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i\\\mt%\\ ff&C
9t e b t g i t t von
J x a n } & x t n * t i
unitt Mixtt>tttun$ tum ÄUinftlcru im* & tinftfrem^cn.
5? c grünte t tun
Robert ö clj u m a n n.
hieben itnb jttxm jiftft« gfonft*
(g u l i biS S e c e m b e r 1847.)
SKtt Beiträgen
d c n
bei Stöbert $ r i e f e.
ll(«f
titfStift füt
90erantti>orrrfdjer Btebactmr:
®U6enunbjroanaigfter 33anb.
M 1.
©erleget:
fftobert Sttefe in £etp)%*
2>en L 3u!i 18«,
©on blefer 3fi*f$- (rfd^unen toöcftenfli^
3 Hummern von 1 über l 1 /» 2Bcgcn.
¥«l* M ©ante* von 52 Mm. 2 Vi Wir,
^nferttcn^eonEfren bie $ctft|e ile 2 *Rgt,
Abonnement nehmen atre^ofiamtet, 39u$*,
SÄuflf j unb jEuiiiUjatifa Lungen an.
gu* 9ro^ric6t. — CJGit Sraum in Ux ÜEGrilhtatit Dp« Bern JJerfe. $tUet. — SBIitft auf GS iaMmu fit auftaut f. — Äcitifäte Xnjeia**,
— SnteUigfitjblatt;
-- -— ■ ^ '^- . l_',=i^_ .7
HlBfc i'n —A*r»*«Li " ■ * ■ »~ l j f »»f -~-i= — i '. _ ■' -
3»t »ö*ri*t*
©ir Söafyf neun Settern feei Bf ginn brä flc&enunbänjanjfgfteti Sanbeä toer 3'Üförift gfeit unet Siet*
nn'faffiing, int 3"* treffe toer Sadje unb $ur 5Beq.ucmIitr)feit utiferer geehrten Sefer ^ngleidt) einige 53erünber»ru
$cn in bei anderen ö inridjiuug eintreten ^u 1 äffen :
1) ©er Äritifc^e Sinniger unb baä 3nteßigfnjttatt erfc^rtnen iit^t me^r getrennt ttcii toer 3titf$rifc,
fonbem trrfcitnbcn mit teifeltcn. Söir finb baburd? in ben @tanb gefegt,- nidjt aflrin bie Uefcetfranbe,
roef% an§ bei Trennung ber Sogen fjertjürgetjen, ju f f fertigen , fünbern audj bie *Jeac$rid;ien ber
fceibrn Seifctätter f^neüer }u fcringen,
2) Um jrbcdj bind? $tttgugfr$un& beS Ärittfajen Stigetgag unb be§ ^n'tttigenjHattefl ben Kaum bet
3eitfdjrift nic^t gtt beeinträchtigen, er^rn iuir ben Umfang berfetfeen auf, in bet EHe^et, n>&dj*iti[t<$
l 1 /.^ Bogen. $öit ermatten babur$ jugleidj einen größeren Staum aW biö^cr, ba #ritifct)er Sinniger
unb ^ntettigenjfcfatt nur bie Raffte birfet SBermeljrung fceanfpruct)en, unb oerinögen beäfwlt nedj
SMandjeä in ben Äreiä unferer Bestechungen $u gießen, roaä airä Mangel an Kaum jurürfbleibtit
Ufttffo
5) ©er greift ber 3titf$rifl iUiit uuueranbert ber ftii^erc ^ bie befenberr Beregnung beS Jtritift^en
Kltgtigcrf afect faftt weg, fo baß biffer, fc wie überhaupt bie Sknuc^rung auf l l f 2 Bogen, als
©ratt$* Beilage \u betrachten ffL
Söit Offert/ bafj ber Rai$i1jei[, wetzet tjierauä für itftS ermadjft, burdj nodj er(?ÖI?tere SQeifnalpnte an
bet Sritf^Py luelc^c je|t eine umfaffeube, uoftftanbige unb fc^teunige Sefprec^iiiig aüer (Srfd^einuiu
gen bietet^ tnbem wir hiermit tjieffa^ geäußerten 88ünfe§en entgegen(ommeu y feine ^(udgfeic^ung ftiu
ben merbe,
Äranj SteubeL Stöbert griffe*
®in Xtftttm in bet Gfcrffhtad&t
*oit getbinanb Qiüet. *)
tt<m Dr. €fcuart Ärijcr.
©>et
SBann wirb bodj bie Setynfud^t nadlj eckten Dperns
tejcten geflillt werben* 3111er Orten ertönt bie Älage
iiier poetifc^e ©ürftigfeit : eä erfjefcen ftdfj mancherlei
(Stimmen mit SBorfd^lägen jur öefferung, unb nedfj
immer flehen wir in ber JDebe, bie feine leBenbige
©eflalt fußt. (SinerfeitS jwat Bietet bie ^Jarifer ga=
Brif genugfam, \va& (feinet unb glänjet unb batyin
raufet mit %on unb 83ilb, um einen Sag ju teBen,
morgen ju »erfaulen, ©odj wollen wir felbfl biefer
gewiffenloä leic^tftnnigen gaetur ben SJorjug nid§t
aBfpred&en, ber fie nodj immer bem ©eutft^en unent=
BeljrlidB ma$t trofc atteö patriotiföen ©rolleä: bie,
wo nietyt bramatifcfye, bodj feenifd^e 83eweglid§fett, baä
fäarfe, fpifcige Seien, baö augenBlicflid(j reigt unb
padft. @ö wäre gar föön, wenn bie ©eutfdfjen bers
gleiten Äünfle an ebleren Stoffen, als bte SeriBe'ä
unb ifyre ScriBter, anwenben (ernten. Slnberfeitä ges
Berben ftcfy bie beutfd^en ©ramatifer unb IDpertflen,
aU wenn fte wunber waö 9teue8 au8 Siecfifd^er Äranfs
^aftigfeit, mobernem SWittelalter, tenbenjiöfem %ufc
ftnn ju ergraten fäfyig unb gewillet wären, unb fommt
bodfj nid)t8 orbentlicfyö ©emeingültigeS, SöeltBewegens
keö fyerauä. Smmerfyin! Sfte^men wir einflweilen ben
guten SBiden flatt ber föled&ten tyai. 93iä jur wür-
digen ©arflcllung bet ^ofyenflaufen unb SftieBelungen
ifl'S no<$ ein großer Stritt 5 aBer e3 wirb, wenn uns
fere bramatifc$e Sichtung üBerfyaupt einem gortftfyrittt
entgegengeht, ftcfyerlic^ baö Igeimifäe, baä tiefe beut;
fc^e ^elbentfyum immer metjr in ben Sßorbergrunb tres
ten. Uür to*n SlugenBlicf getröflcn wir unö ber §öer=
fu<$f, bie im SBerfuctyen ftetfen geBlieBen, unb nehmen
tyn tvaü gegeBen ifl ofyne er^eBlid^egreubeunbSd^merj,
oBwofyl mit »orwaltenbem festen. $fl üBcrtyaupt btefe
3«t ber bramatifetyen Äunfl günflig? ßefet bie ©es
fd§ic$te, flauet bie ©egenwart an mit fliller innerer
<S<$au, ityr werbet bie Antwort pnben — beren wir
un$ ent^eBen, um beflo unBefangener, ivaü uor $lugen
liegt, ju erfennen.
SBeldfje Stoffe eignen ftd) jur Oper* ifl eine
grage, bie oftmals aufgeworfen, immer aufö Weite
Balb bie Sd&wanfung beö Segrtp, Balb bie Unwtfs
fen^eit ber Segreifenben offenbart. 5iöc (Stoffe eig^
neu fidj, ^ier tvie in anberen Äünflcn, fot»a(b beö
ed^ten Äunfilcref ^>anb fte ergreift, ©ebeufen wir beö
grBJten 83eif^ielö, baö feiger nifyt üBertroffen, nur
*) SeWö/ (51a\>ierau«jiiö, ©teitfo^f u. ^firtel. $r. 7 Xfyx.
feiten annä^ernb erreicht ifl: »{ojart'«. 9EBir woüen
an biefen ^errtid§en Warnen feinen fritiföen SWagflaB,
fein Äeßergerid^t, feine fttttid&e Srma^nung fnfl<)fen,
fo txafy auä) baö lefete für fyute ju liegen fc^etntj
nur baö »er^attnifj feiner SWuflf ju ben %exten ju
Betrauten liegt unö oB. ä»an ifl üBereingefommen,
i^n aU ben tooßfommenflen bramatifd^en ^onfe^ei ju
erfennen: man flreitet, oB er bieg fei vermöge feiner
%exte ober trog berfelBen. Äeinö t>on Beiben, meinen
wir: fonbem fcietmefjr neBen benfelBen. ©aö i)e\$t:
bie Zexte felBfl — man fe$e fte an unb frage nodfj
— ^aBen wenigflenö an ftc§ bie poetif^e »egeiflentng
nid^t fäaffen fßnnen; Dermöge berfelBen erBaute ft<$
gewi§ fein ec^teö ^elben= ober ^ungfrauenBitb. ^rofi
berfelBen? ©aö wäre feltfam, wenn ein 3:onfe|er
mit öewufftfetn fd^led^teö bumme« 3eug mit frönen
klönen Bedinge; barauö würben ironifdje graben, nic^t
leBenöwarme SWenf^engeflalten entfielen. SBir fagen:
neBen ben SBorten $at ber unflerBlid^e ©eifl beö tiefs
finnigen Sonbic^terö erfannt bad allgemeine SBalten
Befonberen inbim'buetfen SeBenS, in ben fpielenben
SBeröd&en bie fc^weBcnbe, Slüeö Binbcnbe Seele erfafjt :
i^m ging bie ©anjfyeit ber giguren, ^erfonen unb
&anblungen auf: tua& fümmerte ifyn, ben IDeflreic^er
in jenem literarifd^en Stabium, bie Schärfe beö5(uös
brutfö, bie Sid^er^eit ober SJoüenbung ber SBortbid^s
tung? i^n, beffen fliegenber Sc^öpferfraft ein ru^igeö
©d;weifen in gelehrten Sieflerionen fafl üerfagt war,
fümmerte ntc$tö, als bie allgemeine 2Ba^rl;eit ber ^bee
unb ber 4?anbtung, beren eigent^ümlid^ gleifd^ unb
831ut ju Bilben er gar nic^t Dom ©id^ter erwartete,
weil baö eBen fein eigener Seruf war. ©amit wirb
gar nid^t geleugnet, \ua$ nur ein paar toereibigte ^pi;i;
lofop^en ju Bejweifeln Unüerflanb genug Beft^eu, bafj
ättojart ber ^od^BegaBtc awä) beö SSortee mäd^ttg
war, unb bie SSBortbid^tung fo ^od^ e^rte als felBfl
ju üBen \vu$tc: 3cugni§ beffen ifl feine SieBe ©öt^e'ö
nid^t fo fe^r, alö fein föfllid^er üoltfommen poetifc^er
§öerfud^, ben ©on 3uan i" f«n gelieBteö ©eutfc§ ju
üBertragen, wa& \f)m ton ben tterfprengten ^egerfd^en
^ufaren fdjwerlid^ einer nacfyfyun wirb. SIBer wie ein
WlaUx Beffer nacl; einer fjalBerjäfylten jerflüdfelten ro^
üBerlieferten Sage alä nac^ bem t>oüenbet(leu ©ebid^te
malt — ^aBen wir bodj noc^ fein plaflifd^eö Äunfls
werf, baö ©Sttye unb S^afefpeare waljrfyaft bedte —
eBen fo ber Sänger. (Sin ted^nifd^ unb ibeal uolls
enbeteö Sßortgebid^t ifl fo fe^r in Sd^ön^eit aBge-
fc^toffen, ba§ jebc anbere Beitretenbe Äunfl ed e^er
minbert, alö me^rtj ein fc^önee ©emälbe wirb burc§
poetifd^en (Kommentar ni^t (;cller, fonbem bunfler,
nämü^ unplaflifc^er. ©ennod^ ifl jujugeflefyen, baß
ju einem tüdfjtigen Äunflwerfe and) ein tüd^tiger Stoff
gehört — aBer biefer mu% geflaltto« fein, um in
®ä)hnf)eitlehen neu ju erwarmen, ©otye'd Sauft
wie et ba ifl, wäre unetttägtidj jut IDpet; enifteiben
wit t$n abet feinet SBottfunfl, tmb nehmen flatt ottet
fctyBngefptocfyenen tiefftnnigen Sieben nid&td atd ben
nacf ten Styatbeflanb bet Seenen : bied tonnte gat wofyl
eine Opet wetben. $n biefet SBetfe Ijat auc§ 9Wos
jatt, fo biet wit wiffen, feine Sejtte angefefjen. Äei*
neöweg« griff et tücfftctytdlod ju : er wählte, bietete
felbfl mit, bitigitte Seenen unb $anMung, u«b war
feinedwegd aufrieben, über jebwebed SJorliegenbe nur
einigen füfjen Seim audjugiejjen •, tym fcfywebte bie
#auptgeflalt wie bie g&ttlid&e Sraums^bee bem Sta*
p$aet vor Slugen, bedfyatb genügte tym ber einfädle
— nic$t einfältige — %e?t, um ben bie tönenbe Äunfl
fymmlifdj luftige ©ewänber wob. ©amit wit ni^t
fd^einen mit leerem 8obe ©efannted parteiifc$ 511 preis
fen, geljen wit einmal flüchtig ben Äreid feinet ©es
flalten burc$, an benen fühlbar ifl, ba§ er bet ©ietys
tet war, ber £ejttmac$er nur ber Zimmermann. (Sin
gewaltiger Äreiö liegt vor: %wei fyeroifd&e, jwei tos
mantifdje, jwei fomifdje, eine ibyltiföe SDpet. ©et
Jugenbli^ glänjenbe .Qftomeneud, bet feietlicty gtajiofe
Situ« juetflj biefe ganj verriebenen Heroen 1)at
feine #anb ju ©eflatten verjtnntic^t, wie fle Weber
fein, noety ein befferer Sejctbtdjter atynen tonnte, So*
bann bet fauflifc^ tingenbe ©on Quan, bie faitifd?en
p$antaftif$en ^Sriefierweifen ber 3auberjlöte — aud)
fyier eine Sftomantif, bie nirgenb atd in SBnen leben*
big wirb, weil biefe allein offenbaren fännen, wad
alle SBorte fc^weigen-, ber gemüttytidfje $umor ber
leidet gefedigen Cosi fan tutte, ber tafpnitte buntfdljits
lernbe bed toeferen S'igaro — wie flnb bodj beibe ber
ptaftifdjen unb poetifdjen Äunfl in biefem SJlafje uns
erreichbar! Unb enbtidj bie ib^ttifc^e (Schwärmerei
ebterer, bie fpafjige ÜRecferei nieberer Naturen in ber
(Sntfityrung gtücfftdj vereint, gegenwirfenb unb fmmbs
tidj, iwm fdjönflcn unb watyrfyaftigflen Xonbitbe vers
fdjmotjen, beffen gleiten feine anbere Äunfl geben
fann! Sitte biefe ©eflatten aber finb gefunb unb
watyr — wtebetitm nidfjt bie von SWetaflafio unb
Sdjifanebct erfd?affcnen ftroijernen puppen, fonbern
feine golbrein fUcjjcnben Stimmen bed £crjend, bie
in bem vorfjanbenen Stoffe baö Söatjrljaftige aud bem
Schutte fyetvorfei?reub ergriffen unb barflettten.
gür biefen 3»vecf barf man ed etyer günjlig nens
nen, wenn ber ©idjter gewifferma^en jurürftritt. ©a*
mit wirb weber ber SBortbicfytitng überlauft Eintrag
get^an, no^ baä 3ufammenwirten ber Äünfle geleugs
net: nur biefeö geforbert, ba^ eine ec$te fünfllerifc^e
SBirfung nur von ber (Sinfyeit, alfo auc^ bem lieber?
Walten eine 3 ÄunjlelementS audge^en fann. ©clbfl
©ot^e'ö ^^igenie würbe mit einet Sta^aelifc^en fi<$
r'c^t vetttagen, fonbetn eine bie anbete aufgeben.
©atum tft fein gtfcfereS Unglücf — äftojatt wu|te
e« ju metbenl — atä bie fogenannien geifltei^en
Seytbü^et. @*nb fle wett^vott, auc^ al« .SBottbicfc
tungen bebeutenb, fo tritt bet 8att jenet beiben $pf)i*
genien tin unb ba$ @efe^ bet gleichnamigen ^olatu
tat$ ftnb fie ftanf^afl geiflteid^ — bet ^äufigete gal^l
- fo bebauett man ben ©i$tet junäc^fl, ben SWus
flfet noä^ me^t. SQBaö f)at boc^ bie Sut^ant^e, toa%
ijaben bie franjöftf^en glatten 9ioveßens©ramen Uns
$eitä gefliftet ! SBie $aben wir und lang gefeint nad}
ber einfa^en wahren Sebenbigfeit, bie ba« ^erj et*
gteift, bie 5>bee unb »etflanb mit 9Waffen in Sewe»
gung fe^t, bie feenifö witffam unb Voll eblet glühen*
bet ©c^ön^eit ftolj unb ewig wtttt voie in bem ewU
gen äWojatt unb nun bagegen baö ©eftäd^je
unb ©e^immele, bie yointeufe ©^ißigfeit unb ^äu$*
li^e Srbärmlid^f eit, unb aW ber Jammer in ?politif
unb Stetigion, bem ©idjter wie bem Xonfeget geflalts
lod unbegtiffen! SBenige wa^te ©ic^tet mögen, wie
©öt^e, auc^ Ätaft unb Sntfagung genug beftgen, aud^
muflfalif^e ©tarnen in folget naiven S3oHenbung ^ins
jufletlen, wie et get^an in ben leibet nod^. immer \\n*
gelungenen „ßtaubine, Srwin'' unb bem unfäglic^
frönen »ru^flucf „Slinalbo''.
So ein gefonberteS ©ebiet bienenber ^Borts
funfl, bie ein Slbglanj wäre bcö allgemeinen poetifdjen
SBeltjuflanbe«, wie ©tuet unb SWojart e8 ungefaßt
votfanben — bie älteflen, SDJonteverbe unb feine 3*it*
genoffen, fo weit wir wiffen, and) — fold^e befc^eis
bene ©i^tung ifl flitter fruchtbarer ©oben für leben»
bige Sonfc^on^eit, ni^t Staupac^'f^e franfe Serlinet
©eijlelei, burc^ ©oümicf in muftfalifc^eö ©eutf^ über»
fegt. Söir ffred^en noc$ ni^t von bem ^iller'fc^en
Söerf indbefonbere, bem wir mannen ©enu§ banfen
unb ein beffereö ©erippe wunf^ten. ÄJerjei^e und
ber geartete Xonbic^ter, wenn wir und noc^ eint
Weile mit nnferen flagenben *pijantaften bef^äftigen,
um ju erlebigen, wad anbete vetfc^ulbet, unb abjtu
jie^en, wad feinem Aunflwetfe fdjabet. ©et ^aupts
in^alt bet $anbtung ifl «'« unwürbiged äWad^wetf,
bet Stoff poetifc^ unb logifc^ unvernünftig, bie %e%U
atbeit jiemlic^ glatt im Steußeten, im ^nneten fc$aal
unb vertrarft.
SHcinl;olb, ein alter ©ei^ald, will fein ein^iged
Äinb ä^arie nic^t i^rem ©eliebten, (Sonrab, fonbern
einem reiben 6ibam verloben, ©iefer reiche Äünftige
aber, S«cob, entfagt aud (Sbelmut^, ba er tyre fiiebe
erfahren, ©ennod^ will ber $tlte nic^tj er Raffet ben
©onrab. ©iefer bittet vergeblidty. ©a nun bie ©es
genpartei auf bed eilten Xob Hoffnung ju fegen f^eint,
fo fu<$t biefer ald Sebendelixir bie jauberifdje $ülfe
bed Xobtengtäbetd $c1}n, bet i^m baju in bet (Sfyrifls
nad^t auf bem Äir^i^ofc be^ülflidj fein will. S» bers
felbcn 9la$t getyt auc$ ßonrab auf ben Äirc^cf, um
bie nädjfljätyrig @e$eibenbcn ju fronen j nac^bem et
in ber &irc$e getauft, begegnet er SRein^olben, @nt=
fcfclidje« anbeutenb. ©et Sitte flirbt ftuc^enb; SWaric
Wcnbct flc$ mit @ntfe|en toon bem ©eliebten unb flirbt
auc$. Slllgemciner ^owi^et jum @c§luß.
©teö ifl bet Slbriß beö 9taupac$'fc$en ©ramaö :
„ber äKiiücr unb fein Äinb", nac§ Welchem K. ©otls
mict eine JDpet jugefc^nitten $at. SBir wollen t;ier
nic$t ju weit eingeben in bie Ungefyfcrigfeit biefet
Söcife, baö Sragifdje jit faffen, in bie innere ilnn?ar)ts
^eit folc^cr pcetifct)en Sluöbeutung cincö ©laubenö,
ber nic^t einmal weit genug verbreitet ifl, um wirf;
li<$ Sßolföglaubc ju fein > auc$ wollen wir nod? nidt)t
bet SWorblufl beö ©ic^terö gebenfen, ber nid?t t auö
tiefem SScbürfniß lebenbiger ©cljönfycit Seiben lueeft
unb finget, fonbern feine tyofyfcn ßiguren a\rt fifele=
lifc^cr ©cill?eit in fclbflquälcrifctjfm ^^ectycnber aU
fdjtadjtet: atte biefe jpoctifc^cn ©ünben, bie fyanpU
fäctytic§ in ber Unfraft ityre ©ünbfyaftigfcit fyabcn, tters
folgen wir niefit weiter. Slbcr bie erftc aller gorbes
tungen — freiließ auefy bie ^cdBfre — finb biefe ©es
flatten, biefe ©ttitattoncit unb ^anbtungen nur ugenb
erlebte, femmen fic tycran, natyen fie unö auc$ im flcins
flcn Qaufy? %ft etwa im dinjetnen 6rfa|, j. 83.
fijhtntcrfcit, JRafc^cit ber ©cenen ober SWotfotrung beö
©tnjelnen — worüber man bei SRaupaclj wie fcei &o?
Jebuc juweiten baö ©ange vergißt? SBir wünfe^ten
cö fo gu finben — tjaben aber nicljtö alö eine lange
Steige von ©ottifen, jffiiberfyrücbcn, llnflart;eiten ent=
keefen fönnen, bagegen lebenbig SHcgfameö nidjtö alö
ken äußerlichen ©ctnmmcr beö ©cecrationöwcctjfctö.
SDie äußerlichen SWaffcn telegen fiel) in tem nidjt uns
intcreffanten Rxci\c ber SMitylf, beö Sßirtfyötjaufcö, beö
$irc$boföj bie inneren ©lieber ber $anblung finb:
bie Siebe ber feibeu jungen ßeutc, ber teile SBibcrs
fianb bed 93ater8, bet bämonifc^c @pnf ber näd;tlis
t^en etfd§einung , cnbfic§ bie ßonflicte gwifc^en Äin^
bcSpflictyt unb Siefee, gmifcfcen SHec^t bet Seibenfc^aft
unb beö ©efe^eö, jh>ife$en Vernunft unb ^cU^eit.
©o angefe^en, fönnte ber ganjc *ßfan ton funbiger
^anb noc^ immer ju einem ^oetifc^en S3itbe toerartei=
tet »erben j beim bie 5tcußetlid)fcit ifl feefc^eiben, nic^t
üfcertaben, fetten jerftreuenb, unb bie ^nnertict)Fcit
tefonberö ber fttttietjen ßonfficte immer tebeutenb, fo
inet taufenb 9J?at auc^ fc$on baö atte Sieb erffungen
fei »on bem atgeftanbenen ^ema : „ofc ber ^3eter bie
Siefe friegt' y . ©enn ein ec^t mcnfdjfic^cö ^l^ema ifl
immer neu, trenn baö §erj batet in neue ©ct)U)in=
gung gerätt). 9lfeer fy'er! ^ic Siete fetfcfl — n?ir
werben fie inner^atfe bcö $onfaeeö f^äter^in genauer
Tennen ternen — ifl nidjt eben tief, n?enn fte ftctj aud)
einige Sflat ^antaflifc^ gebevbet. ©ccf *atere ©es
müt$ bagegen ifl nic^t« a(ä fite ^bee, Ungefunb^eit,
bie unferen Seiten nur ju fe^r für romantifc^ fc^maefs
^aft gelten wiü. 5(tö ber feeflimmte (Sibam jurörfs
tritt, unb bem Siefeefipaar ber SBeg jum ©tili offen
fletyt, ba te^ant ber ?ltte auf feinem ©tiief — iuar=
um? — „3$ $affe i^n bo^ett, biefen grre^enj ben
reichen (gibam raubt er mir" («et 1 ©c. 7). ©a«
läßt fiety ^ören — nur ifl loeber früher noc^ fpäter
feiger £aß rec^t motiöirt — beö Sitten bämonifc^er
©eij me^r uorauögefe|t at8 bargeflellt, it>ic er aufy
muftfalifö nic^t barflellbar ifl, ba« SBort beö $affe«
fetbfl enbtic^ in Söort unb ^on fo flau gefyred^cu
(6tat?ieraugg. ©. 69), baß man an feine bämoniföe
Siefe nic^t glaubt. 3ubem ifl ber Sitte unjurec|s
nungöfä^ig, ba er ftc$ felbfl n?iberf^ric^t , inbem er
guerjl (Slct 1 ©c. 7) *oH 3orn boc^ jugefle^t: „@o
freie il;n benn, boc^ fc^tußre ic^ bir, fo lang*
ein Slttycmjug in mir, nie toirb er bein!" — fräs
ter bagegen, alä ber Sob tym auf ben Seib rüelt,
Weber bereut noe§ fid^ felber treu hleiit, fonbern ents
fe|lic^ flucht: auc^ nac^ meinem Sobe „nic§t
©ac^, *\\d)t Sabung euren SSBegen, nic^t SWenfc^em
trofl, nic^t ^3rie(lerfegen : ©ntefjrung , $)aß, SJerfot*
gung, Srug, fei euer 6rbe, fei mein gtuc§"
(5lct 3 ©c. 7). ©egen feiere Sofl^cit, bie fic$ felbfl
nic^t fennt, giebt cä in fo citoitifirten 3citen, loie bie
SHein^otbsERau^ac^'fc^en ftnb, ein einfache« SOTittet:
ben väterlichen gonfenö burc$ gerichtliche 6ntfc^eibung
^u fu^^tiren — ober auefy o^ne baö, eon einem fots
cfien 83ater, ben man bodj nic^t ^ö^er tiebt al$ ben
©etiebten beö §crjenö (?)/ bem man auc^ feine tueis
tere fittlic^e ^flic^t fc^ulbig ifl, gar feine ^rbfe^aft
anjuncfyincn, unb an^ %\thc üietme^r ber ^eimatfy ju
entfageu. ©eivißlict; wäre bann anA) bem Sitten,
wenn er nietyt uoßfommen irrfinnig unb für Söebs
Um reif gewefen, baö SSaffer an bie ©eete gegangen,
unb Slllcö beffer geenbet, afö in biefem unfetigen
33i(be aftatifc^er S3aterti?rannei, bie nirgenb atö im
alten Seflament i^r SRefyt unb ©ettung fyat. — ©es
gen ben ungtürftic^en Siebt;aber ifl bie vox populi ber
umfleljcnben 5Wii((erfnec^te unb ßonforten auc^ feine
vox dei , fonbern ttollfommen ungerecht 5 }a bie lies
benbe (?) QDlaxie flößt i^n jurücf , obwohl er (Stet 5
©j. 6) feine Unfcbulb an beö 93aterö Sobe benjeiflj
aber ber atte ^artgefottenc ©iinber, ber JHein^otb,
weiß H)n noeb ju rechter Stit jum SJerbrec^er ju flem»
)>etn, et;e er Reibet (3, 7), unb bie Slnberen glaus
ben'ö, unb wiberfrrec^en nic^t! Unb biefetben, bie
über bcö 93aierö gotttofeö ©ejeigen nur mitbe fanfte
^lage ju t;erben Sßorten fingen (1, 7), unb am
©cfyluffc mit wenigen Sßortcn baö ©efe^ief beftagen,
bie fccrbammeu unb t?erab freuen auf ein flüchtiges
^inbicium bee ^obtengräbete (3, 3) ben unfetigen
Surften, or)ne it)n fclbfl $u r)ören! 3fl ber ©ic$tcr
parteüfcr) ober flnb toir'Ö ! äWüffcn fle einmal alle
jum £eufel ger)cn, fo fei'ö in er)rlicr)cm Äampfe, nidjt
tiad) langem ÄBürgen, SBinfeln, qStaibiren nnb —
ungerechtem ©erict)*, ba3 weber flttticr) noct) poes
tifö ifl!
3mmcr auf« Sfteue crfennen wir, wie ferner eä
ifl, ben ect)ten Dperntcrt ju finben. (Sr ifl fo gut
eine ®afce beö ©(ücfä wie alle übrigen ©a6en. ©er
wabre ©idjtcr l;at fetten SKuße, ncd) feltener ©cfdjicf
bajii, wie ®otr)cj bem fcr)wäct)eren ©icr)tcr bietet ber
allgemeine 933elt$uflanb jwar 9(nr)altepunfte, aber e8
ifl ein ©lücf, wenn er'ö trifft, ein größeres, wenn
ir)n ber langer ftnbet. ^ebenfaöö iflö immer nocl)
günfligcr, wenn man, wie SRic^arb SBagner, ein mu
gefycucrticr)cä leibenfcr)aftlicr)e8 äöirrgebict)t felbcr erfuts
bet, um feinen Söncn einen Äörper ju geben, aU
wenn man an anberer %eutc franfr)aftc ©ritten fein
fccfteä §ah' unb <3ut fcerfcr)wenbet. ftafl möchten wir
behaupten, eö fei biefe 3«*/ wie bem Rotieren ©rama,
fo ber eckten SDper weniger jugeneigt, alä ber Uebers
gangöform beä weltlichen Ora t orinmä, welcr)eä
bie wcltgeifllicr)e ftorm unfereS (SinnenS unb ©em
fenS glücflicr)er abbilbet. ©afür fyrecr)en ber 3" 5
r)alt fowor/l alä ber (Srfolg folc^er Söerfe, wie <sct)u*
mann'« ^ert, Äöwe'ö fteben @cr)fäfer, ßöwe'ö *) unb
9Wenbclefor)n'ö SßalpurgiS; ifl nict)t bie öffentliche
£r)cilnar)mc weit eifriger mit tiefen legten al8 mit
ben ncucflcn Dpcrn befdjäftigt? — (Sotten bagegen
für bie SDyer wefenttier) neue 3nr)alte, bie ber ©egeus
Wart lieb unb bebeutenb feien, gewonnen werben, fo
liegt bem Daterlänbifcr)cn (Sinne baö ewige Stiebcluns
genlieb offen, unb ©arbaroffa unb (Sonrabin. ßäme
e8 einmal baju, fo gebe ein gütigeS @cfcr)icf, baß
uiel i)cUc flingenbc rafcr)e ©cenen unb wenig äßorts
gefräufele, »iel &cr$ «nb wenig 2Big, toiel 83tut
unb ©lutt), unb wenig franfe fdt)ielenbe ©pigen
unb SRigen auf bie S3ül;ne treten: bann wirb audj
ber länger fommen, ber ir)nen frönen Äebenöfyaud;
bringt, ©per) genug ber $3orfcr)läge, bie wir ©rößes
ten ju löfen überladen-, genug ber Söeiffagungen unb
Stücfblicfc, bie bie ©egenwart nict)t feilen! SBenben
wir unö ju $ifler'$ SBcrf, um ju fct)en, wie weit er
bem fct)wact)en Serte unterlegen, wie weit er it)n übers
Wunben unb trog ir)m fclbflftänbig gewirft t)at. Um
bie Ucberficr)t ju erleichtern, nehmen wir biefen SSeg :
jucrfl eine einfache 6rjät)lung ber ©cenen, bann bie
S3etyanblung, gactur, $ecr)nif, enbticr) bie poettfcr)e
Sigent^ümlicr)fett ober ben ©er)att unfered 3!onbicr)terS
barjulegen.
(ftortfiftung folgt.)
*) ?öh>c'« aj?a(vuröiönad)t jn?ar i(l «irfjt fo Wfannt,
wie fte f« WTfcirnt, jum 3:f)eil burc^ eigene ©c^uJb, wegen
*er entfestigen tlnflngbarfeft einiger (Sfjorftetten5 «« innerem
Sf^ertbe ift (u ni^t unter, fonbern flet(enh?eife über bem SRen*
^cl6fo(n'fd»en SÖerfe, an %xlid)t unb Äübntjeit getvi§.
»Iftfe auf ®tabtmufit*ftuflänbe.
5(lö etwa« fer)r Xabeln^wert^e« bemerfen wir bei
@tabtmufifcr)ören in neuerer 3«t bie übermäßige 2lns
wenbung ber ^efftuginftrumente. äöir muffen fle ttom
Sturme Ijcrab ^ören, bei SWorgens unb ^bcnbftaubs
cr)en, in ©artencoucerten, im S3atts unb (Soncertfaale.
©a^er galten wir eö für eine bringenbe SRotr)wenbigs
Uit, bie ©tabtmufttbirectoren auf baä geljler^afte fols
d)m %f)\u\% aufmertfam ju machen, unb aüen (Srnfteä
ju ermahnen, bie geüenbe §errfdjaft biefer ^nflrus
mente in tt)rc @d>ranfen )iirücf)tifür)ren. ©ie neuere
3cit §at mannigfache ©eränberungen ben SRefftngs
inflrumenten wiberfa^ren laffen, bie wir nicr)t immer
aU unbebingt gut unb für jcbe SKuftfgattung aW
Wirflicr) erf^rießlicr)e 93erbefferungen auerfennen. ©es
Weifen wir bie8 nur burer) ein ©eif^iel. SJlit ben
«JentiU&örncrn unb SJentil^rompeten läßt fidt) jwar
Ui weitem mel;r leiflen, al8 mit ben einfachen ^roms
ptUn unb SBalbt)örncrnj aßein ber urfyrüuglidje, bies
fen inflrumenten inwo^nenbe %cn ifl burcr) bie eins
gefegten 9tfafcr)incu verloren gegangen ; ber tjette, fris
fc^e, burc^bringenbe Son ber trompete ifl weiter,
mithin feinet eigentümlichen SBefenö terluflig gewors
ben», bie fernige güüe unb SRunbung beö ^orntone«
wirb buret) bie S3entilmafc^ine breit, weic^lic^, ja oft
gar füßlicr), mit einem Söorte: bad ^orn l;at burcr)
biefe 53eränberung feine JRomantif verloren. Sebingt
ftnb biefe gebier frcilicr) burcr) bie ©efc^affen^eit ber
Sftafcfyinen, bie, trog ber eraeteflen 5lrbeit, burcr) bie
SJentite ben SSinb laffen, wie und toielfacr)e Chrfar)s
rung belehrt bat, unb fyierburer) bem ©läfer auify bie
S3et;anblung erfcr)wereu.
©efle^en wir nun auet) biefen üermeinten 83erbefs
ferungeu einen gewiffen SBertl; 311, fo wenbe man ba8
Äünfllic^erc boct) nier)t ba an, wo baö ($infacr)e auf
feine »oMe ©eltenbmac^ung begrünbeteu ^nfprucr) r)at.
Sei Harmonie 5 unb SKilitairmuftf mögen SSentils
trompeten u. f. w. ir)re Stnwcnbung finben (wiewol)!
wir aucr) ba jum Vortrage einer fanften (Santtlcne
bie §öenti(^rompete — exempla sunt odiosa — r)arts
näcfig jurücfweifcn), ni*)t aber bei Outjertüreu, (Sr/nu
p^onien u. f. w., wo wir unbebingt ba8 einfache £orn,
bie einfache trompete jurü rff orbern \ am atterwenigflen
aber fönneu wir bei Raubet bie weicr)lid)c »entil;
Srompete bulben.
6
2Barum wir fo fe$r mit äWefflngmuflt übtx\&U
ttgt werben, ba&on liegt ber ®runb ttyeilä barin, bag
gKefpngmuftf fld& letzter ^erftetten lägt at8 gute
©treid^muftf, ttyeil« au<$ barin, bafi bie SDfyren beä
«Publicum^ bereits fd^on fo iiberreijt ftnb, bafj anbere
Sfluftt fte nic^t metyr befriebigt. ©ie Wertem ftnb be*
reitä abgeflumpft, fo bafj flärfere SReijmittcl nBtfyig
»erben, toa$ atterbingS ctyarafteriftifö für unfere blas
flrte 3eit ifl. ©em mu§ jeboc§ (Sin^alt get^an wer;
ben. Wan biete baä einfache unb SRaturgemäfje mies
ber bar, aflmälig wirb ft<§ auc§ ber Stormaljuflanb
bed ©efdjmarfeö wieber einftnben. ©ie ©tabtmuftfs
©ireetoren fönnen fciel baju beitragen, wenn fte ba8
tfyun, waö ifynm obliegt, wenn fte ftd^ t>om ©efc^matfe
beö Sßublieumä nic$t leiten laffen, fonbern cietmetyr
bttbenb auf benfefben einzuwirken fud^en. 2tber wie
wenige baä SBefen ityree Söerufeö ernennen, beweift bic
21rt, wie fte STCuftf ausüben. — SSerfen wir nodj
einen ©tief auf bie 3ufamntenflellung toon 3"ftntmen=
ten f>ei ©tabtmuftfcfyären, fo wirb fidj mandjeä %efy
lerbaftc tyerauäftelten. ©ie ©treietymuftf ifl gewo^ns
liefe fd?led?t vertreten, weil ju wenig auf ifyre >2lu8bits
bung gefc^en wirb; fie würbe aber, wenn auc§ tüc$;
tige ©etger unb ©trei^er babei waren, bodj fcon ber
itberwattigenben Sttaffe ber §Bentils£rom$eten, §ors
ner, spofaunen, &a$tuben unb Spomparbcn'ö :c. iticfyt
burdjbringen. ®ö ftnb namtidb in ber Siegel bei ©ar=
teneoncerten unb anberen Sffentlid>en <9elegen$eitett
tfoti ©ritt^eile SWefflnginflrumente, ba* anbete ©rit*
tel bilben entWeber Streiks unb 9lo$rinfhumente,
ober lefctere allein, ©o eben erwähnten wir $ofau$
nen. ©aju wollen wir nur no$ bewerfen, ba§ bie
2Bet%it monier SWuftfer an bie ©teile ber 811t s unb
Senors^ofaune bie neu erfunbenen 211t s unb Tenors
Körner fefct (wie wir Ui ber Sluffityrung eine« bebeu*
tenben SBerfeä einmal ju unferem (^djrecfm wa$rna$=
men), unb bie ©iecantpofaune burclj bie S3entiltrom;
pete vertreten wirb. — 9lt% muffen tvit aufmertfam
machen auf bie ort, tüit man bei ©tabtmufif<$6ren
fyin unb wieber fyarmoniflrt unb infirumentirt. 9Wan
bemüht ftdfj oft tjergeblid^, ben reinen ©afc ^etauöjus
^ören, unb bemerft flatt reiner unb tooüer Harmonien,
bünne unb fehlerhafte, flogt auf 9tbgefc$mac!t$eiten,
wie wenn bie trompete flatt ber Klarinette eine fdjmadjs
tenbc Gantilene fingen will, ober mit ber erjten 83io*
line baö Sfyema fo rec$t im tfrätenjiBfen forte mit«
btäfl u. bergl. mefyr.
äWögen biefe fluchtigen Semerfungen, bie wir
toielleidjt ein anber 9Wal wieber aufnehmen, nic^t ganj
unbe^erjigt hieibm\ fte ftnb im reinen ^ntereffe fut
bie ©ad&c getrieben. 9Wan fd^eint biefem mufifali«
fefeen 3weige biö^er nodfc nic^t bie nötige, allgemeine
Slufmerffamfeit gefc^enft ^u ^aben, unb bo<$, glauben
wir, ifl er nidjt o^ne SBid^tigfeit. p r ^
Ärittfcbcr Sfnieigen
Ueberftcf)t ber neueflen @tf(^einungcn auf bem (Stbiett bei Wtufib
%üt fyiano forte.
^alon $ uttb ^araftetftnefe»
©♦ 85» 2Uf ait f ©p.26. Vaghezza. Impromptu, ödjle-
linger. | ftljlr.
— — , ©p.26. Marche funebre. €benbafelbft.
2)er Kom^. ifl in tiefen SBerfen nic^t me^r ber itiufifalU
fcfef SWaufbclb tote eljtbem: er ifl Pidet unb ernflcr, ja felbfl
inniger geworben. JDie« tritt oorne^tnli^ in ber erftgenamu
ten (Sompofttion ^eroor, toeldje, obf^on an ^enfclt erinnernd
(5igentpmU(^e* enthält unb burc^ melobif^en glu§ erfreut;
au^ bie anbere Kummer ^at Sinn unb SöerfJanb, ba« büflere
Kolorit fle^t i^r nie^t übel unb lagt bie befreiten votfom*
tnenben Überresten Harmonien wgeffen ; belbe Sompofitionen
toerben i^re ©irfung t^un; e« ifl un6 gar nlc^t unangenehm,
bur(^ fie auf Erneuerung ber 93efanntfe^aft mit $Hfan $in^
gutoeifen.
S^ £)6&let, ©p. 62. Hr. 2. Esmeralda. Air napo-
litain varie. Öcljleltnger. 4- 3^lr.
Slnf^rcc^enb burc^ <5infa<§l?eft nnb nid^t fe^r f^trer jn
fielen.
©♦ SW* *. SBeJet'S ©uperturen. Clat)ifr - Partitur
von J.ti(}t. ©beton -©unerture. 1 8ljlr. SdjU-
finjer.
©ir »ertreifen auf bie Sinnige ber greifd^üft* unb 3u«
Bclouverture in 9lr. 1. beö Artt. 81nj. vor. ©b6. Slu^ biefe
^Bearbeitung ifl üon ^ö^flem Sntereffe, ein glfinjenbe« Denf*
mal ber iöirtuofitdt ber 9leugeit überhaupt, »ie ber be« ge*
feierten 6ia\)ierfpieler6 in«befonbere. fflerben tt and} nur
SGBenige fein, ttjelt^e bie ©$tt>ierfgfe(ten ber Sluefü^rung, gn*
mal Bei ben „ogsia piü difficile" Beigefügten Stellen, oofl*
fommen üBertoinben Tonnen, fo empfehlen toir biefe „(Starter*
Partitur" boc$ ber ®efammt&elt ber (Slaoierfolelet — toenn
nid)t j|um SBortrage, fo junt Stubium — auf'« «ngelegent*
llc$fte.
6b*2Bolff, ©j). 132. 2 Polonaises caractäristiques.
8d)0tt. 1 JL 12 Ar.
Sebenbig nnb babei ni$t fe&r fcfttoer.
6b* SBolff, (Dp. 134. Grand Caprice po&ique.
Srljott. 1 Jl. 48 ftr.
SBir Fonnien un« mit bfefer (Scmpcfttion burdjan« nidjt
Befreunben, oBgicid) toir e« fc^r toünfdjten, fdjon and greube,
einmal einem au« £)rtgfnal*(gebanFen be« (5om^. entftanbenen
SBerfe, nnb nidjt einem auf frembe üHottoe gefdjraubien nnb
angesagten, gu begegnen. (Sigeniljfimlictye« fanben toir nf d?t;
bie (Sompofttlon Hingt §iemlid) Brillant nnb inftrumentgemäg,
*$ne feljr fetter ju fein, allein ba« Bbjecttoum „^oeiifcf)"
fanben toir burdjau* nidjt gerechtfertigt.
6* SBolff, ©p. 136. Grande Fantaisie sur les Hi-
rondelles, Melodie de Fei. David. Örljott. 1 JL
30 ftr.
SReift SljalBerg nadjgealjmt. 2Ber fo fc^reiBmatertell
unb Beföränft ift (in bet 3elt), al« $r. SBolff , von bem
fann man ni$t füglidj ©effere« ertoarien. hoffentlich Fommt
ber SRann Balb au« ber aRobe!
$t9tofcUcit, ©p.92. Nocturne et Tarentelle. Ä^ott.
2 ijrfte, ä 1 JL
9u$ ein SRobemann von echtem Äorne. 3)a« Nocturne
ift fo ju fagen fab, bie Saranteile ein gabriFat au« SWoll,
beffen erfte« Durt^ema (in F) 2BeBer'« CBeron unb beffen
jtoeitc« 2>urtl)ema (in D) einem ©affen^auer, toie toir »et*
mutzen, entlehnt ift. (Sin getreue« SlcBtBKb feine« ©elfte«
J)at ber Gomp. in bem @<$lug be« 9lccturno gegeben.
g, SBalfetttullet, ©}>. 20. Un Reve d'amour. Noc-
turne, löten, HHtynfcorf. 45 fir.
(Sin „SteBe«traum"? JD Ratten <Sie ben boct) für <Sid)
Behalten, $r. OB.! Sie ftnb, toie 8le un« güiigft jn tofffen
tyun , „$iantft @. $. be« $er$og* oon 9cafian", unb ba«
tolll eitoa« fagen: fann bie« aber ein ®runb fein, bag «Sie
mit Sfyren 2iebe«trdumen fo leichtfertig umgeben, bag @fe fie
cfjne alle Umftänbe ber £)effentil<$Felt j>rei«geben? (Sin an*
bere« 2Wal Ferren <Sie in ftd) unb oerfäonen gefdlligft ba«
Javier mit 3$ren «Koten! 2Blr Bitten feljr, bie« ju Berücf*
Antigen, gür 3$r pppp, Beiianjlg gejagt, toünföten toir
Sljnen al // erFennilidj fein ju Fönnen.
SR* Sfuffy, ©J>. 16. Andante. ttitfnrtorf. 45 fir.
$)er SÖerf. fann'« niäjt redjt oon fid) geben, toa« er auf
bem $erjen }at. Tlan merft, bag ba« Andante tttoaü fein
foll, aber lelber überzeugt man fic^ ni^jt, bag e« tofrflfdj et-
».-* ift.
% SBltttitcft, ©|>. 9. L*in8piration du Condarane.
Chant d'un prisonnier del ponte di sospiri trän-
scrit et varie. Peters. 25 Ogr.
— — — f ©p. 18. Rhapsodies originales. Cben^.
20 Jtijr.
SDa« Streben, über ben getoötynlid&en 9cn(lpun!t ^tnau«*
gnfommen, verleugnet fic^ in biefen (Som^ofttionen feine«*
toege«. (S« fei bie« Bemerft, ba augerbem Faum nocB etwa«
)u Bemerfcn ift. Dp. 9. ift bürftig , D\\ 18. Bietet eine Un?
etnanberrciljnng *>on Furjen @a^en in verfc^iebenem Xempc,
beren innerer 3ufammen^ang un« fremb geblieben. 3ntereffe
^aBen tofr ben (Stücfen nlc^t abgewonnen.
(£♦ Sof t ©p. 80. Morceau de Concert. Choeur de
Topera: Les Diamans de la couronne d'Auber
transcrit et varie. Prters. 25 fljr.
_ — f ©p.81. IDirterljaU. 2me Nocturne. <btn>.
18 njr.
_ — f Op.83. La Sentimentale. Cantiläne. €ben^.
18 ngr.
S3ei Slllem, »a« toir »cn ben (SompotUlonen be« «&rn.
öog Fennen gelernt ^aben, »ermigten toir ba« Fünftlerifdje
©treBen, bie Oeflnnung — blc« ber ©runb, »e«*alb wir
nn« ftet« fo fc^einBat mtglleBig baruber Sugerten. «uc^ oor/
liegenbe (Sachen ^aben unfere o^^ofitlonelle SReinung ni$t \w
finbern oermoc^t. ^r. S3og ift ber eiaoier^ro* unferer 3elt,
man überjenge f!c^ beffen bnrd) D\>. 81 unb 83. „Oelftlof,
matt, toei^li*'' bünfen nn« für beren (SljaraFterlfimng bie
Beield^nenbften 2Cu«brü<fe. Dp. 80. ifl ein« Jener £age«*>ro*
bnete, tole beren ber SÖerf. Bereit« in SWaffe jum ©eften ge*
geBen, toir motten am UeBften Fein SBort bamm verlieren.
Seite 14 oon „Grandioso" an ftnbet man ben @djlug bet
„SWofeÄ^antafie" oon X^alBcrg co^irt, ber 3toeloierteltact
am önbe fefct bem ®anjen bie toürbige Ärone auf. 2)ag -6r.
SBog übrigen« mit ber 3tit eine au«gef$rieBene «ßanb fid|
angeeignet, ift leicht ertiärllc^.
Sit 3* IBe^Ct, ©?. 20. Adagio appassionato. U)irn #
ÄXüller. 1 JL 15 ftr. CÄl.
3)le ©ebanFenarmuiB in bfefem <8tücf ift (Befonbet«
®titt 8) fo auffällig, bag toir bem (Fomfcenfften, fo fefyr toir
i^n and) feiner guten (Sigenfdjaften toegen aeäten, too^lmel*
nenb ratzen muffen, vom (Fomponiren ferner abjnlaffen. 9Ba«
tyilft alle« aWüljen, too ber ©oben, toelc^et BeBaut toerben foll,
unfruchtbar ift, unb welche gruc^t foll erwachen, toenn Feine
BeleBenbe Duelle iljm juftiegt! @ol*e SWufiF, toie bie« Slba*
gio Bietet, fann nur ju trüben Betrachtungen S3era«laffnng
geben: toir toügten nUt, toen fie erfreuen fonntc. 3Blellelc^t
ftnbet ber ißerf. ein erfprleglfc^cte« gelb für feine Styttigfeit :
al« fdjaffenber Äunftlcr toirb er nac^ unferer 5(nftc^t nie eine
Öebeutung erlangen.
3* ®^Ul^0ff f ©p. 16, Dcux Pensees fugilives.
Brljott. 54 ftr.
8
<S<fculr)off gehört ju ben begabteren fcet jefrigen Klavier-
corrn>onifhm , an i&n barf man mit 9*e<$t $6&ere Stntyriidjc
madjert. 2Be«r)alb begnügt er ftdj mit fo geringen fceiftan*
gen? 2Bir pnben an toorliegenbem ©erfe jtoat nfc$t«, ba«
einen üabet, aber eben fo »enig, ba« ein 2ob Ijeraueforbert.
Safte er balb 'wa« £>rbenüi<$e« von fld> fejen !
3* ©dml&off, ©p. 17. Galop di Bravura. ßfhott.
1 Jfl. 12 Ar.
fflravourmäüg nnb feurig, al* (Salonfrficf ft# geltenb
madjenb.
3* 9tott>ttfott>*K, ©p. 24. L'ange dechu. Musique
d'Adolphe Vogel v3riee p. P. ßrijott. 45 Ar.
"" — —f ©?• 2r. Deuxiemc grande Valsc
brillante, Ijofmetftfr. 20 Hjr.
©eibe SBerfe flnb nnf*5bli^er «Rarnr, taur mögen fle
laufen laffen. JDer SBaljer M ent>a« Sreuper jfgeö , ba« ffd>
nur auf ber lefrten <&tiit verleugnet. 3u loben ift bie 93e*
banblung be« 3nfrtumentf«.
3tttelltgett$fcl<ttt
Tübingen. Im Jftawpp'schen Verlage ist so eben
erschienen und in allen Buch- und Musikhandlungen zu haben:
Sllcher, Fr., Gesänge der Jugend. Sechs
Lieder von Bücket t, Tieclc, Albertini,
A. Franz, Schenkendorf etc. (ein- oder
zweistimmig) für vorgerücktere Schuler im Ge-
sang und Ciavier componirt. Zweites Heft.
Schmal 4to in elegantem Umschlag. Preis:
18 kr. = 6 Ngr.
Aus den £i7c/ier'Fchen Jugcndlicdern (welche in ihren frü-
hem Ausgaben ohne Clavierbegleilung bereits in 20,000 Exem-
plaren vcrbnilel sind) enthalt dieses 2te U?fl wieder, wie das
erste, eine Auswahl der beliebtesten Nummern mit Clavierbe-
gleilung. Das 3te und letzte Heft wird bald nachfolgen, und
erlauben wir uns musikalische Familien , Erziehungs - Insti-
tute etc. auf diese durch Text und Melodie sehr ansprechen-
den, eben so äusserlich schön ausgestalteten Lieder aufmerksam
zu miichcn.
Sllcher, Fr., Zwölf Lieder für Turner,
dreistimmig gesetzt. Zweites Heft. Preis:
12 kr. = 4 Ngr.
Das erste Heft ist gleich nacb seinem Erscheinen im In-
und Auslande in sehr vielen Turnanstallen eingeführt, und der
Herausgeber aufgefordert worden, ein zweites Heft zu liefern,
was hiermit der turnenden Jugend bestens empfohlen wird. —
Charte» Voss
Op. 82. Fantaisie-Caprice — „Gönne mir ein
Wort der Liehe 44 , Cavatinc aus der Oper: Hans
Heiling, von M. Marschner — pour
Piano. 25 Ngr.
©p. 79. Gesang: ,,Zur Ruhe ist gegangen 4 - für
Sopran mit Pianoforte. 15 Ngr.
Op. 15. Fantaisie militairc sur des Themes de
l'Opera : les Mousquctaires de la Reine, de JP.
MKalevtß, pour Piano. 1 Rthlr.
Op. 38. Impromptu caracteristique : „Der Traum
der Kriegerhraut 44 pour la Main gauche seule,
pour Piano. 10 Ngr.
Verlag von V. JThistling in Leipzig.
In Jt . Wagner'* Musikalienhandlung (Fr, mutier)
in Stuttgart ist so eben erschienen:
Kocher, C, Christliche Hausmusik.
Eine Sammlung ein- und mehrstimmiger alter
und neuer Lieder, Arien, Chöre etc. mit Be-
gleitung des Pianoforte. 3les Heft. Arien,
Duette und Chöre von Händel und
Palestrina. 15 Ngr.
So eben ist mit Eigentumsrecht in 'inserm Verlage er-
schienen uiid durch nlle Musikhandlungen zu beziehen:
B* JTToliqne, Ungarische Fantasie, Op. 26,
lür Violine mit Orchester 2J Thlr., mit Piano
1J Thlr.
Tll» Tägliclisbeck, Trio für Piano, Vio-
line und Vioioncell. Op. 26. 2| Thlr.
Schuberth Qr C, Hamburg u. Leipzig.
In G. A. m Meyher's Vcilagshandlung in Mi tau ist so
eben erschienen :
Peiisee fngitive pour le Piano compo-
see par Stephanie Csse. i£omo-
rowska. Prix. 12 Ngr.
Fantaisie pour le Piano sur im motif de
Preciosa de C. M. de Weher composee et de-
diee ä sa merc par Stephanie Csse.
Komoroxvska. Prix. 27 Ngr.
3>ru<f von $r. « Od mann.
tt e u e
4%tfwt%jt yvtt
Uran) Sfrenbel*
Siebenuitfljroanjigfter Sank
M 2.
$ erleg et:
SÄo&ett Briefe in Seipjig.
S)en ö, 3uli 1841,
Gen bfefer 3e£tfä. erfdjefjten ft?£i4entttdj
2 Hummern tum 1 ober l'/i ©ogea.
i $ref# be* ©anbe« b«n 52 Em. 2 Vi £1jlr.
I SnferticrtSgcbüfjrcn bie SPcttijeüe 2 %r.
Abonnement nehmen atle^Mtimtet, £8u$-*
EBlufif * unb Äuitft^anblwngen att.
4&flm6urBre «riefe* — JD<t# (»efangfffr fcrt vetfiafften norbttwtf^*» SftbmafeJa $« ^tyraiont — Jttrinc ßf itung, $agf6§ef<$i$tt,
Unfer Bffmm^cft muflfatiföeS Orten freförantt
|td? fdftcu feit meinten SBodjen auf ba@ Sweater, tic
Oper unb jene muftfalifrfjen älbeiibunterfyattim^t'ii, bie
an feine ©aifon gebunden fmb. @ie werben bereits
Don bei 5ßortrrff£i^f*it unfet er gegen m artigen Dper
geljärt fyabeu, *S femmt mir *) nic$t ju, fte ju be;
[tätigen, erwarten (Sic bcflfyatb feün mir aud? (eine
Aritif, fonbern nur bie Stufjaljlung einjelner gaeta,
auS benen ®ie firfj bietteie^t ein ©efanimturi^eil bif;
ben tonnen. —
Sftacty fe^öiijQt§entIidjem Btftaitb ber neuen SBüljne
$at fidj fo jicinli^ allgemein bie Euflat feflgeftettt,
bag bie $a»ptö orange unfeter Dpernträfte S^genb,
latent unb ©timmfcnbS fiub. ©ic ©irectiou ging
Bon bem ©efldjtäpunfte anfc, bag mit fertigen Valens
Int feine SDper tjerjufkften fei, bie bergauf geijen (5ns
ne, »otyt aber bergab, beS^atb fragte jie auetj nid^t
nac^ 9? amen, fonberu nadfj edjicm latent unb Jener
ÄimjUerfdjaft, treibe ncdj bie ©Übung Öfä^igfeit in
f(4 *W8'* ®" ^ at * e nid M Sinjelneö in ber Oper im
Äuge, foitbern immer bie ganje Oper, bei^fltb bie
SKaffen^aftigfeit iifttt Sngagementä. Um an einem
beutf4tn Sweater eine Dper ju $afcen, genagt «*
ni<$t, einen Safjifren, einen Xenor, einen S3ari*
*) £r, £ag.ttr (jat Manntli^ bnrdi feine uielfadyen
Weifen toefentltdi bajn beigetragen, bfe §ambnrger Oper auf
ben «>iaftbpiin!l ju bringen, ben fle jefrt einnimmt
b. 0t tb.
ton unb tolefleidjt noclj jiuei, btei Sängerinnen gu bei
(igen, fonbern efl ifl unbebingt nctljroenbig , bag aft'
tiefe ©ä^er bwU, tierfa^ befegt ftnb. Kur auf btefe
SBcife lägt flc^ ein tvurbiged (Snfembfc agieten, in
bem eä im ©runbe fein* JRebenroÜen giebt äöaS
man in ber X^eaterfpras^e unter legteran Tanten ters
fle^t^ faßt bafter ait^ bei uuferer Bä$ttf toeg; fo
fingt j* 3)- fftaul. 3ftiä}tAt$, met^e im ©un ^uan
SDottUi Sttat« re^srafentirty in ber „jaubttflBte" bie
erfie ©ame r fo $r. Element, beffen ©du -Suan, ^Srinj
Siegent im „9tat$tlager tofln ©rauaba" unl» mehreren
«nberen KoÄen nac^ bem einflimtnigen Uti^eit 9lßer
ju bem heften gebort, uja§ man ^eutjutage auf beut;
ft^en ©ii^uen fe&en unb $ören fann 7 in SBeber'ä /r SreU
f4ü§^ ben gürflen, eine SRoUe toon jwei Seiten k_
@te fe^en barauä, bag bie Hamburger ©ireetion ba6
^tinjijp beö Stüßenmonopotä ni^t aneifennt, unb big
jegt t; Li t ber drfofg gete^rt r bag fte Steigt batan tfcut.
©ie meiflen D^ern, bie genjig itit^t ben 9tei; bei Steu-
l?eit für ft^ hatten, fälligen fo mäcbti^ ein, bag man
fle Uiet;, fünfj, fetbjl fec^äntal mieber^olen funnte, fo
Xtn ^uan, ba€ ^ta^tlager ücn ©ranaba, unb in
neuefler 3eit „bie BauberflBte" (in 3eit ^pn ad&t
Sagen breimal bei buttern 4»aufe gegeben).
©ie ßonfequenj, mit iDetc^et bie ©irection bei
Sretrung ber C'pcr, wie überhaupt in Verfolgung i^
rer ^ßtineipien uerfu^r, ifl uju fo me^r anjueifennen /
je me^r $emmuif[e % entgegentraten, Siä »or ber
Söieberer&ffiumg brr ^ieflgen Öii^nc mar fo jiem(if$
öberaW in ©eutft|tanb bie 9tnfic|t verbreite^ e3 gäbe
feine Stimmen, feine Salente me^t, ein Sa^, ben bie
10
jnetfien ©irecteren »om frityen borgen fcia fpatem
Stfcenb repctirtcn, unb bcr namentlich unferer ©itcc*
iion oft genug gugerufen würbe. @ie tteg ftc§ ba-
>urc§ nictyt irre machen, fie warf t^re Sftege über ganj
©entfd&tanb, nac$ Ungarn hinein, jebe SJitync »Mibe
imtcrfudjt, bte fleinfk wie bie größte, unb fletye ba!
*8 iji ein gang an'ö SageSltdjt gcjogen, ber fldj
feljen (äffen fann. ©ie £amfcurger ©irection f)at fces
lütefen, bag e3 fowofyt nodj (Stimmen als audj Ta-
lente gic&t, watyrlicJj feine geringe 93efcf;amung für bte
^oft^eaters^ntenbanjen, benen foniglidje unb faifer;
Iic$e (Sc^atuücn ju ©efcote ftcl;cn. Wlan getyc nac$
SJerlin, 9Wünc§en, ©reiben, fclfrft SBicn, man unters
fuc^c bie SDpcrnfräftc, unb toergteic^e fie mit ben TliU
tcTu, bie ben Sntenbanjen biefer üBüljncn an bie £anb
gegeben finb, gewig, man wirb fein fcefriebigenbeö
Stefultat finben. 3m £ärntnertl;or ftnb aüerbingö
groge, ausgezeichnete Äräfte, afccr eö feljlt bie orb;
nenbe $anb bafür, otync bie fein wirflic$e3 ©nfcmble,
ii&crtyaupt nicljfrä ©anjeö erjielt werben fann. ©ie
bau ernbe 9ln$icl;ung3fraft ber £>ycr liegt im 6ns
[cmfcte, behalt) mug jebe ©irection nur baä legterc
im $lugc fyaben. $c Keffer ba$ (Snfemble, befto wir*
fungä&ofler werben auc$ bie einzelnen Äräftc barin
^eröortreteu. ©ie «Hamburger ©irection fjat bicö $ttm
SJeflcn tyter fcftjt, be8 tßuSticumd unb ber Ätmft er;
fannt.
Sfyeobor ^agen.
JDa* @*fattgfefi bet t)eteini$ten notbbeut*
fd&eit Stebettafeltt ju ^ttttont
©ie 3eit bet ©efangfefte ifl wieber (;erangefoms
nien : fc^on ifl einS bei* größten unb fccbeutenbfkn am
Steine gefeiert worben, unb ifym folgen in furjem
Zeiträume bie ju sp^rmont, Süfcecf unb ®ent, (entere
fcrei $auytfäc$lid) ten ben SWännergefang = Vereinen
gefiiftct. ©a8 S'efl ju Sßtyrmont mug ben Itmjlän;
Jen nad) gewig benen ju (Sent unb Süfcecf nac^fie^cn,
bod) $aben bie gefle ber norbbeutfe^en Siebertafcln
infofern Sebeutung, ale fie feit ftcfcjctyn Sa^cn bie
^Bereinigung trieler Korporationen ftnb. S(nf bem legs
ten norbbeutfe^en (wcfip^älifdjeu) Siebctfefic $u QcU
wölb war «Pyrmont für ba8 ^a^r 1847 att S'eftort
gewägt worben unb üou ber Sp^rmontcr Siebertafet
fe(6fi ber 5te, 6te unb 7te ^uni für baä gefl mu
gefegt.
5(m erflen ber genannten Sage $og uon ücrfc^tcs
benen Seiten fyer eine anfe^ntic^e 3*fy tuntteftaggter
SBagen in ba8 freunbüc^e ^p^rmont ein: bie ^3^r-
monter Siebertafel, wie fiter^aupt bie Sewo^ner be^
DrteS, empfingen bie anfommeuben ©afle freunblic$
unb aufttierffam auf bem 33runnenpfa&e unb führten
bie (Sanger nac$ i^ren SSBo^nungen, wo ftc ni$t mins
ber juöorfommenb aufgenommei. würben. Salb war
ber ©onner ber Äanonen uerftummtj bie legte btt
erwarteten fiiebertafeln war eingetroffen, unb wetyrenb
ber nun eingetretenen <Stifle erfrifd;tcn ftc^ bie grems
ben frei tyren freunbtic^en SBirt^en, um fobann jur
©eneralpro6e ber ^auptgefänge jufammentreten ju
fönnen. 9lad) fec§8 U^r gafc ein $ornftgna( ba8
3eic^en ^ier^u: man eilte in ben jur 5(u8fü^rung bet
#auptgefänge teflimmteu pra^töoUen »aafaat, um
bie ^rofce ju beginnen unb jugteic^ ba« SRefuttat ber
S3eratl;ung im ©enat ber iMeberijäter ju fceme^men.
5HS Seflbirector war erwägt £r. ^auamann au8
^annotoer, unb ju 9JIuftfbirectoren für ben geifilic^en
unb weltlichen ©efang waren bie $#. Ä o ^lr au fc^
unb <S)icijs anü dlinUhx unb ^ilbeö^eim feefltmmt.
Suglcid^ traten auä) bie toter (Styorfü^rer ityre Qlemter
an, nämlic^ ^)r. ©tremming auö ä^inben beim
erflen Scncr, $. ©cebeefe au« ©etmolb beim jwei*
ten Senot (fpater vertreten burc^ $rn. ©rotoeme^er
M& S3telefetb), unb bie §§. »attelbe« unb ü.
9lö§ning am Hameln unb #ilbc8()eim bei ben
©äffen, ©ie 3«^I ber anwefenben (Sanger mochte
ungefähr 150 fcctragen, letber für eine (Scnföbcration
toon 24 Siebertafeln eine fcfyr geringe 3a^l, boc$
fonntc man nac^ ben ofcwaltenben Umjlänben wirflic^
nityt me^r erwarten, unb tnufjte nur fro§ fein, bafi
wenigfienö fo üiel gum gefie gefommen waren, ©ie
©efangptecen waren: bte legte ^alfte ber Älein'fc^en
(£=©ur ^J?effe unb ber 130fte «Pfalm oon ©nf^aufenj
(?eibc gingen in ber Sßrofcc leiber burc^auö nic^t jum
S3eflen: man betonirte, fegte nic^t immer gut ein,
unb becbadjtcte fe^r wenige SRüancen; baö Segtere
ijätte freiließ burc^ ben ©irigenten tefonberö fcefeitigt
werben fönnen, inbeß gefc^a^ bteö nicfjt immer, öiets
leidet a\\% SRücfficfyt gegen bie noc^ toon ber Steife ers
mübeten @änger. Gnne folc^e ^JroSe gab nun burc^s
au8 nify bie fcefie 5tuöfid;t auf 1>a8 grefl, inbeg ge*
lang fpater bte ^auptauffü^rung fceffer, aU man ers
wartet $atte.
SOtittterweile na^tc bie Seit be3 ©ouperö ^eran^
man ijatte ju biefem 3>üecfc in bcr geräumigen ©rttns
nen^alle bie gehörigen 5lrrangcmentä getroffen, unb
jwar fo, bafj fie ben ^}^rmontcrn jur <§;$rc gereichten.
Sn bem geräumigen Socale war gewig 5ßtag für 600
fri8 700 Kouüertö, \c bag alfo für fämmtlic^c (Sans
ger unb „SBilben^ me^r aU genug diaum ba war.
Salb war bie £alie jiemlic^ gefüllt; bie Siebertafeln
nahmen i^rc gefonberten Sßlägc ein unb baö %Jlaf)t
6eganu. S3alb barauf erflang aufy ba$ exjie Sieb in
vollem (Eßor: „ber ©efang' 7 toon SWaurer, welcfcem
11
bann meutere anbete folgten, worunter „ber Sänger:
fctinb" »on StSrla unb tin anbereS: „Poculum ele-
vatum" »on 2trne bie bemerfenSwert()eflen waren j bei
bem legten ^attt man aufjerbem ©elegcn^eit, in $m.
9t8&ning au« $ilbeS$eim einen fcraucfjbaren ©olofcins
ger fennen ju fernen. «Jor ©djlufj ber Safet würbe
noc$ Äreufeer'S $errlic$eS Sieb „bie fünften Söne"
gefangen, wettern bann nodj mehrere ©efange einjels
ner fiiebertafeln folgten, bie wir aber nidfjt fcefonberS
erwähnen wollen.
5Jm folgenben Sage in ber gritye riefen bie ia
tannten %bnc beS (Signalhornes bie ßiebertafeln nadj
bem »runneuplafce, wofelbfl bie SJtorgengefange auSs
geführt werben fottten. »alb war ber größte S^eil
ber ©änger am $lafce : ein 6^©ur 9leccrb würbe ins
tonirt unb atSbalb erttang Ärcufcer.S trefflicher 9Wor*
gengefang: „ba* ifl ber Sag beS $errn!" ©iefem
Siebe folgten noc$ toier anbere, unter wetzen Äreus
fcet'S „Äayeße" (6-©ur |) unb „baS Äir^lein" toon
JBetfer (Ss©ur \) bie anfprec^enbfhn waren. Sftun
folgte, wie eS fdjon feit Sagten (aber mit Unrecht)
gebräuchlich ifl, bie (Sycurfion in« Steie unb jwar
bieSmal na<§ bem ungefähr \ ©tunben entfernten
Somberge, toon welkem man eine reijenbe SluSs
flcljt über baS fc^Bne ^tyrmonter %f)al 1)a\. (Sin treffe
Kc^eS ßntyflücf flanb für bie ©afte bereit : bie ermib
beten ©anger Ratten f?c§ talb tin wenig refiaurirt
unb fammelten fldj banac$ jur SluSfütjrung ber ©es
ffinge. SKenbelSforjn'S „3«g«lW, „borgen mar*
fairen wir" »on ©tern unb „bie jungen SDtuftfam
ten" »on Äitcfen waren biejenigen ßieber, welche am
beflen auSgefiitjrt würben, bie anbern ungerechnet,
Welche augenfclicflic^c ßaune hervorrief, ©lürfti^er?
Weife war bie Saune unter 3^men unb Söilben bie
fcefte: JUtrjweil allerlei 9trt lieg bie 3«t fdjnett toers
Preisen, ja felbfl (Sifele unb Seifeie fanben ftc§ ein,
um mit ttyren feltfamen abenteuern bie ©efellfdjaft jii
erweitern, ©er 2ßeg nadj ?ßtyrmont jurürf war fealb
gemalt, ©ie Siebertafcln uerfammelten ftcfy im S3aüs
faale, unb balb barauf begann auf baS 3*1$™ beS
SWuftfbirectorS baS Sanctus ber Älein'fdjen 6s©ur
SWeffe. ©iefer folgte fogleic^ ber 130fie ^falrn von
ßntyaufen, womit fobann bie $auptauffütjrung bes
enbet würbe. 3"m ©tfief gingen biefe gieren Keffer,
als in ber Sprobe, wenngleich nodj lange ntd^t fo,
wie eS tjor einem grbferen Stubitorium immer ber
^att fein foflte. Sinigermafjen gelungen werben biefe
größeren S<ftg*fänge jeboclj nie ausgeführt werben
fennen, fo lange man noc$ ben alten ©djleubrian
6eifcel;dlt unb nad^ einer me^r ober weniger anflrens
genben (Srcurflon (wofcei biatetifö^e Unregclma^igfeiten
ni^t au8tlei6en) ben öiebertafetn bie SluSfii^rung cu
jr3 ernflen ©efangeS, einer S«g^ *f. iugemut^et wirb.
$ft bo«^ Seit genug am frühen 83ormittage baj
warum fcenufet man fle nic$t ju biefem 3wetfe?
SBirb fcieflei<$t am na^flen gefle berfelfce geiler wtes
ber Begangen werben, ober ifl man jefct enblic^ ju
ber Sinflc^t getommen, ba§ bie 3"t na<^ ber ®x»
eurfion wirfli<$ eine burc^auS un^paffenbe fflt bie grfc
feren geflgefänge iß?
(Bortfefcunfl foigtj
StUint 3eitung.
Vl\$bräu$t. $6 fann feinem 3*eifel »ntetlieötn, baj
ton ^ö^cren Aß^etif^en ©ef?c^t*pnnften au« bie &ttt, bie
3toif(^enacte be« ©^anfpieU mit 3Wu(if auljufüllen, eine
Itnftfte ift, nur benen angenefym, treibe 3etftreuung unb mdg^
U$$ f^nellen gebanfenlofen 2Ded^fel fuc^en. (Sine Duvertute
»or beginn be* ©tfidfs |ur Sammlung ber 3«f^uer »Are
völlig an«rei*enb; in ben 3ftifdjeiiaeteu tohlt bie SJlufif, ifi
pe nidjt ei^enb« für ba* ©tücf com^onirt, nur jlörenb. Leiber
aBer möchte e« vergeblich fein, gegen ein fold)e« SÖerfa^ren
anjuf&m^fen, ba e« von ber großen SWenge getoönf^t toirb,
unb biefe in t^eatralif^en Slngefegen^eiten immer no<^ bie
entfdjeibenbe Stimme ^at. darauf aber ifl ju fe^en, baf ju
feiger Sluefüriung nic^t SWeifitrtocrTe von *a^bn, 3Wo|att unb
©ect^oven getvä^lt »erben, toit e« bei verfdjiebenen i^eatern
— auc^ in Heipjfg — gebr&u^lic^ ifl. fÄi^t allein ba§ 9tiu
manb barauf $ört unb toegen bc6 ®eraufc^e6 an$ nifyt ^ören
fann; oftmaU gefdjteljt e«, baf ber Sßor^ang früher aufgebt,
unb bann in ber ÜJlüte be« ©a^e« abgebrochen »erben mnf .
JDa* ijt eine SNdjtadjtong ber ^cc^jten «eiflungen ber Eon*
fünft, ttet$e ber 3erftörnng ber grie$if$en Ännfttoerfe bnr^
bie ^Barbaren gleic^fommt. g. 0«
lage*gef*i^te*
9leifen r konterte, (Engagements it. Serlio) f)at am
19ten 3unf feinen Sauft in ©erlin $ur «uffii^ruug gebraut.
C Äojfaf fagt Ui SBefprcc^ung beffelben: „©erlioj fdbeint
von bem $rfncip au«§ugeben, baß mittelft ber JDnrd&brecfrang
ber bi* jefet üblichen SR^ibmen unb reifer (Kombination ber
3nftrumente neue gormen gu finben feien. 3m erften X^eile
biefe« $rtacip6 liegt fein Srrt^um, im jtveiten feine
SBa^rbeit, bie fyn über ba« SergdngUc^e ^inau«^eben
toirb. Sflac^ ber einen Seite ber 5tuuft tbnt er einen Sorfc
fc^ritt, »abrenb er fieb naeft ber anbern räcftvart« betvegt.
£abur$ fommt in fein gange« $l?un eine unfelige 3erriffen*
^eit, beten er fid> fefbft vielleicht ni*t f(ar bewujt ifl, bie
aber feine aufmerffamen ^örer mit ben peinlic^flen ©efn^len
burc^jucfL" — S3om Jiertbu^ fagt Jtoffaf , e« fei Ijter nic^t
von einer $flanjung auf ©oi^e'fd^em Xenain bie SÄebe, e«
fei ber gaufl, eingevöfelt für bie SWufe be« «6m. $. Jöerlioj.
— Ueber bie SRuflf bemerft Ä. am (Scfcluffe: „Ueberall «uf*
12
Icfung ber 9ty$t$mif unb 2Relobif! unb wo ©irfung eintritt,
metflen« bodj nur burd) biefe Urfrciftc ber Äunfl! Ueberall
eine Sturmjlutlj ber Snftrumcnte im Äampfe, nicijt im Sunbe
mit ben Stimmen, ©rimaffe ftatt SR^etorif, aber überall un*
ter ber Oberfladje eine unheimliche boljrenbe unb nagenbe SRe*
fleriou."
grl. 3ett au« ffiten ifl in <Dre«ben al« Storma aufge*
treten ; ber &nontymu« in ber 9lbenb$eitung giebt barüber eine
nngemein fd?arfe flritif, fo nennt er §. &. bie 9luffaffung ber
ganjen Sfcofle princip* unb tactlo«.
Die SWobegeitung förelbt au« $ari« : Die (Srfönfgin ber
Oper, 2Rab. ®tolfc, ifl nac$ Stallen abgcrcift-, £r. £6on
Rillet $at feine Stelle niebergelegt unb $r. gro«nel ifl fein
öladjfolger.
91*$ bem 9Rane$efter Courier wirb ju (Snbe ber $t)eater*
faifon % 8tnb in SWandjefler grref aftal in ber £)per auftre*
ien, Woju bereit« mit bem ^erfonal ber italienifcfjen Oper in
Bonbon accotbitt fei, unb in Liverpool unb 93irmingr)am (Jon?
certe geben.
Bifjt t)at am 8ten 3uni vor bem Sultan gezielt, ber
iljn fofort nacf) feiner Stnfunft in Gonflantinopel ju fidj be*
rufeu l)atie.
ffttut Opern. Der SWobeacitung Wirb au« $arf« ge*
fd)rieben: (Sin junger talentvoller domponifl, J&r. $ftttotlle<
SBaucor&eti, fyat eine groge Cper „bie ©rafen von 9trn*
^eim" gefefcrieben; üc bfpnbet fiefy bereit« unter ber (preffe
unb feil nacfyflen« cinflubirt werben. Der Xtxt ifl von Sllfreb
beSDluffet; mau verfprtdjt fld) feljr viel von biefer neuen 9Ru-
fit unb ber if)r ju ©runbe liegenden Dichtung, uub fieljt ilj*
rer erflen Buffutyrung mit greger Spannung entgegen.
3Tuö3eu$nungen, 83efotberitngen. ^rn.^.SWec^etti,
2Wuftftyönbler in 2Bien, ifl vom Äatfer von Dcflerreidj , „in
Slnerfennung feiner al« Bürger fidj erworbenen mcljrfadjen
Sßerbicnfie", bie mittlere goibenc (Sivilverbienftmebatfle am
©anbe verliefen werten.
ßiterarifeSe Stotiitn. ©rfcfcienen ifl: 3)te Senwerfe
be« löten unb I7ten 3af)rl)unbert« cter ft/flematifdj--cr)ronclo*
gifdje 3ufammenflelfung ber in biefen jtvei 3ar)rlmnbcrten ge*
brurften SWuufaüen von <£. j$\ fBecfcr, ein treffliche« 2Berf
auf weldje« wir vorlaufig unb vor ber SJefprcdjung beffelben
aufmerffam machen.
Der (Fljarivari fdjreibt: SDtaüctnb. 5tm lflen 3uli foll
r)ier, bei Succa, eine neue 2)luftfjcitung unter bem $itel:
L'Itaiia musicale, in« ßeben treten.
Sflan fpric^t bavon, bag bei einem J&oft^eater, an bem
e« freilief) uid)t fcr)abcn fennte, wenn einige ber angeflehten
Sänger unb S5ngevinncn neer) finden lernten, ein Singmei?
fler angefteflt roevben fcfl. Dtcfc ncugefcr)affcne Steife benft
man einem Spanne ju, beffen ^ßerbienflcn al« 9D>2enf(6 rofr a(ie i
©ere^iigfeit roiberfa^re« raffen, von bem man aber al« <&t*
fangre^rer ni^t« tveif , a(« bag et bie tiefe SWejjofoptan*
ßimme feiner Zofytt bur^ an^attenbe« (Bin^ubiren ^o^et
Sopronpartien ruinirt ^at. ®enn bie öanbe be« ©tote«
ni$t vor folgern $erfa$ren flöten, wa« ^aben erfl grembe
ju erwarten !
JDie ÄarUru^er 3eltung f^reibt: Die in granffnrt gaflf*
renbe »tatbet « Oatcia rourbe auf ben SDnnfc^ be« $erjog*
von Olaffau vom 2^eater?3ntenbanten eingraben, auä) in
2Die«baben einmal gu fingen. SWab. SB.*®, roar bagu bereif
Wenn man i^>r ein Honorar von 60 Äouitfb'or gat)Ie unb i^rem
©atten ba« 3agen auf ber ^ergogl. 3agb jugefle^e. 2)ie lej^
tere fonbeTbare gorbernng fanb feine öerüdfi^tigung, unb fo
unterblieb bie ©aflrolle.
©onigem, fdjreibt bie 2Deferjeitung, fat enbli* bie 3r*
renanflait von 3vr^ verlaffen, teo er 2 3a^re 3 SWonate ve#
getirte. Sein 3rrf!nn ift ju fÜIfer 3«eian^olie, jutn bunn>fe«
§inbrütcn geworben, alle förperli^e unb geiflige ömpflnbnng
fc^eint von tym gewiesen. Sein Weffe, Slnbrea« 5Donf|etii,
f)*t vom $olijeipräfccten bie (Srlaubnig erhalten, ben armen
SWaeflro unter feiner Pflege unb Dbfjut in $ari« ju be*
l) alten.
JDirector flbtot ifl mit feiner Operngelellf^aft von Straf*
bürg wieber nadj SWaing jurücfgefe^rt.
^uriofum« 9^euli(^ fragte iä) einen jungen SWann, oer
auf JBilbung Slnfpruc^ macfjen wollte, Wie viel er bereit« von
SKojart unb 33eetl;oven Tenne. ,,3ct) ^abc erfl je^t, nadjbem
ic^ bereit« 10 3al;re gefpieft, ötwa« von 3W. unb ©. Fennen
gelernt" war bie Antwort. — 2)er mug ollerbing« ein $radjt*
cremplar von SJluftf leerer gehabt ^aben. ö. ©—Ib.
(Stfiarung *). 3n ber Sofien Kummer vom 21ften 3«nf
biefe« ölatte« finbet ftc^ unter ber Ueberfc^rift : Stein im
grütjlinge. ein Referat über bortige SWuftfjufla'nbe, Wele^e«
mic^ auf eine fo vcrungltmpfenbe SBeife berührt, bag ic^ mi$
bem mufifallfcr)en publicum gegenüber verpflichtet fü^le, bie
ernfMidjfle Reclame gu ergreifen.
3er) erH&re be«l^alb lieute einfach Wa« folgt:
(S« ifl unwahr, bag idj 9lecenftcnen in bie «ftölnffctje 3eitung
gefe^rieben, welche mit meinen, xal6<ptlos unterzeichneten,
Referaten in ber ©iener aligemeinen aWufifjeitnng colli*
birten;
ö« ifl unwahr, bag ie$ ein greibiilet für ben 23efuef> be« JTol*
nife^en 3:i;eater« Ijatte;
(5« ifl unwahr, bag id> ben bortigen ilf;eaterFapellmeifler auf
tie mir unterfdjobene Seife befproc^en faU.
8eipjig, ben I9ten 3«ni 1847. 3oac$iiit «nüff.
*) ^r.JRaff übergab un« bei feiner Durchreife obige 3e(*
Icn mit bem bringenben ©unfe^e ber aufnähme. JDa wir
3ebem ba« 9tcd)t jugefle^en, fieb ju vertyeibigen, fo motten
Wir biefelbe nid)t verfagen, obfe^on Wir mit ber Raffung bie*
fer örwiberung nfcfjt einverflanben flnb. 3Bir fe^en einer (Bx*
örterung ber Sae^e entgegen. b. 8&eb.
2)rud oeu $r. Wüdmann.
tt e u t
titffitift fit
©eraittttottti^t* iÄebacteur:
Äranj Sörcnfeci.
Siebenunbjrcanjtgfiet SBanb,
M 3.
33 erleget:
Stöbert %titft in Seipjfg.
3>en 8. 3uli 18«.
fflpn biefcr ,3eitja}. erfahrnen toüä)entti(%
2 9lnmmnn wn 1 ober l'/j £Bcgeii.
%nii te* ©anbe« *oo &2 ülrn, 2'/» Wir.
Snferhoaflgebü ^ren bfe $c tit&eüf 2 fflgr.
Stbonttettirttt nehmen ade^oflämtcr, Sm^*,
aJiuftf: tmfc .ttunfibati Hungert an.
Sin JEraura in fcet Gr)ri|tnadjt, Dp*e t»on Sect. $ill*r (WoctD — Seipjie« SHöffWr&en* — jttiiifa« Vnjtfflti* — 3nfr0f^
gntjMatt,
®{it $rautit in fcet Ofefifttta$t ©(»et
Hon Actbinaiib filier.
©ine fBrffäfcene mat$t ben Anfang tjott SfriSt?;
liefert, Sffeugter, naifcet lÄdjelnbet &teunüt&igfrit.
SWeiftet Sftetn^otb &ftfpiid)t ein gefl jur äJetlDbung
feiner Sodjterj QlUeä terrounbert ftdj, bie Softer unb
t$te SRufrnt altein fiub beftfitjt j ber Kit« erHärt fei;
neu äßilien, ben SJcrjug bee reiben (Sibamö fcor bem
armen (Sonrab, unb greift bnä ®lüat beä £Rri<$t1;um$.
©onrab erfe^eiut, unb fingt in einem fdjtvärmcriförit
ßiebe feine ©efyufut^t, feinen ©djmerj, Sftarie tritt
Ijenjor: ba$ Sntjneteu bei fttebcnbeii , i^r freubigeä
SSieberfe^en fl&rt bie (Srinnentng an ben garten §öa*
ter, ben fte bodj ju bewegen fjoffen, ftbet bet 93ater
tritt bajtüifdjen, fdjitt imb brebt nnb erflärt, feinen
Söitten feteng ju behaupten, 3n btefe bemegte ©eene,
in n?etd?e nac$ unb na$ *** ium Sfftf ©etftbmett ein=
treten, fattt bet «bffrniitfyigr $tbfagebrief SaeofcS, beä
älteren greierG. ©iefer bewirft in SH«nr)ctb# Seele
uia^t Umfefjr, fonbern ^crnigeS öer/auen : mit tjerber
unebfet Srföiinpfung entläßt unb bannt er ben un=
glütftidjen ©etiebten feiner Xocljtet. föine bemegte
Scene fdfjliefjt ben Stet : äKatie unb (Sontab traiurnb,
leibenf^aftti^ feflj bie ättufjme mit bem (Sfjore roer);
mittag Wagenb unb tabetnb, Wein^ofb ho^ig. -^ ©ie
©cenenfolge tfl gfinfiig angelegt, bet @egenfa| uon
$eiterfeit ; SBe^mut^, Sntjftdm unb ©i^merj beben;
tenb unb feentft^ ^dlroirtnib. öeibet tnbeg pnb \mt
no<£ immer nic^t uon bet $lage befreit, ^n?if(^en bet
SWufif gefptcdjene SejcteÖmorte ju^oren: ba^ Hingt
mit ein Gcminetüat jum ©emälbe, unb ifl eine öets
fldnbige Störung bei gemutr)nffjen ScntebenS t bon
ber irit bo^ enbtic^ bütften ©efteiung ctfjcffen / ba
ni^t attein bie S^ecrie \%ü\\ Idngü ben äöiberfprue^
aufgebest t)at, fenberu auef) bie größten 5cntirf;ter
i^u t^atig auf^e^oben/ xmt bie alten ^taltencr unb
SKüjart im 5b » lf " cuS lul ^ £> ou ^Juan, Stamn
fomifdt) mag tcrgl rieften ©oppetfeinunigfeit mitfen üets
müge M Söiberfprud^ö^ bec Opera scria fcüirb e^
imuiet srgenbiVD Schaben bringen, äBarum ifl Rittet
ni^t bet SBeife gefolgt y bie i^m unb feiner jtutifl
attein giinflig^ ni^t ferner anijufu^ten unb bem j&tiU
bcwugtfcin gebilligt if% ¥ — — - 33on biefem Uebelfianbe
abgefeiert ifl Dor^ügtic^ tic erfle Hälfte biefeä ^IctcS
xei^ an tebenbigen ^i3nen^ jumetten büQ wahret
@<|}tt^rit 3>ie ganje 3"tr<jbuctiün ift ein Bcugnifc
baß ber Sanger ben matten SSJorten nir^t unterfegen
ifl, fonbern iijrcn Sinn allgemein gefaßt unb inSe^Sns
^eit umgemanbett $at* Me^t innig länbli^ Reitet
unb i3ott gefunbet iDIunteiteit c^ne Quangetci unb
Quaterei freuen fid^ bie SWuüerfeut, ba§ einem tuoljt
ju a?lutbe iüttb. Un§ fiel eine äJctmanbtfcIjaft mit
ber ^rtif^iig^nttobuetton inä ©e^cr, toe^ nur 93er;
njaubtft^aft fceä ©eifleö in gleichet teelet ^umotiflif,
ntt^t in £on unb Seit, 51u^ bei Stlte, tpie er ft^
ffteigt in getbflrijcm Uebermut^ ifi ^ier noe§ ctgS|s
tic^, feltf! in bem jleifen, juienben, fri^tic^en Solu
@. 29 *): „S^on grau tfl biefei ^aar" — obmoM
*) Wt eitiren bie ©eitert te* ^lat>lerau#iug# : H. U*
14
Wir fca ein Stößen mefyr cdminifdfcen melobifcfyen
$umor wiinfd$ten, um fo me^r, weit ber öermeinte
tragifd&e Srnft (ber SBorte) in ben Sönen nid&t auds
gebrücft ifl. — ©er S^oi mit neuem, gefleigertem
$utei f<$tiefjt bie ©cene redljt wofy(t§uenb, in wafyrs
t)aft ^a^bn'fc^er ^eiterfeit. ©ann fyri<$t {Rein^olb
in gegiertem, fletgigem 5one bad ©tüdf bed SRei$t^umd
ni<$t üfcet anö — botr) aucr) r)ier fetytt und ein gewifc
fer „odminif<$er" timbre, ber ben ©riedgram fo xtty
intereffant machte wie ein $oftänbifc$ed ©ematbe, wo
man fetfcfl bem ©Sufer nietyt gürnen mag.
Sief empfunben ftnb bie €e$nfuc§tdtaute, mit
welken bei ungtüdftid) fiiefcenbe guerft auftritt, ©ad
fttyte 5ts9Mott, gteidljfam bie »ei$e, fAattige Umges
Bung unb ©cenerie bed Siebet afrfpiegelnb, bie fanfte
Bewegung bed ®cd)$ad)teltacte* , ber fraa.enbe Stns
fang, bie bringenben unb gogernben, bann feflen, bann
rjerfcfywefcenben SMobietone — bie* Äüed giefct ein
buftiged, regfamed ©eetengemälbe »ctt $atfct>erfd&wie=
gener ©tut$. (getSfl ba§ ber Siefcenbe ein 8idcr)en
gu weidj unb fentimental erfäeint, föabet if)m nidjt,
weit ed watjre Sone finb, bie er finget: bamit ifl
freilicr) Stlted gefagt, aud) »ad man nify fagen fann.
— ©aö ©egegnen ber fciefcenben, burcr) unruhige
gragetBne bed JDrd&fflerd »ortebeutet, fcri(t)t in ^efled
(gntjüdfen mctobif4 aud: gern r)atten wir bagegen
ben mehrmaligen d?c$tu§ auf ben SBorten: „SD welche
Sufl Fann groger fein" ©. 49 3- 2, unb: ,,©u toies
ber mein" @. 49 3- 4 fcebeutenberj bad Unifono
fd^eint und m«3r)t fo fräftig toie bie vorangegangenen
feinfühligen Sergen; ber Autor &eafcjtcr)tigt eine @teis
gerung, bie etwad ind ©djneibcnbe faßt.
9himne$r Beginnt bie Belegte ^anbfung. Wla:
riend ©cr)merg unb Srtyetung, bie erneuten ©cr)würc
ber Siefcenben, im Ungtücf ju »ertrauen unb audju-
bauern, bed SJaterd 3wifd£enfunft unb 3cm, bie tyeih
nannte ber äRu^me (feiner ©d[jwefler) am ©cr)icffat
ber Sicfcenben, enbti<$ ber ©tntritt ber jufcetnben ©äfle
unb tyr Urteil über ben Sitten, titben ein manniäji
faltig Bewegted ginate (21. 1 ©c. 5. 6. 7 9lx. 4. 5),
bejfen wirffamfte ©age ber (Eintritt bed 83aterd unb
ber frßrjlidije .gufret ber ^od^jettgäfle: bagegen bie
gwiefpättige ©timmung ber Siefcenben minber gtücf^
licr), ber Älaged^or am @nbe nicr)t f^Iagenb genug
erf^eint. — ^a^ ©ematbc ber jtoeifelnben, gagenben
fiietenben toirb mefyr burd^ bie 93ioIonceHe unb ©eis
gen ald burd§ tr)re ©timme gematt, benn bie xteita;
iimföen Sage ftnb oft lalt, oft fangtod (g. S. 50,
beutet 9Ut, @c. @cene, 3- 3 eile (nf^t ^ftem, fonbern
^armonif^e 3eile), ©. ©Aftern, X. XacU 6^4ter^fn be<
testen btei 3iff«a: <&tiU, 3tiU, Xact.
i, 5 — 60, 4, 3) j anberdwo t^ut fä freiließ au$
bie gefunbe fOocatitfit ^eruor, bie Ritter tor »ielm
heutigen tooraud $at, g. S. 51, 4, 5 — 6 — 7.
52, 3. Um fo mer}r f)itttn toir gewflnf^t, ba§ bie
gange ©eene fetfcfl in i^rei 3erpü*elung ein ebte«
metobif^ed ©anged barfleUte — eine Ältype freiH^,
an ber nur SHogart ni^t fd^eiterte. ©o ifl au$ bie
anbere ^atfte biefed 3age = ©uettd: „D lag und
tauen auf bed eto'gen »aterd ^utb" o^ne regten
melobifdjen 9leijj eine »on ben wenigen ©tetten, »o
ber fonfl gerab^erjige Sonfe^er ind &ufyn unb
Stffeetiren gerät^, atd f)&ttt er für SWoriani ge^
fd^rtefcen. gür jene warmen SBorte finb mir bie Söne
(©. 53)
53,1.
53,2:
tfcfc
0=
iQz
53,3.
gu fyifc unb gtäfern, gumat ba fie toieber^olt unb
foäterr/in buettirt werben. SBieberum ge^t ber erfie
©d^Inf (55, 1) ind Unifono hinein, \% toti$ nid&t
rc^t warum: nur ber ®angfc$tu§ ifl runb unb ges
funb, mit audbrurfduottem ©eigentone unb c)eflem
©efange.
©e^r fräftig unb fcebeutenb ifi ber 2tnfang bed
eigentlichen gtnate (5»r. 5 ©. 56) in ©efang, <£)ecia*
mation unb Ordfjefier. ©er ^armonifd^e ©ang bed
erflen <&a$e& (56 — 57: ,,^)a freier »urfc^! k/0
^t eine $te§ntfc$feit mit bem Eingänge ber Sauten
Pete: ber metobifd&e ober recitatitoiföe ©ang nefcfl ben
energifcr)en ^nftrumentatfcaffen «P audbrutfdooa, fet6|l?
flänbig, neu gefungen, unb befonberd malerifd^ bad
tang frudfjtfcarc ZSafytyema bed Drd&eflerd:
^pg
^
ii^
-•*«
=k
m
(56. 57 «.), ba8 bf8 Sit ot Born, gtgfitübtt b« miU
ben loribti^ftt ©t'ttf, afcbilbd. ©if Öittf bei iititm
btn frgf^t fi^ in ongemffffnfn mfidjfn Ätagftcnfn,
mftobif(^ bftn tuntfn, aufgtrfgtm ©ftgfnf^ift »oö
toonffnbft ©twtgung tntgtgtntiettnb (58) :
I*
£=
i
16
(tei^^ii
33=*
B==
welket ©ang in
ßonrabä $önen
wieberfefyrt.
©arauf folgt ein garteö, fpätet etwa© trotfeneä Guar?
tett bei 5>auptperfoncn, wo ein paar $acte: 61, 2,
2 unb 3 befonberä l)art Hingen oljnc Steig unb Urfacfy ;
ber ruljenbe Quartfejctaecorb tfyut feine lebenbige, fons
bern etyer Ijemmenbe SBirfung. — ©ann tritt bet fjeu
tete (5$or bet ©dfle ein mit ted;t gefunbem einfach
frofylidjen ©efange. ©er SlSfagebrief ^aeobä erfdjeint,
ber 51ltc tiefl ity\ oor, wd^renb bie ©eigen tremutü
tenb fefyr Wenbig feine fleigernbe ©timmung abbiU
ben. 2Wit echter weiblicher SBärme ermahnt nun bie
©djwefler in mclobifdjcn Haren Sonen „SBeigre nun
nidjt langer, n?a8 jebeö §erg erfleht oon bir" (68),
welche legten äöorte fügen einbringlic^en Sonfatt tyas
Ben, SRojart'ö wert^. 3n bem nun folgenben (Sfyor;
fafce : „Rein SWitleib wotynt in feiner »ruft" (72) ifl
fein red?t Seflimmtet Qluöbrurf, treber beö £abelä noc$
ber Trauer; fcielleidjt ftnb einige © teKen (g. 33. 72,
2, 3 fg. 74, 2, 5—6 fg.) auf ber 33üljne wirffam,
bodj ftnb fte nic^t inbiöibuett melobirt genug, guroeis
len übermäßig ^art (75, 2, 2 fg. ber ftocfenbe Stfatfc
mu8 ber Säffe), öfter wofyt gu weidj für bie ©itua;
tion, wie glcid) ber Anfang.
©en gweiten 2Ict eröffnet bie 2Bei$nacf?t8befcljees
rung im £aufe be3 ©aflwirtfyä. ©iefe ©cene fc^eint
lotfet unb äufjerlic§ eingefugt gu fein : ctfl fpdter wirb
man gewahr, bafj ber irtenbe ©onrab unb $oijn, ber
Sobtengräber, bort lote gufäüig gufammenfommen müfc
fen, bamit bie Sage tton ben ©rfdjeinungen ber Gfyrifh
nadjt befannt unb befprodjen werbe. §iet iß auc$
»iel ©cfproctyeneS , bagwifcfyen ein Sangj ba3 SJefle
unb Sebenbigflc fcodj wieber bie ^eitere 83olf3flimme
in ber gamilienfccne um ben (£f?rifibaum. ©ie „©als
labe" beS SobtengraberS ('U. 2 ©c. 3 51. 8 ®. 102)
ifl wie früher bie Steint} olb'fcfyen ©d|e, feljr gefpreigt,
ja nodj ein wenig unter ben 9teinfyctb'f$en an ©im
bringlidjfcit unb fyumoriffcifcfyer Sßirfung ber SDtelo;
bie. ©aS fotgenbe „Sieb" bagegen (91. 10 ©. HO),
ba8 ^ofyn in antifem ©efe^maefe vorträgt, ifl mit
wahrem töfllidjen ^umor angelegt unb wirb feine
Sßirfung nic$t »erfetjten. hierauf folgt (nac$ einem
©efprddf ofyne äftuftf) bie söerabrebung 3»o^nö unb
3teinfjotb8, auf bem Äirc^^ofc fldj ju finben, um bort
baö ©cfunbljeitöetijcir gu gewinnen. Sin föfilidjeä
©uett, bebeutenb in ©efang unb Segleitung, unb in
leBenbiger 2tnfdjaulidjfeit mannigfache Smpfinbungen
.rflnnlic^enb: auf 3oljnä ©eite baö toerfe^mi^te Sas
i^ein, bet leife ®yott bet $tnbutt$jic$t, bagegm 9triiu
^otb miSttauifö, ängfHic^ r feig unb entfc^loffen, taf$
naä) einanber. ©c^abe, ba§ biefer malerif^m fiBitr
fung bie tljeittoeiä ^öe^fl fc^wierigen ^armonifd^en gie
gutationen mehrmals ©intrag t^un; ber inflrumens
tale Eingang fc^on (©. 112) ifl fdjwer ju fpiele^
alfo audj gu »erflehen ; mehrere Uebergfinge in ben
©ingflimmen (116, 4, 1—4. 117, 2. 2. 118, 4, 5,
tegtereä burdj ©eigen erleichtert) mögen ben ©Ungern
oiel gu fc^affen machen; unb feiten fclet'6t eine ge«
fpannte qudlerifc^e SBirfung au& , wenn ber 2Cu3s
übenbe, felbfl als SJirtuod gebaut, aWü^e im
SBirfcn ^at. ©ennoc^ ifl biefe ©eene lebhaft wirfc
fam, unb iijre ©in^eit weit fic^t6arer unb meto*
bifc^ abgerunbeter, alö baö fdjwierige gfinale be«
erflen 5lctö.
©raufia unb wolföfc^luc^tiglic^ ttitt nun baö gweite
ginale ein; wieberum eine Aufgabe, für beren »otts
fommene !ünfllerifa)e fiöfung und 6ange wirb, bodj
im ©anjen gtüilic^ ausgeführt, an einigen ©teilen
neu unb großartig. 3erflücfte, melobifc^ umfpielte
(oerminberte) ©eptimenaecorbe (121. c 7 g 7 nadj ffi
leitenb) fahren guefenb batyer, inbem 6onrab fic^ ein;
pnbet, um bte äBeiffagung bet 6£riflnac$t ju erlau^
fc^en. ©ie JRecitation gu Anfang ifl flar unb bes
flimmt; bann folgt ein Ärtofo, bem wir me^r ©c^öns
^eit unb ©efang wünfe^tenj leiber waltet tyier bie üets
pä'nbige ©eelamation ü6er bem melobifa^en (Elemente,
wenn auc^ nic^t fo fdjfimm, wie oor^in ©. 53. —
©a$ ^nftrumentenfpiet gu biefem Slrtofo (Adagio
non troppo. 122) ifl 6efdjeiben, bod§ wirffam; meit
minber bagegen witfen im folgenben (&a§e (AU. vi-
vace. J24) bie pgurirten Slccorbc, t^eitö weil fte nur
fcefanntc ©äuge Dringen, tfjeilä weil ber ©efang bagu
me(;r bedamirt alö fingt. 5luö biefem unftdjeren fra-
genben Söefen unerqutcfticfyer Vorbereitungen reift
u\\$ bagegen ber folgenbe ^öc^fl fraftoollc @a^ (126
btS 130), in welchem wir ein ea)tc8 fäcncS Silb be$
entfd^loffenen 3orncö ber »ergweiflung bor klugen
fjaben, ba§ baö §erg erregt unb einen ©ipfelpunft
bilbet. ©eu ©ingang machen oerminberte ©eptiinen;
ber ©efang ma^nt an bie ©c^luffeenc im ©ou.^uan:
,^a, welche ©a^lünbc öffnen fä", ^ier: „§a, wenn
i$ it)\\ fäi;c" (126). ©ieö jeboc^ ift ein flüchtiger
51nflang, me^r wo^lt^uenb alö flörenb. SJou ^ier
au§ flcigert ftdj bie ©inpfinbung , in faufenben ©eu
genlaufern nac^gebilbet, gur du§er|len ©pige, enblic^
in ber fle^enben *) SWelobie: „@o f)ab' ify für ):ie
*) <Stel)enb — gerate — beH Hingenb — fafcförmia beut^
liä) man füfjlt |ld> oft in ißerle^enftcit, trenn man bie
®a)ön§ett, bad 2<ben, ja felbjl bie $ed>nif djaiaftcri fiten teitt.
16
Sobten 2Rut$" (129) frafttott abföliejjenb. Sa«
SWetobram, turi^ig folgt, wirft ber ©teße gemfig,
getjeimnifj uufl, bcrf) ctiras fü|T gu Sonrabä £alb trau=
menben SBerten ( f $a t nunn er fÄme". iSJ) begieß
ienb j bie $auf rn ober roer fonfl gu tremuliren t)at,
fagen ntc^t totrf. ©ie berborgenen Ätange r)inter ber
fiityiw bagegen, mit benen ber Qcifierjng eif<t)eint
(ruafcfdj einlief §ctg unb B(f$), ftnb eigen tt;fimli<§
flanguctt toelj unb fäaurig, Uörne^mlid) baä tiefflas
grnbe (1SS):
■Ü B J J i
i^m^
■BT
COD Sft — — — *
©ie Begegnung beä Stlten, bte Wenigen a33ec^feItcor=
te, bte almungttooDe Söergroeiflung Reibet ^anbelnben
Htben ben erfdjutternben ©djtu§ ber ©cene. SBSr'ö
übet ni$t mlglf^, mit im ©on #uan, aüc SJergipeif*
Jung unb ©eiftert)aftigfeit bennod? fingen (ober «eis
tiren) ju laffen, flatt ber falten gtdfäen gefärienen
SBorte? ©ie Begleitung ift ftier am ©^luffe luc^l
bun^badjt, ba§ Tremolo glürffi^er unb inljat (reifer
ati furg toor^erj ein tätiger ttattt 5lctfdjtufj,
*Wit fi^nti<$en SBenbungen fcrtfejjenb Beginnt bei
brüte Stet, audj barin gut berfnupft, baß biefelbe Son-
ati tote türmet bleibt, nur in SKoff terfunfen* dem
rab f ommt berflort , tjeffnungStoä : er tjat unter ben
fieidyengefialten ni^t nur ben XJater, audj bie ©taut
Ijat er grfe^eu; er ifl im .^nnreflen genuttet, „nir=
genb Sftutjc, t;in unb t)er gejagt" roirb ber SS er I äffen c
— roaö Dri^efter unb ©efang fo roaär ttnh einbring=
ti<!> gtfleigett barfleHen (133);
=====^— ==4=i=Äfet=^|^
I I 1
J&tn nttb tyt ' gejagt "
1 f -r
Pf*s
I
Sftan fonttte, mein' idj, ittiierf<$>eibe rt : flebenbe SRrhbJeii,
anfredjt, Föniglfdj, unjerflnrf t, gerabbträi g, mfe ba* etfle Stattt
itolftyn 3>on 3uan unb Qfana; Hegenbr, fuäente, utitc-
pfmmte, aetbnidjene, mit bie Sntrcbndion ber 3anberflöte j
füringeitbe, öle <Ea*Uara „£fcr im irb T f$en 3ammer*
t%al 4i \ f^Ieifetib nuf Icffene, wie ba* „©löcfleln im
P«ft" ber dut^aitt&e ic. Q* üer&e^t fid^, ba§ ^ier «bjcctfvc
tlmNftltif, al^t «ob unb Xabel gemeint tfr
se^^^^^ig
unb in a^nri^er SBeife nod^ einige ^aete fottfat/renb,
hierauf erf^eint ber S^or, jagenb uitb fragenb, üon
einer auSbruiöttoöen Di^efieipgur eingeleitet, bie ft(^
im ©efange anbeutenb wiebet^olt (135)
W=f
m
^>
unb frw(^t6at aiiSgefeeutet ifl, ^o^n tritt tjerauö, um
ben ©eforgten fiter ben alten flMgfftfi 5(uÖfunft gu
ge6en, h?a£ mit eTgS^i^eT SBie$tigtfrierei unb einU
gern Moeocu^umor feftr treffenb ausgeführt rcirb.
»H ßonrab erf^eint, Begrnft <^n ^n ati Sftfes
mic^tj bie ttnbeten fiimmen f0glei(§ ein, nid^t efcen
^4* unb tiefftnntg, bo*^ (emegfam — gonrab 6iU
tetr /y D t)&rt mid^ an, betbammt mi^ nu$t" fn mitb*
Pr^enber Söeife — t^ meif ni^t, ch nidjt ein m$*
t^en me^r3orn unb ©ettjtgeffyl angutoenben rat^i^
man. — ©ie SBorie ftnb f^taff genug, bie SBne
etmaö tetenbtger unb eMer, tjorgugli^ gu bem @a|e;
^ßaffet eud^ fagen, ^6ret midj an" (150— i&i). ^ens
tify tritt barauf, ati Eonrab öfiernjunben f^eint, bie
©tliebte ein mit eblem rceitli^fn 3orn; biefe» f^ri^t
baö einteitenbe Ordjefter mit Äf arbeit au«, unb %
traute ^erg Uingt milb r)inein: „Gomab füe^t uor
mir" (155) — „genlab, fo f^hja fpfk bu gefeit"
(156—157). ~ ©iefrn innigen SBnen fofgt ^art
unb ^üifhoS genug ber alte ^o^n: „Kergifr ben
Sofemi^t", n?aä ber Gfcicr getreurit^ na^t^tet. Mini
ber erf^üttert aU entfejt ufier ful^e g(aut;eit muf
nun bie arme SKaria furtfa^ren mit bem alten tiefen
SKi&ehmgenmcrte: „a\i% Stefce fieib" ■ — jene ©tims
mung be& ßforefi f>at \kt ater leiber fc ujeit inffuirt,
bag fte e8 niifyt gu Ie|tem aufri^tiaen SSe^mut^i
feufger gu tringen meif?, fonbern nur gar fanfte re*
ftectirenb (läget: ^SBe^e nur bringt afle Siebe" (157
fctfl 158), waö in bem ttytm ^o^flingenben ©wi»
tfedel ?1 = 2WdO mit «einen unmetubif^en 9(djte(n uor^
gebraut (158):
J_=:pi=:3:=Si. :£=: js-s~ t:=*- — __ >^
>=EizE^=E=E^==Ie??33
i^
Söebennr bringt alf 1t
Sirtc:
ä^ ee f^maib
:©-:
*=
brr ®«?I* SRat^.
n
feo$ gar ju toerftänbig Hingt, unb nur Ijier unb ba
fldj wärmerem, weiblichem $audje nähert, alö bei ben
SBorten: „!Wte batf i$ tyn wieber fetyen" — unb:
„SltT bct <Sc$merj, ber mi<$ toerje^rt" (158). ©o<$
wirb bet ßtyor toon biefen {Reflexionen gerührt, unb
Pngt, im gotgenben SWarienS Slriofo mit orgetpunk
ttföen Sceorben geteitenb, wirflic§ wärmer aU toors
^er: „®ieb nidjt jebe Hoffnung tyin, trau' auf
©Ott k." (159), fo bog baö £onbilb allmälig er*
Warmenb jum (Snbe tyin bebeutenb auöflingt; ani)
fcartn fdjtiefjt e3 bebeutenb, bafj eö bcr nädjften Scene
fo »odfommcn gegenfäglidj gegenüber fie^t. ©enn
biefeö legte war menfc^lidjer ©efang : im fotgenben
©djlufjfage füllen wir und umfangen toon nächtlichem
biaboliföcm SBü^len, ba8 gleich ju Slnfang wunbers
Uott ^eimlidj unb graufig in bem ©eflüfler ber ©eis
gen tyeranjie^t. ©iefe watyrfyaft geniale Tonmalerei
fießt bie Stimmung be8 alten ©eijtjalfeö bar, ber,
ben Xob in fldj fütylenb, nunmehr eilt, bie getieften
@^äge mit fl4 ju begraben : „£inab mit tuä) Stinz
kern ber (Srbe — in eure SBiege — i^r müjjt in bie
finfhe ©rube, tnit idj balb in« finfhe ©rab". ©a3
tjerrlidje $ongemälbc — wir wagen feinen Stuöjug,
ba atteö ßinjelne fo »oüenbet gelungen ijl (164 —
169) — fcfyliefjt bur<$ bie 3wifdjenfunft (Sonrabö:
biefer ruft um $ülfe, unb alle $anbclnben mit bem
ßtyor erfdjetnen. ©ie oerfc^iebenen (Smpfinbungen ber
SBertegenfyeit, be8 ©rftaunenä, gragenö, Slnflagenö,
Stedjtfertigenä, vom Gfyor unb ben ^anbeluben abs
Wectyfelnb ausgebrochen, tfyun fldj in fdj&nem, teben=
bigem SBedjfel, bodj in einfacher natürlicher (Sprache
funb: JReinfyclbS gtudj bittet ben ^cfycyunft, fräftig
reeitirt, bebeutfam begleitet, ©ann folgt ein furgeä
§in - unb SBieberrebcn ber beiben ßiebenben, ^uerfl
etwaä fieif unb unbeutlic^ in (Sonrabö Sonen, bie
bodj nic^t ben beginnenben Söafynfinn fo gang tref=
fenb barftetlcn (172), wogegen SNarienö £one innig
an'8 $erj bringen. 93ebeutenber Ijebt ftc§ ßonrabö
Stimme in bem fetyarfbeetamirten : ,,©aö ©djicffal
will bidj mir entreißen, bodj bu bleibfl mein in alle
ewigfeit" — worauf bann baö furchtbare ©uett loäs
bricht (173—176):
QFcnrab. 3$ färdjte ni^t bie Scbtcn,
Sfli^t ©otte« Xobe«bcten —
D jegre länger »f^t!
gwt eine ©lücfcdfhmbe
SWft bir im £iebföbnnbe
Ztq$ \$ bee J&etrn (Metidjt.
ÜRarte. Sffie^, feine ©elfter fliegen!
3BeV, feine S3H(fe glnben
ffiic bdfrt ffietterf^ein ! —
^i
J£
«58 ^ 7
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(,<5onrab.l74)
.. 1 J
fc
SP-
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ffiiefe ^auptmelobte, oon ÜDtarie gegenwirfenb
nacfjgeafymt, bann burc^ (Sonrab wieber^olt mit jwis
fc^enfallenbem ©t^merjeöf^rei ber ©eliebten, ifl fd^ta-
genb, leibenfd^aftlid^ »erarbeitet, ein uollfommen bra^
mattfe^eö $cngemälbe. — 9?ad^ einigen reeitatitjifc^en
Swifäenfägen (177), wo (Sonrabö SBorte burdj
langfam fd^reitenbe tremulirteSeptimenaecorbe f^auers
lidj gefleigert werben (177, 3, 3):
bu mnjjt ^fnnntet^
*#
\7
brid^t Sonrab in bie Sßorte auö: „3^ ^a6e ©Ott
toerfu^t, ic^ iin geflraft, oerfluc^t, unb bu muft um
terge^en 7 ' (178): biefe ftnb me^r (^arafteriflifd§ at8
ebel gefungen, ettvaS gerriffen unb flampfenb, obwohl
fonfl ber (Bccne angemeffenj 2Karie bagegen antwors
M mit ebler inniger SBärme. 9lu8 ßonrabS äBa^its
finnc aber blühet ^erüor bie legte Sitte um Siebe unb
Seben, um gemeinfame Sluc^t, beren glü^enbe %int
nidjt bloö alö ©egenfag jener fälteren, fonbern audj
für ftc^ melobifc^ flingenb unb wirfungöootl eintres
ten. ©aju ifl c^arafteriflifd^e ©eelamation, fpredjenbe
Begleitung, fräftige Steigerung innerhalb ber SMos
bie 1>i$ jum <3$tuffe ^in bewunbernb anjuerfennen.
— ©er (Styor tritt ein, melbet ben $ob be« »ater«,
auc^ Sftarie ftirbt, (^onrab unb ber ßtyor beftagen
baö jammervolle ©efdbicf — tnie un8 fc^eint, naä)
jener gewaltigen vorangegangenen (Seene ju furj, jers
fprungen, ber fernigen Siefe ermangelnbj benn obs
wo^l bie legten SBorte ber fd^etbenben .Suugfau lieb?
lid^ flagenb toon ©läfcrtönen umwallt gar rü^renb
flingen, fo ijl bagegen ber wirtliche @c$fufj mc^t fäts
tigenb, fonbern einer ©ifTonanj ä^ntic^, jerbrod^en
— toieQeid^t bap ein r^^t^mifc^eS ©egengewic^t ge?
gen bie gewattigen S8ne beä 93erjweiflungÖbuettö ers
forbert würbe, um und innerlich ju toerfB^nen unb
fünjlterif^ ^erjufiellen. —
♦
(S4luf fofflt.)
18
«etpjtfjet ÜRuftFleben.
«fräuL von Aarra.
gräulein t?. ättarra Ijat mit vielem »eifatt
auf ber Seipjiger 33ür)ne gefungen, o^ne iebocr) beu
2fnfprücr)en $u genügen, ipctd^e burcr) t^ren fccrausges
gangenen 9luf r/ier cxwc&t rcarbcn »arm. £)ie ÄunfU
toerflänbigen fltmmtcn fct/cn nacr) intern erflcn 8luftre=
ten bann überein, bafj bic bienflfettige gama mit a£U
jufteigetigen #änbm baö ßofc bicfer Sängerin auS=
geftreut fyafce, unb jebe neue SBcrfleHung trug nur
baju fcci, biefc 2Inftcr)t bei it}nm ju fiarfen. £)ie gro=
fjere ä«affe bcS publicum« lieg ftet) buret) bie mer)r
feefe a(3 anmutige SBcifc, mit ber bie Sängerin tyre
Äunftflücfd^en aiuiföen fte n>arf, ju einem falf<r)ert
@ntr/ufta$muö herleiten, ber jebedr) feine weiteren @pu=
ten aurücfgelaffcn, beim grl. *. äKarra ifl fcr)on roie=
ber toergeffen. 3$re (Stimme ifl unbebeutenb unb,
genau betrautet, fcr)cn t)ermcr)tet; am flangfcoQfien
r)at ftcr; bie Äopfftimme erhalten. ®aä »rufhegifter
tenufct fle oft bis a , unb ber fo geitattfamen untren:
bung ber tieferen Sorben t)at fte rooi?I ben dinin ber
aWittehcne i^ufd^reiben. <£)ie »rt be8 Vortrag« ift
in rieten hätten ben Oefefcett ber »eftyettf ttoatom*
wen jurüiberj ffrt. t>. SKarra giebt me|r 3nftntmeiu
talt als »ücatmujif. ©aS $affen*röütbige Xretnoto
ber ©änget unb gettiften l>at fle fci* jut grfißten Uiu
art außgebilbet; am meifrert wiegt fte babur$, bag
fle biefe rmbernatflrK<$m %bnt mit ber fctfflen Urtet*
jeugung ir)rrr £reffKct)feit auögiebt. SU« 3«ignifj
be« ®efcr)matf« bet ©angerin füi)tt i<$ an, bafj, a(*
fte (ict) glaube in ber Wa^tmanblerin) in tynmafy
fatten mu§, fte baju eine <$rcmaHfcr)e ©cala btmfi
Jtoei Oetaben fingt, or)ngefar)r fo:
« j,
®ie ßrtreme berühren ftdt> ! (Sin anbetet, unb bet
bebeutenbfle geiler ber ©angerin ifl biefer, bag fle
fafl nie rein fingt; tyre Stimme Hingt flet« einige
@cr}n>efcungen r;ör)er alä ba$ Drc^efler. <©er)r beafy
tenöiuertr) ifl tl)te Soloraturj nur toenige Sängerinnen
unferer Seit bürften barin mit tt)t wetteifern.
2f. SUccfuS.
Ueberfic^t ber neuejten erf^einunöen auf bem ®ebkü ber SKuftf.
gut ^tanoforte.
®aIon s unb <51»atatterft tiefe»
©♦ S^artetg f Berceuse. Sr(jott. 54 ftr.
3ft bem in ber 3anuaritammer \>or. ©b«. (seife 1 be«
Ärlt. STnj. erwi^nteu „Jardin d'hiver" entnommen. $Mtt
ft#« oelo^nt, fo märe f(^on bama!« ba6 ©tut! ^etoorge^oben
toorben.
9h ©Ctio f ©p. 25. Grande Etüde dramatique.
Scrjott. 1 /l. *
— — , ®p. 27. Fantaisie de Concert sur Be-
lisario de Donizetti. Cbrn^. 1 Jl. 30 flr.
IDurd^ £rn. ®oria ^ot, toie e« föefnt, bte @d^nea* nnb
35 ielf djreiberef einen neuen SHeprÄfentanten erhalten, ilrau^
rige 91u6ft*ten! JDie (Stube pnben toir ni*t bramattW,
fonbern toafferfg ; Op. 2T ifl fcödtfen* toegen ber clo»ierge*
mägen <S*retbatt lobenb ju ftgnaliftreu. 2)er aom>). tp aber
bem föle$tcn ©efc^mact no* nid)t gan^ »erfaUen: »ermö^
ten roir f(;n für eine gufe «Richtung ju gewinnen!
Q.ittoy, <B)p.l2. Fantaisie sur des themes favoris
de Topera: Tarne en peine de FJotow. VOinu
ÜlüiUr. 1 Jl. «.JH.
— — , ©p. J3. Les Colombes. Intermezzo,
«benb. 30 fir. CA.
3Der fo!dr)e Sachen ju f^reiben »ermag, ben f)at fidjet*
li* bte Slftermufe auf bie (Stirn gefügt, bag ein Sranbmar
für orte 3eiten barauf gurütfMetbt. £p. 12 weifen roir gäng*
\\% gutücf; t?on Op. 13 tooflen roir nur fagen, bag e* mit
bemfelben Siebte alt „\es Colombes" j. Jß. audj bie Stuffc^dft
^les Puces'' tragen fann, fo fel>r gemattet e* bergleid^en «er*
roinung ber SBegriffe. ©c^abe um bie Wöne «ustfatrung,
toel^e bie 33erlag«^anMung bem 3euge gegeben!
Sefpro<^en werben:
©♦ SB* Süfatt, 6 Partitions pour Piano , tirees des
oeuvres de Marcello, Gluck, Haydn, Grelry, Mo-
zart. Itr. 1—4. Örljlefinjrr. ä 10—20 n^r.
2t. §Cltfelt f ©p. 13. Hr. 6. Mazurka et Polka
€brrrt. f aijlr.
19
3nftritctu>ee«
% 33t ®tttierm>9, ©p. 168. Du Stljulc b*a öortrogs
in jwötf fifcifcun. fljofmrifor. 1 %t>lx. 10 ftyr.
JDie ©tubfen ftob eben fo muftfalifdj anforedjeub, al«
tedjnifdj abgerunbet, nnb entfpredjen ben gorberungen, bic
man an Hnterrfd)t«fad)en ju Pellen $at, anf6 befie; fyufät*
Ildj ber ®dj>tt>ierigfeft für bie 9lu«fütytung flehen fie jtoif^en
$ertini Dp. 100 unb £)p. 29. SWit bem forgfaltig beigefügt
ten Sfngerfafc ftnb wir meijl einfcerftanben, — nid)t fo mit
ber SBeife, tote ber Sßerf. feinem a3orn>urf, in bem 2Berfe eine
„€d)ule be« ©ertrag«" gu liefern, nad)gefommen ift. 2He
vielen unbeutfdjen äJortrag«beaeid)nungen, auf beren Sereidje*
rang fl$ ber ©erf. ein« gütlich getfjan (fo j. 23. <5eite 14
,,con civetieria", @. 17 „senza durezza"), finben rotr nidjt
nur mefft überßüfßg, fonbern felbft unjtoetfmäfjig, toie and),
baß berfelbe jum öfteren auf ben ©ebrau$ ber SBerfdjfebung
Ijingetofefen. Keffer bünft un«, in biefer £inftd}t gu toenig,
al« ju »fei get^an: e« fommt feiten »or, bag ber Spieler fo
totit ba« Siebte »erfe^lt, um bei jebem ©dritte foldjer Seg;
nnb SBetterjeiger gn bebnrfen. ftber trofcbem baß n>fr Jprn.
£noernoty'« JBemütyungen um ben „Vortrag" al« ju feljr in 1 «
äleinlidje gefyenb bejefdjnen muffen, fo iß un« bodj bie« bei
toeitem lieber, al« Ijätte er ftd) gn oberffödjlidj gehalten.
JDnrd} bie ©orgfalt, mit toeldjer er gearbeitet, flnb bem
SBerfc Sßorgüge anberer unb befferer &rt getoerben, al« er
»lelleldjt felbfi geglaubt $at. 2)e«t;alb em^fe^len toir baffelbe
feljr unb toünfdjen, bag e« 9Kufiflcfyrer in iljrer $rart« ofel*
fa$ in &nn>enbung bringen.
21« ©tOtfej, ©p. 34. Aurora. Divertissement sur une
Valse allemande. fyofmtiütx. 124 Hjr.
— — , ©p. 37. Les Rayons d'ltalie. Deux Fan-
taisies. «brn*. 2 fyitt, ä 15 Jlflr.
SRett gearbeitet, claoiergema jj , für ©djüler oon einiger
gertigfeit; Dp. 34 fei al« cmpfef)lcn«ttertl) befonber« beroor*
gehoben.
3» SlolOftl OttlSft , ©p. 28. Chansonette Polonaise
variee. jjofmeifter. 25 lljr.
3» jÄofctt^aitt, ©p. 39. Deux Solos. Morceaux de
Concours. iNr. 1. Andante et Rondo. Nr. 2. AI-
legro appassionato. flteter*. 2 jjeftt, ä 15 flgr.
— — — , ©p. 39. Nr. 3. Nocturne, eben*.
12 Ilgr.
<Bou mittlerer <Sd)toierigFeit unb braudjbar gum Unter--
rid)i. (Sinige iroefne (StelUn, bie man mit in ben Jtauf
nimmt, mögen gur Dämpfung be« Uebermutfy« bienen.
<£♦ (SjCTtty, ©P- 77 & Le Debüt du jeune Pianiste.
6 Rondinos ä 4 mains. ScfyoU. flomplft 3 4L
12 ftr. ä ^rft 45 Ar.
Ü)em erflen Anfang t>öl(ig entfpte^enb. JDie <Stu<fdjen
finb fo leicht, toie fic ge»ö^nli<^ in ben ßlavierfc^ulen gang
g. Anfang liefen.
% ©♦ SeprtC^, Recreations musicales, progressives
et doigtees. Ärfer. ^eft 1. 10 %r. ^eft 2.
15 n fl r. ^eft 3. 20 llgr.
gür Anfänger in fortWreitenber Drbnnng braudjbar, ob*
altiä) fie feinem SBebürfniffe abhelfen.
SBftoUavtitcl, Jabtif arbeit.
% 85* DttttetttOi) , ©p. 164. La belle Cordiere.
Fantaisie sur un motif favori de Thys. ^ofmri-
fter. 124 Hjr.
— — — f ©p. 1GG. Deux Fantaisies sur
Robert Bruce, Opera de G. Rossini. Nr. 1. Ca-
vatine. Nr. 2. L'orgie. €benbafelbft. 2 ^eftr,
ä 124- Itgr.
3ur Uebung im 9lotenlefen für etwa« vorgerittene
©rfjnler.
Jf* SJepet, ©p. 42. Othello de Rossini. Bouquet de
Melodies. öcljott. 1 Jfl.
— _ f ©p. 88. Les Progres des jeunes eteves.
Douze Morceaux instruetifs en Variations et
Rondeaux sur des themes favoris. flofineifter.
Hr. 7^% ä 124 ngr.
3)er $lan jum SWonnment (f. bie 51^rilnummer aor. ©b«.
be« Ärit. 91nj.) ift jefct entttjoifen; nac^ biefem foll e« in
großartigem, roo mögli^ ben Se^er'f^en felbft übertreffenbem
@tt)le au«gefüljrt »erben. SGBir rennen auf jaljlreidje, bet
ffii^tigfeit be« Unternehmen« entfyredjenbe beitrage unb ^of*
fen, bajj bie refp. JBere^rer be« ßomponifien ft* beeilen »er*
ben, ba« (Srforberlidje jufammenjubringen.
Sit 2c (Satpenttet, La Baigneuse. Melodie. (Le Jar-
din d'hiver Nr. 8.) Sdjott. 36 flr.
(Sine Wittt.
^t* S5tttgmüttet f Chant du Soir. Valse brillante sur
le choeur de Fei. David. Bdjott. 1 ,41.
©lauer JDunP.
%t* fBtttgmuttet, Reveuse. Valse. «(Ijott. 36 Ät.
(Sine 9tul(.
gt* aSurgmÜßcr, ©p. 95. Benedetta. Fantaisie bril-
lante. Öcljott. 1 41.
$♦ 6tamet f ©p. 42. pijantafo übet ein fijrma au«
lliobe Dort Pactni. grljott. 1 4L 12 ftr.
Ueber ben ffunflroertty ber (5ompo(itionen biefer beiben
Ferren »erben bie Sefer b. 331. läugfi im klaren fein, ffiir
fönnen oerft^em, bafl biefe ^antafien ni(^t um ein Sota bef*
fer ftnb al« bie früheren.
fL ®Ptia f ©p. 21. Fantaisie de Concert sur les
Mousquetaires de la Reine, öcljott. 1 41. 48 ftr.
___ __ / ®p.26. Trois Pensees caracteristiques.
<bm^. 3 j^rftr, ä 45 ftr.
20
©p. 26 entölt SReloble, $o(fa nnb SRajnrfa, leitete
„con morbidezza" &u fpieXen , tote jt$ $r. ©. an«jubrii<fen
fämelfylt. Dp. 21 entölt — 9H$t«.
$♦ Stofctteit, ©p. 03. Gibby, La Cornemuse. Fan-
taisie brillante, 8rljott- 1 Ji. 4ö ftr.
3femlidj fdjtoer, fc^r au«gefponnen unb trivial.
$♦ Stofettett, L'Inquietude. öcljott. 36 flr.
©lütflidje SRenfäen, beten Unruhe fo tu^ig ifH SMe
Äürje tjl ba« SBefle an bfefer $iec.e; biefe« Jßorjug« teilten
bitten toir ben <&rn. JA. nur Unruhen ju cempeniren.
$♦ Stofettett, Tradita. Romance de L. Graziani
transcrite. ßcljoit. 36 flr.
JRfdjt lang nnb ni$t fdjiver.
gfetb* SBalbmÜtter, ©p. 23. La Plain'e d'amour.
Romance sans paroles. Wien, 4j. ,f. Ütüllrr.
30 ftr. Ä.iH.
2£tr ratfjen bem (Somponiften frcljlmeinenb , blefe fliege
feiner ©eliebten nidjt vorzutragen, e« mödjte i^r am @nbe
tote un« gel)cn, fie toürbe enttreber an feiner Siebe jtoeifeln,
ober biefelbe für enmityant nnb prefaifdj galten.
@mtl SPrubettt, Cantabile. Sfljolt. 36 fir.
(Sine unbebeutenbe Jtlefnigfeit.
$♦ §^Jf Päqnerette. Melodie, ßcljott. 36 flr.
@fne QJWobiir, über ttefdje bie ^bantafufabrifanien tooljl
fdjtoerlid) fdjaarentocife Verfallen »erben.
3* §*tj, ©!>• 51. La Coquette. Valse brillante.
ßirboit. 1 Sl 12 ftr.
5>iicf>t leidjt unb ja lang, übrigen« nid)t o$ne <5leganj,
aber trivial.
Sfiir tyianofovtc ju tner ^änfcm
8S* ÄajDtt6ft, Erinnerung an lDfuiMjlarrt. Öon ßcr-
ün nadjIDretfKn! CiCcnbaljn-lDampfmofrljtttm-ttalop.
tt)un, JRiillfr. 45 flr. «.JH.
5>er $r. ©erf. fdjeint ffd) anf feiner SWarfäronte Xtity
teil 93lute« erfreut ju Ijaben , fonft f^attt er nf$t ben €tof
gu folgern ©alop in fidj tragen fonnen. Celbiger @alop ff
„*errn 6. @. JReifftger, f. f. $." bargebraty: toir beföci*
ben nn« be«$alb unb toünfdjen viel Vergnügen.
% 8. ©M>etttO$, ©j>. 165. Marcel le Tambour.
Fantaisie militaire sur un motif favori de Thys.
Ijofmeifter. 15 Jlgr.
— — — , ©p. 167. Marche sur Robert
Bruce, Opera de G. Rossini. €bnfo. 12| llgr.
Sur beibe (Spieler ni$t fdjtoer, übrigen« ettoa« iefertg.
5ut ^iaitpforte mit SBeglettung.
<£♦ ©♦ Strifftgtt, ©p. 186. 4eme Trio facile et
brillant. ÖrtjUfmjer. 2| Äljlr.
SBirb befprod)en.
%üv SPtanofotte unb Sioltttr«
S* Äajtjttöfi, Duo brillant sur les motifs favoris
de l'Opera d'Alexis Lvoff: Rianca e Gualtiero.
UJirtt, Äüllnr. 1 fl. 45 ftr. «.AI.
$5er (£omp. iß, toie bereit« vorigen «&erbft gemelbet roor*
ben, r/ flapellmeifier ttt faiferlic^en $T;eater in &. $eter«*
bürg", nnb erflärt jidj l^ierau« bie (Stjmpatyie für bie gu
tiefem £uo benu^ten Motive. JDie ©loüne bominitt, ba«
«pianoferte vergalt fic^ mcffl paffiv. SKe^r lagt fic^, ba feine
Partitur vorliegt, nit^t fcarüber fagen.
©^ be S5edot f ©p. 58. Valscs. ßrljott. 1^1. 48 fir.
Sür mä^ig $tübh Dilettanten, am f(^icfli(^pen M einer
Xaffe 3:^ee ober SBatmbicr anhören.
%üt s2ttcid)tnfltumcnte*
§♦ §ttf(^Ba^, ©uintett für 2 Öiolineit, 2 ©rattern
unD Diolonrrllü frtpfij, <BrüMn0. 3 Bljlr.
9Birb befpro^en*
3tttelligeit$blatt
Parbleuü
Von der
Grossen Gesan^schnle von JBer-
nacchi van Bologna (früherer Ladenpreis
6 Thlr. !!) besitze ich einige noch ganz neue
gebundene Exemplare, und offerire das Expl.
für 25 IVeugTOSChenü (beinahe der Preis
des £inbaniles!)
•J. JP. Glück, Buchhändler in Leipzig.
2>ra(f 9tn %t. «OtfuQnn,
tte
u e
ikti&tkii füt
SUranttocrtlidjrr SHebacteur:
gratis Stenbf K
©iebenunfrjTOanjigfhr Sanb.
Ml.
99 c 1 1 1 g r x :
SÄobert grtefc in Seidig*
2>en 12. 3u(i 18«,
3Jph tiefer 3*ttfdj. err^clncn uvctfcntlid)
2 tßummttn öou 1 ofrer l'/ t ©ogeiu
$teiö tieft 93am»e* Den 52 SRnu 2 ■/* T^It. i Hfannemriit nehmen afle *pop Ämter, ©ndp,
3nferiißnög«6ii|ren Me $eiit*dlf 2 9igt. | Stfnflf * unb Jtanfltjanblungett an.
Vttl 3Ro*füü + — Ddl «rfangfffl bet *rtrtnifltfn norfrtfutfi&ett ZitHttafetu jß 3P&roflnt (ftortf.) — ÄCrin* Sritung, Zb$t$&tfäi$tt f
Bertttfttii,
gür ben fcetftofTenen 83 intet üterfanbte bie ©is
netten bfö faiferL Xfjeaimi ju @t. *petcräburg bte
rtftcn SJiiigtiebct ber botiigen Oper, um bie ^tcftge
ju uetbefiau. ^iJ ttmren bte 4?§. Scenoiü (lfler
Xenet), betrete (Sag) unb 3Iitrmom (Öarttcu),
unk bi<? Eßtnen ©iepaneiu, Öilieen», ©cm es
ttüm y 5ßctrom. ©aä SRepericire tear folgcnbeä:
Stöbert bet Icufrf, 2i§eolbä Ökab, Storiua, ©cmncim=
biita, 3 fl tJH)a, Suria bi Sammettneer, gteifdjiig, S3es
lifar, ffiafffrtrfigct, bnä tteben für ben Gjaar, Äarl
bei Äii^nt (gSil^Im Seil), baä eherne <ßf*A. 3um
etfini SKate Porten hjit „91u§fan unb ftubmifla",
Bper in 5 $tcim nactj $iif$Kirt gleichnamigem ©*=
bi$te, 991ufi( bon ©linfa, ©er Seit tiefer ©per
entbehrt bei taamatifetycn Äraft^ et ift bem (Sample
niften fomit nur baä SJe^ifrl geroefen, uuä mit {eis
nein ©eniu3 befannt jn marfjrn. ©er SDlufiftenner
ifl beäljalb genethigt, ftdj beu bet ©eene gauj abju=
toenbeu, um bte «ßoefit bet 2äne ju gemein/ ©lim
rVö Streben i(t baä ebeifle, unb mir feften in tiefem
SSJafe eine fteubigt ©ÜTgfcljaft tunftigen ©dingend.
SBeit entfernt kjon eitl et ^ffrctt)afAetei, etitmirfdt bet
ftfinfUef eine Ale, feufdje Katur unb portif^c Ärafi,
bie il?n ftdjer batjin bringen mirb, bie btamatif^c fiijs
tif ju be^errf^en. «Ri^t nur Reiftet öet ^armoiite
i(l ©f v man finbet a«^ f^Bne, oft uteri afdjenbe 9Kf-
fobien^ bie bm §örer bnre^ bie SBa^r^eit unb Sliefe
beö anübmrfö ^inrrigcn- Uu* in bet ^iiftnimrntas
Hon jeigt pf| CS31- flewanbt, unb mir tüten e«, ba|
et bte SBle^inflnimmte nur ma^ig anwenbete unb fa
t^re SBittung erp&te. ©aä Drc^fftft unter ber fieis
tung be^ Äa^eQmeiflerö S^annia f^iette fcrato unb
begleitete biäctet. ©aä Seribndj ber Dpa ifl einem
äJtfitjrt^n entlehnt ; ©ecoraticnm, äWaf^inen^ Bm
fiiime für 3to«ge, ^ejren, 3 a wberrt, unb tJörjiigüdj
ÖaUet^ bütfen babet ni$t fehlen, ©ic StKaffc leirb
(eiber überall ton bem Xfjeaterapparat angeaügrm Uns
ter bm S^auftüdt^en erweiterte ^iet ein SHiefenfüpf,
bet toie ein coloffatet ÄürbiÖ bet (Srbe entmaeftfen
festen, unb beffen Singen ber %fb Slu^tan mit $f}p
fifc^er Ätaftanflrengwng bur^fco^rte, ba6 jufdjauenbe
publicum ungemein; einen glei^tu ßinbrnrf hmirtU
ber fiiegenbe Siittet 9tujjt<m unb ber fliegenbe 3»t>£tgs
fönig, bie ftdj beibe in ber Suft ^etitmbalgten t ©er
^omeonift ber Oper bepnbet pd^ feit einigen Safjren
im yiuötantc, möge er unä balb mit einem neuen
SBetfe erfieuen, — Uebct bie ©arftettung fccä $uu
fertig auf uitfttff ©ü^ne |aben n?ir feine Urfa^e \mü
lebbaft ju erfreuen, ^r, SBctton* (Saöpar) fang
feinen s i>art eiufartv t k ie loben wir, tedj mar bte ^Uif?
faffung ba SScdr eine toerfe^fte, baä ©iabütif^e beö
^^araftete trat nitgenbS r^etbor. S3it fa^en nur einen
beujegÜdjdi/ ^übf^en ©urf^en, niet^er bem pljtegma=
tifa^en §etrn ©anttf^cm (äKar) im ©dp maßen
tet^t Iii^t feine Uefetkgen^eit bewies \ unb fo fyatte
baö fcüfe ^rineip ni^tö ©e^affigeä. ©t* %cmpi ma=
ten oft, aui 91üd!fi^t fut bie Sänger, nidji int (S(ja^
rafter bet Wlvt\xt, bie S^ore fangen ftfytoad? unb orjnc
Energie, ©ie gut Bon bem Dr^efler erecutirtc Du*
öerturc mürbe vom publicum beifällig aufgenommen.
22
— SJon bet 9lu«fu$rung ber übrigen Opern mag i$
$1)nen auQ ©rünben ni$tä föreiben. Wut Sin« »iß
i$ no$ ermahnen: ba« tabeln«wett$e 3«ttfm unb
SeSen mit ben Stimmen, bau Sei unfern ©angern
unb ©fingerinnen oft biä jut Sarricatur auäariet.
(®*l«f folgt)
©a* @efaitgfeft fce* vereinigten ttorftfteut'
fd&e» Siebettafrln jn ftyrntoitt.
(ffoctfe$ung.)
©ie SWittagdtafel begann um 4 U$r. Stwa 700
le Ratten fldj baju eingefunben, unb bie befte
©timmung fyerrföte überaß, furj aße 83orjeid$en oers
tyiejjen einige red^t fro^e ©tunben. Unb man taufäte
fldj au<$ nify: halt ertBnte aWarföner'ä fraftige«
Sieb „Stebeäfretyeit", unb in furjen 3wifc$enraumen
folgten not$ je$n anbete Siebet, wel^e tyeil« toon
aßen, ttyeit« toon einjelnen Siebertafeln ausgeführt tuut;
fcen. Unter ben ßtyorliebern waren 9tie«' „Srarira",
3Bßner'a „SBanberlieb", »ei^arbt'« ,,©eutfd$e« «a*
terlanb" unb ©Raffer'« „3wtf<$en graitfreidfc unb
kern 838$merlanb" k. bie anfpred&enbflen , unter ben
übrigen flnb bie »on ber #ilbe«$eimer, »ielefelber
unb SKinbener Siebertafel toorgetragenen Sieber ju
nennen, ©ie SWinbener Siebertafel erfreute un« mit
einem SWarfö »on SSecfer (in SBürjburg), ber $ilbe«;
Reimer ©efangöerein mit jwei Siebern »on gr. Otto
(glug ber Siebe), unb ©orn (Deffentlid&er Untmid&t),
unb bie Siebertafel toon Sielefelb mit bem ©tanbdjen
»on 3. Dtto (auQ ben ©tubentenfa^rten). Slu&erbem
trugen no$ bie Sieberbrüber au« SJtyrmont einen <£$or
»on Sorging »or, freierer »on biefem eigen« für baß
geft gcfdjrieben war. 9Wan »erlangte t&n da capo,
ob mit fkefy, woßen wir nietyt ju ermitteln fu$en,
jebenfafl« war bie« eine ©elegen^ett, fl$ gegen bie
fßgrmonter artig ju jeigen. £r. ©Btte au$ typt:
mont trat in bem Siebe al« ©olotenor auf: eine ans
genehme ©timme, nur otjne ©ewanbttyeit unb nw$t
kauer^aft; bie begleitenben ©rummflimmen waren rein,
jebodj otyne Sigaturen. 3um ©djlujj erföien no<$
Sie äRarburger Siebertafel auf ber Tribüne, um
einen $robe$or jur Slufha^me in ben Siebertafelbunb
Dorjutragen. Unglü<fli<$erweife Ratten aber bie #ers
ren au% SWarburg tin 85a§folo (Äonig ton S^ute)
mit Srummflimmeu gewallt, wobei man freiließ eine
frfiftige ©afjfKmme, nid^t aber einen gut flubirten
©&or, fennen lernen fonnte. ©a« ©anje madjte über;
^aupt feinen gfinftigen Sinbrucf : bie ©anger (wenn
man biefen 9lu«bru* überhaupt bei einem Siebe mit
bocca chiusa anwenben fann) waren nid^t gut bi«po=
nirt, unb ba« «eine Zutti lte§, tUn fo wie in einem
anberen Siebe Sag« jutor, Diel ju wilnfd^en ftWg.
— »alb barauf mafyt bie geftbirection httatM, baf
bie funfiinbjWanjigPe Siebertafel in ben »unb aufge*
nommen fei. —
»a<$ aufgehobener 2:afel begab fi$ bie ganje
©efeßf^aft in bie §auptaUet, weld^e bie Bewohner
^}t?rmont« mit »ielen taufenb Sintern prac^tüoß er 5
leud^tet Ratten, ©a« gefl na^m Don nun an einen
anberen €$arafter an: ba« mupfalifd^e ^ntereffe trat
gururf unb mufj te bem focialen JRaum mad^en. Sieb
wfirbe e« un« fein, wenn biefe »lätter aud> »aum
bafur böten, bie Ungebunben^eit unb wa^afte greube
ju fd&ilbern, weld^e in ber ganjen „ja^men" unb
„witben 77 ©efeßfe^aft ju finben war 5 toMliif waren
biefe ©tunben in focialer »ejie^ung bte fd^Bnflen be«
gefle«: bejahrte Scanner näherten fl<^ ungebunben
i^ren jüngpen Sieberbrübem , unb »erlebten in tyret
Wlitte nod^ einmal folc^e ©tunben, welche i^nen fonft
nur bie Srinnerung an eine langfl »ergangene 3«s
genbjeit »erfuhren fonnte. ©od^ genug batoon.
»m britten gefltage fanben $% jur »u«fü^rung
ber SWorgengefänge nur wenig SiebertSfler tin, unb
man fann beö^alb mit 9tec§t wo^l behaupten, baf
ba« „9tafd& »on fetner Sagerftatt x." für jene «u-
genblicfe eine treffli^e Stonie war. ©ie gjrcurflon in
ben folgenben SWorgenftunben, ba« ©MttagSmafyf unb
ber 3«g einiger Siebertafler nad^ ber Kolonie grie^
benStyat boten nid^t« «Reue« me^r bar 5 «ße«, nie
fd^on früher am britten gefltage: aßgemeine abfyaiu
nung unb Srmübung, unb faum motten einige tB8fs
nige in ber „Slbgefdjicbemjeit griebent^al«, in &tiüt
unb 9tu$e" bie gehörigen Ärafte wieberfinben, um am
Slbenb bem »aße im 6urf«a(e ju ^P^rmont beiwofc
nen ^u fönnen.
(®«laf folgt)
Aleine 3t\tutiQ.
SHifbrdud)t, <5d)on öfter ftafcen toir und gegen bie
ttufitte, fünj!Ierif«e Seiflungen artein naa^f bem ffleifaß be«
publicum« gn meffen, an«gefrrcd)en. SIBer immer anf* Äeue
beruft man Sa) barauf, unb ift geneigt, berartige ^atfa^en
gegen bie Äritif geltenb gu maä^en. €o, alt n>ir vor einfger
3eit in einer «nmerfung ben ffinnf* auifpraa^en, bie 3eit*
fa^rfften meßten »orfia^tlger in ber Aufnahme i^rer geniße*
tonnotijen fein, unb bie« mit einigen Seidiger IBeifpielen U*
legten, ertoiberte man un«, bog man ulimmit ftagrityei
über ben gefpenbeten «eifaß erhalten f>abt, «nb wir mit un*
ferem Urtyeß un« bemnaä) tooijl in ber SRinotitat befnnben
Ratten. Seber Äennet nnfere« gegentoirtigen (Scncert? nnb
29
Sftaterwefrn« weiß, wie fe$r berarilge ©ei?all«be|elgungen
»on »ebenumßanbeu abfangen, feie fo fe$r oft ba« wtrfligc
Stknt »erfannt wirb, aab im ttegeatyeil biejeaigea bea $rei«
baooa tragea, welge bie Jtnaß »erßejea, {14 fgnell eine
ßfaßig geßlmmte «Partei ga warben, ffltr $aben alle *g*
Jung oor bem Urteil einet mfammelten SRenge, wenn e«
Wirflig aaf «Soweit Betagt, aab uigt fjtnßltg gemalt iß,
ja wir flnbea etwa« ©göue« aab ütpfe« barin, wenn eine
©erfammlnag 04 begeißeru laßt, aab ooa efaeat öefä$l
bargbrangen, biefem einßimmtgen SUebrucf jollt. Aber toit
«tagen bagegen geltenb, baß folge äRomeate ßg aar augerß
feiten bei un« flnbea, iu«befonbere aber, bafj, felbß im gün*
ßigßea galle be« ©or$aabeafeia« berfelbea, bie« immer aigt
metyr iß, ol« bie erße nnmlttelbarße Xeußernng einer Ärltif,
aber bie ^iaoa«)nfommea aafere $aapt*füifgabe ia ber ®e*
geawart iß. — ©em »hrfli^ beregtlgten Urteil be« $ubli*
cum« eia ju grofe« Gewigt beilegea, $etft eutfgieben, bie
Äritif ia tyrer (Sntwictlung $emmen; bem Oemagten aber,
ber gob^ubelet beijatretea, iß tlbfall »om Qutea aab ©er*
t&ti) oa ber Sage, g. ©.
ftoti)« $r. Dr. Artiger erwfibat ia fetaer fteceaßoa ber
$iUer'fgen Oper ia tot. 1 biefe« ©aabe« SRo§art'« tte*
bertragaag be« ©oa 3nan in« ©entfge. Hag ia
anbeten ©lartera faabea wir biefeibe $ta aab wieber citirt.
SBfr muffen bagegen bemerfen, baß ba« Urteil aber bie <Sgt«
Jeit biefe« ©rngßütf« feine«weg« feßgeßellt, im Qegentbetl
fe$r gweifetyaf* iß. $r. gng« in ffllen ßellte bagegen ©e*
benfen auf, welge uog nigt erlebigt ßnb. Un« Uftixnmtt
bamal« jnr Aufnahme baofetfäglig ber (Stunb, baß bie Ue*
bertraguug, — fei ße »on wem Re wolle — wirflig gut iß,
anb mange« fe$r ©eagten«wert$e baria ia Anregung fam.
€oflte ße nigt »on SWojart felbß fein, fo meinten wir, wfir*
ben Äenner feine« SRaglaffe«, wie e« ang gefgefcen iß, fe$t
balb be«^alb tyre Stimme ergeben. g. ©.
Steifen, (Soncette, (Engagements ;e. gftäuieln
». SRarta, welge bei ersten S^eaterpreifen unb bei »er*
minbertem ©efug be« publicum« 6mal in Seipgtg fang, wirb
ia *anno»er ia einigen $ofconcerieu ßngen. örß im ©ep*
tember wirb ße nag 2Bien jurüdge^en.
3m SRojart*$aufe {Ui bem SWnßfalien^änbler SCnbr6) in
granffnrt a.3W. fpielte ber «Itmeißer Cpo(c auf feiner Keife
na<6 (Jnglanb oor einer ga^lreidjeu ©erfammlnng von Jtiinß'
lern nnb Ännßfreunben mehrere feiner (Sompoßtionen. — JDie
Serien in (Saffel fübrten aug ben Äammermnf. {Hlf nag
feiner ^eimat^ wobei er in 2eipjlg in Heinern äreifen bnrg
fein treffüge« iBioiinfpiel entjncfte; bem ©eme^men nag
fott er gur Gioncertmeißerßelle in (Saffel beßgnirt fein.
Vauline »iatbot«©arcia \)at 7mal in granffurt a.9R.
gefangen anb ia allen <Soloratur;$artien oielen Seifttt
gefaabea.
Ctoabigl iß wieber fir ba« Qeater aa ber ffiiea ea*
gagtrt.
©er Seaoriß ©ontjeim oom ÄarUru^er Sbeater bat ia
Gaffel gaßirt unb, wie bie Siener SRobejeitung berigtet
aufergewb^nligen Xrinmp^ gefeiert JDie Sateabaaj ^offt
i^n für bie (S^urfürßlige IBü^ne gewinnen gn fönnen.
©er ©ioUu*3Jtrtuo« S^onatb bat in (Sopen^agen unb
©tocf^olm mit fe^r grofjem ©elfall gefbielt ; bie fönigl. ga*
milie wohnte mehreren feiner (Foncerte M, unb er mujte ßg
mehrere aWale am $ofe ^ören lajfen.
2$albet0 §at in Gopenbagen ®elb, Lorbeeren nnb ben
JDanebrogorben geerntet nnb weilt je^t in ©tocf^olm.
^ußffefte, Aufführungen. 3n ©egug auf ba« groge
beutfg-flaittifge ©efangfeft fgreibt ber «^einifge ©eob*
agter: „JDen erßen Sag werben fammtltge anwefenbe ©aa*
ger, tttoa 1600 an ber 3a^i, Worunter gegen 600 beutfge,
gemeinfgaftlig wirfen; ben jweiten Sag ßnbet ein großarti*
ger Goncur« jwifgen ben eingelnen Oefellfgaften ßatt, unb
ben brüten beabßgtigeu bie Kölner ©anger gnm ©eßen ber
Krmen eia (Soacert jn geben, wobei bie rntrniilgß belanate
Concertfangerin grl. ©glog mitwirfen wirb.
ffttut Cpertt. 3nfolge ©erliner ©latter iß ber bortige
Äammermnßru« JDam, beffen Dratorium ,,ba« 4&aHeluJa^ ber
©göpfung", bem Äöuige von $renfiea gewibmet, aagßea«
im £rnct erfgeinen wirb, mit einer Oper befgftftigt.
gitoiff arbeitet ßeifig an feiner Oper: „ber Jtynaß"$
ein groger S^eil baooa iß fgoa beeubet. ©er (Somponiß
lebt gegenwartig in ^ar^burg.
3»ei neue Opern: Caurina Howard von 0alHi, nnb
Oüto e Pasquale von £>ont§ettt ßelen faß im 3Biener ^ofi
opemt^eater bürg ; erßere fanb bei ber ^weiten Suffübrung
aber eine günßigere Aufnahme.
©on Zitl in Solen fommt im Sweater an ber Sien eine
neue Oper: ,,ba« SBolfenfinb" jur «nffü^rung. ©ort lebt,
fgwebt unb webt bog «He« in 3anberei !
Cttabetta • gfiotoni wirb in biefem SWouat feine neue
Oper: „SRaöba" in ffiien birigireu.
ßiteuatifge «otijen. Dr. Suguft egmibt legt bie
Äebaction btr SBiener a^lnßljeitung nieber. *r. £ttib iß tU
ner ©elanntmagung in berfelben jufolge fein fRagfolger.
IRr. 26 ber „©erliner 9Äußf. 3eit." bringt eine jiemllg au«^
fnbrllge $olemt! gegen ben (Srßgenaaatea unter ber lieber*
fgrift: „3nr ©eleugtung ber Urbanität mußlallfg ^literari*
fger Äritlfen legten Monge«".
3Sennifd)tc*.
Kttd bem ütbtn. 3»ei SRußfer wohnten gufammeu.
©er d ine, \>oü genialer jtraft unb Urfprungligfeit be« <9eU
ße«, weilte oft in nagtliger ©tunbe, wenn Äu^e ring«nm
24
1?errfd)te unb fein Saut be* Seben« me$r gn vernehme* war,
vor feinem 3nfirument; beut innem mächtigen ©ränge be6
Sdjaffen* folgenb, rührte er bann bie Saiten unb lieg Ijerr*
li$e ©ebilbe feiner $§antafte in bet Stille ertönen. SNe*
manb auger ir)m vernahm fie nnb nnr bisweilen, in trafen
Slugenblicfen , laufdjte ber Slnbere bem gluge be« ©euiu«,
von beffen 9tälje er ffety berührt füllte. 6« gefdjafj, bag einft
ber ©rang, feine ©efübie burdj $one gu beflügeln, audj in
biefem Slnberen ftd} regte, unb ber (lifer, e« jenem nad^u*
iljun; biefelbe Stille ber SRadjt lagerte umljer, ber 2Ronb
blicfte finnig burdj bie Sfcäume unb ergog fein ©überli^t über
bie Saften. ©a erbob er ftc$ Den ber Sagerftätte, fdjritt mit
Söefymutl} gum Snfrrument, unb fpielte — bie er fie (5ra-
mer'f^e (Stube.
©a« JRepcrtoir ber bie«jä^rigen ttalienifdjen Dpernfaifon
am £ärnibnertborrr)eater in ffiten ifl nadj ber „Europa" er*
fdjrecfenb leer unb troftloS. — ©a« lagt ftdj ofae Kommen-
tar glauben.
Ueber bie Stforma von 3enttl) fctttb, fdjreibt bie ©eutfcfje
Slflgem. 3eitg., f)at ftd> unter ben Äritifern 2onbon«, wie e«
fdjeint, ein 3wfefpalt err)cbrn. Sie trat in berfelben am
15ten 3uni auf, nadjbem bie SRolle vorder von ber ®rift
mcljrmal« mit grogem (Jrfolg gefungen wotben war. 3n b(r
XfmeS warb nun 3- Sinb 1 « Seifhtng eben fo Ijcd) gepriefen
wie in anbcrcn Partien. ©a« Sßorning Gljronicle erlaubt
fid) aber, biefelbe neben ber SluSfüljrung ber ©rifi a complete
failure gu nennen.
©ie abcnbjeitung enthalt folgenbe (Stflärunß: ,,3d)
fer)c midj veranlagt, hiermit gu erflären: bag td) feinedweg*
SBerfaffer ber anonymen muftfalifcfyen ©eridjte ber 5lbenbgei*
tung bin." Secerf.
$lu« $ari« f^teibt man bem gvantf. 3ournal : Unter ben
Sängerinnen, bie Ijicr 9fuffel)eit erregen, nennt man jefct grl.
(Staumamt aul granffurt mit grögter 2lu«geid)nung. Sten*
ner wellen behaupten, bag tiefe auftaudjenbe ÄünfUerin in
Stimme unb Vortrag viel 9lebnlicf)feit mit grl. 3. Sinb Ijabe
unb binnen Äurjem biefer ben SRang ftreitig machen fönnte.
©ie ÖDiener 2Hobe*eitung fdjreibt: „Dreft unb tyla*
be3 itt ©riefeln. 39ei ber jüngflen Sluffüijrung von (»lucf *
3pbigenia auf Saud« in 93crlin trugen Dreft unb $tylabe«
feuerrote Stiefeln. Gin bortiger Referent Wagte e«
nid?t gu unterfdjeiben , ob fie von Saffian ober SWaroquin
waren , ba er feinem ©eflänbniffe jufofge ftd^ nfd)t auf Seber
verfielt. ©ie gange 33orftellung foll fefyr lebern getoefen fein.
Wad) bem SWann^eimer 3ournal tritt gfrang fia^ltet
von ber Leitung ber «&ofcapef(e in aKün^cn jurütf.
Reibung bet 3ntetttoen3en. 3u gronffurt a. 2R.
würben Sänger unb Sdjaufpieler cin^elaben, bie SRaf^el ju
Ijötcn, Kbor-- unb Cr^efrcr^crfonal aber abgettiefen!
^Offtni unb 3?tttalucct ^aben $u (S^ren be« ^aptlcö
Pio nono £vmnen componirt, xotlfy mit unbefdjreiblirjjem
Qnt^uftaimu« im Teatro aila Cannobiana in SWailanb anfgt*
fül>tt tvnrben.
Spotttttti ift in gtangen«brnnne« , nm fi$ |i curlrti;
tvovon? wiffen toir nity.
©tt^tb^ (Solumbue erf^eint bei 8. SWüKer in Sien i*
(5lavierau*jug , nnb in allen möglichen ober erbenflidjen %v
rangement« binnen Äurgem.
3u »elften gemeinen Studien öttnn in Sonbon greift,
nm ftrj^ an 3etttl9 Sinb jn räd^en, betveift, bag er g»ei
(Slep^anten fommen lieg, ben toeiblic^en: 3enn^ 6inb taufte,
nnb i^n nun in einem Spectafelßücf mit i^rem tarnen
/; al« ®afl" auf bem X^eaterjettel aufführt.
Serbin Oper: „i (lue foscari" ifl in« granjöfif^e
überfefrt unb tvirb in Äonen juerft gegeben tterben.
SWit ben Scnbonern tvitbd gan§ an6 : nadjbem fie fit
bie ^inb fieberten , bringt fte ber Sänger 3Hatini (nnn alfe
gar ein SRann !) in $i^e!
©er ©eneralanjeigcr für (Deutf^lanb fd^reibt au* Gaffel
von 27fttn 3nni: ©er junge ritymli<$fx befannte Siolinijl
3ean SBott ^ierfelbfl fiürite fi^ am 22flen Slbenb« in bie
gulta, in ber Slbfi^t, fid) ju ertränfen. ®inem in ber 9lä^e
ber 93abeanfialt ftr^ auf^altenben Sdjfffer, ber burd^ ^nlfe*
rufen einiger $erfonen herbeigeeilt »ar, gelang e6 }cbo(^ f bie*
fen Jtünfiler gn retten. 5Die Urfa^e gu biefem ©ntfdjlnjfe
Q3ott'« foll bie übermägige Strenge fein, mit ber er be^an*
belt wirb.
ßiftt componirt eine groge $^antafie für $ianoforte
unter bem Xitel : Sdjifler unb ©oei^e. ©etoig ein X^ema,
n>a« einen eminenten Stoff bietet!
©er $roceg g wiffen Sentit fcittb unb bem XUattz*
birector 23unn in Conbon ifi im befielt ®ange; Unterer for*
bert eine Äleinigfeit von 10,000 $f. St. ober 70,000 £&lr.
al« @ntf$äbigung für ten angeblichen Sontractbrucft. £orb
2DePmooteianb unb SWei?erbeer finb unter ben 3eugen.
Slue bem 9iacf>!affe bc« Dr. grtnf ifl fdgenbe« interef^
fante erglifc^e Sieberwerf gu verlaufen : Thomson's Colieciion
of the Songs of Bums, .Sir Walter Scott etc., united to the
Select Melodies of Scotland, Ireland and Wales: with Syrapho-
nies and Accümpaniments for the Piano-Forte by Pleyel, Haydn,
Beethoven etc. With Illustrations by D. Allan and T. Stott-
hard, R. A. , consisting of 14 Engravings beside the Vignette«.
Magere« «eipiig, SWül;lgaffe 9lr. 13 bei grau Dr. giuf.
Spnfüttfiler *&erfammltittg. ©ie JBerfammiung
finbet, wie fdjon in 9lv. 52 be6 rotigen 53anbe$ angegeigt
wmbe, am 13ten unb Uten Su^uft &att; bie autwärti*
gen ^IjcÜnef^mer werben erfudjr, fid^ iTag« guvor eingufinben.
2Btr wieberbolen bie Stetig für ben galJ, bag unfere frühere
Slnfünbigung 3emanb entgangen fein möchte.
Z>ru(f oou 0r. StOdtnann.
Heue
<ttförtff f#r
Statt) SStenbeL
Sifüenuttbjroanjiflftei SBanb.
.*? 5.
SttStgtt:
Robert griffe in Setj^lg»
2>en 15, 3uli 1817,
2 Hummern wv 1 ober l ] /i Eoaeiu
?te£« bce Sanbt« tooa 52 9hn. 27» Ifctr.
^nfetttonö^tbü^rcn bie $(f;^eilt a SGar.
Sttontirmcnt nc fernen all* 9ßoji Ämter, 33m$*,
ffliuftf - unb Äuntthanblimaett an.
gEn SEraum in t« Q^dftna^t, Dprt «Ott Btrb. $HEcr (64 Inf).
3ttttu"tfl*n|&lart.
U*&« muftEäüföe BUcenffonrn. — Jtritifrtytt Xnjfig«. —
@fn St dum in 6er (S-btfftttacfrt.
9o tt rterbiitanb J^iOer*
JOptt
(mm)
ÄScii bct ^eetjntt ifi im Slflgemeiueu ju fagen,
baß fit gewanbt unb fä arf finnig , oft gtüettictj unb
übcrrnfefjenb in itjren Söirtungen ift, unb oorjiiglic$
im S0taߣalten tfet) cor oietem mcbcrncn SBefcn aufr
|eidjnet. ©ic Stnwcnbung bcä Dr$ffierö ifi, fo mcit
bU$ auä bem (Elatnerauäjuge ju enatfcjcrt, biäeret in
ber 91rt, baß uirgenb bie @ingfiiminen »erb unfett wer*
beit; ho bie ^nfttumentc frtfcflänbig wirfen, fpredjen
fie ficr} meift rafdj unb ftar aue, feiten cito aß g'jittt,
tut« baä üfcerfpigtc Btitotnelt @. 112 (ßiä-äKoß |),
betd bunfltge 3^ifc^eiifpiel in bei ©djauetfeene @.
122, 4 — wo bie einfame ©eige baä „®ucr)cn unb
uiäjt ginben" jwar treffen b , ab et ntdfjt fetton auö>
(priest*, ferner baä gebrtyntr, fafl langweilige Scrtircn
ber 5ttt s unb Xenoanfhumcntc 3. 124, S)ccfc) ftnb
biefeä Siujclijeiten, Ü6ct bie fld) wcljl ^iiru XQrif flm=
in» läßt; ber ganje *g>abitu3 ber Didjefhatiön jeigi
afccr Ocf^itf unb ©imugfeit. <Hud? bie Duocttute
fetjeint in Sidjt unb ©Ratten, in SOTajfentjaftigfeit unb
herein gelungen g1üc!Ue$ brljanbrit, fo iueil bied ot)ne
sßartitut erjlerjtlict), ©agegen ifi fte woijl ettoal ju
gebebt, um eine gekannte Hufmerffamfelt ju erijat=
tat} bie 3Rannid)fa(tigfeit ber rfat^nifaVn S&rioegung
ifl eljer jctflreutnb at§ uorfectf itc nb \ bitr^ elf üets
fefiebene Innpi merben toir gejagt in einem fum;
rtonif artigen , etma 400tactigen ^afie, ober richtiger
berr^uet: ber deit nad) an je^n Minuten bauernb,
bae) ^eigt fö lange, lote Bei ffieetfjcoen bie etflen @omi
^emefäbe ju bauetn yf^egen. ®a ifl nun freiließ
mit beut Ximbid^er nid^t ju testen, tuenn man fi4
mit ber Intention, ben Sotafin^afr ber §anblung ju*
fainmmgebrätia,t abjubüben, einoerflanben erflärt^ aoet
ifi biefeö S}erc)a[tnig aud? ber äSirfung, ber ^lufna^tne
gänflig, jutnal bei folget uterrci^er Sluöte^nung?
Und fdjeincn noe^ immer bie e int ei te üben Dnocvi
fcfiten lebenbiger unb mattet tljtc ©teile ya fßaen, aH
bie umfdjretoenben, ben $$b%tit\ befc^teifeenben;
tuenn aber baä U%U f fo ifl gewiß äScfecr'ä 3Wa§ baö
gefunbefle unb tia^tigfle, mie er e$ in beut greifen g
fo hefftic^ aufgefiedt, unb im ®anjcn in ben fpates
reu SSerfen bemalt r)at. ^n biefer Duoertiire nun
beginnt fe^nfüc^tig weefenber ^ornerflang, Sonrabä
Sie&eStieb (42) anbeutenb? biefem folgt ein au^füi}u
tiefer fetbflänbiger @ag, ber Siebenben Snfl unb äeib
tuibcrfpiegefnb, nur $t oft in tjarmoniftSjen Häufungen
(5, 2—4. 7, 4—5. »gl, 129. 9, 2—5) ftt$ erge^cnb
o^ne r)o^en melobifä^en 9Uij # aber bott) fpanitträftig
unb roD^tr^tf^tnifirt. $iera)if et (el) eint ber ffageube
ßieb^aber (9, 5. ogt. 126, 4—5), feine fteberife^e
Spannung (11, 2—4. ogt. 126. 127), bie ©ipon
(13, 1 — ogf, 131), Kontabö trogige 9teue (15, i —
2. vgl. 178) — birfrö %^cma wirb weiter auögebeu;
tck, unb ba3 witbe a3ajioeiflung^5ßie6c0-®e6ot (17.
ogl. 179) angeknüpft, worauf ein freier ®<$fitf, bie
legten Itjemen uerbinbenb, t)inj«tritt. (Sin feljr man=
nte^faltiged ©emdlbe, beffen 3"fii1(tetimg un8 a6er
uid)t wo^tt^uenb fa^eint: man muß ju oief babei bens
(en, um frä&tictj ju feinj ber Staffel finb merjr att
26
fett Silber, fea manche Sage nur erfl alö uocalr
gonj &erflänblid() werben : als inßttt mentale nur
tenbengiöö Hingen, ^patte boer) ber $onbic$ter r)ier
feiner guten Statur ein biegen met)r nachgegeben, unb
in getaber einfältiger 2luöfp ract)e — freiließ baö ©rojjte
njaö ein ©icr)ter fann! — cr)ne Umfcr)weife gefagt
waö er wollte, unb ein r)efle$, offeneö 83ilb ber alU
gemeinen ©runbftimmung gegeben, bergleicr)en
feie ewigen äftuflcr ©on $\ian unb 3fl"t)^flöte %\m\
©ingang r)aBcn! 5« biefer neuen, auf SBeBer'ö S3ors
gang mifjBrauer)licfj gegriinbeten Söeife ber Zubers
JDuüerlüren fommt c8 gar lei^t bar/in, bafj man &or
lauter Söorten baä SBort nicr)t öcrflet/t, baö ber ©icr)s
ter eigentlich Witt. Ungeachtet aller biefer Qhiöflettuns
gen aBer gefielen wir, bafi bie SDuüertüre bem leBcns
feigen @cr)örc toorgcfiiljrt, einen gar fräftigen (Sinbrucf
macr)t, unb alfo ein $r}eil unferer Befct)cibcncn 83emers
Jungen banact) ju mitbern ifl. — UeBer ^rineipien,
fagt man, ifl fcr)wer gu flreiten. SIBer ba8 ifl boct)
gewi§, bafj jebe Ouvertüre bie $öuptaBfi<r)t $at, ben
3ur)Brer ju flimmen, üorguBcrciten, ju gewinnen; unb
feiefeö gelingt weit Beficr buret) gerabe (£in = ober
3weifa|igfcit mit einem frifct)en, burcr)fc$lagenben
Sr)ema, alä buret) 3ertr)eilung. *)
3m UcBrigen ifl unS ber (Scmponifl wie in feis
neu früheren SBerfen aucr) l)ier alö ein gerabs unb
öffenpnniger entgegengetreten, beffen Älange unb SBeis
fen nidjt gefuetjt, erfonnen, erqualt, fonbern frei au&
feem $erjen tönen. (5ö ifl wor)ltt)uenb, einmal fo
r)erglict) Weitere unb gefunbe Sieber fcoß reiner, innis
ger SJocalität ju r)Bren, wie r)ier bie munteren 83olfSs
♦) Ucber einige ortBograpIjifclje fünfte bin i$ in 3toef*
fei, bie id) erlebfgt rofinfdjte, weil ftc nidjt immer gteicbgüU
lige JHcinfgfeitcn flnb. ©. 17, 5, 2 ifl bie Schreibung
im erften Zactt nidjt fo Deutlich mit d . es al« mit cisis .
dis; biefem nacr) toürbe an^r) ber brüte Zact flatt e . f gu
lefen fein disis . eis; benn beibc 9Ral fallen bedr) naturgemäß
bie erfle unb itotiit (Stimme ba$ 33erF>5ttnig serminberter
Öninten al* ^Brudr)tr)eil aerminberter (Septimen barftetten.
Gntfdjnlbipung mag berglefdjen barin fyabett, bog e6 bem
JDr^efterfpielcr ju Siebe gefdjlefjt, toäljrenb bem fcefer ba6 93er*
tyiltnffj freilich unflar toltb. ©ine gute firenge £)rUjograi>bie
namentlich ber enljarmcnffdjen S3err)ältniffc ifl boer) nfd)t blce
für ben ©flehten crfrünfdjt. — 3nr Orthographie mag man
aud) bie Xactgeicr)nung rennen. SBarum ifl S. 72 ber biefe
i Xact geirä^lt, ba feine laflenbe (Sc^toere fogleicr) burd) ba«
SWetronomifc^e ^J. = 138 »ieber aufgehoben toirb? 3)er*
gleicfiei $tt)t oft gefugt au« ©f>ue e« ju fein; beunoeft toür*
ken nc^ man^e JRipieniflen r)ier im 4 Xact »o^ler befinben,
too e« bann ^iege #• = 138.
feenen Bieten j gerabe JR^t^men, leidster glu§, frifetye
frßr)licr}e 9legfamfeit geic^nen biefe toor »ielen, ja feen
meiften ©egenwdrtigen auü. 5luc^ bie einjelnen Qßtxs
fönen flnö gludlic^ ge^eictjneti waS 9Jlo%axt in feinen
S^araftextfiifen fo treffenb anwenbet, nämlic^ burc^
ein paar jtcr)enbe ^l;rafen feine ^Jerfonen fennbar ju
machen (^ebrißo, ßeporeflo, gigaro, ©. Slnna, Dös
tnin, Berline jc), baö r)at in gewifTem SDla§e auet)
$)iüer getfyan, inbem er j. !ö. 3o^" ben Sobtengtas
Ber meijl mit »er^wiefter ©ro^t^uerei fleiffleljig bas
Vertreten lä§tj man glauBt bie bufdfjtgen Augenbrauen
mit tait terfcr)migtem fiäc^eln ju gewahren, ©et
53a ter ifl am wenigften malerifc^ auögefür)rtj auger
bem £iebe (9lct 1 (Sc. 3 9?r. 2 @. 38), ba8 nid&t
melobifd^ reijenb unD auet) nict)t fo r)itmcrifltfc^ flingt
wie eö fotl, ifl er nicr)t fclbflfta'nbig , fonbern nur in
ber £anblung unb S5erwidflung erfct}einenb. ^""^«16
biefer a3crwirflungen tl)ut er nun ganj baö ©eine,
polternb, fct)eltenb, gnäbig, Brummig unb tottj boc^
ifl er Bio jur Äircr^oföfccne weniger d^arafteriflifc^
Bebeutenb, alö man tton biefem ^aupt^eBel ber Qanbs
lung erwarten möchte, ^fl er beö^alB auet) aud bei
Duuertiire weggeBlieBen? $ä) ^aBe i^n bort nic$t
pnben fönnen, unb neBen ben üBrigen fieuten bort
ungern t?crmifjt. <&ic @cr)uljin, 9ieinc)olbö (Sdfjwes
fler, t^citne^menb feitwärtö ber 4?anblung fle^enb,
fpric^t ftet) einfach milb unb warm auö. ©aö Sie*
BeSpaar, bem bie ^aupt^anblung jugewiefen ifl,
r)at junact)fl bie fdjöncn wirffamen ©egenfäge be«
@<r)wärmerifct}en unb Natürlichen, ©ämonifcr)en unb
3Wenfcr)lic^en , bezweifelten unb ÄieBeöoUen in f?<$
auöjuBilben. ®ieö ifl in ben $)auptjiigen fe^r treffe
lict) gelungen, weil, wie oBen gejeigt, bie SRelcbien
meifl gerabl)erauö ge^en unb ungefcr)minft i^re Sms
pfinbungen barlegcn. Gonrabö 2}ilb, gleich anfangt
gewinnenb, gerate) fpätcr Bei ber gefährlichen Älippe
beö SBa^nftnnö Balb iuö ^)arte, Balb inö ^rüBej Be^
fonberö bie JRecitatiüe ftnb einigemal aü^u toerflänbtg
bfctamatorifcr) o^ne tonifcr)en Steig unb SBarme, j.ö.
122. 123. 170. 172; bagegen ifl freilief) bie ©orgfalt
o^ne 5llctnlicr)feit ju rühmen, welct)e im ©angen auf
bie ^Hecitatiue unb iBre Begleitung gewanbt ifl. —
Sin ben &tcUcn, wo bie (Stimmung juni SSar)nftnn
umfcr)lägt, ifl er Balb r)art, Balb weict) üBer bie ©Jas
gen : wiU man biefeö auet) alö richtig erfennen, fo ifl
eö boer) bamit noct) nict)t fcr)ön (»gl. @. 172). SJon
S^arien gu fprec^en ifl fct)wer: baö Befle SoB cintä
©ict)terö, benn nirgenb ifl reine @d()önr)eit fo unnenns
Bar, wie in ber reinen Jungfrau; alle war)re §im:
mel$fcr)önfyeit erfct)eint nur jungfräutict). 9luc^ im
reinflen, ebclflen 9Wannegeftc^t tfjut flet) irbifcr)e8 fin-
gen unb Äämpfen funb, immer irgenbwo inö ©unfle
WnaBfcr)weBenb felBfl Bei unfcr)ulbiger dusenfegeit; unfe
27
IM biefet bunfte Ion g5nj(i$ fehlte — audj in
©•etye'« WMeüem »ntlifc fdfrtt et ntdfrt — abet
»0 et fehlte, mürben mir SRSnntic$e* Permiffen. SBeif
mir gemityntid&en SRenfötein nun gtr arg mit ben
fettnfteit Sematten unb ©eßalten be« ÄrfenÄ Permi*
Ärft ßnb, weil biefe mtfft in« 9eß$t faden unb einen
betten fatbigen Statten geben, fo gelingt mie im
$otttait, fo in aßet Äunß in«gemein ba« äRannli$e
unb ÄSmpfenbe beffet, unb flnb aJtet &tittn unb Dt*
ten bie Bewegten büßeten, ßammenben Sebendbitber
am fceflen gegläcft. dagegen ba« teine Seben in fo
gtficftem SBalten ber Siebe, bie gottmenf$ti$e Selige
feit be« unbetonten meibtic$en ^etjen* batjußetten,
iß unenbti$ fc$met unb immet nut SBenigen getutts
gen, eigentti<$ nut ben gtSjjten ©intern attet 3eiten,
bie e« fo tedjt ettebt unb gewußt ffahtn, ma« SBols
front ton öföenba($ fingt:
3n bet SBelt bo$ i($t6 fo Steine« ff!
«(0 eine SRaab *W falfd&et Sifl.
0$te matyt^aftige dimgftauen in teinet ®c$Än$eit ju
fcifben mie 9tap$aet, ©ijatefpeate [jumeiten!}, SRo*
jatt unb ©oetye e« getrau, iß eine Aufgabe, bie man
al« $tobietßein för bie <?$t$eit eine« ©i<$tet« je
nadj Serfyattnifi feinet Stnn&^etung an ba« 3beal
aufbetten möchte. SBebet $at nut y$antaßif$e, obet
fömfitmenbe, obet naip*f<$elmif<$e, ©pontinf gfttyenb
$etoif$e ^ungftauen: eine reine f$6ne @eete mie
©onna Anna, Sonßanje, ^ßamina iß (einem getnu*
gen at« bem ©räjjten. — 9la% folgern SWafe ge*
meffen iß nun unfete §iüei\$t Statie nic^t ein
$b<$ße« BHbj bo$ $at fie weit me$t Annäherung
an ein fotdje« 3beal at« bie meiflen $ungftauenbife
ber an* unfetet 3«t. Siebe unb ®efunb$eit fpte$en
tyr au« ben treuen Bugen* fie iß e« mert$, bafj für
fie bet Siebenbe ßd> bem Xeufet etgiebt unb um tyten
Betluß roa^nßnntg mitb. SBie getn Ratten toit fie
einmal einzeln, fetbßßfinbig gehört aufjet jenem lauen
©efange ?167) : „SBe^e nut bringt alle Siebe'' —
um eben ipt freie« öitb ganj ju prüfen ober anju*
flauen. 3m Steeitatio (155): „€ontab fliegt pot
mit" fingt fie jmat liebepott genug / bo$ mit einem
leifen SJeifdjmadt ton ^eftigfeit obet Äectyeit — fea«
SKtotnett fagt'« auc$ — gtei<$ at« menn ße mit
einem gebet^ütdjen auf bem Äopfe fcteinßütmte. Unb
bennocty iß bie« im ©anjen ba« f<^Bnße SJitb bet
Opet / mie bet Zobtengräbet anberfeitd ba9 d^ataft u
rißif$ße. einen inneten ®runb für biefed UebcrmaU
ten bet ^etf&nlid^teit be« 3o^n ^aben mit ni^t ents
betftj abrt bie (Sigent^ümli^tett Rittet'* felbß neigt
me^t jut ©atßeQung teiltet, milbbetoegtet obet (ußU
get Sebtlbe, ald jut ©atßettung ttagif^en StnM
unb 1)bd)$a Seibenfc^aften.
Sin Oefammtuttyeif übet ben Xonbi^tet ju fU*
Im, iß *a$ biefem einen SBetft, bot mit he ftft|*
ten mtt in unbeuttu^et örimurung toxfätothcx, mo^I
etwa« gewagt. ©o$ glaube i^ in ben «giauptjüge*
nic^t jh irten, toenn i$ ityn aU einen bet bebentem
beten D^tneom^ontßen erfenne, bem (E^ataftettßil bet
^etfonen, ©eutlid^feit bet ^anbfuog^ ft^enbigtett ber
SDlelobie ju Qebote ße^en, nnb bet ß$ in SKan^em
übet bie ©eritymte* unb ©efeietten weit ergebt. SBdie
bo<^ nut eine ungefd^mintte 3"ngftaK in äKet^erbeer
unb ©onijetti ju ßnben, bie biefe SJlatie flbectt&fel
— ©ie gemanbte 3»nßtumentation batf man ^eutjus
tage ni^t $6fret toben, aU feit ©oet^e bie gute ö«#*
unb Sptac^bilbung : bodp ßnb einjel^eiten, »ie bie
Äit^^ofÄfeene unb bet %ani, oot}Ag(id^. — @o btns
(en mit bem tteff Ufyn Äünßlet für bad SBerf, bem
mit ben beßen öeifatt mflnfd^en. 3ß bamit ni(^t ba«
Seftte ettei^t, maß mit von einet Dpet nac^ Snogart
ermatten, fo rß t^eitt bet nnfelige %nt fftt bie @<$ulb
mitoet^afiet # t^eilö ßnb 3eitber^&(tniffe / perfSnii^e
Begabung unb anbete ©inge, bie man nid^t nennen
unb bemeifen tann, bo^ mitffam genug, um ben 93kg
jut f}bä}fken fßalme ju etfc^meten.
Smben. Dr. ebuatb JCrftger.
Utbtt tmtftfaltfc^e SWeeetiffoneti«
Don Julius Sdjarffrr.
$en 9lebaeteut,
St« @fe mit pot 83et8f^ntlü^ung meine« Auf«
fafte« „übet mußf. Steeenßonen" ^te 9lbß(^t mib
feilten, eine njtyete Erörterung beffetben fetbß gu übers
nehmen, &u§ette ic^ 3^nen meine gteube batübet, bea
anfprut^te aber aufy jngteid§ baö 9le<^t, meine Uebets
jeugung ju matten. ^ fyaU $f)tt Cntgegnung ges
tefen unb geße^e $1)nm getn, bafj i^ butd^au« (eis
nen ©tunb ^abe, but«^ biefetbe meine Ueberjeugnng
im 9Rinbeßen oette|t ju feigen. $ä) ffaht oietme^t
mit Shreuben bemetft — unb ant^ Sie fpted^en e«
au% — ba§ baffetbe ^tineip jut Verfolgung
einet Stiftung un^ peteinigt SBenn iäf mir befs
fenungead^tet no(^ einige SBotte ertaube, fo etfu$e
i$ Sie, biefetben nify füt eine $oletmf gegen ba«
fton S^nen treffltc^ «u«gefü^rte anjufe^e«,, fonbetn
nur at« eine ©ett^eibigung gegen ein fe^t arge« SKif^
perßanbni§. @« mitb ßc^ etmeifen, baf? meine oon
Styitn at« fd^roff unb unrichtig angefochtenen @a^e,
burd> ba« ^Jri«ma befagter SKi§Perßanbniffe gebro?
dftn, atterbing« in einem entßettten füfyt erf^einen
muften unb atfo nut tetatipe SBa^t^eit ^aben fonn*
28
ten, fcajj fle ater, in intern eigetittic^nt ©inne genotm
wen, wofyl fc$werli<$ Slnflofj erregen mieten.
Sfttcö 9Wi§t>erflanbni§ föarf |erau3jufleüen, muf
je|t meine erfle 9lufgate fein. %ä) föriefe fiter
mufttalifdje9tecenfionen: ©ieljafeen bie gleite
Sufförift gewählt, nehmen afeer fafl burdjweg bie
tnufitatif^e Art tit gegen midlj in ©($ufc.
3toifcfyen feeiben ma^c i($ nun einen fetyr erfyefes
liefen Unterfc^ieb, unb fyafee benfelfeen für fo unjwei;
ftf^aft gehalten, bafj ic$ früher, toaü i(^ jefct feebaure,
lein So ort barüfeer toerloren fyafee. ©afj iä) bie &ru
tit nid^t anfedjten wollte, ergiefet ja bie ganje Sens
benj meine« ätuffafceS. SBaö »erlange idjj? Äritif.
2Ba8 Witt tdj feeweifen? bafj in unferen SRecenftonen
feine Äritif ifl, bafj fle, wie td? früher beutlidfj genug
fagte, unter ber Äritif ftnb. 2Ufo m\x% idfj bodj
ttnterfd^teben tyafeen unb will eö jefct expressis verbis
ttjun.
SBir finb bariifeer einig, bafj jebe Ärittf eine
tyiflorifdfje ©ru iblage Ijafeen, t>a% fte ft<$ in SBerfein;
kung mit bem ©efammtfeewufjtfein ber 3c\t erhalten
tnufj. ©iefc allgemeine Söorauäfejjung fü^rt afeer
unter toerfdjiebencn Umftänben ju fefyr toerfdjiebes
nen (Sonfequenjen — ju anberen für bie wtffens
f<$aftlic§c, ju anberen für bie SagcS s Äri tif,
tote id^ meine ©egenfafcc furj feejeid^nen will. 83eibc
»ermatten fldj — lajfen wir bie allgemeinen ©eftc^tö-
fünfte unb geljen auf ein na^e liegenbeö 83eifyiel jiu
rürf — wie ©efc$i<$t3f<$reifeung jum politifdfjeu ^our^
naliSmuö, bie feeibe efeenfallä biefelfeen äSorauöfeguns
gen ^afeen, bie afeer noc$ Ktemanb mit gleid^em SRafje
gemeffen Ijat. äRan fann unfere £tftorifer benen
Jeber anberen Kation efeenfeürtig ftnben unb gteid^jets
tig üfeer unfere Spufeliciflen feetrüfet bie Sldjfeln juefen,
cx)x\t ftc§ batet in einen Söiberfprudj mit ftc§ felfefl
ju uerwiefetn: biefeö SRedjt neunte idj für meinen
erflen Sluffag burd&aue in 9(nfpruc§.
©cJjot tdj bodj auc$ tyier ber SReeenfion ben 3»f*
unter, baö Sßufelicum ju „orientiren". 2Bie tonnte
\S) ber wtffenfdjaftlid^en Äritif, bie fldfj, wie jebe
wiffenföaftlidfje öeflrefeung, ©elfeftjwecf ifl unb fein
mufj, eine fo untergeorbnete Seflimmung unterlegen?
SBir ftnb toielmeljr barüfeer toöllig einig, bafj fte felfefl
eine Äunfl ifl, alfo nad£ 5Ric§t3 auf?er fldj ju fräs
gen f)at. 5luf gleid^cö Ktüeau fann ft^ bie Sageös
Äritif ntd§t erbeten, foü e« auä) nic^t — am wenig?
flen ^afee id^ bieö oon i^r »erlangt, ©iefe fammelt
ba§ SWaterial für jene, fleüt eine »orläuftge ©id^tung
an, furj feereitet alä eine fe^r untergeorbnete £ülfä;
arfeetterin baö gro§e SBerf jener oor. ©ie wiffen=
fdfjaftlidje Äritif erfaßt ganje ©^od^en alö 6in^citen
unb weifl bem (Sinjelnen barin feine Stelle an, fommt
»on bem ©anjen auf bie (Sinjelnen, furj Oft §au$U
feefirefeen ifl ed, ben 3ufammen^ang, bie (Sntwttflung
im ©anjen aufjuweifen. — ©ie 9lecenfton bageaen
f)at eö jundc^fl mit ber einjetnen @rfd>einung ju t^un,
t^r ^au^tjwetf ifl, btefe ju feeleu^ten, ^Sd^flen« imtb
fte einen ©erfu^ mad^en bürfen, jener uorjugretfen
unb in einer Uefeerftd^t üfeer bie ganje 3eit bem ®im
jelnen interimtflif^ feinen sptafc anjuwetfen.
^ierfeei mu§ i^ allerbingö auf eine feefonbere
ßrf^einung unferer 3eit aufmerf fam machen : e8 ftnb
bie aud} ton «Sfynen erwähnten lettenben »Ärtifel.
(Sie flehen jWtfc^en feetben ©egenfagen in ber SHitte.
@ie »erfuc^en baö SJlaterial fc^on ju orbnen, wenben
barauf allgemeine ©eftd^töpunftc an, fte »erfudjen
bie Ärttif, bie, tüie (Bit nac§ meiner Uefeerjeugung
fefyr rid^tig auöfü^ren, erfl nac^ bem Slfefc^lufj einer
Äunfle<50^e im wahren ©inne moglit^ ifl. ©ie ftnb
ein glänjenber SSeweiö beö ©ebürfnifieS unb ©trefeen«
unferer 3eit, audfc bie ©egenwart mit tyren Äeimen
ber 3"f«nft fc^on prindpiell ju erfaflfen, ju feegreifen,
baö ©ereinjelte fofort na^ feinem Sntfle^en in 3u*
fammen^ang ju ferin^en, in ben ©ang ber @ntwitfc
lung einjugreifen, ntc^t feloö bemfelfeen ptjtlofo^tfdj
jujufe^en. ^n i^nen ^ält fldj alfo wiffenfd^aftli^e«
unb praftifd^eö ©treten im ©leidjgewidjt, wä^renb
in ben erflerwa^nten gormen ber Äritif eineS biefer
SWomentc entfe^ieben ba^ Uefeergewid^t ^at.
©iefe llnterfc^iebc ^afee icfy früher »orauögefe|t,
^afee lebigli^ bie SageS ^Ärttif im ?luge ge^afet
unb mid§ tor jenem 2ftif}üerflänbnifj öölltg ftd^er ge?
glaubt.
©a§ mid^ baffelfee toon 5^nen feefonberS feefrems
bet, fage iä) S^nen offen. S^nen alö 9lebaeteur einer
3eitfc§rift, mu§ ja jebe Kummer, bie ©ie ebiren, jene
©egenfäfce inö ©ebäd^tniß gurütfrufen, unb wollten
©ie tvixtüd) %{}tc ©eft^tö^unfte für bie wtffenfd§aft*
lic^e Äritif auf bie beö ^ageö anwenben, fo Miete
•Stynen offentar Kic^tö üferig, alö $i)x Journal ju
fdjliefcrn, cten weil jene au^ Sfyrer Qlnftd^t nad^ erfl
lange post festum ju ermögli^en ifl.
©ie fefyen fd^on, iif fuc^e bie Sadje mögli<^fl
yraftifc^ ju faffen, unb iä) will S^nen gleid^ ^ier ge?
flehen, ba§ tei weitem ber emyftnblid^fle ^Junft $1)xei
Angriffe e8 gewefen ifl, wenn ©ie »erne^mlid^ genug
mef;rfad^ anbeuten, id^ Betrachte bie ©inge ton einem
faxten ibealen ©t>fel au&, unb bie ^rafttfd^e „ges
fd^äftömäfjige" ^cite ^afce iä) ganj üfeerfe^en. @ms
^pnblid^ war mir baö, weil meine SKotitoc unb meine
©cftcfytäpunfte meiner Uefeerjeugung nad§ burd^auä
yraftif^ ftnb unb gewefen finb. $ä) werbe bieS
praftif4 barjulegen fud^en. SWetne Behauptun-
gen ftnb furj folgenbe, id^ flellc fte, wie ein ©e*
fc^aftömann feine SBirt^fdjaftöruferifen, unter 9lum*
mem:
29
1. ©ie Xagefcftitif, bie flteeenfionen $abtn al«
f^te nfi^fle unb batum bebeutenbfle Aufgabe, bie Sei;
(hingen bet ©egenwatt mit bem ^ublieum gu ttetmits
teln, biefem bie UebetP<$t ju geben, bie eö fidj au$
SWangel an 3«t, Stift, leistet «uffaffungSgabe unb
P<$etet @efc$ma<f$bitbung Sei bet Uebetflutfyung be8
SWatfteS mit neuen ^ßtobuetionen m<$t felbfl geben
will unb fann. Öebiglid? biefem ptaftifctyen ©es
bütfniffe uetbanfen alle 3*itfc$tiften iljte (Sjrifleng, unb
eö ijl bie $fli$t unb ©d^ulbigfeit bet leiteten, fcot
allem biefem ptaf ttf dfjen 9lnfptu$e gu genügen.
^Beiläufig migen fle tyityete unb meinetwegen bie ty&djs
flen 3t»«f* toetfolgen, mögen auc^ in einiget ©elbfls
übetl;cbung ein fold^eä ©tteben für itjt befleö $fyeil
galten — baö publicum toetlangt fiit fein guteö ©elb
obet nun einmal mit bem uollflen 9te<$te bie gt&fjte
JRüeffld&t auf jeneS fein 83ebütfni§, unb fetbett batyet
getabe in bet $agedftitit befonbeten ©Irip, befonbete
©ewiffen^aftigfeit.
2. ©iefem »ebütfnifc witb ni<§t genügt, ©em
publicum witb butdj abfptedjenbe, factifc^ meifl gat
nidljt mottoitte Utt^eile bie Uebetfid^t nut toetwittt:
au$ ben Steeenflonen etfätytt e$ meifl fe^t toiele ©ins
ge, bie eä ni^t intetefflten, alfo befonbetö jene ^abfls
utttycile bet Steeenfenten, feiten ba8, waä c8 fu<$t,
ttamli<$ eine materielle Angabe beffen, maö bie aus
toten bieten, ©ie meiflen Steeenfenten geben fic$ am
genfd(jeinli<$ feine SJtü^e, getabe biefet ftotbetung gu
entfytec^en, fic fd^teiben, al8 ob jeneä SSebütfnifj gat
nid§t tot^anben, als ob fle fldj nietyt batum, fonbetn
nut um fldj felbfl gu fümmetn Ritten. 63 toetfleljt
fl<$, baf? id? manche tüfymlid^e Sluänatyme ftatuite, unb
befonbet« baö beffete ©tteben Styex 3«tfötift ges
büfytenb anetfennc, Ijabe abet nic$t ju biel behauptet,
wenn idj fagte, unfetc mobetne Sageäfritif labotite
im allgemeinen an einem ^auptfe^tet, namlidj
bet Unbefanntfc^aft bet SReccnfenten mit intern ©es
fäSfte.
©ieS ifl eine fategotifdje ©eljauptung »on mit,
bet ©ie feine gleidlj fategotifdje gegenü6etge(lcttt \)a*
ben, wogu tdj ©ie fyietmit aufgefotbett fyabcn will.
SuS Sfixtx gangen »otflcfytigen SluSeinanbetfefcung fyabe
idj nidjt toetmodjt, eine beftimmte 9lnftc()t hierüber ^et=
auäjutefen.
©ie Stage ijl triebet eint tein t^atfac^li^e,
behaupten ©ie gegen mid?, e8 witb jenen billigen
Slnfptü^en genügt-, fo bütfen ©ie mit unb einem gtos
fjen S^eil be« ^publicumö (namlid^ Stilen benen, bie
i(^ fenne) ni$t ba§ SJetgnügen entjie^en, und mit
ben toon un8 übetfe^enen guten fieiflungen bet ^ageö^
ftitif befannt ju mad^en. SEBeifen ©ie mit au8 ben
mufifalif^en 3ntf(^Ttftrn etwa nut biefeS S^teö obet
cuicT noc^ fütjeten 3«t nut eine SJtajotitat obet felbjl
nut eine impofante SWinotitat gutet „Wecenfionen"
einjelnet SBetfe (»on gtßpeten ftitifc^en äöetfen unb
leitenben öttifetn fpted^e i<$ nic^t) nac^ / fo ^abe ic^
Untec^t — t^uen ©ie bad nid^t, fo f^eine id^ 9te$t
ju ^aben. ©enn nie $abe ic^ befltitten, ba§ Sinjels
neö ffiotttefftic^e ju ^age gefötbett ifl, nut im ©ans
gen unb ©tofjen behauptet, baj bet £otaleinbtutf bies
feö ZtyiU bet Sitetatut fo ttautig unb c^araftetloö,
wie itgenb ein anbetet.
©ie 83ewei$tafl füt meine 83et;auptung wetben
©ie mit nicfyt aufbütben wollen: ic^ mü§te bann als
leö ©<$ledfjte unb ßtbatmlid^e jufammenfleUen, wa$
\$ in biefet 3«t mit ©djmetg unb XJetgnügen geles
fen \)ake. äKit fieic^tigteit mad^e iif mic$ inbe§ »ets
binblid^, einen ©tuefbogen mit ba^infd^lagenben (£u
taten ju füllen — fteili(^ nut gegen ein aufjetotbent;
lic^ bebeutenbeö ^onotat, ungefaßt wie e8 ^etfuleö
füt bie ©äubetung bet <Sia1Xe beä 9tugiaö ju bejies
^en gebaute, wobei ii) jut »etmeibuug bon SWi^ets
flfinbniffen bemetfe, ba§ id) mid) nid^t ettoa füt einen
$etfute* ^alte.
©iefe beiben ©Sfce (1 unb $) ftnb eigentlich als
lein wefentltd^ unb t>on «3^"^" — in Solge jene«
SWifjtoetflänbnifieä — getabe fajl übetgangen wotben.
SlUeö Slnbete wat nut 83ewei8wetf füt biefelben, wots
auf i&) wenig ©ewi^t lege. — $jd) f)aie enblic^ nod^
ein Uebtigeö getrau, unb
3. meine Slnp^t übet bie SWittcl geaufcett, wie
bem Uebelflanbc abju^elfen. ©icö ifl t^eotetif^et
Statut, batübet lafjt ft^ flteiten: in biefet ptaftis
fd^en ©ypofttion üetliete id^ nut wenig SBotte bats
übet. Steine 5lnftd^t ifl eine teine ©^tugfolgetung
au% ben frü^eten ©ä|en.
©aö ^ublteum f)at ba« »rbfitfm^ fl$ fein
Utt^eil felbflflänbig ju bilben, will ft(^ nid^t me^t
bloß fouffltten laffen unb gebanfenloö nac^fyted&en —
alfo mu§ bet SReeenfent tot allen ©ingen tefetis
ten, ben wcfcntlid^en ^n^att bcö Sßtobuctö —
natütli^ nad^ Ätäften! — batjulegen fud^en, et
mu§ baö auc^ oon mit i^m freigegebene fubjeeti&e
Uttl^eil fad^lid^ begtünben. Äann et baö nidjt, mag
et fdjweigen.
SBid et al8 Autorität witfen — wie man ba$
bei cinjelnen Süchtigen fd^on flatuiten fann — fo
mu§ et wenigflenö baö ©ewid^t feine« Warnen« in
bie Söagfdjaale legen, bie nut babutdfj aWbann fals
len obet fleigen fann.
93ot allen ©ingen mac$e et fld^ hie unge^eute
©etantwottli^feit flat, bie auf feinem Unternehmen
taflet, wouon — nad) meinet SSe^auptung ad 2 —
bie gtoge SWajotitat bet 9teeenfenten ^offentli^ feine
»^nung ^at — benn 1)at fle biefe« Sewufjtfein, fo
trifft if)t t>erwerfli<$eä treiben ein nodj Diel härtere«
Urteil.
din wirffame« SWittel jut ©efferung beS 3« s
ftanbeö, baö i<$ nic$t au$btüdt(ic$ erwähnt r)abe unb
baä &on 3^«f« 9 fl * feine Stnerfenuung gefunben $at,
befielt enblia^ noc$ barin, ba§ ^fcf*/ fc** ^on biefen
Uebelflanben überjeugt tfl, nic^t rucfjtdjtö&otl einen
(Soleier barüber ju berfen fuc^t, fonbern baö ald öcrs
werflic§ 9lnerfannte, jumal baä gewerbsmäßige treiben
bet ättajoritat gebür)renb branbmarft. ©ieä war baä
eigentlich praetifdje 9Kotit> meineä Sluffaged.
3$ $aU benfelben tyier felbfl ffelettirt — toiefc
leicht ju meinem SRadjtfyeil! — ma^e audj felbfl bar*
auf aufmerffam, bafc er naä) meinem ©afürfyalten Uu
bet nur lauter unbeflreitbare ©inge, fogenannte %xu
toialitaten enthalt. -3>d? erfläre eS beäfyalb gerabeju
für ein traurige« 3*ic§en ber 3«t, bafj er, wie bieä
me^rfadj erflart worben tfl, einiges Sluffetyen gemalt
(jat, unb eä r)at ftdj gewi§ Stiemanb me^r barüber
gewunbert, atd idj, bafj auc$ (Sic bem Stuffafce baö
sjjrabicat „geiflreic^" gegeben t)abcn. <5ic würben
midj fetyr fcerbinben, wenn (Sie mir and) nur einen
geiflrett^en ©runbgebanfen barin nadjwiefen. %n
ben Ärcifcn, in benen iä) miä) bewege, finb baä atteä
abgetane ©inge, über bie man fein SBort mer)r Der*
ttert : unb neu ifl auc$ ber üon mir baraud gejogene
©d^lug ganj unb gar nidjt.
5lber — werben (Sie fragen — warum $aien
(Sie ba8 3?«$ brurfen laffen? ©icfe Srage fü^rt
mic§ auf einen anberen 2(ngriff3punft. 3<$ W^ e
namlid) für baö einige unb eigentliche SJerbienfl meis
ncS 5luffafcc8 (gtwaä, waä (Sie tneljrfadj tabeln: bie
©robfjeit. $d} wäre mir felbfl läc^crlicty toorgcfotm
men, tjattt idj in baS ©efdjrei unb ©efa^natter jener
SRecenfenten einige wotylmeinenbe unb rücffidjtötooöe
SBorte gemifdjt, etwa: „eö fei mir erlaubt, eine uns
mafjgebfiaV Slnftdjt ju fiujjern, unb ben geehrten $cn
xen einige ft^on taufenbmal &on i^nen überhörte %xU
t>ialitfiten »ertrauenö&ofl an'% ^erj ju legen'' :c. :c.
(83 giebt fragen, bie nur mit Unwillen gefteflt wer^
ben fBnnen, fteute, mit beten garten Äöpfen man nur
t^dtlic^ umgeben tann. ©a^tn ted§ne ia> unfere Res
eenfentenwirt^f^aft, bie ia> — baö 9lA^ere ^>aSe id)
früher beutli^ genug auögefpro^en — gerabeju fBt
unftttti^ ^alte. S3ilbung unb ®ef$ma<f fann biet
treiben mit bem toottfien Steckte ignoriren, ein feines
red ftttli$eä ©efü^l mu§ aber babur^ ni^t blöd *ets
legt, fonbern aua^ %um energifc^en jtampfe bagegen
angeregt werben. $$ wieber^ole, Seute, bereu Wais
tottat fo weit ge^t, toit bie be« na^et beleuchteten
^rn. X., ober bie gar i^r $anbwerf mit einem S&a
wu^tfein über baö S3effere bennoc^ im alten @<$tetu
brian forttreiben, entließ gar anonyme ©enunrianten
(ia^ fomme unten auf ein öeifpiel!) terbienen feine
Schonung. 3u beffern finb fie meiner 9(nftd^t na<^
nic^t, wctjl aber tfl eö eine« 3eben ^fttc^t, beffen
©efä^maef unb (Sittli^feit tiid^t Äbflraetionen finb,
fonbern mit feinem SBitten unb feiner S^atfraft in
einiger SJerbinbung flehen, bagegen unbarmherzig, tülfc
Pa^tölo« anjufämpfen. ^fl atfo tttoa* neu unb geifb
reic^ in meinem erflen Sluffage ju nennen, fo tfl e^
nur bie ^öä^fl jwe<fma§ig Derwenbete ®xofyt\t, »es
gen ber idj felbfl nic^t um^in fann mid^ ^öa^lia^jl
ju loben.
SBotten @ie hiergegen behaupten — tx>a$ man
fafl m$ ©eite 153 entnehmen fännte — bie äRajos
ritat unferer „Sleeenfenten'' waren ftc^ tyret ©et?
antwortlia^feit bewußt, bie Sageäfritif bewege fia^
bur^fa^nittlic^ auf ber $8^e ber 3eit , furj , wollen
(Sie ba« treiben ber gro§en äWa|oritfit in @$ufc
nehmen? baö fle^t bei «S^nen, tfl aber bi* je|t na4
nid^t gefa^e^en, benn bie ftritif, bie wiffenf^aftliä^e,
^at mit jenen Äeuten gar 9lid)t* gemein.
©oc$ laffen wir einmal bie ©efenfiüe, bie Ses
fannlic^ ermübet — (Sie f)ahen miä) att .^fteotogen,
alö Wlann ber abflraeten Betrachtung angegriffen,
muffen mir ba^er fa^on einen SluSfatt in 3^ praftfe
fc^eö ßager geflatten.
(f ortfetttitö förgt.)
Ueberfic^t ber neueren ©rfc^einunäen auf bem ©eMete ber SRuftt
gut jtoei SStoItnctt mit tyianofvtte.
SSt 5Rft>eä, ©p. 11* Variations pour 2 VioJ. avec
aecomp. d'Orchestre ou de Piano, flrftner. Äit
©t^etter 2 fc^lr., mit pfte. 1 ftljlr.
©ie giguren unb ^offageit finb ber Statine angemeffeti,
unb fo fönneu bie Variationen ein genügfame* publicum bei
gutem Vortrage erweitern, ©ie 6onH>ofition felbfl lagt fi(|
nur bur* ba« S3ei»ort „la^lf*" rid)tig d>araf terifireu ; fie
Sl
Pelji tief unter bea von Äallltooba fit bie glei<$ea Safts*
menie gefrtriebenen Variationen, anb bo$ totll bie Mfe ffielt
felbfl oob biefen ai$t viel 8W$mli$e« fagea.
gut SioIottceU mit fßuiitofotte«
$♦ SJdgf C, ©p. 62. Sept etudes pour le Vcello (ou
pour le Trombone de Basse) avec accomp. de
Piano, «reitkopf u. $ärM. 1 ttyx.
(6ie$e natet: SaSpofaane.)
gut Stogpofauite mit ^Hatsoforte«
8» SSclgf f, ©p. 62. Sept etudes pour Je Trombone
de Basse (ou pour le Vcello). örritbpf u. Ijor-
tei. 1 «l)lr.
ffiir ma$en 3öglinge oon ©labtmufifera aufmerffam anf
biefe Hebungen. $u« ben feineren ©übten begießen wir fir
olle größeren £)r$ej!er immer nodj bie metflen 5Wefftngbläfer ;
fie gebeten bort in einer anffcengenben $rari*, obgletdj nnr
toenfge SWittel Ü)nen M jefct geboten würben, i$re 3nßrumente
fnnfitnä'f ig angreifen gu leinen, gfir trompete unb $orn
forgten fdjon früher mehrere namhafte ÄünfUer, in 93egfefyrag
anf ^pofaune, toeldje nberljauvt erjt in ber legieren 3cit eine
crtyo^tere SluSbübnng erlangte, iß nodj nidjte (Sr^eblidje* ge*
leitet toorben. $arum fotlen biefe Uebnngen toiHfommen
fein, nnb nidjt blo« beäljalb allein, baf ffe einem Sebürfniffe
abhelfen, an* barnm tootten »fr fie loben, ba§ fie einfadj
nnb gut getrieben nnb bem (Sfyarafter nnb ber 2Re$anif be«
Snflrnment« trcfflid) angefaßt flnb. 3)ie Beiliegenbe SSearbel*
fang für Getto f$eint überflnfffg. (8* giebt (Stuben für Getto
in SRenge unb toaljrlid) viel nnfclidjere. 2Bir fielen Ijier auf
einem Ärenjtoege, too Äunß unb ©peculation fldj begegnen.
gut glöte mit fyianofotte.
©♦ Ätafatttp, 2a gran Fantasia di conc. variala
con acc. d* Orch. o Pfte. sopra canz. napol. Rt-
rorti. Con Orch. 14 Jx., con Pfte. 7 Jx.
©♦ Ätafamp u. gt* SHaja, (Dp. 64. Momento
d' ozio, Scherzo sul coro nelP op. Stella di Napoli
di Pacini. Cbeift. 7 St.
&3Ratini, ©p. 38. Reminiscenze della Beatrice di
Tenda. «beifo. 6 St.
— — , ©p. 39. Reminiscenze della Saffb di Pa-
cini. Cbeifc. 7 Sx
(£♦ QU ©aluÄ, II carneval di Venezia Capriccio
Äberfo. 6 Sx.
Mit SluSnaljme be« gulefct genannten SGBerfeG, ba$ fi$
ufd)t für bfe glcte eignet, toeil e« unmöglich ffl, biefem 3n* j
flrnmente IjumorffHfdje (Seiten abjugetoinnen , empfehlen toit !
bte Ijier angezeigten (Stfitfe. ©ie flnb alle fdjtoer, unb be$*
$alb gnr tle&nng nnjli^. 9(1« GomaofUUuea ftab fle nOe
unbebeutenb.
gut State otme Scgleitititg«
& 2)0 ttt 6, Echo de Lagunes: 16 Airs var., fant,
nielang. etc. sur des mel. de Donizetü arr. pour
Flute seule. Schott. En 4 suites, chaqu. 45 fir.
Äleine, nieblfdje $fennigfiü(*($en, getrieben gar (Srgöfc*
ltdjfeit melandjeltfdjer öinfiebler in «Dadtfüb d>en ober »er*
liebtet <S$äfer unter ben 3freigen lifpelnber ©efiraudje.
& Statte!, ©p. 34. Tre duetü p. 2 Fl. fttottf.
12 Jx.
3n (Sonaienform. 3ar Uebnng anweabbar.
^Pattiturem
©♦ Dn^iotP, ©p. 53. Quartetto, Nr. 27. (Es -Dur)
p. 2 Viol., Alto et Vcello. Äiftner. 1 tljlr.
— — — , ©p. 54. Quartetto, Nr. 28. (D-Dur)
p, 2 Viol., Alto et Vcello. Cben*. 1 «tfr.
— — — , ©p. 61. Quintetto, Nr. 25. (F-Moll)
p. 2 Viol., Alto e 2 Vcelli. «bnrt. 1 «)l*-
2)ie stimmen biefer ©erfe flnb f^on fraget erfdjlenen.
3a ben oor^erge^enben »Änben ber 3eitfd?rift »urben fie
f^on au#fu^tlid) befpro^en. 3)ie $tu6^attung iß gut.
Siebet mit tyiatwfotte*
& §ctf4, ©p. 17. tPtrtl) unH ©flCt, von R. €.prut} #
für 1 fiaffftimra* mit 4aimmigem Äännerdjar.
ßirljatt. 45 fir.
Sin fräftige«^ $umoriftifdjed ©efellf^aftelieb, ^eiteren
treffen ju empfehlen. 2)ie ber Sompofltion beigefugte Ctyn«*
)a^i Hfngt für bie im allgemeinen bod^ geringfügige 2eiftaag
gu pra^lenb. ^fitten (Sgern^ nnb anbere fogenannte fleißige
8eute iebem einzelnen Fleinen SRonbo k. bergleic^en SBegei^*
nungen »orangebrucft, toir tonrben Ü)re SBerfe eben fo »enig
gä^len, al* ben <Sanb am SWeere.
%+ ÄUÄeit f ©p. 42, nr. 3. IDrei Ußoxtt, iufb. 0djk-
finger. | 9l)lr. (Äwggab^ fnx ^dije un) tiefe Stim-
men.)
SNdjt bie „brei SDorte" (Sdjiller^, fonbem eine« mu
JÄedftt Ungenannten. JDie SWufif gehört ni^t unter bie f^lec^s
teflen arbeiten &.'&. 3u tabein ftnb 35eclamation«fe^ler nnb
pnntoibrige SGBorttoieber^olnngen.
3L ©4aeffct f ©p. 11. flolkaflän^eljen utd )er Sdjnti-
ber von Äijrit}, 2 komtfdje tutotx, k 5 lljr. ÖcljU-
ßnjir. (fiomufl, 34, 35.)
3»ei f^le^te ©i^e.
32
Stotyifte Cfterttalb, firtrr. Juüa, Ijmkel.
£>bne ^Preisangabe nnb £j>u«ja$l, alfo ein tyeure« JDtfer
einer Dilettanten auf bem «Ware ber Äunft, unb bee$alb
möge $fer bie ©nabe »or ber ®ere$tigfeit walten. <Die 2ie*
ber flnb einfa$, bie ©ingflimme Hingt unb i(i leicht au6ju*
fähren. 3n ^eitere Stimmung serfefeten und einige atter*
liebfie Heine ©cfangefiguren , bie gwar »on ber @tfmmge*
manbtljeit ber gewiß lieben«toürbigen Gcmponifiin 3eugnig
ablegen, aber un« iljren guten @ef<$ma<f bejmeiffln madjen.
$armonifdje Segler fanben mir meiere; hierauf tyat bie Gern*
fconiftin ein befonbere« «ugenmerf gu rieten. 9foc& bie ffile*
bedungen ber 6<$lufaeilen be* SBerfe* tcünfäen wir fünf*
tig »eggelajfen.
$♦ SBilt Wütetet, ®p. 19. ^rnljlmaswonoerfrljaft,
van ID. Dtol. Schott, llr. 1 u. 2, ä 27 ftr.
S)er (Somponifi ljat Talent für ©cfang*muftf; er bringt
oft neue ©ebanfen. «eiber jerfiört er ben guten (Sinbrucf
burdj abgebrauste mufifaliWe SBenbungen unb toiflfül}rti($e
SBebanblung be« Serte*, ben er ni$t al« lettenb, fonbern ben
mnftfatifd^en 3»etfen untergeorbnet gu betrauten pflegt. 3n
91r. 2 »leberboit er bie lefcten beiben 3e«en 5 mal, fage
fünfmal.
%. ©ttmiert, ©p. 20. 3wri titln aus 3taltcn von
»ernau. ßdjlfGnjfr. 12J. ßg r . (Ausaabt fir
Ijolje unt tiefe Stimmen.)
Gambertiana.
©♦ SR* 3tt$im, Pensieri mus. esposti in 6 ariette
da camera. Kicorti. 8 Jv.
JDer Gomvonlft $at »iel ffäbigfeiten; er übertrifft an
9foffaffung«fraft unb mufifalifdjer ©etoanbl^eit ©erbf nnb alte
anberen jefrt fdjreibenben Italiener, ©er ber $anb begnüge
fidj ber ($om> mit biefem negativen 2obe. 3)a« ber neueren
franjöftföen unb itallenifdjen <5$ule eigentümlich €fo#en
na« barorfen unb Unionen fjarmonifdjen SBenbungen flnbet
ftdj an« fyier.
3n befored&en:
2* Äöfria:, ®p.5. Änf «rfttÄje von Retnick, Vilia,
«Jclena, «nbel, für Sopran ifcer t$not. gAUfin-
fl*r. * fcljlr.
Zeviett für Zrauenflimmen mit Vßfte,
% @tettt, ©p. 27. «ffang *er Wafferfrauen , tun
«tcljmDorff, für 3 wtiblufy Stimmen, gchlefmarr.
4- Styr. *
ffiirb befanden.
3itteIftgen$I»latt
ln-£. Wagner* Musikalienhandlung (Fr. Müller)
in Stuttgart ist so eben erschienen:
HflCkeii, Fr., Rondeau p. Pfte. Apres 2
themes de l'opera „Le Pretendant" 10 Ngr.
Lindpaintfier, P. v., /ter Schreiner.
Gedicht von Fedor Löwe, für eine Sing-
stimme mit Pfte. 5 jv<*r.
Künftig wird erscheinen :
Klicken , Fr., „Wenn sich zwei Herzen
scheiden". Gedicht von E. Geibel, für eine
Singstimme mit Pite.
An alle Buch-
8chuberih'$
13tes Heft
u. Musikhandlüngen ist expedirt:
Oinnibns für Piano
(enthält: Lindpaintner's Fahnenwacht, ar-
rang.; Fe eher, Sonatine in 3 Sätzen, 4händig;
C a n t h a 1 , Friedrich der Grosse, Parademarsch).
Hierzu gratis ein Beiwagen mit Bert in i's Etüden 2s tieft
Schuberth's Omnibus f jir Geganff
»tes Heft *
(enthält: Hetsch, Lied eines Verliebten, Be-
rens ? „Du bist eine Blume"; Flügel, 3 Lie-
der: Die Schnitterin , Liebest rost , Sag 7 was
diese Thronen; G. Nicolai, Frohsinn).
Hierzu gratis ein Beiwagen mitKressner's Lehrmeister
im Gesänge Is Heft.
Subscribenlen auf jeden Omnibus werden fortwährend
ä 5 Sgr. das Heft angenommen.
Schuberth 4« C, Hamburg o. Leipzig
Brud von %t. »öd mann.
Heue
ttfförtff f#r «gfftfUt
BirantmottUflet Stebactrir:
Statt} SBteitDel*
M ß.
Verleger:
Stöbert Jriefe in £etp)ta*
3>en 10, 3uli 18*1.
S MutTimcvii wen 1 crer l 1 /» £<Jflen.
5>Tt(* bf* Eanbe* »n SB 0fru. 2 7, *C^lt- 1 Kfcoimetticttt nehmen afle Warntet, 9wfc
| 3nf«Honflatta^r« feie 93cfit|c(Ee 2 Jtfgr.
SRnftf? unb Jtütiftljanbuiitgett an.
ICal HJloÄfao (ISortf*) — JDa* Qkfanßffff b« «t rein igten noefefc«itf<$Mi 8i*bmaf*ln j« ^rniont (Sortf-J — SKagfägifgigt*,
Enmifate*.
PTW
^^
Sind äRoSfttt*
fff*rt[eftUrtfl.)
Selben bem ©ingverein fjat fldj ben betroffenen
SBinter ritt herein üon Dilettanten für Dr$rfifrmu;
flf gefeilbet, bem gfeiri^faßö, toi* jenem, ttint DejftnU
U&ttil gcflattet Würben ifh ©et Äapeflmeifter beS
faifert fttjeateti, §r, SotjanniS, birigittj bic §§.
Gdjmibt (Eetto), 5lmatow (ffitoUne), unb Ae=
gel unb mehrere JÜJitglieber be§ adjfcfcaren Ä. Dr^e=
jier8 fctlben fcte intenffoe Äraft, um nae$ unb imtf) bie
ertenßbt in ©djtonng £U bringen. Mfle ©öimafceub
Slbenb finbet 93erfammfung flath Qdfj ^ortc Stym-
p^oniett con Saufen unb äHüjart, wenn auä) ni^t
ttottenbet, bßd? lofandmrrity vertragen $ bie Butunft
Wirb aSeffercB bar&tetem — ©er junge Stubinftein
gab eine Soiree musicale im fiocafe beä dürften
Roffatow, ®r führte mit ©idjetfyeit unb feiner 3tünn=
eirung feine 9Mufi£([u<fe burdj. 2Sir fürten bie (Sias
SDtott Sonate ton SJeettjoven, Sdjerjo von SDtenbelö*
foljn unb ein Quintett von bem fyier verdorbenen SHcU
flet © & 6 ef , vorgetragen von ben •>)£. 3o$annt£,
Slmatow, Sdftnibt, ©abetow, Sofolom. ©obel'ä
SBcrt ftfmftA bie SBeiije ber ftunfl) ber ©eifafl war
ungeteilt
58on ftemben SBirmofen fanben ftc$ ein jur bteä;
läufigen Saifott ber fog mannten gafteneoncerte nur
ber befanntc Xenor ©alvi, ber Eellifl ©otjrer unb
ber Scntrabafftjt SAüIler an% ©armftabt. SB« er=
warteten bie »iötinifku grnjl unb Sic [et. öeibe
ftftcn tn^ßetfrt&urg f^fe^te ©ef^fifte gemalt, be*^
^att üermieben fie cö, f?trr ju Riefen. Signor @ato£
^at nid?t Urfa^e fiter fs^tc^te ©efe^äfk ju Plagen;
er gab im %%tattt unb im abtigen Ätuttfaate bret
Soncecte unb gewann, lote man fagt, in wenig %as
gen 21,000 9fcufc. S3ec. ©U ©amen unb bamfirfjeit
ftunfifenner fpenbeten ®a!t?t unenblid^eß Öofe; man
war ent^ütft, au3 feinem äRunbe ben fiiefeling ©onU
jetti ^u ^üren, unb legte fcefonbcreä ©ewic^t barauf,
frag er fein gaffet fo tterjügfidj auägetifbet. S3el<^
ein (gewinn für bie ftunji! ölütfti^et Salvi, bid^
teneiben bie gaffetlüfen ! ©iefer Sanger würbe &on
bem Öorfte^er ber rak^fttif^en Airc^e gebeten, in einem
Soneerte für bie ber@emeinbe ange(jorenbe Slrmen f^ule
ju fingen* 6r fagt ju. 9l(§ am ftfcenb ber Sänger
ben gefüllten ®aal iitetfte^t, Verlangt er foglei^ »ort
bem SJorfteljer bte t^m bm$ Ueteteinfunft jugeflans
bene ^al6e Sitina^me, unb erflart jugfeit^, ba§ et
nur unter tiefet Sebingung fingen werbe, ©tei^e
Humanität bewies er bem Sänger 2Wemcw. —
©er ßlaüterle^rer ^t. Mubot^j^ gab eine ©oiree in
bem ^aufe be# dürften Äcffafow. @r inipruvijlrtf,
tum feinem angenehmen ^nf^lagc unterfingt, auf
leiste, anmutige Sßeife. 6iu Äinb, Sibb^ 5Eata=
now, fpietie jwei (vlauterpteeen öon SWeubeläfo^n
unb Sangen Ämberfpiel! 3§z feilt ni^t mit bem
(Sblen Surjwctl treiben unb bie jtinber jur (gt=
telfeit reiben, ©ie Einleitung feilbete SBeei^üen*3
unfter&ti^ed Srptrtt, gefjpielt bur^ bie ^, ^o^an?
ni§, Drtner, ©ototöw, Btiectuä, ©^afer,
»öttget unb SHubol^^, fäutmtii^ Cr^eßermfU
glteber. ©w ^tudfö^ruug war in jeber Be^ie^ung
34
DoOrnbet. 3n bemfelben Saale eoncertirte ein aufc
gejeic^neter ©uitarrefoieler, #r. @of olowäft?. Db;
gleich bie ©eföicflictyfeit biefe* «Mrtuofen bewunbernäs
Werty, fo erregt fte boc§ nwi SSebauern, weil fie an
einem fo nidjtSfagenben 3"Ptumente verfdjwenbet ifl.
$r. ^o^anni« gab im grofjen Sweater ein (Soneert bei
gefülltem #aufe. 2Bir Rotten Ouvertüre, £rio unb
&)bxt au$ bei neuen, nodj nidjt aufgeführten Oper
beS £rn. 91 1 a b i e w „Slmalet : 33ef". ©aS Srio fan;
gen bie ££. Seonow, Slrtemow unb Surow.
Ouvertüre jur neuen Oper „Unbine" von Swoff. eitles
gro, «pregtyera unb SRonbo für 6ello, eomponirt unb
gefoielt ton #rn. ©c^mibt; bie „SBüfle" von gel.
©avib. 4?rn. 9llabiew fannten wir bi^er alö ges
fömacf vollen Siebereomponiflen , unb beefyalb freute
unä nodj me^r feine getiefte ^nflrumentation. 9tu=
fjerbem bepfct ber ßomponifl Originalität unb 3Jtan=
nic^faltigfeit ber ©ebanfen. Swoff' ö Ouvertüre fanb
weniger SSeifatt. ©ie tyarmoniföe ©urdjfityrung ber?
felben ifl tobenöwertlj , bodj ifl fte nur ba« (Srgebnifc
einer angeflrengten 83erflanbe8arbeit.
<©<&luf folgt.)
©ad ©efaitjjfcfi ber tterctntgtctt ttorbbtut'
fd&eii Siebettafeln ju ^Httttont
(©*iuf.)
ii.
SBir Ratten un8 Wer bieö gefl vielleicht fürjer
faffen fonnen, aU eö gefc$e$en ifl, um fomit bemfet=
Ben wenigftenä fdjeinbar feine größere Sebeutung ju
geben, alä e8 wirflidj ^at. ©enn, offen geflanben,
treten bie ©efangfefle ber norbbeutfäen (weflp^älifdjen)
Siebertafeln mit jebem 3a^re metyr in ben £intergrunb
vor jenen anberen, welche am SRljein, in ^Belgien ober
im Sorben gefeiert werben, Sefctere gefle werben mit
ungeheurem Äraftaufwanb veranftaltet, fammeln ifyre
äWittel auü fafl aßen ©auen ©eutfd&lanbö unb fu^en
auf biefem Sßege ©ebeutung ju gewinnen. Ob aber
feldje gefle, an welken ftnberbicfe #efte burcfyfungen
werben follen, am (Snbe nod) „mufifatifc^e" ©enüffe
gewähren tonnen, ob Korporationen, bie fciöfyer nie
tyre Strafte bereinigt Ijaben, wirfliefy etwaö SJottenbe=
te8 geben unb ber SJJuftf, bem ©efange förberlid)
fein fonnen, baö ifl eine grofje ßrage, beren Seant;
wortung un8 vielleicht bie nadjfle 3ufunft, bie McfuU
täte ber nodj bevorfle^enben größeren ©efangöfefte
geben werben. ®crc\^ fleigt ^ter in manchem unbe;
fangenen S)eoba(^tet (wir erinnern an bie SB orte 6b.
Jtrügcr'*) bie geregte S3eforgni§ auf, eö mbfyt auö
bem Siebertafel wefen ein Siebertafetunwefen wer«
ben, welche« bei aßen foeialen Einigungen benno^
bem wahren ©efange e^er fd^äblic^ aU nüglid^ fein
fBnnte. Saffen wir inbefj biefen ^Junft unb fetyen wir
auf baö ^^rmonter ©efangäfefi ^in. SBo^er bei 24
Siebertafeln fo wenig S^rilnatyme? XSotyx bie mam
gel^afte 6jcecution ber ernflen geflgefänge? SBo^er
enbtid^ bie SSeforgnifc, eö mBc^te jener ©unb an im
nerer (Starte immer meljr verlieren?
D6en war bemerft worben, bag nac^ ben ob=
wattenben Umflanben faum me^r langer beim gefle
ju erwarten waren, alö auti) wirflid^ erfcf)ienen, unb
bie grage mochte alfo bie fein, welche ©rünbe bieös
mal uortagen, um fo tiele SiebertSfler jurücfju^alten.
SBir muffen t?orab gefielen, ba§ gerabe biefe« 3a^r
mit feinen vielerlei Satamitäten gewi§ SJlanc^en öer=
^inbern mu§te, feine ^^eilna^me bem gefle ju fc^en=
fen, unb wir wollen bamit einem gewiffen 5l^eile beö
Siebertafclbunbeö feinen Vorwurf weiter wegen 3Wans
gel an eigentlichem ^«tereffe machen. Wütin ein ans
berer Sfjeil, unb gewi§ ber größere, fehlte au8 anbes
ren ©rünben, bie tielleic^t ferner ju fitzen ftnb. S5on
mehreren Siebertafeln ifl eö nämlid^ befannt gewors
ben, ba§ in ifynen ntc^t me^r ber nötige einige ©inn
^eufc^t, fonbern ba§ vielmehr Spaltungen entflanben
finb, welche natürlich fogleic^ 3«terejTeloftgfeit im
©efolge tjaben. gö ifl wa^r, folc^e Meine ©emofras
tien ftnb fc^wer $u lenfen, allein wenn eö fidj um ein
allgemeine^ ^ntereffe, um baö ^auptfefl, ^anbelt,
feilten bedj billig ^ebenrücfftd^ten, tvit innere @treü
tigfeiten, bei <&>eitt gelaffcn werben-, fyäter mag man
baö austreten, jum ^auptfefle gehört bergleid^en nic$t.
Solche SRürf fixten ju nehmen, ifl bebaurungöwilrbig
unb fc^abet bem fRenomme ber ganzen 6onf8bera=
tion. — Slllein, wirb uießeic^t ber ©ine ober Slnbere
wieber einwenben, bie gcfle felbfl, i^re Slnorbnung,
i^re Seitung, bie Seitung beS S3unbe8 gefallt mir
nic^t, — audj nid^t fo unwahr. Sßoju brei grefitagc
an Orten, wo baß ^ntcreffe fc^on am ^weiten an^
fangt matt 51t werben? Söoju will man mit ©ewalt
ben Scuten Vergnügen machen, wenn fte bodj feinä
me(;r pnben tonnen? ©oc^ baö ifl <$ttva$ fe^r 9te=
latiueö unb läfjt ftd§ nic^t mit wenigen Söorten aU
machen: anbere ntc^t vorwurfsfreie fünfte liegen weit
nä^er. ättan fuc^t gewöl^nlic^ alljährlich eirea 15—
20 ^annerc^ßre aud, welche bann in baö 5llbum bed
ganjen 93unbed eingetragen (gebrueft) werben: fyiers
unter pnbet man tüchtige (Sompofitionen von nam^afs
ten (Somponiflen, afcer auc^ vielerlei ©ewo^nli^eö.
©rei Satyre fc^on ifl bie 5luöwa^l ber Sllbumälieber
ein unb bemfelben SManne übertragen , ber freiließ
wofjl eine tüchtige muftfalifc^e S3ilbung Ijat, beffen
©efc^marf aber gewi§ nid?t ber aller Siebertafler ifl,
35
ba« beweifen mehrere entweber gewöhnliche ober boe$
itnprafticafrle StyBre be« traten Sllfrumtyefte«. SBoju
foU man Sinem SKanne folc^e a3erantwortlid?feit auf-
Mrben; ift eö nid^t jebenfafl« freffer, wenn biefe« $lmt
be« 2lu« wählen« unter ben Siebertafetn wec^feln muß?
Unb no<$ <§in« : frei bem anlegen etneö Sllfrum« ifi
ni<$t« ju erinnern, aQein e« muß gefdjriefren, ntd^t
gebrutft werben; will man gebruefte ©ac^en, fo greife
man jum ©rigiualoerlag, unb frefdjränfe bie eigents
liefen »erleger nic$t. Scanner wie 9Wenbel«fo^n,
©d&umann, Dtto u. 91. fyabeu #efte ^erau«gegefren,
»elc^e bur*gängig gute lieber enthalten unb ftet« Witts
fommen fein tonnen. $luf welche Hoffnung fyn fots
len benn enblidj Verleger nodj 2)tänner*ßre fyerau«s
gefren, wenn fte feinen 9Ifrfa§ frei ben £iebertafeln ju
erwarten tyafrcn? Slcquirirt ber SJunb Originatfac^en,
gut, fo mögen bie gebrueft werben, ni*t afrer foldje
(Eompofltionen , welche frereitö tfyre SBerleger tyafren.
2öünf*te man e« toiefleic^t, fo würben fogar bie fres
fien (Somponiften fic$ ni*t weigern, eigen« für einen
»unb toon 25 Äicbertafeln ein $eft dtyöre ju f*reis
Ben: jeber Verleger würbe gewiß mit greuben fol*e
€ompoptionen anfaufen. Sefcttn'n f}at man fogar eine
2lnjafyl lieber au« bem Drpfyeu« afrgebrueft, — wirk
lic$ fettfam, au% einem äBerfe, welche« gewiß in
ben §änben alter Öiebertafeln ifh SBcfdje ©rünbe
mögen hierfür twfyanben gewefen fein! 3Wag ein
äHuflfalienfyänbter bie« für fidj t^un; mit bem
SSunbe 1)at bergleic^en ni*tö $u fdjaffen, unb bie
$auptbireetion barf bergleidjen feine«wegc« protes
giren.
(§;« war no* bie Sftage ba, we«fyalfr bie ernften
gejlgefängc fo mangelhaft ereeutirt würben, ©ie
©rünbe bafür jinb mehrere: Uneinigfeit, mangelhafte«
©tubium frei ben einjelnen Siebertafeln ober auä) bie
ausgewählten *pieeen felfrft, fo wie bie Unjeit, in
welcher jene ©tüefe an ben $auptfeften jur Slu«füfc
rung fommen. 3n?ei biefer fünfte ge^en bie einjels
nen Siebertafetn an, jwei afrer bie £auptbirection;
wir wollen ni*t weiter barauf eingeben, ba ba« Stidjs
tige ni*t fo f*wer ju pnben ijl. — SBe«tyalfr f*eint
nun afrer bie innere ©tärfe be« ganjen Sunbe« aU
june^men? 2Wan fu^e ben ©runb bafür ni*t in
ben ju weiten Entfernungen ber Orte »01t einanber
(}. ©. Dlbenfrurg — ©öttingen)-, benn wenn Sieben
tafeln wegen ju großer Entfernung toom geflorte fefc
len, fo ifl bie« ein äußerer ©runb, welker bie innere
©tärfe be« 83unbe8 weiter nic^t gefä^rbet. ©ottten
afrer bie Siebertafetn unfere ofren auögefprodjenen ©es
benfen mit unU tfjeilen, fo würbe e« nie^t mefyr jweis
fel^aft fein, baß beef wegen ba« 3ntereffe f<^winben
nüßte.
9?cc$ ein SBort ium ©e^luffe. S« wäre ni^t
unmöglie^, baß felfrfi bie größte Sorgfalt jur Huf*
ree^t^altung be« »unbeö nid^t günflige Kefultate
liefern fonnte: eö mo<$te ber 3^n ber 3eit audj
biefe alte SonfBberation angreifen, ©ie ganje ©ae^e
^at nic^t red^t me^r ben SReij ber SReufjeitj größere
&cpe nehmen ba^er »iele in 5lnfpruc^, afrer jene
felfrft werben nic^t »eflanb ^afren, unb wenn bie
auf« §öc§fle getriefrenen 5lnfprüd§e im äußeren ©lanje
feine »efriebigung me^r pnben, fo wirb eine ntut
3eit ba« Uneble afrfheifen unb ba« wa^aft 9ltut
unb ©ute frif^ unb fräftig in« fcefren rufen.
87.
SagefigefAtdjte*
Reifen, ^enctxtt, Engagements %t. $>ie brei
@*toefJem »ettoalb au« <Storf$clm ^aben in S)re«ben fe^r
gefallen, namentiid^ in ben meißer^aft gnfammenge^enben
^ergetten.
©lara etöeH * $rinefettet gaftirt mit geseiltem »ei^
faK in «elpgig aU «ucretia $tfr ö ia, Seffonba k.
SfräuL t>. STOarta ge^t na* SSenebig, um bort toa>
renb ber «äfften ©taggfone gu fingen.
3enn^ £inb giefrt jtoei (Soucerte in (Sbinfrurg unb
©laSgcto, wofür |ic 400 $f. @t. freTommt. 3)a« toitb nun
balb eine gute Partie für freiratyelufiige SW&nner! —
grau «Palm « ®^a^et toirb iu SSHen unb «a^cn ga^
ftiren.
grau 3tttber«borff».ftüc(jemneiftet »on ©re«lan gefallt
feljr in ber 2)re«buer Dptx.
£5a« jugenbli^e unb in (Stuttgart fe$r beliebte grautein
SBalb^aufet gaftirt in grauffurt a.2».
X^ttlbetg »ar furg oor bem ©Äugerfeße in ^Bremen,
aber ma^te fein ©lud, trenn man bie« namlid) in einer gu*
ten (Einnahme fu^t.
(Der ITenotifl ©ontjdm au« Äarl«ru^e, toel^er in daU
fei 19 SWal fang, ma^t eine gleite Äunflreife na* 9lorb?
beutf^lanb, unb toitb au* Setygtg befu*en.
5)ie il^eater * (S^ronif ergäbt, bag giftt in Äogemfeniec
(SRußlanb) ein (Soncett i «illet 6 Slubel gab, unb bag (gum
93eleg feiner Slufnafrme) bie toamtn fi* um bie ©*ale einer
$omerauge balgten, bie er auf bie ©trage toarf. («ifgt übt
bo* einen merftoüvbigen 3anber über ba« f*6ne @ef*le*t!)
3n gronffurt a.SW. $at ft* bie blinbe ©Angerin ftttna
Stnggelet ani 3üri* ^ören lajfen unter galjlrei^er ^eil-
na(;me.
Caroline 9Raper gefrt na* Hamburg.
36
Sr&nT. Sett f)at audj tu Hamburg ni$t gefallen; eine
Gortefponbeng von bort an bie Sweater * (5$ronif meint, tyre
(Stimme gebe auf steigen, b. $. fie wadele.
SÄarfdEmet tvlrb in SGBien erwartet, um am Sweater an
bet ffiien mehrere feinet Dpern felbfl gu btrigiren.
JDie £uqecf 1)at in £6nfg«berg augerorbentlidje ©enfa*
ilon gemalt, jefct gafiirt fle in Sranffurt.
$fe £ufeer*&moeIftebt wirb gu ©affrollen am ä&rntfc
nertljor erwartet.
®tralt#, ber Sßater, gebt im 3u(t mit einem Ordner
von 30 SRann nad) ^Berlin, Hamburg unb 33re«lau, unb benfi
ba gute ©efdjafte gu madjen.
SRwjiffefre, Suffufaungen. (Da« ffätmfc$ * fcetttfäe
Cdngerfeft, treibt bie SDefergeitung , ^at unter ijerglidjem
dinverflänbnig feiner £$ei(neljmer von beiben Nationalitäten
mit grogartigen geflfi^feiten, einem «alt, flamiföem %tya<
icr unb ©artenfeft in ©ent unb mit einer Jeftfabvt nadj £)fb
enbe fein <5nbe gefunben. Sin Beben, ©ebfd&ten, begelfterten
Segrujjnngen unb aligemeinem Wohlgefallen tvar fein SRan*
gel. £>a« gweite Goncert war befriebigenber aufgefallen al«
ba« erfle. jDentfdje Sieber unb ba» CMUlng«werf eine« 18*
jährigen ©enter«, g. 91. ©evaerg, „Super flumina Babylonis"
feierten ben grögten Sriumpb*
3u bem Stebetfefi in Sftefjendüurg, wel$e« ben 25ften,
26. unb 27. 3uli gehalten toerben foll, Ijaben f$on über 1000
©anger au«wartiger Vereine ityre Sljeflna^me angezeigt. 3)a
wirb e« eine 93ier*(£onfumtion geben! —
3>er ä&ienet ^ännetßefanßtoeretn unternahm am
4ten 3«li eine gwette isängerfaljrt per Kampfwagen uno
JDampfföljf; £r. @lraug ©olm Ijat ifjm feine neueften 9Bal;
ger unter b. Zit. „©angefahrten'* bebicirt.
Stcwe JDpern* Setb^'d SWacbetlj wanbert nac$ bem
grogen ©rfolge, ben bie £>per in Sloreng Ijatte, iefct nad) ben
meifien Sweatern 3taiien«.
3m Duecn«ttjeater gu ßonbott wirb ba« na$ 6ljafe*
fpeare von ©cribe bearbeitete tyrifdye 5)rama „La tempete"
mit Wlufit von äWenbel«fo$n * Sartljolbty (?) na$ßen« aufge*
fubrt.
2>i« Fleine fomif<$e Oper: „3Wart>, SWar unb 2Ri<$el"
von ©♦ ©iura null bodj nirgeub« anfpred&en; an$ in <BtutU
gart motzte fle am 23ften 3uni gia«co.
3n Aachen foll eine Dperette in 2 Steten : „Sang unb
Zitht", Xtxt von $. Sbel«, Worin au« Den neueren £ofge*
fä)i$ten unb au« bem «eben einer Xage«löwfn ba« (Süiet ge*
nommen, balb aufgeführt toerben. 3)er ^omponifl f^eint
ni$t für bleibenben Stu^m arbeiten jn tooflen!
Sbam'0 neue Operette „La bouquetiire" ifr enbli^ in
ber «cabemie renale jur «nffü^mng gefangt; e« fott aber
ni$t oiel baran fein.
3)er Stebercomponift Oumbett, treiben Serliner 93ldt-
t«, f)at eine artige frif*e SRufit ja bem «anbetille , f 3Me
Äunfl geliebt }n werben" componitt, bie am 7ten Me|. fDL tft
$ot«bamer X^eater gum erften 9la{ jur »uffü^rung fam unb
allgemein anfpra<$.
Sitetatif^e »ottjen. 91« neue Grföe inungen , bie
ni$t mit 9toten auftreten nnb bod) in unfer Steic^ gehöre«,
braute bie »orige ffioc^e: griebri^ ber ®roge al« kennet
unb Dilettant auf bem ©ebiete ber Xonrunß ( $ot«bam f
<Sta^r'f^e93u^blg); $ie ©änger^alle für alle beutf$eu<Sing<
»eretne ((Srlangen, öläflng), eine 3eitfd>rift; ?. ©inger 1 «
metap^pf^e ©liefe in bie Sonwelt, berau«geg. von ©. $$U
lipp« (SKün^en, Sit. art. Sfaftaft).
Dr. Suguft Gcfjmibt, ber JRcbactenr ber 3Biener SRuflf*
jettuna, nimmt in Kr. 76. 77. von ben Sefern «bfdjleb, unb
giebt eine JÄeoue über ben 3«lja(t i^rer 6^ Sa^rgange nnb
über feine Mitarbeiter. <5r ift aufrieben mit bem, aa« et
geleitet f>at.
SobedfäEe« Barmann in SRün^en, ber tn^tigfte
(Slarinettifl feiner 3eit, ifl geporben.
Setmiföteft*
3)er „!Wu(lf verein an ber $farrft'rd)e gu @t. dar! in
S&ten", fd^reiben bie bortig^n @onntag«blätter, f)at feinen
3a^re«beri(^t für 1846 $crau«gegeben, unb bie IBeflrebnngen
biefe« Vereine« verbienen allgemein befannt ju werben. JDer
3toerf beffelben ifl gute JMrc^enmufif gu vollfommnener %ni*
fü^rung ju bringen; burd^ bie einftd)t«ool(e «eitung be« t&ty
tigen ^orbirector«, $rn. 9luppred^t, würben im vorigen 3a$r
SWeffen von febr vielen verflorbenen unb lebenben (Somponlften
aufgeführt. (S« liegt aud) in ber Stbfta^t be« Vereine«, Jim*
geren Xalenten Gelegenheit gu geben, wenn nur tyre Arbeiten
vollenbet nnb in gutem Äird^enfl^le abgefagt finb, burdj eine
gute ©efe&ung ftd& Slnerfennung gu verf^affen, wa« auo> vie*
len gur Aufmunterung in ber fo Wwierigen tfirdjencompo*
fttion bienen mug.
Diefelben ölätter f*reiben : Slm Äärnt^nert^ori^eater in
SBien fjabt bie beutfd^e ©aifon mit Selifario eröffnet werben
follen.
iDie neue ^eateriocomotive fd^reibt: ®&atUtta CSrffl
ift ju einer ©träfe von 10,000 granfen ri^terli* verurteilt,
ba fte i^reu contractii^en Urlaub überfd^ritten ^at. din
ClnglÄnber erbot fid), biefe (Strafe gu galten, wenn bie ©rif!
i^im bagegen ba« Original ber betreffenben Urt§efl«au«fertl*
gung überliefern Sollte.
XontünfiUt '-WtvfamtnluttQ, 5Die Serfammlung
ftnbet, wie f^on in Kr. 52 be« vorigen ©anbe« angegeigt
tvurbe, am lSten unb Wtn fcugufr Statt; bie aufwarte
gen £beilne$mer werben erfueftt, fidj JTag« guvor eingnflnben.
2>rutf otn Jr. «Crtraon».
tt e u e
iiif$tifi ffic
©iebeiwn&jroanjigfter Sanb.
Aß 7.
Robert Briefe in £efy}{g*
Den 8». 3uli 18«.
50ob biefrr 3«ttf#* erfüllten ipd^enÜH
2 Storni utcrn i^n l ob« l 1 /* ©ogeti.
frtfl be* Eaabefc uan 52 Rtm. 2'/* Ötf-
3nfcvt lc n« g e bu ^r f n bie $ct(UeUe 2 fflgrJ
£B dum erneut nehmen afleSßoflämter, 9Öu4-
4Rufih unb Annftfjairb hingen an*
gut ^ptanoforte. — Urtet muftfatffa* Afcraffontn (Swtf.J — JErftffött ttnjrigtt* — 3nttGigen$&Utt.
gfit ^Jiano forte*
3SB* Steifeafanb, ©p. 2. Sanate. — (Berlin, Ötnn
u. Comp, pr. lf tWf.
Sßtt begrüfen in bem SBetfe eine fe^t adjtunges
mettt/e Stiftung. *t(ä auSübenber ÄönfHer ^at ft^
bei: Stierf. beffelben rut/mlict} befannt gemalt, eben fo
rufjmlier) i{l aud) fein Auftreten aW Gompcnijl. ©urd?
feint Äraft beS fficüent* betätigt er ftcr) als ein S3e*
rufener, burdj feine Äraft be3 Ä&nneuö na£/ert er fldj
bet ftdnen 3^^ ber *Äuä erfragten. SSüJ« Steig unb
grunblie$eS ©fubium üetfjelfen famt, bieÖ tyat er fW)
in bem SRafje ju eigen gemeint, ba§ er feinen Stoff
ju bet/ertfdjen, fletj hie gönn untertänig ju matten
mei§, ton bem, »ad bem äHenfetjen nut a{€ §im=
mel$gabe jn %\jtil tu erben famt, rjat et ein fcoHeS
$funb erhalten. £ie SefAtjigung, bie gotm geiflig
ju burdjbringrn, tierleugnet fic^ faft nirgenbä in bem
SBerfe, unb auetj von jener frefieren Begabung, \vc\$c
felbflfctjBpferifrf; etftnbet unb geflaltct^ jeigen ftet; ers
freufiet/e ©puren. Söie fottten tutr unä nitr)t ton bem
SSerfe angezogen füllen? —
Unter ben biet Saften ber Senate ifi ber jipeite,
Andante canlabile, ber f^ma^jlc; ber pgirattc SBajj
üom ISMrn Xad an bietet ju wenig (Srfafj für baö
nochmalige Sifdjeincn beS eben tmnommeneu Stjeinaä,
unb Ifl ctroati .p^ttiftröö ; audj bie Sttoltnbewegung
befreiten bei ber britten äßieberfef}r beä Xr/ftnaä (3.
14, Srfl. 6) bringt feine innere Steigerung (jeroor.
£)ae ©djrrgo iß bürftig in ber Grfinbung, fpielt flcr)
aber gut*, bafc Srio ifl jicmli$ anfptedjenb. Ungleich
abriet als biefe fceiben Säge flehen ber erfte unb irftte
Saft. 3m etflen fttytie&t p^ ber üomp, ^aufstfft^
li(r) an Sftenbeläfö^n an$ ber Anfang ^at Srif^*/ na<$
einigen anlaufen ge^t bie Sntmicttung beö Saged
rafd^ ücricärto unb regeä ictru entfattet ftdt); bie
Soim ifl bie ^erfoinmli^c mit äßieberboliing beä er*
flen %$tit§. ©er teftte Saft enblic^ i|l ber bebetu
tenbfle *) ; fcegeifiert fc^tuingt fi^ ber Äünflter auf,
an ®rii^eit^]ubel ma^nt fein ©efangj eö fommeit
Stellen (®, 22, S^fl- 2) toon unmittelbar treffenbet
SBirtung, 3'ug«t innerer Äraft unb Starfe, beten
^Julöfc^lag bie Sc^ranlen bei (Snbli^hit üterftfigelt;
aber gerate im entfe^etbenben Stugentlirfe, mo bie
Äraft pe$ teiüä^ren fett (©. 25, S^fi. 6) — Imi
maten, mc ber 6cmp. anfegt, ben regten SCuebruct
ju gewinnen (baf, Kaet 23 — 30) ■— u erlägt i^n fem
guter @eniu3 unb bet glug wirb gehemmt \ rt?a€ mW
fct)ßn bei ber erflen SBurdjftdjt beg Saftcd befüret/tes
ten ; traf ein; bet Sonn?, na^m feine Buftu^t ju«
Sugenform unb toerfhiefte ft(t) barein, bag er nur mit
97tür)e {ti^ tcieber r)eraitöfinbeii fountej bad h im StTt
(S. 26, Säet 6) ifl bie erfie t>enat^erif^e Kote, tueldje
unS in bie ^Jrofa jurilct tetfefttj bie neun bann fot;
gruben Xacte motten loir ftänjtidj audfefirtben. §atte
an biefem Drte ber Äünftter baö bem tiorr/ergegan;
*) ©nt^ Sieber^luna tr« erflen ^eü«, mef^t tet
^om^ T aii# tjlet TDQratfdjrieDen , tottb offenbat bie $<rtairt>fr*
htng be* ©afee^ gefrijtT>äd}L ©ir oeemetfen auf bfe 53b- 29,
@. 29 fg, au«gcfDrc4fse Snft^t
38
gntm Vuffötounge ßntfytec^enbe gefunben unb wäre
bei ©djlnjj (Presto, @. 29) ein anbetet, fo butften
wit ben @a$, wafl Ätaft be« Su«btu<tt unb fotmette
Slbtunbung Betrifft, ju ben gelungenen ©onatens
ffifcen bet Steujett te<$nen. ©efienungead&tet abet vets
bient et 9lu$jei<$nung , jumal auc$, ba bie te$mf$e
S3e$anbtung beä ^[njltumentö eine votjuglidje iflj et
witb oft unb gern gefyielt wetben. — ©elitigt e8
bem (Somponiflen, fi<$ bem (Sinfhifc beö SWeifictä, bet
in bet (Sonate bur<$leiic$tet, ju entjiefyen unb völlige
©elbßänbigfeit ju erlangen, fo bürfen wir SSebeutem
be8 von H)tn erwarten. SBir empfehlen fein SBerf unb
(Reiben von bem Äünfller mit bem SBunfdfce, ba§ er
balb SBeitereö von ftc§ ^Bren laffe.
<£atl 3teinede, ©p. ?. pjjantafieftÄck*. — «open-
Ijajen, fofe u. ©rlbanro. |)r. 20 llgr.
©a8 $eft enthält vier Stummem, bie brei leg?
ten mit ben Sejei^nungen : „Sanj, 2ftarfc$, 9io;
manje". 63 ftnb jatte poetiföe ©löttyen buftenber
fltomantif, von rofigem Stimmet, erquicfenber %xu
f($e, reijenb bur<$ $nfpruc$$loflgfeit unb einfach fit*
tige« SBefen; &eUn if» i$r $audj, «nmut$ tyre (Sr;
föeinung. ÄJerabfaume man nic$t, f?e fennen ju lers
nenl ©ie erjle Stummer ifl gar ^etjig unb liebli<$,
unb ityre SWelobie fpric^t bebeutungävoll \ bet „Sanj"
ge^t pitt ttaumetifd>, bet „ättatfö" mut^ig inö Se*
ten Mirfenb an und votubet; bie „9tomanje" etjSfyK
ton tteuen fidj liebenben $crjen. ©oldje SJfuftf ttyut
wo§I, fie trägt ityten Sotyn in ft<$, unb bem Äünfb
let, bet fie gefäaffen, bleibt, wenn nid^tö mefyt tym
Miete, bie ©enugt^uung bet greube, welche er 9Jnbe=
ten bereitete, ©ie ®tüdc bieten bem ©pieler feine
@<$wierigf eiten ; bet SWeifler, ben fte (befonbetS 9tr. 5)
etfennen laffen, ifl Schümann. Sllö namhaft ju
madjenbe eigentfyümlidje ©(^Bn^eiten feien genannt:
We ©teße (Seite 4, ©tyfl. 2; bet Uebergang ©. 6,
©Ijfl. 6-, bet Sag @. 12, Säet 11—16, fo toie ©.
13, $. 2—7 unb ©. 13, 2. 17 — 21. 9W8ge bet
(Somponifl balb wieber von feinem teilen Slumen;
gatten fyenben!
*bofy$ SBetßt, ©f. 2. Fantaisie. — frif>fifl, Pe-
ters. f)r. 1 8l)lr.
©erfelbe 3«tuf gilt au$ biefem Äünftlerj flatt
©lumengarten mfiffen mit aber Sic^enwalb fagen, fo
fcraufl unb fturmt e§ in biefer ^^antafle, fo mächtig
tvogen i^re Ätfinge. ©ad SBerf ifl ein vottgültige«
3eugni§ beutf^er Äraft unb beutfd^en ©tnneS, mir
mBgen ^injufügen, auä) beutf^er ©etab^eit unb ©etbs
^eit. Stut feiten bringt bie jejige 3«t folc^' fetnige
Sonf^Byfung ^etvot, unb ungewohnt ifl man bet
griffe, bie barin waltet. — ©a« einleitenbe «bagio
giefct but<^ feine bäflete gSrtung bie ©runbflimmung
bed btamatifc^ Bewegten Seelenleben« im Sttegto. ©et
Uebetgang ju biefem ifl t^t^mifd^ von eigent^titnlu
<^et, tteffenbet SBirfung. %m aßegto- fommt bet
leibenföaftlity E^ataftet ju voßflem auäbtucf. ©töt^
mifd^ ^ebt e« an:
Allegro moUo app&uionato.
>
m^m
zzkX&Z
=^fe£ = g =^
unb bewegt fidj in matfigen 3ugen weitet j bie in
bem jweiten %f)ema enthaltene gatbung milben
©d^metjeö (©. 9) :
m
=fc*^— 3r
b-i
tt=^^£
qd
^^
*
=t=
p con espressione.
§& m .
3&
bifbet gu biefet 9lufgetegt^eit einen tteffli^en ®egem
fag. ©et weitete ©erlauf beö ©afceö bringt ^enlid^e
SWomente, ber ®^lu§ ifl uberwfiltigenb. 85on weis
c§er (Seite man baö SBerf betraute, überall ifl e«
gleidfj trefftic^, ein SBerf ber Äunfl im wa^rflen ©inne
beS SBorteS. ©o ne^me man Äenntni^ von i$m:
wir ftnb gcwi§, bafj wer e8 fi^ auf nnfere »eranlaf?
fung ju eigen mac^t, unö feine 3uflimmung nic^t
verfagen wirb. ©a8 ®utc au$ ben vielfeitigen du
fc^einungen be3 9Wufifalien§anbel8 ^ervorju^eben unb
ju ber ifym gebii^renben ©eltung ju bringen, ifl und
bie f^Bnfle Aufgabe} in tyrer fiBfung ftnbet bie Ätis
tif i^ren beflcn Äo^n unb ßntfctyäbigung füt fo viele
Slnfampfungen, bie ein freieö, mit Uebetjeugung bet
SBa^eit gefprod^eneö SBort fo oft gu erleiben $at.
SKoge unö biefc ÖBfung ^eute gelungen fein! —
(Suftatt Slögel, ©p. 11. |)ljantüf«bUbfr. — Äöin|,
ßeljott. 2 jQeftr. |)r. ä 1 Jl.
— — — , ©p. 17. togfalfcr. — teippff Qri-
mtitttr. |)r. 22£ Tigc.
— — — , ©p. 18. JBoribUf^einhtl^er. — tfto.
pr. 15 I8gr.
SBir föafcen glflgel alö Äänfllet fe^tj wa« et
bieget geleiflet, befunbet ba« ebelfle ©tteben, unb mit
freubiger 3:^eifna^me melbeten wir'«, wenn biefe6
burc^ glucfli^en @rfolg gefrBnt war. Äefbet fBnnen
wit Sefetete« bei ben beiben etflgenannten SBetfm
ni<$t. ©en „^^antafiebilbetn'' vetmod^ten wit
bei aller SJortiebe für ben gomponiPen, meiere wir
unumwunben eingeben, nur wenig ^[ntewffe abjus
gewinnen j fir Pnb »ermuttylictj fdfcon *or längerer 3«*
gefd&rieben unb feine«weg« in freier mupfaliföer
Stimmung. SJon ben jwälf Wummern fyeben wir
Kr. 3, 5 u. 11 at« bie frifd&efien $ert>or, bie onberen
ftnb un« jiemtic$ gleichgültig, ©tücfe »on fo fletnem
Umfange (e« umfagt fein« me$r al« jwet <&eiten) wir*
fen nur, wenn pe burdjau« Seben at^men. Slud^ wenn
wir fte ju inflructiüem 3wccf »erfaßt annehmen, müfs
fen wir itjre ©efiimmung in Öfrage peilen, ©a«
äfnfhument ifi wenig feiner 9tatux entfpred&enb be*
^anbelt. ©o wenbet j. S3. ber (Somp. ba« ^[neinans
bergreifen ber $anbe feijr $äupg an; e« hütet bie«
jwar Sortierte, welche u. St. @t. fetter mit groger
gfein^eit ju benu&en weig, inbeg tyier erfdjwert e« meifl
o$ne Wot^wenbigfeit ba« Spiet unb erfdjetnt fafl al«
Möge ®riae. ©ing freiließ bie Slbpdjt barauf fym
au«, tec$nifc$e Änaupcteicn jur Ucbung ju geben,
wenn ber 9tu«brucf geftattet ip, fo fönnen wir nichts
bagegen $abcn. —
©ie „Sagfalter" ftnb ein SBerf jwar von
untergeorbnetem Stange, jebodj für bie Sntwicflung
be« KomponiPen nic$t otyne Sebeutung. 6« jeigt
flc§ in iljm met}r bewugte« ©Raffen at« früher •> ber
Komp. weif, bag pdj bie $tnforberungen an tyn ge-
fteigert tyaben, er ringt barnaclj ifynen ju genügen.
©ie« ber ©runb, bag er ftdj ben (Singebungen feine«
fdjaffenben latent« nid§t metjr fo unbefangen fyins
giebt, bag er bi«wetlen in einer augert)alb feiner $ns
bimbualität tiegenben ©pljäre nadfj etwa« fudjt, wo
er e« am nac^pen in fld^ felbp finben würbe, ©ic
fritifdje 85erpanbe«tljätigfeit behauptet in bem SBcrfe
ber $3orbergrunb, sptyantape unb ©efüfyt fommen
ntcfyt ju iijrer gleichberechtigten (Geltung, ©ie erfte
Plummer „Satter im ©onnenfe^ein" ip oon jartem,
luftigem SBefen, boc§ fefyft tyr bie wofylttyuenbe 2lbi
wee^felung. ©ie jweite Kummer „©rgebung", wie
auä) bie vierte „(Srfyotung" Pnb ein SBiberfdjcin fei-
ne« innigen ©emüttj«, nidjt biefe« fetber-, ber (Somp.
^üte fid} toor ju ^aupgem Söec^fct beö gorte unb
^Jiano, toit j. S3. ©ette 10, Sact 16—20; bieö SBir^
lungömittet iP gcfafyrlidj, ba eä leicht ju Steugerticfc
feit fü^rt. ©ie britte Stummer „Äampf unb ©ieg"
bePcitigt ba3 ©efagte am meipen ; i^re SBirfung fle^t
in (einem S5er^attnig ju bem ©a^ruug^proceg , ben
ber ßomp. ihretwegen erlitten ^at. ©er angebogenen
Sibetpefle jufotge ^at er bie ©egenfä^e beö Unenbs
ticken unb 8nbtid§en bargcPettt, attein bie beibe ©e;
genfS^e in pc$ »ereinenbe 3bee nidt)t jum 2lu8bruct
gebraut; ba8 Streben nad§ Dbjertitoität ^at i^n ju
weit geführt. 9G8ir fommen ^ier auf einen ^Junft,
reffen näheren ©eteuc^tung wir atd einer jeitgemagen
um fo mefyc entgegenfe^en , ba bie öebtngungen ber
©eltung be« ^Srineip«, P$ an ein „JDbject'' ju fal-
ten, neuerer 3eit oft in ein fatfc$eö fbify gepettt wöl-
ben Pnb. SBte ba« ©tücf ^ier ip, pettt e« P$ nic§t
aW äugere Srfc^einung, alä Präger ber Sbee bar,
fonbem nur at« mupfatifd^er Kommentar, als golie
ber SibetPette, wobei man fe^r leidet bie einjelnett
83erfe unb Xerteöworte aU ßonce^t nehmen fönnte.
Sollen wir'« aufrichtig fagen, fo wünfdjen wir felbft
bie Ueberfd^riften in biefem $efte hinweg : pe fäeinm
un« nic^t gtücftic^ gewählt, unb fetbP wenn bie« bet
galt wäre, fo fragte e« P<$, ob Pe biet nüfeen; ba«
SSerpänbnig für ben 9tu«futyrenben mug in Der äRu*
Pf felbp begrünbet fein unb bebarf eigentlich feinet
SBortr. $n ber tec^nifc^en Sel}anbtung be« ^nf**« 5
mentfe jeigt pc^ gegen früher ein merflic^cr JJortfc^ritt;
wa« in biefer $inp$t noc^ $u wünfe^en übrig bleibt
(ber 6omp. fef;e bie (Stellen ©. 4, S. 10 w.j 16, 1—
4j 17, 1 :c., wetetje Sliemanb mit SJortiebc fpiett),
iP nidjt t>on Setang.
Son grögerem unb nic^t blo« retatiüem Sßertlje
Pnb bie ,,a« onbfc^einbitbe r". ©ie pnb poetifc^e
SrgüR'e, ^erüorgerufen burdt) bie me^rfad§ erwähnte
üttummer „äWonbfc^ein'' in Dp. 14, unb tvenn pe auc$
biefe nad§ unferer -Dleinung nic^t in i^rer Unmittels
barfeit erreichen, fo teilen pe bod^ mit i^r bie fdjwar*
merifc^e ©timmung, ben romantifc$en ^>aud^, ba« in^
nige ©emüttyäleben. ©rögere ©ebrungen^eit ber for^
meöen ©ePattuug würbe i^re SBirfuug Pd^cr noc^ er?
^o^t faben. ©a« £cft enthalt jwei Stummem, t>on
benen bie te^te bie eigenttyümlidjPe, bie fd^önpe, bas
bei auc$ für ben Spieler bie erfolgreiche ip. @in
grögerer, wenn irgenb empfänglicher ^öretfrei« wirb
ben Vortrag berfelben Pet« mit ©anf entgegen:
nebmen. nirr v -. „ r - ^
v *atfreb ©orffei.
(3ortft$ung folgt.)
lieber mufif alifc^e SWecenfioiteit.
(gortfefcuiifl.)
©ie ©ebenfttc^feit ^er SBiberfprüc^c in ben ein*
jelnen Urteilen wollen ©ie bamit befeitigen, bag ber
ftefer ja toertraut fein muffe mit ben toerfc^iebenen 9lic^s
tungen ber einjelnen ©fätter unb iljrcr äWttarbeiter,
befannt mit ben veralteten ©tanbpunften, bie noc^ im;
mer bäupg ben SRccenponen al« 3opf anfangen. Q«
fei ©ac^e be« ttefer«, ju beurteilen, ob ber $tecem
fent im ©tanbe, ein allgemein gültige« Urteil ju
falten; er fott ben relativen SBertt) ber SRceenPonen
ermefi'en, unb um fieserer ju ge^cu, bie Steccnfenten
40
butd) tyte einzelnen SReeenponen t erfolgen :c. ©ie
$aben bamit meinem praftifdjen ®efü$l einen magren
©Räuber eingejagt! SBenn bei Sefet fo weife ip unb
fo toiel 3^ ^t/ ^Ste er m$t finget batan, gar feine
fRecenponen $u lefen, fonbern bie nenen SBetfe lieber
felbp butdjjunefymen? Unb wie foll er ben gewöfjn;
ticken SRecenfenten conttoliten, ber ja gerabe baö 3fta-
tetial, ba$ tym ju feinem Urteil toettyalf, nur bem
Xitel nac§ angiebt? Unb foll er pdj witflidj ein ©et;
jeic$nifj t>on Ziffern madjen, beren SRecenpcnen auf-
merffam »erfolgen unb t?etglei<$en, um enblidj nad)
Jahrelanger ©onttole pcfy notiren §u fennen : bie (5i*if=
fer y feljeint mir ein fyödjft juüctläfpger STJann unb
fogar naefy meinem ©efämacfe ju fein? - Qnne $an%
ptaftifctye {frage! Sollten nidjt bie SRebacteure ber
tinjelnen ©fätter biefeS ©efdjaft üben unb bem armen
Äefer, ber nodj tiele anbere ©inge $u t(?un bat, biefe
Srbeit überffüfpg madjen? (Sollten niebt pe bafüi
forgen, bajj bie Veralteten ©tanbpunfte, bie ©ie felbp
jugeben, Sftiemanb mefyr in ©djrecfcn fegen?
Unb waä tüitt jener ganje $affiid gegen mic^
fagen? 28aä wollen ©ie bagegen t^im ^ wenn iä)
Qfyncn fo unb fo toiele Sefer Pelle, t>ie alle mit mir
rufen: mein ($ott, wir wiffeu ja bie guten unb bie
fe$tec$ten SRecenfenten ju fonbern, unb beftagen um
ja tebigtid? barüber, baj} faft alle fdjledjt pnb. 2Bii
$aben un8 ^unbette t?on (S^iffern notitt, benen wir
fdjon lauge Fein SBort mefyr glauben , weil ibre JRe=
cenponen nur $u beutlidj ergeben, „welcher ©il=
bungöflufe pe angehören''. Söir pnb burd) pe nidjt
terwirtt, in unferem Urteile irregeführt", fonbern
totfien ganj bepimmt, ba§ ifyt Srciben ein unwütbu
ge§ i'P — loir ftnb ber äWifere „anfmerffam gefolgt",
Pnb „felbptl;atig (nnjugetreten", „fjaken auä} 311 ber
Seetüre (Sinigeö mitgebracht" — • gerabe beötjalb
Pnb wir aber fo entrüflet über jene Üeute. Äurj, Sie
arbeiten mir gerabe hiermit in bie $anbc! äßir pnb
audj tyer einig, bafi ber fiefer „Einiget mitbringen"
mu§. ©a§ bieö gefdjieljt, ift ja aber ber ©ctylufj:
Pein meiner Argumentation. (Sien weil er ©efd^mact,
©Übung, ©elbpänbigfeit mitbringt, ifl bie alte ^arms
lefe SRccenprmetbobe, bie einen äufjerft naifcen #efer
oorauöfegt, überflüfpg unb unuerträglidj — eben weil
fcer ßefer „felbpttyätig" ^injutreten will, tnit§ man
i^m bie eigene Beteiligung möglich mad^en, unb bic3
gefc^ie^t, meiner Slnp^t naefy, nur burc^ baö 5Heferi=
ten. S3ietet ber Stecenfent nur fldj felbjl unb fein
biöc^en Urteil, fo liegt c^ auf ber #anb, bag pc^
bie ©elbptfyatigfeit nur gegen biefe unbebeutenben JDbs
jeete rieten fann. Söenn ©ie aber unferem Sßublu
eum gar eine SJerglei^ung ber einjelnen ©latter, ifc
rer Mitarbeiter, unb jwar fortgefegt gumut^en, fo pnb
©ie inhuman - berglei^en wünfebe idj meinem geinbe
nie^t — unb in einet argen $auf$ung übet bie ^Jtas
jriö begriffen. *£)a8 publicum lann 9lecenponen
nut in $paufc$ unb Sogen ^inne^men, unb $at fein
Utt^eil batübet auä) in ^aufe^ unb Sogen fefige*
Pellt: ic^ fann al8 S^atfac^e öetpe^etn, ba§ tc^ 9l\u
manb fenne, bet pdj nic^t beö 3»Panbed unfetet mus
Pfalifc^en Sageöftitif — fc^ämte.
©iee bet einjige $xat tif^e ©epc^töpunft, ben
©ie ^etüor^eben: eö t^ut mir leib, i^n nac^ meinen
Erfahrungen alö ^oc^P ibeologifc^ bejei^nen ju müfc
fen. 3^ bemerfe nur noeb, ba§ i(^ gerabe alö tptaf;
tifet gat feinen anbern ©epc^töpunft, alö jeneö ©es
bürfnig gelten laffe. ©ie t?on ^nen beildupg am
gebeutete $ücfpcfyt auf bie ©erleger mag ein not^
wenbigeö Uebet fein, wad aber barauö gegen mid^
ber ic^> beffere SRecenpcnen »erlange, ju folgern fei,
febe iify ni<^t ab. ©ie einjige ptaftifc^e ©^wierigs
feit erfenne id> an, bag pd; gute 9teeenfenten nic^t
auö ber 6rbe pampfen laffen, unb ba§ eö föwer fein
mag, biefeö Qeex burc^ ^erntrufpen ju recrutiten,
weil bie Sageöftitif nun einmal in SWifictebit geta-
nen ip unb bie beffeten Äräfte nac^ einet ©efdjäftu
gung in bejferer ©efettfe^aft fucfyen. ©arauö würbe
abet ibeologifd^ ju folgetu fein, ba§ bie SRebacs
teure, bie nic^t ^intei^enb gute 2Witatbeitet ^aben,
baö JReccnpren unb bamit i^re 3ritf(^riften aufgeben
— ■ yraftifc^, bieö ip meine Sßafpon, folgere t^
abet batauö, niefyt ba§ man biefeö not^wenbige Uebel
ru^ig unb mit Ergebung tragen muffe, fonbern bafi
man e§ offen mit bem regten üflamen bejeic^ne unb
ben arglofen X^eil bcö ^ublicumö, wenn ein folget
no^ etiPitt, batübet auflldte. —
©ie wetben nun felbp einten, ba^ von einem
Angriff auf bie gefammte ftritif in meinem Stuf*
fage feine ©yur ju pnben ip. Sine folc^e gelben;
t^at lie^ ic^ mir auefy bei ber 2lbfaffung beffelben nid&t
im Xraume beifallen unb — offen gepanben — e$
wäre eine e$te ©onquiroterie gewefen, freiließ entge?
gengefegter Art, ba jener ücrrüdfte SRitter nur gegen
^J^antome unb SBinbrnitylcn foc^t, ^iet abet eö einen
Äam^f gegen einen leibhaftigen liefen, gegen bie ge?
fammte Äritif mit i^ten unleugbaren ©erbienPen um
ÄunP unb ÄünPler gegolten f)atte. ©or biefem 9lies
fen ^ege iä) vielmehr im £er$en allen nur möglichen
SHefpect. ©amalö fyabe i§ mir auc^ nur mit 3n)ets
gen ju fdjaffen gemacht, unb jwat mit jenen lachet*
Ud)cn 3^ergen, welche pcb in i^tet botnitten Aufges
Hafenzeit füt jenen ^liefen galten. —
5luc$ mögen ©ie nun felbet beutttyeilen, ob ^x
(Seite 206 angcfütytteö ^Stincip noc^ auf meinen Slufs
fag anjuwenben, ob nidjt baö ©efd§ü| ^ijxex 81m
griffe, weil ©ie pdj auf einen ju ^o^en ©tanbpunft
gePellt fyaben, übet bie Keinen meinet Sage, o^ne ju
41
treffen, tyinwegfliegt; ob ©ie mit 9te<J>t mit eine Söer*
fenmtng be« tyiflorifdjen (SntwidflungögangeS ber Äris
tit &orwerfen Wimen, ob ic$ «3$nen ntc^t mit großes
rem Steckte bie ÄJerfennung bet Senben* meine« 9lufs
fageS gurütfgeben fann. ©aß übet biefe SJerfennung
gerabe meine fcon Sfynen angegriffenen ©äße ©ie ni($t
aufgeflart tyaben, ifl mir unbegreiflich j benn ungweis
beutig, wie fte finb, gewinnen fte bei Sfynen nur burdfc
ba$ #erau8reißen an% bem 3ufammenl?ange unb burcfy
bie Umfdjreibung einen Qlnfdjein toou Schroffheit unb
Unrid&tigfeit.
@o ftnben ©re „Ungeredjtigfeit gegen bie früs
^ere Äritif, gegen bie erflen Anfänge auf biefem ©es
biete' 7 in ben SBorten: bie SHecenfton war tobt gebos
ten. Slbgefctyen ba&on, baß baä SGBort „Sleeenfion"
bei 3^nen wie fyineingefdjneit erfdjeint, ba ©ic fletä
»on ber Äritif überhaupt gefprocfyen fyaben, tyeißt
bei mir bie ©teile: „Äurg, bie Steeenfen ten, fo
Diel fie fcon fidjj fetbfl gefprod&en $aben,
finb verlorene SJtänner, eö wirb feine ©pur oon ifyxtn
in ber ®efc$ic$te gefitnben werben, ©ie Äünftler ftnb
bie fiebenbigen geblieben: bie Stecenfton in ifyrer
jegigen 9tid(jtung ifl &on Slnfang an ein tobtges
borneS Äinb gewefen." Stur in biefem 3ufantmens
^ange unb biefer 83oflflSnbigfeit ifl ber ©afc gu nefc
inen, unb in biefer Raffung mftc^te woljl IWiemanb
einen $abel ber erflen Anfänge ber Äritif barin er*
blitfen. UebrtgenS bilbet biefer SJorwurf ber Unges
re^tigfeit gegen bie frühere Äritif einen großen 5£^etl
Styrer §ßolemif, unb bodj bietet ftd& in meinem Slufs
fafce Stid^tS, wa$ biefen Vorwurf rechtfertigte. &toax
jietye idj gegen mattete ©tanbpunfte gu gelbe, aber
wirb benn hiermit fc^on geleugnet, baß biefe ©tanbs
fünfte gu i^rer 3«t einmal notljwenbig gewefen
feien? 3dfj will feineSwegö „faum 83egonnencä fers
tig »erlangen", feineöwegö „mit bem (Snbe anfans
gen", fonbern forbere nur, ©tanbjmnfte gu oerlaffen,
Welche uon ber 3*it felbft fd^on langft überwuns
ben finb.
©odj nidjt genug j ic$ foß färoffer aufgetreten
fein unb behauptet tyaben, „baß bie Äritif weber bie
Slnerfennung ber £ercen ber Sxnfunfl heim Sßublteum
»ermittelt Ijabe, no<$ auf bie Äünfller felbfl fcon (Sim
fluß gewefen fei/' ©agegen muß idfj erinnern, baß
bie ©äße, auf wetdjc ®tc fic$ begießen, einen gang
anberen ©inn ^aben unb an fcer fc$i ebenen ©teflen
alä nur tjorübergefjenbe, Eingeworfene Semers
Jungen ftdlj torpnben. ©er erfle ©aß, welcher hei
mir alfo lautet: „SJac$, $aenfcel, 9Wogart, Sectios
Den unb afle bie großen £eroen, fie tterbanfen ifyre
Stnerfennung nid?t iljren SReeenfenten, fonbern
rlein ber ©efdljidjte", fie^t an einer ©teUe, wo id^
über bie SJerwerflidjfeit ber „maßgebenben Urteile',
unb ber „^Jabfl^errfd^aft" fpre^ej ber gweite, »on
S^nen auö ben SBorten: „Unfere ©Jeifler finb fafl
aUe trog ber JRecenfionen groß geworben" ^ergeleis
tttt fommt in jenem SßaffuS toor, wo »on ben „Solls
werfen ber ^rafc unb ^gnorang" bie Siebe ifl. C?«
Wirb tcbiglidij jener Umjlanb gemeint, ben nod§ 9iies
manb beflritten f)at, baß bie bamaligen JRecenfenten
jene SWeifler arg »erfannten — ©tc felbfl führen ba;
für einige Setfptelc an —■ nirgenbö babe id^ aber
geleugnet, baß bie fpäterc w iff enfd^af tUdje Äru
tif bie größten SScrbienfte um bie allgemeine Slner?
fennung toon 3Jlogart :e. gehabt %at. (Sben fo wenig
fonnte eö mir beifatten, ben (Einfluß ber Äritit
überhaupt auf bie Äünfller in Qlbrebe gu fletlen,
ja idj wage burd^auö nid^t, Qfyntn gu wiberfprec^en,
wenn ©ie in meinen Spfyantafteflütfen einen f^lagens
ben S3ewei« tjon bem öinfluffe fritifc^er »ilbung fin;
ben. ©aß aber fdfjlcc^te 9teeenftonen , weld^c „ein
bebeutenbeS ©treben üerfennen", einen „negativen
SinfTuß" g. S. auf Seet^otoen gehabt uub „i^n in
feiner eigent$ümlid§feit, in bem gefl^alten feiner Orts
ginatitat unb in bem S3ewußtfein über bie SEBa^eit
feiner Stiftung gefräftigt" ^aben fotten, baö betjaups
ten @k wo^l nid^t im (grnjle. SBollen ©ie jenen
fcergeffenen ©roßen wirflid^ barauö ein SJerbienfl
matyenl ©ie &mU Ratten bann minbejlenä ein 9les
lief an bem ©enfmale »eetljo&en'ö üerbient!
©<$on au& bem biö^er ®c\a^tm werben ©ie aU
nehmen, baß icfy im ©runbe bod^ nid^t ber „fdjroffe"
3Wann bin, wofür ©ie midfj galten j aber au$ mit
ben folgenden Auflagen, bie ©ie wiber mi^ ergeben,
^at eö feine anbere Sewanbtniß, alö mit ben früs
^eren.
3^oei ©äße jtnb Qljntn befonberö anflößig.
SrftenS : „Äümmern fic^ äße bie, weldfje feflen Soben
in ber Siteratur gewonnen, welche ^Jläge unter ben
SWeijlern ber Sonfunfl fi^ errungen tyaben, um biefe
Sleccnfionen?" jc, unb gweitenö: „^n ber einen
muf. 3tg. ergebt $r. x ein großcS ©efd^ret über eine
angeblich neu erflanbene, jur 3*** " D ^ unbefannte
©röße. 3n ber anbern mufif. 3^g- f?ti(^t $r. y
biefer ©rBße afle SSebeutung unb äße 3"funft
ab/' ic.
©ie im erflen @a§e — ber fid§ ebenfalls in bem
$ßaffu8 über bie Soflwerfe ber ^rafe unb ^gnorang
bepnbet unb nur auf biefe begogen werben barf —
enthaltene S^atfa^e werben ©ie je|t um fo e^er gus
geben, alö ©ie ifym ja fc^on in $f)xcm Segug auf
bie gefammte Äritif einige SBafyrfyeit einräumen,
©a id§ i^n freiließ in biefem Seguge nic$t gefaßt
$atU, fo fonnte e§ mir and^ nid^t beifaßen, „bie
42
©c$ulD ba»on ber muftfaltföen Äritif betaumcffen".
3c§ ftimme »ielme^r mit ben Urfad&cn, »elc$c Sic für
bte geringe Beteiligung namhafter Äünfllcr an ber
Äritif aufgefnnben tyaben, grBfjtcnt^eilö ufeetein. 9hir
fann iti) mit $>f)nen nic^t bie „Humanität" ber Äünfb
(er rechtfertigen, „bie fte beflimmt, baö @c»ic$t tyreö
tarnen« nidjt jur 93ernic^t«ng tabelnö»ert§cr 83cflre=
fangen ju gebrauten". Sine folc$c Humanität ifl
nadj meiner Bnftdjt 3nbifferenti6muä gegen bic gute
©a^e.
©er $»eite @a§ (?at ©ie ju bem SJorfcurf ba
flimmt, „ba§ idt) bic Sßiberfyrüdtjc ber einjelnen 91a
eenflonen unter ftdj tabele, unb barauö einen Sc$lu§
^ielje auf bic ©eringfügigfeit , inöbefenbere aber auf
bie (?rfolgloflgfcit ber Äritit überhaupt." 93cn
bei Berechtigung ber äöibcrfprüdjc war fdjon oben bie
»lebe. 3d; veröle tynen nidjt, bafj 3fc ganjer
hierauf be*üfllicber Spaffuö mic§ einigermaßen ungc=
balten auf Sie machte, galten Sic midj »irflidj für
baö Äinb, bem man nodj fagen mujj, bafj, »enn
3»ei baö Stitgegengcfcgtc behaupten, ber P'ine gan$
Stecht, ber Slnbere nan$ Unrecht tjaben fann? £>abcn
(Sie benn »irflid) nicfyt bemerft, bog eö t)ier ftcfj niebt
um Söibcrfpriicbe überbauet, fonbern um bie 'ilbfurbu
tat „unmotitoirtcr Urtfyei le" uub um „21 no*
nty mt taten" banbelt? '$\tci unbefannte ©rofjcn,
»on benen bie eine ,,fdj»ar}", bie anbere „rccifj" 6e=
(jaultet, iaitn "Öeibe SHcef)t. SBcnn (Sie meiner Sitte
nadjfommcu »ollen, ben betreffenben $paffuö in nxeu
nem Staffage nod) einmal ganj unbefangen unb auf:
merffam ju tefen, fo »erben ©ie nidjt länger bie
SKollc beö „£er$enöfünbigerö" ju Rieten, bem 93ucr)=
ftaben x toor beut S)uc$ftaben y einen &or$ug ein^iu
räumen geneigt fein.
§icr nur nodj ein paar ffiBortc §ur Befeitigung
etneö ton anbercr Seite *) geäußerten 2Wi§»erflänb5
uiffcd , baö ungefähr auf $1)xe allgemeine S3efc$ulbu
gung tyinauöläuft, idj »erlange Unmögliches : idj »olle
nämlidj eine burd^auö objeetioe SJegrünbung beö
Urt^eilö beö Steccnfcntcn t)aben, bie (Subjectiüität beö
(enteren gerabeju tobt machen. (So ifl baö »on mir
erȊbnte SReferiren nic^t gemeint.
$dj fyabe felbft -- alö midj ber difer m meinem
erfleu 9luffa|e aufdjeincub ju »cit geführt tyatte —
[djon bort erflärt, bag id) a\tä einem Sageöfrttifer
feinen Äefftng machen n?ifl, l;abe meine 5lnfprüc^e ba=
(nn ^erabgefc^raubt, baß man au* jeber 9teeenfton
nur merfen foü, ba§ c0 fritifc^e SSJiff eufc^aft
*) 3* tor 8er!(ner mnnl 3ta. retia. von (5. @airtarb
giebt. SEBcit mit einem abfprec^enben Urteile 9W<s
manbem me^r gebient ifl, »erlange tc^, o^ne baö fub*
jeetite llrt^eil ju »erbannen, nur noe^ ettoad me^c
©aö erfle Urt^eil muß immer ein fubjectiteö fein, unb
erfl burc^ bie Ser^anbtung ber Parteien, burc^ eine
lange (grfa^rung, furj burc^ ©ialectif n?trb baö Urs
t^eil ber fritiföen SEBiffenfc^aft in testet ^nftanj tu
moglic^t. 3fy »erlange aber »on jebem gebilbeten
SWenfc^en, unb jumal »on einem jtunftric^ter, bie %fc
^igfeit, fte^ »oenigflenö biö auf einen genjiffen $unft
bie 3Jtoti»e feiner Ginbrücfe flar ju machen unb fi^
barüber aud^ufprcc$cn ; bieö gefc^ie^t in bem »erlang:
Un Referate, i»o burc^aue ni$tä Dbjeett»eö ges
boten »erben fann, u?o aber ber 9tecenfent bie 9Wos
tite feineö llrt^eilö, wie er fte an$ bem Äunfltoerfe
entnommen, barjulegen ^at. ©aö Referat fott S3ürgs
fc^aft bafür gewähren, ba§ er ftd^ mit Srnjl unb Siebe
an baö neue $ßrobuct getoenbet, ftc^ hineinzuleben »et*
fudjt ^at — furj tdj bin ber s 2lnfic^t, bag jebeö Urs
t^eil »orgetegt »erben mu§, »ie eö entfeanben tfl, in
feiner (Snt»icflung — baö fütyrt »on felbfl auf eine
9tcprobucticn beö muftfalifc^en äßerfö in bem SHates
rial ber Sprache, unb baö tfl eö, »aö idj beuttic^
genug unter bem Referate »erflehe. SBer baö ntd^t
fann, mag baö JRcecnflrcn laffen. 3^ trenne alfo
Urtbeit un^ Referat nic^t »ilifü^rlic^ , »erlange in
bem Icfctercn aud) nic^tö SD6jeeti»eö — furj ic$ mac^e
auc^ fyier bie bcfc^eibenflen, burc§ bie Sachlage gebo«
tenen Ulnfjprüc^c — btfyauytt aber unbebingt — unb
bieö ijl nur t^atfäd§lic^ ju »iberlegen — ba§
felbfl biefen burdjauö nie^t genügt »irb, unb ba|
man au^ ben mciflen „Sftcccnfioncn" fo »enig
jeneö (Singe^cn auf baö gebotene SDbject entnehmen
fann, alö barin eine 2tnbcutung enthalten ifl, ba§ t%
Äritif in tjityercm Sinne gegeben ^at. —
ällfo — SBiberfprüc^e fo »icl »ie Sie »ollen f
— fte fotten un^ nifyt »er»irren, »enn »ir nur einis
gcrmafjcn überfein fBnnen, »te fte eutflanben ftnb —
unb ber Subjeeti»ität baö »eitefle gelb! aber nut
jener, bie auö Sichtung »or allen Uebrigen baö Ses
bürfnifj f)at, ftc^ felbfl abjuflären, nic^t bure^ fic%
allein, fonbern burdj bie Sac^e, »ie fte burc^ fte tyn:
burdbgegangen ifl, $u »irfen. 3^ ge^c alfo »eiter
»ieSie: ic^ bebaure ittc^t bie unenblic^c SSerfc^iebem
Ijeit ber Urteile, felje bartn »ielme^r bic ©arantie
für bie 3u»erläfftgfett unb 5lUfeitigfeit beö enblic^ ju
ge»iunenben Urt^eilö : meine ^ßolemif ging nic^t ges
gen bie ^Inftc^ten, bie frei bleiben muffen, fonbern
gegen it)re Segrünbung ober 9Hc^tbegrünbung, »ie
Pc unferer ^ageöfritif leibet eigent^ümlid^ tfl.
(®*luf folgt.)
43
Äritifd>cr 3Iit|eiger+
Ucbetfic^t t>er neueflen @rfc^einungcn auf bem ©ebiete ber SRujtt
^ut <3ttef<f>iitfitittitente,
8* ©yofa ©p. 132. 30fte* «Luartett für 2 Biotinen,
Diola u. Öreüo. ßreitk. u. Ijärtel. 2 «Ijlr.
SBirb befrrodjen.
<£lat>tetait$3tige.
#♦ SBoiffelot, IDir fiönigin »on feon (ISe touchez
pas ä la Reine). flomilVIjf ©per tn 3 Arten,
«reitk. «. Ijärtel. 6 «Ijlr.
®irb beforod&en.
Siebet mit ^ßiattofotte*
$♦ 9. fcittbpateittct, Der Sdjreiner, fiel von A
f öw*. Stuttgart, Wagner. 5 llgr.
©in traurige«, fömergatbmenbe« «ieb mit einfacher, Ha*
genber JNelobte unb entfpredjenber Segleitung. (Sine gabung
für fentimentale Damen. — Der Gcmponijt fud)t ba« fauf*
luftige «Publicum burd) fein bem £itel beigegebene« (Rang-
mtb €rben«oergeidjuifi gu beilegen.
<£♦ Äodjer, «IjriCtU^e Ijauemufik, eint Sammlung
ein- un* meljrftimmiger alter unfc neuer fieser,
Arien, Cljöre :c. Stuttgart, Wagner. Hr. III.
15 ltgr.
enthalt: 3 Strien au« $anbel* SWefffa«; Duett für 2
«Soprane au« $.'« Sofepty; bone Jesu! (S^cr »on $ale*
ffrina; ©icüianifdje £8olf«melobie, 3* unb 4jiimmig gefegt;
Duett für <Sopran unb $enor an« bem 51ften $falm von
$änbel; (S&or unb @cli au« Suba« SRaccabäu«. SBemerfen«*
ttertfy in biefer ©ammlung ifi »orgug«toeife ber (Sljor von
^alefhina. Die übrigen (Säfce finb befannter, unb bur<$ bie
toeitoerbretteten 9Ju«gaben ber 4?.'f$en <£lat>ierau«gäge ietdj*
ter gugänglicfc.
3* fßiit, ©p. 10. Sedp Cirter. WljiMing. 25 llgr.
©irb befanden.
3itflttucti*eö ffit (BtfanQ.
SÄ* StatbOgltt, 3 Exercices et 12 nouv. Vocalises.
Srtileftnger. ijeft 1 u. 2. ä 1\ «folr.
3öirb beforodjen.
gut gemifötett @l>ot,
91« ©C^umann, ©p. 55. Jünt fie&er von Hob. Cum«
ftr gemixten «Ijor. WljiWing. Partitur u. Stirn-
tnett, 11 0l)lr.
3Birb beforod&en.
I %üt bie CtgeK
j 5Ä* SJtöftfl, ©p. 6. Cljrift ift erftan*en. pijantafte.
I ßrralau, feuckart. Subfcriptionspreis 6 Sgr.
■ — — , -fünf ©r gclftücke jum ©ebraudj beim
©ottesaienftc. «Eben*. 1\ Sgr.
— — , Sunt fflljoratoorfpiele. €ben*afelbft.
71 Sgr.
*♦ $*ff*f ©p. 81. ^ünf ©rgelflücke ücrfd)ie*enen
Charakters. €bent. 12^ Sgr.
$♦ Ä. 3f4ief$e, 100 Cljoröle oierCtimmig ge(et}t
un) mit 3wircl)fnfpielen perfeljen. Äuben, fierget.
Serben befproeften.
58 ii d) c t.
& % Sedfer, 9te Conmerke )es löten unfc 17ten
3al)rl)unöert0 cton fyftematifcl) - c^ronolagiCcIje 3u-
fammenCteüung *er in liefen ftoei ialjrljun^erten ge-
druckten Jltufikalien. C. ^leifrljer.
3(« öt DultWfc^ef f JKojart'« Ceben, überfctft von
Ä. Seljraiö^uon. lüer €ljeil. Stuttgart, ©er^er.
©erben bei>ro^en.
gut ^Planofotte.
C^onccrtftücfe, Sottatett, ^r)antafien*
e^artft^töarS, ©p.90. Conrert («.«oll)tur^a«
Pianoforte mit Begleitung U* ©rrljefter«. fliftner.
JSlit ©rcljefUr 5 C^ir. 10 Hgr. flianaforte allein
1 81)^. 20 Hgr.
din gute« ffierf, werty be« bejien 2obe« bejie^entU* fei-
ner formalen &u*bUbung, Weniger aber gu fd)&fcen feine« gei*
fftgen 3njalte« toegen. ©« fc^eint, ai« ob ber ©erfaffer in
(Sompofltionen längerer gorm PA gu ber fogenannten alten,
foliben <S^ule hinneige; e« begegnen nu« In biefem ffierfe
bie Veteranen Rummel, äalfbrenner, 9tie« unb no^ viele an*
bere *Panierrräger au« ber eben vorübergegangenen $lano*
forte^eriobe. 3BÖic ad?ten«toerty au$ biefe «genen, toie rei-
ben <&tofi fit aud^ bem Äünfiler gu feiner Slu«bilbnng bar*
bieten, e« ifl benno(ö wit IRedjt gn »erlangen, ba§ ber (5om-
|>oni^ unferer 3eit bem neuen ®nten fid^ nid^t &erf4üe§e.
Die SWittoelt wirb erjl bann an tym Slut^eil nehmen, toenn
er i^re 3ntereffen gu ben fefnigen rna^t, toenn er feine @ub*
jectioltat in 2Be^feln?irfung mit bem allgemeinen gn bringen
»er#e$t. Die vSoloflimme ifi ni$t f$toer an«gufü^ren; fit
verlangt feinen Spieler erften Äange«.
44
Volon* im* (Skatattttfküät.
% 9tOtt>afott>&fi, ©p. 26. Quatre Mazourkas. diß-
ner. 15 llgr.
©eljoren &u ben befien SRajnrfen, bie feit ^o^f» erfdjie*
nen finb. ©ie tagten milb bie Saiten be* ©efüljl« unb fin*
nig ift i$r 9Befen.
$*ä5ttfttft, ©p. 7. (tlr. J.) Romance saus Paroles.
Sc^ubertl) u. Comp, i Cljlr.
25er <5omp. geigt fi$ al« guter, gebilbeter SRufifer, bet
SBebeutenbere« gu leiften oerfpridjt. JDie SRomanje iß an*
forecfcenb unb einet finfUerifd^en Stimmung entforungen, fle
»erbient Sob unb £Bea$tung.
3* @d)ttl$off, ©?• 18« Deux Styriennes originales
et une Mazurka, 0fl)ott. 3 Ijcfie, ä 45 Ar.
— — — , ©p. 20. 2e Valse brillante. Cbnftaf.
54 Ar.
&$ut$cff fdjreibt unb »eröffentlidjt ja biel JHeiuigfeiten ;
bie Ijier gegebenen finb jtoar nett unb gefdjmacfooll, bcd) laf*
fen fie bereit« tint Neigung erfennen, bie roir nur ai« »er*
toerflid> bejei^nen muffen. £>er (5omj>. Ijalte feine Äräfte
jufammen, bamit fein Sftame in ©Ijren bleibe!
€♦ Sttbotmtift, ©p. 11. Trois Mazurkas. IProfctn,
Alrfer. 10 Itjt.
3ur Unterhaltung, »o SWufif iRebenfad&e ift.
3» @djat, ©p. 38. La Rose des \lpes. Romance
sans paroles. ftoburg, 0tnnnr. •$■ €l)lr.
SBurbe bur$ Mrjung ber beiben lefcten Seiten getoüu
nen. £er (Somp. (alt fld) fern oom Sljfectiren unb offenbart
ein Streben na$ natürlichem &u«bru<f, bem toir gern unfere
Slnerfennung jollen.
£♦ SAtttltfe, ©p. 15. Rondo. Stuttgart, oüjrmnw
JRufikljanolunj (Crtpfig ^otmrifUr). 54 Ar.
«ltmoblf$ nnb profaifö. JDen ©erf. f^etnt ba« vorige
Saljrljunbert grofi gejogen $n frtben, toir motten toojl toif*
fen, ob er nod) unter ben fcebenben toeflt.
$$♦ Dotier, ©p. 63. Le Postillon. Rondeau bril-
lant sur une Melodie de S. A. S. le Prince de
Hohenzollern-Hechingen. Schott. 1 Jl. 12 ir.
®in ?oftillon getooljnli^fien Silage« ift in biefem
Äonbo jum £)bject genommen nnb fo fafjlid) bargefiellt toor*
ben, bafj »ir benfelben mit feinen ni$t*fagenben ®eft$t«*
jagen, feiner gemeinen Haltung (ba« toa« bei granjo« tour-
nare nennt), feiner ganzen unlauteren (Srf^einung leibhaftig
»or und ju feljen tonnten. 3)a« nennen toit Sieg bet naty
a^menben Snftmmentalmuflf ! (SWan fe$e n. SC. bie Stelle:
„imitant les coups de fouet" Seite 8.)
%. ©Otto, ©p. 24. Fantaisie Elegante sur Suitana
de M. Bourges. Ödjott. 1 /L 12 Ar.
$r. Ooria fängt an, unt ffir<$terlf<$ |u »erben; et
f$eint vergebliche WUtyt, feinem Scftreibtriebe einen Seif«
|anm anzulegen. (Einige Stellen toill er bfetmal „con ct-
lore" gefpielt Ijaben: toout aber nod) $ifce, fragt fldj, »eni
8lle« fdjon toie »erfengt ift?
8* ©Oliltclli, ©p. 38. ToccaU pastorale. Ruoc^i
2 Sx. 40 «te.
Sir Ratten f$on früher Gelegenheit, «obenbe« über bie
(Scmpcfttionen be« ^rn. ©. ju fogen, nnb fönnen audj bie<*
mal nn« günflig aufern. ©ie ^occate ift ein angenehme«
(Slaöierftücf , nic^t ^eroorftec^enb in ber (Brfinbung, aber ge*
fc^ieft gearbeitet unb von leistet garbnng ftalienifger ©IntJ.
3ntelligen|blatt
Veae Musikalien im Verlage von Wr. Hof-
meister in Leipzig:
Flügel, Mondschein-Bilder f. Pfle. Op. 18. 15 Sgr.
Labitzky, Liebesgrüsse, Walzer. Op. 138. f. Pfle. 2hdg. 15 Sgr.
— — , 4bdg. lT4Sgr. t leicht arr. 10 Sgr., f.Orch.lThlr.löSgr.
Labitzky, Wanderlust, 3 Polka. Op. 139. f. Pfle. lfadg. 15 Sgr,
— — , 4hdg. 20 Sgr., leicht arr. 10 Sgr., f. Orch. 1 Thlr. 15 Sgr.
— — , Polka-Mazurka f. Pfte. Op. 140. 1\ Sgr.
Schad y Souvenir de la Valsee, Valses p. Pfte. Op. 14. 10 Sgr.
, 24Etudesfacilesetprogressifsp.Pfte.0p.31.Liv.2.25Sgr.
aXuftfaltf^et 9le6tt^
==£:
-•■-•■ -^ -•• «♦»
=r=t
JDrutf wn fr. «fitfwann.
tt eu t
«ifföriff f#r
33era'ntwcii[id)cr 9tr&atteut:
#taitj S&ttnbtU
Sifbcnunbjmaitjiflfler Saut.
■*?&
Robert Briefe in S*eip}i<**
3&ün Mefet 3ettf*- (rf^efocn ttwtfentifdj I $t?tf U* ©ante* *on 53 Ättt. 2 1 /, SJjlii [j Sl&omument nehmen alte $ofNuntir, «n*v
2 Kammern *<m 1 e&er l 1 /* Regelt, ■ 3 a fertf ou*g ebneren tfe Ski ttftfk t fügt. || 3Hnflf^ unb Ammfiattfaluitaeii an.
Xu* Sfto#!au <©$lnfh — %\xi HMen. — Äleinr Sritang, üa^Saffdji^t*, SB*rmtf(fct*tf.
2lu* aftoöf au,
2»it einem fronen äJcmeife ber Humanität er-
freute bie tjieftgc $lrijtcfratie baä tunflliebenbe $ßubli=
cum- ©ic S^üfer itnb Spulerinnen befc jüngfi Der=
fieifcenen äÄeiflerä @6fcel Ratten unter pdj für bie
^ int er f offenen ein (Soncert im Saale be3 ab (igen
Üfufebä utraitftaltft. ©efang unb $ia\)itxfyiti ber
ebten §erren unb ©amen tourbe na turlidj mit SJrifaH
aufgenommen. Sßie anlautete, foulen 8—9000 9tu=
bef 58. eingegangen fein, bpd? mürben ber äBtthve
f eib cr / id) mei§ nidjt au£ Keinem ©mnke, nur 2500
gugeflfUt. — SDtar Söcljm gab im gtefjen 3aafe beä
S^eaterS am *paimfenntage eine äftaiinee. 3Bie tjur
5 ^aljten, mo mir ibu $ule|t ^irten, mar a«<$ ^eute
ba£ Keine Soeal ui<$t überfüllt ffiaS ((eine/ aber
anmutige Spiel beä Sßhtuofen, feine tapibe Wetäu;
flgfeit, Sfteinljcii, au dt in ben fdjtüietigfcen 3lpplieatn=
Wtt # rourbe bemunbcrL ©er auagejeidmetc ßcutrabaf?
pfl §r. SDHUfei auä ©armftabt gab eine, f eiber nur
meuig befugte Soiree im Saale beä %$tainü f unb
rntjftdte burdj fein meijleiljaftcB Spiel. SJiete bebauer*
ten, bafi ber braue ÄünfUer feine jtueite Soiree ter*
auffaltete,
3iu3 Äteu* fdjreibt mir tin greunb: ASifjt, ber
große ©fdjengiSs^an, fei bei it)iien etfe^ienen uub
|a6e S3ernjü (hingen angerichtet in (Selb s unb *Öer^
beuteln. 14,000 Mutet Silber unb 50,000 Sßeiber=
^erjen folgen bem mächtigen Stöberet atä Äriegäge;
fanaaie in bie Seltnem; ja, et ^abe fu$, ut* bie ,
Legitimität feinet {Eroberungen fräftig ju beftegetn,
öffenttidj bulbigen (äffen: eine ©ante fei aue beut
Ärcife bei glütflii^en Sclaüinnen tergetreteu unb t)a6e
i^m im 9Ingcjtd?tc ©otteS unb ber ÜRcnf^^eit bic
.v?anb ge!ii§t titrtc anbere Unglücffi&e, bie it)n üor
feinem 31&jua.e hq<§ einmaf tiabe öcn f cru tcfrf?anm
lootten, fei über baä afii^lingen in SJer^meijJung ge-
raten unb t)abe t^re <2?eele troprenmeife in ein üon
bem fetten jurüd^elaffciieä Sd?nupftudj auigcmertiL
— Sin onberer f^reibt mir au3 ^Setereburg: (Sie
loexben fici) uict)t muntern, trenn in; 3^uen bie ©er?
fidjerung gebe, baf| td? in btefen fünf ä'Sot^cit mups
falifdjet Ärämpfe unb fflau^grimmeu nur ein Cünieert
ht\ud}t [}aki\ £Keic$te bed) oft utou bie biä juut
dM biöcutiite Hauptfrage: nue biet ^at §ajt^ ober
Äuiij in feinem G v uneerte gemalt? ucUfcmmen $tn,
tnii^ jutn öetpußtfein ^urii et ju führen* ©a mar ©tttji
mit ber ©eige, SJIaeß mit ber Glfluiietif, ©o^rer
mit bem (5 olle ;c;, unb hinter biefen eine äVenge ucn
Srofbuten. Ibiffc jogen 2Utc mit i^ren Snflrumem
ten an mir uerüber, ber eine mit ber Striegel, bet
anbere mit bem äüifa^Uppen, ein britter mit ber
^}ferbebiirfle y unb alte lobten bie gertigfeit, mit met=
dtn fte i^r ^anbtuertejeug ^aubtjabten, alte terfpras
c^en iljre eigenen ÜÜleiftermerfe grüimüt^tg jiuit ©cfkn
ju geben, unb alle tieften bic ijo^le ©anb ^ec roie
Bettler. Jtcl) aber ft^iülte fie atte jum Teufel, n?o^iu
fte gelten, backte an ben nngtüifidjeu ^3ergo(efe,
an ben bef^eibenen SJTo^an, au ben armen SJeet^o;
ven. Um ^nen alfo bie eoHe ^Bat)ri)eit ju fagen,
mu| ic^ ^buen gefieben, bft§ id^ ein SPtat bem
46
(Strome gefolgt bin. (£e trat ber große 83 erlieg
ber tiefen 3lbenb beim ©lanje toon 3500 8SBa<$äfer;
jen feine unterblieben SWeiflerwerfe auäeinanberfefcte.
3um bejferen SBerflänbniß l?atte er ben wißbegierigen
9llten unb jungen ein Sibretto in bie $änbe gege=
ben, woraus fte aüe bie ©ebanfen, bie er in muftfas
lifetyen ^ierogi^^cn in feine (Säulen unb Obcfiefen
eingegraben, auf gut gran$öfie$ unb SRuffifcfy überfegt,
voflfommen bue^ftabiren unb begreifen fennten. —
9iad;bem wir fyier in äftoäfau auf ben 83efud) beo
$rn. 83erlio$ gau$ toerjiefytet Ratten, erfebien berfelbe
nad) Dflern, unb braute am 6/18. Styril im großen
©aale beö abiigen @lubbö feinen „gaufl" nadj $wei
vorhergegangenen groben jur Slnffüfyrung. ©ie 8htf;
merffamfeit war gekannt, baä 8lubitorium jal;lrei<$,
wenn auc§ nicljt, trie i:ci ßifjt, ber (Baal gebrängt
Doli war. ©ie Cuüertiire, ber ungarifebe befannte
«Rational; (SRagofci;) SWarfd), S3aHet ber ©t^en,
ber arium^äflarfdj für jwei ßre^efler, würben tiietys
ttg applaubirt unb £*"• SB. „bratoo" jugerufen. ©as
gegen ließ ber gan$e ©efangttyeil falt. ©a war nie^tö
€fyarafteriflife$eä, weber gaufl nodj SNe^iflo^eleÖ,
Weber bie beutfefcen Gtjore, noe§ baö Setyjiget ©tiu
tentenlieb. 83. ifl ein tüefytiger $>armcnifer, unb fo
erflrebt er SllieS burety bie Harmonie an tf<$, aber bie
Sttelobie ifl ber Sefcenägeifl ber SHuftf. 83. flrcbt baö
nodj nie^t ©agewefene in feinen (Sompofltionen $u
geben. ©a$ ifl infofern waljr, als er alleS ©rauu
matifalife^c in ber logifc$ nötigen gorm verwirft, unb
dagegen feine überall fünflltdjen, oft and) iiberrafc$cn=
ben, boe$ immer abgetiffenen ©äfce, in öfteren
fnalleffeetuirenben, guweilen aber fetyr leife nücnei;
tenben ©teilen ^erauä^ebt. ©aä oerflärfte SDrd&efler
wirftc nadj Äräften, bie Gljorc waren bagegen f$wa<$,
unb wenn bie tü^tigen 9Jotentreffer unb muftfalifdjs
gefcilbeten ©änger, $*• ©laut! (ein JDrdjeflermit;
glieb) ben ÜKe^iflo unb §x. Seonom ben gaufl
tiie^t übernommen Ratten, würbe un§ bie SJetannt;
f^aft beö „gaufl" entgangen fein. — $r. 83ol?rer
Uerfue^te nc<$ eine Matinee im fleinen ©aale beo gro.
fjen S^eaterö, c^ne, wie früher, ein großes Äaffem
tefultat erjielt ju ^aben. $r. Äapellmeifler Schanz
nie begleitete ben SSirtuofen wieber auf bem Sßiano
mit einem eingeben in ben (Styarafter ber SWuftf,
mit einer ©ewanbtfyeit unb ©elieateffe jum SJewum
ltxn - g. 81. ©ebljarb.
9Iud aBwn.
©eit geraumer 3^* ^ at P^ in M*f«i 83lättern
feine mufifalife^ - fritife^e ©timme auS SBien toerne^
men laffen, bal)er bie 5efer berfelben mit jiemlie^em
Steckte ein umfaffenbec unb erf^opfenbeä Urteil über
biefe JRefibens forbern bürftenj allein mit bem bejleti
SBiüen, biefeö billige «erlangen gu beliebigen, »er^
mag ic§ boe^ nic^tö anbereö ju tljun, alS übet bie
betroffene, in jeber SSegie^ung unerfreuli^en SBintets
faifon ein furjeö SWemento ju geben, unb über bie
gegenwärtige 3eit fo toiel tvie möglich ju f^weigen,
ba ba« fäöne SBetter bie SSBiener ju ganj anberen
©enüffen einlabet, alei bie ftnb, welche ba« l^eater
! unb ber geneertfaal bieten fßnnen. ©ie „beutf^e
Äämt^nert^ort^eater-.gaifon'' war nt<$tä ale ein ganj
i getreuee Qlbbilb il;rer bat;ingefd^wunbenen ©c^weflern,
| unb unterfdjieb fid^ öon ben italienifd^en ©tagionen
: bure^ nie$t§, ale baß man biefelben Dpern, bie man
italienif^ gebort ^attc, nun mit beutfe^em Sexte wies
ber ^oren fonnte. ©a^er muß man eö unter folgen
Umflänben ber Slbminiflration no(^ aU Sob anre$;
nen, baß fte mit ©pofyr'ö gaufl, ber feit 20 Sauren
nie^t me^r in SBien gehört würbe, einen 8Bieberbele=
bungäüerfudj mafye, Welker jebod^ an ber SJtangeU
^aftigfeit ber Mise en scene unb an ber unjurei^en?
ben 83efe|ung f «^eiterte. 9Wab. ^einefetter beft|t
bei einer fc^on atternben ©timme, jutoiel ^«genbfeuet,
unb 4?rn. 8lnber J ö ju jugenbli^ec Organ entbehrt ber
Äraft unb XoitfüUe, o^nc welche eine Partie, xoie
©raf ^>ugo , nie^t gefungen werben ?ann. ©aß ba
italienife^e Swi^reffario aber auä) afö 83eforberer eined
jungen, auffhebenben gom^oniflen auftrat, wirb man
fe^werlidj glauben wollen! Unb boc§ ifl eö fo. greis
lidj ifl ber Slufflrebling ein junger, reifer merflens
burgiföer ©utöbeft|er, ben alle ©alonö offen flehen,
bafür i)at aber aud^ Jg)r. o. glotow eine im franjBs
pfe^en Ungefe^macf eom^onirte Oper aufführen laffen,
beren 9lamc („ber görflet") fogar fe^on üergeffen ifl,
wä^renb 83aloe^ino baö mit ectytsbeutföer 83egei=
flerung gefd^riebene SBetf eineä ein^eimif4«i , aber
nie^t falonfä^igen SWufiferä (\ä) meine ben ©uttenberg
fc. g ü ij ö) jurürf wieö, wtewofyl er i^n weit früher in
^änben ^atte alö ^Jof om^, ber mit genannter ^Sar*
titur fdjon 15 »olle Käufer ma^te. 9loe^ f)at er ft(^
eine dh^emeribe »on §xn. Kifotai fd§reiben laffen,
ber fobann au8 bem (Engagement trat unb erfi fiirjs
lidj i?on SBien abreifle. 9?ifolai $at ft^ unter bem
^nblieiwn eben fo »tele greunbe, alö geinbe unter feis
nen (SoHegen erworben, waef leiber wiebet ben ©a$
beweifl, baß ein auögejeic^neteö Xalent, unb ein
auegejeid§neter SWenfc^ jwei ganj üerfc^iebene ©inge
ftnb, unb baß beibe nid^t immer jufammenwo^nen.
Wifolai'ö 9?ame alö ©rü'nber unb ©irigent ber ^tls
^armonifc^en <£oncerte wirb au$ ber SBiener Äunfb
gefe^ie^te nie^t »erf^wunben fein, wenn baS Slnben
fen an fein mane^mal läppifc^eö ©ene^men, an feinen
djarafterlofen, balb altbeutfAen, balb neusitalienifdjen
47
(Sompofttionöjir/t langfj tterrDifdjt ift, unb greunbe
unb getnbe werben nur ju fcalb ©etegenc)ett \)ahen,
feinen Sfbgang ju bebauern. Stlö feinen 9lac$fotger
am &ärntt)nertt)or nennt man (Sffet, beffen „Selbe
^Prinjen" eine gefungene Oper fein fotl. $d) fenne
ßffer noer) nicr)t perfBntidj , man fagt mir jebort), et
fei ein junger, talentvoller unb befdjjeibener Äünfb
Ter. 2£ie tüeit er mit feiner 33efd)eibenr)eit, aU Wact)s
folget eineö Nifelat, ausreichen nwb, mag er in Äuts
$em felbft etfar/ten. ^ebenfalls bürfte er, nact) fo(dr)'
einem tüchtigen ©irigenten, beffen ®efct)icf(i(r)feit felbfi
von feinen erbitterten ©egnern ni<r)t weggeleugnet
metben fonnte, einen t)arten @tanb t)aben.
(Stiluft folgt.)
Äieinc äeitung*
Sud Stotcfau. Ueberall ^ört nnb lieft man je$t von
fRufiffefien. &n« ben feruflen (Segenben bet beutfdjen £anbe
fdjallt bie Stimme gu un« ^etnber, voll $rei« unb Job bet
Sonfunft, bie i^re Getreuen unter ibrem ©anner einigt unb
tyre Segnungen über ba6 ©efammtleben ber Sßölfer vetbref*
ttU $ucb un« toarb ein foldje« geft unb fein ©lang leuchtet
»eit in bie 3n&utft. 3n Sagen ber 9totb , roo Sorge bie
greube nteberbdli unb fic vermummen ma<$t, in folgen Sagen,
»on benen unfere ®egenb tn«befonbere au<b betmgefudjt toor*
ben, ba beto&brt fi<b bie 3Wa<bi ber Sonfunfl übergeugenb;
uidjt baß fle al« SWittel ber ffiobltbätigfeit auftritt, toirft fle,
fonbern vielmehr unb böber baburd) , bafj fte bie greube tote*
ber roedt, ben SJtoi$ neu belebt, tle tfraft erflarft. ffiir fa-
ben bie« an jenem gefle nnb bie allgemeine, innige Xtyil*
naome, bie ibm geroorben, ift 3eugnijj bavon.
5)a* geft toarb Sonnabenb« ben loten 3uli begangem
«in (Soncett jum »eften bet Stuten im GrsgeMtge
fanb <Btatt : u. 91. tourben gtoei ber bebeutenbften ffierfe ber
Sfleugeit und in trefflieber 2lu«fübrnng t?otgefür>rt : bie neue
Sr,mpbonie (in C) unb ba« $lanoforte*ßoncert (St^oH) von
Robert Sdjumanu, Untere« ton beffen ®attin (Slara
vorgetragen. Ueber bie 20erfe be« gefeierten Gomponfften,
ben unfere Stabt elnft in ba« «eben eintreten fab, über ba«
Spiel ber berübmten Äunftlerin, bie am Styuffe noeb guge
von ©acb, Sieb obne ©orte von SRenbel«fobn unb $bantajte
von 8iftt vortrug, laffen Sie mieb febweigen: bie «ufnabme
berfelben vom publicum toar bie begeiftertfte. Am näebfien
$age toar, gleicbfall« für bie Sinnen im drggebirge, ein
©oncert im gfteien (gtrei ftarfe attuftfdjöre »ecbfelten mit
ben befangen be« pbilbarmonifdjen Vereine« f)itx unb anbe*
rer au6 <9laud)au u.) t nämlicb in ben fo reigenb gelegenen
iginellen ^ergfeüern. 53iele Saufenbe von SWenfcben roall*
ten auf unb nieber, bem anroefenben Äüintler^aar tourbe a\U
gemein gebnlblgt, tin toabre« S3off«feft roar'«, ba« M fpat
in bie 92acbt roäbrete.
ffienn toir biefen frönen (Stunben l)ier einige 3eilen
jum Slnbenfen roibmen, fo gefebiebt bie«. arten benen, bie fle
un« berbeifübrten, ben aufriebtigften JDan! bargnbringen. SSBir
glauben bierin im Sinne Aller gu banbeln, bie jene «Srunben
mit un« al« ©mfcfaugenbe verlebten, öefonber« fei aneb ber
^«&. Dr. Jtlifefcb nnb JBaccalaureu« Änn^fcb gebaut, bie bnreb
ibre vielfacbe Semübungen roefeutlicb gum Gelingen be« @au;
gen beigetragen baben, — unb be« febenen öinbruefe«, ben
bie bem äünfllervaare am 5(benb feiner ftnfunft von (Sx^t^
rem bargebraebte «benbrnufif (tDitb^rambe für SWanuercbor
mit £armoniemujif, von Dr. illi^fcb eigen« gu biefem 3»ecfe
componirt) binterliefj. (&« ftnb ©orte ber freubigfteu SCuer^
fennung, bie toir ibnen gollen, einer 5(nerfennung , roelcbe fle
bureb ^ r SQBirfen für bie Jtunft läng# oerbient unb bei allen
toa^ren ^Bercbrem berfelben febon gefunben baben.
D.
Ittgeftgefdjie^te,
Steifen, Goncette, (Engagements u. Carl ©$u*
BettJ ift am 29flen 3uni »on feiner großen Äunftreife roie*
ber nacb $eter«burg gurüclgefebrt. 3n Äopenbagen, too er
brei (Soncerte gab, bat ibm ber äonig einen pracbtvollen
S3rillantring nberreieben laffen.
3n ber guten @tabt Raab in Ungarn, febreibt ber (5ba*
rioari, jföttt *r. ^einbl unb £r. Slubinftein pauft <5la#
vier; viel öntbufta«mu«, aber bluttoenig Sefucb*
®raf aSeftmorelanb bat in ^Berlin eine SKatin^c ge«
geben, in ber feine (Spmpbonie aufgefübrt tourbe. JDcr (»raf
SBielbor«fi ttug ein (Solo auf bem (Sello vor unb »irfte in
einem £avbn'f<ben Duartett mit. (3abre«g.)
grau ©oltetmann vom <Scbtoeriner Xtyatti b at in
Stuttgart mit vielem ©eifall gefnngen. SWan bat ibr dn*
gagement«;9(ntrage gemalt.
grt. ©abnigg fingt in Stettin.
3n Seipgig toirb grau fceonoff, erfte (Sängerin au« $e*
terßburg, in 14 Xagen gaftiren.
SfÄufiFfefte, Suffubtungen. Äürglid? ift in Dlbenburg
bad etfte Cibenbutgif^e eängerfefr gefeiert roorben.
5)er «Bremer 3eitung gufolge, bie baruber berietet, Ifi e« ein
roabre« 33oif«fefi getoefen. JDa« fünfte SBetter bat beibe
gefitage begfinfiigt. 3n bem naben överfton j^otge , roobin
»er gefigug fi<b betoegte, tourbe „öin 1 fefte ©urg u.f.ro."
gefungen, bann folgten mebrere ^borlieber, toorunter ba« 8ieb
vom „9*b<fn, *n beutfeb »erbleiben foll" begeifternbeu Xn-
Hang fanb. $er ®ro§bergog beebrte ba« geft mit feiner <9t<
gentoart.
48
3n ftretnetg wirb am ltttn unb 17ten Kngnß eis SR4«*
nergefangfefl gehalten, uab am erjlen gefltage im erleud)teteu
SDom ein Äirdjenconcert, am anbeten gefitage aber auf bet
<8«planabe ein ober mehrere toeUIidje G&cre gebifbet Kerben.
«uSjetdmungen, öefotbetungeit. Der .König von
$reugen $at bem (Somponiflen Cttgel in ^Berlin in SlnerFen*
nung feiner Sompofttion be« 8lften $falm* bie golbene SWe*
baille für flunft ett&eiit.
SobeSfälle. 3n $effau parb am 4tcn 3uü bet Ijetgogl.
Äammerfanger Sjfetbtnattb SDiebicfe im 43fien £eben«jai^te.
8ctmtf$tt*,
8ln gtemben fa^en wlt in fefctet 3tit in ßetpjiö : ben
$ofFapeffmeif*er fcadjner au« aJGündjen, (Sart SWa^er, ber na*
brei»ö*entli*er SlnwefenljeU in $eter«burg wteber na*
£eutf*Ianb jurürf geteert ift, nnb ben in 9ir. 6. gerühmten
Senorfften <Sont§eim au« (5arl«rulje.
SDa« SRofcefl ju <9lu<f'& Ätottbfrilb, h)clc^e« ber Äönig
von öatyern in 2Rün*en auf bem £)beon«plafcc erti*ten lägt,
»itb oom 93ilbbauer 93rngger gearbeitet.
5>a« gtanFfurter (5onverfation«blatt f*reibt: 3n ber
„Sölener 3eitung" Iefen wir einen 93eti*t, ber »on einem
Wege beutf*er 3nbuftrie übet fremblänbtfdje fptf*t.
3» ber (5»enetaiverfamm(ung be« nieberofterrci*if*en @e*
Werbeverein« feilte ber iBorjUtjer beffelben, ®raf »on (Sollo*
rebo*3Rann«feIb, mit, bag bie STgentte in ber 2Jlolbau an ba«
£ofFammer**Präftbium einen 93eri*t eingefanbt Ijabc, in bem
ein $ianoforte von 3- 93- <Strei*er in ffiien befpro*en wirb.
Sifjt l)abe nämli* Ui einer ^robuction im Xfjeater ju 3affö.
auf gwet Snprumenten gefpielt, wovon ba« eine von (firarb in
$ari«, ba« anbere ven Streiter; tefctere« t)&U über ba« er?
(lere entf*iebene iöorjügc errungen, tnbem gum (Srflaunen be«
gefammten ja$lrei*en publicum« bie auf @ttei*er'« $iano
gefpieften ^iecen fo gfänjenb, unb alle geinljeiten unb 9luans
cen be« ©irtuofen fo Flar unb volftöneHb hervortraten, bag
ni*t nur bie Icbbaftefle Slnerfennung über bie 33oflenbung
be« 3nfirumentc« , fonbern au* ein laute« SSebauern barübec
fi* funbgab, bag Sifjt ni*t äffe für ba« Goncert gewägten
(Sompofiiionen auf <Slrei*cr'« Snflrument au«gefüljri Ijabe. —
&n* bie ,,3atyre«jeiten" fptc*en fi* gegen bie Knfttte,
Die unr Fürjli* rügten, au«, in ben 3ttif*enacten 23eetl)o;
ven'f*e unb anbere (S^mpljonien ju fpielcn. —
Run tritt Settftab in ber ©offif^en au* für 8orb
aBeftmorefanb 1 « (Somöofitionen in bie ^djranfen.
5Dem Nürnberger (Sorrefponbenten wirb au« $ari« ge*
((^rieben: „(5in wichtige« muftfalif^cö ^venement! 3ennp
Wllb n>irb feit brei Slbenben in ben Speciacles concerts be«
«&ern Jeffp am Boulevard bonne nouvelle angerannt. &U
Raunen fefbß über bie »ermejfen^eit eine« 3onrnaIiften f bie
norbif^e ©irene piö^lt* nnb ju>ar gegen beten eigenen ©it^
len an bie ©eine ^u Mtfefcen! «ber bennodi iß bnn fo,
toennglei* unter einigen SWobificationei. Signor GU»an«f r
ber an ben getoöWid^en Soncert*«Benben ©opran, Xewt
sab SBaf au* feiner einigen ite^le $er**ri«btitteen »eifc
nmrbe von feinem Sirector na* Sonbon gef*i(ft, um jt$
3enn^ «inb genau anjufe^en ober vielmehr anju^ören. 3e^
fingt ber pfiffige 3ialiener ben $arifern eine «rfe an« bet
Siraniera im (Soßüm ber £inb nnb jtoar in tänf^euber 9lad^
a^mung."
2)a« Äärnt^nert^ort^eatcr ^at nun ri*tig bie bentfäc
(Saifon mit einer ^onijetii'f^en Dper begonnen.
JDie (5arf«ru^er 3eitnng f*reibt: „3n mehreren franjö«
fifdjen Regimentern ma*t man jejt ben SSerfu*, ben ®efang
mit Snftrumentafbegleitung Ui ber SWilitairmufif eininfn^
ren." 3n Dentf*lanb wirb man 1 « batb na$madjeu.
3n S3re«tauer ©iättem giebt Äapeümeifter 83ermalb bie
(Srflätung, ba« ©erüd)t, ba« p* bort verbreitet, bag ei nanu
li* ber erjte Äe^rer von 3ennv Sinb getoefen, fei untoa^r f
er Ijabe jebo* al« ^^eater-'Äapeflmeifier beren erfte« 5)ebüt
geleitet.
Da« X^eater in Algier, fdjfreibt bie „ffiiener 3eitf$rift",
\)at einen merftoürbigen Xenoriften erhalten. JDiefer ift ein
junger Slraber, ber nur einen SWilitair^apeffmeifter jum %tfy
rer f)attt, unb in 3)oniictti'« gavortte fo augcrgetDö§nlH
reufgrte, bag er je^t f*on ben Rang eine« erden Zu
nor« erflommen t)at. (Sr fpielt nnb fingt mit Seiben«
fdjaft unb leitet bur* feine au«gejei*nete ©timme 9fuger^
orbentli*e«.
Waä) bem granffurter 6onverfation«blatt componirt ^tt»
rini bie Gljöre in ©op^ocle«' Debipn«. (5« pnbet nämlf*
im «September in Senebig eine ©efe^rten^erfammfung jiatt r
toobei im ol».mpif*en Zfyatex ju SSicenja ber Debipu« auf-
geführt werben foff.
2)ic 2>iba«falia f^reibt: »otficfjt. (Sin beutf*e« S3fatt
melbet: 3n 9ßeimar leben gegenwärtig ni*t weniger af«
funfje^n £perncomponiflen. ,,2Ba« bie für einen Sarai in
bet Fleinen Refibcns machen fbnnten .' Sfu« iCorfi*t vermute
li* wirb Fein« ifjrcr 5Derfc gegeben." Da ^cigt e« wo^i
au* : Nemo Propb^ta in patna ! —
Xvntünftlcv s^etfammlung. Sir finb in Setpgt^
mit ben ©erarbeiten in voffer H^ätigfeit. — Um SRigvei-
fiänbniffe ju vergüten, bemerFe i$, bag i* auf bie eingeben*
ben 5fnmcibungen ni*t befonber« bttefli* antworte, ba bie*
felben Feiner fpecietten Antwort bebürfen; e« finb un« alfe
einge^enben Stnmelbungen fe^r Wifffommen. gr. s 3r.
JDrud ten $t. Äü(fmann.
11 eu
rttfätift f&t
93eranttofltlfid)et Rebattettr
Siebfmntbjrcanjigfter Sank
M 9.
Stöbert griefe in Setyjtg.
3)en 20. 3uli 18«.
9Boh biefer 3e|t(*Jj, et [dornen tt4$tntli$
2 dummem von 1 ober l'/j 99ogtn-
Ureitf te* Sanbe* toon 52 5h it. 27, Xfilr
SBfeTtionflgtBä^reji bit $rt;ijelie 2 Mar
Äfccnn erneut nehmen alle $cftämter, *Bu$'<
SDtoifih unb Äunflfrairbfongfii an.
gut SMArttfortr f 8fl*tf.) — Ue&« wufifaftf*e ftntnfitntn (®<$luf ), — $örfeifn, Cliquen, — Jfrftffa)« An jdfl«, — 3fntrilig*njttatt,
£&0rtff|un8.)
SBil&elin Sautert, ©p, 72. ©r« ^umomken. —
fripjitj, Pitrrg. 3 ^rftr. ;i 18 fljr,
&f# fönffenber tfänfHer Ijat ed Zaubert nie ju
einem bebrutrnben ßrfetge jit bimsen termodjL SBit
tuiffen Irin einjigeä fein« SSJerfe ju nennen, baä in
bem allgemeinen SDEitfiffebm tiefet S^ur^el gefaxt bat.
So tabello6 biefetbeu im £ec$nift$rn, fo intrreffant
fl* felfcft in tiefer $infidjt für ben 9Wuftt« finb, fo
laffen fit bod> ttiidjtetu. (S6 mangelt t^uen bie f^ü?
pferifdje Ärafi, baö geuer ber S3egeijierung. Unferet
Slnfi^t nad^ ijat ber Eümponifl fdngfl feilten ßulmb
nationepunft erreicht unb i|l jum Sttfd^tuf mit fldj
gefßmmen. ©ie „$uinore$fen" tefläiigen unfl bieä
abermals, @tt bieten jmar eigen tb»hnli($e SBentun;
gen, namentlich r^Mf^rt 2^/ *IM befunbet ben
erfahrenen SKuflter, iinb bua) ifi iljte gBittiniß ge*
ring; bie 5JtufU tfl meljr gemadjt alä gefd^affen; nir*
genbä treffen mir solle, fefcenbige Strömung, bie ben
§öret mit fidj fotieeijjt, nitgenbö einen jünbenben
gimten, ber i^n feiner »efe^awti^feit enttüit. SMan*
4eö erfäeiitt mie felfeft bebeutmigäteä, j, SB. ber
Sdt)litFj fcet brüten Kummer. SBie bem fei, fo naljt
man fia> fcodt) Saubert fletS mit (g^retbietung } man
ftubirt feine dum pöflt tonen nic$t rime praftiföen Shis
|en, unb fo öerfe^ten mit niä)t, auä) bem fcorfiegens
ben SBerfe einen ffior^ug t>or meten anberen, ber fänfc=
Inff^en Oeflnnung, bte fii^ in t^m offenbart, unb ber
in i§m enthaltenen mtereffanten (Sm^eiteu tt?egen
einzuräumen.
jHttbolp$ Sc^afjner, ©p. 15. pbantafufliuL —
Wien, «jaslinget. fr. lil. <T- JH.
SGBir fa^en längfl einem gtogeren SBBerfe befi
^ompßniflen entgegen, ©eine Utiftt erft^ietienen ßout?
^Optionen trafen bie SKerfmate guter Anlagen unb
e^renmert^en ©trebenSj bem ^^nntafieflfirf nadj ju
mt^eifen, ft^eint e^ inbef nit^t, a(ä tomiite fein %a*
Unt ju glürflif^er Entfaltung. £>a3 3Srrf tft bie
gruc^t möt)famer 9Ir6eit, reicht freien , begeiflcrtibeit
©t^affeui; i% regt an, erfüllt afcer nid^t. ©er #omp+
l)at ben %lu§bxud feiner (fm|)finbungeit mrfjt fo er*
ret^t, ba§ biefe in bem ©6ret teteubig merben, man
füt^lt, baf er feifeil unfcefriebigt getreten, Saä üiel?
fadje SBec^feln bes 3*itma^eö giett betn Stürfe etn?a$
Unflcteö, S^iüanfenbe^, uub ging barau^ fcertor, baf
fcer (Scinp. feine ÄTafte nic^t jufanmten^ifaiK» ber?
mo^te. Äurj, loe^in um fefirfeu, »ermifffii mir s 2(ufs
fa>muug ber ^J^antafie, lebeiibige ©rfinbung, SSit
mögen nac^ bem äBcrfe fein n&fä(ief}fiibcä \lüf)tit
Ü6er bie ©efd^igimg befi fe'cmpcniftcu fällen, feubern
taflen ba^iugefleUt fein, of et einft erreie^c, troruadt)
er flrett. Reffen mir aber baä SSefle!
®. Soll Weil et, ©p. 12. Ueuxieme TuniiUelte. —
flamburg u.Ceipfij, Schubert \\ u.Comp. pr, 4 2l)lr.
Sä^on beim ©eginn feiner muftfalif^en Sauf*
ba^n ermarb fta> Oolfmeiler, burdj feine ,^rei§=
50
fottate" fönefl $u einem Flamen in ©eutfölanb ges
tommen, ton Seiten bet Äritif fowotyt, al« be« ^5u;
blicum«, eine etytcnbe Slnetfennung feinet Seiflungen.
©ie Styeitna^me, welche Stnbere etP mü^fam ju ettin;
gen $aben, war tym im SSotau« gefiebert unb nic$t«
teax feinem weiteten (Smpotfommen tyinbetli<$. Seit
bem ©tfäeinen etwetyntet ©onate f)at et fein gt8§es
re« SBetf me$t veröffentlicht (ba« £tio Dp. 15 iP
uidjt in Stnfdjtag ju bringen), ©ie et jle Sarantette,
fröret al« Dp. 10, je$t al« Dp. 8 bc^net, jcigte
i$n nö<§ ftifc§ unb haftig j nur fa^en, ba§ et feine
Stellung gu Behaupten gewufct, bafj et torwart«
Preßte. $luc$ bie un« torliegenbe j weite Satantette
Taft bie« ertennenj und jwat nicfyt fo lieb al« bie
etfle, ijl fle jeboc$ immettyin eine anfptec^enbe 6onu
poptton, gut etfiinben unb gut au«gefu§tt. 83etbe
SBetfe inbe§, fo fyübfdj fie flnb, fonnen füt feinen
neuen 4?o$epunft fane« ©Raffen« gelten, fo wenig
al« bie btei anmutigen (Säge feine« Dp. 16. D6
bet Sotnp. bie gehegten @twattungen erfüllen, ob fein
SBitfen füt bie Äunfl ton (Stfolg fein wetbe, mu$
fldj ued) geigen. 2Bie wit $öten, $at et tot Äutjem
einige Drd&efletwerfe gefdjtieben : fo werten benn biefe
fcen Sudf^tag geben.
%. ©♦ Sltttct, €)p. 3. Impromptu. — Rubolflabt,
«. Ülulter. |>r. 26 Ar.
D6glcic$ bie« SWupfpöcf fdjon »et mehreren 3afy
ten etfctyienen tP, fo fonnen mit boefj ntc^t umfyin,
noc$ nadjttägtict} batauf ^injuweifen. 68 geföie^t
bie« nie ju fpat, wo e« pdj um etwa« ©utee tyans
belt. ©et 9?ame be« SomponiPcn iP betannt, teiber
abet in bet sßiauofottelitetatut nidjt oft totgefonu
men. SBit bebauern bie«. ©a« ^mptomptu ift fut$
unb anfptuc^ölo«, abet ton fo teinem 6taticr$atat=
tet, fo an« einem (Suftc gefotmt unb melobifc^ ans
muttj«toll, ba§ man eö fofott tiefe gewinnt. %ety
niföc ©c^wietigfeiten bietet e« nidjt, ein einigetmajjen
fettiget (Spielet fann e« pc$ ju eigen tnadjen. SBit
empfehlen fomit ba« SBetf, namentlich anä) jum Uns
tftticfjt.
äbolpfc $etlfelt, ©p. 13. Itr. 6. Mazurka et Pulka.
— flerlin, Öcljltfinjer. |)r. | ttl)lr.
3wei angenehme Äteinigfeiten, wie beten bet
€omp. fc^on me^tete gegeben. (Sin uott unb tein
iönenbeä ^«Pntment baju, ein SJorttag con amorc
— fo wetben Pe einigen flüchtigen Stugenbticfen SRfij
»erleiden unb i^ten Stoet etfüßen.
ftattttp §enfcl f »p. 6. Dier fieber (jwritf« ^eft).
-* ßerlin u. Breslau, ßote u. öoek. |)r. 1 C^lr.
©em Stnbenten, wet$eä bie geartete, ju fru^
ba^ingefd§tebene ÄfinfHettn un$ in biefen Stebetn ^ins
tetlaffen, mBgen wit nic^t butd^ Bejeic^nung beffen 7
waö und babei in bet Stflubung unbebeutenb, in bet
9luSffl^tung mangelhaft etfe^eint, ju na^e treten j e^
Bleibe in (ätyten, um bed pnnigen, fut <S(^on^ett ems
pfangtic^en ©emutyeß Witten, ba« pc^ in biefer Ttn-
Pf wibetfpiegett, um bet ^Jetf8ntic^fett wiUen, bie ftcf>
atö eine ton ebten, wagten {Regungen etfflflte funbs
giebt. ©ie innete S3etwanbtfc^aft bet SJetfaffctin mit
bem öerefytten äWetPct, weichet bie ßompoptionägafc
tung, bet biefe (Stflrfe angefyBten, jut ölüt^e Staate,
iß tangP anetfannt wotben unb 6eflättgt pc§ auc^ in
biefen Siebetn. ®tunb genug, ba§ i^nen in bet (S^tos
nif bet mupfatifc^en @tfc$einungen ein Statt fteunbs
ticket (Stinnetung aufbewa^tt bleibe.
attfteb ©Stffel.
(©*tu| folgt.)
Uebet muHtaHfäe SVecettffotten.
(«<*Uf.)
9lun noc^ einen SJotwutf, Un @ie mit abbrins
gen. (§$ ip ^nen namtic^ pafptt 7 u>a% fc^on bieten
^Sotemifetn gefc^a^ : @ie tegen mit getabeju eine Sit*
betn^eit untet, unb wibettegen biefetbe natüttid^ gWns
jenb. (Sie geben mit felbp „ein mitgebtac^ted unb
äu§ettic^ angelegte^ (©c^ema // untet ben Sltm unb
taften midj bamit tot bem publicum Pgutiten. 68
fott namtic^ nac^ mit Hoö Äunpwetfe unb ©tafulas
tut geben, unb icb wetbe batyet gebü^tenb bele^tt, baf
un^ä^lige Slbflufungen jwifc^en beiben e^Piten. äßenn
idj ba« geleugnet ^atie, fo müfjte ic^ miä) felbp für
einen JHecenfentcn im alten @t^lc anetfennen unb mic^
beö $tn. x wiirbig etfläten. 3«m ©lucf $abe \$
abet nut behauptet, eä gebe mupfalifc^e SWafulatut,
bie ju ignotiten fei - unb weitet 9?ic^t8: ton jes
nem ©egenfafce ip bei mit nic^t bie Siebe, unb ba«
SJetbienP biefer originell lächerliche» ^bee ip nidjt
mein, weö^alb ic^ eö ablehnen mufy.
$ä) mag meine SBorte nic^t befc^lie§en, o^ne
S^nen für bie ßtöttetung meine« ^luffa^e« meinen
©anf auägefptoc^en ju ^aben. ©iefelbe wirb nadfr
SBegtaumung be« 3Wi§tetpanbniffeö ein bebeutenbe«
Supplement ju meinem 51uffa^e bilben j benn Pe futytt
nic^t nut butc^ ©eleuc^tung bet 93otjöge ber wif«
fenfdjaftticben Äritif ba« ton mir im Stnfange
blo« Ängebeutete weiter au^, fonbern jeigt auc^ bur^
Angabe meieret Seifpielc, bag meine Sage aller*
bing« fowofyf in früherer al« neuerer Seit manche txfjn*
lic^e Su« na^me ctlitten traben, ©ie ganj beftimmte
51
Xcnbenj meinte! %uffa|cS aber immer unb immet wies
ber ju urgiren, fe^c ic$ rmäf um fo metyr tjerantagt,
aU eine (Stimme in ber Berliner muf. 3*9- teb. öon
6. ©aiflarb *) pdj ebenfalls batyin ücrnefymen lieg:
mein Sluffag fei „gegen bie Äritit überhaupt"
toerfagt. S3cfagte 3tg. möge nic§t überfein, bag i<$
tyer ein für atte 3Wa( bic entfdjicbcnPe 93crwaf)rung
»or einem berartigen ättigberPänbniffe niebergelegt
Ijabe. — 3luc$ barum fcfycint mir baö Qetticxtyben
ber bcfonbcrcn Scnbenj tneined 2tuffa|ed nic^t übers
fltöfpg, weil Sic ntc^t unbeutlic^ $u »erflehen geben,
bag ©ie in bemfelben einen Derflerften Angriff auf bie
tnupfaltfdjen 3fitfd?riften überhaupt wittern. Sofern
biefe ftdj getroffen filmen, trifft er fle aüetbing«.
Sfratte aber eine Slnfeinbung ber muptalifd&en 3«ts
fünften in meinem «plane gelegen, fo Ijätte tdj woljl
nodj mefyr unb nodj fernerer ju becfcnbe 9lngriffö=
fünfte gefunben. @3 liege fiä) $ier manches @rbau-
lidje über bie ganje £enbenj mandjer Journale, über
bic iljncn t>8öig mangetnbe 83ap3 wiffenfd&afts
lieber Äritit fagen; c$ liege pc§ nidjt bloS eine bifc
ligc SRücfpdjt auf bie ^ntereffen ber Verleger, fonbern
eine fctamfdje *äbfjängigtcit uon benfelben nad&weifen,
aufzeigen, bag gerabc fcicle muptaltfd^c SMätter pdj
unter bem ©rutf einer nicfjt amtlichen (Senfur jener
entwürbigcn — cö liegen pdj einige träftige SBorte
über bie (5onccrt;9teccnponcn, bcfouberS aber über baö
(£orrcfponbenjwcfen fagen, ja, iä) wäre bau eigentlich
meinen angegriffenen SRcccnfentcn f<$ulbig gewefen, ba
fle biefem treiben gegenüber aU »crt(ärtc £ic$tgepat;
ten einer befferen 2öclt mit einer ^öc^fl nobeln ©es
Pnnung crfdjeincn — man tann aber nur an einem
©nbc anfangen. $$ erfenne auty fner an, bag ber
Unfug in gewiffem Sinne äugerp prattifdj unb nodj
fdjwcrcr abjuftetten fein mag, befonberö aber, bag für
Ixe gegen biefeS S^Pem anjuwenbenbe ©robtyeit ber
tedjtc $lugcnbticf in ©eutfdfjlanb nodj nicSjt getonu
men ifh
3um Sdjtuffe mug ic$ noefy gegen jwei Stim=
men, welche bie befonberen SWoti&c ju meinem Slufc
fa|e aufytpnben unb barjulegen pdj bemühen, ent=
fetyiebenen Sßrotep einlegen. Qic eine Stimme meint:
idj tyättc ben 9luffa{j üerfapt, um ju „imponiren";
bie anbere, ttorljin angeführte in ber Scrtincr mupf.
3tg. giebt pdj fogar baä Air, ganj genau mit meis
neu näheren Serfyältniffen »ertraut ju fein, unb bei
Rauptet fec( unb breip: „ic^ fyahe ben 5luffa^ im
3orn getrieben, unb jftar im 3orn über eine mifc
liebige 9lecenpon eined ßieberfjefteö meineö Sreunbeö
Stöbert grranj/' $ä} (ege hiergegen ben ^JroteP ein
*) in einer früheren Stammet.
o(?ne weitere Öegrünbung, toeit i$ ben ©egenbenm^
uumügti^ führen tarnt, baute aber jugleid^ ben Ut^
^ebern ber beiben genannten Stimmen bafür, ba§ fle
felbp einen praftifc^en Seleg ju bem angegriffenen
2faffa|e geliefert ^aben. ©ie ©ePnnung ber Qeutt,
bie pd^ %npc$ten unb i^r offene^ *2luöfpreä^en nur
bura^ perföntia^c äRotitje ju ertlären loiffen, ridjs
tet pd^ bei aüen s 2inPänbigen ton felbp — idj mad^e
aber barauf aufmertfam, bag bic ^erjenätünbiger, bie
mit 3uoerpa^t bie SKotiüe i^nen ganj unbetannter
3Äenfa)en o^ne äöcitereö bartegen, bod^ unjtoeifel^aft
bie atlerlä^crlic^Pe @rfc$einung pnb, noc^ üiet lac^ers
lieber, alö irgenb welker „Slecenfent 77 , ber feine Sin*
Pdjjt boa^ »ielleic^t noc^ einmal beweifen tann, merni
er eö aua^ gerabe nid^t in feinen StecenPonen t^ut.
SttoaS breiP behaupten, koad man unmöglich bes
»eifen tann, ifl eine Un&crfd&amtljcit. ©ie jweite
Stimme iP juglei^ ein Seweid für bie tcmifdje
©elbpüber^ebung ber Stecenfenten unb i^rer 9ln^an«
ger — Pe glauben gar, man tonne über eine fd&tedjte
Slccenpon in 3<ttn geraden!! ©ie S^en pnb bot*
hei, meine Ferren, wir laä^en — voilä tout. S5on
3orn tann erp bie Siebe fein, wenn man einfe^cn mug,
bog bic lächerliche äJlajorität ^errfc^t, ba§ fle burd^
i^r ©efd^rei bie Sefferen übertäubt — hinc iilae la-
crimae !
5luc^ Dr. Krüger gebentt in feinem „SWaigrufj"
(f. 9lx. 45 beö »or. 23bö.) ber über bie „Äritit" fa^wes
benben Streitfrage, unb giebt einige ©cpdjtöpuntte
bafür. ßigentlid^ ^ättc iti) gar teinen Slnlag, barauf
etwaü £u erwibern, ba idf) nirgenbö birect angegrifs
fen hin: iä) gefiele aber, ba| ic^ bie fe^r adgemem
gehaltene *ßotemit barin uorjüglic^ auf mid) belogen
1)ahe, nia^t eben weil ic^ pe »erbiente, fonbern weil
idj S^temanb tenne, auf ben pe jur 3«t fonP ges
münjt fein tonnte. Sollte $r. Dr. Ärüger meinet
nic^t gebadet (jaben, fo entfc^ulbige er meine 2luffafs
fung burd^ baö m^ftif^c §ettbuntcl, in bad er bie
Srage unb bie baüon berührten sßerf£nlid?teitcn gepettt
^at, unb bebenfe er, bag einem fo oiclfac^ mifjöerflans
benen 2Wcnfd^en, wie mir, auc^ ein äWigoerPanbnig
erlaubt fein mug. 83ejie^c ic^ aber crP feinen Wlau
grug auf mid^ , fo umfe^wirren mid^ wieber SKRißtiers
pänbniffe aßer Qlrt in groger aMaffe — wie Wlaitfe
fer im SJlai. gangen wir einige.
SBor aüen ©ingen aber ein offeneö SBort gegen
bie ganje ©runbanfe^auung , bie flc^ in jenem 9lufs
fa^e auö fprid^t. %$ pnbe barin namlicty einen ges
fa^rlic^en, bePruirenben Stepticiömuö toerbunben mit
einer liebreichen, conferoirenben STl^flif — ober auefc
einen liebreichen Steptictömuö unb eine gefährliche
92
SJtyflit — wie man Witt. SBie i$ ben Suffafc »ers
ftonben ^ate, fo fagt et: bie Äritif $at i^te (Sfiflenj
im wa$r$aft ©ubjeetiuen , ber Äritif er tann nidjt
me$r geben, al« ein Srlebniß, ba« ifym burdj ba«
Äunflwerf geworben unb ba« et mit 8Ba$rtyeit«liebe,
«ufric^tigteit, 9teblic$feit öffentlich au«fpric$t, eine
Äritif ifl alfo tin öffentlich abgegebene« SSefenntntß
be« ©tauben« an ein Äunflwerf obet eine Sßroteflas
tton gegen einen Äunftgogen, bcn man und aufbtin-
gen Witt. Qicxtnit flimme i$ oottig überein, toie ba«
meine obige 2lu«fütyrung etgiebt — unfere ©ifferem
jen befielen nnt im Sluöbrucfe. ©et Äritifer fann
nic$t me$r geben al« et wirflidj tyat, al« feine ?luf-
faffung, b. $. fein ßrlebniß*, SBa$r$eit«liebe ic. abet
ifl ein fo flc$ toon felbfl toerfleljenbe« Stequiftt, baß
i$ e« nic^t befonbet« fotbette, fonbetn nut gegen ben
SRangel batan in meinet SBeife polemißtte.
9lun abet — - bie weiteten (Sonfequen^en. ©et
$t. Dr. Ä. fctyeint ju meinen: übet ba« „ed gefaßt
mit' 7 , alfo ba« rein S^atfactylidje be« 83etyagenö,
fomme feine Ätitif tynau«, wie fle fic$ auc§ anfletten
mBgej et nimmt ba« (Subjeeti&e nietyt blc« al« ben
Äetn, fonbetn auc§ al« ©tenje attet Ätitif. ©ie«
bet erwähnte ©teptiei«mu« , übet ben ftd> tyiet nid^t
weitet flteiten laßt. $ä) f}abt bie entgegengefegte
Uebetjeugung , glaube, baß bet Ätitifet butdj wiffen=
föaftlidje« ©tteben übet jene tein empitifd^en @tns
btödfe, jene« ,,e« gefällt mit" fid& felbfl tynau«fü$ren
fann, baß e« jwat fetn abfolute« Ätitetium bet Sßa^ts
$eit, immer abet eine gewiffe SDbjeeti&itSt be« Utttjeil«
giebt, bie etfltebt wetben fann unb muß. %$ glaube,
baß man bie etflen unmittelbaten feelif^en ßinbtücfe
abfliten, tautetn fann, baß man feine ©tlebniffe uot
fl$ felbfl te<$tfettigen — futj, baß man ba« bloß
5t$atfac$tidje eine« @inbtucf« tbtn nid^t al« tyak
fa<$e, fonbetn al« ncttywenbigeö Stcfultat eine« inne^
ren Sptoeeffe«, ben man belaufet $at, bartegen muß
— nfimlidj, wenn man Ätitifet fein Witt, <&in jebet
Stnbete bleibt fteilidj auä) ofytebie« mit feinen oBttig
untoetmittelten (Sinbtücten in feinem Siebte, unb man
fann fldj batübet fogat, wie übet unföutbige Äinbet,
ufy von $etjen freuen: wollen fl$ bie Äinbet abet
mit tyten ®eft<$t«punften unb (Sinbtücfen, bie, tvic
fle felbfl, no^ ni^t tec^t auf jwei ©einen flehen fon=
nen, in bie etnflen unb ^taftif^en ©efprac^e ber 211;
ien mifdjen, wollen fte gar Äritif üben — fo werben
fle befanntlic$ unauöfle^lic^ — metyr no^ alö unfere
Wecenfenten.
Unb nun jur Softer jene« @feptiet«mu« — jur
SW^flif. 3fl jebe Äritif tttoai rein S^atfad^li^e«,
Slaturwflc^ftge« , fo $8rt bie ^Jolemif gegen bie 3«;
flänbe ani) ber Äritif im Slttgemetnen auf. 3f* bod^
ba« allein ffiirfli^e ber Äritif etwa« „SJtyfliföe«",
„©eelifc^e«" — eben baö ©ubjeetiüe — Ifl bieö bo^j
nac^ $rn. Dr. Ä. baö SBerttytoottfie auc^ in jebet be*
beutenben Ätitif. ©ie ptaftifc^e gonfequenj alfo?
SRan wattet ab, wie fi$ bad ©ing mafy: witb iv
genbwo SBatytfyeit geboten, fo nimmt man fte banfe
bat an, fotbett fte abet nie mit plumper (Stimme —
man fie^t in bem @$watt von 5lnft^ten, wie fle ft<$
geltenb ma^en, eine ä^enge gleid^betec^tigtet ©tims
men, übet bie jebet (Sinjelne boc^ wiebet nut eine
$oc$ft fubjectiüe, unmaßgebliche Ätitif übtn fBnnte,
unb ttöflet fic$ übet bie „einfältige" Äritif bamit,
ba§ fie wenigflene ber Äunfl in t^ren wa^r^aften SBer:
ten nic$t fc^aben tann. $a man preifl e« wo^t gar
al« ein ®lücf, ba§ ba« S3er^ältni§ be« Ärttifer« jum
Äünfller ein bunfteä bleibt, unb nic^t einmal ju enfe
Reiben ifl, auf welker ©eite ba« SWe^r ober 9Wüu
ber ber Begabung im einzelnen gälte bleibt. — (Sine
folc^e Slnfi^t, bie ba« ©ubjeet ^atf^elt, erbrücft e«
jugletc^ mit ifycen ßiebfofungen : biefe öerutyigung bei
bem S^atfac^ti^en tann tein ©treten fßrbern — fie
ifl conferuati» unb beflrueti» jugtei^. @o gut fic^
ba« ©ubjeet an ber ©efc^ic^te triftigen, erfl an bet
SBiffenf^aft jum „wa^r^aften" @ubjecte mad^en,
objeetitiren muß, fo gut $at man hierin einen SBajj
flab für alle feine fritiföen 9teu§emngen, einen ganj
beflimmten ©eftdjtäpunct für bie gorbeningen, bie
man an jebe« ©ubjeet machen mu§, ba« fic^ berufen
fü^lt, feine Urteile laut werben ju laffen. SBa^rs
i^aftigfeit unb 5lufric^tigfeit ftnb freiließ unter allen
Umflanben Sugenben be« ©ubjeet«, tonnen aber jene«
Streben nie erfefcen: aud^ bie fubjeettoe SBa^aftigs
feit befielt nic$t barin, ba§ ba« (©ubjeet nic$t blo«
Slnbere nic^t belügt, t?on i^r fann er^ bann im \)fc
^eren <Sinne bie Siebe fein, wenn i§m bie jufSttige
%1)at\ad)e be« (Sinbruct« wirflid^ ein drlebnig gewor-
ben, b. f}. wenn er btefelbe an ©efd&ic^te unb SBiffen;
fd^aft, bie tym jugänglid^ finb, gemeffen %at. ©ie
bloße Slufric^tigfeit ^ilft ber SBelt nie tttva^: man
genügt nur einem rein formellen $nfpruc$, wenn
man giebt, wa« man jufallig f)at-> bie SBelt 1)at bei
ber Slufric^tigfeit nur ba« 3"tereffe, baß ba« @ubs
jeet, ba« pc§ burc^ fte offen barlegt, ein tüchtige« fei,
baß e« burc*j feine <3ubiect\t>itat bie SBelt fSrbere.
©ie 5lufri^tigfeit t^örigter unb gefd^wäjjiger Seute
ifl bffannttid^ eine ^Jlage für i^re Umgebung, wenn
auc$ immer ein fubjeetitoe« SJerbienfl. $Jlan »ergeffe
üSer bem quid boefj ja nic^t ba« quäle, unb ©Ott
fertige un« uor einer größeren Dffen^ergigfett un;
ferer Stecenfenten, beren ©eefen in i^rer ganjen 9ladU
faxt, i^rer ganjen 4?ülfloftgfeit SJielen wenigflcn« bes
fannt genug ftnb. Witt äßa^r^aftigfeit fann man erfl
naäf f^werer unb reifer ©elSftyrüfung reben — unb
biefe ifl e«, welche id) bei unferen Xage«fritifem tibU
53
Kg oermiffe. SBa^afttgfdt fefet Älar^ett, UeberP<$t
übet ba« vorauä, woju man pc$ befennen »iO: Pe
1P bet grBjjte geinb beä äJtypifdfcen, beä ©ubjectiöen
in jebem Urteile. ©aS leitete ip nur baä (Samem
forn, ba8 in bem 83oben ber ®ef<$i<§tc unb äßiffen;
fc^aft eine glorteid&e (Sntwicflung pnbcn mag, unb
fead mit in bem batauö etfptofienen blüttyenteid&en
Saume immer fyo<$pteifeu unb gewifj nic$t übet einet
efngebilbeten Dbjectivität Vetgeffen motten: pnbet eö
abet jene Sntwicffung ni<$t, bringt eä bie reiche SWBg*
lid&teit, bie im ©ubjeete liegt, nic^t jur SBitfli($feit,
fo iP eö tUn ein verfcrncö ÄBrndfjen, baö für bie
SBelt feinen SBertfc f^at.
Unb nun bie äWi{j*erPanbnijfe. Slud? §r. Dr. Ä.
föeint alle Äritif angegriffen ju glauben, unb pole*
tniprt bemgemä§ gegen bie Soweit, 9lße8, auä) un=
fere Vergangenheit unb beren Heroen lebigli<$ an ber
©egenwart meffen ju woflen. Sin ber ©egenwart
tnefie ic$ nur bie jefcigen «probuetionen — unter am
beten baö jefcige Stecenpren! — baä »ergangene
meffe ic$ an ber ®ef<$ic$te, b. $. an feiner 3«t
ttnb ber ©egenwart, bie aßerbingS and) hierbei in
»etrac^t tommt. — 3<$ $<*** e8 nic§t unternotm
men, „aßgemeine Siegeln'' für bie Äritif, ein ©<$ema
baffir ju geben — aber wofyt, einige a3orauäfefcun5
gen jeber Ättttf fePjuPeßen, beren bo<$ auc§ £r.
Dr. Ä. trofc feiner $ulbigung beS SJtyPifdjen geben«.
68 giebt nur einen richtigen (Stanbpunft beä
ÄritiferS jnm Äunpwerf, nur ein (Streben ber Äru
tif, ba8 ju bifligen ip — hierüber fprec^en — unb
Sieg et n jju geben pd& anmafjen, iP wotyl ein Unters
föieb. ©ie Kegeln faßen immer inS ^anbmerKmas
jjige, gegen baä id} midlj beuttidj genug erflart $abe.
— 3dj ^«te ni^t ton einer probuetiven •) Äris
tif gefpredjen **), fonbern ^B^penS, um beim Söortc
Pe^en ju bleiben, von einer reprobuetiven — ' auc$
ein Unterfdjieb, wie %a$ unb Stacht, wegen beffen id)
mic$ auf baS Obige bejietye. — 3$ 1)aU nidjt bie
SBatjrfjeit mit plumper (Stimme geforbert — gegen
We Unwafyr^eit fyaU idj aber gefdjrieen, n?a8 id)
tonnte — unb fyaben $xn. Dr. Ä. bie C^ren babei
Wetygetfyan — fo liegt baä wofyf tbm — an feinen
D^ren.
gut meine prattifdjen (Sonfequenjen wirb
übrigen« bie «nP<§t beö §xn. Dr. Ä. erp ertyeMi^,
*) $r. Dr. tfrfiget fugt übrigen« felbß einmal toon ber
Äritif, bof ftc, tote bie freie ?robuctfon, i^re ©enia Uta*
^aben tnüffe. Sffiie ftimmt bat mit feiner $olemif?
••) 3d) ^abc ben Slu^bmcf gebrannt, unb »erbe ben*
fftben in meiner anf obigen Slrtifel f^äter folgenben drtoibe*
tung re^tfertigen. grang 33 r.
wenn er behaupten foflte, bafc unfere Sage«fritit auc^
nur feinen Snforberungen ber SBa^aftigfeit ic. ents
fpra^e. %f)\\t er ba« nid&t, fo taffe er bem 3ome
berer freien Sauf, bie ben äKanget fetbp biefer aßets
erPen 83orau«fe jungen nid^t ru^ig ertragen woßen,
unb feine SroPgrünbe — nafy i^rer ©ubjeetitoitat!
— für uößig unjureic^enb galten. <©r. Dr. Ä. e^re
ben SK^Pieiömuö auä) ber „fd^impfenben" ©ubjeeti--
üitat. @elbp wenn ic$ mic^ auf feinen (Stanbpunft
wiflig peße, mu§ ic^ mid) nod^ immer erdigen, weil
iä) in unferen JRecenponen nic^t einmal irgenb wetzen
fubjeetiten SPIvfltctdmu^ nidjt einmal unwahr ©ub^
jeetioeö pnbe, fonbern bie ptattePe ^rafenmad^erei,
eine me^anifd^c ipanbwerfSma§igfeit, bie ni^t einmal
bie wirflictye Set^eiligung aud^ ber traurigfhn empis
tifc^en (Subjectioitat annehmen lä§t.
9tlfo — auä) je^t mu% id) e« wieber^olen —
meine Slnforberungen pnb bie befdjeibenPen — id)
^alte pe au<§ noc^ immer für in ber ®afy gegrüm
bet. .3«^ würbe e$ freilid^ nie unternommen $ahm,
wie $r. Dr. Ä. in feinem SWaigrujje, auf ©nt^üßung
beä ©e^eimnijfeö be« ß^arafter« bet Sonatten, auf
fiofung beö 9tat^feW ber Temperatur ju bringen —
©inge, bie i<$ aU m^pifd^e S^atfad^en anets
fenne, Ui benen wit unä wo^I beruhigen bürfen. ©a$
SBefen ber Äritit unter biefen ©epd^töpunft ^u PeU
len, $alte id^ aber für einen ju argen SWi^griff, um
nid^t bagegen ju protePiren: aud) bie bePe Äritif mag
i^re m^pifc^en fünfte ^aben, ba« ip aber eben iljr
©lange!, nimmermehr i^r SBefcn. 9Wit bemfelben
9ltd)t fann man bie ganje ©efd^ic^te ju einem ml?Pis
fd^en ©efpenP ma^en.
©o wären wir toon bem prattif<$en auf baß
tfyeoretifc^e gelb, toon t^atfä^lid^en ju prineipießen
gragen gebieten — gewiß ein gortfd^ritt, bet bie enbs
li^e ßöfung bet gtage vorbereiten muf. SWand^e«
9Wi§DerPänbnig auf beiben Seiten wirb noc^ ju befei^
tigen fein, bi« pdj bie (Sad^e entfd^eiben la§t: bi$
ba^in mag ^eber feine Stoppt nad§ Ärfiften unb in
feiner äBeife vertreten. <Soßte mein Sfuffafc aud) nur
bie 83eranlajfung einer fd^neßeren ©ntfd^eibung gewors
ben fein, fo würbe id) felbP in bem 93erbienfle ber
Anregung baju ein neit größered fe^en, alö in meis
ner »on mir felbp fo fe^r gerühmten — ©rob^eit. —
$aße. Swliuö ©Raffer.
Spartctrn — (Cliquen.
Unfere 3rit »«b von ben »erfd^iebenPen ©fernen
ten bewegt, — baburd^ gerabe erhält Pe i^r eigen
t^ümlid^e« geben. S)ie oerfc^iebenartigen S3erü^run
54
gen, treibe fowotyl «njie^ungm al« Slbflofjungrn mit
jtdj Bringen, bie Stampfe, in welche bie au« bem fräs
$eren (Sfyao« ß<$ föetbenben Elemente mit einanber
getanen: biefe finb e« eben, treidle bte ©egenwart
fo reidfc machen an wec^felnben ßrföeimmgen, an
neuen Sahnen ju ben weiteflen unb tyccfyflen 3id*"/
benen bcr 3eitgeifl entgegenbrängt. Stur au« bem Ver;
fd&iebenen entwüelt flc§ ba« ©anje, nur im Streit
übt ft<§ bie Äraft, nur a\i& ber Vewegung fann ba«
4?eil, nur au« bem Äampfc ber Sieg fcmmen.
•3*ber äJtenfö, wenn er nur überhaupt einen G$a=
ratter tyat unb nid^t bem fc$wae$en $atme gleist,
feer ba unb borten föwanft, je nad^bem gerabe ber
ftärfere Suftjug ge^t, bem er nidjt ©tanb ju Ratten
toermag, wirb einen beflimmten ©tanbpunft einnetjs
men, toon bem an$ er atte (Srfäeinungen Betrautet,
feinen SWafjflab ju beren Beurteilung mitbringt unb
fein eigene« SStrfen barnadjj richtet. — @8 ifl natura
lid}, bafj bann ein ©oldfjer ju benen ftdfj gefeilt, weldje
ben gleiten ©tanbpunft mit i\)m einnehmen. Ueteratt
werben un« bie gleiten SBa^rne^mungen : bie ßinen
galten eigenfinnig fefl an bem Vefletyenben, unb mify
ten, baft immer 3lüe« fo bliebe, wie e« gerabe ifl —
fo flehen fte in ber SWittc jwifdjen benen, meiere nur
am Vergangenen fidj erfreuen unb ba« *illte, Ucbers
wunbene au« feinem (Staufcc auffuetyen unb wirflic§
wieber^olen — unb benen, welche ba« ©agrwefene
nur al« ©runblage wollen gelten laffen, barauf
feaö 9lenc aufzubauen, bem bie 3"fu"ft geboren fott.
©o Ijat e« benn ju allen 3^ten, befonber« auf polis
iifc^em ©ebicte, biefelben Parteien gegeben, burdij beren
trielfactye Äämpfe gerabe ba« öefte unb ©r&fjte gefSr^
feert werben ifl. fragen wir baffelbe über auf ba«
©efciet ber Äunjl — ber SJtuftf inöbefonbere. 3Jlod(js
ten au<$ fyer biejenigen, welche ben gleiten ©tanbs
punft einnehmen, einanber fldj nafyer jugefetten. Sttan
glaube nidjt, bamit fei beut (Sliquenwefen ba« SBert
gerebet. Parteien unb Cliquen finb fefyr üerfc^iebene
©inge. G« wirb nidjt nöt^ig fein, ba« erfl auöeins
anberjufejjen — xd) fnrdjte, man fennt in ber mups
faliföen SBelt ba« (Sliquenwefen nur ju gut. ©a
ifl j. 83. ein berühmter (Somponifl, ein Äapcflmeifler,
ber organifirt ftc§ an& ben SWitgtiebern ber Äapeüc
ein fBrmltd^e« #ülf«djor, um nic^t nur feine (Sompos
fltionen, fonbern auc$ feinen 9tuf unb Stauten tjtnau«;
Hingen ju laffen in atte SBelt, unb nur wa« biefem
Swede bient, barf Don ber Äajpette gefc^e^en. ^ie
jüngeren Satente pnben bann weber Mnerfennung ncdf
(Ermunterung, r« fei benn, ba§ fie eifrige ©ewunbe=
rer beä SOTeifler« finb unb in feinen gufjtapfen i^ni
ita^treten, o^ne ft$ je bdtemmrn ju taffen, einen tiu
beren 8Brg j» gr^rn ober brn tor i^en wanbehttefe
SWeifler rinju^olrn, grf^wrigr femn ju übrr^olm.
Untergeorbneten latenten bleibt tncKetd&t — um nur
überhaupt i^r gortfommen ju finben — gar nf$tt
»nbered übrig, al« irgenb einer folgen mafyi)ahe&
brn ^erfönlid^feit fid^ ju unterwerfen unb nadj brr«
©utbünfen ftc^ brausen ju laffen. (Solche unb fi^
lid)e Vereinigungen finb ßliquen unb feine ^arteten.
©ei ber Glique ^anbelt e« fl(^ um ^Jerfonen, bei ber
vßaxtei um ^been — im ©ienfle btefer fid^ ju t>er*
etnigen unb vereint um fo ®rB§ere« ju Wirten, tjl
eine Sorberung^ bie auf feinem ©ebiet, au£^ nic^t auf
bem mufifalifc^en , »ergeben« gemalt werben fottte.
68 ifl aber al8 fehlte e8 ^ier baju an Wluti): ©irs
jenigen, welche bem neueren 3citbewufjtfein ^utbigen,
wel^e an ben gortfd&ritt, an bie not^wenbige SBefe
terbilbung ber Äunfl glauben, welche nidjt in feie
9leben8art ber Äurjflc^tigen einflimmen, al« fei Stör«,
wa$ ju rrrrid&en mBglic^ ifl, erreicht bur^ bie gro§m
Seiflungen ber alten äWeifler, weld^e bod> aber nur
gerabe baburc^ fo grofc würben, ba§ fte i^rer 3ett
»orauöeilten unb i^re Vorgänger voeit hinter fid^ lie?
fj en — Slde biefe foüten burd^ feflere« 3ufammen^at
ten mit ben ©tei<$geflnnten fld^ gewiffermajen att
gortfe^rittöpartei organiftren, um fo tei$ter brr um
gleich flärferen ©c^aar ©erer entgegenjutreten, weld^c
901t feinem Vorwärt« ettiya^ wiffen wollen, bie t^c
^Ingejt^t nur ber unterge^enben (Sonne juwenben unk
feinen neuen Sag mit neuen <3<$8j>fungen »orau**
a^nen. ©iefc ßeute, welche nie &on ber ©tette weg?
jubringen finb, auf ber fie einmal flehen, unb fi^
einanber fdjjnell al« ©leid^gefinnte erfennen an ii)xem
Selbjeid§en, ben 3o^f, galten eben be«§al6, weil fle
an gar fein SBettergetyen benfen, alfo aud) feine »ers
fd^iebenen SBege einklagen fönnen, weit einmüt^U
gcr jufammen, al« bie Sfreunbe be« gortfäritte«, ba
e« »iele SQegc giebt, welche weiter führen, ©erafer
barum wäre e« fo nßt^ig, bag biefe einanber auffuc^s
ten, na^er träten unb flc^ gegenfeitig über bie <Stani*
punfte au«fpräc^en, uon benen au^ fte i^r Söirfen
regeln, wie über ba« 3^t, weld^e« fle im Qluge \)a*
hen. 9lid)t bamit (Siner üom Slnbern lerne, fonbern
bamit Siner am Slnbern ftd^ flar werbe, unb inbem
er biefem 9te<$enfe$aft über ba« ^Jrincip feine« SBir*
fen« geben mu§, biefe auc^ fic§ felbfl jugleie^ ablegt
unb fo gewifferma&en jum S5ewu§tfein feiner felbji
unb feiner Seiflungen fommt, ofyne wel^e« atte«
©Raffen boc^ nur ein träumerifd^e« SSBalten ifl effnt
wa^re 8eben«fraft. Souife Otto.
£Htifd>cr $fttjetget%
tteberftc^t fcet neueften ©tföetmmflen auf bem ©efrtete bet SRuftf*
Sät 9>iaitofotte»
ealou * utifc @(araftc*9däe,
fk SiOet, ©p. 34. Grande Etüde sur la Ballade:
„gli Amanti indiani 41 du Comte Litta. ÜUilan*,
Huotti. 3 St. 30 «td.
9bi$ aber tiefen (Somponfßen lautete feiner 3*it bae
ttrtyetl me$r bei* ale mißfällig. <5e war bie erfle «efannt*
faaft unb gern bruefteu wir ein Äuge gu. 3ubeJ bie ©träfe
fflr bie beoba*tete SRilbe folgt in biefem £>*ue 84. SoläV
ein gewöbnlidjjee nnb gefdjmatflofee Stäcf fommt nid)t oft!
2>ie gtäflidje «aflabe ift eine <S*ale ebne Äern, um wel$e
4fc. SBiflet eine anberweite Sdjaie fabricirte. Sie 3narc
bie«gen bagu waren einige Dctaoengänge, eiwae Tremolo nnb
«er allem bie d&romaiifdje Sonlelter. (Sin ©enleflreicS bee
Jßerf. ift g. SB. ber, baß er gu bem SWelobtebrocfen ber linfen
fanb bie red^e £anb eise $romatifd)e Tonleiter uuunter*
brodln oon eingefallen fis aufwarte bie »iergeftrieben g,
bann abwarte bte kontra d, bann abermale aufwarte bie
*iergefiridjen g unb normal« abwarte bie (Sontra d auefü>
tea laßt. 2>iefer geifheidje $affue frigt anbert§alb (Seiten
$a»ier weg , unb babei föeint ber liebe SWann gang unbe*
fangen geblieben gn fein, So arg ifl'e unferee HBtffene laum
je getrieben worben! — 2>le &erlagetjanblung bat, beiläufig
bemetft, bie Kummer 19849 auf bae $eft gefegt; iji bie«
bie *Ber(ag6nummec unb barf man von biefem $eft nur auf
bae 3e$ntel ber gefammten SBerlagewerfe fließen, fo mu6
bie $anblung ein ungeheuere« SWaculaturlager beftyen. (Se
giebt nodj Sdjäfce, von beren tafeln man in SDeutfdjlanb
feine &bnuug gu böben fc^eint !
€♦ %* ©ambitli , ©p. 50. Rimembranze di Paga-
nini. Nr. 1. Allegro di Concerto. Nr. 2. Carne-
vale di Venezia. Nr. 3. Le streghe. fticorti.
3 jjjrfie, ä 3 St. 50 «te.
Der (Somp. begegnet nne gum etilen SWale; er iß, wie
ber Xitel befagt , aue ©enua unb bat oorliegenbe $efte , ,alla
memoria dell' Illustre Violin isla Concitladino" gewibmet, Sole
<e fieint, beför&ufte fl(b bieemat feine Xtyatigfelt nur bar«
auf, bte Qompofttionen $aganint*e für $ianoforie gure^t gu
machen, uub ift beetyalb fein Utujeil aber feine (Sompofitlone*
befabigung fefUuftelleu. 2)ie Stüde finb fdjwer, bo<& fann
ber Spieler (Sffect bamit ergfeien. (Einige neue aue birecter
Ouelle jiammenbe 93oitrag«begei<$nungen : „smorßoso, irillato
il canto, con scioltezza" gellen Wir mit, um babur^ bem
(Sinen ober Ruberen unferer Sageebelben, ber fie flcb gu nnfce
n .i(b<n will, bülfcei(b unter bie Kirne gu greifen.
©tcpüaute ÄOmotOW4fa, FanUisie sur uu motif
de Preciosa de C. M. de Weber. JRitau f lUi|-
ber. 27 Hjr.
— — — — f Pensee fugitive. €bflt~
toitlbtt. 12 ngr.
JDer „flüdjtige Oebanfe" ^at $$ im 2>reit>ierteltact
«neweg gebrochen. 3>fe „ty™W *«M* an * «tnleiinng,
Xbema, gtoei Sßariationen , gwet leiten Tempo di marcia,
gwei Seiten Allegro con fuoco:
. . --T ÄtfjK
con bravura.
nnb gnleftt gtoet Seiten Allegro, wobei bae ^ema mit Kr*
^eggien ä la ^alberg gum SÖorf^ein fommt; bie belben ©a^
riationen tonnen ale (Stuben gelten.
% JDeiajct, ©p. 8. Rondo tyrolien. Ijambtirg, llw-
metjer. 4- ^ r -
gfir <&old)t t wel<be biat leben muffen.
3tt#ructi»e*.
3. SlotoatotoMt, ©p. 25. 12 Etudes. flittner.
2 ijefte, k 1 «Ijlr. 5 Hgr.
(Sine wertboolle Sammlung. IDer Knlage nnb bem
mnfifaliftben tt^arafter na$ finb bte (Stuben benen oon (Sbo^
)>in nnb ^enfelt am meißen oerwanbt, wenn aud) ntdjt eine
gleite hinfilerifcbe 3nbioibualitat in fl^ bergenb; fle feffeln
fafi alle bur<b i^r melobifd^ee Clement, wie burd) gew&^lte
^armonieen. Kie bie bejien ^eben wir Star. 2 (bae frnb«t
»on 2Rortter bc gontaine unter bem Warnen „le Papillon"
nnreblid)erweife oeroffentlio^te Stucf, tytx mit einigen Kb*
anberungen erf^einenb), $lx. 3, 5 ic. bervor. 3u verwunbern
ift, bag man no(b immer Unri^tigfeiten , wie „marcato la
melodia, cres-cen-do" u. bcrgl. in unferen SWufiffhiäen an-
trifft, ee bünft une am Ort, einmal hiervon (Srwafynung gu
t^un. 3)le beiben bie tfefte eröffnenben (Stuben (Wr. 1 nnb T)
finb gwar gn tecbnifd>em 3toecfe gut, aber troden unb ah*
fhtm))fenb bnreb ifre Wnge: laffe man f!(b ihretwegen ni^t
abgalten, ben Snbalt weiter gn bur<bforf c^en , man wirb ftm
rel^li(b entf^abigt finben.
©♦ ©Olinetti, ©p. 39. Le Viole mammole. Preludj
e Melodie con numeri per le dita ad uso dei
giovani Pianisti. Rirorti. 3 St. 90 Ct$.
3iemlicb anfpte^enb nnb für Knfanger, wel(be bie erffen
66
Clement« bereit« inne Ijaben. Die linfe £anb tonnte beffer
Berücfftdjtigt f e (n.
8f» Autfett, Rondeau sur deux themes de l'opera:
Le Pretendant. Stuttgart, Wagiwr. 10 rijr.
9tfd)t fdjtoer, in ber SBeife toie Junten £j>. 30.
©♦ Z* SBtttttttet, ©p. 96. 5er kleine pionia. I)un-
*ert HcbunggftiUkr in fortfcljreitnöer ß^wietijluit
fiir Üt rrCten Anfänger. 1« Ijcft. Ätftre. 54 Ar.
Sftodj immer fdpeibt #r. Omaner unb foHte er au$ nur
feine früher gegebenen <Sa$en (Dp. 12 g. 33.) toieber brin*
gen. Die in »orliegenbem #efte enthaltenen Uebung«ftütfe
bieten burdjau« ni$t« Sfceue«, fonberu fdjon §unbert* nnb
tanfenbmal IDagetoefene« , ungeadjtet ber SKiene, bie fie ma*
<$en, al« Ralfen fie einem fetjr bringenben 93ebörfniffe ab.
2>od) ba»on abgefeljen, galten toir fic aud) au« »iclen anbe*
ren ©rönben für überjlüffig unb unitoecfmäfHg, »a« wir frei*
lidj Ijier ntdjt au«fnljrlidj barlegcn fönnen. Um bem (5om*
poniften, tteldjer ba« J&cft mit bem 2Bunfdje einfanbte, e«
„sine ira et odio fritifirt ju feljen", — eine 25emerfung, bie
er fid) tta^rfdjetnlidj in gclge ber Stnjcige feine« Dp. 97
(f. Styrilnummcr be« tfrit. Sing. »or. 93b«.) erlaubt tjat, —
entgegenkommen , »erben fcir fein SBerf &um 2lnFnü>fung«*
jmnft nehmen, unb un« gu bettotjUtjenber $onFünfUert>erfamm*
hing be« Mageren über ba« $rincip au«ft>red)en, ba« Ui 9lb*
faffung tton (Stücfen ju inftruettoem 3»ecfe unferer 2lnfid)t
ua$ ju befolgen ijt. 3m 3ntercffe ber <§ad>e, um bie e« ftdj
^anbeft, n>äre be«ljaib bie £$eiuta$me bc« dom^oniflen bei
ber JBerfammiung toünföen«n?erty. (91. $>or(fel.)
% @$mitt, tfoüflärtrijje prakttfclje pianofoitefrljuU.
Tiumtytv. 4 fcljlr.
SBirb befprodjen.
SRpbcarttM, Jabrifarbctr*
8* SSe^et, La Pcrvenche. Valse. (Le Jardin d'hiver
Nr. 1.) ö.ijott. 45 ftt.
(Le Jardin d'hiver
(Le Jardin
$♦ ®ff*t, Mon Ange. Melodie.
Nr. 3.} «Eben*. 45 Ar.
9* ®0?ta, ©p. 18. Mazurka originale.
d'hiver Nr. 4.) tbtn). 45 fir.
2>iefe brei @tütfe ftnb einer Sammlung entnommen, bie
bereu« lljrc Abfertigung gefunben. <5« t§ut un« leib, baf
wir normal« SBorte barum madjen muffen. JDer ^Beitrag
von (Sffer madjt un« bie« Seibfcefen am toenfgften fällbar.
<£♦ Äafcff, ®ctat>en-Watf«r. JRefcr. 7j. Itjr.
92ur feinen £erjeniraljet, bann tooflen nrir un« tiefen
Ccta\>en»aljer no<^ gefallen laffen!
9» ©ofttlSfi, Souvenir ä mes eleves. Cah. 3. Emi-
lie-Polka. Äittner. 7£ Hjr.
©a« ba« @tüd «Befonbere« $at, ift bie fflibmung bei
dom))onifien „a sa gracieuse eleve MademoiseJIe la Comtcsso
Emilie Lubienska". 3Bie nai\> gegeben!
%üt ^Haitoforte ju Hier ^änbem
§♦ 33erttni f ©p. 168. Fantasia sur 1 Puritani de
Bellini. (3 Duos, Nr. 1.) Ödjott 1 Jl 30 Ar.
— — , ©p. 169. Duo siu* Norma de Bellini.
(3 Duos, Nr. 2.) €ben*. 1 Jl. 30 fir.
— — , ©p. 170. Fantasia sur la Sonnambula
de Bellini. (3 Duos, Nr. 3.) €bent>. 1 Jl. 30 fir.
9?od) immer tviib Fellini ausgebeutet! 2)ag ber (5cmj>.
»orliegenber ^efte bei fold^er Slu«beuiung feinen SortljeU
»a^rjune^men, überbauet feine ©adjen ^anb^ unb munbrec^t
anc^ für SSiele ^equric^ten h?ei§, f;at er fdjon öfter al« ein«
ober ^veimal beriefen. 3n biefen $uo« f)at er'« auf jiemlfdj
fertige (Spieler abgefeben.
®* ©^Wetttfe, ©p. 67. Trois petits Rondos non
dit Heiles. Hamburg, llüm^er. 3 fleftr, ä T 7 T tljlr.
<Sinb einigerma§cn pl)ilißrb«, boc^ beffer no^ al« (£. X.
©runner'« (Sachen. 3)er lefete Xact von Seite 4 im erften
$eft gehört auf (Seite 6; bie« SSerfe^en be« ^otenfte^er«
toitb SWandJe in f$öne Verlegenheit bringen.
3ntc!lt9cn jblrt tt»
Im Veriuge «oo Siegel 4* 8toH in Leipzig ist so
eben erschienen:
Carl Zöllner, Die Zigeuner. Pliantasiestucke
für vierstimmigen Männerchor. Partit. u. Stim-
men. Pr. lj Thlr.
In Kurzem erscheint ferner:
C« Zöllner, Die Bundesstaaten, für 4stimm.
Männerchor.
Leipzig, im Juli 1847.
fn meinem Verlage ist erschienen:
Felix Mendelssohn - Barth oldy,
Op. 70. Elias, ein Oratorium nach Worten des
alten Testaments. Clav.-Ausz. . . 32 Fr.
, — Chorstimmen ... 16 Fr.
, — Solostimmen zu den mehrstim-
migen Solo-Stücken 8 Fr.
, Textbuch pr. 100 Expl. netto 2 Thlr.
= 7 Fr. 50 Cts.
JF. Sintrock in Bonn.
»tuJ »#n fr. «öcfmann.
ü c u e
Hijj^tift fm
^crantiuertlidjer SRebaeteur:
Statt} förenbtL
SiebmunD&toanjiflfler SJanC.
JI7 10.
Iß er leg er:
SKobttt fitieic in SJeipjift.
Den 2. «ugufl IBH.
$cn blefer 3citfdj* erfdjeinen roOdjerttndj
$tcfä ted $anbe6 *öü 53 Arn, 2'/, ET^Ir.
3nfctifcn$QebMf|ten *f* s ;^ritjeile 2%t,
Stbcnttemcnt nehmen alle *j3efl amter, ©udjv
SBufif^ unb Äun^SanHungea an.
£uö SEfen (®<$lu&). — SUint 3fftung, Sagt Äße r$i$t*, Eermifät^.
---y---^ -r¥ri¥ ^ ^
3Iud aSte».
0$ imifi nun ^u trr, fo efren ihrem (Snbe narjem
ben ttalifnifd)en ©tagtone übergeben, tuicnjctjl idj fie
am (ifbflen ganj unb gar übergeben mochte. SiMct/
ein muflfaliföri 3Kifere gegen wärt ig irt ^talffn fein
nuifj, baoott gif fr t bie in JKcte flcfrenfce Stagionc wies
bei et» 9 fl nj ftftffutä ^ammerfritb. Üöo fntb bie
Canlanli di CarteUo, reo finb tic Maestri? Sie Sadje
tft tocTfdjrcuiibrn, nur bie Warnen fitib geblieben. 9iuä
ben (Sangern finb @><$ftfct geborten , unb auö ben
Sttarftriti — gar ni^td mt|f. 3JJrtn barf nur bie
erjtc frefle italienifdjc Sffciing A ur $«A ndjmen, unb
toirb barattö erfe^en, ba§ bie giaefü'ä freffet geratr/eu,
alö bie Äaitoffel». 'ätnef; frei ltue in SBicit f;at bie
lijeüttninluft auf eine beinahe crfcf)rcd;cnbe SÖJeife jus
genommen, moiau j, SB, au ber SBien bie aufö tjö^fle
getriebene Spannung tc3 $|BiibfiatJitä burdj Sennt;
Sinb imb ^Btclfa , im Äcirnt(jiicrti;Dr jefced? bie fein
fccfoubereä -3 ntetf lT c megruten fflarftcller, nefrft bem
ffiurcfjfaltcn fafl aßet SWemiätcn Sdjulb ift SBir i}a-.
fren bemnadj bafi fenberfrare, in ÜlMcn nod) nie flatb
gehabte ©(fyaujpict ertefrt, baji eine im Aarntfynett(;«r
aufgeführte neue Gper frei tyrn nfien IDatjieÜung
lein publicum fytrbcijujie^en iKnncdjte, ivenigfleiiä
Ratten bie jejt alle erfien äJorfirihmäni »ctle Raufet,
ber jätete ©uecejj mochte fein teeld?er er wodte. Sie
fragliche Dpcr ^ie§ Olivo e Pasquale toon ©onijftti,
beffen fc^le^tefle Opern nod) immer freffet (inb/ alä
bie bfflen eine« 9ticei, fflerbt ober gar Salbt* 83mn
Ie|teren ^SMaeflro'' mnibe Catalina Howard aiifge*
ffitjrt, ivelc^e Dper i<^ frei ber jtüfiten SJctfleßung,
iei ganj leerem §aitfe, mit ankerte, unb bie mid) itt
fDlct)em ©labe langtuciüe / bag ie^ mitten im brüten
Slctt baä Sweater Ufrfafi'«! mu^te, ot)nf ben @<$(ufj
afr^umarten, «jai ter) frei Kouitaten unter f einerlei
llmfranben nod) gctt)an. SSoju a(fo ein Sfaifouuf;
ment über batet Äiicrfe. @t( geboren bem Drfui ber
SJcrgejfcntjett/ eben fü, toie ®oni^etti'ö ättaria*5pa=
bittft; meter;c in ganj Statten bur^ftel, unb beren [)tc=
figrä ©Airffal t?cn bem früheren biircbauä nic^t afr;
twidj, — lieber bie ©anger, betten bic ftfjiuierigt Shifs
gafre obliegt, (Sinn in biefat Unfinn Jti bringen, lägt
ftcfy bc^ SöcjKteö beriet) ten. ^cili d? ^rimabountrt
SUtab. ^aboÜrii frereitä jtun aet)tett cber gar neunten
BJlalt bei \mv , unb tu bem Jci träume wen fo t>iel
Saferen t)at itjrc Kürpulenj efrrn fo jn = alä ir)re
Stimme abgenommen, aber uon ber festeren \)at fte
noc§ immer met)r, afö bie tneiflen i(;rer (£oQegiimcn,
unb fie foltert i(;re (Sottorotnren mit einer freigebig»
feit r)erauä, bag eä i^r auf einige Sflfen me^r ober
tninber bur^auS niajt anfommi, Itik @rajie ifl uer;
f^rounben, bet^ *p(jtegma ifl geblieben. $$i jur Seite
flef)t Signor anträte / ein Seil er ganj ttaetj nenefler
5acon, b, t). ein Sauger, beffen Stimme in einem
ganjen Slbenb meber marm uoc^ fall mae^t, friö ein
mit ber giö&tcn Rungenf raft (jerat^foteirteo bet)eä a
ober b bie andrer für bie S^tfrfoftgffit ber übrigen
Scifhmgeu cutfct;äbigt, «ad» welchem (Srciguiffe ba0
^ufrtieiim in Aufregung gerät t), unb Sraooe, giirored
unb mitunter autr) S3lumen unb Äranje regnen lä$t
58
Ad vocem: Sfumen, mu§ id) erwähnen, ba§ biefc
Dtoation bei unü fc$on bergePalt in SDiifjerebit geras
t§en ip, bafj idj felbp e$ mit angefeuert Ijabe, ttjic
bie ber Xabolini in ber SWaria ^ßabilla geworfenen
Äranje auägejifdjt unb auögelaä^t würben. 6ö giebt
aber auä) beinahe fein erfleö äWglieb mcfyr, toelfycQ
biefe, meip von iffm fetSft angeregte unb bejafyltc
©emonPration nid§t für fel;r uotfywenbig für feine
SReputation tiefte. — 9iebP obengenannten Sprimu
(Santanti, woju nodfj SKab.^batiej (vom vorigen ^a(;re
fdfjon befannt) femmt, mfiijte nodj> bie (Scntraalttfltn
Slngri unb ber Senor Galjolari geregnet werben.
33eibe waren nodj vor turjer 3*it Anfänger, beibc
traben pd&, man begreift faum wie, ju einer refpeetas
bten Äunpfyofje emporgefdjwungen. 9tamcnt(id^ ifl
erflere eine ber immer feltencr werbenbeu SHoffTni-
(Sängerinnen, unb bie von i!;r mit aufjerfirr Seic^tigs
feit, aber auefy correet gefungene (*enerentola war noefy
bie einjige Oper, welche ber 5lbminiPration einiges
©etb braute, gegenwärtig genießen wir baö $3er.
gnügen, alte jene Opern „jum legten 2Wafe" anons
cirt ju fefyen, bereu erpe ^SorfleUungen fdfjon überpüfs
flge waren. SJorläupg rücfen bie beutfdjen Gruppen
inä Selb unb fünf biä fcd&ö Senoripen weilen fdfjon
tyer unb erwarten i^re ©ebütef. Söir nennen: Grl,
Slnber, 9Wc§arb, 83ranbcö, Äreugcr (cin% ©armpabt)
unb gorme«f. Sefcterer ip ein SBruber beä SBafppen
gleiten Sftamenä unb fott eine aufjergewöfynlicb fd^cne
©timme bepfcen. 2Bir fyoffen, ba§ er ftcl; nic^t feis
nen Qetxn Söruber jum SBorbilb nehmen wirb, welcfoeu
man ten leibhaftigen „Äaäperl im gradf" nennen
fann, unb ber, bei einer mefyr alä ausgiebigen ©tim=
me, feine garten hi$ inS Scidjerlidje cutrirt. SJewciS
hiervon war fein „Sauft" in gücfyä' wcfylgeluugener
Oper „©uttenberg", wetzen ^Jart früher (Staubigt
gefungen r)atte. SJtan fagte §iemlidj allgemein m
SBien, nadfy £rn. gormeö ^chüt, bafj ©taubigl erfl
jefet feinen größten Sriumpfy alä Sauft gefeiert Ijabe,
nadjbem germeä (ber ftc§ für feinen SRival fydlt) fo
weit hinter ifym geblieben. — Wlit meinen muftfalü
fetyen Sfteuigfeiten Ware id) fo jiemlid) fertig, unb über
bie in einigen Sagen ju beginnenbe beutf^e ©aifon
wirb mein nacfypeö ©^reiben Slec^enfc^aft geben j beiu
no^ bin idj im ©taube, ©eutfc^lanbö Äunft jungem
etwaö nic^t Unerfreuli^ed ju metben.
©ie größte SWa^t ber «Sefctjeit, bie ßoneurrenj,
^at e« jefct namtic^ bar^in gebraut, bat} ftdj bie ©ings
meifler in SBien in den bem 9Maf$e fcermefyrt ^aben,
aW ba8 auö Stbreljamä ©d^ooge hervorgegangene
85oIf ©otte«. 2öir wollen nid^t über ben SÖertl? ober
Unwert 1 ^ biefer ©efangötet^rer fpredfjen, fo öiel ift aber
gewi§, ba§ pe ftd^ gegenwartig titn fo fe^r nad^
©d^ülern fernen, wie biefe, Ui bem früheren äWangel
an ge»dbi(tten «e^rem, nad& tüd^tigen «üieiflern. Um
nun fortwdtjrenb mit ©c^ülern \>n fernen ju fein, ma*
dt;en fte armen, mittellofen, aber talentbegafcten @^ür
lern bie eontraetlid&c S3ebingni§, baö ßeetionöt;onorar
erft bann ju jaulen, wenn fie bereits hei einer Sttyne
engagirt ftnb, unb »erfd^affen auf btefc ?lrt ftd^ See.
tionen, unb bem Talente, Weidbein feine $frmutlj fonfl
«nüberfieiglid^e ^inbemiffe in ben ÜSeg gelegt f)atte f
(Melegenl)eit ^ur SluSbilbung. ©iefen ^uflanb ber
©inge l;at fogar ein junger SKann, ^amenö 28eigl,
benugt, ber auf (Sonrab Söffler'fd^e 8lrt berühmt wer.
ben wia. $$ Witt tym burc^ Nennung feineö 9ta.
meno ^ierju be^ülfiid^ fein, auf bafc er, wie er e8
wat)rfd^einlid; felbjl wünfe^t, befannt wirb, ©iefer
junge, unbfirtige SWcnf^ benugt feine 9tamen*(tynli<^
feit, um ft^ tu ber Äunjlwelt atö gnfet beS be.
rühmten Söeigt, mit bem er jebod), wie ber (Sim
fenber biefer feilen auf baS Seflimmtefle wei^,
n\ä)t im entfernteren »erwanbt ifl, einjufa)wärjenj
er nennt ftc$ in ben Bettungen „ÄapeUmeitler" A o^ne
ba§ er anzugeben toermea^te, wo er al« fold&er fun-
girt. 93or einiger Seit t)at berfelbe einen ^ieftgen
&unfH;änbfer büpirt, inbem er ein S^ema toon ©er-
»aiö (bem 6eUiften) alö baö feine ausgab, cS bru;
ten lie§, unb bie Äcften bafür noa> gegenwärtig
fc^ulbet. Sn ben testen »lättern fünbigt baS SJfann.
fyn einen C^cfangöeourS für fierren unb tarnen an;
furj, na^ feinem treiben, Don bem ic$ t^ier nur ben
geringften, btoö bie Deffenttid^feit berüt;renben
$t)eit erjage, fann man t^n mit oollem Sterte
ßöffler 11. nennen. Unb was fagen unfere fonfi fo
Hatf^fü^tigen ©latter baju? öiS je^t noc^ gar
nid^tö. ©ie fd^weigen, wo fte reben feilten, wä'ljrenb
fte fenfl fo oft reben, wo fte fdjweigen fofiten. allein
eS fann nid^t lange banem, unb wir werben balb bie
zweite Auflage beS tföffferfa^en ©eanbatS 311 lefen
befommen. - ®a§ 3Bieft, ber feiner 3eit um fo
me^r über »topf ju ^reiben pa^ erlaubte, je weni.
ger er baüon üerpanb, geporben ip, bürften ©ie be.
reitS wiffen. Srog feines gro§en ©inpuff'eS auf bie
Journale unb Äünftterbörfen ip er fo arm wie eine
Äird;mauS gefcf;icben, unb für feine im 6lenb hinter.
iaftenc gamilie mu^te ein (Soneert toeranpaltet wer.
ben, welches leiber nta^tö eintrug. Sötefl fannte ben
SBertfj beö ©elbeS nia>t, unb gab gcwltynlicty ^a« am
Slbenb au$, wa$ ex SKorgenS einnahm, »iete Sele.
Uitaten i)at er creirt; $if<$ef war einer ber legten
berfelben. ©ie üffliener ^ournalipif f)at pd^ hei fei.
nem Sobe, gelinbe gefagt, nid^t fefyr auSgejeia^net,
unb ein p^tltd^eS @a5wanfen im Sluöfpred^en beS Ur.
t^eilä über if)n war bemerfbar. ättan mag übrigen«
über SBiep fagen waü man wolle, fo mel tfl gewtf,
er war ein talentvoller unb guter SKenfd^, bejfen
59
ewig anbauernbe ©elbconfttcU Um auf biefe Abwege
führten, auf benen wir tyn toertümmern fa^en.— Unfere
tyefige / ,9nupfj«tuug ,/ ^at nun in #rn. gerbinanb
»uib einen neuen Stebaeteur feetommen. 2lug. ©c^mtbt
leitete fie burdj 6£ 3at>r bt« *u bem gegenwärtigen
SWoment. »tan tyört fe^r oft ben Sag aufwerfen,
ba§ bie Diepgen 3ournaliften unb Journale ni^tö
werttj wären. $ure »etteumbung ! SBenn bie äeut*
nalifirn nid&tö wertl) wären, wie tonnten fte ben
Äfwfttftn unb SJittiiofcn fo toiet <SWb fcfteu, unb
trenn bie Journale nityft wcrtlj waren, wie tonnte
bie Sttutff jcitung um 5000 gl. ttertauft worben fem?
©inb 5000 gl. nierjtö? 9Jlan mu§ eä §rn. ©djmtbt
übrigen* nadjfagen, ba§ er viel iWütje auf fein 3n*
jiihit wanbte, nur gelang e3 tym nity, baffelbe auf
bie £otje ju bringen, bie er teabficrjtigte. &o fcfjr
er ftcfc felfcjl ü&erfctiäfcte, fo fe^r würbe er toon feinem
publicum untcrföäV/ unb bau mit Unrecht, »tan
lonnte ifym nur ben Vorwurf maAen, bafj er ein
©ilettant fei, unb er fammt feinem SDrgane würben
metyr ßingang unb ®U\iben gefunben $aben, fall« er,
wenn auefj ein fdjlecfcter ©<*>riftfletter, bodj ein mi*
ftfer *om gadj gewefen wäre, £>ie Reiben $anptge*
treten biefe* »latteef, namlirfj: ba& ber fflebactrar
ein ©ilettant, unb ber »erteger ein Italiener ift,
ber, wie natürlich, feine ^eimifefce äWujtf auf Sofien
ber beutfe^en cultifcirt wiffen will, bauem gegenwär*
tig fort. 9t. ©cJjmibt bielt übrigen« für gut, feinen
Sefetn auf 8 ©palten oorjurec^nen, tva$ er aUeö für
fle gettjan, wäf;renb Suib in feiner lpen Kummer
au* nidjt eine (Sinleitungäfylbe bringt. @iner toon
fceiben muß Sttecjjt ^aben. 2öer« Vederemo.
Sb. ö. ©.
Älciite Bettung.
©tieffi* an bie «lebaetton. 3n einer ber legten
$ftummern 3b«r 3eitfd>rift fanb i$ bie «Injeigc eine« erft
rutjtid) unter bem Xitel: „8rfebrl<$ ber ©rege al« Senner
unb Dilettant auf bem (Gebiete ber Xonfunfi" bei Stuljr in
$ot«bam erfdjienenen SBerfcben«. ©egierlg ju erfahren, wa«
sn« Wer «Reue« nnb 3ntereffante« in mufUalifdjer ©ejiebung
«ber Jenen grof en *enfd>er mitgeteilt werben fönute, föreite
i$ fofort gnr JDurdjjity be« eben genannten ©udje«, nnb
folltc man e« Wobl glauben, l<b jinbe nidjt« al« eine Samm*
lang tyeite fdjle^t getollter, «jetl« fäledjt ftyltftrter Slnec*
fcoten obne 3ufammenbaug , einzeln ^ingejieUt, glel<$fam al«
eine Satyre anf anbere SBerfe nnter abnlidjem Xitel, bie fid)
t>os bem oorliegenben nurbaburdj unterf Reiben, ba§ fie in
bef^eibenem ©etoanb »irfli^ toiffenfdjaftlfdje ©toffe jnr
^tunblage ^aben, toäljrenb jener Knecbotenjöger , mit Ojien<
Nation auftretenb, ni^t« a(6 l&ngft bekannte, oft fogat lang*
toellige ®ef*i*ten »leberMnt. ©erartige (Srf^einungen (?)
im 53ercid) ber mufffalifdjen Literatur oerbienen gcwiS eine
ftrenge, ernfUidje SHnge; fie finb ein traurige« Sttadjtoerf ber
©^ecnlation auf Äoßen be« großen publicum«, ba«, »erbten*
bet bur$ ben Xitel, fid) jn bejfcn Slnfanf verleiten lägt, nnb
bann erft, aber leiber nur }n fvät, feinen 3rrtf«um einftebt.
belieben Sie oon bem 3nf>alte biefer 3eilcn (»ebrau* *u
ma^en k. &• ^
Sageögefd)t$te«
»eifen, ©oncerte, engagement^ «. Die <Sefd)fc>i'
fler Cerwalb baben in ©erlin concertlrt nnb bö^li^ft ge-
fallen.
Seip^tg. Unfcr ©aritonifi ^a«viu*, »el^en ba« *tt^
blicum gern $örte unb fa^, gebt toieber an ba« ^oftbeater
na^ JDarmjhbt jurücf, nnb au<^ ^>r. Stritt toirb nn«,
bem SDernebmen nad), »erlaifen.
grau &ttty WWer an^ 2)arm(labt, fAicibt ba« l^ons
*erfatfon«blatt, bat p* in ber bie«jabrigen Sonboner Saifon
ber ebrenoolipcn Slnerfennung i^re« frönen Xalcntc« ju er?
freuen. Go trat fte, bureb ben (5rjbif(bof »on Dorf aufge-
forbert, in einem unter beffen JDircction am I9ten 9Wai flatfe
gebabten Slncient * ©encerte unb in ber berühmten pbilb«mof
nifeben ©efellfdbaft am 7ten 3uni auf, unb ijatte enbli^b no<^
bie b°be @b^ ^ Slntoefenbeit be« äönig« unb ber Äönigin
ber Belgier am 28Pen 3uni im SBudingbamValafte p fingen,
wobei ibr in«befonbere bie butboollften ©eifatl«äu§erungen ber
.Königin Sßictoxia gu X^eU würben.
9tadj ber 3((lgem. Scitung b*t bie n«ue Xirectiou ber
grogen Dpcr in 5Jari« üOerfud^e jum (Engagement ber 3enn^
8inb gemalt. JDie fd^teebifebe 9lae^tigaU foll aber fo um
oerfcb&mte 93ebingungen gefallt baben, , ; baf e« bem reichen
Xbeater in $ari« bei ben allergünfUgßen 93orau«fetungen be«
Srfolg« rein unmöglid) »Are, fte anjuuebmen".
®pobt ift in Äonbon eingetroffen, um brei geiftli^c 8Ru»
fifauffübrungen gu leiten.
9lacb bem dbarioari will fcorfctng fein Engagement in
Sien aufgeben unb wieber uadb ?eipjig fommen.
2)er Xbeatercbrontf zufolge mad)t in ©ab Äiffingeu bie
$ianißin »ettina ^einbl bur« ibr »orguglicbe« Spiel in
(joncerten unb ^rioatjirfeln olel 9luffeben. (Sbenbafelbft fingt
mit 5BeifaU in (5oncerteu ber ©arltonift e^Wetntt.
$r. Äammermnftfu« JfUf au^ (Saffcl fplelte am 22ften
! 3uli im Seipgiger Xbcater öor faft leerem ^aufe ein Spobr';
! f*e« (5oncert nnb Variationen oo« ü)aoib. Seine Xe^ni! ift
| )u rubmen, weniger fein ©ortrag.
5Ruftffefte f «nfftt^tungen. «m 2ifteu 3uli baben
; bie $re«bner ©efangoereine : Siebertafel, Orpben«. Sieben
frauj, Obeon unb Slrion gemeinfcbaftlic^ einen „Sangertag"
j gefeiert unb jwar im großen ©arten. Der Sfiugerdjor be*
1 flanb an« 160—180 Stimmen, nnb trug 13 Sieber oor.
60
Saoerlleb" von SÄüller unb „»«leb", ©olf«lieb, fanben
befonberen ©eifalL «m @djlufj fanb natürlid) cm gemein,
fAaftlicfce« Slbenbeffen (Statt
«m 27fien 3uli tvurbe in »tanffutt a.!K. ba« alU
iabrli* 8«m ©eflen ber MogartiHftnng fhitfinbettbe 3ttuftffeft
von fammtlldjen artige» 2Hännergefang«*©ereinen gefeiert.
S>i» SRagbeburger 3eitung f*reibt: Slm löten 3uli
feierte ber Junge, bodj fa>n bie ^errlldbften Hoffnungen er.
»edenbe ©Im . edngetÜUttb in ber ft&te ber alten feueren
SRufenfiabt «elmflebt fein jtveite« große« @üngerfejt, an bem
16 Siebertafeln, jnfammen etwa 500 langer jä^enb, £$ell
nabmen. 2)ie 9lu«fü$rung ber Oefange toar im allgemeinen
eine re*t loben«*erti)e, namentlich fanb ba« toaWaft begel.
fternbeSieb: „ber beutfäe <Sangerbunb" von gjletyfeffel, nnter
be« GomVonifien eigner Seitung mit Jtraft unb «euer au*ge*
fübrt iubelnbe Slnerfennung. Unter ben «ortragen ber ein.
ulnen ©ereine ftanben natürlid) bie ber ©raunfa>eiger oben
an ©on ben übrigen verbienen bie meiflen« au« «anbleuten
unb $erfonen ber arbeitenben klaffe befte^enben ©ereine gro*
§e« «ob.
«u$aei<$ttungen, »efotbetungem SDie 3$eatet*(pw<
ni! f&reibt an« Äölu: 2>er fiabtiföe flavellmeifUr *r. $eitt*
tiä ©otn tyit ,,t« m*W auf feine mufifaliföen *enut,
niffe unb Talente unb ben von tym Ui ber Leitung mujifall.
faet ©ereine bettiefeueu (Sifet" vom SWinlfterinm ber geift*
lt*cn ^gelegensten ba« latent, al« St. 9Ruftfbtrector er,
galten.
gifte bet ©äffe* »raff in, vom Hamburger <Stabt*
tbeater, in «eltojig al« Ga«toar mit haftiger Stimme;
Sri Sigttje au* Sßelmar, mit ibrem Selber, bem Senoritf
©ö'fce bortber, al« «mine unb öltvin in «eivjig, bcibe mit,
ibren irejfli*en Seiftungen entfvre<$enbem, entfajfebenem ©ei.
fall* Siaritonijl ©acf au« Semberg, in Seidig mit fe^r ge>
tbeiltem ©eifall; Senoriji Sfcaufdjer unb ©affifl Heikel
mit tva^rem öntbujia«mu« am ©tabttbeater in Hamburg;
*er vielfeitig flatfe Senorift ©reit in g in Äiffingen unb
.war concertirenb gttnjenb; ?rl. ©ab n ig g wn 2>re«ben
mit (Erfolg in Hamburg; «rl. v. Marra entjucfenb m «a-
«en- Xenorifl tteufelb beifällig in ©fernen; Xenonft 9tt t x*
ten« au« Hannover gern gefeljcn in Sobberan; «rl. (Smi*
Ue ©alter unb grau Herbit * Sajebe mit glutflicbem
örfolge in Coburg.
Beroifdjte*«
<Der 9lug«burger Hbcnb&eitung wirb an« 3Rürt$en ge;
fArieben: 3>er Ätonvrinj von ©alcrn braute für fein bier
aarnifonirenbe« 3nfanterieregimcnt bie römifa)e national*
^mne bie ju Sl)ten be« «a^fte« $iu* IX. com^ohirt tour.
b^, Den aRnfirmeifier @tre(t mit ^ier^er, h>e(#er biefe fftt
fein aWufifcorp« al« (Soncertßücf unb $arabemarf(^ anau?
girte. Huf ben SBunfö be« Äron*>rin$ett jog bie $arabe nw
li$ vor bem Qöttl be« pä>fili$en Wuntiu« vorüber unb
fpielte ben SRarfd}, toorauf ber S^untiu« bem Ärontorinjeu für
biefe jarte Hufmerffamfeit feinen 2)anf au«brü<!te.
3enit9 £inb ^at eine (Sinlabung ua<^ Dublin abgetote*
fen , trofbem bog man iljr für gtoet ©orftellnngen 1000 $fb.
Sterling bot
2)er ©eneralanjeiger für 5)eutf(^lanb f^reibt: S$0tt bet
©^ie^toig'Wen »efffufte* ©ei einem fcübfdjen ©efang««
fefte ber SBeftfüjte, ba« im Se^mjiefer H^Ije unter &aljlrel<$ent
3uflu6 von SWeufd^en gehalten tonrbe, »ermo*te bie ©&nget«
tribüne ber «llgetoalt ber Xöne unb bem ©etoidjt von 70
$erfonen nic^t gn »iberPe^en, unb jiür$te gerabe ein, al« bie
Hufumer Siebertafel einen <£olovortrag ^ieit, toorin e« ^ieg:
,,@« fann ja nfdjt immer fo bleiben".
$)er „greimüt^ige" ma$t bie ©erliner <§anitat«be$örbe
auf eine grofe ©efa^r aufmerffam, toomit ©erlin bebro^t
»irb: , f 3enn$ 2tnb fowmt in ben ^unbStagett Jtet-
(er! SBenn fa^on .im Sinter eine SWaffe ttutt bnrc^ bie
©ängerin bem Ueberfc^nav^en nalje »aren, toa« ijt erft l*
jener bem menWli*en ©erftanbe fo felnblidjen 3eit ju et*
toarten?"
Die ©onntagdblätter ^reiben: ©et ©om»3Rufil'»et*
ein unb bad «Wogatteum in «alj&utg« «aut bem 5te«
3a$re«berf<$te biefe« ©erein« ift im 3a$re 1846 troj man*
6er flbrenber öreigniffe in Hinfi*t ber &bminiftration bie
Aufgabe beffelben »ürbig gelöft, nac^bem bie Äir^enmufif in
14 Äird&en erbalten unb bie bebungenen ©erein« « unb SWu*
feum*'(5oucerte gegeben toorben. Qine öffentliche $tüfung bet
©ä^üler be« 3)lojarteum« 1)atte einen günjiigen (Erfolg; fo
loie nac^ einet in ben (Statuten gemalten 3uMerung ber
Unterri^t aud) auf bie »eiblid^e 3ugenb au«gebel)nt »arb.
Dbtoo^i nac^ vortrejfli^en 2fon>eifungen unterrichtet loiri», fo
mug bedj ber ©erein«.«u«f#«S mit ©ebauern ba« ©eibjibe*
fenntniß ablegen, bi^ jefci feinen au«gejei*neten Spület
au«gefleilt ju ^aben. JDie Urfac^e liegt barin, baf e« wenig
finnbegabte Änaben giebt, unb bann, bag bie »enigen fogleic^
nac^ ober nod> vor ©eenbigung be« (Slementar^UnterridSft« bie
(Sdjule verlaffen, nnb jtvar »egen SWangcl ber (Subjiftenjmit*
tel ober »eil itynen f*on Slnerbietungen ju ivirflicben SKuflf*
bienjien gegen Honorar gemalt tverben. ö« fjat baljer bet
©erein bur* eine SRojart * (Stiftung ein @tivenbium von 80
(Bulben für einen ber talentvollen <S$üler be« SÄojarteum«
gegrünbet unb foglei* verlieben tc.
SoittfittftUr s »erfanttitlutie» 2> ie ©etfammlung
finbet ben 18ten unb 14ten Sltgttft Statt. «u«»artige
werben erfu*t, fi* Xag« juvor einjufinfcen.
totud oo« §r. Rßctmoii».
Heue
^*<Mf4Jttff fÄr
ilf ran Ho c l f l i* ti !tt et* a i f i n -
ftfdtij SBfeitbfl*
Sirbcnunbjnjanjigfter SartD,
^ u.
Verleget:
Stöbert Briefe in Setpjig*
2>«i 5- tuguft 18«.
5Jrf i* &t« 8aciM *un 52 *ßtn. 2'/, ^r,
^nfftticrtö^fbü^ren bfr SMttfttflt 2 *Rgr.
S 9tummer& &j?a l ofcet 1 '/i ©ogett*
&bunnement nehmen aUt^taftämter, h Bu4
SRnfth unb Jtn n ftf) an b Langen an.
>blt ffltoüowaT*« © in gatat forte in Part*, — ßur ^tanoforte (©4iuf) H — ScfU* 8« «äfftet SRÄ»nttgtfaitflf*|t — JtHtif^tc
©fe 3)Jpöfptoa'ftfcc 3ittgaFafcemie
ftt ^atrtö.
Dort &uguft Äatljn.
<B t n l e i t a n g.
3ut fctbnt 3«i/ ba Snbtoig XVI. in Stifaitteä
Die Üßotabeln jufammenbettef, um bte abiueidjenben
3lnfi($ten ber regierenben äRinifla in Sinttang unb
beä @taat3 Sinna^mrn unb Stuägaben m (Steidjges
tuie^t ju bringen, gcfäatj e$, böfj gart griebridj gljris
(Hart gaftl) bie täuiglidjen unb ante«« Sänget in
$ü tob am jut Stabführung feinet jfmgfc bcenbeten fee$*
jetjnflimmigen SHcffe eintub. ©fite flogen auf unets
toartete ©c^mierigleiten. ©ie SJerfufJje werben mit
benSettmet ©ing^eten nuebet^cü; in ^erfaitfefl jum
^weiten SMate bie 5fto takeln berufen. $ict unb bort
Seibtf vergebene ; btS entließ im 3«$tt 1789 in
gtanfreielj toi* 9tarfjäfiänbe atä SlaticualüafammtuHg
jufammenitateu , imb unter SJtitabeau'ä mäßigem
@inftu§ im SBaß^aufe baä SSotF ücu ber tonigtidjeu
unb fit^li^eu ©ercattljerrfdjaft befreit roirb, roätjrenb
gut fetten toetfyangnifjfcüflcn ^tit im ^paufe eineä funjb
liebenben *ptit>attnanneä flu ©erliu untet Öaf<$'S «fti=
gern Semu^en ein Saugerüerein entfielt, bem eä uer-
begatten ift, bie Sontunfi auö ben att^ert^mmtic^en
Sanben bei Aiifyt unb ber $Bfe jw cttöfen unb jum
föemeingut bed SJelfä ju madjen. ©oppette, ®man=
(ipatien, tjtct bed ffnifHerift^tn, bort be€ bürgerlichen
Bebend, ©ie fedjjetjnflimmige bfutfdje ÄJteffe unb bte
fee$jeljn jährige ftanjBjtfdje Sletiolutiou gingen ltiiaufs
IjaÜfam öon Statten j ftranfreidj ^aite feine SRepublif,
'■Cent fei? laut feine elfte (SingaUbemie. Utib fo mit
baö ^otitife^e unb tßtgettt^e SBenmftfcm tt$ JTcanjös
ftfe^en SSottft ftdj abgelofl ^at uon bem anerzogenen
Sinn fne^tifa^et Untenoiirfigtett fru^exet 3«^n, au$
ttog aüet Sicootuttonägiftuef/ ttofc Äaifertfit^ itnt
Mefiautation fte^ entmicfelt, auägebilbet ^at ; unb un;
tet bem Ginftug einer glric^faßä in bei 9luä6übunj
begriffenen freifinnigeu 9tegictung§form einer aHmafi?
gen Sautcrung unb Älatfjeit entgegengereift r fo ffüim
ft% in ©eutf^lanb bnre^ bie ©egriintung ber erfien
Singafabemie fote^e Vereine üt traft hu fegrnbtingenb
üerbreitet, unb ifl mit i^nen bte tuufHetifd^ ©tlbimg
inS %ititt gebtungen n?ie früher ^u feiner 3rit unb
uod? je^t utrgenbrpo anbeiö* 5Durdj fie unb bie ton
i^nen genarrten a^ufiffejle, njtc Tlaxt fo treffenb unb
f^Bn fagt, befreit fldj nnabjt^ttie^ bie S^uft! ton bem
SJaube, baä i&rc Oriflenj fonfl an bte @egeumftrt
unb Steigung ber t^ofd unb fcte Sebiuguugeu ber
Äire^c fitü^ftc ^ ff* toiib 3!fltfäfae^e in einem h'i-
^eren tu nflteti fdjem (Sinuc, aU ftc jematö gflue*
fen. Unb einfl, fügt er mit einem beffnutig^ttoU^n
Btirf in bie S^hinft ^iuju, itenn biefer ©cbanfe jur
%$&t geteift y wirb a\i$ bie euaugetifc^e Ätr^e einer
neuen Äitc^cmnuftf bebürfen, unb fxt ucn jenem ^B^e-
ten $3elf£gefauge Reffen bilrfen, ber bie tiertotgene
3bce bei ?tfabemien utib SPlufiffcftc ift,
9ttdjt tergotbete, bem (Sefc^marf unb ätbgefdjmai
eiue# ^ofei terfauftc Siituofrn, unb nidjt ^cmietbeu*,
62
vn ©taub unb groft bet ©ttafcen batbenbe (S^öre:
bie Stimmen beö SBoltcä fetbft werben bog
£od}gefül;l toä Sßolfö laut tönen lafien, unb gewüt;
bigtet witb bann Äirc^e unb §>etrfd)etfaal triebet;
fallen.
3n einer Slnwanbfung bee ©c$erje&, idj gefiele
eß, begann bie obige ^parallele, bie ftcfy mir gleic^fam
iniwitlfürlidj aufbrang unb ber gebet entfdjlüpftej
butd} bie ftniittelle Auffaffung beö geifheieben 9)laix,
bie ityt eine tiefere SJebeutung »erlief, warb ftc mir
hinter ber gebet ^imt Stnfh Unb muffen wir nietyt
getabc in jegiget ^eit bie 8}crwanbtfd;aft jener fc^erj;
bah jufammengefiettten, in ber urfprünglidjen Sbee
atferbings von eiuanber fo fernliegenben (Jrfdjeinun;
gen in ibten gcfd)idi}tlic$en S3e^ügen unb ßrgebniffen
anerfeunen? ©cl;en wir nidjt gerabe jegt tee^t beut;
iid), wie bie Spolitif bieffeitö unb bie 2Jhtfif jenfeitö
fccö SWfecine im **aufc ber Qa^tc 511 gleich bilbenbem
C?tiifCnl> berüber unb hinüber gefpielt, unb im erfreu;
lieben Auetaufdj ber gewennenen SKefultate jener ^cit
lex ^Neuerung 311 gegenfeitigem $}ort(;eil gewirft f;at
unb mef;r neef; Wirten wirb? £at mdfjt baä (Sanger;
leben tu ©eutfrfilanb mädjtig beigetragen jur gorbe;
rung bcö aufblüfjenben ©emeingeifleä unb greifet*;
jinuee? $>erbanft nid;t baö neue graufrei d) fafl feine
ganje mufifalifdjc SMlbuug ber befreiten beutf^en
Ä'unft, unb baö neue £cutfcblanb nidjt feinen politi;
ftfjeu 9(uffc$wung bem befreiten franjeftfe^en SBolfc?
£af: mit bem AuSbrud) ber großen ©taatöum;
wäljung, bie faft alte öffentlichen Slnftaltcn ftür$tc,
and) bie Äunft in granfreid; ju ©rnnbc gef;en mufi;
te, i[t begreiflid). SStc fennte bem anbetö fein? ©taub
beef; bie Äunft im STienfte ber Äivcbe unb bcö £cfeö
unb war, über biefc Äreife lunauS, auofc$lie§lic§e$
(Sigentfyum ber votnefunen SSett. ©ottcäbicnfi, ©pet
unb (ütoneett mußten ifyre Äünfilct l;aben; bafür forg;
Jen einerfeite bie ttcfffi<$cn Äitcfcenfing faulen, anbet;
\ät* bie foniglic^e Anftalt, in welket auefc§lie§lie$
SDpctnfänget gejogen würben, bie §offapefle unb
Äammermufif beö ÄcnigS. 2öie cä um bie muftfa;
lifdjc 3?itbung unb (Srfyofung beö SBolfeS tfanb, wer;
len wir an* einem fyäteren Artifel erfetyen *). ©ie
Revolution vctnidjtctc bie Äitc^enfdjulcn, bie Opern;
gefangfe^ute ging ein. SBie es ben Semü^ungen
rinee Ijoc^adjtbatcn Sßtivatmanncö gelang, bie £tüm;
met einet in ber allgemeinen Shtßcfung untetgefyenben
fteinen SDWitaitmufiffcbutc ju retten unb bntd) aix&
bauernben Cifcr unb SJefonnen^eit jur erfien Äunfl;
anftalt ßurepae ju ergeben, wirb ebenfalls hei einer
anbeten ©elegen^eit jut ©ptac^e gebtac^t wet;
I ben *). ©ie Äaifetjcit Iiep ber Äunfl webet 3«t noc^
3taum, an'S äJolf ju fommenj SDpet unb ^poffapelle
flanben in l;öc^flet ©lüt^e, boe^ ging bie äHuflf nie^t
übet bie Siegalien fyinauS, unb bie Sefltebungcn 6in;
jelnct, wie ß^oton unb ©attette, bie mit beö
Äaifetö Untetfiü|ung au\ eine mächtige ©tunblegung
^u btttdjgteifenbet muftfalifc^et ffiolfebilbung fannen,
gingen butdj ben ©tut^ beö fie|teten ju ©tunbe.
&tfl nad; bet Stneffefyt bet Soutbono tonnten fic^ im
etflen 51ufattunen nae^ tangjä^tigen Äämpfen.unb ^0;
litifc^en Umwäljungen bie ©eijlet fammeln unb in
etfefnitet Stu^c ben Äiinßen unb St^odutgen beö gtie;
benö fii) juwenben.
3egt fal; man äWuftffe^ulen entfielen, bie oon
mefyt obet minbet Sefä^igten untetnommen wutben,
aus 2WangeI an etfotbetlie^en Sftitteln jwat nut ©e;
tingeis leiflen tonnten , abet boe^ bie Slufmetffamteit
einflu^tei^et, wo^lgepnntet Wannet auf ftdj jogen
unb bie ganjlic^e ^etwa^tlofung biefeö Steile beö
ä}olfeuntetticf)tö an ben Sag btadjten. Oben an
ftanb bet unermüblie^e G^oron. 5Die erflaunlie^en
3tefultatc feiner Semü^ungen fmb befanntj fte be;
flimmten ben (Staat, fein „Qnflitut für tirc^lic^en
©efang /7 bure^ eine namhafte llnterfh'igung ju gtö;
perer Sebeutung 51t ^eben. 3Jlit biefer 51nflalt freien
für granfreic^ im gae^c beö (SborgefangeS eine neue
^eriebe anjugefjen. ®an^ ?ßariö flrömtc in feine
'^oucerte, wo man jum erflen Tlal ton ben wo^l;
eingeübten ©d;ülem flaffife^e Sßerte älterer ßeiten
würbig unb mit feltener 93ottfommenl)eit auefü^ter
l;ötte. ©ic SSewunberung regte jur 91ae^a^mung an.
Tupfer unb Dilettanten auö ben böseren ©täuben
beeiferten fid>, bie biö(;cr unbefannten ©c^äjje fennen
311 lernen, ju flubiren unb fie^ bran ju üerfud§enj
Sßaleflrina, Qlllegri, SWareello, £ä"bel gingf« »on
^anb ju Sfran^ unb würben in ben Käufern wo^a;
benbet Privatleute jur 93erfdjonerung gefeüigen ©ei;
fammenfeinö vorgetragen ; boe^ ju einem fefi^enben,
ftatutarife^ begrünbeten herein fam eö nie^t **). ©ie
ausführliche S3efpree^ung jener rü^mlic^en Slnflalt unb
i^reö galleS burc^ bie .3uK-3ta>olution, ß^oron'S t?er;
geblid;e Aufopferung feine® ganzen 93ermogen8 jur
51ufred§t^altung berfelben, fein Sob in ©rangfaf,
*) ^3wr @ef(bid}te M Sßclfegffflirgc« in granfreid)".
*) 3n bem 9(rtifcl: ©arrette unb ba« <Fonfen>atorfam.
**) Unter biefen rerbtent eine befenbere ©rtoä^nnng ba«
^>au« bei bentf^en gamilie Valentin unb 8eo, in rotU
iem eine fRetye »on Sauren ^inbnt(^ fi<^ ein Ätei« gelft*
reifer SKfinner unb grauen au« allen ©tänben, and ber
Äünjiler * unb ©Ariftflellertoelt »erfammelte, unb regelmaf ige
©ingübungen naq bem 33orbiIbe ber berliner <Singafabemie
ftattfanben, beten tätige« SKüfllieb Unterer ber genannten
J&erren frü^erbin getrefen war.
63
tfummer unb 6leub gehört nidjt ^icr^ec ^ wotyl aber
baS tiefe ©ebauern ber fo unbegreiflid^cn alä unvers
jeitjlic^en ©leidjgültigfeit ober fläglidjeu fturjfi&ttgs
feit ber 9tegierung, bte ein ^nftitut eingeben laffen
tonnte, weld)cä für bie SBoealmufif ba3 geteiftet tyas
Ben würbe unb jum Sfycil auc§ nurtlid; geteiftet §aU
te, waä ba$ Sonferfcatorium für bie Snffrumental;
muftt getrau unb noefy t^ut; $wei 'illiiftaltcn, in beren
gemeinfamer SSirf famfett ber Äeim jur künftigen mm
ftfaliföen »olöbilbung granfieidjä (ag. ©er gatt
ifi um fo betrübenber unb beflagene werter, ale fdjnös
ber Äünftlerneib , ber auf bie 83efc$lüf[e eineä in ber
Aufregung jener 3*»* weniger ben Äunjtintereffen alä
ber ^Jolitif geneigten ajtinifierö einjuwirfen wtijjte, bei
biefem SWifjgefdjtcf t^ätig gewefen fem fofl.
©od), bie Stuöfaat fyatte im Stillen gewuchert
unb fofltc jur grudjt gebeten, ©ie 5lnf(alt war
untergegangen , nidr)t aber bie 3bee. ©iefe gewann
einen neuen Sftcij bur<$ bie erfolgreiche Siuwirfung
ber uon getiö eingeführten t;ijtorifdjen (Soneerte.
©iefer ausgezeichnete, fo geteerte alä geiflreidje äftaun,
beffen tuet fertiger, umfangreicher Xfjattgteit granfreicr)
in mujWwiffenfc$afttic§er £inftdjt fo toiel uerbanft,
war eä fjauytfafyid}, ber bie 9lufmerffamfeit ber %xam
jofen auf bie vergrabenen muftfalifdjen Sdjafce frühes
rer ^a^rtyunberte Unttc, unb burdj feine feffetnben,
toon interejfanten v^aftifa^en ©arfteUungcn begleiteten
Vortrage ben Sinn ber SJefferen unter tfynen bafür
belebte; eine SKicr)tung, bie, wie wir feigen werben, mit
jener 3bee brt Sl;orgefangc8 üereint, wichtige Stefufe
täte herbeiführen foUte. 3eljn Sfttyte »ergingen, unb
wa3 früher att ®c$ute für bie mittleren unb nieberen
Staube beä VotfS beflanben tyatte, erflanb unter ber
Sftadjwirfung ber t)tflorifdr)en (Soncerte nunmehr in einer
^Bljeren Siegion ber ^Jarifer ©efeflfcf;aft aU freier
93erein, unb eonftituirte ftc§, mit geringen 9lbweic$uns
gen, nac§ beutfa^er 5trt unb SBeife aU Singafas
bemie. 3wei SWänner, an Stellung unb S3cruf fcers
(Rieben, aber burdj gleiche Neigung ju gemeinfe^afts
hifya SBirffamfeit uerbunben, waren bie Segrünber.
Von ir)nen foö jefet berietet werben.
*
(&ortfe*ung folgt.)
gut tyianofotte.
(®<*tuf.)
<£atl ättif, ©p. 2. Trois Pieces caracteristiques.
— Serlin u. ßreslau, ßote u. Sock. |)r. 25 0gr.
©ie Wummern flnb mit „Adieu, TAttente , la
Bienvenue" itberfdjrieben. ©er Sornp. uerratb ^a:
tent unb öerfpridjt £üd?tigeö für bie 3ufimft ♦, eö jeu
gen fta^ in bem SÜerfe frifa^e, gefunbe Reimt, ber
SBiQe, aüee red^t gut ju ma^en, ifl nic^t ju Berten;
nen. S3tcteä bleibt freili^ ju wünf^cn übrig, unb
ber (Somp. möge fleißig feinen ©tubien obliegen, üa*
mit er batb bie gefiigfeit in ber muftfalifd^en ©ram»
matif, bie geifltge ©etSflanbigfeit gewinne, welche ein
für bie Deffentlidjfeit reif ju nennenbeö SBerf bebingt.
golgenbe (Stellen, beneu man bie unftdjere $anb am
meinen anmerft, feien ^ertoorge^obeu : ®eitc 4 ber
9türfgang na% 5l 5 ©ur-, (3. 5, 2act 10— llj 7,
4—5 bie SBenbung nac^ Aj 7, 14 5 9, 5— 6; IS, 7
ba$ h; 14, 13— 20 j 16, 20—21 : 16, 23—24 (De-
tauen), ©aö 9Berf bered§tigt ju frönen ^offnuns
gen: lajfe fte ber ßomponiji in Erfüllung geljen!
3» tf» ©Obt jt)tt*K f ®p. 55- La Primavera. Kayon
d'esperance. Morceau brillant. — ßerli« u. Bres-
lau, ßote u. Sock. pr. 20 ßgr.
®in (Salonflüct, oou einer gewanbten muftfali=
fc^en $anb »erfaßt unb mit ber nötigen «ßolitur t?er-
fc^en, um eine leidste, angenehme SBirfung ^ertorju=
bringen. SSenn bie äuff^riften ben 3"^lt bed
StüieS anbeuten follen, fo ifl8 merfwürbig, — wenn
nidjt, nod^ merfwürbiger.
6* S» 2llfait, Partitions pour Piano tirees des
oeuvres de Marcello, Gluck, Haydn, Gretry, Mo-
zart, flr. 1 — 4. — fierlin, Öcljlefinger» Pr. b
©ie Sbee, S3ruc^ftürfe auä größeren SBerfen ge:
feierter ßompontften für ^}ianofortc ju bearbeiten, ifl
jebenfallä bead^tenöwert^. 5luf biefc SBcife einem grb:
feren Qßuhlicum jugänglidj gemacht, »ermögen biefe
SBerfe itjren @inf(u| auf bie ©efd^macfSric^tung befc
fclben auf bie SJerebtung be8 ©ilettantiömuö über=
fjaupt me^r unb me^r gettenb ju machen, ©ie und
toorliegenben mer ^efte enthalten: „^ic ^immet er^
jaulen bie unjafyligen SBunber'' auö bem 18ten ^Jfalm
Don 9Jlarcello, bie jweitc Secne beö eierten Slete^
auü Slrmibe, ben Sc^t^enc^or auö $P$t'B em ' a auf
2auri0, unb bad Slnbante ber 36flen «Stjmp^onie von
£>atybn :
z&
i^a'^z
u. f. tt>. \
tea.
^llfan'S Bearbeitung r;at baä Serbien jilidje, a\\% in--
nerem eintriebe hervorgegangen ju fein; bafür jeugt
bie Sorgfalt, weldje er barauf üenoenbet b«t. $n
^infta^t auf bie allgemeine Verbreitung, bie wir bm
64
83eatbeitungen n>ünfc$en, tonnen wir unä mc^t bas
mit eintoetftanben etflaten, bafj bie 83e$anbtung bc«
Snfhument« fo maffen^aft glatten ifl: füt 83iele
witb bie äuäfüJjtung bet ©5ge befdjwetlidfc fein.
9. Ääföfrortt, ©y. 17. DolkBlu^r ßr tfft*. über-
tragen. Ilr. 1. Äriejjer* JHorjjenlifb * Itr. 2. 3äger-
lirt. — fi*rlin u. ßmlau, ßoU it. 6ock. 2 jjefte.
|hr. ä 15 gjr.
3fl ee jwar nur eine untergeorbnete (Sompofts
ttonät^ätigfeit, welche tyren ©toff au« 93on)anbenem
entnimmt, fo ifl fte bodj oft für benjenigen lo^nenb,
beffen eigene (Srfinbung ni(^t8 <Srfotiefjlic$eö Ijeröor*
bringt. 2Bet trog be« S3emü$en3, jtc$ auf eigene
ftüfje ju flellen, nic§t witflid& fufjen fann, mag fte
immerhin auöüben: bet gute äßitte wirb bann e^et
jur S^at, bet gleifi $at beffeten (Stfolg. ©ie« finbet
feine ©egtünbung in »Bfa^cm'« Uebetttagungen,
benen bie SMobieen: „2Korgenrot$ ! ättorgenrotty!
tend&tefl mir jum frühen £ob n\" unb „3m SBalb
unb auf ber $aibe k." ju ©runbe liegen, ©ie SEBafyt
foldjer toolf«tijümli<$en, ferngefunben SBetfen ifl burdj=
au« ju billigen, wenn ba« Sftaterial, welche« fte bat*
bieten, fo gefä^itft unb gefä^mac!»oö benugt wirb, al«
e« ^ict bet gaü ifl. ©er Somp. geigt P<§ al« Der*
flanbiget, gebilbetet SHuftfet, toertrant mit ber mobers
ntn $e<$nif be« ^njlrumentö. SBir empfehlen feine
arbeiten-, SWuftfle^rer inöbefonbere feien auf bie $efte
aufmerffam gemalt, unb ber Söerf. aufgeforbert, bie
no<$ ju etwattenben Kümmern mit gleitet Sorgfalt
ju betyanbeln.
%$. ÄttUaf , ©p. 30. Cin ^elblager in Sctyrfint,
von ©. Aftjerbw. |)l)antafi*. — ßerlin, StljU-
finjer. |)r, 1 tt)lr.
©urc§ Salent unb muftfalif<$e« SBtffen $at bet
€omp. feinen S3eruf jut Äunfl fa^on öfter« bewahrt,
wir etinnetn nut an feine „Sinfonie de Piano", bie
Diele« 2tefflid>e enthält, ©ie äKe^tja^l feinet SBctfe
flnb ©aloneompofttionen j biefelben jeidjnen fidj jwat
t?ot ben ea^ten „gabtifaten" mcifl buta^ faubere Sit;
Seit, gefc^maefbofle Stnorbnung be« SWaterial«, über*
^aupt bur<$ etwa« auü, ba« fünfllerifdljer ©eßnnung
eigentümlich jebo<$ fjaUn fte ju wenig 2Bert$, al«
bafj fie, bem S3erf. gegenüber, befonbere« ßob Uam
foru^en ttnnten. 3u biefet ©attung gehört auc^
bie gtyantafte, mit bet wit'« jefct ju t^un ^aben. ©ie
ffiott^eile bet mobetnen Se^nif ftnb gut in i$t aufc
gebeutet, bie »e^anblung bet X^emaö ifl biöweilen
inteteffant, tnbe§ fommen auä) gla^eiten »ot, bie
beutli^ genug üettatfyen, baf ba« SSett in einet Sus
§eten Betanlaffung feinen Urfprung gefunben. ©ann
fann ber Spielet no$ fo fe^t bie SBinfe übet ben
SJotttag befolgen, ben finnigen ^Btet »itb e« unbe«
tü^tt laffen, ba§ et ^iet eine (Stette „con somma
espressione", bort eine „con vigore e grandezza"
ju »erne^men genSt^igt wirb. 3n ©etrad^t beffen,
bag bie S^ema« eine c^arafteriflifd^e ^J^flognomie
^aben, ba§ bie Bearbeitung öon funbiger $anb ges
f^e^en, ifl ba« SBerf ju empfehlen: wer toon bet
SKuftf me^t att jeitweilige Untet^altung üetlangt, füt
ben ifl eö ni^t. ©et 6omp. fa^teibe wiebet einmal
füt ©ol^e, bie tyn al« Äünfltet fd^äften geletnt fo
ben. 3^it Witb eö!
SRottiet be gontainc, ©p. 7. Die tooUsCeljMt
|)l)antafuftutk nati) ttkber'ft Jxti(c^nt\. — 5D«n,
Älwtjetti. |)r. 1 Ji. 30 Ar. € M.
©ie etfle 6ompofttion«leiflung , weldje un« oon
bem §ßetf. ju ©eft^t gefommen. ©et Warne, totlfyn
et fid) aU §ßittuo« etwotben, witb feineSfafl« an
9lu^m butdj fte gewinnen. Snfofetn fte jeigt, wa«
bet 93erf. atö folget ju toottbtingen tsetmag, unb ba«
ifl attri äWSgiic^e, ifl'« toietteic^t füt ©en obet %enen
üon ^[ntereffe, fte in Stugenf^ein ju nehmen. Untet
atV ben Saufenben »on Woten, beren 9lufjei^nung
teine Keine ©ebulbprobe gewefen fein mag, füt ben
(Sompcniflen fowo^I al« ben ©teä^et, bilben bie we*
nigen Woten bet äBeber'fd^en S^emaö ben ©olbbra^t,
welker ben electrosmagnetifa^en Strom aufnehmen unb
in ba« publicum überleiten fott, bamit biefeä ben
gehörigen (Sffeet t?erfpürej ba« ©eiwerf öon Sremos
lo«, (Sprüngen, c$romatifd&en ©angen, 5ttpeggien (bie
fic§ übet ba« ganjc ^nfltument etfltetfen wütben,
felbfl wenn felbige« jetyn unb me^t »oße Dctaoen
jaulte), 9Jlatteüato(leßen jc. bient jut XJetflatfung be«
©a^tageö. ©er S3erf. »erfleht gut ju eypetimentiten,
ba« 8ob bürfen wir i^m fpenbenj er fennt feine fieus
te, er weift, toa& fie in Staunen fe|t. 3m 9lu fliegt
er üon einem (Snbe ber 3!aflatur jum anbeut-, balb
fegt er über 4>tnbernifTe „con tutta forza", balb flettt
er ftc^ „recitanto 7 ' auf ein einjige« Sein, unb ©orge
trägt er für Jpaffenbe 9lbwec$felung , ba§ e« eine Stt
^at. ©ie freilid^, wela^c ftc$ ifolirt ju galten wifs
fen unb alfo üon feinen SKanoeuüreS unerreid^t
bleiben, flauen bem Spiele eine SSeile (altblüs
tig ju unb wenben fla^ bann fopffäüttelnb fyn*
weg. ©o ge^t e« un«: nciS wir benfen, fagen wit
9Jiemanb !
Jtt 2tf)t, Capriccio alla turca sur des raolifs de
65
Beethoven [Ruines d'Athenes]. — UM*«, Atleth.
Pr. 1 J\. 30 Ar. «.41.
ffc+ 2ifjt, Elegie sur des motifs du Prince Louis
de Prusse. — Öerlin, S^cfingu. pr. | €ljlr.
SBaö man auc$ gegen fiifjt fagen mag, — ©eiji
fann ifym Sftiemanb abfprect)en. ffiie (Srfafyrung §at
bewiefen, bafi er felbp feine eifrigpen ©egner jur 83e=
wunberung fyingeriffen unb fcie überwältigenbe Wlatyt
feinet genialtfct)en 8eibenfcr)aftlidjFeit an ifynen erprobt
$at. 2öaö er neuerbingö üon feinen arbeiten toeröfs
/entließe, bie llebertragungeu ber @ct)ubert'fcr;en äJiiit;
lertieber (SSien, ©iabeüi), bie (Slaüierpartituren ber
SBeber'fdjen Dutoertüren, bie Sonette fccn Sßetrarea,
f)at unö mit großer 9lcr)tung gegen ifyn erfüllt. 2Bem
alle SBelt gefyulbigt $at, wem fo ju fagen aüe £err;
lieferten biefer (Srbe ju 5^^eil geworben, an bem ifl
baö Streben nact) innerer fünplerifdjer SBertooilfomrm
nung bereit fcr)ägenöwertr) j biefeö ©treben tebt in
fiifjt, un* war eö je t?erfcr)wunben, fo ifl eö wieber
auf eine Söeife waci) geworben, bie bitten jum SWus
Per bienen fann. 5luc| biefe SBerfe geben baö offene
funbigPe 3?wgm§ batoonj fiifjt begnügt per) ntd^t mit
6lo§er Bearbeitung beö Sftaterialö, er fci)afft eö um,
er erpnbet eö üon Steuern unb giebt eö lieber mit
ber 6igentr)ümlicr)feit feiner Snbimbuatität, feiner
ÄünPlerfcr)aft. 9)?an mag bie wunberlier)Pe SWupf
toon ifym ^ören, Petö erfcr)eint fte alö 5luöbrud feineö
3cl)ö, nicr)t als 33erecr)nung auf äufjerlic^e Sßirfung.
©aö iflö, waö ifym $auptfäcr)licr) uon feinen Sftacfyar;;
mern unterfcr)eibet , unb ein SBergleicr) ber lu'er ange;
geigten SBerfe mit obigem ton SWortier k. j. 85. pellt
bieö flar t)erauö. — ©aö (Saprieeio würbe felbfl
bem Sfteiper, beffen Sfyemaö fiifjt genommen, einen
Beifall abgewinnen; eö walUt in ifjm ^umor, Srtfcr)e
beö ©eifteö, eine liebenöwürbige Äecfyeit. SBir pnb
überjeugt, wer eö von fiifjt felbfl frrielen t;ört (unb
Sftemanb wirb eö Rieten wie er) wirb einen nacr)fyals
tigen (Sinbrutf batton t)aben. ©ie SMrtuoptät ifl t)ier
auf ityrem ^ö^epunfte, bramatifcr)er 3"g* »oö- ®i*
Seflegung ber teet)nifcr)en @cr)wierigfeiten, Welche baö
SBerf bietet, werben SBicle faum für mcglict) galten,
unb bort) überwinbet fiifjt fle aüe, — wenn auet; ntct)t
otyne Stufreibung feiner geifligen wie $$i?pfcr)en Äräfte.
Um einigermaßen bie (Steigerung in ber legten £älfte
beö SBerfeö ju toeranfcr)aulK$en , fegen wir t)ier eins
fac$ bie einanber folgenben 2empobejeicr)nungen r)cr.
Tempo moderato beginnt (<S. 15) unb bauert mit
6infd?lufj einer ßabenj „vivacissimo" 27 ^actej r)icT=
auf Pili inosso 12 Saetej bann il piü presto 12
Xacte, wobei eine fc^werere Sluöfüljrung ber Stelle
b »gefügt ifl:
8va
£=&=£=&
^4*-
^PPP^J^^
^C .*- -#-
n. f. w.
gemer folgt Piü vivace 8 2!acte; Stretta (stringendo
con bravura) 23 %actc y piü Allegro 8 ^aetej enbs
lid^ Preslissimo bi^ ju 6nbe. — ©ie (Plegie ifl
oon flifl i ernflem ß^arafter, ber 5luöbrud beö ©e=
fü^tö ifl wa^r unb innig, ber ©runbton we^müt^iger
Stimmung gut getroffen. Sie erforbert bei weitem
nidjt bie üirtuofe Se^enf^ung beö 3"ftoimentö, alö
baö 6apriccio, unb wirb beöfyalb ben ja^lrei^en SJer^
e^rern beö Somponiflen wiütommen fein.
Sllfreb ©örffel.
®vfte$ fBergtf^ed SRännergcfaitgfeji.
$n feinem ©aue beö 9lr)einlanbeö mag bie Sons
funfl Per) fo in ber SJlaffe auf * unb auögebilbet §a-
ben, wie in bem ehemaligen ©roftyerjogtfyum Serg.
^ic^t nur in beffen ©roßftäbten, in ©üffelborf unb
(Slberfelb, $abcn ftcr) bte muftfalifcr)en Gräfte fett einem
^a^r^unbert ju bebeutenben Vereinen gebitbet, fons
bem attet) bie feineren fianbfläbte, ja gewerbtfyätige
fianbgemeinben fyaben feit einer 9teit)e toon ^ a ^f" P^
ju Sßeieinen an einanber gcfd^loffen, welche fü^n mit
ben Vereinen anberer ©rcfjflabte in bie ©d^ranfen
treten fönnen. fiauge betoor Äotn irgenb etwaö miu
pfalifct) Söic^tigeö in feinen dauern aufjuweifen \)aU
te, beflanben in ben bergifc^en ©täbt^cn fc^on nams
r)afte ©efeUfci)aften, ja felbfl bie großen r^einif^en
SHupffcfle, bie jur ©lüt^e beutfd^er Stonfunfl fo *iel
beigetragen (jaben, pnb in ten bergifcr)en ©auen ents
ftanben, Ratten in ©üffelborf it)re erPe %eiex, unb uer=
breiteten per) tjon ba au^ , (ine rfyeinifcr)e @tabt na%
ber anberen mit in ben Serfet;r r;incinjte^enb. Unter
folgen UmPanben beburfte eö nur einer fleinen 9ln=
regung, aui) fycx im ©ebiete beö SJtannergefangeö
bie uereinjelten Äräfte ju einem großen ©anjen ju
bereinigen, ©iefc fanb p<^ auf bem gro§en Äolner
©cfangfePe, ober bo$ bur^ baffelbe. SWe^rere bers
gif<$e ©efangfreunbe unb Vereine, welche pc§ ^ier,
unter einer %at)nc wirfenb, fennen lernten, frugen fic^:
ob eö nic$t an ber 3*** f«/ P^ J« größeren unb
feierlicheren Sluffü^rungen unb liebungen an einanber
ju fcr)(ie§en, unb bilbeten bann, alö bie fjrage wedj;
66
felfeittg anregte unb aufmunterte, kalb, bte ©anger
oen SBurfctycib, Öennep unb SBermetätirdjcn an ber
©pige, einen ©efangfcunb, welker gleich mit biefem
(Sommer in$ Seien trat unb talb ftc| über ba8 gange
83ergifdje erfheefte, baS burdj feine SSa^nen unb Äunfb
ffrafKii ftdj fo Bequem alä rafdj auf ben ^auptfam^
melplägen einftnben fann.
©er 27ftc 3uni warb jum gefhage fceftimmt
un\> öennep gum gefierte erfefyeu. Okföon bie 3*i*
ungünflig war unb bie S^eurung ber ©tabt Öennep
wie ben etnjelnen bürgern grogc ©pfer gefofiet ^ats
te, fo wufjte bie ©tabt bodj bie gugebac^tc 6fjre ges
büljrliety gu würbigen; bie gremben würben gafilidj
aufgenommen unb bie Slnjhlteu ber Sewirtfyung auf
bau ©längenbfte getroffen, ©c$on am SBorafccnb, wo
viele ftembe Äünfiler, unter anbern ber ©üffclborfer
äUuftfbirector Stieg, eintrafen, war ein neue* öefcen
in bie SSergftabt eingebogen 5 man falj bie Strafen
ber ©tabt, bie geftorte ju bem 6ci>orjhl;enben geftc
gefd^müctt. Soor SWitternadjt warb ien, hei £*"•
§3ereinÖ5^Srafibentcn 33u<$§otg wofyncnben Sühtftfbirecs
toren Stieg unb Templer bur<$ bie Reiben %cnnc*
per äJhtftfgefcllföaften ein ©tänbe^en getraut, baä
bie ©tabt nod? lange wadj tyiclt. Stin 27ftcn frü^
7 Ufyr toerfammette flc§ ber gejlauöfc§u§, um bie auä;
wärtigen Sänger toor ber ©tabt in Smpfang gu nefc
men. Ungefähr 8 Uljr trafen bte üerfdjicbcncn ©e=
fangpereiue bafelfcft ein, würben burety bie Siebe
cincö Ferren bcö Sluöfc^ufiee, Ä. SBalbt^aufcn, wie
burdj freubigen 3uruf ber t?on allen (Seiten ^ingufhBs
menben 33et>Blfcrung fcewiflfommnet, unb nun gogen
bie SJereine, nadjbem fie baä Slfcgeic^en beö tergifdjen
SöereinS empfangen, mit entroßten Sahnen unter ratu
fdjenber 33Icdjmuftf in bie ©tabt tin, beren ©trafen
alle mit drängen, 3*ucigen, gähnen unb glaggen fcer;
giert, beren SSrnnncn unb Sßlagc gu öautptyramiben
unb öuflwälbcljen umgefc^affen waren, ©a8 SBetter,
weld&eö gu fcanger ©eforgnifj 5lnla§ gegeben fyatte,
Härte fid) wä^renb be8 äWorgenS immer me^r auf, fo
ba§ im freunbtte^en ©onnenfd^ein bcS SWittagö bte
gremben öon allen Stiftungen ber ©cfyiffärofe in bie
geflftabt flrömtcn. 93ormtttagö fanb bte legte §aupU
profcc ©tatt. ©anu fpeifien bie ©anger gufammen
im ©erlincr ^pofe, wo bann beim Sttafe fror)c Srink
fprüc^e unb Öc6efyoc§S aufgebracht würben: ben ©a?
flen, ber ©tabt öennep, ben öeitern bcö gefiel, bem
gompontfien Stieß, welker baß gejl ju &erfjertti<$en
gefommen u. a. m. 9?ac§ Sifc^ gegm 3f U^r t>er=
fammelten ft^ bie ©anger afcermalö unter ben tcr^
fc^iebenen Sannern i§rer Safetrunben unb jogen un-
ter raufdjenbem ©piet gefc^mücft mit ben geftgebenf;
jeid^en burc^ bie fejUic^c ©tabt. 3«ctfl ber ^Srafibent
ber SJereine, bie tonfunbigen ©afte, 9tie§ von ©fifs
fetborf un^ ©ctyornfteiu oon 6t6erfelb, Sempier unb
öange. ?luf biefe folgten bie fceiben äiebertafeln toon
Öennep, ton Sliebing^aufen, üon ©urf^eib, oon
Söermelefirc^en, üon ©^ünen, »on Stemf^etbj jeb«
3ug ^attc feine ga^ne mit bem SBappen ber ©tabt
unb anberen ©enfjeic^en gef^miiett. ©ie fc§8njie
ga^ne warb burd§ ben ©urfe^eiber SWdnnergefang?
toerein entfaltet, bte toon bem kefannten Kölner Ttoa
ler unb 3»ß«f^fttor öetji 5 ßlfan entworfen worben.
©er 3wg burdjfäritt bie gange ©tabt, üfceratt mit
-3u6el, mit öebe^oc^ empfangen. Äaum war ein $au«
ju ftnben, la§ nic^t mit gähnen, gtaggen (meijl 6er?
gife^er garke, weifc unb rot^), mit öaukfrdngen unb
Sfumengewinben fefltic^ gefc^müit. Sllte ©trafen
waren mit SSlumen teflreut, bie Sljetlnaljme war eine
allgemeine, fyatte jebe §öotföftafl"e burc^brungen , atte
$ergen mit greubc Begciflert. ©egen 5 U^r war bet
gff*J"9 0" ©nbe, alle Vereine Ratten f?4 auf bem
©d^ügenfelbe, wo ba8 grofe ©c^ügengelt jur, fe^r für
SPiufif geeigneten, Son^aBe eingerichtet war, toerfam?
melt. ©er 3"brang ber ^örtujtigen war außeror?
bentlidj, bie 9taume öermoc^ten bie äRenge ni^t ju
faffen, ringö um ba8 ©efd'ube brangten f5(^ noc$
©d^warme t?on ©efangfreunben, bie begierig auf Jebett
%cn ^orc^ten, ber fciä ju t^nen fiä) SSafyn 6ra^. ©ie
3a^t ber Sänger telief fid^ üSer jwei^unbert, iit
Senfcityne jä^te 30 ®iaun.
©ae eigentliche ßoncert ^ufc an mit ber äWo?
tette ton 33. Ätein „§err, wer fann redjt er^efcen''.
©iefer folgte bie SHotette »on ÄB^ter „©er $ert
ifl meine Sutieiflfy". UeBer bad 3*itmajJ beö legtes
ren Sonflürfe« waren bie Äunflric^ter ntd^t ganj ein-
üerflanben, auc^ war bie ^nftrumental&egleitung ju
bem urfprünglid^ nur mit Sßianos ober SDrgelfcegteis
tung gebauten SBerfe nie^t gang nac^ Sßunfdje auf-
gefallen. Seibe Motetten würben burd§ $rn. 9Wuf?f=
birector Öange geleitet. Sftun folgte in ber Steige:
„^luferfie^n" üon 93. Älein, geleitet üon $rn. SWu=
fft birector D. StBber, in ber Sewegung etwaö unent-
Rieben, mit einem neu gugefefcten SJorfpiet, wef($e£
nid^t gang gu bem ebeln SBerfe gu paffen f^ien. 9ta($
biefem ©tüdte fam bie „©tyt^ramfcc" ton ©Ritter,
in SKuftf gefegt uon 5f. Stieg. DSgteid^ biefe* ba*
fc^wierigflc ©tüd be8 gangen (SoncertS war, ging rt
gegen alle Srwartung augerorbenttid^ gut unb erregte
bie SWaffe gu jlurmiföem Setfafl. ©er (ange ©oifo-
quartettfag, nac^ bem Eintritt in $ - ©ur biefe* locu
trefflich gebacken SWwfif flitrfe* , würbe fo fdjBn unb
rein vorgetragen, unb gwar toon ben ©ofofangetn ber
Surfc^eiber Safel: ba§ fpäter Uim ©d^tuffe beö
©ageö berfeI6e gegen ben SBiebereintritt beö Drc^e*
flerö auc^ feine ©d^wetung bifferirte. ©ogar ber Kom^
ponift felfccr war fic^tlid^ Ü6enafc6t von biefer 8tu*?
6?
ffityrung, fpracty ftcty fetyr bclobent über ben Styor wie
bie Solopartien au$, unb gejianb, ba§ ei cfe aufjcr
in Seipjig, noety nirgenbä mit folget ®cnauig(eit,
mit .folgern Berftänbnifj auffütyrcn gebort. Stactybem
bet Dbleittr biefcä 8Ber(eö, #r. Sempier, *on bet
Bütyne bet Dirigenten abgetreten war, würbe $r. Stieg
fo jtürmifcty unb lange gerufen, bis er erfetyien unb
für ben wiebertyoltcn Bctfattö s unb Slnerfennung^s
jlurm banfte, babei ber #alfte ber gtyre bie SluSfütys
cer beö SBerfcö tfyciltyaftig »erben ju laffen bat
9laä) ber ©^tty^rambe folgte bie im oerwietycnen ^af)x
auf bem Äolncr SRufttfefic fetyon aufgeführte „ötees
teSfiille unb glücflictye gatyrt" naety ©oettyc »on %u
fetyer. ©iefeö ©turf wollte tyier weniger gefallen aU
in ÄBln, wo eö noety ben Steig ber Steutyeit 1)aüe,
unb toon biefem JRcijc bie SWangel unb ©ctywäctycn
»erbetft würben, ©ic Sluffütyrung war jicmlicty ges
lungen. 3*6* ertönten „bie Setyen »on ©t. ©oar",
©tetytung »on SGBitty. t?. SBalbbrutyl, in SWujtf gefefet
»on ©Liquen, ©er ^ntyalt biefeä Sonwcr(8 bejietyt
ftcty auf baö tyumorifiifctye Setyen unb ba8 $änfeln,
wclctycS etyebcm ju ©t. ©oar ben JKtycin s JReifenben
erwartete. Qic £ompofttion ifi in äftojart'fctyem ©eifie
getyalten, würbe otync alte Begleitung genau unb
geififcoll wiebergegeben unb erfaßte bie ^örerfctyaft
wotyl am tieffien unb freubigfien, fo ba§ biefetbc ges
Wifj in (urjer l&cit im ganjen beutfctyeu Batcrlanbe
wieberflingcn unb bie £örer begeiftern wirb, ©aö
©eloquartett fcon Burfctycib, bie .$$. &. Styicl, 9t.
Bec(er unb Ä. Sicfcnbatyl, »er allem ber erfk Scnor
Ä. Slnbre, riffen bie Sparer mit unbcfctyretblictyer ©es
walt tyin. ©ie ©tyttytyrambe unb bie Setyen ton ©t.
©oar waren bie ©tanjpunftc beä gefieö. „88a$ ifi
beä ©eutfetyen Baterlanb", naety ber Bearbeitung toon
©peier, folgte nun, wotyl ctwaS ju rafety unb unbes
flimmt im Vortrage otync Begleitung, aber immer
wader attfgcfutyrt; bann ein Äriegerctyor auö bem
©angerfaale öon Ctto, »on Sänge mit einer wirs
(ungärcietycn Begleitung auägejlattet, ein äufjcrft ges
faUigeS Sieb 5 barauf „bie beutfetye Siebertafel" toon
3. Sempier, eine (räftige 2lrbeit. ©en würbigen
©ctytuj? bc8 ®an$en bilbete SttenbclSfotyn'« geflgefang
„9ln bie Äünfllcr". ®a$ geuer tyatte ftcty unter ber
©angermenge immer metyr gefleigert, ber SBein bc*
gann and) fetyon feine SBirfung tunb ju ttyun, ba§
in ber legten ®abt etwaö oon IBwenartiger ©rB§e
ftety (unb gab, bie aber (einen $nfio§ fanb, ba ba«
ganje publicum ju einer ©timmung tyinaufgefleigert
war, welctye über bie flrenge Äriti( tyinauSragte. 9tm
©etyluffe beö gefleS fyraety $r. 9lie| feinen ©an( au$
für bie Styettnatyme, natym baö ©iplom att SKitglieb
beö Bergifctyen ©efangtereinö an unb gelobte, für
baä nactyfie ^atyr eine eigene (Scmpofttion jur gefis
ertyötyung ju liefern. Bi§ weit in bie 9tactyt bauertc
ber ^[ubel ber freubigen ltntcrtyaltung ber 93erfam=
melten, bte fiety gegen SMorgen bie tocrfctyicbencn Bers
eine trennten unb in bie ^eimatty juriicHetyrten. —
9leUn ben oben erwatynten ©olofängern, ben ge;
fammten StyBren unb beren Seitern, mfijfen bie Be:
flrebungen ber Senneper ©ürgerfctyaft, ber geftorbner,
an beren ©pige $r. Buctytyolj flanb, unb welctye alle
45>inberniffe tyinwegraumtcn, aUtn mBglictyen 9lnforbe;
rungen wirdiety entfpractyen, ban(bar anerfannt wer^
ben. Äcin ©finger, fein 3utyßrer, (ein Styeilnetymer
ifl unbefeiebigt jurüc(ge(etyrt, ober i)at ftety über trgenb
etwa« ju bedagen gctyabt. %U allgemeine Bemers
(ung mag noety ber Umfianb angefütyrt werben, t>a$
$r. Sänge in ben »on itym geleiteten äWüfKflürfen
bie ©oloflimmen, ju beabftctytigter ertyotyter SBirfung,
jweis, ja breifaety befegte, bafj §x. Sempier biefelben
aBer nur einfaety fingen lieg-, erflere maetyten ftety bas
burety ju wenig &or bem 6tyore bcmerKar, (langen
metyr nur tvk 4?atbctyßrc, ttatyrenb bie legteren fiety
in allem ©lanje bcw&tyrten. Bei atynlictyen ©elcgcm
tyeiten ifi bei 9teiä)tf)nm an ©otiflen etyer eine Stbs
wectyfelung unter ben »erfetyiebenen ©angern anjura^
ttyen, bie mit ber eigenen fjarbung ber tjerfctyiebenen
©timmen bem 2Wuft(ftüc!e noety einen befonberen 9tet$
gewätyren (onnen. —
SBir tyoffen, ba§ ber Bergifctyc ©ängerbunb, ber
einen fo rutymretctyen Anfang genommen, ben alten
bergifctyen Äampffpructy : „rutymreictye Berge'', ju bem
feinigen maetycn, alle Äräfte ber bergifctyen ©aue in
ber gotgejeit einigen unb und in ben nactyfien <ftaty;
ren, wo wieber eine ©angerfatyrt flattfinben wirb,
©toff ju neuen Bemcrfungen, ju neuer aner(ennenber
Bcfprectyung geben werbe.
firitif^er SHnjciger*
Ucbctfid)t fcei neueren ©rf^cinungen auf bem ©ebicte ber 2Rujtt
S«t SBiPlonceU mit tyianoiotte. @. £ ee , ©p. 44. Lc premier bal . scene charact.
UZtt, ©J».42. Valsc briUante. fitljott. 1^1.30fir. tbtirt. 1 ^1.
68
Jfir teilte ginger praftlf*er, als für leiste Sage. Sie
(Somtoofttionen finb rnnb nnb nett; ben ©eift fn*t «Riemanb
auf Sanjböben. Sogengewanbttjeit tfi ba« $au*>terforbernig.
Le premier bal ift eine Heine, unföutbige ttadMmnng t>on
SBebet'« „«ufforbernng jnmSang"; e« $at aber feine »e^n*
lt$?eit.
Sät Sioline mit tyianofvrte.
9t* ÄOtti*, ©p.161. Fantaisie-Valse, sur des motifs
de Paquita. «c^ott. 1 -II- 30 Ar.
$r. Soni« »itb na# nnb nad) bur# fein $Jantaflren
l&jHg. «« Ij* bo$ gar ju fleinlicfc , anbeter Seute Sbcen s u
feinen commeratieflen 3toe<*«n $n benufcen nnb fta) bann ju
Sberben, al« fei man ein groger SRann, bet »erwöge feine«
p. 161 In ber Äunft einige ©ebeutnng erlangt f)*U. '« if*
aber Stile« nit roa^r! — ffieber ©ioline no$ $ianoforte bie*
ten bem 3«*öret gute «ffecte.
Anetten für (Seile
% DffCttfcad), Cours methodique de Duos pour 2
Vcelli. ßcljoit
©p. 49. Lettre A, 6 Duos tres faciles, en 2
Livres, chaque 1 Jl. 12 Ar.
©p. 50. Lettre B, 6 Duos faciles, en 2 Livres»
chaque 1 SL 12 Ar.
Sir werben bei ben nadjfoigenben, baju gehörigen Siefe*
mngen au«fnljrlidjer berieten.
gut glöte mit SPtatioforte«
£ittb^aintttet f ©|>. 121. U tremolo, variat. pour la
Flute sur unth^me de Beethoven. Sdjott. 1^1. 48 Ar.
SEBie lucas a non locendo, fo biefe* Tremolo von bem
nify Xremotiren. ©erlot rechtfertigte in feinet (Sonn>ofltto«
biefe Benennung bnrdj ben in tyr angetoenbeten jittembett
öogenjtrt$, fcinbbaintner a$mt f$m nur barin nad), bag et
fein fd)toa$e6 Äinb mit bemfelben tarnen tanft, nm e« mit
einer ömpfeblnng in bie ffielt ya fenben. Uebrigen« banfea
$Bcet$o»en'« Jöerefcrer bem £errn äa^etlmetfler £inbt>ainfoet
für bie trefflichen Sufäfce jii ben Variationen , Cj>. 47. Sir
»erben ben Antrag ftetten, bag man fle öeeüjown'« ©erfett
al« (Snpv^ntent beifüge.
3tttelltgeit|Matt
An die Verehrer des seel. Rinck
In Darm*tAdt.
Es gereicht uns zur Freude, die Verehrer,
Freunde und Schüler Rinck's zu benachrichtigen,
dass die Ausführung eines Ehrendenkmals für ihn,
bestehend in einem grossen brillanten Orgel-Album,
„Rinck's Album u genannt — durch die allgemeine
und höchst würdige Theilnahme, über alle Er-
wartung gelingt, und die Vorbereitung so weit ge-
diehen ist , dass es in diesem Monat geordnet
sein und zum Druck gelangen wird.
Es dürfte möglich sein, dass die schriftliche
Aufforderung des Herausgebers doch nicht überall
hingelangt wäre, oder dass ein naher oder entfern-
ter Verehrer des Heimgegangenen, dessen Adresse
oder gegenwärtiger Aufenthalt uns nicht genau be-
kannt wurde, als Orgel-Componist uns seine Arbeit
doch noch in einem Beitrage übermachen wolle.
Diesen Allen gelte dies noch als freundliche Ein-
ladung bis zu jener Zeit, nebst der ergebensten
Bitte um gütige und nachsichtsvolle Entschuldigung,
so wie mit dem Gesuche, die etwaigen Beiträge an
uns gelangen zu lassen pr. Adresse :
„Herrn Musikalienhändler C. F. Leede in Leipzig '
„Rinck' 8 Album betreffend".
Anfang August 1847. Der Comite.
Im Verlage von Siegel 4* Äloll in Leipzig ist so
eben erschienen:
Carl Zöllner, Die Zigeuner. Phantasiestücke
für vierstimmigen Männerchor. Partit. u. Stim-
men. Pr. 1| Thlr.
In Knrzem erscheint ferner:
C. Zöllner» Die Bundesstaaten, für 4stimw.
Männerchor.
Leipzig, im Juli 1847.
Hdfit Seftyecn beS 20frcn Sanbeft jur 9tad>ri$t,
Äummer ausgegeben wirb.
bafj $itel unb 3nljalt0t>erjetc$nif mit biefet
Sru* otn %t. «ödwann.
U t u e
titfättft fit H§«fi&
£>er a n tföc r üid) er tte&attent"
Sfvait} SBrettfceL
Siebenunbjreüiijigfitt Santo.
Jfcf 12.
9 t r 1 1 g e r :
SNtobett griefc in Seipjfft*
3>en *♦ «uflufl 18*1.
S?cn tiefer 3ettf*. erfdjnnen tDcc^ttifli^
2 Sommern trau 1 ofcer l'/t Sogen.
frei* U* ©a&be* «an 52 fflni. 2Vi $l?lr,
3nferUon*0efciir)ren tte Vetitjeile 2 %r.
9tfronnemcni nefcmtu alte $ oft Amter, y 3itty,
SRttfil i ittib JEunftlaitblitigeit an.
£w* Bt**ten. — Äie ine £dtaitfi, ZQ$efytföi$ti, JSermiföir*.
2Iu3 £*tcöfcetu
©per.
©ie r)ier Ijeirfr^eube (Smtonigfeit im Streif ber
Oper ma^te eö imä unmöglidj, einen $3erit$t abju?
flattcu; mit mufjten behalt afcermalö fange auf un3
märten taffen. 3um ®tü* tarnen tfti}fi{$ einige ©afU
fpiele um, unb mit eilen, eine Ueberftd?t unfern tljea*
tralifien 3uftanbe ju geben.
©eit ben SHuSf eueren ber ÄBnigin wen ^alet^
Rotten lütt feine einzige neue Oper, nur baö @5djau;
fptet jeigte einige Xtyaligfeit, mbem eö SRi^aet Beer'ä
Stmenfee mit äJtetyerbeer'ö SMuftf btadjte, ^^igenia
in Snliä mutfce gegeben, atterbing^ fiit $ier n0(§ neu^
unb 3or/aun tton Sßatiö neu eiufhibirt; aujjerbem be=
megte fidj taö fUrucrtcire im genjctmUdjen (Steife itm
We Hugenotten, Stumme ton 0öttiei, Sudjantlje, ein;
mal 3*empter unb ^itbtn y Sfcrabelta, ©cu 3^^/ 3*u;
betflöte, Slotett ber teufet, einmal ihicre^ia ©tfrgia,
öon benen mit manche nietet gekürt t)aben mürben,
mate bie SJürftrÜung berfclbcti nitf>t turdj ©aflfpietc
tjerbeigefüljrt mürben, ©ie metften Siorjlettungen et;
tefeie ber gteifdjujj, ber fletä aU Süden Sufjet au£t;efc
feil muj} unb menigflcnS infofern ftdj tiottrefflid? baju
eignet, al# mit 6iä r>ot gan& Äntjem toier Sgatljen,
brei Surften, btei äfftajre, jroet Slenndjrn, jmei (SaSpar,
jttjei Äiliane, einen Surftet unb einen 33ieefBtfter auf;
junxifeit Ratten, atfo jrbet beliebigen §eifetfeft bnt^
bie Üeidjtfüfjigfeit beä %r)ealerbienerä fofott abjur)elfcn
t^ar. SBie eö abet bei fo fjäufigem SBedjfef in bet
©efegnng um baö 3t<fammen; fingen unb 3piefen
fitfft, Ia§t f?(^ leicht magern
SSBir beginnen in djröiiclDgtfc^a Drbnung mit
ben OTeuigfeiten, jufärbetfi mit ^(p^igenia in ätult«.
©ie ©efejjung roat fotgenbe: Agamemnon, ^r. SWits
tertuurjerj ^ineß, ^r. Xi^atf^etf ; ÄaT^aö f §t.
©ethnerj Äl^temneftra, ®tau ®(^rober ■ 5Dcuri«tlj
^^igenia, %i\. SSagnetj SIttemti, %xL äJlatpurg,
-fti. aBittetmnrjer gemlgie xtnttt htm männfi^'» ^f«-
fonal am SKeiftcn, bo^ münf^ten mit no<$ ein ttefe=
red (Einbringen in ben (5£arafrnr, namentli^ in ber
Gattung ncd> metn fomgli^e SButbe, mä^renb fit
i^m bet befotgte ^Sater uoTju^errf^en fc^ieiu ©ie
Partie beö Äal^aä liegt für £rn. ©ettmer gtt t;o^
er fang mit ficJjt[i<|er Stnflrengung wnb mar a(ö ^pries
fter unb ®rei$ ju bemegfic^, $>r, Xie^atf^eft mar im
©cfange gut, tt)at im ©uett mit Agamemnon be$
©Uten fegat jutiiel, eö teate a6et ju munden, baf
er (iäf freiet im SBautel ju bemegen oerflünbe imb
benfetten ntc^t mit teiben Rauben öct^iette, a(d motte
et bie Sänge beö 3ipMö auämeffen. Sei ben ©e^met»
jen^auSemngen ber fttijtemnefita im legten 5lcte blieb
et toüttig t^eilitarjittloe. Srau @^töbet=©e*ment mat
im Stiele tooUentct, unb mit bebauerten um fo mefyr,
bag i^te ©timmmittel ni^t mefyr ausreißen. 9tuf;
fattenb fc^ma^ erfdjien unä bie Stimme ber $jp§i*
genia. atI. SSagnet fdieint fct)t bafb ber übetmägi?
gen 3lnfbengung %u erliegen, au^ Porten mit in fefcs
ter 3*it (im S t£ if4"|)/ >uie fet)t t^re früher fo f^öne
Stimme gelitten t)at ©a§ im Spiele jiejnlicr} '21£U«
ju nsiinff^en blieb, ttma^nen mir nur beiläufig, e^m
70
e« bei Anfängerin jur Saft ju legen, gtl. SWarpurg
mu§ fid^ grBfjerer ©eutlid^feit in ber 9lu«fprad&e bes
fleifjigen, ba man Ui bet großen Entfernung bet (gn
(Meinung jwifc$en ben SBolfen fein SBort »erflehen
tonnte. ©aö Kauften Beim Umwenben ber %e%U
iüä)tx abgeregnet bleibt e« unerquicklich unb flBrt e«
bte -Sflufion, bort fingen ju tyBren unb $ier bie SBorte
bajn nactyjulefen. ©ie Dper war mit äufjerfier @org=
fall einfhtbirt, unb e« war ju bebauern, bafj man
mit ber Aufführung gejBgett ^atte bi« unmittelbar
toor Slbreife be« §rn. SidOatfdjcdf, woburcty nur jwei
SJorfleltungen mBglicfy würben. *) $n ber äußeren
3Ru«fiattung war nid&tö toernac^läffigt, inbefj flBrten
und bie fleinen ©eflalten im ©ewanbe griedjifdjer
$eerfüfjrer. SBenn -S^^tflcnia in irgenb einem Qaxtm
foielte, würbe cö fo in ber Drbnung fein; aber grie=
äjifäc gelben im (Sfyore ©opran unb 2ltt fingen ju
^Bren, nimmt ftcty fonbetbar genug au$. ftönnen
JUtytemnefha unb ^^^igenia mit weiblichem ©efclge
im 8aget erfdjeinen, fo finb nodj anbere Stauen jus
Wffig/ fa &ft ber (Sfyor weibliche Stimmen »erlangt,
©ie Qnfhumentirung war tyier unb ba oon ^>rn.
Ä.8W. SBagner, inbefj mit loben«wert$er Sftafjigung,
»erftarft, loaö tnfofern gut ju tyeifjen war, al« ba«
heutige publicum burdj bie geräufdjtooUen Opern ber
©egenwart für bie feineren ©c^attirungen ehemaliger
Snflrumentation abgefhtmpft tjt. ©a« jweite 2empo
iex ßutoertüre wünfc^ten wir tin wenig lebhafter, fo
tote wir auä) mit bem übermSfigen ©etynen ber meis
fien 9iecitattt?e nfc$t eintoerfianben finb.
©truenfee, ©rama toon SWic^aet Beer, würbe nur
jwei SWal gegeben unb wirb nac$ @mil ©etorienf«
9fücffe$r fc^werlicfy wieberfyolt werben, ba ba« ©tütf
burd&au« feinen Srfolg tjatte. SWe^erbeer mag ba«
wofyf toor^ergefe^en ^aben, ba er bem ©rama burc$
SJluftf grBfjere« «Sfatereffc ju »erteilen fudfjte, benn
itottywenbig bebingt erfd^eint fie und nic$t. ©er (Soim
yonifl ifl |ier weniger gtücflidj gewefen al« in feinen
ßpern; bie SJiufif enthält toiel einjelne« @c$Bne, aber
ba« äWeifle beruht auf Steufjerlidjfeiten. ©ie ^nflnis
mentirung ift reidfj unb mannigfaltig, boc§ greift fie
*) XDie ©irectfon verfielt e« überbauet, bti ben erften
SJorfUUnngen ba« fytatn gu fällen, inbem ba« publicum bei
IReuigfeiten inelften« tortljer ti>ef§, bafj ihm nur gjrif(ben gtoei
Sßorflellnngen bie ®a^l bleibt, benn bie neuen Cpern gelan*
gen in ber Siegel erjt jur Sluffü^rung , »enn ba« eine ober
anbere nnferer bebentenbften SHÜglieber auf bem $unfte ße^t,
feine Urlaubereife anzutreten, unb fomit bie £>feer gleich %n*
ang« wieber gurürfgelegt »erben tnng; fo »ar e« n. S(. mit
«leefte, fo mit 3p^igenta in 8nti« nnb @truenfee. Unter
biefer faft nn^lofen Snflrenanng ber Ärdfte leiben bie mu
glieber ber föniglidjen Äopelie am meinen, toelc^e eben um
fiefe 3eit (in ben «aßen) t&gli$ in ber fatbolif*en Äirdje
in Knfprn^ genommen finb.
ni<$t belebenb ein, fonbern flBrt oielme^r (ba fie ents
be$rli<$ <P) bur^ fl^tlid^e« ^afd^en nadfc Sffeet, unb
mac^t bei ben melobramatifd&en ©teilen bie SBorte
unuerflanblid^. @<^on ber Duoertfire, obgleich fie nur
jwet äWotioe be^anbelt, gebrid&t e8 an ßin^ett, fie
giebt fein beutti^e« »ilb unb ba« »erftänbnifc wirb
bur^ bie unmafjige Sänge erfd^wert. «luc^ fommt
man im »erlauf beö (Stuart (ben wir atö befannt
oorauöfe^en) nid&t jur »efinnung, ba mehrere »ete
burd^ S)iuftf mit einanber eng »erbunben finb. 8Son
guter SSBirfung ifl bie 83erwebung be« ©olbatenc^orfi
im 3wif(^enaete, ber aber ungleich me^r effeetuiren
würbe, wenn man bie SBorte oerfle^en fBnnte, toa*
bur(^ ben Solang unb bie pgurirte ©e^anblung ba
©ingflimmen oertynbert wirb, ©ie Sluöfü^rung bet
fe^r fd^wierigen äWufif war eine fe^r gelungene} bie
erfien groben 1)attt ber §x. 9W.©. 9lB*el geleitet, e«
foll aber feine befonberen Urfac^en ^aben, ba§ bet
$r. Ä.9W. Sleifftger bie ßeitung fpäter übernahm.
Qn ben älteren Dpern fielen einige »eränberun=
gen in ber »efefcung ber Woüen oor. $n Mbwefen^
^ett beg #rn. ^id^atfe^e* fang §x. »ielejijf^ ben
SJlafaniello mit anerfennungöwert^em gleite; feit 9lbs
gang ber grau ©pa^ers©entiluomo f)at grl. %fytU
bie |)auptpartie in ber 9tegimentötod&ter er^alten y ju
welker i^r jur 3«t bie nBtljige Sebenbigfeit nod^
mangelt, bo^ t^at fte waö in i^ren Äraften fianb
unb befriebigte Ui ber ^weiten »orfleüung fc^on me^r.
^m ©on 3uan fang grl. SBagner einmal bie Slo^
bei ber näd^flen »orflettung gab fie wiebet %xau
Ariele, womit ba« 0ublieum »Btttg jufrieben war.
§x. aWitterwurjer befriebigt nid^t ganj in ber %itth
toUej tvie aber $r. ©ettmer feinen Söirfungöfrei« fo
uberfd^reiten fonnte, Ui ganjlic^em SWangel an §u;
mor ben Sevoreüo ju übernehmen, begreifen wir nic^t.
©eine mächtige ©timme unb flattlic^e gigur eignen
fid^ bod^ oielmeV gum ©eifl beö ©ouoerneur«. Sben
fo wunberten wir un«, grl. »elt^eim fürjlid^ wiebet
al« Äönigin ber 9la$t ju ^ören, welche 9toKe benn
boc^ eine ©ängerin verlangt, bie nte^t in ben 9tuf)t*
flanb oerfe^t ip. ©ie öortrefflic$ gefd^ulte ©angettn
t^dte wo^l beffer, fic^ ni^t unnBt^iger SBeife ben »m
griffen einer rücffid^tölofen unb beifjenben Äritif aufr
jufegen, oon ber fie bereit« ju leiben tyatte.
©ie ©afifpiele waren biefe« Stfl^ja^t an Eluan*
tität unb Qualität oon wenig Gelang, ©a fic^ bie
froren Hoffnungen, bie wir toon #rn. JWenbe Regten,
nic^t bewährt ^aben, fo machte ber fanget eine«
jweiten Senorifien einige »erfu^e nBt^ig. ^r. £$iete
a\\^ SSBien gab ben untoermeiblic^en Sonio in ber 9te«
gimentötod^tet unb ©on Detaoio im ©on <3uan.
©eutlic^e ?lu«fpra^e fjatUn wir ju rühmen, allein
bie ©timme Hingt etwa« $o$l unb ba« ©piet befrie?
71
Mgte ni<$t — bennodj würbe et fflt unfere »ityne
gewonnen, ©agegen työrten wir a« Oenono in 8u*
crejia »orgia $rn. Slnber au« SBien, welker mit
»crttycityaftem «euerem eine gute, namentli<$ in ber
$bf)t fe^r angenehme unb t>oße Stimme, gute 9We*
tyobe unb guten Vortrag toerbanb, unb bennodj nic^t
ferner auftrat, ©affelbe war ber gaU mit grl. »liefe
auQ Semberg, bie als ©onna Slnna burdj angenehme
Stimme, gute 9flett?obe, anfetjnlid&e ©eläuflgfcit unb
beuttid&c 2iu3forac$e erfreute, beren $o$e aber leiber
tin wenig f<$wac§ ersten, grl. SBiebemann auS
itönigöberg ^örten wir als ^Jrinjefftn im {Robert unb
aW ÄBnigin ber Wafy. Sefonber* bie tefctere »otte
flberflieg iljre Ärafte, unbeutti^c ßaufer, ttna* ©es
bruÄteä in ber (Stimme unb äftangel an Spiel Der*
leibeten ben @enu§. $r. $rocop au« Äartöru^e fang
ben «ßapageno mit fdjwadjer Stimme unb un6ebeus
tenbem Spiete. #r. (SSoriu* au& 2Öie8baben trat al«
©eorge 83rown unb Sodann toon $ariä auf} ber gute
(Sinbrutf ber empfetytenben (Srföeinung würbe burc$
ni^t ftet* reinen ©efang, unbcuttidje 9iu$fyra<$e unb
ju wenig Spiet gefdjwac^t, inbeffen befriebigte er meljr
in ber jweiten »orfteHung be« Sodann t>on $ari8.
<$n Tefctgenannter JDper muffen wir beS ort. äWar*
$urg aU ^Jage lobenb gebenfen; an ättännerroaen
wirb fie flc$ no<$ me^r gewb^nen. §x. »inbemann
gab ben Spredjer in ber 3auberflöte at8 erfien tijta*
iraliföen »erfu<§, unb berechtigte burd) feine tiefe
»afjftimme, gute «iu$fprac$e unb tort^ei^afte gigur
ju ben beflen Hoffnungen.
<§nbtic$ hörten wir wieber eine ©efangSfünfllerin
im motten Sinne be$ SBortö, welche, obgleidj 2lu«s
Ianberin, beffer beittf$ ftngt, atö man^e beutföe
Sängerin, unb bei bem burdjbadjteflen Spiel ftdj fo
natürliA auf ber SJityne bewegt, bafj man bie Um-
gebung im ZtyaUx ganjti<§ aergifct. SBir meinen
gr. »iarbot;©arcia, bie alä 9lorma, »alentine in
ben Hugenotten unb als ©onna 91nna im ©on $uan
entjurfte. tfeiber machte eS ein frühere« Engagement
in granffurt aM. unmöglich, fie nodj öfter unb auc$
in einet Weiteren »tolle ju $ören, worin fte bie 83ieU
feitigfeit ^atie bewahren fSnnen, bie tyt »ortrag ber
toerföiebenattigften ©efangftücfe in jwei eigenen (Sons
certen erwarten lie§. ^re Stimme ift atterbing«
nid)t me^r fo frift^ alä üor neun ^a^ren, bo^ ba
auf 6rben nichts tooüfommen ifl, (ann man Uijo
bieten SJorjfigen baruber hinwegfegen, unb wir erwa^
nen eö nur, um ben ©erbaut eine« blinben Snt^u?
flaften Don und abjuwenben.
(G^lul folgt.)
Älefoc Rettung*
»tieffi* an bie «ebaction- „0)em «eftcomitc x>u
Springer ©ängerbunbee , »eHe« ju bem großartigen Bie»
btrfefte, ba« am 23ften unb 24(ten Sütgufi b.3- J« öife*
aa^ gefeiert werben fott, bie «m^tigflen ©orbereitnttgen
trifft, iji »on bem JDirector be« SWartinftiftc« ju (Srfurt, *r«.
gieittt^aler, ein feljr teurer (S^aft mitgeteilt worben. W
^at fi<^ namli* im Slugufhner Softer bafelbft bie alte Drlgt*
naUSWelobie be« eoangelif^en Urinmp^liebe« : „(Sin 1 fefte önrg
ift unfer ®ott jc", bie von ber bi«$er gebr&u^lic^en , na^
mentll^ in Harmonie unb 8t^9^mu6, abweist, ©orgefunben.
IDiefe SWelobie, wie fte Sut&er felbft gefungen, foll nun gnm
erften »Wale fn i^rer r^tymifdjen Urweife »on bem tanfenb*
ftimmigen (S^ore be« X^üringer ©Angerbunbe« (am 24jien
Süiguji b. 30 bur$ bie 9tä«me ber ©artburg fallen, um
fi^ »on ben Sinnen ber ^ei^ren OJefte, bie fdjon fo mand^e«
@^öne unb ®ute bur^ bie beutf^en ®auen gefenbet, in i^
rer nrfprängli^en Harmonie bnr^ alle evangetif^en Äirc^en
gn »erbreiten. JDer einfach erhabene Sboral iß mit einem
eben fo einfachen „$ofaunen^alt" begleitet, ben ber alte
©angmeifler SWic^ael $r&toriu« (an« bejfen Musis Sionis eut^
leljnt) baju gefegt ^at. — Stilen Sreunben be« großen Äefor*
mator« wirb biefe <ttadjridjt fer)r willfommen unb X^nriugen«
@4nger bürfen jiolj baranf fein, baf i^r fdjöne« SUberfeft Je
me^r unb me$r an bem »ielfeitigjten Sntereffe gewinnt.
SWö^ten alle J&erjen in bem beutf$en Sßaterlanb unb in
ber großen nnfldjtbaren itirc^e, beren £aupt unb ^err 3efu«
^rißu« ift, fo friebli^ unb freunblid^ neben einanber flehen,
Wie bie SNelobie ber alten lat^otlf^en 4pt)mne: „0 saneüs-
sima etc." unb be« eoongelifdjen (S^orai«: „<Bitt* fefle
©nrg tc." (ob anfällig ober abjldjtlld)?) anf einem unb bem?
felben SRotenblatte vereiniget flnb ! "
Sage&gefd)i4te,
»eifen, ©oncerte, engagtmentd u. 2)a« gl&n|enb*
jte 6oneert ber ©alfon in Äif fingen ift ba« be« S)anttf
(täbter $offänger« ©retttng gewefen. 3)er (Soncertgeber, ber
bie ©d>lummerarie , fo wie eine große Slrie von OHercabante
mit aller ßannen«wert^en Äraft feiner stimme fang, nnb
mit bem Vortrag einer [Romange au« „Quibo nnb ©IneMa"
f^loß, würbe burdj J&rm @oncertmeifter ^amm nnb befen
Gattin unterftüftt.
&üdtn ift na$ Hamburg gereift, nm bort feinen „^ri*
tenbent" in @cene ja fefren. 9m lften November trip er in
Sien ju bemfelben 3toecfe ein.
Nicolai ift fürjli^ t)on einem längeren 5tufent^alt in
©aljbnrg nad^ fflien jurfirfgefe^rt. JDort ffat er unter An*
berem feine große SWeffe im 2)om aufgeführt, ©^ater gebenft
er ^Berlin unb $ari« jn befugen.
2)er Sßioloncellift 9ka% ©obrer concertirt im £ambnr<
ger X^eater.
n
»ufiffefU, »*ffi$t«tigt». 5)o« »egenWutger
eefottgftfcft ift am 23ften 3uli Qefciett roorben. <S« ift
re$t $erjll<$ unb frö^ic^ babet bergegangeu. Unter ben auf;
gefönten 6tücfeu fanb namentlich bic $ljmne an ©ac$n«
von 3Renbel«fof>n (ber SReifter ljatte bie $artlinr fribft bem
Diepgen Sleberfranj überfenbet) unb bic $tjmne an Obln von
Äunj ben nngetljeilteften SBeifatT.
3n 2ei3nig (©adtfen) finbet am 25fteu unb 26ften »u*
gnft ein groge« aRannera.efana.fef* <&tatt.
ffttut Bptcn. Dr. 3ttliu§ SBetfer ijat vor Äurjem
eine ©olf«*Opcr: „?rlnj (Sugeu" beenbet. fflteber finbet
$ier $inft$iltd) be« getoäljlten «Sujet« ein unangenehme« 3n<
fammeutreffen <Statt. «m 26ften nnb 27ften Buguft namlld)
tontbe in granffurt a.SR. eine Oper von ®uftav «Schmitt
gleic$fail« unter bem Xitel: „$riuj (Bugen, ber eble SRiiter"
gegeben* SRan färetbt un«, ba§ blefelbc fefc beifallig auf*
genommen tvorben ift.
VI. SfeSca'S Oper „ber Sroubabonr" ift am 25ften 3uli
in Sraunfdjroeig jum erften 2Rale aufgeführt roorben. 5>er
Gomponift birigitte felbft unb trurbe nad> jebem »cte unb am
€>d}Iuffe gerufen.
«tt$aeidjnungeit, 33efotbetungcm $er aRuftfliterat
Catl ©OÜtmef ift jum (S^renmitglieb be« ©aljburger 3Ro*
jarteum« ernannt toorben.
Sern SMrector bc« ©efang* unb 3Ruftf * Serctn« ju $at*
berftabt, $ermaim »olff, früher (Sanier von <Spol)r unb
Hauptmann, ift ba« $räbicat „SRuftfbirector" beigelegt
tvorben.
3n äurjem toerben toir 3crttt9 ßtttb and) tfaftif* ne*
ben un« ftellen fonnen ; ber 93ilt>r)auer 3canne$ in Sonbon t)at
namlid) eine (Statuette von ttjr al« „SRegiment«to$ter" ge-
liefert, toeläje bie frapvantefte «e$nlic$Teit mit ber fünftlerifö
vollenbeiften 3lu«füljrung verbinben unb be«ljal& für i«^ n
„@alon" angef^afft toerben foU.
3m $ötel 2Rabille in «PattS war jum heften rer italie*
ntfäen «rmutlj, toie bie SKobejeitung fi# fdjreiben lä§t, ein
(Soncert unter ©egünftigung ber gürftln von ©eljofo ; ber ge*
to&tyte Ort foU ftd) fonft ben profanften greuben öffnen, unb
»feie eiebljaber follen bei bem Sldjiglang, ber bi« in bie gra-
uen Saubgänge unb SKifdjen ^ang, in tyren (Erwartungen
fe^r getankt getoefen fein.
2lm Sage fcer ©runbfteinlegung von ©lucf« «Wonument
in SRünc^cn toirb feine SUcefte aufgeführt.
91a* ber £$eater;(§&romf roirb ^täulettt bott 3Ratta,
toeld^e ie^t in 5Ca*en gaftirt, »on ben bort toeitenbeu önglän^
bem unb «ranjofen ^inft*tli* ber ©ttmmfärbung unb iBor,'
trag«rocife mit ber 3Ralfbran «ergii^en, ja felbft nod) über
biefe gefegt ! ! 1
£affelbe Statt fd^relbt au« »tat: «t. 3>irector $o^
fornv? ^at fH für bie nadjfte @aifon eine gwge Aufgabe ap
ftellt. (5« follen folgenbe Dpern jur «uffü^rnng fomme«:
bie Sürftin von £<ion, von Soiffelot; bie »eifc grau; ba«
äBölfenlinb, oonSitl; bie beiben $rin|en, »onöffet; bie<£tÄ*
besten von <5alamanca, von güc^« ; ba« SÄabd^en vom ?anbt,
von ©Hb**; bie 3anberin unb ber SRulaite, von ©alfe; ber
Sungfrauentribut , von £itl r unb eine neue Over von 2or*
tiug.
2>affclbe »latt f treibt au« »etlin : 2>ie ©erliner
Oper ift nä^er beleihtet ni$t« ai« eine S^nll. öin groge«
prachtvolle« Dpern^au« unb faft immer leere @i$e ; bie briU
lantefte Sln«ftottu«g unb, mit 9lu«na1jme be« grL £nc|etf
unb be« ^rn. Ar auf e, ©olofanger, bie tljeil« Anfänger,
t^eil« au«gefungen (inb. 3»ei ©eneral*anufifbirectÄ*
ren von gl&njenbem JRufe unb beibe i^rer gunetionen übet*
$oben; ^o^e greife unb ein wenig bemittelte« $nbliciun; ein
ftarfe« au«gejei<ftnete« Drc^efter unb ein miferable« SRepertoh.
2)er Jöefe^l be« Äönlg« , jebe« SQBinter^albia^r brel neue gute
beutfebe Opern aufjufü^ren, unb biefe brei »aren im lefetes
SBinter: bie beiben $rinien von (Sffer, ein 9lefc^auffö von
«bam unb «über (!?), langft Ui Seite gelegt; 2öil$elm
von Dranien von öefert mit einem 23u$e, über ba« (H alle
3o»rnale luftig gemalt fyabtn, unb einer SKuftf, bie eine $a^
robie auf bie Hugenotten f^eint, unb bie Dper be« Verjag«
von (Soburg. J&unbert unb funfjtgtanfenb £r)aler fönlgli^er
3ufc^u§ unb ungeheuere Slngft vor jeber neuen Oper, bie et*
n>a« f öfter, ©parfaftem ba, unb treuere @afte ^ier; ein <8te
neral*3ntenbant, ber bie Äapellmeifter um 9latf) fragt, vott
benen ber (Sine „Opern or)ne mufif alifdje 5(»*
fprüc^e" am beften finbet, unb ber 5lnbere jur Sintoei^nng
be« großen ßoncertfaale« im Opemljaufe feine $otonaife auf*
fkflTt.
3)ie (Sonntag«blatter fd^reiben au« 9&itn: Clin $ieft*
ger reifer SWnfiffreunb, 33. v. % t foll bem 33erne^men
nad; im ©iirne ^>aben, lär)rlic^ einen bebentenben $rel« auf
bie befte ©tymptyonie au«jufefenj ba« (S(^ieb«geric^t fod an»
brei anerfannten Sonmeiftern befteben, jur aRitberoerbmig
toerben nur beutfd^e (Somponiften gugelaffcn.
JDer berliner 9igato f «fcreibf: 2)er ©canbal toegen b«
befanntlid^ ^öc^ft unbebeutenben $olonaife von Säubert, to>el$e
ber (Jomponift mit $intenanfe(ung ber SMeifter SWenbel«fob« r
SReverbeer unb ©pontini, (ber königlichen ©eneralmuff*
birectoren an ^iefiger Sü^ne!) jur öintvei^ung be« ^iefb
gen St. Opern$an«faale« fjattt aufführen iaffen, ruljt nod^ im^
mer nic^t. 3>a« allgemein verbreitete ©erüctjt nennt $errn
®S^ric^ at« ben 3nftrumentirer biefer $olonaife, meiere alt
(Sompofttion bitter getabelt, bod^ in JBe§»g auf bie Snftf»
mentation für ba« grofje Or^eft^f belobt worben n>ar. 4#
§r. ©Ä^rioi biefe« Serbien?, toamm bie« ni^t öffentli^ an««
fprec^en?
J>rutf Mit fr. «Cdmami.
tt e u e
^iffwCtff fwC
Statt} Sörenbrf*
Siebenunbjroanaigfter ©anb.
^ 13.
Bctlcgtf :
Robert Sttcfe in £cip}tg.
Den 11. «ugufi 1847.
3tan bfefer 3eftfä. erfdieincn ttc4cntltd)
9 Dtumnimi bah l obtr l'/t $taatn.
$rct* tot« ©anbe« *<m 53 Ulm. 8 1 /» W^-
Abonnement nehmen alie^oftärnttr, ©u$^
3Kufif ^ unb Ännfiljflnbliingeii an,
3tt$<tlt: JDit ffliolföiroaT^t ©ingaBatfmip in $arli (gortfj — SM er unb ©tfSnße, — Dritt mufi?aUf$e Stern fione«.
ttipjfgtt aRttftllttfn, — £ritif($« tfnjtigtt. — afnItQfgtrtiMÄtf.
Sie ä»pef otpa febe SittgaFafcemtt
in fyart*.
(Wottft^ung.)
9rr iürft. *)
©et Xitel eineo Surften uou bet 2Woäfcma
geljütt ju ben gtängenbften }Mgftf$ unb ju ben fin=
jtetßen Stimmungen atiä bet (Sefdjidjte &tanfteti$0 T
3*t bet Beffötigung biefer in geinbeSfanben eriuetbe*
itm SBiirbe butdf ben geinb fet&fl, ben ebef mutigen
Äatfer Stier anb er, liegt bte tütjmlidjfte Anette ntturt^
ber glorreidjen Äriegötljaien beä ©aupityelben in bei
tragtförn gpopee beö tufflfdjen gelbjugeS. ©tum
«udj erfüllt e6 baä Ormiitl} mit fo tiefer äU^mut^
toenn nrir biefen auf bem ©c^tadjtfelbe unb «titcr ben
grauenhaften ©tangfalen jeneS ®djrerfenäjuge$ tobeä;
mutagen, unerftptterlidjen ß^arafter auf bem unge*
rannten, fe^lüpfrigen ©oben politifaVr 33crtoic([ungen
ftraudjeln feljen, unb rcafyr nehmen, roie gerabe et, bet
unbeftfjoUenfle meöetdjt unter ben fatferüdjeu Setbs
^etren, im EonfUtt freifoietfofet öteigniffe butdj baä
unbefonnene (fingteifm in eine Situation, bei er nidjt
gemachen toat, bie Unfcejterftfcit frinrd Stufriuä ein;
tilgen unb bat) Seien bafiit rmfegrn mufj. Seratffa
fen i^og ei an bet @m"|e ber auSgefaubten Staaten
*) 3ta4 Hiünblidjen nab TäjrifUidfet! SVtUiljeiliiaatii*
bem ^eimfeljreuben fiaifer unb Söaffenbruber femblid)
entgegen, unb {dauerte an fetner eigenen Serme|fen=
IjeiL $m Strome bet SJolfäbegeifletung jerftcb an
ber alten dngetvutjetten £reue bei leibet biefe jüngjl
geleiftetr &ib, unb auö alter Simjängftc^feit itmvbeit
©eibe, fttanfteid? unb 9tci?, tteutoö unb eibferii^tg,
©iefer bü§te feine SJerfelenbung mit bem Öe&en, jene*
mit bem Blute meler feinet t^euetflen ©B^nej bte
neu eingefe|te S^naflie afcet fjattc {14 ben Staf ge-
bxvdjtn in ben $erjen aüer Qranjafen. %U bet al=
tefle bet Ijiniertaffmen Sßaifeu unfern bet Stidjtjidtte
an 5 bem JClcflet trat, tvo feine Butter mit ifym, an
bet tmrd?bßl?tten ttti<$}c tnieenb, bie te|te ^bf^tebd-
t^räne gen? eint, trug et ben auf itjn eerertten Tsin-
ftentitet baten, aU eine permanente ^roteftatien ge?
gen ba§ Silutgerie^t, bad eine {yamitie i^rcä Raupte*
Betäubte unb grauheidiS SRutjnt um eine feiner fd6Bn=
(ien 3i«ben traute.
©U ^urücfbleifcenbe äBiitiue, innig befreunbet mit
ber Liifcilidini StieüCuijtei ^cttenfe, Konigin yun
^oUanb, mar bie ^oc^ter jener pflichttreuen grau
Stuguie, bie in ber 9?ac^t uom 5ten auf ben 6ten
Detc6eti789 ju ffietfattted mit fu großer Eingebung
unb Unerfc^rorfen^eit jur Rettung i^rer feebto^ten ^er»
riit Wime ^tntoinette beitrug, unb fväta im jycitit-
lantentfcfier, in ber ?ia^t uac^ 8t|Wntiuug ber ^uile^
ricii unD bor bet v 2tbfü^rung bet fönigli^eu Sramitie
in ba^ Seinpelgrfängni^ ber ungtudjfid^en ÄBntgiu,
bie auf bem Ikfttfftitigattge burA ben 3c^(c§garten
jum Saale ber Kattonafterfammluug Llfrt unb SJörfe
Oerloren battc, heimlich fünfuub)kuan^g Wci&ftiidV j«=
74
fu&U, jur atfe^ülfe ttnftmoitrtft SWot^flänbe in ttx
$aft. *)
•3m %*%xe 1803 bem bamaligen ©i&iftonögene=
tal Stet; angetraut, r)atte nad) Sa^eöfrifl grl. Au;
guie it)rem ©emalji $u ber tytn verliehenen 9teid>äs
marfdjattätoürbe ben ©tammt)atter geboren, ben altes
flen feiner toter ©öfjne. ©iefen Braute fte nact) ber
Äatafhoj)t)e toom 7ten ©ecember 1815, bie ir)tc jioölf;
jährige betoegte (§l;e atiflöfle, auf bie Afabemie ju
2ueea, roo fernerhin für feine 6r$iet;ung unb feine
©tubien gefergt toerben fotttc. Jpier erlieft ber junge
$ürft, ber Bei früt) öerratfyenen muftfalifct)en Mutagen
bereits toon 3immcrmann im Sßianofortefpiet im«
terroiefen joorben tvar, toon Quitiee, Äajpellmeifter
an ber bortigen ©cmtirct)e, fernere prattifct)e Auäbit;
tung barin, unb jugleict) Unterricht in ©efang unb
©encralbafj. 3>m Alter toon totcr3ct)n -3at?rcn t>erma£
jtet) ber Änabe, eine toierfh'mmige Sfleffe mit SDrgelbe;
gleitung $u fct;reiben, wie er im ©djerje fetbft fagt,
ein entfct)ieben erbärmtict)e3 2Wact)toert, baö aber ben;
noct) auf Anorbnung beä @ct)ulbireetorä jum Sftas
menöfefic beö t)eil. ßubioigö r>on ©onjaga, ©ct/u^
yatronö ber ©ct)ute, ton ben 3ägtingen luirttict) aufc
geführt loarb.
Sftact) uollenbeten ©tubten, im ^ar)w 1823, ging
er nact) SßariS, um in ber potr;tect)nifct)en ©ct)ule ftet;
jum SDWitairbienfte »orjuberetten. (Sr n?arb nact) glän;
jenb befiaubenem (Dramen aufgenommen, aber nict)t
jugelaffen, at8 er bie ifym gejtcUte S3ebingung ber 3«=
laffung, Unter$eict)nung cined ber t)errfct)enben ©tyna*
ftie $reuc unb Anr;ängtict)fett getobenben 3*Hg"ifie3,
mit Unmillen t>on fict) n?ieä. Sftact) ^a^reöfrift enfc
fct)To§ er fict), mcnngleict) ferneren $erjenö, bie $eu
matt) ju fcerlaffen, bie unter bem ©ruef unb ben
@ct)lect;tigteiten be8 SReaetionöfyjtemä feufgte. (Sr roen;
bete per) nact) ©tocfr)clm unb trat fyier, roo er bei
Äonig Äarl ^ot^ann, bem alten Äriegägefät)rten fet-
neö SJaterS, freunbtict)c Aufnahme fanb, in fct)n?ebi=
fct)e SäJtilitairbienfie. 9?act) befiaubenem Abiturienten;
(Sramen in ber SDtarienberger Artifleriefct)ufe, brachte
er e8 t*om Untertieutenant jum Hauptmann in biefer
SBaffe; alö folct)er roarb er jum ©rbonanjofficier unb
2Jbjutanten beä bamaligen ^tinjen Döear ernannt.
5tuct) r)ier, unter toeranberten Serfyältniffen unb
manct)ertei ©efc^äften, blieb er feiner Steigung für
SRuftt treu, beren 5luöübung ben grBgten $l)eil feiner
3Jlu|eflunben einnahm. Komfofttionen werfcr)iebenertet
©attungen reurben im ©eriauf ber %af)xt entworfen,
aufgearbeitet, beendet \ unter anberem eine „6aittate y ' /
bie jum ©efren ber @tiect)en in ©toeftofm jur Sfu^
*) C Lamartine, hiati dto Girondin«.
fu^rung tarn. Sollen 6ompofition«oerfu^en gingen
praftifct;e Hebungen unb contrapunftifct)e Arbeiten förs
bernb gur ©eite, abn?ect)felnb mit bem ©tubium tt)eo=
retifct)er SBerfe unb bem 6rgrünben t)ot;erer Äunfh
gefege in ben ^onfct)o^fungen berühmter 83orbilber.
@o erquitfenb ahn auet) bie öerut)igung »ar,
bie au% fo(ct)er 83efct)äftigung bem ©emiit^e lc$ St'mg 5
lingö ertouci)ö, ber baö Anbeuten an ein fct)recflict)eö
ßreigni§ alö Äebenöfct)merj mit ftet) umt/ertrug, fo
uermoct)te boct) nict)tö, felbft ber ^wg^tbmutt; unter
mancherlei 3ttffreuungen unb anjiec)enber Umgebung
nic^t, jeneö Anbeuten auf längere 3*i* h n »erbrängen,
no«^ bie Srauer ber ©elbfiüerbannung in feiner SSrufl
ju füllen j fein ^au^tftnnen mar fletö auf ©enugs
t^nung für com 83ater erlittene Unbill, unoerroanbt
nact) ber geliebten $eimatr) fein S3lict gerichtet, ©r
tonnte bem ©ränge nict)t roiberflet;eu unb teerte enbs
lict) ba^in jurücf. 2Bie mäct)tig in ben ^ulitagen be8
^at;reö 1830 bie ©turmglocfe beö imcbereriuact)enben
83oltöben?u^tfeinö in feinem ^erjen imber^allen mnfy
te, bie ben ©turj einer it)m öer^aften, in ©tarrftnn
unb 93erbtenbung unterget;enben ^errfct)erfamilie ber
erfcl)ütterten SSelt üertünbete, loirb leict)t empfimben
werben tonnen, gür ilm tönte ^inburet) ber SBe^cs
ruf ber @ct)lacr;topfer üon 1815 über bie ftntenben
S3ourbonS, unb M fo unau8lßfct)lict)er (Erinnerung
au% pnflerer Swgenbjeit tä^t ftet) oaö SBcgen uerfcr)ies
benarttgfter ßmrjfinbimgen in ber 33ruft beö t)erange=
reiften ättanneö tt?ät;renb biefeö breitägigen ÄampfeS
leict)ter torfleßen alö fct)ilbern.
®aö £ötel ttneö allgemein üeret;rten Spanne«,
3acq.tteS %aifittt'$, beö gürflen nact)maligeu
@ct)miegert)aterö, bei mclct)em unter ben Serfctg-un*
gen ber ^olitifct) ^religiöfen ^leaetion Öonapartifien
unt Patrioten grogmüt^igen ©ct)u| unb träftige Ihu
terftügung gefunben tjatten, war ber 3JJitteI<)unft ber
großen SJolföbemegung. §iex njarb, wie jebe ju ers
greifenbe 93?a§regel, bie ber tritifct)e äMument er^eifd^
te, auet) bie Einberufung ber mittfüt)rlidr> aufgelfific«
Nation atgarbe befct)loffen, unb unter Safa^ette'ä Obers
6efet)t ber gürfl jum %ü^xet ber 9ceiterei ernannt.
Später fanbte it)n bie neu eingefe&te 9legierung. mit
einem befonberen biplumatifct)en Auftrage nact) ©ct)me-
ben unb ©änemart, nact) beffeu (Srlebigung er gegen»
ffittbe beö 3at)reä mit Seibetjaltung feineö in ©ct)me^
ben erfangten SlangeÄ atö SHittmeifter im öten Qu*
fatenregiment in franjäßfdje ©ienfle trat. $ta$ einis
ger 3rit n?4tb er in baä 8te 8an«er8s9legiment t>er^
fegt , bei metc^em et noc$ je|t atd DbwfHieutenanfc
fle^t. 8Jor allem aber, mar er newt) fttanlxeid) jurücfc
geteert mit bem SBorfafc, eine 9tctotfton jeneö auf feis
nem Warnen t)aftenben blutigen Sßrojeffeä burct)jufegen,
jur @fit)nwn9 fcä gvfiaflenen »atrr*. Seine bet)ans
15
lidjen, aber etfolgtofen Bemühungen flnb befannt.
©et Öa&r warb gefü^nt im @o$ne.> im @o(jne bet
ftauie gereinigt butdf beffen (Sripebung }ut fßatöwüt;
bej ber bebenKic^e Ott bet Untetfu$ung abet gut
93etmeibung politifdjet ®ä(?tung unb neuer 3<twütfs
niffe üetfagt. ©et Stielet, bet bie unafeänbertidje
X^at bebetft, unb fo Diele petf8nli<$e Sttebfebetn, bie
)U beten 83ottbtingung mitgewirft, fonnte unb fottte
nic^t gelüftet werben.
©ie mit feinet -nunmehrigen (Stellung oerbunbe*
nen Verpflichtungen beä gürflen »ertytnberttn ü)ti, nac$
ben Unruhen biefer gefüllten, benfwürbigcn 3«*, ««*$
Je|t nic^t, ficfy mit einet Äunfl ju befdjäftigen, bie
t$m fo uiet ®enu§ gewährte, unb er fu$r fort, feine
angebotenen ga^igfeiten nadj allen Otiten t)in ju ents
wirfein unb mBglic$fl auSjubflben. @o würbe mit
gtofjem (Sifer ein neue« ^nfhument ergriffen, ba8
SJioloncefl, unb untet Seitung be8 alä Sontrabafflfi
im Drdjefter bet großen Dper angepeilten fe$r tficfc
tigen 93ioloncelliflen ßfjaft, in öe^onblung biefeö
3«fh:umentg eint nidjt unbebeutenbe gettigfeit ets
langt; wie audj untet giocdjt, bet, tootmaW Dts
ganift an bet ©t. sßetetSfitc^e in 9tom, nunmetyt in
|$ati8 pttoatiflrte, fleißig contrapunftifdje Uebungen
angefleht unb eine gute jtenntnip im &ac$e bet alts
italienifdjen Äirdjenmuflf erworben. «Snjwifdjen '«m
1834 eine Keine ©per „Le Cent-Suisse" (bet @(^meii
jergarbift) ju ©tanbe, welche üon bem fürftlic^en ©is
lettanten auf bet ©üfync bet Äomifc^en JDpet jur #uf=
fu^tung gebracht würbe, unb bet ungenügenben ©es
fegung ungeachtet fo wotyt gefiel, bafj fte an neunjig
SotfleQungen erleben tonnte, öiele anbere ßompofls
tionen untergeorbueter ©attungen folgten: IDubers
tüten, ©efangflücfe, 9tomanjen, äWarfc^e unb Sanjs
melobien, beren jwei in ba8 Saßet „bet Sfufrubr im
©erait" aufgenommen, ju ben reijenbften gelten, $n
©t. ©ermain, wo beä gürflen Regiment in ©arnifon
flanb, fyatte et bie ftreube, mit einem bie ©ommer=
jett in jener fc^Bnen ©egenb jubringenben ättanne ju=
fammenjutreffen, ben er fdjon früher fennen gelernt
unb jum ©enoffen muflfalifcfyer Sefdjaftigungen ges
$abt fjattt. ©lettre Steigungen brauten nun balb
öftere Annäherung juwege, bte in gar furjer Seit,
hei wadjfenber greube an folgen 83eflrebungen, ges
meinfdjafttic^e Strbeit unb einige ©efreunbung $ur
golge ^atte. ©ie gorberung, bie auä biefem 9ßtn
^ältniffe für be« gürflen tunftlerif^e »ilbung erwudj«,
ifl naä) feinet eigenen *) banfbaten 51netfennung niebt
gering anjufölagen. ©iefet al« 3Renf(^ unb ftünfb
Itr gleic^ ac^tungdwert^e SRann, ein Sd^weijet t>^n
beutf^et ^ertunft, war Sttebermeiper.
(9ortf(fttii0 fol%t.)
*) (f*riftUd> vor mir (legeabe«).
Sieber unb Oefan^e«
JDtto Sie^ftU, 4Dp. 27. Siebm ÄÄtdjte fihr ein»
Stngfttmme mit SrgUitung bes pianoforte. — 6er-
lin u. ©miau, flöte u. Sock. $r. 20 0jr.
@buatb ^ranef, ©p. 8. Sedjs Cteber Cur eine So-
pran- ctoev Cetiordimme mit 8egL bes fpianoforte.
— fleriin, ©uttentag. ihr. 1 t^lr.
(5e f^einen oiele (Somf oniflen gar utd^t ju wifs
fen, ba§ in neuerer 3«t rfirffi^tli^ bee ^[n^altd unb
ber 8form bad Sieb einen bebeutenben ^rortfd^ritt ge?
Wonnen, ©ie tarnen betet aufjuja^len, benen auä)
in biefet ©attung baö wafyre ^[ntere^e ber Äunft am
$erjen liegt, erachten wir für überflüffig, mähten e$
ahet Uinaty tfjun im ^nteteffe betjenigen ©omponis
flen, bie gat nic^t ju wiffen f^einen, ba§ ed einen
giobett <&d)nmann, Slobett Stanj :c. giebt, welche
^oeflc, tiefe, ^ettlic^e ^5oefic in i^ten Siebetn niebets
gelegt traben. 51ud^ <&eiten bet Ätitif ifl oftetö in
bief. S31. batauf aufmetffam gemadjt wotben, bie af>*
genügten gotmen, bie tiexbtaufyen grlodfeln unb oa-
gen 9leben8atten übet S3otb ju werfen unb auf eine
geifbofle (Srfaffung ber ©ebic^tc ein^uge^en. 93icte
fyahen e8 be^erjigt, ?lnbere bagegen, benen eä toiels
lei^t fc^wer wirb, au$ i^rer fcltg s Sefc^ranf ten SBelt
herauszutreten in eine neue bott Äampf unb rüfiigem
treiben, iieten immer wieber tangft UeberwunbeneS,
bem ber neue, frifdje 3ritgeijl flc^ ntc^t juwenben
fann. ©ie Sieber ton Otto Süefyfen tragen baö ©es
präge ber SRattyeit unüerfennbar an flefy; bie SWelos
bieen flnb jwar fingbar unb flie^enb, bod; oljne atte
SSebeutfamf eit , o^ne atte inbiöibuette G^araftcriflif ;
bie Segleitung bietet nicfyt genug 516wcc^ötung, fjars
bung. SJom ©tanbpunfte objeetiuer Betrachtung au$
bürfte in biefer Sammlung feineS fein, welches ^er^
»orge^oben werben fßnnte. ©ad ti)a$ fic fagen, ifl
fc^on fo oft bagewefen, ba§ wir bem Komponiflen,
ber fc$on Seffered gegeben ^at, nur ben ÜRatf) geben
(Bnnen, bie ©elbfUritif rec^t grünbltc^ ju üben. -- ©ie
üon Sb. granef, jwar eorreet in <&tt}i unb Se^anblung
ber gorm, flnb gleichfalls nic^t im ©tanbe, ein befon^
bereö ^ntereffe ju gewähren, ©ie bewegen flcfj in einer
@^Ste, bet ein geifliget, poetifc^et #intergrunb <A-
ge^it. 9lx. 1. ,,©u bift wie eine Stume'' t>on ^eine,
entbehrt öBHig bet tieferen Srfaffungj bie §einefc^en
76
Sieber trollen anberö reprobueirt fein. JQiex tft ™fy
mit fct)aler Sentimentalität gebient. ©ie Begleitung
baju ifl etwaä ju bilettantifct) gehalten. 9lx. 3.
„4?erbfllieb" toon %iei, r)at aucr) eine m'el ju matte
<ßrjt/flognomie$ bie toerfcr)iebenen Situationen mußten
t?erfcr)ieben nüancirt werben. ©o ifl j. SB. bie ©teile:
„4?«j! trifft bu »or SBonn' ober ©ct)merj?" ntdr)t
mit ber erfcrbcTticr)en intenftfcen Äraft ber (Smpfinbung
wiebergegeben; fo auä) bie barauffclgcnbe: „SBiels
leidet fo Sieb' unb ©er)nfucr)t fliegt weit! weit!' 7 r)ier
mufj baä „weit! weit! 7 ' ganj anberö flingen alö jus
erfl, wo eö baö Sßöglein fang. 3« erwähnen ifl bei
tiefem Siebe aufjerbem neer), bafj ber Anfang Sftote
für 9?ote eonform ifl mit bem anfange beö SNojart's
fc*)en fiiebeö : ,ßin ©eilten auf ber SBiefe flanb".
2Bir gehören nidt)t ju ben SReminiöeenjen s Sägern,
beer) wo e8 ju auffällig ifl, mu§ barauf aufmerffam
gemalt werben. 9h. 5. ,,grür;ting8liebe'' t?on Sßrug,
enthält auet) nicf)t ein Sota toon «ßoefle, bie baä ©es
bid)t fo fräftig unö entgegenwet)t. 2öaö nügt bie
glü<fticr)e Sertwar)l, wenn ntdt)t ©idtjter auf ©ici)ter
jlofjt? 2Baö würbe nicr)t ein Stöbert $ranj an% bie?
fem Siebe gemalt t)aben ! — Slufjerbem flören in ben
granef fcr)en, fo wie auä) in ben Sie^fen'fcijen Siebem
überflüffigc £ertwieberr)olungen, namentlich bie SBies
berr)olung ber legten Sertjeile, worauf fdljon fo oft
aufmerffam gemalt würbe. <£)ic §D}?u8jar/l beö 60ms
poniflen ifl noer) nicr)t weit t)crgerücft , bei nädfjfler
Begegnung rjoffen wir, ba ein gureä ©treben trog
ber »ielen SWängel nicr)t ju uerfennen ifl, ©cbeutens
iercS ju r;Bren. —
(gortfe^ung folgt.)
Hebet tmtff¥altfcf>e SHeceitjioncm
Don 3Ufrrt> Qörffel.
Sßon neuem b)aben bie §Berr)anblungen über bie8
Styema begonnen, ©ie ftei) biö jegt babei beteiligt,
ftnb aufjer §xn. ©cr)äffer, ber SRebacteur biefer 3«* s
fcr)rift unb ein Ungenannter in ber „Berliner mufifas
lifct)en Bntung"; näcr)ft biefen beiben ^at ftet) noer)
eine britte ©timme, bie fct)cn fo mannen ©treit mit
fräftigem 2Bort gefct)lict)tet, barauf bejüglict) (26.
191 b *) »erner)men laffen. ©ie ©acr)e, um wclcr)c
eö ftet) ^anbelt, ifl ju wichtig, atö bafj ftc nicr)t mögs
licr)fl toielfeitig beleuchtet unb foinit ir)rer »eiligen Snts
[Reibung entgegengefahrt werbe. 33eoor nun bie SBers
•) IDie etße Zat)l bejeldniet ben S3anb, bie irotitt 3a^l
bie Seite, a ober b bie etße ober gioeite ©palte, ©ämmt*
(ia^e ^ier »crfommenbe Zitate bejic^en ftä) auf blefe 3eit-
f«tift.
^anbtungen weiter fortgefegt werben, beeile iä) mid^,
ßinigeö jur ©|)ra(r)e ju bringen, baö ici) gern, nas
mentlid^ »on meinem ©tanbpunfte anü, hei btefet
©elegenr)eit erlebigt feVn möd^te. ©elbfl ßiner üon
jenen, bie ftd^ mit ber Sageäfritif befd^ä'ftigt fyahen
unb neer) bef^äftigen, (Siner, ber, wie Dor Äurjem
no^ ju lefen war, einen praftif(t)en SSeleg ju bem
angegriffenen Sluffage bee #rn. ©. geliefert (27.
51 b), fann id^ nid^t um^iu, mir einige SBorte bar?
über ju erlauben. -Sfl'ö anty ni(t)t meine 5lbftd^t,
^)m. ©. gegenüber ju treten, ba id^ nicr)t ben Äeil
ftaU,, ber auf ben 85locf gebärt, ober gar mit ir)m
ju flreiten, ba leiber nad^ feinem ©afürr)alten fein
[erfler] 5(uffag nur lauter unbeflreitbare ©inge ents
^ält (27. 30 a): fo mag icr) boer) bem Singriffe, ber
aucr) mid^ mit getroffen, nic$t auöwei(t)en, fonbern
gern fo lange ©tanb galten, alö bi% »jollflänbig
erwiefen, ba§ eö wirflid) mit ber ^ageefritif fo
f(t)limm fle^t, wie $)r. ©. auefagt.
^>r. ©. verwirft im allgemeinen bie Sleeenfionen,
weil fte bem 33ebürfnifj be8 ^ublifumö nidt)t genügen
(27. 29 a). 6r pnbet barin ju toiel leere ^rafeolos
gie, unb üermift ^atfad^lid^eö, überhaupt lebenbigen
^n^alt. ^fl e8 nun, tvie §x. ©. fagt, richtig, ba§ uns
fere ganjc 3«t nur natt) bem ^r)atfädt)ltdr)en bürflet
(26. 78 b), ba§ wir, wie überall, fo aud& in ber 9Wus
pf nid^t 5lbflractionen, fonbern 5lnfd§ aulid^feit, %1}aU
fad^en wollen (26. 75 a): fo fragt eö per) junäd^fl,
tva8 bot £r. ©. felbfl bem ^ublüum S^atfädfjli^eg,
woburd^ ^at er bie Stier) tigfeit feiner Ser)auptungen
bewiefen, inwiefern befolgte er ben toon i^m aufs
geflettten ©runbfag, ba^ man fein Urtr)eil fad^licr) bes
grünben muffe?
Um fiel) bem Vorwurfe nicr)t auöjufegen, ba^ er
fein $ljema ju abflract ber)anbele (26. 84 b) , läfjt
^)r. ©. allerbingä ein Seiffiel für fidj fprec^en, —
ein einjigeö Seifpiel. <Seit $a§xen r;at er bie
Stecenfionen über neu crf(t)ienene Sftufifwerfe burd^ges
lefen unb ifl immer berfelben „Eifere" begegnet (26.
73b)j iif jweifle nietjt, ba§ ir)m alfo a\\§ früherer,
wie au% neuerer 3fit Sdcifyieie genug ju ©ebote flans
ben (26. 84 b 5lnm.)j erwäge ict) jeboer), ba§ er, obs
fd^on er ficr) mit Sei^tigfeit k9cr6tnb(tdr) mac^t, einen
©rurfbogen *) mit bar/infct)tagenben Zitaten ju füllen
(27. 29 b), ftcr) trogbem nur mit jenem einjigen Seis
fm'el begnügt, fo mu§ iä) fd^lect}terbingö annehmen,
ba§ eben bieö SBeifpiel eine fo gro§e 33eweiöfraft
f)at, ba§ gar fein anbereä mefr nötl;ig war. So
wirb unb mufj ftd^ bieö ^erauöflcüen. ©eflatte bars
uiu ber Sefer, ba§ icr) befagteö S3eiffiel jegt nafcet
beleuchte 3 ob ict) beöwegen ju ben Seilten ju rechnen
♦) ?ctitfa}rift?
7T
fei, mit beten Rotten ßÖpfen man nur ttyattidj um-
ge$en fann (27. 50 b) , barauf fann ic§ feine SRütf =
$ä)t nehmen.
©ie SBa$l be« $rn. ©. ifl auf eine in 9fr. 46
be« Dorigen 3^tgange8 bet „SWgemeinen muf. 3^
tung" befinblid^e, mit X. unterzeichnete SReeenflon ges
fallen. $r. ©. gefleht, bafj iljm oon ben fieben Sies
berwerfen, über welche biefe SRecenfton fyanbett, nur
jtoei „genau" befannt gewefen (26. 95 a). ©c§on
biefer Umflanb fann gegen bie $)ewei«fraft be« SSeis
fpiel« bebenftidj mad^enj »iß man bie Einfielt ges
»innen, ob ba«, wa« ^emanb ton einer @a<$e au«;
fagt, richtig ober falfdj fei, fo mujj man boc§ wotyt
bie ©adfje fetbfl „genau" fennen. $<$ meine, bie«
Derfle^t ftc§ »on felbfl.
3n bem ©afce nun, wetzen £>r. @. juerfl fces
teuftet, ifl oon bem #aupterforberni§ eine« watyrfyaft
guten Siebe« bie SRebe. ©er SRecenfent fleflt in tym
unter anberen bie ©ebingung, bafj bie SMobie leidet
fafjlid& fei. ©iefe »ebingung tagt #r. @. nidjt
gelten, ba ber (Somponifl, ber bie äMobie watyr
barjietten foH, nid&t bie ganj aufjerlic^e SRütffldjt auf
ba« fJaffungöDerm&gen feine« ^publifum« nehmen fänne.
$at hierin $r. ©. dtefy, weil ber »egriff „lei^t
fafjli<§" ein ju relativer, fo $at er jebodfc Unred&t,
„für »Ue lei^t fajjli<$" (26. 91 b) ju interpreti*
ren. SBa« er auf ber einen &tite gegen Qxn. X. bes
weifl, ba« ^efet er auf ber anberen ©eite burdj biefe
Interpretation, bie jebenfafl« bie <&afy auf bie ©pifce
treibt, wiebei auf 3 beibe Steile Ratten ftc$ fomit no<$
bie äBage, unb ber angreifenbe £$eil überzeugt
wenigflen« ba« tßublifum ni<$t, bog er gegen ben
angegriffenen im Siedete ifl.
hierauf tyätt ft<$ $*• @. an ben ©afc be« SRes
cenfcnten, bafj ba« £aupterforbernifj eine« guten Sies
be« eine wafyre 9Kelobie feij ber SRecenfent, fagt 4?r.
©., $aU bamit offenbar ba« »er^ältnifj ber 9Relcbie
jur ©egleitung fejlfleUen wollen. ffißenn^r.X etwa«
9lu«reid^enbe« gegeben ju tyaben glaube, bafj er jene
jum $ a u p t erforbernijj mafy, fo f)abe er gar nicfyt«
bamit gewonnen, nämftdj ungefähr eben fo Diel, al«
§r. ©. mit bem @a§e gewinnen würbe: ,,ba« Haupts
erforbernifj einer guten SRecenfton ifl ein watyre« (Sr*
faffen be« Äunflwerf«". ßt biefer 8Jergleid^fa| aber
ein au«rei($cnber S3ewei« für bie 83e£auptung beß
$rn. ©. ifl, bog ber 9tecenfent nid^t« bamit gewons
nen ^afce, wenn er bie SJMobie jum ^aupterforbernig
mad^t, laffe iä) ba^ingefleßt fein. SJergleic^e ftnb
f<$te<§te ©eweiöfü^rer, fte ^infen fafi immer.
3n bem ©olgenben mad^t Jpr. @. bem SReceufens
Un barau« einen SJotwurf, ba§ man nirgenb« im
Verlaufe feiner JReeenflonen erfahre, tvaü biefer ju
einem guten gluffe ber SJJetobie für nfcttyig era^te,
nirgenb«, wie biefer ft$ ba« S3er^a(tni§ ber ©ing=
fHmme jur Begleitung benfe. ©arau« aber fann
bem 9lecenfenten bur$au« fein SSorwurf erwad^fen:
bie 2age«fritif fammelt nur ba« 9WateriaI für bie
wiffenfd^aftlid^e Äritif (27. 28 a), fte ^at e« junäd&fi
mit ber einjetnen 6rfd^einung ju t^un (27. 28 b) —
atte Srörterungen über Mgemeine« gehören, wie bie«
^r. ©. felfcfl anerfennt , weniger in ifyr Sereic^ : bes
gegnet man alfo feinen folgen ßrBrterungen in einer
einfachen SReeenfton, fo fann ba« nidjt befremben.
^rn. X trifft bemnadj biefer SJorwurf ni($t, unb e«
ifi fomit aud) gegen $rn. X nic^t« fcewiefen.
©ie Erörterungen Ü6er ba« Sieb im 9lUgemeis
nen, wetd^e hierauf $r. ©. felbfl anflettt, ftnb bans
fenäwertty, troßbem ba§ ber mit ber 3«tfc$rift oers
traute Sefer nic^t« wefentlid^ 5Reuc« babei ju lefen
befommt (oergl. 22, 8 ze.j 24, 93 k.).
9lad) biefen Erörterungen ge^t $r. ©. nä^er auf
bie Stecenfion be« ^prn. X ein. <8r fuc^t, ben ^n^att
berfelben ü6er bie erflen fünf Sieberwerfe referirenb,
ben SRad^wei« ju geben, bafj man ton alten befpros
dienen Sieberwerfen nid^t Diel me^r at« bie Warnen ber
«Serfaffer erfahre. Söfire biefer 9la$tvei& gegtüÄt, fo
fännte berfetbe gegen $rn. X fceweifenj man erfahrt
inbef me^r al« bie bto^en 9?amen ber «erfaffer,
namli^ bie SWeinung be« JRecenfenten über bie SBers
fe. Db bie« „me^r" auä) „triet me^r 7/ ifl, bleibt ^ier
aufjer Srage, man fann hierüber oerfd&iebener 5lnfi(^t
fein: eö genügt, bafj ber 3laä)tvei& nid^t gegtücft, atfo
auc^ mit i^m nid^t« gefc^e^en ifl, tva^ ^)m. ®. im
SRedjte jeigt, ober toa^ gegen $m. X beweifl, baj bie*
fer Unrecht $at.
SBirb hierauf bem namti^en $rn. X baburc§
gegetgt / „wie leicht unb billig mit feiner ^rafeolo*
gie ju wirtschaften fei", bag §r. ©. feine JRebeweife
perftflirtj wirb §1. X, e^rlidfc unb beutfc^ $u reben,
^inter^er gefd^impft (26. 95 b), fo beweifl bie« aber*
mal« nicfytfr gegen ^»rn. X, benn perftfliren fann man
Slße«, unb f^impfen fann S^ber, ber fidj nid^t« bars
ax\^ madjt, ju fc^impfen.
©emnä^fl nimmt $r. ©. bie Sieeenflon ber
Sieberwerfe bor, bie er „genau" fennt. Er beginnt:
„SDJit bemfclben ©ünfel, mit berfelben Seid^tfertigfeit
ftnb benn audfj bie Sieber^efte Don äJlaric $inri^«
unb JRobert granj be^anbelt" (26. 96 a). ©a§ Don
©eiten be« Stecenfenten ©ünfet unb Seid^tfertigfeit im
©piele war, behauptet ^r. ©., beweifl e« aber nid^t.
^m ©egent^eit, er befennt, bafj ber SRecenfent ba«
latent ber Tl. ^). emfltid^ ju würbigen fuc^te: fomit
erfüllte biefer einmal ganj gewifj bie 9lnfprüc$e be«
^>rn. ©., inbem er barlegte, bafj er fl<$ mit Srnfl
unb Siebe an ba« neue 0robuet gewenbet ^atte
(27. 42 b).
T8
4?r. S. tye&t ferner ^et&ot, bofc oon bem Site;
ben bet ßomponiflin , ftdj in ben Siebetn 0I8 bes
ftimmte *petfonlic$feit geltenb ju machen, feine Siebe
ifi. $r. X $at aber, wie $r. S. fettfl mitteilt, i$r
tfidjtigeä etnfleS Söotten unb ©treten fitetr)aupt
anetfanntj tjat er baä befonbere Streben nidjt tyers
auögefunben, fo ifl'S totetteic^t nidjt feine Sdjulb.
©ajj 4? r - ©. toon biefem befonberen ©treten fpridjt,
unb £*• X nidjt ba&on fpridjt, teweifl webet für jes
nen, nodfj gegen biefcn: e§ fragt ficij r)ter, ifl bwä
befonbere ©treten wirflicty $u erfennen? 2Bet $a
fagt, mu§ eS f ad^ li dr> begtfinben. £t. ©. r>er=
langt bieä fettfl öon jebem fubjeetioen Urteile (27.
29 b) : will er atfo teweifen, bafj £r. X Unred^t fyat,
nidjtö »on bem befonberen ©treten gefagt ju r)aben,
fo mu§ er fadjliclj tegtünben, ba§ baö tefonbere
©treten in ben Siebern ju erfennen ifl.
2Beil £r. X baä Uebergewicr)t ber äMobie oer=
mifjt, fotten ftdj bie greunbe baä Sachen enthalten.
Sachen flefyt ^ebem frei, e8 teweifl gar nichts.
4?r. ©. Witt erfahren, tvie bie SScrfafferin ir)re
Seetenflimmungen , bie fie in ben Herten fc^on anfc
gefprodjen »orfanb, in eigentfyümlicljet SSeife muftfa=
lif4 jum ^udbruc! getraut t/at. Wgcfetjen ba&on,
ob bieä eine „eigentümliche" SBeife ifi, fommt e8
bat auf an, ju unterfudjen, ot bteä 2Bie überhaupt
burdj SBorte $u erfahren. ©a3 ifl ein sßunft, ben
iä) ertebigt fefyen möchte. S3coor biefer Sßunft ntc^t
entfdjieben, ijl audj fein Scweiö bamit gegen $rn. X
geführt.
SBaö nun bie formalen SluSflettungen beö $rn. X
anlangt, ju benen ftdj £*• ©. je^t wenbet, fo jlettt
fiety alö 3OTajeflatät?erbrecr)en alätalb r)erauö, ba§ bie:
fet ton einem „£er$becimenfprung" gefproct)en. 9iaet)
bem, wa$ man gew&fynlidj unter Sprung toerfle^t,
tr)ut £r. @. bar, baf? biefer 2luSbrucf falfdj ifl:
wie uerwunbert fragt er: „baä nennt £r. X einen
Sprung ?" — ®teic| barauf fragt er inbeffen weiter,
ot benn §r. X nict)t temerft r;ate, „bafj baä ©es
bidjt fettfl einen Sprung macr)e, ben ber 6omp. in
einet entfpredjenben SBeife mitmachen mö§te? /7 $d)
frage hiergegen, fonnte nic^t ^r. X biefe entfprec^ens
be, üon Wl. ^). gewallte SBeife, ben „Sprung" mit;
jumadjen, auc^ „Sprung" genannt fyaten? Wlan
fann ba^, wenn man Witt, auc$ fo beuten! ©odj
ic^ gete ju: bie ganje ©prunggefe^ic^te teweifl ges
gen $rn. X.
ÄJon bem „Sprung" nun geljt ^t. S. auf bie
Steeenfton ber %xantfä)tn Sieber fiter. 3«^fl tec^*
tet er fiter ben Sluäbrucf „mailid^ frifer)er". ©ieö
Sterten attein teweifl nic^tö j fitrigenö fragt $r. X:
„wie atet, wenn ba8 Sieb maitic^ frifc^er wate?"
Sine Stage wirb wo^l erfautt fein.
Äotett gtanj tefomml enbli^, fi^tt $)t. 8.
fort, au% feinen Mntyeil an wo^Iwottenben unb mJU
fetnben Äebendarten. (St fnfipft hieran eine faiytifd^e
Muöeinanberfegung übet „bie futje aber bfinbige S^eos
tie bet Äritif", wetd^e $r. X ju ^aten fd^eint. 9i
meint: „tine gute Äritif muffe dttvaS Sot unb St*
toaü fcabet enthalten je." Sei bem, tvit i$m »otte #
ba% »Utte^ teweifl nic$t gegen $)rn. X, ot et mit bie*
fen „wofylwottenben obet mäfelnben 9teben8artcn" #
wie pc $r. S. geflempett, im Steckte ifl.
©ie ginjetn^eiten, welche #r. S. f^tie§tic^ ^et^
aufgreift, bewegen ftdj barum, ba§ $r. X bei einem
tangen Traume, „ber bem #erjen bie ganje 9tut)e ges
raubt", ber „mit fc^warjen glugeln baö ^aupt eine«
Ungtfitffic^en umflattert", tlo« we^mutr)ig geflimmt
fei; ba§ §r. X ba, wo t»on »rufljetfpringen :e. bie
9tebe ifl, bie työljere ©tajie l?etmi§t ^ate. 4?t. @*
fuc^t behalt ben X läc^erlidj ju machen 5 et patobitt
ben Siebettoetö, et tuft #rn. X SBiebetfe^en ju in
f^auerlid^er ©rajie u. bergt, m. ©iefer Sc^tu§ fie^t
einem Streite um beä Äaiferö S3art fe^t äljnti^.
$t. X Witt baö mette Sieb nify fc^auerlic^, fonbetn
tief wcfymuttjöüott gehalten wiffenj ^t. @. üetweifl
tr)n beö^alt auf ben %ext unb fegt bie betteffenben
3eilen ^in. Sener f)at gefagt „tief weljmut^üott",
biefer fragt barauf: „btoä we^mfit^ig"? 68 bre^t
fl$ t)ier um'« 2Bort: fjattc £r. S. Stecht, fo burfte
er nidjt biefe ge^dffige Interpretation machen. —
©egen bie „^ö^ere ©rajie" legt £t. S. nidr)t befons
beten ^Stotefl ein : et madjt fidr) nut utet biefen StuS*
bruef luflig. 97Ht bem ganjen Sd§Iu§ alfo ifl wie;
betum nidjtä gegen ^tn. X tewiefen.
<3^ benfe, eö f)at fic^ ^etauögeflettt, inwiefetn
baö i?on ^)tn. S. gewagte JHeeenftonöteifpiel utet*
jeugt, tiö wie weit eö feine getanen S3e^auptuns
gen teftäftigt. 3% ftage, waä fyat $t. S. eigentlich
in biefem S3eifpiet tewiefen, tvaS teweifl et butd^ bie*
feö SSeifpiel? ©er Sefer möge feltfl entfe^eiben. 3$
für meine ^Jerfon ^dtte bie« 88eifpiel fdfjon beö^att
ntdr)t gewählt, erfllicr) weil mir toon ben fteten tefpto?
ebenen Siebetwerfen nur jwei genau tefannt waren,
unb bann, weil biefe jwei Sieberwerfe oon jweien
meinet gteunbe ^errfi^rten : — behalt nic^t gewa^
um wenigflenä ben Schein ju »etmeiben, alä fei ber
Stteit ni$t btoä um bet Sad^e feltft Witten geführt.
(®*Xuf folgt.)
€fc*atcr. 6a(U.
Ueter bad ©aflfpiel be« gtauletn Don 9Raxta
^at bie 3ettf$tift in tinex bet *otfctge$enben 9tum^
19
metn au*fül;tli<$eren ©eric^t erflattet. Seit biefer
>$eit t)aben wir nocr) mannen anberen ©aP über uns
fne 83üf)ne fct)reiten fer)en, benn eä ifl jegt bte müfc
feiige SBanberjeit, in tuet^er bie ^rieftet 2r)alienä
P<f) ein warmeä SGBintcrnefl aufjufudjen pflegen,
grau Stöcfl ;#einefetter trat einige iättale auf,
ot)ne bei bem $ublteum bebeutenbc @rfolge ju erlan;
gen 5 ein gleite* Sooö traf i^re ©ct)wePer gatime,
bie pdj bid jegt nur einmal in ber Sßartie bcö Stomee
fcören tiejj. grau Seen off au$ ^ßeteröburg toer;
mochte eben fo wenig bie ©unP ber 3w^ßter ju er=
ringen. #r. 2Bacf, ein »ariton, gaflirte brei 27Jat,
obgleich) baö publicum fcfjon bei feinem erflen 2luf;
treten per) entfd)ieben gegen Um erflärte. Gr ip jwar
im ©epg einer fräftigen Stimme, bodj r;anbr/abt er
biefelbe auf fo ungefcfyicfte, wiberwärtige äßeife,; bafj
er jugteidj langweilt xu\\) »erlegt. Söeffereö ©lüct eu
jielte ber SBaritonip #r. 8r affin, früher in $am=
bürg, ©eine (Stimme ifi flarf, toofltönenb unb »on
leicht anfprect)enber £or/e. Äeiber fdjeinen feine 83es
jlrcbungen nur barauf gerietet ju fein, biefem Drs
gane eine äufjerlid) füfr/lbare ©eltung ju to er f et) äffen,
unb fo opfert er ber pc)r/pfcr)en Äraftäufjerung nur
ju l)äuftg bie Stnmutr; unb SdjSnb/eit beö Soneö unb
bernadjläfpgt jebe mupfalifc*)e Sc^attirung. SBie eä
bjeifjt, wirb er in bie Stelle beö nact) ©armpabt ab*
gegangenen §rn. Sßaöque eintreten. Sftcci) gaflirten
bei und §r. © c g c , Xcnor, unb grl. 2t g t f) e , beibe
Dom ^oft^eater ju äöeimar. Steine arme JRecenfens
tenfeete freut per) innig, enbltdr) einmal gerecr)teä äob
mit »ollen &änben auäftreuen ju biirfen, ot/ne auf
einige £intertl)ürcf)en SHü^fi^t ju nehmen, burdj welche
i$ melleicr)t fdjlüpfen mochte, foüte mid) ber Snt^us
ftaömuö ju weit toon ber fireng prüfenben s 2lnfcr)auung
beg Ätitiferö öerlocfen. SSeibe fcerbienen in ber %f)at
ben großen SBeifalt, welken baö publicum ib/nen biö
3egt fpenbete. Dl> auefy einige Stimmen p*$ in üfs
fentli(t)en 83lättern nufbifligenfr barüber äußerten, unib
biefen 83eif«tt für ein übertriebene« Sdjägen beö XJers
fcie*fteä erachteten, brmtoer) glaube ity, nehmen wir
bael Heine Uebermafj ^intoeg, waö pd^ bei tt;ren er=
pen auftreten jeigte, bie lobenbe 3uftimmung beö
^Publicum« war bi& jegt immer eine gerechte nnb Ders
biente. ättan taufet per) nur in ben Urfacr)en: c)ter
pegte cnbttct) bie @infacr)r)eit unb mup(alifcr)e 38a^t=
r;eit über baö gefcr)raubte SBefen unb bie r;aflen*ioefc:
t^en ©ängerfunPPü<fd;en , welche wir in ber legten
Seit über ©ebür;r ju ^ören befamen. Leiber ifi ber
^agen nnfereö ^3ublieum« burcr) immerwä^renben ©e=
nufc ber pärfpen ©iftbofen fo ju ©runbe gerietet,
ba$ nur übermäßig gepfefferte (Njericr/te ir)n ju reijen
oermögen. grl. s itgt^e üerfc^mä^t aUe bie großen
unb f leinen ^iilfömittel, womit bie Sängerinnen ber
legten (gdjule t>a% ^}ublieum ju betören ppegen.
«3b r erped SSePreben ip barauf gerichtet, bie 6ompo=
ption treu unb einfach wieberjugebenj pe ip noer) fo
unferborbeu, bajj pe eö nic^t wagt, jur Hebung beö
perfönlic^en fünplerifc^en Snterejfeö, ^ ct g^ u pf nur
bie fleinfie ©ewalt anjut^un. ^rc ©timme ip wcfyfc
flingenb unb burcr) alle 6t)orben t?on gleicher (Srgics
bigfeit. ©ic ©itttcltöne pnb rein unb frifet; j i^r Se^=
rer, §x. ©öge, ^at eö wor/lweiölid) üerraieben, t)a%
S3ruPregiPer auf ÄoPcn ber ^ö^eren Sagen auöjubil;
ben. ©ie oftmal« attju ^eße gärbung ber SSocale
möge bie Sängerin ju uermeiben fucr)en. Mängel im
Spiel unb bie r)äupg wieberfetyrenbe 5lnwenbung ber=
felben ©epen macr)t ir)rc liebliche @rfcf>einung unb it>r
unfcr;ulbig natürlichem SBefen, in weitem bie Summe
aller SBeiblicr)!eit liegt, bem 3^örer taft bergeffen.
£r. ©oge ip einer ber tooflenbctflen Sänger, welche
icf; je r)örtc. Obgleich feine Stimme fcr;wacr) unb be8
erPen ^Jugenbf^meljed lebig, fo reijjt er boer) burci)
bie treffliche ^nwenbung feiner SWittel unb burcr) fei=
nen gebiegenen runPlerifcfyen Vortrag jur ©ewunbe:
tung tun. $Uö brai»atifcf;er ©arpeUer flet>t er un=
enblici) t)ocr; über ben gewöhnlichen SeiPungen anberer
Sänger. SJiö jegt traten bie beiben ©äPe jufammen
in ber Siac^tto an bierin, bem unterbrochenen SDpferfePe
unb in Strabetla auf.
W. »teeiuö.
Rritifd)ct 2ttt|eiger*
Uebcrftd)t ber neueren erfdjcinungcn auf Um ©ebtrte ibn SRuft!*
Stehet mit ^tatefott*.
f % Saftet, Seelj« firter oon Caroline Caßpari. Örljott.
1 <&*** Jriw ber 1kt«Uwmimti. Ib. 197—202.
IU. 198,199,201, |eDfß 18 Ht.i fix. 197, 200,202,
jeta» 27 Ar.)
ffiit bebauet« bie SWoflfalien^anbluiig wegen i^ret fdjledj*
kn GfruAaüou. 5)cr «erfaffer ift in ber dcmpofltlon, wie
80
im <5la»ierft>iel gtei$ unerfahren; et tfl entweber alt unb
verbittert, ober blutjung unb unreif; auf 33eibe« weift feine
geizige @$toä$e $fn.
$*$etttion, Le magister du village. 0^ott. 18fir.
Srifttbe be 2at0ttt, Non Monseigneur! Chansonette.
CbnftofelMt
(Lyre franc. 236. 255.)
3toei allerliebfte Xangßüdd^en, bie wir jur gelegentlichen
$ennfcung empfehlen, ©alonbamen werben bo^elten ©ewinn
au« tynen gießen ; e« lägt ff d^ burc$ weife Stnwenbiing ber*
felben ein Heine« (Soncert mit nac&folgenbem Sänjdjen ein*
rieten.
gut fecfröjeftitfliiiiiittgeit ©f>oi%
^t SÄaÜnottbt, Quattro fughe in una, dissimili nel
modo, opera scientifica. Rtrorbt. 14 Jrct.
5>er aßerfaffer btefe« mityeooflen, riefen^aften SBerfe« lebt
in Palermo al« $rofeffor be« (Sontrapunfte« am bortigen 3Wn*
ftfinfiitute. 2Btr feljen »ler einzelne gugen oor un«, in oier
oerfcfcfebenen Xonarten : ®*2>nr, JD^lDur, (5-JDur unb (S-SWott.
SMefe Pellt ber (Somponiß, nadjbem er fie erft einzeln ge-
braut, in $artitar übereinanber , unb fo bitttt er un« ein
SRuftfftücf au« 4 cori reali, sedici parli, in quattro modi di-
versi. JDlefe oier, erf* elnjeln ffngbaren ?ugen follen bann
gufammengefungen »erben; alle beginnen gu gleicher 3eit, en*
bigen aber canonartig. Suerfi enbigt bie <S)*, bann bie (£*,
hierauf bie (S'Sttott* unb julefrt bie £*3uge, unb jwar jeber
einzelne (5§or mit oollem, gewichtigem 4jHmmigeu ©djluffe.
Sin tnüfyame« SEÖerf, aber »ollfianbig überflüffig! Um ba«
SRed^ueneiempei genngenb ju löfen, bat ber (Sombonift ben
einzelnen fernen ©ewalt angetan, #rad>te mir ein ®$tt*
ler bergleigen unfd)öne SWelobien, wie bie $u$rer ber (S*$ur*
unb <5*SWoll*8uge, i$ würbe t^tt gewaltig an«la$en, tieftest
au4 jur (Strafe einige f^werfallige gugen au«weubig lernen
lajfeu. alle contrapnnftiföen Äünfie finb angebracht. Da«
$arifer (Sonferoatorium würbe mit ber 2Bibmung be« $Berfe«
beehrt.
fttr$ettniitjtf«
<£♦ 9Reitte(e, ©p. 25. JReCfc fir nur fctngttimmtti
mit ©rjelbegltitunj. 3n «ommiffion bei Siegel unb
Stoll. 3 Äljlr. (Sie ©rd^Oerftimmen finb toirc|)
bie Drriageijanblunj ;u befielen.)
föodj ein wenig flrmefjmafjfger, ai« $aj>a $a*jbn'« SRef*
fen. <Soldj>e 2RnfH i(t bie befte Vorbereitung ffir ben $ubet<
facf , welker ben Sauer na$ ber Äfrdje unter ber 8inbe zu
toaxttt. £at nod> baju ber ©acfyfelfer einige« ©ebacfctnif
für SKufif, fo fiebt f$m bie Gelegenheit frei, bie fRefnmflf
jur Saujmujtf umjugeftalten, unb nun fdjwimmt alle« in ein*
anber, itfrcfje unb @c$enfe, SWeffe unb «fcopfer, Gloria unb
SRabdjen ; bem Sauer iß wenigften« Selbe« gleite« Seben«*
requiftt. Slber ernfilidj, ba« ^eijjt bog <S$er$ mit ber Äircje
treiben, will man fo frivole, fafl Idppffc^e SWuftf, wie eben
blefe, jum ©otte«bienße gebrauten? %$ nein, fle ße^t mit
gleiten (S^ren an i^rem $lafce, wie fo manche anbere SWeffe.
Unb wenn e« liberale ?rtefter geflatten, Operndjöre unb Arien
gu SKejfen um gugejialten , warum fon man gerabe ba« »er*
wehren, wa« fic^ oon biefen nur burdj einen ernߧafterett
Kamen unterfc^eibet? Uebrigen« wirb ber ging ber 2Ruftt
weber burdj Stein noc^ SEBall ober anbere er^eblid^e ^tnber*
niffe aufgebalten.
3tttelligett$^latt
Conservatonam der Musik zu Leipzig.
Das Conservatorium bezweckt die höhere und eine möglichst allgemeine und gründliche Ausbil-
dung in der Musik; es erstreckt sich daher der Unterricht theoretisch und praktisch über alle Zweige
der Musik als Kunst und Wissenschalt betrachtet.
Zu Michaeli d. J. beginnt ein neuer Cursus und es können neue Schüler in das Institut eintre-
ten. Am lsten October findet eine Aufnahme -Prüfung statt. Anmeldungen zu derselben sind in fran-
kirten Briefen, oder spätestens am Tage vor der Prüfung persönlich bei dem Directorium zu bewirken.
Das Honorar für den gesammten Unterricht beträgt jährlich 80 Thaler Cour., in vierteljährigen
Terminen pränumerando zahlbar; 3 Thaler zur Bibliothek bei der Aufnahme und jährlich 1 Thaler prä-
numerando für den Institutsdiener.
Wer sich näher über die innere Einrichtung des Instituts zu unterrichten wünscht, kann den
ausführlichen Prospectus desselben auf frankirte Briefe durch das unterzeichnete Directorium oder durch
die Buchhandlung Barth u. Schuhe und die Musikalienhandlungen Breitkopf u m Härtet und Fr. Kistner
in Leipzig unentgeldlich erhalten.
Leipzig, im August 1847.
Das Directorium des Conservatoriams der ülustk.
S)rucf von %x. ftuämann.
Heue
titf$tifi f#r «Stttftf.
*J3f r<tn;tivorUL4ct 3ttbacteut:
^ratij Starrtet,
@tebettunbjman}igfbr Sanb.
40 14
SB f tiefer:
Stöbert griefe in £*i4>}%*
Den 18. Stuguß 18«.
3Jon Mcfer 3«*W- erfftetntn feäifciitU^
i 0htmmtnt uott 1 obet lVi otogen.
$Ttte fce* ©ante*« tut 52 Kra. «Vi 3^lt-
Hfannrmext nehmen aHr^toftömitr, Smfc,
3lt(alt: ®« wfamnutten Sontunfllfm. — Xu* Statten (&4(afl}. — Itattn« ©Ängerta^ — 3aattaeffll$tr, 0erm1f4tel,
«M*H*M*B
*W*hi*H*
©en v«rfammelttit Conkünftkrn.
Äef^jia , ata fereijeJmten ««fluft .
®tn SBiHtaintiwuf i — n ift fein tauteö AHngctt
S3cn XBnen, wie «it @ott fie @«c(j untiefen,
■3$ $ab* nur SBorie, wo ^i SKelobteen,
(Sudj unfern ©rujj an tiefem %ag ju Bringen.
SBie SBort unb Xon alä (Sine ft<$ oft bur($bringen :
©o mbg' aud) je|jt mit hauten §armonieen
Sin einig Streuen unfern ffreti burdjjicfjm,
©ag TOP berrinigt na<$ toem $öf$ften ringen.
Bereinigung ifl Äoöfung biefer Seiten!
©er einzelne (ernt fld? am Snfcetn femien
Unb für be» ©ott in feinem Innern flteitfn-
•W#*M ot taufcnb Epferflammen trennen:
SBenn pe nur aufwärt« nadj bem ©anjen fheten,
So Kerben fle im ©anjen etofg Uten! —
Couife Otto,
M-H+M4
»t^H*^:*
82
2lu$ Steuern
Äljeatrr, Cimrtrte.
9ln (Soneettvotttägen im Zfyeater erwähnen tmr
nachträglich beS £rn. @t. tteon, SBiolinift, beffen (Spiet
äujjjerftdj glänjcnb, aber ofmc eigentliche @ccle erfdnen.
©et glötip 23otgorfc$ef auS bem £aag geigte in
jwei @oloS guten Zon unb ©ertrag, aueb fet)r vor=
^Mgltf^eS ©taccato unD Zritlcr. ©er SBiotonccUip (Sofc
mann auS SßariS erfreute burc§ ben Vortrag einer
Vßfjantafie von ©ervaiS unb einer eigenen (Sompop;
tion, auS welker n?ir fallen, ba§ ber Sompcnift ben !
S3irtuofen in tym nic^t erreicht. Cvbglcidj wir Sßun* !
berfinbern abtjelb ftnb, muffen wir boer) bem neun= j
jährigen 3i$clb auS »raunfdjweig , trüber beS r)tc^ ,
flgen ÄammcrmupfuS, ©erecj?tigfcit wiberfafyren laffcn.
6t fcepfct fc^cn anfet)nlid§c gertigfeit auf ber glöte
unb für fein 5ltter ungewöhnliches ©cfüb/l im §Bor=
trag. — Stocr) erwähnen wir, bafj grau ©gröber;
©evrient unfere SBülme vcrlaffcn § a t, ba ir)re bebeu?
tenbpen ^Sartieen jüngeren (Sängerinnen anvertraut
»erben, unb bicfelbe feinen r)in(änglicT;en SöirfungS?
freie behalten r)ätte. ßnblicr; fönnen mir bie 2öie;
bert)olung beS Sßunfcljeä nicfjt untcrbrücfen , bafj bie
Sntenbanj ettvaü jur $3crbcf[ctung ber SHuftf in ben
3wifc$enactcn ber ©cbaufpielc tjjun möge, weldjc
burdfj tyxe ©intönigfeit anfängt fprieb wörtlich ju
»erben.
©et jweite (Sr/fluS ber Qlbonnementeoneerte fyattc
P<$ eineö no<f) geringeren 23efuä)S ju erfreuen als ber
etfic, waS baran liegen mochte, bajj wir tnnpcbtlicb
bebeutenber (Solo Vorträge burdj auswärtige ftihifb
let au8fcr)licjjlidj auf Seidig angewiefen waren, wct=
djeS unS feine Äräftc fdjon vorigen SSinter geliehen
tjatte, unb bie bem Sßublifum bafycr nid)t mct;r neu
waren. $\n 5ten unb 6ten (Soncerte l;örtcn wir
Qcac^im, beffen wir bereit« früher ausführlich gcbacr)=
ien, ebenfalls ^wei 3JM grl. SBogcl auö S., welche
gute Stimme mit gutem SBortrag verbinbet; erftere
ift afcer tedjnifct) noc$ mer)r auSjubilben. lieber ge;
lingen ir)r merjr als grofje 2lrien. §r. SRafcidj, §po=
faunifl, jcigte guten vollen Zon unb beträchtliche ger;
xigfeit, fc^abe, ba§ eS an guten (Sompoftiionen im
ß^arafter biefcS ^n^umentö fe^lt. ©ie $^. .§iöer
unb gtöefel fpielten mit SeifaH ein (£oneert für ^t?et
^JianoforteS von Sac^. ©on größeren SBerfen famen
ju ©er)or : Von S3eetl;oven Sinfonia eroica, ferner
9lx. 2 in ® = ©ur, 9lx. 8 in %•> bie S^upt ju ben
Stuinen von 9ltt)en mit verfcinbenben unb erflärenben
SBorten, gefproeben von $rn. ©b. ©evrient, erregte
großes Sntereflei fcefonberS allgemein fprac^en ber
©ertoifdj -. 6l;or unb gejtmatfc^ an-, von äflcjatt ©=
SWoU @9mpr)onte, Ave verum (rvteber^olt) , Duvets
türe ju ganiefa von (Srjerubini, eine Ouvertüre von
ftinbpaintncr, von ber nidjt viel ju fagen ifl, SWe^
\)\\X% ^agb^uvertüre, 3Keluftne=Duvertüre von 9Jten=
belöforjn, ©efcet na<$ Söorten von Sutl)er mit ättuflf
von bemfelfcen, (Sc;or au$ ber Berflörung von ^eru=
falem von filier, fämmtlic^ fc^r fergfam von $rn.
Eitler einfiubirt unb mit Sluönarmie ber © ^ äftoll
@^mpl;onic gut ausgeführt.
S3ei bem (Soneerte, n?e(cr;eö bie Äa^elle veran=
galtet, fcege^t man gewö^nlic^ ben geiler, ©htftf'flüefe
aufzuführen, ivclfyc fdjen möglic^ft oft gehört würben
(tvir fönnen für bie Urfac^e nur ben Süunfcl) anfe^en,
bie groben afcjufürjen). ©iefem Umjtanbe ifi tro^l
ber fpärlic^e S3efuci) biefer (Soneerte ^ujufcr;reifcen. ^n
neuerer 3eit fd;eint man ^u ber (Sinpc^t gefommen ^u
fein, ba§ eS fo nic^t fcleifcen fönne, »vae n?ir vielleicht
ber Zl;ätigfeit ber ©irection ber 3lbonnementconcerte
ju verbanfen fjafcen, »enigflenS bot baS legte Firmen;
coneert am 17teu gebr. im Z^eater einiges 9feue bar.
©ie (5 = ®ur (s^mp^onie (mit ber guge) von ^c^art
ivurbe fec)r gut ausgeführt, ber sßianifl ©. granef
fmeltc fe^r beifällig ein felbft eomponirteS (Soneert, an
»eifern »vir burc^badjte, fleißige Arbeit ^u rühmen
Ratten, „©er ©Ott unb bie 83ajabcre" von ©öt^e,
9}iuftf von Zrufyn für (2oto, 6l?or unb Oraler, ent^
^ält manches Söertb volle, l;interlägt aber feinen Zc=
talciubrucf. ©ie Sluefü^rung unter Leitung beS 6ouu
poniflcn ivar befriebigenb.
S3ei bem jä^rlic^en ^almfonntagS = ßoncert ver^
pet man in ben alten gefyler, ivä(;renb man 2ltleä
^ättc aufbieten foffen, baS .Qntereffc ,^u peigern, ba
ber für, vorhergegangene Staub beS ZfyeaterS ^u
Äarlönti;e bie Abneigung gegen ben ©aal beS Opern=
t)aufeS im 3^inger vermehrt l;atte. SDlan gab unter
fcb)r gelungener Sluffityrung unb unter JHeifpger'S Sei^
tung baS Requiem von SB^cjatt, unb untet Söagnet'S
©irection bie 9te ©t?mpl?onic von Seetboven. ©ie
<£o(i fangen grau Äriete, grl. @cr)recf, unb bie $>$>.
53ielcjt; 5 fv unb SHiffe. ©ie SBieber^olung ber ®i;m:
f^ouie füllte n?ar)rfc^cinlic^ bem SSerfe größeren Q$ir\:
gang verfcljapen: $u biefem (Snb^vecf l^ätte pe aber
fcbneller feigen muffen, benn von &aien ip eS »vo^l
nid;t ju erwarten, ba§ pe naefy ©erlauf eineS ^a^reS
ba tiefer einbringen werben, tvc i^r £3erPänbni§ ba=
malS aufgehalten leurbe. Zrog beS geringeren S3es
fuebö n?ar bie (5inna^me für ben &ape(lhjittn?enfonbS
nicl)t unanfe^nlic^.
©er (Sänger $on$i unb ber ^ßianip SabuSco
gaben am i3ten SJiär.j eine ©oirre mit Ut\tcx\lü§un$
ber grau (Schubert, beS §xn. §ßepri unb beS ^)rn.
6.3?^. ©ebubert. (frPerer verbinbet eine gute 2?iet^obe
83
mit gutem Vortrage, bic fetylenben 6igenfci)aften finb
©timme unb oerflänblidje äuöfprac^e. $r. öabuäco
foielte 6inige« auf bem ^Jianoforte. — ©ie Sieber;
tofei öeranftaltete am löten 2Karj ein Soncert jum
Sefien bet «Mrmen im (Srjgebirgc, bie ££. 6b. ©e-
örient (©eclamation) unb 9tonji wirften mit. ©ie
©u&crtüre t>on ©abc „3m £oct)tanbe" würbe gut
aufgeführte eine ausführliche S3efprecr)ung öerfäieben
wir Bio mir fte öfter gehört Jjaben werben. ($int
6oncert:Dutocrtüre von ^itler madjtt geringen (Sin;
bruef; Salve regina, mehrere äflännercfjörc unb „bie
{Ruinen von Sitten" würben beifällig aufgenommen,
wa$ aber nierjt ber §all war mit bem ©piele beä 7=
jährigen ^Japenb^f, weldjeö feineäwegä vor bic Defc
fentlict)fcit gebärt. — grl. ©abnigg geigte in einem
eigenen (Soncert 6ctradr)ttid^e gortfdjritte. ©ie ettvaü
fdt)arfe §bt)t bebarf noct) größerer Sluöbilbung. ©ie
fang eine ©cene von S3ecti)OVen (bie ifyrcr Snbivibua;
lität mdr)t völlig jufagte), au§erbem eine ©icitienne
von Sßergolefe, $lrie anü SRiobe, ein franjöftfcr)eä unb
ein fetbft componirtcä fiieb mit beutferjem $ert mit
»erbientem Seifalt. ©ie SDuvertürc jur 93efialin
würbe von ber ÄapeUe lobenswerte ausgeführt, bie
$$. Ä.9W. Äotte (glarinettc) unb ©erlief (»iolon;
cell) wirften beifällig mit. — &r. äJrocf, Sßianifr
(^ au g — ?) ; veranfialtete eine ©oiree am lfien äJtai,
von grau ©ct)rBber s ©evrient, ben $4?- ©ettmer,
»uanbtcr (©eclamation) unb 3ijoIb (glöte) unter-
pgt. harter 2Infcr)lag, fcr)einbare, nict)t fauberc 33ra;
toour unb r)ft$fi gewöhnliche (Sompofltionen ftnb @i;
gcnfct)aftcn , bic nict)t jum öffentlichen auftreten U*
rcdjtigen. 2Bir bebauem, fo fcr)arf ju fein, fönnen
aber är)nltdjer ©reifhgfcit nict)t milber begegnen.
£r. 6.2K. öipinöfy unb bie $$• Äammermnftfer
SMütter, ©omintdf unb Äiunmer erfreuten unö noety
buret) brei Quartcttfoireen, in benen wir bic Guar;
tettc in g = 2Jtotl unb 6iö = 2tfoll von 83eetr)oven, brei
von $ar/bn, eineö von SJtcjart, ein (Quintett von bem*
felben unb S3ectr)cücn'ö ©eptett (wicberr)olt) työrten.
©ie 9luäfür)rung lie§ nichts ju wünfct)en übrig, unb
$rn. fityinöfr; fagen wir befonberen ©anf für ben
frönen Vortrag beS 5lbagio im $atjbn'fc$en Quartett.
g. SB. Wl.
(Sin ScSitgertag in Sterben.
28te? — 2Ba«? — ©e ^cre tdj mannen vaterlanbifdEjen
©ängerbrnber ausrufen, bem biefe 3etlen gu @eficr)t fommen,
unb bem bie Serroürfnijfe oon 1843 nod) im ©cbäd^tniffe finb.
Unb bodj ifl'tf an bem. TOtttn?oc^« ben 21ften 3uü »erfam»
meUen fid) »on 9cacftmittag 4 U^r an bie meijten SWitgliebet
^effger aWannergefangwreine, al«: Siebertafcl, Cr^eu«, ^ie^
berfrang, Dbecn unb Sltion in ber bur^f gabnen gefd^mäeften
grofen 3Blrtyfc$aft be6 fönigl. gro§en ®arten«. ($* »urben
gnnac^fl einige ©efprec^ungen über SOereinSangelegenbeiten ge^
Wogen, wobei $rof. Dr. Utct prdflbirte, unb gegen 6 tlljr
begann ber ©efang. 5)a« Programm lautete: 1) @ab*
bat^feier, oon ?r. Slbt. 2) $er langer, »on S.Otto.
3) 3ager«luft, oon (5. ©. fReiffiger. 4) Ätiegerfang,
oon 5(. SWü^ling. 5) <Stnrmbefd)toörung r »on 3- 2)nm
net. 6) galtet SBBac^t! »on (5. 3ö«ner. 7) ®er ijl
unfer SWann? »on bemfetben. 8) «Auf ber 3agb, oon
3.®.9Küner. 9) Deutf cber ^ängerbunb, üon9l.5Wetb'
feffel. 10) 2) et 3ager Slbfc^ieb, von 2Kenbeldfo^n*93ar#
t^olbp. 11) (Sin $olf0iieb. 12) SWarf*, von $. ö.
©eder. ©otoo^l ber (Srnfl alö ber «Sc^erj waren but$ bie
9Ba^l biefer gleber oertreten; nnb fte würben in brei «btyei*
Inngen oon fammtUdjen iBeteinen möglic^jt rein, jiem«
lief} f idjer, verbunben mit bentlic^er Sudf^rac^e be« ZtxM,
au«gefü^rt, »a« aud) ba6 jaijlretci) »crfammelte ^nblifum
beifällig anetfanntc. gür biefe« SWal Ijattc man, wenn auc^
nic^t au* ganj faltbaren ©runben, vom ©olooortrage bet
einzelnen Sßereine abgefe^en. $od} ba biefer Xag gewig bfc
meijten ©änger unb 3ulförer befrieblget 1}at, unb vielleicht
an einem frennblic^en ferbfttage eine SBieber^olung jtattfta'
ben bürfte, fo möge man nur auf ©olovorträge gefällig^
0täcfjt$t nebmen; benn ba« iß eigentlich bk ©teile, wo man
fowo^l bem ganjen Vereine, ate bem Dirigenten beffelben anf
ben 3a$n fönten fann. 5luc^ ift e« ein SWittel, größere
«ielfeitigfeit in ba« Programm gu bringen. (Slnfenbet
biefe« will fic^ aller weiteren fritifd?en SBemerfungen ent^al*
ten, unb nnr föiiefjlid) noc§ golgenbe« Ijingufngen : Die 3bee
eined fogenannten ©angettage« ^atte juerjl $rof. Dr.
£öwe erfaßt, am bie«jä^rigen ©tifhtng«fefte be« 2>re«bner
£)rvf;en« würbe fte nod) einmal jur ©^rac^e, unb enblic^ am
obigen 2:age jur 2lu«fü^mng gebraut.
Waty ©eenbigung ber ©effcnge, welche im greien vorge*
tragen würben, fanb ein gemeinfdjaftiicSe« SWa^l <&tatt, totU
c^e« tf^eil« burc^ Xrinffprüc^e ernften unb fetteren Sn^alte«,
tbeil« burc^ ben Vortrag fetterer Siebet, unter anberen be«
$olfafUnbd>en« von 21. ©Raffer in ©erlin — ber jufal*
1*8 Pflegen war — ein fetyr ^eitere« (Sewanb erhielt; fo baf
man ftc^ erfl nac^ SWitternadjt trennte unb fic^ gegenfeitig
jurlef: „2Bir fagen rec^t frö^li* belfammen." —
3Benn eine grögere Sefreunbung ber Dre«bner ©anger
burc^ berartige SBerfammlungen erjielt wirb, wenn burd? bie«
felben namentlicb ber ©tol§ im öejug anf ©tanb nnb ^et*
fommen immerme^r verfebtoinbet; wenn bie 9u«wal}l fo*
genannter allgemeiner Sieber mit möglicher ©orgs
falt gefefeie^t; wenn enblic^ an bergleic^en 3ufammen!finften
alle SWitglieber unferer Vereine flugenb ^eil nehmen, nnb
flc^ nid)t Mo« burdj ^abafrauc^eu, vornebme« 5lufs unb 31b*
geljen n. bgl. bemerflic^ machen : bann wünfe^e fdj balb toit*
ber einen Dre«bner ©angertag. Qiner meiner grennbe
^atte fc^on von einer Sereinigung f&mmtlicfier Sßereine ju
84
einem allgemeinen ©reibner Vereine geträumt. Oluu, fo
lange man träumt, ff* man ja glücflfcb ! !
3» 9. «Rutter,
Dittctot be« JDre«bnet Orvbeu«.
Steifen, (Konterte, ©ngageutentS ic. ©er £enertft
£reu$er vom Sweater in ©armfiabt Ijtat fein ®aftfpiel am
$ofopernt§eater in SBien mit bem grögten ©elfall befd&loffen.
©er preug. aRuftfDirector »ie^te^t 1>at in ©re«tau mit
ben vereinigten SRiiitairmufifdjören ein grofje« (Soncert veran*
galtet, toobei er unter Ruberem bie (5*2Woll (Spmpfyonfe mit
120 SJluftfern unb 30 Trommlern au«füfjrie unb ftürmlfcben
©effall erntete.
©er Xtnoxifi fßttt von Coburg ^at in 3)lün*en mit
vielem ©eifall gaftirt.
©er bünbe WaxinttW 3. g. $enfcf$ell bejinbet jidj
tn granffurt, um ju concertiren.
©er ©iba«falla föreibt man au« SRarburg: 2lm 28fJen
3uli erfreute un« ber befannte ©iclinvlrtuofe £*• 3. 3,ft3ott
mit einem (Soncert, unb erntete fotvoljl burcb fein au«gc$efcb*
uet fertige« als burcb fein feelenvofle« @piel von bem fer)r
$afylretcb verfammelten publicum ben größten (Beifall. 9fadj
fanben ttnr Gelegenheit, an biefem Slbenb ba« (Sompofition«*
talent be« £rn. ©ott gu toürblgen. Unterftüfct tvurbe ber
(Soncectgeber von bem trefflieben $ianiften ©eifert unb
mehreren ^teftgen (Stubirenben.
3Ruflffefte, SCuffü&rungem 9(u« Naumburg fdjreibt
bie „(Scnftitntfonefle @taat«bürger$eitung": 9lm 2rftcn unb
28flen vor. 3Won. feierte ber bur$ ben 2Rujtfblrector bitter
ju SRerfeburg geftiftete „@ängerbunb an ber ®aale" bicr
feine jroeite fefiltebe 3ufammenfunft. ©er ©efammtdjor modjte
gegen 400 stimmen jaulen. 9lm etflen Sage fanb in einer
ber Diepgen Äirdjen ein getftlidje« (Soncert <&tatt, tvorauf bie
Sänger mit galjnen unb ©annern auf ben 2Rarft jogen unb
bort jufammen „ffia« ift be« ©eutfd)en ©aferlanb" nadj
iReicbarb'« (Sompofttfon vortrugen, ©ie« Sieb war unb blieb
ber (SJlanjpunft be« ganzen gefre«, obgleidj ben folgenben £ag
auf bem ,,©ürgergarten", einer romantifeben Bergpartie vor
ber (Stabt, fotvo^l von einzelnen Siebertafeln al« aud) vom
©efammt<$or berrlidje ©angreeifen vorgetragen tvurben. 9lm
gefimable, ba« in einer eigen« für biefen 3*vecf erbauten
J&alle flattfaub, nahmen gegen 700 ^erfonen Sljeil.
8u$jetc$nungen, Seförberungen» Xfialberg # ^m
SRitglieb ber flönlgl. SCfabemie ber SWufH in (Stocfljolm er*
nannt toorben, 6iftt $um (Sbrenmitglteb be« galljffc^en SWu-
fifvereine«.
»croiföte**
©a« am glänjenbften an«geßaitete <£onfer*atortum ber
3Ruftr\ f^reibt bie SWobejeitung , fcbelnt ba« in Meapel $«
fein, ©ie 3a$l ber 3öglinge belauft fieb auf $unbert. (Bit
toerben bereit« im adjten 3a^re aufgenommen unb bfirfen
oierje^n Sa^re in ber «nflalt bleiben, in roef^er fte a»f
©taat«foflen ni^t blo« Unterridftt, fonbern au$ Segnung,
Äleibung unb Äoft erhalten, ©ic Regierung ja^lt ja$rlf$
über 50,000 Zf^alm bafür. «n ber ©vi^e ber Slnfialt fielen
gtvei ©ouverneur«, ein geiflli^er Dtector, ein ©irector (jefrt
SÄercabantc) unb vierunbgtoaniig 2ebrer.
©ie 2Biener 3eitf«rift f^reibt an« SBien: ©ei ben tau*
li# Pattgefunbenen Prüfungen be« (Sonfervatorium« inter*
effirte un« vorjügli* bie Prüfung ber ®efang«f*üler. ^en
^rofeffor ®uljet fann fiolj auf biefe glanjenben «efultate
fein, nnb bei ben wenigen Unterrid)t«fiuubett, bie feinem $8ox*
trage gegönnt ftnb , erfäefnt bie ©tlbung feiner 3oglinge um
fo überraf^enber. Slber von einem fo ausgezeichneten SÄei^
fter lägt pcb auc^ gut lernen! SnSbefonberc prov^egei^en
toir eine fdjöne 3ufunft ben beiben Ferren @*trar5 unb
Set tinger, bie fi<$ binnen äußern auf jeber ©ü^ne mit
günfligem örfolge ^ören laffen Fbnnen.
©affelbe ©latt fc^reibt: ©ie Unter^anblungen mit bem
Gomvonift ^uefen %aben ficfj gerfc^lagen unb fein „$rdten*
bent" fommt im Äärnt^nerl^ort^eater ntd^t gnr Sluffü^
rung.
©affelbe ©latt maefct einen guten SBorttot^. ($« fragt:
©arum rooflen je^t fo viele (Sangerinnen unb langer na*
«merifa eilen? ffieil fle in ben bortigen Itrtvalbern immer
Urlaub $aben.
©er «erolb fc^reibt : »urröarb^borf bei G$mni$.
©ine fe^r erfreuliche ©rfebeinung in unferer ©egenb ift e«,
baf fi* in vielen «Dörfern ÜRännergefangberetne gebilbet
baben. ©ie (Sefangvereinc von 9>?euf treten , ©urfljarbtfborf,
3a^n«borf unb OTeuftabt baben befa^loffen , in biefem 3a$re
ein gemefnfc^aftlicbe« ©efangefefl ju feiern.
©a« ©re«bner Tageblatt fc^retbt : »erföiebene 1gm*
^pnbungen an einem ^lafce. ©ie Oefc^tvifter ©crtvalb
finb auf bem berliner ^oft^eater jwefmal aufgetreten, man
^>at \n ber (Soncertvrcbuctien ein gro§e« jtoeiartige« ©aflef
gefügt unb i^nen bie ^albe öinna^me gegeben: — in ©re«*
ben bat man gur (5cncertprobuction iWicbt« al« einen ungunr
fügen Xag gefügt, bafür jtoet ©rittel ber (Sinnaijme in »n^
fvrucb genommen unb ein ©rittel ben Soncertgebertnnen ge<
nubmet.
Vpontini ift bti feiner gnfunft in ©erlin, SRontag«
ben 2ten Slugnfl, von einigen SNitgliebem be« %f)tattx:tyQX*
mit einem ©tanbeben betoülfornrnnet toorben. Sllfo fc^reibt
ber „Äomet" in feiner Stummer Hont 2ten Sugufl,
Drutf oon Jr. Äfl(fraann.
tl t u e
ibif$tift f#c
SÜeranircc rtttdjcr ttebacteifr:
%tan% aStenfceL
SifbeminfejmanjigfteT Sank
^ 15.
Iß et left e r :
Stöbert griefe in £ei>jtg.
2)cn 10. Stugufi 1841.
Eon bfef« Btltft. erftelneii teä^etitlid}
1 Kammern von l übet l 1 /» 39ogen-
$ref4 te* ©aubcd k>uu sa mxn. 2 1 /, 2*lr.
3nfeTtioH*äe^n^Teii b£c Vclftjeile 2 Sdgr.
ätu>anemeBt nehmen ade $oß Amter, öild^
SKujtff ttnb tfunfrljanMungeu an.
3lt$att: Ol* WU9Umft+t ©iflfltttafcinitf fn Varf* (Btortf.) ~ BitU* unb ©(finge ßwtf.) — Uctec nmlilalEftt Äeccnftonen
(GS^lüf). — Ärittfö« Xnjtfarr. — 3nt»lIiflenj&Jatt.
Sie aRcSfpum'föt Singakademie
in ^ati«.
(ffftfetlUUJ
frais nkumtyn*
ftiebermeuer roarb im Sa^rr 1802 ju Sty * 1
im SBaabttanbe geboren. Sein SSater, ein SBfirgbur;
get tu ii ©et ntt y mar ton ff inen Ottern jum grifiljs
t|en Staute bejHmmt unb, mit bei crförbertid&cn
©djulbifbung rortjl auägerüftet, in ein öenebietiner=
fto(ter gegeben rcorben. ©ein Sinn aber £att< eine
anbere Stiftung, unb überjeugt cen ber Unmöglich
feit, fetn ßeben einem Beruf gu imbmen, bem feine
Steigungen entfdueben imberfhebteu, entfdjtof er fidj
jur gtudjt unb menbete fidj jjeimtidj nadj ber ©djwri-v
6r tief ji<^ ju Sfyon im ftanjBpf^en Ganten SBaub
nfeber, unb mibmete ftd? fjicr, feine iufftidjen @pra<$i
fenntniffe tcmifecnto, mit ©fütf bem Seljtfa^e. ©päs
tet jpg er mit grau unb jtinb gu bauernbem SlufeuU
^atte nadj ©cnf. Sn biefem Orte erlieft fiouiß 9ftes
bermeger feine erfle Srjietjung unb ben fr%ften Uns
terridjt in ber äRuflf cum XJater, ber felbft eine m$t
unbebeutenbc Äunfifcrtigfeit befaf. ©iefrr, ber in beö
jtnaben Skrtiebe fiit SRnftl unb in ben raffen ©oiU
dritten befletben in furjer 3"t unter feiner äeitung
iic jubrrlöfflgfien gRerhnale einer ungern äfyntt($en S3r;
gabung unb eineö angeborenen Berufet ju erfennen
ßlaubte, entf A(of ftti) na^maM, im 3a$re 181», i&n
ju fernerer SluSbilbung nat$ SSien gu fluten, bet
§auptftabt beä @labierfpieli, mo gerabe aWefdjeteä,
von feiner erften glängenbrn Äunfireife juräcEgeEe^rt,
ber $elb beä £ageä mar unb ben äRittelpunfi beS
Soneertlebenä bitbete. 3§m ftdj Sumenben ju bürfett
mar für ben fe<$je1?njfi&rigen Jüngling tint begtiU
tfenbe v 21uefic^t, fo ftie na^matä bei Unterri^t be$
auägejet^neien ^ianiften Anregung ju ben eifrig fielt
Stnflrengungen mürbe, %utif ein anberer, bur^ eine
fÄrberli^e Anleitung jum @eneralbag aU erfahrener
Setter rä^mltc^ betannte aKann, @ mannet ÄIo^Ö
görfUr, na^m i^n freunbli^ mf unb toerfagte bem
lernbegierigen 3»ngei feinen Unterricht ni^t, fo baf
r)icr Slauierfpiet unb 6ompofttion grunbltc^ß unb mit
beftem @tfo!g ftnbirt merben tonnte. Ermuntert unb
gelräftigt burti} folc^e S&rbnung, reifte ^ieberme^er
fpäter jur Srf angung t^ecretifd^er unb praftifefret
Äcnntmffc im gat^e ber bramatif^en (5ampofttiott
na^ 9lom y unb benuftte bort ma^tenb «ineö üiermfi;
ä}tntlid}tn Aufenthaltes bie Söinte giorabantrö,
beffen Sebenbigfeit unb Stnmut^ nodj heutigen Sageö
in ber fieblid&en Dpet bn „(Sängerinnen auf bem
Sanbe" i^re äüirfung ntc^t verfehlt. Won Stom au*
fegte er feine SSanberung fort nat^ %lta$tl, in ber
Hoffnung, 3ingaretli fid? geneigt ju ma^nt, ben
bamafigen ©irector bei (Sonferoatorium^. ©iefac
unter jog il?n einer flrengen Prüfung, jeigte ffdf mit
ben ermotbenen Äenntniffen jufrieben, bereit 93er oott;
flfinbigung betreffs beä bramrttif^en ga^eä er ju
iittriietjmcn Derfptac^, aber bem jungen Spanne jn*
gleich runb getauft erHfirte, bag i^n, anbclangcnb
86
bie ©etyanblung ber menfd&lidjen ©ttmme unb bct
gompofltien für ben ©efang, noc§ faß afleS feljle,
unb er t>or allem biefem Sflangel unter Anleitung
eine« listigen ©angerä abjuijelfen bebaut fein muffe,
©iefe Seitimg übernahm ber berühmte Anbrea SWojs
jari, ber für ben grünblic^ften SWeifter tu feiner
jtttnfl galt unb nodj je|t, nac$ feinem Sobe, in $tas
Iien in tyoc§ac$tbarem Anbenfen fietjt. Unter ber be=
fonberen Aufftdjt biefer fceiben äftänner erlangte SWie*
bermeger in einem 3"traitm ton jwei ^ fl ^en, weil)*
tenb weldfjer er mit eifrigem gleiße folgen fyöljeren
©tubien oblag, eine in jeber 83e$iel)ung vortreffliche
jtunftbilbung.
©eit wenig Sauren erfl war ju jener 3*»t g«"S
Statten »od t>om ^3reiö unb Sobe beS fo unerwartet
au$ einem 2Biufelorc§efter ^ertoorgegangenen jungen
fßefarefen, ber mit SJertyöfymmg ber Ijerrfäenbcn Äunfb
formen unb Äunflgefege bem angeborenen reiben,
mutwillig überfyrubelnben ©eniu8 afle öcffeln \h
fenb, urplBfclidj feine SanbÖlcute mit einer glutfj ber
xetjenbßen SMcbieen beraubt t)attt. SRoffini, bejfcn
Slame nietyt aOein feine JQtimatf), fonbern bie^äBelt
fußen foflte unb fäon ju füflen begann, ftanb nodj
im Qafjxc 1822, beöor er mit S3arbaja nad) SBien
jog, als beffen S^eatereompcftteur in Neapel, ©ein
@rfc§einen, ein ©ieg ber 9?atur über bie ©ctyule, aber
audf? beö !Waturali8mu8 über bie Äunfi, war ein
©reitet unb fein beifm'ellofer Erfolg ein Stfitfyfet ben
alten HHeiftern, bie fi$ fo urplBßli^ üon biefem blens
benben SWeteor terbunfelt unb »erbringt fafyen. Sitte,
am meiflen 3ing«teUt, rieben eutrüfiet ftc§ bie Augen
Wie im irren Sraum, erlebten aber tagtaglidj SeflcU
tigung beä (Srfcfyauten unb erlitten brob bitterfh Äräns
tung. ©dfjon bamalä befanntlidlj raffte ber Alte fi($
auf jur tünftlerifdjen Auörfifhtng feineö Sieblingä
ffiineenjo, jeneö jungen ©ieitianerS, ben er wenige
Qatyre fpäter ald Städter in bie SBelt fanbte, ber aber
mit verborgenem Sobeäfeim in ber 93rufl nac$ furjer
ritymlidfjer Saufbafjn, wätyrenb welcher er befonberS
burdj ba8, wa% ©oett^e im Saffo „bie tyolbe ©d&wer*
mutfy, baä reijenbe J&eib" nennt, bie ©emütljer gewons
neu, in granfreic^ä $auptflabt fein früljjeitigeä ©rab
finben foHte.
Qatte unfer junger ©djweijer an 3»ngaretti einen
©onner unb 33erat()er gefunben, fo fanb er an Stofs
%ni einen nidfct minber bienflfertigcn unb m'eltermjs
genben greunb. ©urdj SMofftni'ä Vermittlung Farn
baö cTflc bramatifdje SBerf iWiebermetyer'ö auf ber
fSnigl. ©utyne ©el gonbo jur Vuffityrung. So war
,,11 Res per amore^, eine gweiaetige SD^er, beren ©r*
folg unter bamaligen Umflfinben »ottfommen befriebts
genb genannt Waben fonnte. 9?un ging 92iebermei;er
üaä) $arid, um Pc^ bort ju verfugen unb wo mäfls
lid) einen fünfllerif^en SBirfungöfrei« ju fd^affen.
3m ^a^re 1826 trat er ^uerfl im italienif^en Dperns
fyanfe mit einem einaetigen SBerf d^en auf: „La casa
nel Bosco" betitelt, tin SSerfu^, ber red^t gut au%:
fiel, ©ann wagte er ft($ na^ mancherlei Heineren
(Sompofitionen an bie Bearbeitung eineä fünfaetigen
franjöftf^en %cxt<$ für bie grofjc Oper, welkem bie
attbefannte ©pifobe au8©trabeüa'8 Seben jum ©runbe
lag. „©trabefla" erlebte nac^ mehrmaligen Slbfürs
jungen unb «Jcränberungen ja^lreic^e Aufführungen,
unb wirb no(^ je|t mit Vergnügen gefe^en. ©iefem
SBerfe folgte f<$lief;lid(j »or brei ober toier S^en auf
berfelben Sü^ne bie „S^aria ©tuart ;/ , ebenfaü§ eine
grofje Dper in fünf Siufjügen, bie unter ben Äeifiun-
gen beö ßomponiflen eine a^tungöwert^e ©teile euu
nimmt.
S3on ben Heineren ßrjeugniffen 9tieberme^er'3
finb befonber« feine ßompofttionen ju Samartine'fc^en
©ebic^ten bemerfenöwert^, bie bei ^Jaeini erfc^ienen,
unb unter biefen wieber üorjüglid^ „ber ©ee", »on
welchen im 83eilauf einiger <3a§re über toierjigtaufenb
©xcmplare in« ^Jublifum gefommen ftnb unb na<§
beö ffierlegetö eigener Sluöfage noety jegt attja^rli'4
jweitaufenb abgefegt Werben, ©aä wirb jwar nic^t
toom fünfllerifd^en SBert^e biefer gompofttion, aber
bodlj Dorn ^ntereffe 3«igni§ geben fönnen, weld^eö
flc in ber fyiefigen mufifalif^en SBelt enegte.
(«ojtfetuns foJßt.)
Siedet unb 0*fäitge<
Stonifowöltt, 1S$. t^ v <B>p. I. »rei firber für eine
ßin^ftimme mit |)tanoforte. — ©ffenbacl), 3ol).
Änbr6, J)r- 12|. e<jr.
8Bir begegnen bem tarnen &um erflen SWalej
baö waö wir in ben Siebern ftnben, fönnen wir nur
ju ber großen SWaffe beö SWittetma^igen, fd^on tyun*
bertmat ©agewefenen, jaulen; fte tragen ben ©tems
pc\ ju bilettantifäer Arbeit. $n S«r. 2. ift bie
©^tußfermate, obwohl fd^on Sfterä angewenbet, bo<§
ton guter SBirfung. ^n 9lx. 3. fiören ©eelamas
tionöfe^ler, fo tüie im erfien bie SBicber^olung ber
legten £ejrt$eite. ©ie SHamen ber ©i(^ter pnben wir
ni^t mit angegeben, wogegen man f$on oft flc^ aufc
gefpro^en ^at. —
Stttgnft $ärtel, ©p. 5. öier ÖafjliÄflr mit öejjleit.
87
)r* pianoforte.
15 ßgr.
Berlin, ßoit u. öoA. pr.
<5tgentr)flmlic$e«, @elbflänbige$ , tiefet Ghrfafjte«
finbet fic§ audj tn biefen Stebern nidjt oorj fle wers
ben benen wiöfommen fein, bie fo gern oon ber Dbers
floate fdj&pfen. ©ie ©^liiffe in Kr. 1 u. 2. flnb fid^
gan$ gleidfy, unb nod& baju triütal. Kr. 3. „©ie
liebe garbc" r)at ber Eomponifl ntc^t in feinem 2öes
fen erfafjt. (Sie Ware, nacr) @cr)ubert'8 Vorgang,
beffer uneomponirt geblieben. Kr: 4. // SRcitrrlteb // oon
§erwegtj, ijl trog ber fräftigen Harmonien boc$ ju
wenig oon bicr)terifcr)er gärbung angefyaudjt. ©a3
9Jtelobifcr)e tritt ju wenig Ijeroor. ©ie 2Bieberr)otung
ber fünften £ertjeile in jebem SBerfe, j. 93. „ben trinf
id) — " :e., womit eine befonbere SBirfung oießeid^t
erjtelt werben fottte, ifl ootlig ju mißbilligen, weif eö
abgefa^maeft ijl, etwaS ju wiebertyolen , tvaü bebeus
tungäloS. —
©ottfjatb 2Bö$let, ©p. l. „an Der 8e*" f IDtcljtun-
gen oon Q. jfjeint, als pijantafieftücke für Örfang
un) pianoforte. Ijcft 1. — - Salin, fiote u. fflock.
|)r. 20 ßgr.
©er £itel oerfpridjt oiel-, wir werben aber ges
taufet, ©aö melobiföe Clement, ber eigentliche (3es
fang, leibet an großer Sflonotonie unb ermangelt JjBs
r;erer, bicr)terifcr)er 23egeiflerung; er ifl ju nüchtern,
gemacht, (frfak finben wir auet) nidfjt in ber fyarmös
nifcr}en Umfpietung, wiewohl biefe einen felbflänbigen
Gfyarafter beanfyrudjen Witt. Sttit fyarmonifer; cn $loäs
fein unb $iguren ijl'ö noct) nidjt abgetan. £ritt
baö sßianoforte felbftä'nbig auf, fo erljeifcr)en wir auc$
ein tiefereö, bcbcntungäöoUcreö SBiebergeben ber mans
nictyfacr) s nitaneirten Intentionen beä ©ict)ter3. ©ie
2Bieberr)olung ber testen Xertjeite in Kr. 1. „Söcil
icr) biet) liebe unfäglidfj" ifl unfiattyaft. Ucbcrfjaupt
jeugt eö oon großem (Srpnbungömanget, baß ber 6oin=
ponifl bic SBorte ber SBafferfee nic^t anberö erflingen
lagt aU bie Srjafylung Dörfer; ba8 beigefe^te ap-
passionato tr)ut*ö nidjt. Sei einem Breiter angelegten
©cfangfhlde werben mer)r unb r/B§crc 5lnforberungen
©eiten ber Äritif gemacht, olö ber (Somponifi in bie-
fen ^antapcSilbern und barfcietet. ©0 ifl auc^ in
Kr. 2. ba« ä^otiü, wclctyeS ftet) immer wieber^ott, für
ben t)errtic$en %ert boc^ 311 wenig fagenb:
Andante.
I
m
:=£#:
=i=s=?- n - f-
JDer SWoab ifl anfüge * ganzen,
©ie Segleitung, ent^attenb nur eine Staut, girtt
bem ®anjen einen ju monotonen 5tu«brutf; ed fe^U
bie ftdrfcung, woju ba§ ®ebic^t ©toff genug barbics
tet. Kr. 3. „®aö 9)ieer erglfinjte weit tjinauS" fle^t
an 5tuffaffung bem gfranj @c^u6ert'fc^en weit nad^i
bo^ mBc^ten wir if)in oon ben breien immer no$ ben
93orjug geben, weil ber @om))Ouifl nac^ inbitoibueOem
5luSbru* geflreSt t)at. —
$♦ S3e^renö f ßwljö CieUer utti> ©efänje, in JHufik
flefetjt für eine ©äff- ober Alt -Stimme mit fiegl.
tos Pianoforte. naeljflflarfeneö tDerk. — tfraun-
^bw«'8i ^. Rabrmacher. pr. 22| Ujr.
Kr. 1. „©erenabe" oon $erlo§o^n, lä§t jwat
feine neuen Älänge üerne^men, ifl aber eint rec^tfreunb*
lic^e unb fangbarc (Sompofition. K. 2. „gfrüf;ring^
»nfunft" toon gaüetöleben, unb Kr. 3. „©iebfla^l' 7
oon dleinid, bewegen fidr> auf lern breitgetretenen
SSege ber Sttttäglicr/feit. ©aju nod^ ftoren bie attjtt
^äupgen SBieber^otungen ber Sertworte. Kr. 4.
„grü^lingögru^' oon §eine: „Seife jic^t :e. /y ifl füt
baö aöerltebfle (leine Siebten 31t breit auögefponnen,
unb batum fa^on, abgefe^en oon ber wenig fagenben
©ielobie, oerfe^lt. Kr. 5 u. 6. ftnb jwei einfaßt unb
gute, wenn auet; nic^t fcr)t tief empfunbene Siebten.
©CCtft SÄÜttet, ©p. 23. Brei fitber, in JHufik
0cfrt|t für fine Ijolje @af|ftimme mit Öegl. le& pia-
noforte. — ßraunCcIjröf ig , ©. Rafccmarljer. pr.
22«^ Hflr.
©iefe öieber jeugen oon einem ern|teren Streben,
fowo^l in SSejug auf 6rfaffung beö ^n^altä, al«
anfy auf beelamatorif^e SSe^aublung unb forgfame
Sluäjlattung beö ^armonifa>en Sljeilö. Keueö, riicf^
ftc^tlic^ ber tmiftfatifctyttt ©ebanfen, bieten fie nic^tj
^ier unb ba flort eine fcr)on öftcrö bagewefene SBens
bung, aucr) Söieber^olungen ber ^ertworte bei fo eins
fachen Siebern, wie Kc. J. ifl, r;ätte ber (Somponift
beffer oermieben. Kr. 2. „Kur in ©eutfdjfanb" -fyalt
fic^ etwaä ^u gewö^nlia^. Kr. 3. „diu Sraum" (ber
©ia^ter ifl nidjt mit angegeben) überf freitet ben 6^as
rafter bee Siebeö. ©aö (£ebid>t ifl gut, ^eifa^t aber
eine einfache ©e^anblun^. 6ö Hingt ber <$efang
etwaö foreirt. ©ad (3an^e fyat me^r einen fyeatxa:
tifa^en (S^arafter; bie gorm, in welche eö gegoffeiv
ifl burd^ bie inä ßinjetne ge^enbe öe^anblnng ju
breit geworben, tt>a$ ben ©efammtcinbrutf jerfplits
tert. —
Dtto ©refcl, ©p. 2. %tt\p fieber für eine öing-
ftrnwie mit pianafort*. — f^Hg« tD^CUing.
pr. \ W)tr.
88
4>iet finben mir «ßoefle in rei<$lid&er ©penbe,
n?a8 nid&t immer 6ei einem £)p. 2. flattfinbet. ©iefe
Siebet jeugen toen einem ©treten, baä ftd^ nie^t mit
einer bloS fangbaren äflelobie begnügt, fonbern auf
tiefere, geiflige grfaffung ber Serte geljt. Slu<$ bie
Sßafyt berfelben Tä^t ben gebilbeten ©efd§macf beö
ßomponijlen fattfam erfennen. 83on bem dtnfiuffe,
ben bie neuere Stiftung im Siebe, wie e$ SRob. ©cfyu=
mann unb JRoB. Sranj auögebilbet fyaben, auf ben
(Scmpcniften gehabt, fmb unä jwar nid^t ju Werfens
nenbe Spuren »orgefommen; beety foll bieö efyer ein
Sob fein, ba ber ßompenift ljierburc§ an Sag legt,
baß er naclj $ifyerem, ©ebeutungS&cllerem flrebt, unb
gewiß auä) toöÜige ©clbflänbigfeit ncdfj erringen wirb.
Suchen wir baö (Sinjelne cttvaS näfyer 31t betrauten.
9lx. 1. „»eitlen unter bem ©raö »erfletft" toon %ah
leräteben; ba§ Sieb tyaueljt eine fo frifd^e, finblictye
JRaturfreube un8 entgegen, wie wir fte freiließ bei
flauen ©aloneomponiflen nid^t fuc^en bürfen. 9lux
flören unö bie wieberljolten ©djlußwortc: „greu* bic§
mit mir", weil fte an ©agewefeneä erinnern, n?aö
un8 um beS ©anjen willen leib t^ut. 9ir. 2. „2Kit
Xaufenbfc^änd^en, äfltyrtfyen unb Vergißmeinnicht" toon
Dflerwalb, ifl fo tiefsinnig, »cn fo reiner, feufc^er
ßmpfinbung , baß mir unwillfüfyrti<$ an ein ^er^igeS
altbeutfd&eö SHinnelieb erinnert werben. 9?ur ber
Schluß beä ©anjen ifl matt; ber (Scmponifl ^ätte
beffer getrau, bie SBortc „83ergiß mein nie§t" am
©c$luß mc §* h n wiebertyolen; benn bie ©mpftnbung
fjat bei ber erften SBteber^olung iljren flärfflen ©rab
erreidfjt, n?aö nun barauf folgt, »erliert feine 2Birs
lung. 9lx. 3. „©er ©artner" ton äWörife, läßt eine
überaus anmutige, jarte ©el;nfu($t erflingen, bie
frei ifl »on aller füßlie^s matten (Sentimentalität.
9?r. 4. „SBenn id) in beine 9lugcn fei)" t?on $eine,
ifl »orjüglidj gelungen; baö Sieb ifl fe^on oft com-
yonirt, boc$ \j\tx in feiner pointirten %oxm am tref;
fenbflen reprobucirt. 9ir. 5. „SBeil bir bein Sieb ge=
florben ifl" »on ©d^roer, erinnert am flärfflen an
ftranj'fd^en SluSbrucf. 9er. 6. „klinget, Sftaienglccfc
djen" »on ßaüeröleben, giebt bie gefd^äftige grii^
lingöfreube in feiner leisten, grajiiSfen gorm trefflid^
wieber. — ©ie Sieber erforbern eine wete 5luöfü^s
Tung ru<fp<$tlie$ ber Segleitung, ba biefe, reid) an
intereffanten ^armonifc^en (£ombinationrn unb feinen
Stiiancen, mit bem ©efange eng »ermebt ifl.
(®*luf folgt.)
lieber muffFaltfd^e Slecenflonen.
(e*iuf.)
©af c« mit ber Sagefifritit in SBafätit fo
WHmm Pe^t, al« ^r. ©. auöfagt, ffat er an »ei=
fpieten nic^t bemiefen. (Sin Seifpiet reicht nod^ lange
nicfyt ^in, feine ©ia^tfyrüc^e *) ju red^tfertigen, am
ttenigflen ba« »on i^m gemähte ©eifpiel. §f)m aber
bie ^emeielafl für feine ^Behauptungen auf}uburben
(27. 26 b), fyalte i^ nid^t für Unrecht: meiner Mns
ftc^t nac^ burfte er fidj i^r in feinem Balle ents
gießen, mo^te fte biet ober wenig äflitye toflen. S« 5
beffen er »erlangt ben ©egenbeweiö, um ftd? für tvu
berlegt ju galten : (Sr bcmetfl alfo nidjt, baß er Stecht
fyat, fonbern 5lnbere follen beweifen, baß er nie^t
9icä)t ^at. ©a$ tfl bie bequemere, bee^alb au$ be?
liefctere 5lrt! S3e^aupte ic^ aber ettvaü, überzeuge i^
bann beffer baburc^, baß id^ ben fficweiS für meine
SJc^auptung fclbfl gebe, alä baburd^, baß i$ mid^
an bie SSBiberlegung berer, bie an ber SBatyrfyeit bies
fer Sc^auptung zweifeln, anlehne? ©ewinnt bie 83es
^auptung me^r burc^ 83egrünbung, aU burd§ 9liä)U
äBiberlegung? $ene, meine id^, wäre etwaö %$aU
fä^lid^eö, biefe ifl nic^tö ^atfäc^ltd^eö. — ©0(^
baoon abgefe^en! ©aß £r. ®- ben ©egenbeweiö
»erlangt, mo^te noc^ immer fein, wenn er nur nid^t
gcrabe bem Stebacteur btefer 3«tfd^rift bie t^atfäd^s
lid^c äüiberlegung feiner Behauptungen jumut^ete.
SBenn i^m biefer alfo auü ben mujtfalifd^en 3«tfc^rifs
ten etwa nur biefeä ^a^reö ober einer noety fürjeren
3eit nur eine Majorität ober felbfl nur eine impos
fante SWinorität guter „SRecenjionen" einzelner SBerfe
nac^wei|l (27. 29 a), fo will er Unrecht fyaben, —
wenn nid^t, fo fc^emt **) er Stecht gu ^aben. 6rs
wägt man nun, baß in bem angegebenen 3*itraum
biefe 3^itf^tift bie meiflen JReeenfionen, baß i$r
junäc^fl bie „neue muftfalifd^e 3*itung für S3erlin"
eine anfe^nlie^e, obfd^on geringere 3fl^l/ baß bie
„©erliner mufifalifd^e 3eitun$", fo wie bie „aUges
meine muftfaltfd;e 3fitung" unb „SBiener allgemeine
SJhiftfjeitung" üer^ältnißmäßig fe^r wenig JReeenfto^
nen geliefert fyaben-, erwägt man ferner, baß £r. © v
furj beüor er jene Sebingung aufteilt, „befonberä ba^
fceffere ©treten" biefer 3^ttfd^rift „gebü^renb aner=
fennt" (27. 29 a), berfelben 3eitfc^rift, welche bie
meiflen SHeeenftoncn gebraut §at : — fo fommen $ier
jwei fünfte in grage. ßrfllid^ trifft §xn. ©.'§ 2lm
erfennung beö ©trebenö ber 3?i*fe§rift nie^t aue^ in
cttvaü bie SKajorität ber JHeeenfionen überhaupt, unb
bann, wie »erträgt ftcfy mit biefer Slnerfennung bie
3«mut^ung, baß ber Slebaeteur biefer 3*itfd&rift ^rn.
©. eine Majorität aufweifen foK, nae^bem \f)m burc^
*) $r. @. erinnere fid^ ber beiben legten 3ellen 26.83*
nnb geflatte ge|6Higfi bie sBctfi^erung , tajj \$ i^n tamal«
für feine «IntoriIÄt ^ielt.
**)®ut, baf H «r. @. bnrdj biefe« „fd&eint" ein
^fptett^r^f n gtlaffen !
ill I I
11 11 1 11 1
69
jene Snerfennung bie äRajorität ä6et$aupt aBgefßnih
trn wotben? — 3ß *fg«fifl* wiß fl« w*i einem
einfachen ©ebanfenfltiß.
#atte aBet $t. @. nißt Sufl unb 3eit, atteö
©ßleßte unb (StBfitmliße gufammengufletten (27.
29 b), fo fonnte et boß wenigflenö ©enen, bie noß
im anfange tytet »aufBatyn flehen ober bte fie gu Be=
tTften im »egtiff finb, benfelBen, melden er feine
SBünfße an'« ^erj legt, bie et »ot bem (Snbe mit
©^reefen watnt (26. 84 b), jebenfattö babutß einen
großen ©ienfl etweifen, ba§ et tynen an einzelnen
tüchtigen 8eiflungen (26. 78 b), an mannen ntymlis
ßen Suöna^men, bie et flatuitt (27. 29 a), an bem
eingehen »otttefflißen , baö gu Sage gefotbett wots
ben (27. 29 b) battfyat , wie fie bie SReeenflonen gu
toetfaffen tyaBen, bajj et ßnen an guten SWufletn
ben SBeg geigte, welken f?e Befolgen foüen, baf
et tynen eBen an folgen Sflufletn einen tyn^attepunft
gaB. ©ewijj bann fjättt ftß #*• ®. toetbient ge*
maßt! $alt et fyet freiließ entgegen, bafj baö eigents
liß ptaftifße JWotiö feine« 9luffa|eö nut wat,
baö a!8 betwerfliß Slnerfannte, gumal baß gewerBös
mäfjige SreiBen bet SWajoritat geBütyrenb gu Branbs
matten (27. 30 a), fo lä§t ftß nißtö bagegen fa*
gen unb man mufj flß bamit Befßeiben. SJlan fann
kern nißt eine ^ityere gorberung fleflen, bet ftß felBfl
tiut eine niebete flettt, brtn nißt, bet ftß mit (Srfüls
lung biefet niebeten Begnügt. —
©cß iß Witt nißt ungeteilt werben. $r. @.
^at ftß nic^t BIcö gegen bie JReeenjtonen unb JReeens
fenten, fonbetn auß batüBet ausgestoßen, wa8 eine
Sleecnfton fein, waS bet SReeenfent tfyun fott. 3"*
fcefleren UeBerftßt flette iß bie wißtigflen batauf Be*
jfiglißen @afce gufammen: bet Stoff f)at ftß Bereitö
gekauft unb eine @ißtung fann nißtö fßaben.
©et flteeenfent, fngt £r. ©., $at eö »orgugös
Weife mit ben neuen (Srfßeinungen im Steiße bet
Äunfl gu tfyun \ et fofl bem an bet UeBerftßt fcergweis
felnben ffiolfe bie «ßcrfcnlißfeiten aufweifen, benen eö
flß mit SJetttauen fyngeBen, bie eö ÜeBen batf j bie
JReeenfionen muffen ftß batauf Befßränfen, burß ben
Sn^alt bet Äunflwerfe felBfl, b. t). burß bie $erfBns
Jißfeit berÄünfller gu wirfen; baö ©efßaft beö die*
eenfenten fann (fein anbete« fein, al« bem ^JuBIifum
eine g^ataftetiflif bet ÄflnflTet ju geBen (26. 75 a).
getnet: Sine etfßityfenbe Sleeenfion mug attes
mal jugteiß ein ©tfitf Sitetatutgefßißte obet wenige
flen« ein Beitrag gut ©peeialgefßißte be« ÄünfHet«
fein (26. 77 a).
getnet: Unfete SReeenfenten mBgen naßweifen,
ba§ man SRujtfer fein fann, o^ne Koten ju fßteiBenj
9* mögen ben 3tßatt, bet bie Sonfunft etfflttt, bte
leBenbige fteie ^JetfSntißfrit Wnjttetifß in bet gotin
be« ©ebanfenfi, in bem äRatetiat bet SBotte tepto?
bueiten: fie m&gen baö $anbwetf mit bet Äunfl
öettaufßen, im Steptoburiten ptobueti» wetben *)
(26. 84 a).
getnet: ©et {Reeenfent m\\% tot atten ©ingen
tefetiten, ben wefentlißen ^n^alt beö Sßtobuct«
[natutliß naß Ätaften] batjulegen fußen j et muf
baö i^m ftei gegeBene fuBjeetiöe Utt^eil faßtiß Be;
gtunben (27. 29 b).
getnet: 93ot atten ©ingen maße fjß bet Steeen*
fem bie ungeheure ©etantwottlißfeit ftat, bie auf
feinem Unternehmen taflet (27. 29 b).
(Snbliß : ^t. ©. verfangt &on einem Äunfhißtet
bie gS^igfeit, ftß Wenigflenö Bio auf einen gewiffen
^Junft bie SWotite feinet (Sinbröcfe ftat ju maßen
unb fiß batuBet auöjufpteßeu. ©ieö gefßie^t in bem
toetlangten Wefetate, wo butßauö nißtö DB?
jectiüeö geboten werben fann, wo aBet bet
SReeenfent bie SWotite feineö Urt^eilö, wie er fte
auö bem Äunßwerfe genommen, bargutegen i)at
(27. 42 b).
(gnbhß: 4>r. ©. ifl ber SfnfJßt, ba§ jebeö Ur^
t^eif vorgelegt werben mu$, w i e eö entfianben ifl, in
feiner 6ntwirflung (27. 42 b).
©ieö bie eäfce *♦). SBaö ber Sleeenfent gu
t^un ^at, fann er fiß burß fie vergegenwärtigen:
SBie er vermag, baö ©eforberte gu uoüBringen, er?
ffiljrt er freitiß nißt. ©erabe fyerüBer ifl aBer, fott
bie @aße uBer^aupt weiter fommen, baö 9l5^ere gu
toer^anbeln.
3n ©egug auf baö 833 ie gieBt $r. @. etwa
folgenbe fünfte:
Um ben ß^arafter neuer ^5erfBnIißfeiten gu er*
fennen, unterfuße man, an weiße 83organger fie ftß
angefßtoffen, weißen @toff fie in ftß aufgenommen,
wie fte benfelBen in ftß tterarBettet, auf weiße nur
tynen eigentpmliße SGBeife fte i^n in gorm unb @e»
flalt geBraßt ^aBen (26. 75 a).
©ie am fßwerflen gu Ißfenbe grage fßeint mir
bie, toit fott referirt werben? 5ß Bin ^ierfiBer nißt
in Älar^eit. SBenn in bem Referate burßauö nißtö
DBjeeti&eö geBoten werben fann, worin fott bann bie
materielle SlngaBe beffen Be^en, tt>a^ bie 3lut0s
reu Bieten (27. 29 a)? Unb verfielt $r. @. unter
bem wefentlißen 3»ß«tt beö ^Jrobuetö (27. 29 b)
benfelBen «3»ßalt, ber nißt in SBorten ftjcirt wetben
fann (26. 74 b)? getnet wie ifl baö fuBjeetibe Ur*
*) ©ie mftge» ®e»ie* fei«, fönnte man Jjfnjitftgen.
•*) Ob ^r. ©. bttrß Viefe €ä(e me^r gewinnt, al« bnrA
ben @a^: „bat $au))terf orbern i$ einer flnten Äeeenflpn m
ein »obre« (Srfaffen beö ÄnnfltoerT«" (26. 91 b) — laffe iß
ba^ngefiettt fein.
90
tyfit fadjlic$ ju bcgrunben? (Sott btcö ber JKeccnfcnt
burdj SRotcnbeifpiete auf ben Vorwurf Ijin, bafj et bie
$aut bcm (cbcnbigcn ©anjen abfliegt (26. 73 b), bafj
er baö (Sinjcfnc auü bem 3ufammcnt;ange fycrauörcifjt
(27. 41 a)? (Sott cr'ö burc$ ßitate mit 3a^cn auf
bcn Vorwurf fnn, bafc er fccm Spubüfum inhumaner;
weife eine 83crgleic$ung jumuttyct (27. 40 a)? SDber
wie fott er'ö ? — £icr fyätte fic§ $*• (S., bcr fo fcict
»on feinen praftifcfycn äJtotiücn (27. 28 b), fcon fet^
nem ptaftifd^cn ©cfüf;lc (27. 40 a) gefproc^cn, bcm
eö c.npfinbiidj war, ba£ er bie yraftifctye „gcfd§äftö;
mäßige" (Seite übcifcfycn ^afcen foU (27. 28 b), aber;
malö üerbient machen fönneu, wenn er einen Soors
fd;(ng jur ©titc tfjati — aber freiließ, fein eigents
licfy praftifdjcö SEftotio war ein anbercö, man fann
ifym nicfytö anraten!
SS am m übrigenö in lern Referate fcurctyauö
nicfytö SDbjcctitocö geboten werben fönnc, fcfye id) nidjt
ein. ©er Referent fann feinen Sluögangöpuuft toom
3cd}nifd}cn nehmen, fein 3lugcnmcrf toorjüglid? auf
fonneüe '2lciif?crlic$fcitcn, 3. 23. Einführung neuer £unffc
mittel, SScmigung bcr torfyanbcncn, xidjtcn (14. 159b)
er fann bie tcctynifdjc ©cflaltung bcö ücuwcrfcö ter;
anfcfyautidjcn : ber #efer wirb bann nu% ber tec^nis
fcJjcn ©cftaltung f;crauö ben ©cijl begreifen (22. 10 b).
%e tootiflänbiger baö Referat nun wäre unb biefc tec^s
nifc^e ©cflattung jur 2(nf$amtng braute, um fo befc
fer würbe mau fie unh mit it;r auefy bcn ©cifl crfaf=
fenj baö SBcflc unb (Sidjcrflc wäre julcfct, baö jhtnfb
werf fyiiijitflcHcii, wie eö ifl, Sftotc für Sftote. ©amit
rechtfertigte fidj, meine iety, ber (Sag: bau Äunftwcrf
ifl felbfl fein Urtfycif, fo wie aud) bie Erflärung bcö
$m. <S. : „Äritif ifl baö (Sic^fclbflric^tcn bcö Äunffe
werfö" (26. 77 a).
©od? um nietyt auf ein ©ebiet tyiniibcrjufäwets
fen, weldjeö ber Sagcöfritif ferner liegt, fcljre idj ju
cbigen (Saßen $urücf. %fy frage, welche ftnb bie ^8ers
fonlidjfcitcn, benen fic$ baö Spublifuin mit Vertrauen
Eingeben, bie eö lieben barf. Qu) benfe, alte jene,
bie baö (Streben, bcn guten äBillcn, etwaö £üc$tigcö
ju teiflen, beurfunben, fyabcn $lnfprucfy auf fote^eö Söcrs
trauen unb ftnb ber äiebe ntcfyt uniccrtfj. (Sagt nun
ber Slccenfcnt: biefer ^omponifl, jene 93erfafferin of;
fenbart baö (Streben, j. 33. fic^ alö beflimmte 9ßei;
f&nlic^fcit gettenb ju machen, ober baö S3efle ju ge^
Ben, — referirt er bann ober referirt er nietyt? Unb
tDie begrunbet er bieö fac^tic^? SDber gebort biefer
Sag bereitö ju ben 3)ofln?erfcn ber ^3^rafe (26. 79 a),
für bie #r. ©. mit ftreuben in bie Steigen bcr 23elas
gerer*) getreten? — ©er SReeenfent luirb aber in \t*
*) @a9t J&r. @., bafj er fid^ nur mit 3to*rgen ja \ä)tfs
fen gemalt (27. 4ub), fo fage ia): 2>on Ouirotc foc^t jtoar
; Um Satte nur bann mit Erfolg auf bie ^ßerfonti^:
| feiten, benen man ftc^ mit Vertrauen Eingeben barf #
, ^inweifen tonnen, wenn man tym felbfl mit Vertrauen
| entgegenfommt. ©aö möge nidjt überfein merbenl
äßie alfo ifl baö Referat ^erjufleaen, inöbefons
bere bei reinen Snfltumentatioerfen ? §r. <&. fagt
jioar, loaö er beutlic^ genug barunter »erfleht (27.
42 b), unb loel^cr S33eg cinjuf^tagen ifl, um ba«
Sebürfnip beö sßubfifumö ju befriebigenj aUcin et
fagt audj, ba^, n?irb biefer SEBcg eingefc^tagen, aUeS
Mittelmäßige, n?aö nur 5iltcö unb baö toon 5lnbcren
f^on jum erfc^ö^fenben 21uöbruc( ©ebrac^te giebt, für
bie SHeeenfion üöllig au ö [Reibet (26.77 a). ©a
traue ic^ boc^ biefem 2öcg nid^t ganj! ©er JWecen-
fent, bcr ftdj feiner S3erantivort(i^feit bem 5ßubtifum
gegenüber bewußt ifl, ivirb ftc^ loo^t ^lltcn, nac^ fub*
jeetit?em ©rmeffen eine ^luöwaf;! unter bcn muftfalis
fc^en (^rfc^einungen ju treffen j cUn um ber lieber?
ftdjt auUen, t>ie er geben foö, barf er feine Seiflung
auöfc^tiegeii, iitu^ jcbe bem ^ublifum, baö er nic^t
b et) or ttui üben mit unb fann, öortegen. @in fols
c^cö »Jhtöf^eiben ifl batyer meineö (Srac^tenö ganj uns
jiiläffig, lucit baburc^ bem Urteil bcr ©cfammt^eit
nic^t nur torgegriffen, fonbern auü) baö S3ebiirfnt^
bcö spublif umö , f t d; fein Urzeit f cfbflfläubig ju
bilben (27. 29 a), auger 3(d§t gefegt loirb, furj, loeit
eö tic aKcrgröbflc 5lrt uon Seuormunbung ioare.
^icr wirb ^>r. (S. guten SHat^ treuer pnben! —
angenommen jeboa^ , eine fo(d?c 3(uöfc^eibung fei ju
rechtfertigen: meiere SBerfe foöcn bann bcm 5ßublifunt
Dovgctcgt locrbcn, welche nid)t? SB er fott bie fiinie
äicfycn, loo fott fie gebogen werben? — 2Bie baö fRcz
fnat (;crjuflcUcn fei, bicö ifl noc$ ju entfe^etbenj ^ofs
fentlic^ tafjfcn ftet) mehrere (Stimmen baruber ücrncl^
mcn. Äommt'ö ju feiner (Sntfdjcibung, bann wirb
eö wo^t bei bcr jegigen Einrichtung oerbteiben müfc
fen: Ein ^fber beflrebt fic$, baö Scfle ju geben.
&d)lic$lid) tv)ne iä) noc^ cincö sßunftcö @rwä^s
nung, bcn $r. @. befonberö ^um Angriff genommen^
namtic^ ber 51 n cn 91111 tä t. 2ln unb für ftd^ ifl bie
Sluon^mität boc^ nic^t tocrä'c^tlic^, nur ber äRi§brati($
ifl'ö, ber mit i^r getrieben wirb: barf man fie biefcä
2)Ji5brauc^eö wegen fc^on üerbammen? — SBiU $t*
manb burc^ 2Ba^( einer ß^iffre unbefannt, „eine um
befannte ©röfje" bleiben, wie ^)r. (S. fagt, fo brauet
er nic^t immer eine 31t mifjbittigcnbe Slbfic^t babei ju
^aben, unb ber (Sag: „ber 9?ame t^ut nic^tö jiic
(Sac^e" behauptet auc^ ^ier feine ©eltung. SP'Ö
benn fo unerhört, ba§ ^emanb feinen 9?amen nic$t
nennt, weil rr felbfl fu^lt, ba§ biefer ntd^t \n$ ®e=
gegen $^antome unb ffiinbmn^Un, nimmermehr aBer WUt et
gegen Stoerge gefönten.
91
Itidfjt fällt? SBer fter) auf tin befctyeibrneö , unmajj;
grblicr)e8 ^otum befcr)ränft (26. 78 a), fanu ber niefyt
eben auc§ buref; SBegfaffung feiued Ramend einen 2let
ber 23efdjetbenf;eit barle^en, barlcgcn, bajj er ftcfy beut
fpublifum uier/t aU 8'ü(;rer aufbrängen loill (26.
79 h)? öüt SBiefe ifl gen?ifj ber 9tamc oft eben fo
g(eid;$u(tiß, alä X ober Y. Sßenn nur bie &a<fyc
gut i|t, fo macfyt mier)'ö nietyt imrutyig, ju tüiffen, uue
i(jt SJerfaffcr t)cifjt, — ifr fie \d)icd)t f bamx neer) biet
tuender. 3er) ladjc öielleidjt, tuenn Demant, um tu
neu ^3cr^(cic^ ju machen, j. 33. auf £Hiribanö @fcf
faßt (26. 83 b), — über bie Werfen, bie ben $3ers
gfeid) mac^t / Iact)c ic$ nietyt *), unb eö tuterefftrt mie$
toenig, ibren Hainen 311 Fennen. 9iid;t Qebcr, ber
anonym fct)reibt, braucht fiel) feinet Sftamenö ju fd^ä-
Wien. 5^ fyatte bie Nennung beffclben nur mo $er;
•) Uebcr ben „(Sfel" eben!
fonlic^cö im @piele ifl für unumganglidj notfyroenbig:
ba roo ficr)'ä um bie ©ae^e allein fyanbelt, n>o Sf'
manb feine $lnftcfyt offen barüber auöfpricfjt, mciQ
jtüar bie Äenntnifj bcü SRameuä erwunfe^t, nimmers
mefyr aber lüirb bie SBeglaffitug beffetben eine ©mibe
fein. Uii^factytct befl"en, bafj fidj ber X * SRocenfent
nic^t genannt, l;aftc ic£; ityn bodj für eine e^renwert(;e
Sperfünlidjfeit; anü feiner SUeeenjton berechtigt nidjtö,
baö @rgcnt^ei( anjimetymen. Sin feiner ©teile mürbe
ier) banim nie Shtfianb nehmen, miet) ju nennen, mie$
felbft mit in ben Äampf ju begeben, ber fiel) ent?
fponnen.
ütfiögen jtd; redjt Söiele bei ben fünftigen 93er=
^anblungen über bieö Steinet beteiligen $ ein Scbtx
üertrete feine 9lnfte$t (27.53 b): eö tüirb fi<$
batb r)erau$fie((en, 10er fiegreid? aub bem
Äampfe bettoorge^t !
SUfreb ©Srffel.
Uebetftd)t ber neueren ©rfcfjetntinQm auf bem ©ebtete bet SRujtf*
J5«t 3ßfono forte.
£aloti * uub tft&arafterft liefe.
3k iSte^fdjotf, ©p. 42. Pastorella, ©ien, JflüUer.
45 flr. <ffJW.
— — — , ©p. 43. Scherzo. Cbrnbaf. 1 JFI.
15 flr. «ÄL
— — — , ©p. 44. Capriccio. Cbenbafelbß.
1 Jl «Ä.
— — — , ©p. 45. Morceau cai acteristique .
Schott. 1 Jl. 1.2 flr.
— — — , ©p. 46. Rapsodie. €benb. 1 JL
— — — f ©p 48. La Napolitana. Canzonetta.
JRecljetti. 30 flr. ffl.ifl.
— — — , ©p. 49. Romance en forme d\Hnde.
Cbfift. 30 flr. «.JR.
2>er (£omp. fdjvcitet mit ^cr Sercffentli^unot feinet 9Derfe
im €turmfd)utt vonrärtö. 3\i6 i|l nct(;i^, tenn fcfr.c 3eit
rieft ebeufaHd mit Äicfenfc^rittcn weitet unb balb lvirb fie
om fein! 50a« \uir früher nbet CTre^fiftccf faxten, btftäti'gt
P(ft in tiefen (Jomvofitienen abermal«. (5r l)at Fein Ta-
lent jur (SomyojHion. 2xAa* ol;ne fc^e« jn erternen, (Iel)t
man an feinen ©adjen: man fann cd viel, aber au<b fe^r
r^nfg nennen, UcberaH ift'6 leer unb £b* in ifjuen, cbfe^on
(u frei »cn te^nif<6in -DJänötln. 2)ie an^ejeiöten äßeife er-
reßen fämmtlid) ba« ©cfüljl — treniget be« Unmutf)«, al6
be« SÜfiitleit«. 2)2 u§ benn nur eomponirt fein! ruft man un-
iviKfürlie^ au€, ifl 1 « bem ^omponiflen toirlli^ ein fo notl)*
roenbieje« Uebel, ba§ er immer unb immer toieber
fc^reibt?! Xtifft man nun 'mal einen ©ebanfen bei üjm,
ber crtra^lic^, fo trirft er, toit ber eiquiefenbe Kröpfen bem
©anberer in ber ättüfte. 2Dir getenfen in biefer $injt<$t be6
£p. 48, obfe^on an ^enbelöfo^n'« „SrüOlingilleb" erin^
nernb, ift e« boci^ frifc^ nnb anfpredjenb. Slu(^Dp.42 mae^t
fid? noc^, ba e« einfa(^ unb nic^t lang. £))>. 49 ifi f^oit bei
weitem bürftiger unb irorfener. 5Die anberen ©erfe, Dp. 43
bis 46, backen jeigen i^ren SJerfertiger ganj in feiner geU
fitzen Slnuutb, beren ^B(o£c bnr^ nidjt« bebeeft toirb; felbfl
ben guten fflilleu offenbart er nitftt in iljnen, benn er bringt
bie etften brei ober »i<x «Seiten jum €(^!u§ regelmä6ig 9lote
für O?ote tvieber, n^aö atlerbingA bie lei$tefie, aber and) bie
lei^ifenigfte i?lrt iji, fein $ayier gu füllen. Unter biefen
vice Sadjcn xao^t befonber* Cp. 45 Ijcroor al« traurig „e^a*
raficiiftifefied ©tücf" geifiiger Cf;nma<^t, a(« förmlid^c Un*
mufif in 5Jloren gefegt! — ittod) erw^^nen »ir, bag auf
jebem ber 2Hüllcr f f4en 93erlag«ar ti fei bie SBemeifung befind
li<i]: „Propriötö de l'Editcur, qui se riserve le droit de lous
los arrangvments de cel oeuvre", unb febann, ba§ iDp. 45 unb
46 ba« /f aiitter u." * fein £rn. iDretifc^oe!*« in (Srinncrung
bringen, 5öa« erfleren $unft betrifft, fo möge ein gütige*
92
@<$lcffoi ftd) ber SWuftftoclt erbarmen, fie gnäbtgltdjfi »or al*
len Arrangement* birfer (Sachen »erfdjonen; bcr jtoeite fltouft
faim »ielfadjen <Sroff jam 9tad)benfen gewähren.
Ä* ©Otta, ©p. 6. Caprice-Nocturne. öcljott. 45 ftr.
©er „Ärit «ngelger" Ijat e6 in ber legten 3eit immer
mit biefem $errn gu tfjun gehabt unb (eiber fdjefnt er tyn
nic^t balb toieber fo« gu »erben. *Kic^t« feiner &bfunft
tonnte jidj bi« jefct ben Eintritt in bie 3eüförift felber er*
werben. 2Bäre un« bie« £ty. 6 gu ©efxd^t gefommen, betjor
wir jene ©adjen be« ißerf. fennen gelernt, bie bereit« bie
jtoangia, an ber (Stirn tragen, fo Ratten wir öiefleic^t bet
J&offnung SRaum gegeben, bafj er'« Ui gleig unb (Sorgfalt
fünftig gn f »a« ©efferem bringen fonne: bodf biefe Hoffnung
fft bereit« entfdjfcunben, wir fennen gur ©enüge bie »ertoerf*
lf<$e gtfdjtung, bie er eingef^lagen. £ommt bie SWabnung,
bag ber (Somp. umfeljren möge, nidjt mefjr gu fpär, fo fei fte
au«a.eft>rodjen : in Jebem gälte aber möge berfelbc barauf be*
badjt fein, toenigjten« nidjr« 6<$Ie<fctere« al« bie«£ty.6 fünf*
tig gu bringen!
9t» Sdjddjttet, ®J>. 17. Ombres et Rayons. Suite
de Morceaux. Nr. 6. Reveries. Jftec Ijetti. 30 fir. <ff. Ä.
<Sd)ad)ner bemüht fldj flet«, meljr al« ©etoö^nli^e« gn
geben. &u$ biefe Sfcnmmer befnnbet e« , trofebem baf {U ei*
u>a« gefugt erfdjeint. @ie ift ni$t leidet gn fpielen r abec
gnr Uebung gu empfehlen.
% @4ul$0ff, ©p. 19. Deuxieme Nocturne. Schott
54 fir.
(Sin angenehme« @alonfhttf, in ba« efgentUdj fönflleti*
f$e ©ebiet ^innberflreifenb, wie bie meiflen @a$en be« (Som*
poniflen, — in gewiffer «fcfnfidjt alfo em|>feblen«»ert$. «Der
ljarmontfäe gort(*ritt (Seite 4, Xact 3 gu 4 ifi ni$t natär*
lidj, er fonnte rec^t gut umgangen toerben.
©♦ SBolff, ©p. 139. Trois Chansons polonaises
originales sans paroles. ödjott. 1 Jl. 12 fir.
8ud) biefe §tücfe enthalten ein fünfllerifdje« (Element;
pe pnb einfa<$ unb natürlich, — ein Sßorgug, ber ffir be«
fflerf. fdjwerer al« für Rubere in bie ©age fällt.
%. BpinUtt, ©p. 3. Divertissement. Whiftlina.
©in nette«, aufgetoetfte« (Stnd mit einem angenehmes
SBeifämacf »on 2Renbel«fol)n'* „8ru$ltoa.«lieb". SNan wirb
Oefaflen baran ^aben. JDem Presto auf ben beiben lefrten
(Seiten, al« bem Seifert be« 8or$erge$enben, fe^lt e« an
2Burge.
3 n t e I U & e tt $ b I a 1 1
Ende Juli erschienen in unserm Verlage mit Eigen Ihnms-
recht :
tf. Tan Boom , Introduction et Variations
brillantes sur un theme original pour Piano.
Op. 7. 1 Thlr.
, Grand Trio pour Piano, Violon et Vio-
loncelle. Partitur-Ausgabe. Op. 13. 3 Thlr.
Der Name dieses noch wenig bekannten Componisten wird
bald zu den gesuchtesten in der musikalischen Welt gehören,
da das Trio namentlich ein Meisterwerk genannt werden darf.
Schuberth 4* £?•* Hamburg u. Leipzig.
In unserem Verlag ist erschienen:
Krüger, E., Beiträge für Leben und Wissen-
schalt der Tonkunst Preis 1 Thlr. 25 Ngr.
Lettner, J. Ij« 9 100 geistliche Lieder aus
dem 16. und 17. Jahrhundert. In ihren ur-
sprünglichen Tönen und Rhythmen für Männer-
stimmen bearbeitet, und zum Gebrauche für Pre-
diger- und Schullehrer-Conferenzen, Schullehrer-
Seminarien und Männergesangvereine. Preis 1 Thlr.
UlarX» A»B., Die Lehre von der musikalischen
Composition, praktisch-theoretisch. Vierter (letz-
ter) Theil. Preis 3 Thlr.
(Der Preis eines jeden der früher erschienenen 3 Bände
ist gleichfalls 3 Thlr.)
"Winterfell! 9 C. V., Der evangelische Kir-
chengesang und sein Verhältniss zur Kunst des
Tonsatzes. Dritter Theil. Der evangelische Kir-
chengesang im 18. Jahrhunderte. XXIV und 589
Seiten Text und 276 Seiten MusikbeiJagen. Preis
18 Thlr.
(Der Preis der früher erschienenen zwei Binde ist
28 Thaler.)
Leipzig, im August 1847.
Breitkopf fr Hürtel.
IVeue Musikalien im Verlage von Wr* Hof-
meister in Leipzig:
Dobrzynski, Op. 49. Ricordanza p. Pfte. 15 Ngr.
— — , Op. 51. Rhapsodie p. Pfte. 20 Ngr.
Labitzhj, Op. 141. Elisabeth- Walzer f. Pfte. 15 Ngr., f. Pfte. zu
vier Händen 17$ Ngr., f. gr. Orchester 1 Thlr. 15 Ngr., im
leichten Arrangement f. Pfte. 10 Ngr.
Streben, Op. 14. Der Soldat Verwandlung. Nachtwanderer. 8
Lieder f. eine Singst, m. Pfte. 12$ Ngr.
Vollweiler, Op. 17. Eiegie f. Ventil-Trompete (oder Clarinetlel
m. ßegl. d. Pfte. 17* Ngr.
Staut von 9c. fltfitfwai«.
tl e u t
titffitift fit
Sttbenimbjmanjigjlet Sanb.
M 16.
f&ttltqtt:
Stöbert Briefe in Setpjig.
Dm SS. äuguft 18OT.
ffioö Mef« Beitfä- evfdjeintn ttüdpntlLct j, $tH* be* öanbe* ton 52 fflm. 2 1 /, X^r-
9 Dfummem üüb 1 ofeu l 1 /» 33 gen. ^nfertfenf gebühren fcic ^Mtijeile 2 91 gr.
ftbonncmriit nehmen alte ^Mtemter, ©utfj*,
SKufif = unb .RunftyanMwtgcii an.
3nSattr JEMe «ft* SJetfaramfung teutföec SEonfumfitet in ertpjfg. — ffiermiföteä.
©te erfie 3Sctfauiuifuni| ftcutfdjct <£on*
FunfUet uttt Wtufif freun&e infiefpjtg,*)
Dan «/ranj ßreribfL
.Qnbem t{$ midj aufliefe, ü&et fcie fdj&nen £age
nnferer Söerfatnmhmg, bie nähere ©efhftung nnb bie
SRcfultate berfclbrn j« «fernen, toirb eä nctfyig, jn;
Der nodj einen Sölirf auf bie f^on in bei erften Raffte
vorigen Sötonatä begonnenen Söotaibeiten &u uurfni.
Stadlern am @d?(uf[e be0 »engen ©anbeä bei
3*itförift baä Unternehmen jn bem @rab bet Steife
gebieten tinu, bajj itft bort einige iubm Söefiimnmns
gm in ^Paragraphen befannt madjen fonnte, beeilte
td? midj bie Seidiger Ferren SoufiinfHer jut Xftrifc
nat)me eingaben, utib um ifyre SDlitroirfung j« et=
fudjen. ©o fanb am Uten 3?uli unfere erfle boiIäu=
fige ÄJerfammtung ©tati, 33a(b ergab ft($, mte eß
nÖityig fein nmbe, einige bcrläuflge 8Bal)len ju tref;
fen, febiglidj, um einen befiimmteren ©efepftägaug
in biefe tootbereitenben SBerjammtungen gu bringen,
Urtb §r, Drganifl ©etfa fjatte bie @üte, auf unfeten
gemfinfc&afilitfyen SBunfä, ba^ 2tmt eine* 83orfi|en=
ben ju übernehmen. 3egt folgte bie Sefpredjung nnb
*) ©et ©roef *cn 3lt. 15 toat f$uw Getnbet ; bcaftalb
taub un« bfeämal not *ttr. 16 für bie obige ^Qttt^etiunq jut
SHtyofftion* Stünfttat 9Bo$t hoffen mit mrl^t, uniit SMu
trm fdjon He «et* bei £ru. $rüf. ©tfeUtufetl itiüt^tlkn p
Famen. L „. .
b. »et.
8tu3ar6eitung bet nagten Seflitnmungen, $c när)«
tt>it inbef Quf bie @a^e eingingen , um fß me^t ges
mannen mit aud) bie Ucbeijeugtutg, mie ^ier gar
manche gra^c ju erfebigen fei, nnb fanben e§ nbt^tg,
nit^t Mol in unferen Seifammlungen äwfetlid^e 9(n=
otbnungen für ba^ §efl ju treffen, fonbern anc^ $la:
^ereö üGer bie innere ©innd^tung beffelf en feftjit fegen.
9<li^t attein, bag bie Sfteifkn ber fremben getreu mu
tri einanber fclifl uoc^ frenxb maren, nnb fo eine
g(eidj fceim beginn ber ^BerfammTung burdj biefelben
üotjunr^menbe SSat)f anf grofje ©^mierigfeiten ^fitte
flcfeii muffen, (inäfcefcnbere aue^^ ba cö unmcgtic§
mar, uertjet ein ^Jcrjei^ni^ fämmtli^er Sfjeitnetjmet
brnrfen ju laffen), ^auptfa^Iic^ ivax eS bie Stenge
bet ttotfäuftg jn etfebigenben ©egenflänbe feltfi, n?eld)e
unö bie SXufid^t gewinnen lief, bie 3^t ber geflfage
tpeibe burc^ Sief^xet^ung ber Vorfragen auSgefftfit
tTjetben / o^ne bag mit jur iSa^e lomtnen toutim,
wenn mir nidjt jnt ^luäaibeitung ber iricfctigftcn 93t-
flimmungen unö entf^Iie§en tonnten. <£ß \»wtit eilt
Komite, fcefle^eub auä ben $$. Drgnnifl SBecfer, äWus
ftfbir. Stit^ter, Utieduä, nnb bem Unter jeidjneten, ge*
ivähit, unb biefem bie gcitfe^ung bet begonnenen
airteiten ntetttagen. 3m 5ien ftuguft Inben bie ^ter
(genannten bie Seipjigec fetten jut testen ?ßrä firniß
naT^SJctfammfung ein, unb teilten benfetben bie SHe-
futtate i^ter ©efpudjungen mit 3c^ «ntetTaffe eS,
^ter natjer auf biefetfeen einjuge^en, t$t%U f votii fie
boc^ nur BDtlaufigf lüate^ hjetc^e U\ einer fiinftigeti
SJerfammttmg erfl i^re gefifieflung ftnben ȟ erben,
t^eiW auc^, leeil aud bet fjpater folgenben au€füt)c:
94
liefen ©arjhflting &on felbfi bie ücn und getroffenen
83eflimmungen erfannt werben fänneti.
@o nagten bic Sage ber SBerfammlung. ©djon
311 Anfang ber SBodje trafen einige ftrembe ein \ bie
folgenden Sage mehrten bie 3^0 W"b am Slbenb beö
12tcn 5Uiguft fonnten wir fc$on eine fefyr jafytreidtje
SSerfammlung begruben. — 93efccr iä) in meinem 83e=
rt($t fortfahre, unb midfj jur ©arfieflung ber SBers
^anbtungen fclfcfl wenbe, Ijatte idj eö für intereffant,
ein SBerjcictynifj fämmttid^er Sljertnefymer, wie bafielfce
auö ben eigentyanbigen 5Wieb er fünften berfel6cn ge=
tiommen würbe, (mit ©cnefymigung ber SBerfammlung)
t)icx ber JDcffentlidjfeit ju Vergeben :
IKten&Utg, fr. 3. (5. 2TCcl)er, Senfünftler.
— — , fr. <&. 2L «Reidjatbt, 2Rujtfbircctor.
Ultona, gtl. ganni) 93erga«, $ianiftin.
finget (bef 8eipjtci), fr. ©d>aab, fcefyrer.
ölanfenüutg am $ar3, fr. fr (Sattler, Drganifi.
ffraunfdjWeig, fr. Dr. SB. 91.(5) rieben Teil jun., $rofeficr.
HtVit, fr. Dr. <Sfu$r.
, fr. fr 2B- ©tolje, ©rganift.
, fyr. Dr. SB ölt je, £>berappeIlation«gertdjttyrocnrator.
€(eimti$, fr. Äunfimann, Äanfmann.
€it$en, fr. (5b. Stiele, SWufifbitector.
»eltfrfdj (bei Seidig), fr. ©olj.
— — — — , fr. £ofmann.
fttffau, fr. Sonie tftnbfdjer, (Semfnarleljrer.
— — , Sri. Souife Äinbfdjer.
— — . fr. Dr. grtebrid) @d)neiber, Stafrftm., ffiitter.
©teäbeit, fr. SR. (5. (5 ber »ein, 2Ruftfle$rer.
— — , $t. gerbinanb griebrt^, $iantfi.
— — , fr- g. ©aebert.
— — , fr. 9. «§erion, 2Jinpfle$rer.
— — , fr- 3«Uue SRillcr, ©efanglefcer.
— — , fr- g. ©pinbler, SWiififle^rer.
CtSlefrett, fr. g. ®. JUauer, Crganrjh
CtfUtt, fr. «. Äetf^au, £rganifr.
fttetberg, fr. öetfer, ginan&fecretair.
— — f &- «Klemm, 9ttw?cat.
Beta, fr. 9. £ elf er, Drganijh
fr. ©cffertl), (Sdjfofjcantct
, fr. ®. ©f ebetf, SWuflfbirector.
©Za«<$au, fr. SB. Sartlj, ©tabtmuftfbfrector.
$ttlle, fr. 9t. granj, 2Wnf!fbircctor.
, fr. ®ußa» ftauenburg, ©efangeleljrer.
Hamburg, fr. <L g. ©Ierwtrt^, SonfunfUer.
$annot>er, fr. §1. fcut^mer, (Sanjleifecretatr.
Sojttttngeorgenftobt ((Saufen), ^r. 3W eigner, Crgonifr
ÄlailfenTbMtg (©iebenbütgen), J&r. g. ffttid), öeamter.
Beipitg, *r- ®uPa» Sllbre^t, SWujlfle^rer.
— —, ^>r. ®. g. Secfer, jDrganifl.
— — , $>r. SR. Sei) er, Xonfünftler.
— — , £r. Robert grtefe, S3»<^ * u- 8Änfi^bIr.
Seipaig, ^r. gerb, ©dljme, ©efanglc^rer am (5onfe«>at.
— — , grau dlffabetlj ©renbel, $ianif!ln.
— -, *r. «. (J. SBü(Jner, JTonfün^er.
— — , £r. Xf). ©occli«, $tanlft.
— — , *r. JDeberi^.
— — , £r. 9T. ©drffel, aWuüfletjrer.
— — / *r. (5. Qlgig.
— — , *r. ^. Gnfe, $ianffl.
— — / *r. m. 2B. ®abe, Wuftfbirector.
— — , *r. ©otter sen., Ißrdcentor.
— — , *r. ö. ©ottfdjalb.
— — , *r. (5. ©renf«r, Dr^ePermitglfeb.
— — , *r. 2D. $aatt, Drd^eftermüglleb.
— — / -8r. ^aafe, 5lbt?ocat.
— — , <&r. *dnjfc^el, «büoeat.
— —, ^>r. 6^r. «artung, «lolinift
— —, «&r. giafraunb Partei.
— — , 'Ör. IBaron ö. «fraugf.
— — , «&r. Tl. Hauptmann, Wnftfbfrector.
— — , *r. gerb, ^einge, Dr^eftermitglieb.
— — , £r. gerb. £eltofg, aßnfifle^rer.
— — , £r. ötinx. ^enfel. Xcnfünftler.
~ — / £*- ^ermlborf, «bt)ocat.
— — # -&t. gr. ^ofmeifier.
— — , 4?r. 51. £orn, Jonfünftler.
— — , ^r. D. ganger, Drc^edermüglieb.
— — , *r. *. 3nten, be«gl.
— — , $r. ©. 3nten, be«gL
— — » ^r. 3h I. Änorr, SWiftfle^re».
— — , $r» *• äh^Uu, DrgaHifl.
— — , gtl. «omife Sallemant, $ianiflin.
— — , *r. ». «anbgraf, Dr^ftermitgneb.
— — , £r. fr ^aHger, Drgaiifr
— —, ^r. (Smil »eon^arb, $o«jO>oaifh
— — / *r. 3. <5. «obe, $rofeffor.
— — , $r. SC. (f. 2Rarf*ner, SWufffte^ret.
— — , *r. 3- !Wofc$ele«, $roftffor.
— -, *r. fr SW aller, gldtifi.
— — , fr. Delii($«, HoMfän^er
— -, fr. 2. $apix, »uftfle^w.
— -, fr. ^eterfen.
— — , fr. 2. $lafbl), «e^rer am (Soüfewatortmii.
— — , fr. Dr. ®. $o^le, SWujtFleirer.
— -, fr. $dt^fo.
— — , fr:. «. «Pfimb i., £>r$e»«raftgliek
— — , «fr. <S. $fnnb U., be*gl.
— — , fr. © 91 aP, 2Rufiflel)rer.
— — / fr- fr Weimer*, Xonfünfller.
— — . fr. (5. Weimer«, be^gl.
— — , fr. 8. g. fflicciu«, SWupflc^rer.
— —, fr. ö. gr. 91 ic^t er, SKuftfbirecter.
— - , grl. (5 1 a r a N i e f e , SWnftf leljrerin.
— — , fr. g. H. »of^f*, 2Rttfl!le^rer.
95
feiVSifc *t. $. 6-d^elI eitler 9, Drgaiif*.
— — , $t. «. €>iebeä\ Drgantf*.
— —. %t. 2. Gi\>p, £>rd)efiermüglieb.
— — , $r. 9t. Saut man», 33ictonc«llifi.
— ~ / $r. 8- *•$ furnier, Crä>eftermiigUeb.
— — , Sri. ölife Saget, (Soncerifangerin.
— — , $t. £$. ©otgt, «(otoicellifr.
— — , $r. (5. SBengel, (5 latier leerer am (Sanfemtorinm
— — , £r. £. SBeijjcnborn, Dräeftermitglieb.
— — , £r. 93. SBienanb, SRnfifletyrer.
— — , £r. «. 2ö*iltlfug.
— — , $r. SBHitmani, Drd?e#ermitglieb.
— — • $r. 3. 3e$tfelb, Ox^cfleratitglteb.
— — , $r. (5. 3*U»et, Streck bei SRännergefangberetol.
fomfetg, £r. £uff, 5>irector bei ©efangverefnl.
Siegnifr, *r. £fdjir$, aflujifbirectcr.
Surft, $r. 6. g. SBeltfe, JtammermnftfKl.
Lüneburg, $r. 8. fing et, 2Rugfbirector.
StagMutg, £r. 9 aller, SRnfif leerer.
— — , $x. <5$»atal, belgl.
— — , $r. Jt reifem ann, Obetlanblg. KulcnUal«
— — , #r. S. SWe^er, Mgl.
— — , £r. 3ul. SRüljling, SRnfifbiwtci.
— — , £r. «ebltng, SRnfftte^rer.
— — , $r. 3tu*rec$t, belgl.
— — , $r. ©djefter, belgl
— — * $*• SBad^lmann, belgl.
— — , 4>r. ffienbi, be6gi.
S&ri&en, grl. San if e Stto, <S<$rifrftellerin.
»ttfebutg, $r. «. ®. bittet, aRnfifMtecior.
— — , $r. Xti$, 2RufiHe$rer.
Staum&utg, $r. Sraner, JDrganffh
Ct. ^etetS&Utg, $r. <5onjtantin!Decfer, $iantfi.
$*fen, £t. ©renll<$, SRufttleljret am Geminar.
©$utyfotte, $r. Seifert, 3Rufifle&rer.
«dj toetnf utt, $r. 2B. fcaftui.
Stettin, $r. ©nfta* ginget, Gompontf*.
©tocf&elm, Jpr. «Ibert fflubinfon, Scnfnnlxler.
Cttalfunb, $r. (Srnji (Streben, &>mt>oniß.
— ~, £r. (5. ©artner.
2$ale (am^arg), $r. Sanneberg, SRuflflebter.
StteuenBriefren, £r. ©ilfe, SRnfifbirector, [Ritter.
f&etmtt, $r. @ä$e, $ofopernfänger.
»dfenfel*, $r. «entfiel, SRnfffbtr. nnb €erainarle$rer.
SBolfenlmttel, $r. @ trabe, Drg. n. SRufffle$r. am ©emin.
Surften, £r. (Sbnarb griebrt$, Gantor.
Sfdjopau, $r. (5. ©etiler, (Santor.
8roicfttU, $r. Dr.dmannel JMifcf*, @l>mHaflalle$w. •)
•) SRebrere Warnen fremfcer nnb Ijiefiger Ferren mufren
ljter ncdb wegbleiben, »eil e« nf<$t möglich frar, biefelben *n
l cn. SBleflei$t tft el aber mcglfdj, fpater noc^ einen Wa^*
trag gn geben. b# ^ eb
«m 13ien STugufl fru^ 9 U^t i)atUn fä aöe
S^etlne^met im ©aale be$ ©eman^aufeö toerfam^
melt. $d) Begann bie SSer^anblungen mit folgenben
SBorten, bie t^ r)ier tm StuSjuge mitteilt:
Öerrljrte Öerfatnmlung,
®äfcn feit ^a^r unb Sag trug td^ mi(^ mit bet
3bee einer 93erfammtung beutf<^er SonfiinfHet unb
SWupffreunbe, nnb ertlirfte in einer folgen baö ge^
eignetflc bittet, burc^ n?elct)cö fo»t?o^t veraltete 3iu
ftanbe tefeitigt, aU auc^ neuen, afcer funftfcinbli^en
entgegengetreten, butet; iuelcr)e3 üSet^au^t am 9lafy
^altigflen auf bie mufifalifd^en 3uflanbe ber ©egen*
»art eingen?irft werben t'&nnt.
6$ ftnb betartige 53erfammlungen im 9lÜgemei*
nen auf aütn ©efcieten ber SBiffcnfctjaft unb Äunjl
ein öebürfnig unferer 3cit, jugteidt) ein Stefultat,
Wütauf bie 6i8^erige @ntmirf(ung mit f»ot^n?enbigfeit
^tngefü^tt i)ciL ©ie »otjeit, fci« ju gnbe beö uorü
gen ^a^unbett« , m ju bem gto§en SBenbe^unft
bet neueren ©efct)i<$te, bet ftanjBftf^en SRetjptution,
geigte in allen tyten »et^altniffen überaß ncc$ cttoa*
^atutwüc^ftgeg, jeigte gtßfjete ©in^eit unb ®emtin:
f<^oftlidr>feit. gä fce(!anb nod^ ein natürli^er unb
unmittelbarer 3"fammentyang tn atten (Saaten be«
Sefcen«, 6etu^enb auf bem tyjtorifö ©eworbeneru
®tofe ^erfönlt(t)feiten waren ber 5luöbrucf ber ©es
fammtr}eit, unb efcen fo erfannte biefe ftet) in i^nen
wieber, gugleict) fic^ wittig benfel6en unterorbnenbj
ade bie geizigen SWäd^te beö ©afeinö fcilbeten no^
eine ungeteilte ©ufrfianj. — ^t ifl biefe (Su&jianj
in «tome jerfplittert 5 ber ©eifi beö 19ten ^a^uns
bertö c)at bie alten 3ufianbe jerflört, unb ringt na%
©ejialtung einer neuen 85Beltanfcr)auMng. ©er alte
»au jet&töcfelt, jerfattt, unb eg tfi an tym nid^td
me^t ju galten, ©ie ginjelnen, früher unfelfcflflam
bige unb fcetoctmunbete etemente beö großen ©anjen,
^afee« ftet) in iffxtx Sere^ttgung erfannt, §ahtn ben
StutMitätgglau&en abgeworfen, unb treten jefet efceru
Biirtig unb glei(fyt>ere^tigt in bie gntwitttung ein:
3etfplitteruug im ©egenfafc ju jener früheren ®«nj 5
$ett ift bal 6^atafteriflifcr)e bet Steujett. — SS er
fold^e 3erfplittetung ifl nur ein ©urcr}gang3punftj ße
1)at ben 3t*erf, an bie <SteUe jene$ früheren, natflts
Xi%en unb unbewußten 3«fammcn^angeö, jenet be=
wugtrofew (Sintyeit, in todfyx bie ginjelnen unfettfU
franbige Slemente waren, eine bewußte Sin^eit ja
fe^e«, SSerbtnbungen, weldje burd^ freie Uebeteinfltms
mung aßet it/ret SPtitgliebet unb butd^ bewußte (Situ
fl<$t ein ©anjeö bilben. (So ftnb a\\% jene »et*
fammlungm, weld^e bie Keujeit r)ert?otgerufett f)at,
2luöbrutf btefe^ neuen @eifte*i wir etblicfen in tynen
96
bad ©treben ber ©efammtljeit naäf bewu&ter SJereinb
gung, nadfj einer Sereinigung bemnadj, meiere burdj
bie Trennung tyinbur^gegangen ifl, unb biefe ju ifc
rer SBorauäfegung fyat.
«3$ fage: 3<$ trug mi$ mit ber 3bec ««et
$3erfammlung beutfdjer Xonfünfller, ofyne inbefj bie
Stufgabe netyer inö 9luge ju faffen, unb midj ber
Hoffnung einer SBerwirflidjung Ijinjugeben. Sin 3u-
fall entföieb j eine äujjere SBeranlaffung gab ben 5lns
flog, baä längfl alä notfjwenbig ßrfannte inö SBerf
ju fegen. Sd war im ©ommer vorigen ^atyreä, alä
bie §#. ©elfter aud SWagbeburg unb ginget auö
(Stettin öeipjig befudjten. $m ©efpräc!? ilScr gegen-
wärtige SWupfjuftanbe famen wir barauf, wie fe^r
eine ^Bereinigung, wie fefyr ein perföntic^eä Sftäljertres
ten ber XonfünjUcr unb ein baburc^ erjeugteö ein:
^eitötoofleö unb frä'fttgeä $anbeln wünfäenöwertlj fei,
unb bie Ucbereinflimmung in unferen 'itnftc^ten rief
fdjjneö bie 3bee einer XonfünfMer;$3erfammtung tyers
toor, einer SJerfammtung, welche, um einen praftifd^en
2lnfnüpfungSpunft, um fogleidj einen beftimmten ßjjas
tafter ju gewinnen, eine Bereinigung ber SWupflefjret
ju iljrem Sluögangöpunft nehmen muffe.
3c$ Derbarg mir nic^t bie großen ©c^wierigfeis
ten cincä folgen Unternehmens , gerabc waä SJtupf
betrifft, unb jauberte bafyer, hiQ mefyrfac$ p<§ funb?
gebenbe 3uflimmung ""& entfdjiebene Slufforbcrungen
midj fceflimmten. @o folgte bie »orläupge anfrage
in 9tr. 1 ber 3fitfc^rift toom lflen^an«^ biefeö <3«l? s
re8. 83alb gingen $uftimmenbe Stnmctbungen ein, unb
nun begann baä Unternehmen metjr unb meljr ©eflalt
unb dieife ju gewinnen. 3$ Getrottete eine bereis
nigung ber SWupffe^rer immer noc§ alä SWittefyunft;
aber i<$ erweiterte bie %\>ee ju einer ^Bereinigung
beutföer XonfünfUer unb ernfler jhebenber SJJupfs
freunbe überhaupt, inbem id) bie Ueberjeugung ge;
wann, wie hei fote^er ©etegenfyeit jugteid^ umfaffen;
bere 3we<fe gefBrbert, wie 9lüe%, waö in S3ejug auf
mupfaliföe Ber^altniffe in ber ©egenwart einer SBeu
terbitbung ober Umgeflaltung bebarf,' in ben ÄreiS
bei SSefpredjungen aufgenommen werben fänne. ©es
länge e8 fobann nodj, ber SJerfammlung ©auer unb
SSeffanb ju geben, Seflanb ju geben burt§ ©rünbung
eineü »ereinö, welker fid^ bie Stufgabe Pellen müfc
te, bie ©trebenben um gewiffe allgemein als wa^r
unb für bie ©egenwart als not^wenbig erfannte
©runbfa'fce ju vereinigen, fo würbe begrünbete 8tu$s
P<$t toortyanben fein, ba§ nic^t langer fo 93iele$, waö
no(^ auS ber ©orjeit in bie ©egenwart fyerrüber
rei^t, jeber freieren SSewegung unb jebem gortfe^ritt
^inbernb in ben SBeg treten fönnte.
@o flnb bie Sage ber fefUi^cn 83erfammlung
genagt, fo flehen wir jefct bei bet Sräffhungj ic^
fann ^nen ein freubige« SBiUfommen jurufen, unb
meine SBünfd^e für ein erfpriefjlidjeä ©ebei^en bat^
bringen \ ic$ fann S^nen 5löen meinen warmflen <£)ant
audfpred^en für bad ^ntereffe, wel^ed ©ie meinet
Anregung f^entten; ben Bremben, welche bur$ t^re
S^eilna^me bie Serfammlung überhaupt möglich mafy
ten, ben tyeflgen $enen, welche bur^ i^ren fRatf)
unb i^re ©efpred^ungen ba8 Unternehmen auf ben
gegenwartigen ^Junft führten.
SBir bürfen eine fotd^e SSerfammlung mit um fo
größerer greube begrüben, ba {ie bie erfle überhaupt
auf bem ®ehiet ber Sonfunfl ifl, mit um fo gräjjeret
Öreube, ba pe unter ben ungünfligen Ser^altniffen
biefed Sflfyteö, »etc$e mehrere fc^on angemelbete Steife
ne^mer jurücfge^atten ^aben, ju ©tanbe getommett
ifl, unb eö ifl barum hei bem ^ntereffe, welche« bie
geehrten Stnwefenben burd^ i^re Beteiligung an ben
%a$ legten, nic^t ju viel erwartet, wenn wir und bet
Hoffnung Eingeben, ba§ fi(^ t>on ^ier an in man*
nic$fac$er ^inpe^t ein neuer Slbfd^nitt für unfere Sons
fünft batiren möge, tooraudgefegt, baß bie 2(jeilna$me
für bie <3a$c burd^ $f)xe Vermittlung pc^ in immet
weiteren Äreifen verbreitet, toorauSgefefct, ba§ ba3,
waö wir wollen, eine bur<$ bie SBa^eit beä Sr^rebs
ten bewirfte allgemeinere 3«Piwmung pnbet.
(gfottfr^ung folßt.)
»etmif^te^
£ie ^faterd^ronif f^reibt: JDie D^er „»cteott" »oä
Subet, bie lange 3elt vom SRcpertoir verfd^wunben, iß tolt*
ber mit großem ©lanj in ber $atifer fomif(ften Dpn im
•Scene gegangen. S3efcnber« geic^nete ft<^ Sri- iatoyt bat^
in au«, bie mit teigenber Stimme unb gef^madfüollem 93or<
trag ba« $ublifum entjürfte.
Qben biefem blatte fdjrei&t man an« $re§bnrg: 3nt
^erbfle toirb eine »ollftanbige Dpetngefellf^aft tyrt ffiot*
ftedungen beginnen, öereit« ftnb alle Engagement« abge*
fd^loffen: grl. Slnna greftn von Sliefe, al« erfle tragt*
fa>e ©angerin, vorn S&eater gn 8emberg; grl. <5ecca'$a»
fini, al« erfle Koloratur* unb $ra»ourfängerin, »on 0a4en;
bie $$. ». <£aba^!p unb $eretti f etflerer »cm X^eatet
ju ^etmannflabt, Unterer vom 3^eater in $eß^, al« erfle
gelben* nnb ©vieltenore; $r. ^aimer, al« erfler 8trito*
nifl, vom f. f. Dperntbeater in Sien; $r. ^ratoit, al« et*
Per tiefer $afftfl, \>om S3re«laner Sweater; $r. @d^ön, al«
SBaSbnffo, vom @tabttyeater ju 3aff^5 ^r. Sari ©Übet,
al« Äapetlmelfter, vom Ü^eater an ber SBiei.
Drutf 9on ffr. 9t6<f«aim.
i i i I l I
n t u t
iktfätift f#c
93c rantmorilidjer 9*tbac ttux :
Hvann SBrettbel»
Siebenunbjroanjigfler Söanb.
ji? ir.
© e t f e a t 1:
Stöbert Briefe in £eip)fg*
JDen 20, 9ugufl 1847.
3on birfet 3*it[$. etföctatn tiwfieatlid}
?itW be* ©aubt* bon 52 Dlrit. 2 Vi 3Wi.
3tfcuntieinfnt nefjmen olle ^oflamter, (Mt* f
SDtuflf s vnb Äunftüanblungen an»
3rt^alt * Dfr öper tfj Orgratoarty Sortrag juc erfhn XonlfaftlFC* SBetfammCtinß. — .fMtiftrt anzeiget. — 3nttIHgf nullit.
Sie £pet be* Wccjemuatt,
So titag
Im ©aalt bt# ©ettanbfyaKft* jii fitlpilg, jur irjUn
£0nFünTtIcr*$UerfammItui0 im SUtauft 184 T
ßf galten «on
töoUg, Hob. ©nq>cnkerL
*0Uttoi Res sc vera est verum gaüdium.
^o^jUDeretjrenbe Vntoefenbe!
SBenn idj eö mit erlaufet, bor tiefet $odjanfebn-
liefen $3erfammlung. baä Süort ju netymen, fo gcfffyicljt
bieö mit etjrfurtf}tet?oUer Sdjcu, aber aud) mit brm=
jenigen 9Wutl?f, ber ben einzelnen inö ßcuer treibt,
toü fö ftd? um bie ©efammtfyeit brä Ginjelneu unb
fcmn gTcfj t Bmt&t tjanbelt.
G^iKet'ö SB orte t}at ^eutjntage rin ^ebet baS
{Redjt, in getabefler SÜdjtnng auf fic$ ju bfutf^ —
biefe 2öorte:
, y 3m engen Jtrei« wejiflfrf ftd} bet ©lim;
I5C träten bet SRmfdj mit feinen ajefjau 3m«<fta!"
fteint 3«* "D^ tjat mie bie uufrige fo grogt 3mecte
üor flc$ gefeiten, frine 3«t eint fclrfje $aft befrieden,
fit ju trfußen. Stuf ©ereinjehmgen unb treue §\m
lagemngen ju butdjbredjen tfl ber Stieb jebet 9ftid;=
tung, bie auf gtüge ßmtefe fteuertj felige $ingabe
an biefe 3»*«fr bi< Särgeteljce unb bet tlbel }cfec^
(Sinjelntn.
SBoljin <3ie btiÄen in unfern Eagen, ftofen @ir
auf foldje ©nippen, too im ©inn* nidji Sin^elner,
fönbetn einer Ocfammt^it gemitft toiib; unb baiiit
nidjt aüein liegt bie ©rage unferet 3***, bag auf brn
Steifen nienf^H^en ©treten 6 tiefe ö ergebenen ®i=
ntgting§^unftc angetroffen merben, fenbern jumeifl
batin, ba§ nodj ein t)oljcreä gemeinfatned S3anb atit
biefe toerf^i ebenen dinigungi punfte mieberum f}bf)tt
einigt ^ bag allen bieftu tfTf^icbenen ^rfc^nnimgen
ba€ eine grujje 3*i^ftt ber 3*it ^n ber ©tirnt fle^t^
überall tm ©anjen ju leben, fei eö in ber flü^tigfrett
3ufpißung beö Shtjclnen, fei ed in bm grßgartrgeren
Stuötabungen üon ©efammtmiflen — überaß unb im=
mer im ($anjni ju leben. @d finb nidjt S^ren
unb Sffiürtfma^er, bie biefcä 3ei(^en äKifrßfo6mu8
nennen.
Qlud^ biefe $3etfammfung mug jufantmen geFcms
mcn fein tn füt^ent «Sinne. %li$t eine ftafle i|t t% r
bie fi^ ^icr uerfammeln foMte; e3 ^anbett ftt^ ^iet
ni^t nur um SRttftf, fonbern inbetn e^ fta; um äJlus
fi( Rubelt , Raubet* e^ p^ )iigltü$ «nb jumal um
bie ^üebkoi^tige Srage: <J 11 luel^' einem SBer^aßmff
fielen bie Xonfiinft nnb i^re Sä?&ijfungcn ju ben fo
f^arf aw^ge^Tagten Umriflfen ber gegenmartigen gt=
f^i^tli^fn (Stcünug? *or biefer ßrage barf Sttis
ner ba€ SBeite fud^en unb ft^ in bie bombeufeßen
©ewotbe feiner ©itrlfeit ober in bie Ruinen längfl
uerlaffener gefc^iä^tti^er @tanbf?unfte retten; A einet
batf baö y menn er nie^t bie 2Ru(if betrachten mill ald
ein fo eitel unb jämmerlEd? ©ing, ba^ ftd? abfpeut
gegen ßnfcmitfelung «nb gortf^ritt unb blanfer SöitU
98
Wtyr gum ©pielgeuge btmt. @d gab eine 3^*/ wo
toaä mögficty war, wo man bei Äunfl biejenige ©eite
abgugewinnen fudjte, bie tri« mit bem artigen SBorte
„6legang" begeid&nen wollen. Äunflprobuete, Äünfb
ler unb bie fogenannten 9leftyetifer bahnten ftc§ burc$
ifjxe (Stegang ben Söeg in bie feinften ©alonä. ©iefe
3eit ifl, wo bie SBurbe ber Äunjl fcfigcr)altcn wirb,
unwiberbringtict) bafyin.
SSJer lüitt eö in feinen tiefften 83eflrebungen er=
fahren, bag i^rn ber foltere, aber barum nic^t min*
ber etyrenwert^e nnb berechtigte Beobachter ber Sßelt
mit ber SBemcrfung entgegenbringt, baö fjabe feinen
SBerttj, baö fei eitel Sßerf, an bem ein fcerflänbiger
SWann feinen ©efdjmacf pnben fönne nnb bürfe, eine
iöemerfung, bie ityre üofle SRicr/tigfeit $at, wenn ftc§
bie SDhtfif toom fielen abfeiert nnb fo bie ©enbung
jeber Ännft, alfo auef) bie irrige üerfeijlt, 51bbrutf unb
©piegelbilb gu fein beS UniüerfalgeljatteS ber 3^*/
ber ße t^re Schöpfungen entgegenbringt. 2öer will
fld? mitten in ben ©onner unferer £age flellen unb
in tjarmlofer Unbefangenheit behaupten, er merfe nicr)tö,
c$ laffe ifjn unb feine SWuflf taub unb fatt? SBie
ber £irfc$ fct)reit nadj frifcr)em SBaffer, fo fofl unfere
©eele bürflen nac$ ber Suft, bie üon ben Sergen
fommt, üon ben 4?Bfyen unferer 3^it. S33ir füllen ben
fleljenben Spfufyt nidr)t trinfen, wir foüen nicr)t nadj
Ärebfen ftfe^en, wo un8 in biefer fer)r guten ^egejeit
©elegenfyeit geboten wirb, ^ßr)onixe aufzujagen. —
Sticfcu tüir näfjer in ben SRäbcrlauf unferer 3^*«
2Betct)e ©rfc^einung tüir unter ben allgemeinen ©es
fldjtöpunft berfelben bringen, ein ©runbton gittert
burcr) *iittcö t)inburd}, ein ©heben nadj einem -&ieU
treibt {eben $unft geifliger @ntwicffung auf bie ©leife
beö öortfdjrittö, ein ßofungäwort, ein mächtig ^ers
auöforbernbeö üor ben <gct)ranfen beö ftc$ gur ©es
fc$ic$te geflaltenben 2flenfcr)engeifle3 tont wie ein
©turmruf buret) ben Särm unferer &eit — baö öos
fungäwort: 28irflicr)feit, Sebenbigfeit, gegenwärtiges
©afein — in biefen beflimmten gtug ber 3f»t notljs
wenbig r)ineingcf;örenbe ©piegefung atteö ©eifligen.
(Sä ifl üor bem SRid^terfrw^Ie beö gegenwärtigen &eiU
Bewujjtfeinä bie r)or)e gorberung an 5lßeö, tüaö ba
lommt, bag e8 fomme in bem Äleibe feiner Seit, bag
eö erfdjeine in bem Äörper feineä ^a^wnbertö, bag
eä Weber mit toerfdjtoffenem SBiftr, noct) in Sfla3fen»
um^iidung ein^erfc^reite, weber gu fdjrecfen, nod^ ju
getfen, eine 3^t, bie mit lüeit offenen ernften 5(ugen
jebe ir)tcr (Srfc^einungen anbtiit, unb biefelbe nac^
l^ren grofjen 2Ka§en mi^t unb richtet, ^ebex erins
nert pc^ an ben 3orn ber %eit, tüO biefe gorberung
in erbarmungötüiirbiger SJerblenbung umgangen ober
roo^I gar mit 3(bftcr)t nacr) anbertoeitigem S3orber;a(te
f^mät)(tc^ tjcrtegt wirb. Sd tfl ^eutjutage ni$t me^r
mögtid^ ein SRenfd^ ju fein auf eigene gaufl, unb fid^
bie SBelt ju geflalten \e nad^ toeretnjefter anfi^tj
ber ©oben üoflgiiltigftet SBtrftidr)fctt übt feine magnes
tifd^e Äraft au«, unb umgeflogen unb weggeflogen
wirb ber, ber jic§ feinen löetoegungen unb SRiicfungen
entjie^t.
2öar e% jur 3«t ber erflen franjoftfd^en 9teüös
lution in beutfe^cr Äunfl noc$ mögtic^, fic^ ben öuls
fanifcr)en @tö§en biefeö Sreigniffe« ju entjiefyen unb
in einfamer Äammer biefen 9Rijj burc^ bie Slec^nung
eineö ^[a^r(;unbertö ju üeracr)tenj war e8 in ©eutfd^*
lanb mögtic^, felbfl ba nodfj ju träumen, al« SRapOs
leonö Äanonen unfere Wedet pflügten — fo ifl bie*
feö jegt burc^auö uic^t me(;r möglic^. ©ie öffentliche
SWcinung, bie ehen in foldjer ^Itmofp^äre tt)re glans
jenbfle ©eflalt gewinnt, flraft biefe Söerfünbtgungen
atfobatb, inbein fte biefelben ber £ä$erticr)feit toors
wirft.
Äcin Sluf ifl ber 3«t gemäßer, aU ber nac^
SBirflid^feit. 2öir leben wa^r^afttg nic^t in einet
franfen &eit, bie bie gieberguflänbe früherer 3at)x:
^unberte burct}we^t j feine 3«t r)at noc^ fo gute 8un*
gen gehabt a(d bie unfrige, \va$ wir nic$t nur an
bem üieten @cr)teien (;eutjutage bemerfeu woOen, fons
bem an ber ftraljlenben ©efunb^ett ber (Srfd)einuns
gen, bie folc^e 3fit gebiert, ©efunb^eit aber in bics
fem ©inne ifl flctö gegenwärtiger 3t»fflwiw^ ö «9 ^
etnjelnften @rfcr)einung mit ber atigemeinen ibealen
Slufgabe ber gangen 3cit.
©aö nehmen wir afä ben 5tbet unferer ©ac§e in
5tnfpruc^, baä ifl bie wafyre „res severa^ *)* } ba«
ijl baö ©treben, ber -3nM* ^» c f er 93orlefung , au$
bem Sftiüeau ber galanten 2lefl^etif r)erauöju^eben, unb
fogleict) unb riirfftc^töloö fletten wir bie Äun(l öot
ben aufgefangenen ©piegel unb fragen: f innen wir
bie Äunfl, ^ier nä^er t>ie SKufif, auöfc^ltegen üon
biefem SJunbe geifliger Regierungen. Sperrt ftc^ bie
9Ritftt gegen alle ©ntwicfelung fo ah, bag fle nid^t
baö 9lecr)t fyatte, üor biefe ©ct)ranfen gefordert unb
gewürbigt gu werben?
©iefe grage entfcr)eibet über bie weltgefc^id^ttic^e
SBürbe ber äWuftf tnie jeber Äunfl, biefe grage &on
folgen «&ö^en be« 3eitbewugtfein8 a\i% fleöt bie Äunfl
auf bie widjtigften 51ngeln ber fortfe^rcitenben Snt?
wicfelung; in ber Beantwortung biefer grage wirb
afleö ©a8 gur <5cite geworfen, \va& biefer fyotyen ßots
berung nic^t ©tanb fyält.
©ieö fei ber ^icr feflger)attene ©tanbpunft, iäf
fenne feinen anberen, unb baö nenne id) gar nicfjt
Äunfl me^r, fonbern Äurgweil, toa$ anberen 3^erfen
*) Heber bem Drdjrfter be« ©ewonb^aniraare« jw Seipjfg
ftt^t ber 2Ba^lfprac^: „Res severa est verum gsudiam".
99
Mint, als in getabeflet Stiftung Un ^ro§fn / ja gras
§ eflen 3>oetfcn ber 3eit, unb ic$ Anrufe tnid> fyer auf
Spider, brr bie ©eubung ber Äunfl wie Äeiner fcor
i$m, mit i$m unb nac$ tym noc$ begriff, wenn er
audrief — SBorte, bte bie eifen^altigen ©toffe in
bem »fute noc§ unfered 3a$rjebntd enthalten — biefe
SBDrte :
„Unb je fct an be6 Saürbnnbert* ernftem (Stabe,
©o fclbfi bie SBivflidjfett jut Dityung toirb,
®o roir ben Äaropf gewaltiger Staturen
Um ein bebeutenb 3iel por Stufen fetyen,
Unb um ber üflenfd>r)eit gtofje ©egcnftänbe,
Um $errfdjaft un'o nm Jreir/eit ftnrb gerungen —
Scfrt barf bie tfunft auf tyrer eäattrnbüfjne
Sludj t)ci)crn glug verfudjen: ja fic mufj,
©oll nidjt be* £<ben* 33ü§ne fle befdjämen."
Stuf bad ©c^lagenbfle bewahrt fl$ in ber geföidjtlu
djen (Sntwitfctung ber ©luftf afted bad, waö ber t;eus
tigen Äunflwiffenfdjaft an allgemeinen Öejlfleflungen
vorliegen fott, vorliegen mu§ nadj ben genannten &ors
berungen ber gegenwartigen Sage ber 93elt. ©ad
Centrum biefer geflfleflungen aber ifl ber begriff ber
„freien SBirUidjf eit", ber biefe ©oppelridjtung
in fid) fdjlicjjt: einmal (Skfiaftuna bed äBirflic^en,
aUc% ©effen, wad in bie (Srfcbeinung tritt, tva$ jus
nac^fl und umgiebt, junacfyfl und angebt j auf ber
anberen ©cite bad biefen bunten SBcdjfcl burdjjietyenbe
Slttgemcine, bie fttttidje Sernunft, bie 3bee — bie
3bee, bie weber ein bejietjungdtofed, oerworrened
©urdjeinanber bed äBtrftidjeu, noc$ ein faltcö 9?eben;
unb iWadjeinanber julafjt. Stuf ber einen ©eije alfo
einen Seib, eine erfcfyeinenbe SBirflicfyfeit, beren $puld-
fd&lagc ntdjt jurütfbteiben ^intet bem Äebendfhome
gefc^idjtlidjer (Sntwicfetung*, auf ber anberen ©eite
eine ©eete, einen ibealen SRittelpunf t , ein (Sentrum,
bad naä) ewigem fttttic^en Urgefe^e bie furcfytbarflen
©türme itub SRiictungen bed SBirflidjen immer lieber
bie Äraft t)at ju fauftigen. ©iefe freie SBirftic^feit
ifl nic^t eine SBirftic^teit ber SBiöfüfjr, fonbern eine
pofititic, ftttlict)e SDffenbarungöform bed ©eifled.
3ft bied ber ©runbbegriff ber Äunfl gewefen
»on ir)rem erflcn weltgefc$i$t(i<$en Slnfage; fyat ftdj
biefer Briefe in it)r nadj gefnnber SBitflid^eit tt)rer
^beale bid in bie ©tfifce ber gegenwärtigen gefc^icfyts
liefen ©teöung in flctö ftc^ fleigcrnber gölte fortge=
fegt; fo mufy bie Äunfl in einer 3*it/ bie, wie bie
unfrige, atte i^re (Srf^einungcn in biefen <&tyx ber
SBittn^hit tanqt — fo inufj bie Äunfl in einer
folgen 3cit biefem intern ^Bdjften ©egriffe entfpre=
d^en, unb unauögefefct ^at bie moberne Äritif i|jre
fP^alanye ju rieten, nm ben Äunflbegriff auf biefen
fytytn bed 3eitbe»u^ifeind )u erhalten, ©a^er bie
bonnembe g^rbeiung überall, ba$ Äeiner feitab fUff
bewege von bet @tra§e bet aflgemeinen SBanberuaa,
ba§ ber Äunfllet uu^t feitwfirtd ft^wanfe, ober rfljs
wart« lenfe unb ben $omg anberdwo fud§e al£ in
ber Vegetation ber ©egenwart nnb i^rer großen gras
gen \ ba^er ber $o^n, wenn folc^e Sta^ jugler in 9Jhs
räfie geraden, auö benen Seiner fte befreien wiK
unb tann.
©ie SWufif nun aU biejenige ber Äunfle, We
bie jüngfle (Entfaltung üon allen i^ren ©c^wefletn
erfahren, fpiegelt jenen $roje§ unb Sßrogrejj ju gefun«
ber SBirflic^feit tyrer «Sbeale att ben rafc^eflen l?or
jeber anberen Äunfl. äBenige S^rtyunberte ^aben
^ingerei^t, bie SJlufif ben anberen Äüuflen gleid^jus
Peflen, ben anberen Äfinflen, bie ^[a^rtaufenbe ju t^ter
Gntfaltung beburften. —
©iefe ©tei^fleöung in fo furjen 3^triiumen ju
»ermögli^en, ^at bie Eingabe ber SPUiftt an bie fyots
fte baö SWeifle beigetragen, ©c^on in biefer Eingabe
miiffen wir ben Srieb ber SWufif entbeefen, bie glüifs
fetigen 3"ffl" i^ter reinen Qnnertic^feit, bie me^c ober
weniger unbefiimmte ©laue i^rer 5>beale ju terlaffeii,
um p^ auf bem fetten unb wirKid^en ©oben frer
SJorfleßungen in ber Sßoefie ju ergänzen unb ju bes
friebigen. ©iefer 3!rieb in ber SRuftf ifl (ein anbes
rer, alü ber naty SBirfli^feit, bie ©efynfudjt bed Uns
beflimmten nadj bem SSeflimmten. Sin ber gefäidjts
li^eu Sntwidtung biefer organifc^en ^neinäbifbung
beiber Äiinfle wollen wir, ba fyiet ber ©ebanfe jus
nactyfl lei^ter einbringen fann, — wollen wir barjiu
legen unb ju beweifen toerfu^en, \va$ wir an aflges
meinen ©cpd^töpunften toorangeflettt, unb waö wir
auf ber ©pige biefer ©ntwidflung, alfo auf bem
heutigen ©tanbpunfte bed mufitalifc^en 3beatd ges
forbert.
©ad 9lc\d) ber 93orfleUungen, bie ^Joefie, unb
bad dlcid) ber unmittelbaren ©timmung, .bie äWuflf,
burc^bringen fic^ unb ergänzen ftc$ in ber SJoeals
muftf, bie gunädfjjl Äir^enmupf ifl. ©ie Äir^en^
mufif ifl, wenn ni^t bie fyiflorifö erfle, fo bo^ erfli
fünfllerifc^e ^öerf^metjung ber beiben Äunfle. $$t
Segriff ifl bie ihcalc ©erfung ber »on ber ^oefie ge<
brauten 83orfleltung unb ber oon ber 2Kupf geboten
nen ©ttmmimg. SBenn ed irgenbwo im innerflen
^Begriffe ber Äunfl liegt, baf? fte ber Religion biene,
fo ifl bied bei ber 9fluftf Ut gatt. ©ie c$ri|Uic$e
Religion, bie SBelt ber reinen ^nwerli^feit, befriebigl
i^rc ^beale in einer Äunjl, bie i^rem Segrijfe na$
eine toorwiegenb innerliche ifl.
Qlber au^ bie SDhijlf, bie innerlidjjle ber Äunfle,
»erlief bad 9lfat ber Äirc^e, wie bied jcbe Äunfl ge-
trau. SBenn wir ax\^ bem ©ome treten f woju ed
boc^ nun einmal fomtnen mu§, ba fefyen wir eine an;
100
bete SBelt, eine SBelt, wo ni<$t «ttc« fo beftiebtgt
abgefc^loffen ift, eine SBelt, bie toon ©cgcnfäfccn jets
Haftet ifl, wc bet eine biefe«, bet önbete jene« will,
— furg, wir femmen in'« Seben, auf brn äWaift be«
SB trf liefen, wo, eben weil fyier SBirflic^f eit ju
tyrem Steckte femmt, tattfenb gragen junac^fl unges
IBfl flnb, bie an jenem ^eiligen Drte, ben wir »erlies
\ en, f\ä) nte^t fycrtocrbrängcn, flc$ nid&t tyerüorbra'ngen
foflen, beim eine feiere §eimatfy fott ber 9Wenfc§ ^a=
ben, eine folc^e $eimat1? beö feiigen ©ic$öcrgefffn«
unb ber SBelt. SBir finb nic$t nur »iirger biefer
SBelt, fonbern audj einer anberen SBelt. SBtr flnb
abet auc$ »urger biefer SBelt.
SBad 83a<$ unb £ä'nbel gefc$affen, ba« \)at fein
ewige«, unantaflbare« jRee^tj aber auc$ eine anbere
©eite bej Äunfhictytung ^at i$t Stecht, unb bie« tft
bie @citt ber SBirfticijfcit, be« Sebenö, ber ©cföic^te.
%n biefe SBelt treten lüir, wenn wir S)adj unb §am
bei oerlaffen. ©ie« ifl ein not^Wenbiger Schritt nic^t
allein, fonbern gor tfc§ ritt, ben jebe Äunfl gemalt
$at, auc$ bie ÜDiuflf, unb biefer gortfe^rttt befriebigt
flc$ in ber gorm ber Dp er.
»egrifflidj net^wenbig alfo ebenfowoljl al« ges
fctydjtli$ wirflic^ ifl ber ©urd&bruc$ ber Dper ein
ßortfe^ritt be« Äunflbewufctfein« , weit ein Stritt
weiter ju gefunber, le6enuotler SBitflictyfeit be« 3^^^-
©iefe« Sbeal »ertiert bur$ bie ©egenfä'fce, bie bie
Oper $erau«jufleUen §at, feinen §eiligenf<fyein nic^t.
SBir muffen e« jefct wiffen, ba§ ein ©eniuö toen ®oU
M ©naben, bem'« gegeben, biefe SBelt be« SBirftu
<$en in tyren ^et&ortagenbflen ©pifcen barjufleHen,
bet im ©tanbe ifl, ba«, waö ©rfc^fitternbeö in ber
SBeligeföidjte gcföeljen, in $8nen wiebergugeben, ber
in feinen Reiben alle bie 2Buc$t bc« (Singelwiüen«,
in feinen Chören ben germalmenben 3orn eine« ©es
fammtgefityl«, ober ben tyaflenben %uttl eineö begtiicf;
ten SJolfe« fann ^gegenwärtigen — wir muffen
iefct wiffen, bafj ba« ber l?Bc§fle unb Wahrhaftige ©icg
>e« Sbeat« ifl, wenn wir feljen, ba§ ein foldjer ®e=
niu8 ben SBeg jur Äirc^e wieberfinben fann nac^ ben
futetjttarften ©egenfagen, bie er aufcinanbergciualjt,
mit bem ewigen, jeber SWenfc^enhufl eingepflanzten
Sriefce nae^ jener ©tatte be8 griebenS in tjollfler,
unjtueifet^aftefler Sefriebigung in einen S^oral ^ins
cwSferid&t, ber mit ©ta^l unb ©ifen ber SBirflic^feit
in naeifler §8crn?anbtfc§aft fle^t, it>te jener Sut^er'fe^e:
©in' tefl* SSurg ifl unfet ©ott, unb bamit ben 516:
fc$lu§ mac^t. ©eeretirte boc^ 9toBe$pierre auf ber
©piße feineö »lutf^winbd«, alö taglic^ 280 Äopfe
in $ßari3 atgefc^lagen würben, ein ^oe^flcö SBefen,
einen ©ott, ben man erflnben muffe, wcnn'ö feinen
gfite. 9laä) biefer ©fiule alle« 2etenbigen biangt
aOe« Sebenbige, felfeft in feinen ffir<$tetlt$fien SaSfs
ringen verliert Äeinet biefen gaben.
SBenn bie Dpet au« i^ren gegenfä|lie^en (Sie?
menten alfo ^erbortritt, fo ifl fle neben ber Zrag8bie
bie ^Be^fle Äunflform, bie eö giebt, unb lägt an Steigs
t^um unb Siefe ber ©ejie^ungen bie Äiretyenmuflf toeit
hinter fle^ jurücf. 3»^»f" flnb ^ier no^ ju entbeefen,
unb StQcd fe^en ©ie fyxitt biefer Äufte jufleuern, unb
mane$e8 SSorgebirge fe^on i|l erobert worben.
8ln i^rer SBiege würbe tyr ntc^tö t>on ben aus
fjerorbenttic^en ©iegen gefungen, bie fte na$ flau«
nenöwert^en raffen ©ure^fcilbungen feiern foüte. 9(u$
ro^en a3olfö6elufligungen hervorgegangen, biente fle
juerfl ber ©auefelei unb faber ®enu§fue^t bet italies
nifdjen ©rogenj tyuti glänjt fte unter ben Jtunflets
fe^einungen ber 3eit mit ftetö wac^fenbem geuer, unb
^at fogar in einjelnen ga'Uen, wie jene ©tumme toon
^Jortiei, ba^in geleuchtet, wo cd fic^ um groge welts
f}ifiorifc$e gragen ^anbelte.
©a fäüt ein bebeutenbeö ©ewic^t auf bie ©ette
ber poetifc^en ©runbtage ber Dper, biefer fBnnen wir
o^ne weiteren 3wang beifommen. ©ie Äritif fann
unb foö entfe^eiben, ob bie eine ober bie anbere Steige
toon aSorfleöungen, bie bie $oefte ber JWufif entgegens
bringt, einen nieberen ober ^B^eren ftttli^en Sn^M*
einfc^lie§t; ob in biefem ober jenem Äreife ftnnlic^et
SBirflic^feit niebere ober ^B^ere ^beale ju üerfBrpern
flnbj — fur3, fle fann, \va$ ben Sejct einer Dpet
anlangt, nac^weifen, warum et nieberen ober l;B$cren
SBert^ ^at. ÄBnnen wir baö, fo muffen wit aud)
bet ©Juflf beifommen fBnnen, fo muffen wit auä)
ben filt biefe ober jene SBorfteflungen gebotenen ©tims
mungen beifommen fBnnen.
©ie Äritif fann nac^weifen, warum, in fafl gleis
c^er ©ptyäre ber SBirflic^feit, ber Dpfertob einer inbis
fc^en Siöittwe unb bie Stettung berfetben burc^ einen
fentimentalen ^portugiefen an Sleic^t^um unb Siefe
ber S3ejie^ungen tveit junlcffle^t gegen jenen Eortej
unb bie ©prengung ber fpanifd^^n glotte in Wlittcn
einer offenen SReüolution welt^iflorifc^er SJBlfer. 6«
wirb einer Äritif tüit bet mobernen nic^t fc^wet fats
len, bie baate unb Hanfe Unflttlic^feit in SWojatfö
gtgaro aufjubeefen unb bagegen ben Seet^otjeirfc^en
gibelio in feiner ganjen ©lorie flraljlen gu l äffen,
wie biefe Äritif ben ©eetfyo&en'fctycn gibelio o^ne gu
blinfen jurueffleden wirb gegen eine Siebe, bie nfc$t
in flefy felbfl feiig glimmt wie glorefland unb Seonos
ten«, fonbern einer &icbt, bie ifyre gunfen in ber üets
berbenfe^wangern 5ltmofp^are eineö ber grBfjeflen Qfts
eigniffe be8 JRefoTmationöja^r^unbertS aueflrBmt —
einet Siebe, bie in ifyrem ©lu^en, mitten in tyrem öets
einjelten ©limmen jugleic^ unb jumal ben ©ilbets
bliet einet weit übet ade ^nbioibuen ^inauöliegenben
: n
101
§Perfpectit>e fpicgelt — einer Siebe, bie bur<§ einen
furchtbaren ?Kiß, ber jugteiefy ein 9tiß in bem ganjen
3a fyrt)imbert ifl, jur fcligPen SJcfricbigung gelangt,
unb jwar im 5lngcp<$t cineö gewiffen $obc3. ber ein
Scb ifl für bie UnPerblic^feit einer 3 b ee, an ber
wir noer) f)cute jetyren — über baä ©rab Ijinauälic;
genb alleS ©lücf ber fiie&e — einer Siebe wie Staoutö
unb Süalentinenö.
(Sine Äritif, bie baö nicr)t }ii entwicfeln ttermag,
baß cö ein Sbibercö ifl, ob bie Sonne beä Sbcalcn
in bie gamilien fct)cint unb gamilicugliid? fcfyafft, ober
ab biefetbc Sonne Srümmer ber äöeltgefdjidjtc bes
teuftet, lunburdjbridjt burd) ©taub unb s ilfct;enrcgcn
großer Umwälzungen, wo im s 2lugcpcr)tc i(;reö 5luf=
gango yjknfcfycn in bem glanjenben Sdjmucfe ir)rer
3bee in ben &ob geljen tüte $mn fc^önfien gefle —
eine Äritif, bie ba nodj fcfywanfcn fann unb ängPlidj
tücfwärtd flauen, biefc Äritif t)at ir)re äBitrjctn nic^t
in einem ©oben gcfdjtagen wie in bem unfrigen, in
einem ©oben, auf bem wir große, Ijeilige Sorberuns
gen ma^cn, wo eä per) immer um ©ejammtinterefs
fen, um ©cfammtwor)l r)anbclt, wo baä ((eine 5lrmes
junberglccfdjen beä nur -Snbimbucllen im SBinbe toer=
tlingclt bor bem großen allgemeinen ©eläute aller
©lorfcn ton aßen ©eiPcSbomcn biefer unferer Srcfljctt
ber 3\>ce.
©a fommt bie Äritif mit warmen, weiten 4?**-
jen unb finbet nicfctä natürlicher, alä baß eine folc^e
3eit audj in ber ÄunP, audj in ber SJJupf, in ber
SDpcr jutnal, bereu 83eftanbtr/eil 3ßocpe ip, biefen $on
anflimmc-, pe fct}licßt mit unabwciölicr)cm Sftcdjte, baß
baef jenige Äunpwcrf r)ör;cr ftel)e, in beffen ©etriebe
SRäber laufen, bie ber (Sturm ber ©cfcr)i<f)te treibt,
aU ÄunPweife, beren Sttätcr bireet in bie Familien,
in bie Satonö, in baö con&cntioncöe Rehen unb Srcis
Ben auslaufen. «3m ©runbe tjcißt baß ©an$c nictytö
weiter, alö waö groß ifl, ifi groß, unb tuaä Hein ift,
ip Hein.
©liefen Sie auf bie 6ntwicf(ung ber Oper r)in,
wie t)at fte gerungen, ifyren -3nr)alt unö immer naljcr
wnb nar)er an'ö §erj ju tragen. 2Utö weiter gerne
junäcJjft griff fte ir)re Stoffe auf. SJtan nar)m bie
4janblung au$ ber gabclwclt, anü bem 9tcict)e ber
geen unb ber Sauberer*, — flieg man in bie würflige
SBelt, fo nar/m man bie alten Stitterjeiten jur ©runbs
läge, unb ungcfynbcrt fonnte fiel) auf fo fdj wact)cn
ßunbamenten ber ©rauourgefang ber Italiener auös
Bilben. ©en Sorben Don ©eutfdjlanb aufgenommen,
wo man bem änwriB* be8 gremblanbif^en eine fefle
Stauer entgegenfegte unb pc^ mit feinen muftfalifc^en
Intentionen in bie Äir<$e rettete, ^ulbigte 5lHe8 btes
f^m erflen Taumel einer loSgelaflenen ©inntid^feit in
Ut SKuPf.
©a ging ©ludE'd li^ter Sag in biefer geuer;
werferei auf. Sr fitste fein S^eal barin, baß er bie
öon ber $ßoepe gegebenen SJorPeflungen mit ben mm
pfalifd^en Stimmungen in wirflicr) organifdfje Sejies
i;ung fegte, ein SBerfyaltniß, baS bie italienifc^en SWeU
fler trübten, inbem pe bem SSratoourgefange bie bras
mattfe^e SBat;rt)ett opferten. SKtc^tä fonnte ^ier geles
gener fein, als bie ©runblagc ber gried?ifcr;en @agen=
weit \ mit feiner 3Migcnic griff ©tuef in biefe 5lns
fc^auungen ber elafpfcr)en SBelt ein, unb fe^r djarafs
teripifc^ wanbte er p4 nact) granfreicr), ben Soben
bed (Slafpetämuä. ^)ier am beerbe einer mächtig
fct;on toon fern bonnernben Söirfltdjfeit, in beren geuer
ber ©uß beö eigentlichen ^bealö ber bramatifdjen
großen ©per gelingen foüte, fegte per) ber äftann fep,
ber an intenptjem mupfalifcr)en ©cnie üicllcidjt ber
grBßepe ip, ber aber, inbem er jur ©mnblage feiner
Intentionen eine SBelt na^m, bie fdjon in bem Deean
ber 3?it untergegangen, mit biefem ©oben }ugtei<$
unterfanf. SWan glaube boc^ um ©otteö SBißen nic^t,
baß baö fatale ^ublifum im Unrecht ip, wenn e«
ben Aufführungen jener SBerfe ©ifeöfälte entgegen^
fegt, wie man auf ber anbereu Seite audj nidjt glaus
ben mag, baß baö ©erliner publicum allein fo ges
bilbet ifl, ben göttlichen ©lucf einigermaßen ju fen=
nen — nic^t baö ^3ublifum trägt bie @ci)ulb, fons
bem eö ip in feinem 9tecr)te, wenn eö falt bleibt.
Hub grüben wir eine gan^e SBelt t?on Pompeji unb
4?erfulanum ciu$ ber Slfc^e ber ©efcr)tc^te — fein
©ürger beö 19ten 3ar)r^unbertS bläp auc^ nur einen
gunfen neuer ßntwieflung barin an, unb langp ip
ber Spfyönijr, ber ^crrlic^fle ber SBeltgefc^ic^te, bie;
fer 5lfcr;e entpiegen, ber 9ßr;önir ^eißt 6l)ripen5
tfyuml
©lucf ip fein £onbicr)tcr c^ripti^cr 833eltan;
fc$auuugcn.
©a Peigt in granfreic^ bie große geuerfa'ute <m&
bem lange bror)enben Ärater auf, unb fo pradr)tt?ott
wirb ber 5luöwurf, fo nie bagewefen, baß pc^ bie
ältePen Reute nicr)t erinnerten, bcrgleidjen gefe^en ju
r)aben. 5lQeö ua$m eine anberc ©eflalt an, unb att^
bie ÄunP unb auc^ bie SWupf png an, leife mitjus
ge^en. Sie will pdj ntcr)t mit mül;et?oUer Slbflarung
ber alten abgepanbenen SBaffer begnügen, Pe wiO ben
tooücn, gefunben SebenSProm ber SBirf lief) feit
trinfen — Pe will leben! So fd^rieb ©retrr; feine
Dper „SBil^elm Seil'' — ba8 war im Sa^r 1791.
Sludj in ber SWupf foßten pd^ SKirabeau'ö SBorte be;
tt)attgen, bie er in ben erPen Sagen ber Sletootution
fcl)rie: „La revolution va faire le tour du monde^.
©a« waren prop^ctifcr)e SBorte. 8llö bie äBirflic^feit
fo bringenb überaQ anflopfte, ba mußten Pc^ Sr)oc
unb Stieget öffnen. 833p man flc§ früher ängplic^
102
terfd&loß, wo man ettoaü Mpparteö $atte, einen geu
fligen ©8fcen r)ulbigte — ba rt§ man bie Satten tjers
unter, bie genfler auf, un* eine Hutige ©onne jus
nfic^fl, aber bo<$ eine Sonne festen t)erein unb eine
gefunbe Suft toertitgte ben SRobergerudj beö Qllten.
©a fing man an, neue formen ju gießen im geuer
ber lebenbigflen, lebenüoHflen ©egenwart, unb biefe
gormen waren feine ägvptifd^e, feine inbifetye, feine
r8mif<$e, feine grtedr)ifcfye, biefe gormen waren auö
bem SBfute eine« großen 9tationalf8rperö geboren.
Äein Ort ber SBelt war fo wie ^Jariö berufen, ber
©dfjauplaj} ju werben einer ©eflaltung beö mufifali;
föen Sbealö ber großen Oper. Sllö 5lfleö toerflummte
unb baö ganje ^ßariö wie eine große ©raberflatte bas
lag, ba öerftummte bie SRufif nic^t. greiliefy fam eö
nod§ ntc^t ju fertigem abgerunbeten Äunflganjenj eö
Hieb bei toereinjeltem fceud^ten, baö aber ein prac^ts
»clleö ©dfyaufpiel »erfpra<$. (Srfl bie Äaiferjeit ges
bar ben ©eniuö, ber ba« 3beal ber großen Oper
weiterforbern foflte. gur bie Dper fler/t jur 3«t 9ia=
poleon'ö in jlarfftet S\itihf*tu»?3 ©pontini ba. ©pon;
tini ifl ber nacf)fte n^anifc^e gortfcr)ritt über ©lue!
tyinauö. SBie ©lucf \n Italien toorgebilbet, wenbet
ft$ ©pontini naefy *ßariö unb greift Ijiet gleich nadj
ber r)öcr)flen sßalme gefdjic$tlid&cr 3»iflänblidr)feit. ©ein
©riff aier ifl ncitjer ber freien Söirflictyfeit. ©eine
SBelt ifl bie romifd&e, nid&t wie bei ©fiicf bie fer;
nere griecr)ifd§e, unb fcf)on wirft ©pontini ben ©äms
merfdjein beö dj?rifltic$ 9iomantifcf)en in biefe SBelt.
€eine r;errlicr)e -Slulie fler)t ©fyafefpeare nar)er alö ben
Stomern. Sfriex fragen wir wieber, wo ifl ber tiefere
fttttidje ^[n^alt, ba, wo 3p^8 rnie ™ a( *?rt°8 ft<$ bem
SBifien beö Sßaterö opfert unb jene falte SHeftgnation
jeigt, bie bie antifen gelben auöjeic^net, ober ba, wo
mitten au% inbiüibuetter Äraftaußerung (in ©tern aufs
ge^t, ber nadj einem anberen girmamente geigt , wo
wir jwar in eine unferm r/ofyeren ©ewußtfein fcr)on
entfrembete 2Belt fcerfegt werben, aber r;ier ein £erj
pnben, baö flopft wie baö unfrige, baö ben fallen
unb falten Soleier ber §öeflatenunfcf)ulb Don fidj
wirft unb unter $empelr)allen trog gafeeö unb ßieto;
ren mitten unter SRämern jeneö c§rifllic$e, r/errlic$e,
bejtegenbe: „%a, iä) liebe" fingt unb jaudjjt. —
9lein, idr) frage nid&t weiter, waü ^ö^er fler/t unb unö
natyer.
SBie tief organifdj ©pontini mit ©ludf jufamr
menfjangt, jeigt fidj barin, baß er nac^ ber SBeflalin
jt(^ einer SDper „Drefl" ntwenben woUte, bie jwu
fdjen ben betben 3pr)»3""f« bcö älteren SWeifterö bie
SMittettragobie gebilbet t)atte. ©amit Ware ©pontini,
na(^ unferer ßntwiefhing, wieber juruefgegangen. ©ein
©eniuS lenfte ir)n t>on biefer 2)ar;n ab unb flatt eineö
griec^iföen Orefl gab er 1809 feinen romantifö d^rtfls
(id^en gerbinanb Garte} mit jener ©runbtage ber
£Birfli$feit eine^ bet größeren weltumgeflattenbcn
(Sreigniffe ber neueren 3«t.
©ad tvat ein rudweifer gortf^rit«t, unflerblt^
in ber ©efäic^te ber Dper — ein gortföritt in baö
9teidj ber freien SBirflid^feit wie feiner »orr)er. $iet
t)anbelt eö ft<$ nic^t me^r um jene pfyantaflifc^en ®c«
galten einer üorc^rifllid^en SSett, nid^t um abflrade
9li5mergröße, au^ ni^t um bie Heineren SJerfyfiltniffe
bed eontentionetten fiebenö — über bie ©nirfe aßet
biefer ©tanbpunfte ^inweg tragt ©pontini feine ga^ne
in ben <Btaub ber ©efdjictyte, unb e§ ifl bie Sr)rifleiu
fonne, bie über ben Krümmern aufgebt, bie er jufams
menreißt.
©etjen ©ie biefen gortf^ritt — fer)en ©ie au6f
ben Stücffäritt. SBarum fc^ritt ©pontini nac^ feinem
(Sortej jurücf? ^ö ifl ^ter einfach ju antworten, weil
er jiirüdPfc^ritt, benn er t^at eö wirfli^ — er machte
tinföttmfefyrt wieber inö ?Äntife unb wanbte fidj t>on
ber SBirftic^feit ab. ©eine D^rnpia begeid^net biefen
Stücffdr/ritt; ja er wenbet ftc^ nodj weiter gurücf rn
feiner Sfturmafyal unb im Stteibor in eine pr/antaflis
fcr)e, gänjlicr) unwirftic^e SBelt. ©a rietet ftc^ bet
8cwe no4 einmal auf unb legt feine SCgneö »on
^)o(;enflaufen in bie SBagfd^aaTe, ein SBerf »Ott
flaunenöwert(;en eoloffaten Wlaafyen unb SRaffen, aber
mü^fam tjerberft ber auf feinem ^iflorifd^en fünfte
fc^on taumetnbe ^onbicr)ter burc^ eine war)re ©ifos
p^uöarbeit in ber ©teigerung aller Mittel wenn nirfjt
bie 2lrmutr/, fo boc^ bie fd^on überwunbenc 9tns
fd^auung feiner mupfalifd^en 5»tentionen. ©pontint
^atte feine ©enbung erfüllt, er fyatte bem ftd^ ents
wicfelnben Opemibeal ben S3oben gemadjt, er ifl bie
nacr)fle fcörücfe ju ber ro m an tifd^en SRic^tung, ba^
SBort „rcmnntifd?" nic^t in bem auSfc^ließenben
©inne jener blaffen literarifc^en Korporation genoms
men, fonbern im allgemeinen ©inne at8 ben ©oben
ber neueren dfjrifllidljeu Seit.
SUelc^en ßoniponiflen fleHen wir nad^ ©pontini
in bie ^erfpeetiüe ber Gntwirflung ber Oper, wel<$'
ein (Somponifl beanfpruc^t baö 9tecr)t, auf ber $aupb
angel beö aufgertffenen ?ßortaleö unferer 3f*t ju
flehen ?
©erjenige Somponifl, ber fold^' granbiofer Snts
faltung beö SBeltgeifleö gegenüber ftd^ in bie fiüfyu
gen SJer^ättniffe beö Heineren gamilien^ unb ©tiffs
lebenö rettet? Zimmer! ©erjenige (Somponifl öiefs
lei^t, ber ^Jompeji noc^ einmal tyeraufbefdjwort, dt
gleid^ wir wiffen, baß eö langfl, langfl untergegatu
gen? Stimmer! 93ieUeid^t berjenige feomponifl, bet
baö langfl jurücfgebrac^te Äreuj, baö nun in aOet
^erjen brennt, noc^> einmal nad^ 9MW na bringt?
Zimmer! ffiiclleic^t wet ft$ in biefer fc^arfen SBil*
103
troing bet 3<tt in« SWittelattet , in bie Sagenwelt
fülltet, gu fetyen wo bie jäjßnen Ratten, bie weis
ffn Brftet unb bie jagblufligen ©urgfrdulein ges
Kiffern? Stimmer! Qifccx Dieltest ber, ber mit JRes
genbogenfarben lid&tbtaue Sommernac^tätraume malt?
— Stein, nein, auc§ bet nidjt!
9?un, wer benn? — ©erjenige Ccmponifl, bet
fi<$ unferer gewaltigen 3*it gegenüber in bem SBafs
fenfd&mutfe geigt, womit wir biefe 3«t erofeert; bers
jenige (Somponifl, ber bie ©lorie jeneö ftttlidjen &betS,
Wie er in ber benfbar fyBctyften Raffung wehgefdji^ts
Iid&er 3uflanblic§feit baä SWenfötljum terflart, und
gegeigt tyat — berjenige gomponifl, ber, nacfybem et
Wie feine SJorganger, ©tuef unb Sp ontini, in italies
nifdjen Stnföauungen f?dj gefättigt unb bann tüie biefe
gleid^fafl« fid& nac§ *ßariä gewenbet unb gleichfalls
an bem Äeffet einer SteDolution fein $\>cal geträftigt
— berjenige ßomponifl, ber gleichfalls nac§ ptyantas
fHfc^en Trübungen unleibtid^cr, fetbfl unfitttietyer 2trt
bennodlj ein SBerf ^eruorringt, ba8 fyei§ §erauöge§olt
auä ben fragen be$ gegenwärtigen Sage«, ben eis
gentlidjen Äern ber grö&eflen ©egietyungen unferer 3' it
Birgt — ein SBerf, bad in feiner Äatafiroplje eine
Cpifce ber bramatiföen ©töjje erreicht, wie fie gar
lein SBerf biefer ©attung, e3 mag Stauten tyaben,
toeldje e8 wolle, erflommen $at. %ä) meine 3Jtetjer=
teer unb bie Hugenotten.
©iefeö SBerf fle^t ba als bie bi8 batyn legte
Spifce ber fortfd^reitenben (Sntwidflung beä Dperns
ibealä — wer barüber tjinauö will, unb e8 wirb bar;
Aber ^inauägefdljritten werben, benn ber ©om, ben
ber ©eifl baut, fd§tie§t fid& in feiner Spifce ab —
Wer barüber tyinauä Witt, mufj auf bem ©runbe ge;
jlanben ^aben, auf bem SHetjerbeer flefytj ber Soben
aber ifl fctywer erfl gu gewinnen; nicfyt 83iele, nur
auöertefene ©eifter Reiben ii)n witflic§ betreten, ofyne
Don feinen bulfantf^en Sctywanfungen niebergeworfen
ju werben — biefer Soben fyeifjt — SBeltgefd&idijte
— SBeltgeric$t! —
©afj i$ mid? tyier gum gatynentrfiger bed $enn
SWetyetbeet aufgeworfen tyfitte, bagegen proteftire id)
feierlich Dor biefer geregten SBerfamralung. ©ie 83ers
fammlung wirb mi<$ barin fdjufcen, ba§ iä) eine 83es
grünbung meine« Utt^eild minbeflenä tierfu$t; teie
$8tte idj wagen fftnnen, auf biefem fyiflorifdfjen «ßlafce
unb Dor fo oielen $refftid$en, auf bem gelbe unbes
gtfinbetet ^Behauptungen mi<$ gu tummeln.
angeregt gu Ijaben, würbe midj ftolg machen 5
angeregt gum Urteilen Aber ben *ßunft : ob bie Äunfl,
weil in i^rem tiefflen SBefen auf 933irflid|feit anges
wiefen, in ben SBorgrunb einer 3eit gu treten beredt
fgt fei, bie oon allen i^ren Srfd^einungen ben Stb*
bturf i^rer 3Ö8 e »«langt j ob bie jtunfl jene SWad^t
gu werben Dtrbiene, al8 ba* gorum bet Deffentlid^s
feit, atä ber jebeömalige Äffrper cinefi 3^italter« ba*
jwfl^en.
@(§on werben Don atten ©eiten bie Slfterflanbs
punfte ber Äunfl, bie biefem $Ual ber freien SSBirfs
lic^feit nidjt entfpred^en, guriligewiefen. ©ie Äritif
arbeitet unabläffig, aded bad Dor bem portale ber
Äunfl weggurei§en, waö ben freien (Singang ^inbert.
<&<$onungä(o$ rei§t fie ben ©d^leier eined fallen
SbealiÄmud, bem 6laffteiÖmu« fowoljt alö ber
Stomantif, herunter. SBir wollen feine gried^ifd^en
SragBbien auf unfere Sretter Derpflangt fe^en. SBir
wollen feine Setenge, feine ^ßlautufie. SBir wollen
feine Slaubarte, feine gefiiefetten Äater auf unferen
»iifjnen. Stuf ben »rettern, b1e bie SBett bebeuten,
woQen wir feine £ejccnwirt$fc$aft, feine 3flMberffinfte
unb garen folcfyer 5lrt. ©ie Sinflc^t in ba« SBefen
ber Äunfl ift fo weit gebieten, ba§ fie, geäbt, baä
SBirflid^e gu feJjen, jene ibealen ©tackte unb $irm
melggeftatten gar ni^t me^r rechtfertigen fann. $me
©erap^ime unb jene ßfyerubime unb bie gange 83eD8ls
ferung be« ^immelö a\\$ ber blauen UnmSglidjfeit
herunterholen, ifl fein SJorwurf me^r für bie Äunfl,
unfere 3cit fann SKitton, fann ÄtopftoÄ nid^t me^t
lefen otyne gu gähnen, ja fd^on lichten fic^ bie Steigen
im Sweater Dor ben ©tücfen bed eblen ©Ritter; f(^on
biefer ^[bealiömuö f)at ber Steugeit gegenüber gu we*
nig Äörper, gu wenig 3Birftic$feit. SBir wotten gus
erjl unb oor allem 9Birfli(^feit. ©er Äünfller fott
im ©tanbe fein / ba$ fieben gu geflattert bi8 in feine
feinflen Unterfc^iebe, biü in feine wid^tigflen ©pi^en
unb burdj alleö ^inburd^ fott ber gro§* Son unferer
3eit ein fletä gegenwärtige« ©eldute fallen, fo ba&
wir nie Dergeffen unfer 3«tbfirgertfjum.
Snbli^ faffe ic^ ben ©tanbpunft ber Äritif na%
ben gegebenen ©ntwitftungen in golgenbem futg gu«
fammen.
SBenn wir bie 83ergangenfyeit betrauten, fo ifca
ben wir at8 bie fpater ©efommenen baä unoerau^ets
li^e JRed^t, baö fc^on ©agewefene, wie wir eö unter
ber Spiegelung feiner 3ctt betrachteten, fo eö bie
geuerprobe awlf) unfere« Sewu§tfein« befielen gu lafs
fen. ©ie Äritif barf nid^t gittern Dor biefem Stifters
amtej einjl werben aui) wir Dergangen fein unb eine
©egenwart wirb und rieten, gurc^ttod mu$ bie
Äritif in jene ©eiflerbewegung treten, wo eine Sr*
Meinung, eben weil ßrfdjeinung , weit Seben, Don
einer anberen axti bem gluffe beö gortfe^rittö ^erauös
geworfen wirb, unb at8 ^iflorifc^ fefle SJtaffe fid^ abs
lagert, wfiljrenb unauf^altfam ber Strom bed gork
f^rittö weiterbraufl.
3u e^ren fyat bie Äritif bad »ergangene, benn
e8 ifl bie SBiege unferer Saaten, unb inbem bie
104
Ärttif ba« »ergangene in bem ®tanje jeigt, ba eö
©egenwatt war, tragt fie a& bie ©c^ulb an bafielfce.
Slfrex unfcre ©cgemoatt ift bie SSiege betet,
ttelc^e fommen werten. 91uf ba§ btefe wie mit firn*
ten, lafiet unS rieten an% ba$ »ergangene, wie toit
einfi werten gerietet werben unb aber «nb ater an=
bere werben gerietet werten nadj ben ©efefcen per*
foeettoifdjer (Sntwtilung bc* SBcltgeifieä- Unb fo tfl
unfet 2Ba$tfpmc$:
Stuf ba§ wir fortfdpretten, laffet und rieten. Witt
ni<$t f$ta$ten laffet und. ©efölatyet werben nut
gewiffc Heine Äanindjen, bie ben jtopf aud bet
©klinge jtetyen, unb teilen, ©ie Äritif föladjtet
nidjtj bie Äritil opfert, ©ie opfert in bem ©tnne,
wie bie ganje SSJeltgef^i^te ein Opfern tfl jum greife
eineö fietö gefleigerten öewußtfeinö t?on bem einge*
fcorenen ©eifle biefet Stbe.
Uebetftc&t t>er neuefkn erf^einungert auf bem ©ebiete bet SRuifo
gut ^>tano forte.
®alott $ unb ®f>arafterfffitfe.
3* SR* 9tof«to, Theme finlandais varie. Stockholm.
__ — f Promenad - Polonaise. Stockholm,
fjrtbom u. Comp.
<S« würben biefe (Som^ofitionen nebfl einer »icr^änbigcn
$otonaife nnb »ctfdjiebcncn ©efan^dfa^cn ber «Rebaction jus
gefanbt, - fte »ugte nid)t, von toannen fie famen unb n>a«
bamit fnUte gefäc^«- 5>ie erfigenannte <5om*>ofin™ trÄ ö t
bte bleifHftene SRoiij: „fom^on. 1828, herausgegeben 1832",
bie anbete trägt feine berartige ©pur iljre« SlUer«. SDar ei
nun bem 33etf. um eine blofe 5tngeige biefer Stücfe jn t$ua,
fo fommt ber „Ärit. 9fng." in SBeilegen^elt, ba biefer mit
Sflcuc« unb WciicfW« bringen barf; n>at e« il)m ntc^r um eine
unmaßgebliche SWeinung über ben S5?ertb berfelben \\x tyns,
fo fommt 9lef. in Serif genljett, ba biefem bie (5uml>ofitionfit
felber unraafjgcblfdj »orgefommen finb, b. b. ba er in iljnrii
nichts 27iafjgeblid)e« gefunben fai. 2>en 3»lefraU ju lofeit,
toertreifen toir auf bie <Sad)en, bie ba nodj fommen toeiben.
3%itelti$en%bi*tt
Robert Schumann
Romanzen und Balladen für dne Siogstimme
mit Pianoforte.
Heft IV. Op. 64- Die Soldatenbraut, und: Das
verlassene Mägdelein, von E. Moerike. — Tra-
gödie, von H Heine. — | Rthlr.
Heft III. Op 53. Blondel's Lied, von J. G.
Seidl. — Loreley, von W. Lorenz. — Der
arme Peter, von H. Heine. — $ Rthlr.
Heft IL Op.49. Die beiden Grenadiere, und:
Die feindlichen Brüder, von H. Heine. — Die
Nonne, von Froehiich. — 4- Rthlr.
Heft I. Op 45. Der Schatzgräber, und: Früh-
lingsfahrl, von J. von Eichendorff. — Abends
am Strand, von H. Heine. — i Rthlr.
Verlag Ton **• f Thistling in Leipzig.
HTeuer Terlag von Schubert h 4* C in Hamburg,
welcher durch Gehall und Ausstattung das Interesse der Musik-
freunde besonders in Anspruch nimmt:
Berens, Herrn., Trio f. Piano, Viol. u. Vclle.
Op. 6. 2 Thlr.
Cantlial, Aug. M. f Der Heimathstern. Lied
mit Pfte. 5 Sgr.
Ernst, H. W*, Elegie. Chant p. Violon avec
Piano, av. une Introduction de L. Spohr. 15 Sgr.
Krng, D*, Hommage ä Pischek. Fantasie für
Plte. über dessen Favorit-Lieder. Op. 15. 20 Sgr.
Ijindblad, A. F., Schwedische Lieder. In
deutscher Uebertragung mit Beibehaltung des Ori-
ginaltextes, von Dr. A.E. Wollheim. Heft 7. lThlr.
, do. do. Heft 1. Neue Auflage. 224- Sgr.
, do. do. „ 2. Neue Aufl. lThlr.5Sgr.
Undpaintner, P. V. f Der König und der
Sänger. Ballade für eine Singstimme mit Piano.
10 Sgr.
Scllllberth, C, 2me Quintetto p. 4 Violon-
celles et Contre-Bass (Fl., 2 Clar. et Basson ad
lib.). Op. 19. 1 Thlr. 15 Sgr.
, Ave Maria. Lied von Fr. Schubert, f. Vio-
loncelle u. Pianoforte übertragen. 10 Sgr.
AVillmerS, R. f Apollo. Album für Piano.
Op. 17, Cah. 5. Air suedois varie. 15 Sgr.
SrudC oen 9 c. 8t Cd mann.
U eu t
titfättft fit
»rraütwottUtf et »tbacteni:
rt ranj SBrenbe I.
Sifbemtnbjroanjigfler Saab*
M 18.
© e r I c g e r :
5«obert grtefe in «eip|t^
$en M, SluguÜ 18«.
Stell bief« 3«itf4- e^einm mb$tntü$
$«(* U Baute* Söh 52 Em, 2'/» ^tr.
3 nfvetiaiiAoeb umreit bie ?|Jettf$eilf 2 9!^,
Äbcnnemeit nehmen arte $e0amttr f 2ön4*/
ajtitfif - unb JtatifHjaiifeUuigftl an.
3Die erfie Serfammluttfl fceutfdKr Sott*
fünfter unb SRitfEf frcun&e in firipjig.
3roai burfen hnr teineSnjegi bic SßBirffatnfcit
ein« foldjeu SSerfamtnlung, ja frtbfl bie rincd bäumt*
im Bereinä üfcerfäafcen. ©aö eigentliche (Stfinben
unb ©Raffen in äiJiffenfc^flft unb Äunft, baöjcnige,
roaä ftetä baä 2Bit$tigfte unb 0ntf($eibenbfle genannt
teerten muf, ifi ja fietS bie ©a$f bei flitlen, ifolir;
ten S^aiigfeiL *Über e3 tuare aurifc bur^auä eine S3cr=
tenmtng beö 3wetfefl, nienn ©erartigeä unter unfere
aufgaben geregnet njerben fottte. llnfer ©ebiet iß
betrug äroeife baJ *praftif%, unb tjier eröffnen fidj
Stülpten für eine erfolgreiche a^ätigfeit.
3c§ fabe ntidj hierüber, rcaä bae Stßgemeinfte
betrifft, fdljcn in ben (Erörterungen, treibe id& in ber
3eitf$rifl gab, ausgeflogen, fßnffril-t^t Wartung,
^3rtoatauötaufi$ ber Vnflt^tai , burc§ »ttanntfdjaft
Dermittetl* Anregung ju großem ©emeutfdjaftlic^Mt
in Vielen mufifalif$en Aufhebungen bezeichnete i$ bort
al3 baä Rfrtyftr.
3n bei 3^at, *ä ifi föan btiS ein fefyr wütiger
®egenffanb beä Strebend. Knf feinem ©ebiet Ijerrfdjt
gr&jjere 3«fplittemng ber 2ln [testen, als auf mujifa;
lifc^em. ©otdjec 3et(ptittcrung tarnt nun tooi)l ivtxif
bie ©i^rtft eatfle gengetreten »erben, aber eß bleiben
tei^t bei btm ftefer mannigfache Scb rufen juriirf; c§
fann bur^ tote @^rift ni^t Sitte? f» ttseit in* Sin?
4<tite torrfofgt werben , baf eine ulttige Ueberjeugwng
bei Äefetö überall bte getge lofire. $iet Reffte u%
Aber man^e uüd;ttge Srage bei bet geehrten SJers
fammfung eint et^ö^te Üebereinftimmung erfangen jti
Unneti.
-3^ mieba^ole ni^t, ma* i^ übet äRuftfuntm
ric^t fdjon tnnetft ^afee / unb ttsie forno^l t^eoretift^e
altj ^rnfiifcbe 3crtmmg in einet @a($e, mel^e biS
(e^t rein bem Sttfad ubertaffen icar, burt^ eine 83et=
fammlung ber Sichrer erteilt t»erbm FSnnte. Gä toers
ben unä biefe ©egenftanbe tnibefonbere aufffl^rfid^
bef^aftigen, unb eä ift ba^er ^ter um fo tveniget
nit^ig 7 na^er barauf einjugrfjot.
Söaö inbef ben bem äftupfunt erriet gilt, bad
gilt me^r ober weniger toon ber ©efamm^eit ber
mnfifalifdjcn ©er^attniffe. llnfcre gefammti Xcnfunfi
fafl ifi brm 3ufaü, ber ®emo§ul>fit, bem ©^(enbdait
iibcrlaffen geiüefcn* (Sine ganje Steige tjon Ueidftftns
ben tritt un§ entgegen, beren mßglt^fle S3rfrltigimg
bte aSnrfammlung in ben Streifen t^rer SBirffamftit
fl<$ jut Aufgabe flrften fann.
3imäc^ft in bem Qfen^erU^flen unb rein tßrattu
f^en. ^ier^er gelten bie *Ingetegen(;eiten bee Ka<$;
bruiö, nid}t atlein \tm% SRa^brurfö/ gegen ben Ytt
^$. SJerfega f^un feit 3a^ren luirffame Stritte
get^an fyabtn. ®S ifi neu^bing* eine gauj eigwu
t^flrnttt^e Mtt ton Sta^brutf aufgetaut t; ber but<^
bie ftiebertafrfn. ©ie »iebtrtafeln nehmen ni$t aütin
bie spartituten ber @tf3nge in i^re ©a-mmlnngen auf,
fit (offen andj bie Stimmen nad^brurfeiu 3^ glaube,
tef eine griktetung biefrr %Itig«lege«^rUrn um fo
me^r ^ier^rr gt^Ärt, aW bw ®*t tjetligien b«6et öief=
106
leidjt glauben, im 9ltä)t ju fein, unb eigentlichen
3?a<$brutf auäguüben nic^t wiflenö finb. %n biefe
Äategorie gehört ferner ber neuerbtngö oft torgefonu
tnene (SotnpofttionSbiebftafyt, ber in einem befonberen
eintrage erörtert werben wirb. JQiextyx gehören fers
ner alle bic ©er^ältniffe, wetdje hei bem ©ruet ton
SWuftfalten jur ©pra$e fommen, SJerljältniffe, welche
einet 83efprec§ung bebürfen, unb wenn wir fyier bie
$$• ©erleget um einige 3"gcftänbniffe erfucfyen, fo
^offen wir um fo etyer geneigtes ©efyör, atä wir unö
wieberum beflreben, ityre Siebte ju wahren.
treten wir bem Seben ber Äunfl näfyer, fo er*
Mieten wir baö ©efammtpublifum in einer (Stellung
ju berfelben, welche ifyr feineöwege förberlic^ git wer*
ben terfprid&t, im ©egenttyeil unfere Äunftjuflänbe
me^r unb mejjr einem aümäfyligen $3etfatt entgegen
ju fuhren btofyt; wir etblitfen baä sßublifum tonan;
gebenb, bie Äünfltet, ja jum $()eil felbfl bie Äritif
in abhängiger ©tettungj inSbefonbere aber ifl baö,
waö auf ni<§tmuftfalifc$em ©ebiet übet 2Wuftf ges
fötieben wirb, in mehreren beüettiftifc^en 3citungen
j. 83., nidjt geeignet, beffete einfielt ju beförbern.
9L\\d) in biefer 4?inftc§t bemnac§ würbe ftc$ für
unfere Sfyätigfeit ein fefyr rcid^cö Sftaterial barbieten,
unb eö ftnb in 9tütffid?t barauf metyrfadje antrage
angemelbet werben, ober fönnen gebilbet werben, wenn
bie 3*it *% erlaubt.
2Bir na^en unö ber Äunfl felfcfl in i§ren jum
2^eit größten unb würbig jien, jugleidj populärfien
©eflaltungen, in Äir<§e unb Sweater. $$ brause
fyer bloö bie SBorte ju nennen, um aud? fogleidj äße
bie 3uft«"b* S^nen inö 83ewußtfein ju rufen, welche
einem fräftigen ©ebenen $inberlic$ ftnb. 3m %tya-~
ter ber 97tangel an Aufmunterung für beutfäe (5om=
poniften unb Dp ernbi^ter, ber SJlangel an einem ftc^e;
ren ©efdjmatf, bie Stitalität ber toerfc^iebenen ©tabte,
unb wie bie ©ebreetyen weiter Reißen. $n ber Äirc^e
Choral 5 unb Orgetfpiel, unb alle bie fragen, welche
in Orgelangelegenfyeiten neuerbingö fo tielfadj jur
Spraye gebraut werben ftnb. SBaä Äirdjenmuftf
betrifft, bie untergeorbnete unb ganj äußerliche ©tels
lüng, welche biefelbe jum ©otteöbienfl fjat, bie
einbringenbe SBeltli^feit, bet SJianget an Untere
flfigung.
3c$ fage: SEBir nafjen un8 ber Äunfl felbfl, unb
betrauten weiter bte große 3«^l ^n ßcmpoftticnen
für ßoneert unb Sqcmü, pnben $ter, wie bie eitle 93ir=
tuofenri^tung, namentlich toa& ^}ianofortcmufit be;
trifft, ben ©inn für wafcre Äunfl metyr unb mofyr ters
brfingt, wie bie beflen Befhcbttngen gar ^äuftg nidjt
jut Anetfennung jii gelangen vermögen, wa^renb baö
Unwiirbigfte baö ©efuc^tefle im ^ublifum ijl. —
Qiuä) in biefer $inflc$t ftnb Slntrfige gemalt werben,
unb wir woOen wilnfd;en, baß flety in biefen «nges
legen^eiten cttoat tf)un laffe.
SBir treten immer me^r in baö $nnext ber Äunfl
ein unb pnben l;ier, tvic über bie aüerwic^tigflen unb
wefentli^flen fünfte, welche gegenwärtig in grtage
fommen, noc^ feine«wegö eine burc^greifenbe Uebereins
flimmung ber Slnfutyen flattpnbet. ffiir ftnb genö?
ttyigt, l)ier juglcic^ einen ©lief auf Äritif unb SBifs
fenfe^aft 51t werfen, unb eö begegnen und au<$ ^ier
toielfac^e ©egenflänbe für unfere S^ätigfeit.
51it(^ eine ettyifc^e SBirffamfeit fBnnte unfere
Serfammlung , fönnte ein ftety barau« bilbenber 93er=
ein erlangen, wenn er fcfylec^ten ^Jarteiintereffen unb
fleinlic^em, egoiflifc^em treiben entgegentritt, ^ier^et
gehören j. 83. bie Angriffe, welche wir üor Äurjem
gelefen ^aben ton bem (Somponiflen ber Oper „bic
SBelagerung üon ©olot^urn 77 , gerb. Sranbenburg.
(So ift bem ßomponiften nic^t baö Siecht flreitig ju
ma^en, ftc§ ju öert^eitigen, wenn er glaubt, baß eö
not^ig iflj ic$ flimme felbfl nic^t in afleu fünften
mit jener Sieeenfton, gegen welche er feine Angriffe
richtete, überein: aber eö ifl auf baö entfc^icbenbfle
bie 21rt, tvic et e3 get^an t)at, ju mißbilligen.
60 ftnb hei biefer SJeranlaffung bie Slngelegens
Reiten ber treffe überhaupt ju etwät;nen. ©ie aüges
meine nationale gntwicflung flrebt in Sing eleg enteis
ten berfelben eben fo fefyr jene alte SSarbarei ju toers
bannen, jene ungefd&ladjte ©rob^eit ""b ©emein^eit,
mit welcher ©egner ftc^ fonfl befämpften, toit fte fä
ftfe^e Unentfd^ieben^eit unb 3«türf^altung Derabfc^ent.
(Sie flrebt einerfeitä eben fo fe^r, eine fcfle, entfe^ies
bene Sprache ju erlangen, wie anberfeitö Slnflanb unb
SBürbe nic^t 511 »erlegen. $d) betrachte immer jene
auc^ noc^ je|t ^in unb wieber üorfommenbe ©rofctyeit
alö einen 9lefl mtttelaltetlic^et {Roheit, unb jene
Äämpfer erf^cinen mit tvit mittelalterliche 9?ittet, bie
aufeinanber loefdjtagen, nut baß fte jebe 9tittetfltte,
welche bott noc^ fyeufd&te, a\\% ben Slugen fegen,
©em \vaü bie aOgemeine nationale gntwicflung ans
fltebt entfpre^enb, muffen wir unö bemühen, aud) auf
bem ®eh\ct ber äfluftf beibe ßjtreme ju »erbannen,
unb eine freie unb entfdjicbene, bie beliebte (Sljarafters
loftgfeit terbannenbe, gugleic^ aber aud) würbige unb
gemeffene Sprache n:et;r unb me^r jur Anerfennung
ju bringen. —
©a$ ftnb bie ©egenflänbe, Wetd&e unö torliegen,
baä ftnb biejenigen, in benen eine ton einer größeren
©efammt^eit auSgeljcnbe Anregung ton 9?u|en fein
fann. Gä bebarf wo^l taum ber SSemerfung, baf
wir gegenwärtig nur einen geringen Sfyeil baton ers
lebigen fönnen 5 unfere SBerfammlung ifl ja ber erfle
Skrfucty, ifl ein Anfang ton furjer ©auerj ^ier aber
fam ed batauf an, nic^t blöd eine Aufgabe für ben
iot
Augenblicf gu fteDen, fonbern überhaupt bie 3M S
fünfte einer (finget bauernben SBirffamfeit in Umrifs
Jen gu geid&nen. «3<$ fage: edbebarfbied wotyl faum
bet Bewertung, eben fo wenig, wie idj ber (Sntföuls
bigung, wenn mein; Säuberung nur SMänget tyer=
toor^ebt. SBir pnb nic^t vereinigt, um und bed ©es
Iungenen gu freuen; wir wollen funfifeinblic^en Qim
{{äffen entgegentreten, unb bagu ifl ed nöttyig, biefe
beim regten Warnen gu nennen. —
^nbem wir und gu folgern 3»oetfe toerfammetn,
finb wir weit entfernt, irgenb «3*inanb bamit ©efege
fcorfcfyreiben gu wellen, ©ie ©epimmungen, welche
wir treffen, gelten junä^fl nur und. Aüerbingd
wünfdjen wir Anerfennung beffen, tva% wir für wal;r
galten, audj in weiteren Äreifen, aber wir wünfdfjen
bied burety freie Uebereinflimmung , nid?t fo, bafj wir
Semanb unfere Anpdjft aufbringen wollten. 3nbcm
wir und ba^er guweilen bed äflitteld ber Slbflimmung
bebienen, fo geföietyt bied nietyt, um auf foldje SBeife
©efege gu geben, Weber für unferen eigenen Äreid,
no$ für nic^t ©et^eiligte. ©ie Slbflimmung tyat aU
lein ben 31*'*, M* ©eratfymgen gum Abfc§lu§ gu
bringen, bamit P<$ ein beßimmted Stcfuttat fyerauds
fleUt, bamit wir über bie 2lnfi$t ber äWaJoritat bes
Ietyrt werben.
Anfangd war ed unfere Abpc$t, bie ©eföaftd=
orbnung, unb Atled, wad bamit gufammenljangt, in
©emeinfdjaft mit unferen ©aflen gu beraten. @d
ergab pcfy aber fetyr balb, bafj eine unüer^äftnifjmäfjig
lange 3*it baburdj in Anfprudj genommen werben
Ware. SBir tyaben und batyer erlaubt, in ber $°ff s
nung, ^xe 3uPintmung gu erhalten, für biefe ©ers
fammlung feflc ©epimmungen gu treffen, ©epimmuns
gen inbefj, welche fpäter unter äflitwirfung aller Styeits
m^mer umgeflaltet unb toerbeffert werben fönnen.
$r. Drg. ©eefer tyat bad 9lmt eined ©orpfcenben auf
unferen gemeinfctyafttidjen SBunfdj übernommen, §cxx
©efangteljrer S38^me bad eined ©ecretaird *). SWir
trugen bie Ferren t>a^ Amt eined ©tellüertreterd bed
©orPfcenben auf. @d war aufjerbem n&t^tg, biefem
(Somite nodj gwei SWitgtieber beigugeben. ©ie SBafyt
fiel auf bie $#. SRupfbir. Stifter unb JRieeiud. SBir
aße in ©emeinfdjaft, mit Ausnahme berer, welche
iuxäf größere Weifen getynbert, erfl fpäter gurütffefyr=
ten, unb beren fo erwünfäte SWitwirfung wir bafyer
anfangd entbehren mußten, fjaben bie Seflimmungen
entworfen: bie gePorbnung, bie ©eföfiftdorbnung,
bad Arrangement $inß$tli$ ber Anträge, 83or=
träge w. f. w. ©ie eingehen Anträge pnb für ben
*) 3Me ireffHdjni ^rotofofle beffelBen »etbunben mit ben
f nograpfjifdjen flliebfifdjriften büben bie Unterlage für bie
la^folgenben SRitt^eUnnpen.
erflen Sag gewühlt, bie über SWuPfunterri^t für ben
jweitenj jene pnb bie letzter ju erorternben, biefe bie
fc^wierigerenj barum wollten wir bie gewonnene du
fatyrung unb Hebung für ben jweiten Sag benugen.
«3^ ^abe fo bie öereljrte SSerfammlung über bad äße*
fentli<$pe in Äenntni§ gefegt; wir tonnen jefct unfere
93efyre^ungen beginnen.
£r. SDrg. ©erfer nafyn hierauf bad SBort, unb
fprac§ in fürjerer JRebe, bie i<§ gleid^falld im 9Lufc
juge mitteile:
©ee^rte 5(nwefenbe,
9lify um^in tann ic^ meine ^erjli^e, innige
greube audjufpred^en, ©ie ^ier fo jatylretc^ Derfams
melt ju fe^en, benn wie liejj pc^ ^offen unb erwar;
ten, ba§ in einer fo bewegten unb fo befonberen 3eit
ald bie gegenwartige, wo ber leibige ätfaterialidmud
wie ÜJterfantiliömud über Äünße unb SBiffenf^aften
mit einem watyr^aft eifernen ©eepter ^errfd^t, ein an
Sie ergangener einfacher 3"tuf ^inreid^enb fein wilrbe,
©ie jum S^eil aud fe^r weiter gerne ^ier^er ju fü^
ren. (Sicher ein 95e\vci$ , wenn anberd ein ©eweid
noc^ erfoxberlic^ wäre, tvit bie Ijotye ®bttin ber Söne
überatt weilt unb jafytreic^e, würbige 3««g« in allen
&a\\cn ©eutfe^ranbd ja^lt; pc^er aber audj ein ©e=
n)d^, wie fefyr eine große Anja^l toon Sonfünpiern
lebenbig fü^lt, tvie unenbli^ ©ieled noc^ ju tyun ip,
um bie SonfunP in ber Äirdje, wie in bem ^aufe,
in ber ©c^ufe wie auf ber ©ü^ne ju ergeben unb ju
verebten. — ©ie Siebe ju ber 9Rupf, bie einem je*
ben ÄünPler befeett, bie ij;n fort unb fort treibt, feine
ganje unb bepe Sebendfraft bar an ju fegen, um ein
im eigentlichen ©tune bed SBorted tüchtiger Sons
fünpier ju fein ober boc§ ju werben 5 bie Hiebe gu
ber Äunp, bie pc^ empört fü^tt, wenn mit ben Sons
mittefn nur leere 3erPreuung unb nichtiger ©innem
tigel gefugt unb gefunben wirb 5 biefe Siebe iP ed
jebenfaßd attein, bie und jefct Vereint. SBir woöen
2flan<$ed, \va^ und nac^ unferer ßinpe^t für nic^t
wa^r, nic^t fc^ön unb nic^t gut gilt, anberd ^abenj
wir wollen beffern, wo wir wiffen, ba§ noc^ toiel gu
beffern iP; unb biefer ^ei§e ©rang, ber gewi§ ein
ebler gu nennen ip, machte, ba§ wir fammtlic^ gern
einem Stufe folgten, ber ©etegen^eit bietet, gegen
©leidjgePnnte feine wa§re, innere SWeinung offen unb
e^rlic^ audgufyred^en unb gu befennen, AnP^trn Ans
berer gu toernefjmen unb eigene gu toermefyren ober gu
tautern, um mit neuer Sup unb friföer Äraft in bem
oft rec$t fc^weren ©erufe gu wirfen unb gu Preben.
— 3« folgern 3^f* pnb wir fy'er toereint, unb fo
wollen wir, oon bem Sanb ber ÄunP umfc^lungen,
gum ©ePen berfetben freubig eine furge ©panne ber
106
und terg&mttrtt 3*t cpfernj wir motten f<k«, felbfl
menn eö auc$ mdjt möglich todre, fogtei($ arnten ju
fBnrun. —
©er geehrte Siebner fjatte hierauf bie ©iite, meis
ner ju gebenfeu, ermahnte fobann bm in 9ir. 14 mits
geteilten poetifcfyen ©rüg &on grt. Souife Otto, unb
bemerfte julefct, ba§ Tupfer, nur gemeint in Sonen
ßdj au^ufprec^en, unb beä SBorteä weniger mächtig,
Bei einer ©elcgentyeit, too allein baä lefctere gelte,
»otyt auf nadjjtcfytige Beurteilung 5lnfprudj machen
biirften.
Unter ben ©egenftanben ber Sefpredjung roar
ein Eintrag beS ^ru. Dr. 91. (Sdjumann aU ber erfhr
»crjeidjnet. §t. Dr. @. tfcitte mir brieflich niedrere
Anträge mitgeteilt, juglcidj mit ber ©emerfung, bafj,
roenn er felbjl $u erfcfycinm verlptnbcrt fei, id) ben
äJortrag berfefben übernehmen mödjte. ©a ber §cxx
^Antragsteller nidjt jugegen war, eröffnete id) bemnaefy
bie (Erörterungen, laö juerfl t)cn ganjen ©rief toor,
unb blieb fobann bei bem junä^fl gcrtfäfylten Antrag
fielen :
„lieber ba8 franjBjtfe^e Sitetiucfcn, beägleidjen über
ben SJlifoxaud) italtenif<$er ©ortragäbejeic^nungen
in (Sompcfttionen bcutfcfycr Sonfefcer, — 51bf$afs
fung aller Site! in franjöftfcfycr (Sprache unb &uäs
merjung foldjer itatienifdjer Sßortragäbcjcidjnungcn,
bie ftcfy eben fo gut, tuo nidjt befler, in beutfe^er
Sprache auäbrütfcn laffen."
3dj bemerfte hierbei im (Sinne beä Qxn. Dr. <2.,
ba§ (ter nü$t bie $lbfd?affung folcfyer Söorte, roie
©onate, <Stympr)«mie, $lÜegro, $lbagio u.f.ro. gemeint
fei, SBorte, meiere alö tedjniföc 51u3brücfe längft baö
©ürgerredfjt ermatten fyahen, im ©egenttyeil ba§ l;ier
ber &r. $lntragfteller ba8 neuerbingö metjr unb mcl)r
icliehte Uebermaafj neuerfunbener italienifd^er Soors
tragöbejeidjnungen, fo wie auf ben Sitein baö „com-
pose pour le Pianoforte et dedie" u.). ro. im 91uge
gehabt iahe.
*
(Sortfefeung folgt.)
Sage&jjefdbicftfe*
SWuftffeflt, Aufführungen. $er Öabnbunb bielt fein
brltte« ©ängerfeft am IftenSluguft ju 3Beilburg im Staffauifdjen.
Obgleich wir bie <Sängerfcfie regelmäßig ertvaljnen, fom;
men »fr beute nodjmal« auf ba« ber £anbiverfcn>ereine $u
Äeuftafrt-C8l>tt$1»ttlbc, unb alfo auf ben Uten 3uli jurücf.
d« gab einen erfreulidjen Skivel« von ber ffieiterbilbung ber
mebnen ©clf«f<$lcb*eit, unb toir bütten ben 8bb<5 3Waini.er,
unferen $beobor $agcn unb gar no$ SRandjen bingttoftifflt:
(Sin (Jrira^g ber ©erliner^tettiner ©ifrnba^n bca^te alUift
circa l&oo! @ä*ger unb SRitglicber ber fteben ^anbtoerf«*
»ereilte Berlin« unb gncfcnira^t, baju bie jablxei^en Sereise
au« greienwalbe, Oberberg, Semplin mit i^ren JBanneru, unb
9Ule gogen y fröi^Iic^ fingenb, 9Um in S(rm nac^ bem berrlicfttii
Äeffeltljal, ido am Duell bie grögeien aWupfauffü^rungen twt
bem SDettfingcn fiattfanben. Sffienn nur bie @onne be« 93 m«
bedtaged ba einmal bätte ^ineinfeftauen fönnenü!
9ln bem 2Äännergefaugfeft in ^reibetg baben fldj »iele
©rfangt>ereine ber flemeren ^ac^baifiäbte unb einzelne ©4n*
ger au« größerer 9erne beteiligt; ba« gcfl toirb überf)au>t
al« ein n>c^(aelungene« gerühmt.
9leue Opetn. 3m Spater an ber Sien ift bie „Stb*
nigin von Seen" (Ne touchez pas ä ia reine) t>on ©cribe nnb
öaej, SKufif üon Söoiffelot, rec^t beifafüg aufgenommen »er*
ben, ftäfyrenb ftcb über bie SOTuftf von anberen Seiten man$e
tabeinfccn Semerfungcn ^öven ließen. 2)a« Libretto ifl aller«
bmg« vortrefflich gearbeitet unb bie 9tuffnf;rung toar eint
toaefere; ber jtoeite 5(ct foli ber befle ber Döer feim
flugufl e^dfftt'^ Operette: „oben rec^t" »irb im
£erbft b. 3. in S)reÄbcn aufgeführt trerben. 2)a« Singfplel
foll gut fein unb paßte „eben redjt" audj für un«! —
2)cr fürftlic^e domponifl ber „3aire" foll fic^ mit ber
(Jcmpofition einer neuen Oper: „b.e ißergeltung" von <5i**
bolfe, befc^äftigen. S)ie großen Ferren l;aben freiließ leid^
te« @plel, i^rc ^ac^en jur Sluffü&rung ju bringen! —
Sennifc^teö.
3n bem 3Wufifbir. Stoff au« Sembera, toele^er bei ber
itonfünPler-^erfammlung in Seipjig anwefenb tvar, lernten
»vir einen vortr«.jf liefen ©inger fennen. Selber traf berfelbe
et|l am jtveiten Jage ein, fo baß e« nid^t möglieb tvar, eines
öffentlichen Vortrag beffelben gu vermitteln; toir baben inbtß
5lu«ficbt ibn fünftige« 3aljr gu l)örrn.
ü)em Sljeaterbir. ?umlep in Bonbon T;aben 10 binter ein*
anber folgenbe 33orf)e((ungen be« Sri. 3ennp fiinb angebli$
24,000 «Bf. &. = lt8,000 $blr. circa eingebraebt. ©a« ifl,
fagt bie Xeutonia, ungcfäbr fo viel wie bie JäbHidje •■€*
fammteinnabme von ettva anberlbalbtaufenb bcutfdjcu
»-Bolf«fcbuliebrern! —
3um SlnbrnFen an ba« ©ängerfefl ju 9{egen«burg (vdri
25flen bi« 27ßen 3uli) ift eine nette SRebatEe geprägt : JDcr
$lver« jeigt vier ©finge* (ta« Ouartett) an ein ©c^ilb ge*
lel;nt, mit ber 3abqaW 1817; ber Äever« einen (<ynlaubz
franj, irorin ber SBablfprui^ be« 9Regen«burger 8iebetfrange«,
ben übrigen« jeber ©efangoerein im -©erjen (alten follt^
fiebt. Qr lautet: „3m Sacte feft, im Jlone rein, foll nnfer
ITbun unb ©ingen fein!" —
SDrutf otn 9 '• 8C fi (t m o n n.
U e u e
«tfförtff f#r
iöerantttüTtNdjet Äebacteur'
gtanj SBrenbel*
Siebenunfrjrüanjigfter Sanb.
^ 19.
Q ttftf tft
Stöbert Briefe in Jgeipjtg*
3)en 2. September 1MT.
SSoti blrfet 3*f*f4< erfdjeinen »&$«irtidj
2 Kümmern fcen l oltx I7 t Sogen.
I3rda M ©attbefl toflJi 52 91cm 2%%%ir.
3nrertJoii#^büE)riit fcit üetltttift » ittgr.
^Abonnement tie^iticn alle^cfUmtet, SSuaV,
ÜHiijIf = unb Ätiti ff S^t n t tun 3 cn an.
3ft$aU: 2M* ffilofltiHoa'fte ©inßstoUnilf in pari* (9drtf.> — Bieter utib ®f finge (©<fctaf). — Äritifö*i *ni*iflfF. —
R
^
7JT- J^ r
©ie
äRoeffrtua'fcbe Singafabcmie
(goitr^uttB.)
Ehe Anfänge in St (Sermain,
©er ©finefirDm, bet SßariS ton Dflrn nadj 98e=
flen butefjfd)neibet y roenbet fid; unterhalb bet ©tabt
fcie Scdeüüe iinb ©efcreä nait) ©üben, utib Bon tyitr
in abtued?fmb nurb = unb fiibiuartä laufruben, anäge^
betjnten ©djlangentnumnungeu an betn flcinrn DfxU
djen Se ^ßccq üoriifcfr, ciertjalb beffrn, auf einer 8ln-
t)e()e toon einigen ljunbert gufj über bem ffiaffrrfaie;
gel unb in einer Sntfermmg ton ettoa tritt^otb beuts
f(t)en SKcilni iwfUid? ton ^ßariä, bie ©tabt ©t. ©cr=
inain liegt, mit iljrer beriifcirnteu Serrajfe unb piadpt;
tieften SBalbung, -Sie ftet)t mit bem Ufa auf bei
einen Seite bitrc^ eine fdjäue breite fteinerne treppe
Uon ttwa jnKitjunbert ©tufeu in SSerbtnbuug, auf bet
anbeten butd? einen langä bei Stntjofje fid) ^inab?
fdjtfingelnbrn breiten &ar)rmegj mit bem jnifeitigen
Ufer enbüet) unb bem bort gelegenen @ifcnbat)nfyofe
butaj eine lange fteinerne Stogenbriide. %m anfjer=
flen Stanbe bet SluljB^e ergeben ftdj bie Ueberbleibfel
be§ fonigl. Blljtföfofftl, ein ^Jaoiöün, in u>ei<$rtn
einft bet öierjeljutt Öubtoig baä ßidfi bei SBclt er-
MUfte, unb jcjjt bie rinfetjrenben ^jjarifrr Bürger,
meiere bie <fifenbat)n bring i, grfyeift unb erfrifdjt ttfcv»
bem 5luÖ bem ©r^loffe ifi eine 3öirtt)fct)aft getoorbrn.
9tfidjtäbeftömenigei t)at man fjicr ton bem ©peifefaal
and bie meitefte SKuftfi^t in ben £t)affeffr^ *« ?an«
umfdjliejjt Uebcratt fjm unermeßliche 9taume, enbiofe
ganfidjten, riefige üDicnf^enroerfe, granbiefe 93err)fitb
niffe. Unten bie ©eine mit ifjren reiben ben grünen
3nffltt> bieafeit^^ linM bie SÖeinberge tom Ufer aufi
toartä hiü jur SerrafTf > biefe fetbfl, auf neunjtg Jyuf
Örcite fafl eine ©nttelmetle lang/ iangä bet enblo?
feu ^egemauer^ bie über ari^ttaufenb 3Sorgen »om
fäönfkn gorfl^Dlj umfaßt m ip ber Uebemfl be«
nratten Seat ober £at;aiualbeä, ber frut)er biefen gans
jen ©tritt) £anbc€ kekedte f unb toefdjem, tine bem
$eiligen^ bem im elften 3 rt ^^ un ^ CTt Äonig Stcfcerl
^ici ein Älofler ioibmete, bie ©tabt Utfr>iung unb
Scnenmmg »erb at\tt.
<Sin *jraet)tüo(Ja Söalb. 3toar bwrdt) berfe^ifbene
^auptjlraßen bur^fc^nitten, bie an Sotuu unb gefls
tagen ton SBefue^enben loimmeln, unb befonbeii oon
grauen, iungeu SDiäbe^en unb Äinbern ju äluöritten
auf Spfetben unb Sfeln tenugt, n:obei e£ faut genug
1)ergel)tj wcx aber bie reä}tm 3Qege einjufct)lagen toeif,
bei gelangt in fliQe Sßartie^ in ivrtfy fiel) feiten eins
jrfne Sugganger unb Meiter toeriireu, unb too er tJüü=
auf r)at, lürtö in unb um *pari$ fü feiten ju finbett
ifl: Statur, mirfli^e Quiffiitbung bet SiatUT. Unbe^
(iimmett um bie 23ett, fern ton bem ®au§ mii 33rau8
bet nimmer rut)enbcn §au ptflabt / voanbelt man ^iet
im ©Ratten ^o^er ei^niy Sueben unb unofrgteidji
tiet)er Ulmen einher, balb an einer guüe ton SBafb=
bluinen auf grüner 3fiatte, balb an einem SBafierfef?
fei mit grünem grofdjleidf unb fe^ioitnmenben ©lös
110
it)en bebetft, ober einem mit (grien unb SEBeibcn um:
g ebenen 83ru<r) vorüber $ man lagert per) inö ©raä,
ober rut)t auf bem erfien beflen umgefiürjten ober ums
gehauenen alten fnurrigen ©aumflamm auö, ober auf
jenem ©ranitbtoÄ an riefelnbem 33äct)tein; ober enbs
Ji$ auf einem ber mit 9Woc* unb #aibefraut bewacljs
fenen natürlichen ©ige am SBalbfaum in ber abges
fiod&enen listen Sftunbflefle, in iretc^c bie Äreujwege
auslaufen, unb wo am 9lbt)ange ber umgebenben r)o;
$en 4?ügel, au% ber abbrötfelnben rotten 3»fB^«be
©ber ben lotteren Äie« = unb ©anbfcr)ict)ten, langes
83aumwurjelgeflecr)t in pfjantafiifd&er §Berfcr)linattng
arabeSfenartig r)ert>orragt.
SBalbeinfamfeit ift r}ier ju ftnben, trog beö burct/s
f<$nittlicr)en 2lb * unb 3uflujTeä uon brei s Bio »iers
taufenb SBanbcrern täglict) burct) bie beiben ßifenbafys
wen, beren eine, bie atmofyfjärifdje, über ben (Strom
unb unter bem ©erg tyinburdj läuft unb inmitten ber
©tabt felbfl auSmünbet. $n obgebact)tem sßatiflon,
wo man gerabe toor ftcr) bie gernftcr)t auf bie S3a^n
t)at, bie am jenfeitigen Ufer in fct)nurgeraber Stiftung
iurd& ben SBalb t>cn SBeftnet läuft, erfct)einen unb
entf<!t)wfnben atfmät/lig bie fliegenben Srainö bem
Äuge wie wadfyfenbe ober abner)menbe unbewegliche
fünfte, ein Slnblitf fcon fonberbarer SBtrtung. SBem
aber ein ©lief in bie Statur lieber ifl, in bie reine,
unbeflecfte Statur, ber fct)aue unter blauem ©ternens
fymmel ^ei fcr)8ner SRonbbeleuct)tung recr)tä auf t)it
walbbegrenjten Sinken »on @t. ßloub, ©ougifcat,
Soutoeeienneö unb QJlaxlq ©ebenft 3f)i noer),
Styr greunbe auö Sorben, ber italienifcr)en 9lad)t, bie
Wir bort erlebten? 93er nn% in ber gerne r)atte ficr)
nact) Sonnenuntergang aßmä^lig bie ftnftere Stiefens
ftabt in ©Ratten eingebüßt; fte »erf<t)wanb »er uns
feren Mugen, wätjrenb tedjtö an$ ben grünen ©ergen
n?ie ein ©ilberfhom bie ©eine r)ertoortrat, roeldtje bie
gange 8anbfct)aft burct)fcr)neibet ; bttben in ber gerne,
einer alt sr ömifd&en JRuine gteidr) , ftnfrer unb gefyens
jHfcr), ber wettergraue Slquabuct mit feinen federen
83ogenbur<r)ftcr)ten im SflonMi^t; unb in ber Jttar}e,
am abfange bc8 ©ergeö ju unfern güßm iiü r)inab
ün baö gtifcernbe Ufer, überaß bie Meinen weisen 93il-
Jen, Sußr/äuö<$en unb S3auten in mannigfaltiger ©es
flaltung mitten unter SBeinrantm unb buftenben ©ärs
ten c)ertoorf<r)immernb, wie $pcrlenfct)mucf in listet
55lütr)enumfaffung. SBir waren na<$ bewegtem Sage
fcer 9iur)e bebürftig, bei ©ammlung, unb bei bem
5lnblitf beö jauberifd^en 8?aturfd^aufpieK üor unferen
Sugen, r)atte pd^ tin ©eifl beä fliflen grieben« unb
be« ^eiteren emfleö über un^ niebergelaffen , ben bie
?fr8#lid}feit be« »olMfefleö brunten im Oarttn nie^t
flfirtf. SBit flauten tange unb untjertoanbt in bie
SBeite, unb füllten anfi frftfatn fretoegt, afö Me get
r)altenen Sleeorbe ber ^armoniemupf fanft bur$ bie
laue SWad^tluft ju unö ^eraufbrangen
©t. ©ermain n?ar einfl ein rei^beüötferter Ort,
toott ®iani, tooö Sebm unb Bewegung; jegt ber)nt
eö bie langgeftretften ©lieber unb gä^nt »or Sange=
koeile. $ier gelten tornialS bie frans oft f et) en ÄBnige
i^r $oflager. ©« 8to§e Subwig aber, ber ftdfj ins
mitten ber Vergötterung ni(t)t gern an baö SBergängs
lict)e feiner ^)crrtidt>fcit gemannt fa$, fonntc ben tags
liefen 5lnblitf beö unüermeiblid^en fernen 5lird§t^urm8
nict)t ertragen, unter welkem fein ffiniglid^eß ©rab
im 93orauö bereit lag, unb fto§ mit feiner ©c^rans
jenroelt unb feiner glitterunflcrbli^feit nac§ SSerfails
leö. ©ort fct)rerfte i^n ntdt)t me^r bie ^urmfpige
tjon ©t. ©enid, jener bleibe Siiefenfinger, ben ber
^ob, nad) oben toeifenb, am fernen ^orijont ert)ob.
©eitbem ifl ber SDrt Bbe, verfallen, traurig. 6r bient
gamitien, bie ein Meincö aber ftct)ereö ßinfommen in
müßiger 3«tü(fgejogen^eit ju berje^ren lieben, alten
{Rentnern unb mit ©nabengcfyalt enttaffenen STJititairs
unb (Siüilbeamten ju fliüem Ku^eftg, unb bietet ben
sparifern einen reijenben ©ommeraufent^alt.
^)ier alfo, wo ber gürft in ©arnifon flanb
unb Sttiebermer;er bie fdt;i3ne -3ar)reöjeit jubradljte,
bereinigten ft(^ Söctbe ju mufifalifd^er Untergattung.
Qtuö ber fafl auöfcr;lic§licr)en ©ef(t)äftigung mit ben
SBerfen ber älterer Sonmeijier ging ber SBunfcr) ^ers
üor, einige berfelben ju ©e^Br ju bringen; mit ^)ülfe
einer Keinen 2lnja^t gleictjgefinnter Söefannten fonnte
eö üerfud^öweife gefdr}er)cn. ©er SJerfudr) gelang, unb
biefer ermunternbe (Srfotg erjeugte enbti^ bie ^bee
eine« größeren fle^enben 93ereinä ju regelmäßiger
©ingfibung unb jum fünfllerifcr)en SJortrag fol(|er
etafpfcr)en SBerfe, bie man ju ^oren fonfl Feine ©eles
gen^eit t)atte. ^ö ger/ortc ni<^td ©eringereö alö bte
|or)e ©teöung, bie ber Unternehmer in ben erfren Ärrfs
fen ber ©cfeflfdjaft einnahm, unb ber ®influ§, ben er
jur gStberung ber Unternehmung auöjuüben im (Starts
be war, baju, um bie 9lu$füf?rung eineß folgen SSots
r)aben« in einem Orte wie *|3ariä toeTWirflicr)en gu »iis
neu. Unter fo glüdflicr)em 3ufammentrcffen ber Ums
flänbe würbe nun aucl) irngefäumt $anb an*^ 8Bet<
gelegt unb bie gacr)e nad^ aüen Reiten fräftig ems
pfor)len, wä^renb ber Sine bie äußere ©eftattung
but(r)jufe^en flrebte, «nb ber Slnbere emfig bie innere
tynurbnung betrieb. %ße« ließ fltt) ju bftm ©ebeis
r)en an, unb nun würbe in ber 9leitf<r)ule bet ^aufs
fee b'5(ntm vorläufig ein Uebnngöfaal ausgebaut, ber
al$ folcr)er ^übf(^ unb jweefmäßig an«f?et, f^fet abet
wegen «njulängli^er 9tä«mli(^feit nidc)t j« ben 6ott5
certen benu|t nwrben fonnte. 8Äit folgenbem /,9legle5
ment ,y trat We ©efefflf^aft in« »eben *«b im S«^t
4B43 ttrit bem erjten €*>nrert in We ©effmtH^frit,
111
toenn man bic ja$lrei<$e «Jetfammlung bet SJeteinäs
angctyörigen unb b*r getabenen ©äfle au$ bet liteta*
rtfc|en SBelt unb and allen $ä$ern bei Äunft fo
nennen barf. ©ie in bem „Reglement" enthaltenen
gefefclic^en öejtimmungen a«ber waten folgenb*.
Statuten.
Societe des Concerts
de musique vocale, religieuse et classiqne.
SSotflanb: Me tarnen k. ic. (f. toeiter imten).
91 rt. 1.
©er 3roetf bet ©efeöfc^aft tfl gemeinf<$aftfic$et
Sotttag von ©efangScompofttionen, oljme Begleitung
ober mit Begleitung ber ßrget, toorjüglic$ fran^ofis
fc$er, nieberlcinbiföer, italieniföer unb beutfäer fDleu
ftet auä bem löten unb 17ten $a fytfyunbert.
2.
©pfitere SBerFe aU bie vor Anfang be« 19ten
Saljrtyunbertä verdorbener (Somponiften finb »om {Re^
yertorium ber ©efeUfc^aft auägefctylojfen.
3.
©ie ©efeUföaft befielt au8 jtoeierlei JOTitglie;
bem:
lfte Klaffe: 3«^nbe äWitgtiebcr (mit - ober nic§t
mittoirfenbe);
2te (Slaffc: (Sfyrenmitgtieber (freie ober mittoirfenbe).
4.
®ie jatylenben SWifglieber jerfaücn in brei Äate;
gorien :
1) ©oldje, bie 120 %x. jei^nen, unb außer freiem
(Sintritt noc$ jtoei ©intrittäfarten (Öreibiöetfc) ju
jebem (Soneert ermatten \
2) (Solche, bie 60 gr. geid&nen, unb nur perfBnlu
<$en freien (Eintritt fyabenj
3) Srembe, bie vorübergetjenb fldj in Sßariö aufs
Ratten, unb gegen 3«^«ng »on 60 ßr. freien
Eintritt unb überbieS jtoei greibiüetö erhalten,
jebodj nur für brei Soncerte.
5.
3fbe3 greibtllet muß, nad&bem e3 vom 2lu$flefc
ter mit bem 9?amen beä -Sntyafcerä (ober BegünfHgs
ten) unb feiner eigenen Unterförift verfemen worben,
gut (Sontrole auf baö ©eeretariat vorgejeigt roerben,
tvofelbft eä burd& aufgebrühten Stempel (Sültfgteit
et^fitt.
6.
©ie bereinigten Botfte&etinnen Silben ben Sud?
föuß, ber über aufnähme bet äWitgliebet ju ent.-
f^eiben tyit.
7.
©ie SWelbungen jut Aufnahme in ben Betefti
toetben bem 2luSfc$uß butdfc eine bet 93otfie$etimien
vorgelegt, unb von biefer unb bem ©irecter ba« a\ß?
gefertigte ©iplom unterjeidjnet.
8.
©ie 3ulaffung ber tveibtic^en SHitgltebet ju ben
©ing^ören nrirb bet Begutachtung bet bermafigen
jafylenben 6$ormitgtiebet unterworfen.
9.
©ad @$renbiplom wirb, auf ben »orfd&lag bei
©ireetorö, von vorgenanntem 9lu8fc$uß bemidigt. ©ü
3afyl ber S^renmitglieber barf nietyt 60 überfieigenj
biefeiben toerben unter ben auSgejeic^netjlen ftünfilem
geiväfylt.
10.
©ie 3a$t ber jafyrlidfren (Soneerte $angt von bet
Beflimmung beä ©ireetorä ab, tft aber borläufig auf
fed^ä feflgefefet, bie toom gebruar 6i$ 2Wai flatU
pnben.
11.
©ie ©itettanten, bie im ©oncert im ßljor miU
ftngen n?oßen, muffen wenigftenö einer Uebung tt)8s
c^entfidj unb au§erbem ben beiben testen, biefem Kons
certe »orange^enben groben beigenro^nt ^aben.
3ur St;eilna^me an ben tt>öd)ent(tc$en Uebungen
ftnb bie ß^renmitgfieber (ÄünfHer) nic^t verpflichtet,
loofjt aber ju ben beiben legten Sßroben.
-Seber SJtitioirfenbe tragt hei feinem Eintritt in
ben Ucbungöfaat \eincn Warnen in eine ju biefem
83e(;ufe öorliegenbe (Sontrote ein.
©ie jatylenben SWitglieber, bie fämmtfic^e Uebuns
gen unb groben eineö (Scneertö regelmäßig befucfyt
^aben, erhalten außer ben i^nen jufommenben ©ins
trittöf arten noc^ jroei greifrißetdj bie ß^renmitgliebet
unter gleichen S3ebingungcn einö.
12.
©ie 3^1 bet freien Sfyrenmitgfieber ifl auf
jmötf befc^ränft. ©iefe Silben einen Wuöfd&ujj, bet
bem Snpitut berat^cnb unb fürbernb jur ©eite flc^t
13.
Sud ben eingetyenben 3cic^nung§beträgcn jie$e*t
eineöt^eilä ein Uuterbirector, fünf ©inglefjrer, ein ©es
eretair unb bie (Sljorfityrer, fomo^l SWdnner alö Ana*
ben, (S^tenfolb unb ©e^att. Slnbewttyeitö finb bars
auü aUe übrigen 2luägaben, ald SWiet^e für Uebungds
loeal unb (Soncertfaal, ©ti^ b*3 (^efangrepextotium^
So^n ber angefleßten Unterbeamten, Süreaufoflen,
Ko^iatien :c. ju befreiten.
112
14.
©er ©ireetor $at afljäfytttdj übet (Sinnafymen
unb Stuägaben 9tec$nung abzulegen, unb reicht bie;
feI6e einer Sle&iftonScomite &on fünf SKitgliebern ein,
Welche in ber allgemeinen SBerfammhtng ber jeic^nens
ken SJereinäglieber baju ernannt werben.
©ireetor: ber $ür(l Don ber SKoäfowa.
Unterbirector : So uiö 9iieb ernteter,
©inglefyrer: (Sarlini (Seim ©opran), SBera
(>2ltt), ©ietfdfc (Senor) unb §öogel (Sajj).
©ireetor ber ßfjorfüfyrer : £retoau?.
©eeretariat: «Strafe Saffttte Stfr. 19 (#ötel beö
gürflen.
ßreic (Sfyrenmitgtieber:
Slbam, 5tuber, ©araffa, QaUty, äWe^erbeer, Stofftni,
Dnötow, Sötte bc Soutmon, 3immermann,
©pontini
*
(«oniefcunß faßt.)
Siebet titib ®e{än$e.
(®<$luf.)
®ecrg SÄÜttet, ©p. 24. Brei ©cfänge für Drei unb
»irr weiblül)e Stimmen. — ßraunfrjjwrij, ©. Rabe-
maeljer. Äinjrln, J)r. 20 flgr.
ginben wir in biefen ©efängen auc$ nidfjtö £ers
Dorfle^enbeö in 83ejug auf äJMobie unb fyarmonifc^e
SBenbungen, fo muffen wir bodj bic gute ©angbar::
teit unb fUefjenbe (Stimmführung lobenb fyertoortjeben.
9lx. 1. „©er SBalbfcögfein ©ang" öon £• ©d^u^, ifl
tedjt gut unb ^araftcriftifdj aufgefaßt, ©ie 9JMobie
ifl einfach, natürfidj, frifd) empfunben. Sftr. 2. ,,9ß\h
gerlicb" toou SD. S. 93. Söolff, für ©olo unb (Sfyor,
ifl ebenfaüä einfach gehalten unb gut fyarmoniftrt,
wenn f^on ba§ ©anje an mandljeS anbere Ave Maria
erinnert. 9tx. 3. „©tern, SKofe unb 3ep^r", rec^t
jart unb innig wiebergegeben; nur fyaben un8 fyin
unb wieber manche SBieberfyolungm beö Sejrteö ges
flort, bie ber (Somponifl, weit fte nid^t bem einfachen
Etyarafter beö ©anjen angemeffen erfdjeinen, beffer
»ermieben fyätte.
ffrattj 216t, ©p. 60 u. 61. 3rljn fieber für eine
Singftimme mit ßeaUitung be* jßianoforte. ls unb
2* fy(t. — ©ffenbad) a.Ä., 3o|j. Änbre. Preis
für jebe* Jjrft 54 ßr.
©iefe Sieber geboren ju benen, bei wefd(;en man
Don tieferer Srfaffung beö poetiföen «Snljalteö, tvenn
welker oor^anben ifl, &on inbimbueHem, e$araftetifl< 5
fd^em Stuöbrutfe üßüig abfegen mufj. SBtr muffen
pe gu ben ephemeren ©rföeinungen jagten, bie nur
Sei matten 9ltttag$feeten ©tjmpat^ie erregen, ©er
©omponifl fd^eint &cn bem gortfd^ritt, ben baö Sieb
in neuerer 3eit geioonnen, nid&tS Riffen ju iroßenj
bie laftigen SBieber^olungen ber legten ^ejet^ite pn-
ben ftc^ im rei^lic^cn Wlaafye, garSung unb SWaiu
nid^fattigfeit in ber Begleitung, Kuancirung M 2lu$;
brurfeö »ermiffen wir üöttig. §unbertmat bagewefenen
©d)(u§forme!n trioialer SBaljermelobieen begegnen mir
barin fo ^dufig, ba§ wir bem gomponiflen, ofefc^on
feine Dpii8)a$( 6id ©ec^öjig gefliegen, bie firengfle
©etSflfritif anraten muffen.
§eintid) @ffet f ©p. 21. Serljs *eutfclj* firter für
fwei eingfttmmm mit ßegl. l>e« pianaforte. ^eft I
u II. pr. ä fljrft 25 gjr. — fflerlin u. flreslau,
Cb. Öote u. ©. ßoek.
W\x% biefeu Siebern leuchtet ein tüc^tigeö, ernfleö
©treten tyer&or, welche« ft^ burc^ tiefere (Srfaffung
beö ^ejcteö unb burd^ ftarferen meIobtfc(;en SluöbruÄ
runbgieSt. ©d^on bie 2öa^( ber ^ejete terrat^ ben
fyö(jcr|frefcenben gomponiften. Mit dUi)t fjei§en bie
©efä'nge Sieber 5 beim bie ^timte (Stimme ifl nic^t
felfcjlänbig, fonbern Sloä beigegeben; nur hei 9?r. 4
u. 6. tritt mef)t ber ©uetten^arafter ^erbor. 9118
uorjügtid^ gelungen fyhen wir ^erüor 9lx. 1. „(Sei
gegrüßt, gritylingSfhmbe" t?on «ßrufe, baö fo frifefc
in bie ©eele bringt -, 9?r. 2. „SibenbSitb' 7 bon Nie;
mann, welc^eö ftc^ burc§ feinen finnigen, träumerifc^en
61;arafter &or üielen a^nlic^er %rt auSjeidfenet. grs
warnen muffen wir hierbei, ba§ biefeö Sieb bereits
in beä Sompontflcn Dp. 4. (^r. 6) erfdjienen ifl, ^ter
aber einige Sienberungen, bic burd^ ben ^injutritt ber
jweiten ©timme eintreten, erfahren fjat, welche wir
ber früheren Soinpofttion nad^fleüen muffen. @o 3. 8.
im lOten %aete gis flatt e in ber früheren Sompof.,
im 12tcn unb 13ten Xacte u. bgl.
-*=t=t=±z
-|— . — 1 — k-i — 1—
**=
in b« erflm ©eartfitung fceffer
©er <Sä)Ux$ bee erjlen S3erfe8
113
irfftt in fett erßen Statfeqiuna
IlH^!äHMH^I
©edglei^en miijfen mir aw<$ bei SJetyanblung ber
SBotte „Unb legt beö $etjcnö @^nm unb feinen
@c§merj jitt 9tufy" in bei früheren Sluögabe unbes
bingt ben Ktarjitg gefcen, h>eil ber ©djlufj babur<$
(^arafteri(tifc$er mirb. 9fr. 5. „Um 2Witternac$t" »on
$nig, ifi fetyr innig unb taarm empfunben. 9fr. 3.
,,©u meine Seele'' t>on Stiicfert, erinnert gleidj burc§
ben Anfang florf an bie ©(^umann'f^c ßcmpofttionj
ber (Somponijt f)at fyier ben ©ic^ter nic^t erreicht. —
SBir empfehlen biefe Sammlung angelegentlich.
2B* Säubert, CD]). 63. «länge aus ber ßinbcrwelt,
3»Mf CieDer für «ine ßtngftimme mit pfte. II. jjeft.
— fierlin, «. «rautwrin. |)r. 1 ®()lr.
(Stoff unb Söffen biefer Sieber ftnb ber Äinber*
weit entnommen; auc$ in ber muftfalifdjen öearbeis
tung ftnb (te bem Äinberfinne angepaßt, ©er 6oms
yonifl $at fyier mannen glütflicfyen ©riff getfyan, ins
bem er baä finblic^e ßtement nadj toerfdjiebenen ©eis
ttn tyn burdj poetifdje Sluffaffung trefflidj jur ©ar=
fleflung gebracht $at. Sie werben iljren Stoecf, gros
fjen unb Keinen Äinbern ju gefallen, ftcfyerlicty erteil
etyen. Sita toorjügtiety gelungen fyeben wir Ijertoor
3?r. 5, 6, 9, 12.
Dr. £litft$.
*l ad>tid)t,
bie $onfunP[er*93erfammlung betreftenb.
(Sä flnb und jur Aufführung 6ei ber Xonfünjk
ler t »erfammtung mehrere Dr^eflereompofitionen ein*
gefanbt worben, ©ieö beruht auf einem äflifjüerflänb*
nifj. 3n ber testen Qlnfünbigung XXVI, 9fr. 52 f}aU
ten wir gefagt: „ginbet ber S3orfölag (bie Sluffüfc
rung toon neuen (Eompofttionen betreffenb) SSeifatt, fo
wäre hti ber jwet ten SBerfammlung bamit ber Sin*
fang ju machen", ©ic eingefanbten SEcrfe werben
bafyer in näc^fhr &cit wieber jurütf getieft werben.
— lieber Slnbereä, fo bie (Sinfenbung be8 $rn.
Dflimne, wirb in unferem ©erid^t bie Slntwort er*
folgen, ©ajfelfre gilt toon jenen -antragen, weldje
bie S3iüigung ber SJerfammlung erhalten Ijaben, fo
über bie ßinfityrung eineö äJtanuferiptbanbelä, ju befs
fen SSeginn bie Slufforberung balb gefdjeljen foU. —
$r. SKuftfbirector SSiltc beabfttyigte, bei ber $on=
fünfHers93erfammlung Sjemplare feiner ©djrift : ©eis
trage jur ©efäic^te ber neueren Drg elbauf unft, *er=
teilen ju laffen. ©a biefetben ju fpat anfamen,
tonnten wir nur 16 6.remflare an bie Sonntag no<§
anwefenben gremben abgeben. 2Ber ba^er *>on ben
beteiligten Ferren noety ©ratiäejemplare ju ^aben
wünfät, beliebe unö burd^ Suc^^änblergelegen^eit
bauon in Äenntni§ ju fegen. — lieber ßinfenbungen
für fünftigeö 3atyr, über bie »ilbung beö EontünjU
ler = 83ereinö :c. werben fpäter bie Slnjeigen erfolgen.
b. »eb.
Ueberfic^t t>ex neueren ©rfebeinungen auf bem &ebictc ber SRufiL
gilt 9>ianofortr.
Salon $ unb <£f>arafterfific¥e.
3* 3* S3ott f ©p. 10. Romanje. Caflel, Cuekhartt.
10 Sgr.
3eu^t con Talent unb fleißigem ©tubium , töirft jebod)
ttm* einförmig. 3» ber ^Begleitung (Seite 6 »ar ber (5omv-
ni*t toibierif*.
©♦ 8lU8el f ®p. 10. nacljtjefpenft, narljtfturin unl>
«ebet. «Ijarakterftacke. Örljott. 1 Jl. 12 fir.
diu frühere« ©erf be« ($om^oniPen, ba« ft^ feine«toege^
mit feinen „9*ad)tf altern" meffen barf. <J« t^ut un« leib,
bag U »eroifentli^t toorbe».
©♦ ÄtUg, ©p. 15. Fantaisie sur des Chants favoris
da celebre Pischek. Scljubertl) u. Comp. | €l)lr.
$r. ^rug ^at J&rn. $if^ef ©eiljraudj gefreut, bat biefe
feine „Fantaisie" mit ,, Hommage ä Pischek" betitelt, ©ine
3ntrobuction eröffnet biefe ^Fantaisie"; f^r folgt „Chanson
bohemienne", einfach unb »ariirt; bann femmt „bie ^eimat^
Romance de C. Krebs", bann „3M>ein-<Sel)nfudjt, Romance de
W. Speier", bann „ein <S(^ü^ bin ld>, Romance de C. Kreu-
tzer", bann „bie §aljnenn>a<l)t, Romance de P. Lindpaintner";
einige Sfccorbjutljat bef^liegt ba« ©anje, i! n' y a pas de
qaoi! (Summa mit Xitel 15 @eüen.
©♦ ^Ptttbettt f ©p. 28. Etüde de concert. «rhott
1 JL 12 flr.
114
$er £omp. befd^t&nfte fl<$ bie«mal gan$ auf eigene <Jr*
ffobung. 3)a« 6tü(f tft nid>t bem Storni »ergteidjbar , ba«
ba« £u&n gefunben.
3ttftructi*t*»
<£♦ SÄapet, ©p. 100. Six grandes Etudes. Fantai-
sies. Cah. 1. fiiftiwr. 1| £|)lr.
2>og Sari fitaper in feinem componiftifaen SBirfen Idngfl
bet fünflferif^en 9ti$tHng entfagt Ijat, ift befannt ®r fcat
nnn glücfli<$ ba« $unbert feiner SEÖerFe »oll: „geben nnb le*
bei laffen!" föeint ber 2Ba$lfpru$, burdj ben er ft$ begel*
ftert. <&ä)on an« bem Xitel fann man heraufliefen, toa« an
biefen §tütfen iff. Die $ejei<$nung „groge dtuben" genügte
ni($t: $bantafien mußten fte unbebingt no* genannt f erben,
bamit man ja nf*i Pergeffe, bag bie $$antafte 9(ntl;eil bar*
an gehabt. 2Bir branden'« faum ju fagen, bag e« nur @a<
lonfiücfe finb, glatt im Sleugeren nnb aufgepufrt mit vieler
£ofiette, — leer im 3nnern unb arm an (traft. <Da« £eft
entölt 3 Hummern, bie britte bavon ifl 15 (Seiten lang ; »ir
mögen bem Spieler feinen Appetit baju »ünfd)en. — 3u
»ertounbern ifi übrigen«, bag man nod) immer Unridjtigfeiten,
toie j. 55. „con espressivo" (f. @ # 3. IT. 27), in unferen 3Ru*
fifflütfen antrifft : e« bünlt un« am Dxt, Nerven gum feiten
SRale (Srtoäljnung ju ttyun.
$♦ 9tatrilta, ©p. 14. Etudes de Style et de per-
fecüonnement. Schott. 2 $eft*, ä 2 ^1.5 Kom-
plet 3 Jl 36 Ar.
9luf bem Xitel fier)t: ,,adopt£es au Conservatoire", toa«
ben (Stuben gur (Smpfeijlung bienen Fann. Dbfdbon biefelben
nur Salondjarafler baben, fo finb fie bedj nidjt langweilig
31t fptclen; einige bason madjen ftdj gang ^übfdr). SReue« für
bie Sedjnif bieten fie nid&t, befto mefjr jebodr) an Vortrag«*
bejeidjmingen getvö^nlidjcr unb ungetoöbnlidjer 9ttt. 33on
lefcteren teilten hur früher ftet« einige mit, toenn toir beren
ira^fn, allein bei ber bie«malfgen STCenge toSre eine jtoeef*
mägige #u6rpar)l fo bef^rcerli^, bog roir bason abfegen müf*
fen. OBann toerben bie Ferren, bie ft* i&rer fo unmagig
bebienen, gu ber Ginficfct gelangen, bag fu fi$ baburdfc työdjfi
UdjtTÜä) machen?
3* SWÜof, ©ernährte Studien ius tat ßettw je-
wär|lt, mit €rläutrrung un* ifinjerfatf wfeljen.
Crfte JTolje, U un* 2* Ijeft. Uhen, ÜXülUr.
ä 1 Jl. C.j«.
Ueber 3toe(f unb 2lu«be^nung feine« Unternebmen« r)at
ß(^ $rof. gifc^^of ni^t befonber« au«gefproc^en. — Üaut ZU
UX enthält bie er fie golge „Hebungen, n>el<j)e bie Unab*
^angigfeit unb Ärafrigung ber ginger begtoerfeu". Sie bei*
ben toorliegenben ^pefte finb mit (Wr. 2, 16, 17 j 7, 19, 22 au«
diemenii'S „Gradus ad Parnassum" gefüllt. 3)er ^erau«geber
^at jeber biefer (Stuben beutW unb franjöfifc^ eine 53emer^'
fjuig, au^ l;ier unb ba ein paar Labien gingerfaj , bie ni^t
im Original gu ftnben, gugegeben.
<£♦ ®jetlt^ f (B>p. 777, 24 MebungsCtüclu hei ftiU-
fleljen^et rechter ^an^ Scljott. 1 Ji. 30 Ar.
Z)tx (5omp. 1)at biefe Uebung«ftö(fe al« (Sinleirung g«
ben 110 leisten nnb fortfdfreitenben Uebnng«f)ü(fen feine«
£)*. 453 beflimmt; fit finb für bie erpe« Monate be« Unter*
ri$t« al« gmedmagig gn empfehlen.
fEftobtartiftl, ftabtllatbtit.
S* SJe^et, ©p. 42. Ernani de Verdi. Bouquet de
Melodies. ßcljott. 1 Jl.
©te (Subfcription«lifte ße^t no$ offen (f. Ärit. Slngeiget
©- 196).
§♦ S3o^Imatt f Jeanne d'Arc. Quadrille historique
et militairc. Örljott. 36 ftr.
Clin dabinetfiüd fel)r geheimer 8lrt.
3* SancjUta, ©p. 42. Dntroimetiott utCtf Oariatta-
nen über *ie Derklärunjefane aus tier ©per: Oiel-
ka oon ©. Alnjerbrer, für »fte. im UicIjUn BtqU
componirt. Diabelli. 45 ftr. CHI.
3)er iöerf. ^ängt mit Siebe an bem „leisten" @t^r nnb
lebt, tote e« fd&eint, mit tym in trautem «er^altnig. JDringe
man nid^t nü^er in bie« Bereinig ein!
31* SBttttnetÖ f ©p. 17. Hr. 5. Airs suedois varies.
[Apollo, Cah. 5.] grljubcrtlj u. Comp. ± «|)lr.
(Spagljafte (Srfc^einung ! JDer groge SBfrtuo« »erfu^t in
Äinberf^uben ein^ergufa)reiten.
6. (Sjetltt), ®p. 397. Hr. 23. 3ntro*ucticm utü Oa-
nationtn iibrr bas Äotiu Der Devklärungsfcene quo
*er ©per: Dielka oon ©.Ärtjirbeer. [ßijoux theä-
trals, Cah. 23.] fliabcllt. 45 flr. C.m.
3)a« 3Bort „^gerni)'' vertritt längft einen ®atrung«be<
griff, brum lägt fid) f^toeigen, too e« al« Slrtbegriff er#
fdjefnt.
g* »urgtllttBer; ©p. 95. tlr. 2. Ne touchez pas ä
la Reine. Rondo-Valse. Öcljott. 1 Ji.
— . — — / ©P- 95. tlr. 3. üne Soiree de
printems, melodie de F. David variee. Äbcn^aC
1 Jl. 12 Ar.
53eibe ni*t gu febtoer; ba« erflgenannte SBerF ifl pieU
leidet für iöerc^tcr von berglei^en gabrifationen amüfanter.
©♦ SBclff, ©p. 144. Petite Fantaisie sur Robert
Bruce. Öcljott. 54 ftr.
ä. Ztcatptntin, Bagatelle sur l'opera 1 due Fos-
cari. Öcljott. 54 ftr.
Q3eibe $iecen finb fo leid&t, bag ©^üler, bie ein Ijalbe«
3a^r erfl fpielen, fie bequem portragen Fönnen.
g» 6^otef , ©p. 84. Rotrtitutta über Äotipe au»
Maxia Papilla, ©iabfüi. 30 flr. <LM.
(Sbenfafl« lei^t, entbehrt aber ba« ©efillige ber betbett
»or^er genannten Äleinigfeiten.
115
St Secatpeittiet, ©p. 124. Introduction et Rondo-
Polka sur un motiv de Ne touchez pas ä la
Reine. Opera de X. Boisselot. ßrritkopf unb
Ijärtel. 10 fljr.
gut ettoa« aorgefdjrirtent «nf&nger.
$♦ Stafetten, ©p. 96. L'Eclair. Fantaisie brillante,
»rritk. tu Ijärtd. 1 «Ijlr.
3iemlfc$ fdjtoer nnb nue getoötynlid) feljr lang.
Stör ^ßiattoforte ju t>ier Räubern
©♦ jXeittetfe, ©p. 9. IDrri klrin* pt)anta(itn. Copai-
Ijagen, tote u. flMbanro. 17-J- Jlgr.
€>o gering an$ ber Umfang biefer <Safce, fo enthalten
fle bodj »tel ©igentljnimli<$e« , tole *tt benn überbauet ben
Gompcniflen gu ben begabteren bet jüngeren £cnfefcer gäljlen.
JDfe gtoette Plummer erfdjetnt un« am toeuigfien al« freie
€d)öpfung ; ibr (Sinbruct erreicht bei »eitern nfdjt ben ber
anberen beiben Hummern. JDer Anfang ber erften Stummer
erinnert auffällig an Schumann, frirft aber treffenb, ba er in
ber 3nbt\)ibnalit$t U « (Somponljten begrfinfcet liegt ; bie 3Rc
lobte Hingt toie eine fräftfge norbfföe SBolNtoeife un« ent*
gegen, einfa$ nnb ernft. 3)er britten Stummer etfennen toir
ben $rei« »or allen gu; in iljr geigt fidj ber Gomp. am felbfi*
Pänbigjlen. 5(1* ©efonberbeiten , nldjt al« geiler, Ijeben fcfr
bie Seite 4 u. 5, $act 13, nnb <S. 10 n. 11, 3:. 3 »orfom*
menben Dctatjenfdjrttte ber beiben &ufjeren (Stimmen tyeroor,
fie »erben 9Wandjen jtufcig matten. JDie &u«fn$ning ber
©tücfe erforbert toeniger gertfgfeit be« einzelnen ©vieler«,
al« t>ielme$r ein feine« 3ufammenfplel Beiber. 2Bir empfeb*
Un ba« SBert angelegentlich nnb toünfdjen balb einem gröfe*
ren SDerfe be« (Somponiften gu begegnen.
% 8JL 9tof^tt f ©p. 7. Polonaise, Stockholm, $irfd).
1 «l)lr. 0.
SNdjt gu t>erfennen Ifl, bag ber SBerf. ©ergnfigen am
Gomponiren grfunben : bie« ber ©runb, baff feine (Sompofttton
nieftt abftcgenb nnrFt. künftiger fönnen toir un« ni$t fug«
lfd) barnber au«fpred)en.
% 9t* §ttlttiriei , ©p. 120. La Galante. Rondeau
agräabie et brillant, arr. par F. Stegmayer. Äift-
ner. 25 ngr.
©ut arrongirt.
%* X* <5$0tel f ©p. 72. Fantaisies brillantes sur
leg motifs les plus favoris d'operas nouveaux.
9u Sujeuntrin Don A. tP. flalfe. [Anthologie rau-
sicale, Cah. 4 et 5.] 4Uctptti 2 Jl. SO lr. CA.
©ewöljnlidje 9Mpourrifotm. $ür beibe ©tfeler ni$t
Hfttoct.
€♦ <£3tttt9, ©p. 39a llr. 2& 3nlro)iutton un) Öa-
riatioiun »ber bas Aotio )nr Darklärungsfcene au*
ter ©pw; Dietka »01t 0. JRrtjerbeer. [Le goüt
moderne, Cah. 23.] Dtabellt. 1 Ji. 15 fir. «.Ä.
Clin Original Arrangement be« oben angegeigten ^efte«
oon Dp. 397. (Sntr^e na 4) «Belieben.
@* SEBolff, ©p. 143. Reminiscences de Robert
Bruce. Duo brillant. Bdjott. 1 Sl. 48 flr.
3m SSergleidj gn biefem 2)uo ift ba« fc^le^tcfie von
ferg ein 3H eiftertr erf. @(^toer ift e« nic^t, für mittlere
©pieier.
gft ß^otef , ©p. 81. lGtes Ron^tnitto fiber brlubU
ttotw aus Dielka. Diabdli. 45 fir. CA.
— — # ®p. 84. 17tfB Ron^iiwtto über bflirttt
Molivt aus Ülarta Papilla. €bm). 45 fit. €.Ä.
2ei(^t # aber gef^macflo«.
$* $itf^ba^ > |)ljantafie für ©rcfyefttr, ringet, von
S. iRorkwit}. feipjig, ©raun«. 1 C^lr. 15 ngr.
fflirb befpro^en.
%üt tyianofvtte littb @ttei^tttfltiintente«
©♦ Lancia, ©p. 37. Second Trio pour Piano, Vio-
Ion et Violoncelle. IDtabelli. 3 J\. CJH.
Siegt nic^t in Partitur oor. 2)er JDur^pd^t ber 6t(m*
men na^ gu fliegen ergebt ft(^ bie« Ittio nity Aber bie
©^fire getoö^nlic^er, toenn immer auc^ anfl^nbiger Son»er*
fation«muflf. $Da« SDerl entölt bret (S&fee, bie «u«ffi^rung
beffelben f)at feine Sdjtoferigfetten. ®ttx>a* öefonbere« bietet
ber (5omp. mit ber 93ottrag«bcgei^nung „a?ec ^lan", bie er
In allen brei Stimmen attguttenben für gut befnnben.
$♦ S3erett6 , ©p. 6. Ier Trio brillant pour Piano,
Violon et Violoncelle. Srljubtrtl) u. (ffomp. 2 ft^lr.
9Birb befpro^en.
$ät Violine«
©♦ 2tlarb, ©p. 18. lOEtudes caracteristiques pour
le Violon avec Accompagnement de Piano. 3 Liv.
0mtk. u. fjärtel. ä fleft 1 €l>lr. 10 Hgr.
SDirb befproo^en.
gut @trci$tnfiritiiieitte«
Ä* @<^ttiert^ f ©p. 19. 2e Quintett Fantaisie con-
certant pour quatre Violoncelles et Contrebasse.
0;l)ubrrtt) u. C^mp. 1 €ljlr.
& ©pö&t, ©p. 131. ©uartrtt-Cditr^tt fax 2 Woli-
nen, Öiola un) Oioloncrll mit ©egleitunj )ts ©r-
cljcftcr«. ßreitk. u. j^ärtel. JRtt ©r^ 4 ft^lr.
15 llflr. Ait |)ftt. 2 tljlr. 10 n ft r.
©erben befptod^en.
116
3ntc\ii$enzblatt.
Bei Mrnst Fleischer in Leipzig ist erschienen
und durch alle Buch- und Musikalienhandlungen zu beziehen:
Becker, C F., Die Tonwerke des XVI. und
XVII. Jahrhunderts, oder systematisch-chrono-
logische Zusammenstellung der in diesen zwei
Jahrhunderten gedruckten Musikalien. Nebst
dem Portrait des Verfassers, gr. 4to. brosch.
Preis 2 Rthlr. 15 Ngr.
Unter obigem Titel übergeben wir dem Geschichtsforscher
der Tonkunst wie dem Musikfreunde ein Werk, welches durch
seine eigentümliche Abfassung wahrhaft neu zu nennen ist,
und die klassischen Tonwerke jener Jahrhunderte in einer Art
zusammengestellt enthält, um in kürzester Zeit mit ihrem Inhalt
▼ertraut zu werden. Auch Freunde der Hymnologie wie des
Volksgesanges werden reichen Gewinn daraus zu erzielen wissen.
Im Verlage von C.üuckhardt in Cassel sind neu
erschienen :
BätteilhanSCIl, W., Das Posthorn, Lied für
Tenor oder Sopran mit Begleitung des Pianofor-
tes und der Trompete oder Hörn . . 10 Sgr.
Bochmann, R., Sammlung beliebter Tänze
für das Pianoforte:
1) Polka aus Alessandro Stradella von Flotow.
Sgr.
Sgr.
Sgr.
Sgr.
Sgr.
Sgr.
Sgr.
2) Cotillon aus derselben Oper . . 7-J-
3) Winterfreuden- Galopp .... 5
4) Lustlager-Walzer 5
5) Carnevalsklänge-Galopp ... 5
6) Aroma-Walzer 5
7) Isabclla- Polka 5
8) Die Musketiere. Galopp aus den Musketieren
der Königin, von Halevy . . 5 Sgr.
9) Cotillon aus derselben Oper . . 7-J- Sgr.
10) Aurora -Francaise 10 Sgr.
Bott, J« JT« 9 Andante cantabile für die Violine
mit Orchester 1 Thlr. 5 Sgr.
— , Dasselbe mit Begleitung des Pianofortes.
15 Sgr.
, Sechs Lieder für Tenor oder Sopran.
25 Sgr.
, Romanze für Pianoforte. Op. 10. 10 Sgr.
Haser 9 C, Drei Lieder für eine Singstimme
mit Pianoforte. Op. 6. Einzeln:
Nr. 1. Ständchen 2| Sgr.
„ 2. Ins Herz hinein 3 Sgr.
„ 3. Frühlingstoaste 6 Sgr.
KÜhmstedt, Fr., Sieben Lieder für eine
Singstimme mit Begleitung des Pianofortes. Op.13.
25 Sgr.
Wiegand, «f., Lobgesang für vier Männer-
stimmen. Op. 13 5 Sgr.
, Kyrie eleison und Fuge mit Choral. Für
einen Chor von Sopran-, Alt-, Tenor- und Bass-
Stimmen. Op. 14 10 Sgr.
In Tierzehn Tagen erscheinen in unsenn Verlage mit Ei-
gentumsrecht :
Charles Mayer
Valse Sentimentale pour le Piano. Op. 108.
Ma petite Barque, Romance p. le Piano. Op.109.
Impromptu pour le Piano. Op. 110.
Leipzig, im August 1817. Siegel & Stoll.
Im Commissions- Verlage von G. W. J¥lemeyer in
Hamburg sind erschienen:
Vierstimmige Gesäuge
der Hamburger
Volks - Liedertafel
(gegründet von G. A. Gross).
I — III. Band in Stimmen.
Preis jeder Stimme gebunden 7^- Sgr.
Diese gewählte Sammlung bietet sowohl an älteren Volks-
und andern Liedern, als auch an neueren Originalcompositionen
eine reiche Auswahl dar, und dürfte bei der progressiven Fort-
schreitung von den leichten zu den schwereren Compositionen
besonders für jüngere Gesangvereine sowie für die Liedertafeln
der Handwerkervereine die beste derarlige Sammlung sein, wie
es der Erfolg hier in Hamb'irg und Umgegend auch genugsam
bewiesen hat. Zu beziehen durch alle Buch- und Musikalien-
handlungen.
Leipziger Bücher- Auction, 1. October 1847.
Die von Ilerrn Dr. O. J§ . Fink in Leip-
zig hinterlassene
liibliotlick
soll nebst mehreren anderen Sammlungen
werlhvoller Bücher aus allen Wissenschaften
am 1. October 1847 zu Leipzig öffentlich ver-
steigert werden.
Der so eben erschienene Catalog ist durch alle Bach- und
Antiquariatshandlungen von mir zn beziehen.
Leipzig, den 18. August 1847.
X\ O. Weiffeh Buchhändler.
JDrutf Mit 9r. St 6 mann.
Heue
iitfättft f#r
33 et anttt>Q*tlia)cr ttebacfeur:
Statt) SBrenbef.
©icbenun^manjiflfler BanL
M 20.
beileget:
JHobert gtiefe in Seiftia*
2)en 0. Srjjtembet 18«.
SJon btefet 3<iif0* er f feinen toädjentlla)
2 OJnmmeni Bon 1 irter V/ % ©ogen.
$«1* be* ©ante« von 53 Ern. 2Vi JC^lr.
1 Sufertiunegebn^ren fcic 9Mitjeite 2 *Har.
Stbonnemcnt nehmen alle $oft amter, SSudV,
ajluüf s unb JSunftfianb taugen an.
3rt&(ttt: £f« erftr Ötifaromlunfl teutfdj« Sontunftlfr in £ (trifft (Sortf.) — UaatiaeWiitr, föermlfdfot**.
©ie erfle SStrfautmliing bratfdjcv Xon*
f ü'ttfHee unb fOfrtfrf freunfce in £cipjig*
£Sortf*|ang.)
$r. ffr. ^cfmeifter ergriff jucrfl baä SBort^ unb
bemetfte in SJe^ug auf ben Sa^umann'fdjen Antrag,
bag bie ©emofynjjeit, franjofifaV Xitel flatt feeutföer
ju toäJjten, exjt feit Anfang biefeä -S^fjunberä eri=
fltre. ffiic Scntpcniflen unb Sßcrleget Ratten franj<S=
fifd?e Sitet gewählt, ivctt bir Xonfyra^c e ' nc ®*K*
fpxadje, in bet Gc$xiftfptadje aber bie franjöjifdje am
öexbreiteiften fei j attcf feien jene £iteftoorie nidjt ab
teitt bet franjofifdjen ©pxfldje angeljerig, fonbern oft
(Songlomexatiuoxie, au§ bem ®tif($fff$m ic + entlehn*;
enbtidj initffe nce^ ettoa^itt loerben, ba§ ^ugleict) toe=
gen bei ©ebicationen bie fran^BpfAe ©pradje getoäljlt
fei, ba btefe toegen ber langen 5Eitef in bex beutfa)en
fidj fet)r fdjleppcnb unb juin S^eil iounbexttdj auä=
nehmen rcüxben. Uebrigenä aber fei et ber $luäfüt?s
tung biefeä §Bcrfd?lag3 gar ni^t abgeneigt. §r.
SRicciuä etföibcrte: (Sonaten, Srio :c, ftnb Söorte, bie
3ebex öexflet)tj ebenfe baä pour le Piano forte, fei e3
nun fiatijoftfcfj ober beutfdj gefagt* ©iett man fo=
weit nncr), p4 tateinifdje Settern auf ben Sitein ger
fallen $a taffen, fo ifUbiefex ©inroanb fcefeiiigt, 2öa8
bie ©ebieatiönen betrifft, fo bürfen biefe (ein §inber=
titfj fein; fle intetetfiren Sftiemanb, man rann fie auf
bie Rfutffttr freuen le* SßatxictBmuä mujj «nö 6e=
ftintmeit, beutfcr)e Xitel ju willen. 3d? bemerfU:
bie langen Xitel, dtan%- unb SBütbtnüerjridjnifTe 6«
ben ©ebicatienen ftnb aUexbingä, inSbefcnbexe im
©nuf^en, unauäflft)(i«6. SB a cum aber biee bcihtfjäU
ten? ©aö Sitetföefen ifl überhaupt 3üpf- ©antm
faitn eS ganj roegfaflem gtembe SöortC/ «jetnje ba*
SJurgene^t M te^mf^e ^u^bxuete chatten %äbm,
©önate, ©ym^onie le. muffen Weitem 85Ja^ bw
■Sa die im 'Mg enteilten betrifft, fo bütfte man ni^t
mit ttgorifiifet;er ©ttenge batet toetfaljren. S3tttuofen=
coutjpofttionen, ^tobeatttfet tonnen bie ftanjofifffyen
Sitet begatten* S)iefe Sßetfe ^aben jum 3;^etl i^r
fßubliTuni in aflen ßänbetn, obf^on in ben außets
beutfäjen ^änbettt ba^ SBi^ttgere toieber in mum
Qtuägabeu erfd|et»t 3(b ex act)t beutfe^e SBetfe, tätigt
ein beutfä^e^ ^ubtifum tict äugen ^aben, feilten mit
btutföen Titeln exfe^ einen , ebenfo teie bie opera i f
benn eä ifi u?unberti4, menn ein Som^onifl/ Sex mel=
leitet nott) nic^t einntat in feiner 83aterfiabt befannt
ifi, fcr)on auf gtanfreidj, ©nglanb unb SRu^lanb fpes
eulirt. *) $c. BbtfBMt. 9litiet auä iKetfeturg braute
hierauf ben tjutnoxijlifcljen ®inmanb y tnie z% benn ju
galten fei, menn (Sonnponiflen , mie je^t gemo^nli^,
gleia^ mit Dp. 10 anfangen, ober ffit ben gtürflie^ett
Baß, baß @iner mit Dp. i beginnt, tnann et feinen
tarnen für fo begannt* Ratten burfe, um ju franjäfls
fe^en Titeln überjuget)ert.
^e§t brachte ber §v. ä)orft(jenbe eine r^etloaubte
grage in Anregung: ob eä nic^t tounf^enömett^ fei,
*) Die 3(bgffd)maelt(e[t ge&t |Jn unb toEebee fu roeit,
baf fetbft tr midie Sieber mit fran^flfa>en Titeln etf^eif
118
baf? ben SWuPfalien jugleic§ bie Qo^re8ja^l tyre« <$n
freuten« BeigegeBen toerbe. $r. ©uflaü glügel au«
Stettin Bejahte bte«, pc§ lebhaft bafür aueforec^enb,
iemerfte aBer jugleic^, nne et feinet brüten Sonate,
bie er juerfl auf eigene 5toflen tyaBe flehen laffen, bte
*3atyre«ja$l Beigegeben ^aBe, bafj aber biefelBe, al«
bte Sonate nadlet in ben Serlag einet $amfcutget
SWupfalien^anblung üBerging, von biefer getilgt tvcrs
ben fei. §x. gt. ^ofmeiftet fprac§ pc$ gleic^faöö
entföteben für bie ^a^ja^t au«, namentlich Bei
SBetfen von mut$mafjlic$ anbauetnbet ©eltung unb
SSebeutung, Bei £age«ctfc$einungen bagegcn fönne fie,
n>te Bieget, tvegBlciBen. $t. SWtcciuö machte auf ba«
2Wifjlic$e eine« folgen Untetfdjiebe« aufmctffam. <§«
entfiele bte fiftage, njet ben Unterfdjieb machen fofle.
3c$ Bemerfte, bafj eine folc^e Unterfdjeibung and) nut
anfänglich gemacht ju tuerben Brauche, um bie Sac^e
in« £eBen einjufüljren ; man bütfe nic^t ju preng Vers
faxten, um üBertyaupt einen 9lnfang ju machen. $t.
©orffet fanb getabe eine folc^e verbeefte Äritif, Sei;
ten ber Jq§. SBerleger au«geüBt, fefyr erfpriefjlicjj. £r.
SPtofeffot SJlofc^ete« Bemetfte fetyr richtig, ba§ e« ben
(Somponiflen felBP üBerlaffcn BleiBen muffe; fie fönn;
ten fyiet ben ©runbfafc Befolgen, ben et felBp Bei fei-
nen Sßetfen fynpc^tlidj bet ©puöjaljt angetoenbet
^aBe: ben SBerfen, n?o et eigene .§been verarBeitet,
^aBe et Dpuö^a^Ien gegeBen, ben fleineren auf fretm
ben $t)cen Berufyenben ßompoptionen bagegen jjaBe et
btefelBen entjogen. ©erfelBe ©tunbfa^ fönne Bei bet
SlngaBe unb SBegtafiung bet 3ft$re3}a$t BeoBacfytet
tverben. 6« erfolgte, nacfybem uodj einige« minbet
JBebeutenbe fut unb gegen bie Slnträ'ge gefagt mots
ben tvar, bie 21ufforberung jut 5lBpimmung üBet bie
ftrage :
3P e« tvünföenöroertfy, ba§ beutfcfye ßompont'Pen
für beutfcfye Zitcl unb für bie 3^te«ja^I auf
ifyren SBerfen fotgen? *)
unb bie QlBfHmmung etgaB eine Bebeutenbe äWajorität
fut Bejahung biefet grage.
So tvare fyiermit ein Anfang gemalt, jener tveiU
verBreiteten (Sitte ju jlettetn. ©ie 5lngaBe bet 3flfc
re«jafyl ifl für ben Siterarfyiftorifer unentBcfyrlid^.
Sßate bie« früher gefcfyefyen, fo würbe eine Oriente
tung üBet bte 3ntfolge bet SBerfe, bie je|t grofje
Scfytvicrigfeiten madjt, pdfy ofyne aUe äJtitye t?on felBfl
etgeBen. SWinbet fc^einBat in ba« ßeBen eingteifenb,
unb tjon ptaftifc^en golgen ifl bie ©efeitigung bet
franjoftfe^en %\tci. 3« *>« %i)at aBet ifl auc§ ftc
*) 2)er anbete Antrag, über SBefettignng bet ifalienifc^en
Sortragtbfgeicbnungfn, tvuibe niefet au«trürflic^ mitgenannt.
£)c$ ergiebt pc^ bie Stnttvort auf t(^n glei^fall« au6 bem
Gange ber SBcr^anblung unb ber Slbftimmuna,.
uon gtoßet SBic^tigfeit, benn butc^ btefe »efeitigung
be« ftanjoftfe^en Sitehoefen« fieflen ftc§ bie 6omponi-
Pen etP al« beutf^e Ätinptet bat, pe jeigen, bag pe
mit intern »olfe ft?mpat^ipten , bafj an i^nen bte
Äämpfe fut ®eltenbma$ung bet ettoac^enben Watios
nalitat ntc^t fputlo« »otüBetgegangen pnb, unb bie
äHifjac^tung, in bte bie Sonfunfl Bei fo Dielen Stfan*
netn bet 9lcuicit gefommen ip, n?itb bann aüma^Iig
fc^totnben. Sage man nidjt, jene« ^iteltoefen fei nur
eine aufcerlic^e Äteinigfeit. Slu« Äleintgfeiti-n Bepe^t
ba« ©anje. ©etabe bie ntd^t Beamteten Äteinigfeü
ten pnb e«, njelc^e bie (Stfdjeinung be« ^ö^eten acn
^inbetn, n?ie im ÄeBen, fo in bet Äunp.
6« folgte jeßt bet Slnttag be« ^)t. Dtganip
$. Sattlet au« »lanfenButg, ben äWupfalien^ (9Wa=
nufetipts) |)anbe[ Betteffenb. ^)t. S. ttug bat;
auf an:
e« möge bie Söetfammlung eine (SommifPon etnen=
neu, um ein Siepettotium ju gtünben jut SJetofs
fentlicfytng bet 3:itel betjenigen (Sompoptionen,
treibe nic^t jum ©rurf gelangen, um beten 93ets
Bteitung butcf; 21Bfc$tiften ju Betoitfen.
^^t. »Juprbir. ^entfc^el utttetpfi|te ben 5Inttag, unb
nninföt benfelBen üotjüglic^ auc| auf gtö&ete, fitc^=
lic^e (Sompopticnen im ©eBtete be« ©iannetgefang«
etflrecft ^u fe^en. ^eine 5Inftage, an n?en bie Sitet
eingefanbt ttetben feilen, Beantwortet ^)t. Sattlet ba=
^in, bafj me^tete SDlitgliebet bet »etfammlung ba«
a3et$eidjni& Befotgcn mü§ten. $t. Dr. Sßöltje au«
6elle ftagt nac$ bem Organ bet S3e!anntmac^ung.
$t. Dtganip S3ecfet fc^lägt tot, ein fold&e« »eqeic^^
nt§ butc^ ben ®tucf ju veröffentlichen. $r. gr. $of s
meiPer Verlangt einen Äatalog mit ^iPotifd^en unb
täfonnttenben, von ben UrfyeBern ber SBerfe felBP Beis
gegeBenen ^Inmerfuitgen, auä) tooljl mit SelBpfritif.
|)r. SHtcciitö erinnert an bie Sc^ioierigfeit einer fols
c|en SelBpfritif. ©r. ©^upfbir. äHityling au^ SWag^
beBurg tt?ünfd;t bagegen Erörterungen ü'Ber bie c^arafs
tertftifd^en Intentionen bc« SBerfV Beigefügt ju fe^en,
üBer bie 51eu^erlic^feiten bepelBen, bie Sefe|ung für
©efang unb Dtc^eper, größere ober geringere Sctytoies
rtgfeit ber 51u«fü^rung k. £r. gr. ^ofmeiPer er^
flärt, bajj er baffelBe gemeint. ^>r. O. Sattler mafy
nun jugleid^ no<$ einen Antrag auf 51uffü^rung unb
Beurteilung burc^ einen Sac^tjerPanbigen. 5luc^
^)r. OBerlanb«g. = 51u«cu(t. Äretfc^mann a\\^ SWagbe:
Burg Bemerft, ba§ ber naefte 3:itel ju toenig Böte,
bafj im ©egentljeil eine Äritif pd> tamit üerBinben
muffe. 3% enoiberte, ba§ eine fo!cr)e Prüfung ber
SWanuferipte unau«fül;rBar fei, benn wer tyaBe freie
3eit genug, pc$ einer fo großen 51rBeit ju unterjies
^en, in«Befonbere aBer auc§ bie bittet, Aufführungen
ju ueranPalten. Solche Prüfungen ju verlangen,
119
würbe bad 3ufianbefommen be* »otf<$tag« au§et-
«tbentlidfr erföweren. 2Bilnfc$en«wert$ fei aber ber;
felbe gewifj, unb wenn wir batyet für einen folgen
Äatalog feinen »erleget gewönnen, fo würbe ic$ bie«
in bet 3eitförift bewerfftedigen. £r. STlufifbir. 9Wö^
Iing erwiberte, bo§ eine aufjcrlidje Seföreibung bet
ßompofltion für ben 9Wuftfbirector wünföen$wert$ fei,
bo§ eine fotc$e aber audj auäreidfje. #r. Drganift
©d&ettenberg wotlte ben Äatatog nur auf gute ©as
c$en befdjranfen. 3$ ftagte bagegen, wer bie »u«;
wa^t ju bewirfen Ijabe, ob jeber (Somponifl biefe feI6fl
beforgen fotte, unb $r. äfluftfbir. $entföel machte
barauf aufmerffam, bafj wir in biefem gafle SWam
<$eö als gut würben t>erjei<$net finben, waä flc$ naefc
$et als entgegengefefcter ort auSweifen fbnnte, wafc
tenb £r. #ofmeiftet tynjufügte, bafj wenn grembe flc$
bet »eurtfeilung unterbieten feilten, fe^t »tele geinte
fd&aften entfielen motten.
8« erfolgte ber Antrag auf «Hbfiimmung.
©ie erfle Sfrage: 3fl «»• fat^K* Äatalog über;
$aupt ju bewerf fieüigen? fanb »eja^ung bure$ bie
SWajoritat.
©ie jweite grage: 3fi ™e Äritif bamit ju tet*
binben? erfuhr eine Unterbrechung burdj bie Semers
fung be« $rn. ^ofmeifler, wie ein anberer, auf ber
SageSorbnung fle^enber Antrag be8 $rn. 6. ©otts
midf mit bem »ortiegenben toottfommen cotyarent unb
fceS^alb geeignet fei, jugteic^ jur 93etat$ung gejogen
ju werben.
9Jtan erflärte ftd> hiermit allgemein einher*
flanben.
©a $r. Ooflmicf feine 3"f«g* perfSnlid&en (Sr^
f^einen« nic$t tyatte erfüllen fönnen, übernahm #t.
©Brffet ben »ortrag beffelben, wie folgt:
(Bfortfefcung folgt.)
$age*gefdw$te*
Steifen, Coneerte, Engagement* ic, Wftt toar »on
(Sonftantinopei nadj ©alaefc gegangen, unb von ba na$ 3affo,
Dbeffa unb ©t. Petersburg.
9. SEebefte* cencettirte in $eftf>, unb »urbe in biefet
JBcdje in ®ien erwarte t.
Sri. <8ltna ffagri (eine geborne ©riedjin) f>at in 2eip*
gig gefangen, jebod» nur mit geteiltem ^Beifall.
Sri. !(• 9leuff, eine Sängerin, beten ftamen »ir nodj
«td)t begegneten, wirb von ®reif«»albe au« gepriefen.
2)er Selpgiget (Sljorbirector Vttytl ge$t al« SWuftfbirector
■a$ Sre^burg im SBreitgan.
«uflffefte, ftttffubwingett. «u« Äoln f^relbt man:
©ie btei ©arten • ober Sommer «doncette* 3Mc brei
©arten* ober <Sommer ? Qoncerte , »eHe »on bem Äölner
^anbn^erfer«®efang* Vereine im fcaufe biefe« ©ommer« im
$ring 6arl nnb in ber Belle vue ju 5)euj gegeben tourben,
finb jur angemeinen 3ufrieben^eit aufgefallen. Die £eißun<
gen ber $anttoerfer übertrafen alle (SrioaTtungen, tocl(^e« ber
IDirection, ben $anbn?erfern felbfl unb namentlich bem JDiri*
genten £rn. ^e^rer $err, ber unentgelblitb, uneigennüfelg,
mit vieler Aufopferung unb au« iitbt gur guten @a^e biefe
Seute Uiftt unb ben herein leitet, jum £obe gereift unb bie
gered>tefte ftnerfennung oetbient. Q« i(i weniger Jtunft, tu
nen herein von muftfalif^en Ärdften nnb gebübeten beuten
ju orbentlidjen ©efammtlelftungen anzuleiten, al« nngebilbete
{eute ju biefet gertig!e it unb $r&ctjion gu bringen. Q« to&re
gu toünfc^en, ba§ Äaujieute, gabrif^erren, SWeijier u. i^ren
jungen Ätbeitern ein foldje« ©4nger * 3n(iitut anempföhlen,
toeil Pe,©onntag*9lac^mittag« unb Äbenb« uad} ben Arbeit«*
flunben eine eble SBefä^iftigung finben, bie t>on fe^r vielen
verberblidjeu Slu«f(^toeifungen abgalt. 2)ie ©e^örben fetyen
felbft in folgen Seßrebungen bie Hebung ber ©ittli^feit unb
bie SBereblung ber toben (Semüt^er, unb benno^ gef^ie^t im
Allgemeinen gu toenig bafüt. SJlö^ten bo<b audj glei<^ Äöln
bie übrigen Stfibte Deutf^lanb« ba^in trauten, bag ber Junge
«ßanbtoctferftanb feine grelfiunben mit ebler ©efdj&ftigung,
al«: Singen n.f.to. »erbrächte, bamit ber Sittenloftgfeit unb
ber 33 erb erbende it be« ©emüt^e« me^t entgegen gearbeitet
fcerbe. — * —
ffttut Cpern. $alet>^ bat eine neue Dpet fettig, »o*
gu i^m fein 93tubet ?6on ben £ert gemalt ^at ; e« foft eine
fomif^e Dpet in btei Acten fein.
3m Sbeatet an bet SBien toirb (Snbe September« „SWa^
riana", eine neue Oper be« (Bngldnber« SBattact, gegeben
»erben.
£et ©tenet SBalbmuHer componitt eine neue Dpet unb
fott ein gute« Libretto ^aben.
3n ^embetg routbe eine neue Dpet „SWlna" von 8«
Zbomad gegeben.
Xobeöfdtte. Am I4ten Augufl ftatb in 3)te«ben bet
fönigl. fa^f. öoncettmeiftet ?rranj 9Rorgenrotb, ein roaefe*
jet bet alten @cbule.
Biterarif^e Zotigen. (Sin metftofitbige« ©allein tfl
fo eben in bem f&^f!fcben <St&bt^en Deberan etfebienen; e«
i^eigt: SKufifallfd^er €taarf)e(ber ober (Snrlofe 9ßorf4lle eine«
feit 40 Sauren im Amte fteljenben Organiften, fo »ie audj
befonber« über bie &enngei$en, ftonad) ein Orgelfpiel and^
ton Unfunbigen beurteilt »erben follte.
$om fcbreibfeligen O, e^illing in Stuttgart iß : SMe
f^dne Jtunft bet Hone obet heutige SRufiftunß, 3 X^eile mit
120
ca. 65 33 o gen, $etau«gef ommen j in bei SlnfünblguEg ^eigt
e« natürlld) tr-ieber, bajj [o noä> ktne« erlitt! —
»Äfften« »üb bie Siograpfcie be« alten (5*T©totfc, »ön
tym felbft gefd?rieben, erföeine« nnb jroar mit feinem $w>
traft, <S« mu§ ein intereffante« -ffierf fein, t»eid>e« bie 2Äc*
jartjelt bi« gut Oe^entoart umfliegt! —
Seidig* 91 e n i g f e f t. Die SReue mnfff. 3eit. f. Berlin
fcfcreibt au« ?eipjfg, „bie Sonfünftler ©erfammlung folle nfd&t
ben erwarteten Hoffnungen genügt r)aben". 9ßtr mürben über;
rafdjt fein über foldje Weuigfeit, oon ber toir l)ier am £)rte
nidjt« tou{jten, trenn toir nidjt fogleidj bie trübe Duelle, au«
ber bie 2Ritt$ellung gefloffen, erraten Ratten. Der töebaction
felbft matten mir bamit nod) feinen ©ortourf, unb überlaffen
e« unferen ©erlebten, fte $u orientiren; fyoffentlidj roerbeu
bann ifjre „53ebenfen" »erfdjhrinben. Senem *Rad)toogel tocfl*
ten toir nur bemerflid> machen, ba§ toir üjn mit feinen
felbflifd)en SRotioen erfannt fjaben. —
Ueber eine junge atoölfjdtyvige JBfolinifrin, Johanna
föietitdj au« 3cna, fdjreibt man un« ©ünftige«; fte fei eine
®d)ülerin be« G>ÜH. #aafe in Dre«bcn, unb u>ünfd)e, trenn
fte bie nötige 23eir)ülfe gur ßrrcidjung iljre« 3trecfc« fuDe,
gu tfcrer vetteren Slu«bilbung nadj Berlin $u geljen.
lieber bie ©efätoifter S3ettoalb, treibe jefct im £r)alia*
tljeater in Hamburg fingen, fcfyreibt man un« : (Sie fönnen
mit ben meinen beutfdjcn (Sängerinnen faum coneurriren, oiel
toeniger barf man bei ii)nen an bie Sinb benfen. (S« finb
gute Dilettantinnen, oon benen bie eine etroa« (Stimme, bie
anberen aber feine r)aben.
3)ie oer Jtur$em erfdjienenen trefflichen 33 ioloncell' (Stuben
öon 83ocftttül)l, toelcfce toir nadjfien« befpredjen »erben, finb
tm QBiener ßonferoatorium eingeführt unb fcr)r belobt toorben.
©trabefla? ober SHatrofen * Sflotott) gef)t mit feinem
greunbe unb Sibretto-gabrifanten griebridj (töiefe) naef) ÜBien,
um bort eine neue Cper aufführen ju (äffen.
SSagnet r)at ben «Schlug feine« £annf)äufer« geänbert,
bie SWufif $u biefer Variation folt fdjön, ergreifenb, in iljren
®eg*nfäfttn be« ba$anttf$en 3nbel« ju ben emften Äldnge*
be« Xrauerjuge« oortrefflid) aufgefaßt fein, bodj nennt mas
bei frühem (Sdjtnfi toirffamer.
Die illttflrirte 3eUung oora 21ften 9UguJi Bringt bereit«
bie Kuftdjten nnb Seföreibunge» vom £$uttaßet Ctängerf eft,
toie e« — am 28flen nnb 34jlen Sluguft — erß »erben follte.
SUf bem erjUn (Blatte gießen bie Sänger nad) ber SEBartburg,
auf bem jtoeiten {Uljt unb fingt cer (Sangerbunb auf bem
SWarfte ju (Sifena^ , auf bem brüten birigirt ber SWeifiet im
feftUc^ gef^mueften SWarient^al u. f. to.
2ölr ^aben nun and^ ein SBe6et$au3 ! Der ^omponifi
3a^n« in Berlin ^at namlid^ ba« J&du«c^eu in ^oftertoi^ M
$il(ni^, reijenb an ber ölbe gelegen, toorin (5. 3W. ». SEBeber
fünf €ommer vtxltbU, unb feinen greifdjäfc, $reciofa nnb
(Snrtjant^e f<^rieb, ber öffentü^en §tufmerlfamfeit empföhle«,
gBeber*« «Portrait, einen $rief be« 2«eifter« nnb ben erftc*
(Snttourf be« S^or« unb fallet« au« Oberon, unb audj ein
grembenbuc^ gum (Sinjeic^nen, bort niebergelegt.
3n ®ien grünbet ein ^err SDoHefc^aE eine Dectama«
tion«fc^ule für ©efang, namentlich für ®efang«tale«te, bie
ftcf> ber Dper roiomen.
Die lefete Cper in biefer 6aifon toirb im Sweater ber
Königin in öonbon „glgaro« ^oc^jeit" fein, unb mit wel*
cr)er SScfe^ung! Sennp 2inb — (Sufanne; bie ^aflelfan —
©räftn; «ablade — giijaro; (Staubigl — 93artclo; (Solettt
— ben ©rafen! ^Da ift be« trefflichen oiel auf einmal ge*
boten! —
8ifjt wirb natürlich in (Sonfiantinopel and) fetirt, aber
bi« jum Crben l;at er e« bod) nicr)t gebraut. Der (Sultan
lieg ir)m eine golbene Dofe mit bem grcf^errlfdjen tarnen«?
juge in 33ril»anten überreifen; ein bortfger Slrjt aber fc^rieb
i^m: Der blifcfdjnelle ©ec^fel ooflpimmiger Slccorbe bebingt
eine gan$ ungewöhnliche ^irnmenge je. — (Sine merfwürbfge
«feultigung! —
ißater ÜJlilanollo mit feinen jtoei ®oib s Xöc^tern bt-
n?cr)nt jefct fein ergeigte« Sanb^ut bei SRanctj.
3eitfpief|cL (5in (5laoiert>irtuc« ber neueflen ©c^ule
r)örtc i^or JTurjem in einer $riüatgefcl(fd?aft S3eetr;ooen , « Dn^
oerture au« (Sgmont, für ac^t #änbe arrangirt. (Sr ^ielt fle
für bie £uoerruie au« Sellini'« Puritanern!!! —
@efd)dift^notijen. Die iBermebrung be* Umfange« ber 3eitf*rift auf roöct)entlid) 1| *8ogen mac^t e« nn« mdg*
liä), bie fd)on früher üblichen ©ef4äfr«nottjen roieber aufzunehmen ; toir erlanbcn un« bemna4, barauf anfmerffam ju machen,
nnb in gälten, too eine furje 5lntroort au«reid^t, auf bie 3citf4rift ju oerroeifen.
SWannljeim. £r. 91. ©. (S« ift nn« bi« jefct nic^t möglich getoefen, auf 3l)ren 33orfd^lag nä^er einjugeljen. Sir
bitten um Gntfc^ulbigung.
J&r. o. ?. in Ä. M (Sopen jjagen. Die öinfenbung , oon ber Sie fdjreiben, ift nn« nfd)t gemacht too^en.
Hamburg. Jpr. 61). unb Jqx. ö. 3ftre €>enoungen finb eingegangen, boc^ toar e« un«, ba fie jur 3eit ber 23erfamm^
lung famen, nod) niä^t möglich, ctroa« ^u t^un.
(Sc^lefien. 4?r. X. in D. 3- $?ir fönnen leiber ni$t auf 3f;ren ©orfc^lag eingeben. 9ldr)ere« fpater brieflich.
3ittau. O. S JJ. 3r)re (Senoungen ftnD eingegangen, bodj l^aben toir bi« jeftt barüber nodj feine ©eftimmung getroffen.
Sriuf om 9r. Kudmann.
Heue
titf$tift füt
Statt) SBtcttfcel*
Siebenunojroanäigfiei SBanb.
^ 21.
©etlegtr:
Sflobett gtiefe in Stipjig*
3>en 0. September 18».
fttai Mefei 3*i*f<^ erfd) einen to6<$fntiiä)
9 Hummern ucn 1 et fr 1 '/i ©0 g* iu
$rci* *e* Saab«* uoa 52 31 tu. l^SIfe
3nf«tticnfläfbu^un fcie $et;fj*i£e 2 OTflt.
S( fc ennentent nehmen alle ^iofiämff r, Q3udK
gfflufiff unb £unfl()anbUmft.*m an.
3 tlti alt I jD(i ftfle öeifüranrtuitg tttitftyt ZanthnftUt in Sflpjig (3foitf,J — Ärittf£G« tfnartflff, — Sntrttt^njEiIatt.
{Die erfte SSerfanttnlung beutfe^cr 3Eon=
Funfilet uub iOIuftf frmnbc in £e fpjig,
Snttag beö $tu, ©cUtnicf :
3n 91r,41 bet 9».3*Wt.f,9tf. beutete ©r.©.©att-
In auf ben SOTuftfatien - (3Jianufcr intens) ßanbet finj
tu Kt_ 43 ein §r. Dr. V, in $. auf feie Untcrflu^ung
auffhebenber Talente in SBeptg bet $rrauöga6e i^m
SBettV, unb in 9lx. 45 fori^t Di\ @buarb Äriia,«
beuilifr; ben Sffiunfdj auS, bafj aud? tii^iige unfces
fannte Somponiflen if te SBetfe vcxBffcntlif^rn fännen,
unb nidjt but<$ Ungunfi bei SJn^ijänbter ob« 83or=
tang fdjtedjtet SBaare jurücfgebraugt tterben. @i
fagt: „3ft cä nieft beniött/igenb, wenn mir fefen,
tute bie angefefjrnfkn SBudjfanbluHgen fo tftel finbu
fäeä 3fug publiehen, unb mentt bagegen ein ©efferer
h ef($eiben ba$ ©eine Sielet^ man acffeljualenb aniu)Ot=
tet: ba3 jtefe ntd|t1 w —
Sin SEBort mit anä bet @ee(e gefptc^enj benn,
fajün früher birfen E»eig ju meinet ®a$e gemalt,
ftube id? fier tfetmanbte auffange, unb fomit bürfie
mein Stntrag:
„Soitimtfjioncn jur Sßrüfung aller eingefanbtrn
6empcftticnen unb jur SSerejfentliefung anerfannl
tu er IQ toller ju bilben"
Untet(iüj}ung finben unb ®r;mpaifn>n etmeirn. ©a§
aber an biefen ^prüfurtgS * (tüiimrif (Ionen aud? bie
Sfyilnafme bei fetten äBuß(At ; « * Äktlcger unetläj^
li$ ifi, unb oeibe ^nflitutc fic^ bie $änbe teilen mfifs
fen, ift naiürlidf wnb toctfle^t ftc^ ton felfcfl
Subem irfj aber bie geb« anfe^e, ifi eg mit afff
ot i(^ auf getfen färiebf. Ucfcetall fetoffatet SBibers
ftanb, überall t^cre id^ : ^SBtQjt bu bie Dtbnung bet
S)inge jcrjlcrcn ( s 2Billjt bu Stetedton anftifien unter
ben ä7Zaa)t^abern bet sßuffc? (SeCt bie Srtittaung
betfetfcen tjoüenbä unfete legten Hoffnungen jetfliSren?"
Unb bD^ mö^te id^ nut bie anotbnung Ut
©inge jerftiten, mutete bie 9Haä?ifjatet bei" treffe ju
einem fronen Sunbe bereinigen, unb babutc^
gro^e, toenn aua^ no4 flifl gefegte Hoffnungen «as
lifiten Reifen.
Um ©tattieten ju liefetn, mte biefeö anjufaffeti
unb auö jufüfyren, bin i$ ju loenig Secfrittfer unb (i)c=
fd?äfte in an n. -^dj fann nur einzelne ©ebanten auft
langer D^nmaa^t tüttetn, fann nur ben ©eufjrrn von
Saufeuben^ bie traurig auf ifre befiautten Wate
unb tnobetnben ©eifre^Hutfen ilxim, uuocUf'cmmene
Sßorte geben.
SBcI^et eble ©dp, treibe* fa^one Salent fat
nif^t fdjon ben allgemeinen SJtigflanb bet mufifas
lif^en treffe ober oielmefr ber muf ifalifdjen
SRe^teffatie empfunben? . - - -3^ fage: ben alU
gemeinen OTifflanb/ benn e^Tenttjert^e Seprebungen
ijemtnen ben Strom nic^t in feinem Saufe.
SBäfrreub ton ben SMarfjtljabem bet treffe nur
foa^fle^enbe ober faüorifttte Kamen ^roregixt ioerben,
unb ücii biefen aoer auä) i^r %embat für @o!b ge=
tuthbigi, unb fomit baö ^Subtifum, baä immer am
Kamen fangt, getäufdjt unb berbotoen lotrb; kcaf:
122
tenbbem feilte SuruSfabrifate unb nidjt«würbige 8lr;
rangementö (man fann ftc§ weit er)et i?ot ©cr)nafen
unb gorniffeu fertigen, alö bot tiefen), niedrere, wenn
auefc fttllf(^n>eigenbe Auflagen erleben .... wäfy;
tenbbem liegen gute, mit wahret ÄünfHet s ^ufpitas
iton gefd&affene Weite ber Sßcrgeffenfyeit preisgegeben,
benn „ignoti nulla cupido". 6ö war unmöglich, fte
anjubringen! $cit ber (Sinfenber feinen prägnanten
Stauten , fo fcr)neibet man toon bem SWanufeript nicfyt
einmal bie Äorbel cntjwei, ttub et muß neefy fror) fein,
wenn er eö mit bem Sebauem jurü{ferl;ä(t : „baß
bie ^reffen fcr)on auf Safyre l;inaud in Slnfprucr) ges
nommen feien !" je.
Um biefer faulen ©acr)e Gattung ober einen Sin*
flric$ t?on 9tect)t ju geben, fo fprict)t man mit großer
S25eiör)eit : „baö wal;re Talent, baö ©enie ger;t nic$t
unter 5 eö überbringt alle ©cr)ranfcn!" it. bg(. met)r.
gurwafyr, eine bequeme $pfyi(ofcpr/ie. 9Jun fott ber
föniglicr)c 5lbler fogar ber ©onnc jufliegen, nac^bem
man ir)m bie glügel geflutt, ober gar abgefaulten!
Äennen wir benn bie ©enicö aüe, bie untergegans
gen ftnb? SB eil fic untergegangen, fennt man ftc
titelt, ©ie SBelt fpricf)t nur toon benen, bie oben
fcr)wimmcn. ©te r)u(bigt nur benen, bie mit flattern;
ber #ungerfatyne * n & er Sichten baö ©lücf Ratten,
ben SSatt ber tlnfterblicr)feit ju erfleigen, ober bie mit
SSamptyrs Sippen bie golbenen Slbern auö ben Äaffen
beö Sßublifumö faugen. 9ln biefe Äampfer flammert
pdr) bie SBelt mit ängftltc^er Erinnerung, unb man
fe|t iljncn 37Jonumente — bamit man fte ja nietyt
vergißt! ... . ©ie in ir)rem inneren ©Raffen 6 es
glütften, aber im Sluffommen unglücklichen
©ic^tet fennt Sliemanb; unb Stiemanb fragt nacr) bem
eblen unb reiben Äünfllert/erjen, baö im ©titten toers
tUtct, unb baö bei bem SJlangel ber ©abe, Sttüaö
auö fidr) ju machen, unb bei bem Stfangel an
Aufmunterung an ftc§ felbfl toerjweifclt.
Dr. Ärfiger fpracr) nur t>on tüchtigen unbefanns
ten (Somponiflcn? 6r irrt, wenn er glaubt, bie tücr)s
tigen Sefannten ftnben alle unb überall bie fcer;
iiente 5lnerfennung. 6r meiß toermutr)licr) nietyt, wie
audj trielc 9lejlore ber (Sompofition überflügelt wers
ben ton unferen muftfalifdjen 9toueö, unb wie fte in
bem ©rabe im greife ftnfen, alö bie lururiöfe Sites
tatur barin fleigt.
Sitte bie Crrfdjeinungen ju eitiren, welche meine
83er)auptung beseitigen müßten: „baß gerabe bet
SWißftanb ber mufif ali fcr)en treffe bet
Äreböfdjaben am 2lufblür)en beö guten ©es
f^matfö ifl", würbe Folianten füllen. 9luc$ Witt
i<$ nicr)t tarnen nennen, tritt tueber r)ulbigen noc^
Iranfen. 5lber bie e8 trifft, roerben mir ^ec^t ges
(»en! 2lüe3 eoneentrirt ft<^ \a nur auf bad eine:
„SBel^e Vnli^e Stützen be« ©eifle«, »elc^e neue
Sbeen muffen, t?on bet ^reffe unbeachtet, bet 9Bett
verloren ge^enj roie manche SKeiflerf^aft fann fl(^
beSfyalb ni^t enttmrfelnj wie mannet fjunfe ets
lifd^t, bet?ot et jur Slamme »irb, unb wie man^e
Tratte fättt in flittet Äamm« r)eimlid^ auf bte uers
achteten Siebtinge beö ^ergenS!' 7
833ie biefem Uebel abjufyelfen? baö eben roare ein
tt?ürbiger ©erat^ungöftoff Ui unferer Sonfunfllers
ÄJerfammtung. @ö tfl fdjtuer, aber ni^t unanöfü^rs
bar, wenn nur ber SBille ba ifr. 3$ übergebe biefc
Sbee folgen äJJännern, welche, baton angeregt, ft^
mit beren 5luöfü^rung befaffen mögen.
©elänge bie Bereinigung biefer beiben Suflitute
(jebe bebeutenbere beutfcr)e ©tobt müßte if)xe ^Jrüfung«s
eommiffton r)aben) unb jroar ju bem &tvei ^in: baß
toon ber 9Jl\fla biö jur ßantate, »on ber ©tjmp^onie
biö jum ßuartett, toon ber Dpet biö jum Siebe, unb
bom ßoneert hfö jur (leiber t?erf(t)ottenen) ©onate nur
üetbienfltjolle SBerfe veröffentlicht werben bürfs
ten — bie IDeconomie ber treffe würbe war)rlid^ niäjt
toerlieren. Subrm bie SBürbe ber Äunfl gewönne,
bliebe ftcr) bie ©ac^e merfautilifc^ gleic^.
©em ?ßublifum ifl SWuftf jum Sebürfniß gewots
ben, beet/alb wirb e8 nac^ wie üor äWufifalien faus
fcn. -3^/ e$ wirb me^t faufen, wenn cd burc^ ben
SReij einer folgen Steu^eit angeregt, weiß, baß e8
fortan nur gebiegene SBaare erhält. SBaö blieb ifjtn
übrig, alä baö ju nehmen, tva% man ir)m Einlegte,
unb eö wirb jürnen, baß man eö fo lange r)intets
ging, unb ir)m meiflenö ©preu flatt SBeijen bot. 83on
einem bunfeln 3uft»u^ beö ©^önen angeregt, toie
Iura) Sfyrgefüfyl, wirb eö fidt) na^ bem Sefferen fe^s
nen, unb baö ©erlangen tragen, fic$ ju bilben. SBaö
bliebe bann bem @eicr)ttr/um anbereö übrig, alö fta^
befcr)amt jurücfjujie^en unb nad^ ^pö^erem ju flreben,
wa^renb auf ber anberen Seite baö anerfannte 83ers
bienfl balb baö Unglaubliche leiften würbe, ©o ges
Wannen alle £r)eile. Itnb — wenn eö alöbann eins
mal, felbfl bem befferen ©eniuö wiberfa^rt, baß eine
cber bie anbere feiner ©^öpfungen ton einet pattets
tofen Prüfung verworfen wirb, nun bann — habeas
tibi! fo tvci^ er, baß er eö fid^ felbfl jujufc^reiben
f)at. 6r fann ftd^ alöbann bamit tröflen, baß ntdr)t
Slnimofttät ober Ungttnfl i^n verwerfe, unb — et witb
ftet) ein anbermal jitfammcnne^men.
Gtin fol^er ©unb, t?on einer öetnünfttgen Sß&s
bagogif unterflüßt — bet Setatr)ungögegenfianb einet
anbeten ©eetion — wet möchte jweifeln, baß unÖ
ni^t noc$ ein gotbeneö 3fitattet bet Sonfunfl blühen
fönne, wenn eö auet) etfl unfete 6nfel genießen?
„Unpraftifable ^S^antaftegebilbe ! ©c^warmerei!'
^öte <c^ \iex SRanc^en auötufen. %bet jebe Slntegung
123
iP ju Beamten, bte ®ute« bejwecft, unb biefe .gbee
wirb, wie fo manche anbete, bte man anfangs at$
unausführbar toerwarf, prafttfabet burc$ bte ^ßrajctd.
Kur bleibe eä nic^t bei 83orfc$lagen, Sieben unb3^e<fs
effen. 2Nan greife ritflig an, unb getye bann auf bafi
3iel lo«! —
9lad) Um Vortrag biefer äftitt^eilung ergriff idj
baS äöort, unb bemerfte, wie unfere Meinung bti ber
'Aufnahme bicfcö Söortragä in bie $age$orbnung nfc^t
gewefen fei, ba§ biefer ©egenflanb fcfyon jejjt toolls
Pänbig «»riebigt werbe. Kur bie allgemeine 91nfi$t
ber SBerfamtnlung barüber Ratten wir gewfinfc^t ju
erfahren, um barnaety ju beurteilen, ob weiter bar«
auf einjugefjen fei ober ntd^t. ©er ©egenflanb fei ju
vermittelt unb umfajfenb, auä) bebürfe eä weit aufc
gefüllterer Vorlagen, beüor eine grünblic^e ßrBrtes
tung möglich fei. — £r. 9Mf- SJlofäeleä teilte mit,
ba§ in ben Kieberlanben bereit« ein SnPüwt befiele,
welc^eö in gewiffer Sejiefyung bem in SBorfölag ges
brauten gleite. *) SÖtan bebiene pc§ bort auäwärs
tiger Stifter, beren Kamen aber geheim gehalten würs
ben, unb man fyabt auf fote^e 2öeife fe(jr wafyre unb
treffenbe Urteile abgegeben. $r. SDrg. üöecfer glaubt
ben ®runb ber SBafjl auswärtiger Stifter in bem
SJtangel bort ein^eimif^er fudjen ju muffen 5 $r.
9ßrof. 27iofd?ele3 flimmt tamit überein. QWan toereis
nigte pdj in ber 91nft<$t, bajj für beutföe (£ompops
tionen audj beutfdje Stifter ju wallen feien. .3*6*
Bemerfte #*• (Eaitjletfecretair ßuttymer auö Hannover,
ba§ ein Söerfafyren mie ba8 in SBorfdjlag gebraute
fe^r toiel 2lefyutic$e8 mit unferer Genfur $aht} er
tnadjt auf bte Kadjttyeile berfclben aufmerffam, unb
toünfcfyte, bafj baä 9teic$ ber $öne and) ferner mit
einer folgen &erfd?ont bleiben möge, ©ad $üc$tige
werbe pcfy fdjon fclbfl 83afyn brechen, ba$ ©ctyledjte
untergeben, (Sine {ebenfalls toielfadj toorfommenbe 3" 5
tücfweifung eingefanbter Eompoptionen burc$ folc$e
SpritfungSeommifponen fBnne feljr fdjablidj auf bie
Beflrebungen ber Äünfller wirfen. ^4 erwiberte, baf
mir eine SBerfennung beä SBefenS beS gemalten 91ns
tragS in biefer Semerfung ju liegen, ber Söergleidj
nify ju pfiffen föeine-, bie (Senfur urteile nadj ganj
5u§erlic$en ©epctytfcpunften, unb ber wiffenfe^aftiie^e
ober funfHerifd^e Söertfj beö S3e;trt^eilten fei tyr tool;
It'g gleichgültig, ©te Sprüfungöcommifponen bagegen
Ratten allein ben inneren Söertfy im Sluge, unb maö
biefe bemnad) auöfd>lte§en würben, toerbiene wirflidj
flicht oor bie JDeffentlicfyfeit ju treten, ©te ßommifs
pon wolle ja im ©egentfyeil brffere Seflre6ungen fors
bem, unb &ärte jeige fie nur gegen ©erfeljlted. $r.
Summer entgegnete, bie (Sommifftonen motten verfaß
ren wit fie wollten, eine Seföränfung ber geifligrn
ßrei^eit liege barin. ♦) $r. SMuftfbir. »Jü^ling frag*
te, ob eö nic^t rät^lt^er fei, berglei^en SSerfe »ors
§er no^ jur öffentlichen Sluffü^rung ju bringen, bes
vor man jur Veröffentlichung burc^ ben ©ruef fc^reU
te. ©er $r. 83orfi^enbe bemerfte, ba§ biefe Srag<
einer ©ebatte über einen weiter unten auf ber %a*
geäorbnung fle^enben Eintrag anheimfallen werbe. **)
©ie 3unfc|cnfrage, ob berartige Stifter ju tyonoriren
feien, würbe in Bolge einer Semerfung bed ^rn.
$rf. äfloföeleä, ber bie Ueberna^me folc^er 83eurt$eis
lungen alö S^renfac^e betrachtet wiffen wollte, »ets
neint.
SWan glaubte je^t ben ©egenflanb ^inreic^enb
erBrtert ju ^abenj ed würbe junadjfl bie toorau«ges
gangene Srage fyinjidjtlidj eined für ten SHanufatps
tenfyanbel einjuri^tenben Kepertoriumö (Slntrag bed
$rn. (Sattler) wieber^olt unb aUgemetn bejaht, jus
gleich für bie jweite JJrage einer babei ju gebenben
äußerlichen ©ef^reibung, jeboc^ o^ne ©elbflfritif, ents
Rieben, ©er $x. »orftjjenbe fprac^ bie Sitte auS,
baä über ben ©oQmicf'f^en Antrag SJer^anbelte weis
ter ju prüfen unb p^ barüber burd^ brie^ic^e SWits
t^eilungen in gorm oon 93orfc^lägen na^er auöjus
fprec^en.
*
Setjor id^ in meiner ©ar^ettung ber weiteren
Sefprec^ungen fortfahre, tfl $ier ber Ort, junac^P
einige ©efhmmungen über ben ©attler'fc^en Slntrag
folgen ju laffen, um benfelben in baä geben einjus
führen. 66 fommt barauf an, einen Slnfang ju mos
c^en, um ju erfahren, ob ber 83orfc^lag in mitexen
Äreifen Unter^ügung flnbet.
3<^ forbere ba^er bie $$. (SomponiPen auf, an
m'\d) bie £itel berjentgen (Sompoptionen, bie Pe
burc§ 51bfc^riften weiter »erbreitet wünfe^en, einjus
fenben,
•) 5lu(^ in $urU foK, trlc mir gefagt tourbe, fdj|on eine
ft^ttlic^e (Sinric^lung toorljanbcn ffin.
•) (Sin toic^tlcjer Umftanb ift, fotodt (d> mi* erinnere,
nid)t ertod^nt »orbVn, ber gerabe in biefer ^inft^t entfiel*
benb iß, bajj nämltd^ ba« qanje 3nfiitut bnre^au« feinen
3vuang ausüben bürfte, fonbern bie (Smfenbung von Seiten
ber Qomponijien fowfe bie Stnnabme »on Seiten ber iöerle*
9er eine Dönt^ freii^aebene fein nm§te. 30 bie« ber gaff,
wo« i(^ Olllfcbtoetgenb t)orau«feJte, fo »erfc^tüinben
bie ©ebenfen be« «fern. 2ut(jmfr; benn e« bleibt bann jeoem
(Somponipen. ber abfÄüiq befdjieben tourbe, immer noeb übrig,
auf bem gen?öf)nlid)cn ©ege fein £efl \u üerfuc^en. 3m ent*
gegengefe&tcn %a\i, toenn bie Sommifftcnen einen 3tt»ana
ausüben »rollten, würbe iä) «&rn 2. ganj beiftimmen. 2fudJ
eine Qommifficn ift ni<bt infaffibcl, unb fann fi$ Ungerecbtig»
feiten ju ©Bulben fommeu laffen.
••) tiefer «ntrag ift nid^t jur 33efore$ung gefornmen.
124
jugleic^ mit turjen ©emerfungen übet bic jur Auäs
ffifjrung erforbertic^en Äräftc, mit genauer Angabe ber
SBotynung beä (Somponiflcn, fo lüte bc8 ^ßrcifcä, für
ken bie Abfdjrift bejogen werben fann. 3d? »erbe
iiefe SHittfyeilungcn in ber 3^*tfc^rift unter ber 9tu;
irif: äWanufcriptfyanbct, veröffentlichen. 83on
Stufen »üibe eö fein, »enn batet juglcicfy bemerft
würbe, ob bie (Somponiftcn ifyrc SSerfe auf eine ton
tynen ju bcfiimmcnbc 3eit ben ^»tfteffenteu jur Aiu
jtdjt jufommcn laffen »offen, ober nic^t. Audj ein
anberer, nicfyt erwähnter §Bort(;cil tonnte auö folgen
Xitclverjcic^niffcn hervorgehen, ber nämlic§, ba§ bie
§§. ffierleger von manchem fyanbfdjriftlic^ 93orfyanbe=
nen Äenntnifj erhalten, unb »enn ifynen etwaö geeig;
ttet fdjcint, baffelbc für ben ©ruef begehren tonnten.
SWöge bie Sacfye balb in baö Seben treten, bamit
tünftigeä Qafyx ici ber jweiten SBcrfainmtung entfe^ies
ken »erben fann, ob ein fcefonbereö SHcpettorium fyers
ouSjugcbcn fei, ober bie Söcröffcntltdjung in biefen
»lattern fortgefegt »erben fott.
*
Sin Antrag bcS $rn. A. ©örffcl an bte Xtjtih
neunter ber SBcrfammlung , ftcfy gegen ben Siacfybrucf
ton Sßrivatperfoncn unb ©efangvercinen burc§ Auto=
grapfyicn ju erflciren, flanb jc|t als ber näc$fb
fotgenbe auf ber Sagcäorbnungj ^r. ©örffel bc*
werfte:
33creitS öfter ijat man ftdj bagegen auägefyro*
c$en, bajj hei größeren muftfalifdjen Aufführungen,
namentlich bei ©cfangöfeflen, bie Sftotcnflimmcn nac^s
gebrueft »orben finb. iWcucrbingS ifl biefer Satt auc$
Bei bem Sß^rmonter ©cfangfeflc laut Script in ber
„m. 3tför. f. 9W." (9tr. 6 bcS tauf, ©anbeö) vorge=
lommen.
60 fragt ftcfy, ob fldj biefeö Sftadjbrucfcn ber
Stimmen ben Verlegern gegenüber rechtfertigen lä&t.
gür ben Sprivatgcbraudj folc^er Stimmen mochte
bfe8 ©erfahren ju cntfdjutbigcn fein. SBcranflaltct
aber ein ober mehrere Vereine öffentliche Auffityrun;
gen, fo treten fte au& ifyren $privatvcrfyältniffcn fjers
an&'y fte bilben bann fein abgefonberteö ©lieb beö
ganjen ^Jublifumö mcfyrj if)t 23ebarf an SJhiflfalicn
»irb burdj fte mittelbat ein SJcbarf beö ^3ublifumö
felber. ©a nun bem SBerlcger, ber bie aufgeführten
SBerfe alö ©igent^um an fldj gebraut unb veröffent;
lidjt $at, allein baö Stecht beä ©ewinncö jufommt,
bet au% biefem Sebatf erwäc^fl, fo ifl ber ©ebrauety
ttactygebrucftcr Stimmen für öffentliche Auffityruns
gen burdjauö nic$t ju rechtfertigen.
©er 9?ac^brucfet im gewöhnlichen Sinne be§
SBortä bruett bie SBerfe nac$, um burc$ ben Serfauf
krt fo ge»onnenen @xemplare ju gewinnen \ bie 93et-
eine beabflc^ttgen jwat ni$t einen folgen ®e»inn,
boc^ »otten fte babute^ gewinnen, bag fte bie Äo=
flen ju umgeben unb ju etffaten fuc^en, bie itynen
auö bet Slnfr^affung mehrerer ober toieler Originals
ejremplare er»ac^fen. ©er Stac^bruclet trachtet alfo
na$ einem pofttiten, bie Setetne trauten nac^ einem
negativen ©ewinne; Ui jenem ifl baö 9cac^bru(fen
ein p ofttiveö, bei biefen ein negative« eingreifen in bie
Sterte ber Verleger •, jener tyat Unrecht nac^jubrurfen,
biefe ^aben fein JRec^t baju, — be^^alb fein 9tcc$t
baju, »eil burc^ öffentliche Aufführungen ber ©ebarf
ber Stimmen ein Söcbarf beö ^ßubtifumö felbft »ir^
unb weil ber von biefem Sebarf beö ^Jubtifumö aU
gängige ©ewinn, fei er pofttiver ober negativer 9lrt,
nur ben Driginalverlegern jufommt. ©aS ©erfahren
ber Vereine, bie Stimmen o^ne Söorwiffcn unb Sin?
wifligung ber Verleger jum Se^uf öffentlicher Slufs
füfyrungcn nac^jubruefen, ifl bemnac^ burc^auö rec^tös
wibrig.
3fl ben Vereinen baran gelegen, Äoflen ju er?
fparen (\mc man annehmen fann), fo mögen fie jtd^
mit ben Verlegern verflanbigenj eö ifl nidjt ju jweis
fein, ba§ biefe bei Abnahme von einer gröfjeren 3tns
ja^l ejcemplare eine Srmä§igung beö Sßrctfcd bewil=
ligen. Sftur baö ifl ju Saeic^uug biefeö 3»ecfc8 bet
offene, ber rechte SBeg.
3$ trage barauf an, bag ftc^ bie S3erfammlung
gegen baö erwähnte 93erfa^ren mit S3cftimmtf)eit au&
fpred^cn möge: eö gilt bie Steckte berer ju »atyren,
bie fo viel für bie görberung ber Äünfllet t^un unb
tljun fönnen. Verlangt man von ben Verlegern, ben
Äünfllern förbcrlidj ju fein, fo ifl cä biflig, ba§ auc^
biefe Me$ aufbieten, i^re JRec^te ju fctyüfccn.
Äann bie ^Scrfammlung j»ar fein SBctbot gegen
biefe Art beä 9?ac^brurfö auöfpred^en, baö jutiflifc^s
gefeglic^e Äraft §at, fo $at bodj i^re Stimme, atö
bie einer ©cfammtfycit, moralifc^e Äraft genug, aU
ba§ fte ganj o^ne äöirfung, o^ne ben gewünf«^ten
6influ§ vergaßen werbe.
S^ bringe fyexmit ben Antrag jur Unterfiujjung.
(Sr lautet:
©ie SBcrfammlung wolle ftc^ gegen ben SRac^brucf
ber Privatleute unb ©efangvereine burc^ Autogtas
ytycn erflaren.
^r. Sattler erwiberte juerfl, bafi e8 fid^ fetnefis
wegö um SRac^brucf ganjer Sammtungen ^anblej für
ben 3»ecf ber Aufführung muffe a\i$ vielen Samms
lungen baö ©eeignete ^erauögefuc^t »erben 5 cinrt
einjelnen SKuftfflüefeö »egen aber bte ganje Samms
lung taufen ju muffen, fei »o^t eine unver^a(tni§s
mafjige Auögabe. 68 fanb biefe ©emerfung me^rs
fac^e 3ufltmniung. ©er §r. Seeretair machte auf
ben S3unbeäbcfc$lufj aufmerffam, bemjufotge bet ©et?
125
leget auf ©<$abenerfa| Hagen fönne, unb $t. Drg.
Sänger fiujjcrtc, wie bie Berlcgcr juriffifc^ einleiten
mächten, ba bie SJerfammlung bocfy nur moratif^ wirs
fen fSnne. %d) erwibcrte auf bte ©emcrfung be«
$rn. <&attlcx, ba§ man allerbing« wofyl unter ben
gegenwärtigen Umfffinbcn nactyfcfjcn muffe, wenn ein
£teb au$ trgenb einem #cfte einmal nac^gebrurft wers
be; n?aö aber bie ©adje im 9ltlgcineinen betreffe, fo
muffe man fic§ wofyl benimmt bagegen erftären, um
fo mel)r, al« ja nie^t blo« einjelne Sieber, fonbern
faß ganje Sammlungen nacfygcbrucft würben. §d)
berief mid) $ier auf ba« 3nignifj meine« (Sorrcfpons
benten übet ba« ^rmonter ©efangfeff. *) #r.
SHufifatybf. 81. Partei ergriff ba« $Bort, unb bemerfte
in längerer 9?ebe, wie ba« gcfefclic^e ©erbot nic$t
aufreihe. 2lutograpfyicn wie fie bei ©efangfeften üb*
Iic$ feien, fämen feiten ju ©efictyt fowotyl ber Se^örr
ben, \vU ber Bcrlcger, weil biefclben beim geffe ges
Brauet, unb bann ad acta gelegt würben; überhaupt
afcer feien bie mufifalifdjen SJcrljältniffc noe$ toiet ju
Wenig georbnet, audj bie 9tic$tcr in ber Sieget nie^t
SJiufifcr genug, um in folgen galten fo entfetyieben
eingreifen ju fönnen, al« c« wünfc$en«wert$ fei. 2Ba«
ben @<$abcncrfa(} betreffe, fo fei audj ba« fein au«s
ait«rcic$cnbc« SWittcl, weit ber «Jcrlcgcr in ber Siegel
trff tyintcrtyer fcon ber ©aetye erfahre, ju einer ^tit
bemnac$, wo bie ^Beeinträchtigung feiner fRctye fetyon
geföe^cn fei. 6r jwcifcle beäljalb nic^t, bafj bie ©er*
Wahrung ber Söerfammlung gegen SRadjbrucf ba« ges
eignetffe äRittet fei, unb ba§ eine foletye nur einen
günffigen Sinbrucf machen FBnne. 3dj bemerfte fyets
auf, wie man fyin unb wieber ben SJerlcgcrn ben 93ors
Wurf maetye, bag fte ba« 3"*«effe ber Äunft nic$t
genug im 9luge Ratten; ic$ frage aber tvie e« mBg;
lidj fei, wenn toen ©citen ber Äünfflcr fclbff fo wes
ni 8 gff^a^e, bie SBcrlcgcr ju förbern, ja wenn man
tynen gerabe entgegenarbeite. Scfcitigung jene« lies
tetflanbe« würbe jur golge tyaben, ba§ bie Verleger
ine^r berartige €ompofltioncn bruefen f&nntcn, unb e«
würbe bemnac$ ben ÄünfUcrn fclbff mittelbar baburdfc
genügt; überhaupt fei e« nSt^ig, metyr ba« ©anje im
2uge ju ^aben, unb uon Ginjelintereffen abjufc^cn;
•) 5Me betreffenbe, f«on oben citirte ©teile fft biefe:
„!Bei bem Anlegen eine* Sllbum« ift nid)t« \n erinnern, aU
lein e« mufj aefdjjrieben, ni^t gebrufft ttjnben, — toifl man
aebrnefte ©amen, fo greife man jum Originalüfrlag, unb be«
f^rSnfs bie eigentlichen ©etleger niAt SWAnrer toie SKrn^
bel«fobn, €<^umann, Ctfo n. V. Ijaben ^efte beraudpegeben,
»elcje burc^c;5ngio gute Picber entbalren, nnb ftet« toiflfom*
men fein »erben." — „?f$t()in bat man fogar eine Stnjaljl
Sieber an« bem CrVbeu« ab^ebrucTt, — toirfü^ feltfam, an«
e'^em SDerfe, ttele^e« g einig in ben $&nbcn aller hiebet«
tafeln i%"
| mein SBunfd^ fei, ba§ »erleget unb Äflnfllet ton
i gleiten ©runbfä|cn geleitet, iljr Sn^ereffe al« ein ges
meinfdjaftlietye« betrachten motten.
I 6« erfolgte jeftt ber Antrag auf ^bffimmung.
I Anfang« war bie Slnficfyt ber ©erfammtung geseilt
! gewefenj bie Debatte fyatte bie golge gehabt, bafj bie
äWajorität fid^ je|t für ben ©örffcl'fdjcn Antrag, unb
fomit gegen ben Stae^bruct burc^ fiiebertafeln k. ers
flärte.
hiermit waren bie ©egenflänbe rein praftifc^er
JRatur jum ?lbfc^(u§ gelangt.
g« folgte jefct ein Antrag be« $rn. Drg. ©e=
der über Drgelprüfungen. ^r. 3}hiftfbir. bitter pras
fibirtc, ba ic^ ablehnte, bei biefen einen fpecietlen Äem
ner be« Crgelbaufac^« erfotbernben 83er^anblungen
ba« Slmt be« ffiorftßenben ju übernehmen. $n ber
Einleitung fprac^ Drg. Secfer über bie 5lrt unb SBeife,
t^it biefe «Prüfungen biö jegt meiflenö au«gefü^rt
würben, fobann berührte er, \t)ie fo unfic^er ba« bi«s
^erige 83erfa^ren fei unb ba§ fc^on feit ^a^r^unbers
Jen ba« Urteil über Drgetn ni^t immer ber SEBa^rs
^eit entfpräetje, toa^ »on i^m mit fyifforiföen SSeifpie?
len befräftigt würbe, unb fleflte fobann jur ©i«cufs
fton fotgenbe toter fünfte auf, bie er föon früs
^er in ber 91. 3«tför. (93b- 22, 5Kr. 50) mitgeteilt
1)atte:
1) ©er Drganift entwerfe bie Drgelbi«pofition, enU
^alte ffc^ jeboc^ einer betaiUirten Angabe, foweit
ffe nic^t mit ben Drgelflimmen in 83ejic§ung ffe^t,
b. i}. er fdjrcibe weber ba« ju wä^lenbc §olj ober
aWetaü it. bgl. tor.
2) ©er Drganifl empfehle ben refp. üöeborben gu Dts
gelbauten nic$t nur einen gefd^ieften unb tüä)ti$tn,
fonbern awcf) einen al« folib allgemein anerfannten
Drgelbaumeiffer.
3) ©et Drganiff prüfe einjig unb allein bei
einer Drgclabnatyme bie Steg i ff er fyinftdjtlidj i^rer
Klangfarbe unb leisten ^tnfprac^e, unb bie 9Was
nuals unb ^Jebal s (Slatiaturen.
4) ©er SDrganiff bringe barauf, ba§ ber Orgelbaus
meifler minbeffen« je^n $a1)xe für fein SSerf ®as
rantie ju leiffen f)at unb baju gerichtlich ange^als
ten werben fann.
$r. Drg. ©attler ergriff junäc^ff ba« SSBort, unb
erflärte für eine au«rcic|cnbc Drgelprüfung bie ©es
genwart be« Sßrüfcnbcn beim Sau ber Drgel felbff
für unerläplic^. ^r. SDrg. Secfer gefianb bie« ju.
$x. SDrg. ©Wellenberg forbert für bie fragliche ^Jrüs
fung bie Mnwefen^eit jweier Drganiffen unb jweiex
Orgelbauer, wogegen #r. SWupfbir. Slitter auf ba«
äRi§(ic$c einer folgen Einrichtung bei etwaigen 8Weu
nung«bifferenjen unb auf ben Äoflenpunft aufmerffam
mai^te. 6r fprac^ ton bem ©ebürfnif, ba§ baffii
126
tn8glic$ft @otge getragen ivetbe, {eben Drganiflen,
felbft bie auf bem Sanbe in Sfyatigfeit befinblic^en
nid}t aufgenommen, ju ©rgelfennern ju machen, um
ben r/äufig im 9Jti§verl?ä(tnifj jur $auptfadje fkfyens
ben größeren Slufioanb bcr ^)cc6eijte(;ung eincö weit
entfernt ioob/nenben JDrgelreviforö ju entgegen, ©ie
{Revifton ber Orgeln aber biirfc ben SDrganifien nietyt
genommen werben. 4? r - SDrg. ÜBecter fpradj ben
SBunfdj au$, ba£ namentlich audj ©eminariflen (Sets
ten ber betreffenben ^Regierungen Gelegenheit unb $lns
regung gegeben werben mochte, Orgeliverfe aller Strt
unb bie ßrgetbaufunft felbft burcr) ben üöefudj von
SBerfftatten fennen ju lernen. §x. SJtuftfb. #entfcr)el
wanbte bagegen ein, wie bie Äürje ber ben ©ernina;
tijlen gewo^nlicr) gewährten SilbungSjeit eö wo^l
faum gefiatten werbe, biefe SMlbung auet) auf betats
tige 3^ecfe auSjubefynen. Stitter erwiberte, ba§ fofcfyc
©ilbung auf ben Seminarien nidjt erreicht werben
Knnej er verlange mögliche Anregung ber -3»ng^
ten im Sltfgemeüienj naefy ber <3cr)uljeit miifjten lie
(Seminariften in ben ©tanb gefegt werben, fief) Äennt=
niffe in biefem $aä) 3U erwerben. SDrg. Sanger bemerkte,
Wie auf ben ©eminarien jefct ber Unterricht bebeutenb
vervotlfommt fei, war)renb £entfcf)el an ber erforbers
liefen 3^it jwei feite, unb Ölügel bie eigene Siebe jur
<Sa$e immer atö bie 4?auptfa$e bezeichnete. 2Ba3
ben unter 9?r. 2 angeführten Eintrag betrifft, fo bes
merfte §r. äftuftfb. bitter, ba£ ja jeber Orgelbaus
meifler einmal Anfänger gewefen fei, unb ba§ eö bas
r)er um biefe fdjlimm ftetye, wenn nur anerfannte SWeis
per gewählt werben feilten. £r. Drg. ©erfer erwis
berte, ba§ nidjt ein Sftame von 9tuf bie alleinige ©as
tantie biete, e§ reiche au3, wenn ber Orgelbauer ber
©efyorbe al$ ein tüchtiger Sflann befannt fei. ©egen
9lx. 4 bemerfte bitter, ba§ jefjn 3ai)xe eine ju lange
3eit feien j ber Eintrag erlebige ftet), wenn war)renb
beö 33aueä, wie ©attler in Anregung gebraut r)abe,
ein Drganifl benfelben bcaufjtdjtige.
Slm <3c$(u{j gab noer) #r. SKufifb. SBilfe eine
ausführlichere SWitt^eilung , um ju bewerfen, welche
langjährige (Erfahrungen etfotbertic$ »Ären, um eine
genaue Äenntnifc aller Drgelttycile ju erlangen, unb
betätigte bie 31nfte$t beä SlntragfletlerS, baf nut
SBenige befähigt fein burften, ein iva^rcö, begrünbetef
Urteil über Drgelbauten abjugeben. *)
9la$ längerer Schatte fleüte ftet) bie Slnflc^t bet
Sflajoritat in gotgenbem fefi: ©ie Stevifion muf
allerbingS in ben $anben ber $$. Drganiften ver*
bleiben, wefentlic^ aber fei, bafj ber Drganifl be«
Drtä wa^renb beS $5a\it$ bet Drgel bie Mufftet
fü^re, inbem fler) auf fole^e SBeife am jwetfmäjjigften
bie ©ebenfen beö $rn. 9lntragfletler8 erlebigcn wür-
ben; ein anerfannter @ac$t>erfiänbiger mBge bann bie
fertige Drgel rembiren, unb toon bem Drganiflen bie
nötige 51uöfunft über alle ßinjel^eiten erhalten.
äöegen ber Uxcitö weit üorgefc^rittenen 3eit wuts
ben bie ©erat^ungen beg erften Sageö hiermit befe^lof«
fen. (So erfolgte tic ©orfefung beö $5rotocoll8 burdj
$rn. ©ö^me, unb bie ©ene^migung beffelben. 9lae^s
mittagö fanb eine mufifalifc^e Unterhaltung im Saale
be3 ©ewanb^aufeS jlatt. 3um ©ortrag famen:
ßoneert, © = aWott üon @eb. Sae^ mit Quartetts
begleitung, burc$ ^)rn. ^Jrof. äWofc^eleö. Seet^ot)en , «
© = ©ur Duartett in feef;« @a|en, toergetragen »on
ben $$. (iTl. ©atoib, junger, 2Kuftfb. ©abe, unb
SBittmann. einbaute auö ©c^uberfö ©säWoH Quats
tett, vorgetragen t?on bemfelben. ©onatc für ^Jianos
forte uon ©uflaü glügel (SWanufeript **), üorgetra^
gen &on grau ©lifabet^ ©renbelj au§erbem ©efangs
Vorträge : baö „SBalbweib^ von 9Wofen unb 9tieeiu8,
vorgetragen von grl. ©ogel, unb Sieber von <&>i}\xs
bert unb Schumann, vorgett. von JJtl. 2(gt§e unb
$rn. (3tye au* SDBeimar.
*
(fforrfefcuna folgt.)
*) 9B(t bebanern, un« auf biefe furje Angabe Bef^ra««
fen ju muffen. 2)a ^&r. SWÜ). SBilfe ju entfernt fag, fo na*
ren n>etcr ber (Secretait noc^ bie ©teregrap^en im 0tanbe,
feinen Vortrag JU oeifte^en unb bemfelben ju folgen.
**) (Srf^eint im Setlag von gt. ^ofmeißet.
Ueberftd)t bet neucflcn ©rf^cinungen auf bem (Sebieti ber 2»uft^
gut Sfoltite mit *8c#UitutiQ.
§♦ S)at)tb, ©p. 19. Introduction et varialions brill.
sur un Üieme original pour Violon avec aecomp.
d'Orchestre ou de Piano, fliftnet. Avec Orch.
2 aijlr. 10 ngr., avec Piano 1 8l)lr.
Siolinfpielern gu empfehlen, toelc^e gern ©effetee in bie
127
$finbe neigen. QWljere ScfHmmnngen Nnguanfügen , toäte
fiberfrüfffg: b»c SWanier be« 33erfaffcrd i(i aud früheren SBer*
fen ^fnlängftc^ befannt. «Die £)r($eflerbegleirung if* feftr in*
fcreffant gehalten.
3* Sott, ©p. 9. Andante cantabile, mit Begleitung
*es ©rrljfitrrs <rt>er piano. fuckljarM. Jllit ©r-
ttyatr 1 lljlr. 5 Hgr., mit pftc. J5 ngr.
Stafürlidj fTic^cnbe , gefangreidje aWcIübic, jugleiÄ »tr*
fnngtoott für JBioline.
SÄ- $ftttfet, Six pi£ces avec accomp. de Piano.
IDirn, müller. ®p. 11. Hr. 1. Chanson d'amour
sans paroles, 24 flr.; Hr. 2. Chanson berceau,
24 flr. ©p. 16. Itr. J. Barcarole sans paroles,
24 flr. 5 Itr. 2. La capricieuse, 24 fir. ©p. 21.
Impromptu, 24 flr. ©p. 22. Scherzo, 30 flr.
SirrerHe bfte # ttinjfg Keine ®erf*en, bie jum ©lud bod)
meljt geiflfgen 3n$aU in ftd) führen, al* if>t all$u geringe«
Sßolumen vermuten lägt. 6ie feien empfohlen.
$• iPtttme, ©p. 10. Souvenir villageois, Andante et
Rondo pour le Violon avec accomp. d'Orchestre,
quatuor ou de Piano, ßrljott. Avec Orchest.
5 J\. 24 flr. Avec Quatuor 2 Jl. 42 flr. Avec
Piano 2 Jl. 24 Ar.
93elgifd)e €djrle, toie Bei allen <S<$uIern be SBerioi'*.
2>a« (Sruef fft nidjt lefd)t # »erlangt groge gertigfelt unb tuty
tige 99ogcnfuf>rung. 5)ie Gcmnofilion tfl lebenbig unb erfünt
tyren 3*c<f alt (Sonccrtfiucf.
<£. ©Utlitt, ©p. 4. 3write Sonate ßr fffle. unö
öinline. Siljubertl). 2 Äljlr.
SBirb befote^en.
gur d&arft allein«
X. SRatalucri, La frezzolini nella Giovanna d' Arco
de Verdi ossia cavatina col coro d' angioli e De-
monj, transcritti per Arpa. Ricorbt. 2 Jx. 40 <fft*.
(fine ber jefct üblichen Umfdjreibungen.
tyaX\ft*3Ll\)aiS, ©p. 97. Iliuslrazioni dei Poeti Ita-
liani. Ricorti. 2 St. 40 (Et*.
<5ljara?terflütfe na* neuerem 3uf(fcuJtt. 6ie feien em*
J>fo$len.
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ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zo
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mento" — de Mercadante . 18 Ngr.
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Cah. II. Op. 57. . 1 Thlr. 15 Ngr.
contenant:
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„ 5. R£ve apres le bal . . . . 15 Ngr.
„ 6. Variations sur un motif d'une jeune fille
22 Ngr.
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le Salon. Romance et Marche de l'opera: „les
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avec Piano. Oe. 91 20 Ngr.
E<nsekk,C,Octaven-Walzerf.Piano. 1\ Ngr.
Iiiibomirgki, Fürst Casimir, Op. 3.
Nr. 2. Lied. Nr. 3. Romanza. . . 10 Ngr #
, Trois Mazurkas pour Piano. Oe. 11.
10 Ngr.
Mayer, Ch., Souvenir de TElbe. lme Divertis-
sement pour Piano. Oe. 95. . . 1 Thlr.
Rtowakowftky, JOS., Tesknota (Die Sehn-
sucht). Romane 7£ Ngr.
Reissiffer, C ©-., Scenes familieres caracte-
ristiques pour Piano. Oe. 187.
lme Partie. Nr.l. Chansonette pour)
endormir les en-f
fants qu'on berce./
Nr. 2. La balancoire. )
, dido.
2me Partie. Nr. 3. O ma chere mere, j
pardonnez moi! I
Nr. 4* La querclle et laf
reconciliation. i
Nr. 5. U m'aime? DieuA
quel bonheur! J
, do. 3me Partie. Nr. 6. Ne vous echauffez
pas trop, ma fille. (Valse brill.) . . 12 \ Ngr.
Sammlung beliebter Ball -Tänze für Piano.
Nr.28. Paradies-Polka v. Gr- Meyer. 7| Ngr.
, do. Nr. 29. Cerrito-Quadrille von ©.
Knnze. Op. 63 10 Ngr.
Vojfeler, Valeria, Pensees musicales.
Nr. 9. Der schwere Abend. Gedicht von N. Lenau.
5 Ngr.
, do. Nr. 10. Könnt' ich dein vergessen.
Gedicht von Agnes Franz. ... 5 Ngr.
Zezi, Alf., L'Angelo benefico. Recit. e Ro-
manza per Voce di Contralto o di Basso. 10 Ngr.
12* Ngr.
174- Ngr.
Drutf ton %t. 0t G 4 mann.
Ihuf
tttf$ttfi f$t
SeraniluoTtUdKt Äebacttnr:
t%vant SßxenheL
Siebemiitbswanaifljrer Sanb.
M 22.
<8 erlege f :
Stöbert grief* in £«!*}{§•
©eu 13. ©eptem&er 1&«.
$on bieftt 3fitf*. erfe&eintn tt>ö<$etvtlid> %xti* be& ©anbe* ton 52 Ukn. 2 1 /, ü'fjlr.
2 Hummern Don 1 oDtr 1 T /» Sogen» Snfediflüägefcüljren bie ^critjrile 2 Otgr,
Abonnement nehmen alle *j>o(tamter, Su$*,
flftufih unfc Aunjtk-iiibLiina.fn an«
3rt6ült: gunft** Eitterfrfl Ui Epürtnfl« 6&ngftbunti*. — Alf ine äfttung, £ag^ßr[cl?i$te, ÄkrmiföteS,
Äunftrö fiiVbrrfrfl brt 'Shiirin^t
Sängetbinibeti,
ttn 23fl«n unb 24flen 8ua.ufl 184T *
©rr XIAtfngtt ©anger&unb Ijatte für biefeä -3 fl fa
^wei ^iflcrifdj merfwihbige Orte jur 9tfc$altttttg fei=
ne§ fünften üieberfefleä gewägt: ©ifenadj unb bie
SSartburg* 3hi <3^ fcefdjfejj bet gefleomite , ber=
ttauenb auf bie ©aflfreunbli^tcit Stfmadjö, ttttfc nadjs
bem ber nrue SUrnlefegen bie f&tm&fytt mit neuem
Äefeen3mutf?e erfüllt fratte, baä gefi auf jwet Sage
auäjubefynen. ©ie feftiier) gefeljmütften Strafen bet
Statt tiefen auf eine ftettbige Sfyfifnafante ©eitenfc
bei (Siuwdiner fdjliefjnt, unb feie Sänget würben
fimmt{id| auf baS ^erjti^fle empfangen imb attfgt*
nommen« 5(m erften gefhage torrfainmcltcu fidj bie
©änger gegen 8 Ufer SRoignid im fegenannten
Gl embag arten, um Ijier bie gewöhnlichen ©eeotationeu
jm empfangen, Ucactjbem Stteä geerbnei war, bewegte
flc$ bie £5ängcrfd?aar biä nun üKarftpta^ , wo ein,
ton g. ncnbcCäfofefrSarttjofbQ befenber* baju eom=
ponfricr, „äRorgciigtufj" vorgetragen würbe, Solan
^atte fyiet bie Sanger burctyairö bitter ^fammenftef-
Jen fotten, bamit eine giöjjere Uöirfung fceä fraglichen
Sieb ei Ijerbürge&radjt warben wäre« Gin fjerrUdjer,
&öm ^ßref. Di\ ©ettnbarbt auö Srfurt beigetragener
SBei^efprud?, welcher ttjcUä ber ©nsfjljfrjoghdjftt gas
mitte, tr/eilö bet ©afifreunbfdjaft bei (Sifenadjer Üüür=
ger gewibmet war, folgte unmittelbar auf ben @es
fang« 3iun bewegte ftä) ber Sf^ä u 9 " u * ct SWufifbe*
fteitung naä) bern ÜÄauenttjak ^ut ttfafyaltuitg ber
einjig megtic^en ^robe. ©ia^tcr unb ^ompoiujlen
fabcii wir an In &pifat bed unabfe^baren (Sangeta
gugeä, 93pu ben erjiaeH will idj nur ^, ^ed^ftein^
ö. Storc^/ $^ SBetfet, ton ben testeten gr, @a>neu
ber f 6. 0, Steiffiger, 4>, ß^tarb, M. äKe^fcffef, SDioa
feöiuä etitafjncn, ©er Seflvomtte ^atte (einen fe^&s
neren ¥^8 warfen tonmn, a(§ baS t;errtic^e Tlüs
rient^at, in wettern bie fe^r jweimäpig eingerii^tete
Beut? alte aufgebaut wat. ©af bei betätigen Wefangs
fefien bie groben oft fe^t fcurd^ bie 3nt befdjräuft
fiiib^ unb mannet ©irigent auf eine, jw weifen feljr
nötige äSiebfibedmg irgenb eineä ©tiirfeä üetji^ten
hui«, baä wtffen s ÜUe bie, weld;e fe^cn ätMilidSen rfc;
ften triwe^nte«. gut ben erften Sag waren jtit 'auf?
füijtung beftimmt: i) „®ebet" öou &. Äüljmftebt,
2) „gefHieb" oou 51« SJtet^feffet. 3) „3iimf an'«
aJatertanb" tjon 9tfl|tbtg 4 4) ^*wf tie ^D^en!"
oon 3- ^'*0^ 5) „Xt;üiinget(ieb" nadj Sut^er'S
/y (Sin T fcfle »itrg u\", 6) #/ ©o* ^atet Unf«",
©oppefdjDr oon griebr, @c§neiber* 7) „©angeäs
weifen" tion g« Se^önewatb. 8) ,,©ie grauen fot^
len (eben!" »on Äii^mfiebt. 9) „©e^nfu^t'% Söhu
flergefaug tjon 3M. SSJttti^« 10) y ,fiicb ber ©egetu
wart" ben 2t. äBanbeieleb. li) „©e^hiSe^or" teon
3, Otto« ©aö t^an^e würbe in btei Slbt^eilungen
botgetrageu, unb bie }ut (Sr^ohtng bet (Sänger uSj
t^igen Raufen bur*^ letnige gefirebin unb gute 3^
ftnimeutatmuftf auögefuKt ©Treiber biefeä, unb mit
ifym gcimf fo mannet Shtbere, fann, bom miiftfalif^
fritifc^cn Stanbjpunfte au€ y ftc^ burc^auä mit biefem
fßrogiamm nifbt befteunbeti, v iu einem betartigen
130
fiieberfefie, wo nat)e an 1200 Sauger toerfammelt tva--
tm / gor)8rten wenigflenä fiit ben erflen Sog — mit
9lu8nar)me ber ©c^nctbcr'fc^cii Qtompoftticn — ganj
«nbere ©acr)t:n. Süarum bemtgte man bar/er nict)t bte
©elegeiit)eit, grofjere, für SWaffen beflimmte Gompos
fltionen jur 9luffüf;rung ju bringen? (Scmponiften
«nb Berleger würben mit grouben ein berartigeä Uns
terner)mcn begrübt r)aben. ©afc baö boppeldjorige
„Bater Unfer" Den griebr. ©ebneiber, in ©egeuwart
beö 6omponi|ten, nicr)t jur Sluffiifyrung gebracht wers
ben tonnte, berührte toiefe ©anger fcfyr unangenehm,
©afj man 9teiffiger au% ©reäben jur $r)eilna(jme am
gefte eingelabcn, unb and} nict}t eine (Sompofition üon
ir)m fang, muß id; gerabejii taettoö nennen, ©ein
9tut)m wirb baburcr) jwar nidjt Meiner, aber einem
Ecmponiften, ber bte fcaufbarften ^tymnen unb Sieber
für bie beutfcr)en ©dngeruereine frf^reibt, wäre man e3
jebenfaüö fd;ufbig geiücfen. Bon beu oben erwäfyns
ten Siebern fanben 9?r. 1, 2, 4, 5 u. 9. Beifall; in
bie freubigfte ©timmung aber würben fotüor)t ©anger
a!8 3«^;Bter berfegt, als ber §err c. 2Br/benbntgf bie
JRebnerbüljne betrat, unb in feiner fernigen, juiu £er«
aen bringenben (Spraye bie 333 id)t ig feit berartiger gefle
beleuchtete. Witt geuereifer unb ftegenber Berebtfams
feit ermahnte er jur (Sintradjt, bamit bie fo eben üer*
r)aöten Älange $l;at unb SBaf;rr)cit würben. — 2lm
Slbenb beö crflcn £ageö fanb ein tjeitereö geßmar/l
Statt, wa8, eingebenf beä aUcn SBorteS: Cantores
amant humores, nict)t feblen burfte. 3ur Belebung
biefeä Weiteren, gemütr)licr)en SHatjleS trugen S. Bedj5
fiein u. 81. nid)t wenig bei.
9lm jweiten gefltagc toerfammelten ftcr) bie ©an;
ger SRorgenä 8 Ur)r auf bem UHarftplagc unb fc^iefs
ten flet) unter SWuftfbegleitung jum 3"8* auf bie
SBartburg an. ©er ©ro§r)erjog öon SBeimar; Sife;
nad), welcher audt; nebft ftamilie fowofyl in (Sifenact),
alö im 9Warientr)ate felbfl wäfyrenb ber geftyroburtion
gegenwartig war, r)atte mit greuben bie (Srlaubnifj
jur Söartburgfeier gegeben, unb ber (Srbgroffterjog
Beehrte bie ©anger mit feiner ©egenwart auf ber
SBartburg. 9lad) furjer Srt}olung begann ber ©es
fang. Söaö für ©ebanfen wär)renb ber Stnwefenljeit
auf ber SBartfcurg bie ©anger burcr)brungen r)al?en
mögen, roid id) bittig jebem ßefer überlaffen \ unb nur
ju beftagen mar e8, bag man nidt)t fiir etn?aö beffere
geijtige Wahrung ber ©anger geforgt ^atte. 9B<nn
cö audj ganj am ^8(a^e n?ar, bafj Sut^er'ö Ärafttieb
na<^ ber Urmetobie vorgetragen rourbe, fo madjtcn
lod) bte übrigen fiieber wenig, ober gar feinen (Stn?
Irutf. SSBte ganj anber« laugten ©anger unb #8-
trr auf 8. »ccrjftciVä geflgebic^t, roa« jebenfaOS ber
Deffcnttic^fett übergeben ju werben toerbiente. Unb
$Stte man nur fiatt bed übrigen ©ingfang« ^bafi
beutf^e Sieb" »on ÄaOtwoba, „bte »rotfenfa^rt" toon
gr. ec^neiber, „SBer 1)at bi^ bu fäbnex SBalb" bon
SWenbeteffo^n jur ^Tobuetion gebraut, welken gro§=
artigen Siubrutf würbe bieö gerabe an bem ewig
benfwürbigen Orte gemalt ^aben. ©egen SWittag
bewegte jtcr) ber Scfljug auf ben remantifdjen ^Jfas
ben, bie ind SWaricnttJal führen, wieber auf ben gefb
pla%, wofelbfl Bortrag gemeinf^afttid^er Sieber mit
Bortrageu einjelner Siebertafetn abwedelte, ©a^ e«
eine mi§lid>e ©acr)e tfl um baö ©elingen oon Bors
tragen einjelner ©cfang vereine bei berartigen ©elegcns
Reiten, bieö loiffrn 5Itte bie, weld^e bei d^nli^en ßals
len t^atig waren. Biete ©anger tt/un gtei<^ anfang«
beä (Eliten ju tiet, fo ba§ bie Stimmen batb matt
werben -, and) muffen, wenn berg(eict)en ©oloüortrage
fiatt t;a6en, bicfelben in gefcr)lcffenen SRaumen auöges
fii^rt werben, um einen Sotaleinbrutf ^ertjorjubringen.
©effen ungeachtet fangen namentlict) bie Siebertafeln
üon Sena unb ©ifenac^ nict)t ofjne ©eifaü. 9lad)
einem tom ganjen Bolfe ju ftngenben ©c^eibegrug
bewegte ftet) ber 3ug bi8 in ben ©arten bet (Sr^Os
lungegefeüfcr)aft, wo Don Slbenbö 8 Ul;r an ein gefls
ball baö ©anje befcr)lo§. ©er geehrte gefteomite f)at
in foeialer $)inftc^t feine Slufgabe würbig gelofl, et
t)at burcr)au« 9l\d)td tjeraSfaumt, nm ben ©angern
ben 5lufent^att in Sifenacr) fo angenehm att moglia^
ju machen, ^a, bu ^errlict;e8 S^uringia, bu Sanb
mit beinen Burgen unb ©agen, mit beinen immer
grünen SBalbern unb $t}alern, mit beinen fegenSreis
c^en gturen unb Sluen, mit beinen freunblict)en unb
bieberen Bewohnern, wem follte ntdr)t bei Nennung
beineö tarnen« baö ^>erj aufgeben? Berflungen ftnb
bie SBnc beiner ©anger, boct) lange nod^ wirb in i^
ren £er$en ber 23fle unb 24fle 5lugufl 1847 unb mit
benfelben bie Erinnerung an (Sifenac^ö ©aflfreunbs
fct}aft fortleben. —
3. ®. äWüller,
IDirectov bed J)««bner Drj^eu«.
Äleine &titun$.
«u« Jöraunf^Weig fdjrelbt man nn« : 3« ber Oef^fd^te
nnfere« Ztytattrt toirb Hefe* 3abr, namentlich auf bem ®e*
bittt bet Cper, jn ben fiua)trcid^ften gejÄ^lt »erben, ben»
bret £tyern, ton Diepgen Xonfünfilern cemponirt, bfirften
nac^ einanber gut Aufführung fommen. 6a)on iß „berXtcn*
babour", groSe Oper mit fSalltt unb ®efed)ten von Sletan*
bet %t$ta, fünf SKal mit n>c^(t)erbtentem ©elfall gegeben
toorben, nnb toirb unjtoeifelljaft ferner ein fogenannte« Saffen«
8tücf bleiben, eben fotoobl feiner fernen, leidet* fag liefen fßtt*
lobien al« be« @lan^e6 tregen, toemit biefe Dptx aulgeftattet
131
Mr. folgen wirb iljr ncä) in biefem SRonate, waljrfd&einlid)
am 19ten, „bie 93raut tom Jtynafl", grofje romantiföe Dper
in brei bieten von #ent$ ßitolff, auf bcren (trfclg man bler
airgemein fe^t gefpannt ip. «itoiff l>at jtd> al« $ianoforte*
SSirtuo« nnb (Somponift bereit einen bebeutenben SRuf erwor*
ben, unb fein feljr $er»otragenbe« Talent tp fo vollfommen
anerfannr, baß man von iljm aud) al« Dpern;(5omponifx SBe*
bentenbe« erwartet. %lad) unferer Ueberjeugung wirb fid) bie«
in „ber JBraut vom Jtynafi" glänzen b bewähren, von ber
ifingfr im Salon be« >Jflufifalienl)änblcr« SWe^er bie beiben
erflen Slcte unter SJlitwirfung ber fjiefigen gefeierten Dpern*
Sänger unb Sängerinnen, ber Damen gifdjer* Otiten unb
SWeifjfeffel, unb ber Ferren Sdjme&er, ©afmnjer, Sif^er unb
$öef im 93cifein vieler ßunftnotabilitäten burdjgenommen
Würben, unb bie lebbafteiie Scnfation unb Stnerfennung er*
regt unb gefunben tyaben. äBie unjweibeutig tiefe üBirfungen
gewefen, fann ftd> motjl ni$t fixerer l>erau«fUKen al« ba»
burdj, baß bie Dper, nod) e$e fie ganj »ollenbet war unb
vfjne Bewerbung be« (SemponiiUn, wenige Sage nad) Jener
$robe von ber $oft&eater*3ntenbana angenommen worben ift
Mb fofort §nr «uffü^rung gebraut Wirb, «itolff leitet bie
groben perfönlid) unb wirb au$ bie elfte Sfcepräfentation bi*
tfgiren; bei ben bebeutenben Gräften unferer Dper unb bem
Cifer, ben fämmtiidje äRitwirfenbe für bie« fdjöne ©erf bar*
legen, toirb eine vorjüglid)e 9U«füljrung ju ei warten ftefcen.
Dem fer)r bürdeten Libretto, wehfce« einjufe&en wir <§)e*
legeuljeit Ratten, jolien wir unfere volljU ^nerfennung. <S«
erforbert biefe Dper jwar ein gute« $erfonal, weit iece $ar*
tie bebeutenb ifi, aber bie Scenirung verurfadjt feine namljaf'
ien Äofien, unb fomit toirb biefelbe, jumal bei bem fo füf>(*
baren SRangel an guten neuen Dpern, ben Xl>eater*Di*
tectionen eine fefjr toülfommene (Srfdjeinung fein. — Die
btitte Dper i(x von ®tbppltl, einem SWitgliebe unferer $of*
Äapelle, welker fid) al« (Sompontft jwar noeft feinen tarnen
erworben fat, aber nad> bem Urtbeiie competenter SJiänuer
in biefer Dper ©rave« liefern fott, woju nur il>m im sBorau«
Qlücf wünföen. @-
XttgrtgefAi^te*
Steifen, ©otteette, engagementS w. 3n Slawen
$aben gafUrt: gr. «Palm * CpafceT von Stuttgart unb St.
Sttfe'SfU? au« A6nig«berg mit vielem 93elfall, $r. $aitltet
vom Äärntljnertljor bagegen wie e« f^eint nmgefe(|rt. 3)ic
Sängerin Sri. Ä. 9leit# ^at in ©reif«»albe aufetorbentli^
gefallen.
3)ie (Slavtervirtuofiii Catnitta ^le^el ifl feit Äurjem
am ^arifer (Sonfetvatoite aU Sekretin angefteüt.
SDie beiben Retuba ^aben in 3Utau concertirt unb fe$r
gefallen.
Sri. emma 9tQ4 an« «annooet fingt fe^r beifäHig im
Berliner Opewfcanfe.
SWuflffefte, «wffujtiittöett* 3« «fejittebetf bei SWag*
beburg foll nä^ften« ein a)Jännergefang«feji von 16 ©ereine»
gefeiert werben.
3n ©cnt$in ($rov. ©ranbenburg) ^aben an 250 San*
ger am löten ftuguft ein (Slb ^avel * Säugerfefi ge*
feiert-
Den 29(len Sluguft fanb in ©Uttdjtttt ein „Sängerfefl"
ftatt. iDie ©tertoirtfK flnb fetjr in matigfdt gefefct worben.
3n bem „Sd^önbnrgf^en Sinniger" nnb ber „^eipjiger 3eU
tung" befinben fi(^ bie Danffacjungen ber auswärtigen, babei
beteiligt gewefenen Sänger.
fRtUC C|>ettt. 3m Xf)eoter an ber Solen ijl eine neue
Dper: ba« „$ttb$en vom ganbe", SKufif oon b, &Upp&,
gegeben werben« £a« $nblifnm l)at (le jwar fel)r beifällig
aufgenommen, aber baran f^eint bie SWufif weniger Sdjulb
gewefen ju fein.
Die neue Dper von ©ttjtab Cdjttlibt in ©elmat:
„$rinj öugen, ber eble «Ritter", be^anbelt nldt>t etwa bie
©efdjidjte tiefe« gelben, ber mit feinen kämpfen gegen bie
£nrfen ein gan| nette« Dpemfüjct abgeben müjte, fonbern
nur bie (Sntftefyung be« befannten JBolUliebe« , wa« nod^ im«
mer mit oeränbertem Xert gern gefuugen wirb; — bie in
«Rr. 12 bief. 3tfe$r. gefüi<J)tete Begegnung mit ber gleiten
Xertwa^l 3uliu« ©eefer 1 « f^eint alfo wegzufallen.
3m (Sarcano* Sweater in SKailanb i(i eine neue Dper:
„bie Sadjantin" von ftontana mit gurore burc^gefaUen. 9l(fo
f(r)rcibt Dettinger'« G^arivari.
5Tu§jeic5nuttgcit, öefötbetwitöen» Der f. f. $of#
fapellmeifter Sfhnant ^at von ber ^ergogln von $arma für
bie SBibmung feiner ^weiten S^mp^onie bie golbene DRebaiHe
für Äunfl unb SBiffenfe^aft erhalten.
Äittl in $rag ifl von ber fönigl. «fabemle ber SWuflf
in Stocf^oim jum SWirgliebe ernannt worben.
STobe^fdtte» 9lad^ langwierigem äranfenlager vtrfdjieb
am 3ten Srptbr. SWorgcn« ^r. (Sari SR ed)etti, in einem
^anb^aufe bei SBien, feine« «Iter« 37 Saljre. (Sr war $ro*
curift in bet ^ofmufifalien^anblnng feine« SÖater«, $ietro
SWee^etti, unb beffen Stü^e. $11« ein tätiger Arbeiter nnb
getiefter Deponent war er ben ©efd^äft«leuten, al« ein jn*
verläffiger, d>arafterfefler SWann feinen grennben befanni.
Bitetatifeje aotiaen* 3n ^ermannfiabt ifl ein Sieber*
bud) ber Siebenbürger Deutf$en, ^eran«gegeben von 3« 9*
©eltd), erf^ienen, nnb gwar bti einem Deutfd)en, ©nd^^änb*
ler v. ^od)meifier.
Die örgäninng«blätter gu allen (5onverfatton«lerifen ent-
halten in it)rer Kummer 107. eine Stograp^le be« rnljmll<$
befannten ©lollniften S(rißiatt ttr^att in $ari«.
93om lflen Ddober werben betbe berliner SWufif geitunge«
vereinigt nnb alfo nur al« eine bei Dr. Ottftab Borf fort«
erfdjefnen, inbem biefer bie OalHarb'f^e angefauft l)at.
132
9k flrmi TAä^ü
grl. 2fnB $at ifcr SKepertolr, ergäbt bie Xfceater,* ?oeo*
moifoe in Hr. 24. burd> bie »malia in einer, ©(friHrr'« 8Kau«
Bern nachgebildeten Oper »on 9Urbi bereidjcrt. S)ie Oper
ging unter ber eigenen Leitung be« (Somponlfkn in ©cene;
ber £ert rnljrt »on (Sarlr SWaffei Ber unb i(i in feiner Q3er<
BallBorniflrung be« ©djilfer'fd^en Sranerfpiele« gang geeignet
ben in ber gürßengruft gu SBeimar rubenben bentfdjen JDtdj«
ter im ©arge nmgutealgen. gmalia unb Äarl SKocr Fennen
fid) in ber Oper niefct »on früher, fonbern ber Sftäuber mad&t
erji im »ugenblfcFc, wo er flc firafjenräuberffä überfällt, l&re
angenehme 93efanntfdjaft. ©$on gücft er ben $old> gegen
«malia, at« er plastica ruft: ©ott, tote fd)ön! £>ein J8U4
entwaffnet mid>! JDarauf fingen Beibe ein ©nett gufammen,
nnb verlieben flc$ toäljreub beffelben fierblid) in etnonber.
£>er alte SHoor »erbrennt in feinem Sljurm, ben grang SWoor
gur *8erbeimlfd)ung feine« ©erbrechen« in öranb gefteef* &at,
nnb totyrenb ber gärflid&e ÜBater, »on glammen umgüngeli,
»le auf einem ©Weiterlaufen fre^t unb na$ feinem ©oljne
Äarl fd)mac$tet, nafjt biefer mit ber Sanbe, ruft: „£a!
SWcfu SBafer!" tiefer entgegnet: „<Sr ifi'«, mein ©oljn!"
nnb aerfinFt in giammen. Äarf ftürgt in ba« geuer, rettet
feinen 93ater, unb fh'rbt an ben Eranbmunben, toä^renb itjn
ber merfttJÜrbiger SBeife unwlefct gebliebene ©rei« fegnet unb
fagt: S)eine äinbe«liebe füfjnt beine ©d&ulb, toomit bie pein*
litten ©erid^te, menn pe ben Sauber gefangen, fd^xverltc^
gang eim>etftanben getoefen fein bfirften. grang toirb »on ben
SKaubern Berbeigeföleppt. $)er Saier wfiudjt i$n, unb 2tma*
lia ü?ifl fid^ mit ber Sßiflole, bie fie au« bem ©üriel be« fter*
Benben Äarl rlf, erfd)le&en; grang luW tbr bie $iftcle tneg;
nehmen, aber biefe gcl;t io« unb tobtet grang. ,,2öel)! 3$
f^abt feinen ©o$n mel?r!" jammert ber Sllte. ,,2lud) Feine
Softer meljr!" ruft Wmalia, unb fiürgt ftd), o$ne bag e« eig-
nem ber babel jieljenben S*äu6er einfällt, fle aufhalten, in
bie glommen. $er alte 3Hocr mill tyz nad), M ingnufc^en
ni$i bie Äraft bagu, unb gieljt e« vor, mit einer legten Slrie
fein «eben auf ber 93ü^ne au«ju$auc$en. —
3um 93erglri^e mit unferen beutfd^en (Fonfer^atorien
möge bie (Srtoa^nung bienen, bag SSttvcabantt, ber JDirector
be« (5onfert)atorium« »on Neapel, 7500 granc« (ni^t gang
2000 $&aler) jä^rlic^e JBefclbung erhält. 2)a« gange ©ubget
be« ^onferuatorium« beträgt 36,000 $)ucatf (circa 48,000
ZMn), toofit 100 3ög(üige ga»§ erhalten nnb nnterri*W
»jtrben. IDie Beamten befleba au« 2 ©onterneitr« , 1 geijU
l.c^en (Santot, 1 JDirector unb 24 ^rofefforen,
^ 3n ben Beiben aÄilanono'« ifi {eftt eine britte ©4»e#n
Cddlie gefommen.
Seutfgtanb iß bed^ no* mit feinen BiBliogra^ife^e«
Wac^ricBten über ba« 9u«lanb entfe^Uc^ gnrnef; toer Fentl
g. SB. ben (Jomponift SWariin ©ogt, »er twa^nte i^r
toa^renb alle leibliche iBlrtuofen ton $ari« bur$ nnfere Öl4t#
ter laufen, nnb bod> f^reiben ©d^eitlin n. 3oßifofer in &.
©allen an fämmtlid&e SKnfiF^ nnb öue^^dnbier JDentfd^ianbf
nnterm ?ten 5(uguß b. 3. :
„2Dir fabtn ten totbit ber Aite$en - 3RuftF t>on SRm>
titt Sogt übernommen, ber anerFannt einer ber er^e«
ber ) e 1 1 l e b e n b e n (Sompouißen für Älrd)en«3Rnfif in granF*
reic^ ifi. fflon mehreren feiner ®erFe finb » bi« 4 «bbrndfc
»eranfialtet »orben. 2)effen neue ®erfe pnb nac^ße^enbe:
Missa a 3 voeibns et organo. Op. 53. — Missa brevis ac faci-
lis a 4 voeibus et organo. Op. 43. — Missa brevis ac facilis a
3 voeibus et organo. Op. 44. — Messe a qualre Yoix arec ao-
compagnement d'orgoe. (3»it latein. Xert.) Op. 46. — Messe
pastorale a quatre ou ä trois ?oix a?ec aecompagnement de
Torgue. (tert latein.) — 4 Ave Maria ä Canto, Alto, Tenore,
Basso et Organo. Op. 52. — 12 Antipbonae Marianae, Salve,
Alma, Ave Regina pro 3 ac 4 voeibus cantant et organo obü-
gato. Op. 48. — Psalmi vesperlini in falso bordono a 4 voei-
bus et organo. Op.42. — Requiem a 4 voix avec aecompagne-
ment d*orgue. — 6 ©tücfe für bie Orgel gum ©ebrauc^ na<^
bem ©otteöbfenfie. Op. 45. u. f. »."
gerner liefern ße nodj al« neu erfc^ienen: ABB« Sog«
ler'Ö Salve Regina für ©opran, «lt.. Xenor unb Sag, mit
ober cljne Begleitung ber Orgel. 9lr. 1. — IDaffelbe. JRt. 2.
— 35affcibe. J Jtr. 12. u. f. m.
3n 9lr. 13 be« vor. Sanbe« tabelten »fr in einer *Rotf|
ba« Q3erfa^ren einer berliner aKußfalien^anblnng (©tern n.
(5omp.)/ »cHe auf bem £ftel eine« Söerfe« t>on ffiolf ben
tarnen ^penti 3Bolfart gefefrt ^abe, um bur^ ben beFann«
ten Älang biefe« tarnen« angulocfen. 3)ie betreff, ^anblung
^at un« je(jt na^getriefen, bag ße Bei ber fflaljl be« tarnen«
unbetdeitigt ge»efen iß, unb n>ir nehmen ba^er unferen Xabel
gegen biefe £anblung gern guruef.
©efd>aft^nottgen.
ned) nicx>t anmcfenD iß.
©raunfe^wetg. 2W. 2Bir fe^en 3^rer unterm 3ien <Si\>t. ücrfpro^enen SWtttbeifunq entaeaen.
<Dre«ben. «. St. (Spalten j toirb befvroc^en. JDre«ben. ©n. SBicb beforgt. etettin. 5)anF.
empfangen. Hamburg, bc«gl. »iegni^, empfangen.
ficB bTe'Änbuu^* ® ir ^° be " ^ l * ^ *° aBf ba * * erfa ' w " Hx fI(uflc - 3eit 9- oifmerffani gemalt; be«^alb etlebigt
©laaFenbu-rg, erhalten. JDarmftabt, be«gl.
Coburg. 2B— n. 3$re Partitur Fonnte no$ nfct>t abgegeben »erben, ba ber (Smpfanger
Lüneburg,
Dcutf ©on 9r. «Ctfmana.
Ktu t
iitfjfytift fflc
ffletantti«ort(Hfr Rebocteur:
©irtcnunbjmanitgfier Sanb.
M 23.
«erleget:
SHofcert griffe in 8ei>jt{j.
Dm 16, ©eptemfeer 1841,
ffion bttfe* 3ettfa> er^Hnen mödMIi*
2 Stumintm von l übet l 1 /, ©ogen.
3nfrTtiojiagtfcü&ren bie $tMjeil* 2$l$x,
3n6<tlt: D**r* im Glati«aü#ju 3 . — gfc r pianofötfc unb ©ttfl$fnfhumtnte. — gut Splitt«
Abonnement nc fjmtn alfr ¥aftfimter, Siuf',
SHufih unb Jtnnfiljanblüngett an.
Opern im (Slatrieratiäjug,
9***2mfejiaiiitiitr, ftö&tnütin, Jeftoper in Sorten,
Stert narl) Qaüff oon ^ StngrlftrtL Clümeraus-
)W$* — ijambtirjj «, Oipuj, Sctjukrtl) u. «phijj,
«rt. Ausgabe 12 «ijlr, JJradjtausjat* 16 tljlr.
3tn beutfdjeu Dpem feljtt eä in unferer 3eit
butd?auä ni^t SÖir tofmf$en nur, bafj biefelfcen
nad^aaigere ©rfc/tge a(e tiefer friinen m&^ten, fcaf
ffiidftrr unb teempenifren mt$t unb m^r lernen möaV
ten, mit SBcad^ttutä leeret Äunjianforberungen, anc$
Mm ^JuMifum bm - ta 3* f ö«f ben Äopf jw treffe»,
tinb bafj bie ©u^nentjerrcaliungcn unb bie ftapeOmcU
per unter öefetberung einleimt fdjer jtunft ni$t Med
bie lofale tjerfhfjen mähten. 9tur wenige unferer
neuefieu beuten Dpern trafen fic§ öaijn $u aüge=
meinet SJertreüung. äKag bieä au$ uirf an ben SBer=
^äliniffen tiefen, fr tragen bodj au$ jttm S^eif bie
©i^ter unb (Sempenifteu fetfcfi bie ©dfjulb. *) SSmn
bie uqtliegenbe Dper baä ©djictfal fo tiefer anberen
itä$n feilte, nur an einem ober wenigen Orten
jur Muffüljrung getommen ju fein, fö Kegt fytt, na^
ber 3£njtct>t beä Kef v jum gtiS^ren S^eil bie @c$ulb
am Serifrudfr unb an bet Sflufif. ©aä Eertbu^ ift
*) $ef. BeW* (i^ üor, in «««nt airtfiiWUfrrem Änf*
fafce na^ften* unfcre §entia.fn Dwnm§filtniff( nafier in te;
lenkten. 7 ■
Qtiiltn für ba* StoIon«Uo. —
luemger ein felbfianbige^ but^ innere «ot^menbtgfdt
atgerunbeteS ©ange, alS ein fragmentarif^er %u^ua
beö MemanS, eine 3«fa^tnenflcC(ung einjelner SWo-
mente auä bemfelten. ©ie Sffinpf ifl ji üflr eine lei^U
^in pir^enbe, adganem fafti^ej eine fcefiimmte MiA,
iung finben mir jebe^ in berfelben nia^t auägeföio-
#in. ©ßä SJefrrefeen ifl idc^I fi^tß^, angenehme*
unb ©efdÜigcö mit mobernem 9ln(hio) ju tiefen j attein
Kene*, ©citfianbigea unb <S^arafieriftif^e& ^a6m mir
bergfblitf) gefugt. Ueterbem ftnb bie einjefiien 3Jiu £
fiffliirfe iifer bie @etü^r mit öuägebt^nt, fo baß mit
j»eifrln, ba^ baö ^Jntereffe be6 fuHifuml Irf Sbtfi
fj^tung ber Dper fi^ ehalten ober gar Aeiam
tonnt*
©oa> genug Iti ungemeinen j firtra^ten tüir im
Btnjelnen Sr.rl unb SHnftf in ©emeinf^aft netrn rin=
anber. SQBit fe|m bie öefanntf^aft mit bem 9to*
man ^Si^tenftein" vett SB. #auff tei unfern Sefern
UDrauS.
ürfier ^Cct. ©ie Ouberture übetgeVn mir
ba )u i^rer ©eurt^eifung eine @infi^t in bie $arti=
tut nät$ig wäre; fte fd^eint Mannt unb effeetoöff
$lr> 1, einteitung. SRat^auäfaat in Ulmj SBaiü
quet. ^ct ber fciinbifa^en Stifter : „»uf, f}i mmt
an" in 6 = ©11^ enthalt eine Slufforberung juru Sins
gen, gefjt bann ju einem ©pottfiebe (2t = ©u r ) auf
ben ^erjug Uhia^ uon aEBürtemfcerg Ü6er. <Sine @teHe
im <S^©ur Sage erinnert Uiijaft an baS Srintlieb
in ©trabetta:
134
©aju ^eißt bet %e%t: ,,2tu« ben Äefyfen $erau«! 3n
bie Äe^len fynein!" ©a« erfh Bejie^t ft$ auf ben
©efang, ba« anbete auf ben SBein, tt>a$ in tiefer
fd&netten golge Beim 2ln$ören fonbertat Hingen unb
nietyt gteic§ begriffen unb toerflanben werben maa. ©a«
©pottlieb in 91 ifl frif<$ :
<5$or.
"ff-H
]. SBcfelut {tnb toir ju
3. ®e * firen - ge $erru re
gn * tet €>iunbe,
gfet'n ni<$t lange,
»on
£ert
^
EJEEEE
y ^ y - *> I
fern unb na$ }u ei * nem 3iel u.f-to.
Hl * xid) Jatf* )n bunt ge * tna($t —
©a« Setonen ber meiften Stuftactc, wie j. 85. oers
eint, e« fammelt, bem U(ri<$ :c. mag jur SSejeic^s
nung be« UeBermutty« unb be« Spotte« ganj wirffam
fein, ©ie britte ©tropfe wirb burd? ©eorg uon
©turmfebet unterbrochen, bem bie @d§elmentieber nic$t
Belagen, ©er 6^or Beginnt &on 9leucm. ©eorg jers
fömettert fein ©la«. 9lx. 2. ©cenc unb «rie in (£s
©ur. ©eorg erflart ben Wittern, we«$al6 er bem
SSunbe Beigetreten, baß er wofyt entfc^loffen fei, ben
$erjog ritterlich ju Befriegen, jebodj ntd&t mit SBort
unb ßifl tampfen wolle, baß er feine #anb geBoten,
ba« <3c$wa6enlanb ju fragen, nic$t e« ju toer=
feilen.
Sln«»erfallnem meiner Sinnen idj tm ©a^n Ijerabgejhegen
S^lojfe bin jüngft
©ie Haltung ber ©ingfrimmc neBfl Segleitung ifl
jum größeren Stjeit im italienifd^en ©efdjmacfc. ©ie
Slitter ftnb erjürnt. ©er öürgermcijier toon Ulm
fudjt ju Befdnftigen. ©eorg wiebertyolt feine 6rfla=
rung üBer ba«, wa8 er nic$t für Stitterfltte $altc unb
wa« er nidjt ju feiner (Sadje inadjen fönne. ^amit
fpinnt ftdj biefe Slric mit 6^or ju einem größeren
©anjen auö. ©er ©treit wirb unterBrod&en burc$
^erannatyenbe @c§6nen. 9lx. 3. (Styor in g s ©ur.
Andantine giocoso.
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4et * tcr be * f^kotn * get, tan ^ )et unb fin 't get
gin fiterer, gemüt^Ii^er 6^or, ber nur ettoaS lang
erf^eint, jumal ber 9tudbru4 beö ©anjen me^r kvo^ls
Be^agli^ ftc^ loiegenber, aU joüial aufgeweitet 9ta*
tur ifl. ©eorg wirb burdj bie Schonen unwißfü^
lidj an feine ©elieBte gemannt; wa8 natflrlic^er atö
bieö. Äaum fyric^t er i^ren tarnen au8, fo fle^t fle
au% fd^on felBfl, mit i^rem 93ater, bem $ertn bon
Sid^tenflein, »ot bem UeBettafdjten. SBit waten au^
üBcttafc^t, ben $tn. ö. Si^tenjiein, ben gteunb be§
^etjogö Ultic^, ^iet Beim Bünbiföen S3anquet etfd^eis
nen gu fe^en. ©eorg fclBfl ^att ed nid^t für möglid^
unb glauBt ju träumen, fiic^tenflein öerjtd^ert tyn je»
bod^, baß «ßc« 2Birfli<$feit, unb wenbet jt^ bann
ju ben Beiben SieBenben mit ben SBorten: S^eure
Äinber, fe^t euc$ offen an :c. ©a8 $eißt bod^, mit
ber S^üre in'$ §au& gefallen. Sä ge^t tyerau« ^er-
toor, baß ber #erjen8Bunb SSeiber ber SinwiBigung
bed SBaterS nid^t weiter Bebarf. SBie (ann aBer ©eorg
auf Bünbifd^er @efte üerweilen, ba tyn einerfeit«, wir
er fetBfl »or^er ben Wittern trofcenb erflart, fein ges
geBeneä SBort Binbet — ba er anberfeitä, toa% au&
ber eBen angeführten 9(nrebe 8i(^tenfleinö gefolgert
werben muß, auf einem traulichen, freunbfe^aft liefen
guße mit i^m, bem entfcfjiebenflen ©egner beö fdum
be«, flefyt? ©aß ein SieBeööer^altniß jwifc^en 9Wa*
rien unb ©eorg Befielen BleiBt, auc^ wenn ©eorg auf
feinblidjer <5c\te fämpft, bagegen wäre nicfytä einjus
wenben, wenn ©rünbe ber @^re ©eorg baju Beflimms
teil, wie e8 im SRoman ber gfatt iflj aBer baß fiidfjs
tenfiein bie« SJer^fittniß anjuerfennen fdjeint unb ganj
gutmütig baBei, otyne jebe SSerBinbung aBjuBred^en
unb o^ne alle« 5lrg be« Umflanbe« erwähnt, baf
©eorg im $eer be« Sunbe« fämpft, ber nid^t« @e=
ringere« im @innc fü^rt, al« ben $erjog au« bem
Sanb ju jagen, ba« ge^t boc$ über bie ©renjen ber
2Ba^rföeinlic$feit. ©ie SBiberfprüd^e Ratten Xtldjt
üermieben werben fönnen, wenn man an ber ©runb=
läge, welche ber Stoman ^icr Bietet, ni^t« geanbert
f}ättc. 5lußcrbem fragt e« ftc$, 06 ein 8ieBe«Der^älts
niß &on bramatifc^em 3"*^fff^ f«n fann, ba« t?on
1S5
Sfofang an ganj plan cot un« liegt. Sit. 4, Snjttt
in 918 s ©ur, Andantino eflettuoso:
:*
£^
3=t
3=*rm n.f.j».
©a« ber Sie < fce toel * ty $anb —
leibet an bem allgemeinen geilet ber Sänge, äWonos
tonie unb äkrfc^wommen^eit ber (Smpfinbung. ©a§
fitc^tettflein fyier ju ©eorg fagt: „Sern umarmt' ify
bi$ als ©otyn, boc$ und [Reibet baä ©cbot ber 6tyr'
unb $Pflic$t", Ije&t bie oorerwatynte llnwa^rfd^einlicfc
ttit nid^t auf, ba ötdjtenftein ntc^t ju ben mobern ab*
gefd^tiffenen ßtyaratteren ge^Brt, bie eä mit 9liemanb
»erberfcen motten unb ju 2löem bonne mine machen,
unb überbem fein ©ebot ber @tyre unb $Pflid&t $ier
fcor^anben ifl. ©er Pfeiffer öon ber $arbt erfd^eint
nun, Berietet Sidjtenfiein ü&er ben ©tanb ber fyerjogs
li^en ©adje unb maljnt jum 9tuffrru<$. 9?r. 5 %u
nate. ©ie anwefenben Stitter vertreten ben ©djeiben*
ben ben SBeg. ©eorg nimmt fic$ ber 3utü{fgcfyats
tenen leStjaft an, crtfart ftdj frei fcom SJunbe unb
fd^lagt fl<$ mit Sidjtenflein, Pfeiffer unb Sttarien burc§
bie SÄitter. 9ludfj wieber fciet Unwa$rfc§einlic$e8 6ic-
tet biefeS offene unb bewaffnete auftreten unb @nt;
wifdjen, mitten im fernblieben §eere, jumat fotdjer
^erfonen, bie terba'c^tig erfdjeinen unb bie man ges
rabeju für ©pione $ält. SBaS bie 9Wußf betrifft,
fo ift bie ©teile im Stecitatt», wo ©eorg ben Sttttern
Unritterlidjfeit vorwirft, triebt frei genug unb tuet ju
fe$r gebunben bur$ bie Segleitung unb ba8 längs
fame 3>mpo. &\\t ifl: ,,©o fag' ic§ midfc auf ewig
lo$". ©agegen erföeint auffaöenb:
-Mf5rfSe-.il
m
1
bin ein frei - er SWann !
obwohl bie Intention mdfjt ju berfennen ifl. ©a8
SJtotiö jum Presto ifl tyatfc Slu&er (Stumme oon
«Portici, ober SNaurer unb ©d^toffer), Ijalb 9Jlojart
(@ntfü$rung).
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©. 5t. 2Jtangotb.
(gottfe^ung folgt.)
gär ^ßiattoforte unb Stteicfeinftrumente»
S^Ott fcc ®aittt<£ttMtl, ©p. 49. Grand Duo con-
certant en forme de Sonate. — fidjubrrtl) u. A,
famburj u. feipftg. f)r. 2J Äljtr.
3t Slofen^ain^ ©)>. 38. Sonate pour Piano et
Violoncelle ou Violon. — Crtp)ig y |)tteT«. |hr.
1 aijlr. 25 Iljr.
©Otttelitt* ©tttlitt f ©p. 3. Sonate für piantfort*
u. Otolona Uo ober Violine. — Ödjubert^ u. «omp.,
Hamburg u. feippg. pr. 2J C^lr.
S^ Sdgli^Sbetf, ©p. 26. Ärio. «binbaC. |»r.
2J «t)lr.
gt. Sftaup, ©p. 28. Trio facile pour Piano, Vio-
lon (ou Flute) et Violoncelle. — feipitg, Peter0.
Pr. 1} «Ijlr.
©. ©. Sleifftget, ©p. 186. Quatrieme Trio facile
et brillant. — Öerlin, Srljlefinget. Pr. 2£ tljlr.
%üt bie ©attung ber me^rjlimmigen Äammer»
muftt n?irb gegenwärtig flei§ig gearbeitet, o^ne baß
eine ftörberung ju bemerlen toäre. SBir flehen no<^
fo jiemlid^ auf berfelfcen ©teile, ujo tuir fett 3^ren
flehen, trog ber täglich erfd^einenbeu ja^Ireid^en 6oms
^Optionen, benen man bie 5tnerfennung bid ju einem
genjiffen ©rabe nic$t öerfagen, mit benen man gfeic§=
too^t ftd§ nic^t ^crjlid§ befteunben fann. 9Wan begegs
net ni<$t feiten in biefen arbeiten einem eigenen ©es
mifc^ öon 9liä)t% unb Qttntö, t?on ^Jebanterie unb
SRactytä'fjtgfeit , t?on Salent unb Unfertigtcit, fo baf
man ni<$t reebt weiß, ob man loben ober tabetn, gets
ten laffen ober verwerfen, fld^ freuen ober Betrugen
foK. 3«fätt«g fiel unö toor Äurjem ein Quintett ton
Äalf&renner (2tr2WoO) in bie £anbe, ba« tvii feit
20 .3A$ten ntd^t njieber ge^6rt unb an meinem n>it
immer — eingeben! ber fpdteren SBerfe ÄalfSrenner«
— mit einer getoiffen @^eu tjorütergegangen ioarenj
toir fonnten ni^t um^in, mit ben in baö beregte %aäf
einf^lagenben neuen ßrjeugniffen einen 83ergleid^ ans
jujicllen, ber nur ju fe^r jum 9tac^t§eil ber 9We^rs
ja^l ber lederen auöfdjlug. ©ic bei alter augeren
eieganj treu bewahrte d^arafterüoUe Haltung, tjers
bunben mit einer foliben unb auägejeic^neten Sed^nif
beö «Snflrumentcf, welche bem erftgenannten SBerfe un$
befrritten eigen, n?irb bei biefen fetyr öermt§t. ©ort
ifl ber (Sompcnifl mit ftd^ tooüfommen im Älaren j et
ioei§, loaö er tritt unb wie er eä will. @o ge^t er
entf^ieben ben 2Seg, ben er ftd^ toorgejeid^netj fein
SBer! gleist nid^t jenen ©cpdjtern, bie, üon ber einen
Seite gefe^en, lachen, »on ben anberen weinen j e«
136
trägt feine beflimmte <ß$ijPognomie, unb giebt fl<$ für
nichts »nbere«, otö e8 wirtlic§ ift. »et aüer <Ubr;ans
gigfett, in bet eS üon onbeten fter;t, Behauptet eä bens
«od& eine gewiffe ©elbfianbigfeit, infofetn e8 bie gletdj
änfangö eingebogene Stiftung unauSgefefct beibes
^ält. 9lur »on wenigen bet neuefien Söerfe, fo weit
fe ju unferer genaueren Äenntni§ gelangt ftnb, fann
man 9tet)nttc$e8 fagenj bie meifien t)aben eine 21ms
yfyfeirnsKatiir, man weijj nidjt, wo fte 311 #aufe ftnb;
anbere bewegen fldj au8fc$liefjlic§ im wäfferigen, noety
anbere auf bem troefenen 6lementc, unb wieber ans
iere tragen jwar eine jiemticfy getftreic^e ^^ftogno=
mie, bie aber mit biefer ober jener fremben eine 9ler)tu
lidjfeit jeigt, wie fte ber ©o^n mit bem SBater ijat,
ieuor ber erftere münbig geworben.
@S ftnb, wie fl<$ t>on felfcfl »erfleht, nidljt bie
ttorangejcigten SBerfe aBein, auf welche bie in bem
SJorigen auägefprodjenen 9lnftc$ten ftc§ grünben; fte
tragen aber alte mefyr ober weniger bie eine ober bie
anbere ber gerügten unwiWfommenen (Sigenfcfyaften
an fldj.
§r. Seon bc @aint = 8ubin fäeint ftety in feinem
„üom ^Jreiö ^nflitut beö Sftorbbeutföen SKuftfüereinö
feljr belobten SBerfe" bie Aufgabe gefteflt $u tjaben,
für jene beutfdje ©ilettantenwett, wie fte ftdj feit
ttxva jwei ^a^rje^nten unter ber gatyne eineö anbes
ren beutfdjen (Somponifien gefc^aart r)at, ju fc^reiben.
<Sr toerflefyt eä aber noc§ nicfyt fo gut, für ben fcer;
wohnten ©aumen biefer Seute ju forgen, wie jener
$errj er ift noc$ nic$t glücflid? genug in ber (£rfin;
fcung r)üpfenber ober fentimentaler Gelobten, nic§t
lä^n genug im Untereinanberwerfcn ber Harmonien,
uidjt nadjlä'fftg genug in ber ©efialtung beö ^nne;
xen unb 5leujjeren. ©o wirb bie Sonate Weber hei
ben bezeichneten ©itettanten, nodlj hei Kennern befons
bereS ©lud machen, — ein ScoS, baä wir beö
mannigfachen . barin enthaltenen (Sxxten wecken bes
flagen. —
©ie äWenbelöfoljn bebieirte ©onate Stofenfyain'ä,
in ir)rer 5lrt bie gerunbetfle unb reifefte unter ben Dor=
tiegenben, ift ein lorfereS ©ericfyt für bie Sßarifer
©alonwelt. ©epfefferte Ijarmonifdfye unb unr/armonis
fc$e Äreujs unb Duerfyrüge, piquante SKelobien, fos
gar etwaö £)pern = $römmigfeit im ginale flnb toors
^anben, um ©en ju unterhatten, ber fcon Wlufit mu
ter^alten unb gereijt, narf^ bem ©a^Iuffc aber nic^t
langer batjon betätigt fein wtö. S5ei aüebem f)at
bie Sonate noc^ eine gewiffe ©emüt^tic^feit an ftd^,
wie ber ©mtfdje fie liebt j fo mufj unter anberem ber
SSeginn beö erflen ©ageö unjweifel^aft beutfc^ ge-
nannt werben, unb fBnnen wir nur bebauern, ba§ i^m
ber (Somponifl eine anbere Botge gegeben x)at, aU er
erwarten lafjt. —
9ßentx wir ben 9Bunfc$ auSfprec^en, ba§ ^t.
©urlitt fein toortiegenbeä D^uö 3 niä>t oerftffenttt$t
fjaUn möge, fo liegt ber ©runb batoon niä^t weniger
in bem, xva% baran ju tabeln, ald in bem, toa* }u
loben ift- ©aö ganje SBerf jeugt namlic^ »on einem
folgen ernften glei§e, »on fo ehrenwertem Salent,
unb bewegt ftc^ in einer folcfy' gebiegenen S^are bet
fiunfl, ba§ eö un8 nun um fo fdfjwerer fäUt, tyinju-
fügen ju muffen, wie e3 bem 6omponiflen, tro| bie=
fei frönen ßigenfd^aften, no^ ju wenig gelungen fei,
ftc§ auf bie eigenen güfje ju peßen unb ben Sorbe-
rungen einer fhengen unb geregten Äritif ju genü-
gen. ®ie ©onate erinnert burdjweg unb ju flarf an
Üötenbeldfofjn'ä erfleö Xrto, fo ba^ wir fte nur be-
trauten fonnen als eine ©tttbie, als bie Arbeit eine«
©c^ülerö, ber feinem SKeifter fafl (Stritt für (Stritt,
jwar mit ©lürf, aber bodj nur alö <Sä)üUx folgt,
©ol^e arbeiten, wie fte jebenfaßö ifyren SJerfaffer fors
bem, fönnen an unb für ftd? red^t lobenswert^ fein
(unb bie in Siebe fle^enbe ifl eS wirflid^), fo lange
fte Sßritoatarbeiten bleiben \ t?eroffentli^t, wirb ber ©e?
ftc^tSpunft, wonach fte beurteilt werben muffen, ein
anberer, ber gerechte Säbel fann nidjt ausbleiben, unb
leiber fü^lt fldj bann oft ber 93erfaffer »erlebt, xvo
nid§t gar entmutigt, bie Äunft wirb burd^ eine foldfje
Arbeit ni^t bereid^ert, unb baä ^}ubtifttm behalt oft
ben ^icr gewonnenen ßtnbrual unb tragt ifyn als S5or?
urteil auf fyätere (Srjeugniffe beö Komponifren über,
©aüor Ratten wir $rn. ©urlitt gern Uxvafjxt gefe-
^en, beö SBertfyüotten c)atber, baS in feiner Sonate
liegt. — SBttt berfetbe nodj fd^lie§lid§ einen wol)lge$
meinten $ingerjeig ^ on unS annehmen, fo fei eS ber
diatf), bei fünftigen arbeiten, gletd^üiet ob fte nadfr
einem SJorbtfb unternommen werben ober nietyt, ein^
fad^er ju fd^reiben, mit ben ^armonieen nid^t ju üers
fd^wenberife^ um^uger)en unb bem $Brer einige 9tur)e5
planen metyr ju gönnen. — ©aS Sßianoforte ift
mit ©efd^tcf, baö SßioloneeUo bagegen weniger wirfs
fam ber/anbett.
©aS Srio toon Saglid^öberf ift jiemlid^en Ums
fangS, erufl gemeint unb tedjnifcty fleißig gearbeitet j
eö lä§t jeboc^ ben ^örer fatt, tangweilt fogar an
manchen ©teilen, ba leiber ber begeifiernbe ^romes
t^euöfunfen fe^tt. ©en günfligflen dinbrudf mad^t —
ben troefenen SHittclfafc in ©s2)lolt aufgenommen —
baö 5lbagio; bem ©c^erjo, formell an baS Slllegretto
in ©eet^oüen'S g?©ur ©t;mpr;onie erinnernb, etman-
gelt ^[n^att unb Saune. —
©fraup, Äapellmeifler am Sweater ju ^Srag, üers
langt toon bem 6latoierfpteter nur untergeorbnete ßfers
tigfeit, an ben 93ioIin s, nod^ me^r an ben SSiolon*
eello-©fieler fleKt er größere 5infpriidr)e. ©aö ©anje
ifl eine jicmlicr) l;armlofe Gompofttion. ©ie auf fe^r
187
einfädle SBeife neben einanbet gefletlten 3been galten
fi<$ in befc^eibener 9Wittelma§igteit, otyne mit Stnmas
jjung aufjutreten ober flc$ bi* jut ©efattfu^t ju ers
niebrigen. —
S3ebeutung«tooller ifl SVdffigex'd Srio, ba$ »irrte
bet „nouvelle Serie de Trios faciles et brillants",
bebeutungätooll um barauS ju erfetyen, mir bet ©iris
gent einet bet etflen beutfc^en &apellen füt bie ©es
fc$macf8bitbung unferer jungen ©ilettantenwelt forgt
«nb fle tttva für bie Seetljooen'fc^en %x\o$ oorbereU
tet. ©en greunben, toit ben ©egnern biefer JfteiffU
get'fdjen Stufe wirb bie Stnjeige genügen, ba§ biefeä
ßpu« 186 oorljanben, feinen ©efc^wiflern fetyr ä$ns
Tidj fle^t, unb fonadj gleidj jenen ein jucferfüfjed SJers
«nfigen »erfptid&t. — 1716
ftur Siolitte*
«D.SUatb, ©p. 17. |)l)ontofte ober bie ©per „JHaria
PabiUa" von 9oM]ettt, für Violine mit ©rrljrtter
ober Piano. — ©erlitt, Stern u. Comp. Jtltt piano
Starb ifl ben ©ioliniflen bereit« alfl einer bet
beflen SWeiflet bet ©egenwart befannt, fein Warne
wo$l auä) fc$on in ba8 größere muftfalifd&e $pubtis
fum gebrungen. 6r ifl Sefyrer ber Violine am Ißas
tifer ßonfettoatorium , alfo an einem frt)r wichtigen
fßtajje in ber Äunfiwelt. %m obigen SBerfc fc^eint
er bie feltene ©rajie unb äJtannidjfattigfeit, bie fonfl
feinen Sonflücfen einen t/ötyeren, atigemeineren 2Bert§
Derletyt, in gewiffe enge ©c^ranfen ber Sdjufe ges
bannt ju fyaben, gtei<$fam alö wollte er fo rec$t ben
©djutmann, ben äKetljobifer jeigen, unb beä^alb
bürfte ba8 SBerf audj mer)r bem ©cljüler att bem
freien tocttenbeter Sfleijler ju empfehlen fein. 816er
oOerbingö jum ©tubium bietet ftdrp wotylgeorbneter
©toff. (Sin fer)r gewählter, äße Unebenheiten toortreffs
Xid) au«glei^enbcr gingerfafc jiert baö ©anjej ber
@$tu§ be8 frönen Sarg^etto ifl in biefer ^infic^t für
ben ©ebrauety ber unteren (Saiten neu, wieweit Starb
fonfl beuttic^ ba8 ©tubium ber beutfe^en SJteifler, be*
fonberä ©pc^r'8 unb SJtatjfeber'ä, ju erfennen giebt,
jenen in ben grBfjeren, biefen in ben fteineren gors
men. ©ie erfle Variation bietet eine treffli^e Uebung
in bem 9luö weisen mit ber teeren (Saite, bem Ba-
riolage bet gfrangofen; bie gweite Bat. in r}inauf
unb herunter abwe<$felnb geflogenen, bie SDtelobie in
einjetnen ©oppelgtiffen begteitenben Sriolen. 3m
2$ema beö ginate ifl freittet) baö grajiBfe, naiöe
$auptt$ema Ifippif^ geworben, bie ©etyanbtung aber
f w r ba« ©tubium be8 furjen, eleganten SJorf^tagd
fe^t banfen$mett$. Uebrigen« ^aben ^ier SKolique'*
Rondo grazioso unb Stnfl'ö Rondo Papageno bad
S^rige ju forbern, wa8 wir bem beutf^en 9lationats
gefügt nic^t öotent^alten bflrfen.
%< 23. @i^tct f »p. 4. firter ohne »»ort«, tut
Oioitne allein. — Srljuberty u. Comp., ^amburj u.
fiipfig. Pr. | €ljlr.
(SS ifl itfcerfluftfg, ^ier auf ba8 ©etoagte jurutfs
fommen ju tootlen, baö in biefer SSejeic^nung eine$
äWupfflilcfe« jebenfaUS ju ftnben iflj barüSer ifl man
tängfl einig. 5lber für Biotine muffen Sieber ot/ne
SBorte am meiflen ftdj eignen?! — SBo^l, für »io*
tine, aber f^werli^ tUn fo für SJioline allein - y benn
biefe mu§ ftd^ felbfl begleiten, unb ba8 bteifct für flc
im beflen galle, Ui ber oottenbetften 5lu«fü^rung, eine
ungünflige Aufgabe; ber freie 3«g t^rcö Soneö, ba«
2lnf^toeHen unb SlSne^men beffelfren, bie luftigen,
at^erif^en Strömungen beä SSogenS werben baburc^
gehemmt, in einen engeren SRaum gebannt, ©agegen
teiflet allerbingd bie Sioline, wenn ein anbereä 3" 5
flrument bie Segleitung übernimmt, in biefer ©at?
tung baö aMöglic^e, wie man bie« j. ©. an ber ©ia*
bettifcr)en Bearbeitung ber SWenbelfotyn'fcr/en Siebet
o^ne ©orte für 93ioline unb ^Jiano ober an ben
Pensees fugitives oon Stephan geller l| «^ Gtxnft
burc^fü^len fann. %n bem »ortiegenben SBerfe ifl bet
SMobienwert^ untergeorbnet, eö ifl offenbar me^r auf
Uebung abgefe^en, unb wie folt man neben foldjen
Siebern o^ne SBorte ältere SBerfe ber 9lrt nennen, bie
ftc$ befc^eibenttict) @tüben ober ßaprieen nannten?!
■ — ©ann mu§ man bie 10 toon Scriot ober gar bie
24 toon ^Jaganini ©cenen, ^^antaften, ja Heine ©ras
mtn nennen, wie SipinSfi burclj ben Seifa^: „im
bramatifc^en ©tyle" ju feinen ßoneerteapricen, biefet
witbgenialen ©c^ßpfung, fd^on angebeutet r}at. ©a8
(Sic^let'f^e ©erf erinnert in ber gorm fe^r an feine
früheren Stuben, ja enthält biefen gegenüber nichts
9Jeue8, wo^l aber bei fo billigem greife einen nüfc*
ticken 9?ac^trag ju UebungSflürfen in ber ©elbfb
begteitung, unb jwar in ben unbeqnemflen , unbanfs
barflen, freiließ auc^ unf^Bnflen Sagen ber linfen
$anb. 9ir. i. 3 u. 4 ftnb auc^ unter ft<$ ju a^n-
tic^; bodj i)at 5Rr. \. Dor ben übrigen eine paffenbe
Uebung in ber ©elbjlbegleitung mit ^Sijjicato toorauä.
¥• ». 9t.
(Stuben fut baö SöioIpttceUo.
Sloi. ®m* SSocEtnÜJjI, ©p. 47. Etudes pour le
developpement du mecanisme du Violoncelle. —
138
©ffmbaclj, Änbre. Livre 1. 2. 3. 4. 5. Ctaq. Liv.
1 SL 48 ftr. = 1 «fclr.
©er SJerf. bemerft in ber S3orrebe, ba§ bic $aupts
fötoierigfettcn be3 ^nflrumentö, ber richtige ©cbraudj
beä regten 5lrmc8 unb bcr linfcn ^>anb, lic fletd um
jertrcnnbar feien, toon vielen SÖiclonceüiflcn nidpt beriicfs
flc^ttgt toürbcn, ba§ ber 2Jkd?aniömuä nur bann ttctt;
fommen werbe, luenn man bafyin gefangt fei, beibe
jufammen ju bemeiflcrn. @8 befiele eine Slrt ©tyms
patfyie jiuifdjen beiben Firmen unb beren äftuöfetn, fo,
ba§ ein ©aiteninflrumcntalift, weiter falfdj fytett,
biefen geiler mit einem mcl)r ober weniger fleifen $lrm
toerbinbe; unb umgefeljrt, man finbe nie eine richtige
Intonation Bei einem Spieler, bcffen 5lrm nic§t mögs
lidjfl lofe fei. ©er 83erf. fyabc bie Uebungen fo cotm
ponirt, ba§ beibe crtoä'fyntcn (Sdjroterigfeiten jufams
tnengefyen. Seitenb fei ifym getoefen baä ©tyflem beö
bentymt™ »ioliniflen S. 3. SJteertä in »rüffet,
aujjjerbem baute er bem auögejeidjnctcn SBioliniflen
3. (Sidjbcrg, ton bem afynlidje SBiolinübungcn er*
fdjiencn, für bie t) ortreff liefen SBinfe, bie er in feinem
©Vflcme gefunben. (©iefc Uebungen tton Gidjbcrg
ftnb fdjon früher in bem Äritifcty. 5lnjeigcr ber Sfteuen
>$eitfdjr. tobenb ertoäfynt njorben). ©ad erfle $eft
enthält folgenbe SSogenübungcn: 1) ben großen ahz
geflogenen 83ogcnflridj 5 2) ben abgeflogenen fingen?
ben (Stridjj 3) ben gejammerten 33ogen|lricfy; 4) ben
abgeflogenen (Stridj bed SBorbcrarmö; 5) ben fleinen
tyüpfenben SBogenflridj j 6) ben geworfenen ©ogens
flridj. ©ie« ftnb bie ®runbbogenfhi<$e, auf totlfyt
bie fyatcr no$ folgenben SWobiftcationen fu§cn. gut
jebe einjelnc <Strictyart ifl eine raBglic^ft genaue 9tuS*
etnanberfegung in SBorten beigegeben. SBo btefrf6e
nia>t audreia^nb gegeben werben tonnte, (e3 ifl nidjt
möglich bie grofje SWenge bon Äleinigfciten, bie $iet
aU wefentlia) in Sctrad^t ju jietjen flnb, förifttidf
mitjutfycilen) bleibt cö <Sac$e beö Setjrerö, ben ©d&fc
ler ju unterflügen unb f$n auf bem richtigen SBege
fefljuljalten. 3« i^ber Uebung be8 erflen £eftcä, audj
Ui ben meiflcn ber folgenben, fyat ber 83erf. ben So*
gen beijeic^nen lafien, unb fo genau angegeben, ein
wie groger ober Heiner %f)eil be$ SJogenö bei biefei
ober jener ©treidjart benufct werben muffe, ©ic
Uebungen fc$reiten von bem Seilten ju bem @($tocs
rcren fort, bodj ftnb auc$ bie erflen Uebungen nic§t
lei^t ju fyielen, wenn bem ©d^üler baran liegt, Pe
rid^tig wieberjugeben. Stud^ barf man e8 nidbt was
gen, biefelben einem erflen Anfänger in bie $änbe ju
geben j fte bebingen fa^on längere me^anifc^e SJot*
Übungen unb gute muftfalifd^e Äenntniffe. $% uns
terfaffe ed, ein genaueö ^[n^altdt)erjei4ni§ ^ier ju
geben, unb befc^ranfe mid^ bloS barauf, bie Srefflicfc
fett ber Uebungen im 5lttgemeincn anjuerfennen unb
biefelben toorneljmtidj ben Ferren ßc^rern ju empfe^s
len, bie bura> bie treffliche SWet^obe be« SBerfe« ft$
felbfl ben Unterrtd^t leicht matten werben. Sin jwets
ted begleitenbeö 6eUo i|l ben Viebnn^tn ^injugefa^rie
ben. ©ie Sluöflattung beö SBerfe« ifl tiorjügti^.
«. 8r. Slicciuö.
Uebecfi^t bcr ncucflen erf^einungen auf bem ©ebtete ber SÄuftf.
gut ffratfe unb tyianofotte.
^arif^^ältJatS, ©p.9l. Concertino pour deux Har-
pes (ou Harpe et Piano) avec aecomp. d'orche-
stre. Rtcorbi. Sans Orchestre 9 .fr. Avec Orchestre
18 ^r.
JDer gefeierte «öarfcnffl befifet einen ©ä^ranf mit gtoef
@d)ublaben ; in beren einer bevra^rt er bic ernpen, longfor^
migen ©törfe, jugefc^nitten nad) ben SKuflern unferer e^rba*
ren Sirtüorbern. •öierau« nun verforgt er bie Seit mit (Jon*
cetten, (Spmp^onien unb 5f;nlidf»cn wia^tigen fingen. ^Da«
Ijier toorlicgcnbc Gcncertino ift bal;er entnommen. 3)er anbere
(5a)ublaben entl;ölt bie ©egenfäfcc : moberne $ctpourrt«, $ljans
taften, ^^arafterflüdfe unb manäV« anbere unfertige Seng.
©o geigt fidj ber Gontyonift §to ei fettig; bie« todre no4
in ertragen, gebe nur ein gütige« ©djitffal, baß er niä^t e<fig
n>erbe.
X. 9?atalucct, Coro del prologo e Duetto „Che —
vivi!" neu' opera Alzira de Verdi. Ricortü. 4/r.
50 €t«.
— — — f Dnetto „U pianto . . . 1* angoscia"
nell' opera Alzira de Verdi, tbfnbafelbft 4 St.
20 fit«.
3toei 2:ran«fcrij>tionen, beren 3»gabe einige brillante SU
guren unb (ei$tflicgenbe Sabenjen.
139
gfur $(t>dfmtiitoitt¥<t.
<£. ©. 8ifl f ©p. 68. Bouquet musical , pieces de
salon. 4ja*lingcr. Cah. 7, 1 Jl. Cah. 8, 9, je-
)rs 45 fir.
3i empfehlen.
gut SBIaötitfiruttiettte»
<£♦ äSottWCÜCt, ©p. 17. «legte für ttentil-trompete
ofcer Clarinette. Ijofautttrr. 17-f Hgr.
Sßirb befproefcen.
(£(atmrau£jügf.
3- $. aSetfwlft, ©p- 23. Slori* lex ^fünfte auf bem
fictjloffe }U Jfluiben, bollänbifrljca ©fbicljt von 3.
j). I)et)n f fteutfrl) von C 6ifrl)off. ^fnr fcrnor-
folo un* JHännerrljor. €ck utto ttftbxe. 1 lljlr.
10 ggr. Cljorftimmen 20 ßgr.
($artitut »nb Drdjeftfrfiimmen finb (ei ben £erau«gebeni
in correcter abfdjrijt gu r)aben.)
dine (Spifobe an« ber Ijotlänbifdjen ©efd)i$te, wie e«
fdjefnt, einem größeren ©ebic$te entlehnt unb von bem <5om*
jjoniften bramatiffrt. gur $>entf<$lanb bietet ba« ffierf toeni*
ger Sntereffe, be«l?alb vermeiden wir ein nähere« (fingeren.
S)ie SHufff ifi gut, ebgtei($ flc ba« Sob ber Originalität ni$t
freanfprud^en fann, ba ber aReißer be« SBerfaffer« leibet au«
allen ©infein unb (Snben toie ein neefifdjer Äobolb Ijervor*
aneft. $>ie Xeiors@oloßimme verlangt einen listigen ©e*
fang«fünßler.
®. 9tofftni f Inno popolare a Pio nono. flirofbt.
3 «fr. 50 Cts.
<5in Soblieb auf $in« IX., voll §o6er jfraft nnb beben«
lenber ffikffamfelt.
©. ©teilt, ©p. 8. Roman)* für Bariton, «inlage ;u
fcer ©per: Der tDoffrnff^mieD, von fortfing. Örrit-
kopf un* fjaitel. 7-J. ttgr. Partitur im* ©rclje-
üfrftimmxn in *cr tterlagebanblung.
Uebereinßimmenb mit Sorfctng'« 2Beffe.
Siebet mit tyianvfotte*
3SR. $. $atifct, ©p. 7. ßerljs ©efdnge. Ärcljettt.
Hr. 1. Äbenta, non €id)enborff. 2. 3eisletn, von
Rürkert. 3. Bitte, von fenau. 4. UJeljmutl), von
Cicljenborff. 5. Der U IjmacljtenUe finabe, von ßercljt
6. Sonntag« am fttjein, von Reinik. 3ebes 15 fir.
£iefe ©ef&nge unterfdjeiben ff er) gu iljrem großen 93er«
Kette von ben f$cn früher in biefen Blättern angegeigten ©e*
fang«^eften bejfelben ©erfaffer«. $ie früher bi* gur (Simpli*
cltät au«artenbe ßinfadjiett ber ßompofition ift Ijier vottßän*
fc?3 entttiö^en; ba« Äinbifcfie, Unreife ifl aerfdjrounbcn unb
)»ir fe!)en ^ier bie traten eine« eifrigen, benfenben Jungen
SRanne« bor un«. JDie Sinfa^it biefer ©efasge ifl löbli^
benn ffe iß mit ffinrbe nnb «nflanb gepaart, fie erquieft un«
eben fo # al« 06 mir einem jungen SHanne an« guter gamilie
nnb von toaljrljafter Q3ilbung begegnen, ber in feiner eblen
Haltung xtd)t gern aller ©tujergeberben nnb be« öuferen
glitterflaate« entbehren mag. Jterte nnb SRufif flehen in fc^ö*
nem (Sinflange; ©{fang nnb Begleitung finb leidet auefü^r*
Bar. JDer ^armonif^e ^eil ber Sieber ifl bi«toeilen vorireff*
li$. ©ie feien empfohlen.
SB. ». ®Q$t, ©p. 21. »irr «efänge. Hr. 1. Ab-
frljuö, ton ßtrauff. 2. IDer Sediat unter )rr €idje f
aus bem ftttljauitcljen. 3. IDie golbene Ö.ljnur, von
ttruppr. 4. €roft, aus !>em fitt^auifr^en. Äle-
d)ftti. 3rl*6 30 fir.
©ute Sieber, tttoat gu au«fü^rli(^ gehalten, aber mit vie*
ler ©orgfalt an«gearbeitet.
2t SÄ. @tord>, ©p. 39. Äit einer Rofe f ©^icljt
doti 3. fl. Öojl. Äit Begleitung ^« Oiolonrell
ober ^om. iHrcljettt. 45 fir.
©er gefeierte $roc$ mar be« Gomponifien fflorbilb. Äu(^
bie SGDenbnngen ber Öello*, refpective ^ornbeglettung flnben
i^re S3egrünbnng in ber Söefentyeit jene« Autor«.
9. JKÜttet, ©p. 62. ^eitere Cebenebtoer, fü^tr fir
fröt)lul)* «efcllfcljaften. Älwljetti. 1 Jl.
2)er 3n^alt fle^t in feinem SKigoerljälinig gum Jtitel.
(Singelpetfonen ober ©cfellfdjaften , meiere jene fo erh)finf$*
ten Cigenf^aften ber $eiterfeit nnb grb^ii^feit mit 9tt$t
für fid) in Änfpm<5 nehmen, mögen gu il^rer <Stärfnng biefe
Sieber ergreifen.
D. 9licolai f ©p. 39. Salve Regina, für Siopxan.
iR^cljctti. 30 fir.
OSle^e Äirc^enmufif.)
St. (SotttaM, ©p. H. IDrei Cic^er. iBe^etti. 30 fir.
JDcr ©erfaffer ^at wenig ©iüct unb noc^ meniger ©e*
fc^ic! gur SiebercompoRtion. (Sx betoegt fldj fteif unb ferner*
faltig; bie aufgefüllten ©ebanfen eignen fic^ beffer gu (5om«
binationen in längeren gormen. 5lucft bie Begleitung iß nn*
intereffant nnb nidjt immer claviergered^t.
%. ©taf ®|ger, !Daö ßebifflein, grticljtft non lllj-
tanb, für Cenor mit Begleitung )es IDalbljoms, )er
Jiöte, einer öopranftimme unD jptanoforte. Jfttctyttti.
1 /l. 30 fir.
öine ©pleierei, hervorgerufen bnre^ ben 3tt^alt be« Ijier
benujjten ©ebic^te«. ©in Burfdjc fät>rt auf bem Skiffe. 8e*
Bendfror) unb Reiter geflimmt burd) bie angenehme SDafferfa^rt
unb burc^ ba« Slnf^auen ber liebii^en ©egenb greift er gum
ffialbljcm unb lägt e« meit^in tönen. Clin ©enoffe nimmt
bie %lhtt gur $anb, unb ein liebliche« &inb, angefteeft bur^
ben SRufifeifcr ber beiben ©efellen, flbttt bagu an« feinet fü*
Jen ^e^lc, wie eine junge Severe in ber grü^ling«luft. 2)ie«
140
fet tfelfenbe Mb ftngenbe Trifolium »eranlajjte bett (Sompo*
nffleii jn feinet breifadjen ^Begleitung. SEBlr finben feinen er*
beblldjen ©rnnb gegen bfefe« 3&erfa$ren, bodj toürben tofr
ben GFomfconifien loben, Ijätte er ba6 ganje (Semilbe in eble*
ren Uniriffen gejei^net. Da« ©üb ermangelt be« fcoetifdjen
$andje6. SQBir befhtten nn« auf einem SRarftfdjijfe. ©ruber
©aier unb @<$n>abe blafen nnb pfeifen ; tyre braunen ©eft$'
ler geftalten fidj wäljrenb birfer Operation ju einem oufge»
blafenen ©djtoeinflmage n , unb ©Ärbele, bie fd)niwifdje £ü*
djenmagb, fabelt bajn, toie fie e« von ben böljmifdjen Warfen*
mäbdjen to&brenb iljrer <Sonntag«au«fIüge nadj ben l&nblidjen
JEanjfälen gelernt $at. 2)ie $ianofotteflimme lagt ftdj leidjt
fnr bie 2)re$orgel umformen.
ff* gähnet, ©p.84. Sieben fieber für ©äff o>« 3llt.
ßctjuit. 2 Jl.
93ea<$ten«tt>erü) unb burdjau« gu empfehlen. Unmottoirte
Ööieber^olungen ber (ödjluijüerfe.
3t* &♦ Sittettot, ©p. 16. Erinnerung an 1 « Sfljwarj-
blitl, |»ft ©ebicljte in oeftreidjtfcljer JRunbart pon
Änt. fiaron v. fllesljeün. DiabeUt. 45 fir.
Angenehme *Bott«lieber, mit entfpredjenben , im Sßatjer*
rljptfjmu« gehaltenen $ontr»eifen.
$♦ 3>tO$, ©p. 137. Des Äinfces Äraunt, gewichtet von
Rupertu*. HHabellt. 30 Ar.
— — , ©p. 138. Urs Jubenmctocljen* ftlage, twn
3. H. Dogl. «benb. 45 fir.
3n ber befannten 2ßeife ,,be« f. F. ^ofopernttjeaterstfa*
VeKmeifier«".
£♦ 9t<ltalucci, II Cavoro, melodia popolare romana,
poesia di N. Tomaseo. Ricorti. 1 Ji. 20 Ar.
(Sin wunberlieblidjc« ©ebfd)t, baju efne einfädle, entfpre*
djenbe 3Heloble. *flad> 5(rt ber neuen Italiener befkebt ftdr)
ber Sßerf affer allerbanb nirrifdje Harmonien ju geben, toiel*
leicht glaubt er baburdj bie ©implicitat ber SWelobie ju »er*
bergen.
©♦ <Duptt} f La chatelaine de Montmorency, can-
tilene p. Tenor ou Sopran. Ijaslinger. 24 Ar.
Sranjefifdje @ouplet«, bedj »cn ber beften 5lrt.
©♦ $a&liftget, ©p. 44. Bas ßäcljlein, gebietet »oit
Sdjetjm, für Senar ober Sopran, flasltnger. 1 Ä.
— — — f ®p.45. An ben /riljling, oon exil-
ier. Cbenb, 30 ftr.
Cljne geiler unb oljne Sugenben, in ber Haltung eines
ehrbaren ©pie§bürger«.
$>♦ »♦ 2inbpatninet f Der flöntg unb der Sänger,
ßalltfe. Scljubertl). | fcljlr.
3>er üBerfaffer $at in ber neueren 3eit feine I^atigfeit
auf bad Sieb übertragen, bodj oljne groge (Jrfolge. S3efonbe*
re« Unglüd toiberfibrt tym in ber 2Ba$l berilerte: wir fan*
ben nodj nie eine« unter ben von 8. gewallten ©ebi^ten,
toa« und jur Begeiferung emporgehoben f)&ttt. 9nd^ ba«
%ier benn^te ift fd)tta$ unb untergeorbnet, »a« ®unber alfo,
bag ber @om|>ofttion ber ^obere Schwung fe^lt. 2)ie über*
trioiaien ^c^lugformeln ma^en un« an bem guten ®efc$macfe
».'« faft jtreifeln.
2lt ©Pttmitf, Äc^! war« bu mein! gebirljtet pon fobe-
banf. Öcljott. 18 flr.
Sär Dilettanten, in welken bie 8nfl für Sebeutenberet
noc^ nidr)t ertoa^t iß.
23efprod)en »erben:
S» 2ifjt f Tre Sonetti di Petrarca posti in Musica
per la Voce con Accomp. de Pfte. ^aslinaer.
*jcft 1 u. 2. 1 Jl. «.JR. %ft 3. 45 fir. €.Ä.
9t. ^tani, ®p. 9. Seclj« »efänge. €benb. 1 Ä
C.JR.
©♦ &tttUtl, ©p. 14. Brei fieber. IjofintiOrr.
12^ n fl r.
Stttna 8o4(ol|, ^rütjUngs-tierkunbigung. IBreitk.
u. Partei. 10 Ügr.
— — — i ©eiflerflimmen. €benb. 10 Jtgr.
% Ätt^mflteM, ©p. 13. Sieben lieber, furkharbt.
25 üjr.
% % »Ott, ©p. 8. Seclp fieber ßr denar. €benb.
25 Rgr.
3tttelligett$^latt
Der in der Neuen Zeitschrift für Musik vom
22sten Juli dieses Jahres Nr. 7 befindliche Rebus
ist das Bild einer vereinfachten Notenschrift, bei
welcher alle 8, b, tt, und alle Musikschlüssel wegfal-
len und entbehrlich werden. Die Zahlen 1 bis 10
deuten die zehn Octaven an, innerhalb welchen sich
unsere moderne Musik bewegt Näheres hierüber
findet man in der so eben bei C. A. Klemm hier
erschienenen Schrift: Aphorismen über Musik von
Amadeus Autodidactos. Leipzig 1847.
ttrutf Nn ftr. KBdnont.
XX e u e
Htf$tift f#r
ä3tTanttoortUä)er Äebaeteim
Stanj SBrtttbef*
©iebenunbjnjanjigfltt SanL
M 24.
SB tx Xt 9 er :
Hebert Srtefc in Scippfr
3>eit 20. September 18«,
Ben bftfer 3etifä). tfföetaetr toädjentliä)
2 5tommertt von 1 ober 1 '/i 33ogtiu
, $rci* be# ©anbeö **n 52 *Rrn« 2 1 /» EIjIt.
| 3nfedio»a8tbü^rfn bie ^ctf^cilc 3 *Rgt.
Siticmumeiii nehmen äffe ÜßafUmtcr, f&nfy,
SWufiC^ unb Jtu&ft&anblungtn an.
3f1$aft: Et* rrft« flSnfanmluna ttutftyt 3on!uöfUfr in ßflpjtg (ftortf.) — .Kleine 3#itung, 5Eäflrtft*fai<$te, IBermtfajt'*.
SJft erfit Sßcrfamitiliiiiß faiitfcfecr Son*
JunfHet unb äWuftfftmtt&e tu Selbig*
gilt ben Vormittag beä I4ten Slwgufl nmren
wieberSöeffiredjungrn angefefct uwbenj bicömat fcaitpU
fad?iirf> über ©egenftanbe bei SftLiflfunUrrid)te\ ©er
§r. ffierftfcenbe eröffnete bie SSfrbaublungen mit ber
SSemerfimg, tt?ie ber auf ber £age€orbnung &erjeid/=
nete Eintrag Iftr. i f „SSitbung ton ^prüfungäeommifs
fioneu für äWiifif teurer" uon $rn. Stcfenfranj in ßaf*
fei nudfatUn muffe f inbem bex leütere tii^t erfaßte;
iten fei, unb auc$ fdjriftlic^ über feine Stuttäge SRas
$errä nirfit mitgett)«tft Ijabe. S6 folgte ein SIntrag
beä §rn. ©otffet; äuäfcbtiefiung anerfannt föledjter
ßom^ofltionen beim äftufifuuterridjt. ^r. ©ihffel bes
tnerftc :
@in groger Uebelfhnb in ber mitfftalifdjen ®e*
genmntt ifl, bafj fdjlecbte ßempefttienen eine größere
SGetbretiung jinben, aU gute. ®ieä beroeifl bie gtefje
SÄaffe falber ßmnpoftttonen, bie tagtSglidj feeTÜffents
tit^t wirb, man tann fagen, fte werbt äugt faft bie
Keine ttnja^f guter neuer SBerfe, 53ie oft t)ort man,
ba§ SSerfe tjon fiinfKetif^em Söettlj, ton itttttticfj
muftfaTifdjet ©ebeufcung jurütfgennefen ir erben fuib,
unb tote fätoet tfl eä, benfefben eine a tigern eine Sin;
«rfcmiiug unb SJetbreitung ju fcerfäaffen!
©en SPhtflfalien Verlegern au 8 ber SJttoffentlicbung
toert^lofer SGßerft einen Söcrrourf machen ju tüoflen,
»ftw X4flt$eH. @o Tange bergteid?en ©adfjen getauft
werben, fo lange baS ^ßnblifum ein Scbdrfntfr ua<$
ihnen jeigt: fo lange ftnb unb bleiben jene au<$ im
SRecbte, biefem Sebürfnifj rntgegenjulommen, SJom
gef^aftü^en ©tanb^unfre au& finnm ifyntn nur bie
SBerfe üih bie befien gelten, bie am meifieu ^ge^en'%
bie am meijten Stbfa| fiuben, unb ifl fytxbti mit
©anf anjnetfennen, fcap fle oft genug aurfj SEerfe
uetoftentlic^en, bon beuen fte fldt) nia^t augentlirffi^fu,
überbauet w '4* fallen ©ctuinn toetf^t^eben !cunen,
ber im ^erbäftnig ju ben Äoflen fielet, bte i^nen ank
ber SBcrcrfi'iitlicfcima, betfelben envii^fcit.
93en (Seiten ber ffietteger ifl bcnitia^ fnr bie
SSefeitigung gebauten Uebelflatibeö ni^td ju ermar±
ten, fouberu nur ton benen, bie einen trinflnji auf
baä ^Subfifum bei Stnf^affung toon Wujtfalien au§*
üben.
9Ba@ in tiefer ^infic^t bie jtritif r^ut, tiermag
nia^t öüttflanbig bure^gugreifen. ^i)tt S^atigfeit mirb
nur baburc^ frudjtbringenb y ba§ biejentgen^ mela^e bie
mufitatifdjc Silbung beo ^ubtifum^ in beu öanten
i)abcn / a(fo namentti^ bie 8e^rer beö ^Bianofortes
fpiel^ £anb in $aub mit ihx geben, bereinigen flc^
biefe, ber Werbreitung f^Ie^tec ßompDfitionen entge=
genjutreten^ fo toirb unftreitig fet/on biel gewonnen.
SBaö bem Sinjrfncn »id^t gelingt , gelingt ber ©e;
fammtbett. (Sin gemein f^aftti^cö SJirfen x)at oft gu
bem gemunf^ten S^U geführt.
©er SKufiMebrer, melier bei 5tnf^affung t>on
ffluftfafien in bem ^aufe, \vc> er Unterritr/t erteilt,
(letö eine entf^eibenbe ©ttmme t)at (loenigfirnä fofltc
tieä ftetö fo fein), tvArbe nur fol^e ju emfpfeblen fta^
142
verbinblie$ machen, btr mit glei§, tmiftfalifc^fm Sinn,
überhaupt mit fünfllerifc§er ©ffinnung gcatfceitct pnb.
Sä) begieße bie8 gunS^f! auf fene SBerte leichterer
©attung, benrn Etyernt^emaö ober fonfl eine Reitlang
beliebte SJtelobien u. bergl. gu ©runbe ließen. «3$
weifj a\\$ eigener ßrfaljruhg , bafj fote$e SBerfe nidfjt
gang gu verbannen, idj befenne, bafj fie felbft gat
nicfyt gu veralten pnb. 9Uä Unterr)altungömupf müfc
fen fie gebulbet »Derben. 2öer mit Sßerfen fole^er
©attung gu tr)un r)at, lüeig aber audj, welct)' grcfjer
Unterfcfyeb in ben eingelnen (Srfc^einungen tyerrfci)t,
wie wertt)vott 5. 83. bie ©aetyen von ©tatcüi, ^aeob
Schmitt, Junten, (Sjernty :c. gu nennen ftnb gegen
bie ©adjeu eine« ©etyer, Srunner, fieiurict) (Sramer
u. bergt.
gurren e3 bie 27htpfler)rer bureb, bafj fie, |o weit
ftdj nur ir}r SSirfungäfreiö erffretft, jene wertl;lofen
«Probucte unberücfpcfytigt laffen, bafj pe, wo fte bers
gleiten vorpnben, il;re Abneigung gegen bicfelben ent=
[Rieben gu erfennen geben, fo würbe pd) balb ber
Stbfafc biefer <£>ad)cn Verminbern unb befferen ßom;
^ojitionen ein größerer ©oben gewonnen, @ö bebarf
aber babei ber (Sonfequeng, beö treuen gehaltene* an
bem ©runbfafc, ber gefafct werben. 3<$ fyabe einige
6ompcniften genannt \ ifyre ßompoptionen ijahe iä),
fo gu fageu, von meinem Repertoire gänglicfy auege=
fdjloffen, obfct)on ict) nict)t in Slbrebe fteüe, bafj nic^t
afle in ein unb bemfetben ©rabc verwerflich ftnb.
Srägt man S3ebenfen, buret; folc^eä 9luöfct)licfien
denjenigen, beren SBerfe bieö trifft, bie (Srwerböquelle
abgufd)neiben, auf bie pc$ ifyr ©afein grünbet, — ein
Umflanb, ber in jefciger 3«*/ wo *$ Sftiemanb leidjt
Wirb, in einer neu gu beginnenben S^ätigfett fogleict)
ein gortfommen gu pnben, aflerbingä nicfyt aufter $(ct)t
ju fegen ift, — fo verweife ict) auf bie allgemeinen
3eitoert)ältniffe felbft, auf bie gorberungen, bie fie
jebem Qnngelnen auferlegen. SBon jebem ©ewerbtrei;
benben »erlangt man tüchtige, folibe Arbeit 5 ber
©d)neiber g. 93., welker bie Sr)eile ber Äleiber bloö
fo oberflächlich unb fcr)led)t gufammennäfyen wollte,
a(8 eö gewiffe (Somponifhn mit tt)rem mupfalifct)en
SKateriale tfyun, würbe balb feine Äunbfct)aft verlies
ren. SSer heutigen $ageö efyrlict) burct)fommen will,
mug fleißig fein.
Qllle alfo, bie (Sinpujj auf bie ©efdjmacföbilbung
be8 Sßublifumö l)aben, werben biefelbe förbern, wenn
fte gebaute (Sompofttioncn i^m fern galten, ©ie ©e^
fammtl)eit iflö, bie bem ferneren Ueberfjanbuefymen ber-
felben einen ©amm entgegenfegen fann.
,3er) trage barauf an,
ba§ bie 2|eilne^mer an biefer Sßerfammtung, inö=
befonbere bie $$. 9WuftMcr)rer ftet) vereinigen unb
ftc^ gegenfeitig oerbinblict) machen wollen, anerfannt
fc$Iee$te gompofitionen fo tiel alö irgenb mögtie^
t?on it)rem SBirfung«freife fern ju galten unb
überhaupt ber Verbreitung berfelben entgegen^
Wirten.
WaeB Seenctgurtg Uefet SWittbrilung richtete M
bie ©ebatte jitnäi$ft totlf \it grage, in wie weit lie
Shiftfaliert, welche Anfängern in bie $anbe jn geben
ftnb, geifiigen SSert^ ^aben fußen ober titelt. $r.
Dr. 9ßcr;le ergriff guerfl baö 9Bort unb bemerfte, toie
man ja boa> nott)wenbig jwifct)en (Sompofttionen, bie
allein für ben Unterricht beflimmt weiten, unb anbe*
ren, böt)ere 3wecfe t? erfolg enben, unterfct)eiben muffe ^
bei ben erfteren !önne ber Äunfiwertr) nie^t in grage
fommen, fonbern allein bie inflruetioen ©igenfe^aften
berfelben. $r. ©ßrffel erwiberte, ba§ er inäbefon*
bere bie \> otpourriartig jufammengeflieften Searbeitun=
gen öon Dperntr)emaö, bie Sßfyantajlen ie. au^gefc^lofs
fen wiffen wolle. S)ianc^e (Sompontften jeigten auc^
l;terin Steig unb eine gewiffe Sorgfalt, unb gegen
biefe brauche man fic§ nic^t ju erflä'ren; lebiglic^ ge=
gen folct)e, wo bieä nic^t ber gall fei, leiber gegen?
wartig eine fet)r gro^e 3^1! 4>t. Dr. ^3ot)le ents
gegnete, wie man beim erfien Anfänger nict}t auf ©eifl
9(üctftcr)t nehmen fönne, benn ber ©d&üler muffe im
anfange mit anberen r)öct)fl not^wenbigen ©ingen fte$
bcfcr}äftigen. 3^ erwiberte, wie t)ier in ber 3:t)at anä)
nur von tec^nifet) gut gemachten (Sompofttionen bie
SHebe fei. ©8 fe^etne mir in aUtti btefen ©emerfuns
gen ein SWigtoerjta'nbnig beö gemachten Antrag« ju
liegen : $r. ©brffel \)aht nidr)t geiflreic^e (Sompofltiös
nen für ben Unterricht verlangt, wa^renb er alle ubri?
gen au«gefcr)lofjen wiffen wolle j fein Eintrag beabftc^s
tige allein bie (Entfernung von lüberltct) jufammens
gefltcften, ofyne aüe fünftlertfc^e ©eftnnung fabrieirten
äßerfen.
$)r. Streben a\\$ Stralfunb fiimmte r)ierin Ui f
inbem er bemerfte, bafj 5lfleö, totö ber Äunfl forber?
lic^ fem foße, auä) einen gewiffen ÄunfiWert^ fyaken
muffe, eS fei nun ein geifltger ober ein teebnife^er.
4)r. SDrg. ©eefer äußerte je(jt gegen ben gemachten
Eintrag, ob nid)t ben 9Wupf(et)rern fo viel ©efe^maef
jujutrauen fei, x\m fetbft ba8 Süchtige ju wagten, fo
ba§ bemnacr) eine fo beflimmt au^gefproe^enc 9lu8s
fc^lie§ung nic^t erferberlict} fei. 9lllerbing8, entgegs
nete ict), ift wot)l ben SWeiflen eine fole^e ($infte$t jn?
jutrauen; aber bie einfielt ber S^uftfle^rer reicht
nict)t auä. (S8 pnb fo viel ftorenbe, 4ü§ere ^inflfiffe
l)ier gu nennen, beren SJefeitiguirg wir ttttö gerabe
angelegen fein taffen wollen, unb baju ifl ber ©8rfs
fd'fe$c Qlntrag ein Seitrag. SSie oft ifl ber fitztet
genötigt, gegen fein beffereö SBiffen beut SBiflen ber
©Item ober wo^t gar ber <ScJjÄler pc^ ju bequemen,
unb ßompoptionert ju wählen, bie er für bure$au6
143
»nbetblic§ galten mufj. ©ie Autorität beö Setyrerö
triebt bann nidfjt auö, um fol^e unpnnige gorberun;
gen nieberjufampfen. 3« biefer, in jener gamilie
toirb baö Stncf gefpielt, eö fyat wcfyl audj öffentlich
gefallen; bem fcetjrer legt man eö alö ©ritte, alö
Reib, (gigenpnn w. bergt, auö, baf er ba&on nidljtö
toiffen möge, nnb er rnufc ftdj bequemen. $ier fann
nun meineö (Sradfjtenö burefy eine Vereinigung ber £efy;
ter augerorbentlidj gewirft werben*, bie SBortc beö
fie^rerö werben eine weit grö&erc Söebeutung ertans
gen, wenn er fid) auf baö fcon einer großen SJiefyrs
jafyl feiner (Sollegen, melleicfyt toon ben erpen SKäns
nern beö %ad)& Anerfannte feerufen fann. $r. SDrg.
SJccfer erwiberte, bajj bann überhaupt ber Se^retflanb
ein ganj anberer werben muffe. £r. SDrg. ©attfer
bemerfte, inbem er ficfy an JQxn. ©örffel unb mic$
wanbte: tedjnifdj abgerunbete, minbepenö gut ge;
machte SWupfpücfc motten @ie alfo! ©er SRitpflefc
rer in kleineren Stäbten Xjat mit (Schwierig feiten ju
fämpfen, welche bie an größeren SDrten Söotjnenben
nidjt fennen; pe tyaben tnöbefonberc feine fo grofje
3tuöwa^t toon SWuftfalien. ©ie ßegteren fönnen bie
Sachen foglcicfj felbp anfetjen unb auswählen 5 in
Heineren ©tabten ifl man auf baö bef<$ranft, tvaü
man fidj fommen lägt. 3d? befomme fafl monatlich
größere Sßaquete; unter 10, 20 Rieften ifl fyöc^penö
cineö, \va$ man brauchbar jum Unterricht pnbet. @ö
mufj auc§ tu ben SNtttelpäbten (Gelegenheit gegeben
Werben, bie 3ttetjr$atjl ber Sageöerfcfycinungen f ernten
j« Temen. 3<§ entgegnete hierauf: Um biefem Uebels
jtaub ju Begegnen, fyabe icfy ben „Äritifc^en Anzeiger"
eingerichtet. (Sie pnben fyier eine Ueberpcfyt über bie
JRomtäten, unb eine Beurteilung berfelben. $cf)
glaube, ba§ bie barin gegebenen Ö'ingerjeigc ben, ber
bie SWupfalien nic^t fclbp üor klugen fyat, bei ber
Auöwaljl leiten fönnen. §r. (Sattler geftanb bteö ju,
iemerfte tnbefj, wie bie mtipfaltfdr)en 3 f ^ u «g e « nc $
lange nid^t, wie eö bodj notfywenbig fei, in ben §äns
ben aller Sefyrer pdj befanbeir, eö gebe fefyr toiele,
welche noc$ weit entfernt waren, überhaupt ton ben
3eitereigniffen SRoti^ ju nehmen: fo fei baö fyier 6r=
prebte für Viele or)ne Stufen.
§r. ßfywatat au$ Sflagbeburg fe^rtc nac^ biefen
Slbfd^weifungen jum Slntrag jutüi, inbem er bes
nterfte: bie SBafyl ber S)lupfalien muffe uon ber ©es
fdjmadföridjtung beö ße^rerö abhängen 5 bie 53erfamm5
lung fönne feine SBorfdjtiften machen, eien fo wenig
btirften tarnen genannt werben; baö greife ju fe^r
in bie perfönlid&en 9ted^te beö (Sinjelnen. ^>r. Slieeiuö
entgegnete, ba§ auf fot^e SSBeife bie ganje Äritif über
ben Raufen geworfen werbe \ baö Siedet muffe gewahrt
Werben, ju fagen waö gut unb waö fd^led^t fei. $r.
Sw/örffel bemerfte, ba§ er bie Wcimm nur ber ©ac^e |
wegen nenne. 6ö gab mir bieö äJerattlaffung im
5lttgemeinen gotgenbeö ju erwähnen : ©a^ in ©ejug
auf 9J?upfunterric^t etwaö gefc^e^en muß, barüber iß
man wo^l allgemein eintoerPunben. 5ln ber ®pi|e
nnferer heutigen Xageöorbnung pe^t ber -Antrag beö
$)rn. Stofenfranj über ^3tüfungöcommifponen für 9Wus
pfle^rer. 2öir tyaben benfelben an ben Anfang ges
Pellt, weil eine Erörterung beffelben fogleic^ eine
Drientirung über baö, wa^ ju t^un ip, fyerfcorgerufeit
ijabm würbe, ©a betfelbe nic^t jur ßrlebtgung ge:
fommen ip, erlauben @ie mir ju erwähnet:
^c^ bin ein entfe^iebenet ©egner fofcfyer ^rüu
fungöcommifponen, üorjugöweife auö bem ©runbe,
weil bie Angelegenheiten beö 2Wupfunterrid^teö noc^
gar nic^t j^u ber Steife gebieten Pnb, um ^ier jwerfs
mäßige Sepimmungen erwarten ju fötmen. So würbe
bei bem gegenwärtig nod) att$u fe^r fühlbaren 8Wan^
gel an wirflidfj allgemein 5lnerfanntem, an bem, tna^
alö allgemeine Sftorm bienen fönnte, eine Beteiligung
beö ©taateö nur fe^r traurige Solgen (jaben. 5lber
eben barum ip eö um fo metjr unfere ^ppidjt, auf bie
<&a%e einjuge^en, unb ber SJWnungööerfcfyiebenfycrt
unb bem Äampfe nid^t auöjuweid^en. %fy ^alte ben
©örfferfdjen Antrag für ben erpen Stritt ju einer
befferen ©ePaltung beö Unterrid^teö. $r. ©d^efter
auö Sttagbeburg ppi^tete meiner, ^inpc^tlid^ ber
^Jrüfungöcommifponen auögefproc^euen Änpc^t bei:
bie Äetyrer müßten fi<fy felbp regen, unb Vereine bil-
ben, wie in SWagbeburg, bie beffere SJlupf ju eulti;
»tren.
9?ac^ noc§ langer fortgefegter ©ebatte gepaltetc
pc§ enblic^ alö ©efammtanpd^t, bag bie 2$erfamms
lung erflären möge, wie jeber Sinjelne nad^ Äräften
jur Sluöf^ltcgung unb Verbannung fdE|led^ter Gompos
ptionen beitragen möge. ^)r. Drg. ©attler warf noc^
ein, ba§ freiließ fi^led^t fei, wa^ jeber nac§ feinem
©efe^maefe bafür fyalte. ©a bie S3efprc^uug über
biefen ©egenPanb pc^ t^rem Snbe juneigte, unterlief
ic$ ju erwähnen, wci^ ify hierauf ju erwibern ge=
backte, ba§ wir nämli^ burc^ eine fote^c ©ePitm
mttng wieber in baö Utctdj beö fd^raufenloö ©ubjeetu
t?en gepürjt werben würben, unb bamit notwendiger
SBeife jeber fepc ©tanbpunft entjogeu werbe. 3d?
^altc eö für fe^r leicht, fepe SePimmungen über baö,
wa^ fc^led^t unb fcerwerpidj, ju geben. 3m ©inne
beö gepellten Antrageö pnb Som^optionen nid^t aufc
gefc^loffen, über weld^e üetfd^iebene Anpc^tcn pdfj bit;
ben fönnen, je nadjbem man toon abweid^enben SJors
auäffgitngrn auöge^t (baö wäre ^app^errfd^aft), wo^l
aber werben ßompoptionen verworfen, über bie baö
Urteil jcbeö Äennerö augenblicflid^ baffelbe fein
mn%. §ierl;in gehören jene auö Opernt^emen jufams
mengepieften Dpuöcula, wo ein 23cfianbtt;eil mit bem
144
ankeren bürde) einen Uebergang von einigen £acten
notdürftig toerbunben iftj fyierfu'n geboren ferner jene
SBerfe, bie auö giguren, wie fie jeber $pianofortefpies
Ter in ben gingern r)at, ioillfiit}rtidj unb ot)ne
allen inneren @runb jufammmgefe^t ftnb (eine fer)r
jatylreidje unb fer)t beliebte Klaffe) j ferner jene, ivo
bie gefammte SWobulation, n?eit entfernt burdj ben
@eetenjuftanb be3 ©djaffenben feebingt unb r)er»orges
rufen ju fein, nidt)t einmal ben gewöhnlichen Stegein
barüber ir)re ©eftaltung verbauft, fonbern lebiglidj
ganj äufcetlidj unb uullfüf;rlici) jufammengetüorfen,
gefugt tft, eine ©attung, aufjerorbentlici) geeignet,
jebe tt>ar)re unb gefunbe Smpfinbung }u ertobten;
enblier), waä bie rein inftruettaen 3»oecfc Betrifft,
SSBerfe, beren ©erfaffer unbefannt mit ben großen
gortfdjrttten ber neueren äJirtuofitat von veralteten
(Staubpunften be8 Sßianofortefyielä a\\& couipomren,
Söerfe, in benen bie jefct gewonnene ©tyflematit für
bie StuöSilbung ber Singer unb £änbe, fo wie bie
grofen gortfcfyrittc im gingerfag u. f. 10. un&erütfftc$s
tigt geblieben ftnb u. bergt, meljr. $tlle berartigen
Söerfe, bie aber unter ben Sftovitd'ten immer bie jaljls
reicr)flen ftnb, tnu§ jeber geipiffenfjafte Sefyrcr für eine
r)eifige ^pflidjt eradjten, auöjufcfyliefjen.
@ö würbe bie Semerfuug gemacht, ba§ ber
S)örffePfcr)c Slntrag mit bem nact;^üerjfic^neten beS
£rn. ©djefter in 93erbinbnng flefye, ba§ jener bie nes
gatiue, biefer bie pofttive (Bcitt berfefben &ad)c rjer^
vorlebe. 9lacr)bem bie 9l6fiimmung ftet) für ben biö
jegt erörterten Eintrag in bem fer)on vorhin näfyer ha
fleidjnetcn ©innc beifällig erliefen t)atte, ging man
bat)er ju biefem über.
(ffortfefcung folgt.)
Stieme 3cituttfi.
2(u« Srlorenj föreibt man un«: gri. -gennette SWf-
fett, Äuntffd)tvffhi-, 8anb«männin unb trüvbfge Wadjeifererfn
ber gefeierten 3ennt) ßinb, mit ivelcrjer ftc einfl bie nämliche
Seitung in ben äunßflubien genofj, unb mit ber ftc jefct in
ben füblldjen Sänbern bie Lorbeeren be« ©efange« tljeilt,
tveldje 3ene in ben nörblidjen unter ber Seitung eine« SMetyer*
beer ärntet, t)at ifjre söerbinblicbfciten gegen bie £irection
Sanari geenbigt unb brei anbere Gentracte abgefdjloffen ; eU
nen für bie näd)fte SHeffe in 2uge, einen anberen für bie bar*
uuf folgenbe SWeffe in 9(«coK, unb cnbltcr) ben brüten für ba«
Garneval 1847 — 48 am Sfjeater 9(Hl° in 9tom. (Sic r>at
in ber vergangenen Saijon auf bem Sfycatcr SUla Pergola in
ben Stollen ber 2cnnan:bula unb SRaomcttv II. mit gutem (Er-
folge gefungen. $ie Äcnncr bcivunbertcn an biefer au«ge*
gei^neten Äünftlerfn bie SRefufclr, 93iegfamfe(r, ungegtvungene
£ei$Hgfeit tyrer ©tnnme, ben genialen ©«fctoung be« feelen^
»oflen ©efange«, ba« bramatifc^e (Solorit unb ben bramaii*
f(^en ß^arafter. grl. Riffen toar im vergangenen 3a^re in
Sivorno unb Bologna aufgetreten, unb Ijatte ungemein gefaU
len. (&t fonnte auä^ niä^t anber« Tommen. Styre grünbli^e
Äenntnif ber ^atmenie unb i^r audgegei^netetf $ianoforte#
fpiel »erleiden i^r girei ^aupterforberniffe, i^te ©timme »olf^
fommen nnb ganj fi^er gu be^enf^en. Die leibenf^aftUc^e,
unermeßliche Siebe gu i^rer Äun(l reut fie leicht mit ftd^
fort; aber immer bleibt fie in ben ©rengen be« tra^rbafi
(Sdjönen unb fern von aller Uebertreibung. Die S3orau«s
fagung ber ttalieniföen Sournale bei bem (Srf^einen biefer
lieblichen jungen ©efangdfünPlcrin auf bem italfeniföen S3o«
ben, bag fie bereinft einen ber brei einigen Sterne be« bra^
matifcr)en ©efange«, toeio^e vor gebn Sauren glünjtcn, erfeften
lrürbe, irirb nää^ften« in (Erfüllung ge^en, nnb »Ir tunnfd^eit
nur, fie von feuern unb jroar balbigfl auf ^iefiger iöübne lt*
grügen gu fönnen. —
Sagefcgefdndtfc*
SWupffeftc, Aufführungen. 3n biefem 3a^re finb bi*
Gnbe Stugufi folgende ^dngerfeflc gefeiert trorben: Gin
nieberfdjlefifcfcc« auf bem ©röbi^berge, am jtreiten $fingß*
feiertage; ein« $u IHcgcn^burg, 25ficn— 27ficn 3uni; ein all*
genuine« bcutfdje« ju Sübecf, 26flen— 29fien 3uni; ba« gtoeite
beutfct)* vlämifcr)e p ©ent, 27Pen 3uni; ba« bcrgtfdjc \vl
Scnnep, 27fteu 3uni; ein« ju Clbenburg, 4ten 3uli; ba« bec
vereinten nerbbeutfe^en Siebertafein gu $^rmont, 5!en— 7teu
3u(i; ba« ber «&anbircrFer * ißereine ju 9lcuflabt*(iber«ivalre,
Uten 3nli; ba« be« 3fm;<Sängerbunbe« bei ^elmfläbt, 18ten
3nli; ba« gtreite be« ©aale * <S5ngerbunbe« \\x Naumburg,
27flen unb 28fkn3uli; ba« britte be« 2atfns53unbe« gu ©eiU
bürg, 4tcn9lugufi; ba« elfte fdjlejtfdje ju Sanbe^ut, 5ten Sin*
guü; ein« ju (Slbing, 8ten unb 9ten ^tugufl; ba« be« mittel«
rl)einifcx)en ©angerbunbe« ju ^oblcng, Uten — löten Stuguft;
ba« erfte niebcrlänbifdr)c gu Slrn^eim, 15ten 5(ugufi; ba« ga
greiberg, 16ten unb 17teu 2lugufij ba« be« ll;üringif$eii
©ängerbunbe« Ui ©ifenad), 23ßen unb 24flen Sluguft.
Sermtfc^tcö.
5(m 2)om gu Sttailanb ifr fc^on feit gtoei Sabren bie
Äapellmeifierjlelle offen; e« jinbet fic^ in 3talien fein S3etoer*
ber, ba bie $robearbeit, bie (Somvofition einer guge, Alle
abfe^reeft.
berliner flattern gufolge f)at Styontim vom JTönig von
$reugen bie 9iufforbcrung erhalten, im gaufe be« ffiinter«
nac^ 53crlin gurücfjitfe^rcn, um auf bem Dpeint^eater alle
feine grojjcn (fornpefitionen , namentlich 9lurma^a( unb 93e*
flalin, in €cene gu fc^en.
Drud oon $ r. SR u (f m o n n.
U t u e
titffittft fit
©tranti»ortri<|tt BUbattear:
rtfrartj SStenfoef,
6iebenunbitpanjtflPec 93anb.
•ß? 25.
SB er leg et?
hebert grtefe in £etpj%,
3>m 2S. September 1847,
$tm biefer 3cÜ[$. erf^c inrn toed^ntiidj
3 Dhimmern &«n 1 aber l 1 /* Sogen.
3ttftrtion« fl e6n^r« bfe 9rtU}eilc 2 9igr.
Btaititemetit nehmen atle*Jto|l&mtfT, 39ii$j,
SfhifiU unb £nnßfjanMiitta.ett an.
Sn^alt: Dpern fm etabEeraufytffl, — tfu* «Btea. — Snpjig« SÄufiüe&fn. — Ärftifcfc« Hnjtiget« — afattQfgmjMtttt,
Opttit int GlaöierauSjug,
% ü* Sii&paintmx, £ \c btrnCtc in, /e toper in 5 3Uten.
fftttftt«**»)
3 maltet 51 ct. ®ie €?tene jhtft eine freie täub*
lidje ©egeub mit bei Süiöfic^t auf ©djfofj Sitten freiii
bar; im SJctbetgiimb ifi ^Sfeiffetft §auä, Kr. 6,
*ttnbantino in E-SDur, S)cr ßfjcr ber Sanbteute tft
gemut^lic^ unb furj. Särtitlc, ^feifferö Xü^ter, tritt
auä bcrii £u*uh:s unb fcittet bic Sanbteute um Stifte,
auS fRutfftdjt für ben Äranfen, ben tfyre SBatynung
te^ertergt. ©ie fianblente entfernen jic$. Söärfcdc
fcteifct allem unb äufjert iljre tauge gteube, bm fc^G-
iwn grembling burety i^re Sorgfalt fcalb nmbet gene=
fen ju feljen, Kr. 7, ^Jregljiera in S3;©ur, ifi dn;
fadjjfdj&n unb wfüfyUoU:
^=S=«=1=i=q
J^— ITT" — B.f*W.
I I
4Jm be* ffmmtU tot' mein giften' —
3«t jmeiten Strophe gefettt ftc^ bie Stimmt tten SKat*
garetfje, $feiffet3 grau. Sin ttäneS Stetifcatto gnji=
fd?en äRuttet uub Sottet, beS Sntaltä, bafj, mit
ber Söater toorauägefagt fyafce, bei ftranfe am jeijnten
SRorgen aufgehet fei unb nun fetter na^e, bilbet
brn Uebexgang jur nactfptgenbnt Sttie. SSeibe gießen
fldj jurüd* {Hr. 8. ©ente unb Slrie. ©curg erfreut
A4 t« r)citfren SJlorgnt^ ber luftßr Xraitm, ber tbn
umfangen Ijieft, iji ooriiter. ©ie mit ©ätbele t*t=
tßttretenbe ältatgaietfte eröffnet iljm, bag et fl^ im
£aufe beä Pfeiffer* aon ber £arbt tcfänbe* ®eor a
erinnert $$, Sartete ftfjpn in feinen Sieterträumeji
gefe^en )U ^qfeen alö ein Sngel, ber i^m Äü^Iung
unb §ülfe reifte. Sßargare^e erjagt / baß ©eorg
auf htm SSege üon Ulm ^ieifcr öon fcilnbifc^en 9ld=
tent, bie i^n für ben §crjog Uki^ gelten, üfcerfaU
Ten werben fei. Pfeiffer ^ate if}ti tepnnungötod unb
f<^ujei uermunbet t*tett;er gebraut, ©eorgö Sfrie m
S^®ur:
V ' ^ i f^ .
3u neuem fi« * Un fü&l' iä) mi^ er * twu$t
u, f. m».
ift feriaant, bemegt ft(^ jeboc^ in alijubefanntm SBcni
bungen unb giguren, Sßi. 9, @eene unb Sieb. Snr*
6ele foinmt mit einem tfinblidjen grü^fiüd. ©torg
nimmt eS banfeub au unb forbert Sar&ete auf, ein
fiieb ju fingen, ©artete imßfa^rt biefem SBltnf^f.
da folgt ein $Ö6ff$e§, naiUilanbti^e^ Öicb mit bret
©tröffen, 6et bereu Refrain ftd| 9JIargaret^e unb
©eerg, unb bei ber legten au<$ ber eintretende ^}fcif=
fer beteiligen:
£-2=
1^0
s^
s=^=
34 lo < be mir meto ©djwa*&eitflänb, am
»— w--
fc=M==n=
-S=~? :
re ; ten * grineii SRe ^ <far * ftranb u, f. to*
146
Pfeiffer f)at mit ©eorg allein gu fpred&en. SWars
garere unb Ȋrbele entfernen pdj. 9?r. 10. 3&mte3
ginale. Pfeiffer bringt ©eorg Äunbe üon äRarien
unb geigt in ber gerne i$m tyren Stufentljalt, bie
»urg Sidjtenpein. ©eorg grüfjt 97iarien8 SBicge.
Pfeiffer eröffnet i$m, bafc er bei i^m nic^t metyr ftc^er
fei, ba baä offne Sanb fc^on in 83unbe8 $anb pc§
bepnbe; SKarie werbe fommen, um tyn feffcft nactj
Sidjtenpein ju geleiten; bte fepen ©urgen trotten
itoclj ben 8fai»ben. ${ u f ©eorgö fragen nac§ bem
^erjog antwortet Pfeiffer:
Allegro
SE£
S^E?E:E£
=c
JtZ*Z
iE
gln^tlgintet bnt$t>fe9Bälber, fu$t ben ©<ftuft bet
&a
2=g
Jtlüft' unb SBdlber, feine geinbe hinter ifym,
feine getnbe hinter tym u. f. w.
©ie beiben erflen %ack biefer mupfalifc^en sßtyrafe
ftnb ju tänbelnb für bie Situation \ bie beiben fol=
genbett me^r tnjirumental alä toocalj bie toter nafy
fotgenben eine verbrauchte contrapunftifdfje SHebenöart.
©eorg begleitet bie SBieberfefyr biefeö SfyemaS mit
golgenbem :
$a, nun gut'«, nun er sei > Ic * ren, fei iljm meine
£reu' gc * fdjtooren! u. f. tt.
2ludj ein fonber6arer jöeweggrunb : weit -3>et«Anb bes
teitS oerloren, i§m £reue ju fdjworen. ©odj mit bem
„SJerloren" tp e8 wotyl nidjt fo wörtlich ju nehmen 5
cä fott nur feigen: „ba er im Unglücf" ober „fyart
bebrängt" unb baö SBörtc^en „fcerforen" fotnmt auf
kie grojje Siedlung ber ©practyfünben ber SDperntejrt;
büdjer. Pfeiffer empfängt ©eorgS #anbfd§fag ber
Xreue. SJtartc tritt tyinju: „9tel)mt midj auf in
euren »unb!"
i
=&J
a=*=
$
*=f=t-<
pü£=ü
Jple gut SBurttemberg all * toe * * ge
(Sin $erjenöergu§ ber beiben ßiebenben folgt. @on;
ierbar fyeift e8 tjier: „9?un barf pdfj unfre £te6e ntc^t
mtfjt bergen »or ©otteö unb be« SBaterä Sluge", benn
fte $attt p<$ offenbar fd^on im erpen »et tor Sites
manb geborgen, ©er mupfalifd&e SluSbru* ip fein
befonberö gewägter:
Allegro agitato
k SWarie
©eorg
Warte
@e * Itg * feit!
2)n
:'-r»-
SWarfc
e^wigmeln! — — D @t » lig « fett, JDn
ÜfeJLÄr^
®ectg
I
e » »ig mein! u. f. n>.
S3ärbele, aug ber glitte tretenb, erfd^rirft über bie Um-
armung, in ber pe ©eorg unb Sparten pnbet. Sie
UcU ben SRitter, ber tyrer Pflege anvertraut war.
S3eibe banfen i^r für bie treue Pflege. Sie wünfe^t
S3eiben ein ttoflcS Äiebeteben. ©eorg unb Pfeiffer:
,,©od(j bevor bie Siebe Äränje fliä)t, t^n* erp ba^
©d^wert bie e^r'ne «Pflicht!"
Allegro maestoso
%=*=>
Bir jie^n ^in » an«, gnmÄampf
Sir jie^n ^in » and, gnmäampf für eu(^, für un - fer
X^euerftcd anf ör s ben !
©ajfelbe 3J?otic ergreifen SKarie unb Särbele ju ben
SBorten: „SBir pnb bafyetm unb heten Pitt ic", wo^
i^ci ber Äontrap jwifc^en jenen unb biefen SBorten
jtemtid^ üertoren gef;t. ©ie ^Jreg^tera in 8f 5 ©i«
Sarg^etto wirb wie alle getragenen mefyrPimmigen
obligaten S3oeatfä^e i^re SBirfung nic^t üerfe^len.
©eorg fpringt begeipert auf: „%Jl\t unö ip ©ott",
worauf ba§ frühere Wlotiti ber 2lrie in S pd^ wie*
berfjott ausbreitet, ©eorg wirft bie Sinbe weg. SWaric
umgürtet \f}n mit it^rem Soleier, ©ärbetc bringt
(Schwert unb ©c^ilb. (?ö folgt nun ein *ßrePo, in
äl)nlid)er SBeife, wie baä ^SrePo be3 erPen ginaleö
gehalten :
ß-m-
ipi^f^
147
©titter Ol ct. $n einem Saale auf 83urg
Äi<$tenflein, Slbenbä frei $eran$ie$enbem (Bewitter, ftn-
ben feit Sictytenfiein, (Seorg, ÜWarien unb bittet bon
beä ^erjogd Partei berfammelt. ©ie mufifalifäe
Ginleitung üeifeßt und bor Stufgang be3 ffiorljangä
föon in eine büflre, erwartungäbotte Stimmung. Si^s
tenflein fleljt am Senfler unb bejietyt fidj im SRecitatib
auf baö tyeranjiefyenbe ©ewitter unb bie fernere 3«t,
bie auf fle hereinbreche. „SBo wirb Ulridj weiten?
Söirb fein #aupt eine fixere Statte ftnben? §errföt
ber grembting ftetö in SBürtemberg?" ©er <5&or
ber Stitter fpric^t feinen Öludj aud über bie über=
mutagen Sorben , bie bad öanb überjogen, jugleidj
feine $offnungölopgfeit. SPlarie unb ©eorg fpte^en
Hoffnung juj bcögleidjen 8ic$tenflein, ba ja Rubins
genö fefte S^ore nodj ftünben. #omruf. W e *ff et
erfdjeint mit ber Sltadjridjt, ba§ Tübingen gefallen,
allgemeine ErofHofigfeit : „2Ber fott nun bie floljen
Sieget fdjlagen?" Utric§ tritt urptöfclid? ^erbor :
„2Ser? — 3c$, ber $erjog!" ©ie §Rac$rid?t, bajj
Tübingen gefallen, erföüttert jeboc$ audj ben §erjog
aufö £iefjle. SBäjjrenb ber |?erjog in fl<$ gefunfen
baftetyt, flimmen STtarie, Oeorg, Pfeiffer unb £ic§ten=
ftein einen Quartettfag an: „63 erbebt bie flarfe
ÄBnigäeidje bor bem mörberifdjen Streike :e." —
„Sdjenfe ©Ott feiner Seele Eraum unb Schlaf" —
(Sonberbarer ©ebanfe, ba{? ber ^erjog, weit ifyn Uns
gtüi betroffen \}at, nun träumen unb fälafen fott!)
#^offe, fyoffe, 9tad)t mu% fein für ber Sonne
Straljtenfdjein!" ©er $erjog fä^tt blöfclidj
auf; „Äafjt mtdj allein." Sitte entfernen fid^. Vit
biefer ganjen Kummer fyahen wir audjufegen, ba§ fte,
©bföon fie 27 Seiten im Gtabierauöjug einnimmt,
nur au% Stecitatib unb berfdjiebencn Meinen Sägten
befielt, bie ftdj bunt aneinanberreifyen, otjne flc| $u
einem ©anjen ju geflatten. ©ie größte bon tiefen
(Sinjelntyeiten ifl ein Allegro affettuoso in g;3Wett:
Sitte unisono
8rmc«?anb,nunift'*nmbldjfle;fdjcl)cn! Deine lefcte
I
&=^=J£
m
^
Hoffnung, a$ ! fie fiel u. f. tt>.
JDb fyier bie äJMobie im Allo. affettuoso, SBorte unb
Situation mit einanber böttig fyarm&nircn, möchten
Wir fefyr bejweifeln. $11 italtenifdjem Sinne ifl bieä
unisono fonfl ganj wirffam. 9tr. 12. Scene unb
Slrie. Ulrid) allein: „©er etyrne SBürfel liegt, i<$
in beflegt, entthront, bernic^tet! SUlejn Sofyn in
geinbeS $>anben, mein öanner in ben Staub getres
ten, mein föoneä öanb berloren!" ©ie Sabatine
in ©:
=3S5ESGIE3g
h^J:
^^
SWeiÄSBürteinbetg, du
drbe meinet
Ȁtet!
ifl an unb für tfdj ^übfc^. ©er entf^ieben freunb?
li^ s weiche 5luöbrui berfelben fc^eint jeboc^ ber Su
tuation unb bem (Sljarafter bcö ^etjogö ntc^t ju enU
fprec^en. SBatjrfdjeinttdj ifl eö auc^ ni(^t, ba§ ber
^)erjog nur um bed willen allein fein Witt, um ft$
einer ib^ttifdjen Sentimentalität in ber bebtangteften
Sage ^injugeben. ©ie sßregfyiera in ©S, bie hierauf
folgt : 7/ ^err ber ^errnl SJor bir im (Staubt ", n*
f^eint ald jubiel an biefer Stettej fie ifl gteic^fatt«
weie^ unb fentimentat gehalten. (&in Allegro non
tanto fü^rt mit ben SBorten: „Stein, no<^ flammt in
meinem 83tut atte Äraft unb alter 2Kutty" über ^uni
legten Safc ber 5trie, beffen S^ema $ier aU genü^
genb jur Beurteilung folgt:
Allegro Vivace
«c
3£
^m
§o(^ au« unnenns baren ©^metjeu f^toingt bie Hoffnung
fic^ im ^>crjen. ^o^ aue un - nenn*baren (Schmer jen
n. f. n>.
9tr. 13. ©ritte* ginale. Ulri^ fc^wSrt, SBürtem-
berg ju befreien : „6ö fei wieber mein : bann fcll'ä
frei unb glürflic^ fein!" SWarie, ®eorg , Pfeiffer,
Äi^tenflein unb Sfyor ber 9litter treten ein, greifen
ben ©ebanfen Ulrid^ö auf unb wieberljofen i^n ein:
flimmig. Ulric^ t^eift feinen öntfd^Iu§ mit, ju fc^eis
ben unb in bie S'rwb* J u * e ^ en - SDtatic wei§ eine
fixere Statte, eine bunfle $o^Ie am 8fu§e beS &ify
tenflein, bort will fte i^n t^ingeteiten. Utric^ nimmt
bieä an. Pfeiffer hütet, ben $er$og jur Seite bleis
ben ju bürfen, inbe§ bie (Sblen neue §eere werben.
Utri4 ifl einberftanbeu. ©aö friegerifc^e SWarfc^s
tem^o, baä nun folgt, ftingt im Slugenblicf, wo MU
rid^ im SSegriff ifl, ftd^ ju berfletfen, um feinen Sßcx*
folgern ju entgegen, etwaö brottig. ©ffeetbott f(^lie§t
ber Stet mit bem in ber Oper öfter wiebettjclten
Sajje: „$ie gut SBürttemberg attwege!''
6. ». SWangotb.
((S^Iuf folgt)
148
9fo* äßfeit.
SBenn mistige (Sreigmffe fi<$ brängen, fc fließen
au<$ bte bitfteibigflcn 83eri<$te barüber in bte Souts
nale y toenn aber eine an Begebnifien fo atme 3«t an
itnS vorüberga^nt, tote ber eben ju @nbe getyenbe
Sommer, fo muß man fein ©ebSd^tniß anflrengen,
um auS ben, auf bem Äunftycrijonte auftaud&enben,
$öd§fl unbebeutenben Srfd^einungen wenigftenS jene
auSguwäfylen, bte ein / wenn aud§ nur momentanes
Stuffe^en matten. $n biefem gälte bin ic§ je|t,
no<$ ntd^t einig, ob baS (Srgebniß biefer ßorrefpons
keng ben Beitaufwanb, bie ©inte unb baS Rapier
lohnen wirb, ©c<$ frifc§ gewagt. — SBenn man
(onfl übet baS eine SBiener Dperntljeater nur SBenis
geS berieten fonntc, fo ifl man je|t in bet angene^
mm Sage, über jwei berglcic^cn Sühnen gar nichts
fagen ju tonnen! ©enn ifl eS irgenb ein ©ewinn
für ein Äunflblatt, wenn eS bie wid&tige 9la$xiä)t
enthält, baß g. 83. ©Be. treffe baS SBiebner Sweater
»erlafien, unb ©tte. ^etltoig an ifjrer (Statt engagirt
ijt? SBer ftnb bie ©üen. Srefffc unb ^eUwig? wirb
man im SJuSlanb mit 9ted(?t fragen. Seiber fann man
leine anbere Slntwort barauf geben, als baß genannte
©amen, nebfl bet ©uobejfangerin SBilbauer (weld&e
ii äRonate im -S^re Sc^aufptelerin unb ben 12ten
©oubrettefangerin ifl) ein artigcS (auc§ wo^t gteid^
artigeö) Trifolium bilben, weld&cS ftc$ fowotyt auf,
alS außer ber 83ü§ne glangenbc „SngagementS" ju
aerföaffcn gewußt fyat. ©oc§, §alt! auc§ ein 6rs
eignif ^at (Statt gefunben, benn auf berfelbcn SBieb=
ner 83ü$ne tfl eine neue Dper eineS noc$ lebenben
keutfcfyen (Somponiflen gegeben werben, unb baS
ifl immerhin ein (Srrigniß. ©ie Oper fyeißt: „baS
SWäbd^en vom Sanbe", unb ber (Scmponifl (Suppe.
Slber ifl £r. Suppe au% ein ©eutfdfcer? ©t'e 9lafy
weit wirb ftdlj wctyl fc§werlid(j um bie Nationalität
biefeS (Somponiflen flreiten, wiewohl baju ftdfj einiger
Stntaß finben bürfte, benn $r. Suppe ifl nämlidj
ein SBalfdfj tiroler, unb auS feiner Dper, in welker
watfäe, franjßftfd^e unb beutf^e (namentlich 16, fage
fedfoefyn, auS ber Srreif<$ügsDuvertüre entnommene
aufeinanberfolgenbe Sacte ftc| bepnben) äflotive friebs
Iid^ unb freunblid^ beifammen flehen, laßt ftdfj eine
vorwiegenbc SRid&tung nati) irgenb einer Seite burd§=
aud nidjt entnehmen. SBenn iä) fagen woßte, bie
Oper 1)aU giaSco gemalt, fo müßte ii} lügen, tüenn
ic$ im ©eg entfyeil behaupten woHte, fte $aU gurore
enegt, fo würbe ii) um fo me^r lügen, ©ie Slufs
IBfung biefeS SRebuS tfl im Äurjen folgenbe: ©a«
Sweater an ber SBien ifl namlidj ber wunberbare
Crt, an weitem gar ni(^tS burd^fadt, weil ju großs
artige 83orforgen gegen jebe« etwaige ©urd^fatten ge= l
troffen fJnb. ©ie SHupf erregte alfo gurore, ber
Somponifl würbe gerufen unb befranjt, bie befremu
beten Sowtnale fließen ben jweiten Sag barauf in bie
^Sofaune unb am britten fflbenb — war ba« Sweater
leer, weil fidj ber ruhigere unb befonnenerc £$eil be8
^ublifum« weber burefy baS ©elarme ber ßlaque,
noc§ burd^ baö ©efd^wäje ber -Sournatiflif ««^ nwt
im ©eringfien irreführen laßt, baffelbe fein eigene«,
unabhängige« Urteil befifet, unb jufotge biefeS Urs
t^eilS unb einer fürjeren ober läjigeren (Srfa^tung bie
@d(jaatyeit irgenb eine« ^JrobueteS ganj fieser unb ges
nau burd^ alle äJtadfjinationen ^inburc^ erfennt. $$
$abe bei biefer ©elegen^eit bie toon mir langfl ge^
mafyc Semerfung beflätigt gefunben, baß Seber e^et
an'S Dpcrneomponiren benfen fotCte, als ein engagir^
ter DpernfapeUmeifler. ©enn ein foldfcer $at ftd^
j. 85. burd^ ganje 4 btö 8 SBod^en mit nid§t8 Slnbe*
rem ju befc^äftigen, alö mit bem Sinflubiren irgenb
einer Dper. SBaö 933unber, wenn bie 3been au$
Stöbert bem Seufet, auS ©om ©ebaflian, axrt bem
greifd^üg nid^t eben fo fd^nell au* bem Äopfe $er*
auSwoUen, als fte ^ineinfommen 5 tvaü SBunber, wenn
biefe Sbeen ben betreffenben SWeifler wecken*, ja
monatelang »erfolgen, unb ba, wo frembe ^been fo
unauSgefefct Raufen, bie eigenen nid^t 3eit %aUn
$lag ju greifen; tva$ SBunber enbli^, wenn eben-
biefelben -Sbeen gerabe ba unverarbeitet unb unverbaut
^crauöfommen, wo ber Sonfefcer glaubt, etwa* (Si^es
neS gefd^affen gu ^aben, unb meiflenS noc§ red§t flo(j
auf beriet SteminiScenjen ifl. 83eweifc jur »orfle^ens
ben 83eljauptung lieferten i^rer 3«t: Neuling, mit
feiner Dper „eiffreb 7 ', ga^rbac^ (bamalS äWilitatr-
lapellmeifler), mit einer Dper, beren Warne mir ent*
fallen, Nicolai, mit mehreren feiner Sßerfe, unb enbs
lid^ Suppe. £alt man bagegen baS SBer! eine«
SlnfdngcrS, nämlic^ ben ©uttenberg von Süd^S, fo
muß man befennen, baß trog einem gewifien 2lnle^
nen an terf^iebene Stteifler, unter benen ©po^r am
^orbarflen ^erauötritt, bod^ ©igent^ümlid^feit unb
©leid?artigfeit beö ®ti)U ^paupttoorjüge genannter
Dper ftnb, unb ber itnterfc^ieb jwifdljen Ie|ter unb
ben obigen Dpern ifl mit einigen SSBorten gefagt.
©iefelbe ifl namlic^ eine Anfang er arbeit, au* ber aber
ein großcö latent ^erauSteud^tet, wa^renb bie SBerFe
ber Ruberen von nichts, als von ber ^raftif unb
{Routine ifyrer SJerfertiger jeigen.
©aS Äarnt^nerttyortljeater ge^t wieber gang bens
felben SBeg, ben wir gewohnt ftnb, eS feit ge^n $afc
xen ge^en gu fe^en. Sde Dpern, bie fett btefem ©es
cenium an biefer $ofbü$ne gegeben worben unb ni^t
bur^gefatten ftnb, wir f)aien fte alle no(^. ©ie
Stumme, bie 83atlnad&t, fiueregia, 83elifar, ber g3rs
fler (von glotow), JRorma, ber gteifc^üft, bte SKu«*
149
Ittinc, bie"$oc$$ett bed ftigaro, Carbier ton ©emfla
unb tote fle alle feigen mSgen, ftnb fd&on über bie
»retter gegangen, unb ed faUe ja 9?iemanben ein,
biefed .^nfeenefefcen t?on fo toielen Opern „9tbwe<f)fes
lung tm {Repertoire" ober gar „lobenswerte Sfjätigs
feit ton <5tite ber Slbminiflration" }u nennen, ber
mit ber ©abläge Vertraute wirb biefed 83erfa$ren
nur mit ©etytenbrian unb gfaulfyeit bejeid^nen Fönnen,
ba in ber tyat nic^td leichter ifl, atd alte Opern
burefy metyrjä^rig engagirte SKitglieber afljäfyrlid) aU
fingen ju (äffen. 3n biefem althergebrachten (Selens
brian 1)at fic§ eine einjige, lobendwert^e, Neuerung
eingefunden, bie nidjtdbejloweniger bem Sweater hi$
jejjt nod> feinen tilgen gebracht f)at. ©a namlidj
ber Staat fo ganj erflecflic^e (Summen jäfyrlicfy jus
fliegt, fo forberte er aud) eine fe^r ftrenge (Soutrole,
bie nidjt anberd ald läfmtenb fein fonnte. SBenn
3. 93- irgenb ein SJlitgfieb für ein jweited $ad) enga=
girt war, fo burfte fel&ed nic^t für ein erfled übertres
ten, unb wenn ftdj baffelfce noc!) fo talentvoll erwied,
unb fogar tem Spublifum metyr gefiel ald bie ber erflen
Öäd&er. ©iefer Uebelftanb ifl nun abgcflettt. ©aburdj
ifl ed jefct möglich geworben, ba§ j. 93. £r. Sfyeob.
gormed, »ruber bed »affiften glcidljed Kantend, ald
©ennaro unb 2llamir auftreten Fonnte, ©bwofjl er ncdfj
ganj unb gar Anfänger war, auefy £r. Siraubed, ber
nadj Sßien gefommen war, um ftdj fyier in ber mups
falifdjen ^corie audjubilben, machte ptöglicfy hei ftdj
bie (Sntbetfung einer fcfyönen Senorjlimme, unb nac§s
bem er in Heineren Spartien befcütirt fyatte, fleßte er
fidj i?or ein paar Sageu bem 3ßubltfum aU Camino
unb Sftar toor. SBenn er audfj, namentlich in tej^tes
xer Sßartie, nic§t reufftrte, fo läfjt fidj baraud über
feine 3ufunft boefy nic^t abfprccfcenb fc$ltefjen, unb
man fann bad 83efheben Salcc^ino'd , ftcfy fcon ber
4?crrfc6aft §xn. (Srl'd, ber ftdj für ben erfreu Senor
©eutfdjlanbd fyält, fo gut ed gct?t, lodjumad&en, nur
tiüigen. 6ine neue Oper, nämli$ „la Part du
Diable" Don $(uber, ifl und längft fdjon üerfprodjen,
bie $ßarte ftnb auefy föon audgetfyeilt, feit mehreren
2ßo<$en wirb flubirt unb täglich erwartet man bie
Sluffityrung, unb tägttd) toaxtet man vergebend, ©a
mac^td $pofornty anberd, er fdjüttclt bie Dpernnotois
taten a\\% bem Slermel tyeraud, unb fte fallen auc^
ciKe ri^tig burefj, ba man i^nen baö Ue&erftürjen beö
(Sinflubirenö nur ju beutlidj anfielt. Uefeer gffer'd
©irfungsfreiä lägt ftc§ nod^ nid^t SSieleö fagen, »on
feiner ©ompofttion ^aten wir noefy feine 9?ote gehört,
wo^l ater Orc^ejlerfc^wanfungen in no^ atten Opern,
bie er fciö je$t birigirte. 833ir Reffen, ba§ bie Fonts
menbc SBinterfaifon und tyn unb feine Seiflungen in
einen, feinem tjoraudgegangenen Stufe entfpre^enbem
fetzte jeigen wirb.
S^ 6in tnit meinem ©d^reifeen ju Snbe unb fces
baure nur, mit bem Sobe bed jungen 6arto äWed^ettt
fc^Iie^en ju muffen, ber ein fefyr tätiger äWann war,
unb auf bie ^ofmuftfalienfyanbfung feined 83aterd ben
^eilfamflen ßinflug üfcte, \va^ man nid^t im gleiten
©rabe fcon feinem ©infT«§ auf bie fjieftgen SWuftfjus
flänbe te^aupten fann, ba er bie ultramontane SMuftf
biel ju üiel in @f$u| na^m, wobur^ er, wie gefagt,
wo^l feine eigene ^ntereffen unb bie feiner $anbs
lung (weld^e ft^ grogenti^eild mit italienifd^en Slrtis
fein befa§t), aber nic^t bie eined beutfd^en ^Sublifumd
beforberte. eb ^ @
£et>]tget fEfluütUben.
£ d t a t t r.
JDfc ungartfd^en ©änger. Slbam'd ©ennet^ütte. S5otffelot'^
Königin von ?6on. $r. 2öbmann.
Jla^bem grl. ?igt^e unb §x. ©öße i^t ©afls
fpiel an unferer S3ü^ne geenbet, trat bie alte Orbnung
ber Diepgen §Ber^ä(tniffe ber 93ü^ne wieber ind Öefcen.
©ie meiflen ber toortyer ^ier angefleüt gewefenen Sans
ger unb (Sängerinnen betrachten bor ber ^anb bie
^ieftge SBüfmc noc^ ald i^re $eimat^. 5ln bie ©teöc
bed nad^ ©armflabt abgegangenen $rn. ^Sadque trat
#r. 93rafftn 5 für bie erften Tenorpartien ifl ^r. 9Bies
bemann gewonnen, ber fcid toor einem Saljre fc^on
bei ber \e%t fungirenben ©irection angeflellt, ftc^
in ben meiflen gäüen bed 33eifafld ber 3«^Bter ju
erfreuen ^atte. ©eine SlntrtttdroUen waren SWafas
nießo unb Ottamo; er gefiel, giertet wiß iä) ex*
wähnen, bafj ^r. S3rafftn, in bem Sßart bed ©on
^tian, im teden Uebermut^e ftd^ fo weit toergafü, bie
^ot;e 97hiftf bed unflerbfidjen SWojart burd^ feine ge=
fdfjmatflofen 93erjierungen ju tocrunfl alten, ©ied SJer=
fahren flimmt meine gute Sfteinung für ben Sänger
fe^r ^erab. Qiitte er bad innerfle SBefen biefer ge=
nialen ©hiftf tooflflänbtg in ftc^ aufgenommen, er
würbe ed, Don ^eiliger <Sä)eu ergriffen, nic$t gewagt
babeu, aud) nur bad fleinfle %cta barin anjutaflen
unb umjumobeln. ©iefe argen ©ängerfünben bürs
gern ftd^ teiber anä) je^t in ©eutfd^lanb übermä§ig
ein. %xüi)cx lä^elten wir, in bem ftd^ern ©lauben
an unfere befferen 3«flänbe, über bie Älagen unb
SBefyewfe audtänbifd^er Äünfller, bod^ ftnb wir nun
gleid^erweife tonberfelben@eud^e infteirt, -unb edmBd^te
und fd^wer faden, biefen Ärefcdfd^aben ber Äunfl ju
feilen*, er ifl üon (Sängern eingebracht unb biefe Arans
fen ftnb unheilbar. — 93on Weuigfeiten fürten wir
eine fleine einaetige Oper von Slbam: „bie (Senners
150
$utte", bte fle$ me$r burdfr bie treffliche ©arfiellung,
al3 burd} tnnern SBert^ atö jeitioetltged Äaffenftüct
Belauften wirb. 3«tegt Brachte man un8 öoiffetot'8
„Ne touchez pas ä la reine'', eine fomiföe ©per mit
unenblicty langet Gtiquettc, aber beflo fürjerem unb
geringerem ^n^atte. 2Bie mir befannt, führte man
anberwärtä bte Dpet unter bem einfacheren Sttcl:
„bie Äcnigin »cn ßecn" auf bem ^eaterjcttel auf,
Bei und aber »erfuhr man nadj ädjt beutfdjer SSeife
gtünblic§ unb pebantifdj &ugleic$ in ber ileberfefcung,
unb fc Porten wir bie Dper „Serviert bie Königin
nidjt". 3«w Otücf tyat bie Dper nur geringen fku
folg erlangt unb iljt emineufer 9tamt wirb ba$et 6afl>
bem SBergeffen anheimfallen. «3m entgegengefefcten
galle würbe toielleidjt ber SJoKSwifc für ben aßtags
liefen ©cbraudfj einen fürjeten tarnen aufpnben müf*
fen, benn wer würbe ftdj wofyl fo weit abmühen, bem
greunb ju fragen: ©efyen ©ie $eute in „Serityrt bie
Äonigin nic^t"? Ueber biefe Oper nun weiter unten;
ju&cr will id) nodj ber ungarifc^en SRationalfanger,
welche Ijier im Sweater bret (Soncerte gaben, mit tinU
gen äßorten gebenfen.
(3fortfe$ung folgte
Uebetftcf)t ber neuejten erf^einungen auf bem ©ebiete ber $Jtu[\L
Sieber mit tyianvfotte.
9* <£♦ SÜtbWab'* 8cl)»e*tfcl)e ©ttfmge. 3n fccuKcljer
Hebertragung mit ßeibeljaltung fcefl ©riginaltertes
von Dr. Ä. Ä. tttoUtjeim. «infig vollftäntige Aus-
gabe. Sctjubtrtl). tyft 1, | Styr. fjeft 2, 1£ 8l)lr.
jjeft 7, 1 aijlr.
(Sine fd>bn auSgefkttete Ausgabe , beten £itel mit bem
39ilbni§ bet ©angerfn Sennty Sinb gegiert. 9lu« toeldjen
(Srünben, vermögen toir nidjt $n erfennen, bie« bleibt ®e*
Ijeimnig be* fpeculattoen Verleger«. 2eib Hjut e« nn« um bie
g&njlidje ©ettoerfung bet früheren Ueberfefcung oon £octn,
»eldje nn« bei einzelnen fiebern bie neu gegebene §u über*
iteffen febeint.
©♦ §61 jl, Der guati Ratl); 3n ben Äugen liegt bas
Ijerj. Ijaslinger. 45 flr.
2Rt. 1. eine öflteidjifcbe Äleinigfeit; <flt. 2. groat fangbat,
abet obetflacblid) gehalten.
©♦ GttetÄ, ©p. 38. Melopoemes, 6 romances mit
fceutfrljem, fronföfifrljem, italieni(rt)*m Sexte. (Äud)
für piano allein.) Ijaslinger. lljeft 1 u. 2, jebes
1 H.
— — , ©j>. 40. Schilf lieber von t enau. €benb,
1 Ä
— __ f (Dp. 41. ©ebicljtf Don 2Ujeobalb Aörner.
CbenH. 1 II. 30 flr.
93ei £p. 38 tonten toit in 93etlegen^eit ju erFennen, ob
Jert obet 9Rußf primitiv feien. Slucb je^t, nacb Iangetem
JBettac^ten, uttmögen »>tr biefer 2)oppeU 2ßaf[er(upj>e feinen
Oefdbmacf abzugewinnen, unb fo »ctten »ir ba« SEBerfc^en
rubig bei (Seite legen nnb o^ne »eitere ©etriffen*biffe ben
unteritbifeben ©öttern opfetn. öei 10} . 40 (©djüfifebet oon
2enau) trutbe uns oon feuern Hat, toie bet (Somfconifl fem
von aller (Sfnfidjt in bie mobetnen ©efttebungen , natürlich
im bePen (Sinne be« Söotte«, geblieben ift. Jfflie reimt fid>
e« boc^ fo nbel jufammen: ein mobernet 3)icbtet unb eine
altfranfifcfce 3opfmufif! 2)ag toit bodj feine 5Wfitnberget
Stiebtet mebt baben! — Dp. 41 ift o^ne allen (Stubtucf an
und oorübet gegangen.
9Jt* SB» 33ttlfe, Les soirees de Londres, sept
ariettes. (illit I)euKcljer Hcberfetfung.) iHrrljetti.
3ebe« 30 ßr.
Satonmufif.
SB* S3ätten^aufen f ©p. 3. Das p^aijoni, gebiegt
Don C. ßtorclj. (Äit Srompetrnbegleitung.) furk-
l)artt. 10 Hgr.
2)er Jlitel ifl bur(3b einen JDrncffebler »ernnflaltet. golgt
bietmit bie riebtige Sefeart: gut eine Htcmpete mit (ging*
ftfmmenbe gleitung. 25et (Somponift ift bei£ty-3 fc^on fo tti^
oial, trie mannet nnfeter gefeierten (Somponiften bei £)p.88.
SBie »eit fann bet*6 bringen!
SB* £)cttmet, turnlie^ gebietet von furae. ÜUfer.
5 Hgr.
Ätdftig unb leicht faglicb, bet$atb füt S^otgefang ge#
eignet.
2t. ©oHmuf , IDanberlufl, gebietet pon ßirnb«um.
Schott. 18 flr.
Qine neue tfleiuigfeit be« Sßetfaffet«.
151
@4 $ettft, ©p. 10. 9m ßrljilfltonr »on fenou.
6^0tt. 1 Ji.
Der SBerfaffet mag ficb, eljt et toeitrce Serfndje m bet
(Somfcofitfon unternimmt, na$ ärdften bemühen, bie vorlie*
genben Ztxtt genauer gn »erflehen.
©eftrodjen »erben:
8. <S!rtett,©p. 6. Wie Corel«). Petew. 12 ttgr.
Sfaietta SJeljt, ©p. l. 3wei ©ebichte von Cm.©ei-
bel. ßote u. ßock. 10 Sgr.
3- »etfet, ©p. 38. Sehnfucht, für Alt ober ©äff.
Peters. 12 tlgr.
91. ©dmmaittt, ©p. 64. Ilamanjen unb «eßnge.
ÄHjiftling. £ «blr.
Dttö 33tttOtt 3cbHfc, Acht fieser fir 3Ut <fc*r «ari-
ton. öote u. Sock. Ijeft 1, 17«. Sgr. Ijeft 2,
20 Sgr.
©. SBd&let, ©p. 8. ©rbicljte Don Rürkert, €u^en-
borff ic. «bcnb. Ijeft 1 u. 2, ä 174- Sgr.
^anttt) $enfef , ©p. 7. Secl)0 fieber. CbenD. «}rft 2,
25 Sgr.
$. £otn, ©p. 51. JRufikalifclje Stammbuch-Blätter.
4 fceutfclje fielet. Adln, Schloff. 25 Itgr.
— — f ©p. 53. Die* komifclje fieber. Cberib.
Ijeft 6, 20 llgr.
SWeljrfHmmtge ©tfättge,
Sieberftanj. Chöre unb ©uartette für *en Äänner-
gefangnerein in Xüitn. 4t/« Ijeft. ^aBlinger. 1 Ji.
30 flr. CA.
$f. fcadmct, ©p. 86. €atrjlieb, aberibfeirr u. f. w.
Schott. 1 JFI. 30 ftr.
3. ®. Äunftmann, fieser bcs ^ortfchritteg oon Ro-
bert flöhUr, für 4ftimmigen Äännergefang («hör
unb Solo) mit toUlkuljrlicIjfr Begleitung Des $\Qno-
forte. feipjig, fllimm. Ijeft 1, 20 ngr. ijeft 2,
16 g«r.
3. ®. ©djattlid), ttier «efdnge für iH&nnerftimmen.
ßote u. ßock. Part u. Stimm. 1 tth 1 *-
©erben beforodjen.
£trdf>ettmttftf*
C* Sticolai, ©p. 39. Salve Regina, Ijgmne an bie
heilige Jungfrau, für eine Sopranfiimme mit ße-
glritung oon 2 Violinen, Öiola, Jlött, ©boe, Fa-
gott, 2 Körner, Cello unb Contrabafj. Ülecljetti.
Partitur unb Stimmen, 1 Ji. 30 fir.
(Sin fang* nnb fiangoolle«, tief empfunbene« nnb ernfi
gehaltene« Äircrjenftücf. Die 3nflrumentatton beurfunbet ben
fixeren nnb gewanbten 3Heifler. 5£fr erlauben un« nur bie
JBemerfung, bag ber beftinbfge Ginflang ber glöte nnb Oboe,
tyeilt wegen Mangel an Reinheit in bet Ctimmnng, tljeil«
wegen ber SDctfdjfebenbeft ber Sluffaffung von (Seiten ber &u«#
fütyrtuben, ju einigen 2Rifj Dermal tniffen Änlaf geben fann.
Ober foll man lefen: Jlöte ober Oboe. — Da« ffierf fei
emfcfoblen.
3* SBteganb, ©p. 14. Arjrie €letfon un* Zuge mit
Choral, ©ebicht von Ijerter. ,/ür 4Ctimmigen ge-
mifcljten Chor. Äit unb ohne ©rgel. fuckhaibt.
10 Sgr.
IDer ßomfccnif* ^at feit 0^.13 feinen Sortfc^ritt gemalt,
ja Wir möchten fafi ba« ©fgcn%i( oon i^m be^au^ten. (Sr
jfigt fic^ fytx noä) fchwerfdüiger a(« bort, nnb tritt, nm feine
m&tigfett gldnjenb beroortreten g« laffen, al« gelehrter tyv
bant auf. golgenbe ffiorte:
JDer ©ei)i vertritt un« auf« *Befte
SRit nnau«fored)lidjen @eufjern —
bienen i^m al« gugenteit. 2)a« t^ bo^ eine mtyfllfd) ? poe>
tifc^ < unfinnige guge!
?♦ ©♦ ©eegner, ©p. 52. iHrffe für Sopran, Ält #
fcenor unb ßaf}, 2 Diolinen, Viola, 2 ©boen, 2 /a-
gott, 2 ^örner, 2 trompeten unn Pauken, öiolon-
rell, Contrabaf} unb ©rgel. öiabelli. Partitur
6 JL
(Sin 2Ber? r wa« un* meljr wegen feiner JBrau^barfeit
jur (Sm^feblung aufforbert, al« wegen feinen mupfalif^en
Sc^önbeüen. ®oflte man bennod^ au« ©utmütbigfett Untere
beroorbeben, fo möd|te e« fc^wer fein, fie unter einen $ut ju
bringen, obgleid) it)rcr wenige genug finb. 2)er JBerfajfer lebt
unb bietet nämlfdb in alten unb neuen Seiten ; er be1)errf$t
nicr)t nur fein Sabrljunbert, aucr) ba« vergangene l(t l^m noc^
unterbau. — Die 5(u«führung be« Iffierfe« ift Ieicbt, fo für
©efang, al« für £>vd)efter. kleinere Orte, benen e« an au«*
gebilbeteren Prüften mangelt, mögen jidj bie SReffe julegen.
gut bie ©rgcK
»♦ Stiebet f ©p. 156. ^uge in Ö-Äoll (aurlj fir
Piano). Diabelli. 30 fir.
(Sin intereffant unb gut gearbeitete« ©tuef. Saut beut
Xitel ift ber fflerfaffer regenschory. SBer ^at je bergleictyen
Ort^ograpbie erlebt?
Sef^rocben werben:
2). §. @nftel, ©p. 11. Der 81fte pfalm für ge-
mifchten Chor. Stern. Claoier-Äusjug, T S T thlr.
SC SReit&atbt, ©p. 134. 9er 24fte pfalm u. 5 Sprüche
für Sopran, Alt, Senor unb ßaff. ßote u. ßork.
Partitur u. Stimm. 1 fylv. 15 Sgr. 9ie 4 Sing-
ftimmen 25 Sgr.
93 u <f> e t.
Dr. @. Äritßet, ßeiträge für Ceben unb Wifitenfchaft
ber «onkunft. ßreitk. u. fljärtel, 1847.
SBirb bef^rochen.
152
3ttteIItgett*Mat&
SHAKSPEARE-GALLERIE.
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ZU
SHAKSPEARES DRAMATISCHEN WERKEN,
Nach Zeichnungen englischer und französischer Künstler
in
CHEMITYPIE
ausgeführt von C* Fiü in der
GraphUchen Anstalt van €?, »- WrieMein
€n M^eipstg.
Btet(tg «jmittjpieit
nebsi einem ?on G+ Schlick in Leipziger Metall ausge-
führten Portrait und Facsimile Shaksj>en.Te*$ t
Mit einem begleitenden leite, enthüllend:
eine knne Analyse sämroüicber Stucke, die zu den dargestellten
Scenen gehörenden Stellen in englischer und deutscher Sprache,
und eine Biographie Shakspeare's.
Lexikon- Octav.
In zehn Lieferungen.
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ä 3* Thlr. = 5 Fl. C.-M. = 6 FL Rh,
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Van Boom, Trio f, Pfte., Viol u.Vclle. Op. 14.
3 Thlr. 10 Sgr,
Bnrffmiiller»F., Cäcilien-Walzer f.Pfte.
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FesCA» A M Erwartung, Lied f. Sopran oder
Tenor mil Pfte 10 Sgn
Ouiiitt. C, Zweite Sonate f. Piano u.\iol.
Op. 4. . . 2 Thlr,
Lind b lad, A, F. t Schwedische Lieder,
in deutscher lieber tragung, mit Beibehaltung des
Original texles, von Dr. A. E. Wollheim. Heft 8*
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, do* do. Heft 3, 4- In neuer Auflage,
IJmlpainlner, P* /r.» Die Fahnen-
wach L Lied, f. Pfte, allein arr. von R Burgmüller*
5 Sgn
Süivorl» C* 9 Andante cantabile, p. Violon
avec Piano • * 10 Sgr,
Üponholtz» A« H-, Scherzo brill. p. Piano
ä 4 ms, Op. 19 20 Sgr.
Tnranyi, C- v.» 3 Lieder ohne Worte
für Piano zu 4 Händen. Op. 5, (Sei mir ge-
grüsst I Erinnerung, Auf Wiedersehen.) 20 Sgr.
\% II llfiers, 11., Intr, et VariaL sur la Marche
des Puritains. 0p. 17* Coh. 6. . . 15 Sgr.
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von A« JTMethfessel
für den Männer -Chor mit Orgel - Begleitung,
Op, 130.
Die ComposiLion ist leicht ausführbar und fasslich bear-
beitet, zu erhöhter Wirkung ist eine Instrumental-Begleitung von
2 Hörnern, 2 Trompeten, 3 Posaunen und Pauken beigegeben,
die mein facht oder nach der verschiedenen Locatilät modifltirt
werden kann.
Bestellungen nehmen alle Musik- und Buch-
handlungen an.
II t [ d burghausen, den 9- Sept. 184T.
J. Jtf>f#elriil<?'sche Musikalienbandlung.
ftruif «n fr. ttfidntanR,
XX t u
ibtf$tifi füt
«0 f ran ttucrtlid^er fftebactetiv:
gta»} 29rcit&cf.
©tebenunbjnKinjijjfter Sanb-
^ 26.
Verleger:
Sfofcett %titft in 8ei*j%*
3)m 2X 6cy tvm&cc 18«.
90o« tief« Seftfdj, erfc^einrn ttöäVnttidj $re(t fcc* EanbeÄ *en Sä ttrn. 2Vi %f}tx.
2 fRnmmern ton 1 oter l'/j Sogen. ! SnfedfonGge&tHjrcn bie $ct[rjcüt 3 SRgr.
SUumnement nefjmtn alle $oji Amt«, $«$?,
*i>I ml i * unb Äimfti.M rit innren an.
3ll|a[t: £i* rrflt Bttfamml\in$ teutfä« JXontunfH« in Orlpjtg (ijostfj — Bermffttd,
SS
©te etfle S5crfdtninluttg femtfc&er SEotu
Fünftler unb ättufif fr* iittbe tit «eipjtg*
tfortfrtiiHfl.)
Stnltäge beä $m. ©^eftcr :
a) $Berjrie§nig beim Unterric§t brauchbarer, unb
b) Verausgabe ba$u geeigneter (Sompüfttiünen.
<t$ liegt nicJjt in meinem *p(anc, bie geehrte 33er;
fammhtng ju langweilen, ba tdj bur*$ ein äugen;
übet t>ett)mbert mutbe , utici* auf eine au&fiitjrlidjere
(Iterierung öorjubereiten. $ct) ftredje ttem äJhtfifs
Unterricht bei garten Qugetib. Stfa» gieH unä ba$
Äinb mit brm ÖJunf^-e, eS einjufüljren in baä Ijeifige
Steift) bet ^cnt. ^e^auen toir in baß unfdjutbige
Sluge, in ben Maren $immel beä fitiibeöj meßten
toir biefen £immet trüben? biefe Unftfmfb jerflBren?
SSir tr>un baS nidjt. 2Bit f&nnen cd nic^t rooflen.
Eöir erfüllen bte ©eete beä Äinbeä mit inteteffanten
Harmonien} Um fiärteu fein $erj mit rutjnrn 53 er;
galten, mit fdjneibmbcn ©nrct)gängen, um eä uorjiu
Gerriten auf bie Sorge» unb ©djmeijen beS emflen
»eben«. SBir tt)un no<t> met/r. ©a6 ^arte Äinb maei}t
Öortfdjrirte ; mit muffen unä beeilen, bet Äinbeäfeete
einen analogen ©m"egel in ©eftalt airangirter Dperns
ftüie ton ©eßmi, $aftty # ©ontjetti k, Borjut?atten,
bamit eS fiel} an bie SöTmtoftgfeit unb 3äinmcrlidj*
!eit beS SebenS geroBtjne, unb fpßter öcn bei nach
ten 23 irf Kadett nt<r)l ju fefjr ufcnraföt merbe. (SS
tfl nun eine loaljte Sfaube, ju fe^en, roie ein neun=
ifi^igeä SKab^en in Sfüini'ö reijenben 2KeIßbten
fdjttelgt, tt?ie cö fi^ buic^ $alet>ty'@ ä^ubetTtänge con
aßeu geffetn ber ©ittti^feit befreit. 9?lit Wü^rttrtg
muffen mir auf bie SSorjItriaten btitfen, bie unö ^ta=
lien unb grftnfrei^ aua^ anf brm ©ebieie ber Äunfl
gebraut, n?ie auf fo manchem anbereni — ©amit
nun unferer S^genb tiefer @egen in nettem Sffage
bcrbleibe/ mag eä not^ig fein^ fte ton beut ©rnrf ju
befreien, ben unfere fug. efafPfc^cn SBerfe auf fie
auSilben. (Sin mobauci SJlenf^ tann biefen Sruif
nic^t utebt vertragen. SR ein Antrag ge^t alfo ba=
$m f ba§ ein gebruefteä SJcr;eifr)ni^ , n?elf|rd alle fftr
bie 3ugenb gebrausten ciafftc^en Sonaten, 83attatic=
uen K* ent^att^ angefertigt merbe, bamit fic| ein 3*-
ber nmrneii \a\]z T unb njiffe, njDtjor er fiä^ gu ^üten
^abe. Sinbet tiefet Antrag Unter fiügung, fo tfl meine
ttjo^tmetnenbe Stbft^t töWig erteilt — SBa§ meinen
jrceiten Antrag betrifft, Witt tdj nur öerfe^tagen, einen.
^Jreiö auszutreiben für ben, melier ben Seeräuber
3ampa unb bie $fft bon gtoirenj für feäj^ä^rige
OTäba^en jioedmafig arrangirt. —
©er SSortrag be£ ^rn. @(^efter erregte bie be=
abfi^tigtc §eiter(eit aufö SSottfcmjnenfie. hierauf
ergriff irff baö SÖrjrt unb bemerfte, \mt bie geehrte
äJerfammttmg mir ertauben inBge, ben 6mfl beffen,
iraä ^r. ©a^efter fo eben f^erjfjafr eingffteibet ^abe^
r/eruorjuEjeben', ein 93erjeia^ni§ tiou beim Unterricht
brattäjbaren (Som^ofitionen fei motjt an ^weiter »tJtc^s
tiger ®d?ritt gur ^Jerbefferung beä 9Muftfunterxi^t8.
Sin fctdjcä SJerjeicl;ni§ muffe bantm ein trirfttaVS
©eburfnii genannt werben, tueit bie jüngere 23elt
ntc^t me^r tjoüfranbig tertraut fti mit ben bebenten^
154
icrcn SBcrtcn ber Sßorjrit. (5« gelte bic« föon ton
ber testen, unmittelbar torangegangenen ©pcer)e,
welche bic älteren SÄeiper bet ©egenwart noer) burer):
lebt tyabcn. 2Bte SSBenige, UmntU ier), ftnb genauer
betannt mit ben SBerfen SBeiP'ö, benen ton ©ramer
(mit 3luönal;me feiner (Stuben), benen ton ©uffet;
ja fclbp fet)cn mit benen ton gerb. 9tieä? 9lber nidt)t
«Hein, bafj tiefe Scanner ben jüngeren SontünPlern
ferner flehen, fte t;aben jum %f)t\l fet)r tief, unb 6cm=
^Optionen ton ganj terfetyiebenem Sunflioert^ gefer)rics
ben. 4?ier gilt cä nun, eine 2lu3wat)l ju treffen, unb
fcic bcbentcnbcrcn ßeiflungen eineö jcben Sonfcgerö
fcPjupcllcn, weit ben SHcipcn bie ©elegcnljeit fcfylt,
auä einer fo großen Slnja^t baö, toaö blcibcnben
SBertl; bepgt, fyerauäjufucljen. (Sine fote^e Sluöwaljl
jnujj ftdt) felbp feto auf bie SBerfe ber ©egenwart er-
preefen, beim cS ifl benen, welche an Heineren Orten
n?cr)ncn, eine todfiänbigc ©rientirung auä) fyierin nidt)t
gut mßglicr). SBirb nun ein folet)e8 Söcrjcidjnijj jiu
glcicr) mit $inMicf auf inftruetite 3*tccfc unb naef?
einem bepimmten splanc entworfen, fo glaube idj, bafj
bamit ein wirftier) wichtiger Stritt jur ©erbefferung
bee Unterricht« gefer)cfyen ifl. SRan Jjat ©erartigeö
fcr)on in ßlatierfc^uten unternommen 5 £ummcl rjat
*3 gettjan auf ber legten ©citc beö lfien öanbeö fei-
ner (Statoicrföulc; neuerbingö tjat c3 (Sjettty terfu^t.
(So ftnb bictf aber nur bie erfreu, bürftigflen unb u\u
reifpen anfange, ©ic Aufgabe ifl überhaupt 311 um*
faffenb unt überfleigt tie Äräfte beä (sinjelnen; eö
ifl eine Arbeit, bie nur burc§ gcmeinfcr)aftlier)e $r;eU
itgteit ju €tanbe gebraut werben tann. — #r.
@cr)cftcr bemerfte, wie bic 5DhififIer)rer per) tcrppidjten
müßten, ein folcfyeö 83erjeicr)nifj ju taufen. 3<fy «5
Wibcrtc, tvit bic spitfelication flunäc^p in ben 3"tuns
gen erfolgen tonne. £r. ©er)efter fe§lug tor, bafj bic
££. äJtupflefyrcr foler)c Söerjeier)niffe anfertigen unb
wir einfenben möchten. 3er) f ottc fabann eine 9luö;
waljl treffen, unb baö ©anjc rebigiren. £*• ©er)ef=
tcr fügte fyinju, bafj eö gut fein würbe, wenn tor
ier wirtlichen Verausgabe baö ©anje tt)eilö ton Gins
jetnen, tljeilö ton ber fficrfammluug fpäter geprüft
werben tonnte. — Gö fanb ber Antrag allgemeine
»iüigung, unb bie Verausgabe cineö folet/en SBers
geic^niffcö würbe bcfcbloffcn. 3"gl«<*) erlcbigte ftdt>
hiermit ber Antrag beö §rn. ©örffet. ^[nbern baö
@cr)lecr}tc and biefem Äatalog auögefc^loffen wirb, ifl
iamit über baffelbc fct)on ba« Urteil gefällt, ©er
jweitc Eintrag beö $m. @cr)efter tarn nid)t jur Se^
fpreetjung. —
m folgte ber Antrag beö ^)rn. ©orffei: 5lbfaf-
fung eineö Seitfabenö für ßlatierle^rer. $r. ©orffel
iemertte :
häufig begegnet man im ^Sublitum ber irrigen
Meinung, atö reiche ein Scber, *>n $$ auf bem 3n-
flrument jurecr)tjuftnben m\^ f für ben Anfang be«
Unterrichte t)in, al« tonne $t\>n, ber einige Sertig;
tdt im ©piele $at, bie 9lnfangögrünbe lehren, gür
bie erjle 3eit, l;ei§t c«, ifl tein folct)cr „berü^mter^
Se^rer nöt^ig, wa$ foU man ba fo t^eure ©tunben
be^al^len! ©iefc äWeinung wirb natürlich ton benen,
bie len Unterricht als Webcnfac^e betreiben unb in
\f)m einen mü^eloö ju gewinnenben 9lebenterbienfl
pnben, fer)r gern untcrfliigt. ©a^er tommt e8, ba§
biefe Meinung fo fct)wer ju betämpfen ifl. Gö geben
SJiele „©tunben", bie nie über mctfyobifcr)cn Unters
rid}t nacr)geba^t, bic niemalö per) jum ©cwu§tfein
gebraut ^aben, welche Aufgaben ju erfüllen pnb.
Gö tji mir öfter torgetommen, ba§ folc^e fie^»
renbe r)ait^tfädt)Iict> Srunnefd ^nPructitfac^en jur
Unterlage nehmen. Söegen ber 8eicr)tigfeit unb fdjeins
baren 3«?fctma(;Mgfeit biefer Sßerte werben pe fct)r tiet
benugt. 3er) will benfelben nicr)t alleö SJerbicnfllidje
abfprecr)en, bod; tann icr) itjnen teinen SBertl; jugePer
^en, nebme ict) 9tüctpcr)t auf bie gorberungeu eine«
fVpematifcr)en Unterrichte.
Sllö icf) tor Äurjem ®runner'ö neuePeö Dpu8:
;/ §unbert UcbungöPücfc für bie erPen Slnfänger 7 ', 4peö
^»eft, tennen lernte, tergegenwartigten pc^ mir alle
bic 9tacr)tf;eilc, welche ein im 5lnfang fc^lecr)ter Unters
riebt nact; per) jiefjt. 5llö erpe Hebung pellt ber SJerf.
bie befannte ftünffingerübung c . d . e . f • g unb aU
wärtö, aU Zweite biefelbc Uebung mit einmaligem
2öiebcrl;olcn jebeS ^oned auf, alfo c . c — d . d :c.
2öer im Vertrauen auf biefe 2lnfang8übungen
pc jum Unterricht wal;lt, unb per) bamit begnügt, bafj
ber ©e^ülcr bie torgefcr)riebenen %h\e richtig angiebt,
wirb ber baS erpe erforbcrni§ eine« guten Slnfe^lagä,
welcher torjugöwetfe ton ber freien Sewcgung ber
Singer aue bem gingergelent abfängt, erfüllen? 63
ip nidf;t möglich, baf mit SJeginn biefer Uebung eine
riebtige gingerbilbung, eine ruhige ^anbtage erjielt
werben tann. Qic geehrten Slnwefenben werben mit
mir einterPanben fein, bafj biefer Uebung tielc mit
rufycnbcn gingern tor^erge^cn muffen, auffälliger
pellt per) baö unjwectma^ige 83erfal;rcn beä 83erf. iti
ber ^weiten Uebung l^erauö. ©aö äßieber^olen ein
unb beffelbcn Soneö o^ne aufrul;enbe ginger, o^ne bes
fonberö torfjer geübte Bewegung auö bem gingerge=
lent, wirb ber Anfänger nie ofyne S3enugung beö
$anb = , ja felbp beö eilbogcngelentö bewerf Pelligen
tonnen: er wirb bie ganje $anb unb ben 83orberarm
^eben, ber £on tann auf biefe S33eife nur tyart ^ers
auöfommcn unb ber S(nfer)lag wirb ton $au8 a\ß
terborben :c.
Äommen nun foldje Uebungöpücte in bie ^anbe
3wr, bie ot;ne alte Äenntni^, bie ,§anb tec^nifer) ju
165
tilben, Unterrid&t rrt^nlrn, wo»on e8 feine geringe
Stnjafyf fliefct5 fo lagt fl4 benfen, ba§ toiel Unheil
bamit angerichtet wirb. 34 weifj ou8 eigener 6r-
fatyrung, wie ferner e3 ift, bie üblen Slngewo^eiten
ju tilgen, bie baö 83runner'f4 e »erfahren na4 ftdj
jiel;t, wie f4wer e8 ift, baä gut ju machen, roaö
föledjter Unterricht befe gemalt f)at. 34 frage
nun, ob burc§ gemeinnü|ige Sefhebung nic^t etwa§
bewerffietligt »werben fann, \va$ ben ßinflufj folgen
Untetti^tö weniger fühlbar marfjt.
©ie SBorurtfyeile, bie no4 im Sßublifum in 83es
jug auf ben ßfementarunterrictyt im ^3ianofortefpiet
tyerrf4en, laffm fl4 fo wenig »erbannen, atä jene uns
metl)obif4 Eefyrenbe. SBie wäre eö ba^er, wenn für
biefe f)auptfäd?ficfy ein Äeitfaben abgefafjt würbe, in
wettern bie sßrineipien eineö guten Unterrichte aufä
©infac^fle jurücfgefüfyrt unb fo bargefhllt ftnb, bafj
fte ifynen überaß einen fixeren Slnfyattepunft ges
wahren?
(Sä giebt eine SWenge 6la»ierf4ulen, unb tägli4
erf4einen beren neue; aber man ftnbet fefyr wenig in
tynen, tvaü über bie Qtrt unb SBeife bcö Unterrichte
fetbft ^anbelt. Soll Uebereinftimmung, fott (Einheit
im erteilen beä Unterrichts in$ £eben treten, fo ^altc
i4 bie *Hbfaffung eine« folgen Seitfabenö nidjt nur
für jwecfmäfjig, fonbern felbfl für ein SSebürfnifj ber
3eit.
34 jWeipe nidjt, bafj bie Äräfte, Welche f?4 in
biefer SBerfammlung »ereinigt finben, einen folgen
Seitfaben, ber ben gorberungen eineS mettjobif4en
Untenic^t« »ollftänbig entfpric^t, $u Staube bringen
würben, greiti4 fönnte berfelbe nic^t im Slugenblicf
^ergefiettt werben, fo wenig al8 jene« 53crjeic^ni§ »on
für ben Unterricht p affenben &la»ierwerfen. Slber wenn
ein Qcber im ^Mereffc ber guten Sa4e, feine @rfafys
rungen benufcenb, btö jur fünftigen Sßerfammlung, ba8
tym gegebene ättaterial orbnen, wenn ein 3*ber biö
bafyiu ft4 eine Söorlage machen wollte, fo fönnte fc^on
bann baä SBeitere bef4loffen unb baö SBerf beenbet
werben.
34 fteüe bemna4 ben Eintrag,
bie S^eilne^mer biefer 83erfammlung Wollen bie 5lb;
faffung eine« Seitfabene für öetyrer beö Elatoiers
fpielS befäliefcen, unb tf4 bie Qluöfü^rung bicfcS
S3ef4tuffeä bur4 i^rc vereinten Ärafte angelegen
fein (äffen.
©ä würbe hierauf junac^fl »cn mehreren Seiten
(Dr. Sßofyte, Drg. Sattler) bemerft, wie man auf fote^e
SBeife in bie Steckte ber fie^rer eingreifen unb bie
3nbi»ibualität berfelben in ju enge ©c^ranfen toers
»eifen würbe, ©er gute ßetjrer muffe P4 "6er bie
*on i^m ju bcfolgenbe äWet^obe fctbfl Wec^enfc^aft
geben, muffe wiffen, welche SBege er rinjufc^iagen
^abe. $r. ©örffel erwiberte, baf er bei ber 2lbfafs
fung eineö folgen fieitfabend nic^t auf bie guten, b.l;.
fc^on tjoöpänbig mit ifyrem gac^e »ertrauten Se^rer,
fonbern auf folc^e Slücffic^t genommen $abt, welche
ber Anleitung noef; bebüiftig wären, auf bie in feinem
äntrag nä^er »ejeic^neten. $r. e^watat auS SWag^
beburg entgegnete, ba§ einem folgen Sebürfni§ fc^on
burc^ bie »eingegangene S3ef4Iu§na^me über Qtnfers
tigung eineö ©erjeic^niffeö empfe^lenöwert^er (Sompo-
fttionen in ber ^au^tfac^e abgeholfen werbe. SKacfc
bem bie Chatte in ätynlidjer SBeife noc^ eine 3*it-
lang fortgefegt worben war, ertyob fic^ ^ r - $ianifl
Sriebric^ *n% ©reöben, unb griff ben »on bem ^rn.
5lntragfleUer gewählten Söetcg an, inbem er feine
SWi&biUtgung barüber, bag tarnen genannt würben,
bafj man fo weit ge^en wolle, bie SBerf e gewiffer
Gompomfien ganj auöjufc^liegen, ju erfennen gab.
§t. griebric^ erlaubte fic^ bem $ro. 5lutragfleaex
^bfl^tlid^feit unterjulegen, unb lie§ SBortc fatten »on
einer gewtffen „Settfc^nft" unb wie man barauf auö=
ge^e, eine „6liqtfe" ju btlben. $r gt. f)atte bamit
einen ffeinen Sturm tjeraufbefdjworen. SDlan fprac^
ft4 attfeitig mifjbilligenb über bie 51 rt unb SBeife
feiner Entgegnung au%. §r. ©elfter inöbefonbere
braute i^n jum Schweigen, inbem er bemerftc: 68
flnb tarnen genannt worben! wer (;ei§t jenen $)ers
ren ben aWarft mit fd^te^ten ßompofttionen übers
fc^wemmen! eö fönnen unb muffen nodj toielc ä^ns
tic^e Kamen genannt werben! £r. Streben au&
Stralfunb fügte ^in^u: Sotten wir nidjt ba« Stecht
^aben, über bie ju flagen, beren S^ätigfeit, wie wir
täglich erfahren, einen Übeln 6inffu§ ausübt? 34
erinnerte an bie SBorte Dr. Ärüger'ö in feinem „SKais
grug'' (öanb 26, Kr. 45) : „Qm Ucbrigen frei, feef,
übermütig, fo toiel'S Ulicbt, bamit nic^t in bäum*
wollenen SHebenöarten erflieft werbe, x*a$ %Ucn froms
men fott'^ icfy erinnerte 3uglei^ an meine eigenen bei
ber Eröffnung ber 83erfammlung gefproc^enen SBorte,
wie unö Sntfdjiebentyeit, aber eine mit Sitte, Sfruma:
nität, Sichtung beö ©egnerö gepaarte (gntfcfyeben^eit
Kot^ ti)ue. |>rn. griebri^ fpecieß ettvaS ju erwis
bem unterlief* iclj aMn in Slücffic^t auf bie un$
färglic^ jugemeffene 3cit, bie i% mit ^Jolemif gegen
berartigeö ©efc^wäfe nic^t »erberben woßte. 68 war
auc^ in ber Styat nic^t not^ig, ba $rn. griebric^'«
Sluftrcten altgemeine 2Ki§biüigung fanb, unb er felbfl,
Wie gefagt, eö »orjog, nac^ ber SJemerfung be8 $nt.
Sc^efter fortan au fc^weigen *). 2lbgefe^en ba»on, waren
*) «&r. griebne^ fft, toie mir fpäter münblic^ mitgeteilt
frnrbe, ber Slnji^t, bag getoiffe Gomponiflen , »ie (ä^o^in,
©te^an fetter, ©c^nmünn, SWenbcl«fobn , filier, granj,
Blaset «. $1. in blefcn JBl. ju au^f^Ueglic^ gelobt, «nbere ju
156
bie ©timmen ber SJcrfammlung über bie #uläfftgfeit,
Stamen ju nennen, geteilt; ßinjelne meinten, man
gelje auf folcfye SBeife ju weit. — $ä) fann midj mit
biefer legten Slnftdjt nic§t befreunben, fdjon au$ bem
einfachen unb nacfyflliegenben ©runbe, bafj $eber, ber
mit einer Seifhing vor bie Oeffentlidjfeit tritt, a\\$
eine öffentliche S3efprec$ung berfelbcn ftdlj gefallen lafc
fen mu§.
9lä\)ex unferen 3w* <nö 9luge gefaxt, fo ift,
wollen wir eingreifen, wollen wir baä 33effere förbern,
unb bem ©ctytedjten entgegentreten, eine gewiffe 4?arte
unb ©djroffljeit nic§t ju vermeiben. 9lber biefe £ärte
trifft bie SBerf e, md)t bie «ßerfonen, $ier ein fe^r
Wichtiger itnterfd&ieb, ba bie betreffenben (Somponiflen
nur ftdj ättütye ju geben, nur bie SBege beä ©erlern
brianä ju verlaffen brauchen, um audjj unf er fett d
größerer Slnerfennung gewig ju fein, unb
unferen Säbel in Sob verwanbelt ju fe^en. Qlder*
bingä würbe e8 möglich fein, audj ol;ne tarnen ju
nennen, burdj SJefcfyreibung ber Sompofttionen anjus
beuten, \va$ alö vcrwerflid) bejeidjnet werben foüte;
aber tyiefje baS nidjt red^t eigentlich „in baumwollen
nen Lebensarten crfltcfen, \va% 5lUen frommen fofl."
(fnblidj fefye iä) nidjt ein, warum eine fo jarte JHücf;
ftdfjt gegen biejenigen genommen werben fott, welche
ofjne atte SRücfftdjt gegen bie työfyerni Qntereffen ber
Äunfl, ofyne ade fünftlerifc^e ©eftnnintg, ftdj nic^t
freuen, bie työc^flen ^leufjerungcn beö Sttenfdjengeifteä
ju einem ©egenflanb ber ^ccuUticn ju machen!
©er £*• Sorftgenbe führte bie ©efcatte jurüc?
jur Sagcöorbnung, inbem er bie grage auffMte:
©oll bie SIbfaffung eineS SeitfabenS für äWuftfle^rer
vorbereitet werben? #r. ©ürffet bemerfte, wie ba3
2JhtftfalienVerjci<$nifj jugleidj mit bem Seitfaben üet*
bunben werben tonne. $r. (Sfywatal erwiberte, wie
baä SBcrjeidjnifj balb gefertigt unb ja^rftc^ tin SRac^
trag gegeben werben muffe. £r. ©d^efter bemerfte,
wie ba8 SJerjeic^nig früher gefertigt werben muffe,
bamit im Seitfaben barauf tyingewiefen werben fönne.
§r. $ßrof. 2ftofc$ele8 war ber Wnftc^t, ba§ mit einem
SSerjetdjntfj, welc^eö eingefanbt. geprüft, unb geflutet
würbe, toter ju erreichen fein muffe, unb fügte fyinju,
eö bürfte bieö jugteidij als geeignetstes SBorbcreitungS;
mittet für einen fyatet ju entwerfenben, mettyobifdj
aufgeführten Seitfaben angefefyen werben. $r. ©örf=
fei äußerte, man fönite eine ßommiffton ernennen,
anflfcfeliefüidj getabelt würben, unb meint, eine geregte StxU
tit beftefje barin, ba§ auc$ gegen bte (Sogenannten in bent
Xone gefprod)en werben muffe, ben wir gegen bie (Scmponi*-
ften ber entgegengefc&ten SRtdjrnng in SJnwenbung bringen,
ober umgefebtt, gegen bie fcefcteren in gleicher ffletfe, wie ge-
gett bie (Srftereu.
welche bei ber nac^flen SJerfammlung bie Btrlage
ttiQ^cj ic^ erwiberte, wie man babei toor efnem eftefs
tifc^en 3«fammentragen ftc^ in 9lc$t ju nehmen Ijaiti
$r. SBenjel fügte l;inju, ba§ cö an SRaterial nic^t
fe^le, uno wie c8 Ui einem folgen Seitfaben metyt
barauf anfomme, bie Sfletljobe ju beflimmen, naä)
welcher baö SWateriat ju uerwenben fei 5 #r. ffllwP^.
^entfc^el äußerte, wie not^wenbig ein ©injiget bte
©runbjüge eineö folgen Settfabenö entwerfen muffe.
4?r. §ßrof. a?iofc^eleö mad^te aufmerffam auf fein in
©emeinfe^aft mit getiä ^erauögegebeneö SBerf: 9Mes
tfyobe ber 3Jkt^obenj eö bürfe biefeä SBerf aW ber
Stnfang eineä größeren angeben werben, wel^e«,
planmäßig fortgeführt, einen geeigneten Seitfaben für
Glauierleljrer bilben fonne. $r. ©orffei erinnerte an
ein in nad^fler 3«t erfc^einenbeö SBerf Don £m.
Änorr, welc^eö für ben fcorltegenben 3»üei gleid^faö«
geeignet ju fein f$cme. ^)r. Änorr lehnte inbe§, in
|)inblicf auf bie toor Äurjem auögefprod^enen 5lnft^s
ten über §ertoor$ebung einzelner tarnen, ein n%re3
(Singe^en barauf a$- y eö fönne 1>ic$ al8 eine SSeüors
jugung erfd^einen unb SWt§t?crflanbniffe hervorrufen.
ßö entfpann ftc^ je^t ein längereö ©efprad^ jwifd^en
$rn. ^Jrof. SOTof^eteö unb ^rn. Änorr, »erantagt
burd^ eine gragc bcö ßrfteren über bie tjon bem Se|s
teren hei ber ^erauögabc ber ©ramer'fd&en ©tüben
^inftc^tlid^ bcö Singerfaßeö befolgten ©runbfä^.
Seibe Ferren vertieften ftdj je^t in ©peeialitaten be^
^Sianofortcfpielö, bie td^ ^ier, obfd^on fle fe^r interefs
fant waren, übergebe, ba fie ntc^t mit bem auf bet
3!ageöorbnung bepnbli^en Slntrag in ©erbinbung flan«
ben. ©päter ergriff ber §r. SJorftgenbe wieber ba3
SBort, unb braute bie fctywebenbc grage jur %U
flimmung.
^ic SJerfammtung lehnte eine Siefätufynäfymt
über ben Slntrag beö §xu. ©örffet junad^fl nod§ at f
fpäteren (Erörterungen biefelbe toorbei^attenb.
CSortfe^ung forgt.)
2>etmtfd)teS +
SIu« Xratba^ an ber SWofel fc^reibi man nn«, wie best
im vorigen 3aljre für bie beße Üiebcompofttion au«gefettett
$rei« von einem guber SWofelwein (SBertb 500 £$aler) ^err
SKuftfbir. Dtto in 2)re«ben erhalten ^abe. (5« Waren 16T
^om^ofitionen eingegangen.
2)ruc!fe^Ur. Str. 5, ©.31, @p. 1, 3eile 5 u. 3.10
V. 0. Ite« öelrfe ftatt 93elgfe. 9lr. U, G. 97, @)j. 1, 3. 15
v 0. He« ber ft. be«. öbenb. ©. 98, @p. 2, 3. 22 v. 0. Ue«
bur^mac^t fl. burd&weftt. Wr. 21, @. 121, @p. 2, 3. 9 v. 0.
I. Unorbnung f}. Stnorbnnng. fRx. 22, @. 132 r (Sp. 2, 3. 3 ^
V. 0. I. $r. 14 jl. 9lr. 13.
Sruä 9pii 9 r. St u <f m a n n.
Heu
Htf$üft ffir (&B*ftk
*Btxai\tti>crtliü)tx dtthatttut:
Ätrtnj SBrcnbel*
M 27.
33 erle ge t:
SHobc vt griffe in Setplifl«
3>€rt 30. ©tytemfcer 184X
33 cn fciffrv Beitji- erlernen ti^djcnrtid)
2 Olummcrn fcon 1 ober l l /i Süßt«,
Vt*f< De* Öantea ton 52 9hn. 2 1 /* X^r,
3nfnti*näi)ebw()ren bit $etitjeile 2 9tgt,
Abonnement nehmen aneSßeflämfer, ©udj*,
Sffluftf ff unb J?unft(;aitblttngen an.
Onftalt; Dp«* fm Glamtrauäjug (©djlufh — SÄ^cflimmiftr (KefÄng*. — Stippet 3Kufifte6tn (ffowf.) — Äritiför* En^ig**,
— - T^S
Jöpetn im (Slatotcraiiäjiig*
ip*9.£itttywilttier, firl)Urtftrin, ,fffto»tr in 5 Acten.
Vierter 5t ct. 9*r. 14* SÄecitntitJ unb 9!rir
©aä futtere bei 3tc&cf^of?(f, äNarie fleugt aflem, onic
%a&tl in bei §aub y eine SpcigamenirDÜe au ber Seite,
fcic getfen Ijeiab unb vuft beu £>ft}Qß 6fitn Kamen.
®aö C£a)ü %aüt eS trieben Utriä) erfdjcinl nitfct
99Jariniä Slric bcftefyi au& brei fiauptfä'gen, tote bie
Sfrie fccS i^eTjegfi im britten Stet, einem Andanlino
con inoto, Lar^hctto unb Allegro. äfiit bem Öcbaiis
Fcn, b^ö i&r ©Ititf auf Ufricfjö äßegru btfiljt, bajj fein
Sieg ihr beu geliebten tfreuub jnrütf bringt, gefyt ftc
ju Öe(}tereiu fiter:
AIJcho
gve[ »ab of > * feit bnrf Idj Ut * ben
it. f. *u.
®tc Sttdifcc finb fafl bnrd)u>eg fcei ben fang f amen
üempi befiex ala tei ben fundieren gelungen. 9ir, 15.
©enu unb %erjrtt, UCrid? fammt mit kartete unb
^Pfeiffer tien üben, Sßfeiffcr Bemcrft SDlaiicnä ©eflatt:
„ftali, SBerba!" tarier „tjreunb tJüirt ftaufe."
,,-3d) fudjte eudj, mein ^jctjüg !'' ©ie üfeergicfct bem
^etjog tin 'Jluftiag ifjtei SBaterä eine spergamentrollc,
tvef^e bie SRadjri^t enthält, ba£ Ufridjä Ärtrg3geno|V
fen flc$ gefamtnett unb ba{* @eorg mit angemur&encu
Scuten jurMfcljre. Grftcut $icriifet fittomrt ber^jer?
jüg brn Anfang beä 6(;cra(S: „$ert ©ett, bid) los
&en will" Eie -üubercu nnebcrljDteu benfeifcen. 3Ka=
iie erjagt, bag baä ©olE im gtinjen Saub nuffieV/
ba^ fi» S«ufc SSauern auf tttc^tenjlrin ()CTnnjcge;
man febe i^u tem ©rfjtüffi; biutai. Pfeiffer grf?t mit
btua ^*it*ruf nt; „&rtä iÜcff fef£ feinen Sh^wi pn*
beul"— Uttid^ ütet bie giinfli^en ?Ladjttd)teu (jüd}s
6eglüit, fragt, tuem er biefeä ä&unber ju bauftit
ijnhc'i Sie lletrigeu: „Ecr Siefce unb Sreue Sets
neä äSetcxöi" — etatt teu gliicffic^eii Moment einer
£jüf;crcu Stimmung ju &cnu(jen, Ugi brn: ßoinponi^
unter bem %itä: Ser^ctt, ein btciflimmtgcö Sieb in
fanfter SänblexcetüCgung folgen, an unb für jitfj gan^
artig unb nett, aUt t>üüig unpaffeub ^ter am Drte:
Utri^
m=r
3=«=^:
3emi tc3
berft be* J&immeL§ Üiiäu * ; e ».f,to.
Sie größeren ÜHcmente be3 Stoffe^ ftiib ubafunt^t
nic^t jum ^öortf;ctt Senu|t; bie SJtufii fc^ldgt fietö
in eine nidjtöfagenbe SBe|agti^feit um. . s 2öa3 üfrer=
bem beit ß^arafter bt3 ^erjogi betrifft, fo fe(;£t i^n
mufifalif^erfeitä (Energie, garhing uub ^ittereffe. —
Ulrid) uerfpei^t 3Kau rn, ba| ber ^ng feineä ßinjitg3
tu baä Sd^lcg feiner %%xm jugtei^ iljr Xxautag fetti
158
fotte. Särbele entfernt fte$ mit S^ränen tu ben Stiu
gen unb ftefyt bem £erjog nid?t SRebe auf beffen S3e;
fragen nad) ifyren 2Bünfdjen. SJiaric giebt bem £er;
30g Sluffd/fiig über SSärbcle'ö tjeimlicfyen Kummer, ©er
4?erjog füfylt flc§ mübe unb fetyläft ein. äJtarie betet
über ifyn gebeugt unb entfernt ftdj bann. $lx. 16.
Srauerfeene. ©ie £cl;le füttt ftcfy mit SSolfen,
in benen £raumgefid;te, SBürtembetgö 3ufunft toers
fünbenb, alö S3tlber erfdjeinen. (Sine Stimme Don
utjen giebt (ofyue Srinfgelb !) eine nähere 8Jefd;rei=
tung ber einjelnen S3ilber. ©ie t? er fdji ebenen Srauuu
Filter, bie, mit SPInftf begleitet, einanber folgen, ftnb:
1) ba3 fcniglicbe SdVtcgj 2) bie .3"bifäumS:Säufe$
3) Sd;il(er'ö Stanbbilb; 4) »ottefejl ju Äanflabt;
5) bie (Stfenba(;n. 9lx. 17. ginale. itlrid; wac^t
a\\\. Stimmen ertönen fcen äugen. *ßfeiffer, ttidjz
tenftein, ©eorg, SJiarie, ©artete, Stitter, SHeiftgc unb
Sanbtoott treten ein mit ifyrcm: „t$ie gut SBürttenu
Berg anlege!" Sd;wur für ftürft unb fianb. iUrid;
gelobt feinem SBolfc bie Grfyaltung feineS guten alten
9tcd)t3. Slllgemeiner Stufruf jum Kampfe, ©a ge;
Bietet illrid) £alt — unb nun folgt ein rüfyrenber
Slbfetjieb tien ber 9iebeKjöl>te-, mit $inwetfung an] bie
lommenbcn ©efd;fed?ter, weldie ju biefer §öl?lc mall;
fahrten werben, gräbt Ulricfy feinen tarnen mit bem
Schwerte in beu Seifen. ®ic SDiitfif ju ben Ijier er=
toafynten Seeuen bietet nicfytä Sefonbercö bar.
günfter Slet. Utrie^ö Sager. 9fr. 18. E^or
unb Sanj ber 2anbo?ned;te. ©er £anj erinnert an
ben £öllencr)cr im Robert 5 ber (5f;or ift frifdb, leben*
iig unb ton Söirfung:
--+» — s — s-
-#:
EEI
13=
5öafb gel;*'* $u (5n * be, balD ift cd getfian —
u. f. n?.
Sidjtenfteiu erfefieint mit Pfeiffer. SBtr erfahren, bag
ber £erjog ob Stuttgart, bao i(;m feine Sl;orc nod)
toerfcfyliege, jürne, unb bag eö jum Sturme fommen
werbe. SWarien unb 2?ärbele graut c3 toer bem iviU
ben Äriegöfcolfe: „©nabe ©Ott ber Stabt, wenn biefe
fh'irinen!" SJlaric erjagt, bag ©eorg auf be* ftex*
jegS SJefefjt nadr; Stuttgart geritten, unb lviinfcfyt, ei-
nlege baö l)eij5evfcbnte griebenSiüort juriiefbriugeii.
9Jr."l9. Quartett mit 6(jor in 0=©ur. 83 on äBir-
fung ift ijicx ber Contra}! j^ifefeen ben {yrieben;erfle=
^enben Sclojliminen unb bem Ärieg = üerlangenben
Cljore. 9ir. 20. lUrirf; tritt mit ©efofge auö feinem
3elt. 3»rnenb fd;n?Brt er, bafj, wenn ber Schatten
ber naljeftcbcnbeii <yidjc auf fein i]e(t fallt, ol;ne bag
bie S(}orc geöffnet ftnb, er bte <Statt jufammenfc^ie=
^en laffen werbe, ©ie 2aubeffned?te: „Sonne eile";
bie «Ritter: „Sonne weile !" — Sidjtenjhtn unb bie
Slitter, 2flarie unb S3arbele iitttn \\m Sdjonung, uns
terbroe^cn uom wilben SKufc ber Sanböfnee^te. *)
Ulrie^ gebietet Schweigen. Sie^tenfiein toerfue^t nie^tSs
beftoweniger mit fepem Sinne, ben £erjog milbet ju
ftimmen, unb erinnert tyn (Slric in ©5©ur) an bie
etunbe, in ber er fefywur: SWägigung im ©lücf ju
lernen unb fein ßanb ju fronen. Ulne^ be^arrt auf
feinem früheren ©ntfe^luffe. ®a üerfünbet Pfeiffer
*cn einem S3aum ^erab, bafc ein Raufen, 3««^
©eorg an ber Spi(je, ^eranna^e:
„<B$ finb bie «ßerrn vom Ijcljen 9tat§,
©ie Fommen f!et« a bi§le fvat!" —
©loef engeläute; gejljug unb SKarfdj. Ulrid; tjerjei^t
ben fpätfommenben ^enen unb befiehlt ben 9lufbruc§
nac^ Stuttgart. 9ia<fy einem füllen ®eitt erinnert
(S5eorg ben £erjog an fein ©erfprec^en. Ulric^ legt
©eorgö unb anartend $)änbe über einer Trommel
in einanber. ©ie Seene enbet mit einem „^eit"
für bie Verlobten unb ben &er$og. ©ie Manien
U(rid) unb Stcfytenflein feien für ewige 3«*en engüers
bunben. —
SEBeim wir nun baö ©anje überbliefen, fo brängt
ftefy unö bie Uebcrjeugung auf, bag ber ton $auff «t
feinem „Siebtenjlein" bel;anbelte fdjene Stoff wo^I
jum Jlert einer £per tauaJLiä) fei, aber jweefmägiger,
wirfung^üotler, in fte^ jufammenl;ängenber unb inters
effanter bearbeitet l;ättc werben tonnen , ferner, bafi
bie SMuftf weniger ein in fte^ abgerunbeteS unb e^as
ratteriftifc^ in feinen einjelnen Steilen auögepragteö
©anje bilbet, weniger Slnfprue^ machen fann auf ^Bs
leeren Schwung unb eine gewähltere, eblere Sluöbructös
weife, fonbern mefjr ben Stempel eincö ©elegen^eitös
werfö tragt. SBenn and) bie 97tiiftf piegeub gefe^rie^
ben ifl unb beu fel;r gewanbten (^omponiflen ictun*
bet, wenn auefy 93ieleö uon fe^r guter Intention unb
2l>irtung, fo l;ätte e$ bod; einem beutfd^en ßomponis
pen wo()lgeflanben, wenn er etwaä wäl;liger unb pnu
fenber bei ben flüd;tig Eingeworfenen ©ebanten ju
SBerte gegangen wäre. Sleferent tennt nidjt bie Unu
ftänte, unter weldjen biefe Cper gefd&affen Werben,
er weif? nidjt, ob fic in fürjerer ober längerer grifl
fertig fein mufjte, ob einpugreidje SSünfdje üon am
gen, bejüglic^ ber Haltung bcö ©anjen ftd; geltenb
*) 3?feijfcr bittet ben ^er^og, xii&t auf jene gremben ju
^ören, fenbem ouf bie deinen: t>ongremben fei ©nV-
temberc] no<6 nie «&eil erwarten, ©r mag Sf2e4t
haben ; c$ luunbcrt un« jefcoe^, bag bie (§ tnfur, bie fenft bo(ft
fo freitfebia, im ©egflrcidjen tft, eine fol^e birte^öfe $^rafe
in einem 9JPerfe fie^fn lieg, n?cld)e« $ur Jeirr ber 5Bfrm5^
lun^ bcö jtron^rinjen mit einer nifjij^en $rinjefjin gegebe»
lombe.
159
mochten :e. it., fonnte bat)er auc§ auf alle biefe fünfte
6ei ber 83eurtr)eilung feine 9tiicfjte§t nehmen, fonbern
Ijiclt jtc$ lebiglie$ an ben if)m toorliegenben (Slaüiers
au *o«9- — 6. St. SR an g öl b.
S&efttfltmnitge ©efättge«
9loB. ©cfcumtttttt, ©p. 55. ./ünf f teuer von Hob.
0urns, fitr jemifcljten Crjor. — fnw$, bti $.
JDIjiftling. Partitur u. Stimmen 1-J Äljlr.
SlIö id) auf bem Eitel ben Hainen bed ©tdjterd
lad, fürchtete iet), in ben Texten alte Söefannte gu piu
ben, beim ob audj SSttrnä eine giemlia^ gro§c 5tngar)l
Äieber (jinterlaffcn , fo fjaken bodj unfere beutfdjen
(Somponifien nur wenigen berfetben Qlufmerffamfeit
gefetyenft. $d) fat) und) jebod? gu meiner großen 83es
friebigung in biefer SReinuiig getäufd)t, unb nun ging
td) mit brfto größerem @tfer an bie ©urdjfta^t biefed
SBerfed, weil idj mit JRedjt üfcergcugt fein burfte, nur
Sfteueö unb ©uted gu entbetfen. äöie immer bei 9t.
(Schümann, fo ergögte xnid) auet; tjier bie fo tooUfonts
mene Uebereinftimmung gwifdjen SNiiftf unb SBcrtj
nur SBenige ftnb im (Staute, tbreu Stoff fo fdjarf gu
burd;bringen, ald gerate er. Darum wirft er übers
geugeub auf und ein, unb t)aben wir einmal feine
Scngebilbe in unfer £erg aufgenommen, fo fcedöfdjcu
fic nie wieber, benn bie 2Ba(;rt;eit t)at und üfcerwäls
tigt unb ifi mit fiegenber Äraft in und cingegegen.
2Bte Surnö feine öebanfen einfach und in bad £erg
gtefjt, wie er fern ttou aller ^3ral;lcrei in SScrten unb
tjodjtrafcenben ®teid;niffeii uwü mit wahren, unges
febmiutten 6mpfiub:mgen rüfyrt, fo fudjt auef) fyier
ber (Somponijt ftd) ttou ben fteffeln a^r eiligeren,
!tinfitid)eu SUiittcl ^u befreien. Cr giefct und einfache
Sftelcbien, eben fo fdjmutflod ald bie SSorte, benen
fte jur Unterlage bienen. SBon eontrapiinftifefyen unb
t)armonifcr)en Attnfiji lieferen unb Spigfiubigfeiten fiits
bet ftet) nid)t bie leifijlc 3l(;ming. 9iod) weniger fmb
^ic Seite gu einem wifcerlid) langen 25crtfd)watte
audgeber)nt: wir leeren bie äSorte wie fte ber ©idjs
ter gab, unb fo feilte ed imufer gefdjeften, benn ed
ftet)t Stiemanb bad 3{cc6t gu, geizige Sßrotucte 81ns
berer auf fiunwibrige SSeife ^u cntftcUen. SSad bie
28at)l ber Serte begiiglici) il;rer Slnwenbung für ben
Gbor betrifft, fo beturfte ed längerer 3fit, er;c idj midj
mit allen gu befreuuben toermocrjte. lieber bad erflc:
„^aü Öodjfanbmabdjeu", uub bad brittc: „9Wdj
^ie^t ed nae^ bem ©örfa^en t;in // / t)egc id) noä^ meine
befe^eibenen 3rofifrf- fte fmb ald Seelencrgu^ eined
C^njclnen ju betrachten, unb fo biirftc ir)nen, liegt
und baran, poetifdj SGBar)red ju geben, nur ber Sins
geigefang ju geflattert fein. 816er bennod) wirb biefe
beiben lieber ^eber reä^t fcatb liebgewinnen: pe ftnb
bura^ bad aer)t S3olfdtr)ümlid)e, \na^ fte burd^wer)^
bie etnbringlia^ften unb fagliet)ften ber gangen <&amm*
lung. 9Jr. 1 geiet)net jtd) au§erbem burd) eine 5l6fons
berlia^feit aud, welä^e bie liebtic^fle Älangwirfung ex-
geugt; idj meine bie §Berboppelung ber SHelobie im
(Sopran unb ^enor:
Sopran
u. 2 All
, ,}- 0* — « 1 S 1 1 •*■ H
^~* .»- ~0~ -+- -0- -#- -#- ~0- i \
I I I I
Sopran
u. 2 Alt
B. f. f-
Tenor IS?-!. _ _, — , — _ — 5 — i-f-o -H
r 1/ 1/ 1/ j v >
©ine gteict} intereffantc SBirfung finbet ftd) in 9?r. 3.
Sopran unb Mt fingen bie Gelobte, Leiter unb Sag
begleiten, ba(;er bad gange Sieb ci^cjUdd; nur breu
ftimmig. QU 9?iifc6ung ter l;ärteren, fd;ärferen 81lts
flimme mit ben weiteren Gölten bed ®opranä ergeugt
eine begaubernbc Älangfarbe, tod; ifl ed jur ßrlans
gung ber rid^tigen SBirfung notl)ig, bajj ein größerer
l$A)Qi ftd) an ter Sluefülmtng biefed Siebcd beteilige.
3^ fege einige -^aetc bawon fycxfjcx:
Sangfam
Soprnn
u. AU
1(3 •— t-« ¥ -#_JT^ — •:, — t-i — • — £ — «j
j 1 > li ~ * r 1
<
Teil or
Bass
Sopran
u« Alt
Tenor
Bass
Sftto) gic^t c$ nacr) tem SJcrf^cn I;in, ind
I _j. j. j n n fi
-41? =. -
» I C 1/ k " I
©ärtä)en »0 fie oft erfdjtcn it. f. f.
£_=t-?_-
— 1 —
llp
9Jr. 4. ®ic gute, alte 3*tt, ifl ein gemüttjttdjed
l;crginnigcd ©ebid)tj bie ßompofttiou tfl t?ollfoinmcn
160
entfprectyenb. ©ie SBe^mutfy, aU fietc 83egTeiterin ber
(grinnerung an ©ergangenes, fie erfaßt unö unb negt
iaö 5tugc mit Xfyräuen, aber wir ermannen unö:
©tc alte 3eit war gut, barum lebe fte im bellen
SSed^cr! ©ie Sluöfüfjrung biefcö ©efangeö ift bunf;
ken Bfteren 3eitma§wed>fet (C in £) fäwierig; nid?t
mtnber verlangt ber 93ortrag bie fauberflen <£cf}attii
Titngen. 9lx. 5. #oc§lanböburfd?, für ©olo unb
G^cr, ein burd) fräftige 9tf;^miftrung auögejeidjnc::
teö Sieb. Siecht bolfötf>ümli<$ ftnb bie immer wieber-
fe^renben SRefrainö: „SBacfrer Surfte, §od;lanb$-
iurfclj", unb „£olbe SKaib ben SRieberlanb". 9lc%
%aU idj ju Berieten über 9h. 2. 3at)nwe^:
SEDfe tu mit gift'gem <Btad?el faft
IDie liefern mir jerrijfcn Ijaft,
SWein £)ljr burc^bre^tttt c^ne SRaß
«Dein SWattetftid};
$u bift ber Nerven $ein unb ?aft:
«lud? über bi<$!
unb fo weiter mit gleiten 83efd?wcrungen. ©er ©idjs
ter fleüt unö baö 3ai)nw(1) alö ben Sdjretfen oder
<2fdjrecfen bar, unb wie man im Zehen bem öeinbe
all cd Sofe wünfe^t, fo befcfyrcinft er fidj barauf, ben
Seinben 2llt = Scfyottfanbö biefeö eine 28el; ein $af)x;
lang bon feiner untcrirbifdjen 2ftajeftät ju erbitten :
D ©djtoefelbaufct Im ©lutl^alaft,
$er bu bie Dual geboren Ijaft,
Unb ttiflf*, bog Hebel nnb 2flora|t
3Uf (Srben tveV,
©ieb 3eben, ber $Ut*€5<f}eWanb ^ö#t,
Clin 3at>r bein 2Be$ !
©er SBorwurf für bie Sfluftf ift fonberbar genug -, ge*
wif? $at eine närrifdje Saune £t;eit an biefem mufu
faliföen Eapriceic. ©ie 2luöfii(?rung ifl jcbo^, fo;
tueit eö irgenb bie Umflanbc ertaubten, trcfflicfc ge=
Jungen, unb befigen bie Sanger irgenb tiefern Junior
cber waren fie bon bem SBatjnfinne beö bor allen
©djinerjen ben sßreiö babontragenben 3 a ^ n ^cbö ge;
peinigt: bie fyier gebotene mufifalifdjc ©arflellung
fcürfte bann bei folgen Erinnerungen ber Söaljrtjcit
fidj nähern unb unö ein äiemlidj genau befcfyrcibcnbeö
S3ilb gewahren. — äflöge fte rcdjt balb biete greunbe
finben. g. 21. JRieeiuö.
(Sortfefcung folgt.)
Stippet SRuftFlebcn.
(8fortfc$ung.)
Sfjeater: bie ungarifefcen (Sänger.
.Qu 2Sien l;aben biefe Sänger, laut 33eridjten,
bielen S3eifall fift errungen } fte berweilten bort län;
gere 3«t, unb gelangten fogar ju ber 9(uöjeic$mtng,
am faiferlidjen |>cfe ju fingen. $lucf) fn'er äußerte fidj
über ifjre Seiftungen baö «ßublifum mit Stecht beifäl*
lig j borne^mli^ iji bie ^Sräcifton, mit tuelc^er fte ityre
SDiännerc^öre auöfri^ren, benjunbcrn^rocrtl; ju nen=
nen. S^ic^t blce fingen fte bie tleinften r^tl^mifc^en
23ean*gungen unb bie fc^netlfien SEBortfolgen mit fols
^er Uebercinih'mmung, ba§ ed bem 3u$Bter alö btc
%$at cintö (fin^etnen erfc^eint, aud) bie 5luöfül?rung
ber muftfalifc^en ©c^attirungen gelingt iljnen mit gleis
^er ©efc^icflic^feit. Seiber fennen fte nur bie S.vs
treme : ff unb pp, ben golbenen ©iittelioeg, ber nadj
ajl^ctif<|en ©efe^en immer junac^fl ju betreten fein
n?irb, bermeiben fie, wie eö fc^eint gePtffenttic^, toofyt
n?iffenb, tvic fie bie SDtaffe beö ^3ublifum8 burd^ bie
groben Effecte am teic^teften für ftc§ gett?innen fön?
nen. So maetye ict) fycx befonberö auf bie 2luäfü$s
rung beö SBeber'f^en Quartetts : „Süfcon/ö n?ilbe
^agb'', aufmerffam. SBeber f^rieb nur für bie le^
ten bier ^lacte bcö Siebeö eine SBieber^olung tm pp,
ober loie bie Seilte ^u fagen pflegen, ein „(Sdjo"} bie
Ferren Ungarn ijahm fpeculatiber SSeife biefeS Qtä)Q
nad) ben einzelnen gerieben bcö Siebeö eingefc^oben,
fo bafj bao Sieb narf; je 4 Saetcn burc^ tine Fer-
mate pp ßc$o unterbrochen lüirb. ©aburc^ lourbe
bie Eompofition jerriffen unb £e,rt foioo^l ale 9Welo=
bie bid 311m Unfinn berunflaltet: bennod^ aber iooftte
baS ^Sublifum bor ßntjücfen fafl nänifc^ loerben.
lieber bie ungarifdjen 93olfö(ieber, bie fie unä nod^ im
Quartettgefange ju fyören gaben, lä§t fic^ nic^t biet
fagen: bie SMctobien ftnb fyart unb fprobe unb ber
ungarifc^e Jargon beleibigt baö C^r auf ba$ (SnU
fe^lic^fte. 5luö ber ungarifc^en bper : ^)unbabt
Sä$$to, S'crt bon ggrefi, »lupf bon %. Erfel, führte
man notf; an jirei Slbenben bie SDubertüre unb ben
Schlug beö erflen s }Uti$ auf. $$ imt^ gefielen, bag
\d) mit biefer Spannung biefe SKuftf erwartete, ©ic
Ungarn b;flrcbten fi^ in ben Ufytcn Sagten, ben ©cr=
maniöuiuö mit ©cmalt anö bem Sanbe ju besagen.
Slnfangö galt biefe (hnaneipation nur ber Siteraturj
jegt aber i|l fie auc^ auf baö &chict ber Äunfl übers
getreten, ©ie itMlben 9iac^fommeii beö Äonigö Egel
bergeffen it;re alten Sßcitcrfünfte, fie werfen fic^ ber
ncrbencrfc^laffcnben ©hifif in bie §anbe. grüt;er jer=
florten fie, eine loSgelaffeue, aller eblen Sitte frembe
9?omaben(;orbe, bie Stäbtc, bie Sige ber Eultur,
jegt ianen fic — nidfyt Stabte — ein (Sonferbatos
rium, ober projeetiren eö wcnigftenS. Unb welche 8ob=
preifungen hörten wir über bie ungarifc^e Sftationak
oper! 3^t fyat man einige äftufterfh'icfe baüon bot
unö ausgebreitet: e§ war nur ein leerer Statten,
ben bie italicnifc^e SBlenblaterne auf \m$ warf. 2Bir
fafjen ganj in Öinflernifj unb ©unfel. ©ie Italiener
161
tonnen fl$ mit 9led§t briiflen, fte $aben eine nmc
Station tor ben ©iegcöiüagen t^ret Äunjl gefpannt.
©te8 fage idj fcefonberö in Sejietyung auf bie ®e=
fangöpartten. ©ie ©utoertiire, um fle ni<$t ganj uns
ertoa^nt tooriibergleiten ju (äffen, ift ein lange«, uns
enbti^ langes Unbing, a\rt ben tjeterogenften (Stementen
jufamntengefdjadjtelt, tin *ßotpourri bet aflerbcnmns
betungön?utbtgflen Unorbnung. ^ierlangireiltg, gram*
li^syebanttfc^ bott furjtoetlig, fafl jum Sadjen, fyer
ein fleifet ©ele^rter, aber mit menig Drbnung im
Äopfe, bort lieber ein Sibertin , mit einem 9)iunbc
toütt furjiüeitiger, aber unfinniger ^rafen ! ©odj i<§
werfe biefen @toff unter ben Stfö, i&f furzte mid}
in ben Sterger fyneinjufdjtetben. —
(<Sä)luf folgt.)
&rtttfdf>er $[tt£eiger+
lieberfi^t fcet neuejten erf^cinungen auf bem ©ebiete ber 2Kuftf*
gut SPiattofott?«
Salon * unb <g{)arafterftft<f e«
S. SBittet, ©p. 35. Fantaisie elegante sur des mo-
tifs favoris de Macbeth, opera de Verdi. Äailanb,
Airol*!. 3 Jx. 60 «t*.
_ _ f ©p. 40. Caprice brillant sur des motifs
favoris de Macbeth de Verdi, «Eben*. 3iFr.30«ts.
©. @. SBofotU, ©p. 1. Fantasia sopra motivi scelti
del Macbeth di Verdi. €benb. 4 Jx. 50 Cts.
©♦ gumagalli, ©p. 1- Gran Fantasia sopra aleuni
motivi deir opera I Puritani. €brnfc. 6 Jx.
%. be ÄOtttSfi, ©p. 101. Grande Fantiisie sur des
motiis de la Somnambule de Bellini. £bri&.
4 Jx. 80 Ctg.
©. ©olfcfdjmibt, ©p. 17. Fantaisie sur l'opera:
Don Pasquale de Donizetü. ßrritkopf unb Jprtrl.
25 llgr.
§. Stofettett, ©p. 95. Fantaisie sur l'opera de Do-
nizetü : il Furioso. Ödjott. 1 Jl. 30 flr.
Z$. a6ö^let f ©p. 66. Grande Fantaisie brillante sur
la Sonnambula de Bellini. €ben*. 2 JL
2öir ^aben ^ict bem Sefer einige bc* neueren ^^antafien
mobernfien gßirtuofengefdjmacf« jufammengefiefU- <** b at M«
SBa^l jtolfdjen *ßctbi , « / JöeUini'e unb Eon^cM'* beliebten
SBeifen: toünfät er beren ^Bearbeitung uad? SÖofT« fügstoei$>*
lidjer Slrt, fo flutte er p« juJBillet; nrnnfdjt er be 2Ret)er'«
toilb*ftürmifdje ©eifc, fo neljme er Sumagalli; ifT« i^m öle!*,
fo to We er nad) belieben : er toirb feinen 3Wi§griff n)un, ba
atlc biefe SBerfe gleich trejflicb, gleich »oräügltdj, gleid) effect*
aoll, g!ef$ trertljüeK, gteid) bcbeutungövoU finb. $enn fte
alte fielen auf einer £cfje nnb fein« lauft bem anbnn ben
(Rang ab; fte bilbcn einen ©ad ber Unwgeflidjfeit, ber un*
v urd)bunglid); fle erfüllen ba« 3<itbebürfnig auf« ©clatan*
lefle; jic femmen allen Serberungen entgegen, bie man fallen
fann; fte finb 6teinbilber ber ülafy, bie fein 5luge etteH&ti
fle pnb 9ßb^nomene be« 2!age«, bie fein fQlid ertragt; furj fle
flnb drf^cinungen, bie fein 2 ob ber örbe unb be« $im*
inet« trifft.
SR- ©ttafofdj, ©p- 32. La bella Torinese. Polka.
Hüorti. 1 Jx. 50 «t«.
— _ — , ©p. 33. La Willis. Etüde fanta-
stique. Cben*. 3 ,/r. 30 Cts.
— _ — f ©p. 34. 11 Vesuvio. Rimembranza
diNapoli. Fantasia originale. €b*nfc 3</r.9OCt0.
_ _ — f ©p. 36. Addio all' Italia. Album.
€bro*. 9 Jx.
3)ie erflen <5a$en, toel<^e un« »on ber (Somfcofitiott be«
4>rn. ©trafof^b ju ©ejid)t gefommen. @ie baben un« jwar
leine ganj günftige SKeinung über bie Stiftung be« ©om^o*
niften beigebrad^t, bo(^ vermögen fEe nnfere Stufmerffamfett
für bie in 3ufunft erf^cinenben 2Betfe beffelben toa* gu $aU
Un. JDa« 5llbum €p. 36 enthalt eine S3al(abc, eine djarafte*
riilifc^e (Stube „le ruisscau", eine 93olf«b^mne „al sommo
Ponteüce Pio IX" »on ®. 2)Ugagjart contponirt, bie $re*
gblera au« Othello, ein Dlocturno /f le ctepart", unb einen
ßoncertgaloVV „toujours en svant". 2)a ^cigt'd in ber£b a * :
„Q3on 5(tlem '»a«!"
SJ. SBafcufcio, ©p. 1. Souvenir de TAllemagne. An-
dante. Ricorti. 3 Jx.
©er fflerf. geigt pdb in biefem „«nbenfen an IDentf^«
lanb" nid^t »on fet)r lieben«»ürbiger Gelte unb bat ba« Bn*
oenfen an fi^ felbft für Slnbere in fein »ortbeilbofte« ?i«t
geftelit. 2Bir treffen in feinem C*>u« »tel «litter unb »enig
©ebalt, mit anbeten ©orten üiel ©efdjrei unb.ioenig ffiolle.
©. @Uljer f Invito alla danza. Passeggiata notturna
sui mare. Due Melodie. Ricorti. 1 JFr. 50 €t«.
3tt>ei flleinlgfeiten, über bie jt* nic^t« fagen lägt, ba fle
felbfl ni$t« fagen.
162
& 9tatafucci, Due Inni popolari ad onore delT
immortale Pio IX, rid. per P. da F. Baroni. Ri-
corti. 3 St.
3taUe«tf^e für ^ianoforie eingerichtete ©elegenljeft«*
muftf.
3. g. ©oBtj^ttSft, ©p. 37. Deux Mazourkas. ßott
un* ßock. 20 8jr.
©uter SRittelfdjlag.
3. 3f. £>okj9tt$ft, ©p. 49. Ricordanza. Jjofmeifler.
15 llgr.
— — — , ©p. 51. Rhapsodie. CbetfoaC
20 llgr.
gär ba« mnftfalifd^e SBiffen unb können be« (Somponipcn
ftnb bfefe Srücfe fefcr unbebeutenb gn nennen. (Sie ermangeln
bi$ poctifdjen <&aud)e«, ber bi«weüen in £.'« SBerfen anju*
treffen war, aud) flehen fte 1jinp<$tlidj ber (Srpnbung gegen
anbere fc^r gurücf. 3n beiben (Sompopticnen jcidjnen Pd)
namentlich bie SWfttclparticen bnr$ Sterlett au«.
2t. ©WijfdjOCl, ©p.41. Souvenir de Berlin. Bluette.
ßote u. öjA. 22| 0gr.
— — — / ©p. 47. Andantino et Allegro ap-
passionato. ßiljiitt. 1 JFl. 12 flr.
93eiDe (Sompoptioncn fielen mit ben S. 91 a be« tfrit.
S(n\cig. be-preebenen Sffierfcn beffclbcn (iompenipen anf einer
Stufe. Dp. 41 f;at wcnigPen« ben 9icij finniger Älangtofr*
June» für pä) ui.b äljnclt ber (Sampaneffa (£p. 10); in £)p.47
ip i;anvifäcr)iid) wieDcr bie öebanfcnaimutt) gu beflagen.
gannl) fcc (Safc^tn, ©p. ll. Bourrache musicale.
ßott u. ßock. 124. Sgr.
3;i JPl. ?l. Sfjibaat'a bcnifc$*franj6fif<Scm Sörtcrbuclje
pefot: „Üourrache, fem. ber Jöcrra^en, Zßcvvdfd) (ein tfiaut)".
(Bcrltegcnbem „mupfalifcl?en Vorragen ober Sborrctfd?" nad)
ju fließen i:V* ein £raut ©t>ne Saft unb Äraft. 2Bie be*
bauevn, nx&i mime il'cnntniß baven gu Ijaben.
2t. 2efd#ont, ©p. 17. t>o!kslirt>er für pft*. über-
tragen. 1U*. 3. Öcljtrnjcrs tjrimuH'l). ßöte u. ßoek.
15 Sgr.
UM: ^carttitiing tft bicSmat weniger gelungen, alö bei
ben cv^cn teiben vlij.i.incvn. Uebri^cns gilt ba$, Wa« (3.64
b. 3- «ber bii'felfoen gefagt Werten.
6. ©. jftetfjiger, ©p. 187. Scenes Jamilieres ca-
ractcrisii(|ues. 3 fjefte. Drcs&en, ÄlfftT. 1s un*
3* tjrft, ä 12V ngv.j 2s fjeft, 17| Hjr.
*Sir erlauben unJ, ba« auf bem Sitel bepnblidje 3n*
^altöoerjcic^niu ber #cfte au« bem granjopfdjen jn über*
fc Jeu :
I. Xbftil -ttr. 1. Sichelt, um bie tfinber, bie man wiegt,
511m Schlafen ja bringen. („Singe, finge, meine
gute OJrojjmutter, ify werte gut fölafen! —")
mt. 2. 5Die (Spaniel. (,/« Olei^getot^t ^übf<*
^alte, meine Äletoc.")
II. ^eil. 0lr. 3. ß meine Hebe SRutter, »eriei^e mir.
IWt. 4. JDer Sani nnb bie 9foefö$mmg.
5?r. 5. Ör liebt mic^? (Sott mel^' ©lüef!
HI. XWl. 9lx. 6. Äomm' nid^t gn fe^r in'« gener, meine %o$*
ter! [®Ianjenber ffiaijer.]
iDie SKttfif bagn ift tani angenehm.
3. 2t. ?Pa^er, ©p. 14. La Danse infernale. Scherzo
fantastique. ^aBlinger. 45 fir. CÄl.
JDer (5omp. ^at bereit« in feinem Op. 12 ein eblere«
Streben an ben 2:ag gelegt, ©erfolgt er bie 8Md)tung toeU
ter, treibe er in biefem ©erfe eingef^lagen, fo bürfen xoii
if)tn ben bePen (Srfolg &crfpred)en. 3)ie« (Sc^ergo entölt
me^r SWnfif, al« faP ade feine ©erfe sufammen, nnb bietet
feibp <5igentl)ümli<$e«. Söir »erfe^ien nic^t, baranf $fna*:
roeifen.
©. ©*rö>er, ©p. 4. Drei kleine CljarakterOücke.
CljaUier u. (ffomp. 10 Sgr.
Grieben ft$ nic^t über ©errö^nli^e«, laffen iebodj eine
mupfalifc^e 9(ber erfennen. $ie »egeid^nungen ber Stürfe
ftnb : „Polacca, Valse senlimentale, unb Etüde (la Sauterelle)".
©. ®. ©tücftafc, ©p. 1. Serenade. [Le Salon,
Nr. 10.] Collier u. (Komp. 10 8gr,
3n ber (Srfinbung nic^t übel, in ber Siuöfu^rung giemli^
mangelhaft, al« £)p. 1 überhaupt nic^t unerfreulich. 3)ic
©teile S.5, $;act4— 7 verratb bie ungeübte £anb, no* me^r
bie Stelle S. 6 f X. 3—17. Sediere toäre h'^ S. 7, X. 9 jum
»ortl^eil be« ©anjen beffer Weggeblieben.
SS. Älof , ©p. 1. Serenade. ÖTöln, Spcljlof?. 15 Hgr.
»1« )Dp. 1 glci^fafl« bea^tenöteertf;. JDa« SBerf beton*
bet Streben unb Stubium, obfcfyon nic^t ^dlltg geläuterte«
©efe^maef. Der Gomp. fd>veitc rüftig vornjärt«.
@. g. gtiebti^, ©p. 31 u. 32. Deux Romanccs.
Nr. 1. Chanson d'adieux. Nr. 2. Chanson de nuit.
C0I11, Ödjloff. 18 Hgr.
93on einem JRcman^endjarafter ^aben h)ir Feine SWerfmale
^erau«gefunben. ^affenber f^eint uus3 für biefc Sa^en bie
Benennung: „3wei Seidjtfjetten".
©. @. 25elcfc, ©p. 23. Souvenir de la vallee verte.
Adagio expressif et Rondino cn forme de Valse
moderalo. Cljcmnitf, Racker. | 8II)lr.
2)a« Slbagio iP nic^t lang unb tritt weniger al« felbP*
Pänbigcr Safe, fonbern mclme^r al« (Einleitung ju bem [Ron*
bino auf. Sefrtcrc« bewegt ftd^ im JDreioiertcitact nnb f)at
nac^ 9lrt fleinerer Gompofiticn«gattungen »erfc^iebene Pc^ ab*
fdiliegenbe uub meip gu wieber^olenbc X^eile, benen eine (5oba
beigefügt ip. $a« SBerf Pammt öon einer gewanbten geber
unb mac^ft eine angenehm vornberge^enbe ©irtong»
163
©. SRottebo&m, ©p. 6. gfdjs «Ijarakta- unfc p^an-
tafuttückf. ijasliiiflcr. 1 ^1. Citl.
3« 8>* ÄiitI/ ©J>. 26. Impromptu. {ktcrs. ITr. 1.
12 Hflr. tlr. 2. 12 njr. Hr. 3. 10 Tip.
©erben befotodjen.
3ttflrsictu>e$.
§. SBolfatt, Lecons maternelles. Etudes enfantines
soigneusement doigtöes et composees pour lcs
petites mains. Livr. J. Stern u. Comp. 1 ftljlr.
S(n unb für fldj fab biefe Hebungen nid)t gang »ettt>etf[idj,
Jebodj ift un* bie 2Beife, toie jte ber 33f. fcovuläv $u mad)en fud^t,
eine »iberlidje. Slufjet bag er fafl ieber 9We eine gina,erjaljl
beigefügt, auger bag er burdjgangfg bie füi beibe $finbe ber
Seitbauer nad) jufammengc^örigen *Kotengrm>Ven mit punftir«
ten Linien »erfeben far, — ein Üßerfaljren, toelc&e« tofr faum
anberS atd mit „QfeUbrütfenbauen" gu bcjeidjnen totffen, —
$at er nidjt nur ben Xitel mit einem ©ilbd^en gejiert, auf
toeldjem gn feljen ift, toie Suug nnb 8U begierig nad) ben
heften be6 JBerfafferö verlangt, fonbern aud) jebem einzelnen
©turfe einen „erläuternben $ert" (ftanjöjtfd)) »crangefefct,
ber feine«ttJfg6 viel n*ert^ i)l. $>aju fommt, bag ber lieber*
fefeer biefed 2>rte$ nt'djt fc^Iedt)ter ^<!itte übetfcfeen fönnen.
Defter« trifft man gerabeju Un(inn. 3um S3clege einige <&UU
len: &titt 2. „£>ii tr-eigt bag ein »iennettel Zatt cfcct ein
jtoetoiertcl £aft Q au« einer ganzen Xaftnote ober ifyrem
3Bert^e befrebt." — 6. 6. „2Ble bu fteftf iiebtfe« flinb, ift
biefe Seciion ju bem 33el;ufe befcnbet« niebergefdjriebcn um
ben 9tl)$ traut gu lernen, ober wenn bu einen anberen 9lu3*
brucf beffer «erfter)efr, bie 3citcn gut gu betonen, mit ber er*
Pen SKotc bie fie in fid) fagt 5 k." — <&. 10. „$)u f>aft ge*
lernt mein gute« äinb, bag bie Xriole bebrüten toill, bag
Ijier brei gtoei fed)<5 uter ober jtoölf adjte gelten; bu fennfi bie
Regeln, id) l;abe nidjt nötljig bir barüber tneljr Sluffiärung
gu geben, aber biefe Section toirb fte bid) ^octifc^ aueftifjrcn
laffen." — @. 18. „Sie (Stynco^e ifl ba« löorgen einer 9lcte
»on einer 3ett bie il;r nid)t guFommt, unb bie au« biefer Ut*
fadje eben ft<!) »on einer anbeten SRote einen Sfycil ber 3eit
entjieljen lagt, toie fie e« felbf! getban. JDtefe 2ection toirb
bid) befähigen gu ftyncol>iren ; jc." — 2Bir Ijabcn biefe
€>Ä$e interpunetion« * , toort * unb budjflabengetreu toieber*
gegeben. Ueber tyre 5lngie^ung«fraft toirb öliemanb in 3»eU
fei fein.
3lttcl!iöCtt jblrt tt.
Bei Wr.Kiitner in Leipzig erscheint nächstens mit
Eigenthumsrecht jür DexdsMand:
BER PRÄTENDENT,
Oper in 3 Acten
▼on
Wr. Küc ken 9
im vollständigen Ciavier -Auszug vom Componisten
und allen übrigen Arrangements, desgleichen die
Ouvertüre der Oper für Orchester und für Piano-
forte zu 4 und 2 Händen.
Leipzig, im September 1847.
Bei TP'. Wissmer 4* Co. in Minden ist so eben
erschienen und durch alle Buch- und Musikalienhandlungen zu
beziehen :
Müller, €• F. O.» Sonate für das Piano-
forte in F-dur. Op. 1. Preis 174- Ngr.
Marx 9 A. B., <Jn banger Zeit". Vierstim-
miger Chor mit Pianofortebegleitung. Op. 19.
Preis 25 Ngr.
Marx 9 Jk. B* 9 „Meine Seele ist stille zu
Gott u . Hymne für vierstimmigen Chor mit
Pianofortebegleitung. Op. 17. Preis 20 Ngr.
lVeae Musikalien im Verlage von JPr. Hof-
meister in Leipzig:
Beyer, Op. 88. Les Progres des jennes Elcvcs. 12 Morceaux in-
slructirs en Variotions et Bondeaux sur des Themes favoris
p. Pfte. Nr. 10, Polka's favorites. Nr. 11, La dernicre Pen-
söe de Weber. Nr. 12, Lucia di Lammermoor, ä 12£ Ngr.
1 Thlr. 7£ Ngr.
Croisez, Op 36. Deux petits Solos. Morceaux faciles et bril-
lants p. Pfte. Nr. 1, Nocturne. Nr. 2, Capriccio, ä 7£ Ngr.
15 Ngr.
Duvernoy, Op. 169. Bagatelle snr deux fiarcarolles fav. du Bou-
quet de l'lnfante, de A. Boieldieu p. Pfte. 10 Ngr.
— — , Op. 170. Bolero fav. du Bouquct de l'Infant p. Pfte.
12* Ngr.
Genischla, Op. 13. Sonate f. PHe. u. Vcelle. 1 Thlr. 20 Ngr.
— — , Op. 14. Fantaisie p. Pfte. 15 Ngr.
164
Härtelt A., Op. 7. Barcarola. Nocturne. Canzone. 3 Pezzi ca-
ratteristici p. Pfle. l2£ Ngr.
Labitzky, Op 14*2. Glocken-Galopp, f. Pfte. 10 Ngr., f. Pfle. zn
vier Händen 12| Ngr.
— — , Polka-Mazurka (Op. 140) and : Glocken-Galopp (Op.
142) f. Orcb. 1 Tblr. 15 Ngr.
— — , Glocken- und Eugenien-Galopp f. Pfle. leicht arrang.
10 Ngr.
WieÜiorski, Op. 15. Pensees fugitives p. Pfte. 15 Ngr.
Nene werthvolle Musicalien,
welche so eben mit Eigentumsrecht in der Schiesing er-
sehen Buch- u. Musikhandlung in Berlin erschienen und duich
alle solide Musikhandlungen zu beziehen sind :
Alkan, 6 Partitions ponr Piano : Airs d'Iphigenie et d'Armide de
Gluck, Andante de Haydn, Marche et Choeur de Gretry, Psalm
de Marcello, ä £— i Thlr.
Bordogni, 3 Exercices et 12 nouvelles Vocalises p. Mezzo-So-
prano av. Acc. de Piano d£d. a la Reine d'Espagne. 2 Livr.
ä lt Thlr.
Curschmann, Willkommen, f. 2 Singstimmen u. Piano, i Thlr.
DölUer, Esmeralda, Air napolilain p. Piano, dito ä 4 mains.
Op. 62. ä I7i Sgr.
Fecliner, Rßverie p. Piano. Op. 5. £ Thlr.
Graben- Hojfmann, 500,000 Teufel, f. eine Bassstimme. Op. 5.
17* Sgr.
Gungl, Joh , Newalieder, Walzer f. Piano 15 Sgr. Sommerlust-
Polka f. Piano, dito zu 4 Händen, Op. 32, ä 7* Sgr. Peters-
burger Hofball - Quadrille für Orchester l£ Thlr., für Piano
12* Sgr.
Hakctj, Musketiere der Königin. Oper f. Piano, dito zu 4 Hän-
den von Klage, ä 3 Thlr., Ouvertüre u. alle Nrn. einzeln.
Halle, 4 Ilomances p. Piano. Op. 1. 1 Thlr.
Fanny Htnsel, nee Mendelssohn-Barlholdy, 6 Melodies p. Piano.
Op. 5. 25 Sgr.
Hering, Prost Neujahr! Männerquartett. Op. 8. 7j Sgr.
hvven, 5 neue Gedichte von Heine f. eine Singstimmc. Op. 40.
f Thlr.
Kücken, Kitly von Heine f. Bass mit Piano. Op. 42. £ Thlr.
Kullak, Cavalinc „Komm weisse Dame" von Boieldieu, f. Piano,
§ Thlr. Carnaval de Venise, ä 4 mains, J Thlr.
Kullak el Eckert, Gr. Duo brillant snr Mel. romains et napo-
lit. p Piano et Violon. Op. 39. lj Thlr.
Jenny Lind's Schwedische Gesänge mit Piano, deutsch von
GiimlierL Heft V. 10 Sgr.
Mcyrrfteer, Stmensec. Vollst. Clavierauszug 3 Thlr., zu 4 Hän-
den von Klage 4 Thlr. Ouvertüre, Gr. Polonaise etc. einzeln.
— — , Struensce (Ouvertüre l£ Thlr., Der Aufruhr 25 Sgr..
Gr. Polonaise 1 Thlr., Dorfschenke } Thlr., Slruensee's Traum
u. Trauermarsch J Tblr.) p. 2 Violons, Alto et Vcello.
— — , do. Der Aufruhr, Marsch u. Chor, Partitur, Orche-
ster- u. Singslimmen 5 Thlr.
— — , Ouvertüre aus Vielka, Feldlager in Schlesien, für
Piono ii. Violine concertant von Eckert, 1 Thlr.
— — , Marsch aus Vielka, Feldlager in Schlesien, für Or-
chester 1 Thlr., f. Piano 10 Sgr., zu 4 Händen von Conradi
15 Sgr.
Moeser, Souvenir d'Afrique p. Violon av. Piano. Op. 5. Ii Thlr,
Teichman, Le dimanche du sonneur — Der Sonnlag, f. 1 Sing-
stimme, 5 Sgr.
Thalberg, Melodies styriennes pour Piano a 4 mains« Op. 61.
1 Thlr. r
Vieuxtemps et Kullak, Gr. Duo brillant cur Vielka ou Camp
de Silösie de Meyerbeer p. Violon et Piano. Op. 24. \\ Thlr.
Westmorland, Lord, La ballaglia nell* 1/ Ero« di Lancastro per
Pfte. f Thlr.
Wieprecht, Gr. Marsch der Berliner Schützengilde, Preuss. Ar-
meemarsch für Piano. 7j Sgr.
An die Herren Musik - Directoren
in Deutschland.
Um den vielfältigen von nah und fern an mich
gerichteten Wünschen, meine
Humoristische Rundschau
für Orchester
in Abschrift zu besitzen, zu begegnen, zeige ich
hierdurch an, dass dieses Tongemälde in Form
eines Potpourris mit sauber gedruckten Orchester-
stimmen, nebst dem ausführlichen Programm dazu,
in der Verlagshandlung Schuberth <lr Co. erschie-
nen und durch alle Buchhandlungen zu 8 ThJr.
Pr. Crt. zu beziehen ist
Jlug. M m Canthalj Musik-Director.
Hamburg, im September 1847.
Zugleich bringen wir zur Kenntniss der Herren
Musik-Directoren, dass gleichfalls in unserm Verlage
zu obigem Werke eine vollständige sogenannte
Ciavier- Partitur zum Dirigiren zu 1^- Thlr. zu ha-
ben ist.
Schuberth 4* C. 9 Hamburg u. Leipzig.
Wie bereits mehrfach angezeigt wurde, sind
die Nummern dieser Zeitschrift, welche das Referat
über die
Erste Versammlung deutscher Tonkünstler und
Musikfreunde in Leipzig
enthalten und wovon bis jetzt Nr. 16, 18, 20, 21, 24,
26, 28 bezüglich sind , einzeln a 14. Ngr. zu haben,
zu welchem Preise überhaupt immer Einzelnummern,
so weit der Vorrath reicht, abgelassen werden. Zu-
gleich sei bemerkt, dass die frühem Jahrgänge der
Zeitschrift bei Abnahme einer Anzahl von 6, 10 oder
25 fortgehenden Bänden bedeutend billiger nolirt
werden, wodurch die vollständige Anschaffung dieses
Journals sehr erleichtert wird.
Mobert Friese.
$ru(f 9«n $r. «üefmann.
Heue
iitf$tift f#r
ffitro n tfrcvtLi$ct JÄebactepr:
©iebertimbjroaujtgfler Sani),
^ 28.
S Itltgtf :
Stöbert gfriefe in Sefpjig»
Den 4, Octobtt 1847,
9Jon tiefet 3n*W- erfd)e(nen tvcrfjaitltdj
2 Ehimmein wen 1 cw l'/a ©ogen.
$ref* toe* Eaube* leon 52 Olm, 2 Vi £l}lr-
3nfcrtlen*a.ebiiljten blc *|3etitfcefle 2 9lgt.
atccnement nehmen alle *|5opami(r, ©nd^ f
SHuftf* unt> il utifl & atib langen an.
Snfjttft; *D*e erfte ßetfammUine teutfa« ZonluttfU tt in £**Fjia tö«(f) — Älein* Bfitung,
Sie erffc Sevfamtiihing fccutfd>cr Son*
Fuitftler unb 2Kit|Iffrcunbc in geizig*
£5ortr«|uttflO
4?r. $. Samme in Singen am §li}m\ fcatte eine
Kettte @<(ttft : „öin Söcrt über bie UttjtBftfiit&figfftl
beä bi^crigen SdjHiffHfuflemö in ber äfluftf mit SÜcr=
fdftag jju ^ibanbcrung fcfftctfreii" eingefeubet, tuifa ein
Söotum ber äJerfamitifmig tariiber fce antraft* -£>crr
SBcnjef ergriff ,)Unac*)jt ^ aü 2B° T * unfc M tc " l ftl, * s
füfiTÜdjerer Sttittijeituug nacfijiiicetfrn, tute tic in 3Jets
fdilag getrauten Sleubenmge» teiueätuegä praftifdj,
üjic uteri) nupt bie sRotfyurenbigtrit einer Ulenberung in
biefen Singen uic^t fefyr einleitet eiib fei: beui QlnfSit*
gcr foQe bafl Üewen ber Steten crfeidjtert luerbeu!
aber baä fritfjm SÖerfatjren fei ffiitrölvtgi fü fdimie;
tig, eä femme nur auf tic ^irt imb Seife an, tele
geirrt nnrbe. Unb gefeut audj, eä fei eine (rr(eid?=
trrung iucgfrdj; warum feite ter 2}equrm(it$feii beö
Slnfängerd 511 Öiebe ba3 gaujc fciäljerige ©tjftem mit;
gcflcfirn werben. £>cr ©c^uMerigWi, waö au3 fren
teerigen äSujifatmi werben fette, unb nue bie 5B«s
leger iveuig Steigung üctffiiicu meßten, bicfeJbru ums
gitbrucfeu, luflUe er gar iuct)t grb euren, Sotn(b aber
bieÖ nidjt ju erlangen fei / luiirte taS ?ieue nur eine
fetjr fparlidje Hnnmibuna. fmben. 3>cr SJetnmrf
übrig rnä beä Unfimiä, lucittjcr fcem fri&f; irrigen Stieme
gnuatbt werbe, bürfc naiver jit ted;t fertigen fein.
§r. Slügel bemerke, w\c tic ytrt unb 28 ei je, tvic
SJlarjr tic Koten le^re^ jul^I bie jrocctinaßtajlc fei.
Stue^ $r, ©^eftet f^ra^ ftdj gegen bie gemalten
SBorfc^Iägc ait§. 3(lö hierauf ber $t. 93oifigcube bie
fragen jut v 2lbflimiuung fcro^te^
ob auf bie Slnfiäten feeS $xn, £aiume weiter ein?
^ugefjen fei, unb ob bie ffierfainmlung bie Sot=
fähige beffelbeu annehmbar finbe,
entfe^ieb mau fic§ mit großer S^ajoritat gegen baS
Unternehmen. *)
^ieruäc^jt üetji^tete tfft, ©atttcr auf feinen auf
b« ;£ageäorbnintg junäc^fl uer^eie^neteu Antrag; beäs
gleiten §r. @d)eUenberg auf ben feinigeu, ba ba3
28efeutlidje feineä s 2lntrageß fd^ou iu beut biä je^t
SJe^rerfjenen enthalten fei, §r. ®. Wnuenturg aitd
fiaÜe bagegen ergriff baä SSort uub fteßte beu (^e?
fangunterrif^t betreff L T nb einen Antrag, ^a biefer @e?
geupanb i*i§ ba^iu notf; nia^t jut Spraye gc=
bracht fei.
^nuKauenhirg'ä 9tebe richtete ftc^ f?anptfa^(i(§
auf bni beb auerfi eben ^langet jeber MiifFfirijt auf ei=
grntli^e Stimmnt(tur in ber fegenannteu Unterlief;! äs
meifc gar üieter fceutfe^er ©efaugtel^rer unb bie ttcr^
bfrbtidien S'üfgen bwfel SÄangfW. 6r te^ei^nete eö
alä ein ©ebürfnifj, ba^ 11 ufere i-Iufiffefjufe]! (^aupt=
faiCilid; bar auf bebarf^J fein foltten, uic^t blcö ^rafti?
fe&c Säuger, fcubeni ver alten Singen andj grünb^
•) $rn. ^a^tme Tjicrbci ^u^tri^ bie ^la^xl^t, tap wn
ten ein^efciihcten fempJatcn circa 18U— 190 an Me aßi^tics
ter fcer ^etfammhmtj vertfieilt iüi?rten fiiit>. lieber bie ued)
ni?ti^cn ^remptarc ivclU bcrfe(6c gc|äflfg{l t;fl^uiuvcn.
b* Sfteb.
166
ti# gefcitbete ©efangl*r;rer ju erjie$en. — §r. 9?auem
Burg Behielt p^ toor, bei ber fänftigeö 3af)r flatts
ftnbenben jroeiten SJerfammlung auSfityrüdjer auf
biefe ©egenjlänbe einjugefyen, inbem et ji<$ jefct nur
auf eine vorläufige erioätynung unb Slnregung 6e;
föräitfen ruofle.
(Sin von mir für bie 33efpredjungen bc§ t>ort)er;
get)enben £age8 bestimmter Antrag über Ginfityrmig
alter ctafflfö« SGBerfe in bic ©egemuart loar ntc^t
jur (SrBrtcrung gekommen. $fy benußte bie noc§
fiSrige 3eit, unb trug golgcnbeS vor : *)
*) Äurg \?ct ben Sagen ber ißcrfammiung war ein ano*
ntmterJöiief au« 2eip*ig bei mir eingegangen, ber e« fi<$ nur
Aufgabe gemalt fyatte, 9lef)ulid)e« anguregen. ö« war meine
3lbfi$t, renfelben mitjutljeilen, ba aber bei ber Grorteiung
be« obigen antrage« bie 3*»* nid^t mebr au«re!d|te, mag
berfelbe nadjfterjenb eine ©teile finbeu.
ffiereljrter $err ölebacteur,
3Me in ben nidtfen Sagen beoorffe^enbe SonfnnfHerw*
fammlung oeranlagt mid), wenn aud) etwa« fpät, 3r>nen ei-
nige 3eüen gn übergeben, beren 3nfalt geroig Ui mantym
benfenben ÜHufifer, mag er Styoretifer ooer $raftifer fein,
einiger $&eilnar)me gewürbigt werben wirb.
3d) \)<xbt nämlid) an« eigener ISrfaljruna burd> langi&tyri*
am Umgang mit ben verfäiebenften SonfünftUm au« ben »er*
fdjiebenften SSnbern bie innige Uebergeugung gewonnen, bag
bie 3ftermai)L berfelben, »enn and) in Segiebung auf iljre
Äunjt, b. $. bie aihiftf an unb für fidj, wirflid) tyinreic&enb
au«gebilbet, *o$ in betreff aller iljrer «iti«ioiffenf^aftcn, tie
man bei einem toafjrljaft gebilbetcn aRufifer nidjt vergeblid}
iud&en foflte, auf eine <Sd?rerfen enegenbe SBeife wna$läf<
Igt W. Unter biefen Unteren (ben ^ilf«tt?iffeni haften) bebe
id> fpeclett bie @cfd)td)te ber SWufif tyervor, unb wirflfd) ifi e«
bie 9Jhifcnfd)i»ejier tflio, n>eld>e fid) in unferer 3eit am met*
flen über üBernjdjläffiijung unter ben tfunfljüngern gu befla*
gen tyat. 33ercugtlo« unb untoiffmb ger>en in biefer Segieljung
gange ÄünfUer* Generationen fcurd)« geben. Sttiemanb fragt,
ttw unfere bcrrltdje itunft entftanfcen, SWemanb wie fie ge*
warfen/ ifliemanb u>tc fie auf iljrcn jefcigen £öl>ei>unft ge*
bieljen ift. (5« genügt bem größten Steile unferer Ijeutitjen
aWuiifcr unb Ijauptfäcfcliety ben f. g. praftifdjen fier; fagen ju
fönnen, bag it)re JUnft tolrflidj nnb nacr) ©efefcen benimmt
crifiirt, nnb bamit meinen pe ji^ felbfi genügt gu ^aben.
allein in unferer 3eit gcrabe, in unferem Sa^r^unbert be«
allgemeinen, mistigen gertfd)ntte«, tro alle Xrtebfebcrn beps
pelt annefrannt trerten, um ben mcnfe^lte^en ©cift auf ben
tnöglid)ften ^ö^ebunft be« 2B.ffen« gu fötbern, erfd)eint eine
berartige »Bcrnae^läffigung eine« fo widrigen 3:f)eile« ber alU
gemeinen Jtunft* unb (Sulturgefebi d)te für ben^ünflier im Ivel*
teren Sinne be« Sßorte« , befonber« aber für ben gadjmujifer
in ^o^em ©tabe bebenflid). 3^ar iji e« nid)t ui leugnen,
ba§ einzelne 2Benige ehrenvolle §lu«na^inen machen, inbem jte
bem geid)icf>tli<ben Steile ber Xonfunft ityre befonbere 9luf*
merffamfeit wibmen, bie gtcfje 2)Ut)rja^l in ber ©efellfcfeatt ]
ift aber immerhin maggefreitb, unb bem entfpree^enb mülfen ,
toir un« aua^ i)kx offen unb or?ne <Eelb(lfcr)meid)elei gefte^en, ,
bag tiefe inteifjfautc 9Biffenfd)aft leiber faum me^r al« bem ;
tarnen nad) befannt ift. j
(!« \\t fcinc«rccg« bie 5lbficr)t biefer 3füen, gu unter- :
fu^cn Jrovin ber ©ranb folc^a 3:()eilnalim«loftgfeit liegt unb '
SRrtn Antrag Betrifft bie Sinfu^rung alter clafs
ftf^cr SBerfe in bie Ocgcnwart, ic^ meine fol^e au$
ben früheren SA^r^unbertcn, $iufna1)me berfelben in
unfere Soncerte: einen (ftcgenftanb, ben tc^ für eine
ScbcnSfrage auf bem ©ebict ber Sontunfl ijalU. Qd§
t)abe mici) t)icrü6er fe^on met)rfa^ in ber neuen 3«ts
fc^rift f. SKuftf ausgebrochen. SBenn id^ ^ier bie
©ac^e alö Antrag beraubte, fo gefc§iet)t e«, um bies
fe(6e genauer burdjifprecfyen, unb manche (Sinioenbuns
gen unb SSebenfcn, bie oietteic^t erboten loerben fönn?
ten, befeitigen ju fonnen.
Unfere Sonfunf^ ift unter aHeu bic jungfle Äunflj
e« fmb nur erfl 300 3ar;re , ba§ fie ju c(affifdjer
Steife gebieten i|t, unb biü tyexab auf bie ©egentoart
t)aben immer neue (Steigerungen unb Sr Weiterungen
unfer 3ntereffe gefcffelt. ©ied Ijat einen eigent^üms
liefen Uebelflanb jur gofge gehabt. @o lange bie
Äraft nod^ nic^t erfc^ö^ft ift, unb auf biefe SBetfe ein
geiftigeö ©ebiet juin 5lbfc^lug gelangt, fo fange bie
probuetiue Xtyätigtett immer oormartö brängt, gefc^ie^t
eö leid)t, ba§ über bem Sflcucn baö 5ltte oergeffen unb
in ben Jpintcrgrunb gebrängt toirbj bafj in ^inbtitf
auf baö 9?eue, IücWjcö ben jebeömatigcn 3eitbebilrfs
niffen me(;r entfprtc^t, ba8 Sitte geringfügig unb ents
bel)r(id) erfc^eint. ©ieö war in Sejug auf SJluftf ber
Satt, ©ie gtanjenben Steigerungen ber SReujeit t)as
ben ben ©lief oon ber 83orjeit abgelcnft, unb e8 tarn
ba^in, ba§ auf folc^e SBeife baö äclterc aömatig
gäujUc^ üernac^lafftgt tourbe.
©ie äJleificn ioä^ien ftc^ einen neueren SWeis
fler, in beffen ©tubium fie flc^ mit Siebe oerfenfen.
toobnre^ fie ^eroorgebrac^t »erben; nein, (Sinfenber biefe«
roill im ©egenirjefl biefe <2d)a!tenfeiten ber ©egenwart mit
bem SNantel ber c^riUltc^cn iMebe beberft iriffen unb nur an*
regenb ba« ©einiae mit beitragen, um ber mufifaiifdjni Äunft^
qeidjicbte ba« allgemeine 3ntereffe lieber gu ücrfe^affcn, beffen
jie fie^ früher in fo au«gel>el)nter ffl?eife gu erfreuen Ijatte.
(Sinfenbcr ergreift baf)er b.u j^igen günfiigen Moment, »o
eine Slngal^l toüatger xöei treter Der Jtunfx im Segriff ift, ba«
2ßoI)l ihrer gerne inftr)a!tli(ben ©ac^e gu beratljen, um auf jene
mangelhafte v 9lu«bilrung r^in^uroeifrn, bie fniljer ober fpater
in itjren nadjtbeiligen folgen notljroenbig fte^ funt» geben mu§.
SGBeld^e SDiitiel al«^bie geeignetften erf^etnen, ber ©efc^i(§te
ber £onfiinfl im grogen mupfalif^en $uMifum biejenige <Stet*
lunn roifber gu geb^n, beren fie ft(^ tl)rem 9Befen na<^ al«
g^iffenfe^aft gu erfreuen Ijaben follte; toele^er >lPeg ferner ein*
guf^lagen, um ren ©djüdrn (ber aWufitf*ulen) in möglidjft
intereffanter, feffelnrer Streife ba« ßauptfädjlidjfte au« ben
3abrbüdjrrn unferer tfunfi mit^utljeilen, bie« ftnb graben, bit
iljrer Vöfung barren; fie geljören »or ba« Sorum CadjfunbU
ger unt> mögen be«balb aueb bier bem Urteile ber Männer
brin^ent anempfohlen fein, bie mit fr Alt ig m ©iflen fi(^ oer?
einigen, um ba« eble «Dletall t?on all* unb je?em Sotbe gu be*
freien, tveldje« fdnen nrfprnnglidjen ©4anj verbunfelt.
©ene^migen ©ie k.
167
Siibcre, weldjc Wetter getyen, bie Sfteifler bet Sfleujeit
überhaupt; fte vertiefen ftd^ fo fe$r in bie gigentljüms
lieferten biefer, ba§ iijt SMitf für ©c^Bpfungen einer
anberen, früheren Äunflepodje getrübt wirb. «Qfeber
aber, ber bie leiteten fennt, wei§, bafj borin Unflerbs
lic^eä geteiflet worben ifl, weifj, ba§ bie alte SWuftf
im Äirdjlidjen ebenfoweit bie neuere überragt, alö bie
neuere jene auf weltlichem ©efctct.
©o entfielt bie begrünbete 8'rage nadlj Söiebers
einfüfjrung be8 Sllten, unb jefct eben fdjeint tin güns
jtiger 3c»tpunft bafür gefommen ju fein, ßö ftnb
fd&on metfac^c Anregungen in biefer £inftd(jt gefdjes
$en, unb ein glücklicher Anfang ifl gemacht worben.
©ie @efcfjic§tfc$reibung ber SDtiiftt fyat einen tycfjeren
9luffc§wung genommen. (®a3 S3ebeutenbflc l;ierin
ifl in ben fegten 20 S^ren geföe^en.) 93iete ältere
SBerfe werben neu ober jum erflen äftate fyerauSgeges
*en. ©a8 ^ntereffe für ©eb. S3ac§ , ber bie »rücfe
feilten fann, welche ju ber filteren 3ri* hinüberführt,
wenigftenö ivaö ©eutfd&lanb betrifft, ifl neu geweeft,
imb in einem fyojjeren ©rabc atö je öor bem fcortyans
ben. (SS ifl nac$ unauftaltfamen ßortftfjritten Se=
ftnnung eingetreten, unb man ifl geneigt, ftd) jurücfc
juwenben. $<§ meine, bafj biefe günfligen 3"tum5
ßäube ic\u\1$t werben muffen, unb bafj e8 gilt, eners
gifdj einzugreifen, um biefe anfange ju förbern unb
ba$, waö fyier unb ba uereinjelt toerfuc^t würbe, ju
allgemeiner ©ettung $u bringen, ©tefyt bodfj in bie*
fer 4)inftd^t bie Sonfunfl gegen alte übrigen Aünfle
weit jurücf. Söaä «ßoefie betrifft, fo ftnb bie alteren
SBerfe alle ebirt, unb eine eigene Siteratur fcon Sites
taturgefdjidjten gewährt bie trefflidjfle Anleitung, fic^
in biefen ©ctyägen jured&tjufinben. ©ie bilbenben
Äünflc beftgeu ©allerien unb äWufeen, unb eö ifl fos
mit ©clegentjeit gegeben, ba8 ©rofje ber $3or$ett neben
bem ©rofjen ber Sftcujeit richtig ju würbigen. SBaö
9?iuftf betrifft, fo ftnb bie Goneerte unferc ©alterten
unb Sftufeen. 5lber »ergebend filmen wir in biefen
©allerien nac§ Aufhellung ber unflerblidjen SBerfe ber
8Jor|\eit. 9Weiu an bie $$. ätfufifbireetoren ^aupt^
fac^ltd^ gerichteter Antrag getjt bat)er bat)in, ba§ bies
felben, wenn ©ie mit ben t;ier auägefprcc^cncn Sin;
fiepten fibereinflimmen, bafyin flrebcn mochten, ber als
ten SRuftt Wieber eine ©tätte in unferen (Soneerten
ju bereiten. 3^ meine Ijier fpecieH bie alte Äircfyens
tnufif, benn waS öon Snflrumentalmuftf uorfjanben,
gefy&rt metjr unter bie ^Raritäten, ^at mel)r nur ein
antiquarisch, ni^t ein eigentlich füufHerifd;cö 3ns
iereffe.
SBa8 baö ?ßublifum Betrifft, fo glaube ic§, bag
*ö einer folgen Neuerung mit ^ntcreffe entgegenfoms
rien wirb, ©aö beflänbige Einerlei in unferen Eons
certeu f)at ermübet, unb man wirb bal;cr bad Sitte
als ein Slbwed^ölung gewa^renbeß 9teue betrauten.
©oUte aber bemo^ngea^tet baö ^ublifum wenig ge=
neigt fein, barauf einjugefycn, fo ifl ^ier eine 0cle=
gen^eit gegeben, wo bie ßel;rer il)ren einfing benus
^en, wo fte im Sntereffc ber jtunfl unternommene
gjeflrebungcn wefentlic^ förbern fönnen. ßnbli^ wäre
eine ©elegen^eit, baö ^Jublifum empfänglich ju mas
djen, and) baburc^ gegeben, bag bie ©a$e in Socats
blättern befprod)en würbe. Uebcr^aupt ijl bieö ein,
wie mir fd^eint, bis jefct ju wenig benugteö Mittel,
um baö q$ubtifum für iWuftf gu bitben.
6S ftnb no^ jwei fünfte, auf bie ic^ aufmerts
fam machen mo^te, beüor wir ju einer Sefpre^ung
übergel;cn. ©ie ^inri^tung fol^er ßoncerte, in benen
ältere ©ac^en jur 5luffüt;rung fommen, unb ^weitenS
bie grage, auf welche 2Beifc jene älteren Sßerfe ju
erlangen pnb.
SBaö Sflx. 1 betrifft, fo ifl $u bemerfen, bag an
Orten, wo man beim ^ublifum eine auörctdjenbe S3i(s
buug torauöfeßen fann, unter einer dlcifye tien fle^ens
ben SBinterconcerten wenigflenö cincö alter SRuftf ge=
wibmet werben fönnte. ©täubt ber ©irigent bieS
ni^t wagen ju bürfen, fo wäre ber crflc S^eil eine«
EoneertS bafür }u beflimmen, unb tjier ^auptfä^lid^
©orge ju tragen, ba§ nidjt 5ltteö unb 5rteued in buns
tem äBec^fel aufeinanber folgte, fonbern eine c^ronos
logifd^e Reihenfolge beobachtet würbe, ©oll in einem
(Soncert 2leltefleö unb S^euefteö jur 2luffüfyrung foms
mm, fo wären biefe Cfrtrcme burd^ SSerfe ber mitt;
leren ßpo^e, bur^ SBcrfc toon 33a^, Raubet, ©lui,
Gemelli, ^ergoleft, SWarcelto k. 31t vermitteln. £ins
ftc^ttid) ber jweiteu fötale mad)c ic^ bemerffid^, bag
ipr. SDrg. öeefer in feiner neueflen ©d?rift: „bie ^ons
werfe beö letrn unb Uten ^«^«nbcrtö", ein 33er=
jeic^ni§ atteö beffen, \\)a% in neuerer 3cit wieber ges
brurft würbe, gegeben fyat.
galten bie geehrten 5lnwefenben bemnad^ (Sinfü^s
rung alter SWuftf für wünf^enöwert^ unb anfc
fü^rbar?
(S<fttu^ folgt.)
Äieitte 3^tung,
Ginem 93r(cfe unfere« greunbe5 ®r. ou« Söraunf^Weig
entlegnen »ir gol^cnbe«:
r/ gür ^cute nur tie fuqe Wad)xiä)t, ba§ gttolffd Oper
„bie 93raut »om Äi)nafl" mit ganj erPannti^em (Srfoige
öcfiem über unferc 93üfjnc ging. S)if« ifl in ber £l)at ein
2£erf, baö, toenn uSd)t in folcjfalen SWaa§en unb SWaffcn ftefe
entttlcfclnb, fo bod) in jene liefen bc* Seelenleben« eingreift,
tro n?tr ba« veinjie @olb immer toieber hervorbringen, n?enn
168
Wir nur an ber redeten ©teile graben. ($« fjerrfdjt in biefem
SBcrfe — eine feltene (5rfd>einung unferer Sage — ungetrübte
JRetnljeit unb (Jinfyeit be« ©tyle«, ber im. ®an$en, fd)on burd)
bie (SJrunbfarbe bei 93u$e« bebingt, jwlfdjen ©pofcr'fdjen unb
2£eber'fd)en Anfdjauungen bie SRitte Ijjölt, ftdj aber in ben
Äatafhopljen über biefe §iuau«fdjwingt bi« an jene 53rücfe,
wo wenige (Stritte nodj in bat wa&re gelobte 2anb be«
3beal«, in bie ©efdHdjte, führen — eine (Sutfaltnng fer*
ncr bei Snfirumentalen, bie weit über ©pofyr unb 9£eber r)in*
auögretft unb an jene granitnen Aufarbeitungen Beethoven'«
gemannt — im ©anjen, lieber greunb, ein ©eelenabet, eine
SBeiljc be« ©ittlidjcn, bie um fo reifer au«fkomcn, je wen*?
ger ftc in breiter (Sentimentalität jtct) Einlagern, fonbern viel*
meljr au« gegenfä&lidjen (dementen al« fdjönfte ftolge erfi
tyervorger)en, woburdj Sitolff ®^ol>r weit hinter ft$ jurücf*
lägt unb aud) an ©ejunbtjeit be« SBirflidjen — ba« immer
in (Segcnfäfcen fid) entwicfelt, 2Beber überwinbef, 3$ fage
SDir für jefet nur, bie« i(l ni$t „jene 9Birtljfd)aft, wo bat
©ebarfene vom £cid)enfd)mau« falte «&ocfMeit«fd)ütTein giebt".
2abe 2)u getreft jeben gu biefer «fcoefoett ein. — 9Udjflen«
meljr-
3n einem anberen ©djreiben von bort berietet man un« :
$. £itolff'$ „bie Braut »om Ätynaft", große roman*
iifdjc bramalifdje £per in brei Acten, Budj vom Ijieftgcn
£pern'©an$er Jr. 3ifd)er, ift am I9trn ©cptember auf un*
fercr J&cfbü(;nc bei überfütttem $aufe mit bem glängenbiien
(Erfolge gegeben wotben. Jlünfrlcr unb tfunftfreunbe fyaben
einen feltcncn £ed)gcnufj gefeiert; Alle finb bavon überfüllt,
in allen ©alon« wirb von tiefem ©enuffc nnc von einem (8r*
cignijfe gefpredjen, aber mit 9ted)t in be« 2Bortc« volljhr Be*
beutung! 2Bir Ijabcn eine £enfcf}epfung fennen gelernt, gro§
unb t)ct)r wie feit 3af)ten Äeinc geliefert, unb bie würbig ift,
ben £i)!-;n affer Seiten $ur 2titc gcftcKt ju werben! ö« ift
biet tat eir.fum:n;ge Urtljcii Viller, bie mit un« genefien unb
gejubelt Laben, uub nicfyt uu^weibeutigev fann bat woljl be*
flätigt fein al« b-irurd), buf? feltfi t'U hbcutenbften JtünfUer
unfcier räömlidjfi befannten J&offapellc in ben 3ubel mit eins
jlimmicn, wa« votfjcr redj niema:« gefaiel;cn iftl £)ie Au«*
fü^ung war m allen Steilen vellcr.bct! SU* fknb ju er*
warten; ©anger uib oCapcllc waren ja tegeifiert t»cn bem
eben fo uieic^ic- aU l)anucni:rcicfKn Ccrfi-, unb riffen guv
Sciv.ii-rcviiii.j mit fief) feit. 3?cr nikv* xvax unferc gefeierte
iTJabuinc gtfd)er.-Cic^tei: ald „Acuitiguurc vom Jfynaft" waljv«
Ijaft gieß. SÜJir jcilen aber amh beu vcitrcffiid)cn Scijkngen
ber SDia^-a mc il^ctl;i(ffci ttnb Sa* O-O 2d;n ejer, Sflnjjmeicr,
fßöcf unb SifaKv, H' u ' l ' c bor ^^ifavciie nnferc velifte Slner?
fennung. (5'imac Kummern, n.iD u. a. bie großartige, mei*
jier^afte Cuverture, warben flürmifdj da capo Begehrt unb ge*
mad^t, unb ber (iom^onlii nad} Jerem Acte auf« 6tfinnif4flc
gerufen. JDiefelbe Au^eie^nung warb auc^ ber SHab. giftet*
Achten ju ZW fo wie am Se^luffe ber «Dieter unb ffinimt^
lic^e ©änger gebübrenD gerufen würben. — Siioiff ifl jwat
in Bonbon geboren, aber feine 3*ic$tung, fein ©elf! jlnb toa^r*
fjaft beutfc^, unb fomit W aud? bie beutfefte C^er in i^m
einen neuen Vertreter gefunben, welche it^r geiftige« Ucberge«
wic^t vor ber italienifdjen unb franjojifeben C^er neben SWc^et*
beer behauptet. SBir ftnb übeqengt, „bie 93rant vom Äpnall"
wiib in Äuqem auf allen beutfd>en SBü^nen mit glii<^em(Sr*
folge begrüfjt werren, unb fte wiro, toU wir fdjon Jingfi be*
richteten, ben Sweater ? JDirectionen um fo wiflfcmmener fein f
ba bie ecenirung eigentlich gar feine Äofien verurfac^t. —
6inen betaillirtcn $eri$t efjefien« na c^ juliefern, behalten Wir
und vor. @.
3n ber „SBiener SWaftf Leitung" fdjreibt ^r. SRotHet
be gontaine:
(Srflärung. Auf alte anonumett Serba^tigungcn r
welche guerfl in einem fieipjiger platte „©ignale" i>la(j fan*
ben, baß id) ber witflic^e ißerfaffer be« unter meinem Farnes
{bti SBreitfovf unb gartet) erfc^ienenen Imprompiu 1 « „Le
papillou" betitelt, ni^t fei, fjabe ieb mit gebür)renber 93er*?
adjiung gefc^wiegen. Anber« pef;t bie ©acte }efci, ba$r.3c*
fepl) 9cowafow«fi au« ©andjau in feinen 12 ©tuben,
25. 2Berf {bti Äijincr), al« jweite Kummer meine befagte
(Sompofitfon, nur mit entfteilcnber ißeränberung einiger Xacte
in ber äRitte unb am ©cfyiujfe, fo voit on einigen ©teilen in
ber Begleitung, abbruef t unb mit ber Anmcrfung begleitet,
„biefelbe fei fiüljer von einem anberen (Somponifien unter bent
Sitcl „Papillon" ^erauöge^ebcn werben". — 3u biefem mir
von einer beflimmten $erfon fc^ulbgegebcnen Plagiat fann ic§
nid)t langer fdjweigen, fenbern erfläre btetmit offentüa) unb
auf ba« Sö.fUmmtcfle $rn. 91 o wafo w«f i'« ©e^auvtung ber
Autorfe^aft jener (Ftube für eine vericumberifd^e 8üge,
bie ict) um fo weniger begreife, al« id? fclbfl meinen ,, Papil-
lon", ein eigentlidje« Album-Blatt, gar nidjt eine« fünb^aften
©eget)ren»5 wert!; r)ieit, unb, im 33ewugtfein ©ebeutenbe*
re« al« biefe Äiefnigfeit geieiflct ju l;aben unb ned) leijten
ju fennen, ^>rn. 9t e waf c w«f i, ten ia^ übrigen« nia^t per*
fönlidj fenne, redjt gern biefen 3uwadj« ju feinen jafjlieicfteii
Werfen al« digentljum «berlaffen l;aben würbe, wenn er, an*
Üa\t baö flcine Häuflein meiner evfd)ienenen C>ompofitionett
fyinrcrrücfa ju plünbern unb sujjleicf» meinen 9luf unb tarnen
ju verunglimpfen, mid) ifcfliü) unb reblid) um ba« aitiftlfdjc
Aimcfen angefprccfjcn t)attc. — 2)ie« meine ein3ige (Srflä*
nmg in bxfcr fc^mäl)iid;cn (Sr)rcnfcf;5nberei.
SBien Den 30. Augufl 1847, Mortier de Fontaine.
CScfc-)rtft$iioti$cit. ■(\ranffurt c/-2l. ©. (^mpfan^en unb beforgt. 9Bo((fn ©ie nic^t iic Ausführung be« un«
mittet. -eilten lYutjcMuftV* b:^ in-r. f ?"::: fii^cn 3ai)rc aufleben? " 3Dicf cr|le"b t. (Empfangen. 2)effau. 2)ie gewünfebte
Ginjeidjniing i)i c,c ci).!'en. 'Bergamo. ©. 3^re iWittfjeüungen werben un« wiilfommcn fein. $ari«. Bieter. 2ßlr
hitten um Sortierung 3f;tcc Llittheilung;n. Äalberftabt. bl. g. (Smpfangcn; wirb beforgt.
2>ru(f oon 8r. Rudroann.
U e u e
iitf$ttft fit
f&ttanttoc rü lojei 9fcebae*ent:
Sfraii) 29tenbeK
©iebenunbjrDanjigfier Sanb.
^ 29.
Sör 1 1 e % t x:
9lo6ert Briefe in £et|»}t0»
3>en 7. Dctob« 1847,
SQon Mefer 3fitfd). erfäjemtit toÄdjentliäj
2 Ammern twn 1 obet l 1 /» ©ogen.
qjiete be* Baute* von 52 Hrn. 2 1 /, £&lr
Snftrfiänflgebü^reii bie JJrtttjfile 2 Sftgr,
&6onticnient nehmen aUe^eftamtcr, 93ni$-,
Mujif s unb Jtunftljanbiungftt an.
3lÜ)aIt; Uebrr JEirtftnmuff( in bft ptotfft Äfta>«. — The Comedy of Errors* — SRrttflfmraig« Gtef&nfl* (BortT) — Gttptfgtr
SRufiflefcfn (S4luf ). — £riftfdi#r Hnifiger. — 3fl Uli igen jMiiU.
lieber fitt^rnmuftf in ber proteftanti*
fd>en Strebe*
Sarttag,
flt^aftt« Ul bei etftt fTwitfünfilfr^trfammiung in fielpjfig
tiem aMwfifbir* X f tf) t r $ au* £itani(*
SBenn id% teeretjrte Slntocfenbe, ^fc* Mufnwrffams
feit auf einen ©egenfiaub ju Unten bejnü^t bin, ber,
cfcmofyl fdjon m'etfa^ berjanbeU, meinei ©rae§ten8
benncä? immer mieber Grtvägung oribirnt, fo rechne
irf> barauf, baj? @ie mir um fo lieber «neu Qlugen?
fclirf feigen werben , a!ö eS fldj Ijier um einen %$tii
unferet Äunft fyanbeft, ber offenbar wnter aßen oben=
an fh-fyt. Siuf bie ftirdje nmufit bitte iA Sie mit
mir einen ©lirf ju merfen, unb jtuar nid^t auf bie
Stiftungen unferer (lamp&ntfien auf biefein ©ebie te,
fonberu triefmefyr nur auf baö, t»a§ in rein j?raftifd)er
SBejirijuna, auf tiefem 5^be in unferen £agen gefei*
flet wirb. 9Jue$ muf* idj tcrauäfdjitfen, ta§ id? ijier
juitäc^fl bie proteflantifajen Kirc&en im Singt bafce,
■3m $inHitf auf biefe fpredje itftl e§ auS, ba§ mir
gar SJieleö in bem mujttalifd}en Steile unfern kitnu
gie einer roefenttic$en 9t*form bebürftig erföetnt, unb
\d) mitC be8r)alb fürjtid) bie ®rage beantworten:
SBaö mufj gtfr&er/eu, um bem mufifa;
lifdj ' Uturgifdjen irjeite in bet ptctejtan;
tif^en Äirc^e eine größere Sebeutung ju
toetf^affin unb ber Äire|enmufit eint gtä?
fett SBitfung jtt fiebern?
%taäf meinem ©afür^alteti mitp
I. ber Äirä^enmuftf im fir^fie^en Stitnö eine teflimmtc
unb fefle Stelle angemtefen metbett/ «nb fie m»§ in
einen inneren unb nut^menbigen 3^f«mmen^ng mit
ben üfcrigen gotteäbienfllt^en ^anblwngen treten,
IT, Uefcrratt ba, n?0 ein gut fcefefcteä Drt^efier ni^t
^ei^ufleüen, tef^ranfe man fidj bc<^ mir auf einen
tiierßimmigen C^efangc^ct mit Orgel^egfeitung.
SBaÖ beji etfien «puntt antangt, fo »r erben ®ic
mir jugefecn^ ba§ eä fciöt)« ganj(ic| bet SÖiUffi^r be^
©eiflti^eu unb ber (Sijcrbirigrnien uterla^n ifl 7 tu
meinem ^fyeiie ber fire^(i^en ^aitbtungen bie Äirdjeni
mujtf i^teit atfc rein jutatfigen $la| ftuben fott, ^u
bei fatl^olifdjeii Äirc^e i^ bieä teffer, mie @ie mit
mir fcei einer unbefangenen Seurt^eidnig üfeereinflim?
men luerben. ^ier bilbet bie Äirrf;enmujtf einen m*
tegrirenbeu ^rit beö tir^lie^en Gultuö, unb fceö^att
geroinnt fte an ^fntereffe unb erbaut, roenn fte gut,
ben Grbauung (Sud^enben* ©ine a^nli^e ©teßung
Tonnte aber ber Äirajenmujit' tu ber ficteflatitifc^en
Äirdje naäj meiner Stnfidjt geft^ert to erben, menn man
fle in 93ertinbuitg fegen moöte mit ben ^»tonatio?
neu, bie ba jmifd)eu bem ©eifltiä^en unb ber @e*
meinbe, bie jundd^fl burd) ein ©anseräjpr Vertreten
milk, Statt finben, S)ie feit etma 20 3a£ren in
*Pnupeu eingeführte Liturgie, bie in ihxa\ toefentli^eu
©tttefen an bie 9Keffe ber Äat^otifen erinnert, roiirbe
fe^r teid^t eine &etbmbung mit ber Äirft^enmnj^f m6g=
tid^ mac^en^ wnn man ben £ett ber Sflefponfurien an
einzelnen Stellen einer Erweiterung unterwerfen wollte
unb fo bm Äirc^encümponiflen einen firmen Sejt jut
170
nuiftfaliförn 33earBeitung an bie §anb gäbe. «3a eS
wäre auä) nidjt einmal nöt^tg , immer ein unb bens
felben %cvt gu bearbeiten, wenn man nur im 9lUges
meinen im @inn unb ber baburety bebingten ©runbs
ftimnmng übereinflimmte. ßine fötale Erweiterung
ber liturgifc^en ©efä'nge würbe enblidj einmal unferer
Ätrc^enmuftt einen feflen ^lag anWeifen; wir würben
bcmgufolgeaUfonntäglid) unfereÄirc^enmuftf fyaben, unb
eö tonnten alSbann tie oft über bie ©ebüljr gal;lreidj
gefungenen lieber, bie ntdjt fetten ifyrer Sänge wes
gen baä 5lnbadjtögefüfyl abjhtmpfen unb erhalten
machen, Bio auf einige wenige unb furge befc^ränft
werben, bie bann gewiß um fo mefjr tyren 3tv«? et*
reiften.
Saffeu @ie mid?, verehrte Qlnwefenbe, nun aud?
nodj ben gweiten 3ßunft einigermaßen naiver beleudfys
ten. $ä) rietfy, überall ba, wo ein voüflänbig unb
gut BefefcteS Drc^efkr nidjt l>ergc|lellt werben fann,
fiä) nur anf 4jltmmigen ©efangcfyor mit Drgelbeglcü
tung gu beföränfen. ©ie Älagcn, wie wenig felbfl
an reidj bottrten Äird^en gur £erfteflung eine& guten
©ängerdjorö unb wo^lbefe^ten SDrc^eflerö getljan wirb,
— bie Älagen barüber ftnb fo allgemein unb auc§ fo
Befannt, baß \d) fie Iner nidjjt erfl wieber vorbringen
will. 2öo man noefy l;ier unb ba eine fyörbare Airs
$cnmnftf gur ■Buffityrimg bringt, ba tft eö lebiglidj
bie Hiebe gur (&ad)e unb ber @ifcr ber ©treetoren, bie
©efangvercine unb äftufttbitettanten gu hrd^tdjen 9luf=
füfyrungen gu gewinnen fuc^cn. ®ie)e .£>ülfe aber ifi
eine fefyt unftdjere unb mcifl auf ben Sufaü baftrt.
SRodj mißlicher fhllt fid) bie Sage ber in JRebe flehen*
ben ©inge in ben Sanbftrdjen, nnb eö fann nidjt oft
genug öffentlich gur (spraye gebracht werben, baß
boc$ enblidfj einmal unferc (Santoren auf bem Sanbe
bavon abtaffen möchten, ftdj an Äircfyencompofttionen ju
mafyn, gu benen ifjreJträfte burdjauö nicfyt auSreictyenb
ftnb. 2Bie groß ber Unfug fyier unb ba ifl, bagu
tonnte ic§ Belege anführen, wenn idj nidjt fürdften
müßte, ju fpeciell gu werben. 9Ule biefc ilmfldnbe
erwägenb, tjalte ic$ eö bal;er für baö ©eratljenfU, tia^
bie (S^orbirigenten alle ifyrc Äraft auf bie S3ilbung
eineö möglich voflftänbigen ©ängerdjorö eoneentriren
unb mit biefem immer baö Einfache gur äuffttyrung
Bringen, ©aö (Sinfadjfte ifl fu'er in ber Siegel anex)
baö 93eftc, unb je gelungener bie (Sjeeution, befto
größer bie SSirfung. Wlit SKürfftcfyt auf bie eben 6es
fproc^enen Sleformrjorfc^läge erlaube ify mir batjer,
Bei ber tere^rten SSerfammtung ben Antrag gu fiels
Jen: baß ftdj au§ biefer §Berfammlung ein SBerein,
gunacftfl an% Si^orbirigenten unb Organifien befle^enb,
benen anbere ©leid^geftnnte beitreten möchten, — bilbe,
welcher flc^ eö gur Aufgabe madjt, gur SRealiftrung
ber ^Reformen, über bie man ftdj geeinigt fjat, baö
SJlögti^fle beigutragen. $ä) tvei% rec^t wo^t, baß
»on ben muftfalifcfyen ^Beamten fofort bie gur ©prad&e
gebrauten Neuerungen nic^t in8 Seien treten tonnen j
aber baä behaupte ic^, baß benfetben mancherlei SWits
tel gu ©ebote ftefyen, gur ©efeitigung ber gerügten
ilebelflänbe ^inguwirfen. ^nßbefonbere Ratten wir unö
benn mit ben ©cifltic^en in 83erbinbung gu fegen unb
biefelben moglidjft für eine folc^e fyeilfame Umgeflats
tung gu gewinnen. gerner fönnte auc^ bie treffe
tyier gewiß (Erfolgreich cö leiflen. §at fte ja fc^on fo
tielem ©uten ben SBeg gebahnt, warum nic^t auef)
biefem? ©ie ^eilnet;mer an biefem Vereine müßten
fic^ bafjer verpflichten, für bie ©ac^e überaß, wo eö
nur gel;t, burdj münblic^eS unb fc^riftlic^eS SBort aufs
gutreten. @ie müßten, wenn fte nidjt fetbfl bie geber
gur 4?anb nehmen wollten, gewanbte Siteraten toeran=
laffen, bem ^ßublifum Einfielt in bie ©abläge gu
toerfdjaffen. ©ergleic^en S3efprec^ungen follten ftc^ gus
ndc^|1 ntd^t bie muftfalifc^en 3*i*fötiften ju t^ren
Drganen auöfuc^en, fonbern lieber bie in weiteren
unb größeren Äreifen verbreiteten Journale unb &eiU
fc^riften, bamit fic^ allmd'fig eine öffentliche SWeinung
für bie @ad?e bilbe, bie auc^ (ner mit ber 3«^ tn3
©ewic^t fallen wirb, ©ie S3ereinömitglieber fönnten
alöbann mit einanber in (Sorrefyonbeng treten unb
einanber von 3cit gu 3cit bie gortfe^ritte mitteilen,
bie man etwa gemacht tjatte. SGBenn nur erfl bie
@ac^c von ten SWufifem mit ©egeijlerung ergriffen
werben ifl, bann wirb eö hoffentlich auc^ an Unters
flügung von ba^er nic^t fehlen, wo fte am meiflen
SKoti) t^ut. 3c^ $abe ftex nur baä SBic^tigfle in
Äürgc auöfpredjen fönnen, unb Bitte eine geehrte
SJerfammlung , bie @ac^c einer weiteren Srwagung
gu unterwerfen.
The Comedy of Error».
Polemica, resp. ad XXVII. 9, 51 sqq.
©er große ^ißverflanbcne woKe eö nidjt übet
beuten, baß i$, um wichtigere Ärttifen nic^t gu Vers
fäumen, einer Äritif feiner Ärttit nic^t früher alö ^eute
ein paar l^eflic^e SBorte gu erwibem mic^ anfe^tetej eö
war weber $3ornefymljeit, uoc^ bie von it)m fo fe^r ges
rühmte ©roBV»l/ welche mein antifritifc^eö ©elüfie fo
lange im Saum ^ielt, fonbern tebiglidj bie Sefc^dftis
gnng mit fc^önerem Qrifyatt, ber fein Stedjt forberte
unb jebe 3ftflreunng abwieö. — 5lud^ jefct fü^le tc^
nic^t bie Sßflic^t, articulatira auf perfönlic^e angriffe
eingugefyen, bie iä) nic^t mehren möchte gu unfer Bets
ber ©dfjaben j alfo teine blutige Rauferei, feinen bets
ferferifc^en ^ofmgang, fonbern ein unfdjablidjeö 9laps
piren möge mir ber geehrte SWißverflanbige erlauBen,
171
bamit «rr fe^e, ba§ id? tyn eljre unb Ijöre. Srjürnen
wollen mit und um fo weniger, als einerfettd bie
©ac§e an ft<$ fcarmloS genug *ft, anbererfeitä neulich
eine beffere Antwort als bie meine fecreitö geliefert,
britterfeitä aber totr bie (Srgöfclidjfeit *or bem $it6U»
fum ni$t weiter treiben bürfen, aW fie furjwcilig
Bleibt.
3uerjl alfo : wir bettagen mit if)m bae ©efdjicf,
toon brei leiten mißtoerflanben ju fein. 9tuffats
lenb minbeflenS: brei Äeute, bie anä) beutf$ »er*
flehen, fyaben in berfelben Angelegenheit benfelben
SWann mifjoerflanben, ber boc$ fo fefyr um baä SBers
ftänbnif? feiner felbft unb ber Äunfl bemüht war.
©ielteidjt ba§ bie @c$ulb an it;m liegt — aber wer
wollte fo un^ftfli$ fein, bieä ju behaupten! (Sr tröfte
ftc$ mit einem anberen großen 9Wi§üerflanbenen , ber
bie Beute mit bem SDr^moron neefte: „3dj fyabe nur
Sinen ©ctyüler, ber midj fcerflanben, unb audj ber fyat
midj mifjoerflanben." — UebrigenS banfen wir alle
©rei, bafj er ben Sftijitocrflanb aufgettdrt: ober feilten
wir ana) fyter in neue SUtijjüerjlänbe geraten? 28er
weifj, wie oicle er nodj in petto fyat, bie etwa an$
unferen Antworten aufä 9teue fyeruorblüben!
©eflo fcfyärfer, folgen Uns unb SRiffrerflanbigen
gegenüber, ifl fein eigenes 83erflanbni§ unbeutlidj ges
fprodjener äöorte. (Sein ©etjör ifl feiner als baS
meine (cf. 27, 53 a.), bafycr bort er nidjt allein QlUeö
toati gefagt ift, fonbern and) tua$ nicfyt gefagt ifl.
(£in fäarfjinnigeö „jwifc^en ben 3eiten tefen" baS ift
eine gar efyrenwertfye Äunfl — fie fpiett in jenen
„mttfltföen $3crflanb" fyinein, ber fonfl nidjt fcerrn
<Sd)äjfer'ö (Sac^e ift. — UebrigenS ifl bie &i3enbung :
„weil bu midj w atjrfdjeint id? gejneint fjafl, fo will
idj bid? einmal wirflidj burc^prügcln" eine toon jes
nen mijioeTftänbigen, bie ber äkrf. für eine tym ers
täubte tjält (27, 51 b.).
3'nbeffen gebe idj feinem Serflänbnifj gern bie
ßfyre, ba§ er jum Xljeil richtig gefefyen Ijat: jum
S^eit — benn freiließ Ijabc idj il;n unter anberen,
b.ty. neben Dielen anberen gemeint, welche ein fo jar=
teä ©ing, wie bie ftritif ifl, im Sturme erobern wots
len. 34? bagegen meinte, bie Äritif fei ein $anbs
werf, eine Äunfl, eine (Genialität ober wie man fonfl
will (welche fcfyöne (Gelegenheit, an biefen enormen
SBiberfprüdjen eine neue Sßotemif über beä (Gegners
©ummljeit ju entwiefetn!) — unb meinte, fte laffc
ftdj nidjt lehren anberö aU burd) ßernen, SBiflfen unb
9teblic$s2Bolten. ©ie Äritif auf *ßrincipien jurücf ju
führen, ofyne ber Steblidjfeit ju gebenten, ifl ein
SWijjtoerflanb, in bem pdj ber fdjärffle «Jerflanb fefls
rennt. 3$ wei^ noc^ feljr wo^t, wie und im p^ilos
logifc^en ßolleg boeiret warb t>on ben Siegeln ber
äritif, ber conjeeturalen, ber ibealen, — toon ben
lectiones probabiles, verisimiles unb verisimiliores
— unb ^atf bod^ ttfied »i^t«, M einer an eigner
$aut erfahren fyattt, tva$ gefunbeö Urteil fei: Siebs
li^feit unb SBiffen ! ober f)aht i% beö SEBif*
fenS nic^t erwähnt? ©a« wäre benn freiließ ein
SWangel an SJewujjtfein, bem fein SHipüerflanb jur
(Intfdjulbigung bienen möchte, ©inflweilen, bid hu
wiefen wirb, ba§ mir baä SBiffen ni^td, bie SHcblic^s
feit Sllteä ft^eine — ober biä gar erwiefen ifl, ba§
bie 9teblidjfeit ein „ftd^ oon fetbfl t?erflel;enbe8 Slequis
ftt /y fei (27,52b.), beföeibe id^ mic^ ber Antwort,
unb bitte meinen geinb unb unfer beiber greunbe /
noc^ einmal 26, 191b. burdjjulefen, ob ia) bann noc^
mi^berflanben werbe.
@ben fo wenig erlefe ic^ auä meinen SBorten
26,192a., ba§ über jene«: ,,g« gefällt mir /y
feine Stecenjton ^inaud fommen fönne (27, 52 a.).
©onbern eö tyi$t: „SBenn öiner fein 6rlebte«
o^ne 9tücf(jalt unb geig^eit ganj fagt, fo braudjt er
ftd^ beS bei gewiffen üorne^men Äritifern befpöttelten:
,,©ie3 gefällt mir 2e." nic^t ju fc^ämen •, benn in ben
fc^önfleu flanb^unftifd^en Stecenfionen flimmert
jene« unfc^ulbige SBort but(|; unb bieö ifl gut,
fo lange cö wa(;r ifl." — $d) bitte £rn.<3. unb bie
3ufc^auer um ©erjri^ung, ba§ ic^ mic^ felber me^rs
matö eitirej Derl^arre aber atä eigenftnntger ailvocatus
patriae fo lange bti meinem Repeto priora, bi& mir
auf gefe^lid^em Söegc meine ®ünbc barget^an ifl,
nämlidj aud meinen SBorten o^nc 9Jli$z unb Hebers
toerflaub.
©aö tefctc, obwohl $rn. @. tjon ber 9iatur
nic^t ganj üerfagt, erregt bodj alljufe^r feinen 3orn,
wenn er alleS ©ebeimnipcotls Anbeuten mit bem SSortc
tobtf^lägt : ,,.3c$ finbe bariu (in Ä.'ö SBorten) einen
gefährlichen beflruirenben (See^ticiömud, toerbunben mit
einer liebreichen conferüirenben SDtgjlif, ober and) ic.'/
©er 93f. fä^rt wi^ig fort, feine eigenen SBorte ju
üerfe^ren unb fte bem äWi^crflanb in ben SKac^cu ju
werfen (27, 51b — 52a). — 3n ber %{jat aber ifl
i$m, ©Ott fei ©anf, nic^t alle« 3)J^flifc^e öerfagtj
er felbfl fctyeut ja unbeflreitbare Söa^r^eiten (27,
30a), toerbamint fie alö Srioialitäten, unb mit Stecht:
waö aber jenfeit beä Unbeflrittenen liegt, baö ifl eben
bie mtjflifdje Äe^erei. Sentit ^r. ©. biefed nun ans
berä alö ic^, fo laff id^ mir'ö gefallen, unb ergebe
weiter fein ©efc^rei brum. — kleine eignen SBorte
weiter ju eommentiren, würbe ic^ t^eilö für unbefc^eis
ben galten, t^eilö für erfolglos -, benn wenn fte be3
ßommentarö bebürfen, fo ftnb fie nichts werti^, unb
idj fc^reibe lieber ein neueS opus criticum, wenn'S
not^ t^ut, als ba§ ic^ baö alte au$ allen 9Wt§»ers
flänbniffcn ^erauSlootfe, bie idj fetbfl toerf^ufbet. —
I $m Uebrigen wunbert mic^ bodj, ba§ ber rüflige,
172
flrebenbe, bem unbeflreitbar; trivialen feinbfeligc Äänu
pfer ftdfj bei ben wid^tigften ©runbfragen, bie aud) bie
fügen, „wijfenföaftlidje Äritif" febr beruhten, fo
ntyftifä paffiv Verhalten will, j. 83. bag er „n i c$ t
bringen würbe auf ßntfyütlung beS ©efyeimniffeS ber
Tonarten", fonbern ftc§ bei benfelben alö „mtjftis
f c$ e n beruhigen" (27,53b). SBie aber, wenn
auc$ bie fogcn. objeetive Äritif bei (Srwäfynung irgenb
eineS neuerfcfyienenen £iebc$enS, Quartetts :e. bewerft:
bie Tonart fei wofyt ober «bei gewählt? ©teidjgiltig
ifl fte nic$t, baS weig $r. ©. gar wofyl. 3P fa &
nun nietyt, fo unterliegt fte audj ber wiffenfdjaftlidljen
^Betrachtung. Unterliegt fte felbiger, fo mug enU
web er gefagt werben: Tonart gutgewätytt, b. \).
fdljeint mir (unbewiefen) richtig , b. §. fte gefaßt mir.
— ©a Ratten wir bie incriminirte 9tebenSart beim
bodj and) auf wiffenfcfyaftlicfj - afabemifctyem ^Jarquet^
boben ertappt — — ober eö ijl notfywenbig, baS
Söcfen ber Tonarten unb Temperatur Dorther ju fen=
nen unb beweifen ju fönnen, etyc man in wiffenfdjafts
lieber Äritif berfelben erwäfjnt. Slber §x. @. getröfie
fidj fo mtyjiifctyer gragen. ©anj fürglicfy, wäljrenb ic§
iene SBorte fetyrieb, fyat ber grögte wiffenfdjaftlic^e
Urt^etter in unferem ®ehiete, 6. V. SBinterfetb, in
bem 3. Steile feineS evang. Äird^engefangcS (©. 122
biö 125) bie Söfung jener alten Srage verfugt unb,
wie mir fc^eint, mit folgern ©lütfe, bag wir ber (£rs
fenntnig baburd? um ein ©rogeS näfyer gerücft ftnb.
— Sllfo nifyt: 33erufyigen, fonbern gorfdfjen!
SBie mag boc§ ein fo fh'irmifcfyer Äämpfer ftcfy fo
leidet beruhigen, wo eS über triviale Unbefhittenfyei=
ten fynauSgef;t!
3d) wollte, eS würbe jwet Sa^elang einmal
gar feine Äritif gcfdjrieben, fonbern lauter fc^öne,
flingenbc ©ad^en, meinetwegen auä) ©urnmeS barnes
f>en — wer weig, bie arge SBelt würbe audj ofyne
papierne vorfütytenbc Äritif nidjt fd?limmer fahren, fons
bern nadj wie vor mit Ijödjfler Naivität il;r Urteil
brauS freien — wer weif? ob minber richtig, als bie
Urtfyeiltgen, tie SJorurtfyeiler unb Sftadjricfyter in ber
Äunfl? — äWit jenem p(;antaftifc$en SBunfcfye begebe
idj, idfy weig eS, fdjon wieber eine logifc^e ©ünbe —
bod^ faum eine fdjlimmerc aU ber gro^c 3Wtßt»crflan=
bene, wenn er meint, mit sßrineipien, jumal fe^r
confufen, ber fcfyledjten, jämmerlichen, mifcrablen Äris
tif auf bie Seine Reifen jti fönnen! tönerne S3einc
ftnb'ö, fd^limmer als an bem alten ©ßgenbilbe, fo*
fern fte glauben, ein ©ebäube fluten ju fönnen, ba§
im Snnerflen — b. \). wenn eö ftd^ felbfl erfüllen unb
ber SBelt nügen fotl — bod) eben fo gut auf Siebe
unb SSBa^eit beruht, aU ade geizigen ©inge, bie
über ben trivialen Sotfebeutel ^ilofo^ifd^er @^uls
trafen ^inauö liegen.
SSir $ah<n unS auö äd^tung »or bem g. S3f.
mögli^fl gleitet SBaffen bebtent, unb wünfe^en, ba§
er barum mc$t jorniger werbe alö bem Äamyfe ge-
bei^li^ ifi. »ietteic^t entfc^lie§t er ftd^ auc$ , auf
furje 3eit feinem SEBorte untreu ju werben, nämli<$
nic|t, tüie er jum <3<$luffe »erfprad^, »om „praftu
fc^en gelbe auf bae t^eoretifc^e" nc% weiter hinein
jw ge^en, fonbern umgefe^rt ftc^ jur Uebung unb un8
gur ©ele^rung irgenb eine gute px ei ö würbige
Ar i tif felbfl ju liefern. Unter toielen anberen pelle
ic^ alö SßreiSaufgabe ^in : eine muflergittigc aners
fannte ©eurtl;ei(ung neuefler 6omponiften5 wenn £r.
@. mir beweifet, wa% j. ©. ber SBert^ ©. gftb
gel'ö fei, fo i)at er geftegt. SBie würben wir und
freuen unb allen (Spott unb <3c$impf abt^un, wenn
fo ein gebiegen @tü(f Arbeit — meinetyalb nac^ $rins
cipien entworfen, aber biefe ntc^t brausen auf bie
dtiquette gemalt! — wenn fo eine muflergiltigc Äru
tif t?on feiner #anb geboten würbe! — Unb boc$!
auc^ bie aöerbefle wäre und nic^t fo lieb wie ein
gute« neues Äunjtwerf leibhaftig üor »itugen — lies
ber Un Gipfel brein ju beigen, als bie fc^ulmeiflets
lid^c ©ängetei über bie Slrt unb SBeife, wie man beu
gen fotl!
3um ©c^lug — #anb ^er! freunblic^er geinb!
— im ©runbe ftnb wir boc^ in eine S^it gefc^miebet
unb in ein s 2lmt, #anbwerf unb ©eflnnung — fei'S
bag wir als $pde unS abflogen, ober als Retten jus
fammengenietet ftnb, um in bem Slaberwerfe ber 3ett
mit ju rollen unb ju raffeln alfo: e^rlid^er
geinb, Derfö^ne bid^! benn barin flimmen wir beibe
überein, bag eS ganj abfd^eulic^ viel fc^led^te Äritif
in ber SBelt giebt, — aufy barin, bag wir fte beffer
wünfe^en, event. felber mit befiern wollen — aber,
aber bie 5lrt unb SBeife! freiließ baS ifl ber
Unterfdljieb ! SBenn fdf;on ber alte ©ofrateS meinte,
bag alle STJenfc^en baS (^utc wollten unb nur in ber
SBeife toerfcfyieben gebadeten, fo fprad) er tcimit frei?
lid) auc^ eine Trivialität, unb nodj baju eine beflrits
tene. Ueberfyaupt mad^t bem unweifen äWenfc^en in
ber SBelt nichts me^r gWity' unb 9lcfy als bie SBeife
unb bie SBeiS^eit 5 attS beiben ^ilft i^m fein glütf li(^
Naturell balb mit UnweiSljeit, balb mit ^afeweiSbeit
unb nod? l;unbert anberen SBeiS^eiten. Slber feilen
wir nun mit biefen fetyr trivialen ©eftänbniffen 3«t
unb SBeile »erberben, flatt waS S3effereS gu t^un,
nämlic^ gute e^rlid^e Äritifen unb fc^öne begeiferte
Sichtungen gu Raffen? ©ie Seute würben'S unS
fc^led^t banfen, unb baS (Snbe wäre boc^ wieber —
JäWiguerftanb ! Seb' wo^l, feinbtid^er greunb, unb
wenn bu aufs ÜReue bein SBe^r unb SBaffen ljebefi
unb vielen ©taub im Äampfe aufwirbeln willfl, fo
gebenfe auc$ beS SSiSd^en ®x\ten, waS anbere lutvei*
173
Ten gefagt ^aBen — ober finb alle Bisherigen Äris
Wen fäledjt? — ©o<$ nein! id) fötoeige, um ntdjt
toiebet bummen Sfltfjtoctflanb cinjufdjroär jcn , unb
fdjlicfje Reiter, wie bet ©id&ter, ber fo fcfyon lehrte
„8cBen unb SeBcn ßaffen" - - mit feinem ©inngebidjt
Wd S3erf*anb unb SKijjberjlanb .
ffiet fcitb fcenn Sitte« gletd^ ergrnnben!
(Sobalb fcer Stfjnce fdjmiljt, lPtrb iid)'* finden.
@mben. Dr. (sbuarb & rüg er.
(«fortfe^una.)
©tnft Streben, ©p. 12. Cte*er unb ©efange (bret-
ftimmig) für ßtopran, 3Ut unb ßaff. — fcipjig*
Sreitkopf u. fjäriel. 25 Hgr.
©ie juerjl in biefem Slrtifel angezeigten ©efänge
jeidmeten ftdfj burrf; Söafyrfyeit unb (ginfad^eit auö,
& e i f fet i M tefptedjenben Bringen midj plö(}ltc§ auf
ben entgegengefegten SJ3ol. $d) tonnte fajl tyartc
SDBorte fagen, Befänftigte midj nidfjt $u gleicher &eit
baö offen am £age tiegenbe ernflc SSoflcn beö (Som-
poniflen, bem eö fyeiligc 3lttfgaBe getoefen fdfjcint,
moglidjfi toiel @ittcef / ©ete^rtee unb ©urcfybacfytcö in
bem tleineu Kaume cincö £ieber(jcfteö niebcrgulcgen.
Söetracfyten wir jucrjl bic 23efyanblung beö SejtteS.
Um üor allen ©ingeu baö (3nte anjufüljren, c^e id)
mit bem £abct Beginne, will id) erwähnen, ba§ baö
Sieb Kr. 4. ©er treue Säger, unb ferner Kr. 6.
£üte bidj, fdfyoneö 8H um dein, in ifjrcn Soors
ten fo geBlicBen finb, wie fie bie ©id)tcr erfanben.
3Mc üBrtgcn finb mcfyr ober ininber wittfüfyrficfy $er=
xiffen, gebelmt, gcfürjt , »ertenft ober wie man fonft
bic unrechtmäßigen ^anblungcri Benennen will, weldjc
fidj bic (Somponißcn mit ben SDerfen ber ©ictyter JU
rtlauBcn pflegen, -od; geBe ein Söeifpict. 2Jon Kr. 2.
„§rüfylingönac§t" ton ©idjenborff, lautet ber erfb
SBerö folgcnbcrmajien: UeBct'n ©arten, ii&et'n ©ars
ten, burc§ bte Süftc, üBcr'n ©arten, burdlj bic fiüfte,
üBcr'n ©arten, buref; bie &üftc, fyBrf idfj SBanbers
»ogel jictmj baö Bebentct grü(;liugöbüfte, baö Bcbeus
tet grüfyliugöbüfte, unten fängt'ö fc^on an 311 Blüfyn,
an ju Blüljn, unten fängt'ö fc^on an ju Blütjn, an
ju Blüfyn, unten fängt'ö fdjon an, fängt'ö fd£>on an
ju Blüfyn, an 311 Blülm. <&tci)t in ei^enborff' ö ©e=
bieten alfo toerjeic^net:
Ueber'n ©arten, bnrdj bie ?üfte
J&crf ic^ SBanbctttögel giefjn;
5)a« bebeutet ^rü^lingÄbüfte,
Unten fängt'« f$on an ju blü&n.
^ierju noc^ ^njei oierjeilige ©tropfen in gteid^er SBeift
Be^anbelt, unb fo afle üBrigen ©ebie^te, mit Qluös
na^me ber genannten.
(Sin gro§er Ue6etjlanb in Sejie^ung auf bie
©orte liegt ferner an bem Umftanbc, bafj burd^ bie
SSBieber^olungen bie SJocale nur feiten in ben eins
jclnen ©timmen ^ufammentreffen. ©iefe ©emerfung
fü^rt mic$ auf bie SKuftf biefer öieber. ©ef!iffentli4
üermeibet ber 53erf. baö regelmäßige r^t^mifc^e gorts
f^reiten ber äMobie mit ben ^armonifc^ Begteitenben
©timmen, fein ©treBen rietet ftdfj nur barauf, (ünfis
lic^e tyarmonifdjc ©eBilbe ,^u geBen. ©en breiflimmU
gen ©ag Be^errfc^t ber (Sompcnift auf red^t artige
SBeife, cBgf cid) nic^t gunflig für bie ©ingjlimmen,
benen bie ^uötii^rung in ben meiflen SäQen fc^toer
fallen toirb. (§ö lägt fic^ üBerl^anpt SKefyrereö ges
gen, alö für ben breijltmmigcn ©efangöfag fpred^en.
Ungenic§Bar unb fdjtoerfällig BleiBt er auc^ Bei bet
forgfältigflen 51uöfü^rung unb Bei bem weiten breU
flimmigen ©a^e (©oprau, 2!enor unb ©a§) treten
biefe geiler in n?eit fyitycrem SDlafyc ^erüor, alö Bei
bem engen (grauen s ober 3^ännerPimmen allein), ©et
(Sifer beö ßomponiflen, gut gearBeitete ©ä^e ju lies
fern, fyat feine Qlufmerffamfeit uon ber forgfältigeren
QluöBilbnng beö melobifc^en (£lementö aBgejogen. ^^
^aBe in ber Sfyat nur ttenige äWelobicn gefunben, bie
ify einer Befonberen 83erücffic§tigung njert^ ac^te.
%ttb- §tffet f ©p. 39. Öolkßtljiiinlifljf Cieber Gär ftoH
ÖingCtimtnen. Äit wilikül)rliel)er IJianoforttbejln-
tunjj. — IBreitkopf u. ^ärtel. 15 Jtjr.
©c^on früher, in einem SBci^nac^töBuc^e, ^erauös
gegeBen bon bem SKafer Keinif, Betätigte ber 93erf.
fein grofioö ©efc^ic! für baö Sttclfölieb. ©ie bort
niebergcfc^rieBenen SKclobien ju ben in baö 33uc$ eins
gewebten Äinbcrltcbcrn waren attertieBft. 3« ^»ff«
©ammlnng t}at ber ßomponifi ältere unb neuere
93olfölicber Benu^t, unb er berbient 5tnerfennung wes
gen ber gelungenen Sluöwa^l. ©ie Tlufit Triftet
baö, waö in bem toorliegenben Saöe alö not^wenbtg
erad^tet toerben nm§j ftc ifl ungeniert, einfach, unb
weiß unö in bie ©timmung gu üerfe^en, welche ber
©inn unb S^arafter ber ©ic^tnng »erlangt, ©ie
©ingftimmen finb leidet auöfü^rBar, and) für minber
geüBte ©ängerj bic spianoforteBeglcitung , oBgleid^
nic^t wcfentlic^ notfywenbig , jeigt bie ^anb beö ges
üBten unb benfenben (Somponiften. 2Jlöc^ten bie Sies
ber bic weitefte a3er6reitung pnben.
51. &. Kicciuö.
(®^iut folgt.)
174
£e<>]tger muHtUbtn
(®<*luf)
£r. fcoBmamt. JBotfTetot'* Königin »on S^on.
#t. äJlufifbireetor SöBmann auö Sttga gaB in
bem Sweater ein ©oncert, in tvetctyem eine SDutoertüre
unb mehrere äJiottncompofttionen Don tym fclBfl jut
Aufführung tarnen, ©ie $3iofinfäge fptette bet 6ons
eettgeBet, mit Sluönatyme beö leiteten, einet ßoneets
tante für 4 SBtolincn, Bei beffen Sluöfitytung tyn bie
fyiet tyeimifdjen §£• ©adjfe, ^ermann unb
3a$n unterbieten. 3>d) *»&* öerl;inbert, gegentuärs
tig ju fein.
Unb jefct am ©djtuffe bcö öeric^teö nodj eine
furje 3"t ju ber langen Dper: 33erü(jrt bie Äönigin
nidjt. @ert6e lieferte ben £ejrt na$ gewohntem 3« 5
fdfynitte. ©er ©uctjmadjer t?on „bcö Seufelö %m
tfjeil", ber „©irenc" unb ber „Sarearole" täfjt flc§
feinen SlugenBlicf »ernennen, unb bo$ ijl er fyier nodj
loeit hinter ftdj fclBfl juritdfgeBlieBen, unb nidjt eins
mal ber ©efyülfe SBaej §at ifyn fo iocit unter bie
Ültme gegriffen, ba§ man baö ©tüdf erträglich nens
nen fönnte. (So fpielt bajfelBe in öeon (Seong fptas
cfceu unfere ©cfyaufpiefer, natürlich mit bemfclBen
Siechte, naefj bem itjncn geflattet ijl ©on ©djang ju
fagen), baö liegt in ben $fimat$ät?er$ättni{feit ^ er
tomifdjen Operntctte toon SeriBe , bie ftd; fafl ofyne
5luöuaf;rnc in Italien ober ®$anien ein$uni)len pfles
gen. 2llfo in biefem Äanbe £eon, roafyrfc$ einlief baö
SRuttertanb ber nadlet fo toerfdfyrienen fpanifdjcn (stis
quette, (jerrfdjte baö Blutige ©cfe£: luer mit feinen
pte&ejifcfyen *§anben bie gezeitigte unb gefalBtc sßers
fon beö Äönigö ober ber Äönigin Berühre, inüffe beö
Sobcö flerBen. ©iefeö ©efeß Bilbct bie SBaftö $u ben
Sßfyantaflereien beö Sejctmac^erö. ©ie furje ©umme
ber ganzen .öanblung ber Oper ijl folgenbc: 6in
junger (Ibler, ®on gernanbo b' -2lguilar (5lfilar er*
lauBten ftdj fyier bie ©arflefler auöjufprec$en) Bemüht
flefj Bei ber Äönigin um eine 5tnjleltung im §eere.
SDBgteid) anfangö jurnefgemiefen, bringt er bodj von
feuern in baö @c^toß. (gx finbet bie Äönigin im
©arten fc$tafenb, unb toon iijrer ©djönljeit Ijingerifs
fen, fügt er bie (Stirn beö geheiligten Sßcfcnö. ©a
üBerrafdjt i(;n ber Stegent (bie Äonigin ijl noc§ mins
berjei^rig) unb ftefötießt 06 feiueö S'rcüelö an i()m
baö fürchterliche ®efe§ üodjie^en ju lajfen. ©ie Rh
nigin ift bem jungen äRanne a6cr geiuogen, er i)attt
i^x früher hei einem Sturje üom ^3ferbc baö Sefcen
gerettet, unb au§erbem tfl eint junge ©ame nie ge-
gen ben erjürnt, welcher ifyr ben Tribut ber ®fyinz
feit jotltj fie Befc^tiept bcö^alS, ben gefährlichen
Streif üon bem Raupte il;reö Sieblingä afcjiuoenben.
©er Stegent »ugte, um feinen toertieBten Sieden ju
genügen, bie ®attin beä ^ofjumelierd äRaxim«^
©onna ©flretta, ald @^renbamf ber Äfinigin an ben
$of ju Bringen. Sluc^ btefe ^at eine SJorlieBe für
9lguilar gefaxt unb toermag eö leidjt, bie Äonigin jn
einem günjligen ©dritte für ben jungen SWann ju
Belegen. Sei einer abenblicf en 3ufammenfunft, koetd^e
ber 9tegent uou ber ©olbfc^mibtöfrau erBetcn, ets
fcfyeint mit biefer jugleic^ bie Äönigin, unb man wet§
eö fo einzurichten, \>a% ber 9tegent für (SflreUa bie
Äönigin mit ben Firmen umfangt. ?piö|lic^ fommt
man naefj üor^ergetroffener 5lnorbnung mit Sic^t. ©er
9tegent ^at bie Äönigin Berührt, auc^ er ijl alfo be8
3;obeö fcfulbig. ©ie Stifter uerbammen nun Bcibe,
ben Stegcnteu unb 5tguilar / aU 9WajeflätöüerBrec^er.
®aä 9lec^t ber ©egnabigung fle^t allein bem Äönig
juj ba aBer bie Äönigin noc^ gattentoö, unb baljet
in ©rmangetung einer gnabefyrec^enben Slutorität ben
S3eiben i^r fyerbeS ©cfc^icl unaBiueiölic^ bro^t, fo ents
fc^lie§t ftc^ bie Äönigin $u einem ©taatöfheic^e: fie
ernennt ben jungen ^Iguilar jn i^rem ©cmaljl unb
Äönig, unb Sitte atfymen nac^ ber fc^toülen ©ewittets
luft frei auf unb ber SSor^ang faßt, ©ie gan^e
^aublung ifl fo einfadf; unb geringfügig, bajj fie mo^l
©toff für eine einactige ^ojfe, fcineöfattö aBer für
eine bretactige ©per tarBietet. ©ie Situation ifl im
Slügemeinen gänjlidj terfet;lt, bie G^arafterc im (Sins
jelncu ftnb mcifl falfc^ ober bedj nur matt gejeic^;
net, am wenigflen aBer ifl baö S3ilb eineö fpanifc^en,
burc^ bie flrengc (Stiquette in gfeffcln gcfdjlagenen
Sofcö gelungen, ©er ©id§tcr füt)rt unö ScgeBen^eis
ten »or, n?ie n?ir fie an ben fricolen $öfen beö 17ten
unb 18ten 3a^tt;unbertö ju erBlicfen geioo^nt ftnb.
©ie ättujtf ifl in ben meiflen gätten fc^üler^aft unb
unfertig, fcorjüg(ic$ ba, n?o ber (Somponijl fic^ Bes
flrcBt, auf eigenen g'üpen ju ge^en, unb eö erfc^eint
fafl munberBar, ba§ bie ftranjofen, burc^ eine lange
9lei^c ton Satiren an SluBer'ö fftefjenben @t^l ge:
iüö^nt, an biefem holperigen Unmefen Vergnügen ftns
ben fonnten. 93on (Srfinbungöfraft in ber $ö§eren
Sebeutung beö SBorteö ifl nid?t bie SRebc : alle SWes
lobien, aufgenommen bie anbeten äReiflew entlehnten,
finb fleif unb oft unfangBar. S3ie(leic^t üergrögerte
in ©ejie^ung auf leiteten gfatt bie fo fe^wetfaüige
Ue6erfe(jung baö UnBeBagen, ober trug baö fonbers
Bare SeflreBen beö (Somponiflen, 3 Bio 5 tactige SJ^tfc
men ju geBen, gleichfalls feinen S^eil baju Bei. 2lud^
mit ber 9lrt ju inflrumentiren Bin i$ mc$t einüerflans
ben, nic^t alö 06 ber (Somponifl bie gfarBen ju flarf
aufgetragen, njiehjo^l er baä i^efftng fein gehörig
Sll;cit 5lr6eit toerric^ten lagt, fonbern bie fonberBare,
fafl neefifc^e 5lrt unb SBeife, tvit er bie einjetnen 3ns
flrumente getabe am ungehörigen £>tte eintteten lci§t,
175
ttnb fomit »ottflänbig an ben Sag legt, baß et ben
®dfl ber ^nflrumentatton no$ nid&t in fict) aufge=
nommen, mafy mic$ gegen it)n [freien. £)a§ ben
franjoftföen unb itatiemfcr)en Dperncomponiflen nur
in feltenen galten eine Dntoertüte gu ©anfe gelingt,
tfl eine Befannte @a<r)e, unb bennoer) mar baä ä^tts
teft&ema ber Duöerture bie intereffantefie SMobie ber
gangen £>per, «nb crroccfte in ber 3^at in mir bie
Befien Hoffnungen für t)it nadjfolgenben (Sage. —
£>ie Sänger geigten ftc$ Brau in ©efang unb (Spiet,
fJe finb gu Bebauern, ba§ tynen Bei fotd&er ©e|taltung
ber Singe fo wenig Seifatt gu fyeit würbe, ©a«
^uBlifum »erhielt ftcr) Bei ber erjten S(uffiir)rung, *cn
ber i% t/ier Beriete, fcc)r ru^ig unb fatt prüfenb. *Mx
an wenigen (Stellen geigte ftdt> S^eitnar/me, unb felBfl
biefc fegte nur wenig £änbe in Stjätigfeit. »ttc Stct^
fölilffe gingen fpurloö fcoriiBcr.
91. Stteeiu*.
&rtttfd>cr $Iit|etger+
Ucberftcf)t ber neuefien CttfctyeinunQen auf bem ©ebictc ber Sföuftf.
S5üt ^Hanoforte.
3nftructtaee.
§♦ SJettttti, ©p. 167. Trois Solos. Morceaux de
concours. Örljott. 3 Ijeft*, ä 54 flr.
©inb laut Sftel ^au^tfäct)lic^ für junge «Damen benimmt,
ffiir jroeifein, ob biefe viel ©rfdjmacf baran fmben toetben,
benn ber (5omr>. ift nidjt ber ürocfenBeft $err geworben, mit
ber er, null er elegant ftcr) geigen, bisweilen ju fömpfen 1)at.
5Die Stüefe finb *on mittlerer ®cr)n>terigFeit.
%* ittQUppfy, ©p. 10. 24 Etudes primaires pour
les petites mains. Scljott. 2 J\. 24 flr.
Eilten finb und Uebung*ftücfe r-ergefommen , bie tofr fo
cmfcfel)!en«tt?ertB ftnben, al« bie sorliegenben. £)<r iBerf. Be*
funbet eine trefflidje UnterridjtSmet&cbe ; in feiner (SdjretB*
»eifc nätyert er ftc^ am metften Scrtini. SMe ©tücfe finb für
anfanget, irclc^e mit ben elften (Sleraenten Bereit« vertraut
finb. 2Bir bürgen für bie 3toer!mägigfeit berfelben.
SRobeartiFel, tfabrifarbetr*
%X. SBtttgmÜllcr, Valse favorite du Bouquet de l'ln-
fante d* A. Boieldieu. flrljott. 1 Jl.
3)cr tfiufet be« £efte« er&Ält auf bem $uel &ugfefdj ba«
5Bilbni§ einer Ijübfcrjen <Dame. 2öa« fann man meBr »er*
Tangen ?
$g* %. SSe^et , ©p. 30. Morceau de salon sur
Adelaide de L. van Beethoven. Öcljott. 1 Jl.
30 Ar.
5)a* (Srljabene ift in ben (Staub gebogen.
9L Äecattientict, Gibby la Cornemuse, Opera de
Clapisson. Bagatelle, ßrljott. 54 flr.
— — — , ©p. 125. Fantaisie brillante sur
Christophe Colomb de Fei. David. Hbtito. 1 Jl.
3n ber ©^toiertgfeit »erföfeben, ba« ©rftgenaunte lei^t,
ba« Sefrtgenannte fetterer; in ber UriöialitÄt »oUfornmen
glei*.
§♦ (Gramer, ©p. 41. Le doux Souvenir. Pensee
romantique. 0rl)ott. 45 flr.
®ir muffen ben $rn. (5om^. Bitten, ffir üorfommenbe
gÄrie feine roman<if<^en Oebanfen nic^t fo tief gu »erftetfen,
baf man iljnen tro^ be« Beften 2ßiHen« nic^t auf bie Spur
fommen fann; Referent ging e« fo. SBietlefdjt finb bie mit
bem <5omt>. f^m^atöifirenben frönen ©eelen glucflid^er im
©ud^en unb ginben.
3* Montana, ©p.13. Lolita. Grande Valse brillante.
ßrhott.
— — — , ©p. 15. 2eme grande Valse brillante.
«ben*. 54 flr.
©♦ 2ÄatCttU$0tt, La Sicilienne. Grande Valse. €b<nb.
45 Ar.
23on ben brei Söalgern ift ber erßgenannte «o^ ber fri*
Wefte; feiner üon i^nen ift ein fogenannter Sanjfraljer, au*
finb fie fammtlicr) gu lang.
gur tyianoforte gti ritt Sfranben.
% Stttbinjteül, ©p. 9. Trois Melodies caracteristi-
ques. 4 as ^ n S (r - A -"• ^° Ä r - CiR.
9Bir finb gtoeifel^aft geblieben, ob ber Som^. biefe @tnde
ton ^au« au« für »ier J&inbe -com^onirt ober erft fp5ter ba*
für eingerichtet ^at. 3n beiben Siflen Bleibt gtoecfmafjigere
JBeBanblung be« 3nftrumente« gu ftänf$en nbrig. 2Ba« ben
mnflfalifdjen SBertr) ber ©tüife anlangt, fo toirb er biefelBen
im Gourfe roeber feBr fteigen, no^ falten (äffen. JDie 3u^
namen ber ©tücfe finb: 1) Cbanson rosse, 2) Nocturne sur
Teau, 3) le Cataracta Sßiellei^t ftnb fte für irgenb Semanb
ein 9teijmittel.
176
St* @pät$, ©p. 197. Recreations pour les Com-
mencans. 8 Morceaux faciles et progressifs. Än-
*re. ' 2 %ftf, ä 54 ftr.
Bnfprc^enb unb al« brauchbar jum Unterrl^t für etwa«
»orgefdjrittene Anfänger fe^r ju empfehlen. S3fibc (Stimmen
finb intereffant befanbelt. «infge« tjätte ber legten «eile be*
bnrft.
<£♦ $♦ »tumter, ©p. 106. «jritere JlUlotrien. 0*cl)S
Iwljte RonDos über beliebte JRottoe von Ä. f ortjing.
feipfig, fllcmm. 6 «jrfte, ä 15 njr.
3n $or)em ®rabe abgefe^maeft, Sllle« tocrtylofefie« Sabrl*
Fat, ba« ft<f> ^ter in 3ttaffe $ufammen^äuft! 2)amit man roe*
nigfien« fc^c, ba$ toir ba« Dpu« einer forgialtigen 3>un$fxd?t
nnterjegen, fo »ollen rcfr einige ©teilen bejeid)nen, bie ben
unmetfjobifdjcn gingerfafc be« ffierf- betreffen.
9tecr)te £anb. $eft I, «Seite 7, £act4: warum nidjt auf
fis ber vierte ginger? 7, 6. 7, 8. 11, 1: roarum ni$t
ben gingerfafc nad> ber Tonleiter? — II, 5, 31. 11, 29
n. 31: be«gl. — 1H, <S. 5, (Styfl. 3, $.5: roarum nid)t
mit bem britten ginger frei einfe^en? 5, 4, 7 — IV, 7,
6, 1: toarum auf a bie ginger wedjfeln?
2 i n f e $ a n b. «$. I, <S. 5, £. 3—5 : toarum nic^t ben Dau*
men auf ben ©orfcblag h? 7, 1: toanim ni$t mit bem
üievten ginger auf h einfefcen, bann beim crflen fis
(£act 2) mit bem brüten ginger überfefcen? 7, 4: war*
um nidjt auf fis ber jtoeite? 7, 14: warum nicfjt auf eis
ber britte ginger? —
Scd) genug, genug! SBer Ijat Sufi, gegen einen folgen
(Strom ftu fötolmmcn ? .'
SltttOtt Ätattfe, ©p. 1. ipoUnaiCr. Öreitk. u. gärtet.
Jöerratb gute Anlage unb wirb fld> ben Seifall ber Jten;
ner wie ber Saien erwerben. ffilr bürfen na$ biefem ffierfe
gute J&offnungen auf ben (Sonifconljten fefcen, ben toir tyet*
burdj ju fortgefefct fleifügem (Stubium aufmuntern. JDie An*
gäbe be« 9üter« auf bem Xitel galten »ir für nberftüfftg.
3* §at)blt, Deux Marches [pour Instrumens ä vent],
ä 4 mains par C. Burchard. WxttUn, JRefrr.
$r. SBurdjatb gewahrte, ba§ in bec »iertyanbigen Sitera*
tur eine Surfe roar, unb füllte fie au«.
ftut pianoforte unb Streid&inflrtiitiente*
<£♦ SetDp f ©p. 14. ®rio für fHanofortr, Öioline un*
Violoncello, ^aslinjer. 5 JFl. CfR.
3ßir glauben gern, ba§ e« bem Gcmponiften barum ju
tljun »ar, bie«mal ©utc« ju vollbringen, — toir glauben ahn
au#, bafc ber geneigte Sefer ben ftadjfafr fclbfl ju biefem
«Bcrterfafc ft$ bilbe. 2Bir mögen nid)t« »om Snljalt be«
SBerfe« erroätynen, fonbern nur nn« bie rügenbe S3emer!ung
barübev erlauben, ba§ ber Gomp. in ber (Sellofiimme ftdj balb
be« Xcnorr, balb be« SBiollnfdjlüffel«, unb jtoar be« lefrteren
fo bebient. baf ber (Spieler bie betreffenden ©teilen eine Dcta&e
tiefer gu fpielcn f)üt, al« fie gefdjtteben jinb. 3P bie »n*
toenbung be« »Biolinf^iüffel« in biefer 3lrt an unb für pdf
f^cn nidjt gu redjtfertigen, fo no(r) oiel tueniger, trenn ber
Xenoifdjlüffcl babet ebcnfall« oorfommt. Uebrigen« trolle ber
ßornp. nidjt abgeneigt fein, ftd^ Ui günftiger ©elegen^eit re^t
eifrig in ber Harmonielehre umjufe^en.
3ntelliöettjblatt*
Soeben erschien bei Joh. Veter Spehr iu Braun-
schweig:
Albert Jnngmann, 4 Duetten für So-
pran und Tenor mit Begleitung des Pianoforte.
Op. 4. Preis: 12 gGr.
Im Verlage von G. Müller in Rudol Stadt ist so
eben erschienen:
Sllphin, vom Walde. Dramatische Ouvertüre
für Orchester, mit dem vom Musikverein in
Mannheim ausgesetzten zweiten Preise gekrönt.
Pr. 3 il. 30 kr.
Duplirstimmen hierzu: lste und 2te Violine ä
18 kr. — Bass 9 kr.
Bei Friedrich Hofmeister in Leipzig werden
nächstem erscheinen :
Flügel, Gustav, Sonate für Pianoforte in C-moll. Op. 20.
Gutmann, Ad., Deux Mazurkas p. Pfle. Op. 9.
— — — , Deux Marches caractenstiques p. Pfte. Op. 10.
— — — , Nocturne-Barcarolle p. Pfte. Op. 11.
Riccivs, A., Das Waldweib. Liederkreis von Jul. Mosen, für
eine Stimme mit Pfte.
Schmitt, Georg Aloys, Sohn, Des Reiters Abschied. Ballade f.
Bariton. Op. 3.
Vollweiler, C, Deux Impromptus p. Pfte.
JDrutf t>»n %i. ÄQdraanit.
\\eu
<itf$tift f$c
Seeaiittt>cTH[ä)tT ftebacteur:
©irtfnuntjmanjiafler Saitb.
M 30.
SB er leg er;
Stofcert griffe in ««Mö*
Den 11. Dttobtt I84T
©on birfer 3eitf$. erftetnt « to*ä>eittlt$ I $refä befi Eanbe« &c& 52 Mnu 2 ] /i 3 fjlr.
2 S&ammtnt »an 1 «fcer l 1 /* Sogen. [; ^nffrUondgctü^Tra fcte *|3eiiijeile 2 Sftgr*
Miftftfttmtit nehmen äffe ^cfiamter, 99 «4*
SHufif * wnto jEuitf^anblungtn an.
3ll|jaH: Dt« *rftf SBrrfamratanfl teutfd;i?r 3*n!unftltr in ti\?${q (@ä)lufj. — 2afl*Ägeftf)i$te, 3Bermifa)trt.
®ie er fte SSctfatsimlung btutfäet Zon#
Ftinftlct unb JOhifif frcunbc in Sei pjt$<
4>r, Drg, ©attler eriuibeite guna^fi: bte @efm=
nimg, fcie fir$ 3r)rem Vartiag gegen bie alten Stteü
fter airäfprit^t, ift fffc rit&menäiuertt) ; boct) bürften
mir tuctjl nidft ju glänjenbe golgen eon ber fcnffÖfc
rung fetter Söerfe trrearten. SBeim alte SHlbroeite
un« nod? feffetn, fü femmt ba# ba^er, rneil fie owf
ben SBerflanb trirfen, SRupt afeet imrfi auf baä (Sc*
mütr), Söte gatij toerfdjieben afcer ifi baä ©emütija?
lefcen unfern Söoxfaljien toon beut bei ©rgenroart: bet
a^iiftijmine^ bemütfc)igr ©inn unfrtci $3orfafjrrn unb
bagegrn unfere freien Aftern, unfer ©treten und ju
«l&fen ton bat Öeffeln ber teligiBftn Änec^tfdjaft!
©<r)on barum toerbeu und bie alten 2Berfe nidfct in?
ifTtffiTcn j aber and; ba6 fommt in öctradjt, bafj bie
SSuftt eine Attnft in ber 3«* iflj b&6 P< 3nrtauei
in tlnfprudfr) nimmt, SOlit melier Ütutifeautl Ritten
unfere bitten ein a«3geber)nte§ SOfujtfftnrf an, metd/eS
uadj allen Kegeln ber Swift ausgeführt roarj tter*
gleicht man bamit unfer toiet6emegte£, rafetjeä Sefcen,
fo roerben unfere @tu?artungen für bie Slufnarjine ah
ttx SWufl! nidjt efcen grc§ fein bürfeu! 23er fjat 8(ufc
baner genug, eine SReffc anjut)oien? 3^ entgegnete
hierauf: SöaS einmal berechtigt u>ai in ber ®cfdjidjs
te, maä eine not^menbige (jntiüirfiungäflufe beft ©eis
fift bttbet, mie unleugbar jene frühere Stefigioptät,
bad Ijat ferne ©eltung für ewige 3«ten. äUerbtngd
genügen un^ ieue früheren gotnirn beS religtofen öes
tenS iii^t mr^r, atterbingö ifi unfere Sbiffaffitng eine
fccficrc unb freiere, unb ich tin am t^enigflen ber Weis
nnng, biefen gortfr^ritt ber 9Jeujeit anjugteifen. ttbet
fc^lhmn luiirbe eö nnt unä flet;en, ipenn mit bie ©5ms
^att)ic mit jenen früheren 3ufionben, locttit itfir bie
frühere 9ie(igio(ttat nifyt aU ©runblagc, aU hinter?
grunb nodj in un§ ttügen, toie ber fDtann bie @rin?
nerung an feine tfinb^eit aU ein tfjcnrrö ©igent^um
in ficr) (jegt unb fcematjrt, 6ö tfl teineemegä meine
SWeinnng, ba§ man in jenen früheren Sßeifen lieber
ganjlic^ aufgeben, unb in i^neri bie einige SBefriebi=
gung fu^cn fefle; mau mag fic adrin qU 9fuöbruÄ
einer früheren Sntmicttung^fenfe tetraa^ten, aber man
mag fte nic^t gänjfidj ignorirenj man fann fte im
(Scneert aufführen, nid^t mefjr jur teligiofen ($n
bauung; man tann fie tebigüc^ auä fiinfllett feiern
©eftdftäpnnft betrauten. SSJaä bie 3eitbauer Betrifft,
fügte idj noa) ^inju, fe fei e^ feineäivcgö bie condi-
tio sine qua 11011 . turdj iveitiiuognpcjmme SBerte
baä *ßnfclifwm ju Iangmei(en, eö ge&e bereu fnrjere,
unb im f^iimmjlen Saüe fbnne man fu$ auf einzelne
©a|e tefd^rän!en. ^)r» Drg, ©ec!er bemerfie, wie
jebe ©ad^e gelernt teerben muffe j unfer ^Suttifum
^abe biefe noa^ nia^t gelernt, unb eä foune ba^er nur
laugfam unb ticrfufjtig terfa^ten toerben, 33 eu §£,
ton SBinterfelb in ©ertin unb t?ou Äiefeinctter in
SEBien fei eä ni(^t gelungen, i^m e&enfomenig mie 93er;
eine jttr 9luäfn ^rung alter OTuftf ^ai)xt Tang nnb mit
lebenbigem ^ntereffe ber 2l?eilnet;mcr fortjufü^ren-
3^ ermibette, Wie eä atterbingö ein ganj Stnbere«
1T8
fei, 3«^e lang pc$ auSfc$lie§li<§ mit tiefen SBerfen
ju bef^aftigen, unb ein SlnbereS, nur toon 3eit ju
3eit j« benfelben jurücfjufefyren. SBo ein tiefere*
Sntereffc noc$ nidjt uortyanbcn, fei eS ju&iel »erlangt,
ben SMttgliebern einet ©ingafabemie fletö nur bie 9luS;
fityritng folget SBerfe jityttmutyen. #r. 83aron toon
$augt protePirte gegen ben unferen SBorfatyren pon
einer anberen Seite gemachten 93orivurf ber 5lrmutlj
unb ßffeetlopgfeit in ifyren mupfalifdjen *ßrobuctio>
neu, unb erinnerte an bie Mannte SBirfung beS 9lm=
iropanifc^en fiebgefangeS auf bie Slrmee ber Äaiferin
«3"Pine. 3^ Pimmte bem SJorberfafc hei, unb bes
tnerfte nur, ba§ wir bie ©elege nie^t auS fo alter
3eit, wo bon mobemer Sonfunft noc$ nic$t bie Siebe
fein fonne, ju fliegen not^ig Ratten. SBir bürften nur
an ben ©inbruef erinnern, ben bie Qluöfü^rung älterer
J3>nprumentalwerfe (gerabe beS UnwidjtigPen auS jenen
Seiten) in unferen legten Slbonnementconcerten gemacht
$a6e. ©o weit mir befannt geworben, Ratten biefe
ßoncerte ganj befonberS interefprt. §r. ftr. Qofmci:
flet entgegnete, bafj bieS Segtere bod) nod; feineSwegS
fo ausgemacht fei. SJtancfye gingen nur mit SBiber;
wiUen, minbeflenö an bie Qlucfityrung alterer SBerfe.
— Sinige, bemerfte berfelbe weiter, geben ben Xon
an, Slubere ftnben eS angemeffen, pd) biefem ju ffu
gen, unb entfyupaSmircn pc§ barum für etwaS, waS
fie ciftcntiid) langweilt, unb fo fann man nidjt mit
<3ic$erf;cit beurteilen, ob ein wa^rfyafteS ^nterejfe
porfyanben ifl ober nidjt. UcbrigenS bieten bie alte;
ten SBerfe gro§e <3c$wierigfeitcn für bie Ausführung,
fie erforbern ungemeinen gfei§ beim ßinpubiren, unb
eS ijl audj bieS ein Umflanb, ber ton ber Xfyeilnatmic
abgalt. 6'nblidj bürfen wir nic$t »ergefien, bajj ber
SJorjeit baS 3ßpfd)en eigentümlich-, wir bürfen in
ber 93ctefyrung für biefelbe nicfyt ju weit gefyen. ^r.
Drg. S3ecfer erwiberte, bafj and) unferc 3^* ff« fp« 5
tere ©efcfyledjtcr »on bem 3opfe nicfyt frei fein werbe.
3$ entgegnete, wie bie SBerfe, pon benen l;ier bie
Siebe, wie bie pon §omer, <2op()ofteS, gfyafcSpcare,
für alle 3eiten in unvergänglicher ^ugcnfcfrifc^e ba=
flänben. (Sinen 3<>pf, unb jwar einen gewaltigen,
jeige nur bie weltliche SWupf jener Seiten, bie bamalö
untcrgcorfcnctpc ©attung, geigten t;cd^flcnd bie SBerfe
untergeorbneter Talente auf bem ©ebiete ber Äirc$cn=
muftf. ©aS aber ge^e und fyier nichts an. §r. SDrg.
Sanger erinnerte an ben 83ortrag einer ßlaüicrcompos
ptien ton £anbcl, welche in Seidig mit großem S5ei;
faß aufgenommen worben fei; bieS fonne ein SBinf
für 6laoicrleljrer fein, ßnblidj referirte #r. SBac^Ss
mann ausführlicher über bie Aufführung älterer SBerfe
im ©om ju SWagbeburg, unb lieferte tycx meinen 91ns
trag Unterjlüßeubeö ©ie Stuffü^rungen bafelbfl f)&U
ten großen Sinbrui gemacht; me^r unb me^r XtyiU
neunter ^fitten P<^ ^injugefiinben, immer ja$lrei<$ct
feien bie Aufführungen befugt worben. ©ie alte
9lu^e unb SBüvbe fei unferer Seibenfc^aftli^feit wo^ts
tfyatigj e« fei ein ftttltc^ bilbenber 6influp, ben jene
SBerfe ausüben fSnntenj im ungemeinen aber bürfe
eö feinem 3^eifel unterliegen, welken SBerfen tu öe?
jug auf Äirdjlid^feit ber SJorjug gegeben werben muffe,
benen ber alten ober benen ber neuen 3eit. ©ie ge*
genwartige Äirc^enmupf fei feine Äirdjenmupf. ©a«
Seifpiet S^agbeburg« jeige, wie bie ©a*e feinedwegd
fo unausführbar fei als pe föeine, unb wie jene
SBerfe un« fnneSwegö fo fern Panben als man
glaube. SBaS einmal wafyr emffunben fei unb ben
entfprec$enben ^luöbrucf gefunben \)abc, fei unabfj&m
gig »on bem ©efe^maef ber 3eiten.
hiermit würben bie SSefpredjungen gefc^loffenj
als ©efammtrefultat berfelben $inpdjtlic§ beS gefießs
ten MutragS gcPaltcte pc^ bie Qlnpc^t,
ba§ bie ©emüfyungen, bie filteren elafpfc^rn SBerfe
in ber ©egenwart in ©eltung ju erhalten, »eis
bienPlic^ unb wünfc^enSwertf) feien.
6S famen jefct noc^ einige gragew in 83ejiig auf
bie bisherigen (Srörterungen unb bie fünftige ©ePal*
tung ber SJerfammlung jur Spraye, unb eS würbe
nadj vorausgegangener ©eratl;ung befcfylojfen :
1) ba§ biefe SJerfyanblungen in biefeu SStatteru »et;
öffentlich werben mi5e^tenj
2) bag bie nacfyPe 93erfammlung fünftigeS 3a$x ju
Seipjig (Snbe 3full ober fpatepenS in ben erPen
^agen beS SluguP gehalten werben foQe}
3) ba§ ein SonffinPler ; SJerein gegrünbet werbe, für
ben bie (Statuten von unS auSjuarbeiten unb
nae^PeS Satyr üor^ulegen feien. SJorlaupg unter:
%eid)neten fid) gegen 100 ber anwefenben ©amen
unb Ferren jur ä^eilna^me, natürlich mit bem
83orbefyalt i^rer UebereinPimmung mit ben fpäter
}u gebeuben SePimmungen. ©nblic^ würbe
4) ein ßomite toon fünf 3?iitgliebern ernannt.
©aS 9lefultat ber Slbpimmung, wie eS pc^ auS
ben Nachmittags geöffneten (Stimmzetteln ergab, war
bie SBa^l ber §§. öeefer, S3of;me, SWoföeleS, mie*
eiuS unb beS Unterzeichneten, ©a bie Seit bereit«
weit öorgerücft war, erfolgte bie 83orlefung beS ^Jro$
tofoflS bure^ §rn. Söhne, unb bie ©eue^iiigung
beffelben. ©ie Sefprec^ungen unferer bieejd(;rigen
SJerfammlung waren hiermit gefdbloffen.
©er Üfta^inittag beS 14ten5(uguP war für Soor*
lefungen bePinnnt worben. SrSffnet würben biefelben
bure^ ben in 9lx. 29 mitgeteilten Vortrag beS $rn.
Wupfbir. Sfc^irc^. 5^ tyahe biefen ©ertrag um fo
liebet gegeben, ba berfelbe nie^t nur einen ©egenPanb
in Anregung bringt, ber hei ber nfic^Peu 3»l"ammen;
fünft jebenfattS einer ausführlicheren SrBrterung un*
119
terworfen werben tnufjte, fonbern aucty bie SBirffams
feit bcr Verfammtung unb beä ju bilbcnben Vereint
in treffenben 3«8 fn WH&frt- 3ugteier) erhalten bie
geehrten Sfyeilnetymer burcr) bie Veröffentlichung fcr)on
jegt ©elegenr/eit, ben ©egeuftanb in (Srwägung jii
gießen, unb viettei$c mit *ßrcbigern 9iütffpracr)e ju
nehmen, um bie Stuftet biefer ju fyören. SNacr) 83es
enbigung btefeö Vortrags fn'elt $)r. ^Jrof. Dr. SBolfg.
9tob. ©riepcnferl a\\$ 23raunfcr)weig bie oon mir fcr)on
in 9lx. 17 mitgeteilte 9tebe. 3"»» ©djlu§ fpract)
4?r. Dbcrappeßationägericr)t3procurator Dr.äööltje oud
(Seile übet feine Sbeorie ber 2?Juftf unb bie berfelbcn
toon ifym gegebene 3?egrunbung, unb wufjtc burcr) eine
fer)r gliicfiicr) gewählte t)umorifiifcr)e Ginffeibung ben
begeifterten SBorten ©riepenferl'ä gegenüber auet) ben
feinigen lebfyafteä .^ntereffe ju gewinnen, ßeiber war
bie 3cit fct)on fo weit tootgerücft, bafj ber geehrte
Stebner feinen Vortrag nict;t beenben founte. SSir
muffen beöfyalb auä) unterlagen, nal;cr barauf einjiu
get)en, unb oerweifen oorlaufig auf beffen fdjon friis
i)cx erfcfyienene (Schrift : Verfucr) einer rationellen Eons
flruction beö mobernen Scnfoftemö ((Seile, ©djulje),
^offen aber ftiuftigcö 3a§i auf eine gortfefcung ber
»iitt^eilung. —
©er Einfang be8 nun ftattftnbenben DrgeteoneertS
War auf 5lbenbö 6 ltr)r benimmt, ©ie Verfammlung
Begab fid) in bie Uniocrfttatö;Äircr)e, wo bie Vorträge
auf ber oon §rn. äftenbe neu erbauten Orgel auäges
füljrt iiuirbeii. ©a ber (Eintritt bem ^ublifum ges
ftattet mar, fyatte ftcf) bie 5tircr)e mit einem fefyr ja^ls
teilen 3«^6terfreid gefüllt. £r. SDrg. Vecfer fm'elte
eine ftuge tjon ©eb. ©acr), @3;©ur. hierauf folgte
£r. SOrg. ©attler mit bem Vortrage oon Variationen
eigener (Sompojttion über ben (Sljoraf: „öirbfeer -Sefu".
4?f. SDiufifbir. %\d}ixdj gab eine $(}antafie unb guge
eigener (Sotmpoftt'on. »2ln biefen reifte ftef) ^r. Setyrer
©djaab auö Finger hti £eip$ig mit einer ©cf)umanns
fdjen guge über Ö.2l.6.$. #r. äHuftfbir. SRittcr
pfyantaftrte M&tt f * n gegebene«* Sfyema. ©a8 ®anje
tefcfjlofe §r. Drg. ©Wellenberg mit einer *pr)antafie
über: „ein* feile »urg".
Set bem in ben foäteren Slbenbfhinben im Hdtel
de Prusse fiattftnbenben gefhnatyl würbe ber Vers
fammlung eine fefyr angenehme Ueberrafdjung burcr)
ein ©tanbdjcn bereitet, welcf)eä ber treffliche Zöllners
fcr)e SJlauuergefangoerein braute. St(1 in ben SRors
genflunben trennten per) bie ©äjte. ©anüt waren bie
fefilid&en Sage beenbet.
3WBgen Sllle, gleich mir, in ber 3(nfct)auung be^
lebenbigen 3"tereffeö, Welcr)e8 fo friele Äünflfer unb
greunbe ber Äun(t vereinigte, eine haftige Anregung
gefunben, mögen 2111e bie Ueberjeugung gewonnen
rjr^en, bag ed nur eined einmütigen Jpanbelnd unb
frife^er Sl)5tigfeit bebarf, um in gar mancher ^tnfidr)t
forbemb unb umgeflattenb in bie Äunflocr^ä(tnt(fe eins
greifen ju fönnen. 81n Äraft unb tüer/tigem SBollen
— bafür war unfere Verfammlung ber fc^önfle ©es
wci& — fefytt eö gegenwartig noct) nicr)t. —
3er) fd?tie§e mit einem ®ru§ bed $rn. ©attler
in Slanfenburg, ben berfelbe au0 feiner ^eimatr) ber
Verfammlung eben jefct fenbet :
Dem äonkünftlerwrem.
Srennblicjen ©ruß (Sud> juror, (Sucft, 3^r toaefere« 6ö^ne
ber 2Rnfe,
Sief gejeHnft in6 ^erj mir unb SlKe mir lieb mtb
roertr) ! —
2Jtyfttfa)er @c^leier verbarg tco\)l von je fä^on bie 9c^m?
p^tn ber Duetten,
ffieldje begetflembe Äraft frei ergcjfen in« 0lnl)fnbe ^erj;
8orf$enb blidtes hinauf ju bem göttlichen iof)tn Dl^mpe
Siel ber €öl)ne*bcs Sichte, ju erfennen ber ^immltfe^en
fflefc^e ba« ^erj bewegt unb bie SBruft mit @ta$l um*
bamifebt,
Är&ftlgenb jugleicft, tra* fanft fie evfl erttefd^te.
ttnbur<$bringli($ erfaßten iebem CJinjelncn längft fcr)on ba6
ffiunber,
!Doc^ ber Hoffnung ©tra^l, er erlofä^ nie in fr&ftiger
örufl,
9üa€ bem dintn »erfagt, ba« gewinnt leicht ber (Sinjelnen
SWaffe,
3n fta^ felbfl erf!arft, fo nac^ Singen too^l fpenbenb auä)
Äraft :
Cftnft wirb fommen bie 3eit, Wo bcr Hoffnung fe^immember
Sunfen,
8ngefc$ürt o^ne diaft oon ber üWajf', ber (Sinuliten Äraft
$cl( erglfinjt über un# unb burebbringenb bie liefen be«
Serien«,
SBenn vom göttlicben ©orn jeber burftenbe (Sinjetne tranf.
2a, bie 3eit, fie ift nab. brnn wa« nnbewaebt fieb »ertoren,
j^ommt auf ben $jab [eben guruef, ber l)tnan nn« leitet jum
IBom
Segtidjcr Äraft unb be0 £idr)t« # baß ber SBIinbe feb 1 »nb er«
flarre,
SRübfam gwar, bod^ gewiß wirb nun ftnben ber (Singeine ben
*fab,
$tn bo« ®anje betritt, mut^ig bringenb )am beben
Ol^mpe. —
Sanier 8Rnf erfdjoH nnb e« fammelte fieb, wa« jerflrent
3rrte im ginfiern umber, gu ben @d;aarcn begeifierter
$erjen,
SBelä^e bie Qltbt umfebtang unb in Webt jtet« wirb erftarfen.
SBelcbe Hoffnungen jc^t, wo bie Zitbt fnüpfet ba« öanb,
180
®c($t4 na« iffct umfdjlfngt, ben Dlump nun mit Äraft ju
erringen !
Unglet$ gtoar ift ble Äraft jebe« clnjeinen Äampfcr« für
3öa$r$eit,
geinblt<$ fogar, bod> babur* flart fi<$ ab, ma* nutrügli<$
unb rein;
Äraftiger $ammerfi$lag nur crlöft »oit ben ©djlaeTen ba«
©über,
ffieldje« erft rein erglinjt, tocnn »cm SKoft unb ©taub e«
befreit:
9Rag brum fraftige« SBort für ba« 3ßa$rc unb ©<$öne er*
fdjarien,
£art bef&mpfet ju*or »on be* 3trtbmn« bunfeter 3Wa$t,
grcubig toirb e« begrüfjt oon ber ftrebenben, forfd&enbcn
SWcbrjaljl,
5>cnn bic SKufe ftcljt rein, toenn vom erbigen (Staub fle
befreit
$0$ fte crglfinjt im ®ctt>anb, ba« brn Fimmeln unb Qrben
gemeinfant,
(Sie bie £o($iet ber <5rb' »on ber göttlidjen «lebe gejeugt —
geft fei gefnüpfct ba* JBanb , ba« umfd)lang bie begel*
fterten $crjen,
911* und empfing bie 8tabt, bie ja längft fcf>on ben SKnfcn
fo b<?lb,
8(16 im mutbigen Streit *iel ber tüftigeu Kämpfer er*
föienen,
Unb mit nidenbem £aupt »on ber SWoffe ber SJcifall bem
toarb,
SDer be« 33cifall* roert^ ; al* bie ÜÄufe nun felbft l$re
<S dringen
SRegie im lieblichen Xon unb bie £erjcn mit fuger ©cwalt
Snnig fi($ »crbanb, aU im feltenen ©ermüde ber Siebe
Setyre unb aWaljnung jugleid) »on btr JRebncrbü&ne erfefjolf,
3a al« 9(rm nun in Strm neue greuirtc, bie fuum ftd) gc*
funben,
Salb im fd&aüigen «&ain, an ber £afel cinlabenbcr JRunb,
©alb im füllen ®cmad) in ber einzelnen greuben Grinu'rung
©elii\ fi$ priefen guerft, t?on ber 9fcfrflid)feit lebhaft erfafjt —
gejt fei gefnüpfct ba« 93anb, ba« mr.fcfjlang bie begetfterten
£erjen!
fRein »ie bie (Sonne unb Ijell, $oibe 2Hufe, bein Slntlifc bann
ftrafjlt!
Jq. (Sattler.
9lafyerc ©eflimmungen für bie fünftige 53erfamtm
(ung, fo wie überhaupt über bie fortfd)reitenbc &r\U
wieftung bc« ©anjen werben talb in btefen 831. mit»
geteilt werben. g tanj Brcilbft
SagcSgefAitfte*
Steifen, (Kenterte, (gngagement* xt. 5Wab. fBifJc*
unb ber $aifenoirtue« föocfcfa concertiren in ÜRero 8)orf.
£er <Soljn $rriebri$ e$ntiber'$ ift al* Scnorift nadj
Coburg engagirt.
grau e$röber*&e*ueiit«£öring ge^t na$ $cter*>
bürg, um iu ber ilalienifdjen Oper ju fingen.
tfttut Cpetn« Sei ber $re6tner QJü^ne toerben jroei
neue Opern: £ü(er't (Sontabin unb ber oerfiegelte Cur*
getnteiftet üom neuen £pernregiffeur ©d^mibt einflubirt.
Sor^ing'd neurfle fomifä^e Cper ^eigt: „3um ©rof*
abmiral".
föotffelot f^reibt eine neue £>t>er: „la Sociire", Ztxt
von ©cribe unb ißaeg.
Sobe^fdUe. 9lm 20flen (September ftarb in 2ei>j(g
Sri. Äugufte ©ac^fe, früher (S^üierin unfercö (Fonferöato*
rium«, eine gute (Slaü.erfpielerin unb Seherin.
giterotif(5e 9lotijen. 3m (Septemberljefte ber ^arlef*
f^en 3ettfd)tift für ^rcfcfianti«mu« unb Äirc^e ift ein 9(uf*
faj über bie (Sinfüljmrg be« r^tbmif^en Äir^engcfange«,
freierer befonbevö für bm gtt»ei|l immigen (5l)oralfa& unb
für bic 1839 evf^ienenen „getflli^en SWelobien von Dr. 8a^
rii" fpric^t.
Setmif^teft.
S3erlto^ fofl al« Drc^efierbirector be« 2)rur^lane * %h ea*
tetiS nic^t weniger al« 20,000 grc«. für fec^« SWonate er^aU
ten, unb ftirb au§crbem vier Qoncerte geben, fco iljm für Je*
be* 10,000 grc«. garantirt finb.
grau GatmHa «Pleuel ift ni*t beim $arifer, fonberu
htim 93rüffeler (Sonfervatorium angeßcUt.
3n ^Berlin fommt Sßagnet'd „9&lenjt" gum ©cburt«tag
be* Äönig« gur Sluffübrung.
3n ben Nolices el Exlraiu de la bibliot. royale, 16r 93b.
2r X^eil, ftnb fel;r intereffante 2lu«jüge über bic SWuftf ber
alten au« einem giie$ifdjen £riginalmanufcripte.
«eri^tigung. 9lr. 23, (S. 137,
oben lie«: capnecioso ftaü grazioso.
.2, 3. 2 »on
<Sefd)dft*notijiett» Slrnftabt. *r. (St. 2Btrb nad^ften« bef^ro^cn.
(Coburg. 9B— n. 3l;re Cenbung ift fogleic^) beforgt tworben. ü)a« ©eroiinfd)tc erhalten (Sie jurücf.
tS^ur^effen. ^— Ib. $r. JH— i. £)ie (5la»ierfc^ule oon (SdJ. , »on ber <Sie fa)reiben, baben »it nf$t erhalten, ©ir
bitten bal;er nm erneuete (Sinfcnbung.
Orutf wn 9*. IC Od mann.
U tu t
tttf$tift fit
JöetAnttoertUdjer fRebacrrur:
©iebenunbjmanjißflet SBanb.
M 31.
Verleger:
stöbert «tiefe in Sdpjfg,
3>en 1#. Detobet 18«.
Sßjjn bicfev Beitfdj. erachten lüöAcnliLd}
9 Dlummtrn »on 1 c*?r 1 Vi Sogen.
$rtfc bc6 ©ante* toen 52 Uhu, 2»/, 3:61c. fttannemrnt nrtunen afle ^efiamter, SBü$* f
Onfertconajcbü^Teii bte $fi[tjtUt 2 SJIflt. 3Ru(lf - unb Jtu n ft fj anb lu itg r n an.
3tt(jaU; SDit flRofttQwa'jqt ^ingaeabrrak in ^JatiS (ftettf.) —
3nJtttgrntblatt.
2Ri4ifltmmi£f anfinge (@a)Iup), — Ärüifä« Xn|ff£fc. —
Sie SModfpttw'fdje @inga¥abeuue
in ^iiriö-
(Sonf. auA 9lr. 19.)
6.
KaubglofCen*
SBerfen wir einen prüfenben BBÄ auf biefcS fßro»
gramm, fo ift baä afle, wafl und bar tri auffällt, bet
gleitt) obenan crföeinenbe ©(t)u(j verein ober weiblidje
»orfhnb. ©aä Ift $arifei Sitte, £ebe triften*
fd)aftUcr)e, fftnjMeriför, iubuflriette Unternehmung, jebe
(gntbcchina, über drfinbung, bic fid? ©cliung ju ben
f^affen fudjt, fur^ atteS, wa§ fid? empfehlen nnb
bun$btingcn Witt, tnug jitm eintritt in bie Deffenfc
tidffeit eine fcl^t ©&nuer(djaft (patronage) atä Sud»
tyangef$ilb an bei @iirn trauert. |)ier aber war metyr
bamit bejiweit, Stfidjt allein füllte buidj bie SÖers
ditigttng gearteter Wamm bei ®ta«j, bei fte umgafc,
gugleidj auf baä Unternehmen fetfcfl üfcergeljeu, fem?
beru aue^, nnb vorjuglict) , eine mowlif^e ©ewÄt}«
getriftet/ uttb fomit im Borauä aßen bon jungen
Stauen «nb Sräulein gehegten Siebenten gnlnblicfy
fcegegnrt werben; eine ttuetlä§tit$e Bebingung beä
erwfi uferten ©etingenä. <fä war glnd?fnm ein *ßal;
labium ober ©djujjbilb an bet ©abwette beä Sftufens
tempetä, unb an bet ©pi|c bc§ ^logrammS bie
ytagmatiföe ©anetien ber na^fotgenben ©rfefccS*
artitcL ©ie ßurftinneu bon Beaubeau, Don <5tacn,
bon bet SRofifofta (öetwittmete SPIatMattin); bie
#etjßginnen bon ällbufera, bon Eoignt/, bon ©tarn;
ment, von 3Kaffa , von ^Mr, von Xaäefranb; bie
©raftnnen bon Äofcan, SPterlin, SRoniflcä unb ©anbs
widjj eine fdjäne Meifye glänsenber tarnen unb r/od?s
a^tbateic graum au6 bcin jJPtefac^fn firetfe bet altes
xm unb neueren Strifiofratie, unb unter tiefen einige
etjriüürbtge SRatroncn^ bic bem 93er ein um fo größere
Bebe« tung unb feflen Igatt terfei^eu, aU moradfe^eä
©emi^t.
©eljctt wir jur fpxAfung einiger ber fiaititarif&fn
Beftjtninimgen über, fo liegt jttna^fl frion in ber
gefieüten Stnfgabc feftfl, in SJerbiubnng mit bem
verfemten Strtifet, eine bereit erfreuliche Stitiftc^t :
eifienö auf ein aßmafig iwadjfenbe3 / rci^eä SJfakrifit
wertvoller, juiti S^eil fettenet Xetiftütfe atti froheren
Sa^r^unberten, baÖ bie Unternehmer ^er&eijufc^ äffen
fic^ temfl^en würben, unb bann auf Berei^eTiuig bet
9Riifif(iteratur bur^ fBrrBffeittli^uitg btefed ^im 3les
jpertDixe nermaubten ©tatertatß, eine Knifft, bie fut)
}Ui Smtbe bet Sietl^afeer alterer SÄujiC alierbingS
au$ üerwirfli(ftt (at, worauf wir weiter unten au6*
fiil;i£i^er jttttlÄemtnen werben.
-3m 5lrtifel 2. liegt ein Storivanb ju böäwiflts
gern SSorwurfe bei SinfeitigftU, bet, wie bei a(juli$cn
Befttinmmigen in ©eutf^jlaub, beim au^ ^ier me^t
ober iniuber untjer|lanbig anägefeutet werben tfr,
©ie ^rtifel 4, 10, 11 u, 13 fitib ^araftenflif^
für Beurteilung ber (;ie(tgen SJet^attniffe, inwiefern
ii}x Sn^alt einigen ^tuff^üig gieft ii&er bie ©anwies
tigfeiten, bie per) bem <Sntfic^eu unb ber Bertbauer
eineä bet artigen Unternehmens in ^ßaxii entgegen^
182
flcmmen, wie überhaupt jeber auf SJcflanb b ercctynctcn
Unternehmung, treibe bie gcmcinf($aftlt<$c $t)ätigfcit
SJiclcr in regelmäßig wicberfcfyrcnbcn 3ft*abfcf)nittcn
in Slnfprud) nehmen muß. ES finb bicö ttjcilä fotd^e
$inbcrniffc, bic nuö peeuniärem Unvermögen entfielen,
tr)ci(S anbere, aber unvcrmeiblicfye, bie in ben Socals
Vcrljältniffcn felbfl liegen, mithin permanent ftnb unb
ftetS wieber übcrwnnbcn werben muffen, wogu oer
alleinige gute Söifle nietyt ausreicht, ©aß überbieä
bie gcfcllfcfyaftlicfycn SBcrfyältniffe auefy nietyt unbcbciu
tenb tn'ö ©ewicfyt fallen, bebarf feiner Skrftdjcrung.
<3n Heineren ©labten, in bcutfcf)en gumal, fann mit
geringen Siittcln unb größter Seidjtigfcit baS SBcflc,
iraö am Orte gu leiftcu ifl, gctcijlct werben; in $pa;
riö nic(;tä. %n *|}ariö fann el;nc große Äoflcn unb
3citaufwaub, ol;nc bebeutenbe 5(nflrcngungcu unb 3" 5
rüftungen nidjtö jn ©taube fommen. Unb für wie SBiclc,
von beuen man c£ nicfyt weiß, weit fte ifyrcr Eriflcnj
falber mit bitterer ©clbflvcrtcugming gtängcnb in ber
glangenben SBett, lädjctnb in ben läcfyelnbcn ßirfcln
erfd>cincn muffen, ifl nid;t fdjen baö Setcn felbfl eine
fortwäl;rcnbe Slnflrcnguug ! fflebeuteube 3"*üflungcn
aber crf;etfd)t fyier atleö, attcü muß einen gewiffen
Slnflrid; tyabcn, unb ba minber Scgüterte, wogu uns
ftreitig bie SJiefjrjaM ber auöübcnbcn unb lefyrenben
jtiinfUcr gehört, auf flcißigfle 23enu^ung ifjrcr burdj
große Entfernungen ol;ncl;in gefügten 3cit angeiüies
fen finb (ber Einflüffe ber SBittcrung nic^t gu gebens
fen, bic fyier gu ben wirflicfycn Reiben unb ©rangfas
Jen beä täglichen Scbcnö gehören), fo $at bie 3?'* in
*Part8 einen unfaßbaren SBcrtl), unb bie Opfer,
wetdje fd)on in biefer einzigen 33egictyung 3"fanimciu
fünfte ju gefetlig fünfllcrifdjer Sfyätigfcit foflcn würs
ben, ftnb cö gu aflcrcrfl, tvaü flcf;cnbe ©ings, Quars
tetts unb ä^nlicfyc Vereine fafl gang unmöglich mad?t,
wie »vir baö an einem anberen SDrte näljer bartfyun
werben. Äurg, 9taum unb 3cit, biefe Äant'fdjcn gors
men ber 2lnfdjauung unb in ber ^parifer Topographie
wie in ber Spfyilofcpfyie glcicb fcfywcr 311 übcrwinbciu
ben sprobfeme, ftnb fyier Korrelate, an Scnen allcä am
flößt unb viclcd fdjcitcrt, waö anbcrSwo nur crfcfycü
nen barf, um fofort ;u gebeten.
SUbcr aud) in benjenigen Od^idjten ber ©efefl;
fd^aft, bic über alte ^emnmiffc eineö befc^ränften 8e*
fcenöfreifeö ^inauö finb, fe^lt eö an Elementen ber
3crfhcuung nic^t, bie madjtig baju beitragen, ju üers
cinjetn, loaö ftc^ bereinigen fott, unb unau^gefe(}t i^rc
auflöfenbe ßraft üben, ©anj abgefe(;en ton ben po^
litifc^en unb anberen Sagcöbcgcbcnfyeitcn, njotten mir
nur an bie Süße beö ^Sarifer gefefligen Scbcnö erim
nem. ©efouberö »vo(;( für Nc in folget SSerfJricfung
©efangenen würbe ber legte ^Jaragrap^ bc8 2lrt. 1 1
att ßoefung unb fio^n cingefc^altet. SKufl benn ni^t
ein Äunflöerein banfbar fein, toenn feine üerpffic^teten
SJlitglieber auü ber frönen SGBelt im Strubel welU
lieber 3«flreuung nic^t allein fein gebenfen, fonbern
fogar ber Sßflicfytcn, iit fte gegen tyn ju erfüöen
^aben?
äWan fie^t, baß ton allen Seiten Sd^toierigfetJ
ten unb §emmniffc jufammentreffen j ja uon ©eiten
beö Unternehmer^ fclbjl bleiben jle nid;t a\i%. Offene
bar nur in ©erücfpd;tigung etocntueöcr (Staats* unb
©eruf^obliegeu^eiten ifl bic bem ©ireetor jugeflanbene
Sefugniß, bie j&aty ber Gonecrte gu beftimmen, in
2lrt. 10 aufgenommen Sorben, unb läßt biefelbe auf
feine eigene Ungewißheit betreffe ber bem Unternehmen
gu n?ibmenben 3fit fd)licßcn; fte üerrätl; toon torns
herein eine Unftc^er^eit, bie in ber golgc nur bebenfs
li^er lucrben fonntc bur^ bie bebeutenben Grforbcrs
niffc an ^ütfömittetn, welche bic a\\8 5lrt. 15 ju er*
fel;enben ungetvör;nlicr)en 3Htü(lungen not(;toenbig er=
geugen mußten. Sluö bem (Sefagteu aber wirb ber
öefer ofync weitere Slnbeutung f^on felbfl bic Sage
ber ©inge ermeffen unb feinen ©djluß gie(;en fön?
nen. ScbcS größere fünftlerif^e Unternehmen eincS
^Jritat^ereinö in ^5ari3 beruht auf einer wtberftrcben=
ben 6rl;öl;ung ber 9?ormaltonlcitcr bcö Scbcnö, gu
wetdjer jeber fein Äreug mitbringt, unb »erborgen
aud^ juglcidr) fein 9luflöfung8gctdjen.
© e ü a l t u n j.
©er 93ercin fam gu ©tanbe. ©ie groben wur?
ben fleißig befugt, bic einguübenben Partien bur^ bie
vSiuglel;rcr, beren jeber gugleicr) als S^orfü^rer bie
if;m anvertraute ©timme leitet, t^eitö eingcln eingcs
übt, t(;cil8 vereint ausgeführt, unb eS fanb fic^, ba§
ber S3ortrag biefer ernflcn SJJuftf in gewichtigen %&s
nen unb verfdjlungcncn Harmonien boc^ niAt eben,
wie cö Sßicfe geglaubt, mit unübcrwinbli^en ©erwies
rigfeiteu verbunbeu fei; ja, baß mau, war mau fonft
nur fefl im Unerläßlichen, — treffen, 3ä^lcn unb
Slt^men, nid;t allein aller gepriefenen Äel;lfcrtigfeit
entbehren, fonbern felbfl mit geringen ©timmmittetn
nac^ biefeu 9?oten bie ergreifenbfle, großartigfie 833irs
hing hervorbringen fönne. SWit bem ©etiugen wuc^ö
bie Sreube am ©dingen, ber Eifer unb bie Siebe gut
@ad?e. Slucfy machten in furger 3"t bie ©äugev fo
bebeutenbe ftortfdjrittc, baß bie meifien von if)ncn mit
großer ©ewanbt^cit felbfl fc$wcrcrc@ac$cn vom ©latte
fingen fonnten, wie ic^ baö nic^t allein von ben ©u
xectoren verftc^ern (Srte, fonbern auc^ in ben groben
183
fel&P war)r$unel}men ®eTegen$eit r)atte. *) ©er flrem
gen öufredjjtfyaltung beä 9teglement3, bem Sitte ofyne
8tu8nar)me biö^cr pd) willig unterwarfen, glauben bie
5S>trtgcntcn ben Srfolg be8 Unternehmend beimeffen ju
muffen, tvie jie überhaupt ben ©eip, ber bie ®efelfc
fc^aft befeelt, nicr)t genug loben fonnen.
©er herein jäijlt jegt jweiljunbert unb einige
Wtrfenbc ättitglieber, pet) anlefynenb an einen Äern
Don etwa üierjig wobleingrübten, grunbfeflen Äird)ens
<$orfcr)ülern, bie ein unerfcr)ütterltcr)eö gunbament bils
ben. üfticr)* auäfcr)fie§licr) granjofen nehmen baran
$r)eil, fonbern aucr) bie befähigten ©lieber frember in
*Partä anfäfpgcr reicher gamiiien, ©eutfcr)er, (Sngläns
bei, Italiener üon ben ©efanbtfcfyaften unb 3lubere;
felbfl temporar per) r/ier auffyaltcnbe aWttpffreunbe pnb
willfommen unb, wie wir au$ ben SHegfementS erfes
r)en, auet) ÄünPler unb fcöüfaienfänger, bie baö Uiu
terner)men ju unterpüfcen geneigt ftnb. ©ie (eiteube
9lbpet)t bei folcr)er äulaffiutg ifl gewijj öortreffliev),
ber herein felbfl aber buret) bie baöon un$ertrennli=
<$en SJeränberttngen unb Umwanbfungen einer untoor;
tC;ei(r)aftcn ©cr)wanfung auSgefefct, bie auf bie Sänge
fogar bebrofylict; werben fönnte bei einem fo bewegs
ien, unruhigen, tjeranberlicfyen Seben alö baö fßaru
fer, baS fletö im S'luge, fo fcr)wer ju priren unb 511=
fammenjuljalten ifl.
©er Uebttngäfaat bat foTgenbe einric^tjmg : er
jerfältt in brei ungleiche (*intl;eilungen. ®en größten
9taum nebmen bie Wuöübenben auf ampl?itl;eatralifcr)
ert/öhten @i^rcir)cn ein; an ber ©pige einer {eben
©timmenabttyeilung flehen bie aH Gfyorfüfyrer fungis
tenben ©ingleljrer. %n beut mittleren freien Siauin,
angepdjtö beö ©efangperfcnalo ergebt per) ein einges
tjegter ©tufenpfc nebp spult für ben ©ireetor, ju befs
fen ©ette, unten red)t3, ber $>itlf*fcireetor am ginget
feine ©teile r)at. hinter biefen ip ber britte mit 3i(js
:plä|}en befegte Staunt, ber etwa r/unbert 3"fyörer fafs
fen fann. SHunb um ben ©aal oben läuft eine ges
räumige Tribüne jttr SlufPellung ber getrennten C(;öre
iet tjieiPimmigen ©ertragen, wie aucr) eventuell bei
(Sontrabäffe unb S3ioleueelle bei erforbevlior)or 23egleu
tung, ober (in tyocfyp feltenen gällen) ber Öle^infirtu
mente, wie j. ©. in bem merfwürbigen, tüijn unb
fraftig batyerraufcr)enben SKabrigal Spirito di Dio beö
*) Unter anbern einft, at«, bfflimq au« bem von mfr
in bie $robe mitgebrachten ffierfe Söintcrfelb*« „©abrieli
nub fein 3eiialta" Gintec« ju IjCren, nadj gcfc^foftcncr Ue*
bung ter SMrcctor He @l)Otfd)üler fjcrbftricf, unb tf^rcr fo viel
in bad 93ud) Inneinbliefen fonnten. bie bezeichneten Hummern
»erfu$6toeife aa« ber «Partitur anflimmten unb frlf(ft ^erau«
fantun. 3)tefe S^üler verbantten ber Slfabemie ibre befte
$u«bübuno.
«Jenettantfd^en S)crmä^IungöfePe8 auf beut SSueen«
tauro. $)lan tonnte uermut^en, audj biefe Sribiine
fei anfangt für 3«^örer, unb ber ©aal urfprünglic$ /
etwa« übereilt, jum boppelten 3»f* ^« Uebungen
unb ßoneerte bePimmt gewefen, ju welker legtereu
öepimmung per) fpäter in gofge ber wadjfenben %i)ciU
na^me ber SKaum ungenügenb erwiefen ^afce; ein Ums
panb, ber gleicr) üon uom^erein, wenn biefe ©ermus
tyung gegrünbet tP v/ bem herein einen enipptiblic^ett
5lbjug oorl;anbener ©elbmittet gebracht ^ätte, ba bie
6inricr;tung jel;n bid elftaufeub graneö, gegen breu
taufenb S:i?aler, gefoPet i}aben foll.
©aö Strpertoire, beffen per) bie ©ingenben bebies
nen, ip nic^t in einjelne ©ingPimmen einget^eilt,
fonbern angemeffenen gormat^ in Partitur gepöbelt,
unb nacr; fortfe^reitenber 5|Jaginirung unb SNumerirung
in ^)efte »on bequemem Umfange eingebunben, bie tu
offenem $pappfäPcr/en ober Suttcral ju güfjen bet
©ingenben Pe^en, fo \>a% bei Nennung berieft- unb
©tücfja^l o^nc Unorbnung unb Sßeitläufigfeit ba8
Verlangte anf ben 9Binf beä ©ireetorö Uidjt unb
rafet) ergriffen werben fann. Stfatürlicr) enthalten biefe
$cftc nur baö ^)auptmaterial, bie ß^oreompoptionen,
"tct)t aber bie jur 5lbwecr)ölung eingefcr^obeneii ©olos
fachen, ©em ©ologefangc pebeu ÄünPler unb ©ts
lettanten üor, je nacr; entfpreci)enber Segabung unb
gä(;igfeit. ©0 bie (Shdfiunen ä^lurat, Sargnau^
^otoefa, S3aronin ton 8'roipart, SWarquifc tjon &a:
briae, 5rf. Stlicc S()orn (Scdjter beö a 111 er if an if et) en
Obriflen), uen 9tnpptin (3er) Weberin), 1>cra, Socr)s
fol^, eine ©cutfe^c, fefyr tüchtig im Vortrag fole^ec
Sftupfgattung , unb ©elpf;ine 2Jeauee, nunmehr oer»
e(;(icr)te Ugalbe, bie mit einer ungünPigen, beö 2lbelö
ermangelnber Klangfarbe ber Stimme einen trefflicr)ett
Vortrag älterer SJlupt uerbinbet, unb namentlich
9J{arcelio*fci)er ^Sfalmen. gerner bie §£. ^iöconti,
jj. ©ufort, (trafen (Sbgar ^e»?, ©c la gerronav$
u. 91.; von ÄünPlern bie ££. Äßnig, -Stöbert, §cxz
mann Seon, (^eralb^. 5lucr) ©arboni unb ©aftn
waren ©oltPen ber Slfabemie.
(®*(uf folgt.)
(©cbiuf.)
§♦ S)0ttt f (Dp. 43. Oier ftebertafel-Öefänge für viev
JRänncrCtimmen. — ©ffenbacl), 3Vnbre, lil. 43 Ar.
Sobenb will tet) gleicr) t)ier am anfange berü^
ren, wie bie in biefer ©ammXung benugten Siebertejtc
184
kern toieipimmigen ©efange pdj trefflicty eignen. SWan
woge nid&t barüber la<$en, ba§ id) eine ®aty beifaU
lig erwähne, bie an unb für pc§ fclfcfl fc^on burdj
bie gefunbe SJernunft bebingt ioirb. Reibet begebt
man in bicfem gelbe ber (Sompoption fo fyaupgc unb
wiberpnnige geiler, ba§ ein armer SReeenfent bie Sa*
ternc beä ©togeneS auS ber altgriecfyfdjen SRumpels
Jammer tyeroorfuc^en möchte, um auS ben gebirgSf;os
$en Waffen fcon »ielflimmtgcn ©efängen bie wenigen
paffenben Sextuntertagen fyerauSjufmben. ©arum,
glaube iä), toerbient audj baS pafpfcc greifein toon
einem allgemein verbreiteten genfer ein fauteS 8ob.
$inp$t(i$ ber SOiufiC nimmt nur baS jweite fiieb
toon ßfyamiffo: »amen tatton (®aS ip bie Sttotlj
ber fdjweren 3^*/ kflä ifl bie fdjwere 3«t ber 9^ot^,
unb lote fonft bie Umfe&iingm ber Sd&lagworte alle
tyei&en), einen genialeren Sluffdjwung. ©er (Sompos
nifl läfct bie Stimmen canonartig beginnen unb auf?
^ören. Soiiart (giS - SRod), SRfytymuö unb 2JMobie
ftnb entfpredjenb, unb wenn übrigens bie Sanger ju
bem Scfywanfe ben nötigen Junior hei ftdj führen,
unb, am mciflcn für ben Sd)luf, eine geläufige 3««ge
iepfcen, um bie 15fadje fdjwcre SRotfy, piefcenb unb
einbriuglidfj burc$ ben 3<utn ber 3äl;nc an baS £a*
geStid&t bis an bie ©eljorgänge ber 3"f?öter ju fem
ben — ba m&cfytc icfy boefy ben pnDen, ber trofc bie?
fer Schwer c not tj nidjt jttm Sachen erfdjüttert würbe.
SefonberS ergößlic^ erfrfjeint mir ber Sc^fufi beS
©anjen :
u > > >
/ _ a JL8 — _| *J Ä--j-t-J»- J — m — T-t — ■?— r —
i
JDa*
I
4
i|l bie 3elt ber <5djire*re * notl;
Presto
i* > f*
t8=Sr^t=OE
Adagio lamcnlabile
©djtoercnctfj
J* t
I
«mimi
9lr. 1. ©en grauen, oon SRemtj, bietet im ©ebidjte
wie tu ber 9Muftf nicfyt befonberS (SrwdljnenSwertljeS.
63 mfl eine $u(bigitng, wie pc ber einfache Sürger
ber befdjjeibenen §au$frau barbringen würbe, tterlei;
Ute tyn ja einmal bie in reic^ttdjerem SWafje genofiene
»aec^uSgabe ju einem heraustreten a\\$ feiner be*
föaulid>en Statur. 5Kr. 3. 3lbfc$ieb ber Sieben
taf et, tragt ben Gljarafter altbeutfdjer ©emütfcticfc
fett in pc$. 3<$ backte iiiitt>iHfityrli$ an unfere e^
renfcPen Siebertaffer, t?ornel;mli^ an foldje, bie mit
JQauü, 4)of, SBeib unb Äinb begabt, tu bem warmen
©lürfönepe p^en, unb nur beö Sergnügenö fyaU
ber, hei einem (Stoppen S23ein unb einem feipen S3eafs
Peaf ber ^eiligen CSaccitte pc^ ju na^en wagen. Unb
fo ptjiliperfyaft ^ört man pe aud? pngen:
Maestoso
ober
©enn toiv einmal Reiben fol * * * len,
jnüf * * i * fen u. f. \o.
9?r. 4. 5lltbeutfd?eö 93otf ölieb, erregt mir bie?
felben ©ebanfen, obgleich ber Sc.rt ein tolleree S3aes
c^anate juliefj. $d) glaube faP, ber (Somponip
trinft feinen S^op^cn fctbfl ein wenig ju e^rcnfeP
bürgerlich.
§♦ Z. ^Petfl^fe, ©p. 10. Seeljs fieser unb «f fange
für *en meljrftimm igen illännerrljor. — ftifVts
öreitkopf u. Qärtel. 25 Hgr.
— — — f ©p. 11. 0ccl)8 Cirber un^ ©efänje
für ben xuerflimtniflen iflännercljor. — Ceipji0,
^r. fiiftner. 1 Äljlr. 15 Ilgr.
— — — , ©p. 12. ßrcl)6 Cieber unD Örfönge.
— Ceipfig, ßreitkopf u. Sjärtel. 1 €l)lr.
©aö erPe ^)eft ber f;ier angejeigten äWannerc^Bre
erfc^ien fc^on üor längerer Seit. @ö wirb an biefer
Stelle mit angezeigt, nic^t fowo^l um eine auöfüljrs
lic^e fflefprec^ung barüber ju geben, benn eg liegt
als ein fcfyon tor -Safyren herausgegebenes SBerf
gänjli(^ au§er unferem ©ereile, als t»ielmet;r, ein
tjollpänbigcS ©erjeic^ni^ ber ©lannergefangSeom^ops
tioucn biefeS 5lonfegerS l;ier nteberrtitlegen. — Seit
ber ©egrünbung ber beutfe^en ©efangSfePe ^aben pc^
eine 2?ienge beutfäer Xonbic^ter bem ©Jännergefange
jugewenbet. ©ie Siteratur biefeS gad^eS ip eine des
fentjafte geworben — , aber in allen ben äflaffen,
welche tnbuPriöfe Verleger auf ben äflarft werfen,
fanb pc^ leiber nur wenig ©uteSj bePo mefyr brac^
pc^ baS 3«ittelma§igc S3a$n unb baS S^tec^te fanb
185
ungäfyKge S3ere$rer. 9Wit $reubc begrüßt batjer bie
jCrittt jebeö SBerf, baö toon bem eingerifienen, $afs
fenö werben ©ctylenbrian abweic^enb, ©effereö bietet
unb 3fM0,mfj ablegt t>on bem ehrenhaften ©treten fei*
neö ßrgeugerö. ©iefeö Sob barf geregter weife ber
fBerfaffer biefer Sieber für ftcfy in Slnfprudj nennen.
(Sonfl bin id) mit feiner 2lrt unb SBeife, ben SJia'ns
migefang }it befyanbeln, nidjt tootlig einfcerflanben,
unb id) will toerfuctyen, bie ©rünbe, welche mtc^ fein
SBerfatyren mißbilligen (äffen, Ijier nä(;cr auöeinanbers
gufegen. 3"^fl wenbe id) midj nocfy einmal gu bem
fäon oben berührten Dpuö 10 beö SBerfafferö. SDics
fem SBerfe ifl ofyne SBiberrebe ber Sßreiö t?or ben
übrigen beiben gujuerfennen. ©ie in itym enthaltenen
©efä'nge finb einfach nnb natürlich gehalten; ber me*
lobifctye Sljeil ifl Ici^t fajjbar unb tritt bod) and ben
©renken ber ©ewötynlidjfeit fyerauö ; bie Harmonien
iegengen bie muftfalifdje ©ewanbtfyeit beö 93crfaffcrö ;
bie Sluffajfung befunbet feinen guten ©efetymaef unb
überhaupt feine työtyere äflbetifc^e üöilbung. SBarum
»erharrte ber 83erf. hei ben fotgenben Werfen nic^t
auf biefem ©tanbpunfte? ©ie beiben folgenben SBerfe,
Dp. 11 unb 12, laffen toon ben eben erwähnten guten
ßigenfdjaften nur SBenigeö noefy erfennen. ©ie ein=
faclfe, natürliche ©ragie ifl ani ifynen entwichen, unb
eö bleibt bem SSeobacfyter nichts weiter fidjtbar, alö
ein fafl pebantifcfyeö (Streben, alö ein guter, fleis
ftfger nnb gefcfyitfter 2J!uftfer ben Äunftgenoffen ftc$
barjuflellen. %d) fage gefliffcnlic^ „ben Äunflges
noffen", benn ehen gerabc nur bie Seilte &om gnety
»erben ber tl;eilweife allerliebjlcn unb feinen Arbeit,
ber getieft ineinanber gelungenen Stimmführung,
ben wofylberedjneten <Stimmeneinfcii}en, ben oft uners
wartet eintretenben (;armonifcfyen ^Beübungen, unb am
beren bebeutenbereu ober geringeren Sleu|erungen ber
Äunftfortigfeit iljren Beifall nidjjt fcerfagen, ober ftdj
fogar entfyufiaflifdj unb lobpreifjenb barüber au§ern.
Seiber befdjränft ftcfy bie SHufit vieler, fogar audj ber
fceften Äünftler auf biefe Sleufjerlidjfeiten; ^ief)t man
ton ber (Summe beö Äunftwerfö biefe feine 2Jtac§erei
ab, waö für ein Heiner JHefl t?on beachtenswerten
©ebanfen bleibt übrig? ©erabc biefe tun flu olle 9lrt
gu f^reiben, liegt bem SEBefen beö 9Jlannergefangeö
fern ; feine ctyarafteriflifdjen SKerfinale finb eiugig nur
Cinfac^^eit unb ©rogarti gf ett. äftan will ben
STlannergefang gum Söilbungömittet beö Söolfeö bes
mifcen, baö ifl wotyl fcfyon ! ®Unht ii)x aber, ba§
tyr baö S3olf emporhebt, wenn ifyr eö mit tafpnirten
gein^eiten überfdjüttet, wenn ifyr tym ©efange bietet,
bie fogar ber Äunfaebilbete einer langwierigen, grü=
iel^aften Prüfung unterwerfen mu§, e^e er bie 5lbs
f5<$ten beö SJfö. fo ju würbigen toeTflefyt, alö eö befs
fen aufgewenbeter @d^wei§ jum (Srfag verlangen barf?
^ier nun maty id) aufmerffam auf Dp. 11, Str. 1.
„SBalblieb" »on Senner:
ffio JBufa)e Pebn nnb S?dnme
J^oll taufenb frönet Traume,
Unb ?aub nnb ©ra« unb IBtumenbuft
5Rno«um erfüllt bie jri|*e £uft
3m 5Dalb —
Da ifl mein Slufcnttjalt.
@o bie erfle ©tropfe biefeö einfad^en, frifd^en SOBalbs
liebeö. ©er Sejrt felb(l uerweift unö auf bie einfa^fle
Se^anbluugöweifc : ©er Säger fingt fein öieb in bie
frif^e Suft, wie eö tym im $)erjen gewac^fen ifl, ade
feine Subtilitaten liegen il;m fern, ©er SJerf. bietet
unö bafür eine trefflic^ ge arbeite Sompofttion, aber
feine empfunbene, feine poetifdj wal;re. 8Bie
fonnte eö fonfl gefa^c^en, bag er burdj aüertei ©res
jungen unb ^Beübungen beö Sexteö unb ber muftfas
lifa^en SWotitje biefe ©troplje hi^ ju einer Saetrei^c
ton toierjig unb etlichen auö^ube^nen »ermoc^te? SHBos
gu benn bie ploglic^eu Slbwec^felungen beö (Solo unb
%ntü, woju bie b^namifc^cn (Sontrafle, wogu ein
Gc$o? ©ie gweite Strophe befjanbelt ber 93f. gtei^s
mä^ig; bie britte befynt er noc^ um einige Saete läiu
ger au^ , unb giebt baju einen @^lu§ wie gu einem
ber grofjartigften ^nffrumentalfä'fce. hierbei will id)
fogleic^ bemerfen, ba§ leiber baö inflrumentate ßfes
ment fjc^ aüjufe^r in ben neuen äflännergefang eins
gefc^lid^en, — exempla sunt odiosa ; fte liegen aber tets
ber in unferer unmittelbarflen 9lät)e. ©ie 83erwanbt=
f{^aft mit ber ©iilitairmufif brängt ftc§ guweilen fo
offenfunbig an ben Sag, bafc man oft in Söerfucfyung
geführt wirb, berartige ©Jannerc^ßre gu inflrumentis
reu. %d) bin fidler überjeugt, baß wir biefem &eiU
punft ni^t metjr fo fern flel;en! Unter bie Sieber uns
fereö S3fö., benen idty fafl biefeö ©c^trffal wünf^en
mochte, gehören abfonberlic^ baö ehen angeführte unb
au^ Dp. 12. Kr. 5. grül;ling ö glaube, toon U^s
taub (©ie linben Stifte finb erwacht), ©aö ©ebi<^t
an \id) felbfi liegt bem Söefeu beö 27lännergefange8
ganjlic^ fern; eö ru^t auf einer fo entfdjiebenen fubs
jeeti&en Saftö, ba§ bie ^ier gebotene ©arfletlung fafl
tvie ^tonie erfd^eint. (Sonfl ^alt ftc^ ber 83erf. »011
bem gel;ler unpaffenber Sejrtwafyl ganglic^ frei, unb
ic^ möchte il;n vielen ©ünbern jum na$afnneuöwers
t^en Seifpiet aufflellen. — SJon $)erweg^ pnben ftc^
gwet Sieber; in Dp. 11. Kr. 5. Steiterlieb (®ie
bange Kac^t ifl nun tyemm), unb nod^ in Dp. 12.
Kr. 2. 9t i) ein weinlieb (SBo fo(c^ ein geuer noc^
gebeizt), ©ie muftfalifcfee ©arflcllung beö erfleren ifl
offenbar gelungener alö bie beö gulefct erwähnten,
obgleich ic^ au^ l^ter midj gegen ben aflgugrogen Aufs
wanb üon SQorten unb äKupf erflare. SBarnm breis
186
mal „in'ö SBerberben", toaritm toreimal „toor'm ©ters
Ben"? ©ie SBorte ftnb an unb für ftcfy im 3«fams
menfjange beä SejtcS von fo groget Sebentung, bafj
ein einmalige^ Singen un8 bic (Seele ju crfdjüttern
fcermag. Unb luenn man nun jugiefct, bafj ber Sßerf.
in bem erften SJerfe bnrc$ nietyt ganj 31t uenoerfenbe
äußere ©riinbe auf tiefen Sßfab fcerteitet rcorben fei,
weiche Urfac^cn fann er ju feiner ^Rechtfertigung für
baä gleite SBerfafyren in ben übrigen Werfen aufbrins
gen? ©aö „Slljeimueinlieb" in SDp. 12 ifl uncnbtidj
loeit auögebefyntj eä ii 6 erfechtet unä mit SJiaffen won
äftuftf; überaß ©efcfyicf ftdjtci t, an wenigen Stets
Jen aber 2Ba(;r(>eit. SBetdfyer (Soutrafi: ^ernjegl^g
unetaififtrte Sieber jufammengefdjmiebet mit einer eiüU
liftrtsrafftnirten SWuftf! @o n>irb fein Stctoolutionair
fiaatSgefäfyrlidj ! ©ie übrigen ©efange ber fyier fces
fprocfyenen fcciben Riefte lüilt idj nic^t nafyer berühren]:
fie tragen im 5(üg eineinen benfelben Cljarafter, fic bie;
ten tjiei gute inuftfatifcfte Arbeit, ermangeln aber &en
fo feljr ber Ginfad^cit, 5WatiirIie$feit unb SBa^eit.
3J?enbe(öfe(;n'ö (StnfCnfj macfyt fidj ttjeifweife gettenb,
nidjt foivof;! in ubereinfHmiueuben ßinjelfyeitrn, a(ö
toietme^r in ber $(rt unb SSeifc ber Shiffaffuug nnb
äußerlichen ©arfleüung. 9Jorf; tritt id) tien SJcrf. aufs
merffam madjen, ba§ et bte «SingfHmmen oft fe$t
unpraftifdj bcljanbett. ©ie erflen Senorc fü^rt et iit
bie !?od?fien Sagen 5 er erwartet üon i^nen Seiflungen,
bie man mit Stecht nur Don ben betoorjugtefien Sflatus
ren verlangen barf. 2luc$ jheitet e8 nadj meinet
anficht gegen bie aftf;etif$e ®c§Bntjeit, 9Wannerfe$ten
ju fo loeibif^em giftutiren ju öeranfaffen. 9?ur tot*
nige Stimmen »ertragen biefe 9tnfhengung , unb ein
großer Zljeil unferer jungen Senorc gefyt gerabe an
bem Singen ber SWauuer^ore in ben früfjeften 3afy
ren ju ©runbe. ©ie SJtittelftimmen unb ben jtoeiten
Saß fdjreibt ber SBerf. Ijauftg fo ferner, baß audj ges
übte Sänger nur mit Wlüf)t im Stanbe ftnb, tein ju
intoniren. 3f* eS j. 83. möglich, baß eine grBßere
Stnjafyt jtueitcr öafftflcn biefe Stette ganj tein unb
fieser jufammen vorführen wirb:
feaä
-ß+t —
s==
$$ möchte faft behaupten, baß fogar unter ben fege*
nannten funftgebitbeten Sangern nur wenige biefe
Stette bem 93erf. 311 ©anfe fingen würben.
8. JRicciuS.
Ueberjx^t ber neueffceti ©rf^cinungett auf bem ©ebiete ber SÄuftf*
gfur sjjianofotte unb Strttdjutfltuntente*
©$♦ be SBettot, ©p. 59. ler Trio pour Pianoforte,
Violon et Violoncello. Öcljott. 3 ^i. 36 fir.
2* ©&Urt, ©p. 7. Allegro concertant pour Piano,
Violon et Violoncelle. Peters. 1 j Z))\r.
6* ©♦ 9tetfjtget f ffip.183. J7eir.e grandTrio pour
Piano, Violon et Violoncelle. €bent>. 2 SBIjlr.
— — — , ©p. 185. Sonate brillante pour
Piano et Violon. Äben*. 2 Sl)lr.
© t 21. ©ambtttt, ffip. 54. Primo Trio p. P., Vio-
lino e Violoncello concertanti. Rirorbi. 12 Jx.
SCBerben befprodjen.
Zbcovctiidte SSette.
^JiettO 9ttt^ f Studio teorico-pratico di Contrappunto.
Aatlan^ Ricorbi. 15 St.
SBirb befpro^en.
%üt 35ioItne mit pianoforte*
©♦ ©itwri, Andante cantabile. ßcljubcrt^. j- Stljlr.
SBcnlij bebtutenbe WltloVit, fet;r viele bcbeutimgSlofe 93er«
jicrungen. Qrforbert leiste löogenfüljrang.
2t* ®oria u. 21. §crmaim, ©p. 29 «. ©p. 13.
Duo de Concert sur motifs de l'opera Don Pas-
quale de Donizetti. Schott. 2 Jfl. 42 fir.
Setbe (Stimmen finb f<^tt>er ju fptelen , bodj totrb eine
gute 9Iu«fü^rung ben (Spielern lebhaften iBeifaK ertoetben. 3>ie
(Scmpoftticn iß in gewohnter $otpouniform.
gut aStolonccll mit %Hanvfotte*
9t ©♦ SBocfmÜ^I, ©p. 57. Le troubadour, col-
lection de morceaux de salon pour Violoncelle
avec aecomp. de Piano. |)eter$. Cah. I. 1^ Cljlr.
Cah. II. 14. «I)lr.
fflte immer bei Soämütyi o^ne tiefere öebenteng, aber
187
gtoeefmaf ig für ba« 3nflroment. Sie feien gnr Hebung cm*
pfoljlen.
$♦ ®$iuitt, ®p. 2. Piece de salon pour Violon-
celie avec accomp. de Qualuor ou de Piano,
filcniin. Avec Quatuor J£ £|)lr. Avec Piano
— — — , ©p. 3. La priere de Topera „jFrei-
fcljütf", Iranscrite et variee, avec accomp. de
Quatuor ou de Piano. CbrntJ. 1-J- 4l)lr.
SDcr (Scm^onift Ijat feine ©eife oud) in biefen SPerfen
uidjt geunbert; mie in Dp. 1 ridjfet ftd) fein gange« SDidjten
nnb Xradjtcn mebr auf bad Grfinben guter Snftrumentation«*
effeefe unb neuer brittanter Spuren, als auf ba« JEdjaffen ge*
biegener üfiufif. JBeibe (säfcc verlangen einen ÄünfUer erpen
SRange« gu tf>rer ?lu«füf)Tung, unb in folgen Jpdnbcn glauben
toir, bafi fie ©lücf machen merben.
2* ©<Wtb, 12 Melodies pour VioloncelJe et Piano.
Äctjott. G Cicfcrungfn, ji)e 1 Jl 48 ftr. Cifte
fieferung: le songe, le reveil.
Sßtrbienen bc«l;al& befenbere $ead)fung, baj ber 93erfaf*
fer in ber einfachen SBeife ba« Snfhument betjanbelte unb
Somit baffelbe gu feiner fragten Sebeutfamfeit gurüeffüljite.
Gr giebt nur ©efang, unb fo feilte man in ben metflen Qä(*
len für (Sello treiben. $ie l)ier gebotenen muftfalifdjen
Sbeen finb nidjt fometjl grogartig unb tief, al« vielmehr an*
muffig unb elegant. £>ic Spianoforteflimme iß gumeiten un*
gef<$tcft beljanbelt.
Duetten für fcad ßiolonceff*
3* Cfftltbadj, Cours methodique de Duos. Lettre
C, moyenne force, en 3 livr. Lettre D, brillant,
en 3 livr. Örljott. (©Ijne Preisangabe.)
gort fefcun gen be« fdjen vor einiger 3eit begonnenen unb
Bereit« Ijier angezeigten 2Dcrfe«. (Sie finb gu empfehlen gum
tlutertid)t, vornehmlich gum gleichzeitigen ©'.brauche mit ber
Von 9t. ©ocfmüljt fftrglid) ljerau«gegebenen unb in ber 3eit*
fdjrift audfü(;rtief)ct befpro^enen Unterridjt«metljobe für 93 io-
lonccllo.
Ziehet mit tyianvfovte*
ÜB* gifdjer, ©p. 6. ßpielmannö fie*, von öribfl.
Coln, Öcrjlof}. $ f!gr.
©eiber« ©cbic$t leibet fäon an ftc$ fclbft an Singen,
ber (Somponifi trägt nidjt bagu bti, un« biefclben gu verfüg
gen. SDie (Sipnbung«fraft be« Xonfefcer« mufj burefj frdftige
Hulf«mittel angeregt metbeu, l;ier bietet er un« nur fdjon
ttngfi ©efagte«, oljne fid) erft bie 2Rülje genommen gn $aben,
kurd) verbeefenbe Qinfleibungen fein Hülf«perfonal gn »er*
Bergen.
<£♦ 2* %ifätt, ©p. 20. Sotoatenlube, von W. Ijauf^
für ßantan. 0ri)lof}. 5 llgr.
(£♦ i* t$tf4et, ©p. 21. 5u lieber Cngel, tul ßr
Srnor. Cbrn). 5 Tlgr.
^auff'« Siebten: „<Ste^ ic^ in finfirer SWitterna^t" ble^
iet ^ier ber Qomponift in einer gang neuen, nfdjt gu ettoar*
tenben gaffung : er ^at biefe foHbare £ieber-$erle burc^ einen
eifernen Äriege«marfd) umflammert, ber ba« Älcincb gu ger*
trümmern brcljt. ($« ifi in ber Stjat ba« 3eid)cn einer nie-
brigen Slnfc^auung, toenn man ftd) ^eifcnen ober ©ac^en nur
mit ben il;nen in ber 5>rofa bc« V!cbcn« gunac^ft liegenben
Stttrtbuten vor ba« geifiige 5tuge ju führen oermag. ©oldje
£eute g. S3. «erfnü^fen mit ber ißoifleilung iinc« Str^te« fo*
gleidj bie 3JJcbicinpafd)e, ein 3ubc erfc^eint il;ncn immer mit
bem 93arte, ber Äbnig mit bem (Bcipier, unb ifi e« bann ein
2£unber, loenn bem Qcmponiften bei einer „©cloatenlicbe"
ber SDiarfd) ul« unoermtidi^eö c^araftciiilifctc« 3eicften fiety
anfbräiigte? Söir ^aben l)ier bie reine, naefte 9Ba()rlKit: ie^
mcdjtc je^t fafl ben begriff ber offenen Db je et tut tat al«
in« ?cbcn getreten betrauten. Da« finb gute Hoffnungen für
bie tcutfdje Äumlwclt! Utbcr bie 3ttufü bc« a«arid)e« in
queslione ift nur nec^ gu berichten, baf jic pc^ tiefflic^ eignet
für ben fdjtocrcn ^arabetrott eine« Kölner ©ac^aufguge«.
2)afür fei fie empfohlen. — Cp. 21 verlangt feine nähere
(Nnal^fe unb d^arafterifiif.
% Älettt, Cübe$nälje, ».fireufer. ßoUu.ßock. 7|0gr.
Die dujcrlic^e DarfleUuug gc(;ört einer früheren ^etiobe
an, boc^ geic^net fid; ba« Seilten burc^ guten §luj$ unb
©angbarfeit au«.
SfaicHa SSd^r, ©p. l. 3wei 6e*Uhte von C. ©ri-
bti. ßott u. ßoek. 10 6gr.
31* gu**, ©p. 1. JDrei fttfccr. €bcn^. 10 jggr.
Diefe beiben Hefte Peilten mir gufammen; fie finb (Srfi*
iing«gaben junger äünfUer unb femit von einem ©ejidjt«*
fünfte an6 gu betrachten. £fefe Betrachtung ^at un« nur
furge 3eit bcfc^äjtigt; e« gab irefcer 9ia^fel gu löfen, noc^
tieffinnigere Kombinationen gu beivunbern, überall jugenblicty«
fiublic^e ©infac^(;eit. Hierbei fei nod? ermahnt, ba§ man,
mir meinen,^ mit llntcd;t, 9lad|fic^t für erfie ®ctfe gu \>er?
langen pflegt. (5« feilte Ötiemanbem gemattet fein, ttvoat in
bie H^fbe be« $ubiifum« gu legen , bevor er gu vollfianbig
geiftiger Steife gebieten. S)ie ^litif verfielt nac^jtc^iig ge*
gen bie 3ugrnbfünben ber Äünfilcr, aber baburc^ ^eilt unb
beffert fie nic^t, unb c^e man bie $anb ummenbet, ifl ber
©djaben unheilbar gemotben. 2Öir backten beim 2>ute^fel)en
biefer lieber iebtjaft an bie von G. floffaf gefe^ilberlen
/; SDfiinncfänger".
©♦ §♦ @ptfet, ©ob Srljwanenlie^. ßott u. 0ork.
5 Ögr.
(Einfach unb finnig. Die ©fngfllmme bemegt ficB in a\U
gu %of;er Sage, fo baß nur ©oprane mit leidjtanfpredjenbet
^opffiimme bie 5lu«fü^rnng be« Stete« mit ®lüef »erfueften
burfen.
188
9u btft (o fanft, (o ftill, fo innig, fit) tum
©eib*l. ßcit u. Sock. 7£ 8jr.
fftomUrtf* unb Ären Jet'« SWanier, übrigen« cBcn mtfc
leidjt fliegen*.
Sofep^ine &attg f ©p. 13. ßeclj* Cirtar für ßopran.
Srtjott. 1 Ji. 12 fir.
5Die SBcrfafferin l)at fidj mit ben öeffrcbimgen ber neue«
ten ©djute begie$entli$ ber Harmonie »ertraut gemalt, bie
formale Starftenung hingegen beutet auf einen Alteren ©taub*
Vuuft.
& f$eftea, «Dp. 55. Hr. 3. (Wartung. Schubert!).
10 Hgr. (Äuegabcn für Ijolje unfc tiefe Stimmen.)
(Sine elegante, leiste, tänbelnbe ftrbeit, fär ben @aIon
gefefcaffen. liefere Sfaffaffung »erniiffrn tofr, ü)r entfprÄ<$e
al«bann fefne«to>ege« ba« 3uluffen ber wfdjlebenen Sonartcn,
tote fte allemal ba« Arrangement für Ijofje unb tiefe Stimmen
angleidj bebtngt.
3ttteIItgett$l>I<ttt*
Nene Musikalien
im Verlag von
C. JF. JPet€rS 9 Bureau de Musique in Leipzig.
Durch alle Musik- u. Buchhandlungen zu beziehen.
Bach, JT, £., Compositionen für die Orgel, Kri-
tisch-correcte Ausgabe von F. K. Criepenkerl und
F. Roilzsch. 6. Band ... 3 Thlr. 15 Ngr.
enthält:
34 grosse Choral- Vorspiele und eine Varianten-
Sammlung.
7. Band 3 Thlr. 15 Ngr.
enthält:
33 grosse Choral-Vorspiele und eine Varianten-
Sammlung.
Brunn er, C T., 3 Petits Rondeaux pour le
Piano. Op. 107. ä 12 Ngr. 1 Thlr. 6 Ngr.
Nr. 1. Norma de Bellini.
„ 2. Zainpa de Herold.
„ 3. Torquato Tasso de Donizetti.
Ehlert, Mj. 9 6 Lieder für eine Singstimme mit
Begleitung des Pianoforte. Op. 4. . 22 Ngr.
Nr. 1. Nachtgesang von Göthe. „0 gieb vom
weichen Pfühle" .... 5 Ngr.
„ 2. Lied von Bums. ., Einen schlimmen Weg 1 '
U Ngr.
„ 3. Lied von Heine. „In meiner Erinnerung"
5 Ngr.
„ 4. Frühlingsgruss. „Des Frühlings Dulle
wehen süss*' 5 Ngr.
„ 5. Des Jägers Klage von Geibel. „Das
Mühlrad brauset 4 ' . . . . 7| Ngr.
„ 6. Lied von Heine. „Die blauen Frühlings-
augen 1 ' 5 Ngr.
Hunten, Fr«, Rondeau sur un theme de l'O-
pera: „Le Bouquet de Tlnfante" de A. Boieldieu
pour le Piano. Op. 152 18 Ngr.
Kratzer, A., Romance polonaise pour le Piano.
12 Ngr.
VOSS, Ch., 12 Etudes en Style moderne pour
le Piano. Op. 85. Cah. I et IL ä 22 Ngr.
1 Thlr. 14 Ngr.
Bei Wrans WL&ller , vormals A. Wagner's Musika-
lienhandlung, in Stuttgart ist so eben erschienen:
Kucken, Fr«, Wenn sich zwei Herzen schei-
den. Gedicht von E. Geibel, für eine Sing-
stimme mit Begleitung des Pianoforte. Preis
27 Xr. = 74- Ngr.
Kirchhoff, W., Kennst du das auch? Ge-
dicht von Theobald Kern er, für eine Sing-
stimme mit Begleitung des Pianoforte. Preis
45 Xr. = 12-i- Ngr.
Auswahl von Liedern berühtnter Componisten, mit
leichter Guitarrcbegleitung von F» Si-
ber. Erstes Heft: Lieder von F. Abt y Fr.
Kücken, P. v. Lindpaintner , B. Molique, Fr.
Schmidt. Preis 36 Xr. = 10 Ngr.
Bei JF. Kuhnt in Eisleben ist erschienen und in
allen Buchhandlungen zu haben:
Fröhlich, Commers-Liederbuch für Deutsch-
lands Liedertafeln. Preis 10 Sgr.
Dieses Commersbuch enthält 58 der beliebtesten Volks-
und Trinklieder für vierstimmigen Mannergesang, darunter meh-
rere werthvolle Original-Composilionen, und hat den Zweck, bei
Excursionen, bei Zusammenkünften mehrerer Vereine, bei Sän-
gerfesten, sowie zu allen fröhlichen Gelegenheiten ein steter Be-
gleiter jedes Sängers zu sein.
Drutf von ftr. «flef mann.
U e u e
titfätift f$c
93eranttootnieSfr fflebacttm.
Siebenunbjmanjigfter 23aub.
M 32.
S8 c t le 9 e t :
Stöbert grtefc in Sciftig.
©en IB, Detobet 1847.
föon tiefer 3citf^ exfcbetafH müfyntUd}
2 fKummtm v^tt 1 ober l'/i ©ogen.
¥«W be* SattbeS von 52 Etn. l'/i £$&■
3nftrtion*aebü1jrcn bie ^cfitjc-ilc 2 ftgr, j
StbaitnemenJ nehmen alte !ßcjt Ämter, ©u dj*
SR&fil :- unb ,fi u ii fr ha nt* lu n^en an.
3n{J0lf : tfu* B^nrburg. — Jflfin* 3eitung, 2flflf*ßtf($i($tf, 5Ö*nnifc&trrf.
2luö Sünctuirg,
*Kac$bem lang*« 3«t über Süneburg Sttc^tS U~
rietet moxbcn, tuirb, hoffen mir, 3Jji Statt eine furje
9?a<$it^t fit« bte r)ieftgeu mnftfolii'c^rn 3i<Räitbr nidjt
ungern aufnehmen. Unfere terfjanfeenen SWittet finb
freiließ nitt gering. SBir befigen fein Stjeatet, feine
Äapetic ober anbere grüßte Anflalten, bereu Ärafie
ju muftfalifd^en Aufführungen benujjt uvrrbeu fönntrn.
Söit finb auf bie Ijifr anfaffigeu Sülufifft , auf bie
üfcrigcnö treffliche StegimeutösSWufif ttnb einige ©ffeU
tanten fccfdjränft, ©ag aber felbfi mit geringen 9Mit=
telu ctmaä luatyrfyaft (Srfrcutirfjrä ^efriftet werten fann,
toenu nur bet teerte Seift unb 6ifet (?crrfd?t, ber n^t
allein bte tiort/anbeneu Äräfte ^iif.iinmriihäic y feubern
aud? ba@ (Einbringen in ben ©hm bei» ücr$utragenbm
SBeiteä, baö gegenfeitige Sßcrfiänbmjj ber SDtitmitfcn*
ben, unb baburdj bie erferbertic^e ßin^ett ber Sßros
bucticm rjerbeifüljit, baä t)afren mir in ben ton ben
Ferren Singer unb ÄSuig tietanfralteten t)ieftgen SBin=
tereüneerten, fo mie in mancher anbeten mufiMifdjen
Aufführung , bie in ben testen Sauren bei und
Statt t)aite, mit greube jh kenterten (Mcgentyeit ge=
©er früher ausgekrochene Söunfdj, eä möchte in
ben gebauten ©cneeiten audj mandjeö Steuere an
<3Vmp£ünien unb Duüettttren ju ©rljifr fommen, Ijat
feitbem bie uerbiente ©eriiefft^ttgung gefunben.
©aö HHnt*t$ftt6Iat)r toon 1845 — 1846 braute
nnS an bebeutenberen ^nfttumentalioeclen unter ber
©itertien teö $rn. Singer bie ®djub«fföe © = ©ut
©gmi^onie, bte ©^m^enie in Ksäfloß unb 9l = ©ut
»on Öeet^eoen unb bie St=©ur ©ijmpljome ton DnS*
Um. Sftit grojjem Sniercffe ivctjnten mir bet Aufs
fiibnmfl ber und ued? uutefannten ©gmptyoiiic t>on
Schubert bei. ©Jag auc^ ein gemtffer fiieberfr^t &ots
tjerrf^enb unb SDtanc^eö ctiuaß breit auögrfponuen
feiu^ fc ifl bc# toa^re ^Joefte unb eine eigentümliche
^ugeubfrif^c über baS ©ange auSgegeffen, unb tiefe
SJorjüge, fo wie bie reijenbc ^"^niiiinitation, bie
inau teon bem SJerfaffer fauni erwartet ^atte, mae^eit
baö SBerf fy&^fl ati)tcf;enb mit ntütfen e€ bei öfterem
3lnf?Sren fortiuät)renb geminnen fafjfen. greifidt; mar
bie SBirfung nuf ba^ ?p«6tifum uir^t aügemein, müs
ton befonberö feine nngemi)(;nti$e Sänge bie OdjuH)
ju tragen fc^ien, meöfjalt mir, meun e^ Jjoffeutli^
im na^fleu SBiutci noc^ einmal gur Kuffiiljnnig
temmt, ratzen meßten, bie 3Bieberf;oiung ber einjefs
neu Xt^eite im S^etjü tregjulaffen- Stieb fyer mit
ajuäna|me beö Anbaute, baö tjortrcfflic^ gelang, tu
ber s ituefüt)rung noc^ 3Hondt)e6 ju iufinft§en utrig^
uue beun j. 9. im erfreu @abe bie $3fa£inftrutuente
bie ttjnen juget^eitte gigur Uief ju f^werfaftig miebet;
gaben, fo mürben bagegen bie genannten ©t/mptjimien
üdu SBcetr}t:beu auf auägejcic^nete Seife uorgetragen,
fo bag fe[6(l bet meniget muftfalifc^ gebifbete St)eil
ber 3ut)Brer flt^ unmiüfüljdic^ bürde) bie in folget
ajlnftf tiegenbe ®ema(t mit fortgeriffen f5|tte. ©ie
@9mpl?oni£ t)ön Dndloiö ifl, mie alte Sadjen biefrf
SKeiJierÖ, Peinig unb in feinem Aammerfl^te geatbets
tet, aber, menn ffleett)ouen tortjergegangen ifl, tocrtierfc
(Ie unb er fc^ eint unbrbeutenb.
190
9Lnä) im legten SBintet waten eö bie Beethoven*
fdjen ©qm^onien in g*©ut unb 83 ;©ut, wie bie
granbiofe (£;©ur ©vmpljonic mit ber ©djlußfuge »on
gjtojart, bie am bePen gefyielt nnirben. Slußerbem
Rotten wir bie ©9mpljonies6antate toon SJienbelöfotjn,
beten SBoeatpartien 'und vor ben SnPrumentalfä'ßen
fcei weitem ben SBorjug ju vetbienen (feinen unb bie
unter Sötitwirfung bet t>cn $tn. finget gepifteten ©ing;
atabemie fafl burdjgängig gelungen jut Qluffityrimg
fam, unb alö äßiefcertycliing „bie SBei^e bet Sone"
»on ©pol;r. ©ieö äußerp fdjwierige Söerf, ju beffen
vollem ©enufTc \\n* einige ftorenbe geltet Ui einet
früheren Muffityning nic$t Ratten fommen laf-
fen, würbe bieömal mit großer spraeipon vorgetragen
unb fanb ben »eifall, ben eö in vollem 3Naße »er*
bient.
Unter ben Ouvertüren, bie waf;renb berfelben
Seit gege6en würben, waren neu: „bie äöatbs
n^m^c" »ow Bennett unb „Miitlange an Dfpan"
von ©abe. (Srflere jeugt glei<§ ber wiebertyotten SDu*
Verture beö nämlichen (Somponißen: „bie Sflajabeu"
von einem wafyrljaft poctiföen ©emütfye unb von eu
net meifleJ;aften »e&enfämig ber gorm, unb würbe
vom «publifum mit lebhaftem Sntereffe aufgenommen.
SBatyren 6ntf)upaömuö aber unb mit Stecht erregte
©abe'ö burdj Weutycit unb 9lci^t(;um ber 3been au&
gcjeidjncteö SBerf, baö bafjer axid) einem allgemein
auögetyrodjenen Verlangen gemäß im nä^Pfelgenben
(Eoncertc noc§ einmal jur «uffitynwg fam. SMit um
fo größeren Erwartungen fe(;en wir ben ©qmpfjonien
beffetben SWeiPerö entgegen, bie unö Ijoffentlicty bet
uä^|le SSinter fcringen wirb. Sin älteren ©ac$en
würben bie Ouvertüren ju ^ofepl; in Siegten, ju
ÄBnig ©tepfyan, ju Sauft unb jur frönen SHelupne
gefpiett. »u$ freute eö im«, tic (S^ioll Ouvertüre
beö #rn. Singer wieberl;oleu ju l;Bren, bie von beö
83erfafferö felibem unb tüchtigem ©treten ein rüfyms
©ürfeu wir nun and) bte ©olofatyen rutj ers
wähnen, fo wat eö befouberö baö treffliche Sorte,
yianofpict beö eben genannten ©irigenten, baö unö
mannen l;cl;en ©enuß verfdjaffte. 2ßie er und burc$
ben SBortrag beö ^uSJiolt (Soucerteö unb beö g;©ut
Slonboö von Rummel in bie guten 3citcn einer älte=
ten ©c^ulc üerfeßte, fo machte er und burc^ baö gs
SKoll (Soueert von 6(;opin unb bad ©sJDioll (Soneert
Don 3«enbelefobn mit jwei l;Bc^fl intereffanten 6ouu
^ofitienen a\x$ ber neueren ©c^ule tefannt. SBit
glauben babei noc^ ganj befonberö baö ejraete unb
ft^ere 3ufammenfvicl beö SBortragenben unb beö be-
glcitenbcn Drtyfterö lobenb l;erüor^eben ju muffen,
\na^ leibet bei ^tobttetienen auf bem gortepiano oft
»ermißt wirb. —
$m. SWupfbiteetot ÄSnig fugten wir unö ju U*
fonbetem ©anfe toetpfüc^tet, baß et bie bem ©olo*
fpielet nic^t eben lo^nenbe SKu^e übet ftc^ genommen
Ijatte, baö SKenbelöfo^n'f^e ffiiolineoneett einjuflubu
ren, unb baffelbe mit gtütfli(^et Ueberwinbnng feinet
großen ©c^wierigfeiten faubet unb mit f^onem Sone
toortrug. ©et SBettty bet genialen 6omf Option ifl in
biefem S3latte fallet befpto^en worben. D^ne ben^
felben irgenb üerfennen ju wollen, fc^eint fte unö bie
eigentpmlic^feit ber ©eige, bie am liebfien burd^ fee*
lenvollen ®efang jum ^erjen fyric^t, nic^t genug be^
rücfpc^tigt ju tyaben, unb ba^er mag cö rühren, baß
wir axiä) baö 5lnfpredjenbe unb Slnmutf;ige ju fcer*
miffen glaubten, baö fonfl ben SBcrfen beö berühmten
Sükiflerö eigen ju fein pflegt.
Unter ben übrigen ©olopieeen muffen wir noc$
ben Vortrag eineö ©c^ubert^fc^en ßoneerteö für 6ello
butc^ einen Diepgen fe^t begabten ©itettanten l;eröots
(jeben. Seibet gab baö gewallte äBupfflücf i^m mc^t
Gelegenheit, feine bebeutenbe gettigfeit, alö feinen
fronen $on unb feelenbotten SJortrag geltenb ju
machen, woburc^ er unö ju anberen 3citen fo fe^t
erfreut ^at.
9ln' 93ocaImupf brachten unö bie SBintereoneerte
grBßtentl;ei(ö ©olofad^en, bie uon l;iePgen ©ilettanten
vorgetragen würben. 9ln gnfemblePurfen ^8rten loir
baö Serjett mit (Sfyor auö bem greife^iij} unb üicr-
Pimmige öieber »on SWenbelöfo^n. —
3n einem befonberen, toon bem t^atigen IDrgas
m'Pen $rn. ©torme öeranflaltetcn Soneerte würbe mit
^)ülfe ber »on bemfelben birigirten SKannergefangs
SSereine „bie SEüRe" »on ©aüib im ©anjen gelun^
gen aufgeführt. ÄBnnen wir jwat in bie übergtoßen
**obeöert;ebungen nid^t einpimmen, bie bem SBerfe »on
mannen ©eiten gefpenbet pnb, fo füllen wir unö
boij bem goneertgebet toetf flirtet, unö mit einem in
vielen Partien djaraftetipiföen unb inteteffanten Son^
Pütfe befannt gemalt ju 1)aben.
Äleine Bettung.
„€s finb U^tu gailjen Irin!"
Cine mufitaliföe etttlftrtl, »o« <5. 9.
„mt %at S^nen bie neue Cpet ßefanen?" frögt ein
jtunflfrdfnb ben anberen auf ter Straße. ,Mf) . . •" anttpor*
tet biefer mit toidjtiger Kiene, flebt gen «öimmcl, unb nimmt
eine $rife €<^nupftabaf: „tfunflrcfdje SWaf^incrte! €i^abe,
baß bie €i>et gn lang ifl, benn i$ toar bei ^ofrat^« einge»
laben, unb lonntc ni^t bleiben. ScbenfaH« ifl bit elfte «et
191
matt, Mb btr gweite isterefflrt nic^t, aber ... t* ftnb fäcnt
©adjen brin!" „3a, ©le Babei redjt," antwortete ber gra*
ger, neigt babel fein £aupt wie ein ©eleijrtcr, nnb bie bei*
ben Jtunfiridjter [Rieben . . . .
,,2Ba« fagen ©ie gu ber neuen £per?" fragt ein alter
Äling«berg ein junge« graulein über ben Styifttifd) hinüber.
„Dt)... bie Decoraiion ift charmant," antwortet bicfe.
,,©djabe nur, bag bie Cper gu furg ift, benn idj wollte nfcBt
gu $ofratlj«. 3ebeufall« ift ber crftc 5lct ber intereffantefU,
nnb ber gweite matt. Den lefctcn 8(ct fonnte id> nidjt boren,
ba Sfabeila ton tyrer Sodjgelt fprad). §lber — e« ftnb fd^cne
©ac^en brin." ,,£f) gewig — gang fte^er!" fpricftt ber alte
$err, uub fagt fedj« fcetäe« an.
3m ©alon ber grau Doctcr ©d&natter ift £$eefrängd)en,
nnb ba« (Sapitolium wieber einmal in ©cfatyr. „A propos,
gran ^rojeffor! waren ©ie geftern in ber neuen Dper?"
„2i?ie follt' idj ni*t? $aV td) bod) einen Sogenplafc mit
ber grau amtmännin. Die Sangeweile trieb mid) hinein,
aber — audj wleber l)erau«." . . . „Sie fo? we«t)alb?"
fdjafli ityr ber ©ilberftimmen ßtjor entgegen „Stein, in
Vollem (Stuft/' nimmt bie grau Doctor wieber ba« Sßort,
,,©ie ftnb äennerin, benn Sie ^aben bie itatienifcBe Oper in
Ponton gehört . . . wa« galten ©ie ton bem UBcrf ?" . . .
„31) ... nun ... Ja feigen ©ie . . . bie ^ringcfjin war nidjt
Bei ©timme, unb £err $• $at feine ©djule ... Unfer 3«
tremolirt wie eine Biege . . . aber ... ba« (Seftüm be« $a*
gen! Stein ba« war ijerribet . . . ffield) ein 2lntid}ronl«mu«,
unb bagu .... (flufhrt iljr itwa« in« Dl;r) . . . 5lber »arten
©ie; morgen fpeift bie Directum bei un«, unb bei biefer ©e*
legendi* will i$ ifcr eine $rebigt galten." . . . „3a, e« ift
ein Orakel" — lagt fid) eine anbere Stebnerin vernehmen —
„wie c« bei unferem Xtjeaicr gugeljt. SflicBt jür einen tfreu*
ger Slcftyetif! ... Unb wie ift bie Gompofttion?" — „£>$,
ber »JWenfdj Ijat Sahnt, ©djabe nur, tag er ein Dcuifdjer
ift." . . . „Sfcie fürten ©ie feinen ©tpl?" . . . „Stun — ber
bammelt fo gwffdjen ©djwulft unb (Soquciierie ... e« ... ei«
genilid} babc id) gar feinen Styl bemerft. . . . „Aber," fällt
bie grau JtapcUmeifterin ein, inbem fte ifyrcn 3wieba<f tief
in bie Xajfe tunft, unb fem Äuge batou verwenbet, ,,e« ftnb
Bcd) fööne ©aefcen baiin!" . . . „9iur fc^öne ©acBen? aller«
liebfte unb grogartige juglei^l 3)ie ©per fprubelt toll f^ö«
ner ®ad)eu!" commentirt abermal« ber (5^or, unb — bie
$auben<3uuta toint fidj auf einen anberen ©egenftanb.
3m aJlujtfalunlabm bir Vetren X. u. ßempagnie befinbet
jH ber gange ©eneralßab ber CSotirie beifammen, junge (Sla*
»ierinfiruetcren, IDuobcj* Gomponißen, Son^angcbenbe JDilets
tonten k., uub eben »eimeljrt aud) ein gremter bie ©efell-
fc^aft. IDte Hobe«urt^cile über b;e geftiige Dpcr fielen ge*
tabe in vollfler ^)lät^e r al« biefer gremre, faum eingetriten,
jtd) au4 fc^on gauft'« ^au«favp(^en UJÜnfdjt, um ungelegen
teieber oerfc^tsinben ju fonnen. ,/« ift gar nidjt« bran, be«
Raupte H," fpne^t fo eben ^etr 91., ein jerriffener 2ocat*
äwmponijt. „(Swige« ©ud^eu nad^ Originalität, ^af^en
na* (Effect, « in gen na$ SRelobie. 3)ie «eute tonllen $aU
läfle bauen, unb »erflehen noc^ feinen ©4nfeftall auUufu^res*
Da follen ©ie mein Ir^te« ffierf ^ören: Slbricababra , na^
«lerauber Duma« bem blutigen. SRaffen^aft! aber unter aU
len UmftÄnben melobio«. 3* t)*U" - fefct er mit jefattU
feiern fBlid gen Fimmel $inju — „icj babe lange bamit gu*
rucfgeialten, bo^ je^t . . . i* fer)e e« ein . . . bie SDelt mug
c« beftfen . . . i* barf e« it)r länger nidjt me^r torent^al«
ten." . . . , # 5(brica^abra Ijeift bie iDpet? e« ift 3bre jtoölfte,
ni(^t nja^r? wo ftnb aber bie eilf erften fjingefommeu?"
fragt $err JB. mit einem fcurilen ©eiienbllrf. „O! bie ftub
alle ^ter gegeben toorben. 2Biffcn ©ie benn niebt? Slber
bie ffielt »ei§ nUt« »on tynen, foll auc^ ni*t« ton if>*
nen etfa^ren . . . ic^ ^afce bio« meine ©tubien hineingelegt,
unb alle in tfynen gcfammelten — traurigen — (Erfahrungen
in meinem Stbricababta benujt. (Sin 9Berf , glauben ©le
mir, jeber $act ein fleiner ©Ijafefyeare! " . .•
„3(lfo eine SRuftf im ©^afefpeare'f*en <&ty*. ba« i|t origU
nell." . . . „Dcffcn," meint J&err 3)., „faun ftc^ bie geftrige
Oper freilldj nlcfit rühmen."
Unb bie« ift ba« ©ignal, bag alle, auger ber grembe,
mit bem unbarm^erjigften 2eid)tftnn über ba« taterUnblfctye
Opfer berfallen. 2Bo jeber tiefere ©lief in eine Arbeit, wo
bie $ieiät vor bem fdjaffenben @eniu« fe^lt, ba ^ilft fic$ bie
»orne^mtbuenbe 3gnorang immer burd) ©emeinplä^^ Unb
fat man alle Trümpfe fole^er ©emeinplä^e au«gefpielt, fyit
man »on SWelobiens gorm« unb (Styarafterfofigfeii, ton un*
bramalifeiem (Element, ton 9tcmini«cengen, ©Äwulft unb 3<>pf
gef(* toa^t, bann lägt fi$ irgenb ein änilc^bart gnäbig Berab
gu fagen: „aber e« finb fc^öne ©ac^en biin!" ... welche«
©d^lugurt^eil bann in einem fuffifanten Juiti wieber^olt wirb.
Da fcBlägt mit einmal ber grembe, ber bl«Ber füll läc^elnb
guge^ört f)attt, ba« 93eetl)oten*9(lbum, wotin er geblättert, fo
heftig in, bag alle erfe^reeft nac^ i^m auffegen, greift bann
ftBnefl nacB ^ut unb ©toef unb empfiehlt ftc^ »ans prendre
cong*. 2Dir aber folgen ibm über bie ®a(fe, bie treppe ^in«
auf, bi^ in fein 3immer, unb fe^en tym über bie Steffel, al«
er golgenbe« in fein £agebuc$ fdjreibt:
,,©o ftaben mid^ biefe fogenannten Äunftric^tet wieber
einmal fortgelriebrn mit iljrcm: ,,e« ftnb fc^öne ©ac^en
brin!" Diefe« Urtbeil, ba« man an jeber ©trageneefe Bort,
wirb mid) nocB toll machen. (S« ift ba« Urteil btr ©equem*
lic^feit, Unwiffen^fit unb Stöbe. 2Bcnn i<B e« aber aua> au«
bem aWunbe ton Jtennern tjören mug, fo überfömmt mic^ eine
Slrt ton ©c^winbel, unb i$ werbe irre an mir felbft. 2Bo
erljtirt benn ein ©erf in ber ffielt, ba« nic^t fcBöne ©acBen
enthielte ? Stua^ über ben Saicn fommt ber ©eift ©otte«,
fonft wäre er ja nicBt fein ©efc^epf. ©ie tiele „fd^öne ©a«
c^en", in gtüc?li$en Momenten gegeugt. entölten nic^t felbft
bie teradjleifien (Jompofttionen, wie viele ftnb nie an ba« £l<$t
gefommen?! ©ürbe man fte fammeln, otbnen nnb gu einem
©angen fügen fönnen, wir wären reifer an SWeifterwerfen.
SEBie jebe« Sfcefen ein ©eftanbt^cil ©otte«, be« S3egrljf« ter
192
SBcttFommeuljeii *fc fo # i<* 1«»** Qroge nid)t* anbete«, al«
»lel kleine«. „Nihil est aliad magnom, qaam mulu minuta!"
<S« ift mir ba$er nce$ nie ein SBerf vorgeFommen, ba« im
(Sangen nnb in all 1 feinen teilen fo total armfelig war, bag
nfcr)t ^fn nnb wfeber ein Sic^tftra^l burdjgegncft r)&ite. . . .
(5inem g&ngUd^ Unberufenen wirb e« nie einfallen, eine Cpet
ober ein Dratcrium gu fdjreiben. 3rgenb ein 3mpul« tnug
immer ba fein, fei e« ©ente, Salent, ftunFe, ©abe, £ang,
©brgeig ober (SitelFelt, fei et toiiFUc$er Jöeruf ober (Selbfc
iaufdjung, feurige Segeiflerung , ober trorfene ©eleurfamfeit.
Steile man biefe Smpulfe in fo viele (Stoffen al« man toi»,
ba« ©Raffen felbft erjeugt immer eine SGücnne, gegen welche
bie SWufe nie gang unbanfbar ift.
<De«l)alb verfielt e« fi$ von felbft, bafj ein lebe« ©erf
@d)önr)eiten enthalte, befielen fte aud) au« eingehen Sternen,
nnb be«r)alb will e« nidjt« bebeuten, nnb e« iß fein iBerbienfr
für ba« SÖBerF, wenn man fagt: „(5« ftnb fct)öue (Sachen
brin."
§fnf unferem buefligten Planeten giebt e« nun einmal
nidjt« SBollFommene«. Unfere äReifterwerfe ftnb be«Ijalb aud)
nid)t vellfommen. gerügt man alfo ßompofttionen, bie nid)t
al« 2RetflerwerFe anerfannt werben, mit ben ©orten ab, ,,e«
ftnb fdjöne <5ad)en brin/' mit gleichem Sterte Fann man von
folgen, bie al« SfleifterwerFe getürmt werben, fagen : ,,e« ftnb
fd)lecr)te £ad)en brin." ... ö« ftnb fd)öne ©ad)cn brin, ifl
alfo ein Xabel, weil man al«bann ba« ©an je für
fd^ledjt, unb: ,,e« ftnb fdjlecfcfe (Sachen brin", ein (5om*
pliment, »eil man al«bann ba« ©an je für gut bält.
2)e«r)alb — fjätte id) iemal« eine £per von ©tapel laufen
laffen , fo würbe mid) ber 9(u«fprucr): ,,e« ftnb fdjlecfcte <5a*
$en brin!" unenblict) glücflict) machen.
2)a r)aben nun biefe leichtfertigen Ärttifer bie geßrige
Cper, nact) einmalig flüchtigem JQöxtn, fogleid) verbammt,
watjrenb id), in Stubien unb (5rfar)rung ergraut, biefelbe fd)on
lange 3"t turdjprüft, unb mict) noefc immer auf« 9ieue an
ir)r ergebe. Eßie füll aber aucr) ber Unflare ein Fiate« Ur*
tbeil fällen?. . . ©äbe e« einen mujiFailfdjcn @ericr)t«f;of, id)
roürbe al« Äläger gegen biefe abgefdjmacfte $hrafe ,,e« ftnb
fcr)öne (Sachen brin' auftreten, unb barauf antragen, bjß fte
gang unb gar au« bem Söörterbud) unfete« Kriterium« »er*
bannt roürbe! "
flRuftf feftc f Aufführungen. Sm #ara regen ft$
mannicr)fa(r) bie muftfalifcr)en Gräfte. 5lm 23fieit September
roürbe in Ducblittburcj ©por)r'« „Sali Sabvjon«" aufge*
fü$rt. 3m Dciober fo« in $al&erftabt WenbeUfor)n'd
„$autuf", wie e« r)ei§t unter be« Qomponifren Leitung, unb
jn berfelbei 3eit in ©Unfrn^tttB «Ma«'« „$f«t* *nt Öotl*
*eit" |ur «nfiuijmng fommen.
3)ie (S^lepf^e 3eitung fd^reibt; #ofeti, 16. ©eptember.
©eflern fanb ^ier ein Gcncert eigener Slrt ©tatt. Unter ben
Ui bem ©efange gur Xobtenfeier ©abin«fi'« beteiligten jun*
gen Samen befanb fi<$ and) bie Softer eine« unlangft »er*
florbenen, r>ier allgemein gearteten $ortrattmaler« ©. 3)a«
bamal« nod) nic^t 13jä(jrige SWSbc^en toar oon einer JDame,
treidle ir)r ©efangunterri^t gab, ir)rer frönen Stimme toegen
bagu aufgeforbert rooiben. Er)ne ben 3»e(f be« ©efange« gn
Fennen, na^m ba« äinb baran X^eil, unb roatb in golge bef«
felben oon ber bieftgen ?uifenWule relegirt, obwohl ft(^, wie
e« Deigt, felbft ber $otigeipr&ftoent o. SWinutoli für bie «leine
oenrenbet r)abrn foll, ba er roo^l, roie 3ebermann, bie Heber*
geugung batte , bafj ba« SKärer)en nur nnberouft in einer po*
litifcr)en Demonflration milgeroirFt. Um nun ber unbemltteC*
ten Butter bc« Ätnbe« bie »eitere roiffenfdjaftiidje S(n«bil*
bung beffelben gu erleichtern, Ratten bie @efang«f$ülerinnen
befebloffen , ein (Soncert gu feinen ©unfien gn geben; biefe«
roarb nun geftern unter ber Direction bc« ^errn ©efangle^
rei« 51. Jßogt auf ba« ©elungenfxe vorgeführt, nnb erntete bie
13jär)rlge (5oncettifiin, namentlicr) nact) Vortrag eine« fd)»ie*
rigen Slecitatio« unb einer Slrie au« ©pot)r'« 3effonba, rei*
cr)en fDeifall. Sßon ben übrigen, oon Dilettanten fer)r roaefer
vorgetragenen ^iecen gefiel befonber« eine Variation für »Bio*
iine oon 2Rapfeber unb ber Vertrag eine« für (Sopran mit
obligater ftlötenbegleitung componirten Siebe« oon (S. iöogt:
„bie Sijranen ber Q3lume". XvoJ be« abfd&eulid&fien ©etter«
roar ber doncertfaal gefüllt, unb r)offen roir, bafj bie Gcnceri*
gebet eben fo befriebigt über bie Xbeilnal;me be« ^ubliFum«
gcroefen, al« umgefer)rt.
Sie Unternehmer ber Concerts spiritueis in $&itn machen
befannt:
JDa un« gegen fünfgig ©erFe, worunter 16 @^m*
pl;onien, mer)re Cratorien, Ouvertüren n. f. w eingefdjicft
roorben ftnb, eine flüchtige 2)nrcr)fi$t nict)t genügt, unb nodji
mrl;re Ferren ^unf)uct)ter hierüber nad) genauer Prüfung
ibre Stimme abgeben werben, gubem bie Conccris spiritueis
etfi in ber gaflen bc« 3a^rc« 1848 Statt ftnben, fo feben wir
un« bewogen, ben in unfercr Slufforbeiung vom 22. SWärg
1817 beflimmten Termin bi« 1. December l. 3. gu verlängern,
unb werben bann erfx ten Ferren 3:onfe$ern über bie Slnnatjme
ober 3urücffenbung i^rer eingereihten 2BerFe ba« Kapere be*
Fannt machen.
SBien, am 14. (September 1847.
©buarb greir). v. % a n n o q*
(Sari $olj.
gubwig Zi$t.
t>tud «*t fr. « C et m a n n.
tt e u e
«itf#rift f#r
©eranttoortndjei SttbacUtt:
Statt) SBrtttfeel*
6iebenunt>an>an}ig|1er SBanb.
40 33.
Bit Ua er '
Stöbert Briefe in geiy jig*
3)tn 11. Dttoiti 18«.
fflcn tiefet 3Htfdj* ttfdjeftttn tDÖdjentlid}
9 üiummetn üüh 1 cbet l 1 /» ©Dflen.
$re(3 Dt« Staubt« m>n 53 ftm, 2*/, £&£r.
3nftitiott*gt&ü1jrtii blt ^etitjeiie a !ftgr.
atonucnrent nehmen af[f tßcflämtrr, <Bu^,
Sftujifr unt> Jfcnfil; anfangen an*
3tt$0lt: *Dt* Koltfl&a'fö* Sftnflatat^mk in $ari6 (©(fchif). — gur tue DrgfU — Äniifi^et Xttjtiße«, — Snttüfgpnjblaft
Sie 9Re*f otpa'fö* @ingafafcemie
In ißattä*
8.
Dil Cflitrrrtr.
©iefe finben im ßetj 1 ^« ©aale flatt, bem
größten unb gefdjmnctuoQfl eingeri Ritten bet fyiejigen
Eoueertfate, ber trogbem ater immer itcdj fo uns
juiei^enb i(l für bie Slnja^l bei SBeie^tigten, bag
tuclc tißn i^nett in ben SRefceiijimmetn äuriitffctcifcen
muffen.
SSon jtcd U§t 6iö ^atfc ©rei fleflt ftt$ bte @e s
ffttfajaft einj jtoif^tit ^atfe gürtf unb ßünf i(l baö
4£oneert jii Siibc, Eie glaujenbeu ßquipagen fitflen
bann, in bem geräumigen SJorfyef tin ; unb auöfa^
reub, mt\)x nodj all geiu&^tUdj bie oljne^in fdjon enge
Strafe bei SMrtoin *), unb mer fldj uafratei, tjat
äJliilje, burdj fern bieten Raufen ber tunten ©iener=
ft$aft ^uibnr^jubringen, ber ben fcreiten Xreppenflufyl
unb bie Stufen ber bereiten greitreppe ju fcefefcen
Sie Setoittfommming tfl ber ctfojeinenben @c;
feafd^aft angemefFen, Sfegante ©erren, meldje bie
G^re beS $aufed »«treten unb aU Stfcjei^cn t^reä
*) 3n btefer ©traft 5lr, 39, tu t>« Sftitberiftge ber $«5*
fdjtn Sfttrifflte, ift Der Goncertfaal bcfinblid).
SKittetamtcä ein blühait^ Stoßen am Äncpffüc^e
tragen, empfangen bie Sintntenben an ber Sdjmetfe
best reic^gcf^tmltften SJorfaalä, iuo biij jui Deffnung
fcee ©cneertfaalä in angenehmer Unterhaltung mit fre-
gtüfenben ßreunben unb SSefaunten toermeitt wirb,
4jici galten ]ii) nur bie 3u^örer auf, bie SJlitmittm:
ben iMtni einen aubereti Eingang unb anfcere SSütf
bereitung^fate, 93 cn bem SJorfaat fü^rt ein burt§
einige Stufen burdjbrcdjener ^lurgang aufiuärtä in
ben ßonceitfaal, ©iefer ifl runb um^cr mit einet
etmaS tiffitiit, amp^it^eatralif^en ®atterie eingefaßt,
bie auf beiben Seiten bi# jur ^onfeityne reitet unb
fut bie eingeführten (Safte feftimmt iflj ben ufirigen
(inneren) Kaum nehmen bie fflexetitämitgliebet ein;
auf bet %*nb&f)xu §ahtn u&lid§er SBcife bie SSirfen?
ben iljten Sig , oorn bet ©irertcr in gepoffiertem
fit^nfeffel, tten i^m re^tS ber Steeompagnatenr am
ginget*
ätfcgefe^eu üom muftfalif^en Qntereffe beö ßon^
eertä/ getüä^Tt ber 5trsttief tiefer fflerfammlnng in
reifem S^mutf unb bufteubem SIut^enfEor einen
eigentijütntt^cn SHeij. (Sin felteiur Sitfammenftufr, in
bei 2[\n f vcuu'bincr Ferren unb Samen, an benen
6cim erfieu ötirf bet Öotjug angeettter ober fitere
tommener feiner Sitte fit$ teiua^rt unb brr Siuffujj
einer forgfaütgen )p^fife^en ^Jpeg^ Schöne gotmen,
f^Bnefl ©lut, ebte ^ a f' u »ä> ^ c ^Tagcr beä ^ifiotis
fd>en unb beä merattf^en SlbetS, bet ©ipfet unb bie
Sliit^e ber Station. Sürfifi^er 6^01 unb fürjlti^e
Su^orerfc^aft. ©ajmif^en bie ^arafteriflif^en Ä&pfe
berii^mter aKauner, Sonfttjüpfer, $flaUx t ©idfjterj
194
SJertreter junac$ft bed angeborenen Stbelö, beä per*
fSntic^en 93crbicnfleö.
(ginige Sceorbe, baö folgenbe Sonflüef rintettcnb,
unterbrechen bie ©etradjtung — unb ge^cimnißtootl
kurdj bie lautlofcn SRäume ertSnt ein langgeljaltener
leifer © = 9Woll Slcecrb, ber fdjüc^tcrn anhebt, burcr)
©sSKoll unb etliche §Bort)altöljarmönien ftet) wenbenb,
allmälig ^cranfc^iüiUt, fräftiger wirb, aber ofyne junt
©urc^bruet) ju fommen, auf einet ©2©ur gennate
atlmalig wieber in baö tieffte Sßiano, au% bem e8
^eröorging, jutüctfättt. ©cm Ot)re baä, luaS in flils
ler Stacht bem 3luge ein 2icr)tffrafy(, ber am fernen
$orijont in junetymenber £elle empor jteigt, oben in
einen ©ilbcrregcn lcucr)tcnbcr ©lan^flerne auScinans
ierfiratylt, aber geräuföloö, unb bunfelnb bann all;
matig in ginfierniß gurücfftnft. {Der <3eele — mer)r.
2Bclc| ein 3öuter ber 9tfcnfc$cnfiimmcn in biefen we=
nigenSöuen! welcr) fcfyüctytcrneö gießen, unb wie er;
greift'8, bieö Miserere: „@ei mir gnäbig, #err!"
SBelcr) 9tingen nacr) Sidjt in biefem Slufcinanberftoßen
ber ©iffonan&cn auf Deus unb bem fclgcnbcn Slufs
fct)wung beä ©iöeantö auf es, wie ein fccrfyaltcncö
^ertoorbrängen Mer auö ber Sftaffe ber ©angenben
leim 6rf<r)cincn beä 9lflmä<^tigen: „£ilge meine ©uns
ken nadj beiner großen ©armr)erjigfcit!" 5lber wie
fnfler unb fcr)aucrlict) bann ber (lintritt ber ©äffe,
jammtlic^cr tiefen SHännerfrimmen mit ber ernften
Klangfülle unb tem gewichtigen gatt ber lateinifdjen
SBorte im pfalmobifdjen SHccitatit? : amplius lava me
ab iniquitate mea, et a peccato nwnda me! SBo
ijl bann bie toor wenig Minuten neer) fo glänjenbe
<Srf<t}cinung weltlicher |*racr}t unb $errfid?feit geblies
ben? ... . SJerfc^wunben unb uergeffen. ©ie t)o$en
$aüen eineS gotfyifct)en ©omö, unb brinnen im <&>tauU
fniccnb ©roß unb Stein, geebnet unb gleit^gefietlt
burA gleite menfc$licr)e gcfyl unb ©ünbenlaji, im
reuigen Scfcnntniß wicberfyolcrtb : „2Bafcr)e miety
&on meiner 5Dliffctt)at, uub reinige micr) &on meiner
©ünbe!"
(Sä ift oftmalö auögcfprocr)cn werben, baß bie
©erüfymttjcit beö ^ttcgri'fdjen SWiferere meijr ben be;
gleitenben äußerlichen Momenten ber 5Juffur)rung ju=
jufc§rci6en fei, aU bem SBetfc fclbjc. ©iefe Setups
tung mag richtig fein, refatifc wenigftcnä : ben Äunfb
wertl) bc8 Sßerfeä aber tagt fte un&crfümmert. SRom,
bie päbjUict)e Äapeüe, ber ^omp be8 ©ottcöbienfteö,
ber ^ßafcjt fcffrfl unb fein Äteruö auf ben Änien, tief
jur (Srbe baä ^)au^t geneigt-, bie aßmatig terföfdjen;
ben garfetn unb Siebter, baä 5Iüeö mti| aüerbingö
ben (Sinbrucf biefer, n?ie jeber anberen angemeffenen
JDluftt crr;Bt)fiu 3« *>cx SKa^t ber Sone aber nnb
biefeS großartigen ©t^lö, in ber 2Ha<$t fd§oner äWens
f^enflimmen f^webenb auf biefen breiten, tn feierli?
d^er 9iu^e unb (Sinfa^^eit ein^erf^reitenben Harmo-
nien, tjerbunben mit ber ernten Siajejlat be8 latctnU
fd;en SSBorteS bor allem, liegt bie unbef<$reifelt<$e SBirs
fungÄfraft biefeö im^ofante» ©efangeä, gehoben bur^
bie Srinnerung an ben granbiofen JRituö ueö fat^os
lifd^en SWittelalterö beim eentraflirenben eintritt ber
in fiä) gefegten finffrrn ^falmobie. SKitten im luelts
Ii<§cn ©lanje beö 6oneertfaa(eö, unb fern ton 9$abfl
unb ^ätpti^cr Äapefle, ton »erti5f(t}enben Äerjen unb
garfetn, n?ar iä) tief erf^üttert, als i(^ i^n jum ers
ften SJlal terna^m, biefen ©efangj ©über irbifäet
83eTgfingli(^feit, menfd^lt^er ©ebrec^tic^feit, Steue,
3erfnirfcr)ung unb Suge, 93otfleßungen au$ bem
aeeetif^en ßeben öerfd^oflener S«Wunberte erfüllten
mein ©emüt^, unb brachten über mid; bie Stauer
eine« uberwattigenb retigiöfen ©cfüt)tö. Unb felbji
bann, aU id) fpäter $u fünfHerif^em ©en?inn in ben
Uebungen bem Vortrage biefer ione mit fritif^em
©liefe in ber Partitur folgte, überfiel mid§ meifl eine
fo aufgeregte (Stimmung, bajj icr; nic^t weiter forU
lefen fonnte, fonbern bie Slugen Wlie§en mußte, um
ben ernflen ©m^finbungen nacr)jur;cingen, bie ftc^ meis
ner bemächtigten 3 unb fiel mein ©lief auf bie ©ins
genben ba toor mir, fo fonnte idj mi<$ einer tiefen
$Bel;mutf? nid^t erwehren bei bem ©ebanfen, ba§ auty
für fte, biefe gtänjeube ©efeflfe^aft, für fie , bie juns
gen blityenbcn grauen, bie feinftttigen eleganten 4?ers
ren, bie fo wenig baran bauten, utpto^tidt) bie ©tunbc
jene« .gotbein'f^en Äe^rauS unb ©c^lufjtanjeä f^Ia^
gen werbe, mit wettern, öom ^abfl unb Äaifer btö
jum Sagelö^ner unb ©ettler Ijerab, ft&f)tx ober fpa?
ter 9tft unb ^ung ton bem <3cr)auplag be« Scbenö
abtreten unb jur 9lu^e eingeben mu§.
©ie (Soneerte ber 5lfabemie enegten großeö 2lufs
fe^en unb fanben allgemeinen Slnflang. ^m ^[a^re
d843 fanb bae er(ie ©tatt, bann gab bie ©cfeflfdjaft
in bemfelben S^re nur noer) ^vei-y in ben beiben fol?
genben $a1)xcn regelmäßig fccfyö-, i846 wegm einge^
tretenen SrauerfallS *) nur toter-, im gegenwärtigen
«Satyre fielen fte ganj ciu%. ®tct% war ber ©aal
überfüllt; e8 brangte fidt) ^Jcbcr fyeran, unb fu^te trs
genbwie bitrdt) greunbe unb ©efannte fief) ben (Sin*
tritt im tocrföaffcn •, wem eö einmal gelang im $af)xt,
ber fcr)äfcte ft^ glücflicr). 3« fote^er ©eetferung trug
gewiß bie Neugier unb ber in ^Jariö fo mächtige
dieib ber Sflcufyeit toiel bei; eben fo fciet aber auc^ ber
SSunfd), ftet) toon bem Älingflang ber mobernen äWus
ftf an ernflen, würbigen EonföBpfungen ju erholen
unb ju ergeben, beren äßirfung fwt bie aWe^rja^t, für
•) <8« üaxh bem dürften ein jungem ©ruber, ©bgar
91 tt), ein eifriger «n^änöec ber Äfabemic
195
bte Uneingeweihten, bte teilten Segriff Ratten tjon fök
$a SMuftf, an ba* 9tät^fel^afte ftrcifte.
S(u$ bi< geföitfte SBa^I unk Slnorbnung be«
SÄattriaW war tyrerfeitS wofyl geeignet, baä 3ntets
cffe bet Soneerte ju ertyi^en, infofem für angrmefiene
9töwec$«lung fcerflanbige Sorge getragen wnrbe, t^eilä
burdj ben &erf<$iebenartigen &$aratter bcr aneinanber
gereiften Sonflüie, tljeilö aber burä> ben SBe^fel beä
SfjorgcfangeS mit bem 3ologefang, woju bie Sles
mente flreng innerhalb be$ gejogenen SB irfung dtreis
feS gffäBpft würben. @o brauten bu Programme
unter ben fec^je^n Stummem, welche burdjfa)nittli<$
bie Beiben Abteilungen beä ßoncertä füllen, neben ben
^oc^crnflen Sonflücfen im flrengen Äirdjcnfttile fletä
aud) tleinere ^umorifhfdje, tomifä^e, ober liebtidje
©tütfe fa§liä^cren Sttytä; neben ben polyphonen ober
me$r$origcn ©c^Bpfungen, audj fec^ä* unb ac^tflims
mige <Solofa<§en, Quartette, Xerjette, ©uette unb
Strien mit ober otyne (Sljor, unb begleitet am ßlügel,
worin Stieberme^er alö Slccompagnateur $o$e äReis
fterfdjaft betoa^rt.
Sßie Hang j. ö. nadj 5tttegri'ö Samentation (am
©onnabenb ber 6fyarwoc§e in bcr ©ijttinifdjen Äas
yettc gefungcn) Drlanbo SaffVä ©ufjpfatm: Quia
cinerem, Sötttoria'ä tyerrtidje SJlotette: vos omnes,
unb ätjnliä^en Srauergefangen, fo $cU aufjaudjjenb
ober trtum^trenb ein fec^öftimmigcS Sanctus, ober
Canile tuba t>on ^alefhina, ober fein ©oppeldjor:
hodie Christus natus est, ©ü (Souroij'S Noel! Noel!
ober ©ariffimi'ö Gaudeamus. Unb bann wteber fo
ganj anberö ba8 fdjBne SJittoria'f^e Jesus dulcis,
ßarifftmi'8 ^errli^e breifiimmige SJlotette: felix
anima, öaffo'ö Regina coeli, ober bie beiben tyimms
lif$en ©efange: Audivi vocem de coelo, fec^öflims
mig toon Sttgitf, unb §pateflrina'd Improperia Vinea
me electa (auS ber ©ijetinifä^en Äapette) unb anbere
fi^nlidjen S^arafterS.
SBie ttortrefflidj aber au$ ftnb biefc ®ac$en eins
flubirt, wie toortrefflidj gelten $*, wie ejeaet ifl baä
@infefcen, wie überaus jart baö 9lnt unb «bföwels
Jen ber Slccorbe; wie gut geübt baä ^Jerfonal im
gruppenweifen Slbwedjfeln beä SUfyemtjolend , fo ba§
bem 3u^5rer fafl ber Slttyem üerfefct wirb burd> ben
madjtigen 9lnbrang beS ununterbrochenen Stceorbens
ftromä. Unb Wie erft, wenn Senetjoli'ö fedjjetyns
flimmigeS Sanctus anhebt, unb von ben toter @nben
beä ©aaleä and nad^einanber bie getrennten ßfjore
fidj anfingen unb antworten, ba(b gegen einanber ans
braufenb, balb jufammenfälagenb , ba§ ba8 Sanctus
herüber unb hinüber fliegt, ^in unb l)er fd^wirrt, bons
nert unb btifct wie ein SBettflurm, unb e& nio^t ans
Uro ifl, at8 ob bie ganje SWenfötjeit jau^jenb eins
(limme in „$eilig! ^eilig ifl bergen, öott &&
baot^!"
äHe^rew ber genannten @tu<fe würben Sieblingt
ber ©anger unb Su^örer, unb mußten be^alb im
(goncerte felbfl wiebet^ott werben unb autfy tne^r aM
einmal auf bem Programm wieber erfc^einen. 3u
folgen 6e»orjugten gom^ofitioneu geborte balb auej
ÄJolrfmar Seidring^ boppel^öriger (S^orgefang: O
ülü, mit bem f^Bnen Effect beö entfernt aufgefletUen
{Weiten C^ord (SWdnnerquartett), beffen gebdmpfteö
$attcluja! au% ber Seme me (Stimmen ber Sngel
ertonte, gemer rechnen wir baju bai AJla Trinita
auö bem 15ten ^^^unbert; einige ^Jfalmen SWars
eetto'ö , Sottr« bereit« erwä^nted SWabrigat jur ffio*
gentoermä^tung mit bem abriatif^en SJteere; bie bei:
ben mertwurbigen (unb eben nia^t leicht auöjufü^rens
ben) (Stüie üon glaube ^[annequiu: „bie (S^Iac^t
Dou SWarignan' 7 , worin bamatd übliche Äriegöaug5
brutfe nebfl tomifdjer Sta^abmung beö Äanonenbons
nerö unb SBaffengetBfeö oortommenj unb „ber ©es
fang ber SJBgel", in wettern auf ^Bd^fl naiüem unb
tottem %txtt ba« tjerfä^iebenartigfle ©equife, ©epfeife
unb ©ejwitfc^er geflügelter ©efd^Bpfe bargefkflt wirb.
S3eibed tomifä^ unb infofem interefiant, ald ed un$
jeigt, wie fte ftc^ Ratten, bie alten e^rwürbigen $ers
reu, wenn fte ftc^ oerma§en in fyo^er ^atötraufe unb
eontrapunftifc^en Äanonenfliefeln jugcnbliä^ ju t^un,
tvtUUä) unb lieberlia) *) ju erfa^einen.
Unter ben tleineren ©tücten, S^anfonö, Sattet^
JWabrigalen, ^Jatoancn unb ©feeö, gefielen burd^ 6is
gent^umlic^feit beö Safeed, butdj fetteren ^umor ober
fanftere Slnmutfy »orjügtiä^: Fuyons tous d'amour
le jeu, t>on Orlanbo Saffo, tton ©onato Chi la ga-
gliarda; bie originelle ^Jatoane Belle qui tiens ma
vie, bad fä^Bne ftnn^oUe äRabrigat »on 5lrcabelt II
bianco e dolee cigno, bad reijenbe englifa^e Adieu,
sweet Amaryilis üon SBilb^e, unb Rose of heavens
öon unb^tanntem ÄJerfaffct.
9.
ß cl) l u ff » o r t.
$ier nur no^ ein SBort über bie fernere SBtrf*
famteit ber Sltabemie. ©ie ©rünbung ber Stnftalt
ijattt, wie wir gefe^en, junaä^fl Srgöftung jufams
mentretenber SÄuftffreunbe burä^ öefc^fiftigung mit
*) 5)a6 SBort im ©inne eine« franjöRfa>eÄ Wterate«
aenvmmen, fett, von ßteb e« ableltenb, ta* 6d^mucf»ort
^an« fclcbetUä), womit SRcp^ißo ben gan^ Uttyt, bur^
Jean le cbanteur nberfeft.
196
alten ctafjtfdjrn ffioealeompofttionen i%m Stoti. S$on
btefrr aUernä<$fte 3»»f* W fl ut * Stufte getragen.
©a$ Seifyiel regte jur 9lac$a$mung an, unb ütte
auf meutere Singföulen »ort^eityaften (Sinfhifc au«,
©fr 3wlöuf, ben bie ßoneerte Ratten, bewirf te, bafj
baä ßonferoatoire einjelne ber beliebteren Sonfiütfe,
wie ba« Alla Trinita unb SeiSring'S ©oppelc^or, in
fein Stepertoire aufnahm, unb felbft in gewofynlid&en
SBirtuofenconecrten einzelne baüon, wenn au<§ mir mit
gewitynlic^en 9Jlittcln, immer bo$ mit Srfolg ju ©es
^ör gebraut würben.
6ö liegt bem Unternehmen aber nodj eine tiefere
unb umfaffenbere Slbftcfyt jum ©runbe. 6ö foll bur$
baffetbe in Sßariö, unb toon tyier au% im ganjen Sans
be, ber Sinn für fotd&e 2J?uftf gewetft, unb im SJers
ein mit ber ©eifHic^feit attmälig auf 83erbef[erung beö
Äir^engefangeS Eingearbeitet werben, ©ie ©eifUictys
ftit, obgleich ber SWe^rja^t ityrer ©Heber nadj wofyl
nodj fern öon einer richtigen SBürbigung ber SBictys
tigfeit ber SJluftf in ber Äirc^e, ^at bennodfj ftd> gros
frntyriU geneigt gezeigt, unb biö jegt burety iljren
jafylreidjen SSefudj ber Soneerte eine Styeitnafyme bes
wiefen, bie eine fraftige llnterftüfcung »on ifyrer Seite
^offen tagt. S3orjüglidjen 6ifer betätigte ber ^Jfars
ter an Saint SouiS b'Slntin, ju beffen Singc^or bie
meiflen unb tüc^tigflen ber in ber 5lfabemie mitwirs
Jenben Änaben gehören. 3n feiner Äir^e and} fonnte
naä) furjer &c\t an %eftta$cn unb bei befenberen
ßeierlidjfeiten ber gotteSbienjllidje ©efang a\\% Sßales
ftrina'8 SBerfen geföctyft werben, unb bie 9lu8fü(js
xung war ben gewägten Sonftüden unb ityrer ©es
flimmung würbig. (Sinen nietyt geringen %ntf)eil an
biefer inufifaliföen Stegfamfeit §atU ber $ier aU Dr;
ganifl fungirenbe, nunmehr fcerflorbene Urfyan, auös
gezeichneter SSratfc^ifl im Drd^efler ber grofjen Dyer.
Üeberbieö $at ftdfj bie 2lfabemiebireetion mit toielen
Pfarrern unb Seminaröorflefyern beö Sanbeä, benen
e$ um bie SJerbeffcruug ber Äird&enmuftf unb bie
Pflege ber Äunfl ernfilic^ ju ttym ift, in 83erbinbung
gefegt j itub e8 ifl ju biefem SJetyuf bie Ginric^tung
getroffen, ba§ itynen baö in getrennten 91 um mern ges
floc^ene unb in jafytreicfyen (Sjremplaren abgezogene
Stepertoire, für einen madigen, auf Äoflenerfafc be;
regneten $preiä, ju eigener S3enu(jung unb fernerer
SBerbreitung jugefanbt werben fann.
aitio biefem allen läjjt ftc^ ermeffen, wie wofyk
t^atig in fo furjem 3citraum n c Sfnflalt bereitö ges
wirft, tocldjt Sebeutung fte fc^on jetyt gewonnen, unb
welche SBid^tigfeit erft für ganj ßranfreic^ fte nadj
einem je^njä^rigen ©efle^en würbe erlangt fyaben müfs
fen. „3^" -S^e!" bemerfte Stitter 9?eufomm
ISc^elnb, ald i^ einfl in einer ber groben biefe ^offs
nung gegen tyn auöfprad^, /; wo benfen Sie tynl
SBo« ^fitte in jffeiger 3«t wo^I je^n 3a^re SBeßanb
in ^Jari«, wo ni^t einmal bat eteinpflafler fo lange
öorliSlt!" ~ 3(^ mufte oft biefer SBorte gebenfen,
bie eine fo traurige ^ro^ejetyung enthielten. Sollte
bie Sufifeßung ber bieöjä^rigen (Soneerte fdjon tin
3ei^en fein, ba§ bie (SrfüÜung na^e? ©a« wfite
in SBa^eit ein betrübenber Vorfall, unb ein ems
pftnblid^er Schlag für Sitte, benen ba3 SBo^l bet
Äunfl am ^erjen liegt. Soor allen aber empfinblid>
bem Segrünber, ber fo unermüblid^ unb unauägefefct
für eine ^Inflalt flrebte, an bie er fo fd&öne $offnun$
gen fnüpfte, bie er als ein patriotifc^e« SEBerf bes
tra<$tete, eine Schöpfung, auf bie er flolj ifl unb mit
SRed^t flolj fein fann. 6ö wäre ein grofjer öerlufl,
für tyn unb für ba« ganje Sanb. ©löge e« bamit
eine günftigere SBenbung nehmen. 9Wöge bem ^nflts
tut eine längere ©auer belieben fein aU bem ^5as
rifer Steinpffafler, unb ben befireunbeten Stiftern ber*
einfl ein freubiger Stütfblicf auf eine üoUe, fegenös
reiche 2Birf famf eit ! 2lug. ®at^.
gut bie firgel«
3o^ ©eK S5a^ : „9n anfa^enbe Orflanift^. ©r-
flflbücljlein, worinnen einem anfaljfnben ©rjaniften
Anleitung gegeben toirb, auf allerljanb Ärtlj tintu
Ctjoral buwljjufü^ren, anbeq aucl) fiel) im pebal-
ftulio fu Ijabilttiren f inbem in foleljen borinnr bt-
finblteljen «Ijorälen ba0 pebal ganf obligat tracti-
xtt wirb. Serfyeunbowjig kleine Cljoral»orfj)iele ffir
Die ©rgel. — Crfurt, ©. W. fflörner, 3weite »er-
bttttxtt Auflage. Subfaiptionepreis J Bljlr.
„S3on S3adj f leine ß^oralüorfpiele für bie Drs
gel?" fo wirb wofyl SWanc^er fyod&erjlaunt aufrufen,
ber biefen feiger nur in riepgen ©imenponen erf^aus
te, unb \iä) barum gar nic^t benfen mag, wie fein
©eniuö eö über ftd^ gewinnen fonnte, auc$ Äunfls
Werfe nad^ fleinerem 9J?af)ftabe ju Raffen. — Unb
in ber £l;at, biefeö „SDrgelbüdjlein" giebt 3^Mgni§
babon, aber jugteic$ mit Don ©a^'8 ©rB§e, bie
ftety überall, felbfl im „Äleinflen" feiner SBerfe übers
fyaiupt, wie biefeö mit 3tcd)t ju nennenben fleinen
Äunflard^iud offntbart. S33aö er $ier im Ä leinen
giebt, ^ält er felbfl barum nietyt für geringer, baö
bejeugt fein beigefügter fromm 5 gemütfylidjer Spru<$:
3)em Giften Oott allein }n C^reii,
IDem Wappen, traue fi$ ju belehren.
68 ftnb fogenannte uaritrte (E^orfile, wo nämlic^
19?
feie einfache, in langge^altenen faß gteic$jeitigen unb
ttyMmuälofcn %incn fortfc§reitenbe(Sljoraimelobie öon
fecn übrigen Stimmen in einet güfle fowoljl r^t^
mifös olfi mclobifc^ s bunter giguren umgeben, gleich
fam umrahmt wirb, au% welker ©cgenfeitigfeit jwar
ein fetyr fd&arfer, jebodfc wafyrfyaft funflgemäfjer (£on;
traft: SRu^e unb ^Bewegung, ftdj tyerauSfleltt. 4ludj
in biefer #tnftcfyt pafjt $ie<f ä SBergleicty toon »ad^S
SBerfen mit ben attbeutfäen , tiefftnnigen SJiünflern,
worin ebenfalls bie erhabene (Sin^eit burdj eine in ben
toerfdjiebenartigflen ©nippen unb SBerfd^lingungen fidfj
fearflellenbe unenblid&e SJlannidjfaltigf eit — in
Welker boc§ wieberum Siegel unb ©efeg, alfo wieber
eine gintyeit ju erfennen ifl — in 1 « fyeüfle Sidjt ge;
fejjt wirb. SBenn 9lef. ni$t irrt, fo ifl auc§ ber
gro§e SReijler 83ac$ ber wirflid^e (Srfinber biefer fo
frönen atS effectreic^en ßompofttiouSart, bie auc$
einen SJtojart jur SKactya^mung (in bem Styoral ber
getyarniföten SMänner auS ber 3«nberflöte) begeiflern
tonnte, ©afj eine bieöfattftge Gfyoralburcfyfü^rung auf
„atteu;anb 2lrtty" gefdjetyen, tyat SSacty in jebem biefer
46 (Sljora'le jur ©enüge bargetfjan. @inma( atymen
feie unter bem c^oralfüfyrcnben ©iScant liegenben 2>lit=
telftimmen einanber naefy, wäfyrent ber 83ajj, wenn er
fetbfl hieran feinen Styeit nimmt, baju eine fletige
t^ttymifö ; melobifc^e ftigut erflingen lä'jjt, ober eS
folgt aud) wieberum eine jweite Stimme bem Choral
canonifc^ (in Stainte ober Octafce) nac§, wäfyrenb bie
beiben übrigen ScgteitungöfUmmen gleichfalls einem
Stad^afynungSgefefc, b. ty. aber einem ganj anberen,
^ulbigcn. (Sin tedjt fd&tagenbeö SSeifpiet, wie ©ac^'S
©eniuS bie gotm mit Seicfytigfeit bejwingt, liefert
1) «fatal 9lr. 11: ©iefc f.nb bie Ijeil'gen jefa @e-
bot', wo ber erflen (Sfaraljeile eine 9tad>af;mung in
feoppclter Söerflcinerung (in Achtelnoten) entnommen
ifl, bie fldj in je jwei Stimmen burc$ baS ©anje forU
fpinnt, wafyrenb bie britte, hierbei jufätlig unbetfyei;
ligte, in einer bewegten Secjjjef;ntl;eilftgur fid) bemerk
lic$ madjt. — 2) 9?r. 56: D Samm ©otteö unguis
feig, wo bie in baö Sßebal gelegte §l;oralmctobie einen
falben Säet fpäter Dom 9llt, unb Stritt für Stritt
big ju @nbe in ber Statute nactygealjmt wirb, wa'fys
renb ©iSeant unb $enor ftguriren. — ©ann wirb
umgefeljrt (9?r. 17: ©ottcö Sofyn ifl fommen) bie
SJadjafymung bcS (SfjoralS einen $aet fpa'ter bem
«ßebat übertragen, wet^eS jeboety tyier, feinen 6^a=
tafter toerleugnenb, als eine Senorjlimme (£rom=
pete 8 Sufj) erfc^eint, worunter nunmehr als Stügc
fcer 9Manualba§ in fleten gewichtigen Vierteln fort-
fdpreitet, wä'fyrenb bem ber 9llt niemals feiner lebenbi=
gen 5l(^telfigur untreu wirb. Ober: ber !Ba§ (9lr. 30)
giebt faft befiäubig fetnen Snt^eil na^ Raufen, mit
einer einzigen Achtelnote in ber fc^l eckten 3"t. I
Ober enbliäj ftnb in 9lx. 31, fünfftimmig, bie beiben
Dberflimmen auf einem fiärferen 9)lanuale in txntn
canonifdjen Streit »erwicfelt, bem bie brei fc^wac^es
ten Uuterfiimmen gleicfyfam a\\% bet Setne jttfe^en
unb bur<^ i^r leifereö ©ajwifd^entreten ju begütigen
ftreben.
©er Sitel „anfa^enber SDrganifl' 7 erflärt ftc^ bem
©eftdjtäpunftc nad) nunmehr auü bem btö je^t über
baö Söerf ©efagten oou felbp, unb ifl bafyer nic^t im
allgemeineu, für werben woUenbe Drgani|len, fonbern
für ftt^on geworbene, alfo im befonberen Sinne ju
nehmen, unb bie (?icr gebotenen SJJufler fotten nun
einem folgen ben Slnfang jetgen, wie ben fyöljeren
Slnforberungen ber Drgeleompojttion ober auc^ be6
Drgelfpielö genügt werben fönue. $5ad) fü^rt, wie
man jkfyt, einen großen ä>la{jfkb, er mi§t feinen
Drganiflen nicfyt nac^ 3cüen, fonbern nac^ ßtten.
©aö liegt aber einmal in feiner SRtcfcnnatut, inbem
auc^ an i^m fclbfl, mit S^afeöpeare ju reben, jeber
3oll ein Äi5nig ifl. ©a^er mu§ freiließ fein Sin?
fang ber Äunfl auf ben ^Junft faüm, wo anbere
Drganiflcn fc^cn mit ber irrigen aufboren, ober aud^
biö wofyin fte eS ni^t einmal ju bringen im Ctanbe
gewefen ftnb. 51uS biefem leuchtet ^ert?or, biü ju weis
^er jtitnfl^o^e eä ein Drganifl fc^on tor 150 «3afc
ren gebraut fyattt, ober ben 5lnforberungen nad^ ges
bracht ^aben mu^te, ber bann freiließ a\v&) wegen feis
ner Äunflfertigfett me^r als — i)cutiuta$e gefc^ä'Jt
unb and) bejaht werben fonnte. ^>iflorif^ merfwür=
big in biefer ^tnfic^t ifl bie üon ©iatt^efon ben 8.
SJctober 1727 abgehaltene Drganiflenprobe, woraufi
ju erfe^en, bafj eö nic^t lei^t war, in bie Sdjrans
fen ber Prüfung unb jugleid^ »or einen foldfjen JRic^s
ter ju treten.
Um ftd) im ^Sebal ju „(jabilitiren" gab eo ba=
malS, wo überhaupt X^eorie unb 3?let(;obe noc§ fc^lums
merten, nickte alö Söeifpiete, bie für bie Siegel
gelten unb mit bem eifcrnflen ftleifje geübt werben
mußten. 23c(lte barum 83ad& in feinem Orgelbüd^s
lein für biefen S^uljwetf Sorge tragen, fo war eS
jugleic^ fein fcfler ©runbfag, ben S3a§ überhaupt ganj
Don bem SWanual abjutrennen unb if;n felbfläubig
unb audfdjlicfcficfy bem ^ßebal jujut^eilen. ©a^er
rüfyrt auc^ ber aücn Drgelfpiclern wofylbefannte *2iuös
brudt: „einen ß^oral :e. in S3ac^'fc^cr Spielart »or^
tragen".
91t. 9 jeigt einen ac$t Saä^'f^^n ©ontrapunft,
b. f). eine flaunenerregenbe Stityntyit in ©urc^fü^rung
einer Chromatiden Sigur, bie mit aJlelobieen ft^ oer=
6ttibet / welche jwar in ^armontfa^er 3^ietrad^t ers
f^einen, aber bann in gewaltigem ©ränge auö bem
geflaltlofen bunfeln 6^aoS fia) unerwartet ju 8ic§t
unb Sorm emporringen. (Bin ©eifpiel merfwürbiger
198
©trrcr)gang$no«en unb fonftiger t)armonifc$er #rett)eu
ten ©actyä möge r)ierr)ergeflettt fein :
9lx. 31. <Sa)lug.
La ps i — —, ra i rs ,
9lt. 23, im 1. £act.
gSEjj:
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11
;= ,2^. «5 55 ' rri .s5 i,^ _,
9k. 38, Slnfanq.
j=Ä=S|oc?^=r=:
l*:=
I I I 1-0- I I
Slnbere fttciljeiten: %n Kr. 17 triebt baö Sßebal beim
$one c ah, worüber bocl) bic Harmonie iis a d flcljt.
©ic Sluflofung übernimmt im namlid)cn Slugcnblicf,
wo baö Sßebat fct)weigt, ber $llt. — 9ir. 15: eigene
tr/ümltct;e unb fü(;ne äKobulation an$ bei $aupttous
art r)erauö. (Sben fo fonberbar im 5. Sact toon Kr.
34: d : V 7 i V 7 e : V y i. — (Segen bic t)atben Ko=
ten beä £$actä fW;cn in Kr. 29 burdjweg 9lcr)tel=
txioten (fxatt Söiertcltriolcn). Kocf) fonberbarer er=
(feinen wieberum gegen eine folcr)e Slcljtcltriolc bie
ben t/alben Koten fpatcr untergeorbneten jioei §ö iers
tel. — Kr. 35 ifi abweci)felnb toter s unb fünf:
{limmig.
©er ^Jrciö für 41 (Seiten ifl fe^r Bittig, baä ©anje
toon ber Söerlagäfyanblung aufjerlicr} fdc)ön auägefiats
tet, unb bürfte überhaupt jcbem IDrgetfpieler unb
JDrgelcomponiften ntcr;t fremb bleiben ober fehlen,
©ruef feb/ter fanb 9tcf. folgenbc : Kr. 20, %act 5 mujjj
ba8 )} toor c im S3a§ weg. — Unrichtig abgebrueft,
ober auet) fo fcom Original abgetrieben crfdjeint baä
2te SBiertel im 3teu Sact öom ©cr)lu§. — Kr. 21,
Seite 2 mn§ ber Sopran im öorlegten Xact eine SJiers
tefnote für bie r)albc erhalten. — Kr. 25 feljlt im
oortegten Zaet im 3ten SJiertet ein t) toor ber Kote b
im »a§. — Kr. 38, 3eile 1 legtet %ad mu% bie
gange Kote c im 9llt eine t)albe fein.
SSil^elm Sebemamt (weiland ijoforgamCt in Wei-
mar), 9er fefcrmriftrr im ©rgelfpieL 112 kurje
unb leicljte Hebungeftürke, in ben bekannteften Utar-
unb jnulltonartfn, unb 76 Icirljte CtjoraloorCpiele für
bie ©rgel ;um Öcbraucl) beim öffentlichen ttotte*-
bienfte für weniger geübte ©rganiften, unb fum
Stubium für angeljenbr ©rgettpieler, wie überhaupt
für alle bie, welche firij im gebunbenen Spiel uri*
im fefen ieieljter ^eeorbfolgen üben wollen« her-
ausgegeben oon ©ottl). IDUrj. flörner in €rfurt —
Öoliftünbig in jwei Abteilungen. Subfeription*-
prris 1 «Ijlr. (1. Abteilung 112 ttebungeaucke
apart 15 8gr. — 2. Abtlj. 76 «boratoorfpieU
apart 25 g^r.)
Stucr; ein „anfafjenber Drganifl 77 , ober bie lfle
Wbfy. infonbet^eit betreffenb) einer im allgemeinen,
eigentlichen Sinne. 3JJanct)cö, namentlich ba« in
jeber Xonart 8}oranfter}enbe, erfct)eint aucr) fo furj jus
gefdjnitten, überhaupt fo roinjig, bajj man auf ben
erfien ©lief ju glauben t?erfucr)t wirb, l/ier fottten
SWateriatien für jurücf gebliebene, i)erroar)rtofle Drga?
nijten, ober gar für Äinber gegeben worben. Les
extremes se touchent, unb in analoger (Sonfequenj
mit bem SJorigen müfctc man eigentlict) biefen öc^rs
meifrer ein „anfal;enbeS Drganific^en^ benennen. —
^eboer) tritt Kef. hiermit nict)t eine ju flrcnge unb fos
mit ungerechte parallele gejogen tyaben, benn einen
großen SJla^flab vertragen einmal biefc befcr)eibenen
112 furjen unb leisten „Uebungöflücfc'' nidc)t, auä)
fct)on um beö @ct)uljtoecfeö mitten nicr)t. 5lber bens
nocl) etwaü nafjct befcr)aut, ergeben ftet) einige berfets
ben au% biefer ifjrer befcr)ranften Sphäre, unb pnb
beim ©otteöbtenfl alö tvixUifyc, redt)t brauet) s unb ans
roenbbare Drgeloorfptete an^ui^en, ioofür »oenigflenö
bic 9Wct;r$ar;t ber Drgani^en — unb ba8 finb benn
boct) bie angetjenben — bem tjerflorbenen ßomponiflen
ftet) xcä)t banfbar verpflichtet fügten wirb. Sei Süu
fü^rung biefer (mri\\) ganj leichten unb furjen Dr*
gclüorfpiete — woran eben noer) fein lleberflu§ ifl —
brauchte ba^er ber Verleger in feinem SJorwort nict)t
eine fct)einbare ©orge in folgender Seöorwortung ju
oufjern: „SBert^tjotte SDrgelcompofttionen ju fein, bars
auf mact)en biefe 93orfpielc feinen Slnfpruct); fte fotten
unb rootten nur ganj gewS^nlict;e SWobulationen fein,
wie fle ein ettvaü geübter Drgelfpieler ettoa an$ bem
Äopfe mad^t, nur t?ietteict)t etwaS met)r georbnet unb
munbrect)t. Sollten fte auet) ntdr)t fo jweefma§ig fein,
wie icr) wünfd)e, fo ftiften fte boct) oiettcid)t baö ®ute f
ba^ fte fpäter^in einen geübteren Drgelcomponiflen
199
Beranlaflung flrim, biefe Shtfgafce tjoflfommen ju
I3fen unb biä bafyn ungeübten Drganiften manetymal
au« ber IBerfejen^eit ju $effr"-" — ©ie ©urtons
arten ftnb: C, G, D, A, E, F, B, Es — bie S7loflten=
orten: A, E, H, D, G, C. %\\ä) tjt jur (Srlei^tcning
beä «ßebaffoieW burc§ bie Beigefügte Qlpplicatur 93ie;
Ieä Beigetragen. !Wodfj toifl 9tef. fte$ über einige Sins
jefljeiten hiermit au«fpredt)en : Str. 42, $act 5 mufj
baä 3te »iertet im »211t eis Befommcn. — 9fr. 66 in
Säet 6 Quinten, bie 2te fyalbe 9Jote fonnte Bejfer f
flatt g erhalten, bann mar bie «parallele fcermieben
unb eö BlieB audj biefelbe Harmonie. — 9tr. 78 6äs
©ur fingt mit bem (S^SOTcU äecorb an. — 9fr. 106,
im SUn %act Dorn ©etyfufj flet)t auf bem erfien \)ah
Ben Saettfyeit im 91U b unb auf bem jroeiten im S3a§
h. ©er burdt) lefcteren Zcn hervorgerufene Quer:
jtanb tyatte reetyt gut unterBteiBen fBnnen, jumal ba
nodt) im @$tu§ auSbrücflidj bie Heine Serj gb flefyt.
@(^on metyr fünflterif<$en SBertt) jeigen bie
76 gfyoralüorfyiele (2te QlBt^eitung). ©iefe ftnb
ju Beflimmten, Befonberm (Sfyoratmelobieen gefd^rieBen,
inbem jebeä berfetfcen auefc aU %tyma einen Mnflang
ber erfien ßt)ora(jeite enthalt, 9Jlane$e aBer jeigen,
cBgleidj ber Warne beä (S^oralS barüBer gefd^rie6en
fleljt, moju fte eBen alä Einleitung bienen foöen, nic§t
bie geringfle metobifcfy = anf(ingenbe ©pur beffetBen. —
9tef. ijl ber UeBerjeugung, ba§ SJorfpictc biefer 2(rt,
bie ni$t im D$r bie SorfleHung ober Sejii^ung be*
ju fingenben <5fyoral$ ju erwecten vermögen, audj nidjt
lourbig tfnb, ben SWamen beffelBen ju fuhren, fenbern
vielmehr nun atd aflgemeine, ju allen (geraten
(roenicjfienS fynfte$tlic§ ber Xonart) paffenb, fluten.
Solche ffiorfyiete fonb 9tef. in ben Hummern 2, 6,
7, 11, 12, 20, 35, 45, 47, 57 5 tyerju anbete tsith
leicht gehörig, beren relative SWelobie er nidjt fennt.
911« ein ßuriofum ifl ju Bemerfen 9fr. 29 68 * ©ur
unb 9fr. 30 6 = 9Jto(l, Beibe ju einem unt) bemfelBen
Choral: 6t)rift, wahrer STfrnfdt) unb ©Ott, fo mie
ebenfalls 9fr. 66 unb 67 S = ©ur unb Ms9JtoU jum
6t)oral: 2Ba3 mein ®ott roiü — gefdjriefcen. <$Uva$
föuflerflecfig fte^t 9fr. 54 in ber äWitte anS. 3**
9fr. 75 erfc^eint bie S3eränberung einer Stimmführung
be« WIM wiinfdjenäroerty :
baf ür
I
J
TT"
t
mt
I I
irizzp:
l
Qn 9lx. 21, Sact 7 fetjlt im 2ten SJiertet be8 «lt8
ein 8 »or f. a . _ Ä . . .^.
Souiö Ämb|(^er.
(Bfortff^ung folgt.)
Ucberftc^t ber neucflcn etfe^einungen auf bem ©ebiete ber SJhtjif*
Sieber mit ^iaitofotte«
5t. JRÜttettS, 0rcl)0 lieber f. Benor. Stern. | ti)lr.
SBir Begegne* »ieber offenen Ob jectiüitäten : Bei
bem jebe«malfgfn (8rWeinen be« SBorte« ^ffloflfl" in ben tyter
Benn|ten ©ebi^ten {lotet nnb pfeift ber (Somponift toie bie
Sßogel be« fflolbe«. 9U(e6 Uebtige bietet feinen €toff ja ©e*
tra<ttnngen.
3* ©OttCOUe, Judith, scene pour voix de Mezzo-
sopran. Öcljott. 45 ftr.
Qine mobetnifirte SutitX), eine Dame an« ariflofratifc^en
3irleln, ber beim „Silberflcflcn" biefe gigur gugefaüen. XDie
SRaftf beße^t au« lauter befanntrn trafen. Dag bie ©ing-
Pimme leid)t unb bennoc^ ioirfunfl«oon getrieben fein toüibe,
Ut§ H4 »on bem befannten ©efangle^rer ertoarten.
%t. ÄÜcfen, Wenn fiel) |t»ei ^eqen feheiben, jrticIjW
von ©eibel. Stuttgart, tDügnrr. 74. tlgr.
— — , ©p. 42. llr. 4. fiitti), ©ebicljt von I).
Ijrine, für eine ßaffftimmf. ßdjUftnjer. 15 llgr.
gut bie ©ere^rer ber Äücfen'fc^en SRufe getofg toißfom^
tnene ®aben.
8r* *on glotott> f ffiföer unb Öallab^n mm Älberti.
IPrcsbcn, Örauer. 20 rigr.
iDer domponifi f)at an bem großen SBerfe „©trabeHa"
fie^ fo oollflänbtg erfdt)övft, ba§ il;m aueb nie^t einmal für
bie fleinften Dinger, unb ba^in jinb gewig biefe lieber gn
ji^ien, tie net()ige Äraft übrig geblieben, glotoro ift einer
ber unglüeflicfien (5omt»oniften, bie mit einem einigen Söerfe
fte^ ju $obe fefjrieben.
200
0fi)»f*tfrt)t ftr)rr un^ ©efänge von finbbla*,
©eqer, llortblom, gefangen 901t Jennt) Cin*, bear-
beitet von Ja*, ©umbert. 5tc« fytt. Stfylefmgcr.
10 e gr .
9Öir nahmen fcfccn früher Gelegenheit, tiefe Sammlung
)ii em^fetylen.
Choix de romances francaises etc. Nr.355.
Le dimanche du sonneur, musique de Teichmann.
Seijlefinger. 5 ggr.
SNefe (Senktet« flnb bem beutf<$en (Fomponiflen fo luoljl
gelungen, bog h>lr iljm freunblld)ft ratzen, in biefem Sinne
fortjuarbeiten : er bürfte bann [einen $lafe in ber äunftoett
»oflflanbig auftfüften.
JBeforodjen toerben:
3B*Ättd#ofF, Äennft tu *ae auclj? ©rtteljt tumÄljeo-
batb flörncr. Stuttgart, JRüller. 124. Hgr.
9k StatlJ, ©p. II. Seclj* ©f fange. Ötrrn u. «omp.
Ijeft 1 u. 2. ä -J- 2t)lr.
3t f>Ot>ett , ©p. 40. Xünf neue ©e*kl)te von Jjetne.
ßd)Ufinger. J fc!)lr.
JL »♦ SKatjr, ©p. 22. ßpan ; fdje Ciefcer. Stern un*
Camp. $cft 1 u. 2. ä 7 3l)lr.
Duetten für (Sefatig.
%t* (Sutfäfmantl, Willkommen (aus®p.3), alsBuett
für jwei Singtthmneit von & Surrljarfc. Sdjleftn-
ger. 10 Sgr.
©fr kennen ba« Original ni$t, befall fielet «n« feit
Urtyett über ba* Arrangement ju.
Snfinicttoeö für @efattg»
2Ä* SBotbogm, 3 Exercices et 12 Yocalises pour
Mezzo-Sopran. SrljWmger. Ijeft 1 u. 2. ä 1| Ä^tr.
Sfötrb befprodjjen.
&?e£tfttmmige ©efaitge«
3ft* 2admct, ©p.80. Brei ©efänge für *rei Sopran-
Kimmen. Schott. 3tes jjeft. 1 J[. 30 flr.
©♦ S3art$, ©p. 19. «Ijör* unt «Luartette für Ään-
nerftimmen. Wien, IDitfentorf. 30 flr.
QBerben beforodpen.
%üt (Bcfang mit ©uttarreitbeglettitttg«
Auswahl oon fiebern berühmter Äomponi-
f t en mit letzter ©uttarrenbegleitung von «f. Sieber.
CrCtes Ijeft. Stuttgart, JBüiler. 10 Hgr.
2)a« Arrangement fft gut; Ui fd&toierigen gätten tft ber
gingerfafc beigegeben. JDie auf bem $(tel angebogenen be*
rühmten Gomponiflen feigen: gr. Abt, Sfnbpafntuer, Äücfeir,
SWolique, gr. ©d^mibt k.
3nteIItgeit$Matt.
Binnen Kurzem erscheinen mit Eigentumsrecht in unserm
Verlage :
B. ITIoIiqne, 3tes grosses Duo für Piano
u. Violine. Op. 33. 2} Thlr.
C. Scltnbertll, Fantaisie melodique für Vio-
loncelle mit Orchester. Op. 21. 1| Thlr. Mit
Piano 1 Thlr.
C Scllflberth, 3 Romances sans paroles,
pour Violonceile avec Piano. Op. 20. j Thlr.
Schuberth $• C.» Hamburg u. Leipzig.
lu der V m Vrautw ein* sehen Buch- u. Musikhaudiung
(J. Guttentag) in Berlin ist S3 eben erschienen:
Taubert, WTilh., Sinfonie F-dur.
Partitur. Preis 4 Thlr. —
Orchester-Stimmen . . 74- Ngr.
Jede Stimme wird einzeln und in beliebiger
Anzahl abgegeben.
Der Klavier -Auszug ä 4 mains beündet sich
im Stich.
ATeue Musikalien im Verlage Ton JV« Hof-
meister in Leipzig:
Gutmann, Op. 9. Deux Mazourkas p. Pfte. 12J Ngr.
— — r Op. 10. Deux Marches caracteristiques p. Pfte. 15 Ngr.
— — , Op. 11. Nocturne-Barcarolle p. Pfte. 15 Ngr.
Labitzky, Op. 143. Sträusschen am Wege. Walzer f. Pfte. 2-
händig 15 Ngr., 4händig 20 Ngr., f. Orchester 1 Thlr. 20 Ngr.,
im leichtesten Arrangement f. Pfte. 10 Ngr.
Schmitt ((?. A. Sohn), Op. 3. Des Reiters Abschied. Ballade f.
Bariton mit Begl. des Pfte. 15 Ngr.
Vollweiler, Op. 18. Deux Impromptus p. Pfte. 15 Ngr.
Widhorskiy Op. IT. Trois Eludes p. Pfte. 20 Ngr.
Drutf »en 9 t« Äfldwonn.
VI tu e
tttfättft f$r
SSeiaBttoorUifler SRtbacteit:
Ätanj SBrettfal*
Siebenunbanjanjigfler 99anb.
Jl# 34.
Q et legt r:
SHobcrt tf rieft ^ £cip}tfl.
2)en 25. Dctober 1847.
®ofi blcfcr 3eüfä, ctWcfnen tood}fttttf$
9Jrtf* bt« Sanbe* poh 53 Hrn. 2V» $#r.
Slboanemcttt nehmen ade $oft Ämter, $ta$*
3Kupf ? ititb Jluiiflfrintohtttgrit an.
JfU&att: 3Cu« JD*(Tau. — ^am&iKgrr IBriefr. . — ZaQt&Qtfäiü)it, 2Jermif<&fri,
9Iu* ©effatt*
Das fiätjicljen von Äjeilbranit-
,/Die neue Dp«: ffiaS Äatl)djen fcün ^jjtübtcnn,
Äeict von SKeef, SWuftt üöit g. ßu*, |ai in ©effau
unb SZBieöfcaben fefyr gefaöeit" — baS tfl SlfleS, roaS
Steferent in bin fettyä mufifa(ifd)en &tltnn$tn, bfc er
l)alt, über tiefe Oper gefefen jjah Unb boe$ rjcifiirt
fle nun fejjon jttd 3afyte, unb gehört ju bcn befien
beutfdjen Dpern, bie feit }Lvan)i<) -3al?«n rttnponitt
toutbeni Ref. ^at lange Seit geftr/unegen, in bei
<Siroattung, el mähten gerieftere gebern fldj einet
Seuttljeihing tiefe« SBerfeä annehmen, £a(t eä aber
Jegt fiit eine ©eimffenöpfiiäjt, baä ©djroeigen ju £n=
djen unb butd) einen chvaS auäfülj rüderen Söetic^t
übet biefe Dp« ttjr SefannUwetben in weiteren Ärei*
fen anjufeatjnen unb bie mufifatifdje SBrft auf ein
neu atmaudjenbeS latent aufmeiffam ju machen, ba£,
tuenn feine Rateten ^trfceit m fyinter bei «flen nic$t
jutürfbleiten, a(ä Dperncomprmift cinfl — man fyaUc
bte§ flu feine Uebertteibung, eS i|l bai einftimmige
Urzeit aßet l;ieflgen äftufiftoetfianbigm, griebrii^
©djueibei an bet ©pijje — in bie elften EfteÜjen $\t
fletten fein luitb. Qd) erfudjc Sie, roertfjefUt $r,
StebacteitT, mir $ier&ii fceiüiftict; ju fein unb biefen
Seilen in -Skiern SMaüe einen Sßtaß ju gönnen, niet*
djet fii jeftt beim 'Aufgang bei ©ommeri unb ttot
Beginn bei neuen ©otuertfaifon , iuo ei cijuebiu an
Stoff ju mangeln pflegt, ibo^I finben untb.
®aä SertBuefj ifi ton SMerf in jjtanffurt a.ffil*
nac^ bem glci^tiatiügcn ^djauftiele Ätei)V^ mit jtemi
fiebern ©eftfn'Ä jufammengefe^t, enthalt tter SIete unb
ein Starfrirf, 6rfeite(t ^bie SSBerfflatte", unb ifl uom
(Sctnponifcen mit $(u£nar/me weniger ©tetten, bie Ü6et=
bieä it't bei im tßufetifum tjcrauöjufegenben S3etannU
f^aft mit bem fth'itYfdjni Drtginafe luegHriien fbnn=
ttn f bui^fomponirt huorben, fo ba§ bie Dper brn ^la-
nieu einer g rufen ueibieni, ©aö ©ujet fefGfi i(J ^ius
län^lid? tefannt
©ie Duüerture (5%$tiU, Maestoso, Ajlegro
vivace unb Marcia) enthalt gtei^fam bie gan^e fiets
bei? unb äie6edgefd?t{$te ber Dpec im ytue^uge. Sie
Ijat in i^rem Statte unb in bei ©enugung einig«
iViCttvc bet Dper (man beute tatet aber nie^t an eine
*lluber*f^e ^arteqntnö}aie mit gruben Siatjtcn i) ttiele
■iUt'niidjfdt mit b« -5'reifr^iigouvrrtiiTc, nur baf fie
organife|er gegtiebert unb me|r geiflig anregrnb ifk f
ali biefe mit itjtcn finntic^eu Sianjr^Qtfymcn. Ues
tcrbiiupi merben bie Su^f^cn SP^cttkoc nidfyi bai @tü<
^afcni, |u (Sonttetäujen tetarbettet gu »erben, ©ie
Duücrtüte mar uifpiüngli^ ff« ba$ Sweater j«
taug. 93ci b« britten cbei vierten MLiffuhninjj
marb bebeubenb gefügt, fo baf? fie Jegt gerate
baä richtige S^eatetmaf ^at unb i^i Srfofg fe^la=
genb ifl.
DaS 33oifpieI futjtt unä tu bie 8ftiebe6ürn^
fe^e SBertfiatte. gnebetDrn (©a§) fingt ein munte?
rei ^libcitälieb, mit Sftcfcaiu bec ©cfeüen. ^m äJot*
unb ^a^fpicl mirb ba^ jammern mnfi(aiifc| fo beuU
(idj auägebrütft, ba§ bai iimiuififatif^e Stafpefti mxt>
jammern bei ütfeSen auf ungefthnmten 5Imbofen
fngli^ megHeiben fonnte.
202
®raf ©tra^t tritt in bie @^tn«eb« ein — 9tfri=
tatio unb briün »fr« bf8 Siebt«.
Kr. 2. ginalr. S>n8 Äfit^rn (Sopran) tu
Blitft bm iljt föcn im Xroum crföifncnrn «itt« «nb
fnift »o» tym nieb«, wobei ben Slaeinfhunuwfrn fin«
glooM :
juertc)ctlt iP, tuclc^c bie Unterwürpgfcit £at$c$cn«
gegen ©trat)l auöbrütft unb fpatcr öftere, mit ober
*r/ne ben Sert „SHcin r)of;cr $err" wieberfc^rt, nfcer-
r)aupt per) buret) bie gan^c «ßartie jieljt, wie bte flats
tertjaften fünf £onc ber ^ßapagenopfeife buret) bie SRclle
Spapagcno«. (So folgt ein lJöc$P effeetüottcö &uars
tett (r;iet bei un« Hieb bie Slltpartie ber grau grie^
beborn« weg) mit 6^or. ©ie 3Wotioe finb bie bc«
Slflegro ber buüertüre. Straft nimmt 2l6fct)ieb unb
fegnet Äatfycfyen, bie bei feinem ©Reiben in Berjweifc
lung geratfy unb ftet) ii)m burdj ba« Senfler nacr)*
flurjt.
grper Set, 9lr. 3. 6c;or ber Bcr)mri<t)ter
(Sflaeftofo ber Ouvertüre) na<*)l;cr 9tccitatit>.
9lx. 4. ©uett jn?if(t)en Statten unb ©tra^l,
kurzweg tyrifet) gehalten, überall reijcnbe, picfjenbe
SJlelobie unb liebliche Begleitung. ©lanjpeöen
fnb: „$crr, bu flie§efl micr) mit güfjen", „2Bo
ber btüfycnb weiße glieber", „Äaum !ann i(r)« er=
tragen''.
9lx. 5. SRccitatiü. Sccne unb 6t)or. ©trafyt wirb
»on ber anfinge ber 3auberet frcigcfprodljcn unb bit;
tet Äatfydjcn: „Saß ah öon mir unb folge beinern
Bater", ©aä Drd^efler leitet wätyrcnb ber Bcrwanbs
tung ju
9h. 6. Stecitatito unb ^rie ©tratyl« über, ©iefe
ffltic tfl ganj unb gar bramatifet) gehalten, in einem
ßoncerte würbe pc ntdr)t am Sßlage fein, ©ie an per)
licbli<f)cn SJMobicn bc« einbaute verlieren baburcr),
fcaß fte nidr)t wicbcrljolt unb nict)t weit genug aufc
gefponnen ftnb. @ö ifl unmöglich), ir)rc äftaffc mit
einem SKale gu faffen.
9Jr. 7. ginale. 9tfycingraf tjon ©tein (Bariton)
r)at Äunigunbe üon Sfyiirnccf (Sopran) entführt.
@trar)t befreit pe unb füt)rt pe auf fein ©djloß jus
tücf. ©er Eontrap biefer ©cene mit ben beiben üors
tjerge^enben tt;ut wot)l. ©a« Sergett mit (Sljor ip
}öcr)P effectooö, bie poljc Äunigunbe gut gcjcicr)net.
3 to et ter 51 et. 9?r. 8. Sieb ber alten Srigitte
(2ter ©opran). ©ie« fiieb ip ein S^Ier beö <£)ify
terä. Brigitte fommt nur »or, tun bie« Sieb ju pn=
gen. ©er Somponip $at eö tnbeffen fo mntg com»
ponirt, bafj e« f^abe wäre, e8 au«jutaffen.
9lx. 9. Slecitati» unb Arie ber 9tacr)es f^nÄitbnis
ben Äirnigunbe — tofirbc au% in einem ßoneme ö ur
©etttmg femmen, ba bie 9JleIobie brittant ip unb
BftcrS toieberfe^rt.
9lx. 40. ©uett jWifd^en griebeborn unb Ä5tt)s
djen — iP nur noct) ein SBe^felgefang, inbem ber
6omponiP bie ©uettpeßen je|t gePri^en ^at. ©ie
Partie beö griebeborn iP tooin ©i^ter ju n?ei^ ges
b/atten, ba« ©uett hei bem gleiten S^aratter Äcitc)^
d^en« jmar fct)on, aber etwa« monoton \ jule|jt
bnngt bie Severe burd^ ib)ren üeranberten (SnU
f(i)tup, nidc)t in« ÄtoPer ge^en ju moüen, etwa« (Eon*
traP hinein.
9lr. 11. Sieb bc« Analen Oottf^att (33afj) —
munter, originett begleitet.
5Kr. i2. ©uett jwifd^en ©ottfc^alf unb ©trat/t,
na^er Serjett mit Äätfyct)en. ©iefe Plummer $at
einjelne ©cr)önc)eiten, r)at 9tef. aber im ®anjen wes
niger befriebigt, wogegen
9ft. 13. ginale — @(t)lo§branb ton Sr)urnei —
Wteber ein großartige« SRuptjtüd ip.
©rittet »ct. 9tr. 14. 6a»atine ^eobalb« —
f^Bne aWelobie, aber wieber ettva^ ju weict) für einen
2Baffenfc$mieb.
9Jr. 15. Sieb be« ^acob ^$edr> — fomifdj, par-
lando, mit ^arafteripifd^er Begleitung. ^Jet^ iP bie
einjige fomifd^e Sigur ber Dper, aber nur gewaltfam
^erbeigejogen, wenn au<b einen guten SontraP Bits
benb.
SBcnn man Fürjen wollte, fo würbe idt) öorf(t}las
gen, beibe Wummern, 14 unb 15, wegjulaflen unb
ben furjen britten 9let mit bem oierten 311 üerbinben,
no<t) baju, ba bie ^)auptperfon im britten 8lct gar
9ti^t« ju pngen l;at.
9?r. 16. ©uett, ©ottfd&alf unb ©tra^l. ©ie
©teile: „3wifct)en Sieb' unb Surcr)t unb ©ct)rcdfcn it."
— üierpimmig mit bloßer Begleitung jweier 6eDo«
gefegt — ip ber ©tanjpunft biefe« 5lctö.
Wr.17. Guartett: Äunigunbe, JRofalie, Straft,
©ottfd^alf, i'P jum Sfyeil o^ne alle Begleitung unb
bei ber r)ol;cn Sage ter ©opranPimmen fcr)r fcr)wiertg
au« jufü^ren , überhaupt wol;t weniger für Saien al«
für äflupfer getrieben, ©ie ©teile: ,,SBa« t)at bie
nod^ r)icr ju fdjaffen", fonnte ni^t bramatifet) toaf);
rer in SJJelobie unb Begleitung componirt werben.
,,^>icr nimm bie« ©ift, Sltofalie" ebenfaa«.
9?r. 18. ^uett jwifdjcn ©tra^l unb ©ottfd^alf.
Beim ©cfylufie bcffelben iP ber ßomponiP ber beuts
f^en ©cr)ute etwa« xxntxcu geworben. „SBcnn ber
»errate wiö erfaffen bie Beute'', baftylifö in J- 3!act,
203
iß ein gu fc$r na$ 8ffcct $afc$tnbe* ©tütf, e$ tänntc
*en äRe^crbecr gcf<$ricbcn fein.
83 i er t er *2I ct. Mr. 19. «ecitatiö unb 6a*<u
tinc Äät$c$cnS ifl mit ben beiben folgcnbcn Hummern
— 9Hefobram unb ©uett mit ©tra^l — baä @<$önfte
ber Oper. Äättye^en nimmt Slbfdjicb von t^rcm gcs
liebten glieberbaum, fdjtäft ein unb unterhält ftdj
träumenb mit bem fyingutrctenbcn Strahl, ber fic alä
bie itym vom $immc( beftimmte, ifym im Xraumc er;
jtyienene 93raut erfennt. Sefonbcrö gart flnb bie
©teilen : „Sräumenb will i<§ fein gebenfcn", „&cmm,
füpcr @<§laf" unb baö ©uett „Safj midj fo hinüber;
träumen''.
9?r. 22. ginale. ^o^jeit^marfd^ , wafyr^after
fßemp, ©cfymettern ber ölcctjinflrumente j nacty bem
fanfteren gweitcn Steile, wirb ber erfle wieberl;ott.
©obann ©ialog, hei fanfter Drgelmuftf hinter ber
©cene. ©er Äaifer erfennt Äätfycfyen al8 feine %cfy
Ux an, unb fc^idtt bie bofe Äunigunbe inö Äfoftcr.
hierauf ,,9?amcnlofc, füge SBonncn", nac§ ber 9JJes
lobie beö in ber vorigen Kummer enthaltenen ©uettö,
unb ©c§lu§c$or. —
Söerfcn wir nun noclj einen ©tief auf bie gange
Oper, fo ergeben fte§ fd^on a\i$ ber angegebenen ©ces
ncnfolge gwei grofjc äflängel bcö Sejtbucfyeö, nämlidj
ba8 Ucbcrwiegen ber Ityrifdljen unb clegifdjcn Scenen
unb Sßarticcn gegen bie bramatif$en unb füljncn, bann
aber ber äWanget großer ©nfcmblcflüdfe unb (Sfyore.
©er (Sompouifl §at bie nötigen Äürgungcn (benn
baö Sßerf war urfprünglidj gu lang) an biefen legs
teren vorgenommen, loaö gu bebauern ifl, ba gerabe
fyer für tyn bie ©clegtntyeit war, feine gute ©c^nei;
ber'fd^e ©cneratbagfcfyute gu geigen. Um fo mcfyr ifl
c8 gu bewunbern unb geugt von bem richtigen %act
bcffclben, ba§ baö ganje Söcrf trojjbcm nicfyt an
Monotonie leibet j bafür ifl fcfyon in ber mannigfachen
.^nflrumentirung ber einzelnen iWummern geforgt.
©ic SDtufif ifl (mit einer einjigen $ludna$mc)
burdfjweg bcutfdj. ©ie meifle 9lcfynlic§feit l)at fte wol;l
mit ber äöebcrfdjcn, namentlich in i^rem Ityrifcfycn
Steile, mit äBcbcr'ö Sicbern. ©ie äMobie ifl burc§s
t**8 fltajiBö # fang« unb banfbar, frifc^cr alö bei ir;
genb einem neueren äKciflcr, toerfiänbig beelamirt, toom
^ergen gum ©ergen fpredjenb unb babei o^ne 9temu
niäeengen, meifienö meit auögefponnen, laugat^mig,
j»ci s unb öiergtiebrig. äWöge ber (Sompontft nur
bei einer neuen Dper baran benfrn, bag bie feierten
äHetobien ber Italiener fyainptfadjlidj beö^alb fo pa
yulär geworben flnb, toetl fie in einem ©ttiefe bftcrö
wieberfe(;ren. ©ad fßublifum loitt boc^ etwaö mit
nac^ §aufe nehmen , 3Jlelobieen fann ed aber nid^t
behalten, bie nur ein ober gioci 2Jtal oorfommen. 51nf
ut anbern ©eite mu§ 9tef. freiließ auc^ loieber ans
führen, ba§ er bie Oper aufi bemfelben ©runbe bei
jeber 5luffu^rung lieber gewonnen, tym {ebedmat neue
®d)ön^nten aufgefallen ftnb, namentti^ in ^m i^m
anfänglich atö f^wäc^er erfd^tenrnen SJorfpielej im;
mer aber l;at er über bie alten ©etannten bie meifle
greube gehabt.
(Seit gioei ^A^ren ejctftirt nun biefe Oper. SBar;
um i)at fte no^ nic^t bie SKunbe gemacht, wä^renb
boc^ jeber beutfd^e X^catctbirector ftc^ beeilt, alle unb
jebe frangoftf^e unb itaticnifdje SJJad^werfe mit be--
beutenbeu Äoflen angufc^affen, bie bann nad) gwei=
maliger '2luftü(;rung in bie oetbientc SSergcffen^eit gus
rudftnfen! Sujc \)at feine Oper nad^ S3erlin mit
einer Smpfe^lung unferer £ergogin eingefanbtj Qexx
to. Äüflner l;at fie an$ bem ©runbe gurücfgefdjitft,
„weil baS Äteifl'fc^e ©(^aufpiel barunter leiben
würbe". 5» Scipgig ifl bie *ßartitur aufy gewefen,
ein SBerfprecfyeu ber Sluffu^rung erteilt, aber biäfyer
nod) nid^t erfüllt werben!
$trme beutfe^e ^omponijlen, ®uc^ bleibt nur ber
Srofl, mit äJlogatt unb 8Jeetl;ot?en ctfl na^ bem £obe
anerkannt gu werben! ©51©
Hamburger SBttcfe.
@nblid^ fann id) ^^ren SBünfd^en na^tommen,
unb bie fo lange toon mir unterbrochene ©orrefpon;
beng wieber aufnehmen, ©ie 9Jiuftf fyat wä^renb ber
3eit nic^t ©iefla gehalten, fonbern fic war eä gerabe,
bie bie Hamburger au^cr 5lt^em braute. Unfere Oper
fyat wa^rc ^3arforce^^dben gemalt, unb wie eö tion
auögufe^cn war, ftc^ bermagen abgelaufen, ba§ fte bie
Suitgen Rängen tä£t. ßö ifl in ^f;eat er fachen ein fat;
fc^eö 93rineip, baö, \va% gefäüt, oft uorgufüljren. Äein
^ublttum Wirb fo leicht überfättigt, aU ein Sweaters
publifum, unb beö^alb mtt§ gerabe bei i^m ber 9teig
ber Jftcufycit unb ber Slbwec^ätung gepflegt werben.
fie|tcrcö fyat uod^ ben Söortfyeil, baß man bie Äräfte
fdfyont unb fte baburc^ immer frifefy erhalten fanu,
Wä^renb baö umgcfefyrte 53erfa^ren für bie Äaffe, baö
^Repertoire unb baö ^publifum tjon gleic^ geringem
9lu|en ifl. ©ie ©ireetton fc^eint anberer äWeinung
gewefen gu fein, ©ie §at , vielleicht nur einen mo-
mentanen jtaffeneffect berücfftd^tigenb, bie Opemfräfte
ftc^ mit einem ©ugenb alten Opern abmatten laffen,
Wolter eö benn auty foinmt, ba§ gu ben neuen Opern,
beren 23ebürfni§ ftd^ jefct fc^r gebieterifc^ ^erauöfleUt,
feine genügenbe Äraft me^r oor^anben ifl. ©ic fieute
ftnb erfc^öpft, fowol;l Senor, ©a§, att auc^ bie ©Os
praniflinnen, le^tcred gum X^eit bafycr, weit oft wo?
c^enlang bie Qirbeit auf einem 6injtgen rufyte. ©ie
Urfac^en biefer Ealamität flnb in bem SWanget fünfl=
204
teriföcr Sinfldjt unb eineS praftifdj auSgebilbcten @e=
fäaftöftnncS bei bei Scitimg beö Sljcaterd, ganj bes
fonbcrS aber in bm ©irectionäwirren ju fuc^cn, bie
gleich bem ©amoflcefc^wcrtc j[cbm 4lugenMict bereit
ftnb, tyeruntcrjuflürjcn unb ein Sflitglicb ju »erniefc
ten. Unfcr Sweater fann infofern mit Spanien t?er*
glichen werben, al8 e3 ebenfaüä fletä ba8 Scbürfnifj
^egt, feine SRegtcrung ju wccfyfcln. ßä ifl audj ein
©pietbatt in ben #änbcn ber ©pcculantcu geworben
— baä Snbe &on ben ineiflen ©ingen in biefer SBclt.
-3$ fage ^nw nic^t, wer augenblicflicty an berSpißc
beö Unternehmen« flcijt, wer weifj, ob nidjt balb ein
»nberer fommt. Stur (Sinö fann idj nic^t untcrbriU
efen, nämlidj c8 laut auSäufprcdjcn, ba§ eö ewig
©ctyabe um baä fdjöne, toon fo&icl glorreicher ©es
ftydjte getragene SHfWut bleibt, boppelt @c(;abe, weit
eä gerabe in biefem Slugcnblicf in muftfatifdjer #ins
ftd^t mit fo feltenen Äraften auögeflnttet ifl. 2Baö
fylft ein $ctbcntcnor wie ©itt, ein Baffift wie ©alT
»flc, ein Saritonifl wie (Steinen«, xva% Reifen <Bam
gerinnen wie bie geringer, Sabnigg, 3 ftf ^ Mf ^/ lüenn
man fte nic$t auf ben richtigen ^3(ag ^injufletten,
wenn man fte ntc^t ju gebrauten tvei%{ Unfere SDper
fommt mir toor wie ein Kapital, üon bem man fo
lange jc^rt, biä eä feine 3i"f™ «"ty* tragen fann.
<5ä}en jefct trifft bicä ein. ©a$ Repertoire floeft,
flatt ber fcljnfüdfjtig erwarteten neuen Opern fommen
ßücfenbüjjer, unb bie ©irection madjt fdjledjte ©e?
fdjafte. Äücfcn föeint bic3 lebhaft ju füllen, man
fpradj baton, bafj er feine £per „ber «pratenbent"
aururfnefymen wolle, ©ie ©dnger ijaben aüe ben bes
flen SGBittenj aber gegen unfinnige ^rcbcnanfefcung,
$egen Unüerflanb, ßigcnftnn ober gar ^ntriguen ber
Sfyeatermäc^tc fönnen fie nic^tä machen, 83iettcid?t ifl
Äücfen mit feinem ftaren 93erftanbe unb feiner Sons
fequenj noefy ber ßinjige, ber bic feinbtidjen Sftddjte
tejwingen fann. —
©afj bie cnbtidj herausgebrachte Dper „®uttcns
berg" unter biefen llmftanbcn feine bauembe %$c\U
nafyme finben fonnte, werben ©ie begreifen. 3}i8 jefct
ifl fie breimal gegeben werben. Wlan fyat apptaiu
birt, IjerauSgcrufcn : aber wn8 tylft'ö? fte wirb boc§
Balb ju ben lobten muffen. ©a8 $uMifum ifl au-
gcnblicflic^ .jerfheut, cö ge^t ifjr wie ber ©irection,
wie bem ganjen Styeatnr. ©ie 97htftf biefer SDper ifl
mclobioS, ofyne originell ju fein. SBom tec^nifc^en
©tanbpunft a\\$ mu§ man fte unbebingt loben, bie
9Jummern ftnb abgerunbet, flar unb gefdjmaiüott*,
aber e« fehlen piquante SÖenbungen, geiflüoUc Titans
cen, fogenannte SMifce, bie bie ganje ^artitur in ein
eigentümliches, intereffanteö 6o(orit ju pulten wiffen.
©ie SKuftf tyort ftc^ ganj aßerliebfl an, aber tro|=
bem, ba$ bie mobernen Sttcifler Dortrefflic^ Benu^t
finb, merft man boc^ balb, ba§ fie mit altem @imt
componirt ifl. llebrigen« uerbient gflc^S bie grB§te
Beachtung, benn er ifl unbebingt ber tatenttoottfle
SDperncomponifl beö ©übenä. 85on bem Seyte weif
i$ $t)ntn nichts 5lnbereö ju fagen, aW ba§ flc^ in
i^m bie ^Jrec^tler'f^« 9Wufe feinen Slugenblicf t>er*
leugnet. —
©a8 Oratorium „(Sliad 7 ' t|at ^ier eine pra<$U
toottc Aufführung erlebt, fo prac^ttoott, wie e8 bie gros
fjen, außergewöhnlichen SWittel unb jtrebd* latent ers
XanUen, unb bod^ ifl bie SWaffe falt geblieben, unb
boc$ 1)at man bad 93erbammungäurt$cil ber Sanges
weile barüber auSgefproc^en. -3^ Witt mir ^ier fein
Urteil über bie SWufif erlauben, aber entfe^ieben mug
iü) midj gegen bie ^lufwarmung unb Aufarbeitung
fotd§cr $Uen auöfprec^cn, bie unferer 3«t nic^t me^r
angehören. SBoUt i^r Äirc^enmuflf o^ne Atrien,
©laubenSmuftf o^ne ©tauben, gut; aber wenbet eud§
nic^t an baS 93olf, eS fann eua^ ja boc^ nur bann
»erflehen, wenn eä eben wieber Äirc^en, wieber ©laus
Un ^ at - — %$. Sagen.
£ageggef4i$te*
9teue Cpern« SuBet'S nenefie Oper ^eigt: „Aydö oa
le säeret" unb totrb balb in $au« in @cene ge^en.
SuSsrfgnungen, Seforberungen» SKuftfbirector 9iU
ter in SRerfeburg ifl jum 2)omorgantften in SRagbebnrg tx*
nannt »orben.
£obe3fäKe» 3>ie tfia^tige ®Ängetin ÄlBertajji iß am
25(len September in 8cnbon geworben.
8iftt Bat in JDbeffa niä^t »eniger al6 ge^n konterte
gegeben.
grau @eBröber«SDeönent«©öring ifl in 2)re«ben »ie*
ber für ben SBinter mit 10 — 12 ©aftroflen engagirt, unb U
fof( bodj ?eute geben, bie üor (Jntjürfcn, fte in ben taufeub*
mal abgeleierten £pcrn lieber ju Ijören, fa)on jefet ftbrtrcn.
XJalberg ftar einige Xage in SBien, unb gebt über ©er*
(in nad) 'pari* gurütf, o^ne ju concertiren.
Unfere (ieben«\i3Ürbige Soncertfängeun, %x\. Sogel, ^at
i^ren erflen tbeatralifa^en iöerfua^ in granffurt a. 2)t al« $a*
mina gemalt.
Sfraulein to. 5Warra ge^t üon ^fer na$ IDeffan, (Eos
bürg unb ^anncücr, um in ^ofconcerten ju fingen, gaftiri
bann in ^öln unb &a$en, unb tritt hierauf in Sonbon auf.
grl. fWa^er unb $r. 0alomon, betbe früher in $eip*
jig, fingen im Sweater an ber SBien.
©nie! «pn 9r. KG dm an n.
§tcrju eine änfünbigung t>om üMtfaliem>erIag bed §rn. ©onrab ©lafer in ©d&Ieuflngen.
VI tu e
titfättft fit
©rranttoertüojer Äebattettr:
Statt) SBrenbel*
Siebemmbjroanjigfier Sank
M 35.
% t x 1 e 9 er:
SSobert grtefe in £eipjtß.
3)m ». Dctober 18«*
33 oii bit fet 3f iifd). erfäe Int n ra6$tnt[i$ j
2 Stammen bob 1 eUi lVi Soften-
^Tti» tf* ©ante* ücq 52 Ken. 2'/, X(jlt
3nfetticn«ij«l»«t«n fcie $etitjtile 2 5%r
SttcTintmcnt nehmen alt« ^«ft&mrer, Swd)* r
SRufif* nnt Jtinfl^nblangctt an.
Süfialt: Urtnaatm btl Qkfy&rf, — Vul Z)rr#bta. — grfpjigrr SRujifltbe«. — £ri(if$er Xnjtigrr. — 3»UHtg*mjMüü.
Hebungen be$ i&eboi§.
fflon Dr. Gbütttfe Jtrfigtt.
%U ein tei^rigeä SOTitur, ben Sinn unb bit
greube an unferet Äunft ju brüten, fdjeiut unö bit
llebung beö ©efjörä einer aufmetffamrren 9tiia*flc$t ju
bebürfni, alä rä biät)er gefe^eljen ift. Slbcr nia>t SRiU
te( allein : benn roie feljr aut$ betn gernetiben mit bnn
Sinn ber Sifer unb bie Äunflferiigfeit , bem Setzens
ben bie S^eilnaljme, bie Äetjrfrrube ma($fe — mit
glauben rltoad 4>&l?*reä Verborgen in biefetn Begriffe
bei fic§ eben fcieo^l jutn (efcenbigen ©elbfljmetfe er*
^e&en faun, tüte fo mandjer anbtre ©egriff in Äunjt
unb Stirn taum iiiidj ber dlüdfify auf Glittet unb
3»etf gnnj ju ermefifen iß. —
3f* bafl ®er?<5r bie flnntidje Quetfe bet Son*
empfängnig, fo nimmt eä SBimber, ba§ meifl alle
ßefjre bon bei geijtigeu ©fite beginuenb, in i£r 6e*
fdjaftigt, aud? mit ifcr abjufJjtiejSen genägenb ftnber.
Ober motten mit nic^t ju frülj jeueä t)or)e SHJort ge=
brausen, fo fagen mir: abfkaet geifltg, naiv btfd?af'
tigtnb pflegt alter Unterricht ju fein , unb bagegen
bte ftuntidje empfangenbe paffi^r ©rite ju überfein.
Unb ieneö abfttact gcifltgc ÖJefen überfielt , bog eö
jule|t in fein ©egenttieil, baö rein me^anif^e tobte
SHtprobuttreu fyinüi>CTtanfen mu§, totnn niebt jene am
bere ©eite, bie SBerfimg ber empfangen ben Seele, in
We Äe^re gleichzeitig eintritt.
95Jenn man bem begmnenben S^uftff^üUr ju
Anfang oljne SBeitereä bie tarnen ber %%m f Xonfcu
tern, ©(§tiiffel, SlccHbt, ©riffe, Sacte jc< leftrt: fo
nimmt er aüt biefe reichen , rounberli^en Singe all
@egebened clme (flauten unb 83erflanbuig §in f fatW
nia)t ber innere Sinn fdjon vorbereitet , bie Snlagc
glücfli^ torgtfcitbct ift, Sei mannen ©Gütern ift
biefeö ber Saff, unb beß^att flnb^ mie fo oft baB ftes
6tn bie gelter ber Se^re aufyltidft, au^ fax bie
f(%ftbli^en aSBirlungen afeftraettt Äerjte ni^t fo füffU
bar, ba§ ni^t ein gtfunber ©tun f!a) entließ unfac=
muft jurec^t fänbe. ^Inberfeitg — - roo gar feine 9t*u
gung unb Sjupfängli^feit für baä ZonUbcn oor^ani
ben — bod? ber feltenfre gaff! -- ba mächte man
atte öetjre f afeflraete mit eonrrete, gern jurüataetfen,
um nif§t t'O^ nuf?: 33crgeHiä^e$ unb äeereä in bie
Aunflübung ^tnein ju bringen, aU mir f^on fo reia)=
tic^ befigen. — Stber ein fcfjr großer S^eit adec
äKuftffapuJer, bie magig unb gefunb organijlrten, fa
ben bie ft^iung ber ^onmelt in jlc§: fte fann ge*
njerft, geuaftet, lefcenbig tu erben, aber loeber burd^
ginger = noct) S^Dtennfeung allein. Sogier ^at juerft
terfu^t, aiu^ ben Stidjtfunftfmt eine Aenntnig bed
^armonifc^rn 3Sefcn# mitzugeben, Sßarr biefetbe Se^re
lüiffenfc^aftli^ erweitert unb fetler begrütibet; beibe
aber beharren babei, bem ©^üter baS Sättige ju
geben *), mdfjrenb tin anberer SÖeg biä^t baneben
liegt/ ber unenbtic^ fruchtbarer fein mu§; ben £^ü=
*) SQarr betirrt buo) meni^ften« an, total ftiv ivolle n —
tue baf Um unffajeren £er)r^r eine wettere ftuftfubntng er«
toüitf^t toare, 3>ie öauptilfllcit. tenen mir eint ÜUucr-ü^
iuiii| TOÜnftbei:, fiab ; 9Hl^em SRufiflr^r« Bit 9tu4g. @. 46.
366. — äßla)tig ijt aaa) Die ffiatjnung jum ©ingcn ® 4 371,
206
ler nehmen, finben ju laffen, ba§ et oerne^me,
»ad ifl unb wirb, nid^t allein ©efc^entteö tynnetyme.
@age idfj bem Spület : // bieö ifl ber ©reiflang" —
„biefer %cn fcrbert bm ©reiftang jur Harmonie" —
fo ifl bied freiließ unerlafjlidj bet Anfang ber Äetyre,
aber ofyne jened &on und gewunfa^tc ©egenbilb nur
Snfang otyne ©icfyerfyeit unb 3iel- SBeifj et, fiitylt
er nun, waä ein ©reiflang ifl, tote er wirft, lebt unb
tönet? §at er nunmehr biefe SBurjet alled mufifalu
föen ©enfend ergriffen? Sticht immer. 3c$ §a6e
alte routinirte 2J?uftffc$üler — leiber and) fogenannte
SWuftfer gefc^en, bie im 4? 8 r e n feinen ©reiflang
erfannten, bie tfyn nidjt com ©eptimenaeeorb fyorenb
ju unterfäeiben wußten, ober tyn fyoc^ftend etit?a in
einer Sage, nämlicty feiner Urgewalt, ftnnlidj erfann=
ten. ©aß ftc ifyn auf lern Sßapier mußten, auf bem
(Slatoier fetyeub erfannten, ifl feine muftfatifetye du
fenntniß. — ©aö 4?ören tft "»$t blöd Sßrobe ber
Äenntnij?, nid^t blöd bittet jum Sßeiterfommen:
cd ifl auc§ 3ttccf bed £onlebend.
©ad ©etyor fann erjogen, gebilbet werben, unb
je früher, beflo lotynenber, beflo weitgreifenber. SBenn
wir bie 2Woglic$feit einer ©efyorletyre beWeifen fons
nen, fo wirb aud ityr junädjfl ber päbagogifdje
Stufen erwad&fen, bie Einlage jur 9Jiuftf weit rafd&er
unb grfinbfi<$er ju beflimmen, fobann ber tedjnifctye,
wandle Urformen einfacher unb fefter einzuprägen, enbs
Iic$ ber f ünflferifd^e, bie erflen ßunflformen lebenb
flnnlic$ ju faffen, felbftänbig fütylenb, nic^t trabitio*
nell empfangenb. ©enn bad ©efyor ifl jwar einers
feitd nur ©egenbilb, SBiberflaKg bed ©etonten,
SBibertyafl bed Ätanged toon Slußen f)cf y anberfeitd
aber ifl ed audfj atd menfdfjlidjed ©celengefyör bad
Uro üb ber Xone. (Sin gein(;5riger fprid^t audlj
f<$Bn$ ber Zaute ifl nic^t allein tonlod, fonbern audfj
fliminlod; ja ber Saubgeworbene toerliert SeSen unb
<Sc§önfyeit ber ©timmc, weil fein Cfyr nidjt fdjaffenb
erflingt. 2Bie ftcfj ©etyßr unb Stimme pclarifd) in
^ofycrer (sinfyeit bebingen, fjat Sei er in feinem
(Spradjorganiömud (jweite 2ludg. 1841. @. 4) fdjon
nadjgewiefen, unb ber SWuftflefyrer weiß au^ (Srfafys
tung, ba§ nur wer genau fyort, anc§ rein fingt, unb
rein geiget.
83erfu<$en wir nun in gotgenbem ben ©runbri§
einer @efyörlel)re ju muftfalifd^ s bibaetifd^em 3rcecfc
^injujeic^nen, fo bitten wir ooraud um Wad^ftc^t,
Wenn biefer erflc 33erfu^ un6e^o[fen audfdHt, ba er
und felofi erjl im SBerben ifl. 2ßad ^ier g. 83. 9We=
t^obtfe^ed oerfuc^t wirb, fott \a feineöwegd ma^ge?
Benb fein; oielme^r wirb jeber t\id)ti$e äKuftftel^rer
Pd^ feine eigene, hoffentlich gtücf fixere äWet^obe er;
finnen. — gerner muffen wir, efje wir bad Sinjelne
l^infletten, nod§ ein paar »ebenfen ertebigen. SJlan^er
ße^rer mochte tieUei^t furzten, ed werbe juoiel 3eit
foflen, bie o^ne^in jefct immer teurer wirb — ober
ju t>t<X ä«ü^e bei äHinbrrbegabtcn. S3eiben motten
wir eben burdj bie Sebre begegnen, inbem wir und
oorjleflen, oon jeber «Rttftfjlunbc anfanglid^ ein «}iet 5
tel, fpater ein ©ed^dtel wo^( abbrechen ju burfen,
\va^ [\d) boppelt lohnte, einmal burc^ ben ©efammts
gewinn, ber bie ganje Se^re bur^bringen wirb, bann
burc^ bie lefcenbe SCnmut^ ber Stonbitber felfcfl, welche
gar fd^ön in bad ©emutl; einfließen werben, toenn
man bad mii^eooöe tobte ^ol^acfen bed gfementats
unterrid^td 40 äWinuten lang gefoflet. — ^a^ jweite
S3ebenfen, metjr fiterer 5«atur, fBnnten aüenfafld eifets
fu^tige Äiinfller ergeben, welche bie ©e^eimniffe bed
SBiffcnben nic^t ben ©ummen wotten »erraten wifs
fen. ©iefen erwibern wir eUn fo beiter ald gewifs
fen^aft : ed ifl gar fein Unglücf, wenn ber Saie ein=
mal hinter ben »or^ang gurft, fonbern ifl tym unb
eui) jum 93ort^eil. Unb wenn aüe bie ©emeinen
aud^ birigiren lernten — fo würbe man nur aufd
9le\\c einfe^en, ba§ ein freied wiffenbed S3olf leichter
ju be^errfd^en ifl ald ein blinbed : unb bie »efyerrfcfc
ten werben balb begreifen, ba§ ju einer tüd&tigcn
©irection bod^ me^r gehört, ald einige ted^nifd^c
Äenntniffe. —
3ur teilten 9tns unb Ueberftd^t feilen wir bad
golgenbe in Seetionen ein, anfangd ju 5—7 SKimis
ten, bann ju 10—15, fpater 20—25, julegt wieber
ju 10 Minuten geregnet. SBir geben bie naa^flen
Erläuterungen foglei^, einige Betrachtungen, au$
erlebte (Srfa^rungen, jum <Sdjlu§.
iy^l^fl^l^
fragen: a) 2Beld?c %onc ^örfl bu gern, welche
nid^t? — SBelc^e Hingen fdjön? — b) ^)or|l bu?
^M ifl ein ©reiflang. ®ief) ju aufd Slatjicr —
auf bie 9?oten — ^alte ben ©reiflang im ©eba^ts
ni§. — c) ©reiflang ober nidfjt? — ©iefe
unb bie fpäteren ©oppelfragen (Alternativen) werben
fletd burc^ ben Schüler mit abgewanbtem ©efic^t be$
antwortet j l;öc^flend im erflen anfange möge er jus
gleich auf bie Mafien fe^en. ©iefe erfle Ue^
bung mu§ fo oft wieber^olt werben, btd flc feflftfct,
ifl alfo hei äKand^en ni^t mit einer ßection abges
ttyan. 9lud^ bei ben fpäteren Stufgaben gilt eine a^n*
lic^e fforberung, bod^ nic^t fo unetlfijli^ wie ^ter
beim ©reiflang, ber SBtttjel unb bem Urgrunb aller
»hiflf.
2ft?
»(Ct. 2.
HP
— ■ M - = jfc
31
^ a =üi^ii
grage: 8ßel<$et %en ifl $8$et, ber erfle ob« tot
jweite? Sei a) fallt bieS lei^ter in* ®e$or, bei b)
unb c) pnben gu Anfang oft Errungen flatt. —
$o$ unb tief mu§ au$ guweilen erfl erläutert
»erben , guerfl an f$neibenben Haren ©eifpielen, tote
tri d). .gn 9?orbbeutf<$tanb fagen bie Spiattrebenben
and) wotyl : g e t n unb © r o b. allgemein, gugleidfc
wiffenfäafttic^ unb populär, wäre ber StuSbrucf:
@ro§ unb Ätein; welker Eon ifl größer, flarfer,
bitfer? ©a8 »erfleht Seber. — ©ut ifl'ä, wenn gu*
gleich baö ©e^ärte na^gefungen wirb.
*ect. 3.
£EE==5FH====E
E^zzjfg^-g ^i , 1 =^z=qq
t^
grage (nad^bem meljrmat eine Serj berb angef<$las
gen, baju oom Schüler guglei(§ gefe^en, gehört unb
m&gli<$fl gefungen ifl): a) £erg ober ni<$t?
b) Serg, ober gtofcct, ober fleiner ald Serj? —
6ine (Eonfonang — fjier bie £erg — bilbe jebeSmal
ben S<$tu§. — c) Serg ober Dctate?
Seet. 4.
b c
&^P
m
EEE^^ESEsEt
(Sine mafjige, bodj mSgltctyfl ungeteilte Slnbeutung,
burdjauö öon wiffenfcfyafttidjer Slbflraction fern gu tyals
ten, getye nunmehr bafyin, etwaö von bem ßfyarafs
ter ber Snter&aÄe in (Sonfonang unb ©iffonang gu
fagen — nur gur Stad^ulfe, nic^t gur fdjäpferifdjen
Sefyre; benn ba8 fiebenbige fott eben bad Äinb fyören
lernen, et?e e8 baffe(6e wiffen unb betreiben fann.
Sllfo: lieblidje fromme Setg; — fdjneibenbe fdjarfe
^äjjli<$e Secunbe; — reine Ijette Qeta&e, ein £on
bem anberen gleich, nur ber obere Junger, Meiner,
fpifciger alö ber untere u. f. w. ©ann bie gragen :
a) $erg ober nic^t? — Scrg ober Octaüe? — b) $erg
ober Secunbe? — c) $erg, Secunbe ober Dctaöe?
— 6nblic§ alte gragen burdjeinanber in umgekehrter
Solge,
Sect. 5.
a b
-Sr— =a- a ^-»3 s —
-^r"
EÄ=3EeEK=S^ZSE5=sl1E
{Die Quinte, obwohl rin urfprunglic^eö ^nteroatt, ein
%f)ril ber 92atur$armome, will anfangt ben Äinbern
nify redjt tin; bag pe gwifäen $erg unb SDcta&e flefc*
unb uon 6eiben am ßfcarafter %tyil f)at, öerwirrt oft*
maU ütn finbU^en unerfahrenen Sinn, ©aljer mu$
$ier f$on 10 — 15 SOTinuten verweilt werben, um ben
Unterföieb fowo^l atö ben felfcjleignen Älang ber
Quinte red^t einjuprägen. hierauf bie gragen:
a) %erj ober Quinte? — b) $erj, Quinte, Qetaöe
ober ©eeunbe? — c) Serj unb Quinte .... welche
oon beiben ge^t »oran? — d) 8Ba« ifl biefed? Wenne
biefe fünf ^nterüatte (Xontoerbinbungen) jebc einjetn.
— <£)amit bieä nid^t ju fd^wer fei, ft^tage man fie
langfam unb mehrmals an, aflenfaßö erfl brei, bann
aöe fünf, unb jwar immer rafd^er ^intereinanber.
^E^^ ^°^ i ^^^ ^özggg|
©ie Detatoe unb Septime Mnterfc^eibcn fid^ im Ätangc
fo fe^r, ba§ ber Anfang biefer Uebung leidet ifl. $e
mannigfaltiger aber bie erfannten ober ju erifennens
ben »erbinbungen werben, befio me^r bro^t 93erwir*
rung, wenn man ni^t langfam, fefl, unb immer an
baö grünere bur^ SBieber^olung anfnnpfenb »erfährt.
©a§ bie Septime eine umgefetyrte Seeunbe ifl, mag
erwähnt werben, bot$ o^ne gonfequenj: bie Umfefc
rungöle^re erforbert ein geübtere^ ©etyör unb mad^t
erfl ben ©d?lu§ ber elementar s Ue6ungen. — ©ie
Sc^wierigfeit biefer ^ection forbert mannigfaltigere
gragen: a) Dctaioe ober Septime; biefe erfle, gro§e,
Septime mehrmals red^t f^arf ju betonen, bamit ber
fc^neibenbe ©iffonanjflang eben ber Dcta&e gegenübet
bem ©eljor offenbar werbe, ©iefer fc^arfe fd^neibenbe
Älang tritt minber ^ertjor bei b), wo eine flein«
Septime entgegengefletlt ifl; aber man ^üte fid& bas
bei, fd^on Ijier an bie tarnen ®ro§ unb Ätein in
»ejug auf baffelbe ^nteroatt ju erinnern; auä)
biefeä wirb erfl fpater, na^ ber Umfe$rung8le$re,
eigentlich erfl na$ bem Segriffe t>on ©ur unb
27t oll, red^t erfaßt. Unb bie elementar Hebungen
— etwa ein Viertels ober £albjatyr ^inburd^ — burs
fen burd^auö nic^t baö ©ur überf^reiten , weil bie*
feö bie Statur gebietet, unb weil baö 9iaturs®e$6r
»or 9lHem fott entwitfelt werben. — SBeitcre gragen •
c) ©cta&e ober Quinte . . . jur Erinnerung ; d) Sep=
time, Quinte, Serj; e) Septime ober Serg . . . bann
bie gragen c, d, e burdjeiuanfcer; enbli^ f) Seps
time ober Secunbe — bie erfle 2l(jnung ber Um«
fetyrungölefyre, bod^ ^ter nid^t weiter gu »erfolgen. —
©ie erflen ^Inf^auungen fmb hiermit gewonnen; finb
pe e* no^ nid^t, fo ne^me man flatt fed)3 Sectionen
208
jwBlf, bann wirb ein jebeä ni<$t ganj unbegabte*
©e$8r bie gragen alle toerfle^en unb feiten inen.
SBir »erweilen fyer ein wenig, unb nehmen letztere,
mefyr fpielenbe Uebungen at« 9lnwenbung be« «Joris
gen — jugleid& jur (Sinpragung, gefligung unb »ors
Breitling be« golgenben.
*ect. r.
a
bb
dd
grage: a) 2Bie öiel £cne finb ba«, jwei ober bret?
— SWeljr al« bret mürbe i<$ toorerfl nid&t ratfjen,
tyeil« um ba« fc^wanfenbe ©etjor nid§t ju überfüls
Jen, ttjett« weil in »ieten öierflimmigen Sleeorben
ein $on boppett ifl. — b) ©leid? cbet Uns
gleich? eine mistige grage, einigen Äinbern ju 9lns
fang unöerflänbtid^ , bod? Salb begriffen jur beflen
©tartung beö ©efjorS. äflan neunte anfangt längs
fam, liegenlaffenb, allenfalls mit gehobenem Sßebal,
fcie jwei erflen Stccorbe aa ober bie %tvei legten dd
wnb frage, ob fte gut 3ufammen Hingen; bann bb
mit berfetben ©rage; oft antworten bie Äinber ju
Stnfang: ©leid), wenn tttva nur ein Xon gteic$
ifl, ober wenn man, wie oben toorgejeid&net, rafdj aU
ftb$t-y wer'8 aber nid&t fogteidfc fa§t, ber tyött bei
langfamem 9lu«tyaflen in aufgehobener ©ampfung boc§
talb bie Ungleichheit, unb bainit ifl bie fruc$ts
bare Stynung gewonnen, ba§ alle ©iffonanj auf
grembtyeit, Ungleichheit, ber SRaturtöne
Beruht. ©etyr balb fommen audfj bie Äinber bafyin,
felbfl in fd^neller geflogener gotge bie Ungleicher* in
bb — cc ju ^Bren.
Sect. 8.
§mpü
«:
3=X
-Z^j-tZt
$^EE^iEEE££==^*g^$&%
a) ©ie erfle Zerj ifl eine gebunbene, bie jweite eine
gebrochene j jene ifl Ijarmonifcb, biefe melobif<$. (©iefe
Terminologien mBgen eingeprägt werben; boä) um
@ebac$tni§fram ju bereuten, lieber im Anfang nur:
©ebunben unb ©ebrod&en, weit bie« tinbti$
fafttc^cr ifl.) — 9?un ^Bre weiter: b) wai ifl ba«?
©ebunbene — gebrochene 2erj, ©eeunbe :e. £Bel$e
ba&on fannfl bu fingen? — Singe ein paar gebros
d&ene £erjen au$ bem Äopfe. c) SBa« ifl ba3 ? ©es
broc^ener £erjenlauf, gebrochener Dctatoentauf ; d) abs
wart« gebrochene Serjen s Dctatoenlaufe. ©iefe müfs
fen immer rafdjer unb feiger (staccato) gefpielt wers
ben, weit bann bem ©e^Brc fc$werer wirb, nad&jus
folgen.
(©$t«f folgt.)
© p t x.
9tac$bem im Saufe beä »ergangenen SBinterä
jwei neue fomifdje ßpern, ^atctoty'S OTuöfetiere unb
Sorfeing'S SBaffenfd^mieb, bie ftd^ beibe nic^t auf bem
JRepertoire ju galten »ermod^ten, unb fpater nod^
©lucfö 3f^ige«iÄ in 5lutiö in @cene gefegt worben,
festen e8, alä ob biefe ungeheure 5lnflrengung bie
Ärafte ber Dper in folgern Wlafye erfc^öpft ^aht, baß
burdpauä feine neue SDper in Eingriff genommen wers
ben fonnte, unb eä trat fteben 9Wonate fyinburc$ eine
Unt^ätigfeit ein, wie fte wo^l Ui feiner anberen S3ü$nc
nod^ toorgefommen ifl. ©a8 @c$aufpiel na^m burd^
©ugfow'ö Slnflettung alä ©ramaturg neuen 2luf»
fc^wung, bo$ bie Dper blieb »Böig toernadjtafftgt.
ßnblic^ »erna^men wir, ba§ bie Xroflloftgfeit enben
foöe, inbem eine neue grofje Oper üon Ritter in ?luö^
ftd§t gefleflt fei, eine SluSpdfjt, bie um fo erfreulicher
war, al« ber (Somponifl bieömat in ber SBa^>t be8
Stoffe« glücftid^er gewefen unb in biefem SBerfe eine
gefd|id^tlic^e Untertage benugt f)aie. ©eflern fanb
bie erfle 5luffityrung bcffelben Statt, ba« wir at« 2lns
fnüpfu n B ö P un ^ betrachten, bem wir eine furje Uebers
ftc^t über bie fpärlic^en Seiflungen ber Oper folgen
laffen werben.
„ßonrabin, ber legte ^o^enflaufe'', Dper in 5
Steten Don SReinidf, SWupf üon %. filier, jum erflen
SWal aufgeführt im ©reöbener ^oft^eater am 13ten
Detofcer. ©aö %exlb\id) ifl in ben ©runbjügen bem
SRaupa^'fd^en ^rauerfpiete nad^gefcilbet; ba wir btes
fe« nic^t atä allgemein befannt üorauöfegcn burfen
unb bie Cper manche 9t6weid§ungen erfyeifc^t, Ratten
wir e« für angemeffen, ben ©erfolg berfet6en »or?
au8}ufc$icfen.
3m lflen üett beftagt (Sonrabin (in Sregenj
am Sobenfee), nic$t bem Seifpiele fetner ©orfa^ren
209
folgen gu fönnen, beren Saaten unb 9tu$m er in
einem Siebe bepngt. Äung, ©dfclofjwart ber 83urg
$c$enPaufen, überbringt bie 9?a<$ri<$t, ba§ ba«©$lojj
feiner ^nen »erfauft fei. griebric$ »on SSaben fommt
fyngu unb träpet ifyn, inbem er i$n aufmuntert, fein
Srbre^t auf 9ieapel geltenb gu machen, unb ttyeilt
i$m mit, bafj f?c$ in ©eutfcfylanb bereit« ein Qttx
rufte, feine Slnfprüdje auf jene« Sanb mit ben SBafs
fen gu unterPüjjen. ®efanbte von Neapel, barunter
©raf grangipani, bitten üjn, bem bebrangten 83olfe
gu 4?ulfe gu dien ; unb trog ber 83orfleßungen feiner
SRutter, fWj bei feiner «3ug™b folgern SBagnifj ntd^t
ju unterbieten unb pe nic^t gu toerlafien, befc$lie§t
ßonrabin, bem SRottyrufe ber Neapolitaner gu folgen,
©eutfdfce JRitter fommen tyn nac§ Italien gu begleis
ten, unb ein allgemeiner friegerifc$er (Sfyor befcfyliefjt
ben erjlen 9lct.
3m 2tcn Slufguge ifl ba« rBmifd&e SJolf mit
Vorbereitungen gu ß.'ö fePlic^em (Singuge beföa'ftigt.
Sine geringe ©djaar ©uetpfyen »erfpottet bie ©fjibets
linen, auf €.'« 9lrmut§ anfm'elenb, worüber pe in
Mutigen Streit geraden, grangipani trennt unb bes
f<$wi<$tigt beibe Steile mit ber (Irmafynung, bie ©aps
lid&feit nic$t gu beriefen, bie SRom bem Äaifcrfo^ne
fctyulbig fei. (gble {Römerinnen, fcon ©ianfa, gram
gipani'« Softer geführt, eroffnen ben feierlichen 3ug.
83on ber anberen ®eite erfdjeinen bie beutfe^en unb
italienifdjen $eerfd&aaren mit ben Sannern ber mit
$o$enftaufen fcerbünbeten ©täbte. ßonrabin in ÄriegSs
rüftung unb mit bem ÄBnigämantel gegiert, wirb ton
ben SRBmern jauc^genb begrübt. ©ianfa erklärtet ifyn
an ben Stufen be« (Sapttolö, um feine ©tirn im
SRamen Storno mit bem Sorbeer gu befrangen, boc§
»cn (£.'« Grfäeinung betroffen, ber ebenfalls toon tys
rer ©djontyeit überrafcfyt ifl, läfjt fte in ber 83erwirs
rung ben Äranj fallen, loaä baä 83olf al« übte äJors
fcebeutung wahrnimmt, unb pnft ben fyerbeieilenben
Jungfrauen bewufjtto« in bie 2lrme. Sonr. hitUt ben
Sorbeer aufgufparen, bi« er ftdr) beffelben burc$ ben
(Sieg würbig gemalt ^abe, unb erbittet pdj »on
»ianfa ben Stofenfranj, ben fie felbfl trägt. 83. t)at
fldj inbeffen err)o(t unb fegt ifym ben Ärang auf. 6.
preifjt pdj gtü(flic§, im ewigen 9tom fo tyodfc geehrt
gu fein, unb petjt bem gefle ju, wobur<$ ba« rämifdjc
«Jolt feine greube über (£.'« 6ingug an ben Sag
legt, worauf er pd(j entfernt, um ftdr) mit ben $eer=
fil^rern ju beraten. 9laä) einer Cerwanblung fommt
©ianfa au8 bem ©arten i^re« SJaterS in bie angrens
jenben {Ruinen beö a3enu«tempeW, um jur ^eil. 3«ng s
frau ju Uten, i$r ben verlornen grieben njieberjuge=
ben. (Sonrabin »on Äunj begleitet uberrafdjt fle.
©a^renb fle fä toerbirgt, f^ilbert gonr. ba« ®\&t
ber Siebe, unb im öegriff ber 93emiä ben Stofenfranj, |
ben er noc$ tragt, aU Opfer ju weisen, entbetft er
©ianfa, welche gu fliegen t)erfu<^t. QZx faßt i^r mit
bem ©eflanbnifj ber Siebe gu gü§en unb brangt fle,
feine Siebe gu ertoibern. *Dlan f)bxt in ber gerne fries
gerifd^e Ätänge, Ätung »erfünbet bie 9lnfttnft neuer
^eerf^aaren unter gr. ». Saben, unb K. trennt p(^
toon SBianfa unter 93erpe^erung unwanbelbarer Siebe,
um griebric$ entgegen gu eilen.
(Sine furge Einleitung gum 3ten 9lct f^tlbert baö
Getümmel ber ©djladjt, worauf man Äarl \o. 9n;ou
erblirft, ber, in einer getfenfdjluc^t eine ^immeldfarte
»or unb ben Slfhrologen neben p^, bie ungunftigen
SMelbungen vom Äampfplage nic^t Uafytt unb fon=
berbarer Söeife am gelten Sage aßrotogifc^e ©tubien
madjt. 6r fc^ieft bie ^erbeieilenben Witter mit ber
SBeifung gurürf: „(Schreit ben gelb^errn in« ©ePc^t,
pe fotten fe^en, wie ben geinb pe gwtngen", unb er^
flart, feinen $piag nie^t e^er gu üerlafien, atö bi8
eö bie ©ternc gewähren. 5Rac^bem bie ©(^tac^t Der*
loren ip, entbeeft er bie Slbpc^t, ^o^enPaufend ^eer
in ber 9laä)t ju überfallen unb gu Dernidjten. %n
ber folgenben ©cene übertaffen pc^ bie ©olbner in
6onrabin8 Sager auögelafi'ener greube, ßunj Pngt
auf Verlangen ein Sieb toom Sanböfnec^t, worin ber
6^or einPimmt, worauf ßonrabin mit griebridj ein*
tritt unb bie Ärieger ermahnt, p^ burc^ fRufye gu
fünftigen ©iegen gu Parfen. ©ie beiben gürPen übers
laffen pdfj froren Hoffnungen für bie 3«f""fl öw<^
bed beutfd^en SReid^ö, unb entfölafen, inbem (S. feiner
SRutter unb ©cliebten ©tü^e entfenbet. Äung wad^t
bei i^nen, ein ©otbatenlieb pngenb. grangBpf^e
©Blbner fcr)teicr)en im ©unfel auf (Sonrabin unb gries
bric^ gu, inbem man ferne« Äriegögetümmel r)5rt unb
ba« Sager in gtammen ftet)t. Äung tereitelt ben Ues
berfall unb (Sonrabin ruft, burd^ ben Sumult erwa=
d§enb, feine ©etreuen gum Äampfe.
Sortfe^ung folgt.)
«etpjtget fßlufitUben.
Slbonnementconcerte.
Unferc 5lbonnementeoneerte im ©aale be« ©es
wanb^aufe« für ben betoorPe^enben SBinter nahmen
am 3ten Detober i^ren Anfang. 68 begann gang
eigentlich unfere (Soncertfaifon bamit, ba bie« äWal
nid^t, wie fonP gcwfi^nli^ im Saufe be« ©ommer«,
einige Äird^enconcerte ©tatt gefunben Ratten, ©a«
mupfalifc^e Seben iP nun wieber Ui un« erwägt,
unb Wir beeilen un«, ©erid^t gu erPatten, inbem wir
ttorgietyen, nie^t wie früher eine grBfere Steige von
210
(Soneetten jufammeitjMfaffen , fonbern furj teferirenb,
f$nettet ben (Srf^einungen ju folgen, 91flgemeined
über bie mujtfalifdjen (Sreigniffe, wenn ftc$ baju Vers
anlaffung bietet, für ben ©djlujj auffparenb.
©ie bisherigen ßoneerte fanben unter 2W©. ®as
be'd ©ireetion flatt, ba ©.»*.©. SHenbeldfofa bied
SWat feine ©etljeiligung nietyt beflimmt in 9ludfu$t
fleüte, jubem attc$ gegenwärtig bunty Unwofylbefinben
jurücfge^alten geroefen fein würbe, ©ie Drc^ejlerleis
fhtngen waren, wie immer, oortrefflicty \ indbefonbere
ifl ed und erfreulich, ju bemerfen, wie aud^ ©abe im
Saufe ber 3a$re feine ©irectiondfaljigfeit jur SWeis
flerföaft geweigert ^at, fo bafj ed und in ber Styat
niäft wenig SBunber nimmt, immer ncd) f)ia unb ba
kern aittn ©erebe, welc^ed feine Seiflungen in biefer
Vejie^ung benen SRenbeldfo^n'd unterjuorbnen geneigt
ifl, felbfl bei äJtuftfern ju begegnen, jenem ©erebe,
wel^ed, fo $odj wir bie ©unfl ber Ver^altniffc, bie
37lenbeldfo$n ertauben, Seipjig feine Xtyatigfcit ju
wibmen, fc^Sfcen, unb fo weit wir entfernt finb, ben
Seiflungen beffelben hiermit irgenbwie entgegentreten
ju wollen, ben Umgenannten SWeifler boefy nidjt i)fc
|er ju etyten glaubt, atd wenn ed, ganj gegen feine
eigene ©eftnnung , 2lnbere neben ifym fjerabfefct , unb
und ald in tiefer öinflernifc wanbetnb barfletten möchte,
fobatb er einen Slugenbluf fe^lt. —
Mn gr&§eren ^nftrumentatwerfen famen jur Slufs
fü^rung: bie ©tjmptyonien 9fr. 3 u. 8 &on Veet^os
toen, unb — jum erflen Sttate — bie ©tympljonie
9fr. 4 *on ®. Dndlow. Sefctgenannted Sßerf $at
unfer 3"tereffe feinedwegd in fyofjem ©rabe in 91ns
fyrudj genommen $ ed jeigt bie befannten Vorjüge bed
Componijlen, ermangelt aber ju fefjr ber Örifdje unb
ber Sfrufyeit ber Srftnbung, ald bajj ed ben Söunfdj
tege madjen finnte, bafietbe metyr ald ein 9JlaI ju Ijoren.
©er 3te ©afc, bad Slbagio, ifl auü ber Sßianofortes
fonate SsSJtott, Dp. 7 entnommen; ber 4te, le coup
de vent (Souvenir de Rhin) enthält eine, wie ed festen
feljr äu§erli<$ gehaltene, feinedwegd glüdffidje £ons
materei. — Von Ouvertüren Porten wir, im lflen
ßoncert: bie ju Surtyantfye; im 2ten: 2JteercdfliUe
unb glürflidje %af)xt, unb ^reciofa-, im 3ten: bie ju
Seonore (9fr. 2) unb ju 9lli Sdaba. — (Sine fcortreffs
lidje *Hcquifttion §at bad SDrc^efler bed ©ewanbfyaufed
an bem Violoneetttflen #rn. ßofjmann gemalt, ber
im 2ten ©oneert Variationen t>on ©erüaid, unb, ton
ifym felbfl arrangirt, @cene auö ber ^jütin üon $as
Uioq, unb 5löe SWaria &on gr. Schubert vortrug. $r.
Soßmann befi^t eine auögejeic^ncte ^lec^nif, er jeigt
neben fixerer, gtänjenber öefyerrfc^ung aller ©erwies
xigfeiten gro§e ©auberfeit unb ßleganj bcö ffiortragö.
Db biefe 93or ( ^uge bei i^m burc^ ^ö^erc 6igentt;üm5
Iid^feit bed Vortragt noc^ gefleigert finb, barüber
Finnen wir jur 3<it ni^t entföeiben, ba wir i^n lum
erflen ä»al ^Jrten, unb au^ ^icr nur in ben er^ge«
nannten Variationen. 3m lflen 6oneert fpielte $c.
3ofey^ 3oa<^im, beffen jugenbli^e SWeiflerWafl
fc^on allgemein anerfannt ifl, aWenbeWfo^n'« SioliiM
eoneert, wie und f^ien, no^ fäbna unb gelungener
ald früher. — 83on ©angerinnen Porten wir in ben
erflen beiben Koncerten: grl. SBagner au$ ©re*=
ben, unb grl. ». SKarra. lieber bie Srflgenannte
tyaben wir und fc^on früher, bei ber @r5ffnung ber
tooria^rigen Soncertfaifon, auögefjjrod^en, unb fanben
auä) bieö 9Jlal (einen ©runb, Don bem bort ©efag>
ten abjuweid^en. ©djon bort liegen wir fowo^l i^ren
©timmmitteln,' wie bem, wad fte gelernt, ©ere$tigs
(eit wiberfa^ren, tabelten aber jugteü$ ben SKangel
an *poefie im Vortrag, jene« ganj unweiblidje SEBes
fen, jenen SWangel an ©rajie, ber am entf^iebenflen
in ber Silbung ber tieferen $ßne tyerüottritt, eint
Planier, bie auf und nur wiberwartig wirft. Sri.
SBagner fang eine 9lrie auö Sigaro, bann eine uns
oermeiblidje, itatienifc^e aud 5Rina uon Eoppola, enbs
li<^ Sieber am *ßianoforte, auf bem Programm ni^t
üerjeic^net, üon Valerie Vogler, grl. ö. SKarra gas
flirte fc^en toor einigen äWonaten auf unferem Sfceas
ter, unb würbe bamald in bief. 831. »on einem SRit-
arbeiter berfelben befproc^en, b. fy. getabelt. ©ie ©ans
gerin fanb fowoljl bamald, ald auc^ bti i^rem gegen?
wdrtigen ©aflroßensgöflud im ^Jublifum großen öeis
fad, fo großen Veifatt, ba§ wir fafl ju glauben am
fingen, unfer SWitarbeiter fei ein wenig ju flreng ges
wefen. 2Bir Porten fle im Soncert jum erflen SWale
unb fanben bad früher ©efagte jeßt uoflfommen bes
flätigt, ebenfo bcfldtigt, imt wir bie burdjgangig lobs
preifenben Urteile auswärtiger Vlatter unbegreifli^
ftnbcn müßten, wenn man nic$t toü^te^ welche SWo*
tir>c einerfeitd oft bei folgen Urteilen mitwirfen, ans
berfeitd, wie fd^wer bie Seilte aud einem toerfe^rten
Snt^ufiadmud ^eraudjubringen ftnb. 91uc$ ^ier im
Soncert jeigte fidj uon einer ©eite folc^er ©nt^uflads
nxnd, würbe inbeg boc^ toon bem ^ier uerfammelten,
mit reiferer ©infid^t urt^eilenben ^ßublifum glütflic^
neutraliftrt. SBir waren erflaunt, biefed unftnnige,
beifpiellofe Sremultren ju ^oren, eine Verfe^rt^eit,
bie atUin fd^on, ber unreinen Intonation ber ©anges
rin ni^t ju gebenden, fafl jebe ^B^ere Äunflleiflung
üernic^ten mufyte. %Tcilid) ifl »on Äunflteiflungen,
ton achtem ©efang, ^eutjutage, nur nod^ feiten bie
9tebe; mit Steitycit Eingeworfene Äunflfliirfc^en Wirten
am meiflen bti bem *Publifiim, beffen ©efd^maef bie
Journale, wie gefliffentlic^, unb fo iibereinflimmenb,
ba§ biejenigen ©timmen, bie bad ©effere geltenb
mad^en, nur ganj Dereinjelt gehört werben, herunter
ju bringen bemüht ftnb. grl. ü. äWarra fang : KecU
211
tatifc unb SRomanje au* SBtl^elm %tü, {Reeitatiö unb
9Crie au* Sinba von ©ohijetti, enblic§ jwei beutf^e
Siebet am *ßianoforte$ it?tr Ratten an ben erftgenanm
ten Stiftungen genug / unb entfernten und tot bem
SBortrag ber Sieber, bie, tvie man unö mitteilte, fces
fonberS ungtiicflid} gemäht waren. — ßnbli'4 itn
Sten (Scneert Rotten wir wieber gefunben, natürlichen
©efang, inbem grl. ©djlojj, bie auc§ für biefen
SEBtnter engagirt ifl, gum erften 9Wal auftrat, ©efon«
berd lofcen wir bie ©angerin, bafj fic jum Seginn
eine beutfdje Srie in beutf^er (Spraye — ©eene unb
5lrie aud gaufl — gewallt $atte. 2ht§erbem fang
fle in einem ©ertett au* ßfyerubini'ä 5lli SSaba, weis
djeS jugleic$ mit einer SRomanje unb ©cene mit gljor
baraud für biefee (Eoneert jum Vortrag gewallt was
ren. gür bie SBafyl biefer (Sompofttionen, bie aufjer
ber ©enannten uon ßtf. ö. Safiineller, einer @d?iU
terin unfereä ßonferöatoriumö, unb ben #£. SBiebe*
mann, Setyr, Rogner unb SJletjer ausgeführt würben,
finb wir befonberä banfbar, ba wir auf biefe SBetfe
(Gelegenheit erretten, jened vom Stepertoir toerfd&wuns
benc SBerf fennen ju lernen, ©er Beifall, ben bafc
felfce fanb, war nur mäfcig , in ber ^at ju gering,
bodj ifi t* natürlich, wenn 6$erubini'8 tief ernfle,
c$ara?tcrtfiifcr)e, ju weilen fafl fctjarre unb wenig mes
lobifdje, aber immer gewaltige äfluftf, nic^t foglei<$
nadj einmaligem $'6un Eingang gewinnt.
gr. 83 r.
Ärtttfdjcr 3ftt|eiget%
Heberet ber neuejien ©rfd^emungen auf bem ©eMete ber SDtojtf*
3ttrdf>emnutif*
Ä* 3*Utittger, ©p. 16. Libera, fär 4 Singftimmen,
2 Ijörnrr, 3 djromatifelje €romprten unb ßaff-
pofaune. kalter. 10 Hgr.
— — — , ©p. 18. Ecce Sacerdos, Antiphone
}um Cmpfange eines ffiirctjenfürftcn, unb 5 ©rabual*
für Sopran, 3Ut, Crnor u. ßaf}. Cbenb. 16 g©r.
Dljne Ijöljeren StunfixotTtf) , bed) für Heinere Äirdjen
Braunbär.
& 2ett J , ©p. 42. Sieben beutfcljc JKcffgefinge für
Sopran, 3Ut, Cenor unb ©äff mit ©rget unb Dio-
loneell ober Contrabaff ad üb. 3UM. 1 €l)lr.
25 flgr. Dir our Singftimmen mit ©rgel oljtw
ÄegUitung 1 tl)lr. 15 Hgr.
(Bine ftobü^e grömmigfeit burc^toeljt biefe Sonflücfe. <Sit
ftnb un&fynlid) ben fcom^aften jttöngen, bie in ben fat^oli*
fdjen Äitd^en fo $Äufig jum ©innenfffcel ber Saien aufgeführt
totrben. 3n ber &ufjeren mnpfalif^en IDarftelfnng nähern ftd^
biefe etücfe am meffien ber fogenannten gefftlfd^cn Slric, wie
ffe in früheren 3eiten von ben 6djuld?ören gefangen »nrben.
IDie Orgelbegleitnng iß tontbig nnb entfpre^enb. 3)a« fflerf
»erbient lebhafte (Bmpfe^lnng.
^, %. be la Zro(e r Stabat mater unb Agnus Dei.
Önljsttimmig, für 2 Sopvant, Alt, 2 €enore unb
ßaf|. ffireitk. u. gärtet. 1 «t)lr. 10 flgr.
SBlrb befproc^en.
gut bie &t$th
$♦ SB* ©tabc , ©p. 5. 9er moljloorbrreitete ©rga-
ni(t # rin Praelu^ieti-, Choral- unb Poftlubienbucl)
}um ©(brauche beim offen tlkljen Ootteebienftr. 5lm-
ftabt # bei bem ÖerfalCer. gponber&fyaufcn, in Com-
miCCion bei Cupel. 1847. tvOtv fianb. 2tU tit-
ferung 5 Sgr.
Diefe Lieferung ent^< ein $raelnbium ju bem (5$ oral
„§(<$ bleib' mit beiner ©nabe", ben (S^oral felbfl, mit 3Ba<
rianten, tvie fEe fid) in mehreren ber befannteften Choral*
Bü^er flnben, unb jum Gd}lu§ ein 6 leiten lange« $oß«
Inbium, ein gngoto, beffen !tftema bem (5^oral entlehnt. (Sine
beftimmte IRegiflnrnng ^at ber 93erfaffet gefttffentlicty t>ennfe<
ben beizugeben, weil bie stimmen in ben »erf^iebenen Orgel«
toerfen nur feiten gleite Klangfarbe Ijaben; beO^alb giebt er
nnr bie Zonftüdt burd^ ff, /, mf t p nnb pp an, 5)e« Cantif
firmas will ber 93erfajfer immer ettoa* girier wnrgerragen tolf*
fen. Referent Uttt M je^t noc^ ni^t Gelegenheit, SonfHfcffe
be6 93erfoffer« bur^jnfe^en, nnb audj biefe« eine nnb erffe
vermag t^n feine«»ege«, ein be^immte« Urteil ^ier nieberja*
212
legen. Sei ben nadtfolgenbex Lieferungen be«$alb alfo cr#
Kn«fn^rlid>ere«. 60 t>iel fei $1« nur bemerft, baf bet fflet*
faffei fi$ ernfHfd} $nten möge, in einen pebantifdpen nnb ein*
förmigen 6tyt gn wfaflen, »Je ft$ biet befonber* im $ofc
Inbinm offenbart. <Rnr geübte Drganißen »erben biefe Xon»
pfiffe Bemeiftern fönnen.
& $♦ Wtfft, 20 kurje utft amfx^xbart ©rjd-ffcä-
Uftint. Prag, Ijoffmann. 1 Jl. 30 Ar.
ffilrb *efyro$en.
8 u $ e r.
»♦ ©irie*, Öorf^läg« pir Derbttfrrung Hi Clmm-
tarunterridjte im Clamcrfptrl. «übmjrn, 184T.
Caupp'frl)* ßucljhonbluttg.
Sfou Stotobifcacioa, ÄpljoriBmen über Autik. tdp-
pi 8 , 1847. «. a. (Hemm.
Serben befprod^en.
3ttieIItgett|*I<ttt
Mit Eigentumsrecht erschienen so eben bei uns:
Mndblad'0 schwedische Lieder mit
deutschem und schwedischem Texte (geziert mit
dem Portrait der gefeierten Jenny Lind), der
vollständigen Sammlung 9tes HefL
Undblad'g Bnetten f Ar zwei Sing--
Stirnmen mit deutschem und schwedischem
Texte (mit gleichem Portrait), der vollständigen
Sammlung lOtes Heft.
Es ist somit jetzt die vollständige Sammlung in 10 Heften
in unserm Verlage zn haben.
Schuberth Qr C 9 Hamburg u. Leipzig.
Werthvolle Neuigkeiten* Yerlag von 8chu-
berth $• Co., Hamburg u. Leipzig.
Bereng, Herrn., „La Fontaine 44 , Etüde
p. Piano. Op. 7. Nr. 2 74- Sgr.
Tan Boom, Introduction et Variations
sur un Thöme original, p. Piano. Op. 7. 1 Thlr.
Bllll, Ole, Fantaisie et Variations de
bravoure sur des Themes de Bellini, p. Violon.
Op. 3., transcr. p. Vclle. p. Rob. E. Bockmühl,
avec Orchestre 2 Thlr. 20 Sgr.
, do. do. avec Piano et Partition.
2 Thlr. 10 Sgr.
Bnrgm Aller, Ferd., Rondino p. Piano.
5 Sgr.
Canthal, Atlg. ]?!•, „Nachtgruss an die ent-
fernte Geliebte 41 . Lied mit Pfte. . . 5 Sgr.
Cobelli, C. f Elfenlied, mit Piano. Op. 13.
10 Sgr.
Fesca, A., Liebesbitte. Lied für Alt oder
Bariton mit Pfte. Op. 55. Nr. 2. . 10 Sgr.
ÄMg, O. (Preiscomponist) , Drittes Quar-
tett iür Pfte., Violine, Viola u. Vclle. Op. 13.
_ „ 3 Thlr.
KuJlalt, Th., Andante. Morceau de Salon,
p. Piano. Op. 27. Nr. 2. .... 15 Sgr.
Uloliqne, B., 3me Duo concertant pour Piano
et Violon, Op. 33 2 Thlr. 20 Sgr.
NTowakowsky, J., 2Masurkas fürPianoforte.
5 Sgr.
Blcci, Ii., Walzer-Cavatine f. Sopr. m. Pfte.
Schmitt 9 J«, „Zur Aufmunterung für die er-
sten Anfanger 44 , 50 leichte Tonstücke, Op. 325.
Heft 2 15 sgr.
Sponholtz, A. H. (Preiscomponist), „0 lass
mich dir in's Auge seh'n", Lied mit Pfte. Op.23.
Nr. 1. für Sopran oder Tenor ... 74. Sgr.
, Dasselbe, do. do. do. für Alt oder Bariton,
7 1 Sgr
WillmerS, B., Chanson national varie. Op. 17.
Cah - 7 15 Sgr.
Classische Bibliothek in vollständi-
gen Ciavier - Auszügen mit italienischem und
deutschem Text, (Neue Ausgabe in Platten-
druck in hoch 4to.) 2. Band. „Titus", von
Mozart. 1 Thlr.
(Durch alle Musikbandlungen zu beziehen.)
©rud t>on $r. Stfidmann.
tt t « t
iiifäfifi fit
tteraatttortU^tt Ottbactettt:
©iebmunCjrcarijijjftct 93ant>.
M 36.
SB ttlt g e<i
3to*ert Briefe in £etpj%*
Den 1. »ütoember 18«.
fSon fcieftr 3ettf#. etföyelnen trcäVntfi^
2 Kammern »on 1 o&er l 1 /* ©«flen.
$tei« be* ©ante« von 59 ftrtt. 2Yj Xfyx.
3nfettion«fltbü^ten bfe $e titjtiU 2 91^.
Slfcciutemnit nehmen alfe $oftamttr, 9ta 4*
©tun?- ««* ÄmifttjattMiageit an.
3lt(0tt; Äu* Berts n* — 3u« »Drtfbtn {ffortf.). — Jttrinf öritang, SEagtiflefö *<&*'* StnnlföCfl.
3lu* »erlitt.
Seit I9tm Ocrpfcer.
i8nbUe§ mar fle ba, feie ©efeierte! «tt Siegt*
mentätcdjter, $lga% unb Qlmine §at fie bie Söertinet
entwirft, unb traurig unb fet)nf listig blitfcu itjr Uns
gi$ltgf itaä), benfn ein una,unftigeÖ ©ffdjitf toerroeb
gerte, fle |u fe^en, ju büren! 2BU gtucfü^ it?ic be=
neibtnäroertt} ift tiefe ^rnn^ Sinbi §5öm erften Stuf*
treten an mit ßtitfyufiadinuö begrüßt, gfet^t it)tc cf-
ftntlicl}* Sauffcaijn einem fortttmfjrenben SjtumjplHugc,
tinb ©eiitfdflanb tuie (gngtaub tuetteifern barin fie ju
feiern I Unb büdj — unb boet) — giebt eö (Sinjelne,
tueTdje mc^t in biefr SSegeifterung mit einßimmen xqdU
lett. Setber befinbe i$ mi tt? aud) in biefem SJafle,
unb fieße midj benn au$ fogfeidj in biefer ßigenfd)aft
eineß gemtitf^ unb poefietofen SKenfcfjen öer, bamit
fcemgemäjj benn Seglidjer mein Urtfyeit atä einfeitig
unb miggänfiig ben »ontferrbt fennen lerne, (SS r/at
bie* beu &tmefad?en 93crt(jei(, bem Uritebingt ^ 93egeis
Herten ober eieu'eidjt auef) nur ©efeffenen jebe roeitere
©tSrung feineä greubenraujdjeä gu erftaren, — fennt
er bc^ nun bereits bie ^auptfumma meiner SSebe,
tinb ifl beä Söeitetlefrnö überleben, — anberrrfeiti
mir bie Sütütye $u erfparen, mit atterfjanb jtertt^en
ättbenäarten meinen ©ottentüttenftnn gu befetjomgen,
unb oor tautet SJorftefyt ni^t orbenttidj gitr Oadjc flu
femmen.
2tffo: ^enntj fiinb tjt nmudjafjmtirij grogartig,
nuenblidj Ueblidj, überaus anmutig, furj eine See,
eine B^^erin — Sltteä waä i^r njoÄt — nur feine
btamattfd?e Äihifif crin. dine fetefir betet t buxr^
baö toüttige ©urc^brungenfetn oon ber ©efiatt, bem
(Sfyaiafrcr, luel^en fte mieberju geben ^at, i^t ganjrt
SBefen bergeflatt, baf i^re ganjc fiugere ©rf^tinung
in (einem Slugenbtitf baS Äcfcen, raet^eö fif^ in i^ien
^cnen offenbar^ bermiffen tä|t» ^efang unb <Spie(,
äWuftf unb 5ßtaflif ftnb in ifjr ttitjertrenntie^ 6tH0.
SBeber i^re Äteibntig nce^ i^r (.^ ch erb enfpi et toabett
unfdjiifticij gemat)!!, f^tet^t angebrarfn fein* Unb
nun fet;t bie Sinb at* SMarie, ®ie S'od^ter eine* Bfh
Teidt)ifer)ett Regiments ge()t in franjäftf^er Uniform S
^intet i^r bie meinen ^^^en, — fie btau mit rot^*
^üterbingö ifi in ber Dpet urfprüngti^ ein franj&fls
f^cä SRrgiment, aber bie beutle Bearbeitung Feunt
bie# nun einmal niet)t, unb fobatb eine ftitnfHetm in
ber beutfe^en Sftegimentetüt^ter auftritt, muß fie
bcrfi bemgemaf angezogen fein. ®a8 ifl ja aber
Äteinrra'merei f nie^t n?a^r? ©in hmflferifdjer ©injt^
ber baä SÖefen ber @at^e im $tuge b et alt, n?irb e$
gar nict)t bemerfen, ein ce tuirb ihm alö unbebeutenb
tterf«r)njinbfn. ^un gut r ic^ gebe baß jtrar ni^t ju;
aber tajfen wir e0 bei $ct\it unb fetten toir unä bie
mirtti^c Stuöfö^ruug — euer SBefen — au,
SBeun 3etnanb ft(^ etnjai oorbeugt, ben ge=
frummten Strm ergebt, fo bajj bie bem Äü^fe juge=
teerte, nac^ -Snnen gebogene fianb mit bem £% in
glei^er ^ö^e ft^ befinbet unb üon biefem nict)t roeit
ab flefjt, fo mirb ^cber bcrmiitbeit, ba§ biefer aftenfdj
auf irgatb (gttraö taufte, begierig fei irgenb 6troa$
ju erfahren, unb ^loar entmebet etmaS fernes, ober,
toeun e^ ber näcr;flen Umgebung gitt, luctl er nic^t
214
gut $3rt. Audj gilt naturgemäß biefe ©efle, wenn
ber Arm gleich wieber ftc£ fenft, unb jwar in föneis
lerer Bewegung , für ben Auäbrucf eineä frcubigen
CrflaunenS bei niebrigen unb fomiföen ^ßerfoncn.
9lun wotyl, biefe gigur wicberfyolt bie ßinb fef;r oft,
befonberä mitten im ©ialog, blo8 um bodj eine 83es
wegung ju machen, ja im Affect telegraptyrt fie wofyl
gar mit Beiben Armen auf einmal in biefer SBeife.
SWir ifl baä läcfyerlidj »orgefommen , idj fyabe barin
atterbtngS auc§ ben Auäbrucf einer 9?aioetät, einer
(Sinfalt, aber freiließ in einem anberen Sinne alö bie
Sober ä tout prix unb anbere »egeifterte, bie ftdj eine
freiließ fefyr leidet ju madjenbe (Sonflruction einbilben,
unb beren abfolute ©egrifföbarflcttung jeber 953irftic§s
feit fo ferne liegt, wie üjr toerfdjrumpfteö, für bie
Äunfl »ottenbö unbrauchbares (S^^rm ber Söelt über*
1)a\i$t. — 3$ will nietyt fleinlicfy fein, ic$ Witt nic^t
bie unjäfylige SWenge Heiner SBerflößc anführen, nur
jwei ©inge, bie fo föreienb finb, baß jebe Anfängerin
beäwegen bitter getabelt werben würbe; wenn mir bie
au$ au8 ber genialen Auffaffung, auä bem (Styarafter
ber Stelle unb auä ber 91 a t u r be8 aflenföen erflärt
werben fBnnen, bann Witt iä) fein SBort metjr »erlies
ten, unb aud) »erfudjen unter bie ju geboren, bie mit
bed großen $egel ? ö oft fefyr fc^iefen ©ebanfen ba$
große SBort ju führen fud^en.
SBenn Agathe in ber SRadjt SJta* »oll ©ctyn=
fuc^t erwartet, ben $tmmet anfe^aut, bie ©terne, ba8
ferne SBetter fte^t, bie SRadjtigatt unb ©ritte tyört,
wä^renb fte bem gußtritt beö ©eliebten laufet, fo
fottte man meinen, biefe ©cene muffe auf bem S3al=
con gefpielt werben, Agatfye muffe wirftidf} $immel
unb @rbe burdfjfpäfyen wotten. D nein! faxe fytm
»ulreine Agatfye weiß baä eigentlich atteö fdjon, fte
gueft nur beiläufig fyinauö unb fingt baö sßublifum
an, fogar in bem Augenblicf, wo fie nad) bem ©ange
bed SRax lauften Witt. ©a8 ifl gerabeju falfdj unb
unnatürlich
9lcd) mefjr in ber JRegimentötodjtcr. SJlarie fdjeis
let »on i^ren 83ätern. 2Ber ba fdjeibet, ber giebt
bem Anberen bie $anb, mit einem Sßorte baö (Irfle,
9?äc$fle beö wirflidjen Abfd&iebcS ifl forderliche »es
rityrung, bann »erfolgt man fid? mit ben Augen, wirft
Äüffe ju, winft mit ber $anb, unb wenn man enbs
lii) ft$ nic^t metyr beutlicty erfennt, bann läßt man
(in 3u$ we^en, big man fidj gegenseitig gänjlid^ au$
bem ©ejic^t f^winbet. 5Die 8inb aber ^at baö in
i^rer Sinfalt unb Swngfräuli^feit ganj anbeTä erfun=
ben. ©ie fängt gteidj mit bem 6nbe an, jiefyt bic^t
»or ben Steigen fteS Sfegimentd i^r Xaf^entuc^, alö
wollte fte tynen Äü^lung jufäc^eln, ge^t fo an ben
Cinjelnen toorbei, unb wieber^olt bann baffelSe 9Bin;
fen in ber gerne, ©aß ba$ gänjli^ finnloö ifl,
brauet man f?^ ntd^t erfl toorjueonffruiren, jeber Uns
Befangene wirb Ijier auf ber ©teile ^Bc^fl unangenehm
berührt werben, unb eö brauet feiner Vermittlung,
um bie »ottfommenc »erfe^rt^eit biefeö »bliebe« eins
jufe^en unb ju em^pnben. 3Wan ifl fonfl fo fe^r auf
(Sinjcln^eiten aufmerffam, ^ier Witt man bie grBbflen
»erfloße nic^t merfen, felbfl wenn man mit einem
©ctynupftudj in bie Augen gef^lagen wirb.
©iefe »eiffiele geben, tvit i$ glaube, ^inläng-
lic^ ben äieweiä bafür, baß »on einer wa$r^aft fünfl-
lerifc^en ©arftettung bei ber Sinb gar nid^t bie SRebe
ifl ©ie ^ac^twanblerin wotten wir gerbet übers
ge^en, auü ©rünben, bie balb flar fein werben.
SBie ifl eö nun aber mit if)i ale ©ängerin, er*
fegt fte ^ier burc^ baö AußergewB^nlid^e i^rer »eis
flungen bie bramatifäe Seere, in weld^e fie unö bannt,
fobalb wir fie als große Äünfllerin betrauten wotten?
9lun cd wäre t^örigt ju leugnen, baß fte eine gute,
wenn aud) feineöwegS außergewö^nli^e ©timmbilbung
beftgt, aber ein mufifalif^eö Dtyr wirb fein 9lecitattt> y
feine größere Arie oon i^r ftngen $oren, o^ne fe^r
^äupg auf baö Unangene^mfle geflort gu werben.
©ie ganjc untere ©ttmmlage ifl nämlid^ — t>m
fc^leiert, wie fic§ bie »ewunberer auöbrücfen, — i$
fann mic^ nify enthalten biefen jiemli^ unbur^fic^s
ti^cn ©Fleier eine unauftörtid&e |)eiferfeit ju nennen,
©iefelbe ge^t fogar in bie tyo^en ^öne über, fobalb
bie ©timme nur einigermaßen angeflrengt wirb. Gtin
großaitigeö, bur^ unb burc^ lebenbige« ©yiel fonnte
hierüber hinweghelfen, ba bieö aber fe^lt, man gänjs
tidj auf ben ©efang angewiefen ifl, fo ifl biefer Uebefc
flanb bereit bemerfbar unb flörenb. — 38a$ bltibt
beim nun aber Ü6rig? Srgenb Qttva* mu% boc$ an
tyx fein, tvaö Einreißt unb entjücft? Aüerbingö liegt
in ber Sftatur biefer ungleichen (Btimmc ein wunbers
barer &aukn, fobalb pc in ber oberen Stimmlage
unangeflrengt erflingt. ©ie Sxnfärbung berfclben ^at
etwaö unglaublid^ grifdjeö, Äräftigeö unb ©anfte«
jugleic^. m ifl als wenn eine liebliche, fonnige ©es
birgögegenb mit £ic$t, Suft, SBaffcr in einen einjigen
Son toerf^moljen wäre, ober als wenn ftd) au* bies
fem £one baö Attcö entfaltete. (Sr »erflingt längs
fam, langfam — unb ber entjücfte $örer laufet noe$
immer ber wunberbaren SSBelt, bie tym aufgegangen.
— ©ieö unmittelbare (Srflingen i^reS Soneö ifl ba«
©ejaubernbe. 833ä^renb fte ba^er in allem eigentlich
©ramatifc^en bie gewöhnliche SWittelmäßigfeit nic^t
überfc^reitet, im ©anjen i^reö ©efangeö oiel »ermifs
fen läßt, ifl fie an fyriföcn elegifdjen ©teilen, wel^e
ein fold&eS klingen julaffen, unnad^a^mlic^, weit
hierin i^re eigent^ümlic^e Watur befielt. Auö biefem
wirb fic^ begreifen laffen, baß bie 9tad^twanblerin, tn
welcher biefe« fafl wittenlofe Ättngen eben bie ^aupts
216
fa$e, it)re befie Partie ifl, unb barum wollen wir über
biefe 9tofle im Uebrigen fcr)weigen. (Sben beäwegen
wtitg bie 8inb aucr) oorjugSweife für getvtffr Äieber
geföaffen fein, jeboer) ^a6f ict) fit bergleidjen nid^t
flngen r)ören, benn ict) flimme flwar nid^t mit bcm
anfange, wotyl aitx mit bem @nbe be8 befannten
83etfeÖ ü6etein:
Dm bifi ein (Sngel ber SBottenbung,
3u un« gefanbt von Ootte« Sljron;
£o<$ fotbert beine ijcfye ©eufcung
Unmenf<r)U$ fyo&en SBotenlcljn.
SDie £inb ifl atfo meiner 91nflcr)t na<$ feine gro§e
ÄünfHerin, aber fte §at eine einige SRaturgabe, unb
»o bie per) gettenb machen fann, wirft fte Ijinreijjenb.
9hm Begreife ict) aber aueJ), warum f?e mcr)t nacr) $as
tiö ger)t, unb vorläufig tt)ut fie fct)t wo§l baran.
§Hu* ®rt*fcen.
©per.
(Bfortfefcung.)
©er 4te 91ct fpielt in grangipani'ö fefiem ®<$loffe
8ftora am SWeereäffranbe. ©ianfa Hilft oom ®ars
ten auf ba$ wogenbe 2Keer t)inau8, beffen ©ewegung
mit ber in il)rem Innern »ergleidjenb. Erompetens
flBjje jeigen ir)r bie 21nfunft it>re« 93aterä an, bem
fle fror) entgegeneilt in ber Hoffnung, ron ßonrabinS
Stege ju r)Bren. ftrangipani enttäufcr)t f?e unb tfjeilt
tr)r mit, ba§ 6. oerlaffen umherirre, ©te äußert ben
SBunfcr), ba§ er fld) in« @ct)lo§ flüchten möge, weis
dje« Qlnjou'8 ^eer fo fange wiberfletjen fönne, feiö
(5. ju ©djiffe entflogen fei, inbeffen in ftrangipani
ber ©ebanfc erwägt, 6. ju oerratr)en, totnn er fame.
Sftad) (Sntfernung ber Seiben treten ©onrabin unb
öriebri<$ alö Flüchtlinge auf oon Äunj begleitet, ber
nebfl gr. umtjerftäljt, ob flcr) @cr)iffe jeigen, welc*)e
Sßifa ju it)rer Stettung gefenbet. 33ianfa jurücffer)s
tenb, erfdjricft ir)n fo r)icr ju finben, bofft aber auf
fRettung burdfj ir)ren SJater. Äunj unb ftriebrict) fer)s
ren mit ber ©otfdjaft jurüdf, ba§ bie ©djiffe an;
jou'3 ftlagge für/ren unb baä ©cr)lofj auct) ju Sanbe
fcebrot)t fei. ftrangipani forbert fie auf ju bleiben,
ba eä ir)m jufomme 5U r)anbetn, fer)rt batb mit fran-
jBflfdjen Gittern jurüdf unb forbert (Sonrabin unb ßrtes
bri<^ im Warnen Stnjou'ö bie ©d^toerter cA. 8rifbrt<3r)
bringt auf i^n ein , wirb aber von (Sonrabin juräcfs
gehalten.
©er 5te Set fpielt in 9leapel. Äart 0. Stnjou
f»ric^t feine Unruhe a\\%, bie nic^t enben würbe, fo
lange $ot;enftaufen am £tUn fei. Brangipani tommt
ben 8cc;n für ßonrabinS ?lu8lieferung ju begehren.
Äarl wirft ifjtt feine Uibtrunnigfeit oor unb entlaßt
ir;n mit feiner 93erjeir)ung, i^m ben Äo^n oerroeigernb,
ba er boppelten föerrat^ geübt, grangip., hierüber
aufgebraßt, vergebt ftß gegen ben Äänig, ber i^n
oerfyaften läßt, ^n ber folgenben ©cene fpieten 6oiu
rabin unb Öriebricty im ©efdngniß <&d)ad). g. öer^
ttert unb preist feinen «3«8 f "bfreunb , ber i^m ftetS
in Slöem überlegen gewefen fei. 3n ber (Erinnerung
ir)rer froren Äinberja^re werben fte burcr) ben Stifter
unterbroßen, weißer ba8 Sobeöurt^eil ber gürflen
unb Äunj'ö oerliefl. Eonrab. fprtdr)t feinen ©<r)mcrj
au%, feine SWutter nid^t wieberjufe^en, war)renb §r.
unb Ä. ben Untergang beä Äaifer^aufeö beflagen.
®ie ©d&tufjfcene flellt ben $tag oor bem §ofy
getickt bar. Ä. 0. 9tnjou erf^eint auf einem ©aleon,
ben 9luf bcö S3olfe8 um ®nabe nicr)t beac^tenb. 60ns
rabin erflärt, baf er nur für beä SJolfeö grei^eit baö
©ctywert gejogen, unb wirft alö *ßfanb ber gec^be im
5lbget)en feinen $anbfcr)u(j ^in. SSianfa eilt $erbei
i^n aufju^eben unb baß S3olf ju (EonrabtnS 93efreU
ung anzufeuern, ©iefeö bringt auf bie ©ölbner, bie
baö ^)0(r)geri(r)t umgeben, ein, aber Trommelwirbel
jeigen an, ba§ baö Urtr)eit ooüjogen fei. ©ad «Jolf
fiürjt entfegt auf bie Änie, unb ber »or^ang fallt,
inbem bie äWuflf ficr) ju einer 2lrt ©iegeöruf ergebt.
(8fottfttun0 folgt.)
Äleine Beitung.
2ei^3ig. 91m 24f)en October »eranffaltete Qx. Organifl
föetfet gum öeflen be* Ijfeftgen XaubPnmmenfnftirnt« et«
Orgelconcett in ber 9leuffr$e, nnb erwarb fttj baburdj, fo*
too^l »a« bie SBa^l ber <&om\>oflticntn , al« bie 9n6fn^mng
betrifft, ben 2)anf ber Ijiefigen ÄunPfrennbe. <Sr ^atte nur
(Sompofltionen »on @eb. S9a^ getoätjlt. !DaS Programm be*
flanb au« folgenben Stummem : $ra(ubium. ^oraf: <5tn' fefie
öurg. $aftora(e. (S^oral: ©d^mürfe bi^, liebe @eele.
JünfPimmige guge (g^-SWon). gnnffiimmige guge (Q«*3)ur).
Slbagio. ($^ora(: fflac^et auf. guge (§t*2Ron). Heber ben
Vortrag biefer Sontoerfe tttoat ju fagen, würbe fiberfTüfftg
fein, ba ber (Soncertgeber ben [Ruf eine« au«gejei*neten Or*
gelfpieler* f(^on Iangfl fteft erworben 1>at. SSeranlaffung gu
bem (Soncert f)atU bie an biefem Sage ftattfinbenbe (Sinwei*
(ung ber von bem treffll^en Orgelbauer SRenbe in genannt
ter jtir^e neu erbauten Orgel gegeben. —
%** Btaunfötorfß f^reibt man und : Der Orgelbauer
Cngel^atbt au« ^erjberg, roeldjer im ©raunf^roeigif^eu
fe*r in ö^ren ße^t, (at bie grofe $omorgel in ©raunfAweig
216
gegen eine enorme Summe (man fagt über 8000 Xbaler)
fürjlic$ reparfrt. Selber entfpri<$t bie Orgel je^t bnrdjau«
ben (Srwartungen ni$t, wel$e man ftnbet bavon batte. %nty
tige unb anerfannte Orgelfenner baben feljr viele 9(u«fiellun*
gen baran gefunben, nnb audj nnfer Sanb«mann, ber Organa
$r. Sattler an* Blanfenbnrg, welker Für$lid) ein Orgeleon*
cert auf ber £>omorgel gab , finbet , bafj biefe Orgel burdjan«
ben Slnforberungen, welche man jefct an ein Orgelwerf maeje,
nfd?t entfprädje. Sir Fönnen alfo $ru. ©ngelbarbt feine*«
Wege« empfehlen.
Steifen, Concette, «Engagements it. SRatiette K-
fconi fingt an ber großen Oper in $ari« mit fabelhaftem
Beifall.
3n Brannfdjweig fofl in einem gräulein Antonie 3i«
golb eine Sängerin, bie ibten erften t^eatraltfc^en Berfndj
al« 3fabella im teufl. Robert machte, mit grogen örtoartun*
gen auftaueben.
Sri. Cttabiot ifi bie für ba« 2)re«bner £oftf>eaier neu
engagirte Sängerin; fte bat ftcb aber nod) nfdjt boren laffen.
grau ©probet «SDebtient Döring bat in Äopenbagen
al* SRorma unbefdjrelblidjc« gurore gemalt. 9lud) bei #ofe
f)at fte gefungen.
grl. fallet von Bre«lau fang redjt beifällig in 0Befmar.
„3enn9 2inb," fdjreibt man ber (5arl«r. 3eitung au«
Hamburg t)om 15ten Octcber, „wirb nädjfte 2JZtttwcd) im
Stabttbeater fingen. Sie fnmmt au« ©efälligfeit für ^errn
Söurba, fingt nur ba« eine 2Hal (bie Slmine) otyue Honorar
unb bti gewöhnlichen (Sintritt^vrcifen."
SRufiffejte, Aufführungen. 9RenbeB fo$n'3 (Elia«
wirb am Tten unb Uten November in ber grofjen f. f. 2Bin*
terrcltfdjule in ffiien von mebr al« 1000 Sängern unb 3n*
jhumentaliften aufgeführt.
3n SfBorm« bat ber borttge Sfraelittfdje ©efangnetetn
unter Leitung be* ßantor ©vün jün^fi fein erfte« öffentliche«
(Soncett gegeben.
Sfceuc Cpern. tfapelfmeifier 3ftan§ ®fcaup in $rag,
febreibt bie Xl;eatcrdr)rcnif , arbeitet an einer neuen Oper
,,£rabomira", &u ber i^m ein bortiger in ber cedjifdjen Site*
rarur bereit« rübmlid)ft genannter Sdjrifificller ba* Sertbud)
gefdjrieben.
(Sine für Neapel gefdjrtebene Oper SRercabante'S „2eo*
nore", nad) Bürger'« Baflabe bearbeitet, wirb von ben 3ta*
lienern iin ßönigjiäbter Xbeater biefen 2£inter gegeben werben.
öine neue Oper von Xiefcfen, „Annette", feil in 9ftann>
^eim unb Berlin gegeben werben.
3n SBien würbe eine Operette von ^ro^: ,,3wciter unb
britter Stotf", gegeben, efync bcfcnfcer« ©lucf ju machen.
Se^ift. Unfer fWgiget €*ntab Hat eine neue Oper
von «.Sdjraber: „ber Sdjultbei& von Bern" cempontri, weicht
bter aufgeführt werben fofl.
Robert Sgumann'* neue Oper: „®enoveva" wirb
nun balb beenbigt fein.
Sfu&jei^nungen, »efötberungen. 2>ie gefang«Fmu
bige äöufgtn von Spanien bat bem Bater Cotbogni für He
Ueberfenbung neuer ®efang«ftobien feiner Gompofttlon ben
Orben Garl'* III. ertbeilt.
$<MOf?a, welker al* Seitenftütf jum Carneyal de Venise
einen Carncval de Napies gefd)rleben f)at, War in gonbon, nnb
tbm foll bie Äapenmetfterfiellc am Sweater ber Königin bo«t
angeboten werben fein, ba Balfe feine «ntlaffung leimen
wolle.
STobedfdtte. Dettinger'« (Sbarivarf f^reibt an* Vlfa*
(Jen: „Unfere Bierbrauer ^aben einen fd^wer ju erfeftenbeii
Berlufi erlitten« ü)er unbarm^erjige Job f^at ben 9lef)or nn*
ferer SWufiFer, Cnisbec!, genannt Baron von Suljbe<f, vom
Scbauplaft feiner irbifefcen il^ätigfeit abgerufen. 2)er Ber*
fiorbene foll in feinem geben für 100,000 ®ul*en Bier ge*
trunfen baben."
2)ie £$eaterbireetionen mögen fidb barauf anfmerffam
macben laffen, bog am 4ten SGov. b. 3. e* 60 Saljre pnb, al«
SKojart'« r/ 5)on 3uan" gum erfren SWale in $rag burc^ ©uar*
bafoni« Xruppe aufgeführt würbe.
3uiiud 9lie^ fungirte am 18ten October gnm erßen
SWale al« Jtapeameifier am Seipgiger £$eater.
^einriej nnb ©i^tian 3lomberg, bie Steffen be« bt*
rübmteren Bern^arb 8?., veriaffen 5Jeter«burg, wo fie fo lange
wirften, unb werben bie reidje tuffifc^c $enfton in JDeutfdj-
lanb verjebren.
5)ie Sluffübruug von SBaßnet^ „SÄienji" in Berlin,
Welche am ©eburt*tage be« tfönig« &att baben follie, ifi
wteber verhoben. Da« ©erf foli, nad) bem Berliner gtgaro,
Ui ber fönigl. Oper in Berlin wegen feine« uuf bie römifefeen
Berbältniffe bcjüglicben 3n^aite« unb bann Wabrföcinlidj alfo
ganj gurücfgeiegt werben fein. —
Bon 9Rew 3)orf au«, fdjreibt bie Bremer 3eitung au*
Hamburg, finb 3enn>> ginb 20,000 $fb. Sterling für 40
Borjlellungen geboten werben. Sie bat biefen Antrag abge^
le^nt, bagegen ein neue« Engagement in (Snglanb auf vier
Monate für 110,000 £baler ^ angenommen.
Born 3abre 1842—47 waren unter ben in SBten ange*
Fommencn gremben 1116 Scbaufpieler unb Sänger, bort iß
aber aud) ba« Qlborabo biefer flünftter.
Otto Nicolai, ber f. f. öfterr. J&offapellmeifter, ift nadj
feiner <&cimatlj, Berlin, jurücfgefe^rt, unb wirb vielleicht bort
angefiellt.
^ruef oon $r. Äficfmonn.
tt e u c
iitfättft füt
©eratttttottn^er Stebacteut;
Srattj SBtenbef*
© iefctnun biwan jtgftet Saub,
^ 3r.
50 er tt <\t r:
3)ra 4. »own&er 18«.
«Ott bEcfcr 3*itfä. etfäefoett tta^eitUidj
2 Hummern üch l ober i l / t 99ogen.
$tcif tt Sanbt* ms 52 Mw. 2'/« 3fllr.
3nfertJDtt«^bn^ren bie $etirjiile 2 %r.
Slfccnnemettt nffymtn afle^ofiämtfr, S3u$=>
SDiuflfs unb jtuniltjatib hingen an.
3n&OU: U^ung« b«* fflfftfcr« (®*tufl ), — »&<$«. — ÄHtif^r* Znieig«. — Se^fdonum für SÄamifcctptf. — 3ntelHernj6latt.
»ff
Hebungen ^ö <9tfe6r&
Sieet 9. Sinb obige toniföen Utbungen etroa
jraei SKonben lang fciä gu einer geiuiffen Sid^er^eit
bitrdjgeprübt, fo muffen rt^t^mifdje baju treten;
manchem &et)rer fann e§ jeboc§ and? moünfe^tet f^ei=
neu, in SRebenftunben, ob« gtrifetjen «"& nrfrn ben
übrigen, bte Ufbung befl rr)^mifr§eu ©cfü^lö 511 be=
ginnen, Stemmen bie ßltern S;§cit, beftb beffer —
bcrl? taten midier; mir empfehlen nut einträchtig
SÖirfm ton Sftnn, ©ef$tt)tfhtn unb Settern, — Sin
%an\ toirt gefielt/ baä Äint ian$£ banad? } ta fjt eä
tapfer flampfen unb berb auftreten, bamit eä nidjt
felffe. ße^tt eS arg , fo tangt bie Sfflutter mit i§m,
ober eö tritt fo lange in fdjarfem Petenten ^ün?t(i=
muß gezielt, bi$ bie &iifjd£en mißig folgen, ©agu
ober toirb etfotbert, bafr man toirbmim mit ber 91a*
turt?armonte beö 9t tj 9 1 fr um d , liduiltdj bem
©upetsSRfygtljmuS beginne unb benfetben fange
3*it allein übe. Ranft baS Äinb teiblidj, t. fr).
taetlic^, fo fleUt eö an'fi Stautet, unb fa&f* mit bem
guf ben ferneren Sacfctyeit bejeidjnenj ifi biefl ftdjet,
bann entfidj mit tat §aub, am liebften in übtidjet
©irectiünämeife mit Fiebers unb Suffr^lag. — EBfirbe
birf uon Sfufang Ijinlanglid) geübt, fo toütben mit
nidjt taetfäfe BHrtuofen befljjen, nüdj toeniger fang:
geübte ©ifettanten, bie nie$t fogletdj im ^Bren ben
Stoctaierteltact tocm triplirten untertreiben. — SBie
balfc tin Äint vom bupliten gum ttiplirten Satte
fifogeft, t)ingt nur batoon at, wie 6alb e« ben eiftm
begriffen, ©arvn miebet bie gewohnte grage: ma^
ifl'S, 3n>ei ober ©rei? tmb toenn baö Äinb ixrt,
nichts corrigttt, fonbetn fo fange ben Sang ober
äRarfö »on tjotn gefpteft, tiS e3 Stteba» unb Vufs
filag mit ter $anb richtig jeigt.
% ts t 10.
:==l— &
a ijlZHE:
$au*jt; unb Sieben *9keorb, ober ©reiffang unb @eps
ttmen ; Stceorb ftnb fe^wiettget $u faffen / in koffern
Sinne erft begreifli^, toenn baS Slfter bet Sfbffraction,
ber Sfleffejrion, ber @er)nfuc§t beginnt, b. ^ nac^ bem
jtuötften So^re* Stber au(^ Äinber begreifen Jüo nidt)t
«üe ferneren tunfltic^en, bo^ bie erflen begreiflicheren
©iffonanjcnj gutem femmen fle in bem fei^teftett
aWujiffiürf unfetet Sage bor. $abai fle ben ©rrU
Hang feit ben erften Stagen begriffen, fo füge man
biiiAu, tag mit it)m aüe SKuftfflurfe beginnen unb
frfjliffjcn. (Tic iiuünaUnm moternet Septimen = 2In=
fange ge$en bie Äinber gar nidjtä an 3 fonnten mit
jle ttor ber Duüertüte ber SPluette ganjtidf; bemalten
— beflo befferi) SJtan fpiefe nun anfangt abmec^j
fefnb beibe Metorbe uae§ einanber; bie Sragen finb
fef bfltoerflanbfte^ ; ber ©reift ang muß nun bereits er;
fett unb gefefligt fein — ba nur jmet fragen tjot^
liegen, fo ifl bie QIntraort „©reiflang ober ©ept.i
ttfecorb" meifl richtig. ©aS ©eifptcl a geigt bie ein»
fae^e ffrage fefbft unb bie SIccorbe in ber Urgeflaft;
218
baB SSeifjp. b giebt eine etwaä »eränbertc Sage, gu=
gleid) aber bie SlufTBfung in ben ©runbaecorb, weldje
als <3ci)lufj uncrläfjtidj ifl, unb überhaupt in feinet
ier früheren Uebungen üergefljen werben barf, um bem
3Dl)re ©enüge ju geben unb bie 5Rotr}wenbigfeit beä
©reiftangS einjuptägen.
(Sine weitere Uebung ifl, biefe beiben 5leeorbe von
jeber (Stufe au8 31t fudben-, ifl ba8 ©er)ör ein SJiers
tels ober $aI6ja^r grünblicl) erjogen, fo wirb bieä
niefyt fcr)wer. — Sieben, jwif^en unb t?or ben genannt
ten fämmttidjen Uebungen wirb immer ju Anfang ber
fieetion bie ©sXcnteiter gefpiettj fobalb bie übrigen
©reiflänge gefügt unb lebenbig geworben ftnb, fol;
gen auet) bereit Xonleitern, lieber felbfl gefugt aU
bur<§ ben Setyrer gejeigt.
©o weit l)aben wir bie Elementar s Uebungen
iurdr)gefür)rt, unb brechen r)ier ab, um jiierfl ber IBe*
wtr)eilung Staum 3U geben, bann audt) felbfl weitere
(Erfahrungen ju fammeln. ©enn wir meinen, bie ©es
^Br 5 Uebungen follen burdt) allen 9Wuftf = Unterricht
fortbauern, für j[ebe 5lrt ber Äunflübung gleichmäßig,
für ©efang, (Slaüter, ©cige unb waö fonfl Hingt
unb tönet-, nur ba§ ©efang unb Glaüier bem Unters
ridfjte junäd^fl liegen unb am fccrbreitetflen finb, bes
grünbet einigen Sßorjug in ber 9ftctr)oboIogie. 9luc$
meinen wir nid^t Äinbcr allein, fonbern (lrwacf)fenc
ntc^t minber in jene Uebungen ju oerwicfeln, ba wir
rft gefer)en, wie wenig and) bie fieberen entwicfelt $u
fein pflegen. — SBeit aber 3itnädr;jl bie lieben Äinbs
lein — id) meine: von 7 — 12, von 10—15 S^^ten
— mir vor Stugen fdt)weben, unb id) nur an itjnen
(Erfahrungen gemalt t;abe, fo fd^ttcfje ic§ r)ier ben
(Stementareurfuä (ben man nadfy Sßerfyältnif; eins ober
mer)rjär}rig benfen mag), um nodj einige Grlebniffe
ju nennen, and) etwaige nar)eliegenbe fragen ju bes
antworten.
©ie oben genannten SBerfudr)e finb mit brei Äins
bem gemalt, einem ton 7±, einem toon 10, einem
»on 13 -S^ren. ©aö jüngfle war mä&ig begabt,
ba8 ältefle fer)r fct)wad(j, baö mittlere ton fcfyöuer 9laz
lurantage. ©aö jüngfle Äinb faßte bie erflen Sftas
tun>err)ältniffc leidster, ben ©reiflang, bie Xerj, bie
JDeta&e} baö ältefle leidster bie toerfiänbigen SPieffum
gen, als : ©röjkr, Äleincr, JQ'iijcx, Xiefer, 3»üeitaet
u. f w.j ba§ mittlere war befonberä glüdflicr) in ber
iafdt)eften (Erfenntmß ber Quinten, wa§ ben übrigen
mer)r 5UJür)e madfjtt. — S3ei bem jüngflen Äinbe nar)m
ber (Eifer für bie Xonfunfl unb bie 9teinr)eit be§ ©es
fangeö raf($ ju feit bem falben -Satyre, ba eö biefe
Uebungen begonnen] für ben wadjfenben 6ifer jeugt,
ba§ ed fid^ felbfl freiwillig an'6 ßlaüier fegte ju
üttn, tva% fonfl }u ben unerhörten ©ingen gehörte;
baö ©e^ör aber natym fo rafd^ ju, ba§ eö nid^t als
lein balb reine Xonleitern fang — tva% i^m ein ^albs
ja^r früher unmöglid^ war — fonbern aud§ in ben
Keinen Glatierflürfc^en, bie ic^ e8 üben unb oft au 8=
wenfcig fpielen lie§, alle geiler ber SWelobie fos
wofyt aU ber Segleitung felbfl eorrigirte. ©obann
$at biefer fowol;l als ber mittlere ber 3ßgKng* fld(j
alle ©reiflänge nebfl i^ren Xonleitern richtig auöges
fud^t, unb biefeö ebenfalls etwa ein ^albja^r ober
etwa^ brüber nad§ ben erflen Uebungen; rnd^t nad^
faltet -Snterbatlenmeffung : 1.1. -J. 1.1.1. 4- —
benn Steinen ifl ui^t §ören — fonbern nac§ bem
eignen ftnnlid§ erflarften ©e^öre, o^ne 3S^n «"b
äöiffen. — ©er ältefle ber brei 38gltogf/ fpater eins
getreten unb fdjwac^ U^aU, $at bennoc§ an X^eils
na^me unb Hiebe rafd§ gewonnen, unb beginnt jefct
baö Xonleben in fi(^ ju faffen, ba er früher flumpf
unb gleid^gittig war * y bie ©reitlänge ftgen fc^on fcfl,
bie Xer^cn aud), baä Uebrige ifl noc^ wanfenb.
2llö fernere Uebungen, ein paar $af)xe fpater am
juflellen, unb Srwac^fcuen befonberö erfprie§lic^, nenne
idfj au^er ben »origen: bie Unterfcfyeibung großer
unb fleincr .^ntertoatle, julegt enblic^ bie Umfe^s
rungenber^lceorbe, b. fy. ^ören unb immer
^)ören! S53a$ ifl bieö? frage id) : Stenne bie Xöne,
bie Sage, bie SBerljältniffe :c. ©aö ©efyör fann fo
weit geübt werben, bafj auc^ ein mä§ig S3egabter enb?
lid^ bie einzelnen Xöne, bie er fyört, felbfl nennt,
j. 33. f g h d :c, unb baö wirb ben Äünfllern feinen
Eintrag tfynn, fonbern bie ©runbbebingung allcö fünfls
lerifdjen Söirfenö unb ©ente^enö, ba8 innere Gr*
teben, toielme^r verallgemeinern, ju il;rem unb ber
SBelt SBortfyeil unb jum ©ebei^en ber ebelflen Äunfl.
9?ur weil nac^ unferen (Erfahrungen biefe Ueberjeus
gung nc$ ju wenig verbreitet ifl, legen wir übers
i;aupt auf biefe ©er;örlet)re ©eirtd&t 5 nicr)t in ber SWeis
nung, et\va$ burcr)au§ $leuc$ gefunben ju ^aben, ba
biefe Sbee fo offen am Xage liegt, ba§ gewi§ man*
d^er warfere Se^rer im Stillen längfl baö Seine ges
tr)an r)at ju ©rünbung unb gefligung be8 Statur?
ftnneö.
(Sin paar erleidjternbe 5lnbeutungen mögen ben
@d;lu§ unferer Setrad;tungen bilben. öor 5lllem —
wie fci)on oben bemerft: man erffäre fo wenig atä
mögli^, man jcige, töne, wirfe vielmehr. S^irgenb
Slbflraetionen flatt ber lebenfcoUen Slnf^auung! ©en
Xon fo lange angefd^lagen, wieberl)olt unermübet ge*
fragt, bi$ bie Antwort fommt! @ie bleibt nid^t a\\$,
ober alle Hoffnung muftfalifd^er SJitbung ifl aufjus
geben: nur biefeö nid^t 31c rafcl}! benn wie alle ges
funb Drganiflrten fer)en, meffen, rennen lernen, fo ifl
audfj baö ^Bren s Ier}ren, obwohl fc^wieriger, bodfj bem
219
etnflen 2Wannf«witten wo$l erreichbar. — $ene 8te*
flejtionöbejeidjnungen mögen jur ®rregung ber Slufs
merffamfeit bei dumpfer ©egabten einmal jwifd^en*
treten: balb aber ttyun'S bie Äinber unaufgeforbert,
baß fte if)x fleine« £erj in 3« - unb Abneigung mit*
frrcd&en laffen, unb fo ein ©elbflgefunbeneS ifl für
@c$üler unb öftrer mefyr wert$, ald alle« Sing«*
impfte, ©er jüngfte unb mittlere unferer 3&glinge
j. 23., ließ flc$ balb mit allerlei eigener (Smpfhis
bung t>erne$men, baöon idj oben einige mitgeteilt,
wie id) fte »on ben Äinbern erlernt ^a6e, al8:
„fromme $erj — pfui! eflige fdjarfe ©ecunbe —
ferner guter ©reiffang — o wclj! (Septime'/' —
©eöbalb ftnb mir auc$ ber guten alten 3*it treu
geblieben in ben woljtbegrünbeten tarnen: ©onfos
nanj unb ©iffonanj, ober ®d)fa\ unb Uebel,
SBotylflang unb SKißflang. ättarjr'ä Sifer gegen
biefe hergebrachten Sejeidjnungen ifl ungerecht, toiels
leicht wegen gewiffer ^ugenberlebuiffe mit geifllofen
Sttußfanten-, a6er baö ©ewic^t jener fernen Maren
Sejeic$nungen Ijat er nietyt enthaftet. 2Man fudje wo
man wolle nac$ 9lamen, alö: erfütlenb, berufyigenb,
föließenb, auflöfenb, flar, urfprünglic^ flatt ber (Sons
fonanj — unb: fpannenb, bringenb, fcf;nfüc§ttg, bes
Wegt, wiberfpred&enb, unbeflimmt, abgeleitet ic. für
©iffonanj: finb Jene fä'mmtfic^en Warnen wofjl tyalb
fo faßlich alä biefe einfachen, jumal für bie ßeljre?
SBo^l unb Uebel — \>a$ weiß jebeS fccböjctyrige Äinb,
Wa8 baä ijlj jene übrigen Umfdjreibungen öerfteljt
manc$eä fec$$efjnjätyrige nidjt. — Uebrigend wiberlegt
SBarj fic$ and) aufä Sdjlagcnbfte, wenn er, um feine
geinbfdjaft gegen bie fogen. äöei^lic^feii ber Smpftns
bung ju begrünben, immerfort ben (Sag betont : „©er
SHuftt ifl e$ feineöwegS bloö um (Srgö&ung beS
@inne8 ju tyun" (SUlg. SHuftfl. @. 44 ♦, 2Ute SWufiff.
®. 67—69. 77—82) 5 ferner : „bie Sonfunfl \)at nic^t
ben 3tt>ctf, etwa alle milbeflen Sonberbinbimgen
^erauöjufu^en-, fie (jat 3been unb ömpftnbungen ber
mannidjfadjflen 9trt auS jufprec^en, unb bebarf baju
alter Xongeflaltungen, ber fjärteflen unb frembe-
flen, wie ber weic§flen unb näc^ften" (ßomp.s
»e^re 2te 5luög. 1, 432). — §ierin liegt bad offene
Bare ©eflänbniji, ba§ cd in ber Sontunfl $arte« unb
grembeö giebt; toa8 ifl nun biefeö ? ©affelbe, loa«
bie alten guten £cf>rcr einfaltigli^, boc^ mo^l üers
flanben, ©iffonan^ nennen. ©a& ber äuäbrucf nic^t
etwa „erfc^öpfenb^, nic^t ba« „SBefentlic^e
Bejeic^nenb^ ifl (5ttt 3 . fflluft«. 44. «Ute aftijitt.
79), t^eilt er mit allen Terminologien, unb ba8 ifl
gut, unb grammatif^, lejrifalifc^ unb logifc^ ebenfoe
wo^l ju rechtfertigen, al« bie alten 6afu3namen, tjon
tmtn ©rimm nac^weifl, wie toiel treffenber fle al8
Warnen, alä % er mini betrautet, finb — wogegen
bad arme Äinb hei ben mobernen aBflracten ©a^ul=
meiflereien : „©ebefaU, SBemfaU, britter gatt'' p(^ be«
ftopf jerbri^t, o^ne me^r ^erau^jubringen als mtt
bem alten, taufenbja^rigen „©att&uä". ©a« SBott
fie fotttn laffen fla^n — unb wer fagt benn, wenn
baö Äinb fic$ bti einem ©reiftange freut, baß eä beSa
^alb nichts weiter al« erfreute ©reifldnge fein
Sebenlang ^8ren fott? $% fe^e Weber bie Srfpriefc
lic^feit biefer SR.'föen Steuerung ein, noc^ bie ®es
fa^r, bie in ber alten bummen SBeife liegen fott, bei
welcher bod^ ber alte Unflerblic^e auc^ gro§ gtwots
ben, unb nietyt ju feinem (Schaben. Srwibert man
aber, (Bebadiannü u. bgt. öeute wären nid^t na%,
fonbern tro^ ber alten Öe^re groß geworben: fo ifl
baä eine nahe Ueberföä&ung neuerer 3«ten, tveifyt
(obwohl inbirect) SEBinterfelb längfl grünblidjer wibers
legt f)at, aU wir eö vermögen. ^etcnfaUS wünfe^en
wir unferen 3^iten a^ntia^en „X roß" toit bem alten
©a<$, flatt bed matten ^atb^erjigcn „91 a c§ treten« ",
fei'ö in Se^re ober Uebung: barin flimmen wir mit
Wlaxx oollfommen überein. — Unb ob unfer nä<$flfä
äWenf^enalter nac^ ober trofe ber „neuen" Sttuftf*
le^re weiter gekommen fein wirb alö wir, baS mifttn
wir ja mc$t e^er, als biä wir eS oon oben fjerab a\i9
anberen Semen flauen. 9llfo: um bie ßonfonanjen
feine geinbfdjaft, lieber 3Jt.! — Qiitte nid^t bie fleiiu
unb uralte ©onfonanjlc^re au$ in bie ^ugenb biefeS
unfereö ä7tuftf(el;rcrö ^inein geleuchtet, wer tvcify, auf
wie Diel nod? mü^eüofleren Umwegen i^m ber allers
erfle Einfang bed muftfalifc^en ©enfenS gefommen
wäre. —
3"le^t noety wünfe^en wir, um bem ^ßebantids
muö ber Äe^re ein fyeitereS 3^ifc^enflücf ju gewa^s
ren, bafj ©efc^wifler, greunbe, ^[ung unb 5l(t fic^
außer ben fie^rflunben mit jenen gragen ^erumfe^tas
gen, oft wie jum luftigen SRdtljfelfpiel, ja jur Uns
terfyattung. $)ier fann f\$ bie äWetljobe bewahren, 06
fte allein auf ^Serfön lic^feit beruht, ober ob if)tt
innere Äraft fte wirffain madjt auc^ o^ne be« Öe^s
rerd $erfbnlic^fcit. %m paffenbflen ifl für ben 2lns
fang immer bie ©oppelfrage, weil in ©egens
fa&en ber ©eifl am leid^tefltn ernennen lernt, ja n)ie
einige wollen, nur burdj fte aüetn. — ©icfclben Ufs
Bungen enblid^ , wenn auc$ nac^ ber Gigentfyüinfidjs
feit beö ^onjeuged gemilbert, ftnb aufy bei ©eigen
unb Stieren möglich : nur bebarf eö la eineü aufs
merffameren ÖefyrcrS, um bei ber Xonbilbung bie 2lb=
wege ju meiben. öefonberä forberlia) ifl bei Saiten
ba3 gtageofetfpirf jur ©tärfung beö ©cfyBrä. ©a«
Slageoletiren ifl jwar audj am ßlaüier, an ber SDr*
gel bura^ ^lud^aden ber 5lfiquottöne bar jitflellen > aber
biefe« mac^t ju Einfang bem einfachen ftnnltdjen ©es
^6r me^r ä^ü^e als man glaubt. %jt aber bie @rs
220
fcnntni§, b. 1). ba8 lebenbige ^ixen biefer auäflingcn;
ben XBne wirfli<$ errungen, fo pnb biefe wieber uns
enbtidj fruchtbar $u fernerem (Srfenncn ber natürlichen
Steinzeit ber ^ntetöofle, ber Xemperatur :c. Ueberaü
aber — ba8 wirb nun ou8 bcm SBorigcn genugfam
erhellen — walte neben, aujjer unb über altem 83uc$;
flabcnfram bie pnnlic^c (Srfcnntnifj, treidle ber geipu
gm nic§t fremb, fonbern beten Gueüe unb 3i£ty"n?t
ijl. ©aljer (;offen wir auclj, bafj unfete ßta&iers unb
©angle^rer immer me^r brauf bringen werben, fleijjig
ba8 ©eba<§tnifj ju üben. 2Bie fämctytidj für
»icle, wenn erft 2Karr (9lflg. Sflupft. ©.367) pe
auf bie innerfle SBcbeutung biefer 9ttact)t aufmerffam
machen mufjte! <So meßten wir audj bem angcfyens
ben ©eiger empfehlen, avant la lettre eine Solang
immer gleiche Xetrac^orbe ju fielen alä auf
ber SJioline: g a h c • | d e fis g . | a h eis . d | j auf
ber Sratfctyc unb bem 93iotonceüo : edef. | g.a.
h.c.|d.e.fis.g.|; auf bem 6ontraba§ : e .
fis . gis a^pa . h eis . d | :c, um ©cfyör, ©ebäc$tni§
omb ginger in (Sinflang ju Bringen: biefeS wirb ben
fyätcren ganjen Tonleitern nicr)t fct)aben, fonbern
t^rer Steinzeit »erarbeiten. — ßö mögen uoct) manche
SBünfcr)e, Aufgaben, 83cfyanblungöwcifen :c. in unfe;
tetn Xfycma verborgen liegen. (SinPweilen jebodj bres
$en wir tyier afc, ber gfreunbe ilrt^cit unb SBeteljrung
erwartenb.
@mben.
Dr. @. Ärüger.
23 ü d) e r.
<£♦ §♦ SBetfet, Wxt flonwerke bes 16ten unb 17ten
3aljrl)unberts , ober fnttematifcl) rljronotojifclje 3u-
fatnmenftellung ber in biefen jwi 3aljrl). gebrückten
JRufikalirn. riebft bem Portrait be« tterfaffers. —
feipfig, Sltitctyr, 1847. Ör. «6uart, 346 Spalten
(22 öogen).
©er fleißige , burcr) feine fyiporifdfjen Stubien,
feine 93etbienfle um ßrgelfpiet unb CrgclsSiteratur
fcefanntc unb anerfannte SBerf. liefert unö in bem t»or;
Jiegenben SBcrfe eine (Srgänjung ober gortfe^ung cineö
früheren, baä im 3- 1636 bei SHob. griefc erfd^ies
jien : „©typematifdj s c$ronctogifcr;e ©arpeflung ber
mupfalifcr)cn fiiteratur toon ber frür)efrcn bi$ auf bie
xteuefie 3«* k." Scibc SBcrfc jufammen, baö lcfcts
genannte überwiegenb tt}eoretifct)en, baö neuere mefjr
yrafHf^rn ^n^ltö, fcitben eine fefyr banfenönjert^e
©afce, ju beren SJoflenbung wenige bure^ glei§ unb
©efe^ief fcefä^igter fein mögen alö ber »f. 3luc$ baö
®(ü'd fcegünjiigt biefe Qbabtn ttyitt burc^ ben 2lufs
enthalt in ber £auptjhbt beö bentfe^en »u^^anbel«,
t^eilß burc$ bie fienntni§ ber wic^tigfien ©ammtmu
gen, bie in feiger SKctye erleichtert wirb, t^eitö unb
Dorjügtic^ burc^ feinen eigenen wertvollen 83ef?fc. —
(Sine furje (Sinlettung giefct «Ree^enfc^aft üfcer bie
8Bic6tig!eit unb ©c^wierigfeit be« Unternehmen«, unb
tyut ber bebeutenbflcn ^iporifd^en SBerfe ©rwä^nung,
bie tooräüglicr) in unferem ^a^unbert ber gteig bet
©eutfe^en ju Xage gebraut $at. ©ie Ueberpc^t ifl
erleichtert burc^ ein üorangetycnbcö ^n^altöuerjeic^nig
unb nac^folgenbeg atp^abetifc^eö unb c§ronoIogifc§eS
Slegifler. golgenbeö ifl bie allgemeine ©lieberuna
beö SBcrfeö: *
I. Xonwerfe für bie Äircfje:
1. äWeffen mit unb o^ne ^nfirum. :c. 2. SWoteU
ten mit unb ofjnc ^nflr. 3. ^ßfatmen in 8 Un.
tcrafctyeüungcn. 4. 5. 6 ac. SWagnipcat, Üitaneim,
$)^mnen :c. 9. H. Symphoniae. — Fälsi Bor-
doni etc. 18. din s unb mefyrfitmmige ©efangs
fcüc^er, getflt. Sieber.
II. Xonwerfe für baö §au$ unb bie Äammer.
1. gür ©efang: (Srnpe ©ic^tungen mit äMo*
bien, Qtrien, ^abrigale, Oben, (Sonette, 6anta=
ten,. Eanjonen, »ittanetten, Sieinien, Xanjties
ber k. 2. gür ^nPrumente: Orgel, glaüier,
ßaute, ©eigen, anbre ^nPrumente.
III. Xonwerfe für bie ©d^ule.
IV. Xonwerfe für bie ©ütyne.
SBir f)*Un nur bie tvifyitften Slbt^eilungen am
gegeben, nm ben 9taum ^u fparen unb gur 8(npc§t
beö Söerfeö fe!6fl aufjuforbern. erfpric§licr) ip au%
ber 5ln^ang, in bem bie neuepen 5(uögaben jener al=
teren Xonwerfe mitgeteilt pnb. — <S)cm SBf. ifl für
feinen tüchtigen Steig aufrichtiger ©auf 311 joClen:
möchte er auc^ ba^tn wirfen fönnen, ba§ bie legte
SHufcrif, bie „neuaufgelegtcn älteren Xonfä^e' 7 , immer
jar)lreidt)er würben, uorne^mlic^ bie reichen (Ströme
weltlid^er Sup auä bem 17 ten -3aM""fcttt, bie und
nidjt altein ein ^eaeS 93i(b jener trüben $tit geben,
fonbern aucr} bcm Weiften ©ifte unferer Äfing - unb
Xan^mupf einen ©amm legen fönnten, ba an$ un:
feren S3äUcn, S3aüetcn, ©fem, ja fap fc^on au$ ben
^äußlic{;en «Rnnbgefängen aüe greube unb ©efunb^eit
ju fc^winben brot)t. —
©ie äußere aiuöpattung ip fcr)t gut, unb unge-
achtet beö engen ©rucfeS bequem leöbar, toit wir eä
au$ biefer Dfpcin gewohnt pnb.
Dr. <Sb. Ä.
221
ftrtttfcber 3lit|etger<
Ueberftc|>t ber neueflen @rf(^einungen auf bem ©ebtete bet 2Kujit
gut ^ianofotte.
(Soncertfiflrfe, Gonattu, g^antafkn.
3« Stttftttatföa, ©p. 3. goitate. Wien, Wii|en*orf.
2 Jt. cm.
$er (Sem», nimmt burd> ba« ernfle täd^tige SDolfen, »el*
fte« er in tiefem ffierfe an ben Sag legt, unfere £ljeilna$me
in ÄnforndJ. 3»ar bärfen »ir i§m nad) biefer elften $robe
feine« Schaffen« »eber tjervorftedjenbe (Srfinbung, nod) ©djärfe
be« 9(u«bru<f« gugefie^en, bod) glauben wir, et fglummern
in tym Äräfte, bie, flnb fie einmal burd) ba« Jener ber 93e'
geiflerung ge»e<!t »erben, efnß ©ute« fcervororiugen »erben.
SÖot allem flrcbe ber Gomto. na$ <$arafterijilfdjer SWelobff.
5Dfe Sonate i)at bie getoö$nlf$en vier Gäfre, ber brüte ifl
mit „Menuetto" begefdjnet. SluffAllig »ar un« ber Dctaven*
föritt €eite 12, Säet 9 — 10.
9t $ofW, ©p. 2. ©rofie Sonate, öerlin, CfUinaer.
1 tljlr.
3n beftred^en.
Salon « unb (S^arafterftucfe-
SB. 38. SBattace, ©p. 30. Nocturne melodique.
ßfljott 1 Ji.
JDer (5om}>. begegnet nn« ba« erfte SRal; et ifl un« an*
genehm, feine ©efanntfdjaft gemalt gu Ijaben. JDa« Sfcocturno
geigt Ujn un« al« gebildeten SWnftfer. £tyne ben Tanten be«
(Somvoniften Ijättcn »ir baffelbe für ein SBerf von @d>ul$off
gehalten, fo ver»anbt jinb beibe JtünfUer.
2L $>ättel, ©p. 7. Barcarola, Notturno, Canzone.
Tre Pezzi caratteristici. Ijofmeifter. 12£ flgt.
5)fe ©turfe ftnb anfyredjenb nnb finnig. Oelingt e« bem
(Sontyonifien, fldj freier in ber gorm gu betoegen, fie fidler
gu beljerrfdjen , fo bnrfen »ir (5t»a« von i$m er»arten, 93e«
fä$fgung tyat er. SRöge er nur im Streben uidjt mnbe »er«
ben! — 2Be«$alb er, benSitel ^ergufUlleu, feine 3«fa<$t gum
Siatienifdjen naljm, tonnen »ir ni$t fagen, viefiei<$t war'«,
bamit ba« „composli ed a [al] Signorc Oscare Banckwilz ami-
chcToImcntc dedicaü" für 9Rand)en ein ©etyimnif bleibe;
«ber gefd^aV« bem Oscare gu Siebe, »ir mögen'« nf$i tnU
rfi^ftin!
3.®enif^ta f ©p. 14. Fantaisie. fjofmeifler. 15%:.
Äüljn »ar ber Sing ber $§antafte g»ar uidjt, bod) and)
*}ßt MWt. 2)a« @tücf regt an, feine r^avfoblfdje Seife
fommi i$ui gu Ratten. 3n bet tedjnlfdjen ©efyutblnng be«
Snftrumcnte« giebt fid) ber Gom*». al« Sere^rer ber guten al*
ten 3eit gu erfennen.
31. $<wf?8, ©p. 6. La Sirene. Grande Etüde, ßreit-
kopf u. ^ärtei. 15 Hjr.
— — , ©p. 7. Grande Fantaisie. €b*n*. lOOjr.
3um (Som^oniren fe^lt bem SSerf. beinahe 5tHe«. J8on
(Srfinbung unb ©ef^maef gar nidjt ju reben, — felbft bie
einfanden Äcnntniffe ber «öarmonielei^re getyen i^m ab, nnb
in ber ©e^anblung be« 3nßrumente« geigt er fl^ fo unge«
fäi&t unb verf$roben, tag »ir i^m SNemanb gur <&tiit gn
Pellen »iffen. 2)ie „gtofe ©tube" entölt, fo »ir*« nidjt
unred^t beuten, bie SBeljflagen einer Sirene über f^le^te
(Sompofltiouen, bie „groge ^ß^antafie" »erflnnbilbet, fo »ir
nid^t irren, ben SWigbrandj ber eblen Äunft ber SMufica von
(Seiten ungebilbeter 2eute. 2)er 93erf. liebt enttoebet bie ©a^
t^re ober — bie 3gnorang; lefttere« galten »ir für »a^r?
fd^einlid^er.
®. 2t. ®ambitii, ©p.55. 12 Gapricci caratteristici.
Huoxli. 10 Jv., oJ>er in 2 Ijeften ä 6 ^r.
6inb meift trodfen unb ^ilißiö«/ o^ne Sfamnil) nnb
SBo^lflang, ber Xed^nif be« 3njtrumc»te« »iberftrebenb ; n. 9.
Ift ein ,,©atana«tang" baranter. (8« i)l nn« immer, al«
muffe fi$ ber (Som|>. für ein »erlannte« ©euie galten.
3* 3fOWtti f Sogno malinconico. Studio. Kuor^i
5 Jx. 40 «tö.
2)er erfte Som|?ofltion«oerfn(^ eine«, »ie e« fdjetnt, ber
@$nle Entlaufenen. JDa« (Stfitf geugt von mufifaltfd^em 3rr*
finn nnb Unftnn.
2t. ©Otia, ©p. 31. Fantaisie brillante sur l'opera:
Ne touchez pas ä la reine de X. Boisselot. Örljott
1 Jl. 48 Ar.
(Sin gabrifat von negativem SBert^e : SBer ft(^ feiner gnm
Vortrag bebient, barf barauf rennen, bti allen üBerßünbigen
in SWigcrebit gu geraden.
9U SBittet, ©p. 36. Fantaisie brillante sur des mo-
tifs favoris de Orazj e Curiazj, opera de Merca-
dante. RiforK 4 Jx. 50 fit«.
(Sin @eitenjiüd gu bem löor^erge^enben.
9tottlittC be ge^tter, ©p. 10. Reverie. g^lifinger.
©iücflic^, »er fo träumt »ie in biefer „Träumerei" :
lljm laften feine <Sorgen anf bem (9emüt$ nnb freuen lann er
fi$ feine« ^armlofen JDafein«!
222
©♦ £ett>9r ®P* 17 - •orfge(cljicl|tfii. Wien, UHtjentorf.
45 Ar. «.Ä.
— — f ©p. 18. Fantaisie sur Ernani de Verdi.
tbetto. 1 Sl. €JXL
Der (5omJ>. geigt fidj im erftgenannten SöcrFe von einer
Bei treuem vorteilhafteren ©eitc al« bid^er. ©« ift tym
<5rnft, ß* übet bie niebete ©ptyate, in bet et ftdj bewegte,
gu erbeben; audj iß et feine«n>ege« von ber*Ratur fo veruad>*
t&ffigt, al« baß fein ©heben o^ne (Stfclg bleiben feilte. ®it
freuen und, bie« au«fpted}en gu fönnen. greilid^ aber feljlt
e« iljm nod) feljr an mufifalifctyet 93ilbung unb gutem ®c*
fdjmacf. £>$ne ©ab! etfafjt et, wa« fidj i&m batbietet, un-
befümmert barum, ob e« von fünftlerifdjem äBettfje, ob nid)t,
unb unbeforgt, ob et ba« SRcd^te getroffen. Die brei (Sificfe
ber „Dorfgefd)i<$ten" ftnb in bet 3bee gat nic^t übel. Da«
etfte bavon, „®ang gut Stixty", feffelt anfangt ba« 3ntet*
ejfe; allein ba« but^gangig beibehaltene orgelpunftifd)e F. C
betoirft (Sinförmtgfeit unb Unbehagen ; felbft einige« fcljt £fn*
bif<$e (<&$itt 4, lefctc 3eilc) lauft mit untet. (Sben fo ver*
$< e« ftd> mit ber btitten Kummet „tfirmefj"; ba« luftige
treiben unb Sollen bet Äitmejgafte ift mit ©adjfenntnif? groar
bargeftellt, jebedj etwa« gemein unb Feiue«wege« bie ©efeje
ber (Sdjönfyeit beftiebigenb ; viel gu matetiefl ift'« unferet 2ln*
fldjt nadj gefdjilbett. Die gweite Kummet ,,§an« unb ©retlje"
bagegen ift tedjt etgöfclidj; ba« treuherzige 2öefen, wie wir'«
bei fd)lid)ten fcanbleuten treffen , ift djaraftetißifdj waljr uub
treu wiebergegeben; ber Gemp. wählte bie gotm be« Duett«
bafüt gang enifvredjenb ; ein paar einleitenbe $acte, in benen
nid)t viel gu Ijöten ift, verfemen nn« in bie erforbetlidje <Span*
nung; batauf beginnt $an« bet ©retfye in gutraulidjer (San*
tilene bie ©efinnungen feinet 3ärtlidjfeit au«gubrücf en ; et ift
$cnot unb äußert ßdj natürlich im piano; na$ bem Venoben*
abfdjlufj erwibert ©reibe ba« Sijrige in bet Dctave „grazioso"j
$an« befommt SWuilj unb fabrt im mezzo Torte fett; al« et
gu Qnbe, etrötljet ©ret^e gefühlvoll (man fetye NB);
O&an« flutet .
.) (©retdien fc$weigt )
rit. PP
.tüüriÄ.
ffe bleibt einige Hugenblide nnentfcfjloffen, wa« ju tfan; ba«
riurdando btücft bie« au« ; enblid) giebt fie butc^ ba« ($rgtei*
fen von £anfeu« X^ema i^te ©pmpat^ie Funb; $an« ftimmt
fogleid^ mit ein, vot gteuben gtvei 9lc^tel fpater, unb 33eibe
fd^lie§en nun, canonif^ in ben (Stimmen gefüfjtt, ben ffiunb
bet ^atmonie; gum @(^luf malen bie Xöne einige Küffe.
Die Kummer ift,, »ie gejagt, redjt ^übW, unb gern ivürben
toir burc^ viele SRotenbeifptele bem fcefer ba« in i^r nieberge«
legte Senbilb na^errüdPen, aber erflltd^ nehmen felbige viel
$a)pitt »eg unb bann gefd>ie$t an^ beut Bt^tx fein ©efattem
bamit. Sllfo begnüge man fidj mit biefen wenigen anbeutwitf
gen be« Dbject« von ,,^an« unb ©ret^e". —
lieber Dp. 18 ettva« gu fagen, madjt nn« ^o^ft mifver«
gnngt. ©prägen toir oft migbilligenb über Sog, ©otia )c,
tva« follen toir bei biefem Untvetf tbun, bem gegenüber bie
©et!e jener uo$ toie ©olb erfd^einen? güttoa^t ba Fommen
toir in SDerlegentyeii! DocJ ber bittere tropfen fei getrau*
Fen: — bie« Dpu« ift ein Ding, —
in einer „aBIerielftnnbe" toarb e« fabricirt —
Um gnt gn fahren, bat ber Sutor gut gefömiert!
©♦ itt0^ f ©p. 19. Xrüljlinjsnoljen. 3ntrrme)|0. ttien,
Älüllrr. 36 flr. «.JH.
@tcbt*mit Ov. IT auf gleicher $c^e, ba« oben ©efagte
gilt au^ für biefe« <Stüef. 53leibe ber (5omp. ber etngefdjla*
genen Diid^tung tren unb laffe er ftc^ feine Weitere S(u«bilbnng
xtfy angelegen fein! — - 3u bemerfen ift no<^, bag ^r. Seto^
feine Charge al« „$ianfft ober au$ Äammervirruo« einer ic.
^o^eit" ftet« auf ben Sitein feiner (Eompcfttionen vergegen^
toärtigt.
(£. SB. 3Ufatl f Partitions pour Piano tirees des
oeuvres de Marcello, Gluck, Haydn, Gretry, Mo-
zart. ÖcljUfinjer. nr. 5, \ tylr.j Jtr. 6 # 1 tljlr.
9lr. 5 entölt SWarfc^ nnb (Sljor ber Sanitfc^aren von
©retr!9, (ftr. 6 bie fWcnuett au« ber (5«*Dur ©^mp^onie von
SWogart. Die Übertragungen ftnb gut, jeboc^ nur für ge»
toanbte ©fielet. SWan fe^e bie 5lngeige ber früheren Slum«
mern @. 63 b. 3.
%$. Äuttaf, ©p. 9. nr.ll. Transcriptions ou Para-
phrases. Cavaüne de Popera: la Dame blanche
de Boieldieu transcrite. S^lefinjrr. |. Äljlr.
SKobern virtuoftW, gunöd)ft auf üugeren (Sffect au«ge^mb,
fonft getieft gemalt, toie man von itutlaf ettoatten batf.
Det Seit fangt an: „ßomm, bolbe Dame",
©efotodjen toetben:
2f. §Cttfelt f ©p. 17. Deuxieme Impromptu. Äe-
rljetti. 30 Ar. CA.
gattn^ §cnfel f geb. ÄrnDfUfoljn-Öortljoter), ©p. 5.
6 Melodies. ^djUrmjer. $tfi 2, * «|jlr.
©^ ^att^ ©p. 1. 4 Romances sans paroles. €btrO>.
1 aijlr.
3nfhrttctbeö.
9L (£roife$, ©p. 36. 2 petits Solos. Morceaux fa-
ciles et brillants. Nr. 1. Nocturne, Nr. 2. Capric-
cio. Ijofmeiflcr. ä 7^- flgr.
gut etwa« fflorgefc^rittene : bie gtoeite Kummer ift bie
fdjtoerere. öm^ien«toert^.}
223
3* 35* ©tttCtttty, ©p.169. Bagatelle sur deux Bar-
carolles favorites da Bouquct de l'Infante d'A.
Boieldieu. Ijoänrifter. 10 flgr.
— — — , ©p. 170. Bolero favori du Bou-
quet de l'Infante d'A. Boieldieu. €b*nb. 124119t.
%nx Anfanget brauchbar; bie Ilnfe $anb foUte bcffer be«
badjt fein. £>ie ©türfe berühren bart bie (Stenge gtvifdjen
gut nnb fd)te<$t.
SRobcartifel, $abrifarbett«
8* 83*9**, ©p. 83. Les Progres des jeunes eleves.
Douze Morceaux instructifs en Variations et Ron-
deaux sur des themes favoris. Ijofmeifter. Ilr. 10
bis 12, ä 124. Hjr.
9ftan crfentire fi<$ burdfc bie Sinnige bet früheren £efte
Ceite 19 b be« Ärit. $lng. in biefein, nnb @. lb nnb 15 a im
zotigen 93anbe.
<£♦ ^Jtübcnt, ©p. 29. La Dame blanche. Fantaisie.
«fl)ott. 2 ^1. 24 Ar.
Unnötiger Seife lang ausgebest, babei gefdjmacflo*.
SBom SBirtuofenftanbvnnfte and bettad&tet ift bie 9tyantajte
»i$t fdjtoer, tote 9We«, toa« $r. fvlett nnb fd)reibt, »erlangt
inbefj bo$ fdjon einen geübteren fielet.
91, 3BiKmet&, ©p. 17. 3ntroburiion unb ttariaticnrn
aber ben Äütfcl) aus fcm Puritanern. ödnibirtl)
u. Comp. $eft 6, 4. a^lr.
9lid)t fdjtver, für mittlere ©vieler beftimmt, bie ft$ von
einem renommirten Flamen befielen laffen, nnb #d) lieber ba*
bei langweilen, atä bafj fte eine iüdjtlge nnb viel nniertjal*
ienbere Gompojltion von einem toenfget befannten Jtfinftlet
*>{u)len.
$♦ Stautet, ©p. 43. Quatre pieces differentes.
Nr. 1. Menuette romant Nr. 2. Marche orient.
Nr. 3. Scherzo. Nr. 4. Chanson religieuse. Sdjott.
45 flr.
Sir freuen un3, fagen gn tonnen, baß ber (Somponifi bie*
fe« SRal 93effere«, al« er bi« jefct e« getfcan, bietet. Äönnen
au$ biefe ©tnrfe auf Äunfltoertlj feinen Äufprndj madjen, fo
Pub biefeiben bodj gefällig nnb leidet an*jufn^ren.
$♦ SlofeDetl , ©p. 97. Ne touchez pas ä la Reine.
Fantaisie. Srljott 1 S\. 30 flr.
— — — , ©p. 98. Christophe Colomb. Fantaisie
brillante, tfbmt. ÜL48 flr.
Stafetten gehört gu ben wenigen Unverbefferlidjen, et
f$re(bt feit Sauren in feiner langweiligen, trivialen Seife
fort. $ie vorliegenben ^^antafien ftnb von SRenem ein ©e*
leg gu bem eben 8(u«geftorod}enen.
Slbt 2ecatpentiet, ©p. 120. Gibby, la Cornemuse,
Opera de L. Clapisson. Rondo -Polka. Schott.
54 flr.
— — — , ©p. 121. 1 due Foscari. Rondo-
Valse. «rljott 54 flr.
SSeibe nidjt fetter.
& ©Ottd, ©p. 9. Serenade pour la main gauche
seule et Variation finale. 0cl)ott. 54 flr.
— — f ©p. 11. Le Calme. Nocturne caracter.
Cbenl». 1 Jl.
SBeibe $iecen ftnb gtemlldj fdjtoer, beibe in 3^alberg'f<$er
Spanier, babei ift bie lefrtere fe$r lang.
%* SBalbntuftet, ©p. 38. Fantaisie sur des motifs
de l'opöra „Ne touchez pas ä la Reine 44 de Bois-
selot. IDien, Witjenborf. 1 J\. CJR.
«n ber gangen »Jtyantafte ift ber Solero ba« Sefte. 3)ie
Slnljangfcl an nnb gtoifdjen ben Xfyema« , von £w. S. Ijer*
rntjrenb , betveifen nur SWangel an Qrfinbung nnb ©ef^mact
@<^toierigfeiten für ben ©vieler bietet biefe« ftlicftoerf nid^t.
SJ* Defteit, ©p. 40. Le Billet doux. Pensees sen-
timentales. Stern u. Comp. \ €l)lr.
Qin gefa^rlofe« 53ilfet *2)cur, tveber entflammenb noej^
verfü^rerifc^. Die SRcloMe ift gewo^nli^ nnb trivial Uf)au*
Uli, bie 9lu«fü^rung leidjt.
^Ic^ertorium für Wtanufctipte.
93ergei(^nig betjenigen meiner größeren ni^t in JDrudf
erf^ienenen Serfe, welche i$ al* SKanufcript gu verfanfen
tofinf(Je :
$9imte an bie Oott$eit ©ebi^tet von fftbUx, comp, für
gemifdjten dfjox nnb volle* Dr^eßet im Ceptembet 1838.
Ob- 38. $axtltut 15 Sogen,
r ifgefü^rt b. 23. Sefctbr. 1839 gn Sefbgig in bet Sljoma«*
ftrd^e, nnb b. 30. Dctbr. in bet 9Hcolalfttc$e. 3n 9lorb^au*
fen brei 2Ral.
$9tnne: 3uble empor! ©ebie^tet von «bei, eomp. fnt
SWannerflimmen nnb volle« Orcbeflet im Decembet 1843.
Dp. 41. $artftnr 15i Sogen.
Snrbe M je^t aufgeführt: Seim erften (Sonftantia^&nget^
fejle b. 30. 3Wai 1844 in bet <5t. Slaflufütdje gn 9lotb^am
224
fr«, »on 550 @&Bflew unb 52 Snftrnme ntalißf n ; in @oiu
ber^anfeit b. 20. Sunt 1844; in $alberftabt 1844; in <Du*
bcrfiabt 1844; beim ©Äugerfefte in granfen^aufen b. 20.3nni
1845 von circa 300 Gangem unb 45 SRußfern; in flftojjla
b. 2. 3nli 1846; in ffieifenfee beim ©efangfefte b. 22. <Stpt.
1847, »on 330 Gängern unb 30 3nffrumcnta(ifien.
©et 130. ¥falm, comp, für SWännerflimmen unb Harmonie»
nnfif im 3nni 1845. £ty. 43. Partitur 9 «Bogen,
aufgeführt in fi^orb^aufen b. 16. Sanuar 1846 von 80 (San*
gern unb 34 Snflrumentaliflen ; tu Dfletebe beim btltte»
Conflaniia * ©üngerfefle b. 4. Sunt 1846 *ou 400 G&ngera
unb 50 Snflrumentaliflen.
S3on obigen SBerFen erlaffe i$ bex Sogen Partitur ji
3 @gr., unb bin gern erbötig, bie Partituren vorder gur gn*
fi($t, unb im galt einer Slnffü^ruug, bie gebrucftcu GiugPim*
men in getoünf$ttr 3a$l |u einem fe$r billigen $rei«, unb
bie £)r<$cflerfNmmen letytoeffe unfranfirt |u überfeuben.
$. SB. borget,
SXuftlbtrector au Scorttaufen«
3ttte(Itgett$l>Iatt.
= Nene deutsche Oper =
Im Verlage von JP. IS, C. MJeucJcart in Breslau ist
erschienen and durch jede Musikalien- und Buchhandlung zu
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Schmollte und Bakel.
Komische Oper in einem Akt,
frei nach Langbein's Gedicht von W. A. Wohlbrück,
Musik von
Eduard Tauwitz.
Op. 21. Klavierauszug mit vollständigem Text.
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Grosse und kleine Bühnen, so wie Privat -Theater haben
diese dem allgemein beliebten Componisten vorzüglich gelungene
Operelle mit dem glücklichsten Erfolge aufgeführt, und ein voll-
ständiger Ciavierauszug, welcher vermöge seiner zweckmässigen
Einrichtung die Aufführung dieses höchst ansprechenden Ton-
werks in musikalischen Familicnzirkeln sehr erleichtert, wird
daher allen Gesangsfreunden eine höchst willkommene Erschei-
nung sein.
Einpfehlenswerthe Neuigkeiten , Verlag
von Schub er th 4* Co., Hamburg u. Leipzig.
Bockmiilll, R. E. f „Un Bouquet d'Immor-
telles". Fant, sur des Motifs fav. des Operas:
„les Noces de Figaro", „la Flute magique", et
„Don Juan", de Mozart, p.Vclle. av. Piano. Op.29.
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JBoom, J. V. f Fantaisie du Couronnement sur
des Airs suedois, p. Piano. Op. 8. . 1 Thlr.
, „3 Polkas de Salon 44 . Bagatelles p.Piano-
Forte. Op. 12 10 Sgr.
HetSCtl, JL. (Preis-Componist), „Der Reiter und
der Bodensee' 4 . Ballade von G. Schwab, f. Bariton
oder Alt, mit Pfte. Op. 12. ... 20 Sgr.
KrebS 9 C, „An Adelheid 41 . Lied mit Ptte.
Op. 51. 4te Aufl. Ausgabe f. Sopr. in Des, für
Mezzo-Sopr. in C, für Alt in B. . ä 7y Sgr«
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Plte. ; in deutscher Uebertragung, mit Beibehal-
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Schnberth, Ol«, Berceuse, Amourette, Im-
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Piano. Op. 20 25 Sgr.
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Menschenleben 44 . Doppelsinfonie für 2 Orchester,
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&ru4 »tn fr. ftfitfnasR.
tt e u t
iktf^tift fit
SeraitttootMi^tt iKebacteur;
© i etenun to j ma it jt g ftet 33ant>.
a? 3a
©erleget:
Stöbert grtefe in Scipjtg*
3)en 8. SRotember 18«,
SGon blffrr Sertfdj. erfdjemcn ttrdjentltdj
2 dummem von 1 cter l 1 /] Sogen.
$trte fcr* Eanbe* son 52 Era. 2 1 /» £1>it.
3n|Yrtio«*ge&üljttn bie Süetitjeite 2 SHg*.
IKlcnnement nehmen afle^cfl Ämter, ©udj*
SPiufEf ? uni? jtunftfcantoiiiiiflen an.
3nt»aU: Xui Dxtittn (BortT>. — Sa8f*fl«fäf($ie, Sfrmlföfr*.
lii j
# 1 1 ?.
iB*rtF*fc&ng.)
Buä bet mitgeteilten ßrjWung fif^t man, bog
in SteinicTö Seit ausgeprägte, bramaii^e ßljaraf'iere
eben fo fehlen mtc ^nttigur unb SittwidHung. SDer
$elb bet SDpet ift afä ein fanfter, frommer .Qiingling
bargefleflt, ber butc$ bie UmftSnbe ju beut, wa$ et
tljut, genötigt mitb. 'griefcriefj ton Saben fdjeint
nur ba ju fein, weil bie ©rfc^idjte feinet erwähnt,
itnb um (Sonrabin gehörigen Dtteä fiobpreifungen bat=
jufcringen. 9l rätl? il)m, Neapel ju erfämpfeni fefc
gelegen tommen bie 5t6gefanbten mit bcmfelben %m
liegen, unb wäljrenb Eonrabin nodj nnentfdjl offen ift,
erfäeint fdjen ein 3ug bcutfdjet Mittet mit fliegenber
Baljiu, unb ben gaufaten nae§ ju fdfjticfen nimmt
man an f ba§ baS ^eet fetjtagfettig tot ben Sporen
berSJurg flelft. Unter bicfrn Umfiänben ntttf er mit*
jie^en, tuenn er nidjt für einen geigling gelten Witt,
grangitjam, ton bet (See unb gn £anbe jitg(ci$ « lls
getieften, tfl jum Sßerratlj gewiffermagen gegwungen,
unb fpri($t einigt 9Kate ton feinen gtBjjcren planen,
ift aber fünft o&ne Öcbentuug. ©ianfa fle^t mit i^
tet Siefie ifolirt ba, oljne itgenb wie auf ben ©ang
beS ®tücM einjumitfen, äuget am S^tuffe, wo eä
|u fpät ifl. Statt ton Sfnjcu jeigt fidj aU X^tann,
bit im tntfc$etbenben 9lugenfc(i<fe in ben Sternen tieft,
wa£ et tfricn foff, unb enblirfj Sonrabin biiitidjten
lagt, ben et auf bequeme 'lixt in feine ©ewatt be*
Ummt ©ie Qinfö^rung bet ©uetfen unb ©^ifeettU
nen entbehrt jcb weben ©nmbeöj fie terfäwinbeit,
nacktem fte einnnber, wie l?frE£mmli($, ein wenig ges
fc^impft ^aben.
m cerflelii \xdj ton fettft, bag fcei toüigem
Solange! an (S^atafteren aud^ in bet Wufit feine fei;
um tflriuaftcr^cidfiumg flattftnben fann, 9tnr bie
beiben ©rtreme, Äarf unb ßonrabin, tifben f^reffe
@egenfä|e, bie afeet füt bie Oper wittungStoö btei*
ben, ba fte tereinjett bafle^en. ©tofjet Sftö^t^eil ets
wäf^ft bem ®angen bataiti , bag bie beiben legten
öetc, lue ber Stuögang tntf liefern itnb baö -Sntereffe
afcftUfft ifl, meift aito getragenen, rrnflen SJkiififs
fiüdleti tcjtetjen, bie wo^t bur^ ben ^n^aTt bebingt
finb, abet bie ©per über hit ffllafyn au^be^nem
SRac^bem ber 33errat^ teriifet ifl/ fcfgt ein langet
Quintett mit 6^or, — nad? 93er(ef»tng beä Urt^eil^
fingen bie SBeturtfyeilten tin Xajett, w<t^e«* im Serts
fcud^e brei Seiten füUL 93etbe foüten wegfatten, ba
fie ben ©c^1il§ nur aufhalten unb bie 3"^ter crmu=
ben. <I3 bilrfte fogat tort^eit^aft fein, bie beiben
testen ^tete in einem ^ufAmmeitjitjie^cn; Keffer, bie 3«t
terge^t anf ber 3)u^ne ein wenig ^u f^nett — ma8
burc^ giyerfmafige ^norbnung bet @eene gentitberi
werben fanit — ald ju langfam imfßittftfuin. Qfceit
fo beeintra^tigt t% bie äßirfnng ber afluflfftütfe, ba|
bie SDluftf jeben Sei ununterbtedjen fortgebt, (fi fe^r
wir aut^ bifligen, bag ni$t grfprodjen wirb), fogar
bie ©ttwanblungen bur<$ 3rt>tf^cnfpiele ttrbunben
finb. ^febet bet erfhn brei 9lttt bauert jiemtidj eint
©tunbe, unb fo ifl «3 brgteifli^, bag bie Sljeitna^me
na^tagt, ba man baä Wtfultat beä gotgenben tor=
226
$erfletyt. ©a$ (Srmubenbe wirb baburc$ gefleigert,
ka§ fid) bet (Somponift ju r)äu^g in füuftlidjen unb
raffen 9Mobulationen ergebt, woburcJj bie Sflujtf tU
wa« (Befugte« unb 3ctf*ü<MteS erhält. «MB trftte,
aber bebeufenbfie unferet 2lu8fteßungen fönnen wtt
unfere SBerwunberung ntc^t verbergen barüber, bafj ein
fo gebilbeter ÄünfUcr wie 4>r. Ritter e§ nicr)t unter
feiner SBürbe gehalten \)at, burd; unmäßig lärmenbe
JSnflrumentirung einiger Gfjöre unb CnfembleS —
wo e3 nid^t einmal burdfj r)eftig erregte Seibenfdjaft
entfdjulbigt werben fann — nadj ber ©unft beöjenu
gen Sßublifumö $u fyafdfjen, welches Seifaß f(atfd§t,
wenn man öor ber Segleitung bie Sänger gar
nicfyt mer)r tyört, abgefefyen baüon, ba{$ man auf
bie SBorte beä Sejteö beratet.
Seifäflig erfennen wir, ba§ ber (Somponift in
33etrad(jt ber Sänge ber SDper feine SDuüertüre, fons
iern bloö eine furje Einleitung toranfd^ieft, welche
ben friegerifcfyeu unb ernflen (Sljarafter anbeutet unb
aßmälig in baö folgenbe Sieb (Sonrabin'ä übergebt.
81(8 bie gelungenen Hummern bejeidjnen wir ba8
Serjett im erften »2iete $wifdjen ßonrabin, griebrtdj
unb $bin$, unb ttyeil weife baä erjic ßinale, ben ©es
fang unb $an$ beä römifdjen SBolfeS im jweiten Qlufs
juge, ben lebhaften 9Wittelfa| in Sianfa'8 Qlric unb
311m £r/eil baä folgenbe ©uett mit Conrabin. Se§r
lebenbig unb <$arafteri|iifdj ijt im britten 2lete baö
©iegeggetümmel in (Sonrabin'S Sager gejeidjnet, beö;
gleiten Äunjenö Sieb mit ßfyor; alö fcfyr jart ges
füfylt erfd^ien un8 (Sonrabin'ö Siebeägrujj an feine
SWutter unb ©eliebte in ber folgenben Seene. $m
inerten 5lcte baö bewegtere $empo öon Sianfa'ö *Hrie,
worin fte ben ©eliebten fteggefrönt 31t fetyen £offt,
Weniger baö ^uett mit ftrangipaui , in welkem ber
©ebanfe an SBerratfj emporfeimt. 5lße folgenben
Stummem leiben mefyr ober weniger an großen
Sängen.
Söon Seiten ber ©ireetion war 5lßeö getrau, um
fcen $lnforberungen ju genügen, unb bie fcfywierige
JDper war unter Seitung beö (Somponiften mit grö|=
ter Sorgfalt einfhibirt. grl. SBagner in ber Titels
rotte, won fe^r vorteilhaftem Qleufjeren nnterfh'ijjt,
führte ifjre angreifenbe ©efangäpartie über aüe (fr;
Wartung gut auä, unb ba bie 9toße wenig (Spiel er=
forbert, genügte fie auc^ bierin tollfommen. -4?r. %u
^atfe^ef ga6 fid^ äWü^e, feine unfcebeutenbe Partie ^u
etwaö ju mad^en, unb mäßigte fi^ im ©e&raudj fei=
ner Stimme in feltenem ©rabe. S06 Derbient 4?r.
SWltterwurjer alö SBaffenträger, bodt) temerften wir
mit fflebauern, ba§ feine Stimme auffaflenb an 9Wes
tau unb Eftifdjc üerloren i)at. 4?rn. Sinbemann aW
JJrangipani war mit ber fRotte guuiel gugemut^etj
^ntriguantä finb feine paffenben ^Jartieen für Slnfän*
ger, tefonberö wenn, wie luer, ber ©it^ter bem ©ars
fiettenben bie Sorge an^eimfleßt, einen Straftet ju
f Raffen. $)r. ©ettmer würbe alö Äarl »on 2tnjou
befriebigt ^afeen, au^ wenn feine perfonlic^c Srf^ets
nung weniger a&färetfenb gewefen wäre. grl. Stiele
alö 83ianfa leiflete, wae tn i^ren Äräften flanb, unb
war ungewöhnlich gut tet Stimme, ©ie 6r)öre gim
gen gut, biö auf bie Stellen, üfcer bie wir unä fein
Ortzeit erlauben, weil ber (Somponifi für gut fcefum
ben, ben 6^or mit bem Drdjefler toößig ju terbeefen.
grl. SBagner unb 4>r. ^i^atfe^ef würben gerufen,
audfj ber ßomponifl na<$ bem erflen unb legten Sletc.
SBir ^offen, ber Severe wirb bie erwähnten Sängen
bei folgenben Verkeilungen fürjen, nur in biefem
gaße wirb ft^ fein 2öerf in ber ©unfi beö ^ufclu
fumö erhalten.
©en önt^uftaflen, welche bem ©ränge, Slumen
oufd Sf;eater ju werfen, nid^t wiberfle^en fBnnen,
motten wir ratzen, bamit ju warten fcie jitm $ers
uorruf am Sd^luffe, wo ber eben enthauptete (Sonra^
bin ju allgemeiner SBeruljigung ftd^ im S3efi|e feineä
Äopfeö jeigt. %m Saufe beö Stücfeö toerurfac^t eö
er^eiternbe Störung, wenn, wie j. ©. neulidj, ein
Stranfj aufö ^eater fliegt, na^bem Gonrabin längfl
abgegangen, unb ber SBianfa in bem Slugenblirfe in
bie $anb faßt, wo fte in Scbeöangft herbeieilt, um
(Sonrabin'ö ge^bc^anbfe^ur; aufju^eben.
S^lie§lidb noc^ eine 93emerfung über bie Sejcts
fcüd^er. 2Bir finben eö nid^t allein überflüfftg, fons
bem flörenb, bafj 5lße8 barin üerjeic^net ifl, waä auf
ber ©ü^ne »orgelt, ©te 33efcfjreibung beö geftjugeö
j. S3. fußt eine ^albc Seite \ wä^renb man biefc liefl,
ijt ber 3ug »orbei. ©iefe SWotijen ftnb für ben 9tes
giffeur unb ^nfpicienten , nic^t für ba8 ?ßublifum.
2Baö foßen Semerfungen nyic: „9#it Segeifierung, —
fe^r bewegt, — ifyn bei ber £anb ne^menb /7 ? SBit
bebauern ben Sänger, ber nötfyig fyat, ba§ man bem
3ur)örer ju »erflehen giebt : S^ßt fingt er mit Segeis
flerung, u. f. w. ©er Sonberbarfeit wegen führen
wir bie legte SRotij an: „(Sin Sfyeil beö alten SWarf.-
te$, Iinfö u. 3. Säume, welche eine ©urd^fid^t ju gei
währen fd^einen (!), re^tö §äufer unb ein fafleßs
artigeö ©ebäube mit reic^&erjiertem Salfon, auf bem
bie gähnen Neapels unb Slnjou'S tvcfyn." (©ie«
mu§te aßerbingä gefagt werben, benn weber ©äume
no^ gähnen waren »or^anben.) „©er ^intergrunb
jeigt ben ©olf. ffluf ber redeten Seite pe^t bid^t ges
brängt baö 83otf, ängfili^ nad^ b. I. Seite §uu
blirfenb. ©ort ifl ein Spalier franjöpfc^er Xrabans
ten nac§ ber Siefe ber Süfyne ^in aufgefießt/' ©ie
^albe Seene getyt Dorüber, wä^renb man liefl, tva$
man fe^en foß. ©iefe Umflänblid&feit er^ö^t ben
gSrei« ol)ne Slot^ unb ifi al« flörenb abjufd^affen.
227
SBte toit ffbten, fotten in $ari8 Mnftig bte
Opern auf bret Acte reburirt werben. SWBge flc$ bie«
&ern>Wtt<$en unb bte beutfd&en (Somponiften biefem
guten Seifpiele titn fo fcatb folgen, wie fle fo man?
<$e$ Sabetötoettlje na<$geafymt $aUn.
(®*Ittf folgt.)
$age*gefd)t<$tc*
Steifen, Soncette, Engagements w. Die Sängerin
Oateia be Sottet unb ber Geflift ©emuntf gaben am
23|Un£)ct. in Dre«ben Goncert; örflere lieg burdj tljre aalte
litmllä) falt, bog Demuncf geigte Stdjerljeit, Äraft unb ©ie*
gang, nnb gefiel allgemein.
3n 23erltn tourbe am 21ften Oct. Bei einem gelftlfd&en
Gencert gum 93eßen ber 2öabgec*3lnftalt SRoffEni'd Stabat mater
von ben Italienern vortreffltd& gefungen; baranf folgten beut«
f$e SdjÄfce von SeB. 9a$, $änbel unb Naumann.
£$ail>etg $at vor einiger 3eit in einem Goncerte ber
p^ftyarm. @efeflfd)aft in Boalogne sur mer gezielt.
9*ad> ber Styaterd^ronif iß 3ennt> Sinb Bereit« nad)
Stoctyolm gereift, um ndd)fte« 3al>r no<$ einmal na$ Sonbon
)u ge$en, unb bann, toie Befannt, ftdj für immer von ber
S3ü$ne jurürfjujie^en.
Der SBaritonift 0$ott von Hamburg ifl in öre«lau en*
gagirt toorben, eben fo in $ot«bam £r. Weuenbotff (£eno*
riß) von äöln, unb grl. Muf>n (erfie Sängerin) von Stettin,
in $e?ty an ber uugarifdjen Oper #r. «ognat, früher in
(SoBurg.
©trauf 8atet ifl mit feiner Äapelle in ©erlin, unb
©trauf ®o(n na* (Sonflantinopel ; tote fann ba 2öfen Be*
fteljen ! ?
fctfjt ge^t ober ifl f$on in StocTljolm.
3toei gräulein «piefjnet au« ffiien, mit au«gcjei$net
frönen Stimmen, trenn ber gigaro toa$r ift, toerben in
^Berlin concertiren.
Sin ber grogen Oper in $ari« fit neben bem langjäfjri*
gen primo tenore Duprcj nun eine neue jugenblidje Äraft*
ftimme erfdjfenen. «Poulrter mar Kellner in ffiouen, feine
S&aturgabe ma$te Bei iljrem SBefanntwerben groge« HuffeBen,
aber man fafy ein, bag ein primo tenore Bei ber Oper and)
SBllbung $aben, Äünfller fein muffe , unb um bte« }u toerben,
fiBte $onltfer fleigig, ging na* 3talien, unb trat nun al«
SRafaufello in ber Stummen von $ortfcf mit eminentem »ei*
fall al« gemalter SWann auf.
SKuftffefte, *uffu$rungem gretbinanb $i!let'$
Oratorium „bie 3erftörung Serufalem«" toirb am 8ten SRov.
in Dre«bcn jum Beflen eine« $eufionfonb« für ben $$eater*
fettor von tym aufgeführt
3n 9Raing tourbe am 27#e« Oct. 3Wenbel«fol>n*$3artyok
bij'« „Ulla«" aufgeführt.
Stete Opern» 3m fcanbe ber SRufif toadtfen bie Opern
toie $ilge ; al« neu finb aigefünbtgt : i baccanti von gontana,
Eleonora Dori unb Irene von Skttffta, Ciarice Visconti von
Saubomo, la tirolese von SWagajgari, Giulia di Tolosi von (Sa*
Brielli, Ya?a von Speranja, il Corsaro von 9lini, Mortedo von
Sopecelato, Don Bucefalo von (Sognoni, Ascanio il giojeüiere
von Di ©iofa.
Üapellmflr. Stehet in SOien 1)at eine neue Oper: „bie
Königin von Gaftilien" Beenbet, von toeldjer man viel (Äüljm*
lid^e« erjäBlt.
3n $efi( madjt eine neue breiactige Oper von bem bor*
tigen Orc^efierflötifien ©opplet, einem erfl 22ja^rigen, viel*
Begabten (Somponifren , betitelt ,,©raf 93enjoto«ry na* bem
Befannten Äo^eBue'f^en Sujet, viel ®lürf, unb mugte Bereit«
me^rmal« toieber^olt »erben.
„Die $üttt Bei aWo«Fau", eine Operette von 0$ta*
merf, fyat in 9lug«Burg totale gia«co gemalt, toa« frei*
lid^ anä) an ber Sluffüfyrung gelegen BaBen fann.
3Wufifbir. ^einje in J8re«lau ^at eine neue Oper: „bie
[Ruine in $$aranb" componirt, toel^e viel S(^öne« enthalten
foll. (Äifo ein Stoff au« unferm Sadjfen.)
©ttflaö «e^mibt^ „^rinj (Sugen, ber eble «Ritter"
toirb im November in ffieimar gegeBen.
glototti^ neue Oper: „SWa^ba" toitb im Äirnt^ner*
t^ort^eater (2Bien) Balbigft aufgeführt toerben.
©ine ill^rif^e Oper, fdjrelbt bie Äarl«ruBer 3eitung, $at
ein ^err Qatüttal (öfierreid^if^er Jfapeflmeifter) componirt:
„bie S3erg^irten". Sie Ift in Serien in Xeme«toar mit bem
raufdjenbjten JBeifalle gegeben toorben; nad& ber Sluffü^rung
Betrat ein iftyrifdjer, Cbeimann bie S3üBne, banfte bem
(Somponifien im tarnen be« $ublifum«, bag er ben Sltyriern
eine 5Rationaloper gefd^affen, nnb überreizte i^m einen plBer*
nen $ofal unb einen filbernen, mit Qbeijieinen Befe^ten %a<*
tirftaB.
Su^aeicjnungen, »eförberungen. Director 3o5ann
gtiebri^ ^ittl in $rag ifl gum toirfl. 2JMglteb ber fönigl.
Slfabemie ber äünjU in Stocf^olm ernannt toorben.
$$*i&erg ^at vom Jtönig von Sdjtoeben ben fflafaorben
unb vom .Ronig von Dänemari ben DaneBrogorben betont*
men; — bie Decorirten mehren fl^ unter ben Glaviervir*
tuofen.
m<iä) berliner SBlÄttern ift ber Faiferl. <&of »Äapellmeifter
Dtto »tcolat jeftt mit bem ©ehalte eine« erpen ÄapeK*
meifter« ber fönigl. Oper in Berlin getoonnen toorben, unb
1)at Bereit« 5Kler^ö^f!en Ort« ben Auftrag erhalten, bie SWn--
fff für bie Siturgie Bei ber Domlfr<$e au«juarBeiten.
»Otij. Die Sd&leftnger'fdje SRuflfaiien^anbinng BeaB*
ff^tigt SBebet'* Opern in ^axtituv ^erau«jugeBen. «Ifo
färtiBt bie ÄagbeBurger Seitung.
228
Semiföteft*
St. SSiftmer* Ijat fnrjli* au* (Somöbie gezielt; tu
Seplifr würbe nämli* von l)ol;en Damen unb Ferren (®ra*
feit unb gürPen) auf ber <S*lcgbü&ne: Äönig 9ten6'« £odj*
tet, von «fceurlf £erj, aufgefaßt, toobel unfer $lanofortip
ben bitter Sümerif fpielte.
SRe^erfreer wirb in ber 2lbenbjeitung al« bet einführet
be« (Slaqueurroefen« in SBerlln bejei*net; für eine fol*e 93er*
Pflanzung franjöpf*en Untvefen« na* Deutf*laub wirb i&m
SMemaub Danf toiffen.
Der .König von Hannover hat p* fc^r nobel nnb galant
gegen bie langer ber Dpcr, »el*e in jtvei <£ofconcerten mit*
toirften, gezeigt; $err unb grau ©tefnmüller empfingen ein
voflPanbige«, tljeure« £&eeferviee von (Silber, graul. £abor«fy
eine 93rc*e unb Dbrringe, grau Spotte« ein 9(rmbanb unb
•Öerr ©otvabe eine $u*nabel, tva$rf*einli* Sllle« nic^t o$ne
2Bert&.
SBei ber 9tuffüljrung ber 3Hontfc*f unb (Sapuletti am
13ten Dct. in £open(agen fang grau <S*röber*Devrient*
Döring ben Sfcomeo beutf*, unb grdul. 23ergner)r bie 3ulia
bänif*.
&rme« Sauden ! Äatbiui fpielte ©eiviite r auf ber £)r*
gel, unb bittet, ber unvermeibli*e, blie« glöte, unb ^toar in
einer 9Bo*e.
Atel Ijattc ein ©efangfeP für nä*Pe« Satyr angefefct,
aber man r)at e« im ÜJorau« verboten, unb glaubt alfo bort
ni*t an Ufylanb'« <Spru* : „2ßo man fingt, t>a lag bi* ru*
tyig niebcr."
#ectOt SBetlioj giebt im 3«?urnal be« D«*bat« eine fcr)r
rütymenbe SRecenpon über bie Dper „Unbine" von 9Ueri«
Stvoff.
®Ctibe r;at tvieber jtvei ©pernterte: „Kosziusko" unb
„la sortiere" fertige Ueberfe&er unb (5omponiPen »erben ftdr)
balb pnben.
SSetbi'S „^ebucabnegar" r)at in 23re«Iau ni*t bur**
9^ngig gefallen; befonberä rcirb ba« £ertbu* getabelt.
Der englif*c (SomponiP SBaHace erhält für jebe feiner
fc*« bem ßooentgar&entljcater jugefagten Opern 1000 «ßf. (St.,
tt>ie ber (Sfjarivari erjäfjlt, unb alfo für ba« halbe Dufcenb
72,000 gl. Honorar. (2öie viel muffen bafür unfere beuif*en
£onfefccr componiren!)
2&aßltet'd ,,9iienji" ifi boct) trofc ber vielfachen 3*reifel
unb SWuttymugungen ber Sournaliflen unb jtvar am 2tiPen Der.
im Dpcrnfyaufe Berlin« aufgeführt tvorben. Der beutf*en
allgemeinen 3*itung wirb barüber in 9tr. 302 getrieben:
Der feit einiger 3cit tyier amvefenbc geiPrei*e GompüniP iei*
Utt fein 2Berf felbp, unb f^atte alle Urfa*e, foroor)l mit ben
energif*en uib gebiegenen JtraftanPrengungen unfere« Or*e*
per«, tuel*e« ber f*toferigen unb mühevollen 9fo«fü$rnng bie*
fer SWufif alle «lebe unb Eingebung tolbmete, al« au* mit
ben fleißigen unb na* 3Wögli*feit Triftigen 8eißungen nnfete«
(Sangerperfcnal« aufrieben ju fein. 2Ba« bie mufifalifc^e $e*
beutung biefer Oper betrifft, fo fbnnen toir fte al« eine auf
bem ©ebietc ber SKufiF felbft fc^on vielfach gelvürbigte $iet
um fn me^r auf fi<$ berufen laffen, al« ^r. SOBagner felbfl in
ber (Generalprobe in einer an bie £>rd)efiermitglteber gemalte*
nen Slnrebe feine (Sompoption für eine 3ngenbarbeit erflir*
te, beren Sftldjtungen er feitbem felbfl t$eil»etfe anfgege^
ben fyabt.
Die iflufkirte 3eitung 9lx. 226 befc^äftigt ftd» viel mit
3tnn^ 8inb , bringt eine Slbbilbung be« ll?r vom Directot
gumle^ in Bonbon gemalten (Sftrengef^enfe« , »eldjie« au«
reinem (Silber , beinahe 3 gug ^o*, au« einer mit Sorbeettt
umwunbenen (Säule befreit, an beren gug brei giguten: bie
£ragöbie, (Jomöbie unb SWufif, pfeen; auf ber (Säule fle$t ba«
©enie al« gigur. — gerner giebt flc fe*« @cenen au« bem
geben rväfjrenb ber Slntvefen^eit ber Senntj in «erlin, unb
au* nodj eine Slbbilbung eine« (Soncerre« be« Orphon im
grogen (Saale ber (Sorbonne in $ari«.
berliner Siätter f^reiben : 9lm 9tyein f ln b fünf 5Korb*
amerifaner (Dnjce, 8aurain, 5lbtviu, SWarl^, (Statner) ange*
fommen, bie fl* ^Icgetfdnger nennen. (Sie ftaben P*
nämli* bei iljrem langen 9lufentl)alt in ben (Sclaven* (Staaten
92oibs5(merifa« mit ben ©efängen, XÄnjen, Pantomimen unb
(Sitten ber bortigen fcfeirargen 93evölfetung innig vertraut ge*
ma*t, unb Collen nun am K^ine lieber au« ben fernen Ur-
tvälbern unb «Plantagen ir)rer $eimat§ Pngen. (Sie pnb be*
reit« in ©Iberfelb aufgetreten.
©efucT). ©in fer)r tüchtiger »iolottcettifr, ber bereit«
mehrere Sa^re an einer fceutf*en ^offapefle fungirt f)at, fu*t
eine anbertveitige 2lnPeflung bei einem Päbtifcften Crdjeper
ober einer £cffapelle. Derfclbc iP glei* getvanbt im @olo^,
Ouartett,' unb OrcijePerfpfelj er fann über alle biefe fünfte
genügenbe 3eugnipe fon>ol;l von jtennern al« von Siebfcabern
beibringen , unb ip erbötig , p* jcber ¥r«f»«9 S" untermer^
fen, bie i^m ettva auferlegt tvetben möchte. ^>a bemfelben
feine gegenivärtiVe (Stellung perfönli* verleibet iP, fo »irb
ir)m au* in ber fünftigen befenber« tvi*tig fein, eine ^
mane, eine« ßünpler« roürbtge S3e^anbiung ju erfahren. (Seine
$crfonli*feit ip übrigen« von ber 9lrt, bag er jebem fünPle*
rif*en Vereine ein verträgli*e« unb bur*au« »iflfommene«
3?2itglieb iverben roirb. Wd^ere 9ia*ri*t ip bei ber «ebac*
tion b. öl. jn erfragen.
(Sefd)aft«notUett. T)rc^ben. g. 2B. W. Die ge!vünf*te flotij Peljt «anb 25. 9lr. 14 n. 25.
3tvicfau. ^r. ocb. 3l;r Artifcl Fonnte wegen all*ufpäter SWittheilung feine Slufna^me pnben.
$r. £). (5. ®. in 91. 23. Sine <8efpre*ung 3^re« SSerfe« fann nur bann erfolgen, wenn baffelbe eingefenbet toirb.
©rurf oon 9 r. Ä ü (f m a n n.
U e u t
<itf$tift fit
Statt) äfrettfeel,
©it&enunbjiBanjigPer 33anb.
Jl£ 39.
SB e r leget:
Robert Jyrtefe in Seipjtg,
(Ben II. Souemb« 16«,
£Bon tiefer 3eitf<$. erf^einen tuö^entli^
2 ülummerfi üj?r I über l J /i SSogen.
$«i« oeö $attbe» ton 52 0hn* 2»/, iijEv.
3tiftttioti*^c&i%Teit bie $ftit^i(e 2 fftgr.
Stboniu meut iseljmen äffe Zollämter, $ud^,
Sftufif* unb Jtanfityahblitiigeii alt»
%&t ^taitofötte.
*£*♦ 8ifjt, Utijarifrbr Ktjapfobien, Ijeft 5 — 10. —
tDirn, $aslingfr*tt)itUDe u. Öctjn. |)r* 1 31 15ftr.,
1 JFi. 30 ßr,, 1 JL, 1 Ä 30 ßr,, 1 Ä, 1 JFl.
— — f Jttajenpa. ttübr. — Cbaümf. tfret«
1 JL l*> Ar.
©* ©Glbfdjttltbt, ©p. 10, Räverie au Bord de la mer,
Coprice. — fjamtwrg u« £ftp^t^ g ödmb«tl) u. Comp*
31* §* ©ponbolfc, ©p. 22. Troisieme Bouquet tnu-
sical. — €brnbaf. Pr. 4 tl)lr.
©ie fluerft aTigcfüt;tten Ungarifdjen SUjapfobien
ton Sifjt erfüllen bie Hoffnungen nidjt, bte fein uoi
einiger 3rit in btefen 851, angezeigtes „Sud? bei Öi*s
ber" in und ntuerfie, @t ifl ju fernen früheren Sü
jatmien, gfeidj&iet 06 in äetreff beö muftfalifdjen
■3ntyaltS, ber gorm in ber ©arfteflung ober bei £3*;
Ijanbiung t;5 ^nftrumentä, juriiif getVfjrt. ©em Te^=
terrn mutzet et tuteftteb ©inge jk, bie man nur atö
(Spielereien be^ridmen famt, menn man ben geliube?
fien 9(u#brud getrauten imfl. §ätte er, wenn er e3
benn uidjt beffet tonnte, ftdj begnügt, fein „quasi
Zimbalo" k\ in einem biefer feiner ®elegciujeitä=
»irtuofenitüde aufbringen, man föilrbe getadelt, bie
S(d)*Vin ge§utft unb bie ©a^e utrgeffen Jjaben j allein
bet @pa§ mag it^m ober feinem ^ßuHifum ju n>ol)t
gefallen tyabeit, benn et fehrt mel)rfat$ ittlb in mehret
xen heften mieber. ©aG fehlte unS ncdj, baff, uadjs
bem nuin cnbtidj bie grofje Stemmet nnb Letten üön
ben glügelV&ßiancfiHte'ä »ettannt Ijat, bet <S(ai?iei=
fpieler fe(6fl baä ^amtoutin in ben Scneettfttftl ein;
f.itiite, atö icrnn ba lüi^t bereite neben einer nidjt
unfrebentenben Quantität S^etalT aita^ Äafb * itnb
(SfctdfeU genug tietfc taucht milrbe, bet Sl a» iet= Raufet
auö ^rüfeffton nidjt ju gebcnfenl — 6ntfa)ieben unb
oljne Süibmebe liegt in biefen $eften ein 9lütf fdjrttt,
unfe jmat ein grätetet aU ber gortf^ritt, ben fein
Sud? bet Siebet bejet^nete. — ©ie für bie tet^nif^c
Qhiäbtlbung beä ©pieterS ni$t erfütgfofe (Stube
„3Kaje^pa /y giebt im Uebrigen ein treueö ©üb üon
lern, tna% fie foü: namtie^ bauon, lüie rin mit?
beS ^Jferb mit feinem {Reitet b«td?gef;t, 9Ber Seit
unb Öujl ^at , mag feine Slatiet ^ Keitetfiinfle uer*
fuc^en* —
©oltf^mibt'ß Eaptiee fte^t bem ©inne unb ber
Stiftung nad} auf gteidjer @tufe mit feinen bereits
findet befproel)enen (Ecmpüfitionen, unb tjerbient $it\i§
ifSiicn bcüe 5tner(ennung j in Sliiiji^t ba (Srfinbung
jebod? fle^t fte jututf unb ergebt jld? ivntig über ni<$t
über ba# Oem&^ntidjerf.
©er mufvfafifdje Stumenfltau^ üon ©pon^olfe
erfreut gfeid) ben natiittidjeu Slumen füt ben *Mugen=
btitf fe^i bwr<$ Sarbe unb ©uft, »encelft unb ent*
blättert ftd) bann aud} toie tiefe. —
1716.
230
ftfit fyianofotte ju tuet $änbtu*
$CTtmatttt $itfö*a$, pijontofu ßr ©rcljeiter, rin-
jrncljUt oon Jr. Mockwit]. — feij>}i$, IBroun«.
«n ben Kamen, weiter tiefen 3«tw »oranfletyt,
fnüpfen tfc§ fflt bie muftfalif^e äöelt tticlfad&e (Srins
nerungen. SBad ber (Somponift auf muflfatifc^ stttes
rariföem ©ebiete erjlrebte unb leiflete, beffen gebenfen
wir ttyeilna^müoll, unb ber lange 3*üraum feined
SBirfend, Begonnen mit bem Stuffafc : „lieber öeet^os
»en ald Sontrapunttifl" in biefer 3*itförift (1838),
fceenbet mit einem trüben 21fcföiebdwort in ber 5Wos
»eßen^eitung (1846), wirb nietyt an bem Sefer toors
übergeben, ofyne baß biefer mit ^ntoeffe bie »efannts
föaft ber SSBcrfc *) fuc^en folltc, bie ©erfelfce jefct
»erBffentlic^t, ber einft fo fampfeöfertig bad ©c^wert
ber Äritit führte. Vergegenwärtigen wir und jened
9l6fd&iebdwort fowotyl, ald ben Ueberbruß an allen
imtflfatifd§en 3"flanben, welker fic§ in ben legten
Stuffafcen $irföbac$'d (im feiten 3«^gange bed
„Stepertoriumd") fcemerffcar mafye, unb bem jufotge
man nifyt anberd fließen fonnte, ald baß flc$ tyt
S3erf. gänjtidj ton bem ©ebiete unferer Äunfl in 3"*
lunft fern galten ȟrbe, fo wirb und bie #eraudgafce
biefer SBerte fc^on an unb für ftdfj 6eac§tenöwert$,
benn fic ifi ein S^i)cn bafür, baß ber Somp. wiebers
um mit ber muflfaliföen SBelt in »erfcinbung ju tres
ten trautet, baß feine Siefcc jur Äunfl noc§ nidjt ers
ftorfcen ifi.
Saut einer SSemerfung auf bem Sitel ifi bie
„<P$antafle" im ^a^re 1840 entflanbenj bad $a$r
ber SJerBffentlidjung ifi efcenfaUd fcemerft. SBir Föns
nen bie« nur billigen, ©er Saetart unb bem friU
maße nac§ (weniger ber Sonart, wetd&e nur jwiföen
©säHoll unb ©^©ur we^felt) befielt bad 9ßerf, tvie
bie ©onate ic., aud »ergebenen ©aßen; ber erflc
toon itynen, Allegro quasi Recitativo e con brio,
„heraustritt in bie SKatur", fliegt ftd^ formell am
meiflen afc unb nähert ftc$ ber Dutoertüre; ber toti:
tere »erlauf bed SBerfed weicht fcon bem Qcxtimm--
lidjen afc. SBir muffen bie äußere «nlage beffelfcen
ald eint uorjügli^e fcejeid&nenj aud tyr erfennt man
ben benfenben, toorwartd bringenben ©eifl, ber feinen
eigenen 2Beg fidfc ju fca^nen fud&t. ©en ^ni)aU W
ber ©omp. fcei ben einjelnen Steilen burd^ SBorte ans
gebeutet \ biefelfcen bienen jum »erflanbnijj ber 3bee,
bie i^n fceim ©Raffen leitete.
•) QCuger obfaer $bantafte ffl wd) ein @trci$quintftt
von bemfelben 93erf. erfd^ifnen, weld^e« «Äfften« befpro^en
»erben »irb.
©afj biefe 3bee muflfatif^ »oUfiänbig jum Suds
bruet gebraut ifi, (Snnen wir ni^t fagen. @ie lett^s
Ut jwar üfceratt burd^, allein fie »erförpett fl<^ ni^t
fo in ben Sänen, ba| ber gunfe, ber in bem $nnt*
xen beö ^ßwe glühet, jur glamme angefaßt, ba§
biefer babnrdfr erwärmt unb fcefeelt wirb, ©te ü^ufif
tönt nify aU ein (Srlefcniß be« Äünfllerd ju und,
fonbern t?ö<$fien£ aU bie ©$i(berung eined folgen
ßrlebniffed; fie erfdjeint ni<^t ald ber erfle unmittels
6are 5luöbruÄ ber ©cmüt^öflimmung, fonbern atä ber
jweite burc^ Steflejion »ermittelte unb barum f(^was
<$ere. ^ie ^onwelt ijl'8 nic^t, in ber baS S3ewu§t*
fein beä ©omponiflcn feine Sefriebigung gefunben:
bieä greift über i^re ©p^äre tynauä, in baö 9lei^
afcflracter 83etrad(jtung ^inüfcer. Um bie ge^eimflen
unb tiefflen Regungen bed menfd(|lid^en ©emfit^S
burd^ %int wieberjugefcen, baju fcebarf ed aber unfes
rer ^Inftctyt na^ me^r beö unbewußten , alä be8 fce$
wußten ©Raffend - y ber ÄünfUcr, beffen 9leflejcion übers
wiegt, ber ftetä juuor benft, e^e er fd^afft, wirb bieS
nie fo vermögen, baß fein SSBerf wirftic^ erfüllt, wad
eö erfüöen foU. Unfere Olnftd^t pnbet i^re »efraftis
gung in ben ©orten 3ean $aul'd: „baö äJtäd&tigfle
im ©i^ter, welches feinen SBerfen bie gute unb bie
böfe ©eele einfcläfet, ifi gerabe baö Unfce wußte.
833ären wir und ganj fcewußt, fo wären wir unfere
©djöpfcr unb fc^rantenlod. (Sin unaudlüfd&lic^ed ®es
fü^l flellet in und ettva^ ©unfted, \va^ ni$t unfet
©ef^öpf, fonbern unfer Schöpfet ifi, über alle unfere
©eföBpfe." — ^ened „^ac^tigfle 7 ' treffen wir ni<$t
in ^irfd^fcad^'d SBerf. ^e me^r bad, tva^ ber ©oms
ponifl giefct, burd^ bad SJewußtfein ^inbur^gegangen,
um fo me^r \)at ed an Unmittelbarteit, an -3nnerlic$s
Feit »erlorenj einige ©teilen (fo ©eite 6 11. 7, Sact
21— 24 j ©. 10—11 Prestissimo; <S. 12—13, %.
10 — 13*, ©. 30 it. 31, t?on energico an) §a1*tn und
beffen cöHig überjeugt. @o wenig wir jweifeln, baß
i^nen ber (Somp. eine tiefftnnige ©ebeutung unterges
legt, fo wenig bürfrn wir ifynen eine bebeutenbe SBirs
fung jugefle^en. Slnberen ©teüen muffen wir fel6ft
ben 93orwurf ber Seere unb Äafjltyeit machen (man
fe^e ©. 6 u. 7, %. 25— 42 \ 10 u. 11, 23—39; 12
u. 13, 21— 27 j 20 u. 21, 36—47), fo jumeifl bem
Unifono ©. 14 u. 15:
Allegro cod brio.
^
*i^
281
8?«
= a =Ö2i§EH!!Sfe^^^fe^
^«^
— fo auc$ ber mit „innere Stimme'' bejeidjneten
©teile, ©. 22 u. 23 :
Allegro enorgico.
all' unisono
$ier t>or allen toermiffen wir innere Äraft, ben ftdt)
entfeffelnben ©trom it/rer $lcußerung. ©agegen aber
ftnb anbete ©teilen, bei benen ftei) ber ßornp. einem
itym geworbenen Sinbruct fyingiebt, wie bie ber Qhxs
net mit ber ©ejeid^nung : ,,83011 fern herüber" (@.
28 u. 29), befonber« aber bie : „Seim ©onnenunters
gang" (©. 30 it. 31), wo bie *ßofaunen mit biefem
ju einer furjen ftuge verarbeiteten %f)tma:
Andantino maestoso.
m&^EB
■x=t-v^i
■*-+-*
■+■ ■*
isl
einfefcen, toon frönet SBirfung. ©ort ifl ber ©runbs
ton einer milb s fdr)roärmerifci)en Stimmung, fyier bie
gtanjenbe ftärbung, analog bem ftei) über bie ÜRatur
ergießenben (Steine ber abenblicr)en ©trauten, gut ges
troffen. $jn biefen Jonen waltet ber 3«uber ber Was
tutfraft j fte fiub am wenigflen burci} Steflection bes
fd&ranft worben. ©te fyiegeln eine ^nnigteit wieber,
baß felbfl berjenige, welker ftc§ ben (Somt). nac§ bem
9tepertorium t*iefleicr)t al« fc$onung«lo« gebaut, weis
cr}er feine Hinneigung ju ifc)m füllte, für ifyn einges
nommen, gleidjfam mit ir)m auögefö^nt werben wirb.
Sei ber legterwalmten ©teile fommt außerbem bie
geiftreicr)e 5lnwenbung ber gugenform in S3etracr)t 5 ba
ifl nidjt« ©etunftelte«, bie Kombinationen ftnb natura
licr) , frei, fünfltertfd^. Sßir galten biefe öfteüen für
bie 8icr)tpunfte be« ©anjen. öeiber wiegen fte nic$t
jene unbefriebigtlajfenben auf.
@o giebt ba« SBerf abermat« [ein fpredt)enbeö
3eugni§, baß unter ber 3<*$l berer, welche ber Äunfl
leben unb fler) burc$ bie unflerblidjen JKeiflerwerfe, in
>:nen fte flc$ offenbart, begtfieft fügten, nur wenige
Su«erwa$lte finb, bie ba« inuetfie Seben«marf ber«
felben fo burdjbringen, baß fie neue ©Reifte it)r )u
entheben unb an ba« 8i<$t ju förbern vermögen. $es
ber fdjaffenbe Äünfller, fo er anber« ein achter ifL
flrebt wot/l, bie« $ßcr)fle ju erreichen, ein 3eber na 4
beflem SBiffen unb (Srfennen : aber bie ©efctyid^te $at)tt
nur wenige Sftamen, bie burc§ ben ©entu« bet Äunfl
toer$ertli($t worben, nur wenige große ©eifler, bie gang
bie ©enbung erfüllten, $u ber fie berufen waren.
$irföbac$'« SBerf beutet ^in auf bie $cl>eit unb 3ltts
ma(t)t ber Äunfl, bieö ifl ber S3or$ug, ben e« t)at, —
aber e« flra^It biefe $ot)eit ni^t etwärmenb unb 6es
glürfenb wieber. ©ie (Elemente beö bewußten unb
unbewußten ©Raffen« burd^bringen unb ergänjen fi$
nid^t; ba^er tommt e$, ba§ baffelbe auf ber einen
©eite jwar befriebigt, auf ber anberen aber nü^tern
laßt. —
Syrern inneren SEBefen nacr) erinnerte und bie
^antafte jumeifl an SWan:'« 6omr>ofitionen , [wir
fletten fie jebod^ ^B^er al« biefe] — it)rer äußeren
Srfcr)einung nad^ an bie neunte ©r;m^onie. ©aä
Arrangement ifl treffli«^, chtn fo bie 5(u8flattung.
SBir terweifen f(t)tießtict) auf ba«, tva^ Sb. 16, ©.
159 b. 3tfc§. über ben (Somponiflen hei ©elegen^eit
feine« erflen im Vertag »on SJote u. S3oÄ etfc^icne=
nen Streichquartett« gefagt worben.
%. ©örffeL
3ttftructtaeö für ^tattofotit«
3acob ®d)mitt, flollftäntige praktifelje pianofartt-
Ccljuie für fefyrrr unb femen^r mit me^r ale 500
tlotenbeifpielm. — Hamburg, Ö. ID. flifmeger.
pr. 4 8l)lr.
833a« ber 93erf. im SJorwort fagt, „baß fl(^ biefe
«pianofortefdjute, wie er ^offe, bur^ $$ragnanj im
ierte unb jweefmäßige Stuöwa^t unb Slu«fü^rli^feit
in ben Seifyiefen au«jeicr)nen werbe 7 ', bie« t)aben wir
burcJjgetjenb beflätigt gefunben. 2(it guten Seifpielen
unb Uebung«flitcfen für Anfänger ifl fte reid^ auöges
flattct, unbberS3f. giebt ficr) überatt at« erfahrener bens
fenber ße^rer ju erfennen. ^au^tfädr)Itdc) pnb e« bie
„Heilten $anb(lücrY' (@. 30—63), welche bem SBerfc
praftifc^en 9lu|en »erteilen-, fie ftnb mit großer ©orgs
fatt gearbeitet unb bewegen flc$, mit 5(u«na^me breier
(j. S. 9lx. 225, wo in ber erflen #alfte be« ^weiten
£6eit« fatfd^li^ es flatt e flet/en geblieben), fammt;
lic^ nur in ben leitereigenen Sonen ber t>erfd?iebenen
Sonarten, wobur^ bie Sefd^affen^eit einer jeben bem
Sernenben fer)t eingangticr) gemalt wirb, ©er S3erf.
232
1)at babei von ben ©urtonarten alle, Don ben SRott=
ionarten hingegen nur bie mit Ärcujen bcrütfft tätigt«,
ber ©otlflanbigteit wegen $atte er auc$ einige ©tütfe
in ben SKotttonarten mit 83ecn beifügen foücn. Slu§er=
kern flnb ncc$ bie am @c$lufie beö SBerteä beftnb;
liefen vierfyanbigcn ©äfce bemertcnöwcrtfy, bie bem
©anjen eine erwünfätc 3ngabe ftnb. Uebungen mit
jliflflcfyenbcr $anb innerhalb beS Umfangö von fünf
$8nen ftnb natürlich in großer 9lnjatyl ju treffen,
beögletc^en audj Tonleiter 5 unb *Hccorbübungen (Sftr.
370—487). 83aä fonfl nod) lie fyertommlic^en ©es
flanbt^eite einer ^ianofortefäufe ftnb, ©emertungen
aber bie Spaltung ber £anb :c, üfcer bie Sftotenfcljrift,
über ben Säet, über bie „StuSfömüdungSs ober SBcrs
f<$6nerungöjcic$en", über bie Sßcbalc :e., biefe ftnb
gleichfalls ju fjaben; auä) ein SBerjeic^nig ber Slbfür?
jungen ber in ber äftuftt vortommenben Aunftaufc
brütfe ifl, wie üblid) , juni ©d&luffe beigefügt. —
3« 83ejug auf eine Sljcorie ber Sec^nit beä
ßlavierfpietö, welcher Änorr in feinen , Materialien"
fo trefffidj vorgearbeitet $at, ftnbet ftdj in bem SBerte
fo viel wie nichts. SBir nehmen bcStjatb audj feine
SBerantaffung , näfycr inS einzelne einjugefycn. $m
SEBefentli^en flimmen wir mit bem, n?aö ber SBerf.
über Spaltung beö Ä&rperö, ber £anb unb ber §in=
ger in Äürjc bemerft, fo wie auty, waö er aU ©runb;
regeln ber gingerfegung (©. 88) aufftcltt, üfcerein.
©a§ bie turj abgeflogenen Sftoten nur mit bem £anb;
gclent gemalt werben muffen, wie (Seite 4 flefyt, leuch-
tet und nicfyt ein, unb alä maggebenb mögen wir
nidjt tyinnefymcn, toaö ©. 92 gefagt ift: „#at man
in ber einen £anb 9lc§tel in Sriolen unb in ber an=
ieren Sichtet, fo nimmt man bie erfle unb britte Sriolc
auf ba§ erfle unb jweite Siebtel", ©aä beigegebene
93eifyiel mac^t Mar, maö hiermit unftar auögebrüctt
werben. 3" berichtigen ifl in üftr. 395 Hufe $anb
ber vierte für ben britten Ringer, ©onft ifl und
nichts begegnet, waä fjier einer befonberen (Srwäfynung
benötigt wäre. _ j
2itt« ysatte.
<8to§e Cper, neue IDitectton, materielle IReftauration. —
Staiiencr, 2)on 3«an, @otfciti. — tfomifdje Dper. —
Dtationaloper.
Aalte borgen, frifetye Sage, lange 5lbenbe: e$
lagt ftdj tyerbftlidj an. ©ie Sweater flnb gcfcfyaftig,
bie Äunfl rerft unb be^nt fldj, wie auS langem (Schlaf
erwadjenb j bie 3ugv8gel fleflen fld§ ein, man begrübt
biefen unb jenen auf bei ©trage, ben man noc$ in
ber Sßrovinj glaubte, in (Snglanb ober ©eutfälanb,
unb lä§t fl<$ in einen furjen Äudtaufc^ flüchtiger
Semcrfungen ein über !ünfllerifd;e ©egenflanbe. <!&it
SBiebereröffnung ber reflaurirten großen JDper ifl
für ben 5lugenbtii baö Söic^tigfle ^ier. 9leflaurirt
von innen unb au^en, verbeffert unb verfeinert in
jeber Sejie^ung, nur in muftfattfdfjer nic^t. 3mmet
bie alten unb veralteten Reiben > ber neue 5lnwuc^ö
unbebeutenb , ©ewinn im ®anjen gering, fünftlerü
fc^er nämlic^, benn ber vecuniäre ifl bebeutenb: in
3eit von brei SBodjen über ^unberttaufenb graue«
(gtnnafyme, unb noc^ immer enblofer ©4iveif an ber
Äaflfe. SBarum? wenn bie Sruppe um nidjtS beffer
geworben ifl. SBarum? SBeil bie ^Jarifer wä^renb
neun ganjer SBoc^en efyne gro§e Dper leben mußten:
ba8 Witt tva$ fagenj weil ferner bie Sevölferung
grog, unb bie Neugier noc^ größer 5 weil enbtid) ba8
©ewoge ber grembeu (;ier nic^t abnimmt, unb felbfi
Ui ber Ueber^eugung , ba§ eö mit ber jegigen ^ßaris
fer gro§en C^jcr nieste fei, ein grember nic^t feiig
werben tonnte, wenn er Sßariä verlieg otync bie bes
rühmte groge Dper befugt ju ^aben. Unb bann wat
baö ©efc^rci ber Journale über bie angebrachten Sers
anberungen unb SSerfc^önerungen fo gewaltig, bag e8
ftc^ fc^on ber 2Jiüf;e lohnte ^inein^uge^en, and) wenn
von äftuftf babei gar nic^t bie 9tcbc gewefen wäre.
Unl> in ber %f)at eö ifl viel gefetyetjen jur äJerfc^ones
ruiig beä ^aufeö unb jur Sequcmlic^feit beö Sefuc^d.
^n biefer S3ejic^ung fyaben ftc^ bie Ferren ©ireetoren
©upendjel unb S^cflor JHoqueplan forglic^ erwiefen
unb, burd^ lilrc^itect unb SWaler gut unterflüfet, ets
waö geleiflct. (irflerer, ber fc^on früher Dpernbirector
war, ifl mit ©ecorationdwefen wo^l vertraut 5 ße^te=
rcr, vormald ©irector ber 33arieteö, me^r mit fiufls
fpiel unb ©aubeviüe. S3on 2Kuftf Verden Seibc
gerabe fo viel alä 9tot^ t^ut, um ein %cit)fya\\& ober
eine 5lrmenanflalt in Slor ju bringen. 06 bie Oper
babei floriren, ober $u einem Sei^aufc ober einer 5lr;
menanflalt ^erabftnten werbe, ifl nidjt vorauö ju
beflimmen. S3or ber £anb mac^t fte gute ©efcfyafte,
unb baö ifl bie $auptfa<$e. 3^len ftnb berebt, fjeifyt
eö ^ier. ©c^on von §auü au$ l;atte bie Regierung
einen guten ©tauben jur <&ad)e, unb ju ben vorjUi
ne^menben S3erbeffcrungen (junbert unb vierjigtaufenb
grancd auf ba$ tünftige S3ub{et Vorgefc^offcn. (Sin
(Srftccftidjeö bavon tonnte Verbaut unb vermalt wers
benj bad traten benn au<fy Ramend ber ©irection bie
§£. Slo^ault be gteur^ unb (Sambon. ©ad §an$
^at viel baburd? gewonnen, nur ©anger nicfyt. ©als
lerie, Orc^efler, 9ltnp^it^eater ftnb breiter unb hequt;
mer geworben \ neue treppen unb Spüren jur (SxUidfs
terung beö inneren ftuf; unb Qlbgangö angelegt, ber
Sütynebobcn auögebeffert, ber So^er neu beeorirt, \vei$
unb golb, mit rotten Sor^angen unb 3wbe^Br. ©er
2SS
innere ©aal tfi gänjlicty ausgemalt, bie ßogentoerjies
ttmg gefämadfuoß ; oben in bet Äuppelbetfe füfjrt
©p$eu3 bie gelben bec Sonfunfl bcn ©öttern beS
ßfympö »or, etwa mit unten bie ©irection ben ®Bt=
tern beö ^arterreö; auf bcm ÄJorfyang nad) tüte bor,
aber retoucr)irt, bie öeletjnung beö gro§en 8ußt burdj
ben großen ßubwig je. Aßeö jeitraubenbe arbeiten,
bie aber nacr) fcanjöftfc^et äöeife rafefy angegriffen unb
in furjer &cit tooßenbet würben. Änrj, bie Oper
f)at einen ganj neuen Anflridj befommen, einen weis
fen nSmti4> bie lange enbtofe 9Jiauer, bie, toon ber
©träfe fiepeßetier biä jur ©ränge ©ateliere unb um
bie Sie, tyre ©ebäube unb $>ofc umstiegt, ifl gänjs
lic$ übertüncht j unb atä bie farbigen Stiefenanjeigen,
bie an biefer 9Wauer prangten, unter bem neuen Äalfs
anwurf berfd&wanben , ftratylte Ui @onnenfct)ein baä
$auä in fo fettem ©tanj, ba§ bie klugen ber 93ors
übergeljenben batoon geblenbet würben, unb man allein
hieran fd^on eine ©eflätigung aller ber $errlicr} feiten
bor ftdj r)atte, weldje bie Journale für bie 3nfunft
berfpracfyen. Sinige #artc;äutige w«b ©feptifer,
roddt)c bie iournaliflifc$e ©d^önrebnerei ni(t}t fagt,
fd^üttelten bie ÄBpfe unb meinten, eä werbe bem $us
blifum bort wie r)ier toiel weifj gemalt, unb brütften
tyren Unglauben toeräd^tlicr; burefy un^iemlid^e Anwäfc
ferung a\x$, eine Unptte, in welker bie Sßarifer eS
ju einer tvtrflidr) fcanbalBfen »irtuofttät gebraut r)as
ben. 31m 8ten ©cptbr. fanb bie (Eröffnung flattj
man gab $ftta>V'6 „^übin". ©üprej fang unb
fpielte ben Steajar mit gewohnter Sfteiflerfdjaft, ins
fofern man ofyne (Stimme fingen fann. (Sr warb frei;
ttdt) flürmifefy hervorgerufen unb fogar mit Slumen
empfangen unb entlaffen 5 aber wenn ©ie in ben S31aU
tern tefen, ba§ er mit neuer, frifcr)er ©timme gefun=
gen, ba§ er g&ttlicr) gewefen, großer benn je, fict) aber:
mala übertroffen, unb waä bergleicr)en meljr ifl, fo
benfen ©tc an bie weifje SWauer, unb tfyun, ma$ @ie
nicr)t laffen fönnen. 9?ur glauben ©ie t?on folgen
Sobpreifjungen fein SGBort. ©icr) übertreffen fyei&t hti
©üprej ftet) überfct)reien. @r ifl ein großer Äüufllcr,
baä wirb SNemanb befreiten; aber fünfllerifcr)e »es
geiflerung unb Energie erfegen leiber bie ©timme
nid^t. ©ße. ©ameron bebütirtc alö SRad^el mit 6r=
folg 5 Alijarb fang ben (Sarbinal mit fräftiger ©titm
me, ©ße. 9la\\ bie (Suborie mit bünner; ^aulin ben
8eopolb. §aUnt) ifl ein äWann beä Augenblick. ©a§
bie ©irection mit itym bie Eröffnung mact}te, beweifl
Sutrauen. Au$ „Äarl VI'', jebodjj burcr) Äürjung
unb 3"fä|e fet>r toeranbert, machte »otteö Qauü, bann
bie „gaöorite", bie „©tumme" u.a.m. SBcnn ©üe.
SRaffon, bon ©üprej gebilbet, in ben Stollen ber 2Jtab.
©tolg, unb namentlich in ber Partie ber SDbetta, üon
Vielen Xageäblattern al« unübertrefftict} gepriefen wirb,
fo ifl baö für leere SBinbbeutelei ju galten j in fols
d^en Stoßen wirb SWab. ©tolg, bie wir gar nid&t jus
rücfwünfd^en, fo leidet nid^t übertroffen werben, am
aUerwenigflen bon jungen Anfängerinnen, auc$ wenn
fte Ui ©üprej gelernt r)aben. 933enn wir nod^ £)He.
b'^albert unb ben Italiener ©ettini nennen (fein
ßanbdmann Äneoni ifl abgegangen), ferner bie neu
engagirten ßonferbatoirefdjüler Scrbaö unb ©arbot,
nebfl 9Wab. hebert sSKafft, unb f^lie§lic^ bie befferen
^}oultier unb Sarr^oilet, fo ifl baö Stegifler ju @nbe
unb, wie man flefyt, ni^t allju glänjenben ^n^alt«.
Un ©irarb, SRad&folgcr ^abenecf'8, ^at bie SDper
einen tüchtigen Dr^eflerbirector. — 81lö Weuigfeit für
biefen Söinter wirb eine jweiaetige Dper genannt,
bereit $ert toon 51rago unb S3a^arb, äWufif toon 9tos
fen^ain. ©iefer geartete Äünfller, bon bem in granfs
fürt a. 9W. eine jweite ©^mpl;onie jur Audfü^rung
fommt, ifl öor einigen Sagen au$ ©eutfcfytanb ^ier
jurütfgefc^rt.
©ie 3 tat t enet ^abtn bieömal nid^t eine fo
glanjenbe 8tentree gehabt aU gewö^nlic^ ber Sali ifl.
Unb bodj eröffneten fte würbig genug mit bem ,,©on
Snan". ©aö war aber üiedeid^t ber geiler, ©ie
Sitelfeit ber ^enen unb ©amen mag babei im ©piele
gewefen fein. Sfynen ifl me^r um $ebung einer ©tanjs
rolle aU einer SDper ju t^un, me^r um einen fötas
genben Auftritt atä um ein @nfemble. Unb bo$ flnb
btefe fieute gerabe im Gnfemble fo unübertrefflich, bei
guter ©timmung jumat. Aber biefe fcfyeint gefehlt
ju ^aben, au% Unjufriebenr)eit eUn mit einem Qtm
femblejlüdf ju beginnen. Wulf) war bie SBorflellung
fatt wie ber Seifall, ben fle einerntete. Äße, mit
Au€nar)me bed Sablac^e, ber nact) gerabe übrigen^
unfBrmlid^ wirb, waren im 83ertyättni& ju früheren
Stiftungen mittelmäßig, ßoßetti, ein auögejeict)neter
©änger, geigte ftc^ alö ein fleifer ©d^aufpieler o§ne
SBärme unb ©egeiflerung , ein bratoer tugenb^after
©on 3uan. ©ie (Sorbari tjerbiente aU GLUixa noä)
am meiflen fiob. ©ei biefer ©elegenljeit gebadeten
SJiele ber SBorfteßnng »om 7ten Dctbr. 4820 mit
©arcia in ber Sitetroße. 63 war fein erjleä Stofc
treten bariu, unb auet) baö erfle 9Wal, ba§ man in
sßariä erfuhr, wad eigentlict) bat)inter flecfe. Si8 ba=
^in tjatte man ben gemeinen SBüflling mit jiemtid&er
©lei^güttigfeit jur ^)Bße fahren fe^en, jur wo^ltjers
bienten ©träfe für feine 3)tiffetr)aten, unb tyatte tva%
wenige« über bie fomifcr)en Auftritte mit bem fleiners
neu ©afl gelabt. 9?un erfl trat bem erflaunten ^8u;
blifum ber ergreifenbe 6rnfl ber Situation entgegen,
mit ber SScbeutfamfeit ber Stoßen unb ber ©eniatität
ber äWuftf, tvit man ba« aßeS bisher nid^t gear)ntj
unb e8 jog buret) bie ©emütr)er ein Anflug toon jener
Auffaffwng biefeS SJteijlerwerfö, teie fic um biefe Beit,
234
ober etwad fpater, von <S. 3:. 21. ^offmann fo geifb
voll burd/gefüfyrt warb, ©ie bieöjäfyrige SBorflellung
Benoirfte bieä weniger; fle war eorrect, aber talt, er*
mangelte be8 begeifierten unb begeifternben SebenS.
©ie S^tiener r)aben au8 Sonbon ein neueö SWitglieb
jurütfgebradjt, ©He. Eafiettan, von bet man ftc§ viel
verfpricr)t, unb bie, wie verftc^ert wirb, bort mit ©lüÄ
neben ber ^enntj Äinb r)at auftreten fönnen. 3" wie
weit biefe 33er/auptung gegrünbet, fann icr) nic^t bes
urteilen.
©ie Äomifdje Dp er flubirt ein breiacttgeä
SBerf von 2luber ein, „$aibee, ober ba8 ©er)eimni§",
£ert von ©eribe, unb ein ät)nltdt)eö, „Gilbert", von
Steber. 2lm 6ten (Septbr. trat ©He. ©arcier mit (Srs
folg in ber „23raut" auf, bie baä §au$ füllte. SBie
bie grojje Dper fyat auct) biefe Gruppe ftcr) auä bem
ßonfervatoire ergänzt, unb jüngfi ju ^öutban nod)
bie 3ögltnge (Srrarb unb SRatfyan engagirt. ©eö;
gleichen tt)ut bie
Wation als Oper ober britte lr/rifdje S3ü^ne,
auf welche je|t fct)on viel junge (Somponiften iljr 5lus
genmerf gerietet. Ob biefe fo lange vergebend erbes
tene, erfler/tc unb enblidt) erfämpfte 5lnfialt, ber eins
jige jugänglidje 3uffacf)täort für junge SRamenlofe
unb $offnungötotte, benen bie ©irectionen bi€t)er
aüe Sfjüren vor ber SKafe juwarfen, ber allerbingä
fct)lecr)t beratenen jüngeren ©eneratton wirflicr) $um
Seile gereichen wirb, muffen wir fe^enj bie 3«t
wirb'ä teuren. 93or ber §anb wenigflenS barf fte
r)offen unb ftct) tummeln, war)renb fie biö batjin ganjs
liä) gelahmt war unb iljr fogar alle Hoffnung ab
ging. ®a8 §au% , ba8 frühere olt;mpifcr)c Sweater,
wo bie SReitergefeflfdjaft be8 (£ircu3 iljre Sßintervor;
Rettungen gab, ifl nacr) grünblicr)em Umbau faft voll;
enbet-, $weir)unbert Arbeiter trugen fleißig $u rafdjer
»oüenbung bei. ©ie #£. Slbam unb Sttirecourt fle*
r)en att Unternehmer an ber ©pifce-, bie ©efcr)icr)te
ir)re8 ^Privilegium^ unb ber vom ättinifterium bafür
verlangten (Summe Don $unbeittaufe»b granc* jut
Unterfüifcung beS hinfälligen minifterietttn Statte*
„bie 6poc§e" f)at 8arm genug gemalt, unb ifl, ba
fie mit einem gewiffen geheimnisvollen ©unfel umges
ben ift, unb von oben t/er nid&t birect wiberlegt, fons
bem umgangen worben, audfj fcanbaloS genug. SEBit
wünfdjen bem Unternehmen einen moralifö gtütflic^es
ren gfortgang aU ee fein Anfang war. SSau unb
Vorbereitungen, Engagements, Sinftubiren, groben,
aüeö wirb mit großer S^ätigMt betrieben, ©egen
Snbe SDctoberö, mc man glaubt, wirb ba* #au8 t™-
geweift werben, ©ie Eröffnung pnbet Statt mit
einem muftfatifäjen 5ßrotog, gu welchem fettfamet
äBeifc 3Jie^rere beijteuern: Sluber, §aleö^, Sarafa
unb 31bam. SGöa^rfdt)etntidt) eine Empfehlung unter
bem Spatronat biefer Ferren, ©ann beginnt ben 9tei»
gen eine Dper „©aflibelja" ton SWaißarb, Sert »on
©enncrtj, wa^rfc^ einlief eine ©ramatiftrung beö um
gtüifeligen Victor ^ugo'fd^en Xotebanifd^en SBaljns
pnnigen, ber ^ier unter Begleitung ber @tra§enorget
fo lange fein ermübenbeS SBefen trieb, unb im 9te
frain (üermut^li^ in listen ©tunben) fo felbflbewu§t
fein £eib flagte, wie ber SBinb, ber toon ben Bergen
weljt, i^m baö ^irn üerrürft. ©iefer Oper folgt eine
tton bem belgifdjen Eomponiften fiimnanber, ber Dor
einigen S^ren mit großem Äoflenaufwanb nebfl -3öw^
natiflen s geftma^l mehrere feiner Eompofitionen im
(Saale beä (Sonferüatoire aufführen ließ, unb baburet)
einen gewiffen 9luf ju erlangen wußte, ©er Sert ifl
toon bem tjerfommenen geiflreid^en STialer unb ©ic$tet
©erarb be ««erüat. 9U8 britteö SBerf wirb eine dm
actige fteine Oper üon bem talentvollen Violoncelli
tjirtuofen SDffenbac^ folgen, £crt von (Saints©eorge8,
au& welker bereite mehrere allcrliebflc Hummern in
feinen Matineen mit Beifall vorgetragen würben.
Qlucty ifl von einem größeren SBerfe von 5lnton von
Äcntäfi, bem ^ßianiflen, bie Siebe.
(®$luf folgt.)
Ueberftc^t ber neueren erfc^etnungen auf bem ®cbietc bet 2Kuftf*
3fÄt ^Jmno forte.
TOobeartlfel, Jabrifarbeit.
tt. Vlatytt, ©p. 108. Valse sentimentale. Siegel
u. 8toll. 224. ngr.
Selber ftnb toir genötigt, bie ©erfe biefe« Gumpoutfieit,
bei» tt»(t froher felbfl gu ben bebeutenberen ?Jfaiiofortecoinpo?
nitlen ber Wtmtlt iahten, je^t in bie Sfcubrif ber gabrifarbH*
ten )n nehmen, fc ^aben biefelben an ntnftfaUfd^em fflert^fe
236
Ktiorei* liefet tBaljer ift getoibnlld} mb »iel }u lang, in
btt $U«fubru»g von mittlerer 6<b»ierigfeit.
€♦ 9tat)et, ©P« 109. Ma pelite Barque. Romance.
Siegel n. 0toU. 17£ ngr.
gfir ben Dilettanten ber Tonart »egen (®e«*Dnr) Won
§n fetter, nnb für ben aRnftfer nidjt tniereffant.
<£♦ SKatytt, ©p. HO. Impromptu. Siegel u. ßtoü.
17+ ngr.
jtönnte ebenfan« SGÖatger beiden, iöon mittlerer <Sd)toie«
rigfeft.
Sänje uub SRdrfdbe.
So^K ©ttttgl, ©p. 21. neua-fieber. Walffr. 8rt)le-
finger. -j- €ljlr.
— — — , ©p. 32. ßommerluft- Polka. €b*nb.
7+ 8gr.
S* 3Bieprtd)t, Örofjer ÄarCcI) ber ßerliner örljütf en-
gübe. Aönigl. preuffifrljer ÄrmeemarCcI). Cbenbaf.
7+ 8gr.
Un« fdjeint, e« muffe TW gut barna$ tanken, refp. mar;
fairen laffen.
gut SPtanoforte ju triet ^änbett«
©♦ SRc^CtUeet, Struensee, Tragedie de Michael
Beer. Arrangement p. P. ä 4 ms. par C. Klage,
ödjlefmger. 4 9t)lr.
(S. Älage ^at fidj bur$ feine treffifdjeu Arrangement*
in bei SRufifwelt rüi>mlt<4ft befannt gemalt. SWit grofjerGJe*
ttanbt^elt nnb feinem mufifalifdjen ©inn »ei§ er bie Slang*
»Irrungen be« Drdjefter« auf ba« $ianoforte ju übertragen
inb mit ber öigentyümltdjfett beffelben in (Sinflang gu brin*
gen. @o medjanifd) bie Arbeit be« fcrrangiren« in vieler
$inffd)t au$ fein mag, — man erOnnt au$ bei i$r fogletdjj
bie ©Übung bejfen, ber fte Vüübrac^t, man unterfd^eitet balb
ben äünjUer fcon bem #anfrroetfer. Da« »orliegenbe Slrran*
gement ift butcfctoeg mit fünfl!erifd>er (Sinfi^t gefertigt nnb
»etbient bie »ollfle Anerfennung. Die 9Huftf feibfl ifi föen
bei ber Anzeige be« (5laüferau«jng« befprodjen »erben. $ier
nnb ba n*4ren einige Anbentnngen ber 3nßrumentation man*
fd>en«roerfb getoefen.
3* Stummel , ©p. 26. Fantaisie sur des motifs de
l'opera : Ernani de Verdi. Srijott. 1 Jl. 48 fit.
Der SJerf. f)at eine gute ©en>Äfferung«metbobe, oietlei^t
bnrfte er mit Wufcen Ui bem ffitefenbau »ertoenbet »erben.
% Jpalpbtt, Secljg Srjmpljontm , bearbeitet fnr piano
)u vier Ijänbtn oon 3ul. Änbree. ttr. 1. in Es.
llr. 2. in D. ©ffenbarr), Änbre. 3ebe 2 Jl. 24 Ar.
Die Bearbeitung iß gelungen nnb fetyr leidet gehalten;
bie 3lu«ftattung gnt unb gef<$macfüoU.
©♦ DttÖlotO, ©p. 68. «tuintetto (Ifr. 27) fiir 2 öio-
linen, 3Uto unb 2 Ptoloncell, 4I)änbig von ülock-
witf. Äiftner. 1 8ljlr. 20 ngr.
Da« juiefrt erfäienene Ouintett biefe« SReifter«. dine
genauere 33efpre$ung barüber finbet fid) im vorigen SBanbe
ber 3citf$rifr, 9fr. 42. Die Bearbeitung ift gut.
S3eft)rcd)en »erben:
fft* ©Äumatttl; ©p. 52. Ouvertüre, Scherzo et Fi-
nale, fliftner. 1 €l)lr. 25 tlgr.
8t 9lagel f ©p. 5. Sonate. Cremen, fljampe. 1 9^1r.
ftür ^ßtanofotte unb ©toIonccD.
% ©etttfdjta, ©p. 13. Sonate, fiofineifter. 1 tl)tr.
20 Hgr.
Da« gPerf bietet nid^t« D^ene« unb ©rofjartfge« , bod>
berrfc^t in i^m ein beutlidje« ©treben, ©ute« jn geben. Die
5(n«fübrung in ber fcorm la§t auf bie ©efi^icflicbfeit be« 98er*
faffer« febüe§en. SWan mag gern bie ©onate al« SBorberet*
tung für größere ffierfe biefer Art benu^en. ^>it (SeKoflimme
iß leidjt au«jufü^ren.
ftüv tyianofvtte unb Stteid^tnflrumente«
fj. ©at>ib f 12 Melodies pour Piano et VceUe.
SMjott. ^eft 2, 1 ^t. 48 Ar.
gortfefcung t?on bem in Dir. 31 befangenen fönfe.
3ttteIItgett$M<ttt+
JR. Schumann
Op. 61. Sinfonie l¥o. 9 in C.
Für Orchester in Stimmen vollständig 9 Thlr. (da-
von einzeln: erste Violine 25 Ngr. — zweite Vio-
line 20 Ngr. — Bratsche 22| Ngr. — Violoncell
und ßass 1 Thlr.) Partitur 5| Thlr. — Für Pia-
noforte 4händig vom Componisten bearbeitet circa
2^- Thlr.
Um die Anschaffung zu erleichtern, berechne ich an V o r-
ausbesteller gegen Baarzahlung nur £ der angegebe-
nen Ladenpreise, also: Stimmen vollständig 7 Thlr. 6 Ngr. —
236
erste Violine 20 Ngr. — zweite Violine 16 Ngr. — Bratsche
18 Ngr. — Violoncell und Boss 24 Ngr. — Partitur 4 Tblr.
16 Ngr. — Vierhändig circa 2 Thlr.
Die Orchester -Ausgaben erscheinen in diesem Monat; der
4bändige Auszug wahrscheinlich im Januar.
Leipzig, November 1847. W. WTlUtling.
Die in diesen Blättern mehrfach rühmlichst
besprochene Oper:
„Die Braut vom Kyoast"
von Henry Mäitolff
erscheint in Kurzem in vollständ. Ciavier -Auszug,
so wie die Ouvertüre für's Pfte. zu 2 und 4 Händen
und für's Orchester, nebst allen Arrangements mit
Eigentumsrecht im Verlag von
G. JV. Meyer jun.
Brannschweig, Oct. 1847.
In der K'önigl. Sachs. Hof - Musikalien -
Handlung von CL JP« Meter in Dresden ist
so eben erschienen:
Henkelt, Ad», Rhapsodie pour Piano. Oe. 4.
Deuxieme edition augmentee et corrigee par
l'Auteur 10 Ngr.
Mayer, Ol., Souvenir de TElbe. 1er Divertis-
sement pour Piano. Op. 95 b. Edition raecoureie
par l'Auteur 20 Ngr.
, Le Sourire. Fantaisie pour Piano. Op. 107.
20 Ngr.
Bei JP. IS. €7. Kteuckart in Breslau ist so eben
neu erschienen und durch jede Musikalien- und Buchhandlung
zu beziehen:
Kinderheimath. Sammlung leicht fass-
licher Lieder für die Jugend, ein- auch zwei-
stimmig zu singen mit Begleitung des Piano-
forte, componirt von jMoritz JLErnemann.
Preis nur 6 Sgr.
Dem zarteren Jugendaller angemessene Lieder sind jetzt
fast in jeder Familie Bedürfniss geworden ; bei dem Mangel an
hierzu ganz geeigneten Gesängen werden obige höchst anspre-
chende, den Kinderstimmen trefflich angepasste Lieder ein höchst
angenehmes und nützliches Geschenk für die musikalische Ju-
gend sein. Der Preis ist, um die allgemeinste Verbreitung mög-
lich zu machen, auf den dritten Theil des üblichen Nolenpreises
gestellt.
Im Verlage des Unterzeichneten ist erschienen nnd in allen
Buchhandlungen zu haben :
Die GesangkunSt oder die Geheimnisse
der grossen italienischen und deutschen Gesang-
meister alter und neuer Zeit vom physiologi-
schen, psychologischen, ästhetischen und päda-
gogischen SUndpunkte aus betrachtet, mit Be-
rücksichtigung aller Erfordernisse, von denen die
vollendete Ausbildung eines Sängers abhängig ist
Systematisch bearbeitet, durch anatomische Tafeln
erklärt, nach eigenen Erfahrungen erweitert und
durch eine rationelle Basis zur Wissenschaft er-
hoben von C. G. IVehrlich, Privatgelehrten
und Lehrer des italienischen Kunstgesanges zu
Leipzig. Elegant brosch. Preis 1 Thlr. 18 gGr.
(1 Thlr. 224- Ngr.)
JP* Gm Veubner in Leipzig.
Bei JP. JF. Visstner & Co. in Minden ist eben
fertig geworden:
Flggmer, W. f Zehn leichte mit Fingersatz be-
zeichnete Uebungsstücke lür das Pianoforte.
Zum Gebrauch neben jeder kleinern Clavier-
schule. Pr. 12| Sgr.
Unter der Presse ist:
FiSSmer, W., Kindei -Ciavierschule. Pr. 1 Thlr.
Herr Prof. Dr. A. B. Marx hat folgendes Urlheil zum Ab-
druck in die Schule geschrieben:
Auf den Wunsch des Herrn Verfassers habe ich
vorliegende Kinder -Klavierschule durchgesehen,
und bezeuge ihm gern, dass ich die leitenden
Gedanken, so wie die Bearbeitung für richtig und
Erfolg versprechend halte, dem Werke somit Ver-
breitung und Anwendung in weitern Kreisen
wünsche.
Berlin, den 4. Aug. 1847. Der K. Professor
Dr. A. B. Marx.
Knlffer, E., Quartett für Pianoforte, Violine,
Viola und Violoncello.
Gegen Ende dieses Jahres erscheint:
Grläntzer, F. W. f Heber Tonleitern und
ihre Verbindungen; über Stösse, Combinations-
und mitklingende Töne, Tonleitern, Tonarten,
sechste Stufe in Dur und Moll, Stimmung der
Tasteninstrumente, namentlich der Kirchenorgel
nach dem Pendel ohne Stimmgabeln, er. 8. Pr
10 Sgr.
Aus dem Nachlasse eines rühmlichst bekannten Musik-Ge-
lehrten sind noch verschiedene musikalische Werke ans älteren
Zeiten, auch ältere neu aufgelegte Werke, neuere Kirchenmusik,
Oratorien, Opern, Instrumentalsachen in Partitur zum Studium,
Singübungen und andere Schulen, Orgelsachen, Pianofortesachenj
Concerle und gute Kammermusik mit und ohne Begleitung so-
wohl im Ganzen als auch einzeln zu verkaufen. Das geschrie-
bene Verzeichniss liegt zur Durchsicht bei Herrn J\ Whist*
Hnq in Leipzig.
Drutf v#n 9t. «udmaun.
VL e n t
iiif$tbft f#f
SBetanttocrtlt^et 9tebaeteut:
@iebenunbj!t>anjigftet Saut.
M 40.
33 er 1 e a t v i
Stöbert «riefe in £eip)t$*
3)en 15. Sotembtr 18«.
Eon tiefer Beitf^. etfdpliuii wödjeuilfdj | $ref* fce* Saab*« von 53 flint. 2 ] / 3 2 f?l'r.
2 Kammern ucn 1 aber iVi 59ogen- i Snjerüonfigebüljren Me 53etitjeile 2 51gr.
Abonnement nehmen a£Te ^Jtfiflmtcr, ©ndj*
an«fif i unb Aunft^anMun^en an.
3n^(llt: JDa* Xi&xlatyi SJtefKüeb. — Äktne Leitung, Za$t€$tfäi$tt, airrmtfötr*.
£>a« Xtarböd^et 30? ofcUfeft.
d£ geljt nun beinahe in ba§ jhnite $aljr, baß
ein SGerein toon ©urgent ber, r^einpreußifdjen Statt
5Erarbadj an ber äftofef einen erflecffic§en *ßteiß für
bai befte üolfättyümfi^e aftofetlieb auäfätieb, unb
behalt alte beutfajen ©tdjter unb ^onfefcer jum Söetts
tamjpf auffctberte, ©te ebleu äSürget ton Starba{$
waren freili<$ uic$t re<$t im Äfaren über bie Slufc
gäbe, unb begriffen niajt gan§, roelcbeä teilte, unb
bot$ roieberum ioelc^eä fc^teere ^Jrobeftütf fie verlangt
Ratten, tute in unfeten £agen fidj bet mütclaltetlinje
äJthute* unb Sfteiffrr fändet in ben ©idjtcr unb £ün=
feger, in £tcei von etnanber abrccidjenbe, vi et fad? fidj
mtberfheitrnbe Äunfijtueige getieften fja&en, bie fi^
nur fyti unb bort vereinigt finben mögen, in bet
Bereinigung aber in ben fegten 3&^utitertni nut
untergeordnete Btütt/en getragen tjaben.
Ratten bie finnigen ©ütger von ^rarbaäj biefeS
redjt ermogen, ba'tten fte ferner firfi baö Unzeitgemäße
tton ben SBettfämpfern verlangt, unb ben *ßrei#
lieber gereift , ftatt beä großen gaffcS äftofelmein,
bem (Sinjigen, ein mittelgroßes fraß beut iüdjtigflen
Äieberbu^ter, ein ^meiteG bem tü^ttgfien Sieberfeßer
in SluSft^t gefteflt. Sie mürben baburdj it/rem 3i*le
Viel na^et geructt fein, baö Urteil über bie eiugcs
fanbteu SSerfudje bebeutenb etleidjtert tja&eu, mürben
juerfi bie beflen SRofenieber aU ©i<$tung ermittelt,
unb bann bie befferen, etma jetm °ber jmBIf lieber ben
%cx\ fegern übergeben tjaben, bamit biefe tu freier T&tifyi
nadj ifjretn {Dafürhalten bie beliebigen bearbeitet §&U
ten. ©ie ©i^tuugclverfiänbigen Ratten bie etfie ©e^
fdiföorenbauf gebilbet , bie Sonfunbigen bie jmeite.
9cad^ ber einmal gefleßten Aufgabe mußte aber je|t
bei ©if^ter feine Arbeit felber tcnltd) bearbeiten, irad
gciüt§ nur wenigen mcglidj mar, über jttfj einen bei
^reunbeten ^onfeftcr fu^en, njela^er ft^ bann o^nc
Stuötcabl mit bem einen gebotenen J&iebe 31t öerfiia^en
ijatte, ober aber mußte ber ^onfeger ft^ felbcr bie
SSJottc tierfrtjaffeu* ^iou ben ju $unberteu Ijerbetge*
firBmten Äiebern §?t eiltet in ber leiteten SSetfe ttoß=
enbefeä bm ^Jreiä erhalten, feiueS, ivc(d}cd von ben
brei ^rnöricfitexn ald ba% üotjüg tiefte fcejeia^net,
fonberu nur aU ein miuber = guteä in bie 3^1 ber
beffereu aufgenommen mar, aber eineS, n?el<^e§ bei
aßen breien auf biefer Steige ftanb, benn bie Urteile
lauteten fo berf^iebenarttg, baß jeber 3Keifier anbete
S3or^üg(i(^Feiten, anbete §luäge$eidjnetf?eiteu anfügte j
nut in biefem mar man einig. Söit bürfen unö no^
fein oottflanbigeö Urteil über ben ganjen SBert^ be8
^JteiötSHt?feltiebeä erlauben, tnbem ber touüdje S^etl
bejfelben no^ ntä)t burd? Sftotenbruef tjeroffenUi(^t
morben, Uch in ben meifien Journalen bie äöerie
beä ^reicJtebcä mitgeteilt p"b* (fegen biefe SSorte
aber finb fdjen ^ier unb ba Stimmen ber Stnfe^tung
aufgetreten/ unb §&%tn rt/etnifdje Siebter it)rc Öieber
in anberen 3*i Triften aufgefleßt unb fo gleidjfam
an ba§ SJolf (id^ berufen. SKan ^at tveitet be^aup*
tei: ba§ gefroute Sieb bemege ftäj in feinem uoIfä=
t^iinlit^en -iÜlaaßc, eö ^abe ein SSort „Siege fen",
baä unbeutfdj lim^t, eS fei ^ulegt eine Sta^a^mung
eines fiiebrä, übet größeren ©ebiä^teä von £J)fartiue,
238
ber felbcr äWitfämpfct gcroefen unb nun gleid^fam
Iura) $d) felber gefd&fcigcn toütbe. äKan $at mit
alten biefcn {Behauptungen, bie wo^t grojjtenttyeiä »on
bem Weibe, tfcn brr »erlebten (Sitelfeit aufgefaßt nw^
ben, llnredjt gelobt.
2Ba8 juerjl baö S3olföt$ümlic$c bed SKaafje«
Betrifft, fo mag ber unparteiifd^e Scurttyciler nur eine
Sammlung beutfdjer oolfötfyümtidjcr Sieber, beutfd^cr
SSolföliebcr, ober bcffcr ju SBolfölicbern geworbener
Sieber burdjblattern, um ju flauen, toeldje mannietys
faltigen SBenbungen fyer baä SBolfägefür)! angefpros
äftn fjaben, von ber ernflen ßform beä antifen ©iflis
<$onä, bic in bem fogenannten Sicbtingälicbe Scan
$ßaul'd bormaltet: „Namen nennen bic$ ni<$t, bidfj
bilben ©rtffei unb Sßinfel it.", herunter biä jum fTies
f enben ^amhtö, in atten 2luöber)nungcn. SWan fann
toot)l §ier fagen, bafc ber 3fl»"fcuä bie Ijäufigftc gotm
fei, ba§ aber im Slßgemcinen bic SJhifif, bic äöctfe,
bie äMobie fyier ein Sieb jum SBolfötteb gemalt,
Ü6er bie ä}otf$tr)ümli<$feit cntföieben §abc, bafj ba$
lentfäe Sactgefityl in äfluftf unb Sichtung bie größte
2Wanni<fjfaltigfcit jula§t. SBtr geben ferner 311, ba§
baä SBort 83ogefus ein unbcutfcfyeS fei, ba§ eä ji8s
renb in bem ©ebic^tc auffaßen muffe; fo leitet alö
e8 aber im erffrn ©nttmtrfe mit einfrieren fonnte,
eben fo leicht lägt ftc$ biefe SWilbe, rote bie SWciflers
fanger fehlerhafte SBeröfüfje unb 2Bortfü§e 31t nennen
pflegten, auSmerjen, lagt ft<$ bem ©cbid^tc ber urs
bcutf$e Warne SBaögau, ober wie er auety toorfommt,
8Bafid;engau einfielen, ©ie britte 9?üge, welche,
n>ie eä f^eint, 3um Sortiert bc8 (SdjriftfhßerS $far;
TiuS aufgefaßt roorbcn, alä trenn ber ganjc ©ebanfe
beö gehonten ©ebid^ted ein frember, ba8 ©cbidjt alfo
ein Plagiat fei, tfl, ioaä ben §xn. ^SfaniuS anbes
langt, ganj ungcred&t, obfäon wieberum bie ©adfje
boety nify ganj au8 ber fiuft gegriffen fein mag.
$ier flehen aber $r. ^Sfarriuö wie ber $preiäbidt)tcr
im <Sc$mudfe frember Öebern. S3eibe Ratten ben ©es
kaufen iei unferem beutft^cn Stiller, ber in feinen
ßpigrammen fcon ben bcutfdfjen Bluffen, uon Sttyein
unb äKofel fagt:
?ange umarm' iä) fdjen bie Jotåifcte 3ungfrau,
2lber noef) Xjat Fein <Sor)n unfere (5r)c bcglücft.
2öenn nun ber ^Sreiäbid^ter ben ©ebanfen beö großen
©i^terö, ben jener in epigrammatifc^er Äürje geges
ben fyaüe, in einem gefälligen Siebe erweitert, i^n 3U
ber ©pi^e eine« Siebeö ma<$t, fo fann ^icr »on feis
nem gro6en Plagiate bie 9tebe fein, fann fogar tint
Söieberfy iegclung , eine Sle^nli^feit ber ©ebanfenbifs
bung unterließt werben.
SRad} allem S3orliegenben »erlautet bergeflalt,
bafj an fein tooßflanbigeö Urteil gebaut hjerbeu fann
unb barf, bettor nic^t bie ebeln Surger von Xtats
bad^ ba8 gan3e $rci«lieb (SBort unb SBeife) UerSfs
fentti$t ^aben. ^m Ättgemeinen wäre aber ju ttihts
fd^en, ba^ biefe 83örger üon Srarba^ nid^t blo«
baö oft Sejetd^nere ^tei^lieb burdj ben Stotenbrutf,
ber je^t beinahe überaß, unb fefyr biflig gegeben toets
ben fann, herausgeben mBd&ten, fonbem tttoa ein
©u^enb, ober ben »en ben ^reiörid^tern be3eic$netcn
Sluöbunb ber großen SDlenge beö ©ingegangenen, ba§
man bemnat^ beregnen fonnte, bag in biefer ©amim
lung Juenigflenö bad Sluögeseid^netere aße$ beffen ents
galten »are, wcldjeö auf ben 9luf ber Erarbad^ct
eingefanbt »oorben. ©in ^eftd^en, tt>cl<$e8 a\i$ an
fünfjig Sieber, ober minbcftenS 25 biefer Stützen
enthielte, itürbe für bic 9Kofellanbe, für bie 9tymu
anroo^ner, für gan3 ©eutfd^lanb ein fd^öneö ©efd^enf
fein unb gctüifj fo »ielfad^e Sfcnatyme pnben, bog cd
bic Äoftcn ber ^erauögabe beefen miigte. ®urc§ biefe
$eran«gabe njürbc baö eble Dpfer, njeld§e8 bie Srar=
bac^er bei Slufforberung jum ©efangsSurnei braefc
ten, bic geeignete irürbigfle Slnerfennung ftnben, unb
gulegt »ürbe burd& biefe §Beroffentli(^ung ba« 83olf,
getrifj ber befugtefle Stifter in <&a$en be« 93olHs
liebe«, 3um Stifter über baö »olfölieb gefegt, fo baf
p(^ binnen Äurjem auf bie un3tt?eibeutigfle SBeife funb
ttyun mü$te, ob bie ^reiöri^ter tfc$ geirrt ^aben,
wobei 3uglcid^ ba3 anfprec^enbfle 83olfölieb ftd^ er^
mittein liege. <r\;»„„„v>
*iu x a m n 0.
Sltint 3ettung.
Uebcr ben h?egen feiner ©treüigfeiten mit bem SKnflfbir.
Sßilfe and) in biefen ©I. öfter genannten JDrgelbaumeifter
6$ul)e f^reibt man und:
„3n berfclben Zeit, in ircldjcr 2J?uflfbir. SBilfe fein er*
M ^amp^ilet gegen (S^ulje »croffcnUfdjt ^attc, erhielt le^
terer *on bem (5ont>ente ber 3)omfir^e $u Bremen ben «nf^
trag, ju einer für bie bafige $>omfir<$e gu erbanenben nenei
gtc§en Orgel einen Slnfd&Iag einjnrei^en. Slufier tym ^aben
mehrere anbere Orgelbaumeifter glei^faß« STnfd^löge über*
fanbt. Um mit »eiliger ©eirigbett bem »orjügli^en !Wef|ier
ben &au ber neuen 2)om*£)rgel übertragen gu fönnen, 1>at
auf Seranlaffnng ber genannten 33e^örbe eine ^Deputation bas
figer facbfunbfger SWSnner fürjlf^ eine Steife über Hamburg,
SBfamar, ©erlin, *alfe, ?ei^ig, S)re«ben, «galberfiabt, Sraun*
fc^toeig unb anbere <5täbte gemalt, um au§er ben €<$ulje#
fdjen 3Berfen fotoor)l bie berühmten Älteren €rgeln biefer
Stäbte, al« aud^ t>te nruerbaueten ber bafelbfi lebenben SWei*
fter fennen §u lernen. JDiefe Deputation f)at nun befonber«
in «erlin, 2>re«bcn, 8eipjig treffliche neue Orgeln gefunben,
239
snb fidj in einem fdjriftlid)en 93eridjte baljin au«gefprod)en,
bafj „unter aßen biefen fronen Werfen bie »on 6$ulge
erbanete Orgel ber 8Warienfir<$e gu ©{«mar, fowie bie Dom*
Orgel gu $alberffabt ben erften $lafc einnehmen." 3n
golge biefe« Urtyell« Ijat bie ©renter SBe^örbe bie Erbauung
ber Dom*Orgel bem pp. ©d)uige übertragen, nnb feiert ber*
felbe nun bnr$ biefe Änerfennung feiner feltenen 2Ketfierfd)aft
nber feinen ©egner ben fc^önften ©feg."
£ei 2ttaibieur in Äöln ijt in biefen lagen bie tomifdje
fSolföftumne, ber Srtnmp^gefang bc« erwadjenben Italien«,
m fauberem 9coienftid)e mit urfprüngli($eu unb untergelegten
beutfdjen ©orten erfdjienen, nnb erfdjeint ebenbafelbft in an*
beren ausgaben mit franjöfifdjer , tjollänbifdjer nnb englifd)er
Uebcrfcfcung. Der »ielerwäljnte ©efang l)at audj am Steine
Auffegen erregt, unb ijt ntd)t nur rafd) auf alle ^ianoforte«
gewanbert, fenbern aud) bereit« in SKuftfgefellf djaf ten , ©e*
fang»ereinen, fogar auf ber 53ülme oon Äöin gefungen wor*
ben, xoit benn einmal ber Deutfdje ba« grembfcerübergegogcne
lebenbiger aufgreift unb augenblicflid) Ijöljer fdjäfct, al« ba«
in feinem s Jßaterlanbe aufgeblühte, Sökljrfdjeiniid) bürfte aber
bie römifdje iBolf«i^mne, biefer fiobgefang auf $iu« ben 9tcn,
weber lange auf ber glatt) be« £age« fdjweben, nodj tiefer
tat $olf burd)bringen, inbem feinen frönen ©orten ba« ei-
gentltdjc #erg ber SJlelobie fe$lt, ba bie 2Beife fein eigene
lidje« SSolfalieb, gefdjwetge ein beutfd)e« ißolfalteb bilbet, fon*
bem meljr in ber Slrt gefegt ifi, wie n>ir bie Strien unb 2(rict*
ten in ber <5<$ule 53elUnt'« unb ^Dcni^ettfd ju «fcunberien ge*
bredjfelt finben, fo ba§ mir ffe gar ni$t mit älteren lje«peri*
fdjen üBelfoflängen, bem „o sanetissima" unb anberen äfyns
ltdben »ergleidjen fönnen unb bärfen. D.
SEBir entnehmen ber Xtutonxa, 9lx. 23, eine 9luf gäfjlung
seo jefcigen «ßerfcnalbefhanbe« ber Dre«bner SRännergefang;
Vereine: Sirion, Sieberfrang, Stebertafel, Obeon unb Orp&eu«,
welche, nad) bem am ©ängertage ausgegebenen namentlichen
©crjcic^nifie, au« 220 SKitg liebem, baranter 17 Qljren« nnb
13 aufjerorbenilidjen, alfo au« 190 (Sängern befleljt. 9luf bie
einzelnen Vereine verteilen ffd) blefe folgenbermafjen : 2lrion
(Direcior gr. <S$ulg) 17 SWitglieber; Sicberfrang (giebermei-
fler 3. Otto) 1 (Sljrcnmitglieb ((§. g. Bbarn, ber befannte
SRänuergefang > (Somponift , früfjer Siebermeifter be« herein«,
jefct Gantor in Seignig), IS aufjerorbentlify (niefct fingenbe)
unb 22 orbentlidje SWitgliebcr, in <Sa. 36 (oon benen am 2.
#ugufx ein fer)r tätige« unb treue« burd) ben £ob bem 33er*
eine entrtffen); Siebertafcl (Siebermeificr gerb, filier), 6 ®fy
renmitglieber (Dr. Sluerbac^ in £efbelberg, fflaron v. ©urgf
in »urgf, ^oflit^ogra^ g. gürftenan, $dtelicr ©erflfam^,
@tabtmu(tfbircctor Wartung, ^ofrat^ Dr. 3. ÜJJofen in Olben^
bürg) unb 61 imrHify aWitglieber, gufammen 67; Obeon
(fiiebermeijter gr. ®nügc) 7 (Sl;renmitglieber (bie norbbeut^
[$en SKaler 3- nnb ?. öijler«, 51. unb 3- ©rüber, tfinbermann,
>5tammam, (Steffen) unb 25 orbentlicfce, in Sa. 32; OrpT;eu«
V^ircci.3.®.üflüKer) 3 ©^renmitglieber (bieÄapeflmfir.S. ©.
Steiffiger ^ter, Dr. gr. ©d^ne iber in JDeffan, IDiaconu« (Sbeinu
SBagner in SKarienberg, früher ©ecretair be* herein«) nnb
67 toirflicfte SKitglieber, in <Sa. 70. d« erfcfceint hierbei eine
iDiffereng oon 2 (bie ©injafjlen geben bie ©efammtfumme 222),
bie ftd^ inbef baburdj erflärt, baf groei ber SRitglieber je jtoei
Vereinen angehören.
£age$gefd>t$tc*
Weifen, Concette, ©ngagetnen« xc. Der fdjtoebiföe
^oncertmflr. ^tatti toirb in $rag unb ffiien auf ber $ebal*
iarfe ßoncert geben; — bie Sdjtoeben benfen Sllle reidj, »ie
il)re 3enn^?, au« Ü)eutfc$lanb Reiben ja fönnen, aber e*
glncft niä)t allen fo! —
Die $ianiflen fBillet unb £ebe$eo »ec^feln in Sien
jeftt mit iljren (ioncerten ab.
graulein b. Ctrabict 1>at bei il)rem Striüt in Dre«ben
eine folibe, fixere ©tlüung be« @timmmaterial«, eine gernn*
bete, flare gorm be« ©ortrag« unb einen geizig belebten, ge«
füllten bramatifc^en S(u«brucf gegeigt, nnb toürbe für leiben«
fe^aftlic^e Partien eine Sucfc ber bortigen Oper au«füllen.
©ebrüber ©ta^lfnee^t unb ^err S6f4(otn in Serlin
geben Xrio*(Sofreen.
«Wuflffefle, Äuffu^tttttcjett» SWenbel^foJn'* „düa*"
toirb nun aud) in ber berliner ©arn ifon«!irc^e unter SWupfbir.
3. (Sdfjneiber'« Leitung aufgeführt; mitwirfen »erben grau
Äöfter'<Sd)legel, grl«. 6a«par^ unb 2öroe, unb bie $«&. 9Ran*
tiu«, 3Wief*e, läppert, ©c^mibt, fo toie bie f önigl. Äapefle
unter Soncertmfir. Sflie«.
3n fcetygig rcurben vom ifien 5lng. 1846 bi« ba^in 47,
alfo in einem Saljre, 114 OpernvorfJellungen gegeben, roogu
36 oerfcr)iebene Opern »erwenbet tourben, »on benen 5 gang
neu unb 11 neu einjiubirt waren.
9teue £)petn. Der Gomponift ©tegftieb ©alomtrn
an« (5open()agen befiubet fic^ in Berlin; er Ijat ber Snten^
bantur gn>ei Opern eingereiht, bie in (5open^agen Bereit« ge*
geben würben.
Suögeic^nungett, ©eforbetungen. Dem SRdnnet»
gefangbeeein gtt Waab ift gro§e (5^re »ibcrfaf>ren : er Ijat
ba« (S^renbiplom vom herein ber SWuRffrennbe in Bonbon unb
eine ©inlabung borten gu feiner näc^ften grogen SWnfifs
auffuljrung erhalten; — ba toürben bie SKeifefpefen öt»a«
fofien! —
XobeSfälle. Der große ^erluft, ben Seipgig nnb bie 3:on^
fünft ber ©egentoart betroffen $at, ift f$on allgemein befannt
geworben. 9lm 4ten 5Wor>ember 9(benb« 20 SWinnten na<$ 9 U^r
ßarb gelijcSDleiibel§fo5n»SBart5olb^. Gr war f$on un*
wo^l »on fetner JReife gurüdgefe^rt, nnb e« geigten ffd) bei
i^m balb bie (Symptome be« @4lagfluffe« , ber benn an4
gwei SWal erfolgte. Anfang« befanb er fi(^ no$ fo weit
wo^l, bag er au«ging, ober wenigften« au«ge^eu wollte, unb
240
geigte fic$ in«befonbere vor bem gweiien ©djlagfluffe nod) feljr
munter unb Reitet. Salb aber trat eine augerorbentlid)e dm*
J>flnblfc$feit be« Äopfe« ^ervor , fo bafj vor [einer SBoljnuug
anf ber ©trage ©trol) gelegt »erben mugte. 9ln bem Sage
feine* $obe« trat völlige Warnung ein. SBon Kafynlttag«
9 Uljr an lag er völlig empfinbung«lo«. Um 6 Ufa fcfjon
fonnte man laut fpre<$en, oljue ba§ er e« wahrgenommen
1)attt. S3on ärjtltdjer ©ette Wirb feine äranffyeit al« apo-
plexia nervosa bejeidjnet. ©onntcig« ben 7trn November fanb
bte Xobteufeier <&tatt. 93on ber 3o^anni«ftrc$e bewegte ftcfj
$alb 3 U$r Kadjmtttag« ein langer 3ng von grennben nnb
©ereljrern be« SÖerewfgten na$ bem in ber £önig«firage He*
genben Xranertyaufe. iBon ljier au« eröffneten ben 3ug l*>*i
<5&öre, bie abwedjfelnb eine £rau*rmufif ertönen liegen *).
93or bem reidj mit Jahnen unb ©lumen gefömücften ©arge
fdjritten bie Sflitglfeber be« £>rdjef*er«, ba« fi$ ber Leitung
be« SReifier« erfreut tyatte, fo wie bie fceljrer be« (Sonfervato*
rinnt« nnb beffen 3öglinge. SKofdjele«, ®abe, ©ebnmann unb
anbere Äunftgeu offen unb greunbe be« ©efdjiebenen gingen
gu beiben (Seiten be« ©arge«, bem unmittelbar bie nä$*
Pen Sefbtragenben folgten, benen ftd) fobann bie reformir*
ten @eifHf$en unb ber Univerjitftt«prebiger, bie Sorßänbe
ber ^iefigen (Sivil* unb SHilitairbefjörben , fo tele 2Ritglieber
berfelben unb ber Univerfität mit tljrem S^ector, bie ©eifl*
lic$feit, ber Katl), ©tabtverorbnete, ©tubtrenbe unb jatjl*
reiche SJewobner unferer ©tabt au« allen (Sfaffen anfdjloffen.
3)ur$ eine fafi unüberfeljbare 3Kenfd)enmenge nabm biefer
3ug ben ©eg läng« ber $romenabe, burc^ ba« $eter«tIjor,
bie $eter«fhage, über ben Warft unb bie ©rimmaiföe ©trage
entlang, fco vor bem «Portal be« neuen Unfverfität«gebäube«
ber ©arg abgehoben unb in bie erleuchtete, jum £t)ei( fdjwar$
braperirte $aulinerfircf)e gebraut würbe. 3)ort würbe jus
nidjft na$ einem £)rgelprälubium ein (Sljoral, unb bann ber
Choral au« $aulu« : «Dir, $err, bir will id) midj ergeben :c
gefangen, hierauf folgte bte ©ebaetyrnigrebe, gefprodjen von
bem $rebiger ber reformirten ©emeinbe, £rn. Jpowarb; bann
ber (Styor au« $aulu«: ©ielje, wir preifen feiig k., unb nadj*
bem ber ©egen gefprod^en, fdjlog bie geierlic^fcit ber ©djlug*
d)or au« S3ae$'« 2Jcattqäu«paifton. Slbenb« 10 Ufjr würbe
ber ©arg mit einem (Srtrajug na* ^Berlin gebracht. 3wet
grögere unvolienbete arbeiten Ijat ber SWeifhr Ijinterlaffen,
ben erften 9lct einer £per: Sorelei, unb Vorarbeiten ju einem
neuen Oratorium : GSljrifhi«. 2Ba« bie jtunfl an ttym verloren,
ba« branden wir tjier, bte wir ifjm ftet« mit wafjrljaftem 3n*
tereffe gefolgt jinb, nic$t au«einber $u fefccn.
»etmtfdtfeS*
3n ffttto 9orf vergrößert fic3t> ber beutf*e gieberfranj
immer meljr; — $räfibent beffeiben tft Slbvocat Subwig, unb
*) J)ie eine (Scmpofttlon war ba« Sieb ofyne SBorie
IRr. 3 (5^JKoll au« bem 5tcn ^eft, von SWofd^ele« fnfrrunicnttrt.
Dirigent: Sultu« ^edjt. S3or Äurjem braute er bem um bte
JDampffd^ifffa^rt«verbinbung JDentWlanb« mit Kmerifa ver^
bleuten ©avefoftt am Slbenb vor ber Slbfa^rt be« „ffiaftt*g*
ton" ein glanzvolle«, patriotifd^e« ©t&nb$en.
3m britten ^eft von 9totf$et'$ 3a^rbü4ern für bra«
matif^e Jtunfi unb Literatur flnbet man lefen«toertlje „§ln^
beutungen über bie Kot^tvenbigfeit ber $(u«bi(bung be« mimi-
fdjen unb vlaßifdften dement« für ben bramatif^en ©inger,
mit fpecieller ©ejie^ung auf bie ©<%ötofungen ber grau ©djro*
ber^evrient".
3m SWorgenblatt Kr. 243, 247 u. fir^t ein intereffanter
91uffa| über Jlon unb garbe, toel^er ba« ^öbenver^<nig bet
2:one in ber Slnga^l iljrer ©(^ivingungen , bie SWupf in tyxtu
SWagver^Ältniffen befpri^t, mit Slnbeutungen über bie ®runb*
t^eorie mehrerer 3nPrumente; bie SWufif nennt ber ©djrfftuer
eine flüffige, augenblicfli^e Slrdjitectur.
9lu« ^öniö^etg fd^reibt bie X&eaterdjronif : JDie JDper
unter Leitung be« neuen SRuftfbirector« ©oboleto«fi nnb
be« jefcigen {Regiffeur« Raffel nimmt einen nic$t unbebeu*
tenben Sluffc^toung. 3Mc ©tumme neu einftubirt 1)at einem
folgen Qnt§ufia«mu« enegt, bag fie in 5 Xagen gtvet SWal,
ba« gtveite SWal M bredjenb vollem «&aufe gegeben werben
fonnte.
Äücfen, glotom, 2itolff, Q3enebict unb $alevty werben in
SSien erwartet, um tljre £pern felbfl ju birigiren.
föenebict'ö ,,Äreujfa^rer" werben au<^ in ©tuttgatt
gegeben.
ü)er «Berliner gfgaro Kr. 263 fc^lagt über ben $tano*
forte^irtuofen @b. Sfetb. ^tiebric^ an ba« Sob^amtam,
benn bie üobpofaune iß gu wenig bejeic^nenb; ja, fol^e
3eitf(^riften wirb Jpr. griebric^ preifen !
»1« ginale ir)re« ßoncert« ffinbigen bie fünf Äfflet«
fanget au$ Ämerifa „bie (Sifenba^n * Ouvertüre ober bie
lebenbe Cocomotive" an.
3n Kr. 274 ber £eipjiger 3eitung ^ieg e« in ber SUfün*
bigung be« 4teu S(bonnement«concert«: ein (Soncert für bie
$ofaune, componirt von g. IDavib, öor getragen fcOtt %T&U*
lein @$(o# unb $errn öon Rainer. (Sin f^limmer
©prung be« ©efcer« über eine 3ei(e!
3n ©rüffel wutbe vor Äurjem eine von ber Äfabemie ber
fd)ßnen fünfte mit bem greife gefrönte (Santate : Äöntg £ear,
componirt von ©e^aett unb SemmenS aufgeführt.
($t?lätun$. SBeil i* bie legten SWonate auf Reifen
begriffen, befam ic^ bie in Kr. 2 biefer Slätter gegen mi$
gerichtete Entgegnung be« «&rn. 3oadjim Kaff erft vor we*
nig Sagen ju ©efteftt, unb fann hierauf weiter nic^t« t^u« f
al« bie beteiligten -Perfonen aufforbern, meine Sendete mit
i^rem 3eugniffe &u fluten; vor allen $rn. SWufifbir. Ka^le«
in Äöln gu bitttn, fid) über bie berührten ©erbältniffe au«gu«
fprec^en.
granffurt a.SW. am Uten Octobcr. Siamonb.
©rutf oen jr. Kfidmaan.
Heue
«iff#ciff f#r
gtrranttocrUiäje r Bttbacteur:
Siran) S8tenfre(+
Sicbenunbaroan&igfter 93anD*
M 41.
Verleger:
Robert griffe in Seipjtft,
Im 18. 9tot»ein6er 1817.
©un tiefet 3titfä). erfdjefneit tt>ad>eniLiaj
2 Hummern ten 1 oter l l /i Sü^tn-
$tefä be* ©anbe* Bon 52 ttra, 2Vi KW».
3nferticn6jef)u1?r<ji bie $ciirj*ile 2 Dl^r
Abonnement nehmen aTfe^öftämier, EudK
37luftf ^ unb Jtnnfh Miibliingeji an*
^^^
JBU&elm Sau&ttt, ®p- 04, ©er ©hubart, ein
Mä^utyn oöh f. twcL — ßrrlin, Öote u. Öork,
ÖaUftäirtißrr ÖFLfrierausfuj 2 Äljlr, 25 ßgr.
(Sine au8fiu)ilii$ere ©efpTeefyunä, biefeä Söerfeä
ju gefcen, üetfjinbctt midj tet aMangel an folgen
^filfämttieln, bie ein genauere^ ©urdjfdjauen bcö 3«*
fatnmentjangeö }i9tf$en ©i^tung unb äfluftt gefiat=
teten. ©oÜtc (Jinn übet bei Slnberc btr Seftt biefet
3eitfdjtift biefen SlatoierauSjug in bie $änbe feetem*
rnen, fo fort« ity irm auf, in £■ $iea?ä äBcrtcn bie
bramatifdje ©eatfceituug biefeä 30iäljrd>cu$ nad^iu
lefen. ©aä ijt baä ßinjige, maö ia) ju btf Sefetä
SfufHarung beitragen faitn, £aubcrt'ä SKufif befiehl
auö einer SDuoertüre unb 14 einjelnen Kümmern,
Slrieu, Gljöien, ^nftrumentalfäfcen unb äRcfabianmi.
%htt audj fa«, too i$ auf rein mufKatifajem ©ebiel i
miä) fcefinbe, mc^tc t<$ fdon lieber aufträten ju
fpredjnu ©te gan^e äfluftf tft fü fragmentarifd? ju^
fammengeftelU, baf Wm ©efdjauet in (Snnangelung
eiueä fceflimmlen bur^geljeubeu ÄeitfabenS fein üa-
teö, beiuugtcS gjitb in ber Seele ertt>aä)ft. Sau&eti,
bei Sonupimifi, geuieft in ter fflufifttjelt eined guten
SRufeS, «nb auc§ biefeä EBetf ijl ein 3«tgnif? feiner
ßafjigfeiten unb noä} met)i feineä Steiget D6 er
aber butdj baffttfce eine gtudjt feiner Sftftftn etnbien
teerte, tejtoeifle idj, benn bei bramatiföc Stoff, u>el=
r^er t>iex feiner SKuftf ^ur ©runblage biente, ijt ein
fß geringfügiger, unb von bem Sinter fo finbifö*
nnib erfaßt tcorben, ba§ ein ernfiereä ^Jutlifum bie
©arfleUung eined bergteta^en ^ßu|p^enf^iet€ toofyt eins
mal alfi Sitriofttat erträgt, fpater aber fia^ fo fern
aU mijgtttr) babon ^dtt. Soll ia) uod? einige ©in=
jeltjciteJi tilier bie äWu(t( anführen, fö mad^e i<$ bar^
auf nitfmrrffat» t bajj bie Duueitüre unb bie (SbiSre
ben grö§ten uiuftfalif^eit ©ajmung in fta) führen,
Sefcnbetß fd)eiuen mir 9h. 7, ^fägerfieb, unb Kr, 9,
Sriufdjcr, ^ännergefang^ercinen eine angenehme unb
nfigli^e @abe ju fein. Eie Äriett 3h. 2 u. 5 &er=
mögen lueniger ju feffetn : fit entsaften gute 3Jluftf,
büd} ijt cä nic^t möglich y no<^ SQeitere^ barüter ju
fagen, ©ie 3?ielobramen, ofcgfei^ j« i^nen bet $ert
gebrurfi ift, na^er ^u feefpredjen, ijt fe^mierig, benn
fu finb jum %i)ttl fo offenbar auf 3nfhummtaU
effeete taftrt, bag ber ßtaöierauäpg in feinem gafle
ein beutficljeS öitb gejuä^ren (ann,
g + §ittet, «Dp. 36. ftefang Her tteifter filier ben
UJafiern, <8toirl)t düii ©ötljt, für Cljor unb ffird)*-
ften — Berlin, Ärautwein (©uttenta^). (ttarier-
ausfug 25 0gr. 3ebf rinfelnr €t}orfttDtmr 2| £gr.
©ie «ufgabe be# gümponiflen mar feine leiste,
fofern man in ©etradjtitng ^t f ba§ er eö unter=
nommen, einen an fla^ fettft üDÜfommen nnmufifaft=
f(^en ©ebanfen in baö Steia^ ber Sone uberjutragen,
©et ©iahtet ^Ätt tfdj gan^ta? im ©etiete ber Sibs
flraction^ er fieHt unä, wenn auä} nur im 83ifbe f
|ttet in \{}m letenbig geworbene 23afjrt?fünt auf:
bed äRenf^en (Seele gleist bem SBaffer,
242
unb beö 9Wcnfd&cn ©d&icffal gleicht bem
SBtnb. ©iefe ©äße finb bie »afiS beS ©ebic^tcä,
unb ©8t$e flcflt fie am ©djluffe als Hauptinhalt beö
©anjen nod§ einmal bcutlic§ unmittelbar neben eins
anbet. ©ie ÖcweiSfüfyrung für biefe Säße fleibet er
ebenfalls in baä ©ewanb beä ©teid&nificö : „«Jörn
4?immet fommt c8 unb toieber nieber jur (Srbe mug
e$, ewig wec^fclnb prömt toon ber tjo^en §cl$wanb
ber reine ©trafyt. ©ann paubt er lieblidj :c. gur
Xiefe. 9tagen Ätippen bem ©turg entgegen, fdjaumt
er unmuttyö&ott Pufenweife gum 5lbgrunb. $m flas
<$en 83ett fcfyleic^t er baä SBiefent^at bafyin unb im
(See fpiegeln ifjr 9lntli{j alle ©epirne. SSBinb ifl ber
SBeöe lieblicher öu^le :c. ©ie l?icr fe^lcnben SBorte
flnbet ber Sefer in ©öt^e'ö ©ebid^ten, boc§ fc^ien eö
mir wefentli<$, biefclten wenigPenö gum S^cit ^ter
angufütjren, weit in ifynen bie (SntPetyung ber üors
liegenben ßompoption gu fu^en ifl. ©iefe bilbers
teilen ©teid&nifie, biefe für bie SWupf fo ergiebigen
(Säuberungen an& ber Statur, machen c8 Aar, wie
ber (Somponip biefen ©toff ergreifen fonnte, unb ber
^n^alt ber cingclnen Silber gab gu gleicher 3eit bie
fiufjerc gorm ber ©arfleüung. ©o bietet und bie
ßompoption flefcen tocrfd&iebene mufifatifc^e ©äße,
wenn idj namtiety ben testen, alö conform bem erflen,
biefem mit ^ingugafyle. ©iefe Beiben ©äge enthalten
bie ©runbgebanfen beö ©cbicfytö. $jm gweiten fins
ben wir bie SBorte: 35om #immel fommt eö —
ewig wedfjfelnbj im britten: (Strömt toon ber gelös
wanb jc; im vierten: ©ann Paubt er licblid^ — gur
^iefe nieber*, im fünften : SRagcn flippen — gum *Mbs
grunbj im fed&pcn: $m flauen 93ette — afle ©es
pintc, im Petenten: SBinb ifl ber SBeöe jc.j ber ac$tc
Pettt pc§, wie fdjon bemerft würbe, bem erften übers
einPimmenb bar, fowcljt in SBort atö SWupf. £)b;
wotjl ber fo geipreidje ßcmpont'P mupfalifdj feine
Aufgabe mit fcielem Slufwanb fcon ©efd^icflidjjfeit
IBPe unb fein Söerf unter bie ad^tbarPen (Srgcugniffe
ju jaulen fein bürfte, welche in biefem $ac|e übers
^aupt in neuerer 3eit fyertoorgebrad^t würben, fo barf
bedj bie ÄritiC biefe rein äußerliche ©arPeUungöweife
nicfyt billigen, ^eber ber uor^er aufgejagten einjel=
neu ©ä^e unterfc^eibet p<$ t?on bem anberen burd^
eigentümlichen g^arafter, unb obwohl t)it mupfali=
fc^en ©ebanfen fap unmerfli^ in einanber hinüber?
pieken, fo erlangt bod^ baö ©anje nic^t ben 5(uö=
brutf ber ßin^eit. £ätte ber ©ic^ter noc^ mehrere
SSilber geboten (unb eä liefen pc§ nod^ eine SWenge
kerfelben pnben, benn burd^ bie ^ier gebotenen ip ba8
fRät^fet ber äflenfd&enfeele immer nur untoollfommen
unb ttyeilweifc getBp), ber KomponiP würbe rattyloö
uoc^ wfi^renb ber Arbeit geföwanft ^aben, unb baö
äWi^ic^e ber übernommenen 2(ufgabe ^ätte Pc^ ityn
unwiberPe^lid^ aufgebrungen. ©ieö bie ©rünbe, bie
mid^ gegen baö SBerf fpred§en liefen, ©ennoc^ em?
pfeife ic^ baffelbe ©efangöereinen unb ßoncertbirees
tionen au§ toottem ^erjen, inbem ic^ normal« am
©d^luffe wieberfale, ba§ bie SKuflf an P$ unenblic^
©elungeneö bietet. ». Ricci u«.
mm tyatis.
(®*luf.)
(Jonferüatoire ; ?ret«tjert^eilnng. — JDie Hübcui. SBcrlioj
na$ gotibon. öl»art'« (5ficilieiu>ercin. 5cunfl(erverrin r
(Sonctxt. — Orgel • ©ruft SWcnmaim. — SWab. $le\jel. —
geen^after doncertfaat. — SBaUerPein.
©ad ßonferöatoire §at in ber Slfabemie ber
frönen ÄünPe feine übliche ^5reiöücrt^eitung erlebt.
©ie gePlic^feit warb mit einer üon bem fap erbtins
beten jungen ßaureaten 9tenaub be SBilbaet auö 9lom
gefanbten Ouvertüre eröffnet, ©ie Aufgabe ber S3es
Werbung bePanb in einer uon Seon $a(e»^, M 6oms
ponipen ©ruber, gebidfjteten Kantate: „ber Sngel unb
Sobiaä" ©rei Bewerber erhielten in ÜBetyanblung
biefer ©id^tung äuSjeid^nung, ©effeä ben erPen^JreiS,
ßreüccoeur unb 6§arlot jeber eineu jweiten. ©aö
(Sonfcrüatoire liefert feit einiger 3*tt, tvie wir gefe^en,
ben SDpernbirectionen tint gute tynjatyt 3öglinge. 5ltte
brei Sühnen begogen au% biefer £lnPalt i^re Südens
büger, unb ber Slrtifel f)at gefegneten 5lbgang. ©ad
erflärt pd^ aber burc^aud niä)t au% ber größeren ^üd^s
tigteit ber ©ubjeete, fonbern aij bem befotaten 3« 5
panbe beö JDpernperfonatS unb bem attgemeinen äJlans
gel an auegejeic^neteren ©ängern. SWögen biefe be?
glüctten 3öglinge auc^ wirflidj begabt unb waefer
fein, \vad wir i^nen, ben ©irectionen unb bem $us
btifum wünfe^en wotten, fo pnb pc boc^ faum ber
©c^ule entlaufen, unb bie brei Dpern^äufer beginnen
bie ©aifon nid^t mit auöerlcfenen gelben, fonbern
mit auögebicnten SJeteranen unb jungen (£onfcribirten,
ton welken fd^wertid^ ju erwarten Pe^t, ba§ pc tvit
jene fccn 1813 bei Qüfyn unb Sauden bcPe^en wers
ben. 2Uö einen Seweiö t?on bem jefcigen jammerlis
d§en ©tanb ber ©inge wotten Urt^eilöfa^ige, welche
bie 9llboni in ©nglanb ober ©cutfetylanb gehört, ben
(^nt^upa^muö anführen, ben biefe ©angerin tyier ets
regt unb audj bie Journale tfyiltn. ©ie fang bies
fer Sage unb pngt nodj fyute, jum äbfd^ieb, einige
JRofPni'fc^e 5lrien in toier gemifc^ten S3orPeffungen,
wetd^e bie ©irection ber großen Etyer eigenö für Pe
beranPaltete, unb jwar bei überfüütem ^)aufe, fo bafc
^unberte an ber gefd^loffenen Äaffe panben unb uers
geblic^ Sinlaß begehrten. $n biefem 5lugenblic(, fo
243
»erpdjerte am Sage iljreS jweitcn auftreten« Serltoj,
bei an Ort unb ©teile gewefen war, pnb fdjon an
gwölftaufcnb grancS eingegangen. SS war Sttactymits
mittag« jtret Ityr! Ob bie »lltboni wtrflidj im ©tanbe
ijl, ein S3effereS gewofynteS Sßublifum als baS unfrU
ge, ein nid&t fo auSger)ungcrteS , ju beliebigen ober
gar ju begeiPern, (ann idjj nirfjt cntfdt)eiben , ba t<$
pc nic^t gehört.
©a§ bte mupfunfunbigen ©ireetcren ber großen
Oper mit Serlioj contrafyirten unb if)it gcwiffcrmafjen
ju ben übrigen gewinnen wollten, betätigte wenig=
penS guten äBitten audj für anbere 3"tereffen als bie
MoS materiellen. @S war jugleidj fünptcrifdj unb
flug. ©ie Ratten an il?m einen erfahrenen, prengen
Setter ber ©ingangclegenljeiten gehabt, unb [Rafften
fldr) jugteic^, inbem pe tyn in ir/r $ntercf[e jogen,
einen gefährlichen (Scnforen tom $affe, ben SJcric^ts
erftatter ber „©ebatS". ©er ©ertrag war unter tors
tl?etlr}aftcn ©ebingungen ju ©tanbe gefommen; SJcrs
lioj r/atte gern jugegriffen, aud? fein SBort gegeben 5
erhielt cS aber jurücf, als i(?m ton Bonbon auS ein
ungleich tortbcilljaftercr Eintrag geflellt würbe, ©icS
gcfct)ar) ton (Seiten beS ^Jarifer $an$mupfljelben $\iU
ücn, ber oormalä fyier im Cafe turc am SSoulctarb
mit feiner SSanbe aufhielte, nunmehr in öonbon jum
äWtllionair geworben unb, wenn icl; nicr)t irre, Sctents
garben attgefauft unb ju einer englifdr/cn Oper cinges
richtet Ijat, bie btefen SBtutcr il;re Söorftcllungcn er=
öffnet. 33crlio$ ip als SKupfbirector angepeilt, fjalt
pejj wa^renb ber Xr/caterfaifon , alfo bret ober aucr;
fedjS äftonate bort auf, unb erfyätt bafür je nac^bem
jcfyntaufcnb grancS ober baS ©cppclte, unb übcrbieS
alö Garantie für oier ©oncertc abermals &icrtyitnbcrt
«ßfunb ober erflgcnannte Summe; enblidt) aber nod)
ben Auftrag jur (Sompopticn einer neuen Oper, bie
bort jur 5luffür/rung fommen fott. ©egen SKotembcr
reift Sertio; nadj Sonbon ah. SWogc eS ir)m bort
gut getjen, unb jebe ber eien genannten 3«^en nicr)t
auf bem Rapier fler)en bleiben, fonbern wirfltcr) aud?
in feine Safere fließen. Söon feinen geipreidjen Steifes
triefen über ©cutfdjlanb unb 9tu§tanb, beren bie jwei
erflen in ben „©ebatS" crfcr)ienen, r/at pdj bie Ijiepge
„SJhipfalifdje 3citm\$", bie fett einiger 3«t intcrefs
fante $tuffa&e gebraut, baS Stecht beS äBiebcrabbrucfS
gepcr)ert.
©er ßaciliento ercin ift ein neueS Unterließ
men, welches jum 3"?ecf tjat, junge Äünplcr, 6om=
pontpen unb 8tuSübcnbe an'S 8ict>t ber Oeffcntlidjfcit
ju bringen unb bem ^ßubtifum befannt ju machen,
©ie 9Jlitglicber jaulen für i^r ©iplom je|n graneS,
unb jwanjig jafyrlidjer SeitrÄge, ^aben bafür perfons
l'^en Sintritt unb jwei SrcibidetS ju allen Koncer^
ten. (SomponiPen, SDrdjePer, (S^or unb ©olifler bes
Pcljen auS §BeretnSmitgltebern, ©irector ip @buarb
SWißault. ©te goneerte werben im Sar'fc^en ©aale
abgehalten; baS erPe fanb Statt am 26flen ©eptbr.
Orünber biefeö »eretn« ip ber befannte gtwart, ber
baS ©erfümmern unb öintroinen junger Öaureaten,
benen alle S^ore üerfc^Ioffen bleiben, auS (Srfa^rung
fennt. Ob fle^ bie ©ad?e wirb Ratten Fonnen, ip bie
grage.
Äünplereerein. ©aS am SOPen Sug. tm
fogenannten ©lumen s ©c^Io§garten gegebene grope
©oneert jum SePen beS ^JenPonSfonbS, wetdjeS Ulieitt
©tücfe uon ©lud, SBeber, 5luber unb äÄe^erbeer uns
ter Sattü'S Seitung braute, iP gtanjenb auSgefaöenj
wa^rfd^einlic^ aber wirb ein jweiteS unb bebeutenbere^
biefen SBinter im Dpernfaale Pattpnben. 6S wirften bei
erPerem brei §autboipencorpS mit, bepen eineS, Dom
52Pen Sinienregiment, jum Äapellmeiper einen feßr
waefern 9Äann §at, 9iamenS ©oeefe (watyrfc$einltc$
uon beutfe^er 5lbfnnft), bem j[üngf \>on ber Slfabemie,
in i(;rer legten ^reiSöert^etlung, für ietannt gewors
beneS muPert;afteS ©erhalten gegen feine bürftige gas
mitte unb langjährige UnterPügung berfetben Ui grö§s
ter ©elbpaufopferung, ber SugenbpreiS, eine ©olbs
mebaiöc ton taufenb graneS, juerfannt würbe.
SD rg et. ©ie rü^rigPeu unb Pnnreid^Pen Drgels
bauer ^ier pnb in biefem 5lugenblic! unpreittg bie
©ebrüber C^atjatlle, welche »tele ber fc^ftnfren ^erfc
l;iepger Äird;en, audj baS gro^c in ©t. ©eniS, a\u
fertigten, unb manfye wt'd^ttge Neuerung, manfyc wes
fentlic^c SBerüollrommnung bartn anbrachten. 3w ben
üolipänbigpcn unb forglic^p ausgeführten t^rer Orgeln
gebort bie ber protePantifc^en Äird^e ?ßantt;emont, bie
nac^ ben Qlngaben beS an biefer Äird^e als Drgantp
fungirenben $rn. SWcttmann tr)rc l)oc^p üort^eit^afte
©iSpoption erhielt. (Sin reifenber (Snglanber, Was
menS Herbert, 5lbt>ocat fetneS gac^eS, aber eifriger
Orgctfrennb, ber in ber Slbpdjt, bie berühmteren Ors
gelwerfe feinten ju lernen, ©eutfd^lanb unb Italien
bcreiPc, traf jüngP ^ier ein unb machte bie übliche
Umfcf;au. 9lafy feiner Prüfung ber gebauten Drgct
forberte er Örn. äfleumann jum ©fielen auf, unb
biefer jcigte pc$ in feinem Vortrage fowo^I, als auc§
in ber umpcr)tigen Senu^ung aller angebrachten SBors
t^eile beS SBerfS, welches unter feinen 4?änben ju
toller ©ettung fam, wie immer als einer ber tüdjtigs
Pen l;iepgen Organipen nad) beutfdf;cm Segriff. $r.
@rnp SReumann ip freiließ auc^ ein ©eutfe^et, nic^t
allein bem Namen, fonbern auc$ bem Srnpe feiner
ÄunPbePrebungen nac^. Sr iP auS ber ©egenb ton
©üffclborf gebürtig, bilbete pc^ tei 2llo^S ©c$mitt
in Rranffurt jum tüchtigen Sßianipcn auS unb fam
jung naef) ^JariS, wo er pc^ burc^ gtei§ unb %f)as
tigfeit, wie aud) burd§ einige waefere ßlaüiercompops
244
tionm guten 9tuf unb eine etytentoofle Stellung et*
loatB. St bitigitt feit 3utiuS ©tetn'ä 9lBfc§ieb fcon
fpatiä ben beutfäen ©ingöetetn, eine Stci^ofcergcfetts
fdjaft, bie Bei «testeten ©elegentyeiten jum Sejten be$
beutföen $ütfßtoetein8 unb ju anbeten looljlt^atigeu
3»erfen in Äitdljen ynb (Soneetten öffentlich oufttat.
68 f}at p4 feltfamct SBeife in ©eutfälanb ba3
©etüd&t uetBteitet, alö fei SJlab. $le^el als »efjtetin
am tyieflgcn (Sonfetüatoite angefleflt toctben. ©iefe
9iac$tic§t, welche toon Beiben fieipjiget SNuftfjeitungen
geBtad&t ttritb,- ifl falfdj unb Betutyt trielleic§t auf einet
JBettoed&Slung beö Staffelet mit bem ^Jatifet (Senfet;
»atoite. 63 toat im SWatj 1845, bajj bie mcrftt)üt=
bige Stau, nadj fcottauftgem 9ieeognoäeiten beä Sets
tainö butdj einige ©etteue, bie Äectyeit f)attc, eö ju
»agen, na<$ intern Unfall ben etafftfd^en Soben bet
9tud§loflgfeit hiebet ju Betteten, auf loeldjem fte eine
fo fd^tetflidje Stolle fpieltc unb, leibet nid&t untoets
fd^ulbet, toom entfestigen ©dljitffal Betroffen n?atb,
bag fönöbe toettudptc ©efellen auü bet guten ®e=
feßfäaft mit unb an if)x bie #auptfeene bet Saljaes
fd&en (Stjatylung „Saßt bao Seil unBentytt" aufjus
fugten bie Unmenfd^lidljfeit Ratten. fDB bet etjcü)s
Jung obet bem eteigniffe bie Priorität geBüfytt, ifl
mit unBefannt. ©afj biefe Stau Bei foldfjen (Stinne-
tungen nic$t o^ne 9lngfl unb Sachen fyex erfc$einen
unb gat Bffentlid^ auftteten tonnte, ifl Begteiflidj. Studj
ya&te miefy Bei intern etfdjeinen am (ScneettaBenb in
bem üBetfüllten tt alienif dijen ©petn^aufe eine toatjte
Sobeäangjt, ba id) raupte, wie Bebenflidj eö Bei bet
9?a$tic§t itjtet Slnfunft unb SlBftc^t im SßuBlifum nts
mott f)atte unb rate gefäfjtl»^ aufgetegt bie ©tinu
mung. ©ie8 gaB flc§ benn auc$ tyx hxxdf bie laut=
lofc fcfjtoüle ©tille ju etfennen, womit fle empfangen
nmtbe, fte, bie toot jetjn 3MJ rcn ^i« etn ©egenflanb
allgemeinet SJetgBttetung getuefen. ©et äftoment loat
gtäfjli<$, lagt ftc§ nid§t fdjilbetn. glittet bem etBtafjs
ten, aBet anmutig tac^elnben 91ntli£ ba8 ftcfytBate
entfegen 5 im ganjen etfcfyeinen bie licBlidljfle eins
fac^eit, bie unBefangenfle ©tajie. 68 Joat alö
tenne fte, ein ©pfet namenlofet Äecf^ett, i\\$ unl>et=
meibtietye SJetbetBen. SBelc^' f^iüüte, fd^wetc 5ltmo=
fp^äte lafietc auf bem ganjen #aufe! SKit irat bet
gittern uetfe^t. ®ie f^Io§, flanb auf, üetBeugtc ftd^,
fd^titt langfam butdj bie JRei^en beS aufgeftetUen
SDtdjeftetS äfcet bie Sü^ne, üetfc^wanb, wä^tenb ein
langeö bumpfeS ©emutmet burdj ben ©aal ging, uon
bem tf<§ nic^t etmeffen lie§, 06 eö tet^altene 33eiüuiu
betung obet baö 93etfiinben cineö anjie^enben SBet;
nic^tungöflutmS. 9tun Bta^en üBetaß fidj bie »et^
fd^iebenattigen empfinbungen 83a$n, unb ein lauteS,
f^wittenbeS ©utd^einanbet füllte ptß|Iid§ ben ganjen
<5aat, fo, ba§ man fein eigen SBott faum üetne^men
fonnte. Sei intern SBiebeteinttitt biefelBe XobeSfliQe.
SIBet fle fyattt gepegt, i^t flanb ein üoüflanbigflex
©ieg Beöotj fie n?ufte e«, flc fjatte e« ^etauSj fle
Braute i^ten ©iegeömatfd^ mit, SBeBet'ö eoneettflücf,
ba8 fte au& intern eigenflen ^nnetn fo lounbetmadfc
tig etfd^aöen ju laffen ioei§. 68 mitttc unioibetfle^
Uä), ein SeifattSflutm übertönte bie fiegteidjen 3tc^
cotbe, unb nun flanb baö Dpfet glü^enb unb glän-
jenb aU ^o^e Königin ba; bie angebotene geniale
Ätäftigfeit fjatte eö getettet. 6ä wat ein unüetgefc
lid^et SlugenBtirf unb tin giBenb, wie iä) loo^t nit
»riebet einen jtoeiten, fo tief inö innetfte Wlaxt eins
btingenben, erteBen wetbe.
ein längfl BeaBftd^tigtet feen^aftet Sanj s unb
Soncettfaal neuet Sttt, beffen entwutf Ijiet »ielfattig
beBattitt wotben, ifl auf bem Souteöatb @t. EWattin
in üotfem %5an. 9laä) biefem tton einem $tn. Sat^
t^elemk) etfonnenem 5ßlane witb bet SRaum, üetmoge
too^lBeted^netet S3etfd^ieBungen unb Bei Sea^tung
afujlif^ üoUfommenet 93et^ältniffe, je nadlj Sebütfs
ni$ t?om Hetnflen ©aale füt Äammetmuftf auf ba»
lei^tefie Bio ju foloffalem 9laum füt gt&jjte WlufiU
feflc auögcbe^nt unb umgefctjtt wiebet Begtenjt njet=
ben fönnen ^n geiwiffen gäden, Bei Satten j. S.,
obet Sanjmuftf ju 6to§et Untet^altung , ft^t ba8
Otc^efletyetfonal im Äronleud^tet, in toetdjen ton bet
©eefe eine Steppe tyetaBfitytt. 5ln Setlioj, bet ©tnn
^at füt Äoloffateö, finbet bet ftnnteid^e etfinbet tä-
tige Untetflüjjung. ©en auffpiclenben 2Mujtfetn mitb
SeBenöuetfid^etung anempfohlen.
©ie toetfd^iebenen me^t obet minbet gtanbioS
angelegten unb glänjenben ^Satifet Sanj = unb Sufh
Raufet, JKancleg^, (Ef;ätcau beö gleutä, tyäUau:
9touge, SJlaBide, $tabo unb bie ©tubenten ^ (S^aus
miete, njcfjin alte grembe fltßmcn, unb lodtc eö aud)
nut um bie jtöntgin ^omatc, 9tofe5^3ompon, gris
)cttc unb anbete ©ott^etten biefet SJolföpatabiefe unb
eltyfäifdjen ©efifbc ju fe^cn, ftefjen in üottem glot,
unb üetfctauc^en ein etflerflid^eö an Sanjcompoptios
nen in allen etbenflid^en SR^t^men unb Sactatten.
SSenn auc^ bie gtanjofen eBen nid§t atm ftnb an xcu
jenben, feefen, üBetmüt^tgen unb tollen (Stjeugniffen
biefet ©attuug, fo finben bod^ and) ©eutfe^c 2lnet*
fennung, unb au§et <Stxan%, Sännet unb Sa&ifcty
aud^ 51nbete, benen eö gelingt, einen geioiffen €^a=
taftet in i^te eompofitioncn ju legen. Unter biefen
ifl $r. 5lnton SBadetflein in ^annouet anjufütyten,
beffen Sänje, nac^ bem 2l&fafc ju fc^liegen, ben fie
in ©cutfc^lanb ^aBen foßen, feine ßinb i $olfa j. S.
üBet jujölftaufenb ejcemplate, bott ttjitflid^ gutote
matten muffen, ©ie finben aud) ^iet guten StBgang
unb toetben in me^teten bet genannten ettyolungäs
gätten mit Seifatt gefpielt. ©ie Sinbs^Jolfa ifl aU
245
Seitage jur fyteftgen „äWuftfjeitung" erfdjienen. 66
föeint, bag #r. SSaflerftein ftdfj bie tobenöwerttye Stufc
gäbe geftettt, bie £anjeompcfttton auf eine fotibere
SJafyn jurütfjufütyren unb berfelben einen beftimmten
ßfjarafter ju »erleiden. Unb baö ifl richtig gebadet j
benn nid^t genug, bag ber £an$ einen Xitel fjabe, et
mug audj bemfelben entfpredfjen. SÖenn man übrü
genö an ©traug, äftüfarb, ^uüien benft, unb ifyren
immenfen Erfolg in jeber ©e^ietmng erwägt, fo mochte
man faft afle äJlufif an ben Sftagel Rängen unb nur
auf Sanjeompofttion fcebac^t fein-, wie umgefe^rt je*
ner befannte SBiener SWeifler bei fyoc$»orgerücftcm
Sttter feinen greunben nai» genug eröffnete, er füljle
fidj f<§wac{j, wolle bie Dpernecmpofttion aufgeben unb
,fid; nunmehr auf bie Äirc^eneomfcojttion »erlegen/'
lpsissima verba!
21 ug. ©at^.
Steiget fOlnUtUben.
93ietteS unb fünfte« abcnncmentconcert.
©aö Programm fceS erften 2(benbö war eben fo
reichhaltig atö intereffant. 8ln SDrdfjeflerwerfen wurs
ben »orgefüfyrt : (Sfyerubini'ö SDu»ertüre gu ben Stben;
eeragen, unb §r. ©djubert'ö grogc (£ = ©ur ©tympfyos
nie. ©ie Sluöfüfjrung beö tegtgenannten SBerfeö fyäft
SKeferent für bie gelungenste, welche i^m feit einer
SReifje »on Sagten ju ©efyor fant. ©aö ^ßuHifum
geigte ftdj eleftriftrt »on ber grogartigen Sonfcfyityfung,
unb wenn gteidj ber erfte £§eil beö Concertö in (eis
nen »erfc^i ebenen öinjelfjeiten mannidfyfacfy ($utc% ge;
boten fyatte, fo brängte bodj ber allgewaltige Gins
bruef ber ©tympfyonie fafl jcbe (Erinnerung baran ju=
rücf. 3» ©efangö»orträj}cn liefen fiefy ßrl. ©c^tog
unb $r. Hubert ». Rainer auö SBien t)ßren.
3ufammen fangen fte baö befannte ©uett au$ $ef;
fonba „£3aö felj' icfy :e." $ allein fang §r. ». Rainer
eine ©cene unb Sitte auö -3ty§igenic in Xauriö »on
©tuet, ©er junge ©änger oerbient mit 9ted?t bie
Aufmunterung, wetcfje ifmt bie 3ufyörer mit freigebt
gen ^änben ju %f)e\l werben liegen. Sticht nur, bag
er unö eine frifetje, ungebrochene, obgleich nodfj nic^t
»ctlftanbtg auögebitbete unb gereifte (Stimme ^ören
lieg, audj fein Vortrag geigte »on ©efc^madf unb
richtiger 2luffaffung. gct;tert?aft ift feine 2trt ju »o=
cattftren; er fyätt fein beftimmteö Ätanggepräge fefi,
fo bag bie Sonfärbung fyter bunfet, bort $ett erfd^ien.
©et tien mit ^ s Sauten jufammengefe^ten ©i^ton=
gen trat ba$ ^ oft flörenb in ben SBorbergrunb.
^)r. sflaiify an% SBalbenburg f^telte ein Soneert
fcon gerb, ©aüib für bie ^Jofaune. gr jeigte üiel
©enjanbt^eit, weniger aber ©tc^er^eit unb reine 3" s
tonationj benncd^ aber barf man tyn mit 9le^t uns
ter bie beflen ÄiinfMer biefeö ^nfhumentö ^a(;(en.
$)r. ^alti^er, ein junger Söiclinftneter auö Söien,
^attc (Srnftä 5ß^antaftc über fernen an$ Dt^eUo
jum Vortrage gewählt. ©er junge Äünfller fyatte
ftc^ eine ^u fc^iuierige Aufgabe gefleßt, unb fo ge=
fdjalj eö , bag feine Seiflungen atö ungenügenb be-
trautet würben, ©aö goneertflü* enthält eine SWenge
ber aflerberwegenflen <&teüen, unb nur bie auögebit=
betfie Sed^nie unb bie unerfdjütterlidjflc Äattblütigs
feit »mitogen fyier ben günfligen ßrfolg ju fiebern.
4>r. Wattiger beftgt übrigenö »ie{ tc^tufc^c ©ewanbU
i)e\t unb »etfyricfyt ($ute$ für bie Bufuttft.
®aö fünfte 5lbonnementconeert war ben bten
9lo»ember angefegt, ©ie ©irection »erfd^ob cö auö
ac^tenöwert^er tyietät gegen ben mit bem $obc rins
genben 2Wenbelöfo^ns2)art^olb^. 9Zoc^ an bemfctbeit
^Ibenb fc^ieb er auö bem Seben. 6rfi aä)t Sage
fpater, ben Uten 9Jo»., fanb nun baö fünfte WUm
nementconcert <3tatt- } eö galt atö eine ©ebadjtnig;
feier beö entfe^rafeneu £on(?efben. ©ie erfle yLhfyeu
lung war a\i^ Söerfen fetner Som^ofttion jufammen;
gefegt : (3ebet »on 9)1 Stirer „§ßer(ei^ unö grie^
ben", Ouvertüre jur ^eluftne, ^ac^tlicb, gebietet
»on eic^enborff (9Jianufcrt>t unb legte (Sompofttton),
SJJotettc a capella für ©cli unb d^cx (SWanuferi^t ♦,
im ©ommer biefeö ^a^reö eomponirt), unb Ou&er;
türe gu bem Oratorium „spautuö". ®aö &eiet unb
bie beiben SDu&ertüren gehören »ergangenen 3'iten an
unb ftnb allgemein befannt. S3ebeutungö»oö unb
wie eine Stynung beö (fntfc^Iafeuen ergangen ben
feierlich geflimmten 3«^örern bie beiben nac^gelaffes
nen SBerfe. ©ei eö, bag ber ©ram über ben 83ers
lufi einer geliebten ©d^wejler, ober baö 33orgefüfyl
beö eigenen Scbeö ben gompontflen ju biefen Texten
führte, eö ifl ftc^er, fo bie SBorte, atö bie »on tym
baju gefd^affenen Sonweifen ftnb bie ergretfenbflen
©c^wanengefänge beö Sfteifterö. ©ie ©^m^onic
eroiea fpiette baö SDrc^efier unter ©abe'ö ©ireetion
in ber »or trefflichen SBeife , bie wir »on tym ge?
wo^nt ftnb.
H. g. SR.
246
ttebetjtc&t ber ncucftcn erf^etnungcn auf bem ©ebietc ber $Dtojtf*
gär *Ptattofotte unb <3ttcicf>infttumente*
©lata ©djutttatttt, fleb. tDiwk, ©p. 17. «rio für
|)tanoforte, öiolin« ttn) Üallo. firritk. u. 4)ärtel.
2 Qtylr.
<£♦ ©Utlttt, ©p. 4. Sonate Cor |)fU. u. Dioline.
ßcfoubertl) u. (ffomp. 2 €ljlr.
3« tjatt 33oom, ©p. 14. 1er grandTrio pour Piano,
Violon et Vcelle. Cbflrt. 3| Äljlr.
Äuttaf u. ©bett, ©p. 39. Melodies romaines et
napolitaines pour Piano et Violon concert. Öcljle-
finger. H ttljlr.
Äuttaf w. 2StettjrtC1ttl>$, ©p. 24. Vielka ou le Camp
de Silesie de Meyerbeer, pour Piano et Violon.
tben*. 1£ €l)lr.
©♦ ÄtUg f ©p. 13. Britta ©uartett für Jpianofortr,
Violine, Diola un* DiaUnall. £fcl)ub*rtl) u. Gompj
3 Äljlr.
£♦ SottWeilet, ©p. 20. 1er grandTrio pour Piano,
Violon et Vclle. firrttk. u. <järtH. 2 Äijtr.
SB* SKoltflUC, ©p. 33. 3me Duo concertant pour
Piano et Violon. 8d)ub«rtl) u. Comp. 2| flt^lr.
Sffierben beforodjen.
$ut aStoKite.
©♦ 2tlarb, ©p. 16. Dix Etudes brillantes pour le
Violon avec accomp. d'un 2d Violon. Schott
3 /l.
<£♦ S56^met , ©p. 54. 75 3ntonattonsübungen für
angehörte DiolinfpieUr. fiote u. Öodt. jjeft 1 u. 2.
ä $eft 25 ögr.
2t*SK6fct f ©p.5. Souvenir d'Afrique. Grand Rondo
original pour le Violon avec Accomp. d'Orchestre
ou de Piano. 0d)lcfinfler. Älit |)fte. 1| ftljlr.
ÜBerben befprodjen.
gut aStoIoncelt mit tyianvfottebe$L
3t* ^iattt, ©p. 5. Souvenir de la Sonnambula.
gcljott. 1 JL 48 fir.
— f ©|). 6. Mazurka sentimentale. €b*n*.
1 Ji. 12 fir.
JBcibc £efte fmb bem Snfhumente günfug getrieben.
gjtafifaUfdjen SBertfj burfte man nur bem leiteten juerfennen,
obglei$ au$ %\tx (5$optn'f*e SWujier attju beutlfA Ijerfcortre*
ten. SRamentlidj in ber Harmonie, mit ber Jener grofje <5la*
«ierfoieler oft getoaltfam umjugefan pflegt, geigt ftd> biefe
91ad)aljmung , aber : qaod licet Jovi etc. ! £ty. 5 enthält eine
iniereffante (Sabenj, tocl$e al* $rüff*ein eine« ©efliften in
ber tedjnifd^en ®en>anbu)eit bienen fann.
St* 93atta, ®p. 48. Souvenir de Dom Sebastian de
Donizetti, elegie. 8djott. 1 JL 12 fir.
©egen bie (ScKoftimme läfjt ftd^ nidjt« eintoenben, befto
toeniger loben«toerüje (Seiten bietet bie $ianofortebegleitung,
an beren Aufarbeitung getoffj ein (Slamerreifenber geholfen
l)at. 3)fe am ©djlufj be« @tucfe« niebergefdjriebene ©eglei*
rang in ftnfngenben Slccorben ifl eine (eere (Sffectljafdjeref,
»eldr)e toeber ber SWelobie nodj bem @inne be* Sonftücfe«
entfpridjt. £er ißerfaffer liebt e« glageolettöne gu gebran*
d)en, unb Ijalt bie (Soloftimme oft Ijöljer, als e« ber (Katar
be« ^elio angemeffen.
3t* ^Jiatti, ©p. 7. Les fiances, petit caprice. 8rt)ott.
J JL J2 fir.
(Sine nieblt^e, ^ifante (£ompofttion, »oK @d>erj unb <&u:
mor, bie ben beiben guvor angezeigten üorjujie^en ift.
gilt glöte mit tyianofotU.
©♦ aSricctalbi, ©p. 43. Fantaisie pour la Flute sur
des motifs de l'opera Loisa Strozzi de Sanelli.
Öcrjott. 2 Jl.
®. be ^)auli f Capriccio per Flauto con accomp.
di Piano composla sopra pensieri dell* Opera
Macbeth de Verdi. Ricorti. 6 Jfr.
©♦ Stabbcnt, ©p. 43. Fantasia per Flauto con ac-
comp. di Piano. Ricortt. 6 £x.
(5« ifi fdjioer, über fold)e «Sa^en ju referiren. JDfe fflöte
ift ein fo einfeitige*, monotone« Snftrument, ba§ von einer
iniereffanten unb mannigfaltigen $(ntt»enbung faum bie Siebe
fein fann. 9tu(^ bie obigen Hummern belegen ü$ in bem
engen Greife be« 3nftrumente*. lieber i^ren (Somfeofition**
toertö ift ntcfttö ^u berieten, ^ö^flen« bag ba« gnle^t ange<
geigte 2Derf ungef^ieft unb unbebeutenb gu nennen ift.
gut jtpef flöten mit tyianofotte.
©. StaMont, ©j. 40. Gran Concerto per due Flauti
247
con accomp. di Pianoforte, estratto da un opera
inedita di A. Pessina. Hirortt. 6 fr.
Q. fRdVbtni, €>|>. 42. Duetto brillante per due
Flauti con accomp. de Piano estratto delT opera
6. de Dancia. Cbfrio. 5 Jx.
2Ba* i(i langte eilfger aU ein (Sencert ffir eine Stöte?
ICnttoert: (Sin Goncert für j»ei giöten. Stebbaber, toelci&e
Sebärfnifj na$ betartigen ffierfen fielen, »erben fonß man*
$e6 <9nte in tynen ffnben.
Duetten ffft bie %Wte.
©♦ BticrialM, ©?. 45. Duos pour 2 Flut« sur
des motifs du ballet Caterina ou la fille du ban-
dit Bdjott- 1 Jl 48 ftr.
gär »orgerfidtere ©<$üler.
gfit (Sfarittette mit pianoforte.
£♦ GtyftfQ, top. 196. Trois melodies pour Cla-
rinette avec accomp. de Piano. Aittre* 1 Jl*
12 Ar.
$cr Gompcnijl »ercffentfid&te fdjon frityer fobenlttertye
6a$en für bie Klarinette, nnb a*$ biefe« SBBerf »erbient bie
tC<$tang be* Äritiler6 nnb bie 2Bea$tnng be6 3nftrnmenta<
liflen.
83. <£aruHi, Fantasia per Clarinetto con accomp.
di Piano sopra la cavatina „Sempre all' alba ed
alla sera" nelP opera Giovanna d* Arco di Verdi.
fticorti. 3 St. 60 6t*.
ttin brillante« @alonfrfi<f, leidet nnb fttefenb gef<$rieben.
3nm ©alonvortrage gu empfehlen.
gut ©littarte allem.
St* $L &aui be gctetti, ©|>. 10. CoUection des
oeuvres choisies pour Guitarre. Cab. 9. Fantaisie
variee sur Fair de Caraffa: o cara memoria.
Sdjoti. 1 Jl. 12 flr.
©eljr fdjwer au«jnffi^ren.
9lep*ttQtium ftlr Wlanufctipte.
£>nr($ bie in 9fr. 21 befinbU<$e Stnfforbernng gnr (Srcff*
nnng eine« SRannfcrtytyanbel« fe$e iä) mi$ veranlagt, bie
Zittl einiger meiner (Fontyofitionen ein&ufenben ; t& ftnb bie« :
8toei #efte £Utattett<etuc*e fut 2 BtoKtten, ISiola
nnb Bioloncefto.
(tin jebe« $eft enthält 8 ©tüde. 2)fe au«gefd)riebenen @tim*
men tyerjn Ijabe i$ $rn. SRujüalienljanbler fceebe in Sety*
gfg, bnrd? ben fie belogen werben fönnen, nberfanbt, nnb bin
gern erbötig, bie Partitur gu f$i<fen, toenn e« gefcrbert tofrb.
SDiefe Duarteit*<Sifi<Je in beiben heften fallen aU }>raftifd)er
©efeg bienen gn ben in meinem Stuffa^ : Heber ba« (5(afflfd}e
in ber SRnfif (3*. 3- f. 9R. 93anb XXVI, 9fr. 7, 8, 9), au«ge*
fi>ro#enen Stnft^ten.
&. Petersburg ben H £><*• 4r - 3^* 8eo|>. 9u<H«
3nteUt$cti£blatt<
Bei F. .B. C Tteuckart in Breslau ist erschienen
und in allen Buchhandlungen zu haben:
Zweite deutsche Messe für Sopran,
Alt, Tenor u. Boss, mit Begleitung von 2 Cla-
rinetten, 2 Fagott, 2 Hörn, Violoncell und Con-
trabass, oder der Orgel allein, von JB. JB.
Philipp. Op. 37. Preis H Thlr.
Requiem für 4 Singstimmen mit Begleitung
von Orgel und Contrabass oder 2 Violinen, Viola
und 2 Hörn ad libitum, componirt von iffo-
rlte JBrosig 9 Dom - Organist in Breslau.
Subscriptions-Preis für die Abnehmer des musi-
kalischen Kirchenschatzes 22£ Sgr., Ladenpreis
14- Thlr.
248
Tübingen« Im Mjaupp'schen Verlage ist so eben
erschienen und in allen Bach- und Musikalienhandlungen zu
haben :
Vorschläge
zur Verbesserung des Elementarunterrichtes
im Ciavierspiel.
Aus den Imperativen der Musik und Pädagogik ab-
geleitet, sowie aus Erfahrung entlehnt, und
dem geehrten Comite" der Tonkünsüerversammlung hochachtungs-
voll gewidmet von
August Sielbeck.
8 qu. elegant brochirt, 30 xr. = 10 Ngr.
Der Verfasser fand sich durch die Tonkünstler-
Versammlung zu Leipzig angeregt, und hat hier seine
durch gediegene 40 j ährige Erfahrung, wie mit psy-
chologischer und pädagogischer Einsicht geprüfte
Methode mitgetheilt.
Nach der Einleitung folgen zwechnässige Vor-
schläge, welche die wichtigsten Lehren des Ele-
mentar -Unterrichtes im Ciavierspiel betreffen, als
die Verbesserung der Erziehungsmethode der Fin-
ger, die Erziehung der Augen zum Notenlesen,
Bildung des Gehörsinnes, des Taktgefühls, des
musikalischen Gedächtnisses und des Geschmackes.
Wir glauben daher allen Lehrern und Schülern
des Clavierspieles eine ebenso wichtige, als will-
kommene Gabe zu bieten.
Im Verlage von Aug m Koblitm in Görlitz erschie-
nen und sind durch jede Buch- und Musikalienhandlung zu be-
ziehen :
Julius Emil Leonhard.
Drei Can taten zum Oster-, Pflnggt*
und Weihnachtsfeste
für Sopran, Alt, Tenor und Bass,
mit Begleitung von 2 Violinen, Viola, Violoncelle,
Bass, 2 Clarinetten, 2 Hörnern, 2 Trompeten und
Pauken, oder in Ermangelung dieser Instrumente
mit Begleitung der Orgel.
8tes Werk.
Preis 3 Thlr. 15 Sgr. — Jede Cantate apart
1 Thlr. 5 Sgr.
Herr Kapellmeister C. G. Meissiger in Dresden
spricht sich über diese Cantaten wie folgt aus :
„Die mir übersandten 3 Cantaten von Herrn
Leonhard habe ich geprüft. Bei dem regen
Antheil, den ich an der protestantischen Kirchen-
musik nehme, die leider in grössern wie in klei-
nern Städten jetzt so sehr im Argen liegt, kön-
nen Sie wohl glauben , dass meine Freude über
diese Kirchenstücke keine geringe gewesen sei.
Wahrlich, es ist nicht leicht, alles Triviale und
Unkirchliche zu verbannen, und so leicht aus-
führbar und mit so wenigen Mitteln Effekt her-
vorbringend zu schreiben, wie es hier der brave
Herr Leonhard gethan hat, dazu gehört viel
Tiefe und Gründlichkeit und ein gläubiger from-
mer Sinn. Ausserdem fühlt man immer, dass
der Komponist weiss, was er will, und dass er
das Wesen der Kirchenmusik gehörig erfasst hat
Das ist ein überaus wohlthuendes Gefühl. Dass
der Komponist sich zunächst Händel und den
neuern guten Meistern anschliesst, ist herrlich.
Wie gesagt: Herr Leonhard scheint mir in die-
sen leicht ausführbaren Cantaten so ganz den
rechten Ton getroffen zu haben, dass ich von
denselben den grössten und allgemeinsten Er-
folg hoffe. Möge derselbe uns noch recht oft
mit dergleichen Kirchenstücken beschenken."
Bei Franz Müller, vormals A. Wagner 1 s Musika-
lienhandlung, in Stuttgart ist so eben erschienen:
Raff» Joachim, Sechs Lieder von Fr.
Abt, Louise Barthelemy, Fr. Kücken, B. Mo-
lique und Fr. Schmidt, für das Piano übertra-
gen. Op. 34. ls Heft: In den Augen liegt das
Herz, von Abt; — Warum so fern? von Mo-
lique; — Schlummerlied, von Barthelemy. 1 ü.
12 xr. = 20 Ngr.
Das 2te Heft erscheint in 14 Tagen.
Kräger, W., Trilby-Polka für das Pianoforte.
36 xr. = 10 Ngr.
fttdjtifl für ßirdjnt,
Fischer'» hochgepriesenes Choralbuch, zwei
Bänae, ist für 6 Thlr. (späterer Preis 8 Thlr.)
durch alle Buchhandlungen zu beziehen.
G. W. Körner in Erfurt.
X>rud oou 9c. Statt mann.
H tu t
«iff#dft f#r
gUTantiucrtlidjrr Strbacteur:
SiefrmunbjJrmnjigfier 93anb.
M 42.
33 etlcgtr:
Stöbert triefe in £ei|»|t0*
2)en tt. Stoßember 18«.
3?oti biefer 3fitf4' erf^einen itv et) entlief) ' $tcJ6 tti 'Sanbeä ücn 52 9Jrn. 2'/» Eljlt. j Qlbonncment nehmen aKe^cfiimtet, 33uäV
2 JRitmmerii fort 1 Dber l l /a SBc^en« ( 3nfedicn0g«&ü^im bU ^diijdle 2 Stfgr.
SJ^ufif ■ Hut üi^fitjant Innren an.
Sll^ath Äuö Ere^t™ (©rtluflj. — Euö SBetlin. — Jttei tu 1 Reifung, Saatflgtfätifctf, SGermiföte*.
9luä Bresben«
©per.
lieber bie S^dtigfeit im ©ereile ber Epet im
^ttlgemeinrn fyabtn unt nur ttenig ju fagen. ©urer;
9lnfleüung bei ^)ru. Stiele ifl brm äflangrE an einem
gmeiten ^metifien feinestoege, ober fced? fefrr unges
ntigeub abgeholfen / unb ba unä miülcrtorife §r.
©icl^i^f^ üijne (Srfafc tjerlaffen f)at, fo fünnen aurf?
nid^t bie wenigen Dpern gegeben wetten, in benen et
oefdjäftigt trat, ©et ehemalige ^eucrift t>cni #eip;
&iget Siabttfjeater, %, SSdjmibt, ift nun jtuar ai$
ibpernregiji'eur unb fiir 5 wette Sßartien engagirt, unb
mit joUen feinet ©atfteUuugä = unb Verträge weife
atfe 9lnetfennung , aber ba bie Stimme fetjtt, fo ift
aurt) fcon biefer Seite wenig 4>ei£ jn erwarten, &rL
SBagutt ma^t erfreuliche gor tfd; ritte, ifrre Stimme,
SfflejStffoptan, t;at aber ffion gelitten, unb immer ncdj
fefjlt eä an einer erfleu Sängerin. Seit Abgang bet
grau Sparer ; ©entifuemo unb grau Sdjröbers
©e&rieut fmb jwei fo anfefmfidje ©ehalte eifpart,
bajj bie Raffte $urcid?cn würbe, bie grßjje ^üa*e bur^
»Inflettung einet bebeutenben Sängerin auäjufütten,
aber auftait talentvolle auswärtige Sängerinnen auf
(fngagement gaftiren ju laffen, fd)eint eö tnelmetjr,
alä fei bie ©iteetton mit loatyityaft toäterli^et güt=
fotge nur baraitf bebaut § alles ju uenueiben, waS
gtL SBagner fcerbunfelu tonnte; benu txut librtcu
ned? feine ftembe AünfHerin in SRotten, Wclcije grl.
SBagner einfiubirt, obet i^t emfhibiit werben.
3n bet SBefegung ber Dpetn fmb ktjenig 93ex=
änberungen uetgefemmen. $ti* St)ie[c atä ßfpe int
Sraua ton äkefien tietbient beifätiige drträ^nung,
unb &rl. Söaguer genügte in beu fpätereu Sluffö^s
rungen ber 3p^genia in 5£ufiä m^x aU früher, §r.
^ic^atfe^et atä Sta^itteö f^eint fidj tu bem gried;if^en
(^enjaube noct) nid^t gure^t 511 finben, unb $rn, WliU
teneurjer ift alä Olg^tmemnün uvdj me^r fijntglia^e
§altung ju empfe^ten. ©ie Ololte ber jttgtemnrfiia tfl
grau Äriete jueitieilt, ujett^e barin %Ut$ (eiftet, maS
fie ttetmag. $r. Sc^mibt bebütitte aU örauet tion
SBtejlcit, unb tefriefcigte tute gefagt in $(üem, nut ba§
bie Stimme mangelt. — 3fm Xaun^äufet ip in neur=
ret 3rit ber Sa^tu^ fo tuett afcgeaubert, ba| S3enuS
feitfi erf^eint, Sanntjdufer anjutürfen y unb bag Stis
fatetd'3 %cb baburt^ augenf^einlic^er gemalt iüitb^
bag fte, »on ben (au6 Stom) &utü<ffetjrenben 5ßitgeru
begteitci, im Satge auf 3 Sfjeatet getragen mirb —
ä« meinem B^erf ifl unö bunfet gettiefcen. ©er neue
Sä^lu§ ifi eben fo uucrfreulict) a(S bet frühere t unb
erhalt burdj bie 6rfct)einung beö befen *J3rincipä in
ber ^erfon ber grau 93euiiG nut äugcrUr^ etroa^ metjr
5tfcwea^§fung,
3n Collen, mel^e (SHejia anögeuemmen) ntdt)t
jum Kiepert Dtte beä %it So agner ge^oren^ fürten luir
bie ©ä(ter grL 3«r auä Sßien, gr(. ^ur6a auä
-Öaunoüet unb grau SRuberöbotf = Äü^enmei|iet auä
öreötau. 5ftae^ ben überf^roengtidjen Äofpreifungen,
weiche bem ©aftfpiele ber Statten toraw^gegangen,
ettuarteten mit ettuaö SJorjugftd^eö unb fauben unä
fel)t getdufa^t* fflie Stimme ift bereits fe^t im St6=
250
nehmen, unb audf; (n'nftd&tlic§ bc§ (Spieleä fafyen wir
und ni<$t veranlaßt in bie Sobcäer^ebungen einjujlinu
nun. Erfreulicher war bie ©atfiefhing beS graut.
Surba, weld&c ftdj al3 Statte in bcr ewigen SRegu
mentätodfjtcr im ©cftg einer guten (Stimme, bie ins
beffen nodj weitet auöjubilben ifi, jletS beutlid&e SluS:
fprad^c unb jiemtid) gewanbtcö (Spiel geigte, wobei
fte burefy cinneljmcnbeö 5lcu§erc untcrflüfct würbe. (£3
Ijat ben 2lnfd;cin, ba§ foldjc @igenfd(jaftcn (»'er nic$t
3U fernerem auftreten Berechtigen, wcnigflenä ifl eS
fdljon ju oft vorgefommen, bafj nad? fo günfligen 83ers
fudjen feine wetteren ©aflvorflellungen erfolgten, ob;
gteic^ wir biefee $af)x burdjauö feinen llebcrflufj an
©äften in ber ©per bemerkten, grau Slubcröborf;
Äüctycnmeiftcr war in biefer SSejiefyung mefyr bevor*
äugt; fte trat aU $)aUüa in SHobert ber Teufel,
5lbinc im £tebeötranf, 9tejia in SDbcron unb natürs
lidfy aud) aU SRegimentStod^tcr auf. 3(jre jiemlic^
fiarfc (Stimme, bie fte aufteilen forcirt, eignet ftc$ aus
genfd^einlidlj mcfyr für fetbenfc$aftlic$ fcetoegte ^ar;
tien, als für foldje, treibe eine einfädle getragene
©cfangSwcifc erforbern. Severe Gigcnfdfjaft fdjeint
i^r abjugetjen, wogegen wir anfcfynlictyc ©cläufigfeit
— obgleich nic^t immer cerreet unb bcutlid) — unb
funflgercdtyten Triller ju rühmen Ratten. Syrern (Spiele
fctjtt eö einigermaßen an Stnmutfy ber ^Bewegungen,
fo wie fte aiufy in ber üoilettc wenig ©cfdjmatf bes
wie§. $f)xc deficit öcifiungcn waren ^fabefla Mnb
9tcjia, befenberö testete. 2Sir fönnten unfer Urteil
barin jitfammcnfaffrii, bafj fte metyr blenbet alö naijz
faltig befriebigt.
%n einjelnen ßoncertvorträgen leerten wir bie
bret <Sd?wcflcrn Serwalb auö «Stocfyelm, bie (Signcra
Slngri, geborne ©ried^in, in Begleitung beö spianifien
(Sari fiewt) auö SSien, unb ungarifdjc üftationalfän;
ger unb Sänjcr unter ©irection ber $©. £^9 unb
(Sjabo. ©ic (Sd?wc)lcrn grieberife, %ulie unb £ebba
Serwalb, unter benen wir grl. 3utic alö bie 23cgabs
teflc bcjcidjncn, erfreuten burdl) ifyrc fronen (Stimmen,
welche fidfj in jwciflimmtgen unb breiftimmigen ©e=
fangen, in benen allein grl. ©ebba mitwirf te, ju
einem wcfjttfyucnbcn ©anjen verbanben. 5lujjcr itas
Jienifd^en ©efangjh'tcfen erregten befonberö fc^webifd^e
9?attonatlieber, ttcm §Batcr ber (Sangerinnen mit gro;
^er ©efcf;icf(id;feit breiflimmtg eingerichtet, lebhafte
^eilna^me, unb wir bebauern, ba§ flürmifc^er S3eis
fatt unb £erüorruf ^ f»VV3 e Selo^nung ber fe(te=
neu Seiflungen war, ba bie verweigerte (Srlaubniß
fernem 5IufUetcn8 ton Seiten ber £)irection eö uns
möglich machte, bie ©äfie für ben fyärlic^en ©efud^
beö Sfyeatero burd^ beflo ja(;heid^eren ju entfdfjdbigen,
ber nad^ fo günfitgem Grfcfg gewif? nic^t auögeblies
ben fein würbe. — greiul. ^Ingri ifl eine toorjüglid^e
Ältiflin, bereu (Stimme ftdj burd^ ungewö^ntid^en Xons
umfang, befonberö in ber ^)ö^e, gro§e ®Uid)ma$\fr
feit unb ©etäuftgfeit au$jeic$net. SBir ^orten fte nur
in SHnfiffiüifen »on italienifd^en SWeiflern. $fp 83es
gleitcr, ^r. garl Sew^, befl^t, wie atle retfenben
«ßianiflen, mele gertigfeit, jei^net ftd^ aber wettet
nid^t »or fo bieten Stnberen a\\%. — ©ie ungartfd^en
j Slattonatfänger jeigten gro§e Steinzeit unb Ucbereim
[ flimmung im SBortrag, unb bie S3afftflen namentlich
erfreuten und burd^ i^re fronen (Stimmen.
| ^pißer'd neue SDper „ßonrabin, ber legte $>o^en;
flaufc" würbe nad^ Verlauf einer SBod&e wieber^olt,
nad^bem, wie wir fcermut^eten , fe^r bebeutenbe ^Ibs
fürjungen vorgenommen waren. S^ic^tSbefloweniger
war ber SBeifafl hei weitem geringer, wie e3 hei ben
bereitö gerügten ättängetn toorauöjufe^en war.
©^ließlid^ führen wir an, ba| bie (Soneerte bur^
bie (Sängerin grau ©areia be Xorreä unb ben (Sek
lijlen $)l. g. ®emuncf eröffnet worben ftnb. £)a$
(Soneert, mit blojjer ^3ianofortebegIeitung , bot in
muftfalifd^er $)inftc^t wenig ©enuß. ©ie (Stimme
ber (Sängerin befriebigte unö eben fo wenig alö
lic SBatjt ber SWupfflücfc, toat burd^ bie «alte,
mit welcher fte fang, um fo unerquieftid^er würbe.
SBir freuen unö, ^>rn. ©emunef mefyr Stnerfennung
joüen 511 fönnen. (Schöner, üoßer %on unb gro§e
tedjnif^c ©ewanbt^eit jeic^nen i^n uort^eit^aft auS,
auc^ geigte er in ber äöafyl feiner Vortrage me^t
©efdjmacf. — Söir ^offen, ba§ fpätcre ^oneerte me^r
bed 3»tereffanten bieten werben.
3m einer gortfe|ung ber Abonnement 5 ©oneerte
ijl nad) bem nngün|1igen ftnanjieHen Grgebniffc ber
vorjährigen wenig ober feine Hoffnung. 3Mbem f)at
px. Ritter bie (Stelle von 3ul. Kieg in ©üffelborf
übernommen, unb eö würbe fomit jenem ^njittut ber
Unternehmer unb biö^erige ©ireetor fehlen.
g. 2B. »?.
2luö Lettin.
<5nt>e Cctcbcr.
grl. ^enn^ Sinb fjat unß wieber vertafffu.
(Sic l;atte wenig 3«t, fang alfo vier ättal fc^neß ^in^
tet einanber, um ju i^rem S3cnefiee (bie 4tc ©orflels
lung) ju gelangen, unb ba fte jebe Slnfirengung, jebe
ttivaü heftige Slnfpannung i^rer Stimmbänbet fc^eut,
trat fte tfvci Tlal in ber 9legimentötod^ter, ein SWal
im greifc^üg (Slgat^e) unb in ber 9tfac$twanblerin
(limine) auf. (Sic ifi in iljre ^eimatfy 8 ere ^ Mnb
will nad^ furjer 3ctt ber JRu^e ßnglanb $um jweiten
SWal befugen, befd^eibencr Sßeife bei ftd^ benfenb;
251
fßfunbe Kriegen fdjwerer a!3 Spater. Uctcr ifyre Äunfb
leiflungcn ifl fdjon ju öiel gefc^rtebcn, alö ba§ ic§
nötfyig fjättc, miä) weit auf biefen ©cgenflanb cinju;
laffen, unk idt) erwähne barum nur, inwiefern fte fid)
in tyren Seiflungen geänbert f)at. 3§xc (Stimme j?at
an 5(u3giebigfeit gewonnen, bodj madtjen ifyr bie ^o=
$cn $6ne metyr Wltye aU fonfl, unb teiber §at fidt)
auä) ber §au<%, ber Unfdjulbäfc^teicr, ber ifyrcn £c;
neu fonfl einen fo ctgent^ümlic^cii 3auber toertielj,
toertoren, unb in ityrem ©piete fyat fic fcon ben 3ta;
Wienern eine Qlrt üon (Soqucttcrie angenommen, bie
freiließ oft fjßc^fl licbenöwürbig ifl, wie j. 33. in bem
unauäflefytic^ fc^tcdjten Sntentcrjett in ber 9tegimentö=
toller, 2lct II, ® 5 £)ur.
®ie fc^on angejeigte 2tuffüljrung beä Oratoriumö
(Stiaö toen Sttenbetäfo^n mufjte, wie befannt, toers
fdjoben werben. %ä) f)ahe atfo bieömat nur über ein
©oncert in ber Sfticotaifirc^e am 21flcn bief. ju bes
xtd^ten. $n bemfetben würbe junädjfl baö Stabat
mater öcn SRofftni fe^r trejftic$ unb unter SMitwir;
fung ber erflen ©änger an unferer italtenifdr)cn ©per
(©ignora gobor, ©ignor Saboeetta :c.) aufgeführt,
nur Schabe, bafj bie ganje Drcfyeflerpartie auf ber
€>rgel gezielt werben mugte , waü natürlich , 06 eS
glcidj bcflm8glidc)fl burrfj §rn. #aupt gefdjafy, baä
SBcrflänbnijj bcö Söerfeö beeinträchtigte. — £r. Ärauö
fang hierauf fcljr weinerlidt) baö bekannte SBufjttcb
uon ©ectljotoen „5in bir allein fyaV icr) gefünbigt";
$r. <S. ©. SSagner, (Santor an ber 9tfattf;äifirc$e,
führte ben 51flen *ßfatm mit feiner eignen 9Jiuftf auf 5
ber erfle unb legte 6t)or biefeä SBcrfcö ftnb redjt ges
hingen, fowofyt in ber Shtffaffitncj aU ber ©ur^fü^
rung, baö mittlere (snfembte ifl inbefj $u breit unb
leibet an äJionotonie. — Sliifjerbcm trug ber Crgas
nifl Stiele bie c$romattfcr)c *pfyantafie &on ©eb. 23acr)
mit bewunbernö werter JMapibität unb SHcin^cit oer-,
grl. 5lug. £öwe fang bie Ölrie mit (Sfyor ax\& (&anu
fon öon 4?änbcl: „SD f)ör' mein gleb'n, atlmäc^t'gcr
©Ott' 7 , wa$ fte lieber l;ättc bleiben laffen füllen. 6tn
Quintett unb (£fyor tjon Naumann au$ feinem SDras
torium : Gli Pellegrini, befc^lojj baö (Soncert.
*2lu§er biefem (Joncert fanben in biefer (»aifon
biä jegt nur jwei unbebeutenbe Matineen (Statt, ©ie
eine oon bem *ßianifien Pfaffe unb bem (Somponiflen
Siöet unternommene, toerunglücfte t^eilweife burdfj
5luöb(eibcn ber SWitf^ieler unb giebt un§ im anberen
ZfyiU nid)t 5(nla§, i^r eine längere QlufmerffamFeit
in biefen Sfättem jujuwenben. <£>ie anbere, toon
einigen jungen Äammcrmuftfern (ben $$>. Sirnbad^,
e^ulj, efpentjatyn :e.) öeranflaltete SWatinee f)at baS
Severe no^ weniger ju beanfyruc^en, benn btefe jun=
cm £erren geben im Saufe be« SBinterä immer ein
©ugenb äWatineen, laben bie Stecenfentcn dn unb
wünfe^en bafür red^t fe^r getobt ju werben. Qabei
ftnb fic fo toofler ßgoiömuö, bag fte ftc§ burd^au«
mc^t ^erablaffen, anbere SSerfc alö ^a^bn'fa^e, 2Wos
jart'fa^e unb »ect^otoen'föe ju fielen, ^n bem toors
jährigen ©ugenb üon ättattnecn ^aben fte au§er einem
Quintett Hneö ber SKitwirfenben (baö alfo natürlicher
SSeife über S^ojart unb £a*?bu »"^ wcnigflend
neben 33eet§ot)en flanb) nur noc^ ein SBerf einc3
anberen toerflorbenen ßomponiflen , ein Quintett üon
fiu^lau vorgetragen, unb idj (ann nic^t fagen, ob fic
ftc§ oon biefer ifjrcr ßntwürbigung fc^on erholt $a%
ben. (So junge Äräftc follten billiger SSeife ft<$ boc^
um fo me^r Verpflichtet füllen, anberen jungen Za:
Unten ju $ülfc ju fommen, alö für bie ftudfttyrung
ber elafftfd^en äBerfe bebeutenberc Äräfte in Scrlin
wirffam ftnb.
3$ fc^liegc hiermit meinen heutigen Sendet,
benn über bie S^euigfeit unfercä 2:^eatcrö, „Söagner'ö
SRienji' 7 , benfe ic$ baö näc^fle 3Kal mehrere ©palten
biefer Stätter in 5tnt>ruc§ $u nehmen.
6. ©.
Äleinc Seitutig.
gcipjio. 9(m 12ten 9lo\jemb. wanfialtete $r. »bolpj
©Utmann au« $atf« eine muftfalffä^e Slbenbuntcr^altung im
Keinen ©aale be« @en?anb^aufe« vor eingelabenen 3n^crern.
(5« trar feine Slbftc^t gen^efen, in einem §(bonnementconcert
gu fptclen. 2)a jebca^ bie« »egen ber @rtnncrung«feier S«en-'
beKfo^n'* gerate jeftt nta^t mügli^ ivar, fo befd^loS er, »je*
nigfien« einem Heineren $ublifum vor feiner Stbreife ftc^ be*
Fannt gu machen. — ^r. ©utmann, in £eibelberg geboren,
^at fa^on feit einer längeren 9fei&e ton 3a^ren $art« gu fei*
nem «ufent^altöorte getraut, nnb erfreute fta^ be« ©lürfc«,
^optn al« Sc^rer gn erhalten, eine SluÄgciä^nung, beren er
fta> bar* feine Seiflungen al6 (Spieler tvürbig geigte. 2Bir
lernten in ibm einen fer)r trefflichen $ianiflen fennen, ber bie
mcbernen, unfünfUerifc^en öffectmittel wrfdjmaj/, in«bcfonbere
frei ift von jener Ucbertrcibung be6 $iancfcrtebrefdjen« nnb
Lämmern«, toie e« nnS («euefte nur gu oft geigen. (Sein
(Spiel ifl folib, fauber, correef, gefä^macfvoll ; er beft^t einen
fe$r auögcbi^cten, toeia^en «nfc^lag, unb bei aller 3artf)eit
einen fäönen, üollen Zcn. ©abei fle^t tfjm gro§e gertigfeit
unb ©ia^er^eit unter aUen UmPänben gu ©ebote. Cb er ne*
ben ben genannten, te^nifdjen 33orjügen in gleicher SBeife
burc^ $oefte be« ißortragö ftd) au(Jgeia>net, ober ob ^ier, trie
e« un6 febien, gu toünfdjen übrig bleibt, barüber mögen ttir
je^t, xvi: bie trücfenbc #ifce be* (Saale« fo (Spieler toie ^c^
252
ter abfiumpfte, ni$t entföeiben. 3um Vortrag $attt er ben
2ten unb 3ten <Safc au« Chopin'« «-SWo» Gcncert gewählt,
bann mehrere eigene (Sompofttionen, bie im ©erlag von gr.
$of*neifier erfdjienen, nädjften« im Stxit Angeig, gur S3efpre«
(Jung fommen werben; ferner gwei Safce au« ber A6*Dur
(Sonate von ÜBeber, enbiidj nod) mehrere ber vorgüglicfyfien
früheren (Sompofltionen feine« SWeifler«, für un« befonber« in*
tereffant, ba wir auf biefe Söeife (Sljopiu'« etgentljümiidje Sri
näber fennen lernten.
Auf ben von un« münblldj au«gefprodjcnen $abel allgu*
häufigen $ebalgebrau$« erwiberte $r. ©utmann, bag tyfer
bie gufäfltge S3ef$affcnfjcit be« 3n|trument« wlber feine Ab*
ftcfct bie Urfa<$e gewefen, fo wie er au$ unfere Semerfung
$infidjtli<$ be« Vortrag« ber SBeber'fäen Gompofltion, mit
bem wir un« ni$t einverfxanbeu erfiären fonnten, baburd)
mobificirte, ba§ er erft, nadjbem ber Vortrag fd)on begon*
nen, inne geworben fei, wie er biefelbe nf$t meljr ftc^er au«*
wenbig gewufjt babe, wa« natürlich flörenb auf ben üBor«
trag gurücfgcwirft. f&ti biefer ©elegenljelt !önnen »fr
nidjt uml)in, auf einen Uebelftanb aufmerffam gu machen, ber
bie« 2Ral befonber« flörenb hervortrat, «ßr. ©. fpielte im
Keinen (Saale be« ©ewanbljaufe«. (5« waren ^iefige £on*
funftter unb SWufüfreunbe , Damen unb Ferren galjlreidj »er*
fammelt. ÜBegen SWangel an SRaum fonnte nur einem £fyeil
ber Sdjüler unb (Spulerinnen be« (Sonferoatorium« ber 3u*
tritt gemattet werben. Um fo mcljr mugte e« auffallen, bafj
biefe bie bellen Üßläfce um ben (Spieler Ijerum eingenommen
Ratten. SBir meinen, bafj Sßefcijeibenljeit eine gar uidjt üble,
au$ in ber (Gegenwart nodj gu betyergigenbe Sugenb fei, unb
bringen in (Erinnerung, bag frembe JKünfMer in ber Xfjat
nity, um jid) vor ben Schülern unb (Sdjülcrfnnen be« (Scn*
fervatorium« $ören gu luffen, Seipgig gu befugen pflegen.
62.
Sage&gefäidjte*
Reifen, CSoncette, (Sngageinentg ic. fOtt^tthttt Ift
nad) $ari« gereift, um bort feinen $rop^eten in (Scene gu
fe|en. £ettinger'« Q^arirari bemerft bagu: iBtele glauben
aber weit eljer an feinen „SWofe«" al« an feinen ,,*ßroplje-'
ten".
Der berühmte 23iolinift SB. 9Roli<|Ue, SWufifbirector an
ber Stuttgarter £offapelle, ifi von ber Sonboner ©eetboven*
gefellfdjaft für bie nädjfie @aifon in Sonbnn gu ad?t Goncer*
ten gewonnen werben. (Äarl«r. 3tg.)
»eue DpCtlt. Die Dib a «falia fcfcretbt: „3m Decem*
ber wirb in ber grogen £per gu 93ari« eine neue Dper von
Betbi gur Aufführung gelangen. <So fefjr fi$ biefer Gom*
pontft aucr) bemüljt, ber Italien ifdjen'attufif flegreid^e (Erfolge
gu bereiten, fo wenig föetnen i^m biefe glücfen gu wollen."
»ennifc^te*.
Die 2eipg.3eitg. fAreibt au« ©rüffel: *iet ift ein
merfwürbfger Selbftmorb »orgefommen. ©in gewiffer $**
btigtud wollte im f. £faeater einige SWujiffiüde auf ber Sfo*
line vortragen. 93ei ber $robe fpielte er aber fo fdjledji, ba§
man i^m offen fagte, er werbe mit biefen Sadjen, bie be S3e*
riot unb 93ieurtemp« vor i^m fo vortreffUd> gefpielt, fi^ »^
laa^erlic^ machen fonnen. Diefe Urteile ergriffen i^n fo, ba$
et fid) in ben Ganal von (S^arlerov, ftürgte unb ertranf.
Statt be« (Soneerte« erhielten bie 3u^örer biefe ^djretfen«*
betraft.
Da« 3(e^öer 2Bo(^enbl. föreibt au« gfiberf: 91« eine
SRerfwürbigfeit fönnen wir berieten, bag SetUty Sinb un*
fere Stabt gu ir)ter Durchreife nac^ Stod^olm benufrt ffaU
SWerfwürbig ift bie« infofern, al« SWadjttgallen in biefer 3aff«
re«geit ben Suben unb ni*t ben Sorben gu lieben pflegen ;
gang in ber Siegel ift e« abeT, bag fie in biefer 3a^re«geit
f^weigen, unb be«Ijalb mögen bie ©inwo^ner unferer guten
Stabt fic^ tröfien, bafj bie fdjwebiföe @4ngerin i^nen mit
fta^tbar, nidr)t ^orbar geworben ift. —
Die Sfranffutter SRufeen follcn bic«mal mit einer (5r*
inncrung«feier an 9Wenbel«fo^n eröffnet werben.
$ewri$ ©ottt wirb ein (Soncert in (Söln veranflalten,
beffen (Srtrag für ein in Seipgig gu erridjtenbe« Denfmal
SWenbeUfobn'« befttmmt ift.
^>it (Soncerte be« SKufifverein« Öuterpe in «eipgig
werben biefen SBinter ni<$t fiattfinben; e« fehlte an ber er*
forberlidjen 3a^l von Abonnenten. 3u wünfe^en ifi, $a$ biefe
Unterbrechung bem 3nftitut nid^t nadjtljeilig werben, bag e«
nä<5ji* fünftigen 2Binter im ©egeut^eil um fo frifd^er begin?
nen möge.
An ber Univerptät Äonigöberö ift naa^ bem ?ection«*
Katalog 1847 — 48 auc^ ba« Stubium ber attufif freunbiiej
beamtet: Ute praftifct)en Singübungen ber Geologie unb $i*
bagogif Stubttenben leitet 3)tuftfbir. Sämann, über xii^mU
fdje unb mobulatorifebe gorm ber Sonßücfe ^antelt Gantor
Sobolen^fi, ©eneralbag le^rt 3Wufifcir.©laban nnb SWnfitbir.
Sämann, im £rgelfptel unteriid;tet bie Stubenten ber Xtyo*
logie le^tcrcr ebenfaU«, unb gwar Alle« unentgeltlich.
8po^t \)at ein nene« Doppelquavtert getrieben nnb ar*
beitet an einer neuen Stympbonie.
9latbtm gab in Zittau Soncert. Auf feinen $rogram*
men, von benen un« ein« vorliegt, fle^t in einer Anmerfung
gebrueft: „Dr. SÄeljer au« Berlin fagte über bie Xonmalerei
fßarbini'«: „biefe ift wa^re ^oefie, $e$erljabene Äunft*
aufd^auung be« Uncnblidjen burc^ bie SBirfungen ber £öne".
Die illuftrirte «eipg. 3eit. v. 13. gebr. b. 3- unter bem Ar^
tifel „(Srfinbnng be« tran«ponirten ajarmonip^on" fagt: ,,^>it
neuere 3eit ^at gwar ber 93irtuofen auf bem $ianoforte nnb
ber Orgel von ßifgt bi^ auf &incengo Karbini eine
groge Angal;l ^erangebilbet" k. — unb liefert biefelbe unterm
9. Mai v. 3. ba« Portrait «Warbini'« al« Gelebtität."
Ztud von 9 t. Äfitfmann.
VL eu e
iitfätift fit
©«ranttoortlfdjer ftebactcnr:
Stanj SBrenfcriU
©iebenunbjroanjigfier 93ant>.
Jl# 43.
Verleget:
Stöbert gticfc in £cipjig.
33m 25, ftot>ember 18«.
ffioti bitfer 3ttf[äV erfahrnen ^ö^enUtc^
Vrei* bffl Sanbcä von 52 Em. 2 1 /, 5:61t-
^ttfetiiotLfltje&ü&ren bie $ttit$d(e 2 Olat,
Abonnement nehmen aßt $cflämtet, Sud)*,
Sftuflf ; uttb Jtimftt; anbin ngen an.
3tt|alt: %ht y\aittfottt &itb Gfa*t«$iiuTrumtnt*. — $in. SuituS ©$aff« in £atit. — AtftEfty» Yn&tigfr, — 3nt*Ü ifl*njfc fatt*
t l B - ■ - ■■ - .„ , | „| __ __ ^ E^m
$ür ^Manoforte uttb 2f rr idbtnßrimicntc.
§♦ S Äuffttatfr, ©p. 12, «luattrtt für pianofotte,
Violine, Viola unb VioUnfrU. — ülainf, Briptt's
Söime. pr, 5 JU 24 fir,
®* 3t. Döbewe, ©*. 52. fcio fite pfte,, Dwlttti
unb OuUntrlL — €bcn*. pr. 4il 12 fir.
235. 3teuHttg, ©p. B2. ©rofys 8rio für pianafrrtt,
Öioline u. BisrLanrcU. — Cbntö. pr* G Jfl.
iL (S&lett, ©p. 7. Conartirfiftrs 3tUegro für ptU,
Violine uttb Uiolantfll. — *npfig, C Jf. Peters.
Pr. H aijlr.
<£■ ®* 9tdfft§CIV ©!*♦ l 83 * ß«bifl)nttö grofftfi tri«
für pftr. f CHtfttw u* OioUnalU — tfbnft, preis
2 tfetr,
— — — , ®p. 185. Sonate brillante fitr Pfk-,
unb Violine. — €btft». Pr, 2 fcljlt.
SSÄtjimb ncdj toot Auf j«n äkriattonen, *ßfjan=
taflen, Xranfcriptioncn, latantelleii iL bgt, m. uuä
ju übetfdjumnmen trotten, &egegurn wir jefct tyaufis
|ft SßcTfcti, in beneu nidjt nur bie glanjntbe Se^nif
beriittfi<i)tigt tuitb, fonbern bie fdjmi burd? ®orm unb
3nt?att gröperen SSBert^ immunen la([cnj eine 6r=
fdjeiuung, bie erfreuter) ift, tnfofern man baraui er-
fleht, bap baä fßuMidim, bei grbanfentüfen Untet;
Gattung überbrufftg, nadj Scfferem verlangt, unb bie
<Scnipcmfieii biefein lä bilden »erlangen na^ Äräften
nad^ufemmeu füllen, Sä bleibt inbeffen ußd) äftan^
^e6 jw tvtinfc^fit übrig, ba fßiflf ber Öejjteien, burü^
bie ftnf;«tn äJtebeattifcf an eine getöifl'e Seid^tfertig^
feit imb ©ei^t^eit gctvc^tity fi^ in bn «nflen $at=
hing nid^t tüo^i i»rcdjt finben, unb t^eilö nu^ 3«
flu^ttg arbeiten, (tyeilä in ba6 anbere extrem fidfet
©etr^rfamfett berfüWen / ober au^ — nnb jtuar atn
^aufigflni — ßmiföcn beiben f^^mifen^ itnb m«»
begegnet nc^ oft ßom^ojttiünen, in benen bft Stuf
niäjt ii&ctrcäitigt iji,
©i^fcö Unbcfiimmte , Unft^ete im @tg(e flöric
nnö nanicntti^ in htm Sünaitett üon ftnjftrat^ ^m
erfi^n , on Qbeen jiemfidj f ef^ianftcn ©a|e f^eint
bet -Hütet nod? nic^t mit ft^ einig ju fetn # mo et
eigentfid? ^inauö n?ia. ©er ganjc ifie S^etf ctf^dnt
alä ^öurfpter, hierauf im 2ten %f}tiU gaiij€ anbere
äJtctiue jux $auptfa4e werben, afö bet lfle 2:^tl
ijmnjtt^tn lieg, genier feinen i^m bie tn« ^nftrus
mente fccf^merfi^ gu fallen, n?ie tnan auö ber unoet*
^altui^mägigen ©efc^Sftigung berfelben fte^t, ber ju
Selgc bie brei ©trcidjmftTnmente bem ^Sianoforte
ganje Venoben Ijinbur^ f^toff (man mßc^te fagrn
fcinMidj) gegeniibet fle^etL ©a^ spianeforte f^jielt
im Verlauf bei (Sümpufition metfl eine nntergecrbi
nrtc SloUc, bann toinmeu plefefidj ^affagen, bie nit^t
reäjt jum ©anjeit paffen unb benen bie Strctd^nfhni
inente jufyinen, nur bann unb mann mit einigen
Sßncn beipfli^tenb, megegen in einem Quartett beejf
alle tjiet Snflrumcnte gleite Sebentung ^aben fotfc
ten. ©em Slubante unb Sdjetjü tonnten iwit awä
gleiten Utfadjcn menig ©eftt)ma(f abgewinnen, n?o=
254
hingegen im legten Sage ber (Sompomfl ptögtidj
einen anberen 9luffc$tt>ung nimmt, fomotyl ^inpd^tli^
ber (Srftnbung alö ber ©urc^füfyrung unb S3efyanbs
lung bei ^[nßrumente. ©er legte Sag, bem mir
unferen SSeifaU Rollen, fd^cint ju einer anberen äeit
entftanben ju fein, unb ber (Somponifl ^ätte beffer
getrau, biefen allein $u veröffentlichen , ober brei ans
berc Säge veranjufc^iefen, ba bie tu Siebe flefycnben
nidjt biefem ginalc vorangehen muffen unb ber
Verbreitung beö Quartettö ^inbertic^ finb.
ßrftcreö fdjeint (Stylcrt, beffen fä^on einige 2Ral
rütymlic^e ermäl;nung gefc^efyen, vorgewogen $u ^a;
benj er giebt nur ein Allegro concertant, vielleicht
meil ifym bie anberen ©äge nidjt genügt fyaben. SBtr
JafFen feinem latent auc$ tyier ©erec^tigfeit mibcrfafys
xeu, unb münfetyen nur, baß er ftdj größerer Sclbfläns
bigfeit in ben Stimmen befleißigen unt) unangenetys
mer ^Saraüclfortfc^reitungen enthalten möge, wie u. a.
Seite 2, Sgflcm 2, Xact 1 — 3, wo Saß unb Ober;
flimme in füßer (Siuigfeit manbetn. ©aö 5lllcgro ifl
frifc§ unb lebenbig, un& mirb geübten (Schilfern miö=
fommen fein.
©aö $rio von SReuting ifl ein redjt üerbtenjl-
lidjcö Söerf, unb $eigt von vieler ©emanbtfjeit, nur
xat^en mir bem Verf., ftdj fünftig nidjt fo fefyr auös
guferciten, benn eö gehört fdjon einiger äRutfy baju,
ein äRufif jlücf 31t fpiclcn ober ju fyörcn, melä^cö (menn
gleich alö sßartitur gebrückt) 55 Seiten fiiOt. %m
erflen Sage flören einige veraltete JJigureu, unb baö
Slnbantc mit Variationen ifl ju lang, hingegen ftnb
Scljcrjo unb ginale ju loben, verlangen aber beibe
febr lebhafte Scmcgung.
SDöborue ermcifl fic^ ncc$ alö 9teultng auf bem
vorliegenben ©ebiete, inbem er gan$ befyutfam cintyers
gcfyt, um nirgenbö anjufloßen. @r fc^cint junäcbfl
für bie Sebürfniffe ber Salonö geforgt ju Reiben, unb
jeigt batycr fortmäfyrcnb ein tyeitereö ©cftdfyt. ©aö
$rio ifl nic^t eben neu, aber anfyruc^öloö , gefäaig
unb nic^t ferner. 5lud(j fjicr märe metjr Selbflänbigs
teit ber Stimmen münfdjenömertfyj fo viel ^erjen =
unb Sextengänge merben audj im Salon langmcilig.
Seiläufig moUcn mir bemerfen, baß mir eö unpaffenb
pnben, bie Viotoncellflimme in ber fyötycrcn Sage flati
im Scnorjcic^en im Violin$eic$cn ju fdjrciben. ©er
gagott fleigt auc$ jiemlic^ fo ^oc^, boä) »otrb eö feis
nem (Somponifhn in ben Sinn fommen, ityn in ^ö^es
ren Sagen im SBiolinjeicfyen ju fa^reiben.
SReifftger fjat fc^on viel beffere ^rioö gefdjriefcen
alö baö vorgenannte j eö bietet ju menig 9?euee, unb
mir bebauern aufrichtig, bag er feine ,3eit unb fein
Talent auf fo geringfügige ©inge vermenbet, ba er
bedj meit S3effereö ju letflen im Stanbe ifl, mie mir
abermalö auü ber Sonate für Sßianofcrte unb SJio=
line erfe^en, meldte, obgleich ein fpatereä SBerf, weit
me^r griffe unb ßeben §at aU ba« $rio. ©iefe
Sonate fönnen mir geübten Spielern angelegentlich
empfehlen. g Ä
Jpetrtt %uliu$ ^d)äffer in S&aüe.
S3on
Svan] ßren^ei.
äWein geehrter $err!
^^r erfler »nffaß in btef. 331. (»b. XXVI, 9lx.
19 ff.) enthielt, meiner 5lnfic^t nadj, einen Angriff
gegen bie gefammte Äritif j eö fefnenen mir barin bie
unleugbaren SBerbienfie berfelben verfannt, es festen
mir baö (3nte unb Vortreffliche, maö geleiflet mors
ben, vermengt mit bem Verfehlten, maö allerbingö
eben fo unleugbar Vorlauben 5 in meiner (Srmiberung
(33b. XXVI, 9tr. 25 ff.) mar eö barum mein 4>aupt=
befheben, bie Verbtenfle ber Äritif überhaupt ju er?
örtern, unb biefelbe gegen Eingriffe, bie von verfdjies
benen Seiten miber biefelbe in älterer unb neuerer
3eit erhoben morben finb, ju vert^eibigen. ^xe ges
gen biefe (Srmiberung gerichtete Qlntmort (Ob. XXVII,
^r. 5 ff.) befiimmte nun bie fraglichen fünfte nä^er j
Sic erflärten ftd? mit mir einverflanben, maö bie fö*
f)exe Äritif betrifft, Sic erflärten, baß 3f>re Angriffe
allein gegen bie ^ageöfritif, gegen t^ie JHecenfios
nen, gegen fdj leckte Steeenftoncn gerichtet gemefen
mären, ©a eö mir nun nic^t in ben Sinn gefonu
men tji, baö mirflic^ 33ef(agenömert^e auf biefem (3es
biete ju vert^eibigen, ba id) von Anfang an hierin
mit ^nen einverflanben mar, unb gerabe beö^alb
mid) bemogen fanb, Qfyxen 3luffa|, ber mir in biefer
#inftc$t fe^r jeitgemäße Söortc ju enthalten fc^ien,
aufzunehmen, ba Sie umgefe^rt nur gegen bie vers
fehlte 2;ageöfritif ^^re Eingriffe gerichtet fyaben, fpäs
ter näfyer erläuterten, fo fc^eint eö, baß bie jheitigen
fünfte mirfli<$ erlebigt ftnb. Sn ber %f)at ifl bteö
ber gall. $n ber 4?auptfac$c ftnb mir einverflanben.
©efle^en Sic mir tie Söürbe ber Äritif im 51dgemeis
nen ju, fo gebe tc^ Sfynen mieberum SRec^t, menn
Sic gegen bie £agcöfritif in verfc^iebenen ifyrer 51eus
ßerungen 51t gelbe jiefyen. 5Rur ein ^Sunft bebarf
in biefer ^>inftc$t noc^ ber genaueren Seflimmung.
Söenn ic^ ba^er Sfyncn ßinigeö ju ermibern jegt
miä) aufliefe, fo gefc^ie^t eö einerfeitö, meil ic^ mid^
mit ben von ^nen gemachten 3M9^Panbmffen nodj
nic^t völlig begnügen fann, unb verlange, baß Sie
einen Schritt meiter ge^en, nic^t bloö bie fyßljere
Ärttif, fonbern aud) bie befferen SRecetu
255
ficnen alter utib neuer 3*tt anetfennen,
anetfennen, bajj nic^l $Weß, wad auf tiefem ©ebiet
getriftet würbe, f$le$t iß* anberfeit«, um einige *on
Stynen angegriffene ©peeialitäten meiner Srwiberung
ju rechtfertigen. 3<$ faff* »«»<$ &« «ß' ***** m&B 5
lic$ß furj, weil i$ ber ^tnfid^t bin, bafj wir unferen
@treit nic^t über bie ©ebütyr auSbefcnen bürfenj i$
erlebige nur ba« 85id$erige, otyne Sfteueä jur ©prae$e
ju bringen.
©ie erMaren unfere ©ifferenj jum Äljeit, unb
gerabe waö ben #auptpunft betrifft, burdj äWijjtoers
ßanbniffe. ©ie unterfctyeiben jwifctyen leerer, wiffens
föaftlic^er Äritif, unb Sageöfritif, in bereu ©ebiet
©ie bie eigentliche Sieeenßon oerweifen. äWeine ®rs
wibetung foll fid^ jum %\)t\l barauf grünben, bajj id)
btefe Unterfc^iebe überfein $abe. 3^ *w inbejj ber
anfielt, ba§ ©ie felbß bie Urfac$e biefer angeblichen
äWijjöerßänbniffe gewefen fmb, nic$t bloö in fo weit,
alä ©ie über biefe SJegriffdfc^eibung in Syrern erflen
Muffag ftc$ uictyt beutlic$ erflärten, weit mefyr noc$
baburc$, ba§ ©ie einen Unterfcfyieb ßatuirten, ber
früher faetifety gar nic$t ejrißirte, einen Uns
terföieb, ber erfl in neuerer 3"t, — in bief. 831. —
gemacht werben iß. @d nüfct bureijauä nicfytö, bafj
©ie bie föfyexe Äritif anertennen wollen, unb bie
©etyale Sfyreö 3oniä nur auf bie ältere unb neuere
£ageäfrttif audgiegen. Sfyxe 8lnerfennung, Qfjxc Un*
ierfctyeibung erföetnt metjr nur alä eine $mtert(jür,
Welche ©ie ßc§ offnen, um gu entfcfylüpfen, alö ein
»ermittlungd*erfuc$, burety ben wir beibe Siecht be*
galten foQen. ©ie muffen tü$t blöd bie tyityere Äru
tif, ©ie muffen audj bie Steeenfionen aners
fennen, ©ie muffen jugeße^en, bafj SJeffereS tor*
Rauben iß, a\§ eä ^xex ©arßellung S«fa*fl* fcfyeint.
9Weine SBeTtl)eib»gung , fo weit fte$ biefelbe auf grib
$ereä begießt, gilt nidjt ber tyityeren Äritif, im mos
bernen ©inne, fie gilt ben 9teeenffonen. ©en SReeen*
fionen ffnb jene ftkrbienße, welche ic$ erwähnte,
beijumeffen. ©ie früheren SHecenfenten , 9teic$arbt,
©ottfr. SBeber, 9tod)lifc, ftinf u. 21. waren gar nittyt
»on ber neueren 2Biffenfäaft berührt, unb banften ifyre
Silbung ber nodj feljr mangelhaften 9leßljetif beä
bongen Sa^unbertö. gjetradjten @te ein ^aupts
wert t?on SRodjlifc, worin er bie Stefultate feiner 2liu
febauungen riiebergetegt fyat, bie „©runblinien jur
©efe^tc^te ber ©cfangömufif für Äirc^e unb Äammer
in ©eutfc^lanb unb Italien" im 4ten SJanb feiner
®«^tift „giir greunbe ber Sonfunff", ©ie pnben feine
©|?ur einee ©eflrebenö, bie inneren 6ntwt<t(ung&
gefege ber Äunfl aufgufinben, feine Sl^nung bed inne-
ren 3wfammenf}ange3, *** welchem alle Äunfterfdjeis
nungen flehen, ^cbe @po$e s mac^enbe fünfllerifc^e
^erfonlic^feit tritt Dereinjelt unb jufadig auf, unb
bie Stiftung, bie fie einföl>, erfc^eint att eine
rein wiüfityrli<$e, inbioibuelle, feinedwegd aW eine
toon bem grof en ©anjen ber Äunfl unb ber allgemein
nen ©efc^ic^te gebotene, ©etrac^ten ©ie überhaupt
bie SBirffamfeit »on gr. Stoc^lig. @r fc^rieb, je
na^bem ed bie 9Bi$ttgfeit bed ©egenflanbed erfors
berte, balb furjere, balb audgefu^rtere SReeenffonen !
Unb boc^ ^at er, traben bie i^m üerwanbten Scanner
auperorbentlid^ gewirft, unb ift benfelben ber früher
üon mir erörterte Sinffug ber Äritif ju banfen!
9lid)t bewugtlod ba^er iiberfa^ i$ jene Unterf^ets
bung: ic^ überging fie, weil früher von wiffenfd^afU
lieber Äritif in unferem mobemen ©inne gar ni^t
bie Stebe fein fonnte, unb tc^ mufjte ba^er $ü)tt 2(ns
griffe alä auf SldeS bad, voaü geleiflet worben iff,
audgebe^nt betrauten, weil baä, \vaü ©ie audne^
nun, gar nic^t ba war. ©ie traben f^on ben (Sin*
ffu§ jener 992änner jugeflanben, befc^ränften benfelben
aber auf etwaö nic^t SSortyanbeneä \ \ä) »erlange, baf
©ie jegt bie befferen ber früheren 9teeenftonen
anerfennen, mögen biefelben anä) gehalten fein wie
fte wollen, mag barin „referirt" ober „fritißrt" fein.
3Ke^r im Stecht f^einen ©ie ju fein, fobatb e$
ftd^ um bie ©egeuwart tyanbelt; ^ier ejcißirt jenec
Unterfc^ieb faetifdj. 9lber auc^ ^ier muffen ©ie einen
©c^ritt weiter ge^en, unb biirfen ni<^t alle 9teeenßo=
nen in S3auf$ unb Sogen toerbammen. ©ie muffen
bie Qlu^na^ine, bie ©ie bief. 851. angebetljen laffen,
auf bie 85eßrebungen einiger 5lnberen audbe^nen. (Sin
Mitarbeiter bief. 951. ^at ©ie fc^on barauf aufmerf*
fam gemalt, wie unpaffenb eä erf^eint, wenn gerabe
ic^ auf biefen $unft nä^er eingeben foft. 85ei alle
bem will ic^ mic^ $t)xtx ^lufforberung nic^t gaitj ents
jie^en, weil mein ©djweigen at§ ßiüfc^weigenbeö 3" s
geßanbni§ bttxafyet werben fßnnte. 3""äc^ß fragt
eä ftc^, wenn ©ie alleö, \va$ unfere Wecenfenten auf
muftfalifc^em ©ebiet leiften, ald verwerflich betrac^s
ten, unb allgemein beboutenbere fieifiungen »erlangen,
ob ©ie nic^t eine burc^auä unbillige Sorberung ges
fletlt tyaben. S5etrac^tcn ©ie j. 85. bie fritifc^en Seis
ffungen auf bem ®cb\tt ber Sßljilofopfyie nä^er. SBar
eö jur 3nt/ alö bie SJerliner, aU bie ^aQifc^en Safc
bud^er beflanben, auf biefem ©ebiet anberö. ©ingen
nic^t immer bie §aQifdje unb ^[enaifc^c fiiteraturgeu
tung mit ifyren „Äoc^biic^erreeenßonen" nebenher, unb
fyaben nic^t bie legteren fogar bie erfleren überlebt?
SBar nic^t fetbfl in jenen erftgenannten SSIättcrn ein
wefentlidjer Unterfc^ieb jwifc^en ben einjelnen 3)liU
arbeitern, unb jeigten nidjt bie alteren ©c^üler ^es
get'ä eine wa^r^aft ©freien erregenbe geiflige StnufyU
f^aft? Unb bied gefd^a^ auf einem ©ebiet, worauf
©eutfdjlanb ba8 ©rö§te leißet, auf einem (Schiet,
welc^eä öon je tjer ber ©tolj beffelben gewefen iß.
256
Betrauten Sie bie Seiftungen auf bem ©ebiet ber
SJefletriftif, unb gefielen Sic ju, wie aucr) tjier ba8
SJorjügttcr)e umgeBen ift von einet SRenge pr)rafens
bret)enber Slrtifel. «3$ glaube, wir ftnb unBittig ges
gen bie fconfunft, wenn wir fyier auänar)m8weife rücfs
flcr)t$lofe ©trenge jeigen, unb nur $refftict/e8 Verlans
gen, wätyrenb üBeratt unb auf allen ©eBieten ba8
@ewöb;nlicr)e bei Quantität nacr) baä UeBerwiegenbe
ift. £>ocr) baä eingeführte enthalt feinen ©eweiö, nur
eine (Sntfdjulbigung. ©ie grage ift, 06 Bei unö, wie
üBeratt, Beffere SSeftreBungen namhaft gemacht wers
ben fönnen, unb l)ier verweife icr) ©ie auf baä, maö
je|t j. 83. einige äWuftfer in SSerlin, ftloboarb ©e^er
unb Srnft Äoffaf, wiewohl ber Segtgenannte neuers
kingä an greiljeit beö ©lief« unb Unbefangenheit beä
UrttjeitS verloren 311 r)aBen fct)eint, ju erftreBen Begins
nen. 2Jtir ift beren Stjfitigfeit ein erfreuliche^ 3eicr/en
gewefen, unb icr) t)aBe bie Slnftdjt gewonnen, wie jene
Scanner mit un$ bie UeBerjeugung Reifen, ba§ bie
SBege früheren ©ct)lenbrian8 verlaffen, bafj baä mus
ftfalifcr)e Urteil mit ber ©ilbung ber 3"t »ermittelt
»erben mug. Sebauern ©ie, ba§ baö Scffere $ur
3eit immer nur noct) vereinjelt ftet) gettenb madjt,
unb immer Bcbroljt wirb buret) bie ©eftnnungölcftgs
feit unb innere Unwatyrt)eit, fo fiimme icr) ^ntn volls
tommen Bei 5 aber icr) verlange, ba§ Sie ben ÄreiS
^ter 9lu8nar)rnen erweitern, icr) »erlange, bafj ©ie
aucr) ber Xageäfritif größere @erecr)tigfeit wiberfatyren
laffen.
SBeiter Bemerfe icr), um eine SJerftanbigung juris
fd)en un8 anjuBac)nen, bafj icr) meine erfte (Srwibes
tung aüerbingö jwar in $olge %1)xc$ erften 5trtifel3
gefcr)ricBen b)aBe, bafj aBer in ber £t/at nicr)t $Weö
barin gegen ©ie birect gerichtet war. 3fyr Eingriff
Bot mir nur eine wiflfommene Veranlagung , übers
1)au)pt 2Kancr)e8, toa% gegen bie Äritif gefagt wirb,
jur ©pracf)e ju Bringen. Set) Betrachtete @tc alä
Stepräfentanten ber ©egner, unb fnüpfte an %i)xe
Spolemif Semerfungen , bie icr) längft auöjufyredjen
gewünfdjt t)atte. @o fonnen ©ie aüerbingö mit eis
nein gewiffen 9tecr)t Behaupten, ba§ „baä ®efct)üg
meiner Angriffe üBer bie Steigen ^xtx gage ^inauös
fliegt, o^ne ju treffen' 7 . ♦) m gebort ba^in j. ».,
wag icr) üBer bie SBiberfyrücr)e ber Äritif gefagt ^aBe.
3er) tjatte baBei bie Weiterungen, bie icr) mefyrfact)
»on ÄünfHern vernommen l>aBe, im ©inn. gßeil e$
^in unb wieber »orgefommen ifi, ba§ über ein unb
•) 31j* er^et drtifel befanb fid> in ber 5)rucferei, al«
id) meine erfte ©rtoiberung fcbrleb. 3bre ^eite dntgegnnng
I^obe ic^ aufmftffam burc^geleffn, fc^reibe aber jc^t effne fpc*
citU über dtngelne« na$guf$lagen. 34 r)alte ba« für nidjt
not^trenbig.
baffelBe SGBerf eine jtritit fict) loBenb, eine anbere tas
belnb äußerte, finb bie Betreffenben Äünfiter nur aöju
gern geneigt, barauä ju folgern, ba§ üBertyaupt auf
bie Suöfprüc^e ber Äritif nic^tö ju geBen fei, um fo
meb)r, alä folcr)e 2Biberfprücr)e für ben gemeinen 85ers
ftanb unb Bei oBerfiacr)li^er S3etract)tung atlerbingS
etwaö fct)r 83eweifenbeg ju r)aBen fcr;einen. 2luc^ ©i:
tabelten jene fyin unb wieber toorfommenben SBiben
fprü(t)e, unb Ratten per) baBei mcr)t auöfü^rlicr) genug
auögefproc^en, fo ba§ icr) auö S^en SBortm nicr)t
entnehmen fonnte, oB eine pfjere 5luffaffung bei 3^
nen im ^intergrunb lag, ober oB ©ie ben oben ers
warnten gewöhnlichen Slnftc^ten Beizutreten geneigt
feien. 5lucr) neuerbingd woüen ©ie in «Sfyter Srwts
berung bie SBiberfprüdje ber Äritif gelten laffen, unb
polemiftren gegen meine Srörterung. .3er) aBer fage,
ba§ nur bie 3Biberfprücf)e, welche gleicr) fcl)r auü bem
SRittelyuntt ber ©acr)c t;ert>orger/enb, nur bie üerfcr)ie-
benen ©eiten berfelBen jur 5lnfcr)auung Bringen, bies
jenigen Söiberfprüc^e, welche uon üWännem, bie auf
ber ^)o^e ber 3eit fielen, erhoben werben, für bie
(Sntwtcflung förberlict) unb not^wenbig ftnb, wä^renb
baö, \va% »on veralteten ©tanbpunften airt gebärt
wirb, burdjaud beflagenöwcrt^ unb überfliüfftg, lebigs
lic^ ben gortfcr)ritt ^emmt. 5lu8 biefem ©runbe
machte icr) früher barauf aufmerffam, wie ber 6ine
ganj dtcfyt, ber 5lnbere ganj Unrecht fyabtn fonne,
unb an Stynen wäre eö gewefen, bicö richtiger, aH
eö gefc^e^en ift, $u würbigen, ©ie 2lnerfennung, bie
©ie ben 8Biberfprücr)eu in biefer Unbeftimmt^eit ju
%tyil werben laffen, nüfct un$ nicr)toj fte ftürjt unS
nur in neue Unflarfyeit 5 getabe bie veralteten ©tanbs
fünfte ftnb bad faft allein ©cr)lecr)te in ber ^ageös
fritif, baö, wogegen ©ie fämpfen, unb wenn ©ie t)ier
©erartigeö wollen gelten laffen, ftürjt 3§xt ganje
^olemif jufammen. ©cr)tect)t ift bie Äritif, infoweit
fte gegen bie neue 3*i*, bie fte nicr)t begreift, ans
fämpft. ®arum fort mit biefen 2Biberfprücl)en,
bie nur üerwirren, unb ben ©trebenben geffeln anles
gen; fort mit jenen SKecenftcnen , bie baö, tüa% auf
ausgetretenen SBegen ftcr) bewegt, alö gut unb nor^
mal bejeicr)nen, wa^renb fte eine neue, tiefere ßigen*
t^ümlid^feit nic^t ju faffen vermögen - y fort mit jenen
JHeeenftonen, welche nur barum in ber Äunft t^atfacr)s
lief) langft überwunbene ©runbfage geltenb machen,
weil ber 9lecenfent nic^t barüber ^inattögefommen ift.
$d) i)aU micr) gewunbert, von Scannern be§ ftcxU
fct)rittö eine ©acr)e vert^eibigt ju fe^en, bie bad
©runbübel auf bem b;ier befprocr)enen ®thiü ift.
©inb ©ie ber 9lnftcr)t, bafj wir me^r unb met)r
bafyin ftreben muffen, offen unb oljne Kücf^alt un8
auöjufprecr)en, jener 2lcr)feltragerei, bie auf bem ©es
biet ber SWuftf me^>r aU irgenbwo früher $la^ ges
25?
griffen tyatte, entgegentreten, jenem bepanbigen SRücfs
fic^tne^men, baö öor lautet SKütfpdjten nie ju einem
Benimmt ausgeprägten Gtyarafter gelangte, unb atteä
mupfalifctye Urteil ju einem gefialttofen Brei jufams
menrütyrte, fo feien @ie meinet üottflen 3uPimmung
»erpdjert. 3$ g*&* 3>^n«t Stecht, ba§ eö nic^t rättjs
ltdj ip, „einen @d^Ieier ju becfen über tabelnöwertfye
BePrebungen, fonbetn btefetben gebüfyrenb ariü Öicfyt
ju jiefycn"* nur nirijt burdj „©robtjei ten" —
bie ©ie felbp bodj wofyl nur l)alb im ©ctyerj üert^eü
bigen — trotten wir baö erreichen, deinen (Sie ernfli
lidj, ba§ „bie 3'i* für foldje ©robfyeit in ©eutfd&s
lanb nodj nidjt gefommen fei", fo fiellc id) «3fmen
meine Ueberjeugung, bafj biefe 3eit feit 1850 glück
lt$ öornber, entgegen, $n ben jwanjiger ^afyren,
wo (ein fyötyereö Sßatfyoö bie ©emütfyer bewegte, b)aU
ten bie Seute nidfytö Beffereö ju tfyun, alö ftdj tvefy
felfeitig Ijerunterjumadjen. SPiit ben fyofyeren fubflans
gellen ^ntereffen, welche erwadjt ftnb, ip auefy biefe
Unart befeitigt. Grfannte boefy bet fyerrlidje Börne
felbfl, ba§ er ftdj in feinen „Briefen auü spariö" im
Sone »ergriffen tjatte. Gö ip baö äßefen ber greis
tyeit, bafj fie jäfymt unb ftttigt:
$öbel unb 3toinglj*rrfd)aft ftnb innig 9erfdjtt>ifUrt; bie
Stei^eit
£ebt ein geläutertes 33olf über ben $öbel empor!
Änedjtifcfy ©epnnte mögen pdj befeinbenj wo üa§
Bewufjtfein ber greifyeit tiefer eingebrungen bei $m
biöibuen unb Söölfern, ifl eine bie ©c^ärfe beö ©es
banfenö unb ben GrnP ber (Sac^e feineöwegö aufc
fctytie§enbe würbige, melleid;t and} fd^reffe, aber inner*
lid^ petö befcfycibene Haltung bie notfywenbige
golge. Nidjt ©robfyeiten braueben wir, bie nie^tö
fceffern, unb ben ©egner nur gegen unö unb bie <3adje,
bie mir vertreten, einnehmen; bie (Schärfe ber Beweife,
bie ©tünblicbfcit ber Gntwicflung, bie Neuheit nnfe=
rer 3beeu wu§ cntfdjeiben.
-3d) fpracfy ten einem negativen Ginpuf;, ben bie
Äritif auf Beeteen auögeübt \jabe. fcöieüeidjt fyabe
idj midj ntdjt gan$ beutlidj auögefprcefien, unb eö
fynberte ©ie Dies, bie unbefheitbare SBafyrfyeit biefeö
©a^eö, beffen Beweife a\\% ber ganzen ÄunPgefdjidjte
entlehnt werben tonnten, anjuerfennen. $d) fyatte Fcü
neöwegö „fd^lee^te" Ärttifen im (Sinn, id) meinte bie
beflen, bie Beurteilungen üon JHeid^arbt, SRodBlig
u. 2t. ©ie gefammte Äritif flanb gegen ©eet^c^en,
unb war relatiü im dlcdjt, wenn fte baö S3efle^enbc
gegen jweifel^afte Neuerungen üertbeibigtej aber niefct
allein bie Äritif, auefy bie $lKufifer, urt^eilenb unb
probueirenb, baö gefammte muftfalife^e ^Bublifum war
pegen i^n geflimmt. %Jlan lie§ i^m allein alö Vßiai
ncfortefpieler ©erec^tigfeit wiberfa^ren. Sine fold6e
D^ofition nun mu§ föwac^c Sejhebungen toerni^s
ten, einer grojjen Äraft gegenübet aber, bie ifyre tiefe
Berechtigung in pc^ füfylt, biefe jur gewaltigften 5ln=
fhengung ankörnen, baö, toaü pe erffrebt, geltenb
ju machen, ©ie gefammte ÄunPgefdjic^te, bemerfte
ic^, liefert bafür Beweife. ©er allgemeine 6ntwicfs
lungögang ber ÄunP ^inpe^tti^ il;rcö Söerfyaltenö ju
ben BePimmungen ber ifyeoretifer ip berfelbc forts
bauernbe Äampf gewefen. s 2lber biefe fd^einbar pfo
liPer^afte 2:t?eorie war eö jugleic^, — uon ben 3« 5
ten ber SRieberldnber an — welche unferer Äunp jut
inneren ßrParfung unb Äräftigung öer^alf, ba biefe,
ifyrc unwanbelbaren ©efe^e nic^t fo leidet wie bie
äKalerei auü ber Natur entne^menb, balb ju einem
unpd^eren unb jerfal^renen SBefen gefommen Ware,
unb beö immanenten, »erPänbtgen ßlementö ^ätte
entbehren muffen, wenn man nicfyt mit (Starrheit
baö Errungene fePge^alten, unb bem jebeömatigen
Neuen S3ewu§tfein über bie Berechtigung feinet gorts
fe^rittö baburd? abgerungen ^ätte. Sie ^aben bafs
felbe in Bejug auf ÜHupf noc^ ni^t erfanntc ©efeg,
burc§ baö erp ber lebenbige äwjammenfyang jioif^en
5l^eorie unb Äritif einerfeitö, unb ber ÄunP anbers
feitS begriffen werben fann, bei unferen liberalen Be?
prebungenj anfangö unreif unb finbifefy, me^r ^ans
tapifefy unb unpraftifc^ auftretenb, waren btefc genos
t^tgt, gerabe bure^ bie Niei)tanerfennung, bie pe fans
ben, pcfy in pc^ ju vertiefen, beu §Hcic^t^um beö Bes
peljenben in pe^ aufzunehmen, i^re abPracte ©effalt
ju einer eonereten ju erweitern, unb fo immer pegs
reicher unb jufunftömäc^tiger ein^erfc^reiten.
©ic nennen mic^ inhuman, inbem i^ %ty\en, fo
wie bem mupfalifdjen ^ßublifum eine ^ergleiAung
ter muftfalifetyen 3eitf^riften unb i^rer Mitarbeiter,
fo wie ber Gaffern berfetben jumutlje, unb bemerfen
babei, tvic pd? ^^rc greunbe „^punberte üon Gtyifs
fern notirt Ratten, beiKn pe fetyon längp fein Sfißott
mefyr glaubten". 3ty wäre allerbingö begierig, ein*
mal einen Blicf in ein folc^eö Notijbue^ ju tfyun.
$d) für*te, ba^ ber Gifer ber ©ae^e ©ie ^ier $u mit
geführt l;at, unb ba§ eö ^r;ncn febwer fallen möchte,
wa$ ©ie behaupteten, nac^juweifen. «3'n biefen Bl.
pnben ©ie §wei forttaufenbc Gaffern: 1716 unb
G. Ä. 3" ber öligem, mupf. 3tg. o^ugefä^r eben;
fotiete. «3n ber „Neuen Berliner SWupfjtg/' ftnb
bie Neeenfenten fap alte genannt-, idj bfabc nur eine
ober jwei Gaffern bemerft. 3d^leu ©ie alle Gaffern
aller muftfalife^en 3eitungen jufammen, eö wirb 3^-
neu fcr)wer werben, me^r alö fünf ^e^n ^erauöjus
bringen. SSenn ic^ nun jwife^en biefen eine ^öerglcis
e^ung verlangte, fo glaube ie^ wirflic§ nic^tö Unbils
ligeö getrau ju ^aben. %ä) bin ber Sfteinung, ba§
pd^ baö üon fclbp ma^t, wenn man nur einige Num*
258
mern mit Slufmerlfamteit getefen t)at , unb ba§ man
fet)r balb fowotjl bie befferen, aW au<$ jene Steeens
feilten t/erauSjuftnben toermag, beten Urteile fortwafc
tenb bur<§ ©eöatterfäaften bejlimmt werben.
(Sie fet)en an* meiner Srwiberung, knie \% f<$on
im Singang bemertte, ba§ i<$ mi<$ barauf befd&rante,
bie t>on mir ausgeflogenen @äfee ju üerttyeibigen,
nad> »ejtnben in it)ret SBa^eit ju erwarten. $$
$ege ben SBunfö, bafj hiermit wenigften* unfere bei=
berfeitigc «polemit beenbet fein möge, lebigtidj a\rt
bem ©runbe, weil icr) fürchte, bafc biefetbe, noct) weis
ter auSgefponnen , unferen Sefern nic^t met)r auöreis
cbenbeS ^nterejfe gewahren würbe. 2Bir muffen unö
föon ju fet)r auf früher ©efagte« Berufen, woburct}
bie Drientirung für ben, welker bie »tatter nicr)t jur
$anb t)at, fefjr erfd&wert wirb. SBir t)aben beibe
jwet aflat gefyrodjen, unb tonnen unö nun freunbs
licr/jl bie $anb reiben, bem geneigten Sefer bie @nb*
entföeibung üfeerlajfenb. 3% war eö ber @acr)e
fdjutbig, ju antworten, Bin aber ber Meinung, ba§
wir tünftig unferen ©egenfianb in ftorm feltfranbi-
ger äuffäfce weiter beforect)en tBnnen. 4?ierju labe
ict) (Sic ein, fo wie icr) gleichfalls foater barauf ju*
türfjufommen gebente.
grlauben (Sie, be&or idj föliejje, nodj einer Äleu
nigteit ju gebenten. 3# *a™ te iu einct «nmerfung
3$ren erflen »uffafc, ber ju ber ganzen ^olemif bie
»crantaffung gegeben t;at, geiftreic$. <Ste lehnen
biefeä $rdbicat af>, inbem (Sie bemerten, baß tty <Ste I
öerbinben würbe, „wenn i$ $finm aucr) nur einen
geifhei<r)en ©runbgebanten barin na$weifen wollte."
©o tonnte e8 fct)einen, aU ob icr) $1)ntn eine ©c§meis
djetei gefagt r)ätte, minbeftenS fdjeinen, aU ob eS
meine Slbpdjt gewefen fei, meinen Sßiberfprudj gegen
(Sie burdj ein Sofc ju milbern. ©ie8 iß teinedwegfc
ber Saft; idj t)abe ben >2lu0bruct mit ©ebad&t ge-
wallt, ®erecr)tigteit unb SBatjrljeitStiebe beftimmten
mici), unb idj Witt 3§nen r)ter noct) ben SeweiS bafüt
geben, Sie werben einräumen, bafj man benjenigen,
welker mit geifliger Sefrenbigteit ftct) einer ftortfdjrittSs
befhebung anfdjliejjt, im ©egenfafc ju jenen, welche
tragen ©eijreä im hergebrachten 83cfriebigung ftnben,
geifheict) nennen tann. ©ie8 ifl nun in 3f)iem Hufs
fafc ber Saft, unb ed wäre fomit fcr)on ber von mir
gebrauste Stuöbrutf einigermaßen gerechtfertigt, ^ritt
nun t)icrju no»^ ein felbflänbigeS Urzeit, ein ferts
flänbigeS ßrfaffen cineä ©egenftanbeö, tüit eö in 3fc
rer fe^r nötigen (Srjpofttion über ba$ moberne Sieb
unb bie ncucfle Sntwirflung beffetben j. S3. ber Saft
war, fo wirb meine SBejei^nung um fo angemeffener
erfc^einen, woflte i^ auci) t>on Qtyet lefcenbigen unb
gewanbten ©arftettung, fo wie S^rer mitunter fcr)las
genben 5(uSbru(f8weife unb ergii^lictjen ^otemif aU
fe^en. Wiit biefer *2lnertcnnung , bie jugteid) ba«
^Jofttite %1)xn Sciflung ^erüorr)ebt, fließe ie^
t)ocr)acr;tungS&o3
K * »r. »r.
Ucbcrftc^t ber neucflen erf^einungen auf bem ©eMete ber 2Ruftf.
gut ©td&etfer«
@ilö6itt f tjomSBalbe, IDramatiCcIje ©uoerturc (Gno-
men un* tlfen). Ru^oiaaM, JRüller. Bttmmtn
2 «blr.
Qine genauere jcemtttilgnaljme beß ©erfe« war rnt« nf*t
mcgli*, ba »ir feine $artttnt »or un« Ratten. 3)er SWuüf*
mein in Snann^eim fronte biefe Ouvjerture mit bem gleiten
greife.
giielÄ 8B*©abe, ©p.14. ©uoerture (tlr.3. C-»ur).
ßtritk. u. Ijärfcl. 3 tyix.
Sänje unb 3J?ärfd)c ftit 43rd^eflet ober
^>ianofprtc*
a» SEBatterflein, ©p. 18. polka-^lbum, 6 mue pol-
kae für Piano. Ööhme. Compiet 14 j©r., ein-
|dn 4 g(5r. ©rdjeftrrausgabe flr. 1—3, l^ftlilr.
Hr. 4-6, H l\)[t.
— — — / ©p. 25. Öierlän^rr Öauem-Polka ffit
Pianoforte, Hiemcijer. 4ljänbig | ffijlr., 2^ändig
^ tblr.
— — — , ©p.27. Äbli-el-flaber. Sturmmarfclj.
€benb. 4l)änbig j- Äljlr., 2^än)t0 | Äljlr.
259
& SBaDetffeitt, ©p. 28. n*ut eompofitionm von Ä.
WalUrftein. Itr. 1. Srl)ütj*n-f)öUa. Tlr. 2. tfrftc
€ifb*, ©aljer. Itr. 3. 3lbfrl)irt*-|)olka. ffiadpnann.
Complet 8 g®r., finjein 4 g®r.
— — — , Sammlung mm €änj*n wto JRär-
frljett. fiebeßmaljer un* feie f ftomfcljaf tlirljnt , ©a-
l^p. nimmer. | tljlr.
— — — , ljanf*atenmarfcl). Cben*. -Ar
©wiKtfr 4 aijlr., fizr piano 4t)än^tg j- fcljlr., 2-
Ijäifcig £ Äljlr.
— — — , Bfcutfrljfr ^rri^eitsmarfclj. €bnfc.
/ür ©rdjeftrr 1 tljlr., fiir piano | Äljlr.
(Sine fvecieflere ^Beurteilung ber einzelnen, ^ter ange*
fährten Oiummern liegt ber Senbeng biefer SBlätier aügu fern,
beMjalb machen Wir nur im ungemeinen auf iljre *braud)bar*
!eü unb iljren tfy9tljmifd)en <S$wung aufmerffam. äBir fin*
ben nidjt, baß $r. 2B. ben ©übbeuifdjen audj nur um ein
©eringe* na$ßel)e. £)ie Snßrumcntation iß effeetvoff.
^Partituren«
& ©ttyfdjoi! ©p. 50. Ouvertüre de Concert ä
grand Orchestre. jjoffmann. 2 Jl 30 flr.
2Birb befanden.
(Slatrieraitöiuge.
$♦ £>atub, Ctjriftopl) Columbus ofccr fcie Cntowkung
litr neuro IDilt. Sijmpljome-©** in 4 Abteilungen.
Nun, ÄUUUr. 7| JL CHI.
2)o* 2Berf würbe von $ari* au* burd) £rn. ®atf)p fd^ett
au*fütyrlidj in ber Settfdjr. beftorod)en. 2Bir l)abcn baljer
nid>t nötfylg, beim ötfd^einen be* @lavierau«gug« normal«
nälfer barauf eingugeljen, unb fonnen un« auf Angabe unferer
Slnßdjt, bie wir bei ber 3)urdjfid)t be« (5(avierau«gug* ge*
Können, befcfcr&nfen. 3m JlöefenÜidjen jinb wir genöt&igt,
baffelbe au«guf»red)en, toie über ba* erfte 2öerf be* Gcmvo*
niften , bie 2Süße. 2Udj in bem vcrliegenben iß von (BxxtU
d>ung ^b^erer Äunßforberungen ni$t bie Sftebe. 2)ie SDerFe
JDavib'* finb vorgugäroeife (Somvofitienen für ba* größere
$ubUfum, ol?ne befonberc 2tefe, aber aud) o$ne allgu große
£)berßädjii$fett, niemal* trivial, gang gemäßen, bi* 9ftenge
gu tnterefßren, jebod) aud) befriebigenb unb Unterhaltung ge*
»a^renb für ben SRußfer, fobalb man von ßrengeren gorbe*
tungen abfielt. <£inb wir hierüber einig, finb wir überzeugt,
baß von befonbeter Originalität unb Xiefe ber Stuffaffung
ni$t bie Webe fein lann, eben fo wenig, al* bie gefammte
©aitung ber Dbe*<8t)mto$onie einen befenberen flunßwertf) für
fid) in Slnfvrudj nehmen barf, fo fönnen wir un* günßig
au*f»redjen. SDavib'* (Streben iß ein eble«, würbige«, über
ba* ©ewötynlidje l)inau«gei)enbe*. ör »erfc^md^t e«, bem
tlngef^mac! gu ^ulbigcn, unb fuc^t ba* Söefie, wa* er »er*
mag, gu geben; er nü^t babur^, bafj er ntd^t f^abet. 2)ie*
\ rbunben mit bem glücfitc^ gewägten <ötoff, beffen ©ewalt
fd^on bie Seele mit grofjen ißorßeUungen erfüllt, ergänzt, unb
entf^äbigt für ba*, toai gn wnnfd^en übrig bleibt. Df> im
©^ecielien ein gorif$ritt über bie 2Düfte ^inau* im (Solum*
bu* get^an iß, mödjien Wir Begweifeln. 5)er ganje etfte
S^eil iß mit einigen wenigen 9u*na$men matt, unb e* will
tym ni(^t gelingen, ßd^ über ba* ©ewö^nli^e ju ergeben;
bejfer iß ber 2te. dlux im 3ten Xbeile, ber wo^l ben ©lang*
punft be* ©angen bübet, geigt ß^ größere Ätaft, geigen ß^l
mä^tigere ß^öre; aber ber 4te vermag ß^ nt^t auf biefem
(Staubvunft gu erhalten, unb ßnft wieber gnrücf. SDWglU,
ba§ bie 3nßrumeniatton ben SReig gu er^ö^en vermag, geigte
ß^ bodj 3)avib in biefer ^inß^t in ber SBüße fe^r glnrflid^ ;
auf ba* innere be* Söerf« mnfite bie« inbeg immer cl)ne Sin*
ßuj bleiben. SDBo^ltt)uenb in bem ©angen ber ßomtooßtion
iß eine gewiffe griffe; nic^t gwar eine fol^e, weld^e an*
9teu1)eit ber Sbeen unb Sieiit^um ber örßnbung ^ervorge^t,
wo^l aber biejenige, bie au^ ber geringer 9)egabte ße^ angn*
eignen vermag, wenn er ßdj in größeren £eben*verljattniffen
bewegt, unb ber SBef^ranlung auf ein ^Ijiltßerljafte*, Hein?
bürgerliche« £eben enthoben iß.
Siebet mit ^Pianoforte«
%* 2ifjt f „© Iwb", fwü von /rhiigratl). ftiflner.
10 Ityr.
2)ie SWelobie iß, wie e« freilid} ba* ©ebi^t bebingte,
ber IDeclamaiion geopfert. 5Die wenigen Stellen, in benen
ba* melobifdje Clement gu einiger ©eltung gelangt, ernten*
geln ber griffe unb erinnern un* an f(^on 5)agewefene*.
£)ie begleitenbe $ianoßimme iß mit allgu großem öifer bt*
ba<^t. £)en ^ert benujjte ber (Somvoniß millfübrlid) gu fei*
nen mußfalifc^en 3tv«ien, ba^er bie unnötigen Söieber^olnn*
gen unb £et?nungen.
31* SBfitft, ©p. 11. Swljö Cirtrr ör rine ßiitg-
ftimme. fliftner. 20 tlgr.
(Sin großer gortfe^ritt gegen ba* fdjon früher erfc^ienene
fii€bcrr)cft. Doc§ f^einen b;e lieber nid^t einer $eriobe i^r
Dafein gu verbanfen, wa* ßc^ beutli^ an i^rer äußeren Dar*
ßeüung erfennen läßt. £)a* «&eft fei empfohlen.
2t* 3ft+ ©ant^al, narljtjrufj an tie ©elirbte. 0rlju-
bfrt^. i St)lr. (©mnibu« für ©efang.)
(S* würbe auc^ fähigeren Äövfen al* bem Sßerfaffer fc^wer
fallen, gu biefem unbebeutenben Xerte eine erträgliche Sftnßf
gu fraßen.
SS. Sahnet, ©p. 13. Ö^g fieser für Sopran. Sdjott.
lue« fytt. Tit. 1—3. 1 Jl.
Juste milieu.
<£« goBetti, ©p. 13. Clfenlie). Sdjubertl). i «Ijlr.
Sine leiste 3Wußf, weHe bur(^ ben beigefügten @$or*
refrain ba« (Änfe^en eine« ©efeUf*aft*liebe* gewinnt. 3)ie
Jeber befunbet beH @tanb)>unft eine* Dilettanten.
260
©♦ »♦ ©dimitt ©ofrtt, ©p. 3. 9» Rriters ab-
Mjirt, Salto** fiir »ariton. Jjofinriarr. 15 Itgr.
®e»ig ein gute« ©efang.ftö<f, ba« toir ttoltenbet nennen
hmrben, mangelte tym ni$t b(e (Sin^eft ber formalen 2)ar*
peftona,, tote fie bie ©attabe Bebingt. JDet Gtomponif: I5gt
fonfl ba6 ©efie öon fid) hoffen 5 bie wenigen SWangel, toeldje
nodj an tym Ijaften, roirb bie (Srfatjrung reiferer 3aljre ab*
fäteifen. $)a« ffierf fei empfohlen.
8ft S)fttHb, La fleur et Foiseau mouche; melodie.
gfljott. 18 fir.
$♦ ®a*ih, En chemin; chant de voyageur. «bm* #
18 fir.
— — / Dormez, Marie; berceuse. Cbnftafetbtt.
18 fir.
— ^ — / Q ui t'aime plus que moi; canzonetta.
eben). 18 fir.
— — / L'etoile du pScheur; marine. Cbrn*.
18 fir.
(Lyre frang. 245 — 249.)
8te$t angenetjme (Sachen, bie »ir gern Siebfeabeni fran*
Jöfifd)er (Sonj>let6 empfehlen.
SnielltgettgliUtt
Neue Musikalien
im Verlag von
C. JP. Peter*, Bureau de Musique in Leipzig.
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Boehm, C. Leop., Schweizer-Scenen. Fan-
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TOpera „La Figlia del Regimento" de Donizetti
pour le Piano. Op. 153 18 Ngr
, Rondino sur une Tirolese de Donizetti,
pour le Piano. Op. 154 18 Ngr.
, Fantaisie sur des themes de TOpera „Le
Macon d'Auber" pour le Piano. Op. 155.
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, Rondeau sur le Choeur des Sauvages tire
de „Christophe Colomb" de Felicien David, pour
le Piano. Op. 156 18 Ngr.
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le Violon avec accomp. d'Orchestre. Op. 151.
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loncelle. Op. 20. (la Partie du Violoncelle est
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noforte 44 . Cah. 4. „Bijoux 44 . Caprice. Op. 204.
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Sro<f 9911 fr. Ruft mann.
U tu t
titfättft ffic
Cßetantn>orüi#er Ätbacteat:
Statt) 3)rcnM»
©iebrmmbjmaniigfter SBanö,
M 44.
SO e x X t 3 e x :
Robert $viei* in tfcipjig,
2)en 2tt, 3ta)em&er 1847,
33 cn Mcfer 3ettfdj. erf^eimen »öt&eitilL^ I greift befl ©anbc* von &2 Dlra. 2'/j Hfc
2 Stummem ton I ober l 1 /* ©ogen. - 3nfertfoBägefcä^ren bie Sperirjetfe 2 3lgr.
aiotuumfiit ntljmtn afte$j>jUiuteT f $u4*
SHnftf? unb ÄutifHjanblungea an,
3n6dlt: £*"*& Cftolff *nb fc« nwtme ^n^amrnUlmafif. — Sittint $titvm$ t SaatSfleföi^tf, SBftratfäteÄ.
töenrt) fiitolff unb bte mobefite 3nftru*
nifiitatmufif*
t»0n ID. IL ffirirpenkert
fittolff S Opet „bie Söraui tjom Äünafi" i[t jum
jraeitcit %RaU fytt in *ötaunff$iueig gegeben Mttoevi.
&\c bat t (?cu fo entheben gefallen luie baä etfee SMaf.
5fn Ziffern SBerte Hingen ©aiien, bie lange nidjt an=
gefdjlaant ro orten* -3^? gefiele begierig ju fein,
njefdEj 1 **" Oifrlg t>«> auberen Sühnen berichtet tuixb.
Bei ©ud) in Äripjtg miifj feaä SSetf gefallen, 3^r
tetgeft ba über ten gfäii£enfcen Sarten, tote ein flunfb
mtit auäflroinft, ba@ gic^t nit£;t, baö pe erjeugt. ®in
toufleä auftragen fdjreienbet garten ifl @ut§ feine
Äunji. Sljr fragt guerfi nadj bem Eenttum unb buts
bet stutt, ba§ an bei Sßeripljerie eiroaö üorge^e, ba€
nidjt burd? jenrä gerechtfertigt ifl, ^x rccilfe ein ür=
ganifdjeä ©anjeä unb barmt baä Vernünftig ftc öon
ber SBrfl. Meä, ttaä (efct, lebt mit butä? biefe*
@efefe, unb mir fcflteu eä anberä matten? —
©od? nt<$t üdu Sieofff' 8 SDper aBein tuoöte icfj
(engten, ©et ireffttelje Äünflfet t)at und in einem
Kontert ein Soncert Ij&ren fajfen (für $iano unb gro=
fe# Dt^eflet *), baä un&, fajt metjt a(ö jene £>per,
bie Uetfe^eugung aufgebtdngt ^at, ba§ biefet ^om*
yontfi ju gropeii Singen neefc berufen ifl. (_v? lebt
*) Troistäme Smfonie - Conccrlo nationale Hollandoise.
Dp. *5. OramUttHfl, 6el ®. 3ft. SÄe^et jan.
Jcgt Äeinet/ ber ein fo(dje8 SQBerf auf bei ©runblage
fetter Slnfc^anungen aufbauen tonnte, ©et (finjige
— ie§ nenne t^n nic^t - — - bet t% öetmöe^te, tetregt
päj tu biefen Hermen nic^t -3a, Sfreuub, bie fe S^aafe
bet mufifatife^en ^(nfe^auungen , iier Hein unb ftc^
tefuebtgenb in engen Steifen, bott au$gebe^nt in bie
Unmbli^teit bei batgtbotenen ^Umof^aiei ha ifl
no^ n>iä ju etgrünben, mouon ber ©tunb biefet ifl:
Sbff/ ^enlic^e äftnfica, füge Kotbelia, .Jungfle, nic^t
geringfle" tun beu Äüuflen, bu batffl bie älteren
©c^njefletn nic^t totange^en taffen bur<^ bie dfjren;
pfütte ber ©egenküait Kie^i mü^fam nadjfommtn
foUfl bu, bu foUfl jugleic^ einrücfen, benn eben fo
abüg geboten tifl bu.
SSet mc^te idü^I auftreten unb bc^au|)teu, tuemt
bet gleiten ©efid^tä^mitte für bie Dper gelten (enn;
ten, fo boc§ uic^t für bie SKuftf als folc^e, für bie
Qnfltumentalmuftf? 2Bie, t;afcen ftet) 4)a^bn, SMo?
jart, ©eet^oöen in immer neuen afteiamot^ofen je
n aa^ ben Witterungen bet Bett bet eine ben anbeten
überboten * $atte ,>>ai*tn auc^ nur eine 3L(;nung oon
bem Äup»el&aue beä gtnate ber ^SKoU S^mpfjunie?
§fittc iyiojatt bie Soften; unb ^immclfakt bet neun;
ten ©kmipfyome geroürbigt? (kernig nidic, eben fo
geu)if iiic^t , mit uoe$ \}cut ju 2age Stile, bie auf
$ajjbnfd?eu unb ättüjarffrfjen ^tanb^junften (te^cn
(eä gtebt beten), ben Junior ffieett)oten'# toürbigen
tonnen.
£)iefe (^efi^te^unfte für bie Äritif Hangen e^e-
tnalö ^ataber, je|t aber beflattgt fle bie 3eiL SBtt
262
muffen jegt fo benfen — afle (Sntwicfelung brangt
und bajit.
83on einem heutigen 3"PwmentalcomponiPen
muffen wir fagen fBnnen, in wit weit er mit feinen
mufttatifdjen Aufhaltungen bet ©egenwart angehört,
©teljt (Sinex auf bem ©tanbpunfte .§atybn'8 obe. 9Wos
jart'8, fo werben wir fagen muffen: Stecht brat, mein
Äieber, aber unnüfc, im gluffe gefdjictytlic^er Sntwicfes
Jung unberechtigte SBiebertyolung beffen, waö fc§on
bagewefen, fd&on einmal SSefriebigung gewahrt, ja,
wa8 noc§ Diel mel)r fagen Witt, fidj in feiner eigenen
Sbee fd^on befriebigt $at — Kombination alfo, fein
föopferiföeä ©enie — ©enie bei Seibe nic$t. Srefs
fcn wir bagegen @inen, ber in beu mupfalifc^en 9im
f^auungen 83eet^ot>en , 8 pdj bewegt, fo werben wir
fagen miiffen: §abct 2l^t! §itx fommt (giner, ber
fld§ an einen Ärater wagt, ber nodj lange nid?t auä=
gebrannt ifl, ober, um „weniger rtyetorifö" ju fpre*
<$en, l)ier fommt Siner, ber pc$ einem ©eifle ans
1<$lie§t, mit beffen ©urd^bringung bie ganje gegens
wartige ©eneration nodj befdjjäftigt ifl. QaUt 5ldjt$
bie« ifl ein überaus wichtiger Sßunft im fritifd&en 83es
wujitfein, biefeä organifctye 93cr^altnifj heutiger 3ns
fhumentalmupf ju Seenöten aufjupnben. $ier mujj
immer wieber unb M jum legten ät^em^uge an
4jector ©erlioj erinnert werben. 3P biefer Eonbid^s
ter im ^rrt^um, fo müfjt tyr boc$ gefielen, ift biefer
3nt^um fo coloffal, bafj er bie ganje gebitbete SBctt
»on flc§ fpredjen mac§t. Sollen «Srrtfyum aufjtts
becfen, lotynt fc$on ber äHitye. ©rabt immerhin im
Stegattocn, ifyr finbet ben ©iamant bcö Sßoptiben
fctyon (jerauä, unb ber wirb in ben garten fpielen,
womit SJeetfyotoen matt.
fiitolff 8 ^nffrumentatanfdjauungen nun, fowofjt
bie ber Oper alä fcor allen bie feineä legten ©tyms
ptyoniesGoncertcä, föeinen mir in ber Stiftung ber
ftonwett ©eet^oüen'S ju liegen. Sitolff beätyalb mit
SSertioj ju bergleid^en, fällt mir eben fo wenig ein,
att er fetter mit biefem Äefcer unb Reformator mag
verglichen werben. SBaä aber im allgemeinen wafjr,
unb wa« jugleicty ber $umcr t?on ber ©ac$e ifl, beibe
(Somponiflen Jagt auf 83eet$cöen'fdf?en@runbanf4auuns
gen berfetbc £rieb. 83erlioj freiließ trägt feine gafjne
um einige 3in"M weiter, ber Sroberung natyer; öis
tolff ifl ttorpd&tiger, er belagert bie alten geflungen
unb hungert pe au8, um weiter ju fommen, SBerlioj
nimmt pe mit ©türm ober jietyt mit flingenbem©pietc
barunter weg.
©od? genug ! Um fel6fl einem 83ilberfturme »on
anberer ©eite auä juweietyen , geben wir Antwort auf
bie fe^r toerjetylic^e grage beö 9Wupfer8: 2Ba8 ip
benn nun ba$ ©runbeigent^tlmli^e ber SBeftanfd^auung
©eet^oten'fi? Wlan mu§ bod^ fe^en, wo unb wie! !
— 9lun, ba« @runbeigent$ümlid§e ber SBeltanfd^aus
ung S3eet^o»en'8 Ufttty, anberen ©tanbpuntten gegen:
ü6er, in fur$tlofePer ^eraudPedung ber ©egens
fafce beö UeberPnnli^en unb beö ©innti^en, in nfis
^erer funpierifc^et Seflimmung, beS Sr^abenen unb
be8 Äomiföen. ©ie« minbepenö mu$ Jeber äWupfet
jugePe^en, bag er bei 83eet$ot>en auf ©egenfafee PB§t,
im aMobiföen, ^armonifc^en, St^t^mifc^en, wie pe
fein anberer £onbi$ter i^m aufbedt. SBätyrenb Qaqbn
unb SWo^art Petö auf ruhige ©etfung ber ©egenfafec
bebaut Pnb , rei§t »eet^oöen Ätuft auf Äluft bur(^
ben organifäen glug feiner ©d^öpfungen. ©ag biefe,
trog biefer fort unb fort P$ überPürjenben ©egens
fage, bennodfc im großen ©anjen i^re ©infyeit ni^t
oerlieren, bieö re^tfertigt alle loägelaffenen ©türme
unb »ulfanif^en ßrjttterungen feiner legten SBerfe —
bieö ip ber eigentliche S3lüt^enpunft be8 xomanti*
fc^en ©ewu§tfcinöj ^ier ifl »eet^owen burc^ unb
burc^ romantifdjj; benn baS 9lomantifd§e Befielt fei*
nem ©egriffe nac^, anberen SBeltanfd^auuugen, bem
Drientalifc^en , bem ©lafpfc^en gegenüber, in nid&tS
anberem, al8 in biefem au$ gegenfagtid^en Sles
menten ^erüorge^enben ©tege be8 Sittlichen, beä
Sbealen. §in ip baö 9tomantifc$e baö €^rtP-
tic^e, — (StyripuS bie ibeale SWitte ber grofjepen
©egenfäge be8 Unitjerfum«, ber SWittler »on ©Ott
unb SBelt.
9Wßge bod^ ber äWupfer, weil er SKotcn »ermift,
nic^t geneigt fein, tyier Unpnn unb ^o^le R^etorif ju
wittern 3 möge er nidjt „SBorte, SBorte, SSBorte'' les
fen, fonbern bie SBidjtigfeit beö Singe^enS auf biefe
©epd^tSpunfte anerfennen, beren 5lufpellung feinen
anberen 3>oecf f)at, aU feine Äunp au« trübfeliger
SSerein^elung ^erauö unb bi" au f an ^ a ^ flopfenbe
SWutter^er^ ber ©egenwart ju ^eben.
SWeint ^^r, ba« «tttte« fei unpraftifc^? ©e^t
fyn, ba, wo biefe ©epd^töpunfte i^re 5lnwenbung in
SBa^rbeit pnben, ba ip ©lücf, ö^re, ©elb, bie prafc
tifc^flen ©inge ton ber SBetl. — gurrtet feine 83ers
fennung : ic| wieber^ole meine SBorte im ©ewanbs
^aufe: „SBie ber ^irfc^ fc^reit nac^ frifd^em SBaffer,
fo biirflet unfere ©eele nac^ ber Öuft, bie ton ben
S3ergen fommt, ton ben £ityen unfereö 3ettbewu§ts
feinö!^ — ©türmt bie ^itprumentalmupf g t o§c ©es
genfäfce auf, fo fjabet 3lc$t, i^r ©urPigen! ba ge^t
ißeetfyoüen'd ©eip burc^ bie weiten iongänge, unb
t^r Wxt, „hie et ubique", bie ^o^e äßa^nung:
,,©c§w3rt auf fein Schwert!"
68 iP nic^t o^ne ©efa^r, namentlich ber ber
SGBegelagerung, einen heutigen @omponiPen riicfpc^tds
lo8 auf folgen ©oben ju peden unb i^n ba al8 in
feiner $eimat$ ju begrü§en. SEBir wagen ed breiP
mit $enr^ Sitolff, ben wir für Sinen ber erPen SWu*
263
ftfet bet 3«fetjdt galten, unb jwat ouö brn angeges
ienen ©rfinben eine« inneren putfitenben 3ufammens
$ange$ feinet $(nfd}auungen mit Seemöven unb bas
na<$ mit bet Orunbfltmmung unferer Stit. ^o^et
Stnfi abett jebeö feinet SBetfe, et bringt §atmonie
unb SWelobie in jenem feftgefdjloffenen galant, mos
mit bie etflen beutfctyen Reiftet tljte $nbien etobets
ten. Äein fc$mujige3 Sßiagiat, feine leichtfertige gats
Senmif<$ung auf fonft tattern ©tau beflecft feine
Saaten.
(Styte bemSblen! Unb möge ein günfhget Stetn
übet feinem Seien machen, unb getabe itym, bem
lebenäfeert^en, e$ vorbehalten fein, %$aU\\ nod^ gu
t$un, tooju e8 jebenfafl«, auc$ o$ne i$n, fommen
mufj. Qaltt beine %aty\t fcfi, fü^net ©tteiterj baS
3tet fle^fi bu!
©taunfäweig, im 9iobembet 1847.
Aleine Bettung«
Uebet grl. Anna 3etr, ©fingerhi bc« St. £. $ofovern*
t&eater« (am Äärnt&nertfjor) gu ffifen, fdjreibt man un«:
ffier fönte in bet gegenwärtigen Jtunflwelt gu £aufe fein,
c^ne ben tarnen nnb ba« Xalent biefer Jtünftlertn gu Fennen ?
SBir wiffen nl$t allein, bag jie bt*&er in »oben * SBaben, Wo
tyr feltene« Talent von SWab. 3Bigano entbedt würbe, in
Hacken, Slmfierbam, $ari«, £arl«rulje, granffurt a.SR. nnb
an anbeten Orten mit augetorbentli<$em (Stfolge fang, fon*
betn bag fie anc$ in«befonbere am «fcofovemtljeater von SBien
in ber SReilje ber vortrefflichen Mutabilitäten glangen fonnte
nnb nod} jefci ein (Stern bfefe« £l)eater« unb ber Liebling be«
gefammten $ublifum« ijt ; bennodj Ijaben mir leiber bie dx*
fa^tung gemalt, bag grl. 3<rr au$ e$ne (Srfolg auftreten,
Ja, bag fie fegar migfallen fann, mit bie6 3. 93. *Rad)rld)ten
au« Bamberg, 25re«ben unb Hamburg auger 3wetfel
fefcen. <Sid) biefe« gu erHaren, mug man wijfen, bag graul.
3err mit ben Xtyeaierbirectionen jener ©table über if}t Oaft*
fl>iel mehrere SRonaie guvor contraljtrt fcalie, hierauf für iin*
gere 3eit töbtflc$ erfranfte, unb fobann, otyne vollfianbig ge*
nefen nnb obne wfeber im Sefifc aller tfyrer vortrefflichen SRft*
tel gn fein, iljren contraetmägigen *ßfiic$ten getreulich nadj<
tarn, Wobei fie aber ben lljr vorausgegangenen gefeierten SRuf
üjre« 9iamen« ui$t ju betätigen vermochte. SMefe anfflä*
tenben Umftanbe fönnen wir al« guvetlaffig verbürgen, unb
ba e« gu ben £>b liegen Ijetlen eine« Jeben greunbe« ber trafen
Ännfl gehört, bie SDa^eit ju vert^eibfgen, fo flnben toir un«
berufen, bie eben fo bef^eibene, al« begabte Jtünüterin grl.
3err vor bem gefammten bentf^en, mufifatif^en $ub(ifum öf*
f ttlic^ in €<$ut ju nehmen , auf bag i^r »o^Ioerbienter Ju*
genbüd&er Lorbeer nld^t in feiner f^5n#en ©lüt^e tselfe, ober
an^ nnt ttanre. SBir finb genau baoon nntetti^tet, bag
gt(. 3ett feibß i^r oben bezeichnete« Oaftfpiei al« bntd) bie
angegebenen ungünßigen 3«Päube miglnngen betteltet, viel'
leidet me$t al« ade Ure 3u^örer unjufrfeben toar mit fH
felbji, nnb gerabe be«balb o^ne 3»eifet ben lebhafteren
ffinnfe^ (egen bürfte, bei einer fpäteren (Gelegenheit ben na$'
^eiligen (Sinbmcf burc^ eine gelungenere 5)atfU((ung toiebetnm
§u ver»ifc^en. 3flöge fH eine folc^e ©elegen^elt gu i^ret
nnb unferer Rechtfertigung rec^t balb barbicten.
3. *-t.
Zage&gefd)i^te.
Steifen, Soneette, Engagements it. grau Siarbet*
Oateia ^at vor jtnrgem in 3)re«ben einen ©a#tonen^i)clu«
begonnen.
Stufttfefte, «uffujtungen. 5Die eingafabemie in
Setiin Ijat folgenbe 2Berfe auf ibrem bie«iabrlgen Retoettcir :
am lTten Mov. 3ofev^ von J&inbel, am 15ten 2)ec. Oroge
SReffe von (Sfjetubint (D^aRoH) unb ber 42{le $falm von
9Renbel«fo^n^att^olbv, am 19ten 3an. So^anne« bet Saufet
von SWatfull, am löten gebr. 9Renbel«fo^n'« Cllia«.
Äeue Eptvn. (Sine neue Oper: „ber ffiilbbieb", Xtxt
von Seuven unb 93ruu«vic, SWuflf von 0uftao ^equet, tvurbe
in $ari« am lfien Wov. gum erften SWale mit vielem Seifaft
gegeben.
XobeöfdUe. JDer SDert^ manche« bebeutenben Mnfi*
ter« toirb erfi na$ beffen Höbe erfannt. 3)a« ifi bet galt,
in »eiteren Greifen, mit $rn. SoUnieilet iu ^eibetbetg,
»0 et al« Sebrer ber SWnfif unb ber Qomvofttion feit einet
langen Reibe von Sauren lebte. 3n feinen nad^fien Umge^
bnngen toar er geliebt nnb Ijodjvereljrt. (Seine ©c^ület ^in^
gen mit feltener (Srgeben^tit an iljm. Qr fiarb am 17ten
November in feinem T7fien 3a$re. — §ktte er in einer gro*
gen @tabt gelebt, fein SRuljm toürbe burc^ gang (Surova ge*
flogen fein, benn bie tiefe ©elebrfamfelt in feiner ffiiffen*
fc^aft, bie befonbere (Saht ber SRfttfyeilung möchte von ©eni^
gen je in biefem ®rabe erreicht werben fein.
JDer ^rofeffor ber SWufi! ©rneft ©^iajet in $ari« iS
geworben.
SSennifcbte*.
SBir glauben Stebercomvonlfien einen IDienft in ertveifen,
wenn wir biefelben auf bie ,,©ebi$te von ftboi^^ 836tt«
ßCT, ^eivgig, Dtto Älemm, 1847", von benen vor Äurgem
bie britte Auflage etf dienen ift, aufmerffam machen, ba wir
glauben, bag ft$ in benfelben viele« gnr (Somvofition ®eeig*
nete vorpnbet. 3e fd)toferiger e« ifi, nnter ben neueren ®e*
264
bieten fol*e *n finben, bie jut Gompofttion fit eine <Si»8 5
flimme mit $iauofortebcgleitung gewählt werben fönnen, ba
bteienigen, »el*e bur* bic 3eitrl*tungen hervorgerufen, meift
me^r für gRännergcfang paffenb flnb, um fo wlflfommener
muffen Dt*tungen fein, bic, wie bie oorliegenbeu , rein ber
$oefic angehören unb, oljne 9tebenabft*t, in muftfalff*cu
«iimmungcn ft* bewegen. Dabei ijt ber Di*ter SKeifter
bet (Spraye, unb e« geigen feine 35crfe, abgefeljen von bem
3n$alt, überall muftfalif*en ffioljUaut. 2Bir laffcn al«
$robe: /f 3>ie ©locfen läuten ba« Oftern ein" @. 9, folgen:
Die ©locfen läuten ba« Dflern ein
3n allen (Snben unb Sanben,
Unb fromme bergen jubeln barein: ,
Der Seng # wieber erftanben.
<5« atymet ber ffialb, bie (Srbe treibt
Unb fleibet ft* la*enb mit 2ttoofc,
Unb au« ben f*önen Hugen reibt
Den @*laf ft* erwa*enb bie SRofe.
Da« f*affenbe 2i*t, e« flammt unb fteift
Unb fvrengt bie feffelnbe #ülle,
Unb über ben Gaffern f*webt ber ©efft
Unenbli*er Sicbe«füf(e.
®lei*settig ibeilen wir ein anbere« ©ebt*t be« S3f«.
mit, wel*e« un« berfelbe jur Slufnaljme übergab :
Jflm&elöfotjn - i&artljolto)
g e w i b m e t.
Dumpf wie ©locfcn geljt bie .Runbe
£erjcrf*ütternb but* ba« £anfc:
(Starrheit liegt auf beffen 2Hunbe,
Der be« £onc« Seele fanb.
3u bcm I)ö*fien örbengiücfe
<g*lug ftatur bie gorm entjwei,
3u be« 3enfeit« @ternenbrütfe
©*wang ber ©cniu« fl* frei.
2ebcn«voller war fein Obern,
£aufenb laugten feinem ©eifi,
Sefct, ben 93li<f gefcnft $u 33oben,
©teljn fte an bem <§arg verwaifh
Dem auf feine« QBinfe« $errf*en
Körner jubelten im Gfjor,
Dem, a*! folgt in £rauermärf*en
3cfct SWufif mit büfhcm glor.
(Stern »oll ßlarljeit otyne ©leiten,
9ti*t« bo* ftalf ber Zitbt glefa,
SWugtefi für bie (Srb 1 crblef*en,
Droben f*öner aufeugenu.
Do* ber £ob ntd^t fonnte rauben,
9Ba« ^>vl iebenb nannte^ Dein,
Di* mit Lorbeer jn belauben,
$almen Dir be« Sftuljm« ju toetyn.
Deiner <Seele voll SSemeiftouig
SBarb ba« $1(1 jur SÄelobie,
3eber 9ltljem&ug *Begeiftnmg,
3eber $ul«f*lag $ocfie.
gloflft in Deine« «eben« SRittc
§*on bem 3icl, bem bv*fl*n, &u,
@rog toie jener groge ©ritte,
3ung toie er au* fdjiebeft Du.
9(1« be« ®rabe« 3mmorte(len
»Ifi^en Deine SBerfe fort,
Sfceue« <S*ön* wirb erhellen
Dein unferbli* ^o^e« SEBort.
SWag 1 « al« werter Dan! Dir gelten,
klingt Dein 9lu^m son $ol ju $ol —
9hmm al« ©rüg in Deine SBeiten
öine« Dt*ter« „Sebetoobl'. "
Sferbtnanb §illet ifl am 9ten Koo. na* granffurt a.SW.
abgereifi, wo er einige 3eit verweilen wirb, um bann an
SRie^« ©teile na* Düffelborf ju geben.
»etbfa aJiacbet^, feine neuefte £>ptx, wirb jefct auf 26
$;§eatern 3talten« gegeben.
Der Dei? »on £uni«, f*reibt ber (S^arioari, Will ft* in
biefem Söinter ba« 5>rioatoergnügen einer beutf*en D^er »er^
f*affen; er will gute ©age ä&l;Un, aber wet i^m ni*t ge*
fällt, erhält jum erjien SKale bie ©aflonabe unb jum gweiten
SWale bie feioene ^*nur.
Die „Soiröes musicales" be« J&rn. @bttatfe Wofen^^itt
iu granffurt a.SW., befiebenb in Äammermufif^uffü^rungen,
^aben au* biefe« 3afyr wieber begonnen.
3n biefem OBinter, f*reibt Dettinger'« d^arioari au«
fconbott, werben wir l>ier brei italienif*e Dpern ^aben.
Slufer bem £Uieen«*Xl)eatcr wirb am Iflen Dec. bic große
italienif*e Dptv im Drurtylane .- 2:beater eröffnet, ©taubigl,
$if*e! unb bie 5?anfer $rimabonua Doru«?©ra« follen en«
gagirt fein.
33ertci)tt0mig. 3n ber in mehreren Sournalen bejtnb?
li*en Slnfünbigung ber (giebeef' f*en ©*rift: „5Borf*lage
jur Sßerbefferung be« (Slementarunterrt*te« im ßlaoierfpiel",
^eißt e« oon <Stitt ber iBerlag«ljanblung , bag ber £r. fflerf.
oon ber Xonlünfllersiöerfammlung baju aufgeforbert worben
fei. Sföir bert*tigen biefen jebenfall« bur* ein 3Rijh>erftanb<
nig ^eroorgerufenen 3rrt^um bu^in, bafj ber <&r. 33erf. ft*
felbß bur* bie iöerfammlung veranlagt fanb, feinr«weg« aber
t>on berfelben baju aufgeforbert würbe.
v. 9ceo.
3>rutf O0n fr. «fiefmonn.
Heue
Htfättfi fit
iÖcr a ti t tocrtlf 4 er ffiebatteur:
Stan) SBrenfcfl.
Sie&etiunbjnmniigfiet Sanb,
Jtf 45.
flottieret:
SÄoWtt Briefe in geizig,
©ett 2. 2)etemb« 18«.
fflcn bUfer 3e ttfa>- etfdjetaen mädjenilfd}
2 Hummern von 1 ober iVi ©0ften.
$idä be* SBanbe* Wtt 52 Diu. 2%%$b.
3nfuttcn«ättö^rcn bie fJeütjeiU 2 ftgt.
aibrnittment nehmen aRe $oflätnter, 95uäV,
SKuftf j unb ÄutiftljaiiWmigen an.
Stielt: U*6*r SmuifcfWr*^'* «It«*. — e*rpjistr gjluflfcb«, — Äriitfört Hnjria«. — 3nt*l£ifl«i§6latt.
Hebet 3Ret*eIefo*n'ö ©Ha«. *)
(Önidjftütf auÄ einem fflvicftr cd) [eL)
1)0it Dr. Cbuarb fitügrr.
— ©a fle^eft bu nun, liefcet ©tuber, tute einem
baS teibig* $anbwerf imitier leibiger teerten mu§,
©u fannfi nic^t um$in # an ben unjeitigen Saunen,
fem bot ftutjem einmal wieber bie Äritil angefliftet,
mit fd?meTätidjem ©potte jw erinnern, unb uernriielft
benno<$ beineit lieben ©ruber aufä SReue in bie Äeüe
ftailtr Sfyatigfeittit, bie unter roiffenfdjafitidj£m©($ilbe
fc oft bie Söiffenfd&affc trfößttert, flatt befruchtet tjas
fcen. SSoju ihtlmi unb immer Urtivit ü fragfl bit
nidjt unrecht , unb im fetten Stttjcm fcifdjcft bn baö
meine Uta eine gefai?didj neue 3«t«fa>eiuung, SBcnn
hierunter, wie id> fafi üttmitlftt, ein fpoülidjer ©lief
uetbotgen blinft, fo antworte icfj mit 2Bajjen, beinern
£one nadjtönenb: ^a »«* *^«n bi* Äriiifer in ber
Surft? Stamm ntdjt, wie cö ©Ott gemottt, ba et
SWannfein unb SBeiblein f<$uf, Sefcaffenbt unb @m=
pfangenbc, ©arflefler unb Qmpjmbrt — warum ge;
nügt eu<$ wunberfidjen SPtenfdjlein nit$t ©auen unb
SBoljnen, Eisten unb $5ren, Srftnben unb ®r-
freuen? 9Jluf benn immer bei @djutmeijiet hinter*
brein, ber tutif fagt SBarum? Unb bem biuierbretn
teiebet einet, ber baS Stamm abeunalö benfet, fjMrfs
tet unb u r s t (j t i 1 t t . , . ju maä Snbe enbtioj?
*) 93ot bem $obe bei (S»mponiftrn getrieben ob tri
ttn« emgegaigtn. t. 9t ct.
v ■rrnirri'B ^gSSSMi
SBitb bie SEBelt gliunii$rr brum, wirb brr ©dft offe=
ner, baä Acten reifer, werben bet f^(ec^ten ©io^tet
wenigere , ber guten SJegttiÄUte erfunben in btefem
^o^belobten hitifc^en 3eitfllter? — Unb £at nia^t
aQjeit bie Stimme ber 93&I(ct t^r Urtt>eil bur^geftgt
too^t ober übel, geregt ober ftumpf — trog aUeS
ge* ober ungelegten tirtkittgat ©ett^tetä?
SÖet (m| nu%ii§ genug erachtet, nmtf<$ii$fi
©iuge Unnä|lidjteit ju beroeifen, ben mag e6 freuen,
fo anü ber 53ogclpcr^ectiüe ^erab ber Aritif mie a\U$
Urtt)eifö ufrer^au^t ju flotten, ©olc^en @t|aten^
©eflnrttfn entgegen büdtet ein anbetcä ©ö^od 2Öelt=
»eifer frcunbli^fl baä ©cgentt)eit, inbem fie nic^t nut
ben offenfeoifien Slu^en felbfl im finbifc^eu ©pie£ ju
bemonftriren , fonbern aw§ mit ^o^etnfler 9Wiene
jenen 3enfeitigc« bie ©tunbfdfee menfc§Iia^en ©t^afs
fenä, @m|pfinben$ unb Urt^eifeuß barjutegen roiffcn.
§arte Äopfe «Ue teibe! Kennen fic jufammen, fo
gc^et eä infonbcr^eit ben ©ritten titef, bie t?on 6eu
bertei ^enfeitigen *{| fältQU ©eflnnnngStofe, tupf*
^erj^irntofe Beimittier, fne^tifa)eö juste milieu jers
Bttftf4t werben, ©agegeu ^abeu nun im'eb« biefe
©ritten in ber bitten i^ren eigenen ^immet nebfi
bagit be^Briger ^ofle: jenen glauben fie in bemüt^u
gern (srf^anen unb treuer SBaljrfjeitäfieb* ju beflgen,
biefe erfaßten fie au bem ungenügenden jroeifelfüc^ti=
gen SÖanten unb 33ebtn beö $erjen#, baä i^nen auf
biefer SBelt nid^t Ülu^e tagt, webet witfenb noty em=
pfangrnb, webet fc^affenb noa) finnenb.
©ie btei Stationen, bie fi<$ gum ®iix& ber fau^
ten SSelt immerbar beftiegen, um eine wufylt^atige
266
^Bewegung wiber ben ©tiüflanb cinfältigct ©ewigtyeit
beä SBiffenS anjufltften — biefelbigen brci Stationen
»erben auet) i^ren ©ct)ilb ergeben, wo eä gilt über
neue toaterlänbifd^e Äunflwerfe, j. 83. Eliaä, tf<$ ju
freuen ober ju ärgern — fie »erben fyn erbeten unb
fenfen, unb bic Erbe bretyt ftc§ unb bie Sßetten ich
Jen, unb in wenigen Sßeltföwüngen ftnb bie ©ct)il=
ber fammt ben Äämpfenbcn, bie SBerf e mit it/ren
©d^Bpfern öergeffen. ©iet/fl bu, lieber 83 ruber, in
biefem ©tücfe ftnb wir einä, bag wir bie tritoiatflen
SBar)rt)eiten beibe erfennen : 06 in allem Uebrigen, baä
wirb mir beine Antwort fagen, ber ict) entgegen fet)c,
wenn ict) beine Slufgabe erfüllt t)afce.
©u giebjl mir nämlict) auf, über beineS lieben
gelir neueflen $ropt)eten ein aufrichtig Urzeit auös
jufpred^cn. SBeigt bu aud? n?aS baö fyeigt : aufriß
tig? SBeigt nidjt, wie fct)wer eö ijl, unb r)afl boct)
ju 3«*™ beinen ^egel gelefen? — 9tict)t allein, bag
ein orbentlict)er Äerl nict)t offenbar lügen barf — baö
ifi baä SBenigfle, baä lernen bie ©pigbuben auet) bers
meiben, waö offenen ©ct)aben bringt: — aber t)inter
biefem fommt erfl bie Slufgabe : ftdj felbfl watyr fein,
biefeä SGBar)rc füllen unb benfen trog aller Söibers
fprüct)e beö 83tuteö, enblict) aber biefeö SBa^re fid§
unb ber SEßelt genügenb auöfyredjen! 3wttiflt fo feine
©inge, alö %cken unb S3lütf)cnbuft, gezwungene
Suft unb füge Sonwetfen — wer fann fte feflr)alten
flet) felbfl jur ©ewigljeit, ftet) jur Söafyrfjeit, Slnberen
ju aufrichtiger SÖelefjrung? — gerner: weigt bu'ö
auä) ganj gewig, welker Don ben brei Stationen bein
8)ruber angehört: ber &ogetperfpectitoifct)en, ber prin*
eipieKsfritifct)en, ber aufrichtig bemüt^igen? ©enn
erfl wenn bu ba8 weigt, 06 tdfj im Zentrum ober an
ber ?pcript)etic wotjne, fo ftetjt bir frei, über mein
Urtt}eil ju urteilen. Unb biefeä unfdjulbige SBers
gnügen lägt ftet) ber unfct)utbigfle SRecenftonen s ©ct)lu;
efer nid§t nehmen, bag er feinerfeitä ben Slecenfenten
recenflrt, jum ©anf für bie Selefyrung, beren er faum
gewig ift.
©u wirfl ungebulbig, baö merf ict) or;ne biet)
ju fer)en. QaV ic| biet), fprict)fl bu, um bein Urtt)eit
brüberlic§ gebeten, fo gieb mir' 8 otyne Äranj unb
©c^wanj, unb forict) Qa ^a, Stein Stein 5 unb füljre
nid^t weiter ben untoerflanbigflen ©trett, ben jemalö
ber SBerftanb ber §Berflänbigen geführt fyat. — $a,
lieber ©ruber, antworf ict) : ba8 tyu' i^ mit SJor*
bebaut, ©inb wir einmal fo tief in bie Äritif r)ins
ein Derwitfett, an ber nun einmal, gelehrten 3fM9 s
niffen gemäg, biefeS 3«talter er!ran(t ift bi3 jum
Sobe, unb finb wir »on prineipiettem SBa^nwig fo
umflritft, bag aud^ bie ältejrc afler Xugenben, bie
Sufri^tigfeit, »on feinen Stegen wunberlict) umwuns
ben erfeufjet: fo ifi e« nunmehr an unö, bie "
wo wir fönnen ju lüften, unb ba$ ger)t nid^t mit
offenfyerjiger ©erab^eitj ba brauet« glei^er Äünfle
wie bie Steßeflrirfer gebraust r)aben, gleicher Äunfl
unb 8ifi, ftdj toom ©tritfe folget ©ünben ju entbins
ben. — 3« jenem SSebürfnig fommt ein jweiteö: bu
felbfl irrfl in gleiten Stehen unb wünfd^eft Srlßfung.
©u erjär)left mir »on beinern legten (Srlebnig, »on
ber erflen Sluffü^rung be8 SliaS in eurer SReftbenj,
oon bem efflatif(t)en 6ntjüien etweld^er refibentifdjen
Äunflfenner, »on beinern fiitten SBiberfyruct), unb wie
bir trog aller Siebe jum gelir baö SBerf nict)t redt>t
ju 4>erjen ger)en toiü. ©em fügfl bu no(r) ein jweis
teö Urt^eil unfereä gemeinfamen Stennbeö hei, be8
leichtblütigen ßlauiermeifterö tooö 4>erjlid^feit unb fuu
niger Sluffaffung, bem inbeg jum %hä)fon Urteile
nur ein Äleineö abgebe, baö fleine aber wiege eents
nerfd^wer .... mit aü y bergleic*)en Erwähnungen pro?
toccirfl bu ja aber, toaü bu meiben wolltefl, eine
Äriti! ber Äritif, eine boppelte ©Regelung, wetci)e
baö #tcr)t oeröielfältigt, aber ni^t üerflärtt.
©0 mug ict) bennod^ beinen SBunfct) erfüllen unb
iä) witt'ö: junädfjft mir felbfl jum Stufen, um ju
erfahren, ob eine gewiffe SBünfd^elrut^e im ©tanbc
fei, jenen brei Stationen jum £rog, au8 einem poetk
fct)cn SBerfc Sn^alt, ©üte, ©cr>alt :e. ju bemonfhu
ren. ©ann auä) bir ju 9ht|: benn inbem i^ bir
torbenfe unb begreiflicher SBeifc fciel Unbegrünbete«,
ja Unge^obelteiJ vorbringe, fo hittc ict) bir bic fdfjBnfle
(Gelegenheit, beinen ©c^arfftnn an meinem ju wegen:
fo gewinnen wir betbe. 2öaö übrigenö beinen gelir
betrifft, fo wirb ber barum nicr)t gröger nod^ Keiner,
wenn \ä) bir gerabauö fage, bag toon allen gegen?
wärtigen £onbicr)tern mir ©cr)umann, ©l)opin, Sowe,
filier unb ©abe bie r)odt)frcn wafyrtyaft fcr)öpferifcr)en
©ciflcr fct)einen5 toon j enm fünfen wieberum jwei ebler
UqüUc, unter tiefen wieber einer, bem bie Sßalme
beö Sebenö winft, wenn er ... . älber ohe jam sa-
tis! tnen ict) meine, fagt fcir bein eigner ©djarfftnn,
nid^t id^. — Stun aber 2Jfenbel3fofyn : er wirb brum
nietyt me^r, nid^t minber, mögen wir um it)n briefs
wect)feln ober nict)t. Unb auger meinem Urteil ^Brfl
bu ja tyunbert anbere, bic baö meine rectifteiren. —
SBidfl bu aber, tüic bu brieflicr) bro^efl, biefe SlätU
ct)en ßinem ober 9??e^reren mitteilen, fo fd^neibe bod^
ben Eingang weg: ber tr)ut nict)t§ jur ©acr)e. S3iels
me^r l) t er lag ity\ anfangen ju lefen, aUwo ict) mid^
in ^Softtur fege, um in optima forma ju recenftren,
alfo t)infort nict)t metyr in brüberlict)em Sone für bidlj,
fonbern in fogen. wiffenfd^aftlict)em 2ltlerwelt$tone.
gaße ic^ fpäter unbewugt in jenen $on jurürf, fo
t)üte ftd^ bein SWitlefer toor ©ct)aben$ er überbringe
bie ^Jaflfuö, fo i^m nid^t gefallen. Eurem SSorjuge
übrigen«, baö SBerf in aller äugeren ^}ract)t Bffents
267
lidj tjernommen ju tyaben, flette tdfj ben meinen, allein
aud bem ßlaüicrauö^ug ju referiteu, mit gleichem
BUfye, unb rote bu au$ früheren gällen roei^t, nic^t
unbegrünbet, entgegen.
2flenbel«fo$n $at, wie $änbet, bie äßorte beä
©ratoriumö auü bcr ^eiligen ©c$rift felbfl gewägt
unb $ufammengeflellt. ©ie SStbel fle^t einem grofjen
Steile unferer 3^^^o{fen nie$t fo vertraulich natye
»ie <5. 83ac$ unb feinen Vorgängern: fo Wagt ein
ftimmbereebtigter Urtfcetter (9War* gom^-S. 4, 582),
bemüttyigenb, boc§ geregt. Um ein fööneS ganjeä
®ebic$t, fo ein toa^aft bilblic$e8 SBerf, wie ben
äftcfjtaä, poetifdj jufammenjufieflen , bebarf e8 me$r
atä genauer SMbelfenntnijj : man mujj, toie jener 2llte,
in bem göttlichen Söort geboren unb erjogen fein,
unb baju ungeheure Äraft, ®ebäe$tni§, Slnfdjauung
unb ©efiattung immerfort beifammen Ijaben, um ein
plafltfcfyeä ©rama ju gewinnen, baä oon %'intn bes
lebt werbe. Sfl'ö bod? #änbeln felbfl nur ßimnat
gelungen. — fragen wir nun Ijier nac$ bem 2Baö,
wofür ber £ejttbilbner junäc^fl oerantwortliety, fpäter
nadj bem 2Bie. ©aä SQBaö ifl bie ©arflettung ber
jürnenben $*lbengeflalt beö ^eiligen, bie näctyflc
$anblung fein (Strafgericht über bie abtrünnigen in
■Sfrael. ©af* eä abtrünnige ftnb, benen bie (Strafe
geregter ätteife jugemeffen wirb, mujjte (nac$ bem
erflen S3uc^ ber Konige Aap. 16. 17.) gu Anfang toers
nommen werben, nicfyt aber bie (Strafe au% sßrcpfyes
tenmunb oorangefleUt fein : fo unbegrünbet ifl fte
graufam, nidjt prieflerlidj. 3$ erinnere bid? an beine
eigenen 29orte, mit benen bu neulich fo ^clbeumüttjig
batyer jürntefl über biefe ftertbilbung unb \va$ bran
Ijängt : bein S3rief fagt <S. 3 : „©er %txt ifl im ©aiu
Jen frag jübifdj, bornirt gläubig, intereffeloö, g&ngs
lid) unbramatifdj, farbenarm, grau in grau mit ein
biädjen (Sdjwarj awifdjen, fdjwungloö unb unr^üt^
mifc§. Sftatürlicfy, ba§ bie (Sompofttion baburclj Ijat
mit leiben muffen. — Einige fluge öeute in unferer
SReftbenj meinten, bie tenbenjiöfc Söerfnüpfung mit ber
lejjtjätjrigen Sljeurung fei unoerfennbar. 9lun wenn
baö ifl, fo wünfetyt' idj nur, ba§ alle gute (S^riflen
Dbabja SBort ju ^erjen nähmen, unb ftdj beteljrten
toon allen (Sünben, aber nidjt bloö ben groben förs
perlidjen, fonbern audj ben feineren profaifdjen unb
poetifd^cn, tenbenjiöfen unb fünflterifcfyen, bog fte ab
traten in literis unb musicis Ötaufyeit unb ©djlaiu
Ijeit, Sßefymuttj unb ©ernut^. «3^ fage baö ntc^t
mit nad^flem Sejug auf ben geliebten Sonbidjter, aber
audj i^m gilt SDbabjjd SBort! — ©urc^gängig aber,
bad gefiele idj, ^at 3K. bie entfeglic^e Aufgabe über
C>twartung gelöfl; mehrere Hummern flnb in ber
S^at &orttefflic$ , unb meine« (Srad^tene gegen (ßau*
lud unb bie @9mpt;onie:(£antate ein erfreult^er gorts
fc^ritt. SJiel Wwäd^er atd ber jweite S^etl ift bet
erfie. — ©ie fogen. Sjuöertüre wirb wo^l bie dxfüU
lung ber oorange^enben SBeiffagung malen foüen:
allerbingö ifl fte btefem 3werfe gemä§ malertfc^ fies
rtl, büfler unb büne, ungeachtet aUer ^"^«wentats
tünfle/' —
©iefe beine SBorte greifen mir oor; nid^t in
2löem fc^einft bu mir re$t ju ^aben, bodj fpare id^
bie Antwort auf baö, waö bu ju $art$erjtg urt^etlfl,
auf fpater, um tyct weber bid^ nod^ mi^ ju unters
brechen. — 5llfo ber $rop$et oetfunbet, wir wtffen
ni$t wem unb warum, ba§ ed nid^t wteber regnen
fotte, eljcbem ber J&err e« fage. ©a« 83olf jammert,
Obabja lehret jürnenb, toie t^re ©ünbe ed fei, um
wel^e eiiad ben $immcl oerfd^lojfenj baö SSolt
fd^wanft äwifcljen gurd^t unb ^roß. 6liaö jie^t fort
auf Q^oööö öefe^f, lebt einfam »erborgen am 95a$e
Äritfj, bann in 3fl*pat$ 6et ber Witttve, bereu ©o^n
er t?om 3:obe weeft. D^ne weitere »egrünbung tritt
er wieber im SBolfe ^frael auf, flellt bie grage, ob
©Ott ber ^err ifl, unb löfl pe burd^ bie SBorte:
„welcher ©Ott mit geuer antworten wirb, ber fei
©Ott". 9iun ernennet ^ffrael an bem ^erabfaflenben
geuer ben wahren ©ott, unb bie SSaaläpfaffen wer?
ben gefätaetytet; banad^ fenbet ber wa^re ©ott ben
Stegen nad^ beö «ßro^eten SSitte-, baö S3olf banfet
unb lobfinget. — ©ie Königin ärgert feine äöeiffas
gungj fte oerfolgt t^n> er entweiht in bie SBüflej
ein enget lenft unb leitet ben Verbannten} ber §ert
erfc^eint t^m, er na^et ftd^ in fanfteu ©äufetn. SlufS
SZeue wirb nun ($Ua% berufen , fe^rt fyim (?) , bofc
jie^t -Se^ooaö ©ebot unb wirb auf feurigem SBagen
gen £immcl gehoben.
©icfeö i^ ber t(;atfäc^lic^e 93erlauf ber ©eenen,
welche ber Xonbtc^ter ju einem bramatifd^en Silbe i)at
vereinigen wollen, ©ie f^etnbare SBillfü^r in ber
SBerfnüpfung uerfc^iebencr Säge auö ben beiben Sus
d^ern ber Äönige unb auä ben ^3rop^eten mag ftd§
entfe^utbigen laffen burc^ baö glänjenbc $$ei\pitl <5.
Sac^'ö unb §änber$} wie ^encr baö So^anue^
d üangelium mit anberen eoangelifc^en ©teilen bure^s
webenb erläutert, fo fyat ©iefer mit ^cd^fler poetifc^er
Kuweit bie prop^ettfe^en Säge auü ^cfataö mit ben
eüangclifc^en ber Erfüllung in JBejie^ung gebraut,
um baö ^errlic^fic, wa^t^aft göttliche ©rama ju ges
flalten ; SJetbe aber haben einen §ßlan auc^ äufjerlidfc
flettg feflju^alten gewußt, fo bajj Ort unb 3eit we^
mgflenä in ibealer (Sin^eit unb beutfic^er äKotiuirung
jufammen^angen : bie ^aupt^anblungen felbfl, im
aWeffiad 93er^ei§ung, ßrfc^einung unb @rlöfung, in
ben ©ad^'fd^en ^Safftonen baö erlöfenbe Öeiben in Um
268
6rbenwanbcl be8 4)crm — fte treten beutlidj in ©lies
ber auSeinanb«, unb bieö ifl eö, toa% man ibeal bras
matifdj nennen mag. Unb nun — eiiaS? — (Sine
fletige $auptfyanblung fetjlt, ein SKittelpunft, von
kern bad ©anje auägeljt, erblüht unb ju bem e8 um?
fe^rt, ifl nidfjt ju finben. ©a8 t^eure 3^*/ ber
Siegen, bie »aalöpfaffen, bie »efefyrung, bie 93erfoU
gung, SBieberfefyr unb Himmelfahrt beö sßrc^cten —
aUc biefe ©cenen ftnb, fo fetyr fte audj in %8cd))th
bejug fielen mögen, bod) nictyt wafyre ©lieber einer
einjigen $anbtung geworben. §Bon ber erften ©cene
jur jweiten ifl fein Uebcrgang, watjrenb bie ©djrift
(lÄonige 18, 1—17.) ben aüerbeutlia^flen tyat: „unb
über eine fange 3«t fam be$ £errn Söcrt ju
eiia, im bri tten «Satyr k." — fo ba§ man tyier
einen jnjeiten %f)eii erwartet, nidjt ben ganj unbe*
grünbeten gintritt beä eliaS (9fr. 10, ©. 56): „©0
wa^r ber §err lebet, tyeute . . . wirb ber 4?err tote
ber regnen (äffen an] erben". — ^)icr wäre eint
neue £anblung, etwa ein jweiter Styeil, anjunetymen,
fo audj einer bei ben SBcrten ber Äöntgin Gefabel
(lÄBn. 19, 2.), bie tyn verfolgt; biefer ©cene bietet
ftc$ ein paffenber ©a^lufj in bem ©efpräety mit bem
Sngel, ber itym gemietet auf ben S3erg ju fleigen, um
ben #errn 311 flauen (lßön. 19, 11 — 12.). SBie?
berum gtebt bie fci&lifdje erjafytung »on tyier auö ben
einfachen unb jugleidG p laflifcfyen gortfd^ritt (1 Sön.
19,15—18.): „ber £err fprictyt: ©etye Wieberum
beineö SBegeö . . . unb id? will laffen übrig bleiben
©iebentaufenb in Ztfxael, nämlidj alle Rnie, bie ftd)
nidtyt gebeuget tyaben toor ©aal' 7 , wo e8 bo$ rein
unmöglich ifl, bie ©anger ju entbedfen, weld^e (im
Cratorium) butdlj 6tyors9tecitati» auöfpredjen: „©etye
toieberum tyinab, nod? flnb ©iebentaufenb k." (9fr.
36, ®. 175). ©inb'ö Wlenfäen, 6ngel, Solf ober
9ßriefler? ©ag fte beutlic^et reben aU ^etyoöa«
SWunb, fann tc§ nidfjt einfefyen. Sticht weniger unbe?
greift tfl mir'«, bag burc§ ßtyorgefang bie @rr
jatytung bef^loffen n?irb: „Unb ber sßroptyet 6Iia«
btadty tyeruor me ein geuer — unb ba ber £err tyn
wollte gen Fimmel tyolen, ftetye ba Farn ein feuriger
SBagen :c." (2ÄBn. 2, 11.). Unb berfelbe (Styor,
fo fdjeint eö, f^tie§t auc^ ba§ ganje Oratorium mit
freien, t^tif^en ^Betrachtungen, bereu le^te njenigflenö
tiify unmittelbar an bie $aupttyanbfung, baö ©rama
»on bem jurnenben ^ßro^eten, gefmipft ftnb.
gjlafy beine atte ^ßrobe: työrc ben ßtiaö jum
jtoeiten, btitten SJtal otyne Sejctbud^; bann iuitt
i^ tiety fragen, ob bu ßngel unb ^Sro^et, ^Sroptyet
unb ÄBnig, ÄBnigin unb SSitttoe, ob bu bie 6tyore
ber SaaWpfaffen, be8 SSolf eö , ber frommen otyne
SEBeitereö am Sone ober a\\% bem ©erlauf ber $anb;
Iung untetfd^eiben unb erfennen ioirfl. — 2lber, työre
i% bid^ einwerfen: qui nimium probat, nil probat;
nid^t ju weit! fommt e« bod^ nid^t allein auf ben
%ext an. £afi bu boc^ ©d^umann unb §iöer bie
©ebreetyen ityrer %e%tt n\d)t työtyet angerechnet, alö aHs
gemeine, fafl t>erjeitylid^e Snttyümer bem SWenföen
geregnet »erben. — ©eine freunblidtye Berttyeibigung,
fofern i^ bi^ reetyt ertattye, fott auc^ unferem gelijc
ju gute fommen. einen grunbfalfäen ©riff be«
^auptintyaltö ioürbefl bu audj feinem ^ä'nbel toerjeu
tyen, n?ic bu benn mit mir über ben Unnjertty beö
9Uejcanberfefte3 auö biefem ©runbe einöerflanben warft,
©agegen eine bebeutenbe SSegcbentyeit, beren ©liebet
im einjetnen etwa »erfetylt ober unbeutlid^ bargefleöt
waren, nimmfi bu tyin unter ber Sebingung, bag bie
ertauternbe, üerfctyönernbe jtutift fie watyrtyaft belebt,
wenn au^ ntctyt aUfeitig burc^geiflet tyattc: bie« uns
gefaxt ifl unfer gemeinfameS Urteil über ^anbel'«
Sofua. 2Bie nun tm ßtiaö? ^ein Urtfjeit festen
mir ein wenig ju flrcng 5 wenn'8 wa^r Ware, woju
bann btc lüflern aufgehefteten Xöne? SBirb ba8
5llexanberfefl ein Äunflwerf, weil ein paar fcetlocfenbe
Gelobten brin ftnb? 9^ic^t fo im (Sliaä. ^rof^et
unb $3olf, 5lbfatt unb S3efe^rung, ©timmen ber &eis
ben unb ber ©laubigen — baä ftnb an ftcfj fd^on
gute 9Kotit?e, unb bie $auptfyanblung, ba§ Stia8
burd^ STCatureretgniffe baö »olf jur 9leue fü(jrt, nic^t
geringer aU in ^änbers ^ffraet. greilid^ ifi bamit
baö ©ramatifd^e nod^ nid^t gewonnen, waö bo^ feU
neöwegö aöein in ber SBeglaffung be«: ,,©agt* et",
befielt, wie einige meinen. §at bod^ ^)anbel im
Sfrael trog be8 epifd;en ^n^altS unb ber bur^au«
epif^en SBorte ein bramatifa^eö Sehen geflaltet njit
fein jüngerer naa^ if)tn. — *Äber idfj gebe bir ba8
©rama preiö, fo fe^r e8 aud^ un8 beiben jum Dta=
totium unerlafjltdj fc^etnt: wenn nur ni^t bie me$t
magif^en aU wunberbaren ©reigniffe unö aüjufe^t
an motgenlanbif^e ^Srieflerfünfle erinnerten! an eint
SBelt, bie für unö »ergangen ifl, unb bie gelij: ntc^t
me^r nodj minber glaubt aU bu — ba8 ifl bet Sanis
mer, ba8 ifl fd^limmer alö unbramatifdj ! — SEBenn
bu über biefen (Stein beö 5lnflo§eö weggefommen btfl,
fo ifl baö Uebrige weit leichter loöbar. ©enug, bag
mir in biefer allju „gläubigen" palaflinifd&en 8uft
fo fd^wül gewefen ifl wie bir, unb gewigtidj auc§ bem
SKenbelöfo^ne, ba8 Unseren feine %'ine.
(Öfortfe^ung folgt.)
Seidiger 9Kuf!Flcbcn.
^anp^räfnng am Sonfenjotorinm.
©ie etfle abt^eitung berfelben, wel^e bie <ßriU
fung im ©olos unb Drdjeflcrfoiel, @olo= unb &\ot--
269
Jefattg umfafjte, fanb am 29flen OTov. im Oewanb*
aufc Qtatt. ©a« Stefttttat mar im Allgemeinen ein
fe$r erfreuliche«, ©ie J5 Wummern bed Programm«
benannten vier Ctavier*, »irr SMolins unb ritt ®fs
fang vortrage, aujjerbem bie Ouvertüre ju Sptyflenie
in «uli«, wobei bie ©treidjinfirumente, mit 9lu«na$me
bet Seilt unb (Eontrabäffe, von @^älem be« gonfers
vatorium« gefielt würben. — ©ie ßtaviervor*
trage eröffnete SWi<$el be ©enti« au« Sßarföau mit
bem erflen ©afc be« <$«*©ur goncerte« von SWoföes
le«$ berfetbe geigte gegen früher bebeutenbe Sorte
föritte, fein Spiel war correct, fauber, überhaupt gut
gefault, inbefc nodj ju wenig Wnfllerifö felbflanbig
unb geijtig belebt. !gn Unterer $inftäjt mar ber 93or*
trag von Qmma Rubine au« 8onbon, welche ben
erften Saft au« Seetyoven'« € - Srtoff Concert fpiette,
ein bebeutung«votlerer unb für bie 3"funft vielver*
fpre<$enber$ nur waren babei ©id&ertyeit unb fhenge«
Statthatten bt«weiten ju vermiffen. äuc$ Stejanber
SBinterberger au« SSetmar befunbete in bem Sortrage
ber ^tyantafle „CWnnerungen au^ Sxlanb" von SWos
föete« ein gute« Xalent ♦, tee$nif<§ befriebigte bie Sets
ftung am wenigfien unb blieb namentlich ©eutlic^feit
unb feine »brunbung ju wunfdjen übrig, ©a« $ s
SfloU Sapriceio von SKenbel«fotyn, gefpiett von $au=
line ©rieb^eim au« <£8t$en, machte ben »eföluü ; ba«
einleitenbe einbaute tarn fe^r gelungen jur Su«fufc
rung, weniger ba« golgenbe, welche« bur<$ eine ge*
wiffe $afligfeit beeinträchtigt warb. »fle vier SJors
trfige mafytn einen gflnfligen (Sinbruc! unb würben
mit Stecht beifällig aufgenommen. — ©ie ÄJiolim
Vorträge erregten no<$ lebhaftere S^eilnatyme. $jn
bem erflen ©eriot'föen (Soncert erfreute Stnton SDtefcs
ler au^ 3*vi*«w burc$ ebten, vollen Zen unb ges
fömacfttotten Vortrag. Sutiu« SRiccfu« au« Sern?
Habt foiette Variationen von ©avib über gr. @c$u*
Bert'« „Sob ber Spänen" mit vieler gertigtett unb
@i$er$eit, jcbec^ etwa« föläfrig. äBifyelm ®erfe au^
Hannover führte bie ^antafle s Saprice von »ieujes
temv« talentvoll unb feurig au«. 3ttm @<$l u jj warb
ba« Soncertante für vier Violinen von SWaurer von
3. jRiceiu«, granj ©eifc au« ©re«ben, «nton 9Mefc*
ler unb JRupert ©eefer au« greiberg rec$t loben«wert$
vorgetragen. 3m allgemeinen ijl an biefen Vorträs
gen bie Steinzeit ber Intonation, bie geiftige Slegfams
feit, weldje ft(^ in i^nen funbgat, ruljmenb ^ervorjus
tyien] fte bejei^nen ben SBeg, ber jur äJteiflerf^aft
einfl fü^rt. — ©ie ®ef ang«*ortrage waren bie
fd^wS^eren be« ttfeenb«. 9m iefriebigenbfien unb
jumeifl bie Snerfeunung ^erau«forbemb fangen $em
riette »on JBaflineßer au« 9Wönfler unb 3ba SWo^t
au« 5lmflerbam ein ©uett au« „SWarta ^Jabitta" »on
©onijetti. ©ie ufcrigen Vorträge waren : Srie, Wes
citati* unb ©oto mit 6^or au« bem 42ßen ^ßfatm
von 3Wenbel«fo^n, bie Solopartie »on 5»ba SWo^r
gefungen; ©uett mit 6^or au« bem fcofcgefang von
SWenbetöfo^n, bie ©oti gefungen von Henriette %xip
föe au« Seipjig unb ^ba 83ucf au^ Sutin 5 „©tanbs
djen" (©olo mit 6^or) von gfranj ©^utert, bie
Solopartie von 3ba 83uÄ gefungen. ©ie ©olofän^
gerinnen betonirten fammttic$ me$r ober weniger, wo*
ju atterbing« Befangenheit unb »engflti^teit ba«
irrige mögen Beigetragen fjäbtn. Henriette SrrijWe
erfreute burdj eine angenehme, wo^lfiingenbe ©timme.
— 9ßir wieber^oten wa« wir ofcen fagten: im 9HKs
gemeinen war ba« Stefuttat ber Prüfung ein fefyc ers
^enlic^e«: bie «nflalt Bewahrt fl^ in ber ©Übung
ber tyr anvertrauten %alentt al« eine ben gotberun=
gen ber ©egenwart entfyre<$enbe unb nüftli(^e.
©.
Ueberjt^t ber neuejlen ©rf^einungen auf bem ©ebiete ber SDhijit
£ieber mit ^ianvfottt.
%t> ©etttett^ f ©p. 4. Sie fluköratf^a, tyamfclpf
titof grirtdjtet vom Cmnpontftm. IDttfndorf. 30 Ar.
3« ©er#dnt>nig be« Sefer« bemerfen »fr, baj „Äufa«
ratfdja" ette «rt geheimer Waty bejef^net, ber man §. IB.
bt« tolle SBerltebtfeii )Bf^reibt. «entere« bebaabelt ber JDH*
ter in feinen Sßerfen. 5>ie Cotnpofltion ijl frarabli^ , leidet
nnb fogar fofett, nnb »irb an« bem ÜRnnbe eine« liebli^en,
feurigen aKabd^en« nie tyre SDirfmtg verfeblen.
9 r SaOerftcitt, Abttftbttrarljtung ttner alten IDtttjoe.
iBarljmann. 4 j©r. (fubergartat, llr. 22.)
Wfllt ©eWicf nnb ©orgfalt gearbeitet. Ueberflifllg nnb
finntotbrlg i^ bie Jebe«maIigefBieber^olung ber legten ©er«§eüe.
Äo^ fäges teir ^injn, baf e« geratener fein btrfte, alte
270
SBitttoen im Slltregtfier fingen gu taffen. £)er ©runb bafür
liegt ualje.
93eforod>en toerbeu:
& Qfalttt, ©p. 4. Serlje fie&er. Peters. 22 rtgr.
3* aXat^ittt]P f ©p. 17. Sedj* fieber für eine tiefe
Stimme. &ote u. ßock. Complet 20 0gr.
®t 2Bo$let, ©p. 9. Äe*icl)te pon Felicia Jjeman«,
Jffurns un* 9. ©cljenfcorff, als 3Ut-©*fdnge. €ben*.
1 «l)lr.
3tteiflimtmge Siebet mit ^Hanofotte.
9* 5JW$rittf}, ©p. 19. ^ünf {wriftimmige fieser.
3Utre. 1 Jl. 12 fir.
®ntt (Srfinbuug unb getiefte 9lu«füljrmtg. 2)fe <Sd)lüffe
ber 93erfe ftnb oft ja tt»eit ausgebest. £te Siebet feien em*
Worten.
Hebungen für ©efang.
©♦ 9tat>a, Solfeggi per Tenore. Ricorti. 7 «fr.
93raud}bar$ nadj 2Ut ber SRigljinifäen <Sd)ule.
Sut 9RännetfHmmem
®* galtet, ©p. 23. Öier Gelange für vier JHänner-
ftimnun. öetjott. 1 Ä 12 ftr.
JDtefe ©efänge gehören nicr)t ju ben gang unbebeutenben
Sffierfen biefee ßompenifteit; an einzelnen Stellen bieten fte
fogar mancherlei gute SNufif. £)ennodj bürfen toir tynen ba«
Seitoort „verfehlt" uicfyt erlaffen, ba bie genügten Serte
bem ©efen be« 9Jlännergefange« gänglidj fern liegen.
$Hrd)emttujt&
%. ÜÄenbel$folm=$art&ol&9r ©p. 70. eiias. «in
©rototium nacl) CDorten tos alten SUftament«.
ßonn, Simrock. Claüirrausfug 32 jFr., Singftim-
men 16 St., Öoloftimmen \\x fcen meljrftimmigen
Stucken 3 /r.
Sßöirb befprodjen«
gilt bie Orgel,
2t* lieber, 28 leiste Su^ttttn im Äir^enflijU.
Jüv ©rgel ober pianoforte. jjjaslinger. 1 ^l.
3u gebrauten.
3* ©♦ §^$08, ©p. 17. 3mölf ©rgelflücke: 7 Präs-
idien, 2 JFugljetten unb 3 flacljfpül*. 3ur Ucbung
un* jum kirctjiicljen ©ebraucl). XDien, ÄXüller. 1 Si.
30 ftr. CÄU
— — — . , ©p. 19. Srdjs ©rgelflürke }um Stu-
dium un* ?um kircljlidjen ©cbroucl). Cbeift. 1 Jh
30 fir. «.ill
©erben befarodjen.
35 u dj> e t.
9* S3aaf e, neuer Öritrag ?ur örleurljtung un* Wür-
digung *er Partl)*ilicl>keit, Snrontyuenf un* 3«na-
ratif *es Ijerrn Äufitoirrctors UKlke in fiqug auf
bie ©rgelbaukuntt. IjalberftaM, ^rantj. 1847.
SBenn toir biefe, tote bet Xitel befagt, „b«r$ SWnflfbir.
ffiilrV« £erabtoürbigung ber oom «errn OrgelBaumetffer 3.
8. <S$ulge neuetbauten Orgel ber 3Worlfcfir$e unb ningear*
betUUn Orgel ber 2tebenfrauenfir<$e in $alle dranlag ttu"
(Sdjrift iierburc^ jur Slngeige bringen, fo fana unfere Slbfi^t
nicfjt fein, bem ?efer nod> einmal bie Urfadjen unb ben mU
trren »erlauf ber bereit« fo lange Seit toa^reuben ©treitig*
leiten in @a<$en be« Orgelbaue« oorgufü^ren , uo(^ toeniger,
i^m eine (5$arafterifftf ber babei beteiligten $erfönlidjfeUa,
toie toir fte un« and ben »erfdjiebenen ©Triften gebilbet $a*
ben, ^iuaufleUen. @o toeit ber etreit bie 2Bijfenf^aft U*
ru^rt, bawn giebt ein früher in ber 3eitföiift («anb 25 f
@. 201 ff.) mitgeteilter auffaf anafü^i^ Äuntej in iW
ftuben fi* gleicifan« bte X^atfa^en t)erjei*net, toei^e beu*
felben e^orgerufen ^aben. Unferer 2lnfi^t na$ toeif bamit
ber 8efer genug, benn bie 9lrt unb Sffieife, toie ber (Streit %*
gönnen unb fortgeführt toorben, ifl eine fo unerquicflidje, bag
man nur ungern an i$n jurücfbenfen mag, bag Seber, ber
unbefangen fie btebatytt, mit Unmut^ erfüllt »erben muf.
IDie »orliegenbe ©c^rift ift Feineeireg« geeignet, biefen U«*
mut$ ju milbern. Qöalt e« bem SBerf., bie ^erfönli^feit M
2Tmflfbir. 2Bilfe in« rechte Sid^t jn ßeKen, fo fapn «niemaub
'»ad batoiber l)aben: toir e^ren unb ad&tenSeben, ber für bie
SD a^ r^e tt fämpft. 2Benn er aber babei audj frn. eilige
bloöfient, ben er bo$ eigentlich üert^eibigt, ben er fraft fei*
ncr Ueberjeugung gegen bie tym gef^ejenfn Singriffe in (Schuft
ju nehmen für „uneriaglid^e $fli*t" erachtet: fo ift bie« eben
ber $unft, toel^cr bie ganje Slngefegenljeit gu einer feanba*
löfen mad&t. 9öir cititen folgenbe (Stelle oon (Seite 12.
„®a<3 tftat nun £r. ffiilfe?" — @r begegnete in jebec
(Stimme fc^r oicle Xöm al« fältfy intonirte, unb »erlangte
von £rn. €*nlje, bem eine beffere 3ntonation nic^t mögli$
toar f eine 9lbdnberung. ^r. <Sdf>., toel^er fotoo^l bie gänj*
ltdje Unfäf)igfeü be« ^>rn. W., Orgeln reoibiren gu fönne«,
al« audj ba« SKoti» beffelben, — feinen Slufenttjalt in «ffii«*
mar rcd)t bemerfbar gu ma^en, etlannte, glaubte am flüg*
pen (?) gu ^anbelu, toenn er fic^ in bie fonberbaren OBünf^e
be« £mn JWeoifor« anf^einenb füge. — (So bemüßigte (!)
fic^ benn ber bcföeibenc ^ünfiler, toel^er ber aBtemar'fdjen
»e^rbe oon ^rn. 9B. al« ber grögte SWeifler empfo^lfn toor*
ben toar, oor bem fiolgen *rn. ffi. r ber nid^t einmal fä$ig ift,
eine eingige (Stimme gu intoniren, wd^renb ber Sleoifion bie*
fer Orgel, unb intonirte, um beffen Slbji^t, bie 99el)örbe tan*
Wen gu fönnen, ni<$t gu oereitefn, — fd^einbar mehrere Stim^
meu auf« 9leue; — tooburd? benn ein borgen nad? bem an«
bem oerfiri^." — 9ötr gepe^en, toir galten ein fold^e« 2)e*
müßigen, toie ba« be« bef^efbenen Äünfiler«, mit bem $e*
tougtfein eigener 2Bürbe unb Äraft nid^t oereinbar: unb wai
für einen (S^arafter legt berjenige an ben Xag, ber einer auf
Xauföung au«geenben «bfi^t gef!iffentU<$ »orf^ub leißet?!
2T1
(Srfannte, fo fragt man nnt»inhil)rli<$, $r. 6t$ntje bie gän^
l($e ttnfäljfgfeft, ba* tabelnätoettye 9Rotit> bee fReüffore, toar«
nm fügte er ftd> bemfelben, roarnm geigte er fid? nid^t a(«
SWann, ber ftd) bem, toa« er nt$t redjt (inbet, offen gegen*
itterfielU?
3Bir mögen hiermit toeber bem fflerf., no$ «$rn. @$ut$e
gu nalje treten: e* Hegt und nur ob, ba« 3Wf§U<$e ber gan*
je« <Sadje bem Sefer gegenüber barjnt^nn, nnb bem SBonfdje,
tag fte für immer ein dnbe genommen fjaben möge, eine
€tnfce $u geben. Ätte Steile »erben babei gewinnen, toenn
bfefer ffinnf<$ in «rfnlumg gebt! 3u oiel ber ©orte jUb
bereite in bem ©treffe gemalt vorben, ber wa^rlid) f&r
Wiemanb eine 3ierbe ift!
93eforod)en toerben:
S* f8. Statr, 3Dir frljw von *er mufikalifrljftt Co«-
potition, praktifcl)-tl)f0r*ttfcl). 4ter ßan>. ßrritkopf
u. Jjärtcl. 3 C^lr. netto.
<£. ©oUttttcf, BUr Mttft*rbltd)e, Roman aus bar tte-
jcnnwrt Äoilmann, 1848. 247 B.
3ittelltgett£Matt
Im Verlage der k. k. Hof- and priv. Kunst- and Musikalienhandlung:
Tobias IIa wlinger* Witwe & Sohn in Wien,
sind folgende
sowohl durch inneren Werth als auch durch äussere Ausstattung besonders empfehlungswerthe
Musikalien
neu erschienen:
Engel, Ludwig, Genrebilder. Original-Seen en für das Piano-Forte. Mit 3 Pracht-Titeln
und 22 Vignetten, und erläuternden Gedichten. 9s Werk, Heft 1, 2, 3, ä fl. 1.
EverS, Carl, Chansons d'amour pour le Piano. Oeuvre 13, Cah. 14, 15, ä fl. 1. .
(Mit der Nummer 15 ist diese interessante, mit den schönsten Vignetten gezierte Sammlung geschlossen.)
EverS, Carl, Jours sereins, Jours d'orage. Inspirations fantastiques pour le Piano-Forte.
Oeuvre 24 ; Cahier 1—12, zu 45 xr., fl. 1, fl. 1. 15 xr., tl. 1. 30 xr., compl.
Flore tlieÄtrale« Nouvelle Collection de Fantaisies elegantes ou Potpourris brillantes
pour le Piano seul sur des themes d'Operas modernes et favoris.
Cahier 91. Flotow, der Förster
92 et 93. Suppe, das Mädchen vom Lande
94 et 95. Auber, des Teufels Antheil
96,97,98. Mercadante, Orazi et Curiazi
99. Verdi, I Masnadieri
100. Verdi, Attila
101. Verdi, Macbeth
Flore the&trale pour le Piano a 4 mains. Cah. 29. Suppe, das Mädchen vom Lande.
Franz, Robert, 6 Gesänge für eine Singstimme mit Begl. des Pianoforte. 9s Werk
Geiger, J M Kurze gründliche Piano-Forte-Schule
Hölzel, CrllSt., Ständchen. Lied für Sopran (oder Tenor) mit Begleitung des Pfte.
JngendSChatz , melodischer, Musikalisches Wochenblatt für das Jahr 1847 von
Carl Czerny. Alle^ Samstage erscheint ein Bogen Musik, enthaltend: Rondinos, Variationen,
Fantasien, Divertissements etc. über die neuesten und beliebtesten Opern-Motive. Pränume-
rations-Preis nur fl. 4. — C. M.
Schluss der Pränumerations-Annahme am 24. Dez. d. J.
Dem letzten Hefte wird ein Pracht-Titel beigegeben.
Einzelne Nummern ä
Jfilllg, Franz, Russische Lieder für das Pianoforte zu 4 Händen
, Papillons. 3 Klavierstücke
Preise
in CM.
fl.3. -
2. —
12.30.
ä 1. -
1. —
1. —
3. —
- 30.
— 15.
1. —
1. 15.
272
Krenn, Fr., Leichte Rondinos über beliebte Opern-Motive für das Pianoforte. 19s Werk. »
Nr. 1—5. Enthalten: in Tm.
Nr. 1. Balfe, die Zigeunerin \
„ 2. Flotow, die Matrosen /
„ 3. Verdi, Ernani \ * _ 30.
„ 4. Suppe, das Mädchen vom Lande [
„ 5. Auber, des Teufels Antheil I
Uckl, C. Cr., Cypressen, dem Andenken Mariens. 3 Stücke für die Physharmonica . . 1. 30.
, Bouquet musical. Pieces de Salon pour la Physharmonique seule. Oeuvre 68,
Nr. 1 — 9, ä 45 xr. u. fl. 1. Complett J 7. 15.
Hertz , J. K«, Bardenklänge. Original - Compositionen für die Guitarre. I3tes Werk*
Nr. 1 — 10 J _ 3q #
IHolique, B., 6s Concert für die Violine mit Begl. des Pianoforte 3. 3o!
(Die Aasgabe mit Orchester-Begleitung folgt spater.)
Wenigkeiten für das Pianoforte im eleganten Style.
9te Abtheüung. Nr. 81. Lickl C. G., Eclogues. 66s Werk. Nr. 14.
„ 82. — T. C, Cabaletta. 46s „
„ 83. — C. G., Rhapsodies. 66s „ Nr. 15.
„ 84. — — — 66s „ „ 16. \ ä — 30.
„ 85. Dotzauer, B., 3 Hamburger Walzer. 38s Werk.
„ 86. Liszt, Franz, Ungarische National-Melodien
„ 87. ^Flerx, L., Quadrille nach Motiven a. d. Op. Das Mädchen vom Lande ,
Opernfrennd, der j finge, Ausgewählte Melodien aus den beliebtesten und neuesten
Opern für die Violine mit Begl. des Pianoforte.
28s Heft. Halevy, die Musquetiere der Königin 1
29s „ Suppe, das Mädchen vom Lande > . . . ä 45.
30s ,. Auber, des Teufels Antheil )
Opem-Hevne. Ausgewählte Melodien für die Guitarre, Mertz, 8s Werk.
J8s Heft. Suppe, das Mädchen vom Lande 1
19s „ Auber, des Teufels Antheil ) " • • • * — 45.
Strangs, Johann, k. k. HofbaU-Musik-Direktor, Neueste Compositionen.
Die Schwalben, Walzer 208s Werk
Oesterreichischer Defilir- Marsch ...... 209s
Beliebte Kathinka-Polka 210s "
Quadrille nach Motiven aus der Oper: Des Teufels Antheil. 2Us
Marien -Walzer . . , 212s
Alle Strauss'schen Compositionen erscheinen ausserdem in folgenden Arrangirungen
Für das Pianoforte zu 4 Händen ä fl. 1. 15 xr., für Violine u. Pfte. od. Flöte u. Pfte. ä 45 k».,
für 3 Violinen u. Bass ä fl. 1. — , für Violine, Flöte, Czakan allein ä 20 xr., für die Guitarre
ä 30 xr. , für das Pianoforte im leichten Style ä 30 xr., für das ganze Orchester (zu ver-
schiedenen Preisen).
Salzer, S«, Trost-Lied für eine Singstimme mit Begl. des Pianoforte . . . . — 30.
Sappe, FraiiZ V M Ouvertüre zur Oper: Das Mädchen vom Lande, f. d. Pfte. " ." 1. "
' r.-~, * — "7 . — ^ — — — "» " zu 4 Händen 1. 30.
— , Linzeine Arien u. Gesänge aus obiger Oper (zu verschiedenen Preisen).
Der Auszug obiger Oper für das Piano-Forte allein erscheint ehestens.
Vaterlandsblfithen , ungarische, Original - Compositionen für das Pfte. allein.
ls bis 8s Heft " . ä" 30
Waldmüller, Ferd., 10 Opern-Melodien für junge Pianisten. Mit besondere'r Rücksicht
auf kleine Hände arrangirt. 44s Werk, ls, 2s Heft 1 30
für
—
45.
das
—
20.
Piano-
—
20.
Forte
30.
allein
—
45.
O- ötnjetne Hummern b. 91. 3tfd)r. f. 2Hiif. »etben ju l\ ftgr. beregnet.
3>ru(f oon %t. ftüdmann,
tl t vl e
titf$tift f$f
©iebenunDjitjanjigfiec Saub,
M 46.
SB et le g et :
Stöbert Briefe in Setpgig.
©en 6, ©ecember 1841*
%m Mefet 3eitfa). erfi^eiiteii toädjentlldj
2 Hummern üdu 1 aber l 1 /» 93ogen.
üfrei* be* ©ante* «oit 52 Vltu* aVj S^fe*
3tif *rt f o it a a eb ii^ten bte Sktftjefl* 2 Olgr.
Sttflnnement nehmen alle ^Dfllmier, S&hoV
aJiufih unb Aiiiifl^anbliingen an.
i. "im jiii i'ir — rw~T J VniTr7TrfiiTn n: ~^~r^"~T"^~'i ! >rr
2luS £onbom
(£üüentgarbeni£b<at(T. Sftffiim* bet €>affon*
5lm 6ten ^prit erBffnete bie Eüt>entgarben = ß8e=
fetifdjaft ifyc Spater. ©aS $nnen beä £aufea mar
auf baö rri^fh unb gefäjmarf&üflfle geifert , unb ift
au§abcm fcebeutenb erweitert würben, fo ba§ eä jejjt
6—700 ^Serfcnen niet?r faßt aU baä SKajcfi^t^cater,
Saufen b arbeitet $attett Zag unb 9?a d?t gearbeitet
um bie neue (Sinridjtung jur regten Seit fettig j«
Ijafcen, Semiramibe war bic erfle £)or()r(Imig, unb
nidjiö mar untetfaffen Würbni, um ben erfleu (Sin*
btitif gii bem giin|ligften ju ma%n. ©ic SJlitmirfens
ben waren oon bem fccflcn Weifte befeett ©Ö galt
fiegen ober fl erben ber nnberen iialieniföen Dper
gegenüber, £>rd^efler unb 6$2te waren fotg faltig ein=
geübt, ©eeoratienen unb ßojh'tmc prächtig, ©ie
©rifi, fttt Semiramibe if?rer befjeu Äraft bewufjt,
war In'nreigenb im Spiet unb ©efangj ^ambutini
feines früheren SRu^meä wiirbtg. Ueter 'Me aber er;
(jaben glänzte ®ignora ^[ t B d n i (kontra = Sil te) al£
ttffaet. Sie beflfjt eine (jarti^e Holte, eble Stimme/
beren jtfang jiim ^erjni bringt unb uuwittfütjrlidj
Sutanen iiiä Sluge. tocfL $fyre tcdjnifdje 5lu*bilbung
ijt bie fjädjfie, unb fie Dttfetnbei bamit ein natürfirijeä
Spiet, (Sftajte ber Qugenb (23 3fa*?r «10 «wb *i»*
entjutfenbe fßttfimli$feit. Sie trat 43 Kai in ber
Saifon auf. ^^re ©rfülge waren ber *Xtt, wie fte
feiten einer Sängerin ju S^eil werben. ättan wuffte
früher SRidjtS ton ifjr, erwartete 9iidjtS, unb fo enu
pfing fie (ein Hpptauö bei iljrem Auftreten, ©ße^
f^on na^ ©eenbigung iJ?reä etflen Wecitatiöd über;
fluttete man fte mit ben teb^afteften ©eifaUöte^eus
gungen. 6S war ein abfclnteö gurote, unb jebe
S5orfteüung ^at feitbem iljren dini}tn ertjo^t. 2Bit
galten ein 3tepettoir \wn 17 Dpern bon ben SWeiflern
SWüjart, 3tof|mi, ©ettini y ©onijetti, SSerbi ©ignor
9toncünt'ö wegen würben I ritte i'oscari unb Maria
di Hohan gegeben, Wßrin er ftdj auSjei^net. SKab,
^Jerfiani gefiel weniger, pe war teiber franflid^
Wen waren unB; Signor Slarini, tiefer ©af, mit
traftttotter, fonorer Stimme^ bü<^ teiber oft mificfcnrer
Intonation, Öub terbient er beö^atb, ba§ er mit
großer SÖcteitwitti^feit Heine, unbebeutenbe SRcÜen
übernimmt, ba er bod? nur für erfle ^ßartiecn gewons
nen ifl. Sig. £HDüere, SBufo, war un4 efnifott«
unfeefannt^ er tfl ein bratcr Sänger unb gutec SPtu=
ftfer. ©er Seuor Salui jetf^net fid? au§ al§ *$tU
maotva, (jfbgarbo ie,; er befigt eine natürliche unb
fc^t angenehme ©ruflfttmme* Sd;r niigti^e 5(equis
tlfionen wäre« bie ©amen Steffanoui, unb bc=
fonberB brat) bie ©onna feeouba Sorbari ^. S.
ate 6föira, Unter ben §erren (inb noc^ 3» erwäf;;
nen: Settini (Xenor), SEagliafieo, ^Sotcnici
(©äffe), adfö Sang er, welche in S^^fw bie erjten
^artieen fangen. Sigta, ©rifl teiflete, aufgeregt
btird? bie übertrie6enen ficb^ubeleieu, we(d?e ton Seü
ten beö SEttaiejlijttjeateiä ber 3^»? Äinb jii Stjett
mürben, Stußergewü^ntic^eS, Sie firengte alle Äräfte
an unb fiubirte mit (irufl unb ^r^antieijfeit/ unb fo
üfcextraf fie an fünflterif^er Intention unb ^iefc alle
i^re früheren fieifiungen. Sie ri§ au^ ben Senor
274
SWario bur<§ H)r geuer mit ftd& fort, weld&er, oBwofyt
feine Seiflungen jeberjeit aU öorjügli<$ ju afycn ftnb,
bennoc$ toon ityr fo infpiritt würbe, ba§ er au% bem
ben ^enen Sängern fonfl gewöhnlichen „laisser
aller" $erau8ging. — (Sofia btrigirte unb man fann
if)tn ni^t genug 80B Jollen, fowofyt wegen ber Sei*
tung beä Dr^cjlerS, al8 auc§ ber fünfllerifd&en £ens
benj, welche baö ganje Unternehmen Befeelte, fo bafj
man am 6nbe ganj »ergafjj, bafj bie 5lnflalt fpecus
latitoen ©rünben ifjr ©afein toerbanft. gür baö »als
let war ba8 5"tereffe beS^alB weniger grofj, oBfd&on
bie Beflen unb Berühmteren Sanjcrinnen , toxe JJann^
6181er :e., gewonnen waren. ©ie 93oflfommenVit
ber S2per brfingte baffel&e ganj in ben 4?intergrunb.
3m ©anjen Ratten wir 60 83orflettungen, bie fo Bes
fud^t waren, bafj fldj ein Bebeutenber UeBerfc$u§ am
(Snbe ber ©aifon toorfanb. Sluäjunetjmen batjon ftnb
freiließ bie 50,000 5ßfunb, welche jur Sluörüflung beä
S^eaterä erforberlic$ waren, ©er ©irector en Gfyef
— SWr. SSeatc — gaB burc§ feine aflgemein geartete
$Pcrf6nlic§feit unb feinen foeialen ©tanbpunft bem
Unternehmen einen StuSbrui toon ©idjerfyeit unb mos
ralif<$em SBertty, fo ba§ ix)m mit Stecht ber grofjte
Styeil beä glüdttidjen Srfolgeä jugefdjrieBen werben
muf?.
Unter ben Äünjllern, welche unfere ©aifon Bes
fugten, Befanb ftc§ audj 3Wofc$ele8 unb beffen geifls
reiche ©attin, boc§ founten Weber 93erfprec$ungen noc§
SMtten ben fo $od(j gearteten Äünfller »ermSgen, 8f=
fentlic§ ju fpielen ober Unterridfjt ju erteilen. — gür
bie näc^flen ptyit§armonifc§en Gcneerte ifl Sofia jum
SWuftfbirector gewallt. — Sflaefarren ifl mit feiner
©attin nac$ Slmerifa gereifl Severe ifl für mehrere
SWuftffeflc a!8 ©angerin engagirt.
gerbinanb spraeger.
2Iu* Gaffel.
#err SRebacteur,
SBir ftnb nidjt gewohnt, unä in Streitigkeiten
einjulaffen, ba ©ie flc§ jeboejj burclj einen nicfyt uns
yarteiifc^en Spri&atBrief au% Gaffet $aBen Bewegen lafs
fen , ba« ton unS in 8b. XXVI. 9fr. 3. 3M »lats
teä üBer bie äßieganb'fdje Sluffüfyrung beS ©ubae
SWaeeaBauS ausgekrochene Urteil öffentlich in 3i»rts
fei ju jie^en *), fo ftnb wir unferer ©fyre bie Grflds
*) ffitr ftnb »erpffid^et, au$ bem ©etabclten 9tanm gut
fflettBeibignng ga flctoätyren. An« biefem ®rnnbe nahmen »fr
jene SRotij auf, nidjt am babur<$ hattet $u nehmen.
b. Beb.
rung f^ulbig, bafj und Bei aUen Sonefponbenjen nur
baö ©eflrefcen befeelt, bem fafl »ergeffenen ©affel ben
\1)m gefcityrenben $(a| in ber Steige anberer ©täbte
ju »erfd^affen unb beätyalb ade Diepgen wütigeren
(Srfc^einnngen auä bem ©eSiete ber Sonfunft unb be£
^eaterö ju Sefpre^en, bafj wir giertet aBer mit ber
flrengflen Unp arteilid^feit nad) unferer eigenen geprüft
ten UeBerjeugung »erfahren. SBir nehmen bal^er jene^
Urt^eit nidjt juruef, fonbern tterfi4«n 3^ncn toiels
me^r, ba§ baffelBe ben ungeteilten S3eifatt aller uns
yarteiifd^en 3«^8ter gefitnben f)at. — 3fl W<>n ber
©ommer für alle ©täbte, wcl^e ntc^t Saber flnb A
in muftfaltfdfjer ^inftd^t eine 3«t ber ©ürre unb ber
9tu^e, fo ifl er efc namentli^ $ier in Gaffel, wofel6jl
fogar baS X^eater fed^ö SBo^en lang gefd&loffen wirb
unb alöbann nur ^arabe s unb ©artenmufit üBrig
BteiBt. öm 2ten 5lugufl würbe bad Sweater wtebet
eröffnet unb am 20flen feierte man ba8 ©eBurtäfefl
©r. fBnigl. ^o^eit bed Äurprtnjs2Wttregenten mit bet
erflcn Sluffü^rung ber Oper: ,,©ie Beiben ^rinjen"
uon Gffer, welche felBfl nac^ jwei SBiebertyotungen im
^JuBlifum feinen Seifatt fanb, unb nur bem tyieflgen
Glauierle^rer D. Ä. (Otto Ärauä^aar) ju einer ^8^fl
fc^mei^el^aften Äritit «Jerantaffung gaB. ©ie in
unferen früheren ©eri^ten me^r gebaute Dper:
^^Irria'' »on ^)ugo Stalle, wonadj ©ie unö in Sfi*
rem legten ©djreiBen attöbrücflid^ Befragen, würbe
f^on am 24flen SWai unb fobann am 8ten Suni b. 3-
mit raufd^enben äeelamationen für ben jugenbtid^en
Gomponiflen biefer ßrfllingäoper aufgeführt, unb fanb
nur an bem oBengenannten Glatierle^rer D. Ä. einen
heftigen ©egner, tvie man in 9fr. 23 be8 SeiBlatteä
jur Gaffel'f^en attgem. 3"tung (üom .3uni b. 3»)
gebrueft nac^fe^en fann. ©er %cxt biefer SDper i^
üon «3acoB ^offmeiflcr, ber ©egenflanb gehört in bie
altromtfäe Äaiferjcit unb bie Sluöflattung an ©eeos
rationen (ton 8fr. 93eut^er) unb an Go^ümeö war
eBen fo glänjenb, gleichwie bie günflige SloöenBefes
gung ju einer gelungenen ©arflettung führte, ©a
talentvolle Gomponifl würbe nad^ ber erflen Sluffüfc
rung flürmifd^ gerufen, unb erfd^ien unter wieber^ols
ten Qleclamationen. SBorjt'iglidj war inöBefonbere bie
^luöfü^rung ber Titelrolle bure^ grl. SWotenbo,
aBer auc^ grl. Surc^arb aU Äaiferin äWeffalina,
unb bie ^)$. gßppel att Glaubiuö, ©iBer^ofer
alö ©ilanuä, ©ont^eim alö GamiQud, ^agen
alä Sftarciffuä, unb Ärieg als gaBiuö leifleten nac6
83erfc^ieben^eit i^rer Stollen nic^t minber 5luögejeic^s
neteö. SBie man fagt wirb biefe glänjenbe Cpex auf
mehreren auswärtigen größeren Sühnen jur äuffü^s
rung »orBereitet.
(®*Iuf folgt.)
275
Äleinc 3cituiiß*
flu« ©ctlin fc$rcibt man na6 :
grau Spiegel -Äöftct, bie für biefen fflinter Bei ber
fonigl. Oper engagitt ift, trat jnerft al« 3ulia in ber äßefla*
tfn auf. £r. Subwlg ötellflab, ber nod) immer in ber
©offifdjen ja JBerlin SRecenfioncn fetyreibt, nnb jwar nidjt au**
fettieglidj über SRuftf, fenbern über ade erbenfllc^en abfhacten
nnb concreten ©egenfiänbe, feibft über neue ©abeanftalten, —
£r. 9t. alfo nennt grau ©Riegel Hefter „eine wctblidje
Sängerin", liefen tiefftnnfgen &utffpruc§ würbe !aum
ein Sterblicher fo ofyne Weitere« begreifen tonnen, benn ge*
toötynlidje SWenfdjen ftnb gewohnt, fid? eine JBefiaUn, eine
SRonne, eine SWntter, 3ungfran, Sängerin „Weiblidjen (file*
fdjfedjt*" \n benfen. SBer aber bie tieffinnigen Drafelfarüc^e
be« funftfritifd'en gcuifleton« ber ©offiföen 3eiinng feit tän*
gerer 3eit jiubirt r)at, wefg, bag $r. 9t. unter einer „weib*
liefen Sängerin'' eine foldje begreift unb begriffen baben Will,
bie ÜWlemanben bu v d) geniale (Sfjarafterjüge, burdj bämonifd^e
Seibcnfcfyafi unb überwältigentc Energie in ber 3>arftellung
wie im bcdamaiorifdjen ©efange au* ber (Sontenance bringt
nnb jur JBewunberung r)inreigt. (Sine „wetblidje Sängerin"
mng ben 1eibenfcr)aftUc^flen Situationen ber Dper ein getoiffe«
fcrofaifdje« *jtylegma eutgegenjufcfcen wiffen, überhaupt unb
vor allem paffio W n - $afüo unb bramatifcb Pub jtoar
»erfdjlebene $ole, aber ba« tfcut ni$t*. (Sine „Weiblidje
Sängerin" barf aber and) im bürgerlichen 2cben nfdjt genial
fein, ober gar qeifheicfye Einfälle fyaben, benn ba« genirt na*
türlfdj alle biejenigen feljr, bie nt$t geifhei<$, toiel weniger
genial finb. 3ft eine „umblicke Sängerin" »erljelratljet, fo
mug fic eine gute, unterwürfige (Jljefrau fein, unb nie oljne
tyten Sttann au«geljen, aud) nie eine anbere SWeinung ober
gar einen anberen Sillen Ijabcu, al« ic)r ®attt; ift fte un*
»err)eiratbet, fo mujjj gegen if>rc 3ungfräulid>fett audj nid>t
ba« afiinbcfte ein&uwenbcn fein ; fie barf bei @afirollen nie in
einem #otel, fonbern nur bei bürgerlichen, nnbefdjoltenen 2eu*
ten wofjnen, unb mit it)nen benage machen. 3n ©efellfdjaft
mujj eine Sängerin, bie mit bem geljeimnfgoollen ^räbicate
„weiblicfy" »on #rn. 9t. gefrönt werben foll, ftd) gan& jijty»
englifd), etwa« Imfifcb, unb fo bemuir)«»o!( beföeioen benelj*
inen, al« fei fie erfi oor einer Stunbe au« ber 3Jcabdjenpenfion
entlaffen. Singen mug bie „Weibliche Sängerin" immer fo,
al« ob fie eben ver einigen ®önnern, beren protection fte
Wünfcfct, i^re Section Ijerfagt. 9tad) biefem $rfnctp fritifirt
$r. 9t. feit 3at)ren bie Seiftungen bramatifdjer ©efang«fünfb
lerinnen, unb nad) biefem SKaffiab ift benn bie grau hofier
eine äd)t „toeiblic^e Sängerin". Uebrigen* gewinnt eine
Sängerin Ui «&rn. 9t. bebeutenb an „SDeibti&feit", ja fte
ttirb erfi ,,äd?t unb ebel weiblich", »enn fie — blonb ift;
benn cbwcfjl e« fc$on oorgefommen, bag biefer groge „treib*
lic^e Äunflfritifer" männlichen ®ef(^lec^t« aud^ blonbeSän*
oerinnen l)infictt« ber „®eiblic§Fett" für nidjt ganj äefit nnb
ii^l^er erflätt Ijat (g. ©. bie S^röber*S)eorient), fo finb ifym
bo4 brünette $rimabonnen gan) e&tf Rieben unnjeiblic^,
fo bie Softe, bie «Iboni nnb fafl alle Italienerinnen o^ne
«u«na^me. dagegen „toeiblic^" xar* «^o/ijv: bie ©lonbi*
nen ». gagmann, Xncjecf, ÄöPer- Spiegel, unb vor «Heu
3ennp 8inb. 2)iefe ift für i$n ber Inbegriff aller „fingenben
SBeiblic^feit", bie SBeiblic^feit an fiefn namentlicb feit engli*
We 3eitungen nic^t genug »on it)rer „jefrt unioiberfpre^llcj
erwiefenen Xugenb" gn färeiben toiffen, nnb e« unwiberleglic^
tt>ar)r ift, bog ber 93ifd^of *on S^crvid^ fie cingelaben bat, bti
if}m iü wobnen.
•Sßa« nun bie iöorftellung ber ^ßeitalin mit gran Softer
in ber Sitelrollc anlangt, fo geriete) biefelbe unter ber ganj
unzulänglichen JDirection be« ^rn. Äapellmcifter Henning gar
übel, namentlich im SSergleic^ gu ienen 3WuPerauffüi|rungeB,
trie man fie bier au« ber Spontini'fc^en 3eit b« gewohnt ift
unb in ber (Erinnerung ben?ar)rt l)at. *r. Henning ift ein
tüchtiger gac^mufifer, mag aud) eine Snftrumentalmufif ober
ein Cratorium brao ju birigiren wlffen, allein für« X^eater
fdt)eint e* iljm ganj entfd^ieben an ®ett>anbtr)eit, Umfielt, ®eU
fte«gegennjart ju fehlen, üöäre nnfere Äa^ellc niebt fo infat*
libei fattelfep unb nötigenfalls im Staube bie äöcftatin oljne
9toten ju fpielen, e* Ijäitc fieser ein Unglücf gegeben. 2Han
fagt, $r. Henning roolle enbUcfc bie ©attuta nieberlegen, unb
man ftänbe bereit« mit einem jüngeren, rüt)mlicb(t befannten
SWaeftro in (Sngagementdoerljanblungen. 3)a« ©erüc^t fc^eint
nidht ofjne ®runb. grau Äöfler fang alle langfamen (San*
tilenen ber iöeßalin, fo gleid) bie Oberftimme im ©ebet in
©*2)ur, bann bie $regr)iera an ßatona im 2ten Slct (gi«<
SWofl) unb ben «bfdjleb »om «eben im 3ten «et, in ted)nifd>
muftfalifdjer g3ejiee)nng ganj t>ortrefflid>. 3^te Stimme be^
jtfct, namentlich im ©ereic^ ber jn>etgeftric$enen Dctaoe unb
bei Slntoenbnng be« mezza voce, viel Alang unb einen reinen,
fügen Sdjmelj, bie Sntonation ijt immer jtc^er unb rein, bie
Xertau«fprac^e genügenbj allein im beclamatorifdjen SRecitativ,
in leibenfdjaftlicfyen ^lllcgri reiben toeber i^re materiellen nodj
i^re geifiigen 3Jiittel au«. So »erfe< fie bie Äatafhoptye am
Schlug be« 2ten Slcte« total, weil i^re Sluffaffnng biefer Si*
tuation bem ©cifle unb ber gorm ber Stntife gänjlid) toiber*
ftrebt. 5)oci6 bot il;re ßeifiung im ©anjen oicl wab^aft iöer*
bienfilidje«, wa« auc^ burc^ 2lfeplau« unb ^eroonuf gebü^*
renb anerfannt würbe. ^
5(u« 9laMtti6utö föreibt man un«: Slm 19ten 9cooems
ber Ratten wir ba« Vergnügen, bem (5oncert be« «einiger
Stabtmufifcftor« im Saale unferc« Sc^ütenc)aufe« beijuwo^*
nen. ffiir fönnen uu« nic$t enthalten, unfere 3ufriebenbeit
über bie Stiftungen be« benannten (Sbor« )u äugem, welche
fic^ bei ber &u*füf;rung ber Dberon^Cutertüre unb bet Sijnt*
V^onie von ©cet^ooen CD>£ur) — beibe würben mit ber
grögten Sauberfeit unb genauer SRüancirung execntirt — al«
fet)r vorjüglidj ^erau«ftellten. Ueber^anpt $at un« ba« gange
Goncert einen genugreic^en Slbenb »errafft, unb wir Ratten
blo« gewännt, un« ftatt ber Xänje, troft bem feurigen nnb
2T6
pr&cifen «ertrage berfelben, Heber einige claffifd^e Sonfincfe
faren jn laffen. — fflir hoffen, bag bie Herten be« benannt
ten Otyore« un« balb »ieber befugen »erben. „ -
vi. X.
£age*acf*t<$tc*
2Rufilfcftc, tCttffuJruitöen. SRenbel*fo$n'* ©ebddjt*
nfgfeier mürbe in Hamburg im Sweater begangen, unb jwar
bnrd) einen »on $räfcel gewichteten $rolog, ein JDuartett au6
feiner Antigene, unb Aufführung be« @ommeruac$t*iraum«
mit feiner Sttufif.
3n SonbOtt fceranfkliete bie Sacred-Harmonic-Society (bie
<8efellf$aft für geifllfd&e SRuftF) toor ber Aufführung be* «Ken*
bei«fobn*fd)en (Elia« eine ßeidjenfefer mit $änberf$en au«ge*
tollten Gompofitionen jum ©ebäefytnfg „an ben iüngflen,
legten nnb tljeuerfien (Sdjüler Jene« erhabenen ©elfte«." —
ffttnt C*etn. SKeue Opern , meiere in «Prag biefen
©inter gegeben »erben, jtnb: «Blanba »on tfanitooba, Sianca
nnb ©iufeppa *on Äiitl, bie Belagerung \>on ©elgrab, oon
Dr. Beefer.
Senorifi ©teiting tyat feinen £oftl)eaterintenbanien ge*
forbert, aber bafür eine 2Ronat«gage al« Strafe verloren.
5>a« märe aber au$> nodj beffer, trenn ba« S^eaterperfonal
ben Sntcnbanten »or bie Ällnge ober gar oor bie 5Hflole fiel*
len Fönnte!
SrtoieDeruncj auf bie (SrFlärung be« «feerrn SWot«
tiet be Fontaine im „£umcrifien" <flr. 209, aflittrooe^
ben lflen September 1847.
2Der über einer (Scfclec^t igFeit ertappt toirb, ber pflegt
tooljl beudjlerifdj in ^>arnifcö $u fahren, bie 3fla«Fe be« ge-
regten 3otne« rorjunefjmen, unb fo breifl barauf lo«julügen
unb $u leugnen. 3ft er afrer aller <Sd)am entblögt, fo fdjleu*
bert er gar bie »nfdmlbfgung, bie gegen if;n erhoben trirb,
auf ben AnFläger gurücf. §r. SWottier be gontaine liefert
ben Setret« bafür in jener gegen midj gerichteten (SrflcV
ruug im «&umoriflen. ör l)at eine meiner (Stuben unter fei*
nem tarnen bruefen laffen; — nun brefyt er bie Sac^e um,
unb bef^ulbigt miefe be* 2)iebtfal;l« — toill mid) nic^t ein*
mal fennen. —
$Ruf>ig im ©efcugtfein meiner guten @adje antworte id)
auf bie toütljenb* lächerlichen Ausfälle be* £rn. Tl. b. g. mit
einfachen gacti*, nid^t um mid) vor ifjm $u rechtfertigen (ber
ben Hergang ber <Sac$e fo gut toeijj toie icb), fenbern um im
Sntereffe ber 2Bal)rl;eit uor ehrenhaften Männern meine
Unfd&ulb bargutfjun, unb ba* «ßubliFum $u ivarnen, in gleiche
Berührung toie id? mit £rn. Tl. b. g. gu fommen. —
$r. 9t. b. g. behauptet alfo, er Fennt mf$ nie$t, 3tnn
toa$rlic$ f d) geige ni$t na<$ betn 9to$me feiner ©efanntfd^aft. —
$0$ ber ©aWeft bie (S^re!
©or einigen 3a^ren tear e« , ba Fam $r. SR. b. g. noefi
ffiarf^au, too fein eigner (Stiefoater, ^r. «i*atb 9lcc$, ber
nod^ tyutt in aBarfe$an lebt, mir i^n »orflelite, unb too et
an verriebenen SRalen bei mir »rar. Sei einem biefer ©e*
fudje fpieite ($ «rn. m. b. g. bie in grage fle^enbe ötübe,
unb fie gefiel i^m fo, bog er mi$ bat, fle i^m jum JDnre^*
fpielen ju geben. 3d? »eigerte mic^ lange (benn f<$ mug
offen gefielen, bag *r. m. b. g. in einer Deputation bereit«
ftanb, bie eben Fein Vertrauen ertoecfte), % inbeffen ba er mit
fein Ctyrentoort gab, Feinen SWigbraudj »on meiner Oüte ^
machen, fo na^m f$ Feinen Slnftanb, bem ^rn. Tl. feine ©itte
gn getoä^ren , unb $änbfgie jte i^m felbfi bei einem ©efu^e
ein, ben iefc i^m in feinem Sogt« in ffiarfdjau, *ötei be ERome
dir. 19. im 2ten <§toe!, machte. JDie« ifl biefelbe (Stube, bie
er fp5ter »erballtjornt burd? einige Fleine «bfinberungen unter
bem Manien „Papülon" al* feine (Sompofition f)at bruefen
laffen. —
5>ag biefelbe mein (Sigent^um ift, bafür Fann i^ bie ge*
nügenbflen «emeife beibringen, ©te liegen in bem 3engniffe
be« alten, etyrtoürbigen, mit !Äu^m geFronten 9lepor« ber pol*
nifd&en ©omponifien, 3ofep& @l«ner, unb be« ebenfall« im
2(n*lanbe beFannten JDrganiften an ber Diepgen evangeiifc^en
Äirc^e, «fern, greier. ©eibe Fönnen e« auf i^r (J^rentoort be*
geugen, baf fie bie oon mir ^erau*gegebenen gtrölf Qtuben
fämmtlidf »on 9lr. 1 bi« 12 bereit* meiere 3a^re früher, al«
$r. SWortier na^ 2Barf$au Fam, Fannten. ^r. Woi n>eig fo*
gar ba« gactum, bag idj feinem ©tieffo^ne meine Gempofttion
al« freunbWaftlicne« Slnbenfen in einer @opie übcrlaffen f;abe.
2)ie« finb bie il^atfac^en, bie i$ al« Entgegnung auf bie
9nflage roiber midi anjufü^reu ^abe. %% glaube, fie »er*
ben £rn. SWortier genügen, i^m, ber laut ben Sorten feinet
SrFfärung „auf anonpme ißerbädjtigungen mit gebü^renber
33eracbtung fdjirceigt".
JDieömal fyat er e« mit offen genannten Warnen, unb be*
Frdftigenben WamenÄunterfd^riften gu t^un. —
3$ glaube, bie angeführten £f)Atfadjen toerben aud^ \tt
bem unbefangenen unb unpartljeiif$en Sefer genügen, unb
iijn in ©tanb fefen, fein Uvtyeit in ber Angelegenheit iu
fällen. —
SGBarfc^au, ben 12ten Wotjember 1847.
SBir befd^einigeu hiermit burc^ unfere 9lamen«unierföriffen
bie ffialjr^eit ber ^ter angeführten X^atfacben unb nament*
lieb, bag toir bie fragliche (Stube bereit« mefyreie Sa^re »or
ber 9lnFunft be« ^>rn. Sortier be gontaine al« Eompofitic«
be« ^rn. 3ofeplj WottaFoto«Fi gefannt ^aben.
3ofc|>5 «ISner,
weil. Rector be« SCBarfcbauer Qonfertmtorium*
unb ^roffffoc bec bief»Ben Unwerfitit.
*• gftc^er*
Drutf von 9 r. «udiuann.
Vi t u t
*itf$tift f#r
2)erantwcrtn$er Sftetaacfeur
grutij SSttttbel.
SiebenunbjtTjanjigfier 2Janb.
^ 47.
Verleger:
Robert gtief« in fieipjtg*
2>en 9. Eeeembtt 1847.
93on tiefet 3*ttfcft. erlernen rcöciientlicfc
ä Hummern son l «&cr l l /i Sog«.
$n El fce* $<mbe# üoti 52 <tttn. 2 Vi Mir.
^nfettioti^^fbü^ren bic ¥iJitjciU 2 Oiflt-
Stfanncnunt nehmen alle $cflamter, ©ud)*,
SWufif - imb Jtunft^anblnngeit an.
Stlfealt: Uffttr SßfnfcrWro&n^ Sita* (gforif.) -— £ritif$rt 1fna*ia™- — SitUUiatnjMatt.
lieber ÜJtenbelöf ofciTe mim.
(BfortfetnRQO
©et)en wir nun, Unlösbares anbeten UtHjeilern
ait^tm gebenb, jU kern über, waS 9Jtenbe(öf0l?n*ä
eigeufleä <3nt ift, unb betrauten fdltl £fine, ben ©au
feiner ©ebilbe, iljre 6$ftn$rif, i&wn (Stjarafter. ©a
idj tyier meinem gittAtypcnken Urteile nidjt immer
traue, fü fleüe i<$ oft neben meine ^Meinung tie beine,
unb jiit ©uper s SRetoiffon Ijier unk ba unfercö liebend
ttmrbigen ßrmbaliften ©iä ; ober (ScnfeufuS. ©ine
%xt JDbjettiöitat be§ Urtfjeitä inag|l bu ou6 Böigen;
bem entnehmen: <3d? fjabe mir ju Weiterem teljrfainen
S3eigltic$ eine Slobeüe entworfen, in beten erfier
(Spalte id) mein Urteil aufgerieben ot?ne baö beine
|K tauten; bie j weite enthält Wwmwin für SRums
mer baö beine uady bem ©riefe; Kimbern wirft bu
bidj über bie meifl einstimmigen (Srgebniffe.
©eljen wir nnö erfi bie sßetfeuen, bann tie ßefs
nen unb äftaffen, julefci bie h1nfW«rif4«i ßigent^ünu
lieferten ber Sefcanblung an. ©ie ^anptpt'rfon, bei
Sßro^e* (St US fclbfl, ifl mit aller ßeibigfeit be#
alten 33unbe3 aufgefaßt, bie 3eid?nnng jcbcd? trübe,
nidjt ergaben: tnie ber Qtt'b im @poS (!), fo tritt er
juiürf gegen bie übrigen ©eflalfcen, SBü^t mag eä
fernerer fein y ben Sefeljret glueflid? unb poetiftity bar;
jnfleflen ali ben ©efcljrten, baijer ber tpauhrä unfe;
iem Sonbidjter weit beffer gelungen al6 biefet alt;
fcünbifd?e ©ibaftifer* SD b ab ja f priest fl<$ fetter, tta;
tet, formfä&ner auS alä btefer erfig lefjrfame, oft
»Tßfaifdj polternbe @lia$, 5lnffaCtenb ^axt erf^einen
mir, unb roie i^ »ftgteiajenb fe^e, au^ bir, bie 9te=
citatitjf, tr>0 bie Begleitung eft baö ©e(le t^ttt, um
bie SBorte ui eemmentirm. — ©c^ babon na^^er.
SBrit febenbiget finb bagrgen bie Strien unb Briefes
be@ fiflbcn, bereu einige mir allein, anbete un$ bei=
ben tec^t aiVä $etj gegangen finb. ©bei gefungen
ifl S^r- 14: ,^en ®ctt *llbTa^amÖ"j über ben ter=
fiiimmetten üft^t^mtii am ©d^tuffe (@. 78) ^abett
mir fpäter eine ßanje }U brechen. Ungerecht fe^einfl
tu mit aber j« terurtt;eiten S^r. 17; /r 3ft »*^t be5
^enen SBort itie geuer", maß mir eine nidjt uugtüff?
tie^c llmfcr)teibnng feaeint Den ber ^cinberfa>en 9Mef?
jtaäarie: ,,©enn a entflammt tote beö SdutererÖ
gelier"/ ber eß in %m, Oang, S^t^mil it. nac^ge;
bilbet/ bo^ mit fetbflanbigen 3ngen auögeftattet if| p
5tu^ baS atiofe SReeitatiö 9?t, 19: f/ D §err, bu ^aft
beine geinbe »enuerfen * . . f o fc^aue nun tum $im=
mel ^erab", ifi marm au§ geftjtoe^en, metjr aK bu
jitgebeu luidflj in bem ^abet beä falten nngefliiineit
^oltererä üün $tx. 25: /.©er ^>err ^at bia) ergeben
unb gum Ä&ui^ über Sfraet gefe^'"/ fiimmen wir
gan$ iibetein: biefet ^rotJ^et \ft$ ni^t b« «nd bes
teuren irirb, fo wie au et; feine ISbrni bei bem baat^
bienerifc^en Ä&nig unb beffen ^artnärfigem SSotfe nies
nig anfragen, ©ie übrigen Hummern finb nidjt ges
eignet, ein ebtereö ©i(b bei ^ßro^eten 31t geftattenj
ganj befeuberö matt ifl ber (Mefang 9lt* 57 jtt Den
bebeutenben SäJorten: ff $a eS foflrn wo^f ©erge weis
f^en" f — SBeit getungaier i(l bte ©eflatt ©b ab=
jaß, bte bu mir mef?t ^inlanglia^ an^uerfermen
f^einfl, Jüngling * f^K4 *P koefy -Kr. 3 u. 4, wemi
278
auä) guweilen metyr tütid) aU nBtyig; »oß SBärme
unb Seben 9lt. 19 u. 25, wo bu baö ^nterefie überall
nur geringe fanbefl.
93on ben übrigen ©oliflen ifl Äönig 5t $afc
(Kr. 10) richtig, bie Äönigtn $efabel (Kr. 25)
föarf c$arafteriflifc$, bcr Änabe (Kr. 19) fetyr gut,
finblidj unb wafyr gegeid&net; biefe uSerge^fl bu mit
©tittföweigen, $ebfl bagegcn bie SlltsSirie (Kr. 18)
tnefjr lobpreifenb tyeröor alä mir paffenb fd^eint: bie
„eble Sinfac^eit", irelc^e bu ntymfl, ifl mir boc§
gar gu fliUe. 93öflig gleidfc flimmen wir beibe über
bie ©opran ; Slrie (Kr. 21): „§öre, Sfrael, beS
$errn Stimme' 7 , wo ic§ in ber Tabelle bie ^räbicate
ftnbc meinerfeitä : „mit leichtem eblen ©dljwunge milb
unb watjr gefungen" — beinerfeitä: „fefyr innig,
rityrenb, gart, ein äc^teö 9Jienbelöfo$manum". @etbfl
bie antifen ©cfytufjwenbungen mit r^t$mifd§er Soor;
ausnähme be8 gnbtoneö: ^ £_]j_(@. Hl, 1—2),
bie ©dfjumann in ber ^Jeti oiefleid^t ju oft gebraust
^ot, Hingen $ier ntd^t frembartig gefugt, fonbern
bem SBort unb (Sang entfprec$enb. ©e^r gelungen
ifl au<$ baä glüdlicty beclamirte £enor ; Kecitattö
Kr. 27 : „©iefye, er fdjtaft", worin wir üfcereinfliim
tnen; etmaü gu £art ifl bein Urtfyeil über bie Tenors
3lrie Kr. 39: ,,©ann werben bie ©ered&ten leuchten 7 ',
worin ic§ bodj einzelnes ©<$öne finbe, nidjt baä
©ange als lau begeidjnen möchte; ebenfo pnbc idfj in
bem ©opransKecitatib Kr. 40: „©arum warb ge=
(enbet ber ^ßxop^et (Sliae", me^r Sluöbrurf unb S3e^
beutung aU bu gugefletyfl. (Snbli$ bie Söittwe
(Kr. 8) ifl, obwohl bu richtig bie gange <&cene gu
lang finbefl, bodj mit eingehen fronen 3ügen ««ö=
gcftattet; freiließ bie eingeigten ttyun'ä nidjt! ®ie
(Stimme beö (Sngelö (Kr. 6. 7. 27. 30. 31. 33) ifl
bur^gängig weic§, lieblich, warm gehalten in ber be*
lannten SBeife unfereS Sonfefcerö, bie fyer recfyt am
ßrtc ifl 5 ba ifl mir bein aBfäfligeö Urzeit über bie
$alfte biefer ©äfce nicfyt genehm.
SJon ben grö§eren ©cenen unb klaffen gu reben,
fo ifl ber Sinbrurf berfelben auf unö beibe mit ge=
ringen Abweichungen berfclbe gewefen. ®ie gclun=
gcnflen ftnb : bie malerifd^e ©arfleüung ber fegerifäen
SJaaläpfaffen Kr. 13, ber geuerc^or Kr. 16,
bann bie (SfjBre Kr. 22. 29 u. 42 gro§ent§eilö. Uns
günflig für ba8 §ßerflänbni§ ifl, ba§ neäen ben (S^ö^
xen beä »olfeä Sfrael, ber »aalfyfaffen, beringet
no<^ jum SJierten unfceflimmte g^öre, im jweiten
Steile bie gröfjere 3«^, Einzutreten *> ber bramatis
fc^en (Entfaltung günfliger Ware gewefen, wenn biefe
Iefcteren bem Solfe ober ben Sngetn fccflimmter jus
erteilt wären; biefe Un6eflimmtEett §at einige Tlal
auf bie poetifc^e Soneeption M Songebilbeö E emmrn -
ben (Sinflufj geübt. 3"t 6ntwicflung ber SWaffenfraft
$i\tU ify auä) gern ben ^oralaEnlic^en ©a| Kr. 15:
„SBirf bein anliegen auf ben ^errn 7/ , uon gangem
(S^or ftatt tjom ©otoquartett gefungen: beSgteis
d§en wünfctyte iä) flatt beö ©opf etquartettö
ber ^nget (Kr. 7) tiefcer ein E«^"beö, f^aöenbe«
SBefen gfeidj ber ©iminutiüfuge im SWefftaö, nidjt
folgen weisen fc^einSar ad^tflimmigen ©efang,
ben bu ganj mit Unrecht wefentlid^ ad^tflimmtg
nennfl. — ©ie red^t erf^ütternben SKaffenwirfungen,
bie wir beibc in ben beiben ©cEIufjdjriten toermiffen,
Berufen auf weit mehreren ©e^eimni^en, alö ba§ wir
eben $ier o^ne te^nifd^e Unterfud^ungen fc^on bars
iifcer abfpred^en fönntenj gewi§ ifl, ba§ feine inflrus
mentale ober r^tEmifd&e Äraft erfegen fann, naü ben
9}ienf^enflimmen abgebt, unb eben fo gewig, ba§
SSact) unb $anbet mit wenigen ©timmen unb achter
metobifd^er güErung unglaubliche, taufenbflimmige
^rad^t ju entwirfein toerfle^en, unb feiner wei§ wo
eä flerft.
Um biefe fragen beffer ju begrünben, la§ un&
nunmehr ben teci)ntfcx)en 93au beS (Singeinen natyer bes
trauten, ©u fagfl, bu finbefl „gegen ben *ßaulu8
einen erfteulicEen gortf^ritt' 7 in biefem SBerfe : id)
frage bidfj, ob bu au& ben fammtlid^en SWelobien beö
(Sliaö ober beä ^3aulu8 mehrere im Äopfe Uralten
^afl nadf; erflem 3lnEören: ba8 ifl ein untrüglidEe«
3eugni§ unb gilt hti greunb unb geinb, bei ^Sries
flern unb ßaien. 3öie oft E«ben wir unä mit greus
ben ftngenb unb pfeifenb in8 ©eba^tnig gerufen:
„*Dlad)t bid^ auf, werbe Sic^t", unb „SD weldf}' eine
^iefe' 7 , unb „©etyet, wcld^' eine Siebe", unb bie 3lns
Hange beö ^aulinifdjen &ä)hifäoxe%. SEelc^e nun
tjon ben @(ianifcr)en Gelobten fi|t bir im Äopfe fefl
unb begleitet bidj bei 3^ag unb Kac^t ? Einige, bes
merffl bu ntcx)t übel, Hingen fefyr bem ^Sauluö an,
in £on, Söenbung unb ©ang wo^l öerebelt, oft aber
auefy blaffer alö jene. ©e^en wir unö weiter um
nad^ beflimmten ©eftd^töpunften : la§ und ber Seic^-
tigfeit wegen ba8 alte toerfiänbige gad^werf ber Äa;
tegorien gu ©runbe legen.
SDielobie, K^tEmuö, Harmonie, ffiocalität unb
Snflrumentalität ftnb eö , bie wir gu toergleid^en E« 5
ben, um ber Gnitfd&eibung unö gu nähern. SJon ben
SJlelobien, bie unferem a^enbelöfo^n eigent^ümlici)
ftnb, fyaben wir einfltmmig ben älteflen feiner Wuns
berfd^önen 3wgf«^'^er ben ^ßreiS gegeben; id) f)abt
barauä — bietteid^t ttwad voreilig — ben ©d^lu§
gegogen, ba§ baä einfache Sieb weit me^r ald bie
gro§e SKupf baö gelb fei, wo 9K.'ö SEdtigfeit fi<$
glürflic^ bewähre, ©inb bod^ auc$ im 6lia8 bie Sieb:
fäge bie fc^Bnflen, wenn auify feiten in tt)rorettfcx) reis
ner Siebform: fo Kr. 4. 18. 19. 20. 21. 25 (©.136)
279
51. 32. 55: flimmft btt m$t m atitn fobenb bei, fo
ertennft bu bo$ bie melobiofe Bewegung an fld$ a(6
eine bebeutenbe, tebenbig förettenbe. — SMefed 8eben*
big s Streiten freili^ ifl'8, ba8 bie milbe SBeiblic^feit
unfereä ©ängerS oft wie a£fi$t(i<$ meibet, wo efi
bet adjten SWelobie unentbe&rlidj föeint. SBann wer*
ben mir bo$ bie unfeligen, f<$tetc$enben, bünnteibigen,
fanftnidenben ©ecunben * ©pajiergange loa, bie nur
ju fe$r in SW.'ä fpitere SBeife eingebrungen flnb!
©a« <$tomatif<$e SBinfetn
Er. 1. ©. T
-es ^:
$ie (Stnbte iß »ergangen, btt (Summet ifi babfn
laft man fld& toietteietyt be« Xe;ted wegen gefallen, fo
unfein ed auc$ Hingt. SBeniaer angemeffen ifl fd>on
bie ©ecunbenmelobie im (Sngel$or:
ttr.7. €.31.32
li^-^Eg-l^Öigiiä
bafi fie bid> behüten
wo bie flumpfe St^tljmif ber erflen Satte faum bur<$
bie fingenbe Strafe beä fec^jlen (ein SK.'fdjeö ©te*
reottypon, wo&on na<$$er) ein wenig ausgeglichen wirb.
Stm ©<$fuffe ber bebeutenben ©cene bed (Sliad mit
ber SBittwe Str. 8 mag ber milbe ©ang gere$tfers
tigt fein, obwohl iety mir benfe, bajj baS innige
SBort : „Bon ganjem $erjen, »on ganjer ©eele k."
etwaö tyBIjer betont werben barf, alö mit jagen, bes
quemen ©ecunbmelobien. 66en fo mögen bie Xöne,
bie ben ©eelenfrieben malen,
Er. 29. <5. 114
m
©lebe, ber $ütet 3ftael« f<biaftn.f$lummettni($t
meinettjatb richtig beetamirt fein, aber: „©eele,
föwinge bidj empor 7 ', ba« getyt nid&t auf fo plattem,
gtattem ©oben, llnb wenn ber ^ßropljet gen $im*
mel fatyrt, unb bie ©timmen begleiten tyn borten in
©ecunben :
Et. 38. 6. 102
bad föeint mir ungenugenb, unb Reifen bie feurigen
Stoffe, bie 3"ffrumente, gftt nic^tä, wenn bie fflteiu
f$enflimme babei ni($t würbig Hingt. Snbtid? bie
fitynen ^Jrabicate bed Ser^eifjrnen :
Er. 41. 6. 191
$uf tlj>m wirb nt^en bet ©eift be«$ettn
warum mit fo matten Sangen toertünbet? 93iettei$t
gegrfinbeter bem Xejcte na$ ifl baä gölgenbe:
Er. 41. <S. 194
=*^;
2Bof)lan aMe bie tljt butftig feib,Fommt ljet jumSEBaffet^ommt
bet. jn i^m
bod& barum nodj nic^t fdj&n. Sin wenig feeunbigen
tfyut audf? baö S^ema bed @c^tu§(^orS, boc^ nic^t
übertrieben j bie äßorte aber: ,,^err, unfer $enf(^er,
wie Ijerrlidj ifl bein 9lame it.", finb boc^ gtöper aW
bie fanftwanbelnben Sonft^ritte
©. 200
Sopr.
^3e?i2pi^3Slpl
Huc^ bie gagottmetobie im Dr$efter:
@. 144
ffl^
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nin
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3-3^!
4-
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^t» — 4 -4 — t — I -l-r-4 — -l-t 1 — -vi
Unb er fn(r im SEBetter gen Fimmel
I I
leibet an äf;ntic$er Ätein^erjigfeit : ed Hingt fafl wie
abft^tlic^c Statoität. —
*fln bieten ©tetten wirft bu ben $onbi<$ter ents
f^ulbigen woüen mit bem ©eburfni| bed SBortaufc
brudd, ber ©eetamation. SBie wenig bteÄ eine
greffel fein barf für bie freie ©c$8n$eit ber äJlctobte,
ifl bir auä ben ^finberf^en ©effingen langfl offens
bar geworben. SWenbeWfo^n ifl oerflanbig genug,
unt ben SEBortauÖbrutf getreu wteber jugeben ; bo$ ifl
bied an fi$ nur eine profaifc^e Xugenb: fe^cn wir
alfo, wie weit er ben SJerflanb unter bie ©c^Sn^eit
gefangen genommen, ©eine ftumpfen St^t^men am
280
®<$luffe unb feine b«etylif<$en ober togaBbifäea <&ta
teatypsSlieberungen flnb bit fdjeit frityer aufgefallen
aW mir $ nun ba id? aufmerffam geworben fein, ju
fu<$en, wo bie (gintönigfeit fletft, finbe i<$ fie in bem
allgu^äuftgen, metyr grie$if$ als beutfä ftingenben
9ty9tymua *)
d ) _ o „ @. 21. 94, 4, 3—4—5. 96, 3, 3.
2) o u — (— ) 11. 14, 1, 1. 188. 199.
3) u— 77.
4) — u o — „ 52. 116, 2. 126, 4. 136, 1, 4. 143.
144. 181.
5) _ „ „ — . — . 162, 1.
6) — . — o « — (— u) 130, 2. 152. 175, 3,
S3on biefen Sonnen ifl feine an ftdj unbeutfd?, au§er
ber fed&flen, bie wir in ©ebid&ten, au§er Ätopflocfä
bibactif$en, nic§t fennen; bie britte f<$eint auf ben
et£en ©titf ganj gewo^nli^, wirb aber frembartig
burc$ Verlängerung ber gwei erfien (Stylben wie jum
Trochaeus Semantus; ein Qle^nlic^ed pnbet Bei ber
jweiten (Statt. SBorin liegt eä nun, bafj tfe bennodj,
gefungen fo frembartig auffallen, unb bodfj eintönig
Hingen? Sftidfjt barin, ba§ wir im (Sprechen mefjr
gewohnt flnb ju jambtftren; auc§ nidjjt in ber unridjs
tigen ©ectamation etwa: fonbern barin, bafj biefer
9tytytljmu$ — mü ein fetjr beflimmter, fdjjarftcnenber,
in ber menfurirten 9Wuftf boppelt flatf wirfenber ifl,
wo ber @timme ni<$t bequeme SKilberungen ertaubt
flnb wie im ©»rechen: unb eben baä (Scharfe flumpft
ftdj am erfien ab; eä Fann bur<$ ben raffen lieber:
bruf? fid^ fogar gum Sftaiben, ja Sufligen abplatten,
wie bir auä Sluber'fdjen SJtarfcty * unb SanjsSt^tfc
meu befannt ifl. Unb eben biefer 9ftl;tytfymuö
— u u »erfolgt unä burdj alle SWenbeWfo^s
niana, toocate unb inflrumentale. Ungeachtet aller
foldjer (Sdjwac^en finb mehrere äWelobien red^t eins
bringlidj, wenn audfj nid^t fo betjaltltcty tvic uiele au8
SH.'ä ^ugenbjeit. Unter bie fdfjBnflen red&ne i<$:
Str. 21 : „$öre, 3frael, beä §mn (Stimme : id(j bin
euer Sröfler", weld&eä testete einen Qauti), eine
SBarme t)at, bie an STlefflad anfyiudjt; bann baä
%1}tma be8 erfien <Sd$lu§d&orea 5Rr. 20: „<£)ant fei
bir, @ott, ber bu trantefl baö burfl'ge 8anb"j bie
innige SlU»rie Sit. 31 : „<Set fliUe bem #errn" —
*) SBon früher »iifjt bn, bog bie erfte 3abl bie (Seite
bejetqncl, bie gleite bie ftei^e (ni*t ba« elftem; biefc«
nenne i& 3eile), bie britte ben gact. ©inb einmal 4 34I):
len, fo in *i* briHe bie Utik. — JDanadj magft t«u mi$ im
ttiatrfcrtKtyg eoutroltren.
ttnb tyeitweife 9ir. 39: ,,©ann werben bie QatQUn
teuften' 7 , wo bie @$lutfe r$$t$mif<$ unb tonifdfc ente
fpre^enb, ja bebeutenb finb.
2Ba8 aber ben Sl^t^muö in weiterem @inne
betrifft, baS ^etft bie allgemeine Art ber Sewegung,
ba« nfcerall^in f^webenbe ©Icid^gewi^t fowo^I beS
(Sinjelfaße« aW beö maffen^aften Snfem6Ie: fo finb
wir ja beibt barin eintjerflanben, ba§ unfer 2W. leiber
me^r gu ben jerbrod&enen, flumpfen, fiinflti^en, al#
ju ben fü^n, offen, frei emporbringenben W^t^mips
rungen neigt. ®ie Uidjtextn Wirten finb glüdfli^ be?
^anbett, baä arc^itectonifc^e 83er^ältnip j. S3. ganj
richtig in bem englif^en E)cUtt 9lr. 7 : ,,©enn er $at
feinen Sngeln befohlen", juweilen jebod^ an bie b8fe
alUitalienifc$e SBeife
I
^ES
E^E~
ES3E^EHEE?
^EfBe^E=E=
-r
bie bem heutigen i^t^mif^en ©efü^I unetttäglt(^ ifl,
anflmgenbj minbet @. 36 S. 3—4 — 5, wo eine
©timme bie anbete bur^f^neibet , aU <S. 50, i, l,
wo wir fotgenbed t^t^mif^e STlonfinim oetne^men :
Sit. 9. ©. 49—50
Sopr.
-ö-
ferw^
I
?lm ©d^luffe mit gleichen Sleeorben ertragt man'd
leichter, wie @. 55 5 gang abf^eulid^ ifl biefe XJers
rücfung, gumat ba fie o^ne %extmtt\ti auftritt, am
(Sd^luffe ton 9lr. 13 <S. 76, wo ber ^Jrop^et mit
f^aUenben ^i5nen rufen foU: „Äommt aUe8 83olf,
fommt tyer gu mir", unb btefeö 9Wir wirb r^t^s
mifd^ gerfnirft burdf? ^aleflrmtfd^e gewalttätige ^ems
mung:
®tei$ barauf wirb bie ^crrli^e StiafisSlrie: ,^err
©Ott abra^am0 /y burd^ einen d^nlid^en @d^lu§ auf
bem SBorte : „befe^refl'' »erflummelt ©. 78 :
281
Elias
Accp.
Tiii
I I
Sle$nti<$, bo<§ mitber, tfl ber Uebergang in ber SWitte
beö <£$or« 9?r. 22. ©. 122, 2, 5; ferner 141, 2,
— 7; etmaS raf$ abgebrochen 156 amSnbcj flumpf,
aber ein wenig burc$ 3roif<$enflimtnen gemilbert,
€.198, 1, (2)3-4:
Sopr.j
Alt
dergleichen gefugte Spannungen gemahnen mid& ims
mer ber urfprünglic$ weisen Statur 3R.'$; bebarf er
einmal ber £erfre, ber föwarjen ©Ratten, fo greift
er jum SBiberflrebcnben, Unnatürlichen: SBenigen fyat
©Ott ba8 9Haß be8 Äic^teö unb ©<$atteu$ t?on 2hu
Beginn fcorgejeid^net, wie SWojart.
2nf bemfeltcn ©runbe Beruhet, wie bu felbfl
anbeutefl, audj ba$ tyarmontfct)e ©eweSe mit all'
feinen ©d^ontyeiten unb ©onberbarfeiten in Sftobulas
tion unb Stimmführung, mit feinen geintjetten unb
Ueberrafcr)ungen , mit feinen flefyenbcn ^rafen unb
Stereotypen. Äraftige Steuerungen erfd^einen j. ©.
©. 25—26: „benn icr) / ber Qexx, bein ©Ott :c",
@. 170 — 171 in ben auffangen an bie ÄtrdjentBne,
©. 184, 2, 4 in bem pfyr$gifcr)en ©cr)lujfe. ©iefels
Ben p^rijgifdjcn ©djlüffe aber bürfen nie$t aU SBürje
mißbraucht werben, wie @. 127, 2, 2 — 130, 1, 4}
jum 3^^ a ^ P«b fo ernfle ©inge ju groß. Unbes
quem ifl an einer ©teile, bie fonfl redjt altfirdjlidfc
anflingt, in bem fdfc&nen: „heilig, ^eilig" 171, 6
bie Quartferte jum Uebergang in ben Unterbominants
Hccorb, wo man t>or bem f beä 7ten XacteS na<$
(Sccarb'S unb ©abrieli'8 SBeife ein C im Saß erwars
tet. — Sebeutenb an Älang unb SBtrtfamfeit flnb
bie gtt^en gtyorfälüffe in ©ertenaeeorbeu ©. 99.
108. 70, lefctereB am fäfrnfhn nnb gewaltigßen, wo
b*e 83aal«biener tfyrem ©otte angfboll juföreien:
,®<$laffl bu?", unb biefe* au«$a8en taffen in *ftf*
&timmtn :
03tt=
1*=«=
5lbcr toa& foöen boc$ bie trieten ©ecunben,
BefonberÄ Heine, in folgen 9lccorbcn, bie ben tyarm*
lofcfren ober auet) freubigflen $ert begleiten? „©aß
fle biet) b e $ ü t e n auf allen beinen SBegen" 31, 1.
32, 1} „ber auf feinen SBegen ge$t" 50, 2, 5|
„©Ott ber $ e r r ifl" 58, 4, 5; „boc$ ber $ er r
ifl no(t) größer in ber $8tye" (alä jene Wegengüffe
nämlicr}!) 104, 1, 8; „feiner <S$re »oll" 173, 4
(Senor unb 83aß); „an bem feine ©eele 2B o $ U
gefallen fjat" 191, 1, 3 (Vit unb Saß): ade biefe
©teilen tragen nichts in fi<r), wa8 ben forgfaltig bes
clamirenben ^onbidjter ju fo graufamen ©ecunben ober
fd^reienben Septimen fceranlaffen fonntc, wenn nic$t
berfelbe ©urfl nadlj Steuerung, ber wie jene rtyvttymis
fct)en, aucr) biefe tyarmcnifdjen (gffecte gef^affen. ©anj
abfc^eulicr) unerträglich unb burdlj ben £ert unbegrüns
bet ifl bie buret) fiimmfityrenben (Sigenfinn Ijerbeiges
führte golge einer üftone unb eine« überma§igen ©reis
ttangeS ju ben SBorten : „auf i $ m wirb r u ty e n
ber ©eifl beg ^erm" 192, 1, 4. — ©agegen flnb
auti) einige 9Kat ©ecunben, Septimen ober Stonen
bewunbernöwilrbig treffenb angewanbt; fo ^d ben
SBorten: „SBetye i^m, er muß gerben'/' 133, 1, 4
ein fürchterlicher SRcnenaccorb j Ui ben SBorten: „unb
in bem ©aufein na^te ftdj ber ^en" 166, 2 wirb
baä ©ecunbengefcr)iebe gemilbert burc^ bie auägefpro;
d^ene 516(t^t beß tiefen Drgelpunfteö, gegen ben fld^
fanftwanbelnbe ©timmen bewegen -, — ber eigenjW
nige SWelobienfc^ritt Ui ben SBorten: „®e^e wiebers
um ^inab" 175, 2, 2 wirb eben burc§ bie ©ecunben
red)t einbringlitr) ♦, orgelpunftifd^ ifl wieberum ba8
malerifcr)e: „®a ber Qexx i^n wollte gen 4?immet
Idolen" 181, 1, 5. öefonberö glüÄlic^ finb gewallt:
bie uerminberte ©eptime aU golge ber fleinen: 42,
3, 3 ju ber müttnttfyn Älage ber Söittwe: tiefs
gewaltig bie unerwartete: 85, 2, 6 ju bem ernflen
©d^luffc bed 6^ore8-, bie $errli<$ en^armonifd^ eintres
tenbe: 81, 2, 2.
©ie Duintferten bagegen finb einmal eine
üble ©cwotyn^eit 8R.'«j lie fann man i^m fo wenig
entreißen, alö 83cet$ot>en feine en^armonifc^en ©eptis
men, ober ^ercule« feine Äcule; banfen wir i$m alfo #
baß er bieämat fparfamer gewefen ifl mit biefem aus
jeit fertigen Sccorbe, ber und in früheren SBerten
balb frappirt, balb erfcr)redt t)at; i$ f)*U (eine hu
fonberö auffaüenbe ©teile biefer Srt bemertt, al« ©.
60, 1, 2—5, wo ber Sert einigen »nlaß giebt:
„welker ©Ott nun mit geuer antworten w i t b "\
282
unnötig tfl btefe Spannung bei ben SBorten: ,,©anf
fei bir, ©Ott, bet bu tränfefi ba8 burfVge 8 a n b"
109, 2, 1 — jebocij freiließ burc$ bie Soge etwaö
vergütet; richtig, bem (Sinne nadj, aber nid?t ganj
$eße 134, 1, 1 — 2, wo bie Stimmführung ber Qm
flrumente ettvaü bunflig ifl; unpaffenb enblid? berfelbe
Stccorb iei bem SBorte: „natyte fidj ber $ e r r"
167, 1, 9. ©er Umfe^rungen biefeö Slecorbeö unb
anberer fonberbarer ©ebitbe gebenfe irfj nicfyt weiter
(*gt. S. 33, 3. — 47. — 52. — 85, 2, 3. — 124.
— 171, 1. — 186, 4, 4.), unb freue mify nur, bafj
er aflmalig einfdjmiljt.
5Inbere Stereotypen bagegen finbe id? nod?
nic§t fo überrounben, wie eö ber Aufgabe unb bem
SWeifler gejiemt. Storenb waren mir &on ben SDrs
gelfcnaten $er feine flehen ben %'ine, bie mit bem
Scheine eineö Drgelpunfteö bcrücfen, unb in ber Xf}at
oft nur (Sffecte, juweilen audj gar 2lu3ruf;ungeu fdjeü
nen. ©iefer Strt pnbc i$ nodj: 50, 1, 1—2. 55,
1, 6—2, 1 . . . (Ordjefter); 56, 5, 3 (baä A im
©rd&efler) ♦, 77, 1, 5—6, wo ber Styytymud burc§
ba8 jwiefältige As im S3afie abgeftumpft wirb ju*
gleid; mit ber Harmonie j 109, 2, 1 baö Des in ber
Keinen JDetaDe eben fo unleiblicfy, wie fcorfyin jeneö
As; 154, 2, 3—4 baä F beö Saffeö ^war weniger
empfmblid^, boc§ ein wenig lafjm; 174, 5 — 6: ob
bie« gut Hingt, mufjt bu auä lebcnbigem £Bren 6ef=
fer beurteilen alä idj; enblidj 191, 1, 5 — 2 ber
bumpfe Orgelpunft f is im 33affe ju ben ijeöen 2Bor;
ten: „auf i§m wirb rufyen ber (Seift beö $errn." —
©ewiffe ^rafen felbft, bie für »emimöcenjen be«
^Jauluä gelten mögen, fielen mir bodj auf al« um
wiatttyrlic$e Sequemlic^feiten; fo bie liefcti$e 2?Mo=
bienwenbung S. 32:
.fcrc£a:=*-_zf=*:
HÖn
:£=£
zl— tT-^:-^ 1 - ^- ^
bie unö audj in ber SBalpurgiä ein vertraulich cö
öcictyetn abgewonnen: ba ifl 9ty9t$mu6, %att, %on*
faß, Harmonie unferem Sanger fo eigentümlich, bafj
wir !aum barüber böfe werben Fönnen. ©iefem Som
fade üerwanbt ifl ber Schluß be3 c^oratartigen SafceS :
„SBirf bein anliegen auf ben ^Jerrn" S. 80. 2ttt<$
S. 115, 3: „SBeid&e nid&t" erinnerfl bu bid? im
^Jauluö uernommen ju fyaben al8 : „äRadje bic$ auf,
werbe %i$t". 2lu<§ bie ©eigen S. 138—139 fprad&fl
bu, beinern ©riefe nadj ju urteilen, aU alte ©es
fannte an; S. 149, 2, 2—4 wollte bir, bo<§ rufe
mir fdt)etnt mit Unrecht, ein 2lnf(ang auö bem «paus
linifdjen Sc$lujjd?or bebünfen. @twa$ pljrafeologtfdj
fommt mir baö eanonifdje „ßrbbeben" »or 161, 1.
161, 2, 3 — 6 } noc§ einmal fyahen wir baä: „9Kac^e
bid^ auf" im «nfang beö 6^ore8 SWr. 41. S. 188:
„Sr fommt &om Aufgang ber Sonne". — 2Btt
Fommcn ^icr unmerflic^ in bao bunfte unbeweisbare
(Behiet^ ba§ ic§ lieber vertraulich jum ©c^luffe toet=
fpare, um f)\ex fogleic^ jur legten ber ted^nifc^en S3es
tradjtungen überzugeben, ndmlic^ über 33 c catt t dt
unb «SnfUumentalität.
(®$iu* folgt.)
Ueberftd^t ber neueflen erfd^einungen auf bem ®tbkte ber 2Ruftt
gut ^Ptanoforte.
(goticcrtftücEe, (Sonaten, 9>^antaften.
©♦ ^)auet, ©p. 22. Sonate. Scljott. 1 JFl. 12 ßr.
(Srnft $auec M, fo treit wir un« entftnnen, bi« je^t
nur (Ji^ene« gegeben nnb ftd^> obne ^ilf«mittel ?lnberer em?
Vorzuarbeiten gefugt. iWö^en feine Gompcfttioncn nodft fo
nnbebeutenb fein, fo »erbient boc^ bie6 bie etjrenbfte 2lncrfen*
nung. 5(u(^ in biefer au« brei @äfcen (Andante, Scherzo, Fi-
nale) bffle^cnben (Sonate forldjt fic^ überall eine gute ©efiu*
nung, ein rebli^e« ©offen au«, ffienn c« in ben Gräften
be« (Somponiflen geftanben f)ätte, fo f;ätte er un« ein Stnnfc
toerf gegeben, tote toir'* nur wünf^en fonnten. 96er frei*
ltd) an biefen Gräften liegt'« , bag bie« nid^t ber gaff. 3)a«
©erf ip jttar ffei§ig gearbeitet, aber nic^t geiflig belebt; bie
SKotioe finb Ffeinlidj unb o^ne ^arafteriptfd^e Sirbung. Hm
fräftlgfien wirft nod) ba« Xrio be« (Sd^crjo. Äimen i^m bte
anberen @5^ c gleich, fo Dürften »fr ba« 2Berf empfehlen.
Daju ^at e« tnbeg ju toenig »a^r^aft Fünflfertfd^en ©ert§.
Ob e« ber Gomv« ju größerer Q3ebeutung bringen »erbe, mfif*
fen mir bejtoeffeln. 3^m fdr>rint feiber ni$t ba« Xalent ge*
werben, ba« fdjöpferifdj erfinbet unb gehaltet.
<£♦ Bf* D» SÄÜttet, ©p. 1. Sonate. JUinben, /tff-
mer u. (Komp. 17-J. hgr.
2Birb befprod^en.
285
Salon t unb Cftarafttrftäcfe.
$♦ Ätöfl, Atftattü mit Dariationrtt. jfjasliiigfr«
1 Jl. «.JH.
— — , 0kifpn. «b*n*. 1 Jl. «. JR.
Xndjtigee €tubumt, ernfte« Streben, fcnrdittfg ffinPIfti*
föe ©eftnnnng befnnbcn biefe ffietfe. £et domp. tritt feine
mnftfallfdje Sanfbaljn auf ctytenvoHe Seife an. Ob er %a*
lent Ijat, Jäfct fEd> nad) tiefen (Sompojilionen ober (Stnbien,
wie toir fle lieber nennen mögen, nic^t entf($ftfccn, bie 3n*
rnnft ntnjj bie« lehren. 3« feiner @$reibrccife erinnerte un«
bet (Som». gnmeift an 91. 3* Sedjer. hoffentlich begegnen toir
tyn balb in einem größeren SBetfc mieber.
®* ©♦ SBtif, Modulations de 1'äme. Variations ca-
ractäristiques. tjasüngrr. 1 Jl. <BJR.
3u<$ bei biefem fflerfe »ergegento&rtigte ff<$ un« gunä$ft
Sedier. JDer (Somp. folgt einer fefyt foliben Stic^rnng unb
fle§t mit bem oor^erge^cnben Somponifren in inniger geiftiger
©CTtoanbtföafi. gfir bit«mal muffen toir nnl mit bicfen tot*
■igen Starten befreiten.
& $CttfeU, ©j>. 18. Qualre Romances. Äfcljettt.
1 A CA.
^enfelt'6 probnctiüc Äraft ift n($t bebeutenb, für fnrjc
©tye abc, wie biefe fRomanjen finb, reicht fie an«. 2>er
Gomp. fdjeini bie« redjt h>or)l gu füllen. (5r »eröffentlic^t
toenig nnb meift nur ®erfe fleinerer gorm. JDie oorliegenben
fifcomangen ftnb finnig erfnnben unb einer peeiifdjen Stimmung
entfprnngenj bie ^armcnlfdje Umhüllung unb Begleitung ber*
felben ift anjiefyenb. 2)af ber <§omp. bie vor Sauren fd)oi
ber Seitrtrift beigegebene SRomange an« <5i«*8RoH $icr (»ie*
l»or)t mit einiger Sulfat) trieberbringt, betceift, baf er ent*
roeber ni$t 3elt ober ni$t £ufl ober an* ni$t Jtraft fyatU,
eine neue bi« gu ber 3eit gu erftnben, bi« gu roclct)cr er ba«
SRannfcript abjnliefern ftd} genötigt fa$. könnte er fie
ni$t gelegentlich au$ gnm britten SRale bringen? Silier a,n<
ten 3)lnge finb brei, gumal trenn fie ft$ bejaht machen
tonnen !
3ntcUiöen jblatt
lo unserem Verlag ist erschienen:
Thematisches Verzeichniss
im Druck erschienener
Compositionen
▼OD
Veliac Mendelssohn - Martholdy.
Preis 1 Thaler.
Leipzig, December 1847.
Breitkopf + Märtet.
Svlx Jttämurdjor*
Die meisten und schönsten Lieder, welche die
jetzt vergriffene Sammlung von Sprüngli so beliebt
machten, sind in meiner Sammlung
Der Sängersaal l— 3tes Heft
enthalten. Ausserdem enthält derselbe viele be-
liebte Chöre von Hiller, Mangold, Neeb, Schädel,
Speier u. s. w.
Preis der Partitur von l Heft 42 xr.
,, einer Stimme 14 xr.
Parthiepreis der Stimmen (5 Quartetten von je-
dem Heft) * 7 xr. |
Diese Sammlung ist alleiniges Eigentums von J, Andre '■
in Offtnbtch. i
Durch alle solide Musikhandluugen zu beziehen.
In offen Hieben Aufführungen der letzten Zeit sind mit gross-
tem Beifall aufgenommen worden:
Adhtmar, Seeräuber, Calabr. Räuber, für Bass, ä 5 Sgr.
Beethoven, Trauermarsch auf den Tod eines Helden, für Piano
5 Sgr., zu 4 H. 7£ Sgr., f. Orch. ?on Schmidt lf Tblr.
Curschmann, Willkommen du Gottes Sonne, 2stimmig, 10 Sgr.
Gumbert, Lied aus Italien, f. Sopran, f. Alt, a 10 Sgr.
Gungl, Joh, Petersburger Hofballquadrille, f. Orch. lf Tblr.,
f. Piano 10 Sgr. Sommerlust- Polka, f. Piano u. zu 4 H. a
5 Sgr. Newalieder- Walzer, f Piano 12J Sgr., f. Orch. 1* Tblr.
Halevy, Die Musketiere der Königin, vollständiger Ciavierauszug
5} Tblr., f. Piano 3 Thlr., zu 4 Händen 4 Thlr., Partitur und
Orcbestersl. Ouvertüre. Gr. Marsch n. alle Nrn. einzeln.
Heller, Tarantella. Op. 53., La Messe, Forelle v. Schubert, Sere-
nade. Op. 56., Rßveries. Op. 58. p. Piano k } Thlr.
Hiller, Geistertanz, f. Piano, 12J Sgr.
Kullak et Eckert, Gr. Duo sur d. me*t. romaines et napolit p.
Piano et Violon concert., Op. 39., li Thlr.
Jenny Lind*» Hirtenlied mit verhallendem Ton, Madchen aus
Warend, Tanzlied etc. in Heft IV. V., k 10 Sgr.
Lindpaininer, Kriegerische Jtibelouverture f. Orch., 5 Tblr.,
Partitur 4 Thlr., f. Piano zu 4 Händen 1 Thli.
liszt, Ungar. Sturmmarsch, für Piano 25 Sgr., zu 4 Händen
i Thlr., f. Orch. 1J Thlr. Fantaisies sur Don Juan, Robert
le diable, p. Piano dito ä 4 ms. a lf Tblr.
Mendelssohn, 3 Volkslieder, 2stimmig a 10 Sgr. Die linden
Lüfte, Pilgerspruch, Mailied, Hexenlied aus Op. 8 u. 9., a
5 Sgr. 2e. Quatuor p. Piano, Viol. et Vclle. 2^ Thlr., Sin-
fonie p. l'Orcb. Op. II. 5 Tblr., p. Piano U id. l{ Thlr.
Afeyeroter, Mnsik zu Struensee f. Orch., f. Violinquatuor. 6 Lief.
a f—1 Thlr., f. Piano S Tblr. zu 4 Hindeo 4 Tblr., Ou-
vertüre, Polonoise etc. einzeln.
284
Meyerbeer, Ouvertüre aus : Ein Feldlager in Schlesien, f.
Piano 22^ Sgr., iu 4 H. 1 Thlr., f. Piano u. Yioline conc.
1 Thlr. Gr. Marsch, f. Piano 7± Sgr., zu 4 H. JO Sgr.,
f. Orch. 20 Sgr.
Mozart, Requiem. Mit hymnolog. Beilage. 1 Thlr.
Paganini, Carnaval von Venedig für Violine, mit Quatuor 20 Sgr.,
mit Piano 25 Sgr.
Schäfer, Polkaständchen für Orchester 20 Sgr., für Piano (nebst
Cerrito, Polka u. Polonoise) u. zu 4 H. ä 7j Sgr., für Män-
nerquartett 20 Sgr , f. 1 Singst. 5 Sgr.
Spontini, Ouvertüren aus Olympia nnd Nurmahal f. Orch., ä
3i Thlr., f. Piano | Thlr., zu 4 Händen ä 1* Thlr.
v. Weber, Aufforderung zum Tanz, f. Orch. von Berlioz, 5j Thlr.
Ouvertüren aus Oberon, Freischütz, u. Jubel ouverture f. Piano
von Liszt und von Ad. Henselt, ä 1 Thlr.
Wieprecht, Marsch der Berliner Schützcngilde für Piano
T| Sgr., zu 4 H. 10 Sgr., f. Orch. 20 Sgr.
Weber* 9 Fre'sohfitz ist so eben in vollsländ. Ciavier-
auszug mit deutsch, u. italien. Text in neuer und wohl-
feiler Originalausgabe erschienen. Subscr.-Pr. 3f Thlr.
Berlin, Schlesinger' sehe Buch- u. Musikhdlg.
CompositioDM Ft Mendelssohn - Barlboldy's
im Verlage von Fr. Hofmeister in Leipzig.
Op* 3. Quartett für Pianof., Violine, Viola und Vclie in H-m.
(Gölhe gewidmet.) 2 Thlr. 15 Sgr.
Dasselbe, für 2 Pianofortes arrangirt. 2 Thlr. 10 Sgr.
Dasselbe, für Pianoforte zu 4 Händen arrangirt. 2 Thlr.
Op. 4. Sonate für Pianof. u. Violine in As. RTeue Auf-
lage. 27* Sgr.
Op. 6. Sonate für Pianof. in E. 1 Thlr. 2£ Sgr.
Op. 7. Sieben Char acter stucke f. Pianof. UTeue Aufläse.
Heft 1 u. 2. - -»
Op. 12. Quartett für 2 Violinen, Viola u. Vclle in Es. Stim-
men 1 Thlr. 10 Sgr.
Dasselbe, in Partitur 1 Thlr.
Dasselbe, für Pianof. zu 4 Händen arrang. 1 Thlr. 5 Sgr.
Die Canzonetta daraus, einzeln 7£ Sgr.
Die Hochzeit des Gamacho, komische Oper in 2 Acten. Kla-
vierauszug mit Text 7 Thlr. 15 Sgr.
Sämmtliche Nummern hieraus einzeln.
Die Ouverture für Pianof. 2händ. 15 Sgr., dieselbe für Pianof.
4händ. 20 Sgr , Marsch und Ballets für Pianof. 22g Sgr.
Auswahl einzelner Nummern (Ouvertüre zu 4 H., 2 Duetten,
2 Terzetten, Arie f. Sopr., 2 Lieder, 2 Lieder mit Chor,
Marsch und Ballets, 95 Seiten) 2{ Thlr.
tfSt An die Verehrer Rinck/s!
Ist von Seiten des Coraite* für das Rinck-Album durch
seinen Schriftführer und Leiter dieses Unternehmens auch vor
wenig Wochen den meisten der verehrten Herren Theilnehmer
schriftlich dankende Mittheilung etc. gemacht worden, so bedarf
es doch noch der öffentlichen Danksagung au Dieselben, so
wie der Benachrichtigung vom herrlichsten Gelingen die-
ses Ehrendenkmales. Ja, haben Sie den innigsten herzlichsten
Dank!
Hat sich das Erscheinen desselben auch Etwas verzögert,
so wird es nichts desto weniger ein Werk, wie noch Keins vor-
handen ist, denn das ganze civilisirte Europa hat sich in seinen
besten Künstlern dabei belbeiliget. — Nicht minder freudig wird
gewiss auch die Nachricht von Allen begraset werden, dass
Schott in Mainz — der langjährige Freund des sei. Rinck
— in der brillantesten Ausstattung dieses AJbom zu Tage för-
dert, dass ein ausgezeichneter französischer Künstler — ein Hans-
freund des Seligen — das herrliche Portrait des grossen Todten
dazu lieferte, und dem Werke eine aus allen vorhandenen Quel-
len und mchrern hundert Original-Briefen, sowie hinter!, Papie-
ren etc. ausgeführte Biographie vorausgeht, auch mehrfache von
ihm noch vorgefundene, durch seinen würdigen Sohn uns mit-
geteilte Orgelcompositionen allen andern voranstehen , was Al-
les im nicht geringen Maasse alle Kunstfreunde wahrhaft be-
glücken dürfte. —
Nächstens wird der Herr Verleger Näheres mittheilen.
tS* Dabei sei uns noch die Bemerkung gestattet, dass
Herr G. W. Körner in Erfurt eine Fortsetzung seiner vielfachen
bisherigen Sammlungen, als: des angehenden, des fortschreiten-
den Organisten etc., in einer wieder ähnlichen, aber neu
bezeichneten Sammlung „der wohlerfahrne Dom-
organist* 4 ! herauszugeben beabsichtigt und dieser Benennung,
da ihm die grosse Theilnabme an dem wahren Ehrendenkmale
bekannt worden war, zugleich noch das Aushängeschild:
„Rinck-Album 44 beizufügen gedenkt, bei dem deshalb aus-
gegebenen Prospect aber zugleich erst noch die Tonkünsller zn
Einsendungen einladet. —
Wollen wir gegen eine dergleichen kaufmännische Specula-
tion vor der Hand durchaus nichts weiter bemerken, so doch
dies, dass wir wenigstens aufmerksam machen, jetzt eine Ver-
wechselung bei einer solchen Ankündigung nicht statt Qnden zu
lassen , obgleich für die resp. Theilnehmer sie in Wirklichkeit
nicht Platz nehmen kann, und das grössere Publikum das wahre
Rinck-Album aus „Scholl's Söhne" Verlag in jeder Hin-
sicht sehr bald erkennen wird. —
Weiteres wäre nur notbgedrungene Mittheilung !
Nur das noch, dass, wenn irgend Miltheilungen, Anfra-
gen etc. von Seiten der Herren Theilnehmer an den Comite
noch gemacht werden sollten, ausser der in der kürz!, gemach-
ten schrifü. Zusendung bemerkten Musikal.-Handlung, auch fer-
ner in Leipzig die Musikal -Handlung von C. F. Leede (Com-
miss. von Seh. S.) deren für den Coraite in Empfang nehmen
wird.
Leipzig, im Novbr. 1847.
Der Comite
des bei Schott's Söhüen in Mainz erscheinenden
Ehrendenkmales, des wahren Rinck-Album.
Prospekte über das bei W. Körner in
Erfurt erscheinende Fischer-, Mendel*-
SOhn- und Hinck- Album" für Organisten,
sind gratis durch jede Buchhandlung zu beziehen.
13" fcfnjefne Kammern b. ft. 3*fär. f. SMnf. »erben ja 1* Vlax. btrtQntt.
Drud 9in ftt. SC Ü4 mann.
Heue
Htfättft fit
SJerantluottlifler Äefcattettr:
Saut) 99reitfc*I#
©tebenunbjroanjigflci: Saut.
M 48.
SB et t r g er:
SWöbert griffe in jgeipjtg.
2)en 1*. 3>c*mfeft 18«,
ffion tiefer 3tttfdj. erbeuten öH'äetifIi($ | ?«i* fcc« «ante« üch 52 tönt, 2 J /* £l?ir.
2 Hummern von 1 oitv 1'/, ©GgfH. j 3ttfertiotL*gebüljren bie *ßetitjette 2 9tfgr.
91 fr cnimnciii nehmen aflt5softSmter r 39tti$'
gjlupf^ unb ^un^anbtungeu an.
3rtjatt: *u* »erlitt. — TCuß <&aff*I (<Sd>M). — 3aflrtB*föf*tf, BermifateS.
2luS SBctltm
©en 26flm Dcto6er fam SRt^arb SBagncr'ä
große tragifdje Op« : Itifftgi, ber Sejjte ber 93oJffc
tribuurn, Äum etflrn SMale jitr Sluffityrung , unb ift
feto je^t jiüfi Sfial imeber^olt werben, SBagncr r;at
biefer Dver t)auptfäd?lii$ feinen ?Jamen unb feine
©tettung n\§ Äapcflmetfler in ©reäbcn ju baufen, cä
ijl feine erfie unb jugtetdj feine püfutärfle unb cffcct=
vollfle Dpcr; ja, eä tft iii^t &u leugnen, baf btcfelbe
unter allen benjenigen SSerfeu, bic f«t Sauren auf
unfern Bßljne neu gegeben [tut, fcic ^r^alttDQfie ifL
©er Ssmipetrifl, bei juglcidj ©ic^ter betfclbcn, Ijat
ken Jjiflorifd?en Stoff, ben bic Devolution Stten^i^ im
14tro 3 fl t^""bert^ meiere boS tuefhämifäc Stcic^
ncd? ein 3WaI jur SSelt^errfdjflft ju bringen (hebte,
fcietet, fo großartig aB möglich bramatifdj angelegt,
unb cS glitte roafyilidj ein SUefenitmtfj baju, biefen
©feff nadj fetter 'Anlage mufifnlifdj t ur^jitfit^rrii*
SBagtier rang naefi bem $B$ftrn unb fein jugenb;
Itc^cT @if« volifrradjtc baö SBerf, ©njabc nur, baß
er ;u rocit gegangen ift; beim bic Dper Sftienji ftltfs
fdjrettet in ifjrcr ttuobebiuing atCf ©renjen, fie fpiett
fünf ©tnnben, unb muß um fo mefjr ben 3n(jorer
«müben, tueit fle forttratyrenb bic größten Eünmäffen
enttvictclt. ©etylag folgt auf ©e^lag, Smpirung auf
Smpjrung, tin Effect verbrangt beu ankeren, fo tag
jebe bramatifdje ©tetgerung von vorn tyerein unmfcg;
tid> luiib. Scibet 1?afccn bic ©djattenfdtcn beS 3Ber;
fe# an ber Ste^rja^t meinfi Diepgen ftitiftrenbrn Sd{«
legen fo groge fiift^atcr gcfuitbm, baf SSagncr in
Öcrtin burdjaufl nit^t bic S^efltia^we unb ftnrrfnu
nung gcivorben ifi, bic ex foibern burfte. ©ie STlufiC
jit Sicnjt fiietet, neben ffitetciny n?aä einem verfehlten
©treten feine @ntflefjung banft^ ganj aufeicvbentlj^
f d? c n c Sartifii. So im erflen %Utt bic v uitrctnnton
unb ba« foJgenbe ^£erjctt / tm jtuciten bet üfjüx ber
^riebeneboten unb ba^ gauje {yiuale von bem luuns
toettofltn dnfcmtte^Stuct in ©;©ut &%ad an, im
brüten bie Olrie ftbriane'ä unb bte ©^fa^t^mne, im
vierten bie ganje ^artie 9tienji'#^ im fünften baö ©e*
tet beffelten u, f. m. ©ic Stecitative 9lienji J d ftnb
burfftiveg großartig 6i6 auf bad im giveiten s iUr, taä
er auf bem Sirene ft|cnb ftngt, bie gan^e mufttatU
f^e Muffaffung ift gelungen unb betoeifi fotoo^t bte
bramatifc^cn Äenntntffe alö baS eble ©treten beff
£om))Diiiften. ©eine ßantitenen reißen fcfyt oft ju
turj ab, tnbef int man fc^ ivenn man glaubt, baf
bei Sticnji feine üMcbtccn enthalte. Tlan fe^e nur
bie angeführten Hummern bur^- — S3on ber Hufs
fii^rung laßt ftö> nur JHu^mti^eö fagen, $t. ^Sfi;
ftcr führte mit bnvunbernSuKrt(?cr ^(u^bauer beu
Slicnji im^t unb erntete mit SPJabame ©Riegel*
Ä oft et (^tbriano bt (Solonna) imb grl, ^uejet ges
bül)renben 93etfal(* ©ie fl eitleren StofJen toaren eben
fo auf baä ^rcffli^fic befegt ©Icic^ujDljt mirb fle^
bic Dper fc^tuertic^ tauge auf wnferem SHepcrtotre t^al=
teil | benn bic Ätitifrr ftnb mit atter SJJae^t bagegen
ju gelte gebogen, bie 3»*enbantur ift bem (SoinponU
flfit mit befenberö freunblic^ geflunt, ber Äonig, auf
286
beffen Scfefyl bic IDper aufgeführt ifi, §at fte nodlj
ntcfjt gefcfyen, 9?^et;cTfeecr reifle t;6c$fl eilig afc «.f.».
u. f. w.
lieber bad Oratorium (Sliad, bad gerabe an
bem Slbenbc, an bem ber (Sompcnifl beffclben und
burcr) bcn %ob entriffen würbe, in ber Diepgen ©ur;
nifonfircr)c aufgeführt würbe, nur einige SBorte. ©er
(Sliad fecfcr)ttc£t würbig bic glorreichen Saaten ge;
lir sänenbetäfer/n: »attfrolb^S, ber 2«eificr
burftc bamit von und 9ibfcr)icb nehmen. (SS wirb
Bereits eine gweite 5luffüljrung biefed äöerfcd oorbes
reitet, fpäier folgt bie ber @ings9lfabemiej bann
mer}r.
©ie ©gmptyonies, Quartetts unb £rio = ©oireen
t)aben ir)ren 5lnfang genommen, unb ed ifi barüber
nichts weiter gu bewerfen, atd bafj bic 2rios@oireen
nidr)t mcl;r wie früher burcr) £>rn. ©teifenfanb, ber
ficty mit ben £§. Simutcrmann, Stifter it. f. tu. affos
ciirt §at, fonbern burd) 4?rn.ßßfd$orn w "b bie Ferren
©ebr. @tar)lfncdt)t ueranflaltct werben, unb ba§ in
ben ©$mpt)oiucs©oirecn bie SDu&crtüre cincd unclaffis
fcfyen (?) (Scmponifien (gtoboarb ©er; er), bie ins
be§ gleicr)wcfyt fcr)r cfyrcnwcrtfy ifi, aufgeführt würbe.
$lm 6ten StRot*. gaben bie (Sängerinnen Antonie
unb (5t)arlotte Spiefjncr im ©aale bed $)6tel be
Stuffie ein Soncert, bad baburet) am Steiften ents
gücfte, bafj ed nur fünf 93iertelfiunben bauerte. ©ie
filtere S<r}wcfler l;at guted aber nietjt r)inlcinßltcr) auds
gebilbeted SJtatcrial-, bie jüngere betonirte unb war
gufätttg ober nicr)t gufäflig l;eifcr. #r. 9fif)ilip$
%ucget tonnte feine ^Biotine burdjaud nicfyt gurSRcins
1)tit in ber Stimmung bringen; er unb £r. (Sb.
©an j fpieltcn bad ©uo für ^tano unb SBiolinc über
Sternen auö „bie Hugenotten" uon £§alberg unb
be Sertot. lieber ifyre 9luffaffimg möge ©Ott 9tic$>
ter fein.
SBir ftnb nun mitten in ber ©aifon unb fyabcn
it>ar)rlidr) an Sfticfytd weniger Sftangcl, alö an muftfas
fifd^en Aufführungen, waö icr) 3^"/ £r. Stcbacteur,
foglcicr) beweifen werbe. 5lm loten Sftoto. ucranfials
tete bie Äonigl. Äapellc gu 6f?rcn SKenbetS-
fofyn'd eine Grtra5©rjmpr)onies (Soiree, worin mit
3luduar)mc ber (Sinlcitungdpiccc, bed l;crrlicr)en Sraucrr
ntarfdjcd aud ber S3eetf)oücn'fcr)cn Sinfonie eroica,
nur (Sompofttionen bed jüngfi bafyeimgcgaiigenen Goms
yonifien aufgeführt würben $d) füfyrc biefc nur an:
©tympfyonic in Slsättofl, IDu&ertürcn juin Sommer;
nacr)tdtraum unb gu ben ^ebriben, bad Är?rie (mit
beut ©omdbor), ber 42fk ^falrn unb baS Sieb: „6S ,
ifi beftimmt in ©otteö Slatfy' für tier Stimmen eins
gerichtet »on 5Weit^arbt, unb enthalte mic^ jeber wet=
teren S3efyrccr;ung biefer burd^ bie ebelfie 5ßietät ver-
anlagten ©oiree.
3n ber jweiten Quartett : ©oiree wurbf ein
neue« Quartett üon Hubert Site« aufgefüllt,
baS ftdj in ber (Srpnbung jwar tjart an ©po^r unb
^enbelSfo^n anlehnte, in gorm unb ©ur^fü^rung
aber ttottenbet war.
%m ISten würbe burd^ bie ital. Dpern;@efettf^aft
im Äönigöfläbt. ^eater eine neue SDper uon SPJercas
baute: „Öenore" aufgeführt, ©aö ©üjet berfelben
leitet feinen Urfyrung oon Sürger'S Senore ah, ifi im
tereffant unb ooll bramatifc^er ©teigeruug. ©ie ä)iu{if
i äRetcafaantc'ä ergebt ftd§ weit über bie SDoni^ctti'fc^cn,
! unenbltc^ mit über bie gompofttionen äJerbi'S, fHiccVS.
äöir fel;en und in biefer Oper wirffidt) ein WM uon
; ber unerträglichen Xrioialität in ber SJe^anblung te^
| Drd^efterd entbunben, bie fafl aßen neueren italienis
fc^en eigen. 3öir werben nicfyt -burd^ ewiged ©ügetn
unb SBinfclii, burd^ unfinnige 2ert^2Iuffaffung, bur^
©emeinpläße in ber 5ludfü^rung gu Sobc gemartert j
wir finben im ©egent^eil ein beflfered Streben mit
©cfd^itf unb ©ei|l üerbunben in ber 9flufif ju 8e=
nore, wollen barum gern mand^cd @cr}wädjcrc berfels
bcn überfein, unb auf biefe fieiflung eined itatienu
fcr)en 6omponiflen ganj befonberd aufmerffam machen.
©ie Qludfü^rung war in ben #auptgefangdpartiecn
toortrefflid^.
3« ber ©ingsSlfabcmic fanb an bemfetben Sage
eine Aufführung üon ©cfangdcomyofttioncn ä capella
©tatt, unb jwar burc^ 151 ©änger unb 2 ©irigens
ten uor 37 3u^örern, unter benen leiber gegenwärtig
ger Sleferent ficr) nidr)t befanb.
5lm 14ten gab bej befannteglatjiersSJirtuod 9tub o If
Söillmcrd fein crfleö Goncert in ber ©ing^lfabemie.
^inftcr)tlid(; feiner Sed^ntf mußten wir ü> f(t)on vor üier
^a^ren — Ui feiner erflen Anwefen^eit in Serlin -
auf eine fct)r l;ol;c ©tufe fleden. ^e^t bürfen wir
i^n mit Sifjt, ©re^fd^od, S^alberg dergleichen, ja in
4inftcr)t feined Sritterd muffen wir befennen, ba§ er
ber auögebitbetfte ifi, ben wir je Ijörten. Setber fet)lt
bem ©fiele Söiftmer'd aber nidjt nur jebe Sigens
tfyümlicfyfcit, fonbern überhaupt oft Seele, ober, befier
gefagt, ©ei fr. ©cr)ou feine ©ompofitionen leiben an
Monotonie, bie gu fyäufige SSieber^olung feiner St)es
men wirb fcr)r oft empfinblicr), bedwegen um fo me^r,
ald biefe aMrtuofeiußcmpofttionen fd^on überlauft in
ber 5lrt ber Konception unb 3ludfül;rung einanber
gleichen, wie ein Si bem anbern. 83on ben ©tücfen,
bie er in biefem Koneert vortrug, fprac^en am meifren
an: bie 6tübe „Slieg', SBogcl, pieg''' unb bie Se:
arbeitung ber bänifcr)en Slational^mne, bie äfteper;
beer fcl)r glürflict) im ©truenfee »erwenbet f)at. lieber
bie Sonate heroique mochte id) bie Söorte Stii^arb
äBagncr'd (fie^e JRiengi, erfie ©cene) anwenben : „Sr
mochte gern, bod^ fann er ntcr)t" — wenn man mir
28?
bie« 6itat Mjctyen will. 68 ßnbet ßcf) in fciefer
©onate wot)l einjclneö ©ct)&nc, befonbcrö ein Marcia
funebre, boct) fonnte ber Somponiß bcn SBirtuofcn
nic§t verleugnen, unb cd fehlte fym auct) noct) ba«
tiefere (Einbringen in tiefe toollcnbctße aller mußfalis
fäcn gormen. — ©a« jweite, auf ben 20ßcn angefefct
gewefene Goncert SöiUmer'« würbe plöfclidj wegen
llnwotylfein bc« ßoncertgcberö abgefagt. ©a« $ro;
gramm beffclben enthält eine ©onate ton 83ectt;ot)cn
für $piano unb Violine, unb jivci Sßieccn ton SHens
bel«fofynj wir werben alfo (Gelegenheit r;aben, bic
»irtuofität SBiUmcr'« umfaffenber beurteilen ju fons
nen, af« im erßcn 6oncert, in welchem ber (£cuccrts
gebet nur eigne Sompoßtionen »ortrug. g ^
(S<$luf folgt.)
2lu* (Saffcl.
(®d>luf.)
$rn. ©et«fa'« fortbauernbe £tanfr)cit t)at ein
met/rfadjc« Scnorißengaßfpiel ljeröorgcrufen, ba $r.
©ontr/eim au« &arl«rur;c nad; Ablauf feine« brei*
monatlict/en Sngagementä leiber nidjt für längere 3?it
gewonnen würbe. 2ßir gebenfen nur be« $rn. ©etys
Icr au« $rag unb bc« §rn. granfe au« ^Jeter«*
bürg. (Srfterer fanb nur geringen ©cifall, woran jum
$t)eil eine augenblicflic^c Uubi«ponirtr}cit be« ©änger«
bie @cr)ulb getragen rjaben mag, jum S^eil aber aud)
bie @ct;wäcr;e unb SJtattigfeit feiner ©timme, welche
fid^ mcljr jum jweiten Scnor hinneigt \ lefcterer fang
juerß ben §ücn, al«bann bcn (George Srown, unb
barauf ben Robert, befenber« bic jweite Stelle mit
SScifall, unb würbe engagirt. ©eine ©timme iß eben*
wot/( nicr;t bebeutenb, tyat feine <3ugcnbfrifd)c unb
feine $elbenftaft, iß fyart unb ungleich in ber Sicfe,
unb ßumpf unb efyne ÜKetatt in ber §ör;e. ©a«
ganje auftreten biefeo ©ängere »errätfy ben einges
bürgerten ©ürmenmann, fein Spiel iß feef unb frei,
unb fo wirb man fein nict)t fct)r »ortr)ciU;aftcö >2leu:
fjere unb ba« »erbrauste feine« ©efange« burdj ®c*
roor)nr)eit annehmbarer ßnben. — 93on weiblichen
©äßen gebenfe iety nur eine« gräul. ©traufj au«
ftarl«ruljc, welche in ber 9tcgimcnt«tcct}tcr, im ©on
3uan unb toerfcr)icbcnen Soden auftrat, clmc ba« gc;
tingße Sntcrcffc ju erregen, unb fo gereift c« bem
gefammten fyiefigen $ufe(ifum ju einigem ©cbrcctcn,
bajj gräul. ©urct)arb, beffen wir fct)on öfter« in
unferen 9)littt;cilungcn rür/mlicr)ß gebauten, biefen
borgen plöfclici) nact) Sctlin abgereiß iß, um bem:
n8<r)ß in Scipjig ju gaßiren. $fyx ©ngagementejat/r
aar mit bem Slßen Dctober abgelaufen, allein man
$egtc bie feßc Ueberjeugung, ße werbe füt langete
3eit unferer 33ür)ne burc^ i^ren eblen ©efang jur 3i«be
gereichen. 85Jie man eine folct)e Sude auffüllen totn
be, ßnb wir fcc)r gefpannt. äöenn wir ^ntn noc^
betidjten, ba^ bie beliebte Sänjerin Äouife 9GB e ig
au« $eter«burg für einige Seit am Diepgen §oftr)eas
ter engagirt iß, unb baß bie alten „©djweßcrn au$
^Jrag" unlängß jum S3eneftec bcö iljcatcr^enßon«*
fonb« über bic ©ü^nc gingen, fo fyabcn wir S^nen
fo jiemlicr) aüe unfere tt)eatralifdt) s mupfalifd)en 5lns
gclegcnt;eiten mitget^cilt, fo weit ßc für ©ic unb ^^re
Scfer ^ntereffe ^aben möchten, unb wir fegen nur
noct) einige ^}rit)atnacr)ric^tcn ^inju, welct)e nietyt wes
niger ber öffentlichen ^Ibcilna^mc würbig ßnb.
S3or nicr)t langer 3eit würbe nämlicr) in einer
ber ©pofyr'fc^cn Quartett s SJktinecn, woju nur eini^
gen wenigen begünßigtcn ^3crfonen ber 3ntritt geßats
tet iß, ein neue« ©eppcb Quartett (®?S}Joll) uon
©por;r (ba« tiertc biefe« fruchtbaren heißer«) aufges
fü^rt, unb foll baffelbe öon bem gewohnten ©po^r'i
fct;en ®cniu« bure^we^t fein j einen gleich lebhaften
©inbruef brachte bafelbß unb in einigen anberen 9ßxi:
toatcirfeln ein fürjlic^ toücnbctc« (Slamers Quartett
(Sls©ur) Don ^ugo ©tä^le c)eröor, worin bet
ßomponiß ba« ^Siano, 3. %. »Ott bie ®eige, SBcibes
müller bic Sratfc^e unb Änocfc ba« 6ello fpielte.
©iefe (Scmpoßticn iß Don reicher ©ebanfenfüUe, gru
fcr)e, Äraft unb öebenbigfeit, »on einer fo ^inreigens
ben ©teigerung unb einer fo logifct)en ©urcr/füfyrung,
bag ße ton allen Äennern mit Seifall begrü§t weti
ben wirb unb al« ba« beße ßrjeugnifj biefe« jungen
ßomponißen bejeicr)net werben mu§. ^ugo ©ta^Ie
arbeitet auet) gegenwärtig an feiner jweiten ©9mpt}0s
nie (S 5 ©nr), welche biefen beüorßc^cnben SSSintcr jur
5luffü^rung gelangen bürftc. ©ic ©r;mp^onie, wos
mit ©pofyr augenblicflict) befd;äftigt iß, wirb junäcr)ß
in Sonbon aufgeführt werben, ba ße üou bort bei
bem gefeierten (Somponißcu bcßellt würbe. 4?crt
Slleranber 97t alibr an au« Sßarie, feit längerer
3eit basier wcfmbaft, ucranßaltete am Slßen Dctober
eine duartett^Jtatinee im 2lbolpVM cn ®aalt, womit
er einem jar;lrcicr;en unb beer) gewählten ^ßubltfum
eine grope greube gewährte, unb bariu ba« 6«?©ur
Quartett t?on ©^or;r, ba« erßc Quintett (<S«s©ut)
ton S3cct^ot?en unb baä brittc ©o^pclquartett ton
©pofyr jur Sluffübrung brachte, ^ic aufcer it)m felbß
babei mitwirfenben Äünßler waren : <3p o^r, #ilf, 3.
3. SSott, ^ugo ©tät/lc, SSctbemüUer, finoo^ unb
©c^u^ert. 23cnn man glaubt, fold)c Quartettpros
buetionen eigneten ßdj nid;t für ba« größere ^Sublis
fum, fo irrt man fct)r j e« fommt nur barauf an,
bajj fic£) bic weniger mußfalifet) gebilbeten 3»^orer
an bao aufmerffame Sn^Brcn unb 93crßcr)cnlerncn
288
liefet <Eompof»ionen getoitynen. 2Bir galten e8 für
einen »enatfj an ber Äunfi, ben tollen muftfali;
föen @c$a{} ber Slttgemein^eit ju cntjie^en, benn
Guartette flehen unter allen Sompcfitionäarten oben:
an, fte finb bie öuintcffenj aller guten ättuftf, unb
fcir beftßcn gerabe hierin bie unerrcid&teften äJteiflers
toerfe toon $a$bn, 9Wojart unb ©ectfa&en. @<$on
oft $afcen mir unö in toerföicbenen Stottern Verübet
ausgebrochen, aber man fyäft eö immer noe$ für 6e;
benflic$, regelmäßige öuartett : Aufführungen einju=
richten.
©äffet, 2. Wo». 1847. £oc$ad>tung$&ol)t
SageSgefdmljtc*
Reifen, fconeettc, ©ngagetnentö xc. 3m legten $of*
concert gu Gljarlottenburg trirften ber (Seffift $emunf au«
»raffet, ber $ianifi ©utmann au« «§eibe!berg, Sfcub. 2Bff(*
mer« unb bie JTünfHer ber ital. £pcr unter Dito Nicolai'«
Leitung mit.
grl. »ur^atb au« Gaffel gaflirte in Scipgig al« 9tor*
ma, 3)onna 9(nna unb Srffonba, grl. to. fDiarra in (5öln,
grau ^mitgen in granffurt a.2fl. unb Sflaing, Sri. ffimfi
lie SBaltet mit eminenten ©eifall in Gaffd
SWufiffeftc, »«ffü^rungen. 3n ©reSben gab ber
2flännergefangverein Drpfjeu« am 29ften *flov. ein (Jcncert,
toobei 3Wi nbel*füljii T * ; „!£er frofje 3Panber«inann" unb 3cll*
ner« „2)eutfi$e 53unbe«fiaatcn" am meitfen gefielen.
3n »erlin giebt« 3Henbei$fo$n$ . Metern in lieber;
fülTe, in ben <Sl)mpboniefülr<*en, ber (gingafabemie, ben £rio*
foir^en, ben Duarlettunterljaltungen k. ; ferner in Sttagfrebnrg,
©remen, (Sein, granffurt, 33rc«lau. 3n Gaffel bagegen nmrbe
biefelbe nirf)t geßattet.
JDer ©efangverein ©acuta in Berlin gab am 28. Wov.
ein ge.ifili^e« (Scnccrt gum iöeflen ber bottigen beutfe^^ fat^c^
lifdjen ©emeinbe. ?oben«roert(; !
Sobc^fötte. 2tm 14ten Olov. iß ber, auä) in bief. 33t.
befpro^ene Sonfcfcer 2Bü$elm $erj&crg 28 3afjr alt burdfc
einen unglü<flic$en <Sturg vom $ferbe bei (Süflrin umgefütn*
men. (Sin« feiner Icfcten SBerre, „2)läbc$enleben;', eine <§o*
natinc, l;atte er feiner <sd)iuctfer gcivibmet. JDiefe, bie itjn
liebte, unb c^nc il;m nidjt leben fonnte, ift il;m £ag« barauf
in bie (Swigfeit nachgefolgt.
3n ffiicn jtarb 3o&anne3 $o!orn$, früher tfapeffmei*
Per gu *pre|?burg.
5Benmfd)ie6*
Dr. SB. ». ©riepenFett in &raunf$»efg beab(td)iigt
biefen Sinter einen GvJlu« ven ÜBorlefungen über „$rama
unb mi}nt ber ©egenwart" in Seipgfg gu Valien, unb wirb
im Sanuar bamit beginnen. 2Bir machen baranf angelegene*
tfd? aufmerffam.
„2)er alte ?rifc auf ©an«fouci" ift ber Xitel be« neue.
ften SKannerquattett« »on Su^uft ©c^affer.
»ei ©. ©. tförner fo« im Saufe be« 3abre« 1848 ein
„«WenbeBfoJn - unb »in* % mbum", au« unter beut
Xitel „ber rouljlerfabrene Domorgcinift" etfd&einen, beffen
(Srtrag ber Gaffe be« (Suflat) r Slbol^^ t herein« beftimmt ift.
(5« h)irb au« 4 Abteilungen: iöorfpiefe, — <5ljorah>orfpfete f
— 9la«fpiele, gug^etten unb gugen, — V^antaften, @onate»[
Variationen für Drgel bepe^en, unb 4 X&lr. f c Ren.
öeim bie«j&brigen ®d&ittetfeflc in «eipjig toueben:
£)ut)erture gur ©eba«tni§feier ©filier'«, comp, oon ffieoer,'
unb ß. »laria o. ffleber'« Ouvertüre ja Xuranbot, gtoel Sie*
ber unb ein ©nett <iu€ ©«iUer'« ©ebbten, comp, oon SB.
3. Somaföecf, ein (5^or au« bem Sieb von ber ©locfe, comp,
von S. ^a«tingcr in fflien, unb gelir aWcnbel«fo^n-'93art4oU
W* geftgefang an bie Äunflter, aufgeführt.
JDer Silb^auer Hermann Änaur in Seipjig, ber fri^
^er bie Süße ©eb. ©a«'«, neuer^ing« \)it oon Seibnffc qt*
arbeitet Ijatte, ift jeftt mit einer öüjie SWenbel«fobn'« be*
f*ÄfHgt.
3)ie ftomanjen ber Souife yu&tt follen in $ari« fo in
Aufnabme fein, bag »on jeber eine aufläge von 10—12,000
©rempl. oerfauf: toirb; bie gHupfjfitg., le menestr«!, mirb
1818 Steber von i^r aU Seilage bringen.
£>er 3Äufifbir. Üopim «n «eip^ig gab mit feinem <5&ore
gum Seften ber fc^toer oenounbeten Ärieger ber Sc^meijeri*
f«en (Sibgenoffenf^aft unb ber OBittioen unb SDaifen ber ge*
fallenen Sibgenoffen, im «Saale be« JDbeon« ein Goncert,
toel^c« eine (Sinnabme von über 200 Xblr. braute.
3eltet'ö @ebW«f;au« in ber 3iegelei von $efcoto bei
$ot«bam f)at eine ©ebenftafel von Sti$ mobelfirt erhalten,
iveldje ba« ^oitrait 3cltcr T ö innerhalb eine« Lorbeer* unb
(Si^enfranje« geigt, mit ber Unterf<$rfft: $ier ivarb 3elter
geboren b. 11. 2)ec. 1758.
£&albctfl toirb biefen hinter in $ari« gubringen.
^ 3u ber Sluffü&rung be« „m**" in SKicn (o. 14. Wov.)
lieferte ber bortige ©tigenma^er gifc^cr 103 ißiolinen, 42
iöiolen, 25 Gelli«, 23 Gontrabäffe, k.
SWttttette älboni fingt je&t in 3i5ien unb cnhücft autfc
bort Sine«.
3. ©ttauf? f)at vor bem $o\* in Berlin gcfpielt unb
bom .König eine rel$e Xabaticre, mit griebric$«b'or gefüllt,
erbalren.
JDie nadb 2Bten gefanbten (Sremplare be« SWarf^e« nj($
ber römif^en 33olf«bi?mne, alfo Koten oljne Ztxt, fmb bort
verboten unb conp«cirt toorben.
5tu* in tymS veranftaltet man aWenbet«fobn^geiern.
5>a« Sonfcrvatorium trirD mit einer folgen eröffnet »erben.
©rutf oon 9r. «üetmonn.
U tu e
<itf$ttft fftr
99cT<mt&oriM4et ftebactrur:
©ifbenunbjroanjigftet Sanb*
^ 49.
© erleget:
9f obctt gtieft in £tipjtg,
3>en 1«. Drcembec 18«,
Statt Mefer 3fft[üV er[djeinen ft&#fntlidj
2 9t u mm cm fcon 1 träft l'/i ©o^en.
?rd* *e* ©attbe* &on 52 Wen, 2'/, 3#lr.
^nfertion^e&ü&ren He ^*tit je*tc 2 Stgr.
Hbcnitcnunt nehmen aCTe SJcftäntter, HudK
3n6aU: Ur6*r ©IfitfrifÄf«^* Sfial C©*laf). — £<ip$igtr SÄufitlcttn. — Äritffö« tfnaeigfr. — antritt Bestraft.
lieber IRenbcUfoln'* (Sita«.
gßie p^ btc warnt Stimme bemugten ^ftfSn^
ticken Scfcenä nnterfdjribe tton ben elementaren übet
gfyautafitfdjen Stimmen bunfel roalttntoex SBeftftrfe,
baruber traben wi< uiiä fängft uerflaubigt, fo twrit fcier
ein Sciflaiibiiig m'&üiiä} ifh Mi 41 gau) fo einflims
mig urteilen mit übet bafl a3cr^ä(tnig ber SDlenföen»
flimmert jum ^nflrumeiitale; bodj nitig idj fta mit
aöet Strenge be8 Äeßcrriri)tctä ben ©aß beteneu, ben
Sttarr nodj fiivjli^ üott citifadjei ©eredjtigfeit felt¥$*
geführt |at: 6omp.«&. 4, 442: „3" toi ffiabinbung
ton ©efang unb ärifhument ijl ber ® r ft e r * baö
£errfi$eube, baö 8e|teir baä Unterge;
ctbnetc", — SRur eine arge SBerMenbung Fann
biefeS ffierljaftnif utnfeferrii motten, ober audj nur
ttjeitroeife baran riittetn, ©aä tnitb fem Srtnünftis
ger leugnen, bajj jmvcilfn baS IDrcfccfccr bie Malerei
übernimmt, roo bie ©ingflrmme nie^t auSreidMj aber
bie ©limine mit 3ufttumentni üfcerbeien, ober beut
tobten £o(j, äMedj unb ©arm bie ^auptmefobie übet?
geben, roetyrenb bie ältcnförn nur verftänbig bajtois
fdjen beclamiren, reeittren unb fgüabiren — baä ift
^ßarijti'cfy, baä füllte bem innigen, menf^li^en ©eut?
fdjen nimmer £U Sinn (c muten. 83 ü ber SKeufd} unb
bie (Stemente, roo ©eifl unb 5Ratut jnfammen mirfen,
ba tnufj jfbfrjeit bie *Perfon iifcrrroattcn, ober ber
SJlenfd? »wb Wlittti, unb baS ift <jeibnif($ ajlatif^;
ober er mitb jur Strabcäfe, unb bad ift mittetatten
lid& attegorifc$ A ein ^er^flog ber *#to#t, 3^ meine
nii^t bie äftaftmgetuatt beS ÄlangeS — baju tft
9KenbeIöfu^n g« ttug, baf er bte ni^t löaffcnb ju
toeriljetfen mftgte, unb ba toäre ja immer ncdj bet
auÄtoeg ber 33cfejjung : gegen 4— Ö Vßfaiinrn, ge?
gen 100 ^ufltumentaliftcn fdnbrn ft(^ immer 200 —
300 ©angti, bie baö ©t^efier unter fid^ bringen
Tonnten; fonbern idj meine bie ©ruubgcftatt bet ©te*
Iobie y bie ü&erfc^njebenbe Santitene : bie gefeiert bem
SPlcnfd^en, unb luer baö ni^t begreife ber erfahre e^,
i^ tonn'ä ni^t loeiter bereifen. (So ifl bet Anfang
aQeä ©enfenö, bag bem ©eifl feine (S^re treibe.
SBcmi bu no^ (anger mibcriVri^fi, fo erinnere ic§
bi^ an unfern alten ßnnter, ber in tem^etatiuem
SSa^nftnn enbU^ fo toeit gcfcntmcii tuat - — SJere^s
nuugen unb ma^ematife^e Wufiit Ratten i^n in 1 ^
©erberbeu geführt — ba§ er jufe|t aua) bie D e t a*
t) c n tem^etirt hjiffen moflte ! Sßir beibe flaunten
u«b fc^ttirgen, meil eö auf ben ffia|nftttn feine *2lnt=
mort giefrt. 33?ie jener DetaijeniSetn^erator, fo uer;
t?äit fi^ bec, ber ben SPtenfcben unter ben ßontrabag
f^melfft, ftixtyt eö beinern eignen treuen $erjen
ab, ob i$ Mc^t ^abe; ia^ glaube, bu erfeunfi ben
tjoriiberge^cnben ^frrt^um, unb fteHefi ben Mcfptd ^et
tior bem Vttnfäm, ber ©timme beö Sebeuö unb ber
Söa^r^eit. — 9hm fagc i$: unfetc tua^tigflen SKeis
fler, lüie SWcnbeföfo^n unb S^umann, bem aUgemeU
nen ©runbfajje tnerben fle ni^t lüiberfprea^en, loenn
fic an^ in einzelnen fäaUtn bauon abtuci^nt, bie afö
^rrttyiimer, menn an$ tenbenjioS gere^tfertigt, er=
fanut merben mögen. @o tjat unfer lieber @^us
mann einige JDlal in bet ^Seri bie Stimmen lafcm
290
tu<$Pabiren laffen, wStyrenb bie 3nfta>inente eigene
lidj fagen waS ju fagen ijlj t?on bem trotfenen, toers
fianbigcn ©yofyr im „%aü SabijlonS" erwartete idlj'S
taum anberSj an bem mitberen SWenbelSfolme nimmt
midfj'S Sßunber, ba et forgfältiger nadj bewußteren
Sffecien ^in arbeitet als ©c^umann, obwohl nicfyt ges
niafer. — ©inige (Sage magft bu entfd^ulbigen, wie
ben »nfang beS: „#ore unS, mächtiger ©Ott" 63, 2:
^=g=gjS^Epääp%=S=^
wo baS IDr^cfler eine bidfe füllenbe Serjenpguration
einfdfjiebt, woburdjj ber ©timmflang nid?t unterbrächt
wirb} bafj aber ber ganje (Sljor, nur ac$t Sacte auSs
genommen, unisono fingt, unb jwar ein Styrna &on
nidfjt großer melobifd^er Äraft — baS ift mir boc§
ju fpifc. — ©en ©<$lu§ beS brauen flang&ollen Gtyo^
teS: ,,©anf fei bir, ©Ott" J09, 1, 3, mit unisono
beS (SfyorS $u $armonifc$em SDrd&efler ju beginnen,
unb bann im feierten £aet bie Ijarmonifdfjen SBeüen
breinflut^en ju laffen in bie 9ftenf<$enPimme: baS
müften wir ebenfalls als wirfungStoott erfennen, wenn
audj fdjarfer als nBt^ig für ein begeiperteS ©anf;
gebet. — Sluffallenber fd?on pnb fotdje ©teilen, wo
baS Cr^efler nidfyt etwa Verborgenes interpretirt, fons
bem nur einfach bie Harmonie erganjt, bie mit einu
ger äftüfyc bie ©änger Ratten fetber auSfprec^en tons
«en, alS: 133, 1, 1 : 3. 134, 1, 1—2. Äatjm unb
inhaltsleer ftnb neben bem SDrd^eper bie ©efeinge 179,
1,4. 180, 1, 5 — 65 fetjr unbebeutenb bie toiolinige
©ingmelobie in flogen ©ecunbengä'ngen, wo baS SDrs
djeper erfl fagt, wie'S gemeint ijl, ju ben frönen
SEBorten: „SEBofytan aße, bie i§r burpig feib" 194, 1.
— ©agegen flnb mir unbegreiflich unb unfdfjön bie
feit ©pontint'S unb ©pofyr'S unfetigem Vorgang
bräuc$lic$ geworbenen (Sfyor = SReeitati&e, wo wies
ber einmal baS IjcrrlidjPe aller ^nftTumcnte burety &er=
flänbige Senbenjen ju einem fallen Mittel entwür;
bigt wirb: toiel ©ef^rei, wenig #erj! ©en erpen
änflang an biefe bäfe äWanier giebt fd^on ber ©c§tu§
beS c^romatifc^en 2Kännerc$orS (!Wr. 1. ©. 13), ber
nichts beffer toerbient als fold^eS @nbe. Sftetyr xcciti-
renb alS pngenb erfd^eint audj ber fcon ©eigen com?
mentirte ©efang $lx. 2. ©. 15: „§cxx, l;öre unfer
©ebet". JRecitatiüjä^nlid^ ifl, wenn bu wiflfi, ani)
jeneS SaalSlicb @. 65, beffen ity uor^in gebaute;
baS jweite »aalSlieb, 5Rr. 13. ©. 71: „Saat, gieb
unS Slntwort", ge^t f^on weit unmelobifc^er ju ^ßerfe,
unb neigt ftd^ fe^r jum SHecitiren, um ben ©eigen
ben SPtunb ju offnen 5 eben fo audj 9lx. 16. ©. 81 :
/; ©aS geuer fiel ^erab", tvo bie (Stimmen allein nid^t
Bebeutenb Hingen 5 ber $vl)aU entfa^ulbtgt noc^ am
erflen baS SKecitatito beS (SboreS iei ber fpäteren ©teile
9?r. 16. ©. 86, 2: „©reift bie $rc^eten »aal«",
minber ben fleinen 3tftfd^enfag 109, 1, 3—5, wo*
toon tortyin bie 9lebe war. ©e^r matt ftnb aber bie
©efange }u bem: „unb bie (Srbe erbebte, unb baS
©ker erbrause" 160. 161, wo baS bissen (Sanon
jum (Srbbeben einen nid^t fo bange maetyt, wie in
$finbers Sofwa unb Sftael bie gefungenen ©ars
fletlungen gBttlic^er Staturgewalt. 5lud^ bie SQBorte :
„Qtber ber £err "?«t nic^t im geuer" 164, 2 burfs
Un eine melobifd^e 5luSfü^rung erwarten toon bem
Sonbic^ter, ber fonfl baS logifd&e „Wid^t" fo treffenb
auSjubriicfen M\%, unter anberen 164, 1, 4—8, wo
©timmen unb ,3nft™m*nte pd^ umgefe^rt antwortenb
verneinen *). ©ewaltig ^art Kingt aud^ ber erfl-
befprodjene ©d^lu§ beS fronen (S^oreS : „^eiltg . . .
unb alle Sanbe ftnb feiner @$re öott" 174, 3—6,
wo bie (Stycrftimmen ben fonfl richtig gebadeten K)x-
getfunft gar toerflanbig f^üabirt recitiren. 6in offene
bareS SReeitattü ifl @. 175, 1, über beffen SBerty i^
mir nidjtS ©rünbli^ereS ju fagen anmafe, atS waS
Wlaxj: im allgemeinen über biefe neuen ^erma^ros
biten fagt: 6omy.-». 3, 401. — gntfefelidj talt ben
^oetifd^s gewaltigen SEBorten gegenüber Hingt ber unis
föne 9tecitatitos(5tjor: „©er ©eifl ber SBeiS^eit unb
beS SBerflanbeS, beS «Rat^S unb ber ©tarfe" 192.
193, wo bie Sßofaunenfattoen jwifc^en ben SEBorten
freiließ and) nichts auSfagen, als bie Ijarmonifa^e 9les
gion, wo wir unS bepnben. ^nblid^ beginnt au($
ber ©(^lugd^or mit einem bibactifd^en ©efd^rei, beffen
©ebeutung an pdj nid^t ^ oetifd^ reid^, burdj bie ©eU
gentünPe ein wenig belebt, bodfj nid^t melobifd^ lebem
big wirb. — Unter ben Strien, bie mefyr im JDrdjei
per als in ber ©ingptmme lebenbig ftnb, ip mir be*
fonberS aufgefallen: ßliaS: ,,^S ip genug" 137.
9lx. 26 j auä) baS Quartett toor bem ©d^luffc
(194) ip o^ne Drd^Per ju Anfang ganj unuers
Panblidfj.
Wehen biefem oft tabelnSwert^en SBerfyältntjj pn=
ben wir bagegen tveit mehrere ©teilen, wo baS Dr=
^ePer, namentlirf; in Slitornellen, glücfli^ wirft», fo
125, 1 unb ganj ^inburd^ ju bem 6liaS j Slecitatit? ;
137 ju Anfang, wo eS beffer iP als fpä'ter, ba cS
ben ©efang ju fetyr überwiegt j feljr materifd^ fprid^t
eS in bie SReeitattoc ^inein, wo eS ganj pnn 5 unb
tongemäfj ben lebenbigeren Qn^alt neben ben abPrac;
Un üerPanbig gefproc^enen SEBorten giebt, als 41, 4.
•) (Stomal jebo* tB ba« „9MAt", ein toflffA ; Vottu
f$<S Ärrn^ jumal für bie Sftujtf (»orüber SWarr fä)pnc Sin«
brutungen gifbt 6omp. s£. 3, 361) nnferrm ZoM&tt; ein
toenia migqlücft, mnn w bem: ,,(5r fdjläft- «nb fc^lummert
nia)t" 148, 2 ein füfer €Alummtrgcfanci pianissimo flefun*
gen mftb.
291
97. 98. 160, 4. 151, 1 zc., wo eö ba« „©aufein"
barfletlt, in bem ft$ //b" £«* nar)et" 165, 2. —
®c$önwirfenb in 83efcr)eibenr)cit ftnb bic lieblichen ©eis
gcnßri<$* ju bcm anfange beä ©oppelquartettä 50,
3 k.j geifiöotl bie Slnbeutung beä $l?eurungöc$oreä
(9fr. 1) in bem 9tecitatit> 9fr. 33. ©. 157, 2, 4—5.
— 83on beliebten äöenbuugen ftnb mit feine aufges
faden alö bie t;übfcr)e 93iolin = äWiniatur, bie au3 $paus
lud unb bem älteren Glamersßoncert fo traulict) ha
fannt ftnb: 49, 1—2 unb fo buret/gängig , am rict)s
tigflen wor)l bort ^um ©bluffe 55, 2 angewanbt. —
©ern r)atte icr) ben lieblichen Quaft s St/oralfafc 9fr. 15.
©.79 nidt)t allein in tollem 6t)or, fonbern aucr)mit
gangem 5Drcr)eftcr, tud^t fo einer einfamen pfeife bas
jwifcr)en, vernommen: Dieüeicr)t fyattc biefe ©eftaltung
ien $onbicr)ter aucr) £it größerer Äraftentwicflung ge;
gwungen. — 2öo e8 bem Sompouiflcn genügte, baö
Drd)efier nur alö fiüßenbeg äWittel jum ©efange ju
fleßen — (im ©anjen ber feltnere gaü ! ben ict; boer)
um 93acr)'ä willen ntc^t gering ju achten bitte! — ),
ba ift eö großenteils gut unb fräftig gebraust. Sin
paar 2Wal ftnb mir bie dritter intereffant gewefenj
juerji ber treffliche ironifct>e 58, 2. 3 gum (SliaS;
9tecitatiü: „unb äße ^Jropfyeten Saal«, bie oom
Safere ber Äönigin e f f e n". SBenigcr ^iilfreic^ alö
frembartig ift wot/l ber dritter al8 treppe, um ben
muben ©opranijtinnen 'raufjuljelfen bei cr)romatifct)en
abenteuern, mie 118, 1 ju t)cn SBorten : ,,©prtcr)t
©Ott, icr) r)elfe bir":
9tid)t ebler, wenn gleich in abftractem Sinne entfdjul*
bigter, ifl ber SriUer am ©djtuffe beä frönen ©a=
fceä: ,,3n bem ©aufein nafyte ftei) ber $err"
Summen
Orchest.
pr*»&
:£fe^°E^iEE^E
=0=— :
-Oa
Stimmen
Orchest.
Bassi Bbassa. ^H^ ^
£Eg34
I 9teicr)" 186, 2. 3 würbe ict) ben dritter gern entbefc
ren, wenn'ö anginge. —
SBo reine ^nfirumentalität waltet, aU in ben
SRitorneflen unb ®cr)lüffen ic, ba finbefi bu Wltm
beläfo^n'8 SDrcr)eftcr angemeffenj ju meiner SJecwitns
berung fagfl bu nicr)t3 über bie Du» er täte oft
nur beine ftüet)tig abweicr)enben SBorte. ©age mit
boer), wtcr)en ßinbruef fte in bet Weftbenj gemalt
r)at. ^cr) fann Weber baä ^t)ema noci) bie äuäffir)*
rung »erbauen: fei e«, bafj ber £onbicr)ter bie ges
weiffagte ©ürre erfc^einen laffe ober bie 3lngfl barum
— jebenfad« r)offte i^ lebenbige S6ne . . . . fd)Bn
mag ici) Caum fagen, feit SWarx un8 alten ©(^ons
^ettöfreunbcn fo berbe r)eimgeleuct)tet §at abet
icr) habt boct) Stecht! alfo: lebenbtg unb fcr)ön ifl
biefe Duoertüre fo wenig aU bie laue blecherne
Quiiitffjcten s Dntoertüre jur Qfntigcm*. SBaö ifl baö
für ein $r)ema!
fMg&^gsm
^tmm^m^
Sftidbte ald SRutf unb 3«^/ ©eeunben, flumpfe ©tBge
bem 9lr)9tr)miid inö ©enief, unb man »erfle^t'ö ntdr)t^
ratzen mitg man. 5(6er wer arbeitet beim r)eutjutage
für bic Äöntgin t>on <SabiU SBarum nidjt ben 9Jas
gel auf ben &opf gerabe brauf genauen? grifer),
feanf, frei, berbe, ba§ einem'S $erj im Seihe lact)t —
ober fracr)t meinet^alb, aber boc§ e^rlicr) unb gefunb,
wie beim Sitten, ber ba finget:
Mirjam.
Pauken
Mirjam.
Pauken
-•^-. — —
/ ©plaget bie Raufen in ffifrbeln unb «Rollen,
wmm
\3E
— =o=
öanber get^an!
_J_ fr ^
(Singet bem ^errn, ber SEDanber getljan !
Luc^ hei itm: „SBie bie ©onne in ifjred 93ater«
@o ein plumpeö, berbeö SBort öon gefunben runbs
blü^cnbcn SBangen ^erauögefct)lagen — ja lachet
nur, t^r ®ro6flabtifcr)en! it)r werbet weinen unb ^cus
lenl — fo ein einfaltig SBort, baä \vai)xt)aftiQ ges
fungen werbe, baö tr^ut euer) not^ ju lernen, i^r,
bie i^r fo met gelernt t)afet^ nicr)t folcr)e <3pi\u
nenfüpe
292
=£=63=
^§EE?E^^ä
mit Variationen in iniinitum biä an ben jüngflen
lag, »o man baffelbe ©pinnelieb »on tynten ans
fingt, um ben modum cancrizantem bem araneazan-
tico, unb jwar fugatim entgegen ju fingen. Sag
mit meinen 3ngrimm, fo lang' bn feine $ülfe weigt.
SWelobie, SHelobie! Reuten wir beibe feit 5«^en: fo
eine gerableibige, mit »oller »ruft itnb runben SBa;
t>tn, wie jene einfältige ^anbel^e, bie id) eben bit
jum Mergernig mitgeteilt $abc — im ©runbe wot;
Jen wir bo$ baffelbe: ©$on$eit unb ©efunbr)eit!
©ann ifl mit'* einerlei, ob tin bissen mer/r ober
weniger guge brein gewonnen ifl — ob'8 gelehrt
ober fromm r)eige: »or 2Wem jeboc$
©übe, Jt&nfHet, rebe ni<$t !
9lux ein $andj fei bein ©ebld)t.
unb bo<$ ein £au<$, ber tief in'ä #erj bringt unb
brin bleibt. SBarum SHebeläfor/n tyer wenig gugen,
unb no<$ baju untoüfianbtge (117. 118. 131. 145.
200) ober r)albbur<$gefür;rte giebt, ba« fümmert mic§
nic$t$ nur baS ßrfle unb Sefcte fei unb bleibe: ©$8m
$eit, Äraft, Seben!
SBerbe nur nic$t bBfe, lieber ©ruber, wenn id)
mein alt Ätagelicb fo oft anfiimme. Tu l'as voulu!
rufe id) bir ju — mugt bi<$ fetber tor Stäben ju
^fiten wiffen. £afl bu midj bodj einfl jum SDlenbel«:
fo$ne beeret, an ben id) nid)t fo rec^t glauben woU*
te: $ab' id) mit bir gefdr)warmet eine 3eit lang toon
$erjen, bi8 bu felber irre wurbefl feit bem ^auluä.
Unb bodlj ifl ber — gegen beine SWeinung trete id)
auf mitSrofcen! — weit beffer im ©anjen, mette^t
gar frommer, fo weit wir tiefen 83egriff an gütige
Äunflwerfe legen bürfen. einen wiebererfianbenen
$anbet tyabe id) freilidfj nimmer in unferem weiblicfc
lieblichen gelijc erblitfen mögen, fo fer;r bieä and) eine
Seit lang in »erlin auf ftanjeln unb ©äffen gepre;
bigt warb. SBafc fromm unb tirc^tiety fei, erlag mir
tyntt batoon ju fprec$en unb alte ©drjmerjen aufzu-
rühren; in 2Bat;rr;eit weigt bu'ö fo gut wie id), unb
fommt mit allem ©d&wafcen bodj nic^tö fyerauS, bag
man'« beffer weig benn jutoor. ©arum wirb ja nicr)t
geleugnet, bag öiel ©dljBneö unb ©eiflreicr)e« brin ifl:
aber ein etafftf^eö Äunflwerf wie bie alten Sieber an*
gelir'« 3«gf«bjeit Sa<$e uic^t, lieber »ru=
ber, wie bu einfl tyatefl, alä id) unfereo lieben 9to*
bertuS p arabieftfdje fflifionen in fünfllerifd^em JWaagc
gegen mand&e« feiner alteren SBerfe in ©Ratten fleU 5
te: ifl ber3ur)alt in ben fpateren groger, fo ifl bod^
waS man im engflen ©inne poetifdfc feigen mag, or)nc
gormtoUenbung unbenfbar. Unb bodj ifl r/iennit ni(^t
gefagt, ba§ id^ bie äu§ere ©latte bei gorm, wie fk
etwa in einer Stementif$en ©onate gefunben wirb,
an fiefy über ben grofjeren, wenn aui) üieUeic^t uns
gehobelt bargefleUtcn $nf)a\t tyhtn wiö. 9Zur biefeB
mi^t' id) mit jenem burc$ meine ©d^ulb untlaren
SGBorte auÄfpred^en : fpriä^t ber gewaltige ©eifl, bic^s
tenb, malenb ober tonenb, flc^ fclbfl ganj unb offen,
leibenf$aftlid? unb natürlich ungetyinbert aud, gie§t
er fein ganjeö 4>erj hinein unb giebt bie ^Jerfon in
^o^jlem ©inne ungetränft: baö ifl poetifc^e 93oKens
bung — aber baju gebort me$r aU ber Wi^tpoet
bentt. ©iefe gormDoöenbung, nid^t bie Slofjinifc^e
ober (Slementifc^e ©latte mein' id), toenn idj fage:
bie ©aoiböbünblertanje tyaben trog i^rer ©üflerniffe
unb (Sulennefler boc^ etwa« äBirfliAe«, ©anjeö, 9Waf*
ftüed, wa$ einzelnen ©cenen ber {ßeri abgebt j
baffelbe fage i$ im ©ergleic^ ber alten fügen SJtins
nelieber ju bem (Sliaö. Äann mir ntd^t Reifen: bie
langen grofjen Seiber unb maffen^aften ©nippen ers
forbern ein anbereö Temperament aU biefe lange,
tvtity 3^t ber SRitteruniformen im grieben jula§t.
SBa8 bie ür^lid^en ©ritten in fßarid juwege bringen,
weigt bu : btjjanttnifd&e Portrait« mit mobernem ©olbs
ranb unb 4"l^ fn W e * n > d^emif^e garbenpraparate
na^ ben feurigflen ©runbfagen ber SBiffenfd^aft, bie
bodj im jwanjigflen 3^re i^reö ©afeinö fo verblichen
ober »erbunfelt jtnb, tüic 9tap^aelö SWabonna ni^t
im breir)unbertflen. SBiÜfl bu einen milberen 3Wa§s
flab an 3Jienbel8fo^n legen — ic$ geb' eö ju: er ifl
mit beutfe^em (Srnflc ber <3aä)t na^er auf ben SeiB
gegangen, fo weit e8 mit ernflem SBitten unb Semen
möglich ifl: aber ^eiligenbilber — ! 9lcin wa^afs
tig, id) meine ntd^t bie ä'ugerlid^e Sormüodenbung,
bie ifl hti \f)m fo gut wie $ti ^dnbel angreifbar,
menfdjlicfye ©d^wac^en finben ft^ überall, fritifdjeö
geberiefen ftnbet au(6 ein ©ta'ufrdjen an ber fc^onjlen
äMüttye, unb merft nii)t, wo eä 6rbens unb Slüt^ens
flaub fcerwed^felt alfo baö 5lfled geb' i^
bir preid ! ©u weigt ja, tvaü id) ton ber £rügti<$:
feit menfc^lic^en SBiffcnö, t?on ber ^rrbarfeit gele^rs
ter Äritifen ^alte. 9Ba8 ifl Urteil? fragtefl bu neu=
lic^. ©er unprobuetiue ©eifl, ber ÄritifuS, urteilet
über ben fc^Bpferifd^en — ifl baä richtig gemeffen?
fagtefl bu. — %a, Sieber! eö ifl rid&tig, wo nic^t
gemeffen, boc^ angemeffen. ©enn toorerfl r)aben bie
ädjten grogen ganjen ©i^ter nid^t 3eit, nid^t Saune
jur Äritif, unb freilid^ ifl ein e^rlid^er ÄritifuS ein
©türf SSolf, b. r). einer auö ber ©c^aar ber Smpfam
genben, bie bem ©ebenben banft, inbem f?e if)\\ bejas
tjenb unb toerneinenb beurteilt, ©predje id) bod^, fetbfl
»or bir allein, fo gefeierten Warnen gegenüber mit
3urücfr)altung in Sob unb Säbel, au« ©antbarfeit
für ba«, na* fle ber SBelt bereit« geleiftet. SBiDft
293
bu ob« ein f$titfjlic$ grünblict)cd Urteil $Bren, fo
i|l ba$ aufjer beim Mutor — benn ber wei§ eä oft
am befien, trog aller Aritif! — aufjer iljm aber am
fi<$erflen nirgenb jit finben alä beim SSolfe: nidfct
bem Sinmal s #8renben , nict)t bem tornetymen, rnglu
f<$en publicum, nid&t bem rafctyfertigen 83erliner nad)
ber erflen ^luffü^rung mit tüchtigen Äraften unter beä
©c^Bpferd Leitung: fonbern beut beutfcfyen Söotfe, wie
e3 in jefyn 3<3^tni urteilt, ober in breifjigen. (Spotte
ni(§t übet folcr)e Termine ber Unjlerbiicr/feit: tc$ wetjj
woljl, toad bagegen j« fagen ifl, unb fenne ade ptys
Iofopr)ifct)en unb praftifcr)en -Snfanj™ ">iber folcr)e
cr)iliafiifcr/e 83ertrBflung \ unb bennoer) b(et6t v d bos
bei: n?aö bie ^la^unbette bewahren, baä ifl watyrs
Saftig.
9?od) erinnere icr) micf) eineä 85ebenfen$ au$ ak
tet 3*it, baö oftmals wiebertyolt micr) bocr) nicr)t et;
fct/üttert: bu fürdjtefl namlicr) , ba$ ©ure^lefen
beä (Statnerauäjugeä mochte nict)t genügen für
ben ©efammteinbrucf. Riefen (Sintoanb erfenne ic$
nicr)t an \ tyafl bu tefen gelernt, fo mufjt bu biet) eben;
faflä überzeugen. %ä) r)abe atte aSeetfyoten'fd&en ©gms
yr)onien anfangt nur nad) ben ßlatierauöjügen, fpds
ter nac$ ben $artituren flubirt, wenige bauen, unb
fpat unb feiten, lebenbig 31t ©efyBr befommen: einen
erheblichen Unterfctyieb jwifcr)en gelefenem unb gctyör;
tem ßinbruefe fyabe icr) r)ier fer)r feiten gefunben, oft=
mala aber bei Siftt unb Xfyalberg. 2Bie SSeetfyooen,
fo t)abe ic$ 93acr) unb (Sccarb in meiner (litten £ötyle
tennen gelernt: fte r)aben mir tönenb nidjtö anbereä
gefagt als fcr)reibenb; atte göttliche Sülle, bie fte ganj
unb ungehemmt barlegen, erfct)eint bem ©tubirenben
fo gut wie bem $Brenben, wenn man beibeö ernfilicr)
meint, ©affelfce $ab y ict) am (gliaö erfahren: tvaü
icr) in Zinen lebenbig gemalt, b;at micr) nicr)t anberä
berührt afä baö ©elefene, nur jeneö finnlicr) flarfer,
wie begreiflicr) ! boer) ntdr)t innerlich t>erfcr)ieben. —
Sin ®leicr)e3 gilt ton beiner gurdjt, icr) modjte ol)ne
^Jartitur bie ^nflrumental s ßffeete üfcerfefyen.
©ad fürcr)te icr; nun am attenoenigfeen. ©u fennfl
bie ß^romatica : fpiele fte auf beinern fd§lect)ten alts
mobigen ßlaüier — fte Hingt nüchtern, aber ntdr)t
nichtig 5 ßinjelneö gefyt btr toietteic^t toerloren, baö
©anje fannft bu ntc^t mi§t?erflc^eu. 9hm aber tjßre
fte auf ber Drgel — Ja freilicr) ! ba gcr)t baö 9Weer
ber ©ebanfen bir erfl re^t auf unb f$ftittt unb wo=
get, wie eö ber SJtcifier gebadet; beffer ifl befferj
aber ifl gut benn gar nicr)t$? ©0 benf id^ mir na er)
6lat>ierauö^'igen immer ein f^BneS ©ilb, beffm ganje
garbenprad^t eine fernftdfetige @e$nfuc$t ^erbeiwünfe^t:
aber r)afl bu nicr)t aucr) lange betör bu ba$ Crigi=
rat gefe^en, beinern fd^warjen ©teinbrutfe gema§ eine
tüd^tige Bcrfleflung »on ber ftrtinif^en SWabonna
gehegt, bie im Äerne, ttsit bu felbfl mir fagtefl, uns
tteränbert blieb, nur taufenbfa^ gefleigert warb, alä
bu bad ewige ©runbbilb fc^autefl? &enn mir alfo
einer fagt : ja baö mufjt bu erfl con stromenti ges
l;Brt ^aben unb fct)Bn aufgeführt — ba werbe i$
mi§trauifc^, unb frage: ffiJarum ge^fö benn b;ier
nic^t fo gut wie bei ben Söeetfyoüen'fctyen ©^mp^os
nien, bti bem SWefftaö — bie mir im afyieijnttn
3af}tc gelcfen fo triel greufce machten wie faum im
breifjigflen gehört? 2Baö Reifen mir atte $of atmen
bei einer fäwadjen, grämlichen, altersgrauen SWelo;
bie? SBad fcr)ab't mir beren fanget, wenn ^änbel
finget „mit (Stymbaln unb mit ^feiffen" trog 3ubat
unb 3!ubal? — Stlfo barum fümmere biet) nic^t, unb
f)abt id) grBblict) geirrt, fo belehre mic^ beineö Sin=
bruefeä, ben bir ber ßliaö in ber £auptftabt gemalt
i)at. — 83ergi§ aud^ nict)t, ben alten Santor, ben
einfältigen äWupfanten im jerfc^liffenen 9torfe, bei bem
bie SWäbcr)en$ atte fingen lernen, bie im SliaS mits
Wirten, }u dlatfje ju jieVn, e^e bu mir wieber fd§reibfl.
(Sr fd^ettt bie SWenfc^en, befonberö bie 83orner)men,
ifl aber gar fein ättenf<$enfeinb, no^ weniger ein
SWuftffeinb, unb er öerfler/t'S. Sd ifl nid&t ber £)cta;
toens^emperator, ben icr) meine, fonbern ber anbere.
@ag' mir balb, rect)t balb, ma% bu 9leued et=
lebfl an bem neuen $Propr)eten, bleibe mir gut unb
treu, aui) wenn t$ n>a$ fage, toaü bir ni$t gefSQt.
©ein
ömben. <£buarb Ärüger.
«etpjfger fOtuHtleben.
Äbonnemcntconcerte.
68 liegen un§ feit bem legten 8Sericr)t in bief.
851. brei (Soncertc ^ur S5efprect)ung uor: baä fed^fle
am 25flrn 9^0»., ba$ fiebente am 2ten ©ec., enblidr)
baö acr)te am 9ten ©ec. SJon grB§eren ^nflrumens
talwerfen famen barin jur Sluffü^rung: bie Puüets
türc jum greifcr)üg, unb bie 6 = ©ur ©^mp^onie mit
ber ©cr/lujjfugej eine ©^myr)onie »on ^ar;bn, ©;
©ur, unb bie Sconoren 5 Du&ertüre 5Wt. 3, enbtidr) bie
Duuertüre ju gani^fa oon 6r)erubini, unb eine neue
S^m^onie toon 9l\eU 9B. ©abe, SlsSWott, ffltanu*
feript. ^cn 2ten X^eil beä fiebenten Soneertd bils
bete Sftenbelöfoljn'ä SBal^urgiönac^t, worin bie ©olos
partieen ton grl. ©^to§ unb ben $$. Söiebemann,
©e^r unb Rogner gefungen würben — grl. ©<$to§
fang bie in 6^erubini*8 Sobotdfa eingelegte Slrtc ff.
294
Tl. V. SBcbcr'«, eine (Soncertarie mit obligater SMo*
line von 2Jtojart, bic SJiolinpartie vorgetragen von
$rn. (S9W. ©avib, eine 2lric au« ben «Puritanern
von »eUim unb ©ucttö ou3 bem »erggeifl, unb
3cmire unb Sljor von Spot/r mit bm $$. ©e$r unb
SBicbemann. ©a« virtuofc ötement vertraten $*•
C. 3Jtat?er unb $r. 9t. SBitlmcr«. (Srflercr trug fein
Sljmpfyonieconccrt unb feine ^S^antafie über fernen
au« ber Stummen, leitetet SBeber'« (Soncertjlüct, unb
feine „St?lp$ibe" unb „Slieg', 83ogcl, flieg'" vor.
©a« Drc^efter fpiette flet« in ber vortrefflichen SBcife,
bie wir von i^m gewohnt ftnb. Srefflic$ war auc§
bie 9lu«fü^rung ber aHenbel«fo$n'föen SBatpurgi«*
nac$t. Sri. Scl)lo& loben wir, ba§ fte mefyr al« ftü*
$et ber beutföen Äunfl it)re Ärafte wibmetc. Seit
ben ßoncerten be« vorigen SBinter«, wo bie beutföen
©efänge immer ben Sieg über bie itatieniföen ba-
vontrugen, ifl e« entfdjiebcn, bag au$ buret; jene gros
fcer unb fogar größerer »eifatt ju erlangen ifl. Oludj
jegt mangelte bcrfelbc ben »ertragen bc« grt. Sc^tofj
tcinc«weg«. SWoge biefelbe auf ber eingefälagenen
S3a^n beharren, um baju beizutragen, jenen au«läns
btföcn Unftnn me^r unb metyr ju verbannen. — ©a«
Urzeit über bic beiben ^ianiflen ifl al« feflgefleUt ju
Betrauten, 23eibe ftnb gro&e 3Jtci|ler ber Sec^nif,
beibe ftnb jugleidj burcr)au« folibe Spieler, welche
jebwebe mobeme 6rtravagan$ verfömä^cn. SSeibe
waren bie« 9Jtat weniger gut biöponirt, unb erreich-
ten nidjt bie frühere 83ottcnbung in i^ren Vorträgen,
»etbe fanben tnbefj reiben 33eifaH, befonber« £r. <S.
SWa^er. SSeibc würben gerufen, ©eiber Spieler Sie;
pertoir ifl fet)r befetyränft, befonber« ba« be« legtges
nannten. Scr)on in voriger Saifon Ratten wir ben
2ten unb 3ten Sag bc« goncertflücfe« gehört-, bieg
äKal fam ber Ifle al« neu t;inju. 211« #r. Wlayex
r)ervorgerufen werben war, bracr)tc er wieber feine
Sritteretübc unb „Air Italien' 7 . £r. SBtttmerö r>atte
feinen „Stieg', Söogcl" gletcr) auf ba« Programm ge*
fegt, unb eö fc^abete i(jm biefe SBafjt namentlich, ba
abgefetycn bavon, ba§ bie ßompofttion fet/on oft ton
tym fclbfl ausgeführt würbe, erfl 14 Sage vorder a&m
lic^e ßffeetc burdj $rm 9flat?er gefy&rt werben waren,
»eibe Spieler laffen geifltgc Öebenbigfeit im Vortrage
vermiffen. ©er ©ertrag be« 2Beber'fcr)cn (Soncerts
flücf« burdj £rn. SBiümerS war, abgefe^en ba»on,
ba§ 93iele8 mißlang, feine glüctlic^e Seiflung. £rn.
SWa^er $aben wir, wad frembe 6ompoftttonen tetrifft,
nur in SJeet^oüen'ä ^antafie mit Orc^eftet unb tycx,
bie er tec^nifc§ öottenbet, aber oljne öeibenfe^aft fpiette,
früher gebort. SSeibe Spieler taffen, fo fefyr wir fle
^inftc^tlic^ i^rer tedjnifc^en Seiflungen bewunbern, in
und bie Se^nfuc^t nac^ achter Äunfl unbefriebigt;
beibe vermögen tin na^altigeö ^ntereffe an t^ren
Setflungen ntc^t wadj ju erhalten. — ®abe'S neue
Stjmptyonie ifl ein SWeiflerwerf. SBir galten biefelbe #
fo weit tin einmalige« ^ören ein ftc^ered Urteil jus
la§t, fafl für bie bebeutenbfle Schöpfung, welche au«
feinem ©eifle hervorgegangen. 8Ba« junac^fl bie tec^s
nifc^e Sigent^ümlicr)feit betrifft fo tyat ber ßomponifl
barin bie 8tepetition ber erflen ^eile im erflen unb
legten Sage tjermieben. SBir galten bic« für ein bes
grünbete« 93erfa^ren, begrünbet burc§ ben gortfcr)ritt
ber neueren ^nflntmcntalmuftf von logifc^er, »erflans
biger 5lu«arbeitung ju immer größerer poetifd^er greis
fjcit. 2öa« auf bem alteren Stanbpunft in ftc^ not^s
wenbig unb gerechtfertigt war, wirb jegt meifl frim
leeren gormaliömu«. SBeiter bemerften wir mit ©er^
gnügen, \\)ic ba« nene SScrf vor ber erflen Sgmp^os
nie burdj Stu§ unb organifc^en 3"fammen^ang fic$
auöjeic^net, unb bie ©eflanbt^eile, au« benen c« aufs
erbaut, nicr)t gefonbert, wie bort fyn unb wieber, bes
tnerfbar werben läfct. ©eiflig ifl ber ßomponifl feis
ner ßigent^ümlic^fett treu geblieben, aber e« tragt
biefe 6igentfyümlidjfcit nicr)t me^r ba« ©epretge flrens
ger 5lbfonberung unb 5luöfc^lie§lic^feit, lä§t nic$t
me^r fürchten, ba§ biefelbe bei bem (Eomponiflen einfl
^ur Lanier werben fbnnte: fte erfc^eint mit geifliger
grei^cit gepaart. Sür ba« Sct)erjo ^at (Sabe fec)c
glücfttcr) einen neuen 2Beg betreten \ ber Sag, weichet
bei iijm biefe Stelle einnimmt, ifl Weber äWenuett,
noer) eigentliche« Sc^erjO} fein d^arafter ifl me^r bet
einer ©allabc im S8olf«ton. 2Baö enbltdr) ba« SBerf
im ©anjen betrifft, fo treffen wir aucr) barin wiebet
©abc'« »orjüge: ^atürlic^feit , griffe, ©efunb^cit
ber ©rfinbung, frei von ader ©cfucr)tljcit, ®ro§artigs
fett ber 5luffaffung unb 3*id?nuug in großen, fc^arf;
marfirten Strichen. Sotten wir cinjelne Sage f>a
vorjugen, fo müßten wir bem 2lbagio unb Scr)erjo
ben sprei« juerfennen, o^nc inbe§ bamit bem ^beens
reic^t^um ber beiben anberen ju na^e ju treten, ©er
(Somponifl würbe, al« er an'« ©irigentenpult trat,
mit raufcr)cnbem SJcifatt empfangen, ber ftc^ bti {ebem
Sag wieberbolte.
S Sr. 83t.
295
£rtttfd>er 3ttt|etaer+
Ucberftc^t ber neueren erf^einunflcn auf bem ©ebicte ber SÄuftf,
$tit ^Hattoforte.
Äaion s uttb <£f>arafterftücfe.
<£♦ SoUtteitet, ©p. 18. Deux Impromptus, Ijof-
miiftir. 15 flgr.
^Bcllroeiler ifl (Sinti oen benen, toeldje nMr gern fommen
fefcen. (fr beobad^tet immer einen feinen fünflkrifcfcen 9tn<
flanb. 9lu<^ ble«mal t&ut cr'6. JDie beiben ©rfiefe geidjnen
fid) bura) grajiofe Haltung unb mandje finnige 3uge au«,
©lefcbtovbl feljlt i^nen ber rechte gluf, bas unaefjtnberte ©al-
ten einer fid) au* fi* felbft entfalrenben $r)ätigfelt, — ber
günbenbe gnnfen. Sann bringt ber (Somp. ein ffierf, beffen
man jidj gang erfreuen fann?
% SBtetyotftK, ©p. 17. Trois Etudes. fyfmrifter.
20 Hjr.
(Betören fljrem ©efe« nadj gn ber bur<$ (5$opfn unb
$enfelt »erebelfen Gattung von (ttüben, flehen jebod> im SBer*
gleich gu ben fflerfen jener in untergeorbnetem Stange, ffilr
$abeu feiner ber brei (Stuben große« 3ntereffe abgewinnen
fönneu.
3*@4tttyoff, ©p.21. Capriccio appassionato. Prag,
Qoffmann. 45 Ar. C.JR.
©djuüjoff fdjrelbt getoanbt unb weifj ffir bat, toa« er gu
geben $at, ben regten 9fa6brnet gu flnben, ber leibenföaft*
li$e (S^arafter be« €tücfe6 ifl enifpredjenb bargefieflt, fo bafj
e« eine anregenbe ffllrfuug $interlAfjt; £iefe ber (Stftnbung
gebt tym ab, bie $^antafte nimmt in i$m feinen leeren
$faffd)tt)ung.
<£♦ SÄttpcr, ©p. 102. Allegro di bravura. fiiftner.
1 fcljlr.
— — , ©p. 103. Rapsodie Nr. 1. Cbetrtafdbft.
10 flgr.
<£♦ SJtttJjet, ©p. 104. Rapsodie Nr. 2. €bmbofclMi-
10 Hgr.
©erfe ber Routine, formell abgerunbet, iljrem inneren
©ehalte na* fid> grear über title äf>nlt<^e (Somfcofftionen &n*
berer erbebenb, jebcd) nadj bem 2Rafjflabe gemeffen, ben man
an benßomponifien gu legen berechtigt ifl, ofcne gropeu 2Beri$.
2>a« Slflegro erinnert an ba« £e$*9tonbo, mit bem e* £on*
unb Sactart gemelnf^aftli* Ijat ; e« ifl in lang, nm bt* an'«
(Snbe gu feffeln, unb erreicht biffe« feineöroeg«. 3n ben
Sfcljapfobieen Ijat fldj'« ber (5omp. bequem gemaaV; um ben
föefg, un biefe 93equemii#feit Ijaben mag, »olle* »ir i^n
nidjt beneiben. Sin Unricfctigfeiten finbet fidj u.a.: M con ap-
passionato". (@. jQp. 103, <S. 6.)
% Staff , ©p. 39. Notturno d'apres une Romance
de Francis Liszt fttftner. 10 tljr.
£r. *Raff $at fange nid)t« oon feiner SRufe feljen laffen.
@<$on glaubte Hef. , fie fei »erfüllen ; ba« SKocturno entrig
i^m biefen fügen ©abn. »efonbere« ifl nid^t »ob f$r, biefer
SWnfe, gu berieten; fie ifl uo$ em^ffnbfam toie früher, balb
passionaU assai, halb disperata, balb csaltata, bo* fd^eint fte
ernflere 3üge angenommen, an (Sinfidjt au* getoonnen gv
^aben. &ef. ma*t fein ^ebl barau« unb boffi, bag fie poco
a poco ben alten 9(bam gang abgreifen »erbe.
2t* ©te^fÄodP , ©p. 40. „Zum Wtnt«mol|r^en M .
Hr. 4. Rhapsodie, ßott u. ßoek. 20 ggr.
3)er ©ifle, cltoa« Oute« gu geben, i» ba, au* ahntet
ba« @tuef ttroat mebr geben, al« fonfl bei JDrei?f*ocf gu tref*
fen. Die Xonart ifl &WOÜ.
2t* £)te9f4o<f, ©p. 51. Andantino con Variazioni.
ö^ott. 1 H.
3)a« Jdema »affirt, bie ©ariationen Rnb trorfen.
3ttteIUgett|M<ttt<
Neac werthvolle musikalische Werke,
so eben erschienen im Verlag der Schiesing er'schen Buch-
ond Mosikhandlung in Berlin, und duich alle solide Musik-
bandlungen zu haben :
Alkan, 25 Preludes p. Piano. Op. 31. 3 Livr. ä 25 Sgr.
Bordogni, 3 Exercices et 12 non?. Vocalises p. Baryton on Alto
JL Livr. ä H Thlr.
Concone, 30 Exercices p. la roix avec Piano, } Thlr. SO Voca-
lizzi e Solfeggi per Mezzo - Soprano a Baryton. Livr. I — II.
ä 1 Thlr.
Gumberty 20 melodiöse Singübungen f. Sopran od. Tenor. Op. 19.
Lief. II. 25 Sgr.
— — , Auswahl von 12 beliebt. Gesängen aus Frankreich f.
eine Singst, u. Piano. 2 Lief, a 17£ Sgr.
Heller, Keveries p. Piano. Op. 58. J Thlr.
296
Henselt, Ad., Ouvertüre du Freischütz et d'Oberon de Weber
p. Piano, ä 1 Thlr.
Kücken, Auswahl von 11 beliebt Gesängeu I. Alt od. Bariton
mit Piano : Herein, Schlummerlied, Blumen, An jedem Abend,
Im Mai, Flieg' Vöglein, Vöglein mein Bote, Frühlingswander-
schaft, Wenn der West, Steckenpferd, senke. Op. 23, 28, 35,
ä 5—12* Sgr.
KvUak, Prölude et Scherzo p. Piano.- Saltarello p. Piano. Op.25.
a i Thlr.
Kullak et Ganz, Gr. Duo brillant sur Vielka (Feldlager in
Schlesien) de Meyerbeer p. Piano et Vcelle concert. Op. 24.
1* Thlr.
Magazzari, Römische Volkshymne für Pius IX. f 1 Singst,
(deutsch, franz., ital.) 7£ Sgr., dito Marsch von Graziani f.
Piano 5 Sgr., zu 4 H. 7£ Sgr., f. Orchest. 20 Sgr.
Meyerbeer, 4 Potpourris aus Robert der Teufel f. Piano von
Diabelli. 4 Lief, ä i Thlr., dito zu 4 fl. 3 Livr. a l Thlr.
Moeser, Theme original varic p. Violon av. Piano (auf der G-
Saite). Op. 6. 25 Sgr.
Panseron, 12 Etudes speciales p. Soprano ou Tenore. 2 Livr.
a 1 Thlr.
Rossini, 2 Hymnen auf Pius IX. f. Gesang mit Piano, deutsch
u. franz. 7± Sgr., einzeln ä 5 Sgr., f. Piano allein 5 Sgr.
Schaeffer, Der alte Fritz auf Sans-souci, f. 4 Männersl. Op. 14.
Nr. 6. 20 Sgr., f. 1 Singst. 5 Sgr. Polkastandchen f. Pfte.
5 Sgr., zu 4 H. 5 Sgr., f. Orch. 20 Sgr.
WPeber, C. M. t>., Der Freischütz. Vollst Clav.-
Auszog mit deutsch, u. Italien. Text. Neue einzig recht-
mässige wohlfeile Originalausgabe. Subscr.-Pr. 3f Thlr.
Neue Pianoforle-Compositionen von Sleph. Heller!
Stephan Heller
gehört zu den poesiereichsten Componislen der Gegenwart, er
ist gleich Chopin und Mendelssohn Dichter; seine Werke sind
Original -Schöpfungen. Op. '29. La cbasse — die Jagd, Op. 34.
Die Forelle, Op. 53. Tarenlella, sind von Liszt, Dohler u. A.
sehr oft in Concerten gespielt worden, seine Etüden Op. 46, 45,
16. gehören zu den Studien des Pianofortespicls in den Con-
servatorien der Musik in Paris, Brüssel, Leipzig und Wien. Die
musikal. Zeitungen rühmen die duftige Poesie, die Frische, die
Feinheit der Ausarbeitung, das acht Claviermässige, überhaupt
das originale Element in Heller's Composilioneu (s. Reccnsion
über 3 Valses brill. Op. 42 — 44, 18 Morccaux, Fantaisie, 30
Etudes et 25 Etudes Op. 45. etc. in der Neuen Zeitschrift für
Musik, l.eipz. n. Wiener mus. Zeitg., Musik-Salon etc.). Neu
sind erschienen: Veniticnne, Tarantelle (2te veränderte Ans-
gäbe), Fantaisit, Serenade, Scherzo fantastique. Reveries pour
Piano. Op. 52—58. Pr. a 20—25 Sgr.
Den Dilettanten empfehlen wir:
MLulMak, ftO Transcriptions faciles p. I. Piano arr.
p. Wagner, dito p. Piano a 4 mains.
Durch alle Musikhandlungen zu beziehen.
Berlin, Schlesinger' sehe Buch- u. MusikhdJg.
Im Verlage der Unterzeichneten sind so eben erschienen
und durch alle Musik- und Buchhandlungen zu beziehen:
Sechs
KinderstUcke
für das Piaooforte
componirt von
Veliac Mendelssohn JBartholdy.
Op. 72. Preis 25 Ngr.
Dieses Werk war von dem verewigten Componisten bereits
im vorigen Jahre zu einer Weihnachtsgabe bestimmt und zur
Herausgabe geordnet, welche unterbleiben mussle, weil die Zeit
nicht ausreichte, um Stich und Druck rechtzeitig zu vollenden.
Möge es nun zu dem bevorstehenden Feste für Gross und Klein
eine hochwillkommne Gabe werden.
Leipzig, am 12. Dec. 1847.
Mireitkopf 4* Märtet.
Ein Musikdirector, der bereits mehrere der
bedeutendsten Musikfeste persönlich dirigirte, über
welche er sich mit den vortheilhaftesten Zeugnissen
der ersten NotabiJitäten Deutschlands ausweisen
kann, sucht eine seinen Kenntnissen angemessene
Anstellung.
Näheres bei Herrn Musikalienhändler J.Hoff-
mann in Prag.
ßemetkuna,.
Sei ^Beginn be$ ac^tunbjwanjigflcn S3anbe6 werben Die »erefjrl.
Abonnenten ber Beitf^rift erfuhrt, ifcr Abonnement bä ityren refp. S3uc^anbfan*
gen gefällig erneuern ju wollen, ba tynen fonfr bte gortfc&ung nic|>t jugef^ieft
unb roenigjren6 ein Aufenthalt btö junt einsang ber fpäter üerf^riebenen ©rem»
plare fcerbeigef%t wirb. Wobttt Briefe.
t3T ötnjclnc Kammern b. 9u 3tfd^r. f. SWuf. werben ju li 9*ar. beregnet.
t)ru<f oen %t. «uef in an it.
Tt e u
iitfätkft f#r
£BtiaitttoottUä)cv SRetacteut:
Stönj SBrenbrL
©icbfnunrjmarijigjlfr 33anb.
.*? 50.
SS e 1 1 f 9 e x:
Stöbert gr«fe in £ei>jig*
3>en 20. ©etetnbet 18«.
fBen btefcr 3etffdj- <rF4«Iii«i laeitytjitliity
2 Utamnurti von 1 oux I 1 /* Sogen-
SJreiG *t* *Qanbt4 ton 52 tönt. 2 Vi £()lr. Abonnement ticluiien all« fßcjtämtcr, 33ue$*
3nfcrticii^L}(bü^rcn btl *Jjciitje ilt 2 Dlgr. ;■ SKufth unb ,f unfl^anblun^n an.
SIuö »crlin.
8lm 1 5. SRdu. toera nftaf ir teil V\t £$♦ 8 8 f <$ f; o r n unb
©ebt.©tablfnee$t cbrnfadd ju G^rrn SKeiibrfefDfjiffl
rin« <5rtu = £rios Soiree, unb brachten haxin jur Äiifs
fiitjritrig: 5lbagio auö fruit grcjjen © = ©urXric von
&eetl?0tmi (bicfr @iu(ritmig luar nirfji fo iiiotiutrt,
aU jene oben rtiüäljnte ber Ä. Äajjcüe), gtofe Sonate
für ^inno unb (Ee Ho , jroei Sieber üfmc SiJcrtf unb
ß^äJlcü %xlv ton SWenbeläfofyu, ©ir ^hiapilmtiig
n>ar bnre^iörg vov^it^firfj.
Kadj bru ^i^enaden cmc ^ Sußftsiett Itc6 ftc§
am löten (tu JDytriifyaitff ein junger Xcnorift auf
SBicn : l\ 3t a in er tyonn. ©eine Sttiitinc i|l in ben
fy&djfteu Stjotben ( k, T, T) fräftig uiib inirffain, tu
in äPZiürtlajc aber fa)it>ac^ uiib turnne^ (äffigt, fein
Vortrag manierirt.
©ie ©ingsflf abernte eröffnete am !7tm ijjrenSipfluö
toon Oratorien i9lnffu(?ntngen mit beni Sofrplj üou
^ anbei, ein SBerf (im Snfyxt i746 gefaVirbnt, in
bem an$ „^fubaö SMaeeabauö" tettenbet njurbe), bad
loir njofjf ju fe ™ frt^iuä^frfnbcä^rotrnajjnflcrö ^Un
tnüfien. Sä eutljati öiefcä ¥Luä gezeichnete in brn <£[j8=
ffH # ime in fiit}ffttflt Strien, bedj frtylt ibiu (£oueeii;
Urning. OTan (jat barum audj fon?Dl?( bei bei |rgt^
gen, atfl bei brt aflcn ^iefifl^n V]tffu(;TUii3 (cinr nuö;
martige tfl mir mdjt bcfflimt) biffeä DratoriumÖ tm
3a^re 1856 eon brn 80 Mi'unntf-™, nnä brnfn tö
fccflr^t, grgfn 20 meggdfiffm, — ffite am bt'fttiiutitr^n
ouög^tägte ^Jattit btä ©imcün, In unicx anban
im jtt>fitfn HHIe bie jiuri fronen $(rirn: „fd HtigH,
Vftjiveiflung" (©^9KoÜ) mit: „8^, tcr ^isKtmoiib"
((S^icü) ^flt, fang £r. qjfifift mit trefflicher Inf*
fnfTnng^ rfcen fo $r. ä?ottic^er bic Heinere bcÖ
fßbnnie tnib grau t». SdgmnKii fcic M S3enjaitiin.
graut, if n e v a r i fang y.vnx rcrf?t j"rf;L*n, tL'd; bean-
fprurfjtc bie Partie bcö 3ofc^ öfter eine entfdjiebeuere^
fräfliijfT* 3l«ffatTuiig. ®^ SBcfeJwng ber Heinerm
9toflen (id^ mvA^nc SDtftb. ©ur^^artt noc^ e^rtnb)
befriedigte im iSanjen fo jtauli$.
3"i Srirt beö Kamen^tiige* brr jtSntgrtt ivitrbe
am i9teu im Dpeni(>rtiife Äurfen*ö „^rätenbent"
aufgeführt. Selber fann irf) 3t l,ru »*$* f f H Wh^iiis
lic^eö über bieTc D^er berieten. Sie fett romüHtifdj*
fotnifc^ fein y ttnb enthalt nie^tö ÜRoniaiittfc^eä itnb
blutiornig »on guter Äouiif. ©er <£toff ber ©if^s
tnng ijl eine betauute ^Incfbote: Saeob^ ber ^3 ras
teubent, entgeht bei feiner Ueberfatytt nart) ßngtanb
biirr^ ?ßfrfDnen = S)mye^eJnug feineu S^d^rnt, luofcet
bie uen^icbenjtcu ^J'iibivititcit betljriliijt ftjib: ein tau-
ber ^ßofhueiflrc, ein @eat, ein Xruitfenbfl(b # ein SDo;
rermj fciefe lvetben uadjeinauber tcrgcfiKjrt, otme
baß nmii eine SKottuveubigfeit bafilr einfielt. W\d)t%
greift mein n über, bie ganje ©rgebent)eit wirb nur er*
jdtü y flalt feaft fie gefe^e^en feilte. SBie fnmt eine
folf^e ©ia^tung intereffiren , wenn fif uoe^ obeuein
btttd§ fcie iblnfif in bie Sauge gebcfynt mirb? Äncfeit
mit feiner jil grogeu Hinneigung jur Sicbforiu uub
beten fentimeutale SSeubnngen, tJcrmodJte ba am lues
nigften ju Ijelfen. "JHif bem Setbe ber öiebfonu ift
ja iiberbcm fafl s Mc3 cetbrau^t, wir ffintini und alfo
298
nidjt Wimbern, baß im „^ratenbenten" un8 Sllle«
fc$on befannt toorfommt. Äücfen uernadjläftfgte um
ter txnx öerbicnfUidjen 83efheben, immer melobifc$ 31t
fetyreiben, aße weiteren 8lnforberungen, bie wir an eine
bramatifdje äflufjf madjen. ©ein ©rieftet greift
t>or allen ®ingcu t?icl ju wenig in bie Situationen
ein. — Srofc mclcr aufprccfyenber lieber ttnb trog
einer t?crtrcfflicl;cn «uffityrung (wir erwähnen in rityms
lieber Söcifc bie §auptbarfhUer: grl. Sucjef, bie
#$. äKantiuö, Ärauö, Äraufe, 3fctycfd)e, giftet)
tonnte ba8 2Ber! nur einen geringen (Erfolg erjielen.
6. 6.
(v>eu>ünfd)te <SrFIärtittg
tn betreff eine« C5crrefvcnbcng*9lTtiffI* »on Äoln in biefen
»l&ttcra (53b. XXVI. Kr. 2).
Molto: „Tu Tas voulu".
George Dandin.
©ern würbe iä) in einer mi$ felbfi betreffenben
Angelegenheit auf eine öffentliche SDlittyetfang fcerjicfc
ten, inbem idj baburdj auf8 SKeue genötigt Sin, 3* 5
manben jum jweiten äfiale, unb jwar in einem gros
ßeren Äreife eine 3uie$twetfung ju geben, naetybem
i$m eine folc^c wegen 9tbleugncn8 ber Slutorföaft
eine« ®d?mäljarttfelö in ber SBienei aUgem. SRuftfs
3eitung bereits im engeren Äreife in gebü^renber
SBeife ju 3$eit geworben war. Qlufgeforbert &on bem
ßorrefponbent für Äoln in 9lt. 40 biefer 3ritfänft/
fo wie toon ber SRebaetion berfelben, ttyeile idj jur
©teuer ber SSaljrtyeit folgenbeS (Sreigniß mit.
S3et ®elegen(;eit ber Inauguration *** 33cettyos
»emSenfmatö in Sonn ftattete idj £rn. fiifjt, weis
<$er $ier bei (Scf unb Sefcbre feine 2öef;nung genont;
men, meinen ©egenbefuc§ ab. SBctyrenb beffelben ges
wahrte ic^ einen jungen äKann, welker #rn. Sifjt
mehrere ©riefe jur Unterfärift »ortegte. ©iefer war,
toie xä) fpatcr in ßrfafyrung braute, ein gewiffer
.goac^im SH äff, ber aU ©ecretair unb Charge d'af-
faires in ©ienflen beä £rn. Sifjt flanb. ©a er SKoten
iefonberö fetycn förieb, fo beforgte er jugleic$ bie
gteinfdjrift ber gompoftticnen Sifjt'ö. 9luc$ bemerfte
ic$ ityn in ben SBorproben jum »eetfyoüensgeftc, welche
fyer abgehalten würben, mit bem ©erteilen unb SDrb;
neu ber Stimmen bcfd)äftigt. 6r felbfi nannte fidj
ftetö einen ©djüler Sifjt'S. 9tadjbem §r. Sifjt bie i)ie-~
jtge ©egenb rcrlaffen tyatte, würbe ^oac^im SRaff in
ber Spianoforte s Sabril ber Ferren ü& unb fiefebre
$ixnx Sinfpielen ber neuen 3nfhiimente engagirt. Sei
biefer 83e|^äftigung mögen wofyl jene langweiligen
9tt)apfobien :e. jufammengefioppelt worben fein, welche
gebüjjrenb in biefer 3eitfd)rift abgeurteilt worben
finb. $r. 31., ben i$ öfter an öffentlichen Drten
fa^, flickte unter allerlei Süorwanb ftc^ mir ju nähern
mit einer fo großen 3ubringli$feit, ba§ id^ mic^ fei=
ner Unterhaltung (aum entjie^cn fonnte, o^ne auffal?
tenb unartig ju werben. äWt wichtiger ©iiene feilte
er mir benn axxfy cineä Sagcö mit, t>a% er uon SWes
c^etti in äöien beauftragt worben fei, für bie SBiener
allg. 9)Jufttjtg. bie ©erie^te über Äöln ju liefern, er
jebodj biefen Auftrag abgelehnt unb ityx einem gewif»
fen 81....*) übergeben l^abe, welcher, in bebrangten
93erf;ältniffen fte^ bepnbenb, biefen ©rwerb wiHfonu
men finben werbe, »iluf meine »emerfung, baß 51.
burc^auö fein muftfalifdjeö Urteil f)ahe, ba tym jebe
niuftfalifc^e, fo wie fonfHge baju erforberlie^e S3ils
bung abgebe, erwibertc $r. 9t. fe^r naiü, ba§ er bie
Referate toor ber 5lbfenbung burc^fe^en unb feine 9lns
ftc^ten benfelben beifügen werbe. 5lm löten Sept. 1846
erfc^ien ber erfle ßorrefponben^ 8lrtifel über Äöln in
ber Sßiener aüg. aWuftfjeitung mit ber Unterfe$rtft
KaX6q>iXoq, welcher ©djmäfyungen unb Unwahrheiten
mancher 2lrt über l;ieftge Äünfiler unb axxd) übet
miefy, fo wie über meine In'erfelbfl gehaltenen 83ors
trage über bie ©efc§ic§te ber ajlufif unb über bie
Dper braute unb auf eine unlautere 2lrt befpradj.
91U ic^ furje 3cit nac^ örfc^einen biefeö 5lrtifel8 mit
$rn.9i. gufammentraf, bemerfte ic^ i^m, baß ic§ ben
©eric^t in ber SBiener aüg. äKuftfjtg. gelefen, unb
fragte tyn gcrabeju, ob er toon i^m fei, mit bem 3u*
fage, baß ja Weber er, nod) $ert 21. in meinen
83orlefungen gewefen fei, unb idj eö al8 (ine bübifc^e
^anblungöweife erffare, über etwaS ju referiren, toa$
man gar nic$t gehört fyabt. Sr tjerftc^erte mir ba*
gegen, baß er ben 83eridjt nic^t gefc^rieben, axxä) nic^t
burctygefefyen i)aie, beuor er abgefc^irft worben fei,
unb pflichtete mir barin gang bei, baß eine folc$e
SBeife eine unrec^tltc^e fei, babei tapfer auf 91. fe^irns
pfenb. 9tac^ biefem 93orfaöe erflarte ^>r. 81. »or -&cu:
gen in ber 9Hufif(;anblung beö #rn. ä3- S3reuer, baß
er nid)t ber 83erfaffer jener (Sorrefponbeng fei, fonbem
$r. 91., ftdt) babei befc^werenb, baß berfelbe auf eine
fy'nterlifKgc SBeife i^n fogar um biefeö SJerbjenjl ges
bracht. 9118 mir biefe 9lu8fagc mitgeteilt würbe,
forberte iety $rn.9t. in einem an iljn gerichteten ©riefe
auf, fldj ald Tlaxxn üon (S^re mir gegenüber }u ets
flaren, ob er jenen ßorrefponbenjsSIrtifel »erfaßt, unb
# ) fRüdfic^tfn ber Humanität erforbetn tS, ben JWamen
bc« ^tn. 9. niAt ganj ju nennen, bo4 ifl er bei ber $tt*
baction b. 3- in (Srfaljrung jh btingen.
299
in birfrm gafle btt Berichtigung in ber SBiener aUg.
SWuftfjtg. ju machen, ba§ et über Vorträge geurs
ttyeilt, benen er gar ni$t beigewohnt. äflein ©djreis
ben blieb unbeantwortet. 92un far) i^ mi<$ genös
tyigt, biefe Angelegenheit auf folgenbe 5lrt ju orbs
nen. $d) erfuc^te bie Ferren öern$. öreuer unb
^tyitipp Sucaä, erfrerer 3"fy a bfr ^ tx befannten Stfus
fttyanbfung, festerer Äaufmann, gur 3«t basier, midr)
alä 3f«gfn 1>ri 83efuc§ä, welken idt) #rn. 9t. perf&ns
Ttd^ afcflatten wollte, ju Segleiten. 3c^ lie§#rn.9t,
welcher mit (Sinfpielen neuer 3nfl"i»"fnte eben in ber
(Dfpcin ber Ferren ßtf unb &efebre befdjaftigt war,
erfudpen, ft<$ in ba8 Somptoir ju bemühen, wo er
naefy längerem 3dgern 7 wot)l nichts (Srfrculidjeä aty=
nenb, erföien. 2Baä er nun von mir öernat)m in
(Segenwart beä ßomptoirperfonalä unb ber anwefens
ben Stufen, ju benen auä) #r. 21. geborte, will ic$
$u feiner ©c^anbe nic$t gan$ t)ier mitteilen. 92ur
bie wenigen Söorte auf feine (beö $rn. 9l/d) »es
merfung, „bafj man nietyt nött)ig t)abe etwad ju t)ören,
um barüber ju urteilen", würben meinerfeitä bamit
beantwortet, baß i<$ it)n, £rn. 9t., ber fotc$e$ er»
Hart, für einen „unreblid^en, gewiffentofen 2Bic$t"
bejeic$ne.
•Daß £auä ®rf unb fiefebre entlieg nadt) obu
gern SJorfall foglei<$ #m. 81- äu3 feinen ©ienflen.
9lo<§ ausführlicheres unb Anbete« fSnnte i$ mit*
teilen, jebodj m8ge biefeS tyinreidjen.
SBir Unterzeichneten erflaren hiermit, 3rog*n ber
S3ert)anblung gewefen ju fein jwifdjen ^rn.äWufifs
bireetor gerb. 9tar;leä unb §rn. Soa^im 9taff im
Socate ber Ferren @cf unb fiefebre. #r. $R fl ff bes
fannte, nietyt 3«^ter ber SBorlefungen be8 §errn
SWuftfbir. 9tat)leS gewefen ju fein unb bennoe^ bars
über berietet git t)aben. $r.9taff, fein unrebfic^eö
©erfahren wot)l einfet)enb, naljm bie eben fo ernfte
a!8 berbe 3ured)tweifung be$ £m. SThijtfbir. 9tat>
Ted bekamt unb jerfnirfdjt entgegen.
ÄBtn, b. 4ten©ce. 1847. gej. »ernt)arb ©reuer.
SWütjtljcim an ber 9tur)r,
b. 5ten ©ee. 1847. gej. ^ilipp 8uca«.
3ur3ctt 0619er iBcrljanblun g in&bln.
SBünfdjenÖWertt) würbe eS mir fein, wenn bie
I8blidje Stebaetion ber SBiener allgemeinen Sftuftfjeis
tung, ber gewig baran gelegen fein wirb, ba§ bie
SBat)rt)eit überall ju Sage gefördert wirb, wo fie uns
tergraben, obige SWittfyeifung ifyren Spalten ganj eins
verleiben wollte. (SS würbe baburc^ oon ben Sefern
berfetben ein anbereä Urteil (tc^ bilben über fo toiete
evrenwert^e Scanner unb ÄünfUer Ailnd, atd fol^eÄ
burd^ i^ren früheren &OTttfoo\\bcnten (KaXoipikogm),
$rn. SoÄC^im 9iaff, auögefpro^eu worben.
Äßln, im ©eeember 1847. gerbinanb 9la^le«,
äRufiMDirector.
Äieittc 3^tung«
SWan fdjveibt nne an^ flottetbam:
5lm loten 9^ot>. tturte bur^ bie Äbt^etlnng '« @ rasen*
bage \>cn brm f ,9liebed5nbi|^en ißrrein §nr Sbeförberung ber
Sonfnnfl" ölta«, Dratoüum »on g. SKenbeUfo^n^
©art^olb^, an6gefüf}tt.
3« )fber 3elt »ürbc bie 3ludfü&mng eine* folgen ®erf«,
bie €$övfung eine« folgen and) tyier gn ?anbe fo 1)od) Der«
ehrten SWeifierÄ tiefen (Sinbrucf gemadjt !)aben; bo^ ie(t ge<
feilten fic^ iu ben erhabenen 23etra$tuugen, babur^ ange*
regt, bie Qefü^le nbermi^tiger H^eilna^me unb 58ctt)nnbe-
rnng, bnrdj Trauer gcfleigert, — ni$t gemägigt. —
JDie Slu*fü^rung be« (5lia6 in blefem »ugenblicfe, bie*
fe« er^ebenben (Siebet«, biefer genialen Datftellung wahren
©otte«bienfte«, be« tiefen Verfalle unb ber «Roheit Ijienie«
ben, ber (Srbartnnng unb ©cligfeit ienfeit«, — biefe
Kudfü^rung — »ätjrenb im na^batüc^cn 3)rutfdjlanb bie ix*
bif^en Ucberrejie bed (Srjeuger* ber ©rbe* unb ^immel«»ie*
bertönenben SWufif jur ewigen 9iu^e begattet würben — Fonn*
ten ni$t ermangeln, ein ungewö^nli^e« ©emif(^ von Qm*
)>finbnngen ^ervorjubringen. IDa« ^eulicfje Äunftwerf gli^
einer ©timme oon Senfei«, — xoit G^ateaubrianb u>((l, baf
man bereinfl feine SDenffd&rlften »er(ic^en folle. JDie Trauer,
toeldje bie ja^ltei^e n 3u^örer erfüllte bei bem ©ebanfen, baf
man ä§nlt<$c (Schöpfungen beffelben großen SReißerd nid^t
mebr erwarten fann, bie oanfbare Erinnerung an beffen tonn«
berbare eeipungen, bie Ueberiengung, tag biefe für immer
ben 9la$fommtn geftdjert ftnb, bie innigeren (Smpfinbnngen
unb ber »erebeite ©efe^maef, i&nen entfproffen, — biefe« alle«
bnrdjbrang abwec^felnb bie ^erjen fo vieler, fprade) lauter and
aUer ©liefe, aU ba« dugerli^e Xtauerjeic^cn, welche« bie
bei ber 9iu6fül)rung von 3Wenbel«fot>n'* ^a^laf X^&tigen
trugen; benn — ber geier angemeffen, eigener (Eingebung fol*
genb — erfd)ienen bie Sängerinnen im Uraucrgeioanbe.
Sie 9lu«füljrung ift ju ben fe$r gelungenen ju rennen. —
SagcSgefäicfcte*
Stcuc SDpettt. 3)ie fomif^e Oper ^ÜRartba" von gflo«
toto unb 2B. griebri^, fd^reiben bie 3a$re«jeiten, ^atte am
25ßen Dlov. M ber erflen iöorfleriung einen beifpiello* glüd?
iie^en, aber aud^ eben fo geredet verbleuten Qrfolg. S)a*
$ublifum 9Bien« im faifetlid^rn S&eater nid^ft bem J^Ärnt^
nert^or ifl ein firenge« unb fe^r mufif: intelligente«; eö »ouroe
300
von bem intcreffanten Libretto unb ber geiflreid^cn eleganten
SRuflf fo feljr cntljufia«mirt, ba§ e« ben (Somponiften glotow
nfefjt weniger al« 26 SWal hervorrief; vorlaufig erinnert man
9ä} in 2Dicn nidjt, Je einen folgen succ£s - monstre erlebt ju
$abei»
Ätt^jei^nungen, ©efötberungen. Der ©ontrabafpft
Suguft SRäftet in Darmftabt ift jum $ofconccrtmeifrer ba'
felbft ernannt trorben
SScrmiföte**
Dem SBieitet tnuflfaltf^eti Ctolen entnehmen wir:
(56 nähern fie$ Die Vorbereitungen gum SWufiffefte. Diefe
€aifon bürfte an Novitäten fer>r reichhaltig werben. 3ueifi
alfo „(Elia«" (neu), „aflaritana", £)pcr von 9Ballaee (neu),
„SRarttya" von 8'otom (neu; * e * ßompenift veilicß un«
fctylennigfi, ba tljn bic Kad)rid)t Vom $obe feine* iBatir« im
rücfrief, fehlte aber balb wlebei), ,,bcr Spratcnbcnt" von
äüefcn (neu), eine Cper von 93alfe (neu), „Slntiflonc" von
2Renbcl«fol)n (neu), SWufif ju „©rruenfee" von SWi^etbcer,
poetif$ eingeführt von Sranfl (neu), unb mehrere äf;nlid)r
(Sntrcprifen. Sfjalbcrg war fyier auf 93efud) bei feinem $tes
ter. 33on $ianijicn fünbtgen (Sonccrte an: £ete«co, Drety<
fdjocf, Sillmei« unb eine €d)aar ffiiener 3ünglinge mit unb
ofyne 33urt, lung* unb furjbarlig. Unb bod) intereffiren nodj
foletye Scutdjen \ er unb ba, b. I;. nad) *Wot^fn, bie fie felber
fcfcnibcn unb in bie 3cttumjen beförbrrn. Da tjcißt e«: £err
9ß. 9t. fyat einen berrlidjcn Üttarfdj ju vier (Slavicren compo*
nitt — eine Kadjifdjt, tcl: wenn ba« 33rob größer gewerben,
— $r. SR. 90. ifl von feiner SHeife jurüefgefebrt — \tit wenn
Semanb Dtotig genommen Ijälte, baß er weggereifet, — ber
geniale 3» 3- tyat ein (Scnccrt componitt, u. f. w. — SdjieU
ben biefe tcfd)vibcncn $crrdjen, bavon givei Dufc-nb jufam«
men r. d)t einen äunfUcr an«mi((cn, nidjt cigcnfyinHg biefe
9ioti$djcn, fo werben fie babei ajfiftirt von einer (Gattung von
Irtcrarifdj.n SBlattUiufcn „ genannt 9U-tijlem. Der eine von
ifcnen will feine verlorene Gr)rc, bic er eigentlich nie tefeffen,
fearuid) wieber gen innen, baß er soiröes musicales bei fid^
veranftciitct, bie er am anberen Sage mit großem fcobe in ben
SBlättcrn auSpuf^n*, unb in welchen, o (Sdjanbc, manche
SJfrftfer, j i jtünfiler mitnirfen. Die anbereit. literarifcfje unb
geifhge Nullen, umfliegen jcbe 91etabili;ät wie bic iföücfc ba«
Siebt, bran.-.en ftd) Jrcmben auf (baljev man fie and} Sremben?
fu^rcr rinnf), erijafdjen von iuneii ein ?llbumblatt, mit bem
fie fid) biüften, befommen jmveücn eine BNilclnlabung ju ei-
nem Diner in einem notabili:ät«füefctigin «&aufe, unö vciban*
Fen aflc biefc febeinbaren 9lu#jeic^nungen ber 8c^rräc^c man*
d)cr 53ebeuten(;citen, welche gern ein 33ül(erin iijier Xage«*
^anblung in ben blättern lefrn. €o »jr ^t von felc^;n
fliegen umgeben, dito »Ifietyerbcer , furj alle bebcutenben 5In^
fömmlinge. — SBaUacc ift mit feiner ©c^rocRer, einer bebeu--
tenben Sängerin, gnrnefgefe^rt, na$bem er (e^t englif^) von
^ier abgereift, Mo« um fie abgufcofen, ba(;er faum einen Xag
in Qnglanb fic^ auffielt. — SWaffct ift anc^ f^on tn $ari«.
— 3Rortier be gontaine war einige 3*it wegen Sd^ntben
nid)t ju fpreeften.
Da« ©teibnet Xa$tWatt f^reibt: Ibit Segfinftigun*
gen ber «&öfe biingen ber mufifalif^en äunft Wacbtbeite bnrdj
bie ©erüdfic^tigungen unb Uebergnffe ^o^eitlic^er unb ge*
fe^maiflofer Liebhabereien. Die mufifaiifc^en Commis voyagears,
bie JBiriuofen unb (Ednger, weldje ta« äugerlic^ getlige bem
äußeren ©inn batbrtngen, pnben an ben §o\tti no<^ fpmpa*
t(;ievoUen Slbfafc; bie f^affenben ©eiftcr werben manchmal
überfer)en. 9Iur berühmte unb vom allgemeinen Ruf ge*
tragene Kamen frdlt man gern in ben Statten ber ®nabe.
Unb jene 5tunfhid)tung wirb babei mit natürlicher Vorliebe
bet)anbrlt, welche bem alten ©elf! ber ^etrfcfcaft fld^ bienenb
anfdjlitßt, unb bie fe^etbenben begriffe ber Jßergangen^eU
noc^ gu erhalten unb wieber gu beleben fndjt.
Söeildufigcd. ^>it neuli^, am (Sc^luffe be« Referat«
übrr 21. ©utmann'« muf. Unterhaltung, einigen (Jonferva*
topften anempfohlene ^efc^eibenl)cit ^abcu f?4 in ifyter 48uen
Kummer bie ,,@ignale" ju ^erjen genommen. Diefelben
fprefyn fic^ barauf tcüglic^ ba^in au«, bag fie nic^t glan^
ben, baß bie Süeicl)eirenl)cit bei bitfer @eleijcnl;ett verlebt
werben fei; fie erfennen vielmehr in bem Umftanb, baß fidj
jene ßonfirvakTi'lcn in bie Kät)e be« €pieler« „pfacirten",
nur bm ^öcroei« einor für biefen r)öd)ji fc^meic^eiljaften 9luf?
nurffamfeits fie pnben ferner ba« Verlangen feltfam, baß fie^
bic <5enfervaforiftin, ,.weii fie von ber S^ufif mel;r verfte&en
al« marc^e anbei e 3ut)örer, in bie SBinfcl verf riedjen feilen,
wenn fie bie SJorberplafce unbefeft finben'j fie laffen fi(J
verleiten, eine Slnfpielung auf ben 3opf ju machen; enblidj,
nuinen fie, baß ber, welcher ,,fid) in eine fo fälble Klavier*
fi:ii6e beliebt ', unter allen ü>crf>altniffcn fcl^r befd^eiben fef.
— SDcnn bie „Signale" hiermit jene (Jonfeivatorifien von
bem ibnen gemachten 33ornuvf ber Unbefe^eibenbeit gerettet
ju I;abcn glaub; n, fie^ fiü^enb auf bie im (Soncertfaal gel*
tenbe „ftreibeit unb ©leie^beit'', fo bleibe t^non btefer ©laube
unbenommen: jcbec^ feien fie aufmerffam gemalt auf bie in
gebilbeten Greifen Pcl« beobachtete ®ittt, bngufolge
Junge ^erfonen au« e igt nein Antriebe unb oljnc frembe
äkranlalfung gern ?lclteren ben Sortiftt laffen, fo xoit glcid^*
ieitig barauf ^ingewiefen, baß man nur bann, wenn man ba«
Sücfen feiger ©itie nieftt ju erfaffen vermag, eine iBerletung
gegen b.ejelbe in Sc^tiJ ju nehmen, ober gar altf ..fc^meic^el*
Italic Sluimeiffamfeit" felbftfdj ncidjlerlidj }u befc^önigen im
©tanbe ift. (St)e alfo bie „©tgnale" von 3opf u. ber^L
fpiedjen fönnen, mögen fie juvor einfel;en lernen, baß bie 3Je«
fd^ci^enl)cU in ber Sfyat ,,einc fd^öne Sugeno" ift, unb Pcft
bann leib fein laffen, ba« waljre SBefen biefer Xugenb nic^t
frül;er erfannt ju ^aben. —
Drucf ©ob }r. ä Cef mann.
XI e vi e
«itf$rift ffir
Stattü 25renbe(*
Jfci? 51.
SO er te gtt i
Stöbert Briefe in £etpjig*
3>m 23. Secembrr 1847.
$on ttefer 3nt(4- erfdjetneit tt>öt$entlirf>
2 Hummern von l cm l ] /t ©Gfltn-
SlbuBBement nehmen aU* ^ofiämtf r, 93uö)* r
aHujif* unb Jhinftlviicliwgtu an.
i Ti^if— - ----- n nr i " r i ^^»=r- - j , , ,i
mm
liebet mufffaHfcbe SKecenftotten*
tton 3uliu* öfljäffer.
(@4lnf toott)
@ie wellru mir ein S$lufjtoott geflattert, i)r.
SRcbaeteui, unb folgen babei grtoi§ bei «Stimme ber
SStfligteiL %uö einem Angreifer Mn td? fefct batb
ein angegriffener , unb jiemlitr) perfentidj Eingegriffen
ner geroerbrn, ot>ne bafj fltt) ^emanb gefunbrn, ber
meine SJeittyetbigung fiatt meiner übernommen ^atte :
idj mujj alfo reben, unb baä um fo meljr, alö bie
jtreitigen fünfte burdj bie ©egner me^r öerbunfett,
hinter eine SOTenge £)f (aufragen gerüdt , alä ftyarf
unb rntf Rieben r/eroorgefteüt finb. »Auf baä Regiere
taiin cä aber allein anfßmmm, ba — tuafi in) ju;
itacr}(i anäfpredjen miß — eine ^Bereinigung unmig*
lict) fdjeint, bem fßublitum atfc nur nodj bie Sßat/f
jtüifc^en beiben ^Jarteieu mcglic^fi $u erlridjtetn ifL
giertet mujj ict) e3 banfenb a«f rfe uneu , la% ^tjr
neuerer 9luffag (9fr. 45) jur gorbetung ber liefert»
fläjtlidjfeit ein ©ebeutenbrä beigetragen unb miet) fös
mit ber äM^e überhoben fc;at, über unfrre ©ifferenjen
etKaä ^ä^creö fejtjufiettem #ug(eidj erflärr in) nbet=
etnftünmenb mit ^\nt\x bie btingeube Mcrfjjuenbigrat,
kiefen in feinen wetteren ^Sbafen (ebenfalls uitfrsi^t*
taten €tteit ju beenbigeu* —
@ä fttflitt eine Sageöfritif — ifl fte gut übet
fdjleef/t, tft bie.Slrt, h)ie fie geübt wirb, i^en nftj^s
(len unb entfernteren 3iue<f>n entfpte^eub? Sieben
iffre etmaigeu SRängrf ^ou^tfäe^Yi^ in ber bid^er üou
i^r befolgten äHet^obe? Sft fö benffcat, biefe äMe=
t^obe bmc^ eine anbere ju erfe|en? Unb tarn. oe=
fonberö ein adgemeineö Staifcmiciiicnt über bie eine
unb anbete Se^flnbfungiart öcn einigem Sluger^ einU
get Sßebrutung fein, tann bie ^^eoiie barauf Um
fpntdj inaa^en, bei *ptariä ^etfen ^n motten? Sterin
bürften bie Streit^unfte ^ertjcrge^oben fein — meint
%btt Karten auf biefe Brägen ^afce ic§ abgegeben ntib
hin babri ju bem Stefultate gefoinmcn : recenfirt
ni(t)t mc^r, fenbern referirt: fe^en Kit nun, Kie
bie ©egner, bie ,&$, Dr. Äriiger nnb ©orffet, bie
©ac|e — biefe fallt fyter mit \mai Sragen jufammen
— gefotbert r/obeit.
Jpr. Dr. Äriiger (^r. 29) giebt ^u, „bog es ganj
abf^euli^ viel fa^te^te Ätitif giebt" unb Kiinfc^t eint
©efferung biefe# 3wfta«brö — glaubt aber nid&t, ba§
mit „^Jrincipien", mit „{Regeln" jh l)c(fen fei : er
greift meinen SSeifuctj ftlfe ptfitcipftU an* ®t
$alt bie Äritit für eine „©euialitat"/ alfü ein Sing,
bflö ftc^ nur felbft r)elfrn fanu, oertangt bajn of}ne
tief äBcrte Sftrtttt^Ccit nnb SBiffen, Üiebe unb Söa^r=
^eit, unb Jjält cä tamit y gute unb efyrtidje Äritifen,
am liebfren fe^üne begciflerte ©ic^twngen ju fä;affen 4
©ie für rnie^ barauö gejogeue äWoral ifl eonfequent
bie, ba§ i* beffer get^an t fetbfl muflergüttige Äriti=
tm, a\ü über bie Äritif ju fc^ reiben, (Sine nähere
Segrüufcuug tiefer ^tnfte^t t)at §r. Äv. nie^t gegeben,
auc§ bieö ganj confeqitent : ei ^atte it?a^rfc^einti(§
babei auf „3ßrinet>ien" ueurriren muffen* 8r ifl fi^
fetbfl treu geblieben unb fyat eine Snoiberung gefc^af=
fen and Genialität, niebtiie S3ariationen über ba§
302
%f)tma „SKifjfccrfieljcn" gcfc^riebrn, bie meinen gans
jen JBeifall fyaben unb bie iljren fünftlerifdfyen
3n?edf, mt<$ lac§crli($ ju machen, erfüllen mögen, bie
aber bie gragc natürli<$ liegen laffen, wie fie liegt,
©ein gelbgcfärci ijl nun einmal Siebe (!) unb SBafyr;
^cit, unb er Beruhigt ftdj batet, wie ein fentimcntaleä
3Wab<$cn bei ©laute, Siebe, Hoffnung, unb gewiffe
*ßolitifer bei bem SSortc gretycit — toiel ober wenig,
je nadj bem, n?aö man ftcr) babei benft — unb ba$
r;at 4? r - Ar. genialer SBeifc für ftc§ behalten — bie
©cnieä ftnb immer (Sgoiftcn gewefen!
©amit ftnb wir eigentlid; fdjon fertig: man
wäfyle! — 3ty ftnbc btefe ©crutn'gung bei ein paar
fefyr abfhacten Gegriffen, ba wo eö ftcfy um ein gans
geö Selb geifliger ^Jrobuctionen fyanbclt, fcr)r wcfyU
feil unb fann ben ©lauben nic^t unterbrücfcn, baß
unfer ^ß^unbert einem folgen ©cgenfianbe gegen=
über no$ ettvaü me\)x aufjuwenbrn r)at: ben 93or;
Wurf ber ©dfjufyljrafe fann icfy ^rn. Ar. tycx nityt
gurütfgeben — benn über jebe Sefriebigung bei fcl=
<$en (Stichwörtern ifi jur Seit felbfi jebe ©cfyule \)im
auä — ben ber Strafe ergebe idj aber mit ruhigem
©ewiffen. SBitt £r. Ar. in tiefe leeren gct)aalen noc$
golbne öruc^te hineinlegen, fo wollen wir ftc gern
mit in ben Aauf nehmen: vorläufig wiffen wir aber
ni<§t, toa% wir bamit anfangen fotlen. ©enn —
Siebe unb %Sat)Xx)e\t — Sleblic^feit unb göifien —
gebort baä nietyt ju jebem geizigen JBerufe, erfcfyöpfen
pc liiert am @nbe gar jebe« geiflig bewegte Seben:
fann ber S^eolog, ber Sefyrcr, ber Staatsmann metyr
t^un, alä banadj flreben? SJcrftefyen ft<$ biefe Rate;
gorien ntct)t wirflidj für jeben Slnftanbigcn fcon felbft,
flnb ftc ]iict)t ein ©emeingut ber 9Wenfd$ett? Unbe--
benflier), aber eben, weil fte auf alle« SWoglidjc pafs
fen, eben wegen ifyrer Unbeftimmttycit unb garbloftg;
feit machen fte noc$ 9?iemanb jum muftfatifdfjen Aris
tifer, unb %cbtx, ber über eine abftracte 5lnfcfyauung
fyinauöjircbt, wirb fragen: wclcfycä SBiffcn ifi bem
Äritif er netljtg, weldje ©efafjrcn brofyen ber Siebs
ltdftfcit eineS heutigen Sleccnfentcn? wirb eä Sticmanb
»erargen, ber eine Söfung biefer gragc fcerfudfyt, votil
itmt jene Söorte barauf feine Antwort geben.
%d) jweipe nic^t im minbefien, baß £r. Ar. in
feiner ganjen Saufbatm jenen Seitftcrnen gefolgt ifi:
füllten fte ifm niebt manchmal im ©tidje gelaffen t)ciz
ben? gßie mir beucht, ifi er bamit boc$ auf erweis
ternbc 2Biberfprücr)e gefommen. 6r fagt: bie Äritif
ifi fo getycinmijfaoll toit bie Schöpfung, tretet i^r mit
feiner ©ritte ju nax)e unb fudt)t nid^t nad^ ^rineipien,
bie i^r ntc^t ftnbet — bcfcfyäftigt eud^ aber bamit,
baä ©e^eimniß ber Sonarten jit ergrfinben! <&pxeel)t
nie^t »on 9Wet^obe ber Äritif, erlaubt aber, ba§ i<$
eu4 «n^ Mt unma§gebli^e äÄet^obe »orlege, in ber
i% ber ©enialitat beö D^r« beijufpringen fu<$e (9lr.
So. 37). 4>anbelt eä ftd; um baö ©e^eimni§ ber
Tonarten, fo ruft §x. ät. : gorf^et! — Rubelt eö
ftc^ um ba« ©e^eimni§ ber Äritif, fo ruft er: gaffet
eu$ in ©ebulb unb bleibt weg mit einren SJiet^oben!
— ^anbelt e* ft<^ um bag ©e^eimni§ be« ^brenö,
fo ruft er: #ier tfl eine äWetfyobe! — SBiberfprü^e,
bie i^ gnrn genial finben wia unb bie ni<$t anber«
ju befeitigen fein bürften, aU wenn $r. Ar. jugeben
wirb, ba^ baö gorfc^cn nad^ bem ®e^eimni§, nad^
ber SNettyobe ber Äritif nid^t etwa« SJer^weifelteö,
5ibflrufeö, fonbern ehen fo nötfyig unb möglid^er SBeife
eben fo erfpriefjlidj werben fann, alg baö nact) aüen
erbcnflid^en ©efyeimniffen ber SQBelt.
©aö gorf^en nadj ber &let\) obe ber Äritif!
#ier fe^e i^ ben ^3unft, worüber no^ (Sinigeö fefls
gufietten fein bürftc. ^eine beiben ©egner felbft fies
^en ^ier ncimlid) in biametralem ©egenfaße. $r. Ar.
will ni^tö üon ^Jrinci^ien, toon Siegeln wiffen, ^r.
©. ifi über baä uon mir geforberte JReferiren unflar,
er t>ermi§t betaiüirte Stegein, bie eS i^m flar matten
fßnnten. äöa« §x.' Ar. ju toiel ftnbet, baö finbet
$)r. ©. ju wenig, unb boc$ f^einen Seibe fonfi ein
$>crj unb eine (Seele ju fein, ©iefeö JRat^fel bürfte
feine Söfung in jenem SBorte: äJtet&obe finben.
Siir ift eö ni^t in ben ©inn gefommen, \va$ $r.
Ar. befürd^tet unb #r. ©. erfe^nt, Siegeln, @d^uls
regeln beö Slecenftrenö aufjufieUen, ein ©d&ema ju
geben, wonach nur luftig weiter ju reeenftren fei —
^r. Ar. wolle mir eine folc^e Slnma§ung nad^weifen
— $rn. ®.'ö gragen finb ber befie ©egenbeweiö ba?
gegen — woljl aber \)abe iä) nac^ einer anberen 9We=
t^obe fiatt ber bisher befolgten gefuct)t. 6S wirb
wo^l genügen, auf biefen ©egenfag aufmerffam ju
mad^en. unb feiner großen grpofttion ju feiner ©es
grünbung bebürfen. $&) frage §xn. Ar. einfach :
glaubt er an eine Äritif oljneäftettyobe? ^r glaubt
an bie ©enialitat alä bad SBefen ber Äritif — glaubt
er, bafj baö ©enie feine 9Jietfyobe x)at1 (So mag fte alö
glücfli^ begabte Statur unmittelbar gegeben in fic^
felbft tragen: e8 l)at aber nod^ feinem ©enie gefc^as
bet, bieö in tym felbft SHu^enbe ftdt> jum öewu§tfein
gebraut ju ^aben, unb unfere größten ©eifler —
man benfe nur an ©filier unb ©otljc — l;aben nie^t
e^er geruht, biö ftc au« jener genialen Unmittelbar
feit herausgetreten unb ftc§ außerfi flar gemalt tyats
ten, wie baö ju erreichen fei, rvaü fte erfirebten: fle
ftnb bei i^ren ^robuettonen äußerfi met^obifd^ ju SBerfe
gegangen, jertrümmerten freiließ bei biefer ©elegen^eit
bie (Sd&ulrcgefn. Seffing unb ©Riegel, fammt allen
tyren Wa^folgent, \)aben fel)r genial fritiftrt, aber
o^ne S^et^obe? bloS, mit Slebli^feit unb SBtffcn,
Siebe unb ©a^eit? Wein mit bem flarfien »es
303
Wußtfetn über ben 3n?ecf ber frittfc^en arbeit, mit
äRet^obe. 93on tynen ge^t aber jener Umfdfwung ber
neueren Äritif au«, in ber ba« Äunpwerf felbp, bte
©arlegung feiner (Sntwicflung au$ pcfy felbp bte
$auptfae$e, bte ©runbtage bleibt, au« Der ba« Urs
t^eil beö Äritifer« p$ toor ben Slugen be« Sefer« ents
witfett. Wlit biefer SWettyobe, bie Pe meinetwegen tfc
rem ©enie oerbanfen mögen, bte aber, toit atte« ©es
male früherer 3*iten, fdjon ©emeingut ber unfrigen
geworben tjl, befeitigten fte ba« atte bürre Stecens
Pon«wefen — fottte e« nun wirflic$ eine ©ünbe lots
ber ben ^eiligen ©eifi ber Äritif fein, auf biefen ityren
©ang in ben übrigen ftunflbran$en tyngewiefen, unb
ben mupfatiföen SReeenfenten eine Srwägung beffels
ben an'ö £er$ gelegt ju tyaben? SBenn.icfy überhaupt
eine« meiner Argumente »on Selang ftnbe, fo ifi e«
e« eben bie (gntroicflung ber Äritif auf ben »erwanbs
ten ©ebieten — eine Segrünbung, öou ber atte ©egs
ner bi«fyer eonfequent abgefefyen fyaben — . ©ie, §r.
SRebacteur, ftnb ber (Sinnige, ber ba« beffere ©treben
unferer Stteraturjeitungen in örage Pellt, unb midj
ju bem Snbe auf bie ^enaifc^e unb Qallifäe öttes
raturjtg. oerweip. ©ie liefern jcboc§ hiermit nur ©e=
lege für meine ©äße, ein warnenbe« unb ein leljrens
beö ß.rempel; benn watyrenb bie crflgenannte 3*g.
(pe liegt befanntlidj in ben legten 3ügen) und geigt,
n?ie atte« Veraltete ein 6nbe mit ©c^reefen nimmt,
^at tk lefctere ifyrc (fjripenj eben nur baburc$ bewahrt,
baß fte tem alten treiben entfagte. S3ci biefer ©es
tegenljett fann id? nietyt uinfyin, auf einen SBorwurf
einjugefyen, welken ©ie mir machen, ©ie fagen
namlidj, idj ^atte bie Staate meine« 3otneö auc$
über bie altere $age«fritif au«gegoffen. ©djon früs
^er matten ©ie mir biefen Söorwurf — id) lehnte
iljn bamal« ab unb werweife bc«fyatb einfach auf ba«,
waö i^ barüber ©b. XXVII. @. 41 gefagt tyabe. «3ms
metfjin mögen bie SRecenfenten im alten ©t^l ju ifyrer
3eit einmal iljre ©eltung gehabt l;aben — idj fyabe
ba« am atterwenigflen befhitten. 3^ fdjrieb im Safyre
(Sintaufenb adjtfyunbert unb fteben unb toierjig unb für
baffelbe, fonute ba^er mit tollem Siebte ton unferen
SRecenfenten eine 33erücfpc$tigung ber fiitifctyen Srs
rungenfdjaften früherer Safoc im ©roßen unb ©ans
jen verlangen unb jebe SRecenpon verwerfen, welche
mtrf) eine foldje Serücfpc^tigung fcermifjen ließ. 5Da§
iij befferen Seflrebungen niemals meine 'ilnerfennung
toerfagen werbe, tterfle^t pc^ üon fetbft; »dj babc mi^
f^on früher barüber auägefprodjen, bjabt auti) nies
mala baran gebaut, bie rü^mlid^e Muönafyne 3i}un
Slättern allein angebei^en ju laffen, fonbern biefe
nur unter anberen namentlich ^erüorge^oben. —
©ie fragen, bie i^ ^ier Pelle, Pub einfach bie:
Vat bie ÄunPfritif feine SWet^obe? unb ba pe uns
preitig eine gewonnen f)at, warum foll aerabe bie
mupfaftfdje Ärittf pd^ ni^t barauf Püfcen fon»
nen, warum foU pe bem 3ufaO ber ©enialität
allein überlaffen fein? Unb — will tdj $rn. Ar.
fyeeiett fragen — bebürfen ßiebe unb SEBa^r^eit ntd^t
ber ©let^obe? ©ie Siebe Witt p<$ betrügen, fann
man aber nic$t mit einigen ©rünben über bad
SBte Preiten, bad pe in i^rer naioen, menf^ens
freunbli^en SBeife nic^t immer jwetfmafjtg wallen
ttnnte ?
SBitt $r. Ar. nun feinerfeit« behaupten: bad
SBefeu aller Äritif fei bie m^Ptfd^e unb nirgenb«
ju erfajfenbe © enialität: alle Äritif unferer 3eü ents
jie^e p^ ber grfenntmg i^rer SMet^obe, fo bejeuge
tc^ il^m gern meine $oc§ad$tung »or feiner Sleblid^s
feit unb *Kufric$ttgfeit, verliere aber fein SBort me^r
mit if)m. SBir werben und bodj nie oerPanbigen, obs
wo^l wir am Snbe atte beibe leiblich beutfc^ reben
fonnen; benn — bieö bemerfe i% §xn Ar. — jtun
SJerPe^en gehört nic^t bloß ein unb biefelbe ©prac^e,
fonbern auc^ eine gewijfe ©tei^^eit ber ©runbs
anfe^auungen, unb — um mic^ wenigPenS ^ier $r«.
Ar. p^cr »erpanblid^ ju machen — 9teblic^feit unb
SBiffen, %icbc unb SBa^eit! —
9htr barauf will iä) aufmerffam matten, ba§ bte
3fit ber ©enicö o^iie SKet^obe, ber toerlumpten ©es
nieö, bie auf gut ©lürf in bie SBett, in« Slaue ^ins
eingießen, ^armlod mie unfere Stecenfenten tu ben &u
teraturjeitungen , vorbei ip. ©te äWupf ^at biefe
©pecteö am längpen eonfertoirt unb nod^ immer baä
obiöfe Privilegium, ba§ man t^ren Jüngern allens
fattd uerjei^t, waö man feinem anberen gebilbeten
SWenfd^en ^inge^en ließe, ©oll biefer 3uPanb für bie
mupfalifc^c Äritif erhalten werben? ^ein, unfere
3eit brauet Scanner, bie wiffen, \va$ unb wie pe ed
wollen, bie lieber befdjeiben unb ru^ig auf ein bes
pimmt gegebene«, p$er tn'ö 5luge gefaßte« 3iel to«s
gefeit, alo in fc^öner Äunpunbefangcntjctt riöfiren,
boc^ mitunter über ityre genialen Seine ju Polpern
— Seute, lie nic^t auf ben SDloment vertrauen, fons
bem im ©efityl ber 33erantwortlic^feit , einem fetjr
gebilbeten ^3ublifum gegenüber ju treten, pc§ ernPlic^
fragen: wie fann icfy ben in ber ©adfje tiegenben
«nfprüc^en am pc^erPen genügen? (Sin berartigeö
©treben läc^erlic^ J« machen tp eine ©entatitat,
um bie id? $ru. Ar. nic^t beneibe.
©aß i^ gegen bie ©enialität — abgefeljen toon
ber beö #rn. Ar. — Sttidjt« tjabe , brause id) wofyl
ni^t ju »erpd^ern, ja mein anberer ©egner bringt
mi^ uot^wenbig barauf jurücf. §r. ©orffet fagt:
ba« 2Bie beö SReferiren« fei it;m nic^t tlar, unb uers
langt ju wiffen: wie nun ba« Urteil fadblic^ ju
begrünben, wie weit j. S. Sftotenbeifaiele u. bergt, bas
304
fcei anjuwcnben. ©aö fann iä) #rn. ©. freiließ nict)t
fagen — weil i(^ ein Öcinb ber Siegel bin unb nur
auf eine 2Jietr)obc beö SKccenflrenö bringe, ©ie
neuere &t\t \\t efcen glücftidj baten jurütfgcfcmmen,
gewiffc ©cljulregctn jum SDlaafyt beö ©cnfcnö, irgenb
einer geifligen $r)ätigfeit ju machen: wir erfegen bie
Siegel, baö Schema burcr; bie 3Jtetr)obe, beren 2t unb
C fcleibt, waö tdt) in bem einen Werte „Sleferiren"
barjuflellen fucrjtc, unb worüber icr) mict) oft genug
bcutlict) auögefyrod)en fjafcc. ©er Äritifcr mag atfo
referiren, waö er will, mag bei bem 2Bie beö SRcfe=
tirenö in allen ginjetfycitcn feiner (Genialität folgen:
er mag mit Siotenbeifpielcn wirtschaften, er fann aucr)
mit bem £ect)nifdr)cn anfangen (worin £r. ©. freiließ
jiemlid) gewagt eine (Spccicö beö D&jectiten ftct)t ! !)
— idj ihx mit jebem Söege jufrieben, auf bem er
jeneö 3«rf erreicht, baö, \va% ber Gcmponifl gewoflt
unb gclciflct $at, anfcr)aulid) ju machen, wenn er eben
xeferirt r)at. ©afj er bieö 3ici erreicht, ijl feine unb
ui<är)t meine <&ad)c. (Sagt nun £r. ©. : baö ifl aus
fj crfl wenig unb unjurcicfycnb — fo fann id) ir)m nur
entgegnen : unb bod) erreichen cö unferc JRecenfenten
tneifl nic$t, unb bod; ffreben biefetben nid)t nacr) bic=
fem 3'ieU, fonbern nact) bem entgegengefegten. (Sin
83cifpiel wirb übrigenö jenen Unterfcr)icb aufkauftet)
machen. §r. ©. r/at in feinen SRcccnftonen gewifj
fct)on Mangel an SWelobic gerügt: tva% will er bem
melobiclofen (Somponiflen weiter fagen, alö jur 9We=
Tobie gehört rt)t;tl)mifcr)cr unb t)armonifct)cr 3Mfanu
menfjang, Ueberfidr)tlict)fcit :e. :e.? Unb früge nun
ber uafeweife (Somponifl weiter: aber, wie macr)e id)
eine SRclobic? müfjte er nidjt antworten: bafür t;abc
icr) feine Siegeln, eö giefct nur eine ä)tetr)obc ber 2Wes
lobiebilbung, bie icr; bir bargelegt \)abt. — Unb bod)
eine Siegel giebt eö wenigflenö, unb jwar eine fct)r
fatcgorifct;e : fannfl bu feine 9Welobie machen, fo la§
baö (Somponiren, unb — fat)re icr) ton meinem (Stanb;
fünfte fort — fannfl bu nict)t referiren, fo lafj ton
ber Äritif. 2öem bie SMctfyobc ntdt)t r)elfen fann, bem
lu'lft bie Siegel nimmermehr.
©iefe @cfid)töpunftc fct)cincn mir nod) eine na's
t)erc (Srörternng jn terbienen. Qxn. Ärüger r/abc id)
weiter üftid)tö ju fagen. (»eine Variationen get/cn
au& StsSJicU unb 6s©ur — ber Äemter wirb, allen;
fallö mit öülfe beö §rn. t. SBintcrfelb, biefe S3emers
fung ju würbigen wiffen — - ^)r. ©örffel fpielt auü
einer anberen Tonart : auc^ t)at er im ($egenfag ju
bem crjteren bie ton mir auSgcft?rocl)enen 4 21nftc^ten
mit rür/renber ©enauigfeit contra^unftirt, unb buret)
feine ä'ufjerft forgfältigen ßitate micr) ber SJfüfye
«6err;o6en, unferc ©ifferen^unfte fpecieO r)icr bar=
julegen. 6r r)at bem ^Sublifum bie Söa^t fet)r
bequem a,cmafy , unb weiter will auet) icr) Siic^tS.
I ©a^er gegen i^n nur einige allgemeine ©emexfuns
gen:
@r ftnbet baä ton mir gewählte Seifpiel be$
$rn. X. beö^alS tebenflic^, weil idj jugeflanbenex
äl?a§en nur wenige ber ton biefem befprodjenen Äies
bert)efte felbfl fenne — id) mu§ wieber^olen, ba§ ge>
rabe biefe Unfcnntnifj ein SJiotit meiner 2Bar)l war.
3« bem Sftadjweife, bag axiü jener Slcccnpon 9iicr)tfi
ju entnehmen, \vaü bem fiefer bie ßinfic^t in bie hts
f^roc^cnen (Sachen l^atte erfegen fonnen, war bo^
offenbar baö 3wtfma'jjigftc, ganj ben ©tanbrjunft
beö unfunbigen fieferö cinjune^men: bau Unjulcings
lid?e jener Sicccnfton fonntc Kiemanb beffer cinfe^e«/
alö ber ber ßrleuc^tung 93ebürftige. S^f" Vorwurf
le^ne ict) alfo mit ©cinüt^ru^e ab.
greilier) fübrt nun ^>r. ©. fet)r betaiüirt auö,
fca§ ict) ?Jicr)tö gegen bie Seiftung beö £m. X. bu
wiefen x)ahc. äüaö beweifl er aber mit biefer ©es
buetion? ^öcl)(tenö bocl), ba\$ ict) ein fc^lcc^ter Äri=
tifer ober 5lntifritifer bin! $\\ barum unferc £agcös
fritif weniger fcblcdjt? nict)t tielme^r noc^ f^lect)ter?
genau um fo tiel, alö meine ®cr)rciberei fct)tccr)t
war? §r. ©. giebt alfo einen neuen praftifdr)cn Ses
leg ju meinen «Sägen, unb ivaö will er tfyun, wenn
ic^ baö banfbarlict)ft aeeeptire* $r. ©. fte^t wo^t,
ba§ er, um fic^cr ju gcfycn, ^a'tte nact) weifen muffen,
ba§ bie Slcccnfton bcö $tn. X. gut, ifyrcm 3wecfe ents
fprec^enb gewefen. ®aö Ijat er nid^t tcrfucr)t — (aud
S3equcmlic^feit? — ) er §at gegen mic^ tielleicr)t 211=
leö, aber nic^tö für 4?rn. X. bewiefen — unb bar;
auf wäre eö boefc wo^l, bei Sicr)tc befc^en, ange=
f ommen !
Qättc er batf getrau, fo würbe mict) unfrebenfs
licr) ber Vorwurf treffen, ba§ id) mi^ öfter übet
£rn. X. jur Ungebühr luftig gemacht 'r)abc. <So lange
aber wiber meine 23er)aur?tung, jene JHccenfton fei auS
in^altölofcm ^ß(;rafenwerf jufammengebaut, ein 3 ns
\)a\t niebt nad^gewiefen wirb — \va% foll id) ba wU
berlegcn? H 4>^rafen? ©iefe ftnb befanntlicr) unwiber=
legbar unb chen nur einfacr) alö ^^rafen , alö ba$
Sn^altlofc, ()injuftcllen. Vei folgern ©efd)aft ifl
Aachen baö einjig (Srftmc§ticr)c, unb icr) gefiele au^,
bafj id) erfl bie ©örfferfd)c £d)ugrebc ber X.'fc^en
SHecenfion in einem etn^a^ fomifcr)en 8id)te erbfiefte.
§at eö ftd) bod) barum fer)r beiläufig ge^anbelt, unb
ifl bod) aui) wirflicr) $r. ©. ber ßinjige, ber biefe
luftige ßpifobe in $cla,c feiner tiefen dinftcr)t in pers
fönlid)e SWotttc für bie 4)auptfad^e genommen ^at.
Tant de bruit pour une omelette! — 21fle geben
ju, ba§ bie Üageöfritif wenigflenö nidt)t auf einem
fold)eu ^öl;epunfte flet)e, bafj man nid)t einige fromme
2ßünfd)e ihretwegen i)abm muffe-, $r. ©. felbfl wirb
nidr)t behaupten, bafj fic fo gut fei, bafj fle nic^t befs
305
fer werben fonnte. Qättt ic$ auc$ in bem gum Ua
berfht§ gegebenen abfdjrecfenben (Srempel fehlgegriffen
— lofjnte baä jeneä früiföe (Sontrapunf tiren ?
Uebert)aupt fyat fid(j $r. ©. metyr an baä beiläus
fig ©egebene gehalten, unb feine fperieüen Sluöfleßuns
gen treffen SRebcnpunfte. 9tur auf ein« will icr) luer
nar)er eingeben. $d) n>itt nämlicr) ^>rn. ©. $ugeben,
ba§ unter einer guten Steeenfion ber Stfame leicr)t $u
»ermiffen ift: icr) inact)e it)n aber and) barauf auf*
merffam, ba§ mir bie 5lnonr/inität unferer Slecenfens
ten barum fo läci)erlicr) toorfommt, weit biefe Sftidjtö
al* „^erfönlidjeS", $Ricr;tö aU perfönlicr)e einbrücfe
geben. — Unb boef) r)at bie ^Incnr;mität unter aßen
Umflänben ir)re 9ttifjlicr)feiten, fte fann mi§ brauest
werben. 23aä wollte j. ö. £r. ®. machen, wenn icr)
wie er at$ ^perjenöfünbiger auftrete : £r. X. fei toiel=
leicr)t gar ibentifer) mit £rn. £>., ber aueb) unter bie=
fer (Sfyiffre ,'cr)reiben fönne, ober wenn icr) t>orficr;t!ger
anbeutete: £r. ©. fei offenbar ein greunb beö $rn.
X., — wie will £r. ©• beweifen, bafj X., biefe nm
befannte (^rö§e, nicr)t mit if)m liirt fei* $d) tt)ue
baä natürlich) nid)t, befenne mid) melmefjr offen jtt
ber gegenteiligen Ucberjeugung — bie $lnonr;mitat
bleibt aber eine 9Hi§licr)feit.
£)ocr) laffen wir alle unfruchtbaren ©ctailjfreu
tigfriten: icr) benfe, bafj bie fyauptfad£licr)ften (Streits
punf tc ju ber Ueberftcr)tlict)feit geförbert ftnb, bie ein
8nburtt)eit ber fiefer moglict) machen fann. ©oll ict)
mit einer perfönlict)en 83emerfung fdjliefjen, fo ifl eö
baä unumwunbene ©efianbnijj , ba§ fcon vorn herein
aller IWadtjbrucf uon mir auf bie ett)ifcr)c Seite ber
©act)e gelegt ifl, bafj eS mir eben eine moralifdje
©enugtt/uung gewefen ifl, ein für m icr) fcerwerfli;
dt)ed treiben al$ folc^eö ^injitfleüen, meine SBorte an
9lid)t$ ju meffen, alö an biefem it)ren ©egenflanbc.
Sag mir t/ierin nur ber feine 3Mftumnung geben
fann, ber mit mir von benfelben SBorauäfegungen au$;
get)t, begreife icr) collig, unb laffe jebem 2lnberen baÄ
3lecr)t, feine ®t;mpatr)ien mit bem Status quo auf bie
jartefle SBeifc barjulegeu. ^enen „Swecf r;abc icr) jes
benfallö erreicht : icr) r)abe mir, unb audj manchen 2lns
beren jene ©enugttjuung t>erfcr)afft: auf einen anberen
(Srfolg fyabe icr; faum gerechnet, unb and) ba8 fcr)on
beutltcr) genug anerfannt, alö icr) ben Steeenfenten be8
alten 3ttylö unter anberen guten @igenfcr)aften bie ber
^e^arrlid^feit, ber Unüerbeffer 5 unb Unöerfdt)le^tcr=
licr;feit jugcflanben fyakc. ^cr) t)abe nict)t einmal ge?
r)offt, $>rn. X. ju befeitigen, unb ^ätte icr) eä get)offt
— bie üftr. 44 ber allg. muf. 3*g. f^ßt fö beutli^
genug : ber alte X. lebt noct) ! ^eine wol^lmeinenbe
^J^rafeologic r)at, er mug eä mir banfen, einige pte
lemifcr)e gärbung erhalten: er f^ri^t toon „fd^tegs
baumwollener öürif", „fritifd^en ©anöeülottö 77 , „bem
jungen ©eutfdjlanb unb bem jungen ^alle". Sr
txitt bort ben fcr)tagenben 9iact)wei§ an, ba§ man in
einer altgemeinen 3*ituna, ftcr) mit allgemein
neu Urteilen begnügen muffe! $r. X. entfd^eibet
eine ^Jrincipienfragc auö bem tarnen einer 3*itu"9
— baö ifl genial unb reblicr), — tvie $r. Dr. Ärüs
ger anerfennen mu§ — öon mir nicr)t wibertegt —
wie §x. ©Brffet mit »ödem Sterte auöfü^ren wirb
— unb baS Sufligfle, alfo ber befle @^Iu§flein
ber ganjen ©efcr)icr)te, worauf icr) aufmerffam mas
er)en will.
$alle, im ©eeember 1847.
3uliu$ ©Raffet.
Ueberji(f)t ber neuejhn ©rfd^einungen auf bem ©ebiete bet 2Äufit
Äöt ^>tano forte.
Salon $ unb ^r)arafterfturfe.
Sb* ©ttttnartn, <Dp. 0. Deux Mazourkas. Qofmtittn.
12^ n 9 r.
— — ~- t ©p. 10. Deux Marches caracteristi-
ques. Cbrnb. J5 flgr.
— — — , ©p. 11. Nocturne-Barcarolle. €benb.
15 njr.
Sie cnlen aa)t 3BerTe be« Gomponiften ftnb unt nnbe*
fönnt. ©ad er in biefen trei ffietfen leißet, oetbient fnfo/
fern ©eadjtung, al« e* ein Streben nad) bem ©efferen, über«
^aupt gciüige JÄegfamfcit beurfunbet. ffiir ^cben bie« ^et*
toor, n?et( nn« bie SfBerfe »eranlaffen, mebr bie anten, al« bie
fd)n?a(r)en (Seiten berfelben bir«mal in'« 9(uge ju faffen.
$« Stieß, ©p. 11. Allegro grazioso. Stettin, ßulüng.
10 8 8 r.
306
2)al 8tuc? tunbet fid^ gut ab, e« ijat griffe unb li§t
barum nicjt gleldjgnlttg. Der (Semp. ma#e M mit ben gu*
icn (frjcugniffen ber «Reujett vertraut, fo wirb er balb ju grö*
§ erem geifligen Slufföwunge angeregt werbtn. Die ftorm be«
ffierfe« ifl bie be« iRonbo.
££♦ ÄuHaf, ©p. 27. Ilr. 2 u. 3. Andante, Scherzo.
DeuxMorceaux de Salon. Sdjubertlj u. Comp. Hr. 2.
i ttyr.
Der Gomp. behauptet jwar in vorliegenbem anbaute feine
funflleriföe ©eltung, iebodj nldjt in bem attaafce, al« er e«
fönnte. 9lu« innerem föopferiffyn orange Ifl ba« <Stucf
ntd)t entftanben, ber (Sinbrucf, weldjen e« madjt, ifl fein nadj*
faltiger. $r.Äullaf brauet ft$ bie« von «ttlemanb crft fagen
ju laffen.
§♦ 83mtt$, ©p. 7. flr. 2. La Fontaine. Etüde,
ßcljubirtl) u. Comp, i €l)lr.
(Sine Srifleretübe mit anfpredjenber SWelobie. SRöge fi$
ba« Salent be« (Somponiflen von ben (Sinflüffen brr @pecula*
tion flet« rein erhalten!
©♦ SBolff, ©p.148. Tarenteile, öcljott. 1/1.21 Ar.
3fl lebenbig unb gehört ju ben befferen Tarantellen , bie
erifliren. JDie Sarante Ken wutlj f^eint fi* im ««gemeinen
etwa« gelegt ju fyaben.
<£♦ 9tet§, Allegretto capriccioso. änfcre. 48 flr.
$a« Dpu« 2 be* (5omp. ifl unldngjt befpro^en werben,
allem 2lnf$ein nadj ifT« bie«mal Dpu« 1, n?a« vorliegt. ®«
ifl jiemlld) unreif. fflir ratzen bem 4 -Berf„ in bet iöeröffent;
lidjung feiner SNerfe eine $aufe ju madjen.
S« Äta^et, Romance polonaise variee. Meters.
J2 n 8 r.
Da* Xljema lafjt £r.tfrafcer von ber iinfen £anb allein
au«fül)ren, nid)t oljne ©efe^ief. Die erfie Variation ifl finb'
Iidj, bie zweite will mefjr fein. Da* ®unje ifl eine (Stfl-
lingö^abc , terjufolge wir bem (Somp. feine pnflere SD^iene
jeigen bürfen.
3» fReitttatttt, ©p. 5. Polonaise brillante utrt 5
Älafuiken. üjaslinger. 30 flr. C.Jfl.
Die s JKajurfen finb ganj fnrj unb anfprudjlo«, bie $olo*
naife lägt ftd) anhören.
% §♦ SobtJtJttÖft, ©p. 59. Hommage a Mozart.
Fantaisie sur des themes ds l'opera Don Gio-
vanni, ffiote u. Öock. l£ aijlr.
Der Anfang ifl etwa« fdjieppenb, nm fo intereffantec ifl
ber »eitere Verlauf unb ^auptfa^lic^ ba« önbe be* öBerf«.
3Bir treffen ba viele geiflreid^e Kombinationen unb eigentljüm*
lldje SBenbungen. Die gewallten Sljcma« finb: „Sfteic^ mir
bie #anb ie.", bie @erenabe unb ba« (5l;ampagnerlieb; ba*
erflere jiel)t fH burc^ ba« ganje SBerf l;inburc^ unb ifl oft
fe^r c^arafteriflifcö mit ben anberen in Öerbinbung gebraut.
gertigen Qtatiierfpielern fei ba« ffierf angelegeniti^ tnt?
Pforten !
31» 26f^^0ttt f ©p. 17. Öolkfliirtcr für |)fU. ober-
tragen. Ilr. 4. ßarcaroU. ßott u. ©ock. 15 8gr.
Die SRelobie ifl : „Da« @<$iff flrei^t bnr* bie SBBenen",
bie ^Bearbeitung jeugt von ©efc^itf unb (Sinftd^t. ®Ui^ ben
früberen Hummern empfe^len«toerr^. S3gl. €J. 64 b 3-
9t» SBittmetS, ©p. 52. Die IDin^ebraut. pi)a«to(tr-
ftück. ÄUcijati. 1 /l. 30 Ar. €.A.
Die ©inb«braut ifl unfere« SBtffen« muftfalif^ no(^ nify
bargefielft werben, fo viel ©tnrmwlnbe unb Unwetter wir and)
bereit« traben. äBittmer«' War e« vorbehalten, auf biefe grofe
3bee ju fommen. Qr ^at bie Älangwirfungen be* Snflri*
ment« mit Äennero^r belaufet, um ba« kaufen unb Traufen
be« Sffiinbe« wiebequgeben; er jeigt, wie felbiger allerlei
Dinge, Rapier * unb $ol$fpäne, ja fogar einen £i$tfned)t
((Seite 10) edenbod^ in bie Suft treibt. SWan muß ba« felbft
mit anhören nnb »fdjen, um eine richtige SScrftellung bavon
gu gewinnen, — alfo paffe man bie ©elegen^eit ab, ben 33ir*
tuofen im Jtampfe mit feinem winbbräutiie^en örjeugniffe ju
beobachten.
©♦ S^alberg , ©p. 57. Hr. 5. Fantaisie sur des
melodies de Fr. Schubert. [Decamcron par S. Th.
Dix Morceaux p. P. T servant d^cole preparatoire
ä l'etude de ses grands morceaux.] öreitk. u. Par-
tei. 20 Itgr
(Sine burd) ben ©torc^f^nabel verfeinerte ,, Grande Fan-
taisie" be« (Semponifien , ni^t« me^r, nid^t« Weniger. <Sie
mit fammt i^ren vier älteren unb fünf nodj fommen foflenben
©djweflem gehört ju ben alt^üngferilc^en Örfc^einungen.
S^* heften f ©p. 37. Transcriptions. Le Carneval
de Venise d'apres Paganini. Capriccietto brillant.
Ötern u. Comp. T V ®l)lr.
9Bie oft bod) biefe ac^t Xade paganini'« ^er^alten mnU
fen ! £r. £eflen %at ba^u jc^n neue 2Jietamcrp$efen ßelie*
fert, otjne ben föcij ber SReul^eit für fld> ju ^aben. 2öer totii,
wie iöiele no^ fommen, bie gleidtfüll« einige Kröpfen au«^u<
quetfd^en fudjen. 33erwebren fann man 1 « i^nen ntd^t ! Den
Sßorjug ^aben übrigen« biefe QftctamoTpfyofen, bag fie clavier*
gemä§ unb niefct gefefemaefio« finb. Der beigefügte ftinger-
fa^ ifl für bie@pfeler, wel^e fie fpielen fonnen, entbehrlich.
9« S5ittet, ©p. 37. Linda di Chamounix. Fantaisie
de Salon. Ricorti. 4 /r. 50 «t«.
— — t ©p # 38. Fantaisie melodique sur des
motifs favoris des Due Foscari, opera de Verdi,
eben*. 3 /r. 90 «tg.
— — , ©p. 39. Souvenir de Giovanna d'Arco,
opera de Verdi. Capricc brillant. Cbeifo. 3 /r.
— — , ©p. 50. Souvenir deLuisaStrozzi, opera
de Sanelli. Divertissement. €ben*. 2 /r.
307
9L SiQft, ©l>. 52. Fiorella. Ronde Napolitaine.
Cbm*. 3 /i.
gir Stutfölanb ^at bedien« O». 52 Snterejfe. <8«
geigt, bog ber ißerf. (8t»a* leides fann, trenn e* ifym über*
faafct drnfl barnm ifc (5tn)a6 ga leiftca.
9« <£$0pÜ!, ©J>. 63. 3 Mazourkas. tfrritk. u. Ijärtel.
20 ilar.
_ — , ©p. 64. 3 Valses. Cbtti». 1 tljlr.
SBcibc #cfte gcfycvcn gu ben rceniger intereffanten (5om*
^ofttionen @$cpfa'«, inbem brtbe aidjt fcwcbl eigeatbümlicb
af« vielmehr gefad&t erfdjetnen. Uabbodb! tri? anenblid) $»><*)
fielen (le aioV felbfl aber grcjjerea 2Berfea bei gcgeatoärtl*
gen SRobf componifien !
3* ttatl SÖOOm, ©|>. 7. Inlroduction et Variations
sur un theme original. Brtjubfrtl) u. Comp. 1 fcljlr.
ffiirb bcfyrcdjea.
3nflrticttoe0.
3* Sitattef, «b^rrtifflj-prflktifcljf Sdjulf irr »rfent-
lirljrn Drrjiminjen im jpiaitofortrfyirl. Jprag, jjoff-
mann. 2 Jl. 30 Ar. CA.
„SWit Uebaagen uab erläateraben JBeifplelen ttü4 ben
beften Daellen gnfammengefieHt aab g«orbnet; lebfl btigefng*
tea dtabea nab Sonflicfen von beraumten SWeiflern Altem
aab neaerer 3«it »ewottftäabigt" — aaf biefe ©eifc ergängt
ftd> ber Xitel. @efte 3 bi« 19 giebt ber fflerf. gnai^fl We
3afammeaftenang ber Uebaagea aab SBeifofele, begfebenbll<$
anf ben laagen ober »eränberHdjea , ben Fargen ebet ua»er*
daberltuVa äBoifd^Iag, aaf ben $>oWfli>orfd)iag , beu 9Ka$*
fölag, ben e^letfcr, ben SriHcr, anf bie Srülcrfette , bea
ScppeltrWer, bea $ralütiUer (nebft SRcrbeat) aab oaf bea
5)owelfd?lag. ©efte 20 bi« 29 fcenabea fier) (Stabea *oa die*
menti, tfalf brennet, £erg nnb £dljler, gafammca vier, aab
@. 30 bid 39 füllea (Btücfe »on <Scarlatti, «fränbel, ®eb.
$8ad), $atyrn, SRegart unb Seetyowa. ©ir Ijabea na* aar
gegea bie brei 99eifpiele für ben taagea üBorfdjlag (<S. 7) oa<*
gafared^en. Die älteren Xcafefcer bebientea ftdj ber fleiaea
«Bote Ui JBorTjaltea, aber nidfrt tote e« ber retf. in beregten
©cifpiclen bi«tt>e»len getfyan bat.
A« 8*0$, ©p. 85. 12 Etudes en Style moderne.
|)ftrr». Ijrft 1 ti. 2. a 22 Itgr.
UBirb be f pro(^en.
3ntcIUgcn jblct tt*
Mit Janoar 1848 beginnen neue Abonnements auf:
Schuberth's Omnibus für Piano,
ansprechende Musikstücke leichter Gattung zu
2 und 4 Händen, monatlich 2 Hefte ä 5 Sgr.
Schuberth 9 * Omnibns für Gesang
ein- und zweistimmige Lieder mit Piano, mo-
natlich 1 Heft ä 5 Sgl.
Dem Publikum werden hier treuliche Original -Werke für
etwa nur den dritten Thetl der gewöhnlichen Noten-
preise geboten.
In allen Buch- und Musikbandlingen sind die ersten Hefte
zur Ansicht zu haben.
Verlag von Schuberth $• Co* ' D Hamburg.
In meinem Verlage erscheinen Tür Deutschland (für Eng-
land bei £irer v, Co.*) mit Eigentumsrecht :
Zwölf
bisher noch nicht gedruckte
Sinfonien von J¥. A. Mozart,
für das Pianoforte zu vier Händen eingerichtet
tum Carl Czerny.
I Diese Sinfonien schliessen sich somit als zweite Se-
' rie an die zwölf bekannten, bereits erschienenen, und sind
I daher mit den fortlaufenden Nummern von No. 13 bis No. 24
| versehen.
Die Manuscripte dieser Werke in der Original -
Handschrift des unsterblichen Tonsetzers befinden sieb in
meinem Besitze, und bürgen für die Aecbtheit derselben, als
vollgültige Autoritäten, die, jeder Nummer dieser Aus-
gabe beigefügten, beglaubigten Zeugnisse nachfolgender Herren,
welche sowohl vermöge ihrer persönlichen Verhältnisse, als ein-
stige Bekannte und Freunde Mozart's und an der Stätte seiner
vorzüglichsten Kunstthätigkeil, Wien, heimisch, als auch durch
ihre Stellung in der musikalischen Welt, von des grossen Mei-
sters gesammtera Kunstwirken die umfassendsten Kenntnisse
besitzen. Ausser dem genialen Bearbeiter in obiger Form,
Herrn Carl Czemy, sind es die Herren Hofrath Xiejeicetter
und Kapellmeister Gyroxcetz, beide in früheren Jahren mit Mo-
zart befreundet, Herr A. Schmidt, Custos der K. K. Hof-Biblio-
thek, und Herr ton Sonnleithncr, Aufseher der Musik-Bibliothek
des Conservatoriums, beide durch ihre Stellung mit s am mi-
lichen Werken und der Handschrift Mozart's genau
bekannt, und endlich der grösste musikalische Autographen-
Sammler und Kenner, Herr A. Fuchs, der namentlich alle bis-
her bekannten Werke MozarVs besitzt und dessen Handschrift
aus allen Perioden genau zu beurtheilen vermag.
No. 13 erschien am 20. October, No. 14 am SO. November
und jeden Monat folgt eine fernere Nummer.
308
Nach Beendigung dieser datier- Ausgabe werden die
Sinfonien fürs Orchester erscheinen.
JLugust Crana, Musikalienhandlang in Hamburg.
(In Leipzig liefert mein Commissionär, Herr Ft. Hof-
meister, diese Werke für seine Rechnung aus.)
Neue JHneikalien im Verlage von Wr* Hof-
meiMter in Leipzig:
Beyer, Rud., Op. 1. Romantische Tonbilder f. Pfle. Cah. 1.2*
(ä 10 Ngr.) 20 Ngr.
Decker, Op. 17. Zwei Balladen f. eine Singst, m. Pfte. Nr, 1.
Treue Liebe. Nr. 2. Die Todten im Meere, (ä 10 Ngr.)
20 Ngr.
— — } Op. 23. Souvenir de Pologne. Mazurka variee p. Plie.
22* Ngr.
• Flügel, Op.20. Sonate f. Pfte. Nr. 4, in C-m. 1 Thlr. 15 Ngr.
Mendelssohn-Bartlwldy , Op 7. Sieben Charakterslücke f. Pfte.
Neue Auflage. 2 Hefte, (ä 20 Ngr.) 1 Thlr. 10 Ngr.
Miller, Jul., Verf. der Tabakscantate, Op. 30. Apotheose auf
Beethoven. Cantaie f. Mannerstimmen. Part, und Stimmen.
20 Ngr.
Mozart, Le Mariage de Figaro. Oplra arr. p. Pfte. a 4 Mains.
Nouv. Edition. 4 Thlr.
• Riccius, Op. 9. Das Waldweib. Liederkreis von J. M o s e n f.
eine Singslimme m. Begl. d. Pfle. 20 Ngr.
Die mit * bezeichneten wurden zum erstenmale öffentlich
aufgeführt in dem, für die Mitglieder der ersten deutschen Ton-
künstlerversammlung zu Leipzig veranstalteten Concerte.
Durch alle Musikhandlungen zu beziehen!
In Concerten und im Theater wurden in letzter Zeit fol-
gende Gesänge von den Damen Tuczek, Marx, Röster, Stich etc.,
den Herren Kraus , Mantius, Pßster, k. Domsänger Schmidt etc.
mit grösstem Beifall vorgetragen:
Für eine Singstimme mit Piano:
Lebewohl, Abschied aus Dorf und Stadt: „Muss i denn zum
SUdtek". 2 durch Frl. Stich beliebte Volkslieder. 5 Sgr.
Gumbert, 12 Kinderlieder. Op. 15. 2 Lief, ä 15—20 Sgr.
Hierin das beliebte Weihnachtslied, Soldatenlied, Dum-
mes Hänschen.
Loewe, Mein Herz ich will dich fragen. Op. 86. 10 Sgr.
Truhn, Kindheit. Op. 84. 20 Sgr. 2 Haasen, 5 Sgr.
C. Af. v. Weber, Freischütz, Oberon, Preciosa. Lieder. Für So-
pran od. Tenor, für Alt od. Baryton. 2 Ausgaben.
Curschmann, Bächlein lass dein Rauschen, Dein ist mein Herz,
Der kleine Hans, Willkommen du Gottes Sonne fauch 2stimm.\
ä 7£ Sgr. y>
Gumbert, Das bettelnde Kind, Op. 8. Das theure Vaterhaus,
Op. 9. Spielmannslied, Op. 16. Eine Perle nenn* ich mein,
Lied aus Italien, Op. 20. ä 10 Sgr.
Händel, Aria di Rinaldo, 10 Sgr., Orchest. von Meyerbeer,
1j Thlr.
Krebs, Valencia's Rose, Sehnsucht. Op. 135. 10 Sgr.
Kücken, Botschaft, Drei Worte, Op. 42. Herein, Im Mai, Flieg'
Vöglein, Op. 23. Frühlingswanderschaft, Vöglein mein Bote.
Op. 28. ä T*-12| Sgr.
Mendelssohn, Entsagung, Op. 8. Es ist der Schnitter, Pilger-
spruch, Mailied aus Op. 9. Volkslied, 2stimm. ä 5—10 Sgr.
Meyerbeer, Komm, 10 Sgr. Romanze der Erminia, 7£ Sgr.!
mit Orchester lf Thlr. Robert der Teufel.
Pergolese, Siciliana 7£ Sgr., mit Violinquat. 15 Sgr.
Truhn, Scheiden, Wanderschaft, Hidalgo, a 10 Sgr.
Berlin, Schlesinger' sehe Buch- u. Musikhdlg.
Preis -Polka und Preis- Galopp.
Unter den zum 12. December d. J. zur Preis-
bewerbung in Prag eingesandten 169 Polkas und
Galoppe haben folgende durch das Loos eines von
mehr als 3000 Personen anwesenden Publiknms den
Preis erhalten, und zwar
lr Preis: Melodie-Polka von F. W. Swoboda,
2r „ Marien-Polka von Karl Pröasl,
3r „ Lachtäubchen- Polka von Math. Ätw-
gelsberg,
4r „ Helenen-Galopp von Jos. Körner.
Dieselben sind in der Kunst- und Musikalien
handlung von Joh. Hoffmann in Prag für Piano-
forte — Preis 45 xr. — erschienen.
Abschriften der Orchesterstimmen sind eben-
falls zu haben.
^Bemerkung.
S3ei SBeginn bee ocbtunb$»anjia,fren SSanbeS »erben bie berebrl.
Abonnenten bei: Seitfdbrift erfud(>t, i&r Abonnement bei tbren refp. Söu^^anblun*
gen gefällig erneuern ju, wollen, ba iljnen fonft hit gortfcfcung niebt jugeftyitft
unb toentgjtenö ein Aufenthalt bti §um (Singana, ber fpdter betriebenen ©rem*
platt ^erbeigefabrt wirb. toobttt Briefe.
G=* (Slnjelat Slummmi b. OT. 3tfd)r. f. 3Ruf. totxitn jo 1{ «Jlgt. btxtd)«tt.
Send von $ c. M <1 m u u *.
U eu t
ilif$ttfi f$r
Srattg SBtt nfa U
©iebenunbjwanjigfier SSanb.
M 52.
B * 1 1 1 g t * ;
Stöbert Stufe in £ei*»jig.
3)m 25. ©ecemb« 1841,
Cßon Hefer 3eitfdj* «rfdjefwn nüdjenJU^
2 Iflumment uoe 1 <rt« lVj ®ögen.
$rri* W« Eanbe« t*n 52 Etiu 2 1 /, Hlc.
3ttftrtic«^ge&^r(n He $ctitptte 9 %r*
Äbemaement nennen offc $<jfUmter, ©itdj*
SJJufiF - unti ßanürjantlungeii an.
3nf>fclt: Hat (fit rn *t*fl üoTiträtaffifien. — Qii SB«t *u6 bew $tr§tn. — JTUin» BHtting, Sag**aef$Hftte, SCerroif^tel,
Xabftttttt eine« <5ottirabafftften.
Üim 3Ug. JRüiltr.
i Sine grc§e 9iot^roenbigfeit für baö gute Spiel
auf bem 6entraba§ ift baä geft galten beä 3 n-
fHumentö mit ber inneren Seite beä litis
feu ftnie£ unb beö oberen X ^ r i t ^ ber re(t)=
teu 2Babe, wobei bie Spige beä regten gußeä naä)
fflufjen geteert werben muf. 3Han faitit biefe Stfotfc
wenbigteit fet)en einfebeu, trenn man bie anbeten
Stteidjjinfhumenie betrautet, ©er Sliolinfpieler mujj
bte SSictine fefi mit bem Äinn galten, wiU er unge*
niii unfc frei njirfen j fo aud) ber Getlifi, meldet fein
^nflrumeitt feft awiföen fcm SJ^inen f>ä(t. ©et ßon=
ttabafftfl wirb ftd) jlctä, wenn et fein ^nfitument
ni^t auf bte begeidj»*te SBBrifc ftjtljfilt, auf ben S3es
gen fingen unb babuta) Hii^fcit6r)dt unb Steifteit
(nainentfia) Sei Sßaffagen) in fein Spiel (ringen.
©ie Slrmr, bie 9J1iite( jur ^jertorbringung ber XiJne,
muffen frei unb ungejwungcn m irf cn tonnen*
2, ©ie £8ne auf einem Saitcninftrumentc fd?arf
unb tnarfirt angeben ju tonnen, ift ein grcjjer SJor=
tbeif, fei bem ScntrabafTe ijt aber bie£ fdjarfe mar=
tirtc Singeben ber %'int fo triftig , ba§ man nidjt
genug barauf aufmeiffam matten (um. $m Skcita;
tto / 6 et bent f taftigen Stnfang eine& Stutfeö, bei bem
Eintritt von breiten, djaratterijiifdjtn Stellen, furj
bei jeber Oetegentjeit , wo ber gentrabafj in feinem
©lan^e auftreten fotf, wirb ein marfirteä Spiet von
bebeutenber SSirfung fein, ~ SJielc (Seutrabafflflen
f ernten bieS nun gat ni^t^ ober fu^en eä bamit ju
erzielen, ba§ fte ben Sogen, fc )u fagrn, auf bie
Saiten werfen, wao total fa{f$ genannt werben mu§,
©er gute Gontrabafftft mirb, wenn i^m irgenb 3Ht
übrig i(1, wenn er felbfl nur eine Sldjtefpaufe bagu
benngen tann, fletä ben Bogen vorder, tcr bem
an^ugebenbenSon, auf bic Saiten wage*
ted?t auffegen unb (etje er ben %en auftreibt) ben
ju bem ^one notr)wenbigen ©rutf prebnjiren; fo wirb
er fmo maffen^aft feine %hn€ anzugeben im Staube
fein, ®iefe (^cwclm^rit wirb er aber nudj (freiließ
mobipeitt) auf ba6 $iano anwenben/ unb fat>rt ge;
wig nifyt f^Iec^t babei, benn ein fefteö, fernig c$
Spiet, wenn man fiii? fo att^brudten barf, ifl toor
Slflem bei bem (Sontrabaffe ju empfehlen. — SBer
fieti, wie fo SBicle, übet bie Saiten rmbett, nie ener;
gif(^ angreift , ber füllte ttßn bem Soutrabafie Weg=
bleiben, bei feine Siifelei vertragt. - —
3. ©er Sontrabafftfl fott feine Ringer mit bent
tjcibeten fleif^ igten ^eile be3 etfleu ©elenfefi auf
bie Saiten fe|en. 6t fhtft fte nid^t, fo wie ber
9Jiolin; ober ßeQcfptetcr, ahn et barf fte anä) nidjt
legen , weil fte fonfr alle Ätaft nnb (Siafiicität titts
beeren* Unb mit welket Äraft ber Sontrabaffifl feine
ginget auf bie Saiten fe^en mǤ , baton tann fiel)
nur ber einen richtigen Segriff ma^en / welker baS
Snfltninent unb feine Sigent^iimli^teiten fennt äJlan
tann ba^cr bem Spület uic^t genug bie SQÜ^tigs
feit biefeä Sing er = Stuf feg enS empfehlen,
bamit er jtdj bei Otiten baran gewohnt unb fo ju
ber Stjeugung tintü f^bnen rein ftingenbrn SoneS ges
langt. Reibet ifl aud? in ber SSe^ie^ung gegen fo oiele
310
(SontraBafPpen Säbel an8juforec§en. SKan^mal tmf;
fen Pe gar nid^td »on ber SBi^tigfett bttfer Sad§e,
ober flc pnb ju Bequem, obet fie $aBen bie n8t$ige
förderliche &raft im Allgemeinen nid&t, um biefet Bors
fdfcrift ju genügen.
(8Birt fertigt.)
@iit SEBort ait£ ftem $ergttt
an alle Scnfnnfller nnb SRuftffrcnnbe £entfa)ianb«, betreffenb
bie ©Übung eine* $enfton«fenb« für »erbtente SRufifer
nnb ifcre unterbliebenen gamiüen.
^n ber erflen $onfünPler&erfammtung ju Seipi
jtg BeaBpd&tigte i<$, einen Antrag auf ©Übung eineä
!|8enpon8fonb3 für »erbientc SWupfer unb t$re Unters
BlieBenen Familien ju pellen, boer) bie eble 3^* enU
eilte fröret, als bie Steige an biefen Antrag gelangte.
©et ©egenPanb fd^eint mir fo mistig, ba§ \$} \$n
nidfjt gern Bio jur nä<$Pen Sonfünpiertoerfammlung
pittfd^weigenb auf pdlj Berufen lafien mifyc, um fo
weniger, als fcr)nn »on toieten Seiten rege $$eilnatyme
bafür pc§ geäußert r)at. Sßenn audt} biefc erPe Ans
regung weiter feinen Erfolg Bewirf en follte, alö eine
t^eilneljmenbe Aufmerffamfeit für oBigen ©egenPanb
erwedt unb tyn felBP einer toielfad^en Beurteilung
unterworfen ju $aBen, fo läßt p<$ bedt) tyoffen, baß
biefer Srfolg anbere (Srfofgc nac$ pa^ fliegen werbe,
baß eine Stiftung gegrünbet werbe, bie, meüeic§t uns
tet bem Warnen SJtenbeUfo^ndPiftung, fyäter
bie ebenen SJrüdjte für ÄünPler unb bamit für bie
ÄunP felBp ju tragen vermag.
UeBerBlitfen wir ba8 SeBen ber ÄünPler, fo flrT=
len p(§ einige r)odjberbicnte äRänner in ber gtücttid^
pen, äußeren Sage unö *?or, anbere minber fcerbiente,
tjom ©lüa?e gewiffermaßen »erfolgte Scanner IcBen in
©lanj unb SRu^m, eine große Qafjl erfreut pdfj einer
leBcnälang pcr)eren, wenn auefy niä)t gldnjenben Stets
Iung. ABer wer fennt nicr)t bie große 3ßtyl ber
ÄünPler, wela^e att SBirtuofen, (Scmpcnipen, äKupfs
Teurer jwar in ben jüngeren -3ar)ren genügenbe SuBs
pPenjmittel fanben, toom jüngeren ©efdjlec^te aBer
teTfcrängt, im Alter ofyne SRatr) unb SrcP in »er?
jweipungSfcoflc SBebrängniß geraden 5 wer fennt liiert
bie große 3^1 derjenigen, wel<$e bem Staate, ber
&ird)e unb fcerfd&iebenen ÄunpanPalten für ben ges
tingften 2cr)n it)re ©icnPe Teilen, bie nur burci) 9?es
Bengefdjafte alter Art im Stanbe pnb, ifyren 9?ar)s
rungöunterr/alt ju pnben! Unb »ertöten wir eö unö
nid^t, baß nidjt feiten bie tüa^tigPen unb für bie
war/re ÄunP, wenn auä) nur im Stillen, wirffamPen
Scannet toon ben ©rofamen p<^ na^wn, bie fparfam
»on beS dtd$m Sif^e fallen. Scanner, wel^e ben
»oben juBereiten, bie &aat au^Preuen, pe ^egen unb
^Pegen, aBer Beim Sinfammeln ber golbenen Sru^t
nur ben 8o$n eine« gebungenen »rBeiterö erhalten;
SRanner, weld^e bie (gtfpeine ber ÄunpgeBaube Bils
ben, aBer »on ben ^o^anPreBenben ©dulen unb
frauenhaften 3ierrat^en uerbunfelt werben; SWanner,
wel^e alö Bffentlid^e Seu^ten bienen fönnten, aBet
beren &i$t nur fd^waa) flimmern fann, weil e« nia>t
mit bem nBt^igen Del getranft wirb, fold^er 9Manner
jä^tt bie ÄunPwett gar öiele, bie nur fümmerlic^ i^r
©afein frifien. ©iefc würbtgen 3:rfiger ber ÄunP,
einerlei, oB pe in ber Äirt$e ober in ber D^jer, im
Goneertfaale ober im ^ä'uölicr)en Äreife, im Se^ ober
©tubierjimmer fyati$ Pnb, biefe pnb e«, benen ein
glüa?lid^ere8 ä'u§ereö »oo« Bereitet werben mu§. 3war
fann toom Äünpler unb ÄunPfreunbe in biefer Sejie*
^ung nic^t aüe« geföe&en, eine gro§e »ufgaBe Blet6t
r)ierBci bem (Staate unb größeren ^JuBlifumj bod^
wenn wir Bebenfen, tüie biet bie ÄunP fc§on ju too^U
tätigen 3»t?erfen gewirft r)at, fo muß unö bie $off 5
nung BeleBen, baf pe aucr) ^um »epen be« Äünp^
lerS, be8 leBenben ÄünPlerö felBP ober beffen ^inter=
BlieBenen Samilie Bebeutenb wirfen fßnne. @a^8n
unb ebel ip eö, üerPorBenen, auögejeid^neten Äünpiern
ein ©enfmal »on 6rj ju fe|en, aBer fd^Bner unb
ebler würben wir Rubeln, wenn wir jueor ber leBens
ben Äünpler gebauten, wenn wir ein ©enfmal ber
SieBe grünbeten, woburc^ Saufenbe Beglüdt würben.
<&c fct)r ie$ im »orauö fc^on taufenb &änbe Pd^ Te=
gen, um bem fo frü$ öerflärten, großen Sonfünpier,
SWenbelöfo^n^Sart^olb^, ein ©enfmal gu mieten,
au$ i% Pimme mit ein, benn er $at ein foldfjeS uer=
bientj aBer wetten wir ir)m ein ©enfmal weisen, fo
laft unö bie in Webe pe^enbe Stiftung „Sttenbel«:
fo^nö = Stiftung'' nennen, laßt unö bie Sum-
men, wela^e auf ein peinemeö SWonument terwens
bet werben follen, einem leBenbigen SWonumente
wibmen!
9iia^t mag id^ eö unternehmen, fa^on je|t Stas
tuten ju biefer Stiftung ju entwerfen, aber ic$ werbe
meine Slnpa^ten barüBer bem Seidiger gomite, welr
d^er jur ©ntwerfung toon Statuten für ben beutfä^en
Sonfünpleroerein »on ber crPen STonfünpler=a3erfamm s
Iung gewallt ip, mitteilen nnb i^n erfud^en, bie nfc
t^igen Stritte in biefer Angelegenheit ju t^un, bie
Statuten für bie S»enbelöfo^n = Stiftung (icr) erlauBe
mir biefen «uöbrucf uorlaupg) ju entwerfen, unb
bemnad^p Bei ber jweiten Sonfünplerüerfammlung jur
Prüfung oorjulegen.
SWöge mein SBort, baö auQ Reißern ©ränge be«
311
$tt)fttt enifpiungen, in taufenb $etjen »irtrt^aflen
ttnb fl<$ jut lebenbigften I^at grftatten!
»lanfenburg am $ar j. $». @attlrr.
Äleine 3titang.
Betlilt, Uten Dec (Befiern »nrbe im Cpernfaufe jur
JoDtenfeier Wfnbcl«fo^n , < bie 51 tf) alte oon JÄacine, mit
ben von 5Renbel«fol)n componirten Stören gege*
ben. <5fu bi« baljln no$ nic^t öffentlich aufgeführte« ©er!
be« Daljfngefcbiebeneu ! leibrr aber mufj man tjfnjufngen:
eine fnr b(e Xobtenfeier be« gro&en äünfUer« gänglicb unpafs
fenbe nnb überhaupt beffer nnbefannt gebliebene Arbeit. iBon
allen gröferen (Sompofttionen SRenbeUfo&n'« ifi biefe unbe*
bingt bfe fdjttad&fie, ja i$ fage gcrabegu: eine feiner burdj*
an« nntoürbige. 91id)t allein begegnet man überall ben bei
tym getroljnlicbften trafen, biefelben »erben nic^t ein SWal
»on einer urfprüngli$en, mit bem ©ebidjte oenvadjfencn 9We*
lobte unterbrochen, Studien reifjt ftdj an ©tücfdjen, nnb
mit 8u«na$me ton SRnmmer 5 finbet flcj nirgenb« aud? nur
ber SBerfud} einet au«gearbeiteten Durcbfnljrung. £efanntli$
ftnb bie (5$öre ber «tyalie ifceil« teligiöfe @efange, tbeil«,
namentlich beim ^eranrücfen ber fefnblldjen €>$aaren, me^r
mit ber -fcanblung oerbunben, alfo bramatifd). Die crjleren
tyetfen alle bie @c$n>ad}en, toclcbc 9ttenbel«fobn'« $falmen
treffen, cljne fonfr irgenb tote originell gu fein, toenn man
niefct bie ©onberbarfeit, bag bie alten 3uben ftdj gum djrifb
liefen Choral ergeben, für Originalität anfeljen will. Der
bramatffdje Xljefl ifi tro möglich ntd)t nur eben fo Iangroei*
lig, fonbern tSllig wfetylt, — boety toogu no# meljr SDorte
über ein ©erf, treibe« burdj nnb burd) nic$t« toeiter ifi, al*
ber 9u6brn(f be« Unmutfye« unb ber fcangetoelle, treibe ber
(Somponift empfanb, al« er e« machte. CS« ifi gemalt —
ba« ifi «lle«. 00er mfr ni$t glaubt, ber neunte ba« ©erf
gur $anb unb madjc nur eine fleine $robe, g. ©. mit ber
©teile in (S«>Dnr: ,,(5in £erg toll grieben" dl r. 4. Da«
mag gut fein fnr ^Berliner !£$eemnfif, aber e« ifi feltfam,
tote man fo etwa« an bem Sage vorführen fann, toeldjer ben
nnjierblidjen Senfunfiler feiern feilte. Ober toar biefe geier
ein öcrnlj{gung«wfucb, nn« l^n oergeffen gu machen?
3>
£*ge*ftef4i$te«
Steifen, ©oncette, (Engagements ic. Der $ofannen*
iÖirtuo« JSeicfe gab ein (Soncert in granffurt a. b. £). , too»
bH er feine $&antafte über StoofF« Hational^mne, ©pc^r'«
9fcofe an« 3emire nnb 5f|CT, nnb ein «onbo aber eine Vt4e
an« jtrenfcet 1 « 92a^tlager vortrug.
gran ISiatbet « Oateia fingt in Hamburg.
granL ftubetSbotff tont ©tettiner Xfieater gaftlrt ti
©re«lan, nnb »itb in bortigen flattern fe^r gerühmt.
«ufüfcfrc, «uffü^tungen. *m Uten Wo», »nr^
ben bie geißligen (Foncerte in ber ffreter^att Bonbon« mit
SRenbeUfo^n'« ölia« eröffnet, toooel nic^t nnr f&mmtli(|e
Wufifer unb ©anger in Srauerfleibung, fonbern and) na$
einer 59efanntma*ung be« ßomit*« fammtli$e ©efncjer
be« (Joncert« in Iraner ju erf^einen nnb M aller ©eifaü«?
leiten ju enthalten Ratten.
3n C&ien n>ar am 5ten 2>ec. ba« britte gro§e doncert
bet SWnjiffreunbe be« öftreic^. Äaifeiflaal« im f. f. Rebonten*
faale.
Reue Cpern. jtapellmjir. fli^atb fRagnet^ nene
Oper beißt: ,,2o^engrin" unb ifl na^ <«ner ®raalfage be*
arbeitet.
Setmiföte*«
9lm 27|ten £ct. b. 3- feierte ^u (»eile ber <Sd>log;£)r>
ganift $. SB. ©toi§e fein 25jä^rige« Dienßinbitanm,
Die Dper: „bie SBräute »on iBenebig" t>on SuliuS
©enebiet, foll in Dre«ben anfgefn^rt »erben; ber (Sompo*
nifl, ein ©*üler G. TL ». SBeber*«, trellt je|t bort.
3n VatiS $at jtd> eine Societä de musiqae classiqae ge*
bilbet nnb am 3ten Dec. in i^rem erften doncert (Jompofltio*
nen von @lud, SWojart, SWenbeUfo^n , ©tepljan geller nnb
(Spo^r aufgeführt, wobei ^aleo^, SRe^erbeer, «über nnb
(Sponttnt u. 91. zugegen toaren.
Dtto Nicolai ifi bei ber jtönigl. Tper in ©erlin pla*
cirt unb ber alte jtapetlmfir. $ennig quie«eirt »orben.
fflo^Ä Äejmitt r)a!t in (Stuttgart ©orlefungen aber
«eP^etif ber SWuPf.
5lm löten Dec. ifi ,,ba« Äat^en »on «&eilbronn", Oper
»on tu? in Dejfan, gum erfien SWal aui) in (Srfurt gegeben
»orben.
Die 5lbenbgeitg. f^reibt: Äapellmeifter SSagnet ^at e«
enblidj ba^in gebraut, ba§ Dre«ben in biefem SDinter noeb
brei ftbonnementconcerte von ber fönigl. Äapelle nnb jttar im
^auptfaale be« grogen Opern^aufe« toirb ^ören fdnnen. $>it
tyierju erforberlic^e Genehmigung be« Äönig« ifi bereit« er«
folgt.
Heber Sflototo'b neue Cper „SWarttja" lefen »ir in
Änranba'« ©renjboten. ba§ fie am Äarnt^nertbore gurore
gemalt l)abe ; einzelne gute fomifdje Wummern nnb ein gang
»orjägli^e« lertbncb Ratten il>r gu biefem (Succef »er^oU
312
fei; 190 er jebodj eraft werben wollte, »erfafle er in 9temi* I
nt«cengen, ®ebe$nt$eit unb glad^eit. glotom Ijabe entfdjfe*
bene« Talent gur fomifd)en £>per, bo$ fei a«$ für biefe an
Sftoulaben nnb giorituren viel gu t>tel »or^anben. (üBerglei$e
bomit Hr. 50 b. 3 )
Die £tjdtigfeft ber <Sdnger$öre ber ©efjmeij l)at bur$
ben £rieg feine Unterbrechung gelitten; e« fft ljergerljebenb,
fc$reibt man von bort, wenn man bie au«jfe1jenben 93atail*
lone iljren 9Rarfd) mit einem feurigen : „9Btr füllen nn« gu
jebem £fan entflammt", „SKufft bu, mein ©aterlanb", „2Bo
Jtraft unb SWutlj in <Sd)weigerfeelen flammen", „fcafjt Ijören
and alter 3eft" k. begleiten l)ört.
©reiben befommt mit einem SRale gu «tele 2C6onne*
mentconcerte , nadjbem e« 3al)re lang barnad) bürftete. Die
SWnflfbirectoren Jfoinge unb Hauptmann galten ndmlidj eben?
fad« einen (Styflu« auf ber SBrutylfdjen Serraffe, unb graul.
JWinna SBiecf fang in bem erften.
Der „»erfiegelte ©ürgermeifter" »on 3R* $etflti4
®e$mtbt, welker am 12Un Dec gum erften SRale in Dre«*
ben gegeben mürbe, ging mit günftlgem (Srfolg über bie
*Bü$ne.
Die 3RatQUefa3 - 3nfttlarter Ijaben audj t^re <5onfer*
öatorien, inbem 8—10 Knaben unb SWdbdjen gu einer gewif*
fen 3aljre«geit beim Sedier im #aufe wohnen, Sttuftf unb
©efang bort üben, aber nur gur 9la$t$tlU
Der flönig »on Sßreujjen Ijat ben4Wuftfalienljänbler «§rn.
©uftao SRotifr 23ocf (girma: S3cte u. 93ocf) gu feiitem
£ofmuftfalienljänbler ernannt.
9lm 4ten Dec. fanb ba« erfre pfjilljarmonifdje (Soncert in
Hamburg ftatt, ber ®eiger £lottatb unb itatl 2)ta^et wirf*
ten barin al« (Solofpicler mit.
Die Diba«falia fdjreibt: Die 2Bittire 3RenbeI$fO$lt'3
Ijat »on brei (Souveränen £roftfdjreiben erhalten. »cm Äönig
»on $rcu§en, von (Saufen unb ber Königin Sßictorta.
[Run werben and) bereit* (Soncerte $um Söeften be« f&t-
felerfOttbS »eranftaltct. (Sin foldje« l;at fürglidj ber „granf*
furter Sieberfrang" gegeben.
@pontini wirb gum näd^fien (5arne»al in ©erlin er*
»artet, bei weldjer Gelegenheit aud) feine Oper „Diurma*
1)al" gur SluffHfjtung fommen foll.
3n granffnrt a.9W. befielt feit o(jngefd(jr einem 3aljre
ein ,,3oljanne«*©tfang»ereitt" unter Leitung be« Sftuftflefj*
rer« ^tiefte! ; berfelbe r)at jungft fein crflc« öffentliche« (5cn*
cert gegeben, beffen granffurter ©lätter lebenb gebenfen.
Der ©efangoerein in Eüfteet beabftdjtigt, ,,@c^umann'«
$eri" unb „gWenbeldfobn'« (5lia6" nacfeflen« bort anfeu*
fä^ren.
3lu« «ttetfelb förtitt bie 2)iba«folia: «in fott, tole
in IDnffeiborf nnb in anberen Ct&bten be< »ieb«rtanbH f
für 2Wcnbel«fo^n ein muftfalif^e« Stmtetfefl wranftaltet
werben.
(Suftab e^ntibfd Oper: „$ring öugen" foll in 3Bei*
mar fer)r gefallen ftaben.
Der itönlg von $reufjen ^at aRenbeUfo^n'e <S4»ager,
bem $rofeffor Teufel, ben Auftrag gegeben, für bie ©allerle
r)eroorragenber SKdnner in Jtunfi unb ©iffenfdjaft ba* ©üb*
bc« unoerge§Uc^en ^onfe^er« auszuführen.
3entt9 2inb, fd^reiben granffurter ©idtter, tat. fxc^ »er*
pflichtet, oon Jefet an bi« gnm SWai einmal roöc^entlic| anf
bem fönigl. ^eater in <Stocf^olm anfjntreten gegen (5r$ö*
Ijuug ber greife um bie ^dlfte unb ben brihen Zfjtil ber
Kettoeinna^me. <Sic fiat babei ben gangen Slnt^eil an bem
örtrage gar ©egrünbung einer «Sdjule gur Sludbiibung oos
3öglingen für ba« gebaute X^eater beßimmi. 2lm 3ten 2)ec.
trat ße guerft in ber Stegimentötoc^ter auf, nnb e« mar Ui
ber Äaffe ein folcfte« ©ebränge oon SWenfc^en, ba§ bie be*
roaffnete *Wa^t einfe^reiten mu§te. 9Äan begaste 5>arquet*
biKet« mit 25 bU 100 ^lr. ©anco. —
2lus Zubin^tn fd^reibt ber „©eftrodbif^e SWercur":
Xübingeu, ben löten Hoo. Sluf bie erfte Äunbc »on «Wen--
beldfo^n'ö Xobe $at flcfe ber ^iefige Oratorienoerein gebrun*
gen gefüllt, eine muftfaltfc^e geier gu feinem (5$reugebdc$ts
m"0 gu »cranflaltcn. Diefe fanb gefiern Slbcnb im (Saale be*
3Jlufcum« flatt. — Der Oratorienoerein, ber feit feiner ©rün*
bung im 3a^r 1839 in ununterbrochener, reger ü^dtigfeit bii
jefct gegen breigtg größere claffifc^e aflufifmerfe »on ben erften
SKeiftern firdjlidjer Xonfunft gur Sluffü^rung gebraut fat,
fyattc bereit«, e^e bie £obe«nadjrid&t einlief, ben „©lia«" ein*
guüben angefangen; er roirb jf^t mit bem erneuerten (Sifer
ber Pietät gegen ben iBerftorbenen biefe Arbeit forife^en.
ffiir toiffen e« fcl;r ^oc^ angufd^lagen, roie oiei burdj ben
©erein feit ac^t Saferen für ©eefung unb tlld^rung eine« »er*
ebelten muftfalifc^en (Sinne« in tjiifiger vStabt unb unter ben
©tubirenben gefc^e^en ift , irtffen aber auc^ bie eigent^umli^
d)en (Sd^wierigfciten, bie bem Dirigenten, SHufifbirecior &ii*
d^cr, am fü^lbarßen fein muffen, bie t^n jeboc^ immer toie*
ber gu befiegen gelingt, gu toürbigen — (Sc^mierigfeiten, bie
in bem unaufhörlichen ffiec^fel be« $erfonal«, namentlich an«
ber 3af?l ber (Stut»irenben, begrunbet finb. örfreulid^ ift bie
aBaljrnc^mung , wie forror)! unter ben jungen Damen unfern
Statt, al« unter ben au« Söürtemberg unb bem übrigen
Deutfdjlanb l)ier anfommenben ©tubirenben ftdj immer eine
grojje Geneigtheit geigt, bem Vereine beizutreten, unb bie
Dpfer an 3cit unb 5Wn^e, bie er forbert, bereitwillig ben
eblen 3wecfen beffelben gu bringen. SWdge berfelbe ftet« nn*
fercr &taM unb ^oc^fdjule gu einer 3fcrbc bienen !
©ruef »•■ 8r. Xu et mann.
3tt$ait8t>cr iti$ni%
tum Hebtn unb jtamttjigftett Sanfte
tiet neurn SSeitfcftrift für iH u f t ft*
©eifere Äuffdfee, ©rjä^lungen.
Srenbel, granj, Die erfie S3erfamrainng benrf<$er %on*
ttnfller unb SRnjiffrennbe in Seipjig. 8.93, 105, 117, 121,
141, 153, 165, ITT.
— — — # $«tro Sniüt« 6$affer in $alle. 254.
SDörffel/ «Ifreb, tieftet mnflfalfföe 0lecenf!oneit. 76, 88.
<9&ti)i}, Ungnjt, Die SMfotoa'f^e ©ingafabemie in $a<
ri«. 1) (Sinleitnng. 61. 2) Der gnrfi. TS. 3) *. Nie*
bermeper. 85. 4) Die Knfange in ©t. (Bermafn. 109.
5) Statuten. 111. 6) ftanbgloffen. 181. T) ©eftattnng.
182. 8) Die Goncette. 193. 9) S($ln8tt>ort. 195.
©riepenferl, Dr. fficlfg. Sfcob., Die Dper ber (Hegen*
toart. (Sin Vortrag. 9T.
— — — — , $enrt) fcjtolff nnb bie
mobetne Snftatmentalmnfif. 261.
Präger, Dr. (Sbnarb, (Sin JEraum in ber (5$ri(ina<$t, Dper
von $ü(er. 2, 13, 25.
— — — , The Comedy of Errors. 1T0.
— — — , Uebnngen be« ©e$ör«. 205, 21T.
— — — , Ueber SRenbeUfoljn 1 « (Slia«. ©rndj*
ftüd au« einem *Briefaed)fel. 265, 2TT, 289.
§ Raffer, Suitu«, Ueber mnftfalif$e gtecenftonen. 27,
39, 50.
— — — , Ueber mnflf allföe JRecenffonen. S<$Infj*
vooxt 301.
$f$it$/ Ueber Äir^enmnj« in ber proteßanttfttn £fr*e.
(Sin Vortrag. 169.
SBetmifcfcte Xrtifel.
D i a m o n b , Da« $rarba<$et SRofeliieb. S. 237.
©ollmirf, (Sari, ,,(B« finb fädne Sa$en brin!" (Sine
mufüartf^e Streiferei. 190.
£., Dr., IBltcfe auf StabtmnfW*3nWnbe. 5.
SRnUer, «ngufi, Sabietien eine« (Scntrabaffffren. 309«
Otto, fconife, Parteien — (Siiquen. 53,
Stalle«, gerbinanb, ©e»nnfdjie (SrflÄrnng, $rn.3«dtaff
betreffend 298.
Saiiler, $., (Sin SEöott an« bem bergen. 310.
SBcurt^ctlungctt.
*bi,8t., Dp.60n.61. 3e*n lieber. 2 $efte. «nbre. (5.112.
«larb, D., Dp. IT. $&antafle über: SWaria $ablITa. Stern
n. (Somp. 13T.
Alf an, (S.S., Parlitioos pour Piano. Nr. 1 — 4. ®$lefitt*
ger. 63.
©ad>, 3. Seb., Der anfaljenbe Dtganijt Äärner. 196.
©etfer, (5. g., Die Sonwerfe be« löten u. lTten Safaljnn*
bert«. gleifdjer. 220.
Sefcren«, «&., Sedj« lieber. 9Rabema$er. 87.
©ergt, 91., Dp. 2. Fantaisie. $eter«. 38.
JBodmüljl, SU.©., Dp. 47. Etudes pour le diveloppemcnt da
möcanisme da Violoncelle. 9(nbtd. 5 $efte. 137.
$Bronlfow«fa, (5$. &•/ Dp. 1» Drei Sieber. SUbrä. 86«
Dofrrgtyndfi/ 3» Sv Dp. 55. La PrimaTera. Rayon d'espl-
rance. Morcean brillant. f&aU n. Socf. 63.
IV
5)crn, £♦, Dp. 48. »Biet $iebertafeU©efänge. anbre. 183.
5Drefel # D v Dp. 2. <Se$« Sieber. Styiftling. 87.
(Stiert, S., Dp. 7. Slflegro f. $f., 03. ii. Sßctt. $eter*. 233.
dinier, Dp. 4. lieber ofae 2Borte für Violine, @($uberüj.
137.
fcffer, £., Dp. 21. (SedjS beutfdjc lieber. 2 £efte. 93c te u.
Eotf. 112.
glügel, ®., Dp. 11. *Mantajiebflber. (Sdjott. 2 £efte. 38.
— — , Dp. 17. Sagfalter. #ofmeijter. 38.
— — , Dp. 18. aflonbfdjelnbüber. (Sbcnb. 38.
granrf, (Sb., Dp. 8. <Sedö« Sieber. ©uttentag. 75.
©olbfdjmibt, <S., Dp. 10. R«i?erie nu Bord de )a mer.
(Sdjubertlj. 229.
©ur I i tt, 6., Dp. 3. (Sonate f. $fte. u. äkefle. ©djubertf}.
135.
Partei, %., Dp. 5. #ier 93a§liebcr. Soic u. 93ocf. 86.
•&enfcf, gannv, -V- 6. 33itr Sieber (2te$ £eft). *8cte u.
23ocf. 50.
£enfcit, 91., Dp. 13. Dir. 6. Mazurka et Polka, «Sdblefin*
ger. 50.
filier, gerb., Dp. 36. ©efang ber ©eifhr über ben 2Baf*
fern, (Slavierandjug. Xrauiroein. 241.
— — — , Dp. 39. iBclfatbümlidje Sieber für 2<Singft.
SBreitf. a. $ärtcl. 173.
$trf4*a$, £., $§antafte für Dr$ejiet, f. $fte. ju 4 $.
93raun*. 230.
ÄnfferaiS, £. g., Dp. 12. Ouartett f. $fie. u. (Streif
tnjtrnmente. ©djeit. 253.
ÄuHaf, $$., Dp. 30. (Sin gelblager in ©Rieften. ^tyanta*
ffe. (Stfytejtngcr. 64.
Sinbpatntner, $. »., Stdjtenfrein. (£(aBierau$jug. (Sdjn*
bert^. 133, 145, 157.
Sif Jt/ ? r -/ Capriccio alJa Turca. SWedEjctri. 64.
— — , Elegie sur des motifs du Prince Louis. <Sd)lefut*
ger. 65.
— — , Ungarifdje SNjapfcbien. «&eft 5—10. £aaltngcr.
229.
— — , SWageppa. (Stube. (Sbenb. 229.
Söf*l)orn, 91., Dp. 17. SßolfSiieber für $ianofcrte. Mr. 1
n. 2, 2 £efte. ©ete n. Söocf. 64.
2u bin, So on be (Saint, Dp. 49. Grand Duo. <Sd)nbertlj.
135.
SRortier be gontaine, Dp. 7. ®fc 2DoIföfc$!u$t. $fjan*
tafieftücf. 2TCe*etti. 64.
SRüUer, ©., Dp. 23. <Drei Sfeber. «Rabemadjer. 87.
— — — , Dp. 24. £>rei ©efänge für 3 u. 4 <St. (Sbenb.
112.
D«*orne, ®. »., Dp. 52. Xxio für $fte., 33iol. n. 2keU.
€<$ott. 253.
$etfd)fe, $. X., Dp. 10. Se$* Siebet für 2Ranner<$ot.
©teitf. n. ^ÄrteL 184.
— — — , Dp. 11. ©ec$« Siebet für SMnner<$cr.
Äifinet. 184.
9Mf$Fe, $. %., Dp. 12. <Sedj« Sieber für SWünnetd^ot.
©reitf. «. J&firtel. 184.
Steine de, (L, Dp. 7. $ljanta|te(tü<fe. Sofe u. JDelbanco. 38.
fteiffiger, (S. ®., Dp. 183. 17te« $rio f. $fte., ffliol. «.
S3cU. $eter«. 253.
— — —, &V. 185. (Sonate für $fte. n. Sßioline.
(Sbcnb. 253.
— — — , Dp. 186. Quatriäme Trio. @djleftnget.
135.
9ftei§, (5., Dp. 2. Trois Pieces caraclenstiqoes. 93ote unb
93ocf. 63.
SKeuliug, 20., Dp.82. £rio f. $f., 33. u. S3ct(. e<$ott. 253.
«Ritter, 21. ©., Dp. 3. Impromptu. g^üUer. 50.
Sfcofcntjatn, 3 , Dp. 38. Sonate pour Piano et Violoncelle.
$etere5. 135.
(Sdiadjncr, 9t., Dp. 15. $^antafteSücf. $a*lingev. 49.
(Sd^mitt, 3-, «cllflänbige praftifdje ^ianofortef^nle. Mte«
mev>er. 231.
Sdjumann, $t., Dp. 55. günf Sieber f. gem. (Sljor. 2ö^iii*
üng. 159.
©fraup, gr., Dp. 28. £rio. $eter«. 135.
@pon^o!j, 0. •&., Dp. 22. Troisicme Bouquet musical.
<Sd)ubert£. 229.
(Steifenfanb, 2ö., Dp. 2. Monate. (Stern u. (Somp. 37.
(Streben, (5., Dp. 12. Sieber unb ©efänge, bretfHramfg.
©rettf. u. Gürtel. 173.
£ägitd)Sbe(f, %*>•, Dp. 26. Xxxo. (S^uoertlj. 135.
Zaubert, 3ö v Dp. 64. 3)er S3laubart. <51at>ierau«$ug. ©ote
u. ©oct. 241.
__ _ — ; £)p. 68. JNänge au« ber Äinberioelt. Staut*
»ein. 113.
_ _ — , Dp. 72. IDrei J5umore«fen. $eter*. 3$fte. 49.
Xiel)fen, D., Dp. 27. (Sieben ©ebid^te. SBote u. «od. 75.
fflollweiler, ^., Dp. 12. Deuxieme Tarantelle. ®djubert$.
49.
3Bebemann, SB., JDcr Se^rmeifxer im Drgelfpiel. Äörnet.
198.
©öljler, ©., Dp. 7. 9(n ber (See. $ote u. ©ocf. 87.
Gorrefponbenjen.
•35on x: (Srfie« ©ergifd^e« SWännetgefangfeft. @. 65.
&u$ SBetltn.
Son ]): 3enni> Sinb. 213. — öon (5. €.: 3ennv Sinb.
©eiftlic^e« (Soncert. SWattn^en. 250. ffiagnet'* »ienji.
ölia«. €t)mp^onie*, Ouattett* u. Xtiofoiteen. (5fr kleiner.
Goncert jum Oebü^tnifi SWenbelefo^n'«. Senore »on SRet*
cabantc. @ingafabemte. 2Bifimere. 285. SRatfnec bet $$.
Söf^^om u. ©taljlfnedjt. $r. t>on Äainet. Singafabemie*
Äfiden'« „^titenbent". 297.
9fae (Saffel.
©011 *•*: 2Bieganb'f<$e SD^tififaiiffH^rnirg. Sweater, Die beU
ben $rin}en von (Jffer, nnb Slrrfa von $. ©table. 274.
64nger n. ©ftngerinnen. Onartttt*SRatin*en. 287.
ää« JOeffaa.
©on 5)816: Da« ä&tföen »on $ellbronn, Oper dos 8ur.
201.
SCu« £>re*t>en.
©on g. ©. SR. : Die Oj>er. 69. Ztyattt, Goncerte. 82. —
©on 3<®. SRüttcr: (Sin ©angertag bafelbft. 83. — ©on
g. ffl. SR.: (Sonrabin, »on gerb, filier. 208,215,225.
Die £$aiigfeit ber Ofcer. 249.
Slii« (Sifettacty.
©rn 3*®. SRülfer: Sänfte« Sfeberfeff be« Springer ©an*
qerbunbe«. 129.
9lu$ J&atitburg.
©cn Sfyeofcor $agen: Hamburger ©riefe. Die Ofcer unter
ber neuen Jljeaterbirection. 9. ^eortalifdje 3«Wnbe.
<5lia«. 203.
51h« Scfyjifi.
?ci*$iger SWujiFleben. ©on 8. Nicdn«: grl. »on SRarra. 18.
— ©cn bemf,: Sweater. ®äfie. 78. — ©on bemf.: Die
nngarifc&en ©änger. Äbam'« ©ennerljfitte. ©offfelot 1 « Äö*
nigin »on 2<*on. $r. Obmann. 149, 160, 174. — ©on
3r. ©r.: Slbonnementconcerte, 1 ftefi bi« 3te«. 209. — ©on
51. g. N-: Äbonnementconcerte, 4te« u. 5te«. 245. — ©cn
D.: $aui>tyrüfnng am (5onfer»atorfum, lfle 9btyefl. 268.
— ©on gr. ©r. : Hbonnementconcerte, 6te« bf« 8tee. 293.
ata* fioubott.
©cn gcrbinanb $räger: (§c»entgarben*£ljeaier. Nefum6 ber
©aifon. 273.
Slu« fiünebarfl.
©cn *••: ffiinterconcerte ber £$. Singer u. Äönfg. 189.
©cn g. 9. ®ebljarb : Opemreperteir. SBBerfe »on rufflfgen
GomfconfJTen. Die ©ftnger. 21. Dilettauten»erein. grembe
©irtuofen. 33. (Scncert gum ©eften ber gamllie ®öbel'«.
Sifot. ©erlicj. 45.
©cn Stuguji ®atfa: ®roge Over, neue Dircdicn, materielle
Neftanration. Italiener, Don 3uan, (Solletti. Äomlfcfce Ofcer.
Nationalerer. 232. (5onfer»atoire, $rei«»ert$eilnng. Die
Sllboni. ©erlioj nag Sonbcn. ©Iroart'« (Sactlienweiit.
Äünftler»eretn, (Soncert. Orgel, (trnft SReumann. SRab.
Flegel, geengter Gcncertfaal. ffiaflerftrin. 242.
«u* 9>^rmotit.
©on 87: Da« Oefangfeft ber »ereinigten norbbeuifgen Sie*
bertafein bafelbft. 10, 22, 34.
Sfo* 9Bieu.
©on (5b. ». ©. : Sweater. 46. Sänger, ©inglefcrer. 3our*
nalifttf. 57. Styatralffge 3nftänbe. Neue Opern. 148
bürgere SRotigttt nnb briefliche 9Ktttf>eiliut0em
3Wi§bräudj}e: SWufif in ben 3»ifdjenacten be« ©gaufpfel«.
©. 11. ©etlioj'« gauft in ©erlin. 11. (Srflimng be«
*rn. 3. Staff. 12. aRtgbräuäe: Der ©eifafl be« $nbll*
fnm« in (Soncerten. 22. Nötig, SWojarf« beutföe Ue»er*
fefcung be« Don 3uan betreff. 23. 9(n« 3*icfan : Sfc. <5dju^
mann'« (Soncert. 47. ©rieffi* an b. »eb. : (Sine ©grift,
griebtid) b. ®r. betreff. 59. ©rieff. an b. Neb., ba« ®e*
fangÄfeft gu (Sifenag betreff. 71. Nagrigt, bie Sonfünft*
ler^erfammi. betreff. 113. «n« (5öln. 119. «u« ©rann*
fgweig, neue D*ew. 130. grl.Niffen. 144. ©ängerfefte.
144. ^itolfP« £)per: Die ©raut »om Jt^nap. 167 u. 168.
(Srftärnng bc* J&ru. SWortier be gontaine. 168» (Soncert
be« $rn. Drg. ©eder. 215. Der Orgelbauer (Sngel^arbt.
215. Der Ov^elbaumeifter Sdjiulje. 238. Die römlfdje
©olf«b^mne. 239. SWenbeUfobn * ©artljolb^« Job. 239.
(Srflärung ton Diamonb. 240. (Soncert be« ^rn. ©ntmann
in Seidig. 251. grl. Slnna 3err. 263. ®ebi*te »on
StboXf ©bttger. 263. 3Wab. ©flegelhafter nnb $r. Neil*
ftab. 275. 9ln« Naumburg. 275. Notoafo»««, (Srtctbe*
rung auf bie (Srflarung be« ^rn. SWortier be gontaine. 276.
9(u« Notterbam. 299. ©eilauflge«. 300. Slt^alie cen SWen*
bel«fo^n. 311.
e*t>iä>tt.
8 o ulfe Otto: Den oerfammelten Honfnnßlern, Seitytg am
13ten «ugnft. ©. 81.
VI
& t i t i f $ e t 2C n $ e t 3 e *♦
*S- Sic 3iffer in () bestellet bw Optici, unb »o biefelbe fe$tt, ifl fü auf bem Sitel ni*t angegeben; He Ä »eiU düfer
te*ei*»et feie «ettfiiaaV, unb ba« barauf folgenbe • ober b bie erfre ober jmeite ©patte. Die ni<*t im JWtXnj. befpro*enen
fiterfe ftnb mit * bejei<$net.
«Korb, 5). (*16) 246 a. (*18) 115 b.
«Hau, G. 93. (26) 6 a.
— — — • 18 b. 222 b.
giriroa^l von fiebern mit ©nltaronbc
gleiteng, 200 b.
fctttobtbacto«, *., * *l* *>•
»aafe, g-, 270 a.
93abufdo, 93. (1) 161 b.
93alfe, SR. ©., 150 b.
93art$, ®. (• 19) 200 b.
S3aiia, «. (48) 246 b.
93atten$anfen, SB. (3) 150 b.
93e$er, 9U 3. (20) T b.
93e<fer, (5. g., * 43 b.
Werfer, 3. C38) 151 a.
Se^r, Sfabella, (1) 187 b. ;
93el(fe, G. ®. (23) 162 b.
93elcfe, g. (62) 31 a.
93eren«, £. (*6) 115 b. (7) 44 a. 306 a.
Beriet, G. be, (58) 20 b. (*59) 186 a.
93ertini, «. (167) 175 a. (168, 169, 170)
56 b.
»e^er, g. (30) 175 a. (42) 19 b. 114 b.
(88) 19 b. 223 a.
— — 56 a.
93ei>rt$, 3. ©v 19 b -
93Met, «. (34) 55 a. (35) 161 a. (36)
221 b. (37, 38, 39) 306 b. (40) 161 a.
(50) 306 b. (52) 307 a.
93o$fol&, 9lnna, * 140 b.
Sochnfift 3*. ®. (57) 186 1,.
93ol)lman, £., 114 b.
236t>mer, G. (*54) 246..
»öle, 3. (*W) 43 a.
S3oifTelct, 3t., * 43 a.
Boom, 3. ^n, (*7) 307 a. (* 14) 246 a.
93orbognf, 9tt., • 43 a. * 200 b.
93ofoni, G. G- (1) 161 a.
©Ott, 3- 3- (*8) 140 b. (9) 127 a. (10)
113 a.
93riccialbf, ®. (43) 246 b. (45) 247 a.
JBrojtg, an. (*6) 43 b.
_ — »43 b.
©runner, 6. %. (96) 56 a. (106) 176 a.
Söurgmüller, gr. (95) 19 b. 114 b.]
_ _ — 19 b. 175 a.
Caatfeal, *. SR., 259 b.
Garnlli, 93., 247 b.
Choix de Romances fran$aises, 200 a.
G^opin, g. (63, 64) 307 a.
G^otef, g. X. (72) 115 a. (81) 115 b.
(84) 114 b. 115 b.
Gebellt, G. (13) 259 b.
Goncone, 3-, 1W a.
Gonrabi, 91. (H) 139 b.
Gramer, $. (41) 175 b. (42) 19 b. (43)
223 a.
Greife^, «. (34) 19 a. (36) 222 b. (37)
19 a.
Gurfdjmann, g. (3) 200 a.
G$enn>, (5. (397) 111 b. (398) 115 a.
(773) 19 a. (777) 114 b.
Dancia, G. (37) 115 b.
©a»ib, gel., 187 a. 235 b. 259 a. 260 a.
260 b.
©a*ib, gerb. (19) 126 a.
Sejajet, 3- (8) 55 b.
JDetlmcr, SB., 150 b.
2>cbtä»n*fi, 3- g. (3T, 49, 51) 162 a.
(59) 306 a.
JDöilcr, £*. (62) 6 b. (63) 44 b. (66)
161 a.
Sern, Jp- (*51,*53) 151a.
SDorufl, S-, 31 b.
2>r«)f<$ocf' 91. (40) 295 b. (41) 162 a.
(42, 43, 44, 45, 46) 91 a. (47) 162 a.
(48, 49) 91 a. (• 50) 259 a. (51) 295 b.
Suprej, ©., 140 a.
25u»ernot), 3- 93- (164) 19 b. (165) 20 b.
(166) 19 b. (167) 20 b. (168) 19 a.
(169, 170) 223 a.
(gefert, G., f. Änttaf.
Ggger, g-, 139 b.
(Stiert, 2. (*4)270a. (*6)151a. (*7)
186 a.
Gngel, 2).*. (*11) 151b.
Gffer, £., 56 b.
Gm«, G. (38, 40, 41) 150 a.
Seiner, $auline be, (10) 221 b.
ge«ca, 91. (55) 188 b.
giftfccr, G. 2. (20) 187 a. (21) 187 b.
gifäet, 20. (6) 187 a.
gifdftof, 3-, H4 a.
glototo, g. »., 199 b.
glügel, ®. (10) 113 a. (18) 38 b.
goutana, 3. (18, 15) 175 b.
goroni, 3v 221 *>•
granj, 9t. (*9) 140b. (Ml) 200 a.
griebridj, G. g. (31, 32) 162 b.
gud)0, 91. (1) 187 b.
gumagalli, 2). (1) 161 a.
©abe, 91. ©. (• 14) 258 a.
®ambint, G.91. (50) 55 a. (*54) 186 a.
(55) 221 b.
®aj*tn, gannto be, (11) 162 a.
©enifdjta, 3- (13) 235 b. (14) 221 ...
©ernert^ g. (4) 269 a.
©olbfc^mibt, @. (17) 161 a.
©olinelli, @. (38) 44 b. (39) 55 b.
©oflmitf, 91., 140 b. 150 b.
©ollmicf, G., • 271 b.
©oria, 91. (6) 92 a. (9, 11) 223 b. (18)
56 b. (21) 19 b. (24) 44 b. ^25) 18 a.
(26) 19 b. (27) 18 a. (31) 221 b.
— — u. 91. Hermann, (29 n. 13)
186 b.
©öttje, 3B. ö. (21) 139 b.
©umbert, g. (20) 32 a.
©ungl, 3oI). (21, 32) 235 a.
©uviitt, G. ( # 4) 127 b.
©utmann, 91. (9, 10, 11) 305 a.
©afle, G. (*l)222b.
«ärtel, 91. (7) 221 a.
£a*linger, G. (44, 45) 140 b.
Käufer, $1. *• (7) 139 a. (11, 16, 21,
22) 127 a.
$al)bn, 3v "6 *>• 235 b.
J&eiter, G. (10) 151 a.
J&enrion, $ v 80 a.
^cnfel, gann^, (*5) 222b. (*7) 151 j.
ajenfelt, 91. C13) 18 b. (*17) 222 b.
(18) 283 b.
Hermann, 91., f. ©oria.
$er$, £., 20 a.
Jperj, 3- (51) 20 a.
J&crjog, 3.®- (*^, * 19) 270 a.
VH
*effe, «. (*8l)4Bb.
*ftf$, 2. (17) 31 b.
$irf<$ba$, $., * 20 b. • 115 b.
$61}1, ®., 150 a.
Soften, 3. (*40) 200 a.
inmmel, 3.91. (120) 115 a.
3itanef, %, 807 a.
Statfnm, SB., 20 a. 20 b.
£iT$$cff, ®., • 200 a.
Stittl, 3. 5- (*26) 163 a.
StUin, 3-, 18T b.
Älof, SB. (1) 162 b.
Äodjer, (5., 43 a.
Jtcljler, S. (*5) 32 b.
£omorcto*fa, €>tepfjanif, 55 b.
Aonteft, 9. be, (101) 161 a.
Ärafamp, (5. (63) 31 a.
— — — n. g. 3Wa$a, (64) 31 a.
Jfrafcer, 9t., 306 a.
Äraufe, «. (1) 1T6 b.
Atoll, g., 283 a.
Ärng, SD. (15) 113 b.
.*Tng, ©. (M3) 246 a.
Ärnger, (5., * 151 b.
dürfen, g. (42) 31 b. 199 b.
— — 56 a. 199 b.
Än&mftebt, g. (* 13) 140 b.
Äullaf, 3$. (9) 222 b. (27) 306 a.
— — u. (5. <5cfert, (*39) 246 a.
— — n. $. JBtenrtcmp«, (* 24)
246 a.
tfiinfhnann, 3* ©., * 151 a.
tfüfter, £., 79 a.
Sad>ner, g. (»80) 200 b. (84) 140 a.
(* 86) 151 a.
Sadjner, Ö. (13) 259 b.
Sang, Sofeptyne, (13) 188 a.
Saffff, (5., 56 b.
Sateur, 9. be, 80 a.
Secarpentier, K. (120, 121) 223 b. (124)
115 a. (125) 175 a.
— — — 19 b. 114 b. 175 a.
?ecouppep, g. (10) 175 a.
See, @. (42) 67 a. (44) 67 b.
$cnj, 2. (42) 211 a.
2tW, (5. (12, 13) 18 b. (14) 176 b.
(17, 18) 222 a. (19) 222 b.
Sicfl, G. ©. (68) 139 a.
Sieb: £n Bift fo fonft ic, 188a.
£eberfranj. (Sfycre unb Duartette ic,
• 351a.
lieber unb ®e fange, fc&webifd&e, 200 a.
Sinbblab, «. g., 150 a.
fcinbpaintner, $. ». (121) 68 b.
— — — 43 a. 140 b.
«fit, 8., 6 b. * 140 b. 250 b.
gefront, g. (17) 162 a. 306 b.
Soul«, 9t. (161) 68 a.
£ubomir*ft, (5. (11) 44 a.
TOarcaityou, ®., 175 b.
SWatini, S. (34) 31 b. (38, 39) 31 a.
AMtfea«, 9., 199 a.
SRatr, «. $. ('22) 200 a.
— — - * 271b.
9tatyieujr, 3o^anna, (*17) 270 a.
SKa^fT, <5. (100) 114 a. (102, 103)
295 a. (104) 295 b. (108) 234 a. (109,
110) 235 a.
9R«J<»/ g-, f. Ätafamp.
SRetnefe, <S. (25) 80 b.
aRenbel«fo^n*©att^olb^, g. (*70) 270 a.
3Ret>e«, SB. (11) 30 a.
SReqerbeer, ®., 235 a.
3R&$ri»g, g. (19) 270 a.
SWoUque, 33. (*33) 246 a.
SRofer, g. (*5) 246 a.
anuner, g. (62) 139 b.
9M(Cer, (5. g. O. (• I) 282 b.
Raflri, 9«. (*5) 235 b.
ttatalucrt, X«, 127b. 138b. 140a. 162a.
9ta»a, ®., 270 a.
sfleityarbt, g. (*134) 151b.
SMcolaf, £>. (39) 139 b. 151 a.
Wottebofrn, ®. (*6) 163 a.
9btafo»*H-, 3. (24) 8 b. (25) 55 b.
(26) 44 a. (27) 8 b. (28) 19 a.
©e(hn, 3$. (37) 306 b. (40) 223 b.
Offenbad), 3- (49,50) 68a. (51,52)
187 a.
Dn6loto>, ®. (53, 54, 61) 31b. (68)
235 b.
Oflertoalb, aRatyitbe, 32 a.
Cutibifäcjf, g. *., • 43 b.
SMer, 3. g. (H) 162 b.
$arift:gfoar«, (5. (90) 43 b. (91) 138 a.
(97) 127 b.
$auer, (S. (22) 282 a. (23) 270 a.
$aolf, ®. be, 246 b.
«Piatti, g. (5, 6) 24G a. (7) 246 b.
5Mfcfc, (Lg., »212 a.
$ofiel, SR. (*2) 221 a.
$rc<$, £. (137, 138) 140 a.
gruben*, (J. (28) 113 b. (29) 223 a«
— — — 20 a.
$rwne, g. (10) 127 a.
Stabboni, ®. (40) 246 h» (42) 247 i.
(43) 246 b.
SKaff, 3. (39) 295 b.
ftaimonbi, $., 80 a.
dtaoina, $. (14) 114 a.
Ha), $., * 186 a.
9teimann, 3- (5) 306 a.
SReinecfe, (5. (9) 115 a.
9tei§, (5 V 306 a.
beifüget, S. 0. (M83, *185) 186 a.
(* 186) 20 b. (187) 162 a.
lieber, 9. (156) 151 b.
— — 270 a.
»ofetlen, 4- (92) 7 a. (93) 20 a. (95)
161 a. (96) 115 a. (97, 98) 223 b.
— — — 20 a.
9tof6n, 3. SW. 0) H5a.
— — — 104 a.
(Rcfenfain, 3. (39) 19 a.
(Roffini, ©., 139 a.
HubinfUin, «. (9) 175 b.
0tufinatf4ff, 3- (3) 221 a
SRummel, 3- (26) 235 b.
&alu*, U., 31 a.
©^ac^neT, &. (17) 92 a.
@*ab, 3. (38) 44 a.
€d>äffcr, 9. (11) 31 b.
6$ärtUc$, 3. ©., * 151 a.
©c^mibt, <§. (2, 3) 187 a.
<S$mM, ®. 9. (3) 260 a.
€(imf«, 3v • 56 a.
<S*röber, <5. (4) 162 b.
(Sdjuberty, «. ('19) 115 b.
<5<$ul$off , 3. (16) 7 b. (17) 8 a. (18)
44 a. (19) 92 b. (20) 44 a. (21) 295 a.
©djumann, Glara, (* 17) 246 a.
(Sdjumcmo, 9t. (*52) 235 b. (*55) 43 a.
(*64) 151 a.
(Stunde, ?. (15) 44 b.
<Sd&n>ebif$e Sieber nnb ©effinge, 200 a.
©d^teenefe, (S. (67) 56 b.
©eegner, g. ®. (52) 151 b.
@febecf, »., • 212 b.
©ieber, g., 200 b.
«Süp^n vom fflalbe, 258 a.
©ioori, 6., 186 b.
(SofulMi, «., 56 b.
@p&ty, 9(. (196) 247 a. (197) 176 a.
(Spifer, @. $., 187 b.
VIII
©ptnblcr, g. (3) 92 b.
@*>o$r, 8. (*131) 115 b, (*132) 43 a.
(Stabe, £.$. (5) 211 b.
Stein, <S. (8) 139 a.
©tern, 3- (**7) 32 b.
&ox&, &. 9R. (39) 139 b.
©trafofdj, 2H. (32, 33, 34, 36) 161 b.
€treben, <5. (* 14) 140 b.
@töcfrab, (5. @. (1) 162 b.
©ulger, ©., 161 b.
Äaufa, *. (6, 7) 221 b.
Sef^maim, &., 200 a.
S^alberg, @. (5T) 306 b.
— — — 18 a.
«Trieft, £. (11) 305 b.
Xxobt, 3- g. bela, *21la.
Sfufty, SW. (16) 7 j.
©erfalft, % $. (23) 139 a.
MtnxUmp*, $., f. ÄulTaf.
Etocnot, 9t. ö. (16) 140 a.
33oHtoeüer, (5. (*1T) 139 a. (18) 295 a.
(•20) 246 a.
93o§, (5. (80, 81, 83) Tb. (* 85)
307 b.
aBalDmnltcr, g. (20) T a. (23) 20 a.
(38) 223 b.
©aUace, 2D. 9$. (30) 221 a.
®atterftein, $L (18, 25, 27) 258 b. (28)
259 a.
— — — 259 a. 269 b.
2Battqura, 3. (42) 114 b.
SBebcr, <£. SR. d., 6 b.
SBeig, @. ©., 283 a.
SBieganb, 3. (14) 151 b.
' 2Biel$or«fi, 3- (17) 295 a.
ffiieprecfct, 9B., 235 a.
©iHmer«, 9t. (17) 114 b. 223 a. (52)
306 b.
ffitnfelmeijer, $. (19) 32 a.
ffiiitoicfi, 3. (9, 18) 7 b.
2Bö$ler, ©. (*8) 151 a. (*9) 270 a.
SBolfatf, $., 163 a.
ffiolff , CS. (132, 134, 136) 7 a. (139)
92 b, (143) 115 b. (144) 114 b. (148)
306 a.
ffinrfi, 9t. (11) 259 b.
3atnin8er, 33. (16, 18) 211 a.
3ani be getranti, 9t. «. (10) 247 b.
3cblifc, £>., * 151 a.
3f4ief4e, £. »., * 43 b.
3«*tni, ®. SR., 32 b.
JRepettorium für SÄanufcripte*
Gompofüienen »om SWnfifbtr. ©örgel in 9torb$anfen. @. 223.
(Somjjofttlonen *on 3. 8. gudj« in $etet«but$. <§. 247.
SSertcfttiglfttg, 92r. 33, @. 199 ijl unt*t bem Otgelartifel bad: gortfefcuna, folg:, git fheidjen.