju erlangen ifl. Oludj 
jegt mangelte bcrfelbc ben »ertragen bc« grt. Sc^tofj 
tcinc«weg«. SWoge biefelbe auf ber eingefälagenen 
S3a^n beharren, um baju beizutragen, jenen au«läns 
btföcn Unftnn me^r unb metyr ju verbannen. — ©a« 
Urzeit über bic beiben ^ianiflen ifl al« feflgefleUt ju 
Betrauten, 23eibe ftnb gro&e 3Jtci|ler ber Sec^nif, 
beibe ftnb jugleidj burcr)au« folibe Spieler, welche 
jebwebe mobeme 6rtravagan$ verfömä^cn. SSeibe 
waren bie« 9Jtat weniger gut biöponirt, unb erreich- 
ten nidjt bie frühere 83ottcnbung in i^ren Vorträgen, 
»etbe fanben tnbefj reiben 33eifaH, befonber« £r. <S. 
SWa^er. SSeibc würben gerufen, ©eiber Spieler Sie; 
pertoir ifl fet)r befetyränft, befonber« ba« be« legtges 
nannten. Scr)on in voriger Saifon Ratten wir ben 
2ten unb 3ten Sag bc« goncertflücfe« gehört-, bieg 
äKal fam ber Ifle al« neu t;inju. 211« #r. Wlayex 
r)ervorgerufen werben war, bracr)tc er wieber feine 
Sritteretübc unb „Air Italien' 7 . £r. SBtttmerö r>atte 
feinen „Stieg', Söogcl" gletcr) auf ba« Programm ge* 
fegt, unb eö fc^abete i(jm biefe SBafjt namentlich, ba 
abgefetycn bavon, ba§ bie ßompofttion fet/on oft ton 
tym fclbfl ausgeführt würbe, erfl 14 Sage vorder a&m 
lic^e ßffeetc burdj $rm 9flat?er gefy&rt werben waren, 
»eibe Spieler laffen geifltgc Öebenbigfeit im Vortrage 
vermiffen. ©er ©ertrag be« 2Beber'fcr)cn (Soncerts 
flücf« burdj £rn. SBiümerS war, abgefe^en ba»on, 
ba§ 93iele8 mißlang, feine glüctlic^e Seiflung. £rn. 
SWa^er $aben wir, wad frembe 6ompoftttonen tetrifft, 



nur in SJeet^oüen'ä ^antafie mit Orc^eftet unb tycx, 
bie er tec^nifc§ öottenbet, aber oljne öeibenfe^aft fpiette, 
früher gebort. SSeibe Spieler taffen, fo fefyr wir fle 
^inftc^tlic^ i^rer tedjnifc^en Seiflungen bewunbern, in 
und bie Se^nfuc^t nac^ achter Äunfl unbefriebigt; 
beibe vermögen tin na^altigeö ^ntereffe an t^ren 
Setflungen ntc^t wadj ju erhalten. — ®abe'S neue 
Stjmptyonie ifl ein SWeiflerwerf. SBir galten biefelbe # 
fo weit tin einmalige« ^ören ein ftc^ered Urteil jus 
la§t, fafl für bie bebeutenbfle Schöpfung, welche au« 
feinem ©eifle hervorgegangen. 8Ba« junac^fl bie tec^s 
nifc^e Sigent^ümlicr)feit betrifft fo tyat ber ßomponifl 
barin bie 8tepetition ber erflen ^eile im erflen unb 
legten Sage tjermieben. SBir galten bic« für ein bes 
grünbete« 93erfa^ren, begrünbet burc§ ben gortfcr)ritt 
ber neueren ^nflntmcntalmuftf von logifc^er, »erflans 
biger 5lu«arbeitung ju immer größerer poetifd^er greis 
fjcit. 2öa« auf bem alteren Stanbpunft in ftc^ not^s 
wenbig unb gerechtfertigt war, wirb jegt meifl frim 
leeren gormaliömu«. SBeiter bemerften wir mit ©er^ 
gnügen, \\)ic ba« nene SScrf vor ber erflen Sgmp^os 
nie burdj Stu§ unb organifc^en 3"fammen^ang fic$ 
auöjeic^net, unb bie ©eflanbt^eile, au« benen c« aufs 
erbaut, nicr)t gefonbert, wie bort fyn unb wieber, bes 
tnerfbar werben läfct. ©eiflig ifl ber ßomponifl feis 
ner ßigent^ümlic^fett treu geblieben, aber e« tragt 
biefe 6igentfyümlidjfcit nicr)t me^r ba« ©epretge flrens 
ger 5lbfonberung unb 5luöfc^lie§lic^feit, lä§t nic$t 
me^r fürchten, ba§ biefelbe bei bem (Eomponiflen einfl 
^ur Lanier werben fbnnte: fte erfc^eint mit geifliger 
grei^cit gepaart. Sür ba« Sct)erjo ^at (Sabe fec)c 
glücfttcr) einen neuen 2Beg betreten \ ber Sag, weichet 
bei iijm biefe Stelle einnimmt, ifl Weber äWenuett, 
noer) eigentliche« Sc^erjO} fein d^arafter ifl me^r bet 
einer ©allabc im S8olf«ton. 2Baö enbltdr) ba« SBerf 
im ©anjen betrifft, fo treffen wir aucr) barin wiebet 
©abc'« »orjüge: ^atürlic^feit , griffe, ©efunb^cit 
ber ©rfinbung, frei von ader ©cfucr)tljcit, ®ro§artigs 
fett ber 5luffaffung unb 3*id?nuug in großen, fc^arf; 
marfirten Strichen. Sotten wir cinjelne Sage f>a 
vorjugen, fo müßten wir bem 2lbagio unb Scr)erjo 
ben sprei« juerfennen, o^nc inbe§ bamit bem ^beens 
reic^t^um ber beiben anberen ju na^e ju treten, ©er 
(Somponifl würbe, al« er an'« ©irigentenpult trat, 
mit raufcr)cnbem SJcifatt empfangen, ber ftc^ bti {ebem 
Sag wieberbolte. 

S Sr. 83t. 



295 



£rtttfd>er 3ttt|etaer+ 

Ucberftc^t ber neueren erf^einunflcn auf bem ©ebicte ber SÄuftf, 



$tit ^Hattoforte. 

Äaion s uttb <£f>arafterftücfe. 

<£♦ SoUtteitet, ©p. 18. Deux Impromptus, Ijof- 
miiftir. 15 flgr. 

^Bcllroeiler ifl (Sinti oen benen, toeldje nMr gern fommen 
fefcen. (fr beobad^tet immer einen feinen fünflkrifcfcen 9tn< 
flanb. 9lu<^ ble«mal t&ut cr'6. JDie beiben ©rfiefe geidjnen 
fid) bura) grajiofe Haltung unb mandje finnige 3uge au«, 
©lefcbtovbl feljlt i^nen ber rechte gluf, bas unaefjtnberte ©al- 
ten einer fid) au* fi* felbft entfalrenben $r)ätigfelt, — ber 
günbenbe gnnfen. Sann bringt ber (Somp. ein ffierf, beffen 
man jidj gang erfreuen fann? 

% SBtetyotftK, ©p. 17. Trois Etudes. fyfmrifter. 
20 Hjr. 

(Betören fljrem ©efe« nadj gn ber bur<$ (5$opfn unb 
$enfelt »erebelfen Gattung von (ttüben, flehen jebod> im SBer* 
gleich gu ben fflerfen jener in untergeorbnetem Stange, ffilr 
$abeu feiner ber brei (Stuben große« 3ntereffe abgewinnen 
fönneu. 

3*@4tttyoff, ©p.21. Capriccio appassionato. Prag, 
Qoffmann. 45 Ar. C.JR. 

©djuüjoff fdjrelbt getoanbt unb weifj ffir bat, toa« er gu 
geben $at, ben regten 9fa6brnet gu flnben, ber leibenföaft* 
li$e (S^arafter be« €tücfe6 ifl enifpredjenb bargefieflt, fo bafj 
e« eine anregenbe ffllrfuug $interlAfjt; £iefe ber (Stftnbung 
gebt tym ab, bie $^antafte nimmt in i$m feinen leeren 
$faffd)tt)ung. 

<£♦ SÄttpcr, ©p. 102. Allegro di bravura. fiiftner. 

1 fcljlr. 
— — , ©p. 103. Rapsodie Nr. 1. Cbetrtafdbft. 

10 flgr. 



<£♦ SJtttJjet, ©p. 104. Rapsodie Nr. 2. €bmbofclMi- 
10 Hgr. 

©erfe ber Routine, formell abgerunbet, iljrem inneren 
©ehalte na* fid> grear über title äf>nlt<^e (Somfcofftionen &n* 
berer erbebenb, jebcd) nadj bem 2Rafjflabe gemeffen, ben man 
an benßomponifien gu legen berechtigt ifl, ofcne gropeu 2Beri$. 
2>a« Slflegro erinnert an ba« £e$*9tonbo, mit bem e* £on* 
unb Sactart gemelnf^aftli* Ijat ; e« ifl in lang, nm bt* an'« 
(Snbe gu feffeln, unb erreicht biffe« feineöroeg«. 3n ben 
Sfcljapfobieen Ijat fldj'« ber (5omp. bequem gemaaV; um ben 
föefg, un biefe 93equemii#feit Ijaben mag, »olle* »ir i^n 
nidjt beneiben. Sin Unricfctigfeiten finbet fidj u.a.: M con ap- 
passionato". (@. jQp. 103, <S. 6.) 

% Staff , ©p. 39. Notturno d'apres une Romance 
de Francis Liszt fttftner. 10 tljr. 
£r. *Raff $at fange nid)t« oon feiner SRufe feljen laffen. 
@<$on glaubte Hef. , fie fei »erfüllen ; ba« SKocturno entrig 
i^m biefen fügen ©abn. »efonbere« ifl nid^t »ob f$r, biefer 
SWnfe, gu berieten; fie ifl uo$ em^ffnbfam toie früher, balb 
passionaU assai, halb disperata, balb csaltata, bo* fd^eint fte 
ernflere 3üge angenommen, an (Sinfidjt au* getoonnen gv 
^aben. &ef. ma*t fein ^ebl barau« unb boffi, bag fie poco 
a poco ben alten 9(bam gang abgreifen »erbe. 

2t* ©te^fÄodP , ©p. 40. „Zum Wtnt«mol|r^en M . 
Hr. 4. Rhapsodie, ßott u. ßoek. 20 ggr. 

3)er ©ifle, cltoa« Oute« gu geben, i» ba, au* ahntet 
ba« @tuef ttroat mebr geben, al« fonfl bei JDrei?f*ocf gu tref* 
fen. Die Xonart ifl &WOÜ. 

2t* £)te9f4o<f, ©p. 51. Andantino con Variazioni. 
ö^ott. 1 H. 

3)a« Jdema »affirt, bie ©ariationen Rnb trorfen. 



3ttteIUgett|M<ttt< 



Neac werthvolle musikalische Werke, 

so eben erschienen im Verlag der Schiesing er'schen Buch- 
ond Mosikhandlung in Berlin, und duich alle solide Musik- 
bandlungen zu haben : 
Alkan, 25 Preludes p. Piano. Op. 31. 3 Livr. ä 25 Sgr. 
Bordogni, 3 Exercices et 12 non?. Vocalises p. Baryton on Alto 
JL Livr. ä H Thlr. 



Concone, 30 Exercices p. la roix avec Piano, } Thlr. SO Voca- 

lizzi e Solfeggi per Mezzo - Soprano a Baryton. Livr. I — II. 

ä 1 Thlr. 
Gumberty 20 melodiöse Singübungen f. Sopran od. Tenor. Op. 19. 

Lief. II. 25 Sgr. 
— — , Auswahl von 12 beliebt. Gesängen aus Frankreich f. 

eine Singst, u. Piano. 2 Lief, a 17£ Sgr. 
Heller, Keveries p. Piano. Op. 58. J Thlr. 



296 



Henselt, Ad., Ouvertüre du Freischütz et d'Oberon de Weber 
p. Piano, ä 1 Thlr. 

Kücken, Auswahl von 11 beliebt Gesängeu I. Alt od. Bariton 
mit Piano : Herein, Schlummerlied, Blumen, An jedem Abend, 
Im Mai, Flieg' Vöglein, Vöglein mein Bote, Frühlingswander- 
schaft, Wenn der West, Steckenpferd, senke. Op. 23, 28, 35, 
ä 5—12* Sgr. 

KvUak, Prölude et Scherzo p. Piano.- Saltarello p. Piano. Op.25. 
a i Thlr. 

Kullak et Ganz, Gr. Duo brillant sur Vielka (Feldlager in 
Schlesien) de Meyerbeer p. Piano et Vcelle concert. Op. 24. 
1* Thlr. 

Magazzari, Römische Volkshymne für Pius IX. f 1 Singst, 
(deutsch, franz., ital.) 7£ Sgr., dito Marsch von Graziani f. 
Piano 5 Sgr., zu 4 H. 7£ Sgr., f. Orchest. 20 Sgr. 

Meyerbeer, 4 Potpourris aus Robert der Teufel f. Piano von 
Diabelli. 4 Lief, ä i Thlr., dito zu 4 fl. 3 Livr. a l Thlr. 

Moeser, Theme original varic p. Violon av. Piano (auf der G- 
Saite). Op. 6. 25 Sgr. 

Panseron, 12 Etudes speciales p. Soprano ou Tenore. 2 Livr. 
a 1 Thlr. 

Rossini, 2 Hymnen auf Pius IX. f. Gesang mit Piano, deutsch 
u. franz. 7± Sgr., einzeln ä 5 Sgr., f. Piano allein 5 Sgr. 

Schaeffer, Der alte Fritz auf Sans-souci, f. 4 Männersl. Op. 14. 
Nr. 6. 20 Sgr., f. 1 Singst. 5 Sgr. Polkastandchen f. Pfte. 
5 Sgr., zu 4 H. 5 Sgr., f. Orch. 20 Sgr. 

WPeber, C. M. t>., Der Freischütz. Vollst Clav.- 
Auszog mit deutsch, u. Italien. Text. Neue einzig recht- 
mässige wohlfeile Originalausgabe. Subscr.-Pr. 3f Thlr. 

Neue Pianoforle-Compositionen von Sleph. Heller! 

Stephan Heller 

gehört zu den poesiereichsten Componislen der Gegenwart, er 
ist gleich Chopin und Mendelssohn Dichter; seine Werke sind 
Original -Schöpfungen. Op. '29. La cbasse — die Jagd, Op. 34. 
Die Forelle, Op. 53. Tarenlella, sind von Liszt, Dohler u. A. 
sehr oft in Concerten gespielt worden, seine Etüden Op. 46, 45, 
16. gehören zu den Studien des Pianofortespicls in den Con- 
servatorien der Musik in Paris, Brüssel, Leipzig und Wien. Die 
musikal. Zeitungen rühmen die duftige Poesie, die Frische, die 
Feinheit der Ausarbeitung, das acht Claviermässige, überhaupt 
das originale Element in Heller's Composilioneu (s. Reccnsion 
über 3 Valses brill. Op. 42 — 44, 18 Morccaux, Fantaisie, 30 
Etudes et 25 Etudes Op. 45. etc. in der Neuen Zeitschrift für 



Musik, l.eipz. n. Wiener mus. Zeitg., Musik-Salon etc.). Neu 
sind erschienen: Veniticnne, Tarantelle (2te veränderte Ans- 
gäbe), Fantaisit, Serenade, Scherzo fantastique. Reveries pour 
Piano. Op. 52—58. Pr. a 20—25 Sgr. 

Den Dilettanten empfehlen wir: 

MLulMak, ftO Transcriptions faciles p. I. Piano arr. 
p. Wagner, dito p. Piano a 4 mains. 

Durch alle Musikhandlungen zu beziehen. 

Berlin, Schlesinger' sehe Buch- u. MusikhdJg. 



Im Verlage der Unterzeichneten sind so eben erschienen 
und durch alle Musik- und Buchhandlungen zu beziehen: 

Sechs 

KinderstUcke 

für das Piaooforte 

componirt von 

Veliac Mendelssohn JBartholdy. 

Op. 72. Preis 25 Ngr. 

Dieses Werk war von dem verewigten Componisten bereits 
im vorigen Jahre zu einer Weihnachtsgabe bestimmt und zur 
Herausgabe geordnet, welche unterbleiben mussle, weil die Zeit 
nicht ausreichte, um Stich und Druck rechtzeitig zu vollenden. 
Möge es nun zu dem bevorstehenden Feste für Gross und Klein 
eine hochwillkommne Gabe werden. 

Leipzig, am 12. Dec. 1847. 

Mireitkopf 4* Märtet. 

Ein Musikdirector, der bereits mehrere der 
bedeutendsten Musikfeste persönlich dirigirte, über 
welche er sich mit den vortheilhaftesten Zeugnissen 
der ersten NotabiJitäten Deutschlands ausweisen 
kann, sucht eine seinen Kenntnissen angemessene 
Anstellung. 

Näheres bei Herrn Musikalienhändler J.Hoff- 
mann in Prag. 



ßemetkuna,. 

Sei ^Beginn be$ ac^tunbjwanjigflcn S3anbe6 werben Die »erefjrl. 
Abonnenten ber Beitf^rift erfuhrt, ifcr Abonnement bä ityren refp. S3uc^anbfan* 
gen gefällig erneuern ju wollen, ba tynen fonfr bte gortfc&ung nic|>t jugef^ieft 
unb roenigjren6 ein Aufenthalt btö junt einsang ber fpäter üerf^riebenen ©rem» 
plare fcerbeigef%t wirb. Wobttt Briefe. 



t3T ötnjclnc Kammern b. 9u 3tfd^r. f. SWuf. werben ju li 9*ar. beregnet. 



t)ru<f oen %t. «uef in an it. 



Tt e u 




iitfätkft f#r 




£BtiaitttoottUä)cv SRetacteut: 

Stönj SBrenbrL 

©icbfnunrjmarijigjlfr 33anb. 



.*? 50. 



SS e 1 1 f 9 e x: 

Stöbert gr«fe in £ei>jig* 

3>en 20. ©etetnbet 18«. 



fBen btefcr 3etffdj- <rF4«Iii«i laeitytjitliity 
2 Utamnurti von 1 oux I 1 /* Sogen- 



SJreiG *t* *Qanbt4 ton 52 tönt. 2 Vi £()lr. Abonnement ticluiien all« fßcjtämtcr, 33ue$* 
3nfcrticii^L}(bü^rcn btl *Jjciitje ilt 2 Dlgr. ;■ SKufth unb ,f unfl^anblun^n an. 






SIuö »crlin. 

8lm 1 5. SRdu. toera nftaf ir teil V\t £$♦ 8 8 f <$ f; o r n unb 
©ebt.©tablfnee$t cbrnfadd ju G^rrn SKeiibrfefDfjiffl 
rin« <5rtu = £rios Soiree, unb brachten haxin jur Äiifs 
fiitjritrig: 5lbagio auö fruit grcjjen © = ©urXric von 
&eetl?0tmi (bicfr @iu(ritmig luar nirfji fo iiiotiutrt, 
aU jene oben rtiüäljnte ber Ä. Äajjcüe), gtofe Sonate 
für ^inno unb (Ee Ho , jroei Sieber üfmc SiJcrtf unb 
ß^äJlcü %xlv ton SWenbeläfofyu, ©ir ^hiapilmtiig 
n>ar bnre^iörg vov^it^firfj. 

Kadj bru ^i^enaden cmc ^ Sußftsiett Itc6 ftc§ 
am löten (tu JDytriifyaitff ein junger Xcnorift auf 
SBicn : l\ 3t a in er tyonn. ©eine Sttiitinc i|l in ben 
fy&djfteu Stjotben ( k, T, T) fräftig uiib inirffain, tu 
in äPZiürtlajc aber fa)it>ac^ uiib turnne^ (äffigt, fein 
Vortrag manierirt. 

©ie ©ingsflf abernte eröffnete am !7tm ijjrenSipfluö 
toon Oratorien i9lnffu(?ntngen mit beni Sofrplj üou 
^ anbei, ein SBerf (im Snfyxt i746 gefaVirbnt, in 
bem an$ „^fubaö SMaeeabauö" tettenbet njurbe), bad 
loir njofjf ju fe ™ frt^iuä^frfnbcä^rotrnajjnflcrö ^Un 
tnüfien. Sä eutljati öiefcä ¥Luä gezeichnete in brn <£[j8= 
ffH # ime in fiit}ffttflt Strien, bedj frtylt ibiu (£oueeii; 
Urning. OTan (jat barum audj fon?Dl?( bei bei |rgt^ 
gen, atfl bei brt aflcn ^iefifl^n V]tffu(;TUii3 (cinr nuö; 
martige tfl mir mdjt bcfflimt) biffeä DratoriumÖ tm 
3a^re 1856 eon brn 80 Mi'unntf-™, nnä brnfn tö 
fccflr^t, grgfn 20 meggdfiffm, — ffite am bt'fttiiutitr^n 
ouög^tägte ^Jattit btä ©imcün, In unicx anban 



im jtt>fitfn HHIe bie jiuri fronen $(rirn: „fd HtigH, 
Vftjiveiflung" (©^9KoÜ) mit: „8^, tcr ^isKtmoiib" 
((S^icü) ^flt, fang £r. qjfifift mit trefflicher Inf* 
fnfTnng^ rfcen fo $r. ä?ottic^er bic Heinere bcÖ 
fßbnnie tnib grau t». SdgmnKii fcic M S3enjaitiin. 
graut, if n e v a r i fang y.vnx rcrf?t j"rf;L*n, tL'd; bean- 
fprurfjtc bie Partie bcö 3ofc^ öfter eine entfdjiebeuere^ 
fräfliijfT* 3l«ffatTuiig. ®^ SBcfeJwng ber Heinerm 
9toflen (id^ mvA^nc SDtftb. ©ur^^artt noc^ e^rtnb) 
befriedigte im iSanjen fo jtauli$. 

3"i Srirt beö Kamen^tiige* brr jtSntgrtt ivitrbe 
am i9teu im Dpeni(>rtiife Äurfen*ö „^rätenbent" 
aufgeführt. Selber fann irf) 3t l,ru »*$* f f H Wh^iiis 
lic^eö über bieTc D^er berieten. Sie fett romüHtifdj* 
fotnifc^ fein y ttnb enthalt nie^tö ÜRoniaiittfc^eä itnb 
blutiornig »on guter Äouiif. ©er <£toff ber ©if^s 
tnng ijl eine betauute ^Incfbote: Saeob^ ber ^3 ras 
teubent, entgeht bei feiner Ueberfatytt nart) ßngtanb 
biirr^ ?ßfrfDnen = S)mye^eJnug feineu S^d^rnt, luofcet 
bie uen^icbenjtcu ^J'iibivititcit betljriliijt ftjib: ein tau- 
ber ^ßofhueiflrc, ein @eat, ein Xruitfenbfl(b # ein SDo; 
rermj fciefe lvetben uadjeinauber tcrgcfiKjrt, otme 
baß nmii eine SKottuveubigfeit bafilr einfielt. W\d)t% 
greift mein n über, bie ganje ©rgebent)eit wirb nur er* 
jdtü y flalt feaft fie gefe^e^en feilte. SBie fnmt eine 
folf^e ©ia^tung intereffiren , wenn fif uoe^ obeuein 
btttd§ fcie iblnfif in bie Sauge gebcfynt mirb? Äncfeit 
mit feiner jil grogeu Hinneigung jur Sicbforiu uub 
beten fentimeutale SSeubnngen, tJcrmodJte ba am lues 
nigften ju Ijelfen. "JHif bem Setbe ber öiebfonu ift 
ja iiberbcm fafl s Mc3 cetbrau^t, wir ffintini und alfo 



298 



nidjt Wimbern, baß im „^ratenbenten" un8 Sllle« 
fc$on befannt toorfommt. Äücfen uernadjläftfgte um 
ter txnx öerbicnfUidjen 83efheben, immer melobifc$ 31t 
fetyreiben, aße weiteren 8lnforberungen, bie wir an eine 
bramatifdje äflufjf madjen. ©ein ©rieftet greift 
t>or allen ®ingcu t?icl ju wenig in bie Situationen 
ein. — Srofc mclcr aufprccfyenber lieber ttnb trog 
einer t?crtrcfflicl;cn «uffityrung (wir erwähnen in rityms 
lieber Söcifc bie §auptbarfhUer: grl. Sucjef, bie 
#$. äKantiuö, Ärauö, Äraufe, 3fctycfd)e, giftet) 
tonnte ba8 2Ber! nur einen geringen (Erfolg erjielen. 

6. 6. 



(v>eu>ünfd)te <SrFIärtittg 

tn betreff eine« C5crrefvcnbcng*9lTtiffI* »on Äoln in biefen 
»l&ttcra (53b. XXVI. Kr. 2). 

Molto: „Tu Tas voulu". 

George Dandin. 

©ern würbe iä) in einer mi$ felbfi betreffenben 
Angelegenheit auf eine öffentliche SDlittyetfang fcerjicfc 
ten, inbem idj baburdj auf8 SKeue genötigt Sin, 3* 5 
manben jum jweiten äfiale, unb jwar in einem gros 
ßeren Äreife eine 3uie$twetfung ju geben, naetybem 
i$m eine folc^c wegen 9tbleugncn8 ber Slutorföaft 
eine« ®d?mäljarttfelö in ber SBienei aUgem. SRuftfs 
3eitung bereits im engeren Äreife in gebü^renber 
SBeife ju 3$eit geworben war. Qlufgeforbert &on bem 
ßorrefponbent für Äoln in 9lt. 40 biefer 3ritfänft/ 
fo wie toon ber SRebaetion berfelben, ttyeile idj jur 
©teuer ber SSaljrtyeit folgenbeS (Sreigniß mit. 

S3et ®elegen(;eit ber Inauguration *** 33cettyos 
»emSenfmatö in Sonn ftattete idj £rn. fiifjt, weis 
<$er $ier bei (Scf unb Sefcbre feine 2öef;nung genont; 
men, meinen ©egenbefuc§ ab. SBctyrenb beffelben ges 
wahrte ic^ einen jungen äKann, welker #rn. Sifjt 
mehrere ©riefe jur Unterfärift »ortegte. ©iefer war, 
toie xä) fpatcr in ßrfafyrung braute, ein gewiffer 
.goac^im SH äff, ber aU ©ecretair unb Charge d'af- 
faires in ©ienflen beä £rn. Sifjt flanb. ©a er SKoten 
iefonberö fetycn förieb, fo beforgte er jugleic$ bie 
gteinfdjrift ber gompoftticnen Sifjt'ö. 9luc$ bemerfte 
ic$ ityn in ben SBorproben jum »eetfyoüensgeftc, welche 
fyer abgehalten würben, mit bem ©erteilen unb SDrb; 
neu ber Stimmen bcfd)äftigt. 6r felbfi nannte fidj 
ftetö einen ©djüler Sifjt'S. 9tadjbem §r. Sifjt bie i)ie-~ 
jtge ©egenb rcrlaffen tyatte, würbe ^oac^im SRaff in 
ber Spianoforte s Sabril ber Ferren ü& unb fiefebre 
$ixnx Sinfpielen ber neuen 3nfhiimente engagirt. Sei 
biefer 83e|^äftigung mögen wofyl jene langweiligen 



9tt)apfobien :e. jufammengefioppelt worben fein, welche 
gebüjjrenb in biefer 3eitfd)rift abgeurteilt worben 
finb. $r. 31., ben i$ öfter an öffentlichen Drten 
fa^, flickte unter allerlei Süorwanb ftc^ mir ju nähern 
mit einer fo großen 3ubringli$feit, ba§ id^ mic^ fei= 
ner Unterhaltung (aum entjie^cn fonnte, o^ne auffal? 
tenb unartig ju werben. äWt wichtiger ©iiene feilte 
er mir benn axxfy cineä Sagcö mit, t>a% er uon SWes 
c^etti in äöien beauftragt worben fei, für bie SBiener 
allg. 9)Jufttjtg. bie ©erie^te über Äöln ju liefern, er 
jebodj biefen Auftrag abgelehnt unb ityx einem gewif» 
fen 81....*) übergeben l^abe, welcher, in bebrangten 
93erf;ältniffen fte^ bepnbenb, biefen ©rwerb wiHfonu 
men finben werbe, »iluf meine »emerfung, baß 51. 
burc^auö fein muftfalifdjeö Urteil f)ahe, ba tym jebe 
niuftfalifc^e, fo wie fonfHge baju erforberlie^e S3ils 
bung abgebe, erwibertc $r. 9t. fe^r naiü, ba§ er bie 
Referate toor ber 5lbfenbung burc^fe^en unb feine 9lns 
ftc^ten benfelben beifügen werbe. 5lm löten Sept. 1846 
erfc^ien ber erfle ßorrefponben^ 8lrtifel über Äöln in 
ber Sßiener aüg. aWuftfjeitung mit ber Unterfe$rtft 
KaX6q>iXoq, welcher ©djmäfyungen unb Unwahrheiten 
mancher 2lrt über l;ieftge Äünfiler unb axxd) übet 
miefy, fo wie über meine In'erfelbfl gehaltenen 83ors 
trage über bie ©efc§ic§te ber ajlufif unb über bie 
Dper braute unb auf eine unlautere 2lrt befpradj. 
91U ic^ furje 3cit nac^ örfc^einen biefeö 5lrtifel8 mit 
$rn.9i. gufammentraf, bemerfte ic^ i^m, baß ic§ ben 
©eric^t in ber SBiener aüg. äKuftfjtg. gelefen, unb 
fragte tyn gcrabeju, ob er toon i^m fei, mit bem 3u* 
fage, baß ja Weber er, nod) $ert 21. in meinen 
83orlefungen gewefen fei, unb idj eö al8 (ine bübifc^e 
^anblungöweife erffare, über etwaS ju referiren, toa$ 
man gar nic$t gehört fyabt. Sr tjerftc^erte mir ba* 
gegen, baß er ben 83eridjt nic^t gefc^rieben, axxä) nic^t 
burctygefefyen i)aie, beuor er abgefc^irft worben fei, 
unb pflichtete mir barin gang bei, baß eine folc$e 
SBeife eine unrec^tltc^e fei, babei tapfer auf 91. fe^irns 
pfenb. 9tac^ biefem 93orfaöe erflarte ^>r. 81. »or -&cu: 
gen in ber 9Hufif(;anblung beö #rn. ä3- S3reuer, baß 
er nid)t ber 83erfaffer jener (Sorrefponbeng fei, fonbem 
$r. 91., ftdt) babei befc^werenb, baß berfelbe auf eine 
fy'nterlifKgc SBeife i^n fogar um biefeö SJerbjenjl ges 
bracht. 9118 mir biefe 9lu8fagc mitgeteilt würbe, 
forberte iety $rn.9t. in einem an iljn gerichteten ©riefe 
auf, fldj ald Tlaxxn üon (S^re mir gegenüber }u ets 
flaren, ob er jenen ßorrefponbenjsSIrtifel »erfaßt, unb 



# ) fRüdfic^tfn ber Humanität erforbetn tS, ben JWamen 
bc« ^tn. 9. niAt ganj ju nennen, bo4 ifl er bei ber $tt* 
baction b. 3- in (Srfaljrung jh btingen. 



299 



in birfrm gafle btt Berichtigung in ber SBiener aUg. 
SWuftfjtg. ju machen, ba§ et über Vorträge geurs 
ttyeilt, benen er gar ni$t beigewohnt. äflein ©djreis 
ben blieb unbeantwortet. 92un far) i^ mi<$ genös 
tyigt, biefe Angelegenheit auf folgenbe 5lrt ju orbs 
nen. $d) erfuc^te bie Ferren öern$. öreuer unb 
^tyitipp Sucaä, erfrerer 3"fy a bfr ^ tx befannten Stfus 
fttyanbfung, festerer Äaufmann, gur 3«t basier, midr) 
alä 3f«gfn 1>ri 83efuc§ä, welken idt) #rn. 9t. perf&ns 
Ttd^ afcflatten wollte, ju Segleiten. 3c^ lie§#rn.9t, 
welcher mit (Sinfpielen neuer 3nfl"i»"fnte eben in ber 
(Dfpcin ber Ferren ßtf unb &efebre befdjaftigt war, 
erfudpen, ft<$ in ba8 Somptoir ju bemühen, wo er 
naefy längerem 3dgern 7 wot)l nichts (Srfrculidjeä aty= 
nenb, erföien. 2Baä er nun von mir öernat)m in 
(Segenwart beä ßomptoirperfonalä unb ber anwefens 
ben Stufen, ju benen auä) #r. 21. geborte, will ic$ 
$u feiner ©c^anbe nic$t gan$ t)ier mitteilen. 92ur 
bie wenigen Söorte auf feine (beö $rn. 9l/d) »es 
merfung, „bafj man nietyt nött)ig t)abe etwad ju t)ören, 
um barüber ju urteilen", würben meinerfeitä bamit 
beantwortet, baß i<$ it)n, £rn. 9t., ber fotc$e$ er» 
Hart, für einen „unreblid^en, gewiffentofen 2Bic$t" 
bejeic$ne. 

•Daß £auä ®rf unb fiefebre entlieg nadt) obu 
gern SJorfall foglei<$ #m. 81- äu3 feinen ©ienflen. 
9lo<§ ausführlicheres unb Anbete« fSnnte i$ mit* 
teilen, jebodj m8ge biefeS tyinreidjen. 

SBir Unterzeichneten erflaren hiermit, 3rog*n ber 
S3ert)anblung gewefen ju fein jwifdjen ^rn.äWufifs 
bireetor gerb. 9tar;leä unb §rn. Soa^im 9taff im 
Socate ber Ferren @cf unb fiefebre. #r. $R fl ff bes 
fannte, nietyt 3«^ter ber SBorlefungen be8 §errn 
SWuftfbir. 9tat)leS gewefen ju fein unb bennoe^ bars 
über berietet git t)aben. $r.9taff, fein unrebfic^eö 
©erfahren wot)l einfet)enb, naljm bie eben fo ernfte 
a!8 berbe 3ured)tweifung be$ £m. SThijtfbir. 9tat> 
Ted bekamt unb jerfnirfdjt entgegen. 

ÄBtn, b. 4ten©ce. 1847. gej. »ernt)arb ©reuer. 

SWütjtljcim an ber 9tur)r, 

b. 5ten ©ee. 1847. gej. ^ilipp 8uca«. 

3ur3ctt 0619er iBcrljanblun g in&bln. 

SBünfdjenÖWertt) würbe eS mir fein, wenn bie 
I8blidje Stebaetion ber SBiener allgemeinen Sftuftfjeis 
tung, ber gewig baran gelegen fein wirb, ba§ bie 
SBat)rt)eit überall ju Sage gefördert wirb, wo fie uns 
tergraben, obige SWittfyeifung ifyren Spalten ganj eins 
verleiben wollte. (SS würbe baburc^ oon ben Sefern 
berfetben ein anbereä Urteil (tc^ bilben über fo toiete 
evrenwert^e Scanner unb ÄünfUer Ailnd, atd fol^eÄ 



burd^ i^ren früheren &OTttfoo\\bcnten (KaXoipikogm), 
$rn. SoÄC^im 9iaff, auögefpro^eu worben. 

Äßln, im ©eeember 1847. gerbinanb 9la^le«, 

äRufiMDirector. 



Äieittc 3^tung« 

SWan fdjveibt nne an^ flottetbam: 

5lm loten 9^ot>. tturte bur^ bie Äbt^etlnng '« @ rasen* 
bage \>cn brm f ,9liebed5nbi|^en ißrrein §nr Sbeförberung ber 
Sonfnnfl" ölta«, Dratoüum »on g. SKenbeUfo^n^ 
©art^olb^, an6gefüf}tt. 

3« )fber 3elt »ürbc bie 3ludfü&mng eine* folgen ®erf«, 
bie €$övfung eine« folgen and) tyier gn ?anbe fo 1)od) Der« 
ehrten SWeifierÄ tiefen (Sinbrucf gemadjt !)aben; bo^ ie(t ge< 
feilten fic^ iu ben erhabenen 23etra$tuugen, babur^ ange* 
regt, bie Qefü^le nbermi^tiger H^eilna^me unb 58ctt)nnbe- 
rnng, bnrdj Trauer gcfleigert, — ni$t gemägigt. — 

JDie Slu*fü^rung be« (5lia6 in blefem »ugenblicfe, bie* 
fe« er^ebenben (Siebet«, biefer genialen Datftellung wahren 
©otte«bienfte«, be« tiefen Verfalle unb ber «Roheit Ijienie« 
ben, ber (Srbartnnng unb ©cligfeit ienfeit«, — biefe 
Kudfü^rung — »ätjrenb im na^batüc^cn 3)rutfdjlanb bie ix* 
bif^en Ucberrejie bed (Srjeuger* ber ©rbe* unb ^immel«»ie* 
bertönenben SWufif jur ewigen 9iu^e begattet würben — Fonn* 
ten ni$t ermangeln, ein ungewö^nli^e« ©emif(^ von Qm* 
)>finbnngen ^ervorjubringen. IDa« ^eulicfje Äunftwerf gli^ 
einer ©timme oon Senfei«, — xoit G^ateaubrianb u>((l, baf 
man bereinfl feine SDenffd&rlften »er(ic^en folle. JDie Trauer, 
toeldje bie ja^ltei^e n 3u^örer erfüllte bei bem ©ebanfen, baf 
man ä§nlt<$c (Schöpfungen beffelben großen SReißerd nid^t 
mebr erwarten fann, bie oanfbare Erinnerung an beffen tonn« 
berbare eeipungen, bie Ueberiengung, tag biefe für immer 
ben 9la$fommtn geftdjert ftnb, bie innigeren (Smpfinbnngen 
unb ber »erebeite ©efe^maef, i&nen entfproffen, — biefe« alle« 
bnrdjbrang abwec^felnb bie ^erjen fo vieler, fprade) lauter and 
aUer ©liefe, aU ba« dugerli^e Xtauerjeic^cn, welche« bie 
bei ber 9iu6fül)rung von 3Wenbel«fot>n'* ^a^laf X^&tigen 
trugen; benn — ber geier angemeffen, eigener (Eingebung fol* 
genb — erfd)ienen bie Sängerinnen im Uraucrgeioanbe. 
Sie 9lu«füljrung ift ju ben fe$r gelungenen ju rennen. — 

SagcSgefäicfcte* 

Stcuc SDpettt. 3)ie fomif^e Oper ^ÜRartba" von gflo« 
toto unb 2B. griebri^, fd^reiben bie 3a$re«jeiten, ^atte am 
25ßen Dlov. M ber erflen iöorfleriung einen beifpiello* glüd? 
iie^en, aber aud^ eben fo geredet verbleuten Qrfolg. S)a* 
$ublifum 9Bien« im faifetlid^rn S&eater nid^ft bem J^Ärnt^ 
nert^or ifl ein firenge« unb fe^r mufif: intelligente«; eö »ouroe 



300 



von bem intcreffanten Libretto unb ber geiflreid^cn eleganten 
SRuflf fo feljr cntljufia«mirt, ba§ e« ben (Somponiften glotow 
nfefjt weniger al« 26 SWal hervorrief; vorlaufig erinnert man 
9ä} in 2Dicn nidjt, Je einen folgen succ£s - monstre erlebt ju 
$abei» 

Ätt^jei^nungen, ©efötberungen. Der ©ontrabafpft 
Suguft SRäftet in Darmftabt ift jum $ofconccrtmeifrer ba' 
felbft ernannt trorben 



SScrmiföte** 

Dem SBieitet tnuflfaltf^eti Ctolen entnehmen wir: 
(56 nähern fie$ Die Vorbereitungen gum SWufiffefte. Diefe 
€aifon bürfte an Novitäten fer>r reichhaltig werben. 3ueifi 
alfo „(Elia«" (neu), „aflaritana", £)pcr von 9Ballaee (neu), 
„SRarttya" von 8'otom (neu; * e * ßompenift veilicß un« 
fctylennigfi, ba tljn bic Kad)rid)t Vom $obe feine* iBatir« im 
rücfrief, fehlte aber balb wlebei), ,,bcr Spratcnbcnt" von 
äüefcn (neu), eine Cper von 93alfe (neu), „Slntiflonc" von 
2Renbcl«fol)n (neu), SWufif ju „©rruenfee" von SWi^etbcer, 
poetif$ eingeführt von Sranfl (neu), unb mehrere äf;nlid)r 
(Sntrcprifen. Sfjalbcrg war fyier auf 93efud) bei feinem $tes 
ter. 33on $ianijicn fünbtgen (Sonccrte an: £ete«co, Drety< 
fdjocf, Sillmei« unb eine €d)aar ffiiener 3ünglinge mit unb 
ofyne 33urt, lung* unb furjbarlig. Unb bod) intereffiren nodj 
foletye Scutdjen \ er unb ba, b. I;. nad) *Wot^fn, bie fie felber 
fcfcnibcn unb in bie 3cttumjen beförbrrn. Da tjcißt e«: £err 
9ß. 9t. fyat einen berrlidjcn Üttarfdj ju vier (Slavicren compo* 
nitt — eine Kadjifdjt, tcl: wenn ba« 33rob größer gewerben, 
— $r. SR. 90. ifl von feiner SHeife jurüefgefebrt — \tit wenn 
Semanb Dtotig genommen Ijälte, baß er weggereifet, — ber 
geniale 3» 3- tyat ein (Scnccrt componitt, u. f. w. — SdjieU 
ben biefe tcfd)vibcncn $crrdjen, bavon givei Dufc-nb jufam« 
men r. d)t einen äunfUcr an«mi((cn, nidjt cigcnfyinHg biefe 
9ioti$djcn, fo werben fie babei ajfiftirt von einer (Gattung von 
Irtcrarifdj.n SBlattUiufcn „ genannt 9U-tijlem. Der eine von 
ifcnen will feine verlorene Gr)rc, bic er eigentlich nie tefeffen, 
fearuid) wieber gen innen, baß er soiröes musicales bei fid^ 
veranftciitct, bie er am anberen Sage mit großem fcobe in ben 
SBlättcrn auSpuf^n*, unb in welchen, o (Sdjanbc, manche 
SJfrftfer, j i jtünfiler mitnirfen. Die anbereit. literarifcfje unb 
geifhge Nullen, umfliegen jcbe 91etabili;ät wie bic iföücfc ba« 
Siebt, bran.-.en ftd) Jrcmben auf (baljev man fie and} Sremben? 
fu^rcr rinnf), erijafdjen von iuneii ein ?llbumblatt, mit bem 
fie fid) biüften, befommen jmveücn eine BNilclnlabung ju ei- 
nem Diner in einem notabili:ät«füefctigin «&aufe, unö vciban* 
Fen aflc biefc febeinbaren 9lu#jeic^nungen ber 8c^rräc^c man* 
d)cr 53ebeuten(;citen, welche gern ein 33ül(erin iijier Xage«* 
^anblung in ben blättern lefrn. €o »jr ^t von felc^;n 
fliegen umgeben, dito »Ifietyerbcer , furj alle bebcutenben 5In^ 
fömmlinge. — SBaUacc ift mit feiner ©c^rocRer, einer bebeu-- 



tenben Sängerin, gnrnefgefe^rt, na$bem er (e^t englif^) von 
^ier abgereift, Mo« um fie abgufcofen, ba(;er faum einen Xag 
in Qnglanb fic^ auffielt. — SWaffct ift anc^ f^on tn $ari«. 

— 3Rortier be gontaine war einige 3*it wegen Sd^ntben 
nid)t ju fpreeften. 

Da« ©teibnet Xa$tWatt f^reibt: Ibit Segfinftigun* 
gen ber «&öfe biingen ber mufifalif^en äunft Wacbtbeite bnrdj 
bie ©erüdfic^tigungen unb Uebergnffe ^o^eitlic^er unb ge* 
fe^maiflofer Liebhabereien. Die mufifaiifc^en Commis voyagears, 
bie JBiriuofen unb (Ednger, weldje ta« äugerlic^ getlige bem 
äußeren ©inn batbrtngen, pnben an ben §o\tti no<^ fpmpa* 
t(;ievoUen Slbfafc; bie f^affenben ©eiftcr werben manchmal 
überfer)en. 9Iur berühmte unb vom allgemeinen Ruf ge* 
tragene Kamen frdlt man gern in ben Statten ber ®nabe. 
Unb jene 5tunfhid)tung wirb babei mit natürlicher Vorliebe 
bet)anbrlt, welche bem alten ©elf! ber ^etrfcfcaft fld^ bienenb 
anfdjlitßt, unb bie fe^etbenben begriffe ber Jßergangen^eU 
noc^ gu erhalten unb wieber gu beleben fndjt. 

Söeildufigcd. ^>it neuli^, am (Sc^luffe be« Referat« 
übrr 21. ©utmann'« muf. Unterhaltung, einigen (Jonferva* 
topften anempfohlene ^efc^eibenl)cit ^abcu f?4 in ifyter 48uen 
Kummer bie ,,@ignale" ju ^erjen genommen. Diefelben 
fprefyn fic^ barauf tcüglic^ ba^in au«, bag fie nic^t glan^ 
ben, baß bie Süeicl)eirenl)cit bei bitfer @eleijcnl;ett verlebt 
werben fei; fie erfennen vielmehr in bem Umftanb, baß fidj 
jene ßonfirvakTi'lcn in bie Kät)e be« €pieler« „pfacirten", 
nur bm ^öcroei« einor für biefen r)öd)ji fc^meic^eiljaften 9luf? 
nurffamfeits fie pnben ferner ba« Verlangen feltfam, baß fie^ 
bic <5enfervaforiftin, ,.weii fie von ber S^ufif mel;r verfte&en 
al« marc^e anbei e 3ut)örer, in bie SBinfcl verf riedjen feilen, 
wenn fie bie SJorberplafce unbefeft finben'j fie laffen fi(J 
verleiten, eine Slnfpielung auf ben 3opf ju machen; enblidj, 
nuinen fie, baß ber, welcher ,,fid) in eine fo fälble Klavier* 
fi:ii6e beliebt ', unter allen ü>crf>altniffcn fcl^r befd^eiben fef. 

— SDcnn bie „Signale" hiermit jene (Jonfeivatorifien von 
bem ibnen gemachten 33ornuvf ber Unbefe^eibenbeit gerettet 
ju I;abcn glaub; n, fie^ fiü^enb auf bie im (Soncertfaal gel* 
tenbe „ftreibeit unb ©leie^beit'', fo bleibe t^non btefer ©laube 
unbenommen: jcbec^ feien fie aufmerffam gemalt auf bie in 
gebilbeten Greifen Pcl« beobachtete ®ittt, bngufolge 
Junge ^erfonen au« e igt nein Antriebe unb oljnc frembe 
äkranlalfung gern ?lclteren ben Sortiftt laffen, fo xoit glcid^* 
ieitig barauf ^ingewiefen, baß man nur bann, wenn man ba« 
Sücfen feiger ©itie nieftt ju erfaffen vermag, eine iBerletung 
gegen b.ejelbe in Sc^tiJ ju nehmen, ober gar altf ..fc^meic^el* 
Italic Sluimeiffamfeit" felbftfdj ncidjlerlidj }u befc^önigen im 
©tanbe ift. (St)e alfo bie „©tgnale" von 3opf u. ber^L 
fpiedjen fönnen, mögen fie juvor einfel;en lernen, baß bie 3Je« 
fd^ci^enl)cU in ber Sfyat ,,einc fd^öne Sugeno" ift, unb Pcft 
bann leib fein laffen, ba« waljre SBefen biefer Xugenb nic^t 
frül;er erfannt ju ^aben. — 



Drucf ©ob }r. ä Cef mann. 



XI e vi e 




«itf$rift ffir 




Stattü 25renbe(* 



Jfci? 51. 



SO er te gtt i 

Stöbert Briefe in £etpjig* 

3>m 23. Secembrr 1847. 



$on ttefer 3nt(4- erfdjetneit tt>öt$entlirf> 
2 Hummern von l cm l ] /t ©Gfltn- 






SlbuBBement nehmen aU* ^ofiämtf r, 93uö)* r 
aHujif* unb Jhinftlviicliwgtu an. 



i Ti^if— - ----- n nr i " r i ^^»=r- - j , , ,i 



mm 



liebet mufffaHfcbe SKecenftotten* 

tton 3uliu* öfljäffer. 
(@4lnf toott) 

@ie wellru mir ein S$lufjtoott geflattert, i)r. 
SRcbaeteui, unb folgen babei grtoi§ bei «Stimme ber 
SStfligteiL %uö einem Angreifer Mn td? fefct batb 
ein angegriffener , unb jiemlitr) perfentidj Eingegriffen 
ner geroerbrn, ot>ne bafj fltt) ^emanb gefunbrn, ber 
meine SJeittyetbigung fiatt meiner übernommen ^atte : 
idj mujj alfo reben, unb baä um fo meljr, alö bie 
jtreitigen fünfte burdj bie ©egner me^r öerbunfett, 
hinter eine SOTenge £)f (aufragen gerüdt , alä ftyarf 
unb rntf Rieben r/eroorgefteüt finb. »Auf baä Regiere 
taiin cä aber allein anfßmmm, ba — tuafi in) ju; 
itacr}(i anäfpredjen miß — eine ^Bereinigung unmig* 
lict) fdjeint, bem fßublitum atfc nur nodj bie Sßat/f 
jtüifc^en beiben ^Jarteieu mcglic^fi $u erlridjtetn ifL 
giertet mujj ict) e3 banfenb a«f rfe uneu , la% ^tjr 
neuerer 9luffag (9fr. 45) jur gorbetung ber liefert» 
fläjtlidjfeit ein ©ebeutenbrä beigetragen unb miet) fös 
mit ber äM^e überhoben fc;at, über unfrre ©ifferenjen 
etKaä ^ä^creö fejtjufiettem #ug(eidj erflärr in) nbet= 
etnftünmenb mit ^\nt\x bie btingeube Mcrfjjuenbigrat, 
kiefen in feinen wetteren ^Sbafen (ebenfalls uitfrsi^t* 
taten €tteit ju beenbigeu* — 

@ä fttflitt eine Sageöfritif — ifl fte gut übet 
fdjleef/t, tft bie.Slrt, h)ie fie geübt wirb, i^en nftj^s 
(len unb entfernteren 3iue<f>n entfpte^eub? Sieben 
iffre etmaigeu SRängrf ^ou^tfäe^Yi^ in ber bid^er üou 



i^r befolgten äHet^obe? Sft fö benffcat, biefe äMe= 
t^obe bmc^ eine anbere ju erfe|en? Unb tarn. oe= 
fonberö ein adgemeineö Staifcmiciiicnt über bie eine 
unb anbete Se^flnbfungiart öcn einigem Sluger^ einU 
get Sßebrutung fein, tann bie ^^eoiie barauf Um 
fpntdj inaa^en, bei *ptariä ^etfen ^n motten? Sterin 
bürften bie Streit^unfte ^ertjcrge^oben fein — meint 
%btt Karten auf biefe Brägen ^afce ic§ abgegeben ntib 
hin babri ju bem Stefultate gefoinmcn : recenfirt 
ni(t)t mc^r, fenbern referirt: fe^en Kit nun, Kie 
bie ©egner, bie ,&$, Dr. Äriiger nnb ©orffet, bie 
©ac|e — biefe fallt fyter mit \mai Sragen jufammen 
— gefotbert r/obeit. 

Jpr. Dr. Äriiger (^r. 29) giebt ^u, „bog es ganj 
abf^euli^ viel fa^te^te Ätitif giebt" unb Kiinfc^t eint 
©efferung biefe# 3wfta«brö — glaubt aber nid&t, ba§ 
mit „^Jrincipien", mit „{Regeln" jh l)c(fen fei : er 
greift meinen SSeifuctj ftlfe ptfitcipftU an* ®t 
$alt bie Äritit für eine „©euialitat"/ alfü ein Sing, 
bflö ftc^ nur felbft r)elfrn fanu, oertangt bajn of}ne 
tief äBcrte Sftrtttt^Ccit nnb SBiffen, Üiebe unb Söa^r= 
^eit, unb Jjält cä tamit y gute unb efyrtidje Äritifen, 
am liebfren fe^üne begciflerte ©ic^twngen ju fä;affen 4 
©ie für rnie^ barauö gejogeue äWoral ifl eonfequent 
bie, ba§ i* beffer get^an t fetbfl muflergüttige Äriti= 
tm, a\ü über bie Äritif ju fc^ reiben, (Sine nähere 
Segrüufcuug tiefer ^tnfte^t t)at §r. Äv. nie^t gegeben, 
auc§ bieö ganj confeqitent : ei ^atte it?a^rfc^einti(§ 
babei auf „3ßrinet>ien" ueurriren muffen* 8r ifl fi^ 
fetbfl treu geblieben unb fyat eine Snoiberung gefc^af= 
fen and Genialität, niebtiie S3ariationen über ba§ 



302 



%f)tma „SKifjfccrfieljcn" gcfc^riebrn, bie meinen gans 
jen JBeifall fyaben unb bie iljren fünftlerifdfyen 
3n?edf, mt<$ lac§crli($ ju machen, erfüllen mögen, bie 
aber bie gragc natürli<$ liegen laffen, wie fie liegt, 
©ein gelbgcfärci ijl nun einmal Siebe (!) unb SBafyr; 
^cit, unb er Beruhigt ftdj batet, wie ein fentimcntaleä 
3Wab<$cn bei ©laute, Siebe, Hoffnung, unb gewiffe 
*ßolitifer bei bem SSortc gretycit — toiel ober wenig, 
je nadj bem, n?aö man ftcr) babei benft — unb ba$ 
r;at 4? r - Ar. genialer SBeifc für ftc§ behalten — bie 
©cnieä ftnb immer (Sgoiftcn gewefen! 

©amit ftnb wir eigentlid; fdjon fertig: man 
wäfyle! — 3ty ftnbc btefe ©crutn'gung bei ein paar 
fefyr abfhacten Gegriffen, ba wo eö ftcfy um ein gans 
geö Selb geifliger ^Jrobuctionen fyanbclt, fcr)r wcfyU 
feil unb fann ben ©lauben nic^t unterbrücfcn, baß 
unfer ^ß^unbert einem folgen ©cgenfianbe gegen= 
über no$ ettvaü me\)x aufjuwenbrn r)at: ben 93or; 
Wurf ber ©dfjufyljrafe fann icfy ^rn. Ar. tycx nityt 
gurütfgeben — benn über jebe Sefriebigung bei fcl= 
<$en (Stichwörtern ifi jur Seit felbfi jebe ©cfyule \)im 
auä — ben ber Strafe ergebe idj aber mit ruhigem 
©ewiffen. SBitt £r. Ar. in tiefe leeren gct)aalen noc$ 
golbne öruc^te hineinlegen, fo wollen wir ftc gern 
mit in ben Aauf nehmen: vorläufig wiffen wir aber 
ni<§t, toa% wir bamit anfangen fotlen. ©enn — 
Siebe unb %Sat)Xx)e\t — Sleblic^feit unb göifien — 
gebort baä nietyt ju jebem geizigen JBerufe, erfcfyöpfen 
pc liiert am @nbe gar jebe« geiflig bewegte Seben: 
fann ber S^eolog, ber Sefyrcr, ber Staatsmann metyr 
t^un, alä banadj flreben? SJcrftefyen ft<$ biefe Rate; 
gorien ntct)t wirflidj für jeben Slnftanbigcn fcon felbft, 
flnb ftc ]iict)t ein ©emeingut ber 9Wenfd$ett? Unbe-- 
benflier), aber eben, weil fte auf alle« SWoglidjc pafs 
fen, eben wegen ifyrer Unbeftimmttycit unb garbloftg; 
feit machen fte noc$ 9?iemanb jum muftfatifdfjen Aris 
tifer, unb %cbtx, ber über eine abftracte 5lnfcfyauung 
fyinauöjircbt, wirb fragen: wclcfycä SBiffcn ifi bem 
Äritif er netljtg, weldje ©efafjrcn brofyen ber Siebs 
ltdftfcit eineS heutigen Sleccnfentcn? wirb eä Sticmanb 
»erargen, ber eine Söfung biefer gragc fcerfudfyt, votil 
itmt jene Söorte barauf feine Antwort geben. 

%d) jweipe nic^t im minbefien, baß £r. Ar. in 
feiner ganjen Saufbatm jenen Seitftcrnen gefolgt ifi: 
füllten fte ifm niebt manchmal im ©tidje gelaffen t)ciz 
ben? gßie mir beucht, ifi er bamit boc$ auf erweis 
ternbc 2Biberfprücr)e gefommen. 6r fagt: bie Äritif 
ifi fo getycinmijfaoll toit bie Schöpfung, tretet i^r mit 
feiner ©ritte ju nax)e unb fudt)t nid^t nad^ ^rineipien, 
bie i^r ntc^t ftnbet — bcfcfyäftigt eud^ aber bamit, 
baä ©e^eimniß ber Sonarten jit ergrfinben! <&pxeel)t 
nie^t »on 9Wet^obe ber Äritif, erlaubt aber, ba§ i<$ 
eu4 «n^ Mt unma§gebli^e äÄet^obe »orlege, in ber 



i% ber ©enialitat beö D^r« beijufpringen fu<$e (9lr. 
So. 37). 4>anbelt eä ftd; um baö ©e^eimni§ ber 
Tonarten, fo ruft §x. ät. : gorf^et! — Rubelt eö 
ftc^ um ba« ©e^eimni§ ber Äritif, fo ruft er: gaffet 
eu$ in ©ebulb unb bleibt weg mit einren SJiet^oben! 

— ^anbelt e* ft<^ um bag ©e^eimni§ be« ^brenö, 
fo ruft er: #ier tfl eine äWetfyobe! — SBiberfprü^e, 
bie i^ gnrn genial finben wia unb bie ni<$t anber« 
ju befeitigen fein bürften, aU wenn $r. Ar. jugeben 
wirb, ba^ baö gorfc^cn nad^ bem ®e^eimni§, nad^ 
ber SNettyobe ber Äritif nid^t etwa« SJer^weifelteö, 
5ibflrufeö, fonbern ehen fo nötfyig unb möglid^er SBeife 
eben fo erfpriefjlidj werben fann, alg baö nact) aüen 
erbcnflid^en ©efyeimniffen ber SQBelt. 

©aö gorf^en nadj ber &let\) obe ber Äritif! 
#ier fe^e i^ ben ^3unft, worüber no^ (Sinigeö fefls 
gufietten fein bürftc. ^eine beiben ©egner felbft fies 
^en ^ier ncimlid) in biametralem ©egenfaße. $r. Ar. 
will ni^tö üon ^Jrinci^ien, toon Siegeln wiffen, ^r. 
©. ifi über baä uon mir geforberte JReferiren unflar, 
er t>ermi§t betaiüirte Stegein, bie eS i^m flar matten 
fßnnten. äöa« §x.' Ar. ju toiel ftnbet, baö finbet 
$)r. ©. ju wenig, unb boc$ f^einen Seibe fonfi ein 
$>crj unb eine (Seele ju fein, ©iefeö JRat^fel bürfte 
feine Söfung in jenem SBorte: äJtet&obe finben. 
Siir ift eö ni^t in ben ©inn gefommen, \va$ $r. 
Ar. befürd^tet unb #r. ©. erfe^nt, Siegeln, @d^uls 
regeln beö Slecenftrenö aufjufieUen, ein ©d&ema ju 
geben, wonach nur luftig weiter ju reeenftren fei — 
^r. Ar. wolle mir eine folc^e Slnma§ung nad^weifen 

— $rn. ®.'ö gragen finb ber befie ©egenbeweiö ba? 
gegen — woljl aber \)abe iä) nac^ einer anberen 9We= 
t^obe fiatt ber bisher befolgten gefuct)t. 6S wirb 
wo^l genügen, auf biefen ©egenfag aufmerffam ju 
mad^en. unb feiner großen grpofttion ju feiner ©es 
grünbung bebürfen. $&) frage §xn. Ar. einfach : 
glaubt er an eine Äritif oljneäftettyobe? ^r glaubt 
an bie ©enialitat alä bad SBefen ber Äritif — glaubt 
er, bafj baö ©enie feine 9Jietfyobe x)at1 (So mag fte alö 
glücfli^ begabte Statur unmittelbar gegeben in fic^ 
felbft tragen: e8 l)at aber nod^ feinem ©enie gefc^as 
bet, bieö in tym felbft SHu^enbe ftdt> jum öewu§tfein 
gebraut ju ^aben, unb unfere größten ©eifler — 
man benfe nur an ©filier unb ©otljc — l;aben nie^t 
e^er geruht, biö ftc au« jener genialen Unmittelbar 
feit herausgetreten unb ftc§ außerfi flar gemalt tyats 
ten, wie baö ju erreichen fei, rvaü fte erfirebten: fle 
ftnb bei i^ren ^robuettonen äußerfi met^obifd^ ju SBerfe 
gegangen, jertrümmerten freiließ bei biefer ©elegen^eit 
bie (Sd&ulrcgefn. Seffing unb ©Riegel, fammt allen 
tyren Wa^folgent, \)aben fel)r genial fritiftrt, aber 
o^ne S^et^obe? bloS, mit Slebli^feit unb SBtffcn, 
Siebe unb ©a^eit? Wein mit bem flarfien »es 



303 



Wußtfetn über ben 3n?ecf ber frittfc^en arbeit, mit 
äRet^obe. 93on tynen ge^t aber jener Umfdfwung ber 
neueren Äritif au«, in ber ba« Äunpwerf felbp, bte 
©arlegung feiner (Sntwicflung au$ pcfy felbp bte 
$auptfae$e, bte ©runbtage bleibt, au« Der ba« Urs 
t^eil beö Äritifer« p$ toor ben Slugen be« Sefer« ents 
witfett. Wlit biefer SWettyobe, bie Pe meinetwegen tfc 
rem ©enie oerbanfen mögen, bte aber, toit atte« ©es 
male früherer 3*iten, fdjon ©emeingut ber unfrigen 
geworben tjl, befeitigten fte ba« atte bürre Stecens 
Pon«wefen — fottte e« nun wirflic$ eine ©ünbe lots 
ber ben ^eiligen ©eifi ber Äritif fein, auf biefen ityren 
©ang in ben übrigen ftunflbran$en tyngewiefen, unb 
ben mupfatiföen SReeenfenten eine Srwägung beffels 
ben an'ö £er$ gelegt ju tyaben? SBenn.icfy überhaupt 
eine« meiner Argumente »on Selang ftnbe, fo ifi e« 
e« eben bie (gntroicflung ber Äritif auf ben »erwanbs 
ten ©ebieten — eine Segrünbung, öou ber atte ©egs 
ner bi«fyer eonfequent abgefefyen fyaben — . ©ie, §r. 
SRebacteur, ftnb ber (Sinnige, ber ba« beffere ©treben 
unferer Stteraturjeitungen in örage Pellt, unb midj 
ju bem Snbe auf bie ^enaifc^e unb Qallifäe öttes 
raturjtg. oerweip. ©ie liefern jcboc§ hiermit nur ©e= 
lege für meine ©äße, ein warnenbe« unb ein leljrens 
beö ß.rempel; benn watyrenb bie crflgenannte 3*g. 
(pe liegt befanntlidj in ben legten 3ügen) und geigt, 
n?ie atte« Veraltete ein 6nbe mit ©c^reefen nimmt, 
^at tk lefctere ifyrc (fjripenj eben nur baburc$ bewahrt, 
baß fte tem alten treiben entfagte. S3ci biefer ©es 
tegenljett fann id? nietyt uinfyin, auf einen SBorwurf 
einjugefyen, welken ©ie mir machen, ©ie fagen 
namlidj, idj ^atte bie Staate meine« 3otneö auc$ 
über bie altere $age«fritif au«gegoffen. ©djon früs 
^er matten ©ie mir biefen Söorwurf — id) lehnte 
iljn bamal« ab unb werweife bc«fyatb einfach auf ba«, 
waö i^ barüber ©b. XXVII. @. 41 gefagt tyabe. «3ms 
metfjin mögen bie SRecenfenten im alten ©t^l ju ifyrer 
3eit einmal iljre ©eltung gehabt l;aben — idj fyabe 
ba« am atterwenigflen befhitten. 3^ fdjrieb im Safyre 
(Sintaufenb adjtfyunbert unb fteben unb toierjig unb für 
baffelbe, fonute ba^er mit tollem Siebte ton unferen 
SRecenfenten eine 33erücfpc$tigung ber fiitifctyen Srs 
rungenfdjaften früherer Safoc im ©roßen unb ©ans 
jen verlangen unb jebe SRecenpon verwerfen, welche 
mtrf) eine foldje Serücfpc^tigung fcermifjen ließ. 5Da§ 
iij befferen Seflrebungen niemals meine 'ilnerfennung 
toerfagen werbe, tterfle^t pc^ üon fetbft; »dj babc mi^ 
f^on früher barüber auägefprodjen, bjabt auti) nies 
mala baran gebaut, bie rü^mlid^e Muönafyne 3i}un 
Slättern allein angebei^en ju laffen, fonbern biefe 
nur unter anberen namentlich ^erüorge^oben. — 
©ie fragen, bie i^ ^ier Pelle, Pub einfach bie: 
Vat bie ÄunPfritif feine SWet^obe? unb ba pe uns 



preitig eine gewonnen f)at, warum foll aerabe bie 
mupfaftfdje Ärittf pd^ ni^t barauf Püfcen fon» 
nen, warum foU pe bem 3ufaO ber ©enialität 
allein überlaffen fein? Unb — will tdj $rn. Ar. 
fyeeiett fragen — bebürfen ßiebe unb SEBa^r^eit ntd^t 
ber ©let^obe? ©ie Siebe Witt p<$ betrügen, fann 
man aber nic$t mit einigen ©rünben über bad 
SBte Preiten, bad pe in i^rer naioen, menf^ens 
freunbli^en SBeife nic^t immer jwetfmafjtg wallen 
ttnnte ? 

SBitt $r. Ar. nun feinerfeit« behaupten: bad 
SBefeu aller Äritif fei bie m^Ptfd^e unb nirgenb« 
ju erfajfenbe © enialität: alle Äritif unferer 3eü ents 
jie^e p^ ber grfenntmg i^rer SMet^obe, fo bejeuge 
tc^ il^m gern meine $oc§ad$tung »or feiner Sleblid^s 
feit unb *Kufric$ttgfeit, verliere aber fein SBort me^r 
mit if)m. SBir werben und bodj nie oerPanbigen, obs 
wo^l wir am Snbe atte beibe leiblich beutfc^ reben 
fonnen; benn — bieö bemerfe i% §xn Ar. — jtun 
SJerPe^en gehört nic^t bloß ein unb biefelbe ©prac^e, 
fonbern auc^ eine gewijfe ©tei^^eit ber ©runbs 
anfe^auungen, unb — um mic^ wenigPenS ^ier $r«. 
Ar. p^cr »erpanblid^ ju machen — 9teblic^feit unb 
SBiffen, %icbc unb SBa^eit! — 

9htr barauf will iä) aufmerffam matten, ba§ bte 
3fit ber ©enicö o^iie SKet^obe, ber toerlumpten ©es 
nieö, bie auf gut ©lürf in bie SBett, in« Slaue ^ins 
eingießen, ^armlod mie unfere Stecenfenten tu ben &u 
teraturjeitungen , vorbei ip. ©te äWupf ^at biefe 
©pecteö am längpen eonfertoirt unb nod^ immer baä 
obiöfe Privilegium, ba§ man t^ren Jüngern allens 
fattd uerjei^t, waö man feinem anberen gebilbeten 
SWenfd^en ^inge^en ließe, ©oll biefer 3uPanb für bie 
mupfalifc^c Äritif erhalten werben? ^ein, unfere 
3eit brauet Scanner, bie wiffen, \va$ unb wie pe ed 
wollen, bie lieber befdjeiben unb ru^ig auf ein bes 
pimmt gegebene«, p$er tn'ö 5luge gefaßte« 3iel to«s 
gefeit, alo in fc^öner Äunpunbefangcntjctt riöfiren, 
boc^ mitunter über ityre genialen Seine ju Polpern 
— Seute, lie nic^t auf ben SDloment vertrauen, fons 
bem im ©efityl ber 33erantwortlic^feit , einem fetjr 
gebilbeten ^3ublifum gegenüber ju treten, pc§ ernPlic^ 
fragen: wie fann icfy ben in ber ©adfje tiegenben 
«nfprüc^en am pc^erPen genügen? (Sin berartigeö 
©treben läc^erlic^ J« machen tp eine ©entatitat, 
um bie id? $ru. Ar. nic^t beneibe. 

©aß i^ gegen bie ©enialität — abgefeljen toon 
ber beö #rn. Ar. — Sttidjt« tjabe , brause id) wofyl 
ni^t ju »erpd^ern, ja mein anberer ©egner bringt 
mi^ uot^wenbig barauf jurücf. §r. ©orffet fagt: 
ba« 2Bie beö SReferiren« fei it;m nic^t tlar, unb uers 
langt ju wiffen: wie nun ba« Urteil fadblic^ ju 
begrünben, wie weit j. S. Sftotenbeifaiele u. bergt, bas 



304 



fcei anjuwcnben. ©aö fann iä) #rn. ©. freiließ nict)t 
fagen — weil i(^ ein Öcinb ber Siegel bin unb nur 
auf eine 2Jietr)obc beö SKccenflrenö bringe, ©ie 
neuere &t\t \\t efcen glücftidj baten jurütfgcfcmmen, 
gewiffc ©cljulregctn jum SDlaafyt beö ©cnfcnö, irgenb 
einer geifligen $r)ätigfeit ju machen: wir erfegen bie 
Siegel, baö Schema burcr; bie 3Jtetr)obe, beren 2t unb 
C fcleibt, waö tdt) in bem einen Werte „Sleferiren" 
barjuflellen fucrjtc, unb worüber icr) mict) oft genug 
bcutlict) auögefyrod)en fjafcc. ©er Äritifcr mag atfo 
referiren, waö er will, mag bei bem 2Bie beö SRcfe= 
tirenö in allen ginjetfycitcn feiner (Genialität folgen: 
er mag mit Siotenbeifpielcn wirtschaften, er fann aucr) 
mit bem £ect)nifdr)cn anfangen (worin £r. ©. freiließ 
jiemlid) gewagt eine (Spccicö beö D&jectiten ftct)t ! !) 
— idj ihx mit jebem Söege jufrieben, auf bem er 
jeneö 3«rf erreicht, baö, \va% ber Gcmponifl gewoflt 
unb gclciflct $at, anfcr)aulid) ju machen, wenn er eben 
xeferirt r)at. ©afj er bieö 3ici erreicht, ijl feine unb 
ui<är)t meine <&ad)c. (Sagt nun £r. ©. : baö ifl aus 
fj crfl wenig unb unjurcicfycnb — fo fann id) ir)m nur 
entgegnen : unb bod) erreichen cö unferc JRecenfenten 
tneifl nic$t, unb bod; ffreben biefetben nid)t nacr) bic= 
fem 3'ieU, fonbern nact) bem entgegengefegten. (Sin 
83cifpiel wirb übrigenö jenen Unterfcr)icb aufkauftet) 
machen. §r. ©. r/at in feinen SRcccnftonen gewifj 
fct)on Mangel an SWelobic gerügt: tva% will er bem 
melobiclofen (Somponiflen weiter fagen, alö jur 9We= 
Tobie gehört rt)t;tl)mifcr)cr unb t)armonifct)cr 3Mfanu 
menfjang, Ueberfidr)tlict)fcit :e. :e.? Unb früge nun 
ber uafeweife (Somponifl weiter: aber, wie macr)e id) 
eine SRclobic? müfjte er nidjt antworten: bafür t;abc 
icr) feine Siegeln, eö giefct nur eine ä)tetr)obc ber 2Wes 
lobiebilbung, bie icr; bir bargelegt \)abt. — Unb bod) 
eine Siegel giebt eö wenigflenö, unb jwar eine fct)r 
fatcgorifct;e : fannfl bu feine 9Welobie machen, fo la§ 
baö (Somponiren, unb — fat)re icr) ton meinem (Stanb; 
fünfte fort — fannfl bu nict)t referiren, fo lafj ton 
ber Äritif. 2öem bie SMctfyobc ntdt)t r)elfen fann, bem 
lu'lft bie Siegel nimmermehr. 

©iefe @cfid)töpunftc fct)cincn mir nod) eine na's 
t)erc (Srörternng jn terbienen. Qxn. Ärüger r/abc id) 
weiter üftid)tö ju fagen. (»eine Variationen get/cn 
au& StsSJicU unb 6s©ur — ber Äemter wirb, allen; 
fallö mit öülfe beö §rn. t. SBintcrfelb, biefe S3emers 
fung ju würbigen wiffen — - ^)r. ©örffel fpielt auü 
einer anberen Tonart : auc^ t)at er im ($egenfag ju 
bem crjteren bie ton mir auSgcft?rocl)enen 4 21nftc^ten 
mit rür/renber ©enauigfeit contra^unftirt, unb buret) 
feine ä'ufjerft forgfältigen ßitate micr) ber SJfüfye 
«6err;o6en, unferc ©ifferen^unfte fpecieO r)icr bar= 
julegen. 6r r)at bem ^Sublifum bie Söa^t fet)r 
bequem a,cmafy , unb weiter will auet) icr) Siic^tS. 



I ©a^er gegen i^n nur einige allgemeine ©emexfuns 
gen: 

@r ftnbet baä ton mir gewählte Seifpiel be$ 
$rn. X. beö^alS tebenflic^, weil idj jugeflanbenex 
äl?a§en nur wenige ber ton biefem befprodjenen Äies 
bert)efte felbfl fenne — id) mu§ wieber^olen, ba§ ge> 
rabe biefe Unfcnntnifj ein SJiotit meiner 2Bar)l war. 
3« bem Sftadjweife, bag axiü jener Slcccnpon 9iicr)tfi 
ju entnehmen, \vaü bem fiefer bie ßinfic^t in bie hts 
f^roc^cnen (Sachen l^atte erfegen fonnen, war bo^ 
offenbar baö 3wtfma'jjigftc, ganj ben ©tanbrjunft 
beö unfunbigen fieferö cinjune^men: bau Unjulcings 
lid?e jener Sicccnfton fonntc Kiemanb beffer cinfe^e«/ 
alö ber ber ßrleuc^tung 93ebürftige. S^f" Vorwurf 
le^ne ict) alfo mit ©cinüt^ru^e ab. 

greilier) fübrt nun ^>r. ©. fet)r betaiüirt auö, 
fca§ ict) ?Jicr)tö gegen bie Seiftung beö £m. X. bu 
wiefen x)ahc. äüaö beweifl er aber mit biefer ©es 
buetion? ^öcl)(tenö bocl), ba\$ ict) ein fc^lcc^ter Äri= 
tifer ober 5lntifritifer bin! $\\ barum unferc £agcös 
fritif weniger fcblcdjt? nict)t tielme^r noc^ f^lect)ter? 
genau um fo tiel, alö meine ®cr)rciberei fct)tccr)t 
war? §r. ©. giebt alfo einen neuen praftifdr)cn Ses 
leg ju meinen «Sägen, unb ivaö will er tfyun, wenn 
ic^ baö banfbarlict)ft aeeeptire* $r. ©. fte^t wo^t, 
ba§ er, um fic^cr ju gcfycn, ^a'tte nact) weifen muffen, 
ba§ bie Slcccnfton bcö $tn. X. gut, ifyrcm 3wecfe ents 
fprec^enb gewefen. ®aö Ijat er nid^t tcrfucr)t — (aud 
S3equcmlic^feit? — ) er §at gegen mic^ tielleicr)t 211= 
leö, aber nic^tö für 4?rn. X. bewiefen — unb bar; 
auf wäre eö boefc wo^l, bei Sicr)tc befc^en, ange= 
f ommen ! 

Qättc er batf getrau, fo würbe mict) unfrebenfs 
licr) ber Vorwurf treffen, ba§ id) mi^ öfter übet 
£rn. X. jur Ungebühr luftig gemacht 'r)abc. <So lange 
aber wiber meine 23er)aur?tung, jene JHccenfton fei auS 
in^altölofcm ^ß(;rafenwerf jufammengebaut, ein 3 ns 
\)a\t niebt nad^gewiefen wirb — \va% foll id) ba wU 
berlegcn? H 4>^rafen? ©iefe ftnb befanntlicr) unwiber= 
legbar unb chen nur einfacr) alö ^^rafen , alö ba$ 
Sn^altlofc, ()injuftcllen. Vei folgern ©efd)aft ifl 
Aachen baö einjig (Srftmc§ticr)c, unb icr) gefiele au^, 
bafj id) erfl bie ©örfferfd)c £d)ugrebc ber X.'fc^en 
SHecenfion in einem etn^a^ fomifcr)en 8id)te erbfiefte. 
§at eö ftd) bod) barum fer)r beiläufig ge^anbelt, unb 
ifl bod) aui) wirflicr) $r. ©. ber ßinjige, ber biefe 
luftige ßpifobe in $cla,c feiner tiefen dinftcr)t in pers 
fönlid)e SWotttc für bie 4)auptfad^e genommen ^at. 
Tant de bruit pour une omelette! — 21fle geben 
ju, ba§ bie Üageöfritif wenigflenö nidt)t auf einem 
fold)eu ^öl;epunfte flet)e, bafj man nid)t einige fromme 
2ßünfd)e ihretwegen i)abm muffe-, $r. ©. felbfl wirb 
nidr)t behaupten, bafj fic fo gut fei, bafj fle nic^t befs 



305 



fer werben fonnte. Qättt ic$ auc$ in bem gum Ua 
berfht§ gegebenen abfdjrecfenben (Srempel fehlgegriffen 
— lofjnte baä jeneä früiföe (Sontrapunf tiren ? 

Uebert)aupt fyat fid(j $r. ©. metyr an baä beiläus 
fig ©egebene gehalten, unb feine fperieüen Sluöfleßuns 
gen treffen SRebcnpunfte. 9tur auf ein« will icr) luer 
nar)er eingeben. $d) n>itt nämlicr) ^>rn. ©. $ugeben, 
ba§ unter einer guten Steeenfion ber Stfame leicr)t $u 
»ermiffen ift: icr) inact)e it)n aber and) barauf auf* 
merffam, ba§ mir bie 5lnonr/inität unferer Slecenfens 
ten barum fo läci)erlicr) toorfommt, weit biefe Sftidjtö 
al* „^erfönlidjeS", $Ricr;tö aU perfönlicr)e einbrücfe 
geben. — Unb boef) r)at bie ^Incnr;mität unter aßen 
Umflänben ir)re 9ttifjlicr)feiten, fte fann mi§ brauest 
werben. 23aä wollte j. ö. £r. ®. machen, wenn icr) 
wie er at$ ^perjenöfünbiger auftrete : £r. X. fei toiel= 
leicr)t gar ibentifer) mit £rn. £>., ber aueb) unter bie= 
fer (Sfyiffre ,'cr)reiben fönne, ober wenn icr) t>orficr;t!ger 
anbeutete: £r. ©. fei offenbar ein greunb beö $rn. 
X., — wie will £r. ©• beweifen, bafj X., biefe nm 
befannte (^rö§e, nicr)t mit if)m liirt fei* $d) tt)ue 
baä natürlich) nid)t, befenne mid) melmefjr offen jtt 
ber gegenteiligen Ucberjeugung — bie $lnonr;mitat 
bleibt aber eine 9Hi§licr)feit. 

£)ocr) laffen wir alle unfruchtbaren ©ctailjfreu 
tigfriten: icr) benfe, bafj bie fyauptfad£licr)ften (Streits 
punf tc ju ber Ueberftcr)tlict)feit geförbert ftnb, bie ein 
8nburtt)eit ber fiefer moglict) machen fann. ©oll ict) 
mit einer perfönlict)en 83emerfung fdjliefjen, fo ifl eö 
baä unumwunbene ©efianbnijj , ba§ fcon vorn herein 
aller IWadtjbrucf uon mir auf bie ett)ifcr)c Seite ber 
©act)e gelegt ifl, bafj eS mir eben eine moralifdje 
©enugtt/uung gewefen ifl, ein für m icr) fcerwerfli; 



dt)ed treiben al$ folc^eö ^injitfleüen, meine SBorte an 
9lid)t$ ju meffen, alö an biefem it)ren ©egenflanbc. 
Sag mir t/ierin nur ber feine 3Mftumnung geben 
fann, ber mit mir von benfelben SBorauäfegungen au$; 
get)t, begreife icr) collig, unb laffe jebem 2lnberen baÄ 
3lecr)t, feine ®t;mpatr)ien mit bem Status quo auf bie 
jartefle SBeifc barjulegeu. ^enen „Swecf r;abc icr) jes 
benfallö erreicht : icr) r)abe mir, unb audj manchen 2lns 
beren jene ©enugttjuung t>erfcr)afft: auf einen anberen 
(Srfolg fyabe icr; faum gerechnet, unb and) ba8 fcr)on 
beutltcr) genug anerfannt, alö icr) ben Steeenfenten be8 
alten 3ttylö unter anberen guten @igenfcr)aften bie ber 
^e^arrlid^feit, ber Unüerbeffer 5 unb Unöerfdt)le^tcr= 
licr;feit jugcflanben fyakc. ^cr) t)abe nict)t einmal ge? 
r)offt, $>rn. X. ju befeitigen, unb ^ätte icr) eä get)offt 

— bie üftr. 44 ber allg. muf. 3*g. f^ßt fö beutli^ 
genug : ber alte X. lebt noct) ! ^eine wol^lmeinenbe 
^J^rafeologic r)at, er mug eä mir banfen, einige pte 
lemifcr)e gärbung erhalten: er f^ri^t toon „fd^tegs 
baumwollener öürif", „fritifd^en ©anöeülottö 77 , „bem 
jungen ©eutfdjlanb unb bem jungen ^alle". Sr 
txitt bort ben fcr)tagenben 9iact)wei§ an, ba§ man in 
einer altgemeinen 3*ituna, ftcr) mit allgemein 
neu Urteilen begnügen muffe! $r. X. entfd^eibet 
eine ^Jrincipienfragc auö bem tarnen einer 3*itu"9 

— baö ifl genial unb reblicr), — tvie $r. Dr. Ärüs 
ger anerfennen mu§ — öon mir nicr)t wibertegt — 
wie §x. ©Brffet mit »ödem Sterte auöfü^ren wirb 

— unb baS Sufligfle, alfo ber befle @^Iu§flein 
ber ganjen ©efcr)icr)te, worauf icr) aufmerffam mas 
er)en will. 

$alle, im ©eeember 1847. 

3uliu$ ©Raffet. 



Ueberji(f)t ber neuejhn ©rfd^einungen auf bem ©ebiete bet 2Äufit 



Äöt ^>tano forte. 

Salon $ unb ^r)arafterfturfe. 

Sb* ©ttttnartn, <Dp. 0. Deux Mazourkas. Qofmtittn. 
12^ n 9 r. 

— — ~- t ©p. 10. Deux Marches caracteristi- 
ques. Cbrnb. J5 flgr. 

— — — , ©p. 11. Nocturne-Barcarolle. €benb. 
15 njr. 



Sie cnlen aa)t 3BerTe be« Gomponiften ftnb unt nnbe* 
fönnt. ©ad er in biefen trei ffietfen leißet, oetbient fnfo/ 
fern ©eadjtung, al« e* ein Streben nad) bem ©efferen, über« 
^aupt gciüige JÄegfamfcit beurfunbet. ffiir ^cben bie« ^et* 
toor, n?et( nn« bie SfBerfe »eranlaffen, mebr bie anten, al« bie 
fd)n?a(r)en (Seiten berfelben bir«mal in'« 9(uge ju faffen. 

$« Stieß, ©p. 11. Allegro grazioso. Stettin, ßulüng. 
10 8 8 r. 



306 



2)al 8tuc? tunbet fid^ gut ab, e« ijat griffe unb li§t 
barum nicjt gleldjgnlttg. Der (Semp. ma#e M mit ben gu* 
icn (frjcugniffen ber «Reujett vertraut, fo wirb er balb ju grö* 
§ erem geifligen Slufföwunge angeregt werbtn. Die ftorm be« 
ffierfe« ifl bie be« iRonbo. 

££♦ ÄuHaf, ©p. 27. Ilr. 2 u. 3. Andante, Scherzo. 
DeuxMorceaux de Salon. Sdjubertlj u. Comp. Hr. 2. 

i ttyr. 

Der Gomp. behauptet jwar in vorliegenbem anbaute feine 
funflleriföe ©eltung, iebodj nldjt in bem attaafce, al« er e« 
fönnte. 9lu« innerem föopferiffyn orange Ifl ba« <Stucf 
ntd)t entftanben, ber (Sinbrucf, weldjen e« madjt, ifl fein nadj* 
faltiger. $r.Äullaf brauet ft$ bie« von «ttlemanb crft fagen 
ju laffen. 

§♦ 83mtt$, ©p. 7. flr. 2. La Fontaine. Etüde, 
ßcljubirtl) u. Comp, i €l)lr. 

(Sine Srifleretübe mit anfpredjenber SWelobie. SRöge fi$ 
ba« Salent be« (Somponiflen von ben (Sinflüffen brr @pecula* 
tion flet« rein erhalten! 
©♦ SBolff, ©p.148. Tarenteile, öcljott. 1/1.21 Ar. 

3fl lebenbig unb gehört ju ben befferen Tarantellen , bie 
erifliren. JDie Sarante Ken wutlj f^eint fi* im ««gemeinen 
etwa« gelegt ju fyaben. 
<£♦ 9tet§, Allegretto capriccioso. änfcre. 48 flr. 

$a« Dpu« 2 be* (5omp. ifl unldngjt befpro^en werben, 
allem 2lnf$ein nadj ifT« bie«mal Dpu« 1, n?a« vorliegt. ®« 
ifl jiemlld) unreif. fflir ratzen bem 4 -Berf„ in bet iöeröffent; 
lidjung feiner SNerfe eine $aufe ju madjen. 

S« Äta^et, Romance polonaise variee. Meters. 
J2 n 8 r. 

Da* Xljema lafjt £r.tfrafcer von ber iinfen £anb allein 
au«fül)ren, nid)t oljne ©efe^ief. Die erfie Variation ifl finb' 
Iidj, bie zweite will mefjr fein. Da* ®unje ifl eine (Stfl- 
lingö^abc , terjufolge wir bem (Somp. feine pnflere SD^iene 
jeigen bürfen. 

3» fReitttatttt, ©p. 5. Polonaise brillante utrt 5 
Älafuiken. üjaslinger. 30 flr. C.Jfl. 

Die s JKajurfen finb ganj fnrj unb anfprudjlo«, bie $olo* 
naife lägt ftd) anhören. 

% §♦ SobtJtJttÖft, ©p. 59. Hommage a Mozart. 
Fantaisie sur des themes ds l'opera Don Gio- 
vanni, ffiote u. Öock. l£ aijlr. 
Der Anfang ifl etwa« fdjieppenb, nm fo intereffantec ifl 
ber »eitere Verlauf unb ^auptfa^lic^ ba« önbe be* öBerf«. 
3Bir treffen ba viele geiflreid^e Kombinationen unb eigentljüm* 
lldje SBenbungen. Die gewallten Sljcma« finb: „Sfteic^ mir 
bie #anb ie.", bie @erenabe unb ba« (5l;ampagnerlieb; ba* 
erflere jiel)t fH burc^ ba« ganje SBerf l;inburc^ unb ifl oft 
fe^r c^arafteriflifcö mit ben anberen in Öerbinbung gebraut. 



gertigen Qtatiierfpielern fei ba« ffierf angelegeniti^ tnt? 
Pforten ! 

31» 26f^^0ttt f ©p. 17. Öolkfliirtcr für |)fU. ober- 
tragen. Ilr. 4. ßarcaroU. ßott u. ©ock. 15 8gr. 

Die SRelobie ifl : „Da« @<$iff flrei^t bnr* bie SBBenen", 
bie ^Bearbeitung jeugt von ©efc^itf unb (Sinftd^t. ®Ui^ ben 
früberen Hummern empfe^len«toerr^. S3gl. €J. 64 b 3- 

9t» SBittmetS, ©p. 52. Die IDin^ebraut. pi)a«to(tr- 
ftück. ÄUcijati. 1 /l. 30 Ar. €.A. 

Die ©inb«braut ifl unfere« SBtffen« muftfalif^ no(^ nify 
bargefielft werben, fo viel ©tnrmwlnbe unb Unwetter wir and) 
bereit« traben. äBittmer«' War e« vorbehalten, auf biefe grofe 
3bee ju fommen. Qr ^at bie Älangwirfungen be* Snflri* 
ment« mit Äennero^r belaufet, um ba« kaufen unb Traufen 
be« Sffiinbe« wiebequgeben; er jeigt, wie felbiger allerlei 
Dinge, Rapier * unb $ol$fpäne, ja fogar einen £i$tfned)t 
((Seite 10) edenbod^ in bie Suft treibt. SWan muß ba« felbft 
mit anhören nnb »fdjen, um eine richtige SScrftellung bavon 
gu gewinnen, — alfo paffe man bie ©elegen^eit ab, ben 33ir* 
tuofen im Jtampfe mit feinem winbbräutiie^en örjeugniffe ju 
beobachten. 

©♦ S^alberg , ©p. 57. Hr. 5. Fantaisie sur des 
melodies de Fr. Schubert. [Decamcron par S. Th. 
Dix Morceaux p. P. T servant d^cole preparatoire 
ä l'etude de ses grands morceaux.] öreitk. u. Par- 
tei. 20 Itgr 
(Sine burd) ben ©torc^f^nabel verfeinerte ,, Grande Fan- 
taisie" be« (Semponifien , ni^t« me^r, nid^t« Weniger. <Sie 
mit fammt i^ren vier älteren unb fünf nodj fommen foflenben 
©djweflem gehört ju ben alt^üngferilc^en Örfc^einungen. 

S^* heften f ©p. 37. Transcriptions. Le Carneval 
de Venise d'apres Paganini. Capriccietto brillant. 
Ötern u. Comp. T V ®l)lr. 

9Bie oft bod) biefe ac^t Xade paganini'« ^er^alten mnU 
fen ! £r. £eflen %at ba^u jc^n neue 2Jietamcrp$efen ßelie* 
fert, otjne ben föcij ber SReul^eit für fld> ju ^aben. 2öer totii, 
wie iöiele no^ fommen, bie gleidtfüll« einige Kröpfen au«^u< 
quetfd^en fudjen. 33erwebren fann man 1 « i^nen ntd^t ! Den 
Sßorjug ^aben übrigen« biefe QftctamoTpfyofen, bag fie clavier* 
gemä§ unb niefct gefefemaefio« finb. Der beigefügte ftinger- 
fa^ ifl für bie@pfeler, wel^e fie fpielen fonnen, entbehrlich. 

9« S5ittet, ©p. 37. Linda di Chamounix. Fantaisie 
de Salon. Ricorti. 4 /r. 50 «t«. 

— — t ©p # 38. Fantaisie melodique sur des 
motifs favoris des Due Foscari, opera de Verdi, 
eben*. 3 /r. 90 «tg. 

— — , ©p. 39. Souvenir de Giovanna d'Arco, 
opera de Verdi. Capricc brillant. Cbeifo. 3 /r. 

— — , ©p. 50. Souvenir deLuisaStrozzi, opera 
de Sanelli. Divertissement. €ben*. 2 /r. 



307 



9L SiQft, ©l>. 52. Fiorella. Ronde Napolitaine. 

Cbm*. 3 /i. 
gir Stutfölanb ^at bedien« O». 52 Snterejfe. <8« 
geigt, bog ber ißerf. (8t»a* leides fann, trenn e* ifym über* 
faafct drnfl barnm ifc (5tn)a6 ga leiftca. 
9« <£$0pÜ!, ©J>. 63. 3 Mazourkas. tfrritk. u. Ijärtel. 

20 ilar. 
_ — , ©p. 64. 3 Valses. Cbtti». 1 tljlr. 

SBcibc #cfte gcfycvcn gu ben rceniger intereffanten (5om* 
^ofttionen @$cpfa'«, inbem brtbe aidjt fcwcbl eigeatbümlicb 
af« vielmehr gefad&t erfdjetnen. Uabbodb! tri? anenblid) $»><*) 
fielen (le aioV felbfl aber grcjjerea 2Berfea bei gcgeatoärtl* 
gen SRobf componifien ! 

3* ttatl SÖOOm, ©|>. 7. Inlroduction et Variations 
sur un theme original. Brtjubfrtl) u. Comp. 1 fcljlr. 
ffiirb bcfyrcdjea. 

3nflrticttoe0. 

3* Sitattef, «b^rrtifflj-prflktifcljf Sdjulf irr »rfent- 
lirljrn Drrjiminjen im jpiaitofortrfyirl. Jprag, jjoff- 
mann. 2 Jl. 30 Ar. CA. 



„SWit Uebaagen uab erläateraben JBeifplelen ttü4 ben 
beften Daellen gnfammengefieHt aab g«orbnet; lebfl btigefng* 
tea dtabea nab Sonflicfen von beraumten SWeiflern Altem 
aab neaerer 3«it »ewottftäabigt" — aaf biefe ©eifc ergängt 
ftd> ber Xitel. @efte 3 bi« 19 giebt ber fflerf. gnai^fl We 
3afammeaftenang ber Uebaagea aab SBeifofele, begfebenbll<$ 
anf ben laagen ober »eränberHdjea , ben Fargen ebet ua»er* 
daberltuVa äBoifd^Iag, aaf ben $>oWfli>orfd)iag , beu 9Ka$* 
fölag, ben e^letfcr, ben SriHcr, anf bie Srülcrfette , bea 
ScppeltrWer, bea $ralütiUer (nebft SRcrbeat) aab oaf bea 
5)owelfd?lag. ©efte 20 bi« 29 fcenabea fier) (Stabea *oa die* 
menti, tfalf brennet, £erg nnb £dljler, gafammca vier, aab 
@. 30 bid 39 füllea (Btücfe »on <Scarlatti, «fränbel, ®eb. 
$8ad), $atyrn, SRegart unb Seetyowa. ©ir Ijabea na* aar 
gegea bie brei 99eifpiele für ben taagea üBorfdjlag (<S. 7) oa<* 
gafared^en. Die älteren Xcafefcer bebientea ftdj ber fleiaea 
«Bote Ui JBorTjaltea, aber nidfrt tote e« ber retf. in beregten 
©cifpiclen bi«tt>e»len getfyan bat. 

A« 8*0$, ©p. 85. 12 Etudes en Style moderne. 
|)ftrr». Ijrft 1 ti. 2. a 22 Itgr. 

UBirb be f pro(^en. 



3ntcIUgcn jblct tt* 



Mit Janoar 1848 beginnen neue Abonnements auf: 

Schuberth's Omnibus für Piano, 

ansprechende Musikstücke leichter Gattung zu 

2 und 4 Händen, monatlich 2 Hefte ä 5 Sgr. 

Schuberth 9 * Omnibns für Gesang 

ein- und zweistimmige Lieder mit Piano, mo- 
natlich 1 Heft ä 5 Sgl. 

Dem Publikum werden hier treuliche Original -Werke für 
etwa nur den dritten Thetl der gewöhnlichen Noten- 
preise geboten. 

In allen Buch- und Musikbandlingen sind die ersten Hefte 
zur Ansicht zu haben. 

Verlag von Schuberth $• Co* ' D Hamburg. 



In meinem Verlage erscheinen Tür Deutschland (für Eng- 
land bei £irer v, Co.*) mit Eigentumsrecht : 

Zwölf 

bisher noch nicht gedruckte 

Sinfonien von J¥. A. Mozart, 

für das Pianoforte zu vier Händen eingerichtet 

tum Carl Czerny. 



I Diese Sinfonien schliessen sich somit als zweite Se- 

' rie an die zwölf bekannten, bereits erschienenen, und sind 
I daher mit den fortlaufenden Nummern von No. 13 bis No. 24 
| versehen. 

Die Manuscripte dieser Werke in der Original - 
Handschrift des unsterblichen Tonsetzers befinden sieb in 
meinem Besitze, und bürgen für die Aecbtheit derselben, als 
vollgültige Autoritäten, die, jeder Nummer dieser Aus- 
gabe beigefügten, beglaubigten Zeugnisse nachfolgender Herren, 
welche sowohl vermöge ihrer persönlichen Verhältnisse, als ein- 
stige Bekannte und Freunde Mozart's und an der Stätte seiner 
vorzüglichsten Kunstthätigkeil, Wien, heimisch, als auch durch 
ihre Stellung in der musikalischen Welt, von des grossen Mei- 
sters gesammtera Kunstwirken die umfassendsten Kenntnisse 
besitzen. Ausser dem genialen Bearbeiter in obiger Form, 
Herrn Carl Czemy, sind es die Herren Hofrath Xiejeicetter 
und Kapellmeister Gyroxcetz, beide in früheren Jahren mit Mo- 
zart befreundet, Herr A. Schmidt, Custos der K. K. Hof-Biblio- 
thek, und Herr ton Sonnleithncr, Aufseher der Musik-Bibliothek 
des Conservatoriums, beide durch ihre Stellung mit s am mi- 
lichen Werken und der Handschrift Mozart's genau 
bekannt, und endlich der grösste musikalische Autographen- 
Sammler und Kenner, Herr A. Fuchs, der namentlich alle bis- 
her bekannten Werke MozarVs besitzt und dessen Handschrift 
aus allen Perioden genau zu beurtheilen vermag. 

No. 13 erschien am 20. October, No. 14 am SO. November 
und jeden Monat folgt eine fernere Nummer. 



308 



Nach Beendigung dieser datier- Ausgabe werden die 
Sinfonien fürs Orchester erscheinen. 

JLugust Crana, Musikalienhandlang in Hamburg. 

(In Leipzig liefert mein Commissionär, Herr Ft. Hof- 
meister, diese Werke für seine Rechnung aus.) 

Neue JHneikalien im Verlage von Wr* Hof- 

meiMter in Leipzig: 

Beyer, Rud., Op. 1. Romantische Tonbilder f. Pfle. Cah. 1.2* 

(ä 10 Ngr.) 20 Ngr. 
Decker, Op. 17. Zwei Balladen f. eine Singst, m. Pfte. Nr, 1. 

Treue Liebe. Nr. 2. Die Todten im Meere, (ä 10 Ngr.) 

20 Ngr. 
— — } Op. 23. Souvenir de Pologne. Mazurka variee p. Plie. 

22* Ngr. 

• Flügel, Op.20. Sonate f. Pfte. Nr. 4, in C-m. 1 Thlr. 15 Ngr. 
Mendelssohn-Bartlwldy , Op 7. Sieben Charakterslücke f. Pfte. 

Neue Auflage. 2 Hefte, (ä 20 Ngr.) 1 Thlr. 10 Ngr. 
Miller, Jul., Verf. der Tabakscantate, Op. 30. Apotheose auf 

Beethoven. Cantaie f. Mannerstimmen. Part, und Stimmen. 

20 Ngr. 
Mozart, Le Mariage de Figaro. Oplra arr. p. Pfte. a 4 Mains. 

Nouv. Edition. 4 Thlr. 

• Riccius, Op. 9. Das Waldweib. Liederkreis von J. M o s e n f. 

eine Singslimme m. Begl. d. Pfle. 20 Ngr. 
Die mit * bezeichneten wurden zum erstenmale öffentlich 
aufgeführt in dem, für die Mitglieder der ersten deutschen Ton- 
künstlerversammlung zu Leipzig veranstalteten Concerte. 



Durch alle Musikhandlungen zu beziehen! 
In Concerten und im Theater wurden in letzter Zeit fol- 
gende Gesänge von den Damen Tuczek, Marx, Röster, Stich etc., 
den Herren Kraus , Mantius, Pßster, k. Domsänger Schmidt etc. 
mit grösstem Beifall vorgetragen: 

Für eine Singstimme mit Piano: 
Lebewohl, Abschied aus Dorf und Stadt: „Muss i denn zum 

SUdtek". 2 durch Frl. Stich beliebte Volkslieder. 5 Sgr. 
Gumbert, 12 Kinderlieder. Op. 15. 2 Lief, ä 15—20 Sgr. 
Hierin das beliebte Weihnachtslied, Soldatenlied, Dum- 
mes Hänschen. 
Loewe, Mein Herz ich will dich fragen. Op. 86. 10 Sgr. 



Truhn, Kindheit. Op. 84. 20 Sgr. 2 Haasen, 5 Sgr. 

C. Af. v. Weber, Freischütz, Oberon, Preciosa. Lieder. Für So- 
pran od. Tenor, für Alt od. Baryton. 2 Ausgaben. 

Curschmann, Bächlein lass dein Rauschen, Dein ist mein Herz, 
Der kleine Hans, Willkommen du Gottes Sonne fauch 2stimm.\ 
ä 7£ Sgr. y> 

Gumbert, Das bettelnde Kind, Op. 8. Das theure Vaterhaus, 
Op. 9. Spielmannslied, Op. 16. Eine Perle nenn* ich mein, 
Lied aus Italien, Op. 20. ä 10 Sgr. 

Händel, Aria di Rinaldo, 10 Sgr., Orchest. von Meyerbeer, 
1j Thlr. 

Krebs, Valencia's Rose, Sehnsucht. Op. 135. 10 Sgr. 

Kücken, Botschaft, Drei Worte, Op. 42. Herein, Im Mai, Flieg' 
Vöglein, Op. 23. Frühlingswanderschaft, Vöglein mein Bote. 
Op. 28. ä T*-12| Sgr. 

Mendelssohn, Entsagung, Op. 8. Es ist der Schnitter, Pilger- 
spruch, Mailied aus Op. 9. Volkslied, 2stimm. ä 5—10 Sgr. 

Meyerbeer, Komm, 10 Sgr. Romanze der Erminia, 7£ Sgr.! 
mit Orchester lf Thlr. Robert der Teufel. 

Pergolese, Siciliana 7£ Sgr., mit Violinquat. 15 Sgr. 

Truhn, Scheiden, Wanderschaft, Hidalgo, a 10 Sgr. 

Berlin, Schlesinger' sehe Buch- u. Musikhdlg. 

Preis -Polka und Preis- Galopp. 

Unter den zum 12. December d. J. zur Preis- 
bewerbung in Prag eingesandten 169 Polkas und 
Galoppe haben folgende durch das Loos eines von 
mehr als 3000 Personen anwesenden Publiknms den 
Preis erhalten, und zwar 

lr Preis: Melodie-Polka von F. W. Swoboda, 

2r „ Marien-Polka von Karl Pröasl, 

3r „ Lachtäubchen- Polka von Math. Ätw- 

gelsberg, 
4r „ Helenen-Galopp von Jos. Körner. 
Dieselben sind in der Kunst- und Musikalien 
handlung von Joh. Hoffmann in Prag für Piano- 
forte — Preis 45 xr. — erschienen. 

Abschriften der Orchesterstimmen sind eben- 
falls zu haben. 



^Bemerkung. 

S3ei SBeginn bee ocbtunb$»anjia,fren SSanbeS »erben bie berebrl. 
Abonnenten bei: Seitfdbrift erfud(>t, i&r Abonnement bei tbren refp. Söu^^anblun* 
gen gefällig erneuern ju, wollen, ba iljnen fonft hit gortfcfcung niebt jugeftyitft 
unb toentgjtenö ein Aufenthalt bti §um (Singana, ber fpdter betriebenen ©rem* 
platt ^erbeigefabrt wirb. toobttt Briefe. 



G=* (Slnjelat Slummmi b. OT. 3tfd)r. f. 3Ruf. totxitn jo 1{ «Jlgt. btxtd)«tt. 



Send von $ c. M <1 m u u *. 



U eu t 




ilif$ttfi f$r 



Srattg SBtt nfa U 

©iebenunbjwanjigfier SSanb. 



M 52. 




B * 1 1 1 g t * ; 
Stöbert Stufe in £ei*»jig. 

3)m 25. ©ecemb« 1841, 



Cßon Hefer 3eitfdj* «rfdjefwn nüdjenJU^ 
2 Iflumment uoe 1 <rt« lVj ®ögen. 



$rri* W« Eanbe« t*n 52 Etiu 2 1 /, Hlc. 
3ttftrtic«^ge&^r(n He $ctitptte 9 %r* 



Äbemaement nennen offc $<jfUmter, ©itdj* 
SJJufiF - unti ßanürjantlungeii an. 



3nf>fclt: Hat (fit rn *t*fl üoTiträtaffifien. — Qii SB«t *u6 bew $tr§tn. — JTUin» BHtting, Sag**aef$Hftte, SCerroif^tel, 



Xabftttttt eine« <5ottirabafftften. 

Üim 3Ug. JRüiltr. 

i Sine grc§e 9iot^roenbigfeit für baö gute Spiel 
auf bem 6entraba§ ift baä geft galten beä 3 n- 
fHumentö mit ber inneren Seite beä litis 
feu ftnie£ unb beö oberen X ^ r i t ^ ber re(t)= 
teu 2Babe, wobei bie Spige beä regten gußeä naä) 
fflufjen geteert werben muf. 3Han faitit biefe Stfotfc 
wenbigteit fet)en einfebeu, trenn man bie anbeten 
Stteidjjinfhumenie betrautet, ©er Sliolinfpieler mujj 
bte SSictine fefi mit bem Äinn galten, wiU er unge* 
niii unfc frei njirfen j fo aud) ber Getlifi, meldet fein 
^nflrumeitt feft awiföen fcm SJ^inen f>ä(t. ©et ßon= 
ttabafftfl wirb ftd) jlctä, wenn et fein ^nfitument 
ni^t auf bte begeidj»*te SBBrifc ftjtljfilt, auf ben S3es 
gen fingen unb babuta) Hii^fcit6r)dt unb Steifteit 
(nainentfia) Sei Sßaffagen) in fein Spiel (ringen. 
©ie Slrmr, bie 9J1iite( jur ^jertorbringung ber XiJne, 
muffen frei unb ungejwungcn m irf cn tonnen* 

2, ©ie £8ne auf einem Saitcninftrumentc fd?arf 
unb tnarfirt angeben ju tonnen, ift ein grcjjer SJor= 
tbeif, fei bem ScntrabafTe ijt aber bie£ fdjarfe mar= 
tirtc Singeben ber %'int fo triftig , ba§ man nidjt 
genug barauf aufmeiffam matten (um. $m Skcita; 
tto / 6 et bent f taftigen Stnfang eine& Stutfeö, bei bem 
Eintritt von breiten, djaratterijiifdjtn Stellen, furj 
bei jeber Oetegentjeit , wo ber gentrabafj in feinem 
©lan^e auftreten fotf, wirb ein marfirteä Spiet von 
bebeutenber SSirfung fein, ~ SJielc (Seutrabafflflen 
f ernten bieS nun gat ni^t^ ober fu^en eä bamit ju 



erzielen, ba§ fte ben Sogen, fc )u fagrn, auf bie 
Saiten werfen, wao total fa{f$ genannt werben mu§, 
©er gute Gontrabafftft mirb, wenn i^m irgenb 3Ht 
übrig i(1, wenn er felbfl nur eine Sldjtefpaufe bagu 
benngen tann, fletä ben Bogen vorder, tcr bem 
an^ugebenbenSon, auf bic Saiten wage* 
ted?t auffegen unb (etje er ben %en auftreibt) ben 
ju bem ^one notr)wenbigen ©rutf prebnjiren; fo wirb 
er fmo maffen^aft feine %hn€ anzugeben im Staube 
fein, ®iefe (^cwclm^rit wirb er aber nudj (freiließ 
mobipeitt) auf ba6 $iano anwenben/ unb fat>rt ge; 
wig nifyt f^Iec^t babei, benn ein fefteö, fernig c$ 
Spiet, wenn man fiii? fo att^brudten barf, ifl toor 
Slflem bei bem (Sontrabaffe ju empfehlen. — SBer 
fieti, wie fo SBicle, übet bie Saiten rmbett, nie ener; 
gif(^ angreift , ber füllte ttßn bem Soutrabafie Weg= 
bleiben, bei feine Siifelei vertragt. - — 

3. ©er Sontrabafftfl fott feine Ringer mit bent 
tjcibeten fleif^ igten ^eile be3 etfleu ©elenfefi auf 
bie Saiten fe|en. 6t fhtft fte nid^t, fo wie ber 
9Jiolin; ober ßeQcfptetcr, ahn et barf fte anä) nidjt 
legen , weil fte fonfr alle Ätaft nnb (Siafiicität titts 
beeren* Unb mit welket Äraft ber Sontrabaffifl feine 
ginget auf bie Saiten fe^en mǤ , baton tann fiel) 
nur ber einen richtigen Segriff ma^en / welker baS 
Snfltninent unb feine Sigent^iimli^teiten fennt äJlan 
tann ba^cr bem Spület uic^t genug bie SQÜ^tigs 
feit biefeä Sing er = Stuf feg enS empfehlen, 
bamit er jtdj bei Otiten baran gewohnt unb fo ju 
ber Stjeugung tintü f^bnen rein ftingenbrn SoneS ges 
langt. Reibet ifl aud? in ber SSe^ie^ung gegen fo oiele 



310 



(SontraBafPpen Säbel an8juforec§en. SKan^mal tmf; 
fen Pe gar nid^td »on ber SBi^tigfett bttfer Sad§e, 
ober flc pnb ju Bequem, obet fie $aBen bie n8t$ige 
förderliche &raft im Allgemeinen nid&t, um biefet Bors 
fdfcrift ju genügen. 

(8Birt fertigt.) 



@iit SEBort ait£ ftem $ergttt 

an alle Scnfnnfller nnb SRuftffrcnnbe £entfa)ianb«, betreffenb 

bie ©Übung eine* $enfton«fenb« für »erbtente SRufifer 

nnb ifcre unterbliebenen gamiüen. 

^n ber erflen $onfünPler&erfammtung ju Seipi 
jtg BeaBpd&tigte i<$, einen Antrag auf ©Übung eineä 
!|8enpon8fonb3 für »erbientc SWupfer unb t$re Unters 
BlieBenen Familien ju pellen, boer) bie eble 3^* enU 
eilte fröret, als bie Steige an biefen Antrag gelangte. 
©et ©egenPanb fd^eint mir fo mistig, ba§ \$} \$n 
nidfjt gern Bio jur nä<$Pen Sonfünpiertoerfammlung 
pittfd^weigenb auf pdlj Berufen lafien mifyc, um fo 
weniger, als fcr)nn »on toieten Seiten rege $$eilnatyme 
bafür pc§ geäußert r)at. Sßenn audt} biefc erPe Ans 
regung weiter feinen Erfolg Bewirf en follte, alö eine 
t^eilneljmenbe Aufmerffamfeit für oBigen ©egenPanb 
erwedt unb tyn felBP einer toielfad^en Beurteilung 
unterworfen ju $aBen, fo läßt p<$ bedt) tyoffen, baß 
biefer Srfolg anbere (Srfofgc nac$ pa^ fliegen werbe, 
baß eine Stiftung gegrünbet werbe, bie, meüeic§t uns 
tet bem Warnen SJtenbeUfo^ndPiftung, fyäter 
bie ebenen SJrüdjte für ÄünPler unb bamit für bie 
ÄunP felBp ju tragen vermag. 

UeBerBlitfen wir ba8 SeBen ber ÄünPler, fo flrT= 
len p(§ einige r)odjberbicnte äRänner in ber gtücttid^ 
pen, äußeren Sage unö *?or, anbere minber fcerbiente, 
tjom ©lüa?e gewiffermaßen »erfolgte Scanner IcBen in 
©lanj unb SRu^m, eine große Qafjl erfreut pdfj einer 
leBcnälang pcr)eren, wenn auefy niä)t gldnjenben Stets 
Iung. ABer wer fennt nicr)t bie große 3ßtyl ber 
ÄünPler, wela^e att SBirtuofen, (Scmpcnipen, äKupfs 
Teurer jwar in ben jüngeren -3ar)ren genügenbe SuBs 
pPenjmittel fanben, toom jüngeren ©efdjlec^te aBer 
teTfcrängt, im Alter ofyne SRatr) unb SrcP in »er? 
jweipungSfcoflc SBebrängniß geraden 5 wer fennt liiert 
bie große 3^1 derjenigen, wel<$e bem Staate, ber 
&ird)e unb fcerfd&iebenen ÄunpanPalten für ben ges 
tingften 2cr)n it)re ©icnPe Teilen, bie nur burci) 9?es 
Bengefdjafte alter Art im Stanbe pnb, ifyren 9?ar)s 
rungöunterr/alt ju pnben! Unb »ertöten wir eö unö 
nid^t, baß nidjt feiten bie tüa^tigPen unb für bie 
war/re ÄunP, wenn auä) nur im Stillen, wirffamPen 



Scannet toon ben ©rofamen p<^ na^wn, bie fparfam 
»on beS dtd$m Sif^e fallen. Scanner, wel^e ben 
»oben juBereiten, bie &aat au^Preuen, pe ^egen unb 
^Pegen, aBer Beim Sinfammeln ber golbenen Sru^t 
nur ben 8o$n eine« gebungenen »rBeiterö erhalten; 
SRanner, weld^e bie (gtfpeine ber ÄunpgeBaube Bils 
ben, aBer »on ben ^o^anPreBenben ©dulen unb 
frauenhaften 3ierrat^en uerbunfelt werben; SWanner, 
wel^e alö Bffentlid^e Seu^ten bienen fönnten, aBet 
beren &i$t nur fd^waa) flimmern fann, weil e« nia>t 
mit bem nBt^igen Del getranft wirb, fold^er 9Manner 
jä^tt bie ÄunPwett gar öiele, bie nur fümmerlic^ i^r 
©afein frifien. ©iefc würbtgen 3:rfiger ber ÄunP, 
einerlei, oB pe in ber Äirt$e ober in ber D^jer, im 
Goneertfaale ober im ^ä'uölicr)en Äreife, im Se^ ober 
©tubierjimmer fyati$ Pnb, biefe pnb e«, benen ein 
glüa?lid^ere8 ä'u§ereö »oo« Bereitet werben mu§. 3war 
fann toom Äünpler unb ÄunPfreunbe in biefer Sejie* 
^ung nic^t aüe« geföe&en, eine gro§e »ufgaBe Blet6t 
r)ierBci bem (Staate unb größeren ^JuBlifumj bod^ 
wenn wir Bebenfen, tüie biet bie ÄunP fc§on ju too^U 
tätigen 3»t?erfen gewirft r)at, fo muß unö bie $off 5 
nung BeleBen, baf pe aucr) ^um »epen be« Äünp^ 
lerS, be8 leBenben ÄünPlerö felBP ober beffen ^inter= 
BlieBenen Samilie Bebeutenb wirfen fßnne. @a^8n 
unb ebel ip eö, üerPorBenen, auögejeid^neten Äünpiern 
ein ©enfmal »on 6rj ju fe|en, aBer fd^Bner unb 
ebler würben wir Rubeln, wenn wir jueor ber leBens 
ben Äünpler gebauten, wenn wir ein ©enfmal ber 
SieBe grünbeten, woburc^ Saufenbe Beglüdt würben. 
<&c fct)r ie$ im »orauö fc^on taufenb &änbe Pd^ Te= 
gen, um bem fo frü$ öerflärten, großen Sonfünpier, 
SWenbelöfo^n^Sart^olb^, ein ©enfmal gu mieten, 
au$ i% Pimme mit ein, benn er $at ein foldfjeS uer= 
bientj aBer wetten wir ir)m ein ©enfmal weisen, fo 
laft unö bie in Webe pe^enbe Stiftung „Sttenbel«: 
fo^nö = Stiftung'' nennen, laßt unö bie Sum- 
men, wela^e auf ein peinemeö SWonument terwens 
bet werben follen, einem leBenbigen SWonumente 
wibmen! 

9iia^t mag id^ eö unternehmen, fa^on je|t Stas 
tuten ju biefer Stiftung ju entwerfen, aber ic$ werbe 
meine Slnpa^ten barüBer bem Seidiger gomite, welr 
d^er jur ©ntwerfung toon Statuten für ben beutfä^en 
Sonfünpleroerein »on ber crPen STonfünpler=a3erfamm s 
Iung gewallt ip, mitteilen nnb i^n erfud^en, bie nfc 
t^igen Stritte in biefer Angelegenheit ju t^un, bie 
Statuten für bie S»enbelöfo^n = Stiftung (icr) erlauBe 
mir biefen «uöbrucf uorlaupg) ju entwerfen, unb 
bemnad^p Bei ber jweiten Sonfünplerüerfammlung jur 
Prüfung oorjulegen. 

SWöge mein SBort, baö auQ Reißern ©ränge be« 



311 



$tt)fttt enifpiungen, in taufenb $etjen »irtrt^aflen 
ttnb fl<$ jut lebenbigften I^at grftatten! 

»lanfenburg am $ar j. $». @attlrr. 



Äleine 3titang. 

Betlilt, Uten Dec (Befiern »nrbe im Cpernfaufe jur 
JoDtenfeier Wfnbcl«fo^n , < bie 51 tf) alte oon JÄacine, mit 
ben von 5Renbel«fol)n componirten Stören gege* 
ben. <5fu bi« baljln no$ nic^t öffentlich aufgeführte« ©er! 
be« Daljfngefcbiebeneu ! leibrr aber mufj man tjfnjufngen: 
eine fnr b(e Xobtenfeier be« gro&en äünfUer« gänglicb unpafs 
fenbe nnb überhaupt beffer nnbefannt gebliebene Arbeit. iBon 
allen gröferen (Sompofttionen SRenbeUfo&n'« ifi biefe unbe* 
bingt bfe fdjttad&fie, ja i$ fage gcrabegu: eine feiner burdj* 
an« nntoürbige. 91id)t allein begegnet man überall ben bei 
tym getroljnlicbften trafen, biefelben »erben nic^t ein SWal 
»on einer urfprüngli$en, mit bem ©ebidjte oenvadjfencn 9We* 
lobte unterbrochen, Studien reifjt ftdj an ©tücfdjen, nnb 
mit 8u«na$me ton SRnmmer 5 finbet flcj nirgenb« aud? nur 
ber SBerfud} einet au«gearbeiteten Durcbfnljrung. £efanntli$ 
ftnb bie (5$öre ber «tyalie ifceil« teligiöfe @efange, tbeil«, 
namentlich beim ^eranrücfen ber fefnblldjen €>$aaren, me^r 
mit ber -fcanblung oerbunben, alfo bramatifd). Die crjleren 
tyetfen alle bie @c$n>ad}en, toclcbc 9ttenbel«fobn'« $falmen 
treffen, cljne fonfr irgenb tote originell gu fein, toenn man 
niefct bie ©onberbarfeit, bag bie alten 3uben ftdj gum djrifb 
liefen Choral ergeben, für Originalität anfeljen will. Der 
bramatffdje Xljefl ifi tro möglich ntd)t nur eben fo Iangroei* 
lig, fonbern tSllig wfetylt, — boety toogu no# meljr SDorte 
über ein ©erf, treibe« burdj nnb burd) nic$t« toeiter ifi, al* 
ber 9u6brn(f be« Unmutfye« unb ber fcangetoelle, treibe ber 
(Somponift empfanb, al« er e« machte. CS« ifi gemalt — 
ba« ifi «lle«. 00er mfr ni$t glaubt, ber neunte ba« ©erf 
gur $anb unb madjc nur eine fleine $robe, g. ©. mit ber 
©teile in (S«>Dnr: ,,(5in £erg toll grieben" dl r. 4. Da« 
mag gut fein fnr ^Berliner !£$eemnfif, aber e« ifi feltfam, 
tote man fo etwa« an bem Sage vorführen fann, toeldjer ben 
nnjierblidjen Senfunfiler feiern feilte. Ober toar biefe geier 
ein öcrnlj{gung«wfucb, nn« l^n oergeffen gu machen? 

3> 



£*ge*ftef4i$te« 

Steifen, ©oncette, (Engagements ic. Der $ofannen* 
iÖirtuo« JSeicfe gab ein (Soncert in granffurt a. b. £). , too» 
bH er feine $&antafte über StoofF« Hational^mne, ©pc^r'« 



9fcofe an« 3emire nnb 5f|CT, nnb ein «onbo aber eine Vt4e 
an« jtrenfcet 1 « 92a^tlager vortrug. 

gran ISiatbet « Oateia fingt in Hamburg. 

granL ftubetSbotff tont ©tettiner Xfieater gaftlrt ti 
©re«lan, nnb »itb in bortigen flattern fe^r gerühmt. 

«ufüfcfrc, «uffü^tungen. *m Uten Wo», »nr^ 
ben bie geißligen (Foncerte in ber ffreter^att Bonbon« mit 
SRenbeUfo^n'« ölia« eröffnet, toooel nic^t nnr f&mmtli(|e 
Wufifer unb ©anger in Srauerfleibung, fonbern and) na$ 
einer 59efanntma*ung be« ßomit*« fammtli$e ©efncjer 
be« (Joncert« in Iraner ju erf^einen nnb M aller ©eifaü«? 
leiten ju enthalten Ratten. 

3n C&ien n>ar am 5ten 2>ec. ba« britte gro§e doncert 
bet SWnjiffreunbe be« öftreic^. Äaifeiflaal« im f. f. Rebonten* 
faale. 

Reue Cpern. jtapellmjir. fli^atb fRagnet^ nene 
Oper beißt: ,,2o^engrin" unb ifl na^ <«ner ®raalfage be* 
arbeitet. 



Setmiföte*« 

9lm 27|ten £ct. b. 3- feierte ^u (»eile ber <Sd>log;£)r> 
ganift $. SB. ©toi§e fein 25jä^rige« Dienßinbitanm, 

Die Dper: „bie SBräute »on iBenebig" t>on SuliuS 
©enebiet, foll in Dre«ben anfgefn^rt »erben; ber (Sompo* 
nifl, ein ©*üler G. TL ». SBeber*«, trellt je|t bort. 

3n VatiS $at jtd> eine Societä de musiqae classiqae ge* 
bilbet nnb am 3ten Dec. in i^rem erften doncert (Jompofltio* 
nen von @lud, SWojart, SWenbeUfo^n , ©tepljan geller nnb 
(Spo^r aufgeführt, wobei ^aleo^, SRe^erbeer, «über nnb 
(Sponttnt u. 91. zugegen toaren. 

Dtto Nicolai ifi bei ber jtönigl. Tper in ©erlin pla* 
cirt unb ber alte jtapetlmfir. $ennig quie«eirt »orben. 

fflo^Ä Äejmitt r)a!t in (Stuttgart ©orlefungen aber 
«eP^etif ber SWuPf. 

5lm löten Dec. ifi ,,ba« Äat^en »on «&eilbronn", Oper 
»on tu? in Dejfan, gum erfien SWal aui) in (Srfurt gegeben 
»orben. 

Die 5lbenbgeitg. f^reibt: Äapellmeifter SSagnet ^at e« 
enblidj ba^in gebraut, ba§ Dre«ben in biefem SDinter noeb 
brei ftbonnementconcerte von ber fönigl. Äapelle nnb jttar im 
^auptfaale be« grogen Opern^aufe« toirb ^ören fdnnen. $>it 
tyierju erforberlic^e Genehmigung be« Äönig« ifi bereit« er« 
folgt. 

Heber Sflototo'b neue Cper „SWarttja" lefen »ir in 
Änranba'« ©renjboten. ba§ fie am Äarnt^nertbore gurore 
gemalt l)abe ; einzelne gute fomifdje Wummern nnb ein gang 
»orjägli^e« lertbncb Ratten il>r gu biefem (Succef »er^oU 



312 



fei; 190 er jebodj eraft werben wollte, »erfafle er in 9temi* I 
nt«cengen, ®ebe$nt$eit unb glad^eit. glotom Ijabe entfdjfe* 
bene« Talent gur fomifd)en £>per, bo$ fei a«$ für biefe an 
Sftoulaben nnb giorituren viel gu t>tel »or^anben. (üBerglei$e 
bomit Hr. 50 b. 3 ) 

Die £tjdtigfeft ber <Sdnger$öre ber ©efjmeij l)at bur$ 
ben £rieg feine Unterbrechung gelitten; e« fft ljergerljebenb, 
fc$reibt man von bort, wenn man bie au«jfe1jenben 93atail* 
lone iljren 9Rarfd) mit einem feurigen : „9Btr füllen nn« gu 
jebem £fan entflammt", „SKufft bu, mein ©aterlanb", „2Bo 
Jtraft unb SWutlj in <Sd)weigerfeelen flammen", „fcafjt Ijören 
and alter 3eft" k. begleiten l)ört. 

©reiben befommt mit einem SRale gu «tele 2C6onne* 
mentconcerte , nadjbem e« 3al)re lang barnad) bürftete. Die 
SWnflfbirectoren Jfoinge unb Hauptmann galten ndmlidj eben? 
fad« einen (Styflu« auf ber SBrutylfdjen Serraffe, unb graul. 
JWinna SBiecf fang in bem erften. 

Der „»erfiegelte ©ürgermeifter" »on 3R* $etflti4 
®e$mtbt, welker am 12Un Dec gum erften SRale in Dre«* 
ben gegeben mürbe, ging mit günftlgem (Srfolg über bie 
*Bü$ne. 

Die 3RatQUefa3 - 3nfttlarter Ijaben audj t^re <5onfer* 
öatorien, inbem 8—10 Knaben unb SWdbdjen gu einer gewif* 
fen 3aljre«geit beim Sedier im #aufe wohnen, Sttuftf unb 
©efang bort üben, aber nur gur 9la$t$tlU 

Der flönig »on Sßreujjen Ijat ben4Wuftfalienljänbler «§rn. 
©uftao SRotifr 23ocf (girma: S3cte u. 93ocf) gu feiitem 
£ofmuftfalienljänbler ernannt. 

9lm 4ten Dec. fanb ba« erfre pfjilljarmonifdje (Soncert in 
Hamburg ftatt, ber ®eiger £lottatb unb itatl 2)ta^et wirf* 
ten barin al« (Solofpicler mit. 

Die Diba«falia fdjreibt: Die 2Bittire 3RenbeI$fO$lt'3 
Ijat »on brei (Souveränen £roftfdjreiben erhalten. »cm Äönig 
»on $rcu§en, von (Saufen unb ber Königin Sßictorta. 

[Run werben and) bereit* (Soncerte $um Söeften be« f&t- 
felerfOttbS »eranftaltct. (Sin foldje« l;at fürglidj ber „granf* 
furter Sieberfrang" gegeben. 

@pontini wirb gum näd^fien (5arne»al in ©erlin er* 
»artet, bei weldjer Gelegenheit aud) feine Oper „Diurma* 
1)al" gur SluffHfjtung fommen foll. 

3n granffnrt a.9W. befielt feit o(jngefd(jr einem 3aljre 
ein ,,3oljanne«*©tfang»ereitt" unter Leitung be« Sftuftflefj* 
rer« ^tiefte! ; berfelbe r)at jungft fein crflc« öffentliche« (5cn* 
cert gegeben, beffen granffurter ©lätter lebenb gebenfen. 

Der ©efangoerein in Eüfteet beabftdjtigt, ,,@c^umann'« 
$eri" unb „gWenbeldfobn'« (5lia6" nacfeflen« bort anfeu* 
fä^ren. 



3lu« «ttetfelb förtitt bie 2)iba«folia: «in fott, tole 
in IDnffeiborf nnb in anberen Ct&bten be< »ieb«rtanbH f 
für 2Wcnbel«fo^n ein muftfalif^e« Stmtetfefl wranftaltet 
werben. 

(Suftab e^ntibfd Oper: „$ring öugen" foll in 3Bei* 
mar fer)r gefallen ftaben. 

Der itönlg von $reufjen ^at aRenbeUfo^n'e <S4»ager, 
bem $rofeffor Teufel, ben Auftrag gegeben, für bie ©allerle 
r)eroorragenber SKdnner in Jtunfi unb ©iffenfdjaft ba* ©üb* 
bc« unoerge§Uc^en ^onfe^er« auszuführen. 

3entt9 2inb, fd^reiben granffurter ©idtter, tat. fxc^ »er* 
pflichtet, oon Jefet an bi« gnm SWai einmal roöc^entlic| anf 
bem fönigl. ^eater in <Stocf^olm anfjntreten gegen (5r$ö* 
Ijuug ber greife um bie ^dlfte unb ben brihen Zfjtil ber 
Kettoeinna^me. <Sic fiat babei ben gangen Slnt^eil an bem 
örtrage gar ©egrünbung einer «Sdjule gur Sludbiibung oos 
3öglingen für ba« gebaute X^eater beßimmi. 2lm 3ten 2)ec. 
trat ße guerft in ber Stegimentötoc^ter auf, nnb e« mar Ui 
ber Äaffe ein folcfte« ©ebränge oon SWenfc^en, ba§ bie be* 
roaffnete *Wa^t einfe^reiten mu§te. 9Äan begaste 5>arquet* 
biKet« mit 25 bU 100 ^lr. ©anco. — 

2lus Zubin^tn fd^reibt ber „©eftrodbif^e SWercur": 
Xübingeu, ben löten Hoo. Sluf bie erfte Äunbc »on «Wen-- 
beldfo^n'ö Xobe $at flcfe ber ^iefige Oratorienoerein gebrun* 
gen gefüllt, eine muftfaltfc^e geier gu feinem (5$reugebdc$ts 
m"0 gu »cranflaltcn. Diefe fanb gefiern Slbcnb im (Saale be* 
3Jlufcum« flatt. — Der Oratorienoerein, ber feit feiner ©rün* 
bung im 3a^r 1839 in ununterbrochener, reger ü^dtigfeit bii 
jefct gegen breigtg größere claffifc^e aflufifmerfe »on ben erften 
SKeiftern firdjlidjer Xonfunft gur Sluffü^rung gebraut fat, 
fyattc bereit«, e^e bie £obe«nadjrid&t einlief, ben „©lia«" ein* 
guüben angefangen; er roirb jf^t mit bem erneuerten (Sifer 
ber Pietät gegen ben iBerftorbenen biefe Arbeit forife^en. 
ffiir toiffen e« fcl;r ^oc^ angufd^lagen, roie oiei burdj ben 
©erein feit ac^t Saferen für ©eefung unb tlld^rung eine« »er* 
ebelten muftfalifc^en (Sinne« in tjiifiger vStabt unb unter ben 
©tubirenben gefc^e^en ift , irtffen aber auc^ bie eigent^umli^ 
d)en (Sd^wierigfciten, bie bem Dirigenten, SHufifbirecior &ii* 
d^cr, am fü^lbarßen fein muffen, bie t^n jeboc^ immer toie* 
ber gu befiegen gelingt, gu toürbigen — (Sc^mierigfeiten, bie 
in bem unaufhörlichen ffiec^fel be« $erfonal«, namentlich an« 
ber 3af?l ber (Stut»irenben, begrunbet finb. örfreulid^ ift bie 
aBaljrnc^mung , wie forror)! unter ben jungen Damen unfern 
Statt, al« unter ben au« Söürtemberg unb bem übrigen 
Deutfdjlanb l)ier anfommenben ©tubirenben ftdj immer eine 
grojje Geneigtheit geigt, bem Vereine beizutreten, unb bie 
Dpfer an 3cit unb 5Wn^e, bie er forbert, bereitwillig ben 
eblen 3wecfen beffelben gu bringen. SWdge berfelbe ftet« nn* 
fercr &taM unb ^oc^fdjule gu einer 3fcrbc bienen ! 



©ruef »•■ 8r. Xu et mann. 



3tt$ait8t>cr iti$ni% 

tum Hebtn unb jtamttjigftett Sanfte 
tiet neurn SSeitfcftrift für iH u f t ft* 



©eifere Äuffdfee, ©rjä^lungen. 

Srenbel, granj, Die erfie S3erfamrainng benrf<$er %on* 
ttnfller unb SRnjiffrennbe in Seipjig. 8.93, 105, 117, 121, 
141, 153, 165, ITT. 

— — — # $«tro Sniüt« 6$affer in $alle. 254. 
SDörffel/ «Ifreb, tieftet mnflfalfföe 0lecenf!oneit. 76, 88. 
<9&ti)i}, Ungnjt, Die SMfotoa'f^e ©ingafabemie in $a< 

ri«. 1) (Sinleitnng. 61. 2) Der gnrfi. TS. 3) *. Nie* 
bermeper. 85. 4) Die Knfange in ©t. (Bermafn. 109. 
5) Statuten. 111. 6) ftanbgloffen. 181. T) ©eftattnng. 
182. 8) Die Goncette. 193. 9) S($ln8tt>ort. 195. 
©riepenferl, Dr. fficlfg. Sfcob., Die Dper ber (Hegen* 
toart. (Sin Vortrag. 9T. 

— — — — , $enrt) fcjtolff nnb bie 
mobetne Snftatmentalmnfif. 261. 

Präger, Dr. (Sbnarb, (Sin JEraum in ber (5$ri(ina<$t, Dper 
von $ü(er. 2, 13, 25. 

— — — , The Comedy of Errors. 1T0. 

— — — , Uebnngen be« ©e$ör«. 205, 21T. 

— — — , Ueber SRenbeUfoljn 1 « (Slia«. ©rndj* 
ftüd au« einem *Briefaed)fel. 265, 2TT, 289. 

§ Raffer, Suitu«, Ueber mnftfalif$e gtecenftonen. 27, 
39, 50. 

— — — , Ueber mnflf allföe JRecenffonen. S<$Infj* 
vooxt 301. 

$f$it$/ Ueber Äir^enmnj« in ber proteßanttfttn £fr*e. 
(Sin Vortrag. 169. 



SBetmifcfcte Xrtifel. 

D i a m o n b , Da« $rarba<$et SRofeliieb. S. 237. 
©ollmirf, (Sari, ,,(B« finb fädne Sa$en brin!" (Sine 

mufüartf^e Streiferei. 190. 
£., Dr., IBltcfe auf StabtmnfW*3nWnbe. 5. 
SRnUer, «ngufi, Sabietien eine« (Scntrabaffffren. 309« 
Otto, fconife, Parteien — (Siiquen. 53, 
Stalle«, gerbinanb, ©e»nnfdjie (SrflÄrnng, $rn.3«dtaff 

betreffend 298. 
Saiiler, $., (Sin SEöott an« bem bergen. 310. 



SBcurt^ctlungctt. 

*bi,8t., Dp.60n.61. 3e*n lieber. 2 $efte. «nbre. (5.112. 
«larb, D., Dp. IT. $&antafle über: SWaria $ablITa. Stern 

n. (Somp. 13T. 
Alf an, (S.S., Parlitioos pour Piano. Nr. 1 — 4. ®$lefitt* 

ger. 63. 
©ad>, 3. Seb., Der anfaljenbe Dtganijt Äärner. 196. 
©etfer, (5. g., Die Sonwerfe be« löten u. lTten Safaljnn* 

bert«. gleifdjer. 220. 
Sefcren«, «&., Sedj« lieber. 9Rabema$er. 87. 
©ergt, 91., Dp. 2. Fantaisie. $eter«. 38. 
JBodmüljl, SU.©., Dp. 47. Etudes pour le diveloppemcnt da 

möcanisme da Violoncelle. 9(nbtd. 5 $efte. 137. 
$Bronlfow«fa, (5$. &•/ Dp. 1» Drei Sieber. SUbrä. 86« 
Dofrrgtyndfi/ 3» Sv Dp. 55. La PrimaTera. Rayon d'espl- 

rance. Morcean brillant. f&aU n. Socf. 63. 



IV 



5)crn, £♦, Dp. 48. »Biet $iebertafeU©efänge. anbre. 183. 
5Drefel # D v Dp. 2. <Se$« Sieber. Styiftling. 87. 
(Stiert, S., Dp. 7. Slflegro f. $f., 03. ii. Sßctt. $eter*. 233. 
dinier, Dp. 4. lieber ofae 2Borte für Violine, @($uberüj. 

137. 
fcffer, £., Dp. 21. (SedjS beutfdjc lieber. 2 £efte. 93c te u. 

Eotf. 112. 
glügel, ®., Dp. 11. *Mantajiebflber. (Sdjott. 2 £efte. 38. 

— — , Dp. 17. Sagfalter. #ofmeijter. 38. 

— — , Dp. 18. aflonbfdjelnbüber. (Sbcnb. 38. 
granrf, (Sb., Dp. 8. <Sedö« Sieber. ©uttentag. 75. 
©olbfdjmibt, <S., Dp. 10. R«i?erie nu Bord de )a mer. 

(Sdjubertlj. 229. 
©ur I i tt, 6., Dp. 3. (Sonate f. $fte. u. äkefle. ©djubertf}. 

135. 
Partei, %., Dp. 5. #ier 93a§liebcr. Soic u. 93ocf. 86. 
•&enfcf, gannv, -V- 6. 33itr Sieber (2te$ £eft). *8cte u. 

23ocf. 50. 
£enfcit, 91., Dp. 13. Dir. 6. Mazurka et Polka, «Sdblefin* 

ger. 50. 
filier, gerb., Dp. 36. ©efang ber ©eifhr über ben 2Baf* 

fern, (Slavierandjug. Xrauiroein. 241. 

— — — , Dp. 39. iBclfatbümlidje Sieber für 2<Singft. 
SBreitf. a. $ärtcl. 173. 

$trf4*a$, £., $§antafte für Dr$ejiet, f. $fte. ju 4 $. 

93raun*. 230. 
ÄnfferaiS, £. g., Dp. 12. Ouartett f. $fie. u. (Streif 

tnjtrnmente. ©djeit. 253. 
ÄuHaf, $$., Dp. 30. (Sin gelblager in ©Rieften. ^tyanta* 

ffe. (Stfytejtngcr. 64. 
Sinbpatntner, $. »., Stdjtenfrein. (£(aBierau$jug. (Sdjn* 

bert^. 133, 145, 157. 
Sif Jt/ ? r -/ Capriccio alJa Turca. SWedEjctri. 64. 

— — , Elegie sur des motifs du Prince Louis. <Sd)lefut* 
ger. 65. 

— — , Ungarifdje SNjapfcbien. «&eft 5—10. £aaltngcr. 
229. 

— — , SWageppa. (Stube. (Sbenb. 229. 
Söf*l)orn, 91., Dp. 17. SßolfSiieber für $ianofcrte. Mr. 1 

n. 2, 2 £efte. ©ete n. Söocf. 64. 
2u bin, So on be (Saint, Dp. 49. Grand Duo. <Sd)nbertlj. 

135. 
SRortier be gontaine, Dp. 7. ®fc 2DoIföfc$!u$t. $fjan* 

tafieftücf. 2TCe*etti. 64. 
SRüUer, ©., Dp. 23. <Drei Sfeber. «Rabemadjer. 87. 

— — — , Dp. 24. £>rei ©efänge für 3 u. 4 <St. (Sbenb. 
112. 

D«*orne, ®. »., Dp. 52. Xxio für $fte., 33iol. n. 2keU. 

€<$ott. 253. 
$etfd)fe, $. X., Dp. 10. Se$* Siebet für 2Ranner<$ot. 

©teitf. n. ^ÄrteL 184. 

— — — , Dp. 11. ©ec$« Siebet für SMnner<$cr. 
Äifinet. 184. 



9Mf$Fe, $. %., Dp. 12. <Sedj« Sieber für SWünnetd^ot. 

©reitf. «. J&firtel. 184. 
Steine de, (L, Dp. 7. $ljanta|te(tü<fe. Sofe u. JDelbanco. 38. 
fteiffiger, (S. ®., Dp. 183. 17te« $rio f. $fte., ffliol. «. 

S3cU. $eter«. 253. 

— — —, &V. 185. (Sonate für $fte. n. Sßioline. 
(Sbcnb. 253. 

— — — , Dp. 186. Quatriäme Trio. @djleftnget. 
135. 

9ftei§, (5., Dp. 2. Trois Pieces caraclenstiqoes. 93ote unb 

93ocf. 63. 
SKeuliug, 20., Dp.82. £rio f. $f., 33. u. S3ct(. e<$ott. 253. 
«Ritter, 21. ©., Dp. 3. Impromptu. g^üUer. 50. 
Sfcofcntjatn, 3 , Dp. 38. Sonate pour Piano et Violoncelle. 

$etere5. 135. 
(Sdiadjncr, 9t., Dp. 15. $^antafteSücf. $a*lingev. 49. 
(Sd^mitt, 3-, «cllflänbige praftifdje ^ianofortef^nle. Mte« 

mev>er. 231. 
Sdjumann, $t., Dp. 55. günf Sieber f. gem. (Sljor. 2ö^iii* 

üng. 159. 
©fraup, gr., Dp. 28. £rio. $eter«. 135. 
@pon^o!j, 0. •&., Dp. 22. Troisicme Bouquet musical. 

<Sd)ubert£. 229. 
(Steifenfanb, 2ö., Dp. 2. Monate. (Stern u. (Somp. 37. 
(Streben, (5., Dp. 12. Sieber unb ©efänge, bretfHramfg. 

©rettf. u. Gürtel. 173. 
£ägitd)Sbe(f, %*>•, Dp. 26. Xxxo. (S^uoertlj. 135. 
Zaubert, 3ö v Dp. 64. 3)er S3laubart. <51at>ierau«$ug. ©ote 

u. ©oct. 241. 
__ _ — ; £)p. 68. JNänge au« ber Äinberioelt. Staut* 

»ein. 113. 
_ _ — , Dp. 72. IDrei J5umore«fen. $eter*. 3$fte. 49. 
Xiel)fen, D., Dp. 27. (Sieben ©ebid^te. SBote u. «od. 75. 
fflollweiler, ^., Dp. 12. Deuxieme Tarantelle. ®djubert$. 

49. 
3Bebemann, SB., JDcr Se^rmeifxer im Drgelfpiel. Äörnet. 

198. 
©öljler, ©., Dp. 7. 9(n ber (See. $ote u. ©ocf. 87. 



Gorrefponbenjen. 

•35on x: (Srfie« ©ergifd^e« SWännetgefangfeft. @. 65. 

&u$ SBetltn. 

Son ]): 3enni> Sinb. 213. — öon (5. €.: 3ennv Sinb. 
©eiftlic^e« (Soncert. SWattn^en. 250. ffiagnet'* »ienji. 
ölia«. €t)mp^onie*, Ouattett* u. Xtiofoiteen. (5fr kleiner. 
Goncert jum Oebü^tnifi SWenbelefo^n'«. Senore »on SRet* 
cabantc. @ingafabemte. 2Bifimere. 285. SRatfnec bet $$. 
Söf^^om u. ©taljlfnedjt. $r. t>on Äainet. Singafabemie* 
Äfiden'« „^titenbent". 297. 



9fae (Saffel. 

©011 *•*: 2Bieganb'f<$e SD^tififaiiffH^rnirg. Sweater, Die beU 
ben $rin}en von (Jffer, nnb Slrrfa von $. ©table. 274. 
64nger n. ©ftngerinnen. Onartttt*SRatin*en. 287. 

ää« JOeffaa. 

©on 5)816: Da« ä&tföen »on $ellbronn, Oper dos 8ur. 
201. 

SCu« £>re*t>en. 

©on g. ©. SR. : Die Oj>er. 69. Ztyattt, Goncerte. 82. — 
©on 3<®. SRüttcr: (Sin ©angertag bafelbft. 83. — ©on 
g. ffl. SR.: (Sonrabin, »on gerb, filier. 208,215,225. 
Die £$aiigfeit ber Ofcer. 249. 

Slii« (Sifettacty. 

©rn 3*®. SRülfer: Sänfte« Sfeberfeff be« Springer ©an* 
qerbunbe«. 129. 

9lu$ J&atitburg. 

©cn Sfyeofcor $agen: Hamburger ©riefe. Die Ofcer unter 
ber neuen Jljeaterbirection. 9. ^eortalifdje 3«Wnbe. 
<5lia«. 203. 

51h« Scfyjifi. 

?ci*$iger SWujiFleben. ©on 8. Nicdn«: grl. »on SRarra. 18. 

— ©cn bemf,: Sweater. ®äfie. 78. — ©on bemf.: Die 
nngarifc&en ©änger. Äbam'« ©ennerljfitte. ©offfelot 1 « Äö* 
nigin »on 2<*on. $r. Obmann. 149, 160, 174. — ©on 
3r. ©r.: Slbonnementconcerte, 1 ftefi bi« 3te«. 209. — ©on 
51. g. N-: Äbonnementconcerte, 4te« u. 5te«. 245. — ©cn 
D.: $aui>tyrüfnng am (5onfer»atorfum, lfle 9btyefl. 268. 

— ©on gr. ©r. : Hbonnementconcerte, 6te« bf« 8tee. 293. 

ata* fioubott. 

©cn gcrbinanb $räger: (§c»entgarben*£ljeaier. Nefum6 ber 
©aifon. 273. 

Slu« fiünebarfl. 

©cn *••: ffiinterconcerte ber £$. Singer u. Äönfg. 189. 

©cn g. 9. ®ebljarb : Opemreperteir. SBBerfe »on rufflfgen 
GomfconfJTen. Die ©ftnger. 21. Dilettauten»erein. grembe 
©irtuofen. 33. (Scncert gum ©eften ber gamllie ®öbel'«. 
Sifot. ©erlicj. 45. 



©cn Stuguji ®atfa: ®roge Over, neue Dircdicn, materielle 
Neftanration. Italiener, Don 3uan, (Solletti. Äomlfcfce Ofcer. 
Nationalerer. 232. (5onfer»atoire, $rei«»ert$eilnng. Die 
Sllboni. ©erlioj nag Sonbcn. ©Iroart'« (Sactlienweiit. 
Äünftler»eretn, (Soncert. Orgel, (trnft SReumann. SRab. 
Flegel, geengter Gcncertfaal. ffiaflerftrin. 242. 

«u* 9>^rmotit. 

©on 87: Da« Oefangfeft ber »ereinigten norbbeuifgen Sie* 
bertafein bafelbft. 10, 22, 34. 

Sfo* 9Bieu. 

©on (5b. ». ©. : Sweater. 46. Sänger, ©inglefcrer. 3our* 
nalifttf. 57. Styatralffge 3nftänbe. Neue Opern. 148 



bürgere SRotigttt nnb briefliche 9Ktttf>eiliut0em 

3Wi§bräudj}e: SWufif in ben 3»ifdjenacten be« ©gaufpfel«. 
©. 11. ©etlioj'« gauft in ©erlin. 11. (Srflimng be« 
*rn. 3. Staff. 12. aRtgbräuäe: Der ©eifafl be« $nbll* 
fnm« in (Soncerten. 22. Nötig, SWojarf« beutföe Ue»er* 
fefcung be« Don 3uan betreff. 23. 9(n« 3*icfan : Sfc. <5dju^ 
mann'« (Soncert. 47. ©rieffi* an b. »eb. : (Sine ©grift, 
griebtid) b. ®r. betreff. 59. ©rieff. an b. Neb., ba« ®e* 
fangÄfeft gu (Sifenag betreff. 71. Nagrigt, bie Sonfünft* 
ler^erfammi. betreff. 113. «n« (5öln. 119. «u« ©rann* 
fgweig, neue D*ew. 130. grl.Niffen. 144. ©ängerfefte. 
144. ^itolfP« £)per: Die ©raut »om Jt^nap. 167 u. 168. 
(Srftärnng bc* J&ru. SWortier be gontaine. 168» (Soncert 
be« $rn. Drg. ©eder. 215. Der Orgelbauer (Sngel^arbt. 
215. Der Ov^elbaumeifter Sdjiulje. 238. Die römlfdje 
©olf«b^mne. 239. SWenbeUfobn * ©artljolb^« Job. 239. 
(Srflärung ton Diamonb. 240. (Soncert be« ^rn. ©ntmann 
in Seidig. 251. grl. Slnna 3err. 263. ®ebi*te »on 
StboXf ©bttger. 263. 3Wab. ©flegelhafter nnb $r. Neil* 
ftab. 275. 9ln« Naumburg. 275. Notoafo»««, (Srtctbe* 
rung auf bie (Srflarung be« ^rn. SWortier be gontaine. 276. 
9(u« Notterbam. 299. ©eilauflge«. 300. Slt^alie cen SWen* 
bel«fo^n. 311. 



e*t>iä>tt. 



8 o ulfe Otto: Den oerfammelten Honfnnßlern, Seitytg am 
13ten «ugnft. ©. 81. 



VI 



& t i t i f $ e t 2C n $ e t 3 e *♦ 



*S- Sic 3iffer in () bestellet bw Optici, unb »o biefelbe fe$tt, ifl fü auf bem Sitel ni*t angegeben; He Ä »eiU düfer 
te*ei*»et feie «ettfiiaaV, unb ba« barauf folgenbe • ober b bie erfre ober jmeite ©patte. Die ni<*t im JWtXnj. befpro*enen 
fiterfe ftnb mit * bejei<$net. 



«Korb, 5). (*16) 246 a. (*18) 115 b. 

«Hau, G. 93. (26) 6 a. 

— — — • 18 b. 222 b. 

giriroa^l von fiebern mit ©nltaronbc 

gleiteng, 200 b. 
fctttobtbacto«, *., * *l* *>• 



»aafe, g-, 270 a. 

93abufdo, 93. (1) 161 b. 

93alfe, SR. ©., 150 b. 

93art$, ®. (• 19) 200 b. 

S3aiia, «. (48) 246 b. 

93atten$anfen, SB. (3) 150 b. 

93e$er, 9U 3. (20) T b. 

93e<fer, (5. g., * 43 b. 

Werfer, 3. C38) 151 a. 

Se^r, Sfabella, (1) 187 b. ; 

93el(fe, G. ®. (23) 162 b. 

93elcfe, g. (62) 31 a. 

93eren«, £. (*6) 115 b. (7) 44 a. 306 a. 

Beriet, G. be, (58) 20 b. (*59) 186 a. 

93ertini, «. (167) 175 a. (168, 169, 170) 

56 b. 
»e^er, g. (30) 175 a. (42) 19 b. 114 b. 

(88) 19 b. 223 a. 
— — 56 a. 
93ei>rt$, 3. ©v 19 b - 
93Met, «. (34) 55 a. (35) 161 a. (36) 
221 b. (37, 38, 39) 306 b. (40) 161 a. 
(50) 306 b. (52) 307 a. 

93o$fol&, 9lnna, * 140 b. 

Sochnfift 3*. ®. (57) 186 1,. 

93ol)lman, £., 114 b. 

236t>mer, G. (*54) 246.. 

»öle, 3. (*W) 43 a. 

S3oifTelct, 3t., * 43 a. 

Boom, 3. ^n, (*7) 307 a. (* 14) 246 a. 

93orbognf, 9tt., • 43 a. * 200 b. 

93ofoni, G. G- (1) 161 a. 

©Ott, 3- 3- (*8) 140 b. (9) 127 a. (10) 
113 a. 

93riccialbf, ®. (43) 246 b. (45) 247 a. 

JBrojtg, an. (*6) 43 b. 

_ — »43 b. 

©runner, 6. %. (96) 56 a. (106) 176 a. 

Söurgmüller, gr. (95) 19 b. 114 b.] 

_ _ — 19 b. 175 a. 



Caatfeal, *. SR., 259 b. 

Garnlli, 93., 247 b. 

Choix de Romances fran$aises, 200 a. 

G^opin, g. (63, 64) 307 a. 

G^otef, g. X. (72) 115 a. (81) 115 b. 

(84) 114 b. 115 b. 
Gebellt, G. (13) 259 b. 
Goncone, 3-, 1W a. 
Gonrabi, 91. (H) 139 b. 
Gramer, $. (41) 175 b. (42) 19 b. (43) 

223 a. 
Greife^, «. (34) 19 a. (36) 222 b. (37) 

19 a. 
Gurfdjmann, g. (3) 200 a. 
G$enn>, (5. (397) 111 b. (398) 115 a. 

(773) 19 a. (777) 114 b. 

Dancia, G. (37) 115 b. 

©a»ib, gel., 187 a. 235 b. 259 a. 260 a. 

260 b. 
©a*ib, gerb. (19) 126 a. 
Sejajet, 3- (8) 55 b. 
JDetlmcr, SB., 150 b. 
2>cbtä»n*fi, 3- g. (3T, 49, 51) 162 a. 

(59) 306 a. 
JDöilcr, £*. (62) 6 b. (63) 44 b. (66) 

161 a. 
Sern, Jp- (*51,*53) 151a. 
SDorufl, S-, 31 b. 
2>r«)f<$ocf' 91. (40) 295 b. (41) 162 a. 

(42, 43, 44, 45, 46) 91 a. (47) 162 a. 

(48, 49) 91 a. (• 50) 259 a. (51) 295 b. 
Suprej, ©., 140 a. 
25u»ernot), 3- 93- (164) 19 b. (165) 20 b. 

(166) 19 b. (167) 20 b. (168) 19 a. 

(169, 170) 223 a. 

(gefert, G., f. Änttaf. 

Ggger, g-, 139 b. 

(Stiert, 2. (*4)270a. (*6)151a. (*7) 

186 a. 
Gngel, 2).*. (*11) 151b. 
Gffer, £., 56 b. 
Gm«, G. (38, 40, 41) 150 a. 

Seiner, $auline be, (10) 221 b. 

ge«ca, 91. (55) 188 b. 

giftfccr, G. 2. (20) 187 a. (21) 187 b. 



gifäet, 20. (6) 187 a. 

gifdftof, 3-, H4 a. 

glototo, g. »., 199 b. 

glügel, ®. (10) 113 a. (18) 38 b. 

goutana, 3. (18, 15) 175 b. 

goroni, 3v 221 *>• 

granj, 9t. (*9) 140b. (Ml) 200 a. 

griebridj, G. g. (31, 32) 162 b. 

gud)0, 91. (1) 187 b. 

gumagalli, 2). (1) 161 a. 

©abe, 91. ©. (• 14) 258 a. 

®ambint, G.91. (50) 55 a. (*54) 186 a. 

(55) 221 b. 
®aj*tn, gannto be, (11) 162 a. 
©enifdjta, 3- (13) 235 b. (14) 221 ... 
©ernert^ g. (4) 269 a. 
©olbfc^mibt, @. (17) 161 a. 
©olinelli, @. (38) 44 b. (39) 55 b. 
©oflmitf, 91., 140 b. 150 b. 
©ollmicf, G., • 271 b. 
©oria, 91. (6) 92 a. (9, 11) 223 b. (18) 

56 b. (21) 19 b. (24) 44 b. ^25) 18 a. 

(26) 19 b. (27) 18 a. (31) 221 b. 
— — u. 91. Hermann, (29 n. 13) 

186 b. 
©öttje, 3B. ö. (21) 139 b. 
©umbert, g. (20) 32 a. 
©ungl, 3oI). (21, 32) 235 a. 
©uviitt, G. ( # 4) 127 b. 
©utmann, 91. (9, 10, 11) 305 a. 

©afle, G. (*l)222b. 

«ärtel, 91. (7) 221 a. 
£a*linger, G. (44, 45) 140 b. 
Käufer, $1. *• (7) 139 a. (11, 16, 21, 

22) 127 a. 
$al)bn, 3v "6 *>• 235 b. 
J&eiter, G. (10) 151 a. 
J&enrion, $ v 80 a. 

^cnfel, gann^, (*5) 222b. (*7) 151 j. 
ajenfelt, 91. C13) 18 b. (*17) 222 b. 

(18) 283 b. 
Hermann, 91., f. ©oria. 
$er$, £., 20 a. 
Jperj, 3- (51) 20 a. 
J&crjog, 3.®- (*^, * 19) 270 a. 



VH 



*effe, «. (*8l)4Bb. 
*ftf$, 2. (17) 31 b. 
$irf<$ba$, $., * 20 b. • 115 b. 
$61}1, ®., 150 a. 
Soften, 3. (*40) 200 a. 
inmmel, 3.91. (120) 115 a. 

3itanef, %, 807 a. 

Statfnm, SB., 20 a. 20 b. 
£iT$$cff, ®., • 200 a. 
Stittl, 3. 5- (*26) 163 a. 
StUin, 3-, 18T b. 
Älof, SB. (1) 162 b. 
Äodjer, (5., 43 a. 
Jtcljler, S. (*5) 32 b. 
£omorcto*fa, €>tepfjanif, 55 b. 
Aonteft, 9. be, (101) 161 a. 
Ärafamp, (5. (63) 31 a. 

— — — n. g. 3Wa$a, (64) 31 a. 
Jfrafcer, 9t., 306 a. 

Äraufe, «. (1) 1T6 b. 
Atoll, g., 283 a. 
Ärng, SD. (15) 113 b. 
.*Tng, ©. (M3) 246 a. 
Ärnger, (5., * 151 b. 
dürfen, g. (42) 31 b. 199 b. 

— — 56 a. 199 b. 
Än&mftebt, g. (* 13) 140 b. 
Äullaf, 3$. (9) 222 b. (27) 306 a. 

— — u. (5. <5cfert, (*39) 246 a. 

— — n. $. JBtenrtcmp«, (* 24) 
246 a. 

tfiinfhnann, 3* ©., * 151 a. 
tfüfter, £., 79 a. 

Sad>ner, g. (»80) 200 b. (84) 140 a. 

(* 86) 151 a. 
Sadjner, Ö. (13) 259 b. 
Sang, Sofeptyne, (13) 188 a. 
Saffff, (5., 56 b. 
Sateur, 9. be, 80 a. 
Secarpentier, K. (120, 121) 223 b. (124) 

115 a. (125) 175 a. 

— — — 19 b. 114 b. 175 a. 
?ecouppep, g. (10) 175 a. 

See, @. (42) 67 a. (44) 67 b. 

$cnj, 2. (42) 211 a. 

2tW, (5. (12, 13) 18 b. (14) 176 b. 

(17, 18) 222 a. (19) 222 b. 
Sicfl, G. ©. (68) 139 a. 
Sieb: £n Bift fo fonft ic, 188a. 
£eberfranj. (Sfycre unb Duartette ic, 

• 351a. 



lieber unb ®e fange, fc&webifd&e, 200 a. 
Sinbblab, «. g., 150 a. 
fcinbpaintner, $. ». (121) 68 b. 

— — — 43 a. 140 b. 
«fit, 8., 6 b. * 140 b. 250 b. 
gefront, g. (17) 162 a. 306 b. 
Soul«, 9t. (161) 68 a. 
£ubomir*ft, (5. (11) 44 a. 

TOarcaityou, ®., 175 b. 

SWatini, S. (34) 31 b. (38, 39) 31 a. 

AMtfea«, 9., 199 a. 

SRatr, «. $. ('22) 200 a. 

— — - * 271b. 
9tatyieujr, 3o^anna, (*17) 270 a. 
SKa^fT, <5. (100) 114 a. (102, 103) 

295 a. (104) 295 b. (108) 234 a. (109, 

110) 235 a. 
9R«J<»/ g-, f. Ätafamp. 
SRetnefe, <S. (25) 80 b. 
aRenbel«fo^n*©att^olb^, g. (*70) 270 a. 
3Ret>e«, SB. (11) 30 a. 
SReqerbeer, ®., 235 a. 
3R&$ri»g, g. (19) 270 a. 
SWoUque, 33. (*33) 246 a. 
SRofer, g. (*5) 246 a. 

anuner, g. (62) 139 b. 

9M(Cer, (5. g. O. (• I) 282 b. 

Raflri, 9«. (*5) 235 b. 
ttatalucrt, X«, 127b. 138b. 140a. 162a. 
9ta»a, ®., 270 a. 
sfleityarbt, g. (*134) 151b. 
SMcolaf, £>. (39) 139 b. 151 a. 
Wottebofrn, ®. (*6) 163 a. 
9btafo»*H-, 3. (24) 8 b. (25) 55 b. 
(26) 44 a. (27) 8 b. (28) 19 a. 

©e(hn, 3$. (37) 306 b. (40) 223 b. 
Offenbad), 3- (49,50) 68a. (51,52) 

187 a. 
Dn6loto>, ®. (53, 54, 61) 31b. (68) 

235 b. 
Oflertoalb, aRatyitbe, 32 a. 
Cutibifäcjf, g. *., • 43 b. 

SMer, 3. g. (H) 162 b. 
$arift:gfoar«, (5. (90) 43 b. (91) 138 a. 

(97) 127 b. 
$auer, (S. (22) 282 a. (23) 270 a. 
$aolf, ®. be, 246 b. 
«Piatti, g. (5, 6) 24G a. (7) 246 b. 
5Mfcfc, (Lg., »212 a. 
$ofiel, SR. (*2) 221 a. 
$rc<$, £. (137, 138) 140 a. 



gruben*, (J. (28) 113 b. (29) 223 a« 

— — — 20 a. 
$rwne, g. (10) 127 a. 

Stabboni, ®. (40) 246 h» (42) 247 i. 

(43) 246 b. 
SKaff, 3. (39) 295 b. 
ftaimonbi, $., 80 a. 
dtaoina, $. (14) 114 a. 
Ha), $., * 186 a. 
9teimann, 3- (5) 306 a. 
SReinecfe, (5. (9) 115 a. 
9tei§, (5 V 306 a. 
beifüget, S. 0. (M83, *185) 186 a. 

(* 186) 20 b. (187) 162 a. 
lieber, 9. (156) 151 b. 

— — 270 a. 

»ofetlen, 4- (92) 7 a. (93) 20 a. (95) 
161 a. (96) 115 a. (97, 98) 223 b. 

— — — 20 a. 
9tof6n, 3. SW. 0) H5a. 

— — — 104 a. 
(Rcfenfain, 3. (39) 19 a. 
(Roffini, ©., 139 a. 
HubinfUin, «. (9) 175 b. 
0tufinatf4ff, 3- (3) 221 a 
SRummel, 3- (26) 235 b. 

&alu*, U., 31 a. 

©^ac^neT, &. (17) 92 a. 

@*ab, 3. (38) 44 a. 

€d>äffcr, 9. (11) 31 b. 

6$ärtUc$, 3. ©., * 151 a. 

©c^mibt, <§. (2, 3) 187 a. 

<S$mM, ®. 9. (3) 260 a. 

€(imf«, 3v • 56 a. 

<S*röber, <5. (4) 162 b. 

(Sdjuberty, «. ('19) 115 b. 

<5<$ul$off , 3. (16) 7 b. (17) 8 a. (18) 

44 a. (19) 92 b. (20) 44 a. (21) 295 a. 
©djumann, Glara, (* 17) 246 a. 
(Sdjumcmo, 9t. (*52) 235 b. (*55) 43 a. 

(*64) 151 a. 
(Stunde, ?. (15) 44 b. 
<Sd&n>ebif$e Sieber nnb ©effinge, 200 a. 
©d^teenefe, (S. (67) 56 b. 
©eegner, g. ®. (52) 151 b. 
@febecf, »., • 212 b. 
©ieber, g., 200 b. 
«Süp^n vom fflalbe, 258 a. 
©ioori, 6., 186 b. 
(SofulMi, «., 56 b. 
@p&ty, 9(. (196) 247 a. (197) 176 a. 
(Spifer, @. $., 187 b. 



VIII 



©ptnblcr, g. (3) 92 b. 

@*>o$r, 8. (*131) 115 b, (*132) 43 a. 

(Stabe, £.$. (5) 211 b. 

Stein, <S. (8) 139 a. 

©tern, 3- (**7) 32 b. 

&ox&, &. 9R. (39) 139 b. 

©trafofdj, 2H. (32, 33, 34, 36) 161 b. 

€treben, <5. (* 14) 140 b. 

@töcfrab, (5. @. (1) 162 b. 

©ulger, ©., 161 b. 

Äaufa, *. (6, 7) 221 b. 
Sef^maim, &., 200 a. 
S^alberg, @. (5T) 306 b. 
— — — 18 a. 
«Trieft, £. (11) 305 b. 
Xxobt, 3- g. bela, *21la. 
Sfufty, SW. (16) 7 j. 



©erfalft, % $. (23) 139 a. 
MtnxUmp*, $., f. ÄulTaf. 
Etocnot, 9t. ö. (16) 140 a. 
33oHtoeüer, (5. (*1T) 139 a. (18) 295 a. 

(•20) 246 a. 
93o§, (5. (80, 81, 83) Tb. (* 85) 

307 b. 

aBalDmnltcr, g. (20) T a. (23) 20 a. 

(38) 223 b. 
©aUace, 2D. 9$. (30) 221 a. 
®atterftein, $L (18, 25, 27) 258 b. (28) 

259 a. 
— — — 259 a. 269 b. 
2Battqura, 3. (42) 114 b. 
SBebcr, <£. SR. d., 6 b. 
SBeig, @. ©., 283 a. 
SBieganb, 3. (14) 151 b. 



' 2Biel$or«fi, 3- (17) 295 a. 
ffiieprecfct, 9B., 235 a. 
©iHmer«, 9t. (17) 114 b. 223 a. (52) 

306 b. 
ffitnfelmeijer, $. (19) 32 a. 
ffiiitoicfi, 3. (9, 18) 7 b. 
2Bö$ler, ©. (*8) 151 a. (*9) 270 a. 
SBolfatf, $., 163 a. 
ffiolff , CS. (132, 134, 136) 7 a. (139) 

92 b, (143) 115 b. (144) 114 b. (148) 

306 a. 
ffinrfi, 9t. (11) 259 b. 

3atnin8er, 33. (16, 18) 211 a. 
3ani be getranti, 9t. «. (10) 247 b. 
3cblifc, £>., * 151 a. 
3f4ief4e, £. »., * 43 b. 
3«*tni, ®. SR., 32 b. 



JRepettorium für SÄanufcripte* 

Gompofüienen »om SWnfifbtr. ©örgel in 9torb$anfen. @. 223. 
(Somjjofttlonen *on 3. 8. gudj« in $etet«but$. <§. 247. 



SSertcfttiglfttg, 92r. 33, @. 199 ijl unt*t bem Otgelartifel bad: gortfefcuna, folg:, git fheidjen.