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<itf$tift fit
9etanttoortH$et ftebatteor;
Ärnnj aSrenfeel*
«djmnbjroanjigfter fflano.
.# i.
S ttleger:
Robert griffe in Seipjtg.
Ten 1. 3anuor 1818.
Bon bieget Scitfdj. erfdjelnett mö$e&uidj
2 9hnmacrn uun 1 eber V/ % 93ogm,
$rei* be* Sanbee &cn 52 9hn, 2 '/, 5:6k.
3nfttticn0gtbnQrcit tfe ^eti^eile 2 9tgr.
Abonnement nehmen alleSJofiämter, Sud?*,
SWufif* nnb JtnrtfKjacblnngett an.
£>at}tm SWojatt tntb Seetfjotftn.
6 ine mgleldjenbe dfjarafterifrif
Dan /ran) ßnn^et. •)
3« bem Keinen ©orfe SRofjrau in hiebet fDefk
tei<$ ait ber ©renje fecn Ungarn mürbe in äufjerß
bürftiger Umgebung btt giwff ©cfi&pfer ber mo tauen
Snfhumentahnufif 3rf*tf| $aijbn geboren, unter
jmanjig ©efe^mifiem bei flltefic ©cfyn, ©er 93ater,
ein ffiagner, nährte fl$ fargtii^, iiibcm et in fei?
mm ©orfe bie Sßtofefiton ausübte; et mar md?t im
©ianbe, feinem ®ofcne irgenb mrldje ^Bljere Stjie^ung
ober Seitung angebeifan flu laffen, «3ofe|>l? $a$bn
Mar ftd? fetbfl iibertaffen. ©er einzige gtiidHicfje Um-
ftanb föt ben fpSteren Sünmeifier mar, bajj ber Sias
ter aM ^anbiuerKgefett auf ber SBanberf^aft ein
wenig Uebung auf ber §a*fe flf$ ju verfefcaffen ge*
mußt fatte, unb fpater jur drfyolung »on bei Arbeit
bie ©efdjäftfgung mit biefem ^nfhutnent 'fort fegte,
tnbem er gemE$nlid? ben ©efang feiner grau U$UU
tete. ©er Sofyn mar Bei biefen Untergattungen jus
gegen, unb baö erfie, ma3 ba^er in ben ÄreiS feineä
S3enwf ifeiitfl trat, mar auf biefe SBeife bie Äunft ber
Sßne; fein ffieijt ermatte unter SRtlebtnt, bie fid?
kenn au<$ fo tief in fein @ebäd?tni| eingeprägt 1?at=
ten, bag er fi($ berfetben noeb im fpateflen Stifter er;
*) tu« meine» ©orlt fangen * b « ®efäi*te bet 9Jhifif,
iabej ttcfenttt^ ergi«|t tib umgearbeitet.
«. 0,
tnnerte, (£3 mar bie« bie erfte mtiflfalifdjc Stnre=
gung t jugleicfy afcer au<$ bie einjige in früher 3u=
genbjeit Sc* 3 3'abt att mürbe iM^t? einem 83er$
taanbten, kern ©^ulmeifler in bem penac^tatten Stäbts
^en ^aimfcurg jum Unterridjt \\ berge ben. ©ort ers
titelt er au§er in ben gen?o^n!i^en Sc^rgegenflanben
Untermeifung fafi auf aüm Slaö^ unb Satteninfirus
menten, fogar im ^aufenf^r lagen, meun gleic^ er ba*
hü „me^t ^riigel, aU ju effen betam", unb eä ^atte
bteö bte günfttge ffcfge, ba§ ber SKeifler ftit^ mit
bem SRaterial, in meinem er arbeiten [eilte, praEtifd)
eertraut mutbc, ^ai?bn ^at pc^ fct^ in fein ^o^e«
ä7tanne€ alter in ärmlichen SSer^altniffen bemegen muf-
fen, unb (onnte Sete^rung nur bann erhalten, menn
jitfätCig eine gttidtic^e ©efegen^eit fic^ i^m barbet.
önbfid^, na^bem er $a§tt ^inbur^ mit ättü^felig;
feiten atler Stxt ju fämpfen gehabt r)atte, gelang e^
i^m burc^ ein Engagement beim JJiirftcn ©fler^aj^
fid^ in eine befTcre Sage ju verfegen. 5lud^ tiefe
©teßung jmar mar (eineäioegö gtan^enb, aber er
mar juftieben, meil i^m ©etegen^eit ju mannigfacher
prattifdjer 31ue3filbung gebeten mar. @o baiterten
bie SSer^ättntffe fort, biä $abbn eine @infabung nac^
ßönbon erhielt, unb ber Sob beö gurflen ber 9Ln*
na^me berfrfben fein $fnbemijj entgegenfe^te. -Segt
erft, von bort auö, mürbe er in feinem Saterlanbe
berühmt, nnb vermochte ftc| au« feiner beengenben
ftage ^erau^juarbeiten, 3" ftißfr 3urörfgejogen^eit
fonnte er von ba an bis an feinen Sob ganj ber
(gompefttien teBen. ®r flarb loofrrnb ber l&elage^
rung Sßien^ burc^ bie Sranjofen, ^oc^geac^tet, ein
SWann oen eurepäifctyem Stufe, aber necfy eben fo
fc$lic$t unb anfprudjeto« in feinem SBefen, wie in
jenen %af)xtn, wo bie »er^ältniffe tyn in untnges
otbneten Äreifen bet ©efeflföaft feflgefjalten Ratten.
SWidjt eine fcBUige ÄJerfenming feine« gro§en ©eme«,
unb bie barau« tyer&orge^enbe Unmoglic^feit ftdj gets
tenb gu machen, ifl bie Urfac^e jener früheren ©es
brücft^rit gewefen. $a$bn *« fc$üc$tern, unb wagte
nidjt in bie SBelt §erau«gutreten. ©lucf rietty tym,
na<$ Italien gu gelten; aber er fjatte nid^t ben SJlufy,
unb bie yatriardt)alifdje 5lntyänglic$feit an feinen gür;
flen tarn tyingu, jeben SBunfd;, bafj e« anber« fein
mochte, im Reim gu erbruefen. 2Kit ©ewatt fafl
mujjte er »on ©alomon, bem ©irector be« Sonboner
Eoneert«, au« feiner behaglichen Stutye ljerau«getries
ben werben, unb e« gelang bem teueren auc§ bann
erfl, al« ©flerljags geflorben unb bie Verpflichtungen
ber Qßietat geläfl waren. @o geigt ftdj gröjjtmBgs
Iidje 9lnfpruc$8loßgfeit, fteins bürgerliche ®c$üc$terns
$eit unb ©efyäbigfeit al« ^er&ortretenbe Stgent^üms
Tic^feit in bem einfachen Seben ^apbn'ä. SS ifl nic$t
ju leugnen, bafj er nidjt gang frei war fcon jenem
tttvaQ pfyiliflertyaften, nfebergebrücften SBefen, welche«
in ©eutfctytanb bi« in ba« gegenwärtige S^^^unbert
herein »ortyerrfäte, bie Äünfller früherer $af)xe fo fefjr
öon benen ber ÜReujeit unterfcfyeibenb; eine gewiffe,
breite, Bfheidn'fcfye SJefyagtid^feit ifl nidjt gu toerfennen.
©iefe 9ieufjerlic$feiten al« notfywenbige Attribute be«
inneren geigen und ben (Somponiflen in feiner ges
\ammten ©eifle«ridjtung auf einen engeren $oris
jent befdjränft, geigen i^n und befangen in einer
no<$ fetyr particulären SBettanfc^auung. ©ein 93eft$;
tfyum ifl ein fleine«, föarf umgrengte«; innerhalb bie*
fer befdjränfteren SBelt aber erblicfcn wir einen uns
enblidjen 9teic$ttyum, eine ewige 3ug™b unb ©djö=
yferfraft.
Sttogart war ber ©ofyn eine« trefflichen SWufts
fer«, be« Vice s&apellmeifler« in ©atgburg, ber, au&;
gegeidjnet al« Sefyrer, gugleidj gewanbt unb nidjt ofyne
SBeltflugfyeit, ber rechte Tlaun genannt werben mu§,
um einen folgen ©otyn gu bilben unb gu ergießen.
Sludj SKogarf« Scben ifl einfach, aber babet innerlich
unb äufjerlicfj reicher unb erfüllter al« ba« ^a^bn'ö,
bafyingefloffen. Sflogart war unter weit günfligeren
Vertyättniffen geboren, unb audj fpätcr geflalteten fid^
alle Umflanbe fßrberltc^ für bie rafdjefte ^ntwirflung
feine« ©eniuä. SBa^renb $a^bn nur jufaOig 93elefys
rung aufgreifen fonnte, würbe äftojart mufifalifdt) ers
gegen \ unb wafyrenb ba^er jener, gleichwie $änbel
unb ©tuef, erfl in fp&teren 3^ren ftc^ in feiner gans
gen Xiefe erfaffen lernte, fe^en wir bei biefem in früs
^et ^ugenb fc^on ein tooOflänbig entwirfelteö muftfas
Kfc^ed öewuptfein, wie bti SBunbertinbern, nur mit
bem Unterföieb, ba§ Ui i^m, biefem achten SBunbet?
finb, bie frühen »lütten immer herrlichere grüßte
brauten, wd^renb bei jenem bie 93erl?eifjungen fetten
in (SrfAQung ge^en. %uä) äu§erlic^ wirb fogleic^ tote
glücflt^ere @teUung Wojart'« bemerfbar. SBa^renb
^atybit lange $a1)xt Pa> abmühen mugte, fein Unges
fc^irf ju überwinben, welche« i^n ^inberte, mit ber
SBelt in 83erbinbung ju treten, fetyen wir S^ogart
burc^ ben flugen 93ater fogleic^ in bie SBelt gefleßt,
unb burc^ bie SSer^dltniffe erjogen. Sr »erbrachte
ben grofjten 3^eil feiner ^wg^nb auf Steifen, erlangte
jeitig ©ewanbt^eit in ben neueren (Sprachen, unb tarn
mit etner großen 3^1 bebeutenber ^erfonen in 93es
rü^rung. @o ^atte bie SBelt üon ben erflen ^A^rett
an fc^on bie (£r$ietyung be« Äünfller« übernommen.
2luc$ fein Seben ifl äu§erlic^ einfadj ba^in gefloffen.
Von bem tyugenblicf an, wo fein S3ewu§tfein für
äfluftf erwarte, bi8 an fein @nbe, lebte er eingig
unb allein für feine Äunfl, öon aUem Anbetern nur
auf erlief berührt, aber gugleic^ fe^en wir ti)n boc^ in
einem weit größeren Umfreife fic3^ bewegen, erbtiefen
i$n gefleßt auf einen ^B^epunft , t?on welkem aud
er feine 3*i* fe^r wo^t überblitfen fonnte. ©ieä ers
flart fa^on dufjerlidj ben umfaffenberen ^oris
gont SWogarf«, bie Vielfcitigfeit feine« ©eifle«.
Söir finb burc$ i^n ^inau«gerücft au« jener enges
ren, ^a^bn^fc^en @^äre, unb ba« Seben in
fetner gangen Unenbtic^f ei t fdjtiefct fic$
auf. —
©a« au§ere Sehen ©eet^ouen'« ifl noc$ eins
fac^er al« ba« ^atjbn'« unb äWogarf«, unb e« giebt
^ier noc^ weniger ©efonberfyeiten , welche ^erüorgu^es
ben wären, ©a« aber ifl fogleidj gu bemerfen, bag
bie (Sinfad^^eit biefe« ©eet^oöen'fc^en Seben«, bie 3"-
rücfgegogen^eit be« SWeifler« nid^t eine abgenötigte,
aufgebrungene ifl, wie hei 4?atybn, «i^l «n* So'g^
bc« fdjüc^ternen, fd^ltc^t bürgerlichen SBefen« be«
äWanne«, wie bort, fonbern eine frei gewählte, ge»
niale, a\x^ SDppofttton entflanbenc, bie 3«tücfgegogens
^eit eine« genialen ©onberling«, ber mit ber SBelt
gerfallen. 23eetl>ofen tritt un« entgegen al« äflann
ber S'retfyeit, welker bie Ver^ältniffe fic^ unterwirft
unb Don innen ^erau« biefetben beflimmtj — $a^bn
Wirb beflimm.t uon benfelben, SWogart lä§t ftd^ »on
i^nen tragen, 3"n^e« unb 9leu§ere«, freie ©elbflbes
flimmung unb äufjere (Stnwtrfung toerfö^nenb, fc^on
ijierburcfj feine Stellung gu feinen Nebenmännern al«
bie ber fronen ©litte bejeidjnenb. ©eet^oüen'ö SBelt
ifl unabhängig tjon ber befle^enben, unb neben berfels
ben. SBie hei SJlogart gab ftc^ anc^ hei iljm frü^geU
tig, wenn aud^ nic$t in fo gartem 5ltter, ba« mufts
falifc^e ©enie funb. @c§on im Uten %a1)xe fpielte
er »ac^« wo^ltemperirte« (Slatoier mit ©ewunberung
3
megenber gertigfett, eine Seiflung, bie bamal* nas
tüxUä) m*t)r fagen wollte, aU gegenwärtig, wo bie
gortfdjritte ber äRett)obe SBirfungen r)en>orgebra$t
fcaben, bie ber früheren 3"* "in nnmBglid} gewefen
Waren, »eetljoben'd Äurfürfi $atte für bie erjte öu*-
fctlbung bejfelben ©orge getragen. Später fenbete er
it)n unter bem ßljarafter feine« Jpoforganiflen na$
SBien, um ftdj bcrt unter $<*9bn'3 Seitung in ber
(Sompofition auSjubitben. ©<$on einige 3at)re frfe
tyer chatte SJeetljoben eine Steife nadj SBien unternoms
tnen, um SWojart'd SSefanntfdjaft ju machen, <gr
fct)rte nadj öeenbigung feiner ©tubien, bie er Ui
$at;bn'8 <Hbwefenc;eit unter 91tbrect)töberger fortfegte,
ni<r)t nadj Sonn jurücf, fonbern wallte SBien, baä
ja bie reier)jle Anregung für fein fünftterifct/eS ©tres
Ben bot, ju feinem bteibenben SBoljnftg, um fo wenis
ger jur 9tütffec)t SJeranlajfung finbenb, als ju Sin*
fang biefeö 3«^wnbertö ber Äurfürfi geflorben war,
unb bie Äriegöunru^en ntc^t einlabenb für ben Äünfb
ler fein tonnten. Später toerließ er bie Äaiferflabt
nur bei furjen Steifen in 83äber, ober wenn er ein
©ommerlcgid auf bem Sanbe bewohnte. 23efcr)äftis
gung mit neueren ©prägen, Seetüre t;iflorifct)er unb
$oetifcr}er ©djriften bilbete bie SludfüUung feiner
SJtußefhmben. ©anj an SBien gefeffelt würbe er,
wie befannt, burety bie 3utf<t)*tung cineä jäljrlidjen
©et)altd toon (Seiten mehrerer öflreidjifdjer ©roßen.
©o blieb er, tuaö auty uon feiner junebmenben £arts
r)origfeU met)r unb mefjr gefatnt würbe, jeülebenä in
ber »ollen greifyeit, über fl<r) unb feine 3«t ju ha
fKmmen, fidj ganj in ft$ jurürf jiefyen , ganj feinen
Qbeen leben ju f&nnen, unb maä feine öejietyungen
jur Außenwelt betrifft, biefe ganj naefc) Saune unb
SBiöfüfyr, nact) augenblitflidjen ©timmungen einjus
rieten. 9OTet)t att äWojart baburd) in ben ©tanb
gefegt, ganj ber (Sompofttion ju leben, war auet) für
it)n bie SJerfud^ung ju einfiebterifäer Slbgejogenfyeit
uub grüblerifct/er S3erfenfung, ju flarrer unb aufc
fdjließtidjer 93efct)rantung auf jt<$, um fo naheliegen:
ber. @o beutet un3 baä äußere Seben SJeettjouen'ä
auf eine im inneren beö Snbitoibuum ers
fdjloffcnc SBelt t/in, bie unabhängig t*on
unb neben ber äußeren fiel) erbaut, eine
SBelt bed ©eifleö, welche über bie befre-
ie nbe r)inau$grcift. ©e^en wir batyer §at/bn
abgefdjlojfen in finbltct} s patriardjatifdjen 3ufltünben,
folgen wir äRojart in bie bunte äftannicfyfaltigteit
be« Seben«, fo werben wir buret) Seenöten, Un Sins
famen, in eine innere SBelt bed ©eifleö geführt, eine
innere Unenbli^feit t^ut fic^ auf, in welker ber ärteis
fler, ber befle^enben SBelt gegenüber, bie audfcr)tiefj:
licfce SEBa^r^eit ftnbet. «üe brei aber fpiegeln fdjon
iu i^ren fiuferen SJer^altniffen bie Sntwitflung ber
beutf^en 3ufranbe unb be« beutf^en Oetfled im Sauft
beö legten ^a^unbertd.
(9ortfe(sa0 folgt.)
SRebrfitmsmge (öefange.
a) gür SDiinnerftimmcn.
3«U DttO f „fiurCeljettfalirten' 7 , ein Cqrlud von \wM
fiiUetn aus )em beutCcIjen 0tubentenlcben # •tdjtung
oon 3. Otto b. j. (Crnft unb 9c\]tt} 9 (origi-
nal - Compolitionen für grofje unb kleine fieber-
tafeln, Jtr. 16 u. J7). — &$ltutyin$tn t «onrab
«lüfer. partit. 1 Ä^lr. 3ebe ber 4 Stimm. 10 Sgr.
®er ßomponifl ^>at f^on früher (in Sttr. 5 u. 6
genannter ©ammlung) einen (Sijcluö t>on Silbern,
weld^e bie §auptmomente beö ©efanged jum SJors
wurf t/aben, gegeben. SBaö bamalö über ben mufis
falifct)en SBcrt^ berfelben bemerft würbe, fann bieös
mal tjon obigem ß^clud ntdr)t gefagt werben. SBir
pnben jwar anfprec^enbe, fliie§enbe SWelobieen, g/s
fct)ic(te r)armonifcr;e ©e^anblung barin, attein t>on
poettföem ©e^alt, (ünfllerifc^em C^rnfle ifl to&aig aU
gefe^en, woüon aUerbingö auet) bie ©id^tung ijaupte
faultet) bie @cl)ulb tragt, ©ie Sieber bewegen fiel]
auf bem ©cbietc \)rt ©ewö^nlic^en, ber bloßen Um
terljattung Slnge^örigen. 6ö gewinnt fel)t tjauftg ben
<Sä)tin, att laffe fidj ber gomponifl abft^tlic^ ju bem
^ublifum ^erab, baö fo gern am Sri&iaten, an bem,
waü oberfläct)li4en, matten ©eelen munbred^t ifl, er*
gogt. SJiele ©efange finb ju lang audgefponnen;
bieö tritt rec§t auffällig in ^r. 8, äKanic^aerfcene,
unb Sttr. 10 u. H, S3ettelfUibentenlieb, ^er»or. SBir
fonnten auet) gerabc an biefen beiben Hummern am
wenigflen ©ef^maef finben. fcaä ^Jat^oö beö SBi^s
per ifl fet)r la^erlic^j wer wirb an eine fo unbebeu;
tenbe gigur fo öiel äufwanb »erf^wenben! %Jtan
ftet>t beutlic^, baß biefe ©cene auf Sffect beregnet ijlj
bocl) warum fo üiel Sarm um nidjtä? g)ei einer
Stuffü^rung, ber iä) beiwohnte, fanb ify gerabe baS
©egent^eil: bad ^ublifum blieb tatt babei. ©ie
Sänge trug baju i^r gut X^eil bei SBenn ein Sffect
ben anbern brängt, wo bleibt ba bie SBirfung? ©aö
©ettelflubentenlieb bewegt fiel) auet) in feiner eblen
©p^drej e§ ifl adeö fo gemacht, fo gewö^nlict); ber
51nflänge an ©agewefencö giebt cd in biefer, fo wie
aufy in anberen Hummern toiele, unb gewiß fjat ber
Somponifl, ber ft^ anberwärtä fd)ou fo tü^tig ge-
zeigt $at, t^eilS no(§ gonbö genug in fiel}, öeffere«
ju geben, t&eilä ben 2Wut^, ©elbflfritif ju üben.
@inigf (Sntföulbigung bafüt, bafj bie ©efange, mit
wenigen 9hiSna$men, auf feinet eblen ©aftS rur;en,
liegt in bet ganzen SDic^tung, bie afletbingä auf p oes
tiföen SBettr; feinen 8nfpruc§ machen fann, unb bad
SWeijle cutrirt unb fctnrt batflellt. ©aä ©anje ifl
unzeitgemäß 5 baä ©tubentenleben bei neueren 3"*
b)at eine anbete ©eflali angenommen, beätyalb ifl e8
*etfer/tt, bem *ßublifum ttmaä ocrjufü^ren, wofür bie
©tympatfyien längfl erlogen ftnb. — SBir wünfc^en,
bem ßorapcniflen balb wiebet auf beffeten SBegen ju
begegnen.
§ietbei fcnnen wir nidjt bie ©emerfung unters
brücfen, ba§ wir eö nicr)t für rattyfam galten, bers
artigen umfangreichen SBerfen eine grofje SJerbrets
tung unter ben Sflanneroereinen ju wünfcfyen, weil
baä ©efiere, (fblere ju leicht baburc^ oerbrangt wirb,
unb bie (Stimmen audj bodfj ju fetyr in Qlnfprud} ges
nommen unb burcr; t/aufigeä ©ingen fold)er üiele *2lu8s
bauer etr;eifcf)enben ©efange ruinirt werben muffen.
§aben wir früher einmal tei anberer ©elegenfyeit bem
ättannergefang bad SBort gefprocr)en, fo füllen wir
unä jefct faft oerfucr)!, gegen iijn aufjutreten, nadjbem
et ganj entf(t)ieben eine feiner SRatur wiberfltebenbe
Stiftung angenommen r;at. SBir motten l)ter oors
äügtidj brei ©eflcr)tgpunfte geltenb machen, oon benen
auü fein jegigeö SBefen tößig ju tabeln ifl. Srfllicr)
jiefyen wir jlarf tu 3roeifel, ba§ er auf bie ©tlbung
be8 93olf3 unter feiger ©eflalt guten ®mflu§ ü6e,
worauf man boef) oorjüglicr) unb allgemein SBertt;
legt. 6r r;at Bereite feine ©renje ü6erfct}ritten , ins
bem et nicr)t mefyr nacr) (ütnfadr)r)eit jlrebt, fonbern
Elemente in ftcl) aufgenommen r/at, bie tym, wenn er
wirfen foll, fremb bleiben muffen. SBir bemerfen t)icr
oorjüglicr) bie funflfcofl in einanber gefcr)lungenc Sons
fletterei, worauf m'ele (£ompcniflen eS rec^t abftcr)tlic$
anlegen, woburcr) ber oofale (Sfyatafter ju ©runbe
gefyt, unb ferner bie liupaffenbt Sertwafyl, inbem man
folcr)e ©ebidjte in ben ÄreiS beö Sftännergefangeö
gietjt, bie ir)rer Sftatur nacr) rein inbioibueü, ber mef)r=
flimmigen ©efyanblung wiberflreben. ©o galten wir
e8 j. ©. für einen notorifer/en SWifjgriff, ba§ 6. 3öHs
ner mehrere lieber aud ber frönen äftüllerin t»on
SB. SDMller für ben mefyrflimmigen ättännerdfyor coms
ponirte. SBir fanben unä jletä unangenehm Berührt,
fo oft wir fte l;orten, tro§ mancher ©cr^ön^eiten, bie
fle enthalten.
(Sin jweiter @eftcf)t$punft ifl bet, ba§ bie @tim=
men, oorsügtid^ bie Senöre, wegen ber r)ofyen Sons
läge, in bet fte ju fingen genötigt ftnb, ruinirt wers
ben, unb man bereits nicfyt me^r fraftige, fonbern
fiflulirenbe Stimmen ^ören mufü, wobei einem
wa^rr)aft angfltid^ ju $Jl\xtf)e wirb. 3" biefem Stuin
bet Stimmen ttägt fe^t üiel Sei baö leibige Staunen
unb StinFen bei bergleid^en SJeteinen, na* wit ein
füt ade 9Wat führ unäftyetifö galten-, ja e8 gewinnt
fogat ben ©d^ein einet gewiffen SRo^eit.
©tittenö ifl bet mobetne SWannergefang bet 3«s
florer beö »oöen 6^otgefange8 gewotben. ©ie8 la§t
ftt^ um fo weniget ableugnen, je lautet oon ü er f erge-
benen ©eiten r;et bie Älage übet ba8 ©infen ber
eigentlichen gan jen ©efangüereine — benn ber 9Wän*
nerc^or ifl nur feiten ß$or — ftc^ oerne^men Ifift.
6ö ifl bie8 fein gute« 3*i<§en, — wiewohl begrünbet
im ©eifle unferet 3«t, bie mit bem SBotte „li6etal y/
auc^ im ©ebiete bet Äunfl tefotmiten will, ©enn
e« get)t batauö r)eroor, ba§ man falfc^e ©egriffe üom
wahren ©efang l)at unb beö ©inne« für baS ^ö^ete,
©töfjete retluflig gewotben. Steitic^ mag eö wo^I
93ielen angene^met fein, bei einem ©lafe 83iet „Stinf,
Äametab" fo tec^t in ff ^ctanäjubtüllen, al8 in Äreis
fen ju weilen, wo bie weibliche Umgebung gefälligere
gotmen anjune^men ^eiietet unb ebtere @efür/le ju
beanfüruc^en berechtigt ifl. ßg ifl bie« unfere »oßc
Uebetjeugung, unb wit r)offen bie 3wfltmmung allet
betet ju ehalten, bie e8 enfllicr) mit bet Äunfl mei?
nen. —
% ©eJ)iabe&afJ&, Cantatine (Hr. 2) |um WiiljnafljU-
feCtr. iTür flirr JRännerftimmen oljne ßegleitung.
3weiter Änljanjj }u „€rnft unb ßcljerf 7 '. — öc^leu-
finjen, Ccnrab ©lü(er. Partitur 12 0gr. 2eU
Stimme 3 0gr.
©iefe Som^ofttion jeugt »on bet ©efcr)icflid^feit
beö ßomponiflen in ber tecf;nifc§en Se^anblung unb
ber faubern ^armonifd^en Arbeit; in S3ejug auf ba§
rein SRuftfalif^e hingegen mbtytcn wir bieö 9Berf
weniger gelungen nennen. SBir »ermiffen einen ge*
wiffen weichen ©efü^ldton, woju ber Sert ^inla'ngltd^
5lnla§ giebt; bie ä^elobieen ftnb unbebeutenb, nidjt
ton fc()lagenber SBirfung. ©a8 ©anje fdt)eint me^t
baö 6rgebni§ forgfä'lttger Arbeit, atö eineö frifc^en,
nifyt buret) SWeflerton »ermittelten ©efü^löerguffeö
ju fein.
^ratlj DttO f Äotette: heilig, Ijeilij, ^ilig. naclj-
gelafCenes Werk. 20* j)eft oon „€rnft u. Scljerj",
©rigtnaUompofitionen :c. — ödjlrufingeir, Conrab
©lafer. Partitur 9 0gr.
©in trefflic^eö SBerf. ©ie Einleitung, ©raoe,
ßsSWoll, bewegt ftcr; in einfachen ^ccorben, bie in
ir)rer ernten Haltung oon großer SBirfung ftnb. $iets
auf 5KJegro, (Ss©ut -J, baö in feinet enetgifc^en
Äürje mäd^tig ba^in brauflj baö jweimalige ©olo ifl
feb)r wirfungööoü angebracht. SBir finben r)ier feine
$armomföew Äunflgriffe, fenbern einfa^e Slccorbe, bie
bem ©emtlt^c frifä entquollen finb, mir fte bei üRän;
nergefang er$eifc$t. ©a« 9lbagio, {Quartett mit <£$or,
ijl eine ganj &orjüglic$e Kummer, SBieberum ein?
faclj, aber wie tief, tüte wa$r empfunben! ©er 2ln=
t$eit, ben ber 6$or baran 1)at, ifi mit öieler ättäfcu
gung angebracht 5 anfangs nur gering, gtetdjfam
fc$üd^tern, leife, um baö ©ebet nt^t ju flöten, biß
er enblic§, mit fortgcriffen öon ber ®lut§ ^eiliger 2ln-
badfjt, mit ben ©oloflimmcn fiel} bereinigt, boc§ am
©d&tuffe wicbcr leife bcrfclben ftc$ anfdfjmiegt. £ier=
auf ber ©d&lujjfafc, 9Wegro, 6s©ur £, wie Anfang«,
an ba« ftdj eine guge anfc§lie§t, bie in ifyrem cinfa=
djen, aber wirfung«reic$en $tyema einen grogartigen
(Sinbrudt unterlägt. — 2lu« biefem Söerfe erfefjen
wir, wie man mit einfachen Mitteln ©rofjartige« er*
reicht. Stirgcnb« ftnben wir jene fpinofe ©timmfü^
rung, jene wo^lbcred§neten l;armonifc$en SBenbungen,
wie fte ftc§ leiber im mobernen äftännergefang nur $u
häufig un« aufbringen, fonbern 6infac$fycit, Ätar^eit,
SBatyr^eit, ©rojjartigfeit. —
b) gär gemifäten (Sljor.
Sttlttt* ©djlabe&adj, ßanjerbaüe, lieber unb An-
fange, geiftliclj unb welUid), für Sopran, Alt, £e-
nor, 0af| (oljn* ßegleitunjj) in beutfcljen ©rijinal-
«mnpofitionro. — ßrljUufinjen , Conrab Älafer.
€rft*r ©anb. Ijeft 1—6. 3&t* fytt Part 5 fljr,
Preis jeber Stimme 2j- Itgr.
©er Herausgeber fcerbicnt großen ©auf, bag er
fic§ einem fo tocrbienfllic^en Unternehmen unterjogen
i)at. «Räubern in neuerer %cit ber oierftimmige STCäns
nergefang nur ju fältelt um ffä gegriffen, ifi ber
eigentliche, tjcttc Quartetts unb (Styorgefang für
grauen s unb äJJannerftimmen me^r unb metjr in ben
§tntergrunb gebrdngt werben , ifl eö nun an ber
3eit, wicbcr umjulenfen unb bem wahren gtjor;
gefange feine dichte cinjuraumen. ©urefy o6cn
genannte ©ammlung wirb benen, welcfje fidlj für
ben ganjen Duartettgefang intcrefftren , ein reie$;
lid&er SBcrratty bargeboten, unb jwar nac§ ben t?cr;
f<$iebenflen Stiftungen tyin. ©ie 2Ba$l if* mit
großer Umftdfct gemalt. Söir ^afcen un« mit oieler
(Sorgfalt ber ©urd?ftd?t ber cinjelnen ©efange unters
jogen unb be« Srefffid&cn rcc$t Siele« gefunben.
Statürticty fcerbient audj ^ier ba« (Sine toor bem ^ün-
beren ben ffiorjug. @u^e ba^er &\>n baöjenige fid^
auS, toa8 feinem SBefen am entfpred^enbflen. @o
empfehlen mir bie ©ammlung allen greunben beö
©efange« auf ba« Slngelegentlid^fle.
Dr. gm. Äli^fd^.
&tipii$et SRufitUben.
«&Quptprufung am Qonfervatortum.
©ie gleite Mbt^eilung (©otofpiel, ©olo* unb
g^orgefang, ©efangcompofition) fanb am 19. ©ec.
flatt. eröffnet würbe biefetbe mit ^ummer« ©eps
tett, ber erfle ©aft t>on ^ofepf; Slfc^er auü Sonbon,
ba« Slnbante unb ginale »on fioui« ©rouet au% (So?
bürg gefyieit; (Srfierer jeigte gortfe^ritte , tie§ jeboc^
©auberfeit unb ttorne^mlic^ fixere« kact^atten immer
nod§ ücrmiffenj 8e|terer befriebigte in biefer ^inftc^t
me^r unb löfte überhaupt feine Aufgabe gelungen
ner, ofyne inbe§, wie eö fd&ien, gegen früher bebeus
tenbe gortfdjritte an ben Xag ju legen, ©er gans
jen ^luöfü^rung biefer ©äße fehlte fonjo^l tec^nifc^e
Steife at« fünfllerifd^c ©arflettung, bie ^nffrumente
flimmten nic^t gut gufammen, namentlich flörte bie
83ratfc^c ßfterS burdty unreine 3«tonation. 5ln
(Slaüicröorträgen famen ferner $u ©e^or: ©te*
p^en Heöer'« Uebertragung ber ©^ubert'fd^en „gos
retle /y bur^ 5lugufle Slembe au% SBeimar, unb 6ons
certüariationen üon ^enfelt (Dp. II) burc^ SRubotplj
ö. 5lmenba au« ^afenpot^ in (Surtanb. ©ie ©c^njies
rigfeiten biefer (Sompojttionen toermod^ten bie ©vieler
feineömegö ju nbernjinbenj toe^alb n?ä(}lten aber and)
biefelben nic^t Söer!e, bie ityren Äräften angemeffen
flnb? SSurbe ber »ortrag bc« Hetterf^en S33er!e«
burd^ große Befangenheit unb Unruhe beeinträd^tigt,
fo gefc^al; ben anberen burdj ©elbjlgefa'ttigfeit unb
jügeüofe« gin|lürmen 3(bbru4 JReic^lic^ für biefe
Vorträge entfe^äbigte ber be« befannten ©uoä „Hom-
mage ä Haendel u fcon 9Kofc^eleö burd^ SJera unb
9tatfjalic ö. ^ogojeff au« ©t. Petersburg; bie 5lu«^
fü^rung mar in ber tyat fe^r gelungen, uoß Seben?
bigfeit unb nid^t ofyne 93erjlanbni§ \ ba« ßufammens
ftiel in aßen ^onfe^attirungen gleid^ gut, ber 93ors
trag überhaupt üon toietem Talente unb glei^ ä fUs
genbj wir bürfen mit Stecht S3ebeutenbe« »on ben
beiben ©pielcrinnen erwarten. Snblic^ !am burd^
©rouet, »Äfd&er, ü. 5lmenba unb SWic^el bc ©enti«
au^ SBarfc^au ein ©oppelbuett für jwei ^ianoforte
uon aWofd^ele«, „ßontrafle 7 ' genannt, wirtung«üofl jur
3lu«fityrung. — S3iolink)orträge braute ber Sbenb
jwei. 3uerfl Variationen öon ©atoib, gefpielt toon
9licote @jpafow«ty au^ ß^arfow in 9lu§lanb, fobann
5lbagio unb 9tonbo toon be SBerict, gezielt toon granj
©eifj au« ©reöben. ©er erflgcnannte ©pieter fyattt
ftc^ ein bei weitem für tyn ju fd^were« ©tücf ges
wä^lt, brum war e« eine natürliche golge, ba§ er'«
nur unbefriebigenb jur grfd^einung fcradjtej fein Son
entbehrt jur &ät nod^ be« 2lbet«, fein ®)piet ber
Steinzeit; auf biefe, wie auf SJereblung jene« ri^te
et $auptfo<$K($ fein «ugenmetf, um »ottoätt« ju fem-.
men. granj @ei§ »etmoc$te, ungea<$tet beffen, bau
« ganj jiim@*l«f be« S16«nb« fpielte, benno* baö
biÄ' ber 3u$otet Iebbaft füt 0$ JU 8rt ,j„ nfB ,
b« »ilbung fem« testen $anb ift febt auf, batum
rrnew«! fo Ma, fein Xo„ f {„^ £>' 52
MI SMjf »leb fein Zabnt te<*t 9 ?W«4 Ä
entfalten! -SB«« „ UB bie ®efanglcom?cfü!o"
*\ 3?^ au8 ««nfl«bam, $emiette e. Jöatfineßet
««« mm et unb 3b« ex «„« (Sutin betbeiligten"
febeflanben bleiben ,n a »ei einfachen Sieben, nut
^tanofoittbeglettung, einem ©uett füt iwei Scpran«
Jimmen (tienfaüi mit «ßftebegl.) „„b btei ©.fangen
fut 6bot öftere waten: „gteunbe« «rfnfiiÄt«
* ?" 9U l f . v 91 ""^ "•»»•»«*/ unb 9Ke. 8e„au'8
„*n ben SBmb" »on 6^rifKan Sobannfen au« Äo*
pmbagen ecmponiit. »eibe Siebet waten anfoteebenb
ba« etftew einfa<$=natütfic$ti al« ba« totete , loie*
Ä ??' * '1°* ,*" "^ « n ««8*««flK* nötigen
BJ.ebetbolung bei legten Settjerte betfiänbige Vuf=
faffung befunbete. ©a« ©uett „ftaAtlidje ftabit"
»on d M *(*„, „at gefaxt gemalt, wif j So«
fty«>, utfotungli<$ füt eine Stimme allein beteebnet
©affelbe ©ebiebt batte «pauline fftiebbeim ^JJ
SJ^Ä 8e ^ tj k P ' ft " 3 m " b «f« ecmpofition
ben $tet« u6et Züt baoon unb nmtbe bamit fo bei;
fatttg aufgenommen, ba§ bet ©efang »on neuem be-
gebt waib; bie Äuffaffung be« ©ebiifite« mar fl„m*
Ji« Söne enthielten 8eben\„b 6ba"ftet ; b S
Wen ifr au&etbem ble ante WfauM w »£• *
fhmmen a „ m ? a}luf be« ^teTÄi Ä?e?
f« mit bem fotgenben. SS« muffen bie ßomuofl-
©tun- ?':„? ÄVi m if sr oon * aui •*
Sebanblung be« ®ebia}te« füt 6bot ift „Z beatün
Jet, b« fr»* niebt butcb S8„e e„ fÄnb S
betgegeben; fonft abet fam bie €omi,ofition ienet oon
|aul,„e griebbeim am „aa)(len. 4et S"fm S
l«aetTbe„" 8 6 S r ^ r ^, mit »^«offmann o»;
Waueteieben« /JWorgenlteb", componitt »on ©atab
Samfon a„ bem^aag; bei ^ beo a „dte "S
gen al8 oetfebrt, unmotioitt bet beä »ietttn »etfe*
oer^et b,e SB tfung „i«bt etbBbt, UT^£\
m Uebngen ,fl bie Ä„rage u„b äuSfübtunq be«
©anjen tobe„3 W ert^. _ Uebetbtirfen «!? „^ ein!
mal ba« a „ btefem Äbenb ©ebotene fo ftettt OA
«*<$ .bie«»«! bao 9lef„rtat pnfli't : b« einl
f ,T: b « "" c ®''>«n»'ort?ag „nbbie beben »«S
©.
«efeetf^t Der neueren erf^ctnun d en auf bem ©ebtete ber 2Kufif.
gut Vianofotte.
3nfhfurtit»e«.
3. ®*mitt, ©p.325. 50 leich.te «onftüeke mit J\n-
» Bhl ° "* 8fl,ubfrtl ' tt - *""}>• 2« Jjefi.
Ä«tje @de«ben mit Wannten SRelobien. 3n ben folaen*
be« Herten mo 9 e ble llnfe «anb beffet 6erü(ffi4ti 3 t t»etben.
Itnget. 90 fit. «.^.
@ebi aeicö^ntid) inb [eid)t.
®«?L^ tW r nW ' *"■ Wtinf P»""'^ 100 «ebung»-
(Odu tn fort&|jrot»n>fr 0r()tMtrigkeit füt r>it "t-
ften Anfanget its piam.fottrfptel«. ©fftnb«h.
3oh. Änbte. «)fft 2 u. 3. ä 54 «r. www *'
9Bir betnfen nn« anf He «Reeenfton in Mr. 9 »or. 9b«
b.e er <8Mt«, K o ba« ifte *eft bereit« befpre^en ifr ^
»«•negenben «efte, anferbem bng fte ni«bt« «Reue« biete» „nb
tr.».al tm f;o<bflen ®rabe dnb, brinaen an* n»« eine M««
nn B erant»crHi<be gin 9 erfa(j,gebler «. f. » * **■«•
Cnthte unb ^fällige ötötke mit JmjwfctfMiS
aUeiniget Ämoenbung bes Vtolta-fl^UnW. ©»«-
baeh, 3oh. anbte. 54 flr.
«reiben, tft .«t «bei, aliein biefelben mnffen nnr «(, J,i
georbnet, infiructiv nnb mit richtigem gingerfafce verfemen fem
©eblngniffe, bie biefem $efte mangeln. ©$abe, bafc $r. 3.
nfdjt ernfter gu biefer ^Bearbeitung gefdjrftten , er }ättc im
tafhructiven gadje eine 2ücfe au«füflen fonnen.
SRobeartifel, ftabvitarbtiU
(£♦ $♦ S mttltet, (Dp. 107. Trois petits Rondeaiix
sur des motifs favoris. Nr. 1. Norma de Bellini.
Nr. 2. Zampa de Herold. Nr. 3. Torquato Tasso
de Donizetti. |)etfTS. 3 %ftf, ä 12 llgr.
„!Du nennft bie Sachen fdjledjt! Sie barff* bu'« aber
tragen,
Da bn ni$t altersgrau, fol<y freie« ®ort gu fagen?"
ffioljl ift ba« SBBagntfj grofj, bo<& toitfl bu, greunb, U<
fennen,
9&oef> gefcuntal gröjjer ftar'6, trollt' id) nid)t f$lfd)t fie
nennen !
%. Setzet, ©p. 92. Heures de Loisir. Collection de
Rondeaux sur des Danses favoriles. Ödjott. Hr. 1
bis 3, ä 45 ftr.
Sßollftänbig affortfrte« SWaculaturlager, neue ?olge, Sie*
fexung 1.
<£♦ 2etD9, ©p. 22. 3m IDatoe. 3ntfTmr}|0. Wien,
Ülüller. 45 ftr. CJK.
®etvol)nlidj , o$ne irgenb Sntereffe gu ertoeefen, unb ba=
bei ein ©djlufj, ber un« auf ben ©ebanfen braute, ob nieftt
ber GomV. vielleicht fc$toer$6rig ifh
<£♦ 2cfot>, ©p. 23. Jrnrtnt *er fiitrtljfit. Ontrnnqf a.
UHen, jRttlWr. 30 ftr. CJH.
Der Gomvofttlon nact) muffen bie (Sinbrücfe von be«
(Sonn?. ä(nbljeit6*grenben feljr unerquieflidjer JWatur getvefen
fein.
9t* §Üntett, ©p. 152. Rondeau sur un Therae de
l'opera Le Bouquet de l'Infante, de Boieldieu.
Peters. 18 Jtgr.
SRef. fann verlern, obgleich er burdjau« ntd^t gn ben
SBereljrern bfefe« (5omV. gehört, baß t^m na$ ben beiben vor
^ergeljencen (SomVojttionen bie vorltegenbe orbentlidj erquiefenb
vorfam! Dbgleld) biefelbe unbebeutenb, fo ift fie bod) tve*
■igflen« frei von o^rgerreifjenben Harmonien nnb ©efucfjtljeit.
3n ber 9lu«fül)rung leidjt.
91. 2BtHmet$, ©p. 17. Chanson nationale varie.
(Äpolto, fytt 7.) Öcljubertl) u. «omp. 4 Stylr.
©e$r troefen nnb unintereffant, in ber 9lu«fü$rung ntd^t
fcfctoer.
(Sfrt* SBamtCt, ©p. 4. Bonbons aui Dames. B6-
▼eries d'operas modernes au Salon, 6 melodies
tres eetebres en forme de Caprices. Jflnncljeii,
aibl. Ijrft 1, 1 Jt. 30 ftr. $eft 2, 1 Ji. 45 ftr.
%ft 3, 1 JI. 54 ftr.
Senn au$ ©puren von befferem ©treben bann unb
toann hervortreten, fo ergebt fl& ba« ©ange bodj nid)t über
ba« ©en>ö$nltdjj*e. Sluferbem ift bie 39e$anblung be« 3n*
ftrument« ungefebieft unb tvirfung«lo«, bfe $affagen ftnb fdjtver
nnb ni$t inftmmeutgem&jj.
©♦ H« ^ie^ittget, Le Tremolo. Etüde. Viabrlli«
45 ftr. QL.M.
(Sine getpö^nlid^e vornehme JDüettantenarbelt, voller $re*
tention unb bo^ leere« ©tro^.
6^t* 9lttm»cl f ©p. 90. Souvenir d'Espagne. Fan-
taisie. Öcljott. 1 JI. 30 ftr.
Xriöial, ttirfungfllo« nnb f^toer.
©al* SStttf ^atbt f ©p.6l 2 . Pieces elegantes. Nr. 6.
Bolero. Cljnnnitj, Racker. 7 tlgr.
Stnftorec^cnbe, leiste Äleinigfeit.
$*3tofctten, ©p.99. Le Bouquet de l'Infonte. Fan-
taisie. öcljott 1 Ji. 30 Ar.
3n 9tofe«cn'« befannter, trivialer ffieife.
3* Slaff, ©p. 38. Grande Mazurka. Öifgel u. Stotl.
15 njr.
Grqnalt, lebtot? unb für ben ©vieler mit ben «fcörer nic^t
beto^nenb.
gut ^ßtattoforte ju otrr ^änbem
$L Slttbte, ©p.12. öonoU. 2te auegabe. ©fCenbwl),
3lnl>re. 1 JI. 12 ftr.
— — , ®p. 28. Brei ßläxU^t. 2te Ausgabe.
Cb^nD. 36 ftr.
— — , ©p. 46. Brei ömtatrn. 3te Ausgabe.
Cben). 2 JI.
Sir benn^en bie burd^ bie Ängeige tiefer neuen Ulu«ga<
ben ftc^ barbietenbe Gelegenheit, Sltle, benen bie ffierfe felbft
no^ unbefannt ftnb, in«befonbere SRuftfie^rer , anf biefelben
anfmerffam gu machen. 5)ie ©onaten tvie bie ÜWdrfc^e flnb
treffliche SWupfflücfe, in 3n^alt unb gorm glei* fänßlerifö;
ba« üWogait'fdje Qlement, reelle« fie in fi$ bergen, bürgt
^inlanglicf) für i^ren ffiert^. gür ©djüler finb fie eben fo
bilbenb, al« bie ©onaten jene« SWeiflcr«. ^infi^tli^ ber
©c^tvierigfrit für bie 9(u«fü$rung ft€t)en fie gtoifd^en ber vier^
^inbigen 18* unb (S*©onate beffetben. Die 5lu«fJattung ift
feljr fauber.
8
3 titelnden jblatt
Compositionen von Mendelssohn -Bartholdy
im Veriag der Schiesinger'schcn Bach- u. Musikhandlung
in Berlin :
Premier et Second Quatuor ponr 2 Viol., Alto et Vclle. a
1£ Thlr., dito pour Piano ä 4 mains par Mockwitz a 1| Thlr.
Dem Fürsten Radziwill uud Prof. Zelter gewidmet!
Premiere Sinfonie p. gr. Orcheslre 5 Thlr., Partit. 6| Thlr M
p. Piano lf Thlr., a 4 mains arr. p. Mockwitz lf Thlr.
Capriccio p. Piano, Op. 5, 17| Sgr., a 4 ms. J Thlr.
Trois AUegros liräs de la Sinfonie et des Qualuors p. Piano,
a 25 Sgr.
Wasserfahrt, Nonne, 2 Lieder f. Piano, arr. f. Piano allein
von Dreyschock, a £ Thlr.
Lieder f. Piano allein an-, von Czerny. 5 Hefte. I. : Drei Volks-
lieder, 15 Sgr. II.: Minnelied, Heimweh, Italien, Abendlied,
Pilgerspruch, Frühlingslied, 20 Sgr. III.: Mailied, Hexenlied,
Abendlied, Romance, 20 Sgr. IV.: Im Grünen, Duett, Frage,
Frühling, Herbst, 20 Sgr. V. : Scheiden, Sehnsucht, Frühlings-
lauf, Ferne, Verlust, Entsagung, Nonne, 20 Sgr.
Scherzo p. Piano comp. p. TAlbum, 10 Sgr.
Nouvelle Etüde p. Piano expre*sem. comp, pour la Methode
des Mltbodes de Moscheies et Felis, 15 Sgr.
Zwölf Gesänge für l Singst, u. Piano. Op. 8. 2 Lief, ä 20 Sgr.
Der Jüngling und das Mädchen, 12 Lieder f. I Singst, u.
Piano. Op. 9. 2 Lief, ä 20 Sgr. Alle 24 No. einzeln ä
5—10 Sgr.
3 Volkslieder, 2slimmig zu singen mit Piano: Wie kann ich
froh, 7£ Sgr.; Wenn ich auf dem Lager, 10 Sgr.; Wasser-
fahrt, 10 Sgr.
Suleika und Hatem, Duett f. Sopr. u. Tenor mit Piano, 10 Sgr.
Durch alle solide Musikhandlungen zu beziehen.
Bei ]V. Simrock in Bonn ist erschienen:
E, Naumann, Op. 2. 6 Lieder für 4stimmi-
gen Männerchor, Pr. 1 Thlr. 10 Ngr. Die vier
Stimmen allein 20 Sgr.
Cerd. Miller, Kriegslied von Emanuel Geibel,
für 4stiramigen Männerchor, der Dresdner Lie-
dertafel gewidmet. Pr. 8 Sgr. Die vier Stim-
men allein 5 Sgr.
Im Verlage von Jfoh. JLug. Böhme in Hamburg
ist erschienen und durch alle Musikalienhandlungen zu be-
ziehen :
Mannsfeldt, Edgar, Elegie, den Manen
Felix Mendelssohn-Bartholdy's geweiht von Caro-
line Pierson, für eine Singstimme mit Pianoforte-
Begleitung. 10 Ngr.
Bei Friedrich Mo fmeister in Leipzig werden
nächstens mit Eigenthumsrecht erscheinen :
Decker, Const., Lni et Elle. Dem pieces caractdrisliques p. le
piano. Op. 25 a.
— — , Notturno p. le piano. Op. 26 b.
Gutmann, Adolph, Dix Etudes ponr le piano. Op. 12. deox
cabiers.
Kessler, J. C. (de Lemberg), Cantilene et Toccata p. le piano.
Op. 43.
- — , Impromptu p. le piano. Op. 44.
Marschner, H., Trio p. Pf., Violon et Vclle. No. V in Dmoli.
Thalberg, Sigism, Trio p. Pf., Violon et Vclle.
Alle Buchhandlungen und Postämter nehmen auf nachfol-
gendes Journal Bestellungen an:
Zeitnng f Ar die elegante Welt,
Jahrgang 1848. 52 Nummern (wöchentlich)
mit 80 Tafeln fein illum. Modebildern. Leip-
zig, Ernst Schäfer. Preis vierteljährlich 1 Thlr.
5 Ngr.
Dieses, einst in der belletristischen Literatur so hochste-
hende Blatt nimmt jetzt wieder einen neu verjüngenden Auf-
schwung; dem Verleger ist es gelungen mehrere der ersten und
bedeutendsten Schriftsteller Deutschlands, sowohl für den Text
wie für das Feuilleton, zu gewinnen. Alles, was Literatur,
Kunst, Theater, Musik und sonst an interessanten Neuigkeiten
die feine Welt bewegt, findet hier seine Besprechung.
Die Kunstbeilagen (auf das sorgfältigste ausgeführt) er-
scheinen in dieser Zeitung gewöhnlich 8, ja 14 Tage früher,
als solche in den gewöhnlichen Modezeitungen aasgegeben wer-
den. Probenummern stehen gratis zu Diensten.
Bei Körner in Erfurt erscheinen auch für 1848:
Enterpe. Ein musikalisches Monatsblatt, her-
ausgeg. von E. HenUchel. 8r Jahrg. 1 Thlr.
Urania. Eine musikalische Zeitschrift, heraus-
geg. von G. W. Körner. 5r Jahrg. \ Thlr.
Die zahlreichen Mitarbeiter des wahren Rlnck-
AlbumS etc. (Verlag von G. W. Körner in Er-
furt) erhalten in Kurzem als Prämie und Probe aus
diesem Album eine Meisterfuge vom Professor G.
G. Scheibner.
t3* (Sinjelne Stummem b. W. 3*för. f. äfatf. »erben gn 1$ 9tgr. beregnet,
ftrutf oon ftr. Stfid wann.
i\ e u t
tiif${tfi f#?
Eerantmotüidjet ötebaetenrr
#ranj SBmtfcel.
Stdjtuttbpmnäigfter Sanb,
Jk? 2.
33 er leg er:
Stöbert $ricfe in £eipjig*
5>en 4L palmar 1848.
ffioti Mefer 3eltf^- etfätinen mödjrntlid) I ?ttt* be« ©ante* *k>h52 Ahm. 2 1 /* 2#r
2 Sftnmmerit ocn 1 ofcer l 1 /* Sogen, j 3nf et* ( on#geb ü^reii toie ^>ctit|cite a SR^t,
SHu>nnemeii t nehmen alle $oft Ämter, 3Bnd}*
SRufih nnb Jtunft 6 anb langen an*
3rt6alt: B** Dtfreftfetttg« Quartett. — *uä SSe^ülun, — Jtteinr 3«*™«., SEage*gtf«t^t*, ßermiftftf*.
- ■ ' ^ --■■ ^.in"
Sa* filbenburger ßuartett *)
^at und ERufiftebürftigeu in Smben ein paar ferjöne
(Stunden getraut, betgteidjeu unä fetten gefeeteu »fts
ton* mit (Innen unfeten ©ant ni$t *efi*t fcejeugen,
atö inbem mit un feien greunben baten er^at/lcn. 91m
14ten ©etft. fceftidjten iinä bie Dfbenfcurger Äammet*
tnuftfer Standen, Stell n et, ©amtagcr, ©toffe,
um in einet Slbenbuuteifjattung einige bet ©aitens
quartette unfetet beutfdjen SDteifier aiifjufiifc;ten. ©afl
*progtamm jeigte f<t)on, mie etnft bie @5aä)e gemeint
mar; eä enthielt:
i) Quatiett toon Stetsten e = 3Kcfl,
2) Quartett &pn #nt?bn £$91*8,
3) SJiolincoiKHt ton Sftenbetäfc^u (granjen,
4) Les adieu* unb Ropaanesca t Xanj auS bem
16ten -3a^r(j, ton ©d^utert^ (93iclonceß #
®tüffe),
5) Quartett üdii SÄojart »IsIBw,
6) Quartett ujju Bceityotten S-£)uv-
83cn liefen Rststtmttit warb bie brüte, meil bie (Ela=
tiierl>egteitung für einmalige prüfte ju fömierig föten,
nidjt aufgeführt , fenbern ein mobemeS Sifcagio uon
©rnjt (mit &labierfregieitung) bunt) (Ecmcettm elfter
grausen fetjt tüchtig, fiugcnb, flaugreict) a,tffpieit>
fiatt bei jtoeiten Kummet fc^&rten mir baä necfifäje
©^Eut Quartett ueu .pagbn, flatt bet fünften ein
Sttoäatt'fdjea in <£>»SRj)|]L ©iefe Bmberwigen fl&r?
•) «erfpatei-
b. »eb.
trn menigflenä nid?t bie ©efammt s ^ntentimi, unb
maren me^t, tuie e$ oft gefdjieljt, auä Sftürft1ct)telofig=
feit gegen ba£ poetifdje ^nterefft beä ^Jublifuniä, fon=
betn auä jwingenben ©rfinben eingetreten. 3Berttj=
(ofe€ y unpoetiftt/eä 3*ug marb uie^t gefeßtm aufjet
bem etften %$t\i bet tiietten Kummer, mofcei un$ nur
ttergBnut mar, bie perfonlictje (Energie be^ ^ßiclDncetts
^ittuofen ©roffe ju bemunbernj eblet geigte fi^
biefelfce Äraft in bem trefflidjen alten ^an^r, einer
fet)r tii^tigen ^umoreSfe, an ber meniger äu|etti^e
gfingeifunftc, atcr beflo größere innerttc^e Äraft mit*
Öefeenbigfeit ber fc^&nen ©afjtänc fia) tema^rten.
©eibe ©otiflen geigten fic^ SWeiflet i^rer Qnftntmente
«nb fanben ©eifaß. — ftUx lortdje Söirfung gaiig
anbetet ^rt, ben meiften unfetet ^>&rex töüig neu \mh
unet^ürt/ ettegten nun bie Ijetrlidjcn Quartette! ©ad
tt$t sBeet^ßtoen'fäc (Op. 10 y 4, (S^JlKofl) muftc cr|1
bie Untefannten roarm machen, maS im *Jlnfang§fagc
trog atT feinet ^tefe ni(t)t fo rafdj feDn Statten ging
atö in bem unutctmtnblic^en Andante scherzoso; atS
biefer fpieget^efle ^umur tie Seuf einmal gefa|t
t^atte, ba roaten fte reif }um $oten unb ^örten tapfer
ju, ©a^ mar nun bie redete t^timmittig für 9h. 2:
$at;bn (® s©ur gemault flau ^i-^Jtcü) ri§ in ewi=
ger Qugenb mit ttnfcftc^ciit Ää^eln unb Ztrfftmt fort
— man faij eä an ben uerftarten tVÜue^menben ©e^
filtern j dinjelne Brauen in Älatfctjen auä ; baft bin
fe§ t>icx im ©anjen ungemo^nt iß, miffen ©ie au#
früheren ©erie^ien, ein Rtifym bet Äeufct/^eit be$
©enuffeS, bie nDtt) nici)t n&tt?ig (inbet, mit pSbcf^af?
ter ©unfltejeugung geizige gteuben ju ütettauien.
10
9lad) bem B^ifc^enfpiel bet betbin Soli, in bcnen
P^ wacferc Äräfte glinjenb lebenbig äußerten, »crs
nahmen wir baö ©sQitartett toon äRojart, ein metyr
funP»oUcS aU poetiföcä ©cbilbc. ©aö flttte Urteil
bct §orenben jeigte pct) in wadjfenbcr 3ftP*«ttr)eit :
ba bract) baö legte ©ecttyotJcn'föe Quartett (Dp. 59,
1. 5ftr. 7) fyeröor, ein achter ©eiperbanner toon bas
monifcr)cr ©en?a(t. (Sinjelne SRidjtmupfcr, bic per)
nacr) betn SftddjP = Vorigen überfdttigt füllten unb
Wliene matten, ben ^aot ju toerlaften, blieben
hei ben elften Sonen biefeö unPcrblict;en @ageö :
rczz^tl wie gebannt ftcfyen, nnb l;crtcn baö
rr-
ganje ungeheure Songcmälbc btS 511m legten *2itr)cm;
juge, felbp att;emloö, 511 (£nbe! 9lic r/abe idj biefe
allgemeine SBirfung achter ÄunP unb @cr)önr;cit, übet
bie fo oft ben Ungläubigen fccrgeblict) geprebigt tütrb,
fo fct)lagenb unb unjwcifelr)aft, fo göttlich waltcnb
beobachtet, wie fyier. Söie baö crPe fcr)nfud}tötootte
Sieb aus ben tiefen (Strichen ber unterpen (&ci$c enu
porfdfywillt, bann pct) in fycflcm SBiberflangc ber cfce=
ren ©eigen ausbreitet, t>erf(ärt nnb fccrtyültt $uglcict)
in fcr)mcr$licr) gewaltigen SBinbungen : bann bic n?efc
mutagen ßiebeölieber ber buettirenben oberen unb uiu
teren ©eigenpaare, bann bie fütteren £>umcreö£cn bat
$wifcf)en, lic jiürmifd;en A>inberniffc unb eigenfinnigen
canomfcfycn Zugänge, bic füjjcn, fcr)arfpimmigcn, r;ar=
monifcfjcn Gdfjorufc, cnblict; ber Slueflang biefeö Söun=
bcrliebeö, wo ber crflc (Sag in gefdttigter straft erfl
fanft, bann tjart, gewaltig bafyer fätyrt, um in fernem
gefenften £alt ju erfierbcn — biefeö untjcrgängltcbc
Silb ifi wcljl ein 3«'0»»f5 beutfdjcn Songcipcö, wie
wenige, unb unwiberpctylid?, wie nur bie l;öd;ften ©ict);
hingen eö fmb. ©ann baö tolle, ndrrifcr)c ©ct)er$o
r?oü l;öcr)pcr Sctnr)cit, ©c(c(;rfamfcit unb ©ewanbtbeit,
t)ier üon fütjnen, trogigen Jöltgen, bort uon weichem
terfdjwcbenbcn ©cfang unterbrochen j bau ticfflagcnbc
Slbagio, bem unerwartet fccu einfamem SriUcr in ber
4?ör;c begleitet baö lupige ruffict)e 93o(fölieb (ber tief*
Pen ©eige) ben 9)iunb ücrfdjlicjjt — wer fann biefe
SBunber bcjcr)rctbcn ! unb wer ee fönnte, Ijdtte er
mcr)r alö wir, benen ber reinpc ©cnu§ gewahrt war
roeit über alleö Skiffen fyinauö? Unb an biefem äcr)s
tePen 2Berfc ber 93cetr/ot}cn'fcr)cn äHufe bewahrte pc^
nun bie äcfytepc S3irtuoptdt ber üier tüchtigen ©eiger.
9lid)t nur, ba§ per) jeber ^err feineö 3npnuucntc3
beroieö, ba§ nict)t ber fleinPc get)ler baö fel;r fc^ioie-
tige SBerf cntfleUtc : ber fycfyere SHubm ip biefer, ba§
feiner überwog, bajj aüe üiere in tooUfommenem 93ers
Pänbnif unb IjettePer 93erpdnblict)feit ^ufammen wirf-
ten wie ein &eih unb eine (Seele \ ganj tjorjügticf)
trat biefed ^eruor in bem übermütigen @ct)erjo unb
bem auägelaffenen poetifct)en ginale. 8eiber fennen
wir baö berühmte Quartett ber ©ebrüber äWüttet nur
Dom §örenfagcn. 9Wag fein, ba§ Pe in Sinjelnem
»oöenbetere« (eipen fennen j aber biefeö »eet$o»*ns
fc^e Quartett fann Sftctnanb beffer fielen al« gut,
baö ip fc^on tjiel: unb bad ^abfn unfere Dlbenbuts
ger getrau.
9^acr) einem furjen einpünbigen 3»ifc^enfpiet lex
©efeüigfeit, wo man traulict) fcf;wagenb jene ©enüffc
nad^flingen unb bie UnPerblict)en vielfältig leben liep,
ging bie Utafcrei aufö Neue in bie SRactyt hinein!
3nm Seweife, bag man gar wot/l eine tüchtige 8as
bung ÄunPwerfe hinter einanber »ertragen fann, Wfs
nigPenö einmal im %eben — mag eö bienen, ba§
wir in ^lUem innerhalb jwölf (Stunben fünf ©eets
^o»en'fct}e Quartette vernommen ^aben, ndmlicb au§ft
jenen ^veim tut (äoueerte noer) in pillem ndcr)tlict)en
Greife: baö erpe, Dp. 18, 1 S-©ur-, baö neunte,
SDp. 59, 3 ^=©ur mit ber guge; toor^er baö ad)tc,
Dp. 59, 2 ^^^oll. SUict) ^ier bewahrten pc^ bie
waeferen SWeiPer, befonberö in bem gcljeimnijjüollen,
nic^t leicht üerftdnblidfccn nennten Quartett, baö pe
boct;, einige all^u feurige 5!empi abgeregnet, ju lebens
bigem S3erpdnbni§ brauten. $n ©e^ug auf ben legs
ten Sßunft mögen wir gern ^ugePc^en, bafj wir Sang?
fanu©ewö^nten bem mcbemen ^lempo nict)t immer
leicht folgen, ©a aber nnferem fleinPen Äreife geles
gentttcr) auef) ein ju rafc^cö ^cinpo torgeworfen wirb,
unb alfo bie neue 233elt weber cinPu§loö noct) uns
fa^lic^ an unö üorü6ergcglitten, fo glauben wir unö
berechtigt, ein paar mctrcncmifcr)e Stegen auf^uwers
fen, bie wofyl auet; Qlnberen ju ©utc foir.mcn mögen,
^enc riepge, abenteuerliche ßuge, bie baö (^nbe bcö
neunten Quartettö bilbet:
*e> — —\z/ *■-*-* — 9 « — •_ t __ # _^ — __!^-i
pe mu§, wie jebc 5'uge, üer^dltni§md§ig langfamer
gebaebt fein alö ein üerwanbteö <Stücf r)omopr)onu
fct)er gü^ruug, weil in ber %u$e jeber^eit bic *Dla\i
fenwirfung ber ^«biüibualiprung ber (Stimmen um
tergeorbnet ifl. ©a^er benfe ict) mir jene guge etwa
j = 160 ober q = 88, l;öc^penö = 96, nict)t
aber, wie wir neulict) gölten, a= ^26. 9lud) jeneS
fönigtict)e Sieb tjoll @cljnfucr)t unb ^o^eit unb uns
pcrblidjer Siebe, womit baö fiebente Quartett be=
ginnt:
möchte im Vortrage nur gewinnen, tvenn eö =126
patt J= 144 ober J= 152 genommen würbe; mit
jenem milberem %}laa%e gemeffen ergeben pc^ bie gc*
II
wältigen, bringenben @e$nfiK$r$töne weit mächtiger,
bct ©efang lüirb reicher, förnigcr, blutvoller möd^t'
i<$ fagen. 3n ben ©$erjt, bie ©eet^oven ju fugu
ten liebt, war baö £empo glücflidjer getroffen, unb
ber @inbrucf fölagenb, bie SBirfung voUenbet föonj
fo baö warm verliebt föerjcnbe Qlnbante Scherzoso
quasi alJegretto im vierten Quartett:
eö madjte ben fc^Bnflcn ginbrucf, ba eö mäjjig ge;
galten, etwa J = 152, erflang. — ©er Anfang beö
achten ((S^äKoH) Quartett« fäien audj ju fdjneU
metrifirt J. = 400, ba »tele Heinere Intentionen,
au<$ ftngenbe ©äfce, er)er J. = 80, r;öcr)ftenö 84, 311
erforbern [feinen. Uebert)aupt mögen, wo bie gefh
fießung beö Sempo fc^wierig ifi, bie eigentlich f ins
gen ben (Sagten, bie ©cetfjoven fo oft mit unnenns
barer 3«tt^eit, aucr) @ct)atfr;eit, ba$wifcr)en wirft, am
fidjerften maafjgebenb für baö ©anjc fein. ©aö
Öinalc presto war offenbar überfeinert burcr) baö
Tlaafy a ' =132$ mir würbe genügen £3 = 112,
unb baö l;errlidj auögelaffene Xongemalbe fo in allem
geuer ber bicr)terifcr)en (£oneeption erfdjeinen.
9lber wir wiffen redjt wofyl, bafj bergleic^en gras
gen fheitige ftnb. ©eetr)oven felbft r)at ftet) gegen
allju rafcr)e Sempt erflärt, ja einmal in 93erjweif-
lung über heutige Ueberfcr)nellungen ben fomifdjen
©efölujj gefafjt, über aü J feine Slttegroö „anbaute''
$u fcr)reiben, um Schaben $u Vergüten: unb bennoc§
|at er in feiner autr)entif4en SWetronomifirung ber
@tym£r)onien für baö ginale ber erfreu (£p. 21):
baö unerträgliche a * = 86 vorgetrieben, vielleicht
a\\^ 83erfer)en$ beim in biefem äJtaafje wirb eö uns
verftänblict), tfl aucr) fcr)werfic$ je fo gefpielt, fonbern
J. 93. bei ättöfer etwa d = 72, r;öc$ftenö 76. —
SCBett nun bie ®ntfcr)eibung über fo jarte fünfte gar
nicfjt leicht ifl, fo machen wir unferen liebenöwürbi-
gen Äünftlern feinen Vorwurf weiter um bie weni-
gen ©teilen, wo unfere fleinfläbtifdjen äftaafjfiäbe
mdjt auöreidjten, fonbern erneuen nur ben aufrichtig;
ften ©an! auö voller ©eele für bie frönen unb war);
ren ©enüffe, bie unö ir)re Äunftleifhtngen gefc§enft
fjaben.
Smben. (Sbuarb Ärüger.
1 2lu« 2Se$pf>a(eit.
1 9Wan wirb unfer SHoor ;, Sßalb ; unb $aibe;
I tanb gewi§ nic$t für ein fold&eö galten, worin bie
[ muftfaliföe Äunfl einen fe^r ergiebigen ©oben fänbe,
um gebeten ju fönnen unb recr)t treffliche grüßte ju
| tragen, inbefj regt ft<$ t>odt> r)ier unb ba etwa^ f toaö
hei irgenb befct)eibenen >2(nfyrüc$en fdjon jur greube
gereichen fönnte. ©roge SDrc^efter ^aben wir nic^t,
©ingafabemien ebenfaüö nidr>t, unb la^ muftfalifc^e
Äeben, waö toon ben fciebertafefn auöger)t, erfiirbt ge=
wöfmlicfy für einige frü unb ift aucr) fonfi nid)t uon
großer 93ebeutung. 38cm\ im ©ommer tit befann;
ten ßieberfefte abgehalten ftnb, eilen bie Äieberbrüber
wieber tyrer 4)eimat^ ju unb beginnen ibre großen
gerienj nac^ bcnfelben, fobalb bie berbfllid^e Äälte
eintritt, üerfammeln ftc^ bie sperren Sieberbrüber wot)t
wieber um ben warmen Ofen, bainit bie ^alb erfro=
renen Senöre 'mal wieber etwaö aufbauen unb bie
©äffe ben «Keif au^ ber Äe^le räu|>ern fönnen. &a;
talc <&*fyl mein cö läfjt fidj nic^t änbem; unb
man fuc$t fii^ ju tröfien, wenirö nur ^alt leiblich
wieber $ufammen flingt. ©ann fommen auet} bie
geflftücfe für'ö nädt)ftc Sieberfefl angerei jl, unb flugö
wirb eifrig ftubirt unb eorrigirt, i>iQ eö wieber flappt
unb flingt unb bie fcr)önen gugen im mächtigen 9ßcn
t^oö Ui gutem weftp^älifcl)en S3ier fräftig bal;er braiu-
fen. ^a /im Söinter fc^cint ftd) fo etwa^ immer
beffer ju fügen, wie im (Sommer } benn (Sommers
wärme ber)nt befanntli^ attcö auö, unb fo aucr) bie
fiiebertafeln. (Sinjelne uou biefen, welche in gut naefc
barlic^em S3er^ältniffc mit einanber ftel;en, vereinigen
ftc^ noc^ woljt einmal ju irgenb einem ^eiteren
3toecfe (aufy wo^l 3^ecfeffen), wobei bann guter
S3ecr)erflang nie auöbletbt. SKec^t fo! »2lber fönnte
man ficr) nic^t auc^ einmal vereinigen, \e^ ^ "" ^öor=
ober im ©pätfommer, um eine etwa^ bebeutenbere
(Sompofttion für ^ännergefang jur «uffü^riiiig ju
bringen, etwa einen Sßfalm, eine ,^mne ober bergl.?
2öar)rfcr)etuficr) würbe man bei folgen ^Bereinigungen
me^r muftfalifc^en ©enuß ^aben, alö bei ben großen
aögemeinen fiieberfeften , wo man erfl eine tüchtige
^Srobe im ©ergfleigen befielen mu§, ef)c man jur
51uffü^rung föreitet. greilic^ fönnte folc^e ©eparat;
Vereinigung wie ein ©onberbunb auöfe(;en, boer) würbe
er jebenfadö nicr}t @efat)r laufen, auf irgenb eine
SBeife angefeinbet ju werben.
SBie ifi'ö aber mit ben gemifct)ten (5r}ören? 5tud^
beren beftfien wir, wenn auc^ nid^t überaß. 3n ^Ja*
berborn unb Sietefelb befreien Vereine ber 51rt, unb
warb barin aucr) nic^tö ©ro§eö erfirebt, ober bleibt
ber Sifer ftet) auc$ nic^t immer gleich, fo ftnb jene
boct) ein 3eicr)en von muf?.fa(ifc§em ©inne. ©ei ben
12
gtebertafetn wirb ber (Sifer oft nur burdj iWefcens
fa$en, (Sjrcurftonen unb 3roecfeffen, fcebingt, in ben
Vereinen aber, woran audj ©amen %\)til nehmen,
fallen biefe SRefcengrünbc weg, unb man mupctrt nur,
»eil man efren greube an ber Sttuftf finbet. <3c§ön
ifTS bann, wenn man eine grofje, r)errlidje ©omfirdjc
$at, worin an gefltagen bie SJiuftf erflingen fann:
wirfli<$, eine gut aufgeführte SUtefic gewahrt me^r
©enufc, alö atte bie grofjen Sfcore an ben wefty^ätis
föen fcieberfeften. Söie wirb einem bodj fo wunber*
Itdj erfl muftfalifdj ju «Sinne, wenn man in bie fdjös
nen § allen beä *ßaberfrorner ®omeö tritt: feit $eim
tic$ II. fcio auf ben heutigen %aa, erttangen bort bie
(S^öre ber SHefie, unb immer nodj bringen fie fo wuns
berfcar ju $erjen, ergreifen fo mächtig, bafj fte wie
3aufrer unferc ©inne umfhiefen. 933er ben ©üben
fennt, wer in ber 2Kareu8£irc$c SBenebigS ober in
SJtailanbä glänjenbem ®ome ein Kyrie ober Sanctus
»ernommen 1)at , ber wirb ba8 ©efürjt fennen unb
wifien, waö e8 ift, wa3 e3 ber fatfjotifcr)en Äirc^e
ift. -
(Stiluf folgt.)
Äleine 3*üuti8*
9ttau fdjreibt un6: 23on bem s Jlt)cinlänber £rn. Ser)rer
$tT% in (5öln n>urbe jüngfi eine neue Gantatc in Antwerpen
aufgeführt, treldje aud) in Coburg allgemein gefallen r)at.
Da« ©erf, »eldje« ein grogartfoe« ju nennen ift, füljrt ben
Xitel: „ber Söunb" ober „bie greunbfdjaft/ ?iebe unb £reue".
<5« maä)t bem (Somvonijien, welker aucr) ben £crt In beut*
fd)cr unb franjöjifdjer @^raa)e bietete, alle obre; benn ba«
®erf bot ben 3uf}crrrn eine rect)t gebiegenc, fräftige unb er*
r>abene bcutfdjc üfiuftf, ober viel Keffer gefagt, eine Äern*
aWujif bar, bie nid)t nur ben Kenner, fonbern auefi ba« *ßu*
blifum ftet« anfyredjcn wirb. SttenbelSfcbn, bem im ver*
tviOKncn 3abrc bie Partitur jnr £lnftd)t vorgelegt roorben
war, fdjrieb barüber folgenbe Serie: ,.$iefe« geniale 2Berf
madjt bem äünjHer alU (Sfjre unb tvirb balb allenthalben ge*
fallen, um fo mef)t, *>a bie SERufiF eine fcrnfyafte (frei von aU
len faben .ftünfllert)afd}creien) ift, unb ben tvatjrcn (Ibarafter
ber <Deutfd)ljeit gur <Bd)au trägt." — Der Beifall im elfteren
(Soncerte unb ber 9lpvlau« im Unteren, roerin id> verfönlid)
toar, r)at obige 3hi«fage unfere« gefeierten STietfierd vollenb«
beftätiat unb bem Serfe bie .Krone aufgefegt.
b Dr. ör.
Steifen, €oneette, Engagements ic. ©rieefalbi
irirb in 2)re«ben (Soncert geben, tooju er bie von 956§m fn
aKuna)en »vteber^olt verbefferte, neu conftruirte SÄetaflflöte
mitbringt.
2^obe§fdffe, 3n Grefelb ftarb im JDeeember vorigen
3ar)re« 3o5ann ^icolaö »oiff, geb. im 3a$re 17TO, feit
bem 3al>re 1802 Ditector ber Goncerte bafelbjl. (8r tvar ein
©a^uler %oxhl% fpfiter Äittei'd )u (Srfurt, unb foK al« £>x<
gelfpieler 93cbentenbe« geleijiet ^aben, fo toie au$ feine S5er^
bienfie nm ba* SWuftfleben drefelb« geräumt »erben.
Siteratifäe ^otijen. Unter bem Xitel: „The Ameri-
can Musical Times" erfdjeint feit (finbe vorigen Sa^re« in
3fcem*2Jorf eine muRfaiifa)e 3eitfa^rift, von ber un« bie et*
ften, je$t erfa^ienenen Stummem vorliegen. 3Dir »erben bar*
auf jnrücffommen.
$a« „»Jeinif^e ZaWtnhuQ" für 1848 entölt un*=
ter bem Xitel: „2Rufifalif($e Ort^oborie" eine fe^r gut ge*
fü)riebene Lovelle von 3o^anna äinfcl, geb. aRatftienr,
auf bie toir aufmerffam ma^cn. 3)ie 35erf. foriäjt barin
gegen ba« muftfalifd>e $&iiijtertl;um, »elä^t« bie (Snttvicflnng
ber Äunfi mit 2Wojart ober ©eet^oven al« abgefa^loffen be=
txadittt, in fetyr treffenber ®eife.
Unfer 3ttüarbeiter Dr. (Sm* Stlitfä veranflaltet a*ä)
biefen Sinter in 3»i<tau einen Gtyfiuä von Onartettunter^
Haltungen, in benen er ba« 3)ebeutenbfle alter, neuer unb
neuerer 3eit in umftdjtiger unb unpartl;eiifa^er 9(u«roa%l $u
©e^ör bringt. —
3'lotoW erhielt für feine Cpcr: „SWart^a" 1000 gl. al«
Honorar für Sien unb alte Sühnen Italien«, fünf
ißcrjlellungen brauten bem Xbcater bereit« einen ©eroinn von
7000 gl. (S.jdi., unb »enn brr ^omvenift fein @tü(f fe^en
roill, mu§ er pa) (naa^ ben ©renjbcicn) von J&rn. 5)ir. 93a*
lodjino eine öntr^efarte faufen.
grau ©e^rober^eörient Döring , fdt)reibt bie abenb^
jeitung, bie ebebem in ber Partie be« ©argin ercellirte, Ijat
je|t in 9tiga bit Oiolle ceroea)felt unb fpielt i^rem jugenb*
lidben ©atten gegenüber bie erfahrene unb beleferenbe <Bcp1)la.
2)er vormalige ©avallerie-Sentnant von Döring i(t niä)t allein
ein gelehriger 3cgling ber %itbt, fonbern, trie man fagt, and)
ein äJü^nenrefrut geroorben, ben feine berühmte ©attfn jejt
einerercirt.
©cfdjäftättotijen. Hamburg. J&. 93. 3bre ©enbung »irb näa^fJen« befprodjen
Naumburg. Jpr. 51, @. Zhxt Scnbung fam ju fpät unb eignet fidj, recil ba« Sntereffe erfdjöpft ift, nia^t jur 9lufnar)me.
Drucf »oh $r. Äücfiuann.
U tu t
dtf$tift füf
ffletAtittoortU^er Äetoatteit:
Statt) ©tettbcf,
Bdjninbjnjanaigfter Sanb*
M 3.
Stöbert Briefe in £ttp}ig,
$en 8, 3atiuar 18«.
93cn bitFer 3eftf$. crfd>ein*n n>6d>ntlicf>
2 Kümmern tum 1 übet l'/t Bogen.
$rrf* *e# Eanbe« m 52 fflra. 2V»3*lr-
Dnfertton^ebn&ren bfe $c tit$eüe 2 War.
Abonnement nehmen afte Sßeflämfcr, $Btt$r,
2Ruftf* nnb JtwtfHjanHungeii an.
3»(alt: ^a^toit, SJJoiart unb &ftty»»». — Jtritifö«* feiger. — 3nteUigtnftMaU.
J&äQbn, fDtojart unb Settbottett.
(Sine vetglef^tn&e ßljarafktiflff,
C3ortf<tuBöO
$ai?bn, ein pünftli^et, erbnungSftebenbet SOTann,
btobafytttt ftctö tte eontjcntioncllen ©djtanfen mit
©ttenge; fdjon am ftü&en borgen erfdjim et in
tjottjlanbigrr SEoilctte, fo tag et nur §ut unb ©tocf
ja nehmen notfyig $atte, um auögeljen gu tonnen.
@o6atb et eilte gtefjrrr ßcmpofition unternahm, fitste
er ferne heften Äfeibimgäftiitfe iperüor, unb fleibete ftdj
faubet unb nett atij nur fß gcfc$mü(ft ueriH0d?ie et
ju fdjreiben, G£r ifl nie ton ber einmal eingeführten
Dtbnung abgeroiajen, et ifl nie, aitd? afä er ftd^ in
gan$ anbetet Sage befanb, flUÖ D * n @<$ranfen r}er=
ausgetreten, bie C^m frühere 93erl?ätiniffe geigen ^at;
ten; fiteng §iett et bot auf, jeben Kfccnb feine äöirtfc
föaft$reä)nungen fefbfl burd^ufer)nu ©«* Vfyttn*
fefle, ©ectbnete, aSerflänbig^taftifr^e (rügtet Äunfl=
let tritt noaj überrciegenb hti it)m l;erüor, ©afj et
lange täinmetlicty gelebt bahr, fange in untergeorbne;
ten 33ert}Äftmffen fid? tyatte betoegen muffen , ifl aud?
norfr) in fyateren Sagten bemerkbar. 6t ifl im $teu;
fjerru in feinet Öebeneflethtng ein fllQer, unfdjeinbas
tet ©Arger j biefet wnb ber Äünfttet finb 6ei tym
fireng gefdjieben. -3m Steige beä inneren maltet bet
!ün(ilerif^e ©rifl unumfäranft, aber et ifl madjtlöä,
wo bie aufrete Söett beginnt SJtejatt bagegen ifl
let freiflnntge, geniale Äönfller, meinem bie Äuuft
bog gefammte SDafetn erfütU , unb bet baljer atteS
Uebtige fötglofet unb nadjiafftger bemäntelt, unmtt;
telbat von feinet Sftatut gu folgern 93 erhalten be=
flimmt SKojart tfl baö 33orbilb eincä AitiifUttf im
mobetnen (Sinne, unb nrie batnatä in bet beutfd)en
Sßcefte butcfj bie Männer bet Sturm s unb Stange
^Jetiobe bie früheren @c§rcinfen niebergeriffeu »outben,
unb baä @eme fid^ ^infleUte atä eine 3Jlai§t von @otf
teö ©nabrn, gefe|gebenb für bie SSelt, fo fe^en mit
aud? mt ^o^art, befreit üoti ben Seffefn, mel^e bie
©tarttjeit fti^eter 3n(länbe gef^affen ^atte, bie fitnfl-
terifc^e ©tiftenj aU bie r/ij^et berechtigte bet dw§eren
3Selt gegenüber ^inflcüt, S3eet^uen rnfcli^ ifl bet
fü^n fl<^ auf ftdj ftlbfl ©tcUenbe/ bet feine Jöetedjtts
gitng erfennt einet ganzen Sßctt gegenüber. 3Sar frü=
|et bie äußere SSett baö Uebetmadjtigf, bie Subjeetü
tität SRLeber^altenbe, bringt unä ^o^att 93erfc^n«ng
bei; Dimeren unb flntiierni §ut ^iifcbanim^, fo ift bie
SJciüfgung jegt auf bei entgegengefegten 3eite ange=
langt ©aä ^itbibibuum ifl ber §ert, nnldjcr ber
lEBett ©efege torf^reitt, unb in ft^ felbfi eine ttes
fete ©ere^tigung empfinbet, aU aÜrä ©efle^enbe/ aU
inöbefonbere flaotli^e unb feciale 3«flanbe 6eanf|jtu-
^en fcuiKit. 'Jlviä ^^araftei, aber in übermütig
^umoriflifd^et Saune, mit Seiuujjtfein, überf^tingt
S3eetr)otsen oftmals alte @ ^raufen, unb binbet ft(^
am iurnigflen an Sitte unb ^erfojnmen. — ©aä
©et^aften «itfcr« 23teifler, bem ©cftcfjenbeu gegen^
über, ergabt ftet) ^ietauä uoii fclbfl. ^a^bn „u*ar
mit ^aifern unb Königen unb mefen großen sperren
umgegangen^ aber auf einem tjerttaulidjen gu^ mottte
ex mit folgen ^Jerfonen nict)t leben, unb bic'lt fidb
14
lieb« ju Seuten »on feinem (Stanbe". Um SJeettyos
»en'S »ilnpdjten ju ctyaraf teripren , iß eS auSreic$enb,
an bie befannte 5lnefbotc in ÄartSbab ju erinnern,
wo er mit ©ötlje luPwanbelnb, bie Segrüjjung <Sei=
ten beS 5Depreic$ifc$en §ofe$ ofcioartete, p$ mitten
hinein begebenb „in ben birfflen Raufen 7 ', n?d$renb
©ötfye ehrerbietig grüftenb jur Seite flehen Hieb.
SKo^art nimmt feine (Stellung in SJiitte biefer beiben
(Sjtreme. (Er war als Heiner 3n"9* ber „Äaiferin
auf ben <Sdr)oofj gefprungen, unb fyatte pe fyer^aft
abgefüfjt". (Erwadjfen jeigte er pdt) als äftann, ber
pdj feineS SBertfyeS bewufjt ijl, petS aber burdjbrum
gen fcon ber treueflen Verehrung für feinen Äaifer.
^a^bn war unglücflicfy oerfyeiratfyet. 5US feine
©eliebte inS illcper gegangen war, fyatte er pc$ bie
ungeliebte (Scfyweper berfelben auffc^wagen taffen.
deinem eigenen ©ePdnbnifj jufolgc war er für bie
SReijc anberer grauen nidjt unempfänglich, unb wenn
er nodj im $llter &on itjm weggefyenben greunben
„mele ©rüjjc allen frönen SBeibern" auftrug , fo
jeigt bieS, welche Stiftung feine Sbeen in biefer $im
pdr)t genommen Ratten. $lber eS war bieS alleS nicfyt
me^r atS ein (Spiel $u SRecfereien aufgelegter $ß(?ans
tape. (Er fuelt preng auf duftere SDrbnung unb Sitte,
unb al8 bie ÄBnigtn fcon Gnglanb it)n nadj SBinb;
for einlub, unb Idctyelnb gegen ityren ©emafyl bemerk
te, bann „tetc a tele mit 4?a$bn SWupf machen }it
wollen", erwiberte biefer : „D, auf £at;bn eifere icf)
uidjt, ber ifl ein guter, efyrlidjer, beutfe^er ättann";
unb $at?bn bemerfte: „biefen JHuf ju üerbienen ifl
mein gröftter <Stota". (ES liegt in einer folgen <Steü
hing unleugbar etwaS *ß(jilifleT§afteS. £)ie dufteren
formen beS (Sc^irflidjen ftnb befiimmenb, otyne baft
pe burc$ ein ganj entfpredjenbeS 3"«^e wirflidj er;
füllt unb belebt werben. (So fcfyeint auclj ^pa^bn ntdt}t
baS ©lue! gehabt ju fjaben, baft ifym ein t)öbe;
teS^beal ber 2B*ib tidt)f eit überhaupt aufs
gegangen ifl. SDtojart war gtücflict) toerfyeiratfyet.
©em Schöpfer beS ©on 3uan unb Öigaro aber war
eS nic$t möglich, in bie gewöhnlichen (Sc^Tanfen pc§
einjuengen. (Er war berufen, wie ©ötfye, bie Siebe
in ber Unenblic^feit it)rer (Erfd? einung S weifen $n ^eic^=
nen, inöbefonbere berufen, wie ©ött;e, in feinen bras
matifc^en (Schöpfungen eine gülle weiblicher ©epal=
trn ^injuPeüen, wie eö Äeiner toor unb nac$ it)m ers
reicht ^at. 2fto$art liebte ale Äünßler, tvic
©Btfye. (Sein ^ntexe^e für bie grauen war bebingt
bure^ ba§ fünplerifdjc ^ntereffe, einen 9tcid)tf)\im ton
*Perfönlidt)feiten in pc^ aufjuner)men, um biefe Triebs
niffe fünplerifc^ ju reprobueiren. S3eet^oüen liebte
tief unb mit gewattiger Seibenfc^aft. (Sein ^nteteffe
war ein perfönlidjeS; et liebte nur Gnnmat, unb
-a(8 ba« ©lütf biefer Siebe nic^t güupig war, trat
JRepgnation, traten fpater $umor unb, tüit e« fc^etnt,
ein — freiließ nur aufterlic^ angenommener — burs
fc^ifofer Seic^tpnn an bie ©teile. SKojart f)at bie
Siebt in coneretefler ®rfc^ einung« weife gejeic$net$ bei
»eet^otoen tritt pe al* üerflSrte, ibeale Seibenfc^aft
aufj bort ifl pe torübergetyenbeä äWomeut, Ijier eine
SKac^t, welche ben inntrften Äern ber ^erföntic^fett
erfaßt \)at.
4)ai?bn war Prenggldubiger Äat^olif, unb betete
Diel. SKidjt weil in itym baö firdt)lic^ s retigiöfe (Sie;
ment wirtlic^ lebenbig war, — feiner überwiegenb
^eiteren, fdjerj geneig ten 9^atur, feiner rein menfc^lu
<$en ^mppnbungöweife lagen bie ernten, rcligiöfen
(Stimmungen ber 93orjeit gdnjlic^ fern, — er betete,
weil ber .Rrccifel in i^m, bem aufjer bem ©ebiet bei
JRePeyion (Ster)enben, nie erwacht, er betete, weil er
nie aue ber frühen ©ewo^n^eit unb finblic^en Un=
mittelbarfeit beö ©afeinö herausgetreten war. (Seine
eigentliche SHeligioptät, feine wa^re, innere Stimmung
ifl Sttaturreligicn, ip ber ©laube beS fc^ulblofen jttiu
beö, baö feine ^Inbac^t nur burc$ greube unb ünb;
Iidt;e (Spiele ju äu§ern üermag. 9Jlo^art jeigt pdj
niä)t bloö äußerlich berührt toon ber SBeltanfc^auung
beö Äatt)olieiömu3. Sr fprac^ in Seipjig, alä tn
©efellfc^aft Einige eö bebauerten, baft üielc Sompo^
nipen i^re Äräfte an fo unbanfbare Äirdjentejte »et;
fc^wenbeten, mit ber größten SSBdrme Don ben retu
giöfen (Erinnerungen feiner Äinbfyeit unb üon bei
(Seligfeit, welche auc^ nur ber Stücfblic! auf biefe
3cit beö ©laubenS gewähre, ßr Ijat im Requiem
gezeigt, tvie bie (ginbrücfe feiner Äirc^c it)n nic^t blo0
dufterlic^ berührt, wie pe il)n burc^brungen Ratten,
unb wenn auc^ unterbrücft, nie bod^ in feinem 3ns
neren gdnjltc^ getilgt waren. Sfio$art, berufen, bie
gefammte S3orjeit in pd; ju reprobueiren, bie »ereins
jelten ^eßrebungen berfelben ^u einem großen ©an=
jen jufammenjufaffen, ^eigt auc^ bie religiöfe Sr^as
ben^eit berfelben in pdb alö S3orauö fegung, aW
^)intergrunb, aber eben, weil er baä 93erfc$ieben;
artige jufammenfaftte, baffetbe atö 9Kateriat für fein
neueö ©ebdube benugenb, fonnte jene firdt)li«^e ^o=
f)eit nur bie 93ebeutung eineö Vergangenen in i^m
ermatten, unb fein religiöfer ^luffc^wung will ba^et
im ©anjen nic^t üiel me^r fagen, alö bei ©öt^e bie
Hinneigung jum (S^riPent^um in ben testen ^a^en
feineS SebenS. 6r war, wie ©ötfye, überwiegenb
weltlidt) gepnntj baS Schöne jur ärfc^einung ju
bringen, bie Aufgabe beiber. S3eetfycüen, tüie fein
Vorgänger, jwar geborener Äatfyolif, war viel j«
fefyr üon ber mobernen ©eiPeSbewegung berührt, bie
Wepejcion bei i^m ju bor^errfc^enb, bie ©ubjeetibitat
in i^m üiet ju mächtig, als ba§ er ber ©ewatt firc^s
lieber Dbjectiüitdt pc^ ^dtte Eingeben fönuen. (Sein
15
(Styrifhift tfl ein burc§au8 weltlicher QtÜ , ber fein
Urbilb au$ mdjt entfernt erreicht, bie le|te gro£e
SJtefie aber jeigt neben tyofyem 8lufföwunge unb einer
$ier unb ba fatfjolifdjen Färbung jugfeidj ein UanU
^afteä ^afc^en nadj Originalität ber $luffafiung, unb
baS Uebergewic^t fubjectiuer 2Bitlfü(jr, (Sigenfd^aften,
welche ben feiigen Stegionen waljrfyaft firetylietyer Äunft
ewig fern bleiben muffen. Unferen ©rojjmeipern ber
9teu$eit liegen bie firc^lictyen (Stimmungen früherer
^a^r^unberte uöüig fern; fo unenblic^ pe bie Soors
jeit im SBeltlidjen, in ber Oper unb ^nflrumentats
tnuftf überragen, fo unenblid} fyodj fle^t jene im Äircfc
liefen über itynen. Qaybn taufet fid^ felbp. «3m
9euf?eren fydngt er fep an ben (©afcungen ber SJors
jeit ; im .3""**™ tfl eine ooßig neue SBelt erflanbeu.
SRo^art fdjreitet mit 93ewu§tfein fyinauä über biefe
©<^ranfen; &ur eigentlichen ßntjweiung, bie feiner
$armonif$en ©eete fern liegt, gelangt er ni$t. $n
Seetfyooen ifl ber Srudj öoüPdnbig auägefproc^en.
6r ifl niebergefafyren jur $olle, bie ganje ©eata
weltlicher 93ermittelungen Ijinburcij, aber öeetfyotoen
fielet jugteidj ber £ofyeit früherer, firdjlidjer 9lnfc$aus
ungen am nddjPen, benn fdjon ifl in tym ber Äreiä
öom §immel jur (Srbe jurücf 511m §immet bur^laus
fett, unb er fyat julefct nodj propfyetifcty auägefpros
<$en, womac$ baä ^a^r^unbert ringt, ein £üns
melrei$ auf ber (Srbe. — <So erblitfen wir,
toa% pdj fc$on dufjerlic§, in bem äußeren geben un=
ferer 97teiper barfleÜte, einen Fortgang fcon ber 93e=
fdjrdnfttyeit eineä gemütlichen ©afeinö, oon innerer
©lücffeligteit unb 3ufriebenfyeit mit bem 93epeljenben
ju Äampf unb gewaltiger Seibenfdjaft, einen ftorts
gang toon naioer, bewufitlofer Sleuferung ju bewufj=
ter (SelbPerfafiung , einen gortgang, welker immer
Pegreidjer bie innere SBelt beä ©ubjeetä ber aufjeren
gegenüberflellt. 2öir fleigen fynab in bie ^tefe, bie
SBelt mu§ pdj toor un$ auft^un, unb ifyren 9teidj=
t$um und jttm ®enu§ geben. £Sir treten fyerauö
auö ber pc^eren ©ewo^nfyeit beä ©afeinä, mit allen
3weifeln beö mobernen »ewujjtfeinä ringenb.
(8ortfe$ung folgt.)
3of* SHottialOttftfi, ©p. 22. Fantaisie sur des Airs
polonais. — Äainj, Scljott. Pr. 1 Sl. 30 flr.
(Sine „Fantaisie" me(;r beutfdjen, alö fran$i>P;
fd^cn <3djlageä. Ob bie benufcten Sternen polnifdje
Söolfömelobien pnb, ober ob ber (Somp. Pe felbp er-
ianben unb beäljalb polnifc^e Sieber genannt l^at,
weil er polnifc^en Urfprungd ip, bied »erm8gen mit
nic^t ju entfe^eiben. SBeber ber %\tti bed SBerfed,
nod^ ber ß^arafter ber SWelobien geben batübet \>IU
ligen ^luffc^lug. ®er 6omp. bewahrt Pc^ übrigen!
auety bieömal ald gewanbter, talenttoller 3Äupfer^
ber nic^t leicht in Verlegenheit fommt, ben Eintritt
eine« ^emaö gehörig in Erwartung ju bringen ober
ben Uebergang $u einem anbern ^ema ^erjuPellen.
©eS foltben fünPlerif^en ^luflrtc^ed wegen, ben ba«
SDpuS ^at, fei eö empfohlen.
3. g. Äittt f ©p. 2G. . 3 Impromptus. — feipfig,
Peter«. Hr. 1 u. % ä 12 ngr. Hr. 3. 10 Hgr.
©rei anfprudjölofe, bürre @äge, über bie wir
nidjt üiel SBorte machen bürfen. ©er Komp., weis
fyx bereite Sebeutenbereö geliefert fyat, jeigt fidj ^ier
toon einer ©eite, welche ^6c^penö ein uegatiöeö 806
beanfpruc^t. ©a§ er fo ©eringfügige« üeröffentltcfye,
uerbenfen wir i^m. öS fann bamit SRtemanb »iel
gebient fein.
gattM) §ettfel, ©p. 5. Six Melodies. Livr. II. —
ßerlin, ÖdjUCinger. pr. | (S^lr.
SBir begießen und auf bie Slnjeigc ber erPen »2lbi
t^eilung biefeö SöcrfeS, 23b. 26, &. 89 b. 3. ©a§
bie ÄünPletin üoii ber SBürbe unb £o§cit bev Slunfi
erfüllt war unb pä) i^r auü innerem eintriebe wib^
mct(, beffen überzeugt man pc§ auc^ bei biefen ©tu;
rfen, welche jwar o^ne (jeruorfiedjenbe (Sigent^ümlic^j
feit, fonP aber al8 gut ju bejeic^nen Pnb.
6lju ^atte, ©p. 1. (Juatrc Homances sans paroles.
örrlin, ßeljlednger. Pr. 1 €l)lr.
©er SompontP lebt in ^JariS, »on wo^er oft
Diel SRüljmtidjcö oon ifjtn gemelbet werben. 51tS fein
Serbienfl wirb ljauptfacfyfid? bejeic^net, ba§ er ju feis
nem Vortrage flctö nur anerfannt gute SSerfc wd^It.
$}on biefem UmPanb lä§t pc^ leidjt auf bie Stiftung
fliegen, bie er in biefem erPen feiner SBerfe einge^
f^lagen ()at. ®ic ip eine burc^auö fünPlerifd^e.
äöaö au^erbem an bem SBrrfe erfreut, bie trefpi<$e
Se^anblung beö ^nPrumenteö, bie ©auberfeit be«
^Jaffagcnwerfö , bie Sunigfeit beö ©efü^tö, — bie«
oeranlagt uuö eben fo ju lauter 51nerfennung , a(«
bie @igenf$aften wirfli^er öegabuug, bie unö in
i^m entgegentreten. 2Baö alfo ben ÄünPler al»3 fol-
gen djarafteriprt, ip bem SomponiPen ju^uerfennen,
fein Söcrt ip allgemeiner 23eac^tung würbig. — ©er
iUieiPer, welkem pdj ber (Somp. jundc^P angefc^tof^
fen, ip 3Jicnbet$fo(?n. Qllle uier ©tücfe tragen innere
lic^ unb dujjerlid? fo fe^r ba« ©eprdge t?on beffen
16
„8ieber o$ne SBorte", bag man fle in ber $$at für
fol<$e nehmen fBnnte. SBir fleflen, inbem wir bteö
auäfprec^en, ben (Somponiftcn nic^t al8 Wa^atymer
SWenbelöfo^n'S tyin, fonbern alö einen folgen, beffen
«3nbimbualität öon ber jeneä äfleifterö ifjren 9tu8;
gangäpunft genommen unb ft(§ nodj nic^t jti felBfb
ftänbiger Äraft unb 93vbeutung emporgerungen §at.
3. ©cfeul^off, ,©p. 13. Douze Etudes. — Jttainj,
Srljott. 3n ft»et ttljeüen, jeber |u 2 Jl. Dollftän-
)ig mit bra fiübniff br* Btrfatfrr* 3 Jl. 36 fir.
©d&utyoff $at 6iö^er meifl Sßerfe Meinem gorm
geliefert 5 n?a8 er hierin geleiftet, toermoc^te fte§ fafl
immer bie Beifällige 3uf*»tnmung ber Äritif jtt er*
»erben. 3eugen biefelBen aud) nidjt ton groger
Xiefe ber (Srftnbung, toon einem ersten ©efüfylöles
Ben, fo galten fte bodj bie Sinie fünfllerifctyer ©efuu
nung unb tragen atle Äennjcictyen eineä geBilbeten
Salenteä, einer gut gefttteten Statur, ©atyer fommt
eö, bag fte awd) bem ernften äflujtfer einen angenefys
men (Einbruct jurücftaffen. ©0 bürfen wir ben üors
liegenben (Stuben einen günftigen @rfolg üerfprcdjen.
©ie ftnb (Stuben im Beflen (Sinne be8 Söorteö, burdj
tyren ßtjarafter, ifyre folibc £ec§nif am na^fien ben
(Srainer'fcfyen toerwanbt, nur bag bie 83ef;anblung
befl Snjlrumenteä eine au& ber mobernen Sßirtuos
fenfd&ute hervorgegangene ift. ©ie ftnb fetneSwegö
trotfen, fonbern metobife^ anmutfy8&ofl, bie #armos
nif ift eine gewägte, bie giguren, Bisweilen in ^en=
feit'« Söeife, ftnb gefd&macftooll. $)er»orju^efcen ftnb bie
Hummern 3, 5, 7, 8, 9, 10 unb 11, bie SKiemanb
otyne ^ntcreffe fpielen unb flubiren wirb. 5tm we=
nigften fonnten wir unö mit 9tx. 6, einer Srifleretube,
Befreunben ; jur UeBung jwar ift fte gut, bodj tjat fte
ju wenig Äern unb ju toiet „delicatezza". 3" S^r. 12
Tagt ber ßomp. feiner üBratoour bie 3«gel fliegen, —
Meflcidjt um au<$ benen (Stwaö ju Bieten, bie ftc$
gern als gelben be8 3«^ttmenteö jetgen motten, unb
bamit eBen jeber bie gewünfdjte Segnung pnbe. ©a
auä) wir bie unfrige gefunben, fo (äffen wir unö ans
gelegen fein, baö Söerf alten ßlaöierfpietern Beflenö
anjuempfe^ten.
ÄOttiS @^Iett^ ©p. 3. Capriccio. — fripfij, |)f-
tir*. |)r. 16 Ilgr.
— — — f ©p. 5. Sonate romantique. —
€bfn). pr. 1^ €l)lr.
9(tö ein mit einem regen Satente SegaBter marb
ber 6omp. früher Bejei^net-, ein fote^eö Befunben biefe
SSBerfe eBenfattö loieber. UeBeratt in i^nen fyerrföt
JeBenbige ©trBmung, nirgenbö wirb ber gute Stuf}
gehemmt. SWit frohem SWut^e, erwärmt burd^ bie
greube am ©Raffen fpinnt ber ßomp. feinen <Sa^ }U
6nbe, ni<$t fd^wer fc^eint 1 « i^m baBei ju werben, ^n
Seßterem fe^en wir ben ®runb, ba§ ber Comp., bet
baä, xoa§ ft(^ ü)m barBietet, mit ÄieBe ergreift, ber
vermöge feiner natürlichen Einlagen and? meift bad
Sterte trifft, fi$ Biöweiten gu fe^r ge^en lägt, baf
er o^ne fireng ju prüfen unb ju ftc^ten nieberf greift t,
wie eö eBen ber 2lugenBlicf i^m eingieBt. 3" biefet
$inftc§t muffen wir i^m S3orft(^t anraten, benn
©teilen, tvie bie im (Sapricci c ^titt 4 u. 5, 10
u. 11, ja felBfl @. 6 toon %act 51 an Bi« jur SBtfs
berfefyr be« ftinfanged ©. 8, laffen eine orbnenbe
©elBftfritif fe^r toermiffenj fte Berühren bie @renje
beä ©ewo^nlid^en, wenn nid^t ©e^attlofen, ju naf)
unb fc^mätern fo ben SBertty be« ®anjen Bebeutenb,
tvaQ Bei biefem ßapriceio um fo metyr ju Bebauern,
ba ber intereffantc Anfang beffelBen ganj anbereS ers
warten lägt. — 93on größerer ©ebeutung atö jeneö
ifl bie ©onate. ©iefette feffett $auptfädjlu§ burc^
ben erflen unb legten ©ag, ni(^t fowo^l ^infi^tli^
ber (Sigentfyümlidjfeit ber muftfatifd^en ©ebanfen an
unb für p4/ olö toielmefyr ^infi(^tli(^ ber leBenbtgen
©arfiettung berfelSen. ©a8 ©4erjo erfd^eint un«
alä ber f$wä$fle ©ag, bad Änbante ju Breit au^s
gefponnen, bad ganje SBerf aBer ^interlä'gt eine fe$t
anregenbc Sötrfung unb fei ber 5(ufmerffamfeit ems
pfo^ten.
9laä) biefen neuen S3eweifen feineS Salenteä mos
gen wir nid^t unterlagen, bem (Somponiflen fc^tiegli^
nod^ ßinigeö ju geneigtem 5ln^oren ju geBen. SJor
aöem fireBe er barnad^, felBftflänbige ©eltung ju er?
langen unb unermübtic^ fei er für bie weitere Snts
wiefetung feiner gäfyigfeitcn Beforgt. ^(l eö tym, wie
wir überjeugt ftnb, ernfl baran gelegen, ben gorbes
rungen ju cutfpree^en, bie man einem glücflidj S3es
gaBteu tvic ifjm 511 fletten Berechtigt ifl, fo wac$e er
fletö üfccr ftc§: nur tva& auö innerfiem ©ränge be3
©cl>affenö hervorgegangen, ^ält ft<$, nur baö burd^
Äampf für bie gute @ad?e errungene ifl Don ^6(^5
flem SBert^. Und fcfycint, alö muffe ber (Somp. erft
eine entfd^eibenbe Äriftd burdfjleBcn, Beüor er weiter
fommt •, Bio jc|t fyat er ftdj aU jtüuftler jwar gezeigt,
aBer feine Äünftterfdjaft ifl noc^ burc$ feine geuers
proBc gefräftigt worben j fie ju Bewähren, fyat er no(^
nic^t mit ftcfy fetSer ringen muffen. — 3n S3cjitg
auf bad Sec^nifc^e fei er fünftig üorfic^tig in Ses
nu|ttng ber orgetpunftifc^en Harmonien, wie fte Bfs
terd in obigen äßerfen, ja fafl ju fyä'uftg fc^on tjors
fommen (Dp. 5: <Bt\U 4, %act 1— 15; 24, 9—18$
29, 14 Je; 32, 12—19. Dp. S : ©. 2, S. 15— 23) 5
auc^ toon bem SR^t^muö ©.6, %. 1 — 5 in ber©Os
nate laffe er ftc^ nic^t atljufcfjr be^errfc^en. ©ie«
17
unfere SBunföc, bie ber 6omp. freunbtidj aufnehmen
möge!
9tnboIy^ ^Oftel, ©p. 2. ©rofje Sonate. — öerlin,
Cfflinger. pr. 1 tljlr.
3um guten Snbe biefeö HixtittU noct) ein gute«
ffierf! ©a8 ijt t efcenäfrifdje, gefunbe, fers
nige SJlufif, an meldet man ftdj, wie feiten Sei
SHuflerung bei neuen Srfdjeinungen, rec^t eigentlidj
für bie Äunfi fcegeiftert! ©leid? ber Anfang ber
(Senate
,V r - ^
r6-F
tElE4ti*^
myr
feffelt burdj fe*)8ne SWilbe, ber ganje erftc ®a| atfc
met 3nnigfett unb ftttti^e Äraft. ©er jtt>eite ©ag,
Larghetto cantabile 8l8s©ur, mit feiner fKflen äBefys
mute), bie jicr) im fetten <Es©ur mehrmals ju bem
Stuäbrutf r)or)et greube emporfärcingt , erinnert jus
natr)ft an baä Stnbante ber <£sSKott ©r/tnptyonie, nne
flfcerr)aupt bie ©onate in allen it)ren feilen unb t$s
rem inneren SBefen auf unferen großen SJleijter t/ins
toeifij ber ©ctytufj biefeS 8argt)etto iß öon r)inrei§ens
ber SBirfung. (Sin ee$t ©eet^oüen'f^er 3«g ftn&*t
per) @. 13, Säet 6 u. 8.) ©a« ©c^erjo fyalt bie
©runbftimmung fejl, baä £rio bewerten giefct bie SRes
gungen in fanfterer Stfcfiufung. ©ad ginale jeic^net fl$
namentlich burcr)4?umor auö, in ifym fyerrfcr)t©cr}iüung,
fcegeifterteä fteuer. $tße toier ©ä|e ftefyen burcr) baä
©eelenlefcen, n?etcr)e3 ftcr) in it/nen aÜ ein einiget, ers
^or)tcd offenbart, in innigem 3ufammen^ange*, bad
SBerf ifi ein Sefrenötljeit beä ÄünfHerä fetter, ein
3euge ber 2Bar)rt/eit; barum fein ©afein ein bereefc
tigteö.
©em (Eomponiften wünfdjen mir toon £er$en ©tuet
ju biefem anfange feiner muftfalifdjen 8auffear/n;
möge un§ bie ©efegenfjeit, »on iljm fprectyen ju f&ns
nen, fcalb toieberf efyren ! — ©em Sefcr baä SBert nodj
fcefonberö flu empfehlen bunft unö ii6erfiuffig •, er*
roar/nt fei jiebodt), ba§ bie ä'ufcere $lu8fiattung beffek
fcen trcfflidt), ber ©ruef eng, aber beutlicr), ber greift
in 93err/ältni§ ju ©em, read man erhalt, ein aufjerft
niebriger ifi. % ©6rffel.
&titifd>et 3ttt$etger+
Ueberft^t ber neuejien erf^einimgen auf bem ©ebiete ber Sfcuftf-
gfur ^Jtanofottc ju tner Jßänbett.
8* SÖDtg, Ruffifcrje fieber, eingerichtet u. jja*lin-
get. 1 J\. Ä.JK.
©ic SWelobien finb ^r)araftertflifdr> , bie (Bearbeitung ifl
tntereffant. 3)a« ^eft enthält vier dummem.
©♦ @4tttt6el f ©p. 28. 3wei kleine Ronbos. ßote vu
©oek. 20 ggr.
Stecht nett unb brauchbar für ettoa« »orgefd^rittene @d^ü^
Ter. SWan neunte Oiotij bauen.
<$♦ SBolff, ©p.146. Duo brillant sur l'Eclair d'Ha-
l^vy. «eljott 1 Jl. 30 flr.
(Sine Soljnarbeit niebrigfter Oattung. $roßituirte
TOuFIf !
£♦ 236^net, ©j). 76. Grand Galopp brillant, ©ffen»
bof^, 3or). Änbre. 36 flr.
3ur Untergattung für untergeorbnetc Dilettanten. Die
Vuitfn^tung ift nid^t fd^roer.
©♦ £♦ aStUtttter, ©p. 93. iHte IDüettanten. <ine
Öammtung letctjter Ötürke von vtxUty ebenen Com-
poniften. tijett 9. IDrei Ronbtnos über feljemen
aus bem tDaffenCctjmieb von Corning. Cljeinnit),
Racker.
@inb fämmtli^ leicht.
airrongcmrntö für ^Jtanoforte ju t>tet
©♦ DttfilOW, ©p.69. Quatuor (Nr. 36) pour2Viol. t
Alto et Vcello arrange pour Piano ä 4 mains par
Mockwitz. fti(tner. 1 Cljlr. 174- flgr.
Die Setlage^anbtung verfäumt nie, bie O.'Wen SBerfe
für Äammermufif im »ier^änbigen ß(a»ierau«juge »iebergn*
geben, ffiir ȟnfe^en jebem (Somponiften t^lei^ regfame 53e*
fdjü&er, Cn6lo\P irenigften« l^alt fi(^ bur^ biefe a((ein noc^
glürftic^ auf ber £berfladje bc« ©trome«. SWc^te er bo^
lieber ju ©unjien feine* mit (S^ren errungenen SRufee bie %t»
18
tot nirberlegen , bamit er ß$ nid?t fel&fi in ben Äugen ber
tfjn bi« jefct nc$ a$ienben itunfiwelt verfleinere. $a« %t*
rangement rft von gefdjicfte« $änben gefertigt unb giebt anf
leiste nnb treffenbe SBeife bie Gebauten be« (Jomponificn wie*
ber, natirlid} nnc bi« an bie (Strenge, too ftd) bie §trei<$<
fufirumentc nnb ba« $iano begegnen.
& @pO$t, ©p. 121. Drtifcljes un* ööttlirlj« im
ÄUnfcljentfbrit. ßqtnpljonie für 2 ©rcljrfter. «für
Piano ju vxtt Ijänbrn orronjirt oon €*. 0i*l)l.
£kljub*rtl). 3 «Ijlr.
2)ie ^rincipien ju befreiten, tveldje für ben 9Uitor tiefe«
jßerfe« leitenb traren, ijl r)icr nid)t ber £>rt, gumal ba« 51'erf
#4 f<fcon früheren Urfprunge« rüljmt. 2)er ißerfertiger ber
vierkantigen Umfdjreibung iß mit adjten«wertljer Sorgfalt
»erfahren, unb ba er nad) Auftrag gerabe btefe« Arrangement
au«jufttfc)ren fyattt, fo fei iljm ba« 2ob ntdjt vorenthalten,
toeldje« feinem Sleifje mit SRedjt gufommt. 3)o<$ bünft und
gerabe bie SBaljl biefer ^Bearbeitung bie am roenigften gün*
feige. 3öie immer bei ©pof>r, fo ftnbet jt$ and) r)ier bie
ibertriebentfU £armonieverf<$ivenbung unb eine jiemlidj com;
plicirte 8üt)rung ber (Stimmen, bie fidj fo nalje Beruhten unb
fo innig in einanber verfdjlingcn, bafj beim vierkantigen
Spiele bie «fcänte in unau«gefefcte 33erüt)rung fommen unb
bie ©vieler burd) Unbequcmlidjfeit an ber freien ©etvegung
gewintert »erben. 3ebenfall« tväre eine ^Bearbeitung für givei
(Slavicre ertvünfcfcter geroefen, unb jn?ar fo, ba§ ba« eine 3n-
flrument, mit einer (Stimme ju vier £änben, ba« ijrcjjere Cr*
djeßer verträte, roitjrenb ba« anbere, nur gtoeitjanbig, ba«
@olo;Drd)efier übernähme. Sie größeren Sofien ber 2lu«ftats
lung ber gulcfct vorgefdtfagenen Bearbeitung bürfen bann von
bem Verleger nid?t in Betraft gebogen »erben. 3)iefe JRücf^
fluten feilten bann ftet« verfcfytv inten, ivenn e« gilt, ber gu*
ten Sadjc ©eredjtfgfeit angebeiljen gu laffen.
§♦ 2)at)tb, (Kljriftopl) Columbus, für pfte. |u oier
fjäirtnt orronjirt von C. Gfernt). tüien , ihüllr r.
o ji. «.in.
J)a« Arrangement fpfelt ficr> gut unb iß nad) 2Röglidj*
feit leicht; nur ber britte Sbcil bietet Sdmucrigfeiten.
©♦ Älage, Snmpljome oon Jjaijbn, Hr. 20. fjeinricljs-
Ijofrn. 1 €LI)lr.
— — , ©p. 4. Grand Quintetto de L. v. Beet-
hoven. €btnlr. 1 ttjlr. 10 tljr.
3tvei tveniger befannte 2Derfc better SKeifter, gut arran*
girt unb gut au«gefiattet.
SB» 2t* äJtojatt, 3völf Ötjtnplionifti. Errang, von Ä.
«fernij. 2te Serie. Hr. J3 bis 24. Crfte ©riginal-
^Vusgabr nacl) lier ctgenfyänfticiw ^anZ>fcl)rifl Ülo-
|art«. (Kronj. Hx. 13. 1 8ljlr. nr. 14. 20 ©r.
Hr. 15. 20 ©r.
üffifrb befproc^en.
Sät ^tanofprte unb &tttid)inflrumtnU.
%• ©^Opilt, ©p. 65. Sonate pour Piano et Violon-
celle. «reitk. u. QäxUl. 2 «Ijlr.
fflirb befpro^en.
(Soncerttnoö fut aStoltne mit Arc^cftet.
% ©tCDemetft, ©p. 9. La Sirene, Concerüno
pour le Violon avec orchestre ou Piano. Schott
Avec orch. 3 Ji. 30 Ar., av. P. 2 Ji.
<$in red)t Wroere« @türf, na« 9Jd be« aWeijier öeriot
getrieben unb bur« inneren ffiert^ von glei«er Xn^tigfeit
Die einleitenben (Sabenjen finb finnig unb ftingenb ; ba« ü>
nen folgenbe «nbante tjat vielen melobif^en ©«toung nnb
mag tooljl ben SSerfaffer auf bie »ejeid^nnng „(Sirene" ^in^
geleitet Ijaben. 55er e^lugfajj, Slilegro, ift be*eglt<$ unb
Wirungbaft, toirb aber am <5nbe bur« bie befannten Cctaven*
unb ©crtenpguren trivial.
% SB* ÄaDtttoba, ©p. 15 J. 6me Concertino pour
le Violon avec orchestre. öeter«. 3 Ählr. Avec
Piano H tljlr.
(Sin me^r anmutige«, al« großartige« ffierf, Älterer
(Sdjnle ange^örenb. 5Die 3nßrumentation i|l toirffam.
2t* SWÖfet, ©p. 6. Theme original varie pour la
4eme corde de Violon avec aecomp. de Torche-
stre ou de Piano. SdjUfinger. Ülit pianofbrte
4 tblr.
Sßirb befpro^en.
$üt 5>ioItne mit tyianofotte.
tL aSBaHetftetn, ©p. 30. Cleju. Itiemrijer. 4- «ftlr.
— — — , ©p. 31. tarantUU. «benb. 4-Ä^lr.
Die ^^antafie f}at ben GomvoniPen no« ni$t mit i^ren
fügefren Traumen beglücft, bo^ au^ bie fleinen ®aben, toel(fte
iijm von tl;ren £änben gefpenbet tvurben, verfielt er mit ge*
fc^iefter unb artiger £anb au«gut^eilen, baf ber ©mvfinger
fie gern na* ^aufe trägt. Dp. 30, (Slcgie, ift bem folgenbe«
ffierfe vorjuiie^cn, »eil e« uvfvrünglidjcr erf^eint, ttJÄ^renb
Dp.3l fi* al« eine, obivoljl mit vielem gleffi veiflecfte 9la**
a^mung ber Saranteffc au« ber „©tummen von ^ortief" bem
Funbigen Sluge fel)r balb barftellt. 3)ie iBiolinflimmc ifl gün*
flig gearbeitet, unt o^ne bebeutenb f^ivierig gu fein, bo<J
banfbar für ben Spieler. 2)a« $ianoforte ift 9lebenfa(^e.
©♦ bc 33aö, Fantaisie sur des motifs de Topera:
Lucrelia ßorgia, pour le Violon avec aecomp. de
Piano. Sdjott. t Ji.
ÜBerbanft fein IDafein, allen augeren Slngei^en na* gu
f*lic§en, ben egoiflif*en $lb(i*tcn eine« «irtuofen. 2le^
li*e« aßoilenben fei ba« 3Ber! empfohlen, ba« von üfi§etif*er
&ätt allerbing« feiner fhengen Prüfung untertoorfen toerben
barf. S3elgif*e 8*ule.
19
3* Stll&etibötff, ©p. 19. Fantaisie brillante pour
le Violon avec accomp. de Piano sur des theuies
de l'opera „i due Foscari" de Verdi RirorfrL
6 Jx.
2Me Sßfolinfiimme flrofct »on befannteu, jebodj glängenben
gignren. <Sonf* gesegnet $d) ba« fflerf »or ben gettb^nltgen
«Potpourri« feine«n>ege« au«. Ungefaßte «&armonifirung flu*
betfid) an eiujclnen ©teilen; tragt baran ber ißerferttger bie>
fe« Potpourri« bie ©djulb, ober oiefleiifct gar 93erbi, nx ge*
prlefene, felbft?
$ur fßioüne allein.
geon be ©t SubtU, Adelaide de Beethoven, tran-
scrite en forme d'etude pour le Violon seul.
Schubert!). 10 Hgr.
SRidjt einmal al« Stube ijl biefe Sranfcription brauch*
bar, fie toürbe nur ba« ©djaben unb Ärafren uuterftüfcen, ba«
ftdj ofjnebtn al« unab»ei«barer Begleiter be« oielftinunigen
©picle« ber neuen @<$ule eingeteilt l)ai.
Duetten für Stofine.
% SB* ÄaHitoOba, ©p. 152. Trois Duos briilants
et faciles. p*tera. Nr. 1, 2, 3. ä 25 rijr.
gor ben Unterri<$i gu empfehlen.
gilt gicte mit ^ßianoforte.
% 33ttCCtalbt, ©p. 44. Divertissement pour la
Flute ayec accomp. de Piano, öcljott. 1 Jl.
48 Ar.
ttfn Unterf}altnng«ftn<f für Seute, n>eld>e eine gütige ®ott*
fjett mit frteblid^em unb bulbenbem ©emütlje au«ßattete. 3)er
(Spieler ber gtötenftimme bebarf einer jiemlt($ au«gebilbeten
gertigfeit.
gur StoIonceU mit tyianvfottc.
% ©ttattSfy , ©p. 10. Six pieces de Salon pour
le Cello et Piano sur des themes des operas fa-
voris et des themes originaux. Nr. 5, Variations.
Nr. 6, Caprice sur des themes de l'opera Kobert
le Diable. IDitjentorf. ä 1 Jl.
SMIettantenfutter.
K. £. 23ö&m, Scbweiferfrenen. pijantafie für Cello
mit piano o*er ©rdjefter. Peters. Jfür piano 20 Hgr.
■iiir ©rrfclter 2 tljlr.
$eerbengeläuie unb £irtengefänge, ^Donnerrollen unb
29lu}e«freujen , benen al« (Sdjlufj eine allgemeine £eiterfett
folgt ©ine poetifefce Beilage Don Q3arbucct bejfrebt fidj bie
tönenben *pi;antafien be« (Somponiften in fagltdjen ffioitflän*
gen »icberjugeben. (Sellifien »on einiger gertigfeit bürften
mit ber (Sompofition im ©alon ©lücf ma$en. (firfi auf ber
teuften (Seite ber @obftimme finben ft$ einige ©d&wferfg*
feiten.
SL ^ttatti, ©p. 8. Airs baskyrs, Scherzo paar
Vcello avec accomp. de Piano ou de Quintuor.
Sdjott. Avec Piano 1 Jl. 30 Ar., avec Quintuor
2 Jl.
— — , ©p. 9. Souvenir des Puritani. €ben).
2 Jl.
Dp. 8 ifi eine elegante, niebli$e Hrbeit, an ber nur 9LU
le« loben, nur nta^t ben Xitel, ber un« eine offenbare Un*
toabrljeit föeint. iBielleity finb bie fernen aftatif*, allein
bie Haltung unb «u«fü^rung füptt un« auf bie europdifäen
Alpen, auf ba« ferner £od)lanb, ba« tooljl mit finben nnb
gü§en f!4> gegen ba« aufgebrungene 93a«tyrentyum »eljren
mb$U. Dp. 9 ifi brillante« Potpourri, giemlicfc fdjtoer für
ba« Snfirument.
$&♦ Ättttaf u. SW. ©attj, ©p.24. Grand duo bril-
lant sur des themes de Vielka de Meyerbeer p.
Piano et Vcello. Scl)lefina.fr. 1£ «Jjlr.
Söcld^em »on beißen geljort biefe« Cp. 24? — 5)ie ^u*
toren biefe« 3)uo« bezeugen in ber @^reibtoeife für iljre 3n*
ffrumentc fr)re fyo&e ted^nifd^c aßeifterf^aft. 9lur (Spieler »on
gleiten gd^igfeiten bürften fi(^ mit ©lud an biefem SBerfe
wfud?en. 2)otf> toirb au^> bie befre 5(u«fü^rung gebilbete
3u^örer ju feinem ($ntfjufta«mu« ^inreigen. JDie getoa^Üen
X^emen finb SWe^erbeerif^ pifant, toeniger aber angte&enb,
unb bie 3ut^at ber beiben Ferren ifi nur oergolbete« @(^ni^*
»erf.
3* %* ©O&rj^ttSK, ©p. 41. Les larmes, morceau
de Salon pour Vcello (ou Violon) avec accomp.
de Piano. Ijetnricljsljofen. 12£ jjgr.
(Sin toenig einförmig, fann jeboc^ bur* gute Stüancirung
be« Spieler« gehoben »erben. *ßon mittlerer ©(^wierigfeit
9t. ©dmmamt, ©p. 61. 3»rite ßqmpljoiiie. Wljia-
Itnj. Partitur 5^. ®ljlr. Stimmen 9 81)lr.
SS. Sattbett, ©p. 69. Ögmpljome (y-»ur). Craut-
min (öuttrntüj). Partitur 4 Äljtr.
©erben befprodjen.
Partituren«
S* Ritter, ©p.36. ©efang Der ©eiCter »ber *en IDaC-
Utn, für Cljor u. ©reljefter. g. Äroutwein (ttut-
tentaj). Partitur 1 t^lr. 15 S^r.
3fi befproc^en.
Sieber mit ^Piattoforte*
SB* SBÖ^Iet, ©p. 1. Der alte Jitytt, ßallaK ffir
eine ttrfe Stimme, ©eiirljt pom Gomponitten. Ro-
(tock, ^ajemonn u. 8opp. \ Äljlr.
20
SB* 3Bft(tet, <Dp. 2. 3»ct 6rnber, fUmanje von
Qtint, fir eine tiefe Stimme. Cbent. T V 8l)lr.
— — — , €>p. 4. Auf klügeln )e* Oefangen, Cur
0enor. Cben). | C^lr.
Der Gomponifi iß, feit viele Anfinget, an bem fiberttte*
ben guten ©iflen gevettert. 9iur ein Heiner $beü ber b*er
angewenbeten SWittel genfigte, nm bitfelben, ober »ielmebr
nod) belfere ©itfungen auf eine ebtere nnb fcoetifd^toabrbafs
tete Seife ju erjtelen. (Sine eigene (Saprice bet Gomfeo*
nifhn ift ba« @treben, bie ©fngfHmmen ber 2Relobie, toel$e
in folgen giflen bem begleitenben Snflrnmente gnget^eüte finb,
a« barmoniföe SäflWfmmen nnterjuorbnen (Dp. 1, ©. 5, bie
erften beibei Reiben; @.7, 3te «elfre, 3-4.$«* k. Dp.«,
6. 4 »on ben ©orten an : ©elty n aber »on ben »eiben k.
Dp. 4, ldd> im erften $act, nnb fo mebrere SRale). «egen
ben geiinterten ©efd^marf be« dontponiften fore^en, neben
ben meißentbeit« groben SRelobien, p\c$U<S) ben>ortan$enbe
Srloialitäten, fo Dp. 1, €. 7, bie SRelobie in <5«*<Dur; in
Dp. 2 ber V £act in <5*S)ur; in Dp. 4 bie tanbelube, Hein*
11* objeetivirenbe Begleitung gu ben ©orten: bie Seilten
fiebern u. ©onft ermuntern tolr ben Sonfejer fort jnfabren ;
ernftlf<$e* «Stublum guter ©erfe mlrb feinen niebt unbebeu*
tenbeu 8&bigfeiteu förbertieb fein.
3nteIItgeit$M<ttt
Bei Mobert Vriese in Leipzig sind zu haben:
C. E. Hering's Compositiooen.
Erinnerung an die akademische Jugendzeit. Diver-
timento über bekannte Studentenlieder. 20 Ngr.
Katholik und Protestant. Für 4stimm. Männer-
chor, arrangirt von R. Seifer. 5 Ngr.
Die deutschen Zipfelmützen. Vaterlandsgcsang für
Männerstimmen. Allen deutsch. Sängervereinen
zugeeignet vom Schuimstr. in Hippelau. 2£ Ngr.
Lieder für eine Singstimme mit Begl. des Piano forte.
4 Hefte, ä 10 Ngr.
1. Heft Inhalt: Das Lied. — Mein Rosenstock.
— Weihnacht. — Gruss in die Ferne. — An
das Vöglein der Nachbarin. — Mondschein.
2. Heft. Inhalt: An die Theuerste. — Das Jo-
hanniswürmchen. — Heimweh. — Treue. —
Der Weber. — Mutterklage.
3. Heft. Op. 22. Inhal!: Gruss an das Vaterland.
— Meine Liebe. — Gruss an Madonna. —
Brennende Liebe. — Da drüben. — Wiegen-
lied. — Die lustigen Weiber. — Zur guten
Nacht.
4. Heft. Op. 23. Inhalt: Stille Liebe. — Der In-
valid. — Landmädchens Kirchgang. — Andreas
Hofer. — Donay der Verräther. — Der Schrei-
nen — ])er scheidende Bursch. — Der Mu-
sikant.
10 Lieder aus Spittas Psalter und Harfe, ein-
stimmig mit Begl. d. Pfte. oder für Sopran, Alt,
Tenor und Bass. 10 Ngr.
Heitere Lieder für eine tiefere Stimme mit Pia-
nofortebegleit. 7. Heft der Lieder enthält: Die
Heinzelmännchen. Des Hagestolzen Geburtstag.
Tragische Geschichte. Besuch. Windbeutel. Op.26.
10 K &-
Mannerchore. Heft 1. — 25. Werk, enthält:
14 4stimmige Lieder. 1) Muttersprache. 2) Durch
Feld etc. 3) Dort droben etc. 4) Singe, wem etc.
5) Es ist bestimmt etc. 6) Wie ist der etc.
7) 0, ich betrübter etc. 8) Ein sanfter Morgen.
9) Im Herzen tönt etc. 10) Vaterland. 11) Es
feget die Haide etc. 12) Kommt d. Morgen etc
J3) Fahr' zum Kuckuck etc. 14) Ich hatte ei-
nen Kammeraden. Partitur u. jede Stimme
Heft 2. — 27. Werk, enthält: 9 vierstimm. Lieder.
15) Vaterland, du Land etc. 16) Wie beglückt
lebte man etc. 17) Auf dem Teiche etc. 18) Der
Wein und das Geld etc. 19) Maienblümchen so
schön etc. 20) Nein 's ist doch wahrhaft lächer-
lich etc. 21) Einstmals ging beim Sternenschim-
mer etc. 22) Und sitz ich am Tische etc. 23) An
Himmelshöhe d. Sterne gehn etc. 24) Eine Hu-
moreske: „Das Publicum". Partitur u. jede
Stimme 24 Ngr.
JÖ* ©inline Hummern b. 9t. 3tfdjr. f. SKuf. »erben ju 1-i Sflgr. beregnet.
Srutf von 9 t. «ödiuunn.
§ierju eine Seitage: SReue ©efangwerfc au« bem SBerlage ber £. iauWfäen Suc^anblg. in Subinflen.
U eu t
tttfätift ffic
fBernattoortlitf et 5ft f b actetin
aditunbjTOajijigfier 33anb,
M 4.
Verleget:
Egbert Sfriefe in Seidig.
SSen II. 3anuar 18«.
Sun tiefer 3citf6fj- rrfdjemeii nsütfKutlEdj ' %xt\$ bei ©anbeö $en 52 <ftrn* 2 1 /* 3^h\ 'I St&onnrnifnt nehmen ttuYSßojifimiet, 39näV
2 Stimmen tten 1 cfrer lVi ©o^eti. i 3nfeHionä;[e&üi)reit frU ^ctiijdle 2 Stfgr, | SJJüftf- unb Jtutifslianblungen an.
3ftfialt: £ie Dp«: Eatirj&urer- — Tü& tfiitfa> £öm. — 2tuS SBejfyftakn (©tfiufl). — SBermiföfcS.
©ic jOper: Xaubäiifet:,
von €. 31. JttangoU»*
T i <fi t u n ö vcti «£b. £>uU*r.
^ic ineljr mit metyr iihrfranbucljmenbe (Bnsfyt
narr) iialiemfd;eiu ®ina, fang , fcae fabe treiben bet
Unjabt fcrm mnfifalifd; ^ fein : tccHeuben $UlUg£]tien=
fcyeu, tjennnt tat? Streben ber fdbui bekannten bef[e=
im fctofcueirenben ÄünfHet in itnferem SBaterlanbf,
unb lajlt au et) biejnii$e«, iweldje uodjj im Snt(te$en
ftnb, t\)iu Untetfiutjuiig. 2l*aä feit namentlich auö
ben Segteten it'frtJcu , irruu bieä fc fortgebt? £3a@
foU naineutlirfj audj au 8 unferen älteren beutfefren
äReijiftn?err'en werben? Sie erfcfjeiucn fo fetten auf
ben Sßiiljnen, imb namenttief; auf fetefeen, bei rcefdjeii
nur bafl materielle njntercffe im $luge behalten mirfc,
baf? iinfi eine 3eit bei^crftefet , in rvrlcftei utan cttit^r
Sag treffen (tret; rem fcenEfdjen (^ifenb abmiete) ma=
efeeu muj;, iwn eine clafftfdje JDpevju boren. Um fo
toefyUtjucnfa tft cd , icenu unö fciet unb ba eingeht?
Oafen in biefetn ^Sanbuieere toon italienifirten unb
franiifttten ^beatmi entgegenlendjten, unb unfete
bureft ^ außlänbifdjen @ittgcteien beleifc igten unb
abgefpannten 9temn erfreuen. 3» biefen Oafcn barf
man n?pr)t bei 3 Xfeeatev. in £; arm (labt jäfrlcn, luelf^eä
fbureb ein guteä ^etfenate unterfingt) foiüüljl bitrdtj
bie tuofylmottenben ©efinnungen einet ttotireff Liefen
gürfien, alä aurt) burerj bie funftflnnige Sliicfituug beä
jüngeren §cfeä , auf feinet fdjeu feit langen $ afyren
fiefinbti^en Äunfi^i}I?e et^atten £tt roerbfn fu6t. —
©ort ift nun oot Äußern unier anbern an SBeit
einc^ jungen beittfi^en Sompontflen ^um oterten 9JU(e
über bie SJütjnc ge^augei^ Jüelc^eä fo tiel beö ®<$iSs
neu enthält, bajj eo ujc£>1 toetbient^ feefannt unb uer-
heilet ^u ujerbenj cä ift bie D^eri Xau^aufer y ton
(5. ^K SÖtangolb^ \$cbi<#t von t^buoib ©uiter.
D^nc und? a^tafce iu'ö genauefte detail beä ^Bcn
ha eiiijufaffeii, nniö id) mit für fpater atiff^arcn mitf,
mac^e id> in ^cbräiu3ter jliirje auf baö ©ik^ ber
SD^jer aufmetffaiit / unb beruhte bann bie ucr^üg=
tigeren Momente ber (Jompofitioii : 5) er ^aub^
lang lie^t bie bekannte Sage ttou beut bitter
^an^aufri in Siniringen unb betu ^ör|Ve(berge ^um
<^ruube,
ift er 5Iet. Sanbäufer get^t auo feiner SBnrg mit
feinen t^efeUcn $ur ^agb r verirrt fid) im Stöflibe, i^irb
üon Bauberftdngen uacb bem Sörfeelbcrge terfürft,
unb tritt in bnifclben ein^ umfiriett ton beut lÜifbrei^
ber 93enuö , n? riefe* mit i^ren Wrajieu unb ^umfj^cn
auö bem s Bcx^a tifrüOTgefommen mar, ©ie ^tbmab=
nttngrn feiltet ifnu gefeilten treuen ^Dieuftmanneö
(^rft;arb unb beffeu ^ccf>ter ^nnigiö, bie iftu liebt,
bleiben c[jne (Irfotg bei £ anhäufet, er tritt mit 5ße?
nuö in ben Serc^ , ber \\i) luntcr ifjin ff^Iifft ©ie
fclgenfcc unb legte &tenc be^ lfleu ^letee bietet ein
SBclföffjl üi?r brn Xf;DTen (jifenacr)^, SiJafjrenb bef-.
fen erfc^eiut ein Heiner 91mcr # tanjt mit ben Äinbetn,
nnb locft fie enblicfy, bei eingetretener ©ämmerung,
mit iiaet) bem Söalbe, ?benfattÖ in ben i^orfeelfera;.
3uteßt merfeu bie Leiter bie Entfernung ibrer Äin=
ber, e§ entfielt aUgemeinr ?lwfreguug r man bringt
22
gacfeln unb entfernt ftcr), feie »crlcrencn Äinber }it
fucr)en. <2o [d?lie§t ber ljle 5tct.
©er 2te 9lct fpielt im SnneTen fccö ^örfeelfcers
geö, ber in mannigfacher SBeife mit jauberfyaften
*ttuefcr)mücfungen toerfeljen ift. ©rotten, S^if^cn,
®een, blüt/enbe Säume, bann tan$cnbc ©rajicn,
9tympr;cn :c. :c. Zanfyäufer (betränkt unb träumerifct)
oerloren) unb Senuä ftfcen auf einem Zt/rone. ©ros
%c$ Satlet. SJenuä, forbert Zanfyäufcr auf, 311 ftm
gen, er genügt ir)r unb fingt eine Stomangc, gegen
bereu ©djlufj er auf feine verlorene greifyeit auffielt,
(fr ermannt fict) bann unb fafjt ben <§ntfct)lu{j, ben
Serg roieber ju »erlaffcn, tt?aö &3enuä enblicr;, nacr)
langem Söiberfprucr/e, jufagt. 5lber er tjer|>ricr)t ir)r
wicberjufccjren, wenn er feine ^erjei^ung erlangt, bie
er büjjenb fuct)en will, ©ic Äinber, welct)e t?on bem
Slrncr terlccft mit in bem Serge waren, will er mit
jtcr) nehmen, aber 93enuö verweigert fte, giebt ir;m
jebccr) bie Scrftcr)erung, bafj fte frei werben, wenn er
wieberfeljrt. (Sr eilt bauen, inbem er ruft: icr) werbe
fte befreien! — ©er <Scr)lufj beö 2ten Slctcd fpielt
toor bem Serge, wo ber treue (Scffjarb unb feine
Softer Snnifliö SBacb)e gehalten t)aben, um bie meg=
lict)c SBieberfe^r ir;reä Sfrcxxn 511 erwarten unb Gebers
mann ju warnen. — Zanfyäufer fommt au$ bem
Setgej banfenbeö ©ebet ber ©rei; am <Sct)lufj bef=
felben erfct)eint ein 3«0 ^3ilger (bie ßltern jener im
Serge »erjauberten Äinber), welcb/e nact) bem ^eiligen
©rabc Watten, um von bem bortigen ^atriarcr; 83er:
$eir}ung ir)rer ©ünben git erlangen. Zanr/äufer unb
3nnigiä fcfyliefjcn ftd) an ben 3ug. ©cfr)arb nimmt
toäterlicr) toon ifynen 5lbfct)ieb, fte fegnenb.
©er 3tc 2lct get/t im 3»«^en ber £auptfirct)e
ju 3c™falem vor ftcr). geierlict)er 3"ö beö ^Satrü
arct)en Urban in bie Äirct)e, wo bie 2£attfatyrer mit
Zanf?äufer unb 3nn»9»ö t>orr)er fct)cn eingetreten tocn
ren. 6r fegnet bie $ßilger unb giebt ifyncn 93erjeis
r)ungj fte banfen gerührt unb fprecr)en i^rc greubc
auä, entfünbigt tnö 83aterlanb $urüdffer)ren ju föns
nen. 9lnn toerfucb)t auet) Zant)äufer Scr$eit;ung ju
erlangen unb trägt bem ^ßriefter feine @cr;ulb fcor,
ber aber ifi entrüflet, toergiebt ir)m nict)t, verflucht it/n
unb weifl it/n fort auS bem 4>eiligt^ume. ©ie Söaüs
far)rer, 3nnigid unb Xan^aufrr felbfl bitUn um
©nabe. Urban, ber Spatriarcr), fprict)t in propl)eti=
fct)em Zone, ba§ bem Zan^aufer erjt bann Hoffnung
jur Vergebung werbe, wenn ber bürrc (Btai\ ben er
in ber §anb t/ält, unb ben er ju Soben wirft, ©lils
tt)en treiben würbe. Zrofc biefeö 5lu§fvrucr)8 üerflucr)t
er it;n normal« mit dntrüflung unb ger)t mit feiner
Umgebung ab. Zantyäufer ftürjt 511 ©oben, ^«niöiö
beugt ft^ über i^n unb blirft himmelwärts, inbem
fte ftdj aui ben »on Urban weggeworfenen <&tab ftügt.
— @c^lu§ be8 3ten *aeteö.
4ter 5let. SBalbgegenb in Z^üringen. Zan^äus
fei unb ^nnigid treten auf. Slomanje an'3 beutf^e
83aterlanb »on Zanc;äufer. (Sr will Qlbfc^ieb »on
Snnigiö nehmen, weil er nun wieber, feinem gegebe-
nen 83erfyre<r)en jufolge, in ben $orfeelberg jurürfs
fe^ren will, unb fpridjt feinen ©auf gegen fte au«f.
3nnigiö entgegnet mit &itbt , bafj fte nict)t Ken tbm
weiche, ©uett. —
©er @cr)lufj ber Dper t?or bem £örfeelberge.
6r)or ber jurücfgefe^rten SBalifar)rer. ©er treue (*rf=
^arb begrübt feine Zoster unb feinen £errn. — ©er
Serg öffnet ftcr) unb a\\$ bemfelben fc^allt ber Stuf:
Zan^äufer! — ^enuö erfcr)eint, ma^nt ben Zan^äus
fer an fein 93erfprecr)en , ber »on ber (Srbe 5lbfc^ieb
nimmt unb mit «Snnigiö i« ben 83erg jurücftritt. —
ßcf^arb i)cit ben ten ^nnigid erhaltenen <Btab beö
*ßatrtarer)en toor ben Serg gepflanjt unb fniet mit
äöallfar;rern in r/eifjem ©cfrrtc nieber. 5luö bem
Serge tönt baö So ort : Zriumpt)! ber Serg fct)liefjt
ftcr) unter ©onner, unb au$ bem aufgepflanjten &tabc
fliegen brei Sttcfen. greubtgeö ©rflaunen. (fcf^arb
nimmt ben (Stab au$ ber (frbe, tritt gegen ben Serg
unb berührt mit ber Slüt^e ben gelä, inbem er ib;n
beföwort unb feine hieben im tarnen beö ^oct)fien
jurüctbege^rt. ©er gelö tl;eilt ftcr), Zan^äufcr unb
Jgnnigiö treten l)erauö unb führen bie Äinber mit
ftcr) ; hinter i^nen flürjt ber Serg jtifammen unb man
erbtieft in ber gerne Zant/äufcrä Surg unb eine
berrlicr)e ©egenb. @ct;lu§gruppe unb allgemeiner
©anf. —
QicS ift bie in fcielen Sejie^ungen effeetüolle^anbs
lung ber £)$cx , welche »on ber umfidr)tig be^anbeU
ten ^bee beö ©ict)terö Seweiö liefert, ©er (Sompos
nift rjat in einer neuen Duuertüre, wobei er SWotiöe
an$ brm 2ten 5lcte fct)r glücflicr) benu^te, einen noct)
wirfungöuolleren Slnfang ber SDper hervorgerufen, unb
bamit, fo wie in bem ganzen SBerfe eine gro§e $ns
flrumentat : Äenntni§ nnt einen feljr xid)tia,m Zaet
in ber SBcrwenbung ber muftfalifc^en äRtttet an ben
Zag gelegt , welche unä ju wahrer Slnerfennung unb
Sewunberung aufforbern muffen. — ©leict) im 9lns
fang ber ^»Irobuctionösß^or ber 3&QCT mit bajwis
fcr)en gefheutem grauen 5 ($^or ift fct)r frifer) unb tes
beubig , unb entfprict)t ganj ber lebhaften s iiufrequng
einer Scr)aar toon flinfen ©efeden, bie in ben SBalb
flÜTmen. — ©ie $)auptcr)araetere ber Eupcx : Zanfyäu*
fer, Snnigie unb (Sctyarb finb in allen Situationen
fo wa^r unb treffficr) gejeicr)net, ba§ fte it)re gro§e
SBirFung nict)t leicr)t verfehlen fönnen. 9?amentlicr)
ftnb r)ertoorjuljeben : bie SHomanje Zan^äuferd im
23
$ärfeelberge unb fein Sieb im bttn Slete an baö
beutfct)e 83aterfanb — bie Reiben 9lrien bet Smiigi«,
namentlich) aber bie jweite — bie SRomanje be« treuen
Stfb/arb »or bem ^orfeetfcerge, gegen ben <gcr)tujj be«
2ten Slete« unb ba« gteiety barauf folgenbe ©ebet
($anr)äufer, -Stonigi« unb 6cfr)arb), al« fterjett ot;nc
.^nflrumentalbegteitung bet)anbelt. ©ie $artfyie be«
^Patriarchen Urban, im 3ten Slcte ifl, befonber« 9lns
fang«, fo würbeöoll gehalten, unb ifym fold^ fct)önc
öerfölmenbe ßantabile«, toon trefflichen (Sfyören unters
flügt, in ben 2flunb gelegt, bafj bie ©efyanblung bie;
fe« 9leteö gewi§ grofje« £ob öerbient. ©er beiben
Sßifgers (Sljore mu§ ict) noer) ertra gebenfen; aud) fte
jetgen fcon ber Äraft unb bem Talente be« (Sompos
niflen, ba« 33efle ju leijlen. ©ie ©alletmuftf im
2ten Slete ifl fel;r effeetüoll. —
Unb fomit will icr) benn mein SReferat über biefc
Oper mit bem öemerfen fct)lie§en, bafj icr) fpäter
eine betaittirtere Sluäeinanberfegung ber inufi(alifcr)en
Schonzeiten be« SBerfe« bringen »erbe, um fo mefjr,
ba ber (Somponifl Hoffnung t)at, eö balbigfl auf eis
ner ber attererflen ©üfynen ©eutfct)lanbS jur 2luffüfy;
rung ju bringen. 2öir wünfcb)en ib/r bort, fo wie
überall, ba« ©lud, ba« bie ©per toerbient, unb ba«
fle auet) bei un« in reichem Wlaafye gefunben f)at.
©ie legte bicb)tgebrängte 93orflellung , welct)e t>om
(Somponiflen felbfl geleitet würbe, mar aber auet) noct)
abgerunbeter al« bie früheren, unb ließ beinahe nichts
ju wünfct)en übrig.
©ie #auptpartien b« root)t flcinbig auf unferem
Repertoire bleibenben beliebten Oper waren burcr) §rn.
»reiting (Sant;aufer) , #rn. SReicr)el ((gcfl;arb) unb
2Kab. $irfcr)er (.^nnigi«) t>ortreffttdr> befegt, welche«
$riumt>irat in 5lflem, namentlich) aber in bem $ers
jett ot/ne ^nflnimentalbegleitung, bie gewohnte Wleu
flerfct)aft betätigte, ^nbeffen waren auet) bie Stollen
ber 83enu« (graul, Sfteufaufler) unb be« Patriarchen
Urban (#r. *pa«que) in guten £änben.
©armjlabt. 21. SJlüller.
®eittf$eö ^ortt (Cor allemand),
bd« von £rn. S. 8. <S$rdber in Äöln neu erfnnbene
$!r$<3nfh:ument.
(Sin wefenttict)er Uebclftanb hei ben SWilitairs
SWuflfen war bi«t)er ber, ba§ bei ben Dielen S3a§s
Snflrumenten bie SWittelflimmen fer)r burftig burd^
bie ^örner vertreten toaren, unb befonberö ba« brüte
unb »irrte $orn burcr) it)re Xonfcr)mact)e beinahe al«
mir(ung«to8 bejeicr)net werben fonnten. ©ie SBirfs
famfeit berfelben würbe noct) baburci) »erminbert, ba§
bie @ct)allsDeffnung bei ben Römern nac^ ^inten ^u
ifl, wafyrenb fle bei aUen übrigen ©led^nftrumenten
in entgegengefegter Richtung ftety bepnbet. 2Benn auc^
fct)on anbere .3>nf*nunentenmacr)er, unb namentlich
$r. <&ax in ^ariö, an ben fcon i^nen neu conflruirs
ten Römern bie eben angeführten 9Wängel tt)ettu)fife
üermieben ^aben, fo ifl eö ibnen boct) nic^t gelungen,
neben größerer Äraftentwicflung mit weniger Shifhcn*
gung unb befferer ©eförberung beö ^oneö bie eigents
licr)e Qualität beö Söalb^orntoneö beizubehalten, \vaQ
$)rn. ©cr)röber in feinem neu erfunbenen „©eutfe^en
^orn" ttoüfommen gelungen.
©a« ,,©eutfcr)e ^orn" ift lang gebogen, beis
na^c brei gu^ rfyein. r)oe^. 6ö r;at in feiner natürs
liefen ©timmung in F folgenben Umfang :
^- fein %on ifl jlarf, jeboct) atten
3IEE^EEr3 Siüanciruugen mit ^cic^tt^Fcit ents
=zrzz:@=:3 fprect)enb, unb burcr) bie in neuer
S ^tt angebrachten brei Ventile ftnb
fct)netle ^affageu unb kritter auöfül;rbar. Seine
eigentliche Stimmung ijl in F; jeboer) burc§ 5öogen,
wie fie beim ^>orn augewenbet werben, fann man
ba« „©eutfe^e ^orn'' in jebe beliebige Tonart fegen.
Sftoct) muffen wir bemerfeu, ba§ feine gorm, fo tüit
feine £anbfjabung bie 93enugung bei ber Gaoatleries
S^ufif juldgt. S3ei ben bamit oor Äenncrn unb
Sacr)toerflänbigen angeheilten groben war man eins
flimmig ber 2lnftc^t, ba§ bieö neu erfunbene 3"P rUs
ment in furjer 3fü, feiner &tDt&ma%\Q,U\t , Xonwirs
fung unb leisten S3e^anblung falber, überall bei ben
9)iilitair59}?uftfc^bren 2lufnat/mc finben werbe, ©ereit«
ftnb biefe #örner bei mehreren ft^ilitair s SJluftf Choren
in ber SRfyeinpromnj unb SBeflp^aten eingeführt unb
fyaben ftet) üon cntfdr)iebeucr Söirfung bewährt, fowo^t
bei ben barauf vorgetragenen Soli«, al« in (Snfems
blefpiel. ^prn. Scr)röber ger)en rec^t jat/lreicr)e S5es
fleflungen auf fein neu erfunbene« $>orn ein, unb fo
freut e« un«, ba§ bie ßrfinbung eine« befc^eibenen
beutfct)en Äünfller« geitig grüct)te trägt, unb it)m auf
biefe 9Beifc bie 2lnerfennung feiner öetflungen wirb.
Stbh. gerbinanb Stalle«,
SWuPf »©irector.
2lu« 3Scflpt)aleit.
(®<biuf.)
83on 3fil jw 3fit ifl c« un« »ergonnt, ein Eons
eert t/ören 311 fännen; freiließ !ömmt bie« nict)t oft
bor, wenigfleu« nityt fo oft unb regelmäßig, wie
nörblicr) ton unfern Sergen, in bem freunbticr)en
24
©etmolb. §ier fceginnt immer im $€tfcfl " n 6?öu*
»on afy ober jefyi (Soucerten, welche regelmäßig «He
ac^t Sage, unb jwar ton ber bortigen Äapelle gcge=
*en werben. Referent t;atte föon öfter ©elegentjcit,
einem folgen beijuwofynen, unb jwar immer mit mes
lern Snterejfe. £)ie gürfUicr}e Äapelic bafcibft (gegen
40 SKann ftarf) feeginnt it)rc (Soneerte geu?ctmli<$
mit einer Duüertüre, worauf bann einigt 3clccor;
trage folgen; ber ®cf?lu§ wirb mit einer 3cmpr/onie
gemacht. ©ie (Solooortragc auf ber ©eige faücn
meifl bem bortigen ßapellmrifter, £rn. Stiel ober
ben .$$. Sanbowöft unb 3ebcller, tic auf lern Gello
§rn. ©c^mitt, auf ber glcte £rn. iReinifd) unb auf
bem £orn mitunter $rn. (Sorte* -,u. £er Regiere
ifl ein ©djüler beö bcfannten SKaper au$ 3cntcrö=
Raufen, welcher tiefen Öerbjt auf feinen Steifen audj
äßeftyr/alen unb \unati\t ©etmclt unb sßaterborn
fcefwtye. 3n £>ctmolt gab bcrfclbc jwei (vencerte,
in qßabcrfeorn jebeer) nur ein einzige* j in jenem Orte
fanb er eine gute Stütze an bem bortigen £rcr}eftcr,
\va$ fyn in ^aberbern abging. SScnn Referent nid?t
irrt, fo machte &r. Kaiser feine SRcifc über §annos
toer'nact) SBefip&alen in gclge einer befontcren (lin=
tatung, wirb fid> aber ton hier nacr; bem Kerben
wenben, ton tve itnn ebrentoUc >2lncrbictungcn gewors
ben ftnt. SBabrfdbeinlicfc wirb tcrfelbe nact; beenbigs
ter SKcifc feinen Wohnort Sonberebaufeu wieber aufs
fliegen, obgleich man bezweifeln muji, baf; biefcd für
immer feine fieimatty werben wirb, beim cö tarnt
ftcberlicfc nic^t ausbleiben, ba§ ein Äünjiler, wie §r.
#ta*er, bereinji an einem bebeutenberen Crtc einen
arc§eren aSirfungetreie erbalt. — Stetfenbe Äünfiler
beehren unö überbauet mitunter: früher Ratten wir
bie greube, «iüt in Sielefetb unb ©etmolb jii bes
ren, unb auper mehreren anberen , 5. ö. Grnjt, in
le^ter 3eit fcitolff, welcher in ©ctmclb ein fiarfbes
fudjtee (voneert gab. Solche .Slünftlcr verweilen iibris
gene nur in ©etmclb, weil man Urnen bort febr he^
reitwtUig entgegeufommt , fo ba§ ibnen bao Slrran:
gement etneö ßcneertä feine große aHü&e maefct. Den
Stiftungen ber bortigen Kapelle folgt man mit greus
ben, icwcr/l bei (Gelegenheit ber (Seiieerie, wie auef;
berDpern, unb wünfct)en wir Setmolb noeb einen
tüchtigen 3ingüerein, bamit ber ©ilettantiömiuf aueft
einmal feinen ^ufiffinn betätige, unb tafj ein fch
c*)er bei richtiger Leitung öejlanb ijaben werbe, wirb
nicr)t $u bezweifeln fein. s )Jlan macfyc wenigften* nur
einmal einen Serfudj , fange mit «einen ^iecen an,
bann wirb auch über furj ober lang bie 3eit ^eraiu
fommen, wo 2Renbel6fo1?n'ö ©tta* eben fo treffti^,
wie friiber ber ^aulud ausgeführt werben wirb.
67.
9ln* Gaffel fe^reibt man un« golgenbe« :
©fester *ert!
3n Vir. 48 3(?rer muftf. 3eitfebrtft rra^t c« ein ben Sejm
anenpmer ©crtbler, mein ®aftfpiel unb (Sngagement fotoofjl,
al« an(^ ba6 Material meiner stimme — Xonbtltung — anf
eine SBeife ju t?ernnglimpfen , fcie fo plump unt> ertarmUdj
ftcö prafentirt, bag allgemeine $efterfeit = ?ae^en, jeben
?efer im Sefecitfel erfaßte. SDäre ber beregte Slrtifcl nur ehi
trenig feiner unb tealjrfyeitagcmäjjer gewefen, fo würbe idj
burd^ meine torgeff^te 33er)örbe — bie ®eneralintenbanj irnb
£cffdptl(meifler Dr. ©poljr — bie 9Md)t«töürb igf tit be« S5er^
faffer« jene« Ärtifel« boenmentiren lajfen. <So aber ^alte ie^
e* unter meiner 2öürbc, mebr ^n enoibern, al«: „ba§ i(^
nad) l)öd)?t beifäiligrm (^aftfpielc, toa^renb tt)eld)em id) me^
fad) gerufen — mit einer Safyreflgage »on 20iK) $bfrn. ali
ijter Üencrift engagirt worum bin." SÄöge biefe einfa^e
£batfadjc (ör bie 2Öa^r^ftt be« Erfolge« meiner Oaflfpiele
u^^ meiner Scijlungen fpreeften. — Slnon^me« ©e^impfen im
Sntcrcffc anberer ^ter burd^gefallener «Sänger verachte id) —
beleljrenbe Äritifen aber ftneen immer an mir einen aufmerfs
famrn ?cfer.
(5affel, im $)ecember 1847. (5arl granefe,
J&offanßer.
Qöir Ijaben ben (£d)lufj biefer (Srwiberung, bet ben 93er-
fuet) einer — gUtd^vtet ob irrigen ober richtigen — tarnen*;
beutung unfered iJcrrefponbcnten in (Safiel entbält, ge|lricften,
tljciiö ircil eö 9!iemant> jufte^t, auf ungeroiffe J8crmutlnin=
gen l;iu 3Bert>äd)tigungen gegen Semanb auÄjufpred^en, t^eil«
aud), »eil ter (Serrefpcnbcnjartifel in SÄete rulu'g unb ge=
mä§igt gehalten tji, unb barum fcincön?egö eine fo heftige
(SrtviDcrung, toie nauieutlid^ in jemm @d)luH|"a^ enthalten,
rechtfertigt. Um bem geneigten Sefci in ben <5tanb jh fe^en,
eine iBevgleicbung anzufüllen, laffcn wir bie Stelle au«
9lr. 48 inelebc ju obiger (Sinfenbung ^cranlajfung gab, ^i«r
normal* abbruefen. CS« ^ci|5t bort: „£r. granefe fang gn«
erjr ben £üon, al«bann ben ©eorge 33roron, unb barauf ben
Robert, befonbcrS tic gweitc JRollc mit JöeifaU, unb rourbe
engagirt. Seine ©timme ifi ebenwot)l nid)t bebeutenb, §at
feine 3ugenbfrifd)c unb feine «&clbcnfra[t, ift ^art unb un-
gleich in ber liefe, unb ftumpf unb oljne SWetafl in ber £ölje.
IDaö gan^c Stuftreten biefe« Sänger« oerrätf; ben eingebürs
gerten Sü^nenmann, fein Spiel iji feef unb frei, unb fo toirb
man fein nid^t fc^r sortbcityafteS 2lcu§ere unb baö iBerbrau^te
feine« ©efange« burd) ©etoc^n^eit annehmbarer finben."
©rurf oon §r. Küttmann.
U e u e
titfätift ffir
leranltoottn^er SÄebacteut:
«djtunbjroanaigfter Sant.
93 e 1 Je § e r :
^ 5.
t Stöbert Briefe in Seipjig*
Den 15. 3anuar 1848,
ffion tfefer 3t.ti4- en feinen toö^entii^
2 Eftummrnt locn I täte !% Segen-
Snfert cn*aebä&nii bie f ti;ijtile 2 Eftgr.
RfttattMiat nehmen n ff e *pu(lämter, S3itdj*,
^lufl!^ unfc äuiLFu/t'ftblutigtn an*
3llfMltf: *ü^n y 3K*i<ut nal ©r*U)»wn. {3fortf.) — $i«t« uirt ©fCW* — e*ip|fa«r 3tta|T«fG*n. — J?rttif$e# Htt$dftec, —
Sntittigfnjblait.
BSE
#at)fcn, äötojart wnb 98eett)owit.
Sine eerglet^cnte G&arafUdfltf.
j£at;bn naljm 1jtnftet)tlirfj femer muftfalifdjrn ©tU
bmig feinen SluSgangäpunft oom ^tafttfäeu, unb
jroar tiom ©emeinflen, §anbn>crtmäpigflen beffetfeett-
Söte ber £et)rting einefl ©tabtrnuftfuä begann et bas
mit, aße ^nfhwnente notdürftig fyielen ju lernen.
<3ä waren aufere Söerantaffungcn, wetdje ttjn jut
gompofition führten, wtewofcit er t/ün -Sngenb auf,
auä ^aiurbtang unb oljne Unterwetfung ftd? bar in
geübt tjattc, unb mct)r inftiuetattig gefangte et 311m
oberen, ©iajterifäjen bei Äunfij fein ©enie teerte
it)u, itjm fetbft fafl unbewußt, immer Xirfeteä auäs
fpred?en, unb tico iit immer grßfjerer SBoftrubuug.
«bei fein *ütiüei>unft blieb fteti ba8 ^raftif^ej er
fagte fcrtu>ar;renb feine Äunfl toün ber piaftifAjen
Seite, toftlttg unberütjit fcen ©oeeufatten unb ftefttje*
tut, unb er ift barum, im ©ergleid? ju feinen Sftadjs
folgern, noct) 2Jtuftfer im engten @iune ju nennen.
äßojart'3 Batet war gebtlbeter aU jene Scannet,
mit benen §anbn in früherer Seit genauer uettet/ten
tonnte* ©er @efc)n würbe burdj tyn ftiit) gewohnt,
£t)eotie unb gratis ju tetfcinben, unb efcen fü &um
%ed?mfdjen, tote jum ©idjterifdjen angeleitet. Söenn
bat) er bei öajjbn ber ©eniuä ftet) nur inftinetartig
offenbart, fo erb tiefen wir bei 3Q?0£art baä fdjönfle
©leidjgewtdjt ton SReflerton, Äuuftfcrwujjtfein einer*
feitd unb Katurfraft anberfeüä. SBar £a&bn unoes
trugt ©idjter, fo war eS SWö^art fc^on fo f*r>t mit
©en?u§tfein, ba§ er nidjt attetn Heinere SÄängel feis
ner Eertbic^ter ergänzte, fonbern fetSflt^atig unb
fet/affenb bei ber bie|ierif^eu Arbeit auftrat $&wU
Rotten geigte fet)on frü^ ^ang jur ©pecutation, ^unt
©enfen über bie Äunfl, $ang jur ©rubelet, ^ur D(j;
ppfltion, übei^ait^t ein übermiegenb bemugted @cr)af;
fen. ©ei i^tn tritt, namentttdj in fetner ftiäteten
dpoe^e, Steflertüii fe^r eutf^ieben ^eroor. SBa^ ahn
ben peettfd)en ©e^alt feiner äBerfe betrifft ß fo ift er
berjenige, mittet bie bei ^Re^axt ecn tedjnifäjen
@4ranfen noä? gefcunbene unb unter baö ©efeg fers
flänbig 5icgtfer)er Ausarbeitung geflcttte ^uflru mental:
tmifit nte^r unb me^r emaneipiTte, @r ifl am u?cnig?
fteu äftuftfet im engeren unb befdjränfteren ©innej
et nd^ett bie Zottfitnfl einer ^o^cren ©eifleÖt»e(t unb
befähigt biefelfce in bet reinen ^uftntiuciitalmufif mit
mägfid?fter ©eflimmt^eit poettfrt)* @eelenju(tanbe au3-
jnf^re^en, — §a^bu t)atu aud) in ©tngen, bie feine
JEunfl nia)t unmtttetbar berührten, nur einen gembfc)n=
liefen Unterri^t genoffen. 3u fpateten ^a^ren, beim
gürfl Sfrer^ajb t bot fid? i^m feine ©etegen^eit ju
weiterer ^tuebttbung bartit, unb aU cnbti^ btefe Ußts
Rauben mar, war er 511 att, um auf biä bafjiu i^m
gan^ ©rembeä eingeben unb neue leiten in jict) tjer*
üorbitben ju (önnen, SKo^art, burdj bie 2öeft unb
ba^ Sieben gefcilbet, ^atte fd) 011 irt früher Äinb^eit bie
reia^flen unb manniefy fachten dinbrude ermatten. S3eeU
^cteu f^eint in früheren Qa^ieit me^r afä feine 93ors
ganger flubirt ju ^aben, wenn aun) jebenfaK# ot/ne
j ^Jtan unb äWet^obe, Stber fein ^ntereffe wat baburc^
26
auf toiete anbcre, bie Äunp niäjt unmittelbar Bcrüfc
renben ©egenpänbe geleitet werben, unb er ttat bas
burc§ ber mobernen ©etPeäbewegung nä^er alä feine
SJorganger. 5tuc§ h?a8 rein mupfatifd&en Unterricht
Betrifft, war $a*?bn ber am meiflen »ernac^tafPgte.
sflux geringe Unterweifung würbe tym ju $$eit, unb
er mufjte überall burc^ pdj fetbP lernen, überaß neu
fc^affen, wäfjrcnb feine 5Rac§fotger auf bem fcon tym
gelegten ©runbe weiter Sauen fonnten. £agbn'8
Stuftet toon ber Äunfl war bem entfprcdjcnb wiffens
fc§aftlic§ burdjauö unentwiefett. SBer tyn »on feiner
Äunfl reben Ijörte, i)atte in tym ben großen Äünfiler
nic^t erfannt. (Seine ttycoretifc^en Staifonncmentö tva*
ren $öc$p einfach, unb er rebucirtc baö SNeifle auf
glücflidje Anlage unb innere ©ingebung. ättojart
Befafj ein fceflimmteS Sewufjtfcin uon ber Sebcutung
ber Äunfl, wenn and) noc$ feincöwegS im ©inne ber
mobemen $pfyitofopt?ie. 5lber früfj auf ^ö^ere ©es
ftc^töpunfte Eingeleitet, jeigen toicle Steuerungen, jeis
gen fciete ©teilen in feinen Briefen, wie er bte grofje
Slufgabe be§ ÄünPterö feljr wofyf erfannt i)atte, nie
er jugleic^ im neueren (Sinne fc^on ein fe^r trefflicher
Äunflfrititer war. %n Sect^otoen'ö 3«n«em bäms
mert al« fceflimmte 5l^nung baö moberne, pfyitofos
ptjifctje Scwufjtfcin, wetdjcS in ber Äunfl eine Offen*
Barung be8 ©öttli<$en in ber SBett ber (§rfc$einung
erbtieft, unb biefetbe Berufen weifj, bie fyöc^Pen Stättys
fei ber äöelt jur ßöfung ju Bringen.
£a$bn tjat pdj al$ ßcmponip im Saufe feineö
Jangen Sebenä jugleic^ am wenigflen unb am meiflen
geänbertj am wenigflen, \va% ba$ 3"n«e feiner
SBerfe Betrifft, ©eine fettere, ftare, fc^erjgeneigte
Statur tyat pdj frül? ausgeprägt unb fortwätyrcnb er-
halten, am meiflen tynpc^tlid? beö Steueren, ßrfl
nadjbem SJtojart feine §auptwcrfc geföaffen fjattc,
gab ^jatybn fein ©röfjtcö unb S3e(leö, erfl fpäter Bat
er ©eBraudj gemalt toon alten jenen (Steigerungen,
welche burety SHogart fyerBcigefü^rt werben waren, &on
kern gangen burdj biefen erfc^toffenen 9teic$tf;um ber
^nflrumente u.f.f., fo bafj wir eine toor; unb nac^s
äWogartifdje @poc$e in ifym unterfdjciben muffen.
§a^bn Bleibt pdj im Snn^en, in ber Qauptfafye
gletdj, anbert pc§ aber im Steueren. äftojart $at,
wie täetty, im inneren M* größten Sttetamorptjcfen
erlebt $ aber c§ pnb aüe biefe ©djwanfungen in ©e*
genfä^n rin* burc^ innere 9Zot^wenbigfeit Bebingte
organifc^e ©ntwieftung, ein ©urd^laufen cinfeitiger
Stiftungen, um ju ben tooöenbetflen, u nto er fett (len
Schöpfungen ju gelangen, ^[uc^ Seet^oüen fjat gro^e
SWetamorp^ofen in feinem 3"»^en burc^leSt, aber er
^at flc$ weniger entwirfett burc^ ©c^wanfungen in
©egenfäfcnt, fein gortgang ifl mefyr, wie Bei ^a^bn,
ein Soöfleuern auf baö 3»ft in gcraber Stiftung,
nur mit bem Unterfäieb, ba§ ^a^bn auö pc^ ^ers
austritt, pc^ bem ©egeBenen nähert, wä^renb Seets
^ouen, entgegengefegt, pc§ in pc^ jurürfjie^t, fo baf
wir in ben brei @po$en, welche wir in ber SaufBa^n
beö Segteren unterfc^eiben muffen, jucrfl Stnle^nen
an feine Vorgänger, in ber jweiten entfe^ieben ^ers
auägearBeitete ^igent^umtic^feit, in ber britten enb-
lic^ eine ©teigerung berfelSen biö jur ©^roff^eit,
Sluöfc^tie^licEfeit unb SDppoption erBlicfen. — ßö ifl
burctyauS unrichtig, wenn man meint, bie ©onberBars
feiten ber fpäteren SBerfe auä ©eet^oüeu'ö ^aub^eit
alt ein unb äu§ erlief erftären ju fönnen, wenn
man glaubt, bafj er anberö getrieben ^aben würbe,
fobatb ber äußere ©inn i^m geblieben wäre. SRuß
boc§ ber weit geringer Segabte feine ©c^opfungen im
inneren, o^ne äu§ere 9lad)$ülft entweifen fönnen,
wenn er einmal mit bem Sontcben pc§ vertraut ges
mac$t t)at, gefc^weige ein ©eniuö wie 83eet$ot>en.
SKittetbar aber i^at jene %a\ibfyit auf feine ©c^ös
pfungen aujjerorbenttictj gewirft, inbem pe eö war,
welche bie üon £au8 a " m ^ n gelegte Neigung
jur Stbfonberung biö jur Äranftyaftigfeit peigerte, ba=
burc^ bie Reinhaltung unb Slbgcfc^toffen^eit feiner
6igent^ümlic§feit aufjerorbcntlic§ Begünfligte, gugtcic§
aBer auc^ burc$ bie föerPimmung, welche pe Bewirf*
te, Urfac^e würbe, ba§ wir für ben SWeiper ein ges
funbeö, freubigeö ©Raffen me^r unb metyr üertoren
ge^en, ba^ wir ifyn immer tiefer in ba$ 9?egatitoe öers
flricft fc^en. £atybn E at am wteiPen au§ertic^ aufs
genommen, unb pdj baburc^ gePeigert; S3eet^ooen
am wenigflen \ er $at burd§ Vertiefung in pc$ felbp
PcE gePeigert. Sei SKcjart war bie gefammte ©es
fc^icfyte ©runbtagc unb ^oraudfegung feineS ©djafs
fenö, jeboc^ fo, ba§ er biefe ganje Ueberlieferung ton
$au8 auö fetbpänbig in pc^ reprobucirte.
^pa^bn'ö SBeltanfc^auung ip barum nodj bie am
Wenigpen entwicfelte, bie am wenigPen rei^ geglie*
bertc-, bie ^ojart'ö bie umfaffenbpe, uniuerfettpe, bie
Sect^oöen'ö entließ bie toertieftePe, burc^gearbeitetPe.
^a^bn'ö Weiterer, finbtic^ naiuer Statur pnb bie 5lb*
grünbe irbifc^en ©c^merjeö fap ganj üerbeeft; für
i^n iP bie negative ©eitc beä fiebenö faP noc^ gar
nic^t toor^anben, er ip ba8 forgtoS am Slanbe be8
Slbgrunbcö fpielenbe Äinb. Seet^oüen fämpft in feis
nem inneren, er gefyt ein in baS SRegatiüc, in ben
©c^merj ber Söelt, unb nur wenn ade SBiberfprüc^e
jur ©arPettung gefommen pnb, gelangt er enbtidj
jur §Berföt)nung. SWojart ip Don §au$ auö in pc§
uerfö^ntj für i^n pnb fold?e Äämpfe, ip fold^eö Sin*
ge^en in SontraPe unb SBiberfprüdje, ip biefe <£>ia-.
leftif ber (S'mppnbung weniger ober nic^t »or^anben.
8luc^ er jwar f^eut pdj nic^t einjuge^en auf tiefere
SBiberfprüc^ej aber feine SBerfe bringen nic^t ben
27
Äampf unb entließen @ieg, wie bte Seetfyo&en'd, wo
bte »erfitynung Stefuttat bed Äampfed ifl, jur ^Au-
fhaltung; feine SBerfe fielen toon §aud aud auf bem
©tanbpunfte bei SBerfitynung 5 bei Äampf ijl föon
fcoflbrac^t unb liegt gewiffermajjen hinter bem SBerf
atd 93oraudfefcung. ^a^bn unb äKojart ftnb noc§
tn (Sin^eit mit allen 2Wac§ten bed ©afeind, mit
(Staat unb Äirc$e. ©er Umflanb, bafj fie noc§ mit
atten Regungen i^red inneren feflwurjetn in bem
83eflc(jenben, tyalt fie gefangen, unb lägt fie ju einer
tieferen Sntjweiung nidjjt gelangen. ©eetljoüen ifl
bie lodgerifiene, auf fic§ felbfl geflettte ©ubjectiöitat,
bte ftc§ immer rnetyr in ß($ abfctyliefjt, unb ju einer
eigenen SBelt erweitert, ©iefe ©efetyränfung auf jtc$
»erteilt tym Jenen tiefen Srnfl, welker ald eine« ber
c$arafteriflifc$flen SWerfmale fogleic§ Sei tym und ents
gegentritt. (Sd fetytt tym jene beljagtic^e Äufl, bie
au& Sebendgenufj, aud bei motten Eingebung an bie
SBett entfpringt. 3«gteic^ aber ifl mit biefer 3fafk
rung ein Umfragen in bad anbere ßrtrem, ein Slufs
jau<$jen työdjfler greube, gelingt ed iljm einmal fl($ toon
fidj ju befreien, gegeben, ein SBogen ber Seibenfdjaft,
toel($ed bem fletd mafftaltenben äflojart fremb ifl.
©arum erbtiefen wir in tfym jenen erhabenen 3«g/
ber t^n mit ^eiligem ©djauer erfüllt, unb und ben
Xonbtdjter in ©erjütfung loerfunfen barfleflt, unb auf
ber anberen <Beite ein berb fomtfd^ed, tyanbgreiflidjed,
fcotfdmäfjtged (dement, barum jene ßufl, welche ben
@<$merj jur SBoraudfegung $at. SBcnn 2Jtojart
nodj aße ©egenfafce jufammentjätt, unb biefelben mit
ftrei^eit be^errfdjt, frei fdfjaltenb mit iljnen, ald bem
SMatertat feiner ©arflellung, ald Äünflfer über itynen
fdjwebenb, cbfdjjon eben fo wefentticfy toon i^nen er*
fafjt, wenn £atjbn bie ©egenfäge nur fpielenb berührt,
bie 9Wogli<$feit einer Sntjweiung anbeutenb, inbem
er (ei^t^in biefelben einanber gegenüberfleüt , otyne
aber barauf wirflic$ einjuge^en, fo erbltcfen wir ©eets
$ot>en perf&nltc^ ergriffen, unb perfönlidj mit fortges
rifien, beflimmt ade ©djwanfungen in feinem eigenen
©elbfl ju bur$teben, unb biefelben bi% ju ityrer
©pifje ju verfolgen; wir erblidfen ben Äampf bed
Cnbtidjen unb Unenbtidjen, unb bad 9tingen biefer
©egenfafce in einer bei grBfjten $ßerfBnlic$feiten ber
SBett. ättojart, ber mit fünfllerif<$er greiljcit unb
9tube »tted Se$errfd$enbe, ifl ber Sonbi^ter ber
fronte; #a^bn, ber fdjalfljaft ftdj jebem Äampfe
(Sntjie^enbe, ber grB§te fWeifler bed ©c^erjeö unb
ber Saune; ©eettyoben, ber ©d^merjbur^ wühlte,
ber ©omponifl be$ $umotd; $a^bn aber ifl ber
unmittelbare Vorläufer beö teueren, ber biefem feine
Aufgabe ju tieferer Srfaffung übergeben fyat.
(gortfetung folgt.)
«lebet unb ©efättge.
9Kita ©toDettiert ®p. 5. 3wet «ebicljte von Sieg-
fritb flapper. — tDien, iDit^enbotf. Pr. 30 ftr.
©ad erflc ifl nic^t o^ne einen gewiffen poetif^en
Anflug, wenn gtetc$ in ber SRelobie unbebeutenb,
»id auf bie ®^lu§jeite ^alt ed ftdj auc^ frei ton
Idfligen SBieber&ctungen. 6« »irb f4 burdj feinen
finnigen ß^arafter greunbe erwerben, ©ad jweite,
t^eilweife in ber Sttetobie ettoa^ intereffanter unb leu
benfc^aftli^er gehalten, enthalt flSrenbe SäBieber^olun*
gen, mit j. ©. ntbtn jweimal ^tntereinanber, tva*
leidet toermieben werben fann, fobalb man flc^ übet
über biefe a\ti)ttifäen fünfte etwad na^er orienttrt
fyat. —
<£arl 9leine*e, ©p. ö. »er »erltebte JKatkäfer, «e.
bicljt Dan Rob. Reiniclu — Copenljüjett, Cofe u.
©flbanra. fr. 12( Tigt.
Sine fe^r ^umoriflifc^e iuib poettfe^e gompoffs
tion. ©er (Sbarafter, ben bad anmutige ©ebte^t
f)at, tfl fo buftig unb leidet wiebergegeben, fo frifö
unb aud einem ©uffe Eingeworfen, *>a% wir ed mit
Stecht greunben biefer ^umoriflifd^en Spoefie angeles
gentlic^ empfehlen. 3war ifl bad ®ebic$t fd^on früs
fyer toon (S. Söwe eomponirt, bod$ fc^eiitt un^ ^iet
bad ©anje in Slnlage unb ©ur^fü^rung gelungener.
©te Begleitung ifl fo ftatternb unb fpielenb, fo mans
nid&fadj im ©eifle bed ©ebic^ted nüancirt, wä^renb
bort hei Söwe ber £umor, aud) red^t ergögli^, bodj
etwad berber, bem leisten ©^arafter bed ©ebid^te«
weniger angemeffen, auftritt. 3u erwähnen ifi no%,
ba§ fein SBort wieber^olt ifl, wad und bei »öwe
flort, wo »ieled nac^ alter, beliebter SBeife unnötig
wieber^olt wirb : fjter raufet bad ©anje fo lei^t fliju
genb an un^ vorüber, ba§ c^ eben burc^ feine Äürje
einen angenehmeren (Sinbrurf mad^t. —
91. 3. 8e*et, ©p. 10. Ök^ (Söicljte für eine
Ötngaitnme mit ßegl. toi Jpianoforte. — IDien,
2ob. ^aslinger's tDtttwe u. 0ol)n. 4tes fy(t ber
»efänje. flr. 1 Jl. 30 flr. CA.
^a^ Streben, wetdfjed aud biefen (Sompofttionen
leuchtet, ifl lobend wert^j man fte^t, ber <£omponift
witl etwad geben, wad bem ©eifle ber ©ebidfetc enU
fpric^t; aüein — bie Äraft mangelt, ed ifl immer
nur ein bilettantifc^ed fingen nad^ bem richtigen 51uds
bruefe. ©ie äJtelobieen finb unbebeutenb unb erreu
d&en ntc^t ben bi^terifc^en ^n^alt ber Se.rte, bte meis
flend üiel Stoff jur murtfalifc^en «ßrobuetion ent^als
28
ien. ©ar)er greift ber Somponifl ju anbercn 9Jl\U
teln : er giebt ^auftg überlabene ^Begleitung, bie bocr)
nicr)t8 fagtj er t/äuft bie 93ortrag3jeicr)en, aU ob bas
burct) ber ©eifl b)incingerebet werben fönnte. ©ebt
nur gute Sflufif, ba8 Uebrige wirb un$ bann fcb/on
jufallen. @o finben ftcr) in fcd^ö Sacten r)intereinans
ber: /, schneller, ralienl. % />, Andante, äusserst
sanft ^ rallenL.^ pp. SSiöweilen nimmt bie ättelcbie
einen guten Anlauf, man benft, e3 fott ber Qcfa
yunft fommen: ba »erlaßt er unö wieber, et)c wir
warm geworben, unb bringt grembeö, ba8 mit bem
»origen nict)t flimmt. (£ö tjerrätt) bieä fanget an
(SrfinbungSfraft in ber gortfpinnung eineö mufifali=
fd)en ©ebantenö unb an 33etyerrfct)ung ber muftfalU
fcfyen &orm. —
3*<Ul 3of. Sott, ©p. 8. 0ed)8 fieber für Öopran
ober €nwr mit pianofortebrcjl. — Caffel, 3. Cuck-
rjartt. pr. 25 0a.r.
©iefe lieber, welct)e ton guter 83efar)igung jeus
gen, bewegen fict) in einer noct) ju befcr)ränften (Sphäre.
©er ßoinponifl t)at noct) nidjt (Selbflänbigfeit erruns
gen, benn allenthalben begegnen unö ©änge in ber
SRelobie, Siguren in ber Begleitung, bie an ben
SWeijler erinnern, beffen Schüler Sott ifl, an <Sr?or/r.
£at nun ana) biefer ßinflufj ifm »erljinbert , Stiüias
leä unb Unebleö $u geben, fo tocriniffcn wir boct) ein
tiefered ßrfaffen ber Serte. (so flingt alleö rcdt)t ans
znutfjug, freunblict), fanft flagenb, boct) nirgenbö wer*
ben wir fiärfer ergriffen; baö ^Barometer unferer ©es
fufyte fommt nict)t jum (Steigen, ©er (Stanbpunft,
auf bem ber junge (Somponijl flefjt, ifl ein überwun=
bener •, er befhebe ftd^ beffen immer met)r ju entfet/las
gen unb ben 5(nforberungen ber Sfteujeit $u genügen.
SBir bejiet)en bieö nict)t auf Äleinigfeiten in ber öorm,
fonbern auf ben gefammten ©eifl, ber ifyn befeelen
fott, wenn er bie Äritif, bie nidjt anberö tann alö
»orwärtä treiben, für ftet) t)afcen will. —
%t. ÄÜ^rnftebt, ffip. 13. Sieben fifber für eine ßinj-
ftimme mit ^Begleitung bes pianoforte. — Caffel,
3. fuckljarbt. |)r. 25 Bgr.
(Sin gutcö fiicbert)eft. (§3 jeici)net ftet) fcor feie;
Ien buret) einen gefunbeu Äern ber SDMobie auä, bur<^
eble Haltung berfelben unb tiefere, poetifcr)e Sluffafs
fung ber ^erte. 9lufjerbem flel;en and) bem Gompos
niflen bie ^armonifc^en Mittel in fo reichlichem SDlafye
ju ©ebote, bafj wir and) »on fciefer (Seite unferc
5lnerfennung i^m nid)t üerfagen fönnen. $n S3etreff
biefeö legten ^unfteS muffen wir jeboer) noä) bemers
fen, baf eö und r)in unb wieber f)at bebünfen wollen,
alS $aU ftet) ber (Somponift im ^armonifc^en 5luft)u§
bcö ©influffeö ^o^r'« nod) n\d)t entfct)lagen , »ie
j. 93. in 9fr. 1 u. 3 »orjugöweife. ©ieS jeboc^ nur
beiläufig. Hin anberer Sßunft, ben wir gettenb ma*
d)cn muffen, ift ber, ba§ ftörenbe 3;ertwieber^oIungen
fict) noc^ xdd)Ud) uorftnben, \r*a$ ber (Som^onifl fiinfs
tig, ba er ein fünfHerifct)eö Streben beurfunbet, ges
toify »ermeiben wirb. Sttur in einem, 9tx. 6, i(l fein
©ort wicberl)olt. — §abm wir unö fcl)on lefcenb
über ben frönen ©eifl, ber biefe fiieber befeelt, au&*
gef^roc^en, fo muffen wir auet; noct) erwähnen, bap
ber (Sompcnifl im SSergleict) ju ben früheren 4?eftcn,
Oy. 8, bie und eben jur $)anb ftnb, einen bebeutens
ben gortfe^ritt gemacht l^at unb für bie 3"funft *>tet
©uteö toerf^ria^t. Söir fügen ben Söunfcr) ^inju, bers
felbe möge ben neuen ©eift, ber ftd) beö Siebeö fett
jüngfter 3«t bemächtigt t;at, unb bie nenen (frfct)ct's
nungfn auf biefem ©e6ietc nict)t ungenügt an fte^
toorüberge^en laffen. ©enn nsenn er gleicr) in biefem
SBerfe tiel @d)öueö bietet, fo fönnen wir bocr) niä)t
feinen (Sftanbpunft alö einen ben 5(nforberungen ber
S^eujeit angemeffrnen be$eier)nen. (S8 fe^lt i^m bie
inbimbuelte garbej baö äöeitere ergiebt ftdj toon f f ^P
^ierau^. Unferem Sßrineipe getreu, nur referirenb unb
objeeti» ju »erfahren, enthalten wir unö unferer fu6s
jeetiüen 51cu§erungen über bie einzelnen ßieber. SBa^Ie
fict) Seber b&$, ^aö feinem (Sinne am meiften jufagt,
er wirb ftcr) gewifj belohnt pnben. —
2lug* gerb* 9ltCCtuÖ f ©p. 9. (Das tDatbroeib, Cieber-
krei$ ron 3. Jttofen für eine Öingftimme mit ©e-
jleitung Des pianoforte. — Cetpjij, Sr. ^ofmeifter.
Pr. 20 Hflr.
ä3ovfte^enbeö Äieberwcrf jät)len wir ju bem S3ors
jüglid)eren, tvaü bie jüngfte 3^it in biefer ©attung
gebracht fyat. ©a3 ©anje burct)we^t ein neuer, eis
gcntfyümltdjcr ©eifl, ber and ber tnntgfien Vertiefung
in bie wunberfame ©ict)tung hervorgegangen ifl. 5lu8
biefer tieferen, poetifcr)en ©urct)bringung beö (StojfeS
folgen bie Vorzüge, bie eö toor anberen, ä'^nlicr)en
SBerfen au8$eic|nen: ßin^eit beö ©eifleö im ©an^en
neben ber fc^arfen (S^arafteriftrung ber einzelnen ^eile
unb ^oetifcr)cn gärbung berfelben. ©er ^omponifl
jeigt in biefem Söerfe benjenigen ©rab üon (Selbs
ftänbigfeit, welcher erforberlicl) ifl $ur mufifalifcr)en
9leprobuction berartiger ©idjtungen. SBir begegnen
feinen 5lnflängen, aufjer in 9lx. 1, wo hei ben Soors
ten „£ell flingen ber beerbe ©lorfen' 7 unb bei ber
Söieber^olung , äRenbcIdfo^n'd Srüt)ling8lieb in ©s
©ur unö in'ö ©ebäct)tnip gerufen würbe 5 bie @>ubs
jeetiottät tritt energifct)er oor. ©aö melobifcr)e 6les
ment bewegt fict) in einer burdjweg eblen <Spr)are; er
29
»erfd^mctyt btc Sffeetmittcl »ieler Steueren, bie burdfj
Bombaflifc^e 5p$rafenbretyerei bie erhielte SBirfung »ers
nieten, (Sinfad^eit unb Älarfyeit beö ©efangeS,
SBa^rtyeit ber ßmpftnbung flnb baö, wa8 ben wafys
xen Effect bringt, wa8 in bie Seele greift. <Sc§on
bie anberweite geiftige föilbung wahrte ben (Sompos
nijten üor abgriffen in bicfen wichtigen aftyetiföen
«ßunften. ©a$ fyarmonifäe ©ewebe ifi fein unb
djarafteriftifdj gewählt, nid&t überlaben unb ben ©es
fang erbrücfenb, ofme jebod) einer auögebefynteren %im
wenbung ber erweiterten (jarmonifdjen Mittel ber 9frus
jeit (Sc^ranfen ju fegen. Söetreffö ber einzelnen ©es
fange erwähnen mir noc$, ba§ 9fr. i : beä Änaben
(Setynfu^t, unb 9fr. 4: beö Änaben $ob, in
(grpnbung unb 5luffaffung am bebeutenbflen jtnb.
©a§ erfle mefyr burc§ feinen frembflingenben, wir
m^ten fagen mafjrdjen^aftcn garbenton. 2Bir wers
ben burdj bajfelbe gleicfy in bie richtige Sltmofpfya're
biefer ©ic^tung eingeführt: eö Hingt fo feenwatbig,
eine teife Sangigfcit jiefyt burdj baö ®cin^e (jin, al8
wenn etwas (Scfymerjlic^eö noc§ fomme. ©aä legte
wirft meljr bttrcfy bie (Stä'rfe ber (Smpfinbung, burcty
bie grofjc (Sinfad^eitj e8 »erfaßt fo leife unb wefys
mütyig, bie (Stimmung, in bie e§ unö öerfegt, ijt
bcm (Irwac^en nacfy einem fämerjticfj s fügen Traume
äfynlidj. 9fr. 2: be8 Äna6cn %iebc, %at metjr
epifäe Gattung, baö 8t;rif<§e ifl nur fanft barüber
^ingegoffen. ©er ©runbton ifl Unruhe 5 baö mädjs
tige $ingejogenwerben jur $ee ifl t>on einem @c$mer$e
begleitet, ber ein rufjigeö ©enie&en nic$t julafjt.
9fr. 3: be8 Änaben öeib, fyat, wie eö bie pfp<$os
logifc^e (Sntwicfiung mit ftd) traute, eine bunflere
garte», tim gewiffe Schwüle lagert über bemfelben.
(Sine fympatfyifäe Slnfpradjc Sei tieferen (Seelen, bie
jebeö (Sinjelne nacty feiner (Stellung jum ©anjen ers
faffen, fann inbe§ nicfyt ausbleiben. (Somit empfefc
Jen wir biefen Sieberfreiö auf baä warmfte ber S3e^
aäjtun$ allen benen, bie i$ren (Sinn für wafyre «Poes
fte rein erhielten unb üon ben unwahren, tyeudjlerifdjen
Wlad) werfen, mit benen und ber literarifdje äftarft
noc§ immer überflutet, abgewenbet blieben. —
Dr. (Sm. Äligfc$,
«cipjtjjet mufxtiebcn.
(Foncrrt be« %xM. ©cfilog im ©aale be« ©etüanb&aufe«,
am loten Sanuar.
%n bem üon grl. Sophie <Sc§lofj im (Saale
bcS ©ewanb^aufed üeranflalteten ßoneerte ^örten wir
an Drdjeffrrmufif eine 5Dt; crtüre öon Stieg (Sk®ur)
unb ©abe'd neue 5l = 2^oU (S^mp^onie, bie un$ im
neunten 5lfconnementeonccrte baö erfte 3^al üorgefütyrt
worben war. Sßenn fc^on bamalä ber SeifaCl für
biefeö legtere Sßcrf ein eSen fo fcebeutenber alö toers
bienter war, fo fhtgerte ftc^ bo^ ^eute bie 2lnerfens
nung um fo fyöfyer, alö bem forgfamen SeoSa^tct
baö großartige ^nflrumentalgeBilbe beim ^weiten 5lns
flauen beutlic^er unb flarer toor bad geizige 5luge
trat, unb 3cit genug ü6rig fclirt, aufjer bem ^rfafs
fen ber allgemeinen UeSerftdjt auä) nod^ bie einzelnen
fleinen (Sc^bn^citen forgfältig ju prüfen. $r. -3»oas
c^im fpielte tin anbaute unb Megro feiner (Sompos
fttion auf ber Violine, unb #r. Sellifl 6o§mann
bewirtete und toon bleuem mit feinem Potpourri au«
Söeber'ö greifd^üg. ©eibc Ferren fpielten i^rc (Sage
loSenöwert^ unb erlangten fciele Qlnerfennung. Sri.
(Schloß fang 5lrien uon Slofftui unb SDtetyertcer, unb
einige beutfe^e Sieber mit ^Begleitung bed ^Jiano unb
ber Klarinette toon (Spo^r. ©ie 3uty2*er fpenbeten reis
d6en SSeifall.
^ 81. g. SR.
^ritifcf>ct 3dt$etget%
Ueberfic^t ber ncuejlen erf^cinungen auf bcm ©ebietc ber 2Ruji^
ßpetn im 61at>tctauöjuae*
2Ä* SB* JBalfe, Der Äulatte. Romantifclje topn in
3 Acten, fceutfcl) oon Ärünbaum. Äerljttti. 7 Ji.
Sßon bem SülerttettSmamie 93alfc toar nidjt« Anbete« ju
erwarten, aU ein $otpouui ber verfa^iebenartigßen C^nlen.
2)om* jettr« unb «über'« SWanieren, altf bie am lei^tefien
nad^jua^menben, »alten »or; toenn aber ber gefä^^te ^on«
feftcr ben beutf^en [Red anjie^t, tofrb er gewaltig fleif nnb
lebern. @c tourbe auä^ englifä^ fdjreiben, fy&ttt fytt nl$t bie
Unmögli4)feit unnberPeigUa^e ©renjen gesogen. JDer £)rigi*
30
naltert ift »on bem engltfd^en S^eaterunterne^mer Sunn, ber
tfcn Aujubeteiten »erflanb.
Sieber mit ^>t<tnofotte*
$♦ <£♦ ©imottfett, ©er arme ftnabe, ©efckljt uan
fluek. ©öljme. 10 ttgr.
_ _ — , ©igte i jtpfk JRuntiart af. ßt.
fllwljer. ftopenljagen, ßdjmtot i Ranfcer*. 64 ßljilL
2)a« erfte SEBerf jeigt tson loben«icert$em ftleifje unb einer
ergiebigen $$antafte. 2)od) beburfte e« ni$t fo großer StctfU
anflrengungen, um ba« einfache ©ebicfct jur mujUalifcfjen $ar*
Teilung ju bringen. (Einfacher unb gelungener erföeint ba«
gtoeite 2Berf, bie iBolf«lieber , oon benen einzelne einen nn*
naia^mlidjen SReij für uu« hatten. @le feien ben <&pxafr
»erftanbigen empfohlen.
%* ©♦ Älauet, Wer fiefcer für Sopran ofcer Strnar.
«tialeben, fiuljnt. 10 ßgr.
Söir begegnen bem Gomponiften ba« erfle SWal unb toün*
fdjen tym ju feinem auftreten ©lud. 2>ie auffaffung unb
Gftarafterifirung ber ©ebidjte ift im allgemeinen ri^tfg, bod)
ift t&m ©ebrängtyett unb flur^e anjuratyen (6ie^e 9ir. 4).
$armonifcfee Segler jtnben ft<$ in SWenge. tiefte @eire 3,
gtetye 3, 3-6. Sact; <§. 6, 8«. 1, 4. £., &. 2, 2. X.; <S.7,
SR. 1, 1. 2:., 3fc. 3, bie gortfärettung »on H— g im Sag; <S.8,
3fc. 2, 2. X., SR. 4, 1. X.
£$♦ 3$taemer, ßieben fie*er. tttyiftling. 15 flgr.
(Sine gute Sammlung, ber tt>ir Verbreitung toünfcfyen.
21U befonber« gelungen finb $en>orgu$ebf n : Str. 1, 3, 6.
9U ©cbaeffer, ©p. 20. Drei f ietar. Ärautwein (©ut-
tentag). Hr. 1. *ie XDal&müllerin, 17| ßgr. Hr. 2.
Röecljens ßetjnfudjt, 7£ ßgr. nr. 3. *ie putj-
ma^erin, 17£ ßgr.
^eingearbeitete gierll*e «Sachen, für bie Unterhaltung
im (Salon jugefänitten. 2)ie JBejeid&nung „Sieb" ift unge*
«au, uielmeljr gleiten fie in Sonn unb Haltung ben arien
ber femifdjen Dpern auber'« unb JDonijettr«. 2Bann wirb
jtd) £r. ©Raffer über bie Legion be« ^otfaftänbcfcen empor*
f^toingen?
2icberC|Uett , Sammlung. Crautwein (ffiuttentag).
flr. 15. ©onfcaltere, con Cßcljl ottmann, 7|ßgr.
Ilr. 16. U>. v. ©ötlje, nadjCommer, ge*. von Üogt,
1\ ßgr. flr. 17. IDerfelbe, ©rüffe, gc*. von fiap-
yev, 7| 8gr. Hr. 18. (ff. Sank, JFrüljUngslieben,
von fyint, 10 0gr. Hr. 19. ©raben-^off-
mann, ©p. 4. „3n tiefer ÖtunUe^ 74-Ögr. Hr. 20.
0. ^artmann, IDanbews nac^tlieu, oon €irk,
10 £»gr.
SDJit au«nat)me »on 9lr. 15 unb 17 fämmtlidj im ©e*
f^maef ber mufifalifc^en 3^r)eefränjc^en , in tt>cldf)cn ©triefe
jirumpf unb Gigarre eine gleite fRolk mit ber SWufif fpielen.
Str. 18 ift über bie ©ebüfyr ausgebest. 9lr. 19 verbanft,
toie e« fc^eint, fein 2)afein einem (Sänger, bie« betoeifen bie
in i'^m aufgetoenbeten glo«fe!n.
©raien^efmann, 500,000 taufet, gÄ.pon©fttin-
ger, für öaff. fcdjlcfingcr. 17^. ögr.
(Sin ©d^erg, ^eiteren beuten gu empfehlen.
§♦ Stieß, ©p. 12. Oi^r (imr von üloCtn. ^ein-
riclje^ofen. 15 Sgr.
®in nberau« f^toa^e« $robuct von geringer Grfinbnng««
fraft unb nc$ fc^led^terer IDarflellungcgabe.
Stofptti unl) äKajjajjati, RömiCcIje Öoliu^mne auf
Piu« IX. 0f^lefingfr. 7f ßgr.
SWit beutföem unb frangöPfdftem 2eite. ©arum fe$U*bet
ttalienif^e?
StuStOa^l neuer beliebter ©efänge unt Ro-
manjen aus Jxankvtic\) f für eine ßingdtmuit
in frewr t>eutfrljer Bearbeitung ©an ©umbert
ßdjlefinger. CrCU Cieferung, entljalten^: Hie^er-
metjer, ©er arme ßänger; f. fuget, fiebeßwer-
bung; ^Vrnau^ ßlauäugelein; iftafint, © wüff-
teft ^u; (ffoncane, Äaffa im fterkerj Cabarre #
Alice.
3)er groge SKangel an guten beutfdjen fiebern »eranla§te
bie geehrte 33erlag«banbiung , biefe franjöflf^en lieber mit
grofjen SWü^en unb Folien in« S)entfd)e übertragen ju laffen.
ffleibe, fo »Berleger al« Bearbeiter, Ijaben bie nic^ften an*
fprüdje auf ben Orben pour le merite.
2tuSttJa^l berühmter ©efänge un) fiefcer fiir
Alt o^er ßariton. ßdjlefinger. €ntljaiten^ Cirter
von Äücken. g)reie für ^ie einjelnen fieser 7\
tibtx 5 ßgr.
©erül)mte gieber?! 9li$t einmal Steue« flnben totr;
alle ^ier au«gero^lten »aren fdjon ba in ben Äürfen'f^en
(Sammlungen, toeldje biefelbe SBerlag«^anblung ^erau«gab.
£e« Bebürfniffe« unb ber Stad^frage tjalber f)at man fie ^iet
für ben alt eingerichtet.
S* ©umBert , ©p. 22. Die btitten Saubren. IPie^-
tung frei naci) bem Ruffifcfyrn, für Üopxan a^er €*-
nor. j^dnricljßljofm. 10 Hgr.
Gurabertianum.
& 6jittad6 f Mtevoibcnt ßammlung oan Qir^tungen
un^ Compofitionrn. Äecljetti. 1) ftatl) turs le-
ben, 1 JFl. 2) Ave Maria, 30 Ar. 3) ®o* ß^iff-
lein ftes Ceben«, 15 flr. (Öioline o^er JFlöte ad
libitum.)
3trcrgfellerfa^ütternbe ©elufiigungen, ein ^eitere« hoffen*
fpiel al« Sntermejjo be« ewigen Srauerfpiele« , womit bie
9Jemefi« einen armen JÄecenfenten peinigt. 3)urc^au« blühen»
ber Unjinn, ein affenfplel ber Äunfi, bie bünbigfte 2ogif be«
Unoerflanbe«. @ei r)iermit gum Weiteren Sa(lna4t«f^erge
bringenb anempfohlen.
31
$C ©tttrib, (Lyre franrais, 250—253.) Schott.
Le nuage, reverie, 18 flr. Fleur de bonheur,
melodie, 18 flr. Gardez-vous etc., rSverie, 18 flr.
Madeleine, chant de moyen-äge, 18 flr.
$ür Sieb^aber.
§♦ !Prcdj, ©p. 139. Itadjts, Ständen von Saller*-
Icben. IDiabelli. 30 flr.
Sfl nidjt« rreitcr \n erwähnen, oi« ba« Arrangement für
^c^€ unb tiefe (Stimmen.
<& ^auet, ©p. 24. Hr. 1. Sie ift mein, geb. »on
«eibel, für Alt ober ßaf|. Sdjott. 36 flr.
(Sefyt gu empfehlen.
91« Seifert, 3wei Cieber. Seljnfudjt, t>on Äofenj 3n
bie .ferne, t>on fijeine. ßnuer. 3ebes 5 Hgr.
3toct leidjte, anmutige ©aben.
S* 2ad)ttet, ©p. 13. Secljs Cirter für Sopran ober
«enor. Srljott. 2trs fljrft, Ür.4-6, 1 JL
«Die gottfefcung bc« fd>on früher angezeigten erfien «fcef*
ieä. 2)a« bett fteljenbe Urteil gilt auefy Ijiet.
<£♦ 2RattttÖfelbt, Dur Cieber für «enor. Hr. 1. Rul>e,
i fctjlr.
«lel Steig , ioenig Salent. Sffiie oft »Üb ji<$ bet Gern*
ponift wo* tat^en laffen, ben Anbau eine« gelbe« aufgu»
geben, auf bem et nie bic gctoünfdjten gtu^te etrei*en
toirb?
<£♦ 3L 3R* 33rttti, 12 pezzi di c3nto con aecomp.
di Piano composti espressamente per ogni voce.
Rirorbi. Cinjeln 1 Jx. 50 Cts. 3ufammcn 12 /r-
3n biefer (gammlung finben fidj ©aben für jebe (Stimm*
läge, unb bie Sctyanblung ber (Stimmen überhaupt geigt »on
ben guten tfenntniffen be6 SBerfafier«. Sföuftfalifdj bietet je*
be« einzelne <5tütf eine große 2Renge t»cn ©djönljeiten , unb
foYx>or)l au$ biefem ©erfe, al« oud) anberen fdjon früber an*
gegeigten, fjaben ttit bemetft, baß bie £I)ätfgf?it bet $ta*
Heuet im Allgemeinen nicfyt but<fygängig fo »erroerflidj ift, al«
»it an ben üblen ©etfen fefyen mußten, welche bie SWobe
nnb bet fdjledjte ©cfdjmacf übet bie Alpen toatfen.
©efarocfyen »erben:
%. 2Renbei$fö$n=5Bart&ott>9, ©p. 71. Sed)g Cieber.
ßreitk. u. Jjättel. 25 ltgr.
9* %* 9tkritt3, ©p. 9. fflas ttalbweib. Cirberkreis
oon 3ul. JRofen. ijofmeiftfr. 20 flgr.
— — , ©p. 8. ©er ße fiegte. ßallabe *on
3. n. ttogl, für eine ßaf|ftimme. peters. 20 Hgr.
2. ^Hfdjef , ©p. 12. IDer Reiter unb ber ßobenfee.
ßallabe oon ©. Schwab, für Alt ober ßariton.
Scljubertl) u. Comp, i Wx.
% 236ie, ©p. 11- iFünf Ciebrr für 1 Sinjftimtne mit
'piano. Örljubertlj. \ ttljlr.
iöfihtfituiniirtc ©efättge«
©♦©♦SSeif, ^ünf «efänje (a capeUa) für fl emiCclj-
ten €\}or.
A. 3 (Quintetten für 2 Soprane, Alt, «enor, ßafj.
1) Salve regina, 2) © wunberbares tiefe» Scljwei-
jen, 3) ßlümcl)<n blüljn. Srl)ott. 1 Ji. 30 «r.
B. 2 Sextetten für 2 Soprane, 2 Alte, ftenor,
0af|. 1) mt linbrn Cüfte, 2) JDi^ ^at ber «en|
geboren. Cbenb. 1 Ji. 21 flr.
S3eibc ^efte »erbienen Sea^tung. mic^t fotoo^l blühen
fic bnrdj 9leul;eit bet (Sifinbung unb Slufftelfong glänjenbet,
utfptünglic^ft ©ebanfen, fonbetn »ielme^t etfreuen fle but*
bie gelungene Sluffaffung ber Xcxte unb bie faubere, auf gute
©tubien ^inbeutenbe Sltbeit. Oft ift flütge ju »ünWen, ©e*
fangteeeinen feien bie ©erfe ^ietmit empfohlen.
D* ©c^auer, 3mei- unb breiftimmige Öefänge fixr
©ijmnafien, Ijöljere ßürgerftljukn unb Seminarien.
Strautmein (©uttentag).
3)ie SKujif ijl bur^au« bürftig, oft ungenießbar, unb
eben fo büire unb faröbe aU ba« SUtlut^etanett^um , ba« in
«Pteußen, unb »otne^mli^ tn beffen geijtlid)en »e^ötben, fo
getoidjtlge ©ef^ü^et gefunben. JDott mögen biefe ©efänge
bleiben.
JBef^to^en toetben:
©♦ SleBling, ©p. 3. ^ünf ©efänje für 4 Äänner-
ftimmen. jjcinrktpljofen. t JLljlt.
— — — , ©p. 7. Jün( Quartette für Sopran,
Alt, SUnor unb ßaf^. 3n Commiffion bei «jeinrictjs-
Ijofen. Part, uub Stimmen 25 Sjr. Jpart. allein
10 Sgr. Stimmen allein 15 Sgr.
<£♦ % Rungenwagen, ffip.46. djriftlidje Cieber ör
8., Ä., SL u. ß. Ute Ciefcrung. «. «rautmein
(«uttentag). Partitur 10 Sgr., jebe Stimme 7^- Sgr.
©♦ Sterling, ®p. 1. Sonntags am Rl)"^ ^ on * ei "
nik, für S., Ä. ? 2. u. ß. €benb. <ttlat)ier-^us|ug
20 Sgr., jebe einzelne Stimme 2± Sgr.
%. §iUet, ©p. 37. Secljs «efänge für S., Ä. f «. u.
ß. oljne ßegleitung. «benb. «jeft 1 u. 2, ä 1 Ä^lr.
35lännevd)ötc.
Sttl* Ctto, €rnft unb Scberi, ©riginalrompofitionen
für größere unb kleinere ftebertafeln. ©lafer. ^eft
21, 22, jcbes 6 Sgr.
(Snt^altcn: (Jompofitionen t>on SWetbfefliel , »nbing, 3ul.
Cito, g. £iller, §. SWarf^net, 3. anü^ling, g. «bt, ?r.
©nüge, 5Ä. ©eifert, SB. Q. ©eefer.
SS* ©♦ fßtätt, ©p. 6. TOanberlieber Don W. Äüller.
©lofer. Partitur 8 Sgr. einjelftimmen 3 Sgr.
(Sin neuer aflijjgriff. @c^on 6. 3öHner bennfcte biefe
©ebi^te für ben 2Rännerdjor, unb getoig t^at er baran Un*
tec^t, benn cö ftreftet toiber bic ^oetifc^e ffia^eit, baß eine
32
grofjc Srnwe SWänner bie fo fubjectio gehaltenen (Seelen«
ergäffe be« armen fWüflerfnaben« fn bie ÜBelt binetnfingt.
2)er gleite Sormurf trifft ben Sonfefcer biefer ©ammlung,
nnb ob auti) er eben fo toie (5. 3öilnfr, treiben er jum 3Ru*
Per ftdj ertoablt bat, mandje gute muflfalifdje ©ebanfen $icr
nieberlegte, loa« tyilft«? man wirb nie bie Untoabrljeit jtn
8fce$t umfeljren. Um noefc (Einige« über bie muftfaliföe 9tu6*
fnljrong $in$ujufugen, tfi Ijfer nod) ja bemerfen, bag bei ben
meiften ber ijier gegebenen lieber jene ©eforei&tljett, jener
nbermägige Hufwanb mit aKitteln, jene toirflid) ^affen«»er^e
3Berfd)toenbung t>on ungehörigen Effecten ftdj oorflnbet, toeldje
bfe heutigen SJMnnerd&öre oft in flnnlofe« ©freien nmge*
paltet. '
<£♦ &ttH, ©ffdnjje fiir Jltänncrftimmm. öcljubrrll).
22| Hgr. (Horttoutfclje ftrtertafel, &b. 5.)
fcurdjan« leidet gefegt, fo ba§ Heinere Vereine, benen e«
oft an gebiegeneren Jträften mangelt, befonber« 8ftüäfic(t bar«
auf nehmen bfirften.
3L ©Raffet, ©p. 14. 9er alte ^rit; auf ÖattsCoua,
0rt. Don JtCcIjer im* Rrtc^. S^lffingfr. 20 Hgt.
©ine ä^nli^e $offe, tele ber @onntag6jager nnb bat
$olfafianbd>en beffelben (Somponißen.
3nfiructtoeö für ScfattQ.
SL ^PattfetOtt, Douze Etudes speciales pour Sopr.
ou Tenor prec£dees chaeune d'un Exercice sur
douze difficultes de l'Art vocal. Srhltfinotr. lieft 1,
1 tljlr.
3Tirb beforod&en.
3 n t e 1 1 1 g e tt $ M <t tt*
Nene Musikalien
im Verlage von
() m JP. Peters, Bureau de Musique in Leipzig.
Durch alle Musik- u. Juchhandiungen zu beziehen.
Beethoven, Ij.van, Grand Septuor Op.20.
pour Piano et Violoncelle concert par C. Bur-
~ chard. 2 Tlilr.
Bergt. Ad., Allegro pour Piano a 4 mains.
Op 3. 1 Thlr.
BockmÜhl, R.E., Le Troubadour. Collection
de morceaux de salon pour Violoncelle avec ac-
comp. de Piano. Op.58. Cah.IIL 1 Thlr. 10 Ngr.
contenant:
Nr. 7. Sarabande et Polka. 16 Ngr.
„ 8. 5me Theme original varie. 16 Ngr.
9. Impromptu sur un thäme de Lucrezia Bor-
gia de Donizelti. 16 Ngr.
Enbe. H. • Impromptu pour Piano. Op. 2.
12 Ngr.
, Air varie pour le Piano. Op.3. 18 Ngr.
Bunten, Fr., 2 Fantaisies brill. Op. 157.
Nr. 1. Th6me de Donizetti. 18 Ngr.
„ 2. Th£me de Bellini. 18 Ngr.
KalliwOfla, J.W., 12me Ouvertüre de Con-
cert ä grand Orchestre. Op. 145. 2 Thlr.
La m£me arrangee pour Piano ä 4 ms. 20 Ngr.
Riccing, A. F., Der Besiegte, Ballade von
Vogl, für eine Bass-Stimme mit Begleitung des
Pianoforte. Op. 8. 20 Ngr.
Bosenliain, JT. 9 6 deutsche Lieder für eine
Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. Op.40.
1 Thlr.
Nr. 1. Wanderlied von J. N. Vogl.
„Was singt das Vöglein kleine". 6 Ngrw
„ 2. Im Winde, von J. N. Vogl.
„Dem Wandrer kommt kein Kummer bei".
8 Ngr.
„ 3. Lied von Heine.
„Warum sind denn die Bösen so blass?"
14 Ngr.
„ 4. Lied von Heine.
„Am fernen Horizonte". 8 Ngr.
„ 5. Lied von Heine.
„Ich stand in dunkeln Träumen 44 . 6 Ngr.
„ 6. Erstarrung, von Heine.
„Ich such* im Schnee vergebens nach 44 .
12 Ngr.
Spohr, Ii., 3 Potpourris nach Motiven der
Oper Faust für das Pianoforte von Ant Diabelli,
ä 20 Ngr. 2 Thlr.
IfS* Ginjelne Hummern b. ttf. 3tfc$r. f. 2Huf. »erben gu 1-J Sttijr. beregnet.
$ru<f »oii $r. OCfitf mann.
Heue
ttifätift fit
i>etan t jv cvUt Aet Stebaetent;
rftanj SBveit&eL
a^tunbiroanjigfter SJatib.
Jl£ 6.
© e r t e g et:
Stöbert $rtefe in Setpjig*
Den 18- 3anuat 1848.
San tiefer 3eitfäV etf^eineH ro^entii^ | !JJrtiÄ te* Eanbes von 52 91m. 2 V, £1j{r.
2 Otammetn ech 1 ober l 1 /» $tagtn- 3n fertig nöge büßten bic ^t'titjcilc 2 3t gr.
Abonnement nehmen afte $ oft Ämter, Sud)*
SRttfth Btib JtuirftfrinbuiRßfn att-
., Wi l li it im S
©aä Acten, Witttjfd üb« bie ©ewetbe unb äff=
kagBgefd?afte tu'nauS lügt, (jat jt($ mit Beginn beö
SSinterS langft wiebet in unferer (Stabi coucenititt,
unb gewohnter SSeife ^at bann aud? bee (£oncextfais
fcn wieber begonnen — aber waljrlidj mit auä ®a
tuoijmjeit, aitd füjjet Xvabttion; benn mau ^at jejjt
t)ier met)r ju t(jun, afö in (Soneerte ju gcfyen, meijr
ju benten, als an ben buftenben Äafbäbraten, ber
ben Eon |Wei genittert @tunben abgerannten £ötet
3« ermatten pflegt / mefjr auäjugefaen, alö für baö
»tob, nad) welkem bie Äunft befannttittj getjt, %n
fßrofa be3 Äffcenä §at eä ein« burc^anä faufmannU
fd&en Stabt M flauen Sanbeä, wie bie $cimatt) tote-
fer Reiten ift, nüdj nie fefyr gemangelt, tote feilte je|t
jtdj Kaum fluben füt bett gffigelfdjfag einet freien
Äunft, jegt wo baä biegen romantif^ea SJebürfnig
fidj anbete ©atjnen bilbet, unb ba* ganjc ®emutt)
ju inniger, ungeteilter Eingebung an la* Cf ine,
maä notfc) ijt, an bie „freit (Bemeinbe" in SInfprudj
nimmt!
©oa) wir würben f^er^en, wollten wir bic SBlats
tigfeit, mit bet bie SDtujW t>ter aufgenommen wirb,
butdj eine drfdjeinung begrünbeu, bie benn büdj, we=
nigfrenä in ber augenbliiJi£$en Energie fceü SBerbe;
pxceeffeS, nur öo tuber gefjenber Statur ift SBer bie
@runbbebingimgen unb Sßotauäfcgungen eineä SHu;
fifcultuä im ttQgcmeinen, unb bie ttauttge ©eftatt,
in ber jene fl^ ^iet wieberftnben, frnnt, wirb ermef-
fen, ba§ e3 ein fldjttistjeä SOunbet ifl, wenn übet;
rjaupt bie Stume noct) alljdl?r(id) aud beö 'Sommert
Staub unebtt neu erfleht, unb ben SFSenigen/ bie fte
behüten unb pflegen t ^erjüa^en S)anf nic|t t?erfagert
tonnen. - — ©aö ^ubtifum uetfee^t \m rennen, unb
bat eä bitvii; ^nteenbung ber etnfa^ften ^ea^nung^
fpecieä, beö ©wbtratjirenö (toon ben (Sintünfteu bet
bei ben 5DZ Uraufführungen ßänbigen firäfte uamti^),
bar)in gebraut, ba§ eö ton ben Soncerten, meiere flct)
über ©attenmufit ett)eben, roo^l |iemlict} bie bittigften
üerauflaltet, bie eS Äbett)au()t giebt. ©in Btec^Uttngls
fctjlet tfl eö aber, bag man butt$ biefeä Äunfijlüef;
ö^en, ben SSrobforb ^o^ ju fangen, bedj nid)t eine«
SPlarft etgeugt, b« bie fünftterifs^en Ätafte oon fern
unb nat), tEie magnetifa^, anzöge, unb weit unb breit
feinen Soiinirrtitttn auffornmen lie^e. 9tur ein 9Wos
nopot tfl 9tefultat jeneä Salcütö y unb jwar ein tec$£
^dpli^eä, baä ä?lonor>ot bet gef ^{offenen @efetla
f^aften gegenübet ben Bffcntüä)fn Soneetten. @3
ifl biefet Umftanb hti bet, wie angebeutet, ntdc)t ge=
ttngen @ug^erjtgteit bee ^SublifumS ton bet oetbetbs
tt^flen Statur, unb bei ber £Dtcf)rl?eit foldjer ©efefls
fcr)aften, bie, fton ben »etf^iebenfien $ a »ptintereffen
geleitet, in betn mitft tätigen Webeninteteffe nun
unb uimmet unter einen Jönt ju bringen fmb, brauet
nur i\Qd} f wie baä mitunter Eorfotnmt, eine ^nttigue
einer gegen bie anbete (bün benen jebo^ beiläufig feine
flatf genug i(i, auf eigenen gflfjen ju flehen) etnju=
treten, um bie Profite ftgfeit be# berfu^ten SBifbeä ^u
uollcttbni.
93ier ©efettfet)aften bringen winterlich i^ten %$tiU
netimern 9 + 8 + 4+5 Sonecrte, bie im ©runbe an
34
äöcrtfy bei *probucttonen unb Umfang ber SWittel fid^
jiemlidj gleic^flr^cn mögen; fyicr unb ba entfielt woljl
noc§ eine ©cfcUfdjaft, welche einige Aufführungen
gleich jwittcttyaftet Statut, bie webet öffentlich, nodj
ganj ptiüat flnb, Detfuc^t; jene finb unbebingt bie
eigentlichen Präger unb Steptäfentanten ^teftgex Äunfb
^uflanbe. ©aö einigenbe SJtomcnt bctfelben iff ber
Sfluftfbitigcnt, ber in ber fcfywictigftcn, unb oft ätgets
Italien (Stellung woljt manchmal ben Wlutl) finfen
lajfen mag, unb baö SDrdjcffer, welches in Allem, waö
nic^t SJhtftf ^cißt, $umal tua% baö ©elbgebict angebt,
fletd mcfyr gebulbet wie gcfyanbelt t)at. 3" bw Dr=
c^efhr iff für ben rüfymlicfyft befannten bisherigen (Soiu
certmeiflcr Ul?lric§, ber im Anfange to. ^. feinen
Diepgen SBoljnftj} mit bem ©ig in ber ^cffapelle ju
©onbcrSfyaufen (?) ju tjertaufdjcn fte§ genötigt fafy,
S3erf auö 33rüffel, ein ©etiler t:c Seriot'S einges
treten. $f)m %ux ©citc ftctjt ein junger talentvoller
SBioliniff, äBcißenborn au§ Seipjig, »reicher inbeg alö
©olift noefy ntd?t l;erl?orgetreten ifl. ©em SDrc^efter
muffen wir burc^gefycnbä baö e^renbe 3*«8"iß w«« 5
mübeten ©trebenä geben, unb inöbefonbere fyertoortye=
Ben, baß wie feine Seiflungen fdjen feit ber 3ctt, wo
ber jefcige ©irigent, 3ufi"ä äfiüfyling, alle ©es
feüfdjaftöconccrte toereinigte, entfäieben gediegen ftnb,
fo and) in biefem SBinter bei flarfem unb, tüte e§
fdjeint, glücflic^en 9Wrutirungcn einen erfreulichen
Auffäwung nehmen »rollen. 93ecf iff burdj bie $prcu
rifton fetneä Sonanfafceö unb bie Äraft feineö Tenuto
ein enetgifdjer unb witffamet Statthalter beä SDrc^es
fletfou&etainö. Aue$ alä ©oliften t)atten wit jn?ei
SWal ©elegcnfyeit il;n ju tjöten, unb gwat in Auäs
fütytung SSctiot'fdjct Sompofttioncn. Abgefetjcn abet
»on bem ächten 9tace * ^nfftument U^lric^'ö, welc^cä
unfer SDfyt fcctwöfynt tyafcen mag, unb obwohl S3ecf
ftc§ burc^ ben burleöfcn unb cataliercn (Stjarafter fers
neö ©pielä ben Stuf eincd genialeren ©pielerö unb
»tel greunbe gewann, fo fommt er bec$ in ßleganj
beö $one8, in geinfycit ber Acccntuation unb feclens
»oller SBärmc ber ßantifenen Ufjlridj nid?t gtcidj, unb
wir felje«/ wit leugnen eS nic^t, ben beabfie^tigten
Suartettfoireen mit fafl banger (Erwartung entgegen,
ba unbe^wcifclt bie Sicprobuction ber clafftfdjen SBerfc
unfereö muftfalifd^en ©reigefiirnö U^tric^'ö bebeutenbfle
Seite war.
An gtym^enieen würben biö^et bie öeet^obens
fc^en 8?r. 1 unb 2, eine uon @po^r, Dnölow, unb
eine g. Kicö'fc^e aufgeführt; unter befannteren SDu^
terturen auc^ eine neue in C toon 3- SJh'tyling. ©er
©efang würbe in einigen (Sonccrten toon ©op^ie
©d&lofj, fonß burc^ bie befferen SWitglieber ber
D^er »erfe^en. 8Bte wir fyören, ^aben wir noc^ in
Wefem 2Binta bie neu einfhtbirte ©^m^onie 9?r. 1
uon 91. ©e^umann, 92r. 2 ton ©abe, unb eine bei
91. Söagner'fc^en SDuöertüren , ferner and), waü aber
aufjertyalb biefer Eoncerte faßt, baä ^arabieö unb bie
^eri toon ©d^umann ^u gewärtigen. —
93on regelmäßigen öffentlichen (Soneerten ftnb
nur ba* SBei^nac^töeoneert, bad ^riüilegirte ©e$o§s
finb ber SWagbeburger, ^ier unb ba eine Aufführung
be8 ©eebac^'fc^en ©efangtereinö, feit einigen 3 a ^ 5
ren eine Aufführung jum Seflen bcö ^enfionös
fonbö Diepgen Drc^ePerS, gewöfynlidj auä) ein Son^
eert beö 9)iujtfbirectorö unb SoncertmeiPerö , enbltc^
bie fyorabifc^en ©oireen reifenber fflirtuofen ju neiu
nen. ©ie feit einigen Sauren beflanbenen Guartctt=
©oireen, bie ein nic^t gro§eS, aber rc<$t muftfalifc^ed
^?ublifum tjerfammelten, ftnb feit Ufylric^'ö fc^merjltc^
em^funbenem SBeggangc noety nic^t wieber eröffnet,
unb cd ffcfyt ba^in, ob bie herauf gerichtete Abfielt
terwirflic^t werben wirb. ©ie unter bed toerflorbes
nen A. äftüfyling'ö Seitung toor mehreren S^en
regelmä§ig wieberfe^renben Aufführungen beö ©ees
bac^'fc^cn ©efangüercinö ftnb täugfi üergeffen, unb
leiber i^r 2Bieberaufle6en fein ©ebürfni§; wir fageit
leib er! bentt fte bxaäjtcn nic^t nur bilbung8'= unb
genußreiche Abenbe für bie 4?örer, fonbern erhielten
auä) ben SJerein in einer ©pannfraft, tvie ed ber ges
nialffe ©irector Ui beflänbigem lieben unb ^robiren
o^ne Aufführung nic^t annäfyernb hn ©tanbe ijl. ©ie
Äeiflungen bed genannten 83ereind ftnben jegt in 83ers
fammlungen ber angefyörigcn ßamilien beffelben t^t
3iel, unb man fütylt ftc^ allgemein in biefer üetwafs
fetten, abgefc^marften %oxm ton %f)et * Abenben, wo*
Ui ein Sänken in ßfjren mitunter and) nic^t toers
fdjmäljt wirb, glücflic^ unb befriebigter, alö in bet
©ene eined (ScncettS. — ©er ©erein folgte in bie=
fer SReaction bem l;errfcbenbem ©eifle, er a^mte nur
feinen ©cfd^oiftern, ben „©efellfc^aften'', bie fc$lcc$te
gorm beö Äunflgenuffcd nad^: er fanf, burd^ böfed
©eifpiel uetfü^rt!
833enn fo bie gtoße Sftaffe, irgenb einem, wenn
eS ^oc§ fommt, mehreren ber gebauten ßirfel jugleic^
ftc^ anfd^lteßenb, bie Sorge für baö ©ebei^en ber
Äunft ©Ott unb ben ßoncertcommifftonen überläßt,
wenn man eö übet ftdj ergeben läßt, tvad ba€
©lücf, welc^cd S^agbeburg nie fe^r günfh'g war,
bringt, im ©runbe jicmlicfy jufrieben mit bem ßrgeb^
niß, weil man jutn ©treben nac^ bem SSeffercn ju
tnbolent, wenn man fyter ein ^>erj fyat, gerabe weit
genug, nm mit $ülfc ber ©cma^lin ober ber ^er&n;
gewac^fenen Softer 12 ober 15 S3tlletd pro ©intet
abhören, bie ttelleic^t an% feinen Sftebcnrücf fiepten
gejeid^net werben, furj, tvenn bet ßotpotationögcifi
in einet fo auögebilbeten SSoKenbung auftritt, toit
^iet, wenn bie Äünfflet toon bem betgeflalt otganifhs
35
ten ^ublifum, bcr 2tfaffc bcr ©efifcenbcn, auf ben
@aub gefegt, unb bic rcblidjcn Äunftfreunbc, bic mit
SSolfcn 3U Reuten nic^t gemißt, jut 3fotirung &er=
bammt ftnb, — wie woüte man ftc§ ba tmtnbern
über (Srfäeinungen, tute bie ber jüngjlcn ©ergangen*
tyitl $ ermann SRidfjtcr, ein junger ^ianifi öon
tyer, ber boc§ minbeftenö eine Aufmunterung toerbient
^a'tte, machte ein lecreö (Scncert. ©ie ©oiree beö
berliner Äammcrt?irtuofcn 9R8fet tyattc etwa 60
4>crer angeloeft; — nidjt öiel glänjcnber n?ar bie ber
©efdfjhnftcr ^)o^nflocf ai\$ öraunföiucig , jnjeter
burctyauö fünfllerifdj fcbßner Statuten, ju nennen.
Sftan fal) bie übet elfteren and Berlin, über (entere
au$ 83raunfdbn>eig unb Spariö ergangenen Urteile
für »orurtljeile an-> — bie Aufführung beö Orato;
riumö Abbabona ton A. 2Kityling, bie bem Anbcn=
feit beö ©omponiften galt, eineö SRanned, ber burc§
feinen Diepgen Aufenthalt baö größte SDpfet braute,
befien ein flünftler fa^ig ift : fidj eineö na<$ SBerbicnfi
verbreiteten Stamenö im Scbcn unb nad) bem $obe
Begab, fte mar eine mittelmäßige, unb ging fourtcö
vorüber 5 — bei ber ©ebac^tnißfeier eineö größeren
Sobten, »Deiche baö fnefige SDrc^ejler burety Aufführung
ber poctifc^en, ctüigfdjöncn (S^inpfyonie in A (ber bes
flen Seiflung bef[elbcn feit einer ganjen 3e»0/ ***
SPfalmcö 42, u. a. »crantfaltet fyatte , erreichte bic
3«fyl ber #örer faum bie ber ÜEWütMrfenben !
©iefe %f)at\aä)en bürften fprcdjen, unb jn?ar ocr=
nc§mlic§ unb beutlic^ fpredjen. ®aö «pubtifum äftag ;
beburgö tyat, auf bem ^triucgc ber (Sjccluftuitat unb
beö «P^iliflert^umö wanbefnb, ten ©lief für bie Uiu
enblidjfeit ber Äunfl verloren; cd ift beö <5tanbpunfs
ieö nidjt locrty, ben feine Aiinflter einnehmen. 933ir
$abcn ben ©egenfag )ft>tf$en beiben jn fcejetetynen
verfudjt, lüir ijaben ein unbanfbareö ©efcfcäft nber=
nommen, tauben ober minbeftend abgcioanbten SDijrcn
%um taufcnbften SWnle jugerufen, luaö fte nic^t boren
motten: baß Dcffcntlic^f eit baö unentbehrliche
Clement ber Äunfl ijlj mir glaubten aber bei ber
trofitoferen (Seite jener Antinomie (;eutc barum lan;
ger verteilen ju bürfen, ioeil baö (jcrvorgcfyobcne SBcr-
j)ältni$ ftc$ auc§ aubcrlvärtö in sprovinjialftäbtcn ber
jtunfl vielfach tvicbcrfyctt unb an il;rer SBurjel nagt,
weil enblicfy ein unbefireitbar magrer ©ebaufe, ber in
bem ©d&lcnbrian bcö Sebenö ganj einjuf^lafen bro^t,
nify oft unb flar! genug angeregt »erben fann.
lieber bie freubigere ®eite beö Diepgen 9JlufiU
lebenö, bei ber »ir fyute furj fein mußten, fo wie
über bie Oper, bereu Oberleitung jefct in ber 4>anb
beö umfid&tigcn 9K®. SScnbt ru^t, behalten wir
wnö fpaterc äKitt^eilungen wor.
D
»eifen, ©otteette, (Engagements :c. grau ©tötfl*
^etnefetter fang in tiefen Sagen in Nürnberg nnb Sam^
berg mit grofem öeifafl, aber t>or giemlH leeren 33änfen.
Äeue Cpetn» 93om fleißigen ©alfe ift eine nene
Oper: „the maid of honour'' im JDrurtylanctljeater gegeben
worben.
„Äarl V. &on Sunt«", groge Dj?er mit Sanj nnb alters
^anb Spectafel in 3 Steten, »om Äammermufifu« &tbppltl
in örannfa^tt?eig , tourbe bett mit meiern ©eifan jum erften
SWate gegeben.
(Sin neue« <§tngfptel »om ?iebercompcni(ten Dtto £te$«
fen: ,,5(nnel(e" tumbe im berliner J&cjt^eatcr »abtenb ber
aBeil;na$t«tage anf^efü^rt.
auSjei^nungett, 23eforberungen. ^eetot föetltoj
ifi »otn Spnferüatorium für 2)iufif in 5>rag gum (S^renmit?
gliebe ernannt werben.
SobeSfäHe. Anna Clinton, eine Sängerin au« nn*
ferem Scipjfg, fiarb in S3re«lau in ber ©lütlje i^ter 3a^re.
ßitetarifc^e jftottäen, 3m iBertag ber Iiterarffcflen
Sßerlagöanfialt ju glan.^1 finb erfc^ienen: „Btoolf Slaifonnir*
lieber, ©efammcü nnb herausgegeben »on % 3* $0^1,
praftifdjcm 2lrjte in JÄe^etobel, Äanton Sippen jell SC. SR^/'
3n einer Jöorbemerfung fagt ber ^erau«gcber: Db nnb roar-
um biefc ^umotißif^cn ©efangjtütfe ,,JRaifonnirHebci" feigen,
n?ei§ vicitiid^t mein Urgroßvater beffer al« id). ©ie baben,
befunber« im Slppcn^elterlanbe, biefen tarnen fd^on getragen,
al« ia) 3o^ann 3afob getauft trurte. 93iellei4t liegt ber
@runb baju in bem raifonnirenben 6f)arafter brr 93a§ftimme.
— 3c^ l)abe biefc 9laifonnirlieber \?orjug«n)eife in meinem ap*
pengcllifdicn $eimatf;6fautone, jum S^eil aber aua) anber^
wärt« im ©cbiete bc« fd^meijeri|*d)cn ^aterlanbe« mit gro§er
SPiübe gefammelt, nnb fie balb mit, balb oljne bie CberPimme
erhalten. 9Bo biefe fel)ltc, ba Ijabe ia) fie jnr SÄaifonnir*
jlfmmc componirt. ©onfl finb biefe ©efangfhirfc an« mir nn*
befannier Duelle f)en>ergeganf,en ; ja id^ fennc iljte (5ompo<
niflen nid>t einmal bem tarnen nacb- 3d^ r) fl be fie nur bei
gefrllfa)aftlic^cn SCnläjfen fingen gebött, bann fingen gelernt,
gefungen, unb baburd) mir unb 5lnberen manche Stunbe be«
8cben« erbeitert. — 5Kunmebr treten balb graue £aare auf
mein &aupt, unb an ber (Stelle, wo mid) einft ein fröblic^er
©efang ergö^te, betvegt fidb je^t ein jüngere« ©efdjledjt. 3dJ
übergebe nun biefem bie Heine Sammlung, welche meine«
2Biffen« M babin fonfl noä^ nirgenb« gebrurft morben ifi,
Hnb toünfa^e, ba§ e« in berfelben eben ben Stoff gur gegen*
feiiigen Unterhaltung finben möge, ben idj feiner 3eit barin
gefunben ba&c. — 5)ie Sammlung entölt: 1) 3)a« 91 ©S
(ber f^mäbifebe Sä^ulmeiPer). 2) 3)a« Sraumtoad^en ber
«iebe (bcr 9tatbgeber in 8le6e*fad&en). 3) Der ffiertb ber
Hebe (ba« belaufete Siebe«pöra)en). 4) JDamon« glötenfpiel
36
(bie bebro^te Siebe). 5) Der ©efrelung«verfucb (ber pollerube
Sllte). 6) Äatyerl« »efrejung (ber $auTenf*legel). 7) <5$ri*
ßotb« SBelb (ber narrte Silte). 8) ©ebenfe be« £obe«
(bie (5i*orie). 9) Da« ©tanbdjen (bet Sluguftln). 10) Die
blinbe Siebe (ber ^fannenflicfer unb £äfenbinber). 11) Die
fd>ma$tenben ©eliebten (ber befoffene ©ranutwelntrinfer).
12) ©ute 9ta$t , Siebte* ! (bie jobelnben £irclcr«buben unb
ber gftadjtwäcbter.) — Der unter *ttr. 6 angeführte ©efang ifl
ba« Wer^afte Serjett von SWojart: „Siebe« Mbcben, W
wir ju i<*" Der $ret« ber Sammlung ifi fe$r mag ig.
Unter bem Xitel: „Ueber 3Ruftl unb Äunfi" erföien eine
©rofäüre von Maxi «tittaen, bie auger einer «orrebe von
anberer $anb auf 8 (Seiten 30 furje @äfce über 2>iuftf bringt.
(Sinige* barin ift reebt treffenb, anbete« grunbverfer/it. 3e*
benfall« fann man barau« entnehmen, wa« Seute jener 3fcicb<
tung von unferer gütigen SWufif urteilen. Sffiir geben einige
SBeifotete barau«:
5) (Sine 3Hufif, bie ben Saien ni$t auftriebt, if* ebne
mufifalifcben ©ertb-
6) öin Sieb mit tjübfcber SWelobie, von einer guten Dreb*
orgel vorgetragen, ma«t auf mtd) meljr (Sinbrucf, al« ein
ganje« neumobifäe« Goncert.
T) Die 3Ruftfwuib ber meiften 2Henfcben beruht auf ty*
rer «eerr)eit. Die 2Rufif bietet ba« geeignete 3Mttel, etwa«
ju leiften, o$ne etwa« ju fein, unb ju unterhalten, o$ne ©eifi
iu tyaben.
9) Siel 27luftf ma^t ben ©eift franf unb verweltlich
ben Gbarafter ; afluftf cum grano salis verebelt beibe.
34) Dem wahren tfünfller ifl bie Duelle ber Äunft bie
Natur; bem falf*en bie Äunft felbft.
28) ©o lang bie Äünftler ben Devoten nacblaufen, bleibt
bie ©ötiin ber äunft jur $ — begrabirt.
»etmifötcS-
sRacb ber Gazette des theatres bat fi$ 3»eperb«r in einer
*Rotartat«acte verpflichtet, feine Dper: „ber $ropbct" 1848
in ber grogen Dper in $ari« aufführen ju laffen.
®. ®d)ttttbf$ „$rin& e U gen, ber eble ftitter" würbe
bi« iefct in SRanljeim, granffuri a.3R., ffielmar, ®ürjburg
unb Seidig aufgeführt.
jßom »merican<2Rnftcal*3nPitut in *Rew $orf wirb 9*0-
Bett CMtytmami'* ,,$arabie« unb bie $eri" elnfhibtrt, unb
jwar mit wahrem geuereifer.
Dag 2Renbel3fo$n«»att$olb$ aud> auf bem pr)ilologi<
föen gelbe gu arbeiten verflanb, wirb wenig befannl fein;
wir lefen fo eben im lfien £eftc be« Seipjiger Sftepertorium«
für 1848, bag bie Ueberfefrung be« Sftäbcben« von Slnbro« be«
Serenj in ben 03er«magen be« £)riginaU con g»'** (53er*
liu, 1826, 4to) fein SBerf ift.
^eittie'ö „Äuiue in $baranb" fo!I befanntli^ bemni^ft
au^ bei unö einflubirt »erben, unb e« ifl alfo intereffant, ba«
Urtbeil be« flrengen unD competenten SRecenfenten in ber 93re**
lauer 3eitung ju lefen. 9la$ i^m fefclt ber Dper bei allem
ÄeiAtbum be« Talente« ein beflimmter Slu«brucf , ba« fennt*
liebe ©epräge. 06 erfdijeint fo aJiancbe« noeb mebr al* nn-
beftimmte Slbnung, e« fließt bem ecmvonfflen ber Strom ber
$ljantafie ja rafc^, al« vermöge et ben (Stoff niebt ganj ju
betoditigen, nic^t gehörig Har ju »erarbeiten, ö« treiben bie
fd>önflen ©ebanfen, SWotioen unb trafen rafcb, teie fc^öne
93lumeu auf eilenben SBelien ba^in, von benen toenige fd^on
^inreieben würben, um einen finnigen <Selam ju toinben.
Um bie Direction ber berliner Singafabemie bewirbt fieb
bei bem mbglicben 3urücftritt SHungen^agen'« ber flajjenmftr.
Zaubert, boeb feilen gerbinanb filier, SDkflfbirector ©rert
unb gabritiu« »ou Xengnagel gtögere Hoffnungen Ijaben.
^aulttte S3itttbot»fflatcia wirb im 3&nuar wieber bie
berliner mit i$rcm ©efange erfreuen.
3n 9lr. 296-98 be« Stuttgarter SKorgenblatted war eine
gute Sfcecenftcu über OulibifcbefT« SWojart, — in «ttr. 304— T
bringt berfeibe Dr. SRoufcble unter ber Sluffcbrift: „bie @t?m^
Vl;onie unb 93eet$oven" eine gortfe^ung, welche fer)r lefen«*
totttf) ifl.
3in Saufe biefe« 9B intern foll ba« religiöfe Drama: „9a^
jaru«" von S. &pit§ in ©ot^a aufgeführt werben; eben fo
eine neue Oper be« Herjog« ven Coburg: $cnp ober bie S5er<
geltung.
„grifcb auf, mein Sieb, wie ^rommelflang
Unb wie Xrompetenton
©rfcbafle laut, mein Subelfang
Dem treuften (Sc^weijerfobu,
Äliug über jebe« <Siege«felb
5(uf fc^weijerifeber glur,
Unb grüge frob ben Scbwei^erbelb,
Den ©eneral Düfour."
Die« ifi ber Anfang eine« 8iebcö von 3«H«^ ®*«»3r
ba« bem lefcten grogen Seitereignig feine ©ntfieljung ver^
banft. «« gilt bem ©eneral Düfour unb allen <§cbweijer*
frennben. Der örtrag ifl für bie verwunbeten eibgenöfftfeben
Ärieger beflimmt, unb eben jejt von bem Sieb bie britte «uf*
läge mit Duartcttcompofition erfebienen.
D r u cf f e b l e r. »b. XXVII, 9h. 51, @. 304, <&p. 1,
3. 11 v. o. lie«: wie er will, Patt: wa« er will. Qbenb.
3. 13 v. u. lie«: febienen, Patt: fdjeinen. -- ©b.XXVHI,
SRr. l, @. 4, (gp. 2, 3.9 v.o. lie«: b«t&*t ®^ or ' P a " :
I feiten tyox.
©ru<f oon 9c ft Sc! mann.
tt e u e
titfätkfi ffi?
iöeranttoortli^et Äebacteur:
Hfvani SBttnbeL
ädjiunbjroanjigfter SBanD*
Mt.
$ erlegt r:
SRobert Briefe in Sdpjig,
2)en 8»- 3amiar 184B.
i'on tiefer iJeitf^- erfdjeinen toöd)etttltd}
9 Kümmern *on l ob« l 1 /* ©ogen.
$rti« be* ©anbt« t>on 52 Wen. 3'/|2ftfa
SttfertionSgeba^Tett bie Seti^efCc 2 9i ö r.
tt6cnnemeitt nehmen alle $o{Um.ter, 3JuäV,
Sftufif* unb Jtrnifttyanbtongeii an*
3n$0lt: *a&bn, SRoptt unt> Snlftowit. ($ortf.) — g&e tw Orget. — Benign SRuftHefttR. — Jtrfttföt? Initig«, —
3nt*Ui0fnjMatt,
J&afl&it, 3S»ojart mtb fBectfcottit.
(Sine bftgtei^tnbe (5^arafterifltt\
©ie gtoeite #aTfte beä rotiam ,3fai?tl?unberta rief
in ©eutfölanb faft tu aßen 91t gienen beö ©eiflcä bie
t)ö$ften claffiföeii fteifiungen fycwoi} auf aßen ©*;
Üeten tntfaltett fldj bie r/etüörtag«nbfte, frud?ibrin=
genbfle EljätigfeiL ^J^Iofo^ie unb Sßaiunriffenf^afc
ten, ^Jöejle unb ÄunfHriiit nahmen gtei^eüig rinm
Suffctjurnng , teet^er jefct auf lüeftUaVm ©efciet fo
©enmltigcä etjeugte , wie einige Sft^unbette früher
auf teligiBfem. @r> ©rojjeä inbefj bamalä ange&a^nt
würbe, nad? ffl toerfäiebenen leiten $in neue -3fnter=
efiVn bet ©eifter fld? fcema" fügten, bie Stiftung auf
ben (Staat Hieb nod; gauj auSgef^toffen. SUteS,
roaS geleiflet ttmrbe, war eine gtucjjt befl SJörauäs
gegangenen , ein Stffultat bet totljanbencn iJuflänbe,
bie aß unfeejmeifdte, unangefochtene ©tunbfage jut
©crauäfefeung bienten, 3luf bie ptafttfäe ©rflattung
beS Eefcen* listete Sliemanb ben BKiL 3nä6efon=
bete war ber gtiifMe alter bamatä mirfenbeti 9Wan=
net, bet IjBdjjtfctgabte, unb in jeber anbeten ©e$ie=
t;ung g ei fiig freie ©5t^e in Politiker ©ejie^img ganj
in ben SJerurttjetf«* feinet 3*it befangen, unb ser*
lannte gang bie etoige SBafjrfjeit unb 33etedjtigung
Jener greifjeitSibeen , roel^e bamafS, freilid} oft tnU
fleöt unb tterjettt aufttetenb, &uetfl ©oben %\x gewinn
neu fugten. ®3 mar bicä feine St^illeSferfe, feine
«nblt^e Seite, ttt ber er fi$ ni$t nf)oi übe: ben
$f>rij<mt cineiS {eben anbeten S^ie^türgetö. Set beut
au§etorbentlif§en, geiftigen Äuffö)n?ung beö beutf^ett
©olffö Hieb bie Stiftung auf baö ^pßli tifct)e nedj
gaivü audgefa^Ioffen, unb atlgemein^ natteuafe vfnter;
effen f(^ tummelten fe^t feetfieit in ber Siefe beß S9e-
reußtfeinä, ©er ©ingigf/ Stifter , feierte in feinen
Söerfen ben lünftigen fltogen 5tufr^njung ber SSßlter*
®ör bie ©efantinttjeit fceburfte e3 erfl einer nat^brttrf?
lifyn, gemaltfam eingteifenben Erregung, »ie fle bie
StfapoteonifAe ^enf^aft unb bie aäefreiungdfriegc
tra^tai, um ©eut^tanb au& feiner türftiirrung ju
nietfen*
©ie 3»f^ w ^ f / n)etd)e tiefet @r^e(ung Corangin?
gen, erflareu au^ bie ©^offungen SRojatfd, biefeS
rein OTenfa^ti^e in i^nen, biefe tütiftfetifc^r ^lunbung
unb £l&gefdjfcfi>nfjeit* ®$ ifl ni^t ba3 ^atriar^a^
tifc^e ©tialeben $aübn*3 in ben äKojartTd)en 2Bers
fen, atei auet) no4 teine^megS ba0 teibenf^afttt^e
Äämpfcn unb SKmgen SBeei^Düen r ä, SÄojart unb feine
gefammte @tt;ute ge^ßren in intern Söefeii bem totu
gen ^a^r^unbert anj SKujart ifl ber ©ßtfje unferer
®tuft?^ bie SBeftanfdjauung t eiber ifi biefette. <So
wie ©otr)e unb feine ^c^ufe ben 3eitinljaÜ tJOt bet
Weüotution, ben S^att i*rt« 3*tt na^ a ^ tn toefenU
litten 33ejie^uugen / nur mit 'Muöf^lufj jener ^oütis
fc^en gti^tung, (peetif^ auägcprfigt ^aben, fo Ijat au^
OTojart — berou§ttoS — biefer Stiftung ge^ufbigt.
S3eibe )u>ar »eimcc^tcu bem ^(nbrange be§ offenen,
maö fc^cn feit langen Sauren in ben ©enmt^em
leimte, nic^t ttiCttg ftc^ |u entheben, ©Bilje aber
menbete ftä^ mit Sewugtfein ab, mä^renb 9?tojart ftc^
38
aßen ©inflüffen r)ingebenb, fo weit 6mpfänglicr)feit
bafüt in tym rotr)anben roar, ju tief boct) in bem
S3efler)enben wurzelte, burct) feinen ftüfjen $ob auet)
ber roeltumgeftaltenben Xr)at f<$on entrücft tt>ar, alö
baö mer)r alö nur bie ättergenbammerung bei 3« ;
fünft in it)m r)ätte erfct)einen tonnen. Seibe $aben
im 2Befcntlicr)en ben Damaligen fettigen, noct) nict)t
burct) 3n?eifel angefochtenen äöettjuflanb $ur 83orauö;
fefcung. 2Bie ©ötr)e nact) politifcr)er ©ette r/in hes
fet/ranft ifl, fo ifl auer) 2No$art'ö, beö ©eftreicr/crö,
4jorijont in äfynltcr)er äöcifc begrenzt, ©eet^ouen ift
ber (lomponift beö neuen, burct; bie 9te&olution $er-
»orgerufenen ©eifieö, er ifl ber (Somponift ber neuen
5>been Don gtei^eit unb ©leicr)t)cit, ßmaneipation ber
»ölfer, ©tänbe unb ^nbioibuen. @r ifl ber ©ct)ils
tex unferer äftujtf, wenn auet) oorjugörceife nact) (Seite
beö 3nr)altö, weniger in fünftlcrifcr)er $inftct)t, wo
et jtcl) $ean tyaul när/ett, jebenfaUS ©cr)itlcr teeit
iiberragt. ^)a^bn pnbet nid)t ein fo beftimmteö ©es
ßenbilb in einet $perfonlicr)feit bet Sitcratur, ttjte benn
auet) hex ben angeführten parallelen neben ©teict/ars
tigern gtojjje ^erf(t)iebenr}citcn nicr)t gu übcrfer)en ftnb.
4?at/bn'ö ©teßung ifl abet in mc$rfacr}er £inftct)t neu
toanbt mit bet SBietanb'S, unb feine Stiftung erflrecft
flet) bat)er am weiteften jurücf in baö üorige 3af)r;
^unbett. 9Jlan fann biefen SBerglcict) auöfprecr)en,
u^ne bamit baö fcufdje Snn^e bcö (öfteren mit bet
Unftttlict)feit beö fiejjteren auf eine (Stufe $u ftellen.
JBeiben ifl nict)t bloö gcmeinfct/aftlict) , ba§ fle bie
2Biberfprüct)e bet SBelt nut oberflacr)lict) , Reitet tän=
belnb berührten, or)nc fle ju einet wirflict)en fiöfung
burä)$uarbeiten, beibe i)ahen and) infofern eine »ers
wanbte tunftgcfer)ict)tlict)e Sebcutung, alö fte berufen
waren, bie ©tarrr/ett beö Sluäbrucfö hei Älopflocf,
fiefftng, 33act), ©lucf ju milbern unb für ben %lufc
bruef unb bie @rfcr)cinung bet r)öcr)ften ©cr/önt/eit öots
jubereiten.
äftojart unb ©ßtr)e ftnb Äünftler im engeten
©innc. 83cibcn ifl etfteS ©efeg, ben Sorberungen ber
Äunfl ©eniige ju (eiflen, beiben ifl bie Äunfl ein ab;
gefdjfoffencä ©ebiet, beibe interefftrt ein ^nr)alt oors
jugöiüeife infoweit, alä er ftc^ ^u fünfl(erifcr)er ©ar*
peöuug eignet. SSeibcn gilt eö ba^er ^auptfä^tid^,
einen rein menfcr)lidjen ^u^alt jut ©atflctlung ju
btingen. £)a$ ©to§e unb ^ettti^e, baS Unübettrofs
fene beiber ifl bie bidjterifdje Äraft, ohyectit: auöges
prägte ß^araftere ju fct}affen, (ebenbige, auf ifyren
eigenen TOttelpunft gefleßte, oon ber (Bnh\ectinität
beö ©c^affenben getrennte, au8 ber bi(^terifcr)en Sßerts
flatt mit ftretyeit enttaffene ^}erfönlicr)feiten. 9Wojart
$at barin ba« ©rö§te geteiflet untet aüen ^onfünfls
Ietn oot unb nac^ i^m, ®otr)e r)at einjig an ©t)afe5
ftjeate einen SRital. Seet^open unb ©Rittet ftnb bei
tt}ten ©(^opfungen mit itjrem tiefflen, innerflen ©elbjl
beteiligt, ©a«, tt?aö fte auöfprec^en, ifl ir)r eigene
flet ^n^ött, i^t yetfönlidjeä Sntereffe. (£% ftnb toes
niget bie 9Wcfftcr)ten liinflletifc^er DarfleUung, roel^e
fte beflimmen, für einen ^[ti^alt ftcr) ju interefftren,
eö ifl i^te perfönli^e ©^mpat^ie bafür, eö ifl bet
©rang, ftc^ felbfl auöjufpre^en. ©eiben gelingt ba^
$er bie objeetioe ^ataftetiflit njenigetj beibe offen?
baten bie Unenbli(t)fcit bet eigenen Stuft, entbebren
aber ber 2ftannicr)faltigfeit beö 5lu8brucfö in jenem
eben bezeichneten ©inne, tt?o eö ft(^ barum ^anbelt,
©egebeneö, ©eftalten oer toirf liefen SBelt barjufiets
Ien. — S23o^l ift aud) baö, Jüa« ©ot^e unb a^o^art
auögefproc^en ^aben, ein njefentlic^er Styetl i^rer 9?as
tur genjefen, aber fte r)atten babei oorjugötoeife baä
fünfllerifd^e 3"tereffe, biefen %nf}alt au§ ftcr) ^erauös
^ufe^en, um bann barauö ftet) ^urucfjie^en , unb in
neue (gnttoicflungöftufcn eintreten ju fönnen. ©eets
^ooen'ö unb ©c^ifler^ Gn t trief lung bagegen ifl eine
immer tiefere (Srfaffung it)tcr eigenen $erfönlict}feit,
eine immer oottfommenere Söfung ber gleicr) anfangt
gefleüten Aufgabe j beibe fyrect)en ftd^ felbft au8, toa^
renb jene überhaupt nur ©celenflimmungen, cbjeetiue
3ufldnbe jur ©arfleüung bringen. S3ei ^ojart'ö unb
©öt^e'ö äöerfen t/aben loir fletö bie 5lnfct)auung bet
©act)c, fo ba§ wir ben Äünfller barüber öergeffen;
hei Söeetfyooen unb ©c^iöer fletö bie 21nfct)auung einet
fünftlertfct)en ^pcrfönlic^feit, nic^t ber ©act)e, bie 5tns
fc^auung einer fubjectiücn Söelt. ©iefc ©ctr)eiligung
be8 eigenen ©elbfl an it^en Äunftfcr)öt)fungen ifl bie
unauöfpre(t)lic^e ©eroatt in benfelben, ifl baö, roaö
beibe Äünfller flu Scannern ber f^cu^ett maetjt, wä^s
renb ©öt^e unb Sflojart au& bem entgegengefegten
©runbe ber S3cn?egung ber ©egenroart ferner fle|en.
23et jenen fle^t baö ^ntereffe an bem ©toff in gleis
cr)er ßinie mit bem an ber fitnfilertfcr)en ©arfteUung,
unb bieö erzeugt jenen tiefen, ftttlic^cn Grnft, welket
j. S. ©djöpfungen, wie ©on %uan, gigato'S ^oct)s
jeit, SBil^elm Reiftet für beibe unmöglict) gemalt
fjdtte.
(frft bie Stfapoleonifcr}c ^)errfcr)aft unb ber ba=
buret) ^eroorgerufene nationale 3(uffcr)tming braute bie
gebieterifetje ^ot^trenbigfeit, alle spritjatintereffen hei
©eite ju fegen unb ber ©efammtfyeit ftet) jum Opfer
311 bringen, erfl jegt lernte baö 3"bit?ibuum feine
|ö^ere Aufgabe im ©ienfl beö 5lßgemetnen erfennen.
5>e|t fielen bie 5ltteä trennenben, r)emmenben ©ct}rans
fen, unb baö beutfcl)e §öolf begann mit bem forts
fct)teitcnbcn ©ei(l ber @efcr)icr)te ju ft;mpatr)iftren.
SWo^art unb ©ött/e flehen nod) auf bem ©tanbpunft
jener ftü^eten ^ßatticulatität. S3eibe bewegen ftet) in
ben inbiüibucUen ©timmungen beö ^erjenö. ©ott r
auf bem S3oben altet Se^aglic^feit, roat e8 mögs
39
li$, ru$tg ©eflatten gtt metfetn, unb fle$ tn bte 9n>
fd&auung berfetben gu »etfenfen. 55ie fünfltetifdje Stuf*
gäbe entfptac§ bem allgemeinen SBeltguflanb. ^>tev
ifl bie brutlic^ gegogene Stnic, wefc$e ben $otigowt
fcetbet begtengt. 3*6* ifl bad .JJnbimbuum tyeteinges
gegen in bte Äampfe unb fetbfl betfyeiUa,t. ©aä fd&öne
9ttaa§, bte tu$ige, objecttoe Haltung ifl Weiteren ges
gongen. söeetfyouen, ber (Sompontfl biefeS neuen ©eis
fleä, fätettet ^inauä über biefe »on bem bamaligen
Söettguflanb geflecften @c§tanfen, unb fo wie et ges
gen äKogatt an 9tei$t1}um öon ©eflatten weit gutütfs
flet/t, fo übertagt et t^n eben fo fetyt but<$ ben gro*
fen, umfaffenben ©eßc^täfteiä , ben et un$ eröffnet.
33eet§ot>en er^eSt ftdj über alle jene Sefötänfungen, unb
ifl eingetteten tn bte allgemeine Bewegung. (Sr ifl
bet 9lu3brutf jeneö neuen 83ewu§tfein8, bie Ijödjfle
Stufgabe in einem Heben im ©angen unb bet Unter,
otbnung bet eigenen Sßerfönlic^feit untet 'baffetbe gu
ftnben, unb al8 tief bebeutfam ttitt un% bem enU
fyrec^enb t>a& ^populäre feinet ©epnnung, baä burd^
au« $tnfprucr)8tofe, ©emofratifc^e berfelben entgegen.
£aipbn ifl bet SWann auä bem 93otfc, bet flcty nid^t
über bie @r>r)äre beffetbcn ju ergeben wagt; für 9Wos
gart, bet öotjugöroeife Äünflfer war, tteten btefe S3e=
gier)ungen gurürfj et fle^t bem ©eringflen, wie bem
#cc§flgefleltten gteidj nar)e; feine tein fünfltetifdfje
Stellung föfiefjt jeben anbeten ©efid&töpunft attä;
Seetfyo&en ttitt mit S3en?u§tfein auf bie @eite be8
SJolfeöj in i^m ifl gteidj fe^t feciale, wie fünfltetis
fdje 5ttiflofratie überwunben. Sludj Sttogart, audj
©ött/e waten, wie jebet §'6f)exbea,abte , innerlich ans
forudjStoö. Sene SBorte beS ftaufl:
S3ot Stnbern fufjl' td) inid) fo flein,
Unb »erbe tfet« »erlegen fein,
ftnb baä eigne, tieffle ©rlebnijj bee ©idjterö. Stber
e8 ifl bie« bie ©efdjeibenfjett beö Äünftferö, bet fei-
nem $btal je naljer, beflo fetnet, Bei ben ewigen, im
neten <s5c§wanfungen, benen et untetwotfen, jcbe in
flc*j gefdjtoffene, praftiföe (Srifleng übet ftdj gu flet=
len geneigt ifl; eine gang anbete, r)Bfjere, ifl jene «n*
fyrudjötoflgfeit 33eetf>oben'$, bie ben ©tunbjug feineö
SBefenä unb bie tieffle (Sigentljümtic§fett bilbet. ©a
ifl ba« neue öewufjtfein üon bet gleiten ©eted&tu
gung jebeö anbeten, ba« »ewufjtfein, welche« fld^
am ^öc^flen gehoben fü^lt, wenn eö j[ebe flolje lieber
Hebung in ftc^ ftegteidj übetwunben ^at, ba ftnb
Stimmungen, welche auf ein ^[a^t^unbett in bie 3us
fünft ^inauögtfffen. —
(€W&tuJ folgt.)
| %üt bie Orgel.
SRori* »t^tg, ^ünf ©rjeMucke fum »rbrauclj
beim Öütteßbienftr. — flreslau, Ceuckatt. Sublr.
Pr. 1\ g fl r.
— — — t «Jjoratoorfptele für bte ©rgel. —
«brob. 0ubfc.pr. 74. flr .
— — — f ©p. 6. „Cljritt tft rrCtanben! ,Ä
IJ^antaTif. — €b*n*. guMc.pr. 6 0gr.
©ie in neueflet 3eit etfd^einenben f letneten <Samm-
mngen toon Dtgetflutfcn ein unb beffelben ßomponu
flen ^aben ben tmmet ga^teit^et wetbenben gtö^eten
^ammerwetfen gegenübet, we^e Sompofttionen aUet
Wxten unb gotmen *on betufenen unb ntc^t betufenen
(Sompontflen öiefet Äanbet in buntcfler 2lu$wa§t lie*
fein, einen Ratten Stanb. SSe^e benen, bie ba nur
aWittefgut enthalten, wenn gleid^ auc$ fotd^eg in ienen
gto§eten Sammlungen nid&t fetten in SWaffe gu fin?
*cn ifl! ©eflo etfteuttdjet tfl e«, wenn gu weiten
tStnet fommt, bet ©etungeneö, inöbefonbete audb eU
waö bietet, tva* fo manche atts unb ^attgtaubiae
Otgetconttapunftiflen, bie füt ein gewiffe« ftc^ in bet
Ätt^enmufte ^auptfä^lic^ in bet gweiten ^atfte bed
toottgen Sa^unbettö manifeflitenbe ©ogma leben
unb flctben, immet no^ nic^t gelten taffeit wollen-
— ^oefie. ©a§ jene alt^etgebtac^ten gotmen in
tunftlettfc^ toernünftiget gottbilbung unb UmgeflaU
tung wo^t benufct unb aud) fetnet^in in ^o^en ®fc
ten gehalten wetben f Stuten; ba§ fetnet, waö ben im
neten ©e^alt biefet gotmen anlangt, mit bem Utk:
tic§ et^abeneu 3tudbtu*c gugleic^ bet Sluöbtuc! be«
(5 igen flen beö in ©ott unb in feinem unftd^tbaren
Steige wefenben unb empftnbenben Äünflletgemütbö
(atfo audfj beö tein 9Äenf(^li^en im ebetflen unb bebt^
flen ©innc beä SBotte«) üetbunben wetben fönne, ba*
fcon geugen fo manche Sßetfc unfetet beflen SWeiflet
tJOn^cfc.Sa^ (befonbetö beffen gtogete «Btätubien
unb Toccaten) bti auf 2Wenbetöfo^n (beffen Dts
getfonaten).
SBit freuen un« 7 ton ben Sonflücfen bed ^)tn.
»tofig berieten ^u tonnen, bag fte gum X^eif toon
bem ^auc^e wagtet «ßoefte butc^we^t finb, unb fti
fafl überalt toon jenet gcifltofen gfoäfefet frei Ratten,
bie einer Unja^t öon SDrgclflücfen eigen ifl, wetzen
man eben nur ^öa^flenö ben „firc*? ticken" ^tnflri^ am
^ort. @ä ifl biefer ©oqug um fo fd&afcbarer, \e me^t
wit bemetfen, wie bet (Somponifl ftd^ auc$ in formet
tet ©eflattung feinet eäfce ftd^er unb gewanbt jeigt,
wie et fle in treuem tfeftyattut an einem ©egebenen
in ein^itiöoUet ®ntwi*tung gu einem frönen, fta.
ten, ni^t fetten au% effectöott infltumentitten ©an.
40
jen abrunbet. — Unter ben „fünf ßrgetflüefen" \>ah
ttn wir ba« legte ($ral. unb guge in ©sättcH) für
baö fünfte, ©aS Stbagio ifl meifler^aft, unb au%
iie ßuge pacft gteie$ »on 4?au3 au8 unb reißt fciä
jum @c$tufj mit ftc§ fort. 9?ae$flbem polten wir
3tr. 1 unb 3 für bie gelungenen. 3« 9?r. 2 waltet
ein fe$r »erträumte« Wlotin (^fi J), ba§ nur bie
ty)c$fle SWeifler^anb (wie j. 83. 83eet$ouen im erflen
©afce ber 6 5 2WolI ©^mptyonie) im ©tanbe wäre, eS
»ergefien ju madjen.
(5twa3 geringer fleflen wir bie „fünf gt)orafüor=
foiele". gafl fäeint e$, atö wenn bie flrengere gorm,
unter ber biefe ©äge erfe^einen, beu freieren 21ufs
fd&wung beä (Scmponiflen benn boe$ no<$ in etwaä
lahmten. ©0 ftnben wir 9lx. 1 unb 3 gewitynlie§.
9fr. 4 ifl ber £auptfadje nae$ gleichfalls eine fet)r ge=
woljnlid&e Bearbeitung, entfä)äbigt aber burc$ bie (Sins
leitung, intereffante §armonifirung unb effectbolle »es
nufcung ber äHanuale unb (Stimmen. 5lm eigentr)üm;
Iidr)flen geigt ftc$ «Kr. 2: Sortier JU bem Siebe: Slitf
meinen lieben ©ott :e. ©aS Sibagio ifl eine gtüefc
lid&e 9?ac$afymung jener alteren SBeife, ben Cantus
firmus in afler^anb jierlic^en SBenbungen unb tejt=
getnafj ju interyretiren. ©aS fünfflimmige SJorfpiet
9fr. 5 : D 4?aupt »oH 83lut k. Sebarf eineS gleiten
©yielerS, ber bie ftgurirte (S^oralmelobie auf einem
mit r)ertoortretenben Stimmen regiflrirten äRanuale
Dortragt. Severe erfc^eint wie ein Stern in ber 9lad)t,
unb ifl um fo wirfungSreid^er, je met)r otyne fte bae
©anje einförmig, büfler unb etwaS unflar erfc^einen
würbe, ©ie ©ctabe jwifc^en 5tlt unb Sag auf
®. 11, %act 9—10 galten wir für einen ©rudffer)ler.
garten, »ie j. 93.
fyn unb wieber au<$ UngelenfeS unb Unfreie^ in ber
©timmenfü^rung im fünffiimmigen ©age bürften
ben Somponiflen ju nc<$ größerer ©orgfalt ouffots
bem.
©ie $ßl)antafie ifl ein ben tyerrlidjen Styoral
in würbiger SBeife entfaltenbeS unb jugteidj effeets
»otteö Sonflücf. $m erflen ©age wirb ber Choral
3*ile fßt 3«f* fünfflimmig unb in äd^t borifd)er
Äraft unb (Sinfad^eit burd^fugirt. ©ie hierauf foU
genbe ® s 9WoO guge ifl, toenn anä) niä)t unanges
«teffen, jebo^ ni^t geeignet, bie ernfle, feierliche ©tims
mung ju er^B^en; au<^ toirb fie in einigen 3»if^^" s
faften (©.6, Xaft 3, 4, 7—11) matt, »aö fetfcfl burc^
ben frei unb }iemli$ briOant aufgeführten ©c^luf
nid^t ganj audgegli^en wirb, ©en toon ^aben^cit
unb feierli^er greube bur^brungenen (£$oraI ^ieTauf
mit fc^tüa^en Stimmen toorjutragen, bürfte Wlans
fyn alö gonberbarfeit erfc^einen, unb ftd^ auä) faum
bann rechtfertigen laffen, wenn man fcemerft, ba§ ber
©om^onifl hierauf jum ^eil ben ßffeet bed©$tu§-
faße« ftü^te, in welkem ft^ baS ^aflelu|a (». 5
beä 6^oralÄ) in Dctauenöerboyprlung über bem frcus
bigen ©etümmel ber unteren ©timmen, welche bie
^pauptmelobie in ber SBrrfleinerung burd^fü^ren, tote
im ©iegeäjufcet er^ett.
©eübteren ©pietern feien fomit biefe §efte ange-
legentlic^fl rmpfo^Irn. ©em ßomponiflen felfcfl fces
fenncn wir aber fd^lieflicr) noc§, bag er un« — jebo<$
nid^t ju feinem 9^a^t^etl — am meiflen an äRenbeld-
for)n erinnert r)at. ©afi bejeugen fo manche ^armo-
nieüertinbungen, bie oft glatte, miä) üermittelnbe
©timmfü^rung, bie Dielen burd&getyenben (©d^ein^)
Slecorbe, toie enbtic$ bie Neigung ju Drgelpunften.
2t- §^^ ®P- 81 - ^ünf ©rgelftüeke DerCeljifbfiuii
Cljarakter«. — Sreelau, Ceuekart. gubCc.pr.
12^ 0gr.
21. $effe ifl unö eben fo fetjr befannt burd^
feine bebeutenbe gormengewanbt^eit unb feine bur^s
gefcifbete, meiflerr)afte äect)nif in Sompofttion unb
©piel, wie burd^ fein innigeö anlehnen an ©po^r.
Se|terc8 ifl bereits fe^on oft unb jum Ueberbrufj ges
fagt werben 5 bennoe^ ^at ber tüchtige ÄünfUer e3
immer noc^ nid^t bermod^t, ftety einen felbflanbigeren
28eg anjuba^nen. 2öie ©c^abe! ©er 5lbel unb bie
SBeicr)^eit fentimentaler S^rif wirb unS eben nur ims
mer in ©peijr atö ^öe^fleö ^beal erfcfyeinen. Unter
bem 3«wber feiner Xöne tergi^t man felSfl, tvaü jt<$
fyn unb wieber als einfettige Spanier erweifl. Sei
einem fo geiflreicfyen 9tacr)treter, wie Sl. $effe, mug
aber biefe Lanier um fo üiel me^r alö blofje Eopie
auffaöen, je mel)r er bemüht ifl, fte auf ein ©ebiet
ju toerpflanjen, baö i$r feiner ©igent^ümlid^feit nad^
weit mefyr wiberflrebt, a(ö ftd^ i^r geneigt ftnbet. $n
ber Xfyat erforbert bie Drgel in i^rer ©runbwefen^eit
eine ganj anbere S3e^anblung. ©iefeS unruhige, ge=
quälte ©e^nen, baS ©ie^frümmen beS Srbenfe^merjeS
berfd;ma^t ifyre gottbegeiflerte güöe. 9lm fü^I6arflen
ifl baS ici tteineren ©eigen (toie f)in unter 9lx. i
unb 2), ju bereu engen Stammen eine fote$e gtut^
bon immer regen äflobulationen unb gebrochenen SWes
lobiewenbungen ju unt)er^ä(tni§ma§ig erfe^eint. ©eSs
l)alb gefaOen unS and) bie beiben legten grameren
41
©Sfce, 9lx. 4: And. graz. im „famptyonifcljen ©tt>l"
für 2 SWanuate unb $ebal, unb 97t. 5: ^tyantafle
in e^SKott weit beffer, wenn gletc^ attd^ jtt Anfang
fceS leiteten ©teilen üorfommen, bie bem unbefangenen
3ut}örer mtf)i angfligen unb toerblüffen, als erfd&üt;
tetn. SBte leidet unb ftei at^met man ba auf bei
(Stellen, wie ©.12, $act 16 u. fg., wo man eine rus
fygere (gntwitffung aljnet. ©a§ audj biefcö £eft reid^
ifl an trefflichen einleiten, toerfletjt fic§ bei #effe
»on felbfl. ^nSbefonbcre ifl bie ^^antajte nadj tyrer
ganjen Slnlage fc§Bn abgerunbet unb fann fte für
find bet beflen SWobefle ju ben neucrbingS fo genanns
ten „SDrgelfenaten" gelten. 9leu§erfl jart unb fdjon
cutpfunben ifl bet ättitielfafc , erfyebenb ber ©cfylufj;
fag, bei aber fcon noc§ nachhaltigerer SBirfung fein
würbe, wenn er fid(j nid^t, leiber! in gßeic^eit toers
Xou.
3- ®. ^etJOg, *' r ftaktxU^t ©rganift. Heue ooll-
flänbige Sammlung von ©rgelitüeken aller *rt.
Cin Ijonb- urto Jjülfsburl) }u allfeitigrr Ausbildung
unb fum kirrljlicljcn ©ebraurl). JHit ©riginalbei-
irägen ber bekannteflen unb oorfüglicljften ©rgel-
componiften. — Alain}, 8r Ijott's Söljne. 3ter ßanb.
ßubfc.pr. 2 Sl. 24 ftr.
9luc§ biefe ©ammlung beS fleißigen £erauSges
berS ifl, wie bie früheren, üon feljr gemifd&tem Söers
tye. 93on #änbet unb @eb. 33ad? tye* a & *>tö a «f ®-
g.glowerS (SDrg. in Öonbon), beffen tjier mitgeteilte
jwei ©äfcdfjen faum mefyr als (Suriofttät gelten fons
nen, — welcfy' ungeheure Äluft! ©ie wirb auSge;
füllt bur$ folgenbe tarnen: ©. SKuffat (f 1679),
$ad&elbel (f 1706), S3uttflebt (f 1727), Ärieger
(+ 1735) »obenfäafc, ©eitler, ^erjog, #effe,
$ofynann, #öpner, ÄBljler, Äitymflcbt, äfleifler, sßa=
d&aty, «pitfd^, Ritter, ©^ic^t, ©eibel, ©eiffert, ©tolje,
Steile unb SBolfmar. ßinen großen %t}eil (etwa bie
$ilfte) ber ©ammlung lieferte ber Herausgeber «m^
eigener geber. ©o enthält gleidfj baS er(le $eft &on
itym fetbfl 50 fteine $PräIubien, nebfl (Sabenjen unb
SWobutationen für untergeorbnete Äräfte. ©a flc§
fytxnaä) bie 5lufmerffamfcit beö Referenten »orjuggs
weife auf $rn. $erjog rietet, fo bemerfen wir nur
über bie ßompofttionen beffelben im allgemeinen, ba§
fle jwar ©id^er^eit im ©a^e unb toiel Routine t>m
ratzen, aud^ ntc^t feiten einjetneä ©c^one, Talents
bejeugenbe enthalten, in i^rer ©efammt^eit aber mit
einanber toergltdjen, ben ©tempet ber (Sinf&rmtgfeit,
juweilen gdnjli^er Seere an fldj tragen. (S8 liegt
bied ^auptfd^lic^ an ber SBa^t unbebeutenber unb
einanber ju ä^nlid^er äftottoe, an ber oft ju unfleten
unb ^altungölofen mobulatorifd^en ©eflaltung feiner
©äge, bie nod^ baju oft bur$ i^re ju wittfü^rtid^
«ange äuöbe^nung ermüben unb fomit boppelt ems
pfinben laffen, wie wenig man e8 mit einem orgas
nifc^en ©anjen ju t§un fyat. Muffatlenb ifl au^
ein Uebermaafj tjon ©ecunben in feinen äMobies unb
©timmenfü^rungen. SBotXte biefed „^eeunbenges
febiebe'' ein neuerer geiflreid^er Äritifer fogar bem
9)Jeifler SWenbelefo^n ©c^ulb geben, fo wirb eö $ier
bei bem SWangel aller ^Originalität um fo langweis
liger. — ©er JRebaction beö $rn. 4?er$og ma^en
wir no^ ben Vorwurf, ba§ er ber S^affe allgemeiner
SBorfpiele :c. gegenüber fo wenig eigentliche ß^oraU
öorfpielc gebraut $at. ©ic ^itt^eilung ber 7 ^ßafs
ftonögefänge oon ^ateflrina (2), %ac. ©aüuö, $.
@d;üg, ©tunj, ©robifdj unb ^erjog billigen wir ba?
gegen alö eine fe^r banfenöwertfyc 3«g^f- ©ergteu
fyn ©äge, welche ber Dbem ^eiliger »Mnbad^t burdjs
wc^t, ftnb e8, wie man fie jurSSiebcrbelebung
unferer Äird^enmufi! allerorts einführen
follte! S^ur gut unb mit 9lnbac§t gefungen —
unb balb wirb ba8 Äird^enconeertmupf 5 Unwefen
aufboren. £ört! ^Brtü
©• %- ^PitfA, Swanjig kuqe unb leicht ausführbare
PräUbien für bie ©rgel. ^ür alle ßebürfnifte bes
kirchlichen Ritus mit befonberer Rückficljt auf feine
Öeljüler. — Prag, ^offmann.
SWoglid^, bafj Uim ©ntfle^en biefer ©age ber
«ßabagog ben (Somponiflen in ©chatten fleö^c — ben
Mangel eineS ^ä^eren 5luffd§wungeö unb einer ä)a:
rafteriflifc^eren gärbung wirb man — abgefefyen toon
Rr. 7, 13 unb einigen anberen ©ä^en, wo audj ^ies
fereö unb 5lnregenbere8 ju finben ifl — ba nidjt ju
^oc^ anklagen, wo eben nur 5lttcö „!urj unb leidet
ausführbar'', für gewiffe UebungSflufen beregnet fein
follte. ©ennoc^ wünfd^ten wir ber ©ammlung einen
nodlj ^B^eren ©rab ber 3n)eimä§igfeit unb jplanmas
^igeren Drbnung, eben weil ber muftfatifdje -3«^«^
nid^t überall tynretcfyenb entfe^abigt. 9Btr öermiffen
fyanptfadjlidfj eine ju um faffenb er ©in^eit geflat;
tenbe Fortführung unb 5lblöfung ber gerieben, unb
finben jugleic^ oft SBiberfprudlj gegen baS ^Jrabicat
„leicht ausführbar'', ©letd^ baS erfle ^rdtubium toers
langt fd^on geübte ©pieler. ©onfl ifl MeS gewanbt
unb bie ©timmen lebenbig. — ©er JRituS ber fat^Os
lifc^en Äirdfje mu§ übrigens üon ©eiten ber Orgel
leicht ju beliebigen fein, ba biefe 20 Sßratubien „für
alle ©ebürfniffe" beffelben getrieben jtnb. Su«^
fte^t 93ieleS fd^on re^t ^übfd^ proteflantifc^ auö! —
©old^e »erwif^ung tixfyiä) muftfalifc^er ©runbam
f$auungen ifl im ©runbe bo^ wofyl ju beflagen.
42
$• 8- 3f** e fö e > €wtbw&frt Carole, »itröimmig
geOrtjt urib mit 3wiU\]ttifyüUn oerfrljfn. ÜiMt rinn»
Än^ong, enthalten* 21 CljoraU be* CartgrfetfUn
anbons« *e* nirterUuCtt^ffljfn «ffana>ud)fs. —
©üben, fierger. fr. 1 €l)lr.
©et SJerfaffer bietet hiermit eine jwette SearbeU
tung bei gangbarPen, jugleict} mit teicr/teren 3»i s
fd&enfyietcn toerfeljenen (St/orale nad) SWafjgabe feineö
fc^on früher herausgegebenen größeren (bei @. Tiefet
in (Sottbuö erschienenen) (5$oralbuer)8, ba8 bereits eine
anfe^ntidje Verbreitung (befonberS in ber SRieberlau;
Pfe) gefunben $at. <3ie wirb fc^wd^eren Drganipen,
bie baö £auptwerf bepßen, fcfyr wittfommen fein,
©ie $armonifation pnben wir im Mgemeinen ber
2Bürbe unb Sebeutung beS (St)oral3 nic^t unanges
meffen, muffen aber boct) fotc$e fc$wacr;tict)e, ju leicht
in unfer moberneä EonartenfaPem etnfdjlagenbe §an
monien tabefn, toie $. 93. in ber erpen 3eite be3
Chorals : 2Ber nur ben lieben ©Ott :c v beten Bezifferte
S3afjftimmc mit mit t)erfe{}en:
A c e a gis a dis e e
6 t 6 6 (D (ö)
ferner in ben erpen 3eiten be8 ßljoralä : @in' fefle
S)urg ic, wo unö namentlich Sei bet 3ten Sfote in
bet 2ten 3eile (in (£=©ur a) bet ©ominantaeeerb toon
©s©ur, wenn jumal auet) bie etfte (Stroptje in ©5
©ur fölog, unauäpe^licr) ifl. — 2Biebert;elungen in
ben 3wifct;enfpielen will ber 93erf., ber beabpcfytigten
Äürje unb @infacr;$eit wegen, mit Stecht entfdjutbigt
wiffen. SBentger rechtfertigen lagt pdj jeboct) bie
burdt) baä ganje <S(jeralbuc$ get)enbe Pereotype rtjtyt^
miföe Spaltung berfelben nacr) folgenbem Sflaafje:
£ fl j^. „gineö fdjicft pc$ nid&t für 2llle". Sott
Wefe rr/$t$mifct)e Öigur, welche $.33. bem (Sfjoral: 2luf
meinen lieben ©ott :c. redfjt angemeffen ip, jugleidfc
auc$ etwa für ben (S&eral: (Sin' fefte 33urg :c. gemb
genb fein? ©er SSerf. wolle bebenfen, ba§ bie G?in=
fa<$t)eit au% in ber SWannidjfaltigteit bePet;en fann.
©era. ©. ©iebeef.
«etpjigft üWuffFteben
Sl^ünnemeBtconcerte.
©er legte Serid&t ttyiUe bie Programme beä
fec^Pen, Petenten unb achten ßoneerteä mit; wir füs
gen biefen einige Rae$rid?ten bei übet bad neunte
(Soncett am iüten ©ee., ba« je^nte ben lpen ^on.
1848, unb baö eitfte ben 13ten -3<uu Um mit ben
^nPrumentalwetfen }u beginnen, fo ^aben wir bie
Sluffüfytung folgenbet ©tüäe ^iet aufyujeid^nen : bie
©i;mp^onie t?on £. loan S3eet^oüen (9^t. 4, 83 *©ut),
tjon SWenbelöfo^n (SlsäKott), unb toon &tiebt.@(^neis
bet eine neue, no$ ungebtuefte in SsäWoßj t)ietgu
bie SDuucttüten: bie Söalbn^mp^e fcon SB. Sterns
bäte »ennet, SSeet^ooen'S SDp. 124, (S ; ©ut, SBebet'«
Obeton, unb 33eetljot?cn'8 Dp. 115, in (Es©ut. 83on
atten biefen ^iet aufgeführten DrdjePerwetfen war bie
einzige S^m^onie toon gr. <3%n eiber un§ nodfr
unbefannt. 2Bir gePe^en offen, ka% wir toon bem
93cteranen ein fo jugenblidjj frifc^cö Söerf faum er-
warteten, unb barum woöen wir eö mit um fo gros
gerer greube begrüben. $p eö boä^, alö ^abe ber
alte Äöwe, ber nad^ fo tyot)en %eben$tf)aten in xu^u
ger $3efdjauung bie gewaltigen Reibungen unferet
3eit fd^cinbar t^eilna^mloö an pä) uorübergleiten
lieg, plößlic^ p^ mit erwärmtem SputSfdjlage empors
gezwungen, um ben jungen ^u geigen, tme auc$ «t
nod^ ber grofjen neuen 3"t/ bie m\% erp bie grei^eit
in ber ÄunP erringen fott, wert^ fei. (£ö we^t burc^
baö ganje SBcrf ein frtfdt)cö Äcben, eine aufPac^elnbc
rr)t;tr>mif^e ©ewegung, unb eine Äraft, bie wenig*
Penö butd^ bie S3erü^rung bet (Sinntic^feit ben 3"-
^örer jur Slufmcrffamfeit fpornt. ©en beiben julegt
genannten fünften, ober bejfer gefagt, beren ^3ers
wirflidjung vermöge ber bem ^omponipen ju ©ebote
pe^enben äußeren ^ülfdmittet, t;at %x. (Sd^neiber am
beften ju entfprec^en gewußt, ©cfonberö fei bie fap
ju ^äupge, t^cilwcife greße Senu|ung beö ©le^eö,
abfonbcrlid^ ber sßofaunen, t)ier in ^rwd^nung ge*
bracht, welche bei bem fonP gebiegenem 3"^^^ be8
SSerfeö faP nur aU ein 3«gepänbni§ für bie 2lrt bet
neueren Qnprumentation ju betrachten ifl. ©aö Drs
c^ePer trug baö Söerf unter be8 5lutor8 Leitung mit
ber an ifym gewohnten (©td^er^eit unb $3oflenbung
t?or, wobei wir ju gleicher 3«t in 93ejie^ung auf bie
übrigen <3nPnimentaUciftungen noc^ beifügen wetten,
ba§ biefclben alö »ottpänbig gelungen ju betrauten
waren, ©aö toirtuofe Clement war in biefen bret
ßoncetten me^r, alö wir eö fonP gewohnt pnb, »er*
treten. $\n neunten ^örten wir auf bem SBentitycrn
^)rn. £crrmann @ t e 9 1 i dt) auö ßeipjig in einem
Soncertino in g'orm einer ©efangfeene üon di§net
unb ba« Dtc^ePetmitgtieb, $>rn. Qictfye in 93ariatios
nen für bie Dboe oon granf. lieber bie ted^nifc^e
gertigfeit bet ©enannten bürfen wir nur baä S3cfce
fagen-, bürften wir bcc$ ein ©teict)e8 über i^ren ©es
fct)macf in ©ejic^ung auf bie »on i^nen getroffene 5tuös
wa(?l ber »oqutragenben @türfe berieten! $m jet/nten
ßoncerte fptelte $r. (SoncertmPr. ©aüib ein neue3
(Soneert (ö^©ur) feiner (Eompoption, baö öorjüglic^
43
in feinem legten ©afce »tele günfiige ättomente bietet
unb allen XJiolinfpielern alä eine brauchbare unb güns
ftige ©abe anempfohlen fein mag. §r. Äanbgraf,
unfet öottxefflid&er ßlarinettifi, fpiette ben folgenben
Cuncettabenb baä befannt« Slbagio unb Stonbo für
bie Klarinette »on 6. fron SBebet. 9ln ©efangtoers
len für ben ßtyot a capelia unb mit Otc$ejier braute
bad geinte (Soncett eine äflotette »on ft. ^a^bn, unb
Ä^rie unb ©lotia au$ bei Missa solemnis , 9lx. 4,
ton &. ß^erubini. Sie Seiflungen beä ©änger^otö
toaren alä befriebigenb ju betrauten, weniger bie ber
©olijlen in S^erubini'ä äfteffe, ottuofyt üjnen tyter ju
gute geregnet werben muß, bafj ber genannte 9Wei=
fter gettjitynlidj ungünflig für ©efang f^retbt, ober
iodj toon feinen Gängern eine tiefere muftfatifd^e
SDurc^bilbung »erlangt, atä bie größere SRaffe unfes
ter ©olofanger leiber beftyt. gräul. <3djlc§ fyatti
flcty für baä neunte unb geinte (Soncert gum Vortrage
bie befannte 8freifd§ügarie, eine (Seene unb 5lrie au$
Öaujl Don ©potyr, unb eine Slrie auä «3<P$ta t>on
$änbet gewählt. 3f)xt fieiflung war, wie immer,
beifattSwürbig. 3m cilften ßoncert fang grl. 2lgt^e
au8 SBeimar, ben öefern befannt burdj ifyt auf ber
^ieftgen Sityne im Saufe beö »origen <2ömmer8
ftattgetyafcteä ©aflfpiet. SBar eS 5lngfl, waren eS
forderliche Urfadjen, ober öiedeidjt bie nidjt burc^auS
ju biUigenbe SBafyl ber »orjutragenben Rieten, furj,
wir fonnen ntdjt unfere tooflfxänbige S3efriebtgung über
bie gehörten Strien auöfpredjen. @o toiel unä bes
fannt, werben wir bie gefragte ©angerin im Saufe
ber (Soncertjeit nodj einige Sflat ^ören, wir ftnb übers
jeugt, bann bie ©etegentyeit gum reiften Sobe in
ibrem ©efanae iu finben.
Ärtttfcbcr 3lit$etger*
Ueberftc|>t ber neueften ©tfe^einungen auf bem ®tbkte Der 3Äujtf*
°gttf!ructt»e8 für ©efang«
SR* SSotbegui, 3 Eiercices et 12 nouvelles Vocalises
pour Baryton. Sdjlefinger. feft 1 u. 2, ä 1-J. ftl)lr.
3* ©OttCOttt , 30 Exercices pour la voix, avec ac-
comp. de Piano. Faisant suite aux 50 Lecons
pour le medium de la voix. Cbenb. | €U)lr. (1 Ji.
15 flr. Rt).)
$♦ ©umbett, ©p. 19. 20 leiste melobiöfc Öing-
äbungen für tat fortfrljrritenben Untmirljt, für So-
pran ober denor unb jpianofortr. Cbinb. jjeft 2,
i t*lr.
Söerben beftotodjen.
ftfrd)enmujtF*
©♦ @C$tet f ©j>. 69. Missa solemnis in C , fammt
©rabuale unb ©ffertortutn. IDiabelli. Partitur
(großes evc^tiUv o\\nt Claritutten unb Körner)
7 Si. (CrcUfiafticon 74.)
%. ©♦ ©eegtter f ©p. 53. Reipitem für Sopran, Alt,
fcmor, öa(j, 2 Diolinen, Atta, 2 Ciarinetten, 2 Fa-
gotten, 3 jßofaunen, 2 3rompet*n, fJauken, Cello,
®ontraba(| unb ©rgel. Diabellt. Part. Jl.
©♦ ©C^Ön, 3w« Tantum ergo für Sopran, Alt, «e-
nor, ©af|, mit Begleitung b<r ©rgH, Cello unb
Contrabaf}. Viabilii. 45 flr.
3)a6 erftgenannte 2öerf itityntt fid) vor ben fj)iter ge«
nannten burd) feine ernfic Haltung nnb fanbere 2)nrc^fö^rn»g
au« , bie ben getoonbten ßontravunftiflcn erraten l> JDie
$(n6fü^rung ift lei^t. ©eegner'* Requiem O^j.53 ift btan^
bar, unb nm ein *8ebeutenbe6 ernfler gehalten, a!« bie SWeffe
Dp. 52, bie toit in Dir. 25 vor. 93b«. anzeigten. 2)o(^ audj
^ier überto&Uigt ben ®eifl bie SRoutine, benn in ber 5tir$en<
muftf giebt e« eben fo al« in ber profanen getoanbte Seute,
benen ber Äiel jum ©^reiben ftet« gefpijt ift. — 3Me bei»
ben Tantum ergo von (5.<Sd)ön ftnb fleine JRUualgef&nge, für
bie Äunfl o^ne $ebentung, für ba« £eben aber brauchbar.
©eftoroc^en »erben:
%T+ (kommet f Collectio operum musicorum Bata-
vorum saeculi XVI. Tom.V. £M)ott. (®l)iu |)rtt*-
anoabe.)
©♦ % Somaf^ef ; ©p. 80. Hymnus de spiritu
saneto, festis Pentecostes diebus pro Graduale
cantari solitus. Crauttoein. |)artitur 1 Äljlr. 5 0gr.
3e^e einjelne Stimme 2\. 0gr.
gut bie Argel«
% SSittbet, ©p. 1. .fünf ghräluftitn für )ie ©rgel-
»labelli. 1 Jl.
(Sin gute« fflerf^en, ba* un« jur beßen SWeinnng über
bie g&^igfeit be< (5omboni(ien veranlagt. 2)te foliben 6tn^
44
bleu, taxieren er im Qanon nnb (Sontrajmnft ff$ unterzogen
gn Ijaben föeint, treten nfdjt pebantifd) aU ^auptfad^e &et*
*or, »leimest geben de bei t&rer paffenben, nur innigen An*
toenbung ben Oebanfen be« (Somfconiften ein ernfle« nnb ge*
biepene« Änfeljen.
©t ©e^tet, ©p. 20. 5ftitmmge0 Präludium, pariirt
für *tr ©rgel. BiabcUt. SO ftr.
«Reue 2lu«gabe eine« f$on früper befannten Sßerfe*.
3* <£♦ $ttJ08, ©J>- 18. *d)* ©rjelftüd» fum 8tu-
Munt un) kird)lid)*n örbraudj*. Äibl. 3 Ji. 21 fti.
= 224. n fl r.
S3on frraftif^em duften, aber ein »enig langtoeilig
nnb bnrr.
©eforodjen »erben:
<£♦ £>♦ SBttgttet, ©p. 16. 48 djoralartige ©rjel-
öorfpielr, ?um gottertitnftlkiieit «ebraud) brfttKmt,
funädjft für ©rgantften in kUinen Stalten im) auf
lern (an**. 8. «rautorm (©uttattaa). 1 €l)lr.
10 ßjr.
©♦ 9^ S3cÄer f Cnangelifrljfs Gljoralburl) für ftirclje,
ScfcuU un*4}au0. 2ürtljril, tntyaltnft: 162 Cho-
räle, /r. ^fifc^rr.
3nteIItgeit$l>Iatt.
Empfehlenswert he Musikalien aus dem Ver-
lage von Carl Magemann 4* & ^OPP
in Rostock:
Collection compl. des Sinfonies de J. Haydn arr.
ä 4 ms. p. Fr. Mockwitz. Nr. 10, 11, 12, 13.
ä 1 Thlr. 5 Ngr.
Sis gr. Sinfonies de W. A. Mozart arr. ä 4 ms.
p. Fr. Mockwitz. Nr. 1, C. 1 Thlr. 10 Ngr. Nr. 2.
1 Thlr. 15 Ngr. Nr. 4. 1 Thlr. 15 Ngr.
Reminiscences d'Operas. Collection de Fantasies
elegantes sur des Themes d'Operas modernes et
favoris p. Piano; Nr. 1, die vier Haimonskinder;
Nr. 2, der Liebesbrunnen ; Nr. 3, Norma ; Nr. 4,
la Somnambula; Nr. 5, Don Pasquale; Nr. 6, Be-
lisario; Nr. 7, Lucia di Lanimermoor; Nr. 8,
Linda di Chamounix; Nr. 9, Stradella, (wird fort-
gesetzt) ä 20 Ngr. p. Th. Oesten.
Devices de la Danse, p. Piano.
L. Berner , Veilchen - Polka (sehr beliebt).
Nr. 1.
Nr. 2.
Nr. 3.
Nr. 4.
Nr. 5.
Nr. 6.
— — Veilchen, ä 4 ms.
— — Zerlinen-Polka (sehr beliebt),
— — Zerlinen-Polka ä 4 ms.
L. Delana\ Infanterie-Polka.
— — Polarstern-Polka.
Ngr.
Ngr.
Ngr.
Ngr.
Ngr.
Nsr.
Dr. Wilhelm Wohler, Der alte Fischer, Ballade
(C-m.), für eine tiefe Singstimme mit Beglei-
tung des Piano. Op. 1. Text vom Componisten.
15 Ngr.
Dr. Wilhelm Wohler, „Zwei Brüder" (der Zwei-
kampf), Romanze von H. Heine, für eine
tiefe Singstimme mit Begleit, des Piano. Op. 2.
12± Ngr.
, Der Sänger, Ballade (H-d.) für eine tiefe
Singstimme mit Begleitung des Piano. Op. 3.
Text vom Componisten. 20 Ngr.
, „Auf Flügeln des Gesanges' 4 , von H.
Heine, für Sopran. Op. 4. 7£ Ngr.
, Le petit coeur p. Piano. Op. 5. 15 Ngr.
Auslieferungslager bei F. Whistling (und Commiss.) in Leipzig.
Commissionair Julius Springer in Berlin.
So eben erschien noch daselbst:
Waldemar Dahl, Premier Bouquet-musical. Op. 1.
Nr. 1. Reves de jeunesse, Nr. 2. Serenade, Nr. 3.
sur l'eau, p. Piano. 1 Thlr.
E. Ferd. Friedrich, Deutsche Weisen. Nr. 1. Wan-
derlied. Op. 47. p. Piano. ^ Thlr
, Hommage ä Mozart, gr. Fantasie. Op.48.
p. Piano. 1 Thlr. 5 Ngr.
Berner, Louis, Gruss an Rostock, Galopp (sehr
beliebt). 5 Ngr.
, Vielliebchen-Galopp. 7-J- Ngr.
Dahl, Tivoli-Galopp. 5 Ngr.
, Polonaise. 7-J- Ngr.
Th. Leo, 4 Lieder für Sopran. 15 Ngr.
Trutschel, Orgelvorspiele. 1 Thlr.
t3T (Sinjelne SRmnmern b. 9L 3*fär. f. SWuf. »erben gu \{ Stgr. beregnet.
S>ru£ von ftr. 8t fi 6 mann.
U eu e
iitfätift fÄc l*m9ifi&.
^DetanttoottlEefer föfbacteut:
äct}iunbjroan}igflet Sattb.
M 8.
95 et I * g et :
Stöbert griefe ist S*(*>1%*
Den SS. 3anuar 1848.
Ben Hefer 3eftf$. erfd^inen toüfteitlMd}
2 Kammern von 1 ober l'/i ©cßen.
! $tti* bcd Banbe* »du 52 Wxn. 2*/i £$lr«
3EfnHun«öfbw^rei He $eUtjctlf 2 Olgr.
Htomtemeitl nehmen alte ^aftamte r, 39 u$*
SRuflf* nnfe JtunftfjanUnngeii an.
3tt(alt: Jt&Ära'l Jprltenbfitt. — IC«* Sötttum. — üajtÄgff^i^fe, 83(rrmif<fc£*S.
Müdttf» $>rafeii&ent,
Xnt xüu & % gfrtatr.
©et ^ßofimeifier tJöit 9lonancourt ijl im Segtiff
feine 3urjfltjo<$$eit ju feiern, bie @äfh finb frcrritö
angelangt, unb bei fßofif^tetcer Seüraut ifi e6rn ba=
in, benfeffcen »ort bet ©tabt ^)ati$ ju erjagen, al6
et toon einem jungen Söerrüantten tcö ^ubifarti,
ßmile, unterbrecht unb anfgeferbert mirfc, bte (Sofie
jum beginne beä gefleä ju Üben. Öeutaut feegieftt
fld) mit bcnfettien tjimueg, unb Smtle Meifct allein gib
tüi. (St rrjfi^It, tote fet)t et feinet iDturjmt Eeeile
jugei^art fei, o1?ne fciä jcfct dkgrnfieoe erregen ju fcn-
neu, ba fommt tiefe fetbft t)in}u unb fiettt it)m enbs
lidj (SDuett) jmei 83ebmgungen, na^ beten QrfiiUung
fte bte Seine fein moöe: 3un£$ft fofle et bie (gifet?
fuc^t laffen, fobann jidf alö tut/nen 9ftanu $eigen:
3a, rette eine* SRezifdN Seben
9n4 betf gener* tetfen ftiuifjfn,
Ober mi tri ©trume* 91stlr)eft P
JDann bin t$ anf ewig ü)ein*
3« (otniff^et XSetjnmflung übet bie Jtoeite, fdjroet
auä)ufüt)tenbe Sebingung, ba^te Smile geuet anju*
legen, ober ein alteÖ SBeiB in« SBaffer ju wetfen, ba
etfäeint bie Semat/Hn beä ^Joflmeiflrrä , Soneotbe,
unb ttjeilt ben fceiben mit, mte fte fo e&en einen 33 rief
ermatten, in toeldjem fte aufgeforbett roerbe, ben $räs
tenbenten ton Sngtanb, ^acot, ju retten , bei, im
Segriff nadj ©t- äHalo )U entminen, um fldj nat$
Snglanb einjuf^iffen, lanri engtiföcn ©(Jägern Aufges
fangen »erben fotte. Sie (Selegtntjeit, einen SWfiu
fdjen ju retten, ift alfo fßt (Smite gefunben 7 unb iSpn=
corbe, bie fte| etmaä batauf ju ©ute tt)ut ^ eine ents
fdjfofirne SJrau ju fein, verlegt, um burd^ baä 3 U & rf s
fefi nie^t gcflort ju fein, unter bem ©ortoanbe, eö fe£
ein -3fnt^um im ©atnm vorgefallen, bie fir^tidj*
Seier auf ben fotgenben ^ag. @mite foU bem ^}rin^
ytxi entgegeneilen, um ir^n alö fetter Wlxüfti fierfteU
bet in J ö $au£ ju bringen, ©a nnrjen aud? fd)on
jtoei cngüfd?e ^apttaitiö; ibre @rfunbigungen jeigen,
bag atlerbingö bem ^Jrin^en ®efal)r brof)e, 6 mite)
eift babon, unb fommt balb barauf, loa^renb bet eine
@ng(aubcv fauft unb fingt, bet anbere fidj fväfcub
entfernt, mit beut vorgeblie^en 83ertt*anbten, ber fteu=
big empfangen itJtrb, juriirf. $tetmit fe^tiegt bei
erfle ^tet, $m jroeiten Stet f^opfen bie @ngtänbec
93erba^t gegen SebTautj tiefet ®<t}neibetäfo(Fn au<
*ßatifl i(l früher bort im (£t)or unb Saßet geroefen,
^at eten eine tjerunglurfte Äteteäcrflätung gemalt
unb wirft mit tjoctjtrafcenbeit ^eatcrffoSfetn t)erum P
@ie jiet/en alfo ben äftictict mit in# ®er)etmni§, bet
foft eä ^erau^tringen, roeffen r)o^er Surftenfo^n ber
üerbac§tige Sfütaut ift. ©ieä benu|t ber ^Jratenbent,
unb mat$t bem eitlen Wtnfätn fet)t tei^t tüei§, ba|
et oon furfllifJ&er ©ebuxt fei, $n Sotge beflfen nimmt
berfel&e ein altern fcodjmiifctjigeS Setragen an, mirb
t*on aßen ©aflen alÄ »jenüett jjetfpottet, von bem
SngUnbern bagegen fe^i fjüflidj & et) autelt unb b^ut
tetanlagt/ fic^ tn furjer 3"t an einem £>tte, rop tiefe
Seilte tjetfletft t/afcen, eiujiifinben. 3d glauben tiefe
getponnen \u traten, unb fangen fceteitä im Streit
46
über it)ren 9lnt^eil an ber 83elor)nung ju boren an,
wätyrcnb btr ©egner treffen, ftc burct) SBein voflenbö
unfcr)äblicr) ju mact)en. ©er britte Slct jeißt und
Scvraut auf bem SBege jum $r)rone$ ft ifl am bes
glimmten Orte angelangt, (Gilbert bic ©rajic unb
©ranbc^ja, mit bet er fein Söolf regieren unb beglüs
den wolle, unb ifl nacr) einer 9lrt SBölfcrmuflerung
baju entfcr)foffcn, eine ©cutfcr)e gut Königin ju mas
cr)cn, alö er von vermummten ©efät)rtcn (Smile'ä, ber
ben englifcr)cn ^>tntcrl)alt aufgehoben, überfallen unb
mit bem $obc bcbror)t wirb. Sämmcrlicr) flcl)t er alö
©d)ncibcr$for)n um fein Scbcn^ ftc führen ir;n ab.
Untcrbefj wirb ber eine ber cnglifcr;cn (Sapitainö völs
lig betrunfen gemalt, ber anbere, ber mit bem gern=
rofjr in baö obere ©toefwerf cineö #aufcö gegangen,
um von bort au% ju beobachten unb bie verabrebeten
@ignalfct)üfjc gu »ernennen, wirb barin cingcfct)lofs
fen. ©o ifl ber sßrätenbent gerettet, ©anfbar be=
tf\i$t er nun (Smife, baj; biefer einen 9Jtcnfcr)en baö
Äeben gerettet unb fict) von (Siferfuct)t frei gehalten
(obglcict) ber Sßrätenbent ber fct)önflc Sttann ifl), unb
fo erlangt biefer (Sccilcnö £anb. ©a ertönen bie
<Signatf<r)üffc, * <x cingcfcr)loffene dnglänber ruft fies
geöfrol; feinen cingcfcr)lafcncn (Sollcgen, ber, als jener
ir}n juruft, baö §aud 51t öffnen, in einem Äorbe an
fccmfelbcn hinaufgezogen wirb, ba er glaubt, jener fei
in ®cfar)r. ©a flür^t ber crfct)öpftc Sevraut pfiffe
fcr)rcienb fyerbei, bie betrogenen Cntglänber t/ören be=
flürjt feine Cnrflärung :
3Bi§t, mein äktet teat «ictjt« weiter,
511« ein -parifer @#nciber,
unb banfenb eilt ber wat)rc Sßrätenbent von bans
nen. —
©ieö ber -S^W* k fr ^anblung, wclcr)e vom
©icr)tcr in nict)t gerate fd;lccr)tcn Werfen unb erträgs
liefern, wenn aucr) nidjt originell weigern ©ialoge
bejubelt ifl. Sftur wäre ce ju wünferjen, bafj enbs
licfy ein Sttal baö unpaffenbe unb in einer fcmifcr)en
Oper meiflenö vollcnbö lächerliche ©erebc von t)öt)es
ren ärtäct)tcn, waltenber §Borfcr;ung k. bei ©cite ges
legt würbe j aucr) wäre ict) nidjt im ©tanbc, SBerfe
in SRufif ju fe|en wie biefe:
3a, oie «Königin ber (Stbe
Unb bie 3ierbe ber Statut
3ft $ari«, bie £odperflärte,
3n ber weiten Schöpfung nur.
2öicr)tigcr jeboer) al3 biefe 5lu$flcllungen, ifl bie, bog
ia$ ^ntereffe nicr)t an einer ^Serfon tyaftet, fonbern
jerfplittcrt wirb. 9iicr)t ber ^rätenbent aicr)t unfere
Slufmerffamfeit verjugäweife an ftet), vielmehr feine
Rettung, von ber ja @mi(e'8 Siebeögltltf abhängig
ifl, unb aucr; mit biefer ifl e« nidjt emfl gemeint,
benn bie bummen unb burfligen ßnglänber fnb gar
fein ernfl^afteö ^inberniß, fo bap t)iert?on bie lebhaf-
tere £fycilnar;me ju ber 9^arrencomöbie mit öcüraut
übergebt, unb biefer angebliche ^rätenbent jum tüixU
liefen ^Srätenbenten ber SDper wirb. 6d fet/U baburc^
bem ©anjen an bem rechten ^alts unb @cr)werpuntt,
eö erfcr)eint jerfa^ren unb wirft ba^er aucr) nur in
einzelnen feilen.
2Baö nun bie eigentliche muftfalifcr)e 83et)anbs
hing anlangt, fo ifl junäcr)fl ju bemerfen, ba§ fiel)
bie Oper im allgemeinen* namentlicr) in ben mer)r=
flimmigen (Stücfen, mit ©lücf an bie neuere franjö-
ftfcr)e fomifc^e Oper anfcr)lie§tj bieö get)t t^cilwctfe
fogar etwaö ju weit, inbem bie äRelobie in ir)rem
franjöftrenben ^ßarlanbo unb 51bflo§en nict)t feiten ber
<2pract;c ©cwalt ant^ut. S^ocr) weniger wollen mit
bie öielen, fct)r vielen tanjartig gehaltenen ©teilen
jufagen. ©oct; giebt cö auet) 93ieleö, namentlicr) bic
lieberartigen tyiecen mit ^t)or, welche in gehaltenerer
SJelobie ftet) bewegen, unb in benen geinfcr)mecfer bie
bcutfcr)e ä^ufif r)erauöbören werben, ©iefeö 51nwen=
ben beö ^^oreö ifl in neuerer &cit fer)r üblidj gewors
ben, unb eö ifl nict)t ju toerfennen, bag barin infos
fem ein gortfcl)ritt liegt, alö bamit allerbingö bic
Sflaffcn in'ö bramatifct)e Qehcn mit r/ineingejogen wer=
ben. Qlnberfeitö aber Will eä mir fct)einen, alö ob in
muftfalifct)er S3ejie^ung baffelbe vorläufig efyer einem
9tücffcr)ritt ju vergleichen wäre, ©er maffen^aftc dim
tritt ber ©timmen bilbet allerbingö, ber ©oloflimme
gegenüber, eine prächtige ©runblage, aucr) wirft er
eben buret) bie ^af[c v^fifer) flärfer : aber baö We$
ifl viel funfllofer, viel verwtfcr)ter, alö bie auf ber
feinflen ©urcr)fiil;rung bcrufycnben ct)arafteriflifcr)en (in=
fembleö ber älteren Oper, ©iefe cr)araftcriflifcr)c ©ars
flellung beö (?in^elnen ifl aucr) im Sßrätcnbcntcn nidr)t
burcbgel)enbö ju bemerfen, eö wirb viel über bcnfcls
ben Seiflen gefungen, unb eigentlich) au$: unb burcr)s
geführt ifl nur ber fomifcr)e äevraut. ©iefe, vom
(Somponiftcn, wie eö fct)eint, mit Vorliebe be^anbelte
^ßartte, ifl burcr)weg unterl;altenb, wie ftet) benn übers
r)aupt bie 23emerfung aufbrängt, ba§ baö inö Ääcr)ers
licr)e ßallfnbe offenbar am (^liicflicr)flen erfunben ifl,
wäl;renb bic emfleren ©efänge ber (Sccile, ßmilc'ö,
beö sprätenbenten falt laffen unb am wenigflen Urs
fprünglicl)e§ an ftet) tragen. Seiber ifl nur unfere 3«*
nicr)t fomifet), fie ifl nur bittet unb — frivol, unb fo
ifl e8 benn unferen fomifcr)en (Somponiflcn nict)t übel
ju nehmen, wenn it)re SWufif nidjt eben bie rechte
Äomif, fonbern meljr eine frivole 8eicr)tigfeit atr)mct.
©oer) bem fei tvie ifjm wolle, wir woßen ben Äünffe
Ter nict)t für feine 3«t verantwortlict) machen, unb
jufrieben fein, wenn er bie lebenbige Äraft be8 ©cr)af?
47
fenä bewährt, fo wtit biefe e8 möglich mad&t. Unb
toa$ jeigt tiefe Oper: Äücfen tyat ein unbePreitbareö
Xalent jur fomift^en Oper, unb bepgt bie glücflidje
Unbefangenheit, welche eben ungenirt giebt n?aö pe
$at, otyne bie Prätention, burctyauö geipreidt) unb neu
fein ju wollen. ©eiPretdfje ©ebanfen bringen fein
ÄunPwerf (jerbor, unb tangweilen, wenn pe eö »er*
fuc$en, unenblidfj, wäfyrenb ba$ unbefangene latent
felbp hei mittelmäßigen Stiftungen anfpridjt unb er-
weitert. -Jw
2lu« Sottbom V)
SRajejty Sweater. SKefumä bet Saifon.
£rofc beä trielberfprecljenben ^Programms, in weis
djem fiumleij baö tnelbejweifelte auftreten ber Benny
fcinb, eine neue Oper oon 9Reitbe(dfo$n unb ein ©als
let uon Qeine angefünbigt fyatte, war boety bie %tyiU
uatyme »om 14ten gebruar bi$ 4ten 9Mai eine nur
geringe, dx $attc ferner ben Senor ftraöc^ini mit
einem ©ehalte toon 4000 *Pfunb angefleüt, unb boc§
$at biefer SWann ber Äaffe nic^t fo toiel ©djiöinge
eingebracht, ©agegen würbe ©ignor ©arboni ber ers
Härte Siebling beö $u6lifum8. 2lm 4ten ättai trat
enblidj Stnnt) ßinb alö Slliee im SKobert auf. ©er
Empfang biefer ÄünfUerin toon (Seiten beö Spubfis
fumö, ber im Saufe beö 5lbenbö pdj fleigernbe
(Snt^upaömuö, pnb nid^t mit äßorten ju betreiben.
3^t (Srfolg war ein fyier nodj nie erlebter*, bie falte
Statur ber (Snglänber fcfyien einem italienifdjen Setm
peramente 9taum gegeben ju tyaben. SWod} nie t^atte
eine Sängerin fdjon fcor iijrem »Huftreten foldjeö &v
terefie erregt. 3^ (Sontract mit Jöunn für ©rur^s
Jane, ben pe gebrechen fyatte, bie ©rofyungen auf
fßroeeß feinerfeitö, bie lebhaften, pdj täglidj wieber-
^olenben ©c^armügel in ben ^Journalen, ber Stuf ib=
ter jhengen ©ittlidjtVit, fyier toon meiern (Sinflufj auf
bie Stellung ber Äünflter, — 5ltted trug baju hei,
eine Sfyeilnafyme für pe ju erregen, meldte nur hei
ber Smaneipation ber Äatfjolifen unb ber ßornlaws
Ieague in gleichem äJtaaßc pdj geltenb madjte. ©er
Aufführung beö Stöbert, in welchem, beiläupg ha
merft, 9?iemanb 8ob öerbient alö bie Öinb, ©taus
bigl (Sertram) unb ©arboni (9iaimbaub),
&raöc$ini bagegen pdj alö Stöbert unüerjeifylictye
*) SBir toaren and fanget an (Kaum »erljinbert, tiefen
fdjen früher eingegangenen 93erid)t geltiger mltjut^eilen, mö*
gen i^n aber niebt gang unterbrnden, um in ben 9)iittyeüun;
6*n feine £u(fe gu laffen. b 9leb
geiler ju ©Bulben fommen lie§, folgten bie ©ars
Peilungen ber ©onnambula unb ber JRegimentöto^ter.
Sluf ben SBunfc^ ber ftönigin fang ^enn^ Äinb bie
9torma, machte aber üoüpänbig giaöeo, road Pc^
au^ hei ber ^weiten ^Jorftettung mieber^olte. 93on
Äumle^'ö spartei würbe öiel für bie Stuffaffiing biefer
^artie öon ©eiten ber ßinb gefc^rieben. SJian ip
tyer an bie großartige ©arpellung ber ©rifi ges
wö^nt, mit loclcfyer pe in feinem Safle eine SBergleis
d^ung auöi;alten fann. ©ic „$poji" fa^ bie Storma ber
öinb alö licbenötüürbigcö pc^ fjingebenbeö änäbc^en,
aU järtlid^e, ücrjioeifclnbe Butter an, boc^ roiber?
fpric^t biefe »iluffaffung »oüfommen bem fanatifc^en
(SultuS ber ©rutben, i^ren graufamen äflenfctyenopfern,
^orma'ä dladjt gegen ^odio, ifyrem 93orfage bed
Äinbermorbeö, felbp ber Intention 23cUini'ö unb feu
ner fo leibenfdjaftlic^en äJlupf. — SBerbi'ö neueDpcr:
I Masnadieri (naä) ©djiUer'ö ^SRäubern") fonnte man
füglic^ efjer eine ßompitation, a\$ eine (Sompoption
nennen. 5ßerbi fc^eint bermaßen oom ^ejtc bur(^-
brungen geiocfen $u fein, ba§ er, felber jum Stäubet
werbenb, linfö unb recfytö pa^t, boc^ mit me^r 8uß
aU SJort^eil, beim eö war unmöglich, trog bem 3" s
tereffe für bie Sinb bie Oper bem $ßiibtitum auc^ nur
erträglich ju machen, lieber bie ©ufanne ber fiinb
im Sigaro waren bie Meinungen geteilt. 5lu§er
obigen Opern fyatten wir noc^ : Sa fjaüorita, Sueia,
S'SUpre b'amore, ^uritani, 5Wabueco, ßrnani, goös
cari, fiombarbi. ©arboni machte %nxoxt in bet
ftaoorite. 5lUc Opern, in benen bie öinb nicfyt aufs
trat, erregten fein ^ntereffe, «"b felbp S ablade'*
9iemortno ließ bie ßinbfranfen falt.
©er Erbitterung ber $lnfyänger ber beiben italies
nifdjcn Opern läßt fid) in ber mupfalifd^en ©efd^id^tc
S'iic^tö gleic^pellcn, atö ber Ärieg ber Parteigänger
Öuüi'ö unb duinault'ö — ^iectnt'« unb ©lud'« —
§änbefö unb beö neibifc^en ^»»pteffario'ö. 5lu§et
ben Preitfücfytigen ^ournatipen bilbeten pc^ aud) uns
ter ben Äünplern Sumle^iPeu unb (So&entgarbtPen;
bie ©inen jotyten für bie 8inb, bie 5lnberen für bie
Sltboni. $n manchen ©atonö würbe man nid^t
me^r empfangen, wenn man nicfyt bie (Sine htö inö
Säd^erlic^e lobte, unb bie 3lnbere eben fo tabelte.
Äeiner Partei angel;örenb, muffen wir boefj anerfens
nen, baß bie StarPettitngen im ßoüentgarben toods
fommener waren. ©oc^ legen wir Sumlety feine
©d)ulb hei, wenn fein neueä, an% allen SBettgegens
ben jufammengefefcteä Orc^ePcr nic^t mit bem altges
faulten beö gouentgarben gleichen ©c^ritt galten
fonnte. Sumle^'ö 6(;öre befferten pc^ unter JWaras
fcefä tüchtiger Seitung auf unbegreifliche SBeife, unb
©alfe ^anb^abte ben Sactpocf energifc^. ©er fc^arfs
blitfenbe pullten machte ba^er SrPeren jum %$\<ts
48
biuctor ber gto§en englifctyen Oper, bte jefjt i^cen
©ifc in SDrur^tane awfgefdfjlagen Ijat.
SBtt gärten bte Äinb forootyl in <5cncerten, olä
audj im (Salon bet 9Wab. ©ulfen, top ft* mit grJ§s
ter ÄteSenömiirbtgfeit fdjtoebiföe SBotfötieber ft<$ fetbfl
accompagnirte. @ie fang im ^rivatconcer* bct 5tBs
nigin unb empfing un^etoö^nli^^ Semeife fdjmeidjefcs
^after 5tnerfennung. ©a§ bie 8inb, öom SStfc^of »on
SRortmdj eingefaben, in feinem $aufe meinte, würbe
toon ben SSigotten aU (Sd&maljiing ber geifUictyen
SBiirbe bejammert. Sie Siberalen freuten fidj bef«
fen. 3n 9?ortt)ic$ gab bie ßinb 200 $f. für bte Er-
nten. — 8umter>'8 lleberföufc foü 22,000 $f. ©terl.
betragen, »el$e£ er allein ben Srfotgen ber ßinb
tjerbanft.
gerbinanb ^Jraeger.
£age$gef<bi#te,
Reifen, (Soncette, (Engagement* ze. 3enn$ fttfeet»
JDingeiftebt fingt in ffiien im Sweater an ber fflicn.
Steue Cpern. (Sine neue £>per von ©ugltelrat: „Buda
liberata" (Ofen« Befreiung) t)at ungeachtet be« valerlänbifcben
Stoffe« in $ePlj fein grojje« ©lud gemadjt.
©ine neue £per von $elb, ,,2lnbrea« «$ofer", componirt
von 2B* Äirebboff, bat in Ulm fe$r gefallen.
2)ie Cper „Drlanbo" vom 2Rufift>ir. 3uliuS ®4>tteiber
in Berlin krurbe in <Sd)toerin beifällig aufgeführt.
5tuber'S neueDper: „£a$be" I;at bei iforer erflen 8uf*
fü&rung in $ari« aufjerorbentlicb gefallen unb tvfrb ber ©tum;
men gleidjgePellt. Der 65jäl)rige (ScmponiP tritt barin nod)
lpat)rfc)aft jugenblicr) auf.
XobeSfäUc. 3n Gaffel fiarb ter Xenortff 3o$. 3ofej>$
SDetSfa.
3n Zäunten Parb Dr. (Srotdj, 2)ireetor ber fönigl. 3lfa*
kernte ber SWuPf in fionbon, feit 1798 $rofeffor ber SWuftf in
Drforb, <Sct)rifiPeller über ®encraiba§, (SomponiP von Dra*
torien, Drgel* unb (5la vierfachen, T2 Satyr alt.
»eraiföte**
3« Berlin maä)t eine $offe von tfalifd) „100,000 £Ijalcr"
mit netter SRupf von ©abrief) gurore.
9Bon ben fni bie ble«i£brigen Concerts spiritaels fjt SBtOI
eingefaßten Gompoßtiouen flnb burä) ©timmenmebrbeti ffietfe
von Sagge in ®ien, Bertyolb in (S^arfoff, (Stiert in &&nig«<
Berg, $ager in ffiien, $oven in SBien, Wefcer in Sötcn, fceo»
be @t. £nb(n in Berlin, @ä>ud in 2Bien nnb Xäglicb«&ec!
in $eä)tngen au«gemäbli. <&« toerten baburdj »tele nnbe«
fannte Warnen ehrenvoll eingeführt! —
IDer (Sompouift Sollt* ©rajiani au« $ari« ©erteilt
ie^t in ©erlin. —
2)ie Slbenbjeitung erjfi^lt, ba§ am jroeiten ®ei^na^t<«
feßtage naä^ mehrtägigem @ä)iu§ be« Sweater* nnr bee^alb
in QreSben jum fo nnb fo Dielten State „djaar nnb 3im*
mermann" gegeben rcorben fei, toeil bie bei ben Äapeflmeu
Per niä)t bUponibel roaren, unb JCidjatfdjef nld)t unter Sei*
tnng be« (Sljorbirector ©ä^mibt fingen wollte.
JBiele ^Blätter ßnb be« Stumme« einer fronen (Stimme
»oll, in beren ©eflfc eine junge Xänjerin, grl. gretti, fei«
foll, toelä>e in *alle bie Worma, $lbine, Sfabelle, «gat^e,
unb anbere große Partien mU entfä^iebenem ®lütf gefnn*
gen $at.
lieber Starbi'S „^ernani" roirb ber (Suropa ton SWaw
tfeim gefa^rieben : $er @toff ip na^ bem Drama Victor $n/
go'« gleite« Warnen« bearbeitet, entbehrt aber aller @ä)6n*
Reiten beffelben unb leibet an f$le$ter (S^arafteqeidSinung.
2)ie «WuPf iP, roa« ba« önfemble betrifft, nnffar, roa« bie
einzelnen Stücte anlangt, voller JRemjnifcenjen au^ ftalienU
fä^en Opern unt fogar au« Banner'« Jlanjmeiobien.
2)a« erffe Abonnement* Soncert ber fönigl. jtapelte in
EreSben roirb am 22Pen 3anuar 3benb« im (Scbaufpiel^anfe
patlpnren, unb 1) 2Kojart'« ©^mp^onic in 3)?2)nr, 2) eine
©cene au« (5^erubini'« Üttebea, 3) eine aä^tpimmige SWotette
von ©ebaPian S3acb, unb im jroeiten ^eile bie Sinfonia
croica üon Jöeet^ot>en bringen.
5Da« granffurter @onuerfation«blatt fa)reibt: 2)er be*
liebte (5ompcniP 9JJ. r ber auf bem legten öifcnad)er ®efang*
feflc P4 al« Dirigent befonber« au«jeid)nete, oeranPaltete
früher einmal im iöab ßiebenfrein ein (Siaoierconcert. 3)a
i^m oor bem beginne beffelben tüchtig gngetrunfen roorbes
toar, »erirrten pa) feine ginger ettra« jlarf in benXaPen; er
pel burd?. Scbod) X'ag« barauf roujjtc er ba« $nblifum roie*
ber in ben (Soncertfaal gu locfen, fe(jte pd) an ben glügel
unb »ariirte ba« Xtyma „9Ber niemal« einen JRanfcb gehabt"
in fo vortrefflicher SBeife, baf ber Seifall fein (Snbe nehmen
trollte»
Berichtigung. 9lx. 5, (5. 31 im äritifd>en Slngei'
ger, erPe ©palte, 3eile 5 von unten lie«: 8. «ßetfdj, Patt:
?. ^ifebef.
®efdbäft«ttOttjKes« Coburg: Brief beforgt.
tfxud oon 9t. Ä ü (f m a n n.
Xt eu t
Miitfättft fir
40 9.
Stöbert grifft in £eipjig*
2>m 2«. Januar 1818,
Bon bitftr Srirfd). erfajefnrn »ö4tßtli$
2 Kammern van 1 c&rr 1 V» töofleiu
iSrrt* be€ ©attfce* r>cn 52 93 rn, 2'/« $tlr
3nferticnöjebüfcteit bie $ef;tieüe 2 SHgt.
Abonnement ne^mrn alle$afiainter, 33iid)*,
SUuftf* nnb Äutiflljaablim^fn an.
3tt(aU: *ap&B, SWojflrt unb JBcribü^n (©(fclug)- — gur tie Btolinf. — Ärttifarf Kn^fgtr, — 3nt«UiftfnjMatt.
ab
j&at)bn, SDtojart unb SBecttioMn*
Glut veigltid^rnbe ßljaratteriflif.
WIM.)
3dj bejeiAnete bieGntmitflitng £ai?bn T ö unb SScet?
^oben'ti alä ein Soefleuern auf fcaä ^icl in geratet
fRicfyhtng, nur mit beut Untertrieb, bajj $aubii aud
{idj fyrrauätritt, |!($ bem (Begebenen nähert, loäfjrrnb
©erboten, entgegengefefet, ji4 in fii? juru^t^t; ia>
be&ei^ufU 1 ferner ^aipbii'ä £Beftatifr$4iMng alä bie
am nxnigften cittiuidrftf, tic Seetfroueirä aU fcic
burdjgearbcitetfre, fceitiefteftr, SRttyaft'l ffortgniig
nannte id? äSemegung iu ©egenfaften, ein SDure^Uu^
fen eiiiffitigfr Stiftungen, um auf biefe ÄBeife J«
ben (j&djften, unioerfrflfien ©rt?&pfuugrn JU getan*
gen, ©tDjarfö SBclt banim bie umfafiYubfte, uniben
fcttfie.
$atjbn erfüllt iinb fteigert fiaj burdj andere Site
pfiffe, otjue, fhrng genommen, innerli^ ein anbetet
ju werben j et fn$t für bie glei<$ anfangt itym bors
gezeichnete Stiftung nur ben immer entfpredjcnberen
ftudbrucf. Sie ffarfle Ausprägung erlangte feine
EBettanf^nuiing in ben betbeu Oratorien, bie bet
Begeiferung feineS ©reifenatterä itjre Sntfle&ung bans
fen, SWojart'd Slufgabe ivar in rein fimfUertfdjer
$inft$t bie ßrreidjnng jeneS 3iflfä, mefd}ed Die ge;
fammte borauögegangene SnüuiiChtiig ber Soufuufl
ifjm geflettt f?ntre, jeued 3iffrS, loefdjeä in einer
aBeltiuitftt beflanb, bie bie <Stbte aller Ballonen in
fid? gu einem teeren (Banjen vereinigte, ©ein enU
fpredjenb fe&en wir, n*ie er, Bon .^taftfti feinen 5Ju^s
gangdpuuri nrfnuciib utib auf biefem SScbeu ^eitnif<^,
bann ben Bahnen C>Mucfd , fpÄter htm 3tea! einer
rein beulen Dper ^uflrett, fcetor er iu feinen gr&fj*
teil @a>ö)}fungen alle eigen t^uuili^f et ten ui einem
orgauil'^eii @anjen bereinigte, ©er Fortgang tu
Söeeitoüeu'o (Siitmidlitng befielt in einer immer gro-
gereu Vertiefung bcö gmtjefifl in ftc^ feit fl # in einem
immer cutfe^iebenerem heraustreten au3 bem ©efles
Ipeiitrn. ^on Spaaü au# in ft^ abgef^lüffen unb
auf fle^ fetfcft ßcflcflt, jeigt er (Id^ anfangs no<^ er=
fultt unb bur^brungen, jeigt er fidj gefragt unb ge;
fraftigt oou einem otjeetitoen, atlgeiueitien Qn^att.
So ift bie l?eroif^e Symphonie ein ^ef^ ein tjimmef-
ftiirmeitbet Z\tnn , fie tritt bor und l?in aU eine
groSjc, gewaltige fperf&nii^feit, üfceratl Äraft offen=
barenb. 9ii(^t ine^r in bie Sadje njetbeii mir ber:
ferttt ivie bei ^ojaiti bie @a^e crfäjrinr als bet
^ut;alt einer 'sßerfpnlic^fi'it t aU eingegangen in bie-
felfce^ bie ^perf&nün?feit afS baS ®rfa§ für jene; a6e?
bie Oarlje ifr noc^ üor^anben, fie erfüllt itub beljcrrf^t
bie ^JerföntidjrViL HiitffaQenb »oeie^er in ber (>kfamiut=
flimmuiig tfl bie S^Woll Stttnv^ontr. @o ifl ui^t
bie ^rroif^e Äraft, nid}t bad fiegrei^e <Vt(beHt$uut
^ier ju finbeii, wie bert, uid)t tne^t jene ^Serf&nti^s
feit, iuetd?e eine Süctt jitin Sümpfe tjernuäforberL
©•rfjLTii {ja tni pafjlue Seetenjuflanbe Staum geivon?
neu, fd?on tjat ber SUlciflcr fle^ in fi^ juruetgejogen,
jenen ^n^alt, bon ipeläjem er früher als fei nein eige-
nen erfiillt to^r, bie SBeft attgemeinet Stiinmuiigen,
alä eine frembe anö fi^ au^f^eibeub, ^erandtretenb
50
au« ber ungeteilten (Sin^cit bcibcr ©citcn in bie
<5ntjweiung. ©c$on ftcOt ffdj un« ba« ©elbfl be«
Äünftlcr« ifolirt bor, nae§ fBrrftynttng ringcnb mit
jener SBclt allgemeiner Stimmung, fd;on ifl ber ©ru<$
entföicbcn. Einmal auf biffcm $unft angctcmmcn,
ifl fin ©tiClflanb nic^t m8glic$. ©ie (Sntjnffiung in
feinem inneren » irb ^B§a. 2Bir abliefen in bcn
legten Sßcrfcn ba« ©clbfl be« Äünjllcr« in franfljaf:
ter 93crcin$clung , Wir abliefen bic Anzweiflung be«
gan$ »creinfamten, bet ftc$ öcn aller SBclt tocrftojjcn
glaubt, unb ftety auf bcn cngflcn Ärci« feine« Snncs
ten jurürfgejogen $at. Äeine ©put metyr »cn bet
jlroft be« früheren ©ectljctocn $eigt ft$, feine ©pur
toon ber flogen $crrfc$crgcwalt beffelben. Uu\ fo gtos
fjer aber ifl ber Äampf unb ba« {Ringen naety 83 fr5
fSljnung, um fo Icibcnföaftlic^er bie ©cfmfu<$t nadj
Eingebung, unb nadfj bem Slufgcljcn in brm «tlges
meinen, ©iefe« tyoc^ftc ©c^aufpicl bereitet und bic
neunte ©tympljonic. ©a«, wa« anfang« in bem 3« s
neren bc« Äünfllcr« nodj in eine ungeteilte Gtn^ctt
jufammcngcfafjt war, $at ftc§ in ©cgenfä'|e au«cins
anbcrgclcgt, unb crfl burdj biefe ©egenfäge tyinbmdj
»irb e« möglich jur SJerfo^nung ju gelangen, ©as
fflr aber auety ifl bie neue, vermittelte (Sintycit, wcl<$c
al« SRefultat tyerfcorge^t, ba« ©cwaltigflc, ira« »ceU
^ODcn gefe^affen $at, ba« Sicfflc, wa« ber Sonfunft
ait6}iffprcc$cn biö jefct gegeben war y ba« ifl eine Chits
toicflung, ju ber fein Vorgänger toorgebrungen ifl,
unb c« ifl nur bic Sangfamfcit ber (Sinftc^t, unb bie
Xrim'alität, welche in muftfaliföcn ©ingen torwals
tet, wenn jefct, awan$ig Safyre na$ bc« SWcifler«
lobe, immer no<$ t>on ber SWcfyrjabl ein tiefere« Sßex*
flfinbrnfj erfl erwartet wirb.
9Jiit bem $ertoortrctcn be« ©ubjeet« a\\^ bem
©egebenen, mit bem ^erauötretcn a\\^ ber (Starrheit
früherer Buflänbc i)at auty bcn Sftcnfdjcn ber Sttcujeit
ber Sinn für bie 9?atur mefyr unb mcfyr fidj erfcfylofs
fen. (Srfl ber STcu^ftt war e« oorbcfyaltcn, bem Scs
ien ber Statur nätjcr ju treten, fowcljl unmittelbar,
ieoba^tenb, — in ber IMaturwiffcnföaft, alö aud)
fTfennenb, — in ber sptyilofoptye. 3cnc tiefe 3lns
fe^auung, welche in ber Sftatur ben ©eifl a^nte unb
in il;r ein Slbbilb be« §odjflcn erfennen lernte, jene
tiefe 9(nfc$auung, welche in ber 9iatur analog bem
jtiinftwert be« menfc^lic^en Äiinfller« ein Äunfliverf
be« tjöd}flcn Äün|ller« unb ben Steic^t^iim feiner fyf)a\u
tafte bewunberte, ifl ein SRcfultat ber ^eu^eit. S3eets
^o»en t^eilt biefe SKic^tung in ifjrcm tieften ©runbe,
hierin mit ©8tfje uerwanbt, wa^Tenb SWo^art, unbes
Tufyrt »on berfetben, au«fc^liefilid^ in ber <&$f)axt be«
SWenf^lie^en ftc^ bewegt, bie Äatur nur al« ein 9MU
tri ber Anregung für fein innere« benugenb, unb
$a}bn, weit entfernt toon jeber gntjweiung unb in
unmittelbarer (Sin^eit mit ber 9latux, felbjl noe^ att
eine Stimme au« berfetben ju betrauten ifl. giir
2)iojart ifl bic Watur ein frembe«, fccrfc^l offene« ©es
bietj Seet^etcn fe^rt bm<$ bie SJiojart'f^f gremb^
^cit unb (Snt^weinng ^inbiiT^ puiid ju bnfctbenj
lodgeriffeu jwar, auf fi<^ felbfl gefledt, ifl fie auc^
itym ein ®egenflänbli(^e«, a\id) \)i(x ifl ber 8>tuc$ ents
fe^ieben, aber e« ifl anä) barum in if?m ba« fingen
nad) 3$rrfoljnung, bie ©e^nfuc^t uad) Vertiefung in
bie SRatur um fo größer, unb c« wirb biefelbe für
tyn eine ffiJelt, welche u)m, fobalb er fte betritt, flet«
neue geiflige griffe unb ©cfunbfycit »erlei^t. ©a«
ifl ein ticfbcbcutfamcr 3"g in ©ect^oten, eine Eigens
t^ümlie^feit, welche in i^m foglci<$ ben mobemen
Äünfller erfennen läfjt, unb SBerfe barum, tveläft ba*
toon 3nigni§ geben, tor allen bic *ßaflorat 5 ©^m?
^onie, mehrere ©teöen in bem JBieberfrei« „5ln bie
ferne ©eliebte" u. f. f. ftnb nid^t geringer ju achten,
wie e« nce$ je|t ^^ilifler t^un, fte gehören ju feinen
allerbebeutentflfn ge^epfungen. 9lu« ber menfe^lic^en
©p^äre SWo^art'ö ljcrau«trctcnb, unb o^ne ben gros
fjen ©lief jene« äWeiflerö für ba« fieben, für ba«
SWenfd^lic^e, auf bie liefen ber eigenen ©rufl bes
fc^tanft, er|^lic§t fic^ itym al« grfag ba« Uniuerfum,
wirb er ber ©icfytcr ber 3"fltumentalwelt.
gür ^a^bn, ^ojart unb ©ecttyoücn ifl bie Siebe
ber eigentliche Sn^alt unb ber SWittelpunft tyre«
SSefen« j bie tjerfc^iebene SBeife, in ber fte tiefen 3n=
^alt auöfprec^en, ifl jugleic^ ba«, toa^ fte unterweis
bet. ©etyr c^arafteriflifc^ ftnb in biefer 4>inftc§t jene
SBerfe, weld^e al« bie (Fnbpunfte i^rer @ntwi(flitng
biefe @igcntfyümlic$fctt am eoncentrirteflen auöfpree^en,
e^arafteriflifc^ fowofyl burc^ 93erwanbtfc^aft, al« bur<$
S3erf^ieben^cit. 3" §a^bn J « „©c^opfung 7 ' ringt tf<$
bie Ziehe a\\$ ben SJcä'c^tcn bcö S^eltafl« al« legte«
unb fc^ßnflc« 9tcfultat ^ertoor, al« Ärone ber SBelts
fc^opfungj $)a^bn, ber ©rci«, fang noe^ bie Siebe
ton %\\ca& unb $>annc^en. 9?iO$art ifl ber langer
ber Ziehe im eigentlichen unb fpeeiellflen ©inne; fte
au«^ufprcc^en, wie fte ftcfy in menfc^lid^en 3"btt?ibuas
litäten in tyrer güfle unb Unenblic^feit offenbart,
war feine Hauptaufgabe, unb barum ifl er, wie ©8s
th)e, namentlich gro^ in ber ©arflctlung be« tütihli^
eben ^erjenö, barin fcfylccfytfyin unübertroffen, einjig
baflcl^cnb. 833a« in bcn crflen ^a^ren bc« Äinbe«
äWo^art in ber rül;rcnben Idittc um Ziehe an 9LUe,
bie ftd^ iljm nabeten, fidj offenbarte, ba« ifl ®e^ammU
inbalt feine« Seben«, ^uglcid^ al« ©runbibee be«
SBerfe« in ber 3auberfl6te ]ti ^Bc^fler, fünfllerifc^et
ßrfc^cinung gefommen. 3" ©ect^otoen ifl jene toor*
^in formell gejeic^nete entjwciung ber Äampf be«
liebenben ©emüt^e« mit aßen wiberflrebenben Wiä)*
ten bei SBett, ber ©ieg beffelben bur$ bemüt^ige
51
Eingebung im ©egenfafc ju feinem tyelbenm&Jigen
2luögangöpunft.
gut #a$bn, in ber ©$&pfung, ifl bie Siebe eine
wiioerfelte, eine foömifäe £Ha$t; fte ifl baö, maö
bie toiberflreitenben (Steinente beö ßjjaoö eint; bort
ifl no<$ ber bunfle Urgrunb ber ©c^öpfuug, auö ber
fle emporgeftiegen, bemerfbar. ®ie iß bie jjreube beö
SDtenfc^engefdjlecljtö am ©idjftnben, bei crflf ©auf
beffelben gegen ben Schöpfer, einen ©cfyopfer, ber am
pcfcerflen in ber Hiebe erfannt wirb, «3» ben 3a(js
reöjeiten ifl fte eingegangen in tnenfdjtidje ^erfönlic^s
Feiten , aber fte erfcfyeint immer nodj alö natürliche*
3ng beö 45erjeuö; öon ber greube am ©afein ba
»egt, jeidjnet 4>agbn unfa^ulbige Äinber. äMojart
inbiöibualiftrt bie Siebe, äöir befinben und auf ac$t
menfe^n^cm ©tanbpunft. 8ö ifl bie ©efa>lec$töliebe,
bie er bargeflellt fyat; eö ifl bie Siebe oon iljrer felbfh
BciDitgtcii §nbit>ibua(it5teii. $ier nun ftnbet er ©es
legeni)eit, eine ganje Speisenfolge uon ©eflalten 51t jeidjs
neu üon ber niebrigflen biö jur Ijöctjflen (Srfdjeiuungö*
Weife. %\\ ber 3«"^fl5te namentlich tjat er lie
Siebe in iljren widjtigflen Stufen 51U ©arjleltung ges
bracht, toon SWonoflatoö an, wo er Die niebrigfle HäoU
lufl unnac§al;mlidj gefdjtlbert tyat, bura) bie gemütlj;
tidje Steigung in Sßapageua unb ^Japageno ^inbitrc^
jur fyoljeren, tbealifcfyen Siebe in Xamino unb $ßa;
mina, enblicfy biö ju einer über bie @$ranfeu beö
©efc$le*ttidjen lu'nauögebenben, allgemeinen 3)ienfd}fii2
liebe in ©araflro. @ö ftnb bie ptyilantropifa>en
Sbeen beö »origen ^atyrtyitnbertö, eö ftnb bie Seljren
beö ÖreimaurersSDrbenö, tton beut ja bie 3^*^1*01*
außertidj (Sinigeö entlehnt, bie ftdj i^ biefem ©aras
flro oerförpern. 33eetljooen fdjreitet tjinauö über bie
©djranfen ber ©efdjlecljtö liebe eben fo fel;r, wie jener
ptn'lantropifdjen ©eftnnung beö ©araflro. 5ln bie
©teile inbitoibueller (Sfyarafterjeidjnung, an bie ©teile
bewußter, toetflänbiger Haltung tritt eine alte ©gratis
fen nieberreißeube, frei tyerttorfiromrube, erhabene SeU
benfdjaft. 83etra$ten wir, um biefer widjtigflen (Sin;
ftä^t näljer gu treten, ben gortgang ber ftmtfl jwU
fcfyen SWojart unb 23eettjouen, betrauten wir beifpielös
weife bie ©tympbouie in (5;©ur mit ber Sage, unb
6s2Woll, fo erbtitfeu wir bort, wie bei äRo^art übers
alt, fo namentlich in biefem SSerfe dar ausgeprägt,
bie $rrrföaft beö SBerflanbeö ; eö ijl bie fiegreicfye
©emalt beff Iben, bie in bem ginale beö erfl genannt
ten SBerfeö ftdj geltenb macfyt, eö tfl bie il;rer feltfl
bewußte Äraft, bie ©djwierigfeiten auft()ürmt, unb
Pe fpietenb überwinbet, bie mit getömaffen tanbelt,
alö waren eö leiste öälte, eö ifl bie ftegreic^e Äraft
beö Serflanbeö , bie überall bie flarfle, arc^itectouis
fc^e ©ruppirung burctyjufüljren m [fy u ©fftl;oi>en ^etgt
unö im ©egeufag ju ieuem fletö Übergreifenben Skr*
flanb, im ©fgenfaft ju jener ruhigen, felbflgewifen
^errfc^aft bejfelben bie ©ewalt entfeffelter (Jmpfin-
bung, Unterliegen unb Smporringen^ Äampf unb ©leg
berfelben r eö i|i bie SKac^t perföntic^er Snergie, ntc^t
me^r bie eineö ftegreic^en Berflanbeö, bie Sftacfyt bet
Seibeufa^aft, bie au$ bte auöfcStieglicSe ^errfc^aft bed
SJerflanbeö überwinbet. 833ie nun fc^on S»« bei bies
fem »eifpiel alö baö 6&arafteriflifdje S3eetl;oöen'd
fta^ unö baö ttolte äuöflromen ber (Smpftnbung bats
fleltt, wä^reub fte bei feinem Vorgänger, nieberge^als
ten, in flreng abgemeffenen äiaSnf« pc^ bewegt, fo
erbtirfen wir auc^ im ©egenfag ju jener Humanität
beö ©araflro, in welker bie äöeftaufdjauung 3Wos
jart'ö eutminirt, im ©egenfag ju jenem toerflänbigeit
$Jtaa$, wetc^cö bei 3Kojart oort;errfdbenb ifl, in 33eets
Sooen eine eutfprecSenbe @rweiteruua, feiner SBeltans
fa^auung, eine Erweiterung, bereu (Srfaffung unö nm
mittelbar ben SWittelpunft feineö SBefenö erfrfjliejjt.
Söir na^en unö ber ^tnfe, oon weiter auö wir im
©taube ftnb , auf bem ©rnnbe beö biöljer ©efags
ten, bie SBefentjeit unferer äJJeifler in tt;rer 3^iefe ju
faffen.
&ter ifl ber Ort, über ©eettyo&en'ö neunte ©t^ms
p^onie ju fpredjen, unb jugtna^ ber ©tanbpunft i^rer
(Srfaffung gegeben. SDlan ifl biefem fföcrfe neuerbingö
nal;er getreten, ttub bie unermeßticSc SJebeutung befs
fei ben Ijat ftc^ ber 5l§nung bemächtigt; aber feine
©runbbebeutung ifl uedj nic^t anögefproc^eu werben.
33ecor wir $ur ßrfajfuug berfelbru übergeben, tfl eine
Skrflänbigung über mehrere innere unb äußere 6igetu
tt;ümlicSfeiten ter (Sompofttton notbweubig. SBaö jus
nädjft baö "XecbnifAe, inöbefonbere bie *2tvt ber ©ars
flellung betrifft, fo bin icb ber Sinft^t, baß ftd) $5eetc
Sooeu barin total vergriffen l;at, fo, baß (>)ei|l unb
©toff, 3nl;alt unb Sonn uie^t fia^ beefen, fonbern
im ©egeut(;eit auöcinanber falten. 3)1 an muß über
bie äußere ©arjleltung tnuauSgetjen, baö, waö Seets
Soocn fagen toollte, aber ntd;t entfprecSenb gefagt l;at,
erfenuen, beüor man ben ©eift erfaßt, ©er SBeg c\ci)k
nic^t burc^ baö 6'rfa^cineube tjinburdj 511m 83erftänbs
niß beö <3> ,l,l fr^»/ fontern baö tegtere muß ftd; in
geweifter ©tuube erfcbließcn, unb oon il;in auö baö
äußere begriffen werben. (Eö ifl rein geiflige 3}hiftf,
nid;t mel^r eine, beren ^nbaft oollfläubig im ©ebiet
beö Älangeö jur (Srfc^cinuug tomutt. ©ilt baffelbc
boa^ aucS ton üij'l allen fpäteren ^Jianofovtewcrleu beö
SDteiflerö, bie weit über bie ©renken beö ^njlrumeutö
t)inaitögreifenb Ijinftdjtlidj t(;reö ©eifteö nic^t in bem
Steictje beö Jpörbareu evfcSeineu, \\nt> ton innen fyerauö
erfannt werben muffen, um bie äußere ©eflaltung ju
begreifen. — S^oa^ ein anberer Umjlanb ifl ju ers
wälnien, welker gteic^faltö einfloß gegeben t;at. @ö
ijl bieö bie SBerbiubung ber SBorte mit ber reinen
52
Sit jhumrtttattmipf. ©iefe tjl inbe§ Doflflänbifl ju xt$U
fertigen, biefe 83erbinbung iP burc$ ben gei$i$tlid;en
©ang ber Snflrumfntalinuftf, inöbefonbere bei »eetfas
ten, mit 9?ottywenbigfeit gegeben, ©ie 3nftrameiitals
mupf (^reitet fort ton bem ilnbepiinmtcn jnm »es
ftimmten, &on einer nur allgemeinen Erregung ju ber
©arPellung ganj beftimmter ©eelcnjuPänbe, unb fo
ringt ft$ baö SBort enblic^ alö legte ©epimmtfyeit
tyrauö, nietyt alö baö, waö toor bem mupfaliföen
©Raffen fdjon toorfyanben gewefen »rare, fonbern ald
ein jftefultat, waö auö ber 6oneentration ber nmfifas
lifäen (Snippubung pc$ ergiebt, ußflig entgegengefegt
bemnac$ jenem neuerbingö laut geworbenen SWfjfcers
pänbni&, welc^eö baö äitflrtiinentalwert alö eine lies
tertragung tewujjiet SBorfleßungen in bie ©pfjäre ber
föhtpt betrautet, nnb barum auc§ rücfwättö bcmfels
fcen betradjtenb nafye ju fominen glaubt, wenn eö ju
ergrübein fu<$t, n?a8 woljl ber Slutor bei einer ©91ns
pljonic pcf> eigentlich gebaut fjaben möge. ©0 ip
baö SBort in ber neunten ©tympfyonie baö ©eeuns
bare, llntergeorbnete, baö tt>aS binjutritt, um ber ttm
tner meljr pcfy ju fpigenben Smpfmbimg enblitfy bie
legte S3cpimmtl;eit ju fcerleifyen. ©efjen wir naa> bie*
fen Söorbemerfungen über jur ©etrac^tung beö 3" s
$altö, fo ifl in biefer &inp$t erP toor ÄiiTjem bes
merft worben, iwic 93eet(jotoen in früheren Sauren ein
jutrauliaVr, liebevoller Jüngling gewefen, wie iljn
fobann fein brücfenbeö Unglürf, t?on beu SRenföen
fonbernb, tiefer in bie Süclt ber ^nfhumente ein=
geführt tjabe, wie er nun ein (Sinpebler mitten in ber
@efeüf*aft, ein SluögefdjlofiVner geworben fei, o^nc
bap bie (Stimme liebenben SBerlangenö in il;m ju toers
fiitmmm tocrmodjte-, er (jabe niäjt Reiben fönuen,
cl;ne feine ©el;nfuc§t naefy ber SWenfe$tyeit noc$ ein-
mal auejufpree^en-, bieö fei in ber neunten ©tyinptyos
nie gcfdjef;cn, bieö bie ©cbeutnng beö SSerfeS. ©ie
angebeutetc 3lnpc$t ifi toUfommen richtig, unb bie
erfte, notfjwenbige @rfenntni&, um Gingang in baö
göerf ju pnben, fa&t aber toon bem @taiibpitnft pfo«
djologifdjer 23efctjrcibung unb rein fubjeetiu, \vciü in
feiner objeettaen Sebeiitiing erfannt, alö bie Scfuug
einer grage erfdjeint, wcldje baö 3nt;rf?unbcrt he*
föäftigt. 6"ö ifl in 93eet()euen'8 neunter ©^m^onic
laö #ß$f*e unb ^errlic^fle niebergetegt, woju ein
SRcnfö pc^ aufgefc^wungen ; eö ifl nid;t bie Ziehe;
Beburftigfeit beö einzelnen 9Renf^euj baö ©ubjeetiüe
ifl nur bie ndrfjfle (Seite-, 83eetfyot?rn ^at objeetiü ein
etjangelium ber SRrtifcbfyfit auögefproc^en, jeneö 6t?anr
getium, wetc^eö toor ac^t5e()n3a(;r()unberten ber brachte,
ber juerfl berufen war, bie Söeltaufgabc ju töfen.
Äeiner i|l jener erflen Zf)at an Qctyit fo nafye ge-
fommen, Äeiner f)at biefe wettumfaffenbe Siebe felbfl^
fc^opferifc^ aufä Weue fo auöjufprec^en üermoc^t. @8
ifl in tieffler ©eltlid^feit in biefet SWupf suglei^ bie
^oc^fle 9teligioptot, bie freiließ nur erfl »011 äienigen
toeTßanbene Sieligion ber 3ufunft, bie nic^t erfl ton
ber Uebetlieferung einen $iuimel ju erbetteln bxanty,
bie biefen $immet in eigener S3rufl ^egt unb trägt,
öeettyotoen wirb in ber neunten ©^m^onic c^nfllic^,
wie bie mobernen JBeflrebuugen tiefen fllie^ pnb, wenn
Pe auc^ in weltlic^Per ©eflalt auftreten. — 2^ian ers
innere pcfy ferner beö frü(;er ©efagten über üöeet^os
ten'« Snbiüibualita't, über baö populäre, 5(nfpruc^ös
lofe feiner ©epnnung. ©ö ip in biefer 9Nupt bie
tiefPe (5ntau§erung feiner felbp, bie tieffte ©emut^,
nidjt eineö ^ienfe^en, ber llnglürf ^atte, unb pa^ ges
brüeft füllte, eö ifi bie Softing ber großen 3fitfrage
barin, bie grage nac^ ber ©teflung beö ^enfe^en
jum äKenfc^en, eö tP baö ©ewufjtfein, \va^ entließ
alö Stefultat ber ganjen gefa^ia^tlic^en Bewegung tyer*
»orge^en mu§, jeneö S)ewit§tfein, \va^ juerp offens
bart, burc^ alle @ntwicfliingöPufeii ^inburd^ entließ
alö ein ä'a^t menfa^lic^eö , natüiHc^eö aufzutreten bes
rufen ip, jeneö S3ewu§tfein, \va^ bem SDienfaVu bie
einzig würbige ©teflung anweip, unb wogegen ade
irbifdje ^)errlic^feit, aller ©tolj ber Söorjeit jurürfs
pnft. ©arum jene einfache, l;öc^P anfpruc^elofe,
üolföma'^ige »efyanblung beö ©a^ifler'fa^en ^oa^pies
genben ^^mnuö, biefer äugerPe ^outraP jwifa^en
SRupf unb äöorten, welche legtere bttra^ bie erPere
an ^o^eit ber $lnfc$aiiitng unenblic^ übertreffen wers
ben. {Darum jeneö JHingen in ber ganjen SUiuftf,
benn eö gilt in ber $l)at ber Söfung ber ^oc^flen
grage. ^)ier ip baö 3iel ©eet^oüen'ö, baö ip ber
^öc^Pe s 2luffe^wung, ben er genommen §at. ©er
gro^c ©cfyritt ip get^anj bort, bei ättojart, eine ©es
pnnung, welche wo(;lweUenb gewährt, im ^)intergrunb
aber pcfy ^ ijbijex berechtigt betrachtet, — bie äöelts
anfe^auung beö vorigen 5«l)tl;unbertö, über bie er
nid?t ^inauöfam, — ^ier eine ©epnnung, welche »er?
jic^tet, weil jebe Polje @r^ebung julegt bod; nur diu
ma§lic^e ©efa^ra'nft^iit ip, eine ©epnnung, welche pa^
am fycdjPen gehoben fü(;(t, wenn pe ju bem SJewufjts
fein, einfach SPienfc$ ju fein, (;erabgepiegen ip. ^ms
mer(;iu mag ber ^n(;alt jener ©tytup^ouie in 53erbins
bung gebracht werben mit allen politifa^en fragen
ber Seit. ©0 weit ab jene ßragen ber Sonfuufl
fdjeinbar Pe(;en, fo na^e berühren pe bie ©eppfungen
§Bcctl;oücn'e. Gö i'P ber ©emofrat SJeet^otnn, ber
pdj überaß nuefpric^t. ©aö war baö Siefultat beö
früheren Äa'mpfrnö unb JKingenö, jene ©egenfdge bes
geiflerten Sluffd^wungeö unb einfacher S3olföt(;üinlia^s
Feit. — 3rf? befc^ränfe mic^ (ner auf biefe ^lubeus
hingen. 6ö wäre erforberlic^, weithin auf bie aflges
meine ©ntwieflung beö mobernen ©eipeö einjugel;en,
foüte baö fyier ©efagte tiefer begrüubet werben. SBer
53
inbrf jene« SBcrf in fle$ erlebte, wirb mtc$ »erflehen,
— wirb mi<$ »crflf^cn, wenn idj fage, ba§ für mie$
baffclbc ber crfc^üttcrnbfle Äunflctnbruct gewefen ifl
unttx ben SBcrfcn fafl aller 3'itcn unb Äünfle.
9cuu noc§ ein 9J?al: ^opbn, SUtozart unb 83ects
Rotten : ©ort, in ber (SctyBpfung unb ben 3af;reözeitcn
ifl bie Stete unfe^utbiger Äinbcr gcjcic^nct 5 fte ers
fc^cint alö natürliche atfadjt-, barum crblicfcn wir
bort baö ©cfunbe, ^aturfrifdje, ftttlic^ Meine. 9Wos
jart ifl ber ©icfyter ber ©cfd;lcd;telicbei in ben Ärciö
beö STCcnfölic^cn gebannt ftnb feine ©cflaltcn bie ber
2Birflid)fcit, wenn fdjon im t)od;fhn unb wafyrflcn
©inne-, bie SRctn^cit $agbn'ö aber tfl getrübt, ifl üers
loren gegangen-, wir ftnb eingetreten in bie fünbige
SÜclt-, eine ucrflärte ©cflalt ergebt fie^ in ber 3aiu
berflöte ber ftttlicljc 5lbcl beö (Saraflro. SJcctfyoucn
tafft ft^ empor anö biefer SWojart'f^en Vertiefung
in baö ©icjfcitö-, ben #immcl im 5luge, ifl fein
SBanbcl ein Empörungen nadj E)hen-> auf ber £bl;c
feincö (Stanbpunftcö tocrfd;winbcn alte Untcrfdjicbc;
mit gleicher Siebe umfaßt er baö ganze äJicnfc^cnges
©aö ifl bie Söcttanfc^auung unjerer 9Jcciflcr, fo
weit eö einem, jtim erflen 9flale in biefer a3ollftänbigs
teit unternommenen Sßcrfudje gelingen wollte, fte in
SBorte ju faffen. g T Sr ^
gut bie SStoIine.
<£$. it SSctiöt, ©p- 57. Trois Duos concertans
pour deux Yiolons. — Älainf, ßcljotts ßöljnc.
Brei «Jette ä 1 JFl. 48 fir.
(Sin SBct!, toll ber befannten 6igcnttjümlic§fci;
ten feineö berühmten ©djepferö. ©efcfymacf , natura
titfyc Scidjtigfcit unb Slnmutt} ber ©cfyanblung, Siebs
teij ber 9)Jclcbic jcidincn baffclbc ganj befonberö au$,
unb felbfl bie mufifalifdje ©urd)füfyrung beö <&a§e$
ifl bicö SRal oiel ernfUicfycr, alö in manchem frühes
rem SBerfe beö (Sompcuiflcn. ©cfonbcrö hei SWufifs
freunben, bie eine l;citcrc, feine ©rajic ber ernflen SNufc
toor^ieljen, werben biefe ©netten, mit ben gcwöt)nlb
e^en Vorzügen ber 33criot'fd)en (Spiclait begabt, einer
außer)* t?ortl;cilr)aftcn SBirhmg gewiß fein, mc fid)
ber S^cricfytcrflattcr felbfl in einem Äteife fcfyr finniger
SDluftffrcunbc befonberö bei 9fr. 1 beö £Uerfeö auf baö
©tänjenbfle bafcon überzeugte, ftrcilid) ifl 9er. i aud)
baö befle ©uett, unb wirb nur ton bem altcrlicbflcn
anbaute in 91 r. 2 übertroffen, baö in feiner ©rajie,
mit feinet jarten SHittcrlidjfcit, mit feiner fo anfprudjös
lofcn unb bo$ außcrfl lieblichen, ätljerifdjcn SJMobic
bei weitem über baö ganje übrige SBcrf lunauöragen
bürfte. — ©ie fdjbnc äliclobic beö tybagio in 5Rr. 1
erinnert gewaltig an unfern cfyrwürbigcn 9ßa$a
^a^bn, unb bie öftere Erfahrung felbfl bei auöge=
Zeichneten SWeiflern, wie fcfywcr eö fei, neben ben be^
flen 83orberfäßen einen guten legten <Safc ^injuflellen,
fc^eint in biefem ganzen 2ßerfe einen öeitrag ju ftn?
ben, benn alle ©c^lufefäge barin ftnb unbebeutenb,
ber jweitc fogar fefyr oberflächlich.
©etp^ttt SUarb, ©p. 18. 10 Etudes caracteristiques
pour le Violon av. aecomp. de Piano. — feipjig,
ßreitkopf u. ^ärtel. ©rh tiefte ä 1 Ählr. 10 rijr.
©er ßomponifl ifl unfern Sefern bereitö auö früs
l)eren 23efpred?ungen in biefer 3atfd)rift alö ein au$*
gezeichneter, alö einer ber beflen jegtgen Äünfiler auf
ber Biotine befanntj er ifl ^rofeffor am Sparifcr Eons
feroatorium, unb feine Süiolincompofitioncn laffen in
it;m einen trefflieben Sctyrcr »ermutljen, benn fte ftnb
eben fo frei toon einfeitiger ©efd;ränft^eit, alö oon
planlofer 9)?annic^faltigfeit. 5ln bem 5:itel feineö
obigen 22L l erfeö ifl and) jeber Söudjftabc wa^rj eö
fpric^t ftdj ein felteneö Talent in biefen SJhiftfflücfen
a\\^. äöir fageu: Talent, an Scharfe ber S3egriffe
gewöhnt, benn allerbingö eine gro§e Sicfe, eine fei-
tene fcf;öpferifcr)c Äraft wirb man barin nic^t ftnb*n
wollen. ^Iber eben um fo mel;r Talent, beffen Eigens
fdjaft eö ifl, baö ^or^anbene, baö ©egebene, glürf*
lic^ zu beiluden, unb mit neuen, eblen Sonnen \veu
ter z» üerwenben unb auözubilben. 5llarb l;at bie
Aufgabe feineö 3ütelö üortnfftid; gelöfl, er t)at nügs
lic^e, te^rreic^c unb muftfalifd; gut burcl^gefü^rte lies
bungeftüde für fein 3»P rumfnt gefd)rieben, unb bics
felben lu^lei^ entfe^iebeuen äußeren unb inneren Ses
benöt>erl;ältniffen auf eine fd)lagenbe Steife anzupafs
fen gewußt. 6r ifl SJiuftfer, weil er wei§, ba§ bie
3)2uftf eine ^prac^e ifl, unb biefe ^prad^e ^at er mit
ber Scbfyaftigfcit frnujcfifc^cr (vinbilbungöfraft auf
ganz befhmmte (Erfer;einungen beö Sebenö unb ber
©efüblewelt zn übertragen gewußt, wobei tynt Wol)I
anberfeitö bie fdiarfe germ ber (ytübe ucrzüglicfy biens
liA gewefen fein mag. SBon foteber ©arflellung fors
bert man billig ben 25eweiö, nnb biefen finb wir ntc^t
gewohnt fc^ulbig z« bleiben, befonberö wenn baö eins
Zelne 6ingel;en auf baö Sßjcrf fo unter(;altenb zn wers
ben toerfpvic^t, wie bieömal.
9ix.i. Le Bolero, fünbigt fte^ fcon felbfl alö
baö an, waö er wirflidj ifl, ein feuriger, r(jr;tfymifcfyer
fpanifeber ^anz in ©s©ur, J ^aet, für ben <£alon
uon SBirfung, babei eine nüjjlidje Uebung in me^rs
flimmigen ©riffen«, nur muffen wir »?or ber irrigen
^Bezeichnung üter bem SNufifflüc? warnen, wenn rö
54
anber« einet feigen SBarnung feebarf, baä 3*i$en
i— i ifl n&mtt$ aW ^inaufflrid^ (Poussez) angege*
Ben, im SBerfe felbfl ober, wie gew&ljntidp, a ^ $" 5
unterftri<$ (Tirez) gebraust, unb fo umgefetyrt ba*
A (Tirez) alö #inaufflric$. 9lx. 2. Le Retour, Al-
legro giocoso, bejeicfynet bie greube bcr SBieberfebr
in bem teidjt etn^erfti'-efeenben Stritte beö $ Saeteä,
bei ft$ jebeömal in (Solennen t>on 6, in (Sinem 83os
gen }ti anfange unb (Sube ju jwei gefäliffenen, tu
ber ÜUiitte gefloßenen Secfy$er/nt()eilen auftcfl. ©ie
«Bearbeitung bietet baä ©ilb be8 fyeiter über aüe §ins
berniflfe be§ SSegeö tjinwegeitenben, Ijinwegljüpfenben
SBanbereröj ber freunblic^e, ftd? fclbfl begteitenbe
SKitttlfafc toott jnrter SBer/mutt; in (Ss®ur, y/i bes
jeic^net, läßt und bie wieberfetyrenben (Srinnerungen
auS ber $eimatl? redjt lieblich erraten; fte treten
wieber jtirüct gegen ben (Sifer in ber Söefcfyfeunigung
ber ©dritte — gegen bie erfle gigur ber (Stube, bie
nun bejeidjnenb genug in üerboppelten (griffen —
»erboppelteu (Stritten — wieterfeljrt, biö bie alten
$eimatf;flänge, je näl;er bem 3iele, je faxtet, wieber
erwachen, um uor ber festen, abermaligen Äraftans
flrengung in ©oppefgriffen, bie ben üerboppelteu
©dritten beä feiner £eimatr) fidj nal;enben SBanbes
rerö entfprec^en, gegen baä (Snbc — ber (Stute unb
ber Steife — jurürfjutreten. ©a« Sflüfclidje foldjer
Uebung in biefer ©trietyart unb in ©oppelgrijfen
leuchtet Don felbfl ein, bie SRobufaticn ber ©urefc
füfyrung, uub bie Schwierig feit uollfommener Steinzeit
frei ber Uudfityrung erfyBIjt aber ben SBertlj beö <Stiu
efeö beträchtlich. 9h. 3. L'Eoliennc. Söir bürfen
wor/l nidjt wieber fagen: be^eic^nenb, unb boer) tagt
fidj bie (Sadje wieber ntdjt — bejeicfcueuter auäbriis
tfen. 3« bem Tremolo be8 Sßiano fältfeit bie ©eige
in ©s©ur unb in greger #Br/c doleissimo einen
rf;tytr;mifd? gleichmäßig fortfdjreitenben ©efang con
sordini, biö t>a% Sillegro mit ein paar flärferen -SBtnbs
flBßen in £ unb 6 <Secr)jer/ntr;eilcn beginnt, fid? bann
in ben runbeit 23eüen einer Srioteneabenj mit niigs
liefern gingerfafcc verliert, um in baö regelmäßige
Sßcgen be$ Allegro moderato, cuiü bloßen gebuubes
nen formen in je 6 <Sect)$el)ntr)eilen befle(;enb, übers
jugeb/en, biö ber teifefle 3fptjr/r, k ft im Singangc
wet/te, am ©cfjluffe wieberfeb/rt. ©iefe (Stute ifl im
gingerfafce febr tntereffant, jum %i)cil fafl neu 31t
nennen, unb and) Iner tragen bie f;or/en Sagen beö
gingerfa^eö auf iiberrafc$enbe SDeife jur ß^araftcris
flif beö ©tücfeö hei, tvaijrenb fte baö Sel;rreicfifle befs
felben ausmachen. Livr. II. 9?r. 4. Rrgrets. ©in
gramt?oae«3 51ös©ur, J ^aet, Andante con moto,
ein lüitylcnbeä »2lrpeggio in ©ec^jf^nt^eilen, ber ganje
Xaet gebunben. <Sfl}t fc^Bn u?ec$feln fc^ivdc^ere unb
flärfere garben bitterer Sleuc mit ben ftc^ emporfäim
yfenben ©trafen freunbli^nc Hoffnung, unb irfoiu
ber« eigent^ümlic^ uub faon ftnb bie @cttf^rr banget
©eWu<$t, bie enbtic^ in »eru^igung ftc$ »erlieren,
am @nbe ber (Stube, mit tyrer gluctltc^en Senugung
beS Slbel« ber heften tieferen (Satten ber «Jioline,
Ueber^aupt ifl biefe @tübe eine ber gelungenflen, nfifcs
lic^ für gleichmäßige öogennjenbung uub paffenbe
J 2iuöbeutung ber moglic^ni unb juglcic$ bequemen »as
gen bed 3uflrumrntd. 9lu 5. La Colere. 6in &fy
teö 3oeugepoltcr in einem Allegro con fuoco mit
bonnernbem unb blifcenbem ©taecato in einfachen unb
boppelgrifftgen ©e^je^nt^eilcnj baä ledere in rafc^
toec^felnben, aber mieberfeljrenben »ileeorben, a^mt fr^r
lüifcig ben heftigen äBortioec^ffl teö 3orneö nac^j
bajnjifc^en bie ^arte, iveibli^e (Stimme ber SJerfB^
nung, bie aber nic^t m'el JNaum gewinnen fann. »es
fonberö jum @tubiitm wirb vielen Cioliniflm bie
tuieberfe^renbe (Stelle mit fc^nell im $tnaufs unb §exz
unterfinge we^fclnbeui ©taeeato ju empfehlen fein,
^r. 6. La Chassc. 5ls©ur 4 Allegro ben marcato
Man t^ört Slüeö barin, luaö ^ur ^agb gebort, #Br*
ner, baö herbeieilen ber «Sagbgenefien, Leiter fpreru
gen ^eran, (Schliffe faüen. 6d ifl eine gute Uebung
in ©oppelgriffen, in einzelnen eigentl;ümlic^en ßins
Teilungen unb Sßenbungen beö 83ogen«, unb im freien
©ebraudjc ber oberen Sagen -, ber (Schluß ifl gläns
jenb unb jeigt möglid;|i flangreic^e a>oflflimmigfett
ber Violine. Liv. III. 9lx. 7. Les Adieux. (Sin ftn*
niger Slbfc^ieb in $)s©ur, C $aet, Moderalo con
senlimento, l^oll n>eidjer Älage, banfbarer erinnernng
unb trBflenber S^erebtfamfeit. ©ie gigur ifl burc^s
gebenbe ^riole, uon ber jtueiteu biö jur liac^fieii ers
flen gebunben. Tonart, gingerfag, gortfetreitung
unb einzelne Spannungen erfc^tveren bie 9leinl;eit ber
»iluefü^rung, tie eben babuver; auf eine boc^ unges
füuflelte Steife lel;rrei^ tviro. 9lx. 8. Le Mouve-
ment pcrpelucl, ifl eine fe^r ivert^cdr Uebung,
frcunblic^ in ber ©e^antlung, unb nniö bei ^inaufs
»vartö geivorfeuem S3ogen faum 5» enoarten flanb,
neu in ber gigur j in L 3:aet werten junad'fl jebed^
mal frvei @e^|;e(;nt^ei(sSriolen über brei Saiten ahs
ivävtö unb jitrücf, unb bann je auf 6inen ^on jioei
Arielen, tie evfle biefer 5lriolen l)inaufirärtö, tit
jweite l;euintenvdrtö geworfen, unb eben fo DerfyaÜ
eö fid; mit beut jtuetten (;albeu ^acte-, naeb^er txitt
gefälliger SBec^fel in ter (Siutl)eilung unb Süermens
tung biefer gigur ein, o(;ne baß 1>a$ üerfproe^ene
perpeluel wortbrüchig grfiört wirb, ©ie S3eneunung
ifl eine t?iel allgemeinere, nlö bei ben übrigen (Stuben,
unb wol;l mit dletfyt, weil eine gigur, wie bie be*
fproc^eue, eine }it weite ©rflarung juläßtj uießeic^t
l Bunte man bie 3ärtli^feit rafllofer (Sorgfalt barin
ftnben. Str. 9. L'Escarpolelte, bie (Strirffc^aufelj
55
bie ©enennung iji ein r)übfcr)er @<$erj für bie roüenbi
Bewegung, bie ben ßfyaraftrrjug bcr fleinen Ucbung
auämadjtj ju getüanbtem Uebrrgang über bie ©aiten
mit gutem ßingrrfaß unb gleichmäßiger SJnrcgung
gte6t fte paffenbe Anleitung. 5ftr. 10. fcr)tic&t ftolj,
aber fcr)lagcnb mit Le Tiiomphe, Maestoso con
moto, 4 %act, unb roir meinen, fein r&mifd)cr Gons
(u( ^ätte ftcr) biefet muftfalifcr)cn Ucbcrfcfcung feiner
Xtiiunplpgrfityh 51t fcr)ämcn gehabt, fo treffenb ifl ber
83e griff ber lieber fcr)rift mit einfachen, aber fräftigen
3tigrn in tauter einjelnen SJierteln, bie fafl burefc
gängig 4>erunterfhid?c »erlangen, gejeie^net. ©ie
©tübe befielt größtenteils and breis unb toierfiimmi:
gen iHccorben, unb mad)t fcfyr gute SBirtung; fte fyat
jn?ar nur im (Stngange bie SScjcicfynung mit Borte,
aber fte lägt feinere 3lb|iufungen in ber ßdrbung bed
SoncÖ juj in bem freien unb reinen Slnfdjlage ber
öerfct)iebenen Sagen ber 2lccorbe gelodert fte eine nüjjs
liebe Uebung.
9. ». «.
Uebcrft^t ber neueflen erf^einunßen auf bem ©ebiete bet 2Rujtf*
SRefjrfttntfittge (Sefättge,
©♦ Äittatt, Drm General Oufour, JRännrrcVr. ffif-
bujjt Don 3. ßrljanj. fcipng, Oscar frinrr. 5 tlgr.
(Sin SBerf, ba« bei JDidjter unb (5omponif!en and bem
befligen (Sifer für bie gute ©adje ber ©<r)n>eij, unb au* ber
innigen $od)aditung für ben tapferen unb braöcn (General
JDufour hervorgegangen. <5« fei ber 33ea$tung empfehlen,
befenber« SWännergefangoereinen, bie in ber torliegenten 93e*
arbeltung einen fräftigen, tootjlflingenben, gutgearbeiteteu <5tjor
jtaben roerben.
$8 it d) e r.
3nL @t^ttbett^ f JRufikalifrl)es flanbbürljlein Cur
ÄünCtUr unb flunftfreunb*. ©ritte Auflage. Sclju-
bertt).
2)a« 33üd)Tetn bietet fn ber (Einleitung (Mlarung ber
SGofen, Raufen, ©djlüffel, Tonleitern u. f. f., unb fubann eine
alptjabetifd) georbnete 3ufammenflef(ung ber in ber SHuftf ge*
bräud)l(d)ftfn grcmbtoötter. 9lud) furje, biograpl):f#e Woti*
gen über Gomponiften flnb aufgenommen. 2)ie Einleitung ift
roenigfien« für Jt ünftler überflüffig, ba« ä3er^etc^ni§ ber $rem>
toerter bagegen fefjr r-ollflÄnbig, unb barum Dilettanten $u
empfehlen. «Die bicgrapljifdjcn fltotijen laffen gu roünföen
übrig.
8* 9* 2attHJttbittft, *fcü* IHenbeUfobn-ßarthohm,
Ctn Denkmal für feint /nunbe. feipjig, jfjinrirljs-
fclje ßucljljanblung, 1848. 218 8.
2)er £r. ißeif. giebt in biefer ©djrift einen gietnlicr) au«*
fnbrli^en Uebcrblicf über ba« «eben unb bie SBerfe SHenbel«*
fofyn'«, namentlid) toa« bie lefcte Gpodje beffrlben, bie 3eü
be« »ufentbalte« in Seipjlg betrifft, roo er Slugengeuge toar.
3u Anfang bc« ©ue^e« iji e« ber ®dtr>er3eltcr v fc4e Srieftoe**
fei, reeller ber DarfleKung ber frühen (Sntmicflung al<
voqügli(t)fie Duelle bient, fpäter fxnb c« SWittr)filungen r»on
greunben 3Äcnbel«fobn'e , julejt unfere muftfalifcben 3citun?
gen unb be* iBerf. eigene (SrlebnifT^. Die Daifieilung i(t ge«
»anbt unb jliefjenb, unb fo fann bad Söucb benen, irelcr)e eine
fiugere Drientirung \n^tn, empfohlen »erben. Sluf eine f)ö*
(ere Iritifc^e ©ütbigung ber SBerfe be* SWeifter« mu(bt e«
feine Slnfprücbe. 2Ba^ barin t>on Urtr)eilen ft<b Dorpnbet, ift
au« begeiferter ©ere^rung entfprungen, fo rote überhaupt btc
ganje €(t)ri[t mefyr al* ber §lu«bru(l eined ^er^en6bebürfnif*
fe« unb al« au« einem folgen entfprungen ju betrauten iji.
$in unb loieber geigt ftQ> ber ißerf. ni^t au«rei<benb vertraut
mit ben rouftfalifdjen 3ufianben ber ©egenroart; einige
3rrungen oerbeffert er felbfi in einer //Berichtigung" bie
tolr in ber folgenben Kummer unferer 3eitf(brift mittt)eilen
roerben.
gür ^Jtanoforte.
(^oncertftücfe, Sptiatert, fyfyantafitn.
$♦ 2tt0lff, ©p. 45. Troisieme Concerto-Symphonie
national hollandais. öraunfcrjwetg, Äleqrr. JRit
©rrl). G at)lr., mit «tutntett 4 fyit., f. |)fte. al-
lein 2 f tyr.
©♦ ?ltt.qel, ©P 20. Senate llr.4, in «-Atoll. $of-
metfter. 1 tljlr. 15 rigr.
ÖBerben befprod^en.
56
3ntcUtgctijblrt tt.
Bmpfehlenswerthe HTeul$keiten ans dem
Yerlage von »chubrrih $• Co., Hamburg u. Leipzig.
Beethoven, I* V., Sonate p. Piano. Op. 2,
Nr. 1. Prachtausgabe. 20 Sgr.
BerenS, Herrn., Die Nonne. Lied f. Sopr.
mit PIte. Op. 10. 10 Sgr.
FeSCA, Alex., Das Buch der Lieder f. Piano-
fortespieler. Ein Lieder -Album ohne Worte für
Piano Op. 56, Heft 1. 1 Thlr.
Gnrlitt, C, „Die Vöglein im Frühling". Duett
f. Sopran u. Alt m. PIte. Op. 5, Nr. 1. 10 Sgr.
Kr II ff, D«, Fantaisie sur des Themes originaux
p. Piano. Op. 23. 10 Sgr.
ffleyer, Ei. V., „Salon de New- York". 4 Valses
brill. p. Piano. Op. 53. 15 Sgr.
Oertzen, Ei. V., Motette nach dem 84sten
Psalm f. gemischten Chor und Solo-Bass, m.Begl.
der Orgel und dreier Posaunen (ad üb.). Op. 18.
Part. lThlr.; Chorstimmen, } Thlr.
Snolir, Dr.E., 4tes Trio f. Piano, Viol. u. Vclle.
Op. 133. 3 Thlr. 10 Sgr.
Waltlier, Aaff., 3 Lieder f. Alt od. Bar. m.
PIte. Op. 3. 12± Sgr.
(Durch alle Buch- u. Musikhandlungen zu beziehen)
Im Verlage von Joh. Aug. Böhme in Hamburg
sind erschienen :
Neueste Compositionen von
1a. Scliindelmeisser,
Capellmeislcr am Stadt- Theater in Hamburg.
Op. 3.
Op. 4.
Op. 5.
Op. 6.
Sechs Lieder für Tenor oder Sopran mit
Pianoforte- Begleitung. Erwachte Liebe —
Der Abendhimmel — Sie sagen: Es wäre
die Liebe — Botschallt — Sehnsucht —
Liebeswünsche. 16 gGr.
Impromptu für Pianoforte - Solo (in C).
10 gGr.
Des Vaters Erbe („In der Kapch" im Todten-
schrein"), für Alt oder Bariton mit Piano-
forte-Bcgl. 6 gGr.
Der Frühling „Und wenn die Primel schnee-
weiss blickt", für Sopran oder Tenor mit
6 gGr.
Pianoforte-Begl.
Op. 7. Zweites Impromptu für Pianoforte - Solo.
10 gGr.
Op. 8. Sonate herolque pour Pianoforte seul (in F)-
H Thlr.
Schlummerlied „Gute Nacht! Müde hast du
dich gewacht", lür Alt oder Bariton mit
Pianolorte-Begl. 3 gGr.
In unserem Verlage sind erschienen :
Franck, E., Sonate f. Vclle und Piano. Op. 6.
U Thlr.
, Scherzo p. le Piano. Op. 7. i Tuir -
Stern 4fr Co. in Berlin.
IfTeue Musikalien im Verlage von Wr. Ho/-
tneisier in Leipzig:
Decker, Op.25. Nr. 1, Lui et Elle. Deux Pikees caracteristiques
p. Pfte. 17± Ngr.
— — , Op. 25. Nr. 2, Nolturno p. Pfle. 10 Ngr.
— — , Op. *i8. 3 Gedichte von Geibel für eine Singstimm©
m. Pfte. Heft 1, Rheinsage. Heft 2, Wenn sich zwei Heizen
scheiden. Mein Herz ist wie die dunkle Nacht, (ä 10 Ngr.)
20 Ngr.
Dobizynski, Op. 39. Sextuor p. 2 Violons, Alto, 2 Violoncelles
et Conlicbasse. 2 Thlr.
Drobisch, Op.46. Pßngsl-Cantate für 4 Singstimmen und Orch.
Part. 25 Ngr.
Duvernoy, Op. 171. Petitc Fantaisie sur: Le Pr6 aux Clercs k
quatre Mains p. Pfle. 12£ Ngr.
Labitzky, Op. 144. Winteiblülhcn. Walzer für Pfte. 2händig,
15 Ngr. 4bandig, '20 Ngr. Für Orchester, 1 Thlr. 20 Ngr.
Im leichtesten Arrangement, 10 Ngr.
— — ,0p. 145. Gruss an Paris. 3 Polka f. Pfte. 2händig,
15 Ngr. 4bandig, 20 Ngr. Für Orchester, 1 Thlr. 25 Ngr.
Im leichtesten Arrangement, 10 Ngr.
Moscheies, Op. 56. Rondo brill. all» Polacca p. Pfle. ä quatre
Mains. Nouv. Arrangement. 1 Thlr.
Ctne IDrdjorßel,
aber weder ein Leierkasten für Messmusikanten,
noch eine ganz kleine Kinderorgel, sondern die
Mitte haltend, mit Register, ca. 20 Töne umfassend,
und wenigstens 3 Tänze (Walzer, Galopp und Polka)
spielend, wird neu oder alt gesucht, und bit-
tet man um Preisangabe durch Robert Friese in
Leipzig.
13- Qinjelne Nummern b. W. 3tför. f. SRuf. »erben ju 1-i S^r. beregnet.
Sru* »•« gr. KG d man«.
it e u c
rift f#r llff «fiß
£ranj SBrenbtl.
a^tunDjmiinÄi^jiet Statte.
^ 10.
Verleger:
WLobert g riefe in Seidig*
2)en I. gebruar 1648.
SSün tiefer 3eitfd>. erfdjeiaeit tti*(6caJl^ ' Steift fcrS iBaiiöffl »Oii J tttn. 2 1 /, £()fr. I Slfeonticment nefcmen dte ^ofiämter, *Biidj<
2 5?Mmmtm uou 1 om l r /i ©W«« j Snicdicii^fbfifjmi fcie *l>eiit;eile3 91gr. 1 3ftu[if* unbjiuiijifjairttitiijeii an.
3nhait: Öin fdifaimä JQuart^t. — So flfäaef (friere, JBfniriföte*,
@ttt fcltfame« ßuatrrtt
®# mar im SBinter beä $a$xc$ 18S3, al% i$
mic$ in &ranfreic$ befaub, in ber fdjiiirn $£otl>aringer
£miptfiabt Slanjig, ^ertuaubtfd?aftlierje ScrljalU
niffe rnetten mietj, ber idj bot ©ein in er über tjcrfd)iei
bme 2anbe beß granfenreidjes fcurefcftuift Ijatte, in
leitetet ©tabt gefeffelt. iJnbetrt füllte idj miet/ auge=
jagen, loirjnrtngifdjeä Sfbcn, iot(jariugifet)e ©itte }tt
ieebndjifu, bie ©reuten gu tcrfot^cu y loelet/e bic fcei=
ben 93 ölten! äinme, ben getmanifdjen unb remauifdjrn,
übet gallifdjen, auf bie fefjrofffie SBeife t^Dit einanber
(Rieben. Dft trennt ein SöergiMen, oft rtii £3aer),
uft ein ^Jfab bie freiben SSctfcTf^afrcn bergeftatt* ba_£
in bemfetbeu ©orfe bie <2 prägen fidj auf ba3 Mwf*
faßeubftc fdjeiben, tafi bic uadjften SRacfybani fid?
niefyt fcerfieljeu, ftdj »tdjt tterftet/eu ioolleu. Dbfefjon
fccifc* ffie(ferfel)aften feit ,3ar/rf;unberteu unter franjcjU
fdjer £errfrt)aft »«einigt finb, fdt(j«'gieic^e (tfefdjitfe
crbulbet r)aben # ^at pet) bec$ noc^ feine dint/eit in
©emütr; unb Sitte fjeran&gefcilbet, ifl tie Slbneigung
berfelben ni^t geuiilbert, blitft ber ©cutfefje fceräeJjh
ltdj auf ben SBälfdjeu, tagt ber Stialf<$c ben SDenU
fet/en mieber fein tterm mitlief; eö ©emanbtfeiu, feine
Urbrrlegruljeit füllen. £>et gflttifctje ©taium ifi auer)
tütrflid^ getoanbter, fceroegbarer, feister entjiHiblicr/,
bei brutfer/e bafilr gemüttylidjet, unb fcen>ät)rt and; in
btefet Stiftung feinen ©djjng altei Sieber unb SJolf^
meifen. ©i fingt, itÄf)tenb ber Söotfctye foum einige
teilte, IpTirfeiube £an;meifen l; in trällert. SBitffi^
gleit ee u?c$l (einen 5ß(a^ auf ber Srbe, ujo man
geeignetere ©etiae^tnngen {ihn beutf^e Zonfunjl, üter
bentf^en lenfüm anfrelten fcmii^ at§ eben bier auf
ber %3D(ferfc^eibe. s *ln feinem ift mir bte ^Uiuiitl)
be^ friiwjiifif^cii fo fn^tbar geworben , bnn bie ^ons
fünft, bie bem ©cutfdjen ton Slntnr inne ^u tüo^nen
f^eint, erfl angcbtlbct »erben mu9, tuie fd;tuer fie ft^
immer anbitben tagt. $$ \otttc eß balb auf eine
nedj aiiffattcnberc SBeife erfofjTcn, ^d? ^fttte bie Söe*
fanntf^eift eineä Jungen Sran^ofen gemarkt, eine
SBcraniitfdjaft, welche talb butd^ bie ^3erf^iebenf;eit
imferer (^einüt^6ric^tnngen gn einer öreimbfdjaft er^
nni^ö, bte fi^ in aller ©efälUgrVit etitgegenfam. Da
nun (^iner im Qlnberu ben ©eifi beö fremben ^E3olfe3
jit ergrnnben firebte, ßiner r>on bern Zubern 5tnf^
fc^lüffe fnc^te unb faub, fo führten unö befläitbig
Sitflfat/Ttcn uub Sluöflfrge aÜer 5lrt netennuanber.
5luf einem biefer 9(it^itge fief mir eine jnn^e ©ame
auf, ber tuir jufäflig begegneten^ bereu SÖut^, bcxtn
©efir^t ju beut SfirägejctdjiKtftm geljerte, irnä lä) friäs
^er gefeljen, unb bie tuoljl alä ein 3?Iuflcr ber £>utb
unb Se^ßnfjett gelten fonnte, ©a fie obenbreiu nierji
^Titfl uub Stürbe ^ti t)abcn f^ien, nJ6 bie übrigen
tei^tben?egn^fu grauen, meiere iiiiS feitet begegnet
luareu/ ie mußte fie mir^ an meine beutfit)eu Ctintös
niÄnniuuen brüben geinafyucit, unb nin fo mef^r au-
jirfjen, fo ba§ i$ jute^t uüc^ uor meinen Sreunben
tu 5tuöbrucfeu ber fflereljnmg \th\> Söeuniuberung m
ging. f ,$twi, ivenn bie junge ^Sarifenn bir fo auäs
nrl;inenb gefallt, \mÜ te^ biet) morgen fdjon bei i^r
einführen Y* — /y 3;cr) tüfirbe, iet) meig iiffr)t tuie, glürf;
M fein, in bem ®lanje biefeä Stentes weilen ju
58
I3nncn!" — „Wenn ba8 bic$ glüdfli* mac$t, foü
ftc$ beinern ©lücfe nic$t3 in ben gßcg ficllcn!"
3n biefer SBeifc fpannen pe$ bie Sieben unter
itnö weitet fort, welche iety für nichts 91nberc8 alä
@c$crjTcbcn r)iclt, biä neue 83ilbcr unö ju anberen
Unterhaltungen pimmten.
%% war nod) mit bem Qlnflcibcn bcfcfyaftigt, alä
am folgenben SJiorgcn mein greunb ju mir in bic
&tubc trat, unb micr) fragte, ob icr) fertig wäre ir)in
öbgcftrc<$cnermaf}cn jti folgen. „Unb wor)in?" —
„9hm, wotu'n anbere, alö ju ber fronen ^ariferin,
bei welcher icr) bidj ciujufütjrcn verft rccr)cn !" — ©u
föerjefl, ©efier!" — „9lid)t im minbepen, i% löfe
nur mein 2Bort. Unb nun ifl cä an bir, micr) nidji
fiügen ju flrafen. -3$ traf noefy geflern flltenb bie
©djene mit ifyrcn ©Item tei einer 93crwanbtcn an.
©a baö ©cfpräcb ftdt) über SWuflf unb 2)iupfuntcrs
ric$t erging, prieö idj ibr einen vortrefflichen Sctyrer
unb ÄunfUer an, nadj beffen Unterricht fie wafyrrjaft
bürftet. ©iefer Sel;rer ift aber fein anberer aU bu."
— „3$? bu fdjcrjcP!" — ,,©urcr)auö nie^t, bu
inufjt micr) gleich mit fu'nbcglcitcn, bajj ic$ bicr) vors
fetten fann. (S8 ift bann an bir, bie ©tunben für
ben Untcrridjt ju bepimmen, mit ber SB unb er frönen
Sitterf^iel unb ©cfang ju beginnen unb biet; ber
9Mf;e beineö Gngclö ju erfreuen."
3ty glaubte ncd) immer, bafj ber greunb fdjers
je, nal;m aber balb au& feinen {Betreuerungen ab,
ba§ er bic reine SK*ar)rr)cit rebe, bafc ie$ nur, um i(;n
Klient ßügen ju ftrafen, bic SHolle beä ©rafen Sllmas
tiva übernehmen unb micr) als 9Jiupfmeifter cinfüfys
reu laffen muffe, ©ie 9toHc Tratte an per) SHeij ges
nugj ic$ ftraubte micr) batjer nicr)t länger, unb lief?
micr) bei ber (Schönen tjorfteüen.
•3t)r §8atcr war föniglic^cr SSeamterj er, wie
feine ©attin, Ratten in ber £auptpabt il;re ffiilbung
empfangen, galten für SOTcnföcn von Umgang unb
SBclt, bie per) in gewiffer S3c$icr/ung mit bcutfdjcn
Höflingen fütyn meffen fonnten. 3c§ backte fe^ltmm
fcci teilen ju fahren unb balb alö Neuling in ber
Äunfl entlarvt ju flehen, inbem i<$ noer) nie eine
Untcrricr)t$Punbc gegeben r/atte, bemerfte inbefj balb
$u meiner S3erul;igung, ba§ ber frcunblicr)e ^)err, bie
©attin, wie baö graulein nicr)t tn'el ton SPiufif üers
flanben, alfo wo^l nic^t auepubig machen tonnten,
ia§ icr) erfl alö fiel;rer mir einen 2öcg ju bahnen
^atte.
©aö gräulein war ungemein licbenöwürbig unb
$ulbrei$, fo ba§ ic^ immer mcljr Tlutf) fafjte, mie^
Jcinar)e alö ©raf »2llmai?ii?a anfa^ unb feijen ben nac^=
flen Xag mit meinem Unterricht an^ob. 3^ n>at
glüctlic^, inbem ie^ meine fielen begann; überbieg
fanb ic^ balb, bafj meine Schülerin feBon toietfae^
Unterricht erhalten, aber troßbem nidjtä babd gelernt
t)atte. %% trofhtc pe eincö öefferen, leitete alöbalb
mit meiner beutfe^en, »on 83crftanb burc^btungenen
Unterric^töweife ein, unb entwickelte ir)r bie ©runb?
gefe^e ber Sonfunbe mit fo üiel Saglic^fcit, ale ic^
nur üermoc^te. -3^ mu^te aber fc^on in ben erften
@titnben entbecten, ba§ bie (sctyßne nicr)t fcr>r gefc^irft
311 folgen war, micr) enblicr) bat: „all* biefe ©ac^en,
bie \\}x unnöt^ig fcr;ienen, ju erfparen, i^r nur eine
ober bic anbere Sftcmanje auf ber ©uitarre beijubrins
gen, wie pc i?on ben anberen ©amen wcfyl gefungen
würben." 3er) r)attc nämlid^ je^t öfter ©elegenr;eit
mit franjöpfc^en ©amen in ©efeüfc^aft jufammen ju
fommen, unb ju ^ören, wie faP jcbe i^re Äieblingös
romanje vortrefflich fpiclte unb fang, babei aber ju
bemerfen : bag pc biefe @tücte rein auf mec^anifc^em
SBcge beigebracht befommen, ba§ pe mic^ beinahe an
(Spieluhren gemannten, btc auf ^tvä, vier ober fünf
(Stütfc gefegt pnb.
©a ic| burc^ bie tägliche Unterhaltung immer
flarer r)crauö i^attc, ba^ bie fetyone ©ame titelt nur
in mupfalifc^cr, fonbern beinar)e in jeber Sejie^ung
eine auf erp geringe gaffungefraft befag, fo verlor pc§
in meinem 5luge balb bie tjofyc ©c^ön^eit, welche
micr) beim erPen ßrfc^einen fo gewaltig überrafc^t
^atte, fpracr)en mic^ bie eblen gormen viel weniger
an, alö wenn pe von SBacfyä ober äflarmor gewefen.
3^ betrieb barjer nun aucr) ben Unterricht fo lau unb
gleichgültig, alö ic^ il;n anfangt grünblic^ verfugte,
bcfcfyränfte mic^ barauf, bem 27läbc^en einige ©riffe
auf ber ©uitarre beizubringen, unb i^r baju ein Siebs
djen fo lange vorjupngen, b\$ pe eö nac^pngen
fonnte. $d) r)attc meine liebe lange &cit ju t^un,
biü pe bie SBeife eingeleiert befam, unb verlor me^r
alä einmal meine ©ebulb über bem Unterrichte.
Uebrigenö fonnte id) fc^on jiemlicr) unwirfc^ Picr)cln
unb gegen il;re Ungelel;rigfeit auäfaüen, weil bie ©es
troffene pc^ eben nic^t getroffen füllte, unb mochte
fo feinen ©runb gewinnen, meinen Unterricht abim
brechen. 3m ©cgcntfycil war man fretö gufriebener
mit mir, rühmten bie Altern beibe bie Sortfcr)ritte
il;rer 2ocr)ter wie meine Se^rerfunP, bie tefy felber am
bePen fceurt^eilen fonnte. ©en ©ipfel meiner mufis
falifdjcn Seiben aber foHte ic^ an einem Sonntag
Stac^mittag erretten. «3er) fa§ neben meiner (Se^oiu
r)eit, fe|te i(;r verbrieflicr) bie Singer jurec^t, wenn
pe falfc^ griff, fyalf tyx bie ©aiten abwarfen unb
brummte i^r jiemlic^ boör)aft bic SBeife vor, bie i<$
an ben ©teflen ^inwieberum, wo pe eben cnbltdr) eins
gebrillt war, alä jweite ©timme begleitete, gür
einen granjofen mag ju Bfiten fc^on ein leibliche«
^uett barauä erftungen fein, baö aber nietyt lange
59
©uett bleiben foflte. SBic »uit nämtt($ oot unfetem
Xiföe bcifammen faßen, trat ptoglid^ bet 83atet in
bte ©tuSr, flirrte tyintet flc§ einen ßeietfaflens (©tefc
orgel s) 9Wann, loelt^en et itgenb auf bet ®txa%t
aufgegriffen ^atte, unb nun einlub, mit und betben
anjufHminen. 3$ flaute unb ftaunte noc§ ob bet
tat^fet^aften Stfcfyeinung, ald bet Seietmann fdjon
ein paat 3Wat ju breiten anfing, unb eine franjopfdje
JRomanje anftiminte, bie freiließ mit jener, tuetetye loir
eben einjutetnen vetfudjten, ntc^t bad minbefte gemein
Ijattc. ©iefet tjöttifc^e ßärm, baju in verfäloffenet
©tube, loat metyt ald mein D§r, ald meine ©ebutb
ju ertragen vermochte, n>fe fefyr and) beibc in Jungs
Per 3^t bei ber ©djßnen in 5lnfprudj genommen n>ors
ben. $d) f"$t toom ©tilgte auf, erfla'rte bem 93ater,
fo n?ie ber äftutter, bie fyinjufam, baß midj foldjed
31nftnnen aufd Sieffte franfen mußte. ©er gute
^Jarifer §err war aber in feiner rofenfarbenen Saune,
et behauptete, SDlufif fei SJtuftf unb muffe ftcfy jus
fammen paffen, erbot ftdj fetter mitjufingen unb ers
munterte, fd^on ein britted Sieb flngcnb, ben SDrgets
kreier burefy feine ©eberben, midj unb meine ©cfyüfes
tin aufd frä'ftigfh ju begleiten. 2lld ber QoHcm
lärm todplagte, ald idj faty, baß idj ba mit feinen
HJorfleflungen bur^fommen fonnte, unb feine (Sins
reben Ralfen, benufctc idj meinen Söortljeil, fctylüpfte
gut S^üte ^inattd unb jog midj ganj verbukt in
meine SBofynung jurfief. $d) brütete eben brüber,
ob biefe Äagenmuftf einen Säbel gegen meine Unter*
tidjtdmeifc, gegen meine mujtfalifdjen S^tigfeiten
audfprec^en foflen, ober ob vielleicht ber alte §exx
irgenbtoo flu tief in bad ©lad geblicft, einen 9taufc$
mit nadj $aufe gebracht unb midj in feiner %obez
laune burc§ Dad Äafcenfranbdjen unn?iöfü^rtic^ vets
trieben fyabe, ald mein greunb, ber midj eingeführt
^atte, laut lacfyenb Ijereintrat unb mi4 über ben
ftattgefunbenen auftritt, von bem et föon gefySrt
$atte, audfragte. ©urc§ ityn erfuhr idj nun, baß bad
fdjredfttc^e Quartett iveber eine SBerfyßfynung meiner
%om unb Sefyrfunbe, nodj eine golge bed 9t aufd) cd
bed ^injugefommenen, fonbern einjtg (Siuffuß einet
fxtylitya ©timmung, tfyeitnebmenbe ©efaUigfeit ge*
toefen fei, unb einjig feinen ©runb in ber Unfunbe
ber Seutc (jatte, bie ftdj in ©eutfcfylanb, befonberd
in ben gebifbeten Steinben, faum aufpnben laffen
kürfte. ©aß id) nae§ folgern Auftritte feine Sufl
tne^t fyattc, meinen Untetridjt fortjufefcen, laßt ftc$
leiert begreifen. 3^ entfdjnlbigte mein ^lußenbleiben
mit Ätanf^eit unb fafy bie ©ame nic^t me^t ald
an^ bet getne , oljne baß beren iounberbare ©c^ons
^eit mie^ ferner angetegt $atte. S3etgeffen $abt ic^
obet tyte ©eflalt nie^t wiebet, nnb noc$ öfter tau^t
(ie mit toot meinem ©eifie auf, toenn i$ mit bad
SWupfgefü^l bed ftanjöflföen »otfed »etgegentoattts
gen loiö.
©ottf^alf SBebel.
Steifen, Concette, (Sngageutentd %c ©te^Wo<
Wirb (finbe Sanuat« in Setlm concvttiren, unb bem .König
»Ott $rtufjen eine neue Ouvertüre, beren $ebication er ae*
ne^migte, übenei^en.
2tfjt trifft ca. ben 20flen Sanuar von Äie» in «emberg
ein, unb gefyt von ba birect über Ärafau unb 33re*tau na<^
SDeimar, too er ßä) jtwei SWonate lang aufhalten wirb.
3enn^ 2u$tx * ®iitgelftebt »urbe von ibxtm ©ema^l
ber JBü^ne geraubt, unb trirb i&r von i^m je^t and) toieber*
gegeben; jie fingt ]e^t in SBien, gebt bann na* «Prag nnb
toirb aud) in 2)rc6ben gafliren. Der „^umorlft" mad^t far<
faftifdje Semerfungen über lobenbe Strtifel ir)rctf Stuftveten«
in ber 9lug«b. Slüg. 3eitg., beren (Sorrefp. $ofr. ©ingelftcbt
fein fo«.
ffttut Cpetn. gelfeien Ca^ib componirt eine groge
Oper: La nonnc sanglante, Xcrt von IDelaoigne.
3n ber Opera national toirb jefet eine neue Ctoer von
ffletatb unb Slertial : „5)ie Montenegriner" einflubirt, »or*
in bad fammtid)e $erfonale, ©auger unb (Sljöte, im etilen
finale ju $ferbe erf^eint.
Xobedfälle. 3n ®ien parb am 7ten Sanuar ber (5om^
ponifl 9» ®« %b$S , ^en ein Sungenleiben tfintaffre. (Sine
fomif(be £per: „ber ©tubent in ©alamanca" $at er im SRa*
nnfeript bintetlaffen.
93etmiföte6+
JDie «((gemeine Leitung fd)rcibt an« SWünd&en vom loten
Sanuar: 0)er !5jA^rige ©iollnvlrtuo« 9etb. £att( au« SB6>
men ifl unfireitig einer von ben wenigen 9(u«er»äbiten, beuei
ber ®enin* ber Sonfnnft gleid> bei ber (Geburt ben £ug ber
ffleil;e auf bie ©tiru gebrürft. £aub ifl eine ber intereffan*
teflen (Srf^einungen im $erei$e be« eoucertanten ©iolin*
fpiel«. ©eine Seiflungen ftnb bie eine« ganj voiienbeten Äünft*
lere nnb freiten i^n »eit über bie ber aTiilanollo«. ©eine
©id^etbeit unb Änljnbeit in Uebertvinbung ber grofien ©«fetoie*
rlgfeiten ift fo übeirafcfienb, bafi man fafl glauben follte, £.
fenne feine ©4n> irrigfeiten, benn er fpielt nnr mit ibnen.
9Ran fann gar nid>t begreifen, knie biefer Jtnabe )u einer in
allen Steffen fo voiienbeten XiQnlt fam. (Sin ^auptvoqng
feine« Sotttaget abet ifi eine muflerbafte Gorreetbeit nnb bie
©eele, bie er jebent feinet Sortrage ju geben vetßebt. JDa
60
ifi fein 3*eig be« Sßiolinfpiel«, ber Bei Hjm n\$t »oflfcmmen
oMgeMlbtt wäre, bie fdjwietigften ©taccato« perlen mit tU
ner ©leidjfjeit unb Svftimmtljeit von feinem Sogen, bie ben
3ul>örer in ©raunen verfemen. 3a S. fielet al« ÜWeifier im
©taecato ba ©eine Flageolett« fpredjen mit feltener Seid)*
tigfeit unb $Re£nf>cit an; eben fo rüljnun«wertfj fino [eine 9lr*
peggien, benn wä^renb fein Sogen gkrlid) unb getvanbt in
£igato« unb ©taecato« über bie ©aiten tjinfdjwebt, bewältigt
feine linfe £anb bie fdjwierigficn Deppeigriffe oft auf trei
©aiten unb flidjt noe$ gum Ucberfiug im $ig^icato ba«©runb*
iljema ein. Sei alle tiefem ift (ein Hon grog, weiefc unb
füttig, feine Intonation buietau« riin, feine Sogenfüljrung
ebel unb gewanM. 8. weint auf ber Violine, aber er la$t
nnb fdjäfat aud), unb reifit wie in wilbem tPatjnftnn feine
3uf;örer mit ftd) foit. 3m gewöhnlichen ?ebcn ifi 2. ein gut«
mütljiger, aufpnid)*lofer, Reiter uno gefunb au«fcl;cnter Änabe,
aber ergreift er feine Violine, fo gleist er einem übcriroU
fc$en SBefen. 2Bie flammt bann fein fouft fo bcfdjeirenc«
Kuge! 2. erregte in feinen <5encerten, fowobl im ©iufeum«*
faal, wie im fönigl. £l;cater, einen ungeheueren önttyu*
fia«mu«.
fcelvgig. $rofeffor (Sriepenfttl begann am 25ften
Sanuar feine $erlefungen im £e>tel be ©are vor einem äuüerfi
gatylrciefr verfammclten, glängenben Slubitorium. SZOir werten
nadj bem ©djluffe barüber berieten.
58 e r i d) t i fj u n 9
einiger in bem SueJje „Sfeltjt 3Äenbel$fo$n » ©artjiolb*
von 95$. S. Katnpabiuä " enthaltenen 3rrungen,
von bem Serfaffer felbft.
Da atter ©orgfalt ungeadjlct in bem obengenannten Sudje
bennoe$ einige $erfonen unb ©ae^en betrefftnbe 3vrtl)ümer
unb Serwedjfelungen untergelaufen flnb, fo möge man bem
Serfaff r ficuntlidj gcftaücn, fie wenigfter.« nadjteäglid) filbft
gu b?iid}tigen. 3uerfi biüc idj bie geneigten fcefer, au§er ben
am ©djluffe be« Sudje« angezeigten nodj gwei fyügliefce jtnn*
flörenbe Drucfieljlcr gu verbeifern, unb ©. 130, 3. 10 v. oben
flatt gclcm.ufd) gefimarfcl} unb ©. 173, 3. 3 v. oben ftatt
©orte QBerfe gu lefen. Uebngen« bin id) an fämmtlidjen
DrucffcMetn infefern unfdju'bfg, al« mir bie le^tc 9tcv:fion
jebe« einzelnen Drucfbogcn« leiber nid)t übcrlaffen würbe.
Rubere 3rrungen fallen freiließ bem Senaffer felb|i gur 2aft.
©o finb ©.50 bie von gerbiuanb Davib gefaxten 2£oete:
„Diefcr I>airc frübgeitig feine (Sltern verloren
unb war unter Sormnnbfdjaft von 2Wcntel«fol)n'd ibafer $ü$*
tenttjeü« in beffen £aufe ergogen werben," auf 3uliu«
ÄieJ ju übertragen. 9111c« Utbrigc bagegen, teat übrr ba«
Serfyälinig biefer beiben ÄünPler \u SWenbeUfo^n in b.m
©ueftc bemerft ift, ^at feine vollfommene Äiejtigfeit. Die
©emerfung ©.61 ven bem bezifferten, unferen heutigen Dr<
ganitlen nid?t meljr geläufigen Sag ber Crgel in ^änbel'«
„3H'ael in Ggtyvten" ^abe id) auf bie Autorität von ©. 96.
^inf (Seipiivjer allgemeine mufifal. 3eitung, 3abrgang 1836,
©.76i>) nieoergei'ctjricben, mng aber i^re Dliefttigfeit allerbing«
bal^ingcflellt fein laffen. 3fbenfall« ^abc id} bamit Ulieman*
De« Jtui.fifertiijfeit im fflüntcOen gu nal^e treten wollen. 3)er
©. 63 erwähnte «feerr ©terntale Sennett ifi fein unmittelbar
von aJlenoelöfofyn gebilbcier ©c^üler, obwohl feine ©djöpfun*
gen, nauientlie^ bie beiten £uvertüren, unverfennbar bei
(Sljarafter be« SWenbel«fol;n'fc^en ©influfff« tiagen. 8tu(j
fommt iljm/ wie man mir fagte, ba« $rabicat ©ir (natft
englife^cm ©ptad^ebraudj Savonet) nic^t gu. 6ben fo i?
ber ©. 106 genannte £err ß^orlev. nie^t äomponifi, wo$t
aber einer ber geiftoollfren, mufifalife^ gcbilbet|len 91eftf;ctifcr #
unb aJiitavbeitir an ber 3iitf$tift Slt^enäum, in wele^e er
mehrere fe^r wetil)Vülle Sluifä^e über a^upf geliefert ^at
Die ©. 145 crwäljnle ©ö,mp^onie von SWenbelÄfcrjn ifl feine
anbere, al« bie au« 2l*2)ioU. Die bortige unbeftimmte 21n^
gäbe, welche ber trei ©pmpljonieen SWenbcl«fobn'« gemeint
fei, ctfläit ft4 barau«, ta^ i$ unmöglich alle 5luffül;rungeB
biefer ev,mpl)onie im Äopfe Ijaben fonnte, in bem bamaligen
^oneeitprogramm aber bie Angabe ber Jonart fehlte, unb bfc
bert gum erjitn urb eingigen 3Hale in ben (Soncertprogrammeu
votfommenbe Segeie^nung ber eingelnen ©ä$e, Allegro agi-
taio u. f. w., mit ber in bem tfyemati[($en oei Sreitfopf nnb
•fcärtel erfe^.enenen fflergeicfcnig ber 2Betfe 3Wenbelefo^n'« nic^t
fiimmte. Daju fam nod? ba« über biefe Sluffü^rung fefcwan
fenb gehaltene Urtl;eil einer ?eipgiger mufifalife^en 3eitfe^rift f
auf welche« fc$ bann bie Semerfung „o^ne einen gerabe gläu*
genb gu nennenben örfclg" grünten gu muffen glaubte. Dag
baburd} aber ba« ©. 124 ff. über bie aufnähme biefer ©pm«
Päonie gegebene, auf meiner eigenen Gifaljrung beru^enbe
SRtferat tiidit aufgeboten werben follte, trauere ic^ wo^l faum
gu fagen. — Cbwo^l nun biefe verfdjicbencn 3nung<n 91 ie*
manben unangenehmer berühren fennen, al« ben ^erfaffer
felbft, fo tefft er boeft audj, bag biiligbenfenbe Cefer in bie*
fem freiwilligen (Singejlänbnig einen Sewei« me^r für feine
©ewiffen^aftigfeit unb 2Ba(?rI}eü«liebe ftuben, unb gubem in
ben l)icr verbefferten Zotigen nur folije S^cbenfae^en erbliefen
weiben, welche auf ben J&auptgwcef unb 3nl;alt bc« Sue^c«
leinen foubevliefjen (Sinflug üben. Uub fomit fei benn ba«
2£erfdjen, welche«, wenn aud) feinen anteren, boe^ wenigllen«
ben %cät) tyat, o^nc alle 91cbcnabfidj>t au« einem reinen $er<
gcnäbeoürfnif? entilanten gu fein, allen greuuben be« Ser*
ew:gten ^u wotylwolLnber Slufnabme unb Seuit^eilung no(J<
mal« befteu« empfohlen.
Der Serfaffer.
X>tud «•« fr. KitfniiR.
tl e u e
iitfätkft füt
ffl er öttttoor tilget Otebacteiir:
SdjtiinbjTDanAigfler 23anb.
$ 11.
S t X le g r t :
Robert Briefe in geizig,
Den &. gefcruar 1848.
JBon bitf«* 3'Hf4* erteilten toö<$etirndj
2 Hummern toon 1 cfcer lVi ^cgen-
JNtil M Saribe* wn &2 Kim, 2 1 /, £frr.
üKupif- unb JE u il i'i <;■ an b 1 u ngeit an.
^to^M^^I^^^^^^^^
8 ii A c t*
31. 93. SHat?, Vif tt\]vt von itv muiikalifcljcn (om-
pofttion praktifrl) - tfymrtifrl)* ttirrter fltytü, 8.
XIV un* 5«J5 S. ftext, 30 S, Hotaibfilagni. —
Äeipftg, ßrritkopf tu «järtel, 1847, f)r, 3 Ctjlr.
(Ißr. ber nirr CljeiU fuCammrti; 12 Sljir.J
©« wtertc Sftcil bei 9Ptar**fdjett ConipojiHonfc
1^«, mit lern ba§ ©anje bef^teffen ift, enthalt in
brei Su^rui (0.9- 10b) bie ftfet omn Drdjefter*
unb bem (fufembtefage* Unterabteilungen pnb :
^arinoiitcmufif, Digcl, ©cige, Drdjefler, ^nfinitncuU^
@ol~o, £5uett k. # @rfang mit ©rdjcjler, 3» beut t?ct-
angetjeuben dritten Steile war in jm« ©üt^ern nfcs
get)anbefi: <S l a t> i er = unb reine SSocalcom^cfis
tion. S)a nnö frii^etfjin mefyrmafä ©efegcnfjcit ge*
toten war, üb« jene elften Sprite unfere 2tnjid)t aue^
jufptedjen *), fe bfiifen mir, auf jene &citrt|etttMfjät
toermeifenb, §ier im *Kflgrmeinen tür^er fein, fijnnen
aber ui^t Hinein, forool)! eiiijelnc frühere ©ebenfeu
ju erneuern, alö fctjliejjlia) nod) einmal bie gange
ScfjTc im 3nf*mintn1)auge ju üfcerMitfeu, um eine
(aufifutnme ju jie^en beffen, n?aö ber StJf. unö ges
geben, Uttk »da)** fein SJerbienfl tfl um unfere
ftuufh
diu ^auptbebenfen ifl nietyt UÖUtg erfebigt, nam?
liä) ba$ togifdhe 93er(jäUmfi ber Crintfjeifuugen, Söir
*) Errliner 3af>eb. für tttffcuTd). Ärttif, IB45, »Ävril, -
Stent mufft. Settf^r. wen ©rcnbel, I81ö, Sanua^ gebrnar.
gefielen »otlfcmmen j«, waä ber SJf. (5, 6 anm. i*
i, VII; 4) grfrgrntlia) auefprtd)t: bag jebc Stifhaci
iieu bem funtllenf^en Söefru imb Seiru ftörenb, ba^
^er eiue fdjarfe, abflraetc 3 djribung ber Set)rru iiaa)-
tt;nli,], oft uimiirgltd) feu ^inberäiyo ^ei^t eä jrbod)
mie ber giogtcn ^elfter SBitffanifctt immer eiue ges
t)eim ^ fogifdje, b. ^ urgnmfdjtBctiuinfttjc gttocfejt.
ISiu ©tei^eä forbert man nt^t uitgcre^t üdu ber
Se^re: fie brauajt fla) ni^t in 3ttretjjung, &$&Umfc
ffiegrifrobefiiuHuung über gar ffiefinittoueu j« ergeben
(Ccßtcrrö ift wte^t afö noti^ig bei ber ä9cfn)tei£ung ber
^iilirumentc im uiertm Seilte gefd)t^eu)i ater ba#
innere öetriefce mug e&eu fotüjjfjl wie jeneo fuuftti 1 -
rifd)c y ein getjeim nnb offenbar togifi^cö fein, unb
jWiit gerabe 511m görbernifj ber ©elc^Tnng. ^u bies
fev ^iütfft^t flnb mit imerlj cblidjen ^16 meid) nngeu bie
jwei erflen %iciU fieenget Wl)anbc(t, ba^rr li^tüüt;
ler atä bie teiben auberen, 3ludj fetbfl bie ^raftif^e
S)flüif|t^t tee (Ir(erneri4 würbe &. SB. bafür (lims
men, bie Drgel eljer 31ml (Sfctbiev ju ftelten, nfä ju
beu lMiUMuftvumejitL , n im vierten %t)£iU\ unb nid?t
minber mar ju ermatten f ba§ ber foiitg(tn)eit ^eige
eine älmliilje ^ibc Seltftanbigfeit gegönnt merbe mie
ben S3la^infirnmenten f fiatt bie ©eige, mie i^ier gts
f^ic^t (4, 245—247), nur alä ©Heb beä Or^es
flerS }U fcr trauten, — ^beffeji, cä ifc rted^t ju tewg=
neu, bergteid^en llKtögriffe in ber ©tieberung fonnen
Übertrag en m erben tfyeilö bur^ öebiegeuf)eit ber roirfs
tid) vof lt ^ gegebenen Serien, mo bann Sllegifler unb
^n^altöangafct beut 3ud)enben fluä^c(fen mögen j ^m
bem ifi ja awc^ ba§ Sogif^e mit menf^Ii^et @«6=
62
jcctitoitat Behaftet, alfo nxtfyeiUn wir befcb)eibcncr, unb
nehmen baö roirflicb) ©egcbenc, fei cä in irriger ßofge
cd wolle, banfbar an. Sftur guweilen, wo auä uns
richtiger ©lieberung entweber falfcr)c (Sonfcquengcn
über äöicbcrfyolungen ftcb) ergeben, muffen wir auf baä
Iogifcb)e ©erippc aufmerffamer fyinblicfcn. @o ift g. 83.
in ber Glaöierlctyrc eine Steige beflimmtcr Äunftfots
men alö biefem 3nfirumentc fcorgüglicr) eignenb bar=
geftellt, wäfyrenb boeb) bicfelben gönnen in ber 6oms
pofttion für'ö ©rcr)fftcr unb bic Singftimmcn meiji
unöeränbert wteberfcfyren (SRonbo, (Sonate); barauö
ertjettt, ba§ biefe Sormcn nidjt einem beftimmten SDr=
ganc angeboren, ba§ fte au$ ber SDrganif gurücfgus
weifen finb in bie erfte ^älfte beä Söcrfeö, bie gors
menletyre. — ©aft bie trompeten unb Raufen
in 6in$ gefaßt ben ©lecr)injtrumcntcn untergeerbnet
»erben, r)at feine Rechtfertigung in ber geineinfamen
SJegicfyung, bic burcr; bie gange ^rganif ober bie beis
ben legten Steile r)inburcr) waltet, in bem „(Clement
be8 ÄlangeS" (5, 5), baö biefer anberen Hälfte ber
6omp.i2e^re maaggebenb ift. 9ftcr)t eben fo gcredjts
fettigt erfdjcint unter tem Hainen „Cnfcmbtefajj"
mttbegriffen ber ^nffrumcntütfofcfak (4, 426) j boer)
entfct)ulbigt ber 93f. felbft biefeö »erfahren (4, 5)
mit bem äJJangcl eineö paffenberen SRamenö. ßinfas
<$er unb minber tunfi(icr), wenn aucr) mefyrgticbrig,
würbe un§ biefeS <2cb)ema erfct)ienen fein:
©clbftänbige ^nftrumentc :
ßtafcicr unb Drgef.
Steiner ©efang (SöoWSlicb).
©ctofafc (©eige).
^parmoniemupf:
©fcc$e.
9tityre.
SBentilinfirumente.
©eigen :
(<2oto). Quartett (Xrio, SDctett).
Drcr)cftcr :
©eigen unb Sla'fer (St;mpb;onic).
©efang unb Ordjeftcr:
Slrie, 6b/or, 9Kotett.
Rubere freiere ©cftaltungen :
Solo, ßnfembte, ßoncert.
(SDper, Oratorium.)
©ewifj würbe bem ®cbäcb)tni§ eine (Stüge gewonnen,
unb bamit auc$ bie Scljrc erleichtert, wenn tic &Ud
berung in berfetben SBeife burcfcftcr)tig wäre wie in
ber erfien Hälfte bee SBerfcö, »oo befonberö ber ^iflo-
iifc$ s logifc^e gortfcr)ritt: „Sieb, 6(;orat, giguration,
9?ac$ar)mung, Snge" fct)r lebhaft, Mar unb gfütflidj
entwicMt ift. Dr# Sb Än - lger .
ftlortff^wifl folgt J
(Eati ®ottmi(f , Wn MnflerMuije. «in Roman aus
bem fiiinftlerleben. — fripng, t. «. ftoUmann,
1848.
(Sine angenehme (3abe beö in biefem gae$e be=
reitö oft mit ©lücf t^ätig gewefeneu £rn. ©oUmitf,
bie wir um fo meb;r wiafemmen (;ei§en, ai& ka$ ©e^
biet ber muftfalifc^eu Sttoüefle mit Unrecht jur 3eit
nur wenig angebaut wirb.
>2letmUcfy tvic in ber in biefen ©I. mitgeteilten
^oücüe t)at auc^ tyier ber SJcrf. lad Uirtuofenlrbeit
gum ©cgenftanb genommen. ($in reicher tfunjrmaecn,
3eitmann, Der in ber Meinung, auf bem »2Utar ber
Äunji^ ju cvfern, nur feiner ditclUit ^ulbtgt, \ein
Vermögen uerfebwenbet, nnl enblicr; banquerott wirb,
fpeeulirt, ba tym tu biefer fritifc^en Sage ein ^or)n
geboren wirb, auf lic Ginnatymen, bie er buret; biefen
machen fonnc, wenn er ifm jum »irtuofen erjier)e.
6r fül;rt feinen ^3lan auö, unb wir begleiten ben juns
gen 3eitmann auf ber ftaijn feiner ßntwicMung burd^
bie „Solterfammer ber ^äbagogif". ©päter finben
wir i^n wieber a(e %'cwen beö Sageö, unb ber Söerf.
erhält ^ier ©e(egenr/eit, t)\e 3uftänbc beö »irtuofen^
lebenö ju fc^übern, unb feine Sefer intereffante ©liefe
in bae betrügende treiben, baö ^ublifum burc^ ge=
matten ©eifall gu tauften , ttjun gu laffen. ©er
junge 3eitmann f^reibt eine SDper, unb verliebt ftc^
in eine Sängerin, bie wefentlict) gu feinem grfolg
barin beigetragen ijaty beibc geben tfoneerte, unt> bie
JRitjalität fteigert it)rc Seiftungen. 5lbcr 3eitmann,
ber SBater, buret) ben ®ol;n wieber reicr) geworben,
fann feinem unglftcfticr)en ^)ang gur »erfc^wenbung
nicb;t entfagen, er öerfpielt lad gange, neuerworbene
Vermögen. ^>u ber S3ergweijTung hierüber lieft er
gugleid^ eine treffenbe, aber ftreng tabelnbe Äritif über
Itä 2l*erf feineö So^nee. ©eibe Umflänbe gufammen
führen feinen Sob gerbet, ©er (So^n, in ber 9tfei=
nuug, ba§ ber Ie(jtgenannte Umftanb lic eingige Urs
)atye beffelben fei, will feinen SBater im ©uell rächen,
allein er t)at Unglücf auf ber Steife, ber äöagen wirb
umgeworfen, unb ber ÄünfHer bewustlos in ein Sanb=
fyanis gebraut, ©ort, am gieber^antaften erwai
ct)enb, b;ört er im ^ebengimmer eiaüifr|>ief, tief auä
bem ^ergeu bringenb, wie er eö nicr)t faunte. gr
»erliebt ftd; in üic Urbeberin biefer Söne, unb bieg
bringt ij^n 511m ©ewufctfein barüber, tvic fein gangeS
Zt)un biö batyn ein ä'u&erlicr;eö, nic^töfagenbeö, uns
fünfKerifc^eö gewefen ift. 3e|t erfl wirb er ber fios
fycit unb (Sittlic^feit ber Äunft iiitir 5 er gie^t jtc^ enbs
lieb), nad) mannigfaltigen neuen Söirren, gang »on
ber Deffentlidjfeit gurücf, beglürft burc^ feine ©attin,
bic guerft burc^ i^r (Slauierfpief bic QU;nung eine«
^ö^eren ©afeiuö in i^m erweefte, beglücft gugleic^
63
burdj ben Umgang eineö neu gewonnenen greunbeö,
beö Sruberö fetner ©attin, beö Steeenfenten, wetzet
jene Stxitit gefetteten fyatte. $fudj biefer entfagte bet
Deffenttidjteit, ba er bie Ueberjeugung gewann, wie
bie Verfjättniffe jebem bcfferen ©treben uuüberwtnbs
Itdje $inberniffe entgegenfegen.
SBir fyaben etroaö auöfüfyrftdjer bie ©ruubjüge
mitgeteilt, wctt wir baburdj in ben ©tanb gefegt
ftnb, um fo türjer in unferem ltrtr)eif fein ju fönnen.
2öir ftimmen mit bem Verf., mit Muönatyme ber
©er)fuftwenbung , ganj überein; jeneö unfünltferifdje,
djarattertoerberbenbe Virtuofentreiben ift gut unb wafyt
gejeicfcnet, eben fo bie äöenbung, bie eine Verwand
tung in bem 3»""en beö gelben fyerrorbringt. ©afi
aber jene 3unicfgejogenfyeit auf ben Äreiö beö gfamu
lienfebenö afö %iei bejeic^net werben tonne, ift fcfyfedjts
tjin ju beflreiten, ba bie* nur ein (fgoiömuö anberer
5lrt ift. @ben fo wenig ftic$fyattig ijt baö SRaifonnes
ntent (SrnfTö, beö SHccenfenten. ©arum 31t terjweu
fein, weit man nicfyt 9111c für bie ©runbfajje, 51t be;
nen mau fie§ befennt, gewinnen tann, ijt tbeatiftifdjc
@dj wärmer ei. Sei biefer ©efegenfycit macben wir ben
Verf. barauf aufmerffam, ba§ bie Sitte, £agebüc§er
ju Ratten, bei feinen sßerfoucn ju oft wicbcrfeljrt.
SKoge er auf neue ^Beübungen in btefer §inftdjt ba
bac^t fein, Stticr)t glücflid; ijt er jum Sfycit aud) in
ber 23af;f ber Knuten, bie l;in unb wieber an baö
Gartieatutenfjafte fireifen. Srog biefer 8lnö|lelluug:u
empfehlen wir baö äöert allen SJhijiffreunben 311 am
tegtnber Unterhaltung 5 eö jcidjnct fiel) baffclbe fo*
wotyf burd^ ©ewanbttjeit unb Seicfyttgfett ber ©ar*
pellung, atä auc$ burc§ Vertrautheit beö Vfö. mit
feinem ©egcnftanbe a\\$. ^
SluguP <5\tU&, Oorfcljläfle jur DrrbefCcrung bes
Clementarunterricljts beim Clamrrfpiel. — gübtn-
gen, 1847. tterlag bet CauppTdjcn ßucljljanblung.
S« bem Vorwort unb ber Einleitung fpridjt ber
4?r. Verf. im allgemeinen feine $lnftc$ten über ben
eteincntaruuterridjt im (Slatterfpiel auö, unb t?er=
langt, bajj ber <Sfementartcl;rer nicr)t allein ein tfycc;
retifef; nn^ ptaftifdj gebitbeter 5£oufiiuftler / fonberu
ba§ er auet) ^eibagog fei, b. 1;. bie jur «ltwenbung
gebrauten SRefuttate ber spfydjofogie tenne, um bie
fruchtbaren unb unfruchtbaren Sßrotiujeit bcö ©eifleö
feineö ©djütetö jwectmäfcig anbauen ju fönnen. Vor
«Hern aber begehrt ber Verf. bie Einleitung beö
©dmlerö ju einem mögtidjft tyotyen ©rabe ton ©etbjis
ftänbigfett, bie nadj allen Seiten fjin ftdj augern
muffe, unb bemerft babei, ba§ ber Sctjrer jcbcnfallö
l.c Spraye fetbjt öollfommen ju reben unb ju fcr)rci=
i Un »etfle^en muffe, wetdje er in bie ©eete anberet
^ubiuibuen übertragen fofle.
©ie fe$e Vorklage, welche ber §r. Verf. mac^t,
ftnb: 3ur Verbefferung ber (Srjie^ungömet^obe bet
ginget, jut (ftjie^ung bet «ugen jum Wotenfefen,
jur lorgfälttgen Sifbung beö ©e^8rftnneö, jut &ih
bung beö ^actgefü^lö, jur »itbung beö mufttafifeben
©ebac^tntffeö unb jur »ifbung beö ©efc^marfö. »2Uö
»etfpiele, wie ber Verf. bei Stufftetlung feiner „Vor.
jc^lage'' »erfahrt, entnehmen wir tenfelben fofgenbe
©eutenjen: ©.9. „Um eine fc$u(gerec$te Haftung bet
|>anbe, bte »orjüglic^ auf bem fraget berfetben, bem
©aumen, beruhet, ju erjie^en, taffe man mit ber djro.-
matijc^en Tonleiter anfangen/' ©. 15. „©er <£)aix:
meii t unb Zeigefinger foUcu fleißig auf einer ^afle
wriieln/' ©. 27. „attau taffe |>en bei bem erften
Unterrichte, fobatb tic Vortenntniffe fo weit gebieten
ftnb, ba§ man jum 8inien= unb ^otenftjfteme übet=
gefeit tann, bie ^oten fc§reiben." ©.56. „$Jtan
lafje gleich beim erjlen Unterricfcte ten Zact Renten
unb betör baö ©piel beginnt taut jäf;len, Hamit bie
angenommene Bewegung in ber ©eele fortleben tann."
©. 45. „äüelcbeö ijt nun aber la^ äftyetif<$c ©efü^'f,
baö nic^t beteibigt, nic^t üerabfäumt werben fott?
SBenn man t?om ftnnlic^en, intelleetuellen, moralifc^en
unb religiöfen ©efü^lc einen gemein \ty ajt liefen
©urcbfd;nittepuuft ober bie ©iagonafc nimmt, fo er-
Mten wir baö Centrum, bie £öurjel ton allen ©es
fugten, unb btefc ftnb baö äf^etif^c ©efü^/'
©ie <&ä)xiit ijl bem ßomite ber Sonfünjttertoer;
tammlung gewibmet. 51uö ben an baffelbe gerieftes
ten Porten gel;t l;eri?or, *a% fiel; ber ,ör. Verf. in
^tnftc^t auf ben nact;ften 3wect ber Verfamintung,
einen gegenfeitigeu «uötauf^ ber Mnfifyeu berbei^u.
fttbren, unb bureb bie X(;ei Inadine, wel^c er für bie
ßrreic^ung biefeö 3wecteö l;egte, aufgeforbert, b. i.
angeregt fütute (beim nur tn beut ©inue ift bie-
der ton ber Verlagöf;anblung in Un ^Infünbigungen
gebrauste 51uöbruct 31t t?crjtc(;eu, nic^t in einem aiu
beren), la^ ^eftc^en ( ^u fd^reiben unb fic§ in ihn fets
nerfeitö au^^u|>rec^en. 9Baö er gefagt (;at, tann für
eine Vefprecbung wol;( atö itnteriiagebienen, nn^ ins
foferu tooücn wir barauf aufmerffam mad;en. Ob
bie SHefultate beffelben ju gebrauten finb, lägt
9tef. unentfe^iebeu. ©einer flnfidjt nac^ ntufj er hie&
verneinen. «,*
2llttOtt Scfcmib, 3o(ep\\ ^atjbn unt> Hicolo 3tnga-
telli, ßeroetsfüljrung : Daff 3ofepl) jjaijim ber gon-
fftfer t>eg allgemein beliebten öarricl)>fcl)nt Volks -
unb JWtfleConfles fei. — U)ien, Peter Roljr-
mann, 1847.
64
einige franjcftfcfye unb italienifdjc Äritifcr \)aU
ten in jüngfler 3eit bic Meinung ju verbreiten ge;
fucr)t, alö ob ber weltbefannte öfhcic$ifc§c 93olfögc;
fang // ©ott erhalte granj ben Äaifcr" nic^t von
»ater ^a^bn, fonbern ton bem glcictyjcitig in SBien
tebenben italienifct)en Sonfcger Sing ar eil i t;crrüfc
ren follc, unb mehrere bcutfct)e Sonfunbigc waren fo
gutmütig gewefen, berfelbcn ©lauben beijumeffen,
ober bodj bie 2lec$tr)eit bet §at;bn'fdjen ßompofttion
ju bcjweifctn. ©et SBerfaffer genannten Söerfeö, bem
ber ©efang in feiner SBcife, in feiner ganjen Haltung
a<$t beutfet) föcinen mochte, unb ber in bemfelben bie
leicr)ts fennbare ^räge §at;bn'ö fanb, filmte bie SSafyrs
Ijcit na<$ allen Stiftungen 51t ergrünben, n?aö ibm
alö faifcrlicfy öflretc$ifcr)cm 93ibliott/efar in äßien wot/l
mogtiefy mar, wenn immer bie Aufgabe eine mür)famc
ju nennen ift. ©aö (frgebnifj tiefer grünblidjen gor=
fdjung, bic aud? bem geringfien 3«eife( nicr>t mefyr
Staum giebt, ift biefeö : „ba§ £at;bn ber Ux\)chn beö
frönen äc$t beutföcn Äiebeö bleibt, tt?eldt)eö et im
•3ar)r 1797 im San"«* fegte, nac^bem tym ber 23ie;
ner ©id&tcr Äcopolb #afcr)ta (f am 3ten Sluguft
1827 in Söien) baö ©cbici)t entworfen r)atte. $lm
3ten gebruar felben Safari w«b ber ©efang ^um
©cburtöfeflc beö Äaiferö auf aßen Sühnen in Söten
gefangen, unb verbreitete ftd^ in ber Urfpradjc wie in
Uebcrfegungen rafer) burdj aUe ©auen beö Äaifer;
teidjcö. ©et SBetfaffct fanb foiüor)! ben etften (SnU
wutf, bie 9teinfd)rift, wie bie Bearbeitung für bic
Xonbütyne von 3<>fepr; §at;bn'ö #anb , fanb baö
Statt, welc&eö ber (Scnfur vorgelegen, auf wefdjem
bie ©rutfertaubnij? erteilt war, fanb einen ©rief beö
alten 9Weifterö, in welkem er von bem erwähnten
©efange alö einen von itjm urftminglidj gefegten
fpric^t.
Sluf ber anberen (Seite fanb aber 3cfymib auä)
bic (Sompofition 3ingarelli'ö, welche biefer beinahe
f^on vergebene Stteifter nact) ber italicnifcr)en lieber;
fegung beö 4?afc$fa'fcr;cn £icbcö entwarf, bie ganj
bie $rdgc ber italicnifcrjcn berartigen arbeiten \)at,
unb wenn ftc jemals gefungen, langft neben £at;bn'«
SBerf vergejfcn würbe, ©ie oben erwähnten Äritis
!er, wel^c nun von 3iii^areai*ö Gomyofition einige
Stotij gehabt, r)aben in i^ter ©ei^tigfeit il;r Urteil
gefangen, or;nc bie Arbeit 3ingarctirö, bie in SBicn
geflogen crfcr)ien, beö Slnfdjaucnö ju würbigen, fonft
würben fie gewif; beim erften 33licfe ben himmelwei-
ten Unterföieb ber beiben Sieber erfannt ^aben. ©er
fleißige, grünblic^e unb fc^arfftnnige »erfaffer giebt
in feinen äWuftfbeilagen weiter £a$bn'ö erflen ^nt;
Wurf mit ber unten antjangenben ©erbefferung , bie
gteinförift mit ber »eglcitung unb ber ©rucfcrlaub;
ni§, giebt bann au<r) bie fpätere 3ingarelli'f^e S3ear=
beitung bcö Siebeö, beren @crü<$t '^u ben fallen
Behauptungen 93eranlaffung gegeben, beffen ^bbrurf
aber allein fdfyig ifl, jeben noc^ obwattenben 3^eifet
ju befeitigen. WS 5ln^ang giebt ber S3erf. noc^ eine
hitje 5lb^anblung über bie befannteften europdifc^en
93olfö^mnen unb beren 93etfafler, bie et in ©Jufifs
beilagen ben Sonfteunbcn »erlegt. ©ad SftorbbeuU
fc^e, buret; SBil^. ü. SBalbbrü^l in Umlauf gefegte
^dnberfc^e Äonigclieb, ben l;armonifc^en (Scr)mieb
üon £änbel, baä britttfe^e God save the king, bad
Rule britannia, baö franjöpfc^e Vive Henri qualre,
ben 3Jialborougt;£ ©efang , baö fieifianifdje ©Kiffers
lieb: Sanctissima , unb bie rufftfcr)e 93olfe^timne:
Sofcr)e jaria djrani.
Äein greunb beö ©efangeö , namentlich bcö
93olfögefangeö, wirb baö 83uc$ o^ne Befriebigung
weglegen, ifnb jeber ©eutfe^e bem S3erfaffcr für fein
©efd^enf banfen, unb wünfct)en, ba^ er fi^ fürbet
ju d^nli^en arbeiten toerfte^en mßge, ba bie Söienet
©ibliot^ef gewig noc§ mannic^faAe (Brfjdgc umfcbliegt,
unb ftd;crlic§ fc^dgbare Äunben über »erlebte £ons
feger unb i^re äBerfe enthält, welche von folct)er $)anb
geftcr)tet, jwiefac^ ju 6cgrü§en waren.
© i a m n b.
geipjtjjer 3WuftFlebcn.
Duartettntiter^altunge«.
©ie erfle Steige ber muftfalif^en Unterhaltungen
für Äammermuftf ift jegt torüber, unb wir beeilen
\\\\% einen furjen Beriet barüber mitjut^eilen. S8ir
hörten in ben brei uerfloffenen Qlbenben folgenbe
Söerfe: Quartetten, uon a^ojart, ®^oö, ^a^bn,
g';©nt, S3eett>otjen, ^©ur (Z)\>. 59, 3) unb g;©ur
(Dp.59, 1), (Schumann, 5l=©ur (SDp.41,3)-, Qu ins
t et ten, t?on Ouelow, ©^ott, S^ojart für Gtari;
nette unb Quartett, in A, S3cet^oüen (Cr). 16) für
sßianofortc, Oboe, (Klarinette, gagott unb iporn; aus
ferbem noer) ^enbelöfoljn^ SDctctt. ©ie 5luöwa^I
ber vorgetragenen (Stücfe war eine eben fo manni^s
faltige alö gut ju l;ei§enbe unb erf^ß^fenbe, infofem
ftc äöerfe toon allen ben ^cnmeifiern barbot, welche
in bem ga^e ber Äammermuftf ftet) auejei^neten.
©efonbere £fycilnafjme erregte bei ben 3»^0Tern baö
^Programm beö legtüerfloffenen 5lbenbö, welcher neben
bem nur feiten 31t t)örenbcn Glarinettcnquintett »on
9??ojart, unb ©eet^oten'ö Quintett für ^iano unb
S3laöinftrumente, auä) ein langfl erfetynteö Quartett
üon Robert ©d^umann braute. ©ie auöübenben
Äünftler hlic^cn biefelben, wie in frü^eten -3^ten :
bie Ferren Goneertmeifrer ©am'b, Älengel unb Sacfcfe,
65
abtt>ec$felnb jmeite (Setge, äJhtfif bireetor ©abc (93iofe),
Sötttmann unb (Sofjmann, ftdj ablöfenb im S3iolons
cctlo. @rfl feit Anfang biefeä SBinterö tjt bcr &efc:
tere in ba8 Dreier eingetreten ♦, fein 9tuf alö (Sons
certfpieler tfl bet geac^tetfte, aber andj im Quartett
leiflet er SBortrefflic^eö, unb er legte bie gla'n^enbflen
*ßroben feiner öefä^ignng für biefe folibe unb ernfte
Sftuftf in feiner äufjerft lobenäroertfyen ©et^eiligung
an ben ferneren £*eetljoüetrfcfyen Quartetten (SDp. 59,
1. 3) an ben Sag. ©ie »Jluöfii^rung t?on ©eiten ber
ÄünfHer mar im SWgemeinen eine befriebigenbej eins
jelneä 2tti§(ungene lootten wir bem üblen 3ufalle ober
tingünfiiger (Stimmung jufc^reiben. $n bem S)eet=
^oöen'föen Quintette (Dp. 16) tyatte §r. 6arl SKa^er
tote ^3ianoforteflimme übernommen, bodj roujjte er leu
ber ni^t ben 51nforberungen ju genügen, meiere ba8
uorjutragenbe 22erf an feinen Spieler fietlt. ®ö gilt
l;ier weniger ajirtuofität ju geigen, aU üielme^r ben
©eifi be$ äßerfeä fo ju reprobueiren, ba§ bem 3u$&*
rer bie ßigentfyumlidjfeit beö (Somponiften lebhaft öot
bie Seele tritt unb feinen 9lbftd?ten ©enüge geleitet
wirb. $r. (Sari ättatjer fdjeint über ben fec^ö f>tä
ad)t «ßarabefiücfdjen, womit er nun fdjon feit S^ren
©eutfdjlanb uon feiner Äunftfertigfcit ju überzeugen
flrebt, allen Sinn für (Srnft unb Slnflanb in ber Qluös
Übung feiner Äunfl ttergeffen ju (jaben. SBon fiorens
ber Sßirfung war fcaä SWobuliren üen einem Sa^e
bcö SSerfeö ju bem auberen / eö war überflüfftg, ba
bie Säge felbft im ©onunantenöerfyältnijj ju einanber
fielen, ©aö spublifum jeigte fein lebfyafteö 3Jli§t)er=
anüaen über biefe Unfitte.
91. SRieeiuö.
Ueberjictyt ber neueren ©rf^einungen auf bem ®tbidt ber SÖhtjif*
gut tyianofotte.
®alon s unb OHiaraftcrftiicft.
(£♦ SÄityet, ©p. 72. Grande Valse. iltogbeburfl,
j^finricl)sl)offn. 22^- Sejr.
— — , ©p. 87. Troisienie Capriccio cn forme
de Valse. öcljubertl) u. (ffomp. 4- $M r -
— — , ©p. 101. Salutation ä Dresde! 3me
Valse variee. fj einriebe !)ofen. 1 Äljlr.
— — , ©p. 107. Le Sourire. Fantaisie. Äf-
fer. 20 Hgr.
2Ran fennt bie Vorliebe, mit tocldjer gegenwärtig ber
(Somp. ba$ Selb be« Shctoferteltade« bebauet. (5r bält feine
$ln«faat, mit 5Ml$cnfrnc$tbarfeit gefjt fxc auf, bcr (Srtrag fin*
bet Abgang, — uatürliä) bafj er, fo lang eS gebt, (Seföinn
barau« ga gießen fudjt! ißorliegenbe (Sompofttionen jtnb mit
SRoiitinc gefertigt unb mögen trofjt *on SWancben tjübfd) gc*
nanut »erben. 5ßom fünPlerifd^cn @tanbpunfte au& beur*
t^eilt fönnen jie inbf§ feinen 3Öettb beanfprudben. 9lm beflen
mad^t fid) »on ibnen £)p. 101. SSaö Dp. 107 anlangt, fo
laffc man fid) nfd)t t)on bem ^Sourire", bem f<§einl)olbcn
gabeln, bintergeben: e* flecft nia^t me^r ba^intcr, a!« bei
£)p. 72 ober 87. 3n le^tercm iü bie Unriä^tigfeit r ,con gra-
zioso" ©. 8 namhaft gu mad)en.
3* Hatt 33C0ttl, ©p. 8. Fantaisie du Couronnement
sur les airs nationaux suedois: Beware Gud vjr
Kung, et Svcarne fordomdags. ßcljubertl) u. Comp.
1 ttyr.
3. \jait SSoom, ®p. 12. Trois Polkas de Salon.
Bagatelles. «benH. 4- tljlr.
2)ie ^olfa« ftnb mit „Bagatelle*" hinlänglich (^araTteri*
flrt. 2)ie „ßrönungflfcljantafie" ^at einen b« f atmägigen 9ln<
ftridj unb bebarf unfererfeit« nur ablehnender Sorte, ba ft(^
if)r mujifalifäer 2Bettb auf SRull rebucirt. Sadjerli* iü ©eite
6 bie iöemerfung, ,,jur Qrlei^tcrung fann man biefe 33aria*
tion mit beiben £änben fpielcn." ©er ift fo albern, gu
glauben, ta§ er ber befonberen ©rlaubnig Ui ßomponiften
beburfe, tt»enn er bie ©orfc^rift, fte mit ber linfen $anb aU
lein ^u fpielen, nic^t befolgen tvifl, ober n?er brauet fid) ba«
örlcic^temng«mittel etft fo naiü fagen gu laffen? 3n ber
£ljat, bie Ätnblic^feit bc« £m. v>an 93oom \{t groß! 2)ag
berfelbe ,/JKitglieb bet fönigl. 2lfabemie ber «Wnftf ju ©toef*
Jjolm" iji, n)irb man ft(^ freuen ju erfabren.
S^ ÄuBaf , ©p. 25. Six Soli. Nr. 5. Prelude et
Scherzo. Nr. 6. Saltarello. SdjUftnger. ä | €ljlr.
J?r. jtuflaf trirb mit un« einverflanben fein, wenn wir
biefe 6ad)cn obrrfläcbli^ unb gehaltlos nennen. (5r bat
53effcveö geliefert unb fann Q3e(fere« liefern: toir bürfen ibm
alfo bie (Sinfid)t juttauen, bie folc^' ein Qinverfiänbnig be*
binget. krautig ifi'6 aber, trenn Semanb feiner (SinRd^t
burd) berglci(ben gloöfeln?erfe, n>ie biefe, #of;n foxidjtl
$^ Ättttaf, ©p. 27. Hr. 2 u. 3. Andante, Scherzo.
66
Deux Morceaux de Salon. 0djuberilj u. Comp.
Ilr. 3. 10 gör.
£a« Sfnbante tjaben Wir neulfdj angegeigt. S)a« <Sd)ergo
ifl etwa« flüchtiger Statur, aber üon fünftlerifdjem ©eblüte.
2>er (5omp. t)at e« in günfHger ©tunbe gefdjrfeben.
3* 81* SBftdjItUllUt, Bouquet de Melodies Valaques
originales Iranscrit. IDtrn, illöüer. 1 J[. CA.
(Sntbält 15 furge (Säfce. Sie Waffadjifdjen SWelobien
»erben in £)cutfd)lanb m'djt 3tuffet)en erregen, fte bieten fei*
ne«wegc« (5igentf;ümlfe$e$- ffiir gweifeln fair, cb fie £err
2Bad)mann richtig aufgegeid>net; bfe fibermägigen ^ecunben*
fdjritte, bie häufig in ifjneu sorfemmen, ftnb wibernaturlid)
ltnb Hingen fenberbar genug. Cb bie rjarmcnifdje Segleitung
©fgentrjum be« ißerfaffer« ift, toiffen wir nidr)t ; in biefem
gaffe barf berfelbe nict)t ftclg barauf fein. $)ie vielen söet*
trag«begeidjnungen mit vielen llnridjtigfnten, weldje fidj »er?
flnben, finb eine fcfjr überflüffige Beigabe. £r. 9Sa$munn
fdjeint jtc nur bingefdjrieben gu tyaben, um fidj ein (Snfeben
ber ©eleljrtljeit gu geben.
%. SpitlMer, ©p. 4. IDaljeim! Claoicrftück. törjitt-
ling. -J- Sllilr.
<Sdjüd}t unb anmutfjig, rofcrr>cr)l nidjt einer freien mufi*
falifdjen Stimmung enffprungen ; bie Begleitung von Seite 5
an erreicht niefct bie beabüc^ti^te SBirfung. Sag ber (Fomp.
für ben $irel unb bie $crfrag*begeid)nungen bie beutfet)e
Spraye wählte, fei erwäljnt, ba e« untren 33eßrebungen. bie
fremben *Uu«brü<fe gu verbringen, fcrbcrlidj ift.
<£♦ £>C(£et, ©p. 23. Souvenir de la Pologne. Ma-
zurka variee. ijofmeifttr. 22^- flgr.
(Sine aet)tung«wertbe ßeifhmg, gwar nidjt von tiefftnni*
gern, aber gut mufffalifcrjem , folibem GfjaraFter, unb werte;
ber Slufmerffamfeit ber äftnjtfer.
§♦ @ltfe, ©p. 2. Impromptu. Peters. 12 tlgr.
— — , ©p 3. Air varie. €betrt>. 18 ttgr.
SBeibe (Stiicfe finb einfaet) gehalten unb bieten weber fc^r
©cwcfcnlidje« ncd) fefjr Ungewcr)nlic$e«. Dp. 2 ift mefyr fiifd)
al« matt, Dp. H meljr matt ai« frifet); ta* £fjema in lefcte*
rem war gu intcrefianteren ©ariatienen, aU ber ßemp. ge*
geben, befähigt.
§♦ (£♦ ©imonfen, Mazurka. Ran*ers, Öcrjmtot.
— — — , Forlovelsen. Vals. Cberft.
— — — f Rondino facile et brillant sur
des motifs de Annen -Polka de J. Strauss. Ham-
burg, ßöljmc.
(£« gengeu tiefe (iempofitionen »en guter ©cfinnuiig, —
ba« (5injige, n?a« wir ibnen naefcguriiljmen rriffen. 2)ie Wla-
guref wie bie 9Ba(jer ftnb gang furg unb unbebeutenb , ba*
JHcnbo leibet an gu greger Sänge £er ßemp. begegnet un«
ba« erfic SWaf; auf feine Öefäfjigung lagt ficr) nad) biefen
Sa^en nod) fein @e$(ug giet)eu.
»Uborp^ SBepet, ©p.l. RomanWcljc aonbi^rr. firf-
mriftcr. 2 Ijefte, ä 10 lljr.
Sie £efte enthalten ©ier Hummern mit ben Ueberförif*
ten: „3uf bem (See, Sin fie, (gtänbdjen, ©in lieblicher
Xraum". gür bie Wlufit felbft finb tiefe feftr gleichgültig,
roie überhaupt ber Xitel gang anbete« erroarten lägt, al« man
antrifft. Ser (fomp. t)at fic^ bur$ biefe Jöegeic^nungen ein
üble« flreug aufgebunben. 2Da« ba« rein 2JiufifaIifd)e ber
Stücfe betrifft, fo lägt fidj i^m faum eine gute «Seite abge*
toinnen. (5« befunbet eine fet)r unfreie 2lnf^auung vom 3De*
fen ber Äunft, mit anberen Porten toenig 3ntefligeng unb
felbftanbfge Äraft. 3fi ber Gomp. berfclbe, oon beffen 6om^
pofltion »ergangenen ©inter in ber Quterpe eine Cuoertürc
gur Äuffübiung fam, fo $at er mit biefem £)pu« nic^t bie ge^
t)egten (frrrnrtungen befriebigt. 3)ort waltete »enigften«
jene grifct;e, bie auc^ bem ©erfe, ba« ber fünftleriWen Steife
entbehrt, eine ©irfung auf biederer tigert: t)ier f*eint bie^
felbe gang üerfcr)tuunben gu fein. (5« fei bie« autfgefproeben,
nie^t um ben (Scmpcniften gu entmutigen, fonbern »ielmcr)r
benfelben auf eigene freie Gtrfcnntnig beffen, tna« bie Seben«*
aufgäbe be« Jlünftler« bilbet, r)tngulciten.
3». 8ttafofc^ f ffip. 35. Galop original. Ricor^i.
1 Sx. 80 Cts.
— — —, ©p.37. Idille. Etüde. CbfnU. 2/r.
70 Ctg.
— — — , ©p. 38. Bolero, «ben*. 3 Sx.
— — — , ©p. 39. Saluto a Napoli. Caprice
sur des motifs napoiitains. €bmfc. 3 Sx.
9(ngenc^me, wo^lfltngenbe Glaüierßücfc, bie nic^r gu ver-
werfen. 2)a« bcfle baren ift £5p. 39.
% SSenebiet, ©p. 39. Reverie. Rtcorti. 2 Sx.
40 <£ts.
Cfbenfalf« ein angenehme« Gla&ierfxücf, mit leichtem 8fn*
fing üon ^oefte.
fL Sittet, ©p. 44. Grande Fantaisie sur des mo-
tils de Luisa Strozzi, opera de G. Sanelli. Ri-
corti. 4 Sx. 50 «U.
— —, ©p. 48. Fantaisie brillante sur des mo-
tifs favoris de Dom Sebastien, opera de Doni-
zetti. €bcn^. 4 Sx. 20 Cts.
£er <£ixü ift ein fieigiger Slrbeitcr unb liefert Ui jcber
^o^afenbung, roa« if;m aufgegeben werben. Gr bereitet r)aupt«
fad)lie^ leidjte ©alenfioffc, balc met)r, balb weniger gut, je
nad?bem er bagu aufgelegt iü. $)ie«mal ift er gicmli* auf*
gelegt gewefen.
% ©♦ §Otjalfa f ®p. 59. Pbontafir über mehrere
beliebte JHotioe aus *btx ©per: W\t ßrlüjerung
ron Rocljeltc, von jR. ID. ßalfe. Wim, Mülltx.
54 fir. CJR.
53ei wem bie SWotive „beliebt" finb, bat $v. ^orgalfa
letfcer verfc^wiegen. ©ewig mit Unrecht. Sieben bem 93er*
67
§nge Ieidjter $lu«fül)rbarfcit fyat ba« £pu« aucfy ben ber
$rocfenr)cit unb (Sinfcimigfeit. (5« ifi alfo ein uorjüglicfc
frocfene« £pu«. 2)cr (Somp. ijt berfelbe, nxldjcr eine ©amm*
fong fcen 72 ($tuben begonnen f)at (f.Jhit.2inj. Sb.26, <S.21),
nid)t ju üerwed)fcin mit «8m. 2Banejura, ber ben (eisten
<St$t liebt.
<£♦ (Sjjettty, ©p. 796. Fantaisie brillante sur des
motifs de l'Ode -Sinfonie: Christoph Colomb de
Felicien David. Wien, iHüller. 1 JFi. 30 fir. ffl.Ä.
?iuf bem Sitelblatte finb amerifantfcr)e $flanjen unb
Spiere abgebilbet, u. 91. ün 9lffe. JDte« bat etwa$ für ftcfy.
2Öa« man aufjerbem toon bem 21'erfe erwarten barf, befugt
ber SRame (5gemi) Ijinlänglicf). (56 wäre 3*onie, weiter ba*
von ^u fpredjen. $)ccr) fei man bcätyalb nid)t geneigt, ba«
©tücf für eine« ber fdjledjtejlen bc« (Somponifkn gu galten.
SBcip man übrigen«, ba§ bcrfclbe »er nicf)t gar langer 3*it
^wei 8tympl)onien in Partitur veröffentlicht bat? 2>ie eine
feilet, Iren'« ju erfahren intereffirt , 11 gl. unb 30 Str., bie
anbere 12 gl. unb 30 tfr. efterreidjifdie (ScmjentionSmünje.
3* 9laff f ©p. -^2. Ilr. l. Capriecietto sur des mo-
tifs de l'opera : le Pretendant de F. Kücken, ftift-
ner. 20 Hgr.
£>ie SWufe be« Gomponiften, weld)e fid) neulich in einem
Sflocturno Miefen liefj, T)at in gegenwärtigem OSapticcietto ein
«bemächtige« Slnfebcn. Srügt nidjt ber €djein, fo wirb fte
ftd) nodj lang von Jtücfen'« Oper nähren, Womit fte Ijier ben
Anfang gemacht. 3l;r Slugenmerf rietet fie bie«mal aud) auf
minber gewanbfc (Spieler unb forgt mütteilid), ba§ iljnen bie
fdnvcreren Stellen leicr)t jugänglid) werben. <So t)at fie einer
fcfcnell auejufüljrenrcn (S - Xonleiter von G in bie jweigefiri*
djene Cciave hinein bi? gütige Semerfung beigefügt: ,,pour
faciliie glissalo"; wer fie alfo, biefe £onleitev, ni$t auf bie
gewöhnliche 2£eife machen fann, burf fidj eine« einzigen gin*
ger« ba$u bebienen. Cctarengänge gemattet fie audj, bie SWufe,
einfad) ju fpielen n. bergl. mefjr. 3Han wirb ba« banfenb an*
erfennen! Seu ifyrem Xemperament«juftanb lägt ftdj wenig
fagen; bie Stelle ,,fantastico" <£. 5 jcigt ftc mürrifet) unb
uuleiblid).
Sttptttotium für SKamtfertpie«
Serjeidjnitj berjenigen meiner ungebrurftrn (Sompofitioncn,
welche idj entWeber mit ober obne (5fgcntr)um«recr)t ju »er;
Faufen wünfdje. 3m erfieren galle fönnen fie von <2eiten be«
Käufer« burd) ben 2)rucf, im legieren galle nur burd) 3(b*
fdjrift »cruielfältigt »erben. 3)cr -frei« für einen Sogen
oljne ©igent^um«rec^t beträgt 3 <Sgr. 51uf Verlangen tter*
ben biefe 2Wauufcripte gern jur Slnfic^t mitgct^eilt.
§. Sattln,
Drganiß u. 9)luftlttccctor in JBtantenburg am £ar$.
A) (Sompcfitionen für bie Jtirdje.
©er SCttumpJ ^CÖ ©laufcenS. Kantate für gemifc^te
©timmen. (5lavierau«$ug 14 23ogen, Partitur 35 53ogen.
3n SBlanfcuburg 1837 aufgeführt.
©antäte gut Crgeleintoeiftung. dlavierane^ug 5 Sogen,
Partitur für flcine« Crct)ePer 8 Sogen.
aufgeführt in Slanfcnbuvg 1838, in J&arggcicbe 1&40.
20 Fleinc ©antaten auf bte betriebenen fitd>U<$en
'gefte. gür fird)lic^c ©ängcrdjörc in fleincn ©labten unb
auf bem Sante. SWit £rgelbegleitung. 10 Sogen. 2£er=
ben aud) einzeln »erlauft.
3n »erfd^iebenen Crtfc^aftcu aufgefüllt.
aßte gtog ift bed Ätttna^tgen ©üte. (Social mit guge
für fünf ©ingflimmen. Partitur 2 Sogen.
Seim attufiffefle in Slanfenburg 1839 aufgeführt.
5Die Sa^fentaufe. Oratorium für SRännerft Immen. @(a?
»ierau«iug 23 Sogen.
3)er erflc X^eil in Slanfenburg aufgeführt 1840.
©antäte sunt gefte ber $tmnielfa$rt aJiit Digelbe^
gleitung.
3n Slanfenburg faß jä^rlict) aufgeführt.
©er 130* $falm. Partitur 12 Sogen, dlauieranftgng
5 Sogen.
Son ber ©efangaf abernte in Sraunfct)\veig 1844, unb
in Slanfenburg ju wiederholten Scalen in öffentlichen (Soncer*
ten aufgeführt.
Älopftocf'ö STuferfte^unn^gefang. gür gemif^tc <Stim*
men, mit Crgelbegleitunü-
$lm Cflerfeße jäl)rlic^ in Slanfenburg gefungen.
ffirntebanFfeft« ©antäte nadj bem 186. ^falm. @. glü--
gel gewirmet. Partitur 8 Sogen, C*lavifrau«jug 4 Sogen.
CBott «nb bie Statur. Kantate für gemifc^te ©timmen
unD Crcftejterbegleitung. Partitur 32 Sogen, (Slaöierau«*
jug 10 Sogen.
Igortfffcung folgt.)
68
3itteIIigett|M<ttt<
J. H&ydn's Siofonito h 4 ms. im anerkannt
besten Arrangement von C. Klage,
In der V* Traut %C ein* 'sehen luch- and Musikalien-
handlung (/. Guttentag) in Berlin, Breite Strasse No. 8, ist
so eben erschienen :
Maydn, *Fo*. 9 Symphonie
Wt. 91 . arr. ä 4 ms. p. Klage. Ddur. Pr. 1 Thlr. 5 Sgr.
KTr.22. do. Gdur.Pr.l „ 5 „
Diese Sammlung wird in der Weise fortge-
setzt , dass von 8 zu 8 Wochen eine neue Num-
mer er scheint \ so weit die getroffene strenge Aus-
wahl es gestattet. —
Im Verlag von Breitkopf ty Märtel in Leipzig
ist erschienen und durch alle Buch- u. Musikhandlungen zu be-
ziehen :
Mozarts Opern.
Kritische Erläuterungen
Yon
Uteanöer (Dulibicljeff.
Aus dem französischen Originale
übersetzt von
C. Kossmaly.
Mit einer Einleitung und Nachrichten über den
Verfasser
von
,Dr. A. Hahlert
Preis 1 Thlr. 25 Ngr.
In der 5T. Trauttvein* sehen Buch- und Musikalien-
handlung (J. Guttentag) in Berlin, Breite Strasse No. 8, ist
so eben erschienen:
Franck, Ed., 3 Ständchen f. d. Pl'te. Op. 10.
Pr. 20 Sgr.
Hensel, Fanny, 2 Bagatellen f.d.Pile. (für
Schüler.) Pr. 7-i- Sgr.
Ijevy, M« 9 Una lagrima sulla tomba del celebre
maeslro F. Mendelssohn -Bartholdy. Adagio per
Pianoforte. Op. 5. Pr. 10 Sgr.
Im Verlage von Friedrich Wieischer in Leipzig
ist erschienen:
Ctwngdtfdje* Cljoralbiwlj
für Kirche, Schule und Haus
von Carl JFerdin. Becker,
Organist zu St. Nicolai und ordentl. Lehrer am Conservatorium
d. Musik zu Leipzig.
ZweiterTheil. Enthaltend 1GS Chorale«
Preis 2 Thlr.
Der erste Theil dieses Werkes erschien im Jahre J843 als
Choralbuch zu dem neuen Leipziger Gesangbuch und enthält
138 Choräle. Beide Theile bilden wohl jetzt das vollständigste
Choralbuch unserer Zeit. Für den Werlh, so wie für die grösste
Correctheit des Gegebenen bürgt wohl hinlänglich der geachtete
Name des Herausgebers. Beide Theile zusammen kosten 4 Thlr.
— und sind durch alle Burb- und Musikalienhandlungen zu be-
zieben.
Im Verlag von Breitkopf 4- Mürttl in Leipzig
sind so eben erschienen und durch alle Buch- u. Musikhond-
lungen zu bezieben :
Motetten
Nr. 1
Nr. 2.
Nr. 3.
für Chor und Solostimmen
compoüirl von
JP. Mendelssohn - Martholdy.
Op. 69.
Herr, nun lassest du deinen Diener in Frie-
den fahren. Partitur, Preis 20 Ngr. Stim-
men, Preis 10 Ngr.
Jauchzet dem Herrn alle Weit Partitur,
Pr. 20 Ngr. Stimmen, Pr. 10 Ngr.
Mein Herz erhübet Gott den Herrn. Partitur,
Pr. 1 Thlr. Stimmen, Pr. 20 Ngr.
t3* (Sinjelnc Hummern b. W. 3tf$r. f. Sfiuf. »erben 31t 1-J ftgr. beregnet.
8ru4 OQti $r. ftfldnian».
Hfue
itfätift fit
SeranttoortU^er JÄfbactetr:
Stanj 58renbeh
^djtuntjmanjtgfier SBunb,
Jl£ 12.
Stöbert griffe in £ei|>jig*
©en 8. gcbtiiar 1848.
Bi?n biefcr 3ti*W* trf^eiiieji ttcdjcnHIdj
2 Hummern wen 1 üfer l 1 /* IBugen,
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3nferiicnä£ebn^ren bie $ttirjeile 2 *ftgr.
Abonnement nehmen aßt fftaftimtfr, 53u$-
3Ruflf' utu» 5tmift(}atibluiigen an.
Sflfjalt: Eu* <Saf[*L — S3«j*if$nifi öon £>riginaIfcanbfti>Tfftfn btriifcmtrr mufTt. SG3erte. — SEagrigrftyigtt, fBtrimfifctft,
21«* Saffel.
$exr ffiebacteur,
9im I9tni ©rc. t>. 3- n>urbe bie ^ieft^e $*f=
Hielte mit ber neueinfiubirten SDpci „5ttii#" ton äftos
gart jiu würbigfii S8fjeLcr)mLng te$ feHegierungSnjedjs
fei 3 wieber »offnem imb alle tjicfigeH mufifalifdjen unb
i(jeatralifdjen ^itftänti- finb bannt wieber in ihv gc;
wcfrntc ^eriobteität getreten, infüiiber^cit (vaten am
22(ten ©ec. btc £Jjeatet s 91bcnnement = ßoncertc ha
gönnen, wefd?e ic$ , wie Sic wiffen, fü gern 311m
3bt$a(tjHliifi meinet 3Hüt$fiImigeii neunte, meif ftc fafl
auSfctjtiegndj baä öffentliche äRuftflcfent baln'er repra?
fent Iren. Stuf fegeuannte 9tom täten ifi mau bafcei
eben ntefit bebaut/ t>tetmer}r fliegt mau fic^ mögltd$ß
firnig an baä fcefannte (Staffifd^e ju galten, unb wirb
bieä bind) bie geringe 3 a ^ toon fcd?ö (Soiu'ertrn rini=
germajjen gerechtfertigt, äMcubctöfo£m*ä Ouvertüre
„bie ^ebriben" eröffnete biefrn imifiMifdjcn ($ti£tuä
auf eine fet/r paffenbc ffiöeife, fca baö allgemeine 3n=
iereffe fik biefen ©ciupcuifccu bu¥<$ bfffew jüngfi er-
folgten £ob eine neue 8'tifdjc angenommen ffaL ffltit
angeitffjmer SÖeljmutfy J?ort mau jeßt bo^f?ctt 3cm
feine poctifd^remanttfötu &ompofttionen. ®räutein
(tmitie äSalter fang nict)t nur bie ©Haben* 91 ric
auS SHo&ert, fetibetn audj *in fdjmÄtifitjeä Wieb, tci=
be€ mit f et teuer Sattheit, -3nnigfeii unb Scnfnfte,
unb fo Würbe fie aiicb fyier, ivtr frei jebem mieterfjot=
ten auftreten , mit fiütmifdjcui ©cifall gefeiert. Sfai.
äRufiftiteftot ©erfc airä ©etinotb - — ein Vanuatu
ja Spület bgh Spo$r — trug jwei eigene Cents
pofiiicnen: Slfötcfe bon Auflaufe unb ^ariarienen,
ftttf ber (Deige \aox / wnb jiuat mit Bietet 8fertiglett #
allein man erfannte in ihn feinen Spület üüh @pc§t
luietcr; tcin Im fetner $eige lüollte ee nirf*t getin?
gen, (16 iiter bie Saiten frei unb fdjen ju er^elen,
©eine 15 c 111 p c f i t i c »i c 11 fint mit &£)d}iä unb @ffeet ge±
111 a^t, aber cö fe^lt i^ueu an OrigtnatitSt* ©em
jmeitfn Ibni bee elften (Soruerteö bildete ^o^i'ö
neuefie (a6tc) ©vm^onie, tüeld^i flc^ atten früt;ereu
biefee SRrijtrrd tt>utbig anf^tilft ^cräugStüeife ges
ftrteit bie teiben le|ten @a^e, tuelc^c eine ganj un;
geivB&nlie^e 9tat|eit unb ß'rif^e batbieten , lücifjrenb
namentli^ bei erfic Sajj weniger neu ifi, unb fte^ iti
ben m&i cbet weniger fcefaimteu Harmonien unb
SflDbutationen btefee 9J}eifrerfi bewegt unb auetreitet,
©er brüte Saj} (Scherzo) ^at eine fo crigi nette ßorm
unb Saffung, unb ifi ueu fo bieten bUgeuben ©e^
banfeu burc^feu^tet, baß man wabrt/aft eteetriftrt
toiiü, ©aju femmt, ba^ tiefer £a^ fcurtfj ein tan;
ged, fuufiBDÜfö SiijjliiifülD auögfjcidjnct i^ wetrt^eS
ücn trm fcefannfeu SJirtucfen §. S- SJott fetyr ges
tungrti bnrd^gefü^rt wntbe. ©ie ganje ©iö^Dfitiün
biefer SijnU'^uie tfc glürffic^ angelegt unb in bem
legten ®a(je auf eine impufantt SBeife getBft,
9t »1 12ti'u San. b. 5. — im ^weiten ßencett —
tarn eine Duucitfiic (©s©ur) üon 2?. Stomberg
unb Sett^ODftt'd bierte S^m^fjonte (äi = ©ur) jur
3tuffu^it»0. 3«gfei(^ f^ieltc §t. ä>tu(tftir. 8Ser)s
ner auä Scttingcn ein ©Gittert toen SÖlo^art (©s
SDEdü ) für bnö ^tauoferte mit biet garte unb
einer faft 311 großen ßlegan^ unb ©elieateffe. ©et
70
feine Slnfd&lag unb ba« tcinc spaffagenfoiet toerrictfyen
ben geübten SWfier; efcen fo gab bie forgfaltige 83e-
räcfftc^ttguiig ber £empi« unb ©tojart'fäen @$atti;
rungen bie (Bcnrijftfit, bafc ber 93irtuo« mit fdjnlbu
ger §odjadjtung bie f($Bnc (Sompoptton be« gßttli-
<§en Sonbic^ter« befanbelt hatte. (Sin lauter »eifatt
lohnte ben Sßirtuofen unb bie SBafyt bc« ßoncert-
pütfeö. SBon grl. SJtotenba Irrten wir eine SHofs
flni'föc Slric (Einlage für bie SDper %eü) unb jwet
Sieber *ou 9Kenbet«fofyn, uon wetzen namentlich ba«
befannte einfadj^fööne SBolfötieb burc§ t^m innige
warmen Vortrag ber ©a'ngerin eine »orjüglidje SBir*
Jung auf bie 3ufyörer t;cr»orbracr)te. (Sin au«wä'rtis
ger Schüler ©poijr'«, £r. Äef;rbuf$, gab burc§
ben Vortrag eine« 93iclineoneert« feine« Setyrer« fein
rrfleö öffentliche« <£)cb\it unb erwarb ftc$ burd? »ofyt
»erpanbene«, fertige« Opicl lauten ©eifatt; fein SJos
genPridj ip eben fo gart al« tüfyn, unb fo biirftc er
einer glücken 3ufunft entgegenliefen. (Sin Srdjes
ftcrmitglieb, $r. 83 ii$r mann, tic§ pc§ giim ©c^luffe
be« erf*en Steile« auf ber (Slarinctte $öreu unb fyatte
bajn eine ^tyantape fcon ©erfc gewallt. 6r ents
wickelte eine fe^r freie Sonbewegung unb tue« mit
Äraft unb ©efü^t.
©ie fyiepgc ©per tjat buref? ba« Engagement ber
#rl. (SiniUe 2ß alter einen neuen $luffd;wung ge=
uommen unb erinnert wieber an bie fafl werflungenen
3eiteu einer ©c^weijer unb §einefettcr. üDiit
jcber neuen ^artie tyre« Slnftrcten« wirb ber aflges
meine Seifall — welker fdjon an 8ut$upa8muö
grenjt, größer, ©ie fang 6t« jefct 9tomco, SKorma,
gibelio, ©ejtu« (im Situ«), ©onna <Hima unb SBas
tentine (Hugenotten), unb pubirt bereit« bie ©e«bes
mona unb (Sötepinc (in ©po^r'ö Äreujfa^rer). Sic
fdjBnc güttc tyrer ©tiinme, iljre ausgezeichnete ©cfyule,
i^r noble«, leibenfdjaftfidjeö ©ptet unb i(;re feltene
mupfalifdjc SJilbung peUen ben 253ert() biefer Äünp;
lerin febr tyod;.
©er tyoxz unb SDlupfbirectcr Salben? ein unb
ber facfygefcfyäfcte Senorip ©eröfa pnb un^ burdj
ben Sob entriffen.
gaffet, im Januar 1848. r.
SB t v i e t * n I #
einiger ©rijinalljanbfctjriftrn von berühmten mufikali-
fcjjtn Werken, wrlelje fiel) tljeilß in öffentlichen fiiblio-
tljeken, tljeils in fknuit- Sammlungen befinden.
27Ht8ttljeilt üon 9C I o \> 6 gud)3 in ffiien. *)
©ie Sieb^aberei unb ber ©inn für «ut^ogra^e
*) SBMr entnetimen auf feen 2Bunfä) Ut $rn. 93f«. bie
überhaupt, t)at in neuePer 3f»t aud) in ©eutfdjlanb
fe^r jugenommen, nac^bem fclbe in (Snglanb unb
grantreic^ bereit« früher eultiöirt würbe. 6« bürfte
mandjem reifenben ÄunPfreunbe nid^t unertoünfdjt fein,
ju erfahren, »o pc$ einige biefer foPbaren ®ä)fyt Uz
pnben, um biefelben gelegen^eitlic^ in Slugenfd)ein ju
nehmen, unb pc$ baran ju erbauen.
©em wahren unb achten ÄunPfreunbc — rcofyl
^u unterfc^etben »on bem neugierigen Souripen —
toirb e« nic$t f^toer werben, jur ©ep^tigung toon
berlei ©egenPänben pc^ ben 3utritt ju üerfäaffen.
6« würbe in biefem erpen ^Berfu^e nur ©a«s
jenige erwähnt, \va& mir entweber auQ eigener ^llns
fc^auung, ober ai\^ auttyentifc^er Dueüe begannt war,
nidjt ot;ne ber fepen iteberjeugung, ba§ no<^ mand;c«
ßuriofum forgfältig aufbewahrt wirb, welAe« bieder
ju meiner Äenntnifj nic^t gelangt ip. SUöcfyten pc^
bie glücfli^en Sepfcer berfelben ^ierbur^ iu»ranla§t
pnben, mir nachfolgen! ©e« ©anfe« uieler Äunps
freunbe bürften pe gewi^ fein!
1. ©ie t. f. &ofbibtiottjef in Söicu bepgt:
1. 2Me Criginal * Partitur be« „heilig" »cn ^^it. (5.
23a«.
2. ißon 3 c f. faiibn'« §anbfdjrift: (Sine groge !Keffe
au* «B^ur, comp. 1799, in Partitur. — ©ie 9Rclfi?n*
aJlcffc au« JD-aJic«, comp. 1798, in «Partitur,
3. 9tcbß fünf »erfaVcbcnen ^njjen be« ofterreidjifcben
93olf«liebe« „OJctt erhalte granj ben Äaifct".
4. 2)ic Dpev: „Didone abbandonata" «on 3omellu
£rig. Partitur.
5. (Sine C\hx ^?cu grancc3co 6a\>aUi, £rig. $ar^
tituv.
6. (Sämmtlidjc Cpctn üch 9int. ©alievt — in ^axti*
turen burd)au$ «on ber $anbf«rift bc« $luterä, enbli«
T. ?lUc«, waö tu ber eigenen §anbfd)iift SKojait , d von
feinem berühmten SRequiem noa> eriftirt, namli«: ber
lue ^aupttbcil ,„Jh?ue fammt ber guge" in ber \>ofU
ftänbicjcn Partitur. — Üßon „Dies irae" unb „Doinine
Jesu" bie frljr audfü^rli^en Partitur * (Snttoürfe.
IL 3«n 5(r^itj ber ©cfcflföaft ber aJfupffreunbe
beö öPerrei^if^en ÄaiferPaateö bepnben pd^ :
1. S)a« ^etrliie €lavier*6oncert an« £>*3Roll von 2). St.
% Mo jart, comp. 1785, in ber £)riginal-$arütur.
2. ©ine ©clegenbeit«*(?antatc von ©iojart, componirt b.
löten 9tov. 1791 (mithin jtranjig Sage vor feinem Höbe).
£riginal:$artitur.
3. *Bon ber ^anbfa^rift 3*>fe|>^ ^a^bn'« nadjbenanntc
ffierfe:
obige intereffante 3ufammenfleHung bem „Deßcrreia^iföen
Xheater* «nb iWupf ^Sllbum". . _ k
71
a) (Sine SKeffe für vier (SingfHmmen unb Orcftcitcr,
SB* Dur.
b) (Sin (Soncert für'« ffialbljorn mit Crdjefier.
c) (Sine (Santate, componirt gur 3nfial(irung eine« $rä*
iaten im ©tifte gu ©öttiveib im 3- 1768.
(Alle brei (Stücfe in $aititnr.)
4. ffion 2Jcld)ael £at>bn mehrere 3Jleffcn in Partitur.
5. 2Jon Subnwg »an 53cet&oven Original * £anb*
f Triften :
a) (Slavier Monate in Es, Op. 81.
b) Die Variationen für Glavter unb Gelle, Op. 5.
® * Dur.
c) 2Re$rerc lieber unb (Entwürfe jc. k.
6. SRe^r al« 80 3Berfe von Antonio (Saloara, al«:
Opern, (Santaten, Oratorien, SRcjfen n. bgl., in Partitur
von bc« Slutor« £anb.
III. Muf ber !. §of6iMtctr)cf in Öerttu werben
nebjt anberen, fotgenbe muftfattfdje #uttyograpt;e aufs
Gewahrt :
1. »Ben 3oI;. <5eb. 93adj „Die tfunjr ber guge"; nebft
vielen anberen ßompofttioncn be« aWcificr« im Origi*
nale.
2. 33on So f. «featybn *>«* „<5alve Regina" für vier
(gingflimmen mit obligater Orgel unb Ordjefier, ©-'SRoH,
com». 1771, in ber elgcntyänbtgen Partitur.
3. Die beiben «fcanbcrfdjen Oratorien „Sfleffta«" unb
„9lleranber*3ef:" mit SWojart'« Sttfhumcnttrung, nnb
biefe Untere in ber eigentjänbigen <Sd)rift SKojarf«.
4. Die fefyr feltene Oper ,,2llmira" von @. gr. £änbel
in Partitur, von ber Jpanb 2Wa tiefen 1 « abgefdjrteben.
5. 2Rel)rere Opern von Sfcelnfjart Äaifcr in ber Ori-
ginal* Partitur.
6. ©inen S3anb Goncerte für bie glöte von Jtönig gric*
brid) II. (beu Großen) in beffen eigener £anbfdjrift.
IV. $m S$rttifd)eu ÜDhifcum ju Sonbon werben
aufbewahrt :
1. Drei Orgel* Goucerte von ®. gr. § anbei, componirt
1735, in ber cigenbänbtgen Partitur be« 2(utor«.
2. (Sine mufifalifdjc «öanbfdjrift be« berühmten £!)ecrcti*
fer« grance«co ©afurio v. 3- 1499.
3. Sin 33anb ©ef&nge von ber $anbfdjrift bc« (Somelio
@alli, au* ber fönigl. Kapelle von äarl II.
4. 3JcufUalifd)e JBorlefungcn , gehalten im 3. 1610 von
3oljn Xaverner, in beffen Original.
5. ,,#erfulc«", eine ©erenabe von Dr. 3ol)n Stanley
in beffen Original*«&ant>fdjrift.
6. 3tvei 33anbr, Strien unb ©cfänge, von ber eigenen £anb
bc« berühmten ©enfer ^ilofoufjen 3ean Saque«
«Rouffeau.
7. aJUfjrere golio*23änbe verriebener Üfluftfftücfe von ber
$anb bc« fleißigen muflfalifdjcn ®efd)i<$töforfd)er« D.
(Sljarle« ©umcij.
V. £)ie tomg(. @a$jtf$t #ofbtbliotljcf in ©reis
ben fceftgt:
1. Die eigenartige Partitur einer SJteffe von Di«ma«
3elenfa, furf. v£ac$f. tfaminermuftfer, comp. 1712.
2. @e$r viele nnb foflbarc 9lutograpl)e von Dr. Martin
Sntljcr, lveldjer al« s$erf affer vieler (Sljorälc unb ©e*
forberet ber Äirc$enmnjif aud) ^ier genannt »erben
barf.
VI. 3n ^Jrivatfammlungen fcejinben ft(^:
a) Sei J&m. Dr. gelir ^ «WenbeUfoH * Sart^oib^:
Die 7te€vnip^ciiie 2l--3)ur von ?. v.#eetl>oven, Ori*
ginal^artitur. Die 5te ©tympfjonie (S^-SKoll von %. v.
©eetfjoven, Original Partitur, gerner: ®in ©tij*
jenbuefc , entftaltenb bie (Sntn?üvfe jur 2ten großen SWeffe
in $* Dur, Dner^golio über 100 Seiten.
b) S3ei ^rn. granj £aufer, Director ber ©efangf^nie
am (SonferMtorium ber 9Jlufff in SWün^en:
1. (Sine groge 9(ngalji von Slutograpfyen bc« grogen 3o6-
Seb. 93 ad), unb jtvar : mehrere gugen an« beffen
„tüofjltempcrirtcu (Slavier", müc Orgel > gugen mit $e*
bal unb Kantaten in Partitur; fo tvie eine (nodj unbe«
fannte) 3te ^affion in ber Original.-^artitnr.
2. >ßon 9B. S(. aKojart'6 ©erfen: Die ©^mpbonie in
D-Dur (ebne Menuett) ,,bie $rager" genannt, unb ba«
berühmte Ouinteit für Streif * 3nftrumente @^3Wotl f
beibe SBerfe in ber eigenfjänbigen Partitur.
c) *8ei §rn. Sari 4>ol^, Direetor ber Conccrts spirilueis
in Sien, finbet man eine jiemlic^e Slnga^l von 93eet»
^ o v e n'f c^en Original * SWanufcripten.
d) <St^lie§li^ mag e« mir vergönnt fein, einige <5tü<fe
au« meiner, gegenwärtig über J200 Sfcummetn jär)lenben
„2lut6ograp!;en * (Sammlung von ßomponifien" ^ier an«
gufü^ten, au* ber iä) nur bie vor jü gl i elften Ijerau«*
\tU, ba ffc^ vielleicht bie ©elegenbeit ergeben bürfte,
über ba« ©anje in einem befonberen Slrtifel jn fprec^en.
3n biefer Sammlung befinbet fic^ :
1. (Sine in SRem im 3-1709 von ©. g. Jpänbel com-
poniite, bi«l;er no<^ nidr)t veröffentlichte (Santate für
l ©iugfr., 1 obligate SBioliite unb Orc^efter * ©egleiiung,
burc^auö von ber eigenen £anbfc$rift be« 5tutor«. $ar?
titur.
2. .(Eine (Santatc von 3ofy. @cb. 8a<^, vom 3. 1715,
Original * Partitur, nebft einem ganzen 93anb Orgel*
Sompojltionen, burdjau« von feiner Jpanb getrieben,
circa 1700.
3. Die eigenljänbigen <Sh'$jen jur „Sllcefte 1 ' unb „Sp^i*
genie auf £auric5" von ö^rijtop^ bitter v. ©tuef,
nebft einer ganjen Slric in Partitur au« ber erfteren
Oper.
4. Sßon 3of. ^atjbn 1 « eigener §anbfc^rift:
a) (Sine ©vmptyonie für'« Orc^eßer in Es, comp. 1774,
in Partitur.
72
b) $>k berühmte „Sfcaria * 3<Ket Stoffe" in C. $ar*
tttur.
6. ©ob aRic$el$at>bn: eine grofje Litanei), com)).
1T76.
6. Steffen von 3ofep$ 9m, (Salbara, Sentier,
$affe, ©rann.
T. $on Subtotg «an SBeetljoven folgenbe ®crfc:
a) JDa« Jtyrte gur lften SWcffe in (5*2>ur, Original*
Partitur.
b) JDie berühmte <Sl«*3Woll Sonate für (Slavier, Op.27.
c) ©in Serjett für (Streif *3nftrumente.
d) Sine (Gelegenheit« *dantate für brei Singftimmen,
com)). 1816, Original '$artitur (noc$ unbefannt).
e) (Sin <Sfijjenbuc$ in Duer * golio mit (Snttonrfen §n
feinen <StrefcJH Charterten, Op. 18 k. k., 86 (Seiten
ftarf.
8. ©on ©olfgang «mabeu« SRojart:
a) 2>ie Glasier * «Sonate 9t*2Jcoll, comp. «Pari« 1778.
b) 5)ie €$opran*2lrle (5*2)ur, für 2Rab. SDufdjcf in
$rag comp. 1787. Original Partitur.
c) Sfconbo eine« JBiolin * (Soucert« , 33*3)ur. Original«
«Partitur.
d) (Slavter * Duintett mit blafenben Snftramenten, 1784.
Original - Partitur.
e) (Sin (Sanier mit Sfijjen ju allen feinen Opern.
Xage&gefcbidjte*
Steifen, ©encette ic. gr auf fürt a/SW. Stm 25ftcn
Sanuar $abeu bie <5d)tt?eftern ®ej>$te unb 3faBeHa ©Ulfen
in einem von iljnen vcranfraltcten G>oncerte im «Saale bc«
$aufe« „SWojait" gefpielt, erfhre auf bem *ßiano unb Untere
auf bem neuerfunbenen Snfhumente doneertina. *Ha<$ bem
Programm tjaben grl. Oätralb unb bie Ferren Slnbrö, ©Ha-
fon unb 93oefmül)l mitgetvirft.
3n ber DuartettUnterfyaltung (£atl ^afnct'S in £am*
bnrg »urbe am 26flen Sanuar: Ouartctt von £atybn, G,
Onart. von dt. «Schümann, A, Ouart. ton 23eetfcoven, B, auf*
geführt.
«Der (Sompcnlft <9raben*$offtnann roill in Berlin brei
(Soncerte geben, um feinen (Sompofitfonen (Singang ju »er?
fc^affen.
Sorb SBeftmotelaitb $ab in Berlin eine glänjeube mu*
fifalifdje <Soir6e, roobei jroei feiner (Stympfjonien vom Fönfgl.
Ordjefter, unb fpanifdje, beuifdje unb ttalienifdjc®cfänge von
SRbc. iBtarbot* ©areta, SNbc. ©cutiluomo unb @ignor 2abo*
cetta vorgetragen würben.
SDre^ocF , n>el<$er jefct in $rag concerttrt, wirb *o$
in biefem Iffiinter in SBlen fpielen.
^tag toirb aufer bei Sennö. 2ufcer*2)ingelftebt balb au$
ftrau GrnfbJUifer nnb $tn. ©ieljiqfv aU (Säße begrngen.
9ttut SDpettu Sei ber fönigl. ©üljne in ©erlitt tva*
ren im ganzen 3a$re 1847 a$t Opern neu, tvovon 6 jum
erflcn SRale nnb 2 neu elnfiubirt gegeben tvnrben, barnnter
flnb 5 beutfd). unb gtvar 3, bie ben Slbenb auffüllen, unb 9
einactige. 3n 23te$lau war man fleißiger, benn 1847 gab
man 114 Opern, babei 4 neu aufgeführte unb 10 neu ein«
flnbirte, unb 42 ©ingfpiele unb $offen, »ornnter 2 neu auf*
geführte unb 5 neu einflubirte (oon (Dlojart 8mal, von ffleber
llmal).
ü)ie neue Oper: „3Waritana" von SBtKiam Vincent
SBollace ffat bei i^rer erflen Sluffü^rung in $eutfc$lanb in
SQBien toenig gefallen; man Ijört in jeber ©tropfe befannte
aWelobicn von 5Beber, gRe^erbm, 93alfc, «offini, 2)onijctti,
Sluber u. gerauft, nnb biefe Pnb no(^ bagu f)bä)it fd^tverfällig
jufammengefe^t.
3n Oebenburg fommt vom bortigen, fe^r tüd^tigen Äa*
peflmeifler Mbpf eine neue Oper: „bie ©ergfnappen" jut
2luffüljrung.
SSermif^teS.
gorfeittg r)at ie^t bie SKufif gu einer «ßoffe von (5. öo^m
getrieben, bie vov$ügüdj gut fein folt.
5Donigcftt'^ „S)em ©ebaftian" fanb in Hamburg nur
febr mäßigen 93eifall, bocr> »erben bie fdjßnen JDecorationen
unb ber viele $omp bie SKcnge uod) einige Seit jie^en.
3m fa^fiföen Älojter SKarient^al jeic^net fiä) beim tfir*
c^engefange eine fc^onc «Stimme einer Wonne aud, — fic ifl
aufl Reffen «JDarmjiabt, Juliane ®Otttttaö, eine Sc^tvefxer
ber ©räpn JÄoffi.
2Däl;renb ©icle glätter von ©pontinfä £^rcnübel er^
gä^len unt feine SRütffeljr nac^ ^Berlin al« unmöglich fä^il*
bem, fagt Äü^ncÄ (Suropa: 2Bäljrcnb (Spontini mieber auf
feinem alten $oflen in ©erlin iji unc feine Opern einflubirt,
t)at fid) 3)ieverbcer von feuern ber beutf^en $eimat^ entfrem^
bct. (Seine Siiumplje in 93erltn unb Sföien ^aben feinen 9la*
tionalftnn in ifrni aufgerufen; er fiubtrt feine „?lfrifaneittt"
unb feinen ,,¥ropi}cten" tu ^>ari« ein.
2)ie „Wiener üDinftfieitung" unter SÄebaction von gerb^
2ttifc, ^eigt jc^t ein erfreuliche« Sntereffc für norbbeutfefte
SKuftf^uflänbe. @o empfiehlt ftc in Wr. 6 ©abc'« neue Spm?
Päonie jur 2luffül)rung in 2Bien. SKöge fie barin fortfahren,
um baju beizutragen, bie grembfycit von Worb * unb ©üb*
bcuifdjlanb au$ auf muftfalifc^em ©ebiet mel^r unb me^r gu
befeitigen.
Xtud oon 9r. R Cd mann.
II e u c
iitfättfi f$c
äötrantttortn^er Rcbacrenr-
Srrang SBrtnM*
9d?tmtbjmanjtgfttE 2Janb.
M 13.
% et leg e r:
3Wo6ert Briefe in «et^iin*
Den 12. gebruar 1848.
Son tiefet 3ffifä). erfd) einen toöd)entli<$
2 Hummern von t otec l 1 /» Sogen.
?reia be* B&nfee* von 5» SR™. 2'/ 3 Xfrlt<
Abonnement nehmen äffe ^oflämiet, &ua)* r
3Rüfif? unb Jtunül: anblungen an.
Stl^alt: »*<&« (Bfflrtf.) — &ripjtatf flJtiiffttfben. — ÄritifO)« %xiyt\%tu — tUprttorium ffcr 3Ranufcriptt. — 3ni«UtgenjMatt,
ü 4> e ?•
ä. SS. ffltatX, Die Crljre con irr tnufifcaWdjcn Com*
poftttott praktifrfy - tljeareiifrl), Vierter JijeU.
@e$en lüit inbr§ ab üon liefen $lu#fteu4tngeu,
toa eS bod} loeit meiji auf ben imrflidjcn ^ulialt beö
(Schürten anfommt, atG auf einjelne gufätlig t?erfe^r=
fcaie Stellungen, ®ie ftc^rfcaifei t ift eö, toorauf
toir nadj bei 93f3. ausgetretener 3ltjtd?t am crflen
@eioid?t ^u" legen ^afcen* ©iefer ^Lbflc^t gemäfj ifi
nun ber £on, »ie bei ben früheren feilen bereüä
fcemerft, oft mel?r petfonlidj unb gemütljlidj lefyrmb,
als in budjfiäblidfa ober fheng toiffenföaftlidjer gotm
gehalten: batauä ergiebt fid? etitc breite, bif bem
einfam ©tubireuben eben fo laflig, toie bem münblis
djen Unterrichte öieflei^t giuifiig ift» Slufei ben fti'U
^er bereite* gerügten Slnflangen biefer pcrf&nlidjen
SBeife motten roir einzelne Beübungen gern entbrljs
ten, bie fcalb gar ju »ertraulidj , balb etrcaS ii&ers
inüt^ig Hingen; eä fommt boa) ju oft cor, ba#:
„befanniltdj" bei ber Sefdjreibung jebe* einzelnen
3nftrurnenteS. $tnt% Rubere: „Ufa »iffirn längfi"
— „Unfer alter ©runbfajs ifi" — „SB« unS 6id
Ijiei^rt gefolgt ifi, toei§ betritt" (f. mit. anb, 4, 247,
301. 345- 360. 354. 395. 406. 407. 420. 427. 402.
470. 583), giebt bet Gattung be$ Öet?nt>etfeS einen
preuomenben Son, ben nur bie ftreunbe beS Bffc,
nfc^t mijjoerfiefyen. — Söidjtiger ifi ba§ jroeite ©t;
benfrn, ba$ »uir ebenfalls au§ unftren früheren S3e=
ittt^rilungrn joiiba^oleu tmlffnt^ um fo mr^t, ba ed
eine oft tüiebaljclte ^tcolingdmntiung bet ^fö. be;
tiifft^ bie uit^t allein ber J^einb, fonbern felbft brr
greunb unb fifrigjle ©acuter beä SJfä. mi§t?crfieb<tn
fann: bicö tfi bie geinbf^aft g*gen bie „foge=
nannte ^^oit^cit", met^e bem $3f., alter %ia*
^ttion gemd§/ nur ju fe^r mit ^Jooüüfiigem &inntn=
Üget, ©innenf^mei^etei" eittetlet ju fein f^dntj fei-
uei ba§ iWarjc'fc^e S^ibotet^ bie unf^ulbtgen S2Jor=
te: y ,2Boi?(j, Uefcelftingenb, Siodfornmenc Quinte,
gatfe^e Quinte" ju oerfotgen, bie oftmals nur %tu
tnmolcgifn flub, nic§t fa^lea^ter als ber fogciu „@m
fembtefaß" — oftmals au<^ two^t no^ befTfr, mtii
verjiäntli^er. — 3« weilen ab« tturb jene 93erfol=
gung falf^er tarnen aud? 93erfoIgung ber Sa^e,
rcenn nämlid? bem ß^arafter ein Ueberg erntet über
bie ©c^&n^ett jufrfannt »t?irb: bieS tfi me^r logifc^
atS ftinfiferifd? gebaut. s 23tr hingegen ^aben aud
unferen alten t3tit$tn, au$ 3tto&art unb ©üt^c ge=
lernt, im etilem, raaS tünflterif^ unb poetif^ Reifet,
juerfi bie ©^iu^eit aufjufudjen, na^^er afleä Uebtis
ge; unb bamtt ifi nid^t f^ma^er @innenfihrf gf=
meint x mit ^eber meifj, ber @6t^e T S Orefi unb
SRüäarfS ©on ^uan verfielen unb lieben gelernt.
Söufte boa) ber alte ©siedje fetbfi bie ®orgo unb
tß^üttVaä in ebler ©ilbuug batjufielfen, ni^t finnen=
f^meid^lerift^, aber aud) niemals ^a§lid; / tote ber
'tenben^iäfe E^rifludtopf mit fahlem bünnen ^efaüerts
^aar, mit Äaf er flugein fiatt ber 9tugen y mit blinbem
^eittgenf^ ein auf trübem (3runbe, gelb in gelb ober
braun in braun getnf^t. ©ag aua) baö (irnfltv
74
©ewaltige, ja ©ämonif<$e ber ©<$onr)eit untertfyan
bleibe, $at ÜBeetfyofcen gctc^xt wicÄeincrj öon bcnen,
bie falfd&lict) naä)gear)mt, fyat freiließ 9Jtan<$er ges
meint, baö ©ätnonifcr)e in leerem ©cfyrecf, t>erle|ens
ber ^apltd^feit barfleöen ju bürfen: bie 3^it wirb
Tinten, ob baö Waturwibrige unb Ungefunbe, bie
Serrenfung ber ^atmonic unb beö 9tt;r;tijmuö u. bgl.,
n?ad mandjmal moberne $|3ocfte, romantifcr)e äJhifif :c.
ger)ei§en wirb, wirflicr) für Äunfl ju achten ifr —
2Bar)rf<r)einli(r) ifl beö 93fö. 9Weinung nict)t fo flrcng,
aber feine SBortc ftnb im ©tanbe, ben Unfunbigcn,
jumal ben Spület, ber ftcr) im 9teict)e ber ©<r)Bnr;eit
erfl jurect)tfinben fott, irre ju führen. ©e6en mit
j. 33. ju, bafj bie Sluöbriicfe: „Sßottfommcncr ©rei-
Hang" unb „Ö'alfäe Quinte'' ungenau *) feien , fo
liegt boct) in tiefen tarnen ein tieferer ©tnn, alö bie
SlUg. äfluftfl. (©. 210 ber 3tcn Stuög.) 3itgefler;en
will, jumal mit bem ©eitcnblitf auf bie verrufene
„alte 9fluftflcr/rc", bie bo<t) auc$ i(?r $f;eilcr)en 93ers
nunft in ftc$ rjatte. SBie wenn nun ein ©cr)üler, ber
treu in ber fogen. alten fie^re mit (Srnft unb Strenge
erjogen ifl, unb toon feinem 8et)rer auet) gelegentlich
berbc pofttiöc 3ure<fyt weifungen erfahren unb axheiU
fame Uebungen nacr; jeuen Stegein r)at burd(jmacr)en
muffen: wenn ein foldjer nun urplö^licr) in ber 9M/s
f($en ©cr)ule biefe fpcttifdfjen ©eitenblidfc gewähr wirb
— waö fofl er tljun? Umlernen — baö ifl baö SSes
nigfle: für 6onfonan$ :c. finbet ftd^ immer ein beffes
reo ober fdfjledjtereö SBort, baö fo gut ©ebäcr)tnifc
fa^e wirb, wie jeneö; aber waä nun weiter? er
prüft, fobalb eö ifym Srnfl ifl, um irgenb eine 8er)re:
er prüft, rafonnirt, fyceulirt unb — rebeflirt. ©aö
taugt nun jur ©djule gar nid()tö, baö lernen bie
jungen ofyne^in frür) genug. Söenn ein Äinb ju
£aufe üble ©ewofynr)eiten angenommen, unb eö fommt
in eine tüchtige ©djule: barf bann ber tüchtige Sebs
rer üjm immerfort jurufen : „fyüte biet), bajj bu nicr)t
t)anbelfl, njie bir bit „alte 8cr)rc" unb beine toers
bammt fcr)lec$te r)ä«öltdt)e ßrjiefyung gelehrt \}at"l —
3ji ©<$ule unb Selber tü*r)tig, fo fcfywinbet bie ror)c
S?atur unmerflicr), unb glüdftc^er o^ne atte Seitens
Blirfe. ©ut alfo, wenn ba§ einmal, gelegentlid^,
gefagt wirb (tvie 1, 448. 2te 2(u3g.): „wir wotten
unö üor SSerweidjtidjung beS ©inneö ^üten, bie üor
jeber Marteren SSerü^rung jurüd6ett /7 j ater ja nic3r)t
fortwä^renb betont, unb nidjt mit attju^auftger uer=
gteidjenber 9lütfftct)t auf bie bummen „alten Sefyrer";
fonfl fleßt enti) bie @dt)Bnr)eit , bie weltü6erwinbenbe,
•) ©eitönfifl gefagt: SBie batf man beim „gnter üaet*
t^cil" fagen? (4, 935) — ifl biefer etwa beffer al« ber an^
bere? @o fönnte ein ©c^filer fragen, ber bei ber SJerfol*
gang ber (Sonfonangen »orerfl ni^tö a(6 ba* Serfolgen begriffe.
bod^ einmal ein Sein, unb um fo efyer, je weiter ttyr
meint i^r entlaufen ju bürfen.
3uwetlen r)at fte'« f(t)on getrau: fte t)at ^inters
rürfd angegriffen ben, ber tyrer meinte mit fdjeltenber
9lbmer)r entrat^en ju fönnen, unb ifyr ^eöeö Stntlig
nie^t uerleugnet, wo We 8et)re finfier ju blitfen SJliene
machte, äöeniger auffaflenb, boct) aud) fd^on ftcr^tSar,
ifl ein folcr)eS unwiüfü^rli^ee ^inge6en an bie bunfle
unnennbare ©d^ön^eit an ©teilen, tvic @. 122 (ogl.
252. 355) : ,,©ie ©pradjc ^at feine geniigenben Qlnös
brürfe :e." unb @. 153: „SBie fcfywanfenb, unbe;
flimmt unb unjuläfftg bie Sejetc^nungen Don gut unb
fc$Iecr)t, ri^tig unb falfd&, wofyt s unb üfceUautenb
o^ne nähere äJiotitoirung ftnb, ifl üon felfrfl einleu^s
tenb zc." ©ut baö : alfo erlaube man salvo meliori
jene SSejei^nungcn bem ©ränge beS ^lugenttirfeö,
jene flammelnben Söorte, bie niemalö baö ©anjc aufc
fagen, ivaü boct) immer bie ©djßntjeit fein foß. SBie
mancr;eö 2Bort beö 93fö. ifl nact) eigenem ©eflanbnig
un^ulängli^, unb mu§ eben im getfligen ©anjen fces
griffen werben, fo gut wie bie unteflimmten QluÖfa=
gen poetifdjer greube. ^P *>mn wirflict) ber 9lu8;
brurf „quere Quarte je." (577) wiffenfcr}aftlicr)et
ober oerflänbli^er, alö ber alte gegoltene: „btffos
nirenbe ö."? — Sluffaflenber f(t)lagen fdjon in
baö ©efciet ber ®cr)Bnt)ett unwiafü^rlict) l)inü6er bie
fielen oon bem „©leidig ewid^t ber Tonlagen"
(387), »on bem „ang emef fenen ©ewicr)te, ber
!paffenben SRäumlidr)feit unb Äraft ic", Don bem 23es
bürfni§ einer ge wif fen 5luöbe^nung y/ (406) Ui bet
Out3ertürej atte biefe unmefjfcaren Qluöbrürfe ^aben
(wie jeneö 5trifiotelifcr)e : TQCcyq>dia iazi [d()afia]
TtoiTjoig . . . fiiye&og %v e%ovoa) ifyr $Jlaa$
nirgenb alö in ber ©^Bn^eit. — ©aö fonberbarfle
atter 3eugniffc ater für baö 83ebürfni§ ber ©d^ons
t)eit giebt ber 93f. an einer ©teUe gegen ftd^ felfcfl
ah, wo wir nun e&en entgegentreten muffen 5 bieö ifl
bie ©teile, wo t>on bem ßlaüier 5 ©eigen 5 ©uett bie
Siebe ifl (428), unb bie „Unüerfd)mol} enr)cit"
biefer Organe fo gefafjt wirb, ba§ bic 93erfnüpfung
toon ßlaüier unb pngenben ^nflrumenten ein „nid^t
wafyxfyaft in ft<$ einigeö, in ®Uid)maa$ „unb ©leides
fyit aller feiner ©timmen befriebigenbeö Drgan" ges
nannt wirb, ©a wäre benn, bie gtic^tigfeit jener
83efyauptung tJorauögefe|t, offenbar feine anbere JRüis
ftd^t genommen, alö bie beö grBfclt^flen finnlid^en
„SBor^llautcö", beö fciel&crfolgten, ^artgefcr)oltenenj
eine 9litc(fer)r jur ©innlicr)feit, bie wir bem 93f. bans
fen möchten, wenn fie beffer begrünbet wäre. 9lnn
ifl aber jene ©emerfung anä) in ftd^ feineöwegö t)alts
bar 5 benn afgefefyen babon, ba§ üiele ber S3eett}o?
öen'fd^en ©lauiers ©eigen ; ©onaten toottfommen eins
r)eitli4 &erfcr)mot$en, pcr)fl yoetifd^sfünfllerifd^ gebaut
75
imb confiruirt, unb butdj tyt gegenfafclidjeS Zonen
wunbcrbar wirffam unb bei greunb unb geinb beliebt
flnb, — auä) abgefe^en ba&on, ba§ (Stamersgoncerte
mit Crdjejler »cn SSadj bis 9Jtenbel«fo$n einen nic$t
unwichtigen unb anerfannten S^eil unferer befferen
Äunflleiflungen umfaffen: fo eifennt bet ÄJf. an ans
beten ©teilen richtig, bo<$ mit ftdj felbft in SBibers
foruc§, wie biefe gcgenfäfclidje Unt>erfc$mols
jenfyeit eben ben SRcfj inflrumentaler Segleitung
jum ©efange ausmache (443) $ nic$t nur, *a% bie
fangä^nlic^en BlaSinflrumente bem ©efange „ungün*
fligere Unterflüfcung geben'' atS bie ©aiteninflrus
mentc, nein! baS tonarme (Slamer fogar, ber äflens
föenflimme bo<$ wot)l weit ferner unb „unöerfdjmols
fener" als bie ©eige, wirb jur Begleitung beS ©es
angeS jugelaffen, unb ber SJf. erwähnt felbfl eine«
BeifpielcS, wo er in eigener (Sompojttion bem (Sias
toier t>or bem Drdjefler Un Borjug abftdjtlic^ geges
Ben! (473). — Stucfy jene Behauptung über ©onna
»nna'S s 2lrie (454. 538) , bafc in tljr „bie Dreier*
fu^rung hinter ber ©rofcartigfeit unb Siefe ber 3"^ s
nung jurücfgeblieben" fei, beruht, wie bie Siegel über
„®leic|gewid)t ber Tonlagen", auf einer bunflen 9tn*
trfenntnif* wofjllauteuber ©c^onfyeit. Uebris
genS flimmen wir nidjt überein, wenn tjierin ber
©runb gefugt wirb (538), warum >2luna'S ©efang
„minbere ©unfl im *ßublifum errungen ju fyaben"
föeinc; öiclmcfyr fyat bie Slrie einen recitirenben, finiu
toolten, etwa« gelebrten Mnflridr), ber bem fdjöntjeits
liebenben äRojart fafl ungew8$ntidj, unb beSfyalb bem
übrigen ftnnglüljenben Sone ber Oper fremb genug
ifl, um eine gewiffe Äüljlc ju verbreiten, bie wenigs
fleuß überrafdjen mu§. ©ie ©cenc ber SJijttation
„Vengo! aspettate" (460) ifl in »erwaubter SSeife
gefärbt, aber bei bem preeiöfen (Sljarafter beö ganjen
SituS beffeu ©runbtone ininber fremb -, üiellcic^t rufyt
$ier bie Sluflofung jener Srage, warum $lnna'S ©es
fang weniger beliebt, BiteUia'ö weniger melobifdjc
©cene oft beflatfdt)t ifl. — (Snblidj beruht auf bems
fetben ©runbfage ber Säbel ber „Orgel jur Begleis
tung »on Äirdjcnmufif" (495—498); fyauptfäcfylidj
ifl eS wieber bie grcmbljcit unb Unüerfdjmoljcnr/eit,
weldjc biefe burdj bie alten Sttciftcr fo glücflidj ges
$anb(jabte SBcifc in ©Ratten fleUen feit, ©er §anpts
grunb (494) gegen biefe SBcrbinbuug , bajj namlicr)
„ber Boflflang ber Orgel ben größten (S^ot unb baS
ftarffle Orcfyefler tterfdjtingc ober boefy jermürbe",
muffen wir uollfommen anerkennen. Slbcr anfy otjnc
ben fdjwadjenben 9tatljfc§ldgeu ©cibel'S ju folgen,
glauben wir bodj, bie toollc SDrgel tfycilo in Tutors
nellcn, t^eilS in freien -3«fltumentalfä^en jum SDtas
torium wirffam gebrauchen ju fonnen, tfyetlS , wie
^änbel, 311 Sinteitung unb ©djlufr, bagegen im SBers
ein mit ©efang unb Drdjefter freiließ bie ungeheure
©timmenfulle ber Orgel gebampft werben mu$: aber
fo gar ungünflig galten wir eS boc^ ni^t, jwifc^en
bie fe^webenben Stimmen lebenbiger Organe bie erns
flen fle^enben Söne ewiger ^Sofaunen ^ineinbro^nen
ju laffen, fo weit i$re 3Maffe nie^t überwiegt j unb
aud} ^ier würbe ber 9teij beS ©egenfa^eS, bie „ents
ferntere Stellung" ber Organe ju einanber (443) tyre
bebeutenbe ©eltung fyaUn. Wie Diel babei ton ber
©iäetetion ber Seitenben, ton bem numeriföen 83ers
^dltni§ ber Waffen abfängt, baS ifl freili^ eine
fc^wierige Srwagung: ia^ fann barüber an% hxfatfi
rung nic^t urteilen.
3u \enen f^wanfenben, juweilen wiberfyrec^ens
ben ©c^Bn^eitSbeflimmungen pe^en aubere 83etrac$=
tungeu in einem fonberbaren ©egenfa^e, wo nämlic^
mit aöju grojjer ©ie^er^eit baS „Kliffen, ©ürfen,
Äonnen", furj eine toermeinte ^oetifc^e iWottywens
big feit auü üorl^anbenen Äunflwerfen nacfygewiefen
wirb. Söo^l ifl eine berartige gefligfeit ber Jöe^aups
tung ber Seljre wiüfommen, nur mafy eS juweilen
einen fonberbaren ©inbrurf, wenn au& ber — logifc^
unbeweisbaren — Sbee eineS ÄunflwerfeS irgenb ein
einjetner 3«g *i* „©cmufjteS" ^ingefleUt wirb, jus
mal in bem nidjt bloS bibaetifd^, fonbern aufy wifs
fenfc^aftli^ angelegten SSerfe. Söir übergeben einige
weniger erfjeblictye ©teßen biefer Slrt (166. 314.358.
362. 375. 388. 391. 457. 575), unb tyeben nur bie=
jenigen fyerauS, bie nie^t flüchtige ^rafen, fonbern
ernflc Behauptungen ju enthalten f^cinen. 3»geftes
^en mag man eS, wenn ber 83f. eigene SBerfe
nennt, weil er fyier in fc^einbarem Siebte ifl, inbem
er bie bunfle „Sftottywenbigfeit" iu'S SJewu§tfein fyehen
will. 5l(fo nehmen wir folebe @rläuterungeu banfbar
fyn, wie bie über ben (rinflang ber erfleu unb briu
ten ©eige in ä>iofeS (299. ©. 90 ber *ßart.) , ober
über bie Shilling ber oberen ©eigen (570. 571.
S3cilagc VII. ©.295 ber ^5art.), wo wir gern juge=
ben, bajj jene ©dge gelungen unb im ©eifte beo Sons
bi^terS notbwentige fiub, alfo bie [günflige] S3eurs
tt/et(ung binjufügen, bie ber 3}f. mehrmals bc\&eu
bentlia) (j. B. 572. ügl. 471) ablcbnt. — ©agegrn
möchten aubere „ütot^wenbigfeiten'' ju ^>rotejlationeti
>2lnla§ geben, je fixerer fte als aftyetifdje ©eutungen
gelten wollen-, fo bie Betrachtung lex fojllic^en Du=
üertüre ju (losi fan tutte: „eS fann baö ^3reflo,
baS fta^ wie auS *Wic$ts jufammcnf^erjt, ... gar
nic^t anberö anfangen als mit bem lufligen ©es
flirr ber ©eigen" (326); lie fttften S*gottc im 3«us
bcrflbtens Serjett finb, naa^ bem s ^Jf., an il)rer ©teile
baS „einjig Siechte :c." (386); — unb bcc§ brangt
ftdj bem §3f. auc^ bie Sflöglidjfeit beö ^rrtl^umö auf,
inbem er manage ^nflrumentatiouen afo „^ojartis
76
fctyc" begweifelt (454), ober bet ©cutung oon iäWcr;cr=
bccr'd ©afjctarinette nicr)t üöllig gewi§ ift (474. 522).
— Sticht gewiffer ift bad puffen" in öectijoocn'd
©gmont s SDufccrtürc (258), ober bic „Unju längs
lidjteit" beö einfachen Säuartettcd „für bic ©arftels
lung bed reinen ©ebanfend" in ber (5 s 9)ioU @gms
!pt)onic (510), ober gar bad „93cbürfni§" bed
Orc^efterd, um Sftenfdjcns unb (£ngcljtimmcn ju fetjeis
ben (469), im Srebo ber großen 9Mcffe — t)a boct)
83ac$ unb 4?änbet ^Her Sßclfcr 3«»3f»/ unb auef)
bie Sngeletn baneben, nidjt übel mit $öitcnfdt)cn tönen
erläutern. — SBir i)aben alle Urfacfy, und t?or ben
$Pr/ilofopljen in 3(ct)t gu nehmen, unb ifynen ja nid)t
bie gefährliche SBaffc abfiracter Äategoricn in bie <§anb
gu geben, bamit fte biefe nicr)t, wie fte pflegen, gegen
und unb unfere fct)önc, fycilige jtunfl wenben, bie tr)rc
„Stotljwenbigfeit" gang anberdwo figen r)at. £0^;
fiend bic Scftftcllung bed allgemeinen ©ennd, ber abt
ftracten Äunjtform, mag ald notr)wcnbig im ©innc
unfered SBfd. jugejtanbcn werben (476. 479), im lies
brigen aber, wie ber 33f. wicberfyolcntlidj prebigt, bie
Sreifjeit ber Äunft and) t)icr gewahrt bleiben.
-3*0* folgen wir bem söf. in bic (Singelfjeitcn
feined merten $r)eilcd nad) ber {Reihenfolge ber 5(b=
\d)\\ittc, fo weit cö in ber Äürje möglich ifi ; wir er=
lauten und bic 5lbturjung, bafj wir Bei ben iifccraufl
liebeöoll gearbeiteten ©arjtellungen ber $nfirumcntc
nur ba uerweiten, wo und eine a&n?cid)enbe Meinung
audgufpreeljen nötr)ig fcr)cint. — lieber bic SD r gel,
beren allgemeiner (St/araftcr auöfii^rlic^ erläutert ift,
Ratten nur boct) mer)r ^[nnerlicr)eö erwartet, ald auf
36 ©eiten r)icr gegeben wirb. Unrichtig ift, bafj auf
ber Orgel „feine bef riebige übe »itecentitation" ftatt=
finbe, unb mit bem Söccfyfcl bed Sorte unb $piano
aucr) „bad eigentliche Mittel rr)totr)mifcf)cr 33etonung"
ir)r abgebe (24. 52). 9Bor)er unterfcf)eibct beim ber
»§örcr i unb £ %aet beim Orgclfpiel? — 9iicr)t gu
rechtfertigen, wenn glcicr) mit einigen äußeren ©riin=
ben geflutt, ift bie 23cr)auptung , ba£ auf ber Orgel
fo gewaltige $ßolr;pr}onicn utcfyt burcf)r)ört werben fönn=
ten, wie bad ungeheure 6ftimmigc „2lud tiefer Stete)"
ton @eb. ©ad; (18. 39)*, freiließ ift ber bcutlicr)c
Vortrag fc^wicrig, bocl) nicf)t unerreichbar, ©inen
S^i§griff <S. S)ad)'d, wie er inbirect angebeutet wirb
(23), möchte ify boer) nidjt in bem r;crrfic^cu ^rio:
„@cr)miic£e bic^, o liebe Seele'' finben; mir fcr)eint,
la% ber t'ür)lc, objcctiüc ^on, fict)er genug fcftgefjat;
ten, ein perfönlic^ = gemütr)licr)cr nidt)t auf fc^äblict)e
SBeife überwiegenb fei. ©iefeö ift mir befonberö benU
Xi<$ geworben an bem £rio „SLQafyet auf", weldr)eö
SBinterfelb, ßoang. ß^oratgefang 3, S.210 (ber 33ci=
lagen) ju benSBorten: „3»0" ^ött ben SBäc^tcr ftn^
gen' 7 , oon Senor, ^or)en unb tiefen ©eigen bargeflcttt
giebtj nadr) mehrmaligem 93crfuc$c beiber SBeifen $abt
idt) unb 5lnbere mit mir und für ben SBorjug ber Dr?
gel entfe^ieben, bagegen bie bewegten (Stimmen und
fümmerlidj oorfommen wegen ber weiten Septimen *
unb <Scrtenfprüngc, bie in i^rer Orgelferne neben bem
Cantus firmus fo jauberifä wirfen.
©ie ©arftellung ber einzelnen ^n^umente, ges
wö^nlic^ ^erfaßt in „Xec^nif unb Slufgaben", ifl fetyr
forgfältig unb audfü^rlic^. 5lld 6injelr)citcn jinb
etwa beiäufügen: fo gut wie <S. J19 eine Normals
Klarinette, nämlic^ tie in C, genannt wirb, fo be=
burfte cd @. 160 jum SUerftänbuifj ber mobernen öds
glöten ber @rwär)nung, bag bic ©sglöte bie nors
male fei. ^3ermi§t r)abe tc^ bei ber fonft üollftänbi=
gen Erörterung ber 3lör)re bic S)cmer!ung, bag auc§
Sagott, Oboe, gißte unb (Klarinette au^er ifyrcr t)os
tyn, tiefen, mittleren £agc tie Statut tone gu bc*
tücfftdjtigen l)aben, wenn auä) nid)t in bem $)laa$e,
wie bae S3lccr). SBie Hingt bad b auf bem Sagott
fo r)elle fammt aüen feinen 9lbf Bmmlingen , bedglets
djen bad D ber glöten, bad C aller ßlarinettenj wie
flau unb bampfig meift bie ©cptimen biefer ©runbs
töne, wie gefpannt unb übcrfyeHe bie Sergen berfels
ben! beibe ftnb faum burc^ bie fuufhcicf)ftcn Alanen
jcmalö audjugleic^en. 9luf biefe Älangwirfung fc^eis
nen mir bie SKcifler gerechnet ju r)aben, fo wie bie?
fed in 93egug auf bad S3lec^ lougft anerfannt ifl
(45. bad b ber 6ds trompete in ber eroica). — <&ef)i
wichtig unb bcfyergigendwcrtr) ftnb bic S3cmcrfungen
über @cr)allfraft unb Ätangwirfung : ba§ bie 3Waffe
nic^t immer ftärfe, ja felbfi ju füllen nic^t jeberjett
tüchtig fei (166. 184. ügl. 511) j ferner über bie
Älangverr)ältniffe ber Klarinetten unb Slötcn unb bic
Sortfegung ber SOielobicn an^ einer in bie anbere
(165), über ^a^ SBcrljältnifj »on 9lo^r, 93lec^ unb
©eigen (251) unb bic Söcrwanbtfc^aft, 5lnjic^ung
unb 5lbjtofjung ber ^nflrumentc unter cinanber (149.
353). S3ei biefer ©clegen(;cit möchten wir $um %au
wefen (325) überhaupt in (Erinnerung bringen, wie
fidt) in ben ©eigen bad ($tt)od, in Sto^r unb 33lee§
bad ^3atc)od audfpricr}t; bie ©runbflimmen , ber
ctl)ifcfcc ©e^alt, legt ftcr) am einfacr)flen , anfpruc^s
lofeflen unb boer) bcbeutenbften in bem weniger bes
flimmten ©tretde) er er) orc bar, ber patr)etifcbc in bem
fcr)arf inbiüibualifirten ^Bläferc^ore. SBad an jener
(Stelle (325) über bie „naturgemäße Sßirfung^
ber ^nftrumente gefagt wirb, ift um fo wichtiger, ald
bie neueren SBirtuofcn e^ fo oft ju ocrgeffeii feljeinen,
inbem fte ^äupg , um ir)re „üorgüglic^e Sertigfeit gu
bewähren, in Sraoourpaffagen für bic ©alond"
(437) aucr) waö nicr)t natürlich, fonbern bem ^nfhus
mente frembr)er aufgebrungen ift, anbringen, g. 83. auf
bem ßlaoier £onwiberr)olungcn tremulicen, bie nur
77
ber ©eige gejiemen. UebrtgenS fyaben ivir trog aller
eifrigen Verfolgung f<$le<$ter, nictytöwürbiger Virtuos
fenfünfle boc§ eine beffere Meinung toon ber ätzten
»irtuofttat , alö ber 93f. an jener ©teile (437. 438)
geltenb madjt: bte ä<$te 83irtuofttät foU etwa« me^r
fein a(d eine ©tenerin „füllen ©enuffeö glänjenber
©alonpuppen"; fte fott eben, wie Seerosen, 9Mo;
jart, äftenbeläfotyn, 83ae$ e$ beutlic^ gewollt fyaben,
bie // tirfflen unb reinjlen Offenbarungen beä fünfb
lerifdjen ©eniuä" in bei beflimmten ©eflalt irs
genb eineä perfönli^ geworbenen ©rgaueö ju Sage
bringen.
2öir wünfe^en an biefer, wie an manchen anbe=
ren ©teilen, lax flurmifdjen iWeuerungöfinn beö 93fä.
gerbet, beffen SSBort gilt unb mit gehört wirb} —
um fo metyr, ba toon tym fonfl in (fcfyeinbaren) ÄleU
nigfeiten ganj nü^lic^e 83efferung8gefucfye eingereiht
werben. $at bet 83f. ftety friedet gegen bie frembe
^Benennung beö Basso ostinato mit &aterlänbifdjem
gifer erflärt, fäinpft er gegen unrichtigen Spränge;
brauch ,,©trcidjc|uartett" (246), gegen falfdje ©djreibs
weife im 2Bcd?fcl ber ©c^lüffel beim Sag (279.312),
fo Ijorf ic§ ify\ auef) gern beutfc§ *) unb leichter
fpred)en: ©eige, ©eigen, ©afjgcige je., flatt ber
mannigfaltigen, für bie Ueberftdjt täfligen Senennuns
gen-, auc$ baä altwäterlid) eingebürgerte „ßlafcier"
fdjeint mir bem ©inne angemeffener, al8 baö blas
firte, unwahre, falonfäfyige „Sßiano" (428). 9?odj
ein Sefferungögefuc^ fyodjwtdjtigen 5"^f^, baö bie
3eit freiließ fc^cn anfängt ju betätigen, to ermi ff e tdjj
lit% betrifft ben unfetigen SDtifjbraudj, unter beffen
£errfdjaft leiber auefj unfer feiiger Sftojari gcflanbcn.
($ö bürfen fyinfort nic^t SDtännerrollen auf ber
SBüfync burd) Sßeiber gefungen werben j einen ©ei»
tenfyieb folgen ^nfyaltö Ratten wir entweber ©. 488,
ober am (fnbe ber tjöljeren ©efangeompefttion erwar=
tet, ba boc§ im Uebrigen fo febön geeifert ifl wiber
bie ilnftttc ber Seit, ben ©cfang juweilen unter baä
^nflrumcntate unter^uorbnen. ©iefe moberne §8er;
berbnig ifl mit 3tcd?t befämpft ©. 442: „3n ber
SBerbinbung ton ©cfang unb ^nflrumcnt ifl ber ers
flere baö £errfd)enbe, baö leßterc baö Untergeorbnete."
$at bod) leiber SJtcnbctöfotjn, bem fonfl fo Diel ac^te
©angbarfeit gegeben ifl, im 6tiaö mefyrmatä burdj
•) 3« tor XonfunfHcruerfammlung ju Seipjig (?lugufi
1&47) tft ber §<fcumann'f<fee 9lntrag: bcutfdje 9tamen
in beutfeben SRuftfalien »alten ju laffen , mit gebüljtenber
JBefftimmuna anaen^mmen. 33crgcffe man tod) aber nidjt,
mit bem etnaebürflevten „CIqüict 1 ' aud^ bie einfÄltiacn gut*
aemeinten /r ^Iavicrau^jäge" beignbcljalten , anftatt ftd) ver<
blenben ju laffen burc^ lügenhafte ^rÄbicate, toit bie neuen
tociSmadjerifcbcn : Partition de Piano, Traduction, Transscription
pour le Piano etc.
i Drc^eflerfünjlc ben ©efang gcrabeju jerbrücft. 6«
tylft nichts, ftc^ mit größeren, alö er felbfl ifl, wie
SSeet^ouen in ber 9ten ©^m^onie, ju entfe^utbigen:
baö Unwahre ifl auc£ Ui Seet^oöeu unwahr.
©ieö ftnb bie wic^tigflen 6injeU;eiten, bie unö
aufgeflogen ftnb, unb bereit SReufyeit t(;eilö jur Seu
flimmung, tfjeilö jum Söiberfpruc^ reijtej beibeö wolle
ber geehrte SJf. und freunblidj aufnehmen alö 3ci^d
unferer Sichtung. Siac^träglic^ ?&nntc ic^ noc| einu
ger fünfte erwähnen, j. &). ber übertriebenen, wie
mir fctyeint unnötigen, SBert^fc^ä^ung SOtc^exSccr'ö
(474. 475. 522) \ ferner ber ©arfletlung ber DuDers
türe alö „©onatenform" (406.412), welche meine
Stnftd^t in ber SJeurtljeilung beö britten »anbeö (f.
biefe 3citfc^r. Januar 1846) bejlättgt jc. 5tber c«
ifl 3*ü, üon ben 6injel(^citen abfefyenb ein ©cfammts
ergebnig ju jiefyen, bamit wir wiffen, \xstä wir im
©anjen an ber (Sompofttionälefyre ^aben, wo fte i^re
Äraft unb SEBirffamfeit beft^t, unb wo iljre enblic^e,
»erwunbbarc ©eite liegt, ttjr mcuf(^lirf?er ©langet, ben
bie 3"fcmft nuöglcid^en mu§.
Dr. ob. Ar ü ger.
(Sdjluf folgt.)
«ctpjifjct SRuftflebeit.
?lbonnementccnccrte.
©aö 12tc unb 13tc 5lbonnemcntconeert am 20flen
unb 27flen Januar brachte unö ton größeren $jt\:
flrumentalwerfen, bad erfle: bie Ouvertüre jum SBafs
ferträger, unb bie, fdjon früher ^icr aufgeführte ©^m?
V^onie ©sä)ioa 5Wr. 1 toon ^uliui? 9lie^, unter ©u
rection bed ßomponiflen^ baö jweite bie C^ttüertüre
^ur ^p^igcntc unb bie 3l;©ur ©^inv^onie »on 23eets
Rotten, ©ic s iluöfü^rung war, wie immer, üon ^o^er
©^ön(;eit, inöbefonbere rief bie ©arfleüung beö le^ts
genannten Söerfed ©ntt;uftaSmttö im Spublifum ^ers
toor. ©ie war in ber %i)at auege^eic^net, wenn fc^on,
na^ meinem ©efübl, baö anbaute ein wenig ju
f^nell genommen würbe, unb ber <£c$lu§fa§ in bie?
fem feurigen Sempo an ben ©renjen ber SWöglic^feit
^inflreifte. ^nbe^ gelang baö SSagnip, eö fam 811=
teö beutlid; ju ©et;ßr, unb fo ifl gegen bie SBafyl
bee Zcmpo in biefem testen ©a^e ni^tö einjuwens
ben. — grl. ©c^Io§ fang im 12ten ßoneert Seet^o=
toen'6 gro^e ©eene unb 5lrie, unb eine 2lric auö 9los
meo unb Snlic, im 13ten Steeitatiu unb 5lrie au$
5fp^iacnic in Saurtä , unb 5lric anü il Crociato üon
SWe^erbeer mit ber lobenöwert^eflen ©orgfalt unb bem
©treben, baö Sefle ju (eiflen, wie wir baö bei ityr
gewohnt ftnb. 2Baö in ber 5luöfüfyrung ber beiben
78
fceutföen 2Heifterwerfe fe^tte , ftcibenf^aft , bramati*
föed 8e6en liegt tyrer Snbivibuatitat ju fern, aU
bafj fle eö burdj (Stubium vcttfWnbig erreichen fonn*
t f . — «Jon SnfirumentalsSolovortragen Porten toir
»eetljoven'« (Soneert für ^ianoforte, «Jioltne unb
»ioloneeflo vorgetragen von Sri. CS. 3"*>inc auä Sons
bon, (Schülerin bc8 Sonfervatoriumö , §xn. 6.3W.
©avib unb $rn. ßofjmann, unb im 43ten (Son*
cert einen ßoncertfafc unb eine ^antafte für SJio;
linc, componirt unb vorgetragen von £*«• 6.3Ä.
granj (Sd&ubert au* ©reiben, ©aS ^errlidjc 83cet;
^oven'föc (Soncert Sefriebigte bieö 9Wal in gotge ber
»uäfttyrung ttid^t. ©ie beibcn Äünflter fpietten treffe
li%, aber Sri. Rubine war tyrer »Aufgabe feinesttegä
getuac^fen. @ö fehlte getftig an greiljeit, an ©tyoung
be8 SJortrag«, @igenfäaftcn, bic nur auü bem iune*
ren a3erfla'nbni§ ber Sompofttion hervorgehen tonnen,
tec^nifö, loenn audj ntd^t an ßorreettyeit, fo bodj an
Äraft, beren SWangel 8Jiele8 ni<$t beutlidj genug $er=
vortreten liejr, ber Slnfcfclag jeigte fldj nodfj Ijart unb
oljne Scnabfiufungen, unb fo fonnte e$ ntc^t au$:
bleiben, ba§ eine ettvaö nieberbrüdenbe Sltmofp^are
über bem ®anjen fdjivebte. §x. 6.3W. ©djubert be*
währte ftd^ aufö 9teue aU fetyr bebeutenber Äünflter
auf feinem ^nffrument, als ein Sfteifier, au^gejeic^-
net nidjt jtrar burc§ öeibenfdjaft , SongrBfjc, roobt
aber bur$ (Sauberfeit, ©lättc, (Steganj unb burdj
eine ©idjerfyeü, toeldjec nidjtä mißlang. — 2lm 3ten
gebruar fanb, in grogartiger SBeife, bie erfie $tufc
fü^rung beö (Sfiaö hei un8 (Statt. SftätyereS barüber
in unferem nadbften 33eridjt.
^ gr. S3r.
Ärittf*er $lit|etger*
Ucberfic^t ber neueften erf^einungen auf bem ©ebiete bet Wtufit
gut Spianofotte.
(Salon s unb ©Ijaratterftfitfe.
6* 2Ä* *♦ SBeBet, Ouvertüre de l'opera : Der Frei-
schütz, transcrite par Adolphe Henselt. öcljlefin-
ger. 1 «l)lr.
3Bir vergüten btefe £enfelt'fd)c Uebertragung mit ber
von «ifjt; jene ift bie einfachere, biefe bie geijbcUere. 3n
ber Sagregion legt $cnfeU bie 2>nten?aUe weiter audeinanber
al* Sifet, ber fid) gigantifAer jetgt in 33cbenf4ung ber SWaf^
fen unb jngleid) feiner in ©iebergebung ber fünften (Stellen.
©e»i§ tft, baf bie 8«ftff4« Uebertragnng effectvofler; baffir
ift ftc aud) fetterer aufzuführen, ffiä^le ein 3eber na* 93e*
börfnig : gute «erttgfeit verlangen ©eibe.
©♦ ?♦ $attbel f Six grandes Fugues pour FOrgue
ou le Clavecin. Edition nouvcllc revue et corn-
gee critiquement. Peters. 25 tlgr.
©ie Tonarten ber fed>« 8ugen ftnb ®^oli; ®*S>ur, 93*
JDur, ^--WoU, 2t^SKct( unb (5^3Wo([. 5)ie Sludgabe iil fe^r
fauber nnb correct. (Bine Singerfa^bejeldjnung ift ni*t bei*
gefügt, n?a* Sßtelen errrünfd)t fein wirb.
J8efprod)en tverben:
% 3ÄettbeWfo^tt*»art^oibt), ©p. 72. ßedj* äin-
Utrftttcke. ßreitk. u. gärtet. 25 Ilgr. ♦
0t ©eilet, ©p. 58. Reveries. öcljUfinjer. i ftljlr.
<£ t 8. Stlfatl b. alt, ©p. 31. 25 Preludes dans
lous les tons majeurs et raineurs pour Piano ou
Orgue. ÖcljUfinger. fytl 1—3, ä 25 ggr.
3nfttuctiveö,
§♦ ^* @$tt>atal, ©p. 68. Äuftkalife^e« ßlumen-
gärteijen. Ctne fietije teic^trr unb anfpredjenbei
Ronbinos, Variationen, fflajatellen unb ftänje übtr
Die bftiebteften üjemas. Äagbeburg, fleinricljßljofeii.
20s Qcft. 10 Ö fl r.
2)cr tBcrf» befunbet aud) in btefem J&efte fein @efd)irf
für berartige arbeiten, jc^o* ift nia^t in 9lbrebe yix fieffen,
baß er ben gorberungen bed guten ÖJcfdjmacf« nia^t alfent--
^atben nad)fommt. JDie beiben legten ber vier Hummern finb
2lbfömmlinge be« @d)abloncngefd)led)t«.
5* S» ©tefler, ©p. 13. 6 gefällige Ülotioen nacl)
©pern unb Üogelftimmen mit 3ntrobucttonrn , Va-
riationen, fionbos unb 3mpromptus. Jjeinricljsljofen.
1 aijlr. 15 ggr.
5)a« Dpu« ifi erft je^t, jtoei »orte 3a^re nad) feinem
(Srfdjeinen, gur Sinnige in biefen 931. eingefanbt lvorben.
*Jtad) be« SBerfaffer* eigener Sluöfage finb bie ©tücfe „mit
genauer JRürfRd)t auf bie ted)nifa> ©igentbümlid^feit be« 3n*
flrument* unb ben natürlidjen SQau ber £anb gefegt, mit ap«
plicatur beieid^net, gum S^lu^en ber gemenben unb gur Unter*
baitun^ fcer ©eübieren" befiimmt. 3)ie gefädigen SWottoe
finb oon 93etiini, 2)onigetti unb jttet 93ogelfiimmen : bem
79
©olbammet unb bem Surfen, legrere nadj £tn. ©regier'* funfb
reifer *Berbol(metfd)ung bargeftellt. 2Bit enthalten un* eine«
ttrtyeiW, ba ba« ffierf f4on alt iß unb wir e6 ntefet au« fei«
ner iijm toc^l ja »ergönnenben SRulje aufhören mögen.
moUavtittl, ftabtilavbeit.
%* fßfytt, ©f. 92. Heures de Loisir. Collection des
Rondeaux sur des Danses favorites. Schott, flr. 4
bis 6, ä 45 fir.
iBollfiänbig afferttrte 2Jiaeulaturfenbung, neue golge, Lie-
ferung 11. (Siefetung 111 unb IV erfreuten binnen äurjem.)
%. SÖCper, ©p. 93. Trois Divertissements sur des
motifs de Topera: 1 due Foscari de Verdi. Srljott.
3 Ijefte, ä 54 ftr.
Ditto, ettoaS beffere Dualität, Grtralteferung.
<$♦ S3c$et, ©p.OG. Album J848. Six Morceaux ele-
gants sur des Airs allemands favoris. 3me Suite.
Sdjott. 3 Ji. 12 ftr.
2)ie Dcücatcficn, rodd)C in btefem Stlbum mit 93ei)er'f<$er
2Bürge aufgetifeftt $u finben, ftnb seil <5peier, geSea, Jtücfen,
9lbt unb Sßru<$, unb £reu$er. ©cnlege man nic^t ju viel
auf einmal baten, e$ möchte leidet übel befemmen!
%• SBalbmÜttet, ffip. 41. Les plus belles melodics
de : La Part du Diable, Opera de Auber. Fantai-
sie facile et elegante. ttUtjetüoif. 1 JF1. €.JH.
3n ber Stuöfuljrung leichter, in ber Xritrialität unb
@efd)macflcftgfc:t ben früheren Sprobucticnen bfefe* £errn
ttürbig.
^t* §Ünteit f ©p. 153. Fantaisie sur des motifs de
l'opera: La figlia del Regimento. Peter«. 18 Itgr.
— — — f ©p. 154. Rondino sur une Tirolese
de Donizetti. Cben*. 18 Itgr.
— — __ f ©p. 155. Fantaisie sur des Themes \
de l'opera : Le Macon d'Auber. Äbenfc. 18 Tlgr. I
— — — f ffip. 156. Rondeau sur le Cboeur des j
Sauvages tire de Christophe Colomb de Fei. Da- \
vid. €ben*. 18 Hgr.
iBom ©tanbfcunfi ber geu>öf)nli<$flen IDtlettantcnsSeifhin*
gen betrachtet fämmtlid) von mittlerer @d)ro;erigfeit.
%t. §ÜItten, ©p. 157. Pensees italiennes. 2 Fant.
brillantes. Nr. 1. Theme de Donizetti. Nr. 2.
Theme de Bellini. peters. ä Ijeft 18 Ügr.
?ür fd}on »crgefdjrittene ©djüler. Sßamentlicö forbert
5>ie $fjantafie 9h. 2 eine jiemlidje Sertigfeit »cm SBortra*
genben.
^t. Sutgmüttet, Les Printanieres. 3 Polkas nou-
velles. Bcljott. 54 fir.
IDie Vignette ift bem anhalte totit ttor§ugief}en.
%t. 95urgmÜHer, Fantaisie sur la Romance favo-
rite: laBruneTherese deP.Guion. Öcljott. 54 ftr.
SBie ftä> von felbfi vetßeljt, trtoial, aber ni$t fdjtoer.
% Btfymitt, Oafi kleine Hjexameron, eine 3Ut8mal)l
moderner «ümpofitionen im leisten 8tt)U. «jeft 1.
flr. 4: Bijoux - Caprice , ©p. 204. Sdjubert u.
Comp. | tljlr.
dine leiste tfleinigfeit.
3- ©tegOtt/ ©p. 47. Fantaisie sur les plus jolies
motii's de Christophe Colomb de Fei. David.
Seljott. 54 ftr.
Slneinanber gereifte SRct^e, mit einigen auf ber lefcten
©eite gnfommengeftoppelten 5>affagen be« £rn. ©regoir.
81. SBttlmerö, „Jflteg' Öogcl fliege", UniUty Can-
jonette übertragen unto variirt. Cinfelwr Abdruck
aus )etn «oncertftürk ©p. 16. Schubert!) u. Comp.
ftüt tyiano forte ju vier Spänben.
§♦ SJetetlS, ©p. 2. Q)as mufikalifclje Curopa. 3wölf
Pljantafien über beliebte Stomas, ls ^eft: Äo-
jart (©on 3uan). £»cl)ubrrtt) u. Comp. 1 tljlr.
3jt früher jttci^inbig erfc^ienen unb angezeigt toorben.
SWittlercn Spielern ju angenehmer Unterhaltung ju em-
Pfeilen.
§, if. C^atal, ©p. 81. Die fuftmanMer im Öe-
biete ^cr ®öne. Cetcljte um anfpree^enöe Ron^t-
noe, Donationen, ßagatellen :c. nac^ beliebten 8l>e-
mas. Magdeburg, ^einrieljöhofen. fieft 1 — 3.
25 Sgr.
— — — , ©p. 83. Le Debüt Deux Amü-
sements f3ciles et agreables. €ben&. 2 j^efte,
a 124 Sgr.
3üv Anfänger brauchbar. 3n £>p. 81 ftnb beibe Stim-
men leid)t unb einfad); in Cp. 83 ift'tf nur bie ^rimojiimme,
bagegrn tic tem ?cbrcr gucrt^etlte «Seccnbcfltmme etwa« über*
laben crfdjcint.
^ X* 6$ttMtaI, ©p. 55. Trois Amüsements. Nr. 1.
La Mazourka. Nr. 2. La Galoppe. Nr. 3. La
Valse. Nouvelle Edition, fripfig, filemm. flr. 1
bis 3, ä 15 ngr. 5 rompl. 1 €^lr.
Widjt übel unb ber neuen Stu«gabe nify nntoett^.
§♦ SJettiltt, ©p. 173. FanUisie sur des themes de
Robert Bruce, opera de G. Rossini. Sdjott.
1 JL 30 ftr.
3um $arabebienfl für fertige ©vieler, — ein ffierf »on
bem J&anbtüerf.
80
Slepettotium für fSianufctiptt.
Sortfefcung be« #. ®attlet'fd>cn ißerjficfcnifi'e* feiner unge;
bratften (SompoRtfonen.
B) (äomvo fittonen für (Sdjulen.
Sammlung tetfötebener bietfHmtmget ©jöte für Gtym*
naften. Dljne Begleitung.
©antäte sur ffitntoei&ung ber JBütgerföule. Cf>ne 99c*
gleitung.
Aufmunterung. Kantate für Ijöfjete Scdjterfdjulen. 3>rei>
fHmmig mit $ianofortebegleitung.
SWtt Sang unb 3ttüelflange. (Santate für r)ör)ere Zöty
terfcfculen. JDreifÜmmig mit ${anofortebegteitung.
An bie ^Öffnung, (Santate für vier gcmifdjte «Stimmen.
»JKit $ianofortebrgifitung.
Dbe an ÄUgufhlS (Jam satis etc.) üon «fcoraj, im Origi*
nalterte, für vier gemifdjte «Stimmen.
C) (Sompofitionen für $ ianoforte mitöegL
®onate für $tanofotte unb Violine. 2fa*$ur. 1837.
£tto für Wt., 33ioUne unb ©ioionceHo. 2t*aRoH. 1840.
Sonate für $fte. unb ißioline. g3*2)ur. 1842.
Soncett ■ »anattonen mit «Begr. be« Or*efter*. 53 -Dur.
1841.
D) (Sompofitionen für $i an o forte allein.
©atiationen über: „greubtooK nnb fefböott". S* - 2)ur.
1843.
$ara&Ubet. (Sljarafterftürfe. ORogtraWe, <SelfeU>al, 3te-
genfopf, SGebelfdjleier, SBanbernng, £annentanj.) 1847.
E) (Sompofitionen für SWännerjtimmen.
®in SBanb beutföer 2ttdnnet$öre:
1. 3)cr ©lllie braut, »Bon dt. ©um«.
2. 3*iegefang. SJon g&einfcf.
3. 3)c« ©anger« Sieb »on ber $reue. üßon gr. 3iegeler.
4. SBanbcrlfeb. S3on 91. SXibbentrop.
5. ©lücfauf. <öon gr. 3iegeler.
6. Da* freie Ööort »Bon $txtot$.
7. Sragifdje ©efc$i$te. iöen Gtyamiffo.
8. >8ii>at. »Bon gr. 3iegeler.
9. «&äqcr« (S^neelieb. »Bon gr. 3iegcler.
10. 2)er kärger frei unb treu, «on gr. 3*egeler.
11. Sieber <§o«j>e«, auf ein ©ort. S3on gr. 3tegeler.
12. ftbfdjfeb üom «Sängerfefte. S3on £. «Sattler.
13. «cbntdlicb. xöon »rnbt.
14. Notturno. 3m GantatenfMe. iöon $. «Sattler.
15. Slufruf an mein iöaterlanb. SKit #ornbegleitung. Son
$. «Sattier.
16. ©olbaienmutfj. 33on £. Sattler.
Sift über fitft- äomifcfce Scene. iöon $. (Sattler.
3n$ SBetnbaud« «&umcrifliföer ©efang. 33on ^.Sattler.
®e$lußgefang. 3m (Santatenityte, mit $ornbegleitung.
aufgeführt beim jrceitett ©efangfefte in ©lanfenburg, 1840.
ißon 9L iftibbentrop.
3ntelltgett|felatt*
J. Haydn's Sinfonien ä 4 ms. im anerkannt
besten Arrangement von C. Klage.
In der 3T. Vrauttt ein* sehen Buch- und Musikalien-
handlung (/. Guttentag) in Berlin, Breite Strosse No. 8, ist
so eben erschienen :
Maydn, JTo*. 9 Symphonie
ÄTr. 21. arr. ä 4 ms. p. Klage. Ddur. Pr. 1 Tlilr. 5 Sgr.
ÜTr.22. do. Gdur. Pr.l „ 5 „
Diese Sammlung wird in der Weise fortge-
setzt ^ dass von 8 zu 8 Wochen eine neue Num-
mer erscheint^ so weit die getroffene strenge Aus-
wahl es gestattet. —
t3=" (Steine mummet* b. 91. 3tf$r. f. 2fluf. »erben au 1-J 9Zgr. beregnet.
Drucf von $r. 0tfid muiiN.
Ü e u e
iitfätift fit fl|f «fit
33f raniiucttli^er ftcbacteur:
^ 14.
£Ö e tUgtr:
Stöbert rftiefe in £eip}ig+
2)en 1fr. gebruat 1848.
B«M tiefet 3eitf4* erfdjemett tocdjfn(iitf> ! $retd t>eS ©anbe* üöb 52 Eru. 2 Vi Xtjlr,
2 Hummern tjon 1 e**r l'/s #ogen. , 3nfcrtioti^gebü^rert Me *pcritjtile 2 9igr.
Abonnement nehmen alte $ oft ämtet, SBudi;
*Ptnfif - unto Jtütifilj anMun^en an«
3n5rtlt: Etfä Ä&hi. — Sugfägeföi^tr, SBtfrmiföteS,
StuS fioln.
©ie fftutje in cjfenrli^en tttuftfatif^cri ^rebuetto-
neu ifl, mit 9lnänaf;me nnfetet Dpet, bittet) bie em=
getretene tiariiaMlö;eit gebeten, tudcfcc mit SReujat)t
beginnt unb biä gaftufiir)t bauert. SBätjtenb in ben
nteiften gräjjeren Stäbten eben biefe 3«' T *d?t tüele
<Soneetie unb 3tf abernten ucranlafjt, ifi & fytx umges
teijtt. 3» tiefet jum S3etid?tetftaUen giiufligen 3eit
tagt man gemiitt/lidj bie Aunfb utib Mitt)tfimfr-®e=
nüffe nüdjmalS im ©eifte ti orübettauf cfceu, icnb t^eitt
baä ©utct)lebte ber miifttattfdjen Vufjenmelt mit,
SBaren tuit fo fentimenialet unb pt)raffit$aftfi
Statut, tut* ber beut 9Jnfrf?etn nact; mentg mufifalifdje
S3 cridjtet flauer ber ÄiStmfdjrn 3ci*ung über bie bie3=
jährigen @efettfc£)afte) = Koueerte, fo rcurben toir etma
felgenber Mite beginnen: „SBfe ein grü£;li]igät)audj,
reeller nad? langet SBinietäjeit jum erften SBMe feine
©dringen tegt, bie burflige SDtenfdjenbrufr glcidjfam
mit SBonneraufet) etfüllt, fo ticrbrrifcen bie et Pen äteit;
ferungen ber Scnfunfl, n?etdt)e ein langet ©ctjroeigen
fcradjen, einen 3auber, ber y ifyten eigentlichen Metj
mächtig etb&ijenb, bie lanfdjenbe Seele fafi freube=
trunfen ma^L $n biefet Stimmung , , , /' 9fac^
biefet 6 fument eidjen ©inleitung motten bie 10,000
Abonnenten wnb gar nidjt in 3^1™ ju fajfenben
Äefet biefet 3f'tung bie SSermut^ung biegen, baf? in
ÄMn auger ben jäfalidj oon b*r Soncett;@efettfd?afl:
fu üetanftaltenben fedt)3 Kenterten nidjtä ju fjoren
ei: unb hierin muffen mir ju ö^ren ber Stabt Sthtti
Pffenttidj nnbeifprecijert. Slujjer ben oten ermähnten
goneerten motUu imt in Äntär bie «fingen anbermeu
tigen ^au^t^tebwetionen anfii^ren^ um fie fe&ttt au6i
fw^ttict;cr ju fiefprec^en* ©er t;iefige aJ!än«ergefangi
Äicrnn giefct eSmfaQS btet (Soneette. Unfet wacterer
Quartett ; 5Beretn f/äft fec^ä Soireen, ©er fläbtifdje
©efang = 93ercin, fo mie bie ©ingatabemie geben jebe
eine offentli^e 9iufffit)rung, ©aju (cmmeit bie mc;
natura ^Jerfamnitungen ber Sicbertafet, rcet^e aüex^
bingi feinen jtunjtgenu§ in tbrni Seifrungen bietet;
augerbem bie it>6c^ent(ic|en3uf^n^n^fünfte beä frdb=
tif^en ©efang s 93eretn6, fo iuie ber beiben -3nfiru=
mental ^Siereinf/ ber mupfalifc^en ©efeüfdjaft wnb bei
^J^il^atmonife^eu SJereinS; bie foitntägttdpe SPtcffe in
unferem ^erdic^en ©ome uidt)t ju eergetTen. 9tecfc)nt
ntan bajn noefc unfete Oper, unb bie but^ S5er^ä(t=
niffe herbeigeführten Oetegen^eite sgoneette/ 5, 83. fut
baö $n etri^tenbt äWonument SKenbefefD^i*^ für ben
Bortbau beä ©omeS, für bie neu jn bauenbe esaiu
gefifd^e Äirc^e/ unb füt altetfei fonfüge tüot/Ütjätige
Stnflatteu unb Qmtät. 9l&§ biefer Sliifgfitybiiig, n?o-
hei id^ beinahe färbte, noc§ Qhxä unb baä Rubere
iibergangrn \\i babeti, r^Mt e£ uidr)t au einem regen
SDfufif treiben bei unä.
©eil vorigem ^erbfle ^nben ioit tint neue 33üb-
neubiteeiion in bet ^SerfiJn beä §rn, ®ft(ac$. 6r
befunbet buret) regeS Streben, ba§ e3 fein etnjWidjet
SBiCfe t ft , ben aüerbiugä r)o^geflettteii ^(nforberuugen
unfereö ^Jtiblifmnä na<^ Äräften ju genügen. ®o
njie ^ier, ftnb moljt feiten Sü^nentjet^altniffc georb=
net unb befieuert, ©aß §aui get/ett Qlerionaiien ju
unb träge eine bebe ätfietl)e, unb in uocS rj3t)erem
82
©Tab* brücfenb ftnb bie ju jatytenben Armenabgaben.
SJon ©fiten ber ©tabt gefäietyt nictytö für biffeö 3" 5
fHtut, im ©egentl;eil jie^t fte nodj bebeutenben Soors
ttyeil batoon. Db eö ^rn. ©erladfy gelingen wirb,
unter biefen brücfenben ÄJerfyältniffen fein -3nflitut ju
ermatten, fatlö ifym nietyt eine Srleicfyterung wirb, bürfte
rootjl fefyr in Seifet 8*4°8 cn werben; unfer unb Söies
Ier 2Bunfc§ ift eö, ifyn an ber ©pige bleiben $u fefyen,
inbem er tiefer gejeigt, baß er bie einfielt unb gas
ln'gfeit befigt, ein Äunftinflitut ju leiten. — $3on
neuen SDpern ^orten wir im Saufe biefcö SBinterö
biö jegt: „bie SWuöquetiere ber Königin" öon £as
leto», eine bijarre, gefdjraubte SJJuftf, unb „Nabuco-
donosor" t>cn SBerbty, eine eben fo langweilige alö
djarafterlofc unb geräufc^ootle Oper, ton ber man
^odjflenö rühmen fann, baß fte eine Ueberfegung 83efs
linifc^er unb £cnigctttfc$cr äfluftf in'ö ©tjrifcfye fei.
£)urdj bie längere 51nwefentjeit beö graul, o.
iütarra Ratten nur unenblic^c Söieberfyolungen ber
Opern: „bie Puritaner, Sucia bi Sammermcre, ber
Siebeötranf, bie Sfta^twanblertu , bie 9tegimentötodjs
ier, Sinba bi ßtjamounir :e." 2ßic überall (?), t)at and)
fyer grl. ü. SWarra lra^t^aft gurore gemalt. Uns
fheittg gehört fte ju ben bebcutenbflen ßoloraturs
fä'ngerinnen. $nnig ju bebauern ifl eö, baß tiie mitts
lere SDetafce i^rer ©timme ben übrigen ni<$t gleic$,
fonbern matt unb Ijofyl ifl. 3" i^ret gorre Partie
fowotyl im ©efange alö ©piel jaulen wir bie fiueia
in ber Dper gleiten Sftamenö von ©onijetti. ®iefe
©arflellung ifl eine großartige, erinnert an bie leiber
fo früfy üerf^iebene äWalibran s ©areia, unb würbe
allein fdjon Ijinreidjen, it)x einen elften Sßtag unter
len bramatifdjen ©efangö s Scripten anjutveifen. —
SJon unferem SDpernperfonale nennen wir juerfl ben
Senoriflen $rit. ©afyrbt. <&cin fa^öneö unb frifäeö
SDrgan laßt manche nidjt $u lobenbe s 2lngewol;n§eiten
überfein , ivoju wir in feinem Vortrage baö in'ö
@rtremfatten üon ff in'ö pp $äfylen, alle äftitteltinten
überfpringenb. Dbgleidj öfter fyingeriffen t?on fyödjfl
gelungenem Vortrage, werben wir bodj burdj biefe
beinahe jur ©ewofyn6eit geworbene SDianier unanges
ne^m berührt. 5luaS wünfe^en wir metjr Gfyarafter in
feinen ^artieen ausgeprägt unb burdj geführt. SSir
fönnen eö nic^t jugeben, unb muffen eö fogar rügen,
wenn berfelfcc im S3arbier üon ©eüilla ale 5ßfeubo=
SSaftlio „bie ^^nenwa^t' 7 i?on fiintpaintner alö Ein-
lage fingt. SWögc fir. Sal;rbt biefe fleinen Singers
jeige auö bem freunblirf>ften @efic6töpunftc anfeilen,
wir fragen i^n ju fetyr, um itni »erlegen 51t wollen.
9lcd) jung unb mit fo frönen Mitteln begabt, ^of=
fen wir ton i^m, ba§ er ft<f> einen bebeutenben 9tuf
erringen werbe. — Unfere jweite ©ängeriu, Ö'rau
Sug, fjat eine rec^t fc^ene ©timme unb eine *?ortreff=
li(^e ©(^ule. 5Jur motten wir wünfäen, baf fie
nid^t fo oft mit i^ren tiefen Sönen foquettire. SWit
9le^t wirb fte tom ^Jublitum alö Siebling be^anbrlt,
benn i^re ©arfleüungen ftnb abgerunbet unb bur^
ba^t. Sine talenttolle Anfängerin ifl grl. Steines
bac^. ©ie ©oubrettenpartieen t^eilt fte mit grau
gern au, bie burc$ nieblic^en Vortrag unb aün*
liebfleö ©piel ftc$ ben S3eifaü ju erwerben »erfleht,
ber i^r reic^lid; gejoöt wirb, ©ie alten Partien ftnb
in paffenber SBeife ber grau @fd&born gegeben.
^>r. SKubolp^ i(l ein recfyt brat?er jweiter Senor mit
liebli^er ©timme unb guter ©efangämanteT. SJlit
unferem ©aritoniflen §xn. gern au !ann man notfyu
genfallö »orlieb nehmen, boc§ ifl er weit entfernt, ben
£rn. 5«ufd) ju erfegen, ber früher an ^ieftger »ü^ne
war. gin ausgezeichnetes SDrgan toon großer Äraft
unb gleichem Umfange beftgt §x. ©remenj, jweiter
»afftfl. (5r ifl leiber noc^ ju großer Anfänger, um
im (^efang unb ©piel in £auptpartien ben Anfprüs
c^en ju genügen, ©eine Auöbilbung bebarf no^ erns
fler ©tnbien, unb ju bebauern würbe eö fein, wenn
er fte fcernadjläfftgte, benn feine Mittel gehören ju
ben außergewö^nli^en, unb bie ftnb watyrlidj fetten,
^pr. grieb^of alö ©aßbuffo ifl red^t warfer. gine
erflc ©ängerin ifl noc^ nia^t für unfere »ü^ne ges
wonnen, ba bie biö jegt jum ^eMt auftretenben nic^t
genügten, ©efyr ju loben ifl baö (Sfyorperfonale, be=
fonberö \va% ben männlichen Sl;cil beffelben betrifft;
bie weiblichen ©timmen, namentlid^ lic ©oprane,
bürften frifd§erc ©efangS = Drgane fyaben. 93ei ges
nauem unb reinem ©ingen, baö wir gern anerfens
nen, wünfe^ten wir jeboc^, baß bcmfelben mef;r Aufs
munterung t?on ©eiten beö ^Jublifumö werbe. —
SSenn wir ein auSgejeic^netcS Realer s Orc^efler $as
hm, wie eö nur wenige ©täbte aufweifen fönnen,
welche nic^t eine gut befolbetc Äapelte be|tgen, fo fy&U
U\\ borf> btc Violinen eine JHeorgauifation nöt^ig.
grcilia^ erfa^iene eö t;art, alte fcerbienfbolfe SKänner,
welche il;re Äebenö^eit in bemfelben jugebrad^t unb in
il;ren kräftigeren ^a^ren ^üd^tigeö geteiflet, barauö
ju entlaffeu unb brobloö ju machen, bo^ würben bie
Seiflungen burc§ 6rfag toon jungen Seilten gewinnen,
ßinen eigentlichen Sßenftonöfcnbö beftgt unjer Drehes
fler jitr 3eit noc^ nic^t, bloö ein mäßigeö ßapital,
t?on beffen 3infen Unterflügungen ben bebürftigen
äJtitgliebcm in Äranf^eitö i unb UnglürföfäKen ges
reicht werben, ßö wirb Diel in Äöln für 3Wuftf unb
äNufifer getrau, bie ©lürflid^en ftnb jebocl; nur eins
jelne, unb $war bie Männer, welche an ber ©ptge
flehen, gür äRiififer, welche, wie fc^ou ehen bewerft,
i^r ganjeö %eben im SDrc^efler gewirft unb nur ein
mäßigeö ober gar notdürftig auöreic^enbeö ©e^att
belogen i)aken, woüon alfo niä)t$ erfpart werben
83
fonn für baö Sllter, wo <3d)\väfy unb Unfdfjigfeit
eintritt, an biefe benft man nifyt unb überlast fic
intern ©c^tcffalc ! ^offen wir, ba§ bic 3*it ntc^t fetn
fei, wo biefer ©egenftanb einet tijatfräftigen (Srlebis
gung entgegenjteljt. @ine jiäbtifäe ÄapeUmcijlerfbtte
\}at bie @tabt bereite botirt: möge f?e nun bem
ftabttfe^cn Äapcttmcifier ein fläbt. JDrctyeßer bilben,
benn (SinS ofyne baö 5lnbcre fann nur wirfungöfoS
crfcfyeincn. 9LU Dirigent ber Cper fefyen wir $rn.
(S)d)box\\ funghen, einen Wlann t>on großer JHcus
iinc burdj langjährige«* SBirfen in biefer £lrt. 6r
n?ct§ Sänger unb Drcfycjier $u leiten, unb bie Qlufs
faffwng ber bramattfdjen Sßerfe unter feiner Seitung
barf gut unb, mit wenigen 9luäua$tnen, gelungen ges
nannt werben. %\\ frifdjer Erinnerung ftci)m jebodj
noi) bie trefflichen Stiftungen feincö Söorgängero unb
Sdjitferö £rn. gifd&er, jur 3rit in SRatng, alö ba§
wir fic nicfyt bei biefer ©elegen(;eit erwähnen foöten.
— Söon neuen Opern fer)en wir entgegen: ^tie Ärcns
biainantcn" üon 2lubcr, „ber Äorfar" t?on Jpamm,
einem fyier lebenben jungen SJiuftfer, unb t)ic früher
fyier fccrcitö $ur Sluffityrung gelaugte Oper t»on ©cm:
„ber Schöffe »on spariö". sg 0n bcmfclben Gompos
nifhn fyafren wir eine neue fomifdjc Oper in 2lu8s
fic^t : „bic SRufttanttn üon Slawen", $e;rt üon bem
ffii^ter Otto ©ternau. — 2113 ©äflc ftnb und am
gemelbct: grau ge^ ring er, gr(. dtn mm et unb
5t(. äBcijtcI 6 a um. SMcfje oon biefoi ©amen
irnfere erfte Sängerin wirb, muffen wir einer fpdteren
SWttfyeilung &orbcr)aItcu.
Äötn, im Januar 1848. _, w M , ,
gerb. »la^Icö.
Steifen, (Eoneette, engagetnent* ic. $er bei ber
ital. £)*>er in Berlin fc^r beliebte Sänger Babocetta ift für
bie nädjjh <§aifon an bie ^arifer £>per engagirt.
£(jaibetg giebt jefct in Sttabrib iSoncert, unb ©ö$ler
»üb in biefem grutjjafjr in Qßten »ieber einmal foielen.
SJeberteo Äicci iji nad) Gopenljagen gegangen, um bort eine
feiner £pexn in @cene gn bringen.
®ettmt$ fptclt i«fet in ©ien, unb $einM, ben bie
Wiener £fjeatcr$eitung eine ictoenaüngige Siötennadjtigafl
nennt, in Debenburg.
(Sin Sräulein SSautiet, eiftc Sängerin be* Sweater* gu
Semesoar, $at naefc bem „£umoritfen" ehrenvolle Anträge
^nm ©aftftnele vom J&oft^eater gu Stuttgart unb uom (grabt*
tratet ju Seidig erhalten; ba mürben trir alfo ntd^t fagen
I.itnen; „jie ijt nic^t n?eit t)er!" —
3n $ef}f) concertirte ein jwolf jatyriger $iani#, 3gn03
3eittele*, mit ^Beifall; er fo« übrigen« eine anffallenbe
5te^nli*feit mit «ifgt ^aben.
$ale*9 icfrb nä^fien ©ommer eine Steife na(^ ü)eutf(^<
lanb unternehmen.
®taubigl trirb @nbe 3Wärj im J&oft^eater ju !Dre6ben
at« ®aft fingen.
3n einem (Sonccrt, wel^c« am loten gebt, in Setlitt
„jum «ejten Der Cberfc^lefif^en »Jiotljleibenben" gegeDen
wirb, trirfen SJfiab. ißiarbot ; ©areia, a^ab. itöfier, bie <5on*
certmür. jKie^ unb ®ang , bic tfammermuf. Mennig unb
Sfcidjter, unb bic gange Äönigl. Äupclle unter ^.SW. Sau^
bert mit.
3n 3^iga werben in biefem fflinter au* „Abonnement*
(Soncerte" unter tfapcHrnffr. 6*ramecf'« Rettung gegeben;
ba« erfle tvar bereit«, braute unter äRefjrcren bie Eroica, unb
Slötencariationen ron $aafe f vorgetragen von SWü^lfelbt.
(Weht Seipjtger.)
«Wuftffefle, Aufführungen. Sftatfutt'S Oratorium:
,,3ol;anne« ber Käufer" ir>;rb von t>cr berliner @ingafabcmie
bemnä^ft aufgeführt.
Äeue Dpcrn. 3n QJioäfau geiatlt eine rufjtf^c Dper:
„tS«mcralba" von Satgomir^F^ augerorbentli^.
»u^aei^nungen, »eforbeeungen. ®ie Äapenmetfter
2:au6ett unb SWöfet in Berlin fjaben ben rotten 9lbler*
orben 4ter klaffe erhalten.
Sttetttttf^e S'lottaen» (Sin italienif^e« Journal, »cl^e«
ft* and) mit SHufif befaffen wirb, erfä^eint Demnäc^ii brei SRal
»oc^cntU*, unb gtrar in £ Sogen grö§te« golto, aber foll
au* ja^rgängig 20 Xf)U. fcjten. @« l;ei§t: II poii-
grafo austriaco, Giornale illuslrato di Scienze, Leltere,
belle Arti, Filologia, Linguislica , Teatri, Mode, Musica, Indu-
stria, MisccIIane, Novilä etz. etz. con suplimeiui, con lllusü-a-
zioni stampati nel Testo; con figurini di Moda originali e co-
lorili; con vari Allcgati Artistici, condotli in Litografia e spesso
anche coloriti, con ritralli de celebri Comtemporanei ; con Al-
legali di Musica e siraili aggiunlovi un settimanale, foglio d' An-
rmnei, lellerari, artistici e Musicali cd una Mensile Rivista Ge-
nerale de principali Giornali e delle fini importanli Opere Pe-
riodiche. Editiere e Hedattorc IVof. F. A. Rosental,
SScttnif^teö*
SBdlfc'S neue bretactige £pcr: The maid of honour (Da«
ef;renfraulcin) nnb glotoW'ö „2)?artl)a" !>aben baffelbe
@üjet; beibe Xerte iinb nämlirf) nac^ bem Mannten Sadetc:
f ,Sabi) Henriette" gearbeitet.
Der alte ärnbt in Sonn Ijat ein Oebic^t: „3um greife
cc« Siebe«" gefdjriebcn unb e« bem Sieberfrange in Sranf-
84
furt a.SW. gewibmet, beffen ©orfianb e« gum grogen (Sänger*
fefie eomponiren laffen n>iU.
©om 15ten April b. 3. übernimmt $r. .ätatliet, früher
in 2Blen nnb bann Dir. in Gafcfcau, bie Directiou be« Diepgen
<Stabtt$eater« , unb tritt alfo in ben (Sonttact be« $rn. Dr.
(gdjmibt
©ei ©efprc<$ung ber Oper: „3attre" vom *ergog von
<Sad)fens(5oburg*©otlja, fagt bie (Europa: SBit glauben, bag
ber Siberall«mu« Unrecht ttjut, wenn er e« für feine @$ul*
bigfeit tyält, gegen fol#e ©efhebungen eine« regierenben gür*
jien nnbebingt eine oppofitionelle Sanje eingulegen. (Btn prft,
ber bietet, compontrt nnb pljilofoptjirt, tyat ftd} babur$ fäen
anf eine verwanbte Slnie mit bem ©olfe gefüllt, unb fjul*
bigt bem ©olf«begriff, ber Ja überhaupt alle geifiige unb
fünjttertfdje $robuction in ftd) gufammenfdjliegt.
Der 3ubrang gu ben ©orfiellungen ber 3enn$ 2inb in
©tocfbolm ift fo grog, bag bie Direction gur ©ermeibnng
Weiterer (Sxceffe im Opernfaale vorder eine orbentlid>e ©er*
Weigerung ber StyeaterbilUt« veranftaltete, wobei man biefel*
ben im Dnrc$fd)nitt 600 p.(5. ^öljer al« bie gewöhnlichen
greife bejahte.
2Be&et'S greifäüfc Würbe auf ben äönigl. Sweatern in
©erlin vom 18ten Sunt 1821, wo er guerft erfdjien, bi« gum
löten Dec. 1845 235 SWal gegeben; wa« würbe ber gute 2Be*
ber für eine Santteme verbient baben!
3ultu£ fBerfer'^ neue Oper: „bie Belagerung von ©ag*
bab" wirb anfaug« April in Selpjlg aufgeführt »erben.
gflototo'S 2Rartlja roirb in Hamburg, Dre«ben, 2Rün>
$cn, Seipgig, ©re«lau, Dangig, ©raunfcfjweig , (Schwerin,
SBelmar, ©remen, ©räfc, $re«burg, ©rünn aufgeführt; roe*
nlgften« Ijaben bie bortigen ©üljnen, nad) ber Sfjeatersßljro;
nif, fid) bie Partituren erworben.
©or einigen Xagen frarb in SQMen, wie bie Sweater*
(5$ronif ergäbt, ber ©ruber 8. 0. »eet^oWtt'ö. Derfelbe
war urfprünglidj Apotljefer unb l)atte ftcb bureb glücflid&e
€>peculationen, namentlich al« Armeelieferant, ein bebeuten*
be« ©ermögen erworben. SWan faf> i$n gewöfjnlid) in einer
(Squipage mit vier (Schimmeln.
Der Moniteur beige enthält eine (5abinet«orbre folgenben
3nljalt«: <5« wirb eine (Soncurreng eröffnet gur Sichtung
eine« Operntexte«, welcher von einem bti ber mufifalifdjen
*ßrei«bewerbung gefrönten (Somponifkn in SJcnftf gefefct wer*
beu foll. »Da« ®ebidjt fann beliebig gwei ober mehrere Acte
$aben, unb fann ibm gleichviel ein tragifd)e« ober fomifäe«
@üjet p ©runbe liegen. 2>a« Urteil wirb von einer au«
fleben SWitgllebern ber Academie royale des beaux arts gufam*
mengefefcteu (Sommifjion gefallt, unb muffen bie (Sinfenbun*
gen W gum lfien Sunt 1848 gef^eljcn fein. Der $rei« für
ben Autor be« gefrönten ©ebidjte« befielt in einer golbenen
gjlcbaille im SBertbe »on 300 grc«. unb augerbem 500 grc«.
baar. Da« gweitbefte ©eoiebt erhält ebenfaO« eine golbene
SWcbaiKe Die gefrönten Dieter finb auf ibr ö^renwort »er?
pflichtet, i\jx SBcrf niebt weiter ju veröffentlichen. 3)a« ©on^
oernement wirb bafür forgen, bag bie (Sompofttion einem fan-
gen Äünfiler übertragen werbe nnb ba« SGBerf gur öffentlichen
Aufführung gelange.
$Rt$ül Wirb wieber lebenbig: in Seipgig wirb fein
,,3acob unb feine <Söfjne", nnb in granffurt qM. feine
„©linben von Jlolebo" jefct aufgeführt.
3m f9lufeumd « ©onetrt »on granffurt aM. würbe
am 4ten gebr. bie GbiWloü ©^mp^onie »on SK^gart, bie
$afloral^<Si)mpl;onie von ©eet^oven^ unb augerbem ©po^r'«
„9cofe" ani 3emire unb Agor, eine $orn ? ^^antajte von
@teglic^ vorgetragen unb aud) nodj ©ebic^te recitirt. ©iel
für'« ©elb! —
Der 5D(0jart « Setein in Darmflabt feierte in voriger
©oc^e a^ojatt 7 « ®eburt«tag mit aller muf. Söeilje unb äuge?
rer (Slegang.
SBarnm, fragt gallflaff, verbiente 3enn^ £inb in Qngs
lanb ba« meifte ©elb? — Seil fle na$ 9coten fingt
^Dontjettt'd förderlicher 3uflanb l)at fic^ etwa« gebef
fert, fein geifliger jeboä^ gar nic$t. 6r fann bie Arme unV
©eine freier bewegen, fein Auge ifi flar, bie förperlicjen
gunetionen finb giemlic^ rcgelmagig, aber ba« ©ewugtfein,
ober wenigften« bie ©erbinbung be« ©ewugtfein« mit ber
Augenwett (eljlt gang. Siebet man i^n an, fo fc^liegt er bie
Augen unb fdjweigt; nie, felbß wenn er allein ift, fommt ein
Saut über feine Sippen. Die Aergte fürchten ba« <SdJlimmfie
für biefe« grü^Jabr, ((S^arivari.)
3n Hamburg finb je^t bie Kegerfänger (im (Sibpavil*
Ion) , bie bcutfdje Kationalfänger * ©efellfc^aft von giebler,
glac^oW«f^ nnb Ärüger (in ber SBeinljalle) , Sumbpe au«
(Scpenljagen mit feinem Orcbefler (in ber Sonljalle), SWarv
bi $ierro unb (Savcrio bi 6onto mit vier ital. Damen (in
ber ^olfa^aQe), fünf Wirflic^e Kcger Sängerinnen (im
Xürfifdjen J&aufe), ber PeVrifc^e ©änger Dlic^ter in ber ^oU
länbifcjen ^alle), ber Xproler @c^attinger (bei «fcoefer), bie
©efc^Wiper Savella au« Ungarn (im XljeatersCSaffeebau«), bie
gamilie $reug auf ber Durchreife von Äiel na4 ©erlin (bti
äagemann), bie ©efc^wifter Sänge au« SBefipbalen (in ber
©d^weigcr^alle), vier fingenbe ©aiern (in ber jüngflen #alle),
eine no$ nie bagewefene ©ängergefellfdjaft (in ber gelfen*
bürg), 3. a^aria «&omei)er, Äapellmpr. be« «&ergog« von
^atrna (auf ber Orgel ber engl. @pi«copalfird}e) — biefe
fünbigen Alle an einem unb bemfelben Sage Goncert
an, nnb augerbem finb noeb von (Sinljeimifdjen eben fo viele-
(^amb. Ocac^r. 9h. 25. vom 29fien San. 1848.)
Srud oon 9 r. * u & 111 a 11 n.
tleue
ittfätift fit
Hcrantwccrndjei gtebacteur:
Ädjhni&jrüanjiflfr« 39anD.
M 15.
8t % u gtt:
Stöbert ftrief* in «eipjt ft .
2>en iö. Sn6niac 1848,
33cn blrfer 3ert[d?- crfc^rtncn )rocd?f ntlid}
2 Hummern v$n l ufeet l'/t ©•$«■
$rri* ort $aat>t4 Pen 52 Wrn- 2'/ȣMe-
Abonnement nehmen all c $cflämte r, S8u<$*,
üBluftf* itnfc ffnnfttjanMimgen au.
jnbalt: «&*rr (©*utflK — Elfter «itb ©fftne*- — e«P*ifi" SffiuftElrftfu. — Äritffaff ttnjfiflnr. — Kfptrtorium für SRanu*
feriptf. — anKUigtfTijHalt.
B 2 4 e ?.
21. 25- ÜDiarr, ®** £rt>rc pon bfr mufikaitfdjen tom-
yofttion prokttfcl)-tl)forfti(rt). üirrter 3l)nL
®et *ptan beä gaiijcu Süetfeä tfl fi angelegt,
bau ^uetft fcic (Stementar -* (Sompofttiun, bann Die
Xuußfountn, enblidj ttr $cmpüfitien für fee^
flimmte ^n fit um eilte geteert luiwfc, ©et erfte
%$ti[ entwirfelt aus b*u einfadjfteu ©efialteu bie
<$runbgefe|c ber ätfelobte nnb Harmonie, bie erfren
TünfHerifcfyen töebilbc (Ö^ig, @flß, ^Benote), bie
ÜDiobitlaltüii. ^tfi elfte Uliinn'iibung beä (ärfunb tuen
etgiebt ft<$ Die ^Begleitung gegebener *01etobien, ^ier;
an fdjlicfjt fidj bie @tfrnntm6 ber Siebform, bet (Sljüs
ratfÜ^itiationen , bei SiacfyatymungäfoTmen biß jur
ÜJuge. £u n angeiuanbte KüiiUJofttiou^fc^tc lct>rt nad)=
rinaubci: (Sfaüier, RJocalien, Orgel, Ortfyeflet, Sil;
fttnMefag, ©iefe (StuHjeifuug tfll im (ianjfu, luie
fe&r mir aud? am (Siujetnen tic Drbnung anjugret;
(en für nöttyig fanbeu, benned) eine überjidji(id?e, »er=
$iig(idj aba burdj iljren SKeidjtfjuin uitb Umfang aiu
crfemienämert^ — *S3a§ ber erfie S^fil in t?er-
(jttttnifSmajjig tlriticm SHaume umfaßt, ba& gaben af=
leic Sefyr bücket oft in tmifyfetige *öreite jerbetynt, bod?
inuerlid? uicfyt uoßfiäubiger, fonberu oft mangelhafter,
j. Ö. bie SRobutationÖleljrf > eine bcfimbae ©cglen
luugä i tmb ^raLutinilcbn 1 miuietn iuir unä uid;t
anUftönjo tennm gelernt ju ^abm. äStnu ben ©eg;
nern beä @i?(iemä gemiffe fünfte ba Jpavinonirfe^Te
ungfnügetib fdiü'iu 1 », fo traf ed mtebemm n?ett me^t
jufaütgf (Srngct^ettw ber ^norbiumg aU bae SUefm
ba yi'liti\ bic in jltf? lucblbi'gniuba ntib in alten
^auptpHtictni üüUflanbig abf^licficnb gu SBrrtc ging.
— ffict gtoeite 2;(;eil, jioat in bei gugrnl^»
ütdfdttig auf alte« Styffrme foctbauenb / giebt bo$
tut Iktrigcn eint übenviegmbe SJJaffe fieter, lr(enbf?
ger gDif^nngen, flcUenlueife ganj nene ®atfleüungen,
g. S* in ba SiebForin. ©er Ann b«t ftr^tf, ii)r Sort^
f^ritt gegen 5(tere @^fleme f i^re ^ifbttfdje ©rbru;
twng ift in ben ftflen jiufi Reifen auägefpru^f n ; t&
ifl wer ^ttüem bie ä?felobiete^te / auf iyiffenf^aft=
li^e öetlimntuug gebrn^t, itnb auä cmfoe^ent ©runb-
fajjc manniäjfaltig cntvtjirfeU. ©iefrä gtü§en SJorgut
geö miften übetfe^en toir bic anfinget ber ©atfieb
limgy bie jumetlcn nic^t Uä^ttiofk ^iticrtming , ben
jeweiligen Mangel an Öegrunfcung, ben Uebet^ug an
iNaifüimenieiit. 9{iemanb mirb ben äHagflab anlegen
tuDllen r im Se^rbuc^e felbft unb beffen aufgeführten
©erfn^eii fogtei^ uuöenbete, fc^&ne, ober and) nur
buidjauö Tegetmäjiigc OTefobien gn ftnbenv ei tfl ge-
nug, mmn bae aHa^enlerneu gehörig erleichtert, bet
(Sinn erweitert unb ivo^uli^ gemalt wirb in bem
bimflen Striae ber jtuufl. Daimit tfl and? ber Ut*
berflufi mitzunehmen, fei eö in Sie&re, öctra^tung
Dbcr Öeifpiet. Severe fiub in rci^ft« S»Ue bad
gan^c Üöerf liinturd? audgegotfeu unb, n>ie üOn un-
fr rem Bf, git entjatten, tii^tige poetifc^c, ittdü (ang^
meiliged ^eug wie bei SWaepurg unl %ütt* Selten
fjat unfern S3f. fein fritifc^et Sinn irre geführt , n)ie
in bem übermäßigen «übe 3Jtei?etbfer'«S, t" fcfm nn^
86
geregten Zabel ©atruli'8 (3, 519. 522) unb $.
83ae$'ö (4, 469). «ber bie« ifl für ein Se^rbudj fein
bitecter S5or»urf, ba alle« menfe^lidje Urteil trüg*
liel} ifl, fo au$ bog unfere; nur motten »ir, bei
aßet Slnerfennung be« ©runbfage«: „amicus Plato
. . . magis amica veritas" (tgl. 4, 535) immerfort
bem pabagogifetyen »:e beut wiffenföaftlidjen Sone
fotoiel jugeflanben wiffen, ba§ ba« offene, bette Äris
tijtten im >2lngeftc§t ber -3«gfnb nie§t i u **>"* g^tttes
Ben »erbe. — gierten abgefetyen finb bie beiben
erfien Steile an ©eleljrung fetyr reie§: fte bilben ben
$aupttf;eil, ba« ^aupttoerbienfl ber SW.'fdjen Sefyre,
awfy barin, bafj fle ben ©e»inn ber Vergangenheit
$iflorif<§ »erarbeitet in fte$ tragen, unb felbft »ad
ben älteren ßetyren ^altbareö eigentümlich »ar, »otyls
benugt fortpflanjen.
©ie anbere §alfte be« SBerfe« ifl nidjt fo
reidj unb neu. SBenn audj bie äußere gülle jufetyenb«
im Sßaetyfen begriffen, unb bie »idfytigflen ©eflalten
unferer Äunfl bi« in bie mobernflen 3eiten fyinab au«=
fütyrlic§ bargelegt ftnb, fo ifl boety bie eigentliche 83es
letyrung geringer: ber innerfle Äern »irb attmdtig
fcünner, namentlich im »irrten Steile, hierfür finbet
fl<$ bie Sntfctyulbigung, bafc in biefen teeren Stegios
nen bie Sieget, bie Äctyre überhaupt immer metyr jus
turftreten, ba« freie (Stoffen überwiegen muffe (4, 4).
Um biefe« in ge»ünfdjter SBeife ju förbetn, möchten
wir ber ^auptle^re ton ben ßunfiformen ein toti:
iere« gelb geboten »tffen, al« e« in bem wichtigen
SBenbepunfte be« brüten 2§eil« gefdljieljt. 9tuc§ tyier
aber betreiben »ir und, ju ben SRatfyfälägen ber
JBeurttyeilung (Januar 1846) ein SBeitere« fyinjujus
fügen, unb gebenfen nur noety am (Snbe be« Slbfdjtufs
fe«, ben ba« ganje SBerf gefunben.
6« ifl im Verlauf aller toier Sänbe wieber^olt
auf bie fünftige „2Kuftf»ifTenfc$aft" be« SBf«. Ringes
»iefen worben, »ele$e »orau«fic$tlidj Slfuflif, W^t^s
mif, «eftyetif beljanbeln, unb gelegentltcty mit ges
fc$idjtlic$en Umblirfen manche fefiere 33egrünbung ber
SWelobif, $)armonif unb gormenle^re bringen wirb.
fWandje ton biefen ©egenflanben finben »ir aber ber
6ompofttion«(efyre, »te fte ber SJf. »iß, fcfyon unents
betyrlic^ : fo bie @rfenntni§ ber Xonarten , ©ur unb
äWott famint beren Unterf^ieben nadfj ben Sonflufen,
bie SRaturfjarmonie, bie SBierflimmigf eit •, für ben toiers
ten Sfyeil bebarf e« am (Sd&luffe »enigflen« einer 2tns
beutung größerer unb größter ©ebübe: ber Oper,
be« Oratorium«. &tvax liegt für biefe ©cbilbe i(;r
Sebenäpunft, ityre Einheit, »eil biefe tenbenjiöfer ober
logifdj s ibealer Statur ifl, flreng genommen auger^alb
ber Sompofttionölefyte. fflie aber biefe oft freier alö
bem ^abagogifc^en Sebürfniffe angemeffen fe^etnt, über
t^re ©renjen tyinau8fc$»eift, fo »äre biefe« lieber
fö»eifen am erfien gerechtfertigt an folgen QttUtn,
»o auö ber ^tbee beS ©anjen irgenb tin einjelnet
3ug be»iefen »irb, unb ed ifl eine 93erfürjung bet
Se^re, bergleic^en nur auf fünftige Slefl^etif ober SBifs
fenfe^aft ^inauöjuf^ieben. 911« Seifpiele führen »it
eine leiste, boc^ ^»irrige ßrage an. SBenn ein
@^üler alle gormen unb Organe fo jiemli(^ tüchtig
kurzgearbeitet $at, fo fann er gelegentlie^ in B^ti»
fei fein über bie richtige SSJa^l ber Organe für irgenb
einen ©cbanfen, unb eä ergiebt fi^ bie größere, dc^t
»iffenfe^aftli^t grage: ©elt^c Qbeen forbern einfa=
me«, »eld^e melfälttgeö Drgan — »clc^e baö (Sias
toier, bie Drget, baö Drdjejler :e.? 9luf biefem 8Bege /
ber atterbingä in bie reine $teftyetit auömünbet, mu§
fl^ auc^ eine befdjeibene grage nae^ JDper unb Dras
torium k. ergeben. — £ier fc^eint un« nun ber toierte
S^eil minber rei^^altig, als nac$ ber erfien Anlage
ju erwarten »ar. ©anfen8»ertfy ftnb bie ted^nife^en
Erläuterungen, bie bebeutenben Erfahrungen über ba8
SSBefen ber «Snffrumentation, wie pe bie legten 3*iten
»on ^a^bn fciö auf Serlioj (rectius : biä auf SBeber
unb ©eet^oöen) gebraut ^aben. Stfeer biefe Se^re ifl
nur bie leibliche ©runblage für baöjemge, »ad in
ben einjelnen melobifc^en SJerfuc^en ber legten S3ü^et
boc^ ein »enig ju furj abgemalt »irb. 3fl nit^i
baö SBefen ber ßantilene anber« in ber Drdjeflers
f^m^onie, anberö im Slabier, anberä im 6^or? ©a
berührt bie au« ber erfien einfachen QWelobif er»eis
terte S^ematologie »ieberum ein ibealere« ©ebiet, ba«
»ir bennodj ni^t ber reinen SBiffenfc^aft allein jus
»enben mögen, »eil bie redete @rfenntnig f(^on ^iet
an tyrer ©teße, »o -Sbeal unb Xedjnif fte^ immer
»ed^fel«»ei« bebingen, um bie legten ßunflgeflalten
fyer&orjurufen.
©oe^ e« fei genug ber gragc unb Seurt^eilung.
©Reiben »ir com SBf. mit ©anf für bie üßetetyrung,
bie un« au« feinen SBerfen »eit reid^li^er bargereidjt
ifl, alö fte irgenb ein Urt^eiler i^m »ieberbringen
möd^te. ©ie äK/fc^e Se^re ifl ein ©ebilb ber 3«t,
unb mit ben ©rofjen unb @Z»äe^en berfetben befyafs
tet 3 ba« ifl menfc^lie^, unb fein ©runb, barau« einen
§Bor»urf ju machen. SBie fetyr fte jeitgema§ »irfe,
ift au« iljrer raffen Verbreitung, »ic au^ ben toer*
mehrten Auflagen ber erfien Steile ju ermeffen. ©ies
fe« Urteil ber 3fit ifl ein »ie^tige«, »enn anty fein
legte«, un»iberlegltefye«. 9Jiemanb aber »irb, »enn
er bie Sebeutung biefer Se^re ober aller Se^ren übers
(jaupt fte^ toergegen»ärtigen »itt, mit SJernunft bie
grage t^un, »eldje ber fef. befonber« ju beant»orten
gut finbet: „ob burd^ bie SBirfung uerbefferter 8e^s
ren größere Äünfllcr, glürflie^ere ©d^opfungen ^eruors
gerufen »erben V 1 (4, 527). ©tefe Sragc liegt aus
|er^alb ber Schule, ifl bem Se^rbud^ fern, berührt
87
ba« Uttyeil barufcer wenig. §iet fommt e« nur bar*
auf an, ob bie 8e$re wirfli* ler}rt, wa* fte ju tefc
ten behauptet, unb 06 biefe« ©flehte ein in ftd^ 8*
grfinbete«, »etnünftige« fei. — DS unb tote biefe«
in bet SW/föfit 8e$re ftattftnbe, glauben mir in ben
toorange^enben »eurt&eifungen beantwortet ju fjaben.
«u&er ben am ©bluffe gebefferten gestern be«
©turfe« flnb mit no* folgenbe aufgefallen:
6. 57 3. 8 *. 0. 1. N. 65 ftatt N. 56.
— 79 — 2 ». u. .Kategorie.
— 107 — 3 ba« Äent*$orn inug 3 ©een oorgegei*net Ija*
Ben, eben fo <S. 107 3. 10, 108 3. 3.
— 108 — 1 Xact 2 bie 8te Kote mug b fein (biefe gange
Xrompetenftimme mit bem tiefen F ZEz^:~j
«. f. u>. ifl übrigen« apogr^pb; bafi iljr biefe
Xone möglich »Ären, tfl »enigften« ©. 46. 47.
nnterlaffen gu ertönen. — Su« @. 99 mag
man f*iiegen, bag 93 e n 1 1 1 * Xtompeten ge*
meint ftnb).
— 132 - 1 X. 4 Dritte Kote im Sit D ftatt E gn ff Jen.
— 231 — 7 ö. 0. 1. N. 145 f!. 146.
— 234 — 1 v. 0. I. gnlaffen fh gu laffen.
— 257—12 ü. u. 1. Xonen ft. Xöne.
— 279 — 4 t>. u. i. N. 330 ft. 331.
—281 - 2 ». o. 1. große ft. grogen.
— 300 — 6 be* Xerte« glangttofl.
— 303 93eifp. 375 X. 3 ber «iol. 1: bie jwcüe Hälfte muß
Reißen : h c a.
— 309 «öetfp. 386 3- 6 X. 2, 7te Kote a ft. g.
— 320 «Beifp. 398 3- I n. 4 srx>eite6 «icrtcl I. 8 f s flatt b .
— 334 SBeifp. 415 3. 2 X.4 gweite Glarin. mug fis ijaben
%att f.
— 360 3.I6 ». o. I. @tref*inftrumenten.
— 387 — 9 d. u. na* Xrennung fefylt ein üDort, vicUetd^t :
„erlangen, ober fudjen barf."
— 391 — 20 t). o. tteö @. 362.
— 418 — 4 ü. u. Ue«: 2) Jl, (ft. il ); ® V, ((1. V a ).
— 450 SBeifp. 490 3. 2 X. 2 Slltpofaune gwelmal f, nt*t fg.
— 461 ©ctfp. 500 3.2 X. 1 HUfälufTel t>orgUiei*nen.
— 506 3.10 0. u. lies ,',.
b b
— 513 im Kotenbeifp. 3- 3 0. u. X. 2 l. f ftatt f .
d es
— 553 ba« erfte £orn mu§ im 2ten Xact Es ft. E fcaben.
— 555 im Koienbeifp. oorlefcte 3« ©agf*lüffel uorgugei*nen.
— 567 3- 1 X. 2 Kote 5 mug c fein.
— 571 Kotenbeifp. 3-2 Sltfdjlüffrl öorgugei*nen.
— f b&. — — 3. 8 X. 1 Kote 7 mug 1) fein.
Kotenbeilagen <S. 21 3. 1 ». ». gmeite Kote mug H ft. ß fein.
— — <S. 22 3- 7 ». 0. X. 4 1. G ft. F.
— — @. 23 3. 9 t>. u. X. 2 l divisi ft. divise.
Smben. Dr. gbuarb ft tilg er.
Hiebet unb ©efättge.
3» ^O&CH, ©p. 40. ^ünf neue ©ebicljte von Jj.
Ijeute, für eine Singftimme mit ^Begleitung be«
piüiwfort*. — fierlin, ße^lefinger. pr. | tljlr.
©et 6omponifl ifl in biefet 3eitf<$rift fc^on öfter
tü^mlic^ etwa^nt werben, ©ieömal bebauetn tüir,
nut Ungünfligeä Berieten ju muffen. Obgleich bie
©ebic^te fSmmtlic^ »icl Stoff batboteu ju mufifatif^
fiinfllctif^er ^tebuetion, fo jeigt ft* bo* in biefen
©efangen nirgenbö irgenb treibe tiefere ^uffaffung.
»etfennen wir au* ni*t ba8 Streben, S3effcre§ alä
^riüieUe« ju geben, n?aö ft* t^eif weife in ber S3e=
gleitung tunbgiebt, bie baö @ebi*t na* feinen »ets
f*iebenen Stimmungen üetfolgt, biöweilen freiti* aud)
ju fcatoden 5lbfonbctli*feiten greift, mie j. ». im
fünften ©efang: „ber f*eibenbe Sommer", in toeU
*em ber Somponift ein paar (Sinjel^fitcn bcö ©c=
bi*teö aufgegriffen $at, na* n>el*en er bie Öegleis
tung mit cigenftnniget (Sonfequcn^ bem ©anjen auf s
gebrnngen: fo muffen toir bo* ben ui5aigen ÜKangel
an f*önen, eblen 2^etobien ^eröor^eten, unb bie f*on
aüju oft bageroefenen gtoöfetn unb SSenbungen, bie
ein feinerer ®ef*ma<f üerf*ma^t, für unvereinbar
mit bem (Seifle ber ©ebi*te erHaren, ©ie ftnnjtö-
renben SBiebertyotungen t^cilö cinjelner SBorte, tfjtit*
ganjer 3'rtcn pnben wir au^ r>icr in rei*Ii*em
3Wa§e. <£)ic ®efange mn*cn fämmtti* ben (Siiu
brutf, aU feien fte weniger in einer guten Stunbe
ber $3egeiflcrung entflanben, afö öielinefcr in einer
bur* 9teflcrion termtttelten Stimmung gcina*t.
% SÄtttt^teUjC, ©p. 17. öecljs Cieber für eine tiefe
Stimme mit lBeglcitun^ bes Jßianoforte. ~ ßeriin u.
ßreslau^ ßote u. ßoek. Pr. 20 fl r.
Stoßen wir in biefen ßiebern an^ nt*t auf
Settflänbigeö, Subjcctiüeö, fonbem t?iclmcf;r anf eine
©efityläwelt, bie auf allgemeinen Stimmungen rutjt:
fo ftnb fte bo* ba3 ßrge6ni§ einet warmen gmppns
bung unb augenbttdflt*en Eingebung. Sti3ren ftn
unb wieber fidrfere 3lnKdnge, fo entf*d&igt unö 1>a:
für baö tooöc ^»ingeüen, ^ufge^en in bet einmal er;
fafjten Stimmung, bau $inf*aufeln a »f bem Strome
beö ©efü(;lö, wotin ft* bie mcib(tdr)e §anb uerrdti;,
bie au* in bem Sinne für 51uöpu| in untergeorbnes
88
ten partim fi$ offenbart. 3" erwähnen ifi nod^,
bafj in fcier Sieben* feine Sertroiebertyolungen ftatn
finben. —
ÄMt* Äöfrler, ©p. 5. Xsnf ©efänje oon Reintck,
Dilta fyiena, Öeibrl, für eine Sopran - o*er Cenor-
ftimme mit ^Begleitung bea pianoforte. — flerlin,
Örljirfmgfr. fr. J fcfclr.
Srttt in tiefen befangen bie eontoerfationellc Sem
ben$ mefyc ober weniger tyxncx , fo ba§ nur tyin unb
wieber ein teeret Sluffdjwung ftd&tbar wirb, fo finb
fle bodfc leidjt unb fliefjenb gefungen. grei fcon &n;
Hängen an weniger 9?a<$afymungäwert(}eä ftnb fte frei=
lid) nic$t. 9lx. 5. „baö SBafferbilb" beurfunbet ein
tiefere« Srfaffen beö ^oettfdr)rn Äerneöj eö ifi auc§
frei »on jener Sentimentalität, bie me^t *2lnem$fun;
beneä ati ©elbfterlebteä giebt. —
$eitttt$ Sottt, ©p. 51. ii1u(ikalifrl)e ßtammburlj-
blätter. üier beutfclje Cirter für eint Öinflttimme
mit ^Begleitung *es pianoforte. — Cöln, Sr^loff.
Pr. 28 Hgr.
— — — , ©p. 53. Pier körnige firter für
eine ßa(}- der JBariton - Stimme mit ßegleitung It*
Pianoforte. 6te* fyft *er ßaffliefrr. — Cbm^af.
Pr. 20 Ilgr.
©ie erfieren Siebet jeugen uon tinem geläuters
Un ©efdjmacfe, ber, toerbunben mit fcoUftänbiger
@i<$er^eit im $ed§nif<$en, überall baä 3n)eima§ige,
baä bem bi($terifc$en 2luäbrutfe Sntfpredjenbe treffen
Ifijjt. SJegegnen wir aud) Weber fyerfcorftedjenbcr ®r;
finbung unb Originalität, nodj befonberer, tiefer Slufs
faffung unb ßfyarafteriftif, fo entbehren fte bodj nietyt
einer frifdjen (Smpftnbung, bie fletS nadj natürlichem
Sluöbrucfc fhebt. ©aä erfie : „\>a* Sfiabd&en an ben
2Wonb", trifft ben regten £on ber S^aiöitdt in aller
©infac$tyeit unb ©djmucfloftgfeit. (Sinöerfianben tßn=
nen wir nid^t fein mit bem @cr)Iuffe. Jüxc SBorte:
,,\d) bitte biet) barum" bürfen nic^t tvicbcrrpclt wers
ben. 5tbgcfet)en baoon, baß fte muftfalifd; unbebeus
tenb finb, jerftören fte auet) bie SBirfung beö XJorfyers
gegangenen, burefy baß gerabe baö ©ebtdjt einen \d)fc
neren »Jlfefötufj erhalt. 9lx. 2. „bie Söafyrfagerin" ifi
feljr c^araftertfltfct) aufgefaßt. 9fr. 3. „bie franfe
äWaib", unb 9fr. 4. „Stbenbä" finb nicr)t frei »on
fremben (Sinflüffen, bie ft^ weniger in (^inje(f;eiten
alö im ganzen ®eifle funbgeben. — ©ie fomifc^en
Sieber enthalten toiet guten Junior, ©erabe auf bie«
fem Selbe i)at ©orn mannen glürflic^en ©riff get^an.
0r fyalt ftd^ frei com gorcirten; ed fliegt atte« fo
natürlid^, ba§ bie erjielte fflirfung nidjt ausbleiben
fann. »efonberö ^aratterifiif^ unb »ott totler Saune
ijt bad legte : „Kid^t 5 polifäeä Srintlieb ober yolitu
fc^eö Sti^t * Srinflieb", ba« eigentpmlid^en, origU
neflen $umor ^at. SBir empfehlen biefe Sammlung
angelegentlic^fi.
%antip $rnfel f 4)|>. 7. Secl)6 Cieber für eine Sing-
ftimme mit ßegl It* pianoforte. 2tes feft. —
ßerlin u. flreelau, 0ote u. öo<k. Pr. 25 Sgr.
©iefe Sieber beurfunben tiefereö, inannli^sfünfls
lerif^eö Streben. Slbgefefyen üon Um fertigen in
ber eigentlich) ted^nifc^en Arbeit, in ber fixeren S3es
^enfd^ung beö ^armonifd^en S^eilö, in ber (Sleganj
ber Begleitung, bic freitic^ fyer unb ba ben (S^arafs
ter ber ©d^wülfiigfeit annimmt unb ben ©efang me^t
untergeorbnet erfc^einen lägt # ift anfy ber ©eifl, ber
biefelben be^errfc^t, ein bttre^auö eMer, ber ben poes
tifc^en Äern ber ©ebic^te, bereu SBa^l tjon feinem
©efd^maefe jeugt, ju erfaffen ftrebt. 9lux etn?aö uer*
tniffen mir babei : nämli<§ bie öm^ftnbung, ben Srwns
fen, ber auc^ in ber Seele beö ^Inbern jünbet unb
i$n üon ber SBa^r^eit beö (Stmpfunbenen überjeugt,
Sinen tyityxen glug ber SSegeifierung treffen njir in
9lr. 3 unb 9?r. 6 an. 83eibe ©efange unterff^eiben
ftc3t> icefentlic^ uon ben anberen burd^ einen gennffen,
ton ber neuen 3^* eingegebenen romantifd^en 3«8
ber SWclobie. Und fc^eint Schumann ^ier, ttenn auä}
nur entfernt, influirt ju ^aben. ©dfjabe, ba§ ba« lefcs
tere bnre^ feine tec^nifd^e @d>h?icrigfett (6i8 = ©ur)
9Wan(^en abfäretfen n?irb. etn?a8 matt unb im SluSs
bruefe t»crfcr)lt ifi 9?r. 5 : ,ft'\i\t" ton Senau. ®ie
äWelobte belegt ftc^ in fo engen, Weinen 3ntcrt?atten,
ba§ man geneigt ifi, 31t glauben, baö Sieb üerbanfe
einer weniger gftnftigen Stimmung feine 6ntfic^ung.
9?r. 2. „C^noin" toon ©öt^e, ift fc&r einfach, boc^
niebt o^nc Sftenbclöfo^n'fc^en 6influ§. 9?r. 1 unb 4
ftreben nac^ @infacr)^eit, finb aber mcfyr burc^ Slefles
rion fyertoorgerufen.
©Ottbatb SBo^ler, ©p. 8. fltoicljte von Rüekert f
Ätcrjcn'borff, pinten unt> Crnau für rine Singftimme
mit pianof. — 6erltn u. ßmlau, ßote u. öork,
2 Jjefte, ä 174- Sgr.
— — — , ©p. ö. ©rtncljte von Jtlicia
^emans, Öurns unb Cicfyenfcorff für eine ^Itfttmme
pianoforte. — Cben*. Pr. i «Ijlr.
So n\ad)t und uiel greube, genannte SBerfe
bed jungen (Somponifien, beffen ©efanntfe^aft wir fc^on
in feinem Dp. 7. (»gl. 93b. 27. 1847. 9?r.l5. @.87)
matten, anjujeigen. Ratten wir in feinem IDp. 7.
89
(eine ©elegenbeit gefunben, viel ©ünjtige« ju btxity
ten, fo freut e« un« jefct boppelt, von ben beiben
SBcrten ba« ©egent^ctl fagen ju tonnen, ©et (Sems
fomfl tyat rinrn bebeutenben ftottfötitt gemalt* er
ifk ft<$ Harrt geworben, metyr ätteiflet in ber SSe^ett*
föung ber f$otm unb bem richtigen '2lu«btu<f feiner
©ebanfen. ©ie Äuffaffung ber ®ebi<$te, beren 9Ba$t
einen geläuterten ©efömarf jeigt, ifl butc^weg eine
eble unb bem ©eifle berfelben angemeffene; bie SNes
lobien fyaben metyt ©elbfiänbtgteit gewonnen unb ©tres
ben na<$ ^nbimbualität^ bie ^Begleitung fudjt, wo
ber ©efang e« nicfyt vermag, ben feineren ©eft'tyt«;
nüancen nactyjufommen, otjne jeboety mit t^ret tyarmo;
nifc^en güUe bie ©ingflimme ju benachteiligen, ©ie
fremblanbifctyen ©ebid}te ftnb mit viel (Stgentfyüinli($s
feit aufgefaßt, ©ie SBatyrbeit ber ©efüljle, bie fatnmts
lidje ©efange befreit, wirb itynen viel ßreunbe gewinn
nen. ©er (Somponifl gefyt auf guten SBegenj möge
er bie (Erwartungen, bie fic§ baran fnüpfen, bur<fy
fein fernere« ©treten nic^t unerfüllt laffen. —
Dr. 6m. Älifefc^.
ttetpjtger SRufiflebcn.
SWenbeUfobn'6 <5Ua«.
3u bem jafyrlic§ flattfinbenben (Soneert jum 83es
flen be« $ieftgen Drc§eflers$penfton«fonfc« fam am
3ten Sebruar im ©aale be« ©ewanbtyaufe«, am ©es
burt«tage be« Somponiflen, (Slia« in au«ge$eic$nes
tet SBetfe jur Sluffütyrung. ©ie ©oli würben gefuns
gen »on ben ©amen 8. Stege, ©ctywarjfcacty, ©tarfe,
®<$lo§, unb ben $$. äBibemann, #enrtj, ©e^r,
^ßBgner unb 3i»umermann. (Sine gro§e Slnjafyl von
©ilettanten in Serbinbung mit bem $l)oinanerd)or
tjatte ftcfy ber 9lu«füfytung ber (S^Bre tmterjogen, fo
ba§ auf biefe SBeife, ba« ßrc^efler eingeregnet, übet
breityunbert ättitwirfenbe vereinigt waren. 9lify blo«
für ba« Dljr, auc$ für ba« Pfluge gewahrte biefe 83er=
fammlung einen impofanten Slnblidf. Ueber bem Drs
<§efler, an ber SBanb, weld§e an ber Spi^c bie 3ns
f^rift: Res severa est verum gaudium trägt, war
ba« 33ilbni§ be« äflei(ter« ju bteifrenbem ©c^mui be«
©aale« aufgeteilt, ©ie öuffityrung felbfl tynfäU
ltc$ ifjrc« ©elingen« war eine vortreffliche 5 31tle wirfs
ten, von (Sinem ©eifie befeelt, jur SJer^etrli^ung be«
©anjen jufammen. — Ueber bie <£ompofttion ju fptes
($en, mB<$te weniger nBttyig fdjeinen, ba 6nbe votis
gen ^a^reö biefe Sf. eine, fowotyl ba« ungemeine,
wie ba« ©peeietle umfaffenbe Äritif gegeben fyafren.
^Inberfeitö bÜTfte aber gerabe jene Seurtfyeilung no^ j
einige Slnbeutungen not^wenbig machen, foUten Wes
felben auc^ im Söefentli^en nur eine S3eߣtigung be«
bort ©efagten enthalten, ba ber S3f. jener Ätitif bas
ju auffotbette, um, wo e« nBt^ig f^einen mö^te,
ba«, wa« et a\i^ bem ©tubium be« 6lavierau«juge«
abflra^trt, na^ tebenbtger 5luffü^rung ju ergänjen.
$d) jlimme vottfommen mit Dr. Ärüger überetu, wa«
ben Sej:t betrifft, fowotyt ^injt^tlid^ be« 3n^alte«,
wie ber gorm beffelben. CS« finb meifi rein äufets
lic^e Gegebenheiten, welche un« im etflen Steile be«
Ctatorium« vorgeführt werben, unb baju Segebens
fetten, benen wir fein ,3nto*ff c me^r abgewinnen töns
neu. 34? '«»» ^ äBa^l bee ©toffe« fd^on a\\^ bies
fem ©runbe nic^t al« eine glüÄlidje bejeic^nen. ^B^et
pe^t bet jweite 3:^eil be« SSBerfe«, aber ^iet ftnb e«
wiebet bie gleidjfad« fc^on von Ärüger getabelten uns
beflimmten (S^Bre, wel^e bie Älar^eit be« Sinbrutf«
trüben, unb ben gaben ber (Sntwitflung jenei§en.
8Ba« ben ©toff im »Allgemeinen betrifft, fo fann i$
bie SBatyl eine^ altteflamentarif^en ©egenfianbe« nt<^t
bißigen. 3^ meine, bie 3eit fei enblid& übet biefe
83evotjugung be« «Subentbum« ^inau«. SBenn .^ans
bei nod) in biefet SBelt ftc$ bewegte, fo fyatte et füt
bie bamalige ©tufe be« ©ewufjtfein« feine ©eted^tis
gung. ©a« jübifäe S3olf etfe^ien al« ba« au«ets
wallte, ba«jenige, welchem eine befonbete Dffenbatung
ju X^eil gewotben. ©ie neuete SSBiffenf^aft $at nun
fdjon langfl in allen anberen bem (Sfyriffentfyum vors
ausgegangenen formen ber ®otte«veretytung gleic^s
not^wenbige Dffenbatung«flufen, weldje ju bemfelben
Einleiten, etfannt, unb bet 9ttmbu«, bet ba« alte
fceflament umgab, tff füt un« gefallen. Un« tritt
batum ba« bur$au« Ungenügenbe, 93atbariföe jenet
Vorfiellungen von ber ©ottyeit bop^elt fühlbar ents
gegen-, e« berührt un« unangenehm, wenn bet ^Jtos
pfyet bie ^riefler Saal« f^lac^ten laßt, ja wir wifs
fen in ber Xljat nic^t, wat wir fagen fotlcn, wenn
ein folcfye« abfc^eulid^e« %\)\m bur(^ „eine Stimme"
— e« ifl bie ber ©ott^eit felbfl, wa^ abet ni^t ges
fagt ifl — gerabeju gerechtfertigt wirb, tnbem e«
fyeifjt: ,,©ie muffen verflört werben-, i<$ wollte fie
wol;l erlöfen, wenn fie nidjt Sügen wiber mi<§ lebts
ten". ©in folget %e%t fonnte nic^t begeifletn. Uns
fetem ©ewu§tfein unb ben SWäc^ten, wel^e batin
(ebenbig ftnb, ganjlic^ fremb, fonnte au^ unfetem
^onbic^tet nietyt« barin ju einem ^B^eren Sluffäwungc
(Gelegenheit geben-, e« ijl in bet $auptfa<$e ni(^t«
barin, wa« für ben mobernen Äünfller ein innerlich
Erlebte« fein fBnnte, unb e« fe^lt batum au<^, wie
Artiger richtig bemerft, ba« innerliche ©rfa§tfein von
ber ©ac^e, ee mangelt griffe unb Originalität. $iets
ju fommt ber SBiberfprud^ jwtföen bem (Straftet
be« Sette« unb bet SWufif. 3Jlenbel«fobn ^at, fo wie
90
«r u&er^aupt toon ber eptfdjen »reite be« alten ©ras
torium« abgegangen tfi, feine 9Wuftf burdjau« im
(Stylt ber SReujeit gehalten, n>a« föon aufjerlidj bar;
in tf<$ barjhtlt, ba§ er bie früher beliebte SWenge üon
gugen fcefeitigte; aber e8 ift babur$ nur noc$ me^r
bie ganje $erb$ett unb <3d?rcfft)eit beö Se.rtc«, ber
nic§t me$r burdfr eine c§araftert>ermanbte SWufie getrau
atn wirb, ber »nfdjaming tjingefreKt. — 3"tereffant
wnb t>on SBirfung ifl bie Partie beö (Sltaä, mit Sittf;
nannte ber 2trie be« erfreu Stritt, bie ntc^t würbig
gehalten iflj im Allgemeinen aber bin t$, abrceid&enb
*on Äriiger, ber äWeinung, bag eö biefe «ßartie ifl,
welche bem Oratorium baö t)auptfa<$lic$fte Sntcreffe
tjerleitjt; bie« ifl aber audj fc jiemlic^ ba8 (Bin)tfte.
worin ic$ toon feiner 9lnjW>t abweise.
@bren »it alfo „SUad" al« ba« tefcte gröfetc
SBerf be« unä unbergefjlic^en SWetfhr«, öt)ne unS ins
be§ burdj eine falfdje ^tetat ju falfd&er SBert$f<$S*
fcung r)tnrei§en ju laffen. SWojart bleibt unöeranbert
ber £errlidje, obgleidj fein Situ« gar fet)r bie ©pu*
ren gefunfener Äraft jeigt. ©o ftnb audj bie jugenbs
frifdjen äBerfe unfere« Sonbidjtcr« unberührt burc$
ba« Urtt)eil über fein teftte«, ba« riet öortreffli^e«
im (Sinjetnen tnfyalt, im (Sanjen aber un« bei ber
@ac$e nidjt rec^t warm werben laßt.
83 r.
£rtttfd>cr 3ltt$etger+
Uebetftcf>t ber neueften etf^cinunfien auf t>em ©ebtete ber aRuftf-
gut ^Manofottc.
3tiflructt*e6.
ß, fntfäbadj, 6 leiste fitücke für jugentlictje Spie-
ler, töraun*. flrft 1, 20 Hgr.
@, 2B* 2B6l>let, Nie IDur -Tonleitern mit 80 *rei-
u. oierftimmigen Ijarmonifr^n Deränfcerungen. fireitk.
u. Partei. 22^ llgr.
_ _ — , Die JHoll-4onartfn mit 64 fcrei-
u. oierfttmmigm l)armonifcl)en Deränfcerungen. €ben*.
22£ flgr.
©erben befprodjen.
gut ^Jianofotte ju ütet ^anbem
©♦ SBölff, ®p. 147 - Les jeunes Pensionnaires. Six
Duos taciles. 8rl)ott. 4 Jl. 12 flr.
^utet fud> aber vor benen, bie in <5d)af«f(eibern einher*
ger)en. «ntet eu* au* «or folgen leisten 2>uo«! 3^r fin*
bet in i^nen nidjt«, wad cu* erfreuen fönnte!
©cfvrodjen werben :
Ab* SSetgt, ®p. 3. Allegro. peterg. 1 Äljlr.
2B.§Ctjbetg, ©j>.8. Äöbcbenlebm. Öonatinc. Iraut-
wein (3. ©uttentag). 1 »l)lr. 5 Sgr.
SS 2t + 3Jl0jatt f 12 öijmpbonien, arranjirt Don
fffernq. 2te Öeric. Hr. 13-24. (ßi«l)cr noeb
nicljt gtbruckt.) «ranj. Hr. 16, 25 ttgr.
gut aStolitte mit ^Begleitung«
% S)Ottt f Äuftkalifc^e Unterhaltungen ffir Uialtne
un) Ipianaforte. tleuefte Sammlung von Potpourri«
aue beliebten ©pem. IDttfenborf. fyÜ 1, 1 Jl.
iBerbi 1 « örnani entlehnt. 53ran$bar für Dilettanten.
% @tet>etttet§ f Souvenirs de Don Sebastien, mor-
ceaux de Salon pour Violon avec Quintuor ou
Piano. 0cl)ott. Avec Quint. 1 Jl. 48 ftr. Avec
Piano 1 Jl 30 flr.
(Sine elegante unb freunblfdj flingenbe Arbeit, bie ffir
bie Violine viel günßige SRomente in ft* entölt. Jöelgifc^e
@(^ulc
§♦ ^aneff &, ©p« 5°. D eux nocturnes sur des mo-
tifs de l'opera Mina de Thomas pour le Violon
avec aecomp. de Piano. Öcljott. 1 ^l- 30 flr.
§r. «Panoffa fiat eine neue Oucfie für feine Wetangen
gefunben, unl> irirb fte benujen, bi^ ein anbere« ©efdjüft
roünfc^enötteri^er fc^cint. ©onfl Hingen bie «Kotturncn gut
unb ftnb intereffant für bie Violine.
*öffptc^cn werben:
§♦ 2^0liarb f ©p. 10. Premier Concerto p. Violon.
flraunfctnvrig, ilterjrr. ülit ©rcl). 2 «tjlr. 10 tlgr.,
mit pfte. I Sttjlr. 10 ngr.
— 9 (ßf. U. Romance avec acc. de Piano.
€ben^. 25 Hgr.
<E)p m 12. Elegie avec acc. de Piano.
Cben*. 20 ngr.
91
gut aStpIonceO mit tyianvfottc.
€♦ feaffcf, La chasse, grand Duo concertant pour
Piano et Violoncello. JBrritk. u. 4}ärt*l. 1 Ä^lr.
dtn lebenbige«, rafdje« nnb triftige« Sengemfilbe, ba«
»fr jfngergetoanbten beuten, aber nur biefen, empfehlen. Der
«benfieljenbe (Sotnpcnift ftnbet Vergnügen on ber (frftnbung
»cn aHerljanb felifamen Ueberfd?rlften , bamm naljm e« un«
nt$t ffiunber, al« un« $fer feine Kaprice *>löfclid) na$ Sinn*
Ianb verfemt. SBir brbauetn lebhaft, ba« (Sljarafteriflffdje ber
<$innlanbifd)en 3agb toeber au« ber 2fluftf, nc$ au« ben öbri*
gen cbjeettoirenben ©ejeidjnungen erfannt gu Ijaben. 9(ud}
bei nn« in Dentfdjlanb giebt e« ja Signal de cor de chasse,
and} J'echo, ferner Appel, les chiens, coups de feu , decharge
general, mort da cerf, depart des chasseurs. 3Bel$en oben«
teuerlfdjen Warnen toirb ba« jüngfie Äinb ber lieben«n>ürbigen
Saune be« $rn. Saffcf fuhren?
3« ©ttaitfcfy, ©?• *7. Divertissement pour le Vio-
ioncell avec aecomp. de Piano sur des tbemes
de l'opcra: Ernani de Verdi. UHtjnrtorf. 1 fl.
15 flr.
$nr £raftffd)e 3»ecfe nnb biicttantifdje Unterhaltung.
8« SÄOltqtie, ©p. 20. Duo concertant pour Piano
et Vcelle. Ö^ubertl) u. Comp. (Die Oiolonaü-
Sttnnu »on fiorl ß*ljubertl) arrattfl.) 3 Äljlr.
Urfmngen futr jtoei ßfolonceltad*
3* EffCTtbtt^/ Cours methodique de Duos pour 2
Vclli. »fljott. ©p. 53. Lettre E, 3 Duos difli-
ciles, en 3 livraisons, cbaque 1 iH. 12 flr.
©j>. 54. Lettre F , 3 Duos tres difficiles , en 3
livraisons, chaque 1 jl. 48 Ar.
Sortfefcnngeu be« f$on früher twu nn« angezeigten an«
terrfd?t«»erfe«. Da« bort gefrenbete Sob gilt au$ biefen
neuen $efteu, unb mir empfehlen bat nun beenbigte fflerf
aUen Setyreru nnb Schülern.
%üt glöte mit tyianofotte.
©♦ SttCCtalbt, Fantaisie pour la Flute avec ae-
comp. de Piano sur des motifs de l'opera Mac-
beth de Verdi, ©rritk. u. Jjortel. J €l)lr.
(Sin (galonftücf bejferer Slrt für bie glöte.
<Slat>ttratt*jiige«
©♦ @t&mibt, „|)rin| €ugeit, brr rtlr Ritter". ©n<r
in 3 Acten, ftrhtk. u. gärtet. Dallft. Clatritr-
2Lu*fug 9om Componiftm G Sljlr. «injeln Ilr. 1
bis 14 ä 5 Jlgr. bis 1 Stylr. ttoikelirt 5 njr.
©unrrtüre 17£ Hgr. jJotpourri 20 Hjr.
ffiirb befprodjen.
Steber mit ^Haitoforte«
©, 3U §elmtclb , Äufik , (Stotdjt von tyUne,
Hjerjogin »on ©rlean*. ßdjott. 27 Ar.
©ebidjt nnb Gcmpofition gleidj anfortt<$«lo« unb einfach
Der (Scmfconift Ijat fid) in einer $iemti$ niebrigen @&$äre
gehalten, n?ie irir glauben, mit 2tbftd?t, ba ba6 ©anje ein
©elegen^eitttoerf gn fein fd^eint. JDie ^abenj am @41»ff^
be« fflerfet ift eine üble (Soncefpon jum Selten ßefd&macflofet
€&nger.
Slcpcvtovium für Wianufcvipte.
etyni be« §. Cattlet'f*«n Sßerjei^niffe« feiner ungebrnrfs
ten dompofitionen.
F) Gcmpofüicnen für ©olegefang.
2Rc^rere $eftc Siebet unb ©efdnße für bie »erfdjfebenen
stimmen.
G) dompofitionen für DrAefier.
CStofet 3agbttialaet*
Otofet ^olterttbcnbmalset.
Duöettüte. 3n JD«JDnr.
©etenabe für gagett. Sttit Ordjefterbegleitung.
Singer meinen eigenen efferire id) folgenbe SWanufcripte :
?r. 90. Sieb an.
©ie ^fabe jut ©ottfccit. Oroge« Oratorium. 6« »urbe
gfteimal in Dnebltnburg unb jtoeimal in Slanfenburg mit
gro§er QBirfung aufgeführt, unb ift an beiben Crten ?ieb*
Iing«tt)erf getceiben. H>ic Partitur fottjo^l alö ber Glasier*
au«jug befinben jtc^ in meinen $anben, aud^ ftnb fammt«
Iid^e ißecal' unb 3n(lrumentalfiimmen bagu Ui mir vox*
r&tl)ig.
Älo>jftocf$*6antate f §ur (5intt>ei$nng be« Älo^ftccf? Den!*
mal« in Dueblinburg gefdjrfeben. Die« 3Berf ifl gtoar auf
Sofien be« 93 erf affer« gebrueft, aber nid^t in ben 93uc^^an*
brl übergegangen.
92
8 Siebet ttttfe Gfefinge für SHäniierftiramen, ebcttfaK« ge*
brudt, aber im 93m$ljan&el nidjt jit Ijabcn.
Änm. $>lc ü&lgen fe$t toertyvoMev unb jaqUeid)en SRanu;
feripte fcleban'« befinben tieft in bca ^änben bc« 93u$*
ifinbier*^tn.*tinrld>«^fcn in SRagbcburg. 3$ »etbe
benfclbfit i>era n (äffen , eis $Jeijeid)ni§ bavon tin\u*
feilten.
3ttglei4 oeatrfe f*, tag <$ im tycftfre fefc »«trollet,
öröiercr SRannfcrivte *o« @. glÄgel, $. ©pniefe, 8. <8t*
fori u. g. bin , um beten «njefge i$ $Utb«rd> bie fetten
(SomponifteK erfnd^e.
$. Sattler,
Drgattrfi tt. «UftIHrectot t* »Uilenbucg am $*r|»
3nteUtgctt jblatt*
Hobnrt ödjumann
Op« 69« Der Eidgenossen Nachtwache, von J. ihwi
Eichendorff — Freiheitslied von F. Rueckert
— Schlachtgesang von F. G. Klopstock, für
Männerchor. Partitur und Stimmen. — 1| Thlr.
Op* 59. Nord oder Süd, von K. Lappe — Am
Bodensee, von A. von Platen — Jägerlied von
E. Moerike — Gute Nacht, von K Rueckert,
für Sopran, Alt, Tenor und Bass. Partitur und
Stimmen. — H Thlr.
Op*55, Fünf Lieder von R. Burns: Das Hoch-
landmädchen — Zahnweh — „Mich zieht es
nach dem Dörfchen hin" — Die alte gute Zeit
— Hochlandbursch, für gemischten Chor (So-
pran, Alt, Tenor und Bass). Partitur und Stim-
men. — lj- Thlr.
= NB. Einzelne Stimmen ä 5 Ngr. in
beliebiger Anzahl.
Verlag von
JP. WTiistling in Leipzig.
So eben ist erschienen und durch alle solide Musikalien-
handlungen zu haben:
JFerd. Gumberfs
Auswahl von 12 neuen beliebten Gelängen
AUS Frankreich für eine Singslimme mit Begl. des
Piano. 2 Lief, a 17i Sgr.
Dieselben einzeln mit französischem Text a 5 Sgr.
In Frankreich haben diese Compositionen von Grisar, Nie-
dermeyer, Labarre, Pugel, Arnaud, Masini, Adhe'mar u. Concone
in vielen Concerlen Furore gemacht, so dass in kurzer Zeit
mehrere Auflagen nöthig geworden sind. Die deutsche Be-
arbeitung des beliebten Liedercompomslen Gumbert wird ge-
wiss sowohl bei Künstlern wie Dilettanten gleichen Anklang
finden.
Berlin, &ehie$inger'Bcbe Buch- u. Musikhdlg.
J. Haydo's Sinfonien ä 4 ms. im anerkannt
besten Arrangement von C. Klage»
In der 5F, ÖPrauttvein'scheu Euch- und Musikalien-
handlung (/. Guttentag) in Berlin, Breite Strasse No. 8, ist
so eben erschienen :
Haydn, Jfo*. 9 Symphonie
Wr. 91. arr. ä 4 ms. p.KIage. Ddur. Pr. 1 Thlr. 5 Sgr.
ÄTr. »»• do. Gdur. Pr. 1 „ 5 „
Diese Sammlung wird in der Weise fortge-
setzt y dass von 8 zu 8 Wochen eine neue Num-
mer er scheint i so weit die getroffene strenge Aus-
wahl es gestattet. —
Im Kunstverlag der &chle*inger'ichen Buch- u. Mu-
sikhandlung in Berlin erschienen so eben und sind durch
alle Kunst- u. Musikhandlungen zu beziehen:
Portrait» berühmter Muh ik er, gr.fol., mitFacsi-
mile der Handschrift, lith. von Feckert, Mittag u. Wildt, ge-
druckt im königl. Institut u. von Ammon, nämlich: <■■ M. i>.
Weber , nach Vogel, Meyerbeer, nach Prof. Krüger. Steph.
Heller, Sgr«. Fodor und Labocetta, nach Feckert, a 20 Sgr.,
chines. a 1 Thlr.
Früher erschienen: Frl. Lcop. Tuczek, nach Scheitle, Liszt,
nach Fror. Krüger, Ad. Henselt, nach Schwede, Litolff, nach
Stein, Loojf, nach Prof. Krüger, Prudent, Leonard n. Ser-
rais, nach Feckert, Döhler, nach Graf Pfeil, gr. fol., ä 20 Sgr.,
chiii. ä 1 Thlr., Spontini, nach Grevedou, hlh. von Wildt,
J Thlr., chin. 1-J- Thlr.. Curschmann, nach Jebens r 15 Sgr.,
Kücken, nach Kietz, gest. von Schuler, 20 Sgr.
tST (Stn}elne Wummern b. Ol. 3t\d)t. f. 3Huf. werben gu H 9tgr. beregnet.
©ru<f ton $c. 9tfldtm an u.
U en t
tltfätift f#c
UrantmottnAtr ütcbacteir:
Sranj SrenbrI«
acfjtunPjroanäiflfar 2Janb.
M 16.
*B n l e 3 er:
Stöbert ^rtefc in £etp)tg*
Den 22. gebruar 1848.
©on tiefer 3*ftfd>- fifötiiai hw^ltlH ' 9ft(4 Itf Siftfetf von 52 9trn. 27* CEfjlr. I abflUöenunt ntSmfn alft 53eftamter, aSudj*
2 SGmtmteni von 1 ot>er i'/i Sogen. ; Snfertionflaebü^ren He ».UtttfjeHe 2 *Hgr. J Pufft* unb JUiu^anblungen an.
3n$ält: JBftanniraa<$ai*g, bk jTOfitf £o n fit nfHrc*S3n furo mlung &etirff*nt. — 2ageSaefät<fct*, Srrmif^ti^
33ef anntmddmrtft ,
bfe jroeite SBerfammhiug beuifäer Sontüuftler unb 3?ittftf -
frennbe 4« Selbig im 3abre 1BI8 &ettejf*«b.
i) Unferc jtücttf XcnfünfUer s -Uerfatumlung |5ju
bet in gütge beä bei bei elften gemein fdjaftlidj gefafj?
ten Scf^luffrö im -guli bteftö 3ar/rtS, unb jirar ge s
gen ßnbe fccä äftrmatä Statt. fimuiuereä übet bie
ju fcefiimmenben %a$t iuitb faäier angejeigt luerben.
2) Sie Sauer glaufcten nw bieö äBal auf brei
Sage fejlfejjcn ju muffen. Midjt allein, tag fcic Joe*
fareeJjung tet Statuten tt-3 allgemeinen Sentit 11 )Her=
83ercinä 3*it in $£nfj)ruc§ nehmen i&itb, mit toaeen
überhaupt ber »2iit(i$t, nort) eineö Eageä ^u bebürs
fen, um Aber in Anregung getraute gragen )u einem
guinbfidjen 3lbf($lu§ gelangen ju tonnen,
5) Sie eigentti^e Sr Öffnung ftnbei am SlRorgeii
beö erflen Sageä Statt, bod? ift eS tuuufdjenönnrtk
baj? ber Slbeub juüor fer/cn jut Öefpre^ung mannet
einteittuben ©ragen tennftt tuirb, unb bie anfommen;
ben gremben werben behalt ti\nti}t, itne bao torige
äftal, tpo moglidj fdjon in ben Slbcnbfiuuben einju;
treffen.
4) Statifrlier/ ifl Äeinet ber Stjeituer/tnct uettun;
bru, fobalb feine 3fit 311 befdjjrcmfi ifi, bie ganje
©auer brä gefl'ö t/inburefj aniucfenb gu fein. Sft
ba§ ßefctere jcbßct/ mBgtidj, fo ifl biefl im ^ntereffe
bei Gad&e baä (stiviinfc^trfte,
5) SDU ^krfammluug exffreit ftd) ttjieber, urie
baö «enge 3Ka(, ui^t btee auf Äünfltci, feutetu
auc^ auf Wuftffieunbe, Herten unb -Samen. Süet bet
eifien 3^f Aintn ettf utif t beö uorigen 5^^reö Ratten m^
cm ber Ferren iftre gtanen unb Samilic initgetra^t^
jipetfelijaft tnbrffrn, ob biegen 3utritt gefiattet feij
elf !üar bicS an gatf, ber bamal€ ni^t ttotljeigefeljen
merben; i^ bemerfe ba^er fegt anSbtilrflie^/ bag ben
von ben ^^eitne^mern mitgebra^ten ©äficii ber 3« s
tritt im Äteife ber andrer Kt)t gern gefiattet ifl.
6) Sie imrttidjen ^ettnefjmer au ber 93etfamm=
Iwnfl/ bie acuten SKitgtieber, jaulen bieö SWat in
gotge bee im öotigcu 3a§re toen unfeten Oaflen au§-
gefpret^enen SBunfd^ä einen Seitrag ju ben Äoflen
im ©etrag ju ^ 3^Ir. y ba beim (Sm^fang brr ©ins
tiittäfarte ju enttidjtni ifi. ©iefer Beitrag tejie^t
fteft inbeß nur auf bie mirfti^en üfceilnfljiiifr, nidn
auf i^rc mitgebrachten ^ingetorigeii. ßtroaiger Lieber*
fe^ug mirb M Anfang ju einer 6affe beö SonFünfi=
ter^ Vereine jurüe(ge£egt-
7) 3^ Mtt* um mögli^fi jeitige Stnmetbung S)et=
jenigen , ipet^e ju erf^eiuen gefenueu ftnb, unb te-
greife barunter nidjt b(oö 9lUe y nstlAc jegt jiim
erften ü^ale Stnttjeif nehmen sollen ; fenbern aurfj
bie Snitgtieber bei ucrjälntgcu ä}erfaiiLtutuug / bte
icieberjufommeit beabftr^tigen, unb biejenigen, ivrfcfci'
f?4 bereite a(ß ©litglicber be^ aUgemeinen ^ünfünfl-
ler s 93ricin^ banialä aufgr^ei^uet l'abcii. rJLUc tyiiu
fenbungen erfolgen unter meiner SlbtciJc, Um aJJijs
bcrftänbntffe gu üermeiben, bemer!e id' , ba§ id>, ivd
eÄ nie^t augbrfirHid} getoünf^t miib, nte^t antmerte^
ba bieö in beu meiflen galten riiAt nütbig tfi - t ted?
94
bin ic$ fefyr gern bereit, etwaige Aufifunft, bie toer;
langt wirb, brieflich ju geben. Äürjere anfragen über
Äleinigteiten bitte icfy fo einjurietyten, baf icfy in ben
©eföaftänotijen biefer 831. barauf antworten !ann.
9) ©ie (Sinric^tung ifl im öffentlichen biefetbe
wie baS vorige 2Jtal j e$ werben Anträge $ur S3efprc=
<$ung gefletlt unb Vortrage gehalten. Aufjerbem ftn;
ben mufttalifdje Aufführungen fowoljl im ©aale als
in ber Äirdje Statt.
10) ®S tonnen bieS ffllal alle bie ©egenflänbe,
welche baS erfle Mal auS Mangel an 3«t nid^t $ur
(Srlebigung tarnen, befprec^en werben, eben fo bie
Anträge berjenigen Ferren, welche ftc§ angemelbet
Ratten, aber nic^t erfdjienen waren, boc§ ifl erneute
Anmelbung berfelben erforberlic^. Ueberfyaupt bitte
ic$, bag biejenigen sperren, welche antrage fleUen ober
Vorträge galten wollen, midj jubot in Äenntnif?
fefcen. 21m jwecfmafjigflen würbe eS fein, wenn ic$
t)ie antrage, möglictyfl turj gefaxt, fc^on bortyer in
biefen 831. mitreiten tonnte, bamit fte vorläufig in
(Srwägung gejogen werben. @S tonnen audj antrage
»on @otd;en eingefc^iett werben, welche nidjt perfön;
li<$ erfdjeinen, nur muffen biefelben bann auögearbei;
iet fein.
11) äWitwirfung auSübcnber Äünjller bei ben
mufifalifcfyen Vorträgen t|l fetyr erwünfdjt', \<fy erfud^e
biejenigen, welche geneigt ftnb, lie SBerfammlung ba;
burefy ju erfreuen, midj in Äcnntnip }ii fegen. Sei-*
tige 6infcnbung ber SWitttyeilungen liegt im ^ntereffe
aller ^eilne^mer. SS tönneu nur bann von und
paffenbc Arrangements getroffen werben.
12) Sßon mögtidjfl ja^lreie^er Xfyeilnatyme fycingt
ber Umfang unferer SBirtfamteit ab> eS liegt im %m
tereffe ber @ac^e, bafj jene möglich allgemein fei, unb
eS würbe bafyer aui} bon befonberem ©ewicfyt fein,
wenn lie auswärtigen Ferren SDJufifalieiuSBerleger an
unferen SJerljanblungen Anteil nehmen wollten.
15) SBie fcfyon im SJcrftefyenben mel;rfacb er;
wafynt, follen wieber muftfalifdje Aufführungen flatt;
finben. Sin befonberer ©ejtdjtSpunft für biefe ifl
Ausführung bon tüchtigen Söerfen junger ßomponi;
flcn, um biefen Gelegenheit ju geben, (Singang ju
finben. 3d? bitte bafyer um dinfenbung ton SDtamu
feripten. SBir werben biefelben einer ©urcfyficfyt uns
terwerfen, unb im S'all wir fte jur Ausführung ge;
eignet finben, borfüfyren. 6ine entfdjiebene SBerbinb;
licfyfeit jur Aufführung tonnen wir inbefj babei ntc^t
übernehmen. 6S mufj bie (Sntfcfyeibung, bie auä) fefyr
bon ben Umjlänben abfängt, und überlaffen bleiben.
5Da bie peeuniäcen äftittel befdjranft finb , fo werben
für bie nädjfle Söerfammlung 5Drc§ejler;6ompoftttonen
noc§ auögef^loffen, unb eö geboren bemnac^ in unfes
xen 93ereic$ wefentlic^ S33erte für ^3ianoforte mit ober
ofyu Begleitung, be«gleid^en tSompofttionen für eins
gelne Drc^ejier^nflrumente mit Quartett; ober «pia*
nofortebegleitung, gompofittonen für Drgel, ©efangs
flücfe, oieüeicfyt au% für S^or, gemixten fowo^l
al« für äHannerflimmen, aber mit ^ianofortes ober
Drgelbegleitung.
14) $$ erfudje bie geehrten JKebactionen mups
taliföer unb nic^t - mufttalifdEjer 3eitungen vorfielen-
ber Setanntmad;ung, wenigjlenS im AuSjuge, eine
(Stelle in tyren ©lättem einjuräumen, ju äljnlidjen
©egenleiflungen fe^r gern bereit.
II.
©ie gweite »erfammlung , atö bie gortfefcung
ber erflen, fc^lie§t ft^ natürlid^ an biefe an. (Sä ifl
batjer bie näc^fle Aufgabe fowo^l für und in Seipjig,
als au$ für unfere ©afle ju referiren, \va$ im Saufe
beö Sa^reS ^inftd^tli^ ber 1847 in Anregung ges
tommenen ©egenflänbe gefd^e^en ifl. @o werben wir
ein SBerjeidjmjj ber (Sompofttionen geben, wel^e mit
beutf^en Titeln unb mit Angabe ber 3a$reäja$t in
golge unferer Anregung erfc^ienen ftnb; tva$ jebem
Anwefenben oon Sla^brurfen, inSbefonbere burd^ Sie;
bertafeln unb bei ©efangfeflcn oorgefommen ifl, wirb
mitgeteilt •), eben fo über etwaige Aufführung alte;
rcr SBerte (im Sinne meines bamalS gefleHten An;
tragö), über ^Janufcript^anbel, Drgetangelegen^eiten,
Äir^enmuftf (im (©inne beS ©ortragö uon $)rn.
äWuftfbir. Xfc^irc^), ^rüfungSeommiffton für Miami;
feripte u. f. f. £ßir werben ferner baS §Berjeid^ni§
toon Titeln beim Unterricht brauchbarer SBerte (An;
trag bcS §x\\. ©c^efter), welche« wir aufgearbeitet
^aben, ben 6ntwurf ber (Statuten für ben allgemei;
nen $ontünfl(er;$Berein u. f. f. oorlegen. £>ie bor;
jährige SJerfammlung ^atte ben 3wecf, einen Anfang
ju machen, m war nic^t möglich, fn'er fc^on weiter
ju geben, tia wir erfl fe^en mußten, wie ftc§ baö
Unternehmen geflaltete. %c%t muffen gortfe^ritte ge;
fc^e^en, welche bem geflectten 3iele fäncUcx entgegen;
führen, ©iefe gortfe^ritte werben $auptfac§ltc$ in
ber (grric^tung beö allgemeinen £onfünfller;$öeretnö,
unb in barauS ftd> bilbenben Gommifftonen für ©e;
arbeitung ber einjeluen in Anregung getommenen ®e;
genflänDe befielen. Auf biefe SBeife ifl nic^t bloS
Gelegenheit gegeben, ba§ bie einjelneu äWtglie;
ber immer in ©erbinbung bUihcn unb gemeinfcf;aftlic§
fortarbeiten, eö ifl babureft juglei^ baSjem'ge, beffen
prattifdje ©infü^rung gewünfe^t wirb, beflimmten $Jer;
fönliAfeiten jur »erwirftic^ung anvertraut. <3c$on
') 2ßir erfueben unferen £rn. (Sorrefpcnbentcn Wr. 87,
nni eiitiwber münblic^ oDcr [(ftriftlid) eine aWitt^eUung über
bie tun i^m beobachteten Jßcrfcmmniffc gu machen, w » b
95
*ft \)üht iä) in (Srinnerung gebracht, wie c8 gar nid)t
an guten SBcrf^lä'ge» gur SlbflcHung crfanntcr UchtU
fianbe auf bem ©ebict ber Sontunfi mangelt, tmc
aber baö ©efle, ivad gefagt trirb, fobalb cd otjnc
ytaftifdjcä Singreifen nic^t ju tocrrr>irtticr)cn ifi, fputs
Icö ttertyaflt, n>etl ber Ärciä toon Scannern fer)lt, ber
fj<$ feinet (Sinfutyrung annimmt. 63 ifi barum aud?
ein berartigeä ücreiutcö Söirfcn alö ber innerfie WliU
tetyunft unfercö gefammten Unternehmend $u be=
trauten.
III.
s Jlcd) fyahe id) $u berichten über bic (Srridjtung
beö feit (Snbc »origen ^a^reö bei imä beftefyenben
„ftetyjiger Sontünfiler = 83ercin8", al3 cincä 3iwig 5
93eteinö beä allgemeinen, bemnäcr)fi ju errid;tenben.
©iefer jätjlt biö jefct bereit« 47 äKitglieber. ©ein
3toetf ifi ber ber allgemeinen Söerfammlung, unb bic
(Sinridjtung im SBcfeiitlictycn biefetbe n?ie bort, (fö
toerben Einträge gefieüt, unb Vorträge gehalten, ©es
nauexcS barüber fpäter, inöbefenbere bei ber §au$ts
»erfammlung im 3«f»> (;ier fprcdje icr) ben SBnnfcr)
auö, bafc iüo moglict) noer) üor ber näcr)ficn Haupts
»erfammlung ftcr) cir)nttdt)c Vereine an anberen Orten
— id) benfe junadjfi an äftagbeburg, ©effau, 3^» 5
dan, ©reiben — confiituiren unb ju biefem 3^^*/
unb nm 6inr)eit ber SDrgamfaticn ju betuirfen, unferc
Statuten abfct)rifttidj &on unö b»cjtct)en motten, ©ic
(Srificnj beä allgemeinen Sonfunjilet sSBereinä, — bieä
ifi ber ©runbgebanfe bafür — beruht überhaupt iücs
[entließ in folgen 3^etgtjereinen.
(S8 lüirb nun iwiebcr nötljig werben, von Mü
ju 3«t über ben Sortgang ber Sac^e ju rcfexi=
renj idj werbe bieä unter ber faserigen Uebcrfcf)rift
„Sonfünfilers ^ÖCTfammtuna" tljun.
gr. Srcnbcl.
Sage*gefdw|)te*
Seifen, ©oncette, (Engagements :c. £ofmuftfalicn:
Ijänbler ©c<f in Berlin oeranftaltct ein (Soncert jnm 53eficn
„ber ftotltfeibenben in ©Rieften", n>a« oleleä 9ta«gcaeid)nctc
bringen folf.
£cr $ianift £ebe$C0 gab in 93remen gtoei Goncerte.
fcitetarifdje Stoßen, ©loggl in 9Bien f>at bie £er<
audgabe be« früher fd)on erfd)iencnen „mnftfalifdjcn 2lnjeU
gerö'' teiefrer aufgenommen; bie erfte Kummer ift berci« er*
fd)ienen unb iebc 2Dot§e trirb ein S3lait ausgegeben.
»etwifc^te**
Sluc^ ber beutf^e AünfUe verein in 9lom feierte am
14ten 3an. ein CJrinnerung«fefi für gelir SWenbeUfo^n ^ 9ar#
t^clb».
$)a« It)re«bner Tageblatt erjagt ton bem treiben in
SRea^el, bag bie italienif^en 3)i(^ter unb ^om^onißen faß
wrjtoeifeln bei bem iöemü^cH, einen JDperntert für Neapel
gufammenjubringen. äftan benfe , bog g. $8. bie SDortc : Dio
(®ott), verginc (Jungfrau), angelo ((Sngel), Maria, giuramento
(8d)wur) u. nic^t oorfommen bürfen; bie beliebte amore
(Siebe) aber nur, toeun fie jur di)t fübrt, ober al6 Siebe
$n>if$en Ser^cirat^eten. <&o mifc^t fi$ anä) eine bornirte
SWotal bmein, »otjon au^ ba« fallet sengt, in »eldjem bie
Sängerinnen himmelblaue @^n:imm^ofeu tragen muffen. Saß
alle Cpcrn, rotlty früher fd)on immer in Sfcom erlaubt loa*
ren, jinb in Neapel »erboten, * 5b. Sucrejia SBotgia — $or«
quato Za$o, loegen feiner Siebe ju einer ^rinjefjin. Ö« oct*
ftcr)< fi(^ »on felbfi, ba§ ein .^önig, ein regicreuber SRonard)
auf bei Sbutjne gar uidjt crfcfeeinen tatf, e«J lohb ein ©raf,
ein Otitter barau« gemacht.
25enebictö groje £)^er: „bie Äreugfabrer ober ber Sllte
»om iBcrge" tourfce in feinem ®eburt«orte Stuttgart jtoei
9Kal glänjenb aufgefüllt; ber (Somponifi etr>ielt oom Äönig
»on aBürtemberg ein fe^r rtmei^el^aftc« ßablnetefdjrcibc»
unb eine golbcne Sabatiere mit bem Portrait be6 itönig6 in
brillanten.
3m Credbner Tageblatt l;ei§t ee in einem dtudblid
auf bic $rc*bncr T^cr: # ,fie erinnere fafi an Stitter San*
Käufer, ber ein fo funbenbelarentö Jöei^tftnb »ar, baf felbß
ba6 &ircbenobert}aupt ibm feinen ^(blag gewahren mo$te;
bo<^ ^abe fie »enigev £Begel?ungdfünben al« Unterlajfuug«*
fnnben aufjuroeifen.
3eremiabe eiltet mufifaltfc^cu $)lifantf)toptn.
4>on i^arl ©ollmicf.
SWufif, SUufif too^in id) feb',
3Jiuflf # too id} and) geb' unb fieb';
2öot)in id) jieb'/ wo^in id) ftieb'
2Mji bu mein ©Ratten, läg'jt midj nie.
3u SBaffer, fiuft unb ©ifenbabn,
5)\xvd) ©tabt unb JDorf, Jöerg ab, 93erg an,
©leid} Millionen aBe«penfli(^'
Ü}erfolgft bu, quälft unb marterfi mid|.
^on ©rönlanb bi« nadb Äurbiflan,
iBom $ajo bis xiad) Slftrac^an,
iüom Ural bi« jur Sallad^ei
örtont bein enug einerlei.
33or ^efiilenj unb SBaffernott),
35or Ärieg unb Styranneigebot,
iBcr Siger, ffiolf unb Sluerjiier
Jtann id) entflieb'n, nnr ni$t oor bir! . . .
Äaum glubet mir Aurora'« (Schein,
^a fiimpert fdjen mein Södjterlcin
96
3Mt fcofr* Scala uer unb t?in
3Rit genialem JtünfUerfinn ;
Unb auf ber ©efge, mir guin Hefa/
9Relaa4olirt mein lieber So$n.
3o$ann, bei £lopfflo(f* Uebermntfr,
pfeift emftg: „Stille nod> bie ©lut!"
Unb an bem Heerb (no$ bot' td) fie)
@d^rifU ?ie«d>en iijr: „Abbraccio mi!"
3nm 5)eufen einen $(nfentr>alt
Su4* idj ben ftillen grünen SÖalb;
S)a übertönt bie 9la(&tigall
2>cr Trommelwirbel Sdjrecfen«f4all ;
Beirut, bie Sdjlägel in ber Hanb,
Schlagt braaf für ©ott unt> iBaterfanb.
So fliclj 1 idj ju bem ©überbau
Unb glaub', fyitt lägt ftdj benfen naaV,
IDod) faum mtdj rufyig Ijingefefct,
3tterb' id) auefc wieber aufgebt.
2)enn jjwei SlonMnen galten ftd)
Umfdjlungen feft unb inniglich,
Unb jirpen, bag fid) ©ott erbarm'!
„3u weilen ad) in beinern Sinn!"
3)a fiün' id) fort mit lafcfcem Sauf
Unb fjofp — bie 2 a u b e nimmt bi$ anf ;
2)ocfc roeit gefehlt — ber 8 löte Xon
3agt wieber fort midj Unglücföfoljn.
S3on 2ttuftfa fdjon burd&aeweidjt
Hab' faum id) nun bie Stabt erreicht,
t)a raufet aud) fdjon, o (S^icffaUring !
IDer Sacfctparabe £fdjinbratf<$ ing.
34 l)alte mir bie Dfyren $u
Unb benf — bei $if4e pnb' i* Knl?';
(@in greunb lub mid) jur Hable b'Hote,
»Wein Heri folgt gerne bem ©ebot.)
IDodp £artf eben lärm brauft fort unb fort,
©erfcblingt feltfi trauter greunbf^aft ©ort .
Unb fo an jebe Slunb' gereift
Hat ff4 SWuft! mit Ueppigfcit,
Sie überjie^t bie fflelt »ie SDuft,
Son ifcr ijt felbß gefüllt bie Suft.
£ier einer Jlirmeg Hopfafa,
Unb ba bie gute Opera,
&lit ifjrtm f4merjli4 fügen ©irt'n,
9ttit iljrein .Keller, iljren SBirr'n,
2£o ßljari« mit ©ergonen ringt,
Unb Herfule« lic tyolfa fingt.
JDort ber (Soncerte SDubelbum,
Unb ba ein Oralorium.
(3ur£ir4e fanu man nidjt mebr gety'n,
3Wan mug ben (5ontrapunft oerfte&'n.)
Hier ber ©raoour SiRafetenlauf,
Unb bann ba« Hagelwetter brauf!
5)ort öirtuüfen Sieg«gciön!
Slfabemien unb iWufe^n.
(Hin 8ieberfran$, ein Sangerfeft
3n jebem Meinen SRattenneft,
Unb bie Vereine niät *u fiWn,
3>ie mi4 aut jebem Stocfwerf qnäl'n!
tffienn 3emanb tim $aac ©orte fru4r,
So feljlt au4 bie 3ntraba ni<ftt,
Unb felbft im S^aufpiel, tote befallt,
$at je$t SRnSe bie Ober&anb.
SnUftt no^ Stänbc^en — gacfeljug.
3uoiel! juoiel! unb nie &cnag!
3m Sieber Pnrj' t(^ in mein ^au«,
Unb f^mrnfe mir ^it ü^ren au«.
34 brücfe feft bie Äugen gu p
Unb fteff', im Seite uaft bu 9tuV-
5)a — guter ®ott in beinern SReicJ!
SBa« ftürmt ba^er? — «in 3apfenftrei<J!
Unb felbfl in meine« Sraum* Slf^l
JWifd^t ftc^ ein neefenb ÄobolbiSpiel;
5)enn wer betreibt tuotyl »a« ibn quält,
2Benn fflä^ter« Sieb bie Stunbe ja^lt»
So aufgetyreett, gleich einem SRold^,
©reif id) gur Söaffe, meinem IDoldJ j
CS« bleibt mir feine anbre ©a^l,
34 enbe fo ber £onfun|t Dual.
2)a rufet mir mein ®eniu« ju:
£afi bu im ©rabe benn audj SHu^'V
Unb werben nidjt (Srequlen
Di4 in ber ©ruft no$ peinigen?
8Wan tjat ja au$ fc^on oft erlebt,
3)a§ man im ©rabe um ft^ brebt,
ilüenn unfre fortgei^ritt'ne Äuuft
So mani^e« Xrefflic^e oerljunjtV!
Unb bann — fallt mir babei no$ ein:
SÖirb'e felbfl im £immel anber« fein?
©o Sp^ären-'^armonie erflingt,
Unb wo öäcilia Hymnen fingt t
9ßo tybbnt, »öadju«, Sirion
IDie 2i;ra fpiei'n auf golcnem X^ron?
Unb unfrer Gomponiflen Sdjaar
(Smancipirt ftd^ ganj unb gar? ....
©o bie Unßerblid^feit florirt,
S)a wirb gewig aud) mufteirt.
2)0^ wenn td^ in bie Hölle Mm'? . . .
$)a war' oicllei^t e« au«jufte^'n?
5)od) nein — b a wirb 1 «, o Seelenpein !
9io$ ärger alö auf (Srben fein.
3)ort l;oltc ja Herr ÜJJcverbeer
5)en guten bitter Söertram Ijer!
Unb au« ber Hölle fpriegen ja
9UP unfre Xeu fei« Lopera?!
Ob i^ nun lebe, ob 14 tobt,
Ob im Ol^mp, ob Höüennot^
©in immer in bemfelben gafl,
iWufif verfolgt mi4 überall ....
Da jur eBcrjweifelung gebraut
Auf t4 — wa« ^Bracfenburg einfl fagt :
„QBie wäre ber $erni$tung H^nb
©iilfommen a$l mir armen gant!"
©rutf o»n fr. Äöcfmattn.
Heue
iitf$tifi fit
$ran j tBrenfctl.
SliiMunbjivanjigftec SSanD.
^ ir.
3J e x 1 e g e t :
Robert gtiefe in Stipjtg*
3)tn 2ß. gebmar 1848.
SSan birf«r 3*ftf4< evfdjetnen u>öi$eiiiLid)
2 Stimmern *?cn t ober l 1 /» Sogen.
©reis fce* ©anbe* san 52 9hn. a'/j^We.
3nfeULi?iifflj|cbü(jifn fci* ißetiljeüe 2 Di^r.
Abonnement nehmen afff ^oflämter, 33u<$*.
aJiuft!f nnb jtumfKj anfangen an.
3nfjült: 6ut Drtte|hr + — Jtritifd)tt KnsdrfjfT, — 3nteUiatnjMatt.
$üt ©rieflet.
SfteJett ©Hamann, ©p, 61, 3u?*iu SnmpljMtir für
großes ©rrijefter. — fttWfli UJIjtttltng. Partitur
5?
3 i
Sljlr^ Stimm«! 9 Ätjlr.
5Ecr ßümpenift tjat mit biefem *I$erfe einen
netten Jjbo^efcunft feineä Sd^affena erreicht, SÖafyrcnb
iu feinen fnefyeren SBrrfrn bie straft , u?et(^e erpubet,
bie *ßijantafie, uoijugäivcifc t^ätig njar mit fidi in
ifynen bie ®djä|e i^rcä 9teidjt§um§ enthüllten, — bie
ftraft aber, meiere gemattet, tie Äraft ba (Scmbma;
tion unb ebjecitüen ®arfieUuug, bintcr fcai Stfjichu
gen jener jurücffctiefc, ffl jeigen fi*% in ben fyatereu
SSerfen fceite Ärafte in gleidjetu, ja felbfl itt entge-
gengefeftteut ajcrfjaltnig ju emanber, SMttfen u?ir ^iu
xütf auf bie ,3uftruineniafiuerfe ^ SDiifdj&pfaä imb
tjerglcidjen mit ber @;3WoU Senate (Dp. 22), bem
legten gre^eren SBcxfe, betör fic^ berfetbe beu (JJc=
f angä f o tn^p o ftti onen njibmete, bie erfle S^iii^cnic
(Cp. 38) , bann bie fcrei ©treir(;quartettc (Dp. 41)
unb baö ^SianofOTtcqiiintftt (Dp. 44), fo offenbart
fidj beutlidj, h?ie tit leiteten Sßerfen bte @cftaltititg$;
fatugfeit beö Kümpcni|ten ftcij gefingert, bie Kombis
naticiiSFtaft beffetfcen jli einer Wafyt entfallet t;ai,
tuetefce jener bet ^ß^antafie ni^t mefyr unter^eorbnet,
fciibetu ebenbürtig unb glcidj berechtigt erf^emt. 3n
bem Sianofarttquartett (53p. 47) ifi biefelbe überwies
genb mib behauptet bie <§errfdjaftj freinbc einflute
treten fyinju, bie urfprünglicbe Sefjcyferfaaft beä 9)tri=
fier§ fccemtraebtigenb. ©iefe Stuft« fie ftnb in bem
6£amereoneeri iTp> 54) femeämegä ncd? tjetfc^ttmiu
ben» teibe 9ttäc§te, bie etffnbmbe unb geflaltenb^
fcefam^fen ft^ gegctifeitig^ baö SBcrf trägt bie ©pits
ten bfö ©afjrungGprccefcä, ben btef« Äampf ftt bem
(FcinpenijUn fcetuirftc* 3«gtei^ ater enthält c^ SWo;
mentf, tro bie ©djranfen , in bie feine ^Scrfünn^feit
gebannt iuar / julUn, tue er jtt ba Cbjcrtitität be$
3iuäbrucfä ^inbur^bringt, ber aU allgemeine Sjjrac^e
beö menf^li^en ^erjenö f aU baö ©eptnge beä fie;
frenö einer ©efammt^eit gilt. Cbfc^on nun ber 3?iet?
fler in bcrliegenter ®i?m^cnic tiefen Stu«bntff nc^
nuin iu allen fetten geioennen, unb in ber ^in^e;
ittitg an bie 5(l(gemeinl)eit feine ^ubittbuafiiat nidjt
ganj beftegt f;at, fe ifi er bedj biefem <ßunft auf eine
BBcifc nä^er getiüt, bie mir aU ben ft^erfien Se;
meiö begruben muffen , ba£ er no^ fertf^reitet^
„bie Spafnte fceö Öefenö" ju erringen. L £)er brüte
Sag be6 ^ÜJcifeß (Adagio), um bieä tjcrauäjufcjiirfen,
geigt feine Spur metjr jeueß (.^a^nnig^proceu^ j baä
ifi rein au^gege^rene, getäutertfle SMnjif, aügenjaltig
lüirfenb^ eine ^rrungenfe^aft te^ Äünfifergeniu^, bie
fortan fct fielen luirb. ^ier einigen unb turc^briitgcit
ficr) jene beifceu SPid^te fa, bajj fie baö Sterbte ge?
f Raffen: ber ©Aepfer erreicht, maS er erflrefcie, ber
neue öc^e^uuft feineä St^nffenä frettt fic^ ftar (ien
aue, rjfr baö iJcben, iucltfjeg uns in jenen frii^ereu
Söerfcu entgegentritt, nie^r baä äeben cineä 3rtj'6,
einer fun|lterifd;en ^erfontic^fett^ fo ifi cä in biefer
3rmi£f?Duie mcljr bfl:5 Seben einer ©efamuiifycu. SB«
ftefe nic^t bereite in bie 3nbibibualitrtt be6 Xunbicf^
terä eingelebt ^at, ter lüirb burdj bicfeS SSeif t*cr
98
allen anbeten feiner SBerfe erfafjt werben. 83erfuc$en
loir jefct, baffelbe bem Sefer feXfcfl »orjufütyren.
©er erfle @afc beginnt mii einer einteitung im
©ec^ötoierteltaet, Sostenuto assai. ©ie äflcfftngs
infhumente laffen ganj leife biefe $Bne erflingen:
__ — jl __ h O±—<^l j ^ -j
bie »on ben ©treid&infhumenten fanftftagenb umfüllt
werben 5 glöten s unb gagotttone, welche flc§ im fec$s
ften $act anfliegen, fcerüoflflänbigcn baö Kolorit
ber ©ämmerung, baö biefen Anfang befyerrfd?t. ©ie
$oljblaöinftrumente fleigern baranf ben Sluöbruct ber
3Se$mut$ :
" -*— e-
r=s^io:
O^PP=^=
= §EEP=«S
r — r
rt=:
bie Siegungen werben tebenbiger, bie ^Bewegung bes
fc^teunigt fid§; bie (Stimmung beö 4?8rerö burd^bringt
^ofye SBeiije unb innig belebt wirb fein 3"nere$.
Sflad) einem fräftigen 51 s Sftotf $lecorb (<S. 5) fiins
bigt baö 9Wotto: # -f*- » — »**-;.—•—> —»»-»*-
£>
ben ^n^alt beö folgenben Slttegro an. ©ie jweiten
Biotinen unb 83ratfc$eu beginneu ju tremoliren; inn
mer einbringlic^cr unb mächtiger wirb baö SBogen.
3tnc$ ättotito fe(?rt öfterö wieber, bie äRcfftnginfhus
mente treten tyinju mit ifyren gehaltenen Xßnen: ba
fyalten ein paar gewaltige Qlccorbe (<&. 9), ber Fs,
bann ber G; unb abermatö ber F: ©reiflang (in ber
erfien SBerwcdljölung bieömal), baö ganjc Sonmeer,
ba§ jebe SBoge fafl erflarrt. ©ie SBirfung biefer
©djtägc beö ganjen Drdf;cflerö ifi erfcfyütternb ; nid^t
lauge mä) ifyncn fiifjrt ein stringendo in bie 33ewcs
gung beö Allegro ma non troppo über, ©aö Sfyema
biefeö 5lüegro:
ju— 9 — g ——^
mit feinem eigentümlichen, fdjarffantigen Stfytytfymuö
fce^eic^net ben Gfyaraftcr beö ganjen ©ageö ^inldngs
iid}. 6ö tfl eine gefcffelte Ävaft, welche ftd) in iijm
funbgiebt. ©icfeö Sfyema fpinnt ftdj, naefy ber ©0;
mtnantc brängenb, weiter; baö fyinjutretcnbe äftotiü
(S. 14):
sy
entf pridjt
ganj feinem SSefen. 9lad) einigem unfhten Schwans
fen in ben Xonarten Es unb B wirb burety ben Dr^
gelpunft G (©. 18 u. 19) bie Tonart ber ©ominante
feflge^alten. ^>ic fc^on üortyer erflungenc gigur:
;, ne6jlbetnmetobifc$en®ange:
*yp
nzc=± g:zzc=Q ^
=EE
fcilben jegt bie ^auptSeflanbt^eile unb führen ben
2lfcf<$lufj beö crflen X^eiteö (@. 21) herbei, ^m
jweiten X^eile erhält baö muftfalifc^e SJlaterial »ors
ne^mlic^ burd^ biefe aufreijenbe Sigur:
einen neuen, ^öd^fl Wirffamen 3«-
wa^ö. — ^u ber formellen ©eflaltung wei^t ber
©ag ni^t i^on bem ^erfömmli^en aS : ber 9lfefc$tu§
beö crflen Styeileä fe^rt in ber Konica (@. 54) toies
ber; ton ba cm nimmt ber €ompcniß, wie eö Seets
^ot?en getrau, einen neuen Sluffc^nntng. ©ie Äraft,
welche »or^er nieberg ehalten würbe, fuc^t ftd^ frei ^u
ma^en, unb bie ©djranfen, bie fie galten, ju burd^s
brechen. Unauf^Srlid^ wahret baä glut^en unb SGBos
gen ber $ßne unb lä^t ben £6rer nid^t jur 9tu^c
fommen. ©iefer mu$ ben Äampf, ber ftd? entjunbet
fyat, felbfl erleben, er fann il;m nic^t t>on ferne ^u?
flauen, ©ie Bewegung ifl eine tiefinnerlid^c, feine
burdfj blo§ an$a\\d)e Mittel hervorgerufene. SBirft
ber @ag beim erflen £>Brcn nid^t fo unmittelbar, alö
bie beiben folgenben ®ä^e, fo liegt eö barin, bag
baö mclobifdjc Clement gegen baö ^armonifd^c unb
xf)t)tf)m\\ä)c jurücftritt. ©ie tiefftnnigen (S'ombinatios
nen bcffelben erfd^Iie(5en fiel? bem £>orcr erfl nac^ unb
nadj ju lebenbigerer örfaffung. ©er Äampf, t»on
welkem wir fprac^en, fommt ol;ucbicö nid^t jur 6nts
fdjeibung. ©egen ten <Bd}hi\; beö ®a|eö aber (@.
58 u. 59) toerfü'nben bie Xrcuipetcn burc^ bie fc^on
31t Anfang bagewefenen £önc:
beö
*E^^^gE^.^|EEE5g bie Hoffnung
enbtic^en ^iegeö. QUö brache ein (Sonnenflra^t burc^
baö ©ewolf, fo glänzen bicfelben herein in bie Xons
f(ut^, jumal einige Zacte fpater (@. 60) biefe SHufe
ber fä'mmtlic^en äMeffingtnfhumentc erflingen :
Jp^-j— Et^iEitm p — F— r~| " — J — r~?~ — } —*^ — *^~ -
bie SBirfung wirb inbeffen aud? ^ier burc^ bie r^t^s
mifcfyen SHiidfungen fowo^l, alö bie (jarmonifdjen Ums
99
Füllungen aufgehalten, ©a8 einfach @ro§e, toeldjeä
»ot aüem ^inreifjt, liegt fo wenig in tiefen $8nen,
al8 in bem (Sage überhaupt. (So ifl, mie bemertt,
ni^t bie ftegenbc Äraft, bie fic$ in ibm entaujjert,
fonbern bie gebunbene.
©djtagenber unb unmittelbarer loirb bie Sßirfung
in bem barauf fotgenben @t§er$o. ©et Stnfang
Allegro vivace.
tüitb 9ttemanb unberührt lafifen, unb fo oft berfelbe
roieberfeljrt (@. 74. 81. 94. 101. 1J4. 120), fo oft
fynterläjjt et ben gcttaltigflen (Sinbrucf. £ier auf
bem Gbehicte beö §umoriflifc§en ifl bie #errfc§aft k*$
Xonmeiflerä unumfdjranft. 28elc§c gegenfägtic^en
Elemente er ju bereinigen roeig, erfennc man im SBers
laufe beä <3age8 an ben SJäffen, gegenüber ben Sßio=
linen unb ^oljttaöinflrumenten. ©i* ironifcr)e Sigur
ber legteren :
bie furjen Sxne
berfetben im erfien $rio, tt)re äMobien im jiueiten,
babei bie ^nnigfeit in ben <Stretcr)inflrumenten (@.
87. 88. 106 :e.), — fo bereinigt ftdj 9lüe3 unter bem
§errfdjerflab bc8 fdjaffenben Oeniu« ju jenem Stufs
fd&rounge, ber und einer r)B^eren @pl;äre jufü^rt. ©ie
erfinbenbe Äraft erl)e6t flc§ fiegreidt)* über ir)re geffetn
unb frei behauptet fte ityr 9teic§. (Segen ben (Schlug
(@. 130) laffen bie trompeten, vereint mit ben
Römern, abermals if)i ^ - ^ == f IZI f^H ::
ertönen: bie untergelegten Harmonien ftnb bieämat
anbere, bie r^ttjmiföe 33etuegung ifl treffenber, bad
ganje @nbc triumpfytrenber.
3>eßt folgt ber <®ag, ben wir fdjen oben cxwafyu
tcn. ^ic SÖiolinen beginnen iljn toie folgt:
Adagio espressivo.
wmmjßmmmm
SBeldjc SBetye ifl in biefer SWelobie enthalten, »*!«$•
kerföfaeubc Stimmung! SWit Sintzitt beö achten
$aete$ nimmt bie £oboe biefe ättelobie auf unb fityvt
fle weiter: baö gagott fteüt i$r eine jmeite mitben
<Sc$merjeS entgegen; fpäter treten glöten unb gla;
tjrutten ^tnjit 5 \o erfdjeint ber ^eriobenfd&lug in Es
(<3. 156). Keunjefa %aete f?nb je^t toorüber. ©te
in foneopirteu Siebteln begteitenben öratföen unb
»iolinen jeugen eben fo Don ber $o$en Äünflierfd&aft
beö SonfefcerS, als bie güljrung ber S3affe. SBon
nun an bringen bie Slaöinflrumente einige 9infe, in
benen bie 2Bef>mut$ beö Vorhergegangenen i$re 3Jer=
Hdrung feiert, ©a3 golgenbe ju falbem, bleibe
un$ erlafTen. SSBem biefe SKuftf lebenbig geworben,
erfennt in i^r baö SQSalten ber ewigen Urfraft. @o
roirb u. a. jener Siuartfertaeeorb auf A (©. 141,
Zaä 2) Gebern um?erge§lic^ Hcihcn, ber na% bem
mächtigen anbrängen ber Säjfe, bte bie 83iolinen in
bie locitefle ^>ö^c treiben, biefen SWoment ber aüum*
faffenben Siebe in ftc^ aufgenommen, ©etoig ifl e3,
ba§ in biefem @aß jener 5lu3bruc* gewonnen, ber alle
Stimmen in fi$ eint, ©ie SWuftf ifl feine fold^e, bie
ein gtiicflid)er ©riff beö ©eniuö gefunben: fie ifl tint
errungene unb fat eine gro§e äöeltanf^auung, ein
grojjcö ÜcUn hinter fiel), ©ie gehört unbebingt ju
bem £öd>flen, n?aö bie 9leujeit ^eröorgebracfet.
©er legte @a(j crfdr)eint :
Allegro molto vivace. ('ÖolJs
bla«inPrumente)
(alle3nflruineiite)
l^^^i^^ifc^
h-O-
^>"
j^ ^j^
£t-a-
=C^r*
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Lf-f-^.p^gfzg;
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< 4.
EE±
dte=
-H—
* r
SKut^ unb $c$cU
flerung offenbart
ftc^ in biefem 9ltu
fang. 9tod^ 24
Sacte fo fort, bann
100
fommt ber *ßeriobcnfc$tufj in ber Sonica unb baä
bramatiföc ©crfenlebcn entfaltet ft<$ weiter. 3ucrfi
ein beweglicherer 9t^t$mu$ burdfj SSiertcttrioten - y 14
ii« 16 Sactc barauf taucht fotgcnbeä SJtotito auf,
»on ber (Slarincttc, ben gagotten, ben »ratfdfjcn
unb 6eßo8 übernommen :
etwaö fpätcr bicfeä:
EEäPeEsö=|EJ
"1— — '
i
=fez
=P=fe=p:
Scibc SWotitoc treten in 28ed(jfclwirfung , bic $om
gruben brängeji fidfj, auf einen ©rgelpunft baftrt,
an einanber (©. 167), btS cnblic§ bie ganjc 9Wadr)t
beS Drdjcflcrö (mit 9lu8na$mc beö 5|}öfauncnc§or8) in
ljor)cm 3ubel ausbricht (©. 169). ©er oben mitge;
teilte ©afc toom achten Sactc an tagt flc§ jum jweis
ten ättalc l;ören: ber tjcigcjh jtampf ber muftfalifc^cn
(Slemcntc entsinnt ftdj. ©tc erften toter %actc bc8
StnfangS, bie SBicrtcltriolcnbcwcgung, in bie §örner
unb Sagotte fic^ abwcd&felnb feilen (@. 174—181),
ein neu crfc$eincnbe8 Secuta:
:£? :g- t=a ^. c
. ■ ■ i — ♦- — > — i — t — >
toen gteid^em
</\^
S'eucr burdfjjucft, ein furdr)tbarcö Crescendo (©.182)
in beut ®-9J?ott Slccorb anemünbenb, baö fd&cn bas
gcwcfcuc SJlotito, aber in ber Umfcr)rung :
$==&=9p=tt=£3E&= , bie jtlfinae au«
's^P
bem 5lbagio suerft toen ben 83äjfen aufgenommen
(S. 187): ^^E^zz^zfeEE^s^c 1 ^ «wfc bernaer) :
SUtcö btee fcer;
</\^
einigt fidr) unb fprüfjt gunfen Ijocfyften Slnftürincnä.
©cbann einige 2(ugcnb(ic?c ber 9tu(;c (3. 197), atö
fammelten ftd) bie Streitkräfte ju erneutem SSirfcn,
Ofle^en ber SMaoinftrumcntc turefc biefe £DMcbic tcr
§obce :
^ c/o/c«
bie längere 3*t* ben $ßfatj behauptet, ein 53 Sactc
wätyrenbcr Crgefy unft, entließ (3.210) ein §a(t auf
bem ©ominantfeptaecorb : fo wirb ber @$tuf? bc8
ganjen SBerfe« »orbereitet. 83on tyer ab neue meto*
bifdje ©ejlattungen, j. 83. (©.211):
^E ^~g ^gg^ , in bie ft* batb
ber ben £örern ^om Anfang Ijcr in'ä S3Iut übtrges
gangenc Srompetenruf (<S. 213):
% -pptt ^ ^
fo tuie aud) ber ^Jofaunen?
d^or nac§ langem ©c^tteigen mit feinen gehaltenen
immer mächtiger werbenben Xonen (@. 215):
umpre cresetnüo
einmifdfjcn. Unmittelbar hieran f^Iie^t ftd^ bie 9KeIo^
bie a\\$ ber ßtnfeitung:
^^ESEFfao^^
=j=Mi^ pgp^^ j^^
sempre ertscenüo
unb in Äampf tritt biefer ©reijiveiteltaet mit bem
ftdr) in ben Weffinginflrumentcn unb ben gontrabafs
fen immer fort crbaltenben a3ierüierteltact, ju bem fit$
juerfl bic 9to^rin|lrumente (@. 218), bann bie »to*
üneit (©. 219), jutefct (©. 224) bie Sratföen unb
6cÜoö toieber jnritrftreuben. ©ie glut^ ber Sone
fAaumt unb braufi gewaltig, ber .^orer wirb untms
ber|le()tic^ auf i^ren SBogeu fortgeriffett biö ju bem
gänjlidjen ©c^lutK. — ©ie Kombinationen in biefem
gtnatc ftnb in ber 2§at grogartig unb forbern bie
^öd^fle Sewnnberung l;erauö. ^nfofern ftc$ in i^m,
biefem ginate, auf gleite SBcifc bie „^errfc^aft beö
SBerftanbco", wie bic „Wlci$)t pcrfcnli$ct Energie",
bic „SPlac^t ber Seibenf^aft^ f;crtort(;ut (tog(. 3. 51
b. ©(.)/ infofern (;a(t eö bie Glitte jwifd^en bem gi=
nate ber a^ojart'fd^en 6s©urs \\n^ bem ber 83ceU
r)otoen'fd)en ßs^oüsS^inpfionie. ©iefe beiben ©u
pfeltunfte ber Snflrumontalmnftf würben ganj it)re
Vermittlung ftnben, wäre in biefem ©d^Iugfag bie
£>öt)c errei^t, wet&c jene SBcrfe wiberflra^Ien. 9(ber
biefer gro§c (Siniguugcvunft fef)lt i^m, bie ©urd^s
bringung ber objeetitoen unb fubjeetioen Slementc ifl
nic^t tooüftänbig §c\d)cbc\\, ber ©ätyrungSproccjj nid^t
tooUftänbig überwiuiben. 3ft jebod^ ^emanb baju
berufen, ein fo(d;c8 SBerf ju Raffen, baö bie ©rö§c
jener beiben SBcrfc in ftc^ ja$t, fo t(i e8 ©d^umannj
Uin neuerer äfteifter nodb ijat tym eö gleichgetan.
SSenn erfl ber duett feiner Sßfyantafte, burc^ jene ges
üaltcnbe 3Wac{;t geläutert flatt getrübt, wieber mit
ail y ber grifefce pie§t, bie i^m toon Anfang eigen
war«, wenn bic SWaturfraft in it)m ganj ju i^rer frib
101
tyxtn ©tatfe wiebet gelangt iß unb ungetynbert toaU
tet, fo wirb burct) ifm, wir fiitb eö überjeugt, bie
%f)at gefeint, lex wir entgegen Darren. ©ie in
9Ube fletyenbe ©tym^onie ifl ifyr ein nädjfter SBors
ginget, unb bie 3ufunft tuirb , fallö fic ein foldjeä
S8af in ifyrem ©e$oo§e birgt, auf biefeö bann jus
tütfblüenb, ityn ben *ßlag in ber gefdjidjt liefen @nts
wieflung fiebern, ben cö alö folget einniuunt. ©b
t)\t 3trfunft bieS wafyt ma^e, wer wollte ba8 bes
Raupten? Qxxen wir aber in biefer Munafyme, ju bet
wir unö befeunen, fo mag ein|l bie geregte (Stimme
jener t^r »ernidjtenb Uxtijcil übet unö felbjt auäfpredjen !
©ollen wir nodfj einige (£injell?eiten in 23ejug
auf bie ßrfdjeinungömittel beö äBerfeö namhaft mas
d?en, fo muffen wir junäcr/jl ber djarafteriflifdjen Söets
wenbung ber trompeten unb ^Jofaunen (Srwatmung
tljun. TMdf fyotje SBirfung ber (Somponifl bamit
erreicht, fanu man auö Obigem erfet}en. £er»orges
Ijoben feien auä ber ©timmc ber erfleren noer) baö c
Seite 14 Xact 4, baö e 55. 5, bad g 38. 3, bie
©teilen 46. 4 u. 5 unb 54. 2 :c, bie gehaltenen Söne
148. 6 k. unb 163. 1 :c.j au% ben (Stimmen ber Ufr
teren bie ginfäfce 7. 2 unb 57. 9. gerner gebenfen
Wir ber eigentümlichen Älangfärbung burc§ bie £ot 5
ner in ben geflopften Sönen 10. 5 n\, 27. 5 :e. unb
32. 5 u. 4, ber Senufcung berfetben in ben ©teilen
37. 6 k., 62. 1 :c. unb befonberö im Stbagio ©.156
u. 137. (Snblidt) aud; ber tiefen Söne ber ßlöten
@.-2, 3 u. 137 5 ber Söne ber $oboen ©. 26 u. 27,
ber ber Klarinetten ©. 143, fo tvie ber r;ct)en Äet*
teutrißer ber SMolinen ©. 141 u. 150 unb ber fyoljen
Söne ber (Sclloä ©. 208 u. 209 *). — SJiete ton
biefen Ätangwirfungen ftnb eben fo neu alö eigens
tr}ümlicr). ©er ©ebanfe, bafj bicfelben einer 33eredjs
nung entfprungen feien, tvie er ftcr) unä j. 3J. bei Sers
lioj aufbtängt, wirb bei ^Betrachtung berfelben burdjs
auä nicf)t geweeft; alleö wirft im ©egentfyeil übers
jeugenb buret) bte Sbee, bie ibre (?rfcr)einung fünflles
tifefy burdjbringt, bafj wir fagen muffen: ©o mufj
e§ fein unb nict)t anberä! Slüeö wirft ton innen
t) et au 8, nic^t ton au§en Ijincin. ©ä)lie{$lielj fei
nod) ber tyarmonifc^en ©c^Bnfyciten ©. 25 :c. unb 42
biä 43, ber »äffe @. 33, 35, 56 unb 61, bcS g ber
Steifet 94. 3, beä b ber Statfc^e 109. 5, ber 9Jonen=
aeeorbe ©. 158, unb bcö g ber ©eigen unb Srats
fcr)en 181. 3 gebaut. SBeiter bie (Sinjclfyeiten ju »er;
*) SBünf(^en3n?ettf) ifl e«, bag ber JCtolinfdilniTel in ber
(£cIfo|tfmme nur für bte 93ejetcr)nun^ ber xo trf liefen Töne,
ni^t, toie ^icr, für bie ber unteren "Cctcwe c\tbxaud)t werben,
fo wie an^ ba§ bie @(^rcibart in ber (Stimme ber (Fcntro*
Wffe 6. 1, 109, 194 n. 195 eine Jtuueriäftlgere wäre. — %$l.
v. a. SÖerlioj ^bic moberne Snjkumcntaticn «nb Crc^cftra^
tion" <S. 44.
folgen tfi nic^t erfyrie§ltc^. Uebetbliden wit bad
SBerf noc^ einmal au$ bem ©efid^töpunfte bet bret
muftfaltfc^en SWäc^te, fo etgiebt ft$, bag im erflen
@a|e bie tyarmonifd^e, im legten bte t^ttymifdje ein
Uebergc^ic^t ^at, bagegen in ben beiben anberen
©ägen alle bret ju einet einzigen großen äftadjt
geworben.
©ie 51uöfül;rung ber Eompofttion ifl mit mannid^s
fachen ©c^wierigfeiten »erbunben. 5[eber einjelne SMtts
wirfenbe mu§ feineö ^nftumenteö nicfyt nur Doüfoms
men inäd^tig, fonbern auc^ im 3«fftwmenfpiel fefl unb
ftc^er fein. 3"»" ©lürf jtnb bie größeren SDre^cflct
©eutfe^lanbö fo organiftrt, ba§ fte einer bem SBerfe
wiirbigen ^luöfü^rung in ted)nifdjjer wie in geifliget
^infierjt gewarf^fen ftnb: ein Umftanb, ber alfo ber-
felben feine ^inberniffe in ben SBeg ju tegen oermag.
§offcn wir barum um fo mefjr, ba§ bie (Soneertinjlts
tute bem SBerfe bie 51ufmerffamfeit juwenben, bie eS
»erbient. Uebrigenö ifl in ber ©timme ber erflen
SBiclinc bie Se^eie^nung beö gingerfafceö bei ben
fc^wierigflen ©teilen hinzugefügt.
©ie 51uöflattung i?on ©eiten ber SBerlagöfyanbs
lung berbient banfenbfle 5lnertennung. ©ie ift eine fel)t
faubere unb gefc^macföolle. 3u berichtigen ifl in bet
^Jartitur nur bie l;a(be 9?otc f beö (Setlo ©. 53 Xact 7
in gj ob ©. 19. 5 baä erfte c ber jweiten SBioline c,
unb ©. 36. 6 baä jweite e . g ber flöten g . b fein
muffe, flet)t bafyin. Slußerbem mn% ©. 17. 3 toor bem
erflen h ber gloten ein 2Je flehen, beägl. 56. 2 oot
bem h beä jweiten gagottö unb 198. 1 oor bem
a ber erflen «§oboej baö Äreuj feljtt 75. 1 tor bem
erflen d beö erflen unb 95. 5 »or bem f beä jweiten
Sagottö. Um 51lleö ganj correct ju r}aben, toerwans
bele man noer) ©. 13. 4 baä a ber jweiten %V6te,
14. 4 baö c ber jweiten jpoboe, 44. 4 baä legte d
ber jweiten Glarinettc, 144. 2 baö jwette es be$
erflen gagettö in ©ecfyjcljntcl, fo tvie 159. 6 baö eis
beö jweiten §orneö in ein Siebtel, unb füge ©. 24. 2
an'ü es ben ©tricr) für bie erfte ßlcte, unb 44. 1
an'ä e bcffelben ^nflmmenteö einen ^Sunft.
SBUJjelm SauBcrt, ©p. 69. Stjmpljonie (/-Bur).
— ßerltn, 8. ftrautroein'fclje ßurl) - u. iTlufikalten-
Ijanblung (3. ©uttentag). Partitur 4 £l)lr., ©r-
rljefterftimmen 7^- tljlr.
. ©ie @igcnfvf)aftcn, welche Zaubert alö fcr}affetu
! ben jtünfllet auö;cict}nen, txeten auet) in biefem erflen
I fpmp(?oniflifdben ^?erfe beffclbeu bem forfefienbeu ©lief
febr balb entgegen. ©ie fünjllerifdfje Haltung beö
®anjen, ba$ gebiegene muftfalifAe SSiffen, baö ftdj
in ibm funbgiebt, bie Älarfyeit beö ©erflanbe^, welche
barin waltet, fanu 92iemanb entgegen, unb 9?tc-
102
manb wirb bcäfjalb *>«« <Sdjityfer bed SBcrfeä bic
fd&ulbige Sl^tung vorenthalten. Sebcr einjelne ber
tiex (Säße beanfpruc^t biefe Sichtung in gtetd^ <
äKaafjc. 2Baä inbeffen Äraft unb Siefe ber grfin:
bung anlangt, fo ftnb biefetben nidjt »on gleitet S3e=
beutung. ©et erfte <Sa| tä§t in biefet SSejie^ung
bie übrigen ©äfce r)imer ft$ jurüct 6r öermag tic ?
fer ju erfaffen, fein ginbruef ifl nac^altiger unb frt=
fc^er. ©ie Beiben £aupttt;emaö :
Allegro con brio ^ — N — ^ *-p^
P* s — 7 t p [y r | _h f-H — — — m »-i — w — h —
unb
i^?=S6^i=ifö5^EeH^ fa* f ut
ben muftfatifdjen (S^arafter beffetSen bcjeidjnenb; ein
^armloä leitete« SRaturtcben faiegett ftd& in if?m 06 j
Seite 12 u. 15 ber «Partitur bringen gute Momente.
$n bem fotgenben (Sage:
Andante espressivo
f^
2=q^t^5=^:^q wirft bie
Wtyfe*
rifdjc Sljatigfeit beä Gomponiflen minber anregenb;
eä fyerrföt in it)m jtrar eine SBd'rme beö ©efu^tä,
bie mofyltljut, aüein bit Sefcenögcifler erfdjtaffen na<§
unb nadfj, flatt ftdj aufjufdjioingen. ©er britte <Safc,
Scherzo alla Tedesca, fyd'ft ftdj tjauptfac$Iic§ bur4
bie würdige -Snfhumentirung, unb Bietet in biefer §uu
ftdjt oieleö @igentl)ümlic§ej fo ftnb u. a. au<$ bie
rfytyttymifdjen (Sinbrüc^e ju dnbe toon @. 47 fcon trefc
fenber Sötrfung. ©a$ ginatc cnblidr) , fo feeroegttdj
eä ifl, toermag nidjt ber erregten (Stimmung genug
ju ttjunj eö fet/lt it)m baju ber innere, fräftige SKcrü
beö fietenö, baä jünbenbc §euer. — ©ie ganjc
(Stymptjonie ifl bemnadj ein gut unb forgfatn gcarfceu
tcteS, jtoar mannic$fac§ intereffanteö 2Bcrf, aber fein
auä freiem Muffet) nntnge ber Sßljantafle t/ertoorgegans
geneS, fein baö .3""«* be8 4?ßrer3 mächtig erfaffens
bcö unb fcegfücfenbcö. ©er (Somponifl Betritt mit
iljm loeber ein neueä (Stabium feineö fdjityfcrifdjen
SBirfenö, noct) überhaupt eine neue (Sphäre ber 3" 5
ftrumentafmufif.
©ie äu§crc Stuöflattung ber *ßartitur ifl nett unb
erfreut burdj ßorrectfyeit. ©ie QluSfttyrung beö SBers
feö ifl nicr)t fef;r fcr)tmcrig, »on ben SWeffinginflrus
menten ftnb nur ferner unb trompeten ju fcefegen.
»Ifreb ©örffet.
Ueberfic^t ber neueflcn erfdjeinungen auf bem (Gebiete ber Wl\x[\L
Siebet mit ^ßtanoforte.
©♦ ©edet, ®p. 17. 3toci ßallaben von JTervanb unb
JTreiligratr) für eine Öingfttmme mit piano. Ür. 1.
areue Ctebe. Hr. 2. ©ie Sobten im Äeere. ^of-
tneifter. 3ebe Hr. 10 Hgr.
_ — t ©j,. 28. JPrei ©ebtcljte oon ©eibel. lftefi
^eft, Rljetnfage. 2s ^eft, tDenn (icl) fiori ^erjen tc.
3« ^eft, JRein ^erf iCt xrie tiie dunkle flacht k.
^ofmeiCter. 3ebes Sjeft JO n^r.
Diefe Sieber üerfcteneit S3eaa^tun^ f irenicjcr tregen Ux
glinjenben (5tfxnbung«gabe bc« (5omvcniilcn, al« üielmefyt
wegen be« ernfteii ffiilltn« unb ber ctyrenljaft fünflicrifd^en
QJe^nnuug, tretd^e bei t(;rer örjeu^ung leitenb waren, ftud)
bem 2)id}ter ifl fein 9led)t gefc^eljen , unb Sßerfe unb 2Äuft£
runben fta^ $u einem too^lgeformten ©anjen. 2)er als $fas
nofortevirtued geartete ßomponiu unterjlüfct bnra^ eine be^
geid>nenbe unb lufrffame Begleitung feine ©efänge.
%* ®* %üäfi, ®P- 30 - Subito™ ®nifj, jcb. oon
Prrcrjtlrr. HKtjenborf. 30 ftr.
©ic immer bei biefem Sonfefcer bie fo $affen«toeri$en
(Kuögabcn für ^obe unb tiefe Stimmen, ba« öoflSänbigfie
3eugni§ ber 9Md)tigfeit be« munfalifö)en ©ebanfen«, unb ber
©leia^giltigfett über bie (Stjre be* eigenen Jrinbe«. 2)et nun?
meljr cntfa^lafene Süa^6 W fidj in feinen fiebern in ber
£f)at fein eljerne* ©^renbenfmal gefefct; »on bem erflcn W
jum legten lieg fta> in ber d)araftcrf<§rcadjcn J&altung, in
103
bem (Bingens auf ba« («genannte Beliebte, in bcn fiun* unb
gebanfenlofen Süiebcrljolungen nur ein immerttäijrenbe« *Ra$*
geben gegen ben S)ilettanii«mu« erfennen.
#♦ 9tägeK, Der ßdjweiferljirt. Ronfto für ein* 8in$-
ftimme mit ßrgl. ftes |)ft*. Hägeli. 10 öjr.
«r^ebt 1H in (einer mujifaliföen gaffung über ba« ge*
toöl>uli<$e ©$toeigeriieb. ©djon bie längere gorm bebingt
eine größere Slufmerffamfeit be« (Scmponiflen, bo<$ tyat er fidj
auf ber anberen ©eile baourd) feine«toege« au« bem Bolf«*
ti>ümll<$en berau«gie$en laffen. Sie ©ingflimme »erlangt
eine geübte unb gut gebübete Stttyt, uub bitttt für eine fol$e
»iel SBirffame«. Um ber Xonbidjtung eine größere SBerbrei*
tung gu oerfd&affen, fügte ber (Scmponifl eine frangöftfdje unb
iialieniföe Sertbearbeltung ^in^u. 9lod) feien bie SWenge
ber 2)rurffe^ier erfoäljut, joeld)e $d) in bem 2Berf<$eu ftnben.
% 9tofen$Mtt, Au fonds de bois. Romance. Ödjott
18 fir. (Lyre fran?. 267.)
©etoöl)uli<$e iSoapletö.
£♦ @$tebelmcif er, ©p. 3. Srcljs fiefta für «enor
öfter ßopran. ßöljme. IG ©r.
— — — , ©p. 5. ©es Öaters Crbe, ©r-
ftuljt oon Spulte«, für ;2Ut öfter Sariton. «benft.
6 ©r.
— — — , ©}). 6. Ber «früljlinfl, Öeftieljt
»on ©eibcl, für Sopran öfter Äenor. Gbttto. 3 ©r.
— — — , ßd)lumm*rlieft, tum Ij fit mann,
für Alt öfter ßariton. Cbrnft. 2 ©r.
Efefer <5omi>cnifl tritt ba« erße 2Wal in bem flritif<$cn
Slngeiger auf unb bie niebrigen 3a^len feiner fflerfe begeidj*
nen il)n al« einen Anfänger. JDaocn giebt audj bie (SomVo*
fltion ba« »cllgültigfie 3eugnijj. Ueberall eine £>arftellung«*
nnb $tuffaffung«tt>eife, bie nur einen fleinen ©rab niebriger
in Trivialität übergeben toüibc, unb fogar oft hinein »erfällt
(f. ba« gange ©djlummerlieb ; in Dp. 3, dir. 1 bie 'JRitteU
melobie in <5*£ur, 9h. 2 gang, *ttr. 4, «ftr. 6, bie jebe«mali*
gen adjt ©djlufitacte bc« 93er[e« im ©cfange). £*>. 6, ber
grüfyling, ifl ba« fliefjcnbfle unb fyinficfctlidj be« ©iebergeben«
ber (Stimmung ba« a.n ri^tigflen gehaltene Sieb. 5Dte Heine
Bailabe, Dp. 5, ermangelt ber Uebcreinflimmung in ityren
einzelnen Heilen. SBie im ©ebidjte eine £auvtfUmmung,
ein ©runbgebanfe al« Bafi« erfdjeint, fo Bellt aud) bie JWu*
fif biefelbige Bcbingung. Softe, ©djumann unb 2tubere, »eldje
in neuerer 3eit bie Ballate eifrig bebauten, Ijaben vortreffliche
dufter geliefert. Unfer Gomycnifl befinfcet fid) ned) auf bem
3umfreeg , f^en ©tanbpunfte, ber in ber Jöallabe für jeben neuen
<Sa( eine neue SRelobie juläft, unb fo bie bnntfarbigfien
Duoblibet« fcftajft. 3)a ^ier gerabe bie (Rebe auf bie befferen
iiebereomponijien nnferc« SBolfe« geführt fyat, mag ict) bem
Xonfefcer ber »eriiegenben SBcrfe bie 23emcrfung nic^t erlaf^
fen, er fjabe ficr; n?enig um biefelbcn gefümmert, ober bod^
gefliifentlic^ oermieben, iljnen auf fein fünfilerifc^e« Schaffen
fcinftofi ju gejJatten. 3P e« bo$, al« fei er nie über bie
©Märe eine« Äücfen, ©umbert, $roc^ ^inau«gefommen. Die
toibertoärtigen unb ocrftanbeelofen SB ieber Ölungen ber legten
«erteilen, gum JBejien ber iöeilängerung ber mufifalifien
?erioben, finoen jicb in ben angejeigten heften in SReuge;
fie finb oft fo ungefdjicft l^ingeflellt, bag fie einen lädjerlldjen
öinbruef hervorbringen (f. £)p.5 ben <S*lußfofc) Op.3, Wr. 1,
bie fecb«malige ffiicber^olung ber ffiorte: id) liebe, bie
Won burc^ ben fönefbenben 3^93ocal nuberwärtig pnb ; Kr. 2,
an »frfcöiebenen ©teilen; in 9h. 6; in Dp. 6 bie Sßorte: ob
ber giebfle nidjt Fommen loill, »obei noefi ba« faif$ betonte
fflort ob ju rügen ifi, unb im feiten SJcrfe be« Siebe« bie
gleite ©teile). Ort^ograp^if*e gebier j!e^e: Dp. 3, Er. %
©. 5, brittief ter 5:act oom (Snbe, »o für ^ g gu fefen i(l JJJ ?
9lr. 5, ©. 11, ©^p. \, legtet 2!act, »o in ber (Slaoierjiimme
für d l* jn lefen ift ^ s . abgenufte ©«lugp^rafen finben fic§
in 2)ienge; burdi biefe ©onceffion getoinnt man leid)* ben
großen Raufen, unb ic$ roeij niefet, ob tc^ ben Gomponiften
tiefer lieber gänglic^ »on ©peculation freiftrec^en barf. iDie
(Slaoierbegleitung ifl im ©angen fc^toac^ unb «einlief, nnb
fpric^t gegen eine ©etoanbtljeii ^o^erer Strt auf biefem 3n*
firumente ©eiten be« (lomponiften.
©♦ Äittan, Dem ©eneral ©üfour, ©efticljt oon ßcljanj^
für eine Öingftimme mit pianofortebegleit. Ceipjtfl^
©ftkar feiner, pr. 2^- Tigc.
Sir geigten biefe« Sieb f^on oor einigen fflo^en al«
SWännerquartett an. £ler giebt un« ber (Somponifl ein Sir»
rangement baoon, mit jjaffenbem ißor^ unb Ea^fpiele in ber
Klavierbegleitung.
©♦ ©. SteiffiflCt, ©p. 189. ßwb^n Cieber für eine
Äeffo- Sopran-, 5Vlt- öfter Saritonftimme mit ©e-
gleitung ftes pianoforte. Öote u. fiock. 22^- 0gr.
2)iefe Sieber bieten »iei ©ute«, unb unter ben ©efang*
toerfen, toei^e ber SWeifler in ben lefcten Sauren ^erau«gab /
nehmen fie bur^ if;re ernfie unb gebiegene Haltung unb bnr<^
bie Olufmerffamfcit, nt\d)t Ui i^rer Slbfaffung leitenb geroe*
fen, toor)l ben erften Kang ein. @ie feien empfohlen, ©an*
ger foioo^l al« Begleiter »erben tl;re ©timme mit 3ntereffe
burc^fül;ien, ber erfie, inbem il)m nur fiimmgere^te unb be«*
l)alb roirffame SRelobien unb ©efaugpguren geboten finb, ber
anbere, roeil bie Begleitung, obgleid^ nic^t gu ooll unb fetter
gefegt, bedj ben ©pielcnben über ba« SRiöeau be« gebanfenlo«
begleitenben ^arfeniPen Ijinauaijebt. Er. 1, grür)ling«blicfe,
ift burd^gangig falfd^ beclamirt. 3n ben Werfen:
2)ur(^ ben 2Dalb, ben bunflen, ge^t
J&olbe 8rübling«morgenftunbe K.
ifl erft \>it brüte ©t)lbe bie fdjtoere, bie beiben erflen finb
nur 2luftact, unb fo tourben bie ffiorte „ffialb'' unb „ftrülj*
ling«?" k. auf bcn erflen fdjweren Xactt^eil gu legen fein,
©eilte «Reiffigcr niemal« SKenbelÄfo^n'« ridjtfg beclamirte
Gomvcfitiün biefe« Siebe« (|, Q3*3)ur) gehört ^aben? Ober
104
teilte er mit ©itten falfdje $ectamation, um bic attju nafc
S3ermanbtfd)afi einigermaßen §n bemänteln?
9* ÜÄaffaf, Polkoftärrtdjau ßote u. ßtuk. 5 tlgr.
(fiefctrtemprl, 60.)
»eforodjen werben:
$♦ Ärigat, ©|>. 7. Sulp ©efängf. fiotr u. ßoek.
20 ggr.
©♦ glügel, ©p. 19. 6 «rfange. ßreitk. u. Partei.
20 Hgr.
©♦ SBö&ler, ©p. 10. 4 Romanen. €ben*. 25 Hjjr.
SB* ©tabe, (Dp. 2. Öefittge. UtyiöUng. 22^ ttgr.
— — f ©j> # 3. Äelujtöfe ©r fange. tbenfcafelbft.
15 Hgr.
— — f ©p. 4. fü*er oon Jjein*. Cbeifcafelbft.
17^ ttgr.
% Stofcitjjaitt, ©j>. 40. 6 fcmtfclje ftr*er für eine
fiingftimme. Peters. Cmnpl. 1 Slljlr.
3Ref>rfitttintige ©efänge,
91« ®$tttitattn, ©p. 59. 4 ©efdnge f. Sopran, Alt,
fcenor u. Oaff. Wljittünj,
1 €l)tr. 10 ngr.
Söirb befptodjcn.
Partitur u. Stiranurt
gut üttännerefcor*
3t SWißet, ^potljeoft non f. tum flwtljoDen, «antäte
für Äönn^rftimmen. ijofmeifter. Partitur u. Stim-
men, 20 Jtgr. 3toeite Auflage.
£er in früheren 3eüen al« Opernfänger ljodjgeadjtete
(Somponift fdjrieb biefe« 2Berf wiljrenb feine« Stufent&altee in
Slmfrerbam. $er geringe budjljänbreriföe Sßerfe^r mit $ok
(anb tft bie Urfad^e, bafj baffelbe in $>enifd;lanb nodj unbe*
fannt geblieben. 2Btr mad)en nun ©efang&eretne auf biefe
jtreite Auflage mit bentföem Serie aufmerffam. 2>a« Raufet*
»erbicnfl ber teompojttfon befielt neben bem toirftidj oft $o$en
(Sdjiounge be« ©cbanfen« in ber sorrrefflidjen ©eljanblung
ber ©ingfiimme, bie fretiidj bem ted)nifdj fo $od) an6gebü*
beten .RünjUer oor atten Dingen gelingen mnfite. Sludj in
33e$ie*jung auf bie formeffe S)arfteUung oerbient ber Sonfefcet
«ob.
3ttteIItgett$I»Iftit*
EmpfehJenswerthe Neuigkeiten aus dem
Verlage von Schuherth 4* Co., Hamburg u. Leipzig.
Beethoven, li. V., Sonate für Pfte. Op. 2.
Nr. 2. (Prachtausgabe.) 224- Sgr.
Bur^jmuIIer, Ferd. 9 Champagner- Rondo,
Nr. 2, über Lumbye* s Champagner - Galopp.
10 Sgr.
, „Den Manen der Herzogin von Choiseul-
Praslin". Melancholie -Walzer f. Pfte. 5 Sgr.
Fesca, Alex., Notturno für Sopran m. Piano.
Op. 55. Nr. 4. 1\ Sgr.
Krebs, C 9 „An Adelheid 4 '. Lied, f. Piano allein,
übertr. vom Componisten. 12^ Sgr.
- , Dasselbe als Rondino, arr. von Ferd.
Burgmüller. 10 Sgr.
Kriljf, D.y „Ende vom Lied fc \ f. 1 Singstimme
mit Piano. Op. 22. 15 Sgr.
Schindelmeisser, Ij«, (Capellmeister), 6
Characterstücke. 1 Thlr.
Turaiiyi, C. V. f Trio p. Piano, Viol. et Vclle.
Op. 6. 3 Thlr. 10 Sgr.
Walther, A. f 3 Lieder f. Sopr. oder Tenor
mit Pfte. Op. 3. 12| Sgr.
(Durch alle Buch- u. Musikhandlungen zu beziehen.)
Durch alle solide Musikhandlungen zu haben:
Neue Piano - Composiiionen von Vh. Do hier,
welche in Concerten u. im Salon grossen Beifull gefunden haben.
Adieu, roelodie de Schubert variee. 'fomeo, transcription de
Lord Westmoreland. Le Zingaro, mölodie espagnole. UHi-
daljo, mclodie de Truhn. Deux Etudes de perfection. Op.45.
Nr. 1—6. a 10— 22£ Sgr. Brillant- Polka. Op. 50. } Thlr.
Carlotta-, Elisa- et Maria- Polka. Op. 56. ä 12| Sgr. (p.
l'Orch. 1 Thlr.) Fantaisie brillante sur Ja Favorita de Do-
nizetti. Op. 51. 1 Thlr. Trois Valses brillantes. Op. 58.
1 Thlr, einzeln ä 10— 17i Sgr. Trot-Marche des Cheva-
liers. Op. 62. 15 Sgr. Esmeralda, air napolitain varie.
Op. 62. 15 Sgr.
Obige für Piano zu 4 Händen a | — l Thlr.
Obige im leichten Piano-Arrang. ä 10—15 Sgr.
Berlin, Schlesinger'schc Buch- u. Musikhdlg.
tST (Sinjelnc Hummern b. 5)1. 3tfdjr. f. 3)iuf. merben gu 1£ ÜIqx. beregnet.
©ruef üou $r. WütfniQitu,
U tu t
eiff$cift f#r
gSerantwottUoVt Kebacttm:
$ta«j WtttnbtU
Jtf 18.
© et t if e 1:
Stöbert griffe in £eipji£*
3>en 2ö, Sefcruar 1848.
ffiüit tiefer 3eitf(ft, erf^elwn &>öä)t&ilia) |j 3M* be* ©aabe* t>cit 52 Sflra. 2 Vi 2$If.
i» Stamme™ ton 1 ober l J /i ©aaea* i| 3*fettiott*fle&iiijteK bfe $*titjeile 2 SHflr*
ötbfJTtttemcnt nehmen aUe^aftämter, Sudp
SKuRf * nnb Äiinfifjanblutigeii an.
3n|?alh Äu* brm 8rifi* iini# JEünfttat. — SEflgf*a*W*t*, »rtmtfäjtti.
Sfu* he« ««freu ctticö fiüitfUnä.
0*}i$tt «es fccutfe Äinbfa>er.
■3m ©aton ber ®tafin Ucn D . , . in SBien Ijattc.
ftd& eine grofje ©efettfdjaft werfammett, um einer
StbfitbunteT^altung tei^un^nen. Crinale bet ganje
Stbrt bet Aaifetjlabi föar t}i*t jugegen, unb in ben
tefefyafteften <$t\pxäd}m begriffen. SJtan erwartete ftet)
toon ber heutigen Soiree ÄMeteS, titm gu einem fteis
nen Konterte füllten Sperfonen mitroirfen, beten 9la*
mm ftfyon im BSorauS bie ©efeflfdjaft in Spannung
erfitltfit. So fagte man, bie 9Hct/te ber ©räfin,
Stbetaibe i?, SS • , . <*uä $ari$, reelle fett Autjem
jiim 83rfu% tet ir)rer Xante mar, unb fidj burer) iljte
au§erctbentfid?e ©^flnr)eit fe§neHen 9tuf er n> orten t)at;
te, toerbc fingen , unb iljre mtnber fc^Bne, abft tccf>
inteteffante (Souflue, dtementine ö. § . * ., (Siuigeä
beetamircu. 9«*«* r>offtt man auf baä (Erfdjeinen
eineS Äünftterä mit Warnen ü. 3J V loel^er fidj fet)on
feit längerer 3«t in SBien auft/ielt, unb ocrjiigti^
in inufifatifer/em ©efeiete gro§e ©eufation erregt r)aüe,
Gt unterrichtete bie Heine tateni&oöe Sohlet ber (Grä-
fin im ?jJiauofcrtefoieI, unb roar babutdj tu biefem
$aufe perfänlidj belannt geworben, ©eine 9?amenS;
etmät}mntg (jaite mausern ©efptäaje eine anbete SBen;
bung gegeben, unb man faßte über ihn in öetradji
feinet Stiftungen luie feiner ^Srrfon bie entgegengrfe||;
teilen Uttt)eite. „S. ifl eö/' rief ber »anm SR. (ein
großer aWujMlieMjaber), „beffenadjBtjferfraft eine g an j
neue Stiftung gewonnen öat; feine Xünmttt fmb
originell unb con einem SRiffengetfle burdjbrungeu,"
— f/ ^a/' rief ein Slnbeter, „atfe ilff entfielen ©lab
ter finb feineS »lu^me« tiotl/' — „aregbem," errois
bette ein fcebrtßter, miltt^feartiget Äammetjunfer, „f n1>t
ic^ feine ßompüfttionen nia^t6 tumiger al@ fcr)ünj fte
pnb unftimig, la^ertt^, t)i3^frenä fonberfcar/' —
„3" ff inet aufjeren Srf^eiuung fott et aue^ tjiele
@onbct6at(eiteti an ftc^ tragen !" fprac| bie aTOajoriit
t*. @ . . . ©tan fagte mir, et fet nodj fe^r un^jolirt
(n feinem £3ener)men, unb fit} eine bie Stegetu ber 3(ur;
merffamfeit gegen ^o^e (täubet ßrbige ^Jetfonen toes
nig ju fennen," — ,/Sin fo großer Seife, meine
©nabige ," anttoottete ber »aron ü. 3)t t/ /f fiigt fie^
nia^t gern in bie 39rofcat$tung einet troefeucn, Idfli=
gen @tiqurtte." — „SB ifi not^ fetjr ju teiioeifrfn/'
fu^t bie aWajcrin fert^ „ob er un€ naetj^er etwa«
ton feinem Dielgepriefenen ^Bianoforteft?teI |ürrn laf?
fen mirb, benn er fofl einet auöbrurffi^en *Hufforbe=
rung baju gar niö^tB nachgeben, feltft noc^ bei Sit?
ten jogetn, nnb bnö ift boet) ioar)rtic^" ^let
t>trtt fte pIS|li(r) inne, benn bon bet ©egenb bet ®in=
gangflt^üre ^ufrerte man: „®a ifl fte, «befaibe ü.
SB . . .!" 2Bie ein efedtif^et gunfe teilte e6 fi*
ter Oefetif^aft mi^ unb 51fle0 Hirftc erwartungSootl
nae$ ber 3;^iit. ffiie ©raftn 0. 6V . . + führte i^re
Kisten ben Stnmefenben oor. ©eibe ©amen traten
leicht unb anmutt/ig in ben Saat unb eetbengten flc^
mit roa^aft f&uigti(^em Slnftanbe. Sie erf^tmen
in toeifjen 3ttlaäf(eibent, in fafl gfei^em ©djmutfe,
unb nur mit oerfi^i ebenem i§ftarpuge. ßtementineuä
©c^eitrf tebfitc eine ©nitfanbe bon frife^en ®ranah
106
blutljcn, unb bur<$ 9lbclaiben8 taflanienbraune, uolle,
natürliche Socfen fc^lang p$ eine einfädle dd^tc ^crs
lenfönur. 9Wan betrachtete beibe ©eflalten mit Söofyts
gefallen, ßntjücfen unb Sfleib; am meiflen erregte bic8
5tbelaibe. Sie würbe auety fcfyr balb umringt t>on
jenen leicht ent^upa8mirtcn Slnbetcrn, bic ityr, wie
gewo$nlic$ jcber <Sc$&nfyeit, einen 33licf, ein Säbeln
abjugewinnen fugten. — ©a würbe bic Sfyiir geöffs
net unb eine tyofyc männliche ©eflatt trat feflen unb
fieberen <Sc§rittc8 herein. 68 war 83., welcher ein-
faefy gctleibct crfdjien, a6cr in feiner Haltung Slbel
unb SBürbe »erriet^. <£)ic ©räfin eilte auf iljn }u
unb Pellte tyn ben 9tnwefenbcn üor, worauf er pdj
cmfl verneigte. (Sie führte Um nun bem Sarcn ö.
9K. entgegen, ben pe at8 S3.'8 33ere^rer fannte, unb
teibc JDtanner waren balb in intereffantcr UnterfyaU
tung Gegriffen, wobei fle nur wenig Sftotij fcon i^rcr
Umgebung ju nehmen fdjienen. «uf bem ©eftc^tc
beö Saron o. SR. Riegelte pd) ton 3«t ju Seit eine
gewiffc 83erflärung, unb man falj e8 iljm an, wie er
8/8 SBorten laufdjte, unb weld?c8 tyo^e Vergnügen
er empfinben mufjtc, fid? mit if?m ju unterhalten.
33. fcffeltc burd) fein 5lcufjcre8 eben fo bie £crjcn ber
grauen, wie 2lbctaibe *. SB ... bic 83licfe ber äfldn;
ner. @c$on ber üftamc „Äünfiler" rief in manchem
wciblidjen ©emüt^c eine 5lrt @fyrfurc$t fyeröor, bie
flc$ bei feinem Slnblicfe nur noc§ metjr flcigerte.
SS.'Ö 6rfd)einung war »on imponirenbem Stuöbrurf,
unb bic würbige ^)üüe cinc8 ebcln, reiben ©ciflc8-
®ein ©eftc^t $atte marfirte, fdjarf ausgeprägte 3üge.
©ic freie füfmc Stirn würbe t?on üppigen £aarlocfen
umfränjt; feine pnnenben, bunf ein <Uugcn fprae^en eine
cigcnt^ümtidje ©djwermutf;, in bic man ftcfy gan$
hinein toerfenfen fonnte, ofyne je bic %\efe feiner gros
%en ©ecle ju ergrünbeu. SBon 3"t ju Seit fpicltc
um ben wotylgeformten, fein gebübeten 9Jiunb ein
leid^tcö £äc(;eln, ba8 bann feinem Slntltg für einen
Slugenblicf einen entjücfcnb Reitern Stuöbrurf »erlief.
©ic ©räfin erfu^tc ityre ©äfk 9ßU§ ju ne^
men, weil bic eigentliche Slbcnbuntcrtyaltung beginnen
follte. 33. jog ftc§ in eine Senftcrbrü|hmg jurücf,
wo er weniger beobachtet, 3llle8 bequem überfein
fonnte. Glcmcntinc war ton ber ©räfui ^uerft aufs
geforbert werben, (Stwaö torjutragen. S^c ©ccla=
mation jeigte im ©anjen richtige 5luffaffung, unb fte
gab bie Effecte natürlid; unb treu wieber. Wlit einem
angenehmen Crgane vereinigte fie aud? gehörigen
©timmumfang, woburc^ fte if;rem Vortrage bie ers
forberltc^c 2ftannitf>faUigfeit gab, unb fic^ in ten »er-
f^iebenflen SonfäUcn leicht bewegen fennte. 8lld fte
abtrat, jeflte man if;r allgemeinen Seifall. Sftac^
einer ^Jaufe trat Slbelaibc toor. ©ie fd^ien befonberö
erregt ju fein, unb i^re Bewegungen üerrictl;en eine
ungejwungene, anmutige fieb^aftigfett. Sie fefcte
ftd^ an'ö ^Jianoforte, unb fing ju pralubtren an.
Xicfcö €5(^weigen ^errfc^te im ©aalej 2Wc3 fa^ nur
nac^ i^r, unb auc$ unfer 8. festen pe mit öufmerfc
famfeit unb »ielem ^[ntereffe ju betrauten, ©a
fcljlug pe langfam bic feibenarttgen SBimpcrn empor,
fa^ läc^clnb um p<$ unb begann t^ren ©efang mit
eigener ©egleitung. 3ufäütg ^atte pc auc§ nac^ S.
geblicft, unb biefem erfdjiencn i^re bunfelblauen, fees
lentollen 5lugen alö ©ternc einer langp gea^neten,
aber noc^ nie gefannten ©lüifeltgfeit. ©erabe je|t
in biefem 5lugenblirfc war i^m ftai geworben, wos
nac^ er pc§ fo lange gefeint j — itmt warb ^ctf,
eine glüfjcnbe 9lot^e überpog fein ©ePc^t, — aber
er betjerrföte pc^, unb $orc§tc mit äugerer 9lvfye, aber
innerer heftiger Bewegung ben Älangcn, bie fein t)f)i
trafen. Slbclaibc fjattt eine weiche, metaßifc^e Stim=
mej ber *fluöbrui war natürlich, bie Intonation rein.
Sie fang einige Slricn au$ beliebten Opern, unb bann
mehrere gcmüt^lic^c einfache Sieber, beren naiüen Son
pe au8gejcic§nct traf. 5118 pe p^ er^ob, folgte ein
pürmifc^er Slpplauö, welker erfl nad^ mehrmaligen
Serbeugungen toon t^rer <&eitc enbete. 68 war eine
allgemeine Aufregung im ®alon, unb ütele ber Stns
loefcnbcn matten i^rer Segeiflerung über SlbelaibcnS
©efang in ben feurigflen 5lu8brürfen 8uft. — ©oc^
einer war pill, unb Parrtc unücrwanbt nac^ bem
spianoforte^in, wo er bic §immlifc§e grfd^einung gefe^en
unb bie lieblichen Älange gehört: e8 war S., beffen
erhabener ©eele pdj J 2lbelaiben8 »ilb tief eingeprägt
^atte. <$x fa^ um pdj ^er fafi gar nic^t8, benn er
laufc^te nur ben Schwingungen einer (Saite feine8
inneren, bic bisher noc^ nie, aber an biefem äbenb
berührt werben war — er füllte bie erften Sleguns
gen ber Stiebe.
5lu8 feinen Xräumrn würbe er burdj ben Saron
D. 3K. geftört, ber il;m einige Ferren jufübrte, wel^e
5B.'8 33ere^rer waren unb feine Sefanntfdjaft ju mas
fyn wünfe^ten. ßr mugte wiber SBiHen in bie Uns
ter(;altung eingeben, aber uerriet^ babei ungewöhnliche
3erfhcutfycit. STJan reifte ßrfrifd^ungen ^erum, unb
Slllcö war wieber in lebhaftem ©efpräc^. — ©a üecs
naljm mau ploglid^ ein Ui)c$ 3iföcn im (Saale, ©ie
©äfle nahmen i^rc ^Jlägc ein, unb anä) S. fitste
feinen üerflecf ten ©ifc auf, in ber ä^einung, Nemans
ben tortragen ju ^ören unb babei feinen ©ebanfen
ungeflörten Sauf laffen ju fönneu. 3lber wie warb
ifwi, al8 3lbelaibe pd) i^m näherte, unb i^n mit
©rajie unb fanfter melobifc^er ©timmc im Warnen
aller Slnwcfcnben erfuc^tc, pc^ auf bem ^ßianoforte
fy&rcn ju laffen.
(Er füllte einen falten genauer feinen Äörper
burc^riefeln, fein ^perj pochte, er crblafjte. ^[ebe an:
107
bere Sufforberung ju finem Vortrage, von meldet
Seite fie tfjm auc§ gefemmen wäre, tyätte er unter
irgenb einem SSorwanbe abgelehnt-, — aber ^i er
burfte er ntc§t wiberPefyen. S3atb fafj er finnenb am
*ßianoforte. Sr blidtte auf, unb gewahrte nic^t weit
»on pdj ^betaibe, bie toott (Erwartung auf ityn fa$.
©a judfte ein plöglic^eö Breuer burc§ ade feine 3Wuö;
fein 5 feine SBangen färbten pc$, in bie 5lugen brang
eine tiefe ©lutfy, fein ganjeä ©efic^t natym einen gei=
Pertyaften Sluöbrucf an, unb er griff in bie Saflen.
©eine Seele brangte ifyn, öon ifjren neuerregten, übers
»oflen (Smppnbungen $u pngenj unb er tie§ fie Mas
gen in SBefymutfy, trieb fie empor in ©efynfuc^t, jus
belte auf ber ^od&ften ©pifce in ^immelötufl, unb
fang bauen abfieigenb in P^ fyinein ein wonnig Sieb
»on 3u»erpcfyt unb Hoffnung. 8?. cr^ob pdj mit
ruhigem Haren ©epdjtäauäbrucfe. ©a begegnete tym
ein »otter SSeifattäfhirm, unb man gab ifym von tief
Jen ©eiten 1)tx bie aufridjtigPe S3egeiPerung ju erfens
nen. ©oc$ er füllte eine fonberbare SRerfcenerregung,
fein ^erj putprte ungleichmäßig , Stötfye unb ©laffe
we^felte auf feinem 9tnttt£, unb er mu§te pc§ we*
gen plo^Ii$ eingetretener Unpäfjlidjfeit aud ber @e?
feöfctyaft entfernen.
Suchen trtr ifyn am anberen SWorgen in feiner
SBofynung auf. Sr figt an feinem ©djreibtifcfye, unb
eomyonirt. 9(uf bem geöffneten glügel pnb oicle
SWanuferiptc übereinanber gefettet, unb auf bem
spulte tiegt ein #eft SKoten, baä feine neuePen Sias
»ierfonaten enthalt. Ueber bem Sfügel an ber grün
angepriesenen 9Banb fangen jwei *ßortraitö. ©ad
eine iP ba$ Qlbbilb be8 unerreichbaren (Sontrapunftis
pen, be8 ^eroen ber DrgetfpielfunP, beö größten eas
nonifc$en SBolförebncrS 3 o fy a n n (Sebastian S3 a dj,
ben S3. wie ein fyötyercö SBefen verehrte, ©aä anbere
tragt baö lädjetnbe offene 5lntlig feineö liebpen Se^
rerö unb väterlichen greunbeS $ofej)fy $>a^bn, befs
fen einfache ©emütbtidjfett fo rüfyrenb unb beffen &x-
Ijafcentyeit fletö milb ijl.
SB. war fyeutc blaffer aU gewöfynlicfy, unb festen
etwaö angegriffen. Xrofcbem fdjrieb er itnermübet,
unb nur manchmal blirfte er pnnenb nac§ feinem lies
ben £ai?bn tjin, aU gäbe beffen freunblicfyeö, geiPvots
leö Qluge tym immer neue SuP. 5lber ben größten,
unwiberPetylidjen £rieb füllte er ja in pdj felbfl, unb
bie ÜRoten Poffen ifym fo ju fagen au% ber gfeber.
©iefe Sonbidjtung fottte aber nur einem SBefen ges
$ören$ — er eomponirte baö jarte grüf?fingä = unb
8ie6e8gebic$t 9>? a 1 1 ^ t f f o n ' ö : „Slbclaibe". —
3efct %attt er eö beenbet; unb inbem er eö burc^laö,
fpiegelte P^ in feinen SWienen ©türffetigfeit unb reine
greube. Unruhig griff er nun nac§ einer ans
beren JJeber, — einem feinen Sriefbogen, unb fc^iefte
P^ an, ju f^reiben. ©oc$ feine Sufregung trieb
tyn Dom ©tufyle empor, er ging im 3i»imer auf unb
ah, unb fdjien feinen pc^eren Sntfc^luß faffen ju fön»
nen. ©oc^ balb näherte er p(^ weniger bewegt toxa
ber feinem Sureau. Sr fdjrieb einen ©rief, legte i$n
jufammen, fc^Ioß baö neu »ottenbete Sieb ein, unb
brücfte fein Sftamenäpegcl auf. ©tan »or P^ ^ins
btirfenb, fann er lange, — al8 er auf einmal an bie
%f)üi ftopfen ^örte. ßr ging tyn, ju öffnen, unb
gewahrte einen ©ebienten ber ©rapn t. S)., welc^eT
ben Auftrag ijaüe, fid^ nad^ ©.'$ ©epnben ju erfuns
bigen. „SKelbet ber grau ©rapn," fagte 83., „baß
id) mi(^ ganj wofyt fitste, eine Meine förperlic^^ WlaU
tigfeit abgeregnet, wetd^e weiter nichts ju"
Sier ^iett er inne, trat $aPig an ben %ifä, na\)m
ben ©rief, unb gab i§n bem bur^ fein pürmifdje*
SBefen fap erfc^redten ©ebienten mit ben SBorten:
,,^abt bie ©üte, ba« bem graulein ü. SB. ju übet»
bringen/' ©er Sebiente na^m eS unb entfernte p<$.
(©«luf folgt.)
Iage*gefd)i^te*
Weifen, Coneette, Engagement* iu $n fdjtoeblfd^e
^atfenfünfiler Tratte concertirt in ffiten.
JDte Stbcnnement-Äammer^oncerte ber getreu SWilbner,
SBirtb/ Ätat, Xxhq k. in $rag finben jablreic^en IBefu^.
Gtaubigl »itb Qnbe SWärj auf bem ^oft^eater in 2)re«^
ben gaftiren.
«u^aeic^nungen, »eforberungen» JDer gßirtuo« unb
(Somponifi 3« S. ^a^et in ffiien ifl vom SWojarteum in
©aljbnrg jum ©brenmitgliebe ernannt toorben.
3Sennifc^teö +
$lad) feinem vierten ßoncert (ein fünfte« ift bereit« an*
gqeigt) ttnrbc f[. ©te^f^oef in $rag, »on ber @o|>bien^
afabemie mit einer Jacfelferenabe überragt.
©alfe'Ä ; ,3igcunerln" fiel in 53rannf(^»eig großartig
bur^.
SSebet'd ,,(St)bana" »urbe ben JDanjigern roieber vor^
geführt, aber »ofltc ni(Jt re(^t munben.
3n Hamburg n?irb ,,bcr SWulatte" von 53alfe, unb , f 2eU
Ia", Cver von @bgar Wann«felb ($ierfon) einfrubirt
3n *Wr. 26 be« Stuttgarter SWotgenbtatte* beginnt
eine teebt gut getriebene «HunflnoveUe unter ber Uebetförift :
„(Sine IHovembetna^t in £>rc«ben"; »ir fe^en bem ©c^luffe
nur bf«fjalb gern entgegen, um ben tarnen be« Slutor« ju
finben.
©reger XVI. beabfi^tigte, bie alte £ird)enmujif ju i^rer
primitiven (Slnfadjljett jurücfjuff^ren ; $in« IX. benft baranf,
168
eine (Sourotlffion für SBieberfcrfiellung be« Gljoral« niebetgu*
ffcfen, benn ber neue $abft liebt ble SÄuftf unb ifl Kenner,
fagt man im STOorgenblatte,
3n 9tetD»gfcrf giebt, nadj ber SRobengeitung, ein deutet
«merffaner, b. &. eine roirflidje SMbljaut, (Soncerte; er bläfl
flöte, nnb roirb näctyten« nadj (Europa herüber fommen, um
94 auet) ba $ören nnb bemnnbern gu (äffen. — 93or meljre*
md Sauren reiften »fr mit einem fetyr gebilbeien Sieger, 9*a*
inend (Sola«, weldjer na$ 2)re«ben ging, um gürflenau'«
Unterricht ga genießen, unb bann na$ Ämeriia gurücfgufefy*
ren; »iellei*t ifl e* berfelbe*
$>a« „9ln«lanb" förelbt: SWerfrourbige ©ntbeeTung in
fcet mittelalterlichen SWuftf. 8u« SKontyeltter roirb in fran*
göftfcfceu ^Blättern (f. Commerce »om 19ten 3anuar) gcfdjrie--
iben, bag man in ber SHbliotyef ber mebicinifdjen (Schule ba«
felbfx eine mistige Qntbecfuug gemacht fyat, beftebenb in ei*
nem SUttyljouarium nadj ben SWelobien be« fy. ©regoriu« nnb
»erfeljen mit bo^elien ÜRoten, mit fogenannten Sßeumeu unb
SBuc^ffobe». $ie erflc Slrt oon Sloten, roeldje »om 7ten bi«
Uten 3aljrljuttbert gebräuchlich war, fannte man au« galjl*
teilen £anbfcr/riftcn , fie ließ fic3t> aber nur mit vieler 2ttülje
in neue Ototen übertragen. Die Nota romana war wot)l be*
fannt, au« alten Sdjriftftcflern, aber man Ijatte in £anb*
fünften nodj feine *|kobe bavon gefunben, wa« einige ©e*
lehrte auf ben (Sinfall braute, fie feien in $rari nie ange*
roanbt worben. 2)a« von einem «öerrn Danjou aufgefunbene
SWanufcriöt in ber SJibliotJjer" gu SWonitocllier au« bem 9ten
Saljrbunbert , unb febr fcr)cn gefdjrieben , r)ellt gwei njic^tige
fünfte in ber ®efcbi<$tc ber SWuftf auf. gur« (Srjie giebt e«
ben äcr)ten unb bi€ jefct eingtgen £ert be« ©regorianifc^en ©es
fange« in römifdjen Dcoten, unb 3weiten« liefert e« ein fidr)c*
te« Seiffcfel ber Uebertragung ber 9coten in ifleumen, bie bU
gur Umgeftaltung ber SMufif burdj ©uibo von Slrcg^o ge*
bräudjlict) waren. 27can oermutljet, baß bie« 9Jcamifcritot ein«
ber Slnti^bonarien ift, ba« burdj bie (Sänger »erfaßt würbe,
roetdjc Äarl ber ©rege, roie man weiß, au« diom Fommen
lieg, um ben ©regorianifdjeu ©efang gu reinigen t>on ben
geblern, weldje bie fränfiftfjcn Sänger aflmälig in benfelben
gebraut bitten.
3m Saufe be« oerfloffenen 3al?re« finb folgenbe umfang?
reifere ffierfe in 5)eutf$lanb erfd)iencn: gür Drcjefter:
4 (Stympljonien ((5gcrnty 2, gel. £at?ib, Zaubert); 4 £)uoer*
türen (Dretyfdjccf, ©abe, tfaltiwofca, Silpljin »cm Salbe). —
gür @trei$tnfrrumente: l Duartett *€oncert (6>o^r); t
Duintette ($irfcbba$, @po^fr); 7 Quartette (SWa^feber, Elo*
iique, Leiter % ?. ©d^ubertr), <Spo$r, SBic^mann) ; 4 SB toi in*
concerte (Qvtt, Söonarb, Sitoljf, ©po^r). — gür $iattO>
forte: 4 konterte (*enfeit, ^itolff, 6- SWa^er, ^ari^^l^
»ar«) ; 1 Duintett (On«Iott») ; 2 Duartette (Äufferat^ , 8a*
feff); IT Xrio« (Slifan, ©eren«, »eriot, ». ©oom, 5)anda,
«&alm, 2ero$, SWarfc^ner, SKe^ger, C«borne r S^eifftger 2, Sfcen*
ling, @iara Schümann, ©ftaup, 2:äglidj«becf r ©ollroeiler) ;
2 «Sonaten mit Violine (©urlitt, Äeifpger); 5 (Sonaten mit
Violoncello (d^opin, ®enif*ta, ©urlitt, *alm, »ofen^ain);
3 (Sonaten gu vier $änben (^ergberg, ftitil, 9lagel) ; 12 @o*
naten für $fte. allein ((Sgernl), (Sblcrt 2, ^o^fe, Sbroe, (5.
g. D. SWütter, Naumann, $auer, $ofteI, SÄufinatf^a, @pon*
^olj, <Steifenfanb) ; 1 $bantape (©ergt). — gür ^arfe;
2 Concerte ($arif&* Sllüar«). — Z>petn im (Siat*ierau«gug :
6 (IBalfe „bie 3ig«unerin", SBoiffelot „bie Königin oon 2eon",
glototo „ber görfler", gücb« „©uttenberg", filier „ein
3:raum in ber (5l)riflnad)t", Zaubert „ber ^Blaubart"). —
Äirejenmufif: i Dratorium (SWenbel«fo^n*g3artbolbp); 3
JRequiem (53ro(tg , Ärenn, ©eegner); 8 SWcjfen (Safciolin^
^abn 2, 3anffen, Äoc^, 9>^ili^, Setter, Seegner); 3 ^Jfal^
men (5Reit^arbt, gr. <S$neiber, 3- SQBeig). — Stugerbem :
„^omala" oon ©abe, „bie ©locfe" »on «&a«linger, „geflge*
fang an bie äünßler" oon SWenbelöfo^n^art^olbi), SRnftf gu
„@truenfee" t?on SKeperbeer. —
JDeraoralifation bet Seit — S3ei SKarco 3Berra in
$rag ifl erfc^ienen: „SWcffe in G für 4 Singftimmen, 2 95io^
lincn, iöiola, 2 Xrcmpeten, Raufen f Drgel mit ßonirabaf*
unb 33ioloncelf f componirt gur 3nßaltation 3^rer faiferiie^en
J&ol>ett, ber Surdjlaucbtigflen grau (Srg^ergogin SWarie Äaro*
line, al« Stebtiffin be« f. f. S^ereftanifdjen abeligen tarnen*
flifte« am J&rabfdjin, fton Robert gübrer, ßafcellmelfter
an ber 3)omfirc^e gu <Si. ißeit in $rag." JDicfe aWeffe ifr,
rote -ßrof. gerbinanb ©djubert in 9lx. 149 ber „Wiener aflg.
SWufifgeitung" eillärt, niä)t oon Robert gübrer in $rag,
fonbern t>on gftanj ©c^ubect in ©ien im 3a^re 1815 com*
ponirt »orten. — 3n ber Beilage gu Nr. 11 ber „SRagbe*
burger 3eitung" von biefem 3a^re bringt ein Ungenannter
einen 2lrtifel über ©ebumann'« „?Jeri", in roelcbcm biefem
SBerfe alle« mögliche (Sc^lec^te nadjgefagt roirb. 9öir Fönnen
bem 2krf. nic^t bergen, „baß fein erleuchtete« «&aupt öfter«
am 33erge nodE> ßef;t".
©efd)dftön Otiten. Xrgeme«gno. ^>. £. (5« tf;ut un« leib, ©ie benachrichtigen gu muffen, bag 3&re löbliche
abfielt auf biefe 9Beife nic^t erreicht werben fann. Sa« 6ic fitt) al« leicht an«füljrbar »orftellen, ift t>ter fe^r vielen <Scr)n)ie'
rigfetten unterworfen. Nähere«, wenn <Sie c« roünfc^en, brieflich.
Niegranben. ®. 3fjr äuffaft fyat un« gefallen, eignet fieb aber boeb niebt gang gur Slufna^me. ffiir bitttn um
fernere SWittheilungen.
#er«felt. (Smtofangen.
2>ru(f oon Jr. Äürfmanii.
Vi t u t
<ktf$tkyi fit
ädjtunbjmanitgfiet Santo-
^ 19.
Bt % f Ǥ t r:
Robert Briefe in ^ei^jig.
Sm 4. gtfärj 1818,
SBott biefft 3fi*(4- etfdjeinen toöiftentiidj
9 Hummern ucn 1 ober lVi 93ügen.
9Mt* M %auM »on 52 flfrn. 2 1 /» I&Uv
3nffttion*3ebtti«Ti bfe VctiticiU 2 *flgr. !
3(bonn«ment nehmen alEeSPoflämter, £Btt$',
ffltofiE* unb JhiiijiljaiuilniigeiE an.
3n(dlt; Dpi in im <Siat>tttau*jua- — Elfte* unfc Sffimjt. — ÖoIumfcuS &<m fteltcwn JDattb.
3nt«Utgra$blatt-
Arftiftyrr Vnjetger, —
ßpetit int eiaüiet auöjurt*
irrtet; 33oiffetüt, „Eic flöniflin iwn fean" (Örrütjrt
bir ftönijm nie(|t) f kamilYt)t ©per in 3 Acten oan
C. Smbe unb ©. Da«f- IMLftäirtigtr €la$ieraus-
;ug mit brutfrijrm u. funjöfifrljem Zeit — Ceipfig,
Örritknj) f il jQfirffL J)r. £l]k.
3tüci Sinter tjaben bieämat att «item Stoffe
gearbeitet. Um fo me^t finb mit beteiligt, etreaS
(gelungene^ ju etmatten. ©cm ifi jebot^ anbete
©et ©egenfianb, um ben e8 fi<$ ^anbett , ifl mtr)t
fo bebeutenb, baf barauö eine trcuicti^c Oper tnU
fimngen tonnte, ©aä mögen tie ^Bearbeitet auety ge-
füllt l?aben. ©aljer bit langen Spifoben, ba# %nü~
gebe^nte in mehreren (geeuen, bie in ein« törnigen
jtürje f^Tagmber mirfen miirbeu* %)\an flelit beut;
li<$, bafj Söieleö Ijetbetgeljett ifl, nur um etmaö am
bereä batauö folgen ju t äffen, nidjfc aber, lüte eä fein
futt, alä organifd} au£ bem ©anjen entmitfelt @o
j, 83. ber ßtjet ber S^tttcx K,, bei, lote in aüen ber*
artigen franySftfc^en Dpetn tiit^t alä mefentlidjeä,
felbftänbigeS ©anje auftritt, fonbeni t^eitä nur jum
Sufpufc bient, tljeitS jur $lbroed^tung > ferner baä
Siotlefen be$ ^ürtefeuifle, maö übermäßig auSgefyons
neu ifi. ©ie ßf?arotfcere ftnb nidjt befünbträ ge$eic^=
net, worauf e§ fteitid? einem franjöfifdjen öibreito;
fabrifanten, btr afleS ber 3nt^iane opfert, eben mc^t
antommt ©üt ^elb, ©on gernanbc, ift ju pafftü,
|u fägtic$; Äbnig unb £Bmgtit finb etrcaö uuut;
nic^t übel alö Stebeuftgur ifi äKarimuö, bot% ui^t
felbflanbig^ am fceflen gejet^net ifl dfhetla, bie baS
®anje ber ^anbiuna leitet j bic übrigen fangen atte
«on biefer stauen granjeftn ab, ©aö ©tuet fpielt
in Spanien, büd? at^met efi fcurdjauä franjöjiff^e §qU
luft alteret 3«tj ba^er mir Gflrefla eine Sranjöfln,
ni*t Spanierin nannten, ©te ^uflcfuitg ber äJer-
luirflung ifl äcmaltfam, mie eö ^ier bei einer fo auf
bie ®)>ige getriebenen 33ci[d}liugung nit^t aubetö fein
fennte* ^nbeffen ifl bei fo tiefen gestern hed) nir^t
ju teriennen, ba§ ffllan$tü für bie öü|ne rea^t ge=
fc|i(tt unb effectüDtt be^anbeft unb bramatift^ belebt
ifi, morin fidt) ©eribe'3, nunmehr fteitid? mattgemor=
bene ^anb ju erfennen giebt. — ©o^ nun ^u bem,
teaö unö bet Kompunifl bietet, ber, fo üiet lütt luifc
fen, jutn erfreu äftate in ©eutfe^lanb mit einem bra*
matift^rn SBerfe ^erüüttritt.
©eurt^eiten imr, »t>ie mir eö t^nn muffen, ben
©omponifteu uon franjopfe^em Stanbpimfte auä, fo
tonnen mir, fefjen mir au$ t?cn maneben ä)läugein
ah, hoä) feiner btamatifc§en Sefar)igung @ere^tig(eit
mtberfn^ren (äffen, ©iefe SBefatjigung jeigt ftf§ mes
ntger in ber ^rfinbuug neuer bramatife^ex gönnen,
atö in ber geff^Üten fficnu|ung ber totr;anbenen.
Stuf Keueö in SKelobie unb Harmonie flogen mir freU
Iii$ ni^tj bie SBorMber, nac^ benen ber (>cinj?cni|t
gearbeitet, leudjten Hat b«t£^ j leiste, pie§enbe @ang-
ba rteit ber SUMobien tjeTitüffeu mir an üieten Stellen.
SBtr motten ntcr)t bie S^ulb batoou auf ben benti
fc^en Ueberfe|er njätjenj genauere ©urc^ft^t tjat un*
belehrt, baß ber Sompomft aud^ ben ftanjöftf^en
%cxl but<^ fettfame, jcrflüielre unb ^inteube Stt^i^
HO
tuen »errenft f)at. ©ie Setyre »cn kern JRfattymuö in
ber SJtuflt ifl eine fetyr »tätige unb fottte mefjr al$
e$ geföie^t in'ö Sluge gefaxt werben. SBenn wir
eine föarfe 6§aratteriflif bex tyanbelnben $erfonen
(mit 2lu8na^me bei ßftrella, bie fe^r gut gejeic$net
ifl,) unb baß fomiföe (Slement, wa8 bet ^itrl »eis
fpri$t (nur fyier unb ba jeigt eö ffdj in bei *ßartie
beä 9Ma*imu8), einerfeitö termiffen, fo muffen wir
bo<$ anberfeitö baö Streben be8 (Somponiften aner-
kennen, 3!ri»ieUeö ju fcermeiben unb bramatifdjen Slnös
brutf ju erjielen. ©er 9lu$bruÄ ift freiließ (ein in;
btotbuetter; eö ifl bie 9lbfpiegclung ber allgemeinen,
franjBftf^en Dpernjeitfprad^e. 33etrad?ten mir in ber
Äürje no<$ baö Sinjelne, um ba8 eben ©efagte ju
begrünben. 9?r. 1, ein Sieb jwifdjen ©ftrefla unb
SRajcimuä, f)alt ftdj in bem beliebten franjoftfdjen Siebs
<$arafter$ 9ir. 2, Jftecit. unb Sttcmanje, leibet an
fiberfluffigen S<§nBrfeln unb jerflücfeltem Stygtfymuö.
$n bem bamit »erbunbenen Serjett, beffen SDMobie
unbebeutenb, ftnb bie einjetnen Partien nicfyt felbfläns
big genug geführt, £ier gab eö Gelegenheit, fomis
f<$e$ (Slement tjineinjubringen. 9lx. 3, ©uett, leibet
an flarfen Slnflängenj ber ^Jolonaifenr^t^muö im
äflegro fid^ret i$m öielleidjt ben (Sffect; boc§ ift
feine ganje Haltung ber Situation nic^t angemeffen;
ßftreüa mufjte felbftänbiger bargefleflt »erben, Qiex
lte§ ftcfy wieber feine ßomif anbringen. 9tr. 4, &u
«ale beö erflen 9let8, (Styor ber Witter, unbebeutenb in
SWelobie unb fragmentarifdj gehalten, boefy nidfjt o^ne
bramatifdje SBirfung. ©ie Serenabe ifl nicfjt o^ne
(5igentpmti<$f eit ; eö Hingt baö 9titterli<$e fyinburd).
©a8 barauf folgenbe (Snfemble ift mit ©efdjitf anges
legt 5 bodj ber SdfjlufJ matt ©ie SBorte beö ger=
nanbo er^etfdfyten eine teibenfdfjaftlic^ere SJetjanblung j
mit ^&iujUjie^ung beö Gtyorö fonnte eine bramatifdje
SBirfung erjielt werben. 5?r. 5, (S^or, bringt flarfe
Slnflängc an bie 2luber'fc$e SWufej ber Sanjr^tfc
muö im Slnbante, wo ber ß^or bloä beglcitenb, ifl
ein offener ge^lgriff. 9lr. 6, Slrie beö ÄonigS, foü
^umoriflif<$ fein, ifl aber btojje ^J^rafenbre^erei. ©aö
Sieb, 9?r. 7, ifl ber flauen ßflreüa rec^t angemefs
fen; eö Hingt rec^t liebenSwürbig franjBftfdfj. ©aö
ginate, 9?r. 8, ^at t^eatralif^e SBirfung^ bie ^Jar=
tie beä Sftnanbo im Slbagio unb Sargo ifl frtfe^er
unb gefünber. 9?r. 9, SReett. unb Strie ber Königin,
dürfte wo^I baS befte ©tiief in ber Dfer fein 5 oh-
wofjl mit einer flarfen (Sofcraturbcfiä toetfe^en, ent-
^äft e§ bodj tieferen, ff^ologifc^ begrünbeten »Huö=
bruef. ^m Quintett, 9tr. 10, ifl bie Partie Der
ßflreßa gan§ aßerliebfl naito gehalten-, baö Uebrige
ifl fc^n?a^. ©a6 finale, 9?r. Ji, ifl re^t brama-
tifdfj unb »on guter SBirfung -, SWajrimuö tritt anä)
fya ettüaö fefbflänbiger unb fomifc^er aufj ber @djluf
bürfte wegen SBieber^oIung eine« bagewefenen ß^ord
weniger gelungen genannt werben. —
Dr. @m. ÄUtefi.
Siebet unb ©efätige.
SloBett 8^umantt, (Dp. 64. fUmonfen unb «allaben
für eine ßingftimme mit ßegleitunj bes pianoforte.
— fcipfigi JD^tßUnj. Ijeft IV. pr. 1 t^lr.
©a« ^eft enthalt: „bie ©olbaten^Craut" unb
„baS üerlaffene aJl^gbelein'' bon S. SKörifej fobann
bie „SragBbie'' fcon $eine. SRan erwarte ja nxä)t etwa
eine Äritif biefer Sammlung; fie enthalt beö (S(^8=
nen fo öiet, ba§ wir fle in ben $anben aller ©erer
wünföen, bie ein tiefere« «Sntcreffe an äWuftf ne^
men. ©a8 erfle erquitft burc^ feine ^erjli^feit, burd^
bie ^[nnigfeit unb Steinzeit ber ©mpfinbung, wa^renb
baS zweite mit einer fanften Srauer unö umjie^t.
©er ^ragöbte Don 4?eine f)at (Sd^umann wieber neue
Seiten abgewonnen. 4?ier pnben wir eigentlich ben
wahren ©eifl biefer ergreifenben ©i^tung wieberges
geben, ^atte SWenbeläfo^n burd^ bie »ierflimmige
Se^anblung einerfeitö einen aKiggriff get^an, anber=
feit« ju wcic§ biefclbe aufgefaßt, fo pnben wir ^ter
fraftigere, ben Stoff fd&arfer erfaffenbere ©arfleßung.
2ludj bie alle Söieber^olung ber SBorte üermeibenbe
pointirte Äürje ifl bem ©anjen weit angemeffener.
©aö erfle ©ebic^t ergreift gewaltig burd^ feine leiben*
fc$aftlic$e Aufgeregtheit, baö jwette nic^t mtnber burc^
feine epif^reeitirenbe gorm. ©a« britte ift jweü
flimmig be^anbett, — eine <?igent$ümtic$feit, woburd§
ber einfa^e, aber tief empfunbene ®efang eine größere
SBirfung hervorbringt. —
SuItuS SBetfer, ©p. 38. «e^nfucljt, «ebirljt von
gtreckfuf}, Cur 2.U ober ©afj mit ^Begleitung bes
Jpianoforte. — Ceipjig, feter«. pr. 12 Ilgr.
©er ©efang ifl waljr unb warm empfunben unb
frei »on foquettirenber Sentimentalität. 9leue& in
äWetobic bietet er ntcfyt, im ©egent^etl woöte cö un3
bebünfen, ald netten klänge barin, bie wir fd^on ge*
^ört, o^ne jeboc^ beflimmt nac^weifen ju fßnnen, tvie
unb wofjer. StBrenb wirften bie Sertwieber^olungen
auf unöj wir werben nid^t unterlaffen, barauf aufs
merffam ju machen, weil wir bie, bie SBorte beö
©id^terö auöbe^ncnbe unb wieber^olenbe Se^anblung
t?on ^ö^erem, äftyetifdjem Stanbpunfte au% migbiUis
gen muffen.
lil
tftltfi ©treue», ©J>. 14. Drei £kUx für t\nt Ötng-
ßtmmt mit ^Begleitung >es pianrforte. — feipjtg,
^ofmeifttr. pr. 12| flgr.
©a$ rxfle biefer Sieber: „ber @otbat" toon 6b
d)enborff, ip rec*)t frifdt) r)erau8gefungen unb trifft ben
regten £onj bie ®cr)liiffe t)afcen nnc etmaö »erbrauste
gloöfel; bie SBieberbolung ber legten £ertjeile pnbet
P<$ audt) r)ier, mie \n\ jmeiten: „^ermanbfung" t?cn
©refccS, ba8 in ber *Huftaffung »ergriffen tfl. 9Wer)r
SBdrme unb ©emütr) err)eifcr)t baä ©ebicr/t unb eine
anbere Set)anblung bie legten SBcrte ber jmeiten
@tropt)e. ©aä brüte: „Sftacr^tmanberer" t*on @id(jens
borff, r/at einen einfachen unb warm empfunbenen
©efang, unb giebt bie SBorte beä ©ici)terä ot/ne
SBiebert/otung mit bem entfprecr)enben 9lu$brucfe
toieber.
fcotti* €$le?t, ©p. 6. „Wir forelti" oo« Ijeine, für
ein« Singßtmme mit öeglcitung bes pianoforte. —
fripfig, Peter«, pr. 12 tlgr.
©er (Somponip ftrefete nadt) tieferer Srfaflung
be8 bidjterifcr/en 3n§atted, unb t)at it)n audj gtütflicr;
erreicht, ©ie ättelobie ip fct>r ebet gehalten unb im
©eipe ber neueren 3«t- ©ie Segleitung pnben mir
t)ier unb ba etwaä überlaben, gefugt unb nac$ ßffect
tjafdjenb, maä nici)t nött/ig, ba ber ©efang an per)
toirffam genug ip. Scib tfyut e$ nn$, ba§ ber (Sonu
yonifi bie SBcrte: „baä r/at eine tminberfame, ges
malt'gc SJMobei", nicr)t weniger alö öiermal miebers
r)olt t^at. 21bgefcr)en »on bem fehlerhaften §8erfar)ren
an per), jerpört er aucr) felbp bie SBirfung, bie er
fceabpdjtigt. 2Bir toerfennen nt<r)t, ba§ gerabe biefer
giö^Eur (Sag in ber SJMobie fet)t fdjön gehalten tfl 5
boer) möge ber (Somponip fünftig aufmerffamer auf
pet) werben unb bie r)or/eren, aftf)ctifcf)en 3tt?ecfe nicr)t
aus bem Sluge verlieren. 9tu<i) bie SWupf t;at ir/re
Sogif. —
2BÜ$eIm Äitt^off, „fiennft bubas aurr)?" «tbicljt
von Crjeobalb fterner für eine SingCtimm* mit fiegl.
&e* pianoforte. ©Ijne ©pusjatjl. — Stuttgart,
^ranf müller. |)r. 12| Hgr.
©er (SomponiP fu^t baä ©ebi<i)t nacr) feinen
uerfer)iebenen ^afen wieberjugef en -> bod^ bleibt eä
Moö bei bem SBoHen. ©er ©ilettantiömuö gueft
Part fjerbor. ©ie @d;waci)en ber SJielobie fott nun
bie Segleitung beefen: bie tt)ut'3 nid^tj aucl) bad
flebile unb cantabile, baö babei Pet)t, üer^ilft und
1 ct)t ju einer SMobie, unb am aßerwenigPen fol«l)e
ßffectPetten, bie ben ^orer gleic^fam mit ber Wafe
auf bie Intention be« EomponiPen ffo§en fotten.
Statt) 2ac^lter f ©p. 81. Öier titln für eine Stng-
ftimuw mit öegtettung Its pian^fartf. ~ Main},
ßc^ott. pr. I Jl. 21 Ar.
Semegen pet) biefe Sieber au(i) in einem 6mppns
bungöfreife, ber nidr)t befonberd $ertjorpe(^enbe§ bus
tet, fo pnb pe boct) fnit ©efe^maef unb tecrjniföer
Umpcr;t gemacht, ©er Sluäbrui ip ma^r unb (raf-
tig, bodt) termift man baö (Et)aratteripifci)e in ber
Srpnbung. An 2Bieberr}olungen leiben auet) biefe
©efänge nocl) fet)r. 5»r. 2, ^SBiegenlieb^ ip fetjr
einfa^ unb gut gefungen. ©ie anberen preben tn
tyrer JDlelobie me^r nad^ einer glänjcnben unb effects
üotten @ntmictlung ber ©ingPimme, moju eine reiche
Segleitung it)r Stjeil beiträgt, ^ierburet) Überpreis
tet bad Sieb feine ©renjc unb preift in'ö S^eatratk
f$e über. Sinbet Pdt) ber Somponip an berarttge
äugere SWittel, fo legt er feiner Srpnbung einen
3mang auf, ber bem d^arafteripifdjen Sluöbrucfe Sins
trag tt)ut.
Ctto S3aron StUty, Acty fte^er für riiw Öing-
Ütmme (3llt ofcer öariton) mit ßegl. ies piauofortr.
©rjne ©pusfaljl. 3»et flefte. — Berlin, ßote u.
ßoek. 1. fyü 17-}- ggr. IL fleft 20 ßgr.
©iefe Sieber pnb erpe »erfu<t)e, bie als fotd&e
atte @cr)mäd^en einer erPen (Sompoption an per) tras
gen. ©er SJerfaffer giebt nur Slnempfunbened mies
ber* bie ©pfyäre, in ber pti) bie SWelobien bemegen,
ip fdjen fct)r ausgebeutet unb abgenufct morbenj nirs
genbö auet) nur eine leife (Spur öon äWupf in r)öt)e=
rem ©innc. ^it ^Jlattt)eit ber ©cbaufen mirb burcr)
bilettantifct)e Segleitung, ber man bie r)armonifcr)e
Unbel;olfenr}eit beutlicf) anper)t, noci) mel)r r)ertJorger)os
ben. ©otttc ber Serf. auf ber 6omponipenlaufbar)n
fortjufar)ren gebenfen, fo ratr)en mir tym, einen prfis
fenben Slicf in per) ju merfen. Sei bem rüpigen
SJormärtöf^reiten heutigen SageS im Sieberfad^e, Ui
ben Prengen 2lnforberungen , bie fomoljf bie Seit atö
bie Ärttif an berartige @rjeugniffe ma^en, ip eine
Prenge ©elbpfritif fet)r »on 9^ött;en. ©er (Eomponip
Pubire bie bePen SEBerfe neuerer 3*i*> bie 5lufrict)tig;
feit mirb ir)m bann am bePen fagen, maö ju t^un
fei. —
Dr. 6m. Äti&fcx).
112
(Soliratbuö von gelitten <£*at>to,
in Hamburg jum etfien SKale aufgort in einem Gcncerte
fce« ÄaperfmeifUr* Stxtbt am 5ten gebrnar.
9?ur wenige SBorte feien mit ü6er biefe netteflc
(Scmpüfttion einee StfanneS erlaufct, bem bie einen
StfleS gafcen, bie Slnbern 2lfle8 normen, ber balb ©e=
nie, balb latent, talb gar nid^tö würbe, hirj, über
ben bie toerföiebenartigflen, fritifd&en 2lnftc$ten »et-
nemmen worben ftnb. 6ö giebt jwei ©eft^täpunfte,
weld&e wir 6ei ©eurt^cilung biefer, wie aller neueren
@d(jöpfungen ©aüib'ö feftyalten muffen, ben muftfas
lifäen unb ben ptylofo^if^en. ©er erftere jerfättt
in bem ted&niföen unb geifligen. ©ie SecJjnif ifl in
„6olumt>uö" fceffer att in bet „SBüfle", bie SBen;
bungen ftnb fliefjenber, natürlicher, felbfl bie Snflnis
mentation ifl flarer, tidjtöolter. ©ie »etjanblung
ber SBaffe erinnert jwar grogent^citö an bie in ber
„SBüflc", tute benn überhaupt ber (Somponifl in ber
gorm nichts 9teue8 giefctj afcer er weife btefe gorm
teffer ju fcefjerrföen, feine SJrt unb SBeife ju compo-
niren wirb itym geläufiger, unb lange mag eö nicfyt
metjr bauern, fo wirb axxi) ©aöib ärteifler in feiner
Spanier fein. —
3n muftfalifö geifiiger £inftc$t überragt bie
„SBüfle" ben „6olumtu8" um ein »ebeutenbeö. 9J?it
5luöna§mc weniger Hummern, ju benen wir fcefon=
ber§ ben Sanj unb 6^or ber SBilben, baS SBiegen;
lieb einer inbianifdljen ättutter rennen, bietet baö neue
Sßerf nid^tö *on jener Urfyrünglid^feit ber (Smpftn=
bung, toon jener ^öfjeren SBdts unb STCaturanfd^auung,
wie fte und in ber „Sßüftc" entgegentritt, ©ie 9flu=
ftf ju „(Sotumbuö" ijl flar, üerfiänbtic^, fafi grcfjen;
tljeilä baS, waö bie SJJaffe mclobiöö nennt, aber fiinfb
terifdlj naifc, beö erhabenen Stoffe« würbig nur feiten.
©afj aber ©atoib biefen (Stoff wählen fonnte, bafj er
ein gefd§ic§tlic§e8 ©atum ungeheurer ©ebeutung: bie
entbeefung einer neuen SBett, jum SBorwurf
einer fünfllerifdtyen (Sompofition ju ergeben toermod^te,
bieö fceweifl, ba§ er baö ^iJofo^ifd^e 33ewu§tfein beä
Sa^unbertö in ftc§ aufgenommen i)at) bicö beweifl,
ba§ er ju ben berufenen gehört. Serufen flnb ffir
tnidj alle bie, weld&e wiffen, waä in ber 3eit »orgelt,
unb burd^ tyre SBerfe ba« betätigen. SBer bie SQBcrfc
fiatte beö ©eifleö nid§t fennt, Wet^e unfer $a1)if)uns
bert aufgef^lagen ^at, wer nie barin ^at arbeiten
fe^en, ober gar felbfl t^ätig gewefen ifl, ber tyat fein
Sfittyt, feine (Stimme ju ergeben, unb Hange fte nocij
fo „gelehrt", nod^ fo „tief", nodj fo „innerlid^", unb
wie bie Stichwörter ber alten Sübung atte ^ei§en
mögen, ©aöib ifl aber nid^t bloä tfyeeretifcfj in bies
fer 833er(flätte tfyättg, er war eö anä) praftifdj. ©a^
er bie SBüfie, SKofeö, ßolumbuö in 2?iuftf fegen
fonnte, bicä ijl ^inlängtid^ erflärt, wenn wir wiffen,
bafj er @t. ©imonifl war. Sllö im 3af)xt 1832 tter=
jig ©d^üler bem pere Enfantin nad^ SJlenilmontant
folgten, um bie eigentliche Sebcnögemeinfd^aft praftifc^
einjufü^ren, war aud§ gelicten ©atoib unter i^nen.
^r fe|tc 4?gmnen i« 9Jiuftf, wet^c „bie ©emüttyer
fcegeiflerten, unb einen 3^uber über t'^re %xheitcn aufe
goffen." $d) fein weit entfernt, bem ©imoniömuä
uniebingt baö SBort ju reben, aber in tym ftnb fd^on
^raftifc^ üiete fragen ber ^ilofoptyic gelöfl, wei^e
felbfl t^eoretifd^ tiö j[e^t nod^ fe§r SBenige überwun^
ben ^aben. Soutö ©lanc fagt fe^r wa^r: „bie Sipo?
fiel Don SWenilmontant flreuten, o^ne e8 felbfl ju
wiffen, ben ©aamen öon fielen um ftd§ fyer a\i$, über
benen eineö £ageö bie irrigen oergeffen werben fott
ten/' ©er StmomSmud ifl eine Sßtjafe in ber gros
fjen foeialiftifd;eu SntwicHung, welche unfer 3<i$t£
^unbert nimmt, uitb aUe bie, welche ftc§ ju feinen
fielen 6efannten, ober i^n gar, tvic ©atoib, ^raftifd^
ausübten, werben in i^ren Sßerfen eine ^B^ere SBelU
anfd§auung offenbaren, at8 bie, welche ntc^t wiffen,
tvaS im <3d^oo§e ber äWenfc^^eit t?or ftd^ gc^t.
5n muftfalifd^er ^inftc^t mögen btc @d^öpfun=
gen ©atib'ö nid^t beliebigen fönnen, bie p^ilofo?
^^ifc^c SSebeutung aber werben mit mir äße bies
jenigen erfennen, welche an ber £anb ber ©efd^id^te
unb ber ^tyilofopf;ie ber neuen ©efellfd^aft ent=
gegenjuge^en wiffen. —
S^eobor ^agen.
Ucberfic^t ber neueflen ©rf^cinungen auf bem ®tbiett ber 3Äuft!.
gut 2Btännet<bot.
Äiebettafet, Cljöre un* «Duartetten für ben Älänner-
gefangDcnin in Wim. Sc Ijifferlub , ©ebicljt von
Rifbl, «rempofition von €. Äitl. ^aslinjrr. 1 Jl
30 flr.
(Sin neue« 3e(djen ber ^ätigfeit te* 3Biener SWanner*
113
gefangweine«, ber in ber Zhat ben lobenswerten (Sifer
eutwidelt. $aft arTe Sieber nnb Gljöre, bie für unb burd)
tyn ba« Sid^t be« ISafein« erblicften, serbienen 23ead)tung
unb 8nerfennuug, nnb wir wünfdjen allen ^fjnltc^en Vereinen
ein gleidj ft^tbare« ©Raffen. 2ludj bicfc (Äcmpofiiion »on
Xitl entfpridjt iljrem 3»eefe, fte ifl jwar einfad) unb f<$tnucf;
lo«, $at aber bafür ba* Sßerbienfl, bafj fie utc^t bic ©rengen,
welche bct SRännergefang immer inne galten mu&, überfdjrei*
tet. ü)ie wfegenbe iöcfcegung burfte natürlid) beim (Schiffer-
liebe nfdjt fehlen, bed) würbe angemeffener gewefen fein, eine
weniger befannte 8rt unb SÖeife bf« (Sdjaufcln« tyier anju*
bringen. 2Bir erinnerten uns an tfafliwota'« „lieber bie fjel*
len k." für gemifd&ten (%r.
©♦ 5Batt(j, (Dp. 11. Tir. 3. Stänkt!, gel», von Ret-
nik. ©loggt. 24 ftr.
— — , ©p. 19. rir. 1. Allgemeines Ätontoern.
Hr. 2. 8rinklie*. ttitjenDorf. 3**e nr. 30 ftr.
JDiefe lieber finben ebenfalls in bem »orljergenannten
<5kfangt>eieine ben erflen Slnfiofj tyre« Gutftefjen«. $er (Sern?
Vonffl würbe f$on früher Don un« gelobt unb audj tyier $e*
gen wir nodj über tyn biefelben ©efinnungen. ©. Sßartfj
f$reibt flet« fangbar, cl)ne alle (Sljarlatanerie, unb ted)nifdj
cerrect. 2lm mefflen ^eran«gnbeben ifl ba« £rinflieb (£p. 19,
fflx. 2) ; e* ifl »©(( be* lebenbfgften £umor«. 2>a« „Slllge*
meine Söanbern" ifl über bie ©ebüljr au«gebel)nt unb über?
fentlmentol.
%t. ©erfato^, ©riinner fieDertafel. CrCte* Jjeft, fie*
*es Cfikofrl), oon Öogl , im* Ärinkliefc, pon Öer-
nrrtlj. flrünn, DJiniker. (©Ijne Preisangabe.)
JDa« erfte Sieb ifl na$ ungarifdjen £an$weifen gemobelt,
unb bitttt in feinem GljaraFier t>iel Originelles. £a« jweite
ifl anmutig, aber unfdjulbig. $armonifcr)e Seljler finben
ftdj nidjt wenig. (5« fei Ijier uut ber eine, flärffte, erwäfjnt.
5)ie beiben 93äffe fingen
gis
e .
ÜMcfe gortfdjreitung
c c c c
AAAA
im etilen 33a§ Bon c nad) gis ifl &olf|tänbig unfangbar, wol*
len wir and) nldjt barauf SRü(ffi^t nehmen, ba§ fte an ftd)
felbfi ffion fer)Ierr)aft erfd^eint. ©ie lieg f\$ *iellcld)t bur^
a gis
folgenbe« ©erfahren umgeben: c c c e .
AAAA
Dtp£eu$, Sammlung von Cirtirrn un) Gefangen für
4 jnännerCttmmfn. JDwiffljntfr ßarti) (dritte JTolge,
Dritter ßanD), flr. 70 — 100. JTlit Compofitionen
Dan €. ÄDom, (ff. ^ftljolf, ©. ßöttger, ©. ßraune,
C.Ärrger, Ä. Ijärtel, Ä.^aurr, Xflürken, Q.fton-
bart, X €. JHarfcljnfr, ^. ÜtüUfr, 3. Otto, €.
Ridjtnr, X SdjnnUrr, R. Seifert, ID. Öto^e, €.
€l)iele, €. Üoigt u. «. 3öllnrr. herausgegeben ©on
«arl 3ällner. Jrie^lein u.fyrfcl). Partitur 15 flgr.
Stimmen 1 €l)lr.
JDiefer Q3anb ifl »ortrefflic^ rebigirt. 5We in tym tnU
Seltenen Sieber ergeben ftd^ über bie ©p^&re be* ®e»öbn*
liefen; einzelne, unb jtoar ni^t wenige, gehören ju bem S3e*
(Jen, rta« bie neuere 3eit im SWänner^cr gebraut. S3ou bem
Herausgeber felbfi ftnb mehrere Sieber, bie t^eil« befannt, frü*
^eren Sammlungen entlehnt, l^iU neu, tyto juerft erf^einen,
wie ba« S3ater*Unfer (9^r. 70), ba6 flclfjig unb fauber gear^
Uittt, Diel mobulatcrifdjen JRei4t^um enthält, aber bed) nur
aU eine unbelo^nt bleibenbe unb überfiüfftge Arbeit augefe^eB
werben mufi, benn bie Literatur ber „Sßater^Unfer" für $fthn*
nerflimmen ifl fdjon ^u xtid)liä). 911« befonber« gelungen
Sebe itfc noc^ f)cxau*: Wx. 75, «Piratengefang »on ®. SBbttger,
«Hr. 72, Sieb ber IDcutf^en »on X^iele, bie Sieber \)cn (Stabe,
&bam, flauer SWontag t>on Äüden.
% ©♦ SWÜDer, Oier ftrter für 4{timmtgen Äännfr-
gefang. 38rauer. 20 ttgr.
©infame, aber nid^t einfältige Steber, an benen fteft
Sftandje ein gute* ©eifpiel nehmen fönnten, bie gewohnt ftnb,
5KÄnner(^öre wie 33le$mnftfd)cre ja be^anbeln. ©ir empfeh-
len bie Sieber.
gut gto#ed fitd^efler«
3* SB* Äaßittioba, ©p. 145. J2me Ouvertüre de
concert a grand orcheslre. Peters. Stimmen,
2 2l)lr. (4|jänt»iger Cla»ierausjug, 20 Hgr.)
3n ber 5lrt unb 3Beife ber f4cn früher erfd&fenenen Du^
»erturen, Ui beren Verbreitung unb Beliebtheit in ben fleU
neu ©täbten und ein genauere« Urteil erlaffen fein mag.
Sttc^enmuilf*
©t SW* Sleittt^alcr, Cantate nacl) Worten In Zeitigen
Seljrift für flinfcerftimnwn mit ©rgelbegleitung.
fllemm. 1 ®l)lr. (Partitur utfo ©rrljefterftimmen
in richtiger abfcljrift 2 tljlr.)
£)er (Jomponifl ^at feine Aufgabe im Slffgemeinen ernfl
unb würbig gelöft. 3n 5lu«fü^rung unb d^arafter f^lfegt
ft(^ bie Kantate an bie Ältere <Sdjule, boc^ c^ne $ebantereien
ju erliegen. CDic 2lu«fü^rung burdj itinberflimmen mö^te
nid^t anjurat^en fein, üorjüglid) verlangt bie untere Stimme
eine fräfttgerc ©efe^ung, ba bie fd&wat^e Äinbeiflimme in
biefen Regionen nidjt au«rei(^t. Die einzelnen Honfiücfe ber
Kantate flehen guweilen im unrichtigen Q3erwanbtfd^aft«t)et'
^Jiltniffc, fo folgt nac^ jwei ©ijjen in E fclöfclidj einer in F,
unb eben fo folgt ber @rf}lu&fa$ in Es einem torljergeljenben
in F o^ne jegliche mobulatorif^e Serbinbnng. Sut^er'« (5^o*
ral „(Sin 1 fefle Surg'" ifl in ber SWitte be« ffierfe« einge^
f^oben, unb jwar na(^ einer Driginalf<^rift »om 3a^re 1636,
an welker ber 93erfaffer mit ütelem Se^agen unb groger
@i<f)eif)eit bie alten urfräftigen (?) SR^t^men rü^mt.
©♦ £♦ S)robifc^ r Bie iTeftfeiten, Sammlung *on ftir-
eljencantaten für Sopran, Alt, JUnor, fflaCj, mit fie-
114
ültitimg ©cm 2 Wolinnt, Mola, «ello, *af|, /lote,
2 «Unnetint, 2 «jorner, 2 trompeten un* Pau-
ken. $ofm«ifter. nr. 4. pfingftcantat*. ®p. 46.
Partitur, 25 Hgr.
(Sin gut gef*riebene« fflet! ' ba * to0 * 1 ni,r ben * >rö!H '
f<fcen SKufcen ft* gn feinem 3»ecfe geftellt ^atte. »it em*
tfe^len e« mit fflergnügen ben Ferren Gantoren, «orgugli*
ber Heineren <Stabte unb ganbgeme inben , benen eine ftarfere
Drdjefterbefefcnng burdj bie Umftfinbe unmägli* gemalt ift.
SRcttbcl4fo*tt.»art$ol^ ©p. 69. 3 Arteten fir
Otor u. »olottimmen. ßreitk. u. flärtel. Partitur,
Hr 1, 2, ä 20 ngr., nr. 3. 1 ffljlr. emgaimmen,
Hr! 1, 2, ä 10 ngr., Hr. 3. 20 ngr.
SBirb befprodjen.
gthr SPianofoirte*
goucertftücfe, «ottatett, #frantafiett,
& @*tttbel«eif et f ©p. 8. Sonate heroique. Ham-
burg, öoljme. 1| Slljlr.
(Sin lef*t geftaltenbe« Talent |>nlflrt in biefem ffierfe,
let$t in bem (Sinne, müljelo«, forglo«. Ueberafl guter Stuf,
bttmetlen ein *ufafc gu r^ljerem ginge, fo («»inben HtZbnt
»orüber, ba§ ber $örer einen (Sinbruc? frfföer Stimmung gu*
rnefbeljali. SDic Sonate ma$t i$n emofunglidj, tin 2Betf,
ba« tiefer in ba« Seerenleben eingreift, in ffd> anfgune^men:
hiermit ift ir,r <Berbienftli*e«, wie «ff. glaubt, am ft«erften
begegnet unb tip guglei* bie rechte (Stellung unter ben <5r*
Weinungen auf bem ©ebiete ber SRnftf angeroiefen. Hac$
bem 3Jlagftabe gemtffen, ber an ©djöpfungen oon r)öcf>ftem
Stunfitotttty an legen ift, an (Sdjötfungen , bie ba« 3nnere
für ©toge« unb (Sr&abene« erglühen machen, bleibt nur ber
erfte <Safc, AUegro maestoso patetico, gu Beamten; er rcidjt
an bie ©rtare ber ffierfe, bie folgen 2Ragftab julaffen; bie
übrigen <Safce fteljen blefer (S^are fern, «ierau« erhellt, ob
ber öeifafc „beroique" eine tiefere 99egier)ung t)at ober nic^t.
(Salon > mtfc ©Ijaratterftücf e.
<£♦ £>e£tt, ©p. 25. Lui et Elle. Deux Pieces ca-
racteristiques suivies d'un Nocturne, Ijofmnöer.
Deux Pieces 17^. ngr., Nocturne 10 ngr.
JDrei anfpredjenbe @4fre, bie ben guten 9Wufifer im Slll*
gemeinen, »ie ben guten Glaolerfoieler im 93efonberen belun«
ben. (Sie getanen fid> au« groar ni*t burd) £fefe, aber burcr;
griffe ber (Stftnbung, bur<$ melobiföen ging unb feine $aU
fcmg, unb ftnb bar,er roo$l gu empfehlen. 2>le Ueberfötift
„(Sr nnb 6le" ift jrofaifcö, tyut aber ni$t« gur <Sa$e.
8* @$ittbelmeifer ; ©p. 4. Impromptu, ©äljtne.
10 Ör.
mmm _ — t ffip. 7. Secoad Impromptu.
tbtrt. 10 «r.
«ngene^me, tei$tblütige (Stücfe, bie toeber grofe gettig*
feit, no^ tiefe« mnßfaitf^e« Sßerflanbnii beanf^rn^en ; am
paffenbflen mit jtatlimoba'6 Sa^en gu »erglei^en.
% »entbiet, ©p. 39. Reverie. flrcitkxrpf u. gartet.
15 ngr.
39 bereit« $.66 be« Ärlt.Slng. na(^ bem (Sremplat be«
8licorbi*f^en SBerlag« angezeigt uub al« angenehme« ^tattier^
find benannt toorben. JDie 9iu«f!attung be« SEBerfe« von Sel^
ttn ber beulen 93erlag«^anblung ift bie gefdjmacfttotlere.
% S» $amm f €rauermarfrlj. Schott 27 Ar.
©elegen^eit«mnjif, bem gfabenfen 9Kenbel«fo(n'« getoei^t.
SB* S>ü^I f ©p. 1. Premier Bouquet musical. R6-
ves de jeunesse , S6r6nade , Sur Feau. ^ottoskf
Hagfmann u. 8opp. 1 Ct)lr.
©eber anf bie ©eftnnung, nod^ anf bie Sef&^ignng be«
Somponiflen, alfo auf bie beiben ^anptpunfte, meldte Bei tU
nem örftling«»erfe in grage fommen, lagt ftc^ nadj biefem
„Bouquet'' ein beftimmter @$(ug gießen. JDte ©türfe ent*
beeren be« poettf^en JDufte«, ben man mit föedjt an einem
@rraug gu finfcen hoffen barf, ber ni$t @tro^i, fonbern ©In*
men bergen foil; ber J&örer bleibt bei tftnen, ungeachtet ber
»irtuofen S3e^errf<^ung be« Snftrumente«, ber fte ^ulbigen, ge*
linb on«gebrücft, gletdjgüliig. 93on ben Ueberf^riften %at
ttiel(ei$t bie be« brüten ©tüde« „auf bem Gaffer" am mei*
ften ^Berechtigung , inbem man afieibing« an biefe« Clement
erinnert toirb. 3öad^t ber Comp, ni^t über fidj, fo toirb er
ben (Solingen eitler ©alonmuftf oecfallen unb in iljr untere
ge^en. Um bie« jn fagen, brauet man nfdjt $rop5et %vl
fein, hoffentlich jeigt er %$ in feinem gtoeiten ©erfe oon
einer (Seite , bie ni$t toie bie«mal meor gegen ai« für i^n
ftimmt.
%^ ^a^mattU f ©p. 5. Nocturne. Morceau de Salon.
ßoU u. Öock. 15 0gr.
£ro(bem bag ber (5omp. fein öcocturno felbft al« @aion*
ftüct begeic^net, fo ift bie« boc^ ni$t unter bie <Sc^aar Jener
oberflächlichen, geifte«ieeren $robucte gu ftelien, in benen ©e*
fü^l ge^euc^elt, bie äunft enttoürbiget toirb. ißicime^r be«
ftrebt ficj ber 6om»j. ben gorbernngen ©enüge gu t^nn, bie
eine reine ©eftnnung gur Sorau«fe^ung ^aben, unb übt ba«
(Stücf nod^ nic^t ben Steig au«, bec bie fDlfyt be« (Somponi*
ten« lo^nt, fo liegt bie« toemgften« niejt am SGBollen feine«
Sßerfaffer«. 5Die örfinbung in bem Sßocturno ift gering, bie
an«fü^rnng nld)t o^ne ©efd^maef.
tt* ©ertnaitt, fltüiöc^en. Wvtrtcn, IBrauer. 10 ngr.
23on fügltc^em ©ef^mac! unb einfc^lafernber Söirfung,
tocil toüft unb leer. 3)er Skrf. comjjonirte allem 5JnfdJein
na4 nur gum 3eüoerirtib. 9Ba« er Ijeroor gebraut, geigt i^n
nidjt al« gelernten SWufifer, fonbern ai« ^Dilettanten, bem bie
115
W$m Skbeiitong bet Stunft vo$ wfd)loffcn iß. 3u t>er*
mitten fte$t übrigen«, bof et »iel Unigana, mit mcfceruen
fflirtuofen^rfen gepflogen $at. ©c$« et fl4 na$ befferet
9la(rang um, al6 biefe i$m batbicten!
3nielltgett$l>latt*
Conservatorium der Musik zu Leipzig.
Das Conservalorium bezweckt die höhere und eine möglichst allgemeine und gründliche Ausbildung in der Musik; es
erstieckt sich daher der Unterricht theoretisch und praktisch über alle Zweige der Musik als Kunst und Wissenschaft, und er
wird ertheill durch:
Herrn MHsikdirector und Cantor an der Thomasschule Moritz
Haaptmann (Harmonielehre» doppelter Contrapunkt,
Fuge).
Hrn. Musikdirector Siels W. Gade (Anleitung und Ue-
bung im Instrumentiren, Durchsicht von Compositioncn).
Hrn. Musikdirector Ernst Fr. Richter (Harmonielehre).
Hrn. Professor Ign. Hogcheles (Oberleitung der Piano-
fortestudien, Ausbildung im Vortrage und in der Pianoforte-
Composition).
Hrn. Iiouis PJaidy » /D . , t . A
Hr«. Krnat Ferd. Wenzel i ( p ' anoforles P"0.
Hrn. Organist Carl Ferd. Becker (Orgelspiel, Uebung
im Partiturspiel).
Hrn. Concertmeister Ferd. David (Oberleitung des Vio-
linspiels, Uebung im Orchesterspiel und Dirigiren).
Hrn. Ittor. Hlengel \ /v . .. . ..
Hrn. Bad. S**bL I ( V,o, " s P' e 0-
Hrn. Ferd. Böhme (Sc4o- und Chorgesang).
Hrn. Franz Brendel (Vorlesungen über musikalische
Gegenstände).
Hrn. Louis Albert (italienische Sprache, für die, welche
sich dem Sologesänge widmen).
Das Honorar für den gesammten Unterricht beträgt jährlich 80 Thaler Court., in vierteljährigen Terminen pränume-
rando zahlbar; 3 Thaier zur Bibliothek ein- für allemal bei der Aufnahme; und jährlich 1 Thaler pränumerando für den Insti-
tutsdiener.
Zur Aufnahme sind Talent und wenigstens eine die musikalischen Anfangsgründe überschreitende Ausbildung er-
forderlich.
Donnerstag d. 27. April d. J. findet eine Aufnahme-Prüfung statu Anmeldungen hierzu sind jn frankirten Briefen, oder
spätestens am Tage vor der Prüfung persönlich bei dem Directorium zu bewirken.
Der ausführliche Prospectus über die innere Einrichtung des Instituts wird von dem Directorium, der Buchhandlung
Joil. Ambr. Barth und den Musikalienhandlungen Breitkopf $• Hartel und Fr. Kifttner zu Leipzig unent-
geldlich ausgegeben und kann durch alle Buch- und Kunsthandlungen des In- und Auslandes bezogen werden.
Leipzig, im Februar 1848.
Das Directorium des Conservatoriums der fflnsik.
IVeue Musikalien im Verlage von jtfr. -Ho/-
m eist er in Leipzig:
Croisez, Op. 35. 3 petits Solos p. Pfte. Nr. 1, Fantasia. Nr. 2,
Barcarola. Nr. 3, Marcia. (ä 7± Ngr.) 22£ Ngr.
— — , Op. 41. Reminiscences de Bellini. Reverie p. Pfte.
12£ Ngr.
Duvernoy, Op. 172. Pelite Fantaisie sur la Muette de Portici p.
Pfte. ä 4 Mains. 15 Ngr.
— — , Op. 173. Pelite Fantaisie sur le Magister de Village de
Heurion p. Pfte. 12£ Ngr.
Duvernoy, Op. 174. Cavatine de Bellini. Fantaisie pour Pfte.
12£ Ngr.
Gutmann, Op. 12. Dix Etudes de Concert pour Pfte. Liv. 1. 2.
(ä 1 Thlr. H Ngr.) 2 Thlr. 15 Ngr.
Kessler, Op. 43. CanliJene et Toccata p. Pfte. 17£ Ngr.
— — > Op. 44. Impromptu p. Pfle. 15 Ngr.
Labitzky, Op. 146. Frühlingsgrüsse. Walzer für Pfte., zu 2 H.
15 Ngr., zu 4 H. 17£ Ngr., f. Orchester 1 Thlr. 15 Ngr., im
leichtesten Arrangement f. Pfte. 10 Ngr.
— — , Op. 147. Columbinen-Galopp f. Pfte. zu 2 H. 10 Ngr.,
zu 4 H. 12± Ngr., f. Orchester 25 Ngr.
Willmers, Op. 58. Reverie du Soir. Rhapsodie p. Pfte. 1 Thlr.
116
Die für den Juristenball in Prag eigens componirten Tanz-
musikalien, welchen in dem heurigen Carne?al fon dem tanz-
liebenden Publikum Scepter und Krone zuerkannt worden, sind
unter dem Titel erschienen:
Album,
zur Erinnerung an den Juristenball.
Ausgewählte Tanzmusikstücke für das Pianoforte.
Inhalt:
Swoboda, F. W., Juris-Quadrille,
Pretis, S. v„ Galop fameuse,
Seding, A*, Rendez-vous-Polka,
Körner, A., Abschieds-Polka,
Swoboda, F. W., Bergknappen-Polka,
Charlesson, Maid speech Quadrille.
Preis 1 fl. 30 xr. C.-Mze.
Prag, Februar 1848. Johann Moffmann.
Herr Fr. Hofmeister liefert für seine eigene
Rechnung aus.
Neue Musikalien
im Verlage von
C. W. JPeterSf Bureau de Musique in Leipzig.
Durch alle Musik- u. Buchhandlungen zu beziehen.
Banck, C, 6 Lieder von Jul. Francke für eine
Singstimme mit Begleitung des Pfte. Op. 66.
Nr. 1. Spanisches Lied. 12 Ngr.
„ 2. Im Walde. 12 Ngr.
„ 3. Der Gondolier. 16 Ngr.
„ 4. Die schönste Nacht. 12 Ngr.
„ 5. In der Ferne. 12 Ngr.
„ 6. Italisches Lied. 12 Ngr.
Bmnner, C.T., 2 Divertissements pour !e
Piano ä 4 mains sur des motifs favoris de TO-
pera „La Clemenza di Tito" de Mozart. Op. 105.
Nr. 1. 28 Ngr.
„ 2. 25 Ngr.
Dancia, CIl.* 3me Air varie pour Violon avec
accomp. de Piano. Op. 9. 25 Ngr.
Eichben?, J., 3 Duos concertants pour 2
Violons. <Jp. 12. Cah. II. Nr. 4, 5, 6. a 25 Ngr.
2 Thlr. 15 Ngr.
Hennig» B»C , Das Lied vom Herzen. In-
troduction, Variationen und Finale für das Pia-
noforte. Op. 17. 16 Ngr.
Hennig, KJ. C. f Le Carneval de Venise. Pe-
tite Fantaisie, sur un theme connu, pour le
Piano. Op. 18. 12 Ngr.
Jansa, L M 6 Duos pour Violon et Violoncelle.
Op. 72. Nr. 4, 5, 6. ä 25 Ngr. 2 Thlr. 15 Ngr.
Kalliwoda, JT. W. f Die Jäger. Lied für Ba-
riton oder Mezzosopran mit Begleitung des Pia-
noforte. Op. 155. 15 Ngr.
Kücken, V. 9 Volkslied. „Herzallerliebstes
Schatzerl du" — arrangirt für eine Singstimme
mit Begleitung des Pfte. aus seinen „Lieder aus
der Schweiz". Op. 44. 5 Ngr.
Müller, A.E.* Grosse Pianoforte-Schule, nach
den Fortschritten der Kunst neu bearbeitet von
Julius Knorr. Neunte rechtmässige Auflage l.Theil.
3 Thlr.
Samehtini, !§♦, Fantaisie pour le Violon avec
accomp. de Piano sur un air de Donizetti. Op.2.
1 Thlr.
Bei Johann Moffmann in Prag ist ganz neu
erschienen :
Umilt Jlteff*
für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Oboen, 2 Hörner
abwechselnd, mit 2 Trompeten, Pauken, Contrabass
und Orgel
co raponi rt von
VF. JE?. Et o r a k.
Preis 11. 3.— C-Mze.
Herr Fr. Hofmeister liefert für seine eigene
Rechnung aus.
Zur Nachricht.
M. Garcla's
Kunst des Gesanges in allen ihren Theilen ab-
gehandelt.
(Traite complet de l'art du chanu)
Zweiter Theil. Pr. 10 Q. = 5 Thlr. 20 Ngr.
wird Ende März ausgegeben.
Mainz, im Februar 1848. JB. Schotts Höhne.
t5= (Sinjelne Hummern b. 91. 3*fät. f. 2ttuf. werben ju 1-J Wgr. beregnet.
$cu<f von $t. 8t Q dm au tt.
U e u t
titf$tifi fSc
3Jeräitttüortttrl)er 3te*uctear:
Stau) SSrettbeC*
^ 20.
33 c r J e q e t:
Stöbert Briefe in getp}ig*
Eon tiefet 3«i*W- etf^eiBtii »&^*ntii4
2 Ülumirtcru fcen 1 ober lVi Soge^.
Vreid Ui ©anbeS tion 52 Ulm- 2Vi 3^1*.
3 iiferticri%i büßten bie ^etitjeil* 2 ftgr.
8bennem*nt nebtncn atle ^cfUmtet, SBm^*
9Ruftf ; utib Jturnlt/anb fanden an.
9*u# beut Vtben etneö fiatifilerö
9Iodj atn Sfa^mittage beffetbm 2agcä ert/iett 23.
eine Sinlabung tien iflbelaibe, ju «?r ju fDitimrn. @r
folgte fegteidj, ab« nid?t cfyne einige 83cf(oniment)ett
bom in'iii'r. Eedj nie et fidj im Slnmelbejimmet
Sbelaibenä befanb, t/atte et feine gan^e in&nntidje
Gattung tüiebergerconnen. Sin fiammrxmäb<$en «s
futtjte iijn, neiget ju treten, (fr ging einige Stritte
»f fiter , unb Sifcctaibe empfing ifm mit bet *Snmutt),
feutd? mtd)t fic fc^on fo tiefe $etjfii fcejaufrett tjaüe,
inbetn ße it)m fügte, ba£ fic fiefj aufjerotbentUti) ge*
et)rt fütjfe, einen fo weil berühmten Äünfiia unb
Kcmponifien bei ftdj ju fet)en. Sie begann bae ®v
famd? mit einem ©anfeäerguffe übet baS ifyt geurib*
mete jarte, empfmbungämi^e Sieb. ,,-3ftt ©tief, mein
Ije^gect/iter $err/' fagte fie nntet anbetem, „t)at flu
mir uon innigen Smpjiubungen gcfprj}d)tn, unb td)
fann barüber nur bie aufricr)tigfte gmtbe rntjpjinbcn/'
— tJjtyt ©üb gab mit ^öegeifientng ju bem Siebe,
meine njflljre ^cdjadljtung für @ie bietirie mit ben
©rief/' antwortete ©• mit fteigcnbei SRiJtfje. ,,£>,
tüte i^at midj geflern $$x unübetttefftidjeä 6Iat)ierftnet
entjütft/' fuljt 3lbetaibe fett, „tueldje Tfidic *ßt)anta;
fie, njelc^e Äraft, üetfcrjiebenartig auf bie Seele JU
roitfenl @ie ftnb im Staube, bie grofjte aWenfdjeitJ
menge nadj 5^et ffiüiüfüt in bie maimicbfaUigileti
©iimmungen jm uetfegert/' — „ffißenn meine Ä lange
nur ju einem ^erjrn gefiprod§en t)aben!" antwortete
©. ernfl, inbem er Stbelaibe feft unb ra^ig anfa$.
©iefe braute fein ttaret manntic^er, fafl fettiger ©tief
etma0 a«^ bei Raffung 5 ■ — jte ^atte it)n bevflanben.
^e|t i^ar es , iitö tarne Hn ein vi e (jlidu'c ©ebanfe^
unb mit einem teilten irenif^en £a£t)e(n fagle fie ju
^wt: //3^i S^ame t;nt (ic^ au§etorbenttt^ fd^nclt übet
ganj gnrß^a uerbreitet, ^eber Sfa&ienirtiiuä ma^tt
ju feinem cffcittn^rn Vortrage ein ^oncert ben beut
beHJUttbetnSiüertV/en 93 ,1 S^te ©enatm fenut man
bereite in jeber rnuflfafiftr; ^ gebif beten gfamirie, unb
in ben ©tattern tieft man tmebat)ottc rüt)menbe Uu
t^eite $$m KJietiwiuaitcttcn, ^^reö gebiegeum, meto;
bieentei^f» &aintettÖ unb $$u% tcuiibcrt)en fitzen
©eptettg, ©t* ÜDtuftCatien^anbtet btangen fic^ nadj
■3t?tf» ^einvDfiiicani j man fieflt Sie an bie Seite
^aijbn^, SKojart'S; 3t;r überreifer ©et fi f^i äfft
uncimiibet, unb buttt) eine (ütjtict) erfct)ienene @^m;
(j^onie tjaben @ie unoergangti^en Üüibecr geärntetl
— - ©ic fd^etn? — $a f glauben Sie mir, baä, itiai
man über ©ie f^reibt, tefe ict; fo oft, biß ict) efl un=
gefaxt au^trenbig it>ei§; unb mie feilte ity ui(^t *Bts
teö , tvaö @ie betrifft, mit befonbetem ^utereffe er;
fahren?" §ier nat;m ©/S 3Jntlife einen eigent^iim?
li^eit *Mu#brntf an, unb ttie üert'Lirt tlirfte er na$
Slbelaiben fein. ©iefe f(t)ien immer met}t erregt ju
luerben. (Sie betannte, ba§ fie ftet) ju attru ttetbieufl=
tooUen Äünfifern t;inge^cge« fft^te, bag biefe ifer atd
SBcten einer t;o&eren SBett ctfet/ieneu, unb in t)6^(let
Segeiftetung tief fic auä : „©türffL^ baä SWib^en,
für bad ein ÄiinfUeifctj fc^Iagt j glütfti^ baö Söeib,
toeldjeä einen Äünfller lieben barf!' 7 — ©a er^ob
fl# ö +/ &uubentt)Tänen flimmerten in feinen äugen
118
— bebenb ergriff er bie £anb Abelaiben« imb fpra<$ :
„3$ liebe ©ie!" — Abetaibe erblaßte für einen
Augeublicf, unb föien betroffen fiter etwa« nadfous
benfen. ©o<$ balb er^ob fle mit einer gewiffen Äetfs
tyeit ba« Äßpfd&en, unb fagte ju 83. mit jenem faum
merfli<$en ironiföen Säbeln: „erlauben ©ie, bafj
i<$ midj jegt entferne, meine (Souftne erwartet mic§.
83itte, ffyteiben ©ie mir oft! 2Benn ber ©raf to.
©ainto&ere, einer meiner Angehörigen, $ier eintrifft,
wirb unfere Angelegenheit ifyren Aufgang ftnben.
33ewa$ren ©ie mir $f)xe ©eflnnungen." — 83. füfjte
ityre ^anb unb entfernte.
Abelaibe trat flinf unb ettoaä flürmifö in ba«
3«mmer Stementinen«. „@nblic§," rief biefe, „ers
föeineft ©u ! — unb wie aufgeregt ! — ifl benn ba«
SDrama eingeleitet ?" Abelaibe nirfte fpöttifdj, inbem
fie auf bem faitoan an ber ©eite ßlementinen« §pia§
nafym. ,,83i« jegt, fufyr biefe fort, ,ftaU id> midj
mit bem Sefen be« ©riefe« amüftrt, ben ©ir ber
muftfalifd^e 9laxx mit einer 6ompofttion«beilage ges
toibmet tyatj er mu§ rafenb in ©ic$ tterliebt fein!
3nterefftrt er ©ic§ benn etwa«?" — „SBenigflen«,"
etwiberte Abelaibe, „giebt er mir ein 3"*«mejjo ju
meiner fletd einerlei fü§lic§en Anbeterumgebung. AI«
tin floljer Äünfller $at er ettvaü Anjie^enbe«, iä)
möchte fagen Sßiquantc« für mid^. 9tüdfft<$tdlo« geljt
er an aßen grauen vorüber, midj aBein fceretyrt unb
beftngt er, nur für miefy fdj warmen feine ©ebanfen.
3<$ betrachtete i1)n mir genau, unb entbeette, bafj
Alle«, wa« er empftnbet, f?<$ in feinen SJtienen malt.
3>d^ mu§ ©ir gefielen, bafj er mid& babei jwei 9Wal
xe^t bauerte unb fafl erfdjretfte. (Sx blute nadf) mir
feft unb freubig, in feinen Augen lag ©lutlj unb
SBonne, feine ©pra<$e war bei attebem fo ftd^er, unb
mir fam ber ©ebanfe: barffl bu mit feinen ©efüfy;
Ten fc^erjen? Aber ba fiel mir ein, wie ©aintouerc
fdfjon mit fo toielen weiblichen SEBefen, namentlich Äünfb
lerinnen, gezielt f)at, unb iä) badjtc: warum foflfl
bu nic§t aud) einmal e« mit einem Äünjller »er*
fu^en? ©aintoüerc fagte mir ja fo oft: Äinb, mit
einer Äünftlerfeelc ju tänbeln ifl intereffanter, at«
taufenb anbere ju fangen! — fcerfuc^'« einmal! -=-
Segt fann i($ $m nun bie Eroberung eine« ber gröfSs
ien Äünfller aufweifen!" — ,,2öa« bafl ©u benn
©einem glü^enben SBere^rer ^um Abriebe gefpro;
<$en?" frug glementine. „9Zun, id) fagte i(jm, ants
wortete Slbelaibe, er mBge oft an mic^ föreiben, mir
feine ©eftnnungen bewahren, unb . . . . . ac$ ja / noc^
etwa« ... bei ber Slnfunft ©aintoüere'S, einer meiner
Angehörigen, werbe unfere Angelegenheit i^ren Auö;
gang ftnben/' ^ier ladete (Slementine laut auf, im
bem fte fpra^: „©ein SSBig ifl unwiberfle^lid^! —
©er Auögang 6urer Angelegenheit! — ^>a! f)a\ —
Ac§, wie wirb ©aintouerc lachen, wenn er bti feiner
Anfunft erfährt, welche nieblic^e gomöbie bie ©ame
feine« $erjenä, feine ©ema^lin, ausgeübt, inbem fie
ft^ al« un*er^cirat$et ausgab, atten beutf^en War*
ren ben Äopf öerbre^te, unb einem Äönfller ©etegem
^eit bot, fid& al« $elb in ©ntfagung ju jeigen!"
©a« ©cfpra^ würbe burdj einen ©iener unterbro^
d^en, ber beibe ^amtn einlub, jum ©ouper ju erfdjeu
nen. ©ie entfernten ftd&, inbem i^re nifyi weniger
alö abeligen ©eelen auf neue (Sroberungen bauten,
um i^rer Sitelfeit ju frören.
S3. »erlebte jegt bie glticflic^flen Sage feine«
Seben«. @r fd^tieb Abelaiben oft, unb auc$ fte gab
i^m toon ftd^ Wa^ric^t. ©er ©laube, ein Söefen
ju wiffen, ba« tyn üerfle^e unb feine Sm|)finbungen
ttyeile, mafyt fyn ungewo^nli^ Reiter, unb er füllte
ftd^ wie neu belebt. SBctyrenb biefer 3eit fdjrieb er
feine itotitt ©^m^^onte, ba« ftare, innige, tief enu
yfunbene SBerf, wobur<^ er bie fanfte ©ewalt ante
üktt, einem ©eifleöfranfen ba« fro^c @elbflbewu§tfein
wieber^ugeben.
©ine« Sage«, al« er üon einem angenehmen 9Kors
genfpajiergange jururffe^rte, fanb er in feinem 3«ms
mer ein tya&et t?or. gr entftegelte e«, unb war nid^t
wenig erftaunt, barin ba« Sieb ju erblitfen, wel^e«
er Abelaiben gefenbet 1)atU. Nebenbei bemerfte er
au% ein «eine« &i\ltt, wel^e« er $afiig ergriff. 6«
lautete:
„Wlein $err!
®« fd^eint mir jefct nöt^ig, ^^nen über eine An-
gelegenheit bie Augen unb augleidfc ben Au«gang ju
öffnen. Au«gang ifl jwar ein Fortgang, aber
feine gortfefcung! ©ie fyahen meiner ©ema^lin
ju einem unter^altenben ©picljeug gebient. ©a§ ©ie
f\d) tauften liegen, ifl 5^nen ju üerjeiljen, benn Ätinfls
ler ftnb in folgen Angelegenheiten furjftc^tigj — iä)
wei§ ba« au^ ©rfa^rung. ätteine ©ema^lin ^at mir
aufgetragen, 3fynen bie« Sieb wieberjufenben , weil
fte e« nur fo lange ju behalten wagte, al^ fte tfdj
gräulein Abelaibc ». SB. nennen lie§. 3% wei§ nify,
ob ©ie ba« wunbern wirb, mein #err! Sröflen ©ie
_fic^ mit manchem anbern gutmütigen ©eutfe^en, ber
fiefy a\\&) in bem Ausgange feiner Angelegenheit taufd6s
te. «3$ erlaube mir noc^ jum ©d&luffe, ^»^nen anju^
geigen, ba§ wir jegt, inbem ©ie ba« 83ittet lefen,
f^on längfl auf ber SRücfreife nad^ ^5ari« begriffen
ftnb, unb 3§m babei mit lebhaftem ^ntereffe gebenfen.
©aintoöere."
83. geriet^ in eine frampf^afte Aufregung ©es
franfter ©tol^ tvüttyte furchtbar in tym$ feine ßi^en
jueften fieberhaft \ ex rip ba« 83illet in taufenb ©tüÄe,
bie er bann tyaflig wieber aufgriff unb ben glammen
prei«gab. 9l\\n erfaßte er aud^ ba« Sieb, in ber Ab-
119
fic^t, bamit eben fo ju »erfaßten, aU einet feinet
83ef annten, bet betötymte ©anget 83attty, ^eteinttat,
tyn ju Befugen, ©iefem fiel fogleidj 83/8 feltfomet
®eflc$t$au8btutf auf, unb bet Mnfcltrf einiget nc<§
umtyetliegenbet ^Japietjheifen belehrte tyn übet baä,
»ad fein Qhteunb fo eben gettyan. S5. fyielt noc§ uns
met baä Notenblatt jütetnb in beiben 4?änben. ©ein
SJot^aben ettat^enb, eilte 83att§ fc^nett auf ifyn ju,
inbem et fragte: „2Saä rooflt 3§t bamit madjen?"
— „a3ernic§ten !" wat bie futje Stntioott. „©, lagt
mify* uot^et etfi einmal fetyen," tief 83attty, — „ein
Äieb — ad>, lafct'8 mi<$ ftngen!" — „<So fingt !"
tief 85. mit unheimlichem 83licf, unb SSattty entnahm
ed feinen £anben. 83. blieb in bet 9Witte beö 3tm=
jnetä unbetuegli<$ , mit gefenftem $ a "P*£ unb bers
föränften 5lrmen flehen, Sener abet butc^laö ba8
Sieb, fing bann ju fpielen unb mit feinet bejaubetns
ben, teinen Senotflimme ju ftngen an. 83ci biefen
klangen, 83.'8 ©emüttye fo roofjl befannt, roanbelte
P<§ fein Unwille in tiefen (Sdjmetj, benn jebet 9tu8s
btuef innigen, wahren ©efiifylä, jebet meiere £on
f^lug feinem £etjen eine SBunbe. ^e|t näherte ftdj
ba8 Sieb bem ©djluffe. 83. lauf^te mit angemaltes
nem 5lt$emj — et »ernannt ben legten leifen SBonnes
tuf: %belaibe! — ba füllte et feinen ©c^metj fid?
IBfen, — Sutanen bet SBetjmutty fi^nben in feinen
Slugen, — et na^ettc ftdj langfam bem ©änget, unb
befeenb beffen $anb etgteifcnb, fpta<$ et mit ges
btuef tet ©timme : „Slbetatbc foll nic§t »etfctannt
toetben!" - Souife Äinbf^ct.
2lu« »erlitt.
©eeljttet #ett JRebaeteut,
SBibetwättige Umftanbc nötigten mic$ gut Sßets
jfigetung meineö 83etic§te8, id) will batum otync 8Bei=
tereö unb otyne 83eacfytung bet ^tonologifdjen ßolge
in bet Äürje mitteilen, toaö ftd^ 83emerfen8wertfye8
im muflfalifdjen ©ebiete feit jwei SWonaten ^ier jus
gettagen ^at. 5118 wic^tigfieä Sreignifj ftetjt mo^l
bie 5luffityrung eineä neuen Dratoriumä (burc$ bie
©ingafabemie am 19ten ^an.) üotn an: -Solans
neö bet Saufet, Oratorium in jtoei 5lbttyeitungen
ben ©. Wieotai, in SWufif gefegt »on g. SB. ättars
füll. Setbet ijat bicö SBetf nut in fetjt getingem
SJtaafje unferc (Srwattungen beftiebigt. 2Bie bie ©idjs
tung eine lofe $lneinanbettei()ung btamatifc^et (Effecte,
tin ©emifc§ weltlidjet, ftnnlic^et ©cenen unb moralt's
fdjer 83ettac^tungen ifl, fo prägt bie 27tuftt nie unb
nitgenbä eine beflimmte 5lnftc^t obet Slnfc^auung beö
Eomponiflen öom 9Befcn beö DtatotiumS a\\$. Äir(^s
l\ä)t unb btamatifc^e @lemente ge^en ganj fonbetbat
mit unb butd^ einanbet. ©a8 ganj ftnnli(^e fiiebeös
buett be$ ^etobeö unb bet $etobiaö wirb fo ttoefens
tit^Iid^ aufgefaßt unb but^ eine gefunflelte .^mita?
tion in'8 SSteite getteten, bajj einem bei folget Äits
c^enmuftf Qlngfl wirb, unb bie $BUengeifiet fleigen
batauf fo ptofaifc^ uetmittelfl bet ^Jiccolosgloten in
ben Äetfct ju 3o^>anne8 l;inab, ba§ man an eine
$atobie be8 gteif^üfc glaubt. 9?a^fl biefet Unflats
tyit in bet Sluffaffung muffen trit bem Somfoniflen
ben 9Jlangel jeglicljct ©elbpänbigfeit ootwetfen, fets
net eine ganj bilettantifcfye ^nfltnmentation, unb enbs
lid^ bie unenbtic^e S3tette bet meiflen einjelnen ä)his
ftfflücfe. SJielc betfelben beginnen ganj inteteffant
unb (fyaraftetüoö, ba abet bet Sompon»'ft immet fein
6nbe finben unb mit einem SJlotioe nityt oiel mad^en
fann, fo metben benn afle möglichen imitationöfa^is
gen, toenn auc^ f^on öollflanbig tjerbraud^ten SKotiöc
^etge^olt unb abge^aöpelt unb baju biefetben SBotte
immet unb immet loiebetgefäuet. ©a8 SBetf im ©ans
jen miiffen njit barum a(8 mißlungen betrauten, im
(Sinjelnen bagegen n?oüen n?ir gern 9Wand§e8 lobenb
ertüä^nen. ©o finb ber $)^mnuö ber ©etauften, ba8
©uett beä 8lnbreaö unb ^o^anneö, ganj befonbetä
baö ©efcet be8 5[obanne8 im Äetfet (eine au8gejei(^s
netc ©fyotatsgiguration), ber 6^or ber ®ä|ite au$
©alilaa („^eit bir, ^erobe8!'0/ ber S^ot bet ^ungs
ftauen („9Bie bet SJögel bunt ©efiebet"), aud^ bie
etfte Sltie be8 5>ol;anne8 (,,©ie gelten nic$t an feis
nem S3unbe") tteffli^e SDhiftfflütfe. — ©ie «uffü^
tung toat toon (Seiten beö (Styord unb ber mfinnlic^en
©olofänger (bie $#. ©öttid^er, ffl^antiu«, Äraufc)
feljr löfclic^, üon ©citen ber ©otofängerinnen bas
gegen ungenügenb, unb fcon Seiten beö Drd§efler8
ganjli^ unbefriebigenb.
Annette, ©ingfpiel in einem Mete toon Dtto
Steffen, tarn am 26ftcn im fonigl. Dpern^aufe
jur Stiiffityrung. Sie^fen'ö SWufif üetbient Slnetfens
nung. ^auptfä^li^ finb bie fomifdjen ^attieen ges
lungen, fle finb mit gtofjet Seic^tigfeit unb ©eroanbts
^eit bc^anbelt. ©ie ^»Prumentation ift fe^t btöcret,
icd) babei nidjt untntereffant. ©a§ benno^ bie
Operette feinen Srfolg ge^a6t ^at, ift ©$ulb be8
Seytbi<^ter8. 6r tyat baö nya^rc SBefcn ber (Operette
nicfyt etfannt. @eine Siefccöintrigue betrogt ftd^ f^wets
fällig, feine 4?auptfiguten ftnb fentimental. SBa8 foß
unä aber eine breite S^rif in ber Operette? 93on
i^r »erlangen wir Unterhaltung, unb jwar eine leitete
unb gletc^iüo^l fünfUerif^ej uon i^t üetlangen mit
SBig, fdjlagenbc Äütje, 5'rif^c, Äraft unb 83en?egs
li^feit.
3u 6(;ren gWenbelöfo^n'ö tcranflaltete bie
©ings^lfabemic eine 9luffü^rung beö äWojart'f^en 9les
120
quiemt, bei &uartetts85erein roibmete eine fetner <3ois
teen gonj ben äBerfen beS 93erflorbenen (Dp. 12,
Dp. 49 unb ba8 befannte Dctett) , unb bie fönigt.
83ü$ne traute am 13ten ©ecember Staeinc'ö Mt^as
lia mit ben toon Sftenbelöfotyn ccmponirten Süßten
gut «uffü^rung.
©te fonigl. Oper $at außer Sie^fen'd Operette
fein neue« SBert M jefct gebraut, ©o eben ifl fte
beim einftubtren Don glototo'S 9ttartc)a. Db na$
ber Aufführung berfetben ba$ ©iamantfreuj t*on bem
bamf^en Componiflen ©alomon, ber ftdj feit einigen
SJtonaten $ier aufmalt, in ©cene geljen wirb, fleljt
no<$ batyin. ©enn obtootyt biefe JDper in ßopenfyas
gen Diel ®tücf gemalt $at unb toon ber ^ntenbam
tur audj jur Aufführung angenommen ifl, fo fann
bo$ nodj lange 3"t tyinge^en, elje biefe ju Staube
tommt. 3unad?fl ber „SWartlja" fod »uber'S „%Jlau--
ter" für eine §3en*ftjs83orfleilung bcö berühmten §eh
bentenor ©aber einflubirt werben, n?elc$er in biefer
SDper no<$ ein Wlal auftreten unb »on ber 93üfynens
weit 9lbfd?ieb nehmen miß; unb bann ftnb, fo üiel
tdj roeiß, fcr)on Vorbereitungen für bie „©tumme toon
^Jortici" getroffen. — 2Ba3 bie »orfleUungen ber
terfloffencn äJtonatc Betrifft, fo gebcnfen wir junädjfl
ber ©aflrotten ber grau @ct)legels$fcöfler. ©iefe
fccrtrefffidje Sängerin trat im ©ecember mit großem
Srfotgc no<§ als »illice in Stöbert ber Teufel, aB
©onna 2lnna im ©on $uan unb al$ SBalentine in
ben §u$enotten auf. ^ji)t Drgan ifl licbli<§ unb
frifc$, in ber 4?öt?e auögejeidjnet, bie bramatifc^e Aufs
faffung ir)ret Motten befriebigt im ©anjen fafl immer
unb ifl im 6injelnen oft auf bad Seinfle nüancirt.
SOTandjeö läßt fie freilief) fallen, unb baljer entbehren
einige iljter Wollen ber »ottflänbigen (Sin^eit unb 5lbs
runbung, j. 23. il?r 2lbrian in SBagner'S Sftienji. $m
SJtarj fet)rt bte Äünfllcrin git unä jurürf, bann meljr
über fte. — Seit Januar flcfyt grau SJiarbots
©arcia alä ^Jrima s ©onna an ber ©pige unferer
Dper. @ie ifl biä jefct ale 9tect)a in ber Mitbin, aU
Stoftne im Sarbier üon ©e&itta, alö ©onna 2lnna
im ©on $uan, als 9iorma, al$ -Sp^'g^ia i« 3pf?i-
genia auf Xauriö, unb als Stcmeo in SWontec^i unb
(Saputetti aufgetreten. SBenn bie ©timmc biefer ©ans
gerin fo fdjon wäre, alä tr)rc ©efangöfunfl tooöenbet
unb fte überhaupt eine geniale Äünfllerin ifl, fo tootts
ten mir fte gern atd erflc bramatifdje (Sängerin uns
ferer 3«t anerfennen ßeiber aber ifl i^r Drgan nur
in ber tiefen unb mittleren Sage toobtt^uenb, unb auet)
^ier ^at e* burc^ bte übermäßige, tc^ mochte fa^n
unnatürliche Slnflrengung eingebüßt, grrau ötarbot
ifl 5llttflin unb fingt tiit ^Bc^flen ©öpran s 9toden !
Sreitid^ immer fo, baß man über üjjre Seiflungen
flaunt, aber nic^t fo, baß man tyre ^Inflrengung
überfe^e unb überfjBrte, baß man ni^t gewahrte, wie
bie Äünfllerin bte fe^tenben SWittel tünflti^ 8U er^
fegen genötigt ift.
(®*t«f folgt.)
Seifen, tecnentt, Engagements it. fiftolff gab am
lTtea gebruar in ffiien Soncert.
(Jlnc bltnbe ©Ängcrin, Singgelet an« 3üri4, giebt in
SBien (Soncert.
3»uftFfeftc, fluffübrungen. 5)a« groje (Soacert Ht
veretnigten ©reSbner 3Ädnnergefang * (S^öte toitb in ber
grauenfir^e (Snbe 9(pri( ober Anfang« SWai fiattflnbeit»
©te erfte Cnattcttarabrmie bc6 doncertmflr. £ipinBfi
unb ber Äammermnftfer ÜRüIler, Sominif unb ?r»Ä.^Uin«
met in 2)re«ben fanb am löten gebntar <&tatt', toarnm fing
man fo fpit an? —
3m fünften SlbonnementsSoncette ber Ferren Sun^t nnb
Wartung in 2)re«ben würbe Stöbert ©^nmann'« ©^JDnt
©Vmv^onie u. 3(. aufgeführt.
Smttif^teö.
(gbuarb ©ullcr unb ©♦ Ä. SHangolb, ber ©testet nnb
ber (Somponifl ber Dper: 3:an^iufcr, ^aben ein neued dornt
pagniegefc^äft gemalt, unb eine neue muftfaltfö s bramatlidje
Pantomime: , f 2)ornrö«(^cn" gefc^rteben.
3n fionbon wirb eine neue, grofte 3)luftff*ule gebaut,
toelcbc befonber« jur (Singf^ule benu^t werben foH.
SKan erjSljlt ftdb, bag Freitag, ber ©erfaffer ber 33a<
(entine unb beö trafen 9Balbemar, au$ einen Operntert
„3uleifa" gebietet fyabt unb bafür 800 2:^lr. »erlange, aber
es bürfte wo^l erfl nä^er ju beflätigen fein.
93on «• ®e&oleto«t flebt ein guter «nffa^ über gellr
9Wenbel«fo^n»53artbolbij tn ben 93altif*en SIÄttern, ber aber
freiließ $rn. ©. %., bem ®ignaU($nt^nfiaften r nfät gan) oe*
fallen motzte.
3>ru4 oou 3r. Äüdmaan.
tl e u
tktfätift f#c
ttetcinttDoitli^ci Kebatteiu;
Svftitg SörenbeL
a^tunbjttjanjtflp« Bank
.*? 21.
Werteste
Stöbert fgriefe in Üei^jig.
Den IT SRärj 1848.
3on birftr 3fHf4- erföcinen l»M|tRti{$
3 Ol um mein nun 1 ober I Vi ©cg***'
^^nnetn ent nehmen üJ f e ^ofÜmtf z, Sßuty.
3lt(alt: JCfr^enmafif. — %kx Durfte f. — 8&r ®*ulßffan0. — Xu* $ari«. — J£ritif4*r ttnjttB", — 3nUUiöfitjbJatt.
SS
öiÄi
fltrchctiimtftf,
$. ©ff«, ©p- *0. „Der ffiditig &*r «Iren", Worte
be« 47(trn {Halme* p für ffl^or urtto ®rfj)tftrr\ —
Äläiiif, St h*tt . Partitur 3 Jl. 36 Ar. ( © rcljt-
fterCtiiiimtrt 4 /U 30 ftr,, CLatnerauöfug 1 Jl*
30 fi r . ( Singfttmmen 54 fiv.
83« bim fo fühlbaren *Dlauge( ait guter yrote=
fiantifcjjer Äird?wmuftf toerbient birä SBcrt bie let-
^aftefle ©eat^tung. -3m gorm unb $altung fliegt
eö fi<$ an bie fßfalmtn beö öfteren gfeäca unb grie*
bridj ©djneiber'«. 8Wenbcl3fo^n*8 SSerfe biefer 5lrt
bewegen fi(§ in Ui lüettfm freieren Sonnen. @it ge=
bereu bt*r mcbetnen ftirdje nn, mit fui^rn tote tiefe
fclbji Dennütelnb aufzutreten jtuifdjen bem Stterjrioürs
bigen unb ben gebieterifdjrn gforbetttngen bet 9GenjfiL
3*ne tJOr^iTaenanntfn gomponiften, unb mit ifjnen brr
£onbie$ter beä Ijier vorlirgenben äBerfeä, nähern fid?
bim iQäribtVfötn ©tantpunfte, befielt fdjönfte S3tü=
i|eu in bem SHifflaB ftdj unä barbieten. ^Snbef
felbfl, ber fromme, fa(l flarre fßrotefiAiit, gab inti in
feinen Xonen baä tcfmbigflf Slbbitb feinet felfeufefhn
Sut(jertt)umä , jener fieberen ©ottergebentjett, roelcfje
bie Beihilfe be8 Sfeufj etlichen unb ©inntidjen bet
(Seite loerfenb, in ber unbegrenzten »Achtung vor bem
reinen göttlichen Skmitgetiitin, in ber fenföefsen ©itt=
lidjfeti, in trr tarauä entfptingenbcn inu-riuiifclidbficn
SöerfttyatigWt itjre SJefriebigung fudjte. ©ie 3fiitn
biefeä felfenfcfirn (S)taubenS finb borilber, unb ipenn
aufy uufere SSerfafjren barin i(?t $ett ju etblicteu
glaubten, fo rofirbe tfunoeb bie neue Jeit bei bin jeftt
berrf^enbfn ^ntereffen unb ben ba|er geBfiiteten 9Mh
fitsten n«r ueTgebli^ W<f* attnr ^aljtt ^eraufbef^iuös
nn. A Vbe geiflige unb ftttti^e Srf^einitiig ifi ba#
»lefnttat i^tft 3«t- @ß wenig ftt^ tiefe in i^rer
rafllofen 6ile bnnmen täjjt, eben fo lüemg ftnb icir
im @ianbe, t^rm %f}#tatta fefr£ubannen. ©ie SSat)r=
^eit biefer Slnfldjt im Stttgemtineii fiftjufietten, ifl fjier
utdjt bet Ctt -, eö gilt nur einige ©liefe In baä 33er-
^ältni§ ju t^un, iua8 fic^ in ber neueren ^t'xt jtvi?
fc^eit bem ^rotefranti^muä unb bet Xonfunft gebib
bet, unb ju fragen, ob üter^aupt bai Seburfitif naef^
protefiantifc^en Mirdienmuftfen, aU mefentli^cn S3i-
ftanbi^etten beä fir^i^en SRituaW, fo grog fet, als
fo tjiete (fifrige unö glauben ma*en igelten. Slnc^
nt^t in ben t) ergangenen B^ten, aU bie ©emeinben
nu^ »ra^rem, innerem ©ränge in bie Sem^et frr8m=
ten, unb ber Stange! ürdjfi^en ©inneß Den unferrn
©eifHi^en mit ©trafen belegt loerben buifte, war bie
Atirc^eiimiiftf atfl uot^mcnbtge6 örbauungömittet ju
betvaititfii. r^r (S^oral, t?ou bet ganjen GJemeinbe
auögefü^tt, ueetj met;r aber bie ^Jtebigt, baä (ebens
bige 'Bort, bitbeten bie @runblage beä proteftanti=
feiert 9titua[ä. @egen bie Sebeutnng bei Äirdjen-
tnufit' felbft f^riibt fAon bie Unt(;ätigfeit bir ®e=
meinte, me(tt)er man in Wafätit boct) nur ein Kons
eert in ber Äirdje gab, baö ,t^r in ben meifteu gal-
ten mttjerflänbtict; bleiben mu^te, meit fte loeber jum
$ören biefer firengeu SKuftf geniigen b auägebilbet
ivar, He* auä ä^anget an gebrutften Xerten ten
Sinn ber SEBotte unb ifjren inneren Bufammen^ang
122
mit ber SWuftf in ficr) aufzunehmen toermec^te. (Sine
in ber neuereu 3*i* befonberö in ben größeren ©täbs
ten r)crrfdfjenbc Unftttc, bie Äirdjc ju befugen um eine
intereffante ättufif ju r)cren unb ftdj bann fogleidty
trieber fcor ber Sßrcbigt $u entfernen, bezeugt no4
lauter ben fo geringen 3nfammenf;ang beö proteflam
iifcr)en 9titualö mit ber Äird^enmufif. Unb nun wer;
fen wir nodj einen Slicf auf tie freien ©emeinben,
weld)e, Den ben öcffcln beö ©tymboljwangeö fidt)
mit ©ewalt lefenb, baö lebenbige SEort unb ben
freien ©ebanfen allein alö baö #ec§fle act)teitb unb
»erfotgenb, alle auöfdljmütfenbe (Zeremonien tterwers
fen! 2Baö nimmt eö unö alfo SBunber, wenn ftet)
bie ^Ijätigfeit ber (lomponiflen toen biefem gelbe ganj
abwenbete? ©ie 3fi* führte it)te föeflrebungett nad)
einem anberen 3iclpnnfte. ©ie äfiuftf, früher fafl
alleinige ©ienertn ber Äirct)e, fyat bie Seifigen fallen
ber Sempel toerlaffen. (Sic fefyrte in bie profanen
SRäurne ber (Soneertfäle ein, beflieg bie flimmernben
Sühnen ber @<$aufpielr)äufer unb Dermalste ftet) in
eft gteidr) fyofylem ©erränge mit bem glittertanbe ber
(Sonliffen. -3n biefen ©ebieten tyat bie Äunfl unferer
3eit baö £öcfyfle geleiflet, benn bie ©ebanfen ber
(S^affenben Bewegten ftd& nur in bem Äreifc i^rer
JDbjeete. ©ie 3citen entfdjwanben, in ireldt)cn 9teti*
gtefttat ber einzige, ^cdr)fle 3ielpunft beö fiebenö
war. grömmigfeit unb ©lauSen, früher bie ^aupts
triebfebern ber menfdjlidfjen Styätigfeit, ftnb ben SMeis
flen jegt unflare Begriffe, unb unfere Sonfünfllcr
bemühen fidt) toergeblicr) , fromme Ätänge ju erftnben,
benn fte unternehmen cttvaS ifjrem innerjlen SSefen
gänjlidfj gernliegenbeö. ©enncc§ ifl bie 3&t?l ber in
ben legten 5«^en erfdjienencn geifllic^eu (Sompofttios
nen feineöwegö eine fo geringe, alö man unter ben
obwattenben Umflanben üermut^en follte, toorneljmlicr)
galten ftdfj bie (Somponiflen beö beutfdjen Äircr)cnflaai
teö, Spreufjen, nidjt wenig mit bergleicr}en Slufgabeu
befct)aftigt. ©0^ fanben ftet) and) unter biefen feine
^ertoorragenben (Srfdjeinungen. Qm ©egentfjeil fletfen
ftcr) bie meiflen alö muftfalifdje 3ftrSiIber unb 6ar;
xicaturen bar, unb boten nur ein ftnnwibrigeö <Ba\m
jnelfurium alter, abgebrauster gönnen, welche bie
meiflen (Somponijten au% fanget gntnblic^er S3t(bung
jucr}t einmal ju betyerrf^eu fcerflanben, unb neuer,
profaner Xrifcialitäten. ©iefen Stutoren finb nur mas
teriefle ^ntereffen unterjulegcn; bad jeitlüeilige S3es
bürfni^ aßein ifl atö Urfadjc it)rer ßompofttionen ju
Betrauten, einen r;öt?ercn, lofcenöirert^eren <&tant)z
yunft net/men jene Äünftfer ein, n?et^e, weniger i?cn
ben 2!rie6febern beö ©taufcenö geleitet atö üon bem
er)rlic§en SBoden, ein fertiges, in fic§ atgefc^loffeneö
Äunflwerf ju liefern, angetrieben, jene alte, efyrenfefk
3eit reprobuciren , au$ welker unö 4?anbcr8 SSerfc
alö ein etoigeö ©enfmat cntgegenglänjen. Unter biefe
ÄünfUer gehört (Sjfer in feiner üorliegenbcn (SompofU
tion. $d) gefte^e, ba^ icr) burd^ baö Süerf überrafd^t
imtrbc, inbem id^ in ber £i?at uon bem SDpern^ unb
Sieberccmponiflen in biefem gelbe iudr)t bie fceflcn
grüßte 31t fe(;cn Reffte, ©ie faubere unb genaue
Slrbeit jeigt toon ernflem unb flrengem ©tubium ber
mujtfalifc^en gormenle^re. ©ennodfj erf^eint bie gorm
nidt)t allein unb üfcermäjHg beuorjugt, fte erbrücft nid^t
ben ©ebanfen, fonbern bient, wie eö fein fod, meljr
bajit, biefen ju ^eben. ©ic 2Wctibe erlahmen nicr)t
an ber ßangweiligfeit, mit ber und leiber oft bie 5lr-
beiten beö jtrengen ©t^lö erbrürfen. 3nr SBerarbeu
tiuig eignen fidt> afle o^ne Sluöna^me, unb fo fommt
eö, bafj baö ©anje in einem fronen, rul;igen Sluffe
ftd^ bewegt, unb alle Stimmen and) in ben engflen
äkrwictlungen fangbar erfet/einen. ©ie «Snfirumentas
tion t(;ut wa^> 9lecr;tcnö ifl; nie Derbetft fie flörenb
bie ©ingjiimmen, fonbern läfjt üielme^r biefelben burd§
wirffame Sßerflärfung ju cr^ß^ter ©cltung gelangen.
©aö £)rcfyefier eröffnet ben ^Sfalm burc§ eine Duocr^
ture. (E^oral, molto moderato, C, ^l = ätfoll, 93iolen,
2 S3ioloneefli unb (Eontrabafj. ©iefer (Sl?oral »crbleibt
in ber Sßieberfyolung ben Sratfc^en unb ©laöinfirus
menten atö cantus iirmus, weisen bie beiben 93iolis
nen unb bie 23äffe eanonartig begleiten, hieran f^lie§t
fid^ eine fur^c Ord^efierfugc, beren ®nbe ber »or^in
fcr)on angeführte ß^oral, aber r)iex in 3ls©ur. 3ci$t
er(l treten bie <Singflünmcn ein, immer in (Sfyören.
©rei größere 2lbfd;nitte ftnb r)ict ju berürfft^tigen :
a) (5t;or in © = 2ttofl (@^tu§ in ©ur), C, lebenbig,
mit flarfen 9^^tf;men, eine guge toon großer SBirfung
unb einem £crtc ber flreng 5 jübifc^ften ©otteöanf^aus
ung: ©er £err, ber aüer^cd^jte, ifl erfd^rerflid^ k.
3ur Einleitung tu len jweiten 6^or bie Sporte: 6r
ifl ber Äönig ber ß^ren, in getragenen Sleecrben, mit
Begleitung ber 6elU unb S3äffe. b) Gl)or in 6^
©ur, | : „ßr fahret auf, mit ©ejaud^j ic" 9la$
if;m in gleicher Haltung \inc juüor, bie SBorte: Sr
ifl ber ^lönig ber Gtyren (fed^öfltmmig) , unb je^t c)
ber (Sc^lufjcfyor, eine ©oppelfuge tu QU©ur, C. $%
fü^rc bie beiben Steinen an, wie fte ftcr) (S. 34 ^ers
einigt ftnben:
M. f. tö.
©ajtt engfü^rungen, Augmentationen, Drgelpuuft,
mit ber gewiffen^afteflen Senußung ber beiben %§c;
men, ofyne getjl unb SWafet. Unb je£t nid^tö me^r
123
fcarüber! ©en S3cbiirfnif js güljlenben fei baS SBcrf
empfohlen, aber nur biefen, unb eben anä) nur für
btefe fei ber (Eomponifl jum ©Raffen fifynli$er SScrfe
aufgeforbert. «. «f. »icchi«.
gut ßrcfcefler.
SUejC. ©re^fdjocE, ©p. 50. «oncertoupertür* für
großes ©rcljerfter. — Jprag, Ijoffmann. Partitur
|)r. 2 *l. 30 flr.
©iefe Ouvertüre ge$8rt unter tiie (Eompofltios
nen, meldte ben 3tvecf Ijaben, ju unterhalten $ irgenb
eine IjBfyere, fünfllerifäe Senbenj lägt f?c$ m<$t Ijers
auSfinben. Sie ifl ntc^t ein @tücf au% bem innerften
Seelenleben, fonbern gefd&affen, um mit aßer Dr^e?
flerpractyt auf ben ^orer Sinbrutf 31t machen. Um
bteö 3«rf wirffam $u erretten, fud^t man gleidj im
Slnfang ber erwartungsvollen Seele beö 3"l?örer8
burdlj ein paar gewaltige 2leeorbe im ff tutti ju itm
poniren. SDlan mac^t eine gar ernfle SWiene. <?8 ifl
bie8 ein pfyc$ologifc$er Äntff. ©urd& eine fotd&e 3ß« 5
Berformet bannt man ben Qbxex in ben ÄreiS, in weis
<$em i§m bic leeren äJtyflerien offenbar werben fols
len. Sßer wollte wo$l in »brebe (teilen, bag eö fjeuts
gutage noc$ eine groge Sftenge fotd^* aberglaubifäer
(Seelen gebe, bie berartigen 3a«berfünflen willig i$r
ß$r leiten. — ©a8 SWotiv ber Einleitung, 2lnbante,
von ber SDboe vorgetragen, ifl folgenbeS:
Solo.
baö hierauf bie 83affe aufnehmen, $rgenb wie auf
»ebeutung ober metobifdjen SReij fd&eint eö feine
9hifprüc$e ju Ijaben. SBenn wir nun burc§ baö 9ln=
bante mit feinen arbeitenben ©äffen unb volltonenben
2lccorben gekannt werben auf baä waö fommen foll,
Wie wenn eine wichtige Gegebenheit angefünbtgt wirb,
fo finben wir im barauf folgenben Slllegro © s ©ur
nac^fle^enbed äJtotiv, von ben Biotinen vorgetragen:
±
-r-t-
:3i=i=:
-^ ^ 1
28FE+2
wm£g=mgm&
:*JL==£t
?ra§^^£
:e.
weld^eS fobann mit ber übrigen ©rc^eflermaffe weiter
»erfolgt wirb, ©egen baö «erführen einjelner a\rt
bem ©anjen geriffener unb ber $armonifc$en gütte enU
fteibetcr gegen fönnte man vielleicht ättanc^eö erins
nern; tnbeg erfennt man boc§ fc$on ben ©idjter au8
ben furjen abgeriffenen ©tütfen. ©er #auptgebanfe,
wenn er wirflic§ ©ebaufe ifl, mug ftc$ auä) in feiner
5Ratft$eit alä foldfjer ju erfennen geben \ bie güUe,
ber Äärm wirb il;n nid^t jum ©ebanfen machen, tvenn
er Feiner, b. fj. bebeutungölog ifl. Kac^bem ber erfle
Slnlauf flürmif^er ßufl an 1 « 3M gelangt, vernehmen
wir milbere Älänge in folgenber SBeife:
Klarinette in Ap
*=i=5ES=E£=^=E£ tCl
baran fd^liegt ftd^ baS ©attenquartett, big enbltd^,
nad^ bem periobifd^en ©erlaufe, ber erfle ©ebanfe
wieber toöbric^t unb ba8 ©anje mit einem accelle-
rando fliegt. — 93on unferem Otanbpunfte au$,
jufolgc bem wir von einem jeben SWupfflücfe geiflis
gen ^n^alt, nid^t blo« angenehm flingenbe S8ne er?
^eifd^en, fßnnen wir nur baä jum Sobe biefer Duvers
türe bemerfen, bag fie mit ted?nifc§er ©efd^idtic^feit
gearbeitet ifl; auger wotyl beregneten Effecten giebt
pc§ in ber ^nflrumentirung feine befonbere Nuance
funb, bie eine bcmcrfenäwertfje Äenntntg ber 3nflru=
mentenfvraefee verriet6e. _ „. A rf , „ ^
r ^ v Dr. gm. Älifefc^.
giir <5cf)itlgef<titg.
ÄatI @eeget, Ber Cie^erfreunb, eine tnit oielen Öor-
übungen orrCeljene öammlunj oon ein-, jwei-, brei-
un^ uierftimmigen fiebern, für ben ßcljuljebraucl).
— ©ffcnbaelj a.JH. f 3ol). Änbre. j)r. 30 flr. 3n
Partien billiger.
93orfle^enbe8 SQBerfd^en muffen wir angelegentlich
em»5fe^len. 6ö fetylt no^ fe^r in biefem Gebiete an
3wecf magigem , fo wie benn überhaupt ber ©efang
in »olfSfc^ulen einer bebeutenben SReorganifation ents
gegenftefjt. ©urd^ ba8 angejeigte SBerf^en ifl ein
öeitrag, ein S'ortfd^ritt gegeben ju bem, tva& unö
nodj bevorfle^t. ©ie ^luorbnung beö ©anjen pnben
wir fe^r jweefmagig. So jerfaUt in jwet Qlbt^eilun=
gen. @rfle «Ibt^cilung, für Unterflaffcn : Sactübun=
gen, Uebung ber leid^teflen Intervalle, hierauf fol=
gen einflimmige Sieber (22) unb jwei jweiflimmige
6anon. 3weite Mt^eilung, für obere Älaffen: 9t^t^
mif, äWelobif, ©^namifj 41 jweiflimmige unb 42
breiflimmige Sieber, 2 breifltmmige 6anon, unb jum
124
»eföhtg 10 toierflimmige Siebet unb 4 ttierflimmige |
(Sanon. ©te SBafyi ber Seite unb äJMobieen jeugt
t>on großer Sorgfalt unb Umfielt 5 benn baä jugenbs
Iic$e Älter will »erflanbtid&eä, Slnfyredjenbeä, ba8
frei »on aller Äünflelei bilbenb auf bie jarte (Seele
bed Äinbeö einwirfe. — Dr# «b. Ältfcfi*.
Sind ^attä.
3JWtn>o<$, teil 23flen gebmar, ©ormittag«.
3« biefem Slugenblicf toerbrangt ba8 politifäe
•3nteteffe jebeä anbete otyne Sluänatjnu. 83on ©efdjäfs
ten ifl fett einigen Sagen fc^on feine JRcbc me^r, unb
»on üJluftt ifl auf ber ©trage ni<$tö ju fyoreu alö
Srommelfölag , bie SWarfeiüaife unb baä metgefun*
gene Sieb ber ©ironbinef: Mourir pour Ja patrie.
SWB^ten bo<$ bie fd^recflidjcn ©retjorgetn unb barbae
xifetyen SSantelfängereien, biefe unaufhörliche Dl;rcns
$tage ber ©etoclferung, bie feit »orgeflern berfcfywuns
ben, nie wieber erfreuten!
©er geflrige Sag war ein fdfcwüter. ©er sßrins
jiyienfampf, ber in ber Äammer feinen ^edjflen 9luö;
bruef gefunben, follte nadj ber 9lbftc$t ber Oppofts
tionämänner auefy außerhalb berfetbeu, aber auf friebs
liefern SBege, feinen $ofyepunft erzeigen, um, naety
eingelegtem ^Jrotejl gegen etwaige 3^angöma^regeln
ber ^Regierung, öon biefer enblid^ oor ©erietyt bie l;arts
narfig verweigerte 9lnerfcnnung eincö butdj bie (Sparte
geft^erten unb willfityrlicfy gebeuteten SRedjtö ju »ins
bietren, tva$ t?on ber ergebenen Äammermajorität nicfyt
ju erlangen gewefen. ©ieä 3\ved unb 23ebeutung
beä tjietbcrufenen S3anfetö. 2lber bie ^Regierung
war entfcfyloffen, eä auf'ä 9lcußerflc anfotmnen ju laf=
fen unb im SRotfyfalle gewaltfam eiujufc^reiten. ©aS
machte eine (Sotlifion un&ermeiblid;, beren Solgen nic^t
abjufetyen waren, ©ie £typofttion war weife genug
ifyrffior^aben aufjugeben, unter SBorbefyalt ifyreöSRecfete.
©aburdj fiel eine große 93erantworttid?fett von ifyr
auf baö SRiniflerium jurücf. ^itU äMaßigung ber
©ppDfition unb ityre gemeffene, fräfttge äJiafynung ju
SRufye unb grieben an bie SJeöölferung wirften elees
trifdj. ©ie Aufregung war groß, unb eö floß rafdj
in eine unb biefelbe allgemeine Stimmung ber unters
briiefte ©roß toon ftebjefyn .Qafjren jufammen. Um
fo greller flanben ftc§ bie sßrinjipien gegenüber: bie
^[ulireüolution unb baö fogenannte ©Aftern. ©emon=
flrationen wie bie 6efc^fo(fene unb unterbrürfte finben
Entlang in ^Jariö. ©aä jeigte ftc^ balb. UeberaH
bewaffnete SWac^t unb bic^teö 83olfögebrängej uor ben
t)erfc^iebenen 9Wini(lerwol;nungen ganjc 23ataiflone
Sinientruypen unb ja^lreic^e Leiter ber Sftunieipal;
garbe. ©er 9?ationalgatbe, bie einen fo großen mos
ralif^en (§influ§ übt unb bie fcefie, fafl einige ©as
rantie ber öffentlichen Drbnung unb ©ic^er^eit bietet,
mißtraut bie Regierung auö $rurc$t uor SBieber^olung
beö vor etwa aä)t Xagen unter ben Senflern bed
©djloffeä üon einer Segion ausgeflogenen SlufeS:
„lieber mit ber Korruption! 6ö lebe bie SReform!"
Um 5 U^r 5Ra<^mittagö jebodj mu§ eö rat^fam ers
f^ienen fein, bie britte Segion (eineä reiben Quartiert)
jufammenjurufen. 3^oif^en jwei ^Jiquetö Sebecfung
bogen bie Srommelnben t?om ©ouleoarb ein in bie
Straße JRic^elieuj ber fte begleitenbe SJolföljaufe bxaä)
in lautem Snbcl au$, boc^ jogen SBad^e unb JDffteier
ernfl unb f^weigfam weiter, ©agegen erwiberte eine
Slbt^eilung einrürfenber©ragoner unb i^r Slnfüljrer ben
3uruf beö 93olf8 unb falutirten bie grüßenbe SWenge.
Um biefe 3fit na^m 5lUeö einen ernfleren 5lnflri^.
©ämmtlic^e SDmnibuäwagen, guteö S3arrieabenmates
rial, mußten üon ^?olijeiwegen leer nad^ $)aufe fafc
ren, unb {lächelten bur^ ifyr aufgeflerfteö „complet''
ben ^umor ber Söorüberjie^enben. ^Ibenbd warb cö
bebenflidjer, unb leiber fam ed auf berfdjiebenen ^unf=
ten ju (Sofliftonen mit ben ^Solijeifolbaten , an weis
djen baö 97Jilitair feinen £l;eil na^m. (Sd fegte btus
tige Äopfe. Ueterall ifl flarfe äWilitairma^t aufges
flellt, bie Koneorbebrüdfe förmlich üerfc^anjt, baö ©es
brange biefen äWorgen fldrfer alö geflern. ©ie ums
liegenben ©orffd^aften flrogen üou SWititair. ©ie
©emüt^er jtnb in fyßcfyfler Aufregung. 3" ben 33ars
rieren bringt Qlußentolf herein \ ob a\\% Neugier ober
in anberer Qlbfid^t fann man nidjt wiffen. ©id^tc
Raufen »on SBloufenmännern wogen langfam auf unb
ab toor ben aufgefleflten SBac^tpoflen. 5lud(j in uns
ferem entlegenem Quartier inac^t ftc^ bie Unruhe be^
merfbar, unb jwar burc^ bie ungewohnte Stille-, ^u
X^ür unb genfler blirfen bie S3ewo^ncr fd^weigfam
^inauö. ©ie gan^e SRationalgarbe ifi jufammens
getrommelt werben, unb bie ©arbiflen jiel;en,
ium 2lt(armpla| eilenb , vorüber. ^in bebend
liclj 3^^f". ^c^iiffc ftnb bi« je|t nic^t gefals
len. Äleingewe^rfeuer wäre freitid^ bie atterfc^limmflc
2J?uftf.
©od&, l>a& erinnert mi<^, baß id) nic^t »on pOs
litifd^en, fonbern ton muftfalifd^en ©ingen reben wod=
te. ©ie 9lotijen ju einem SSerictyte fyab' ic^ ^war bor
mir liegen, aber eä will ftc$ nid^tö geflalten, ber
Slicf fliegt brüber hinweg, baö Dtyr ^ord^t, bie ©es
müt^öru^e ifl gewichen, ©ie altgemeine Unruhe padft
auc^ ben Unbeteiligten, wie ein Sieber. ^>inau$,
fe^en unb fyßren tvit eS guge^t, baju brängt eä ^[es
ben. 9lu^ mid). hoffentlich wirb atleö friebli^ aU
laufen. SÖierjig taufenb SWann flehen unter SBaffen,
ba§ Solf waffenloö. SBaÖ aber aufy fommen mag,
125
ein« fd&eint unjweifetr)aft : bie moraliföc 9Mac$t beö
@$ftemö ifi gebrochen. —
©erben ©ie biefe 3ei(en aufnehmen ? Äaum weiß
i<$. ©oc$ ifl'ö ntc^t übel, wenn aueb in einem Äunfb
Matte unterweilen baö Sauten ber SBe(tgefcr;icr;te er?
tBnt. greili<§ Werben ©ie fragen fonnen, 06 idr) weiß,
»0 bie ©todfen fangen $ be<$ barf ici) bagegen ^ijnen
bie Antwort föulbig Bleiben.
{Morgen mer)r. ®ott befohlen.
»ugufi ©atr;ö.
Slbenb« T llf>r.
©>aö SWiniflerium ifl geflürjt, ein freiftuntgereö
fcewifligt, bet Stampf beenbet, bet %ubel groß, ©er
$immel gebe, baß bie Aufregung ftcr) lege unb afleö
nit)ig ablaufe. SRafcty nun einige« äJluftfalifdje.
Unb fautn r)ab' icr) felber ©emütfyörufye genug,
»on ber SSoge beö Bffenttidfjen ßebenö in baö $ädj:
lein 2Wufifjuflänbe einjulenfen. 2Baö fann'ö übrigenö
auä) »erfragen, ob ©ie r)eut ober erfl in adjt 2a=
$en erfahren, baß bie
„Stall euer" (nidr)t bie in Selten, fenbern bie
in $Pariö), mit benen ic$ ju beginnen pflege, ©tuet*
»tacken mit ber Sllbcni, unb biefc atö Slrfaee in ber
©emiramibe baö «pubtifum entjücft! ©ie ©onna
bet Sago 1)atte großen 3wl«wf/ befonberö beö SBett;
«feto mit ber ©rifi falber, bie ir)re ganje Jxunflfers
tigfeit unb Energie aufbot, um, ber gefeierten 9tiöas
lin gegenüber, in Sr)ren ju befreien. ©ieö befeierte
au$ bie übrigen Sflitfänger : ättario, (Soletti, ©ar=
toni ju err/Br)ten Seiflungen, unb baö gab t>orjügtidr)e
$3orjteflungen. 9uc$ in ber ßenerentota waren neben
ber 9llboni: Sabtad^e, Stonconi unb ©arboni treffe
Vi}. (Sine 3'itlang war baö ©erüct)t eineö ju bes
grünbenben jweiten ftalienifdjen §Dpernr)aufeö im Ums
lauf. 9l\fy$ weiter aber, wie eö r)eißt, atö ein ©cJjrecf;
fct)uß ju ©unflen SJerbi'ö, um bie ©irection ber Ita-
liener, bie ir)m abr/otb fei, burci) (?infd)ücr;terung ums
juflimmen. ©acuter, eine Heine SBerfegerfyeeutation.
(3ö entflanb brob eine Heine sptänfelei jwifct)en ber
©ajette mufteate unb ber granee mufteate, biefc für,
jene mit Stecht gegen eine folc^e Stnmaßung. ©ie
„Äomifcfye Oper" rjätt fidt) immer noct) am
beften unb r)at gute (Sinnatymen. NeueS brauten ifyr
$eequet ju, 21uber unb Sieber. ©ttflato $eequet
ifl ein fad&funbiger, befähigter Äritifer, unb atö fols
d&er au% mehreren Journalen öortr)eilt)aft befannt.
©eine Weine einaktige JDper Le Braconnier (ber SBitbs
fd§ü|), mit ©eifl unb Äunfltoerflanb eomponirt, gefiel.
91 üb er'« „^Jaijbee ober baö ©efjeimniß" in brei bie-
ten, ifl, wie nid)t anberö ju erwarten, mit @efct)ii
bet/anbelt, enthält aber, einjetne Wummern auögenonu
men, nicfytö abfonberlid) ^ertorragenbeÄ, nur JRoman:
jenartigeö im franjBftfdjen ®efcr)macf abwec^felnb mit
Snfembleö nacr) italienifct)em 3uf^nitt, unb bient eben
nid^t jur 6rr)Br;ung be« Slufö bed atternben SWeifler?.
$enri Weber ifl ein gefragter ditftaimentaleotttyo:
nifl, beffen ernfle unb me^r geteerte Stiftung auf ber
83ür/ne ber großen Dper beffer am ^piafc gewefen wäre.
©od^ treten r/ier bem 5lnftopfenben ©dc)wierigteiten
mancherlei 5(rt entgegen, bie \i)n, wenn er nic^t gan^
jurüibleiben witt, jwingen, einen anbern SBeg einju--
f^lagen, um jur Deff entlief ei t ju bringen. ©iee
mußte benn aud^ Steber ttyun, unb ftc^ glücftid? feba--
£en, ben breiaetigen ©eribe'fc^en %e%t: La nuit <\*
Noel, ju erhalten unb aufführen (äffen ju fBnnen. $1
fanb tjerbiente 5lnerfennung, aber auc^ in feiner eige-.
nen oben bejeid^neteu Stiftung ein $>inberniß ben im
leichteren 9Jiufiffacr) erforberticr)en richtigen 2:on ^11
treffen.
©ie Wationatoper ge^t i^ren ©ang fort,
unb ir;r erfleö 9Serf „©aflibefja" wec^fett nodr) immer
ab mit ben SBerfen älterer JWeifler, bie reetyt brat ge-
geben werben. 9tn SouSquet, ber per) früher fc^on
aU Duartetteom^oni^ unb fritifdjer ©dr)riftfleüef
gleite 9lcr)tung gewonnen, f?at fte einen toerflänbigen
unb tüchtigen jungen SJJuftfbireetor. ©ie ^at, wie
ade Dpembireetionen, eine ßreiloge für breijer/n 3og=
linge ber ©ingfcr)ule beö ßonfervatoire bewiöigt, unt
überbieö für eben fo toiele 3Bglinge anb ben (5 cm--
pofttionöflaffen.
©a8 5:r;eatrc francai«, ein T - fetten er ©an
in 2fluftfbericr)ten , r)at feinen neuen Slbminifhator,
^>rn. 2)uloj, ^«^6« unb ©irector ber SRetouc be^
©eursSTionbeä, einen großen mufifatif^en gortfc^riti
ju öerbanfen, namtic^ ein üeröoUflanbigteö unb t>eT:
beffertcö Dr^efler unter ßeitung beö $ru. Soifeau,
äKuftfbireetorö ber feit 25 3ar)ren befle^enben „^jjtyil-
^armonifct)en ©efcßf^atV'. ©aö war benn wieber
ein trBflenber unb wiUfommener 2(bjug für ben ©trom
ber auf Wnftctfung ^arrenben Saureaten beö genfer-,
üatoire. ©iefe S3ü^ne befaß früher fo gut wie gar
fein Drct)efler. GtUva ein t)alb ©u^enb ©treicr}er,
^ocr)flenö ein ©oppefquartett, unb bie miferabelflt
©eeoration bitbeten ir;ren einjigen äußeren ©tan^;
eine ©eringfdjäjjung ber Webenbinge, bie ooüfommen
begreiflicr) macr)t, worauf eö r)ier ^auptfäd^tid^ aiu
fommt, unb wetcr)' überwiegenber SBertr) oon ben
Äünfttern fowotjt atö auä) ton bem sßubltfum biefee
$)aufeö auf bie «öauptfadje getegt wirb, baö SBcrt,
baö reeitirenbe ©cfcaufpiet. 5tudt; fümmert'ö bie .Ver-
ren wenig, bie ©r/mpr;onien ober JDuoertüreu mitten
im beften ©ange burdj rücfftc^tötofeö Slufjiefyen bec
ffior^angeö ju unterbrechen, wie man »or 3eiten
aud) in ©eutfcr)Ianb gewohnt war, eine Unart, bie
126
Bereits gerügt tourbe nnb röorjl balb abgefegt roer=
ben wirb. ~ -
3>onnerflag.
®anj SßariS eint SSarrkabe, bie Siicfenarbett
einer Stacht. (Sturmläuten, ©eröef)rfeuer ben ganjen
SBormittag. Um 3 Ityr sßatatS Royal erflürmt,
butterten erflürmt; ber Äöntg fluchtig, £>ie tot^e
ftafynt — bie Steflubtif.
21. ®.
Ärtttfd>cr 3in$etger*
Uebcrftd^t ber neueffcn ©rfc^cinungen auf bem ©ebiete ber 2£ufit
gut ^ßutttofotte«
(Soncertftftdr? e, (Sonaten, tyfyantafitn.
<£♦ Stapp, ©p. 5. Caprice de Concert. IDresben,
©rouer. 15 JTgr.
(Sin Sßerfu^ ber (Riemanb in üöerfudjung füljrt.
Ä* 2dfd#0ttt, ©p. 17. DolksUeDer für JJfte. über-
tragen, tlr. 5. Das fiefc oon ölücljer. Öote un*
fiork. 15 @gr.
S)er £ert be« bearbeiteten 8febe« beginnt: „ffia« blafen
bie trompeten? $ufaren berau«!" «Die Uebertragung ifi
toie bei ben früheren Wummern gefömacfvoll , infhumentge*
mag nnb für mittlere (Spieler.
©♦ ^ 8ftte&rid), ©p. 47. IDeutfdje Weifen. Ür. 1.
tDaröerlie). Roftack, jjagentann u. QLopy. -& Slljir.
S)ie SBeife iß : „Sßofyl auf nodj geirunfen ben fuufclnben
SBein". ©ie erfdjeint guerfl einfadj, bann gmeimal „meta*
morpljoftrt". $>a« ©anje ifi nidjt von Uebel.
Keepsake musical. Collection de Morceaux fa-
ciles Offerte aux Dilettanti. öote u. fiork. 1 €l)lr.
25 0jr.
2öe«ba(b ber englifdjeu @prad>e ein ©ort abgeborgt
toerben, um eine Segeidjnung für biefe (Sammlung gu finben,
ifi fdjtver gn ermitteln: e« ifi bie ©eroobnbeit SWandjer, ftd)
hinter gremblänbifdje« gn verfielen. 2)cr 2lu«brucf „Samm*
lang leidjter ©tücfe" ifi gut geroäfjlr, ba bie <Stücfe fämmt*
lfdj leidet auftfütyrbar, au$ einige von fefjr lefdjtem ©eroidjte
flnb. Oläber angegeben ifi ber 3nl)alt folgenber: Scherzo par
Guillaume Taubert, Scbeizo par Tb. Kullak, Impromptu
par Rod. Willmers, Taranteile par A. Loeschhorn,
Scherzo par Gustave Schumann, Valse sentimentale par
Ch. Czerny, un petit Morceau par Charles Voss, Baga-
telle par A. Lecarpentier, Rondeau sur une melodie natio-
nale: „2Ötr Ratten gebaut ein flattlicbe« £au«" par C. T.
Brunn er (Oe. 11)). 3ufammen 9 ©tücfc. 2)ie Reihenfolge
berfelben ifi in bem $efte na$ ber alp^abetifc^en Drbnung
ber Warnen ber (Somponijlen gegeben , fo baß #r. 53runner
vornan fleljt: Ijter grünbet fte ftd) auf ben inneren SGBertlj ber
(Sompofttionen, ivorna<$ berfelbe gulefct fommt ; Gjernp'« fen*
timentalcr ffialjer bilbet bie ©djeibetoanb gtoifdjcn Slnne^m*
lic$ unb 33ertoerfli<$. 2)a bie größere $alfte auf Jene ©efte
fallt, fo fei bie (Sammlung empfohlen. 3m Sali bie ©tnefe
fpäter eingeht gur £eran«gabe Fcmmen, geflatte man, Ui be*
ren gu erneuenben Slngeige auf ba* bie«mallg ©cfagte einfadj
gu vertveifen.
3nfttuctbe^.
©♦ 21. ©djeiblet, €l)eoretifc|)-prQktifrl)e Clanierfcljule.
3weite )urrl)au6 umgearbeitete urto nermeljrte Auf-
lage. Ijersfel*, 3immermann. fyÜ 1. \ ftljlr.
3n feiner erpen Auflage erfc^ien ba« 2Ber! in nenn £efc
ten. Xiat vorliegenbe erße $eft biefer jtoeiten Stuflage, »er*
glichen mit bemfelben ber erflen, flellt fogleic^ bad ©eflreben
be« ©erfaffer*, ettra« Jöeffere« al« ©etoö^nli^e« unb oft $a*
geroefene« ju liefern, in« redete %iä)t. JDie %itbt, mit toeldjer
er oon neuem feinen S3onoucf ergriffen , bie (Sorgfalt, toel^e
er ber &erbefferung unb Sßcrocllflänbigung be« Söerfe« guge-
roanbt, fpre^en laut bafür. 3Ba« gunad^ft ben Snftalt biefe«
$efte« betrifft, fo fpri^t ber S3erf. in S- 1 »cm <Sifee be«
dlaoierfpieler« , von ber Haltung be« Äörper«, »on ber ber
$anbe unb ginger, in §. 2 oon ber 3Wet^obe be« erflen (Bie*
mentarunterri^te« , in §. 3 von ben £onnamen nnb ber Xa-
patur, in §• 4 »on ber Kotenfcbrift (in«befonberc von ben
SSiolinnoten), in §.5 von ber ©eltung ber 9loten unb vom
Xacte, in §.6 von ben SBaßnoten, enbltcft in §• 7 von ben
Raufen. 0öa« hiervon in ba« &thiet ber allgemeinen SWuftfs
ler>re gehört, ifi mft SRtd)t furj jufammengefafjt, toa« auf bie
^e^nif be« Qlavierfpiel« 59egug ^at bagegen im Stllgemeu
nen gränblic^ unb au«fü^rli$ bargelegt morben. JDie Stnjt^t
be« ißerf. über Haltung ber £anb unb ber ginger flimmt
burdjiveg mit ber Slnft^t be« Referenten gufammen; au« ber
$rari« Ijerau« begrünbet fle berfelbe, inbem er bie Sfcadjtfjeile
ber am tyäuffgften vorfommenben Sßerjlöfe gegen bie Normal*
127
Haltung aufbeeft. $>ie SWet^obc ber 9lu«bilbung be6 l'icdja*
ni«mu6 ber £anb bafirt er auf medjaniföe Uebungcn unb,
wie cd fd)eint, tnefentlid? aud) auf medjanifay ^ülj'ämittel,
»orneljmtidj ben Äalfbrenner'fctyen «ßanbleitcr. 2)ie Uebungen
oub Hebung« flücfe etftrecfen ftdj in bem «&efle meift nur auf
bie flillfie^enbe £anb. 2>aß ber sßerf. im Stnfaug bie ©egen-
betoegung nimmt, ifl unzweifelhaft gu?ecfma^ig. £a too bie
«$anb ba« IBereid^ ber £.uinicnlage burd) £>efynung ber Singer
iberfdjreitet (9tr. 10), cm burdj Sufammen^e^ung berfelben
eine anbere Sage einnimmt (9lr. 12), ba lr-o bie ginger frei
einfefcen unb fcrtrücfen QJU. 17), wo fie übeijefcen (Dir. 19),
toäre eine 23emerfung am £cie gewtfen. «&ier im Seriellen
iß bie ftreng ftyßematifdje golge gu ©ermijfen. Vielleicht
ftmmt aber ba« SRäfyere baräber im felgenbcn $efte. Die
cingefireuten Uebung«flücfe ent|>rea)en ifyrem 3wecfe. JDie
2Bc&eid}nung be« gingerfafce«, welker felbft ber „£eferer" in
feinen Begleitungen nidjt entgeht (§. 14), ift meijt überftüf*
fig, bi«roeilen nidjt correct, unb gegen ba« auä) bicr unbes
bingt »orgefdjriebene 2aut$äblen laffen ftd) gegrünbete (Sin*
»enbungen madjen. ffiiie bem fei, ber Verf. geigt ftd) überall
al« »eifränbiger, erfahrener Ureter. 2Bir fefyen ben fommen*
ben heften mit 3ntereffe entgegen.
9* ©♦ SWuttet, ©rofje pianoforte-Sdjule, nar!) Itn
^fortfrljutten tor flunft neu btaxbeittt von 3ul.
Änorr. Jpetera. 3 Äljlr.
fflirb befproäjen.
SDtofeeartifel, tfabritavbtit.
$♦ Stafetten, ©p. 100. Fantaisie brillante sur Guil-
laume Teil, opera de G. Rossini, ßrntk. u. jfjärtel.
1 4t)lr. 5 Hgr.
2>er SÖerf. iß feiner 9Kä)tung treu geblieben. 2flit SRülj*
rnng fann er auf ba« erße $unbert feiner (Srjeugniffe jurücf*
fcliefen unb eine grenbentfyrane weinen!
§♦ 25cpCt f ©p. 94. Deux Fantaisies brillantes sur
des motil's de Donizetti. Nr. 1. La tille du regi-
ment. Nr. 2. Dom Sebastien. ßcljott. Hr. 1 u. 2,
ä 1 Ä 12 flr.
@e$cne« toeifje« -parier voll SHoten.
3k ÄeCtttpetttiet, Bagatelle sur l'opera: Marie-The-
rese de N. Louis, nr. 92. flöte w. flork. 15 Sgr.
(Sine @eifenbtafe, tljcünmfe fdjon in oben angegeigtem
„Keepsake musical" enthalten.
3» Stummel, ffip. 25. Bolero original. Scljott.
54 Ar.
— — — , ©p. 27. Petite Fantaisie tiree de
l'opera: Che dura vince de Ricci. CbuitaCrlbft.
54 Ar.
3n ©egng auf ©djtoierfgfeit »erlangt Dp. 25 einen fer;
tigeren «Spieler al« Op. 2T. Seite aber finb nur für Eilet*
tauten ber niebrigßen @tufe.
(5* ©♦ ^etltttg, ©p. 17. Das firt »om ^erjen. 3n-
trofcuctton, Variationen u. ^inaU. Peters. 16 flgr.
— — — f ©p. 18. Le Carneval de Venise.
Petite Fantaisie sur un theme connu. €ben>.
12 Hflr.
3ür Dilettanten ift ba6 3nerftgenannte amüfanter, aber
auä^ fd)toerer.
%. SBalbmÜffet, ©p. 31. «rljolungen für Irif Ju-
gend, pijantafim, Äon^o« u. Variationen au« Un
brlirbteften ©pern, im leichten StqU arrangirt.
©im, tDit^en^orf. Itr. 1 . Robert. Hr. 2. Puritaner.
nr.3. Somnambule. Hr. 4. Äusketiere. Or.5. fu-
crefia ßorjia. Jlr. 6. Qlev Jövittv. atlr.30ftr.CA.
6ämmtli4 leicht.
©t ^Jtübent, Noclurne sur un motif de Topira:
Lucrezia Borgia. ßrljott. 45 flr.
(Sine Nullität.
2t. ©oria, ©p. 32. Le Bouquet de l'Infante. Fan-
taisie de Salon, ßr^ott. 1 Jl. 30 flr.
©in Potpourri ber ge»o^nlid)ften &rt, unb nid)t leid)t
in ber 3(u6füf}rung.
San je,
3,2t.21bam, ©p.36. Bit fidjütjlina,*. V>al]tv. XDitn,
IDitjrn^orf. 45 flr.
% (Sujeitt, Ballet- Polka. €bm*.
25er aöalger ift anfpreä)enb unb uerräty me^r muf!falifä)e
©ilbung, ale bie $olfa, von toela>er ^dä^ften« ju bemerlen,
baf fie bem r^t$mifd)en ©efi^le etttfprid^t.
Sur ^piattoforte gu i>tet ^attbem
©♦ gtüttd, ©p. 9. ßrrlj« Variationen nbrr rin «je-
ne» Ätjema. Sott u. ßoek. 25 8jr.
3)ad X^ema ifl angenehm, jeboä^ ttxoat in bie ©reite
gejogen; ber <Sa}rttt in ber Cberfitmme vom viert * jum
brittlefeten Sacte a — fls Port ben melobifo^en glujj. Unter
ben Variationen jeid)net fid) bie jtoeite bura^ @4toung üb
fräftige Haltung, bie vierte burd) Sebenbigfeit an«. JDa6
ffierf trägt Spuren von Xalent, bie tljre ©irfung niä^t »et*
fehlen, unb jeigt ben ßomponifien feit feiner (Slavier* Getto*
fonate (Cp. 6) in feinen Stubien »orgefd^ritten, in feiner Ätt*
fa^auung gereifter. 3m <§armonif$en erfa^eint SWanä^e« nod)
bilettantifa) überlaben. JDie SSe^anblung be6 3nflrumente6
lagt ju »nnfä^en übrig; abgefe^en von ben ©teilen, bie ber
£e$nif beffelben wiberfireben , toie j. 58. in SBar. 4 in ber
@econbcftimme, bringt ber domp. bie $änbe beiber ©pieler
oft fo nafje in 53erü^rung, baf bie <Sic^err)ett bed Stnfä^lag«
gefä^rbet, bie &u6füt;rung gang o^ne 9{ot^toenbigfeit erfd^toert
»irb. tiefer Mangel ^ätte leicht befeitigt toerben fönnen.
Ungead)tet biefer gu mad)enben 9(u*Penungen aber »erbient
128
?4# Werf Q3ead>tang unb fei be«$al* empfohlen. $er domp.
idjreiie ftacter vortt>&rt<!
3» &♦ DutJcrttO^ ©p. 171. Petite Fantaisie sur le
Pre aux Clercs, opera de F. Herold. HJofnuifttr.
l«. Hflr.
Sei$t nnb fnrg, ein ffierf füfer ®etoo$n$eft.
3« JÄofdjeleÄ, ©p. 56. Rondeau brillant alla po-
laoca, tire de Concert en Mi bemol. Nouvel Ar-
rangement par l'auteur. Ijofmfifter. 1 Cljlr.
£>a« Arrangement ifl tüirfnngevod nnb inftrnmentßerecfct,
»i« je ert&arten toax.
jtfit ^Hanoforte ju fccfcö $äsrtctt.
<£. (S^ftlty, ®p. 741. Les trois Amateurs. Fantai-
*ies brillantes. Nr. 1. Fantaisie sur des theraes
•l'operas de Mozart Nr. 2. Fantaisie sur des airs
»cossais. Schott. Ilr. 1. 2 Ji. 24 fir.
«efdjitft gemalt, ba0 verfielt fi<$! ©Dieler nnb (Spie*
Wiiniren, bie ni$t au corpulent ftnb, mögen fidj boran er-
^itjcn — umfangreidje Sperfonen bebauern, bajj fle nid)t an
ber ftutfu^rnng Sljeil nehmen fcnnen. 3m dornen Jener fei
bem forgli$en öerf. eine JDonfabreffe gef^tieben!
gut tyianofotte unb @tref$iitftriiiiteiite.
9t» £et>9, ©p. 2. Grande Sonate pour Piano et
Violoncelle. fltrorti. 10 /r.
2* ®pO&t, ©p. 133. Diertes Srto fir Jptanoforte,
Dioline un* ÜioloweUa. Ödjubertl) u. Comp. 3 tfelr.
10 Itgr.
SSutr @tret<f»titftattitente*
$• $ttftybad), fcbenebüber in einem Gada* oon
©uartetten fir 2 Dialtnen, 3Ut unb ÜtoUmcell.
Ilr. 4. Sk* fiünttUr* rinfarat Ötunbe. JBrftira*.
2 tylr.
Sffiirb befrrodjen.
3* %* £ofaft>tt$fi, ©p. 39. Sextuor pour 2 Vio-
lons, Alto, 2 Violoncelles et Contrebasse. %*t-
meiOer. 2 fcljlr.
3ttteIItgett$I»Iatt+
Sr Hilberth u. Co., Hamburg u. Leipzig.
JLS4Sger Verlagsbericht TBo. 3.
Beethoven, Ij. V., Sonate f.Pianoforte. Op.2.
>r. 3. Nene Pracht-Ausgabe. 1 Thlr.
JBodOJra 9 Triumph -Marsch für Piano nach der
Sardinischen Volkshymne. 5 Sgr.
Cliwatal, F. X., Sonatine für Plte. Op. 32.
Nr. 1. 74- Sgr.
Kllllakf Th., Rondeau symphonique p. Piano.
Op. 27. Nr. 4. 20 Sgr.
Iiiflflpaintner 9 P» V M „Koland". Romanze
für Sopran oder Tenor. 10 Sgr.
— , Dieselbe, f. Mezzosopr. od. Bariton. 10 Sgr.
— , Dieselbe, für Alt oder Bass. 10 Sgr.
liUmbye, H. C, Sanssouci -Galopp, Op. 18.
für Orchester. 1 Thlr.
, Derselbe, für Pianoforte. 5 Sgr.
JHagazzari , Hymne auf Pius IX. für Gesang
mit Pfte- 7| Sgr.
, Marsch für Pfte. nach der römischen
Volkshymne. 5 Sgr.
Schumann, R», „An den Sonnenschein",
Lied mit Plte. 5 Sgr.
Sponholtz, A. H., „Bitte 44 . Lied mit Pfte.
5 Sgr.
, Capriccio brill. Op. 24. 15 Sgr.
(Durch alle Buch- u. Musikhandlungeo 7.11 beziehen.)
Bei G. Müller in Kudolstadt ist so eben er-
schienen :
Müller, Wr* 9 Hymne für 4 Singstimmen und
Orchester. Op. 61. Partitur. Preis 3 fl. (Die
Oboen, Fagotts und Posaunen sind ad libitum.)
ß 9 (Statine Hummern b. Di. itf<$r. f. 2Jiuf. »erben ju 1-J 9Kjr. beregnet.
Druif 001t 5t. ftuifmaun.
Jpierju ein 9}erjetd)mß beö SRuftfalien * SScrlagd von ©. SÄttttet in JRubolflabt.
VL e u t
iitf$titft füt
IBeranttoorttf^et Rtbacttitr:
Statt) titenfcel*
a^tunbjmanjigftcc SBanb.
M 22.
SS erle 9 er:
Mofrett gttefe in «etpjig*
35m 14, äßärj 1848.
ffloit fcitftx 3*üf4" erlernen to&dE>tnittd)
2 SRumment Pen 1 ober l'/i Sogen*
$rel* bc* ©cmbt* ufltt 52 9tni« 2Vj %${i.
3nf«üon*9eoüljrfit bie ^etitiefle 2 Eßgx.
QtboiineTiitni nehmen alU ^ojtimter, Sudfc
SWufih unb JtunufjaiibtiingcE an.
3tt(alt: *u* £«lm (®*luf), — TCu* Qafltf. — JfUinf 3«tunfl, 5EöflfÄßtf^i<6lf, EfTtniföt**.
"für TT früT-fffl
wmgammsm
2Iu* Xterltn.
Snbent irit fo bie Seiflungen bet grau SSiarbct^
©auia ni^t unfcrbingt lote» tonnen, ftnb mir fetnefc
i»eg§ gemeint, baä aSuttteffü^e beifelben ju terten^
neu, 9Bufttaftfdjexfeitö finb aßetbing* ttjie ^t^igema,
tfre Korma unb audj lt?i SRomeo ungenügenb, im Bar?
Wer to*t§ fle inbejj buid> i^ie ttflaunli^c ©efangG*
«MituofUät ja Menben, in bei 9f orma, im ©cn 3uan,
unb befenberS in bei 3fibin aber buic$ ifc civilis
temb toaljreß, tief bm^badjtö, giogeä ©piet ju eis
greifen. fiMit üoßem 9tecf>t beanftru(r)t grau Süiai;
bot bie gTÜjjie Snerfenmtng unb ©eu?unberuug, mit
Unrecht (jaben aber einige unfetei ba& ^hibtifum be;
tiormunbenben Äiitifer, bie fo oft burc§ einen grojjen
Kamen ie. mit »liub^eit unb Edub^eit gefölagen mex*
ben, ben Hauptmangel biefei gicfjen Äiinftferin iitei-
fetjen, unb biefetbe baburd? m bie traurige Sage ge?
Statut, mit eignen fingen biefe ifjic ©^mcidjlet
Sügeu ftrafen unb iijren Srfofg fortioäljienb im ©e=
eieäeenbo begriffen ju fefcn.
©ie bie^iatjrige italienif<$e Dpmtgcfettfi$aft ifl
feljr tiidjtig unb entitfücft bieten Sifei. gu fester
3*it rouibe bie „fjeimti^e ß^«" »Du gimatefa, toün
i^i in gelungener SBeife jur Aufführung getraut;
fefct miib ber „fttobett" toorbeiritet, rcaä mit fieitidj
feet ben »oifjanbenen (Sljot = unb Dt^cftertraftcn be*
bentlie^ fc^eint. ffiie iibiigen ^Iwfffi^ningen, ber g>u-
titaner w v interefftren @ir, ©r. SRebneteut, unb bie
Sffer 3^uä gefc^a^ten SStattcö wo^l eben fo wenig,
wie midj.
^injtdjtlidj bei ßoneeite ifl ju bemerfen, ba§
9tnb, ÜÖittmerS im ffleceinbex ein biitte6 unb Ufa
teä ßoncert gegeben \}qlL $n öejug auf fein @m>l
tenweife id? auf meinen legten ffieric^t. (?* fyat fte^
an biefem Sßirtuufen, bei aU ^e^uifei unbebingt auf
eine bei eifien ©tufen ju fletten i(l y in auffattenbfler
SSeife gfSfigt/ tüh ber ©Innj beö Sürtnufentbum«
feinem gdrijli^en ßrlbf^en na^e ift. SBa# tonnen
bie {ungen SJiituofen noc£) Reffen / roenn ÄunfHer er=
Tten Stange^ unb ton bebeittenbem SRiif i^re Son=
eexte juni S^eit bejabten muffen ? ©ie g0eft
ifl biefex Koueerte/ in beuen e^ nur gilt, $in$n*
getuanbt^eit ju jeigen, mübe, eß ifi ©cic^e ber SJiti
tnofen bad 5Bixtuofent^um in feiner ebfen SSebeut?
fantfett hiebet ^erju^eften, äKBc^ten fie oße ifyre Stuf;
gäbe erfeniun, motten äQe i(?re Ärcifte bei magren
Äunft juioeuben, unb babut^ baö §eranna^en ein«
neuen, gereinigten ^Senobc berfelben bef^teunigen, —
Uebrigend ^at baß @c$idtfat Söillmerö* fo erf^reäcnb
unb cinf^ii^terub gemirtt / bag Hl je^i, alfo fett
Anfang betS ©ecembei biö äfliite Februar, fein auö;
trärtigei Äiinflter geluagt ^at, ein ßmieert ju t?crau=
ftatten. Unb baß luili trd? oiel fageu L ©agegen
fmb unfere @t?m^unie ^Soireen aupetotbeutfic^ ftar!
befugt, beiSgtei^cn erfreuen ftet) bie %xic= unb Guar;
tett = @oiiL i en eineß gfutfti^cn ®ortgauge^
$lu ufueu aöerfen brauten bie ©r/mt^niicsSot;
reen jur ^luffüfjnmg ; @i?uip[)onie tn © = Wctt
Don Ätttt (©irectci beö ^Jiagei ßünferuatcriumd),
130
»el<$e im ©angen eine ret$t föäfcen3rocrtr)e «tbeit
ifl. ©er etfle Sag ifl bet fdju>a<§fle, et ift ot)ne
<St)atattet, ot)nc »btunbung, ot)ne IcbcnSöodc, ftafc
ttge $olr#t)onies bet legte ©aß ge^t ebenfalls fet)t
auSeinanbet, bod; geigt et ftdt) im ©anjen weit fetnu
get, alü bet erfle. ©ad Sibagio ifl fe^r metobiöä
unb teigttod, nnb ba© @»$etgo ftifet) unb piquant.
getnet Rotten roir in ben ©gmpljonie s ©oireen eine
ßutoerture gu «prometfjcuö fcon gerb. Rillet,
bie unS inbe§ gtemlid) untoerflanblidt) geblieben ifl, ba
fle ntc^t nut übermäßig jlart inftrumentirt ifl, fonbern
un3 au% in it)rcn 9tt)r;tr)mcn gefugt unb in bet ©urefc
füt)rung bet Sternen etwa« gerriffen crfd)ien. ©ie
S3orflef|}erfdjaft bet ©r;mpt)onics ©oireen fd^eint übxi*
genö ftet) gegen bic 2(uffiir)rung t>on SBerfen r)ieftger
ßomponiflcn befonberö gu flräuben. SBarum läfjt fte
un« j. 93. nicfyt ein STtal 6onrabi'8 fo befannt ges
»otbene unb fo anerkannte (freilid) nod) nid^t oon ber
ettt^nten «3orflcc)crfcH0 ©tjm^onie r)ßtcn? ©ic*
feö 2Bctf, baS in bet %^at in eingelnen feilen meu
fiet^aft ifl*), nmtbc in SBicn, in Seipgig, in §am:
Butg k. aufgeführt, unb tjiet geföictjt bae einjig unb
aUein butdt) ©ungl'8 Äapedc. — ©ie $$. Soefcfc
^otn unb ©ebtübet © tatjtfncdjt, bie ir)t 9icyct;
ioite in auägegeic*)netct Söeife auäfür)tcn, btaci)ten
in tt)tcn £tio s ©oiteen brei neue SBetfe üon 9tidj.
SBütfl, ßlob. @er;et unb 2lb. © tat)lf nedjt.
3ebe8 biefet brei StioS ifl eine fdjagcn3toertfye Sltbeit:
am testeten fjaben loit bic 8feint)ett unb ßtegang in
iet ©utd&füf)tung, am ©etjet'fcfjen bic Sicfe ber ein*
jrfnen ©ebanfen unb bie Originalität in ber @rfin=
bung ber fernen befenbetä fyertoorgut)eben.
©ie Ferren Simmcrmann, SRonneburgcr u. f. w.
fügten unö in it)rer vierten ©oirec ein giemlict) ftyoas
djeö Quartett t>on $rn. SBitynann toor.
©ie ßoncerte, bic aufjer biefen Abonnemente
©oirecn flattfanbcn, waren in fün|llerifcr)cr $)inft^t
oon tuenig ^ntereffe , ict) cnt?at)ne barum nur baä
legte, baö am 17tcu b. 2Ji. fcon beut Sicbercom^onU
flcn © r ab cn?$ offmann bcranfialtet würbe, ©er
(Soncertift braute batin manc^eö Slnfptc^enbe feinet
gompotftionen jut ©ettung, ertüted ft$ jeboc^ im
©anjen mir aU ein begabter ©ilettant. dr tjat mit
einigen feiner Sieber jicmlic^ee ©lucf gemalt, info=
fern fte, toie man fagt, im SWuftf^anbcl gingen,
aber baö crtreifl tjeutigen Sage« SWic^tS ju ©unflcn
Irt Eomponiflen. 9Bir bebauern nur biejenigen, bie
t^r ÄünfHcrt^um ju ©unflen beö augcnblirfltc^en SJor-
t^iU aufgeben, bie f?d& baju ücrPeljen, ©enjß^m
*) 3* ^be miA fdjon früher in bet SBttlinet 2Nuftf=
3eitnng auefü^rli^er barübet au«9efrro4en.
It$c8 ju f^teiben, um bem gewB^ntidjen ^Jus
btifum genug ju t^unj — fte ^fcen t^ten 8o$n balb
ba^in, fte etlangen föneß unb mit leistet IDltyt eine
gemiffe ©ettung, abet alöbatb faden fle auf 9timmets
wiebetetfle^en , unb faden bann tiefet, alö fte je ^0$
flanben *). ^n bem (Soncette beö ^tn. ®tabens#offs
mann ließ ftd^ ein junget 6la»iet|>ielet, $t. S. SBeife
(@ct)utet ^cnfelt'ö unb S:^)albetg , «) ^öten, unb eis
fteute bie äw^ötet butc$ bie 9?atutli(^Wt, ©aubetfeit
unb (Sleganj feinet SJotttageö.
5n näd^flet %tit ^aben »tt wiebet me^tete Kon=
cette ju ttJO^ttt)ättgen 3w^*f" J« etwatten. ©et ^ofs
muftf^änblet ®. Sod( üetanflaltet ba8 etfle baüon,
baö rec^t inteteffant gu wetben fcetfptic^t. ©et ba
türmte Sedifl S3atta t)ielt ftet) eine 3«t lang fytet
auf unb lic§ ft<$ bei ^ofe ^Bren. Sifgt ifl in großer
@ile über S3ertin nacl) SBcimar gereift.
(Sari ©gröber.
2Iud <$atfel.
^ett 9tebacteut,
gebruar.
Qi) ioeig nict)t, ob c8 $i)nen unb ^rett Sefern
befannt ifl, ba§ t)ier unter ©pofyr'ä Seitung ein flets
ner ©efangfcctein bcflet)t, itel(^et bic ^eilige (Sdriltc
gu feinet $attouin ermä^lt unb ftcl) gut Aufgabe ges
mad^t t)at, Dotjugdweife geiflli^e SWuftf gut Stuffitys
tung gu bringen, ©iefet ffletein, üon @po^t im 3>a§te
1822 gegtünbet, feierte am 24fien -San. b. $. fein
25jät;tigeä Sw^ilämn, nadt)bem btefeö gefl Dorn eigenU
Itdt)en ©ttftungötage (22flen 9lci).) wegen beö bamaW
eingettetenen 3lblcbcnö bcö Äutfütflen SBit^elm II.
fyatte t?ertegt n?ctbcn miiffcn. ©ie geiet befianb in
einet Bffentlid^cn Sluffüt)tung beö Ave verum corpus
Don SWojatt, einer §t;mne an bie t)eiligc ßacilie »on
<Spor)r, bc% Slbcnbliebeö an ©Ott üon $at;bn, eine«
©uettä auS 6f;rifluö am Delbetg t?on SSect^otjen,
beö Salve Regina uon Hauptmann, cineS 6t)orä mit
©olofä^en au% ©por)r'ö Dratotium: bie legten ©ins
ge; einer ©lotctte für groet 6r)ore toon @eb. öadj,
cineö ^JfalmS für gtoei St)ore r?on ©po^r, eineö funfs
fiimmigen 6r)orö a\\Q ^änbcl'ö Oratorium: S^ta/
einer Slrie mit 6t)or auö ©po^r'S Oratorium: be8
^cilanbö legte ©tunben, eineö 6t)or8 auö JWenbelS-
fo^n'ö Oratorium ^3auluö, unb enbtidj eineö 6c)or^
*) (S0 laffen flcb bfefe ©orte auf fo mannen Stnberen
anwenben, g. 93. auf ben jr^t beliebt geworbenen fciebercom*
^onifien ©. Reifer.
131
au% ©po^r'8 Oratorium: ber %aü ©abljlonöj isor*
auf bie 83erein8imtglieber ju einem einfachen ^bcubs
effen toeteinigt blieben, unb babei unter *2lbjtngung
einet eigenS fyietju von $ u 8° ©täfyle componitten
$$mne an ben Steiftet ©poljt biefem legtetrm alö
(Stiftet unb ©otfie^et bcö SJeteinö eine« öorbeerfranj
unb eine Srillant s ©cppelnabel überreichten , meldte
lie 3«^fn beä SSioUii s unb bcö 83a§fc§lüffel$ ju
ityrer finnigen gorm ^attc.
©ie vorgenannten (SompofUionen finb fämmtlic^
bem gro§eren ^ßubltfum befannt unb nur bie §*fh
^jgmne üon 4?ugo ©teilte bebarf alä neu unb unbes
fannt einet öffentlichen SBürbigung. 6ä möge genü=
gen, ton ifyr ju fagen, bafc fte ftdj beä Seifatlä
©pofyr'ä erfreute unb — obwohl in bet größten @tle
gearbeitet — bennodj bem Talente beä jungen (Soms
yoniften unb bem >$\vc& ifytet ©ntfhljung ßjjre mac^t.
©ie befielt in einem toierjtimmigen (Sljor unb einigen
fefyr fangbaren ©olofäfcen. 3)afj bie §oftä)au\t)ietez
tili 9Jtab. SBirnbaum, nad) bem üOTenbeläfofyn'fc^en
ßtyot ein auf ba8 ^infe^eiben biefeö (Somponiflen bes
giiglie^eö unb ton intern ©atten Derfertigteö ©ebtd?t
(mit beclamatorife^er 3axtx)eit unb tünfUerifcfyer @m;
ppnbung) oortrug, fyatte für biefeä gefl (einen 83es
jug, fotlte jeboety auf ©poljr'ö auöbrütflidjen SBunfdj
ein Heiner Srfajj fein für bie für (Saffel oetbotene
•Sflenbelöfo^n'fdje Sobtenfcier.
3n einem axn 31flen $an. abgehaltenen ©oncert
be§ ton -3.3- Sott gegrünbeten 2Jhiflfoeretn8 fam
©potjr'ö SDu&ettürc jur Dper „Sauft", SJtaurer'8
(Soncert für öier Violinen, Sfyalberg'ö Andante finale
au% Sucia bi fiammermoor, ein ©ctett ton ©djubertlj
in Petersburg, unb eine ßoncertouoertüre toon ^ugo
©tä^le jur Shiffityntng. ©ic £&. 3. 3- Sott, 9Ra»
libran, 9leumann unb Äefyrbufcfy fpielten baö he:
fannte (Eoncert Don SWaurer mit briUanter Sratoour,
unb matten einen befonberen ©ffect mit ber toon
©avib ba^u componitten unb ton bemfelben freunbs
lidj tyergeliefyrnen ßabenj, welche für Söieifler erflen
JÄanged berechnet ifh $l)alberg'ä (Staüiercompofition
luurbe fcon einem jungen £rn. ©teinme| Don Ijier
mit grajiofer Seic^tigfeit, Steinzeit unb befonnener
3lbfc$attung ju allgemeiner Söcfriebigung öorgetras
gen. 3n gleitet SBeife fyradj baä SDctett üon ©dju;
bertfy fe^r an bur^ feine %xi\<fyc , feine ©ebanfenfüöe
unb namentlich burd^ feine Originalität. SGBeniger
gefiel ber üierte ©ag, welker ju ben erfleren in feis
ner 93ertoanbtfdjaft fle^t unb o^ne Sluflßfung unb
^lufflärung fc^lie§t. ©ie SDuucrtüre Don ^ u 9° ©tä^lc
ifi ba3 erfle größere Or^eflern?crf toiefeö Somponis
flen, unb n>urbe fc^on im ^aljre 1844 in einem fyie;
figen ^eaterconcert unter ©po^r'ö Scitung aufges
fü^rt. Ungea^tet ber (Somponiji, welket jte im
fe^jc^nten ^afyte fd^tieb, batin noc^ feine Originale
tat geltenb machen fonnte, fo etioarb fic^ bod^ biefeö
SBerf je^t, n?ie bamaW, megen ber oortrefflic^en «3ns
fltumentirung , unb namentlich wegen ber audgejeic^'
neten 33e$anbtung ber ©taöinflrumentc, atigemeine
Stnetfennung.
(Ö^luf fol 9 t)
Aleine Scitung«
Xu« $oltanb f^reifct man un< : 9m öten 3«n. 1848
wnrbe von bem 9lfet>erl. 93erein „für ©efotbenmg, ber ^on-
funji" Stbttjeil. Stottcrbam, eine großartige ©ebä^tnißfeier
gegeben, 3NeBbel«foljn §u (S^ren. S3on einem ettoa 140
stimmen ftatUn (5!jor nnb einem Drc^eller tjon 80 Snfinnnen*
ten »mbe: ber (Sljor S»lr. li „@ie^>e tt>ir preifien" au« bem
$aulu«, bie 3te <&ymMcnie, ber 42(ie ^falm, bie Du»er*
tare gur gingate^öble, nnb „ber Sobgefang", (S^m^onie*
(Santute — fcortrefflid? nnb mit augerorbentlic^em ^Beifall anf*
geführt. 8(n ben ©etoölben be« pra^tvollen Saale« glanjten
in gotbenen 93n^f!aben bie Xitel bet fo vielen SReifiertoerfe
be« 33erett3igten. Drc^efJer unb d^or toetteiferten : bem (Sn*
femble tturne ba« größte 2cb gegoflt. 3n muftfalif^et $fn*
fic^t war ba« ®anje ein $eft, »ie wir e« lange nidjt er-
lebt! — 5lm 12ten b. m. tourbe bei ber Slbtyeilung '« *age
von bem namli^en herein bet „ölia«" von SWenbel«foljtt
jnm ©e(Jen ber $enfton« - Qtnflalt für bebürftige Sonfunfiler
mit reifem ©eifatt auföefü^rt.
£agt$gefd»djte*
Seifen, Kontexte, Engagements it. GJjoptn in
$art«, loel^er fc^on lange au« ber Dcffentli^feit jid^ jurfitfs
gebogen battc, gab in $(e))e(« Saale teieber Soncerte, bit bie
Devolution nnterbre^enb bajroif^en trat.
3n 2ßien concertirte am 6ten Scbruar $r. 3« Ä. ^Rtti^
auf ber von if)m erfunbenen Warfen * ©uitarre.
(Smil ^Jrübent giebt je^t in Algier (Soncerte.
^er aSiolin^Jöirtuo« &onatb \\t in SBien.
(Sonccrtmfir. $tatt<5 au« StocI^olm gab am 15ten gebr,
in Sien ein Warfen - (Soncert, unb toitb über $rag na$
treiben, Seipgig, £«Miooer k. ge^cn.
9ttut C^etn* JDirector StitiVS nene Dptx: „bie
gtanjofen vot 9lijja" ifl nun in $rag mit grof em £Beifa3
aufgeführt toort»fn; ber (5omponift aurbe 14 SWal gerufen! —
Die neue breiartige, romantijdje Dptx CoboletoöfiS :
„Saloator fRofa" ifl im Ztxt nad) bem $tane be« Qompont;
flen vom befannten Dramaturgen Dr. SR. <8ottf$al( bearbei*
132
tet, inb tourbe am Ä2ßen gebr. mit ungeheurem (Erfolge gum
erfien Wale in jtöntg«berg aufgeführt.
Xobeäfälte. 3u $re«ben ßarb dnbe gebruar ber (5om*
poniß Gaiomon 93utf(atbf , geb. am steu *Hoo. 1803 in
Sripli« (Weimar).
3n ©rünu flarb ber (Sapellmßr. Sfeonicftef , domponifl
fomifdjer Opern unb $offen, bie aber nid)t über Defheicb b* r -
au«gefommeu gu fein fdjelnen.
Statteo ©alüi gc$t nadj Xrieß, um im Teatro grande
feine Dpet: „datterina $owarb" felbß in Scene gu bringen.
$ent9 fiitolff mar uad) feinem erßen (Soncert in 2Bien
erfranft.
^Jaul *. SSangenbeim, bei fürgtic$ verdorbene <Di*ter
be« „Strafforb", lieferte no<b für Äücfen einen Cperntert:
„(Stlfönig". —
Sei ber in 9Retnittgett fpielenben ©efellf^af* giebt e«
fünf (Sborfßen, fünf (Sborißinnen unb — fünf Wußfbirecto*
ten (f. $b*ater;(Sbronlf $R r . 29).
9m Ißen Wärg fcurbe glefcbgeitig in 2)re«ben nnb Seip*
glg fflotonfS „Wart^a" gum lßen Wale aufgeführt.
2)ie Wobegeitung erjagt »on einer neuen 9lrt, .tfünßler*
innen gu bulbigen. 93or Wab. $let>el fnieten mehrere *Pban*
taften nad) t'brem Goncert nieber. $übfdj mügte fi<b biefe
Sitte madjen, wenn fie im Sbeater Wöbe würbe.
3um Sßiegenfeße ber ©rogbergogfns©rogfürßfn oon SBef*
mar würbe befanntlid^ glotew'« Wartba unter be« £offapell*
meißer Dr. fcifot'fc Leitung gum erßen Wale gegeben, gnt ge*
fpfelt, gefungen unb aufgenommen, bo$ über bie ÜMrectton
fagt bie $beater;(5bronif : 3)ie £)per fonnte im ©anjen un;
ter jeber anberen Leitung al« ber be« «&rn. £of*£apeflmeißcr
Dr. Sifjt weit beffer gnr Sluffübrung fommen, al« e« in ber
$b a t ber gafl war, bie IRecttative gingen namentlidj fer)r un*
gleidj, felbß bie (Sanger unb Sängerinnen fdjwanften bemerk
liefj. £ie Sd)ulb Neroon liegt Weber in ber von $rn. tfapelU
meißer SReifßger mit greuben bezeugten unb t?on jetyer befann*
ten £üd?tigfett unferer Kapelle, neeb an ben Sängern, fen*
bern iß lebiglidj in ber Unftcberl;eit gu fuc$en, womit £err
Dr. Sifit birigfrte. 2)a bcrfelbe bei mebreren Stellen, wo
»erfc^ lebener Zact eintritt, ba« Sactiren ganglicb ruben lagt,
auf eiumal aufwaebt unb aufpeebt, babei aber nie bie teilen
£acttljeile angiebt, fo muffen naturlicb .Kapelle unb Sänger
baruntee leiben, inbem itynen biefe neue Wettyobc erjt bureb
beren ISrßnber, $rn. Dr. Sifgt, befannt geworben iß. Uebri*
gen« t)at £efcterer bie erfte 2lu«übung feiner guuetion al« bie«
figer £of-'Äapellmnßer (mogu er vor einigen Sauren befannt*
Uä) ernannt roorben iß) babnr^ oerberrli^t, bafj er in ber
$robe ber „Wartba" einen alten gebtenten Äammermuflfu«
unb bnre^ biefen bie ganje Äapelie beleibigte, inbem er i^m
bafür, baf er nad^ feiner Stimme pauftren mngte, jurief:
„im SBbijifpiel fomme mobl ein Strebmann oor, aber am
^orne (bem Snflrument be« Äammerniufifu«) fönne man eis
neu folgen uic^t brausen." 5)a ber ^ammermufifu« im oob
len S^ec^te »ar, fprang natürlich ber Strohmann foglei^ ju*
rud. 2Blr leben aber, ©ottlob! in ber 3eit ber immer me^r
ftd) au«breitenben Oeffentli<bfeit, unb biefe fann bergleic^en
iöorfdlle nia^t ungerügt »erübergeben lajfen; bad ^ieftge ?ßu*
blifum \)at fieb bereit« in alten «Streifen fe^r mißbitligenb bar*
über au*gefpro$en.
2)er Wöbe fefireibt man au« itopenbagen : Der berühmte
©ioltnfpieler $. SS. ©tllp, Keller bereit« im 3a^re 1843
mit 5)öbler ^ier oerioeilte, unb burdj fein ißiolinfpiel Saies
unb Wnfifer entjürf te, bejinbet pcb feit S)ecember oor. Sa^re«
in unferer ftefibenjfiabt unb mar in biefer Saifon ber WitteU
pnnft aller muftfalifdjen Sntereffen. drnfl iß einer ber 33ir*
tuofen, bie man nid^t genng boren fann. 2Bcr ibu gang fen<
nen lernen teilt # mug ir)n niebt im Öoneertfaal allein, fou*
bern aud) im engeren, rein mufifalifc^cn 3i*fel, in SeeU
^eoen'« legten Duartett« gebert baben. (Srnß ifl nid}t nur
ein greger 33lrtuo«, fenbern ein genialer Wnfifer nnü roabrer
Siebter. Sebr riebtig fc^reibt er felbß in einem ^Jrioatbrief
über biefe munberbaren S^opfungen be« unterblieben Snßru*
mentalijlen: ,,5D£c grogen legten Seet^oven'fc^en Ouartette
geniegt man erjl ree^t, loenn man fid) einige 3eit anbaltenb
bamit bef^aftigt. ffiir fpielen je^t bti mir afltocd^entlicb
brei Wal nur biefe SBunbcnoerfe. Xüc^tige ÄünßUr xcit Stö*
nig«Iöio, ^olm, S^lagien ßcben mir jur Seite. Sie finb
ganj begeißert für bie @vege unb Sdjönbett ter SBerfe unfe*
rer unßcrblidjcn beutfebfn Weißer. Jpert man nur eine« ober
t>a$ anöere biefer grogen ©fctbeoen'icbcn Ouarteite oon 3eit
gu 3eit in Soireen vor einem gregen gemifebten ^ublifum,
fo iß man gu fcr)r baoen übetrafc^t. CTiefe Wußf überflügelt
fo febr jete anbere biefer Gattung, bag bti feieren ©elegen?
Reiten entreeber unfer ©eiß ober nur unfer ©emütl; oernnjelt
unb auf Wemente bat?en angelegen reirb. 6« femmt gu fei^
nem Xotalgenug." — Qrnß bat au« ben £änben bc« je^igen
Jtönig« ben 2)anebrogorben erbauen, ten ibm ber terßcrbcne
Wonard; perfenlicb gu überreichen gefonnen lear, woran i^n
inbeg ber Zot> oerl)interte. 6« iß ba« Ic^te 2)anebrog«freug f
rofld)e« (5briftian VIII. auü5gcti;ciU bat, unD fca« noeb feinen
s ^amen«gug trägt.
Drutf uon 9r. Äurtmann.
tt e tt e
iittätift fit
rinnt.) Stcn&el*
aLtmnbjraanjigftfr Saut,
M 23.
Verleger:
Nobett ftriefe in Sfipjfg.
2>en 18. SRfr] 1848.
SöüiT tiefet 3rtt(ä>. erfahrnen toädjentHeh
2 Hummern uen l tfker iV t SBogen.
3nftttion*3cbü^reti bie 9kt:tjeilc 2 Hgr,
Slbunnemeiit nehmen afle $Pofiämt*r, £Su$*,
SDlufif - unb Äuitrtljanblnnflfii an.
3lttialt: ffiü^et. — *Dtt&rfhmmiflc ©ffÄn|f. — 9Emr Virtgabtn iltttic SSerfr* — JErttififerr TfnjdflK
S ä 4 e r,
Slmabeuö Slutobibactcö , aprjori&men ub*t JHufik.
— Cfipfig, in (Eommiffion b« C 3L SUmm, 1847,
XIV, unb 352.
UtienMur) tJtet ifl f^on über SOIuftf gefc^ rieben
unb gefhitten werben, necJj immer tmgetjt feilt äfto-
nat, oljne ba§ nidjt irgenb ein ßefyrfcudj etfä^iene, unb
unter biefen fuib roieber Harmonie = unb <£ompüfitiün3=
Uk)u am meifreu betcutt. S 2U\$ unter obigem am
fptueplofe» %ittt giebt brt pfeubongme SJetfaffet einen
Seitrag ju tfgterct^ unb jioar bftri$&tti fniifctjer unb
fe^r potemife^ei Stattet. Süir »ounbern uuä, ba§ ber;
felfce über biete langft beigefegte ©cgeuflaube fo fe^r
in .ftamifdj geraden , nnb fem 6ifer mufj $unjei(cn
fomif^ erfaVinen, rt?eun man bebenft, ba§ fcaä SBud?
laut Untetfcfjrift btr SSernbc f^on im ^n(?te 1823
gefdjtiebeu unb erft 24 3fa6re fpater jum ®ruä* bes
ferbert woiben ifl; eben fo fefyt tuuubert eS un3, baf
«in, uue auä ÄJerfifjiebeueni tjerfcürleudjtet, geifireict)er
aHami bamit fo tauge tjinterm Sage galten unb jid?
gegen alle ©inroitfuug bet feittem gemachten Stfalj;
tungen abfpetreu fonnte. SBiclcä luerben trir gaitj
ii&crgerjen, bfl eä eben nujjloä fein rcürbe, abgetane
©tteitigfeiten aufjumärmeu, unb nur auf fcao finge;
fyen, ioaä unfere6 Süiffenö ncd? niebt berührt tuet;
ben ifi.
©er 93erfaffer beginnt mit einigen 2Cubeutuugen
über bie Drganifation be$ menf^lia^fn Äörjjcrä^ in
fo »dt fle auf ©e^otfuin Söejug ^cit^ unb ge^t bann
aömätig bur^ aluflif^e 2t66^nbtungen ufcee Se^a^
Sempctatur tc. jum auäfdjfielfidj mufifatifäjen %i)eiU
&itx f loelä^eriu tnefjme^lrtifel fifcer 9tcUnfäxi]t, Soms
^ofiticu^ ^jiitcivalt, ©eneralba^ SKcritt^ %act, 9t^t^s
mu^, Xuubfriuanbif^aft, 2(eeorbetilf^re, mcterne(^oms
pDfUion unb alte unb neue Ätrdjnumifif abgeheilt ijf.
®ie erflgeiunuteu s 2tttifft btmrn nur ^ur^inlntnng unb
bringen uia^teS 6igavt^ßmlie^e§ , aber 6et bet Stoten?
f^tift tritt ter 93f. mit jt^ei 83er fdj tagen ^ertor (in*
Um a Slfteö, maä feinet 5tn(ia^t nie^t cnCfprt(^t / für
nn^nrng, uinpaffcnb unb jtuerftD^ erftatt)^ bie mir
einet genaueren Prüfung untemetfen tüollen.
(fr mitt flatt ber tiö^erigen Siut^cifung bet
Dctaüe in gauje unb ^a(te ^one biefe in jiUDlf ganjs
tt<$ felbftantige \}albt %hu einget^eitt Jüiffrn , unb
jmat fo, ba§ jebrt ^on in ber SRotcnfebtift nur auf
einer unb berfelbeu Stufe erfe^eiuen unb bcmgnna§
benannt tvetbcu feil, 5, 35.
— -^^ — , — ^jH-oze.-°— —
des d
es e f f?es g
Äreuj, 2Je, ©equabrat unb O^tüfrf fallen babei
weg, fo n?ic bie SJeimmimgen: 6cntra = , g^o§e f
fleine, eiugefhidjeuc *e. C'ftaoe, unb fiatt beten foflen
bie Cetatjen ton bet unterften (52 2ft^) an gercefcnet
bifl jur Junten üetatoe ( 3 l T §«g) turc^ u6ergefa^rie=
fcene 3af?£™ beflimmt tuerten, ©er SJf. behauptet,
ba§ biefe«J Säetfa^ren baS Srterneu bet Meten uuges
mein erleichtern tuurbc, inbem jebet ^on r/in fo ftfy
fcrm ?luge barffattte, raie et noirflia) ffiugt. SJiefe
134
©ile ttanten »erben frofytotfen, baß nun bte lajiigen
©cr)lüffel wegfallen unb bie einfache 3^ übet ben
Steten bte 2!onr;6r)e anjetgt, fle alfo ot;ne SJHtye $ßar;
iituren je. fptelen tonnen treiben, roaä bi8t)er nur bte
%xuä)t anfyaltenber ©tubien gewefen. ©afj a6er btefe
©djreibart biet fdjwiertger ju lefen, oerwirrter tfl al8
bte bisherige, ja fogar nicr)t ausführbar, i)at bei (§r;
finber nier)t bebaut, ©ie übliche 9tötenfct)rift umfafjt
auf einem ©tyftem cr)ne $lnwenbung fcon ©ülfolinien
ben Umfang einer 9fone (alfo 19 öerfcr)iebene Söne),
Welker mit 4?"lfe breter 4?ülf8linien tfyeilä über tt)eil8
unter bem Styfiem auf jwet SDeta&en ausgebest wer*
ben fann, unb befien Montage buret) ben öorgefefcten
©djlüffel ein für atfe 2Jial beftimmt wirb, welker ber
Statur unb bem Umfange ber biet ©ingftimmen: ©afj,
£enor, 9llt unb (Sopran entlehnt, unb mit einiger
Srwetterung bem Umfange ber entfpreer)enben -Snffr" 5
mentc angemefien tfl. ©te in biefem Umfange ents
$attenen 5£8ne laffen ftety mit 8eicr)ttgfeit überfein,
unb ber 2lbftanb ber ^nterüaße &on einanber bleibt
in alten ©c^lüffeln unb Tonarten berfelbe. ©ie neue
Schriftart umfaßt nur 12 r/albe £ßnc (mit fflnwens
bung jweier #ülfölinien), unb oben angelangt mu§
man unten wieber anfangen, gür ©ingflimmen unb
93laöinftrumente möchte bteö noer} angeben, obgleich)
e8 bei'm ©ingen unbequem fein würbe, bie SBorte
unter unb bie 3atyf<n über ben SRoten tm 9lugc ju
behalten, o(;ne etwaiger ©cr)reibfef)ler $u gebenfen,
worin manche (£opif!en (frftaunlictyeä tetflcn, unb welche
tyer im ßefen ju bemerfen unb ju fcerbeffern rein un=
m&glicr) fein würbe. 516er wie nun mit ©treidjinflnu
menten, JQaxfe, ©uitarre unb Sßianoforte, bei wetzen
btels, üier - unb fünfflimmige 5lceorbe, Serjens, ©rjr-
tens unb JDetatoengänge, ja ©eeimengänge toorfoms
men? ©ollen bei einem ©ejrtengange ober irgenb
einer jweijtimmigen ©teile, wo bie eine ©timme in
ber feef)ften, bie anbere in ber fiebenten JDetatte ftd)
bewegt, %ai)Un oben ober unten flef;en? ©ollen für
breigrifftge ^affagen brei ©tyfteme angewenbet wer?
ben? 2Bir bitten ben Srfinber infränbigft, un8 31t
toerfünben, wie er j. 33. ben Anfang beö ginale ber
83eetr)et?en'f<§*n ©onate, Dp. 2, ju fer)reibcn gebenft:
^" ' ' A-0- -*- -«- -4- .«-
__ » < A -•- y- *- -#- -•- -•- -•-
I
■^" 7
©te Dberflimme allein
-T-r- T-T-tf- -*-$ r — #
III f L I •""■*
I I I
»utbc fo audft^tn:
■f-i T * * I ? 1
WMmwmMmmm
9lo^ fpafig« »cutbe ft(^ bei Anfang btö nflm
> — »-#- Ä -# — §-«— f-y — 1 f-w- «-«-#_# __ ,_f
©ageä auöne^men:
S 4 5 4* s
=t*|
wo bie Unterflimme bei jebem h über bie JDberfliinme
ju flehen fommt, tvaü axxi) iti aUen SDetafcen au§et
c gefcf;e^en müfjte. ©enfe man fii) nun eine mers
fltmmt'ge guge uon ©. ©ac§ mit ßjern^'g überreifer
Singerfaßbejet^nung öerfe^en, ober eine 5lrpeggios
ßtubc beö Se^teren, unb man wirb bei'm 2tnbtid ber
3a^(enmaffe jwcifelfyaft fein, ob man ein ättuftfflücf
ober ein 2lbbitionöejcempef »or ftc§ fyabe.
9?adt)tragltdt) wollen wir nur nodj bemerfen, ba§
ber SBerfaffer fein ©^fiem umflögt, tnbem er bie ab;
geleiteten ^Benennungen des, es, ges, as beibehält unb
ben Son c in jweterlet ©eflalt anwenbet, wobur(§
bie Tonlage nod^ zweifelhafter wirb, unb ba§ er irrt,
wenn er meint, ßlarinetteits, ^)orn- unb trompeten:
flimmen fönnten nun getrieben werben me fie Hin=
gen, \va$ bei ber ü er fc3r>t ebenen ©ttmmung (in c,
b :e.), bie babur^ nict)t aufgehoben wirb, unmöglich
bleibt.
9loä) weniger ausführbar ifl ber anbere SJors
fernlag, bie 53iertel8töne in unfer 5ttotenfr;fiem aufjus
nehmen, ©er 5lutor üerftnntidjt bte 5^otenfcf)rift bas
buret), bajj fttvei ©^(leme ton je fünf fiinien, burc^
eine biefere fäwarje ober rotr^e Stnie getrennt, bte
bann befier)enben 24 ^önc innerhalb unferer je^igen
Dctaüe aufnehmen foüen, wobei wteber bie ^nconfes
quenj flattftnbet, c jweierlei Stufen anjuweifen. ©af
biefe Schriftart noef) üerwtrrter ifl alö bie öorige,
würbe buret) ein err;etternbeö S3eifpiel fogleid) ju bes
weifen fein, wenn wir eä nicr)t für unt^unlic^ r)iels
135
ten, bte unentbehrliche biete Stnie in bet äRitte ffiet
wieberjugeben; wir führen ba$er nur an, baß tote
infolge c, d, e, f, g ftc$ ausnehmen würbe loie in
uuferm ä$iolinjet<$en c, g, d, I, e in auffleigenbet
Buintenfolge , fo bafj 1' auf bie fünfte Sinte be« uns
teren, g auf bie gleite Sinte be« oberen ©tjfiem« ju
fielen tarne. (©ie ©iertelötöne finb noc$ namenlo«.)
Stlfo hei jwei Stimmen, bie in Serjen ge^en wie bei
obigem legten ©eifpiel, würbe bie Unterflimme nebfl
3abtenjut^at über bie oberfte getrieben, unb vier
Stjfleme nefcft jwei bieten Sinien ober 22 Sinien ers
forbertidj fein, um ben Sonraum von nur jwei Detas
»en auf bem ^Jianoforte barjufleffen. ©a nun bie
Saften ber 83iertet«t8ne unmöglich fömaler at« uns
fere Obertaften fein tonnten, fo würbe bei ben ange--
nommenen 10 SDetaven ein Sßianoforte bie ©reite eine«
anfeljnlic^en 3tutmer« einnehmen, von einer Sßerfon
nid^t gefpiett werben tonnen, o$ne jeben SDetavens
fprung mit einem Sage jugleic§ mit ben güfjen ju bes
gleiten, — unb bie Spannung einer Detave ju anti;
beluvianiföen SBunbern gehören. ötaöinfhumente
müjjten, um bie erforberli^en 12 ßßdjer unb Verhalts
nifjmafjigen Älappen ju ^anbljaben, von jwei ^Jerfos
nen gefpielt ober mit jwei Stßjjren verfertigt werben,
beren jwcite« bie 8Jiertel«tßne gäbe unb burdj ein
SJentil geöffnet unb gefdjloffen werben tonnte ; ©ios
liniflen mügten iljre Ringer, wie bie c^ineftföen ©a;
tnen bie &ü§e, von Äinb^eit an in eiferne gingerl)üte
fpannen, bamit fte bünn bleiben , benn bie ©reite
eine« ginger« auf einer Saite beträgt f<§on in ber
erflen ^Jofition einen falben %on. $n Drc^eflern
würben wir für bie 83iertel«tone ber ©treic^infhus
mente verboppelte 2Jtannfc§aft vorfötagen unb bie
8Jiertet«violiniflen von ben Äapeffmeiftern ber tufft*
fdjen £ornmufit im ^Jaufenjä^ten unterweifen taffen,
wenn bie« Sitte« nifyt burdj bie Slu«be$nung ber <k>aU
ttn vereitelt würbe. S?c$lie§lid) fpredjen wir bie ©es
fürc^tung au%, bafj bie Ferren SJtuftfatienverleger
fc$werlic| barin wetteifern würben, i^re SBcrlagöartis
tel nac$ einer ber obigen beiben Schriftarten von
Steuern flehen ju taffen!
©er Slutor getyt hierauf jur ßompofttion über,
wo er neben vielem ©uten audj mandjeö 6rgö|lic$e
mitteilt, j. 23. nennt er ben einfachen (Sontrapunft
btejenige Schreibart, bei welker oljne ©erüctftdjtigung
ber Sdjutregelu ber Somponifi nur feinem natürtu
djen ©efüfyl ^nb Srmcffen folgt, unb bebucirt Ijiers
au« naiv: „Sßenn ber 9ia$twddjter be« Sftadjtö
fingt, fo fingt er im einfachen ßontrapuntt." (Singt
er bei Sage im boppetten?) ©ann bemüht er ftcfy,
ba« Stubium be« (SontrapuntteS al« üSerflüfftg —
ja verberblidj barjufleflen unb fo viel a(ö möglich
lafyxlid) ju machen, inbem er anführt, bap grünbs
tic^e S^eoretiter gew3$nti$ Unbebeutenbed aU 6om.
poniflen geteiflet Ratten, ©ie« Beweifl bloö, bafj bies
felben teine (Srfinbung Ratten; viel überjeugenbec
wfire e«, einen Somponiflen ju nennen, ber ®rojje8
geleiflet ^at, o^ne »orflubien ber Harmonie unb bed
gontrapuntteö but^gemac^t ju ^aben, — NB. und
tfl teiner betannt. — Biet beffer fei e«, einflimmige
aWelobten ju erpnben, „unb in Verriebenen %acU
arten unb 9totengattungen nieberjufäreiben, babur(^
veranberte metrifc^e unb r^t^mif^e ^erioben^ (gtei^s
bebeutenb ober nic$t?) „ju bitben unb fo baä ver?
fc^iebene Saetmetrum unb bie attgemeine SWetrit ju
beobachten unb ju flubirenj ferner ba« Sempo ber
SWetobie ju veränbern unb baburc$ bie SBirtung ber?
felben ÜMetobie in verriebenem 3eitma$e, unb bte
baburety fic^ dnbembe (!) 3nterpunttion unb »ceenU
wirtung, welche mit veranberter ^aratteriflifc^er Se=
wegung ft^ flet« anbert (!), na^er ju beoba^ten unb
beren SBirtung ju fiubiren/' 8Bie viele SBorte! ©off
ein ÄunPjünger babttre^ lernen, mit man j. 83. ein
Streichquartett fc^reibt? 6r f)at adjt Sage ju f^rei?
ben um auöjugrübeln, \va% ein älnfanger Ui wtrtli<$
muftfalifc^en Einlagen augenbtitflic^ füllen mn§, unb
o^ne bem $ilft aU' ba« ©efc^reibfel nid^tö. 3ulefct
fagt ber^utor: „9lac^ aütn Uebungcn im Sage bleibt
ber ©cpler fidj fclbfl übertaffen, unb ber ewige 9ie;
fraiu ifl, flubire nur bie SSBcrte großer ÜWeifler. ^ier?
Ui ^ilft t^m aber, hei ber Prüfung biefer fo uneub-
lic^ verfc^iebenen (Eompofttionen, nur feine eigene 6m?
pfinbung, feine eigene ©eurt^etlung/' Sc^än! ber
Schüler fott beurteilen o^nc etwa« gelernt ju fjabenj
welken 9?lafflab fott er benn anlegen? ©ennod^ be-
hauptet Qlmab. Slut.: „SBäre ber ©Ritter glei^ ans
fang« barauf vetwiefen werben, würbe er unenbticfy
weiter gefommen fein/' SSir würben bem S)f. btu
ftimmen, wenn er bie untergeorbneten ©attungen beö
gontrapunft« in ber Serj, Quinte, 9tonc für unwes
fentli^ erklärte, unb geben ju, ba§ bie meiflen Öe^rs
büc^cr fo \)icl Untfareö unb SSiberfprec^enbe« ent^als
ten, bafj flc jum ©clbfitmterrid§t (bei tem ofynct;in
nic^t« ^erauStommt) nieijt ju gebrauten finb, aber
ba« ganje ©tubium ju verwerfen, welche« einem §omc
poniflen etfl bie äftittel an bie ^anb gtebt, bie ^ßros
bufte feiner Srftnbung fünfllcrif^ ju getrauten, l)ti$t
ba« Äinb mit bem 5öabe nu«gie§en. — SJoit ©eite
127 — 136 ift er uujufrteben, bafj bie Benennungen
6on s unb ©iffonanj nic^t jenügenb erflatt werben,
unb bajj man Quinten = unb Oetavenfortfc^rcitungen
verbietet, (gr Tagt Srjiere« jweifcl^aft unb fagt:
„Quinten s «nb Oetavenfortf^rettungen finb niefit
nur erlaubt, fonbern fd^ön unb jum natürti^en Bluffe
ber Stimmen notfywenbig*, ba aber erflerc ^art unb
wiberlic^, bie anberen leer unb unbefriebigenb tlingen,
136
»Affen fte fo toerbedtt werben, bo§ man fie ni<$t $ort."
SBenn man pe ni<$t ^Bren barf, woju finb fie benn
ba? @ie wegjulaffen ifl bo<$ öiel einfacher ttnb über-
Wefi »otjujie^en, ba ein ©datier nid^t flet« Ord^efler
»ber ß^cr frei ber $anb ^at, um pc§ bur^'ä @e;
*8r ju überjeugen, ob feine Quinten (jinläng*
Jt$ un^Brbar fihb. 3m folgenben Slrtitet Der?
wirft er bie »ejifferung an* bem ©runbe, weit ni^t
allein Äenntni§ ber Harmonie :c., fonbern audj üiele
Uebnng unb ©efämatf baju gehörte, mit pfiffe eine«
bejifferten »affeS gut ju begleiten, will überhaupt
nid&tö tjon 3«M<n wiffen, bie er bo^ in feinen Uu
ben ©d&riftarten angelegentlich emppe^lt unb audj
gar mdjt entbehren !ann. ©ann toerbreitet er pdj
über bie Unjulängli^feit atleS beffen, tva$ über Stfatfc
muä, Säet unb Vortrag getrieben worben ifl, madjt
e$ aber aud§ ni^t flar, unb obgleich er feit Sinno
1823 wo^l 3cit baju gehabt ^ätte, föeint er fein
S3u<$ toor ber Verausgabe nidljt einmal burdjgetefen
ju Ijaben, wie unter anberen ©eitc 155 ju fetyen:
,,©a nun aber ber Vortrag eine« mupfaliföen ©afceS
*om $aetma§ fafl gar nidjt, fonbern toom Sempo, ber
barin ^errföenben metrifd&en, melobifäen unb d^araf-
teriflifd^en »ewegung, fo wie toon bem barin uorfjerrs
föenben 9ty^mu8 bebingt unb feljr Derfäieben fein
wirb, je na^bem bie SWelobie eine fanftere, ruhigere,
aber eine heftige, leibcnfc$aftlid§e gmppnbung au&
briirft, j. 83. burdj ein 4 Adagio »on fanftem Slja;
tatter mit größtenteils gebunbenen SBiertet - unb
falben 9?oten, ober burefy i Allegro agitato, mit fjäu;
f»8 fyrungweifen gortfd^reitungen burdj größere 3>n=
ter&aße, mancherlei Sonpguren, Songruppen unb SRou;
laben, in flehtet ; unb 3weiunbbrei§igpel SKoteu, ober
yunttitten unb fynfcpirtcn 9loten, woburdfj eine Söte
tobie fefyr »ergebene metrifc^e unb metobifdje Slecente
unb einen ganjlid^ tterfdjiebenen (Sljarafter annimmt."
^Junft, 2lbfa§ — ba nun aber — totö benn?
(©$tuf folgt.)
3. <£. ©djättHcfj , Bier ©eräuge für Älännerftim-
men. 6tes $eft Her CieHrrtaftlgcfänge. ffilnie ©pus-
j |jl t _ ßfrtiit u. ßreslau, ßote u. ßoek. Parti-
tur u. Stimmen J)r. 1 SLIjlr. 3Die mer Stimmen
apart 20 Sgr. Solofiimmcn 2| Sgr.
SBenn pc§ tiefe ©efänge einerfeitö auf bem breit-
getretenen Sßege ber äKännergefang * Harmonien unb
»lelobien bewegen, fo bafc ^ nickte $ert>orftec§en;
beö bemerfen lägt, fei e8 in 2luffaffung ober in Sluä;
fu^rung, fo ifl bod^ anberfeit« eine gefd^idte SBa^t
ber Sexte lobenb anjuerfennen. Sieber, welche inbu
öibueüe Stimmungen enthalten, gehören nic^t in bad
©ebiet be« äflännergefangö. 68 werben ba^er biefe
©efänge, auä) ^inftd^tlid^ ber teilten 9lu3fü$rung,
Siebcrtafeln widfommen fein. 9lur burfte ber jweite
©efang : „Äonigälieb", bei 9lid^t * ^Jreu^en anflog
finben. ^n Vereinen, bie riet liberale Elemente ents
galten, wirb e3 f^werlid^ ft(^ auf bem «Repertoire
erhalten, üorjuglid^ wegen folgenber ©troptje: ,,©a8
ifl ber $)elb auf ^Sreu^enö S^ron, er lebe lange nodj,
unb gängelt er ben ©clatoen fd§on, ben greien ^ätt
er ^0^." ©ie Slnwenbung ber S3rummftimmen pn^
bet ft<$ in jwei Siebern. ©iefeö mupfatifc^e 3err-
bitb ifl alfo immer nodj nid^t »erfd^wunben. ©if
SJJuftt jledt baö ©d^ßne in Sönen bar. ©aS Uns
fd^öne aber, baä ^ä^lid^e mit bem ©djßnen ju Der?
mengen, ^at baö Sinn?
3. ®. ÄUttjimamt f fte*tr 1>tz /ort&ljrittfl, von
Robert ffiöljUr. Jux Dierftimmtgen iBännergefang
(<SI)or unb Solo) mit wiüküljrlüljcr ß«gUitun<g be«
pianoforte. ©Ijnt ©pue}ül)l. — Ceip|ig, C Ä.
fiiemm. Partitur u. Stimmen, 2 Jjtfte ä 20 Hgr.
$n rein mupfalifd^er £inftd§t bieten biefe Sieber
freilid^ feinen gortfd^ritt j bie 2JJelobien ftnb, wo pe
ni^t an ©agewefeneä erinnern, fe^r gewö^nli^, unb
laffen eine tiefere (Srfaffung ber Sejcte üermiffcnj bie
einfad^^eit in äJiclobie unb Harmonie Hingt ^in unb
wieber ju bitettantifdj; bie @cfylu§wenbungen pnb
fd^on fo abgenu^t, fo tritoial geworben, baj eim
flrengerc Umpd^t nöt^ig gewefen wäre. 33etrcff8 i^rer
ga^lic^feit unb leisten Sluöfityrung werben biefe Sies
ber jeboc^, auä) rütfpd;tli(^ ber Se.rte, bie bem 3*i* 5
gctfle entfpred^en, folgen ^öcreinen widfommen fein,
bie ttjeitö f^wiertgeren 6om^optionen nic^t gewad^fen
pnb, tfjeitö ben ©rang nad^ £c!?erem n0 ^ ni '^t in
W W lcn ' Dr. gm. Äti^f(^.
5feue Sluögöbcn alteret äöerfe.
6* Gittert \>. £>itter$botf, toex Äpotljeker un^ Her
©octor, komifelje ©per in |wet Acten. Claoieraus-
jug nacl) Her ©riginalpartttur von Cb. Äarxfen.
— jEjamburg, grljubertl). Subferiptionßpwiö 4 ftljlr.
©ie SBerlagöfyanblung ^at bur^ ^erauögabc
biefeö Slaüierauöjugö ben äJtancn unfereö alten ©it=
teröborf ein ©eufmal gefegt, unb fomit ifl benn enb=
lidj tjon Seiten ber treffe biefem tü^tigen Äün^ler
137
ein Ertbut gejodt , ben er gerec^terweife fdjon lange
für flcty in $lnfyruc§ nehmen burfte. 9Wan fann fttyn
Behaupten, baf feit feinem Mbleben bie fomtföe äflufe
»on unferer beutfäen Dpernbü^ne fidj abgewenbet
^abe, benn alle (Srfctyeinungen ber neueflen 3«t,
welche in biefeö gac§ einklagen, entbehren beö geifU
teilen ©c^wungeö, unb wenn wir nod? fyier unb ba
in ber ©egenwart ©nteS finben, fo lä§t ft($, leiber
feine Schmeichelei für unfere Tutoren in fomifc$er
SHuftf, fe^r leicht ein (Sntletynen &on biefem alten
Ferren nadjweifen. So festen otyne ©efa^r ju fein,
au$ biefer ßueöe ju fc^Bpfen; fte mar faft unbefannt
geworben. 6igenttic§ wujjten unfere ©rofj&äter allein
nodj über bie alten golbenen 3*i*f« beö „^Ipot^cferö
unb ©oetorö" ober beö „^ieron^muö Änicfer" flu
fpredjen; unfere 93ater polten ftcfc tyre (Steuerungen,
iijr 5lbenbttergnügen fc^on in Stofftni unb Sluber, unb
wir tyaben baju noc§ Sorfcing unb ©onijetti befonu
men. 83on ben alter. Sonfefcern für fomtfe^e Dper
fytt ftdb fetbfi in ©eutfcfylanb ein italienifc^er 9lamt,
(Simarofa, mit toiel befferem Älange gehalten, alö
ber öanbömann ©itteröborf. Sltö toor einigen 3<*fc
ten jeneö Italieners „Matrimonio segreto" ton einis
gen beutfe^en Sühnen neu einflubirt würbe, ertyob ftdj
in ben Slattern ein gewaltige« Stürmen ber tiinflfttu
«igen ©ireetionen •, ber „©octor unb 2ty ot^efer" toon
©itteröborf, ber fyier unb ba auf ben ©retern wieber
auftauchte, würbe mit feinem empfefylenben Söorte er*
watjnt; wir öergeffen nur atfju fdjnett baö einfyeiinU
fdje »erbienft. Unb bodj bleiben ftdj bic ©erbienfie
SSeiber gleidj. Sfber barf fldj einer angeborenen fos
mifc^en Äraft rühmen, nur ifi babei ju berüctftc^tigen,
ba§ bie Slcufjerung berfelben burdj bm Sftationals
etyaratter bebingt wirb. (Simarofa ifi ein heißblütiger
©üblänber, er jeigt unö bie leicht entjüibbaren, leben;
bigen ©eftatten feine« SBatcrlanbeö, beöfyalb fletyt er
unö jwar frember, aber gerabe biefeö hineinführen in
ein unö ferner fteljenbeö treiben regt \\n$ lebhaft an,
unb wir faffen ba« Ungewohnte mit beflo grB§erer
S3egierbe. ©itteröborf liegt unö näfyer; er bewegt
fiety unb webt in ben unö eigentümlichen 3«jia"ben.
©eine ©eflaltcn tragen baö beutfe^e ©ewanb, fte au;
fern ft<$ auf eine SBeife, bie unö ein treueö 83ilb beö
eigenen ©einö gewahrt, «3>cbe ©tunbe begegnen unö
im %tbcn feine ©cbilbe, unb eö fallt unö nicfyt fcfywer,
biefe ober jene unö befannte sperfon an bie ©teile
ber auf ber 83üt;ne agirenben einjufctyieben. Sogar
feciale Stefultate fonnen wir auö ber genaueren Bes
tradjtung feiner <&uict& gewinnen, namentlich in ©es
jie^ung auf baö Familienleben, ©ie Äinber ber ffteus
jeit mögen ftrf) ©lürf wünfcfyen, einer folgen flrens
gen ^äuöli^en Seaufft^tigung lebig ju fein, wie fte
fier baö Slpot^efer^aar ber Softer unb Stifte ju
%f)t\l werben lä§t. Unb wenn au$ jegt no^ baö
^ßantoffelregiment in ben meiften @^eu ^errf^en fott,
fo fyuttn wir unö boc$, folc^eö ©er^altnif auf eine
fo ungenirte SBeife an ben Sag bringen ju laffen,
wie bieö ber naitoe ©ic^ter beö tyier benußten Se^teö
get^an. Unb nun betrautet boc^ ben im ©efü^le feis
ncr SBic^tigfeit fafl berflenben ©octor, ein Sliefe in
ber SBiffenfaaft unb ©efeUWaft, unenblic^ $oc§ ers
^aben über ben quactfalbernben ?lpot^e?er unb ben
bartfe^abenben SBunbarjt (Sichel. ©ie geniale 3u*
fammenftellung biefer fo verriebenen ^Jerfönli^feiten
bietet eine SUtenge ber ergo|lid^flen (Scenen, unb ©tts
teröborf oerflanb eö woljl, bur^ feine 3«uftf biefe
Silber mit ben fyeiterjlen garben ju fc^mürfen. ©eine
gro^e fomifctye Äraft jeigt ftc^ am beutli^flen in ben
Snfemblefiücten, uorne^mli^ in ben beiben ginalen.
SBtc äflojart, fo üerflanb auef^ ©itteröborf bie einjels
nen ^ßerfonen auc^ in bem 3wfa»n>nen(tngen c^araftes
riflifc^ ju untertreiben. $ebe Partie ifi »Bflig für
ftd^ abgefc^loffen, feine wirb burety baö allju Parte
#eroortreten ber Ruberen üerbunfclt. Unb bann biefe
unuergletcfytic^en ^nflrumentalwirfungen ! 9Bir $ahm
auö jenen 3«ten, natürlich äRojart unb 4>a?bn auö=
genommen, welche bie ©a^n ju biefer neuen ^nflrus
mentationöweife brauen, au§er ©itteröborf fafi 9lies
manb, ber hierin fo S5or}ügli^eö leiflete. —
©ie Sinjelgefange ber SDper freiließ ftnb bem
3a^ue ber gefrä§igen frit unterlegen. $f)x gefc^maefs
lofcö Söerjicrungöwerf, baö fleiffle Stoeoeco, — SJatet
©raun fogar ^ätte ftd^ biefer giguren nid^t f^ämen
bürfen, — wollen wir ofyne ©ewiffenöbiffe unbeafyet
laffen. ßö tfl m&glic^, bafj gerabe baö aüju reblic^e
(Streben Dieter ©irectionen, bem e^renfefien alten
(Somponifhn ju ß^ren alle Strien mit üorjufütyren,
baö ^ublifum oom Sefuc^e biefer D^er jurüdge^at
ten t?at, unb mit Stecht, benn i§m liegt baö l^iflos
rifc^e unb antiquarifc^e ^ntereffe, welc^eö in folgen
Säßen ben ÄünfUer feffelt, weit entfernt. — ©et
(Slamerauöjug, ben ber ffierleger burc^ 6buarb 9War^
fen beforgen lie§, ifi fleijjig unb genau gearbeitet.
@r fei empfohlen. & Ricciu«.
ifetpjtßer 3}lufitUben.
Stbonnemcntccncerte. Tic ißotlefuitöen te« $rof.
©rie^enferl
83om 14ten biö %\\m 18ten Slbonnementconeerte
^Brten wir an grBfjeren <3nfirumentalwerfen: ©eet^os
toen'ö (SsäWoll unb bie ^afloral^S^mp^onie, @djus
mann'ö ©^m^onie 9ir. 1 in 8, ©abe'ö Sir. 1 in
138
SsSDloU, unb eine ton $at;bn in 83s©ur. Duters
tüten würben folgcnbc gcfpiett : ton Saubert ju ^tcf d
©laubart, ton SWarfcfyner jum SJampyr, ton Styerus
feint jur SWebea unb jum Slnafrcon, ton SBeber jum
SJe^fö« ber ©eifter, ton äKenbelöfoljn ju ben
$ebriben, ton äftojart jur 3«uberflötc. Unter ben
Ijiergenannten SBerfcn war Sauberfö Ouvertüre jum
SSlaubart bie cinjige iWeuigfcit. ©ie ging o^ne leb*
öftere Seifattöbejeugungen vorüber, unb in ber Xtyat
bietet fte feine äWomente einer Ijityeren Äunflweiljc. —
©aö tirtuofe Slement fanb feine Vertreter in ben
££. 3oac$im unb 3a$n (83ioline), Spctjlc («&orn),
SBeigenborn (gagott), (Sogmann (SBiotoncctto). lieber
bie tortrefffidjcn Seiftungen ber #4?. •Soacfyiut unb
©ogmann war in biefen ©lättern fdjon tjäufiger bie
Siebe, tyicr wirb nur barauf fyinjubeutcn fein, bag 4?r.
Sogmann biü je^t immer werfest Ijat, fcijwungtottere
Gompofttioncn ju feinen Vorträgen ju wählen, wät^s
renb #r. ^AdM™ baö sßublifum lebhaft erfreute burc§
baö neunte (Soneert ton ©poljr unb ©ectljoten'ö
gtomanje für 93ioline. £*• 3^^n fpiette ©atjib'ö
© s ©ur (Soncert mit wotjlterbicntem ©eifatt. 6r
füfyrt einen fixeren unb gewanbten Sogen, unb bie
tedjnifdjc 5luöfü(jrung beö wirFfidfc fdfjweren Sonccrteö
war muflertjaft. Qinfifyüd} ber Sonfüllc hleiht nodj
(Sinigeö ju wünfdjen, bodj ift £r. 3af;n noc§ fo jung,
bag er auefy hierin no$ eine fyö^ere SUottcnbung cu
flrcben wirb. £r. Sßoljlc fpiclte ein (Sonccrtino für
SBalbfyorn ton ©iöncr. 6r entwickelte eine gertigfeit,
bie bewunbcrungöwcrtfy ju nennen unb um fo metjr
ju beachten ift, alö baö (Soncertftücf, urfprünglic^.für
Scntilfwrn gcfdjricben, ton tt;m auf bem teeren £orne
tottfommen überwunben würbe. SBenn £r. *ßol)te
üon einigen leiten über biefe fyet gelobte Scifhtng
Eingriffe erfahren mugte, fo liegt bicö an ber (Senn
^Option, welche, bie möglichen Seiflungen beö «öornö
überfetyreitenb , ben ©piclcnbcn nur tcrl;inbcrn mugte,
bie (Sigcntljümlic^feit beö ,3>nfhumcnteö jur (Srfd)eU
nung ju bringen unb überhaupt einen eblen £on ju
entwickeln. £rn. SBcigenborn'ö Sciflung auf bem
gagott war eine tottenbete unb lobenswerte, ©ie
ton il;m gewählte ßompoftticn ton dotier jcigte wc
nigftenö an einigen ©teilen nötige ©efyanblung beö
für reine Solotorträgc fo fcfywer terwenbbaren 3\u
flrumenteö-, fo fyebe id) unter anberen bie ^weitc
ajariation mit ben figurirten ©äffen ^erüor. ©onfl
möchte idj ben S'agott nic^t oft alö ©oloinflrument
^ören, eö fei benn, bag ber ßomponifl bie fcmifdje,
^umorijlifc^e ©eitc be<S ^[nflrumeuteö ^erauoju(;ebeu
im ©tanbe ifl. ©ieö wäre eine nic^t unintereffante
Aufgabe für einen wiegen, gewanbten ^nflrumens
tatcomponiflen. — ©ologcfänge trugen uor bie ©a;
men ©^log, 4 2(gt^e unb SPoget. ftxl, @^Iog üer=
biente ft$ ben innigen ©an! aller wahren jtunfU
freunbe burc^ Un Vortrag einer Aria di chiesa ton
©trabeüa (comfonirt i667). ©ringen wir biefeö 9Mus
fif|W4 in SBergleidj mit Un neueren unb neueflen
Äunflerfd^einungen ^talienö, fo flettt fic^ ber 9iuin
ber tÄunfi in jenem Sanbe rec^t beutttdj tor bie
©eele. 5luc^ jene werben jurücfgewiefen, wet^e in
bem füblid)en Temperamente einen natürli^en ©runb
ber lofen unb leichtfertigen ©etyreibatt biefeö S3otfcä
finben. 5ln SBürbe, 6rnfl unb fogar an formeller
Strenge flefyt )iie genannte Slrie ben befien SBerten
unferer Nation an ber ©eite, fte übertrifft fte fogar
an ®lut^ ber 6'mpftnbung. gemer liegen in ityr ^ars
monifd^e ©c^äge aufgehäuft, weldje fid^ fü^n ben
neueflen ©emütjuugen in biefem gac^e an bie (Seite
fegen taffen. ©ie ©egteitung befielt au$ äJiolen,
6cUi f ö unb Gontrabäffen, unb i§re SJerbinbung mit
ben ©ingftimmen jeigt beutlic^, mie eine Scanners
flimme jum Vortrage wirffamer fei. ©ennod^ erfreute
unö aud^ bie ^ier gebotene SBeife, jumat ba graut.
©^fog eS terflanb, bem ©efangflücfe \ei^ botteä Wed^t
angebei^en ju laffen. grl. 2lgt^e a\\$ SBeimar fang
mit größerem ©rfotg t^nb ^ö^erer $}ottenbung, alö i^
baö vorige $Jial an if)t rühmen burfte. -3^ ^ebe
auger beut Vortrage einiger größeren gut gelungenen
©efänge noefy fpeeted ben Vortrag ©c^ubert'f(^er unb
äfteubeföfofyn'fdjcr Sieber ^ertor (auc^ £r. ®öge au$
2Beimar erfreute unö mit einem folgen), ergebe aber
entfcfyiebenen ^protefl gegen t)ic SSa(?l ber *2lrie au$
„Sinba uon ß^amounijc" ton ©oni^etti, weld^c hie
Sängerin weber tetynifä bewältigte, nodj je i^rer
^nbitibualität na^ glüdHid) torjutragen im ©tanbe
fein wirb. ©ie einfache öiebenöwürbigfeit ton grt.
Slgtf^e flögt ton felbfl biefc foquette, id^ möchte fagen,
umnoralifcfye Wlnftl ton fi^. ßrl. 33oget fang nad^
längerer Slbwefen^eit in tJranlfurt unb ^pariö, mit
ticler 3inerfeunung ©eiten beö ^pitbttfiyn^. — ©efangs
(Snfembleö in biefen ßoncerten waren gewählt an%
©ur^ant^e (erfleö Siiiate^) , ^cr^ett an^ gibelio, au^
bem äöafferträgcr (erfleö finale), kluger ben ©as
men beteiligten fiify baran bie ^^p. ©ögc aue Söeis
mar, ©el;r r £>curi unb SJie^er ton ^ier. Sic wurs
ben jur 3ufrieben^eit ausgeführt. S'Iur eine au^
Unfenntnig, wie cö fdjcint, bertergegangene (Stö-
rung will ic^ erwähnen : §r. ©ct;r erlaubte fic^ in
ber ^ßartic beö Ä^ftart (ßurt^ant^e) SBebcr'd iWufif
bure^ eine Gabenj feiner (frftnbuug 31t terfc^önern,
wofür ifym äl>ebcr noef; im @rabe banfeu wirb, ^fl
bie ©efugnig beö ©irigenten in fo geringe ©renjen
eingefcl^ränft, bag er in ben groben dergleichen ftnn;
entflellenbe gebier nickt jurücfweifen barf?
91. SRieciuö.
139
©et ©ottefungen be8 $tn. ^rof. ©tiepenfetl,
»eld&e berfelfce fett (Snbc ^anuat fyet begonnen 1)at,
ffabtn mit fd&on fröret in einet futgen Stngeige ges
bac$t. Siötyet trat bie beutföe Sttetatut feit bet
SWitte bed »otigen 3af?t$unbett3 au8fölie§li<§ ©egens
fianb feinet ©ettad^tung, unb mit Ratten baljet nid&t
©ef egenljeit , tocitet batübet gu Sendeten. $a feinet
fünften ©otlefung am 8ten 9Jlatg toibmete $}tof. ®t.
nun guetft bet Sonfunft feine Shifmetf famf eit , inbem
et eine bet ßiteratut entfptedjenbe (Sntroicffung in bet
Qnfltumentalmuftf nac^ioieS. ©aä ©ertyältm§ bet
äJhifif gu i^ren Sd^toeflerfünflen barfleflenb, bie ©rens
gen ifyrcS ©ereicfyeS biefen gegenübet bcgeidfjncnb , unb
fo ben 9lnfnüpfung8punft an bie früheren ©ortefuns
gen genrinnenb, fieQtc bet 9tebncr baä 9teic$ unferer
Äunjl att ba3 bie SBelt bet Stimmung umfaffenbe
fyn, bet Stimmung, bie ein SRefuttat öortycrgeganges
net ©orfMungen fei. & nac^bem bet Äreiö tiefer
©orfleflungen eng unb befdjränft übet weit unb uns
befdjränft fei, je naa^bem muffe anfy bie iljnen ents
faringenbe Stimmung im SonfünfHer eine enge obet
eine grofje unb tueite werben, ©ie Äunfl alä 5lbs
btutf unb Spiegelbilb bet -&tit muffe bie Stimmung
berfelben in ifyren SBerfen jum Sluöbtucf bringen -, ba3
SBerf, ttjeta^eö biefe gorberung nidjt erfüttt, bie Stints
mung bet &cit, wetzet eS feine ßntflefyung üerbanft,
nitt^t in ftc§ aufnimmt, fei otyne ©eredtjtigung : fteie
9GB irf Jid^ fett baö %id, auf ba3 ber ÄünfHer loa*
guffruern fyabc. ©on bet Sftitte beö »origen Sjaijxz
^unbettö fyer faffe ftdj bie buatiftifc^e Stufdjauung,
meiere jenet 3ietynnft gnr ©orauöfcßung f;at, bet
Stieb, bie ©egenfä'fcc be8 ^beatcu «"b SReatcn gu
übernnnben unb in ein Qcfjcxcd gu einigen, beuttiefy
in bet (Sntiüirflung bet Sonfunfi toerfefgeit. ©ie
©oealmufif bBte in ifyrcn ßrfdjeimmgäformen, bet
ftirc$enmuftf aU folget, bann beö Oratoriums (©a$
unb $anbcl), unb cnblidij ber Oper (®lu<f unb äftos
gart), bie Stufenfolge beö gortfdljrittS , nadfj toetdjer
fi<$ jene ©egenfäge immer teilet unb tiefet entfalte^
tenj bie jtirc$enmuftf aU foldje fei t?on bem (Sla
ment beö Styrifcljen auöfdjtie§(i<$ bc(;errfc$t, im SDra=
torium fomme bet $rieb beö (§;pifc§en baju, in ber
Dpet toetbe Styrif unb (StyoS im bramatifcfyen ^beat
gut Sin^eit aufgehoben, unb fomit gu gefunbet, U*
benöboflet SBttfli^fett gebta^t. ^n bet ^nfttm
mentalmuftf geige $ä) baffetbe äJet^alten bet ges
genfa^ti^en Elemente: anfangt erfc^eine fle gebam^ft
butc$ Slealiömuö, bann gehoben bur^ .QbeatiSmuö.
^)a^bn fei tiormiegenb realiflifc^, natutaliftifdj •, bie
Stimmung, bie feine SBetfe ^aud^en, fei ba8 ^Jtobuct
bet teinen Unmittelbatfeit, bet SKeijlet geige fi(^ imr
met gutet Saune, — eint Stimmung freiließ, bie mit
ber Stimmung unferer &tit feinen Sact ^alte. ©ei
Sftojart ^errfc^e eine tiefere SBergeiftigung ber Sorm,
bie ©egenfä^e beS ©nblid^en unb Unenblic^en erfc^eis
nen reifer, aber überatt fieüc ftd) bie mögli^fle
©erfung ber beiben Seiten ber Sd^ön^eit, bet 3»bee
unb bet ©rfa^einung, ^erauö, tooburd) ftd^ ber ßlaffls
ciömuS djarafteriftre. ©ei ©cet^oüen ge^en bie ©es
genfä^e weiter unb iociter auöeinanber, bie furd^ts
lofeflc ^eraueffleüung berfelben, bie benno<§ im gros
§en ©angen i^re ßin^eit nid^t vertieren, bilbe baä
(Sigent^ümlid^e feiner Schöpfungen; in biefem fflleifier
erreiche bie rcmantifdje SSSeltanfc^auung i^ren $o^we
punft. — Stad^bem ber Siebner auf biefe SBeife bars
get^an y ba§ bie Stimmung in ben SBerfen ber bret
SWeifler bie Stimmung ber 3*»* umfaßt, bie fic ^ers
öorgebra^t, njobei er auf bie analogen Srfdjeinungen
auf bem ®tb\ete ber Siteratnr, auf Sßietanb, ©öt^e
unb ^ean ^Jaul tyinimeS, flettte er einige Sonbic^ter
ber neueren 3^* in bie ^ßerfp eetitoe. ©er Stufgabe,
roeldjc ©eet^oüen am boflfiä'nbigften get&ft ^at, fei
©erlieg am na^flen gekommen, SWenbelöfo^n f)aU P^
am toeitepen »on ifyr entfernt, <&d)\imann bereinige in
ftcfy bie JRic^tungen beiber, ©abe fei fiefy ber eingu=
fc^tagenben 9li^tung not^ nifyt bcwufyt. liebet beibe
le^tgenannten Sonfe^et n>aten bie ©emerfungen püd^s
tig, Scrlioj beanfprud^te bagegen ein längeres ©ets
weilen ♦, ©rang Säubert , Spo^r u. 51. blieben unbes
rü^rt. ■ —
2Bir befd^ranfen unS tynte auf biefeö Referat,
Srta'^ercö biö auf ben Sd;lu§ beS ß^ftuö, ber auf
fec^ö ©ortra'gc berechnet ift, üerfparenb, ba in bet
närfjflcn, legten ©ortefung nod^ bie @ntn?icf(ung bet
©oeatmuftf gut ©efptecfyung gelangen n?itb.
«. ©.
Ärtttfdfjer Slnjeiger^
Ucberftc^t ber neueften (Stfdjemtmaen auf bem ©ebiete ber 3Ruji£*
J5ut SBtoIottceH mit tyianvfotte*
§<JI. ©atub, 12 Melodies pour Piano et Violoncelle.
3 Livr. ötljott 1 Sl 48 flr.
JDie (oBcnben 9(cnf erungen , lueldje »ir beim örfd)einen
be« er(trn «feefted biefer SWelobien §ler ttieberfd^rfeben, »erben
burd) biefe« $eft ntä^t aufgegeben.
140
%* @>ettftt&, Le lac de Cöme, Barcarolle, compo-
s6e par Alard, transcrite pour le Cello, öcljott.
54 Ar.
(Bin empfeljleu«tt)ert$c« <Salonftücf<$en.
eoncctte für 2$tolonceli.
%. ©ettwtö, ©p. 5. Concerto en Si mineur (H-
moll) pour le Violoncello avec accompagnement
d'Orchestre ou de Piano. gcljott. Avec Orchestre
6 Jl. 36 fir., avec Piano 3 SL 36 flr.
2)ie 93eljanblung be« Snftrumente« ift bie befle unb toixU
famfle. 2>fe (Sompofttion, obwohl ftc 2We« übertrifft, toa«
@ervai« bi« jefct leiftete, jeigt benncd) von Unbcbolfenfteit in
ber längeren gorm, unb leibet vor allen fingen an bem
SHangel größerer unb tieferer 2Rotive. 9la* nnferer SWeinung
ttjirb au$ ber btfte (Spieler ba« $ublifum gu einer wärmeren
£i>eilnal>me ntc^t emporheben vermögen.
Sucttett für Sttetcbinfirumente*
3* (Sitfeberg f ©p. 12. 3 Duos concertantes pour
deux Violons. Jpetcrß. «}eft 4—6, ä 25 Itgr.
&♦ S^ttfa, ©p. 72. Six Duos pour Violon et Vio-
loncelle. Peters. Üjeft 4—6, ä 25 Hgr.
SBerbcn befpro<$en.
gür $lote ttttt ^Pianoforte.
(£♦ ÄUmmer, ©p. 113. Duo concertant pour Piano
et Flute sur des niotifs de l'opera Lucrezia Bor-
gia. Sdjott. 1 Jl. 43 fir.
©♦ SStfccialbi, ©p. 46. Lucrezia e Lucia, Pot-
pourri fantastique pour la Flute avec aecomp. de
Piano, fieljott. 2 J\.
ed)on bie Xitel ber Ijier genannten ®erfe geben über
tyre potpourriarttge 3ttfammenfteUung Äunce. 23iH man ifc
nen einige« Serbien)* guerfennen, fo barf bie« mit 9ted)i nur
in ©etreff ber <8et)anblung be« Snftrument«:« gefd^efjen, ba fie
beibe au« ben £änben fetyr erfahrener SnftrumentaUfrcn f;er*
»orgegangen ftnb.
gut ©refrefter,
©♦ DttölöttV ©p. 71. Quatrieme Symphonie a grand
Orchestre. fiiftncr. Stimmen 6 8l)lr. 20 Itgr.
hiebet mit ^tatiofotte«
gel, 2)<tfrib, Formosa, chans. öcljott. 18 flr.
(Lyre franc. 276.)
Gine angenehme, trol)lflingcnbe (SompofUicn, auf weldjc
toir bie (Foupletfücfctfgen hiermit aufmerffam madjen.
% »♦ Äattitoofot, ©p. 155. Die 3äjer, fied »r
ßoriton oder ineffofopran. Jkter». 15 fljjr.
JDie SBorie be« ijier untergelegten Siebe« (ridjtiger „93al*
labe") erjagten bie Seiben nnb 2>rangfale eine« greifen $o*
len, welchen ba« (Sebot be« Äaifer« vor langen 3eiten in bie
flbirifdjen ©üfien verbannt r)atte. ($r pnbet einen unertvar*
tetcu 2eiben«gefäl)vten in feinem €cl)ne, ber, ein Dpfer ber
testen Devolution, feine Strafe in berfelben Oegenb bögen
foli. 2)er @c$tng be« ®ebi$te« bringt au« bem SHnnbe be«
(Soljne« bie befannten klagen mit faft übertriebener (5m*
pfcafe. äaflfwoba gab eine ben nidjt eben ljod)poetifc$en *Ber*
fen gfemlid) conforme SWufif, bo$ räumen tt»fr Üjm immer
nodj obne flnftanb ben SBcrgug vor bem Didjter ein. Sludj
ba« Xe^niWe ber Sompofition oerbient 8ob f me^r no(J bie
gute JBe^aublung ber ©ingftimme. ffieniger rühmen« toert$
erf^eint bie IDecIamation. 2)a« fjier angetoenbete Q3er«maf
ift ber 3Crt, baf ber erjie fc^roere Slccent auf bie vierte @^lbe
fällt. Somit ftnb bie crfien brei Selben al« 9luftact gu be*
trauten, roä^rcnb bie vierte Stylbe ben muftfalife^en ^aupt*
accent in Slnfpruct) nimmt. 9l(fo folgenbermogen :
<5« ikfy ein | Säger, ba« £erj fo bang,
S)urdj fc^neetge | gelber jum 3obclfang,
(S« trägt ber | Säger ein fremb ©etranb )c.
2t* 5Rättett§, ©rei Cirter für eine ßittflftimm*. Cr-
Ctes ^ft: tDafferflutl), von Qeine; Unter den dunk-
len finden, von Retnick; Stumm, von (ff. J). 3wei-
tes $cft: ©ic Öerloffene; ^ ift Hicljts, von ÖauDqj
Wmterlied, pan €icljendorff. Stern. Utes ^eft,
; ®l)lr. 2tes ^eft, T V «Ijlr.
3)er (Jompcnift ^at ijute Anlagen, iveld^c i^n tro^ feiner
Hinneigung jum ©ett>öt;nli(^en ntc^t gang verfinfen laffen.
iBieUeia>t ^ilft il;m ba« Stubium guter iKufier, bie er frei*
lieft nid)t unter ben Gintjeimifdjcn fu^en barf, auf beffere
«ßfabe. SÄübmcnb ift gu enväljnen, ba§ fic^ ber dcmponijt
mit Qrnji bcmül;t, eine jtnuvolle Begleitung feinen befangen
^injujuficijcn.
g* ÄÜtfetl, Volkslied, «jerjaUerliebCtes Seljatjerl du!
für eine Singftimme mit pfte. jjeters. 5 Itgr.
Gin Arrangement au« Cp. 44 beffelben ^emponipen.
2t. ©ittfcrobt, ©p. 1. Homance, tirec du drame
„Marie Tudor" de Victor Hugo. Stern. T S T Äljlr.
— — — , ©p.2. II Bravo, romanec. (Cello ad
lib.) «bend. 15 Hgr.
Q« gereicht einem beutf^en Äünftier ni(^t gum Stumme,
feine ^aufba^n mit 9ladjal;mung ber unbebeutenbfien fremb*
länbifd^en *probucte ju beginnen, ©eitere IBemerfungen mv
tertaffen n?ir.
r3T (Sinjelne Hummern b. 91. 3tWr. f. 2J*uf. werben gn 1-i SRgr. berechnet.
3>ruif oon $c. ftfidmann.
Heue
iitfätift fSr
Jeran hu c rftidjer EKtbactcur:
Slcjjtunbjrcanjigfier SBiinb.
M 24.
3) e r 1 1 3 e r:
stöbert %th\t in Htip\i%.
ffirn *l- aWdtj 1848,
Oou tiefet Bcttfö* ftf^cinen trügen Üidj
2 Hummern von 1 ofcet Vj % Sogen.
%xti* fce* ^aitbe« Mi 52 31m. 2 1 /» £$lr.
3nfertfcii3fle&ülj«n bie üPetitjciic 2 Mar.
Abonnement nehmen alte $oflämtcr, SBueb*
3?lflfif= unb .tiniiffyniMJHiacu an.
3n^alt: Offener fflrief an t>. Äet. — SSlkM (®41uf). — 1U6 Gaffel (Eüjltif). — Sflßf*flf[i$fä)te, ©«rmifdjte*.
FrHÜrPf
ßffertet Srtef
dtt bie Keiactkn ter Üdfactt 3tttfe)r1ft für aEnfif.
©ie jüugflen gtüf avttgrn ©reigniff« l;afcen unfer
bnitfcbcö SJatetlanb ttt eine föeiuegung tyuieingrrifjrti,
beren 3W *>nb Snbjivtftf auf eine gon; »Ulf ©eflali
tuttj nnferer SJtrftaltniffe fjinbrängt, ©iefeS 3iei unb
biefer Snbjttetf ifi ntdjtä Slnbrreö alä immer ttcfrrc
©rfoffung unb «öerauäbilbung itnferer Stfattcnalitat
auf bem ©nmbe ber grri^cit. SSaljrljafte SKationa;
tttat iß aber niebt mfcgHöj et)ne all [ei luv ©urdjbrtns
gung ber in nmiicbfa elften grifligrn EHic^tun^cn bei
SJcltegeifleG, aller fßaTtirulartätmiä, eine <$aTafteTÜ
fliföe Seite ber Bcutf^en, imi$ ba fdjirinbrn, atte
Stiftungen wnb 83e(hefcungen im ©ebiete ber Spefitif,
ber Stetigen muffen mit einanber, mc^t nur neben
einanber, rjfyne fidj gegenseitig um fidj ju befümntern,
get)m. Bieä »erlangt unfere ©egenmart, bie jüitgfte
3eifc bringenber beim je, Sic verlangt eä in [taab
lieber, in leligtÖfer 4)mfidjt, fie ntttf eö audj auf beut
®ebiete ber Äunfi forbern; ifl be$ bie Äimfl fcon
jefyer eine äJcrtrcterüt beö fldj etitttictcftibcn ^olfäs
geifleä getuefen. Unb nun im Sefüitbereu bie Stfiuftt?
©cflten bie gegenwärtigen (ebenbigen £Keguugeu beä
fceuti'riben SÖolfägeifteö imrflidj etjne Sinfliifj auf bie
Sntimtflung beä mujitalifdjen fiebenä bleiben? $ltin f
roetben Sie mit mir fagen, 5Die SBeioegungen ber
jiiiigftcn 3eit muffen not^menbig unfere effenttidjeu
mufifatift^en Söertjaftniffe, ben Sßutift, iüc unfere ftunjl
aud i^rer Mgef^toff^n^cit ^erauä tritt, unb bem ©e=
fammtteben ber SRaticn bte $anb reic^t^ innig berii^
im] bie fettfetteitenbe Gntküieflung bedangt aua^ ^ter,
baf ffleibeß §anb in feant) getje, fx% innig ttcrf^mek
jenb. 3fl boa), hne Sie fcttfl einmal ottigef^rü^en
|aben, bie BKuftf bie ^enfc^enbe «nb nta^tigfle Äimfi
bei SRcujeit, ®a nun eben attei Streben mifereö
SJßtfeö nie inä^tiger qU gernbe in btefem 9tugen=
blitfe nad? Nationalität btangt , fo ntuf; awä) bad
mwftfatife^e Seben jw einem nattenaten beS SBotfe^
fld) me^r unb me^r eriüettern^ bamtt cö ein miirfctge«
©Heb im großen ®anjen ber (Sutiticflung bleibe unb
uidtjt batton abfade , um einfam ju tertilmmern. —
SJiekä if! fa^on gef^e^en, ber SWnfif fol^e ©tellung
unter trn geifligen SÄä^ten ber ©egenroart ju ers
übern, gre^e ßTfa^nnungen ber neueren 3f^ 7 bie gros
geren ©cfangö= unb 9Ruftffefle # bie erfte beutf^e %cn-
tüntHereerfammluttg ^abm turdj ifcre nationeSe ?sat-
bung ^titlftitglia^ beriefen, bag ^iex !eiu tageö ^irn*
gefpinnfl öetlaugt mirb t
Sie tnufitaltf$c treffe nun, aU bie Öer^
treterin ber cffentli^en inufifalifö^eu SKeinung, ^at^
fubalb pe roa(p(aft i^re Aufgabe erfftften njiß, jeneÄ
©treben ju teilen. Eemjufolge muß fie genau bie
Sntiuirftuug beä mufifalifc^cn fiebeuä berfclgeu unb
barauö bie SSebingungeit j» erfenneu unb abjuletten
fu^en, unter benen eö ttti|H<| ifl, unfere Stunfk in
ljD^erex SBeifc, ati bieä bieder ber Saß war, bem
©efammtbeirufjtfem ber ^atien ju nSXfttn, SJeibe
burä) etnanber ju erfudeu. @o bat bte mufitalif^e
treffe, inäbefonbere gerabe je^t ba^iu ju njirfen, baj
142
fcic Äluft, welche bie eigentlichen SJlufifcr ncc$ immer
Don ben ©ilettanten imb felbp Saien trennt, me^r
unb me^r aufgefüllt »erbe. ©ie $at in biefetn Sinne
nac^juweifen, wie ein SWupfleben, wo bie eigentlichen
SWujlfer bie 4?auptroflen foielen, bie ©ilettanten nur
baß 3«f c ^ cn fyaben, watyrljafter, nationaler Sntwicfc
lung total unfähig ifi, üielmetyr nur bann red&t ges
beiden fann, wenn pdj beibe Sfjetle brüberlidj bie
Jpanb reichen j fle tyat bie SBorurtljeile ju entfers
iten, üon benen toicle SWupfer nodj immer Befangen
pnb, wenn fie uom ©ilettantiSmuä üeradjtlic§ fpre;
djen; fie fyat im Sittgemeinen bie Mittel unb 2Bege
anjugeben, wie ber Mupfer bem Seben beS Sßolfeö
— benn baä finb im toettcflen ©inne bie ©ilettans
ten unb %aien — ju 5 unb baö SBolf in bie Äunp
wafyrfyaft eingeführt werben fann. ©ie fyat ben Sßafyn
ju entfernen, mit bem nod) immer 93iele behaftet pnb,
alö feien mupfatifc^eö unb allgemeines öffentliches
geipigeö Seben jwei frembartige ©inge; fte muß bem
«Dilettanten unb Säten bie SBidjtigfeit unferer Äunfl
für baö allgemeine, bem 2Jlupfer bie Sßic^tigfeit bc8
allgemeinen geiftigen 3uPanbe8 beä SBoIfcö für bie
SWupf jum 33ewußtfein (ringen. ©icä fann bie
§ßreffc freiließ nur bann, wenn Pe nidjt nur bie Äunfl
einfeitig jum ©cgenflanbe ifyrer S3efpret^ung mad^t,
fonbern eben fo fefyr bem ©efammtleben ber Nation
i^re pete 5lufmcrffamfeit wibmet unb ben Spunft jeigt,
too beibe pdf) notfywenbig burdjbringen muffen, um
itic^t einanber ju fyemmen. — ©iefe gorberungen tjat
bie ©egenwart ein unbePreitbareä 9tedjt an bie mnp=
Iatifc§e treffe ju pellen, ber beutfe^c ©cip \mü nun
einmal organifdje ^ncinöbilbung aller geipigen ©es
tiete beö £eben8 im Zentrum ber Nationalität. $n
iiefem 2lugcnblicfe, iä) wiebetfyole ee, matjnt er bars
an t infiltrier alö Je-, mag bie mupfalifcfje ^ßrcflfc
bie Mahnung ni^* unberücfpctjtigt laffen, fonp fönnte
xf)xc 9Mac$t balb gebrochen fein.
©ie, £r. Stebacteur, pnb biefer gorberung nie j
uneingebenf geblieben, Sijx SBirfeu tyat flctö jeneö j
3iel uor klugen gehabt. ©ieö fyinbert jebod) einen I
fcfylidfyten Äunpfreunb nic^t, ©ie gerabe jegt in biefer
mächtig bewegten 3«t aufjuforbern , mutiger aU
fonp barauf logjufteuern. ©ie 3fit mag letyren, baß
©ie 9ii<$tö SJeracblidjeS unternehmen. Mögen ©ie
06er audfj tton gleidfygepnnten greunben, ob gac^=
mupfer, ob nic^t, fräftig unterPügt werben, bamit
baö mupfalifd^e Scben, alö frud^tbringenber 3wetg
am Saume beä nationalen, in immer l;errlid^erer
SBeife baPel?e. ^ n m r< vw
(Srnp ©ottfc^alb.
» ti d) e r.
Smabett* 3ttttoMbacto6 ; ^ommn über «lufik.
lieber ^eriobenbau giebt er (Seite 169 folgenbe
(Srflarung: ,,©ie größeren Stu^epunfte ber mupfalu
fc^en vßfjiafcn unb ^erioben, in ben 4?armoniele$r*n
aud) ©abenjen genannt, gepalten baS r^t^mifd^e
SJer^attniß eine« mupfalifd^en ©afceä-, feiere bilben
namlic^ r^t^mif^e ^erioben üon 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8
unb jti weilen noc^ me^r 5lacten, unb pnb jugteiefc
bad ^ÜJaß be8 r^t^mifd^en 93er^altniffeö. (Sine uiw-
pfalifdfje ^eriobe, welche mupfatifc^en ©inn (!) $at,
umfaßt gewß^nlic^ eine ober mehrere r^t^mifc^e ^Ses
rioben, unb meljmc fold^er melobife^er Venoben,
weld^e mit einem mupfalifc^cn (ginn abfließen, bils
ben jttfammen einen r$9tymif$rn ^bfd^nitt/' ^n
biefer 2luöfü(;rlie^feit ge^t cg 18 ©eiten ^inbur^
fort.
lieber gePpellung ber SJerwanbtfd^aft ber Sons
arten fc^lägt er einen neuen SBcg üor, ber audfj gar
ntd^t ju verwerfen iP, tvie überhaupt biefer Slbfc^nitt
bie fäarfpnnigPen »emerfungen enthält. Sobenöwert^
ip unter anberen bie S3eweiöfü^rung, baß bie Tonart
ber ©ominante ber bc8 ©runbtoneS nä^et toerwanbt
iP als bie Sonart ber Unterbominante, wie er au«
ber ftortfd&rcitung ber biatonifc^en Tonleiter erflart.
Molltonarten nimmt ernic^t an, fonbern nennt pe bloße
äJarianten ber ©urtonleiter, tt>a& aber in ber Slceorbens
le^re ju ber fonberbaren $Wotfyefe Derfeitet, ber toers
minberte ©e^timenaeeorb fei in feiner Molltonart ju
pnben (fönne alfo n\ä)t barin getrieben n?erben), weil
er ber f^romatifd^en Tonleiter angehöre. — ©ie leg-
ten 3l6fc$nüte ^anbetn öon ^nprumentals unb Airs
c^enmupf, ©irtuoptät unb Sftaturgefang , ben er uns
bebingt alä ben ^öc^Pen f^ilbert, wobei er faP auf
jeber ^citc bie ©elegenfyeit ^erbeijie^t, auf Kontras
^unft unb gugen loöjujie^en. Sr meint, burdj bie
ewige Söieberfe^r beö subjeetum rectum fe^e eine
guge ber anberen fo ä^nlic^, wie ein (Si bem anbes
reu; Sflotitte, bie pc^ jur Umfe^rung eigneten, müßs
ten ergrübett werben unb waren gewofynlidlj fc^le^te
9JMobien u. f. f. SSBir bitten ben Söf. unö ba« auü
$Beetl;ot?en'ö SBerfen ju beweifen. ÜWacfybem er gele-
gentlid; behauptet §at, Äenntniß ber Harmonie fei nic^t
nöt^ig, um eine SWelobie richtig aufyufc^reiben, fü^rt
er fpäter einige Saete an, bie angeblich toon 6. 3W.
t>. SBeber fein fotten, liefert aber burc^ beren (Sntpels
lung ben S3ewei8 üom ©egentfyeil feiner Se^auptung,
er müßte benn bamit traben anbeuten woCen, baß
SBeber'ä „feinere« ©efü^l für Sleeent :e. bure^ ba«
©tubium beä 6ontrapunfteö fo abgePumpft" gewes
143
fei», bo§ et fl<$ in Sactatt unb Sonatt geirrt fyat.
JPlan »ergleidje fetfefl :
SCutotibactofl:
Allegro.
S- s ^-«- g -*-j-<-^-v-i
5^—- :ft^9
^iü
©a§ bct Eintet fdjßnc SöMobie für baS SBic^tigfte
in ber 3Kuftf erflärt, ifl natürlich ju toben, bodfj follte
et auä) bic Harmonie gelten taffen, welche, tute et
fetbjt eingefletjt, bie Gelobte einbringli<$er unb fafjs
lieber madjt. SBenn er aber tabelt, bafj Setyrbüc^er
feine SInweifung enthalten, fdjönc ättelobien ju erfins
ben, fo meinen wir, ba& ßiner, ber baju einer 5lns
weifung bebarf, auä) mit beren &üffe feine ÖMobie
etfinben wirb, Sftocr) eine parabore Seljauptung ifl,
eö fei ganj gleicr), in welcher Tonart ein ©tücf ges
fcfytieben würbe, ba beren äöirfung erjt burdj etwaö
toortjer ©ct)orted beflimmt würbe. (Sä mup mit bem
„feineren muftfalifcr)en ®efüljl" boc§ fo eine eigene
<k>ad)e fein, benn wir fennen SBiele, bie, ofyne ättuftfer
»on gact) ju fein, eine Tonart an iljrem (Sfyaraftcr
fogleidj erfennen, wenn fte audj %a$c lang vorder
nidjtö gehört fyaicn. — 9laä) einer gelungenen ($(;a;
rafteriflif 2flojart'8 alö 6omponifi nimmt er 2lbfcr;ieb
*om Sefer, unb giebt folgenbc 5lnweifung jum Gout;
yoniren : SEWan cemponire eine Sületobie (am befreu ju
einem öieberterte), fcerfcfcc fte in bie oerfcfyiebcnen %ach
arten, bann erbeute man eine jweite SDtelobie jur S3e=
gleituug, unb fo admälig mcfjr htö ju acfytftimmigem
©a(je. (ßür (Stnen, ber weber fienntni§ von £ar=
monie nodj von (Soutrapunft r)at, feine üble 3"mu=
ttjung.) Sßenn man fo treit ift, eompontre mau eine
ftrenge Ö'ttge unb einen bergfetdjen ßanon (wirb
audj gleicr) fo getjen!); eö fei überflüfftg abjurat^en,
meljr ju madjen, um ftdj nidjt gegen fcfyöne äJMobic
abjufhtmpfen, benn auf biefem ©tanbpunfte würbe
bem ©cr)üler bie fiufl »ergangen fein, mel;r im bops
gelten (Sontrapunfte ju fcfyreiben. — 8e£tere$ glatu
ben wir aucr) unb fürchten, bafj ber ©acuter isei ber
brüten SJMobie bic Suft verliert, baö (grperiment mit
bem 53erfcgcn in alle Sactarten ju n?ieberr)olen.
6ö liefjc fld^ eine S3rofcr}üre fc^reiben, um aöe
bie tounberlic^cn Behauptungen ju mtberlegen, üon
ienen toir nur 6inige anführten, um unferen Xabet
ju rechtfertigen. SBir ratzen bem SBerfaffer, bei einer
fünfttgen ausgäbe unnüßen SBortfd^waö unb $oIe-
mit njegjutaffen, unb ftc^ überhaupt einer weniger aiu
maßenben (Spraye ju bebtenen. ®ie SJorjüge fetned
SBerfeS werben baburc^ mec)r ^er»ortreten unb betm
fetben größeren (Eingang »erfc^affen. g £
2lu« Gaffel.
3m britten X^eaters^lbcnnementeoneert am 2ten
gebruar b. ^. war (Sfyerubini'd Duuertüre jur 9Wea
bea unb bie uierte (gs©ur) ®t?m^onie oon Wie«,
eine ärie auö ^erolb'ö 3^«fampf, gefungen »on
grt. gber unb öon Sott mit ber ®eige t?ortreffs
üc^ begleitet, eine Fantaisie brillante für 6eüo t)on
3- äWenter, gefpielt toon 4?rn. Sänber, eine Srie
toon Stoffint, gefungen üon $rn. ^Jule^, ein Sieb
fcon ßac^ner, gefungen öon grl. ®ber, unb eine 60ms
pofttion für ^ofaune toon £äbert, vorgetragen t?on
^)rn. ©ränge, jur SJuffüfyrung gewählt, unb würbe
meifl ffiefricbigenbeä geleiflet. ©ie ®^mpr)onie »on
SRicö ijt ein S)eet^ot?en'fc^cr @d^attenri§ unb tjerratty
ben Tlitfia im @cr)üler unb im ©c^üler ben SWeis
flerj ber vierte (Sag t?at bagegen me^r einen SWos
jartifdjen 5lnflric^. — SJon ber SDper fann iä) $f)ntn
nic^tö C5rl)ebtic$e8 mitteilen, unb fc^weige beö^alb
lieber ganj. — £r. ©c^ubert^ ai\S Hamburg ^iett
ftet) einige $age basier auf unb ifi mit £m. ^wgo
©tä^le in 33crbinbung getreten, \\m mehrere 6001=
^Optionen bcffelbeu in ©erlag ju nehmen. 6r f)at
bereits ©täfle'S unlä'ngfl bcfproc^cneS, rü^mlic^ ante
gejeic^neteS ßtatjierquartett, ein ^eft mit fec^d 8ies
bem unb ein $>cft mit fect)8 6lat)ierr)iecen an fic^
gebracht, um fte noer) in biefem SBinter flehen ju
t äffen.
2(ucr} ^»r. ^. ^. S3ott $at enblic^ einmal wie=
ber eine (Foneert 5 Ouvertüre gearbeitet, welche man
rec^t balb in einem Sfycatereonccrt ju fyoren gebentt.
SBenn i^ Qfyun nun ncd) mitteile, baß SDaöib'ä
befannter ©dbüler, 4>r. 6^r. Sßolfg. ^)ilf, ein
SJlitglieb beö fyieftgen Dr^efterö, im Saufe näd^fler
2Bod?c ein ßoneert geben will, fo tyabc \ä) $f}ntn,
wie tcr) glaube, ade muftfalif^en OTeuigfetten von
(Saffel berichtet unb bin k.
SageSgef*id^te*
Weifen, ©oncette, (gnöagementS tt. «m 2Sftm %t*
bmar gab <Eeröai^ fein fünfte« Gonceri im Krater an ^er
Sien in Sien.
144
3« Hannover fingt ie|ft gtauUtit *©tt Starra nnb ein
$err Sfettiltaitb, ein junger ^Bariton tun »oringlidjen 2JNU
teln* nnb <5$uJer von ©arda.
8tt«jci^ttÄngen f »efotbectttigtn. 3R«ituti ©atri«
in $ari«, ber Sehtet ber 3ennt> fcinb, $at vom Äönige t>on
@<$meben ben ffiafaotben erhalten.
»enmföte**
3n tJetiitt Ijat man bie <S>)mpbonie-'<Soir6en bittig; bie
Siebtg'fdjen ©tympfconie* Aufführungen in Äemper« £of finben
gegen <Jlntritt«gelb von 2£ <§gr. ä $erfon unter grogem ©ei*
fall Statt.
3n bem »cm $of*3Rufltyänbler ©oef in Serltn jnm
93eften ber notyleibenben <Sd)lcfier »eranßalteten (Sencert wirften
bie grauen Äöfter* ©Riegel unb >Biarbot*©arcia, fo wie bie
Ferren 9Ue«, 2R. ©anj, Sfcidjter, £. $ennig, <Sd?unfe unb
©d^lobtmann mit; ber (irtrag für bie £ungernben war
810 X^lx. 27{ @gr. Sifjt War jur ÜRitwirfung, elngelaben,
aber abgehalten, fanbte er einen anfebulidjen ©elbbeitrag ein.
— 3u glei^em 3weefe tanjie nnb fammelte man in Setpfttg
mit febr grogem örfolge, benn bU jefct gingen bereit* bei
bem baju gebildeten (Somit* ca. 3000 S^lr. ein.
3m April beginnen in SBieit bie »Borilellungid ber neu
gcbilbeten italienlfd?en Oper. 3)a« #auptperfonai ber wir*
fenben Sänger unb Sängerinnen bilben: bie Sopraniftinneu
93arbieri*9ilni, be la ©ränge unb SBilmont, bie Olltijitn&ngri,
bie Xenorifien Sra«c^ini r »JNirate uno (Salgolari, Die 23arito*
mften (Soiinl unb iBareft, unb bie Söaffifien Dcaba« unb 9ln*
tonucci. 3m fallet werben bie (Slgler unö §r. Garep wir*
fen. 33oa neuen £>pern finb jur Aufführung benimmt:
„SRacbetb" von ißerbi, ,,©li Dra$j e (Suriajj" von üWerca«
bante, unb bie bereite bafelbft beutfd? gegebene „2a gavorita"
t)on S>cntjetti.
3u Stjafcfpeare'* Ctr)cKo fjat nnfer Mitarbeiter Dr. 5tm*
ntO$ in $rag Durertürc unb öntreaefe« componirt.
<Der &u önbe vorigen 3afyre« turd) bie in 3id?upau »er*
einigt gewefenen Deputationen ber erggebirgifc^en Sänger--
»ereine glüeflid) $u Sranbe gelommene EfhC^rjgebirßxfdje
@(Üngerbunb beginnt nun, belauf« be« bie*jäbrigcn ©efang*
fefle«, ftd) gu regen. Annaberg tfi ber gefrort für büfe« 3abr.
Man ilt in ben örüid)en Präliminarien fct)cn jiemlid) glücf*
licfy »orgerücft, unb auet) bie weiierc Xbätigfcit iji im befien
©ange. £>ie ffiafyl ber größeren ©efangftücfe ifi im £aupl;
fäcblidjftcn entfdjieben. C5inc SJtcffc von Diinf in £)armfrabt
unb eine «fttymne von 9tei|Tigcr finb al« jwei tcr ^auptge^cn-
flänbe bejeieftnet. (Sintge jwanjig Vereine (ju $lnnaberg,
(5i)emni^, ü)rebbad), (Srnfltrjvil, grauenflein, ©e^er, ^art^au,
flönfgdwalbe, Sengefclb, Jimbarf), Marienbevg, 9fJeufirrf)en,
9*ru?iaM, Deteran, Olbernftau. @a^)ba, ©cbeüenberg, Sbum,
*B?cifenfrein, 3öbliJ, 3f4opau, 3»önip) geboren bem öunt?c I
an mit t>ieKeid)t 6—800 ®ängern f unb bie läge na 4 $(119*
Pen (20— 2lfler 3uni) finb al« gefltage »crl&nfig benimmt.
öine neue drfinbnng tft, na^ ber aRobengeitnng, fo eben
in Sonbon gemadjt, bie gewig allgemeine* Staunen erregt,
obgleich man in unferer an SOBunbern fo reiben 3<it über
nid)t< fi<^ me^r »erwunbern foflte. 3)ie (Srflnbung befreit
barin , alle £öne bem menf^li^en $btge fidjtbar ju ma^en,
i^re verriebenen gormen nnb Seilen bargnlegen. unb e«
möglich ju ma^en, fofort bie öerfdjiebenljeit ber Xönc eine«
muftfalifdien 3nftrumente« von benen eine* anberen \u erfen;
nen. ©* finb bereit* glan^enb gelungene Serfuc^e in ber fö*
nigli(^en ©efellfcfeaft ber ffiiffenf haften gemalt worben. —
911« eine große £ä$er(i$feit ifl ju erwabnen, bag in
(Sambribge aüä) Doctoren ber Äir^enmufif ernannt werben.
2Ber Wttt nit^t fc^on »ofcmifäe SWttfifttntett gehört!
<Sie bringen oft, erjagt ^. $rö^le in ber (Suropa, tief l?in*
ein bi« nad) Dlnglanb; in Oeßerrei(^ f Ungarn nnb Sieben*
bürgen, in 93aiern, ^reugen unb Saufen, unb befonber« anf
ben ?eipjiger 9Reffen finb fte ni^t feiten. 92amentli(^ an«
bem Honiggräser, 3ungbunglauer, Seitmeri^er unb ©aafcer
Ärerfc ge^en bie meificn SWufifertrupp« auf Reifen. M 3)ort
— fagt (Jl«ncr — erwägt bie Mtbt jur SWupf fd^on frü>
jeitig im Änabcn, wenn er al« $irt auf feiner ©djalmel
blafi, unb ber aSieber^all i^m bie Hone f^mei^elnb jurüc!*
bringt." ü)d« berühmte Mujifconfervatorium ju $rag biibet
junge 2eute, welche ftd} jum Se^rerfac^e vorbereiten, fflenn
tiefe bann auf bem ganbe angeftellt werben, fo ifi e« ibnen
leicht, bort ein MupfAor $u bilben. 9tun werben bei jcber
©clegenr)eit feierliche (Etänbc^cn gebraut, §um 9^amenetage
ber ©runb^errfebaft, ju gaftna$t, bei ^o^eiten. Q9alb tft
audj ein Söall im ©ange, unb ba wirb bei ber FünfUid? ein*
geübten SKupf ber 9ie^on:af / ber alte böl^mifd^e IKationaltanj,
nidjt vergeffen. 3fi nun eine ©efetlf^aft burc^ ben <Bä)\xU
meijier »ollflänbig eingeübt, fo erwacht in itjr bie Äeifelnft,
ober vielmehr ba« Verlangen , in ber grembe eine fleine
Summe ©elbe« ju erwerben, um fld^ fpater in ber £cimatl>
für einige «ftuntevt ©ulben ein fleine« ^efl^t^um $u taufen.
(5« wirb ein Sirector für bie JHeife ernannt, ber bei berUljeU
lang te*i ©ewinne« einen unbcbfutvii>cn ißorjug bat. $>te
Haffe wirb öfter« geteilt, bamit 3eber feinen Jbeil felbfi in
@i$erljeit bringt. 3eber trägt ba« Peinige bi« jur {»eimfe^r
mit fiA ^erum, IjdcJjft feiten fdjicft 3emanb feinen ©ewinn
nac^ «Öaufe, tl)eilö fc^cut man ba« $crto, t^cil* fülltet man
bie freu nbfcfyaf Hieben JDiebe. Cbgleic^ nun von einer foldjen
SKufifbante oft 3cbcr feine l;unbert ©ulben in ber Hafcbe bat,
fo leben bod) 2liie l?ccbfr einfach; bag einer unterweg« lieber^
lic^ wirb, fod beinahe ot)ne Q3eifp:el fein. Jßon folgen 3ög*
lingen ber ccf>mifcr)cn @<bulmeifler mögen au« ben Greifen
Hcniggrö^, 3ungbun^lau, ücitmeri^ nnb @aafc fortwö^renb
einige «öunbeit im Sorben unterweg« fein, welche nid)t unbe<
beuten^e Summen ^urücfbrlngen.
Dru(f 001t 9 r. ÄtJ(fm an n.
U tu
4tt\wt\jt ffiC
Jetanttu o rifidj er SHcbacteur:
ädjtunbjroartjtgfter SöaitD.
M 25.
ffi e t £ e 9 e r :
SKofrert Briefe »" Seipjtft*
Xen 25. SWärj 1848.
53on frtef*r 3fit[äV etfd^eicifn re6ä)eiitüd)
9 Stummem bau l ober l l /i ^Bc^en-
<prel* pc* SBanfce* tt^tt 52 Dir». »'/»S^fr.
3iftttfot*geMfati He VetitgtEb a Kgr.
SCfonitemtitriif^inni dfle*|}oflämter, 93u<$*
3Hufif - ustb äiuiftljanbliuißtit an.
3n^alt: 3ür $)iancforlp iu tri« hinten. — 8»* ^Jianofprtt. — %kr ^>fte oter Orgel, — fcfct JBtalEne. — ^ritfd&riftert. —
— ■'< IFf, l ^^M^B.'5«5-=^ss-.a5==-i
Sür ^tfanoforte ju oier Jpänben.
SB- ^ ÜÄüjart, 3t»ölf Önrnj^ömen, 3»ritr Serie.
Hr. 13—10. ^tronjtrt für bü$ piamifortr fu tnrr
fijäntow Dan €♦ 0f rrnn. (Original - Ausgabt Hart)
Der rigenljiin&ißr n iT)<nrt(r1]rift Ätojart's im örfitj i>er
tcrlrgtr, — Hamburg, 31- Crani. fonton, Croer
u. Comp, preis: Hr. 13 f 1 Stljlr, Iflr. 14, 15 w.
16 ä 25 njt.
SMe Qlecfjüjcii btrfcr St?mpr)üuien nnrb in einem
fccigcbrucftfn 3*ugniffe M» Äiefeivctter, t>. Senn;
leitljncr, Sut$£j t^vtcioel}, Sgernt?, Stntoit ©dfjinib,
löcldjc baä i^itcn »crgclegte Süfaniifcri^t (im öJanjen
brrijer/n Stmipf^nUn, eine ßoneertene für jiuct 3310=
linen mit Drd?efter unb einen äKarfd? für SDr^efter
cniljal teilt) für bie ädjfce, unjUKifeltjafte $aiibförift
SRüjarfö rrftaren, fc^flatigt. Stadj einem Qlrrauge;
ment lägt fid? tiicfct immer mit Sicherheit auf ben
äScttty eineä föicrtcä fdjlirgcn, ©iirfeu mir c& fcei
ben tiotliegenben, fo mcdjtni biefe Svmiprjünicn (;au^U
fadjlid? aiG ^ifloxifdbc ®en(ma(er für ben SJitbung^
gang beä SJteifierä, weniger atä eigentliche ftunfiivette
oün SJebeutung fein. Sie gehören aßcin 3(iifd?tin
rtftdj jener ftü^cten Gpcdje an, in usetdjer et, bau
§ctf6utmtiajcu nüdj fc/iilbigeub, feineu Söcrfcn nur in
leifeu unb einjetneu 3»3fn tmt fiunreifung auf bic
frä'tcr erlangte ©clfcHaubigfcit aufzuprägen tetmodite.
(Sine fötale $fatttfljting finben mir in Mr. 13 (@^
äfleü), 5Diefe S^mptjcnie Deflefet auö vier afegef^tof;
fetten Safceu, gebort affo bet neueren S^tnp|onte=
gorm an^ t^r (S^arafter tfl crnfl unb großartig, bic
SSirfuug auf bem Sorer ifl jcbci^ feine teftiebigens
be, fca, maö ber Anfang crtrarteti lagt, bet gortgang
nt^t gnüä^rt/ unb bic Se^aufcfnng ui^t iu bic %ieft
gf(?t. — ©ie übrigen @gm)n}cmtn teft^eu jete att5
biet — in $lt. 14 u, 15 mit einauber ^eifcunbencu,
in 9ir. 16 getrennten Säfeeu. Sie fdjfic§en ft^ mtc
in ber cfcen angebeuteten ßortti/ fo audj bem ^it^aftc
tiiTil? ben aftcren 2imipficnien üBerfeaupt an 5 ba fic
jebcdj in intern Siuue fertig finb / fo ifl ber ©in=
brual auf ben Öietei ein günfligcr, - — fein ergreifen*
ber, abn ein angenehmen — .-.g
835. §cr}6cxg A ©jj. 8* Jftplrlienlfben, Öonatine, —
öerltn, trouttüf in (1 Äuttentag), |)r, 13l)lr,5&flr-
©flß Sßcrf feffdt bura^ feine Slnfpru^älofigfcit,
feiu fiiibltc^ jfrcfje^, ^erjliijeä SSrfcu. 3)1 cö jjuat
uiiit jenen Äunftfcböpfungen an bie Seite 31t flefle^
bie ein ^uf^cr Stuffctyroimg ber $^anta(ie in't Seten
gerufen, fo iibervrtgt eö boa^ fcei ivcttcm bie grofe
ätn;at?l ber 33crfe, bic ber ©eioo^n^eit beä 5(r6eitejtS
aflein i^rc (yntfletjuug jcltrir, eä tragt bie Wüaijt^tit
iu fidj, ein Scfeenömfimcnt beö ftünfitcrö ju fein, unb
ftintrrlä^t trcjfjdfc minbeflenl einen freunblic^en @in=
fcrutf. Sic brei Sage beffclkn ftnb; Allcgro gra-
ziöse, Andantino (Stcmauje) nnb Allegro giocoso;
bie ftiröfitfjrung tebingt feineu ^c()en ®rab tea^ttif^er
geriigfeit. SWuflfle^rer feien auf baä SBerf anfinerfi
fflm gemalt: jugcnbtidje Spieler werben ftc fi^er
146
babur<§ erfreuen, ©er ßomponift ift öor Äurgem ge=
jiorfcen, wir bebauern aufrichtig fein frühes §uu
(Reiben.
3lboij>$ SBerßt, ©J>. 3. Allegro. — fcipjij, |)rtfw.
J)r. 1 tljlr.
©er Warne beö Eomponiflen ifi bem Sefer in
gutem «nbenfen. (S3 gereicht unö gu fyotyer greube,
biefeä Stnbenfen burd& bie Slngeigc beS öorliegenben
SBerfeä erneuen gu fonnen. ©iefelbcn äJorgüge, welche
wir an bem jtoeiten Söerfe beä ÄünfUerä ^ertjorjiu
$eben Ratten, geic^nen auc§ biefeä 21flegro auö. ©es
funber Äern burdfj unb burd§, Äraft unb griffe ber
@rfinbung, Xtrfptüngtic^feit unb Steinzeit beö ©efü^läj
bagu bie meiftertyafte formelle ©eflattung, bie Big auf
bie fleinfle ©ergweigung ber Songruppen ftc$ er-
jlretfenbe forgfältigc Sluäfityrung, bie geiftreidje 93e;
nufcung ber ©arflellungämittel, welche bie merfyänbige
»e^anblMng beö 3nfhumente8 Bietet: wie feilten wir
ber Slnerfennung afleS beffen ben 2luäbrucf freubigen
©rregtfeinö vorenthalten! 28er bie Steige ber neu er;
fd^einenben gßerfe mit aufmerffamem Sluge »erfolgt,
ber wei§, wie oft ber S3Iicf ftdj baoon wegwenben
jnug, wegwenben balb mit (£ntrüflung, ba er in ifc
iten ein treiben gewahrt, baä jeber beffereu ©es
ftnnung §ct}n fpric^t, Balb mit öebauern, ba iljm
gwar ein guted, rebtid^eö SSotten, aBer fein 93ermö;
gen, fein begeifhrteä aufleben entgegentritt. Äommt
er bann auf ein 2ßerf, in bem fünfllerifdfje ©eflns
itung, Sefäfyigung unb umfaffenbeä muftfalife^eö SBifs
fen ftc$ bie §anb reiben, ba« ber 33egeifterung c\\U
fprungen ift, baö i^m ein (Seelenleben entfaltet reiner
(gmpfinbung oott, fo lafic man ifym ja bie ©einig:
t^uung, ftc$ an iijm feftgufyaltcn, ftc§ gu fräftigen unb
gu erljoten. (Sin foldjeä SBerf ift baä oorliegenbe.
©ic in if)m ^errfd^enbe (Stimmung ijt feine fo leiben=
fc§aftlic§ erregte, tvie in ber „^fyantafte" be3 (Scm=
yoniften, fonbern eine milbere; in ber Sßfyantafie ifi
SJeetfyotoen'fd&eä (Slement, in biefem Slücgro ^o^art-
fc^eä. S3eibe 9Bcrfe tragen aBer baffelbc urfprungltcfc
inbioibueUe ©epräge, woucn u. a. baä füfjne £erauö=
ftetlen fü&^erBer ©iffonangen (me g. 33. @.2 unb 5,
2act 32) (in c$araftcriftifd)eö äflerfmal ift. ©aä
2Wegu f)at bie gorm eineö erften ©cnatenfafccö; war
e8 anfangs bie 5lBftc$t beö (Sempcniftcn , eine gange
Sonate gu fd&reiBen, fo ifl ju Bebaucrn, bafj er biefc
SlBftc^t nid^t ausgeführt ^at. ©oc^ galten wir unö
an baö, \va% er gegeben: eö ifl baö ©efle, tvaü für
^Jianoforte ju oier Rauben in bem ßeitraum ber le^
ten ^a^re erfc^ienen ifl. üflöge i^m barum aüge;
meine Slufmerffamfeit ju ^^eit werben!
St. ©örffel.
gut tyianofotte.
©tejl^att fettet/ ©p, 58. Reveries. — 0«lin,
ßdjUfmger. pr. f Cljlr,
©er Xitel „Reveries" mag ben fiefer nid^t üer=
leiten, ^ier trgenb ein muftfalifd^eS — ober unmuft=
falifäeä ©erwärm s unb @alonflü(f ju üermut^en,
gemalt, einige ©u^enb gelangwetlter ^3erfonen in
eine Slrt magnetifd^en ©c^tafö ju wiegen. &fti\ä)en
folgern SD^iat unb ben »orliegenben „Steoerieä" ft^nei.
bet eine fd^arfe Sienie burd^. Qiex ifl SKuftf ofyne
©alon, b. §. ein fcIBftänbigeä, muftfalifd^sbid^terifc^eö
^Srobuct, hervorgegangen an% einem tieferen ©eelens
guflanbe beS gomponifleu, frei tjon äußerer 5lBft^t
unb fomit rein bon allen Brillanten ©djminfpfläflers
(^en, — alfo burc^auä fein Sratjour^, fonbern nur
ein einfaches SJJuftfftürf.
©. 9lottebo^m f 6t*s Werk. Öerljs Cljarakttr- unH
|)l)antaf!eftürke. — Wien, €. ^asltngers Witt»* u.
Soljn. |)r. 1 IL
2SaS üon bem üorangegeigten SBerfe in ©ejie^
^ung auf ben S3oben, auö welkem eS entfproffen,
gefagt würbe, barf uon bem oorliegenben mit gleichem
Steckte wieberfyolt werben. SBenn ba^er auc^ ba$
Untere alö ein DpuS 6 in feiner äußeren ©cflaltung
eine weniger geüBte ^)anb terrat^, bie ©lieberung
ni^t entf^ieben genug fyerücttritt, unb ba^er inöBes
fonbere 9ir. 1 , aud§ Wx. 3 an SWonotonie teiben —
9?r. 5 u. 6 finb Bei weitem gelungener, — fo ffrtyen
bod(j Beibe in ber £auptfad?e, b. ^. ber ©efinnung
nac^, auf gleicher $)ö^e. — i7i6
gut 3ßtattoforte ober Ätgel.
©. 3S. Sllfan(aine), ©p. 3J. jTünfun^wan|tg Prä-
ludien T»urrl) olle Bur- unfc Äoiltonarten. 3 £ie-
ferungen. — ßerlin, Ä. Ä. ßrljlefingev. Preis jebes
^eftes 25 0gr.
6ö ifl ben übrigen ^nflrumenten nic$t ju uer^
benfen, Wenn fte nachgerate bie Orgel mit einiger
Siferfuc$t Betracbten. SBiU boc^ biefe i§ren ©ereic^
immer weiter auöbefynen ! $lid)t bamit jufrieben, fte
felbfl gu fein, ober ein — üielleic^t aud) baö JDrc$e=
fler gu repräfentiren, mac^t fte audj Stnfprüd^e, ba8
^Sianoforte gu erfegen. SOTan fc^reibt jegt Scmyofu
tionen „für ^Sianoforte ober Drgel". ©a bäumt ftc^
nun baö gemi^anbelte ^»Mwfnt, wie $egafu8 im
147
•3oc$c. Seiber festen bie glügel, ben barburtfdjen
4?4nbm gu entfHetjen unb wie m ber ftabei brat
plumpen pflüget ba§ 9?ac$feljen mit langer S^afe ju
f äffen! —
©aä üorliegenbe SBerf ijt leiber nun audj für
^Jianoforte ober Orgel beflimmt. 6$ emaneipirt bie
Orgel tton bet feilet bur<$ einige ftarrfinnige Äöpfe
tyr auferlegten §errfdjaft beä (Sontrapunfteä , unb
flirrt flatt biefeS alten gebauten an feiner $anb bic
lieblichen SJtufen, ton ben gefaßigen ©rajien ums
ppft, in iijren öereidj. <So fann „ber Ijolbe SSatyns
finn" nimmet fehlen, mit welchem ^luäbrudfe bet
(Sanger beä O6eron bie btc§terifc§e Segeiflerung bes
jeidjnet. Unb er fetytt nic§t, ja felbfi o^ne bad ges
brauchte Seitoort nidjt, h?ie fic§ au8 bem tljeiltoeife
mitjutljeilenben ^li^altö s ffierjeic^niffe ergeben n?irb
(f. 9lx. 8). 3" bem gangen Söerfe, mit wenigen
9lu3na1jmcn, madjt ftcfj eine Sßfyantafte gettenb, bic
unä ju fcieberljolten 27ialen in beö ©idjterö SBorte
ausbrechen lieg :
,,$o$, aJtofe, too^in reijjt bidj bie 9lbler«fd)toütae
!Der ljo$en, trunfneit (Scfetoärmerei ?
$ein £örer fte^t befNirjt, er fragt fi$, toa« bie fei,
Unb beine ©eftd^te ftnb iljm gebeimnigöotte 3)iitge."
(Hin SHann, ber ein $nflrumcnt folcty' einen bebeus
tungStoollen Stritt ton feiner (Stelle t^un laffen nrifl
(^ßebanten werben fagen, er gefc^efye rücftoartö!) mujj
roofyl bie (Sigentfyümlicfyfciten biefcö ^nftntmentS, feine
SJorjüge unb feine 9Wanget, genau fennen gelernt tya-
ben. 3n ber Xljat fdjcint #r. Sllfan feine 25 ^SrcU
lubien mit bem bollfommenen 33euw§tfein ber Öorbes
rungen, welche bie S^bitoibualität beä ^nfhumentö
an bie üjm befiimmten Vortrage fieUt, getrieben ju
^aben. ©a3 ergiefct fld? au% ber 9Zoti$, welche ba3
Titelblatt enthält: „Seim Söortrag biefer ^Jrälubien
auf ber Orgel muffen bie Sempi langfamer genoms
men werben j bie Orgel verträgt nur ben gehaltenen,
gebunbenen (Styl, bie gcfdjlcffene &orm — baä «Staes
eato ifl ifyr im 5lttgemcinen unterfagt, bie au8einan=
ber liegenben Segleitungen , bie ^Batterien ber linfen
$anb (presto) finb i^rer SKatur juwiberj man mufj
biefe görmein oerdnbern, fte mit me^r ober weniger
gehaltenen ©runbnoten auf bem Sßebat unb mit mefyr
ober weniger figurirten Harmonien in ber linfen §anb
ben $lecorben angemeffen erfegen :e." — ©ie uidjt
geringe (Selbfiöerteugnung , treibe ftc6 am *Sd§luffe
biefer 3*ilen funb giebt, üerbient »ilnerfennung. ©er
gomponifl Ü6erlä§t fein 28erf bem (Spieler auf ©iö;
cretion, mie ber 9teflaurateur feinen ©aflen S3rob unb
@alj. 82Bel(^e Aufgabe er hiermit bem Spieler fleUt,
g^t au« einigen Anfängen , bie wir in Segleitung
i etneS furjen 2luäjugä aut bem ^n^altd s föerjeic^niffe
^ier folgen laffen, |eröor.
»uö Str. 2. Lento assi
^ r_l l_^_ vi j ' vi J-r«.
x
±
I
molto dolee.
II Ol
z*&z
d
-S-J-J -^hJ h«- SB:
**-^?'
M. f. »J.
?luö 9lr. 16. „Dans le genre gothique'
Molto vivo e con Grazia.
j^^^^^^^Si
\moIlo dolee e legato. J i^J ji-T^ J ^
füi#s^si^im^i
Str. 3, Dans le genre ancien. 9tr. 4, Priere du soir.
9ft. 5, Psaume 150 me . 9lr. 6, Ancienne Melodie de
la Synagogue. 9ir. 8, ©efang ber SBaljnfinnigen am
äWeereögeflabe (! !). 9?r. 9, Un petit rien. 9lx. 11,
Dans le style fugue. $lx. 14, Le temps qui n'est plus.
9?r. 15, Reve d'amour. 9ir. 18, Vornan je. 9tr. 25 /
©cbet.
Unfere SReeenfton, baö 9Ber( alö ^Sianofortes
SWufif Betrachtet, fann fürjer fein, wenn wir baä
®aujc atö baö bejeidjnen, n?aö ber ßomponifl Str. 9
allein fein ta§t : „un petit rien". ©aö befd^eibene
„petit" fann man allenfalls fheidben. —
1716.
148
%üt fßioline.
<£♦ Söhntet, ©p. 54. ./ünfunbfiebjig 3ntonati(ms-
übungrn in allen Äonarten, für **n angcljenben Dio-
linfpieler. — ©edin u. ßrwlou, öote u. ßock.
2 fytte ä 25 ßgr.
©a8 SBerf $at bet SJerfaffer mit einem SJorwort
Begleitet, in »eifern et über ben ®cBrauc§ biefer lies
Bungen fi<$ beä SBeitcren auöfpridjt. ©ie $aBen bcn
3»erf, ben ©djüter, Bettor er ein SKuftf jlücf vornimmt,
in bet jebcämaligen neuen Tonart barauf öorjuberei;
ten unb in ben neu fynjugefommenen djromatifdjcn
JSntertoaflen fic$er ju machen. Sie ftnb, ba ftc für
ben anfanget berechnet, nut in bet erflen Sage gefyals
icn, Wnnen jcboc$ audj für bie fyofyeten Sagen angcs
wenbet werben, ©iefe Uebungen »erbienen ifyrer 3toetfs
mäfjigfcit wegen alle Beachtung} ftc ftnb nic^t, wie
Diele anbete, trotten unb uncrquicflidj, fonbetn cnt^at^
ttn »iel melobtföed Clement unb icrwetfen in bem
©cfyület bie Sujl unb fitcbe, worauf Bei betattigen
©ingen toicl ©ewidjt gelegt werben mu§. 2Bir mas
djen angelegentlich batauf aufmcrffam.
Dr. <3m. Älifcfc§.
Seitfc&rtficn,
Heu* berliner JRufikjet tung. herausgegeben
mm Äufta» Hock im Derein tljcoretifrljer un*
praktifcljer JJlufiker. — fflerlin, ©ote u. fiock.
|)r. jäljrlicl) 3 fcljlr., ^albjäljrl. 1 «Ijlr. 25 ögr.
(oljne Prämie). f
ättit ®nbe »origen ^afjteö t)at bicfc 3eitfd)rift
tyren erflen S^tgang befc^loffen. @c§on bei ifyrem
©rfc^einen war eö nnfere Qlbfldjt, ftc 31t bcfprecfyen.
©a wir und inbeffen bamalä auf eine einfache ^x-
wä^nung Ratten bcfdjraufen muffen, fo jogcn wir toor,
erfl eine längere 3eit oorübergeljen ju laffcn, um eine
umfaffenbe 5lnfc$auung ifyrcä SBollcnö unb SBollbrins
genö ju gewinnen. Statürlidj fönnen nur nictyt auf
ßinjelneö eingeben, ba bieä ju Diel 9laum crforbern
würbe: cö gilt fyier allein, i|jre Stiftung ju fyaxaU
ieriftrcn, baä Siel, wclc^cö ftc fclbfl al$ baS il;re8
©trebenö bejeictynct, tn'ä 3lugc ju faffen, unb bann
gu beurteilen, 06 bieö 3i*l ein richtiges ifl, unb ins
wiefern ftc baffelbe biö jefct erreicht Ijat. — ©cn
©tanbpunft, ben ftc laut ^Programm ju vertreten bes
abftdjtigt, ifl im Allgemeinen alö ber bcö muftfalu
f^en gortfd§ritt8 fcejei^net. ©ie Slufgabe beö leis
tenben StttifelS für eine JWuftfjeitung etfennt fle
barin, „ben mufifalif^en Sreigniffen unb @rfd^einuns
gen ber ©cgentuart burd§ eine ^rincipieöc S3e^anblung
eine fixere, muftfalifc^ ^ »iffenfc^aftli^c S3aftS ju ges
Ben' 7 , ©en Bei weitem größeren 2^eil ber 3eitfc$rift
Beflimmt fte für bte fir itif , Äritif im weiteren ©innc
beö SBorte«5 „unfere Äritif, $ei§t e«, fei ^joftttö,
fdjarf unb Beflimmt, überatt fetBflänbig, inbitoibuell,
fo ba§ man in ber SJieinung bie ^erfon beö Äritis
!er8 a^te unb e^rej ber Ärittfcr fprec^c 51nfi(^ten auö,
unb jtt?ar feine eigenen, er Begrünbe ftc , er »erfahre
yrincipiefl". SBaö bemnac^ bie 3citfc^rift will, ifl
hiermit ber 4)auptfac^e nac§ angegeben, unb in bet
%t)at i^t ©tteben rü^mli^fl anjuerfennen. 2ötr ftns
bcn ©eftunung, ein beftimmteö SBodenj bie wiffens
fd^aftltc^c Sltmofyfydre, bie in \v)x »erbrettet, ifl gut;
bafj bie ©egenfä^e jur (Sc^eibung fommen, ber alte
(^araftcrlofc Sirei uernic^tet werbe, ifl tfyr üorgeflerfs
teö 3iel. ©iefem alle 5l^tung ! ölitfen wir auf
bie 2luäfnfyrung, fo mu§ im allgemeinen gefagt wets
ben, bafc i^r bie ^Inwenbung i^rer Sßrinctpien auf
bie ^ßrajctö noc^ fcfywer wirb, ©rnfl Äoffaf unb ftlos
boarb ©e^cr finb unflreitig ttjrer Aufgabe am näc^s
flen gefommen; waö ftc gegeben, ifl meifl wert^üott
unb ju bea^ten. $n iijxcn ©eurt^eilungen jcigen jte
ftc§ grünbli^, „felbjlänbig, inbtüibucll' 7 j man adjtet
unb c^rt babei bie *ßerfon bcö Äritifcrö, felbfl wenn
man nidjt berfelben Meinung ifl. 2Bir iahen bie«,
um ein SJeifpiet anjufü^ren, an bem 5lrtifel beö 8e|s
teren über aifyt neue Äammermuftfwerfe (^r.47) wa^r?
genommen: fo leib und einerfeitö bad §ßerfennen bet
SJorjüge t^ut, bie ©urlitt'ö ©onate (Dp. 4) unwibers
flrettlic^ üor bielen anberen neuen SBerfcn biefer ®aU
tung üorauö l;at, fo unbegrcifltc^ und anberfeitö ifl,
6. Sew^ö 3:rio (Dp. 14) [ein in jeber ^pinftd^t fc^tu
lcr(;aftcö unb fünfllerifd^ gcltungdlofcd «probuft], alö
ein „überwiegenb 6^arafteriflifc^eö, ^ntcreffanteö entr
^altenbeö Söerf' ^ingeflellt unb il;m bamtt eine „tfy
renwert^c, fcflc Äunflflcllung geftd^ert // ju fcfyen: fo
ftnb wir boc^ weit entfernt, gegen ben Slecenfentcn
beSl)alb ein ©efü^l ju nä(;ren, baö ber ^üd^ttgfeit
feiner ©eftnnung ju na^c treten würbe. 3(nberö frei?
lic^ berührt eö, auf SKccenftoncn ju )lo§cn, bie eine
oberflächliche ©ur^fic^t ber SBcrfe, ein fafl abftc^t-
lic^eö 5Regircn beö Söcrtljeö berfelben an ber (Stirn
tragen, wie bieö j. S. hei benen über 9?owafowöfrg
ßtübenfammlung (5Wr. 30) unb über glügerö $ag s
falter (S«r. 24) ber gaß ifl. — 91u§er ben leitenben
Slrtifetn unb Äritifen giebt bie 3eitf<$rift »ertöte
über Opern unb ßoncerte, welche in Berlin jur Slufs
fü^rung fommen, (Sorrefponbenjen, ein jtemlic^ reid^s
faltige« gcuiöeton unb einen mupfaltfdj 5 literarifc^en
Slnjeiger. S5om geuiUeton ifl ju erwähnen, ba§ eö
bisweilen ju Tei^li^eö Sob fpenbet. 5fl ber Xon,
149
in in if)xn ljerrfdjt, auS bicfcm ©tunbe eben fo oft
tin ju gefcr)meibiger unb anfdjmicgenber, fo wirb ba;
gegen, wenn cö $. ©. ein SJor s ober ein Kacfywort
an bte Sefer ju tickten gtebt, ein %on bet ^nma§nng
laut, bet bei bem Dielen ©uten, waö bic 3fitfc^rift
Bietet , eben fo aufrichtig ju Sebaucrn alö entfdjicben
gu tabetn ifl. ©a fumin fernlägt u. a. bte lächerliche
Setyauptung, «Berlin fei bie tnteUigenteflc Otabt
©cutfölanbä (Kr. 1 t>. b. $.), unb anbere ©täbte
genöffen öor tym feinen 93or}itg (Kr. 39). ©ie grc{$5
ten ©cifler unferer Kation ton beu 3«*en bc$ äflits
telalterö an ftnb befanntltd) auo *Ditttel$ ober ©übs
Ibeutfcfytanb hervorgegangen, unb ^Sreu§en l;at nur
eine ganj fleine Stn^atyl aufjitweifen j ja nicr)t einmal
in bent ©inne, bafj SJertin bie S3i(bung am meiflen
genügt fyabt, fann baö gefagt werben. SBoju alfo
dergleichen pratylerifcfye, üoübaefige trafen, bie nichts,
Aber wenn'ä 1)0$ fommt, (in Sldjfcljucfen bewürfen!
©ic Kebaction berüdfftebtige, ba§ bamit nicfyt ges
färbert wirb.
■3>m ^ntcreffe ber guten @ad?c ber mufifalifcfycn
treffe wünfäcn wir bem Unternehmen SSeflanb unb
Io^nenben grfolg. äflöge ftc§ bie 3eitförift ju einer
immer würbigeren Vertreterin ber gorberungen berfets
ben tycranbilben unb nie in ifyrcn ©eftrebungen mübe
werben !
The American Musical Times. A gazette
devoted to music, literature, the fine arts, and
Ihe drama. Henry C. Watson, Editor and Pro-
prietor. — T[cw -X)ork, tö. ß. Statu 1 or. Pr. jäljrl.
3 Bollar*.
©ic erfien Kummern biefer 3eüfcr)rift bi8 jum
19teu gebruar liegen unö vor. 3«m großen Sfyeil
ifl ber 3"M* berfefben bem &ebi(U ber tmififalifcfycn
Ko&cflenactyUcberfegungen unbSSearbcitungen von bem
©eutfdjen unb granjöftfdjen entnommen \ toen JDrigi?
nalfcfyriftfiettern ftnb babei Drtlepp unb SBerlioj natm
t)aft gemacht. älufjerbcm treffen wir Scripte über
(Scneerts unb Xfycatcrauffütyrungen, 5tnjeigen neu er;
fäienener Sucher unb äWuftfatien, furje Kctijen über
l>a3 SKuftftcbcn beS $n ; unb «luelanbcä u. bgl. m.
$auptfädjlid? tnterefftrt unä bic fritfätift, weil wir
fe^en, mie baä gcrmanifcfyc ©lement, bie beutfdr)e Sons
Junfl toorjüglie^, in 5lmcrifa $ßlafc gewonnen unb bic
SBerfe unferer SKetfter, fo an$ ber Keujeit «Kenbetös
fofa'3 „ßlia8 // unb ©d^umannd // $ert ,/ , bort (Sim
gang unb SEBürbigung gefunben ^aten. SBaö bic
Äritifen be8 SSIatteö, bie ftc^ „burc^ grö§tm&glic^e
Unparteilic^feit unb UnaB^angigfeit auSjeic^nen'' fofs
len, anlangt, fo ftnb biefelfcen fafl burc^gdngig in
e.aem fcfyr anerfennenben, lobenben Xone gehalten.
SGBtr mögen nic^t befürchten, ba§ man in bem freien
2lmeri(a in unferem Jammer verfallen , fonbern $ofs
fen, ba§ man ftc^ oor Sob^ubeleien möglich jl fyüttn
werbe. Stuf teueren ^Junft njotten n?ir bic 3«tfc^rift
befonberö aufmerffam machen. ^ ©örffel
(®*Iuf folgt.)
«etpji(jet SRiifEflebcn.
IT^eater. ißotlcfu .flen bc« $rof. ©riepen!evl.
©ie 3^itfc^rift ^at über bie Seiflungen beö ^ies
ftgen ^eatcrö längere 3^it gefc^toiegen. ©ie ©rü'nbe
biefcö ©c^n?eigenö liegen in ityrem ©runbfa|e, nur
bad ©ebeutenbc, baS in ^\t r)ör)ere Äunflentioirftung
(Sinfdjtagenbc ju beati)tcn unb ju prüfen, wafjrcnb
fie mit 5Bet)arrtidt)feit barauf Befielen wirb, llnwefents
lia^eö fiefy f e ^ff i u übertaffen unb fflcfannteö alö o&*
gemacht anjufe^cn. ©er 3eitraum, über welchen t)iex
jefct ju berichten ifl, braute uno eigentlich nichts
wirf (ic^ Keueö unb ©poc^e 2Kac^enbeö, benn fowo^I
©fynibt'S >,^rinj gugen" at« glotow'ö „äKartya"
bürfen fic^ nidt)t ber unbebingten äJaterfc^aft t^rer ges
nannten Srjeuger rühmen. 3^ werbe fogteic^ mit
biefen beiben (Srfä^einungcn mic^ langer befc^aftigen,
jutoor aber tviü id) einer mir angenehmen ?Pflic^t ®fs
nuge Iciflen, um bic SBerbienfie cineö SWanneS, ber
erfl ein fyatbeö ^a^r ber unfrige, ju erwähnen, ^c^
meine -Su^iuö Stiefc, feit ^tegma^erö Abgänge
Äapeßmeifrer unfereö ä^eaterö. 6r flirrt ben Sacts
floct mit gnergie unb Äraft, unb bie 3"ten ber mus
jtfalifcr)en Slnarc^ie, wotjon unferc SDper vorigen @oms
mer teiber nur ju oft ba8 fc^recfencrregenbfle ©eifpirf
gab, ftnb glücftic^ worüber, ©ie Äräftc unferö Örs
c^efierö flnb gewi^ bie tüc^tigflen, unb wenn au<§ ber
JRu^m unferer ©änger ntdr)t b\$ an bic SBolfen bringt,
fo reicht boc^ ir)re SSefd^igung fo weit, ein ©efangs
ftüc! fauber, unb praciö in feinen r^t^mifc^en %f)eu
len barjufieöcn. @o Hein bieS Serbtenfl fd^etnt, fo
wtffen wir eö in unferem Sweater je^t boc^ ju fc^fis
gen, benn ic^ erinnere midj rec^t wo^t ber früheren
3citen, wo ba§ Saetgcfü^t jcbcä in bem Sweater weis
tenben S^uftferö biö in bie tnnerflen ©runbtoefien ets
fa^üttert würbe, ©ie S^dtigtcit ber Dper ifl eine
totet crr)ßr)tcre geworben*, nic^t nur, bafj wir me^r
Dpernt5orfreüungen alö früher \cijt ^Bren, auä) man*
<$c8 gute ältere 9Bert ijl an ba8 Sageöli^t gejogen
unb gut üorgefttyrt worben. 2tu§erbem fprictyt bte
größere S^eilna^mc beö Spubtifumä ju ©unflen ber
leßtwergangencn Seiflungen, ©ie beiben neuen SDpcrn
„sprinj @ugcn" unb „SWart^a'', mit beren auöfü^rung
man ftcr) tu jcber fflejie^ung jufrteben bejetgen lonnte,
150
fSrberten überbieä nodj bie erfreulid&e ®rfd&einung
ju Sage, bafc unfere vatertdnbifdjen Äünfller enbli$
eine wünfd§en$wert$e , obwohl Bi« jegt verweigerte
Stnerfennung iljreö ©treten« in bet $etmattj pnben.
9lad) meinem ©afürl)alten verbient biefelbe ©djmibt
in einem $o$eren ®rabe alö glotow, nic^t als 06
baö SBerf beä ©rflgenannten bie „SWarttja" an ©es
nialitat überflügelte — biefe namlic§ feljlt Seiben, —
fonbern weil ©djmibt ber Station unb ityrer 9lu8s
brucfSweife treuer geblieben, wafyrenb glotow, ein
ä^ter Striflofrat, ber £eimat$ fld& fd&dmenb, ein leid&t;
fertiges 2Belf$t$um ftdfj aneignete, unb bei allem
Steine von esprit bo<$ be8 (Srnfleä "«^ & ei 34*f e
entbehrt. {Der Segtere $at fldj aber gerabe barum in
ber genupfüd&tigen SWenge eine grojfe Slnjatyt 83er;
e^rer gewonnen, unb weit feine leiste geber gewanbt
genug ifl, ben langweiligen, weit au3bcr)nten Slcten
tyter unb ba burdj liebenSwürbige, wigig aufgeführte
Äteinigfeitcn, bie audj ber Ungebilbetfle nad) 4?aufe
ju tragen vermag, einen frifdjeren 5lnflric$ ju geben,
fo ifl er ju bem Stufe ber Popularität gelangt, freis
lic$ meljr unbewußt unb au% ©<§wäd§e, als burc§
grunbfäglidjeä ©erfahren. 916er aud) @<$mibt lajjt
ben SJtantet naety bem SBinbe fangen, unb ir)m ers
wad&fl barauS ein nodj viel grBfjerer Vorwurf, weil
man bei if)tn, nadty ben befferen ©Ägen feiner Oper
gu fdjtiefjen gonbS unb eine grünblid^ere 83efannt=
fdjaft mit befferen SBerfen vorauSfegen barf. $m
Allgemeinen f}at bie beutfc$e Oper burc§ biefe beiben
SBcrfc feinen wefentltdfjen gortfe^ritt gemalt, tvie ftdj
bieä Patrioten unb Gntfyuflaften für bie tyeimifdje
itunfl einreben wollen. UebezaU ftofjen wir auf ben
feit langen -3a$ren üblichen 9Wecr)ant3mu8, fo im
Saue beö (Sxi'ietä alö in ber muftfalifc^en gaffung.
SefonberS in Sejie^ung anf bie S3üd&cr ber Oper
^errfdjt, auä) bei ben ©ebilbetflen, eine unbegreifliche
9tat$fid?t. SBerfröfje gegen bte pfyd)ologifc|c unb
feenifc^e SBatyrtjeit, welche, feien flc im recitirenben
©rama auc§ nur t)atb fo ftd^tbar, alö fte unö jebc
Oper in SJlenge barbietet, eine unwibetruflicfye 3«rürfs
weifung jur gotge Ijaben würben, geljen im muflfa=
lifdr)en ©rama ungerügt vorüber, unb eä ifl eben feine
gro§e ©djmeidljclei für nnfere Sonfeger, bafj fie enU
Weber biefe ©cfjwac^en ber ju üerarteitenben S3üc^er
nic$t »erflehen, ober wenn bicö bo<$ ber gatt, ba§ fte
fldj o^ne ©ewiffendSiffe folgen ©ingen unterjie^en.
(Sinei ber bebeutenbflen berartigen geiler pnbet ftd^
in „^rinj 6ugen" in bem SWclobram ber fedfjfkn
©cene beö jweiten 91cte§. ^ßnn$ (fugen unb feine
©ragoner ftnb im 833einö^cimcr ©dbloffe, um mit ben
granjofen ju unter^anbcln. (Sngcllicfe enteilt in ba8
Sager, um ©elbaten jur Befreiung beö oerrattjenen
©elb^errn ^erbeiju^oten. ®er SSad^tmeifier ,gaco6
bleibt gutütf. ©e« gelb^errn Seben, feit bad feinig*,
fle^t jeben ^ugenblirf auf bem ©piele, unb benne$
bietet er, unb fingt üerliebte Mrien. ©a« ifl Unfbin.
©c^mibt §at biefe ©eene mußfatifdj trefftid^ burd^gfs
fü^rt, wie fd&abe, ba§ bie 9Wü^e ni^t auf »effere*
öerwenbet würbe. %u$ „SWartlja" üon glotow fyat
Diele ä^ntic^e ©^wäc^en, unb i^r erwac^fl befonberg
barauö ein Vorwurf, bap bie legten 91cte ber Dper
auä Slücfftc^t auf bie Ueblid^feit ber Qlrien unb
g^ßre jur unerträglichen Sangeweile gefleigert wer;
ben. ©c^mibfö Unentfc^ieben^eit in feiner mufifatis
fc^en Stiftung fyabt iify fc^on toorljer erwähnt, bei
glotow fann ba&on ni^t bie SHebe fein, er ifl ents
Rieben — Sluberifd^. ©ie Sageöblatter rühmen
baö als eine Sugenb, iä) fann mid) nify entfd^lies
f en, biefem treiben baö SBort ju reben, mir erfd^eint
ein folc^e« »erfahren nic^t anber«, alö ein gefliffents
üd&eä Unterflügen ber ©ei^t^eit unb einer d^arafters
lofen ©c^wäc^e. 6S ifl eine ©ünbe in ber Äunfl,
burdj abpc^tli^eS Verleugnen beö #ol?cn «nb Sblen
fic^ jum ©icner ber §Dberfläd(jli<$feit ^erabjuwürbigen.
Sßir werben unferer Oper nid?t e^er einen t)ö$eren
©tanbpunft an weifen fönnen, alö bis wir nn% enU
fc^tiefjen, in it^r etttyaü SebeutenbereS al§ ein bIo§eS
llnter^altungömittcl für einen langen Stbenb ju tu
Mieten.
51m ©c^luffe Witt id) nodj einiget Xed§nifd^e be~
rühren, ©cfymibt be^anbelt t>ie ©ingftimmen einfacher
unb im 51ttgemeinen vernünftiger, glotow folgt, wie
eö ber Slugcnblicf it)m eingiebt, balb ber franjöfif^cn,
balb ber italienifd^en Spanier, ©arum fe^lt eö ntdr)t
an ©c^nörfefn, inflrumentalcn giguren unb fogar an
längeren ©eigen, bie ben blofjen $3ocal alä Unterlage
gebraud^enb, ben 51cteur ju einem ftnnlofen «3"P tU5
mente t)erabwürbigen. ©ie ^nflrumentation finbe id)
aud) bei ©d^mibt uorjüglid^er, er wenbet weniger
Waffen an atä jener, unb erlangt boc^ eben fo gute
Effecte, glotow bebient ftd^ ju ben gleic^gültigflen
Sachen oft ber wibcrfpred^enbftcn ^nflrumentationös
combinationen, unb am meiflen in jenen ©tetten, wo
tijm bie muftfalifd^en ©ebanfen, um einen nieberen
QluSbrutf ju gebrauchen, ausgeben, (ginjelne glücfs
lict)e ©riffe mag ic^ ifyr nid^t ableugnen, fo lau
©ptnnerlicb, ben SWarftd^or unb ncä) einige anbere
©teilen, ©ie Ouvertüren beiber Opern finb veruns
glücf tc äWac^werfe: ©d^mibt gab ein atteö 3"f«w-
men^angeö baareS ^ßotpourri, glotow folgte feinem
Se^rer »über. «. «Jcciu«.
©ie fcd^fle S3orlefung beS $rn. ^Jrof. ©riepen-
ferl, auf wel^e wir vorige 2Boc$e verwiefen, fanb
am 14ten tief. ©tatt. 9Zd(^fl ber Oper bilbeten bie
neueren bramatifd^en ©icr)tungen ben ©egcnflanb ber
151
SJefpre $ung , — für bie gemeffene 3«t ein öiet ju
xei<$r)altiger Stoff, aU bafj ber SRebner tyitte au8*
fu^rltd^er barauf eingeben fännen. @o befct)r5nfte flet)
kerfelbe in Sejug auf erftere im 2Befentlicr)en ganj
auf ba$, wa3 unferm Sefern au$ feinem »ertrage
über „bie Dper ber ©egenwart" feereitS befannt tfl 3,
an bie ©pifce fleflte et bie ftorberung, ba§ ber Serts
bietet feinen Stoff bem Soben freiet 2BirHicr)f eit,
gefunben gegenwärtigen SebenS entnehmen fofle, unb
leitete r)iertoon bie nämliche ^Srogreffton ab, aU bas
matS: ©lutf, ©pontini, «über, 97ier/erbeer. £)er ges
er)rte JRebner ftir)Io§ mit biefet ffiorlefung bie Steige
feiner Vortrage. SWit lebhafter 2r/eilnar)me berichten
wir'«, ba§ fie ungew8$nlict) grojjen Beifafl r)ier ge=
funben, bafj ftet) fein t)or/e8 SRebnertatent, feine lebend
fcotte ©arfieflung laute Slnerfennung erworben r)aben.
Sta<r)bem berfelbe ftcr} ber jac)lreicr) öerfammelten 3" 5
t)orerfcr)aft tjerabfcr)iebet , jottte biefe ir)m ifyrerfeitS
bur$ Hpplauö ben @ct)eibegru§.
SBaS nun ben 3nr)alt ber »ertrage, bie «nftet;-
Un bed Mebnerä überhaupt anlangt, fo r)aben fie
jwar einerfeitd SDppofition, beer) anberfeitä aucr) fciel-
fa<$ Suftimmung gefunben. §ier, wo eö fldj nur
um ben fteinflen St/eit bc$ {Dargebotenen r}anbe(t,
muffen wir 00t aflem baä ßigente)ümli<$e ber SJers
binbung üon SHufif unb Siteratur bei itym anerfennen,
unb ob wir aucr; jugeben, bafj bie ausgeflogenen
änf?tt)ten ein fei tig ftnb unb baburcr) 2Biberfyru<$
r)erau$forbern, fo meinen wir bo$, man muffe ftd$
junactyfl ni<r)t an baö galten, waä ju wünföen übrig
bUibt, fonbern üielmefyr an baö wirflicr) ®ute, jum
2r}eit 9lu$gejei(r)nete, baä geboten würbe, ©ann erfi,
wenn biefem fein 9tect)t guerfannt worben, wirb e8
erlaubt fein, au<t) jeneö r)err»orjur)eben. ©a§ aber bie
©mnbanfe^auung, ber jene Ulnftc^ten entrungen ftnb,
ib/re grofjc Berechtigung r)abe , wirb man fyoffentlicr)
nict)t in 3»ucifel fhflen. SBaS bie Bewegungen ber
Seit gebieterifer) forbern, bem barf fiel) ber Äunfitet
nidjt uerfdr)Iifgen 5 auö bem Seben, tvaü un* unmits
tetbar umgiebt, fauge er feine 9?ar)rung, fo wirb feine
©ct)öpfung in ber ©ruft be8 $8rer8 terwanbte ©afs
ttn anflingen machen, unb bie $onfunft, „bie bie
Sfluftfer nicr)t aflein gepachtet r)aben", wirb bem ©es
fammtleben ber 27lenfct)^eit gegenüber ir)r 9tect)t be*
Raupten. *) 9 ^
•) ©ir toetben fe^t balb Gelegenheit neuntes , in einer
SReifie von ben 3*itfTagen genjtbmeten 9ixtiU\n auä) ben ©tanb^
punU be* $rof. ©rie^enferl n&tyer gn erörtern.
b. Äeb.
Ueberftc^t ber neucjlen @tfd()einunflen auf bem ©ebiete ber 2JlujiL
ltnterttc^tduietFe für Violine«
2* 3* 2Rtett8, Le mechanisme du violon divise
en ses divers elcments et applique ä tous les
accens de la Musique dans unc Suite d'etudes
caracteristiques. Second receuil. ßrljott. 4 ^1.
12 Ar.
3n bem SBerfc, treibe« biefem gnr Einleitung btent nnb
auf ben jtodfadjen 9(n«bru(f in ber SWufif, n&mlt^ ben leb*
Ijaften nnb ben rubig langfanien, gegrünbet ift, gab ber &er<
faffer jur ©runblage für ben 9Hcdjani6mu6 fünf Uebnngen
für bie ginger nnb beren fteben für ben 93o(jenfiridj. 3n bies
fem gtoeüen, auf baffelbe C^fiem gefaxten X^elle i(l ber
3toeifa(t)e 8to«broef be« lebhaften unb be« Tu^ig Iangfamen
mit einanber gleichzeitig terbnnben. $(16 eine ©rtociterung
ber Hebungen bei etfien Xr)eile6 Ugt ferner ber SBerfaffer bie
Hebungen be« Skgtn« mit benen ber ginger in JDo^jjelgriffen
gleic^fall« mit einanber abtoedjfetn. — ^Da* Sonferttatonnm
ber SRuftt ju ©rfiffel W tiefe Uebnngen gn feinem Unter*
richte eingeführt. €Jie f?nb in ber Xfyat emj)fe^len«toert^ unb
h>ir toünfdjcn i^nen eine tiotitt Verbreitung.
Sieber ttttt ^Ptanofotte«
3f* ©♦ §itdj8, ©J). 43. Die {tillrn IDanfcem, jebidj-
tet von jTörfler. tDitjrnfcorf. 30 Ar. (Ausgabe
für Ijoljf unb tiefe Stimmen.)
©iebe bie lefete Jöemerfung über biefen (Somponiften in
Sfir. 7 ber 3eüfcr)rtft.
3t* Slttbinftem, Sdjnabertjupferl, ffiebirljte im ttalks-
bialcete oon R. Cöwenftein. ßtern. ■& €l)lr.
öine gute, emfcfeljlenätoertye ©ammlnng, beren Sieber
ft<r) jtrar bem 9Bolf«t^ümlicr)en anfc^liejen, fid) aber jn einer
^oetif^eren SInfdjaKung ergeben, al6 man bti berglei(r)en
@ac^en gett»o^nt ifl.
2. $etfdj , ©p. 23. Drei fifber tnr rine Äittel-
ftimme, mit jptanoforte. Öcl)ott. 36 ftr.
152
9Die immer bei «r)eifd) mit vielem Steig unb groger Stuf«
merffamfeft gearbeitet, fo baf? ft$ ba« ©efte erwarten liefe,
Wenn üjn bie ittatur mit tieferer *ßbantafte begabt Ijfttte.
Um empftnblidjften erinnert un« 3Gr. 1 an biefe fäon früher
gemalte (Erfahrung, benn l)ier gerabe erbrücft bad «Streben,
eine gelungene tedjntfdje 2lu*füljrung ju liefern, ben poetf*
fdjen ©ebanfen auf allgu gewaltfame QBeife. 9tr.3, „D füge
SWulter", Ugt fldj ni<$t bnnfcau« »erötoeife cemponiren. 2öir
bitten ben (Somponiften, bie Seljanblung beffeiben fciebe« von
(5. Söwe naefoufe^en (Dp. 62, lftee $eft).
85* fiadwet, ©p. 14. Cietor für Öo({. nr. 1. Sonn-
tags am ftl)*in. Hr. 2. Das kranke Äitoctjcn.
Hr. 3. IDer tljürnur. Scljott. 3cU Hr. 27 flr.
fflirffame unb für bie (Stimme leid&t uorjurragenbe ©e*
fange, gormell erfdjeinen fie gu weit au*gebe$nt, wie über*
ijanpt Sadjner in ber festeren 3eit häufiger bie einfachere
Siebform verlaffenb, bem längeren Umfange be« ©efange« ben
SBorjug gegeben f)at, oft mit 33ernad)läfftgung ber Seite«*
Worte, „©onnrag* am 9tyeiu" ift Robert (Schumann beffer
gelungen (Dp. 36, 2te6 £cft).
<£♦ Satt!, ©p. 66. Sedjs fiefcrr von 3ul. kranke.
$ettT*. nr. 1, 2, 4, 5, 6. ä 12 ttgr. nr. 3.
16 ngr.
3* 2t* 2ecetf, Äufikalifcljf ©rtirnkbläthr. IDIjiftling.
Hr. 1, 2, 3, 4, 7 u. 9. ä 74- ngr. Hr. 6, 10,
12, 13, 14 u. 15. ä 5 Üflr. Ilr. 5, 8 u. 11. ä
10 ngr.
©erben befprodjen.
grt fcret SpJJrantftftmiicit mit ^ßtattofortf*
©♦ SReblittg, ©J>. 8. Ilr. 1. ©*aiüte 8*l)nfuci)t,
pon Rückrrt. jjeinridjßfcofen. 10 ngr. (Sjelikon,
Ilr. 1.)
(Sin l;*jperfenttmentaleö ©ebidjt in ©c^illet'fcijer Saftung.
£er ©efang ber <Soloftimme ift äicmlid) entfprec§cnb , beffer
uub anregenber ift ber breiftimmige Sftcfrain gelungen. 3)a«
Bhibejeidjen auf bem vorlebten Siebtel beä brüten Xactcä ber
(Seioftimme ifl un* in feiner dntftefang unb feinem organi*
fdjen 3«fammen§ange mit bem ©anjen oollBänbig rätyfctyaft
geblieben.
Scrjetten für gtauenfltmmen olme
^Begleitung»
<£♦ g* 9lttttgett^agen, 3 «erjetten. Stern. Partitur
un* Stimmen, T 7 T tl)lr.
£>ie tedjnifdje Stabführung erfefrt ben SHangel an $ban*
tafle. 3Me einzelnen (Singftimmen ftnb fauber unb gefang*
möjjig gefdjricbcn, unb Hingen, fo Weit bie« toon brei fo na$e
aneinanber gefügte Stimmen otne jegii^c Segleitung gefagt
werben barf. 9fr. 2, <S$ifferleben , ift nic$t wo$l für me$r*
ßimmfgen ©efang, am wenigften aber für grauenftimmen ja
gebrauchen.
%üt 3Jlännet<i>Qt.
©♦ ©tefcecf , ©p. 4. ®ruff an *ie JHannsfetoer.
Serljö fitere Ciefcer für 4ftimmigen .fiXännrrfljor.
ÄisUben, Reirljartt. 12^. Sgr.
2)er SSctfaffcr ^5lt fid) in feiner Slrt gu f<$reiben an bie
alteren Sonmetfter bee SKdnnergefange«, Woran er dlety tbnt.
ö« ift wünWen«»ertlj, bag bie raffinirte unb fofettirenbe Äo<-
mit, wie fte einige teuere anjuwenben belieben, bem natür*
lic^eu unb einfachen ©efe^maefe weiche.
Sllbum für »wrftimmigen Äännrrjefanj, Sammlung
auserwäljlter (Mänge. ^einrirljöljofen. Srljröter,
©p. 3. 3f|j liebe X^irlj, 6 Sgr. 5 ©p. 10. Wenn Da«
atlantifelje Älm, 7^. Sgr. fiebau, ©p. 16. Rrirljet
Die ßerljer, 7^. Sgr.
©djröter, £)\>.3, ein Saritonfolo mit ber wibernatür(i*eii
unb äßfjetifoei^ötyiienben SBrummftimmenbegleitung (beren Qu
finber bie Dualen be« Sif^^uö erleiben möge), nähert ffd^
ber Slit unb SBeifc ber ^arfenmäbd^en unferer SWeffe. ffiünfc^t
ber ^om^onift in feldje *änbe ju fallen? Dp. 10 ift gclun*
gener, unb in Weiterem, anregenbem Xone gehalten, ^iebau,
Dp. 16, enthält oiel ^umoriftti^cö; c« fei empfoblen.
3ntcUti]C!i;bUtt
Volkslieder mit Pfte. - oder Guitarre - BegleituDg , eiogelegt iü „Dorf und Stadt"
Nr. 17. Der Abschied „Muss i denn zum Stäcltele naus".
IVr. 19. Lebewohl „Morgen muss ich weg von hier 4 \
Verlag von JLdolph JMagel in Hannover.
rr* (Sinjelne SQummern b. dl. 3tfc$r. f. 2«uf. werben ju H Olgr. beregnet.
toiud von $r. Wflcfniann.
tl e u e
<$$f$ciff fit
UxantmtxtlifytT Dtebactettr:
Statt) SBrmbeL
ädjtunbjroanjigjter 33anb.
^ 26.
® et feg et :
Stöbert griffe in Setpjig»
2)rn 28. 3Rärj 18«.
JBen tfcfev 3ettfd&* erfd^etitm rcfcdjenuH
2 Hummern wen 1 ctet l'/j 93ogen.
¥re(S fetf 8anbt< von 52 !Rrn, 2 1 /* £1jU.
Slbsnnemcnt nclimcn atfe ^ßüjlimtcu^ 95ndj*
3tt(aU; ©eitrige jur ÄunfttttfUnfc&üft. — ftaflfSflfföiifcte, Jöermfft&U*.
— ^—
Beitrage jue fiunfhufffcnfdjafh
Üon Dr. <fl). intimer.
L
,fi « ti |t u n b
I f f * *-
9lbam verlor ba3 5parabie§, atä et toom ©aum
ber ©Yfenntnifi gegeffenj toi* fyaben ben ^immel toer=
luren^ fett bie SSifiVnfdmft baö ©ogma ernfltjafl unb
riicf jtdjtätßä beteuertet tjat, SBic tuirb nun bie Ännfl
fl<$ alä feldje ju fctma^«» toerm&gen, meun aud? fie
uom SSiffcn burd?bTungeu tüttb? SMe (Sinen ineinen,
baö fei ntc^t m>irfj, gefje bodj bie Äunft, namenU
tidj bie SKuftt, mefentlid? über afleä (grfenneu Jjin*
ouöj Ankere hingegen, ba3 äöefen be# äRenfc^rn in3
®elbflfcehjufjtfein ffßcnb^ behaupten, bajj bie Äunft
alä ein ^Stobuct biefcö ©elfcflfcemitjjtfeinö tooHfemnun
Itfftnilf fri, fofeatb ber SMeuf^ fls^ in feinem @ejfefl=
6en?u(jtfein erfajjt tjafce. ffiie erflere S(uftd;t fanb man
befenberä friiljer tri ÄimfHern unb ©ebilbeten, bie
testete ifl ein ©rgetmg ber beulten ^S^itcfo^p^ir unb
jefct borljenfrfjenb. Unb mie tri $egel bei fefbftte*
lüupte ®eifl am @nbe ber romantifdjen Äunflfcim
übet bie Äunfl tjiuauöge^t, nadjbem er fte in feinem
Söificn aufgeboten t?at unb geipiffermagen Rittet fte
gelommen ifl, — tele et in i^r ni^tö iüeüer mef)r
fie^t, aU ein fr^ei dnftrutnent, meld?eä ber ©eifl
nadj SWajjgafre ber ©efdjitflidjfeit beä (Sinjefnen in
Sejug auf (eben 3nl;a(t gteidjmajjig ijanbljaben fannj,
— fo iß bie ÄniTJl jegi im Öefcen ein Spiel, eine ans
genehme Steuerung na$ äftajjgate fubjeetiuen ®u
faüenä. hiermit ifl benn nct&menbig bie (Srf^einung
beriimben, bafj bie Ämiflfäopfungen öoöig fubjeeiito
unb leer finb, anberfeüä glawtt bie ÄunfHefce *JKtc$
mwfytn, lehren ju tünnen. ginben fi^ benno^ 6t^
fdjeimiugen, bie bem tuibetf^re^en, fo flnb biefe mc^t
eine SBibertegttng^ ba§ eä fi^ im ungemeinen fo t>er=
t^attc^ mie eben angegeben njorben/ fonbem melme^t
ein Srroeiä, ba§ fic^ ungea^tet einer fofe^en Borgens
fc^enben Mi^tnng baä tuafjte Sefeen ni^t tobtf^fageti
Iä|t. fötnn e0 ifl eine Süge, ba§ ber äJlenfd^ nur
im ©elbjlfcenntijtfein fein SSefen ^ate^ eö tfi falf%
ba| bet fo fetbfltemugte 9trnf<| atfc belietigen Ännfis
geftalütngcn beiucrbringeit tennt, eä ifl niblidi eint
Säufc^ung, toenn mau fic^ cinbilbet/ ba^ SKa^en Je^s
trn ju fünnen, ffiaä SBefen beä 3Kenf(^en y beö jtunfls
lerö ftet)t hiermit im Söibeifpru^.
/y 3tti äHenf^en ge^en bei Slßett bie Singen auf/'
fagi ©teffene, ©er äKenfd) ifl bie ©eflttlt, in mh
c^er bie Statut i^re SBoUenbung erreit^^ inbem fie m
ijjm aüe i^re formen tn eine eiujige jufammenfa§£
unb fo fidj fefbfl ctfaft. @o fte^t benn ber Sftenfdj
mitten in ber Statur unb i^r ©ipH einmal über i^r,
infefem fte M ©egenflanb feineS Srfenneitö au§er
iljm fie^t unb tom $Jltnfäm bemättigt mirb, anbei-
feitö lebt er fie fefbfl, inbem er fetbfl in ber Unmits
telbarteit feines Sebenö 8?ntnr ifl. 3m ©egenfajj jut
unbetuuf ten OTntnr ^at man bie beiuufjtc Sßatnr ©eifl
genannt , unb fo lanu man aUetbingS fagen, ber
3Kenf^ befiele aui ®eifl unb Slatut (Äürper), nur
»ergeffe man ntd^t / ba§ biefe Stennung eine einjig
154
burcty Steflejfion ljcrt>orgcbradc)te ifl, bafj in SBirfttd^s
feit bte Sflatux notfy»enbiger»cifc geiflig, bcr ©cifl
natürlich fein mu§. — ©ie Statut felbfl aber ifl ein
e»igeö ©Raffen, Sebenbigfein, unb biefeö Sefcen con=
centrirt ftdj im 9Wenfc§en in bet Borm beö ©emütyö.
©aö @cmut$ ifl isaS SBefen beö SWcnföcn. Unter
ben S^ätigfeiten beö ©emütfjö nennen »ir nun fünfl=
Icrifclj bicjenige, öermoge bereu bcr äftenfdj bie ©es
flalten biefer Sßett felbflgc»ifj föafft, unb au% ber
Unmittclbarfcit fcineö inneren ficbenö für 5lnbere jur
Stnfctyauung bringt. *)
9Jlan wirb hierauf entgegnen: ,,©aö Ijabcn wir
lange gcwufjt, ba§ baö ÄeBen mit bem Unmittelbar
xen anfängt, aber Sei biefer 9^att>üat bleibt eö nicfjt,
baö SBiffcn wirb Setonfte SRcffcjrion, unb mit it/r mu§
auä) bie Unmittelbarfeit beö fünflleriföen (Schaffen«
auffyBren, »enn man nidjt etwa einer »üben ©enias
litat baö 2Bort reben »ifl/' 5Wcrbingö bUibt eö
fcei ber Sftaimtat nidjt, aber jencö (Srfenncn, jene
felbflbc»ufjte Stcflc.rion ifl nur eine golge beö Äebenö,
itic$t Sebenögrunb, unb am aflcr»cnigflcn baju berus
fen, bie unmittelbare ©cmütfyötfyätigfeit aufgeben.
2Bät)rcnb man jegt baö reflcctircnbe (Srfcnnen jum
SBefen beö äftenföcn machen möchte, ifl bieö melmefyr
mir bie Steflejrion, rec^t eigentlich ber blojjc Söiebers
fdr}cin biefeö Söefenö unb »irb &on ber „Unmittcls
barfeit beö ßebenö fort»ät)rcnb t?on feinem ufurptrten
Sirene gebrängt. ©o t)at %nm Bcifyiel baö (5r)ris
flcntr)um fortȊt)renb eine abflractc SWoral geprebigt,
ober eö t)at bie fortgcfefcte unüber»inblid?c ©egen»trs
fttng ber mcnfdt}lic$en 9iatur nur mit bem tarnen
©ünbe toerbammen f&nnen, or)ne if)t objuftcgcn.
$Weö SBefen rut)t auf einem unmittelbar tr)ätis
gen ©ein, »clcr)eö alö folcr)cö ber ©runb beö ßebenö
ifl. ©ie fünfllcrifd)c SRatur fctjafft ot)nc befonbere
Slufforberung, junäci)fl ot)nc alle (Srfcnntnif?, ot)nc alle
Anleitung, »eil ifjr SBefen föBpferifäeö ©eflalten ifl,
unb jebeö äct)te Äunfl»erf entfielt burdj einen unnütz
telbaren ©ct)Bpfungöact.
Slber eö giebt feine fünflterifäe 9?atur im 2111s
gemeinen, tbcn fo »enig »ie einen allgemeinen SWens
fc$en. ©er SHcnfd) alö ber »irflict)e, lebenbige
SWcnfdt) ifl gleidt)$eitig biefer beflimmter unb aud)
biefer ifl er nur vermöge ber 6nt»icflung biefer fet-
ner Beflimmung. ©er Sinjelne »irb in einen bes
fonberen ßebenöfreiö hineingeboren, er »irb in 0}m,
lebt ben äWenfc^en in beflimmter {Richtung, unb j»ar
ouf bem bereits »or^anbenen ©runbe ber in irgenb
einet SBeife errungenen Stefultate beö Sebenö, b. ^.
*) (Sine *>$i(ofoD$ifdje SBegrnnbiuig biefer «nfi(Jte« fann
^ier nid^t gegeben toetben.
ber ©ilbung feiner 3eit. ©ieö beflimmter au8ge=
fyrod^en giebt in ©ejug auf ben Äünfller ein ©reis
fac^eö: bie eingeborne 5Ratur, bie SBeife »ie baö Se?
ben fein ©emut^ afpeirt, bie Äcnntnifj beffen, [»aö
über bie Äunfl öom ©rfennen biö ba^in feflgeflellt
»orben. ©ie eingeborne Statur, baö ©enie, baö 93ets
mögen ju fc^affen eignet fic^ bie Äenntniffe ju, bie
für bie Sluöübung ber Äunfl gelehrt »erben, nimmt
bte (frfaljrung bcr ganjen bisherigen 2Wenfc^^cit, auf
bereu ©c^ultern eö flelft, in ftd^ auf, unb gebort enbs
lic^ burc^ fein Scbcn in einer befonberten Totalität
beö Sebcnö then biefer unb feiner anberen an. ©enn
»ie ber SWenfcfj ibccU ber äflifrofoömuö beö ganzen
Unitjerfumö ifl, fo ifl er reell ber beö Sßefenö feiner
3eit. ©o i)at jcbe 3«t bie i^rem Sßefen gemäße
Äunfl unb Äunflform, unb unerfc^Bpflid} »ie baö fies
ben in feinen befonberen ©eflaltungen ftnb bie ©eflals
ten ber Äunfl.
SBaö tfyit nun bie fiefyrc? ©ie giebt junäc^fl
bie georbnete ©tfcnntnifj ge»orbene ßrfa^rung: „baö
ifl hi^ jefct fo gemacht »orben", unb »cifl, »ä^renb
fte bicö cinerfeitö in allgemeinen JRegetn auöfpric^t,
anberfeitö fyn auf bie lebenbige Betrachtung ber bifc
Vtigen Äunfhocrfe alö beren SBirflic^feit. Ober fte
giebt un»anbelbare Begriffe, alö SBiffcnfc^aft. 5lber
in beiberlei ©cflalt be»egt fte ftc^ im ©enfen, im
Slllgcmeinen, in bcr 5lbflraction, unb giebt bamit
»otyl eine (£rfcnntni§, bie, »enn erfl ein fc^Bpfcrifcfyeö
^un »or^anben ifl, an biefem vielerlei beflimmen
fann, nun unb nimmermehr aber »o^nt biefer <§hrs
fenntni§ fc^öpferifc^e Äraft bei, fte ifl nur baö Sllls
gemeine beö Befonberen, ber ©djattenrifj beö SBirfs
liefen, unb erjeugt fclbfl nur »ieber ^lllgemcineö,
b.^. ©ebanfen. ©aö, »aö baö befonbere Äunfl»erf
alö folc^cö auömac^t, ju beflimmter ©eflalt bringt,
fann fte nic$t machen lehren, ©o fann j. S3. fe^r
Diel Bortrcfflic^eö über SWclobie gefagt »erben, pe
fann ifyrcm SSefen nac^ ooafommen begriffen fein,
unb boc$ »irb bamit fein 9Wcnfc$ im ©tanbc fein
nur eine einfache äRclobie bon toter ^acten ju fc^afs
fen, »enn er fte nic^t fc^on »or^cr mitbringt. 3Wan
mü§te benn bem Äunflmaterial eine allgemein gültige
Bejeic^nung unterlegen, unb eö fo jum gteic^ücrs
flänblid^en 5luöbrui ber ©ebanfen unb SJotfleflungen
machen, ©o fönntc eö allcrbingö jur ©tymbolif ber
Begriffe »erben, nur »ürbe man bann begrifflich jus
fammcngcfefcte 5lnfc^auungcn flatt lebenbiger Drgas
niömen probueiren. Unb »ir ftnb auf bem beflen
SBege baju, benn trofc aller 83erbtenjle unb Äennts
ni^e üon SWarjc ger)t feine 6ompoftttonölc^re auf bie?
fem SBege unb f)at in feinen eigenen &om)M>fttiotifn
^ierju t^ren flatflen ©eteg.
@o tjtel im SQgetneinen gegen jene, bie baö
155
©elbftbewugtfein jum principe ber Äunfi maifien
Wollen. SEBie fte$t e« aber mit ber 9lnfl<$t berjeni;
gen, weld&e eine burc$greifenbe Srfenntnifj »on ber
Äunfi überhaupt nity gelten raffen motten? <?« jft
$ter wofyt ein jweifac$e« SWoment 3 u untertreiben
einmal ba« wirtliche Srfaffen be« Äunfiwerfr«, fo,
bann ba« 9lu«fyrec$eu biefe« ©rfafctljaben«, feine ©ar;
flettung bur<$ ben »egriff.
<% man über ein Äunfiwerf reben fann, mujj
man e« ^aben, in ftdj erlebt $a6en, e« mu§ in fei-
ner tebenS&ctten ©efiatt geflaut worben fein, ©ie«
ifi mir auf einem SBege m8gli<$: auf bem SBeae
lünfilerifd&er Steprobuetion. <g« tfi bie« bunfet be-
jeid&net werben mit bem «trtbnicf : man muffe fidb
in ein Äunfiwerf erfl hineinfielen ; — in biefen SBor=
ten liegt unfireitig ba« «Rid&tige, ba& man ft<$ ^ttnädbfi
m ba« Äunfiwerf »ertiefen , ftc§ tym Eingeben milffc
— nur ifi hierbei ba« ättoment ber eigenen S^fitigs
teit überfein, ba§ biefe« ©Eingeben gleidfoeitig ein
(Schaffen ifi. ©$ne bie« bleibt eö bei einer fubjeeti*
»en, oberfläcfclid&en (Smpfinbelei. »ei einer Wlcxaxte
föen, 6$erubinifc$en Dpernarie ifi mit einer @müftn=
bung gar nidjt« erreicht, bie SWetobie fprtc^t auf«
»eflimmtefie biefen ober jenen S^arafter in befiimms
ter Situation au$, unb wer fte nic^t fo in ffc§ er*
lebt, ber fäaut ba« Äunfiwerf überhaupt nid&t. £eber
SÄenfdfr f)at al« fol^er ba« Vermögen ^ierju in f)h
^erem ober geringerem ©wibe in ftdf, unb ber Untere
fd&ieb jwiföen Äünfiler unb {Kidjtfünfiler ifi nur ber
fcajj bei jenem ba« fd&affenbc ©c§auen bie unmittel;
*ar wefentlid&e 8eben«t$atigfeit ifi.
3fi benn nun aber t?on biefem fo ©efäauten ein
SBiffen möglich? Äann bie Äunfi vorn SBiffen be=
griffen au«geforod(jen »erben? ©a« ©enfen giebt
ba« SBefen ber ©üigc bargefleßt burc§ ba« SBort,
unb e« wäre nid&t abjufe^en, toarum ein ©rgenftanb
begreifbar unb fomit barfieQbar fein foKte, ber anbere
nic$t. m burc^bringt ba« SBefen be« «Wenf^en nyie
ber SRatur, unb fomit au<$ ba« ber Äunfi. Slber in-
tern e« auf ba« SBefen, ba« allgemeine be« ©egen.
ftanbe« gefct, jerfißrt e« if)n al« biefen befonberen
So ergebt ft^ auf ber ©runblage ber Srfa^rung, be«
loirflic^en geben«, (bie Eonfiruetionen a priori finb
eine Sdufd^ung, wie bie« an bem gauptreprafentans
ten berfelben: ber ^egerfc^en ßogif, Idngfl na^gewie,
Jen tfi), ^alt e8 abflraet fefi in feinem allgemeinen
@efefct$um. »tfeö «ttgemeine jeboc^, aüeö ©efehtfein
ifi ^inmieber nur wirfti^ im realen ©efeßtfein al«
»efonbereö, unb fo fityrt bad ©enfen felbfl wieber
jum toirflic^ea »eben jurücf. ©ieö auf bie Äunfi
angemanbt, ergiebt, ba§ erfl Äunfi ba fein mu$, e^e
banlber nachgefragt werben fann, ba§ biefe« ©enfen
felbfi aber bie Äunfi aU fold^e jwar begreift, gtei^ s
jeitig aber Weber erfegen no^ uberfläffig machen
fann, fonbern nur jur »efiattgung i^reö eigenfien
SBefen« bient.
II.
2)ie (5ompofition«le^re.
Sm erflen «uffag ifi im «Iffgemeinen angebeu-
tet worben, baß bie Äunfi auf ber fünfileriföen 91 &
tur be$ äWenfc^en beruhe, unb ba§ man Wiemanb
ttn>a$ mad^en lehren fönne. Um bie« beflimmtet ju
erfennen, wenben wir \\n* an bie fogenannte ßompo::
fttion«le^re, bie mit tyrem eignen Warnen ju bean^
fpruc^en fc^eint : fte vermöge ba« Eomponiren, ba«
tyifc, ba« Raffen muftfalif^er Äunfiwerfe, \\x
lehren.
«bgefe^en oon ber SBefen^it ber SKuftt in i^rer
motten »ebeutung, bie f^ater be^anbelt werben wirb,
erwähnen wir ^ier nur ba« allgemein 3ugegebene,
bap bie Sigentyümlic$feit eine« jeben äWuftffiütfe« auf
breierlei beruht: bem SR^t^mu«, ber SWelobie
unb ber Harmonie, gragen wir nun, wa« über
biefe brei gelehrt werben fönne, fo ifi tycr junadjfi
bie gorberung: e« fotte bem Äunfijünger einft^tig
gemalt werben, welken 9t^t^mu« er bei einem be;
ftimmten Äunfiwerfe anjuwenben f)abe. 9hm giebt
e« aßerbing« für gewiffe gormen aud) gewiffc 9l^t^
men, weil biefe W^t^mcn in einem not^wenbigen
3wfammen^ange mit ber S3ewegung be« menfd^ti^en
Äörper« fielen unb an biefer gleic^fam i^r Wlaa$
Jaben, — ^arfc^e, %än^e - 5 eben fo finben ft(^
häufig genug ©efangöeom^optionen, in benen ba«
»erömaafc be« ©ebid^te« bie äWeffung ber Woten U-
bingt, obgleich ^ier, wo bie S3ebeutung ber langen
@i?lbe met?r qualitativ ifi, ber wefenttidjere 6influ§
nt^t auf ber gleiten 3citbauer, fonbern auf bem gleis
d^en Seeent beruht. @o würbe ftd^ ba« ^laten'fdje
«ebidjt: „SBie täff* \% mi% auf in be"r Wa^t, in
ber $laä)t", in ^ei s ober vierteiligem Xaete com=
ponirt, fe^r wunberlic^ au«ne^men. SBenbet man f?dj
aber ju ben freien Äunflformen, fo laffen fld^ ^ier
gar feine fefien »orfc^riften geben. SBer wiU feflfiel^
len, in welker «Beife ber SR^^mu« in einer <5t)u\;
Päonie be^anbelt werben fett ? 9li^t einmal ba«
©d&erjo bxanfy fo gefiattet ju werben, wie e« ge;
wß^nli^ fi<$ ftnbet. ,,5llle« ifi red^t, wenn e«
an ber redeten ©teile ftc$t." ©a« ifi bie Se^re,
wel^e bie 6omfofttion«le^re giebt 5 ba« ftnbet man
bei äflar* unja^lige äWate.
3>a fif i$ nnn, ia) armer ^r,
Unb bin fo fing alt tolt jnwor!
(Bfprtfe^ung folgt.)
156
£*gt&gefd>i$te»
»eifen, (Soncttte, <Sit8ac)emcnt3 ic. Der tn Spa*
nien beorbente üßiolinvirtuo« Sußltft 9Ä6fet au« Berlin ifl
über Sevilla unb (Sabir nad) Stffaben gereift.
9tdtt(ein *. SWarta »uirb in Deffau gaftiren.
(Der SWuftfbircctor SBUfcelt» Sftföet in SKaing $at eu
nen SRuf an ba« «fcoftljeater in Gaffel befommen, unb id be*
reit« baljin abgereiß.
ffw$$et$ttttngen, »efötbetungetu grl. Snna 3ett
ift gur r. f. flammerfängerin vom Äaifer von Defterreid) er*
nannt tvorben.
»enmföte**
Der Sultan 8Wbul 3Rebfe$tb Ijat ft<$ in ©erlin bie
3nfhumen4e gn einer vollfiänbigen «&armoniemufif fanfen laffen.
Der „$umoriit" ergabt, bog bie berühmte Jdlaoiec*
fpielerin CöCttHa Riegel (foll beigen: Gamilla $Ie$el), un*
ierfin^t von Die Süll, tn $ari« nädjften« ein (Soncert gum
©eflen ber gebruar^iBettvunbeien geben tvtrb.
3m Teairo grande von üriefi wirb eine $croifdj*romantU
fd)e Dper von St. 8icfl: La disßda di Berlella, mit grofjem
SBetfaU gegeben.
9lm 4ten2Rarg gab ©atl fSRtytt in Dre«ben Gonccrt;
ba« Dre«bner Tageblatt fagt: ($« gehört einige .ffüljnljelt
bagu, bti ben entfdjeibenben (Sreigniffen ber 3eit, meldje ba«
Sntereffe vernünftiger SWenfdjen fo voll in Slnfprud) nehmen,
ein $ianoforteconcert gu geben, unb nodj mefyr Stanbljaftig*
Feit, e« gu boren. Diefe betvlc« ba« Drc«bner $ubllfum burdj
einen gefüllten ©aal auf eine tapfere unb beruljtgenbe ©fi'fe,
rolr »ollen fte inbefj burdj fpecielle 23efpredjung ntd^t iveiter
auf bie $robe fleflen. Der (Sonccrtgeber ffi burefc frühere
Vorträge bem Üßubiifum befannt; eine bur$ präclfe JUartjeit,
SReinljeit, vorgüglictye Scala unb burdj gleidjmajjtg fixere
$anbbilbung fefyr vorzügliche SWecfyanff jeidjnen fbn au«, unb
biefe mufterbaften iBorjügc be« sBirtuofen fudjen für eine»
fütytbareu 2Rangel an inrivibuelfem @eif! unb 2Bärme, an
*pijantafie unb 5öcgeifterung be* Vortrag« nad) 2Jiöglid)feit gu
entfdjät>igcn. 2tußer einem eigenen (Soncerte, einer (Stnbe unb
ber Tarantella fpielte £r. (5. 2flatyer ein (Scneert von SKen*
bel6fol}n;93avtljolbty, unb ledere« mit fo fdjäfcen«»ertljcm ©e*
lingen, tvie e« nur au« forgfultfgem unb efnbringlidjßem Sru*
bium ber (Sonipofitlon hervorgehen fann.
Der dotrefponbent bc« Qftorgcnblatt« fcfyrcibt au« <$am s
butg: Unfcrc Cpcr »irb unter 3Buvba'« fieitung mit jebem
9Wonat beffer. gaft nur fir'djc, llangvolle Stimmen, ein
treffliche« Qnfemble, treffliche (goii«, ba« Drcfjeflcr unter ber
Seitnng jnjeier talentvoller Äapellmeitler (j^reb« unb ©e^in*
bclmeifjer) vcrjuglic^. SBenn bie ^Berliner 9Jobleffc eine gute
DVer ^ören tvill, fommt fic nad) «feamburg. 2)a« 9icvcrtoir
ifl reieft an claffifdjen Ößcrfen, unb eö mag ein 3eugniß für
fie fein, ba§ bamit volle Käufer gemacht lvcrben. JBefonbetc«
Beben fam tn bie Cpcrnvorfteüungen noc^ bnre^ ba« ©aflfpiel
ber ariaD. öiarbots®areia, toelc^e bei erböten <5intritt«l>reife*
eine Steige von ©abrollen gab unb anfcrorbentlic^ gefiel.
3^re SRorma tvarb fogar über bie ber fc^tvebifc^en JÄad^tigaK
gebellt. <&in 33crglei$ mit biefer ift aber too^t nic^t gnläfflg,
benn fo voflfommen jebe bief«r beiben Sängerinnen tn tyret
Slrt fein mag, fo verhieben finb fte unter einanber. Senn*
2inb, bie reine, naive SRatur, plaflifcft tele 2Warmorgebilbe,
unb bennod) »arm, innig, rül;renb, wirb immer eine unver-
gleichliche örfe^einung bleiben. 2Jiao. ^iarbot-@arcia bürfte
man bagegen nnter ben ©cfang«fünfllerinnen iljrer 8rt bie
erße nennen, benn bei ifyr ift e« bie te$nif$e iöollenbung be«
©efange« nnb bramatif$en Spiele«, tra« jur 33en?»nberung
Einreißt, o^ne ba« ®emütb mit jener bejaubernben unb nad^^
faltigen Dlü^rung gu erfüllen, beren tvir un« beim ©efang
unb Spiel ber 3ennty nic^t ertoebren fönneu.
Die grofje £)per in $ati§ nennt fic^ je^t: Theatre de
la nation.
Den Gumponißen offeriren Sturm unb Äcppe ein üert*
buc^: „bie Silie auf bem jtyjfbäufer", allegorifcb ' nattunaU
Oper in btei 2lctcn von 3ulüt$ ^ranf.
8ln ber Univerfttat ftoßoef unterrichtet nac§ bem Sectton«*
(Eatatog ber afabemife^e äWufifle^rer @actl im (Generalbaß
unb im firc^licften ©efange.
graul, ^aultne ö. ©ttttbiot in Dre«bcn begießt einen
©e^alt von 2800 $(;lr., nnb bie 5lbenbgeitung ^at au«gerec^?
net, bag it^r alfo jebe ibrer Collen mit bem Spoiiprci« vo«
100 £out«b'or be^a^lt mürfce, ivobei au$ nod} eine fleine
SÄente für «franbfebube unb fonftige Stippe« abfalle.
Die ttltefte §arfe, tie man fennt, wirb im DietTaliig^
Feit« * Kollegium gu Dublin aufbeiva^rt. Sic gehörte bem
D'iörien 33oivan, ber nad) bem Einfalle ber Dänen in 3r*
lanb bie 3ufammenfün|tc ber Jöarben irteber einführte, unb
Scbnlen unb SBibliotftcfcu grüntete, bie nodj je|t beflebcn.
Diefe £arfe, bie fe^r a\i i^ie 93efifcer wec^felte, lvurbe enb*
lic^ la& (Sigentljum (Sunningbam'«, ber ne bem Dubliner (SoU
legiuni gum Ökfcftcufe machte, ^einrieft VJU. mar t«, ttx,
ai« er gum .König von ärlanb au«^crufen ivuibe, biefe $arfe
im Wappen von ©rofjbriiauien aufnahm.
^r. ö. fiamartinc tyat eine£be über bie Devolution öc«
24flen gebr. gemacht. a)ian »ei§ noc^ nidjt, melier (5om*
pofiteur fte in 3Wuftf fe|en feil.
fflom ÜHuftfbirector 9iitttt erfc^etnt bi« JDftern ein gmeü
ter 93anb feiner „Äunfl be« Crgclfpiei«".
51 n j e i g e.
Den verehrten beuifc^en £peincomponiften biette hiermit
gur *Wac5rie^t, bag te^ einen fogenannten £perntert, betitelt
„©an D^f", in brei 2icten, gefc^rieben i)abt. Die Debaction
biefer Blätter mill bie ©ütc fyabcn, i^n gegen ba« Honorar
von 3 ?oui«b'or fäuflidj ju überlaffen; Sntereffentcc roenben
(1$ baljer geneigteft an bie Deraetion biefer SBldttcr.
Hamburg. S^rtjiern.
2>ruä ooii $r. K Set mann.
U eu e
tftfätifi fit
SSerantttortlf $ir Sfttaeteut:
Sraitj Strubel*
$td)ruttt>jmanjigfier Santo,
^ 27.
© c 1 1 e g e r :
2Kofc«t gfiefe in Setyjt^
2>m 1* SIpriL 1818.
$on tiefer iieitfd). erf^ffnfw KJDä)eiiili$
3 flGiimmeni o«n l c&er Vj x SEtagcn.
$rt (« Dc0 S&onte* von 52 9Ztu. 2 1 /, fE^Ir
3nferfion*gf6ü^CE Ute SetifrjciU 2 Sftgr
Abonnement nehmen alte ^ojiämttr, fflu^*,
SRiifth ttnb Ann fl bau Min gen an*
Sltfialt: £i« n*u«e tatiftf Dper. — ffur M« ÖcstL — JCrttiföcr Xnjtigrr. — ZnttUl&tniblatt*
3>ie neuere ftcutfdK ßpur,
ÖDn C. 3L JHangalb.
<S t tt ( e i t u » g.
(Sine erfteulidje Stfdjeinung ifi eä, bajjj auf ben
beutfe^cn Sfjeatcxn titelt unb metjr neuere beuifdje
Epetn, neben ben ftanjoftfdjeu unb italieniftfjfn, bie
fonfl baS Slcpcrtctrc fafr auä fa^tietjlid? eingenommen
Ratten, gut Sluffityrung fommen. Sine erfreuliche jSt;
(Meinung ifl eä gu nennen, nie^i allein für tote Som;
penifteu, fenbern avufy ffir unfer bcutfdjcä ^ßuMifwm j
beim gang abgefefyen Ben bem größeren ober geringe*
ten SSert^e ber neueren ftangfipftfjen unb itatieniföen
Dpern, fler)t baö *ßublifum bei ber Suffii^ruug bets
felfceu mit beutfdjen ÄrafUn, wenn biefclfccn, im (&im
jelnen unb im ©angen, an unb für fuij ncd? fo anö*
gegeidjnel finb, in ber Siegel rcorjt immer in gewif»
fem Wadjttjeil. (5:ä feefümmt üiel metjt bie ©Ratten;,
alä bie Süt)ifrite biefet SSerfe gu fe^en, nut ein Sib
denwerf ju fjjJren unb bie beaux restes gu geniefen,
ba ber ftnnlid? » leibenfcr)aftlidje S^aratter ber ttalies
nif^en Oper, fo tote baö feine , piquante, lefcenbige
bei franj&ftfäen tomifäen Dper me$r ober minber
Vtxloxtn geljen mufj, weit biefe (Et)ataftere bem ftnni*
gen unb me|r ernften ©eutfäen etmaä fein liegen.
SBer eine itatiemfcfc)e Dper toen Italienern fciat auf;
führen (jfiren, unb eine fcmif;£e, frangBftfdje Dper &on
Stangofen, ber wirb gewiß mit unl übereinflimmen,
bog aut$ (ei einer etwa im @ingetnen tefferen 5£uä?
fiiljrung butefj ©eutfdje, foId)e Dpern iljren befünbe=
ten Steig, i(?re nationeae etgcnt^ümlit^trit, in benen
i^r Sauptirert^ befielt t gang cber boa> grogenttjetfö
uertteren. 23 ir nennen e# a(fo mit Ste^t andj eine
erfreuliche erf^einung im 3nterefiV beö ^Subfifitme,
tafi man anfängt, met)t beutf^e Dpetn ju geben, ba
bie *auöf«^rung fetter mit beulten Äraften immer
fceffer ausfallen wirb, ba man bei i^nen immer metjt
auf einen uettfommrneren Attttftgctttif tee^uen barf,
al€ 6ei ber Sludfit^rung nuStdnbif^et ^Jrobuete. S9et
ber allgemein nnerfannten befonbeien 31n(age bet
©eurfa^en für SMuftf, Wx intern tiefgetnüt^li^en innere
(ten SBefw, 6ei bem fottben Streben unferer Äünfltec
Taft e6 pä) to^t erwarten, ba§ ba§ ^ßtifctifnm aiccr)
in ©etreff be3 inneren Sßerr^eS neuerer beutf^en
Opern, in ffiergleict) gu auälanbif^en, flauer nta^t gtt
furj fommt.
SBoran aber liegt cS, bag, trog biefer etfreutis
i^en Slufmuntetung/ nur wenige neuere beuiftt)e Dpern
eigentliAeä @lucf gemadjt Ijateu unb bur^gebtungen
ftnb? tiiegt cö an ben ©intern t an ben KomponU
fleuy am Spublifum über an ben ©CT^a" Kniffen?
©o giemfidj au allen 1 — 2ln ben ©intern, weil fte
fct)t oft bie Sü^e ntdjt genug Untrni unb oft ju
wenig in baS eigeutli^e SSÖefen ber Ü0tufff eingebrntu
gen pnb, um ben Sompüntflen ge^Btig in bie £ä'nbe
gu arbeiten | an ben gempeniftert, weil fie ent webet
gu fet)r ber SMobe unb Dbciflädjtidjfeit ^ulbigen, übet
weil fie ju «nfl : gelehrt unb fttjwülfKg f^retben; am
^Jublitum, infüfern e8, wemgflenö ein grübet %i)tit
158
beffetben, ju »iel 9Bext^ auf 2leufjerltc$e8 legt unb
nur eine trifte, pnntic^ s rei jenbe Untergattung fuc^tj
an ben SJertyättniffen , weit ber (Sinn für bcutfcfye
Etyern burdj bte JWaffe toon auälänbifdjen ^robiwten,
mit benen wir afljä^rlic$ überfctywemmt werben, noety
nie reetyt jur Entfaltung fommen fonntej aber no<$
metyr, weit bie Dpern mangelhaft feefegt ober fctjtec^t
auögeflattet werben 5 enblidf), weit feine beutfe^e Söüfyne
in bem ©rabc tonangebenb für bie übrigen ip, ba§
ein Erfolg auf ber ©inen jur erheblichen Empfehlung
für bte tbbrigen biente.
@o ungünflig jeboc$ alle biefe Umfldnbe erfdfjfts
nen mBgen, bie feflefle Uebcr$eugung belebt unä, eä
wirb beffer werben, ©er gute ©eiP, ber aöentfyalben
rege wirb, fd^eint un8 ein SSorbote einer befieren 3«*
fünft für bie beutföe Oper ju fein. Ueberfättigt öon
leerem Dfjrengcflingel unb äußerer ©ffcct^afc^crei
fe^eint man pc§ nac§ einer einfachen, gefunben, beute
fc$en Äofi ju fernen, ©ie nationelle, fotibere ©es
fc^maefäric^tung aller Äunflüerßänbigen, beren 3afyt
jum ©tuet fefyr im 3unel)men begriffen ip, wirb ben
^eitfamften EinPufj auf bie mupfalifc^en 93cr^attniffe
überhaupt ausüben unb auc§ eine glücflic^erc Seit für
bie beutfd^e SDper herbeiführen. — SJetrae^ten wir
junad^P bie neuere beutfd^e SDper an unb für pc$. —
IL
SJnfcrbernngen an bte neuere beutfdje SDptx.
£Belc$e öebingungen mu$ eine beutf^e Oper
erfüllen, um P$ Eingang ju »erraffen unb pd) auf
ber SJütyne ju erhalten? — Unenblic^ tiiclcl #ufcigt
f?e bem italienifd&en ©efcfymacf, biefer ewigen Söermens
gung beä ^BcfyPpatfyetifcfyen mit bem 9ldeigewö(jnUc§3
flen, biefer pnnlid&en Aufregung, bie oft, wir leugs
nen e3 nietjt, toon Ijöc^P bramatifc^er SBirfung , bie
aber gteicfy in§ ©emeine ^erunterpnft, biefer grojjars
tigen 5" f onfequcnj unb Efyaraftertopgfeit bei einjrts
nen trefflichen Eljarafterjügen, fo wirb pe fein ©lücf
machen, weil man Pe vom beutfdfyen (Stanbpunft au$
fceurttyeitt, unb &on einem ©eutfetjen mit fftcä)t ©efs
fereä unb jugleie^ bem beutfdjen ©eipe metyr Ents
fpred^enbee »erlangt. $utbigt pe bem öorfyerrfc^ens
ben ^nPrumentale, wie eö hei toieten ©eutfe^en leiber
ber Ball war unb nodj ip, bafj man pe etwa eint
„*Pantomimifc$e ©tympfyonie" nennen Hnnte f
fo fann pe feinenfaUö gefallen, weit babei bie Söorte,
ityr @inn unb itjr SBerPänbnijj untergeben. SP P*
franjöpfc^ leichtfertig ober manierirt unb gefcfyraubts
piquant, ober öermifc^t pe alle <&tt)U, fo bajj pe wie
eine bunte $ade auepefyt, fo fyält man bieö im gros
fjen tßublifttm etwa nur noefy für fcfyön unb origiuen,
wenn pe in $ariö baä £age3li$t etblicfte. SBttt pe
bur<§ unerwartete Sjfeete, graffe ©eenen, #immeteins
Purj unb Erbbeben tyr ©lücf machen, fo wirb Pe
tyren 3n?ecf gänjli^ öerfe^ten, weit man pe$ eben
nic^t me^r überragen lafjt. — 5lber wie fott benn
nun bie neuere *eutfi§e Dper fein? — gaffen wir
juerft bie 5lnforberungen an ein JDperngebic$t na^er
inö »lluge. —
Hl.
Stnforberunßcit an einen beutfd^en Operntert.
Unfere junge beutfe^e D^er mu% fd^on im Sejct
fo ju fagen ein ganj neue« ©efic^t befommen, wenn pe
gebei^en will, fein ©epc^t, baö graben fd&neiben unb
jugleic^ tacken unb weinen fann, unb anbere berartige
ÄünPe terpe^t, um ben ro^en Raufen ju unterhalten,
fonbern ein ©efic^t, au8 beffen 5lugen ein
wirflic^er 5tuöbrucf unb wirftic^eö geuer
prallt, baö beutfe^e gigent^ümtic^f eit,
SBa^ett, «bei unb ^B^ere fitttic^e äöei^e
auf ber ©tirn trägt. <S8 wäre ju wünfd^cn,
ba§ pdj bie bepen neueren ©id^ter bafür interefpren
fönnten, ein mupfatifc^cö ©rama ju fd^affen, ba«,
atten Unpnn, aUe fieer^eiten unb gab^etten uerban*
nenb, in togifc^er golge unb in würbiger «Sprache
Pe^ bewegt, eine tebenöfraftige Xenbenj burc^fü^rt,
unb auf äc^t beutfe^em ©oben im 9leic$ ber ©efe^ic^te
ober ber beutfe^en (Sage wurjelt. — Wlan fagt, bie
granjofen toerPänben eö, gute ßtbrcttoS ju fc^reu
ben, baö ^ei§t: pe ^aben, fo ju fagen, ba8 ^anbwerf
toö, unb eine gewiffe gertigfeit unb ©ewanbt^eit im
5lnorbnen ber <5eenen, ©efc^itf in pifanten 3ufanu
menPetlungen, Äeie^tigfeit in bem 3uf$m'tt üon Strien,
©netten unb größeren Enfembleö. ©abei Pub aber
aüe neueren %exte, faP ofcne 5lu8na^me, toll üon
Ungereimtheiten unb Unwa(;rfe^einlic^fciten, unb fyahen
feine Senbenj, alö oberftdc^lic^ ju untexfyaiten
unb üerwö^nte ©aumen ju retjen. ©aö tp
nic^tö für unö ©eutfe^e, wenn au^ fc^on Seic^tigfeit
unb ©ewanbt(;eit für ben Entwurf beö ©anjen ju
wünfd^en ip. — 2Wan flagt bei itnferen neueren beuts
fc^en Opern fap immer über fe^le^te Sejtte, unb
wirft ifynen bann in ber SReget Sangweiligfeit, 9Wans
gel an Qntereffe, ©tilipanb in ber $anbtung, fc^fed^te
93crppeation unb eine atlju gewö^ntie^e ©prad^e üor.
— ©tc briben legten Snänget, in S3etreff ber (Sprache
unb bcö Söeräbaueä, taffen pc^ nod^ am erpen ertras
gen, wenn namtid^ bie SJJupf pe toergeffen mad^t, wie
bei ben 9ÄOjart'fc§en Opern, ©er anbere STtangel,
eine ^anbtung o^ne ^ntereffe, lägt fie^
burc^ feine äRufif bemänteln. Um bie Sanges
weile )tt üer^üten, t'P jebod? nie^t nBt^ig, ba§ man
bie frembartigPen ©inge unmittelbar auf einanbet
folgen lä§t 7 ba§ man 3. 33. eine Äirctje burc^ einen
159
magiföen ©<$tag in einen Sanjfaat fcerwftnbcli. ©ie
Situationen aber, in welche hie Ijanbelnben ^perfonen
g<bra$t werben, unb biefe ^Serfcneu felfrjl muffen
•Sntereffe an unb für fic$ ^afcen burdj tebfiifcigc SBabrs
$eit uub c§ara(teriflifc$en auäbturf. ©ieidjartige ©es
füfytöergüjfe in jwei ober mehreren auf eütanbex fols
genben Scenen ober altju weiteö 2tu$fpinnen berfets
6en mu§ »ermieben werben. — ©er Dperntejt foß
nietyt auä einjelnen SJilbern unb bunten ßajppen ba
flehen, bie au$ ber (Sefäifyc, ber Sagenwelt ober
irgeub einem SRomane ober ©rama fyrrauägeriffen,
unb wieber mit flauem Äunflgriffe unb feiner SSes
xed^nung auf äußeren (Sffeet jufammengefügt ober gar
butdj hen 3"fafl jufammengewürfelt ßnb. Sr foll
ein ©anjeä fein, in weldjem bte 4?anbtung
unb bie (Sl?ara(terc fidj logt f d^ entwickeln
unb gum 5lbfcbtuf$ fommenj ein ©anjeä,
baä burdj feinen inneren 2öert$, burdj c§a=
ta(teriflifc§e ©urc^fütyrung 3ntereffe f)at.
3Ran$f fteute, barunter audj ©ic$ter, ftnb mit
bem ffiorurtfjcil behaftet, ein ßpcrntejt fei teint
Aufgabe für einen wirdidjen ©idjter, unb
baö au$ bem ©runbe, weil fie nur «ine 3ct$nung in
föarfen Konturen liefern unb bem Somponiflen bie
SuSfüfyrung mit färben überlaffeu foßen, ober audj
weil fie namentlich an ben SKojart'fc^en
Dpern ben Beleg gefunben ju fjaben glau;
Ben, bafi ber Sejct fctylecfyt fein muffe. 2Bad
bie ©perntejtte ättojart'ö betrifft, fo mögen fte in ber
(Spraye unb 2tudful?rung im (Sinjetnen oieteä ju
wünfdjen übrig taffen unb einem poetifäen ©einöle
mandtyeä 2lergerni§ geben; man ttyut ifjnen aber Uns
tedjt, wenn man iljre SJorjfige, ^ntereffc ber #anbs
lung unb einen glücflidjen SBurf in ber ganjen 31ns
orbnung, Ü6erpetjt. — ©oc$, gefegt ber fDpemtejrt fei
nur rote eine S(ijje, bie SRuftf wie eint 2lu8fü^rung
berfelben ju betrauten, roer roitt behaupten, eiue
genial Eingeworfene 3«djmtng ober ©fijje fei feine
würbige Slufgabe für einen ftünflter überhaupt unb
ben ©ic$ter indbefonbere. SBenn jroei (Somponijlen
etwa mit einanbey ausmachten, ber eine fofle bie ©figs
jen unb %r)ema% tiefern, ber anbere bie 9tu8fü^rung
berfelben übernehmen, roem wirb eö einfalten, bein
erflen ju fagen, fein Sljeil fei (eine würbige Stufgabe
für einen wirttidjen Somponiften? SBa« wirb ber
jroeite mit unbebeutenben ©(ijjen anfangen (Bnnen?
SBirb er ftdj angeregt fügten ju einer intereffanten
Bearbeitung, tvenn bie ©runbtage, auf bie er baut,
eine unerquiitidje ift? — Sin Dperntejrt ifl
aber meljr, at8 eine ©(ijje, ifl mel)r, atä ein
äußerer Stammen, ©er ©idjter %at @e legen*
$eit, feine ß$ara(tete jn entwitfetn unb
auäjufü^ten, wo$t nid^t in bem ©rab* ber 2luäs
be^nung unb Stuöbreitung, wie im ©tama, aber in
befio großartigeren 3ügen. ^ebenfatt« ^at et
eben fo t>iet ©elegen^eit, ^iet wie bort, ju
l^rifc^en ergüffen unb einet intereffanten
©urcfcfütyrung ber ^anblung. —
©ie ^anblung ber Dper mu§ mögtic^fl einfach
fein, ©arunter ifl jeboc$ ni^t ju üerfle^en, ba§ als
leg auf flauer ^anb liegen, bajj man atteö fe^on im
SBorauä fommen fe^en fod; baä würbe fe^r längs
weilig fein, ©ie Situationen folten intets
effant fein unb jeber ©efü^töergu^ fott
bur$ bie Situation mottüirt erf$etnen.
©a^er (eine 5lrien, Anette unb bergtei$en auÄges
führte ßinjeln^eiten, wenn (ie nic^t bebingt ftnb. ©a
aber eine Dper ni^t woljl o^ne fol^e ausgeführte
©injeln^eiten, £i<$ts ober 9tu^epunfte befielen fann,
m\i$ ber ©ic^tcr bafür forgen, ba§ fte fletö motiöirt
erfc^einen, unb nic$t ba ftnb, nur i^rer fetbfl willen
ober biefem ober jenem Sänger ju ©efallen, ben man
urfprüngti^ für bie Partie im 9(uge tyat. — Sefons
bere 9lü*ftd^t bei ber ganjen Einlage unb ^uöfü^rung
etneö Cperntejcteä »erlangt noc^ bad 9lecitattt> unb
ber 6^or. ©aö Slecitattto bebingt üotjugös
weife eine eble Gattung, eine würbige,
poetifc^c unb bünbige Spraye, ©ie (Sulmts
nationöpunfte ber $anbtung unb ber ©cfü^löergüffe
ftnb aufjer Sinteitung, weiterer Muöfü^rung unb S3ers
binbung üon Scenen für baä Sleeitatiü ^auptfa^ti^
angerneffen. $ier tritt bie ©ic^tung in ben ©arbers
grunb, unb ein fdjledjter ^ejet wirb ^ter burd^ jebe
muftfalif^e Bearbeitung nod^ auffadenber. — ©ute,
wirfung8t?oüe unb intereffante SKecitatiöe ftnben fl(^
namentlich in ben Seiten }u ben Opern ©lucf'8, im
Stofftnt'fc^en ^ett, in fetner Belagerung oon &orintty
unb ber Sponttni'f^en Beflalin. — S2Ba8 ben ©$ot
betrifft, fo bebingt er fdjon in ber ganjen Einlage
eine befonbere Berürffic^tigung. ©ad 83olf obet
irgenb eine größere ©efammt^eit, bie ^ t er
mit in bie ^anbtung gebraut wirb, fott
(eine witlentofe, unmünbige äÄaffe feinj
ber (Sfyor ne^me an ber §anblung wirdic^en Slnt^eil,
er foß nic^t btoö jufc^auen, nic|t jwecWog auf bet
©ü^ne erfc^einen unb wieber tocrfdjwinben , niefct ati
bloßer SJiac^treter, Slac^beter unb ^Iceompagnateur irs
genb einer Solopartie benugt unb nietyt wie bie Stas
ttflen im ©rama bc^anbelt werben, ©ie Spraye,
bie ein Dperntejt fütyrt, möge poetifc^ fein, je poetis
fc^er, bcflo beffer, aber f?e fei ni^t fc^wütflig unb
felje auc^ (einer p^ilofop^if^en 5lb^anbtung ä^ntic^.
©ie ©ebanfen, bie bei muftfatifc$er ©e^anblung
bem 3«^öwr noc^ üerflänblic^ erf^einen foöen, muffen
einfn^ fein, bie Sage nic$t ju lang, baä Betfis
maaß r^t^mifc^ fajjtic$, ni^t f^werfSBig unb ges
160
föraitbt. ©ie 91^9 tarnen mBglidjft öerfäieben unb
ber jebeämaligen Situation unb Stimmung ber |>am
belnbcn entfpredjenb. — ©cd? genug üom ©idjter.
&en wir gum (Somponifien über. —
(®$luf folgt.)
SK^ @. %ifätt, ©p. 4. Diemnbjwonjig ©rgelftürke
verfrijiidenen Charakters fum Ötudium und ;um got-
tesdienflltcljen Öebrauclje. Vierte »erbefferte Aus-
gabe! durcljgefeljen u. herausgegeben von Ö.tD. Ä5r-
ner. I)eft 1 u. 2, ä 15 0gr.
©ie meifien biefer Drgeltfürfe ftnb „SJorfpiele"
überfdjriebcn, gwet ba&on ftnb wirftidje (Styoralbors
fpiele, b. x). SBorfpiele mit eingewebter (Sfyoralmelobie,
audj beftnben flc$ noc$ in biefer Sammlung gwei fos
genannte SRac^fpiele (in 6;2Motl unb ©;37ioa). »et
gegenwärtigem Ueberblicf biefer Drgelfad^en erinnerte
fi<$ 9tef. ber mancherlei greuben, welche ifym oor mcljr
alö fünfunbgwangig ^aljrcn baä üöefanntwcrben bas
mit »crurfadjte. ©ie erfle *21n8gabe batoon erfcfyien im
%af)xe 1802 in #oc$sgotio, noä) ben alten Motens
typenbrutf auf grauem Sßapicr geigenb, unb war in
ben legten «Satyrgefjnten toöüig »ergriffen, — öorlies
genbe fernere unb neue SluSgabe (auf bem $itel fleljt
We toierte bemerft) erfetycint bagegen in ©rojjquart
mit fauberem 3innflt^ auf wcifjcm Spanier. Obwohl
manche Sc^wierigfeiten bei bet 9luöfüfyrung ftdj jeu
gen, fo ftnb btefe bodj mit einigem gleite gu bcwäl=
tigen; jubem wiebcrfyolt man ja bekanntlich audj baäs
Jenige gern, tva& man überhaupt gern fpielt, unb
fomit bürfen biefe toicrunbgwangig Drgeljtücfc in fei=
mm weiter uorgefc^rittenen Orgcluntcrridjte fehlen,
©em S&xn. 93erleger gebührt bafyer tjon Seiten bc8
*Publifum8 eine banfbare Qlnerfennung; nidjt umfjin
tonnen wir inbe§, mehrere ©rutffcfyler in fcorliegcnbcr
„toerbefferter" Sluägabe gu rügen.
SR. ©• 3>tfeJbcr, ©p. 17. Seeljs ©riginal-/ugen, jur
fleförterung des wahren ©rgrlfyuls rotnpenirt.
Ijerauegcgeben von ©. ID. fiörner. (neuntes Werk
für ©rgel.) |)r. 10 ggr.
Sinb fowofyt ifyrer inneren Gonflrnction alö audj
tyrer größeren Äürge nadj metyr gugfyetten alä wirk
lidje gugen. Ungeachtet 9tcf. nadj ben vorigen 24
ßrgclflürfcn mit einiger Srwartung an bie ©urc§s
nafyme beö SJorliegcnbcn ging, fo fanb er ftdj gerabe
um fo weniger befriebigt, inbem er fogar auf man*
derlei äWangel ftiefj, welche nur bie golge »on @r~
fa$utng«loftgt<it ober gu ungebunbener &rei(?eit ftnb,
«nb nic^t mit Unrecht — Sattlerarbeiten genannt
werben. Um fo me^r glaubte 9tef. alö Dpuöja^l
eine befdjeibene 1 gu erblicfen, fanb aber gu feiuem
ßrflatmen 9lx. 17, mit ber Ucberfc^rift: „3ur »eför^
berung beö wahren Drgelfpielä componirt''. 6ine
rü^mlic^e 2lu8na^me mac^t guge Str. 6, worüber 9tef.
auc^ fc^on früher (in einer 9lec. über baö toon ÄBrs
ner herausgegebene ^rälubienbuc^, 91. 3tfc§. S3b. 25,
9lx. 24) gefarod^en ^at, unb näc^fi biefer attenfatt«
9lr. J.
®. SS- Äörtter, 9er vollkommene ©rgantü, oder
ÄluftcrCammlung der wrfrljiebenartigCten ©rgel-
eompofitiomn älterer unb neuerer 3eit, )uv Beor-
derung eines Ijbljeren Studiums der ©rgclmufik tc.
II. ßand, 1. u. 2. Ijeft.
9lt. 1. ß^oraltoorfpiel mit eingewebter äWelobte
über: SBa« @ott t^ut, baö ifl wo^lget^an, oon $.
©. Töpfer. (Sine ben Cantus firmus (^ier ber $enor*
flimme juget^eilt) umfpielenbe, burc^ einen fäarfen
gi^t^muö ftc^ auöprägenbe gigur bilbet gleich ans
fang« baö S^ema, wonach erft auf ber jweiten £>alfte
beö 9ten £actc$ ber (S^oral erfc^eint, beffen einjelne
Strophen gerabe tvic beim Äirc^engefang, unterbro=
c^en unb mit bem breifttmmigen 3wifc^en|>iel abge=
wec^felt werben, ©egen ben btd gu @nbe ru^ig unb
gemeffen fortfe^reitenben Cantus firmus contrafttrt auf
fe^r angenehme SBeife bie bewegte Begleitung. ©aS
©ange ifl, wie nic^t anberö toom Somponiflen gu ers
warten ftctyt, forgfdlttg unb fc^ün gearbeitet, unb bas
hei nic^t fdjwer auögufü^ren.
9lx. 2. guge in £ ; äKoH, üon ©. %. #änbel
(bie vierte anö ben in Äonbon erfc^ienenen fec^ö gus
gen). „Ex ungue leonem". ©od; ifl bei aller 83er=
e^rung unb Spictät für ben unflerblic^en #änbel gu
ocrwuubcrn, wie berfel6c ftc$ in ber Stimmenfü^
rung gret^eiten erlauben Fonnte, bie man fonfl am
wenigften tjon biefem SWeiftcr felbfl, tvic üon ber
3eit überhaupt, worin er lebte, gu erwarten gewohnt
ift. — 9?ef. meint baö p lögtic^e Untergeben ober öers
fc^winben einer Stimme, fo wie baö jä^e 5luf? unb
Untertauchen einer fünfjlimmigen Harmonie im ge=
wö^nlic^en toierflimmigen Sage. 3« betben finben
ftc^ in biefer ßuge Sclegc: %,act 26 — 27, wie 61 —
62; im 77flcn ge^t ber 5llt ab, fogar obne bie 8B*
fung feiner Septime gu berücf (tätigen. (3wifc^en %act
126—127 geigt fid) eine merf würbige Dctatjenfolge
in ben 91u§enftimmcn). ßnblic^ ift ber *7te Säet
»cm Sc^lu§ bfod auf bem erflen Viertel unb noc§
ber gange 14te unb refp. 15te Sact fünfflimmig.
161
9lx. 3. Praeludium et Fuga, ton (£(;. &. Jpitys
nrt (Organiften an bet ÄTeujfirdje $u ©rcöbcn), ifl
mit gfeijj gemalt unb entwickelt, neben melobtfdjcm
Sl«§/ juglricty (inöbefonbere in bei Sure) bie Äunfl,
bie aber fyier ganj natürlich , burdjauö nid;t gefugt
unb berechnet, toie in fo mannen anbeven gugen ex:
fe^eint. ©aö ©anje umfajjt fcd>ö ©r.Un, fpielt ftc§
nidjt ju fettet unb bürftc auä biefer teilten $)in=
fldjt manchem Crgeltirtucfen na tatt unUfommeneö
Material jum ßencerttertrag barbicten. (Stiocö fyerbc
Hingt tom piü mosso ber Sn.^c £nct 14, n?aä bet
SBf. gewifj audj geä'nbert traben würbe, wenn ilm
nic^t bet t^emattfe^c Eintritt tcö ^ittcö naefy bem
Senor fyierju genötigt ^ättr.
9ir. 4. Toccata et Fuga , ton $. ($. Gfberlin.
6in alteä Sonflücf ton gutem ©cfyrot unb Äorn, iuris
cfjcö babei manchmal etwaö wunberlidj fowofyl in bet
gorm erfcr}eint alö audj in lex «parmenie, in welcher
legteren fo manage (Surioft täten unb greifyeiten fidj jeis
gen, namentlich gleidj int anfange. 3lujjerbem Begegnet
man ©cbujlerflecfen, Queiftänben, andj Quinten s unb
©ctatenparaaelen. — ©ie guge terbient ifyrer Arbeit
nac§ befonberö Ijertorgefyoben ju werben. iWadjbem
baö Sfyema fidj in bem SRaume ton 26 Sacten bem
©efjor torgeftityrt fyat, tritt pfe^tid^ im 27ften Sact
ein jweiteö Sfyenta in ben tier ©timmen nad; einans
ber auf, welct)eä, ton feinem Anfang an, fld; 13
Safte bi3 ju einer germate fortfpinnenb, luer mit bem
erflcn Sfycma jufainmentritt. 3«glfid? gewähren tfvei
auä bem 4?a"pttfyema gezogene giguren (bie eine etyros
tnatifety, bie anbere biatonifefy) fowotyl al$ ©egeiis
wie a\\<fy aU 3wifdjenr;armonie gebraucht, eine fcfyt
angenehme 5lbwecfyfelung.
$ix. 5. Praeludium cl Fuga (naefy einer £anbs
fdjrift ton Äittel, biü jegt ungebrtteft), ton 3- ©f&-
83adj. (sine gewaltige Sowenflauc fünbigt wiebet
einen Äönig an, bem Meö untertfyan ifl, ber mit feis
ner Äraft >Meä faun, n?aö er will. — 9h. 2 geigte
aua^ einen — Sötten, boe$ tritt biefer £anbef fd;e in
bem Orgel c Serrain nid;t fo mächtig, fo e^rfurc^tges
Bietcnb s majeftätifc^ auf, aU biefer ^öae^ifc^e- ©aö
$rä(ubium ßsS^oß ifl ruie geiuöfynttd? bei S3ae^ eine
^Ärt freier sßfyantafte, wogegen aber bie ftrengere ©es
bunben^eit ber nae^folgenben 8'uge beflo fe^ä'rfer t;ers
tortritt. S(m 6nbe feiner ^Srälubien fe^eint 83ad) ju
lieben, naa^ einer %exmate eine btoö melobifa^e ?fo(ge
in fefyr furzen Sönen auftreten ju laffen. ^tuc^ ^ier
fiubet fldj toieber eine folc^e tu 3^eiunbbrei§igt^ei(s
noten. — ©ie guge in gsäftott ifl granbioö, fotto^t
aU potypfyonifefy = fiinfftimmige, aU auc^ in $inftd;t
i^ret Bearbeitung unb tyreö ß^arafterö. Ungeachtet
beffen ifl bie Sbtdfityntng nie^t fo fc^toer, alö man
tieüeic^t erwarten biirfte. ©em Umfange nac^ um-
faßt baä ^rälubium brei, unb bie guge ttet ©fiten \
tro^ biefer Sänge neefy immer ju furj baö ©anjc für
ben 3ufyßrer, ber beö gro§en 9WetPer« Älangen ju
folgen terfle^t! ©in jitar auffälliger, jeboc^ leicht
ju terbeffernber ©rucffcl;ler jeigt ftc^ (Seite 23, 3ctlf 4,
f e
Säet 2 in ber Harmonie ™ ** , wo baö jweite as bet
c b
äftittcljtimme fic^ in g terwanbeln mug, tvic eö aud)
gleich nacfyfyer a\i$ lex 9?ac^a^mung biefer ©teile flat
wirb, ^lu^erbem beftnbet ftdj eine merfwürbige ©teöe
im Uten %act lex guge, ebenfaHd in biefer SWittels
I,
fltmme : / ^ » V -f- |
SBenn ^iet
wtrt(ic$ in
bet 5le^tets
flette baö f
ton Sac^
gefc^rieben, unb fein ©djreibe; ober ©tuet fehler ifl,
(wofür eigentlich baö fortbauernbe e ju fegen wäre),
fo ifl freiließ gegen eine folc^c 25ac^ifc^ s geniale
greil)eit nidjtö weitet einjuwenben.
©. SB» Äötttet, TDev toUkommrnr ©rganift. 3»ritrr
ßan^J, in 4 «Jrften. ^eft 3 u. 4. rir. 3, Prälu-
dium urD /ueje, von Äuftao Siebe tk. Ür. 4, 3. f.
flrebs, Praeludio con Fuga.
©rflereö ifl me^r in ^antafte= ober aud) 6as
frieenform gehalten. $m 3wßlfad)tet = Säet fangen
gleia^ Sfyema unb Sontrafubject an, jeneö in get)ats
tenen, biefeö in bewegteren Sönen. (©ie erflen tiet
Sötte beö S^emaö liegen ber nadjfotgenben, im 3weis
Siertettaet gefc^riebenen guge wieberum ju ©runbe).
Slac^bem beibe fidj genugfam torgefö^rt Ijaben, wee$s
feit mit bem (Sontrafubject eine anbere gigur (in bets
felben ©ewegung gefc^rieben), gegen welche fiefy fogat
nod^ eine btitte, mit 5ß au feit unterbrochene, fletlt, bie
einen angenehmen Gontrafl jur tor^erge^enben bilbet.
©o reifyt fte^ Sinö jum Ruberen, untermertt entfielt
wieberum eine neue gorm, bi& nac^ tollenbeter 3Wos
bulation ftcl) wieber ber Anfang geltenb mac^t, wots
an ftc$ fobann ber ©c^lu§ fnttpft. ^terauö ifl fc^on
bie ©ewanbtfyeit bee ^3fö. in ber ^Bearbeitung erfic^ts
lie^. Tlit einer melobifc^en ©teile fonnte fic^ jeboe^
SRef. alö an jwei Drten nidr)t auf bie unterliegenbe
Harmonie bejüglidj, befreunbenj eS ifl bieö bet bem
Drgelpunft auf ber @s$ttoU ©ominante toranges
^enbe Säet, wo bie baruber bemerften jtteuje notfc
wenbig in Söirffamfeit treten muffen:
162
©ie guge fleflt
fi<§ gleich mit
einem ßontrafuBs
j[ect auf, bem im
18ten£aetc fc^on
wieber ein neiteä unb ^weites folgt. ©a8 ©enanntc
(r^tfymifdj ä$nlic$ bem ßontrafuBjeet in ©raun'3
Öuge: Sfyrifluö §at unö ein SJorBitb gelaffcn :c.) et*
föeint mit folgewbem tyatmonifäen 3«f«fe:
wo eö an
biefet, wie
an bet für j
»otljetge^enben ©teile geratener etfd^eint, um nic^t
bet Meinen ©eptime ©ewalt anjutljun, bie ctfle in
galten 8?oten auftretenbe $etj in ganje SRoten
umjufdjtctBen. — 9lod§ ein ©tittc$ jetgt ftdj im 31flen
Sacte. $infl<§tlic§ bet äWobutation Hingt @. 53,
£act 5 bet SlBfatt öon 6 = ©ut nadfj A, fo tnie bet
tyetöon nadj D ju unctwattet unb fotcitt. GBen fo
unmotitntt ifl bet ©tgelpunft beö SJaffeS auf bem
£one d, man afynt etfl am @nbe, \va$ fyiet Ijat tjot-
getyen foßen. 2luc§ öetmifjte 9tcf. auf biefem Äampfc
plafc, wo fidj bie ttyematifd&en gelben warfet fyetums
tummeln fallen, btei bauen», baä btitte ©egentl?ema
ifl nur in ben ©djtanfen etfdjienen, boc$ eö ttettäfjt
biefe fogteic$, t)ielleic§t nic^t ofyne 93etadjtung unb
©toll, ba eS ftdfj fcetgeBenö nadlj ben anbeut Äämpen
umgebaut tjat. ©ie SBiebeteinlenfung in bie <§aupts
tonatt ifi mobulatotifdj eben wiebet fo unmotibitt
unb unflat, alä föon fcottyin erwähnt. äfleljt Slnlagc
unb ©tücf aU in bet gfuge cffenBatt üBctfjaupt bet
93f. in bet Sßfyantafte, beten toiet freieres (Slement
ober UngeBunbenljeit ifjm metjr jujufagm fc^eint, alä
baS ben fhengeten ^formen unb Siegeln ©idfjunters
werfen, baä bie JJuge nun einmal mit ftd) Bringt, —
benn man fte^t audjj biefet guge baS Seted^nete ©fo
lett, bie etwaö gemalte tljematifdje SJeatBeitung an,
weniget tit ftei entflanbejw.
§eft 4 : 3- %• Ätri« , Pr(a)eludio con Fuga in
9tsäfloH (SDtanufetipt). ©et ßomponifl etfdjcint ju.-
nad^fl int ^Stafubium (baö ni($t mcijt als fünf tootte
Seiten lang) in bet 9toeoceos®alla feinet 3*K, b. f).
mit Sttonges^Jettltfe ober auä) ^Bdljfl refpeetafctem
3opf. 2luf bem ©runbten A im «JJebal Baßrt, jie$t
flc§ in ben Beiben DBerftimmen eine in 27 Sacten lang
unb Breit auSgebe^nte ©e^jeljntljeifcöigur, in weldjec
man $ier unb ba auc^ auf mancherlei ^armonif^e
©onbetBatfetten flogt: g e is l, * a a f f J ^ 9lefetent ifl
ein gtopet §Betel)ret bet Dtgctpunfte, bie fowo^t
einen äftljettfctyen ßonttafl »on 9tu^e unb Sewegung,
alö aud^ ^atmonifc^ unb t^ematifdj Bettad^tet einen
neuen unb Befonbeten SReij ju entfalten »etmBgen,
aöein biefet SDtgelpunft ifl matt unb fetylaftig. $n
3«te 4, Dom 4ten %act an, be^nt ftc^, pedale solo,
bie uotige ©ec^je^nt^eilftgut but^ 26 %acte ^inburdf}.
9lun folgt 26 %ade lang wieber fo ein Drgetpunft
auf bem gtojjen C be8 ^Sebalö. 5(uc^ nac^ biefem
t^ut wieberum bie 5tßwe4felung bet t^ematifc^en %u
gut in ben SWittelflimmen tec$t wo^I. 6ine Bteite
pol^p^onifd^e §atmonie (mand^mat fed^dflimmig ets
fc^einenb) m\\$ notfywenbig auf ber Orgel einen glän^
jenben Effect machen, audfj witb ba8 9Wi§faUen am
©onbetBaten unb ju ^lltett^iimtic^en enblid^ bod? toom
©entuö üBerwogen, ber nun fafl wie jum ©pott
unb 4?ofyn beö 3w^ötetö, unb f^einBat wie nad)
einem Btoö toetfletttcn ©c^lummet, auf einmal feine
glügel tegt. SDbet anfy: bet Somponifl füllte fic^
felBfl but4 bie gotm gu fe^t Befangen unb Belafligt,
weld^e et butd6 einen plöfclic^en 2luff^wung beö ©eis
fleä jetBtic^t.
9iun bie guge (für baö üolle SBerf) auf fed$3
©citen. 3fl jebenfaKS aud^ ju lang, unb (onnte »om
SBcrlegcr, uitbcfc^abet bet ^ßietat für ben ßomponiflen,
xeüjt woijl gerügt werben. $iertyet geböten naments
Itc^ bie feineöwegS mit bet %n$e in Sejieljung fle^ens
ben gpifoben (3tc ©cite bet %n$e), bie fyoc^fl ttiüiale
^onleiterflcllc Don ad^t £acten jugleid^ mit bem gats
fligen ©d§u(letflecSj©eptage, fetnet bie ftc^ unmittel*
Bat anfc^lic§cnbe fieBje^ntaftige, nic^töfagenbe unb
ftdj wiebet^olenbe Sfigut, me^t clatotets alß otgelge^
mä§, mit bem Singteifen bet linfen $anb in bie
tedjte 2f. ©ie %u$e üerliett babutc^ offenBat an Sim
i}eit, witb jetflucfelt, ^ött auf ein ©anjeö ju fein.
©effau. Souiö Ätnbfd^er.
163
Ärittfcucr $ttt|etger*
Uebetjtc^t bet neueren (ärf^einungcn auf bem ©ebiete bet SÄuftf*
i^ur ^Jtano forte ju trier ^ättben«
91. SB. ©ttbe, ©p. 14. Hr. 3. ©uncrtüre, arrangirt
für pfte. ju 4 «jänben. Örritk. u. Ijärtcl. 25 Jlgr.
ßpcrn im <§tat>tcrattö}iift«
St* Eetfctttg, 3um Öroff-:2Vl>mirat. fiomifclje ©per in
3 Acten, örritk. u. Sjärtel. ttollftänfciger Cla-
pieraußjug, 7 8l)lr.
g. ÄÜcEeit, Eter Prätendent. Komontifclj-komifclje ©per
in 3 Acten pon C. p. Borger, ftiftner. UoUftän-
fciger Ctaoierausjug pom (Bomponiften, 12 9t)lr.
— — , ©upcrtüu fum „Prätendent" (ür Jpftr. }u
4 i(jän*en. €bnrt>. 25 flgr.
?♦ •♦ 2>lotott>, Äartlja, romantifclj-komifclje ©per in
4 Acten pon ./rietoiel). IDien, JflüUer. Clapier-
ausjug pom ©omponitten, 15 JFl. Sie einjelnen
nummern, Hr. 1—21, ä 24 ftr. biß 3 Jl «U-
pirrausjug oljne ®ext pon C €jemt), 8 «tfl. 30 ffir.
Sfut a)?änncrd)or.
9t« ©djtttttatm , ©p. 62. ©er Crtgenoffen Hacljt-
waclje, pon €icl)rnborff, Jreiljeitslirt pon Rückcrt,
Srljlaeljtgefang pon filopftock. tDIjiftling. Partitur
un* Stimmen, 1 fcljlr. 5 Hgr.
SBirb befprodjen.
gut Crd>cflet\
3tt SB» ©ttbc, ©p. 15. Ür. 3. Snmpljonie, in Ä-
JHoll. Örritk. u. fljärtd. Partitur 5 Äljlr., Stim-
men 3U)lr.
fitrcfrenniufif*
©♦ SBetgt, IPw djriftiicljcn Jeftr. feicljt ausführbare
fiircljcnmufikcn. ifjfft 6. ftantati )um fiinl}toeil)fffte
für Sopran, 3Ut, Senor un& öof} mit ©rcfyefter.
JTleiffcn, ©oeofelje. 1 $l)lr. 5 Hgr.
©♦ ©eifler, ÖollCtäntig«« «Ujoralbucl) in 180 JRe-
lofcirn für 4ftimmigcn JUanncrgefang brarb*it*t.
Cbenö. fieft 2, 3. 18 Hgr.
Sil. ©ttabetta, fiircljcn-arte für eine Stimm* mit
Pfu. ffiomponirt 1667. fiiCtner. 10 Hgr.
%üt bte firgcl,
©♦ SB* Äentet, ©p. 10. ©rr angehen** ©rganift.
Sammlung pon leichten unt> kurjen ©rgelftürken un*
Chorälen in einer pom feierten }um Srljtperen fort-
frjjreitenton Stufenfolge. 4te gan; umgearbeitete Auf-
lage. Jrie&lein u. Jjirto). Subferiptionspr. 2 fefylr.
H ngr.
2* ©♦ StUtfdjel, ©p. 14. DorfpieU für lie ©rgel.
5te« Ijeft Der ©rgelftückc. Ijagemann un* ftopp.
1 «Ijlr. 5 Sgr.
2£erben befprocfjcn.
SB u <$ e r*
Ä* SÄÖtife, Älaiimen beim Äufikunterrul)t mit nn-
geitreuten, bis jetft noch ungrtruckten (Stanken
ftarl JRaria pon IDeberß, Ijerausgegeben pon Mfen
Schüler ic. Stuttgart, flarl Göpel, 1348. 15 Hgr.
Stlfo ein Sßuty für SKttiifle^rer junö^fl. SBir toaten
einigermaßen neugictig auf bie „btd^er ungebrudten ©eban^
fen 2Beber'ö", fanben aber baib, bag $r. JJarl 3Rörif< ent*
toeber eine feljr fd)(e<^te 5tu«wa^l getroffen, ober im örfinben
eigener 3been ni$t fe^r glüdlia^ getoefen. &lit einem SBorte,
bad 33u(^ iß fe^r lanvjtoeilig, unb toir bebauern bie 3Wn(lfs
leerer üon ^erjen, bie ntc^t foglci(^ merfen, bag baffelbe gar
feine fünfilerifdje Xenbenj ljat. G« wirb bann fajt fortwa^*
renb moraltfirt unb @ittliä)feit geprebigt, unb »ie ti fe^r gn
loben fei, wenn man gegen 8«ifl unb jDbrigfcit ©e^orfam
geige unb überhaupt bie 9tu^e liebe. (Sie »erben fidj jeben*
fall* einen Dtten «erbienen, $r. 2ft., ober ^aben <Sie »iel^
leidjt Slueji^t, !ßoUgeibirector ju toerben? ©inem Dilettanten
»erjeil)t man allenfall« foldje unerhörte gla^bcit in Äunfl*
anfielen, wenn aber ein SKufifer, ber ^r. 3Ji. bo^ too^l fein
toill, unfere größten SD^ctfler ni<$t fennt, unb einen größten
barunter, nämli$ 5Jeet§ooen, fogar mit <&eriHgfd)ä(ung be*
hantelt , fo muß man barüber crßaunen. J&icr nur (Sin (5i*
tat. Seite 94 finbet fid) golgenbc«: „OBeigl, ber bur<$ bie
Jone feiner „©djtoeijerfamilie" bie bergen aller ^örer, man
fann fagen bur(^ ba« gange gebilbete (Suropa, »on ßabir bi«
©t. «Petersburg in (Sntgücfen »erfefct ljat, geriet^ f^on Por
feinem Xofce beinahe in unbanfbare SSergeifenfjcit. €eine
Slfc^e Tuf)t auf einem ber JUrcfjIjöfe ©ien«, ba« ©rab, nadj
ben 3citung«beri^ten, burc^ nic^fö *öefonbere« bejeHnct unb
»ielleic^t in 3a^r unb Hag nic^t meftr gefannt. (Sinem an«
bereu Xcnfünftlcr, bem n?ir gtt>ar baö -Jkabicut ber ©röge
niet)t at|>ree^en tooflen (fe^r gütig, ^r. 3W.!) f »on beffen
meiften SÖerfen fie^ aber in ffiatr^eit fagen laßt: fie finb
nie populär geworben, unb »erben nie populär »erben, tourbe
neuerLd) in einet @tat>t am JRIjein ein großartige^ 2)enfmal
gef^t. 9lber eine fd^önere 3eit, »ir »lebenden e«, »irb
164
fommen, too eine gere$tere 9tad?tt>rlt SBeigl'* (vsb »oljl no$
auberer, einmal* geliebter SWeifter) f^öne, anmat^oofU 2Re*
lobien toieber $en>orfu<$en unb mit fciebe fingen wirb, toenn
bie eherne Silbfäule »felleldjt f$on mit SKoft überjoge« unb
ba« bem $el&en berfelben gefUftete Sübum (weldje« unter ei*
nigem ©uten siel SWittclmä&ige« entölt) ben 2Beg alte«
gleifäe* gegangen ift. - ©lüljfn bodj jefrt fäcn bie SWelo*
bten ber „©djtotljerfamilie", auf bie natnrfrifdjen S3eete be«
lanblicfcen ©tillleben« »erfffct, toieber in verjüngtem Steift!"
©o $r. Äart SRörife. «Btr wetten i&m unfer ©elletb
ni<$t vorenthalten, benetben i$n iebodj nf$t um ba« »ürtem*
berger $arabte«, in »eifern bie „©(fttoefjerfamüie" Mü^t.
Stugerbem bemerfen tolr tym noa), baf von ben meiften SWi*
fifern in «Horbbeutfölanb ein getoiffer ©ebafllan ©adj, $4n*
bef, $ai>bn, 3Ho*att un* fogar SBeet$ct>en geartet »erben alt
bie g rügten jfünftler, »elge je gelebt $aben, unb ein SR*
fifer, »fhfcer biefe Äunßler ni$t allen anbeten »orarftellt,
ift feiner. d. <S*efter.
3ntellt<jcn jblatt.
Empfehlenswert!!.
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in allen Bach- a. Musikalienbandlungen zu haben:
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läufigkeit und Sicherheit auf dem Instrumente zu
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Violine, Viola und Cello (Mannheimer Preis-Quar-
tett: per astra ad aspera).
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willkürlicher Pianofortebegleitung.
Ci&Smer, ^V«, Kinder - Ciavierschule. Neue
Methode, nach welcher das Selbstbethätigen des
Schülers, mehr als in den bisher erschienenen
Schulen, in Anspruch genommen wird. Mit einer
grossen Auswahl von Uebungsstücken sowohl ei-
gener Composition, als aus den Werken aner-
kannter Meister. Op. 13. Preis 1 Thlr.
Vorgedrucktes Urlheil des Hrn. Prof. Dr. A. B. Marx:
„Auf den Wunsch des Hrn. Verfassers habe ich
die hier vorliegende Kinder-Clavierschule durch-
gesehen, und bezeuge ihm gern, dass ich den
leitenden Gedanken, so wie die Ausführung des
Werkes für richtig und Erfolg versprechend
halte, dem Werke daher Verbreitung und An-
wendung im weitern Kreise wünsche."
Früher erschien:
FiSSmer, W., 10 leichte vierhändige Uebungs-
stücke für das Pianoforte. Op.14. Preis 124- Ngr.
, 14 leichte mit Fingersatz bezeichnete
Tänze für das Pianoforte. Op. 3. Preis 174- Ngr.
, Introductionen und Variationen über den
Polen- Walzer. Op. 4. Preis 174- Ngr.
, Walzer. Op. 5. Preis 15 Ngr.
, Grosse Sonate. Op. 7. Preis 20 Ngr.
, Fest-Galoppade. Op. 8. Preis 5 Ngr.
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nofortebegleitung. Op. 11. Preis 10 Ngr.
Gläntzer, F. W„ Dreistimmige Schullieder.
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Eine Sammlung gediegener Compositionen für
das Pianoforte aus den Werken anerkannter, be-
sonders älterer Meister. Mit Fingersalz und
Tempobezeichnung nach Mälzl's Metronom IL Ab-
theilg. für mittlere Pianofortespieler. 3 Hefte.
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■ , Ueber Tonwellen und ihre Verbindungen,
über Stösse, Combinations- und mitklingende
Töne, Tonleitern, Tonarten, sechste Stufe in Dur
und Moll, Stimmung der Tasteninstrumente, na-
mentlich der Kirchenorgel, nach dem Pendal,
ohne Stimmgabel. Preis 10 Ngr.
t3T öinjelne Hummern b. 9L 3tf$r. f. SHuf. »erben gu 1* Sfcgr. beregnet.
$ru<f von ftr. KÖdiuan».
(I c u e
titfättft f$r
Stdjtunbflwanjigfler ®ant.
JI0 28.
3J e t le g e 1:
Stöbert iyrttfe in Setpjig*
Seit 4, Äpeil 1848.
Bon bicfcr Seltfä). «fd)«i«fn ro^enftid) ' %xti$ fce* $aabe* wn 52 Sftm, 2Vi Xljlr.
2 Hummern von 1 obft 17i SBagen* !, 3ziftrii<m0i|tbiiJptett bie Srtiifc Ol 2 fügt«
SJfconnement nehmen atfe *Pcfiämtet, ©udj*,
SJluftfs unto JtuitftbaiiMunaeit an.
jnfjatt; »«(frage §a* Jtunftr*i1T*nföaft igöitnj — 3*itf4»ft«* (©*Iu0). — Airtnt £*itunfl, 5IäßrifltW<Gte, ßtrmtföfr*.
^g^^^^^ faniiM n i i I I III
Set träft c jur ßunfttpiffcnfd>aft
SBie erfenm idj benn taö 9te<$te? äBenn «ttö
rcd?t fein tanit, fo wirft bu guna^ft alieö f ernten
mit tonnen muffen. ©aä tjeifjt a6«: tu mußt
wiffen, wie Dietatet 9t|9t|ncti et gictt / wai bat
Straften (Hfdje an i|nen ift, unb mujjt (ie f&ntmtltity
in bfinet ©ewalt $afcen. @ut, bat ^abe i<$ getljan,
tc§ Witt tir in jeber Xactart auf bei ©teile ein ©tili
matten, wobei an betn SR^ifyurut ni^tö autjufejjen
fem wirb, aber fage mir nun aui$ bein ©e^eimnijj,
wie idf an ber regten ©teile audj ben testen ©e*
btaudj innere? $ier fjabe it§ ein ERceitativ. 3$
felje ein, ba§ bie ganje Situation eine fo bewegte ifl,
bajj bie mannidjfadjften Kombinationen eintreten weis
ben* 33ie fett icfy ^iet «erfaßten? dreierlei fann
ber Gcntpcfitioneletjrer antworten: entweder er rdt(),
nur frif^ weg }tt f^affen, unb ift et gefdjeljen, ju
prüfen, üb bat tlugemeffene borl?anben fei ober nidjt;
ober et legt bie Situation auteinanber unb jeigt un*
ter Beibringung &on @rünben, wie ex eö mad?eu
würbe. S^ut er bat erfiere, fo entfielt fogleid? ber
Sin int rf, weldjet benn nun ber Ipriifimn fei, an bem
bat ©efdj offene ju erproben fei*, tfnit er bat legiere,
unb i|t ber ©djfifer gläubig, fo Wirb tiefet i^m fa=
gen: wo£l fo werb' idj efi ma$en. Sßein, fo ift ei
ni^t gemeint, wirb bet Setter entgegnen, idj §aht
bir freilid? gezeigt, wie unb warum icfy et fo madjen
würbe, ton tannft eo am^ anbere ma^en. Stnberf?
91 un ja, ed giebt ja auger ber meinigen nodj anbere
9tuffaff«ngen beö ©egenfianbeä. SBorauf berufen
tiefe nun aber, aU auf ber inneren, unmittelbaren,
probuettben Sinf^auung? Unb in betten gällen ifl
am Snte mit toenig ober üiet SSurten, Murrt übet
auf gelehrten unb fegenannt g ei fluiden Umwegen bet
Sanier auf bie Unmittctbarfcit feiner Statur Ringes
liefen.
©anj auf baffelbe lauft eö mit ber Harmonie
unb iWelobie ^iuaud* ©freien wir juna^ft teil
erflerer.
St giebt gewiffe Siegeln über bat Segen bet
S3äjfe, baö gert((^reiten ber §armonie je. Set ®d^fli
ler ^at fehlerfrei f^ictfcen gelernt SBie fle^t ei nun
um bie 2tnwenbung. SQBenbcn wir unö jnnä^jt juut
einfa^en tierflimmigen ©a^e, ättarje lägt if;n ^aupb
fd^lid^ üben am (Sljorat, SBenn er nun einmal bruu
genb auffotbett, fi<$ rc^t in ten 3n^alt bei fiiebei
ju uertiefeu, unt wenn et umetlictj tebenbig getuor-
ben, bie angemeffene ^armunie ju feien, fo lefcrt et
über tat wie hierbei eigentli^ gar lü^tij, fonbern
appeüirt an bie fünfilerifdje Watur im ä^enf^en. -3fl
bie »iebt ba, fc wirb jebc terartige ^(ufforberung
fruc^tloc bleiben* 2lnterfciti wei§t er auf bai @t«s
bium ber großen 3Weifler £in, atfo wieber auf nnmiU
tetbare 3in flaumig, bie übrig cnö nur belebenb Wirten
foli, ot;ue tie ßigcnitjümti^fcit bet ©eiflrö ju unter?
tritt?? n. @nb(ic$ aber, unb Ijier wäre et, wo üon
einem SKac^en = Se^ren bie SHebe fein f Jnnte , fpri^t
er atterwegä tlti oon ter S3ebeutung ter einzelnen
3ttterttaüe, watuni tjier tie Se.rte , ^ier tie -Septime
gebraust wetben muffe jc. ©at ^Srt ftc§ re^t f^ön
166
an, nur werben ft<$ barüber boc$ feine oBjeetiuen ©es
fefce geBen laffen. 9lBgefetyen »on ber gePPetlung ber
©ebeutung ber Sntcr&afle, fctr , wenn pc im Slflges
meinen vorgenommen wirb, jebenfaU8 fo allgemein
ausfallen muß, baß p<$ für ityre Slnwenbung in 6e=
Pimmten gällen wenig entnehmen laffen wirbj — pe
flnb eben fo wenig in3 Sinjelne fyinein jti pjiren, wie
bie färben (baö Solortt) in ber äflalerei, — tritt
tyter bem ©dfyüler erP reetyt Hör unb offen entgegen,
baß eBen 51öeS baS Sterte fein fßnne, baß wofyl bann
nnb wann biefe ober jene ©ebeutung beö -SntervaUS
ft<$ geltenb m^e; baß aBer eBen fo oft, nnb öfter
bteä feiueäwegeS ber galt fei, baß fogar entgegenges
fegte ©ebeutungen pc§ pnben, nnb noefy tyäupger baS
•SntervaO nur in feiner 93erBinbung mit einer ganjen
Steige in ©eiraetyt fomme, an fity aber wenig fagen
wolle. @ä ip wotyt unn&ttyig, bieS erP burdj ©eis
fpiele ju Belegen 5 toem nic|t gleicty bie ©acfje eins
leuchten foflte, fetylage nur irgenb eine Sammlung
j. ©. Sadj'fctyer Choräle auf, unb et wirb in ben ers
Pen vier ©earBeitungen Bereits bie auSreieljenbPen ©e^
lege pnben. Sin fctylimmer UmPanb aBer ip eS, wenn
ter ©etyüter pcfy an bie, bem $ntert>att jugefcfyrieBene
©ebeutung (jält, benn aBgefefyen von ben unjäfyligen
SBiberfprücfyen, in bie er bann jwiföen ber pjrirten
©ebeutung unb ber aBwcictyenben, ja wiberfprectycnben
in bieten ÄunPwerfen geraden muß, wirb er pd> nun
BePreBen, biefen vorgefaßten SJieinungen gemäß ju
componiren, unb ber irüBfeligPen Stepejcion an^eims
faden. Wud) tyalte man biefe 3lnpc$t nic^t für üBers
irteBenj bem §Of. pnb ßompom'Pen ber festeren »ilrt
wetyrfacij vorgefommen. dien fo unrecht würbe eS
fein, beSwegen barauf feine ©ebeutung ju legen, weil
toaS aetyte Talent boety pety ©afyn Bremen unb gefunb
erhalten werbe. ©enn bie übergroße 2ftef>r$afyl ber
Salente ip feineSwegS vor SBerBilbung gefdjüjjt, nas
mentlicty je§t, wo man mit QlBPractionen 5ltteö getrau
ju tyaBen meint, unb gerabe biefe mittelmäßigen %a-~
lente Pefjen junäctyP als Vermittler ber ÄnnP unb beS
S3olfeS ba, fo baß, wenn audj an ifyren Sßrobuetios
nen nietyt afljuviel gelegen fein mag, bodj ifyr fctyäbs
lidljer ßinpuß ein fetyr Bebeutenber fein fann. —
Setyen wir enbtidj auf bie SJMobie, fo pnbet pc§
baS Bereits ©erügte Bei ityr in noety fyötyerem SWaßs
paBe üor. $n ©ejug ber ©ebeutung ber ^nteroafle
txitt f)\tx in nodj Bebentenberer SBeife baö tyeröor, tvaü
in tyarmonifc^er 93ejietyung fo eBen geltenb gemalt
worben ip. SBätjrenb Bei leitetet bie 9Welobie Bereits
»ortjanben ip, müßte nun auä) biefe, bie eigentliche
Seele beö ÄunPwerfeö, eonPruirt werben, ©ad gänjs
Ii^ «Jerfetyrte biefer SBeife, unb bie flarPe einfte^t
barein, baß ba« wirfli^e ÄunPwerf wie bie ^Panje
au% bem ©oben, fo au8 bem innerPen ©emfitty tyer=
üorwactyfen, organif«ty warfen muffe, gieBt tyiet bie
Prüfung anerfannter SWeiPerwerfe na<^ jenen Borges
faßten Slnpctyten. 9ii%t einmal baS ttUeradgemeinPe
»on ber Sebeutung ber aufs unb aBPeigenben SWelos
bie wirb pety Bewahren, unb unwiflfül;rli(ty erinnert
man p<$ bcö @a|e«, baß Siegeln nur ber 5lu8natys
men wegen ba pnb.
SBaö fod benn nun aBer gelehrt werben? Uns
fereö 6rad^tenä fletXt pety ber ©abläge na^ golgens
beö tyerauä:
ßomponiren fann man Wiemanb letyrenj in bies
fem ©inne gieBt e3 üBertyaupt feine (SompoptionSs
tel;re. Setyren läßt pd^ nur ber ted^nifetye Styeil ber
Äunp, in praftifetyer wie in ttyeoretifctyer ©ejietyung.
©iefe ßetyre aBer wenbet p<§ junäctyP an bie Sugenb,
unb jwar Bei ber SNupf »orjugSweife an ein SebenSs
alter, welctyeö ber SlePejcion wie ber ©peeutation gleid^
unjugänglif^ ip. ©ie mupfalifctye 9catur fprictyt pc^
fetyr früty an$ , unb nur in ber unBcfangenen llnmits
telBarfeit beä SeBenö gelingt eö, baö Sectynifctye lei^t
unb ungenirt pety anjueignen. $)ier Bebarf e8 alfo
einer muftfattf($en ©rammatif, bogmatif(^
tyingePeüte Siegeln, an bie ber ©ctyüler $tt glauBen
i)at, auä) otyne ©djwierigfeit glauBt. SP vermöge
biefer ber ©ctyüler üBer bie eigentli^e ©cfyülertyaftigs
feit hinweg, b. ty. f)at er ri^tig fd^reiBen gelernt, fo
gefctyietyt feine weitere ©ilbung am BePen burety ^ins
einteBen in bie großen 2Wei Perwerfe, — nietyt fo, ta^
pe itym erp mit einer geifheietyen ©rütye üBergoffen
»orgefeßt werben, fonbern erP nattybem er pe in pd^
erlebt l;at, ip Slaifonnement am Sßlafce. 5P ex watyrs
tyafte ÄüuPIernatur, fo wirb bie 5lnfd^auung biefer
SeBenbigen fein eigenfleö ÄeBen erweefen unb Pärfen,
unb bie Siegeln werben untergeben für ityn, beim Pe
pnb nur 5ibPractionen Dom ßeBen, bie im wirflictyen
SeBen wieber aufgeben muffen. — ©rP nad) biefer
©ilbung burety Jtatedfjiömuä unb ©eifpiel fann bie
vernünftige, ober wenn man will, fpeeulative ©etradtys
tung ber Äunp ityre ©teile pnben. ©iefe aBer ip
nur Begrünbet in ber pfyilofopfyifcfyen Srgrünbung ber
ÄunP im allgemeinen , unb beren watyrtyaften Offen*
Barung unb einzigen SJerwirflictyung in ber ©rfdfyidijte.
©ieö wäre bie eigentliche ÄunPwiffeufctyaft, bie Bi«
je|t noety gar nietyt öortyanben ifl 5 benn bie einfeitis
gen ©peculationen ber ^ßtyilofoptyie unb bie gebanfen*
lofen Sluftyäufungen beS tyifiorifctyen SJlateriaB pnb
bafür nur bie erpen rotyen Elemente. DB aBer biefe
gerabe fetyr für ben eigentlichen ÄünPler fein wirb,
ip ju Bezweifeln, er tyat felBP ju viel teBenbige ©es
fctyidjte in pety, weil er Pe maetyt.
©ie tyier aufgePeUten Sinpd&ten, bie einerfeitö Bes
reit« öfter Slngefütyrteö nottywenbiger SSßeife wiebertyos
len, anberfeitS eine ganj fetyarfe Trennung jwifctyen
167
&t1)xt unb SBiffenfdjaft be« ©egenflanbe« forbern, im
kern jene nur ben innewotynenben ©etfi be« Äünfller«
crfi burcty ba« flaue ©efefc regeln, bann burc$ lebenSs
toofle 2lnfc§auung lebenbig frei machen fott, leitete
hingegen nur ben ©eift ber Äunfl, if)x SBefen umfafs
fenb barjufietteu $at ofync ade JRücffictyt, — (feinen
unS auS ber Statur beS ©egenßanbeS hergenommen 5
unb von biefem ©tanbpunft a\x& muffen wir ganjlidfj
gegen bie SWar.r'fd&c (SompofitionSleljre proteftiren.
©iefe Sßroteflation \)at jebocfy infofern nichts auf ftc$,
alö bie früfyjeitig ft<§ regenbe ÄünfUernatur barnac^
gar nid?t gebifbet werben fann. Tlaxx fyat eS in [eis
nem nädjflen SBirfungSfreifc aber gar niebt mit fok
<$en Staturen ju tfyun, vielmehr mit ßeuten, bie enU
Weber bie 3!ec$nif fc$on jiemlicty inne tyaben, ober 116er
SWufif tyoren wollen, lote man ettoa and) ein (Sofles
gium über 9lnatointe befugt, ber allgemeinen Silbung
wegen. Sei feinen Vorträgen brang ftc$ ifym fo ba«
83ebütfni§ auf, bie @ac$e mogli^fl begrifflich ju
entwickeln, eben weil er fdjon reffeetirenbc Sttenfcfjen
vor ftd? §atti. Unb fo entftanb benn natürlicher 2Sei=
fe, ba er feine wafyrfyafte ©ur<$bringung be« ©egen*
flanbe« burdfr ben ©ebanfen vor ftety fyatte, biefer
3witter jwifdt)en fiefyre unb SBijfenfcfyaft. ©afj Sftarjc
bamit eine fefyr tüdjtige Vorarbeit für lefctere geges
ben, anfy in ber Seljre vielerlei ©uteS im ßinjelnen
$at, wirb Sticmanb leugnen wollen. Semen fann ber
SWuftfer wie ber muftfaltfd) 5 gebilbete gorfcfyer bar*
qu&, aber Äeiner wirb ein (Somponifi baburd^ werben.
(©*Iuf folgt.)
SJcttfc&rtftcm
(®*luf.)
SetttOttta. f itc rarifelj - kritifrlje ßlätter ffir ben brut-
fcljcn JRännergrfang, nligirt von 3ul. Otto unb
3ul. ßcljlatieborl) in Bresben. Ärfter u. jweitrr
Jahrgang. Dritter 3aljrjj. Hr. 1 u. f. — BcljUu-
fingen, Conrad ölofer, |)r. 1 Äljlr. 10 0gr. *er
3al)rgang.
©ie Herausgeber biefer ölätter grünbeten tyiers
mit ein IDrgan, in weldjem bie ^ntereffen be« 9Wäm
nergefangeö vertreten unb bie verriebenen SJefirebuns
gen auf biefem ©ebiete burdj ein einigenbe« föanb
jufammengcfajjt werben foflen. 3"^ fni tf* bie 9luf;
gäbe be« änänn^gefange« ber Üßeujeit richtig gefaßt
^aben, flreben fie bat;in, bie einjelnen SJereine unb
tyre ©eflrebungen unter einanber ju vermitteln, unb
bie ^bee ber ©emeinfdjaft bem Seiougtfein na^er ju
rfidfen. ©ie Stiftung, ba« $rineip ^aben fie bfö
jegt eonfequent burd^gefü^rt. ©er Srnfl, mit bem
fie bie Aufgabe ju Ibfen ft(^ Utnütyn, »erbient 9lns
erfennungj er bürgt bafür, ba§ fie auc§, fortf^reis
tenb mit ben ^ntereffen unb ©ebürfniffen ber 9?eus
geit, biefem ©ebiete beS ©efange« bie Stiftungen unb
SBege amoeifen, bie i^m fein ©efle^en unb ©ebenen
im »olföleben, baS oon je^t an einen ^ft^errn 2lufs
fc^ioung ju nehmen beginnt, für bie ©auer fiebern.
©en meiften Umfang nehmen bie (Sorrefponbenjs
nadfjricfyten unb bie ©tatifiif über bie »ergebenen
85ereine, beren ©rünbung unb ©eflrebungen ein. 5tbs
^anblungen nad? ber t(;eoretif^en unb praftifc^en &tite
fyn geben SBinfe unb 9lnbeutungen über baS, toaö
3Kännergefangt?ereinen erfpriefjlic^ ifl. ©ie S3eurt^eis
lungen ber »erfetyi ebenen fieiflungen auf bem ©ebiete
ber SWannergefang s ßompofitionen ftnb bisher no<^
am »oenigfien vertreten geioefen. ©ie nehmen ben
geringfien Staum ein. Söenn wir unö mit ber SfraU
tung berfelben einerfeitS etnoerflanben erflaren, fo
m&ctyten wir boc^ anberfeitS noefy einen ^unft ^ertors
^eben, ber 83eadjtung toerbient. (SS fyat fic^ in neues
rer 3f»t mefyrfadj eine JRid^tung in biefer (SompofU
tionSgattung geltenb gemalt, bie bem SBefen beS
3KännergefangeS fremb bleiben mufj, wenn er feine
9lufgabe erfüflen ti>itt. ©aS inflrumentale (Sles
ment ^at fic^ beffelben bemächtigt unb baS ooeale
me^r unb me^r in ben ^intergrunb gebrängt, ^ie
funfbett toerfd^tungene ^onfletterei ifl gegen bie Strt
beS ©efangeS unb verfehlt baS 3iel, ba« ber SWäns
nergefang »erfolgen foü. ©ie 27iittel, bie i^m $u
©ebote flehen, reiben nid^t an^. ©arum rufen wir:
(Sinfad^^eit, als bie Söaft«, auf ber ber Scanners
gefang rul;en foö. Slud) SWißgriffe in ber SerteSwa^l
muffen entfe^ieben jurücfgewiefen werben, ©a« fubs
jeetioe (Clement mu§ oerfc^winben. ^nbiüibueße ©tim^
mungen von SWannerc^ören gefungen, flingen tvie 3xcs
nie auf feiefelben. @c^tie§lic^ wünfe^en wir noefy bie=
fen Stättern eine redjt aUgemeine Verbreitung, bamit
bie wafyre Sebeutung be« äWdnnergcfange« beneu in'«
83ewu§tfein geführt werbe, bie bisher noc^ auf um
fixeren ^ßfaben wanbelnb, ben eigentlichen 3^1punft
beffelben verfehlten. Dr# « m . ftfiftf^.
Äleine 3^tttttg*
9(u* Bonbon febrefbt man: JDrur^lane Ü^eater.
Seiten ^reitap , ben 18ten gebrnar, toar ba« $an« nnge*
njö^nlic^ ßarf bcfudjt; ber ©runb lag aber aneb fc^r na^e:
es vonxtt nämlidj jum 93ene(ij ber beliebten SRig SWiran
f#?iöaro'« $ccbjeit" \)on SHcjart gegeben. ö# febeint, aU
ob bie ©neunter befonberS empfänglich für bfe claffif^e 5W«*
168
fit unfern großen SReifter feien, — wenigflen« nahmen wir
wäbrenb ber gangen Saifon nie eine fo ungeteilte Slufmerf*
famfeit unb einen folgen Ctntl)ufta«inn« be« *Publifum« wabr
Wie an biefem Slbenb* SRacbbem bie unter ber umfldjtigen
Leitung be« berühmten $ector SBerliog vortrefflich aufgeführte
Ouvertüre von bem $ublifum in tiefem Sdjweigcn angehört
Worben, fcrberte ein entljuftafiifdjer 33eifall ba« vorzügliche
Orc&efter gar Söleber&olung berfeiben auf. 3« bie Seifiungen
ber eingehen Darfteller wollen wir ntdjt weiter eingeben,
wenige SSBorte mögen genügen. Die Slujfüljrung fann im
(Sangen eine gelungene unb voflfiänbige genannt werben. Die
Hauptrollen waren folgenbermaßen befefct: Sufanne, 2Riß
©ir$; bie Gräfin, 2Wr«. 3- Sea; ber ©raf, SWr- SDei# ; <5t)e*
rubiuo, SWiß SKirau; gigaro, 2Rr. «Stylt worti). Die ©enefi*
giantin, SWiß SWlran, würbe bei iljrem Auftreten mit fiurmi«
fdjem ©eifall begrüßt, ber fic$ bei allen ibren ®efang«piecen
wleberr)olte ; eben fo einfiimmig fear ba« $ubltfum in 9lner*
lennung ber Seiflungen ber übrigen äünßier. SWiß 93lrdj war
eine rcc$t gute Sufanne nnb fang vortrefflich), audj 2Wr«. Sea
War gut. Der gigaro be« Sftr. 2Br)itwortt) war redjt brav ;
befonber« gut fang er bie befannte Slrie: „Non piu andrai".
5Rr. SSktß war in ber Stelle be« ©rafen befriebigenb; bodj
fdjeint er und in ben tragifdjen Sofien beffer an feinem $lafce
gu fein. 9m Scfcluffe ber Oper mürben bie fämmtlidjen eben
genannten Darfteller hervorgerufen, unb in einem barauf fo!<
genben Keinen (Soncerte ber Söemfigiantin Sftiß SWiran met)*
rere ©ouquet« gugeworfen. 3n einer Scene au« ber „Som*
nambula" erfreuten SWiß Söirdj unb bie $$. SRever« unb
Stttyitwortlj ba« 5>ublifum burety it)re vorgüglid)en Seiflungen«
— 3um Sdjluffe fam nodj ba« Söallet: „L'iuvitation ä la
fete", in welchem fidj befonber« SWlle. guoco au«geidjncte. —
Der Slbenb war fe^r lang, toie gewe^nlidj bti 53encfijoorftel*
lungen, unb ba« £au« würbe erfl nadj ein Ul)r gefd)loffen.
£err SWufifbircctor 3Ratfttlt in Dangig fctjreibt un«:
So eben lefe id) in Kummer 20 3t)rer gefegten 3eitfd>rift
einen (Sorrefponbeng -- Slrtifel au« JBerlin, ber fidj über mein
am 19ten 3anuar in Berlin aufgeführte« Oratorium in giem*
lidj abfpred&euter SGBeife äußert. 3cb mü^tt biefe« Urteil
rurjig fcinneljmen, wenn id) e« al« Organ ber aligemeinen
Stimmung für mein Sffierf betrachten fönnte. ©lütflidjer
ffieife aber war ber ©rfolg be« SBerfe« ein fer>r gunfliger
beim großen $ublifum fowot)l, toie bei ber äritif, unb e«
muß wut)l gu meinen ©unflen fprec^en, wenn bie ©eric^te in
ber ungemeinen «Preußifc^en 3eitung, in ber ÜDofjijdjen, toie
in ber Spener'föen 3eitung ftd> fafl übereinflimmenb äußern
nnb gtoar mit übertoiegenbem £obe meiner (Jompofttion. 3(^
erlaube mir 3^nen einige (f ingelnbeiten au« biefen Seridjten
mitgnt^eiien. ©o g. S3. äußert fid) bie Äritif in ber 5l(lge*
meinen 3eitnng : „Da« 9Berf enthält be« Sßürbigen unb
trefflichen iebenfall« in übernriegenbem SWaße. ^>a^ ©treben
nac^ djarafterißifc&ent 9u«brucf leuchtet in ber 5Wuflf überall
burc^ unb tfl meifl von glücflic^em (Srfolge gefrönt. Son ben
eingelnen auftretenben $erfonen ftnb namentlich ber 4&elb ber
$anblung, näc^ft biefem Slnbrea«, ein 3ünger Sobanne«, ^öc^ß
confequent im (Styarafter burc^gefü^rt, toie benn nber^anpt
bie SBeljanblnng ber Singfiimme ben funbigen SWufifer niä)t
oerfennen läßt. 911« eine befonber« gelungene unb angie^enbe
Kummer be« erflen meile« muffen toir vor Slllem bie Slrie
be« 3oi)anne«: „Sie gleiten nic^t an feinem ©unbe" ^eroor*
Ijeben, ein aKuftffiücf, ba« ein toarmc«, au«brucf«oolle« Solo«
rit trägt, unb von abgerunbeter gorm unb trefflicher SßUrfnng
ifi." u. — Die 33offif<$e 3citung fagt unter 9lnberem : „Der
(Sompouift ift, ba« muffen toir i^m rü^menb nac^fagen, über-
all von eblen Äunfianfdjanungen au«gegangen: er verfolgt
burejau« tvücbige JRic^tungen, auf einer Ornnblage guten
Söiffen« unb ^erau«geübter Gräfte." —
SageSgef*i<|te*
9Uut Ziptxn. ©effaue? ^at eine neue Oper; ,,$a«*
quita" vollenbet, unb fte toirb nod^ im Saufe biefe« 3aljrc«
in SBien aufgeführt werben.
SSctbi erhielt für feine Oper: „ber (Sorfar" vom SWuft*
falienl)änbler Succa 24,000 grc«. Honorar»
Die SBiener SKufifgeitung bringt ein cenfurfreie« 2Dac^t*
lieb vom 15ten SKärg 1818 von $ent9 Sitoiff unb ®ieg*
ftieb Mappti.
3n ber Opera nationale gu $a?i$ Würbe fc^on am 5ten
SWärg eine ©elegenbeit«oper : „les barricades" gegeben, bie
alfo in gcljn ^aijm gebietet, componirt, einßubirt unb auf«
geführt war. H>a^ $ertbu$ foll nic^t viel Wert^ fein, bo$
bie SWufif wirb gelobt.
©raveur JHefef in 2Bien t)at eine SWebaille gu ör)ren ber
Sängerin 3eitli9 fitt^et gemalt.
Dem SWorgenblatt fct)reibt man au« Sonbon: ginbfa^
Clo^Ct gab am 17ten gibrnar feine erfte Soiree, bie fe§r
befugt war, obgleich fein Programm nod; feine 3ar)re«neuig«
feiten aufwie«. Diefer junge $ianifi, ber jefrt eben feine
gweite Saifon beginnt, r)at ein fel)r fd)öne« Talent unb fpielt
mit au«gegei$netem @efct)macf. @r trug unter anberem ein
Duartett von 5Wenbel«for;n vor, worin «&au«manu it)n auf
bem 33ioloncell begleitete, unb ba« ben raufd)enbf)en SBeifall
fanb. 9Äiß Dolbty fang einige ^übfe^e Strien, unter anberem
einen ©efang an ben grüt)lfng, componirt von Älingemann,
bem Secretär ber ^annoverfdjen Oefanbtfc^aft, ber an griffe
unb Sieblic^feit alle« übertraf, unb bem grennbe SRenbel««
fo^n'« ©r)rc ma*t!
t)rud wn ftr. «utfiuann.
Ueue
Htf$tift fit
ißeran tfr oitlldjet Äebaetemr:
»djmnbjroanjigfier 3anb.
.W 29.
9 erleg t«:
Robert $rieft in ßeipjtfj.
2>m 8. »ptil 1818.
&on biefei 3fttf$- erlernen frö^entlidj
8 SRiimmcrn von 1 ober l 1 /» Sogen*
^ireie US ©ante* von 52 Km. 2'/, Styr.
3nfertien(aebiiijrea bie $c tifjeile 2 Dl^r
Abonnement nehmen alle fßefiamtei, 39ii4s
27lufif ? titrb JtünjUjanUungeii AS.
3n(a!t: X>f* neuere ct-utft' Styrr {©*!«*). — JUrtpenmulit. — Glaoi™au*jiiße, — «in H«f pv 3*it. — *«* SBltn. —
Sie neuere beittfd)* ßper.
NNfMJ
IV,
Änfaroeriagen an oie QTfufif etnet neuen oruifdjen £prr.
SBie faß bie SMujtf einer neuen beutföen Oper
frin?— ©u fotl »stttUcm beutf^, fi* f»H
populär, rl?otfymif^ belebt unb melobioö
(ein, fie f oll bei SBalpt^ett ^ufbigen, fee*
nifdj totrffam fein unb ein Mangel bitten!
— ©et beutfdje Sompomfl foCt nt^t feine beutfdje
Statut, ba$ @emüt$Iit$e, bie gum beutf$en £etgen
fpred?enbe einfallt unb Katftrft^fdi beö ©efü|fä
verleugnen* *3fn italiemfirten, auijertid) reijenben, in*
neilit^ (eeren SWetobieen fott er nid;t bie Popularität
filmen, lucf;! aber in feenhaften, auäbtutfäboüen Sßeb
fen, bie jum ,3nnerfien °* §«gene fptec^en, SltteS
Unffonige, atteG Unpaffenbc, atteö Ucberttiebene unb
Ueberiabene fott et betbannen, nidjt fctoä SERufif ma=
djen, fonbetn auf 8 bejridjnenbfie ben (gtebanfen beö
SDi^tcrÖ tmebetgebm, treffen* traft, babei einfadjs
ungefcfjminft im 31udbuicf. ©lucf möge itjm hierin,
knie uodj in vielem anbeten, atö SJtuflet btenen. Set
©idjtet mujj für ^ntetejfe bei $anbtung, für leiben;
fdjaftlic§ * betoegte unb metioirte Situationen forgen,
bei Somponifl fott ftdj nid?t ausbreiten, wo bie $aub-
lung feinen gtuffdjuQ jxitd^t ^ futj unb beflimmt gebe
et ben ©ebanfen or& ©i^terS, uabanne adeä Heber;
ffufftge, beriefe bem ©anjen bute$ 3lb med? feiung unb
SKannidjfaltigteit in iftfa.frnufl, 9Mflebie, Harmonie
unb Sufrrumentaiion ffteij, unb tjau^e itmt ©etfi,
$umot unb gefunbe Öebenäfraft ein- — 9in (Sanjeft
fei fein Öüeit, @in Stgl Ijerrfc^e batin, bie einjefc
nen Stiicte mögen abgewnbet erf<$einen unb ba3
©anje eine i^m eigent^ümti^e, fetbfiänbtge Haltung
^aben. SSJte ettangt man aber biefe? — Stntt
gehört bagu, eine neue Sa^n ju treten unb einen
iotat neuen ©cji^töfteiö, ben man böiger ntt^t afyn*
te, ju eröffnen. Talent ret^t auB, um einen ge=
g ebenen (^cfic^tofrcie nac| feinet eigenen 5trt }u mos
bifteiren, ^u erweitern unb eine ilun allein ange^Bten=
be, fetbfiänbtge ©^Bpfung in'6 fieben gu rufen. Ritt
mag baö latent ntd>t fingflti^ re^tö obet tintt ans
fragen: SSu ifi ber Sffeet ju ^aufe?! — SBie
einft Uf^ffeö ungefä|tbet ben Sirenen entfflm, fo
möge bad latent fidj iiict)t betören unb umfitiden
laffen bur^ aUeö, mobur^ anbete in biefer öbet jener
©ituation, butc| biefe ober jene 3ufammenflettung
aSirfung gemalt, ©er Somponifi möge feU
nen {Dieter oerantaffen, a r> u 1 i db c ©eenen
mit d^nlid^em 3uf^nitt, tüte f^on Verlans
bene, atlgemein ^ befannte, atö ba flnb: 9te^
bohttionäs, äBofföf^tu^tfeenen, ©ßmmernac^t^ttaume,
@c*nen, in njelc^en ß^oraf gefungen unb bafeei ge^
tanjt mirb, gänjlidj ju bermeiben, bamit et
um fo fixerer ben Sirenen ber SRemtntä*
cenj entgehe, ©ie ma^re Söirfung fommt nit^t
bon aupen, fle liegt in ber eigenen SBruft, unb menn
jle ba ni$t ju pnben, fo ift eö bergebli^e ©lii^e,
pe ftmfi too ju fu^en, Steffen be 8Satjtt)eit,
Sebenöftif4*/ loirfli^e ©egeiflerung, ba8
170
finb bie toasten (Sffecte, bte man au$ bet eigenen
innetflen Siefe fc^Bpfcn muf. SJetgebend alle SHü^e,
wenn biefe öuetle mc§t fliegen will. — SBit fefcen
Don jebem (Somponiflen einet Ctyet ttotauS, bafj et
nic^t bto8 Siebet ju componiten öetfie^t, fonbetn bafj
et gtfinblidje (Sompofttionäfiubien im allgemeinen ges
mac$t wnb bet Scdljnif SHciflet ift, bafj et inöbcfons
bete baö ganje muftfalifä s bramatifctye gelb unb tua8
batanf geleifkt wotben, fennt, begriffen unb in ftd&
»etatbeitet tjat. SBit legen i$m bafyet nut noc$ btei
gewid&tige fünfte an'S $etj, bie bei jebet Äunfb
fööpfung, alfo audj bei jebet (Sompofttion nic^t uns
betücfftc^tigt bleiben bürfcn : SSenugung witf liefet
SSegeiftetung jum ßntwutf, üetfiänbige,
umfictytigeSluöatbeitung, unbootutttyeiläs
fteie, toon einem gebtlbcten ©efctymacf ges
leitete ©elbftftitif jut Sluä fc^eibung fcon
ollem Uebetflüffigen unb SJUngelljaften.
6t mßge biefe fünfte um fo mefyt befcetjigen, aU et
triften mufj, bafj man il)n, alä ©eutfäen, in ©eutfcfc
lanb weit fitenget ftitifitt, bafj an ttyn bei »eitern
metjt 3lnfytüc§e gemalt wetben, al8 an jeben 2lu3s
länbet. —
Sagt ifyt beutfe^en ßomponiflen ben gtemben ifyte
nationelle Sigenttyümlid^feit, ityte finnlic^e Seibenfctyaft,
tyte jnquante Seidjtfüfjigfeit unb ityte glänjenbe Dbets
flache, behaltet tyt bafüt ben gefunben, ftäftigen jtetu
unb bie beutfetye ©ebtegenfyeit, unb bei all et ©es
nialität, wenn i^t fo gtücfltc§ feib, fie ju
befifcen, toctgefjt nid&t, bafj ityt ©eutfd&e
feib unb füt ©eutfd&e bietet!
V.
Sienfete SB e t b & 1 1 n t f f e.
©ettadjten mit nun mit befonbetet 9tücffic$t auf
bie Dpet unfete muftfalifdjen 3uftänbe, fo fe^lt im
allgemeinen (Sinfceit. ^ebe @tabt $at tyten
eigenen muftfalifdjen gortjont, u "b n ™ M* gtöfjten
(Btetne wetben ton aßen beutfetyen ©tetnwatten et?
fannt, unb in bet Sieget nut bann, wenn fie einige
3a$te öetblic^en ftnb. — einige Autoritäten be&aups
ten jwat, eä wütbe jebet (Stetn, fo flein unb fo
gto§ et fei, in ©eutfd&lanb bemetft, unb t$m bie ges
ted&te unb aetbiente Slnetfennung ju Sfyeil; man fei
auf 8 Xtocfene gefemmen, ftfce auf einet ©anbbanf
feft, fBnne bodj nid^t immet baä Uilte wiebet^olen
unb ft^ne fi^ $eifc nad^ gutem Weuemj eö fei feine
beflete 3«t, al« getabe bie jefcige fut jeben (Sotnpos
ni^en, fattö et nut ®ute% leifle, ju unmittelbatet
«netfennung. 9ld& ©Ott, n?ie wenig gegtunbet fd^eint
fol^e Annahme! ^[a, Knute jebet (Somyonifi einen |
Sotaleinbtutf oon feinem SBetfe, n?ie et eS gebaut i
unb gefüllt, augenbli<fli$ geben, wie e« bet SJtalet
fann, ^ätte et nic^t ben guten SBiöen, bad eingeben
unb SJetjlänbnijj betet nöt^ig, bie fein Söett ptufen
unb empfehlen, unb betet, bie cd auöfütyten foHen,
bann toottteu loit uo^ etyt an bie äWoglid^teit
einet unmit telbaten Slnetfennung glauben,
unb bo^ eigentlich aud) bann nut, wenn eine alls
gemeine Unifotm eingefü^tt wate, in bet
f\d) jebeö Talent jeigen mügte, unb bad tttttjeil ftd^
im etfien 5lugenblttfe nut batauf etfttecfen wutbe,
wie ein 3ebet ft<^ in tiefet Unifotm auänetyme.
©ine (Sc^wierigfeit tfi e$, in ©eutfc^lanb but^s
jubtingen, jumal füt einen SDpetneomponiflen. SBit
wollen gat nic$t bet SKü^e gebenfen, ein guteö ©es
bi^t ju finben, obfe^on tjiele Sichtet, ju ©unflen bed
©^aufpiclö, webet Steigung noc^ guten äßiüen fut
bie SDpct ^aben. 9Je^men wit an, bie Dpet fei be=
enbigt, unb fo glürflidj gewefen, an itgenb einem
3:^eatet nac^ oielen SJemii^ungcn angenommen unb
etwa am ©djluffe bet S^eatetfaifon gegeben jti wets
ben. 5ln wie wenigen $l)eatetn ftnb abet bie 9Kits
tel, bet gute äBille unb bie SJetijaltniffe jufammen
einet neuen Dpet in bem ©tabe günfiig, um fte fo
gut ju befegen, fo oott^eityaft auöjuflatten unb fo
gtünblic^ einjuflubiten, bag fie einen nachhaltigen St?
folg ehalten fann. (Sic fällt alfo butefy — obet ges
fegt auc^, fte witb gut gegeben unb gefällt, ma$ füt
©c^icffale etlebt fte? — ®ie witb, weil eine beuts
fc^e, immet bei <&eite gehoben obet ^intangefegt,
unb ttofc einet guten 5luffü^tung an einem Dtte, an
jebem anbeten wiebet nad& intern ^a§ geftagt, um
batin ju lefen: ob fie benn aui) ganj gewifj
eine Äaffenopet fei. SWe^men wit abet auä> an,
fie witb übetaU gegeben, welken matetiellen 83ott^eit
bringt fte bem ©testet, unb bem (Somponiffrn? Äeis
nen — au§et fielen Sluölagen ! —- SBä^tenb in gtanf-
teic^ unb auety in Italien ©id^tet unb 6ompont(len,
bie glücflic^ mit i^ten SBetfen waten, and^ materiell
len 9i\\ijen batoon Ratten, §at 9Wojatt in ©cutfölanb
füt feine feinet unfletblicfyen Dpetn fobiel befoms
men, al8 etwa eine einigetmapen beliebte ftetblid&e
©ängetin füt einen einjigen 5lbenb et^ält. SBie
üiel bebeutenbe (Summen wetben Den beuts
fc^en S^eatetn jatytlidj ausgegeben füt
Dpetn, bie nidjtä für fic^ ^aben, aU bafc
fie in ^Jatiö obet Italien gefallen ^aben,
unb ba§ einige äugete SReijmittel, bie fie
beftgen, oolle Raufet üetfptec^en. @ie wets
ben aufgefü^tt unb »etfe^winben balb wiebet üom
fRcpettoite, wetben ad acta gelegt, weil fie bem öefs
fered üettangenben beutfe^en ^ßublifum nic^t me^t g es
nügen. SBie Ritten folc^e örrfc^wenbete ©ummen im
Qntereffe betttfd^et Äunfi beffet benugt wetben föns
171
wen. SBie Diel ®tabtvorfl5nbe unterflfifcen ityct fl&br
tifdjen ©flauen, wie viel tunflftnnige #ürflen tyre $°f*
tyeater mit Saufenden unb aber £aufenben, unb
nidjtö ober wenig wirb für bie einleimt:
f$e Äunfl getrau. Püffen wir und m$t föa*
wen vor allen anberen $3ölf?rn! Uebcratl wirb bie
beutfcfye Äunfl obenan gefledt, unb nun fommen bie
gremben nad) ©eutfölanb, fie wollen beutfetye Äunfl
auf beutfetyem ©oben fyörenj fie fönnen jebodj lange
wanbern von <5tabt gu ©tabt, von Sweater ju Sljeas
ter, bid tfynen ber 3ufalt eine beutf<$e Oper vorführt.
— ©ürfen wir und beflagen, wenn bie gremben, bie
mit bem beutfdjen ©eifie fampatfnftrten, fic$ entrüflet
wegwenben Sei näherer 83efanntf^aft unferer bürftis
gen 3"ftänbe?
Slucfy für unfere ©änger erwäc^fl ein Wac^ttyeil
aud ber ©evorjugung bed 3hid(änttfc$en. -3>talirni5
fc$e ©anger fingen nur ttalieniföe Ütftufif, franjöfifdje
©anger nur franj&fiföe 5 aber betttfe^e ©änger foßen
in allen ©attungen ju $aufe fein, unb fo fommt ed
benn feljr oft, ba§ fie in feiner rec^t ju $aufe finb,
am aßerwenigfien in ber beutf$en. (8d wirb bafyin
fommen, ba§ wir am @nbc feine ©änger meljr fyas
Jen, bie unfere elafftfcfyen beutfdjen Opern fingen fflns
wen. SRußten wir bodj fcfyon von (Sinjelnen, bie burdj
bie Italiener verwitynt waren, welche feinen £on meljr
fingen tonnten, ofyne ju tremuliren, bie ©efyauptung
audfpredjen ^Bren: SWojart tyabt feine äWetos
bie, unb Ijabe nidjt verflanben, für ben ©es
fang ju fd) reiben. 5luc§ werben bie ©änger bur<§
franjöjifdje unb italientfcfye Opern, bei benen eä fefyr
oft nte^t auf eine fyanbfcott Quoten metjr ober weniger
anfommt, letdjt verleitet, biefen SWafcftab auf unfere
einfachen, elafftfcfyen beittföeu Opern überjutragen, fie
nidjt metyr ungeänbert tu ifyrer Steinzeit ju laffen unb
— ju verbeffern, wie fie glauben.
©on jefyer rul)te ein gludj auf ttnferer beutfe^en
Oper, ber fte nicfyt gur Entfaltung fommen liefj. ©es
weifen und nidjt SWojart, ber feine meiflen Opern
in italienifdjer ©pradje fdjrieb, ©eetljoven, bef*
fen gibetio anfänglich audgejtfdjt würbe,
©lud, ber in §ranfreic|, unb $ an bei, ber in ^tas
tten unb (Snglanb feine Opern componirte, jttr ©es
nüge, bafj felbfl unfere größten Sfteifier feinen SHaum
für ifyre Äunfl im ©aterlanb fanben, unb genötigt
Waren, in'd 5ludlanb ju wanbern, um bort ityr $eil
ju fudjen unb audj ju puben. — 6d giebt %mte,
bie behaupten, ber Äünfller leifle nur ©rofjed, wenn
ed it;ut fdjledjt qefye unb wenn er gu fämpfen fyabe.
(Stwaä äBafyrcä mag in biefer ©ebauptung liegen,
aber fie pa§t nic^t blöd auf bie Äünfller, fonbem an\
ade SWenfdjen. ©ie Äunfl jeboc^ fann nur gebeten,
wenn fie geförbert wirb. SÜJir werben nie eine
nationale Äunfl tyaben, wenn fi<^ bie 9lft«
iion niä)t für eine foldje tnterefftrt. — $n
©eutfölanb , wo fic^ adent^atben je^t ein guter ges
meinjinniger ©eifl regt, ifl ed aber auä) jefct an ber
3eit, ba| wir bad grembe, bad man nid^t mi§ac^s
ten, aber aud^ nietyt überfragen foQ, nid^t atted übets
wu^ern laffen. SRan gebe itatienifd^e unb franjBfif^e
Opern, aber nidpt »orjugdwetfe. SJlan gewogne ben
verberbten ©aumen an eine gefunbe oaterlänbiföe
Äofl. äWan gewogne fic^ baran, in ber
Äunfl feine ©innenfifeelet, fein JRetjmits
tel für entnervte SBei^ltnge, fonbem wirfs
lic^e Erhebung unb getfltge ©ereblung gu
.fud&tn. — ©er junge 8lnwud§d unferer ßomponiflen
bebarf gro§ent^eild nur einer Anregung, um bie fals
föen SBe^e, auf bie fte bad Urteil ber betörten
SGBelt geführt, ju verlaffen, unb felbflänbig in natios
nettem ©ewu§tfetn ju erflarfen. Unfer beutfd^ed ^Jus
blifum, bie SWittelflaffen , bad ©olf, fie jeigen, bog
ber ©inn für bad ©effere, trog atten Einfettungen
von aufyn nidjt untergegangen ifl. ©0 ^offen wir
benn mit fefler 3u^erft^t, ba§ ber beutfe^en Oper tin
beffered Sood blühen werbe, unb wir nehmen an, bafj,
wenn aud) vielleicht noc^ nic$t alle, bod^ viele beuts
fd&e Äünfller unb Äunflfreunbe bereit ftnb, nad^ Äräfs
ten ju Srfüttung biefer ^offnuttg beijutragen. SABge
indbefonbere ber gro§e Sluffc^wung in ber ©egenwart
nic^t o^ne ^eilfamen @influ§ auä) auf bie Äunfljus
flänbe bleiben. 6. 31. SWangolb.
fttrd)cnmtiff^
^. gadmer, ©p. 85. »er 63fte pfalm in Älufik
gefetft für vier «/rauenftimmrn mit Jpianoforte o^er
^arfenbrjleitung. — Örljott, 1 in, 30 ftr.
— — — , ®p. 92. Missa h deux voix egales
avec aecompagnement cT orgue. — Äbenbaf.
3 Jl.
— — — r ©p. 91. flriegerß ©ebet, Cljor für
oterfttmmtjen Äännergrfang mit ßejleitung von
2 Jflöten, 2 ©boen, 2 Clarinetten, 2 JTajotten,
4 Römern f 2 Crompeten, 3 $ta(aunen, ©pljtjcleibe.
— Cbrnbaf. Partitur 2 Jl. 15 fir.
©tei Söerfe eined Sompomflen, unb boc^ feu
ned bem anbern fo äfynlid), 1)a$ mau et neu ©r^etu
ger in i^nen vermuten bürfte. Äac^ner f^lie|t ftc^ tu
biefem ratfyfofen Sfrim unb $erf^wanten SReifftger an,
ber bcfanntli<$ in allen @$itten unb alten SRanieren
172
fetö jefct arbeitete unb ftdj fo ben S3etfaU aOer Unents
fd&iebenen ertoarb. (Sin ^ereat biefem Sahiren jum;
fdfcen gJut^cinblersSpeeulation unb bem ©efallen be8
großen 4?aufenä. Unb nun jur ©aetye!
©er toierflimmige Sßfalm Dp. 85 ifl in jener
fflp^ 5 frommen äJianter gefd^rteben, tvdfy bie foge=
nannten frommen unferer Sage c^arafteriftrt. SWirs
genbS bie flarfe, fefte ©laubigfeit unferer SBoreltern,
nur ein berliebteä ©fielen unb $eue$eln mit sftyra;
fen unb (Zeremonien, bie in unferer 3eit feine 33erec§5
tigung metyr Ijaben unb öon bem Äefjrbefen ber neuen
Seit langft jur %f)üxt fn'nauegefegt ftnb. 2Bic bie
©eelen fol<$er frommen, fo matt ifl je|t and) bie
Äunfl, bie fle alö Vertreterin grojj jiefyen wollen.
Sftan fann unter alle bergleidtyen Äirc^enmuftfen ben
erfien beflen weltlichen %e%t legen, ber ©traben wirb
ntc^t grojj fein, manchmal mocfyte er fogar jum $eil
au8fe$lagen. Unb fo meine id) auc$ tyier, beim bie
fyer gebotene SJluftf, fo frcunbtidfj fie Hingt, irrt in
aüen ©efüfylönüanetrungen umfyer, unb icfj getraue
mir, ein gfrüfjlingölieb unterzulegen, ofyne ber äfluftf
an ftdlj fetbfl toefye ju ttjun. $d) foradj fcortyn t?on
bem @c§n?anfen ßad^ner'S jtoifc^en ben t?erfd?iebenflen
Stiftungen; bie fyier eingebogene tvcifi auf 9Wen=
beläfo^n'S Äirc^enmuftfen. — ©ie SPteffe, Dp. 92,
fütyrt un8 auf baö (Bebiet ber flrengjen ©c^ule, ber
nrir unbebingt ben 33orjug in Setyanblung fcon geifb
liefen äftufifen einräumen muffen, ©a8 SBerf ifl ge;
föitft gemalt unb toerbient lebhaftere ßmpfefylung.
©ie ©ingflimmen ftnb jtoar nic^t leicht, aber gefangs
mäfHg getrieben, unb bie begleitenbe Drgelflimme
unterjlüfct toirffam. ©ie beigefdjriebene Stegiflrirung
bürfte ein wenig genauer fein. — ©er SJtannerc^cr,
Dp. 91, „Äriegerö ®eUt", mit ^parmoniemuftf, ifl
auf ruhige« 9Warfc§tempo bafirt, weldjeö tyier am
^lafce föeint. ©onft wünföte id) für begeifierte
Ärieger ein lebhafterem, fräftigereö Kolorit, als fyier
geboten würbe, ©ie ^nftrumentation ifl treffltdj unb
befunbet ben gewanbten äfteifler. ©in mehrmals tvitz
berfefyrenber , übelflingenber Cluerflanb fei tyier noc§
erwähnt :
Sl. SReibfratbt, ©P- 134. ©er 24fte fpfaltn unb fünf
Sprüclje für Sopran, Alt, Cenor, 6af|, a capelia.
— fierltn, ßote u. ßo<k. Partitur unb Stimmen,
1 €l)lr. 15 ßjr. Hit Stngftitmnnt, 25 ßgr.
©er ?pfalm ifl im SWotettenftyte getrieben unb
fräftiger gehalten, al« ftd>, naety früheren SBerfen bies
feö (Somponiften ju fc^lic^en, ertrarten lie§. 4?o§er
©ebanfenflug mangelt, bafür ifl bie 3">etfmä§igfett
me^r in ©etra^t gejogen unb bie (Sompofttion toirb
öon ber 3eitfc^rift empfohlen, n?eit fic in SSejug auf
©ingd^öre $ier unb bort tieüeic^t einem SSebürfniffe
abhelfen fann. ©ie ^luöfü^rung ifl leicht, ©ie beu
gefügten fünf ©prüd^e fc^einen einem befonbereu xituas
lif^en 3^erfe i^r ©afein ju üerbanfen. ©ie ftnb
jebenfaüö brauchbar unb am beflen alö (grgänjung
ju 9{efponforicn unb ßoUeeten jtüifd^en bem ©cifllu
d^en unb bem (Sfyere anjuioenben.
©. ^?. ©«fiel, ©p. 11. JBtx 81fte pfalm für ge-
tnifcljtfn Cljor. — ßerlin, Stern u. Comp. €la-
mrraustug, T V Äljlr.
©iefer sßfalm n?urbe jur Eröffnung beö üorigen
preu§ifc^en fianbtageS getrieben, unb jtoar auf als
lerböc^pen Sefe^l. 3n meiner öejie^ung bie SBorte
biefeä ^Jfalmcö 311 ber erwähnten geierlictyfeit flehen,
ifl mir nic^t gelungen ju entbetfen, id) pnbe in ifynen
nur eine ^^mne auf baö jübifd^e fiaub^üttenfefl:
„Sauc^jet bem ©otte Sacobö (?). »lafet im 9?eu=
monben, blafl bie ^ofaunen in unferem gefle bet
Saubrüfte, benn fold^eö ifl eine SBeife in 5frael! /4
SSBarum „Qacob' 7 unb „Sfrael" in bem c^rifllic^s
germaniföen Staate? ©od^ weiter. 6ö folgen bie
bebeutungöüoüen SBorte: „9Kein SBolf ge^orc^t ni^t
meiner ©timme unb -Sfrael (!) tuiU meiner ni<$t.
@o §ab' id) fie gelaffen in i^reö ^erjenö ©ünfel^
ba§ fie h?anbeln nac^ t^rem Statfy" k. ©er Sefer
fc^lage bie SSibcl nad^, er totrb ein gan^eö Drafel
ftnben. $d) bebaure ben (Sompomflen, ber ftc^ auf
aüerl;ödjflen ©efc^l ju biefer Sompofttion entfalteten
mu^te. ©er %()tt bietet in ber ^l^at nid^t üiele SKos
mente ju einem glücfltdjen Uebertragen in SWuftf, unb
menn bee^atb bie Äritif nid^t bur^auö günfltg bie
Semü^ungen beö (Sompcniflen beurteilen fann, fo pnbet
berfelbe, n?ie fd^on bemerft, eine ©ntfd^ulbigung in bem
aUer^ö^flen Sefe^le. 6r fyat f\d) geholfen, tute eö eben
ge^en mo^te. ©ie fo langen SBorte, in benen ftdj
oft Slbfc^nitte ju längerem SBertoetlen barbieten, boten
nid^t unerhebliche ©djioierigfeiten, um bie getuünfc^te
fur^e gorm aufjubauen. ©oc^ eö mugte fRatb ges
fd^afft »erben, unb fo f)at ber ßomponifl ju jebem
neuen ©inne, neue muftfalifc^e ^rafen erfttnben, bie
bem ©anjen baö 5lnfefyen einer buntgeflecften ©(^tans
gentyaut toerlei^en. SWur am ©d^luffe erinnert \id) ber
ßomponifl getegentli^ an bie ©äge bed Slnfangeö,
inbem er fte mit ben Slnfangötoorten in ber 93crfür-
173
jung wiebert)olt. BefonberS ©elungeneö ober gefc
Irr^aftrd ifl fonfl ntc^t ju bemerfen. ©ewifj rufyt ber
auf „afler$o<$flen Befetjl" geföaffene ^falrn für itm
tner in ben Stepoptorien bei BerlagSbuc^anblung.
©ie 3citfd?rift führte t^n nur alö ßuriofum an.
«. g. SRieeiuS.
(SlatHerati^jüge.
€tttl $aöHttger, ©J>. 42. !Die «locke pon .fr. 6cl)ü-
Ur, dtantatf für Soloftimmen, «Ijor u. ©rcljifter.
Clüoicrauejug mit ttefang 00m Compomften. —
Wien, Äob. fjaslingers IDittwe u. Soljn. pr. 7 </l.
2Ba8 ben (Somponiflen Betrogen t)aben mag,
®ct)iöer'ä ©leefe noct) einmal in SJiuftf ju fegen, lä§t
fl<$ unfe^wer toermutfyen. ©oc$ meinen tüir feineö»
wegö, bajj baburet) bie ältere Bearbeitung oerbrängt
»erbe, ©enn zugegeben, bajj ber Stoff wirflidj für
muftfaltfdje Bearbeitung ftd) eigne, galt eö jefct, i^m
neue ©citen abzugewinnen, im ©eifle ber muftfalis
föen SWeujeit baö Söerf ju reprobuciren. ©oct) »on
kern fonnen wir leiber nichts in genannter (SompofU
tion aufftnben. ©er Somponifl jlefjt auf einem ©tanbs
$unft, ber, obwohl fcen äWanc^em noer) eingenommen,
in ber muftfalifct)en Söelt nie jur ©eltung fam, weil
er ein feister war unb aller 23at)rr)eit baar, wir meis
nen ben $etnri<$ $Prod)'$. hiermit t)aben wir baö
gefagt, tvaü ftei) über bad SPerf überhaupt fagen
lajjt. ©ie fürct)terlidjfle ßangeweile unb Monotonie,
bie fcagflen unb abgebrofdjenften gloöfeln, jene fabe
unb ermattenbe Sentimentalität, n)ic fte unö *pro<$
weilanb auftif<r)te, unb 4>r. Äarl Ärebö nacr)tretenb
und noer) einmal toorfaut in feinen fcr)inacfyt = lap \>u
gen giebern, baneben baö Unfertige in Befyanblung
ber mujtfalifc^en Sonn, baö Unintereffante in ber
Begleitung, bie ftet) auf bem breitgetretenften SSege
ber öbgenugtr)eit bewegt — bieä ftnb bie fünfte,
wel^c für bie muftfalifäe SBerttjloftgfeit beä SBerfeä
laut fyredjen. 3» ber r/ofyen ^Joeftc ©dt)tUer'ö flingt
ba8 ©an^e wie eine Sparobiej benn bie poetifcr)flen
©ebanfen ftnb t;ier in bie profaifct)fle unb nücr)ternfle
SWuftf eingebüßt, £atte ber (Somponifl Stymtng ba=
ton gehabt, wie fdjwierig eä fei, ©djiller'fdje ?)oeftc
in äflußf ju fegen, fo würbe er gewig öon einer nod^i
maligen ßompeftion ber ©lotfe abgefet)en fyaben.
©o<$ ifl er, fo uiel wir wiffen, nur ©ilettant, tva*
aflerbingö jur ^rfläntng obiger SKängel unb jugleid§
atd Sntfctyulbigung angeführt werben muß.
Statt) 33ettt>ttlb, €in langtet)** »erlobungefeft in
Öd)wri>*n. nationales Jtongemälb* mit beutfeljem
faxte 0on ©. Pwrjtlrr, für brei Öololtimmcn, Ä^or
unb großes ©rcljefter. Arrangement für ritte Sing-
ftimme mit öegl. trs pianofortr. — IDien, 80b.
fljaslingcrs IDtttwc u. Öo^n. Pr. 1 Jl. 45 Ar.
cm.
©em £itel nad^ erwartet man mer)r alö geboten
wirb. 6ö ftnb ganj befdjeibene, anfpruc^ötofe Sie^
bergen, bie mit „großem Dr^efler /y ausgeführt ftd^
feltfam auöne^men muffen. Slm ^ianoforte unb in
Heinen, befct)eibencn Äreifen gefungen, wirb man fle
ein S^al mit anhören. Sfteueö, irgenbwie Bebeuten?
beö bieten fte freiließ nic^tj bie nationette föarbe, bie
auö aüen leu^tet, wirb benfelben jebocl) greunbe ges
winnen. (Sine Bemerfung fönnen wir fyier nicr)t uns
terbrürfen in Betreff biefer unb ä^nttdt)cr norbif(t)en
©efänge. (So we^t eine gewiffe Aüfyle barin j auä)
an folgen ©teilen, wo man SBdrme »erlangt, wo
baö ©efü^l ftcr) fleigern foll, begegnen wir jener nors
bifdjen SRu^e, wie wir fte auc§ in ben beflen ber Sinbs
blab'fd^eu Äieber antreffen. äöenn bieä burc^ ben
ganjen ß^arafter bebingt ift, fo fott eö r)ier aud^ nid§t
alö SJorwurf au8gefproct)en fein, ©ie entbehren beös
fyatb nic^t ber ^nnigfeit; nur ifl fte ganj anberer
9lrt. Unter ben toorliegenben fiiebern ifl 9lx. 9, bie
Triette ber Aarin, wegen tfyrer 9laiuitat alö befonberö
gelungen bertionubeben.
Dr. @m. Älifcf<$.
®in aEBptt gut $cit,
über eine Stelle bes Chorals : f ,3tfu6 meine 3u0nrficljt 4<
Don £ u i 6 St i n b f d) e r.
(Sine unferer fct)önflen (S^oralmelobien ifl unflreü
tig bie toon $jof). ßrüger 1663 eomponirte: $tfu%
meine 3M^«ft^t. SDbgleic^ bentjufolge biefer ß^orat
auä) 311 ben gemgefungenen ber proteflantifc^en ©es
meiuben ju jaulen ifl, fo Ijört man bodr) biefclben im?
mer nod) an einer ©teile gegen bie Orgel fowo^l al$
gegen bau @inge<$or um einen falben Ron tiefer ab?
weisen. (SS ifl bie8 iti ber britten ©plbe ber britr
Un Sr)oraljeile, wo no^ fortwa^renb, fo oft ber (Sr)os
ral gefungen wirb, biefe r)albt8nige, un^armontfet)?
leibige ©ifferenj g gis ^eroorwäd^fl. ©ie Urfac^e bies
feö Üebelflanbeö ifl — bie (feitberige) ^armonifc^e
Unterlage:
174
{
E*
*3^E
3=
M
i^i^p:
i£P
SJorfiegenbe $armoniefolge (tefp, tei ben vier erflcit
Ratten Koten) finbet ftn) in ben ef?oralfcüdjetn Don
fienig, @efe. SBa^/ ©ifler, ffloglcx, Sc^idjt le. 6iS in
benen ber neueflen 3eit, unb jrigt jroax ein* gang
natüttidje SSJenbung Oon ber $aupttonnrt giffiur in
bie toerwanbte SDfctttonart, jfboi^ juglri<$ einen redjt
argen, fcBfen Buetflanb jmif^en bem erflen g be§
Zenor unb cfcm biefem verrufenen gis beä Sopranä.
$tet fleit ber rolrftidj faule gtetf, tun bcni baö Ue=
6el ^erru^Tt, ben man rco^l f^on fcer fjunbert $af)*
ren bemerft, — — ttfl jegt ater noclj nidjt afege^
fdjafft §at! Rod? fd?arfer tritt ber genannte Einers
[Unb in'ö ÖtdBt, fobatb man Sopran mit Senor ganj
Allein jufammenfpietL
<S6 batf $ier ni^t ttfrfffm werben, baf bet
Kljotal bet allgemetnfle SJoKägefaug (me^r nodj
alö bafl »ueltlit^e SBolfälieb) ju nennen ifi, moran
alle ©emeinbemitglicber, ©riuadjfene mit Äinber,
©efcilbete in bet Xonhmfi unb Säten baiin gleiten
Kntt?eil — unb bieä nadj bem Hc§en ©eljiSt — nefc
men fetten, ferner ifl Reitet anjunetjmen, bafj bie
SDle^rja^I ber ©emeinbe eben auä fiaien 6efle(jt (ober
au§ bem SJofle überlauft), bte bai SJolfSgemage,
b, ^ 31atürlit$£ in ber Xontunfi lie6en unb üben, 9fn
beut S3anbe ber SR a tut läft fldj tiefe grojje äTtaffe
audj gern unb tpiöig leiten , ba§ burfen fotoo^f bie
Organifieii att aüfif biejentgen ni^t auft ben äugen
laffeu, bie förifttid) für ben Äirdjengefang ftirten.
©o fceurtljetlt audj bni S3o(f bie ^atmoniefolge, freu
Tictj tne^r nur auä bunftern ©efüljl wnb aträ -3"=
fiinet, alö aufl Harem Srtrugtfefn, trifft bar um aber
büdj mit bem ©infamen au$ immer ba$ ERedjiej fo
fübU rö rctfjt gut bie Seitetöne bcö firdfjftrfjcn 3ttris
fdjenfpieW, folgt {(neu ftdjer unb befiimmt in ben
anfangen bet jebeämaligen fiieberjeile Innern, unb
ä^nt i«gteidj bie ffc$ mit bemfeffeen toerfcinbenbe £ar=
mentf. ßejjtere& fcennrft in^tefonbere bet mcfytfce;
tanntt, po|&utäre Septime naecotb^ bem fdjon
jebeö Äinb golge leiflet.
Sine $armoniefolge biefci Sltt
ifi aniij nod) rec^t too^t fa§i
bar für baS a3olf, ofcgteii^
fc^on barin ein fii^nera Stritt
— ber ücn ber 2Be^fe(= (Ue=
1 \ ' I \
feett) ©ominante in bie Dominante frltfl — ber ata
immer ncdj .nii^t ju fern liegt, flattfinbet, @in -geber
au£ bem SSolfe trieb unb muf fic§ bemgufotge n<*4
bem jtoetten ^eeorb Im äKelobieton g (gfeid?*>iel s6
mit ober o^ne ©ominanten^atmonie) uotfleHen — u»;
fere ©djriftftefler für ben Äitd^engefang muteten if>m
bagegen ein 9We(rete«, ein unnatflttid^efi gis ju^
beffen miberfpte^enbe/ quetfUnbige S9ejic^ung jum
eben öor^er gegangenen g e$ re^t hjo^t fu^lt, unb i$t
be^^alt webet folgen (ann no^ »P(C-
Um bd^er biefe« gis ber äKelobie Dom »ölte a6*
jugetpinnen/ ifi bie alte Ijatmouifdje Untertage ju ent^
fernen* ©er bie 6$oraljeife anfangrnbe tonifdje Ä =
SWoß ©reiflang njfirbe jtoar ba8 nunmehr querflan?
big geworbene g be^ Senore aufgeboten iafrn^ bo<^
tüare (ba, nefentei cnöä^nt, unfete fünfHi^e SÄolfc
tonletter no$ immer nf^t in^ »elf bringen mifl)
baö gis beö ©opranä babut^ feinefimegS erlei^tert,
tuet^eS bagegen foioo^l »nttang aK SSermittelung
am befbn bnt(| ben na^folgenben ©omtnanten^
aeectb et^alt;
üliüp^^s
— m 1 -*—t*~ — t 1— t-
£=r^ir^=t.
vitti
=^e*ös=3s=Sh
4— ci
a^==ss
=mt=
n
m ^nt ben »nf^ei^
at@ bäte üorliegens
be ^bee barum triebt
attffommen moQen^toeif
man »irfli^ mehrmals
in ret^t brängenbe De*
tatem®efafrr geraden fann (ben aöerbingä aut^ etitjaö
unmetobif^en Stritt c — gis mtift mit ju nä}ntn).
©iefe ©f^fla ^at man benn jtoar gtitcftidj uermieben^
ifl a6er baför in jene gefä^rli^ere 6^ar?6biiS g*s
fallen,
Ka^fc^rift au^ ber Berliner ä>fuf%itung, ©er?
lin: Seim jteeiten Steile beö ß^oraI8 /# 3efit8 meine
3utoerftd?t" betonirte ber E^or, ma8 flirigenä ba«
geiuB^nli^e @(|irffal birfeä öeTjtüeifelten e iis gis ifl,
©djlufjfrage beö Referenten : äöenn bad einem
S^or njtberfälrt^ njaö mift man benn von einet atmen
AW^engemeinbe Verlangen?
3luö mim.
(litte SPiäti 1848.
3?!it bem frßtylidjfleti ©efü^le ergreife i(§ feilte
ben Sta^if, — nic^t ettoa um bae SSaterlanb ju vet±
t^eibigen, benn bie ©efa^r ifl ^ ©Ott fei ©anf, »on
175
übet, fonbern um Stynen ju fc^teiben, wo« mit ©tafyls
frbet gefd^te^t. 3fl mir bod& wie einem ©efangenen,
bet ^ö^e lang in einem flnfleten Äetfei fafj, unb
enbtic§ befreit, mit unfid&etem ©tiefe umtyetfle^t, Bio
et enbltdfj ju bemetfen anfangt, et tjabe ben ©ebtaudlj
feinet Qltigen nidjt »ertöten, ©etabe fo etging unb
etgefyt e3 mit nofy $118 id? toot einigen £agen mets
nen etftcn ptefjfreien Slttifel febreiben wollte, badjte
tc$ mir jutoor: SBaö nügt mir, ber burefy fcfyü $ai)xt
gejwungen war, bie SBafyrfyeit ju fcerfyefylen, unb Süs
gen ju fdjreiben, tuaö nügt mir, ber fldj, be&or et
noefy bie gebet anfegte, fetbft bm pofijeilidjen $etnm:
fdju$ anlegte, unb ftd) cenfurirte, beoor noefy bie ©es
banfen auf bem Rapier waren! njaö nügt einem fol*
djen mctfyobifdj ju ©runbc gerichteten ©4tiftfleller ^ e
fßrefcfreifycit? $$ werbe in bem SBaljne tyerumgetjen,
idj fei nodj ein ©efangener, unb werbe meine ©^ritte
nur mit työ^fter 83orftdjt weitet fegen. — @o unges
ffityr waten meine ©ebanfen. ©odj ©Ott fei ©anf,
id(> ijabe mic§ geittt. ©enn bie greigebung ber ^reffe
fyit mit £erj unb äWunb geöffnet. $$ fönnte nun
offenet ßorrefponbent $>1)xc$ geehrten Stattet werben,
ify fyatte weber ®efängni§ nodj 30 ©ucaten ©träfe,
ttoety baä toon meinen efyrcnwert^en fetten Soflegen
freigebig gefpenbete (Spitfycton „miferableö (Sorrefpons
bent^en, anrüdjigeS ©ubjeet *c." ju erwarten, allein
\% t$ue c$ bod& nid&t. $% werbe tyx fleißiger 3Wits
arbeiter erfl werben, wa% biö jegt nicfyt möglich war.
«3<§ werbe $i)ncn über muftfalifd^e Söiener (freigniffe
fletö meine unb atfo waljrfjafte 83eric§te fenben,
aber id) werbe fic anonym fenben, benn idj will bur<$s
auä nid^t metjr jum SWartyrer ber äöatyrtyeit werben,
wie c8 mir fd^on gef^e^en ifl, unb n>a$ mit oben
au£gefpro<$enem ©age (über bie burdj bie (Senfur er*
jwungenen Sögen) in burctyauS feinem SBiberfprudtje
ftc^t, idj Witt ni<$t, ba§ §x. 91., weit idj einmal bei
tym ju ättittag gefpeif*, ober $r. 83., weil er mir
einmal eine gute ßigarre offerirte, glauben fotten, fl<$
bei einem freien unb djarafteröotlen ßunfiric^ter bad
Stecht, gclobfyubelt ju werben, erfauft ju ^aben. @o
lange i<$ mit ben Äünfllern 3E unb 3 im Äaffetyaufe
flge, in fo lange ftnb fle meine greunbe (sit venia
verbo), fobalb id^ aber i^nen vis a vis fle^e, unb iä)
tyxe fieiflungen ju beurteilen tyabe, fo mu§ bie3 mit
©ewtffen^aftigfeit unb ©trenge gef^e^en. ©arum
fege i$ meine ©eri(^te anonym fort, nid^t weil id^
bie Mnon^mitfit fettleibige, fonbetn weit i^ fed^ö
Sa^te mit offenem ffiifit nugloS unb o^ne
8t folg gefampft f)aU, unb weil ic^ mi^ nidjt mit
bem gto§en €omponifien 4?8ljl ofeer ^ cm n0( ^ 8 T ^ S
feten ©anget Stanbeö auf Äeben unb Xob oets
feinben will, wenn id) einmal in itgenb einem ©latte
ungluilid^et SBeife gefagt $abe: bet eine componite,
unb bet anbete finge f$tec$t. — ©oc$ genug bet
Sinleitung, unb nun ju bem ©etid^te felb^. 6« ifl
nic^t attju »icte«, unb nodj me^t, nic^t attju Keueä,
tt>a$ id) ju melben f}aht. ©enn fe^t natütlic^ ifl e«,
ba^ bie »efteiung beö «JatetlanbeS atten, im Uebets
flu§ »ottyanbenen ent^uftaömu« abfotbitte, woju nod^
fam, bafj bie 3:^eatet gef^toffen, bie «oneette abge^
fagt wutben, unb atte öffentlichen muftfalifc^en Uns
tetfjaltungen fid^ oon fetbfi aufhoben. Äaum wat
abet bie ^ßte^ftei^eit unb fpätet fogat bie Sonfiitution
ptoelamtrt, att ft^'ö nid^t nur regte im beutfäen
©ic^tetwalb, fonbetn ftc§ ein gar gewaltige^ gfrei^eitös
gefdjrei er^ob, unb oon bem unbärtigen Siteratengelbs
fönäbelctyen bi$ ju bem greifen Veteranen , ben man
toor funfje^n ober jtoanjig ^a^ren fdjon für auöges
f^rieben erflarte, rührte aßeö bie me^r ober weniger
matten ftittige. ßinetfeitö genommen, wat biefe uns
gewö^nlid^ pattiotif^spoetifc^e S^ätigfeit tü^tenb an?
jufd;auen, anbetfeitö abet ift e8 ju bebauetn, wie als
len tiefen ©ic^tetn unb ^Joeten nic^t ein einjiget fo
glücf liefet ©ebanfe gefommen wat, wie iljn j. 85.
Stouget be V$$U gehabt ^at, bet im 3a$te 1792 in
einet 9laä)t ben %t%t unb bie äKufif jut TOatfeittaife
toetfettigte, ein Sieb, uon bem Ätoppocf U\)au)ptttc,
e8 ^abe 60,000 btaüen ©eutfäen baö Seben gefoflet.
3wat tyaben bie Äapellmeiflet ^Jto^ unb ©uppe,
auc^ $t. ©d^ad^net unb metytete anbete fä an bie
ßompofltion »on 9lationalgatbiflentiebet gemalt, als
lein fle finb alle mit (Slauietbegleüung gehalten, abet
bie Wationatgatbe fann ftc§ fein gottepiano auf tyten
SBad^fluben obet ju i^ren fonfligen 3uf«mmenfünften
mitbringen, unb fo bürften obige Sieber wa^rfd^eins
lic^ ungefungen bleiben. — ©0 den fomme ic^ au$
bem erflcn, nac$ glücfli^ beenbeter (?) 9leüolution
abgehaltenen „grei^eitöconcerte 7 '. ©affelbe fanb am
22ften im SBiebnert^eater um bie äWittagäjhmbe Statt,
unb weihte feinen ertrag bem JWonumente, ba8 für
bie, im gteiljeitäfampfe ©efatlenen ettic^tet witb, unb
füt baö, wie man fagt, fc^on 30,000 gl. 6.9W. beis
fammen liegen, ©ie 83ü()ne fleöte ein 3rft vot, we(s
c^e« an jebet ©eitc eine öfhei^ift^ nationale ^nfd^tift
ttug, att j. 83. „6« lebe Defheidfc <joc$" obet „Viva
riUlia", eben fo eine füt bie ftaoif^en unb eine füt
bie mag^atifd&cn Steige, unb am ^Sottale fetten jwet
9?ationalgatbiflen in iijttx bi$ jegt eigent^ümlis
^en Stacht (bie leibet batb but$ eine Unifotm tecs
tifieirt werben wirb) 9Sa$e. $r. ©taub igt unb
©tte. $ellwig fangen grei^eitötieber, $>r. Äaifer
beclamirte ein beriet ©ebi d)t, unb jum ©efd^luffe fas
men bie ©tubenten ^erauömarf^irt unb fangen ebens
fattö über bieg jegt in SBien „moberne" S^ema.
©a§ fic unb iljre ga^ne me^r beflatföt »urben, aW
i^r ©efang, fann man flc§ wo^l benfen. — 83on
176
fremben SJirtuofen tft Sßiemanb anwefenb, aU ttwa
ber ^Jtanifl Äitotff unb ber SSioIinfpieler 8eo=
narb. ßitolff gelang eä wofyt gurore, nidjt aber
©elb 3U machen, ©aä finb jefct bei un8 jweiertei
©inge. ^[nbeffen glaube tdj wo^t, ba§ feine Sinfonie
hollandoise allein geeignet ift, iljn ju einem auöges
jeid^ueten (Somponiflen ju fiempetn. ©er erfh @afc
ift mit einem au§ergewöfynlic$en geuer erfunben, unb
tine pradjtöoöe ^nfhumentirung fntft bie granbiofen
effecte toerfcoöftanbigen ; baö S^erjo aber, abgefe^en
uon einer originellen Stimmführung, beftgt cttoa%,
ttmö man bei ben metften ©c^erjt ju fuetyen pflegt,
gewofynlid; aber nidfjt finbet. äWan nennt bicä nic^t
ju gtnbenbe: #umor. 9luc§ über Sitolff'S Oper:
„bie S3raut öom Ä^nafi" tyabe idj in Sijtei gefc^ägs
ten 3*itfdjrift einen anerfennenben Seriell gelefen,
unb ba bie (Senfur fafl immer jwei ©rittet von ben
4?emmnif[en, welche ber 'Aufführung eineä SBerfcä ent=
gegen ftanben, auf ftc$ nafym, fo benfe id) , bafc wir
biefe tntereffante Oper balb työren werben. Unfer Sßus
blifum ifl in mancher ©ejie^ung toie ein Äinb, fo
lief ein großer Xf)e\l t>or jwei Sagen inS Äärnt^ners
tljortfjeater, bloS um ben fefjor ju fyBrcn : „4?odj leb*
bie greifet t", weldjeS SBort bisher burdj „<5fyin*
fyeit" fubftituirt war. 9lud? freut man fidj ftnbifö,
ba§ ®raf ©eblnijfi bie „äöetfen unb ©ibeüinen" mit
in feine Verbannung genommen Ijat, welche SDpet,
aU „Hugenotten" gegeben, bei unö wieber jwanjig
tootle Käufer machen wirb. — Unfer p^tlfyarmoniföeä
(Soncert tjat falt gclaffen, benn ba« berühmte §tlh
meäberger'fdje ^tyfegma ift jebenfallä ein föledjtcr
Srfafc für ba8 berüchtigte 91 i cot ai'fäe geuer. SDljnc
biefen ©irigenten ift fo Wenig ein ptjityarmonifc^ed
Sencert benfbar, als eine ©peife ofjne ©atj. 9todj
jwet bi8 brei SBirtuofen taufen bei unä unbeföaftigt
|erum, unter iljnen ber $lötifi 4?einbl, ber am 14ten
(Soncert geben wellte, tva& aber nic^t ging, weit ge?
rabe an biefem Sage ganj 2Bien beconcertirt war,
unb Sebeöco, ber Sßianift, ben Saphir unmittelbar
nadj Sifjt rangirte, wofür baä ßefepublifum $cxxn
®apljir in ben Starren tfyurm rangirte. lieber alle
anbere SBorfommniffe ifl auä) nic$t ber Sflüfye wert^
nur ein Söort ju vertieren, lieber bie in einigen Sas
gen beginnenbe italienifd^e Stagione näc^flenö ettoaS
Uebcrfic^t ber neueren erf^cinungen auf bem ©ebiete ber SRufit
Sfur ^>tano forte.
Salon < unb <£(>ara¥terftücfe.
9. ©Uttttann, ©p. 12. Dix Etudes caracteristi-
ques de Concert. flofmetfler. 2 ^efU, ä 1 ftljlr.
74. n fl r.
3^ter fortneUen ©eftaltung naa) erinnern biefe (Stuben
jumeifl an bie Gfjoptn'fdjcn unb Jpcnfelt'f^en (Stuben; ber
(5omp. be^errfc^t bie moberne %cä)nit be« Snflrnmente«/ unb
obfe^on er tljr feine neuen Seiten abgewinnt, fo geigt er fid)
koa) meiß »äbterifc^ in Slnnjenbung ber bereit« gewonnenen.
3brem f önfllerifc^en ©ehalte nadj nehmen bie (Stäben nnr eine
nntergeorbnete @teUung ein; fie enthalten ni^U tnbiüibuert
(S^arafteriftifc^e« , ni^t« nrfarunglidj Äräftigeö; i^r $:on ifl
ber allgemeiner (Sonwfation. 5)ie Hummern finb fämmtlid)
mit einer befonberen Ueberfdjrift verfemen, j. 33. la mer, la
tempetc, la sylpbide, la Fontaine, chant d'amour u. bergt.
% ©♦ Äef Iet, ©p. 43. Cantilene et Toccata, ^of-
tneiftrr. 174. Ujr.
— — — , ©j>. 44. Impromptu, Äbenb. 15 ftgr.
SRnfifattf^e 93efä^igung leud&tet bur* in biefen ©tücfen,
foentger eine toeit umfaffenbe fünflfcrtfc^e ©efinnung. 9lu6
innerem fc^opferif^en Drange finb fie junäd)fi nid)t entfian*
ben. 3>er Um(tanb r ba§ ber (£omp. „ feinem greunbe" 8ifjt
eine SBibmung i^un tooKte, febeint ber trfte unb »orjügli^e
2tnlag gur Verfertigung be« Dp. 43 geroefen gu fein ; eine
äf?nlid)e 33eranlaffung mag auc^ ba« anbere Dpu4 hervorge-
rufen Ijaben. 3" biefer Stnna^me berechtigt bie auf ©teljen
einberfc^teitenbe tec^nif^e 53ef)anblung beä Snflrumente«, toelc^e
ef;er eine foifcfmbfge , aU gef^macfoo((e gu nennen ift. ®ut
gefplelt, Serben bie (Sachen Effect ben>irfen f aber einen (SU
fect, ben ber ©eiüäuger fafl in gleichem ©rabe erjtelet. öine
tiefere SBirfung werben fie fdjtoerlidj ^intertaffen. Vortrag«^
bejeic^nungen finben ffd? giemlic^ häufig; jum größten Steile
gleiten fie ber ©tifette, bie auf ben 3nf;alt beutet, au$ toenn
berfelbe mangelt.
CS* einzelne Hummern b. 91. 3tf$r. f. SWnf. »erben ju H 9lgr. beregnet.]
Crud von Jt. & u<£ mann.
XI e u e
iktfättft fit
*OeraititoottU<$er Kcbacieur:
rttanj Sirenftel*
ädjtunDflnJanjigfier Sanb.
Jtf 30.
8 1 1 1 e g 1 1 :
Stöbert Briefe in Äeipjig,
2>en 11. äpril 18«.
fflon bkfer 3tit\d). etfdjeiiun wödKntlid) ,' $ret« be* Eanbe* »cn 52 9lin, S'/i £^t.
2 tHnrnmern nun 1 otet l 1 /» öo^en- ! 3nferHon*flebüijt* n bit $rttfgcfle 2 %t.
Abonnement nehmen äffe SMtämttr, ©wd^
äRuftf' unb nffunft fyanb hingen an.
3n^alt: X*$ tint yttitiüti* — Beitragr jur ÄunJIttjfff<rtfa)afi (Sortf,) — Jtlfiae 3titung, %wi&&tW$tt, S3ermff*le*,
i-^E..:--;^ — an
SMiid) eine ^Petition.
©aä gegenwärtig in grnnffuti a *SM- berfaromette
pro&ifcrifdje bentfdje Xtalfäpailaineiit (?at bie JBefiiiiif
mung, bie SSfinfdje unb gorbetungeu bd) SJetfrS ju
etfenneu unb fcfijnfleflen, um biefelben bem nädjflcnä
ju tCiiftitiuTcntiMi bentfdjeu *ßat(ament jut SSerüdpc^^
tigung uci gittegen. ISÖoin iäj unter biefcn Umflän;
ben mi<$ beeilte, na<$fUljeub mitgeteilte Petition an
biefe proöifotifdje Sßerfammfung einjufenben, um ben
SSexfu^ ju tncutyeii, a\tä$ bie Äunft in bit Gkgenflänbc
bet Serattjwng einjufü^ren t fo glaube idj Fetnet fce?
fmiberen äftedjtfer tigung ju bebürfen. (£ö ifl bei bet
SfeugejWtung ber beutfe^en SJci^attmffa unbebingfc
notfjroenbig, au% bie Äünfle in ben neuen ^Jtan auf=
ju nehmen, itjenn überhaupt uodj für biefelbe eine 3"-
fünft üßtfjanben fein fott, 3m SliigenMii nuu (inb
jmar bie äJtanner beö gcrtfc$ritt3 uon ganj anbeten
SntereJTen bemegt; aber eä mürbe ju fpat fein, wenn
mir erfl nad? öeenbigung aßet fiaatlidjen arbeiten
an bie Äunfi erinnern moflten, ©nrfen mir Reffen,
ba§ iibettjiiupt ehuaä für tiefe feiger ganj toernarfj;
täfftgten äJerijältnifTe gefdjiefjt, fo ifl eä bet gegen=
martige älugcn&tttf.
3U ben ihafoentin bes prütnfarifcljen brutüljen Üolks-
parlamenta fu Frankfurt a.JW.
§m Sßraftbeut, §odj geehrte £erren,
Sie flnb üerfammeft, bie neue germ beö beiitf^cu
©taatälebenS jn Serat^en. ©ie Station ewartet uon
S^nen^ bag fte bie Stot^fömbigfeit einer boUjlanbtgen,
pßtitifajen SBiebergeBurt etfennen, bag fie ben Staat
aU bie alte SUla^te beö nationalen fie6ejt§ umfaffenbe
ßin^eit begreifen, unb in biefem Sinne $$it gorbes
rungen flfden. ^iur burc^ ein gre^artigtö unb ijofjeä
aäerfianbni§ -3^e^ Aufgabe tonnen Sie bie gefatnm^
ten, (beißen Äraftc ©eutf^tanbö jur Segeifierung für
baß grofje äöerf bemegen.
©ie SSürbe unb äJcbeiUung ber ftimft im natio^
naten Seben ift un&efirittm; eö tebarf nur einer @r=
innernug an bie 3eit, i»o bte ©rofe ffieutfc^tnnbö
einjig in ^oefie, Äunfi unb ^itofe^ic beruhte. Set
ben dnnti^eu unb üerf ehrten gegriffen aber / njefdje
biö^er imfer pDiiiifd)eß Qehcn ieljmfdjteii, mnrbe ber
Äitnfl üon ©eiten beö Staate mcber eine enetgifdje,
no^ eine n?a&re Anerkennung ju %§cil*> loo aber bei
giüe 2öiüe fidj jetfttt, etwal jum SBefien berfftben ju
t^urt/ ifl cö in bet Siegel ntd^t auf bie re^tc SGBeife
angefangen wölben, Unfere ^Joefie mürbe tjou bet
|jolijcitt^en Seüormunbung alle6 Öebeu6 an intern
erneuten Stuff^ujunge getjeinmtj bie einjefnm Unters
Tilgungen mürben geiüöfjntidj nur ben S3eflrebungen
unb Slöetfen jugemanbt, in beneu ber Stert? ber g«i=
^it unb baä Slut ber neuen 3*tt nif^t lebenbig pd)
regte, äjctradjteu mir bie anbereu Äüufle, inäbefon;
bere bie SJlufit, bie mactjtigfle Ännfl ber Steujett unb
bie eigentliä} nationale, beutfdje, fo ifl bie beutfdjc
Djpct t>fiematif^ feit ben Seiten i^icr üntfte^ung im
17ten ^la^^unbal ton ben beutföcn §öfen unter=
btwdt motbenj ba8 Stn^ldnbif^e, baä mad Sinnens
genug unb gebanfentofe, jerflreuenbe Unterhaltung bt=
178
f&rberte, würbe allein Segünfttgt. SBir fyaben eine
beutfdje StWuflf überhaupt nur babur<$ erhalten, ba§
einjelne ©enteö ber teeren Aufgabe ftctj wibmeten,
o^ne Stücfjtdbt barauf, ba§ fte im ßeben »erfümmern
mufcten. 9lo$ biö auf ben heutigen Sag ift bie Sage
ber t)p ernteter unb (Somponifien feine beffere gewor=
ben; nidtyt allein, ba§ materieller ©ewinn für fte burc§
folc§e Sfyätigfeit nur in ben feltenflen gällen erwäcfyfi,
fte tjaben von ©lürf ju fagen, wenn ifyre Söerfe übers
Ijanyt jur 2luffüt;rung fommen; bie grofje äflefyrjaljl
ber ßünflter mu§ ofme alle Aufmunterung nnterges
^en. — SWan tyat bie grofje Vebeutung ber 9Ru{tt in
bem ©efammtleben ber Station, bie Stottywenbigfeit,
fte in bajfelbe aufjunefymen, unb burefy ben ©taat an^
juerfennen, noc§ burd&auö nic^t crfafjt. Unfere fyöfye=
ten Silbungöanftalten, unfere ©mnnaften ftnb weit
entfernt von einer unitoerfellen »ilnfdjauung geifiigen
geben« unb geiftiger ©ntwicflung. ©ie be&orjugen
neuerbingö ein fettig manche ßfäd^er, welche burcfyauö
nid&t von folgen Sinflujj auf watyrljafte Silbung fein
fönnen, alö bie jtunfl, alö fpeciett bie Sftuftf. Von
welker 2ßic$tigfeit aber bie Sonfunfi auf bie 8Mt=
bung beö Volfeö ifl, wie in ifyr gerabe baö SWittel
liegt, ben Arbeiter von feiner Vefc^ränfung auf baö
SJlaterieüe ju befreien, unb für ©ilbung überhaupt
vorzubereiten, baö t)aben neuerbingö einige ©djrifts
flefler nadfyjuweifen ftdj bemüht. äftetn t)at aber biefe
Arbeiters ©efangvereine, a\\% %uxä)t vor ifyrem jufäls
Iigen 3ufatnmenl)angc mit ^ßolitif v nicJ^t nur nic^t
unterfiüfct, man tyat fte nic^t geflattet. SBaö enbtidj
bie tyotyeren ©ilbungöanflalten für Stfuftf, bie gonfer;
»atcrien betrifft, fo Ratten biefe, mit 2Iuönatyme beö
Seidiger, weldjeö einer fyofyeren Slufgabc jufhebt, nur
ben (Styarafter jener fatfdjen ©eparatnationalität, bie
jefct burefj baö einige ©eutfcfylanb aufgehoben ift.
Anfänge jum ©efferen ftnb in ber fünfUerifcfyen ©pfyäs
te, wie überall vortjanben; aber im Söefentlic^en war
bie Äunfl nic^t eine ©acfye beö Volfeö, fonbem er?
eluftV ber ©ebitbeten 5 fte würbe von ben SKegierun;
gen tf)atfäc$lidj alö ein Sujruö ber £öfe, nidjt
alö ein m ä <§ t i g e ö unbunentbel;rlic$eö(8les
ment beö 9iatio n allebenö betrachtet.
©ie gegenwärtige Petition an ©ie, fyoc^geefyrte
Ferren, ge^t bafyin:
©a§ ©ie mit Qfyxen 9fixinci)pien unferer potitifdjen
unb nationalen SBiebergeburt auc§ bie wa^re ©tels
lung ber Äunft im (Staate anerfennen unb ein eini;
geö, nationafeö SDrgan jur Verwaltung i^rcr Sntct;
effen in bem ju erric^tenben ©uubcöminiPerium beö
inneren forbern wollen, ©ie beutfcfyen Äünfller wer^
ben ftc$ bann fpatcr an baö beutfdje Parlament wcits
ben, welc^eö ©ie vorbereiten ; ber im 6ntffrl)en begriff
fene, burc^ bie erfh im »origen $a$xt jtt Öeipjig ab;
I gehaltene beutfd^e £onfünfllers§Berfammtung tjorbereu
| Ute, bentfe^e Sonfünfiler - Verein inöbefonbere wirb
j bann feine auöfü^rlid^er begrünbeten SBünfäc unb
! SJorfd^lage bem mächtigen Organ unferer gefammten
Station entgegen bringen, allgemein würbe fd^on bei
biefer SSerfarnmlung bie 9?ot^wenbigfeit erfannt, bafj
für Selebung ber Äunfl etwa^ gefc^e^en mu§j bie
einfielt in biefe ^ot^wenbigfett war ber ®runb t^reö
3uflanbefommenö. ©er Unterzeichnete, ber jene Vers
fammlung in'ö fieben rief, ^at eö barum auc^ für
feine ^Jffic^t gehalten, ba bie Äüqe ber &it eö nic^t
ertaubt, Unter fünften im ©efammtuaterlanbe ju fams
mein, ber 3"fKmmung ber Äünflter ftd^er, 3^"«'/
^od§gee^rte Ferren, unfere SBünfd^e, wenn audj im
Stugenblidf nur mit ber Unterfd&rift feineö Stamenö,
jur Äenntnifj ju bringen.
ßeipjig, ben 31flen 3)Iarj 1848.
granj ©renbef.
58cttta^c gut ßunfttvfffcnfd^aft«
(«ortfe^ung.)
HI.
Die ®ef($ic$te ber Äunft.
©er $tnwctfung öwf bie eigentliche Äunflwiffens
fc^aft wäre eö eigentlich gemäfj, oon bem Ver^ättni§
ber fogenannt fpeeulatiüen Setrad^tung ber Äunfl jur
Äunftgefd^idjte genauer ju Rubeln, ©ieö würbe unö
jebod^ allju fe^r in bie Legion beö reinen ^S^ilofos
^irenö toerfe^en, unb ben Sefetn biefeö Statteö, wo=
für biefe Mitteilungen junäc^fl beflimmt ftnb, allju
entfernt liegenb erfd^einen. fiaffen wir alfo bie @pe=
eulation, ober bielmetjr bie Unterfucjung ber fyecutas
titien Äunflbetrac^tung bei (Seite, unb fefyen wir, ob
wir aud) o^ne bieö ben ©egriff ber Äunflgefc^ic^te
einigerma§en ju fceranfc^aulid^en vermögen.
©efc^id^te im 5lUgememen ift SBerben, Sntwicf*
lung. ©efc^ic^te ber Äunfi ifl nic^tö anbereö al«
©arflellung ber ©ntwieflung berfelben. 6*ö flingt
bieö freiließ fe^r einfach, aber aud^ nur fo lange, alö
man Ü6er ben 3nlMt biefer S3efiimmimg ntc^t flare
Qh'nftcfyt gewonnen §at. 9Wan fönnte fo etwa meinen,
eö fei genug , wenn man naty treuem gefdjictytlid&en
Sorfd^en erjagte, tva^ fyinter einanber torgegangen
fei. ©0 wäre ©efc$ic$te ein genaueö Seric^ten toon
nac^ einanber eingetretenen ^atfac^en. ©aö ift aber
nur ber aHererfh Anfang, bie not^wenbige ©runblage,
auf ber eine wirflicfye ©efd^ic^te berufen fott. ©enn
nid^t baö blofje Wac^einanber fott ^ererjä^lt werben,
fonbem ber innere 3ufammenfyang biefer i£fyatfac$en
179
fofl na<$gewiefen unb vernünftig begriffen werben,
©ad gefcr)i$tlicfye, b. fy. wirflicr)c ßcben eineä ©egeiu
ftanbeä fofl gur 9lnfcr)auung gebracht werben.
^eber ©egenPanb aber f)at ein i$m eigentr)üms
lidjeö, bePimmteö SBefen, woburdj er eben biefer unb
fein anberer ifi; in SlHem atfo, worin flcr) biefer ©es
genfianb au8fyri($t, mu§ biefeö fein SBefen per) wies
berfinben. 63 fprtd^t per; guerp bürftig, gang unents
wicfelt auä, erreicht attmätig einen immer beftimmte?
ten unb conereteren (Sfyarafter, unb bie ©efd;icr)te bies
fer Söefenöentwicfiung i(t auet) bie ©efcr)icr)te beö ©es
genpanbeS fetbfl. ©er ©efcr)icr)tfcr)reibung mu§ benu
nai) bie lebenbige Qlnfcfyauung biefeö SBefenö gu
©runbe liegen.
3» btn legten gwangig 3«^ren nun t)at man
biee in einer SBeife angepellt, bie feineäwegä gu ben
gcwünfdjten SRefultaten geführt r)at. 2Wan entwarf
Pc^ namlidj über baä SBefen beö ©egenpanbeö, ben
man gefcr)i<$tlicr) bearbeiten wollte, ein (Schema, unb
fönitt barnadj bie ©efcf)tct)te gurecr)t. SBaö nic^t
r)tneinpafleu wollte, lie§ man atö unwefentfict) fallen,
unb t)atte nun ben fotgfamPen, wot)lergogenpen ©lies
bermann vor per), len man nur wünfdjeu fonnte.
©ae nannte man bie pr)ilofopb;ifcr)e C^onflruction ber
©efdjtdjte. ©te Arbeit war leicht. SDlan eonflruirte
Pdj ben SSegriff beS ©egenflanbeS, nat/m nun ein
S3ud?, tva$ bau gefct)icr)tlicr)e Material enthielt, flopfte
eö hinein, unb — ber 23alg war fertig. Sä war
bei alten biefen b/odjtrabenben 9lrbetten nur eingig unb
aüein überfein worben, bafj ber SSegriff ber <&afy
nur eine Solge be8 ©tubiumä ber ®efcr)icr)te unb
beö SBefenS ber ©inge an ftdj (ber ^ßr)i{ofof>(;te) fein
fonne-, ba§ fotgltdt) jebe auf biege ©peculation ges
baute (Sonpruction eine, toon bem ©cifle (ober ber
©eipiopgfeit) be8 SJerfafterS aber nict)t bem ber
@acr)e geugenbe, ßinfeitigfeit fei. ©ie ©efcr)icr)te ber
©idjtfunp ip in biefer SBeife mer)rfaet) bet)anbelt wors
ben, unb auet) über Xftupf pnbet per) mandt)eä in ber
2lrt ©efdjriebene.
©ie anbere, btefer gerabegu entgegengefegte ©es
f$i$tf<$reibung get)t nidjt von einer beflimmten 3lns
fidt)t au8, fonbern tnacr)t im Verlaufe ber Slnfüfyrung
ber $r)atfad(jen gelegentliche 9tePerionen unb 8)emers
fungen, etwa wie eä in manchen Stomanen tjergus
ger)en pptgt, wo bürre (grgä'r/lung unb moralifdje
<&ä§d)tn mit einanber abwedeln. ©abet lann im
(Singelnen mandjeä ©ute bemerft fein, aber eine burdjs
greifenbe 2tnfcr)auung fer)lt unb mit it)r auet) bie wirfs
lier)e öebenäentwieflung.
©ad 9ticr)tige fa^eint bemna$ barin gu liegen,
ba§ ein allgemeiner Angriff beö SBefenö
ber <3ac§e gu ©runbe gelegt werbe, ber aber feine
befonbere £3eßimmtr;eit nidjt burd^ »or^erges
gangeneö Slaifonnement, fonbern bur^ bie bur^gtets
fenbc ©arPellung ber gefd^ic^tlicr)en SWomente erhalte,
(©ie na^eliegenbe Srage, wie weit benn hierbei ba8
^J^ilofop^iren eingreife, wie ber ridjtige aügemetne
Segriff gewonnen werbe, übergeben wir, einmal a\\8
oben angeführten ©rünben, anberfeitö weil bie Unters
fuc^ung barüber gwar fer)r fubtil, bei äJtenfdjen mit
gefunben Sinnen aber bie aud gefa^id^tli^et gorfct)ung
unb frifa^er, ungetrübter Smppnbung gewonnene 2(rts
fa^auung gewö^nlia^ weniger irrt^ümlic^ iP, al$ bie
nur gu ^äupg erwarte, aber nicr)t erlebte fpeculatioe
Segripbilbung.)
(S^luf folgt.)
Äleine 3^tung.
<§r. 9Rnf!falient>erleger ©a^ubertb in Hamburg fä^reibt:
günfte $rei«-'9lnfgabe. 3)ie ©reigniffe ber legten Seit in al*
len monara^ifa^en ©taaten Deutfd)lanb« — fie »are» eben
fo erfä^ütternb aU «&eil bringenb — geben bringende* 53e*
bnrfnif nad) einem $eutfä)en 9lational«8tebe fnt bie
Deutfä^en ißerbünbeten. W&ii ^aben Äetnee, toir fonn*
ten Äeine« ^aben ! 3ejt r »o ber ©etfl ber IDentfd^en SJölfer
ein (Stroa^ttt, ein (S iniget, ein @tarfer ift — be*
bärfen teir eine« JBnnbe«^icbe«. ®ebid)tet iß e«, eine geiß*
reiche gebet bat e« gefä^affen. H. ©firmer ^eigt ber
ru^mlid)ft befannte freifinnige 5Dtdt)ter beffelben. Da« $e<
bia^t ift unfer digentbnm, e* foK aber National * (Sigent^nm
»erben, — e« toirb bedr)alb biet pubücitt nnb j«t (Sompofi*
tion beffelben hiermit anfgefotbert. 2)a* ®ebia)t lautet toie
folgt:
flkutfcljeB ßunbesürb.
drbebt euä), 3)entfä^e, SWann fnt SWann,
Da« iöaterlanb jn laufen!
(Sin brdnenb Sffietter jtetjt b«ran,
3Wit nnbetlfö^toangetn ^U(cb!
Unb ob au« 35abeu f ob vom flfcljein,
Slu« Dtfixtid) obet ^ten^en,
iBot »nein »oilet Dentfa^e fein,
Unb freie Stuter beigen!
$erni<btet ifl ber fred^e ©ann,
Den toir fo lang 1 getragen,
Da« 2ßort, bie tyat flammt bimmelan,
ffio frifa^e «&etjen [ablagen!
Do$ toabrt, toa« i^r enungen babt,
3Bie leia^it fönnt i^t'« t>erfd)enen!
©eib einig b'tum, bann feit» i|t fiarf,
Selb beutle (5f fenberjen !
Du groge, ^errlidye Station,
©teb* feft »ie beine öiä)en,
Dann toitb ber geinb bort äugen f<bon
5ßot beinern 3otn etbleidjen!
180
3)er inn'te geinb, ber fdjlimm're geinb,
(Sr foll un* nidjt berücfen!
SVrum auf! 3u einem $olf oereint,
2ßirb <Deutfd)lanb tyn erbrücfen!
2)u fdjöne*, f)ebre* 33aterlanb,
®ott fd)üfc' bi<& vor 93erberben!
3Bit fdjwören blr, mit $er$ unb $anb,
gut bid&, für bi$ gu fterben!
SVrum auf! Durdj ©eutfdjlanb* ®auen jieljt,
Unb jubelt ring« bie flunbe:
S)ie beutföen SRänuer ficb'n bereit
3um edjten, beutfdjen 23unbe!
*Borfieljenbe« ©ebldjt ifi buref) blefe Okröffentiidjung ®i*
gentium ber <Deutfdjen Nation geworben. — Stile beutfetjen
(Somponiften labe tdj hiermit jur (Sompofition beffelben ein.
o^ne »eitere nähere ©ejcidjnung, wie baffelbe componirt wer*
ben foll, ba bie Ueberfd^rift : , f 3)futf<f>e« <Bunbe*lieb" fo Wie
bie gaffung beffelben für ben Sonbidjter hinlänglich genug be*
jeidjnenb fein muffen. $eutfe$lanb mu§ unb foll andj
feine 5Rarfelllaife erhalten!!
3Me SBebingnngen , unter weldjen (Sompoftticncn ange*
nommen werben, finb folgenbe:
1) S)ie refp. (Somponifien tjaben iijre öinfenbungen, mit et*
ner JDevife verfemen, beutlid) unb correct getrieben, na<$
tjier ober an bie girma Sd&ubeitt) u. (5o. in Scfpjig bi«
20ften Slpril franco einjufenben. (Sin »erflegclte* ßcu*
oert mit Angabe be* Gemponiften ift beizufügen.
2) JDie eingefanbten (Scmpofitionen werben von fünf $rei«;
riestern geprüft, welche cigenb* für biefe 3lu*fdjreibung
gewollt werben.
3) ber Gomponifi be* beften ffierfc« erhalt 10 t)ellänbifd)e
$ncaten <Sr)renfolb, ber (5o;nponifi be« gwelten beften
SBcrfe« erhält 4 r)oUanbifdr)e £>ncaten (5f)ren[clb, wofür
ba* 33erlag**(5igenfr)um bem Unterzeichneten jufafli.
4) 9ladj erfolgter Krönung werben bie tarnen ber (Sieger
burdj bie ooquglicfyten 3eitungen £cutfcf)lanb* veröffeni;
liefet.
3ultu3 @dju&ctt$,
Unternebmer unb ©efdj&ftöfiibrer be« „Scorbbeutfcben
2)luftt*83erewS unb ^prei^Snilitu«".
Hamburg, ben 20ften 3Hai 1848.
Slu« äittan fdjreibt man un*: Slm 15ten Sttärj ließ fiel)
auf bem l)ieftgen Xbfater in ben 3wifd)enactcn grl. Porten*
fie 3irge* au« £eip$ig mit grogem ©eifall boren. Silier*
bing* r)ätte Referent gewünfd)t, ba§ bie Äünfilerin eine bef*
fere 9lu«war)l getroffen tjatte, baß fie gebiegenere (Sompofttio*
nen, bereu e« glücfltc^er SBeife für bie Violine fer)r viele
glebt, vorgetragen bätte, al* eben nur „jnfammengefcfcte"
a^ufifftücfe. Sin biefem getjler laboriren fet)r viele SKrtuofen
ber Weujeit. — Sei biefer ©elegenfyeit unterlaßt SRef. nidjt,
öffentlich auf einen Xenoriflcn, bie befanntlid) immer feltencr
ju werben anfangen, aufmerffam }u machen, ber jefct bei ber
©oirfcjen <§c$au!>ielcrgefe(lf($aft engagirt ifl, ^rn. ^ergog.
Derfelbe beft^t eine augerorbentlicbe (Stimmfüfle, babei eine
merfwürbige Jtraft unb 3lu6baucr; felbfl bie Ijödjfien Xöne be«
Xenord fingt er mit SrnfifHmme, o^ne bebeutenbe Slnfhen*
gung. S'canc^ein ^oftbeater würbe man gratuliren fönnen,
einen fo metalfrcidjen unb fernigen Xenor ja baben, jumal
ba «&r.^erjog mit feinem »ortrefflidjen @timmorgan noc^ gu=
te« @piel unb guten Vortrag verbinbet. (5« t^ut in ber Xfyat
rec^t wo^l, wenn man einmal einen fo fernigen unb gefunben
Solotenor anßatt be« fo f)aufigen ,,®cw immer" ju Obren
befommt. $r. «ßer^og tritt nac^Pen« ein Engagement in (5o^
bürg an; wir wünfdjen, baf feine Stimme aud^ anberwarU
gehörig gewürbigt werte, unb er redjt balb ein feiner Stimme
angemeffeneS (Engagement inne traben möge. —
»eifen, ©oncette, engagement* xc. ^rofeffor ©e=
ittUttB au* Trüffel will mit ber Sängerin (Satria be Sot=
ted in Berlin Goncert geben.
SetmifdjteS-
Seipjig. 9lm 2ten Slprit ueranftalteie ^apellmeijler
9lte^ in ©emeinfe^aft mit ben äRitgliebern be* Diepgen
£r)eater«, ben $$. Stürmer, Sftifytx unb «&ofrid)ter, fdmmt*
lic^ geborene ^Berliner, eine rnnflfalif^ ? beclamatorifcr)e SKor-
genunterfjaltung im Saale be* ©ewantl;aufe* jum 93efren
ber ^interlaffenen ber ^Berliner greir)eit«r)elben. Seet^oDen'«
Xrauermarfc^ au« ber Sonate Cp. 26 für Drcbefler eingeric^^
\ Ut, eröffnete ba* ©anje. S.EW. IDavib fpielte eine neu »on
il)m componitte ^olonaife. 2Me tarnen Qrcf, ©üntrjer-'SacJ.'
mann, Scbwatjbadj. ©rünberg, Starf, bie $$. ©agner,
£enri), ©rafftn, ©e^r, dlid)kx, Stritt, Stürmer unb ba«
(Sborperfonal wirften mit. Leiber war ba* $ubli!um nic^t
fer)r jat)lrcic^ erfebienen. — (Sinige Xagc früher, am 30fien
SWärj, fanb ba* jabrlicft WieberMjrcnbe ßoncert gum heften
ber Giengen Sinnen Statt. $x. 9lqmlar au« Sonbon fpiele
J&ummer« «& - SWcff (Soncert. — SWittwccJ, ben 5ten ?Ipril,
oeranflaltete bie r)icjigc Unioerfität ein ^oncevt jur änfdjaf*
fung oon ©äffen für bie Stubirenben. grl. SWarie iffiiecf
unb 3W i n n a S c^ u 1 $ * 5B t c cf wirften barin mit.
§tuct) bie »JKufif ijt von ber fran$ofifdE)en 9tepublif nic^t
überfein werben: 2)ie proviforifete Regierung fyat einen
SoncurS für 3?ationalgefdnge unb tyxt mnfifaiifdje Som^
pofftion eröffnet, welche bei öffentlichen geftlic^feiten aufge*
fü^rt werben follen. Sil* $rei« finb bronzene, im Kamen
ber SÄepublif &u oerleir)enbe SWebaiHen au*gefefet, bie nac$ß
ber (5bre bie alleinige 53elobnung ber 2)ict)ter unb Somponi?
fien fein füllen.
Drud von 5 r. Ä u (t m a n n.
llcue
iitfätlft fit
SSetinttoartHdjcr JRfbacteur:
Statt) Srenfeel*
&d?umbjroanatgfier ©anb.
M 31.
Stöbert ^triefe in Üeipjig*
5>eit IS. Stpril 1848.
flBon biefer 3H£f<(. etfrfjtuicu roodjeRtltd?
2 ffiummcrn üou 1 ober l', L ©o^en.
$rrl* be* ©ante« *on 52 !Jlrn. 2»/i Sfclr.
^nftiiicne^ebütjreit bie ^etitjcile 2 Kgr.
äfconticment nehmen flfle^eftomfer, ®nfy,
SPtuftf* uüb JEunflfyanbliingeö an.
3tt^att : S^fl«n Itt &tit r — S&t tif Digfl. — Äritiftibtc ^njfiarc. — 3nUUigenjblatt.
San
/ratif ffrmUfl.
3)U (Sielflnlfft tec ©egentoarf unb Ut Gfinjlug betfdbett
auf bie muftfaltfdje trefft.
SBenn Tlanäfttf üiefteid;t in aftju Ijbpc^cntiü
fdjer Stimmung, ber Qlnfic^t mar, ba§ baä nlternbe
(Sutopa eincä neuen MuffdjroimgcS unfähig fei ^ unb
bie 3ufnnft ber ©efdjicfjte jcufcit beä Decanä etbtirf;
te, fo fyaben pl£ß(i^ bie 3«t'«iflnifT e ben ©tauben
an bie 3nfnnft, beti ©tauten, ba§ uimtbfitfye ©eroa(=
ttn bfit @pi|pnbigfeiten eubtidjer Beregnung ebjie*
gen, ben (glauben «n §8l?ete SebenSmadljte überhaupt,
mirbet in'ä ©afein gerufen. Sreigniffe, metrfje baä
Sßriurip ber äBfltgef$ie$te, bie aOmälige (Entfaltung
ber greift unb ben enbÜ <fytn ®ic§ berfelben in
einet jtfarfyeit berattäftcöen, mie nie tttirbem, ftitb baS
{rädele ttitt 4>errlid?jte, mag auf biefem SSubc» crblit;
^en fann. SBic fjaben baä gt£gte @^auf)picl je^t
erlebt j bie alten S^ecrien finb flc(l«qt # bie gefammte
Snfdjauungärceifr wirb eine anbete j mit flehen an
einem grü|en SSenbepunft in ber ©efdjidjte ba
®tenf*l)eit.
©ragen mit nun nad? ben geigen biefet @reig=
roffe in ^Hiirffiijt auf bie ffiunfi, betrauten mir bie
ünj^tfe, meiere bei einer, tjoffentlic$ glauben üffiens
bung bet ©inge unauttltifelid) au% auf biefem ©es
biet m geltenb machen merben.
0§ ift bie muftfalifa)* ^refie, bie unä §ier jtu
uadjfi bcfdjäftigt; pe ijl baSjenige, maä nidjt blcS,
mie bie reinen Äunflfcljßpfungett, in entfernterer S3e;
jict?ung }u jenen @r*ignijfen fte^t, fte ift unmittelbar;
baoon berührt, berührt butefj eine ©rrungenfc^afi,
meldte aufy i^t Dljnc SBeitereä ju ©ute fomml, bie
$re§freifjeiL 3^«^ (f nrtt * aä frieMi^e ©ebiet, auf
meinem mir unä ^ier bewegen, nte^t bie Aäiitpff «nb
©türme , metc^e anbete ©efirebungen mit ber Senfur
ju befielen ^atien v eä fe^eint bafjet äunäc^fi fßt un«
gtei^g^i'ig/ ofc ^Piegfrei^eit, bie mir für imftt ®es
biet, in Slorbbeutf^Ianb menigfien§, befafen, erijlirt
ober nic^t. SDejierrrid? aüeiu machte bi^er eine Studs
na^ne, benu (;iet bejlanb felbfl für fiiuftlnif^e 93es
flrebungen eine strenge ber ßenfut, mete^e ber bor*
Hgen ^Jteffe gat nic^t gemattete, bie 3ufi^nbe in ifc
ter SBa^eit jur ©atfictlnug ju bringen. Steten mit
inbe§ bet Sadjc nat)er, fo gerben mir batb ber inBgs
ticken unb njfittfdjcitä wetzen großen gotgeu aue^ füt
unä inne merben.
©aä ©^flern bec ©etiütmuubung , mtf^eö tu
©eutfrfjtanb lange Qa^re ^iiibur^ jeben geifiigen Stufi
f^muug niebedjidt, bie @ebrütftl)eit, met^e in ßolge
baoon ber ©eijier ftd) bemächtigt ^atte, founte niit
anberö aU ^ß^fr ungunjlig, fo mie auf atte SBetljätU
niffe, fo iuäbefütibere au^ auf bie ©efhttung unfereä
gefammten ßebenä einmitten, ©ie Unfreibeü nnfeter
3uftänbe mar entfa)ieben bemoratifirenb, ßö mar in
©eutfdjlanb trifft Staunt üot^anben füt eine gebiegene
182
<£$arafterentwitflung. £Bo pe bon Sinjelnen erruns
gm würbe, geföalj fie tro$ bet SJertyältniffe, nic^t
unterfhlgt burcty biefelbenj im allgemeinen mufjte $ts
bet P$ föon befriebigt erftfiren, wenn ed gelang; flc$
»or ben (Sinflfiffeu berS<$le($tigfeit ju faulen, unb p<$
auf bem fßuntt perf&nli$er (Sntwicftung }u erhallen,
auf ben et bur<$ inbibibueöe {Befähigung unb glütfs
Iic$e Umflfinbe gefleßt mar. ©ie Unwaljrtyeit, bie
Süge, treibe bie Qmföaft befafjen, Ratten unfere
ganje QfriPenj unterminirt. $aW)tit, (3rbärmli<$feit
würbe begünfligt, unb bad menfc$li<$ ©rofje unb (Sble,
©erabfyeit unb £üd)tigfeit bet ©efinnung in ben
<&tauf) getreten, ni<$t blöd in ber treffe, auc^ im fos
eialen öeben. ©ie Bäfyigfett, työjjere Staturen unb
bad Streben berfelben ju faffen, mar in bieten Äreis
fen gat nidjt bor^anbenj bie ed mit bem SBaterlanb
am reblic^flcn meinten, waren bie SBerbädjtigten, unb
bie geinbe alled ©rofjen bie ^errföenbe gartet. ©d
war ni<$t m&glidj, Weber im %eUn no^ burc$ bie
treffe, eine entfd^iebene ©epnnung audjupragen.
Und intcrefpren $ier bicfe 3uflänbe nifyt an p<$
felbflj für und fommen fte nur in 83etrad&t tyinpdjts
li$ tyred einflufieS auf bie raupfaliföe SBelt. §ier
nun Ratten Pc§ jene SJettyaltniffe fafl am beflagends
wert^eflen gemattet, ©aß mupfalifd^e Se6en war bad
tnec$tifc$Pe ; ed beflanb eine Weit grßfjere Unfreiheit
in ber muflfatifdjen, ald in ber potitiföen SBelt, unb
110$ bid auf ben heutigen Sag ifl ber Sinn für greis
$eit hei und am wenigsten bortyanben. Sctyon längfl
galt in politifäen ©ingen eine Spraye, bie, würbe
Pe auf bie Äunfl angewenbet, an bieten IDrten einen
©c$rei bed @ntfe|end tjerborrief, unb eine 9ludbrucfds
Weife, mit ber fl<$ Regierungen unb gütfhn fc§on
feit geraumer Bett Ratten bertraut machen muffen,
war auf unferem ©ebiet ein boöig frember unb uns
gewohnter £on. $n ber mupfalifctyen Sßreffe war
ed, wo frü^e* 6ntf<$ieben$eit ber ©eftnnung unb bed
Sludbrucfd beinahe ganglidj berbannt war. 6d gab
eine beflanbige Slc^felträgerei, ein fangen bed Sflan;
teld nad) bem SBinbe, — ein 83erl)alten, weld&ed fo
bemoraliftrenb gewirft f)at, ba§ bie gewiffen^afteften
SSeftrebungen auf biefem ©ebiet nodj tyeute bon 93ies
len berfannt werben, unb eine gtöfcere unb freiere
Stuffaffung überhaupt noc§ nic^t jur attgemeinen ©eis
tung ju fommen bermag. (Srfl biefe ©latter unter
Stob. Schumann waren ed, welche mit ber feit bem
3a$re 1850 beginnenben neuen Äunflepoc^e eine ents
föiebenere ©efinnung, wel^e geizige griffe unb
©<$ärfe auf muftfalif^em ©ebtet einführten. Wo$
aBer jlnb jene bereiteten 3ufianbe nid^t üSerwunben,
noä) i)aitn wir ju leiben bon ben traurigen Solgen
in früheren Styarattertofigfeit unb bed 3«bifferens
ti«mu«.
8Bet$en SRi^berfiänbniffen ifl no$ ^eute bie
mupfaliföe treffe, eine Äritif inSfcefonbere, bie eö
rebli^ meint, bie bafjin prefct, ß^arafter in unfire
berweid^li^ten 3uflänbt ju bringen, bie ßetd bie ^ös
^eren 3*betfe ber Äunfl hn Suge tyat, unb ba mi%,
ba§ wenn fte bet ©<§laflftcit ft$ ergiefct, bie SBogett
ber ß^arafterloftgfeit unb beä ^«bifferentidmu« übet
und jufammenf^lagen, bie bad ©ewu^tfein $at, ba§
fte ber l^ö^eren Äunfl berantwortli$ ifl, unb ba§ auc^
fte fpater jur SRe^enfc^aft gejogen wirb barüber, ob
fte felbflänbig ftc§ ju erhalten wu§te, ober mit forts
reiben lie§ bon ben S^mpattyien bed 5lugenblicfd, i$
fage, welken 9Ki§ber(länbniffen ifl eine fol^e Äritif
audgefe|t. gßie gerabe bad ebelfle Streben bed beuts
fc$en 93olfed, bad, toa^ cd aud fetner dhrniebrigung
einjig erretten fann, alö ein bur^aud Unjulafftged,
©efätyrlic^ed betrautet würbe, fo fämpft eine tyityet
flrcbenbe Äritif noä) biclfadj mit ä^nlic^em SBibers
flanb. äöie bort, berfennt man auä) tyei bad, tva8
und einjtg tveitex bringen, rva^ bie muftfalifc^e treffe
auf gleite Stufe mit ber wi ff enf^af tilgen unb polis
tifd^cn ergeben, tva^ berfetben eine Sl^tung gebtetenbe
Stellung unter allen übrigen ©ebieten berf^affen
fann, unb flellt an fte bad ©erlangen, ba§ fie jut
früheren Unbcbeuten^eit ^crabfinfen fofl. ©ie Äritif
mu§ eine gebictenbe ä^ac^t fein, nic^t bur$ eine aus
fjerlit$ angemaßte Autorität, fie mu§ ed fein bur$
bad, tcai fte leiflet, burc^ bie gBafyrtyeit unb grobes
^altigfeit iljrcr 5lnfprü$e. Sie fann nifyt nac§ 9lus
toritaten fragen, unb benen gefaflig fein wollen, welche
flc$ «i^t bie ffllfye geben, ben ßrnfl unb bie SSebeus
tung t^red Strebend ju würbigen. Sic mufj übet
allen Parteien flehen, unb bie ©infeitigfeit unb bie
Söorurtfycile, wo fie biefelben finbet, jerpreuen. ©ie
Äritif ifl nur bann (Stwad, wenn pc biefe §tyt bed
Stanbfunfted behauptet. SBie wenig ©ntgegenfoms
men aber finbet fte für biefe SSeflrebungen in gewifs
fen Äreifen. 3^ fann §ier brifpieldweife an Dr.
Ärüger'd SRecenpon über «Wenbeldfo^^d @liad im
borigen Sanbe biefer S3f. erinnern, äflan §at mit
mitgeteilt, welken 5lnflo^ birfelbe feltfamer SBeife
tyier unb ba gegeben f)at, obgleich Ärüger feiner ^nbibir
bualitSt ganj treu geblieben, unb gegen SWenbcldfo^n
ntd^t im ©eringflen flrenger gewefen ifl, ald gegen
S^umann, $iöer, Wlarx u. 9L, tt>a^ man fyattc wifs
fen fBnnen. $d) fpre^e ^ier nic^t bon bem Urteil
berer über bie JHeccnfton in 9lebe, welche überhaupt
in golge ber Stufe ber @inftc$t, bie pe einnehmen,
ni^t wagen bürfen, über ©erartiged p$ ju äußern,
©ebrau^en fol^e ben 9ludbrucf: S^mä^artifel, fo
Iä§t man folctyed auf p$ berufen, unb bergei^t i^nen,
Weil pe nid^t wiffen, wad Pe fyun. 3$ fpredje bon
bem Urteil befonnenet, berufener äRämter. 9lber au$
183
biefe, wie ungerecht ftnb fte, wenn fle Hwe fefe$e
tabetnbe (Stimme au$ bem 3ur^nimcn^ange mit Cor
unb 9?ad? tjerauäreißen, unb gauj ifolirt tn'ö Auge
faffen. ©iefe SMätter Ijaben feit einet langen Steige
toon Sagten atfenbeläfotm'ä entwteflung terfolgt, unb
auf $unberten ilprer ©palten ben SBertr; unb bie große
Sebeutung feinet Stiftungen anerfannt j ie$ felbfi
$abe midj ausführlicher in einem größeren Artifel
barüber auögefproctjen. Söete^' gewaltiger Unterfcfyieb
nun auf ber einen ©eite: einmal einer tabelnben
©timme SRaum ju geben, na$bein fo üiet ©ünfligeä
»orauögegangen, wa$ notljwenbtg alö ßrgänjung bes
trautet werben muß, unb auf ber anbereu ©eite:
biefen $abel ald baö einjige Urtljeil be$ SMats
teö über bie ßeifhtngen eineä Äünfllerä ju betrauten.
SWan wirb mir $ugejle(;en muffen, baß iä) oon biefem
©eftc^töpunft au$ , welchen itfy gleicfy anfangt eins
naljm, a(d id? bie SReeenfton erfdjeinen ließ, unbebingt
Stecht fyake. 2lber aucr) abgefer/en fcon biefem Um*
flanb, wetdjer bie flreitigen fünfte in einem weit mils
beren 8icr)te jeigt, muß bie Äritif bie greifyeit beftgen,
ba8 waä fte nae$ gewiffenfyafter Prüfung gefunben
%at, offen unb ofme SHüdtyalt auöfpredjen ju bürfen.
©täubt man ftei) bei folgen SRefultaten nid&t berulpis
gen ju fBnnen, fo greife man an, offen u,tb er)rli^,
lebiglicr) bie ©acr)e im 5luge, unb eä muß ftet) bann
r)erau8fletten, auf weffen ©eite bie 2öar)rt;cit ifl.
Sftocr; an anbere (Erfahrungen, wie fte in toers
fdjiebenen Äreifen wieberfyott oorfonimen, faun ict) r)ier
fceifpielöweife erinnern. 68 fyerrfdjt unter ben Äüufb
lern toielfacrj ba8 äftißoerflä'nbniß, in ber Äritif übers
r)aupt eine Seinbin ju erblicfen, ober, waö nodj fcfylims
mer ifl, bie au8fcr)ließtidj lobenbc al8 bie wafyre, bie
ttjnen Sftufcen bringt, unb beim 3ßub(ifmn ©ingang
»erfdjafft, bie unparteiifa^e bagegen alö eine feiub=
feiige, naci) perforieren SDtotiüen fyanbelnbe ju be;
trauten. Sflan flimmt meßeidjt mit ir/r überein, fo
lange ber $abet 9lnbere trifft, unb lobt bie ©djärfe
ir)rer 6iuftcr;t-, fefyrt ftdj biefe aber einmal jufä'Uig
gegen ba8 betreffenbe 3»bioibuum felbfi, fo wirb bte;
felbe Äritif fdjnelt ju einer gefjäfftgen unb feinbfeligen
fyerabgefefct, unb man beruft ftdt) jur 83ertr;eibigung
auf Stimmen, benen man fonfl felbfi nid?t ben ges
ringfren SBertlj beilegt. Sftoct) öietfadj gilt ba8 5Bor=
urtfyeil, bie Äritif fei überhaupt baju beflimmt, aufs
jumuntern, felbfi wo ntdjt bie geringfle ©eranlaffung
gut Aufmunterung gegeben ifl. ,3Mkffanbere erf^eint
eö unbarmherzig , ein Dp. 1 ju tabetn, fei eö auc^
nodj fo fc^le4 f / ba man ja gar nidjt wiffen f6uue,
toie tuet ©roi^eö auf biefeö einfl noc^ folgen werbe.
Su« bet blauen SNSglidjfeit herunter ^olt man bie
Seweife, nur um wiberfpredjen, nur um bie oXU
Jjetgebtadjte S^araftetloftgteit unb ben SRanget an
gntfe^ieben^eit t>eri^eibtgen gu tonnen. (58 wfiw bie
«PPia^t be« ÄünftletS, mit etnflet @eI6ffptüfung auf
bte »eraerfungen, ju benen feine SBerfe »erantaffung
geben, einjuge^cn. ©a bW aber jum Xr)ett auö ber
2flcbe gefommen tfi, fue^t man ftdj ju entfa^äbtgen
bura^ befleflteS »ob in anberen Slättern, ja man
glaubt enblidj gar an ba8, waö man ju feinem etges
nen ßobe über pdj felbfi anonym gefc^rieben t)at, unb
fityrt ba« al8 Söewet« an. SEÖte oft wirb ber aufs
rie^tigfle unb wo^tgemeintefle ^abet einer ©egenpartet,
bie Don fc^tec^ten äflotiuen geleitet werbe, jugefc^rtes
ben y \a fo mit ger)t bie SJewußtlofigfeit, baß man
bie Ijocfyjle Äritif mit Jenem elenben, feilen ©efdjreibe,
welches freiließ au^ toorfyanben, jufammenwirft, unb
bie ©e^äffigfeit auf beibe audbe^nt. 68 ifl natürlich
^ier nia^t üon ben Sefferen bte Siebe, bie tangfl ü6er
fole^e 33erfennttng r)inauö ftnb 5 aber eben fo wenig
Ijabe te$ nur leere S^öglic^feiten tjorgeflellt, tdj ^abe
beflimmte Erfahrungen, bie mit S3eifpieten fattfam ju
belegen wären, au$gefprocr)en.
©ad ftnb bie gotgen unferer burc^ fanget an
gretyeit bemoraliftrten 3«flanbe, fowo^l im ©efammts
leben ber Nation im Allgemeinen, wie auf bem ©es
bitt ber SJhtftf im ©efonberen; bie gotgen jener 3ö 5
flanbe, in benen bie fiüge ^errfe^te, unb §Borurtl?eite
bie (Sntfc^eibung gaben, wo freie 9lebe unb ©egenrebe
unmöglich war, wo man ftcfy a'ngfllie^ auä bem SBege
ging, weil noble Gattung fehlte, unb ©emeinr)eitcn
immer ju fürchten waren. 68 mögen biefe Anbeus
tungen genügen, um meinen ©runbgebanfen, wie
bur^ ^Hanget an grei^eit ber ©c^ein unb bte ßüge
t^r %lc§ über Aüeö auögefpannt Ratten, \me beftas
genöwertlje Unwat;r^eit unb SWangel an entliehener
©eftnnung inöbefonbere auf muftfatife^em ©ebiet jur
©eltung gelangt waren, ju rechtfertigen.
©urc^ bie Sßreßfreifyeit wirb bte Nation tnnerlie^
erflarfen; toon biefem neu errungenen ©ut, v>on ben
riefen^aften gortfa^ritten im Saufe weniger SBoe^en
r)offe unb erwarte id) bie fegenöreie^flen folgen auc§
für SOTuftf, für bie muftfalifcfye treffe inöbefonbere,
ton ber J)ier allein noe^ bie Siebe war. 2Bie je^t
überall ©erab^eit, Offenheit, fefle ©eflimmt^eit an bie
©teile beö früheren $ecre8 t>on JHütffte^ten tritt, fo
möge auclj hei unö eine fräftige unb freie ©prac^e
me^r unb metjr 9taum gewinnen. Söir würben or)ne
alle SBiberrcbe jurücf bleiben, unb ben traurigen 5tns
btid ©oldjer gewahren, welche bie 3^it nicr;t faffen
fönnen, wenn wir fäumen wollten, un8 ber Bewegung
anjufct)tießen. ©d^euen wir barum auc^ nic^t fo fe^r
wie biö^er ein gegnerifc^eä Auöfprec^en ber Anjic^ten;
geiflige fiebenbigfeit ifl nur t?orr)anben, fobalb SBibets
fpru(^ flattftnbet.
©anjliu^ mi$t)*f{te$en inbeß würbe man folc^e
184
fpceifjtit, fold&e @ntföiebent>eit , wenn man fle mit
«ücffid&tSlofigfeit, »ieblofigteit, «Mangel an Sltyung
toerwed&feln wollte. 3$ |abe föon einmal au8ge=
fyrod?en, wie biefe unwürbigen (Sigenfd&aftcn aüein
bie golge fned&tifd&et 3"ftanbe flnb, eben fo tvie Heins
Iidje ©ereijtyeit bei »erföiebentyeit bet Slnfic^t nur
eine ganjlicty unfreie ©eflnnung erFennen Iä§t , unb
toon meinem ©tanbpunft auä ald eine bebauend
Werttye 8ac§erlic$feit erfdbeint. TM ber ftreifyeit wirb
ber ©riebe, bie Siebe, bie Sd&tung für Qeben auger
unö geboren; bie greifyeit Bereinigt in ftd§ bie ©egem
fäfie großer @ntfäiebentyeit unb größter 9Milbe.
©er tiefer SMitfenbe wirb in allen meinen 83e;
fhebungen biötyer fd^on biefe ©eftnnung erfannt Ija;
ben. Sil« ic$ im 26fien unb 27ften »anbe biefer 931.
gegen #rn -3- ©Raffer in JQaüe meine ßrwiberungen
über unfer flreitigeö Zfjema „muftfalifdje 9teeenftonen"
fd&rieb, bin ic§ toielfadj gesagt werben, warum idj
tym, ber eine fcfyärfere Entgegnung toerbient, in fo rm
fyger unb rücfftc§t8tootlet Söeife geantwortet \)afa.
©er©runb war ber auägefproc^cne; iä) wollte jeigen,
wie man ftcfy bie Sßatyrtyeit fagen fann unb mit
©djarfe flreitige fünfte ju erörtern toermag, ofjne in
jjerfönlid&e ©e^äfftgfeit , bie midj anwibert, ju toers
fallen, ©iefe lefctere iji eine ßigenföaft, bie toor ber
©onne ber Sfteujeit in bie Sftac^t überwunbener ©tanbs
fünfte jurücfftnfen mujj. ftih mid) waren bafyer aud)
bie 3^itereigniffe nichts eigentlich 9?eueöj \ä) ijabe
fletä baö «ßrineip, Wel<$e3 i^nen ju ©runbc liegt,
ane^r unb meljr ju toerwirflidjen getrautet, unb ftrebte
in biefen »lättern biefe ©eftnnung $ur ©eltung ju
bringen, ©ie bettorflefjenben Umgestaltungen in aücn
«uferen ßebenSfcertyältniffen aber befc^leunigen jegt baö
uffene SluSfpredjen biefer ©runbfägc unb ben Crnt;
fdjlufj tyrer entfd&iebeneren 93erwirttid§ung. 3??oge
man ba^er au<$ baö ©efagte als «Programm meiner
fiinftigen ^ätigfeit, waö bie formelle ©eite berfclben
betrifft, betrauten.
©ie jefct befyrcd^enen ©ragen finb biejenigen,
welche un3 tyer junäd^fl unb unmittelbar berühren.
$jn bem nadjfolgenben Slrtifel finb nun bie ßinwirs
Jungen ber ©egenwart auf bie Äunfl, bie fldlj berfel;
ben eien fo wenig entjiefyen fann, ju erörtern.
*
(gortfe^unfl folgt.)
gut bie firgtl.
<£. %. SSetfet, toanjelifcljes €l)oralbucl) für flirelje,
ßeljule un^ ^aue. 3v>i\ttx Äljeü^ tntljalten^ 162
«fjoräU. — fnpfig, Jx. Jütfcljer. fr. 2 ttljlr.
@ine fo fefle unb einigenbe Unterlage aud^ bet
ß^oralgefang in ben euangelifdjen Äirc^en ber fad^s
fifd^en u. a. Sanber an bem ^iller^en E^oral»
bud^e feit langer aU einem falben Qa^r^unbert ges
Wonnen tyatte, fo lagt fid^ bod^ bei aller 5lnerfennung
ber großen SSerbien^e btefeö immer nod^ fdjafcbaren
SBerfeö nid^t leugnen, ba§ eö nun — nac^ fo langet
3eit — nic^t me^r im ©tanbc ifl, aBe 83eburfniffe
ber fingenben ©cmeinben ^u befriebigen. SBenn au^
ber gaö, bag feitbem 2)?elobien in einzelnen 3«g^n
fyier ober bort me^r ober minber bebeutenbe 83eränbe=
rungen erfahren fyaben, ni^t fe^r in Slnfc^lag fommen
fann, ba eine ju umfaffenbe unb angfttic^e S3erücfs
ftd^tigung ber Varianten e^er nac^t^eilig alö forbets
lid§ auf ©angeöein^eit unb afy mufifalifc^e ©cflat=
tung ber SBcifen wirfen mug, filier aud^ überbieö
fd^on bie gu feiner Bfü üblid^en Sluöwüd^fe beö 6^0s
ralgefangeö fo auöjufd^eiben luugte, ba§ er jwifäen
einer gewiffen, bamalö fyerrfdfyenben leiernben ßautas
bilitat unb ber toon ber größeren SWenge unberflans
benen, urfräftigen aut^entifc^cn Seöart ber SMobien
eine fid^ ber mufifalifc^en 5lnfd^auung beö größeren
93olföt^eileö, überhaupt bem 93olfcfinnc annäl;ernbc
WUttc tyiett, — fo ifl eö bodj S^atfac^e, bag in bem
bezeichneten langen 3fitraume überall aud^ anbete
SMobien, alö bie im £iller'fc§en (S^oralbud^e ent^ats
tenen, eingeführt worben ftnb. ©ie (Sinfü^rung neuer
©efangbüd^er, baö Verlangen, bei fo jaljlreicfyen ßie=
bem für gewiffe, oft bi% jum Ueberbrug angewenbete
Söerömaafce, ftc^ wenigflenö metobifc^ burd^ 9lbwec$s
feiung gu entfd^äbigen, enblic^ bie 5lnwenbung im
Äirdjcnlicbe biö bafyin feiten ober gar nid^t üblicher,
fo wie and; bie Grftnbung neuer SJerömaage üerans
la§te nid?t nur bie (Erneuerung älterer, toorbem feiten
gehörter, fonbern auc^ bie (Stfinbung neuer SBeifen,
bie jum 5l^eil (j. SJ. manche Scfyidf?ffc$e) eine gro§e
93erbreitung unb ^Beliebtheit erworben fyaUn. §iexz
a\\% erflärt ftc$ benn auc^ bie rege $fj>cilnafjme, Welche
ber junäc^fl mit Slücfftc^t auf baö neue fieipjiger ©es
fangbuc^ J843 herausgegebene erfle S^eil beö uorlies
genben, in feiner nunmehrigen 93ollflänbigf eit
ben je|igen Sebürfniffen beö fircbli^en 93olföges
fangeö in möglich umfaffenber SBeife/ntfprec^ens
ben ßfyoralwerfeö in Seidig gefunben fyat. teiefe
Itveite, 162 altere unb neuere (Sljoräle ent^altenbe
Sammlung, bie „ben SBünfctyen mancher Äunflfrcunbe
nadjfommen unb bie 6infü^rung biefeö 6boralbuc$6
auä) au§er^alb fieipjigö ermöglichen foll", bilbet nun
mit ber ßrfleren, welche 138 ß^oräle enthalt, ein
©anjeS, unb ber 83erf. tyofft fomit ^inreic^eube ©eles
gen^eit geboten ju ^aben, „für ein jebeö Äirdjenlieb,
inöbefonbere für ein jebeä im Äönigreid^ ©ad^fen ges
bräudjlicfye, lei^t eine ii)m entfprec^enbe SWetobie auf;
185
jttftoben." SBut finben $ier bö$er aucr) ättelobien ju
mannen fe$on im erflen Steile vertretenen Siebern
©ber ättelobieangaben unb erhalten j. ». ju ben
»iebern : D ©Ott, bu frommer ie. unb : SBie grofj tfl
be« «öma^t'gm je., ^irr noe$ eine gweite unb brüte
SWelobte. SBa« bie ©arfleßung ber äKelobien nad)
ber Steinzeit ober, beffer gefagt, 3lngemeffenr,eit i$rer
SeSarten betrifft, fo ge^t ou8 ber a3ergleicr)ung bers
fetten mit bem ^tller'fd&en 6$oralbucr;e fyervor, ba§
ber »f. f?c§ fo genau als möglich bem lefcteren ans
gefrbtoffen unb im ©anjen nur feiten Veranlagt ges
funben 1)at, ju änbern. Qm Uebrigen bürfen mir tym,
kern au3gejeic$neten gorf^er unb Sammler im ©es
Biete ber alteren Literatur, vollfiänbig vertrauen. 2lus
fer i$m bürften wotyl nur SBentge im ©taube fein,
bte obfervan$mä§ige ©eltung ber ättelcbfen gegenüber
ben önfprüdjen ityrer autfjentifcfjen ©eflattung, inäs
Befonbere auc$ tyren ^iflorifc^en Urfprung (tarnen
ber (Somponiften ober wenigften« 3eit ifjrer anfänglis
<$en Verbreitung finb bure$gängig angegeben) grünbs
lim ju beurteilen. 5luct> bie ^armonif^e »earbeis
tung offenbart ben gereiften unb gebiegenen ©inn beö
Ätre$enmuflfcrS. ©a$ »ewugtfein über bie 9lrt unb
ben ©rab ber längfi jugeflanbenen «Jermittetung beö
alten ©Aftern« ber £ire|entonarten mit bem mober-
neu Sterne ^at flc$ bei »ecf er unverfennbar äujjerft
entftyeben unb flar gebilbet. 9Köcr)te man ba8 von
ir)m angewenbete 2Waa§ von Harmonie unb <&t\m*
ntenfttyrung, baS jugleic^ ben »ortrag ber 6$orätc
burc$ ©ingftimmen ober aucfj ^Jofaunen leiert juläfs
flg madft, al« für ben fircr)lie$en SJolfSgefang mu(lers
gültig betrauten, ©ie #itler'fcr}e £armonifation Vers
btent nid&t burcr)gängig biefe Slnerfennung. »ei einem
fafl übertriebenen (Streben nacij Popularität machte
Ritter bem alten ©Aftern ju wenig 3ugcftänbniffe unb
jeigt namentlich eine gewiffe d&romatifdje »eweglid&s
feit, bie nicr)t feiten an Trivialität fheift. mt bie-
fer »efauptung ntdr>t einverflanbene öefer bitten wir,
nur etwa bie Bearbeitung be« (S^oralö : 2flein ©ctt'
idf banfe $erjlie$ k. in beiben 6$oralbüc$ern ju vers'
gleiten — ©ie 2lu3laffung ber 3toifcr;enfpiele, fo
tote and) bte fcr)on burc$ bie nädtfe ©efhmmung be«
«Berte« gerechtfertigte ftidjtberücffid&tigung be« alten
„Tr^mifd&en 6$oral8", über beffen von vielen ©eis
ten neuerbing« ernflttdr) »erlangte allgemeine (§infü>
tung unb 2Bieber$erfiellung jur 3«t nod? viele uners
"btgte fragen fc^toeben, fönnen mir nur billigen.
®. S. Ä6ttter f ©p. lO. Ber aitjeljenbe ©rganift.
8atnmlun0 von leieljten unli kurzen ffirgelftücken un^
Cljorälen, in einer vom feidjtcn jum ÖeljtDereit fort-
Mjrtittnben ßtufenfolje. Ctn prakttfelje« ^anb-
uttb ^ülfßbucl) jur «ebung für ©rjelfcljüler um }um
«ebraurl) beim ©otiesluenfte für weniger geübte
©rgamften. Üurte, gan; umgearbeitete Auflage.
— *«PM, ^rieDlein unb tyity. prei« 2 tljlr.
1-ir Hgr.
©iefe vierte »uflage be« „ange^enben ßrganis
jlen" giebt fc^on hinlänglich 3cugni§ von ber »rauefc
barfeit unb weiten Verbreitung beffelben. »ei ber
»efanntfäaft, bereu ft^ baö Wert o^ne 3toetfet hei
ben meiflen Orgelfpielern ju erfreuen $at, btirfte eine
au$fü>lidjere »curt^eilung beffelben ^ier überfluftfg
erteilten. «Wogen ba^er einige »emerfungen über
biefe 5lu8gabe, iufofern fte als eine veränberte unb
jugleicr) verbefferte gelten foQ, genügen, ©er 93erf.
1)at, öffentlich auögefproc^enen 2Bünf$en gemä§, viele
ber einfac^ften unb fc$>uäc$fien Wummern ^inioegges
laffeu, unb ben baburd^ gewonnenen dlanm jur 9JIiU
t^eilung von «einen, aber tyrem ^n^alte, wie tr)rcr
ßform nac^ bebeutenberen 6ompo|ttionen anerfannter
SWeifter benufet. „Um auf bem Unterffyeb in ber
»e^anblung ber alten unb neuen Tonarten aufmerfs
fam ju matyn", fanb er ferner eine anbere 5lnorb=
nung ber Sonflücfe für nßtr>tg. 2Bir ftnben fofgenbe
SRubrifen: 1) ©orfpiele in ben neuen Zoitarten 5 2)
93orfpiele in ben alten Äirc^entonartenj 5) »orfpiete
mit eingewebter SKelobiej 4) gerate mit 3»oifc^ens
fpielen 5 5) (S^orals ©e^lüffej 6) Wae^fpiele.
©ie Sr^ebung ber 6^orals©c^lüffe ju einer fetbs
flänbigen JRubrif galten wir für ungrünblid^ unb uns
berechtigt, ©ie verleibt btefen ©äßd^en, ben Sons
flücfen anberer Slbt^eilungen gegenüber, eine S&idjtfgs
feit, bie i^nen gar ntc^t bcijulegen ifl. ®ine ifolirt
bafle^enbe ©c^lu§formcl — otjne atten organifc^en
3ufammen^ang mit einem Anfang tmb bem ftc^ $ier*
and entwirfelnben weiteren periobifd^en ©erlaufe —
ifl eUvaü ju Unbefriebigenbeö, Unfünfllerifc^e«. SBoate
ber 83erf. bergleidjen bennoe^ ju 9ln§ unb grommen
ber ©c^wacben in bie ©ammlung aufnehmen, fo wäre
bie Unterorbnung unter SKr. 4 weit ratsamer unb
jwec!mä§iger gewefenj wie er benn and) bort bie
©etegen^cit, folc^e ©c^lüffe mit bem gerate in uns
mittelbare »erbinbung 31t bringen unb Jenen organifc$
lebenbigeren 3ufammenr;ang mit ben vor^erge^enben
e^oraljeiten V^"^öen, benufet 1)at. ©ie Slngabe
ber ßomponiflen ifl and) in biefer Sluegabe leiber fe^r
unvoüfiänbig unb wie nad^ jufäaigem »elieben ges
mae^t. ©iefe bie wefentlic^cn 93orjüge ber ©amms
lung wenig berüfyrenben SluöfleÜungen wiberfprec^en
übrigen« nic$t bem günfligen Urteile über ba6 ffierf
überhaupt, ©affelbe bietet in einer jwecfmä&ig unb
umftc^tig georbneten SKaffe von 521 Sonflüclen ein
186
für fafl atte ©rufen ber Uebung unb bed Unterrichts,
mie für bte mciften SJebürfniffe bed etoangelifdjen
Drganiflen paffenbe 2lu3mat)l bat. ©a§ in folgern
SBerfe ©eringeö, SWittelmogigcö unb S3orjüglic$e3 fafl
gleite ©erecljtigung t)aben, »erfleht jtdj bei fo weit
umfaffenbet Xenbenj &on fetbfl. äJioge benn bie teic^s
unb vielfältige Sammlung aud) in biefet üotlfommes
neren ©eflalt reichlichen 9?u§cn giften / unb fo bie
SBünfdjc beö für bie SDrgelliteratur fo überaus tr)Stis
gen ^erauSgcberä (tönen.
®. <D. SBagttet , ©p. 16. Äcljt unb merjig rljoral-
artijeWrgelöorfpirle, }um gottes&ienftlicljf n Öebrauclj
bfftimmt, funäcljft für ©rgoniftrn in kleinen ßtäb-
ten unb auf bem fanfce, nebft einer oo Ktäntügen
Anleitung |um Äebrauel) fcerfclben, (0 wie auel) einem
anfange, enthalten*: jmei figurirte Ct)oraloorfpieU
unb ein Poftlubium, befterjenb aus einer fünflt im-
migen ,fuje van Seb. 0ac\} mit einem prälubium.
— öerlin, 1847. t. Ärautwcin (ttuitentag). pr.
1 «t)lr. 10 8gr.
Qludfc) bie muftfaliföe Sitetatut ifl, ä^ntict) bet
beüetriflifdjen unb bramatifcfyen, reidj an fogenannten
£enben$flücfen, bie itgenb meinem S&cbürfnijj bet mus
flfalifd}en sprajriö — fet'd beim Unterrichte ober in
SJejug auf einjelne %äilc beö tecf)nifct)cn, feltener f)b:
t)eren äfl^ctifc^en SBortragS, — oft auet) nur bet 9?cis
gung }it einem getabe t;errfcr)cnbcn 3Kobegefct)mact
entgegen fommen mollen. inneren muftfalifd;en SÖertr;
fönnen folct)e Sßerfe nut in fo meit bejißen, alö bie
Styrannei beä profaifdt)en SebiirfmffeS unb nebent/cr
bie inbimbueüe 83egabung bet SBctfaffcr julafien. 3"
bie SReilje biefet pt)iIant^ropifd^ bienftbaren, wenn anet)
muftfatifer) bcfct)ranften (grjeugniffe mid auc§ baä oors
liegenbe tteten. ©et SBerf. giebt fämmtlic^c Dtgcls
»orfptele in ct)oralattiger gorm, b. x). et füfyrt
jut fct)maec)en Ätaften mBglidjfl angemeffenen Vereins
fadr/ung beö SDrgelfpiclä bie (Sfyoralmclobicn mit tfjren
$auptmotitoen unb eigentümlichen SBcnbmtgen in 2lcs
cotbfolgen (alfo ben Choral gteic^fam mit feinen 3mis
fdjenfpieten) üor, jugefleljcnb, ba§ an ben meiflen bics
fer ©aße feine beftimmte Ännflform ju erfennen fei.
£)6gleicr; mir bem SBerf. jur 6tteict)ung feineö 3»o f cfeS
©tuet münfdjen bürfen, ba et feine Aufgabe mo^t ju
IBfen öerflanben unb fidj fafl überall atö ein ges
manbter, fidj in fird)lidjcr SBeife etge^enbet §axma
nifer unb geübter (Sontrapunftifl jeigt, fo fönnen loir
bo$ feinen tefc^ranften (Stanb^unft, »on bem er aui*
gegangen, ntc^t billigen, eine fo lange 9tet$e toou
Xonflücten unbeflimmt formeller unb gleichförmige«
I ©eftaftung, in welken ber aecorbifc^en , oft t>iel ju
j toiUfürli$ unb gleichgültig a\\% ber Sftetjrs in bie
| S^Jinberfiimmigfeit, unb umgef*t)rt, übergel;enben S3es
j toegung ein jumeilen auftauc^enbed äWotiü bed €^ps
: ralö unb eine unabfefybare SWenge öon Sigaturen eis
nige ßonfiflenj unb ©ebeutung toetteit}*, mu§ aucl) ben
©ebulbigjicn ermüben. ©er 93erf. fonnte attc^ bei
2lnmenbung ber toeifd^iebenften unb manni$faltigftett
gormen einfact) unb leicht, ja noc$ letzter fäxcibcn,
alü er gett)an c)at. Solche, roo moglicb) mit einem
tüchtigen ^n^alte gepaarte 3Wannict)faltigfeit mürbe
neben ber @tteic$ung beö praftifc^en unb inflructiüen
3roecfe8 jugleic^ geifligere Anregung unb fyctyete Se«
ftiebigung geroä^tt t;aben. greitidj ifl ed aber oft
ferner, bie gönn fo ju lenfen, bafj 8ei(%ttgfeit in ber
»jlitöfityrung unb S3efonbet^eit ber mußfalifc^en $nz
tention, meiere in poetifc^er Stt)ebung jumeilen ber«
gleichen üon au£en auferlegte Seffeln fprengen möchte,
pc^ nietet mibetflteiten.
SBaö ber Söerf. in ber, bem SBerfe üorauäges
fcr)icften Qlb^anblung über Äirc^enmuftf (inäbefonbere
G^crals^Borfpifl, ß^oral, Sempo be3 (Sr/orald, 3»»-
fcc;enfpiel, Stac^fpiel, Stegiflriren) beibringt, ifl fe^r
ernfllicr) gemeint, unb roirb im einzelnen feine ans
regenbe SBirfung nic^t öerfc^len. ©oer) leibet bad
©anje an jiemlicr) confufet, jerflücfelter, SBa^teö unb
£albn>ar)tcä jmoeilen wunberlic^ butc^einanbet metfens
bet ©atftethmg. 5lnf umfaffenbere S3egtünbung bies
feö ajormnrfö be§ Staumeö megen rjerjic^tenb, flellen
mir beifpielömeife nur folgenbe ©age ber öffentlichen
Seurt^eilung an^eim : ©. 8. „©atyer »erlangt man
üon ir;m (bem SDrganiftcn) mit Stecht, ba§ er auc$
ßomponift ifl, ober menigftenä (!) fa^ig, eine 6oms
pofttion extemporiren }it tonnen''. (Sbenbaf. : „2Ber
bie SBelobie auf einem £auptmanual vortragen unb
auf einem anberen SWanual baju bie gigurirung e*s
temporiren fann, prälnbirt meifler^aft". lieber bie
Äircr)entonarten erflärt fiel) ber §Bf. ebenbaf. in einer
Wnmerfung : „Äirc^entöne, eigentlich Tonleitern. Dbs
mo^l man gemöbnlic^ unter Tonart bie Sonleiter Ders
flet)t, fo ifl e§ eine unrichtige 9tu8brucfdart, inbem
Tonart (SWobnö) fo »iel ^ei§t alö ©ur ober äHofl".
©.15. „®en ^(uöbruct (bie Stynamif), ben man einem
Drgelflücte ju geben uermag, fann man nur (?) burefc
bie Slegiflermat;! bemirfen y/ u. f. m.
©era. ®. ©tebeef.
187
Ueberjtcf)t ber neueflen @tfd[)einungen auf t>em ©ebtete ber SRuftf*
^iir ^Metnoforte*
Salon s uttb (Sfcarafterftücfe«
9t* SBilfatetö, ©p. 58. Reverie du soir. Rhapsodie.
jQofmnttfr. 1 tljlr.
Die CFompofttton Ifi lang, — ein Umftanb, ben ber in
i^r ^errfdjenbe fanget an lebenbiger (Srfinbung feljr fühlbar
mafit. Dagn benfe man ftd) bie langfame Setvegung, bie
einer „abenblidjen Xr&umerei" entfprid>t, fo fann man ben
Steig ertneffen, ber ungefähr ben .fcörer gefangen nimmt. Die
S3ravcur, meldte ber iSomp. gum ©d)lug entfaltet, befreit in
»erbrausten Slrpeggien unb ifx p^iliflrcd ; ba« beigefdjriebene
„grandioso" vermag feine ffiirfung au«guüben.
$+ §etj, La Pastorale. Etüde de Concert. Edition
simplitiee et augmentee d'une Introduction par
l'auteur. ßcljott. 1 Sl.
SU« (Stube gut, al« aWufiffxficf f^maef^aft.
®* %* %XXtititb, ®p. 22. Fantaisie sur des themes
de l'opera : La Fille du Regiment. Ijcinrtfljeljoftn.
12^ ÖB r -
— — — , Q)p. 24 — 28. Invitations ä Ja gälte.
Six Rondeaux-Valses. tfbttrt. 5 jjrftr, ä 10 8gr.,
<ompl. 1± fcljlr.
9ln ber „Fantaisie" ifi gu rühmen, bog fte nid)t lang ifi,
an ben „Rondeaux-Valses", bag fie furg finb. Dort tvie ljier
alfo geigt ftd) J&r. griebriefy glei$ rübmen«roertlj ! ©on le^t-
genannten <5tücfen, bie ber @omp. ein jebe« einzeln mit einer
£)pu«gafol befdjenft $at, ift nod) gu fagen, bag fie leidet an«*
faltbar, nid)t affertirt, fontern finbifdj naiv unb niebli<$
ftnb.
$. StatritW, ©p. 15. Solo p. P. Morceau de con-
cours. Brljoit. 1 J\.
(Sin glief * unb ©ttieftoerf, au« einer flo*leligen (Sinlei*
taug, einem ffodfeligen Largo unb einem ni$t viel befferen
Tempo di marcia befier)enb. Der domp. Ijat ji<$ mit 93or*
trag«begeid)nungen fetyr breit gemalt.
&♦ (£tOtfej, ©p. 41. Reminiscence de Bellini. Re-
verie. jQofmtißtr. 124. Hjjr.
Der <5omp. trftnmt von 33enini : Sßie ©ielen ifT« f$on
fo ergangen!
Sit ©Otta, ©p. 33. Chanson espagnole. Solo de
Concert. Bcljott. 1 JFl. 30 flr.
— — , ©p. 34. Nocturne de Soiree sur la ro-
mance: Una furtiva lagriraa de Donizetti. Cbttft.
54 ftr.
3n Dp. 34 ifi bie Donigetti'föe SKomange gu einem SWit*
te( gegen ©djfaflofigfeit verarbeitet, in £)v. 33 ber fpanifdje
©efang mit einer mobernen SUirtuofenmaSfe umgeben toorben.
fcefctermäljnte« Cpu« ifi ber Fdnigl. fpanifäen 3fabefle 11. gu*
geeignet. Sjb bie« ein goitfdjritt gu nennen, barüber ligt
fld) breiten, fei'« audj mit Umgebung ber grage, inwiefern
ba« (Siement beffelben im Säbel ober im Sobe ft<$ äugere.
8* »♦ glotctt, JRartlja. Romantifclj-komircl)* ©per,
im Utct)trn Stgle für lit 3ujctrt> ringewljut ooit
C Cjfrni). Älüller. 1 Jl 30 Ar. C.J1X.
(Sntblögt von aflen äugeren Stfotljroenbtgieiten unb 3nf4l*
ligfeften, wie bie« ein Arrangement r/ im leisten €t^le" mit
ftc^ bringt, vermag n* berartige Dpernmuftf in fljret gangen
(S4aal^eit unb mic^tigfeit offen bargußeflen. 9lid}t ber ge^
ringfie eigenti;ümlic^e 3«g ift in vorliegenbem $lu«gng, abge#
fe^cn von 9h. 9, einer irif^en Sfiationalmelobie, gn entbeefen;
9llle«, tva« ber (Somp. felbft etfnnben, gehört in bie 6plja , re
be« ®etvöbnli<6fien unb WicbrigPen : mit 28fbern>iüen toenbet
man ft(ft bavon! 2Ba« bie befonbere ©efHmmung biefe« 5tr*
rangement« anfangt, fo erinnert fie lebhaft an bie $ref«auf*
gäbe, „ben ©eerÄuber 3ampa unb bie $e0 von glorenj für
fe4«jä^rige 9)iäbc^en gtoecfmagtg guguberetten".
3nftructbe«.
21. ©tOtfej f ©p. 35. 3 petits Solos. Morceaux
faciles et brillants. Nr. 1. Fantasina. Nr. 2. Bar-
carolla. Nr. 3. Marcia. QotmtiiUv. Hr. 1 — 3,
ä H n 8 r.
3- S5. ©Utiemc^, ©p. 173. Petite Fantaisie sur
le Magister du village de P. Henrion. ^ofmei-
tter. 12| njr.
— — — ; ©p. 174. Cavatine de Bellini.
Fantaisie elegante. Chenfr. 1 2| flflr.
Seilte, fnrge ©tnefe, brauchbar gnr Uebnng im 9loten^
lefen, fonft von getvöl?nlicfcem Silage.
188
3tttelltgettifel<ttt*
So eben sind im Verlag der Sc hie Bing er'schen Buch-
nnd Musikhandlung in Berlin erschienen und duich alle so-
lide Musikbandlungen zu beziehen :
Alkan, Fantasieita alla Moresca p. Piano. Op. 26. 15 Sgr.
Clierubini, Ouvertüre des Abencerrages p. Piano ä 4 mains p.
Klage. 15 Sgr.
Concone, 15 Vocalises p. Soprano ou Mezzo-Soprano. 2 Livr.
ä J Thlr.
— — ,40 nonv. Lecons de chant p. Basse ou Baryton. 4 Livr.
ä 25 Sgr.
Deutsches Bundeslied, f. 1 Singstimme mit Piano. 5 Sgr.
Diabelli, Eulerpe: 2 Potpourris aus: Die Jüdin von Halevy, f.
Piano. 2 Lief, ä 15 Sgr.
— — ,3 Potpourris aus: Musketiere der Königin von Halevy,
f. Piano, ä 20 Sgr.
— — ,4 Potpourris aus: Robert der Teufel von Meyerbeer,
f. Piano, dito zu 4 Händen. 4 Lief, a 20 Sgr.
Ptiedrich, Hommage ä C. M. de Weber p. Piano. Op. 36. 22± Sgr.
Furstenau, D6lices No. 25: Struensee de Meyerbeer, p. Flute
av. Piano. Op. 1*4. I. '25 Sgr., p. Flute seule 10 Sgr.
Graziani, Bravo! Struwelpeier-Onadnlle f. Pinno. Op 33. 10 Sgr.
— — , Der Matiose, Le mateloi, f. eine Biissstirame. 5 Sgr.
Gumbert, Das bettelnde Kind, f. Alt od. Baryt. Op. 8. 10 Sgr.
5 Lieder von Heine, Geibel, f I tiefe Stimme. Op.23. 20 Sgr.
Halevy, Ouvertüre du Lazzarone p. Piano. 15 Sgr.
Heller, Valse brillante p. Piano. Op 59. 20 Sgr. Canzonetta
p. Piano. Op. 60. | Thlr.
Hauen, Der Zopf hängt hinten, f. 1 Singst. 7£ Sgr.
Kohler, 3 Gesänge f. Sopran od. Tenor. Op. 6. 15 Sgr.
Kullak, Transcriptiou lacile No. 2\): Weisse Dame von Boiel-
dieu, f. Piano. 15 Sgr.
Liszt, Gr. Paraphra-e de la Marche du Sultan Abdul Medjid de
Donizelli, p. Piano. 25 Sgr.
Lvoff, Ouvertüre d Ondiue p. Piano ä 4 mains p. Ad. Hensell.
1 Thlr.
Malibran, Rataplan, f. 1 Singst, deutsch u. franz. 5 Sgr.
Die Marseillaise, f. 1 Singst, mit Piano, deutsch u. französ.
5 Sgr.
Meyerbeer, Ouvertüre aus Vielka, Feldlager in Schlesien, für
Piano leicht arr. von Wagner. 17 } S>:r.
Moody, 2 Etudcs p. Piano. Op 1. 15 Sgr.
Mozart, 8 Sonutes p. Piano. Nouv. Edil. No. IL 12£ Sgr.
2 Nationallieder, No. 17, f. 1 Singst, von Handel. 5 Sgr.
Panseron, 12 fctudes speciales p. Soprano ou Tenore. 2 Livr.
ä 1 Thlr.
Pie/ke, Pochhammer-Marsch f. Piano. 5 Sgr.
Schaeffer, Der alte Fritz auf Sans-souci, f. I Singst. 7j Sgr.,
f. 4 Männerstimmen 2ü Sgr.
Schaeffer, 5 Arien u. Gesänge aus „Eben recht", ä 5 —
15 Sgr.
— — , Herzgalopp f. 4 Mannerstimmen. Op. 21. 17J Sgr.
l'ruhn, Traum der ersten Liebe, von Geibel, f. Sopran od. Te-
nor. Op. 95. 12$ Sgr.
— — , Der arme Taugenichts, von Geibel, f. 1 tiefe Stimme.
Op. 98. 12± Sgr.
— — , Scheiden u. Leiden, f. 1 Singst, m. Guitarre. 7J Sgr.
Vivier, Ca*ta, Regina, deutsch u. franz., f. 1 Singst ä 5 Sgr.
2 Volkslieder aus „Dorf u. Stadt 4 « f 1 Singst. 5 Sgr.
Wagner, Airs No. II : Lucia di Lammermoor di Donizetü p.
Piano, 10 Sgr., dito No. 9: Römische Hymnen auf Pins IX.
von Rossini u. Magazzari, f. Piano, 7± Sgr.
— — , Pater Francesco u. Armer TöfTel, von Conradi, f. 1
Singst. 5 Sgr.
C. Af. v. Weber, lo Concerlo per il Flauto con Piano. Op. 73.
1* Thlr.
— — , Ouvertüre d'Oberon pour Piano seul par Ad. Henselt.
1 Thlr.
— — , Aufforderung zum Tanz, zum Concertvortrag für Piano
von Ad. Henselt. 25 Sgr.
Wieprecht, Gr. Marsch der Berliner Schützengilde f. Piano zu
4 Händen. 10 Sgr.
Zum Besten der Hinterbliebenen
der heldenmüthigen Opfer des 16., 17-, 18. März.
Binnen zwei Wochen erscheinen:
Gesangs-Album.
Das neue preussische Volkslied und Gesänge für
eine Singstimme mit Begleit, des Piano, componirt von Grell,
Gumbert, G raben- Hoffmann , Krebs, Kohler, Kücken, Mücke,
heithardt, Rungenhagen, Stern, Aug. Schaeffer, Truhn, nebst
einer Reliquie von Mendelssohn. Pranumeralions-Preis 1 Thlr,
(Ladenpreis 2 Tblr.)
Album für Planoforte-SIusikj
componirt von Dbhler, Heller, Johann Gungl, Kullak, Liszt,
Steifensand, Wagner etc. Piänumeratioos - Preis 1| Thlr.
(Ladenpreis 3 Thlr.)
Die Namen der resp. Beförderer werden vorgedruckt.
Alle solide Musik- u. Buchhandlungen nehmen Pränume-
ration und Bestellungen an.
Berlin, 34 Linden, Schlesinger' sehe Buch- u. Musikhdlg.
tjr" Sinjelne Hummern b. *W. 3tf#r. f. 2Huf. »erben ju 1-J 9tßr. beregnet.
Druct von $r. Äöcfaian«.
VL c u e
iitfättft f&t
SB* ran turnr tu** t ftebacttüt:
Statt) Stonfrtl*
a^mnbjwanjigPct Saut.
M 32.
ffl erlegcr:
Mobevt griffe in «cipjig,
©*n 18, April 18«.
»ou tiefet 3titfä. erfdjefreit tog$entUt£
2 Ammern tun 1 ottt lVi SBegciu
$tei* toe« 2knte« uun M »in. a'/, £$Ir. II atannemeitt lernen aKc q?Lf Ämter, ©uty,
3nbalt; S*Ur4ß* juc JT»itft»lfTtnr*aft (®*Iuf). — ?u« BiHfren. — Eage^fdjitStp, Skrmffat*^
SBciftraflc gut fiunfttutfftnfcfraft*
©e^en \mi nun ju, in toeldjet SBeife baä bi^er
SSergetTagene bei ber jtunfl gefaxte in Sluitfenbiing
fomme, fo iPtrb fidj pnbcri, ba§ bie attgemetue äin=
ft$auung, bie bim ©nn^ni gu @runbe liegen (off, eine
frfyr einfache ijl, &orauögefe|}t, baf: man beu SDtut^
Ijat, ben tebenbigen, tefrfftd^ert ßrbeiimcnft^rn al£ ben
ganjen äßenfdjen ju erfaffeit, unb nid^t tten torn*
fjtttin eine jimefadje, gerabeljin eritgegengefeljte Söett
anjun^men, maä bwn freiließ jii ben grögtrii 3Mijj=
torrfraiibitiffen führen mug* iUian criiuurt' fid£ nur
bed unniblidjcn, ni^täfagenben ©cfdjiBägrä über baö
fcitmntifdje, UltftfiMfty, Unfajjbare ber SBuftf. SWit
folgen ©ufdrien glaubte man ettpad ©rojjeä gctfyan
ju tmben, iva^renb nit^tä teiltet ifl, aU etroaä in
überitbifc^cn 9!ebel gu t^iitlcu uitb l;i uterina für uns
na§6«r itnb ^eilig ju erflären.
©et aWcnfa ifl in ber Äunfl SBettfd|tyf*f, baä
^rifit, er f^afft bie SBi-It, nidjt materiell, fönbern gib
flig* $füe ßcbenägcflattungen ber ftatttl unb ©e-
fdjidjie mürben tten ifytn baigejifHi # unb toafjrenb fie
in ifym SSirttic^frit entfielen unb Hergeben, finb fie
in ber Äunfl fctlgc^alrcn im SMcmente bei UüUflen
SBerroirfHcfyung iijreS fiebmä, @o ifl bie Äunfl bie
xemile ©aiitefliing ber SBttfligMt ©er Xicff bei
f^affenben (Skiniuljä entflftgeii ©eflaftt i n / bte^ bPu
fcifffm fefla^atten unb bargefieüt, meber fctaüiföe
9Ia^bilCitngni eine« cinjetn S3or^anbentn finb, ttcf^
Sbeate entgälten , n?ef^e einet öberirbif^en, nur im
Suflanbt einet erregten ^S^antafle ju erfaffenben SBrtt
ange^ßten, beren f^rinbaw Si^tgeßaU fcei bein 3u;
fammentreffen mit bem fiefcen jufammeniri^t, ©et
SWenft^ ©tjafefpcare'S , bie Stntigone M ©op^ofte^
bie 6(jaraftere SDIojatfd finb iiiiüetgangli^* Spiegel
ber SRaif^dt 5tber mä^rmb überall unb ju attm
3eiten ein gemein fameö SBefen bem fieben ju (Srunbe
liegt, ein SSefen, tead eben baä unjerrfigbare Sanb
bcSSjefrwS felbfl ifl, bafijenige/ termBge beffen bie einjefc
nen ©rf^einungen beffelbeu unter einanber jufammens
Rängen unb begriffen tuerben (önnen, — liegt eä in bei
burd^ 3rit unb Saum bebingten SnttcicHung beä 8e*
ben§, baß bie Äunfl felbfl mit bem »eben beö SJotM
ft(§ entfaltet, felbjl eine gnttmtffung ^at. ©iefe Snta
mirffnng enifprirfjt bur^auö immer ber fortf^reitenben
©efiattung unb Söilbnng beö SKcnf^^eittebenS, bem
fie $$ entringt, unb im'r fe^en fo bie ©efd^i^te im
allgemeineren Sinne fid) al^ bie not^njenbige ©runbs
tage ber ®efdjidjte ber Äunfl geftenb ma^en. ©a«
^tetju aufgekaufte SJJatenal mirb atfc nur bann eint
organif^e ©eflalt ermatten, unb jiim »m'rffi^en Stuös
brutf ber Äunflgef^i^te, ivenn eö, auf feine (j^itofos
p^if^e unb tyifiorifc$e ®tnnb[age ^unlrfgeff^tt, au3
biefen naturgemäß ^eröornja^fl.
Dr, D. ßinbner.
(SBfrb foxtqeft%U)
190
Sind ftttiben.
© p t r.
Öö ifl eben feine leiste aufgäbe, in unferet t'xth
bewegten 3eit pc§ in bie ruhige »ergangentyeit gurücf
ju »erfefcen, um fiter bamal8 empfangene (Sinbrütfc
mupfaliföer ©egenpänbe gu Scripten, unb wir gSger*
ten bieömat langet al8 gewß^nlic§, biefer Dbliegem
^eit nac§gufommen, ba auc§ »on (Seiten unferet ges
ehrten Sefer nietyt bie Sfjeilnafyme gu erwarten war,
bie fie untet frieblid&eten 93ert;ältniffcn wofyl bet Söirfs
famteit bet Diepgen SDper guguwenben pflegen. SBir
Ijaben inbeffen übet btei neue Opern gu berieten, für
©reeben eine fo aufjerorbentltdje Segebentyeit, ba§
wir nic^t langer anflehen bürfen, bie hierin entwiclelte
S^atigfeit ber ^ntenbanj anjuerfennen. ©ieö fc^eint
nn8 um fo angemeffener, ba ofyne eingetretene wirf;
lictye ÄranfyeitSfälte ber Sefääftigten (gweifeltyafte
fommen oft genug »or) bie betben legten Cpern noc§
in einer 3«t gur Sluffütyrung gelangt fein würben,
in welcher benfelben gro§ere Slufmerffamfeit unb bars
auS folgenber 83eifatt erwadjfen wäre.
©ie erpe neue SDper, eigentlich ein alteö 8up=
fpiel, war: ©er »erpegeltc SSürgermeiPer, SWupf »om
Diepgen SDpernregiffeur unb SenoriP £rn. ©djmibt.
©ie erlebte nur tint Söorpeflung, unb nac§ bem
©runbfafc: de mortuis nil nisi bene, wollen mir eö
bei ber einfachen Anzeige bewenben laffen, inbem wir
ben SJlitwirfenben baö 3cugni& geben, bafj »on ifyrer
(Seite alleö 9Möglic§e gefd&aty, bie ©per gu galten.
©ie folgenbe mar ©onigetti'ö ,,©om ©ebaPian",
Xejrt naä) ©eribe, bearbeitet »on Seo £erj. ©a baö
©ujet nur bem Hauptinhalte nadj befannt iP, galten
wir eine flüchtige (grjätjlung beS Hergänge« für not^
Wenbig. — 3« Slnfang ber ©per bereiten fldj bie
Sßortugiefen »or, gu bem 3«gc g*g<n feie SWauren
unter ©egel gu get;en. ©om Antonio, ©efrapianä
ßtyeim, banft bem oberPen Stifter be$ geheimen Senate,
©om -Suan be ©i?l»a, bafc er ifym gur ffietwaltung
beö Stei^eö in Slbwefenljeit bee Äönigä »eTfyolfen,
worauf biefer ben tyeimlic^en Spian bnrcljföauen lä§t,
fßortugal an ©panien ju »erraten, ©er ©idjter
(Samoenö tritt auf, um bem Äcnige ben Sßunfdj »or;
gutragen, i^n auf bem ÄriegSguge gu begleiten. Situ
tonio wei'P ifyn ai) , boc$ ber Inngufcmmenbe (Sehen
pian getraut feinen SBunfö unter Slnerfennung feu
ner SBerbienPe alö ©ictyter, unb »erwanbelt auf feine
Sitten baä Scbeöurtfyeit ber 3«^ a ,n SJerbannung.
3a^ba, Setter 8ens@elimg, (gtatfyattexS t>on gej,
bei einem früheren ß\\Qe gefangen unb jum (S^rißens
t^um beff^rt, foll alö Stbtrunnige ben ßlammentob
ber Äeger erleifccn, unb beö ÄBnigö Segnabigung er^
n)itbt biefem 3«Vfe a,g 2{rbe / ioogegen ©om @|>l»a
unb bie Stifter, wegen bed entriffenen Dpferä pc^ ju
rächen ferneren, ßamoenö mirb Dom ÄBnig aufges
forbert, ben (Srfolg bcö Äriegeö gu tueiffagenj et »ets
^ei^t i^m ben ®ieg, eben eintretenber ©türm läjjt t^n
einen unglücfli^en Ausgang befürchten, bo^ ba bie
JRu^e toieberfe^rt, erflärt er bie pnPere Si^nung für
trügerifc^, tuorauf ber Slbjug erfolgt. — 3m gleiten
Stete wirb Sa^ba'ö SRücffc^r öon ben S^rigen gefeiert
unb pe mit bem Shaberfyäuptling Slba^alboö »erlobt,
ben pe ^i, teexi ityr ^erg ©om ©ebaPian gehört.
Slba^alboö unterbricht bie gePlic^feiten mit ber 9iac$s
ric^t, ba§ bie (Sfyripen jum Ueberfalle na^en, ten bie
äKauren in 9^ieberlage ju uermanbeln bauon eilen
$n ber näc^Pen (gu rafc^ herbeigeführten) ©eene tp
bte ©c^lac^t gum 9Jac^t(;eil ber ^Sortugiefen entfe^ies
ben-, ber Äönig, mit einigen ©etreuen Püc^tig, be*
trauert ßamoenö, ber an feiner Seite gefallen. Slba^als
boö erreicht i^n mit feiner ©c^aar unb »erlangt, ba^
tym ber Äönig begeic^net merbe. ©ebaPian ip er=
f^öpft niebetgefunfen, ©anboüal, SDfpeiet in beö Äßs
nigö ©efolge, giebt pc§ für tiefen au$ unb wirb &on
Slba^alboö getöbtet. 9lad) (Sntfernung ber Slraber
erfc^eint 3a^ba, ©ebaPianö toermeintlic^en 2:ob befta^
genb, pnbet tyn unb »erbtnbet feine SBunben, inbem
er gunt SSeiuujjtfein ermaßt. 9?a^bem »eibe i^re
Siebe befannt unb einanber Sreue gefroren, eilt
Sa^ba'ö SJater mit Slbagalboä unb ben ©einen ^er=
Ui, nm bie geflogenen ß^ripen gu üernic^ten. 3a^ba
pc^ert bie gluckt beö Äönigö, alö beren ^Sreiä pc
Slba^alboö i^re^panb reicht, unb um befien giferfud^t
unb Slrgwofyn gu entwaffnen, giett pe »or, pe fyabt
gelobt, einen (S^riPen gu befreien, ba pe burc§ einen
6l;riPen »om glammentobe gerettet worben fei. —
%m britten SJufjiige ip Slba^alfcoö alö ©efanbter in
Siffabon, um ben trieben gu »ermitteln, waö ifym
gelingt. 3a$ba beflagt pc^ batüber, ba§ 9lba^albo8
pe auü 9J^i^trauen mit pc§ geführt. 6r entbeeft als
Urfac^e beffelben, baß pe im Traume ben Warnen
eincö Gfyripeu genannt ^a6e, unb ba§ er biefem ben
Sob gefc^woren. 3n 1>ex barauf folgenben ©eene bes
gtü§t (Samoenö bie ^eimat^ nad) langen Seiben, unb
begegnet ©om ©ebaPian, ber gleich il;m als S3ettler
juriic!fe^rt, unb ben er wegen feiner (SntPellung nur
tmtyfam erfennt. Slntonio, ©om %uan unb 83ol!
gießen »orüber, um bem tobtgcglaubten Äönige ein
Sraueranit ju galten, ©ie Stifter fielen gum 4?ims
mel, bem ©linber gu »ergeben. (SameenS tritt »or
unb »erbietet biefe SdPerworte. ©om $nan Will i^n
im SWamen bcö ÄBnigö »er^aften laffen, bc^ Seka:
Pian unterfagt eö, inbem er »on Slllen aU ber Äßs
nig erfannt wirb. 9lbai;albo«, ber il;n ebenfadö ers
fannt, ergreift bie ©elegen^eit gur 9lac^e, unb be*
fc^wert, bap er felbp ben Äonig in ber ©<$lac$t bet
191
fileajar getöfctet f)aU, waö fein gteict) ifym gciäufdjs
te$ ©efolge bejeugt. ©om %xian benufct fogleicr) bies
fen Umflanb ju feinen planen, unb erilätt tfyn für
einen ©etrüger, ber auf bem ©cfyeüerfyaufcn flerben
mflffe. — -3m vierten acte ftnb bie 3tid)ter üerfams
melt, ©ebaflian ju t)erurtr)ei(en. ©a biefer baö ©es
tidljt mdjt anerfennen ioitt / ta§t man B^ba «fö 3*us
gin fcor, in bet ©offnung, fte trabe im (Sinne be8
©eridjtS auSfagen!" Slbcr fte erflart, bafj fie, ©ans
bouaU »Aufopferung benu£enb, ibren ©atten getä'ufcfyt
fyabe, um ben Äönig ju retten, ber fie einfl fcom $obc
Befreit fyabc. SBä^rcnb bie Stifter nnfcfolitffig ftnb,
Bewirft ©om Suan baö 3eugni§ ber Verbannten
Äefcerin, unb t>crurtr;ctlt fte jum Öfawmcntobe. —
©er fünfte 21et jeigt bie Siebcnben im Äerfer. ©om
Suan, burcr) einen ©efanbten benachrichtigt, baß £er=
30g QUba'ö Qcn t)erannar/t, forbert 3«V^ a flu f/ ^ cn
Äbnig jur Unterjeicr)nung ber (£ntfaguftgäacre auf ben
Xfyron ju Belegen, intern er fcetben bie greifyeit tters
fpricf)t, boer) fte biegen ben $cb biefer <3cr)maci) r>or.
9tfö fie in Segriff ftnb, jum SKicfctplafc ju geben, ers
fdjeint (SamoenS mit einem Sftadjen ju ifyrer ^Rettung.
@ct)on ftnb beibe auü bem ©efängntjj unb ber Stets
hing nar)e, boer) ifyre bcabftct)tigte $(ucr)t ifl ©om
Slntonio toerratfyen, ber mit Solbaten Bereit fler)t, bie
glie^cnben erfctyiefjen ju (äffen. Slbatjatboö jeigt an,
ba§ baö 33olf jur Befreiung beö Äönigä herbeieilt 5
iubem bie 83ebrot)ten bie legte SKauer üSerfleigen,
fallen fie t>on Äugeln burcf;bor)rt, unb unter bem §ror)s
locten ber Stieltet cnbet bie Dper.
(®<$luf folgt.)
SageSgefcbidjte,
SfuSjdcfcmtngen , »cfötbetungen. Der $ofauni(t
3?abidj, weldjer ftcfc in 2öetmar am J&ofe mehrere SWale mit
grogem ©eifalle boren lieg, iß jum ©rogfterjogi. 2Beimarif<$en
Äammerfirtuofen ernannt worben.
Äcue Cpetn. ©on $eftb wirb berietet: tfapeflmflr.
&lfl cotnponirt eine febaubererregenbe Oper: ,,ba« SBUU
gla«". — tfapeflmftr. $. «ftftifct arbeitet an einer beibnifdjen
JDper, weld?e um ba« 3aljr 1241 fpieit, unb ben „(Sinfall ber
SRongolen in Ungarn" jum Vorwurfe bat.
Gine neueDper oon&aneltt: „Gennaro arrese" ifl nun
»oflenbet, unb foU im Xtyattx della Pergola in glorenj jum
etften SWale aufgeführt toetben, — »enn roteber 9iufye ift.
Sßon gtoeien unferer Mitarbeiter berietet bie ^fteater^
ß^^nif in tyrer Olr. 43: (Sine neue Dptx t>on 6mU Ctein»
lü^U einem geborenen 3)üffe(borfer , bie aud) bort gum cr-
>n 3)ta. iefet gegeben tonrbe, tat unfer ©oUmicf bem @^a?
fefpeare'fdien „©ie e« Gn* gefällt" na^gebilbet; unb in
Datmftaot ifl am 14ten SWarj bie neue Oper unfere« <L Ä*
SWangolb: „5)ornrö«c^en" jum ettfen SDiale mit grogem ©eU
fall unb £ert?orruf aufgeiübrt loorben. 5)en ©tojf ber 2)i^
tung oon (Sbuarb Butter bilbet ba« befannte altbeutf^e ®läf}t*
ä)tn \)om IBotnröScfcen, bem aber ber JDic^ter eine tiefete 99e*
beutung untirletjt unb eine böbere vaterlanblfdie 3bee »er*
mtyit t)at. DornröÄcr)^, bie 5tönii}6tod)tir, u»el(fte 00m @pin*
belfli* ber böfen gee gesoffen, In jafytljunbertlangen @(^iaf
verftnft, fammt iljrem Sd)lo§ unb feiner ^errlidjfett, Pellt bie
©ermania oor; ber $R:ttcc # ber SWutfj, fommt cntlicr) fte ju
befreien, ©enten jeigen ifym im ^raum ben $fab, ber ju fei*
nem 3bcal füfyrt, unerfefttoefen (lürjt er in bie SHMlbntfj, im
bie ßab^rint^e ber burd) magif^e Jtraft gewobenen £onu
Werfen, tr>eHe ben Slnblicf be« @(^loffe« entgift)cn, bi« er ja
bemfelben gelangt unb ju <BornröÄ(^cn emperbringt. Da löfl
ft(^ ber 3auber, ©d)lo§, SRittcr, aninftvel«, 93olf unb ?anb*
leute erflehen ju neuem Seren, unb an ber J&anb be« SRitter«
erfc^eint bie ettoadjte ©ermania, fc^t ftc^ bie £rone auf ba«
lorfige $aupt, ergreift ba« ©c^teert unb ba« ®clbfdjil& mit
bem fc^warjen Slbler, roä^renb um f?e ^er ber Sobgefang be«
befreiten «olfc« erfüllt. C&« roürbe übeifiüffig fein, ba«
©rüge unb (Jrtyebenbe biefer 9diffjffung unb ba« ©cbeutung«*
»olle ber SlUegorie namentlicr) für ben gegenwärtigen Moment
^eroorju^eben. JDejro fc^öner ifl 1 «, bog votr bier nlc^t einen
blo« feftbi^terifd^en örgug mit Jöenufcung tc« gegenwärtigen
SWoment« oor un« b^ben, oteimebr ftnb ©id>tung unb (Som*
pojition in ibrer »orliegenben ©eftalt bereit« früher »ollenbet
gewefen, unb tjon bem 9Witregent wirb bafcer auc^ ein an ben
2)ld)ter genutete« Sffiott er^är)U : „$uUer, @ie baben auf
bem ©retfu§ gefeifen!" SWöge ber Wtl?lfd)e <Spru(^ ganj
unb vollflänbig in (SrfüHung geben! —
3Sermifd)tcö.
©ei ber ^Beurteilung ber grau 3ennl> 8ttfeet al« dlv
giment«tocbter im £re«bner lageblatte \)ti$t e« bafelbft:
Die ©cf(^i(^te unferer ©egenwart, bie mit ehernem dritte
toanbelt unb jugleid? mit glügeln baberraufc^t , brängt bie
fcr)öne Äunfl jurürf, bag f!e warte, bi« bie greibeit ber beut^
f(^en Nation ganj gewonnen unb bcfeOigt fei, unb au« i&r
audb für bie $robuction unb ben ©enug ber ännfi eine neue
eblere 3eit ^ervorge^c. 3Ber in biefen Xagen jum ©enuffe ber
J^unft eine oofle SHu^e ber Stimmung gewinnen fann, Dem
iji fafi ju ratfjen, bag er nad) Üonbon reife unb bort biplo*
matifdje ©efud^e abfiatte. 3ebenfatl« aber foflte bie Xfyattts
birection, wel^e bodj ba« ©elb be« $ublifum« b«>ben will,
unb fI4 obne baffelbe fet)r übel unb verlegen befinbet, enblic^
auty gegen ba« $nblifum eine juoorfommenbere, biefem ©er*
r)ältnig vernünftig entfpreebenbere gorm gebrauten (erneu.
(S« ijt eine frühere Slnfänbigung eine« ©aftr« oon Warnen
nöifjig, um bie Slufmerffamfeit be« $ublifum« mögli^er ffieife
192
auf ü)n ga lenFen. 2Dfr werben, fobalb bie 3eft für biefe r
im Ängenblicfe unbebeutenb f$einenbe öffentlicfce Angelegenheit
Stanm bietet, baranf, wie anf manche« 3£id) tigere bei nnferem
JtunfHnfUtute gnrücFFommen. &ud) bie $b*flterbirectton wirb
fld} hoffentlich eine (Sbre barau« machen, ben (Seift ber 3*i*
ju begreifen, unb bie Reformen vornebmen, bie ftd) fd)un vor
bem 24ften gebruar al« nötfjig erwiefen, unb bie wir jefct mit
freiem SBorte erörtern fönnen. ©ir baben für grau 3ennty
Sufccr nur ba« freunbüd)e Jbebauern, ba§ fie in fo bebeuten*
ber, belegter 3eit gu ®aitrollen erfdjicn. $er vcrjüglldje
Ruf biefer (Sängerin iß befannt unb woblbegrünbet. $ie
Stimme r)at. befonber« in ben bofjercn SWitteltönen, nod) we«
»ig an Älang eingebüßt, unb 9Md)t« an ^idjcrljeit, an vor«
ircffltaVr @djule, an JNarbeit ber Koloratur, an geinr)eit unb
33efeelung be« Vortrag«. 3br Mezza voce befifct großen SReij.
Uebrigeu« fdjien und bie 9Rcl(e ber „3Warie" wenig vaffenb
für ben ©aft, unb ba« äKarfetenberifcfee trat in ber <Darftel<
long gu febr hervor, unb ncri) überhaupt ba« grauenhafte.
£)er Slbföieb vom SReglmenie, ba« „£ell bir, mein >43atet«
lanb", würbe von giau 3- Sufcer gang vori,üglid) au«gefül)rt.
JDodj wer Fann ba« „£eii bir, mein üNaterlant)" fo fräftig
nnb begeiftert fingen, trie e« in ber Stuft jebe« wahren Qeut«
fdjen jefct erflingt! §til bir, mein Haterlvinb, ba9 beineöür*
ger ifjr 53lut für beine greiftet* vergoffen baben; tt?a« turd)
ba« Q3!ut unferrr ©ruber, unferer Mitbürger errungen würbe,
Fann nidjt wiecer verloren geben. 2Bir werben e« gu betraf
Ten wfffen !
grau von Samaitine, fcljreibt man au« ^Jart$ l)at in
biefen £agcn im 2Din(er^ar(en ein große« (Sonccrt gum ÜBcjien
IjüfGbcbüritiger Seljrltnge unr armer verwaiftcr 2JJäbdjen ver*
anflaltet. Unter ben attitwiifenben werben bie voi}ügliebßen
SRitgfieber ber Sweater gmannt. £)a« (Soncert war feijr gal)U
reid) befuefct. — St). IS.
3n SBten fyat bie Sflufif feit ber Devolution einen gang
anberrn 5luf djwung gewonnen: 3m großen JÄeboutenfaafe war
Gcncert für ra« Bürger-- % -lWrforgungel)au«, 9lnwefeni)cit be«
Faiferlidjen $ofe«, gefloiivatüre von «t>elme«berger, (Singerei
Von gräul. 3err, grau £ufKlt:93aiir), unö ben ££. Dieiebaib
unb ?citl)ner, (Soli von 'Dtetyfdjoef uni> Seiierniatyer, unb am
Schluß natürlich btr äliarfd) ber Wiener ©turentenlegion von
Sitolff. — ffieim ©perl veranftaltite 3obann Strauß ein 3u*
beifcil iur 15'rricfttung eine« ©infmal« für bie aJJar^^efaUe-
nen, wobei <& ein 9iu^iüe!urgdlieo ber iftaüenaigarfe von *Sa-
pr)ir unb $ro(fe, ein greil)eit«litb von Xaubcr unb (gc^a^ner,
ein S^ationatgarbenlieb von (§ufidii unb (£uv^6, unb einen
grc§en ^ationalgartenmarfcb von 3- «Straufj gab. — Vitolff
führte ein gvo§e$ Goncert ju bemfclben 3wecfe auf. rva« bem
JDenfmalfonb eine 9Jetto:(5:nna()me von 1U07 gl. brad)te. —
3)ie beiben flcinen 2Bc(lrabe (^ugufie uud Simaiii) machten
au<& mit ßor^ing'6 Unterflü^ung im XfyeaLr an b.r 9Bten
eine ?ifabemie jufammen, beren falber örtrag für bie 33er;
wunbeten war, unb wobei e* an ftationaigarbenliebetn nnfr
gelegentlichen ^ic^tungen unter ber SWttwirFung Äunß'«, @ta««
bigr«, öieljicjFv'« unb be« grl. «eibig md)t fehlte. 3« bet'
felben 3»«den veranflaltet $aron ».Äie«r)eim eine mufifalif^
beclamatorifc^e Äfabemie an ber 3ofep^ßabt, aller Fleinen 6c«?
rerte u. niebt gu gebenFei. SDaf beiüglia^e (Sompofttionet,
wie Sieber, SRarföe, HÄnje ic, glei$ ben $i(jen tyvow
fliegen, Fann man fid) benFen. 5lUe4 bisher Verbotene fommt
natürlich je^t glanzvoll gum S3orfd)ein, unb JDiarf^ner** £em)M
ler unb 3übin mit bem Sarfügler SWön^ unb feinem Ora pro
nobis wirb im F. F. «ofoperntbeater ben Anfang ntadpen. —
Xie Xbeater flnb nodj immer fe^lec^t befugt, felbfl «alm'l
neuefie« ©tücl: „Verbot unb SBefebl", ein fe^r gute« ©tn<t
W Fein 3ntereffe erregt. — Slm lßen «pril Farn ba« nette
^refjgefefc unb würbe no* am feiben Sage auf ber lluiverfc
tat verbrannt! — $ie «nFünbigung ber italienif^en Optx
würbe von ben (Stfen abgeriffen, ba man erzürnt war aber
bie SactlofigFeit, ba§ in ffiien italicnif^e £)per gegeben wirb,
wdr;renb man in iWailanb bie Deßreid^er mit Äugeln be«
grüßt. —
2luc$ in $atU t)at bie DepnbliF 9Rand)et geanbert:
JDuprej ger;t na^ Trüffel, bagegen Fommt 3loffini na<J $a*
ri«, um fein Talent unb feine 93örfe jur iBerfüguug ber 9fau
tionaloper gu (ieKen; C»ern*3)irector SWireeourt f)at ben SWU
niftrr bed 3nnern um (Srlaubniß gebeten, feine Sweater bur«J
eine Sotteric um 2,100,000 grc«. au«fpieien gu laffen, tooeo»
er 100,000 grc«. für bie 21rbeitcr*93evölFerung geben will, —
Sluber foü bie <Stetie M iDirector be« ßonfervatorium* »er*
lieren; — bie 2KufiFalicnl;anblung von SBranbu* u. 6o. in ber
rue Richelieu verfauft eine 2ßo(^e lang 8lUe« umfonfi, inbem
ber ganjc Grtrag ben Dvfern be« gebtuar« jufließen fofl.
— 2)er fWiniPer be« 3nnern mac^t folgenbcn ©ef^iuß be*
Fannt: 5)er Degierung^commiffair beim X^eater ber SRepublif
(ebemal« Xi;eater gtan?ai«) iji ermäe^tigt, in fc^r Furgen
3wifd)euräumeu ©ratidvoiilcüungen gu geben. 93ei biefen ©e*
legenbeittn feilen bie größten SPieifterwcrFe ber franjöfif(ten
23ü(^ne von ben vorjüglidjilen ilünfllein be« ü^eater« gegeben
werben. 3n ben 3ivi|cf)enacten feilen bie Dre^efier nationale
SBeifen unb ©efange au6füi;ren. 2)er ganje ©aal Wirb in
numerirte <&verrjtye cingetbeilt, für jeben ^pertfif wirb ein
killet angefertigt. CDiefe 93illete werten in glefdjer Slnga^l
von Palleten ju iteti 5>erfonen an bie gwölf SJiairien von
5Jari«, an ba« ©tabtbau« unb an bie ^Joligeivräfectur ver«
tt^eilt, um von biefen ben 2BeiFftätten, ben 6lubb« unb ben
(öebuien, fo wie ben Slermfien jugefcftieFt $u werben; unter
il;nen entfe^eibet ba« 2oo«. —
ü)ie iUJufiF, fagt bie 91benbgeitung, erwedt unmittelbar
weniger ©cbanFen, al« irgenb eine anbere äunfi, unb -ßerfo*
nen, weldje immerbar muftetren, verlernen ba« 3)cnfen faft
gang. IDie« foilte man bti ber mujifalifd>en ilreibr;au«erjie*
tyung ber Änaben uub SDiäbe^en ni^t vergeffen. —
Srutf oon jjr. Äuctmann.
tt e u e
«iff#riff fit
SGer*nJtootlli£ ■ r ÄebatUur:
Statt) dSrenbrl*
H^tunbjktaTjjigflet Sank
Jtf 33.
33 e r lc g t r :
Stöbert grtefe in Seidig*
Den ». Sprit 1848.
*B*n toleftr 3eirf4- erfahr in» toe^entlidj
31 Sftummcrn ton 1 ober l'/t ©oflin-
flreta beä SBaabefl üöh 52 91«. 2»/ f $Wr.
3nfertion*äebtt!n*eit bie $ctit|elle 2 *Rgr.
Abonnement nehmen nfte $oflftmttr, £Bu$f,
SÄnftf* nnb Jtnnfr^nblnngfn an.
3tt(alt: aftaft*« ber 3*tt (Bortf.) — Jtitfrnmufit. — tfi^itfltr 3RuftRc6*K. — Jtritifä« Hnjrta«* — 3nUUignHblatt,
fragen ber Seit
(ftatfitttig.)
IL
Die (Sretgniffe ber ©egentoatt in ft)rem Qinffaji auf bie
©eftaUBAfl bet Annft.
■3dj fprad? in bem erften Strtifet bie Hoffnung
ans, ba| bie {Ration bitrefy bie grgcntoAttige S)ewe=
gung innerftdj erftatfen, bafj biefer 4(uff$nmng bie
günftigfle SRudwirfung audj auf SRufif ftaben werbe.
3<$ fpradj bort junatrjfl oon ber umfifalif£r)en treffe,
bie idj atä fciäfjft ncdj am wniigfteu &on betn mobet*
tien ®ei(l berührt, bejeidpnete, bete» ®ebiet id? alö baS
fftt$ttf4te ttlannte, — ©i* mufitatifftje ^Jieffe inbef?
ift burt^auft ntdjrä ^folirträ, &on ber Äunfl ©etrenns
\t%, fte ifi mefcntli^ ber Steffel bei Bewegungen auf
bem Äunflgebiet, imb bet ©djlujj liegt baljer nat)e,
bafj baS, waS üon ifcir ju fagen ifl, audj ttön ber
flunji gilt. Äud) bie Äunfl felbft, bie SWuftf unferer
Sage, geigt a^nli^e 3ufla"nbe, unb ed ifl baljer au$
ccnfcqucnt, in ©e$ug auf fte fi^nlidje ©inffüjfe bet
3eitbero*gung, jutefet einen gleiten Stuffdjroung , wie
Von ben unmittelbar burdf bie ntm ®rrungenfcr)aft
berührten ©ebieten, ju erwarten.
©je ä?lnfifet $aben bis ber in i^ret 3Jtef?rjaf?[ an
ben nationalen Angelegenheiten ju wenig Sintifeit gei
nommen, unb cfl frfjtt bafc*er bei biefet äfteljrjafc;l ber*
feiten [an einer beflimmt ausgeprägten ©eflnnung
ffl- bie pclitifet/en Bewegungen beä Eagefl, $n bet;
■etfct Steife wie toon ber mujltalift$en ^treffe intöt;
fonbe« ju fagen mar, ifl üüu bem Oefammtgefciet bec
^onfunfl ju beinerfen, bafj bie §iet unb ba p^ funbs
gebenben hdftigeren Regungen bet Sßeujrit, einzelne
Äuäna^men abgeregnet, (einen SSiberrjaQ gcfunbeit
^aben. ©ie SWnfüer Waren ^u fetjr gewohnt, ir)te
Auttfl al@ ein abgefonberteö ©efciet ju betrauten, mtU
<%<§ au^er^alb aKer gef^ic^tli^en Sewegung (le^t|
fle §&Un bem görtf^ritt bet grei$eit ju wenig gis
t;ulbigt; im <iegent^eit bie conferoatiüe gartet jatjlt
unter ihnen bie eifrigflen ^n^Änger. ©4 0n bie du:
fere @teöung berfetben, bie fle fo t/aufig in bie $tä§t
ber Surften bringt, bat ^lerju &irf beigetragen, unb
nafye bamit in ^erbiubung fiet)t, baf bie Aunfl bet
Unteiflujjung bebarf, unb f?4 barum ttorju^d weife an
bie wo(jl^abettben Slaffen ber ®efeflfä^aft wenbeh ©ie
Jtunft war barum aud^ biö jeßt me^t ein Suruä bet
^ö^ergeflettten, ni^t eine Sac^e beä ÄJotfc^ j fte wut=
jette weniger unb feltenet in bet Oefamtnt^eit , fle
Saunte nur bie treten ©^ii^ten ber ©efeUfe^aft att
üjren ^intergrunb, — (5in ber Eonfunfl auäf^tiegs
Ii(^ eigenet Umflanb taut §inju, ben ^nbiffereutia^
muä gegen ba3 allgemeine in mufltatif^et ©pfjate
j« et^&^en, ©ie 97tuflfet Wenben flc§ mit i^ren %fc
nen au bie ®efammt^eit aller fflt Sonfunfl (Smpfäng^
ti(t)enj bie Sonfuufl ifl bie 2ßeltfpracr)e, wä^renb bie
*poefle jund^fl auf bie nationalen ©renjeu bef^ranft
Ift ffiieä ^at jur &o!ge gehabt, baf bie SOTuflfct bie
natiouette ©afi3 ju fc^r auä ben Äugen »erloten, baß
fle flc^ einem grunbfalfdjen SBcltbürgett^um , beffen
SKittelpunft bie OteieVaöItigteit g t ge n atte Wationa=
litat ifl, ergeben t}aben. UeberaK unb in jefcem Sanbe
194
ju $aufc, mußten fie oft baö ^ntercffe für ii)t 85a*
terlanb verlieren, unb mit bcr 9lbgcfcr)liffcnr;eit im
Sudeten ©encr)mcn, bic fie Per) aneigneten, juglcid)
aud) jebcr inneren ©ePimmiljeit, jcber cr)arafteroaß*n
<8igentr)ümlicr)fcit p$ entäujjcrn. SBie wäre IS ntfg*
lt<$ gcwcfcn, bafj bie Unfttte, für bic Sitcl fceutf^cr
SBerte eine frembe @pra<$e gtt mahlen, ju fo allgcs
meiner ©eltung tjättc gelangen fönnen, unb fo fdjwer
flcr) würbe befeitigen laffen , wenn nicr)t fofcr)c beflas
genSwerttye ©lcicr)gültigfeit uor$crrfer)enb gewefen wäre,
wie »Are e$ m&glict), bafj noct/ jefct im ßoncert —
unb bied nicr)t bloä auönafymöweife, fonbern aU 9tes
gel — ttalicnifcr), franjBpfcr), englifer; gefnngen wiirs
be, wie ju weilanb SReinfyarb Äaifcrä 3"*/ * n beffen
Opern alle ©prägen burcr/einanbcr gemengt waren,
wenn nier)t ber ©inn für Nationalität in bcr mupfas
Tifcr)cn 2Belt ganj untergegangen wäre! — 3^ « 2
innere noer) an ein tief eingewurjelteö Ucbcl im ©es
fammtlcbcn ber Nation, bem bie SRupfer eben fo wes
ntg wie bie Slnberen per) r)aben entjietyen tonnen, bem
gerabe fie, tvie eö fcr)eint, mit einer gewiffen ©orlicb e
gcfyulbigt r)aben. @ö ifl bicö bic aripofratifcr)e §ah
tung ber ©ilbung, ber ©tolj berfelben, ber per)
fc^Ämt, ©tympatfyicn mit bem SJolfe laut werben $u
Irtffen, ber Mc8 ©a§, \va% oon biefem auögct;t, fci=
ner unwertt) eradjtct unb per) tjorner)m jurüefjiei)en ju
muffen glaubt, ©tefer ©tolj tyat bie unglüeffetige
3erfplitterung , an Welker wir namentlich in Norbs
bcutfcr)tanb leiben, jur Öolge gehabt, ben SWangcl an
Styatfraft, ben äRangel an gefunbem ©otfäleben, ben
SNangel an ungeteilter (Einheit unb einem ©efammts
Willen, unb e8 ifl nur eine gan$ gerechte Vergeltung,
wen» jegt per) jeigt, wie bie Slriftofratcn ber ©ils
bung hinter bem gefunben ©inne bcö Söolfeä, l;inter
ber natürlichen griffe unb gefunben (Stnppnbung befiel;
Ben jurücfbleibcn, wenn per) jeigt, tvie bie Srfleu bie
Ächten werben. $d) glaube, e$ giebt, wenn auer) nur
r)fcr unb ba unb toereinjelt, SKupfcr, welcr/c fo fer/r
in bie 9?acr)t beö 3tttt;um6 toerferteft finb, ba§ fie
noer) jegt, nact) aß* ben gewaltigen 9tefuftaten, weldje
bie 3^it gebraut r)at, bie ©rofjje berfelbcn jur.egis
ten, ober »orncljm, alö 9leu§erungen ungofttteterSJolfös
traft ju belächeln per) bemühen. Sftan t)örc baS Ur=
tr)eit über äWännergcfangäbercine unb 9Jiänncrgefang8s
fefte. SHan wirb toon ©oler/en UngünPigcS üerner)^
men, unb baö tünfllerifc^ ©eringfügfge biefer ©es
fhebungen aUein geltenb gemacht fcfyen. (S8 bebarf
feiner Semertung, bafj bie8 llrtr)eil üom ©tanbpuntt
ber Äunft ou8 richtig ifl, benn fowot)l Sompoptiouen
wie 9lu§fü^rung fcr)reiten in i^rer 9We^Tjar;l in biefen
.ftreifen nic^t über eine untergeorbnete ©ebeutung ^in«
au« j e« ifl eben fo begrfinbet, ba§ bie ©timmen t?<ts
botben werben, unb bie fy&r/cte ©efangötunfl, fo ww
ber ©efang gemixter (S^öre, ber einjig wa^re, Der=
nad^läfPgt unb in ben ^)intergrunb gebreingt wirb.
Aber ber gro§e SBertr;, ben unfere Äunfl für baö fo=
ciale &*bm baburc^ crr)filt, bie 93etfc^wiflerung mit
bemfetben, bit attgemeinen Slcfifltate, bie pe in ber
freunblic$p«n gorm auf biefe SBeife erreicht, Slefuts
täte, bie bei bem gegenwärtigen Umfcr)wunge nic$t
o^ne ma^tigen SinPu§ gewefen pnb, pnb ni^t taut
genug ju rühmen, unb eine f^lc^te fünplerifcr;e öei=
flung burc^ folc^e SBoltömafjcn ip mir in biefem ©inne
lieber, alä bie grämte ÄunPfertigteit einer Sängerin
im fürPlicr)cn ©aton. ©aö ^ntereffe für bie Äunp
im engeren ©inne fyat fein grofjcö, wo^lbegrünbeteS
diefy, fotCte pdj aber nic^t babur^ betätigen, ba§
man über jene 93ereine geringfügig abfprtcr)t; bie
Äunp fofl poptiö neben bcnfelben geförbert unb aufs
gemuntert werben, unb eö wäre ju wünfe^cn, bag
man fyier eine eben fo rege Sfyätigteit entwickelte, wie
auf jenem ©cbiet ber gafl. @tne befonbere Sfolge
berartiger Sf^lirungen, eineS folgen toorne^men, bes
Pänbigen ©cP'erwiPenwoöenS ip gewefen, ba§ man
Per) abwenbet toon bem §Berfud^e bcfl'erer ©ePaltung
auf bem ©ebtete ber SWupf, bafj man ba8 ©cPes
l^enbe uertfycibigt, unb über jcbeS neue Seginnen
glcicr) anfänglich ^inauö ju fein meint.
3<fy ifabc fcl)on früher unb bei anbercr ©elegens
r)cit me^rfacr) biefe 93ert;attniffe erwähnt, unb auf bie
Notfjwenbigfeit, ba§ aud) bie Äunfl ben nationalen
©eprebungen pc^ anfc^lic§t, c)ingebeutetj id) fyabc audj
fd)on bott bie 6infct)räntung hinzugefügt, ba§ iä) tets
neöwegä meine, bie ÄunP fofle in ^ßolitff untergeben,
fonbern ba§ icr) lebiglid) bie Anregung im ©inne
ijabc, welche auö neuen Sbeen für bie Erweiterung
unb Vertiefung ber (Smppnbung per) ergiebt. SBaä
auf bem Söege ruhiger (Sutwietlung nur aömätig pc%
fjatte gepalten fönnen, unb tva$ erP bie 3"f«nft nae^
langen unb unauögefcgten ©einü^ungen und ju brins
gen oerfpraet) , baö fü^rt j[egt bie ©ewalt ber Uim
pänbe mit einem @et)lage ^erbei. 5luct) ber Sfotits
tefle mug jegt berührt, ber 9ln(;igPe mit fortgeriflfen
Werben, unb cö ifl 5Cuöfidr)t oorr)anben, jegt ober nie,
ba§ ber ©entf ber gegenwärtigen ÄttnP lebenbiger
erfannt, ba§ ber gortfe^ritt in biefer ©ejie^ung fet)nels
ler, alö per) (;offen lie§, bewirft werbe. 2Bic bei brr
mupfalifc^en ^reffe fod berfelbe auä) ^ier in au8ge=
prägtaer ©epnnung befielen, fofl an bie ©teile ber
3erfafyrenr/cit ber (Sfjaraftcre gefcr)loffene Äraft treten,
fofl burä) fern^afte ©epnnung bie ©tplotnatennatur,
bie per) jeßt fo tnclfact) bei ben ÄünPtcrn, inäbefons
bere bei ben 93irtuofen ei ngefer) liefen f)at, bie fc^laue
©erecl)nung, bie wenig fcrrträgficr) fc^eint mit bem
überwiegenben ©emütfjälcbrn beö XonfünPlerS fcer*
brängt werben, ©emn ip jn ^oflrrn, bag bet ©eicl)ts
195
$eto, welche bio Äunfl jwt leeren Ifotafyiltung fcBafc
toiirbigt, unb ate einen Äujudartifel betrachtete, b*r
tiUtfUerifc^en ©efinnungdloßgfeit ein feä/tiger ©amm
e*fc}egeiigefe$t wirb, bann ifl ju tyoffcn, baß bad Bas
tümalgefityl aui) in ber Äunfl erflarfen, uiib bie ^e** 5
fd^aft bed ^talienifdjen unb öranjöjtfc^en gebrud&en
Werben wirb, ©ad ^}u6tifum wirb gegenwärtig einet
folgen Stiftung fidj g/neigt jetgen, unb fo lä|t ßdj
erwarten, baß Äunfller unb Seiten ftd> wec^felfeitig
bie ^anb reiben.
(Sd fei jefct ber wic^tigfle *Punft in biefem 9l&s
fönitt befonberd jur «Spraye getraut: idj erwarte
Don bem allgemeinen $hiff$wiing, baß bie Äunfl einen
neuen -Sntjalt erhalten werbe.
©er ©egriff bed 3»^alt« ifl Bei ber großen ©ebeuc
tung ber gorm in ber Sonfunfl immer *ernac$läfflgt
worben. 9ludj ber Umflanb, baß gerabe ber «3"Mt
ed ifl, welcher ben unbewußten, in ber Siefe ber ©eete
webenben äfladjten angehört, badjenige ifl, wad a\u
geboren wirb, ifl bei ber ©ernadjläfjtgung biefed ©es
griffö oon Stnfluß gewefen. ©ad ©ewußtfein bed
Äünftterd Ticktet ftdj auf bie gorm, bie fünfllerifdjen
Suöbrucfdmittet, in bie er feinen unmittelbaren geiflb
gen ©efig hineinlegt. (Sä ifl ganj natürlich, wenn
er oon ber SRürffid^t auf ben Snfyalt nidjt bewegt iflj
bad, \va% in feinem ©ewußtfein lebt, ifl bie Äunfl
ber ©arfleöung •, .^nfyalt ifl bad, wa% bie Statur in
ix)n hineingelegt fyat, unb wirb oorauägefegt.
©ied urfprfmglicty ganj richtige SJerfyältniß ers
ffi^rt inbeß im Saufe ber SciUn mannigfache SKobis
fJcationem 2Bad ic$ fo tbtn in Sejug auf 3«^oIt
bemerfte, gilt bon bem £6ljepunft einer Sntwicflungds
flufe, gilt toon ben ©enied, bie berufen finb, biefen
anjubafynen unb ju tooflenben. §iet ifl ber Äunfller
Jebiglic^ bamit befcfyäftigt, bie güUe feined inbitoibuels
Ien ©eflfced, ber Sind ifl mit bem ©efammtgeljalt ber
3*it, audjufprec^en. Slnbered aber jeigt fidj beim
$erabfleigen t>on folgen #öljepunften. Sd treten
(Spodjen ein, SBenbepunfte, wo bad 9itte, bad, toa^
borbem ein ©roßed unb $errtidjed n?ar, fldj audlebt,
unb bad SReue nur erfl ein SBerbenbed, in einjelnen
anfangen ©orljanbened ifl, mit bem grüneren ringt unb
tämpft. ©ie neuere 3«t muß ald eine foldje bcjeidj:
net werben bid tyerab auf bie ©egenwart. ©ie frib
tyeren 3w(lanbe waren fc^on langfl unhaltbar gewors
ben; bennodj behaupteten fie eine gewiffe ©eltung, ja
jeigten ben Schein, ald ob fie bad einjig $errfc§enbe
waren. $n folgen 3*»ten nun ifl ed falfdj, wenn
ber Äunfller wie in ben Sporen fyBc^flcn Slitfföwiins
ged, ben -Qn^att »oraudfefct, wenn er pdj um i$n
u\r kümmert jeigt, unb ed, fafl m&<^te id? fagen, bem
3ufa* überlast, welker Stiftung er innerlich anges
/rt. * ^gefe^en bon bem fc^on öorfyin erwähnten
Umflanb / ba| bad »enntjHftin bed Äüafüerd fid^ Da»
jug.dü>eife mit ben 5ludbruiÄmittdn hefc^aftigi, uufe
babiu^ bit gtofa (SelbiUaMf^ung enifle^t, ba| wn?
poairen tbnnt, wer biefe in ber ©ewali \)aht, — eiw
©elbfltauf^ung, wel^e ganj tion bem aflgem^Ji
menf^li^en ^n^alt ber Äunfl abfielt, unb n«$t weifc
ba§ nur ber berufen ifl jur ^tobuetiun, beff^n ^nne*
red einen felbflanbigen ^tt^alt birg^ nur ber, weicht
ald äUenfd^ bebeutenbe innere Srtebniffe erfaßten tyaJt
tint ©elbfltäufc^ung, welche ni^t weiß, ba| jeber in
geifligen ©ebieten tätige juüor ein bebeutenber 3Jlenf4
fein mu§, beöor ed i^m gelingen wirb, irgenb etoaf
SWenf^^eitbeglucfenbed audjufprec^en — i% fage, ob$
gefeiten öon biefem Umflanb, ber bie Sonfunfl me^t
wie j[ebe anbere Äunfl mit einem leeren gormaliömud
bebro^t, ifl ber Äunfller bann ju fe^r ber ©efa^r auds
gefegt, flc^ bem Sllten anjuf^tie§en, unb flatt bora*
ju f^reiten auf ber Sa^n ber SnUoirflung, einer um
terge^enben ©eifledwelt audfc^ließli^ flc§ ^inju^ebw.
©er Stixf^aU ber früheren 3«t, ald ein läng|l fertiget
unb audgebilbeter, erf^eint ald ber wa^re unb bleis
benbe, bie Regungen bed 9?euen ald ein öorüberge^
^enbed, ©ereinjelted, unb ed gefc^ie^t auf biefe SBeife
fe^r leicht, ba§ ber Äunfller unbewußt mit feinem ge*
fammten Smppnben in ber Vergangenheit wiujelt, unb
nic^t oon biefer lodfommen !ann. ©ie 9Bic^tig!eit bed
^n^altd nic^t berücfftc^tigenb, nimmt er mit ber gors
mengewanbt^eit, bie er ben alteren SJteiflern entlehn!,
auc^ ben ^n^alt bcrfelben in fi$ auf, unb begiiflgt
ft<$, wieberjubringen, wad biefe fc^on langfl beffer ge#
fagt ^aben. 3n folgen 3eiten, unter folgen Utm
flänben bemnac^ wirb bie grage nat^ bem Sn^aütt
eine weit berechtigtere, unb erlangt eine ganj anbert
©ebeutung-, bann gilt ed, auf bad, toa^ fonfl ald
ein unmittelbar ©egebened üoraudgefeftt wirb, bit
Slufmerffamfeit audbrucflid^ ^injulenfen.
©c^on langfl, fc^on feit $ax)xen fuc^te bie 3ett
nac^ neuen Stimmungen, nac$ eintm neuen
aJtittelpunft für biefelben. SBeil aber bad, wad fie
ju erreichen trachtete, immer nur ein Srflrebted war,
nicfytd fc^on Srrungened, fehlte bie fefle ©eflaltung,
fehlte ber ftc^ere ©oben, auf ben ftc§ ber Sinjelne ju
flellen oermoc^te. ^a^ Sitte erfdjten immer noc^ ald
bad (Sichere, bad Weite ald tin <5<$wan£enbed. ^[e^t
ifl ber @ieg bed Se|teren errungen, unb eine Deräns
berte 2Beltanfc$auung beginnt ber ©eifler ftc^ ju be-
mächtigen. 3<&t ifl ba^er auc^ ber SOToment geges
ien, wo filr bie Äftnfller neue ©c^ä^e bed 3n$alte«
Pc§ öffnen, ber SJtoment jugleic^, wo biefelben eine
Hare unb entfe^iebene ©eflalt gewinnen fännen. $e$t
ifl ed »on SBidjtigfeit, baß eine beutlid^e (ginflfyt in
bie ©ebeutung bed 3»^alted ben entfdjiebenen @4rilt
aud ben alten 3uflänben ^eraud in bie neuen bes
196
»irfe, bafj ber Äfinfller fid^ mit »ewu&tfein auf ben
etanbpttnft ber ©egenwart flelle, unb um bieS ju
vermögen, f1c§ t>on ben 3been unb ömpfinbungen ber*
felben burd&bringen laffe. 3efct ifl bie SKöglic^feit
beö gortfd&rittö bur<$ »ufna^me eine« neuen 3n^l 5
M gegeben, in weit $ö$erem ©rabe, at« in 3eiten,
too StlteS unb »eue« fld^ noc§ werfet fettig befampfte;
jefet ifl aber auc§ bie gorberung um fo btingenber.
©a8 ifl jugleic^ ber wa^re gortföritt, rote tyn jebe
toon felbflänbigen »eflrebungen bewegte 3eit ju oofc
Bringen tyat, unb e8 ifl nur ein tabelnöwerttyeS 93er*
fennen berfelben, wenn man iljr bie Berechtigung
baju, wie e8 neuerbingö gef^e^en ifl, abjuftreiten
fr$t.
3$ f)aU in ben biä jefct aufgefleßten ©afcen
bie möglichen Sinflüffe ber 3eitbewegung <*«f * aS
Äunftgebiet angebeutet, bie SHängel beS »or^anbes
wen, unb jugtei<$ bie fünfte, wo ber gro&e Um-
föwung in ber ©egenwart auf bie Äunfl fBrbernb
einjuwirfen oermagj \% $aU eine berartige <?inwir=
Jung nic$t blo8 als wünföenSwertty bejeic^net, id?
1)abt fie ati not^wenbig geforbert, unb babei toorauäs
gefefct, bajj man bie 83erec§tigung einer folgen juges
Ben werbe. 9lber gerabe in legter 3eit ifl biefe 93e=
re<$tigung, wie »>on ber einen Seite (burd& ^Jrof. SB.
SR. ©rief enferl) entfetyieben toert^eibigt, toon ber anbe=
ten (in ber 3111g. muf. 3eit.) um fo me$r in 3weifel
gejogen worben. (58 ifl not^wenbig, bafj wir jeßt,
fo weit tyer ber Ort bafür, jum ^Jrineip auffleigen,
fcaf? wir bie einanber gegenüberfle^enben prineipiellen
Brägen unterfud&en, unb tyier im allgemeinen beweis
fen, toa% im SSefonberen fdjon erörtert würbe, inöbe;
fonbere audj, bamit bie gorberung , wie idj fte flelle,
ni<$t toerwec^fett werbe mit ber ganj anberen gafc
fung, bie tyr öon anberer Seite gegeben wirb.
(BoTtfeftung folgt.)
%. SB. Eictau, ©p. 15. 9er Ö4ftr »folm naclj Cu-
tter* Kebfrfctjung, fiir vier Soloftimmen unb CI)or
mit ©rgelbeglritung. — JRagbrburg, Ijrinrirlje-
4ofra. Partitur: pr. n^ßgr. Stimmen: löggr.
(Sä ifl baö erfle SBerF, wa$ unter obigem Zitef
ton Sie bau nadj beffem Sobe erföeint. greubig
Begrüben wir baffelbe, faffenb, bafc eine gturfli^e 9lu«s
xoaffi ber no^ flbrigen jatytreic§en gotnpofltionen be«
»ottenbeten 83erfafferö balb biefem erflen SBerfe na^s
folgen werbe. SDem ©c^üler beö fetigen Siebau
fei e« »ergBnnt, in banfbarer (Stinnetung fo ütel
fegenärei^en ©trebenö unb SBitfen« obige« SBerf
mit befonberem Sla^btutf in bie (Deffentlic^feit einjus
fuhren.
9Ber war ßiebau? @o fragen wo^t manche Ses
fer b. S3I. 8infac$ antworten wir: (Sr war Drgas
ntfl ju {Queblinburg, er war ©c^üler tjon Rummel
aU ^ßianofortcfpieler unb (Somponifl für bied ^uflru;
ment, er war im ©eifle ©c^ülcr t>on Sad^, ald Drs
gelfpieler unb Drgelcomponifl, er war ©ctyüter aller
großen Vorgänger in ber ^eiligen SJluftfj er war
äWeifler in ber erhabenen, crnfl feierlichen unb lieblis
d^en $onfunfl für bie Äird^e, Äirc^enmuftf war bad
(Slement, in welkem unb für wel^eö er lebte unb
wirfte. #terau8 ifl ju erflaren, ba§ fo wenig öon
S.'d Sompofttionen in bie Deffentli^feit gebrungen ifl,
jumal ba S. felbfl (ein SJ^ann ber Deffentlid^fett war,
ba er ftc$ gern in feinen toier SMauern einfc^lo§, unb
e$ i^m fd§on genügte, toon 3"t ju 3^it feine 9Jlufe
in feinem SBol^norte ertönen ju laffen. 3ßa$ in bie
SDeffentlictyfeit t?on i^m gebrungen ifl, tjat uoUfoms
mene Ülnerfennung gefunben, befonberö feine wenigtn
Drgeleompoptionen, unb fein Oratorium: „bie 9leue
beö spetruö". ©iefen SBerfen fc^lie^t ft^ nun wör*
big ber 84fle ^falrn an. 6r ifl na^ ber Sut^eriföen
Ueberfegung nic^t toöflanbig in äftuflf gefegt, fons
bern eä pnb nur bie ffierfe auägewätytt, welche, jus
glei^ einen inneren 3wf«^mf«^«8 bitbenb, ft^ bes
fouberS baju eignen. 3""«^fl ertönen nadj einer
furjen Drgeteinleitung im 3:enorfolo bie SBorte: SBie
lieblid^ ftnb beine SBo^nungen, §m 3ebaot^! 6ö
erfc^eint unä bie 5luffaffung biefer SBorte finnig unb
innig, bie ©arjlcüung fo einfach unb gefc^marfooa,
bie öe^anblung ber Drgel fo gefc^ieft unb jwecfge;
m<\%, ba§ wir unö nid^t enthalten (önnen, biefen @a|
in feiner erflen Sluffaffung unb ©arflellung ^ier mits
jut^eilen:
Tenore. Andante con moto.
tgmmwm
Mbe&b
Man
m^mmmMi^m
197
lieb
j 1 — i-—i 1 •.
-m
ItcbUdj finb beine SBolj ? nungen J&err
«J J_j — _i — ;
:i^±z-tz:-- t /rizr^:=:F^z=
r j ■■ ! ■ r I
3e i ba * s ctlj.
SfclT
I
Ped.
Sn afynltdjer SBeife tocrben bie SBcrte: „meine Seele
»erlanget unb feinet ftdj nadj ben Söortyöfen beä
$errnj mein 8eib unb ©eele freue flc§ in bein leben*
bigen ©ott'' be^anbelt, tcorauf ber (Sljor biefelben
SBorte meifl in p offener unb eanonifdjer gorm totes
berfjolt. ©iefem fctjore, bem burt^toeg eine obligate
JDrgclbegleitung jugetfjeilt ifl, fdjlie&t fi$ ein &uar;
tett an, toeld?e8 bie SBorte: „§err ©ott Sctaofy,
^Bre mein ©ebet, toernimm eö ©ott ^acofcö | (in
ber Partitur fleljt finnentfletfenb : ^aecb), ©ott, uju
fet ©cfrlb, fäaue bo<$, fte^e an ba8 9teic§ beineö
©efalbten | , benn ein Sag in beinen 93crf;i5fen ifl
fceffer, benn fonfl taufenb | , \§ toitt lieber ber Stjür
^üten in meineö ©otteö §au\e, benn lange too^nen
In ber ©otttofen glitten 7 ', ©er (Somponifl §at biefe
SBorte in bie mit ©trieben getrennten ©äße abge*
%ilt, unb fotoofjl ftnngemä§ aufgefaßt, als überaus
fdjon bargefletttj boc$ fdjeint unö, als toenn ber
britte ©aß : „benn ein Sag ic." ju eng mit bem fcors
Vergangenen »erbunben toäre, eine SBerfeßung ber
r Sd^ toornadj ber feierte ©aß: „idj toitt lieber' 7
v .m bv l ten vorangegangen toäre, toürbe jum SBer*
flfinbnifj bed ©anjen bebeutenb beigetragen Ijaben.
SBon auögejeidjnet fünfllerifdjer unb erfyebenber SBtrs
fung finb bie leßten äöorte biefee Quartettd gefeßt,
juerfl fprtd^t fte ber 83a§ in (SiösäKoQ an$ , bann
»werben fte üom ©opran, »illt unb Senor toieberfyolt,
unb jtoar fo, bafj bie 9Jiittetflimme bie tjorangefdjitfte
SMobie beä lüaffeS burcfyfityrt, toefdje in ber Drgels
beglritung ber IDbcrftimme in ber fyöfyeven Detattc jus
gereift ifl; juleßt tritt ber SBocalba§ fjinju. $lud>
bieft ©teUe möge fyier $taß ftnben:
Sopran.
lt. itywiil liebet berSfjür büten in meinee®ot' te« ^an * fe
,Mel.
-fc«?-
l'enor.
Orgel.
I _u tt II I \Z\J- > I — I —
^=f
SBarum ber ©omyonifl in ben erflen Saeten bem %a
nore ni^t bie in ber Drgelbegleitung liegenbe Unter?
ftimme gegeben $at , ifl mir unerfldrlic^, unb tourbe
td^ unbebingt biefe feorjie^en.
©iefem Quartett fcfyliefjt ftc^ ber ©c^lug^or mit
ben SBorten: „benn ©ott ber $err 'ft ©onne unb
©c^ilb" in freierer gugenform anj baö Sfyema at^«
met ben ß^arafter beö ganjen ^Jfalmd, brütft jcbod^
mefyr Äraft unb ßr^ebung au%. ©otoo^t burd| baö
tool;tgetoä^lte %$cma , atS burt^ bie betoegte Drgels
begleitung, toeldje eine jum S^ema getollte beioegs
tere eontrapunftifc^e Sigur alä ^pauptmotiö fefl^alt,
toirb bie fonfl oft flaue unb fleife ©arfleflung bei
Sugenfcrm gefällig, lebenbig unb toarm, unb btefeö
Seben fingert ftc§ Bio jur Bereinigung ber ganjen
Kfcormaffe in ben SBorten: /r ber ^err giebt ©nabe
unb e^re", ber ©^lu§faß bagegen in ben SBorten:
„er toirb fein ©uteö mangeln laffen ben frommen"
fii^rt jurürf in ben ©runb^arafter beö ganjen
^Pfalmö, toel^er ifl Sieblidjfeit unb fromme 5De=
mutfy.
3um tefferen 83crflänbni§ mBgen nod^ bie erflen
%actc be§ ©4lu@c$ord mitgeteilt toerben:
198
@on < * * ne unb ©d)ilb.
SÜäE^^ÜP
Ärizizr— pz#m — _— -_
@o offen, fo bePimmt, fo Hat bet gompomfl in obi-
gem SBetfe pc§ au8gefptocr)en r;at, eben fo offen, be=
pimmt unb Kar motten mit un8 übet baö Sßetf
auöfptec^en-, met fann inbeg in Söorte faffen, mit
SBotten auäbtürfeu, maä bte föSpferifdje ^antape,
»etbunben mit Matern SBrtflanbe unb tiefem ©emiitty
anö Äidjt pellt? ©et f)cf)t SBettr; bet Siebau'föen
(Sompoptionen mitb iatb etfannt metben, babieScfyBn;
tyitcn betfelben in jebet ©ejieljung tlat am Sage
liegen, nid?t mit tünfHetiföet 33etecr)nung gemalt,
fonbern auä üoüet, »atmet ©tufl gefc^ajfen ftnb.
2Ba8 bie aufjete SluSPattung be8 ^fadnö anbe;
trifft, fo ifl fte bem SBerfe angemeffenj einige ©ruef;
fegtet mitb jebet SDtgelfpielet unb SÄnpfbitigent teidjt
^erauSpnben. @c$lie&tid) fagen mir bem ©erleget füt
biefeS SBetf unferen mätmPen ©anf unb bitten um
bie balbige SBercffentlidjung bet übrigen Siebau'föcu
Sompoptionenn.
»lanfenbHtg. $• ©attlet.
Sttonnemfnfconcerto. 2in Gtyflu« bet Ottattettuntcr^altungen.
Sä iP biö jum 18ten Slbonnementeoncert in bie*
fen 831. berietet morbenj noc$ jmei liegen und beim
nadj jut 83efptec&ung wt: ©a« 19te, im ©anjen
minbet interefiant, brachte im 2ten Stjeil ©poljt'ö 6*
gflott ®\)m^onit (9?t.3) unb im tPen Sr;eil bie bei;
ben gibelio = Dut>erturen 9lr. 1 ß;©ut unb 3?t. 4 (S*
©ut. Sri. @c$lo§ fang ben 85Pen ^Sfalm toon
SOTattini, unb Seene unb Strie an% gibelio: „516c
föeulifyt, wo eiip bu fyn? 77 ©en ©efölufi biefeä
Steile« machte baö 2t* gtnatc au8 bem SBaffetttä?
get, bie @ofi fcorgettagen &on ben $$. 83e$t unb
Rogner. SBebet bie ^nPtumentalmetfe, no<$ bte
SJotttage be$ gtl. ©djlofj mitften nac^attigetj bie
leitete ^atte mit bet 2ltie aud gibelio, bie aujjetbem
noety um einen falben %cn ttanSponitt mat, Feine
glücf(i$e SBaljl getroffen ; bie beiben Du&ettüten fön*
nen pdj nidjt mit benen 9lt. 2 u. 3 meffen, unb tte*
ten jutüct, menn man biefe fenntj füt bie ©potjt'föe
(S^mp^onte tntftt eine tegelmäfjige, jar)tlic§e 3Btebet=
tyolung boc§ eine ju fyaupge fein. S3eanfpruc$te bem;
nac§ biefeö ßoneett nut eine ©eltung jmeiten 9tans
geö, fo war bagegen ba8 legte ein auSgejeic^neteä,
unb fc^Io§ mütbig bie gtänjenbe, i^m tootaudgegans
gene SHeifje. 3n?ci ©ymp^onien, ju Anfang bie toon
^Jojatt, ©;©ut, o^ne SKenuet, unb im 2ten S^eit
bie Öeettycoen'föe auö ©;©ut mutben aufgeführt,
bei unö eine ungemo^ilic^e Bufammenpettung, bie,
einmal nic^t o^ne ^nteteffe, follte pe inbe§ eine öfter
tüiebcrfe^tenbe fein, burc^auö nic^t juläfpg fein bütfte,
ba bie >ilufmerffamfeit bed 3ubötetö babutc^ biö jux
^ibfpannung in 5lnfpru^ genommen mitb. gtauf.
@d^lo§ fang: Sitte au$ Situd öon SKojatt, Parto,
ma tu, ben mio, unb au% „la Favorite 77 tjon ©oni;
jetti „0 mon Fernand' 7 , beibe mit gtofjem SBetfall,
ben il;t baö ^Jublifum heim Slbfc^ieb bereitmittig als
eine s 2lnetfennung i^tet ©efammtteiPungen joflte. (SU
nen befonbeten ©lanj etfjiclt baö ßoncett butc^ bie
äMitnwfuiig bet gtau Dr. ^lata ©d^umann, bie
junäc^p baö ßoneett i^teö ®atten, unb bann eint
Orgelfuge t?on Sa(^, Notturno t?on Sljopin, Sieb
ol;ne SBotte »on SWenbelöfo^n, enblic^, getufen, noc^
StftenbeHfo^n'« fttütylingölicb fpielte. ©ie 83otttage
bet §rau ^lara @4 umann geboten ju ben ma^aft
genu§teic^en, a^t fünfUcrtfc^en , bie in bet ©egen=
matt, ma8 ?pianofotte bettifft, feiten metben, ba, mie
bie neucPcn (Erfahrungen immet übetjeugenbet bar^
tr)un, bie SJittuofen etPen SRangeö maö Xec^nif bes
trifft x faP gat nidjt mel)t im ©tanbe Pnb, gebies
gene Sompoptioncn mütbig jut 5luöfür)tung ju brins
gen, im ©egentljeil bamit, mie pc^ and) in ber nun
gefc^Iofi'enen (Saifon gezeigt r)at, mciP üetungtürfen.
6ä tetd^t biefe SJemetfung and, bte Ijotye Stellung,
meldte id) ben Sßotttägen bet ÄünPletin in Siebe am
meifc, ju tec^tfettigen. Um fo meljt abet fü^le id)
mic^ and) gebrungen, auf einen UebeiPanb ^injubeu^
ten, be» id), erinnere id) mid) xed)t, fdjon einmal
auögefpro^fn \)abt. So ip bieä bie Steigung, aü^u
tafele Sempi ju mahlen, ©o munbettidfj e8 etft^eb
nen mag, menn ein 9lnbetet eine fol^e ©emerfung
^iuftc^tlic^ bee ©d^umann'fc^en ßoneerte« mac$t, ba
gerabe bie ÄünPlerin bie SOTeinung bed Sompont'Pen
am genauePcn fennen mu§, fo fann id) bo$ ni^l
umr)iu, namentlich maä baö änbantino betrifft, auös
jufpredjen, ba§ mir ber jatte, Pnnige &)axattex befs
199
feiten burc$ ju tafd&e« Eempo 6eeinttäc§tigt erfc^ten 5
au<§ bet legte @ag fäien mit ein tuenig gu rafö.
Setbe toitften nid&t fo 0I8 bei bem etjien ©ertrage
»et einigen «Sagten, »0 jebenfaflö baö Sempo ein
langfameteS war. 2tu$ ba« 9Kenbelöfo§n'föe gtö^
tingSlieb war mit ju fdjnefl im Sempo. 6« $at bie«
te<$nifö Mn* »aty&efle, ba eine folc§e »ittuofitfit
We ©c^iutetigfeiten in jebem Sempo bel)ettfc§t, too&t
abet geiftig. & ^
(e*iuf folgt)
Ärittf*cr 3ftt$etger<
Ueberf«f>t bei neuefien er^rimmgen auf bem ©ebtete bet äfoifit
gür 9>tanofotte*
Salon * unb (SrjarafterftücFe.
©♦ ©tJCrS , ©p. 42. Impressions de l'Italie. Six
morceaux. Mltctytix. Hr. 1 — G, ä 45 flr. CA.
Dag bet (5omp. nidjt« »erabfäumt Ijat, [eine @tü<Te in*
ierefTant gu machen, ift gewifj; fefn ffiitte war gut. Den
»inen gur £l>at gu fleigern, fetyte i^m bie fööpfetifdje £raft.
Da« ift fein rege« Seben, ba« ft$ ^ier finbet, »ielme&r ift'«
in ermattete«, erlernte«, ba6 mübfam nnt fein Dafein frt*
ftet. Die ©e ftrebuugen , bie folgern «eben entfetmeu, finb
ni$t frudjtbrtngenb. ©inen ©inbtutf bet griffe bfnterlaffen
bemnadj biefe „(Sinbrütfe" ni$t; bie 2Bfrfung iß eine ab*
fpannenbe, feine anregenbe.
>♦ $♦ @pOtt$olfc, ©p.24. Capriccio brillant. 0tl)u-
bertl) u. Comp. 4- tljlr.
Agiuto.
O^r* Ä^Le
rO==z
i^=Srt±==p:
Ö£
Dfefe toter Sacte bilben bie Are, um toelc^e fidj ba« gange
(Saprfccio breljt. 2Bie au« u)nen erfic&tUd), beginnt e« in
9Ro((; e« enbet, wie billig, in Dur. Der Jtrei«lauf bet
Dinge bringt bie« fo mit ft$. 3nm ©djlufj erfreut ber (Soni$>.
butd> einen (Sc^oeffect: con tutta forza, ff—ppp, dilaendo, due
Ped. Da« ®ange ifl ein „Signc d'estjme a Mr. Henri Ber-
tini".
SB. trüget, ©p. S. Alliette. Melodie, 8tl)ott. 1 Ä
Bietet in feiner £fnfi$t etwa« $ert>otftec$enbe«.
2Bt ÄtÜget, ©p. 11. Souvenirs de Naples. Caprice
sur un air napolitain. Stuttgart, Aülier. 25 tlgr.
Hl« SalonfincI erträglich Der $auptreig befielt in flnn«
lieber Älaagwttfuag.
£$♦ Äuttaf , ©p. 27. Ilr. 4. Rondo symphonique,
Ödjubrrtl) u. Comp. \ Äljlr.
— — , ©p. 43. Deux Paraphrases de concert
sur Ernani de Verdi. Nr. J . Andante dramatique
sur Tair: Lo vedremo, veglio audace. ÄUetetti.
1 Jl «.Ä.
Die „Sinfonie de Piano'' be« (Somtooniften ift nun toolf*
fiänbig ge&fertyeitt worben, ba« obige ftonbo ift ber 6(^luf*
faft berfelben; bet etfle 6a( erf^ien xingeln \>ox 3abre«fri#,
ba« Stnbante unb ©c^ergo vor einigen SWonaten in fnrger 5lnf*
einanbetfolge. Um be« Sffierfe« fetbfi toifien ttyut un« bie«
fpeculatit>e 93iertbei[en leib. — Sffia« bie (Srnani * $arapbtafe
betrifft, fo genüge bie JBemetfung, bag ^r.JtnUat fl<t barauf
öerße^t, gn purartrapren ; feurige <5mani*8ieb^aber »erben
fi$ bamit gu befreunben toiffen.
3. ©djmitt, ©p. 350. Grand Nocturne, ßölpw.
14 er.
Die £pu«gabl fpridjt fnr bie ©ebiegen^eit be« ffierfe«.
SWan barf na^ ibt mit 9t<d)t eine au«gef<ftriebene £anb va
toarten. Unb au«gef(ftrleben ift bie ^aBb, bie bie« 9Ro ctumo
f^rieb! 3»eiffe ni*t baran, bn ber bn bie« Uefejt!
@. SKtt^er, ©p. 111. La Sicilienne. Taranteile.
ÄUcljetti. 45 ftr. CHI.
— — f ©p. 112. Souvenir de Pologne. Ma-
zourka. €ben). 1 Jl. «.Äl.
Der <£rebit für bie dompofttionen $rn. Wa^er'« toar in
ber testen 3eit ftet« im atneljmen; er fanf metyr nub me^r.
Dur^ biefe beiben Sffierfe toirb er wieber etwa« fleigeu, bod^
Wirb fH bec 6oar« betfelben no$ ni^t gn bem ber früheren
SBerfe erbeben. Dag bie @tncfe formefl abgeranbet, bebarf
faum einer befonberen (Erwähnung, bag ffe gnt flingett, au<^
ni^t einer.
200
3itteIIigett$I>Iatt*
Musikalische Wiener Tags -Neuigkeiten
m Bezug auf die neuesten Ereignisse.
Preise in C.-M.
Für Gesang mit oder ohne Piano/orte - Begleitung,
Hölzelt Gr M Volkslied von Mor. Albert, für eine
Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. 20 xr.
liannoy» Ed., Kriegslied für die National-
Garde, für eine Singstimme (oder unisono Chor)
mit Begleitung des Pfte. 30 xr.
IiOrtzinjf , G. A. f „Das waren die braven
Studenten", „Studenteulied", „Neues Osterlied",
„Das Lied vom deutschen Kaiser", 4 Chöre für
4 Männerstimmen. 1 fl.
ffiiiller, Ad.» Das Lied von der deutschen Co-
carde, für eine Singstimine (Chor ad libitum) mit
Begleitung des Pianoforte. 45 xr.
, Das Lied vom deutschen Kaiser „Wer
kann der deutsche Kaiser sein?" Gedicht von
Doctor Jurende, für eine Singstimme mit Piano-
forte. 20 xr.
Snlzer, S. 9 National-Garden-Lied für eine Sing-
stimmc mit Begleitung des Pfte. 20 xr.
Stippe? Vi*« V«, Lied für die National -Garde,
Gedicht von J. F. Castelli, für eine oder mehrere
Singstimmen (unisono) mit oder ohne Begleitung
des Pianoforte. 34s Werk. 20 xr.
-, „Was ih jetzt sein möcht?" Populäres
Lied von J. F. Castelli, lür eine Singstimme mit
Begleitung des Plte. 35s Werk. 24 xr.
, Die Universität, Lied für eine Singstimme
mit Begl. des Pfte. 36i Werk. 24 xr.
-, Jubelgruss an Oesterreich's Nationen, Ge-
dicht von Friedr. Kaiser, in Musik gesetzt für
eine Singstimme mit Begl. des Pfte. 37s Werk.
30 xr.
-, Die Flucht des Schwarzen, Ballade von
Carl Elmar, für eine Singstimme mit Begl. des
Pfte. 38s Werk. 1 fl.
(Diese beiden letzteren Composilionen worden von Herrn
Slaudigl mehreremale mit gross lern Beifalle vorgetragen,
and eignen sieb ihrer lieti liehen Dichtung und begeistern-
den Musik halber vorzüglich zum öffentlichen Vortrage.)
Für das Pianoforte allein^
flagge, Selmar, Trauer-Marsch zur Erinne-
rung an die in Wien am 13. März 1848 Gefalle-
nen. 20 xr.
Bürger, Carl, Studentenmarsch. 24s Werk.
20 xr.
Keler, Heia, Kossuth indulöja. Ungarischer
National-Marsch zur Erinnerung an den gefeier-
ten ungarischen Landtags- Deputirten Ludwig von
Kossuth. 20 xr.
Löwe, Th., Den Manen der in den Märztagen
gefallenen Freiheitshelden. Trauer-Marsch. 5tes
Werk. 30 xr.
StranSS, Job., Oesterreichischer National-
Garde-Marsch. 221s Werk. 30 xr.
Waldmüller, Ferdinand, Erinnerung
an den 13ten, I4ten, 15ten März 1848. Musika-
lisch wiedergegeben. 58s Werk. 45 xr.
Erinnerungsblätter«
Erinnerungsblatt an den I3ten, 14ten und 15ten
März 1848. Lithographie. 40 xr.
Portrait des berühmten Redners Doctor Fischhof.
Gezeichnet von Fr. Kaiser. 20 xr.
Wien, im April 1848.
Tobias Maslinger's Wwe. flr Sohn,
K. K. Hof- und pri?. Kunst- und Musikalienhandlung.
ATeue Musikalien im Verlage von Wr* Hof*
meist er in Leipzig:
Beethoven, Op. 53. Gr. Sonate, arr. p. Pfte. a quatre Mains, p.
Succo. Nouv. Edit. 2 Thlr.
Donizettiy Matinee musicale. Recueil d'Ariettes et de Duettinos
Italiens. No. 1, Oh vieni al mare (7£ Ngr.); No. 2, La Pre-
ghiera (5 Ngr.); No.6, La Gelosia, Dueltino (lONgr.); No.7,
L'Addio, Duettino (7£ Ngr.). 1 Thlr.
Duvernoy, Op. 152. No.2, Anita. Polka favorile p. Pfte. Ti Ngr.
— — > Op. 176. Ecole primaire. Elementarunterricht fftr die
ersten Anfänger im Pianoforlespiel, in 25 leichten Studien.
1 Thlr. 5 Ngr.
Kessler, Op. 46. Erste Liebe. Ewige Liebe. 2 Gedichte f. eine
Singst, mit Begl. des Pfte. 20 Ngr.
Labittky, Op.148. Amalien-Walzer f. Pfte. Zweihändig 15 Ngr.,
4händig 20 Ngr., f. Orchester l Thlr. 15 Ngr., im leichte-
sten Arrangement f. Pfte. 10 Ngr.
— —,0p. 149. Orion. Quadrille f. Pfte. 2handig 10 Ngr.,
4bandig 15 Ngr., f. Orchester 1 Thlr.
IS" ©Injelne Wummern b. 9t. 3*för. f. SRuf. »erbe« \vl 1{ Wgr. beregnet,
fcrutf »tn fti. fltütfniQttn.
n t u e
ttffgrtff fSr
SerantttortU^ti $ebaetf*r:
Stau} Sörenbcf,
ädjtunbjwanjigfler 39anb.
Jtf 34.
ffl erleget:
OTobtrt gfrirfc in £eipl»fV
Seit 25. äfyrtE 1848.
©cn tiefer 3eltf<^. nf^ciws toü$enrrid>
2 Kammern »oit 1 ober l 1 /» ©flgeit.
frei* fce* 93aabe* »cn S2 Mm. 2>/i 3:r)lr.
3ttferttoit*a.ebu$teit Die VctitpKe 2 ttat.
Abonnement nefimen afleSß oft Ämter, £Bu$',
ÜHufff r nnb Au nji^aiib langem an.
3nSolt : *u* 2Btrn. — tfu* Brüten (gortf.) — Saa#Sfl#W$te, SGtrmifatfl, — *u* Wt. 15 t*r X SR, 3
9Iu« äSten.
tcn 8ten 3pttL
©a§ unfere gteiieid>e Steuolution fdjon je|jt
einen Umfd^immg in unferem ffltuftt leben, unb ncd?
baju einen fe^r erfreulicher Slrt, r/eitoorgcbrndjt fcat,
tu ci möchte ober fännte eß leugnen? 3« biefem Slns
geublide, atä tcr) ©egenroartigeß ju Rapier bringe
(e@ ift ungefähr eine Viertel flunbe bor 9Müterna$t),
jflxt idj mitten in SBien fTninf$e Stationalgefängr
anftimmen, mit melden jt<$ feie jw Qtyrtn ber fraget
©eputirten bor i^rem, meinet Söoljnung vis a vis
gelegenem, $öte( toa<$tr)abenbe fflationafgarbe bie &c\t
vertreibt, ©ie atme ©ntbel äftan überfr^ioeiutnt fte
mit ©ebbten, 9Ipüt£eofen, Srta'rfdjen unb Stebcrn all«
&rt, unb teefe Reiten luir nodj fein rinjigeä, wrl($rö
bei Sttarfeiilaife, ober nur bem 9Krnbl'f<9rn „SB ad ifl
brti ©eutföen 83atertanb" baö SBaffer teilte, Unfere
©tubenten (beiläufig gffagt, bie gegenwärtigen 8te=
geilten ober kuenigflcnö fEouangcber SBienö) begnügen
fldj baljet mit bem letztgenannten Siebe unb (Ingen
eö föcn mit folget äJollfommenfjeit, bajj irr) felbfi,
bet lc§ bedj mehrere ^at)xt SHitglieb beö äKanner;
gefangtoereind hjar, meine ehemaligen (Sottegen in ifj*
nrn ju ernennen glaubte. Stm oerftoffenen (Sonntage
Ratten bie ©tubirenben Sr. SJiajcftat eine gio|e
f^roarj * tctlj i golbene gaftue überreizt, unb roaljrenb
id? gern bei bem r/enlidjjlen grü(jlingöiucttcr ihren
BreifettGliebera unb ifcrero SJiüatrufen jugebÖrt b/ätte,
lief midj meine ieferentlid)e ^Sfti^t in ben nal)en Sie;
boutenfaal, in meinem man fo eben baä Oratorium
eined jungen Xdnfefecri, ßranj Ätenn genannt,
begann, Od Reifet „bie tiei legten ©inge", unb
mat$l, mrnn audj nittyt auf au§ermbenttic$reit, fo
bo^ auf Stählung rinrt tätigen Salentef, lueldje*
f^cn uorf;anünu Sonnen mit (äefc^ief gu ^anb^äben
iuei§, anffsru^* fti. Ärenn, 9lcgcnö(|ori in einer
unfern SSorftabtfirdjen, uertimt Aufmunterung f ruaö
aut^ bie SDteinung unfered SWufKoereinS fein mag r
ber i^m @etegent)cit bot, baä SBert \n einem y/ @efeO«
f^aftöeoneerte" jut Äuffii^mng ju bringen, attmo eä
auc^ gefteL ©enfetben ^af^mittag Ijattc eine gemiffc
S, ©ttller bte gredr/^ett, ein Soncert auf bem ^Sianu
ju geben, na^bem fie cd jtuei SKale fc^on, ^auptfac^;
ltc^ tuegen fanget an Teilnehmern, abfagcu mu^te.
©aä britte iLVat aber lie$ taö pfiffige BtauUiii mit
grepen Settern binden unb anfragen: ©ie ^t^tu
ehrten Ferren ©tubenten ^aben freieä Sntieei —
iWamrtitij reifte baä bie bcd;ücrcl?ru*n Vetren @tuben;
ten, unb (le, bie in ber ©tänbeuerfammtung, beim
ftaifer, unb fogar beim Surften Süinbtfdjgrdg freied
(Snttee \)ahtn f oerf^ma^ten e6 nic^t, aud) iu'ö ®tih
lei'fcljc (Sonrert untfonfl ju ge^e«. Sie applaubirtm
and) ganj toa^nfinnig, unb eä roaren (eine bejahten
(Slaqueurä barunter, fte a^^laubiitrn aus ©anfbaifeit
ganj umfonfl, nur — behaupten einige Äenner —
fett ber ^ipplauä ironif^ gemefen fein. ©o<^ twer
turif, ob ba§ aw§ lua^r ifl. ©ad aber ifl matjr, ba|
ftc^ in Sotge ber potitifc^en Sier^ältniffe jene unfe=
ret X^eater ju änbern beginnen. @o giebt ©ireetot
^Jofornf eine Steige von ©lüden, bereu Kamen ju
nennen nüäj vor oier äBoe^en unfern Seitungen oer»
202
toten war. 8tm meiflen gelang ed if)m mit 9toberic$
Senebir'd „langem Sfrael , ober bad bemoofle
$aupt". SBenn biefed ©tütf eigenbd für bie Jegigen
©tubentenjuflänbe getrieben werben »täte, ed fyatte
nietyt braflifdjer wirfen fönnen, unb ed ifl eine Sufl,
ba8 etyemald flitte, audj it>o^t Verbroffcne Sßutffcfum au$
tjoflem £alfe bad ©tubentenlieb mitfingen ju työren:
„2Bad macr;t bet #crr ^Sapa?" .geben 2U>enb wirb
baö SBolfdlieb flürmifct) begehrt nnb von ber ganjen
SBerfammtung freubetrunfen gefungen. ©afür, unb
audj weit $r. $pofornty aud // 9liidfftdr)t auf bie jr^i=
gen S^töer^ältniffe" bad (Sntree bebeutenb ermäßigt
$at, ifl fein £l;catcr „vonStubcntendgnaben" mit bem
£itet: SJJationaltfyeater, fccc(;rt worben. ©c$on wcr;t
auf bem portale bie fdfjwarj srott) s gotbene gafjne.
SBad nun bad Äarntr)ncrtr;or - Sweater fcctrifft, fo ifl
biefed in eine ganj eigentümliche Stellung geraden.
©c$on vor vier fciö fedjd 2Bocr)cn verbreitete ftet) ba%
©erücr)t, baß ber SRationalr)aß ber Italiener g?gfn
und cd faum geftatten würbe, baß wir ber ^>errlidt)=
Jett einer ©tagione genießen fönnten. 9Wan fpract;,
baß graddjini mit bem £obc bebro^t worben fei, faöd
rr ed wage, in ©eutfct)lanb einige taufenb fiire ju
fcerbienen; gfcidjfafld waren bie anberen ©änger mit
fcer ©cr)mac§ bed SBatcrlanbcd bebro^t, wenn fle per)
»nterflanben, ben Unterbrürfem tt)rer ftrcifjeit wclfcr)e
Dpernarten vorjuftngen. Äurj, t>ie bei und flcrcotgt>c
grage: wirb bie Süßer fommen, ober wirb fte nict)t
fommen, fanb nur it)re ßöfung burdj bie Ö*age, wer;
ien wir fyeuer eine ftalicnifcr)e ©tagione befommen
Aber nidjt? äflitten unter biefer furchtbaren Ungewiß
|eit fünbigte ber Smpreffario fein Programm (bie
Safyl ber Sngagirten unb bie Warnen ber ju geben*
ben Dpern) an, unb furj barauf lafen wir, am legs
Jen SWarjtage, baß 9Worgcn ben jflen Qtyrit ßrnani
gegeben werben foltte. Um Iflcn Slpril Ijaben wir
au$ unfer „liberated" Spreßgefeg befommen, weldjed
au* ungefähr 80 *ßaragrapr)en befielt, wovon 79 5pa;
ragrap^e immer einer um ©elb flraft, war)rcnb ber
anbere und ju föwerem Äerfcr verurteilt. 5^ n?ei§
mc$t, toa% fataler ifl, nadj abfotutiftifct)er SBillfür,
ober nac$ eonflitutienetten ©runbfä^en eingefperrt 31t
werben! ©oct), jum Srofle für bie baburdj betfyci;
ligte SBelt, war bad ^8re§gefeg, Faum einige ©tun?
fcen nac^ feinem @rfct)einen, fct)on gef^iefl unb offents
lt^ »erbrannt. SBir woüen jeboer) ju unferem greunbe
JBato^ino jurürffe^ren. ^4 mu § g f P f V«/ ^/ ker
id) unfere für(r)terticr}flen 9tevo(utiondfcenen (eö wa*
ten, ®ott fei ©anf, ntdt)t fo t>iele) gwar nic^t mit
faltcm S3(ute, aber fte^rr o^ne Singfl mit angefr^en
^atte, ic^ ^atte feine große ßufl, am Iften WLpxil baö
i^eater }u befugen. ^ fa^ »oraud, ba§ wir e^rs
H^en, arglofen ©eutfe^en ^Bc^flen« »erfu^t Ratten,
bie SRuftf ober bie ßantanti auöjupoct}en ober auäs
jujifcr)en, unb wer wei§, 06 und eine f<tone ©timme,
ober ein befcelter Vortrag nic^t umgefiimmt fyaben
würbe, bie P. T. ^)enen Italiener aber, bie von ber
ungünftigen ©timmung bcö S33iener ^ßubtifumö, baö
gar fein ©etycimnijj barauö machte, in SBorauö unters
rietet fein fonuten, Ratten ftet) gewi§ auf i^rc SBeife
toorgefe^cn, unb ic^ mochte burcr;auö nicr)t in ber um
mittelbaren 9?ät)e berjenigen geflanben fein, bie mit
einem ©toefbegen ober einem ©tilet, ober auä) einem
gewöhnlichen Keffer :c. bewaffnet, ber Sßorflcflung
beiwohnten. Unb in Italien genirt man fidc) gar
nid)t , bie ©treibe audj ton hinten ju führen, öid
jegt ifl bad Äärut^nert^ortf;eater uoc^ nic^t wieber
eröffnet worben, beim ict) C;afce ju eriä^ten vergeffen,
ba§ am Vormittage beö lflen Slprtlö ^Jlafate an ben
©trafjenccfen ju lefen waren, beä 3"^attö: ba§ ftet)
jeber ©eutfct)e fc^amen foöte, eine äftuftf ju ^ören,
beren Urfprung a\i$ einem Sanbe r)errü^rt, welct}eö
ftet) burc^ erbitterten §a§ gegen ©cutfdjlanb bemerk
bar mac^t. <3c^ fann micr) nic^t enthalten, eine ©tette
aud ber > 2iufforberung / bie mir befonberö flarf fcr)ien,
r)erjufegen. ©ie lautet: „©terfcenb fluten bie (Sbets
flen unter und ben £öncn, an benen nn^ ju erluflu
gen man \u\^ jumutl;et. SBer btefe 3">nut^ung rechts
fertigen mag, ber befucr)e bad ^ofopernt^eater wä^s
renb bed ^pril bi^ ^uni". ©aju fam noer;, ba§ man
ftdj vorgenommen r;atte, 5lbenbd vor bem Xr)eater ju
flehen, unb bie 3iufommeuben juntetjuweifen , unb
namentlich) ben ©quipagen bie ßcnfler einjufc^lagen.
Unter folgen Umflanben war ed jebenfaüd beffer, bad
§a\\% ganj ju fcr)tie§en, Ui wettern ©c^luffe unb
©ef^luffe ed anfy bi$ jegt geblieben ifl. ©a§ ber
^mpreffario einen fel;r fcr)wierigcn ©tanb $at, wirb
S^iemanb leugnen, jebeufattd foü er bie fc^on einges
troffenen Italiener bejahten, unb bie beutfct)e ©efeös
fct)aft, welche auf brei ä^onate Urlaub 1)attt, jurücfs
galten unb frifct)e 3»tcrimdeontraete mit i^nen fc^lie?
§en, alfo auf $wei (Bdtm ©elb audgeben, o^ne bie
Sludftc^t 31t r)aben, eined einjuner)men. SWic^ würbe
ed burct)aud nicl)t wunbern, wenn wir brei SWonate
lang bie Dper ganj entbehren müßten, in'% Sweater
fer)nt ftdQ bei biefer Seit or)ner)in Siiemanb, boct) fpriö§t
man, ba§ in einigen Sagen mit beutfd^en D^ern wies
ber begonnen werben wirb. — ftledfyeim, ber bei
«flen ^errfd^aften fa^enbucfelt unb bafcet fo fodjaxU
flofratifer) ifl, baß er bie plebejifdjc Slrt feiner 6jeis
flenj ganj unb gar ju »ergeffen fc^eint, f)at auä) eine
^ifabemie im ^ofepf>fiäbter St)eater gegeben, unb bas
bei viel mit gretyeit, §0% lebe Deflerreidj ! S3ater
gerbinanb! k. herumgeworfen, unb viel ©elb ^bamtt
verbieut, treg bie anbere ^Älfte ber Smnatyme einem
wo^tt^ätigen 3»f^ beflimmt ifl. ©taubigt unb bie
203
Stfffj erfdjicnen baSei in Sftationalcoflümen, unb fam
gen bie f$(ce$t auägebacfcnen gfrei^eitölicber mit einet
SBoücnbung, bie feltfam contraflirte mit ber tifrcfytytit
fowotyt bc« Sejrteö, alä audj ber (Sompoßtiom ©em
(Sompouifien, £rn. ©corg $etlmeröbergcr jun. , wirb
jcber 93crnnnftigbcnfenbc ben Statl) geben, ber ftUxtf)
feiner Söerfe , womit er und uberfctywcmmt, einen
©amm ju fegen, rufjig abjuwarten, biö bie grumte
feiner ©tubien reif flnb, unb bann ^ervorjutreten,
unb mir motten bann bie (Srfien fein, bie fein, gewifj
nic^t unbeträchtliches Salent anerfenneu werben.
@b. — v — <3.
2lu* ©reiben*
(gortfefcung.)
2Bir flnb gewohnt, bei lleberfcfcungen von einer
fletö richtigen ©eclamation abjufcljfn, bodj tyier in
©om ©ebaflian ()at ftdj'ö ber Ueberfeger ju bequem
gemalt, unb juweilen ben %cxt in einer SBcifc um
tergclegt, bie gerabeju flBrenb ift. ©ie SJluftf tfl ba:
gegen wertvoller, alä bie früheren SDpem ©onijctti'ä,
unb enthält manche (Schönheiten, unter benen wir
©ebaflian'ä Savatine am <Sc$fu§ beö jmeiten 51ct8,
ben irauermarfdj im britten, unb baä (Scptett mit
(Sfyor im vierten 91ct alö mcificrljaft tjcrvorfyebcn. %cn
ner bejcidjnen wir at8 gelungen: bie Süifton beö (Sas
moenö unb 3«^ba^ ©anffagung im er|len s ilct, beä
Äonigä nnb (SamocnS ßcfennungöbuett im britten,
beä leiteten S3arcarole, unb juni £f;eil 3rtVba'ä unb
©ebafiianS ©nett im fünften $tcte. ©ic SDuverture
ijt nicfyt bebeutenb.
©ic Sluffii^rung unter SReifftger'ö Seitung ges
r}orte ju ben bcflen, bie wir in neuerer 3^t gehabt
l)oben, unb bie 93cfe§ung ber Hauptrollen war: ©es
Baflian ~ $ie$atfc$cf, ©om 3uan be@$Iva — <£)ttU
mer, ßamoenä — Sttitterwur$cr, unter welchen ftc$
fiefcterer befonberö anzeichnete. §x. (Sdjmibt fpieltc
ben 21bagalbo3 fer)r gut, um fo mel;r war ju fres
bauem, ba£ gänjlidjcr (Stimmmangel ben günfligen
@inbruc( ntd^t auffommen lieg, unb beäwcgen baö
©nett mit 3atyba feit ber jweiten 93orftcttung wcg=
bleiben mu§te. ©ic vorfycrgefyenbc <&ccnt fyättc aber
fccibctjalten werben foflen, ba ol)ne biefe bc8 Slba^als
bo$ Qlnwcfentyeit in Siffabon ratfyfelfyaft erfcr)eint. (jtl.
gßagner gab fldj viele äJtiifye unb genügte in man-.
djer #inftd)t, ftMc inbeffen mehrmals burc$ ®etoni=
ren, unb fotlte (Soloraturcn lieber vereinfachen als um
vollfommen ausfuhren. ^ahti fönnen wir unfere
2Ki§bißigung iiid^t un f erbrücfen, wenn ©arflettenbe
bie SBcljrloftgfcit cineö SD^nmad^tigen ju 9lecfereien
benu^en, toat flc^ Sri. SBagner in ber erflen ©Dt^
fl^öung im jweiten Qlcte ju f^ulben fommen lief, in«
bem fle am beftnnung6tofen ®tbaftian bure^ üerflo^s
tened 3wpf^» am ^aat attjuwirffame 93elebungt>ers
fuc$e machte, ^ie Nebenrollen 83ens(Selim unb ®an*
boüat waren »on ben $$. Äinbemann unb Äiffe ge*
nngenb vertreten, wa$ wir leiber von $rn. (Stiele
at6 ©om Antonio nidjt fagen fönnen. ©ie %u0s
Gattung von ©eiten ber ©irection war glänjenb.
(gortfe^ung folgt.)
Seifen, Concette, engagemen« it. *r. SWarbet,
ein Qt\6)tyttt SRitglfeb bc« 5Brf«lauer X^eater«, veilö^t in
Solge einer leben«gefäbrliä^en Äranf^elt bie Q3nf;ne. ©eine
Xot^ter, eine junge talrntvofle Slaviervirtuofln, tülrb jum 3*e*
nefij i^ve« ißater« ein Goncett veranftalten, nnterftüftt von
ben beften Gräften bofiger 53ü^ne f ben Samen tfüdjcnmeifler,
©atrl^ne«, unb ben Ferren ©a^log, Slieger nn^ Äa^le.
3n ben Klaubereien au« £onbon, welche bie ,,®renj#
boten" bringen, ^eigt e«: „91ua> ÜJergnügunoen Ijaben wie*
brr angefangen, bie italienifdje Dper toirb, von ^rn. Sumfetj
geleitet, auf« S^eue i^ren alten ®lanj entfalten, unb ben ge*
fallenen gürften ben fiüPre tfjter früheren ßeben«tage Reiter
unb ernft üor ba« 5luge führen, £ljalberg l;at in ©rfter-'§alt
ein (Soncert gegeben, in »eifern er bie chevaux de Baiaille
früherer 3aljre mit gemifdbtem 33eifall vortrug, unb alle 3ene
mit ©ntjücfen erfüllte/ bie früfjer nia^t bagewefen »aren, ober
no4 in ber ffiiege gefa^lummert Ratten. 2ßie lebhaft erin*
nert bie« an eine (Bqa£)lung von 8uife aWü^lbaa^, iro fie
fo trcffltc^ ben Äünjiler fdjilbert, ber nur fünf @tüc!e fpielte,
unb barauf von Ort ju Ort reifte. Der junge $ianift, $crr
^inbfal) (Sicher, gab am 16ten SKärj feine britte Soiröe mu-
sicale, bie jat)lreio^ bcfudjt irar, unb wobei bie SBa^l feinet
(Stücfe unb fein gefdjmacfoollcr Vortrag allgemeine 53efriebU
gung genullten. iWabame Dulfen fpielte gleia) jueifi ein
fet)r ^übfa^c« Duett für jtvei Klaviere mit i^m, ba«, al« eine
ifyr ge^örenbe SHanufcript^SWujtt , ein neuer ®enuf für bie
$orer war. Die na$ 53rob gerjenbe Jtunii ^at eine bornige
33aljn, — ^icr, wie überall, — unb eine fleine $kifteuer an
Ijülfreidjer Srmutl)igung if* für einen verbienflvoll flrebcnben
Jungen SKann eine wünfä^en«wcrtl;e SWitgabe. — SWctyerbeet
wirb fet)r erfebnt, ot)ne Hoffnung gegeben ju ^aben, bie mu*
ftfalif^e Seit burc^ feine (Srfdjcinung \vl erfreuen; man
rennet bafür befto flauerer auf Davib, ben 8elpjlg einige 3eit
204
eitbetyren fonnte, bamit ihe world at large von feinem fette*
ich Talente profitlre, ba« bort wie ein vergrabener ©djafc
ben &ugen verborgen liegt. — SWabame 5>ulfen fyat Ujre Ma-
tinees nmsicales begonnen, bei benen fte fldj bie prei«irütbige
Aufgabe gefegt, ben alten SWeiflern unb einer clafftfc^en SRu«
flf (Eingang ja verfdjaffen. 5E)ie engüfeb* ©elt weifj, bajj
bie« ber beffere ©efebmaef ifi, nnb färbtet fieb ba^er gu be*
fennen, bajj fte bei »eitern einige $olfa« vorgieben würbe;
bie golge iß, bafj man ber guten SRuftf giriert, bog man fte
fculbet, unb am ©übe, ä force de l'entendre, fte lieben wirb.
Sie* wenigfien« bofft 2ttabame Wulfen unb mit tyr bie gange
beutföe Äünfllerwelt, ber bie Harmonie etn>a6 unb niebt ber
Öffect allein &fle« ifl. (Sin paar (kaviere gerfdjlagen ifl feine
fo fcfcwierige Aufgabe, aber felbfl nur eine (Saite fpringen gu
Jaffa, nm i$re $örer gu überragen, l)at SNabame JDulfen
»erfd&mäljt. 3bre SWatinee« beginnen um 3 Ubr unb banem
bi« 5U$r; tyr geräumige« $au« in £a«lev Street fann eine
bebentenbe §lngabl 3ubärer faffen, bie aber nur au« Damen
befielen, von benen i^rc Hüterinnen einen X^eil au«macben.
SRabame JDulfen trug in ber erflen 2Katinec mehrere $rio«
vor, in benen #au«mann fte begleitete, ber auf feinem SBio*
lonceflo immer fertiger Wirb unb jefct au$ niebt mebr burdj
fein lange« $aar bie gü&rung feine« 93ogen« gehemmt fte^t.
— 3o^n $arrt> gab ben beliebten burle«fen ©efang „Miss
Harriet and her Governess", unb 2Ri§ SBallace, bie neue ©an*
getin, trug „IDove fono" vor. 33ei ber feiten SRatinee, wo
bie 8Mume gebrannt voll waren, fpielte SRabame £>ulfen ein
Duiniuor von ©pofcr, begleitet von SBilh), ®ofd^toin, $ifl
snb $au«mann, mit unübertrefflicher gertigfeit, ©ragte nnb
IU«brucf. 9u$ festen e«, bafj fie felbfl bavon befriebigt war,
unb mit $e4t bnrfte fie e« fein. «r. ©fabatta, ein fe$r
fdjöner SBann, fang mit SKiß $Birc$ „D bu ©eliebte" von
Nicolai, unb betonte bie fflorte fo gut unb fang mit fo beut*
fdjem 9lu«brucf nnb ©efübl, bafj man ft<b fragte, ob ber
Warne ber feine« 93ater« ober ber feiner Sßatyl fei, benn ©an*
ger unb (Sängerinnen finb bäufig SBiebertäufer; feine mu
fängerin lief) Feine 3»etfel ber Strt auffemmen." —
Königsberg. $fer, in einer ber intelligenteren ©täbte
©euifeblaiib« , auf einer JBüljne, beren Dramaturg ein 2Rann
von reiebem ©iffen unb gebilbetem ©efdjmacfe, «Äutolpb ©cti*
febalf, tft , giebt man Seemöven'« gibelio mit bem abfurben
Webentitel: ©ganten« ©taat«gefängniffe.
ÜiUt if* , nacb bem <Dre«bner Za^tblaU, von 3Deimar
plefclicb in eigenen bringenden Angelegenheiten na$ $eter«*
bürg gereift. Un« fd^eint ein böserer Stuftrag babei im
©Viele; foll er vielleicht bem äaifer von Sftujjlanb bie SRar*
feillaife mit beutfdjen Variationen vorfielen?
SUd) bie »etlinet Sweater $aben fämmtlic^ für bie ver-
tvunbeten Scanner ber ©airifabe unb für bie Hinterbliebenen
ber (gefallenen »Borfiellungen gegeben; im O^ernbaufe: SWo^
gart 1 « »cquiem unb «a^bn'« ©c^öpfung, im ©c^aufpielbaufe :
Watyan ber ®etfe, im Sljeater francai«: Les extremes se
touchent, im ^önigftäbter Zfyattx würbe fogar brei Sftal ge*
fpielt, mit Prolog, bti beutf^en gafjnen, k.
©a« wirb au« ben SWuftffeften in blcfem ©ommer? JDa«
babff^e ©ängerfeft wirb ungeachtet ber unruhigen 3eit neuer*
bing« für ben erfien ^fingilfeiertag in Saben*©aben angefun*
bigt; and) ba« pfäljffcfte SWufiffeft in Äaifer«lautern wirb
frifefctoeg für ben 28fen nnb 29fien 3uni befiimmt.
aus Ilr. 15 *fr 3lUg. muftk. 3eitung vom J2ten 3lpril 1848. ♦)
3« Wr. 16 ber bie«iäbrigen 3eitfc^rift für SWufif finbet
fic^ eine S3efanutma(bung , bie gweife iBerfammlung beutfd^er
Sonfünßler nnb HKnflffrennbe in Seipglg betreffe nb : bie« brachte
»ir txft wieber ba« fafl febon vergeffene ga!tum, ba§ e« eine
erfe gegeben babe, in'« ©ebätynifc — e« fliegen alte mip
lid^e ©innnefe anf, bie fld) mit ber ni$t unbebeutenben 3u*
»erficht jener ©efannimadjung nidt)t Wo^l vereinigen liegen —
iti \af) ba« früber erfebtenene Referat über ben erflen Serfueb
noeb einmal bure^ — JRefiertenen verfc^iebener 2lrt fc^loffen
fäf baran — id? will pe ^ier ju orbnen fuc^en.
©a« war ber 3rvecf jener 3ufammenberufnng? in wel*
cbem «er^ältnig baju flanb ber erreichte (Srfolg ?
Eacb&em vorder nur eine «erfammlung von SHuftfiebrem
projeftirt worben, um namentlich praftifc^e Uebetflänbe gn bt*
fettigen, erweiterte man ben $lan fo totit, alle beutfdjrn Xon*
fünfller unb äWupffreunbe einjulaben — unb woju? Um S(U
ie«, wa« in ber ©egenwart in öejug auf muftfalif^e «er*
^ältnijfe einer SBeiterb Übung unb Umgefialtuug bebarf, in ben
Ärei« ber SMprecbungen gu gießen — um einen Verein gn
grünben, welker ftc^ bie Sluf^abe fleflen muffe, bie ©treben*
ben um gewiffe allgemein al« wabr unb für bie OegenWart
al« not^wenbig eifannte ©runbfäfce g U vereinigen.
^ / } 9 l x e « be f ""^Vi^f/'TL ** a, B« Jf|« clfie»fMmri*e Settrff^cifvnn ber HonFünftrer^erfammiung in voilfränbiaem U-
bwcf, nm ber Uubequemhebfeit adiu an«fubr(icber ditate bei unferer fpäter fol ri enben (fintgegnung über^ben gu fein.
b. »eb.
205
3« ber Xt)at — eine työejfi allgemeine Änfoabe! fNber
gang fonfequent! Denn — toa« fann eine Sßerfammlung
bentfc$er Sonfänfiler nnb SRuftffreunbe überhaupt erfrreben?
Da« ungemeine nnb böc^gen« ba6 Nationale in iljrer jtunfl!
Srgenb eine Sßirffamfeit, bie in'« (Singeine, in'« $raftif$e
ginge, fdjeint burdj bie 3ufammenfefcung , ober vielmehr ba*
bur$, bog bie 3ufammcnfefcdng bent 3ufall überlaffen ig, bog
nidjt begimmte, gu einem 3ufammenwirfen von vorn herein
geneigte nnb fähige ©ubjefte vereinigt toerben, au«gefd)leffen.
SClfo ba« Allgemeine — bie $ringiptenfrage! £ier flöge
ie$ fieser auf ein prinzipielle« ©ebenfen. 3ft namlicr) unfer muft*
falifetye« ^ubltfum — bie Sonfüngler mit eingeregnet — reif
bagu, feine ?ringfpfengreite öffentlich au«gufdmpfen? ©inb
biefe gragen überhaupt fo mit bi«futirt, iljre £öfung fo roeit
vorbereitet, bag ein entfcfjelbenber Äampf in wenigen ©tan*
ben möglich wäre? b. t). gugleter), Ijaben wir muftfalifcije $ar<
Wen? 3dj mug alle blefe gragen verneinen — roir t)aben
leine Parteien, fonbern Goterieen, mir finb faum bl« gur Auf*
toerfung von $ringipienfragen, bie man mit einigem Ked)t
mit biefem Kamen beeren fönnte, gebieten — um gang offen
gu fein, e« flet)t faft nm Kicfct« mifjlidjer, al« nm bie allge*
mein*muftfalifc$e ©Übung nnb nm toaljrljaft ernfien, mugfa*
lifc$en ©inn nnferer Sonfüngler nnb 2Hnftffreunbe. Äurg,
bie (Singeinen finb noct) nicr)t bi« gum ungemeinen gebieten,
f^re ^Bereinigung fönnte alfo nnr gur Verwirrung führen —
e« ifi fein anberer (Srfolg von folget Sereinigung gu erroar*
ten , al« bag bie ©efjvoadje ber (Singeinen nnb be« ©angen in
einer feierlichen SBeife conffatirt unb bag Xonfünftler unb
SJlujtffrcunbe bei fol$er ©elegenrjeit über bie eigentliche Sage
Ux Dinge auf eine unangenehme, aber groeefmägige SBeife
aufgeflart toerben. —
5lber — ein »lief in bie Annalcn jener ergen Berfamm*
Inng belehrt un« ja: e« 1)at ff* bort gar ni$t um allgemeine
Dinge, um $rtngiplenfrageu get)anbeit — man r)at gd) ui$t
über „allgemein toarjre ©rnnbfd^e" geeinigt, bavon ig leblg*
lic$ in ber (Sröffnung«rcbe aefprodjen roorben — man t)at fag
au«fdjliegliet) über Dinge, bie in'« $raftff$e fragen, über
bie fpegiellgen Probleme bebattitt, ig alfo jenem «ebenfen mit
glücllic^em Saft au« bem SBegc gegangen! 5Ran tjat in ber
Sljat, in richtigem Söerougtfein ber vortjanbenen Äräfte, ba«
allgemeine ntdjt ergrebt — uub bcnno$ tooflt 3^r (Suet) von
einem abffrafien, in bie $ör)e gefdjraubten ©tanbpunfte, roie
e« Weint, über ben reblic^en (Sifer jener Sage lufflg machen?
9tun ja, ber böfe (Sinbrncf mit feinem untoiberfferjlictyen flfceig
auf bie 2a$mu*feln iß einmal ba, er erigirt, er r)at fo gut
fein SRecfct, ale alle übrigen (Sriflengen — e6 bleibt alfo nic^t«
übrig, alt and) tyu mit reblic^em (Sifer gu motbiren, al«
anc^ bie ?adjer um einige al* allgemein wa^r anerfannte
@rnnb r ä(e gu vereinigen.
@el)en mir bie ©acbe alfo oon einer anbern ©eite an.
IRan ifi bei bem Unternehmen bavon au6gegangen, bog freie
Sereinigung überhaupt cttoa« 3eitgem&ge6 / ba« eingige SKittel
gegen bie in allen nnfere« Ser^altniffen toüt^enbe 3erfplitte*
rnng fei. (Sang redjt; femmt man aber bamit gu bem 3nffttute,
mie e« (ic^ gebildet fatl Der (Singclne in feiner Söeteinge*
Inng fann weniger errdejen , er rnng fic^ affoeiiren, in ben
Gräften ber Uebrigen eine ©tüje für bie eigene Scfyroadje
fuc^en. (S6 gtebt aber oerfcr)iebene Arten, nc$ gu einem 3wecfe
gu vereinigen — unb eben biefer 3»ecf ifi ba« notyroenbige
SRaag ber Slrt, be« Umfange« ber »Bereinigung. Kur gu
einem »areTldnbifd)en 3roerfe fann bie ®efammtr;rit berufen
toerben* iff er ein focialer, fo fönnen nur bie gunäc^ff 3nte*
refprten gnfammentreten — trifft er mit ben 2lbftd)ten getoif*
fer graftionen be« ©angen gufammen, fo fönnen nur biefe
pd^ beteiligen. Sollte »Ulleicftt in einem Serfennen blefet
Unterfcbiebe ber miglidbc (Srfolg ber erfreu SonfünfUeiocrfamm*
lung begrünbet fein? ö« febeint fo! 2Jtan fann immerhin
fi(t) mit allen ^ier ergielten Kefultaten elnoerfianben erflaren,
aber bennoej ein SWigoerr)altnig ber anfgetoenbeten Ärifte gu
ir>rcr ffiirfung, ber in Äuöfic^t gefiellten gu ben n>irfU<$ er*
reiften (Erfolgen füllen — unb mug bann auef) unmibergeb*
lic^ lachen, ba e« nic^t« Äomifcftere« giebt, al« ein berartige«
SWigoerljaltnig !
Sllfo — bie Seifammlung r)at ft<$ auf Dinge eingelaffen,
bie ber SBirffamfeit (Singeiner ober engerer 5lffotiationen an-
r)eimgugeben roaren, benen gegenüber fte macbtlo« blieb unb
bleiben mugte. ©e^en roir ein trenig näl;er auf ben 3Öer*
lauf ein.
Die Xoufüngler unb ÜWupffreuube r)aben über Drgelprü*
fungeu beraten — mugte bie 33err)onblung nidjt notljtoenbig
in ber vagen Allgemeinheit unb JRefultatloRgfeit verlaufen,
bie fie$ in Kr. 21 ber 3tUf*rlft f. 3Kuf. bef*rieben finbet?
Die Xcdjnlfer fönnen bie Uebrigen nie^t mit ben Detail« be«
^eiligen , bie ber Debatte allein Seben geben fönnteu — bie
„£onfünfUer" fönnen in ber SBerfammlung nur — fc^roeigen
— aber nein , fte faffen fe^liefjlid? per majora einen ©efc^lug
über eine €ad?e, tvovon fle nidjt« verfielen, knie i^nen in
ber Debatte felbfi roieberr)olt gu @emüir)e gefübrt roarl —
SBDa« r)aben bie bentfe^en Sonfnngler unmittelbar mit bem
Älavierunterrie^te gu tt;un? ungefähr ebenfo viel al« Literaten
mit bem Unterrichte im Sefen ober ben Defiamation«übungen
in ©etulen! $(u$ bie« ©ac^e ber Xec^nifer! $ier fann bie
Slffociation ber unmittelbar ^Beteiligten, eine $ropaganba,
bie fortto&fyrenb unb felbgtr)ätig in'« ^raftife^e eingreift, viel
tl)un, bie Z)tbatU ber £oufünfUer aber nie^t« r)clfen. Decla*
mationen gegen ben fd^leeftten ©efe$maef r)aben, allgemein
gehalten, nie tttvai genrirft, unb fül)ren, gegen eingelne ^3er<
fönliebfeiten geroenbet unb fo anfä?auli$, lebenbig gemalt,
in grogen SBerfammlungen m [t Kolr)n)enbigfeit gu $erföulic^*
feiten, tote fte benn au$ bti biefer ©elegcn^eit niebt au«ge*
blieben finb. SKan confpirire gegen ben f$tee$ten ©efe^maef,
bie eingelnen AffociatLnen mögen ge^ nnter einanber in 9ßer<
binbung fefen — man begreife aber auef) , bag e« fte ^ier
nur um bie Xtyat einer beßimmten mngfalife^en ©egnnung
l)anbelt, toelcje ba« $robuft langer ©tubien unb Erfahrungen
fein mug nnb nic^t bur$ Keben olfne IBeitere« ^ergngellen
206
ifl, bag c« flg %'m um eine ^Parteitage fymbelt, wefge auf
allgemeinen Sßerfammlungen wtreten, aber nigt begrünbet
werben fann.
Unb nnn gar bie einzelnen $rojefte : Skrgeigniffe beim
UnterrigtbrangbarerÄompopilonen anzufertigen? 9li«£aupt*
motto wirb bie Unbefannt'gaft mit brr Siteratnr angeführt,
bie in intern diteren Xtyllt fo mange« ©ute berge, ba« in ber
SWaffe fig unfrren ©liefen endogen fyabt, fo bag alfo bie 2e$*
rer nnb bie SenfünPler felbP wenig bavon wiffen, aber nigt«*
befloweniger »Bergeigniffe ouffliUen feilen. 3)ie wmigteJtamt'
Big iP offenbar nur bürg tegnifge nnb Uterart)tPorifge @tu*
bfen gu erfgwingen: b. $. ber (Singeine mit $i(fe ©leigge*
finnter fann unb mug fle allein vollbringen, weiter berufene
mögen ityre Ärittf üben nnb Beiträge nagweifen, bie ©e*
fammtbeit fönnte aber nigt« tljun, al« bögPen« iljre für fte
al« folge burgau« nigt begrünbete unb batum unwirffame
SJutoriiät binjujugeben. 9?og unbebingter greifen bfefelben
©eflt t«punfte bei bem $rojrffe ber ©erfaffung eine« Seiifa*
ben« $lafc: entweber wirb bie Sirbeit (Sinjelner obne Söeitere«
aeeeptirt treiben müffn ober wir baben einen 93eleg für bie
$ffiar)rljeit unfere« alten beutfgen ©prigworte« gu erwarten,
bog oiele tfege ben Söret wberben. derartige Unternehmen
fonnen niebt einmal ven ber ©efammt&eit ber Seljrer auflge*
Ijen, beren biuergirenbe SÄigtungen boeb tagt in einem SBerfe
unterzubringen wären; nein, jeber trete ^ier mit iügtigen
arbeiten tyxvox, er Pelle nigt berartige Probleme, fonbern
löfe ffe, unb er wirb ttteat getljan Ijaben — mit folgen *pro*
pofltioneu an bie ©erfammlung aber gewig nigt«. — £offcnt*
lig Wirb Sßiemanb ben Einwurf machen, bie Arbeit be« (Sin*
gelncn muffe bürg eine allgemeine (Befpregung gewinnen, e«
muffe ifim flger baburg mange banfen«wertbe iWotig werben
— benn biefe 2lnpgt führte gur $ermaneng ber SRerfammlung:
alle muflfalifgen Sffierfe würben bürg bie« ©erfahren wenige
Pen« um ein SRinimum gefördert werben unb 9llfe Ratten
gleichen 9lufprug auf biefen iBortlieil.
2)iefe nigt sor bie JonfünPler gebörfgen fragen Ijaben
inbeg gerabe bie breitete Grörrerung gefunben, fyabcn fap
afle'n bog wenigPen« gu einer £ebutte, welche ber nägpe
3wecf folger üöerfammlung ifl, geführt. £>ie anfgeinenb
allgemeiner geseilten baben bie« nigt sermegt, im geraben
SBiberfprug gu unferer obigen 2lu*füb'ung, baß allein folge
an ibrem $la^e gewefen wären. 25er geljfer bürfte inbe§
bei näherer Sßetragiung aug Ijier an ben betrogenen @e*
genflänten liegen, unb e« mögte ftdr) ergeben, bog — bei
fcigte beferjen — überbaupt feine allgemeine grage befprogen
Worben iP. 2Ba« lägt fid) allgemeine« fügen über ba« S3er*
|&(tnig unferer 3eit jur älteren, fiafftfgen SKufif? ©in 3e*
ber giebt §U/ bag unübertreffliche Jeipumun in SKaffe oorlie*
gen, bie ber iPergeffenbeit ju entjieben finb — ba« ifl gar
feine Sragc mebr. ffivr fann ftxvat bagegen fagen, bag ge;
Wig viele auffeimenbe Xalenie wetfannt unb traurig t?erfom*
men fino? nnb wer bätie ber tljeoretifdjen 5(u«fübrung biefe«
trübfellgen Xbema'« nog Variationen beifügen mögen? —
9ber e« flnb ja $orföläge jur Slbbilfe biefer Uebel genügt!
ffiirflig? 3a, man fo« alte SWufif in (Jonjerten anffü^re«!
©ewig; aber wie »erfgafft man biefen (Sonderten 3«5öret?
tiefer bebenflige $unft bleibt unerörtert ! — Unb wie wer*
ben bie nngiürfügen ©ernY« gerettet?— S(b, bürg Äornmlf*
fionen, bie ir)re SDerfe prüfen nnb gur Änerfennung bringe« !
— 2lber wo flnb bie ©arantieen, bag biefe Äommiffloneii
nigt fo gut ben göttiigen gunfen »erfennen, wie bie SSerle^
ger, bag fle bürg ein S3erbammung«uriljeil ba« Unglücf nur
gröger magen? wer bürgt in mangen bebenfiigen gäifen
nur für ben guten ©illen biefer Äommiffton? 9ligt«, ©ara»*
tieen werben nigt geboten! — 5lber bie fugen wir ja eben,
wir finb nag (Erörterung biefer angebligen gragen ebenfo
weit, wie »or^er. —
Slber, toit gefagt , e« flnb gar feine allgemeinen fragen
— jene Uebelflänbe finb 2!^atfagen nnb biefe flnb mit (Srfotg
nur tbatfäglig gu befämpfen. gübrt gute alte äftujif auf,
fo oft irgenb eine ®e!egenr)eit bagu geboten Wirb, erregt in
ben engeren greifen gunägfl nag^aitige« 3ntereffe bafür f
lagt fle aber für flg felbfl reben, aug bei SonfünfUerwr*
fammlungen! (Sine gemeine (Seele, wer ba« auffeimenbe
Xalent, fobulb e« ir)m befannt wirb, nigt begt nnb pflegt,
ibm Cuft unb Sigt nag Gräften gu wfgaffen fugt, aber
feine Samentationen mebr über biefen $unft unb feine SRet*
tung«anflalten, feine ^ommiiflonen: unfere grogen ©enie'«
l)aben flg ja bog enblig burggefglagen, unb toit »iel, oiet-
leigt nog grögere, unbefannt oerfommen flnb, nun bavon
wiffen wir ©ott fei 5)anf eigentlig nigt«. Slug bürften bie
gemülr)ligen SWuflfer fytx ein bebenflige« ffleifpiel geben;
mügten nigt, wenn fie wirflig IRegt bätten, alle übriges
Äünfle mit glcigen 5inflaiten verfeben, Ja mug nigt minbe*
Pen« alle fünf 3abre ein .Krieg geführt werben, bfo« bamit
nigt fo toiele militärifge ©enie 1 « oerfommen? Unb beuft
bog an bie $rei«componiPen, biefe oon (Scmmifftonen tarir«
ten ©enie 1 «, benft an bie $rei«compojttionen ! ba« $ublifum
r)at pcb fein Urteil allen r)ör)eren ©anetionen gegenüber frei
gehalten.
©« bat flg l)icr alfo um <Sentiment«, gar nigt um
allgemeine S^agen ger)anbelt. Seßtere formen aufgeworfen
werben nur über ©egenPänbe au« bem äpijetifgen, funpge«
fgigtligen, tegnifgen (im weiteren «Sinne !) ©ebiete, wenn
man tr)eoretipien will — foil aber etwa« $raftifge« erPrebt
werben, fo mug e« für Stile wenigPen« einige« Sntereffe ba*
ben unb mug aug für bie ©efammtt)eit einigermagen erreig*
bar fein. — Ueber Sragen ber erPen 9lrt fönnen nur 33or*
träge gebalten werben, ^Debatten werben faum gu ermögligen
fein au« ben in einer 9tote gu bem (Referate ber 3*itfgr. f.
SWuf. @. 166 energifg au«gefprogenen ©rünben; grage»
ber gwelten 5Trt eripiren aber faP gar nigt — bie 3erfa(*
renbeit unferer 93erbaitniffe b^t e« bagu nog nigt fommett
laffen. SWan täufge pg nur nigt baburg, bag man eine
grage allgemein pellt unb ebenfo allgemein beantwortet nnb
bann glaubt, man l)abe wirflig ein paffenbe« Xfyema gefnn*
207
tot. 3ff bie grage nur ber gorm, nid)i tljrem 3!tyen na$
allgemein, b. 5. fönt fic ni$t unter bfe obigen ®eflc&t*punFte,
fo füljrt bie Sdlgemefnfyeii ber gorm nur gur Xrtsfaüiät. <So
$at bie grage: ,,©a« muß gefdjeljen , um bcm mizflfaltfdj*
lirurgifdien £r)efle in ber proteflantifc&en tfitcfee eine größere
SJebeutung gu öerfdjaffen ?" gn ber Suitwort geführt: „($«
muß ber .fcirdjenmuflF im Tird^U^eu 9ütu« t\ac beflimmte unb
feße ©teile angewlefen »erben unb ile mu§ in einen Innern
unb notljwcnbigen 3ufammfnljang mit ben Ulriken gotte«*
bienftlidjen £anblungen treten." «fceißt ba* nid)t bie grage
mit ber grage beantworten? benn bie eiyfnrltcfye grage ifl ja
bodj: fflie Fann ber 3ufammenl)ang ber 2Jiuflf mit bem ®oU
te«bfenfle lieber Ijergeftelli, ber aJcuftF bamit wfeber eine fefle
©teile angewiefen »erben? Unb biefe grage läßt flc$ nic^t
allgemein beantworten — confefflonelle , Iocale Untcrfdjiebe
flnb fjfer oom größten ^Belang unb e« wirb vorläufig and) Ijier
nur tljatfädjtidj gu wirFen fein, ©errafft eurer ÄtrdjenmuflF
(Eingang baburd), baß i^r bie greitjeit, bie einem 3ebcn ge-
laffen ifl, benufct, nadj SHöglidjfeit unb ben Umflänben jenen
3ufammenf?ang Ijerflellt — eine allgemeine grage läßt fld)
aber über Hefen $unft oerflanbiger ffieife gar titelt aufwer?
fen unb nid)t beantworten. ®a« fldj Ijier il)un liege, wäre
etwa, baß fldj> bie oerfdjiebenen Äräfte »ereinigten, ba« facti*
f$e SWaterial einmal gu f am mein unb gu einiger tleberfldjt*
lidjfeit gu bringen, alfo bie »ergebenen Äir^enoerfaffungen
mit iljren liturgifd^en gormen, locale unb allgemeine gefefc*
Iidje SBeflimmnngen über biefe ^unfie gufammenguflellcn —
erfl, wenn fid^ biefe nottjwenbtgcn Unterlagen einigermaßen
überfein Iaffen, Wirb fldj bie grage ai« eine wltflic^e unb
nidjt blo« ber gorm na$ allgemeine auffallen laffe«.
«fcier bürfte überhaupt ba« £eil ber allgemein praciifdjen
gragen, welche eine foldje Sßerfammlung befdj&ftfgen fönnten,
gu fudjen fein, öne man welter flrebt, muß man bo<$ wiffen,
auf welchen ©runblagen man fleljt — unb mit biefer «Kiffen-
fd)aft liegt e« fe&r im Slrgen. £ie guten SWufxfer, bie naioen
Seelen! SCÖie viele »on ibnen benfen überhaupt baran, baß
fle im Staate eriftiren unb baß iljre fcoc^eilige tfunfl , bie
fle fld) fo gern oon allen irbifdjen geffeln befreit benfen, gu
einer reellen (Srifleng nur im Staate Fommt, baß bie ÜWufff
i^ren tyedjfien SBeruf, ba« ffiolf, bie SWaffen gn ^eben, ju bih
ben, nur bann erreichen fann, toenn fte einen $la^ in ben
öffentlichen , großartigen 93erbaltniffen flnbet! ffiie wenige
benfen baran, baß eine toa^r^aft unab^&ngfge Stellung ber
SWufif nur in großen i^nPinftitttten }u erreichen, baß nnr in
tynen bie llnabf^ängigfeit oon Äoterieen, Saunen be« fc^le^*
ten $ublifum6 u. f. n>. gu gewinnen iß. äurg, ba« ißer^ältj
niß be« (Staai« unb ber Kommunen gn ber Äunfl fönnte ©e-
genfianb einer »ielfeitigen Jöefpred^ung werben: freiließ w&re
an^ (jier erft toieber factif^ fcßjuflellen, wa« jefet derartige«
gefc^ie^t, wie fld^ jene« Ser^ältniß gebilbet, über wel^e mv
teriellen fixeren SWittel bie Äunfl )u gebieten ^at. !T(e IBe«
fafc* /ältniffe flnb and) ^ier »ob ber größten aöidjiigFelt,
- ib nu. ^on biefen materiellen Qtnnblagen an« wirb ein toei*
terer Sluffdjwung ber 3Wuftf f b. f>. eine größere ©irffamfeü
auf ba« 93olF, gu erreiefcen fein, »n bergleie^rn benfen unfere
guten (Sorrefoonbenten freiliefe niefet, fonji ^Ätten fle fdjon
längfl ba« ganje Material jufummentiagen fönnen: fle Jam*
mern unb Flagen WoI)l, aber fliefen unter iljrcn Reißen Xfjra^
neu bo$ immer nur bie alten $fyrafen über (5oncerte unb
Opern ^ufammen, fle befprec^en ben Status quo, obne fl(t ben
Äcpf barüber ju ierbreefeen, wie er eigentlich entflanben ifl.
3)ocfe Ferren wir ju unferer erflen Tünfiinfllerverfammlung
jurücf. ®a« bleibt un« von it)x nac^ Obigem no* übrig?
9lbfc^affung ber franjßflfäen Xitel unb ber italienifdjen 33or*
trag«bejei(fenungcn, bie 3at)re«jaf)l auf bem Xitel: anerfen*
nen«wert^e Sagatellen! (Srflärnng gegen ben Wadjbrncf
burd) Siebertafcln : eine fer)r anflanbi^e, aber nur in wenigen
gallen bringenbe SWaßregel ! (Sin ffiepertorium ber ungebrutf*
ten, im SWanufcript gu oerbreiienben ffierfe : alfo nod) me^r
gum 33ermobern verbammte iTunflfc^a^e , neeft me^r nid&t
burd^gebrungene @enie'«! Slußerbem ein $aar Vortrage, ein
$aar (Soucerte unb gefellige« 3ufammenfein.
JDie möglicten ©orl^eile in festerer ©cjiefeung entjie^en
fl$ natürlich ber öffentlichen S3efpredE|ung — fle fönnen and)
bie bi«l;erige gorm ber SBerfammlung niefet motbiren, benn
fle werben ebenfo gut erreicht M SWuflffeflen u. bgl., überall,
Wo ein 3ufammenflufi oon XonFünfllern flattflnbet. 9Kufl!
muß natürlich gemacht werben, aber auc$ fle bürfte, in ber
breiigen 33cfcf|ranFung , bie Sftübe fanm lohnen. $ler iß
inbeß eine practifefte ffienbung in «u«fld^t geflellt, angeljenben
jtünfllern burc^ 9iu«fü^rung iferer ©erFe einige 9tnrrFennung
ju oerfc^affen — gewiß banFen«wert$ — mögen flefe nur bie
über bie 3ulaffung ridjtenben Stimmen bie Unioerfalitat be«
Urtl)eilö bewahren nnb bie fünftigen 3nljörer auc^l benn —
ein $ubliFum, fafl au«f^ließlic^ au« Xonfünfllrrn nnb 9Kn*
flFfreünben, befonber« au$ JRecenfeiiten befle^enb! (Sine be-
benFlicfee Sßorfleffung, ein SDagniß für ben angefyenben Äünjl^
ler, ja bem i$ ijm nic^t ratzen möchte. G« giebt eine un*
au«fle^li4e 9lrt ber protection, unb ba« mö^te ba« (Sinnige
fein, wa« im günfligflen galle gu gewinnen wäre.
gür bie fBerfammlung bleiben alfo nur Vortrage —
bamit ifl aber allein wenig get^an. SWan liefl fle ebenfo gnt
in ben 3«itungen unb erfpart fld) am (Snbe no$ mannen
«erger. 3(6 banFe wenigflen« ©ott, baß id) niefet O^rengenge
be« ©r iepen F er l'fcften Vortrage« über bie Oper ber ©e*
genwart unb ber fleb baran Fnüpfenben JBegeiflerung ber See«
fammlung gewefen bin. (5« w&re mir eine biiUxt ©tunbe
gewefen, berartigen, anf ganj nichtigen gunbamenten fonbet^
bar gufammengebauten $araboxieen einige Srbeutung beige*
legt, biefe confequente Serwecäfelnng ^iflorif^er unb Fünflle^
rifdjer SDirflid^Feit gefeiert ju fe^en. gür eine SBiberlegimg
betfelben ifl feier »iefet ber Ort — mit einer tfeatfaa^li^eit
©emerfung ifl biefe« gange ©ebanbe moberner ©eflnvnng««
tfidJtigFeit befeitigt: eine Ueberflc^t fiber bie (Sntwicfelung
ber Oper, nnb SRojart barin gerabejn übergangen/ Weil er
feine ^iflorifc^en ©njet« r)at ! <S« ifl babei blo« überfein,
208
bag SR&nnet wie SRogatt ©efeftieftte macften butcft i^re
fflerfe, bag g. 93. im Don 3uan wie im ® ö t ft e ' feften ganfl
fo viel SRenfeftlieftfelt in fünftletifeftet Sfoptobuction nieberge*
legt ifc al« fleft in irgenb einet Partie ber ©efeftieftte, bie e«
boeft aueft übet ba« SRenfeft tiefte niefct ftiuau« bringen bütfte,
aufweifen lagt, getuet ba« völlige Uebetgeben bei grage
naeft bem ©fe, wenn nnt ba« ©a« ba« ftiflorifebe ift, wo*
bnreft allein freilieft ermöglieftt würbe, SReperbeer an bie
(Splfre biefer ganzen (Sntwicfelung gu ftcUen — unb bagu
nieftt«, ol< eine $orbe begeiflertet Sonfünfllet, feine Debatte,
bie ben SRanen bet grogen SReifrer Sleeftt verfeftaift ft&tfe ge«
gen ben ftiftorifeft » politifeften ganati«mu«? Unerträglieft !
$4tte boeft $err ©riepenferl wenigften« ein eftri|Ulefte«
Clement barin gefunben, bog Don 3uan bie etfte namhafte
Dper ift, »o ein @ünber vor ben Singen be« «Bublifum« Dorn
Xenfel geholt wirb — fönnte er im gigaro ni(ftt wenlgfienö
bie ftiftotifefce gtivolitat be« 18. 3at)rl)unbett« ijiftotifeft treu
gefeftiibett finben — »ielleleftt ^&tte et bann aueft SWogart
in feinem ©cftemati«mu« unterbringen fönnen.
Docft genug! Vorträge oftne Debatte bleiben abgclefene
3eltung«artifel — weiter nieftt«! Unb bo(ft weiter feine 9lu«>
jl<ftt. ©olefte Vorträge geben obet fönnen geben, wa« man
braueftt — ©elebrung! ©ei ber 5)tbaiU aber ftat ber vor*
bereitete Siebner gu gtoge« Uebergewieftt, bie Uebrigen werben
in ber Siegel feftwefgen. 23efcftliegen, b. t). mit Qrfolg be*
feftliegen fann bie ißerfammlung nieftt«, übet it)te wenigen
gemeinfamen, gur 3eit feftr im Unflaten liegenben 3ntcrcffen
fann fte fitft oftne gtoge iöorarbriten mefct uetfiänbtgen, fte
Wirb alfo immer wteber ©efuftr laufen, iftte 3«U mit Dingen
ftingubvingen, bie nieftt vot fle geböten — alfo, allen Uebtl*
gen in einem tragifomifeften 2ieftte gu etfefteinen, fteft fclbfl
aber mit bem ftötftfl allgemeinen ©ebanfon, bem fel)t vagen
©ewugtfefn tröfien gu muffen: 2Bir tjaben ttwa^ ©toge«,
3eitgemäge« gewollt, Wir ftabcu und butcft feurige, etwa«
übertriebene Sieben wenigflen« auf (Stunben ba« ©efüljl einet
(Blnfteit vetfeftafft, bie freilieft nur in unferer $tyanta?te cri '
flirte unb feine reellen golgen Ijaben wirb. 9llfo? l$« witb
nieftt nötbig fein , bie notfjwenbige @cftlugfolge au«rrücflieft
au«gufprecften ! 9lur Will feft bie eingelabcnen Damen aufge*
fotbett ftaben, fieft nidjt iftrer lieben«wütt>igen fctijioftgfeit
gang gu übetlaffen, fonbetn minbcflen« notft einmal ba« JRcfc^
rat über bie erfle 33erfammlung gn lefen, ebe pe fuft gur
^^eilna^me entfrftliegen.
SBill man aber bureftau« ba* (Erpetiment Wicbet^olen
nnb aueft bie in 9Cu«ficftt flebcnbcn fpeciellen gtagen erörtern,
fo treibe man ba« Ding na(ft bem ©eifpiel unferer SRaturfor*
f(fter, ©ermaniflen k. wenigflen« flug unb grogartig. Dicfe
feilen fteft für folefte gälle in (Sectlonen! Die (Siauterlcftrer
fönnen in einer @ection gufammentreten , wo allenfalls au(ft
5lbgeorbnete ber »ielfacft maltiaitirten ©cftüler mit i^ven
klagen &u ^ören waren; bie Slecenfenten in einer anberen,
wo $err @<fta"ffer inbeg nur unter bem §<ftufce ber bewaff*
neten Waüt jujulaffen wäre; bie Damen berietften in einer
befonbern Snrie, unb welcfte ©emfitblicftfeit mägte in bet
©ection fterrfeften, wo bie SWuftffrennbe traulltft bei elnaibet
fägen? Dann, ja bann wirb ein groger (Erfolg m\$t an«*
bleiben: man würbe fitfc nieftt an bem ©ebanfen einer gang
neuen grogen dinfteit, eine« beabfiefttigten 3ufammenwirfen« r
einer geftnnung«tü(fttigen Slffoeiation me^r beraufeften fönnen,
unb bann gewig einfeb«, bag e« an bet etflen ©orauifetung
gn einer weiteren ffiirffamfeit ber Söerfammlung fe^lt — an
ber Sücfttigfeit ber öinjelnen ^ierju. Denn aueft ba« geben
wir gn, bag alle« nnfet — aneft allgemeine« — Sieben »oftl
gu ©eftanben gu maeften w&te buteft einige gtoge, parlamen*
tatifeftet iÄntwicfelung fähige ^erfönlieftfeiten, bag ein unter
fulefter in freier, lebenbiger Siebe entbrennenber Äampf aueft
über Dinge, wie fle oben verworfen ßnb, bie übrige tobte
2Naffe anregen, Seben in ben ©erein bringen fönnten, fnrj
bag aueft bie Entfaltung tüefttiger $erfönhcft feiten wenigflen«
für ben Anfang ber Xrager folefter ©erfammlung werben fann.
Unb ^ier bütfte bet lefcre groge geftlet gemaeftt fein: man
fefteint fteft nieftt bie 9Rütje gegeben gu ftaben, fteft wenigften«
blefen (5tfolg gu peftetu, eine grögere 3ai>l bebeutenberer 9ßer*
fönlteftfeiten für ba« Unternehmen gu interefflten, gut JCbeil*
naftme gu gewinnen. SWan f)at erpetimentitt, man ftat, oftne
viel naeft bem inneren ©etufe gu ftagen, ptobitt, fteft in ben
gormen ber 3eü gu bewegen, unb mug fteft ba^er aueft fagen
laffen, bag bet ißerfneft miglungen unb gu uicftt« gut fei, al«
eine Sßaruung für alle fpatrren abgugeben. (5« ifl meljr al«
3ufail, e« lfl ein oerfeftulbete« Reiben, bag bem ©angen \t*
ner eingige, au« ben fonbetbat fxen , namenlofen 93etfen ge*
breite 3opf in 9lr. 30. ber 3ei*feftr. f. 3Jinf. angefügt Won«
ben i%
Unterbeffen W bie ©efeftieftte eine Xonfünfllerverfamm^
lung im alten ©t»le unmöglieft unb bamit eigentlicft aneft
biefe äßorte übcrflüfftg gemaeftt. ffler Weig! Der ganaii«*
mu« ber Äffociation«männet ift grog, bte 2ßiefttigfeü, mit ber
bie ©aefte betrieben würbe, foloffal gewefen. @precften wir
e« alfo au«, nefymcn wit aueft biefe« al« «fraupiarguinent auf :
eine ©Überholung im frü^eten @tnne wütbe alle ^t)eilneft»
met lätyxlid) , füt Süigotiflen »etäefttlieft maeften. 3n bet
3eit, wo e« fteft um Sleorganifation be« ftalbcn (Suropa, nnt
2Bieberbtrf)ef(ung unfere« iPaterlanbe« ftanbelt, wo bie ftöefts
Pen Sntereffen ber ©efammt^eit wie be« Qingeluen eine nie
eTftörte, breite öntwicfelung finben, ba werben felbfl bie $on*
fünnlet ftoffentlieft nieftt 9Huge finben, bie bto^enbe Sage«*
orbnung ibtet «Statuten, ber Äircfteumuftf u. f. w. patt)etif<ft
gu befpteeften — man wirb jefct, wenn ba« SBebürfnfg einer
©emeinfeftatt unabwenbbar oorfyanben, würbigeren (Stoff nnb
würbigere gormen gu finben wiffen: bie Vernunft lägt e«
wünfeften unb bie 3eit etbeifeftt e«.
g. Eintieft«.
©rucl oon §e. «utfmatia.
VI tu e
iitf$tift fit
Jer*nttoürtnd&er Sebaeteur:
ädjtunbjnmnjtgfier SBanb.
Jtf 35.
93 e ticket:
Robert griffe in £etp)ig*
Sett 29. »ptit 1S18.
SOcn biffer 3f ttf*. etfäetnen ivQ^tntlt^
2 Kummeti üob l eUx l 1 /* Sogen.
SJrei« M SBanbe* **n 52 9hn. 2'/ l £felt«
Stfccnnrment nehmen alte^JoWmter, 99u4*,
SPluftf - ttttb ÄunfUjanMmigea an.
3lt&alt: JCir $tanta|Ht tue 3*it- — ffflt ®efanaunterddjt. — 8irt>« itnb Orfänge mit ^Pi&iltforte — 8ta$ ritt ©ort £ib« frtn
Choral „3ff&* mefne 3aotrtf<$t". — Jtdtif^rt Xnjfiftfr, — ^ttlrllfgfnjblatt,
2>ic ^Jbantafii* bet Reit
SSelc^ ritte 3eitl 3eb*t Sag ein ©tötf äßtlt-
gefdjidjte, ein SSunber, ein Sraum. Unb toie unets
roarta baä ©eroalttge, tote ttntietmutljet nad> fo lang;
jafjtiger Stu^e, @dj einbat rcie gering tote Urfadjen
ju fc iretterf^ littet üben SBitfungen.
83iet SBotte, jwm ©djibeleilj eineö ^priueipiens
fatnpffS geworben, ^tbtn bte alte äSelt auä ifyrnt
9nge(n, unb bet laugDerf? attene Strom bet gtufen
t?olf burdf; bring ertben $&un fiürjt getuattfam ^etttot,
eine ©prmgflutij , bie fi(§ tibet grau frei e§, über @»;
iopa etgiejjt, unt baS monatdjifäe ^Jrinei*) »etfd?Ungt
ttnb alle sßtimtegten. SBetdj 1 ©djaufpicl! ©ie per=
föniftritte ©taatiftugf/eit, bte bafc eutopäif^e Äöutg;
trjum aufregt erljfilt, verfangen in iljre eigenen
©djtidjej gebrodjen bie unerf^iitterlic^e SBiKenMinft,
bet legte ®alt ber ttabiticuetten eutepaifd?™ ©eflb
tutig; gefnitft bet eiferne 8£rm, bet bie gaijtenben
Stemmte ber 3ufunft jufammrn^ielt; inmitten gldu=
jenbet SBaffenmadjt, bnä fünfHi^e Söeit" bon ftebjet?n
Qafctrn jufammenfhlrjenb ; eine ©gnafiie, gefallen
auä bem (Bu<$e bet @ef4 i( $ te 5 f i" greife* S&nig$;
pnat auf fdjiuafylidjer gluckt; ein bluljenbeS $etr=
f^etgef^ledft jerfioben; bie fünfte Ärcne bet SBelt
gettrümmett ; im uralten ©ige ber Äoutge bercaffnete
SKotbiuiijjm auf feibenen ^Jolfletn tyte äßunben ber=
frnbenb, roäfyrrnb aud ben genftetn ©iege§ft$üffe fafc
(en unb bie äÄarfeittaife gettiiflt raitb — — baä
tWeä, innerhalb bteiet Untu^tage, ba* SSJett tJün
a iQe;ylnbigem Äampf, f^liegenb, na$ uoß6ra<$tet
ßinäf^erung M S^tönfrffetö (tüo^t bcö legten in
Sianfteic^) am gujje bet grei^eit« faule, mit bet
toett^iftotifc^en ^m^rü&ifatton einet ficanjäftf^en He=
publtt i
Unb icctdjc Öiltet! Sie an bie @^tecfen@feenen
bet elften 9tcüofuticn ertnnernbe Äammetftgung, «Ott
bet üer ehrten beutfd^en {Jütftin, beren Sdjitffat bort
eKtf^ieben würbe, fo ^elbenmüt^tg beftanben, Mm
Suittbaufe, baß Bufammenftogen bet biet SJütföfirfe
me, beten jebet feinen äKann, ben SWanu feinet 9?eu
gung an*ö SRubcr bringen miß unb mit ben SBaffen
in bet $anb j« unter|)A|en bereit ifij bie ©urcfijlcr)-
tung ber Srrtannten bur^ bieä ctjerue Sieb, »a@ 3^-
bet ju befielen ^at, wie Stj gut Säuternng bur^
tabett roitb; i^e etfien Setat^ungen in jenet Kobens
lammet, mo^in fte bet ©turnt beä fBoItttiuitiitti bets
fdjtagen unb Feine anbete ©tartung ju if;nen bringen
fann tu ifjur ßrfitcpfung, aU Stet ttnb Sßaffer tit
einem jevbr^enen 3»*fniapf. ©ie Silber bringen
\id}, lüte bie @Htgnific Fctumen unb f^minben, @dj(ag
auf Schlag. Stuf ben @tta§en unb um baö @tabU
fjauö, bem @t^ bet neuen Regierung, bet wogenbe
Stufru^t, bet nutij immer SBertat^ mittett unb bie
SBaffen ntdt)t auä bet $anb legen njiff, Q>« g^ofen
©aale beä ©tabtfaufeS, mo^iu fle enbli^ mu^fam
gebtungen, fafi bet gei jiigen unb p^rtf^eu «Inftteni
gung ertiegenb, bie ©ema^ften, bte Mannet, itel^e
bie Sierantttortli^feit beä fd^nnetigeu äftoinentä auf fic$
ju laben ben SJIut^ Ratten; untet i^nen einet ; ein
Bieter, afö folget im 9lat^e bet ©taatSdinbigen
gar oft öer^B^nt, »eil fie im ©i^tet ben ©e^er ürt=
210
fannten; et; burdj erhabene ©eftnnung jum SRanne
beä ©olfS geworben, burdjbringt mit ber güUc feiner
fPoefte bte gereiften ©emütt/er, beftegt bie K&cn SKafs
fen burcr) bie 2Hacr)t feine« tbealen SBortc«, fregriftert
oOc buret) feine .Qnfpiration unb erfampft beut Sans
net ber greift «Mb ber Drbnung ben ©icg, iubem
et ben brotjenben auf tt)n gerichteten glinten unb ^3ü
ten tregenb, mit bem Sobcämutt) bc« crljabcnftcn ©es
roufjtfein« bie rotfye ©lutfat)ne unb bie Sacobiner*
möge in ben Äott) ber ©cracr/tung fcr/leubert unb mit
güfjcn tritt. — %n ben §öfen bc« ©tabtfyaufc«, jur
<S(fyai\ auögeflellt, in offenen ©argen, bie Seiten uns
befanntcr ©efaflenen. ©ann überall bie aufgeworfen
nen ©crt)aue, toon ©ewaffneten ketvacfyt, bie fte ntdr)t
aufgeben wollen; bat)inter 5lbenb« um ein 2Bacr)tfcucr
bte abenteuerlichen ©ruppen in ©al&ator 9tofa'ä unb
(SaHot'ö Spanier; bie 3ögtinge ber pelt/tccrjnifdjcn
@er)ulc, bie beö ©olfe« ganjeä 3"trauen beftgen, bie
©tabt burd)trcujenb, n?ie lcic$tbcfüfjtc ©emfen bie#of;e
ber ©arrifaben erfletternb unb toon bort fyerab unter
^w^fltuf ju grieben unb SDrbnung ermar)nenb. Die
5£obtenfeier ber gefallenen Äämpfcr, ber riefenfyafte
8eic$cnwag.en, umgeben ton bert §interlaf[cncn , bie
mit (£r;prcffcn unb &orbeerit folgen 5 auf ben ©ütfejt
btr SWabelaine bie 8tiefenmarfeiÜaife ber ©rpcjconiftens
<$ore, worin baö ganje ©off unb bie 9Wititaircr)öre
cmfltmmenj bann aber, um bem tUbcrmutt) beö ©olf«
ju imponiren, in ber erflcn ©cßürjung unb Ucberfiürs
jung aller ©ewalt unb jeglicher Autorität, fammts
fie$e @erict)tec)öfe unb ©itbungäanftalten, äTCagifhas
rur unb Uniticrfttat, nad) gacultatöfarben in alters
tyümltdjet £racr)t , in langem 3ug* bebäd)tigcn
©c^rttt« folgenb, ein ganj mittelalterlicher 2lnblicfj
ferner bie 3ügc &on ^unberttaufenben Dutorierö aller
©ewerfe mit gähnen unb ^nftgnien jum ©tabttjaufe,
il)re ©itten um fct)lcunige Organisation ber Arbeit
fcorjutragen. ©ie ©ige be« t)of;en Slbclö, ber giir=
^en unb ^erjoge in ber ^Sairöfammer fcon fdr)ttdt)tcn
$anbwerfern, üon öloufenmännern eingenommen, jur
Berr)anblung biefer wicr)tigflcn grage. (Sin einfacher
Buörier, feine« gad)e« 2Jtcct)anifu8 , mit ©ig unb
©timme in ber {Regierung, ©er 51ufruf an baö ©olf,
flatt ber gewanbten parlamentarischen ©cr)önrcbncr
unb Älügler au« ben r)ör)eren gebilbeten ©teinben, eins
fad)c« Sanbüolf unb ättänner Don rcblict)cr ©eftnnung,
»on natürlichem ®efür)l unb praftifcr)cm ©crfianbe in
We $Rational:©crfammlung ju fct)icfni \ bie übcrfyanbs
ner)menbe $bcc eincS großen 93ölfer = 6ongreffcö jur
Srörterung ber focialen unb internationalen gragen 5
baö 9Jtanifefl beö griebenö unb ber 6intracr)t, mit
bem SSölferbunb alä grofje europäifcf)e gamilie, in
welcher ftet) bie 93olfött;iimlicr)feit naef) inneren 83ebins
gungen frei unb naturma§ig entfalte in gegenfeitiger
Sli^tung inbiüibuellen ©cinä — — ftnb baö nit$t
Sraumbilber? legtere nic^t Sruct)fiücfe auü ben ^ans
taften eine« gutmütigen ©ienfc^enfreunbed, ber bte
SBelt na$ bm SKünf^en ferne« ^etjenö eonftrutrt?
Knb toie »iei gat anbete SSilber noc^, bie nad^s
einander, miteinaubet ftc^ aufrollen im ©ränge ber
3eitereigniffe! Äaum ^at, tote »on r)6^erer ^)anb ges
leitet unb bem inneren ©ämon ger^orc^enb, ber e6
treibt, ba« 93olf in Mrem SBal;njtnn mit bem Sirene
auf ben ©d;ultern jur ^ulifaule ben fr;mbolifcJ;en
©ang tJollbrad;t unb bk ga^ne mit bem alten SBafyls
fptuc^ ber SWepublif gefe^tmmgen; faum ftnb unter
|Kieflerlicr)er (Sinfcgmmg, »olfögefang unb greubens
fc^üffen bte erflcn grcif)cit8baume gcpflanjt, biefe 8Bcir)s
nacl;tebäume ber granjofen, mit toeljenben SiMmpeln
unb S3äwbern, mit öorbeer, @ict)enlaub unb S3lumcn
befränjt, mit SBaage, 8Binfelmaa§ unb 3trfel ges
fdjmiicft, unb anberen ©cioerföfr^mbolen aller $cffs
nungen, bie baö £r;riflfinbcr)en ber neuen Slera ber
jüngeren ©eneration jur ®ahe bringt: — fo erflehen
irie burcl; 3aubcrfc$lag au« bem ©oben ber £aupts
flabt ber Söeltbcfreiung bie Sanner aller ©olfer unb
begrüben jubclnb bie neugeborne SRepublif. 5lmerifas
ncr, $o(cn, »ritten, ^ren, Italiener, ©panier,
©lanbinaoen, ©ermanen, alle bringen it)rcn frot)locfens
ben ©ru§. Unb auf ber ffienbomcfaule, um beren
gu& bie ©erbannten aller SSe(ttr)eile il/re wimmetns
ben 3«ge orbneu, l)ocr) oben in ben Süften in uners
fdr;ütterlicr)er 9tut;e ber er)erne Äaifer, ber ©o^n ber
^Resolution, ©e«pot unb ©efreier jugleic^, ber bie
SSÖelt burcr)jog an ber ©pige ber fränfifcf)en Slepublif
unb ben ©oben umtoitylte unb fruchtbar machte für
bie 5luöfaat ber neuen ^becn.
^a, »oenig Sage ücrftrcicr)en im Taumel, unb
auf beflügeltem Süort bringt a\\$ allen ßanben ein
neuer Taumel fyercin. S^ailanb befreit 5 in %Qicn bie
veraltete äBelt über ben Raufen gefrürjtj Serlin
frei! ©om ©atican l)erab 1)at bau SBort ber SBtes
bergeburt ganj Italien burcl)brungen, unb bie Sobs
ten ftnb auferflanben, erlöfi auü Q&xabcQnafy. ©om
(Solner ©om unb bem granffurter Corner ki$ jur
el;rioürbigen ©urg in SBienj tjon $)ab«burgö $r)ür*
men unb 4>olfleinö ©aueu ki$ jum Äönig«fc^log in
3Jlüncr)en flattern bie b«?rfci?nitcn beutfcr)en garben, bie
alte l;iftorifcr;e £Hcidr)^far)nc 5 Den SRorb unb ©üb, uon
Dfl unb Säicfl ergebt ftcl) ein einträchtiger ©eifl unb
fct)afft burcr) loürbigfte ©olföoertretung, bie untoerr;os
len jur Süfyne bcö gegen bte polnifclje ^attcnalttät
üerübtcu ©räulö fiel; bereit erflärt, eiu gro§e«, eini:
geö, burc^ ©creci)tigfcit mäct)ttgeö ©eutfct)lanb.
©0 brdngt ein ilnglaublicr;|te« baä Rubere unb
überjtürjen per; bie (sreigniffe. SÖBunber auf SBunber
gebiert tiie 3eit. 9Kan träumt in ruaer)em 3wflanbe.
211
©ie Sraumwelr wirb jur 2Sirflicr)feit, tote SÜirriid)s
fett jum Sraum. 9luä allen Slbern ber ©egenwart
quillt fc)ervor bie wunberbarfle Sßocfte. ©ic einfache
©arfleUung bet £t)atfad)en übertrifft baö audbtin-
bigfle ©ebict)t, bie Singebungen bei au$f;t)weifcnbflcn
«ptjantafie. ©er Obern ©otted get)t übet bie 8rbe
unb treibt SJölfet unb durften wie Spreu vor flc$
t)er. ©er SBeltgeifl bietet unb überflutet ben wins
jigen menfci)lici)cn $od?wutfc). Unter ber Ucbcrmacr)t
unb bem SJoWIong göttlict/cr SRehnc unb Harmonien
flürjt baö Ungereimte unb SBiberflrcbenbe einer alten
SBelt jufammen, bie nict;t länger burefy bie abgenugs
ten Äünftcleien einer antiquirten officicllcn Staats*
politif ftet) aufrecht ju erhalten vermag. 3ä^ unb
fct)recf&aft ifl ber Sturj. ©ie SWenf^eit (raunt, bes
wunbert, jittert, unb verflummt, jwtföen Scfjrccfen
unb grofylecfcn vor ben 9tatfyfcr;lüffen einer t;öfjercn
2Beiöt)eit t)offnungävott ftet) beugenb.
2Ba8 mar hiergegen 1830, biefe Ueberliftung beö
Socialidmuä burd) bie politif, biefe (föcamotage ber
9tecr)te ber arbeitenben Pfaffen jum Söortfycil ber t)ös
t)eren Sourgeoifie unb ber guten unb gutmütigen
9tepublif jum ©Ortzeit ber fogenannten „ttfltn"\
1848 ifl ber jweite Set/ritt ber crflen großen SRcvos
tution, nur um eine Stufe tiefer, unb bringt bieömal
biö in bie (Singeweibe ber meufcr;licr)en ©efcllfcr)aft.
©ewiß, e8 muß unb wirb eine neue Drbnung ber
©inge ffdj erjeugen, bie, wie 3cglicr;cö in ber SBelt,
iKaturwüdjftgfeit jur ^Berechtigung, unb fortfct)reitcnbe
öefriebigung ber 3eitbcbürfniffe jum 3eitmaaß tt)ret
©auer fjaben mirb. SBie bei naetylaffenber fünfllid)er
Spannung ber Sogen in feine uifprünglidje Bonn
jurücf fcr)neltt , fo werben, Dom ©ruet biplomatifcr)er
Serträge befreit, überatt bie Xerritorialvcrljältuiffe mit
bem Sftationatgeifl jufammenfließen, unb öänber unb
Seelen nid)t mefyr vert/anbelt werben tonnen, wie feite
SBaarc. d$ natyt bie 3eit, wo Öürflcncongrcffe SJöls
fercongreffen weichen, auf welken ftet) äWänncr be8
Vertrauend über baä 2Bo(jl unb SBetj ber großen eu*
ropäifd)en ^amüie beraten, unb bie Res publica,
gleichviel unter welcher jjorm fie erfcr)eine, treu unb
gewiffentjaft gepflegt werben wirb; bie 3eit, wo bie
feciale Strömung bie Sßotitif vom bisherigen Staub?
puntt biplomatifdjer &cucr)elei, Äünflelei unb Uebers
liflung auf baö §elb menfci)ljeitlicr)er -QWercffcn treis
ben, unb bie verbilbete, entartete ®efeUfcr)aft , bie
fo 2Jtanci)e$ auf ben Äopf gcflcttt, ju natürliches
ren 8$ert)ältniffen jurücffüljren , reinigen unb vers
jungen wirb. Unb fo wie, nact) Steffens, \a
bed Safter bie ßarricatur einer urfr>cünglicr)cn 2Bafc;rs
r)eit ifl, fo muffen wir in allen ©ingen jur Siiu
facrji/l* jurfieffe^ren, Don ber Garrieatur jur Urs
^rüngi» ^teit, unb formt uon ber 8üge unb ^euc^etei,
in beren 9?e|e bet Sefle fä toerflricft für)U, jut «uf*
ric^tigfeit \ml 8Ba^rt;eit, ben Stanbpuntt gewinnen^
wo ©emütl? unb «Jerftanb r)armonifc^ $anb in $anb
ge^en. Kur auf biefem fiSBegc, ben getifd)bienft beö
^erfommend unb bie glei§nerifc^e 9Jla$U einet t)ot)s
len coubentioneUen ©ilbung »on ftcr) werfenb, wirb
ber 2)Jenfct) wieber jum SRenfctjen werben, unb fein,
flatt ju fc^einen.
Unb auf biefem SBege flehen wir. ©ie neue
Stetoolution ^at ityn angebahnt.
Wiiid) bie Äunfl, bie muftfaltfcr)e junädjfl, wirb
burcr) ben Umfcr)wung ber ©inge gewinnen, fo r)arten
Skrlufl aucr) bie ÄünfHcr, unb t>ieUeidc)t Sa^re lang^
werben erleiben muffen. 34 ' ann ^ n biefer Bejies
bung ^ier nur ba8 wiebert)olen, unb jwar für ade
Sauber ber äöelt, toai icr) fcor gwei ^a^ren bti meU
ner $tnwefenr*cit in Hamburg in iöe$ug auf ©eutfcl)s
lanb aueffpract). 3$ ffract) ed au$ gegen einen
Sreunb, bem bie jtunfl an'd $erj gewacr)fen ifl, aber
mcljr noci) baö 93aterlanb unb bie leibenbe 2Wenfcr}s
t)eit, gegen SDtten, unb aucr) m biefen Stättern.
©ewi§, fo lauten bie SBorte, wirb über furj ober
lang ber 3eitpunft eintreten (unb wie balb ifl er eins
getreten!), wo überhaupt in ©eutfcr)lanb bie SJtuftf
audgefpiett ^aben wirb, baö ^ei§t bie Hauptrolle j bet
3eitpunft, wo fte ben übertriebenen 9taum fcerlaffen
wirb, ben fie nur in Srmangclung eineö öffentlichen
Sebenö, einer politifcr)en öewegung ber ©eifler eins
ner/men unb auffüllen fonnte. SWit ber t>erbrängten
3bi?tle wirb in ©cutfdjlanb auä) bie SDlufit befdjeU
ben jurürftreten muffen. Unb bad ifl fein Unglürf,
Untergeben wirb ffe beö^alb nicl)t, fonbern in
fict) ge^en, \nti nad) gehöriger Sammlung erfl red)t
aufleben, unb an innerem Söerttye gewonnen ^aben,
wad pe an äußerer Qludbe^nung eingebüßt. — ©ie
erfte ^pälfte biefed $luäfprucr)8 ifl rafcl) genug in Srs
füKung gegangen.
SBir leben in einer großen 3eit, aber unter bem
©ruef einer gewitterfct)wangeren 9lhnofpl;äre. Scr)on
ifl ber 9Bol;lflanb SBicler untergraben, Slnberer in
6lrnb tocrfcljrt, unb Jammer unter tielen äflenfcfjcn.
SäJie fönnte auc^ folcr)e S33elterfcr)üttcnmg o^ne 3ers
flörung vor ficr) ge^en, o^ne Unheil fol^er Uinflurj
aller befle^enben ©er^ältniffe. 3öic mancher Äampf,
wie manche Scr)recfniffe mögen und nodj l?euorfle^en,
bevor bie großen &ölfcrburd)bringenbcn ^been, weld)e
bad 3eitalter bewegen unb felbfl bie entfcr)iebcnflen
geinbe jeber Umwäljung boct) nicr)t wegleugnen föiu
neu, jur ©eltung, ja nur jur vollen 6rfct)einung ge=
fommen !
Slbcr icr) fü^l'd, in mir flopft ba8 $erj babei,
bet SJölfcrfntyling, beffen $auc^ mict) fct)on 1830 fo
212
jauberifä anwehte, er natyt. *) 93iflc ©türme mögen
nod? eintreten über un&, tty er jur S3lütfye reift bie
Hoffnungen ber 9Wenfc$$eit; aber er nafjt. (So feimt
unb grünt unb fnoöpet aöüberatt. ©ie junge ©enes
tatton wirb fle aufgeben fetyen tn tyrer ^radjt, bie
©onne ber verjüngten Srbe; bereinfi viefleidjt nehmen
tvtr ©reife bann ifyren erflen ©trafyl alö einen ®ots
ieögrufi mit inö ©rab.
ÖP 51 ug. ®at$t}
gfur (Sefaitguiiterric&t.
SÄatCO SSotbogttt, Trois exercices et douze nou-
velles Vocalises pour Mezzo-Soprano. 2 Livrai-
sons. — fierltn, 0rl)U fingrr. |)r. ä 1 } Äljlr.
— — — , Trois exercices et douze nou-
velles Vocalises pour Bariton avec aecompag.
de Piano. 2 Livraisons. — Cbnft. ä 1| 2l)lr.
©ie vorliegenben ©tubten bilben mit ben von
bemfclben SBerfafler früher herausgegebenen Sßoealifen
gletctyfam ein einjigeö 2Berf, eine prattiföc ©efangös
fc§ule. (©er Ucberftc^t tvegen laffen tvir bie $itet
ber früheren folgen: 56 Vocalises p. Sopr. ou Ten.
avec acc. de Piano. 36 Vocalizzi per voce di Basso
sul gusto moderno. 12 nouvelles Vocalises pour
Contraalto ou Mezzo-Spr. 12 nouvelles Vocalises
pour Bassetaille ou Baryton , fämmtlid) bei ©c^leftns
get in 93erlin erfreuen.) ©ie fyaben nic^t ben $3or;
luurf, £onbilbung, ©timmenauögleidjung, (Sotoratur
ju erwerben; fte feilen ben ©ctyüler in t>cm, traö er
gelernt, fcefefligen, unb jtvar burdj eine reiche 9Jlam
nic^faltigfeit ber 5lmvenbung. $nbem fte bie $ro=
rfenfyeit vieler äljnlicfyer SBerfe vermeiben, bieten fte
alle $iilfömtttet ber SBoealifation in ber gform tu
gentlic^er ©efangöfh'icfe, beren ©Mobieen für ben
©djüler fefyr toeefenb unb belebenb ftnb. ©ie bejtre;
den vor$ügfic$ bie Ättnfl beö sßfyraftrenö, beö $ltl?em;
Rötend, ber Slccentuirung unb beö bramatifc^en 9luö;
bruefö. QZine genauere ©urdjftdjt §at unö von ber
grofjen 3ro<*mä6igfeit berfelben überzeugt, bafyer tvir
fle angelegentlich empfehlen. 9luc$ bafür ift geforgt,
bafc burefy läJtannicfyfaltigfeit unb äöecfyfcl ber ^Jiano=
fortebegleitung baö ^ntcreffe beö ©cfyülerö rege ges
Ratten ivirb. ©ie SBocalifen für ben SSariton ftnb
biefelben, nur au% bem 9ftcjjO;©opran in bie ©timm=
läge beö Sariton tranöponirt. —
•) Der üFHferfrnfjling unb feine 33erfünber. grul^fng«*
aru§ an $eutfdjlunr$ SRfbner. fcon 3orbanu$ Qkuno. 8. £am*
bürg, «§offmann u. (Sampe. 1831.
3. ©OncottC, 30 exercices pour la voix avec ac-
compagnement de Piano. — ßerlin, ÖdjUfinjfr.
|)r. | «ijlr.
So flnb bieö eigentliche Uebungen, von ben erflen
Anfängen an; fte fotten ben Uebergang bilben vom
breiten, getragenen ©tyl ju ben ©c^mierigfeiten ber
SBocalifation. ©ie fcejiüecfen richtige Intonation unb
glei^ma§ige 5tonbilbung, Vorbereitungen jum %xiU
ler unb Hebung in ben gebräuchlichen gormen bet
»erjierungönoten. 3um ©c^lug folgen noc^ flufen=
»weife Uebungen in ber Chromatiden Tonleiter. 5^euf«,
n?aö uon ber biöfjer verfolgten SWet^obe abtoid^e, bit:
ten fte ntd^t 3 fte toerben jebod^ mit 9lu§m gebraust
werben, ba mir i^re Slnorbnung alö eine 3trecfma§tge
anerfennen muffen. ®er fie^rer n?irb freiließ, nac§
ber Snbiüibualitdt beö ©c^ülerö, balb anbernb, balb
erganjenb eingreifen muffen, ©ie Äunft beö %ti)cm*
^>olenö mirb torauögefegt. —
21. Raufet Ott, Douze Etudes speciales pour Soprano
ou Tenor precedes chaeune d'un exercice sur
douze difficultes de Tart vocal. Livr. I. — fier-
!in, Srljleftnger. |)r. 1 fcljlr.
Äeine Uebungen für ben Anfänger, fonbern baju
Uftimmt, ben f^on öorgerücften ©^üler me^r unb
me^r ju befefligen, grünbli^er ju bilben. m erflredt
ftd^ bafyer baö öorltegenbe äßerf nur auf jmölf befons
bere ©oealifationöarten. ©ie erfte Öieferung ^anbelt
»on ben getragenen Sßnen, ber auf- unb abfleigens
ben Tonleiter, bem SWorbent, bem arider, ber ©efäus
ftgfeit, unb uon ben f^ncopirten Sftoten. ©ie innere
ßinric^tung berfelben ift, ba§ jeber (Stube eine Uebung
»orange^, bie SBefefiigung in bem, toaö bie ®tüt>e
auöfü^rlic^er befyanbelt, vorbereitet. ©te 5lrt unb
SBeife, tvte ber Verfaffer bieö auögefü^rt, ^eugt von
bem fd^arfen, ^raftifäen Sltrfe beffelben. Um fo metyr
munbern n?ir unö, ba§ er biefe ßtüben jugleid^ für
ben $enor beflimmt f)at. ©er £ef?rer, toelc^er fte ges
brauet, mu§ loenigflenö in bem ftaüe viel Umftdjt
antvenben. ©ie ©rfa^rung fyat unö gelehrt, ba§ ein
folc^eö »erfahren, ivie häufig eö aud? vorfommen
mag, nic^t in bem erioünfdjten SOTaa§e jum 3»ele
füfyrt. ^ebe ©timmengattung bebarf rürfft^tlid^ beö
©ebieteö, njelc^eö man ju bilben unb ju eriveitern gej
benft, befonberer SWittel. 6in 2Ki§griff barin fann
viel ©c^aben bringen.
gerb, ©Utttbett, ©p. li> 3wanjt*g leiste melo^ifclje
ßingübungen für Isn fortfcljreitenben llnterrtrljt, für
213
Sopran öbtx Ztnot uno piano. Swtittt fytt. —
Ötrlin, SfljUfingtr. |>r.
4 «Wr.
©iefe ©tubien fetten aU Einleitung bienen ju
ben 36 ©ingübungen öon üöotbogni. ©ie werben
ntdjt otyne ÜRugen jwar gebraucht werben fonnen, boc§
muffen wir gefielen, bafc rüctTtdjtlicr; ber 3rofcfmä'§igs
feit, ber flufenweifen ftortfer; reitung bie toon anbeten
©angermei (lern fcr)nellet an'ö 3^^ führen werben. 2Wan
muf; e8 bem ©djjüler aucr) ttidt)t ju leidet machen wols
Ten, mit einem Sßaar lieblichen 9Melobiecr;en ifl'8 noer)
ni^t abgetan, ber ©cr)üter mu§ fefyen, ba§ er burdj
jebe Uebung einen ©cfjritt weiter getfyan in feiner Sil-
bung. ©o finben wir in biefem £efte noer) lange
nicr)t alleS baä vertreten, waö wir toen fortfct)reitens
ben Uebungen erwarten, ©ie bewegen fiel) auf einem
ju engen Terrain, wir finben baö Element ju monos
ton; baä, waö fdfjon ba war, barf nic^t wieberf elf-
ten j wir bermiffen ben flrengen, fristgerechten ©ang,
ber ©ilettantiömuä macr)t fict) ju frt)r geltenb. —
Dr. ßm. ÄUfcfdj.
lieber unb ©efänge mit ^ptattoforte.
$♦ 3»enbcWfo§tt«S5art^olb9 f ©p. 71. ßreljs €■«-
brr mit ÖrgUitung be* pianofortr. — f*ip?»8,
ßrcitkopf u. Jjörtel. pr. 25 tlgr.
©er äfteifler jeigt unä in biefen Siebern feine
neue ©eite, fte jtnb in bemfelben ©cifle gefcr)rieben,
ben wir fcr)on auö ben früheren heften fennen. $m
©egentljeil will eö unS fcr)einen, alö ob bie Smpftns
bung an Örifdje verloren, bie SReflerion ju viel 5lns
ttjeil fyabe, unb ba8 formelle, ber faubere, r)armonis
fcfye Sludpug, baö ©ewäfylte in ben begleitenben %i-
guren baö überwiegenbe Clement auSmacfye. ©ie 5luf-
faffung unb ber ©cijt berfelben jtnb jwar burdjweg
ebel, fcoct) nicl)t ton fo fdjtagenber Söirfung, bafj ber
#orer fofort ergriffen würbe, ©ie beiben Sieber von
Senau, 9h. 4 u. 5, „©^Wieb" unb „auf ber 2Bam
berfdjaft", flreben jwar tyityeren, bicfyterifdjen 5luös
brurf an, boer) ber tiefe, melanct)otifcr)e 3ug beä ©icr);
terä, bie ßmpftnbung, bie ftd) metjr auf bem innerflen
©runbe in ftcr) felbft verfenft unb nur leife bie SDbers
flache bavon erbittern lä§t, wirb von bem muftfalis
fc^en 5luöbrucfe nur t^eilweife erreicht. ©aS legte
Sieb, 9lx. 6, SRadfytlieb Don 6i^enborff, ifl bagegen
»on ergreifenberer SSitfung unb unmittelbarer 6ms
pfi^ung. (Sine bange Sltynung burd^jie^t baö ©anje.
1)ae ^ieb i(l einer ^o^eren Söeitye entquollen, einer
vtimmu *», in welker bie SBa^r^eit beö ©efü^W
I mäßiger fpric^t. ^m formellen ifl fld? 3Wenbel«s
fo^n gleicr) geblieben, ber gortfäritt nad^ tiefet ©ette
^tn f)at i^n nic^t berührt. SBieber^olungen finben fid^
überaU, aufcer in 9lx. 3 „an bie Entfernte" öon
Senau, weld^e« Sieb burd^ fein jtnnige«, anmutige«
SBefen ftd^ greunbe gewinnen wirb. —
Stlttta S3o4fol^ ©eiCterCtimtnen, von Agnes Svan).
Juv eine Ötnjftimme mit ßeaUttunj bes |)ianof. —
feipjip, Öreitkopf u. Mörtel, pr. 10 Ilgr.
— — — f ^rüljlinget'erkünbigung, pon ^rinr.
floffmann. Mt tint Öingftimmt mit Orgleitung les
Pionofortr. — €oenb. Pr. 10 Hgr.
ßribr oljnr ®pu6fal)L
fragen beibe ©efange auet) bilettantif^eö ©es
präge, fo ifl bod) bie Siebe, mit ber bie Soinponiflin
ben ©eifl ber ©id^terin ju erfaffen flrebte, anjuerfens
nen. ©aä Srflere ifl in ber Sluffafiung nid^t getrofs
fen. ©er ©runbton m\i% ernfler, f«iftlic^er fein, bie
6mpftnbung flärfer, unb me^r unb mefyr ftd^ fleigern.
5tu^ baS (entere bebingt ein anbercö Sotorit. ©ie
freubige, frü(;lingöfelige ©timmung mu§ ft(^ gegen
baö Gnbe in eine trübere toerwanbeln. ^ier ifl e8
freitict; mit ben blofjen ©ejeicr)nungen molto stenlato,
con dolore nidjt abgetl;an. ©ie SJtelobie ld§t aud)
anbere Sextcöworte ju. SEBie begegnen ^aupg bem
9Jlißbrau£r;e, ber mit ben ©cjeidjnungen getrieben
wirb. ©pridl;t'ä ber muftfaltf^e ©ebanfe auä, woju
bann bie 3^i^cn? Qm entgegeugefe^ten gatte ftingt'Ö
wie Äomif. — Unnötige Üertwieber^olungen finben
ftdj in beiben ©efängen im tlebermafje. —
SRobett gratlj, ©p. 9. 0efl]3 ©efänge für nne Öing-
Ctimme mit Begleitung bes pianofortr. — Wien,
ftobias ^aslinger's tDittae u. Öoljn. pr. 1 Jl. CA-
— — — t ©p. 11. Seriös dtCdn^e für tint
ßingftimme mit ßegl. De« pianofortr. — €brnfc.
Zwei fyftr. Pr. ä | 8l)lr.
2öir f;aben biöljer mit Slufmerffamfeit alle Sie?
bercompofitionen üon SR. %xa\\i toerfolgt, unb flimmen
mit aufrichtigem ^)erjen in baö Sob ein, weldjeä i§m
üon ©eiten ber Äritif gefpenbet würbe, muffen aber
jugleicr; auc^ befennen, ba§ wir bie 83afyn, auf weis
c^er ber Somponifl wanbclt, gleic^ anfangt für eine
gefahrvolle gelten. (Sine fo fcfyarf ausgeprägte ^}er-
fönlicrjfeit t)at ficr) boppett toor (Einfeitigfeit ju ^üten.
©ie ©cfa^r liegt ju na^e, in eine Spanier ju berfals
len, ber nicr)t leid)t wieber ju entfommen ifl, unb bie
bei einem fo fdjä'kenöwertfyen Talente auf feine weis
terc Entfaltung nur nac^t^eiltg wirfen fann. S$ors
214
tiegenbe ©ef&nge finb in bemfetben ©eifle gefätirien,
bat wit an 9L 6. föon lieb gewonnen $aben* inbeg
Witt e« und bünfew, oW $abe bie griffe feinet fcfci*
pfetifdjen Straft etwa« abgenommen/ aW fpenbe bie
©lütfyen fein ©eifl mc^t me$t in fo reichlichem SWaajje.
Sotten mit (Sinjetne* $er»or$eben, um bet ©eaefctung
befonberS ju empfehlen, fo bürften Str. 3 u. 4 in
Dy. 9 unb 9lx. 1 u. S in Dp. 11 ju erlognen fein.
SEBiewo^t wir audj bei biefen noc$ bemerfen muffen,
ba§ bet gomponijl fcetettö in früheren SBerfen Sctytas
genbeteö geföaffen tjabe. Unfet aufnötiget SBunfö
ifl, baji wir bem Äünfllet balb einmal auf anbeten
©ebieten fc^affenb begegnen motten. 8GBit meinen,
baf? öietteidjt tyerburc^ fein ©eifl einen ntutn Sluf;
fdjwung nehmen unb feine ßigentfyfimlidjfeit baburc§,
bafj fie, auä bem engen Äteife fyetau3fc$teitenb , fidj
teeren, plaflifc^en gönnen juwenbet, an neuet Ätaft
gewinnen werbe.
&Ug. getb. SttCCtuS, ©p. 8. »er ßefiegte, JBaliabe
oon 3ol). fiep. Dogl für eine ßaffftimrae mit öegleit
fces pianofötte. — Ceipfij, |Mers. fr. 20 ilgr.
2Bit f)atcn ben (Somponiflen bot nodj nidjt tan;
get 3cit mit übetwiegenbet Wnerfennung befproc^en,
unb freuen und, ifym wieber ju begegnen, ©aö jjelb,
auf wettern er ftd^ tyier ergebt, ijat er fc^on früher
(Dp. 4 unb 5) mit ©litct betreten. 2luc$ bie ttors
liegenbe ßompofttion giebt 3eugni§, bafj er bä er;
weitertem Streben feine Äraft an größeren Stoffen
immer mefyr ju entwictcln unb ju flauen fliegt. &ön=
nen wir aud? nidjt, waö ben rein muftfalifd^en -3ns
1)aU biefer ©attabe betrifft, baffelbe behaupten, waä
wir oon beffen Sieberfreiö (Dp. 9) in bief. ©I. gefagt
tyaben, inbem un8 bie ßrftnbung ber djarafteriflifcfyen
Stuffaffung nad^uflefjen f^eint, fo ifl boc$ ber ©eifl
ein ebler unb ferner, ber nac$ tieferer ©urc^bringung
bed Stoffeä jlrebt. ©ie8 jeigt ftety fcfyon barin, bafj
ber ©ruubton beö ©anjen richtig erfafjt unb fejlges
Ratten, unb (Sinfyeit bewahrt ifl, wenn fd)on bie ein;
jelnen Steile unter fid? nicfyt mit gleicher muftfaliföer
Sebeutfamfeit ausgeführt erfc^einen. Suchen wit bieä
burdj ein paar Eingaben ju begrünben. ©ie äBorte
be« gelben ^aöo, Seite 8, Styft. 3, finb etwaö matt-,
baö ftolje Selbflbewufjtfein tritt und nidjt in fo feien
3ugen entgegen, wie eö in bem ©origen bargeflettt
erfdjeint. ©ie barauffolgenbe Steüe V enthalt me^r
eine aufjerlicfy effectüoüe ©ebeutung; ber muftfatifc^c
©ebanfe ifl geringer unb nähert flc^ me^r in feiner
SBieberfyoIting einer btoö bramatifc^en SBirfung. ®a$
gegen muffen wir Stetten, tvic Seite 4, S^fl. 5 u. f.
bid Seite 7 unb Seite 10 — 11, alö »orjugli^ fc^ön unb
gelungen hervorheben - } ba8 SRitterlic^e in feinem 3aus
in $at bet ßomponijt fe^c gut afa^. $fn biefen
Stellen etfe^eint baö mufifalif^e (SlemeiU bet 83afc
labe am bebeutenbfien. —
%xanctitO Zifot, Tre Sonetli di Petrarca posti in
musica per la Voce con aecompagnamento di
Pianoforte. — IDim^ (|a8iinger. Ht. 1 u. 2. pr.
1 Jl. CJK. nr. 3, 45 Ar. «t. Ä.
©ie muftfatif^e Se^anblung biefet Sonette ifl
in mftg(ic$fi fteiet gotm ausgeführt, bet Slntyeil be«
^ianofotte fafl uberwiegenb, wenn fc^on ni^t in bem
©rabe, ba^ ber ©efang in ben ^intetgtunb ttate.
©ie Sc^wietigfeiten wetben von einem gefdjultenSpie*
tet leicht ubetwunben wetben tonnen, obwohl tint
feine Beobachtung bet Stüaneeu, eine genaue 9lu8füfc
tung bet ©etailatbeit, wie wit fie bti Stfjt tbtn in
feinet eigent^ümlic^en SBeife finben, unerla§li(^ ifl.
©enn biefet ^atmonifd^e S^eit bilbet ben ©tunb, auf
welchem bet ßomponifl bie einzelnen ©tuppen bed
meliömatif^en Styeilä balb felbflänbig auftteten, balb
bie Sßianofortepartie belebenb unb unterfliigenb erfdjeis
nen lä§t. Setreffd bcö tein tooealen Clements lim
nen wir nic^t fagen, bag eine befonbere 3:iefe be«
©emüt^ö fic^ auöfprec$e$ eö nähert ftc^ ber ©eifl bet
SWelobieen me^t bem ^talienifc^en, äu§erlic^ Sleijenben,
ber innerlich ber treffenben 833a^r^eit entbehrt, ©et
(Sinbturf, ben fie mad^en, ifl fein ted?t gefunbet, ftis
fc^et; man bemetft baö Stteben, bie ©ebanfen bed
©ic^tetö nac^ i^rem inbiöibueßen g^araftet wiebetjus
geben; bie SReflejtion ^at ju ttiet Slnt^eil babei. ©es
liebte, toon ben 3talienetn jum Uebetbtu§ gebtau^te
SBenbungen unb ^J^tafen ftnben ftc^ ^äufig, toa% bem
©effeten, welches baneben geboten witb, Sinttag t^ut.
Dr. Sm. Äli|fc^.
9?od^ ein SBott übet ben G&oral
„3cfus meine 3uDerfüljt".
©et fflt baö gac^ bet Äirc^en s unb namentlich
Drgelmuftf uielfac^ tätige $)t. Souiö Äinbfc$et in
©effau ^at in 9lx. 29 biefet ©lattet auf baö Unbes
queme bet melobifc^en gortfcfyreitung in ber britten
Strophe beä 6(;oralö „S^fwö meine 3wüftfic^t // bet
ber bisher gewö^ulic^ gebrausten ^armonifc^en Untere
tage; <£==— — E r^z^- prdz^^p^
)m
£3 w w__JTX-^ H
&=&
ZLZ
=r=r---^-
S=E3
3:^1
215
aufmerffam gemalt, unb, um biefen Uebelflanb ju
be fettigen, folgenbe ^armoniftrung befagter ©tropfe
»orgefälagen: t ±—=z:
H^j^^^S
5lüetbingg erfd&eint auf biefe SBeife bie gortfc$rettung
ber melobieftifyrenben %h\t e . fis . gis ganj fangbar
unb bequem, befonberS toenn man ftc$ ben @a| au8
bem 3ufammen^ange mit bem (Sfyoral geriffen benftj
bem ungeachtet motzte i$ mi<$ nic^t für 'Annahme bits
fet #armoniflrung erflaren, ba meinem ©efü^te nacfy
bie Xonart SsSur, in tvetc^ex flc§ bic SJlobulation
ju Slnfang ber (Strome entftyeben betoegt, ju gemalt?
fatn eingebrangt ift, melmefyr ba$ D$r ben tontfd^en
©reiflang bon C al« Slnfangäaccorb be8 ©afceä er?
märtet, ©a nun meiner Slnftdjt na<$ bei ber Seglet?
tung beä ÄirdjengefangeS auf mögli^fl fafjlidje, un-.
gefügte unb natürliche Harmonie ju feljcn iji, felbjl
a«d^ Bei ©erbinbung ber einjelnen ©trogen ju frembs
artige unb unerwartet? fyarmonifdje Eintritte ju Der?
meiben ftnb, fo mödfrte i<§ jur Segleitimg gebauten
6$oralfage8 folgenbe ^armcnifäe Unterlage tiorfc^la;
«nb glaube, ba§ burdlj biefetbe mefyt nur ba8 Unbes
queme &e« britten SWelobietonS gis, »etdjeä tyaupt;
fäcfyltcty burd? ben torange^cnben ©ecunbenaccorb (ber
eben bejeicfyneten früheren ^armoniftrung) toerurfadjt
toirb, gemilbert, fonbern bafj auc§ eben burdj bie Snts
fernung beä oljnetyin §ier %axt unb toibrig erföeinen?
ben ©eeunbenaecorbö bie SWobulation na<$ 5ts8Kott
erleichtert werbe.
§rn. Äinbfd&er gebührt {ebenfalls Slnerfennung,
biefen für ben e&angelifdjen Äirc^engefang nic$t uns
»tätigen Oegenflanb angeregt ju ^aben.
»aöenflebt, am 20fien öpril 1848.
ÄapeUmeifler «$. Älaufc.
Ueberjic^t ber neuefkn (Stfd)cinunöen auf bem ©ebtete ber 9Jtu[\L
gut tyianofotte.
Salon % unb <£f>arafttrftitcfe.
K« 8BiHmerÄ f ©|>. 55. „Un Reve d'amour". Noc-
turne, ßrritkojrf u. fljärtcl. 20 Itgr.
(Sfnem ,,£iefct6traum" ift e* nadjjufeljen , wenn er feine
©ebanft n birgt, bie Slnbere feffefn : fo »erbe and) bie f$to>*r*
mertf^e Beere be« »orliegenben SGocturno nidjt jum 6tl$blatt
genommen nnb 9Mcmanb ereifere fid) barüber. SDer (Somp.
ttnrbe fid) nid)t bafür bebanfen.
6« Seittfcfe, ©p.5. Trois Morceaux lyriques. $iff-
«attn. llr. 1— 3, ä 40 flr. «.JR.
^r. (ShtilTaume 5)entfd^, tele er fid) frangöfffdj nennt, be.-
ftitt ^fer jnm erflcn 3Ha!e bie De|fentU<$Feft, — für ben @rab
feinet 0tnü4t nnb feine« ©iffen« öiel ju frü^. (5« »Are
Unred)t, biefe I^rif^en 6 tiefe ber Äritif geeennber ju fiel*
len, — et giebt feine Äritif bafnr. 2>ie« wirb ^r. 2)enif$
mit ber 3ett felbfl efnfefjen lernen. 2)ie ftnnrei^en Ueber*
(griffen lauten: M »uf einem ©4iffe, im XfaV, im Sffialb".
3nfltucttve^.
%• $Ütltttl f ©p. 158. Premieres Etudes des jeunes
1 eJeves. Srljott 1 Jl. 12 Ar.
5lf« „erße" Uebung«ftücfe bei neitem jn fc^toer unb gn
fdbtoerfaHig; bie erffe oon ben fe4« Hummern ift bie jtoetf*
magigfte. Der inftruettoe 3»ecf fd>eint bem ffierf. nidftt maf?
gebenb getoefen $u fein. Sil« Üorff^eife ftnb tWberfdjrifie*
beigefeft irorben.
®. ^Pla^p f ©p. 101. Revue, musicale sar tous les
tons et demitons representee en 24 Etudes. ÄU-
rljetti. Liv. 1. 1 JL CA.
(Stonj bnbWe ©türf^en, bie ben <S$filer tHTgnuge« Win
nen nnb fljm gnglei^ nü^licb ftnb.
%• X* ^tOdtdl, ©p- 32. Amosement pour la Jeu-
nesse. 3 Sonatines instruetives et doigtees. 0c!)u-
bertl) u. «0mp. Nr. 1. | €Wr.
91(6 (SompofttioR ailerUebf} unb in biefer S3ejie^ung feljr
ju empfeblen; weniger fönnen »ir un« mit bem getollten
jiHgcrfafr einoerfianben erfiären*
216
SRotearliM, ftabzitatbtit.
$. Stofftten, ©p. 101. Itr. 1. Fantaisie mignonne
sur la Queleuse de L.Puget. 1 Jl 12 fir. Nr. 2.
Fantaisie sur wie Cabalette de Rossini. 1 Jl.
Nr. 3. Fantaisie elegante sur la Pensee de Felicien
David. 1 JL 30 fir. Scroti
$)er domp. bat gtoeifelflobne einet $Äutung unterlegen:
feine JBravour erföelnt biedmat gefäubert von lern iljr an$af*
tenben ©flamme nnb ift ganj bünnflüffig geworben. SWöge
eine anbertoeite £anrung ben »Inf balb ooltßanbig ^em*
wen! —
%. $ÜtttCtt, ©p. 159. Fleurs des bois. Nr.l. Lupine
blanche. Valse. Nr. 2. La boule de neige. Polka.
Nr. 3. L'accacia rose. Rondo. Schott. Jlr 1—3*
ä 45 Ar. '
@q«s leiste«, feilte« 3«g. §tnf ben Siieln ein belle«
bige« uncolorirte« grauenjimmer. [dcloririe bergleiAen er*
f^einen nur, tde bie (Stfa&tung ie^rt, bei ben aflerf<$ie<$te*
Pen nnb feidjteften «rüfclu.J
3itt*IUgett|Matt
Nene Musikalien
im Verlage von
C. JP. Pet€T9 9 Bureau de Musique in Leipzig.
Durch alle Musik- u. Buchhandlungen zu beziehen.
Agnilnr et Szczepanowski, Grand Duo
conccrtant pour Piano et Violoncelle. Op. 1.
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Aj£llilar, Eltl., Ständchen, Lied von Miss A.
R. Samuda, für eine Singstimme mitPfte. Op.2.
5 Ngr.
Bocbmiitll, R. E., Le Troubadour. Col-
ieclion de raorceaux de salon melodieux brillants
et de inoyenne difficulte pour Violoncelle et
Piano. Cah. IV. Op. 59. 1 Thlr. 15 Ngr.
Nr. 10. Rolcro andalousien. 20 Ngr.
„ 11. Souvenir de TOpera „L'Eclair" de Ha-
levy. 20 Ngr.
„ 12. 6me Theme original varte. 20 Ngr.
Dancla 9 Ch« 9 2me Concertante pour 2 Violons
avec Piano. Op. 10. 1 Thlr. 8 Ngr.
Dtlltionchel, F., Fleurs d'Automne. 3 Me-
lodies-Etudes p. Piano. Op. 35. 18 Ngr.
D Armer 9 J. 9 5 Lieder mit deutschem und
englischem Text für Bariton oder Mezzo-Sopran
mit Begleitung des Pianoforte und Violoncelle.
Op. 16. l Thlr. 5 Ngr.
Nr. 1. Treue Liebe.
True Love. J2 Ngr.
„ 2. Lenz, Hoffnung und Liebe.
Spring's Welcome. 12 Ngr.
„ 3. Schöne Maid.
The youthful Fair. 12 Ngr.
„ 4. Die Eine die ich meine.
Though the rose so fair. 12 Ngr.
„ 5. Des Lebens Schönstes.
The triumpf of Love. 12 Ngr.
Hilf, W., Fantaisie pour Violon avec Piano.
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Kalliwoda, J. W„ 5 Mazurkas pour Piano.
Op. 153. Nr. 1. 15 Ngr#
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et Violoncelle. Op. 73. Partition 1 Thlr. 5 Ngr.
Parties 1 Thlr. 25 Ngr."
G 5 * Gfnjefae ötommera b. 9h 3tf$r. f. SWnf. »erben jn 1-J SKgr. beregnet.
»rud oon &t. Büdmann.
fleut
HtfStift fit
)tTßnfii>ortiid)et Sftcbacteur:
J*tattj SBteitfceh
SldjfunbänxinjigflrT Sanb.
JW 36.
Verleget:
Stöbert gttefe in Setpjtg*
Den 2, 3Sai 18M.
Bon tiefer 3dtfäj. «rfd^cinen m^entü* j ©reift tti «ante* ton 52 Ulm. 2% Xljlr. |
2 Hummern ^n 1 oter l l /t ©agem 3nfetiion6gefcüfintt bie ikiitieile 2 3!gr.
Stfeaanement nehmen afle$cflämtfr, 35udj*
SRuftl^ unr- jtminfjinblüngtn an.
dn^ftth 2u* Dreien (e*lu&). — £eutf<$e ÖrigirtekDpe™ neurrn 3cfL — ükine 3eiiuns, SEftgriäfföi^tr, ÄJermffät**.
SUuö ^teSÖett.
© p t r,
©ie legte SKruigfeit war: SKarttia, ober ber
SOTarfl üün 3iidjmonb, D^ct in tuet 2lHI?eituitgni CO»
griebridj, SMiifi! fcon gictom, feitm rrfte Aufführung
in bief. 331. irrt^ümlicfe frl)on ben 1 jlrn SKärj äuge*
jeigt moibeu, aber erfl bnt 22ften SHarj flattfante*
©aä Sujet tft fo befanut, ba§ uuö nur bie bicfige
©arffrUmig }tt befprerfjen bleibt. — @o bmif)igeub
eä etnnfeitä ifl, jtmKben ßofonnen toon (Sömtnunafc
garben-SBataittotien t)intoutt$ in'ä %%tätit }tt gtlftt,
bie jitt Si^ft^eit aufgeflelU ftnb (in Sotge »orge*
fommenen (SratmU'ä), matfjt bedj eben feief* leitete
Sftüttjnjrnbigfcit einen uiebetfitytagenben (Sinbrucf, u?e=
ju itod? baä unbehagliche SÖemufjtfein fommt, ftd?
einem Äimfl^ntuffc fjtnjugeben, wäfyrenb fo SJiete ifjre
toietteidjt mistigen (5Jefd?äfte opfern, um Unbefet}afs
tigte ju befd)iigen. 3»m SBcrtljfÜ ber SDpet unb ber
©atjtettenbtn fctjieucu mit Söeuige ä^uli^cn SSirtrac^f
tunge» f1i$ überladen ju fjabnt , beim obgleich bie
unbebeuteube Du&ertiire unb bet etfb ßfyor jiemfidj
lau aufgenommen würben, fo ftirg bie Xfyeilnatjine
bod? fetjen bei bem folgrnben ©ueit unb £frjeü, wrfc
et)eä noet) met/r geroirft tjabrn mürbe, wäre Siäber
tii^t t)eifer gemefen, bet taut Slnjeigc bie SRoUe übers
nflmmen, um feine fernere (Störung ju fcerurfaet;ru.
©ie belebteren gfjöre ber *ßä($ter unb Spanierinnen
ftnb ju ben gelungenen üftummem beö erfien 5lfte3
ju iäMcn, ber auftritt ber £Piägbe ifl ^emc^nfin unb
erinnert ju fe^r an 8trabeüa. 9D<tfl(fif$en ttffffc
griffe iiitö uerfc^Lebenen 3"lAltcru unb Stationen ftnb
flcrcnb. 3» iefcffll ift ber flrife Sanjlfi ^^on, in tuel=
tytin ber Stifter bie SKarftgcfr^e toerfnnbe^ unb ba3
ginale enl^ätt an^ic^enbe (Singel^eiten ber SMnftf,
Wirft aber ^au^tfäc^Ci^ burrfj Selett^eit ber ©cene.
©et Cutminattattfyiintt ber £^n f ber m^ bie ^flcm
Ijeit ber Situation für fitf; (;at, ifl ba^ Ritartett im
jmeiten Sluf^nge, n?o ber 9ß&ä}tti ^Siumfett bnt Bet»
flribrten ©amen 3pinmmterridjt ^n ext^eiten benutzt
ifi, ?tun ba0 Sieb ber £abt> ©urtjam (unter Seuu-
jgung ber befannten irifct;*n Sfaticnatmelobie) ifl ^ier
wen fet)T guter SSirfuug, tuirb ater im weiteten 5Ber;
lauf biä jum Ueberbni| oft angebracht- 3m britteu
Stete matf nv&) ^ßlumfcüä üiet mit (S^cr ju frmat)i
nen, bann ermattet bie ^aubluug unb baä an fict)
geringe 3"tercf[e menbet ftet) t?on ber §an)ut(per3
fon (Sabt? ^Lir^am ■ — SJlart^a) im eierten Keif ganj;
lici) afc, mo flc bur* i(jre }ubringlu$f Sietc jitnt ®ta;
fen ©ertt;^ ber flc alä ^J diäter ^ttonel »erachtete unb
befct)«nnjfte / mibenuärtig luirb. ©iefer S?ia!et wirb
btoä baburet) aufgehoben, ba§ flc am Sctjfuffe i^rem
©tanbe entfagt, um mit bem (Srliebteit aU $a^tes
terin ju leben. — SBet tjoijtiglin« S3efe^ung roüibe
bie Dper größeren ©eifatl erhalten ^afcen, wenn mir
auci) ben SBieuer (Snt^ufiasmuä nict)t begreifen j aber
grt. ^^iele alö Sabt; fcemegt fict) in jeber ^inft^t in
ju engem greife, aU ba§ fte bie 3ttf$atttt für flc^
gewinnen föiiutc. (SBir empfebten it)r bringenb ftei=
^igeS Stubium be^ ^ritterö, becor er fo t)aufig am
218
gebraut wirb, tut« fytx, unb jwar mit bem oheun
$fllf8ton, nify mit bem unteren, bcr nun einmal nid&t
baju pajjt.) «tterbingö tf* unfere »ityne fo übel in
©angerinnen beraten, bafj feine genügenbere ©efe=
jung miJgl&$ \% 3mn Ur.glütf ifl a\x% Styonel
($r. SBeitfSbcrfer) no<§ tooflig Anfänger, wnb war
bei ber erflen Sluffityrung nic^t red§t Ui (Stimme,
grl. @<§mtbt aU Mancy befriebigte weit me^r unb
fann alS Soubrette redjt brato werben, »etläupg
erwähnen wir, bafj e8 läd&erli<$ ifl, wenn ein Äam:
mermfib^en mit auägefd&nittenem Äleibe auf bie 3agb
ge^t, wäfyrenb i^re ©ebieterin unb baä übrige mi^
Kdj> e Sagerperfonal amajonenartig gefteibet erföeis
neu. #r. ©ettmer gab ben gemütlichen tyäfycx
xefy gut, $r. Sinbemann war aU SRid&ter befriebu
genb. ©ie (S^ore gingen befjer atä gewotynlicfy, unb
ba« Drc^efter lieg ni^tS ju wünfd&en übrig, ©ie
fpateren SBorjlettungen liefjen bie SDper 31t ben belieb*
ten jaulen.
©ie alteren Dpern bre^en tfdj fletä im alten
Äreife. ©trabetta, greifd&üß, 6^aar unb Bimmer-
mann ftnb Sücfenbüfjer, hei befonberem «uffdjwunge
bringen wir*8 fciö jttr {Regimen tötoc^ter, »arbier,
Oberen, ©tumme, $ugenotten. Samba ifl wieber
jurütfgetegt, weit bie Titelrolle ni$t angemeffen be:
fegt werben fann, bagegen fßrinj 6ugen, ber eble SRit=
tex, in Slu8ft$t geflett*. ©&S ©aflfpiel ber grau
©iatbot;®areia bereicherte ba« Repertoire momentan
um {Robert ber Seufel unb SRorma. 3fore ßeiflung al«
Wefe unb in ben Hugenotten ifl hei tyrer üorigen 2ln;
wefen^eit gewürbigt worben, wir bemefften mit Se-
kauern, ba§ t^re ©timme feitbem nodfc me^r abgenonu
men ^at. 9?eu war fte für un« al« SRoflne im SJar=
bier, bie fte felbfl für eine ©panierin ju leibenfdjafts
lic§ gab, aber bie @efang«fünftlerin trat befonberä
fyer tyertoor. Styc ßeiflung al« Valentine in ben
Hugenotten ifl befannt, wir erwähnen beifällig, ba§
grl. SBagner bie in tyrer Stoße ©aflircnbe unb fi$
fetbft e^rte, inbem fte bie Partie bc« $agen fd§nett
übernahm unb ree^t gut barfleflte. (9ln £alet>9'« 3«=
bin föeint Severe immer noc$ ju flubiren, wenigflen«
ifl.JRebeeea nod$ bie »erbetene grud&t für auswärtige
©Sngerinnen.) 9ll« eine ßünflelei mefyr al« eine
Runflleiflung ber grau SBiarbot betrauten wir bie
©oppeTbatfleflung ber 2lliee unb Sfabctta in «Robert
ber Teufel, beren ©törenbe«, abgefeljen uon ber ba:
burc$ nötigen »erflümmelung ber Oper, nur burc^
bie »orjüglid^e »ußfü^rung beiber E^arattere aufge-
wogen wirb. S^te leftte ©aflrotle bewies, ju welc^'
traurigem 3uflanbe unfere fflü^ne ^erabgefunfen ifl,
inbem feine Cper me^r jufammenjubringen war, unb
man feine 3ufto<$t J« « nfm tnixtuin compositum
»on einjelnen ©cenen unb bieten au« Stöbert, Dt^eKo,
unb 5ftac$twanblerin nehmen mugte. 2tlö ©eäbes
mona cntfprad§ fte unferen Erwartungen ntc^t tooßj
fommen. ©e^r muf**e eö un8 befremben, ba§ $r.
Si^atfc^ei e« unter feiner SQBürbe ^ielt, im vierten
5lcte beä JRobert feine SloUe ju tertreten, fo ba§ $r.
©c^mibt aushelfen nwx^tc. ©olc^e 9}ic^ta^tung bed
sßublifumö würbe an feinem anbern £>rte ungeflraft
^inge^en.
3n Icgtcr 3eit Porten wir au^ grau 3^"«^ ßufcer
(^©ingelflebt) alö ©ufanna in gigaroö Ho^i^t/ Mn ^
5lbine im Siebeötranf ton ©onijetti (bie britte ©afb
rotte mußten wir tjerfäumen), unb erfannten in iljr
eine febr gebilbetc ©ängerin, wie wir feine fyier aufs
juweifen fyaben. ©ic ©timme ifl jwar über bie 83lüs
t^ejeit ^inauö, aber nodj Kräftig unb wo^tflingenb,
Vortrag unb Spiel, befonberä im ßiebeötranf, waren
atteö Sobeö wert^, fc^abe, bafj ifyre 3"g^ j« **"$
ftnb, um auf ber 83üfync ju wirfeu.
S3ei bem ^ieftgen ^Serfonal ftnb einige SJeranbes
ritngen üorgefommen: grl. ©d^reef ifl abgegangen;
bie ©teile beö ^>rn. Sielc^ijf^ ifl nod) nic^t befegt;
für jweite ©pred^> = Tenorpartien ifl $r. SBeirföborfet
engagirt, ber re^t gute ©timmmittel unb toort^eit=
^afteö 5leu§ere beft^t, aber nod^ gänjlic^ Anfänger
ifl; grl. t?. ©trabiot ifl, nad^bem fte alö ©raftn in
gigaroä ^od^jeit unb alö Sucre^ia S3orgia beifällig
gaflirt, angeflettt worben, tüie eö fd^eint für ba8 ga^
ber jugenblic^en ©agens Inhaberinnen, benn l>on i^s
rer anderweitigen SBirffamfeit ^aben wir fo toiel wie
nicfytö bemerft. (So wäre i^r ein beffereö fiooö ju
gönnen, ba üjre ©timme ju ben befferen gebort unb
f\e in Vortrag unb ©piel Slnerfennung öerbient, wenn
fd^on beutlid^ere 5luöfpra^c ju erflreben bleibt. (Sine
toort^cil^aftere SCcquifttion ifl grl. ©^mibt alö Slltis
flin, SRoflen wie JRoftne im SBarbier, worin fte aufs
trat, ftnb aber noefy ju toermeiben. grl. SBiebemann
gab bie (Slbire in ber ©tummen unb bewies, ba§ fte
feit i^rem ^ieftgen ©aflfpiele gortf^ritte gemalt, i^re
©timme namentlich an ©leid^mä§igfeit gewonnen $as
be. ^r. ©d^iele fann nur in untergeorbneten Partien
üerwenbet werben, ba bie ©timme fc$ wa<$ ifl unb
aUcd ©piel i^m abgebt. ^)r. fiinbemann wirb ntc^t
genug befd^äftigt, ba^er er nod^ wenig ©ewanbtfyeit
erlangt ^at-, er fottte bie freie Seit ju fleißigerem
©tubium im ©efange beiluden. 9?o$ ifl ein ©afftfl
9Zamenö Slrnolb angeflettt, ton beffen X^ätigfeit nodj
wenig verlautet. — 2Rit SRäd^flem eine lleberfic^t über
bie flattge^abten €oncerte.
g. 2B. 8».
219
SDfuffdrt Original »Opern nenercr Seit*
JRitgtt^rüt von Carl ©oUmidt.
«if*e 9t. 3tf$. f. SR. 9h. 48 3nni 1845, 9lr.tf> Sunt 1846,
9ir. 14 Sngnfl 184«, «Rr. 50 3**i 1847.
(tortf«*mt|.)
Der9UdMtoä**et (na$ bem Äöruer'föen £uftfpfel), Cpe*
rette ton €>djrame<f. ©egeben in [Riga.
Die$ütte bei 3Ho«fau, Operette von @d)rameef. ©egeb.
in ffliga unb Sug$burg.
Dfr üroubabour, gro§e ljer. romont. Oper, ©udj von
<S<$me$er, SWufif von Sler.ge«fa. ©egeb. in ©raunfdjtvetg.
©lanba. ©nd) ton griebr. äinb (opus post.), von J(aI(U
»oba. ©egeb. in $rag.
®raf©eniott>ef\j, von Doppler (gfötijttn $efty). ©egeb.
in $efa.
dtveiter unb britter ©tocf, Operette von $ro$. ©egeb.
in Sien.
Die ©eiagernng von Sctyben, Oper in 4 Scten. ©udj
von $ipyolvtij «nca«, 9Rufif ton Sbam ©ogel. ©egeb.
im £aag.
Der vcrfiegelte ©ürgermetfier, fomifdje Oper in 2
Seien. ©u<$ na$ 9taupa$ von 9t. ©ürfner, 9Rufif von
*. ©djmibt (früher Senorifi in Seipgig, jefct Opern^e*
giffeur in Dreeben). ©egeb. in Dre«ben.
Da6 Diamant*£reug, Oper in 3 Seien. ©u<$ von %\>q*
ma« OverGcon , SRnjif von ©iegfrieb (Salomon. ©egeb.
in (Sopen^agen. (3fl fle beutfdjj?)
Dae SRabgen vom fcanbe. aWujif von ©uppä. ©egeb.
am Sweater an bet SBien.
$rinj (Sugeu, ber eble 9Utter. ©u<$ unb SRufif von
©upav @<$mtbi. ©egeb. an vielen Sweatern.
Die ©taut vom ä^naß. ©ud) von gr.gifdjer («egiffeur
in ©raunföiveig), SWujif von Siiolff. ©egeb. in ©raun*
fdjtoeig, fflfen, granffurt aM.
(Sonrabtn. ©udj von Sfceinief, SRufH von gerb. $ifler. ©e*
geb. in Dre*ben.
Stria, grofje Ijeroifö l)iflorif<$e Oper tn 3 Seien, ©udj von
3ae. «fcoffmeifter, SÄufif von £ugo Stapfe. ©eg«b. in
Gaffel.
Die Äunft geliebt gn toerben, Sanbevifie von ©umbert.
©egeb. in ©eriin.
Die Sfcntue von £$aranb. SHufif von $efnge, ©ud) von
beffen ©attin. ©egeb. in ©re«lau.
Sicfc teuft ein. ©u$ na$ $au|f von granj Diugelßebt, SR*
fff von Sinbpaintner. ©egeb. in Stuttgart.
(Sari V. von £unt6, grofje Oper mit £anj in 3 Seren
von 6töppler, Äammermufifu« in ©raunfd)»etg. ©egeb.
in äka«nfd)tteig.
Sn nette, von Otto Xic^fen in SWaun^etm. ©egeb. am $of*
tratet gu ^Berlin.
da fario ober bie $ern>e$felung. ©u<$ nadj ©tyafe*
fpeare von Garl ©ollmicf, gWupf von dmil <Steinfu^ler,
JTonffinliier in 2iHe. ©egeb. in Düffelborf.
Hnbrea« ^ofer. ©»^ von ^elb, SRuftf von ©. Äir^off
(penftontrter Ditector ber ^offavelle ju @onber«iaufen).
©egeb. in Ulm.
Drlanbo. SBue^ »on ttbami, SWnfif vom 3Wuftfblr. Suliu«
€$neiber in ©erlin. ©egeb. tn ©djtoerin.
dinmal^nnberttaufenb 3:^aler, $offe vo^n D.Äalif<^,
a^nfff von ©. ©ä^ri(^ (bem befannten ©^mp^onien*
^omponifien; früher in Sefpjfg). ©egeb. am ÄönigWbter
Sweater gu ©erlin nnb tn Setpjig.
5)a€ öbe ©eiflerf^iof, Operette. ©n# von bem ©rafen
<&d)hMn$, 8Wn(tf vom Äapellmeifter Stvonecjef (geftor*
ben gu ©tünn am 9ten 3an. a. c). ©egeb- in $rag.
Seita, von (Sbgar 5Wan«felb. ©egeb. in «pamburg.
©ianca unb ©iufeppe, romantifd^e Oper in 3 Seten.
(«Ra4 *. Äonig« Vornan „bie tyo^e ©raut"). Wuf. von
3- g. Äittt., Director be* ^rager (Soufervatorlum«.
©egeb. in $rag.
©alvator Sfcofa, romant. Oper in 3 Seien, ©n(^ von
©ottf^alT, SWuftf von ©obotetoÄfi, SRufifbir. in Äönig«^
berg. ©egeb. in Äonig«bfrg.
Der ©djuli&eijj »on ©cm, Jieroif^e Oper in 4 Seien
von Sbolplj ©grober, SRuftf von (Sbuarb Gonrav fein
Dilettant in Seipjtg). ©egeb. in ^eipgig.
©arbaroffa, romant. Oper in 4 Seten, ©udj von §. ^off*
mann, Wlnfit vom äopetlmeifUr ^errmann. ©egeb. in
@onber6^anfen.
$rin$ (Ingen, Dichtung nnb fompofition von 3u(. ©eefer.
Sngenommen in Seipgtg.
^>it Königin von (Saftiüen, von öle^er. 3« er«
tvarten.
©enoveva, von @$umann. 3u erwarten.
Drabomira, ©u<% von einem ce*if$en Literat, Wnflf von
€franp.
(BBirb fertigt)
Äletnc 3^ang,
Su« ^tttttffutt a.SR. fd^reibt man un«: $ einriß
ffiolff « Ouattettgitfel ba^en fid) mitten in ben politifd^n
©Abrangen ©abn gebrochen, toä^renb bie raflairtefieu X^ea*
tervorfleUungen unbefugt blieben, bie SKufeen ftn^er enbigen
mufiien, nnb fonß an fein (Joncert gu teufen tear Ä«bfl
ben {Revolution«^ tuifen unb Opern, bie Ijier alle kvä^renb btr
5arlameni«feietli^feiien gegeben tvurben, blieben fogar bk
SRarfeiflaife, €peiet'« „Wa* ift brt Deuif*en ©aterlanb"
unb SK. ffieber'« 3ubel * Ouvertüre mit tyrtm „God save the
King" obne befonberen Snflang- (16 »aren Seclamationen
o^ne $er$ unb ©eifl Der vielbefdj&ftfgte Odnger unb
©d^aufpider 91 or! tvirb na^ Sblauf feiue6 Qontracte« (ul-
220
timo «pul) na$ 9Bien geben, für (t)n ab« ber Jtomifa
92e b c au« Retinol» engagirt wetten. Audj grau Sufc au*
6öiu ijx engagirt. 3u weitem Wufren, wirb bie geige lefc*
reo. Vor ber $anb rjat jie in einig« ©oubretten* Collen
m$t mißfallen £r. 91 nf 4 ü ^ gerjt von ber fcieftgen
Vür^ne gang ab, unb wiro ftd) bem ©efangunterrid)t wibmen.
©eine (Gattin bagegen — unfere (Sapitain — ifi na$ ger/n;
monatlicher £ranfr)eit mit augerorbentlic$cm ©ueee« wiebet
aufgetreten. SWit bemfelben Beifall, von feinen Attributen
Vlumen unb .Krängen begleitet, fang fie föneil hinter ein*
anber bie ©räjin (gigaro), ßmmeline, Agatlje unb (Sonftange
(®afferträger), unb legte barin gleie^fam ba« 3'ugutg <»&,
bag fie berufen ifi unferer Cpcr ba« fafi eriof*ene 3ntcreffe
wieber gu gewinnen. »Wöge bie Au«bauer, womit fie Diefe
$artieen gab, jid) auet) für bie golge bewähren, unb ibre
wiedergewonnenen SWütel burdj gu groge Anffrengungen nidjt
lieber auf« ©piel gefegt werben. Sebem Talent ifi feine
(Sphäre angewiefen. Obgleich nun aWabame 81., burd) it)r
3ngenium geleitet, in jeber ©pr)are ©<$öne« leifhn Wirb, fo
fagt und boct) fc$on ein »lief auf i^re garte ©eflalt, bag fie
größtenteils auf ben Auäbrud einer feelenvollen ?r;rif anae*
Wiefen fft, unb ifyx bar)er eraltirte, ober auf grogartige töffvete
Berechnete ©efangpartfeen gefät)rlid) werben muffen. Sie bot
jefct auf« Sßeue betätigt, in weldj t)ot)em ©rabe fte befähigt
ifi eine 9Rtffion gu erfüllen, welche gugleid? ber ebelfte 3wecf
ber Sonfunfi fft. Die 3ufunft wirb it)r bagegen beweifen,
bog, um ftd) in biefer ©pfjare ehrenvoll gu bewegen, eine
£l)ätigfeit für'« gange Sebcn gehört. — Vergangenen ©onn*
tag, am 16ten April, ging bti giemli$ befeuern £au* 8i*
ioCff'6 „Vraut »om flrjnafl" (Vud) von griebr.gifdjer, ©an*
ger unb ©djanfpieler in Vraunfdjweig) gum erften ÜRal über
nnfere ©reter. Ueber biefe mobulatcrifd) gepangerte, an $o*
faunen unb Raufen* überreife, unb ttofc aller $l;antafie unb
SEBiffen bod) etwa* rt)apfobifct)e unb ffiggenr)aftc 2fluftf mag
in ber golge btxid)ttt werben, fobalb wieber ©tympattjieen
fär Äunftgebllbe erwadjt fein werben, gür jefet nur fo viel,
bag graul, Vranbt, bie $elbin ber Dper, burefc bie ©ewalt
it)rer ©timme wie burd) energifdje Auffaffung be* (Stjarafter*
groge* ©lüct madjte, wenn audj bie £)per felbft, al* (Sumpofi*
tion, nur gemifd)len ©ucce« erhielt, unb am ©d)lujfe ter $l;er*
mometer be« Veifall« weit unter $flufl beraofanf. 2Bit wol*
len aber r)offen, bag eine wieber^olte ©orfiellung unb ein
beffer gelaunte* $ublifum bie groge 3Wür)e ber ©änger unb
be* Dr^efterperfonal« lohnen werben. (5. ©.
Au* €open(agen fdjreibt man un«: Da* tnuflfaltfe^e
geben war im oerfloffenen SBinter ein fetjr rege«. Sefonberer
Jr)eilnar)me erfreuten fidj bie Ixio unb Dnartetiunterr)allun*
gen ber $^. IReinecfe, Äönlg«löw, ©ar)lgreen, be«
ren JBemü^nngen um (Sinfut)rung claffifc^er Wufif mit vielem
Qrfülge belohnt würben. Dag drnjt tätigen Antt)eil babei
na$m, trug wefentiid) gur gorberung be« Unternehmen« bei.
3ur Auffübrung famen, anXrio«: 33cetfyoven D-Dur Dp. 70,
»JJknbrlöfobn 9k. 2 a»SWoll, J^avbn (S^Dur, grang ©Hubert
£)p. 100. (Jrnft fpielte bie erfle Violine in ben ©trei^quar^
teiten in (S^SRoll nnb (5-Dur von Seetboven, ferner fattt er
bie Violinpartie in einem $ianoforte-Duartett von OJeinecfe
übernommen, unb fpielte Dp. 47 von $eett)ovcn mit biefem.
Da« Duintett von ©c^umann, welche« ben ©c^lug fämmtli*
djer ©oiieen machte, l)at ^Wanc^fn, ber ©^nmann'« ©eniu«
bi« bal;in nid)t gu wütbigen wugte, unb beren e« in ^open-
Ijagen nod> Viele giebt, befel)rt. An fleineren 3&if$enfa(en
fpielte »eineefe: Sieber ot)ne Sorte von SWenbel«for)n , $rä^
lubinm unb guge von bemfelben, unb gwei geifUidje Sieber
von ©Hubert, na^ ber Uebertragung von Sifgt. Durdft ben
OKuftf verein famen bie ©tympt)onien g^Dur nnb V*Dur
von Veetboven, S^Xur von SWogart, 6.SW0H (9lr.5) von
©pobr, A'3Wofl von 2Renbel«for)n, fo wie bie Ouvertüren
gum ©d)laftrunf von ffiepfe unb gu (Soriolan von Veet^ooen
gur Aufführung. — 3e^t l)at bie politifd)e Aufregung bie
jtünfiler verhieben. £önig«löw ifl in Hamburg, Sfteinecfe in
©egeberg; ber Untere arbeitet an einer ©r^mpr)onie.
Sage6gef*if^te*
SobcSfättc* (Inbe SKarg ftarb in Gaffel ber in biefen
Vlattcrn öfter genannte $ugo ®td6Ic, faum gwangtg 3al)re
alt.
^arl SSoKrueUer au« $eter«burg iji gleicr)faf(« vor
Äurgem gefiorben. (Sr fam na^ Deutfct)lanb, um feinen Fran*
fen Vater in $eibelberg not^ einmal gu fer)en. AI« er in
Seipgig ben Xo\> beffelben erfahren r)atte, fofl er geifle«franf
geworben fein.
3n 5eipgig ftarb am 18ten April ber Vlolinfpieler »u«
tolpf) ©aejfe, SWitglieb be« JDrcdcfier«, Set)rer be« Violin*
fpiel« am (Sonfervatorium.
Sermifd)tc6.
Au« ^ctetSButg fd^reibt man: Von ben wätjrenb ber
gafien ftattfinbenten (Soncerten r)aben befonber* bie be« $rn.
Vattn, unb namentlich ba* (Sonccrt unb bie lebenben Vil*
ber, gegeben von <§rn. Anbrea* 91 oll in, augerorbentli^e«
©lücf gemadjt. — (Sin |>t)r inlereffante« (Soncert finbet noc^
am 23ften unb 24fien April <Btatt, von bem berühmten ©e*
fanglebrer 3ean Davib mit feinen ©djülerinnen veranflal«
Ut, in welchen man ©elegenr)eit r)aben wirb, bie an«grgei^
neten ©iimmen unb Seiflungen ber r)irftgen Dilettantinnen gn
bewunbern.
3n Öeipjit] fam am (5r)arfreirag gnm gweiten SWale 9Ren-
bel«fot)n'« (Slia« in ber ^ßauliner.'äirge gur Aufführung.
Drucf von &r. Äüdmaiin.
U tu t
tifföriff f#r
3t r«nth>crtnd)r r SRebacUiT:
adjlunbjroanjigfict 3JanL
^ 37.
© e t tt % 1 1:
SHobrtt Stttfe in £eft>jif}*
Dm ft 3Hai 1848.
£ten btefer 3ft*f<ft* ttftytintn too$titiIi<$
3 92nmmetn t>on 1 ober lVi ©ogen.
$retfl bt* ®aqbt# von 5a 9fr n. 2 Vi £b(r*
3nfettLoti#aePÄiren bie SMitjriU i Hlgr.
Abonnement nehmen afle $cflamUr, 33u<Sv
SRnfiff uab jfcmtftljanblutigfn an.
3nbatt: Snftructltir* für ipiancforU. — ettyjtflrt SKufi!Ufr*n (©«bhtf), — Ärfttför r XnjtiQrr.
3nftructtoe6 fttr ^Jfanpfortc*
9. ®. SRÜflet, ftrofje Jpianoffltir-SrtjuU, nacti irn
Jortfftjrithii ber ßunft neu br arbeitet twn Julius
finorr< neunte Auflage. CrfUr ttljeiL — Irip-
jtg, Iprtcrs. |>r. 3 €|)lr.
Um bie a^te aufläge M SBerfeä $nt ftd? feb
ner ijeit ©rtrf Sjtrnt toetbient gemeint, ©ing beffen
öefheben fyauptfäd^ltdj bat)in, bem fiefjr6udje baä beü
jufugen, luafl bie tforhdmtte ber Äuuft beä EEaftets
fyietä jurSJoflflanbigfeit bejfclbeti erlj eisten, unb Ijatte
et bemgetnäf y ,t?or$ügtic$ baä Äa$jitel DDtu Singers
fafce bebeutenb geanbett unb toermeljtl", fo mar eö
bem ßerauägeber bet gegenwärtigen neunten 'Hufs
läge uidjt iotuctjl barum \\i tfyun, baä bereite tot-
Ijanbene SDtaterial noctj me^r ju bereitem, aU Witt*
met)t baffclfce tn fbftematifdje fDrbmmg ju britigen
unb \\t mein fachen. 2^on baf] er baä äBerf in ^nnt
Steile jerfätfte, beffen legtet airif$(irij(i4 ber %{&
ni(, bem gingerfyiele gemtbmet fein fott, fpri^t für
biefe Se^auptung imb jeigt, bajj er bie SJebiugimgen
erfarmt $at, bfren Stfüttnng allein bie abfajfung et er
Umarbeitung einer Staüierf^ufe jUKiförbentb eiferet?
neu lajjt @o eradjtete Kjemti an ber ä^, ^ben
Anfang tjom @knera(baffe faft ganj neu auSjiurtei?
tett unb mit B^ji^ung ber Slnfi^teu unb Iljeorieu
bei toorjugfi^fien §armoniete^ren m&glidjfl ju tttr-
»oflflanbigen": ftnort etad&tete att ber 3rit, biefen
Slnljang ganj raegjiit äffen. Unb bteö mit oollcm dltä)*
U, benn jene Se^re fcitbet einen felbflfinbigen 3^eig
bet ffiufUnufirnfdjaft, bei nic^t in baö üBereidj ber
6(aöietfc^u(e ge^irt. 9te^nli$ mie mit ber Harmo-
nie?, ocr^ält eö ft^ au^ mit ber allgemeinen äßttfl^
lef>rf ; biefe befreit gfeidjfaUö unabhängig für fi<$ unb
hat eigentttc^ ni(|t€ mit bcin SMjrbutfje bed lihit?icr=
[pUU }U t^utu gur bie gegenwärtige £eit mu§ fi^
ein fctdjeö juna^ft auf eine @c^u{e ber Xe^utf
bef(§tan[enj bie Sragen, wie ein fö&ner, voffer Soit
erjeugt mirb, ftnb ju erörtern , ben in tiefer {)in{I^t
gemalten grfafeningen mnfj eine tutfffitfc^afrltc^c
(Srniibfage gegeben koerbenj ber Sau ber $anb, bie
©liebcrnng ber Singer fouunt babei in Betraft ; übet
ben ^Inf^fng, übet bte SWittet jur Stneigmtng eineff
guten Hnf^fagcä ifi auifü^rti^ ,u üerbaabefu; bte
medjanifdjeu Ue Bungen muffen aufä Siufat^jie jnrtlfc
gefugt torrben, niet)t 5taitfenbc üon Sunfftngetiibun;
gen ftnb n&t^ig; bie Hebungen für bie fti Üjieljeube, mit
für bie fortrutfetibe $anb miiffen jlreng fr;flematif(|
einanber folgen^ auf lveld^e SSBeife bie £anb fortrüJ^
roef^e aSnoegungen ber ginget baju erfotberfi^, in
iuetc^en Sitten baä Staeeato aitä bem §Nigetgelcn(
atletn, tu tvel^ett aud betn ^atibgetenf attein, tu md=
djen enbtif^ bajfetbe M§ bei ben @e(enfeu jugteic^
jmeimi§ig erf^eint, mu| gefagt wetbenj aflgemeitie
Slegetu für ben gingerfag (Inb jn geben, Betraf tun«
gen aitjitjlellm übet bie Sutimcfhmg ted (ilai'iaänetä
überhaupt, löobei bie ffigenH; umfiel} fetten bet betfe^ie^
beiien Stuten, j. S. ber „SBieuet SJJttte'^ uon
aji^etif^fin Stanb^unft auS beleuchtet tueibcnj ber
Vortrag ber Staöieteompojttionen aus ben veif^icbe=
vn
not Seiten erhält feine ©teile u.f.f. SlUcö bie« bils
bet unfere« @rac$tcn« ben eigentlichen, wcfcntlidjcn
Snfalt ber Plavicrfdjulc. ©ic bifycx gewonnenen
JKcfultate ber $3raji« jufammenjufaffcn unb auf ttyces
tetiföem Süege i^rc ©ultigfeit jn entwickeln, — bat*
in erfennen ivtr il)rc näd;ftc Aufgabe, flnf Weldje
SScifc nun ber ©toff, ben eine feiere in Bcftimmtc
©renjen gezogene ©dnilc enthält, mit bem lex afl=
gemeinen 9Jiujif;, vielleicht aud? bem ber £armonics
XcijTC Beim Unterrichte ju vereinbaren, wie bannt ju*
gleich UcBungcn be« ©cl;or« k. ju vcrBinbcn feien,
barüBcr cntfctyeibet bie Untcrric^tömetfyofce, ber Seit*
faben fiir ben Scljrcr. 9ief. ifl ber Qlnftdjt, ba§
von btefem, bem Scitfabcn, bie (Slavicrfc^ulc nat$ oben
Bezeichnetem ©innc gänjlic§ ju trennen ifl, bafj nur
in ©erlief jie^tigung beffen ein arbeiten auf biefen ©es
Bieten crfyricfjlicfy wirb. Sin 6tavicrfc$ulcn im gcwotyiu
liefen ©innc bc« 2ßortc« ftnb wir reic^licty gefegnet,
SWatcrial ifl genug vorfyanbcn, ja faft im UcBcrflufc
jufammengetyäuft : e« tommt barauf an, ba« 9Watcs
riat ju fiepten unb ju erbnen. ©ie« $at Änorr ge-
trau, unb jwar in fo einflc$t«voller SBcifc, bafj er
$d) baburdj grofjc« SJerbienfl erworben.
Saut SJorwcrt enthält ber vorliegenbe erfle Stycil
be« neu bearbeiteten SWufler'fe^en SBcrfc« „aujjcr @ins
Ieitenbem unb einer allgemeinen 9Wufifle$rc mit Bcfom
berer 83erücffi$tiguug bc« Sßianoforte, einen fyflemas
tifdjcnUcbcrBlicf über Sjtylicatur unb mc^rfacfye (SrBrte*
ntngen üBer SJortragägcgcnflanbe, auc$ ifl eine eigene
Sftetfyobe, ein brauchbarer Seitfaben für Se^rcr Bcfon;
ber« beim Slementarunterric^t, ^inburc^ge jogen". 2Ba«
fomit biefe 2lu«ga6e von ber (Sjerng'fe^en unterweis
bet, liegt natye. 5>n lefetgenannter folgt nac$ ber
(Einleitung (über Elavicrinftrumente, Sefyrcr unb Se^rs
art im Allgemeinen) unb ben erflen fc<$« Äapitcln,
bie ftdt) lebiglicty mit ber allgemeinen SMuftfletyre Bcs
föaftigcn, von Seite 35—210 ba« Äapitcl von ber
Öingcrfegung, an ba« ftc$ bie Äapitel von ben SJm
jierungen, vom Vortrage, von ber Temperatur unb
©timmung anreihen 5 @. 244 — 320 umfaßt bann ben
Anfang Vom ©encralBafj. 3« ber neuen 2lu«gaBc
wirb nadt) bem Sinleitcnben (von bem Sßianoforte unb
»on ber ©timmung) fogleicty ber erfle UntcrricBt in*«
Buge gffajitj fobalb ber ©t^iiler auf bem gelbe ber
Zaflen fyeimifö gemacht, ifym bie allgemeinen Siegeln
über Haltung ber $anb :c. gegeben werben, beginnen
bie erflen UcBungenj hieran fe^lie§en ftc^, nae^bem i^m
jubor bie Äenntni§ von ben 9?oten unb ©e^lüffeln
Beigebracht, fleine Stavierflude (von 9Wofe^ele« unb
91. ©. äHiiöei); bann wirb von bem 9?otenn?ert^, ben
BerfefcungSjeic^en, Intervallen, Tonleitern unb Sons
Arten, Slecorben, ferner von ben ©ejetc^nungen befi
Bortragd, ben 9tepetitiond)eid;en unb SlbBreviatureu,
vom Xempo, %aetc unb gtytytymuS geff rochen 5 allges
mein gültige Siegeln fiir bie gingerfegimg , fernere
mee$auiföe UeBungen unb 6lavierflüctc (von Aalt-
Brenner, Gramer, ISertiui, Junten, Äu^lau, 6art
9Jia^er k.) folgen; enblidj fommen bie SJerjierungen
an bie JReifje unb bie SJemertungeu über ben 93ortrag
fe^lie§en. ©iefe nähere 5(ngaBe beö ^n^alteö lafjt
ben Seitfaben Beim (Elementarunterricht beutlidj erfens
nen. ^fl berfelBe nietyt fo vollflanbig unb umfaffenb,
bafj er alle 5lnffrüe^e erfüllt, fo liegt bieä niäjt an
ber SJefd^igung bed ^>erauögeBerS, ber in lex Sl;at
9llle« geleiflet, ivaö man von einer UmarBeitung er;
warten barf, alö vielmehr an bem Umflanbe, ba^ er
tyin unb wieber bure^ baö Original gebunben würbe.
JRü^mlie^fl anjuerfennen ifl, baß er fidj ber fe^wieru
gen 5lrBeit üBer^aupt unterjogen, bafj er fte mit fo
groger ©orgfalt Bio batjin Beenbct tyat. 9lef. flimmt,
feine Erfahrungen unb bie burefy fte gewonnenen 2lns
fiepten bagegen^altenb, in allem SBefentlie^en völlig
mit bem SJerf. üBerein. ©er angegeBene SBeg bed
Unterrichts ifl unzweifelhaft ber rechte. ©e§r fc^as
gen^wert^ ftnb bie ?ßaragra^en von ber ßingers
fegung unb bem Vortrage (§. 97 — 109 u. 142 — 160),
fo wie bie ben UeBungSfliiefen BeigegeBenen Semers
hingen, ©ie Sejeie^nung beö gingerfa^eö, burc^aud
trefflie^ unb folgerest, ifl nie, tvit tyäujig genug ges
fc^ie§t, am falfctyen Drte, nie unnötig angetoanbt.
©urc$ ba« ganjc ©er! ^errfc^t Scharfe unb ©ejlimmts
^eit beö SuäbrucfS, gewanbte ©arfleOungj bie jur
(Srlauterung be6 %t%tri gegebenen Seifpiele (au$ SBer*
fen von Seemöven, SKojart, Schümann, ^)enfelt u.)
flnb mit feinem ÄennerBlief auögewd^lt. ©a§ fte^
ber SSerf. gegen bie Hnwenbung ber SRafe^inen ju
angeblicher ©efßTberung ber mee^anifdt)en ÄuöBilbung
ber $anb erflart (©. 9), ba§ er beii unrichtigen ©e=
brauch beö ©c^leifBogen« erwähnt (©.36), ifl ganj
ree^t, ba§ er einige jum Unterrichte brauchbare SBerfe
namhaft gemacht (©. 13, 46, 67), fe$r verbienfllic^;
ba§ er bie fog. en^armonifc^e Xonleiter, bee gar feine
reelle Sebeutung ^at, wieber in bie neue StuSgabt
aufgenommen (©. 33), ifl überflüfftg. ©ie Sluäflats
tung ifl au^gejcic^net fauBer unb correet, — fomit
vereinigt ftety Slfle«, bag bie Umgeflaltung be« SBers
fcö ben gorberungen ber ©egenwart entfpree^ej bie
93erlag«^anbtung ^at baö voUfle Mec^t ju hoffen,
ba§ biefe neue Auflage „Sefyrern unb Sernenben eben
fo nu|lic$ aU willfommen fein werbe y/ .
©er j weite S^eil be« SBerfe« ifl bereit« er*
fc^ienenj wir werben fetyr Balb ©elegen^eit ntfjmtn,
flBer i^n gleie^fall« Beriet ju erflatten.
«. ©Srffel.
223
Duarttttnnter^aUungen. #aui>tpru[ung am (£onffr*atori«m.
©ad Programm ber jweitcn Steige bei mups
falifdjeu Slbenbuntcrr/altungcn im ©ewanbtjaudfaate
braute und »tele treffliche ©djäfce. ©trcicr)quartette
fanden loir »erjeic^net jtoei »on $. §ar/bn, unb je
eind toon öertr)oüen (B, Dp. 130), £(;erubini (Es,
9ir. 1) unb 9flcnbctdfor;n (SDp. 44, JKr. 3). 2Bcitcr
flnb ju erwähnen jwei Quintette: 23ecttyot?cn (6 s
©ur), SWojart (©sSHoll). Äaramermufif mit (Sias
»ier war »ertreten burcr) ©djumann'd Quartett JDp.
47, unb granj ©ct)ubert'd Srio in Es. ©ie 51uc>=
futyrung gefct)a(j im Slllgcmeinen in befriebigenber
SBeife, unb icr) will mict) t;ier nur barauf befetyränfen,
einer Meinen Untertaffungdfünbe (grwäfynung ju tr^un.
3er) meine bad unerflärlicr)e 93erfcr)winben bed lang?
famen Sinleitungdfafced ju bem ® = ©ur finale in
SHojarfd ®s2Jtoli Quintett. Äein ©afc, wr) will tits
ber fagen fein %act, barf biefem pft;cr)ologifcr)en ©ras
ma entriffen werben, or)ne bem logifct)en Sinne bed
©anjen bie fcr)reienbfle ©cwalt anjut^un. ©ied Söers
fahren berührte im Stugenblicfe bed £8rnid w™ fa
unangenehmer, ald bie ©pielenben ben genannten
©<t)lußfafc mit foltt)' überftürjenber ^)afl tortrugen,
baß ber baraud entfrer)cnbe Sontrafl ruic eine bittere
Ironie erfcr)ien. @cr)ou früher r)örte i<$ tei und bem
felben ©afc mit fafl gleicher (Site abmieten. 6d
liegt biefem »erfahren eine mangelhafte Sluffaffung
ju ©runbe. Sflojart r)at biefen legten ©afc gewiß
anberd gemeint: er fcr)ilbert eine innige greubigfeit,
einen grajiöfen Qubel, ber alle unfdjöne $afr ltie
ein r)äßlic*)ed ©cfpcnfl ton per) jurücfbrängt.
©ie *pianoforteflimme in ©djumann'd Quartett
fatte gtf. ^auline Älengel übernommen. 3%
will r/icr nur ben cinjigen SÖunfcr) äußern, baß bie
pr)9ftfci)e unb geiftige Äraft ber jungen ©ame ifyrcm
ni^t ju toerfennenben eblen unb guten SBillen bie
SBage gehalten r)ätte. Unter ben obwaltenben Um?
flänben erföeint it)r Unternehmen ald ein SBagniß,
beffen möglicher SBeife mißlichen Qludgang icr) fte lieber
ui^t audgefefct gefer)en r)ätte. $r. 51 1 o r; d © et) m i 1 1
ber jüngere aud granffurt a.2W. jeigte ftcr) brau im
»ortrage bed 6d s ©ur Srio »on Säubert. 3er) mag
bie ßeifiung feine oirtuofenmäßige nennen, benn
baju ftytt §rn. ©djmitt bie gfetnljeic ber ©<t)attic
rung, bie ßleganj, bie feine 93erec$nung j aber fte mar
eine gut mufifatifcr)e, unb bie griffe, ®efunbr)eit
unb 9latürli<t)feit bed «Jortragd cntfct)äbigte für ben
SRauget jener öigenfdjaften. ©ie ^luefü^renben was
ren biefelien, wie im erjien G^fluö, bie wir ft^on frei
ber 83efprccr)ung bcffclbcn (Kr. 11) namhaft gemalt
^aben. Keu eingetreten war Sqx. ^oact)im, ber
unter Ruberem im ®^ubert'f(r)en ^rio tic «Siolins
partie übernommen batte.
«. 8. 9L
gfir bie erfre Slbt^eilung ber halbjährigen ^aupts
Prüfungen ber ©djiifer unb ©^ülerinnen bed (Som
feroatoriumd, welche am Soften Slprit fiattfanb,
war bied 2Jtal bie äWtttagdflunbe gewählt worben.
©iefe für muftfalifcr}e (^enüflfe minber günftige 3t\t
l)atte ben (finflu§, baß fict) bad ^ßublifum weniger
warm unb empfänglich geigte, ald gewollter). Srs
öffnet würbe bie Prüfung bur^ ben lften ©ag bed
@;©ur ßoncerted öon ähofcr)eled, toorgettag/n ton
Sbuarb epftein au^ SSoblanb in SD b er f Rieften.
©ie Seiflung war eine fcr)t rür)mlic^e, wad ^)iano=
forte betrifft, bie befle bed £aged, indbefonbere burcr)
Steife bed 93ortragd, ber fc^on oben erwähnte Umfcanb
inbe§ Urfa(t)e, baß ber Sludfuljrenbe Seiten bed ^Jubtü
fumd nicr)t eine feinen Seifrungen entfprec^enbe 5lufs
munterung erhielt. 5tußer biefem Vortrage fanbfn
für ^ianoforte noc^ brei ©tatt: Dttitie Setf aud
Singer bei Seipjig fpielte ein 9tonbo ton 6. SR. to.
SBeber. ©ie öeijtung war burcr) Sefangenr)eit unges
tv8r)nlidr) becinträ^tigt, fonfl würbe ftcr; bad Salent
ber fleißigen @ct)ülerin beutli^er gejeigt r)aben; uiefc
teicr)t überflieg a\\$ bie Aufgabe noer) etwad il)re
Äräfte, wenigflend für öffentlichen SJortrag. 6rnfl
©entter aud ©anjig ließ im $;S7tott Capriccio
»on SWenbetdfor;n ©auberfeit unb 6orreett)eit üetmifs
fen. ^einrict) ©tic 1)1 aud Sübecf fpiette tint
©onate eigener Sompofttion, unb jeigte ft<$ fowol)l
^inftct)tlicr) bed ©pield ald ber (Sompofttion aller Slufs
munterung wertr). SKad bie le|tere betrifft, wirb
Wiemanb ^ier fcr)on eine ^ß^ere (Sigent^ümlic^feit er?
warten, unb fo waren aucr) bie 9Wufter, weld^e »ors
gefcr)webt Ratten, 3tcmlicr) beuttic^ ju erfennen, bad
3nfirument aber war gut unb wirffam ber)artbffr.
Unter ben 93iolinr>orträgen intereffirte und SSJil^etm
@er| an^ §anno&er im Vortrag bed jweiten unb
legten ©aßed eined <5oncerteö üon «Jieurtempd burcr)
feine gertigfeit. 5lrnolb 9We»?rood au& 6nf^uis
jen in ^oflanb fpielte Variationen »on ©atjib befrie?
btgenb. Sranj ©eiß au^ ©redben, — gleicr)faßd
Variationen öon ©atoib — würbe fd)on öfter ton
m$ gihtfUg bturttyeitt. @«fa«g^oritä^ fauben jwei
®t*tt. ^8 auline £r)ümmel aud 3^icfau jeigte
in einer Slrie ton ^änbel gute ©timmmittel, ließ im
be§ beutlicr)e 9ludfpra<^e »ot ttdem noer) tiermiffen.
224
Henriette ö. ©aflinettet au« SDtßnflet $at an
gettigfeit gewonnen, unb tyte Anlage jur Sofotatuts
fangmn war beim »orttag einet «tte aui ben $11*
titanern nid&t ju uerfennen. ~ ß
Ärittfd>cr $ltt|etgcr*
Uebetfu^t t>et neuejien erfc^einungen auf bem ©ebiete ber Sftujft*
gut ^Pfanofortr.
SDtobeartifel, $abrifarbeit*
$. Stalltet, ©p. 44. Divertissement a la Mazurka.
8et}ott. 54 Ar.
Der <5om&. verrät!? jefct beffere« SBoflen; er toar bi«ber
einer ber toürbigfien Vertreter biefer Sfcubrlf, toirb fldj aber
Ijoffentlid) nadj nnb nad? fc toeit fcrau«ljelfen, bafj er in eine
anbere verfefct werben fann.
g* SBcpet, ®p. 96. 6 Morceaux elegante. gcljott.
tlr. 1. RljeinCeljnfudjt, pon Optier, tlr. 2. fl)*r Wan-
derer, »<m Ä. ,fe*ca. Hr. 3. Ijerienetvünfclje, von
flocken, ä Tlr. 45 Ar.
3n ber befannten Oöeife biefer gabrif. Sgl. <S.79b.£.Ä.
9k ©Otia, ©p. 35. Souvenir de Dieppe. Valse ca-
racteristique. ßcljott. 1 Jl.
— — , ©p. 36. Souvenirs cTOtello de Rossini.
Fantaisie de Salon, tfbnft. 1 JL 30 flr.
Dicfe arbeiten finb gum ©ertvedifeln afjnlidj mit benen
be« $rn. gabr. SRofeUen # unb ba« in jeber £inff$t. 3n ber
9lu«fü1>rung ift ba« 3»eitgenannte fdjtoieriger al« ba« (5rfb
genannte.
9U 33tHet, ©p. 55. Pensees d'Amour. Nocturne.
Hiebet«. 30 Ar. &JR.
®etoöbnli$e«, triviale« SWobeprobuct, babei nidjt lefdjt.
9k »tttet, Trois Etudes. Nr. 1. Etude en Fa. Nr. 2.
Etüde en Octaves, tirees de TOeuvre 24, revues,
corrigees et augmentees par l'Auteur. Nr. 3. La
Gondole. Oeuvre 56. UUcljctti. Hr. 1. 45flr.«.JR.
tlr. 2 u. 3. ä 30 flr. «. Ä.
3n ber 3lu«füljrung afie brei nl$t fd^toer , iniereffant iß
feine. Die crfle unb britte viel gu toeit au«gebeljnt; Ui ber
jtveiten liegt ber ©orjug in i^rer tfür$e.
91. ®otia, ©p. 37. 0allalt. Sdjott. 1 JL
— — , ©p. 38. Choeur des Bardes de Rossini
transcrit et varie. Srtjott. J Jl.
Scibe gieren finb na$ S^alberg'« unb $enfelt'« Stußern
fcjablontrt, unb barum eleganter, a(« frühere fBnH be« <5om*
^oniflen , verlangen aber aud» gu tyrer Hu«fu$ning fertige
(Spieler.
$♦ ©tautet, ©p.46. La Rose et la Violette. 2 Pie-
ces elegantes, ßcljott. ä 4}eft 36 Er.
93eibe von mittlerer @<$wierigfeir.
8* £Ünteit, ©p. 160. Fantaisie sur l'Hymne ä
Pio IX, theme de Rossini, fireitkopf u. ffiärtH.
20 Hgr.
— — , ©p. 161. La Boucle Blonde. Grande
Valse. Cben*. 20 Hgr.
Der Gomv. toirb na^gerabe Mftfg mit feinen Hriifeln ;
möge tym bie (Sinficfct toerben, baß feine GomfeofiiionÄmafdJfne
jefct alter«f#toa<b unb unbrauchbar ift, nnb ba§ fie nidM«
meljr al« „<§djunb" bervorbringen Fann.
S d n | e.
3* ÄOtfc, «arncoal-polonaife. fangenfalfa, ßornoriurk.
Der $fjantafte be« (Spieler« fommt ber 93erf. einige
SWale mit ber 23ejfi(^nung f/ 8agctt" }u *ülfe, namli* ba,
too bie rechte *anb bie SBegleitung, bie linfe ben muflfalif^fit
©ebanfen au«jufül;ren f)at. Diefe (Stellen finb toie äffe«
Uebrige ga^m unb leiblidj, für JReflauration«concerte tore ge*
f^affeu. SWufifaKfdje «ilbung legt ber 6omp. nid^t fe^r an
ben Sag. 2tuf bem Zittiblattt finb in 9Crabe«fen gtoei Xanj#
localitalen angebracht; in ber einen fungirt bie @olbate«fa,
in ber anberen »ergnfigen fid^ bie Sürgerlicjen.
|Ö- (Sinjefne Sfcnmmern b. m. 3tf«r. f. 2R tt f. »erben gn 1* 9igr. beregnet.
Srutf 9«n 9c. *aefiu«ua.
ü t u c
iktfättft f#r
©tra*t»ctUid|tc EftcbäcteKr:
J§taitj SBtenbrL
»djtunCjUKinjigfier öaiit».
^ 38.
Verleger:
Stöbert griefe in Seidig*
Sun bUfcr 3"tf$. erfdjeiMfn B^djcnüti}
2 dummem ton 1 ober 1 Vi S3ogen.
*ßtt\i Ui 'BanM Mit »2 Sa 2'/» ü^lr.
3nferti«iifle&w^ren bie $cti tiefte 3 3Q^ T -
SHnfifs unb Jtur.fi ijanfaliitrgen a&.
3lt$altr Eni JDrtdttn. — Öuriofum. — ZQ$t6$t{ä)\$tt, Slfrmtf^te«,
2!u3 £5«*fe«l*
^almfonutag - ßcncett.
©eflern, am löten fflpril, fanb fcaä ja^xlid^c
Ccntcit jurn Sleflen beS Söitttuen^cufknäfünbä bet
Fßnigl. Äapetfe im Saale beS altert D^rrnfjaufci
Statt, ©ef?t erfreuliäj mar bU SBal?t beä Cratc*
riumB ßiiaö &on ätteubetöfo^n, benn ßbgleidj bie
©ingafabemie baffelbe fdjoit im §erbfi jitr Siuffufc
mng getraut, fo fehlte bod? bort ein integriienber
Xtyril, ba§ Drdjeffor, beffen toerfdjiebene Xoufarben
unb äRaffen fjier jw luic^tig finb, alä bajj bte *pias
ncfortesSegleitung anna^erungöiueife genügen fonnie,
audj mar^t ftc$ jejjt ber äßanget an geübten 2cIo=
fängern bei jenem -Snftitut fühlbar,
©ie geflrige 'JluffiiQning »fll bfä Söetfeä »ott*
lommen nntrbig, unb im ©tanbe, bie ^utentiomn be6
geriebenen ©teifter# tu gehmgenfter Söeife wieberjii;
geben, ^inftefetti^ be* XertrS tjl fet?cn fo uiel bar*
übet gefdjricben, ba§ e§ überfliifflg fein würbe, fpecietf
barauf einjiigcfyen, 3m 5l%emeinen flimtnt unfee
Urzeit mit bem ftberein, waä bereite in biefen 5Blat=
lern gefagt werben. Statu bafi Oratorium (SliaS
alä fpateteS SBerf tnfofern über ^SauluS fiefyt, «13 eä
tiefem an Sin^eit gebridjt — im erflen Steile nimmt
©tepfjanuä bie S$etfna$ittc im SJcrauB in Sttifprud?,
rrjl am S^lttffe beffelben tritt ^Jnuluä auf, ber na$
fein« ©efc^ntng gteidj 3 CJlfttt t>crfolflt wirb, lüeldje
SBicbeitjofung ber SSegeben^eiten bie SBirfung fdjma^t
— fo liegt bem Stinä eine $anbhwg ju ©ruube,
bie unferer ©efüfjfömeife unb allen gegenwärtigen 93er;
(jättnifien h u f' Tn *' f 9 1 / a ^ ta 6 lüilc unö ^tnein ju
benfen ueimc^ten* ffajfen lütr bie tmtflfatif^e Ses
^anbtung in'ä 5(uge, fo fitibfR toir, ba| biefelbe mit
bem att tcfl atitent anfielt ©egeuftanbe im SSiberfprue^e
freljt, infofeni biefe ©arjteidmg tofittig mit unfern
ießigen ©efii()l§n3eife tltereinflimmt / bie boe^i bei bett
i^r fremben Segebnifjeiten fall bleibt, ja id ©reuet:
feenen tote bie ttfcfdjfadjtung ber %SaaUym$n mit
Sfcf^ttt erfüöt tüirb, — Stein muftfattf^ betrautet,
feffelt ber erfle S^eit »DTjtigättmfe bur^ bie SRannte^fl
faltigfeit ber ßfjöre unb ©clogefänge, unter freieren
befünberS bie me^r f^tif^en SKupFfluie fe^r wt$U
t^ucnb finb y mie j. S. ba# ®uett 9?r. 2 im ©üppfti
quartett 5Rr. 7, bie %nt bet äBittme 5Rr. 8, gern«
fiub bie f5.liote bei SJrtalö^ricfler ^aratterifiif(^ y \t$%
innig ifl taä ©ebet beä @Iiaä ,^err ©Ott s 2ibra.
bamü" unb baö fte^ baran f^tiepenbe SQuartett (<S^o?
rat), mcl^eö aüerbingS bie folgenben Jßuinmern bur^
Betjogent ber $anbluttg ftfcioa^t.
3m jfteiten, emfleren Steife ift bie SKufil me^r
im Sindange mit Den biblifdjen äöorten, biefer X^eit
leibet aber eben babure^ y baf bie neuere ©arfteHimg^
weife tJOtfluögegangni y unb tuan nun jut älteren jtu
Tiirfgrfiitjrt roirb, unb babur^/ bag bie S^ätigteit Ceti
^Jrop^eten abnimmt unb fein ©djitffaf balb cntfcbte^
ben ifi. 3^ biefem Steife befriebigten un$ am mei=
flen bie fflrie bcö Q(ia#: „®ä ifl genug", Die 9ttU
arie: „@et (Ulli bem ^errn' ; , unb bie Sij&re 5Rc. 38
it, 41, mogegen bie SBirfung ber Srfäjcinung ©otte§
bur^ bie Qlu^be^nun^ teö uorberei tenben S^ored ge^
f^ioa^t eifc^ien. Süir m«^en btoä namhaft, wa*
226
wifi bei biefei luffS^ruitg »erjugfcitjeife anregte, ba
t§ ju rceit führen würbe, bie einzelnen Si^Bn^eiten
ftufguga^len*
3>ic fcfcr bnfratfic fiapeOt, fo iuic bie Sing^
afabfmie, Etjeaterdjor unb anbere ©tn^ternne leiteten
unter SKciffigex*d Öriinng 93crjßglicl)e$. Scibfx fielen
jroei Heine Störungen toor, burd? git frfiijeS eintreten
ber ©cntra=a3affe jum erften ß^ore na^ ber Dueer*
iure, unb baid? ein SJerfeljen ber Sängerin bei %lu
feto im groeiten Steile, ©ie Soli Ratten bie §mni
SJiüterrüurgeT, SSeirtfibcrfrr , Sc^mibt, grl. SBagner
unb St^inibt, unb grau Äticte übernommrn, benen
toir hiermit unferen ©auf auBf(rre<$en. $rm 9MittcT=
»urger (®Iia§) gebityrt *or «lÜen ber ^Jtrfl ^infl^ts
\iäf b« beutlidjen 9lüS|>ra<$ei grt. St$mibt ratzen
teti baä teibenfdjaftli^e ftremulireu ber Stimme ab:
jutegen, unb Sil- SBagner muffen mir aiftntafl bar*
auf aufmerffam mad?en, baf? bafl tt>einerli$e 3iefcn
ber ^ Beeren Xinc bun$aufi ttermieben tterben tnug.
Seet^oben'ti a^te S^mpljünie (in %) bilbet* ben
jtneiten %f)t\l toefi Eüncertö, unb ftant in i^rrr diu
färben Rnftturnttttaticn gegen bir 58ocat = uttb über*
reiften 3nflrumentalmaffcu bei Oratoriums anfangt
eitoaS jurtid ©ie Ausführung ttare auci; ju toben,
mit fWrt bei ber ©iteeiion beä $rn. ftapettmeifier
SBagner fietä baß gu merflic^e Sübrnric^en toom anges
meffenen 5£emjpo, SDafl trijrnbe QHlegrrtta unb bafi
ginale ttertoren burc$ übertrieben fc$nrl(eä 3eitmaag,
toetyrenb bie Srtenuett gebebt erfdjien, c&ue bag ba*
tutet; bie BitflßnceÜfiguren im £riß (morin unglütfc
lidjer SBeife $>orn unb Startnette fti$ veruneinigten)
bfutli^fi geroorben klaren. £ic Eompofitton tuirfte
trog ber ungiinfiigen (Sinroirfungen fo mächtig, bag
na<§ bem Megrcttß unb ginale brr in tiefen Stau*
men unb befenberS an biefem Sage gemo^nlidj
fömeigenbe Seifall von afleu Seiten laut erfüllte.
©nuifj r)at {Rtemanb ben @aat unbefriebigt »ers
laffen/ unb n?tr Ratten bem ©cuceit ja^tretefieren St»
fuc^ gemiinf^t. g ^ ^
Snriof um,
>#n tfngiifrljen natbnalfanon : „Nod nobis Domine 11
brtrfffjrnb*
3n einem früheren Banbe biefer äeitf^rift blfiU
ternb flieg idj Seite 169 bei 3ten »anbeö auf fi>U
genbe ©teile in einer Sorrefponben^ au% fionbon:
„tta4 Sluf^ebung ber Safel" — (e* i|l üon
einem Sibf^ieböma^l für ben bamaJS aud (Inglanb
f^eibenben Sramet bie Strbe) — „mürbe atä
Xif^gebet „Non nobis Domine'' mit üif=
lern Stuöbrui gefungen, Wtan fingt biefen
berühmten von ttJiütam Otjr^e v>gt unge?
ffi^r 500 .^ai?rm eomponirten töanon für
brei Stimmen bei allen Bffentli^en ®afU
m&fjitxn. Sei einer «ollen ©ängerja^l ift
ber Sffeet ma^r^aft impofant. (Sr ift fö
(titj^ baf xäf Sie bitte, i^n -3^«^n ßefern
mit jut^ eilen/' Muf Seite 160 folgt nun ein 216=
brutf befl (SanonS, unb mir laffen i^n ^ter unter
Mr. 1. unten nodj einmal abbrutfen*
Siifattig %attt namli^ Sinfenbrr biefet 3etlen
(urj betör er obige Wütig laö / baö XVItc £>eft ba
alitn »reitföprf^en «luSgabe ton äflojatr* 2öer=
fen in ben ^finben gehabt unb barin Seite 80 ben
unter 9h. 2. unten glei^fattB abgebrueften 6anpn
gefunben,
Nr, 1.
Tenen
Bin.
W. Bgrde 16M.
Noa do -bis Do - au - - ne, noti
Nr. 2.
Sopran
Canon.
v, Mozart.
mM=^3^\mM^i ail \^m
O ! tPttnb« * fc^a* ift ®ott*i öf f ' be
nobi« lio - mi - ii^non Ol tounberMfjön ift- @pttf« <8r-
Nod aobii Ol rouabctfo^öii ift
227
l=ra
JV1.
Ü^i
S^m
^
bis sed nomiüi
Ina
da glo-ri-
6 ~~g^
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du - - bis
«ed Doraini
m j» i „ i r ^mm i
Domi - da, oon
do - - - bit
»cd nomini
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gQ Jg^g^^
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s^n
»ed nomini
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«=
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• 8.
am,
mm
oo -bis Do - mi »
B^5^^E^^E~ ^f- gg
dod no - bis Domi - ne
flo-ri - - am,
tOQ
g!o-rf im
©irfe <gancn§ finb nun, rrne man auf bm crflcn
33UÄ fleljt, tiS auf baö in brm englifäen Sjrmptar
im löten Sade — beö tu bet jKKtten Stimm« fcls
gruben c galtet — $tn}ugefägtt 3luffytfciing6jrid?fn
tj 0r f — genau biefclben.
SBa ift nun fflerfaffet beä Kanon*? 3fl bit
SRipftifttation tn Sngfanb gef^e&cn, ober, mtiut brr
EatiDn üon SB, Bijrbe ifl, fjafcen bie ^erau8ge&ri M
SWojart'fdjen Ra$fftf[tl ben Kanon in einer Slbfdjrift
sucn aHüjürt'Ö $anb tüirttidj gefunben unb in gutem
©lauten, er fei bon i^m eemponirt, in bie Mufigafce
aufgenommen?
©er SMeinung befc (Sinfenberä na$ fanu ber das
non toen SKojart fein, Ja ifl DieQeid^t tuirfli^ ton
fl)m; bie metobifelje Gattung, bie Sluffaffung befi beut*
fdjm 3>jteö, bie metfrettidje ftncttit befi ganjen Stils
tfeö beuten auf SDlojart. Wer audb ba$ (Segen t$ei{
ifl benfbar.
3«nadjfl würben tt>ii nun bie ÜKcbaeticiun tn
engtifrfjm SRufif Journale, namentlid) bie bei Musical
worJd, ua^jufpüren «fuc^en, ot ber Kanon fj§on
üb.
t>etjjjnigt p fein,
ii tao da be unb rcetib baronf, ba wranfial in
- E^T
zm
oergnfiöt ju_
@ü t ^ fe# €Sr i * i ( be , unb rccrtli baeanf, ba
Drum mW itf) bffl i*
cinft % ■ f<^c »erb 1
fein! Drum mii i<$ bf* 14
etnft Äfäe,
Der i gniigt }n fein ! Dmnt tr*f (l {$, an<$ bit*
ife^ä
tni<$ bie s f « <Sr* tc freun.
üü
=^i
m(d> ber ffltfct f«nn.
fer Erbe mi 4 frenn.
t? er SJlöjaTt'8 SDBirfcn aU Som^onifl, affo
bann tot bem ^fa^rr 1765 in @ngtanb irgrnbmo ge?
fungen, ober im ©rui erf^ienen 1% BP^it biefem Bf;
njciff Wtte Sngtanb gemonnen. ©etingt ifmi a^er
biefet ni&t, \c fei itnä toenigßrn$ ein 3 pfifft in SB.
»^rbe 1 « «utorf^aft erlaitbt. Söit metben, fobatb
un« tion @nglanb auS ettcaS ©enauereä mitgeteilt
icirt , fcen Sefern ber 3citfdt>Ttft barnfcei We^enf^aft
ju gefien tn feinem gaH tjetfe^tm. —
9t Schümann,
lagefegcfcbi^te,
Steifen, Sftttttttt, Snoasenten^ xt. 3>ie ©ommet^
uaibrrangei bet jtänftl« beginnen bereit*, nm a(# Sfteljmit»
tcl auf ba* fcclitifd^betoegte nno fät Jtutiftgenuffe äbge^anate
^ubllfum |n ttirfen ; giäul. p. *Katra »irb in Bremen ßi<
gen, St. 9!farbotf®arcia in Hamburg, %il Jutjetf im föiei,
4r. $if4ef in Hamburg, «r. örift in ^ambirg fpidei;
22S
<2>tttmtx gatfirt in iDanjig, itidjatfdjef in Hamburg; 2>emunf
fticltc in Berlin, grl. SBeirelbaum, grl. gerri unb gri. Hum-
mel fangen in (Sein, 53aritcnifl ^idjler in ©raunfdjfreig, k.
2)er früher in 2eip$ig al« Ctyorbirectcr angeftellte 9»
SEK. fWcpft au« greiburg im $3rei«gan wirb vom lflcn Sep<
tember an aui tföuigfläbter Sljeater in Berlin al« Äapellmef*
fler fungiren.
3Wwffffefre, S»ffu$rungeiu 9m (Sbarfreitage tvurbe
in 3K eigen unter Leitung be« 2Nufift>ir. $arimann ba« $e*
quiem von SWojart, unb „(Sljriflu« am Celbrrge" von H&ttU
faven aufgeführt, tvobei grl. v.Strabiot, unb bie ££2Beirl«*
borfer unb $inberaann au« £re«ben bie Solopartien übernem*
men Ratten.
Die fönigl. Sta)piUt in ©teSbeit gab am 23f)en Slpril
im £oftljeater ein (loneert jum SBeflen ber nctljieibenben drj*
geblrger.
SobeSfälle. 9(m 8ten Ötpril ftarb in Bergamo <9ae>
tano £oni)tttt.
8ermif$teÄ-
3n golge be« von einer am 19ten 9tov. v. 3* in Sllten*
bürg gehaltenen Sßerfammlung von Stabtmufifern gefaßten
©efefcluffe« &u ©rünbung eine« ®tabt ■ ÜJlttfifet - »ereilte*
fut fceutfd&Ianb fanb am 13ten Slpril b. 3. in geizig bie
erfic ©eneralverfammlung berer, bie fid) jur £bei!naime ge*
melbet Ratten, <&tatt. Sil« näd&fte Aufgabe berfelben ivaren
©eratljung ber Statuten, ffiafyl be« (Sentralvorflanbe« unb ber
©ejirfdvorßänbe, — al« erfle 3*veefe be« herein« 33ervolU
fommnung be« 9Rufifjuflani'e«, Slufredjtfyaltung ber (Sfjre unb
SBürbe be« Stabtmufiferfianbe«, SBaljrneljmung unb xBevtrc*
tang ber geizigen unt> materiellen Sntaeffen ber SHitglieber
bejeidjnet. *Bon ungefähr 400 Slngemelbeten Ratten ftd},
tta&rf$*tolfc§ in golge ber 3efiverl)ältniffe, nur 20 unb (Si*
nige perf&nlic$ eingefunben. hoffentlich tyat biefer Umflanb
auf bie förmliche (Sonfliruirung be« herein« feinen nadjtljeili*
gen (Sinfluf au«geübt. 5RÄt)cte SWitifyeilungen über bie 33er*
jjanblungen unb ©efdjlüffe ber *J3erfummlung finb rvünfdjen«*
nxrttj.
3n ber SBofjifdjen 3eitung giebt ber ©eneralintenbant
Ö* St&ftntt in SBerlin auf mer)rfadj empfangene anonyme
^Briefe eine öffentliche Slnitvort, bie intereffante Sluffdjliiffe
über bie bortigen 3uflänbe ber £)per unb be« $ fycater« bringt.
SBei 524 iBorflellungen jäfyrlid) famen auf £>per unb Sing*
fpiel 40 Sluffüfjrungen, bie t)öl;eren Dpctupreife tvuvben nur
bei bem auftreten einer Sinb, ©arefa, Gerrito u. 91. f „roeldje
nod) nie in ber beutfdjen Xfyeaterttelt gejagte Honorare in
Slnfprud) nahmen", im Saljre 1847 eingeführt, — ber 2lu«*
gäbe* (trat beträgt gegen 400,000 $(;aler, bti einer Sub*
vention von 150.000 Styalern, toeidje nur ca* | ber ganjen
$u«gabe beeft, ifl alfo ein örmerb von ca. 250,000 Jljaletii
notfjig , um bie »eiteren i ber 8lu«gabe ju berfen ; jur SBe*
flreitung ber fammtli^en ^efoibungen unb Spielgelber für
Sc^anfpielcr, Sänger unb $än$er ifi allein eine Summe üo*
244,000 X^alern nöt^ig. (OBic wenig mag bargen bie Äa#
pelle fofxen!?)
9lm Uten Slpril war in SDredben ein Goneert bei
JDre«bner Xurngefangverein« im großen ©arten, mit Unter»
flüfcung be« Dbcon unb ber G^cre ber «&$. SKufifbirectoten
Äuuje unb Wartung, jum 53efien ber iöctraffnnug ber 3)re«bner
Üuincr-'greifd^aar.
9lu« Sonbott f$reibt man: $r. 3ulien, ber franjofl*
fdje Strauf ber ^Icflgen Jöäfle unb $romenabe*Goncerte, »et*
fuc^te im November be« vorigen 3a^re« ein nationale« InrU
fd^e« Drama, unter bem Xitel: „bie foniglic&e groge Oper",
tm Druri>lane<3:l;eater ju grünben. 2)a« Unternehmen $at
aber ein fdjiimme« @nbe genommen, unb «&r. 3ulicn ifl bem
Sbanferot na^e! — 2)a« Drc^cfiet war unter ^erlioj'« SeU
tung trcffli* befejt, ber ßbor c ^ n f ia ^liei* al« fräftig,
allein bie Sänger leiteten nic^t, loa« man erttarteie — unb
bie (Hinnahmen fonnten bie 9lu«gaben nic^t beefen.
5)u« in Sßien am 13ten Slpnl abgehaltene le^te @on*
cert fpirituel fianb na$ bem ^umorifien an SeriüglicfcFett
über ten brei anberen fjeuer Pattgefunbenen. 5ln brei gro^e
Gompofitionen von öeetl?oven: (SiSWoll Sömp^onie, Marcit
alla Turca unb (S^or ber 3)envifc^e, bann JDuvertüre C (£)
fc^iog fic^ eine liebliche, Ijier jum erfien SWale aufgeführte
Stjmpljonie von SWojart, bann ein Xrauermarf^ unb @^or:
„Ueber ben ©räbern ber ©efallenen", von Dr. löedjer. JDie
le^tgenannte öompojition tvar junfdjett vier ^oneurrenten ge^
bracht, gegen bie fie fc^tver ^u fämpfen i)atU; nic^t«befio*
rceniger erntete £r. Dr. ^öed^et SBeifall bamit. 2)er SWarfdJ
ifi geifiooll in ber Stniage, unb ber 6(;or babur<$ »irffam,
ba§ ba« ißolf«lieb barin certvebt ifl. £>er Xert gum (S^ore
ifl von Dr. Jlapper.
93ei ©elegentjeit be« aSttta^et'f^en Cratorium« in 2öien
fagt Saphir im £umoriflen: Saul l;at 1000, 3)avib 10,000
gefc^iagen, „Saul unb 2>avib" gufammen ^aben aber fein
gal;licic3^e« -^ubiifum -— gclangtreilt.
Dem tfapellmflr. Xauhttt l)ar ein Sefer einen argen
Streif gefpiclt; ein IRcbacteur f^reibt: Zaubert'« neue Oper
tvirD balo beenbigt fein, unb ber mutwillige Sefer fejt:
, Zaubert'« neue Dper lvirb balb beerb igt fein". Sie
2lbcnbjeitung fnüpft baran noc^ ominöfc 23emerfungen.
JDeiavigne'« „blutenbe ^onne", tveldje 2)avib unb öer*
iioj componirt ^aben # roollte auc^ SWetierbeer in SWufif fefeÄ,
aber ber Didier fagte il;m ironifeft: 3c^ toerbe alt, un>
möchte boc^ gern mein ffierf nec^ aufgeführt fe^en.
fiitolfT^ Oper: „bie Sraut vom Ätiuafl" $at in granf*
fürt a.9R. gia«co gemacht.
X>tud oon ^r. Ku(f mann.
II t u e
iitf$tift fit
Sratt] Breit beL
^tcfjmntJjnjüftiigfier 33ant>,
M 39.
©« t le 9 e r ■
stöbert Stufe ii £etpjig.
2 Kümmern von 1 ober lVi ©ogen.
$ttÜ M Stents son 52 9hn. 2'/,3;6tr.
3lboiintmettt nehmen flUe^eftämtfr, *9u<$*,
TOiftf? unt JüNi>ijantIuttaen an.
3tt^alt : tt*ter ^rt^Bit-tfrljülunßfn im £ttfrf, Diffamation «nt ©canfton. — tfuä Skrtin, — Aritif$tr ftnjeigfr, — 3nttUn
gruj klart.
lieber Se^t *3Sieberl)pfungrii tat Hiebe,
3>e Initiation uttfc Scanfton.
Don Dr. Julius ©eckrr.
Sie tfjeilvpeife irrigen unb einfetteten Slnfi^ien,
roeldje in ufuefift 3eit fcie Ätittf übet Sieberrompüfls
tion geltenb ju ma^en rjerHtdji, tjeianfaffen mic§, im
Vinuafläubniffe mit ber *Kcbaetion, nidjt nur ale Sie=
bercompenift, fonbetn audj alö Äxitif«, ber feit Ian=
9« alä get?n ^aljreu tätige» ftntljeil alä SKitarbeb
ter birf, «ötatter genommen, bte tien beufetben anges
fiinbcien Sejttmeberfyütungen im fiiebe JU rec^tfettigen
unb tote auftrüge , bie man im &iebe an ©eelatna-
tton unb geaufien (met^e bette immer nodj mit mu
anber tcriuedifcU merben) matten fann, jur ©pra^e
jii bringen.
SEBenn in einet ber ftritifen flffagt t»trto : bie
Xejrttmebetljüiung im ßiebe fei auä aft tjet if e$en
©runben nidjt juläfftg, fo ifl baä eine öe^aupj
tung, tit teiueäiucgä begrüubet ifl. SRi^t immer fann
ber Ätitifcr ber Äür^e roegen jebe Behauptung begrün-
ben; appettirfc et ab« an bie 2le[il?etif, fo mu§ er jtdj
auf allgemein fcefannte unb a n e t f a n n t e 0rttttbfl|c
berfefben be^ietie"; tco ni<$t, (o föirb et auf bmt un=
befangenen ÄünjMer, bei fidj mit geteert ftiugenben
glcefetn nts^t verblüffen lagt, feinen ®tnflü& üben,
unb beu SBeri&urf ber SJequemtidjfeit ober UiimifTen^
Ijett, bie ttütneljm ifjre ©lege beim miß, auf ftdj
jie^en.
<f^e idj aber beginne, mufj id? tnid? uor bem
Steine rjertuafjren, a(ä tcoiU idj felbfl biejemgcnXcri:
rcieberfyclungeu in @djug nehmen, roetdje 1) nidjfc bie
befcnbeie SSebeuifamleit ber betteffenben SBorte füt
jl4 ^aben/ 2) aU abgerifi'en i?ou bem lcgtfd?en 3as
fflminentjange ber SEBßuer, bte nur fcerbunfcen einet
Sinn geben, etfdjeineu, unb 5) ttel^e fcloB auf eine
breit ft(^ bdjnenbc äJcrtangerung ()injie(en, o^ne burc^
bte mufttalifd? f^mmetrif^e ©lieberung im gerieben?
bau brbiugt ja fein, ©aft bk unter ben brei £Rubris
!en angeführten Se]rtimeber^ü{niigen bie Stefl^etif ni^t
für fi^ ^abeu, liegt am Sage.
2Ber aber bem Siebe baö 9te<^t ber Eertroieber*
Rötung abfpti^t, ber fpri^t i^m baß erfie SSJefenU
li^e in bemfelben ab : bie SMufif. — 3^ fragr
„mtrb ein bie jitm ^(eugeifieti potenjitter IQerfio; nec^
Xonfünfltet genannt tu erben tarnten, meint et bie ÜiMe-
bet^ofung aU eine Äritjialität berbannt? ©ie SSiea
ber^olung, auf bem ©efege ber S^nmetiie tentlinib,
greift fo tief in baä Söefen bet Sühifif ein, bag cd
tl?orid?t mare, aüe ffietfe unfeter größten unb Hein=
fien aSeifler aU Stutorttaten für biefe Be^auytung ju
cittren. 3^ ftage: 2öaß tfi Symmetrie in SOBerfen
ber Söaufunfl, o^ne ioeff^e fie nic^t fcaä Qbeal bet
@c^&n^eit gur auftrat ^tnft^auung bringen fann^ aiu
bereß, al§ SOßieber^olung einet gemiffen Sonn? —
SBel^en ^eftlu^tifet hätte ni$t bie tieiförpcrte 9t^üt^
mtf plafHfd&ei Äunfl mie ORnftt angense^t? Unb
f djtiejjt ber (Srunbton eineä ©emalbe^ , meldet bo^
nur bie SSieberfjolung einet gemiffen garte in unenb;
litten *Küancirungen ijl, ben %Üerglei(^ mit einem %on;
gemälbe awä? Seibft bie ©idjifnnfi nd^ett fic^ tu
biefer 3)ejie^ung bei äJluftf, $$ loitt nid§t uon ber
230
in lt)X\\ä)tn ©ebidfjten fetyr häufigen äBiebcrtyolung bet
jHmmter SBorte unb <Sa$e fprectyen, nic^t erw&jjnen,
baß fogar bie ©ictytung bet #ebr5er, ba fie baä au=
ßerlid? muftfaüfc$e Clement im 83er«baue unb {Heime
entbehrt, ba3 auf ben abfhaeten ©ebanfen ulttgetras
gen, »a8 anberw&ttö ®ac$e bet gorm — ty frage
nur : ftnb baö beflimmt abgefe$loflene 83eremaaß unb
öor Stttem bet Steint nic$t (Elemente, bie alö ganj
muftfattfc$er Slatur auf bem ©runbfafce ber Stymmes
ttie burdj SBiebertyolung ber gorm berufen? Unb
nun frage id) : wenn bie ©ic^tfunfl mit ityrem St^tfc
muö unb ifjrem Steinte fc$on in bie äJtufif hinein
reicht, ifl e$ bann Unrecht, wenn bie SWupf tyt ges
genüber fid^ in tyrer ganjen SBefenfyett entfaltet? $jä)
fann nidjt umtyn, bei biefer (Gelegenheit eine etwaü
abfe^weifenbe ©emerfung ju machen, bie, weil fie noe$
niemals aufgeteilt werben, fyier ityre Stelle finben
möge. ©a8 (Sfyriflentfyum bebingte in ber Äunfl eine
neue große (Speere — eä gab ifyr bie Stomans
tif. ©ie SWufif, biefe burc$ unb bure$ romantife^e
Äunfl, fann mit ber äWuftf ber alten, Dordjrifllic^en
JBBHer nietyt &erglic$en werben, unb wurjelt tief im
ftyrifientfyumc. Dljne baffelbe würbe e$ weber go;
tfyifc^e ©autunft noc§ SJuftf, wie wir fte gegenwirs
Hg fennen, geben 5 unb baß bie ©te^tfunfl mit bem
Steinte jeneä muftfalifä romantifetye (Element in ft<$
aufgenommen, beweifl, baß er erfi au8 ber 3«* bet
Cntwieflung f$Tifllic$er Äunfl flammt. $ä) fetyre ton
ber furjen *Äbf^weifung, an welche ber benfenbe Äunfls
fordet wo$t manche intereffantc öemerfung fnüpfen
mag, ju bem toorliegenbcn ©egenflanbe jurücf, unb
verlange vom mußfaltföen Siebe, baß bie SWußf ade
i$t ju ©ebote flcfyenben SRittel aufbiete, um baö ©es
bi<$t jum t?öe$fl möglichen Sluäbruefe ju fletgernj unb
unter biefen ifl Xetfwte bertyolung eineö ber Dorjüglidjs
jten. ©tefe Behauptung rechtfertigen and) praftifdj
att großen SWeifter, unb e8 wäre S^erfyeit, auf bie
unjctyltgen Sertwieber^olungen in Siebern toon S<$u=
bett, SSebet, SWarf^ner, äWenbeläfotyn, Schumann
\u 51. ju »erweifen.
Qlber nidjt allein nad) allgemein äftyetifc^en ©runbs
ffi|en ftnb Sejrtwiebertyotungen julafftg, fonbern fie
flnb fogar oft tee$nifc§ bebingt burdj ben (Sonfliet, in
Welchen fc^r tyauftg ©ebic^t unb SWuftf ber äußeren
gorm nad) mit einanber geraden. @ö giebt ni(^t
lauter tyriföe ©ebi(^te, bie mit intern 93eröbaue (id)
will nod^ gar ni$t ton ber wiafit^rli^en Teilung
beflelben in SHebefage fpre^en) jugleic^ eine ftreng
mufifaltfc^e ©lieberung ructftd^tli^ beö Sbenmaaßeö
im 93au ber SR^t^men unb ^erioben in ftdt) tragen;
unb i<$ frage : wie Witt j. ©. ber SKnftfer fänfjeilige
unb }uglei<^ fünffüßige SBerfe in flauet mufifalif^er
gotm mit flarer unb au8bru<föt>etter SWelobie eonu
poniren, wenn er ftd^ fclamfö an bie (gelben be»
©ebi$te* binben fott? ©ilt e«, bie Siicten mit ber
Snflrumentalmuftf aufzufüllen unb etwa ein Slat?ifT=
flu* Mit begUitenbcm ffiefange yi tiefem, ober eine
2lnja$f mu|rfalifd|er $$tafm auf fiufere »eranlaf-
fung Änel %cxte% $h e^ne» ©anjen jufammen ju
fügen? »eiber ifl baä f^on oft gef^e^en, unb ni<|t
ju 9l\\§ unb grommen ber Äunfl, wenn gteie^ mand^e
eraltirte gortfc^rittömanner, bie im ^eiligen ßifer baö
Äinb mit bem 83abc üerfc^ütten, berglei^en ©aprieen
alö ©enialitäten begrüßt Ijaben. ®o nur ijl e« er-
tlaxlid) , wie ftc§ ©ewunberer für Sieber finben Vom
mn, wie fie j. 83. Tl. §inric$8 Dp. 1 geliefert, Sie»
ber eineä rafpnirenben SJerflanbeö mit ^inreic^enbem
muftfalif^en SBifien, in benen bie ©i^tfunfl bie SWus
ftf ald @elat?in mit flinenber Rette fi(^ na^f^leppt.
@§e foteat)* Äettengeflin alö äWuflf proclamirt wirb,
ge^e ic^ lieber nac$ ß^ina unb werb' ein freier Äünfb
ler auf bem Tamtam! —
3% »erlange uom Siebe, ba§ e3 bure^ unb burdj
SKuftf fei. 9Bie eö aber eine äftyetife^e @ünbe wäre,
j. 83. einem (Epigramme eine äflelobie unterjulegen,
fo ifl e« eine afl^etifc^e @ünbe, ein l^rifc^ed ©ebi$t
alö Steeitatiü ju be^anbeln; benn im 9lecitatit) nimmt
bie SWufif eine untergeorbnete Stellung ein, unb e$
fann bie önwenbung beffelben im Siebe rein l^rifc^en
6§araftetö mit größer angelegten unb burc^gefütjrten
gormen nur bann Stcc^tfertigung finben, wenn e$
pat^etifc^en S^arafter« ifl, ein Umjlanb, auf ben um
fere SRuftfer tvie Äritifcr biö^er nur ju wenig Slüds
ßdjt genommen, wie benn iber^aupt bie SrftÄrung
ber mnftfalif^en @benbürtigtett beä ^Jat^oö neben
bem Sentimentalen unb Seibenfc$aftlie$en fe^r an bet
3eit ifl, um fo me^r, alä 93iele auö mißoerflanbener
©eutfc^t^ümelet im übertriebenen (Eifer gegen bie itas
lienifdjc SWufif baö ^Sat^oö au% ber unfrigen ^inau^s
treiben motten. $d) g^benfe biefe, oon bem ©egens
flanbe ber üorliegenben Unterfuc^uug abfe^mnfenben
©emerfungen fpater einmal genauer ju erörtern, ©er
©ang ber fcorliegcaben fü^rt mUfy aitt unmittelbar
auf ©eelamation unb Seanfton.
9led) immer oerwed^feln biete Äritifer beibe S3es
griffe unb reben in ber Sieget oon ©eclamation, wetys
renb fte ©eanfton meinen. — ©aß aue$ in biefet
9tüc!ftdjt bet 9Wufif große grei^eiten gefiattet werben
muffen, liegt in bem SBefen berfelben begrünbet —
eine Sef^ranfung, toie fte juweifen toerftic$t worben,
ifl ein mujtfalif^er Sobtfdjlag. ©aß mufifalife^e
©eelamation uom rein l^rife^en Siebe gerabeju au$:
gefötoffen btdben muffe, bebarf Feiner weiteren (&n
örterungj unb bem Äritifer, ber ba8 ju wtebertegen
t>erfuc$en Witt, fle^t baö ganje $eer bentfe^et Siebi
Hitgi - unb S3eWölitbfT gegenübet. Mutet mufifatis
231
fdfrer ©eelamation tfl aber mc$t bie pnttgem&§e 2(c;
eentnation ugenb einer ober mehrerer SWelobienoten,
abgefetyen oon tyrer (teeren ober tieferen Scnfage ju
»erflehen, fonbern feie »om Htotymtt« unabhängige 3n;
tertaflenbewegung, wie pe &on ben ju Pngenben SBor;
ten bebingt ifl. $$ witt tamit ni^t in Slbrebe pel;
(en, ba§ mupfatiföe ©eetaraation in einem Siebe m&g-
lic$ fei, aber in einer SNelobie $u mehreren »erfen ifl
pe abfohlt unmöglich. Äein ÄiinfMer wirb fo wa^n;
wifctg fein, pe ju »erlangen, unb i$ frage: wirb e«
irgenb einen vernünftigen ättenfe^en geben, ber bie
mupfalifd&e QecUmatien bei bem fcerflanbigen 83or;
trage eine« Siebe« uermijjt? grei inu§ bte Gelobte
im Siebe über bem Sejrte fd&weben, benn Pe foK ben
feurdj ba« ®ebic$t jur geizigen 2htfäauung gebra<$;
ten ©ebanfen burc$ ba« ß$r tbealiprt mit $ütfe ber
mupfalifdjen %bnt üerpnntie^en. $& nenne aber bie;
jenigen Woten niefct «Mefobie, weldje mit SÄücfpc^t auf
mupfalifc^e ©eelamation ju einein Serte gelungen,
pe$ blo« au§erlie$ burc$ bte menfälid&e (Stimme al«
mupfalifc$e« ^nPrument bemerflic^ machen, auc$ nid)t
Wejenigen, roeld^e Pcfj bur<$ eine confequente 83ewe;
gung innerhalb einer gewiffen £onregion, fei e« an
ben ®ren jen ober in ber 9Witte, tyertoorfjeben ; fonbern
i<$ nenne äMobie biejenige einPimmige Sonbewegung,
weld&e au$ p<$ fetbp ein fcoflpanbig abgefd&loffene«
®anje bilbenb, bie 3bee ber ©dj&ni|Jeit (al« ©egen;
panb atigemein not^wenbigen SB ofylgef alten«, toteÄant
f a 8*/) offenbart. &ber wenn bann nnb wann bte
Äritif ©eelamation«fe$ler im Siebe gerügt, fo ^at pe
bamit jebenfatl« geiler in ber ©eanpon »erpanben
fciffen trotten. Severe tp otjne 3»»eifel t>on SBidj;
tigfeit, ba pe, obwohl etwa« 9leu§erli$e« , bennodj
tiefer in ba« SBefen ber 9Wuf?f eingreift, weil pe im;
mittelbar ba« ©ebiet be« Styytymu«, welker uon
SWelobie unjertrennlic§, berührt. 6« wäre inbeg ein
gro&er -3rrtfyum, wollte man bie SRupf im Siebe auf
bie engen ©renjen ber «ßrofobie in btefer 9tü*pd&t
befd&ränfen. ©ott ber TOuflfer j. ö. für ba« jam;
tifäe toierfüfjige «3er«maa§ blo« folgenbe al« bie ber
^rofobie entfpree^enbPen 9tfat$mu«arten wallen?
° #
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! I
I !
I ! °ber:| I MI MI MI
©ott er ni^t au* folgenbe in «nioenbung bringen
bürfen :
1 ober : TT , l. j | ' \A\ » ' '
i/ - "*"• - • ^ i | ^ i !
I l
$at SW. t). ffieber, bem mir eine gro§e «njat>t un;
flbertrcff(i<$er Sieber Derbanfen, Unrecht, wenn er fof;
genben W^t^mu« ju bem jambifc^cn ©et«maa§ in
trier gügen anwendet?
7Tf\*z? 9 f? # Tr •• rj f fip r
»ö ö lm bnt)fet in bem «aine, *erj . Iein^frt tnber»«* k.
©af ber Sl^t^mu« auf ben (praeter be« mupfatb
fc^en Siebe« oon roefentlid^en ginpuffe fei, liegt ttat
am Sagej unb wenn idj bem 6om<30nipen uoße grei;
f)cit in Slnwenbung bcffclben auf bie «ßrofobie gepat;
tet wiffen toitt, entbinU id) it)n gteid&wo^t nic^t »an
ber pnn = unb fu«Pgemä§en SBar)l ber Sternen,
welche burd^ ben 6(jarafter be« ©ebid^te« unb ben
tym ju gebenben mupfalifd^en «u«brui bebingt tft
Uebrtgen« glaube man ja nic^t, bag bie ^rofobie
burc$ fot^e mupfalifd^e &rett)eit becintra^tigt wirb.
SBenn pe fc^on eine Unjafcl »on ©vlben al« bat\>
lang, batb furj ju gebrauten anerfennt, fo wäre e«
eine ^orr^eit, wollte ber Tupfer mfy baüon Ku|en
jie^en. S« wirb Äeinem einfallen ^u pngen:
• r i r r i r r i #
Seflrt;l bu bei ? ne 2öe * ge.
Ueber^aupt ^üte man p^ audj ^ter »or ^Jebanterie.
Sin ^Sebant, welker @^umann'd warm unb tief ge;
füllte« Sieb : „ffiu meine ©eele, bu mein £erj" un.-.
ter feine fritifd^e Supc nimmt, wirb (wie e« in bem
©öttye'föen ©inngebt^tc (;et§t) patt ber bunten ftau
benprac^t ber Sibeöe ein traurig bttnfle« ®rau erbFt;
efen. SBenn ©^umann in jenem Siebe pngt:
* * i
I
2>ubijibte fftuf), bu
btfl ber grfeben,
fo wirb ber gebaut, Witt er coufequent fein, fragen
muffen: warum nimmt ©d^umann ba« legte „In"
auf ben letzten Saettfyetf, wd^renb eö jebe«mat oon
tym auf bem ferneren richtig gebraust ip, obgtei*
e« bem 8}er«maafie nad^ bie letzte ©^tbe trifft, benn
ber ©idjter fagt nicfyt:
^onbern
2)u bifl bie SÄub', bu bifi ber grtcbeu,
— V " I — | W V V
$h bift bie &uV, bu biü ber grieben.
©ie eben angeführte ©teile, bie i<$ um feinen ^Jrei«
geanbert wiffen möchte, t(;ut ba« Sac^erlic^e berartu
ger pebantifd^er 97Jafefei auf« @ntfd?iebenpc bar.
©ie Äritif pette pd^ fetbp auf ben ^pen ^Sunft,
unb »on bem an^ forbere pe auc^ t>on ber Äunp ba«
$8c^Pe. ©ic überwache immerhin bie ©renken ber
©c^Bn^eit, tnner^atb beren pd^ bie Sejctwieber^ofuns
gen im Siebe bewegen fönnen, pe prüfe, toie weit
eine pnn; unb gefc^marfgemafe Slnwenbung ber ©e=
elamatlon unb ©earvPon be« %erktä bei freier meto-
232
feiföer @ntfaltung ber äWupf $u bemfelben Serücts
Peljtigung tjerbient — aber pe fer nidpt einfeitig unb
tleinlie$, benn fte fott $ä$ere$ im Sluge tjaben: ju-
nfie^P tin bur<§ (®öt$e'fe$e) Objectimtät vermitteltet
Eingeben ber eigenen ©ubjeetitoität an bie be3 ©djos
pferö eineö ÄunPwerfeä, bann ÜBegrünbung eineä ins
nerfyalb ber ©pfyäre jener liegenben ©tanbpunfteä ber
Slnföauung, welche, ba eine abfohlt objeetiöe burdj
bie Sßfyilofopfyie für bie jtunfi unb inöbefonberc für
bie SWupf bi8 jegt nodj nic^t ermöglicht ifl, burdj
jene Eingebung unb jeneo 2lufgefyen in ber fremben
©ubjectiöität felbp alö fubjeetiü mobipeirt ip, unb enbs
fle$: Prüfung beö Äunpwerfeä rüctpd?tlicr) ber Sec^s
nif, totlfy weber baö SRefultat einer fyanbwerfämäfjis
gen Sinpc^t in baö 5leu§erti(^e ber Äunp, in gewifie
hergebrachte ober mobegeworbenc formen fein fofl,
iiO(§ baä au% einer mifrerflanbenen ©enialität unb
Originalität entfprungene 9J?i§acr)ten unb Sftieberrets
Jen jener Siegeln, welche ber Äunfi nic^t aufgebruns
gen, fonbern tief im SSefen berfelben wurjeln. ©er
Äritifer, bent biefeS 3M *ot klugen fte^t, wirb mit
mir fagen: $xn Siebe wolle bie ärtupf nidjtö 4?öljes
re8 cber ©crtngereS fein, alö eben nur SWuftf. 63
fei ifyr barum grettjeit (b. ty. nic^t Sßiüfüfyr) gewahrt,
unb id) behaupte: ein SWupfer, ber bie toom ©ebidjte
angeregte mupfalifc^c ©egeiflerung nidfjt fennt, beffen
$erj nic^t in einem ©trome ber SBne ju einem eins
jigen in wenig SBorten ausgekrochenen poetifaVn
Gebauten überwallen tann, ber mü^fam bie ©tylbcn
jäfyU, bie SBfirter je nadj itjrer ©eltung orbnet unb
mit ber ©cala wie mit einer 6lle ben Tonfall jebeö
einjelnen SSBorteä meffen will, unb jutefct fein mups
taTtfa^eS SBiffen wie ber Sifdjler fein ©tofjeifen unb
feinen §obet f)antyabt um ein glatteö Sieb ju ©tanbe
ju bringen — ber ifl fein ÄünfHer, wie gehobelt eö
auc$ auäfe^e. Unb nun frage ify julegt: fyat baö
SJolf, ba£ sßubtifum beä ßomponipen, oljme wela^eä
er nic^t wirfen will unb tann, f?at eö Unrecht, wenn
eö baö erfle befle, taufenb äftal gefyßrte unb gefuns
f;ene 93ottölieb einem Siebe fcorjicfyt, baö auf jeber
einer Stoten einen fauren ©ctyweifjtropfen feljen läfjt,
f)at eö unrecht, wenn eö in bem ©arten ber Äunfi
Patt mit Dbeurö befprengter ^Sugmac^er s ölumen
natfirli^e fe^en unb Pc^ an tyrem ©ufte erfreuen
wifl? -
3uliu« »etfer.
Slud »crltn.
SBit l|aben in ben jüngPen ^agen ben gro^ars
tigften Suff^njung ber Stationen erlebt, ©aö S3ans
nrr ber grei^eit we^t über unö, frifc^eö Slut burd^s
treip unfere ?lbern f wir leben ein neueö Seben. Slber
bie Äunp, foÜ pe wahren 2Bert^ Ijabm, mu§ ben glug
ber 3^ten mitjuf^wingen üermögen. Unb pe tann
e8, pe wirb eö. ©ie wirb $tyeil nehmen an ber 83es
geiPerung ber Wolter, wirb mit ifynen aufjauchzen, pe
wirb neu erwärmt werben burc$ ten teeren ^Julös
fc^lag berfelben, pe wirb bie Sage ber rufymüollen
Äämpfe gegen üerroPete, beengenbe unb $wangenbe
©^Peme neu gePärft unb gefra'ftigt überleben, ©es
banfe unb Söort pnb frei! ©ie ÄunP wähnte man
fc^on lä'ngp frei. Unb bodj — wie fonnte bie $cns
funP frei fein, wenn baö Sßort, baö unfreie, pcfy i^r
uerbünbetej wie fonnte überhaupt bie ÄunP frei fein,
wenn bie ÄünPter eö nic^t waren?! ©a$ beut=
fc^e ^Jolf, fo gro§ unb mad;tig in feiner (Sin^eit, fo
^oe^ in feiner Äultur, fo ^erüorragenb inäbefonbere
burc$ feine XonfunP, bieö ©eutfc^lanb §at pc^ ^a()r=
je^nte fnea^ten laffeu buref) bie $ ilrrogan^ benac^bars
ter Nationen, ©teö ©eutfd)lanb ijat feine -3"buPrie
verleugnet unb gefc^änbet, eö fyat mit ben ^3iquantes
rien unb ©Ukeleien ber ßomponiPen granfretcfyö unb
Stalienö Souper getrieben unb feine eigenen ÄünPs
ler »ernacfyläfpgt , entmutigt unb terborben. ©ie
geiPige (Srt;ebung ber Golfer wirb folc^e Unwürbig:
feiten tilgen. ©ie beutfcfye ^onfunP, bie tiefpe,
grünblicfyPe, tva l? r fl c unter allen, barf nic^t me^t
älmofen erbitten muffen. Süafyrfyeit ge^t mit
JJrei^eit £>anb in ^anb. SJJogen bie, bie an%
eitler ©ewinn s ober §Rul)mfuc$t ber unwahren Sons
funp ge^ulbigt ^aben, im feurigen ©trome ber 3e\t
untergeben, eö ijt an it?nen nia^tö »erlorcn. ^f)x gall
tann unö nur bie fyötjere Kräftigung unb größere
©epnnungötüc^tigfeit ber ächten äWufenfo^ne bttfify
nen. SBerbanne barum ^eber ben äßanfelmut^, bie
3ag^aftigfeit! ©ie wa^rc ÄunP ^at in biefen Sagen
unenblidj öiel gewonnen, wenn auc^ allgemeinere $n:
tereffen baö ^n^teffe für biefelbe noelj eine 3eit lang
in ben ^intergrunb brängen follten. Sebenöwarmer
wirb pe wieber erblühen, pegreic^ falfa^e Siid^tungen
unb unmännliche ©epnnungen überwältigen. SBels
fyn grogen @inPu§ bie grei^eit ber ^reffe auf pe
auöüben wirb, ip bure^ ©ie, ^>r. Slebaeteur, fa^on
fo anöfiir)rlicr) barget^an, ba§ mir jebeS weitere 2Bort
meinerfeitö über biefen ©egenPanb überpüfpg erfa^eint.
•3$ g^f beö^alb fct)nell ju meinem furjen Steferate
über bie ^Berliner SWupf s Sluffü^rungen in ben 2Wos
naten 9Wärj unb 5lpri( über.
grau SJiarbot s ©areia trat am lpen SWärj
jum legten Wlale in ben Hugenotten auf. $f)T 4lbs
fa^ieb be^eidjnete ben SSeginn ber ©aproüen ber grau
Äöper. ©iefe legterc ©ängerin iP hi$ je^t in ber
©urtjanttye, SJePalin, im gigaro unb ©on ^uan aufs
getreten, unb jwar, wie f^on früher, mit bePem Srs
folge. 6rp im Saufe biefer äBoä^e wirb pe iljr 9les
233
yertotr iura) bie Stolle ber 9tejia im Dberon txtvcu
tern, unb unö ©ctegen^eit geben, eine neue tyrer ßeis
flungen ju befprectyen. #r. 83efyr vom ©tabtttyeater
in fieipjig, trat unter fo ungünfligen SJertyältniffen
am 4ten Styril alö ©ulcamara im Siebeötranf »on
©onijetti auf, ba§ Don einem (Srfolge nic^t bie SRebe
fein fann unb ber trefffidje ®anger, fyier bur<fy fein
fru^ereö (Engagement unb in Seidig burdfj fein jegis
ge$ befannt, ftd(j genötigt fefyen mujjte, ein fernered
©aflroUenfpiel ftdj für günfligere Seiten toorjubefjak
ten. Sebenfaüe fyat feine (Stimme tüic fein (Spiel an
(SJeioanbtljeit in £eipjig fe^r gewonnen. — $tm 25flen
trat unter etnjaö befferen Söerfyciftniffen $r. £effe
t)om *ßotäbamer ©tabttfyeater in (Sjaar unb 3»"niers
mann aU 83ürgermeifler auf. ©ein (Spiel n>ar, ab
gefe^en fcon einigen Uebertreibungen , auögejeicfynet,
feiner Stimme gefyt jtoar griffe unb SWetatt ab, fte Ijat
aber gütte unb ©efömeibigfeit genug, um ju fomis
fdljen ^artieen $u befähigen. — Slufjer ben ern?äfyn=
ten Ctyern n?urbe jum 31flen SWcirj SRaurer unb
@<§loffer neu einflubirt, unb nod) früher (am 7ten
SWarj) gr. t>. glototo'S neue Oper „äfiartya ober
ber äNarft ju Stictymonb" gegeben. Sefctereö SBerf
$at aucfy fyier fefyr angefrroc|en. ©aö bem Snglifc^en
burcfy griebric^ nac^gebilbete Äibretto ifl intereffant
unb juglei<$ ber (Sompofttion aufjerorbentlicty günflig,
bie STluftf ifl lebenbig, fliefjenb unb reidfj an fronen
SWelobien. ©er talentvolle ßomponifl ifl offenbar forts
gefcljritten feit feiner $3oßeubung beä ©trabeüa, benn
toön ber Strmuti; unb Monotonie in biefer Etyer, nas
mentli<$ be8 erflen 91eteö berfelben, ifl fafl feine (Spur
in ättart^a. ©ie Seic^tftnnigfeit in jener tyat fid^ in
Seidjtigfeit in biefer fcenuanbett. ©ajj 2ftartfya an
©trabetta öfter, namentlich burd^ bie eigentümliche
9lrt ber 9tyi?tl>mif, erinnert, ifl rootyl nic$t anberö benf*
bar, bajj noefy ^tn unb Kneber SBerfiojje gegen bie ric^s
tige bramatifd&c S3e§anbtung beä ©ialogä üorfoim
men, ba§ ber (Somponifl aufteilen ftdj toon ber Seidjk
fertigfeit 5luber'ö noc§ nidjt loSgeriffen f)at, ba§ einige
ßteber nicfyt fe^r bebeutenb ftnb, wirb gan§ tooQfläns
big burd; bie jafylreidjen wertvollen 2Kuftfflücfe ber
Dper (aJtarftd^or, @ufemb(eflücf „3d§ fann nä^en'',
Duartettt beö jtoeiten 2(cteö, ^3oiterlieb, ginale be8
britten Wctc& :c.) aufgewogen, üftur bie SDttüertüre
trifft ein Zarterer ^abet. ©enn wenn man fte aud$
aU ganj piquanteö 9rtuftfflütf gelten laffen mu§, fo
ifl fte alö Äunflwerf bod^ mißlungen, ©ie gänjlid^
ferfe^ltc 9Sa^l beä ^arftd^orS als erjleö %f)tma maetyt
jeben inneren organifc^en 3«fonimen^ang unmöglich.
6ine auöfü^rlid^ere Äritif ber Oper flefyt mir übris
genö nid^t ju, ba biefelbe fd^on üon öeipjig unb ©reßs
ben auä in bief. 931. befprod^en worben xfi. ©o tiel
über bie Äöntglicfye Dp er. 3u bemerfen ifl nur nod^,
bag Kieolai feit bem lften SJlarj alö Äapctlmeifler
an berfelbeu fungirt unb ftc$ att tüd^tigen ©irigens
Un bewahrt fjat.
(®dt)(uf folgt.)
Uebetftc^t ber neueren @tf(l)einungcn auf bem ©cbiete ber Wtu[\L
Sät ^Manofottr.
Salon -- unb ^arafterftiidft.
€♦ 9leittetfe f ®l>« 15- Pbantafu in Jörn einer So-
nate, ftreitk. u. gärtet. 25 Itjr.
fflirt befpro^en.
Snfhructive«.
9. 6. SRuUet, ©rofje Pianoforte-Sfljule, r\ac\\ ben
Jortfctjritten ber ftunß neu bearbeitet oon Sulius
Anott. 2ter tljeit. Petew. 3 €ljir.
fflirb befpro^en.
flltut «umgaben»
3. 2. Duffct , Partant pour la Syrie. Rom. fav.
variee. Öreitk. u. Ijärtel. 124. Jlgr.
— — — , Les Adieux. Duo fav. de Kelly, ar-
range en Rondeau. Cbenb. 10 flgr.
— — — , Air russe en Rondeau. Cbenba(elb(L
U n B r.
— — — , L'Amusoire. Rondeau fav. Cbntb.
n n 9 r.
€betit>.
— , La Chasse. Cbenb. 10 Itgr.
— f Rondeau (tire de T Oeuvre
10 ngr.
2T).
234
2. tt. 8ett(**eit, ©p. 73. 5me Concerto. <*-9ur.
Cbnft. Äit ©rcl). 4 ei|lr. f *J)ttt ©rcl). 2 «Ijit.
2)ur$ bie nene *n«gabe ber £uffeFf<$cn ©etfe emlrtt
f!<$ bie $Berlag«$anblung ein Sttbienft, ba tle GompofUioufn
bicfe« Äünftlet« hi neuerer 3eft mit Unre^t gu fe^t *erna$*
lÄfflgt toorben ftnb. »ögen blefeffan butdj bfe nene 9htfga*e
toiebet (Slngang im tfublrfum flnben! 38fet$ot>en'« Goneett
geigt eine totlt fteunWi^ere an«fiattnng al« früher ; bie Sut-
tii ftnb nun im oollfianbigen €laoietan«gng beigegeben, bie
Or^eßervactie au$ an anbeten ©teilen angebeutet.
Sät ^Hanofotte ju tncr $ättben,
3« 85. ©tt^ettt^ ©P-172. Petite Fantaisie sur des
motifs de la Muette de Portici, opera de D. F. E.
Auber. ^afmriflrr. 15 Itjr.
$et <5om&. $af« beiben ©Kielern fo leid)t gemalt, al«
«4 feto».
€♦ X* Stattmer, ©p. 105. Deux Divertissements
sur des motifs favoris de 1' opera: La Clemenza
di Tito de Mozart, fetn*. ITr. J. 28 tlür., llr.2.
25 tlgr.
5>ie ©ere^ter be« $rn. Verfertiget« »erben folgrnbe
$ra<$tfteKen ftc$ in'* ®ebft$tnif Reiben: *eft I, ©.5 We
festen fielen Xacte, GL T ben Uebergang na$ 8, 6. 13 ben
na* g, ©. 14 ben von grSHoll ua$ §*£«; £eft II, ©. 5
ba« ©tue! an« 51«, ©. T ben Uebetgang gu (fttbe, ©.9 bie
erfte, ©. 11 bie gtoeite unb britte «atiatfon, ©. 13 ben Ue*
betgang na* 31, ©. 17. — ©inem gebübeten Seferfteife ge*
genübet »erbietet ber 3nßanb, langer ba*on gu ft>te$en.
%. fBtytt, ©p. 97. Les deux eleves. Six petits Duos
instractifs sur des motifs aUemands et italiens,
composes expressement pour les petites mains.
ßdjott. Hr. 1—3, ä 45 Ar.
3nr (5&re be« 3öerf. mng gefagt »etben, ba§ et bie«mal
mit meljt gleJJ Gearbeitet f)at, al« e^ebem. SRäge et fo fort*
faxten, »enn er nun einmal ba« SRotenfdJtefben ni*t (äffen
lann.
gut $>tanoforte 31t fe$ö J&äirtem
<£♦ ©Jttttp, ©p. 741. Les irois Amateurs. Fantai-
sies brillantes. Nr. 2. Fantaisie sur des airs ecos-
sais. ßclptt. 2 J\. 24 flr.
ä»w $tioatoergnngen für f*ma*tige *perfonen.
9«t ^Höitofptte unb <$ttti$infttumente.
©. *♦ SltWWpi, ©p. 6. fcrio fir fhanoforfe, Violine
unb lliobialk. ßfjjubertb unb Comp. 3 fthlr.
10 njr.
§** Siotitt*.
®* fMlff ®P- *• Souvenir de Leipzig. Fantaisie
avec aecomp. de Piano. {kterft. 1£ 9|^lr.
ffiirb befreien.
gut SBtpIonceü mit ^Kanoforte,
§♦ 2>ttt>at§, ©p. 6. Grande Fantaisie pour le Vio-
loncello avec aecorap. d'Orchestre, de Quatuor
ou de Piano , sur des motifs de Barbier de Se-
villa de Rossini, ßdjott. Ave c Orch. 6 Jl. t av.
Quatuor ou de Piano 2 Jl. 42 fir.
«nnte« ©emenge oon aHerljanb SWottoen, Äunfifiücfe ffir
fünfili*c IBirtnofen, Mangel ^ö^eret SBebentung unb tieferen
©inne« an ailcn (Scfen unb (Snben, Fuq ein ©alonflud, ge*
nngenb fft^ig, alUn «nfotbetnngen gu entfpte^en, meldte bie
elegante üBelt gu fleffen pflegt.
3. 3Rerl, ©p.27. ^umoreßiu ßr Diolonall mit fe-
jUitung l»r0 |)iano. Jttrdjettt. 1 Jl. 15 fir.
©olibe ©dönle in £e$ntf nnb ©om^ofition. Ü)ie SU«*
fü>ung hitttt Um nnt einigermaßen gen>anbten ©fielet feine
et^ebiid^en ©^»ietigfeiten. 5)ie SBöitfnng trirb immet bie
befle fein, toeil ba« ©tnef inStumentgete^t gef^tieJben. 3nr
©er#änbigung übet ba« 2Bori ^umore«fe fei Ijlugugefngt, *a$
bU «eng«mng be« £umcr« fi^ bnt^ einen ©aiierr^t^mn«
an ba« £)$t S3a^n bricht.
gut glote ttttt ^>tanofottc.
*♦ 33* ffurfleitau, ©p. 144. Hr. 1. Rontitw über
Äotine aus Ötruenfee von JHet)erbfer (Les delices
de Topera, Nr. 25). ßrljlefinjer. JlöUnüimme
allein 8 g©r., mit pßr. 20 jör.
3)iefe« »onfcino ift feiner magren ©eftalt na« ein eben
fo föfimm«« «Potpourri, al« e« fdjon ^unberttaufenbe in ber
2öelt giebt. 5)ie glotenfiimme iß btiUant gef^tieben, nnb
ob (ie and) tyret fd^toargen Kotcntei^en falber immenfe
©c^toietigfeiten ga bieten f«eint, fo ift bie« nnt Xanf^ung:
au* ein toenig genbtet ©Dielet fritb batan feine Ätafte »er*
fudjen bürfen. S3ei «Wangei eine« begleitenben ^ianofotte«
fann bie glotenflimme au$ allein »orgettagen »etben, ba alle
jtuif^en bei« ©olo bet »löte einfallenben ^iauoforießeüett in
jene hineingezogen fab.
SttlOtt f ©p. 95. Robert Bruce. Fantaisie pour la
Flute avec aeconap. de Piano, ßchott 2 JL
24 Ar.
3uf«nitt unb 2trbiit ganj ödoö^uti«, ein gaottEat comme
il laut. 2)er öldfer $at bie SHu^e, ber ^Begleiter ba« 3n*
fe^en.
235
^Partituren.
SB* Xauhttt, ©p. 73. Quatuor en mi miueur pour
2 Violons, Alto et Violoncelle. Peters. 1-J. €l)lt.
2Birb bcforod&en.
Sirber mit tyiaitpforte«
#♦ @ffct, ©p. 25. Brei fieDrr. Srljott. 1 Ä
3)iefe* £eft erfdjeint nnfi vollenbeter, al« bie lefctvcrber*
gegangenen. «I« gcrtfcfcritt iß jn erwähnen ba« gefiiffent*
ü$c »Hermeiben cfle« Ueberßüfßgen, ton bem (Sffet ßd) nic^t
immer frei jn ^aifen wufjre. 9lm befielt gelungen fnbcit wir
Wr. 1, gebietet von ©etbet : <5ic iß mei«!
§. @flet, ©p. 24. 3wri länDltrl)* lieber oon ©eibet.
Schott. 54 fir.
©leid? empfeblenSwerllj al« bie vorder angezeigte <Samm*
fang, in (Singelljeiteu vielleicht so$ gelungener. SDie <Sing>
ßimmc iß leidet unb wirffam geföriebeu. £er triviale <S$lu|
be« jweiten Siebe« madE)i einen unangenehmen (Sinbrutf.
<£♦ 2*tt>e, ©p. 119. Sie oerfallene Ääljlf, ßallaDr
oon 3. 11. Öogl. ©aetynann. 16 gftr.
Weben wenigem @uten en^alt bie 93#IUbe all*« viel @e>
madjtf« unb sRoutinirfe«. Waturlfdj , benn Sötoe Ijat ß$ in
biefera, befouber« von ifjm bebauten gaefce eine gleite gtrtig*
feit erworben, wie gewijfe ffialjer* unb Sieberfabrifanten, be*
ren ©efdjwinbtgfeit an bie Hexerei angrenzt. SRödjte bodj
Säroe nie feine glorreidje 93ergangen§eit vergeffen.
S. Ätnbttet, ©p. 6. Serl)0 fieDer für Sopran oDer
4r«or mit |)ft*. ßarljmann. 22 g©r.
Sertwieber^olnugen ßnben fi$ viele, obgleidj faum für
eine ein richtiger (Brunb gefunben werben fann. 2>er (5om*
fconiß jelgt viele Steigung ßc$ ben trivialen SWanieren $rod)'«
unb (Sonforten anzufliegen, wovor wir iljn freunblidjß war*
nen wollen.
^ *♦ Sinbyaintlter, Roland (Seitenftück jur /a!)nen-
marljt) von J. Cötoe. Romanje mit ©rdjefter oDer
pttr. Srljubertl). Äit |)fte. | «Ijlr., ©rdjeftrr-
ftimmen i j 8I)lr., Partitur i «Ijlr.
Stimmt vollßänbig überein mit feinem (Seftenßüdf, unb
wirft auf g(ef$ volf«t$ümlicr)e 2öeife.
<£. ©OÜettt, ©p. 20. IDie Ätacljt Der JRuftk (geD.
von Der IJerjogin oon ©rleans). fte* mit piano,
flöljme. 8 g©r.
SDilettanttfctye 3«bereitung.
St. ©Raffet, Arien unD ©efänge aus Der komifcljen
©per „€ben rerljt", text oon fllum. 8d)U(inger.
Hr. 3. ttJacljßfigurenarie, 15 ggr. Itr. 5. t|uraren-
IttD, 7^- fcjr. Hr. 4. CteD, 5 figr. 11t. 8. Ro-
mon|e, 7^. 0gr. flr. 9. fieD, 5 8gr.
d6 liegen und nur biefe Wummern vor, unb fo iß e6
ni$t vergönnt, übet ben Söert^ be« @anjen $ier auefi^rli^er
}■ fvu4ifn. «aö Wim foben, g^t rtfe^t über bie aieap bei
Siebe« ^ino«« K mtl «u^ia^me von Wr. S, 2Bad}*figireiarie,
toeHe, in längerer gotm gehalten, ba« Unfeben einer lomi*
fc^en Dvernarie gewonnen l)aL cgic ij! gut geraden unb
begeugt von Heuern be6 (Somponißen Talent jur Bearbeitung
fomifefter Seite. 2)ie übrigen Wummern in Vorlage ßnb in*
fcalUlofer, unb wie e« f<$eint mit SÖorfaj einem gemixten
Xljcaterpublifum angepaßt.
g. §. Ittt^tt, ®p. 95. Der träum Der erOen fieh^
oon C. ©eibel, für Sopran öfter tenor. Sdjlefin-
ger. 124. Ä flr .
— — — , ©p. 98. IDer arme Äaugcnirljts, oon
€. ©eibel, für eine tiefe Stimme. €bmft. 12^-Sgr.
Beibe lieber finb ber (Jmvie^lung wert^, ba« eijie abtt
ift in feiner ernjhn, würbigen Haltung ba« vorjüglfd)ert. <ti
erinnert in feiner 2lrt nn> Sßeife an ba6 befannte Sieb „Unb
biß bu fem" von bemfelben ßomponißen. Die (Sveculation
be* SSu^bänbler« in ber 9lu«gabe für bie tiefe «Stimme wäre
bejfer unterblieben-
SlaftottaXliebet aller Öölker, für titu Singflimme mit
^Begleitung ftes piano ooer Der ©uitarre. flr. 17.
©eutCcIjer dürften- unft Oolksgefang oon fünftel,
unft Oaterlanftfilieft (Der Ijarmonifclje ©robfcljmieD)
oon ftemfelben. Sdjlefinger. 5 Sgr.
JDa« erße ber befben gieber iß ber befannte Sffiedjfel*
gefang gwif^en 3ünglingen, Sungfrauen unb vollem (Sftore,
au« 3uba« SWaccabau«, Wr.4T. 2)a« »aterlanbetieb iß einer
1720 von «fcanbel componirten 9(rie für (Slavier untergelegt.
JDen ©einanien „ber ^armoniWe ©robf^mieb" erhielt e«,
iveil *änbel baffelbe na* ben r^t^mif^n ^ammerf^ligen
eine« <5d)miet>e$ gefertigt baben foll. ©ir ma^en auf biefe
beiben wertbvollcn Äleinigfeiten aufmerffam; ße bürfen bem
Sammler ni$i fehlen.
g. ©umbett, ©p. 23. ^ünf CieDer oon Jjeine, «et-
bei, Stemau, fir eine tiefe Stimme. Schltfinaer.
i «l)lr.
93efannte* «P^rafenwerf , obne tiefere Bebeutung, ben
»ieb^abern biefe« Xonfe^er« gewig eben fo willfommen al«
bie früheren SDerfe.
ÄOtnuS, launige unD komifclje Öeßinge unD Arien.
Itr. 39. Jjooen, „Wer 3opf Der fangt i^m l)inten M
oon «Ijamiffo. Seljlefinger. 7| Sgr.
4)ooen iß biefe Arbeit beffer gelungen, al« viele frühere
«erfu^e in biefem ga^e. ffiir mad^en langer, benen e«
an natürli^er fomif^er tfraft nit^t mangelt, anf biefe« Sie*
aufmerffam.
Cbotx de romances frarif. et ariettes italiennes.
Nr. 3f>2. Graziani, le matelot, ^er jnatroft, fir
ßaf}. »eutfcljer unD franjöftfcljer Itxt. Sel)lefinger.
5 Sgr.
öine Gfjanfonette im ©arcarolenr^t^mu«.
236
8. Sohlet, ©p. 6. ttffängr. tlr. 1. 3um fieberen,
nr.2. Ständen, Ilr.3. Spamfrljc Serenafce. ScIjU-
finger. 4- Cl)lr.
3)er (Somponifl f^reibt fonft gewählter; bfer f)at et fidj
jebod) von Trivialitäten nidjt ganglid) frei gn galten geäugt,
toa« toir um feiner felbft willen bebauern. Unmottoirle Xert*
tofeber^olungen jtnben fla> me$rfa<$. 5)ie Begleitung ifi gu*
»»eilen iniereffant.
& Styjicl, ®p. 7. jnüljlrnlirtrr von 3. n. öogl, für
Sopran, riagel. 14 g©r.
3n leichter, anfyrudj«lcfer SBeife gehalten, reiben bie
Sfeber gerabe au«, um fid) burdj fte ein Vergnügen ju fdjaf*
fen, bei welkem jebe geiftigc Slnfitengung $u »ermeiben ijt.
@. §iKe, ©y. 9. 8wl)8 firtrr. llagel. 10 g©r.
— — , ©j>. 10. Oirr ©efdnge für Sopran. €bw*.
16 g«r.
— — , ©p. 11. Drei ©Kang« für Alt. «ben*.
12 g«r.
— — ; ©p. 12. IDrri ©rttrljU. «ben*. 14 gör.
SMefe Sieberfyefte, foenfgfien« bie erften berfelben, gehören
ui&t ber jungften 3eit an, unb wir »erjeidjnen fte $ier mit
ber Soflßänbigfeit falber. 2Rit greuben Ijaben wir an« ifc
nen bemerft, wie jebe« neue ©erf be« SBerfaffer« ein ruljms
lfd)e« 3e«gnig »on feinem tü^tigen <Bortt>ärt«fd)reiten an ben
Sag legt. SGB&ljrenb befonber« ba« erfie ber fyier angegeigten
$cfte auf rein bflettantiföem (Stanbpunfte ft$ r)ält unb nur
fciebbabern unterften ®rabe« ©efriebigung gewähren bürfte,
jetgen €p. 11 u. 12 ba« ©treiben eine* funftlerifd^en «Staube
pnufte«, von beffen $ölje au« ber (Somtoonift einen freieren
©lief gewinnen wirb, um bie $fer unb ba aufiaudjenben 2Rän*
gel richtig ja erfennen unb itjre Bbljülfe jidjer ju betoerfftellf'
gen. ©cfliffentlidb fd&eint ber (Somponift, bie gorm be« ein«
fachen fiiebf« t>eraa<&lafftgenb, ber breiteren gorm be« ®efan*
ge« jt$ gujuwenben (Op.U). 3Dir empfehlen l$m $ier ©or«
fic^t, ba biefe« 33erfa^ren ^auftg ju $ebanterie unb Sang/
weiligfeit füijrt. 2)ie Siebter ber mobernen @d>ule, wenig«
jten« bie befferen , geidjnen fi$ bur* eine inl>aU«t>or(e Äürge
au«, weldje aud) bti fyxtx muftfalifäen Verarbeitung mag*
gebenb bleiben mu§. 3ebe unnötige $e$nung erjeugt be*
beutung«lofe« 9tyrafenn>erf.
©eforodjen werben:
©♦ aB6^lcr f ©p. 11. „&nt 9icl)terltd»". ftrter-
©*mäl&e aus Reinirk, ©ribel, fiugUr, jjtine, ßerk,
©fterwal*, fenau u. ID. Äiillrr. fimtk. u fiärtd.
1 «Ijlr. 10 Hgr.
Sofep^me Sang, ©p. 14. Sextp Deutfclje Cirtrr oem
©. RrinljoUi. «benü. 1 €^lr. 5 Hgr.
— — — , ©p. 15. g*rl)0 urutfrl^ Cü>rr.
eben*. 20 Hgr.
% £)ürmet f ©p. 16. ^finf fieser für Sariton ottt
Sopran mit ßeglritung t>tz pftr. u. Öcllo. »etrrö.
©♦ Sicütecfe, ©p. 14. ^ünf Cirter für Sopran, KU,
«enor u. ©afj. örritk. u. fjärtel. 25 Hgr.
Ä* 2R* ÄttttJ, ©p. 8. ©rri ©«fange für oirr Ülän-
nerfttmmen. €ben*. 1 Äljlr,
SScrben befproc^en.
gut Ü)Jännetcr)on
»♦ @*äffet, ©p. 21. ^eite« fieser für oirrftimmt-
g^nCljor. Hr. 1. jjfrjgalopp. SrljUfingfr. 17|Sgr.
9ttif)t fia) an bie befannten lieber: $olfa(lönbd^en , 2)et
alit grifr auf <San«fcuci, ic. (Sine Unterhaltung für Weitere,
Pnnlic^e 2eute.
3iitclli^c!i;blatt.
Utile, Ed., „Zeitklänge'*. 3 Lieder von G. Herwegh, für eine Singstimme mit Chorschluss und mit
Begl. des Pfte. 10 gGr.
Mit elegantem Titel in den deutschen Farben.
Langerfeldt, C, Erstes fliegendes Blatt. „An meine Waffenbrüder", Lied für eine Singstimme
2 gGr.
Verlag von A.dolph Nagel in Hannover.
G- ©injelne Hummern b. Dt. 3tf$r. f. 2fluf. werben ju \\ dlqv. berechnet.
Drutf von gt. (ütCdwaiitt.
fl e u t
<itf$tift füt
EerdtitturtüidEier gtebartc&r:
^tait) SSrenbtl*
ädjtunbjrvanjigffcr Saut.
M 40.
39 e x l« | e t:
SH" ofacrt gtiefe in geizig.
Den 16. H»af 18«,
fteu biefer 3tlW etfdjetoeit to&äjttttlfdj
2 Hummern &en l cbe* l'/i ©pgen.
Vrci0 bei ©anbe* «Ott M M«. 2 1 /* £$lr. a&omiemfiti nehmen alle SJoftomttr, fBu*<,
3nfedio»«gtbö^ren bie ¥ctUjcik 2 9lgt. !' ÜRvifiU nnb JtunfuiaiiMuitafii an*
3njjftttl *u* 4?*mbata. — Hu£ SSerUit (S^Iafj. — JEhin* 3eüung, SXagtfgtf$L$tF'
5*ii3 Hamburg.
£en Ifien ttaf 1848.
Wl^tß ifi fo fdjtvet für einen neuen äRUarbeitet
an einet 3eitfdjrift — fri fl« muß tätigen 3 tt '«fffm
geiuibmet ob« anbeten — aW einen paffenben Sliu
fang ju flnben } tiefer Umftanb aber ift im gegen±
»artigen &aße bcppelt föroieiig, ireif / fe viel idj
njeifj, fett einem 3at)re fafl gar mdjtä awS £am;
bürg in bie „Keue 3eitfd?rift fiir SWupt" eingefanbt
mutbe. ©ie Hamburger Dpet, alä SeutraTpunft um
feiet muftfalif<$en SBelt, fteljt je|t auf bem Sßunfte
au@ it/ren &ugcn ju fallen, bei (polüift^e Scljmiubet,
beffeu SJrute bie ganje SUclt Jjl&|lid? gerootben, unb
ber namentlidj in unfern ©tabt ^ItleS, tüaö Ännfl
^eijM, ganj iit ben ©intergtunb feljiebt, t)at auf ben
SSefucrj be§ SEt)eater8 einen fo ^eiltofcti (Sinflug auäs
geübt, baf Stpoüc unb bie Sttufcn Stauet anlegen
unb irjre f*cfln fetjr jmeifetrjdfte fß^ftagnomiett gut
Sc^au tragen, Sic ©tTccticn beä ^ambuege? Sljea;
ter# Ijat fldj iijten 9ftitgtfcbern infolteent erftart; bie
©agen, tuefc^e aber jtoanjig Spater Jpreujj, ßoutant
betrogen, mürben am Jfhu 3Hai nur jur §älfte be=
jatjtt* ©emgemaf? |at fit$ jcjt eine ptoviforifdje Wes
gterung gefeitbet, beflerjenb au§ ben ©erren ©effe
(®d) auffiel * Stegiffeui) , gelinget (Sdjaufpteler),
Ärebä (Äapeflmeijler), ©itt (erflet Sener), »oft
(Saffljt). ©iefe Ferren uebji ben bcitni frii bereit
©irectoten Saifon unb fflurba ma^en getneins
f^afttic^ JRepettüiry fliegen Sngagetneutfl ab unb
IBfrn fol^ej bie fru^eten ©irectPien finb aU batjiet;
tenbe äRitgtiebet jebn auf 6000 fflarf, fouiel aU
2400 X^fatet, gefegt; bie ©inna^men tu erben ein
ganjeä -3*^ $inbutc^ na^ 9krt;ctftnifj ber eigenb
li^eu @agen geseilt, unb erfl nact) einem rotten
Sü^ti, 1 , nsenn bi# ba^in bie tßafftpa gebetft unb bet
S^eäpiöfamn rciebet in ti^tigem ©teife, treten bie
früheren ©ireetoren wtebex in u)re Sichte aU Hütim
Ijarfäer, 3)iete Opern = aJlitgtieber ^öben bie Söü^ne
ju Dflern uetlaffen, unter biefen bie ©amen : ge^tins
ger, ©ttr. S^qnc^j auä} bet £enorifi Sfrx. Änopp ifi
abgegangen. 93cn ben ©äflen f bie unfl baä neue
^^eaterja^r uralte t ift uet bitten Xi^atfe^ef ju et^
mahnen, ber f)irr fcercitä jum flerenten SKate gaftirt,
unb bet lieber ^errti^ bei Stimme tfi. @dne biä;
f^erigen SluUen lüaren SRofeert , Camino unb ßteajat
in bet Dpet „bie -3»bin", Hebet Sic^atf^ef ift fc^en
fo viel gefpre^en unb gefdjriebcn metben, bag \§
mie^ betrefft feiner auf biefe futje ^tnjeige bef^ranfe.
Sin anberer unb gleidjfaftä fer^t talcutbegabtet
©afl war grl. Souife Sip^arbt uon SBicn, »uofelbfl
fle beim jtarnt^nett^ort^eatet eitgagirt war. grL Ätps
t)arbt gaftirt l)iei auf (Engagement ^ fle trat big je^t
in jmei Statten auf, aU Äönigtn ber ^ae^t tn 3Ros
jatt'd S^uberflote/ unb al$ Äonigin in SKe^etbeer'Ä
Hugenotten, ©ie Stimme tiefet nodj fe^r jugenb-
tiefen Sängerin i(l ein r)ot)er ©opran, augenetjm unb
fer^r fciegfam, Sic entroidtclte öiel Talent im KJoi*
trag unb f^atte betbe Partien mit $lei§ unb Sorg:
falt einflubirt? ir)r (Engagement fonnte uuferer S5ur)ne
von grojjem SJort^eit fein. -3n bet Dpet: /y bie Hu-
genotten" umtbe ftc von ben getreu ©ttt unb ©all'
238
Sjle toortrefftidj unterjlügt, unb nimmt man baju bie
gelungenen Seiftungen brö (SfyorS unb beä SDrcfyeflerö
unter ÄrebS' Seitung, fo wirb wofyl $cln Urfadje
Ijaben, mit folgen SJorfleßungen tooßfommen jufrie:
ben ju fein, ©ie Unjufriebentjeit beä SpublifumS ifl
eS au^ nic^t, weätyalb baS Sweater leer bleibt! ai)
nein; rebc mir Sftiemanb toon fdjtecfyten 3"ten, wenn
e8 ein SBergnügcn gilt, ©er 2Jtangel an ©intern
unb JDpermÜomponiflen, unb bie barauö entfpringenbe
SJertegenfyeit, etwaö SKeueä unb Sntereffanteö ju ge=
ttn, ifl aflein Urfac^e an bem aßmfiligen SJerfafl aU
ler ober bod^ Dieter Sweater. $n Uebereinftimmung
mit biefer eben ausgekrochenen *2lnftc§t muflern mir
einmal bie toon Dflern 1847 fciö ©jlern 1848 gege-
benen neuen Opern. 9fr. 1. „ber SBaffenfd^mieb" ton
ßorfcing. ©a$ S3u^ betyanbelt eine abgebrofe^ene
löerirsgomöbie, otyne aßeä ^ntereffc breit unb längs
wettig 5 föabe um Scrging'S tieblid&e SRuftf, bie auc§
Snertennung genug fanb, aber ba$ §au& blieb leer.
Str. 2. „©uttenberg" »on gücfyS. 3ludj biefe ©per
litt entfe$ti<$ burc§ baö langweilige 83uc§; bie wenis
gen intereffanten SWomente waren »on güc§3 ntc^t
burc^greifenb genug erfajjt, unb wäre biefe SDper, flatt
feine erfte, fcießeidjt feine fünfte ober fec^fle gewefen,
fo f)&ttt Routine im „Tiaren" toießeic^t erfegen
tonnen, toa$ i^m an ©enie im „Srftnben" abging.
Sonfl aber überaß e^renwert^eö (Streben nac$ Solu
bitfit. 9fr. 3. „bei ^ratenbent" *on Äücfen. S3on
biefer Oper toerfpra<$ man ftety SBunberbinge-, eö war
tyr ein großer Sobfalm öon Stuttgart r>orau3gceitt$
unb nac§ ber Slrt unb SBeife, wie &r. Äücfen tyier in
Hamburg auftrat, fjatte man wofyl audji etwaä ©rs
fletflid&eö erwarten fönnen. ©em war nidljt fo! —
Serge gebaren unb eine SWauS fommt jum Soors
fdjein. — 9fr. 4. ,,©om Sebaflian" t*on ©onijetti.
©iefe Dper enthielt wirflic^ einzelne wunberf<$one
9tummern; aber auc$ fyier war t)au^tfä^tidr) ber lars
mokante Stoff (biefe nert»ofen ©cgenfage toon franfs
^after gmpfinbetei unb aße ©renken ber Söafyrfc^eins
lic^fett überfleigenben JRefultate oon 9tac$fuc§t unb
3ntrigue) fcfyulb, bafj baä ^[ntereffe im ©erlaufe ber
rrflen 33orfteßung gänjli^ erfattete unb baö ^)au8
leer blieb. — Unb jefct cnbltdt) 9lx. 5. „fieila'', Dper
fcon Sbgar SKanöfelbt. lieber bie Sluffü^rung bies
fer Dper unb baS gänjli^e giaöeo, \va$ biefelbe
mafyt, tiefen fi(^ ©anbe »oß föreiben. §x. Sbgar
SKanSfelbt, ein (gngtanber oon ©eturt unb in Sßien
aW ^)err ^ug^eö ^ßierfon befannt, $cit biefe Dper bes
reitS an aße mBglid^en ©ireetionen jur 5luffü^rung
eingefanbt, unb überaß eine abfdjlaglt<$e Antwort
befommen. ©aö ifl nun jwar unangenehm, aber fei*
neäweg« begrabirenb für ben 6omponi(ienj benn man
fann ein fe^r getiefter SWupfer fein, unb bo<§ feine
Dfcer fc^reiben fonnen, bie fo mir nic^tö bir ni^td
angenommen unb aufgeführt wirb. 6in «nberer ^attr
aber na^ aü y biefen terungtücften SJerfud^en j[e^t enbs
Her) SRutye gegeben, unb lieber eine neue Dper eoms
ponirt. ©aö t(;at aber ber »ritte #ug$e« ^ierfon
nic^t. Stac^bem bie ©treetion ©aifon unb äWaurice,
bur(^ aße möglichen literarifd^en Umtriebe barauf aufs
merffam gemalt war, ba§ eö untoeran tworttid^
fei, ein ©enie tvic §x. @bgar SJlanöfelbt eä bepge,
ju unterbrütfen, ba§ biefe „Seita" in Stoff unb 2Wu=
fit, nur t?on SBeber'ö greift^üg erreicht werben fönne,
unb bafj bie ©ireetion bring enb erfu^t würbe, bem
^Jublifum biefe Dper oorjufü^ren unb fo enbtid^ bem
bringenb gefüllten Sebürfuif naä) einer wa^aft
romantif^en Dper abjul;ctfen j — — nac^bem bie«
a\lt$ gefd^en, getrieben, gelefen unb Dergeffen war,
trat |>r. Maurice uon ber ©ireetion be8 ©tabtt^eas
terö ab, unb fo enbigte ber erfie 3lct biefer romantu
f^en Äomßbie. ^egt trat $x. SBurba atä „muftfa^
lif^er'' ©ireetor auf, unb ber SJor^ang er^ob ftd^
abermatö j bie Seene fyiettc in einem 3immerj in ber
SKitte flanb ein offeneö (Staoier, unb auf bemfetben
lag abermals bie «Partitur ber Dper „Seita". ©er
gomponifi unb §x. SBurba überboten ftc$ in 8leu§es
rungen i^reS ©ntjücfenö, unb bie Oper „m u fi g e^
geben werben^. „@S ifl eine 3Wufif,
wie feit SBeber (eine ba war'^ bem armen in
bie (gnge getriebenen unb in ber äflupf überhaupt,
in ber Scifa aber fpectcll, etmaö (iarf unbewan^
berten $rn. ©aifon, blieb nid^tö ?lnbereS übrig, aU
gute JWiene ju bofem Spiet ju ma^enj er öerfld^ertc
nur bie (Saffa beö Hamburger S^eaterS üor jeber ©es
meiufd^aft mit biefen ©iätyarmonien, unb jwar ba*
burc§, ba§ ein gontraet mit $rn. gbgar aWanös
felbt abgesoffen würbe, bemjufotge ber Eomponifl
atS Honorar, Tantieme t>on ber fünften 83orfleßung
angefangen, bejie^eu foß. So enbigte ber jweite 2lft,
unb jwar, me^r bürgerlich alö romantif^. ©er britte
Qlet, bie Oper felbfi, ifl offenbar butd^weg fomiföen
S^arafterS. $icr üerfagt meine geber ben ©ienfl!
gurien famen angegangen,
(Slfen tanjten fyitt unb fangen;
Unb ber fcöfe ®eifierfönig
Sang, tafj man erf^raf nic^t wenig.
Unb bie (Slarinetten, $lbUn,
Unb bie ©eigen nnb trompete«,
Unb bie Raufen unb gagotten,
Siegen toabrlicfc $$ ni$t fpotten!
Unb ber ^örer bange Sc^aar
fftitb bie Singen ftd), unb fragte:
3ft benn, ivaö teir työren, »a^r?
O, wie Hingt ba« bacbanalif^f!
9Ber bodj ]e(t unmuftfalifcty
239
©Art, unb in feinem $onfe,
griet>H$ ftilt Beim ftbenbfömaufe.
£ßae$bem tiefet ©alimatr)ia8 gebüt/renbermaßen auö;
gelabt unb auögejifit luar, erfcr)ien eine 83ern>ar)rung
beef $tn. (Sbgat SWanäfelb, welche bem §rn. Äa?
peHmeijler Ärebö bie Sc$ulb beä äJiißlingenä jufdjiebt,
unb jroar, toeil er eigenmächtig geftridjen, unb bie
$cmpi nicr)t nacr) beö (Somponifien Söunfcr) genoms
men r)ättc. — SBenu «&rn. Ärcbö jemalö Unrecht ges
fer)afj, fo t)ierj icr) lebe ber feflen Ueber^eugung , baß
otyne $tn. Ärebö' 3"^öten bie Oper gar nict)t aiifc
gcfpiclt luorben loärc! Unb gebührt bemjentgen, irels
(fyex bie fiwben fetner äWitmcnfcr}en abfürjt, eine 33iir=
gerfrone ober ein Schaffet?
^egt aber Spaß bei (Seite: 2Bir Ratten £rn.
Spicrfon fiatt ir/n $u öerfpottcn, bebauert wegen ber
Unannc^mlic^feiten, bie iljm bie $luffül)rnng feiner miß*
lungenen Oper bereitet t/at, unb wir mieberljolcn eö,
baß §x. Sßierfon ber mißlungenen Oper jum Srog
boet) baä fcotlfommene dled)t fyat, für einen gefettbeten
SWufifer gehalten ju werben, bie Öfred)r/cit aber,
mit ber in feiner 33ertoar)rung bie unfcr)ulbigflen unb
in feiner £inftcr}t beseitigten ^Jerfonen angegriffen
unb oerbäcr)tigt werben, toerbient biefen Spaß, ben
wir unä mit ir)m unb feiner // ^reita // erlauben. Fare
well! —
2lii« f&etlin.
©ie Aufführung be8 Stöbert ber teufet burcr) bie
italienifct)eDpetn;®efeflfcr)aft ifl über alle (Erwartungen
gelungen aufgefallen. {Die Scenirung war glänjenb
unb gefcr)iett, bie Sanger ließen außer ber Signora
Scotta wenig ju wünfdjen. Sgr. Sßarbini alö 9tos
tert, Sgr. Suifta alö SJcrtram, Sgra. gobor alö
Sllicc, Sgr.Sabocetta alä JRaimbaut (eiflctem im Spiel
unb ®efang SJortrcfflidjeS.
©a8 bur$ ben $of = SRuflfyanbler 83 o et am
26flen §ebr. jum SSeflen ber fcr)leftfct;en 9?otr)lcibens
ben üeranflaltetc Sonccrt war ein« ber intereffanteflen
ber ©aifon. ©ie Äßnigl. Äapelle führte bie Outoer;
tflren jum SBafferträger unb ju ber SJcflalin, bie $#.
8tie8, 9Jt. ©anj, Henning unb 9iicr)tet eine neue 6oms
pofttion Spofyr'S, ein Quartetts (goneert, a\\%. ©ie
©attung beö legten SßerfeS fann füglici)erweife öon
bet jtrtttt nic^t toertreten »erben, ©ie ©amen Äofler
unb fBiarbot letfleten im Sortrage tton Siebern unb
Shien ganj 93orjüglicr)e8. Slucr) baö fixere, nur tU
toaö unfräftige Elaüierfpiet bed $rn. ©d^lottmann
Habiente 5lnerfennung. @o fonnte eö n\d)t fehlen,
ba§ ber eble Stvct be8 ^oneerteö »oßflänbig errei^t
würbe.
©ie ©tympfyonies, Quartett: unb ^rio -Soireen
ftnb beenbigt morben. ©ie legte Stympfyonie = Soiree
braute ©abc'ö el}arafteriflif4e Duüertüre ^^m^ ^ 5
tanb'', ein SBerf, bad in fieip^ig n?o^l ^inlängli^
befannt tft. 5* »oo^ntc ber >ihiffür)rung niijt bei,
ba an felbigem Slbenbe bebeutenbe Unruhen in ben
Straßen Berlins ftattfanben. 9lue gleichem ©runbe
fann i^ nur unuoUjtänbtg über ben jungen ^Sianifien
©ocfel berieten. $d) ^örte t?on bemfelbeu in einem
^rioatsßoncerte bie Sucia s^J^antafte üon Sifjt »or^
tragen. 3« ruf} tuen ifl fein vortrefflicher $lnfcr)fag,
boci; fc^eint er feine gäfyigfeiten ju überfragen, (gx
greift noer) jiemlic^ oft fef^l, änbert auet) auf bie uns
überlegtefte SBeife feine SortragSperioben. So machte
er in ber erften 93eglcitungöpgur ber erroafjnten ^f^an=
tafie au% ber Sedjjer)ntel s eine ^le^tel s ^3aufe, unb
and ben brei folgenben Sect^efynteln eine ^riofen?
figur.
lieber ^U außerbem ftattget;abten ßoneerte fann
icr) micr) furj faffen. ©ie Singafabemie braute am
8ten 3Wdrj nochmals SRcnbeldfo^ird 6liaö jur 5lufs
fityrung. ©er eoneertsunermüblid^e Äloß nar)m bie
©elegen(;eit toa^r unb oeranflaltete flugä jum ©efleu
ber im jtampfe beö 18ten ki$ 19ten 3)?ärj 93eriüiuu
beten ein Orgel s ßoneert , mußte |ebodr) fcor leeren
Sfinfen fpiefen. ©er erblinbete gtotifl %^iele gab
am lOten $lprit im englifct}en ^aufe ein ßoneert, in
bem ftc§ einer ber talent&oUften jüngeren S3iolins
SMrtuofen, J&r. ©rünmalb, l)oren ließ. 6nbli<§
lernten wir in einem (Soneert am 16ten ben Seßifien
©emunef unb bie Sängerin ©arcia be Sorreö
fennen. ©ie legtere ifl eine unbebeutenbere ^rfc^eis
nung. Sie beftgt jnjar eine große (Soloraturfertigs
feit, ir)re Stimme ifl aber burd) bie neuefle italienu
fetye Schule »erbilbet, übermäßig angeflrengt unb uon
fc^neibenber Sd^ärfe. 4>r. ©emnntf, ^ßrofeffor am
6onferi)atorium in ©rüffel, ifl bagegen ein ©ellos
SBirtuoö erflen Slangeö. (Slfarafteriflifc^e Sigen^eiten
feine« Spieleö ftnb : eine große Sauberfeit unb geiiu
t;eit in ben ^B utcn / SBnct}r)eit in ber SKelobie unb
SäSärme im Shräbriicf. — Sin ^Saar anbere erfolglofe
SBo^lt^ätigfeitßsgoneerte »erbienen feine 6rn)är)nung.
S. Sc^rBber.
Ilaf^fcljrrft un j^errti JRufil&irtrtor iRarkuli
in IDanftg.
Sie ^aben miel) einer ju großen $>ärte in meis
nem tlrtr)eile über $1)t Oratorium „So^anneö ber
Säufer" befäulbigt, unb per) jum Seroeife gegen mi<^
auf bie günfligeren Urteile einiger Berliner politis
240
fdjen 3"tungen berufen. %ä) fe^e mic$ genBttygt,
tiefer SJeföulbtgung burd? einige SBorte entgegen ju
treten. — ^Jolitifc^c 3eitungen »erfolgen ganj anbere
3»etfe, aU muftfaliföe. Sie ftnb ntc^t für STtuftfs
fenner, fonbern für <3eben tut Söolfe gefristeten, ©ie
3Jtuftfs9teferenten für bcrgleic^en 3^itnngen f)abcn bie
Aufgabe, in einer fftr 3eben, audj für ben öaien uers
flänblia^en SBeife Ü6er SWuftf s Aufführungen ju 6 es
tickten, ©iefer Seridjt mufj alfo mBglic^fl unters
tjaltenb fein, fann aber bie Sadjc nur ungefähr
6ejei<§nen. SBeun baä lirtljeit fol<$er 3"tungen alfo
metyr alä 06 entmin, wenn e8 6et ber notfywenbigen
gorm bennod? präeife fein (wie man fagt: bieSac^e
auf ben Äopf treffen) fofl, fo fefct baö ein fctyriftflels
terif$e$ Talent 1111b eine Äunflfenntnifj vorauö, wie
e6 wofyl SBenigen eigen iß. (£3 ifl barum ü6erfyaupt
üfcereilt, ^olttifa^e 3citungen jum 3" ( d"i§ gegen mus
ftfalifdje aufzurufen. Uebrigenä fotttc hiermit burc$s
auö fein Angriff auf irgenb einen Referenten gefa^es
$en, benn ber wäre Ijier gar nic^t am ^ßlagej unb
jwar beöljalfr: ©ie politifc^en Leitungen, bie Sie
angeführt $a6en, jeugen gar nic^t gegen midj. Sie
fagen baffelfce, nur in milberer gform. 3$ faun Sie
toerfldjem, #r. SWuftfbirecter, ba§, fo lange id) Serlis
ner (Sonterte Gefugt, ic$ nodj nie eine folcfye öinflims
migfeit beö Urttjeüä aller Anwefenben gefunben fyafce,
att bei ber Aufführung 3^re« SBcrfeö. ©er 9tcfc=
tent ber Aflgem. $reu§. 3citg., ber am günfligflen
fl<$ üfcer baffelfre auögefprodjen fjat, »erließ ju gleis
dfjer 3fit mit mir baö ßoncert, unb war burdjauö
einoerflanben mit mir ü6er ben <3o$anneö ber £äus
fer. ©a§ er (unb nodj * ö voci anbere) 3ty\cn bie Bits
tere SDlanbet üSerjucfert gegeben fyat, unb ic$ ofyne
3urfer, baö änbert 9?icfyt8 in ber ^auptfadje. Wadj
meinem Urteile ifl 3t)x SBerf im ®anjen nic§t
atä ein gelungene^ anjufefjcn. ©aö brücft ^>ic Attg.
^Jrcug. 3tg. in möglicher 9JWbe etwa fo auö : „SS
ifl ju verwunbern, ba§ bei folgern £ejrte ber 60ms
ponifl nietyt noc$ meljr fe^l geraten ifl". ©en
SJlangel an ßrftnbung fcejeictyiKt bicfclfce 3citung burdj
bie SBorte: „fo weit bie @rftnbung$gafce be8 60ms
poniflen reicht", ©ie ju große ©efynung ber SDhtftfs
flürfe tabeln bie SSofflfdje unb Attg. ^Jreuß. 3*g. off^"-
3^ l)cittt i» biefer Sejie^ung nur noc^ bie Art ber
©etynung jugefügt k. jc. Sefen (Sie nur gefaöigfl
etwa& mefr jwif^en ben 3^il^n. UeSrigenä ^at
an einzelnen anjuerfennenben 9tummern feine 3^itung
fo t>icle erwähnt, alö ic^ in meinem üBeria^te getrau
^a6e. — 9lux nod? bied : Sie fyabcn jwei ober brei
3eitungöurt^eile gegen mic^ angeführt; iä^ f Bunte
3^nen aber »iel me^r Bejeic^nen, bie weit itngün;
fit g er üfcer^r SBerf P* auSfored&en, al« eö bura>
mic^ geföefren W- Sinjetnc barunter, j. ö. bad bet
S^euen »erliner SKuftfat. 3ntg., ^atte i% felBfl füt
ju fd^roff unb unbittig, unb Sie waren »ottfommeit
im 9tec$te gewefen, wenn Sie biefem wtberfyroc$en
Ratten.
6. S(^r.
Äleitte dettuttg.
Qin anberer dorrefponbent fd)tcibt und and ©etltn oont 27ftea
«»rll: Ü)a§ bie ge0entt»&Tti0en3tUereientffe mit i^rentfalomitäte«
auf aflc «er^ÄltntfTe, in«befcnbere aud) auf bie fd)öneu Äfinffe,
l;öd)fl nad)tBeilig eintoirfen, ifl befanut IDa^et ftnb doncette
unb Theater meift leer. 3n «ofge bet fceöolution »om 18te»
£Wärj oaben an 6000 gamilien, grogent^eil« too^l^abenbe,
JBerltn »etlaffen. <Dennoa) giebt c* mutige dencertgeber, bie
ben iBerfud) toagen, mit ßoncetten ^erüotjutreten. IRoa) wa*
ren bie ©arrifabenrefle in ben (Strafjen niä)t Mtfd>»iwbeH,
al« $r. 3ut. Sd)nciber ba« Requiem »on SWojart gut itobtei*
feier ber gefallenen gtctljeitMamtfer in ber ©arnlfonf ir$e »or
einer nur fleinen 3ul)örerfä)aft audfü^rte» 3)ie Dpernfängerin
SWab. Äcfier, n>eld)e bie ©telie ber auf Äunflreifen begriffenen
grl. £. £ucgecf interimiffifd) vertritt, fönte ^ter fingen, »urbe
aber burd) ^o!itifd>e £etferfeft ter^inbert. 8(m loten b. «♦
trat bie «eine State mit bem &iefenfnfirumente, ber Orgel,
in bie <Sä)ranfen. örfiere ;*urbe burd) ben erblinbeten glö*
tiften «fern. Stiele toarfer »ertreten, leitete bura) *rn. ©arl
Stlo$. 2)er (Soncertgeber trug auf ber flangvollen £rgel ein
gfiflvoUe« glanjenbe« $ralubium unb hmftoott gearbeitete
guge von g. SWenbeKMn^ar^olbp vor. Unfere einfteimi«
fdjen Organiften vermögen fiä) niä^t von bem tfaar&eutel al*
ter ©eiroljnljeit ju trennen, unb fia^ }u entfd)lif§en, berartige
gebiegene 3Berfe ber neueren @djule, tvie bie« großartige $ra*
lubium nebft guge von g. 3Kcnbel«fo^n, vorzutragen. — $a#
Ouartett ber ^*. 3fmmermann, (Steifenfanb tc. braute in
getvo^nter flrt 8oben«tvett^e«. 5)ie beiben ©efangdinflthite,
bie ©ingafabemie, fo tvie ber 3. <§d)neiber'f*e »Berein, ffi^r*
ten bie bei un« ftereot^v getvorbenc $affton« Kantate „bet
Sob 3efu" von (Praun, erPere in f^rem fcocal ber <S(ngaFa<
bemie, leftterer in ber ®arnifonfirä)e, beibe vor einem nur
fleinen Slubitorium au*, ffiarum aber immer tvieber bie#
einerlei? «ber au$ ^ier ber bequeme leibige ^aar^eureU
— JDie £tyer lavirt. — «. (j.
Sage*gefctf$te<
ftu^sei^nungen, «3eförbetungen. 3)ie fönigL fa>e*
bifd)e «fabemie \)at ben «ioloncefliften <Eatl &d)Ubttt$ gum
SRitglieb ernannt.
©ruet mb $r. M 5 dm an n.
Heue
iitfätift fit
33 er «litte o rtl f 4tr Kebactenr:
Statt] Stenfeel.
ttitrunbjrcan^fter BanL
M 41.
SHobcrt gtiefe in £eipjift«
3>en 20. ä»at 1848.
95 on Mefev 3rftr$. crfrfp einen B>cdjentli4
2 fRiimmera udti L ober L'/i Söugeiu
frei* befl Banbe* von 52 Hrn. 2'/ 3 Xtjtr.
SnfertionSgebttljrett bie ^etii^ile 2 0igr.
afeonnement nehmen alle ^ofiamtc r, *Bu($*
aNu(if * unb Jtun{ll]j:ibrungen an.
3n(ltlt: Cirbft nnb fflffirtße, — %kt ^tanofartr. — 3nffructtoe3 für ^Hanofort*. — CripjtgfT 3JJufi!lf&fn. — fixitifäec Ttnpi:
gtr. — 3nttUigenjblatt.
Siebet unb OJcfänge*
Srurt&fift üon
Dr. Cmamifl Mit|&J).
Sütjamteä ®eeftäbt, Hier füm uon ]. JHofrn um>
€. ffieibeL für £itie Stngftimme mit ßrgl. fces piano-
forte, ffiljnr 0pi»fal)L — Cübeek, OWljelra HUIU r.
fr. 16 n fl r,
Bier SSieber, bte fl$ unter benen, luetäft nod;
nt^k 3?e1jereS gefoflet, Öreunbe gewinnen »erben iwtäf
ifjre anfpredjenben SJMebien, ifyre Stangbaifett. Sr=
faffuug bei poeiif^en Äerneä ber (3tli$ti auf eine
irgenb toie auffaüenbe SBeife ift ntd?t fcorbanbenj fle
bewegen fl($ auf bem ©ebirie einer tootjlbefannten
©fllonjfitfpta^e. S£W erfler $3erfu<$ muffen fte jebo^
nadjftdjtiger tcurt^eitt werben. —
SeittÄ §etfd) , ®}i* 12 t ©tr Reiter uirt> Set ßofccn-
fit\ ÖaUafce imn ©uftau Seitab. JTür ritt? 3Ut-
ifeer ßaritonftimmt mit pianoforte. — Hamburg u,
Cfi^ig, Srljubertlj u. Comp, pn | t^lr.
23ir jaulen tiefe 6empe(U»on ben befreien tiefet
Bit bei ©ei ©runbton bei »aWabe tft gut getrof;
fem SBeun fldj im ©anjen eine gereifte Monotonie
gettenb macäjt, eine reifere aRaunte^faltigteit in ben
uerf^tebenen muftfalife^en ©arfteflungäfctmen j« toün;
fe^en ifl, namentlich an folgen ©teilen, too eine bra*
inatiföc Belebtheit ^Slafe gewinnen fottte : fo tfl be($
bei ®eifl ein ebler, ber, n>enn audj nidjt burdj eine
befenbere, c^arafteriftifdje (Sifuibung, $>&^ereö ju tti=
j flen firebt. —
§ctinanit Ättgar, ffip* 7 t Sefljs «Wäng* fi»r ön|>r.
o^rr Benor mit öegl Urs pfte. — ßrrlin u. fflrefi-
Uu, ßett u. fiotk. Pr. 20 6jr.
Sin fö&firö, fiinfiterif^ei ©treten ^et^nci biefe
Sieber au§, baö jtuar not^ ntc^t aKent^albeu gleite
grüßte jtir 9leife bringt, boe^ für bie 3u(unft $B^
reo üaf^ri^t. £in unb tüieber giebt pc^ ncr$ tint
gemiffe S>unfet^eit ju erfeunen, ber |>affenbe SuSbrutf
fomrnt mdjt überall ^ur ©rf^einungj bie cbjeettoe
Ätar^ctt erliegt noe^ brr ringenben ©ubjeetiDitat, SQSo
ber Som^iJnifl aber feinet ©toffe^ ^err gemorben, ha
gtebt er au^ ®(^&neS y ©ebiegeuee j Söaime nnb SUa^ti
beit ftnb bann in b^erem Waa§e umbauten, nn
©rangen unb Slnfdjn? eilen ber ©efüljle, bag man ftebt,
tote tief ergriffen er tfl, twie frei uon adec fatfe^en
(Sentimentalität, *Ä£ä fcefonberö gelungen bejei^nen
tmr Wr, i. y/ @ebrD^ene| §erj" toon 3;itue UUri^
unb 9lr, 4, „SöcUe Äeiner mie^ fragen" bon @m,
©eibet, tn benen audj bie mufifalifc^e grftubung am
ftatfften ift. 9tuc bie b aufigen SSieberljolimgen mfifs
feii mir jurürfmeifen, 3» bnn lederen tfl 1 « am auf;
fatleubfieti, ©er leibenf^afttt^e, an bafl X^eatrali;
f^e grenjenbe €(jarafter biefeä Siebeä ^at ben Korns
penifien ipa^rf^einKdb bajn tetleitet* ©ie ®rünbe
gegen baartige, ftnnftoreube SBieberbetungen in Sie;
bereorttpofttienen gebenden mix in nac^flei 3eit au&;
fübrtic§ jw erörtern, —
242
©ott^atb 2Bö$let, ©p. 10. Was tDatomifoeljen, tit
fliwit, Watogefprädj, R^rinfa^rt. Romanen oon
3. p. Cidjfiftorff uxto $. fleiiw. — feipjig, Öreit-
ko{)f u. Ijärtel. pr. 25 Itgr.
©er (Somponifl ifl fet/r rüfltg unb tt)atig; um
langfl befprac^en mir jwei SBerfe oon tym, Dp. 8 u.
Dp. 9. (Sftr.15, 93b. 28) mit 'flnettenmtng feine« eblen
©tretend. 2Bir bemcrften borin gegen bie früheren
einen $ortfct)ritt in gorm unb SluSbruct ber ©ebans
fen. 8ludj in ben acrtiegenben 9tcmanjen jeigt er,
kaf er nic§t flehen bleibt auf ber Begonnenen 83at)n.
Rotten wir fcr)cn in ben früheren SBerfen bie 9lic$=
tung auf SJtaterei aU überwiegenb »orwatten gefefyen,
fo pnben wir baS ©treben, bie ^»tentionen beä ©icr)s
ter8 met)r burc§ einen allgemeinen poetifdjen Qintext
grunb, burdj bie r)armonifdje 93aftö unb buret; man*
nicr)faltige SMancen in ber Begleitung auäjubrücfen
oW burc§ baö rein toofate (Stement, in bem jefcigen
SBerfe gleichfalls alö oorr/errföenb. 69 mact)t per)
bar)er ein SWangel an fd^arf ausgeprägter $r)9fiognos
mte ber äflelobieen fühlbar; baö inbimbuett Sr/arafs
terifliföe tritt im ©efange ju wenig r)erüor. ©em
ungeachtet aber jaulen wir biefe 9tomanjen bemjenis
gen Bei, baö bürde) fein aetyt fünfllerifdt)e9 Streben auf
Slnerfennung berechtigte Slnfprüdje $at. 9tütfflcr)tlic$
be8 ©erjalteä flehen pe nic^t auf gleicher ©tufe. 9ft. 1
u. 2. finb am (S$arafteriflifcr)flen aufgefaßt unb geben
ben (Seift ber ©ebicfyte am entfprecr)enbflen lieber.
SDaö Seilte, fteenartige erreicht auc§ ber ©efang Ui
toextem mefyt atö in Str. 3 „2Balbgefprac$e" t?on <&v
<$enborff, woiin ba8 Unfyeimlidje, ©efpenflerl;afte nict)t
genug jur Srf^einung fommt; ber ©efang ifl toiel ju
matt, eö mansch an r)Bljerer 83etebtt)eit. 9fr. 4 ifl
am fdjwadjflen in Srfiiibitng. 69 fctyeint biefer ©es
fang einer weniger günfligen ©timmung feine 6nts
jhc)ung ju fcerbanfen. ©er £on beö ©ebicr)teä ifl
nic$t getroffen, ©er romantifcr)e ©uft mangelt »Bis
Iig. #in unb wieber lagt bie SWelobie fct)on ©ages
toefeneS erttingen, wie j. 85. hei ben SBorten:
P-fr-fc— ' * — ' — "* _ ' "j — ~ ~* —
0a ff ck all* auf bem 33er * be * rf f ,
fo au% im ©^Iu§: [g^t££b=r^£?E
Slug' ber f$ö - nen Jrau !
©teö ifl f(^on Sriwialitat. ©er Somponifi mag bas
fax bie ©elbflfritif ni^t auger 8(^t laffen. Serts
SBieber^oIungen pnben fic^ namentlich bei ber ©c^Iuf s
jeile no<$ ^aupg. ©a ber (Somponifl bem ©eifle ber
9teu}eit ange^Brt, fo mag er au$ in biefer ^infl^t
feinen gorberungen na^fommen. —
Stl^elm ®tabe, ©p. 2. (klänge ftr nne Öing-
ütmme mit IBfglritung Itt pianoforte. — Ceipfig,
Wljiftling. |)r. } «l)lr.
— — — , ©y. 3. fUligiöfe ©efange für eine
ßing. mit firgl. Ue» |)fte. — «ben*. pr. | Äljlr.
— — — , ©p. 4. Ciefcer von ijeine für eine
Singftimme mit ßegl. its pianoforte. — Cbrnfcaf.
Pr. \1\ ngr.
©ie üorliegenben SBerfe bed V\§ j[eßt \\\\§ nod^
unbefannten ßomponiflen berechtigen ju frönen ^offs
nungen für bie 3«f«nft bcffelben. &'\§t er auet) nod^
nict)t ööllige ©elbftanbigfeit, fo lä§t ftc^ bod^ au9
bem, loaö er gcleijlet, auf Talent, gebilbeten ©eifl
unb tiefered, tun frier ifdjcö Streben fctyliejjen. ©ie
SSal)l ber iertc beurfunbet geläuterten ©efe^maefj
bie 5luffaffung berfelben ifl ebel unb flrebt §B§ercä
an. grembe 6inflüffe, j. 33. ton 9t. ©c^umann unb
9t. Sftanj, machen ftc^ balb met)r, balb meniger geU
tenb*, in ben religiöfcn ©efeingen finben wir met)r
©clbflänbigfeit. 83or allen ©ingen Dermiffen loir bie
Älart;eit, bie 9iatür(id)fcit; e9 gewinnt ben 91nfc$ein,
alö feien ftc ni^t auä einem freien ©ränge be9 ins
ncren ©eelenlebenö hervorgegangen} ber 3WelobienfIu|
wirb r)ier unb ba unterbrochen, grembartigeö brängt
fidt) ein unb läjjjt met)r bie geftaltenbe ^anb alö ben
finbenbeu ©eifl erfcr)einen. ©ieä gilt namcntli^ ton
ben ©efeingen in Dp. 4, welche met)r gemacht al9 ers
funben finb. ©ie Üftelobieen ftnb nify bebeutenb ges
nug, bie SSegleitung gewinnt m*(jr bie Dberr)anb. ©ie
religiöfen ©efänge i)aben me^r ^atürlic^feit, me$r
©elbflempfunbeneö. 91m flarflen unb ic^ möchte fagen
am gefünbcflen ifl 9lr. 2. „SSenn ic^ it)n nur ^abe"
öon ^oualiö. 3" ber Begleitung jcbedr) unb im gans
jen ©eifle erinnert eä an baö granj ©^ubert'f^e
Ave Maria. — 3m Dp. 2. begegnen wir biöweilen
Wnflcingen, j. S. in 9?r. 2, 3 u. 4 an bie gran^f^e
9Welobiefür)rung unb 93egleitung9weife. 9lx. 5. „ßieb
beö ^parfnerö" au* 2Bilt)etm ^ieifler t>on ®&tf)e, ifl
felbflanbiger, giebt mel)r ©elbflerlebte«. ©er ©c^luf
„5tc^ werb' ic^ erfl einmal einfam im Xr}ate fein" ifl
Don tiefer, ergreifenber SBirfung. 9lx. 1. ,,©o lafl
mic^ ftfcen or)nc (Snbe'' »on greiligratr), fo rect)t au%
einem ©uffe, ifl am gelungenen, am abgerunbetflen,
obfe^on ©c^umann'f^er @influf ntdr)t ju öerfennen ift
— 93Benn wir etwa« länger bei biefen SBerfen »ers
weilten, al£ wir hti ben (Srfllingen eineö Somponü
flen ju t^un pflegen, unb mehrere Stuöfleßungen ma^
ten, fo gefc^ar; e9 an* ^ntereffe an bem fc^Bnen ©tre^
ien beö Somponiflen. SKBgc er ba9, \vaü wir nic^t
au9 SWafelfuc^t an i^m auöfleßten, fonbern au* \oqU
lex Ueber jeugung, bie wir burc^ ein wiebert)olteä ©ur^s
243
ge^en feinet äSerfe gemannen, nidjt unberücffic^tigt
laffen. ®r wanbett auf guter öatyn. äBoljIgemeiiis
tet Zabel fördert met)r al* gefpenbete* £ob. Gr wen;
bet ben ©lief beö Äünfller*, wenn er e* aufrichtig
mit feiner Äunft meint , in beffen -3""^*. £at * r
ben 3Jtutt), bem Säbel frei, ofjne (Eigenliebe in'* Slnts
K| jw M?™/ f° ™ftn wir tym ein freubige* „SBills
fommen" ju. 92od^ machen mir ben (Somponiflen auf
bie (;dufigen 2Bieber(;olungen ber Sejcteöworte aufmerfe
fam. ©afj biefe ttnguläffig, wirb tym bei feiner S3il=
bung nidjt »erborgen bleiben. —
©ttfto* Slttgei, ©p. 19. Seelje Öefänge von ©um«
unb 3. o. «ieljenberff für eine Binjjftimme mit 0rgl.
bes pianoforte. — f*ip}t0/ ßrettkopf u. ijärttl.
Pr. 20 Hgr.
38ir fuhren hiermit ben bereit* burd? feine (Sias
toiereompojttionen rüfymlictyjl 6ef aunten (Somponiflen
juerft al* ©cfang*fünjl(cr ein. ©a*, wa* er auf bem
neuen gelbe geleiflet, biirfen wir nic§t nur feinen
teflen (Slaüierwerfen an bie Seite jlcllcn, fonbern and)
ben 4>8(jerc* anfhebenbeu (gefangen ber neueren 3«t
anreihen. So weljt in tynen berfelbe (djime ©eifl, ben
Wir in feinen „Nachtfaltern" namentlich liebgewon-
nen j fein reine*, innige* ©emütfy offenbart ftdj und
tyier fafl nodj berebter, unmittelbarer. ®* ftnb biefe
©efdnge Srgüffe bec3 innerflen Seelenleben*, bie mit
pfadjologifc^er Sftotljwenbigfeit fid} lo*trennen, bafyer
ba* ©eprdge über^eugenber 2Ba(jrl;eit an ftdj tragen.
©eljen wir etwaü ndljer auf ifyre Sefpredjuug ein, fo
jeigt fld?, ba§ ber ©eijl, ben bie neuere 3«t jur ©eis
tung gebracht, itjm nidjt fremb geblieben. 9tic$t ju
Verfemten ifl Sdjumann'fc^er (Sinfhiß, ber jebod) nidjt
fo erfetyeint, bafj man iljn al* SKacljaljmung betrau-
ten fönnte; ber (Somponifl Ijat feine Selbfldnbigfeit
ii* auf einige $lu*naf)men ju wahren gewußt. Stiicf-
Pdjttidj ber Srftnbung jleljen bie ©efdnge nidjt auf
gleicher Stufe. Ueberljaupt möchten wir ftc weniger
originell, al* wafyr, c$arafterbott erfunben begegnen,
otyne jcbodj bie eigentümlichen 3"9* im dinjetnen
»erfennen ju wollen, ©a* 31ecijnifdje, ber (jarmonis
fdjc 9lu*pufc erfdjeint immer bem (Sfyarafter be* &am
jen angemeffen, nur 6tö weilen giebt ftc$ eine lieber^
labnng in ber Begleitung funb, bie ben ©efang ju
benachteiligen broljt, wie j. 33. in SWr. 3, wo bie
{Malerei jwar ben ©ebanfen trifft, boe$ mitunter
fc^wülflig erfe^eini; fo baä 3»f»»a^ergreifen ber
$anbe @. 8 lefcter Säet unb ®. 9 erfler Säet, wad
bn (bmponift fc^on in feinen ßlaüierwerfen (jduftg
angewenbet ^at, ^ier aber um fo me^r üermeiben feil-
te, weil e8 bemjenigen, ber jugleidj fingt unb fpiett,
ben ©enufi beeinträchtigt. Unter ben Surn^f^en
an
©ebbten ftnb 9h. 1 u. 2 am beflen getroffen ^inflc^U
lic^ ber nationalen garbej 9li. 1. „SWein §eq ifl im
^poc^lanb" erinnert an baä Sc^umann'fc^e (Dp. 28.
9tx. 1 im 3ten $eft) j boc^ ^at r« mehrere eigent^ums
lie^e 3«8e, j. S). bie ättalerei (@. 5, 1—5 Sact) in
ber tiefen Sonlage. ©er ©a^lup ber §ßerfe
©agewefeneö erinnert. 9lx. 2. „Sie rottye, rot^e
SRofe'' ifl überaus innig, bie fdjottiföe garbe ifl mit
größerer Sigent^umlic^feit wiebergegeben j wir m&cfc
teu ed unter allen ald baö felbfld'nbigfle bejeic^nen.
3n 9lr. 5. mac^t ftc$ me^r bie fc^wdrmerifc^e @tims
mung, ale bad fc^ottifc^e Clement geltenb. Seite 9
Xa*t 1 J mn% flatt 4 ein b flehen. OTr. 4. „©er Sote"
toon dic^enborff, geben wir in Suffajfmig ben S3ors
jug oor ber gran^fa^en (Sompofltion (Op. 8. 9?r. l)j
ber frifc^e, freie Sinn ifl gut wiebergegeben, eö nds
^ert ftc^ bem SJolfötone. 9h. 5. „Stille" ton ®i$en*
borjf, ifl weniger gelungen; bie SJtelobie ^at ju wes
nig »iluäfcrucf, ftc bewegt fldt) ju eng unb wirft fafl
toerfummenb. 9}r. 6. „äMonbnac^t" toon Sic^enborff^
ifl überauä üortrefffidj unb gelungen; ber jarte, ros
manttfi^e ^auc^, ber über ba3 ©anje auögegoffen ifl,
wirft mit feiner fdufelnben ^Begleitung unmittelbar.
S^umann'fä^c äßeife giebt ftc$ ^ier am fc^lagenbflen
funb ; ofyne xeboef^ an bejfen ßompofttion (Sieberfrei*
uon ^ic^enborff) ju erinnern. 6* liegt meljr im alls
gemeinen ©eijle. 9lo<fy machen wir ben Somponiflen
auf ^dufige Sejcts unb SBorhuicberljoIungen aufmerfs
fam, bie finnflorenb ftnb, j. ©. Seite 8, %. 7 u. 8.
S. 9, %. 12 u. 13. S. 15, S^fl. 4, %. 3 u. f. @ins
jelne Söortc finbeii ftc^ wieber^olt S. 14, 31. 11,
S. 15 Schlug, ebenb. S. 11 eine ganjc 3"lc ^)dus
fig ge^en berartige SBieberfyotungen au* STOangel an
Sormbefjerrfcfyung ^crüor. ®* t^ut un* leib, bem ge*
ehrten ßomponiflen gegenüber biefe SSemerfung mafytn
ju muffen, ba wir il;n übrigen* bie JJorm fo flehet
be^errfd^en fe^en-, um fo me^r unb leichter wirb c:
auä^ biefen Uebelflanb fünftig befeitigen. $jn 9tt. 1,
2 u. 4 ifl nidjt* wieber^olt. —
(£<ttl fSattd, ©p. 06. Öecljs fieber von Julius
iTrancke für eine Sin^ftimme mit öegl. brs piano-
forte. — Ceipfig, Peters. 3ebc« etnjelne: Hr. l f
2,4,5,6 ja 12 Har., nr. 3 16 Hjr.
Sprechen wir jundc^fl ü6er bie .'pauptfadje, bie
Srfinbung, ben mujtfaltfdjen @ct)alt btefer ©efdnge
(bie öejeid&nung ifl l?ier paffenber), fo muffen wir
nae^ wieber^olter, genauerer ©ur$jtc$t befennen, ba§
fic^ t)icl )u wenig geiflige* Slement öorfinbet; e* ifl
244
ben ©ebid&ten ntc^t baö *ßoetifc$e abgewonnen, mei;
flenS tyat eS nur ben anfdjein, alä fei eS bem 6cnu
poniflen bto« barum ju tfmn gewefen, eine SWelobie
bajw ju machen, gleid&toiel, ob fie bem ©eifle beö
©ebic^tä angemeffen fei. ©efctyränfen mit un« nut
auf ein »eifpiel: 5Kr. 1. „©panifdjeä Sieb" trifft
teineSwegS ben ©runbton; ba8 füblic^e, gtü^enbe,
nationale (Slement ifi burc^auä nid^t jur ©arflellung
gebraut, ©er ntu italieuiföe, füjjlic^e Älingflang
mafy fidfc ju fe^r geltenb; nic$t bloö in biefem, in
ffimmtlicfyen ©efängen ftnben wir meifl nur etwaä @e;
matytü, ©taftrte § , ©cmütfyfofeö ; nur f?ier unb ba
jeigt flc§ S3effere3, boc$ in biefem gaüe ifl'« nic^t
©elbftanbigeö, meifl flarfe 5lntlänge an oft föcu ®e=
$Brteöj e8 fe^lt bie SBa^rljeit, ber gunfe, ber im 2ln;
bem junben foH, äHelobie im ^B^eren ©inne beö
SBorteö, benn Ijübfd^e, melobifctye Älänge, ©efangSs
broefen Pub nodj nic$t frifetyer, au% Bewegter SStufl
queüenber ©efang. 9L\xd) in bem, itaö #*• SB. geges
ben, ifl nidjt einmal leichter ölu§, bie St^tfymen ftnb
oft ju »erfetyränft unb gebefynt, aU bafj felbfl öon
biefer ©eite \)n man befriebigt werben fönnte. Stücfs
fi<$tli($ ber gorm bewegen fidj afle in einer egalen,
»on bem ßomponiflen früher fdjon beobachteten SBeife;
bie jweiten unb britten »erfe flnb wBrtlictye SBieber:
gelungen ber erflen, nur mit unbebeutenben »eränbe=
rungen in ber ^Begleitung, bie meifl toerßärfenb eins
tritt, otyne burdlj ba8 ©ebi^t felbfl bebingt ju fein.
2lud(j im ^armonifdjen Sluöbau bleibt ju wünfe^en
übrig, ©ie Stimmführung jeigt ftcJj oft unjulang;
lidlj, häufig ifl ber SBcd&fet au$ ©ur na<$ äWott ober
umgefefyrt, ober Uebergänge in frembe Xonarten, \va$
jwar frappant ifl, boc§, o$ne inneren ©runb anges
wenbet, bebeutuiigSlcö wirb. SBtr begegnen ferner
nodj felbfl ben früher t?om Gcmponiflen angewenbeten
glicfwBrtenu 3a, 9l<$! toa$ einem guten %td)nitcx,
ber bie gorm ju betyerrfd^en toerftefyt, nidjt begegnet,
»gl. 9lx. 3, ©. 7, %. 2 u.i3: „%a rafö unb fadjt",
„©er 8o$n, ja ber Sc$n". 9h. 6, ©.7, 2.10:
„©ort, ad) bort ifl baö sparabieä". Sin weiterer
Uebelflanb, ber ebenfalls früher in ben ßompofttionen
$m. 33-'ö gerügt würbe, ifl bie fyäufige »erfd^wenbung
itatienifc^er »ortragöjei^en. 9Man wei§ mand^mal
ni^t, tcaS man fingen fott, bie 3«c^en ober bie 9?os
tenj eine Sftote ^at bisweilen nid^t weniger atä brei
3eid^en, fingt man ftc fo, wie ber ßomponifl üor^
fc^reibt, fo mu§ ein lächerlicher Q^^gon ^nm »or-
fc^ein tommen. §ier trifft ein unfd^ulbigeö in (in
^- im guten Xaett^eil, bort eine tonlofe 9?ad^f^lbe
rfz. ©o lefen wir in Str. 1, ©.4, %. 8: „geuer-
jhatyl" bie @^lbe flra^l mit rfz z^ betont 5 in
Sir. 3, ©.4, %. J6: tiefflen, auf ten rfz ^~]
@. 5, %. 1 ebenfo: rfz ten. ^. ©0 folgen oft \)in;
tereinanber rfz., e ritard., ^^- rfz., dim. ^*, ober
molto ritard. e rfz., ^ rfz. ^-. 9?r. 4, @. 3,
%. 24 : 2lbenbwinb" ifl w i n b eine ganje Xaetnote
mit rfz. 83Boju biefer %tid)en * unb SSortbattafl?
Siegt ber ©eifl nid^t im ©angen, fo wirb er burc^
bie 3«c§™ nid^t ^ineingejaubert. — ©ie ©eclamas
tion ifl fe^r fctyülertyaft, bie« werben ein paar ©eis
fpiele belegen:
m/
No. r
3n ®ra ?aa* ba'« reiben Sluen,
gü§en.
lag vi 9 * lon * |o mir ju
©iefer Sl^t^muö ifl, abgefefyen toom üBUigen melo^
bifc^en SWangel, offenbar gegen bie metrifdje Qlnlage
beö ©ebi^teö. (Sin bummer ©rueffetyler finbet ft^
no^ baju ein: ben Sllonfo, flatt: ©on 91lonfo.
3n 9lx. 3 finben wir folgfnbe ©eelamation:
tu £-t.H 1 1 f--| 1 — | — L-»--^! — *^# m-r-m — ^ — f~
\-\ ^— I J 1 1--»-- M 1 1 1 1
£>ie (gon^bel fliegt, bie ©on * bei fliegt
SBo^in fliegt fte benn? ^a baö erfahren wir erfl in
einem neuen öbf^nitte: „burd^ Stbria'« SBeße' 7 .
Serner: ($Brt! ^ßrt!)
ttdfe
m
+£
Czz^zr Ml > -~,
-0--0 J— | »— # 1 1 1 9 1 1 1 / y_ .
#-h— y=y-
-Jl-tl
2)en lanfgen^nflbnrd^bieÄa ? na * 9 \t
«f
fd) bie ©on-'belmit leidster ^anb.
^ei§t baö gute ©eelamation, wenn ic$ ben leisten,
beweglichen 9l^t^muö eineä ©ebic^teö üenenfe unb
jenei^e, ben <S>inn fpalte unb t^eile? ©ie überaus
pgen SSieber^olungen öon ganjen unb falben )&i\\v\,
ton einzelnen äSSrtern wollen wir übergeben. $r. ö-
greift mand^mat bloö jwei SBorte au$ bem ©ebid^te
IjerauS unb wirt^fd^aftet bamit. So x)alt f^wer, nad^
einer folgen (Sompofttion ben Sinn gufammenjuflels
lenj wir ftnben nur membra disjeeta, ber $oet ifl
jum Seufel gegangen. (Sin ©ic^ter, beffen fiieber auf
eine foldje ffi^eife jerfludtelt unb mtfftanbelt werben^
braucht fic^ wa$rli<$ nid^t für bie ßompofition ju
bebanJFen.
% ffttftrfiain, €>p. 40. 0^f ^futCcl|e tittn Sr
245
eint Öingftimnu mit ß*jjl. it* pianoforte. — frip-
©iefe Siebet, unter ftc$ jwar fc^r ungleich an
©etfl unb ©et/att, tragen jebocr) bag ©eprage eine«
guten ©trebenä an ftcr), baö freilict) nicr)t immer ben
erwünfcr)ten (Srfolg r)at. 3n ber Sluffaffung fuct)en
fte ben ^n^alt ber ©ebia^te nacr) feinen toerf^iebenen
spt/afen wieberjugeben, ivaö mitunter gut gelungen
ifk > fyier unb ba ifl jeboc$ bie Siefe ntct/t erreicht, auct)
mangelte noct) an ^nbiüibualifirung. ©eclamation
unb Harmonie #nb corrcft. ©törenb wirfen aucr) t;ier
noeJ) bie häufigen $ertwieberfyolungen. iftur ©eite 8,
Sact 14 unb ©. 16 lefcte Seile, finb wibrige ©eela;
mationöfet/ler, aber audj bie einzigen:
^=H=j3^=t=— — r^ SRürfftcfytlict) beö eben ©es
tf—t ^f- 9 — 2r~~^ 1"} fügten über baö Ungleiche
auf bie 7tu\ in ©eifl unb ©cr)att bemers
fen wir noer) golgenbeö: 9lx. 1. „Söanberlieb" t>on
SJogl, ifl rcdt)t freunblicr) unb gemütljlicr), aber etwaö
oberflä'djlicr). ©er ßfyarafter beö felgenben, 9ft. 2,
,,$m SBinbe" ücn 83ogl, ift entfcfyteben äJiarfcfynerifcr),
felbfl in einzelnen ©ä'ngen fonnen wir bie genaue
$Berwanbtfd)aft nacr)weifen. ©er leitete, belebte (Sfya;
tafter wirb abet in feinet ©ut^etjigfeit ftcr) greunbe
gewinnen. fix. 3. „SBarum ftnb benn bie Stcfen fo
blafj" toon ^eine, $at ernfleren, tieferen, aucr) felbs
flanbigereu (Sr)araftet. fix. 4. „9lm fernen ^orijont"
toon $eine, ifl öerfet/lt, im&Iuiigen; ber (Sompontjl fyat
bie ^ßointe biefeö Siebeö nicr)t erfaßt. Slucr) SHcns
bel§fot)n in feinen üierflimmigen Sfiännerdjcrliebern
(ßp. 50, fix. 4) — §eine unb äJtännerdjot?! — b/at'ö
nicr)t getroffen, fJlan fcergl. granj Säubert ,,©cr)was
nengefang, 2te Slbtfylg. fix. 11. ©er üerfianb'ö ju
treffen, ©aä fclgenbe, 9Jr. 5 : ,,3cr) flanb in bunfc
ten träumen" öon £eine, ifl baä gelungenfle öcn ah
len. (Sä greift tiefer ein, wirft unmittelbarer, trifft
bie feinte. «3« ben erflen fieben Saeten ifl baö ©ü=
flere, Sraumerifdje nicr)t genug jur 6rfer)einung ge=
bracht. 93orjüglict) gelungen ftnb bie brei barauf fcU
genben %actc, beägleidjen aucr) ber ©cr)lu§. Sftur bie
2Bieberr)otung ber SSBorte: „ba§ icr) biet) öertoren
^ab' V tabeln tmr, Beim erflen SWale ift no<$ baju
bie ©eelamation falf^, tnbem bie @$ISe ^at' betont
ifl. ©efoaltiger nodt) njirft bie granj ©c^ubert'fcfye
€omyofttion : „S^manengefang'' fix. 9. ©aö le|te
Sieb, 9^r. 6. „(Srflarfung" uon ©it^elm SWitHet, nicr)t
aber, rote ber 6om|3oni^ getrieben, oon §. ^)eine,
^at ©c^uberffttVn 6r)ara!ter, frettidt) nur in fdjtoas
^er 9Iac^bilbung, oergt. Sranj ©djubert, „SBinters
reife'' I. ?lbt^. 9lx. 4. 5ln einigen ©teKen werben
wir an ©eflini feiigen Slnbenfenä erinnert, man »gl.
@. 17 bie %acU 9, 10, 11. @. 20, X. 9, 10, 11.
©iefer ©efang ^at aber, tro§ mancher 2lu«fleßungen,
bie eine gewiffenfyafte Äritif machen mu§, oiel 9Ba^t»
^eit unb Ätaft, fogar bramatifdjeS geben, ©teßen,
tvie @. 18, %. 7, 8, 9., @. 21 beögl., ftnb ald wo^t
gelungen ju bejeic^nen. Df g m ftliftfc^.
gut tyianofotte.
©Ufto* giügei, tDerk 20. Sonate (llr.4. C-JRoll).
Ceipfifl, ^ofmetfter. pr. 1 tl)lr. 15 Hgr.
©ie 3eitförift t)at bie Saufba^n beö (SomponU
flen fletö mit ber $fyeilnar/mc terfolgt, bie fie jebem
Äünfller feiner ©eftnnung unb ©efä^igung ju joden
ftcr) toerpflia^tet fü^lt. ©einen S3eruf jum @cl)affen
^at fte längfl anCamit 5 auf$ 9lcue bewährt er t^n
jc|t burc$ oorliegenbeö SÖ3er(, unb jwar in fo übers
$eugenber SBeife, ba§ bie 3weifel baran, wel^e Sin*
jelne biöl;er ju liegen fct)ienen, flctjerlic^ fcr)winben wer?
ben. ©aä SBerf fommt 511 re^ter 3eit, bamit fet^
nem ©ebopfer bie auöjeicfynenbe ©teüung geftc^ert
bleibe, bie er in ber 9lei^c ber jüngeren (Eomponiflen
einzunehmen bere^tigt ifl. ©en gefingerten Slnforbes
rungen gegenüber, bie man bem ßomponiflen fyun
mu§te, entfprac^en bie le|terfd^ienenen SBerfc beffels
ben nicr;t ganjj fo fct)t axiä} baö Moment fortfcr)reu
tenber ©ntwirftuug in i^nen ju erfennen war, fte blies
ben fyinter ben Erwartungen jurürfj wir felbfl gtattbs
ten naä) tynen nic^t, ba§ ®. glügel fo balb bie
©tufc fünfllerifd^er Steife erreichen werbe, ju ber er
nun emporgebrungen. Um fo grofjer ba^cr bie Ueber?
rafa^ung, bie ©enugtfjuung, bie unö burd^ ba8 SBerf
geworben ! a3er)üngt jeigt ftcr) in i^m bie fcr)8pferis
fc^e Äraftj eine weiter umfaffenbe ßebenSanfc^auung
v)at eö jum ^pintergruub, einen größeren ^n^alt birgt
ee in ftcr), alö alle früheren SBerfe unfereö ^omponts
flen. Sä ifl nicr)t me^r ein *Krf&nlicr)e8 ^ntereffe ju=
näd^fl, baö in bem ^>örer geweeft wirb, e8 ifl ein
allgemeinered. ©er Qluöfprucr; eineö cor nidt)t langer
3eit gefer)iebenen SWeiflerö : „man muffe ftcr) für Öftb
gel interefftren, um ©efallen an feinen Söerfen ju
r^aben'', fo bejeicr)nenb berfelbe für bie früheren 9Berfe
t>iefleier)t ifl, bie ir)n toeranla^ten, auf biefe ©onate
fann er nicr)t met)r belogen werben, r)odt)flend für Hin;
jel^eiten (Seite 25 u. 26) nur noc$ in ©eltung fönt;
mtn. 3Wan fletle ifyr toergleict)öweifc bie britte @0;
nate, Dp. 13, gegenüber. Qlu§er ber größeren SSoßs
enbung in Söer/errfcfyung ber Sotm, ber bei weitem
öörjüglicr)eren tec^nife^en Se^anblung beö ^ttflrumen?
teö, ifl bie ^Bt)ere Sebeutfamfeit ber muflfalif^en ©es
banfen, ber rut)nere Stuffc^wung ber ^antafie in jener
246
unbebingt anjuertennen; bie Anoäpen ftnb ba jur
Stütze, bie Stützen jur %xuä)t gemorben; ber grofje
gortföritt, ben biefe oierte Sonate gegen ifyre ältere
©enofftn bejeic^net, fällt in bie Äugen.
fiSon ben einzelnen Sagen ju fprec^en, fo ifl cö
im erflen baö leibenfdjaftlic^e $lnfampfen, melc^eä
un8 mit fortreißt; btcfeö befriebigt ftc§ nii$t allein
in milb »erfitynenber Stimmung (S. 6 öon J 213s©ur
an), fonbern batynt ftc§ burc§ biefetbe — ein 3ug,
ber un8 jum erflen SWale Sei Stügel begegnet, — ben
»uäbruc§ ju ftegreid&em 3ubet (S. 8, Sact 7 — 15);
biefe le|tangejogene Stelle, meiere fpater mieberfetyrt
(S. 18), burc$me$t und mic ber Dbem ber gfrei^eit ;
fo einfadj fte erföeint, fte fyat ber Stampf getyrenber
(SIemente erjeugt, au8 meinem fte a(8 tyerrfdjenbe
SHadjt hervorgegangen; ber erfle S^eil beö Safceä
bleibt ofyne SBieberfyolung ; bie Söeife, in melier ber
ßomp. fortbaut (S. 9 uon £. 20 an), erinnert an
Schumann; feine „©urcfyfütyrung" nac§ altem (Schrot
unb Äorn ifTä, fonbern ein freies ©egenüberfletlen
unb 3ufammenfügen ber ©runbgebanfen; fc^ön tft
u. 91. bie l)armonifc$c SBirfung S. 12 jum Sc^tufj;
ba8 Uebrige Bleibt bem ©agegemefenen analog. Unö
fletyt ber Safc t?on aüen am ^öc^flen; fafl überaß
tebenbige Strömung, unb nur in ber „©urd^füfyrung",
um Bei biefem 5luöbrutf ju Ueihen, toermiffen mir bies
felbe biSmeiten; ber SBiebereintritt be3 91nfangö
(S. 13) ifl etmaä erjmungen herbeigeführt; anä) Der
Sd&lufj be$ SafceS (S. 19 toon S. 4 an) tritt jurücf,
bo4 beeinträchtigt bieß ben Sctaleinbrucf feineömegcä.
SWodj ermahnen mir ba$ Don bem §erf8mmlic§en abs
meic^enbe mobulatorifc^e 93er$altni§ : gsäftoH — 21« ,
©ur in ber erflen, (Ssäflofl — ®s©ur in ber jmeis
ten §älfte; nirgenbS 6ös©ur. — ©er jmeite ©a|j
(8l«s©ur) grupy irt ftc$ anfangs (S. 20 u. 21) in eins
jelne ju miebertyotenbe Steile uon adjt Saeten; er
atljmet 3m"8ftit, ifl jebo<§ in ber (?rftnbung fömas
<$er unb beöfjalb meuiger mirffam. ©aä Oläsiäftott
©.22—24, obfcfyon in gleicher 93emegung unb uns
mittelbar äufammenljangcnb mit bem SBorfyergefyenben,
»ertritt bie Stelle beö ©c$erjo unb bringt anmutige
Stbmectyfelung in baö ®anje; anä) fyex jeigt ft^ bfr
Som^j. »on neuer Seite unb mMt trefferiber, aU in
aüen früheren <&a§tn biefer %tt, ba fic^ berfelbe im
©ebiete be3 ^umoriflifc^en, fo weit n?ir un8 entftns
nen, nie ted^t tjeimifcJj filmte, ©iefem 3»oif^enfa§
folgt nun, ebenfalls flreng a^ttactig gegliebert, mies
ber ein 913s©ur (©. 25 it. 26); bereit* oben geba<$s
ten mir biefer Stelle, fie ifl bte f^mad^fle beö SBers
ffö; mer fonfl bem SJerf. et\va& anhängen mitt, bem
fann fte miflfornmene SJerantaffung baju geben. —
©et legte Sag entföfibigt bafilr in xeifym 9Ra$t\
ba ifl mieber ffrifd^e unb Äraft unb regeS %ehen- y er I
erinnert biet m »eet^otjen, ma$ aber feine SBirfung
burc^auö ni<$t beeinträchtigt; aui einem ©umgeformt
oon Anfang m Snbe, fo faliejjt er bad SBerf auf
befriebtgewbfk «Beife ah.
SBir glauben an bie äufiwft beö Eom^oniflen
un& ftnb tiberieugt, ba§ er no<$ manc^eö fc^Bne, bes
geiflernbe SBerf f^affen mirb; bafur birgt bie Sos
nate. mb&n if)m bie Sebenöüer^äftniffe fletd günflig
fein! SBa* neulich in bief. 831. im ^gemeinen iibex
bie SKupfer gefagt mürbe, über bereu ariflofratife^e
Haltung, beren Stolj, „melier ftc^ föSmt, S^m=
patzen mit bem 93©We laut merben ju laffen": ifl
Siner unter unferen jüngere« Äunfltern, auf ben bieö
nid^t Slnmenbung pnbet, — gemi§, fo ifl eä glügel.
SBir bringen i^m ben ^erjtic^flen ®ru§!
*. ©»rffel.
^nflructtoeö für tyianvfottc.
$etrmantt $itf$ta$, Öeclje leiste pianoforteftueb
für jugenMtcljf ßpieler. ^eftl. — Ceipjij, «u-
ftao ßrauns. fr. $ 8l)lr.
93ereitö früher ^aben mir auögef^roc^en, ba§ ftd^
ber 6omp. nic^t in ber eigentli^en Sphäre ber Sons
melt $eiuufc$ pnbet. Seine übermiegenbe Reflexion
lä§t eö ju feinem lebenbigen Srgu§ beö Schaffend
fommen unb ^inbert i^n, oon innen ^erauö ju mir*
fen. Sebe (Seite biefe« ^efteö bejeugt bieö mieber.
So fe^r au% bie ^arafterüotte Haltung ber Stütfe
anjuerfennen, — fte beliebigen nic$t. Äa^l unb burfs
tig erfc^eint bag SWeifle; fafl nirgenb« Strömung,
fafl immer Stittflanb ber muftfalifdjen ©ebanfen, —
für jugenblic^c Spieler bemnad^ am menigflen geeigs
net, Sufl unb Ziehe jur SUiSfü^rung ju merfen unb
feflju^alten. 3m £armonifc$en jeigen ftd^ ^in unb
mieber Spuren, bajj ber 6omp. nic^t mit ber äWuflf
aufgemac$fen ifl; üorjugSmeife bie gü^rung ber »a§*
flimme beutet barauf $in. ©ie S3e^anblung beö $n*
flrumenteö ifl etmaö altertümlich.
€/ttrf SBof, ©p. 85. Douze Etudes en Style mo-
derne pour le Piano, propres ä faciliter d'une
maniere agreable la connaissance du m^canisme
de cet instrument, et ä preparer, par Texcercice
des passages les plus frequents, ä Texecution des
morceaux de salon du jour. — f*if>ft$; Peter«.
2 f) efte, pr. einte jefrm 22 Hgr.
Wix geben ben Xitel untoerfürjt, ba in if)m btr
Comp. 3weJ unb Seflimmung biefer Stuben felffß
247
Begegnet. ©iefelBen ftnb in ber %i)at recfyt Brauns
Bar unb gut Beim Unterricht ju toerwenben. UeBuns
gen in Tonleiter s, Serjens unb Oeta&engängen, in
getrogenen 5leeorbe», im Srifler k., alle in gefallige
gorm getraut unb mit t)orjtigli<§er 83erutffic$tigung
ber mobernen Sedjnif be« ,3nfhumente8 afcgefafjt, hiU
ben ben ^n^alt ber $ffte. 3» *« ©ejeidjnung be«
gingerfafceö, irte tl&er^anpt in ber gangen SlrBeit Bes
tätigt ber 6omp. gleifj unb (Sorgfalt: fein SBerf
wirb bie« tonnen, ©ie ©tutfe finb »on ber @d^ti?ie-
rigfeit, wie ungefähr ©ertini Dp. 29 u. 32.
81. ©Srffel.
^ctpjtger 3OTuftficbcn.
^au^tyrüfung am (Jonferüatorium.
©ie jmeitc 5lBttyeilung ber ^pauptprüfuug am
(Sonfertatorium ber äfluftf ju Seipgig, am 8ten $)lai,
Bot im 5löge meinen ©ute«, eingelne Seifhingen jtnb
fogar al« üorgüglicty gu 6egeid§nen. 5lrtfyur SD'Seas
r 9 au% %xaltt in ^[rlanb eröffnete ben Striaen mit
beut Vortrage be« erften ©age« au« bem ©;9Jiofl
ßoncerte toon Sflogart. ©er fcortragenbe Schüler ifl
nodj fe^r jung, er Beanfprudjt bafyer iftad^ftc^t, unb
e« war wol)t eine nidjt gltitfltdje SBatyl, ifjn biefe«
ßoneert fyieten gu laffen, waö gwar tedjnifdj leicht,
aber gur richtigen ©arfieflung eine größere muftfalis
fdje drfa^rung Bebingt. gerb, ©ulfen au« Sons
bon fpielte ein 9tonbo Brillant toon ÄalfBrenncr mit
jiemlidfjer ©ewanbttyeit, ©i<$ertyeit unb muftfali feiern
83erflantni§$ \l)tn fianb glei<$ witrbig gur Seite 8.
»raff in au« Seipgig. $. Slfd^cr au« Sonbon
fyielte ein Sieb oBne SBortc uon 9Jtenbet«fofyn unb ein
Capriccio bi Bra&oura toon 9Jtofd§ele«. ©a« unbeuts
Ii<$e, mangelhafte Spiel be« jungen äflanne«, weld^e«
früher in bief. ©t. gefabelt würbe, ifl enblic§ einer
Befferen, fotiberen 9lrt unb SBeife gewichen, unb e« fei
hiermit ber ftd&tBar geworbene gortfd&ritt loBenb aners
fannt. 9Jlid)ct be ©enti« au« SBarföau, föon
längere Safere 3ögüng be« ^nfiitut«, leitete unter
ben (Slatoierfpielern tyeut StBenb ba« ©ejh. @r %attt
ba« ©s9tfoll Goneert »on 2Renbel«fo^n gewallt, toai
itym mufifalifefy unb tec^nifdj gut gelang mit Slu«s
na^me be« legten Sage«, Bei welkem ber ftd&t&are
SWangel an Äraft manche Unbeutlia^feiten erjeugte.
(Smma SM&tnc au« Sonbon Bewie« in bem SJors
trage jweier Sieber öon 3JJenbel«fo^n unb einer (Stube
»on ^ofc^elc« , ba§ baö Urteil ber 3eitfc^rift uBer
fte, nac^bem fte in ben SIBonnementconeerten bie 6la=
üierflimme be« Sripeleoneertö üon ©eet^ouen gefpielt
^atte, ba« gere<§te|ie war. Slu^ ^eute jeigte fie, wie
bamal«, ted^nifc^e ©ewanbttyett, bod^ feinen muftfalU
f^en ©inn: fte mad^t nur mit ben £änben 9W«P?-
— SJiolintoortragc würben au«gefütjrt üon 91. S3eier
au^ grciBerg (Spo^« © ; 3Hott Soncert), 81. 83iers
nati aub Xarnopol in ©altjien (Soncertjluct , 91 s
©ur, üon SWavfeber) unb §. 9ti eettt« axt^ 83erns
flabt (erfler Sag üon äKenbel«fo^n , « ßoneert in 6^
9Wofl). ©er erjlgenannte jeigte, bafj er burd^ gteip
unb forgfaltige« ©tubium \id) fc^on eine gute %tty
ntf angeeignet fycit. ©ei Siernarfi war ^eröorfle^ens
be« latent untoerfennBar, fein ©treBen inbe§ minber
lo6en«wert^. effeet^afd^erei auf Äoflen be« ©d^Bnen
unb ber SBa^r^eit traten ju BemertBar ^erüorj fein
SBortrag war im ©angen me^r ein falonmäjjiger. $r.
9lieeiu« ifl, \va^ ßorreet^eit unb ©efunb^eit be« SJors
trag« Betrifft, unter ben Sßiolinfytelern biefe« 5l6enb«
al« ber föefte ju Bejei^nen. — Unter ben ©ängerins
nen jeid^nete ftd^ <3ba SWo^r bur^ fräftige«, oBs
wo^l etwa« fpr&be« Drgan unb Bewufjten Vortrag
ru^mlid^ au«. 3^« ©«* «u« gutin war ber Strie
„Deh per questo" au« Situ« noefy nic^t t)8öig ges
warfen, unb würbe tn ber gtutflid^en 2lu«fil^rung
nod^ me^r Be^inbert burdj einen gufaHtgen gelter in
ben Begleitenben ^njhumenten, welker auf fie flörenb
einjuwirfen fd^ien. gj. g. 9L
tlcbcrjw^t ber neuejien ©tf^cinungen auf bem ©ebtete bet Wtofil
Siebet mit SPtattpforte«
3« % §♦ Set^ulft, ©p. 22. ßirben geidlkhe ftrtar
ftr rinf Öingltimme mit |)fU. tDIjtftling. 25 llgr.
ffiirb Befpro^en.
gur ffllännetflimmtn.
9t Rittet 9 ftrirjelwb von ©eibel fiir Älännncljar.
Öimrock. Partitur u. Stinrmfit 1 ft.
248
S*$UUt, /aljnenfdjwur, ton UJolfg. Ätüllfr, u*$l.
Äbrnb. Part. u. Stimm. 1 Jr.
— — , Srljlacljtgefang von Crrijfnaclji besgl. Cbtnb.
Part, u. Stimm. 1 «fr.
@. Naumann, ©p. 2. Srclje Cirbrr für trierftimmi-
gen Äännercljor. Simrock. Partitur u. Stimmen
5 St.
91* 9)attfet0tt, 12 etudes speciales pour Soprano
011 Tenore precedees chacune d'un exercice sur
douze difficultes de l'art vocal. SrljUfingfr. I SLIjlr.
3eber gröfjeren Hebung iß b i c Sigur in verriebenen
Tonlagen vorau«gefdjitft , n>el$e fyauvtfdc$lid) in ber Hebung
bemäntelt tvirb. 2>a« 2Berfd)en ift mit vieler (Sadjfenntntjj
getrieben unb bietet jur 9(u«bilbung befl servierten ©efan*
ge* gute «&ülf«mittel.
ßtrd)eiimuttF,
<£♦ 2* ©tolnfdj, ©j>. 50. JDrri Comunion-Äefänge
urib *r*i „fjtilig" für »irr Smgftimmen unb will-
kürlid)e ©rgdbrgUitung. Scijott. Partitur unb
Stimmen 1 H. 48 ffir.
(Sutfvredjen burdj Äürje unb (Sfnfadjfieit bem vorgefefcten
3»edfe jum ©ebraud) bei ber 9lbenbmaf)lfeier. SMe beige*
fügte Drgelftimme enthält nur bie Koten ber ©ingftimmen
unb ift bedr)alb einem fcficn Gbor entbe^rlid).
gilt bie firgel*
®. &atOtt>, 460 ©joral-Ütetobien, pvrttimmig, für
bie ©rgrl. ©orpat, C. 3. ftarom.
SGÖirb beförodjen.
Xbcovctiid)c SSette.
@. S3iettaim^ 50 Uebungsftücke aber «jarmonüleljre.
«öln, Cck u. frfrbrr. 4 Snjlr.
3Birb befanden.
S«t ^ßtanoforte.
Salon = iinb <£fcara¥terfttt<f e.
£♦ @d)inbelmet£et, ©j>. 14. s*rlj* Cbarakteftüclu
in Cirterform. Srljubertl) u. Comp. 1 Äljlr.
(5in mit Seidjtigfeit gefialtenbe« Talent ifl bem <5ompo*
niften bereit« guerfannt ivorben. 2>affelbc jeigt ftd^ metyr ober
weniger audj in biefen ©tütfen. 2)a bie erftnbenbe Äraft in*
be§ ifjm nic^t bie SBage Ijält, fo vermögen fte nid)t bie toiiu*
fc^cn«rrertr)c 2Bivfung hervorzubringen. Oft bleibt e« nur
beim Anlauf, oft fommt e« gar nf$t fo »ett. 9luffäfHg ift
ber Duintenfortföritt ©. 13, £act 16— IT, eben fo ba« uu*
ortfagravfjifdje f @. 14, 2. 13, £ie Ueberföriften lauten:
„Sieb, 53arcarole, ©iegenlieb, ®el)nfuc$t, bie tvilbc 3agb,
Ätrmejjüeb".
3nteIItgctt|l>l<ttt.
Für deutsche Sänger.
Die bewegte Zeit schafft fortwährend neue
Männergesangvereine, die bestehenden schaaren sich
mehr und öfterer zusammen, und es ist daher ge-
wiss an der Zeit, auf die
Jttämterdjöre
von C. Eduard Hering. Heft 1,2. P .25 u.27.
mit 23 vierstimmigen Liedern und einer Humoreske,
aufmerksam zu machen. Die Texte sind ganz
wie für die Gegenwart ausgesucht, und wir erwäh-
nen nur:
Unsere Muttersprache, Vaterlandslied , Frie-
densruhe , Germania , Giuss ans Vater-
land, etc.
Der Preis der Stimmen ist ä 2| Ngr. Die Partitur
hat denselben Preis, und es kann daher jeder Min-
derbegüterte sich die Hefte anschaffen. Sie sind in
mehrern Blättern bereits dem Publikum rühmend
empfohlen, bei Robert Friese in Leipzig in
Commission erschienen, und durch jede deutsche
Buch- und Musikalienhandlung zu beziehen.
C öinjelue Kummern b. K. 3tf$r. f. 2Jtaf. werben ju 1-i ftgr. beregnet.
Brut* oon §r. «öd mann.
XI t u
4Ü$$tift ffir
SeraiitluattU^tv ffiebactfur;
Staitj 93renfcel*
ädjtunfcjramijigjler 93anD.
Jl£ 42.
Verleget:
Stöbert griefe in £etp;tg.
Sm 23. gjlai 18«.
ffion tiefer 3etifd&. trfdjetitftt tübtyntltä)
2 tftttmmtni *$a 1 um l*/t fflugeiu
$td0 be* S3a»be* von 53 ffirn. 2 1 /, Iljlr.
3af«:tu?ii#ge&Hlj*eii bt« $etl^ciU 2 *Raj.
Ätoaftematt se^mea äffe ftaftätttta, 9w|%
3n$fttt: Xb* JttnigMcvi, — Der ttana* „Mod oebis Domiw". — £ä(t* erfaßt*, BewntW**.
3Iu« ÄDniflöfeerfl.
April 1848.
^m @egenfa|e ju km fl$ üterftürjenbeu, teilen
SBeltfcegebenljeiteu ift unfer mufftalifdfjeö Seben in ben
Irrten SMonaten ein falteä unb armeä getoefen. Ärinc
erfte Sängerin, fem grojjer SJirtüüö jjabeu uu& auf
ber ©unreife entjüÄt, unb bie allgemeine @tiQc
timrbe nur batet) jtoei neue Opern, „^alöatot SKofa"
toon unferem SDhtjtfbirector ©obcteroäft/, unb „9Dtar=
tt/a" öon QtototD, unterbrochen, ©enn baä 3nfeene*
fegen ber SWuSfetirre ber Äämgin unb beä §eenfee'ä,
toeftfje Opern bereüä i^te Speere tn ffieutf<r)lanb
überlebt r)aben, Fann nur eiroaB ^öfrfpateteS genannt
roerben. ©afuator ${c\a ruutbe but SJtal aufgeführt
unb t)at im ©anjen einen succes d'estime gehabt,
Set unbcflreitbarcn ©djBnfjeitrn fetylt bem KBerfe jene
Äeietjtigfeit unb Slnmutfj ber Ghrfiubung, jenrö i)in;
reijjenbe ßeiKr ber Öeibenfrr/afi, met^cä allein bie
äftenge fcfjromgt, — äRattlja fpta$ t^ret lieferen
SOTelobien toegen allgemein anj Etefe mürbe barin
tvrber gefugt «cdp gefunbrn.
Jprinj ®ugen" unb „bie »raut t>om ftijnafl"
f<t)roeben für unä ncdj* in weiter Seme, unb baS Urs
ir)eit beä gefammten ©eutfölanb toirb fttt) über iljtert
SBerttj Bereinigt Ijafcen, elje toir ftc anberä aW im
Slacierauäjuge fennen lernen. SBaä unG fcfjlt, ijl
feaä 3ufammenmirf en alter tnufttftlifrt)en Ämnts
niffe unb SS^igfeitcn, baS Streben, ftet) mit bem
»ert^üüllen Äeuen f^neß fcefannt ju ma^n,
unb Süt c t flcrmerfe in tiottenbeter Scrm auäjufü^
tett, Äut ein ^atfrrf 3 a ^ r nutfite ein SDfairti, öm
9^rnbet4f^n c* m*x f aße tuuftfalif^ @cbilbekn um
ftdj [paaren unb itjunt jcigen, rmc tnr^ ttft)arrii^e6
Ueten brr Heinfreii Partie ^ebei ein ftünfUcr frin
fann unb Xr^eit Ijat an beut Sanjen^ baß rate tin
üTganiffl)eö ©ebilbe ber Statur frei unb mt/ig ucr un£
erfleht in feiner ©rfToniieit, — Selber ftnb mir ven
folgern 3«{lanbe meit entfernt} bic ö er frr)i ebenen ©ings
torreine unb 3tfabemien feefämpfen unb beneiben fld^
offen ttt(t} unb im @et)eimen, unb t% tfl etmad gam
®etüä^nti(l)e*, bag gtoge mnfifalif^e äÖerfe na<$
jhjei ^Srotni eine^ auö ben tjeif^iebenflen 6(ementen
jufamtnengefe^ten unb niit mit eiuanber eingefpieftm
Cr^eflere aufgeführt tv erben, ©er mufttalifd) @tb%U
bete ifl barum in fteter ^ingfl^ an biefer ober jener
Alippc raeibe baö ©an je fdjeitem, unb uon ttm fteiü
bigen ®*fill)t / baä @c^6ne unb 6rr)afcene m^ig auf
fi^ (inmitten ju laffen, Hetzen ioir fiträ @rfh nott)
frei. — de miiftfafifd)« SIFabetnie ^at tior alten ans
beren Vereinen ben SSotjug eineö |lar!nt unb gut gts
iifctcn ^boreö üoti frönen äftdnner± unb grauenflinu
men; ir)t genjßljnlidjeä Orcr)efter tfl jeboct), mitbe Bts
jei^net, weniger ald mittelmägig* $m S3ere(n mit
bem X^eateror^efler tfl e$ bem JDtrigrutentalente unb
Sifer beä aWufttbir.SoBolettöf^ gelungen, einige redjt
erfreuti^e 2(uffut)rnngen ju ©tanbe ju bringen, wie
,^aulu8" unb „ber £ob 3efu /# , —
$ offen rurr, ba§ je^t, rod bie Reform ftdj über
aüe 3uflfinbe unb ©ebfirfniffe toer6reitet, bie f^Jnffe
»lütt;* bei menfd?li$rn ©rifle«. bie ftuufl, nie^t
ottein ir)ien fegenäieic^en (Sitiffu^ toirmiffr ©a| Sffrib #
250
«tfetfudfct unb Safflgfeit bet SWupftteibenben f1<$ in
Snettennung / SStbetung unb @ifet toetwanbeln mJs
gen. ©ann witb bie fd&Bne, neue 3«*/ toelty auf
bie btaufenben SBogen bet ©egenwatt folgte unb nn$
begetftette SBctfe bei ©id&tet unb (Sauget bringen
muf, ÄünfHet pnben, f?e wütbig tootjufufyten, unb
ein fBublifum, fle bantbat au genießen. —
<H. SR.
©et Sattott „HTon nobis Domine"
oon 6irb ober JRo|art?
3n Str. 38 biefet Stattet wetben ton $ettn
8t. S^umann bie engtifdjen ffltuftfjoutnale jut 83e*
antwottung bet ©tage aufgefotbett, ob bet in bem
löten 83anb bet 9ftojatt'fc$en SBetfe befinblic§e Sa-
iten toon SEßtlliam Sttb obet unfetem äKojatt
fei? Setoot bte Sntwott »on bott eintrifft, nefyme
iäf mit bie gteityeit, f<$on tootlauftg battibet mitjus
tieften, ba§ befagtet Sanon nid&t öon unfetem um
»etgtetd&lid&en SWojatt ift, unb ba§ biefeS tedjt ^üb*
f<$e Äunflwetf bem ^ertlid&en Steiftet, tüte fo man*
<$eä anbete, waö beffen SJetc^tet ftommgläubig fut
fein (Sigenttyum gelten unb fciö Ijeute noety bafflt am
ctfennen, falf<$li<$ untetgefdjjoben wutbe, benn
bet (Sanon wat fd&on eine dtetye &on Sagten &ot
SJtojatt'8 ©ebutt in ©eutfd^lanb unb in bem Sluös
lanb »testete äftale gcbtudft. 3u*tfl ftnbet et fidj
Stote fut Stote in %. 9Jlat ttjcfon'S öoßfommenem
ÄapeUmeifiet (£ambutg, 1739) Seite 409. 3)1 aU
tiefen jjanbelt an biefet Stelle übet bie Setytc bet
€anon8 („ÄteiSfugen", mie et fte nennt), unb fagt
fcafelbft: „(Sin xeä)t fd&oneS SDluflcr mit btei üerf^ies
benen Stimmen, ba bie jweite, aU bet 2llt, in hy-
podiatissaron, in bet unterliegenben ßuatt beä £aupts
2onä, bie btitte abet, als bet Senot, in bypodiapa-
son, in bet UntetsfDctato beffelben anhebt, ftnbe idj
Bei einem (Snglanbifd^en ffietfaffet, SB illi am 33itb,
treibet Baccalaureus Musices gewefen ift. (§3 ^at
fldj bie ©rofjbtitannifdfje Station mit betgleidjen Äunfb
jtuefen &on je^et fonbetlic§ tyer&otgetfjan. ©te Sltbeit
beö befagten 83itb ift me^r alö 200 Qa^r alt unb
lommt mit boc$, in i^ret Sltt, fo unüetbeffetlid? bot,
bafj ju glauben flehet, e$ toütbc mand^em (Se^et
f(^n?et fallen, betgteietyen ^cutigeö 3:ageö mit fo gus
Um ©lärt, afcfonbetli^ afcet mit fo guter STietobte
ju tjetfettigen.' 7 hierauf folgt nun bet Kanon felfcfi,
bod^ nid§t au% ©r, fonbetu aud g^Sur. [®aö jtücttc
SKal würbe et in 9Wi|let8 muftfatifc^e SSiHiot^e!
(Seipjig, 1747) 3tet ©anb, V.Safel bet Potent, auf-
genommen. 5" 4?oflanb ersten et gleic^jeitig , \e-.
bod^ untet — Spalefitina'ä (?) tarnen!]
Somit bfitfte genugenb batget^an fein, ba| uns
fet SWojatt biefen Sanon ni$t gefe|t^ atet »a^ts
f$eintic$ bei feinet SJntoefen^eit in Snglanb im ^[a^t
1764 — ba et ftdj ju biefet Seit mit bet Setzte be«
boppelten ßonttapunitteg unb bet guge eiftigfl U*
f^aftigte — abgefc^tieben fyat.
D6 a6et 9EB. ©itb bet Somponifi biefeö (Sanonö
ifl, ^aben ältere unb neuere englif^e ©efctyic^töforföet
ni^t betoiefen. ©a^et bleibt einem JR imb au lb in
fionbon noc^ immet Stoff ju fetneret Unterfud^ung,
unb id£ bereinige meine Sitte mit bet be8 §tn. 9t.
Sdjumann, Stad^fotfc^ungen übet ben Xonfeget ans
jufietten.
5ltö toeitete (Suriofa bie Stotijen, ba§ 1) na^
(Sramet'ö muftfalif(^em SJtagajin (^ambutg, 1783)
®eite 580 bet ftaglicfye 6anon, bet „Mnno 1216 »on
2B.93itb componirt tourbe 77 , über bereute beö SWus
ftffaaleß in SDjcfotb angefd^tieben fle^t, unb 2) bet
grofjc Raubet benfetben fo lieb gewonnen ^atte, ba$
et beffen $auptmotit) (bie etjlen fec$8 %actc) in feis
nen äWeffiaö aufnahm, wie fld^ burd§ ©egenuber*
fledung bet Sonfolgen beutlit^ etgiebt.
W. Bird.
tim
=E
iSI^S
Efc>:
m
Mon no - bis Do - roi - ne, non
- bis
Händel.
u
öif£5^E^EJEH
t^E^:
-zzt—
IDenn ®ott ber §err regfe * ret all * tnädj ? ti%
6. g. ©etfet.
SageßgefAt^tc*
»eifen, (Soneette, Engagements ic. XJalBetg
fpieltc in Sßirn, nalürlid) und) lux Uniform innig unbemittelt
tcr Uiationalgartifien. benn bort gicbt'd fafi gar feine anbeten
ßencerte, alö gu milben 3toecfen.
grl. £ucjef fingt al« ©afl im Sflationalt^eater an bet
Sien in 2BUn.
SDiuftffefte, Stuffü^tungen. 3n £ reiben gab am
2fcn 2Rai bie iDic^Sig'fcftc «Eingafabemie unter SKittoirfung
beT fönigli^en J^opelle gum SBcfien ber ?auftter SBeber „bie
3al>re*äeittn" »on 3. -^al)bn, toorüber im baf. Souinal e*
ljei§t: IDie 5luefübrung bc« ^räcbtigcn aWeifiertverle, treidle«
ntd^t auf oratorif(^ffird)lid^er S3aft« gegränbet iß, fonbern auf
einem Gultu« ber ©efütye, ber 3uflönbe, be« ©eiflc«, ber alle
SWenfdften gemeinfam umfaßt unb tief berührt, n?ar tjottrfff-
Ud): nnb jtoar fdjon um beeu-Mllen, toeil e«, fo viel i^ u?eif,
bie erße felbflänbig ueranfialtete Goncetüeifiung ber €>ina/
251
afabemie »ar, unb no<$ baju t)öd)P banfen*toertf> für einen
3wecf, ber allen ffioljlbenfenben am Herjen liegt. Die ffife*
berljclnngen folget öffentlichen Auftreten* »erben nid)t blo*
fflr ba* $ublifum manchen mupfalifdjen ©enug, fonbern au$
für bie Singafabcmic eine feljr förbernbe Anregung gur eifri*
gen gortbübung jur golge ^abea. 9lur ein öffentliche* 2Bir*
fen fann funPlerifdje Vereine vorȊrt* treiben; ?ufx unb Sei*
Pungen Peigern ftdr) mit ben 9lnforberungen. Die Sluffüfc
rung, unter ber gefdjicftcn Leitung be« H*n. 9ftupfbirector«
Sctynetber, litt an einiger Unruhe, an einiger H^P, unb e«
mag bure^au« an bem bebeutenben treiben unferer 3cit*
umfianbe liegen, bag foruor)l für bie Slntfüfyrung, al* für ben
©enug foldjen SBeife* bic nötige (Sammlung unb Dtulje
Ättöjcic^ttUttgcn, S3efötberattrjen. 6, $<mf$-Sl=
fcatS IP &um f* f. Jtammer*ÜBiriuofen ernannt »orben.
2iu« ©onbetSfcawfen fcfcreibt man und : &m 8ten Sipril
rvurbe fyierfclbP gegeben: „53arbarofla ober bie Himmelfafjrt«*
na$t int Ätyffrjäufer", romantifdje £)per in vier Ölctcn, von
(Sari Hoffwann, URufif von ©ottfrieb ^errmann,
euerer SWtiglieb ber ©onberd^aufer^offapellc, Unterer ßa;
pellmetPer berfelben. — Hermann, burc$ feine früheren (5om;
poptienen föen rü§mlid>p befannt, tritt al* DperncomponiP
gum etPen 2ttal r)cr»or f unb »ir »ünfdjen tym ©lücf gu eig-
nem folgen £>tbüt Die Oper, burdjgängig mit frififrem H«»
mer gewürzt, f)at im vollen «Sinne be« 28orte« gurore ge*
inadjt, ba« übervolle Hau« fpenbete bem (Somponipen, »fe
bem Dieter reichlichen ©eifall, unb betoe »urben am Sdjluffe
flürmifdj gerufen. 4>offmann r)at ben fo intereffanten vater*
länbifdjm Stoff mit viel ©ef#ieflid)feit bearbeitet j Herr*
mann'« SNupf entfprldjt allen «nforberungen ber 3efctjcit, unb
»ollte man einjelne Hummern fjerau«r;eben, fo »ären nament*
lieft bie JDuvertüre, erfice giuale, 9lnfang«:Ductt be* gweiten
9lctc*, Einleitung, ftoiiianje unb ginale be« britten 8cic*
nidjt geringer al* »af>rc 3Weificrfiücfc ju bfjeidinen. Die
Cper fann jebcnfall* für beibe ein fetyr glücf lieber ©urf ge*
nannt »erben, unb »ir j»eifeln ni$t, bog pe pdj über bie
beffeten Sühnen Deuifcfyianb* 23aljn bredjen »irb.
8. S.
3m 2ection«catalog ber llniverptät SörcSlttU, welche am
Jfien 2Rai itjre Jßorlefungen »ieber begonnen, iji bie SKuRf
vertreten burd): ©efeftieftte be« cvangelifeften Äirdjengefange*
im 18tcn 3al)rl;unberte , brei 3flal teödjentltc^ , unb vietfiim^
mige ©efangöübungen, gtoel Wla\ loöc^entli^ Hebungen claf*
ftfe^er S^ufiftoerfe in einzelnen ©timmen, j»ei SWal toödjent;
lidj, »om ÜJluftfbir. Snofeoiu«; ferner burc$ Harmonielehre,
bret aKal njöc^entlic^, unb Drgelfpiel, g»ei SWal toetyntlid),
\>om Dr. Saumgatt. SCuf ber Unioerfität (Sitten, bie am
8ten 2ftai lieber geöffnet würbe, unterrichtet SWuflfbir. *of*
mann in bet Harmonielehre, bem Oefang, unb anf mehreren
3nßmmenten.
^>it Dpernberid^te vom <§atymarfet*£l)eater in Bonbon
rühmen burc^gdngig eine ©ignota Stu^elli aU einen Stern
erfier ®rö§e, boc^ erft jefct erfahren wir, bag bie geprlefene
Italienerin eine gute Deutle iß. Die bentfe^e Sonboncr
3eitung fagt oou it>r : Der 9luf, »elcbcr ber Signora (5ru<
»elli vorangegangen »ar, ^at fH im allgemeinen bettä^rt.
Diefe junge Dame foll eine Deuifctyc von ©ebutt fein, unb
i^te Sanbdleute »erben unter bem froren oolltönenben ,,(£ru*
oelli" fc§uerli4 ben befcr)eiben^beutfc^en fpiefcbürgerltdjen 9la*
men „(Srüroell" vermutben. 3Die bem aber aucJ^ fei, bie
Sängerin birgt eine bebeutenbc 3ufunft in ftdj, unb DeutfcJ*
lanb wirb bereinfi ©runb l^aben, ftol$ auf fte gu fein. Sie
machte tr)rc Stubien am (Sonferoatoire unter ben berühmte?
Pen SWaePro«. 0cac^bem pe il)re mupfaiifdbe (SrjieljHng volU
enbet, bebütirte pe, unb jtoar erft vor einigen Monaten, in
3talien, unb erregte von Anfang an groge Senfation. $)a6
@ctud)t von i^rem örfolge verbreitete pdj fe^r rafc^, unb
einige ber berütymtcpen Smpreffaric« (Europa* bemühten p«J,
pe ju gewinnen. Signora Grnvellt nu^m inbeffen vorläuPg
nur jroei Engagement« an — ba« erpe an bem Sweater La
Fenice in ©enebig, unb ba* gtveite, nac^bem pe bafelbP t^ren
(Söclu* von Collen vollenbet Ijatte, an ber föniglic^en fflü^nc
in Bonbon. — Signora (SruvelU iP a(^tgel)n 3a^r alt, fc^lanf
unb Ijübfö, bep^t eine fel>r anfpredjenbe , fiarfe unb volle
SopranPimme.
£idjatfd>ef bleibt unter allen iöerfeältniffen, unter allen
Stürmen ber 3eit ber erflärte Liebling ber Hamburger; er
iP boa^ fc^on oft bort getrefen, unb boc^ fang er am 8ten
3Wai bereit* bie pebente ©aProllc (in Halevv,'* 3übin) bei
vollem Haufe. Sd^le*u>ig^HoiPein liegt bo$ fel>r na^e, Ham^
bürg felbP baut am erPcn Sdjiffe ber beulten glotte, bie
$arlament«tt)at;len laffen bort alle *Parteifämpfe lo*, unb boc^
l)at man Xaufenbe von O^ren für ZifyatftyVt £enor.
Ibcnebict'« Äreuifal)rer machen in ®tuttfjatt Volle Häu^
fer, bagegen gefällt Stuber 1 « giorella weniger; anbere Stäbte
»ollen bie Sweater fliegen.
©in neuer ^aganini fler>t auf; man fdjreibt über inn
au* granffurt aM. vom Tten Wlai: H*. 91 iegole»*f i,
abgeorbnetcr be« ^ofener 5>oiencomit^*, gab vor einigen %<x*
gen feinen greunben eine r>öefeft angenehme Soiröe, toelc^er
unter unteren einige JDtitglicbec be* günfjiger s 3lu«fd)uffe*
unb ber berühmte 33iolinfpielcr Slpoflinarö. Äontöft, Schüler
^qgauini'*, bei»ot)nten. Dem cinPimmigen aBunfd&e ber®e*
feUfd^oft entfprec^enb, trug bieftr junge, unverglei^lic^e ÄünP*
ler, ben »ir bereit* in granfreid) öfter« %n be»unbern ©e^
legcnrjeit Ratten, mehrere feiner neuepen (Sompoptionen vor.
Hr. Äont*Fi be»ic« p<& un« von feuern al« ben »ürbigen
3ögling, ja me^r, al* ben JRival feine« unperblUen 2el)rer«.
Äruft, (Slegang, Slein^eit, «ortrag, Originalität, alle biefe
SSorjüge be* ©enie« bepfct Hr. ^ont*fi im $ö$Pen ©rabe.
©ine reiche, überPrömenbe 3tyantaPe bilbete biefen feltenen
252
ÄünfHer jum <S*öpfer, unb bur* einen bejauberuben , Ijins
rel§enben 9u6brucf feiner ®efür)!e ma*t er au* feinem 3u*
firument ein lebenbe«, leibenfdjaftlidje*, fampatfcetiföe« 3Be*
fen ic.
SWabame Statbot'Gatrict toirb bcn SRai in SEBfen ju*
bringen; ob fingenb ober f*u>rfgenb, toeig man nf*t.
£>Ottijettt $at gerabe 75 JDpern getrieben ; bie lefcte,
in feinem 9la*laffe aufeufudjenbe : ,,le dac d'Albe", iß no*
sirgenb* aufgeführt.
3nm Beflen ber Hinterbliebenen ber Bürger unb ©olba*
ten, »eldje in Berlin am löten nnb 19ten SWarj fielen, gu?
gleich von ber 3lnfi*t auSgeljenb, ba§ bei ben gegenwärtigen
Ber^ältniffen bie Äunfl für ifyre toaljren 3«nger ba« fidjerfie
«fyl fei, oeranflalteten bie SWußfbirectoren Kittet unb 3Rü$«
itttg im vorigen SRonai eine QRujtfauffüljning in bec tilrid)*'
fir*e inSRagbeburg. $&antafie u. guge für bieDrget gu 4 Hänb.
»on SWogart nnb £occato von Ba* matten »orjügli* (Sfnbrucf.
Sa* Bergei*nifc ber fi* in ®ien befinbenben 3nfrtu*
mtntenmadjet bürfte 2Wan*em intereffant ober nüfcli* fein,
we«r)alb toir e« in Änrjc an* ber SBiener SWuftf-3eitung ent*
nehmen, a) ©trei* fnfirumentenmacfcer finb: 3)aoib
Bltiner, 3o$ann Bott, 2R. Branbfttüer, granj (Stjartoatr),
Bernljarb (Snjen«bergcr, granj geilnreiter, Änton gif*er,
gerbinanb Hell, Bnton Äienbl, ©abriet Semböcf, mifciau«
fftit*, ffiil&elm Äuppredjt, granj ©*mib unb ©. 2Banef,
3or). ©tanffer, Bernijaro ©iog, SWartfn ©to§ fei. ffiiltroe.
b) ^ianofortes unb Orgelbauer finb: 2lnton 9lmberg,
3o$ann W, 2Billj. Badfcmann, (Sari Balafdjcoii«, 3gnaj Bö*
fenborfer, (Sari Boroia, 3acob (Sjapfa, 2lnton (5f*el, (Safpar
griebler, gelir ®ro§, 3fibor Hafner, granj Hartl, $ei(mann
nnb 3. SRarfdjicf , (Sari Henfdtfer, (Sari Heringlacfe, (Sbuarb
^ofmann, griebridj §ota, 3of. 9Ut. Änam, 2)ominif Änierer,
©tepfyan Äomart), Hctnri* Krämer, 3. Krämer sen., 2lug.
Seteanboöfi, Oeorg 2i*tenauer, (Sari Sofyner, (Safpar fiorenj,
granj 9Äarf*id, 3gnaj SWafdjl unb ©oljn, ®eorg Zauber,
Samuel 9Reifjner, granj SRemcfrfi, 3ofeplj fteubauer, 3or)ann
$aribon, Bnton $elifan, 3or)ann $oitje, 3ofepfy $ronnberger,
granj JÄauf*, granj Weiterer, 3g. 9to)tr)mel>er, 3of. granj
Sfcie«, 3or)ann 9fcober, *ßeter SRofcnberger, Sodann ©d?äfer,
Seopolb Schnabel, 3ofepl) Sc^neiber, SWarmilian (S^ott, 2ln^
ton <Sd>rnnöf , 3. @(^rünvf , Soffpl) ©Ärünpf seo. , 3. 2R.
®(6toeigr)ofer, 3o^ann ©eibler, (Seuffert ©or)n, ?eotoolb ©ieg?
mnnb, 3ofcp^ (Simon, (Sail Stein, 3gnaj (Stelgel, % 93.
Streiter, 93. ©»ofil, Slnton Xomafc^ecf, 3ofep^ fflanef, 3o*
fetoty SBeber, 3afob 3öeig, ©ebaftian ffiinbfrofer, gricbri*
SBolff, 3ofer»i ©opoterni, fieopolb 3»iuner. c) SWunb^,
Hanfe- unb $^tf ^armonifamac^er finb: 3ol;ann
Bauer, 3afob ©eutfc^mann, H>einric^ Älein, 3ofep^ gorfiner,
gerbinanb gu^<, 3gnaj ®ra^ 4 -öict. 3acob ^of^inger,
öbnarb S^uenböd, 3oljann ©emrab, $^ilipp @taug(, (S^ri*
fiian ©teinf einer, ffiil^elm %l>it. d)Hol;*Bla*infir9*
mentenmadjer finb: SKel^ior Harra^, gerbinanb Hefl,
Baltbafar Äapeller, Stephan Sted), 9(nton Ke^roal«^, 9Ln*
gufi Korariu«, SWartin ©Kernel, 3ot)ann 6tet)le, 3ofep$ U^l^
mann, 3o^ann 3iegler. e) lKetall^BU«infirumente^
mad?er finb: Sluguft Be^be, gerbinanb Beibe, granj Bocf,
SWid^acl öineber, gerbinanb Hell, ?lnlon Äerner, «nton 3o*
^annÄlep«, ^oma6 «emetfd^af, granj Oflilfö, 3ofep^
gelir »iebl'e SBiltroe, Slugufi Heinri^ IRoü, 3gnag @to*
roaffcr, Seopolb Ublmann. — Jffienn aud? bur* bie BeroolU
fommnung be« ^iauofortefcauc« in anberea 2dnbern SBien
lauge ni^t mer)r ba* Wonopol ber glügellieferung ^at, fo ift
bo*, rote »ir in einem früheren Banbe milt^eiUen, bie jaljr*
li*e Anfertigung bort eine riefige. «Wadj i^m mö^te too^l
aber ©adjfen unb barin unfer Sefpjig bie erfie ©teile ein?
nehmen, benn e« ift befannt, bap unfere größeren gabrifen
ni(^t nur $)cutfd>lanb nac^ allen JHt^tungeu mit 3nfirumen*
ten verforgen, fonbern au* na* SRuglanb, IDänematf, ©*toe*
ben, unb na* Slmerifa unb Slußralien ©ef*afte ma*en.
9fJa* iöcfe'e Hanbbu* »erben in ©a*fen jefrt jä$rli* min*
befien« 1600 gortepiano« in SafeU nnb glügelform in einem
©cfammitoerilje ten ungefähr 240,000 Xtyalern gebaut, unb
babei etroa 350 ©eljülfeu bef*äftfgt, toel*e gegen 100,000
S^aler 2lrbeit«lol;n verbienen. Hiervon fommen auf Seipjig
allein ja^rli* ungefäbr 1000 3njirumente im Sßöert^e von
minbeftend 170,000 bi« 180,000 $§aiern, hti 210 ÖJe^ülfen.
dt roerben fol*e oortreffli*e XaPentn(irumente gebaut, bafj
man*e ben $rei* von 500 !l^alem unb me^r ^aben. (Sin
bebeutenber Xr)eil finbet in Slmerifa u.f. ro. Äaufer. G« be*
fielen überhaupt in @a*fcn ttxoa 20 ^iunoforte * gabrifen ;
ju ben berühmten gehören in Sefpjig: Breitfopf unb H&r*
tel*, Hartmann, 3iegler*, Bretf*neiber, SBinfler unb
Haupt*, .Röjjling*, 3rmler, sen. unb jun., ©*one, Hrönb*
liu, k. ; in Bresben: Oiofenfranj *, $leül*, 9tabe, Äi*ter,
Heuflreu nnb Äb^ler*, SafiuS; in (S^icmniJ: ».Of*at*; in
flauen: Bogcl. —
anmerf. 3)ie Beflfrnten ^aben Die goioene ober filbcrne
5Jrei«mebaille. g.
Flotte. Sie $(anofortefabrif ber Herren SBinfler unb
$impt in gftpiig ^at fi* in festerer 3eit au«f*liegli* mit
bem anfertigen aufregt fre^enbet $tano« bef*aftigt.
Die 3nfirumente lajfcn in ber 2lu«füfyrung ni*t« SBefentli^e«
ju ruünfdjen übrtg, unb i* f;abe in ber lefcteren 3eft einjelne
gelungene ©remplare gefeUn, bie an ©olibität ber SWe^anif,
an Xonfülle unb Betjanblungäioeife ben beften 3nftrumenten
ber JHeujcit glei*fre^cn. Wirt Bergnugen ergreife i* bie ©e*
legen^eit, bie gabrif bem mufifliebenben $ublifum gu e»*
Pfeilen. «. Dlicciu«.
©tu(f oon $r. «fidiuatin.
VI tu
4itf$tift f#r
©fr*nttoortHdier ffiebactenr:
granj W>ve nbcL
fldjiunbjroanjigljer öaiiü.
M 43.
Robert gtiefe in Utipifo
Den 27. 3»ai 1848,
San tiefer 3 ruft, <rfä)efoen *o<$tntIid)
3 Hummern »o« 1 ober i"/ t ©ogen.
3nffT*t(jn#gEtü^tn t£e äietitjeilt 2 Mgr«
a&OMmrtent nehmen äffe gfoflamfer, <8«4*
SKufif* unb Äo n fr i; an b Lungen an.
Wrt ' : Äi^?Ä " ömitmnö " " *"*■*»•*■'**'• ** *«*rt •* - «HD»«
gär ^Jiaitpfaiffe unfe ®tYti$tnftrtittieitte<
©otncIittS (Suttttt, ©p. 4. 3«iite Sonate für pia-
twfotte unb Öioline. — Säubert!) «. Comp., Ham-
burg u. ftipfig. l»r. 2 tl)lr.
©w öorttegcnbe Senat« fr Bt fid} felbftfiänbig unb
jiemlic$ ftj wnb fertig $in, — ein &ob, ba§ um fo
fcebentungSboüer ifl, aU man na<$ bem gütigen Seife
taufe ein DpuS 4 nur ju bin „Anfangen" jw jaulen
fid> gem&i?nt l?at, beren Sornpcniflen nitfjfc feiten bie
funffa^e 3a^t föreiben big ju ifcer Sntpuppung, unb
bann oft genug iicc^ mit öerftupprfien Ölügeln au*
i^rer $üKe flr^ ^erauä arbeit en. D& §r. ®urfitt feine
übrigen gntpuppungä * flufhe ngungen , in benen mit
faaö bereit* frityer angezeigte Dp. 3 mit Sfted&t jagten,
ptitjatim abgemalt ijat, ober ob tym äflntier Statut
einen fo fraftigen ftünfiletgeift »eiligen, ba§ er bie
beengenbe ^üfle fafl mit Sinem SMate öon fit$ ju
fheifen oermo^te? — mir (äffen e* babingefrflt, ju=
ftieben mit bem SRefultate, unb munföen aufrichtig,
ba§ e* feiner SWufe oergBnnt fein inBge, im (Bannen;
föein unb auf blumigen ©efitben fi$ färber ju enfe
falten. —
^enttann »<&«tt*, ©p, 6, Premier Trio brillant,
pour lc Piano, Violon e Violoncello. — öffjubertl)
u. <Eomp. f Hamburg u, Criffig* pr. 2 t^lr
„©et Eompontft gehört ju ben begabteren bet
Jüngeren ÄünfHerfa)aft". ©iefer 3luSfpru£$, mit bem
mir unfrte Knjeige be3 Dpu8 & begannen, ffnbet au<$
in bem uorliegcnben fe^jten, feboc$ toor jener Sonate
gefärie&enen äBetfe feine ©eftättgung. ©a mit beibe
ßompofftionen furj na% einanber fennen lernten, fe>
liegt cS um fo na|et, fte öergteidjenb an unS tor^
übergeben ju lafftn. $n Dpu« 5 i|l bie »c^anbfuna
beä Steug ereii freier unb. geübter, alö in Dp. 6, njö
ft^ ^ier unb ba ein 2WangeI an ©eioanbtljeü, i. ©,
in »efrfjäftigung ber linfen $anb, jeigt; ba« W
präge ber 3)ielijbien ifl in ber Sonate entfe^tebenet
unb eigent&üml^er, aU in bem Sri*, ©agegen b fs
Rauptet ba3 Teuere in ber Sema^rung beö 6^araf=
ter8 im ©anjen tior jener ben SSotjug. SSBa^tenb bie
einjelnen @ä^e ber Sonate als $u einanber in einem
gemtffen SBtbetforud&e fie^enb beaei^net werben muf;
ten, ^errf^t in Dpuä 6 uon ber erflen big jur leb*
ten Seite nur din Glatter ; jener ruhige, bef^au^
ü% unter&altenbe, yon moberner Sentimentalität unb
§^po^onbrie tien fo toeit entfernt liegenbe, aU öon
etnfierer, tieferer Sttegung be« Oemut^eö. Sßir taf s
fen biefet ®attung lonflÖie um fo lieber i&r »edbt
alö^ eine geioiffe innere ©rünbli^feit i^nen aflerbingö
njefentti^, unb ber @omponifi aufl i^nen ^erau« m
nja^r^aft poetifäen ©Raffen ft^ ujo^I a u enttoirfelit
»etmag. — ©a« Srio ifi nic^t eigentlt^ btittant m
nennen, micivo^I bet Somponifi i^m biefe Sejei'iftj
nw"3 S*6tttni n?it galten weben baö eine neS ba3
«tnbere für ein Unglürf. —
SJata ©cöumann (jeb* Wierk), »p, IT. tria ffit
panoforte, DioLinr unb OiolonceUa. — ttip\i&,
»rriUwpf u. gärtet. f>r, 2 «Ijlr.
254
Unter ben neueren Srfc&einungcn in biefer SKus
flfgattung gebür)rt biefem %x\c eine ©teile in bet »ors
berften Steige, ©iefe« 8ob ifl aflerbingö ein relatt=
»eö, unb ttnnte im ^infcli* auf baä uiele SOTtttet-
madige, trag trog beä heften SBitlenS ber €omponis
flen ju Sage geförbert »orben, al$ ein j»ftfel$afte3
angefer/en werben 5 e8 bebarf bar)er, um ben ßefer üfccr
unfere 2J?einung in'ä Älare ju fegen, einer näheren
SSejeidjnung feiner negativen unb pofttifcen (§igenfd)afs
ten. ©ie beljarrlic$ unb entfetyieben auögefprccfyene
Stiftung tfl eine burc$auä ebte unb adr)t fünftteriföe.
©ie Srpnbung ifl felbflänbig, »enn gleidj nid)t ori=
ginefl. 8B0 ber Qbxtx an anbere SKeifler erinnert
wirb, tfl efc ni^t ba8 gormellsKactygebilbete, »aö
jene (Erinnerung »eeft, fonbern ein in ber SBeife jener
SWeifler @ebadt)te8$ bie SBirfung ba&on fann alfo
nur eine »or)ttr)uenbe fein. &rei toon ©ud?t naä) ©ris
ginalitat, toon (Sffeetr}afc§erei, t?on allem Ueberflü&is
gen, jeugt bie innere Slrbeit, tüic bie äu§ere ©eflal=
tung toon gefdjidfter unb fefter #anb, &on einem ges
ilbten unb freien ©litf. ©ie 93er)anblung ber 3" 5
fhumente enbtic^ ifl natürlich unb angemeffenj nur
in ber €(at>ierfKtm*i Ratten wir, Ät)iiU<$en &aia\ im
Clatoierfaiel »ie k»3 ju Oefaflen, einige fjäflige Mrs
yeggiaturen anberä ge»ünfd?t. \1\&
3. *fttt »OOtn, tof. 14. extte* grotys Brio für
pianofattf, Ötoline unb Öiolonttlto. — Stockholm,
Ijrrfrl). f)r. 3| gfclr.
6$. Hott Betürt, ©p. 59. «rffcs €rio fir pionoforte ,
Dioltne un* ttioitnctU*. — JRainf, Selptt's ßöljne.
f)r. 3 /L 36 ftr.
S3. SRolique, ©?. 33. »riiks amcrrttrrtito fltaett
fir {Kanofort* unb tHoltne. — Hamburg, Srlju-
brrtl). pr. 2J «Ijlr.
©ie $ßr)antafien ftnb toerfc$»unben, Stuben im
»bner)men, Saranteflen, $otfa« in äRtfjfrebit,— SlßeS
(greifet jegt Srie«, ©onaten, ©9mpr)onien. ©agegen
liefe ft$ gar nid^tä ein»enben, wenn nur ber $t\z
$alt anä) ber Öform unb befonberä bem Umfange enh
fprä$e. 3n biefen Äunflformen ifi nun einmal fo
*ifl geteiflet »orben, ba§ man un»iUfur)rlidj einen
$3t)eren 9Jtaaf#ab anlegt $ möge bie Äritif bafyin
»Wen, ba§ ba« Unlautere from ®uten gefd^ieben
unb aud ber ßifle ber ufur^irten Kamen geflri^en
»erbe.
©em erflen obengenannten 83erfaffer begegnen »ir
jum erflen JWate. ©ie Äunfl fd^eint in ©torf^otm
far geringem 83erfe^r mit bem muftfatifäeren %$tiU
Curo^aö ju flehen, fo toenig Sinfluf tß $ia erft<^ts
lid^ ; bem f^on bejahrteren SJerfaffer rpürbr eö ferner
»erben, ben betretenen SEBeg ju uetlaffen, ba^er ne^
men »ir baä ©ebotene »ie eö eben tfl, unb laffen
bem guten SBillen ®ere(^tigleit »iberfa^ren. ©ur^s
gängig lobenörcertfy t^ bad emfige ©treben nad^ SWes
lobie, »enn glei<$ bie drftnbung burd^ ^engjllid^feit
unb merflid^e Unbe^olfen^eit in ber SJJobulation bes
eintra^tigt ifl, aud^ fud^t ber 93erfaffer bie ^nflrus
mente mögli^fl felbflänbig ju be^anbeln, »aä freiließ
nic^t rec^t gelingen »iö. 2Wan fte^t aber ben reblis
c^en, guten SBillen, unb fomit jiefye er feineö SBegeö
in trieben.
Kic^t fo mit 83eriot. ©iefer §at früher ju ber
eleganten ßiteratur einige red^t gefc^macftoolle beitrage
geliefert 5 feinen legten Sßetfcn nad^ nahmen »ir bad
ärio mit einigem 9Kt§trauen jur ^anb, fanben und
aber bennoc^ getäuf^t. ©ie Sonfltuetion ifl fo eigens
tfyümltdj, baf »ir e§ und nic^t uerfagen Knnen, ben
erflen ©afc flüchtig ju ffijjiren. — ©iefer beginnt
mit bem gugentfyema ber SJtojart'fdjen Sr;mpr;onie
(in C), Sßianoforte unb Violine unifono, »äfyrenb ba8
Bioloneell ^ijjieato r)erumff9rtngt. Stadlern mittelfl
bitoerfer Söieberr;olungen unb fünf ©kläffen in D j»ei
©rtten gliirflic^ gefüllt ftnb, fommen oier Saete in
B, »iebet^olt, überma§iger ©ertenaecorb nac^ A, be^s
gleiten nacr) E, ^»etted Sc)ema, — nämlicr) bad burc^
einige ©u^enb Variationen befannte an% bem $iras
ten — burcr) SRebenöarten oerlängert unb oom 83ios
toneett »ieberr)olt, »oju bie SJioIine ju galoppiren ans
t)ebt unb baö ^Jianoforte mit fortreißt, »orauf ber
erfie ©a| mit marferf(!r)utternbem Sremolanbo unb
einigen Xonleitern fd^lieft. 91a$ }»eüttat toier %aa
Un mit 93Biebert)olungen fommt ber ^toritc S^eil, bafi
r)eigt: ber erfie Kote für Kote, »enn auc$ anfangt
anberö oertr)eilt, bie fünf ©cr)lüffc getreulidt) beiber}als
ten, fo »ie bie 83s©ur Dafe; ein übermäßiger ©ej:s
tenaeeorb ge^t bcbauerlic^er SBeife toerloren, ba »ir
burd§ ben elften fdjon auf ber ©ominante anfommen.
Wim baö ^Siratent^ema mit 3ubefyür " a( ^ D trands
ponirt, ©alo^^abe, Xremolanbo unb Xonleitern come
sopra — ©c^lu§. ©aö ttubante bcflefyt a\\$ befanns
ten JRebenSarten. «3m Öinate t)cxx\ä)t gleite Defos
nomic »ie im erflen ©afce, nur bafj bie 9J?otitoe »fs
niger eflatante Steminiöeenjen enthalten, ©ad SJiolons
eeß tfl, »a^rfcr)einlic^ ber ©emeinnüjjigfeit »egen, ents
bebrlid^, bie übcrgebrudfte 83tolonccHpartr)ie fann bet
^$ianofortefpieler, fo tveit pe »efentli<^ ifl, mit übers
nehmen. (Äleine Koten »aren j»ecfma§ig ge»efen.)
3n ber @timmenfür)rung l)errfcr)t eine fol^e 83er»ors
ren^eit, ba§ bie brei ^nflrumente einanber afle 9Lm
genblirfe auf bie güjje treten. 5lld »rif^'el feltener
Kac^läfftgfeit unb ©ef^matflopgfeit fdgenbe *fer
Xarte, bie viermal torfommen:
255
unb fotc$' ein äfladjwerf entbtBbet ftd} ber Berfaffer
ntd^t a(ä Srio ju öerBffenttidjen. SBann werben bie
Betleger aufljBren mit Flamen ju Ijanbetn, anflatt
SBerfe bruefen ju taffen!
©a8 ©uett tum SWotique ifl, tote flc$ crmarten
lieg, fefjr forgfam gearbeitet unb wirb unter geübten
Spielern greunbe gewinnen. 63 eignet ftdj wegen
feincö btiflern Gljarafterä unb feljr breiter 5tntagc nidjt
jum öffentlichen Vortrage, nm% überbicö Bfter gefyBrt
werben, fott man fidj bamit befreunben. ©er SDliU
tetfafc befriebigt un$ wegen SDlanget an ©efang am
wenigflen. ©ie Biotine ifl toorjugSweife bebaut, bie
^)ianoforte|limme toerratfj ben 9tic$tctatrierfpieter.
©ie SluSflattung obiger brei (Stute ifl gut,
einige ©rucffetjter ftnb leidet ju toerbeffern.
&tu>ibetunQ,
bie SoafänfUtr * iöerfammlung unb bie Jtritif betfef ben burd)
#tn. % Sinti** betreffend. •)
Bon
/ran) Örenbel.
„®p5t tominfl bu," fagte idj ««/ aW »$ ***
ttitgfl etwarieten Slrtifctd in ber *ttg. muftf. 3eitg.
anfl^ti^ wart, „aber bu fommfl." 3ene* Statt war
Do» Siifang an, i$ weif ni$t burc$ wefien @<$utb,
in eine {dpefit <&t(lung jur SonfunfUersBerfammtung
•) 2*erat. Ar. 34 Wtf. 551. nnb 9tr. 15 btr Wg. nwflf.
3*0*.
gefommeu, unb ba eä in ber Sieget fäwer ifl, t>im
einem tang genierten ^nt^um, in ben nu fidj ein«
mal bexflrictt $at, ju lagen, fo wai ju erwarten, baf
bie greunbe beffetben unb feiner Stiftung t>erfu<$en
würben, biefe gegnerifdfre Gattung, flatt aufjugefre»,
nur noc$ me$r ju befeftigen. 3$ ^atte inbejj bei bem
erwähnten Artifet bie angenehme Ueberrafdjung , bajf
mein ÄBunfö, ben i% f^on &cr$er in ben „gragen
ber 3«*" 9lx. 1, ju erfennen gab, ber SBunfä naä)
gegneriföem Sluäfpredjen ber Anflehten, wo Berfc^ie*
ben&eit berfetben wirflidj toor^anben ifl, flatt beö friä*
$erigen BerbecfenS unb Bemänteln«, föneöet erfüllt
W 3"8 tc / at * *% erwarten fonnte. öd ifl natürtidfr
jefct nic^t meine SWeinung, eine *ßotemif jwifcJjen bie*
fen Bt. unb ber Aüg. muftf. 3tg. ju eröffnen, eben
fo wenig, atö i$ beim 2tu3fpredjcn be8 erwähnten
SQuufd^ed eine feiere fpeeielt im Sinne Ijatte* ic$
fprac^ *>on ben Bewegungen auf muftfalifc^em ©ebiet
im Allgemeinen* aber iä) bin ed jufrieben, wenn bie
Xonfunflter^Berfammtung junac^fl eine Berantaffung
ju gegneriföem 5tuötaufd^ ber 5lnfl^ten tn biefen bei:
ben Organen barbietet.
3$ werbe in bem 9tad?fotgenben eine berid^tis
genbe SBibertegung jeneä Ärtifetd be8 $rn. g. $in;
rtc^ö geben, unb weife ben #rn. Berf. beffetben feis
neöwegö ab mit ber Bemerfnng, bie (Siner meiner
greunbc machte, aU er bei mir jene Äritt! taö, ba%
eö, nac^bem bie ©ebäubc fertig ^ingejlettt, eben feine
grofje Äunfl fei, etwaige SWängel ^etauöjuf tauben;
ic^ werbe nd^cr eingeben. 2?tBge inbe§ ber $r. Bf.
nic^t glauben,. ba§ mi(§ feine ^Jotemif befonberö in
Bewegung fegt-, fc^on barum ni^t, weit er fetbfl mit
nötigem ^act midj auögefc^toffen, bie Angelegenheit
nur atö eine attgemeine, »on lern Urheber getrennte,
Betrachtet ^at. 3^ fptec^e altein, weit eö mir am
nä$ften liegt ju antworten, unb $abe nic^t bie Wb*
ft$t, etwaigen SrBrterungen üon anberer (Seite fyn*
bernb in ben 2Beg ju treten, ©en geneigten Sefer
Bitte ic^, etwaö auöfü^rtic^er fein ju bürfen. <$$ ifl
not^wenbig, ba§ etwaö genauer unterfuc^t werbe, wie
fe^r burc^ ein beinahe abfic^ttu^ed Berfennen bie ganje
Angelegenheit entflettt worben ifl, unb »ie wohlfeilen
Äaufe« in uieten galten ber Sabet Don meinem geetyr*
ten Gegner gewonnen würbe. 3$ trete babei burc^s
au* nic$t atd einfeitiger Bert^eibiger auf, bem eä au^s
fc^tieitic^ nur barum ju tf)w\ ifl, auf Äuflen bec
SBa^r^eit feine Saä)e ju Ratten-, im ©egent^eit, i%
flimme $rn. $. in ben fettenen gaftm, wo er wirf-
lic$ Äed^t ^at, fe^r gern bei <S$on früher, gegen
$rn. ©djaffec, bemerfte ic^ y 1>a% iä) flet« bau ^o^ere
^[«tereffe an ber SBaJ}i$eit D«rau^fe(}e, baß e« nur
in fot^Mi gatten bie SDUfy to^nt, überhaupt ju fpees
$en. *u« einem tMcw^inbteii ©ruike Uff* i$ bie
256
fibcrrafäenbe »itterfeit, ben Mangel afleS SBo^lwols
Ienß in bem fraglichen Slrtifel auf ftc§ berufen; i<§
$alte midj lebiglid) an bic ©adje, unb c8 fümmert
tnidj nic^t , wag Beider lauft, gütytt fidj Srmanb
kurdj feine gefammte $lnfc$auungöweife gebrangt, bie
©inge nur von ber itefyrfeite anjufe^en, unb in ßolge
bavon nic^t freunblic^ mai^nenb, fonbern verlefcenb auf.
gutreten, fo mu§ man auc$ bie relative ^Berechtigung
folget 3nbivibualita't anerfennen. 6rwact)ft barauä
für bie <&aä)t fein großer ©ewinn, weil bie Suffafs
fung bann eine ju unrichtige, bie Sßerfennung eine ju
ccloffale ifl, fo fann auä ber Berichtigung für ben
Unparteiifct)en $ier unb ba bodj eine Anregung l;cr;
vorgehen, unb baö ©an je gett?at)rt ben ©paß, attös
nafymweife einmal angufct)auen, n?ie ftdj baö ©emalbe
in burd&auS falfdjer 83eleuct)tug barfleflt.
3unac$fl fei beseitigen gebaut, worin icr) mit
$rn. $• übereinflimme. ^ier^in redjne idj inöbefon;
bere bie allgemeinen 83emerfungen über ben 3ufianb
unferer £onfunfl, gu benen ilm ber ©ang ber ©ars
peüung ©elegenfyeit giebt. $ia ifl 83er)ergigen8wers
t$e8 gefaßt. SWeine Bußunmung $*t, n?aä er über
bie Stellung ber Äunfl gu ©taate beibringt, er ^at
in ber $au$?tfadt)e Stecht mit feiner 5lnfiä)t über ben
ttcd> unentwicfelten 3uftanb beö muftfalifcfyen 93ewußt;
fein« unferer Xage, unb baß bie 6ntfct)eibung von
fßrineipienfragen noc$ nidt)t fynreidjenb vorbereitet ifl,
Wenn fdjon eine Einarbeitung auf eine enblidje £ö;
fung bamit nicr)t auögefdjtcjfen ifl, unb ein ©treten
nad) folgern 3M nidjt fo fdt)roff unb inhuman , wie
e8 tyier gefdjer)en, befeittgt werben barf.
@cr}on ber Sinfdjranfung inbc§ bebarf feine S3e=
merfung, baß wir feine muftfalifdjen Parteien tjaben.
Qi) wage gwar burc^auö nid^t in Slbrebc gu ftcllen,
baß ßoterien gur 3fit noer) ber Ijotjeren Sßarteibilbung
tynbernb in ben 9Beg treten. SBir fyaben ber ®alle
Diele, wo (Streitigfeiten entflanben, weil $ßerfönlid>fei=
ten flörenb einwirf ten, nict)t weil 83erfd)iebcn$eit beö
fprtneipö von ^auö au$ befiimmenb war, Säße, wo
eine tüchtige Äraft unbewußt fict) gebrauten laßt,
Weit fie fcßfen (Sinflüflerungen ©efyor gab, unb an
baö alte ©prüc§elcr)en : audiatur et altera pars, gm
fcor nic^t backte, ftaüe bemnac^, wo nic^t aufgeflärt,
fonbern getrtlH, unb ein flarer ©cflaltungSproeejj tom
^inbert wirb, ©ar 83iele aber, inebefonbere ber jün-
geren Äünftter unb SWuftffreunbe, ftnb toertraut mit
ber Serfc^ieben^eit ber gegenwartigen Stiftungen,
wiffen fe^r wofyt, tva% fcei ber ^tage nac$ Öortfc^rttt
^auptfäc^lic^ jur ©prac^e fommt, unb e« tebarf nur
no<$ weniger ©dritte, um fciö jur wirflidjen Partei
gelangen ju fonnen. ^a'tte ber §r. SJf. gefagt, ba§
wir feine organtfirten Parteien ^aben, fo würbe
i% i$m fceifPi^ten. ©ie jteime aber für toirflic$e
^arteiung o^ne weitereg nur unter bie Äategorie bei
(Soterie gu fleßen, ifi Ungere^tigfeit. Ungerec^tigfeit
ifl eö über^ainjt, öon ber äWufif fc^on gu verlangen,
waü fogar auf p olitifdt)em ©ebiet erfl {egt ju bilben
ft<§ beginnt.
treten wir ber @ac$e nä^er. (Sin ^aujjtargus
ment beö ^)rn. ^). ifl, baß bie SHefultate unferer §Bers
fammlung nietyt im S3er^a'ltniß gu ben aufgeweiteten
Mitteln geflanben ^aben, unb unbefriebigenb gewefen
ftnb. ©iefer Umflanb ifl cö ^nuftfäc^lic^, welcher
ben unwifcerftefylicfyen 9leig auf feine fiaa^muefeln a\\$z
übt, von welkem er ergäbt. 5^ flimme in btefet
2lnftdt)t mit ^)rn. ^. überetn, mit ber (ginfcfyranfung
jeboc^, baß gunäcfyfl eine fubjeetiüe Sebeutung ber
SBerfammtung für bie eingelnen 3}Jitglieber baüon ges
trennt uub anerfannt werbe. 2öa8 aber bie allge=
meinen SHefultate betrifft, fo waren biefelben in ber
Sfyat weber für ben Beobachter, noc^ auc^ für bie
objeeti&e ©eflaltung ber Äunfljuflänbe befriebigenb.
SBenn ia^ bieö in meinem Referat nic^t auöfprac^, fo
lag ber ©nmb bafür allein barin, baß idj bort übers
fyaupt feine Äritif gegeben $aht, unb in meiner <5teU
lung gum ©angen ntdt)t geben burfte. 3^ ^atte ba=
mit aud) ben 3Kitgliebern ber §öerfammlung nichts
9^eueö gefagt, benn 5Ule ftnb wofyl berfelben 5lnftc^t
gewefen. $d) wieber^ole eö, ic^ flimme in biefem
^punft ganj mit $rn. ^. überein, o^ne inbeß jenen
unwiberflefytigen Steig auf bie fiadjmuöfefn gu empftns
ben, fc^on au& bem einfachen ©runbe, weil bic ©itte
in gebitbeter ©efellfd^aft ntdjt geflattet, einem folgen
^ange aögufefyr nacr)jugeben. 3^ übertaffe bieö meis
nem geehrten ©egner gang allein \ für unö wirb ftc$
überbieö fogleic^ ergeben, Wie biefe Steigung gum 8as
cr)eln, \^i £ru. ^. lebiglic^ bie Sfalge einiger felbjls
gebildeten, fallen SBorfleöungen, unb eineö Sontras
fleö gwifct)en ^^atbeflanb unb ben ©eftc^töpunften für
bie Seurtljeitung ifl, ber auöfdjließlicfy von i^m erfl
hervorgerufen würbe. SSBoOte tc^ fo inhuman fein,
biefe (Sonfequenj, biefe Steigung gum Säbeln gu t^eis
len, fo fönnte fte nur jene« felbftgefdjaffene ^J^ans
tom beö ^rn. £• treffen, ©er ©runbirrt^ttm, bad
fdjretenbe SWißverflänbniß liegt barin, von einem Uns
ternefymen, welc^eö ntit bem beflimmteften S3ewußtfcin
nur alö Einleitung unb Vorbereitung begeta^net wurs
be, ßolgen gu erwarten, bie nur nac$ langjährigen,
fortgefe^ten SJemü^ungen erwadjfen fönnen. @8 war
auSbriidlidt) auögefprodjen werben, baß nur ein 83er*
fucr) gemacht werben folle, um, bei einem glürftic^en
©elingen, ben ©runb gu legen für ettoaü S^atered.
©leic^ anfangs bemerfte iä), wenn Seßtereö ber gratt
fei, jäfyrltdjc 8Siebert;olungen, ober fc^eine bieg gu
viel, in größeren 3iotfcfyenräumen wieberfe^renbe 83ers
fammtungen gu veranflaltenj gleich anfangt waren
257
bie ©liefe auf Srric^tung eincö SonfünfllersSSereinÖ,
aW beä Wtc^tigflcn gunbamentä für aüc& Spätere,
gerietet / war bieä formelle SRrfuItat ale feit $ a "P* 5
fadje betrautet worben. SBcnn aQc8 ©aö erreicht
war, fo fonntc fpäter auf biefftn ©rtinbe fortgebaut
werben. Sei einem für bte ©cttyeiligten toollig neuen
Unternehmen foglric^ mit einem Sprung in ben *ßl\U
telpunft ber Sac^e ft<$ ju öcrfefcen, war eine Uumögs
lic^fcitj wir mußten befriebigt fein, wenn bie gormen
feflgcflellt, unb bie ßinjelnen barin einige Hebung eu
langt Ratten. $ierju tarn, bap und überlauft jtpet
Vormittage gegeben waren, unb e8 am erflen aufjers
lern galt, und erfl perfßnlidf; fennen ju lernen! SBiH
4?r. £. bie8 erwägen, fo wirb er meinen Unwillen
entfäulbigen, fo wirb er cä gerechtfertigt ftnben, wenn
icjfc feinen Sabet aU auf bure^auß unpraftifäe gor;
kerungen gegrfinbet, jurücfweifen mu§, wenn ic§ fyier
tei bem ©egenfafc überfpannter gorberungen au\ ber
einen Seite, unb bem, wa8 bie SJertyältniffe geflattes
ten unb mäglic^er SBeife gelciflet werben fonnte, auf
ber anberen, baran erinnere, wie bei folc^er Sactif baä
$}efle fyerabgejogen , unb alö uerwerfUcf; bargcflellt
werben fann. §r. #• füfyrt ben SRufttern überaß ju
©emütt?, ba§ eigentlich bedfj gar ni$t toiel an itynen
ifl, unb bei biefen 83örau$fegungen wagt er noc$, fo
^o^e gorberungen ju flcflen? ®lu§te er nic$t gerabe
tei feiner 9tnfldjt, burc$ ba3, tva$ geleijlet worben ifl,
in günfliger Söeife überrafe^t worben fein? Sötrfs
Iic^e, in8 Seben eingreifenbe, fertige SRcfultate ^on ber
Einleitung unb erflen SJegrünbung unfereö Unternefys
menö fdjon ju verlangen, unb Ui bem ©Jangel bers
felben alö ©egner aufjutreten, ifl minbeflcnä eisen fo
unrichtig, alö wenn 3<WAnb — noety oor einigen
SWonaten — bie gefammte lanbflänbifctye Söirffau feit
itx beutfdjcn, conftitutioncllcn Staaten a\\% bemfelben
©runbe tjätte verwerfen wollen. Seit einer langen
Steige toon 3^ren (jat man l;ier fdjon gearbeitet, ofjne
ju augenblicklich fic^tbaren, bebeutenben Srs
gebniffen ju gelangen. 3a, wenn «Swanb fyätte fo
ftitool fein wollen, au% bem, tca% ber fyerjjerreifccnbfle
ßrnfl war, eine gro&e 9larrcnfcmöbie aufjuerbauen,
bie gefammten potitifetyen SJcflrcbungen beö beutfe^en
»olfeS unb baö SBirfcn ber »cflen fjätte baju (Stoff
geboten. Qiex Ijat c$ langjähriger Arbeit beburft, um
enblicty bie ©efammtjuflänbe fctö jur gegenwärtigen
Reife ju tringenj bie JRcfultate pnb gro|, bie 9lns
fange waren fefyr Hein, unb ton und wirb erwartet,
kafj wir na<$ bem erflen Slnlauf fc^on, alle äftittels
flufen ilberfpringenb, Doflfommen auf ben ^ötyepunft
ber Sac^e flehen fotlen! Unfere 5lbpc^t war e$, ben
SJerfuc^ ju machen, ob e8 gelingen werbe, auf bem
neuen SBege aOmätig Beffere 3"flänbe anjuba^nen,
unfere Slbflc^t war e«, bie (Sinjelnen für ein SBtrfen
im ^w^teffe beö ©anjen öorinbereiten, unb burc^ bie
©efammt^eit bie Sinjelnen ju fßrbernj fo fe$r ^at
Äeiner bie ffier^älniffe üerfannt, bag er geglaubt fyattt
in jwei Vormittagen ber erflen Slnnä^erung fc^on
an'« 3iri gelangen $u Wnnen. SKBglic^, ba§ ba«
»egonnene über^au^t nic^t ju entfprec^enben Steful*
taten fü^rtj ic^ bin weit entfernt, für ein günfligeä
©elingen einfielen ju wcBenj bann aber liegt nidjt
in ber 9lrt, tr>ie baffelbe erfaßt würbe, nic$t in ber
SBirtfamfcit ber (Sinjelnen, nid^t barin, ba§ Äünfllet
nic^t fogleic^ mit ber ©ewanbt^eit bc8 ©efc^äftömam
neö auftreten fönnen, bie Sc^utb: fie liegt bann in
bem Mangel ganj allgemeiner, umfaffenberS^eilna^me,
in bem SWangel an öereitwittigfeit ber Sinjelnen.
©ad bieder ©efagte möge jur geflflellung befi
burc^ $rn. §. öerfc^obenen ©epc^töpunfte« im SlHgc*
meinen bienen. ^c^ »erfolge je|t baö Sinjelne. —
SJlein geehrter ©egner bemerft, bie »erfammlung f)abt
mit richtigem Xact baö allgemeine üon ber $anb
gewiefen, unb ftc§ an ba« ^raftifc^e gehalten; tjon
bem allgemeinen fei nur — ein ©eiten^ieb auf mi<$
— in ber Sroffnungörebe bie Siebe gewefen. — Sek
ber würben mir bie meiflen Anträge erfl in ben le^s
ten Sagen mitgeteilt, ju einer 3*U bemnad^, wo i<^
nidbt mefyr an eine Sroffnungörebe benfen fonnte, fom
bem meine ganje 3eit mit ©efc%äfteangelegen^eiten
audgefüttt war. 2luc$ bie «nträge, welche ic^ früher
erhielt, unb in biefen 831. mitteilte, waren mir nur
ben Sitein na<$ namhaft gemacht worben, unb ic$
mu§tc bie nähere »efe^affen^eit berfelben gänjlic^ bas
tyngcflellt fein laffen. §x. §. wolle bcmnac$ nac^=
{tätiger fein, unb nietyt toon mir bie Unmoglid&feit
»erlangen, auf S3efonber^eiten einjuge^en, bie mir uoc$
gar nic^t vorgelegt waren, ©leine Slufgabc fonnte
eä nur fein, bie Senbenj beö (Sanken in Umriffen ju
jeic^nen, unb einjetne &ebiete ^eruorju^eben, wo, meu
ner Slnftc^t nac^, — jefct ober fünftig — Stoff fflt
eine »efprec^ung ju pnben fei, gewiffcrmafjen bie 83e;
wetöfüfyrung ju geben, warum gemeinfc^aftlic^e S3es
fprec^ung wünfe^enöwert^ fei. 53on alle ©em fle$t
freiließ nic^t« in ben ^JrotoeoUen, unb mein ©egner
fann erwibern, ba§ er bieg nic^t wiffen fönne. $ier=
auf würbe ic$ inbc§ bemerfen, wie hei minber witt=
fü^rlic^ gewähltem, ^o^e«" «nb abfprec^enbem ©tanb^
punfte wofyt eine innere Stimme i^n gewarnt ^abeti
möchte, mä)t S3efc$ulbtgungen ju Raufen, bie ic^ mit
fo leichter 9Wü^e »on ber $anb weifen fann.
©ie 93erfammlung f)at ftc^ mel^r an ba$ ^Jrafs
tifc^e gehalten, ^pr. $. pnbet bem o^ngeac^tet bie
einjelnen Anträge i^rem 3wect nic^t entfprec^enb,
unb bie öerfammlung mu% batyet a\i<fy naä) tiefet
Seite tyn ein a3erbammungöurt^eil über fid§ ergeben
laffen. 3^ wieber^ote ntej^t, wad i^ oben bemertte,
258
tag e€ fldj jr^t no$ feineSweg« batum tyanbeln
tonnte, in fhrenget SluSwafyl bet Anträge auf ben
Ärrn bet Sactye tootjubtingen, unb fotmeEe 3"teteffett
ntnfi^fl bie $auptfadje waten ♦, — wie fe$t bie« bct
gaö, möge unter anbeten ber Umflanb bewerfen, bafj
Biete wofyt tyte 5tnft^t tytem SKebenmanne auSeim
anbetgefe|t, öffentlMj aber gor ntd^t gefpto<$en ffas
ben, roeil fte bte Sdjeu baöot nid?t übetwtnben fonns
tenj — tdj will unetwäfatt laffen, bo§ e8 oot aßen
©ingen barauf anfam, bie Sinjelnen überhaupt erfl
fl^ auSfpredjen ju laffen, tyre Mnftc^ten, t^re $ßerf6n*
ttdjfeiten fennen jit lernen , ju erfahren , wie pe bie
gefammten Äunftjuftfinbe anfetyen, um na<$ folgen
gr&rterungen erfl fünfttg bie matten gragepunftc ju
flnbenj — ic$ Witt je|t bie Steige ber antrage verfol-
gen, unb e« ifl burdjauS nid^t meine Sdjulb, wenn
id) in ben meifhn gaüen auc§ fyier meinen ©egner
toon einet irrigen 8luffaffung, ja fron fo^iflifäen Söem
bungen nietyt frei fpredjen fann.
(9fortfe$un0 folgt.)
X^eatct * ^n(|elcgcn^etten in ^ranffttrt
am fßlain.
Bei unferem Sweater wieberfyolen p<§ bie re&o*
Iutionairen Bewegungen ©eutfcfylanbä in ffeinerem
9Jta£flabe. Unfere ©ireetion namtic§ maetyt fo föfedjte
®eföäfte, ba§ fte fldj für banquerott erfldrt, fobalb
fimmtlify SWitglieber fid) bei ®agen über 200 ®uU
ben ni$t ju einem Sibjug Don 40 ^Jrocent auf fec^ö
SWonate »erflehen würben. 3" biefem 3roetf cireulirte
eine Sfyrift, wetdje bie gewaltigsten Spaltungen in
ben flürmifäen ©eneralfcerfammlungen Ijertoorrief, unb
nur mit gro§en >2lnffrengungen fonnte ein Statten
tjon partamentarifdjer Drbnung barin erhalten wers
ben. ©a ga6 e8 JRabieatreformerö ober eine repubtk
faniföe Partei, welche t?on 9lbjügen nichts wiffen,
unb bie ©ireetion fiürjen wollte, ©iefc glaubten
ba« Uebel au« ber Söurjet ju fyeben, menn fte bie
ftttyrung be« Sweater« felbft auf ßc§ laben, unb auf
Teilung fpielen würben. 6« fehlten nur nod) bie
€enfenmänner, um ade ©rotjungen fogleic^ watyr ju
ma^en. 9luf ber anberen Seite gab e« (Sonfenjatioe,
welche ber ©ireetion burd; Bewilligung folc^er äfcs
3fige unter bie Sinuc greifen, aber burc§ Beifügung
eineö controtireriben 6omite , 6 gteictyfam bie monats
cfriföe ßonjtttirtion herbeiführen wollten, ©iefe ges
mfifngte unb tjewnittelnbe Partei glaubte gerabe ju
einer 3tit, wo alle Söelt Dpfer bringt, bur$ Slecos
mebation in untoermtibli^e SJer^ältniffe ®^mpat^ten
hn ^ubtifum tmb im Senate ju gewinnen. SBenn
käiti bie ^onfetvatiom bie aWaforität unb bu 9tas
btealreformerd bte SKinorttat bilbeten, fo biente boft
gu nichts, ba e« ^ier nur allein auf bie ©efammfe
f)tit <ine8 Bef^luffeö anfommen fonnte. (&int me^t
im ©ammerli^t ber ®eftnmmg fc^webenbe gartet
träumte fogar tton einem aitifltf^en beutfe^en Aaifet
ber jungen 9tepufclif f ©oju gefeilte ftdj leibet in
f^wanfenbe 3uflanb »ieler, bie, an (ein fefled «prin*
eip ^altenb, fein eigentlt^ee Jänner entfaltenb, me^r
ben SWantel nadj bem SBinbe bre^en. 6ö gab auc^
ein Vorparlament, beffen SJorfölage ju ber SEBa^l
eine« ßomite'ö aber verworfen würben, weit beffen SWit^
gtieber gro^tent^eitd a\\% ßenfer&atitoen beflanben. ©iefe
bur(^ bie ^eterogenflen Slnfl^ten, bur^ Seibenf^aft
unb @goidmuä herbeigeführten SBirren tifle enbtid^
baS perföntic^e 6rfc^einen ber ^)enen ©irectoren SMei
unb ®u^r (4>r. aWaej? ifl franf), bie burc^ StuSetns
anberfegung beö Status quo fafl ade Parteien ju bem
fauern 5l^felbi§ vereinigten. ©a8 (Sireulair würbe
mit jatylreictyen Unterfc^riften fcebeeft, unb bie empor*
ien SBogen traten in ifyr Bett jurücf.
9lun war atfo, hi$ auf wenige tlnterfdjriften, bie
nod^ gewonnen werben mußten, bie Sac^e abgemalt?
Äeineöwegeö, ba am anberen äWorgen bad bereits
unterfd?rtebene Rapier wieber jerriffen würbe, weil ein
wichtiger ^Saffuö barin fehlte, unb barauf mehrere
repufclifanifö ®eftnnte noä) auf ben ©ebanfen famen,
ftd^ mit i^ren 9tec$tfamen an ben befonberen <&$u$
beö ©enatö ju wenben. ^n Solge biefeö mu§te fxtu
li^ ber anard&ifdje 3uflanb wiebet eintteten, unb in
eine abermalige SJerfammlung, bie über „<5ein unb
Stidjt^fein" unfere« £$eater8 ben 5luöfc^lag ge6en
fotlte, brauten einige ber eonfequenteflen ©egner bet
SJermittetungöpartei einen Stecht «geteerten mit, beffen
Qinftc^t aüe bisherigen ©iScufftonen über ben Raufen
warf, ©er Befc^lu§ biefer frif^ eröffneten ©ebatte
lief nun ba fyinauö, ba§ neue a}ermittetungS s Bors
fc^lage mit bet ©iteetion angefnüpft würben, welche
auc$ eine neue grifl für gegenfeitige 3toifc$enbetat$un=
gen not^wenbtg matten, beten Stefuttate in einet
abermaligen ©eneraltoerfammtung niebergetegt werben
fottten.
Äam man aber in ben früheren Sigungen ju
feinem ©ntf^Iu§, fo gtic^ biefe ooßenbS bem pots
nifc^en Steid^Stage.
fiöte ju erwarten war, fo braute baS Somite
bie 9?ac$ridjt in bie Berfammtung, ba§ hie ©ireetion,
wenn aud^ mit StuSna^me einiger SKobifieationen, auf
tyter erflenBeflimmung beharre. Sie mu§te eS t\)ui),
o^ne eint ^[neonfequen^ ju begeben, ober p<^ in ein
jweibtutigeS äi$t ju ^ettun.
©et Streit bte^te fi(^ alfo wieber um bte etffc
8rag<, man fianb wiebet auf bwn alten Sterf, unb
afle Wotfd^tage btt cdttfertmtiten gartet, ber ©is
259
rection unter bie arme ju greifen, ba8 ^nftttut burd;
©ewiüigung ber verlangten Opfer ju erhalten, jebe
yatTtottfc^e unb auf Äunftftnn baftrte Sftotion fätu
terte an bern €tarrftnn ber tcrTOriflifd^cn SWnoritat.
Wlan verlangte jnlefct (Garantien toon einer ©i=
rection, welche für fld} felbft feine tyat.
IWeue Unterbanblungen, ton einem abermals neu
getrollten Eomite geleitet, werben nun jeigen, ob bie
IDppofltion im ©taube ift, iljren Söiüen burcr)$ufc|en,
woburc$ ber ftall beä ganjeu ;$nftitut$ herbeigeführt
Werben biirfte, ober ob mit berfelben irgenb ein ©es
parat;93ergleie§ ab^ufdt)lir§cn ift, um baä Qnfiitut ju
ermatten.
Wir wollen ba$ Seßtere hoffen. 3« **" fwb
btr feften Ueberjeugung , ba§, wenn ein t)o^er ©enat
bie Sieform unfereö Spätere mit feinet gewohnten
Urbanität unterflii|t, wenn baö ber ©irection jur
<&eite fte^enbe ßomite, frei »on sparteilidjfeiten, nur
ton fiinfUerifc$en 3ßriucipien auägefyenb burct)greifenb
arbeitet, ja wenn alle Äräfte ftdj ju einem frönen
&tve& bereinigen, unb jebeö einzelne äJlitglieb an feU
ner rechten ©teile ftel;t, wenn ber (SgoiSmuä bem ®e=
meinwefen geopfert wirb, unb fo unfere trauernbe
£r)alia wie ber Sßfyonir auä ber 9lfct)e fict) neu ergebt
— bafj alebann auc$ bie S^eihiafyme beö ^ßublifumS
auä langem ©cfylafe erwachen, unb fldj veranlagt
füllen wirb, bie bitteren Opfer fo meler ßünftler
burdj 3ar)ltetdt)cn Stjeaterbefud} ju entfcfyabigen. Wur
in ber aufrect)tgcr)altenen SBürbe be8 ^nflitutd fann
bie ©arantie feineä Qott6eflet)end liegen!
Ärtttfcbcr $lti$etget\
Ueberftd)t ber neuefkn 6rfd[)einimQen auf bem ©ebiete ber SJiujif*
gut Optant) forte*
®alott s unb <gf>ara?terfs£cfe.
©t $cDct, ©p. 59. Valse brillante. ßcljWfinger.
4 «dir.
— — , ©p. 60. Canzonetta. Cbenb. 4 «Ijlr.
(Stephan gellet'« ausgezeichnete« Salcnt ift f$on oft ®e=
genftanb ber ©efpredjung in ber 3citfd)rift getoefen. (S« ift
em6 ber toenfgen, bie ftcr) ftct6 treu bleiben im Streben, bie
94 immerbar bie fdjöpferlfc&e Äraft toad) erhalten. 2)aber
toirft jebe* neue 9Berf, ba« e« fdjafft, mit neuem eigentljünw
lidjen Sfcefjc unb erfüllt ben $örer mit greubc. 2>ie oben
verzeichneten (Sompoftttonen al« SRuftfftücfe an unb für fld),
tote qU (Siavierftücfe inflbefonbere betrachtet, reiben ftcb ber
Äctte, bie ber äunßler burdj feine Schöpfungen gcbilbet, al6
neue ttertyvolle ©lieber an. 9tament(idj gilt bie« von ber
(Sang o nette, Dp. 60. $a« Seben in biefem ffierfe ift ein
bnrdjau« blüfcenbe«, Äraft unb SWilbe gleicfctveife in fieft eini-
gende«; ber melobtf$e X^eil ift ber Sluebrucf von 9lnmut^
nnb »bei ber ömpftnbnng, — ein rein fünfHeriföcr (Srgug.
— 3)er ®aljer, Dp. 59, ift meljr ba« ?ßrobuct momentan
geißiger Stegfamfeit, aU einer anbauernben Stimmung ; feine
Zbnt bringen beGljalb minber in bad ©emüt^leben, ald jene
ber (Sanjonette, unb gelten fc^neller an i^m vorüber; aber in
biefem Vorübergehen felbfl toirfen fte reigenb. JDa bie £u*;
fn^rung be« 9Ber!e6 teeber groge tec^nifc^e gertigleit, noc^
^e< tnuflfaliWe« Ver^Anbnif bebingt, fo ift e« befonber«
SWufiflefercrn gum Unterricht anzuempfehlen; bem Spieler bie*
ht baffclbe eine fer>r gute Uebung für bie rechte ^anb. —
JDie dan^onette ift al« eine ber befhn mobernen (Slaoiertoerfe
^n bejeieftnen. SKan oerfäume nic^t, e« fennen ju lernen«
9t. %tita, ©p. 56. Das ßuclj ber ftrber für piano-
fortefjjieler. Cm firter-Album o^ne Worte. $t(t 1.
Öduibertl) u. Comp. 1 «Ijlr.
enthält fecr)6 Hummern mit ben ©tffetten: „Slomanje,
Sagblieb, 5?aUabe, Ärieg^lieb, Se^nfuc^t, ©arcarole". 3)a«
SWeifte ifl gemadjt unb obeifläc^licb jufammengefügt, ba* SGBe«
nigfte (ber Anfang ber britten unb fünften Plummer) einem
fünfiterifc^en ^roceffe entfprungen. gee)ca iß von $aud au6
nicr)t o^nc $alent, allein er ^at biefem treber Pflege, noeb
fraftige 92abrung gu gebelt)licbcm ©mporfommen gewibmet.
5)a^er bie 3erfabren^eit unb $altung«loftgleit in ben meinen
feiner ffierfe.
©♦ »♦ 9tlfatt f ©p. 20 B. Fantasietta alla Moresca.
Öfljlefinger. 4- «Ijlr.
Sine a(6 duriofum ju betradjtcnbe Älefnigfeit,
©♦ Sleif , ©p. 3. ßerljö pijantafieCtikke. |)ftrr0.
28 rigr.
JDie guten Äeime, freiere ftcb in bem jtoeiten SÖerfe be6
(Somponiftcn jeigten, finb in biefem britten SBerfe ju feiner
größeren (Entfaltung gefommen. 2)er (5omp. ift freien geblte*
ben, vielmehr jurnefgefebrttten. JDie Hummern enthalten bet
SWangel^aftcn unb 3n^alt*leeren fo viel, bafj fte nur al« ©er*
260
füge öfifliger Unmünbigfeit betrautet teerten fönntn.
©erfudje aber gehören ntd)t in bie Deffentli^feit. ©er bie«
uity einfielt, ifi in großer <5elbjHäaf$ung befangen. ®e^en
tolr nafyer in'* (Sinjelne ein. Der Anfang ber crjhn Kummer
$at griffe ; bi« jum $erfobe nabfdjlnfi im achten Xacte bleibt
man befriebigt; bie ©teile von t):cr an bi* $um ffiteberein*
tritt be« anfange (<§9fh 4) ifi ni^tefagenb, früher brauste
man gur IBeieidjnung bcrartiger Sücfenauftfüüer ben Slu6brucf
„@djuflerfle<f " ; ber Uebergang nad) (B»2)ar iß unfunflletffdj>,
gemalt, ni$t von innrn gerauft entflanben; ber ganje <Sa$
in biefer Xonart (@. 4) ftefyt gu bem Vorigen in feinem in*
neren 3ufammen!>ang , man fann behaupten, baß er $u ganj
anbetet 3eit aU ba« Uebrige entßanben iß; an unb für fidj
iß er tiid^t oerteerßi^; bie ^ermittelung beffelbcn mit bem
erß JDageroefenen (@. 4 von $act 21 an) iß wieberum fd>u*
Urljaft nnb erjmungcn, ber €>pfeler bat beäljalb bie ffieifnng
„con espressione" fcljr ju befolgen; ber <Sd)lu§ enblldj («3.5
von £. 16 an) iß ebenfafl* nur gemalt. Die jtoefte 9lan*
mer bietet ni<f)t6 aU glotfeln unb iß überall* f<$toad>; bat
jälje $in* unb ^erbe^ncn be* 3Kotit>« (Xact 3 n. f.) fymbo*
lißrt bie £angeroeile »oUftänbig; fufyn nad) bem (Sitf'SRoB
(X. 15) iß ber (Singriff in (5* Dur, ber Uebergang Don ba
r.üd; ® ein »öleißerßücf ber UBgcfcfetcf tyett; ber @c^lugtact iß
ber beße von allen. Die brüte Hummer $alt ft* 20 Xactt
lang anfangt fo 8 ieml(d} gut; ba« bann golgenbe (6.9)
brebt ft<fc im Äreife ljetum um 9iid)t6; alle« Uebrige (6.10
unb 11) ßnbet hiermit feine (Srlebigung. 93on ben brei lej*
t<n dummem iß Sle^nlid^e« ju fagen, nnb bürfen »Ir be«*
tyalb ben 9taum bafür ni$t toeiter in Slnforud) nehmen. QAu
toi§ iß e«, baß ber (5omp. beffer getban ^&tte r bie 6tnde
ntdjt ju veröffentlichen. aWöge er bie« für bie 3»fanft betyet*
jigen. 2Bi(l er al« fcfcaffenber itünßler einß Geltung erlan*
gen, fo ßclle er ft$ ni$t meljr auf foldje SBeife blo« wie
bie«mal.
3ittelltgett£f>tatt«
Bei WiSStner 4* Co. in Minden ist so eben er-
schienen und durch alle Buch- u. Musikalienhandlungen zu be-
ziehen :
Krfiger, Dr. E., Quartett für Klavier und
Geigen, und dem Herrn Dr. Rob. Schumann in
freundschaftlicher Hochachtung gewidmet« Preis
H Thlr.
Grläntzer, Fr* Willi., Ueber Tonwellen
und ihre Verbindungen ; über Stösse , Combina-
tions- und mitklingende Töne, Tonleitern, Ton-
arten, sechste Stute in Dur und Moll, Stimmung
der Tasteninstrumente, namentlich der Kirchen-
orgel nach dem Pendel ohne Stimmgabel. Preis
10 Ngr.
Binnen Kurzem erscheint:
HarXf Morgenruf von Herwegh. Doppelchöre für
Männerstimmen.
, Hinaus mein Lied, für Bariton u. Piano.
, Sechs Gesänge für Männerstimmen.
, Sechs Gesänge für gemischte Stimmen.
Venmann 9 H«, Musikdirector in Götüngen.
Frisch auf, das Schwert zur Hand, f. Männerstim-
men mit Blasinstrumenten ad lib.
, Studentenmarsch, für Männerstimmen.
Im Verlage von Siegel 4* ÄloII in Leipzig ist er-
schienen:
Weel, JaL, A Betty. Valse-Etude pour Piano.
Op. 3. Pr. 20 Ngr.
, Festmarsch, für Pfte. Pr. 5 Ngr.
Itfeue Musikalien im Verlage von Wr* Mof-
meiner in Leipzig:
Croisez, Op. 42. Petite Fantaisie sur Haydle, Opera d'Auber
p. Pfte. 12* Ngr.
— — , Op. 43. Duo enfantin snr Haydle, p. Pfte. a 4 Mains.
15 Ngr.
— — , Op. 44. Impromptu häroique, sur ia Marseillaise et le
Chant du Depart p. Pfte. 10 Ngr.
Donizetti, Matine musicale. Recueil d'Arieties Italiens av. Pfte,
No. 3, li Cavallo arabo (12$ Ngr.) ; No. 4, Ii tuo Pensiero
e il mio (7{ Ngr.); No. 5, La Negra (7£ Ngr.); No. 8, La
Corrispondenza amorosa (12j Ngr.). 1 Thlr. 10 Ngr.
Duvernoy, Op. 178. 2 Fanlaisies sur Hayde*e, p. Pfte. No. 1,
Barcarolle ; No. 2, Cavaline. ä 15 Ngr. 1 Thlr.
— — ,0p. 179. Petite Fantaisie sur Haydee pour Pfte. a 4
Mains. 15 Ngr.
Reickardt, Was ist des Deutschen Vaterland. Volkslied, f. Pfte«
arrangirl. 5 Ngr.
Reinecke, Op. 16. Quartett f. 2 Violinen, Alt u. Vclle. 1 Thlr»
20 Ngr.
tST (Stnjelue Kummer« b. «R. 3*fär. f. aJluf. »erbe* 8 u li 9*8*. beregnet.
ftrutf 99* dl. fltfitfiuaiit.
Reue
titf$tifi fit
SöerantttortUtJtr iHefcactcut:
%tan% fSvenbeU
Jtf 44.
Hebert Jricfe in «ci^ig*
$en SO. ÜHai 18«.
3}on tiefer 3eHf4* erfdjeineu towjentlfdj j $rri* oe* Eanbe* ton 52 QJrn. 2 Vi 3#t. |
2 Hummern üou 1 ober J'/i SBoflen. h Snfcrtfonflgebülpen t>ic ¥etitjctle 2 9igr. ;
Abonnement neunten alle ^oflimter, 99uaV,
äRnftf? unb Jtunf^durfungeu au.
3n6a(t; ÄuS Hamburg, — aU^ööeftfii*!*, ttermffcpttt.
Mi
$Iii* Hamburg.
£rn IM« Sftai 184B.
£iä)atf<$erf war nac$ dübetf geteifl, imb fjat bort
einige SPtal gefungen j feit feiner 9tüi fel?t hat ex ju?
erji a!3 ©leajat, bann aie 3ftafanieHc roicber auf,
unb ärntete ben genanten Seifatt, obgleich ba3 $auä
leer Hieb, ©ie Dprt „bie .^ubin", in meldet er ati
<S(cajat auftrat, ermeite in und fe^nfüdjtige ®rinne=
rungen an bie gute, ni^t langfi terflcffnie 3eit, »6
bie Kompagnie ©etibe unb Siubet, unb Saite unb
^aleity unb abermals Scribe unb SRe^etbecr itjre
SSerfe in bte SBeti fanbten; cö btängte fidj bamald
in einem furjen 3eitraum fo uiel be§ Steuen unb
©d^önen jufaimnen, ba§ bet (Sontrafl jnnfdjcn ba*
mala unb jegt hntflid? eben fo auffallen b aH bes
ttubenb ift giL gRuty rieft fang in bet „Siibin" bie
Kedja; unb ihre Seiftung war tiPttiejfü^, ja flau*
ucnättmti? in SBctürfjidjttguiig bes Umfianbeä, bajj fte
nur etne DrefyefteTprofre betaut, ma^renb fie biefe
$*ttie jutn etflen fPial anöfüfjrte. — ©U 9lu#tifc
tung bet SDper „bü Stumme to» ipßtiici" mar mins
bei tabellcä; e$ ifl bei aßen £t)eatern, gelegentlich
ktt Kuffäfyrung attet Dp«», ber nSmlitr/e Uebriflanb
j» bcriirffMjttgen, unb Wbee mc§t ju beseitigen} ju=
oft, roewi fte tiitflnbirt roerben, unb butiS bie Dielen
$tobnt bei Sütaf£ngfr y b<3 g^ffts unb £)r*e|lrTpei*
frnri§ , aiU emjettien ftf/eile ptij ubeteinfttmmenb ju
dm$m &anj«fi abgetimbei fabeu, toetben fie bortteff^
B4 baxgeffefft^ fo roitb eine fbl^e £tyer bann rtioa
JttHmjig äffst gegeben, ba gebt bft erfle Singeim
ab, fie tter^ettatljet fi^ unb entfagt bet S^u^ne; bet
ftf Xenorifi unb Saffift trotten Sulage fyabtn, fk
betommen fie nit^t unb ge^en ebenfalls j bie neu ctu
gagitten 3Ritgtiebet — ge»ö^nlit^ too^lfeilet, abet
mit t'lniu'ii Sle^möirä ton eben, f)aben t^eiio in bet
fraglichen Opet hcc^ gat nic^t gtfiutgen, ober tcbiit=
fen nsenigftenö me^rfacfei ^rubeii, um bie ^alb uet*
geffene Dper toiebet aufjumärmen, Stucf; im S^ot
flnb utitetbef ein ©rittjjeil neu et SRitgliebet anges
langt, bie biefe fOptx gro^ent^eitS nirf>t inne ^aben.
Um nun bie früheren gelungenen 3tu ff Übungen »ie=
bet |u er^njeefen, beburfte eö aut$ mieber bet ftü^es
ten groben \ bauon (aun aber feine fftebe fein, in fal*
djetn gälte ^ei|t ed : »it btauc^ev jegt bie 3eit nfr
t^iget, um eine neue Dper ju flubiren, unb fö taub
benn biefetbe mit ^atb fhibirten Seuten gegeben, unb
im ©^ct muj „bet alte Stamm'' $fi$<t!tat f unb fü?
bie jungen mitf^trien j ber alte Stamm fyat aber
Uibet meiflenä nur bie SKuftC im Äopfe^ unb im feU
teufitu gatte „Stimme in bet Jh$le" f unb fo fann
benn beim befien ^earet kDO^I einmal eine Opern=
twrfiedung ftattfinben, bie mt jeneä Soncett ffingf,
bejfen öwtift^e S^tlbetung mit ben Sßotten ans
f&ugt;
^ler unb !Kenfd)en ft^Uefeu fefte,
©tfbji ber $aufp»p(|ctr ft^ivieg,
911* eiu ©^roarm f|tfa)tt»äujtfr ©äfle
©od btn tifia)ften ^d^ern ftleg k. jc.
Sftiiafcenb, ben fiten 9Kai, ntat Xi$atf$e(f ft
Beneftj^ et ^atte fi(^ baju fioielbteu'ft ^ettti^e Dper
262
„bie toeifj f grau" gemalt, unb urir »Iffen i$m auf*
ri<$tfg ©auf bafüt, ffi5tefc tOpn ift fett einer langen
Striae fcon ^a^im $iet mc^t gefungen tuoiben, fit
gehört ebenfalls in jene golbene 3*Ltpeticbe, t>on ber
ju Anfang biefe* ©eri^tS gef^fcarntt würbe, —
£i<$atföetf war botttrfftt^ in Spiel unb ©efangj
er ifl merftoittbig gut bei (Stimme, fflie Partie bet
Mnna fang grf. ffiabnigg, aber eine fo auögejeia)-
nete jtitnfilertn btrfrtte auä> fcnfi ifl, — btefe <pat=
tie tfl tyret ©timmtage niä)t gnnj angemeffenj fle er*
fcrbett m Stflem eine fäiSne, nmbe unb ausgiebige
SHittfllagt, unb %tl fflabntgg'G ©timtnrfiaraftet iji
rin §o$et ©Djjtanj bie auferotbentli^e ©ßigfatt abet,
bie %xL 83. auf baä ©tttbium alter i$ter Partien
twmenbet, unb fcaö KinfHeriföe »ewufjtfein, mit bem
Pe fte öütttägf, tiefjen ftd; audj fy'er imeber nid&t »er*
Irnnen, unb fomit Hieb an tyrer £eifhing immer tiüä)
fo ttiel S3crfrffflidjeS, baf? man ganj jufrieben fein
Fsnnte, unb an bem feinen «ftfütgt biefeS 9lbenb3
$at fie wefentlidjm 21nttKtf.
Unb toaä fett tefj nun i\cä) Über ben tounbetfca;
fen Einbru* betteten, ben biefe $errtid?e SKuftt abet=
matö auf mtd) gemalt £at ] ©iefe giufa^eit, biefe
SBa^eit unb ß^araftetiflif ifl wi)$l föwer üterticf-
fen werben. Man $at »oielbieu j«m Bftern na%e*
Tibet, ba§ bte fünften @aa)en auö feinet Dper fäots
tifd>e SRatiunalwetfen feien j nnb eö gab fegar einffil;
Hge Seute genug, bie biefen Umflank alB äKittet ge*
Staubten, fein eigene* fd&cpfetiftM ®mt ju t)etba<fc
tigenj teer aber bie fdjuttifdjen SRaticnalweifen rennt,
Wie fie im Originär etffliren, unb fie mit i&rer 2ln=
Wenbung in ber Dpet betgleiay, bet wirb »otelfcieu'ö
iß^antafle Wie feinen ©efämaÄ um fö ^3$et anetfen;
nen unb ju Wikbigen wiffen, ^Mf erinnere midj nidjt,
baß feit ben 22 34ren, bie ettea biefe Dper ityU,
Itmatt in einer mupfaltf^en 3füf^rift bie urf|srting ;
li^en SRattmtatsäRrrBbifn mttget^eilt Sorben lüären,
unb biefet Umftanb tjerantaft mi^, e^ jefct ju t^un;
ienn wie bei ©aueflcn, bet ©trffen unb bie Senn*
gefungen unb gefpieK fafren, baö mögen anbae S3Idt=
ter berieten, Jtrir Ratten un§ an bie ^aujjtfad&e: an
bie »tujtf fribp. Wr. i. fingt Eirffcn, ber ^^4'«/
»wenn er bem obba^fu<^enben ©ectg Srctrn fein 4>auä
anbietet: „Unfi ifl «afltt^teit $e^e %fLi$t". 9ix r 2.
pnbet fi<$ in ber Sinfeitnng bet Dubertüre, unb
9lx* 3, ifl brr ©Tunbficff jw jenem annibtttcllcn Sieb
mit 6§ßt im btitten Set.
ln t 4 - - pril when primro-ses piio! the sweet
pliia, »od summer ip - prooehing, re - - joi-cetit ih»
strniiiitbc jellow-hair d'Jaddie would, of- len ti-n
go, To wilds and deep glenswherethe hawlhom ireesgrew.
SU. a.
tdJ how Peg - gj grimsme, Tho üms I lugniifa
J—IS^US^&^t^inS^-^^zrto^
ami compJam^aJas Sbeot^r be - Jje - res me:
Hj tow» »nd Jlghfi, Jike II - lenuir» Uobeed «d d« - v«r
mo - »« her, Tlic bonoy bnsh a boon Triqmir,
wbas wbere I first did lowe her.
Youre welMmcto PH-ton Robin A - d*ir:
Bow does Johnny Hacbrill do? Ave and Lata GardnertoY?
Tü'by did ibeynoi comew^ih yo», Ra-bla A - dÄir?
@cnna6fnb / ben 15ten, toax „in Sott unb bte
SSajabete", Cptx »on ©aibe unb Slu&er, beten ffluf^
fü^rung auf Beronlaffung einer fremben Sänjerüt,
grl.Surift Qhra^n, tri&irft trutbe. — ©aö ifl ein (loU
jet Stiel „ber @ptt unb bie Sajabere" P ffia§ Sus
jet biefer Dper ifi be(Jo anfptua>äIofer j ein ©ott mug
auf ber Stbe weilen, biß toaste treue Siebe ßc$ im
Sfibe für i^ii opfern wiB. S3a^ t^ut äoloe, bie tint
263
öajabere j flc Tiefet ben ©Ott jum rafenb werben, fte
fcefleigt ben ©Weiterlaufen, um ftet) für ityn bei lefcens
bigem Seifee üerferennen ju lafien, — ba fdt)winbet ber
Saufeer — unb mit it)rem ©Ott vereint fcr)we&t fte
bem Sßarabiefe ju. — 68 ifi wirftidj merfwürbig,
lote fdjtagfertig jeberjeit bie *ßr;antafie ber $rn. gram
gofen ifl. 68 r)anbelte ftdj fyier augenfdjeinlict) um
eine „©elegen^eitä =©pet". Unferc beutfetyen ©ict)ter
Ratten it)re SSegeiflerung feiä jum näct)flen ©orfe ges
tragen, unb bort irgenb eine ©auerncomöbie burdj
ben Amtmann, ben ©utär)errn unb irgenb eine reis
jenbe Sauerin fpielen laffen. ©ei ©crifee ifl ^nbien
bei ©c^auplag, eine SSajabere unb ein ©Ott bie £aupts
perfonen. ©ie SWuftf ^ufeer'S enthalt eine güüe ber
anfpredfjenbflen Sftetobien, unb ifl namentlich in 33es
gug auf bie mit biefer ©per fo innig verflochtene
Pantomime unübertrefflich). Sri. Sucitc ©rat)n »roßte
anfangt gar nidjt auftreten, ©er Ärieg mit ©eine;
warf genirte fie. ©ie fragte in unferen ,,5ftacr)ricr);
ten" feeim «pufelifum an, ofe ba§ verehrte Sßufefifum
e8 bulben würbe, bafj fte, aU eine ©änin von ©es
feurt, per) jefct öffentlich probueirej worauf it)r benn
buret) efeen baffelfee 33latt jurücf geantwortet würbe,
bafj bie Sßotitif mit ber Äunfl nict)t3 ju [Raffen r/afee,
unb bajj fte ganj unfeeforgt auftreten tonne, ot)ne feei
fürchten ju muffen, bafj ityre eigene nieblict)e grajiöfc
fpetfon in biefen Ärieg mit verwirfelt würbe. Unb
fie trat wtrflic§ auf, unb arntete SBeifaü unb SBlumeii
unb Äranje afeer wenig ©elb. —
Oeftern, ©onntag ben 14ten 97tai, war bie Ie|te
Borflettung von grt. Souife ftiefer)arbt vom Äarntfc
nertr)ortt)eater. ©ie trat al8 Sabtj in ßfotow'8
„SWarttya" auf, unb gefiel auc§ in biefer Oper, wie
in ben feeiben früheren, aufjerorbentticr). ©em Söets
nehmen nact) ifl fle für bie £amfeurger öür)ne in bie
©teile oon ßrt. ©afenigg engagirt, welche it)re ©tet=
lung oerta§t. —
$agc*(jcfd)idjte\
Reifen, Goneette, Engagements ic« 3m löabe $om<
Burg gaben am lTteit SRat SRabame yfrföer, $r. 3* Wei-
sel unb <B. $a£<iu£, fämmtlid) von ber ©roffterg. Ober in
JDarmflabt, ein grojje« Goncert.
5Die in ©ie«baben fetjr beliebte Sängerin, grl. Sftutmnel,
bie in (Söln, SBrüffel k. gorbetrn $olte, ifl am 2ten 3Rat toie*
bet bort al« SWartfea ober Sabv. J&arriet aufgetreten. IT er
SDietbabner arenorlft JJeeg tvollte in Berlin au<$ är)nli$e
SHatter (ölen, aber $at al6 $aoul bebeutenb mijjfallen.
JDer toarfere Safflfl Cettmet an« Dre«ben ^at ben £an*
gigern t>ie( \>otgefnngen, al* $lumfett ; ^Bertram, OÄmin, SWe*
p^ifto, ©ataflro, van S3ett, SBa^tmeißer fflenu« gaftirt, im
aWarruirf^en Oratorium al« ©olifl mitgemirft, unb «fle«
entftütft. —
fleue C^ern. 3n Sin) tonrbe eine neue große Berot*
fc^e JDtoer mit einem gleiten Xittl: „3)on Stobrigo Dlabe
2Moar, berßib", %txt von<S(^mibt, SWuftf vom bort lebenben
(Somtoonipen (Smil SWa^er, aufgeführt.
SobedfdSe. Souid Sbam, $rofeffor am (Sonfervato*
rium unb Sßater be« Opern s (Somtooniflen Slbolp^ &bam, ifl
am 14ten Sltoril in $ari« geflorben.
»etmifd^te*.
S^enn man, völlig abgefeljen von ber mnfif alif^en
3eitung, bie Urteile ber SBfener f^önge ifl igen JBlätter übet
Äünfller unb namentlich über Sängerinnen ließ, fo ifl bie ge*
rabe in Rebe fletyenbe immer ein 5lu«bunb von ©orjfigli<^feit,
morgen fingt eine Stnbere unb bann ifl fie natürlich bie befte,
übermorgen fommt ber britte Superlativ , unb fo fvlelt ba«
3)iug fort. S3ergleid^fnbe Urteile werben ba^er mögltdjft
vermieben, unb roir teilen ein fleine« Srut^flücf von bem
SBiener ^orrefponventen ber ^Sa^retfjeitcn" ber Seltenheit
»egen gern mit. (56 befvridjt bie SWitglieber be« f. f. ^of«
oberntrjeater«, unb beginnt in SBiener Oalanterie mit ben
Sßrimabennen, tote folgt: Unter ben JDamen befl^t grL 3err
bie grögte ^Beliebtheit, ba« größte nnb vielfeitigße Äunflver*
mögen, ba« reic^fle 9levertoir (über 50 Overn aller Spulen),
bie föönfie Stimme, ba« getvanbtefle Spiel, ben offenbarten
33eruf für i^re Äuufl, Oemüt^, Snnerlid^feit unb — bie gröfte
©age. 3n tyr nnb ber von Raffelt * ©attlj beft^t ffiien gn*
gleidj bie erßen SWojart* Sängerinnen IDeutf^lanb« ; roeld^ 1
grofer ©etvinn für unfere Oper fd)on bann allein. 3n lej*
terer 3eit tvurbe grl. 3err bur^ bie SWart^a gur SÄärtijrfn
ber ©etvinnfu^t ber Smvrefa , bie ber von ber ©rivve befaU
lenen Händlerin nid^t einmal bie gur 9leconvale«cenj nötige
0tul)e gönnte. Slbel unb ©rajie ber £arßcl(ung verpönt Jebe
geiflung biefer Äünfllerin, bie bur<^ ein ^enlicfte« Organ von
feltenem Umfang, burdj bie forgfältigfle mufifalif^e SBilbnng
unb einen faft beifpiellofen ©ifer ein unfaßbare« 3u»el für
biefe ©ü^ne getvorbeu. 3n anberer Sv^äre ifl roieber grau
von ^affelt^art^ bur$ gro§artige Sluffaffuug leibenf^aftli^et
S^araftere grofj. 3^re ©catrice in ben ©Ijibelfinen iß eine
monumentale Seiflung, bie, toenn au4 bie itünßlerin von bem
Äamvfvlafc abgetreten, in ber f*önflen Erinnerung i^rer Seit*
genoffen leben toirb, bie nun freilid^ biefe «Äünftlerin bnr<^
gc^njä^rigen, ununterbrochenen 93eft^ getvö^nt vaben. %ty**
terföicffal! JDaJ gran von ^affclt-^art^ i^rem Talente aber
feine au«f^(ieglidbe ©Übung na* einer 3li(^tnng, ber tyty
tragifc^en, claffif^en, i^r eigent^ümli^en Sv^&re gegeben^
264
Utoiti tyr *ttanier, munterei:, frlfcfrer, wo^l au$ gemütljs
lifter A«im>beu« in „Xeufel« Slnt^eir'. 2>en eigentlichen
2Bcrt& bei Äünftlerin toirb ba« 2ßienee $ublifnm eiß bann
irfeunen, wenn fte nac$ Ablauf üjre« (5ontra*t«, Dßern 1849,
i^r Engagement verlägt, aber t$ färbte, bann wirb bie An*
erfennung ju foät fommen. grL (Sorribori, unfere farcirte
brüte $rimabcnna, iß eigentlich ba« perfonißcirte Sparfoßem
ber Abminißration. Sie fönte bie mit 9000 $1. ß.Stt. enga*
girt gewefene Stccfl*$efnefetter erfefcen, woju fte aber and)
niftt (Sine (Stgenfdjaft beftyt. ©viel unb Vortrag laffen
bur$ ciffge äälte bie italieniffte Abfunft ber Ännßferin nidjt
erFennen, bie nberbfe« au<$ no<$ im fteten Äamvf mit reiner
3ntonation liegt. SWit ber aitifiCn r %xl S$War$, (at bie
Abminißration einen wahren ©ewlnn gemacht. Sie engagirte
Sri. Sdjwarj al« Anfängerin mit Heiner ®age auf ein 3aljr,
aber bie Anfängerin teufte ßcf) buxcfcSiebUdjfeit bec (Stimme,
gleifi, Orajie be« Spiel«, ba« inbefc nod> ber gebiegencren
Silbung jum Einbringen in ben barjußellenbcn (Sfyarafter feljr
bebürftig iß, unb angenehme äufjere CJrfdjeinnng fdjnell afU
gemein beliebt ju machen, fo bafi fie jefct bti mefyr al« bop*
pelt erster (Sage noc§ verbältntßmäfjig ju ben Wohlfeilen
SWitgliebern gehört. 3n mufifalifdjer «§inßd}t l)at Staulein
Sftwarj nod) Siele« ju erlernen, aber bie 3ugenbfrifd)e, bie
über jebe ir)rcr Seißungen kr>er)t, ma$t ba« SWaugelnbe min«
ber fcervortretenb.
£>ie wecfenbe Signaltrompete ber jüngßen 3*lt bringt
aud) in ba« Drdjeßer ber beutföen SRnßfer, bie $ofaune ber
neugebornen ffieltepodje ruft iljnen mit mächtiger Stimme ju,
baß anc$ im Sfceid) ber Xöne Reformen nöttjig ffnb, unb Don
allen Seiten fvridjt ßdj ber ®eiß ber Sewegung in planen
auf, wie audj in ber tfunß bie ^Revolution wirfen muffe.
Abolf Sernfarb SWarr beginnt in 9lr. 20 ber berliner 2Hu*
ßfjeitung einen „SRuf unfercr 3eit an bie SWußfer", er er*
fenni, ba§ aud) unferer Äunß bie Sebenäpulfe ßoeften, bafj
ein neue« fceben«element , neue Anregung, l)öl;ere Scfeelung
sättig War; er fcfcreibt mit m ö gl i cfcßer Segeißerung, aber
fein äuffafc Wirb ju lang, bodj er fd)reibt ja in eine mußfa*
ttfdje 3*itung. 3)ie Sonniag«bläiter fpredjen ferniger, \>xab
iifd)er, natürlicher ;u ben SJtufif anten. 2ftöge (Sud), fagt
3. Slanf , mein Anruf: „2flußfanten" nidjt giöbltd) Hingen,
3$r Ferren von ber Sföußf, er iß e« voat)xliä) nidjt, eö ifl
eitle (Binbilbung, toenn 31?r'6 anber« glaubt. Se^t einmal,
baä ÜPort „SÖolf" ^at bei und au6 lange eine *>eräd)tlidje
©ebeuiung gehabt, unb boej iü ba/ ©ort fr ebel, fo fräftig
unb »oll, wie nur ba« 9Jolf e6 fein fann unb ift. 9lac^bem
er von ber früheren 3eü ber fuglidjen ÜJlelobien , Von bem
3uvielrcgieren be* Älingflang« gefpro*en, f&^rt er fort:
9lun aber iß e« anber* geworben, wir ^aben uu« au* bem
@öbariti«muc? ^eraudg/riffen, ber freie (Seift tntfaltet weitet«
Gin feine Sanner, ba« freie ©ort lebt unb ßubt fräftig in
JRebe ujib Scftrifi, wir brausen nidk)t rae^r ju färbten, bog
eine fterftbe $otitlf bie föone Äunft ber S^ne al« SRUtel l%*
trautet, bie SBölfer einguluilen. 2ßir öffnen ber SWußl freubig
bie Arme» Anf benn, maefct SWußf, aber SKufif, bie mit ber
3eit Barmonirt, SWufif voll äraft unb ©eifl, bie fitylt
unb entflammt, bie mit bem freien Sßorte, mit bem freien
©eifl fic^ ergebt, tretet Alle gufammen unb wirft vereint!
— AucJ) ber ^Berliner gigaro foriefct fic^ in gleichem Sinne,
wenn audj ntd^r mit gleichem $tuer au«.
ZfyalbtTü fpielte in SBien in bem juc Uniformirung uns
bemittelter SWitglieber ber afabemifc^en Segion veranftaltetes
Soncert, welche« wir fdjon vorige 5Boc^e erwähnten, mit gro*
gern Seifall feine ?>^antafien über bie „Stumme", „Shm
3uan" uub „Hugenotten", lauter ältere Saften, unb war ba«
ju befonberd von Sonbon gefommen.
3n 9S>iett r)ai bie mebicinifc^e Segion, eine Abteilung
ber Kationalgarbe , iljre eigene aWnftfbanbe/ welche ebenfaltt
viele Junge SWebiciner in itjrcr Steige jä^lt. £ie fc^nelle Du
ganifltung biefe« üftufifcotyö, welche« eben fo präci* ai« ener*
gifc^ in feinen Seiftungen ifi, ifi ba« Serbien)} tyre« Seiter«,
be« «&rn. SRomeo Äofad. JDerfelbe $at auft bereit« gwet
SWärfc^e für biefelbe com^onitt: „Stubentenmarfdj", welcher
3^frer faiferlic^en $c1)tit ber grau (Sr^erjogin Sophie ge^
wibmet ifi, unb „Semoof'ier SWebicinersSWarfft", beffen 3«^
eignung Se. SWajefiät angenommen, unb bem (Somponißen al«
SRerfmal aller^oftßen SBo^lgefallen« eine golbene (S^(inbern|r
gußellen ju laffen geruht Ijat. — „Auf, ßommunalgarbt«,
mac^t e* nac^, unb wäre e« nur mit Säuger$ören."
Äarl §aölinget in 3Bien 1)at ein ftarafterißifcje« $on*
gemälbc: „bie brei SWärgtage 1848" componirt, worein er
brei jefct in ®ien befonber« Mitbtt Solf«melobien verwebte;
Strauf f)at e« aufgeführt.
Btfjt iß in 2Bien angefommen, aber wa^rfc^einlift an^
fc^on wieber fort, unb gwar gu feiner eigenen #odjjeii.
fftom im gefänglichen 3talien iß je^t o^ne Dp er 5 bie
Sweater ^uben wieber begonnen unb leiben unter ber iroß*
loffßen X^eaterpolijei; man cenßrt von allen Seiten.
Sturm u. Äoppe in Seipjig offeriren ben ^omponißen
einen „na$ einer ber fdjönßen Sagen 3)eutfc^lanb« bearbeU
teten" Overntert; auf aifo, nad^ Valencia — SeiVjig!
JDie SWitgiieber be« $ofoperntyeaier« in SBiftt mufft«
fvarfame Sente. gute ^au4ftalter fein, benn ße (aben ßd$ &
©unßcn be« 3nßiiut« erboten, bU (Snbe 3uni auf bie ®age
anb lebe« Honorar ju verjiiten.
X)ru(f oon 9 r. Ä fi & w a n ».
u
tue
ibtf$tifi fit
Scr«itttDortn4f * SÄetoacteiu:
?iran% 33ten&eL
Sfdjtunbjroangtgjler SSanb.
M 45.
© erleg % t:
stöhnt Sticfe in Srfpjig*
Den S- 3uni 18«.
SGott bicfer 3*itf4- crfdjefnen toö^entlidj
3 Hummern K?cn l aber l 1 /* ©c^eiu
$rdä befl ©ante* sem 52 Ern. 2^ Sfclt.
3nferiionaj<fcütrfn blr 5J*tilji*ile 2 £Kgr.
Stbannemtnt nehmen a(U ^oftämter, 33 d$*,
ajluftf* imb j?unf*(janbluiigfn an.
3n$aU: Ue6« bfrc ÖonitaM unb b*1T*n Se^anbtung. — ©cmftecung [ftotif,) — Jfritiftyei Än^tg«.
liebet brn tSonttabaj? unb beffen
itiCC ^inblirf auf bie ©qmjjljoiilEii von Set trotten*
Öon Äua, itlüUrr.
Bä bem jeßigen eminenten >XuS6iIbungögrabe m
ber piat\\\fyn EKufif ^at beinahe jebeä 3Ritftk3tifhiu
ment metjr wie feine %tufgafce getöfl, benn bie SSett
*tfi$l **&' 9^ manche ÄftnfHer, wetäje baä Biotop
erü wie Sie SJiotine fceijanbeln, weldje auf ben Sio«i=
$ete, Um ©oin, ber Bagpefaune Saufe, ©abenjen
unb StiGer pvobutiien, bte fritijer nur auf bei BWte,
ber Klarinette unb ber artigen beweglicheren Snfitiu
menten auägefüt/tt werben tonnten. ©ag bte Äunfl
im Allgemeinen burdj biefe augeterbenttid?* Qluä6tt=
bung bet 3nfhumente iebrnfaUd gewonnen tjat, 6e?
baff wotjt (einer näheren Sluieinanbecfefcung, benn eö
Wirb gewig baburd? eine ftdjetere ^luefü^rung berjes
nigen befleren 28er!e erhielt, wetetje auger eibenttid|je
fcralttfdje ©tfjwierig feiten (»Uten, ob bie (Eomponifien
bet SReujett iubeffeu rtfyt unb im Sinne bei naturs
liäjtn ©efü^fö f)anbe(n, wenn fle jene Sluibilbung in
bet ärt benufen, bog fle j. B. SDtetobieen bei Ben;
ttt* trompete j«it)eilen, weldje fic$ r uub er, meiner mit
auSbrurfäüotter auf bei ©(axtnette ober ber ftlote for?
tragen liegen, — biefe ffrage wirb jeber 3a^ücrjldn=
bige fetjr pft mit SWein beantworten muffen j pe gf;
IfBrt übrigens ni$t t)ierr/er, unb ift Sarfje einet ÄtU
tif, beren idj mid) Ijier ntc$t untetjte^en ivid* 34
ge^e ba^er ju bem petita biefeS Sluffa|e€ über*
©er ffpntrafcafb bicfe# iui^tige Dr^efler^nflrus
ment^ blieb btö jegt im Stilgemeinen fjmft^itidj
feiner QluSbilbung tn auffaüenbem SJet^aftnifl'e gegen
alte anbete SERuftf -3nflrumente £urüct ©ie SÖn^r*
t)eit biefet ©etjau^titng fceiüeifl ft^ ton feffcflj man
^nbet ft^t menige Drdjefiet, roc bie (Sontrabäffc p<^
in Ännftter^aubm htfinhtn, wo fie fo hervortreten
unb bebanbelt werben , mit eä eigentli^ feut fotlte^
unb ioie e« ber fraftige C^araUer ujib bte Söutbe be3
^nflrumentä ci^eif^*- ©»w ffactum tfl: eö y bag 6r;
^eflet epftiren (barunter fogar fot^e^ bie Stuf befk
§en), bei Joett^en bie ©ontrafcäffe im ©nfrmMe fafl
gänjtid; untergeben, ©iefe mangelhafte ©ette fc maus
i)tt Äunfiprobttettonen mirb genug ^ebennann te*
bauern, ber Urteil ^at 7 unb wirb mit meiner SBe*
^auptung flbereinfUmmen, baf biejenigen ^(uSfu^runs
gen üou Dr^efletwerfen, wobei bie Baff* itn (Snfetn?
Ht nur mangelhaft gekürt werben, fet)t unüüttfßms
men genannt werben muffen,
SBoljet (ommt aitt nun btefe allgemein geringere
5(uÖfcifbung eineö ^nflrumcntS, baS in ber 37tuftt
eine fo wi^tige Slotte f^j-eten foff? SEBo^er (ommt
eö 7 bag ber i^ontratag gegen feine übrigen fteineren
%}erwanbten (bie SJiotine, Sratf^e unb baä ©etlo) fo
toerna^Iafllgt ifl? — ©ic Beantwortung biefer $ia?
gen f^eint mix ni<^t fdjwer, unb ict) witt fit, et)e it$
über bie Be^anbding beä Äontrafeaffeä rebe, gu 6e*
antworten fudjen*
1) Betrautet man meifienä ben ©ontrabag aW
ein 3nfhumetii, i»€lc^cä nit^t genug 3ntercffe bietet,
ttm feine 5tu36ilbung jum &titti^ttt ju machen.
266
©a^er fcmmt e8 nun auä), baß i$m gar feiten ein
bte Äunfllaufba^n wafyfenber 3«"8« *>on Dorn ^ers
ein feine gange S^atigfeit wibmet, unb ifyn wirflid}
mit ausbauet fiubtrt. SWan pnbet Saufenbe bon
S($ülern, welche mit unennübli<§em ©treten auf ans
beren Snffrumenten i^rem tjorgeftetften 3i^e entgegen:
. arbeiten 5 ben (Sontrabaß ergreift fetten ßiner mit
wahrer Siefce unb eonfequentcm (Sifer, er ftefyt oft,
fe^r oft fcerlaffen unb toerfannt, unb gerätty leiber meis
ftenä in bie 4?änbe &on .SgnofAnten, bie weit entfernt
ftnb, bie Schonzeiten feine« (S^arafterS hervorrufen
unb jeigen gu fönneu, bie bafyer am wenigffrn geeig=
net flnb, if)m bie Stellung unb ben Slang gu ftdjern,
ber tym eigentlich im Drcfyefter gebührt. (£ö epftiren
genug ^[nflitute, Bei Wellen bie (Sontrabafftfien fic§
erft im SWanneSalter biefem ^[nflrumente gewibmet
$aben: n?a8 fann man bafyer toon itynen erwarten? —
2) wirb ber Kontrabaß gar oft &cn Subjecten
be^anbelt, welken Bei allem <£ifer bie nötige föqpers
lic$e Äroft unb ©rBße fetylt. SBenn id) guweilen
folc$e Siliput s fjiguren f?c§ mit bem coloffalen Snflrus
mente abarbeiten felje, fo fann id) miä) beä SWitleibS
tiidjt erwehren. — (Sin ©abib fann biefen ©oliat§
nidft begwingen! — ©er ßontrabafftfi muß fcon ftäfs
*'8 et / 8 ro f* ft ÄBtpereonflitution fein, will er feinem
3>«fttumente ünponiren, — will er e$ unter ftc§
Sengen! —
Snbli^ liegt
3) ber ©runb, baß bem ßontrabaffe bie öer^älts
nißmäßig gleite 2fu$bitbung wie ben anbern «Snfhus
»unten nodj ni^t geworben ift, aud) barin, baß man
Weber gang gWeÄmfißige Spulen $at, noc$ wirk
Iidj gebilbete 8e$rer in biefem gac^e gu gewinnen
fud^t, welche tyre 3&8N"8 C auf ben regten 2Beg brins
gen unb fle barauf erhalten, ©er le^te Umftanb iji
eine SoTge Don ber im (Eingänge ton 1) auSgefpros
$enen Slnfldjt. — SWan Ijat gwar in neuerer 3eit hd
Konfer&atorien unb Wabemien ber SWufif einige* ba*
für get^an, allein bie ga<$e liegt bodj ncc$ in ber
SBiege. — ©ie ©irectoten unb 93orfle^er fcen (Bta*
bliffementö, welche bie Suäbilbung ber praftifdjen
äWufif gum 3t*"<fe $aben, flnb oiel gu nac^läfflg bars
in, unb nehmen felbfi toiet gu wenig ^ntereffe an bem
(Sontrabaf. ©ic anberen ©trei^inflrumente fd^einen
beinahe Gebern triftiger, unb bie tfl^tigen Se^rer ber?
felben ^rotegirt man übet bie 8Wa§en$ man bringt
JDpfet aller 2Crt. 81n ben (Sontrabafj, unb beffen xity
tige, funflgemfif? c SSe^anblung benft man faum. Sftan
be^ilft jtd^ toie eö eben ge^t, unb fo toirb benn ber
alte Sauerteig feit langer 3eit, »on ©eneration ju
©eneration, ben?a^rt unb gefnetet. —
©ajj bie öorbemerften brei ©rfinbe ber gurilcfges
Miebenen 9lugbilbung beö 3nfli«mcnt#, »on bem tyet
bie 9tebe tfi, auf SBa^eit berufen, n?irb n?o^l 3^ 5
bennann füllen, ber in ber muftfalifd&en SÖelt
fid^ betoegt f)at , unb barüber ju urteilen im
©tanbe ip. —
(88 wäre nun »orerfl barüber ju reben, auf treibe
Slrt unb Söeife biefer bebauernöwürbtge 3"P<»n^ ju
entfernen fein möchte, unb n?ie man ftc^ nad; unb nac^
im allgemeinen befiere ßontrabafftften »etfe^affen fann.
©ad drflc müßte fein, ba§ man hti ben ßonfcrüatos
rien, n?el^e fc^on lange 3af)TC als äWuflet tn anberen
Regierungen aufjuftellen finb, unb toon njelc^eu bie
erjlen Äünfller unferer muftfalifc^en SBclt gebilbet
würben, baß man bei biefen Sorge trägt, üorjügli<$e
unb in jeber $inft<$t brauchbare Sekret ju gewinnen.
äWan wirb (i<| bin bicö fefi überjeugt) fd^on in fürs
ger 3eit bie wohltätigen grüßte biefer SWaßreget
fpüren fönnen. ©er Sontrabaß, biefeö fo fämätylig
öerwa^rlcjle 5nPtument, wirb bann metyr S"tereffe
erregen, ©ar SKan^er, ber vermöge feiner günfligen
gigenf^aften ft(^ bagu eignet, wirb tyn ju feinem
Suftrumente wählen, er wirb, burdj ein würbigeö
83orbilb gereijt, i^n tüchtig Pubiren unb pflegen, unb
wirb fo felbfl einer fyäteren ©eneration als würs
biger, nü^li^er ^«ptuetor in feinem ftafyt uors
teuften.
Slber auä) an uieten anberen Drten, wo feine
83ilbung8anftalten für Äünfller ft<§ beftnben, mu^ man
ben Kontrabaß ni^t fo na^läfpg »on Seiten ber
©orgefegten betrauten, fott eine allgemein beffere
S3et^anblung biefe« ^nfhumentd erhielt werben, ©er
alte Scfylenbrian, ber bei einer §öaeanj Gebern bad
^nftrument in bie $anb legt, ber ben SBunfd^ barna^
auöfpri^t, unb ber, toie i$ im 6ingang erwähnte,
gar man^mal fd^on im SWannedalter pe^t, unb übers
ljaupt fein ^)elb war, biefer alte Sctytenbrian müßte
jebenfaflä aufboren, foß eö mit bem (Sontrabaffe unb
feiner Se^anblung beffer werben. %$x Äapellmeiflet
unb ©ireetoren! forget nic^t allein, baß i^r gute
SJiolinen, glöten unb (Slarinetten unb fol^e Stinu
men ^abt, welche baö ID^r beS «publifumS befielen,
i^r werbet bamit allein bie ©üte eurer Orc^efler nodj
nic^t begrünbenj forget auc^ für bie 83aftS, ben Äern
eurer ättittel, — wirfet aud) barauf fytn, baß i^r gute
ßcnttabafflfhn ju eurer Seite f)abt, fdjitfet fle eine
3eit lang gu fiebern, »on beren guter SWet^obe i^t
überjeugt feib, unb glaubet mir, i^r werbet gut bas
bei fahren, i^r werbet baburdfc bie ©orjüge eurer «3ns
fittute bebeutenb vermehren, unb eu<^ felbfl eine nidjt
genug ju f<$ägenbe Stü^e in euren Functionen »er*
f Raffen! —
%d) fomme nun auf ben legttn ber ju berü^s
renben fünfte, wel^e bi8 je|t bie allgemeine 8luds
bilbung beä SontrabaßfpieB jurüef^ielt, ic^ meine bie
267
fce^rbüc^er unb Spulen für ben (fcontrabafj. — So
ejciPirt fei« je(jt nodj feine äRetljcbe für ben ßontras
ba§, welche allen Slnforberungen entfprtd^t / unb na%
welker man einen ©d&üter nadj allen Stiftungen ^tn
fotib auöbitben fann. ©ie $erauägefommenen ©<$us
len Pnb:
1) eine ältere fcon grrofyKdfj;
2) bie feit längerer 3eit ejriptrenbc öon SB. $aufe,
Sßrofejfor an bem (Scnfer&atoire in Sßragj
3) eine f feinere tion @(ama in 2Bicn, unb
4) eine in italienifdjer ©pradje erfdjienenc SPtcttyobe,
beren £itel mir nidjt mcljr im ©ebädjtuiffe ifi.
©on allen tiefen mu$ tc$, nadj meinen Erfahrungen,
biejenige oon @(ama atä bte jwccfmäfjigpe anerkennen,
©iefer ÜJtann füfyrt feinen Schülern bie (Scalen (bie;
fe8 wichtige äWittel jur SluSbilbung) in aßen Xonar*
ten mit jicmlidfj natürlichem ^ingerfag nox, unb giebt
jwecfmä&ige, bem (Sfyarafter beö ^nPrumentä entfpre;
djenbc ©eifpiele unb Uebungen. öeiber ip fie aber
»iel ju fefyr jufamutengebrängt, unb gewiffermajjen
nur eine (leine Sammlung üon Sjccrciticn ju nennen,
benn alle weitere (Srflärungen über ben Sontrabajj unb
feine ©efjanbtung mangeln.
©te ©djulc fcon £aufc, beren ic$ nodj gebenden
»iß, tjat jwar mand&eö ®utc, allein ber bort aorge;
fd&riebcne gingerfafc ip nidjt jwecfgemä§ ju nennen.
Sludj flnb feine Uebungen, beren er eine feljr gro&e
SJtaffe fowofyl in ber ©djule fclbp, alä audj in fpä;
teren (Supplementen jum Sepen giebt, — mit wenu
gen Sluönafymen nidjtä weniger alö ju empfehlen, ©ie
pnb mcipenS ju fang, iifccrtrie&en in ^Jaffagen, unb
ermübeu ben ©d&üler, otyne iljm wirflidj ju nüfcen.
©er (Eontrabafpp, welcher biefe Uebungen medjanifdj
gut unb mit bem gehörigen £one fpiclt, mu§ gewi§
erp geboren werben, unb würbe ein ^änomen fein.
Unb würbe wirftidj ein folc^eS ^änomen erfc^einen,
unb pe wirflidj gut ausführen, fo fonnten pe ben*
nodj feinen ober nur mittelmä&igen Sffect machen,
Weil pe meiPcnä ju oiele SRoten in Pc§ faffen unb
baburd} gegen ben ßfjarafter beä ^nprumentä fltei-
ten, beffen $öne, vermöge tyrer Xiefe, längere 3eit
jum SJibrircn nBt^ig tjaben, als bie ber ^Biotine unb
beä (SeßoS. —
Um bem bcPeljcnben SDtangel an guten SJtetljo;
ben abjutjelfen, mü§te man biejenigen einzelnen Äünp;
ler, weldje pc$ ba$ tiefere ©tubium be8 (SoutraSajfeö
jur 51ufga6e i^reä öebenö gemalt unb bei SBett ges
jeigt ^afcen, ba§ Pe biefe Aufgabe ju IBfen im ©tanbe
waren, — biefe einjelnen ÄünPler mü^te man e\u
couragiren, i^re gefammelten ßrfaljrungen ju Slug
unb grommen aller ber jenigen mit jutfyeüen , welken
e8 um bie richtige 9tu§bilbung auf itjrem Kontrabafl'e
ju t^un ip. — SBarum fegt man nid^t einen sßreiä
für eine Qutt <Sontraba§fc$ule auM ®d giebt gewiß
einzelne AfinPler, bte in ber Sejie^ung t^tet ©uted )tt
wtrfen im ©tanbe Pnb, aber Pe galten jurütf mit
tiften SRitt^eilungen^ unb jtoar au8 bem ©runbe, weil
Pe entweber gar feine, ober bo$ nur unbebeutenbe
Selo^nung für iljre SWü^e unb Eingebung ermatten
würben. SBeld^er SWupfalien s Verleger wirb einen
Äünpler für eine 6ontrabagfc$ule anßänbtg ^onorts
ren? — «3a man mug furzten, baß bie meipen §et*
ren eine ©djule für ben (Sontraba§ gar ntd^t, am
Snbe ntc^t einmal gratis übernehmen würben. — 34
muß für meinen 3^ei( frei gePeljen, ba§ i$ in gleia
4em gatte bin, unb ba§ ie^ fc^on längP auf SBet*
Bffentlic^ung meiner (Srfa^rungen , welche idj feit eis
nem 25jä^rigen unau8gefe|ten Streben in öejie^ung
auf mein ^nPrument gefammelt fyabe, ©ebac^t ges
nommen ^ätte, fönnte id^ ^offen, mit einem öerteget
eine anPänbige Uebereinfunft ju treffen.
©ie Weitung, welche id) meinem S)aterlanbe ^ins
pc^tlid^ feiner ÄunPbilbung joße, — baö ©treben,
allen meinen ßoöegen bie würbige Se^anblung unfes
rer Oeige ju erleichtern, bePimmten midj nun, einps
weilen in biefen Ol. einige« über meine änpdfrten
unb Erfahrungen mitzuteilen. $$ tyalte mic^ für
feinen ^ßrop^eten, allein wad i$ in Oejug auf meu
nen (Sontrabag fage unb empfehle, fyabe iä) m'elfac^
geprüft unb gut gefunben, unb pe^e bafür ein. ©eös
|atb glaube ic$ au$ öemerfungen ju bieten, welche
meinem, gewi§ im Sittgemeinen noc| öernad^läfpgten
gac^e, unb baljer auc^ ber Äunp, jum wahren 9tu§en
gereichen.
©armPabt. «ug. SNülter.
(SBicb fottsefe^t.)
®rtoibetunQ,
bie Xonfüttfller * 33erfammlung unb bie Äritif berfelben butd^
Jptn. g. £intid)* betreffenb.
(Sfortf^ung.)
3ni>em ic^ bie einjelnen Anträge unb bie Segen;
bemerfungen beö §xn. $. überbtide, mu§ ic^, betjor
ic^ biefelben ber dtei^e nac^ betraute, noc^ einiget
Sleugertic^e einleitenb üoraudfc^icfeiu ätteine SWitt^ets
lungen über einige Anträge Pnb nur un^ottPänbig;
fo faen inäbefonbere bie Sragen über Drgelprüfuru
geu unb bie Äritif üfccr We eingefeubetc ©d^rift be«
$rn. ©amme nur eine unoolipänbige ©arPettung ge*
funben. ©ie Srörttrung über ben erftgenannten 2ln^
trag na(}m jiemlid^ eine üoße ©tunbe in 9tnfpru$,
wa^renb baö, wa* idj gegeben ^abe, in wenigen Wlu
nntm beenbet gewefen wäre. Sür ben erpen Sag w«
268
ber Meine ©aal be« ©ewanb^aufee gewählt worben$
wit ttugen Söebenfen, ton bem (Soncettfaal ©ebtauc$
ju matten, bamit nic$t eine, toiettei$t nidjt aüju jaljls
reiche ÄJetfammlung in biefen JRaumen ft<$ Daueren
möchte. (53 Ratten ftc$ abet me$t Styeilnefynet eins
gefiinben, alä angemelbet waten, unb fo fam eö, bajj
min ba8 junäc^fl gewagte Soeal nic$t auäteictyte.
SJtandjetlei Unbequemli<§feiten , fo inöbefonbete bie,
bafc wegen bet Uebetfüflung Äeinet feinen $lafc t?ets
laffen tonnte , eine btücf enbc §i{}e w. f. f. waten bie
golge. ©ie SBettyanblungen übet Dtgelptüfungen fies
Ien in bie 3eit tjon 11—12 Ufyt. §6) »«* fö™
ein abgefyanntet 3"ty3ter. 9Nanc$e ©ptectyet wutben
nur »on ifyret näheren Umgebung gehört, nietyt uon
Sßen aetflanbenj fo ber langete ©otttag beä äWuftf-
bitectot äSilfe, xoa§ iä) fd?on in meinem SRefctat be*
metft $abe. ©iefet befanb ft<$ an bem einen (Snbe
be8 ©aaleä, ic$, bie ©tenogtap^en, an bem anbeten,
©o wat eö fyatet bei bem beflen SBiflen nic$t mefyt
möglich in biefet Angelegenheit genauet jn tefetiten,
alö eö gefdje^en ifl. ©ei bet 83efpte<§ung bet ©c§tift
be« $tn. {Damme befanb fidj ©et, »eichet bie ©ac$e
$auptf8c$lic$ etöttette, unmittelbat tyintet mit, nnb
fytadj fibet meinen Äopf tyetab; e8 machte bie$ mit
einen fo peinlichen Sinbtucf, ba§ i<§ nut SBotte $8ts
te, unb feinen ©inn. ^4 etfue^te ben betteffenben
$ettn fyatet — für ba3 SRefetat in bet 3eitfc$tift —
um na^ete äJlttt^eilungen übet baS üon tym 83otges
ttagene, ettyelt biefe abet nic$t jut 3eit, aU bet ©tu*
Big batyin »otgefc^titten wat. 5Wid?t immet wutbe
audj, — toaö bei einem etflen 9Wale gat nidt)t anbetö
ju etwatten — bie patlamentatifctye SDtbnung fiteng
feflgc^alten, unb bie Semetfungen butcfyfteujten ftety,
waö für bie ©tenogta^en bie Unmoglicfyfeit ju fols
gen etgab. $ä) etinnete an biefe Uebelflänbe gteiety
ifiet im (Singang nnb ein füt aUe 9flal, um einige
Süden in meinen 9Wittfyeilungen ju erfläten. SBieleS
fjabt iä) au<$ mit 2lbftc$t auägefdjloffen, unb batuns
tet gute Semetfungen, wenn biefetben nidjt in unmtts
telbatem 3ufanunenfyange mit bem bestochenen ©es
genflanbe flanben. $jn bet %$at $atte idj auety einet
gto|en 2luöfü$ttic$feit bebutft, wenn bet äWenge bet
©peeiatitäten 9taum gegeben wotben wate.
©ie ©efptec^ungen übet Dtgelptüfungen — 91ns
ttag beö ^tn. Dtg. ©eefet — ftnb nac^ bet anfleht
be8 $tn. $. in toaget Mßgemein^eit unb 9tefultatIos
flgteit »etlaufen. 3m ©egenfag ^ietju mu§ ic^ aufc
fptec^en, ba§ eö mic^ 83Bunbet nehmen tt?fitbe, wenn
ein Slnttag, weichet eine 3a§t§unbette alte ©ewo^n-
^eit angteift, in einet Angelegenheit bemnac^, wo bie
ttnft($ten fld^ einanbet fc^toff gegenübet fielen, naä)
einflünbiget S3efptec^ung f$ou ettebtgt fein foflte.
SBet tyet me^t al« eine »otlaufigc Slntegung, wet
itftimmtt Wefultate etwattete, »ettennt nic^t bloö bie
©e^wietigfeit bet ©ac^e felbfl, et öetfennt aud? lit
SKac^t folget 3«Panbe, in benen bie äWe^tja^l aufs
gewa$fen ifl, unb bie Unmoglic^teit, tyiet fc^neö etwaö
9(nbeted an bie ©teße ju fegen. SKan tann tot bet
^anb beftiebigt fein, wenn ^emanb eö unternimmt,
eine bi$ ba^in unangetaflete ^ettfe^aft in grtage ju
fleüen. ©o machen ftc^ je|t im politifc^cn Seben fjots
betungen geltenb, füt welche butc^auö noc^ feine 9Lu$:
ftcfyt bet ^Jetwitflid^ung oot^anben ifl, abet auSges
fptoc^en muffen biefe gotbetungen wetben, um bie
^(ufmetffamfeit batauf fyinjulenfen, unb bie ßtfüflung
tootjubeteiten. Wae^ einet Steige »on S^ten ftnb fte
lebenbig in bem S3ewu§tfein beö SJolfeö, unb bann
i(l auc^ bie JRealtfttung berfetben gegeben. 2Btß ^t.
^). einen äöibetfptudj batin nac^weifen, ba§ bie &ünfh
let einen S3efc^lu§ faffen foUen, übet eine ©ac^e, bie
fte nidjt üetfle^en *), fo ifl baä eine ©op^ifletei, bes
ten SSBibetlegung fo leicht ifl, ba§ fte betfelben gat
nie^t etfl bebatf.
S3on betfelben ©efdjaffenfyeit , wie biefe ©op^t's
fletei, ifl bie ©emetfung übet bad in äJotfc^lag ges
btac^te 93etjetdjni§ hei'm Untettic^t btauc^batet 9Wus
ftf alten, — Slnttag beö $tn. ©c^eftet — . ^)t. $-
bemetft ticfjtig, ba§ alö ^pauptmotito bie Unbefannts
fd^aft bet SWeiflen mit bet älteten fiitetatut angefügt
wotben fei. ©et SWuftfct an fleineten Dtten fann
Pc^ Webet mit Itn alteten, nod^ mit ben neueren
SBetfen »oüflanbig toetttaut machen, weil Sibliot^es
fen fehlen \ et mujj ftc^ auf baä befc^tanfen, votä er
fauft, unb Wenn eä gelingt, t^m $iet Sln^altepunfte
ju geben, bute^ bie feine SBa^l geleitet wetben fann,
fo glaube ic^, wütben wit unö ein wefentlie^eö 93ets
bienfl etwetben. $t. §. ftnbet nun abet einen 2Bis
betfptue^ batin, wenn biefelben %mtt, füt bie ein fols
c^eö S5etjei^ni§ angefettigt wetben foU, gleich felbfis
t^atig bti bet Slbfaffung beffelben ftc§ beweifen. ^)ier
ifl ju etwibetn, bafj eö feineöwegö bie Sfteinung wat,
eine folc^e 3«fammenfleßung wä^tenb bet S3etfamms
lung fc^on ju beginnen, obetwo^lgatjuüoüenben, \va%
fc^on äu^etlie^ unmöglich gewefen fein wütbe, eben
fo wenig, alö bie Slbftcfyt fein fonnte, ba§ jebeö eins
jelne SWttglieb bei bet 5luäfü$rung ftd^ beteiligen
foUe. So fam lebiglid^ batauf an, baä lltt^eil bet
93etfammlung übet ben ©egenflanb ju toetne^men, ju
tyoten, ob biefelbe fic^ füt ein folc^eö Untetne^men ins
teteffite unb eö — auc§ butc$ S3enu|ung unb eins
fü^tung — untetflügen wütbe. ©efc^a^ bieö leitete,
*) *Wa* ber «nfic^t be« ^rn. IBecfer: über eine ©ac^e,
bie t^rem eioentlidben ^änftletbetnf ferner liegt, nfdjt no%
totnbig bomü verbnnben ift, fonbern fteft nnr jufÄflig bei ®tn*
jelnen wrfinbef.
269
wie toixtliä) ber gatt, fo war c« bann bie ©a<$e
berer, welche &orgug«weife mit ber ba^in gehörigen
Siteratur öfttraut ftnb, ftc§ ber Stabführung unter
äWitwirfung Silier, welche in biefcm $a$e gu ^aufe
Pnb, gu untergic^en. ©o würbe bie ©a<$e Don und
fc$on t>or langer al« eintm falben datyre — im $if*
figen Xonfünftlcr*83erein — angefaßt, unb in biefcm
Sinne tyaBen wir unfere Einleitungen getroffen.
SKinbcr flar unb entfe^ieben fleöt fiety ber Sin;
trag be« $rn. ©örffcl — SIBfaffung eine« Seitfabeu«
für (Slafcierletyrer — bar. #r. ©. wollte bie Slnfte^t
ber SJerfammluug fcernctymenj aBer e« wäre nötfyig
gewefen, eine SßroBc, ober Beffer noc$ bie ©runbgüge
für ein berartige« SBerf fogleidj toorgulegen. $n bies
fem ßafle tyatte c« ju einer erfolgreichen S3cfprec$ung
fommen fönnen, watyrenb fo allerbing« nur ein rcfuls
tattofe« #ins un ^ Hieben barau« fyeroorging. ©en
Hauptfehler Beging freiließ bie SJerfammlung , inbem
fie unterlieg, H™- ©. gu Beauftragen, Bei ber näcfc
ften Sufammenfunft eine au«gefüljrtere Vorlage gu
machen. SBäre bie« geföetycn, fo wäre bie SlBjtd^t
be« StntragftcKcrd erreicht worben, unb flatt eine« uns
ftaren SJcrlauf«, würbe fic§ Balb ein Befiimmter 816=
fdjluf ergeBen tyaBen. $ä) toermieb e«, eine folc§e
Slufforberung auögufprcc^en , inbem ict) c« unpaffenb
erachtete, wenn biefelBc gegen einen SWtarBcitcr bief.
St. von mir ausging, Bin aBer ber entfe^iebenen Slns
fle^t, bafj ein berartiger Seitfaben ber itdd^fte notfys
Wenbige ftortfe^ritt im ©eBietc be« ^ianofortesllnters
ric$t« iflj ber principlofen gratis tyaBen wir genug,
Wie üBeraß muffen wir auc$ l)ier ber wiffenfdfjaftlic^en
Setyanbtung un« gu nähern fuc^en. Hätte c« in ber
SlBfidjt gelegen, biefen fieitfaben watyrenb ber ©auer
ber Ccrfammtung gu ©tanbe ju Bringen, fo würbe
H*. H- mit feiner SBemcrfung, bog fciele ÄBc$e ben
83rei oerberBen, unBebingt Siecht tyaBen-, er fyatte fret=
lic$ bamit no$ nic^t« 9ceue« gefagt, ba i$ baffelBe
SSebenfen fc§on au«fpradj, al« iety bor eflcftifdjcr 3us
fammenfe|ung warnte (fcergl. «ßrotoc. ©. 456), unb
bamit auf ben richtigen ®cftc$t«punft für ben ©Brf*
fel'föen Slntrag fyinguleiten fudjte. — SBenn §x. $.
Bei biefer ©ctegenljeit üBertjaupt Bemerft, bafj nur eine
fpropaganba ber unmittelBar ©et^etltgten, bie forts
wfi^renb unb fclBflt^atig in'« ^raftifc^e eingreift, wirr
ten f&nne, fo war ba« meine au«gefpro$enc ^Bfic^t
(t>gt ©anb XXVI. 9fr. 3) , unb meinem ©egner Be*
gegnet nBerrafc^enber SBeife, toa^ im weiteren ©er?
lauf ncc$ öfter toorfommen wirb, ba§ er un« uBer
©inge Belehrt, bie ic$ felBfl fd^on fxtyex mit 83es
jümmt^eit au«gefproc^en ^aBe. 6« tyanbette fic^ feis
ne«weg« um „©eclamationen gegen ben fc^lec^ten
©efömac!", fonbem bie« war etwa« ganj »eilaups
ge«, um jum Hauptjwecf ju gelangen. (Sine „Bes
flimmte mufifalifc^e ©efJnnung" ijl aßerbing« not^s
wenbtg, unb biefe iji nicfyt fogteic^ ^erjufiettenj 93er«
fammlungen aBer finb ba« wirtfamfle SKittel, nidjt
eine folc^e erfl ju Begrünben unb ju Bilben, wo^l
aBer in größeren Äreifen leBenbig gu machen. 6«
mug einmal angefangen werben, unb e« ifl fc^lec^ter$
bing« nic^t aBjufe^en, wie gefBrbcrt werben fott, wenn
man ba« Unfertige fc^eut, unb immer gleich Befriebu
genbc „Slefultate" ^aBen will. SBon „^Jerfönlic^feü
ten" war baBei feine 9lebe. 6« würben ganj aßein
bie öffentlichen ßeiflungen, bie gebrückten SBerfe ber-
jenigen, beren tarnen genannt würben, Befproc^en.
Oeffentlic^e Seifiungen aBer »or bem ßorum ber SDefs
fentlic^feit ju Befyanbcln, ifl ein anerfannte« 9ltd)t,
unb ic^ r)ätte am wenigflen üon meinem geiflig freien
©egner erwartet, bag er, inbem er ftcfy be« SBorte«
„^Serfönlic^feiten" Bebiente, minbeflen« ben @c^etn ft(^
jujie^en würbe, foletye ^P^ilifler^aftigfeit in ©c^u^ gu
nehmen.
Hr. H. gefreut gu, bag e« ^ier gu ben anfangen
einer ©eBatte gefommen feij anbere, anfe^einenb atts
gemeiner geseilte fragen Ratten bie« nic^t oermoc^t;
er Beruft fic$ gum Sewei« auf meinen Eintrag üBer
einfü^rung alter 2Kufif. ©ie näc^fie Slntwort tjiers
auf würbe fein, bag id) meinen Eintrag nur al« einen
SüctenBüjjcr für eine freie tyalBc ©tunbe gab, wd^renb
bem guüor ©efproc^enen bie gange Seit gewibmet
würbe. E« war mein gßunfdj, hit ftc^ Beteiligt ^ats
ten, fpredjen gu laffen, nic^t itynen etwa« öorguffres
c^en, unb fo gewährte iä> bem öon mir angeregten
nur ben furgen 3wifdjenraum, ber ftc^ gufäUig bafür
fanb, toa^ in ben ^Jrotocotten fc^on mit ben SGöorten
angebeutet ijt: „ic^ Benu|tc bie noc^ üBrigc äcit' 7 .
Hiermit Ware eigentlich bie ®ad)e, rein augerlic^,
fc^on erlebigt unb §x.§. gurütfgewiefcn. ä^ein ©egs
ner greift jebodt) ben 3"^lt be« eintrage« felBfl an,
unb e« ifl bemnadj nöt^tg, aud^ barauf einguge^en.
©lauBt er tyer bie gange Angelegenheit burc^ ben 3« 5
ruf: fiit)rt gute alte SBexfe auf, gu erlebigen, fo ge«
matynt mic^ ba« an ben fflatf), um unfere Äunflgus
flänbc gu Beffern, nur rcdjt oiele geniale SBerfe gu
fdt)affen ! @« waren gwei Hau^tgeftc^t«puntte gefleßt:
©inb bie alten 833erfc einer SBicbercrwerfung wert^?
unb, ifl bie« ber gatt: 2Bie ifl i^re SBiebereinfü^rung
gu ermöglichen? ©c^on biefe grage^unfte fyätten t^n
gur SEBürbigung be« S^atBcflanbe« führen fönnen, unb
war bie« nic^t ber gatt, fo mußten e« bie SJer^anbs
lungen felBfl t^un. ©a« ©egent^eil »on bem, ma«
Hr.H- Be^au<)tet, ifl ba« SBatyre. Sluger einigen ©es
fct)idjt«frcunben geBen nur fiu^erfl SGBcnige gu, bafj
„unüBertrefflic^e SBerfe in 9Waffe vorliegen", ©ic
93er^anblungen fel6fl geigen, wie man in SJegug bar*
auf nur »on &epf ft>rae$, wie man jene SBerfe für
210
veraltet r;ält, unb bie clafftfdje 3«t ber Sontunft ge-
ttitynltd} er£ oon bei 9Witte beö vorigen 3«W"nbertS
batirt. <IM Sri. <Scr)loß in einem unfcrer Slbonnes
mentconcette im Äaufe biefed Satyeä eine 9irie öok
«teffanbro ©trabella fang, waren bie äfluftter ents
jfttft. Slbet nur Sßenige wiffen, baß biefe Qltie burcfc
auä ni$t r>ereinjelt bafier/t, fonbern eine große SWenge
a$nlic$er SBerte toon ben alten Italienern t>orljanben
flnb, bie noct) Ijeutc gefunden werben tonnen. 2ltk
wöc$entlicr) toerfammeln fldj bie ättitglieber großer
(Singatabemien, unb waö führen fie auf? 9lttfonns
täglich ftnben große Äüd&enmuftten Statt, unb übers
wie^enb ifl nur bie ®poc$e ^a^bn'S, SWojart'S unb
»eet^o&eu'ä vertreten 5 SBerte ftnb bie bevorzugten,
bie in it)rem ftrdr)ltdr)ett SBertt) rocr)t würbig ftnb, je;
wen alten bie ©djufyriemen aufyulöfen. Sßicrjt weil
ba8 ^ublitum ftd^ abwenbet *) — bie befiiminteflen
©rfat)rungen Seweifen baö ©egent^eil — fonbern weil
bie äJticte ber 97tet/rjar;l noct) nid^t wieber barauf ges
rietet flnb, ifl jene gu>ße £unflepocf)e in Söergeffeiu
}eit getommen. <Hn ben äfluftfern liegt bie @c$ulb.
©ie Äirdjenmufl! wirb gegenwärtig überhaupt »ers
wac^läffigt. 9ludj bie (Sorrefponbenten unferer muft;
tätigen 3citungen ignotiren biefetbe gän$lic$, ob*
fc^on t)ier öfter intereffanterer ®toff $u finben fein
würbe, alS ba8 weltliche treiben barbietet. — Sitters
btngä fottte aucr) bie 3Wöglic$teit einer SBiebereinfüt);
rung in unfere öffentlichen Soneert« befproct)en wers
ben. Äam eS r)ier ju teiacr Schatte — unb eö fyat
bU3 wot)l Sfäemanb met)r bebauert, alö icr) — fo lag
ber ©tunb, außer in ben angeführten Umftänben,
barin, baß nidjt eint nodj größere Slnja^l von $)lu;
fitbtxeetoren unb Äapellmcijiern jug.egen war. ©a$
fließt j*boc$ nidr)f auö , baß eine löeratijung unter
einer t)inreid&enben ^Injatjl ton hierbei beteiligten SWits
gtiebern unb eine ©tfälußuarjme eine Umgcflaltung
wtf*te8 ganjen öffentlichen äftufttlefeenä unb nacr) ei-
nigen 3^ren eine gänjlictj öcränbertc ®efcr;macföticr);
hing jur ftotge tyaben müßte, ©ie grage naä) ber
@inric${nng ber Soncette ifl eine Sebenöfrage ber
muflfalifdjen (Segenwart. (Sä muß cnbHdr) einmal
biefer alte ©cfytenbtian jur Sprache tommen, unb an
bU ©tette bilettantifc^et fiiebr/aberei für einen ober eu
nige Stteifrer bec neueren 3^it eine uniöerfelle Äunfb
*} SJrcüi<$ barf man nid)t mit ber X^üxe in'« -§au« fal-
len, unb bte Peute bid jum Ueberbru§ mit alter SWufH t»eini^
gen; man mufr ertr*&gen, baf bie ©egentoart ba« grc§re £R'$t
bat, nnb bie Vergangenheit, itp gegenüter, nur eine feeunbäre
Stelle einnebmen fann. Diejenigen , welche für SBteber*
ertoeefung be« 9üten tftatia roaren, i)aben flet* barin gefehlt,
baß fie Öere.ine auafd)llc§lidj für alte SDlufit grünbeten, wa
Hxä) bie anfängliche X^cilna^me bec SWitglieber ^erabgeftimmt
tt»urbe, nnb enb(i$ gan^ aufhörte.
anfe^auung, eine gleichmäßige Serücf^^tigung alt«
unb mittler, unb auc^ neuefler 3«t treten. $Utßtrs
orbentlic^ t>iel ifl ^ier ju erörtern, unb toenn ^r. #.
meint, baß ber ©egenflanb ni<$t einmal ju einem «n=
trag geeignet fei, fo muß man tabetn wollen, unb
mit Ut Söorauöfefcung herantreten, auc^ gar nic^tä
anjuertennen , ober abftc^tlic^ gegen jebc beffere @tju
ft^t ft^ terfcr)ließen !
$rn. ©ollmict'ö Antrag über «ßrüfungäcommifftOs
nen ^at ^)r. $. mit bem meinigen jufammengefieOi,
obfefton beibe nur in eine entferntere 33ejiee;ung ges
brad^t werben tonnen, ©aß auc$ biefer %ntwag »ers
worfen wirb, öerfle^t fic^, nac^ bem 83iöc/erigen, fc^on
oon felbfl. »Über man tann große öebenten üfcer bie
Slnöfü^rbarteit be« r>tet in SJorfc^lag ©cbracr)ten
^cgen, unb bodj biefen Anfang aU ben erflen ©ets
fuä^ einer 5l6^ülfe witttommen tfcifyen. @o öiel fle^t
fefl, baf ^Icintgfcitcn unb äüobeartitel weit fdjnelUt
Verleger finben, aU größere SBerfe. ^mmer tlagen
bie (Somponiflen , baß i^re beflen @ac^en im $ulte
»erfc^loffen ru^en, wä^renb ftc Sompoptionen ebire«
muffen, beren ftefidj fc^ärnen. $r.^). 1)at unö biäljer nur
mit unfruchtbarem ^abel befdjenft, bie wat)re Selens
rung aber jurüctgeljalten. dt würbe ftc^ fcljr uerbient
gemalt t;aben, tvenn er beffere Sludfunftämütcl ^äile
üOrfcr)lagen wollen. (So Ware t)ier gerabe ein paffem
ber Ort gewefen.
4?r. ©attler braute ein Slcpertorium für äJtanu*
feripte in Anregung, um baffclbe ju erreichen. $%
flimme $rn. $. hei, wenn er fagt, baß auf fol$e
Sßeife oiele SBerte ^eruorgejogen werben würben,
welche beffer in i^rer ©untel^eit geblieben waten;
aber eä ifl aucr; richtig, baß tvenn ed auf biefe SBeife
gelingt, einmal eine gute (Sompojttion ju retten, unt>
i^r (Eingang 31t »erraffen, bie$ eine tei^lic^e (SnU
fd^dbigung für alleö Ueberflüfftge gewahrt, ©ad wirb
boer) Äeiner im (Srnfl behaupten woOen, baß nur bies
jenigen SBerfe, welche gebruett werben, beö Srfdjeu
netto würbig finb. grcilicr), ©öt^e unb (Schiller, unb
ä^o^art unb ©eet^ooen ^aben fict) 23af)n gebrochen.
©iefer fcr)on ton £egel gebrauste öeweiö inbeß be*
weifl bur^aud nid^tö, benn nur unter ^Barbaren wäre
e^ möglich, baß bie Schöpfungen folcr)er ©enied für
immer »etfannt werben tonnen. 5lber e8 giebt %a*
lente, bie hei nxitem nic^t an jene ©rößen Ijinanrfi*
c^en, unb boc^ in ibrem (Schaffen berechtigt, für bie
allgemeine Ohttwictlung not^wenbig f!rtb. ©tefe b"
bürfen ber görberung, unb bie ©rfa^rung f)at gelehrt,
baß baö, wa^ ftet/ jufäöig in biefer «&tnficr)t barbie«
tet, burc^auö nic^t audreic^jenb ifl.
§ui. (B^umann^ Antrag auf 5l6fc^affung bei
fr^njpftf^en 5itel wirb eine öagatette genannt Sd
finb geringfügige Sätorte, e§ ifl mtc^ nur eine 83aga*
271
teile, ©b in ber franjctfföen Äammer „Citoyens" ober
„Messieurs" gefagt wirb; Äenner aber folgern auä
bem ©ieg biefer SBorte JKepublif ober äWonartye. «6
ftnb nur leere SBorte, wenn Sfntanb fer)reibt: „in
tieffter Untertr)änigfeit", unb fid& bomit entfdjulbigt,
bafj fein Vernünftiger an fol(*)e £t)orr;eiten glaubt * y
bafj aber bamit bie tieffte JQeutyelei unb bie jefuitifdje
©eftnnung, bei bem 51u8gefyro<r)enen jicr) etn?aö 51ns
bercä üorfteflen $u bürfen, fletö lebenbig erhalten lutrb,
entger/t ber Slufmerffamfeit. @o bejei<$nen bie fran*
jcftfdjen $itel bei unö nur bie Äleinigfeit eine$ SJtans
gelS an nationalem ©inn, eine bem großen ©eutfdbs
lanb unwürbige 5lccommobation. %a, wenn bie beutfqe
@prad?e für ben Jpau^ttitet, unb bie franjöfifdr/e, jur
Erleichterung beä ©efcr)äftöt)erfer)r8, nur für einen |
Stebentitel benugt würbe, fo märe bedt) t;icr eine ©pur i
üon nationalem ©elbftgefüfyl ju entbeefen. $k ber !
biet)erigen SBeifc aber ift ber t)OÜfommcnfie ^nbiffes j
rentiSmuä auägcfprodjen, unb eine fraftige, nationale
©efinnung wirb ntdt)t el;er bei ben Xonfiinfilern all:
gemein fein, btö biefeä Unwefen befeitigt ift.
(Srflärung gegen ben Stadjbrucf ift ^rn. £•
eine anftänbige, aber nur in wenigen gaUen brins
genbe äRajjjregel. Statt aüer Antwort öon meiner
©eite taffe icr) einen Verleger, 4?rn. ßonrab ©lafer in
©<§leuftngen, fprecr)en, welcher in ber 3*itförift //£*«-
tonia", <S. i& toon biefem 3<*tytt/ Solgenbeö fagt:
„9Baä bie fierauögabe größerer (£ompofttionen für
ben äWännet^or betrifft, fo $abe icr) felbfl ba3 S3e=
bürfni§ neuer ©cr)öpfungen ber 5lrt gefüllt, nnt> e8
ftnb mir aucr) fcr)on ganj üorjiiglidje (Sompoptionen
jum Vertage angetragen werben, toon beren lieber^
nannte mid> aber baä fc$on oft gerügte 5Kac$brucf äs
unwefen abhält. $fticr)t nur, bafj mir unb anberen
Verlegern bie Heineren Sieber — in (Sifenact) mußten
beren brei au% meinem Verlage r)ert/alten — nacr)s
gebrudft werben; nein, nun getjt eö aucr) über grBfjerc
Sßerfe r/er, wie bad @ifenact)er (Semite mit bem
©cr/neiber'fcr/cn „Vater Unfer" ben Steigen begons
nen r/at, or)ne an baö r/iert/cr bejüglicr/e ©ebot ©ots
teö gebadet ju r)aben. Sänge fann unb barf joldj'
nagenber 98urm nicr)t met/r ber Äunfl fdjaben. 2Bir
wollen r/offen , ba§ bie bagegen unternommenen
©cr)ritte balb 5lbr)ülfe geben, unb bann will icr) mit
gfreube baä 6rfcr;einen größerer Sompofttionen förs
bem Reifen."
Slua^ bie Vortrage, welche bei ber Verfammlung
gehalten würben, finben &or ber Äritit meinet geefr*
ten ©egnerS feine ©nabej 4)r. %fäitä) r)at feine
grage mit ber Öhcage beantwortet 5 ^r. ©riepenferl
r)atte i^m eine bittere ©tunbe gemalt, wenn et jus
gegen gewefen Ware.
(®$Utf folgt.)
Ueberftcf)t ber neueren @rf(l)cinungen auf bem ®ebkU ber SÄufit
%üt ySitnofovte.
Qalon s unb (?Tr)atafterftHcfe.
€• ?• Stiebtt*, ©P- 48. Hommage k Mozart
Grande Fantaisie. Jjagunann u. ftopp. 1-rV €l) lr «
2)ic 21)ema6 pnb ber 3auber(iöte unb 2)on 3uan ent*
le^nt. $er 33erf. ^>at fic lorfer gufammenQerefbt unb tafü^eu*
fpielerifa^ in allerlei giguren eingefüllt. SBie fe^r er jtd>
babei an 2:r)albeTg gefonnt %at, toelc^er SRa^a^mung«trieb
bobota) in itnn gewedt worben, fei r)iet nid)t ©egenftanb ber
Betrachtung.
SRobeartifel, JabriFarbcit
3t SB* Ätttttttoba, (Dp. 153. nr. 1. Cinq Maznrkas.
Hr. 2. Trois Marches militaires. Peters. 2 fyfU,
\tltz 15 flgr.
<Der beutle SÄic^el nc$ im tieften ©o)lafe!
Z ä n ) e«
Ä. Briefe, C(l)0 ^us bem Horten. UMfer. ^ajemann
unb ftopp. -J- tljlr.
2, SBetnet, Örilcl)en-|)olka. Cbenb. 5 tlgr.
— — , Öruff an Roitorlu ©alopp. €beitba(elbn.
5 ngr.
— — , ÖieUiebrljeTt-äalopp. Cb^nb. 7^ Hjr.
[Delices de la danse. Nr. 1, 5, 11.]
$>cr griefe'fdje Sffialjer iP ganj mobernen ®efd^matf6:
(Einleitung (Maestoso, bann Allegreiio } ®;9Ron), fünf 9BaI*
jernummern unb ginale; @d)ä^e ftnb niä^t in ifjtn, bodj ifl
er im allgemeinen anfrredjenb; ber 93erf. fa^liegt ppp. —
JDie ©ernet'fd^en Xanje ftnb furg nnb entf^red^en i^rer ®e;
jiimmnng ; bie beiben ©alofcv* ffnb Äafer &d)teßer @orte, jnr
Unterfiüjnng nnb Jöeforberung ber Sanjtoutfy.
272
^üt tyianofovte ju trier Jg>ätt&en.
ft* 2tppel f ©p. 6. Jugrntfreutat, 2te* l)eft. feici)t*r
©aljcr. Hagel. 10 jör.
Sfcedft nett gemalt, unb um fo emtfel)len«tt>ert$er , ba
Beibe Stimmen felbftanbig gehalten finb unb bur^au« ni$t
ba« «nfe&en eine« Arrangement« Ijabeu.
%. Sttoff, Ouvertüre de l'opera: Ondine, arrangee
par Adolphe Henselt. SffcUftngrr. 1 8l)lr.
5)ie Ouvertüre fyit nfdjt« §ett>orfte<$enb <5fgenttyümlid)e« ;
ba« Arrangement erforbert fcfrtuofe 23eijerrf<$ung be« 3nflut'
mente« bei beiben (Spielern unb ft$ert benfelben eine glän*
jenbe 2Bitfung.
SB* 3t* 2JtOj$art, Six grandes Sinfonies, arrangees
par Fr. Mockwitz et A. Hüttner. Jjaflctnann un*
«opp. Hr. 1. 1 aijlr. 10 n^r. nr. 4. 2| Slljlr.
Sflr. I entölt bie (S«-!Dur ©^mpfionie, öon SWotftoifc —
Sflr. 4 bie <5*2)ur ^n^nonie mit ber guge, fcon £üttnet ar*
rangtrt. SBeibe Arrangement« finb mit gleiß gearbeitet, öf*
ter« jebo$ uberlaben, fo bafj bie £u«fütyrung metyr al« nöi^ig
erfc&fcert toorben. JDie Au«flattung ijl gut.
3» $<tybtt, Collection complete des Sinfonies ar-
rangees par Fr. Mockwitz. Ijajjemann un* €opp.
Hr. 10, 11, 12, 13. lete 1£ fctjlr.
$(nc$ biefe (Bearbeitungen (inb jtoar loben«»ertlj , leiben
aber gleidjfall« an Ueberlabuug unb ju häufiger ©cnufcung
ber lüften Dctaöen be« 3nftrument«. 2)er Ueberft^t toegen
feien bie £l>ema« ber ertfen SUlegrofäfce $ier »erjei^net:
Nr. 10.:
Nr ' n '4fe^^^^^^^^^^
fc=P^=S=^^
m
(jg^-»* — P 11111 F . —
gut jtpei ^Jtanofotte#
& &♦ S3cet^0t>eit f ©p. 55. Sinfonia eroica, arr. p.
2 Pfte. ä 8 mains p. C. E. Hoflmann. 18 Sx.
ifur tyianofotte unb ^tretd^nflrttmente*
G5. $iKe, ®p. 5. Sonate für JpfU. um Otolinr. Ila-
jrl. 1 tljlr.
S)a« Sffierf ij* bereit« vor vier 3a^ren erfäfenen unb jefct
erft jur 33efore$ung eingefanbt »orben. 5)a e« einer folgen,
feine« nnbebeutenben 3n$aite« falber, feinen ergiebigen Stoff
barbietet, fo übergiebt bie 3eitfärift ba« SDerf bem Ärit. »n*
gelger gur Jöerfügung. 2Mefer nimmt e« al« Antiquität i*V
©dE)lepptau, fagt, e« f^abt brei (Säfce: Allegro, Andante, Rondo
valse, unb ISfjt e«, iBerbrug gu toermefben, bebet »erbleiben.
®. äguUat u. et ©acjejmnow&fi, ©p. l. Grand
Duo concertant p. Piano et Violoncelle. Peters.
<£ie beiben iBcrfaffcr Ijaben ft$ rebll<$ in Ure «rbeit
geseilt. 9)?an ftebt'« an bem toa« ffe fertig gemalt. JDie
Einleitung, bie erfte unb britte ©atiation, fo roie ba« @d^luj?
Slllegro fommen ^auptfa^lic^ auf Sie^nung $w. agutlat'«,
ba« X^ema, bie gtoeite unb bie 5lbagio^ Variation auf 8Ke$*
nung ^rn. @iqe^?anon)fifi , «. SStitt toaren befiiffen, t'^rer
©pielfertigfeit genug gu t^un. JDamit i(l Slffe« gefagt. Stünft*
leriWe 3:enbengen ^at teeber ber (Sine, nod> ber «nbere babet
»erfolgt.
%üt 95toIoncett
3*. @. SBoctmÖ^l, ©p. 59. Le Troubadour. Col-
lection de morceaux de salon melodieux, brillants
et de moyenne difficulte pour Vcelle av. acc. de
Piano. Call. IV. Voiüt U ftljtr. Ilr. 10 # 11 u. 12,
jefte 20 tlgr. $tUxB.
3mar ni$t »on gro§em muftfalifc^en SBert^, jebedj ber
jtoedfma^igen ©e^anblung be« Snfirnmente« toegen jur Ue^
bnng $u empfeblen. 3nbaii«t>er^et4>nig : 9ir. 10. Bolero an-
dalousien. 9lr. 11. Souvenir de Top^ra: l^dair de F. HaJevy.
92r. 12. 6me Theme original varie.
®. Sticctalbt, ©p. 48. Reminiscences de l'opera
Macbeth de Verdi. 2eme Concertino p. la Flute
av. acc. de Piano, fimtkepf u. ^ärtel. 1 S^lr.
20 Hjr.
3uerß ein Allegro energico e risoluto, bann ber SWitteifa^
Andante assai sostenulo mit ber SBrgei^nung : „Scena del Son-
nambulismo", hierauf fteben Uebergang«tacte unb ber <Sd^luf*
fa$ Tema e Rondo deir opera. JDte Sufammenftellung ber
9loten ift für ben 93ldfer lo^nenb, %at aber nic^t unbeben*
tenbe Serttgfeit unb 93la«fraft jnr ©orau«feJung.
Ö" öinjelne Hummern b. 91. 3tfär. f. 2Wuf. tnerbcu ju 1£ 9Zgr. beregnet.
5Drud von 9 t. Ä üil manu.
U tu e
titfättft fit
3djtunbjroanjigfter 93anb.
M 46.
8 e 1 1 1 g « r :
Stöbert gr«f* in 8eiwi0.
©en «- Sunt 1M&
Ken biefec 3ei*fd). e*W*n»n toödjenttuf
2 Hummern *<m 1 ober l'/i ©ogin.
5wl* be* gtanbe« ton 52 {Arn. 2 Vi SEitr,
OnfcdioniSgebüljwii bie $etit|ette 3 9Jiji.
Abonnement nehmen af(c gefilmter, 39ud)\
aRuflE^ unb Äunftljan&lHngett an*
3fl$alt: ^uS SB im. — Xu$ «in SEEort Ü6et ttn ßfjoral „3efuä mein* ßutocifufct". — £a6täg?föi<&tf, 83ermif<fct(*. — 2on=
f unfHe c i JGrrfiimrcliiiig,
Sil« SBBfcn.
SBienS mufffalifäe Sßtigßügnomie tfat fln) jefct
fo ab geblaßt, bajj fte einer £obtenmaäfe, tüte man fte
M ©terbenbm bcfanntlidj ßft no$ oot eintritt be§
Xftfefi bemerft, gar m^t unätmficfj tfc 9J|ag man
fl<$ in'rtitjenben, nadj tuet<f)er Seite eS auä) fei, übers
all tritt einem bie SKifere in «Ken ©eftalren unb
gönnen entgegen. ©ie äKuftt^änbfer lamenttrcn ges
rate fo, rcie etn?a feie ©^neiber. So tuie Mtff ge*
genraärtig niajtS ju arbeiten befümmen, äl§ ^cd^ftcn@
eine Sßationalgarbenumform, fo ifl bte mußfatifa^e
Sfpat^te nun fo gtüf? , bag fie fld? nidjt nadj neuen
€ompcfttiünen feimt, eö roire beim itgenb ein ton
irgenb einem ©anger ob« ßtjore fc/eTabgefdjrieneä greis
tjeitölicb. Unter ^toanjig ßfaoierle^rern giefct eS faum
einen met;t, bei einige ©tunben beä £age§ „befegt"
ffittit benn ber 9bd ifi gtofjtentljeilö abgeteift, bte
«Beamienariftöhatie geftütjt, bie ^aufteilte unb gabrü
fanteu tumtri, ber ättitteljranb mufj fler) ncdj meljr
einfätanfen, aU biör)er, nc^ bftju laufen bie eiroat^
feuen ©d?üler liebet mit ber äftuäfete auf bet 91<*/fet,
«ber ben ©arraS an bet Seite fr mim, anftatt bie
SBiffenfd?aften unb Äünfle |U euttitnnn, unb über
aUcä btefeS giett e3 je|t fdjon jtoci bii brei 83er;
eine, in benen man gratis ober beinahe iimfonft fi n =
gen lernen (ann i SBo fctlen unter fetten Umftän-
ben ©^iiler ^ers unb Sekret lunfornmeu? Öe^tfreö
ifl nod^ Uidjttx a(£ erflereö gu beantworten, unb bDifj
ifl gegenwärtig nichts jit t^un, aU fle beflagen,
^meit idj ju f^toad^ ju Reifen bin", ©in geregelter
^ofitifdj« .^iiftmib ftirb auc^ biefe (^riflcnjcu toieber
retjabilitiren.
SBenbrn mir unä nun ju bem X^eatec f fo tvtu
ben toir ftnben, ba§ bie £ufl beö Sefuc^eS unter bem
©efrietpunfie fie^t (Stni^e fonfl oerfcotene ©tütfe
traten voo^l jmei tt^ brei äfiat it)rt ■3Antbü'jfeit / abet
um ein ^affafiü<! ^u merben, brauet man noc§ eu
ntge anbete Srtgtebienjtett, aU etiuaä S2Bi| unb ©as
tire auf ^oti^ei nebft Ken für* SMan betfu^te <S
alfo mit §erabfe|ung ber <lintrittSpreife , unb ^at
bannt glitrflidl) erteilt — bag alie brei (im greife
^etabgefegte) SJorflabtt^eatet eben fo leer pub, afö
früher* 3«bem fte^t baö frühere t. f. $ofot?erni^eaUt
auf feine eigenen ffrafte befc^tänft ba. ©iefe mBgen
tm (Sinjctnen rc^t erfpricftia?e fein, im föempter je;
boa) eermBgen fie nic^t bie Äraft eineö ©ireetorä unb
einen dttf^ttf bon 120,000 ®£. ©.931, ju erfegem
SWan fpiett alfo \t^t f mte auf ben fteinjlen ©üfnen,
auf Teilung, unb fpielt batet nodj üb erbiet ben
^ßatriotifd^cn. ^Denn man iuitb und bodt) nic^t eins
reben jeollen, ba| Aufopferung für baä ©atettanb unb
bie Äunflgenoffen ber madjtige $ebet pnb^ ber bte
Äätntljnertfjürgefdli'djaft jufammen^att? iUian tann
eö bem %^eaterfänger , ber für fein 2Uter unöerforgt
bafie^t, titelt Abel beuten/ njenn et für fiä) juer^
forgt unb benft. 5>at)et aber auc^ foI«3t)c ©cifptele
Don gtaffem ®goiämu8 getabe bei btefem Staube,
©er eble SSemfggrunb alfo, ber biefe Ferren unb
©amen bei bem @utfd}tuffe leitete, tu bem »om Äais
fer unb feinem ^o^en Stbel terlaffenen SBien ju blei;
ben, ifl fetneäroegeä eine rü^renbe Slu^änglic^feit an
274
imft, fonbrrn bie 8Mg* eineB 331icfeft in bie allgemeine
*ber eine fonftige 3«tung, welche fle belehrte, bag eft
in Salin/ ober äJlfindfrßn, ob« 6öln u. tim fo um
ru^tfl al$ in SBien, unb eft ba$*i t>crjujie$en fri^ lies
ber |ier, alft fonfi irgenb wo auf SSefferung ber Äunfl*
jitfianbe ju »arten. ©iefen Utnftanben ^abrm wir ju
laufen, ba§ mir gwat nod? unfere alte Dpcr traten,
aber biß je§t au<$ mrtte weiter all alte Dp ernbar?
Rettungen geljBrt Ijaben. 9Iur bag mar unft neu/ bafj
man, „um bie Dorfteilung nt<$t gu flSrcn", wie eins
mal bet 3^**1 nato bettiertte, bie ©amen S3ois
fc^igli (auS Cebenburg), (Sngfl ^wc^et?) unb
Äfi4 e,imei ft cr ( auß SreSfau) in etfien ©efangS=
Partien gafliren tief, waä unter anbeten alä berief
ungfücHi^ett 83er§ättmffen ft^er unterblieben wäre.
Ueber bie Sßriöatjänfereien ber ©anger, fiter bie eptyei
merc ©itiafur ber Raffelt, meldte fWj andj tängft in
iie für fte fo nötige Sftufc (jattc fefcen fotten, fiter
ba§ ÄBeigern ber 3err, gegenwärtig gu fingen , fiter
kaft $ertJürbrängen befi al$ Äiinftlet fp jiemli^ un;
bebeutenben Stobetti, übet bie eigenmächtige Sluä*
fäliejjung bei §etten ©<$ober, ber briben gormeft
unb bei ©ecretairft Stbami/ wie über nodj aljnfidje
©eanbate, Wüöen wir fämeigen. ©canbale geböten
eben in fein fiunflbtaü.
(<3*luf folgt.)
9Cu4 eilt mott übet ftett 6i>oral
„3cfit* mrinr 3trorrfirJ)t*',
SSetdj' muflfaltfr^rft JD^r WÄrc toon bem abfäeus
Ji^en SKifjttang no^ nitfjt jerriffen würben, ber ent=
fle^t , wenn im fünften 83erfe *) btefeS (S$ora(ft ber
Drgelfpieiet, tjieflri^t gar mit tjerfiarften SRegiflern
gis greift, unb bie ©emeinbe b*nno<$ ein nubeugfa*
meä g baju fingt?! — 3ur rabifaten Sluätottung
fciefeft alten/ feft eingewurzelten llebefd fdjlägt $r.
JBouift Äinbfdjer in©ef[au folgeube.^armomfirung ucr:
$r. ßapeflnifh. 93. Älaufj
in SJalknfrebt mSdfcte fi<$
n((r)t för Snna^me bie^
fer $arm0mflturtg erfläs
xtn / ba feinem 0ffB$fe
ffiut, in melier ft(^ bie
K
na^ „bie Sc wart
ffllobulation gu Stnfang entfe^ieben benjegt, ju ge;
njaltfam eingebratigt \%" ^ietjtt erlaube id| mir
•) ni^t ©tro^e, beno ^tnan genommen, befliß be*
fanntü^ eine €ttorte an« Werfen unb ma>t nmaefe^it, ©em*
na* entölt fco* Sieb „3ffaS meine 3ut)it^t" j^n ©tro^
rten r nnb jebe einzelne ©Irc^e fe^* 33erfe,
fplgenbe Semerfimgin : SrfienÖ lann man ben Mns
fangftaeeorb e gis h au^ al# ©ominante ben SUäRoa
anfe^en, unb ben barauf folg enben ©reif lang hdisfis
bur^ge^nb gu a : Vi befragten/ hjeniger alft ein
entfe^ifbene« (g*©ur, fpnft !ßnnte ^r. Ä, j, 35. au$
ben @^otal „We$ ©ott tmt $immel fte^' baretn" a(ft
auft ffisEur ge^enb etflaten.
2) baö ^erbe jener gotge im 3nfammenfange
mtf bem toerfergefcenbeu »erfe <nt$ jugrgeben, X$$t
$$ bo^ biefer gtägltc^e SRi§«ang auf feine etnfadjere
SBeife grnnbli^ beseitigen/ worauf e# §xn t Äinb-
f^et ganj ^auptfa^li^ anfommt,
3) fegt ©ebaflian Sac^ («Jierftimmige ß^orale,
ftrijpjig, SSreitfopf/ 1784, ®, 105 (originaliter in
© = ©ur) :
=i^-
r "i
t±
*==
•*4
I l^L.
l^^j^^S^
toel^e Sfcrtfc^reituttg trog ber na^en S3a§f^titit im
Sufammen^ange eimaft querfrfinbig flingt, miU
^in epnfequenter SBeife bem ®*fu^le b*e $rn. Äapefc
mrifier§ Älau| eben fp wenig jufagen (ann, ba
„Vlüm^t ba6 ß^r ben iomf<$m ©reittang tun C
al@ StttfangSaecutb b*S ©afcfS erwartet/'
Sie tpn $rn # Älau^ öptgef^lagene ^armenb
prung;
i^^^B^S^ ift im ©runbe mit ber
G : IV yii ff a: vii«> i
^ =^-^3zpg ganj einalei/ benn wenn i?r-
:^=5=H3=^rö ganj eini
(-^jfsrg^z:^ Ä - « fr « ben ©eeunbenaeeprb
fo fleUrn (i^ rjiermit jmei ^armenien V T unb yh*
^erau^ tjon benen eben bie legte fefc ^aufig ffir bie
etfh gilt unb gebraucht wirb, bie alfp mithin iben=
tif# gelten «nnen. «ebrigen« iß bem feljr tfi^
tigen ^rn. Äinbföer w^l gujutrauen, ba§ i^m au<$
bie Ätauffe^e ^armoniftrung f^ngfl befannt mar, unb
er biefelbe nur, alft ni^t jum S werf führen b, aU
fi(%tn^ »ermteb, ba nad? ber »ngabe beö $nt.
ÄapeUmfir. Ä. bie ©emeinbe na*$ wie öor bei
bem berüchtigten g begatten mug,
3n bem ®afce, welker anhebt: „©a nun mei*
ner älnpc^t nae$ u» f ifl ^on $rn. R. feine neue
änfl^t anögefpro^en werben- Suum cuiqu*.
W6$tt bp$ ber xitymfi4ß befannte ÄRuflfge»
275
lehrte $r. Drganifi 6. fr öecfet in fietpjig feine ges
nndjtige (Stimme in biefer Angelegenheit vernehmen
taffen — ic$ Sitte üjn hiermit im 3nt«*flfc Süielet um
feine ©eleljrung.
(Stettin. @u#a» glflgel.
venetfanlfcfcen Slrmec, weld>« ft$, burdj ben $ertuß t^err 8a*
(jage, in bebr&ngter Sage bepnbet, gn £nlfe gn fommeu."
£age£gef<fci$te*
»tifen, Concette, «ngagemen« *c, 3n Berlin Ijat
bie ncuePe 3eit ungeachtet ber Unruhen unb be* 3ufammen*
treten« be« Sanbtage« Pngenbe ®aPe gebracht: Jfeeffe au«
$ot«bam fang in Sorfcing'« „Ggaar unb 3fmmermann" unb
Eonigettf« „Siebe«tranf", $r. $recg im Seil unb ben $nge*
netten, «^einrieb «lume iß veuponirt; ber Oberen neu ein;
Pnbirt unb bereit« fo einige SRale gegeben, unb ÄapellmeiPer
Nicolai ljat fein 8mt an ber fonfgl. Äavelle angetreten.
grau .Äü$enmetftet' »ubetSbotf von Sre«lau fingt in
SDieu , grl. Cdjtoarfc von Solen in Bonbon , unb fcbalb bie
rufpföe ®renge für ÄünfHer lieber frei wirb, grau geljritt=
ger unb #r. £nopp an« Hamburg in 9tiga, unb £r. 3)oct,
Steuert an« (SljemniJ in SÄeval.
graul. &. SfRatra wirb in £6ntg«berg erwartet, wie
man bort vom loten SRai fdjreibt.
©ignora grober, Wel*e bi«1jer gn ©erlin in ber italle*
nifcfcen Oper burd) iljren trefflichen ©efang ben grennben ber
ÄunP fo reidjen ©enug gewährte, Wirb SBerlin für immer
verlaffen. 2)ie ÄüuPlerin begiebt pd& gunä$p gu iljrem Sßa*
ter nad) $ari« unb von bort na$ Stalten, wo pe toaljrfdjeltt*
ltd) in Sßenebtg ein (Engagement annehmen toirb.
SJlontag, ben 22Pen SRai, toirb ber oon nn« fürglldj er*
warnte @<f)üler $aganlni'« aud) vor bem grögeren beutfdjen
$ ublifum im Sljeater gu granffurt a.SN. fvielen ; ber 3ettel
fünbigt an: ©rofje $^antafte über ÜRotive au« ?ucia oon
Sammermoor , comfconirt unb vorgetragen oon £rn. Spotti*
nat^ .ÄOtttSH« £a« (Debet SBofe« oon $aganini für bie
G* (Saite allein, vorgetragen oon £rn. 9tyoflinarV. £ont«Fl
au« einem von iljm felbP comvonlrten *ftad)trag.
SRuftlfefte, Sttffüfcrungen. 2>en 2ten 3uni pnbet in
9ttü>CTg ein (Soncert Patt, too bie Ouvertüre gum SGBaffer*
trager, ba« $ianoforte *(5oncert von Skeiljoven in (5*2Jloll,
vorgetragen von grl. ÜRarie SBecfer, ©olbatencfjor au« bem
ffiaffertrdger , ber ä*ergmann«grug von &nacfer gur Unffn^
rnng fommen.
JDie revubllfanifd)e ©efellfdjaft in Coimew toirb ein
großartige« doncert für bie Volniföen glü^tiinge galten.
(Soncett fut bie Sttnee in «5ien^ Gin ©oncert jnm
IBeflen ber «rrneel 3)a« Hingt feltfam, tft aber toa^r. ©«
tontbe Ijier, fagt ber ^umorlfl, von ber grau gürflin ©c^toati
jenberg ein herein gu bem 3toecfe eingeleitet, nm — tvie ber
3ettel be« obbefagten Goncert« fagt — ber !. f. lombarbifdj*
Setmifdjteft*
3ulittö Seefet'^ Over: 2)ie (Srfrurmung Von »elgrab,
tonrbe bi« jefct gtoei SWal in «eivjig gegeben. ®ir werben
nid^Pen« barüber berieten.
«u« Datmftabt toirb in ber „$iba«calia" ein gut
burc^arbeiteter $lan §u einer (Sentralifation ber 33üt)uen auf*
gePeflt, melier toieoer auf bem granffurter Sftel*«tag fnft.
Unter Slnberem ^eigt e«: <bit fammtlidjen Vereine tod^len
einen 9lu«fc^ug ; biefer mac^t ba« Parlament auf bie 33ebeu«
tnng be« Unternehmen« aufmerffara, unb fönnte al«bann tU
toa folgenben JDorWlag machen: 1) 3)er Slu«fc^n6 to&^U
an« P4 eine verantwortliche Oberbfi^nen*(Sommiff(on
2>entf*lanb«. 2) «Die getollte (Sommifpon Prebt at«balb bie
©rünbung einer ©c^aufvieieraFabemie gu granffurt, al« bem
^anvtPfce be« bolitifdjen geben« ber JDentfd^en, an. ©ie
toirb gegrnnbet gum %x)t\l auf ÄoPen ber verfc^iebenen 5ßer*
eine (ju benen jn treten man ai« eine ©ad)e be« $atrioti«^
mn« leicht geltenb machen fann, unb wobei pc^ bie reiferen
beutfe^en gürPen too^l gerne beteiligen werben), t^eil« auf
ÄoPen be« Parlament«, ba« im tarnen ber bentfA)en Äunp
einem jeben ©taate einen fleinen ^Beitrag auferlegt.
3n Bonbon, lägt P<^ bie aWobenjeitung fdt)reiben, brän*
gen P$ alle SBirtuofen jufammen, weil Pe in feinem anberen
Jt^etle von Europa, auper etwa nodj in $eter«burg, 5(nHang
pnben. 9lu<^ 3ennty ?inb ^at pc^ wieber eingefnnben nnb
iP guerft al« Slmtna aufgetreten. 3^re ©timme, fagen bie
untoarteüfe^en ©ericJterPatter , fc^eint an Äraft gewonnen^
aber auc^ an £(ebli$feit bebeutenb verloren gu ^aben. 3fa
©cfang felbp war nodft nac^läfpger, Pe fang gang ^SuPg
falfd). ©leic^jeitig mit t^r pngen in Bonbon bie SiarboU
©areta unb bie SUbonf. — @po^r Ijat für bie „$^ü*
^armonifc^en (Soncerre" in Sonbon eine neue, bie ad)te, @tjm«
v^onie getrieben, bie fürjlic^ gur Aufführung fam. „Sföenn
bie ÄünPler (Selbperfenntnig befagen," fagt ein fe^r urteil«*
fähiger 93erfd)terPatter, tf würbe Dr. (Svo^r biefe (SomboPtion
niä)t nadt) (Snglanb gefanbt Ijaben, weil Pc^ unmöglich be«
gweifeln lägt, bog pe feiten, wenn überhaupt iemal«, wieber«
Ijolt werben wirb. (Die ©ebanfen pnb alt nnb i^re SBe^anb*
lung gang fo, wie e« 3ebermann im 93oran« Weig, Welker
bie 2Berfe be« SWetPer« fennt/' — (Sin englffdjer fflereürer
be« unglücfltdjen Donigetti, beffen bewnnbemng«Würbigegmc^^
barfeit al« (SomboniP fpric^wörtlt^ geworben, erg&^lt, wie
er verpdjert, nac^ ben glaubwürbigPen Angaben, ein ©eifpiel
von f$netler Arbeit, bem niefet« Sle^nli^e« entgegengefefri
werben fann, nieiftt einmal ba« ®thtt im „SWofe«" von IRcf*
Pni , ba« ber SWeifter befanntlic^ in einer fflierteiPnnbe t)im
frifelte: „Unter JDonigettf« vielen Dpern bepnbet $$ an$
eine unter bem Xitel: „ftofamonbe", bie unter folgenben au*
276
gerorbentlidjen Umßfinben combonfrt tonrbe: iDonigetti reiße
in bet IRÄlje von SWouteroß nnb ßel ba vier SBanbften in bie
$&nbe. 911« biefe erfahren, feer er fei, nnb baß er fein ©elb
Bei ßdj IjaBe, broljten ße i$m ba« fceben gu nehmen, roenn
er iljnen nicfct Bi« gum na$ßen SWorgen eine neue Ober
föaffe. Die oben genannte fear ba« Sfcefuitat, nnb ße fam
in glorenj guin crßen 3Wale gur Stoffütyrung."
3)er berliner ffiflaro Bringt folgenbe <$arafterißif$e
@d)ilberung: öln gang eigentümlich Beangßfgenbe« ®efnjjl
ergriff 8Ref., al« er gum erßen SRal na$ fed>« 3Bo$en toieber
bie Stoume be« Dvernftaufe« Betrat. (5« waren bie fugen,
fcfyneidjelnben SWeiobien £)beron«, bie itjn Ijineingeiotft Ijat*
ten. ©etotß ift eine ©eljnfud&t na<$ fo friebligem ©enuß,
mitten in ben fortbanernben voliiiföen äämbfen ber legten
Seit, unb jener ununterbrochenen Aufregung aller Gräfte unb
triebe, vergeiljlicfc unb erfläriidj, man möd&ie ß<$ feitber ein*
mal auf ben fanften SBogen be« ©efange« fdjaufeln, unb benft
ft$ ba« 33ergeffen ber (Stürme, ba« Verträumen einer ©tunbe
unter ben SRa^rdjen * SBunbern ber 2Jlußf fo »erfür>rertfc^ —
nnb bo$ iß ber (Srfolg ein gang anberer. SRan Begrüßt bie«
felBen SRäume , bie nod> bor Äurgem, gefüllt Bi« auf bie lefc*
ten Sifee, wieberljalUen von bem <5ntl)ußa«mu« über eine ge*
feierte ©angerin; e« ftnb biefelben (Stüfcle, bie einlabenb
toinften, berfelbe 33or$ang, baffelbe Drdjeßer, — uBer ein
neue« ©eföledjt nimmt auf ben ©dnfen $tafr, ein neuer ®efß
roe^t burdj bie bergen ; bie lang gewohnten Jtl&nge wollen
ßdji ni$t eiufd&meid&elu in ba« Dfcr, ba« Jefrt nur Mttlfäe
»eben gu $oten gewohnt iß; ba« 2tnge $at ein große« ffielt*
bratna aufführen fe$en; ßatt ber ^eiteren SKufe iß ber @<$la$*
tengott mit bem ernßen Sitae auf bie 2Beltbü$ne getreten —
furg 9We« iß gang anber« gefeorben, bafj bie (Haiviidt bet
vergangenen 3eit, bie Naivität be« ©enuffc« für immer ge*
ßoljen fäeint — wenn nidjt aud) ba« Sweater mit bem maty
tigen Oange ber ftiefengeit gleiten (Stritt $alt, nnb ß$
au« ber Setljargie aufrafft, in weleBe e« feit ben lefcten 3a$*
ren immer tiefer gu verßnfen broljte. SBenn ber Oeniu« bet
3ufunft erß in bie Ratten ber Jtonß treten wirb, bann wer*
ben ße ßc$ au* »ieber mit Begeißerten $rießern unb «n*
Betern füllen ! —
»ertättflutiö. 3n 9fr. 42, am ©djluffe, gaben wir
eine Ueberß^t ber Sffiiener Snßrumenimacfcer, unb fügten bie*
fer bie Olngabe ber witfcttgßen gabrifen in fceibgia unb <gac$«
fen Bei. Diejenigen tarnen, weldje mit • verfemen waren,
würben al« bie 3nljaBec ber golbenen ober ßlbernen $rei«*
mebaille BejeiAnet. 3ßir ^aben babei bie gabrif: 3.®.
3rmler sen. in «eipgig überfein, feeidje f(^on im 3a^re
1840 bie Heine golbne ?ßrei«mebaifle, im 3al?re 1842 aber
bie erße fäc^ftföe große golbne ^reiÄmebaiHe erhielt, unb
berichtigen nad^trdgrtcö ^ierbur^ biefen Umßanb.
ZcnlÜn^ltt « SSetfammlung. mx BaBeu feit ber erßen «nfünbigung in 9*r. 16 biefer ©l&tter vom 22ßen
geBruar gef<^feiegen, ba wir Balb bie Uebergeugung gefeannen, baß unter ben gegenwärtigen Umßdnben an ba« 3nßanbt*
fommen ber gfeelten, bie«ia^rigen 3:onfünßier?23erfammlung ni^t gu benfen fei. SBir gauberteu inbeg, bie« früher au«gu>
fvre^en, ba e« möglidb fear, bag bie ©er^aituiffe noej eine günßigere SBenbung nehmen fonnten. 3e^t br&ngt bie 3tit, unb
vor bürgern eingegangene anfragen veranlaffen un« gu ber ©rflarung, ba§ toit in biefem 3<t$te bie fBetfatnmtung fttt
unau^fiJtJat (alten, unb ba? bemnaej biefelbe hi$ gum 3uli ndc^ftett 3ajteS t»etf4o(en ttietbtn muf.
Das (Kcmtte.
DBiger Grflärnng füge id) no(^ ^ingu, baß vor bem Eintritt ber (Sreigniffe mehrere Slnmelbungen au« größerer
gerne: 2Bien, $ari«, Hamburg, eingingen, nad^^er iebodt) Viöfli^ ein ©tiüßanb eintrat, bi^ neuerbfng« au$ SWagbeburg,
©era, <&tttün nnb anberen näheren Orten feieber me^rfa^e 3ufagen gemadjt fenrben. 3)iefe 3«fagen enthielten gugleidj bie
(Srflärung, baß bie barin 2lngemeibeten unter afien 33ert)ältniffen fommen feürben. Um nun ben 2Bünfd?en biefer Ferren gn
feiOfa^ren unb i^nen Gelegenheit gu einem 3ufammenireffen unter ß^ unb mit un« gu geben, ba auf bie £l?eilna1)me dnU
fernterer bod^ faum nodj gu rennen iß, mac^e iä) ben S3orf(^lag, eine Heinere üBerfammlung gu veranßalten f unb beßimme
^iergu, im öinverßinbniß mit ben ^ießgen 3Kitgliebern be« herein«, ben lt$tttl UÄttttoO(§ im 3ttli ; ben 26ßen 3nH
bemnac^. Sin biefem Sage werben toir Bereit fein unfere ©äße gu empfangen. $)iefe Sßerfammlung fofl inbeß me^r einen
$rfvatdjarafter tragen, unb feeitläußgere unb foßfvieligere SßorBereitungen füllen bemgemäß au$ ganglicj untcrlaffen
toerben. ^Diejenigen, toeldje ßc^ hierbei Beteiligen feollen, »erben gebeten, am Slbenb guvor ßd) eingußnben, bamit bet
n&djße £ag t^eil« öcfvrecSungen, t^eil« mußfalifc^en Unterhaltungen unb gefefligem 3ufammenfein vollßänbig gefeibmet mer^
ben Fann; gugleit^ erfudje i(^ biefelben um'Balbige Slnmelbung, hamit $inßd)tli<$ be« 93erfammlung«local« eine vaffenbe Söa^l
getroffen »erben fann, au<$ biejenigen, toeldje fdjon Beßimmte ^ac^ridjt gegeBeu ^aben, »eil bie grage entßebt, ob ße Bei
»eranberter öinridjtung ber bie«jä^rigen SJerfammlung nod^ gu fommen geneigt ßnb. ^ g
Drud oon ?r. Äficfmann.
TL tu t
«tfförtff f#r
BttcitlBtff tU$ff Sftebactear:
«cf?tunt | jrnanjigfrer 39ant.
Jtf 47.
Verleger:
stöbert gftefe in £etpjtg,
3)en 10. 3uni 1848.
S3cn bUftt _3 ritf c&- tvi'djeincn toödjttttlid)
2 Stamme» ucm 1 ober l ( /i 99og«n.
3*tel* teä BaitbeS bo« 52 9frn. 2 1 /, £<.
Snieiticn^cfcübrcn bU <Jititit|eile ü ^gr.
ftfconnemtnt nehmen aHt $cflämter, ©ud)*.
2J£ujif* unb XiujfiEjaitMtrageu an.
3n6llt: Uebcx b» $e|jl« fr« aoobilbunfl im QMfaitge — (ScwitttuuG (®4(uf), — äritifört tfnjrißet.
Hebet Me Reglet fcc* Xtmfcilhiitg
im (Sefanße.
Oan 4. Ruff.
©a§ man ton ber menfdjlic^en Stimme in ©c=
treff ber Sünerjeugung bte öermorrenflcn ©egriffe mdjt
nur im großen ^JufcUtnm, fonbern autt) bei ber 3Jte£r=
jat)l ber ©efangletyret unb Sänger ucrfiribcE, mujj
um fp mer)r bebauert werben/ alä mir wenige, mU
leidjt aueb, unmiitfatnc SDltitet &u (Gebote flehen, um
hierüber Üidjt unb aSerflänbnijj ju terbuiten, jumat
bet ©rfangäfunjt überhaupt bei weitem nicfjt aßge*
meine SHetjtung gejcllt wirb, wenn glcia^ fte Aberall
(Eingang unb eine ort Pflege finbet. SKan fingt/
unb urtfaitt tjiel über ©efang, behält aber immer
nut baä ibui llneigentfyümlidje im Stnge: bie Spanier,
bie gertigfeit in Koloraturen lt. bgt v worin jebee gut
bemäntelte ^nflrument ber Sftenfdjeuftimmc beu ERang
jlreüig matten fann, bei fa)bne Ion aber, bie Serie
biefet Äunft, cljue ben fte ein roeit^teftd 9lid?tä 1%
wirb wenig »ermißt, obgleich fetten gefunben. £>et
Wlaitx wäfytt mit Sorgfalt bie Qrarbe, um feine §bet
treu unb fäcn mieberjugeben, ber öilbner fue$t nüti}
ber ebetflen 3Raffe # au$ ber er feine ©ebilbc formt/
unb bem Sänger foßte eä gleichgültig fein, mit loci«
e^ern %m er fein Seelenleben fdjilbert? 838 enn toi
metyt benn r)unbert 3^"u ber ©cfang auf einet fo
Ijoljcn Stufe beä S&fc$fit£ ftanb, fo muffen wir bicä
ber Sorgfalt jured?nen, bie jene Sänger auf bie SBik
buug beö frönen Soneö tjerwenbeteti/ benn ber fdjöne,
ebte Älang ber menfd?ti$en Stimme tfi ei, wa& felbfl
bem Ungebitbeten Hortung bor ber Äimjl einfloßt j
unb Wenn anbererfeitö in jenen 3«ten bie richtige (Sin*
ftcljt in baö SBJefen beä ©efangeä beim $ubli(urn ju
ftnben war (wie bie hitifefen ©eri^te geigen, bie t)ön
bamatö auf uni gefommen), fo tfi bieä bem rie^tigett
@eftä)t^punft jujuf^rciben/ auä bem jene äfleifler bie
jtunft aufgefaßt/ intern fte bur^ ba§ Streben nae^
gxb'§ter Sd^on^eit in i^ren äeifiungen ben äft^etifc^eit
grünten, ber i^ren 3u^ocern tnwo^nen mochte t u>ecf;
ttn unb jur glamme ber (Srteuutnig anfaßten*
ßier ifl nun ber fc^ioff* ©egenfafc, ben jene &tit
mit unfern bübet. ©er Sänger ber 5^*ieit ^ält ei
ni(^t me^r ber äftufye mert^ in bie ©e^eimniffe feinet
Himft einzubringen, et gebraust bie Stimme nad}
öequemti^feit, o(me ft$ über ebten unb uneblert
ßlang 9te^enfc^aft ju geben, baö ^Jublifiim wirb im
©efc^marf fjerabgefttmmt, ^ält fmnlofe Schreierei für
ebten ©efaug, ©nmaflfen unb Unarten fftt itatienifc^e
Lanier, unb fomit ^aben wir einen ^eitpimft er=
reicht, in bein SRietnanb mei§ waä er foö unb WaS
er will. (SS wäre ju wünf^en, ba^ fac^fnnbige
SRänner \uh vereinten, um t^eoretifc^ tiefe h\$ Sa)wan±
fen geratljeuf @a$* feflju^etten, fe^r nöt^ig märe fers
ner, bafj in all* ben ^uftituten, wo ©efang gepflegt
werben feil, ber Se^re uom föintn unb guten %qu
bie meifle StnfmerffamWt jugemenbet würbe, fflot§ f
jene Ferren fingen biet über ä)erfalt ber Äunfl, ßfynt
bie Mittet ber ©efferuug anjugebeu, wä^renb unfere
ßonferuatorien Sänger unb Sangerinnen in bie SBelt
fdjitfen, bie jwar auf ben Vortrag einiger ttfttieuifc|er
278
Strien abgerichtet finb, von kern ©ebraudfj ityreö Stimm*
organö aber gar leine, ober bie unrid^tigPe 93orflel=
tung $aben.
SBaö toerftctyt man aber unter fd^Bnem £on?
Sd^Bner £on tfi ein ber ^nbivibualität anges
meffen parfer Älang, ber in feinem SBefen unabt)fins
gig auftritt von bem ÄBrper, ber ityn erjeitgt; ein
Älang alfo, frei von jeber fehlerhaften Seimifcr)ung,
kie er buref) fdt)lec$ten 91nfdjtag ober burety ^inberntffe
im äThinbe erhalten fann. 83on Statur ax\$ ip biefer
fcr)Bne %en wenig ^nbitoibuen eigen, b. \). eö fommt
feiten vor, baß ein bem ©efang pc$ SBibmenber in
allem anfange fd?on jenen fehlerfreien Ätang in ber
Stimme $at, unb fclbp in biefem ftaüe ifl eö nBttyig,
baß er von feinem ©ortt)eile überjeugt werbe, bamit
nid&t ber näetype 3«fad tyn biefer ©egunftigung bes
raube, ©ewofynticty aber verfallen unfere Sänger in
Unarten, bie i^nen baö ganje ieben tyinburdj antjan*
gen, otyne baß fle jemals jur (Srfenntniß berfelben ge-
langen, unb ba baö wenige (Snte, baö mir feilte noc§
in ber ©efangÖfunP ju tyBren befommen, Salb ton
bem Sc$tec§ten unb ge$lert)aften verbrängt fein wirb,
fo möge eö vergönnt fein, (jier einige von ben am
^fiupgften vorfommenben Unarten ber Sänger unb
Sangerinnen ausführlicher }tt befpredtyen, alö eö StS
jefct in ben vorljanbenen Äetyrbüc^ern beö ©efangeö
gef<$et)en ifl, vielleicht baß bamit baö ©erPänbniß ber
Sa$e jum Söotyl ber Äunfl einigermaßen gefßrbert
»hb.
get)lerr)afte, fdrjlec^te Älange entfielen im ©efange:
bur$ unrichtige Stellung ber bei ber £oncrjeugung
Beteiligten (Organe, alö ba finb: »ruft, £et)lfopf,
3unge, 3a$n*/ ober burdj unrichtige gü^rung beö
Eonftratyleö nac$ ber 9?afe, bem garten unb weid&en
©aumen. SBie vetfdjiebenartig auä) bie geiler fein
mögen, benen mir an unferen Sängern begegnen, fie
laffen fidj immer auf jene Urfacr)en jurücffityren.
©eengenbe Haltung ber S3rufl giebt bem £on
ein gebrücfteö, ängPtidjeö SBefen unb ber Stimme
eine Sdjwädje, bie oft in feinem ©ertyättniß jur na;
tätlichen 51uÖbilbung ber Organe fietyt. ©er Sänger
in na^läfPger Stellung berau&t bie fiungen ber freien
5Er)ätigfeit beö Suftaufnetjmcnö, ber $on wirb fc^wadfj,
man fyort itjm bie p^pföe (SrfdjBpfung an, er erliegt
Ui ber geringflen Slnfhengung. SBir begegnen bie*
fem geiler gewor)nlic§ bei ©ilettanten, bie, ein 9la
tenfclatt in ber $anb, otn ©lavier fielen unb fingen
foltenj 8Jerlegenr)eit, bie ftcr) gern fn'nter eine 5lrt
nonchalance üerbirgt, wirb SJeranlaffung baju. „®ie
©ruft bient ber Stimme alö 93lafe6alg unb alö 9te^
fonanj juglei^," fagt Siöcottjiuö in feiner ^fiolös
gie ber Stimme, fie barf bafyer meber burcr) bie Äleu
bung beS Sängerö , no^, wie oben bemertt, burc§
na^läfPge Stellung in freier S^ätigfeit gehemmt wer-
ben. SBel^' eine Sßifyitftit ber freie ©ebrau$ be«
at^em« überhaupt ftlr ben ©efang fyat, bie« barjus
t^un wifl id^ hei einer anbeten Gelegenheit toerfuc^enj
fyer genüge bie Ue^ecjeugung , ba§ ein mit beengtet
©ruft tyer*orgebra$tet Son im Älange immer unfd^ön
iftj auc^ »erurfad^t biefe Slrt ju fingen ein fömerjs
^afteö ©rürfen in ber ©egenb be« ©ruftblatteä. ©em
Sänger jiemt eine freie Haltung geflüßt auf bie 2Bir=
bei faule beö Stütfenö, alö bie ©runbfefle beö Äörpcröj
bie ©ruft wirb babur$ unabhängig ju jeber ^ätigs
feit geeignet, unb fo hietet ber Sänger bem Sluge beä
3ufc^auer8 ein angenehme« Silb, o^ne baß ber $6s
rer burdj SWübigfeit unb (Srfc^öpfung beä Singenben
ju gleichem ©efü^t ber ©rmfibung ^ingejogen wirb.
Selbft bie uerfc^iebenen Stellungen, ju benen ber
Äünftter auf ber ©ü^ne Veranlaßt ifl, geben feinen
©runb, biefe Siegel ju oerna^läfPgen.
©er Äe^lfopf ^at hei gehöriger Suftfü^rung für
jeben Son feine be^immte Stellung, wie pd§ ber Sans
ger burc§ SSetafien beö ^)alfeö leidet überjeugen fann.
%üx tiefe %6ne nimmt er feinen ^Jla^ mßglid^P tief
ein, unb peigt »on ba attmälig empor y boc^ laffen
pd^ r)B^ere ^Bne auc§ mit einer tiefen Stellung beö
Äefjlfopfeö geben, wenn baju eine bebeutenbe fiufts
maffe oerwenbet wirb, nur wirb ber Älang (voie
*3o^. Füller, Siöcowiuö u. 81. hei tljren Sjcperimenten
f^on heobafyet ^aben) um ©ieleö gebämpfter fein.
SJtan bejeid^net bieö mit ben «uöbrüien : Ae^ls
ton, $alöton, ^alöpimme :c. ©er 3"^öter »er*
nimmt einen Ätang, ber in tym bie ©orPeßung er-
regt, alö muffe ber %on einen bebeutenben Staum im
^alfe pafPren, e^e er an bie Außenwelt tritt, unb fo
ip eö auü). ©ie Sänger, mit biefem gelter be^afs
tet, Precfen ben $alö in bie $ö^e unb ben Äopf nad^
oor, woburdlj ber 9laum jwifd^en bem Aet)lfopf unb
ber 9la<^en^B(;te bebeutenb verlängert wirb. äWit bies
fer Art beö 3!oneö bereifen pc^ unfere fyoc)en benote
faP alle, 9tu6tni auögenommen. ^ö ^errfc^t nämlic^
ber ©taube, ein £enorip muffe bie IjödjPen torfoms
menben ^Bne mit ber SruPPimme erregen, bie 9ta*
tut aber fyat ben SRcgiPern ber SWenfc^enpimme t^re
©renje Preng angewiefen, unb pe ju überfdjreüen ip
grober SWißbraucr), ber pd^ burd^ bie furje ©auer bies
fer Stimmgattung fo lange rächen wirb, biö man
ben irrigen SBeg gang verläßt, ©ie ^oxtype (Stimm:
läge erlaubt bem 5enor baö eingePri^ene g mit SruP*
Pimmc ju errei^en, unb jeber Sänger fü^tt ^ier f(^on
ben parfen ©ruef, ben ber Äefylfopf auf baö 3«ngens
bein ausübt, alle übrigen Zone aber, patt pe mit gut
gebilbetem galfett ju pngen, werben von unferen Sans
gern auf jene Söeife, mit tiefPetyenbem Äe^lfopf unb
einem 3ltfjemaufwanb erjeugt, ber t^nen baö ©lut
279
na$ bfm Äopf treibt, mie bie 9t8t$e be* ®efi$te«
unb bet Slugen beutli$ Semeifet.
©ei ©affiflen finbet diu anbete Unart Statt,
nämli<$ bie Sttaniet, mit tiefetflefcenbem Äe&tfotf ju
fingen. 3ebtr wirb f<$on gefe^en $aSen, baß öaßs
fanget, bie einen tiefen £on erretten motten, bet am
ßet tytem ©ereile liegt, ober ben au«jubilben fie üers
nadjläßigt t)aSen, Seim Singen ben &alö üetfürjen
unb ba« Ätnn gegen bie ©rufl an^en-y baburd? mirb
ber Sctyilbfnorpel nac§ hinten gebrücft unb bie an ii)n
gehefteten Stimmbänber metyr at« nBttyig erfdjtafft.
So entfielen bie raupen, fragenben %öne, bie man
Strofybaß nennt. SWej^o s Sopranftimmcn , bie Sllt
fingen motten, Silben tyre %'inc gem&fjnlidj auf bie*
felbe SBeife, nur baß bet Älang Ijier nic$t rau^ unb
fragenb mirb, fonbern metyr fd&arf unb grett ^erüors
tritt. $}on einer SWobulation ifl bet biefen £önen
nic^t bie Siebe, fte fönnen nur im Sorte auftreten,
mäfyrenb ba« ^Jtano auf biefe Sltt gar ni<$t fyetüots
jubringen i(t.
©ie 3unge fann nadjtljetlig auf bie Xonbilbung
mirten, inbem fte fidj am Hinteren Sljeit mßlbt unb
bie äHunbfy&tyte au«füttt. ©er Son mirb buinpf unb
untlar, bie 9ht«fprac$e be« £erte« uubeutlidj. SEBtr
finben biefen geiler bei Sangern, bie üon Statur mit
einer flarfen, fleif<$igen 3u»gc öerfetjen finb; bodfj
auc§ Rubere laffen fiel; tyn ju Sc^ntben fommen unb
glauben bamit, bie ifynen fefytenbe ftütte be« Ätangeö
ju erfegen. SBirb bie 3"ng* an ber Spifce in bie
$Bfye geflrecft, fo giebt bie« bem %on einen jmeibeus
tigen, fäielenben Älang, ber fatfö, gemBIjnlidlj ju
t)oc§, audj bei Sängern erfct)eint, bie übrigen« ein
gute« mufifalifct)e« ®e§ör tyaben. (Sben fo Benehmen
bie oberen 3^^ne, menn fie üon Sftatur fdjon lang,
lern Sonflra^l in ben SBeg treten, ber Stimme ben
gemäßigten, n>or)lttjuenben (S^arafter, machen fie grett
unb unangenehm, mäfjrenb ein nidfyt übertriebene«
heraustreten ber unteren 3«fynteifye %um Stjcit üon
guter SBirfung tfl, meil baburdj ber ©oben ber äJhmb*
$8$le üerflacfyt unb fomit geeignet mirb, ben Sufts
ftra^t ungeljinbert ljerau«treten ju laffen.
S« gefy&rt ju ben fdjmierigflen Aufgaben, biefe
Setter ju befeitigen, benn man f)at e« jum Xljcil mit
Organen ju tfyun, beren 3^ätigfcit unferer SBittfityr
entjogen tfl. .3*) fann bie #anb Bffnen ober fdjtie;
ßen, id) fann ben guß au«(lrecfen ober juritcfjiefyen,
ber Äe^tfopf unb bie Stimmbanber fügen fic^ nic^t
bem Stoßen SBitten be8 äWenfc^en, unb fclbjt bie
3unge in ruhiger Sage ju ermatten, tfl mit meter
S^mierigfeit üetbunben, nur lange mit SJerflanb am
gefiettte Uebungen bringen in tt)re ^^ättgfeit bie ges
münzte Drbnung.
SBir ^aSen atfo bie $inberniffe Setrac^tet, bie
bem Zon im SRunbe beö Sänget« oon fettfl in ben
SBeg treten 5 »iettei^t tfl bie «njafct bet batau« enU
flefcenben Segler großer aU bie ^iet angegeSene, bod^
mitb bet Sefet Salb bie UeSetjeugung geminnen, ba§
e8 bie am gemo^nli^flen üotfommenben finb. (Sint
gmeite SluStif mürbe ftdfr nun au« ben gestern jufanu
menfletten laffen, bie burdfr fd^tec^te gü^rung be« Sons
flraljlcS im SBunbe entfielen. $ier ifl »ot attem An-
beten bet SWafenton ju ermähnen, ben man, mie Si8-
comiu« ri^tig Semerft, lieSer SWafenflang nennen fott,
meil nid&t bie Sttafe ben £on, fonbern bem 2:on ben
Ätang gieSt. ©ie Ferren ^^fiofogen (Siöcomiu«,
Mütter, Siot) Semü^en fic^, baä »orfommen biefet
Ätangatt au«fü^tli^et in feinen Utfad^en »otjufü^
ten. So fagt Siöcomiu« (^^fiotogie bet (Stimme,
öeipjig, bei ©art^, J846, Seite 63): „©et SWafen*
ton fommt untet folgenben Umflänben »ot: 1) menn
lad fnöc^etne unb fnotpelige ©civöfbe ber Hafens
^o^(e, ober ein Xfril beffelben, üon SRatur ju enge
ifl (ber feltenfle gatt)j 2) menn biefe« fnöc^erne unb
fnotpelige ©emölbe bei S'lafen^ö^e burc^ äußete mes
c^anif^e ©erlcgungen ober burdj gemiffe Äranf^eiten
verengt iflj 3) menn bie baffelbe auöfleibenbe S^leinu
t)aut burc^ Äranf fyeit, j. ©. burc§ Schnupfen, aufge-
fc^motten, oerbieft unb baburc^ bie $>o^Ie verengt iflj
4) menn ©efc^mülfle ober ©emüdjfe, j. S. Sc^mare
ober ^ßofypcn, bie 9lafe oerengenj 5) menn fie üon
Sdjteim, %abat k. angefüttt unb baburd^ öerengt ijlj
6) menn ba« @aumenfegel befect ijl, unb ba^er ju
üiet öuft in bie 9lafcn^ör;(c einbringen läßtj 7) men«
bie 9lafenflügel jufammengebtücft merben unb auf biefe
2trt ber Suft ben 2lu«meg öerfoerren." ßtma« meis
ter unten i)ei$t e« : „©er Siafenton entfielt, menit
Sei bem ©eSraud^ ber Stimme bie auü ber Äc§te in
bie Wafe etnflrömenbe Suft bafefbft gehemmt mirb.
©iefe Hemmung entfielt, menn entmeber ber 9tafen^
fanal regelmibrig enge ifl, ober menn me$r Suft in
benfelben einbringt, a(8, auä) bei regelmäßiger ©es
fdr)affent)ett beffelben, frei bur^ fyn ^inbur^flrömen
fann."
©iefe ^eorien finben größtenteils in ber Sprache
iljrc Qlnmenbbarfeit, im ©efange nur in fofern, al«
ba« %ertmort jum ^on ^in^utritt. 3Wan muß bem
Sänger, fott er ntdt)t auf ^rrmege geleitet merben,
fogar bie $bee benehmen, al« ginge ein Xfycil beÄ
Suftflra^tc« au« ber Äe(;(c in bie 9Zafe, benn e« fantt
jeber an fict) felSfl bie Srfa^rung ma^en, baß ein
matjrfyaft guter unb fcr/Bner Xon ganj gleid^ flingt,
ob er mit jugeljattcner ober offener SWafe gefangen
mirb. ©er Strahl, ber ber 9Zafe jugefü^rt mirb, ifl
mefyr ein flangtofer ßuftjlratyl unb für Vie ^onerjeus
gung üon feiner Öebeutung, nur bie 2tu«fpradje üon
feonfonanten, bie eine Schließung ber äip$en ober be«
280
ßfltbermunbe« verlangt, mad)t noc$ bte Deffnung be«
Stafenfanal« einigermafen nBtr}ig. ©er ©änger batf
bie 9tafenr)Br)le nur gum 2ltr)men gebrauten unb nie
ber irrigen SWeinung ber $cucn Xr)eoretifer folgen,
bie ba Behaupten, bic SKafe fei auä) Scitcr be« Xon^
flratyle«; benn wie fonnte ein £onflrar)l, bur<$ bie
gefrümmten ©änge be« iWafenfanal« geführt, mit bem
gcrabe gum SHunbe r)crau« geleiteten fic§ aufjen gu
gleichem Älange fcerbinben. $m ©egenttyeil mufc e«
fl<§ ber ©finget jur firengflcn Aufgabe machen, bem
Älang feiner (Stimme bie mögliche Unabtyängigfeit
»on ber 9?ofc gu geben, felbfl bei ber 9hi«fpradje ber
ßonfonanten m unb n unb be« frangofifcfyen Sexte«
überhaupt. 2Ber e« hierin gleie^giltig nimmt, wirb
nie SBor)lflang in feinen ©efang bringen unb felbfl
bei ber größten gertigfeit lä<$erlid) erfct)einen. 5luf
ber 83ür)ne t)Bren wir biefen Älang giemlic^ feiten,
fein Vorfomtrten befd)ränft fte$ auf fingeine Stellen,
unter ©ilettanten bagegen ftnben wir ityn bcflo r)äiu
ftger, unb e« fommen fyier ©änger bor, bie ftdj mit
$artnätfigfeit barin behaupten.
©er am aUerljäufigflen borfommenbc geiler ifl
bie ©aumenflimme, ein bumpfer, unebler Älang, an
bem nur ein ©änger SBor)lgefaflen finben ?ann, bem
Sftyetifd^e« ®efüt)l mangelt, ©er ©runb feiner fo
ollgemeinen Verbreitung über faß alle männlichen unb
weifclic^en ©timmgattungen ifl wot)l in bem Umflanb
ju fue^en, ba§ bie SBne bcö gweiten SKittelregifler«
(alfo in ber ©egenb be« eingetriebenen c) im Sttunbe
be« ©änger« einer geringen ©ämpfung bebürfen, bie,
mit gehöriger Vorfielt angewenbet, jenen angenehmen
unb immer noc§ ftangboöen Uebergang in ba« fols
genbe galfettregifler tjerflellt, in ber Uebertreibung aber
©aumenflang erzeugt, eine Unart, bie f?c$ balb auf
ade übrigen (Sorben ber ©timme erftreeft, ben frönen
Älang berfelben unterbrücft, unb bie berftänblicfye 9ln«s
fprae^e be« Sejrte« unmöglich macr)t. ©er £onfhar)l
bertiert ftä) babei in bie treiben %\)eiU be« SThmbe«,
bie ungeeignet ftnb it)m gur SRefonang gu bienen. ©ie
ßnburfac^e biefc« gefyler« aber ifl nur barin gu fus
<$en, ba£ ber Wintere Xt)eit be« Sftunbeö im Vergleich
jum borberen gu feljr erweitert unb nadj oben ges
wBlbt ifl. —
2(u(^ ber btBfenbe, unangenehm flarfe Älang,
ben manche ©änger il)rcr ©timme geben, mu% fyex
erwähnt werben. Sr entfielt im borberen garten
Steile bcö ©aumen«, unb mtfe^t ber ©timme dtva$
änimalifd)eö hei, ba« auf jebc« ®cfür)l gleich tmans
gener)m wirft. Tlan begeidr)net bie« berb aber trefs
fenb mit bem ©orte: Äalfröton, benn ein folct)er
©efang ifl bem SBlofen eineö Äalbeö jtcmtidr) al)nlic^.
©ie r)ier erwähnten geiler treffen wir bei mänm
liefen unb weiblichen Stimmen oft einjeln, oft auc$
in 83erbinbung mit einanber an, unb werben tynen
noe^ lange unb oft begegnen, wenn bie ©finger unb
©angerinnen nie^t balb einfefyen werben, ba§ bie
t;Bc$fle 9lufmer!famfeit unb Sorgfalt i^rem 3nftm*
mente, ber Äe^le, gugewenbet werben muffe, ©er
Snflrumentalifl ifl Dur$ «nfc^affung eineö guten 61a=
üierö , einer »ioline u. f. w. jener äWülje überhoben,
erringt er flc*} bie gertigfeit, ben üor^anbenen 3:on
funflgerec^t 311 entlocfen, fo ifl Sldcö get^an, wetyrenb
ber Sänger fein Organ ba^in bilben mu§, ba§ nur
gute unb fct)önc 3:öne au% bemfelben r)«t>orget)en.
©ie ©ebanblung biefer Söne, bie gertigfeit in ben
SRanteren beö ©efangeö fann erfl nae^ jenem <5tu*
bium ein ©egenflanb feineö gleite« fein. Sebft
SWrnfö beftßt von Statur eine Stimme jur ©frac^e
wie jum ©efange, obgleich) ber 6ine barin begünflig=
ter fein mag alö ber Slnbere; aber felbfl ber Unbe=
günfligfie fann burc^ fünfllie^eö 3«t^un fein Organ
üeröoüfommnen unb brauchbar machen, wär)renb ein
mit ben befren natürlichen gäl;igfeiten Verfe^ener bur<$
a3ernßc^läfftgung ober Unfenntni§ feine Anlage unters
gräbt ober gänjlie^ *>ernic$tet. 3Kocr)te bo^ balb
wieber bie 3eit fommen, wo bie ©efangäfunft au«
biefem ©eftc^tö^unft aufgefaßt ber baran t^eilne^=
menben SBelt wirflidjen ®enu§ gewährt. —
ßemberg. $. » u ff.
(StwibetutiQ,
bie Xcnfunfller ? Serfammlung unb bie Äritif berfelben bnr$
«&tn. g. ^inrid^e betreffenb.
JDhififbir. Sfcr}ircr) l)at mit feinem Vortrage burc^s
auc« nid)tö 5lnbereö begweeft, alö ben ©egenflanb gut
@prad)e ju bringen, ©er 3wecf ber Anregung aber
fe$lie§t bie Prätention au«, fe^on eine üollflänbige
Söfung gu geben. §ier galt eö allein, ba« fyetna
binguflellen, unb e« ber — fünftigen — ©ebatte ju
überlaffen, ob ba« in «orfe^lag ©ebrad&te brauchbar
befunben werbe. 8Ba« bie SKebe be« ^Srof. ©riepens
ferl betrifft, fo mu§ ic^ junäcf)fl ^ertoorbeben, ba§
^)r. ^). einen $r;eil feiner ©cgenbemerfungen auf
„gang nichtigen gunbamenten" auferbaut f)at. SJltin
geehrter ©egner t)at in aüen übrigen ©äfcen mein
Referat feiner Betrachtung gu ©runb gelegt; r)ier be*
gegnet e« ir)m, ba^ er anberen Quellen folgt, unb
bemgufolge toon einem »eifall fpricr)t, »on welkem
in meinen äWittl)eilungen aud) nie^t ein 9Bort gu lefen
ifl. ©0 r;at er e« ftd) felbfl gugufe^reiben, wenn er,
iinwrficgiig in ber 5lufna^me üon SWitt^eilungen über
biefe Vorgänge, auf falfc^e gä^rte gerätb unb in ein
281
färeienbeS Mifj&erflänbnifj oerfdüt. Um confcquent
tabeln ju fönnen, mufjte er frcilicr) bieS S^lat über
mein {Referat fyinauSgefyen, unb ftcr) naä) anberen Guets
Ien umfctyen, ba id^ nic^t bie Unflugtyeit begangen
tyatte, »on ©eifall ju forcc^cn , wo eS mir nicfyt jus
fam, jugleic§ beS Mangelhaften ju gcbenfen, unb fo
eine gerecht abwagenbe Äritif ju geben. #r. £• bcs
jier)t ben gefpenbeten SeifaU allein auf ben <3>nfyalt
beS ©ortragS. ©afj aber bti münbli<$er ©arflcllung
bie perfonlicr)en (gigenfctyaftcn beS StebncrS fcfyr in bie
SBaagföaale faden, baran bcnft #r. #• fcltfamcr
SBeife nidjt; itym finb ©ertrage nietyt mefyr aU ab:
getefene 3«tungöartifel. $m ©egenfag fyierju nun
mufj id) bemerfen, baj* feinem Mitglieb ber ©erfamtm
tung toon ben ©ielen, welche idj notier barüber ju
fpredjen ©elcgenfycit fanb, bie 6infettigfeit ber bargen
legten Mnfidjtcn entgangen ifi. ©er meiflert)afte ©or?
trag mar eS junactyfl, bie treffliche, fc^wungooUe ©ics
tion, bie öegciflcrung beö JRebnerS, welche bie ©t/tm
patr)ie ber ©erfammlung werften. 9lu<§ ber -Snfyalt
fanb Slnerfcnnung, jcbodj nur unter grofjen (ginfcfyrdns
fungen, unb wenn bteö Severe weniger fycrüortrat, fo
tag ber ®runb barin, ba§ bie 3u$B*cr nid^t, »wie £r.
$. , ber Meinung waren, baö Äinb mit bem ©abe
auSjufdjütten, unb ber Mängel wegen aud) baS ©ute
ju toerbammen.
3<$ ^«be wor)t nid^t nBtr)ig, inbem ic§ auf meine
ausführlichen Mbfyanbtungen über ßntwirflung ber
Ctycr im XXIII. unb XXIV. ©anbe bief. ©t. »erweife,
ju bemerken, bafc icr) mit ben 9lnftc§ten meincS ßreun?
beS ©riepenfert in biefer ^inftc^t burctyauS ntdr)t über-
einflimme. ©emo^ngeacr)tet lege iä) feiner Stiftung
gerabe in ber ©cgenwart eine nidr)t unbebeutenbe ©es
tedjtigung bti ®r. ifi ber Mann ber ^artei, ber
©ewegung, ifi ein Ultrarabicaler auf muftfalifc^cm
©ebiet. 833er t>on einem folgen bie ganje 2Bar;rljeit
erwartet, Ijat bie ©erfennung nur f\ä) felbfl juju*
^reiben, ©r.'S ©eruf, wie er ficr) \c^t auSfyridjt,
ifi: anjuregen, ßampf unb Streit imb bamit Unters
efie ju werfen. ^)ierju fommt, bafj eS auf muftfatis
fäem ©ebiet bo&pelt notr)wenbig ifi, bie ©runbfdfce
geltenb ju machen, welche ®r., wenn auä) einfeitig,
vertritt, ©erabe auf mufifatifdjem ©ebiet lag btö
jefct bie ©efafyr na$e, flatt jugteicr) »orwdrtS, fidj
auSföliefjli<$ nur rürfwärtS ju wenben, unb bie äWifc
»er jldnbniffe , weld^e noc§ immer eine 8et)re treffen,
bie neben wofyt begrünbeter Slurfft^t auf bie ©ergänz
^eit, jugtei^ bie ©egenwart nid^t ju toernad§IafPgen
ritt), finb ein fötagenber Seweid bafür. *) Meint
man aber, bafj fold^e, bureft i^re ertreme Steigerung
*) 3(^ »erbe auf blefe 8Ä^e in meinen „gragen ber
3eit" fpäter jurürffornmen.
yaraboxen äe^ren ber bisherigen geotbneten entwirf?
lung tytnbernb in ben SBeg treten, flatt ft<$ abjufd^teis
fen, unb auf ityre i^nen wirflid^ tnnewoljnenbe ©es
re^tigung jurürfgefü^rt ju werben, fo mufj ber ©taube
an bie Macr}t bed Sefle^enben unb biö^cr ©ültigen
ein fct)r geringer fein. UebrigenS mu§ ify ju $rof.
©rie^enfcrr§ SHecr)tfertigung l;injufügen — ic§ lege
barauf ©ewic^t, unb bitte, biefen llmftanb nte^t ju
überfein — ba§ feine wirflidje 5lnftcr;t nic^t fo pa=
rabor ifi, tvie fie in bem Vortrage ftc^ auefpridr)t. ©ie
Sftotfywenbigfeit, baS, waS er fagen wollte, in ben
3eitraum einer Stunbe ju brdngen, nötigte i^n, nur
bie Spieen ju berühren, unb mandje ^infe^ränfung
unerwähnt ju laffen, weld^e bie @c^roffc)cit gemilbert
r)aben würbe. 4>ierju fommt, ba§ ber (Sifcr ber @ac^e,
unb fein lebenbigeö Naturell i^n tcict)t weiter forts
reifet, alö er eigentlich beabfic^tigt, unb ba§ er, fo
Mandjeä im geuer ber 9lebe btö jum ßrtrem fleigert,
tvaü er fpater na^^er felbfl ergänjt. $m allgemeinen
fann i^ nidjt untertaffen, bei biefer ©etegent)eit ju
bemerfen, wie bie ^ö^ere, wiffcnfdjaftlicr}e ©etra^tung
ber Mupf noc^ im (Sntflefycn ifi. ^ö ftnb fcorjugSs
weife boc^ nur ©aufleine, wctdjc bie Öinjelnen für
baS fyatcre, grofee ©ebdube ^erju bringen. £ier nun
brein ju fahren, unb itynen jum Vorwurf ju madjen,
ba§ fie ni^t fc^on ba8 ©anje geben, fonbem nur ein
Moment ber <3ac$e, ifi nic$t btoö ungere^t, eö ^at
etwaö öon unleibti^cr 5lrt, unb eS ifi mit ©eflimmts
fyit ju fagen, bag wir, wenn biefe Sßeife nidjt batb
befeitigt wirb, flatt ber gortförittc SRürffe^ritte ertes
ben werben. S3on äußeren Sortierten fann bei einer
^ätigfeit in biefer ©r^dre wa^rtjafttg ntdr)t bie Siebe
fein. SBcrgdflt man nun ncdj ben (Sinjetnen bie Sufl
an ber <&>ad)e, fo ifi ifynen nidr)t ju toerbenfen, wenn
fje fldj jurürfjie^en, unb auf einem (Scbiet nicr)t wet?
ter tfydtig fein wollen, wo jebe im ^B^eren 3n*fteffe
unternommene ©eflrebung fletö mit fleinlid^en $inber=
niffen ju fämpfen ^at. 3« anberen ©ptjdren aners
fennt man jcbe, wenn auä) fleine, görberung bereit?
willig, unb betrautet fie als ©eitrag ju bem großen
©anjen. $ier giebt eS immer Mdfelnbc unb Ärits
tclnbe, bie unjufrieben ftnb, wenn ber Autor nic$t
gerabe baö ausgebrochen ^at, waS fte in i^rem Äopfe
meinen - y ^ier ifi eS immer Mobe, ba§ S^ber feine aU
weic^enbe 5lnfi^t ntdr)t bloS als eine folc^e betraf?
tet, fonbem jugteitf) für bie beffere t}dlt. — ©eutf^s
tanb erfennt jefct, bafe für feine potitifebe ©eflattung
ßin^eit toor allen ©ingen nctfywcnbtg ifi. 9lucr) wir
muffen nacr) ßin^eit flrcben ober wenigpenS Parteien
auf bem ©runbe einer SXttcö in ftet^ befaffenben @im
tycit beftfeen, wenn eS beffer werben foll. ©aS ©e=
jänf über Äleinigfetten, bie 3^fptitterung in taufenb
3ufdßigfeiten mug aufboren, unb ©iffcrenjpunfte toon
282
geringerem SBerty bürfen nidjt bie 9lnnäljerung in ber
4?auptfa<$e flBren. §r. §. beflagt, ba§ wir 9ßav
ttitn nodj nidjt beftfcen, aber fein SJtaifonnement über
®r. ifi nidjt ber 2Beg, um ba^in ju führen, ©ae
tfl inbitribueüe SJerflimmung , baö ifi (Sigenflnn, ba
tfl nichts von objecttfcen Sejlimmungen, burc§ meldte
bie Stiftungen gefonbert unb auf ^principe jurücfges
fütjrt werben.
„®ie mujtfatifdjen Vorträge in ifjrer bisherigen
SJefc^ränfung bürften" — nac| ber Slnftdjt meines
©egnerö — „bie äWütye faum lohnen." greilic$ wurs
ben ßljors unb £)rc$eflerm äffen babei nid^t aufgehäuft $
liegt jebodfj baö Bebeutenbe auöföliefjlidj barin? Sin
•3*ber erwibert: 9lein. 9tun Begreife ic§ in ber £l)at
nicfjt bie Stuftet beö $rn. §., benn öon jener 83es
fc^ränfung abgefetyen, tfl geleiflet werben, tvaä audj
bem flrengflen £abel breifl entgegentreten fann. SBenn
er babei Gelegenheit nimmt, bie 5tuffü§rung öon
SJtanufcripten jwar banfenöwertty ju nennen, im ©an-
jen fidj jebodj gebrungen fütjlt, angefyenbe Sonfünfts
ler ju warnen, fo ergebt er ftdj in wittfü^rlid^en £itns
gefptnnften ber t^atfd^ti^en 2Baf)r§eit gegenüber, unb
feine Sage ftnb bemjufolge einer ßrwiberung fafl
unwertty! ©ie SOTanuferipte, welche jur Shtffttyrung
famen, ftnb fogleidj na^^er toon SBertegern ans
genommen unb gebruett werben. $n einer
SBerfammlung ton jwifdjen 150 unb 200 Sßerfonen
waren metteidjt faum jel)n Stecenfenten. SJon Sitten
Befürchtungen, welche $r. 4?- auöfprtctyt, f)at ftc§ nur
baö ©egentljeil gejeigt !
©ie £t)eilnatyme ber grauen enblic§ wirb mit
einem 2Bi£ abgefertigt. $ä) fann hierauf nichts er*
wibern, ba 4?r. &• unterlagen fyat, einen ©runb für
feine SDtifjbittigung anjugeben-, nur baö fei bemerft,
ba§ Unparteiifdje gerabc fyierin einen wefentlidjen gorts
fdjritt unfercr Sßerfammlung gefunben §ahen, unb baf?
Scanner, welche je{jt an ber ©pifce ber beutfefcen Be=
wegung flehen, geäußert ^aben, wie bie SRufifcr cr=
reidjt Ratten, toa& bei i^nen crfl erflrebt werben muffe.
©a§ übrigenö grauen a(ö Äünfiterinnen eben fo wes
fentlic$ jur SJerfammtung gehören alö SDtänncr, unb
ba§ eö barum eine ganj wiflfüfyrlidje, üom &o$ft
bictirtc 9tücfftc§t gewefen wäre, ftc auäjufdjliefjen,
fäeint $r. £• nicfjt ju erwägen. —
©ie Srwafjnung beö 3opfrö erinnert miä) an
£rn. ©attter'S ©ebic^t, weld^cö ^)r. ^). mit biefem
Flamen beehrt. $ä) fyiett eö für meine ©c^ulbigfeit,
biefeö ©ebi^t aufjune^men, unb ging aufjerbem bon
ber Srwägung a\x$, ba§ nic^t ein ©c^riftfletter, fom
bem ein SWuflfer ^ier auftritt. ©er SJerfudj mu§te
aU ein 3*ic§M erfreulicher Slegfamfeit bettafyUt wcx-
ben, wobei e8 me^r auf bie ©eftnnung aU ben 9lu8s
bruef berfelben anfam.
3e|t jum ©c§lu§ no% Siniged Slttgemeinete.
$r. #. fprie^t tton einer nie^t unbebeutenben 3iu
Derpi^t in meinen 83efanntmac$ungen. ,3^ glaube,
ber Unparteiifc^e wirb in ben Sluffäfcen, welche ber
SJerfammlung »orangtngen, unb ben 3n?ecf Ratten,
biefe »orjubereiten, ba« ©egent^eil pnben. Tlan mtt|
toon toorntjerein gegen jebe beffere einfielt ftdfr *a*
fc^loffen, unb babure^ an Äetfljeit bebeutenb gewons
nen \)akcn, um, wie §x. ^)., Behauptungen aufjuftrk
len, welche atter t$atfäc$lie$en öegrunbung entbehren.
®tetd fprac^ i% nur tjon einem »erfuc^e, ber unters
nommen werben foöe, fietä auä) erinnerte iä) an bie
2Köglid)feit eine« minber befriebigenben ©elingen«.
3«m s #c\m\§ bafur, jum 83ewei$, bap ber 3uüerf?(^t
e^er ju wenig att ju m'el toortyanben war, erinnere
tc^ an einen ^rtifel ber Slögem. mufif. 3eitg., weis
e^en biefe üor ber öerjä^rigen 83erfammlung unter bet
Ueberfärift: „^onfönfller = »erfammlung", ueroffents
lichte, ©ort wirb mir 3um Vorwurf gemacht, ba§
ie^ nur öon einem „a3erfuc^" gefprod^en, ta§ u$
mit ju geringer 3«öerfte^t bie S3efanntmac$ung erlafs
fen $abe. ©er geneigte Sefer wolle bemerfeu, wie
auf biefe SBeife in bemfelbcu »latte bat (gntgegens
gefegte ton mir »erlangt würbe, unb bie grope S^wies
rigfeit, ed Sitten rec^t ju machen, erwägen, ^ut
man baö (Sine, fo fc^reit ber 3n?citc, t^ut man bad
$ 2lnbere, fo flagt ber @rfle. (Solche Sonfufton aber
fann ben S3eweiö liefern für meine oben ausgekrochene
Behauptung, wie ^eber baö ju »iarfte bringt, tva$
er eben in feinem Äopfe auöge^etft fjat, bei gan^ fubs
jcetit?er Slnfc^auung ber (Safy unb o^ne trgenb eine
objeetitje (Srwägung. ^ebenfattö f)abe i% ben erwä^ns
ten Säbel beö ^>rn. $. mir jugejogen bure^ meine
jweitc »efanntmac^ung com gebruar biefe« ^a^re«.
©iefe ifi entfd^iebener gehalten, alfo im <&innt be3
§Bfö. beö erflen Slrttfelö in ber Slttg. mufif. 3eitung,
ben aSBünfc^en beö ^)rn. .§. aber entgegen. — ©ie
SBa^cit freiließ tfl, ba^ ic^ nietyt baran gebaut $ake,
tva$ irgenb $emanb fagen werbe, fonbern au8fe$liefc
Iid§ ber 9iatur ber <©ae$e gefolgt bin. ©ie erflen
Sefanntmac^ungen fottten baö Unternehmen erfl in'$
Seben rufen: barum ^ier bie 3«tücf Haltung 5 hei ber
^weiten fonnte ic$ meine SBorte an einen beflimmten
Äreiö richten, an atte biejenigen, wete^e i^re 3ufage
ju fernerer 3^eilna$me gegeben Ratten; eö ^anbelte
Pc^ nic^t me^r um einen SBerfuc^, eö war ein beflimms
ter Anfang gegeben 5 barum fyier bie größere ßntfdjies
ben^eit.
Qnbem ify jener früheren S3efanntmac^ungen ge^
benfe, pnbe idj Gelegenheit, einige fe^r arge unb aufs
fattenbe ^rrt^ümer beö £rn. $. ju berichtigen. S3on
ber £öl?e feiner einftc^t ^erab belehrt er un«, wie e«
nottywenbig gewefen wäre, ©ectionen ju hüben-, eö
283
tfi ba« eine jener Unterlaffungäfünben, btc i§n enblic$
ju bem 8luöruf: „^iet fäeint ber legte große geltet
gemalt gw fein", begeiflert. 9tun ifl eS aber wirfs
lie§ fpaßtyaft, baß t$ bie Wotfywenbigfeit, (Seetionen
ju (üben, in einet meiner früheren Sefanntmac^uns
gen, »anb XXVI. 9lx. 31, ©. 132, f<$on mit Waren
SBorten auägefprod&en $abe. 2Benn bteä 9Wal eine
Sluäfüfcrung tiefet Vor^lagä nicfyt mögli<$ war, fo
lag bcr ©runb barin, üa% für baä erjle 3Wal bte
3wfammenfe|ung berSöerfammlung burc^aud bcm3«f«ß
äberlaffen werben mufyte, unb eine ©ejlimmung nidtyt
e^er gegeben werben fonnte, alä naä) f^on erfolgter
8tnfunft ber SJtitgtieber. ©ann aber wäre fidjet ber
erfie Vormittag verloren gegangen; ja, eä i)atte ges
fäetyn fSnnen, ba§ wir nac§ erfolgter S3eenbigung
ber Vorarbeiten wieber Ratten auäeinanber gefyen müf=
fen, unb baä SRefuttat märe gewefen, baß man ges
fagt fyaben mürbe: Seljt ben beutfetyen 3opf> oor laus
U% ßormalttäten fommen fte nic^t jur @ad^e. SBir
fannten und noc§ ni<$t einmal perfönlic$, unb follten
f$on in Seetionen arbeiten!
3$ bemerfte fo eben, bie 3ufammenfe§ung fei
bem 3wfaH überlaficn gewefen $ idj bebiente mid) Ijter
eineä UmflanbeS jur SBerttjeibigung, ber toon meinem
©egner glei^faße angegriffen wirb. £)a$ ifl gerabe
„ber legte große geiler", baß wir unterlagen fyaben,
beftimmte $pcrffcnlic$feiten einjulaben. „ättan tjat ftdj
ni<$t bie äflüfye gegeben, bebeutenbe Scanner für baö
Unternehmen ju interefftren , unb jur $fjeilnaf)me ju
gewinnen." $ier toerfennt mein ©egner ganj bie
©runbgebanfen, welche mid) leiteten. E§ wäre um
»erjetylid? toon mir gewefen, wenn ic$ ju einer @ac$e
^ätte benimmt unb ganj fpecieU, gewijfermaßen offls
cietl, einlaben wollen, über beren ©elingen i<$ nodfj
feine Sürgfdjaft fyatte. Begreift $r. §. nid?t bie
SJerantwortlid^fcit, welche i<§ mir auf foldje Söeife
nujjlöä aufgebürbet, bie für SRandjen gewiß wiQfoms
mene SBeranlajfung ju begrünbetem Säbel, bie ic$ ges
geben ^ätte? ganb ftd) aber burc$ meine SBefannts
maetyung ^[emanb angeregt, unb fam au8 eigenem
Sntrieb, war man bemnac| geneigt, ben SBerfucfy fret=
willig mit ju unternehmen, fo war ii} bei einem uns
befriebigenben ©erlauf außer @c$ulb. ©et bem ins
be§ wie ibm wolle \ #r. $. »erlangt minbeflenä bie
^Beteiligung tjon „einer parlamentarifdjen Entwicfs
lung fähigen $Perf8nlicfyfeiten." £ier n « n würbe mid§
mein ©egner fe^r terbinben, wenn er ein S3erjei($ni§
fol^er ^erfönli^feiten aufflefien wollte, wobei er nas
türlic^ aUe bie, weld^e bnr<^ au§ere 93 erhalt niffe, afls
jugro§e Entfernung, bienfllic^e ®teKung u. f. f. geljins
bert ftnb, auöf<^liegen müßte. 2Bir würben fe^r banfs
bar fein, bie Warnen biefer ^JerfBnli^feiten ju erfa^s
ren unb e$ und jur tyfl\ä)t mad^en, ben empfangenen
Angaben gema§ }u ^anbelu.
Snbtid^ fei noc^ über bte Erweiterung beö ^Jlas
ned, ber anfängt nur äJluftfte^rer ju einer ©erfamm;
lung berief, bemerft, baß biefe Erweiterung eine ganj
naturgemäße Entwirflung ber erflen Sbee, ein gorU
fc^ritt genannt werben muß, ber au% ber S^eilna^me,
bie ba$ Unternehmen fanb, aud ben jatylrei^en 81ns
melbungen ^ertorging. SWufifletjrer waren bie erflen
gewefen, mit benen idj münbli^e Stürffpra^e genoms
men batte. ©iefe bilbeten ben SRittelpunft, ben an^
fangti<^cn Äern. SJlit ber 83et^iligung »on SRußfetn
anberer Sad^er war jene Umbilbung nottywenbig ges
geben, unb t?erfyrac§ jugleic^ ber feerfammlung ein
erdetes ^ntereffe.
9la$ allem Siö^erigen fann iä) ber Äritif bed
$rn. ^). eine wirtliche Sebeutung nic^t jugefle^en;
bie fe^r tjereinjelten guten Semerfungen, bte pc^ ettoa
barin ftnben, ge^en unter in ber SWenge bed irrigen
ober ^albwa^rcn «nb ©Riefen. Eben fo wenig fann
ba&on bie Siebe fein, baß burc§ jene 8lrbett ber @a^e
genügt worben fei. $Stte ^r. ^>. gefd^rieben, wie
Dr. Ärüger in feinem „SWaigruß", fyätte er in berfels
ben SBeife, toie biefer ber nur not$ projeetirten 93ers
fammlung vorarbeitete, fo ba£ nad^^er ©eleiftete ges
prüft, toorurtfyeilSlod unb o^ne @c^meid^elet, aber Don
Erwägung ber wirtlid^en 93erfyättniffe auöge^enb, fo
würbe er fldj ©anf erworben ^aben. S^fet, hei feis
ner gegnerifd^en Haltung, erblirft er 91Ued uiel ju
fefyr in einem nad^t^eitigf" Sid^te, alö baß irgenb $e:
manb geneigt fein fonnte, fic§ i^m mit Vertrauen gu
nähern, ä^ßge er bebenfen, baß eine Sereinigung
fcon äJJuftfern, bie anbere ^ntereffen jur ©runblage
Ijat aU bie bee SJlufifmad^enö, fd^on ein gortfd^ritt
über bie bisherigen 3ufiänbe ^inauö genannt werben
muß. SBare au^ bie Einheit nur im ©efü^l üorfyans
ben gewefen, ed müßte baä fd^on ettoa% ganj Slnberrd
genannt werben, als naQ bei SWußffeflen, Scanners
gefangöfeflen u. f. f. in ftrage fam. SBeiß #r. ^*
nid^t, baß eö nodj immer 9Wuftfer giebt, weld^e jebe
geiflige Anregung, jebe Seftrebung, bie über baä
^anbwerfdmaßige ^inaudge^t, für ben ÄünfUer für
toerberblid^ galten? — eine Elaffe, gegen weld^e f(^on
9lo^li| t)or langen S^ten fampfte, beren ©enoffen
er — iä) citire auö bem ©ebadjtniß — ald „bratoe
@o^ne Subalfainö" bejeid^netc, „t?on welchem abs
flammen bie ©eiger unb Pfeifer/' — ©er gänjlid^en
Erflorben^eit aller leeren ^ntereffen auf mufifalis
f^em ©ebtet gegenüber, wie fte bie flache Äunfians
fd^auung in ber neueren 3*it begünjligt ^at, — rütyms
lic^e ^Ju§nal;men, tvie immer jugeflanben, — ifl ed
fd^on ein ©rcßed unb ©d^öneö, wenn bie Sontünfls
284
to fic$ aufraffen, koenn baä ^nteteffe für eine f)b§tu
$Ue bte 3Äetyrja$l ju beleben beginnt, unb e8 ifl eine
funftfeinblic^e ©eßnnung, gegen einen folgen 9lufs
föwung föonungätoö aufjutreten, weit bie Stefultate
nodj (eine, audj für furjftcfytige Stugen bemerfbare,
ougenbtitfli^ in baä ßeben eingrcifenbe ftnb.
3$ tyabe meinem geehrten ©egnet fein toott(län=
btged Stecht gewagt, inbem i($ feinen 9lrtifel in bie;
fen 851- wiebergegeben \)abe. ©er geneigte Sefer möge
nun unfere 2lnflc$ten unb bie ©rünbe bafür öergleu
fyn, unb entfdjetben. (£3 ifl nidjt meine WLbfify,
burc$ meine (Srwiberung einen unfruchtbaren ©treu
$erbor jurufen , einen (Streit, ber bei ber äflaffe ber
©egenflänbe immer nur in bogenlangen 5trtifeln ge-
führt werben Knute, ©iefer mein SBunfdj festlegt
inbe§ nietyt au«, ba§ #*• #. fpäter, nac$ einer ^weu
ten SJerfammtung, wieber auf ben ©egenflanb auriief;
temmen möge. -3$ werbe bann bereitwillig mit iljm
bie ©adje weiter erörtern. Siegt ifym fretltd^ ernfltidj
an ber (enteren, fo mbfyte e8 feine 5ßfUc$t fein, bei
ber nadjften SSerfammtung felbft ftd^ ju beteiligen,
unb e3 würbe if)n nic^t entföulbigen, wenn er fagen
wollte, ba§ i$m bad Unternehmen einer folgen %fyeiU
nafftnt ntd^t würbig f$eine. ©ann mag ftc§ jeigen,
wie weit er im Stanbe ifl, pofltib görbernbeö unb
6rfpriefjti<$e6 borjubringen.
grüner war e« ber gaö, ba§ biejenigen, wel^e
am lauteflen fprac^en, eine laute Spraye fetbjl am
wenigflen »ertragen fonnten, unb, inbem fie für Stn*
bere immer ben flrengflen Säbel in öereitföaft %aU
ten, burdj ben tleinflen Säbel fc§on empftnbtic$ ges
reijt fic$ jeigten. ©er ftortföritt ber Steujeit ifl, ba§
wir entfätebenc Spraye audj »ertragen lernen. ^4
fege bei meinem ©egner »orauö, baß tym bieS große
Sprincip ber ©egenwart, weld^ed jeben Ruberen aW
gleichberechtigt neben fld? anerfennt, unb 9lu$fc$liejjs
liefert unnac$fia)tltdj in bie ©p^äre einer längfl übers
wunbenen ©ilbungdflufe öerweifl, jum S3ewu§tfein ges
fommen ifl. 93on biefem ©eftc^täpunfte au« möge
er unferen ©treit betrauten, unb bemnaety ntc^t uns
nötiger SBeife in 3orn geraten, wenn ic$ mit önts
fc^iebentyeit fpradi), unb tton bemfelben Siebte ©ebrau<$
machte, welche« er für tfdj in anfpruc$ na$m. 3$
fampfe allein im Sntereffe ber ©adje, bie eine aßges
meine Angelegenheit, wenigflen« bie einer gartet im
fyoljeren Sinne, feineöweg« bie einer (Soterie ifl. <ßos
lemif im perfönlidjen 3ntereffe, ^ßolemit, welker per*
föntic^e SRec^ttyaberei ju ©runbe liegt, »erachte ic§.
&r. 83t.
6?rtttf<$er 3Itt|etger+
Ucbetjt^t t>ct neueffrn @rfd^cinunöen auf bem ©ebiete ber 2Äu|it
gut SBtoIonceU mit tyianvfottc.
3* ©ttatt&fp, ©p. 6. Fantaisie pour Vcello avec
aecomp. de Piano. UJitjenborf. 1 J\. 24 flr.
— — — , ©p. 12. Itr. 1. Fleurs des operas,
6 Melodies. «benb. 1 Jl.
3* fSJtttl tl f ©p. 29. Reminiscenscs de l'opera Mar-
tha de Flotow. Fantaisie. ÜXüU^r. 1 Ji. 30 flr.
8llfe brei Kammern finb bem Snflrumente angemeffen ge^
fä^rteben. Sie eignen fid} jum Vortrage in Salon«. SBei^
tete* jn bemetfen finbet ftc^ fein Stoff.
Siebet mit ^Jtanofotte.
2t^ S5u<6ttet, ©p. 5. Oier Cieber für eine Btimnw.
Siegel u. ßtoli. 15 llgr.
2Dir fonnten -bem Gomyonifien in feinen früheren Siebe«
na$rni>men, baf er, bei nidtf ^ober örfinbungögobe, bodj ge*
nögenbe muftfalifä^e ©etranbi^eit unb Slnftanb geige, bie feine
Stücfe über einen niebrigen ©tan^vunft erhoben. IDief^« $eft
fann un« niä^t gu g(ei$ günfligem Urteil brteegen. 2Ben«
and) bie 3nbh)ibualitdt beö ©omponiPen, fo toeit er fie bi«
jefct enttoirfelte, unoerfennbar biefelbe geblieben, fo geigt ftä^
boa^ fd^on ein hinneigen gu einem geioiffen bequemen Sä^len^
brian, e« tritt ber 9Bitle ^ervor, bem vulgären ®efa)ma(fe
SugePänbniffe ju mad)en. 2Dir toolfen i^n hiermit freunb*
lid^ft gut Slufmerffamfeit auf fid) felbp angemahnt ^aben.
@, Stguilar, ©p. 2. Stänbdjen. f üb von Äif| X &.
Öamuba. Peter«. 5 Jtgr.
^öd)fi gewöhnlicher Sang.
t3T (Slnjelne dummem b. 9^. 3tfa)r. f. iföuf. »erben ju 1-i 9tgr. beregnet.
Druil oon %x. PC G d \\\ a n it.
Vi t u e
iitf$tift fSr
Jeratittootüidjer fRetacteur:
#tanj SBrtttbel.
ä^mnbjnmnjigjtet Sank
Jtf 48.
S et leg t x:
Robert Briefe in £eft>l*0»
S>en 13. 3um 18«.
fflcn bftfer 3eitf4* erfdVtiten toiJdjentlid)
3 SRummcTii tum 1 ober l 1 /* ©ogeiu
$refa M ©aitbeä i3oii 52 Em. 2Vt ^tt.
3ttf«rHün*gebü6ren He Wltjelle 2 Stgr.
9(boititemeiit nehmen alle $ofl5mtf r, ©ud}*,
2ttu(tf^ unb 5t ünfifj Gablungen an.
3n$dlt: £>i<? SBadantr in btra Choral : „3tful m*fiw 3ut>*rft*t^„ — Hui SBten (®<fchif). — DffKttc SSvUf an bi* SReb. b. 3*W*
f. Sttuf. — JUtint £eftuag, SEafliÄgefaji^f*, SSermifdiie^ — £<>ttt&rtfH«sIkrfammIurtg.
3>te Variante in beut (?f>otal:
„3efu* meine 3u&«rficl|t".
Eon & % »erf«,
©ie fünfte 3eile in bem in ber Uebetfi^rift ges
nannten Choral, ober eigentlidj nur bie britte Stfete
betfelben, gab meinem jjwunb/ Ö. Äinbfdjer, 33er=
antaffung, einige SSorfdjläge jn machen, um tri einer
bort befinbfietjen Variante — ber Drganifi fm'ett ^i
unb bic ©tmeinbe fingt an einigen Orten "g — eine
lWereinflimmung ju bewirf en. Slufgefotbeit , meine
Vnftc^fen über tiefen &all auä jnft}re<$en , rann td>
nidjt umt)in, midt) baljin ;u ciliaren, bafs l) ein 3tt(t*
fyalt jnrifd)en ber ©emeinbe unb bem Drganifien gar
ni<$t uoi Rauben fein feilte, unb le|tcrcr jletd f!$ ju
Cencef(timen gern entfliegen mu§, roenn bie ©emeiube
feine anbere, alö eine fötale geringfügige Qlnforbetung,
toie im jaerltegenbeu SfaUe, an itjn fttStf ba$ 2) baä
befagie "^T, paä bic ©emeinbe Ijier unb ba roiinftxjt,
f!$ ^ifiorifö atä ri^tig na^weifen lagt ^ bafj aber
audj 3) bic ©emeinben, welt^e ben Son ^ü fingen,
ftetö fetjx jat;lrei<$ geitjefen ftnb^ unb enMicl) 4) bic
gearbeitet btefe§ (ityeralä nidjt entfernt an einen
GuerfUnb bauten, unb fiel) an ber S^eorie nidjt
ju öerfftnbigen glaubten, föenn fle bie allgemein 6c*
lamtte §0itfi$reitung, nne fie ftdj in ben meißen @t)o=
ta(büä)em für tiefe Seile öüxflnbet unb audj toen £.
Jtinbfctjet mitget^ctlt mutbc, in üjre (S^oialnocrfc auf*
normen. 9lur einige SEBorte mBgen jur (Siläuterung
Wef« ¥ u ttf' f bienen.
i) Unbcbcnfli^, meine idj 7 fann unb foß ber JDr*
ganift bei ©emeinbe bann bercittviUig nad^geben, wenn
a) bic Variante ganjtic^ mit ber OTctobie t>a\$meU
jen ifl, b) biefe baburd? nit^t Derunjiext mirb y unb
c) burtt) bte SBerdnberung feie Gelobte fogar geinon-
nen ^at, toie j. S3. tU cxfle &äit bcö (S^oralfi ## S«s
^et auf, ruft und bie ©timme" — flatt bem Drigis
nat : T fii | 7 T [ T ~ä~ | ~b~ | T — burd^ bic feit
1715 unb tiieöekr)t fct)ßn früt/ei bei Bieten ©emeinr
ben eingeführte mclobifaje tlbmei^ung: d" fii | TT\
ti di [ h | &•
2) 3(1 nun gar bic fDgenannte Variante, njel^e
bie <Scmcinb£ mit (räftiger ©timme fingt, original =
getreu, urA fomit mdjt einmal eine fol(t)c ju nen?
nen, bann mug fogar ber Drgantfi bem Verlangen
ber Sänger nadjfommen, Unb aücibinge, bie ©emcin*
^en, luel^e fict) ba§ ~g in bem befagten <Et)pral ni(i)t
nct)mcn laffen idcUcu, fönnen auf üjr gute^ dtt^t
)DC£t)en, benn ber Sompenifi 3o^> ßtügcr f^iieb
biefen 3^on nieber, unb idj t^eile jutn äJemciS tote
Beile auS bei ?tu?gabe feinet Sfjurat6ud?e§ (S3crlin,
1658), in ber bie äftclebic jum erften 3Hat aufgcnpms
men mürbe, nact)fiet)cnb mit:
~t-
^S*^=^==
-i — r
286
_ 5) So einfach e« nun gemefen märe, ben Son
g ffpji^atten, fo üfcte bod§ — mie i<$ &ermut$c —
bie nac^folgenbe Gabenj einen fo madigen gtn-
fhifc au«, _ba§ ?aum jmanjig Safcr erforberlidfc maren,
ben Son g in ben Seite ton (subsemit. modi) £S
ju bringen, unb ba« «Nürnberger ©efangbuc^ vom
3a^re 1677 geigt föon bie 3e»e in folgenber SBeife:
83on biefer 3eit an gewahrt man nun in einem je-
bem (^oratbuc^e, felbji in ben frateren «u«gaben
tum 3. 6tii g er, ben Son gis unb biefelbe ^armo;
mfd&e S3c$anblung, mie \% nad& 93ergleid&ung einer
großen »ngafyl <£tycralbüc$er berft<$ern fann. ©iefe
UebereinfKmmungjjiebt unö^ben 83eleg, a) bafj ber
melobifdjc ©ang e fis | g u a bcm Original »orgejo*
gen, unb fafi allgemein aufgenommen morben ifi, ba§
b) $6<$ftma$rfd&einlid&, nur einzelne ©emeinben bem
Original treu geblieben tfnb, weil aufjerbem fidjer bie
jum allergrößten Styil $8<$fi tüchtigen SSearbeiter ber
6$oralbuc§er menigflen« eine «nbeutung ber Variante
gegeben Ratten, unb baß c) biefe Scanner, treidle fi<§
mit Stefce unb (Sifer mit bem E^oral in bem bergan;
genen wie in biefem 3a$r$unbert befd&aftigten, fi<§ mit
bem $armonif<$en gortfd&ritt &om 3a$r 1677 n\$t
an ber S^eotie ju toerftinbigen glaubten, unb nic§t
entfernt
4) an einen öuerjianb bauten, .$# benn
aber ein folget i>cr$anben? (gfaliä) gejlanben, i$
fann feinen entbecfen unb fpüre feine Qärte in biefem
©ang
i i
L-U-ö
AJ-^t
ben i<$ forglo« für mein 6$oralbuc$, 2$l. II. 9?r. 88,
nieberförieb, unb ber, otyne 8lbfi<$t toon meiner (Seite,
mit ben Harmonien biefe« Gtyoral« eine« $. ®. 83 a$
n. ». übereinftimmt. 3Bo märe aber au$ ein Som
ftöcf ju ftnben, meiere« nid^t ber artige ©änge enb
hielte, unb läßt nic$t felbfi ber alte (Srüger, mie
oben ju fe^en, o^ne ©c$eu im 5llt unb »ag c unb
eis folgen? SBenn nun ba« C$r, alö ber bejle 9iid&=
ter, nic§t« gegen eine folc§e gortföreitung erinnert,
fo iji e« fafl überfluffig, barnadfc ju fragen, ma« bie
£$eorie bagegen eingumenben 1)at. £>oc$ au$ fte foH
berütffld&tigt »erben, #oren mir, ma« ©. SBebet
barüber fagt : „SBa« bie grlaubt&eit ober Unerlaubt
faxt ber fcuerftänbe angebt, fo lagt fö au$ barüber
im allgemeinen nur fo toiel fagen, baß fte ni<$t fei*
ten ben gefäfligen glufj ber Stimmen unangenehm
ftoren, inbef freiließ anbere loieber betüeifen, baf fot^e
fogenannte ui^armonifd^e Guerflanbe juireifen feine«-
ttjegg «bei Hingen. Unter bie Umflänbe, burc^ beren
»egünfiigung mancher fonfl anflSgige öuerfianb ge*
mtlbert unb bem ©e^öre genie§barer gemalt n?irb,
ge^rt üorjüglic^ auc$ bie Sangfamfeit ber 83e^
toegung, tooburc^ bcm ©c^öre 3eit gelaffen wirb, bem
gaben ber ©timmenfiifjrung bequemer ju folgen/' j.S3.
@o loeit ber *raftifd&e SBeber, unb eö ifl »o^l ge.
nugenb beriefen, ba§ ^ier i?on einem fogenannten
»uerflanb nic^t fügfid§ bie Mebe fein fann.
©iej meine Sinftd^t über biefe «ngeTegen^eit, unb
nun noc§ fc^tie§li^ bie S3emerfung / ba§ $. @. 83 a 4
tn ber jh? eiten feiner S3earbeitungen biefe« (S^oraW
mit bem ©ejtenacccrb » 5 ©ur bie ertoä^nte 3eile
beginnt, toomit ber t?on Ä. erwähnte Guerflanb atter.
bing« entfernt i(l. mein 83 a% fötiejjt bie borget,
ge^enbc Beile mit bem g , ©ur ©reiftang. ^fl bie«
ni$t eine m'el Martere golge, unb fUf)t ber « 5 ©ur
©eytenaecorb mo^t mit bem g 5 ©ur in einem innu
gen ^armonif^en »er^altnig? —
9f«4 SSSien.
5n unferen Soncertfalen mac^t man iebt, üatt
muflfattfd&en, ^olitifc^en Sarm. «erfd^iebene »er*
eine unb 6omite« galten i§rc ©ißungen im SWufif-
üeremöfaalej bennodtj mar »er einigen Sagen Zf)aU
berg ^icr, unb gab ein mä&ig befugte« ßoneert lum
»efien ber unbemittelten ^ationalgarbifien. S^alberg
fte^t tn (Spiel unb €ompofttion auf jener Stufe, auf
welker lüir i^n feit ettoa neun M jc$n ^a^ren m
fe^en getrost ftnb, unb $at feitbem roo^r eber Mficb
al« gottf^ritte gemalt. ©0 fe^r er bamal« beaeu
Peru fonnte, fo falt lä&t er jefct. »iettet^t $at auA
bie ©egentoart einen guten S^eil an ber Styattye, mit
ber mir niebt nur feine, fonbern überhaupt aKe muft^
faltfc^en Seiflungen genießen, fiifjt mar au% in
287
SBten, ober tfl eS noc$, im S^alBerg'f^n ßoncerte
ging er fortwätyrenb Don einem Sßlafce ju bem anbes
ren, unb biöcurirte männiglicty; mefyr wiffen wir nidji
über ifyn ju fagen.
Um enbticty für ben ©djfufj biefeä 33riefeä bod?
ettoaS 6rfreulic§e8 jit Berichten, fo melben wir baö
©eBtft beö grl. Sagrange, einä ber wenigen fyier
jurücfgeBtieBenen SJtitgfieber ber am ifien 5lpri( toers
fprengtcn italienifctyen Dpcr. ©a grl. Sagrange beutfdfc
fpricfyt, fo ^attc man ix)x Bei spofornty ein ©aflfpiel
»ermittelt, unb Bio jefct ifl pe brei SOiat alö JRopne
im Sarfeier aufgetreten, ©ie machte, waö eBen in
btefer 3fitpftiobe üiel fagcn Witt, ein gro§e$ fturore,
unb rechtfertigte bied burcty eine beinahe breioctaöige
Stimme tjom tiefen g Bio jum. breigeftric^enen c,
burc$ einen ©djmelj beä Ätangeä, wie man ifyn fels
ten tyört, burd) eine nidjt nur Brillante (Soloratur,
fonbern, na& mefyr no<$ fagen will, burd^ eine ges
regelte @c$ute. grl. Sagrange mac^t fyerrlidje dritter,
aBer baä non plus ultra , iva& man ton ifyr tjören
fann unb tva& man üiedei^t nie t?on einer anberen
©ängerin in fol^cr ffiottenbung gehört ^at, tfl ein
©taccato, unb jwar fein tterttimmerteä, au8 \ed)% Bio
adjt iWoten Beflefyenbeö, fonbern fte fingt gleich *in*
ganje Variation öon 9tf;obe, auS fec^Sjeljn ober nodfj
mefyr $aeten Befletyenb, mit gleicher gertigfeit unb
unnadjac)mlid&er ©rajie fowofyl Ijinauf als herunter.
©ie ©angerin fott nädfjPenä in ber Sucia auftreten,
Wa$ und ©elegentyeü Bieten wirb, ju BeoBad^ten, oB
fle in bramatifd&er ©ejietyung biefelBe SJortrefftidjfeit,
att in mupfalifd^er, jeigen wirb.
«Wein magerer Seric^t ifl ju Snbe. SBenn Pdlj
bie Reiten nic^t Balb änbern, bie WuSßdjten ntc$t Balb
fetter werben, fo werbe idj wa^rfc§ einlief gar nidjtö
ju fdjreiBen fyaBen. 2Bo man jefct fn'nBlidft, fpiegett
fidj Unerfreuliches ober gar SrofUofcä juriitf, ba$
(Singreifen eineä gro§en, auSgejeic^neten ©eifleä in
unfere 3uftänbe fefytt und, unb ©iegfrieb Äapper
fingt in feinem (Ben erfetyienenen (S^rifluö = Siebe üBer
biefen $unft:
<fto$ liegt bie Seit im 33öfen,
mo^ Hegt bie SBeit in $ein,
Unb ber fle fofl erlöfen,
3BUI erfl geboren fein.
6 b. to. ©.
ßffettet SBtief an bte SVcbactiptt ber
3eitf*ttft für mufit.
©ie neue 3«* <P gekommen, ©ie §a6en fte
fe(6fl in biefen Stattern angefünbigt. 2Bir fa^en
f^on immer mit greuben baö »eflreBen berfetBen, bie
Elemente, an$ benen biefe neue 3«t ft(^ gtiebern
mufjte, ju unterflil|en , unb bie Sfemente ber alten
3eit ju unterbrächen unb ju üBerwinben. 3e§t nun
tyaBen ©ie ein noc^ entfäiebenereä auftreten in 9luSs
pc^t gefiettt. Saffen ©ie unö in einer 3«*, wo Ät
teS treffen fc^reiBt unb fd^irft, ©ie auc$ toon unfes
rer Seite ju biefer grB§eren Sntfc^ieben^eit auffors
bern. 2Bir ^aBen tängfl mit Sfynen f^m^at^ifirt.
©d^on bie 2!onfünfUer = ^erfammlung mu§ ©ie uBers
jeugt ^aBen, ba§ ©ie mit ^xen ©eflreBungen nit^t
attein flehen, ©ie wiffm eä au^>. SlBer ©ie wiffen
auc§, tvie t)ie( 3opft^urn noc^ in unferen mupfalifd^en
3uflänbcn ifl — ©ie jögern be«^al6, ben ganjen
©d^wanj auöjurei§en, unb wetten e8 Be^utfam mit
einjetnen öaaren »erfudjen, um nic^t unBarm^erjig gu
erfdjeinen. Unfere 3fit te^rt aBer, ba§ nur burd^
9tabieateuren ju Reifen ifl. 5Ufo treten ©ie rück
pd^tSto« att Stabicaler in ber 8Hupt auf, unb ge ;
flatten ©ie eö unö, ©ie mit biefen wenigen SBorten
baju öffentlich aufjuforbern , bamit ni^t nur ©ie,
fonbern auc^ bie mupfalifc^e SBelt erfahre, ba§ eS
uBeratt Sflupfer gieBt, welche bem alten SRegime ben
Ärieg erflaren, unb nietyt an baß ©eftern, fonbern an
baä borgen benfen! —
©djrei&en ©ie fetBp in biefem ©inne unb wers
Ben ©ic nur gteid^gepnnte iWitarBeiter. Unter ben
Flamen, welche ^x 9&latt tragt, pnben wir auc^ ben:
Souife Dtto. Seiber aBer fud^en wir ityn feit lange
üergeBenS in ben ©patten ber 3«*f^tft- 8B' r fo tes
d^en e« ^ier öffentlich au«, baf? und bie früheren 5lufs
fa|e au$ biefer geber ungewöhnlich angeregt ^aBen,
unb ba§ wir gerabe in ber jegigen 3^* i^rc SWitwits
tung erwartet Ratten, gur bie „MrBetterjeitungen",
wo wir ifyren tarnen pnben, mag e$ gteid^ S3es
fa^igte, wenn auc$ nid^t Segeifferte geBen, unter
ben Sonfünfllern fottte Pe i^ren $lafc nic^t teer tafs
fen. -
©enefymigen ©ie biefe einfachen aufrichtigen S3e?
merfungen einiger ^xex ©ePnnungggenoften unb SBers
e^rer.
©reiben, Snbe 2Rai. »Polf SWarfd^alf,
im 5^ amen »teler Xonfünfller.
Äldne 3^itattg.
Sei)l)ig« 3« ungetoöljnlfdjer 3a^re«)eit, am 3ten 3uni f
fanb bei nn« ein gieße*, von grau Dr. grege nnb ben $errea
(Rie^ r $)üvib unb 93efjt oeranflaltete« kontert jur Unter*
Pu^nng ber IWotljlcibenben in ben fadjfifdjen gabrifBejtrfen
©tatt, tüetc3r)e« aujjerorbentlidj ja^lreia^ befugt n>ar. JDer
erfte ?^eil bracfctc bie Dut>ertüre „im $od)lanb" »on ®abe>
288
Sfcecltattv unb Äric au« gtgaro« £od)geit, vorgetragen von
grl. ©djtoarjbad); 3utrobuction unb Variationen, comvonirt
unb vorgetragen von £rn. (5.3K. 3)avib; (Sertett au« 2>on
3uan, vorgetragen von grau Dr. grege, grl. ©$wargba<&,
grl. (StarF, nnb ben «&£. ffiibemann, Stürmer, ©efyr; SRonbo
»on 9Renbel«foljn, Oto. 29, vorgetragen von «&rn. $rof. SRo*
f$ele«; enblidj fitebec von 3fciefc unb 9Jienbel«fot)n , vorgetra;
gen von grau fcivia grege. 3m gtoeiien Sbeile fant bie
neunte <5$mvfjonfe gur Aufführung. £>a« Programm geigt,
wie unfere befien Gräfte fid) an ber 2lu«füt)rung beteiligt
Ratten, unb wir fcaben be«t)alb nidjt notljig, bie einzelnen
2eiftnngen be« genufjreidjjen Slbenb« gu rühmen, nur ba« fei
lobenb anerFannt, bajj alte ©efänge in beutfdjer (Svradje ge*
fungen würben. JDie @ijmy$onie, unter Sftiefc' Leitung, ging
nad) ben wenigen groben trefflf<$. $)a« $ublifutn geigte
$u*bauer, nur ber lefcte <Safc rief gelangweflle @eftd)ter Ijer*
vor. ($6 wirb nod) langer 3atyre bebürfen, beoor biefe«, nfd)t
feiner Fünfllerifd)en gorm, aber feinem 3nt)alte nad) gtöfjte
SBerF be« 3a$r$unbert« au«reid)enbe« iöerflänbnifj finbet.
SagefigefAidjte*
»eifert, Goncette, Engagements 2c. 9lm I4ten «vrfl
gab (£atl ^djuoettfc in $eter«bnrg fein erfie« (Joncert ba=
felbff nadj feiner SRücFFunft.
audj ®op$ie 93o(ret.
2U bemfeiben 5tbenb concertirte
3m Serlage von ©ruft ©etfer in IDarmftabt ift vor elnl>
gen Sagen ein $eft*en: „$cutfd&e lieber" vom ^ringen
@mil Söittgenftein , erfd&ienen. £>er junge Sänger lägt
feine 93cgeifterung für bie neuerrungene greift be« Vater.-
lanbe« erflingen, inbem er guglei^ feinem Unwillen über ben
SKijjbraudj berfelben von (Seiten anartyßifdjer $arfeif$aa*
rer ?uft ma$t. <£er drtrag ij! gum ©effen ber von ben
3talienern angegriffenen freier benimmt. *Su« folgen Ole*
gfonen finb berartige ©eftnnungen erfreulich !
Slofftni Wollte ben bramatifdjen SMd^ern, ergäbt bie
£&eater;@t)roniF, fo gu fagen, auf bie «eine Reifen, benn im
3ar)re 183T machte er in einer italienifdjen 3eitfc$rift folgen*
ben Aufruf: , ; <Da iä) midj äbergeugt, bag ein intereffanter
Sert, gehaltene Gl;ara?rere, viel £anblung unb überraföenbe
(Situationen aud> in ber Over wefentli$ gum ©elingen eine«
SBüljnenprobuct« beitragen, fo wlbme i<$ für ein vcrgügli^e«
Sertbud) 5000 granFen." (<So viel warb no$ nie für einen
Overntert begabt.) 3a, gab'« nur mer)r SRoffini'«!
<Dru offerier. 9fr. 45,
lie«: 9k. 31 ftatt (Hr. 3.
$.269, @p. l, 3.8 v. n.
SonEÜnplct « SSerfammlUttg. 2öir $aben feit ber erjien Stnfünbigung in 9lr. 16 biefer Ölätter vom 22ften
gebruar gef(^n?iegen f ba tvir balb bie Uebergcugung gewannen, ba§ unter ben gegenwärtigen UmftÄnben an ba« 3nf*anbe*
fommen ber gweiten, bie«iä§rigen Xonfünfiler^erfammlung nic^t gu benfen fei. 2Bir gauberten inbeg, bie« früher au«gn*
frre^en, ba e« moglid) war, ba§ bie Sßer^ältniffe no<$ eine günfitgere ffienbung nehmen fonnten. 3efet brängt bie 3eit # unb
vor Äurgem eingegangene anfragen veranlaffen un« gu ber QrFiarung, ba# Xoxx itt biefem 3ajte bit fBerfammUlttg fttt
Mnau^fü^tBat galten, unb bag bemna^ biefeloe Bio tum 3«li nä$$tn 3a^re« öerf^often toerbett mu9.
JPo0 Comite.
Obiger (SrHärung füge id) not^ ^ingu, bag vor bem Eintritt ber (Sreigniffe mehrere 9Inmelbungen au« größerer
gerne: 2Bicn, $ari«, Hamburg, eingingen, nac^ljer jebod^ vlö^lic^ ein ©tiHflanb eintrat, bi« nruerbing« au« 3Wagbeburg,
©era, Stettin unb anberen näheren Orten wieber mefyrfadje 3ufagen gemalt würben. 2>iefe 3ufagcn entgelten gugleic^ bie
(Srfiärung, bag bie barin Slngemelbeten unter allen 4 J3erl)ältniffen Fommen würben. Um nun ben SBünfdjen biefer Ferren gu
Willfahren unb tfjnen Gelegenheit gu einem 3ufammentreffen unter jt<$ unb mit un« gu geben, ba auf bie Styeilnaljme (Int*
fernterer bod> Faum nodj gu rennen ifi, mac^e id) ben Sßorfdjlag, eine Heinere «erfammlung gu veranftalten , unb beflimme
$lergu, im ©inverP&nbnig mit ben fcieftgen $Witgliebern be« «erein«, ben legten Wlitttooä) im 3uli, ben 26fhn ^uli
bemnac^. 9ln biefem Sage werben wir bereit fein unfere ©äfie gu empfangen. Diefe äßerfammlung fofl inbe§ me^r einen
$rlvat$araFier tragen, unb weitläufigere unb Foftfvieligere Vorbereitungen füllen bemgemäg aud^ gängli<$ unterlaffen
werben. Diejenigen, welche fiä) hierbei beteiligen wollen, werben gebeten, am 5lbenb guvor ftc3^ eingufinben, bamit ber
nä^ftc Sag tfjeil« S3efpre*ungen, t^eil« muftfalifc^en Unterhaltungen unb gefelligem 3ufammenfein voflfJänbig gewibmet wer*
ben Fann; joglefd) erfud^e id& biefeiben um balbige Slnmelbung, bamit c;infidMlic$ be« a3erfammlung«Ioeal« eine vaffenbe %)a\)l
getroffen werben Fann, au<$ biejenigen, welche fefion beßimmte 9ia$rfdjt gegeben ^aben, weil bie grage enthebt, ob fie bti
veränberter ©inri^tung ber bie«jä^rigen SSerfammlung nodb gu Fommen geneigt finb.
S r. ß r.
JDcud oon $r. Afidutann.
U e u e
titfättft f#t
©er*nttoottfl$er Äebactent:
flftdttj £Bmtt>tI.
«djmnbjrDanjigfier 33anb,
Jtf 49.
Strit |t * :
Robert Briefe in £etp)ig*
3)tn IT 3uni IMS.
$DH bieffi 3eit!c|. ctfdjeincn tooientlid}
3 stummem t>ctt l ober l'/t ^ogin.
Wwi« bc* ©an&c« von 52 <Rrn. 2 V* 3W*
3nf(Ttiün#^fcü(jren bie $ctt^ei!c 2 %r
abonntment ntjjmtit al(e$aßamtfr r $u4«.
3Ru(rf - unb Jtunftfjanb Jungen an.
3n6(llt : 9tfla> rtirrw öoncfrt ~ Jtttmmrrmuftt; — 8&e ^tanoföite. — Jtii^rnmufit. — ecip^jgrr EJtüfilirfcfB, — Jtfitifc$K
Vnjrfgtt. — 3atfUifltujbUtt.
Nad) einem Goncert,
tton Ä. X Rirtius.
©ad Dr^ffi« ^atte fo eben bie tauf Renten
©djlujfffdnge be§ 3nfinimeuiatfa|eä gezielt/ wefdjet
baß genüge Soncert befc^log. £>ie 3ut>öter, ungebul;
big unb fajt betauet öon bem überlangen ©euuffe,
ben man ifjnen mit freigebigen $änben gffpenbet, et=
(eben ftf$ ton itjren @igen unb eilten ben 'Xudgcuu
gen beB ©aateä jw. Sä war ein muuberltdjeö Xrets
ien, 3n Saftiger unb unf^i<f(id?et (Site fudjte -gebet
juerft auf bie SortiborS ju gelangen, um fid> oon
ho, bie Erejppen ijinab, oon allem 3roange ungefeffeft
ben äSeUen bet frifd}e» Suft in bie Sltme ju fiflijcn.
833er fjatie in it)nen bie ßeute njieber erfaunt, bie uod)
taenige äftinuten juber mit etnfhm Slntft^e ben Alan;
gen bt$ Dri^efieiä jut?iJrtru. üöat audj nidjt bei
Tillen bie Sufl am ^öreu Den bet SJcbeuUtng, alä ber
Äufete Sdjein vermuten liefc , fo mußten bedj auc§
bie minbet 6ifrtgen eine Sfcjeilnalfme ju ljeuä)dn y
toeldje ber Slnbaa^t bei Äenner fein Wetgetmf gab,
feilte waren bie Staunte bed ©aateä meljr aU ge=
wöf?nliä> gefüllt Sine ftembe Sängerin, ber ÖieMing
beft S^eaterpnbtifum^ würbe von bet ©irretion öer=
«nlajjt, in bem (£öncette ju fingen. Sie @rroartun=
gen waren bie größten. 83iefe bet Sinwefcnben t)ats
ten jrfet gefUflVnttid} toermieben, bie Sängerin in ber
Djpet ju (Bren, Sie fang nm itatienifäje SDleiflrc,
unb wer mag biefe füjj s fd>aueiti$f n , ccquett ^ tappi=
föen Safelrien gern mit boppetien greifen bejahten?
9tti4 (eutr int Kontert bot i^r Programm auger eint;
gen beulten £trbein nur ©efangflütfe itatienif<$et
©e$ule. Sie ÄiinfUerin lofle bie Irßtere Aufgabe
befriebigenb, fo ba§ audj bie Arnncr, obglei^ ni^t
ben übertriebenen Snt^uftaämnä bed grofeten $ubli;
fumö tbeiUiib^ fiA ju lobenben Steuerungen ge neigt
geigten, ©a fang fle noa) am ©bluffe bie angeFün;
bigien bentf^en a3o£Mtieber — nein, ni^t SJotfölUs
ber, nur XtiUer unb ©efangätiinjieleien, |ier unb ba
untexinif^t mit einigen winjigen Reifen, icel^e ur*
ffrünglie^ einem 93olfägefange ange|Srten. Sd teat
bie bitterfle Ironie, ein Scr^&^ncn beä SttationatgeU
fteä, ein greüel unb aSetbrc^en an afletn Sbfen unb
Sn^önen. Wu§ eitern bie itnreinfle ^lUonation, ein
o^rjeneigenbed S^meben über ber reinen Xcnt?ot?e,
bae tirf in bie innerfle @eete mit mit fdjarfcn 3)lef=
fertigen eiubrang.
Sie enbete, baß ^ublifum |>enbete auffeufje>ib
ben betänbenbften SäeifaK. £)ie Thiu Verbüßte iljr
Stngeftc^t, fte war in biefen galten nc^ nie fo er nie»
brigt wotben* Res severa est verum gaudium, b,abt
ifyr mit golbeneu Su^flafcen übet bie Xonbii^ne f^reU
ben taffni. SBent trat heute ni^t unwiUFü^rtid; jene
inigefdiLcftc Uebcrfegung vet bie Seele: Sine f rufte
@aä^e i\l ein wahrer ®pa§!
©aä legte Sortjiütf, bie Oiiberture einei großen
beutfe^en 33!eifler3, ging au ben finn(iä) erregten 3w*
^orern fpurlo^ oorüber. 3Baä gelten i^nen biefe t)o*
^en ©dMblige^ fie Ratten nur 3cit, f!^ beifallig
jujuniden über ben fo eben entf^wunbenen „fupeiben"
®enu|. $t}it Slugen, i^r SWunb eetfünbeten aU Ufa
^afte 3«*gen ben glürflt^en äBa^n, bet i^ren ©eifi
290
gefeffelt $ielt. 9lux in feltenen 3ttJtf^rnroumcn taufte
rtn ernfh« ober betrübtet ®efl<$t tyertoor, ber wunbers
Borfle ©egftifag in einer Söerfammlung, bie ton gleis
c$en Urfn^en angeregt war, welttye in Verfolgung
eineö gleiten 3rcc*cö flc§ tjicr »ereinigt Ijatte. ©as
t)er auc§ bie ftety fo wiberfprec^cnben Weiterungen,
roeldjc auf ben bei'm £inabger)en gfföUten treppen
^orbar würben. Qicx eine junge ©amc am Slrme
eineö weifjbetjanbfa^utyten ^errAenö, beibe fhrafjlenb
»or Sntjütfen unb bie eben geborten So^fTpguren
na^fummenb. Weben ifynen eine alte, wohlbeleibte,
fööngeiflige ©ame, bie mit ber 83el)auptung prunft,
$eutc erft fei tyr ba« wa^re SBefen beö ©efange« er*
föloflfen. (Sin bemoraliftrter reifer ©ünber, bem bie
runben Slrme ber ©angerin baä wirffamfle Sleeoms
yagnetnent beä ©efangeö geworben, eilt ftc^ tynburdjs
jubrangen, um in einem italienifc^en Äeller ein fybas
ritifdjeä gefl s unb SrinnerungSmafyl mit feinen ©es
noffen anjufieOen.
Wic^t weit, nur einige ©dritte tiefer, ein ftnflers
blirfenber junger ÄünfHer, ber feinen ©roll ben greuns
ben mit heftigen SBorten einrebet, unb babei Sßublis
tum unb ©angerin in bie §Mc wünfät. ©r mag
ftd) ntd^t beruhigen, ob aud) ein fc^on greifer, erfatjs
rener greunb itmi SWäfjigung unb Slnjtanb anrät^.
®ic ©ruppe toergrofjert ftdjj eö treten ©leic^geftnnte
tynju, unb nur baö allgewaltige ©rangen ber 9lafy
fommenben oerln'nbert bie um ben heftigen jungen
SWann 83erfammelten auf ber ©teile, in ifyrem ©ifer
unb 3orn alö SJiiffionaire gegen ben fä^lea^ten ©es
fämad ju prebigen. ©o aber werben fte oon ber
na<$fhitfyenben SWenge tynauögeflofjen, unb bie füfyle
Sta^tluft bämpft wenigftenö jeitweilig bie aufbraus
fenben ©eifter.
©tumm eilen fte weiter burefy bie lauten ©tras
fjen nac§ bem *2lfyl, welcfyeö ifynen ein funflliebenber
greunb in feinem ^aufe nadj jebem Gcneert ju er=
Bffnen pflegt. Qitx pflegten fenft bie jungen, lebhaf-
ten ©eifler in freubigen Ausrufungen bie am Quell
ber SJiufen fa fc^ön terfloffenen ©tuiibcn 511 greifen,
unb hinter bem wotylgefüllten JHömer begann ein eifri-
ger, aber freunbfdjaftlidjer ©treit über gragen ber
Sonfunft, je naetybem baä toerfloffene ©oncert tiefe ober
jene ©aite angefangen ^atte. £eute jeigt ftdj in
ben äflienen Silier eine ftdjtbare SBerftimmung. SRictyt
einmal ber fc^öne engliföe glügel, ben bodj fcnfl
•3uliuä ungefäumt ju eroffnen pflegte, um tn ges
nialer ^ß^antafte bie £auptmomente ^ Slbenbö n?ie=
berjugeben, erfreut ftc^ irgenb einiger Seaa^tung.
Äic^arb, ber fo empfängliche, i|t ftitt in eine <§dt
beS ©aale« gefd^ltc^en, unb 1)at fognr für ben lies
benöwürbigen Söirity, ber ftc^ i^m unter ben SBorten :
„Srauriger greunb, trinfe biefen Se^er a\\Q bem
£et$e", mit einem ©lafe SBein nähert, nur ein füjjs
faured ©efic^t, ba« füge nämli^ galt bem Söeine,
baö faure war ifym geblieben öon bem bitteren ©es
nuffe be« (Soneerteö. 5lber bennodj ergriff er ben
SBein unb ftürjte tyn in einem raffen 3«8f ^tntrr
bie 3Ä^«f. ©ic ©efellfä^aft la^te über ben ftnfter=
bliefenben ^pifuraer, unb 3«liuö fegte ftc§ unter nar=
rifa^en ©eberben an ben glügel, um mit Übertriebes
ner Äoquetterie bie julefct im goncert geborten 83olfös
flänge ^u parobiren. 2Bie eS in ber %1)at t»on ber
©ängerin gefd?e^en, fo beflrebtc er ftc§ aud^ jegt ba«
©ot^e'fa^e Sieb: „Slufm ©ergli bin i gW*"/ in
ßiös©ur ju fingen, wa^renb er in C aecompagnirte.
©ie 2ac§mu8fcln ber greunbe mürben bur<$ biefen
wa^nfinnigen 6infaU erregt j eö ertycb ftdr> (in tolle«
©etümn;el unb baö S3eifaUffatfc^en wollte fein 6nbe
nehmen, ©a fpra^ S^ecbalb, ein au8 bem ©üben
©eutfc^lanbö t?or Äußern ^ier^er eingewanberter juns
ger QWufifer: SSie bin ic^ boefy auö ben ^immeln
t»erabgeftürjt, bie ta^ in meiner ^3^antafte über euer
Äunftlebcn aufgebaut \)attel SBenn man eure ßons
eertprogramme ließ, unb in itynen meiftene 33effereä eins
gejeid^nit pnbet, wenn iljr felbfl eua^ brüflet mit bem
geläuterten ©efdjmacf eurer ©tabt, wenn eure literas
rifc^en Organe für Sfluftf ton bem ^o^en Stifters
frnr)Ie ber Äritif l;erab jebeä 5lbwei^en »on ber elafs
ftfct)en Stiftung fo hittex rügen, unb bo<$ bie Sors
fälle beö gütigen 5lbenbö ungerügt fta^ ereignen burfs
ten, tvaü foll man ba für ©djlüffe jier)en? SBo ifl
bie SBa^r^eit, bie iljr in Ausübung eurer Äunfl für
eudj beanfpru^t? $f)x feib in ber fyat eben fo arge
©ünber alö bie, wela^c ifyr läftert.
Wur nid)t fo ^eftig, teurer grembling, rief U}n
unterbredjenb ^aflig ber junge Äaufmann fietynert
entgegen. ©ine geringfügige Äleinigfeit toeranlajjt
©ie, ein Snßitwt ju fdjmäfyen, bem wir 5llle 31t bem
r)Bd?fren ©anfe »erpflt^tet finb. %\)x ÄünfHer feib
leiber toon ben einfeitigften ©eflrebungen bma)brungen,
unb jeber Söiberflanb bringt euc^ auä aller Raffung,
©iefe goneerte wagt ifyr 51t tabeln, unb warum? Söeil
man ben ©elüflen, fte ganj für eure 3^^ h ü * fs
nugen, mit $Rcd}t einen ©amm entgegenbaut, weil
man euren ©goiömuö nidt)t nä^rt unb pflegt. 9liä)t
Alle termogen bie ungenießbaren ©inge 511 oerbauen,
welche eucl; bie fofHicfyften Cerferbiffen bünfen. Unb
wenn tyr oft t»or ©ntjürfen allerlei ©rimaffen fa^neis
bet, fo jier)fii boa^ 5lnbere über baö hittexc Äraut,
bae fte euc^ ju ©efaQen hinabzuwürgen genötigt
ftnb, baä fauerße ©efta^t. ^ebem baö ©eine!
©er junge 9flaun war in ben Ijeftigfren 3orn
geraden. 6r war ber einjt'ge ©ingeborne ber ©tabt
in ber ganjen ©efellfdjaft, unb ber terlegte ^atrios
ttämuS war wo^l am meiflen Urfac^e an feinem Slufs
291
braufen. St füllte fidj aber noc$ me^r angegriffne
aW jefct ber fpöttfü<$tige gerbtnanb, ein junger
SRec^tägeleljrter, ber fi$ auö Vorliebe für bie Äunfl
felBfl im Umgange mit ÄünfHern wofctgefiel, unb pon
biefen auf ber anbern Seite feiner Äenntniffe unb fei*
ner aftyetifdjen ©ilbung wegen fyoc^gefctyafct würbe,
ifjm jurief: Ne sutor ultra crepidam! $t)ie ©eweiös
füfyrung reicht gerabe für ben 8abentifc§ an%. SBenn
Sie morgen einer Äunbc Seibe mit ber Sfle gumtfs
fen, fo bürfen Sie audj einige ßtten ©eweife für bie
Sifligfeit in ber Äunfl mitgeben. (Sjceeutiren Sie bies
feÄ ©efdjäft mit ^Ijrer gewohnten Siebenöwürbigfeit,
bie größere äWaffe ber Abonnenten wirb bann in ben
Äreiö Sfyux ©efdjaftöfreunbe eintreten.
©iefer tyerbe Spott bewirfte freiließ (eine 93ers
fö^nung. öeljnert murmelte in ben ©art pon Äünfh
lerbünfet unb nafeweifen ©emerfungen, nafjm $ut unb
JWantel unb entfernte fldj grottenb, oljne auf ben Söirt^
jit §Bren, ber tyn mit fanften SBorten jurüctyatten
wollte, gerbinanb, bem ber gafilic$e SBirt^ untoers
$olen feine äJlißflimmung über bie Störung ju erfens
nen gab, fprac$ fein Sebauern auä, baß er ben jum
gen Äaufmann burtty feine <§efttgfeit pertrieben fyabe,
bo<§ war er feine ber fanftmütfyigen Katuren, bie
weisen £erjenä bem Betetbigten fogleidj bie §anb
gut S3erfBljnung bieten. Sr natym ba^er wieber ba3
SBort ju feiner SJert^eibigung unb bemerkte, tüie er
föon tängfl eine ©elegen^eit Ijerbeigewünfd&t fyabe,
um einen ber unwijfenben Äunfifc^wäfcer ju bemüt^i;
gen. 6S geijBre jum guten Sone, über Äunfi im SltU
gemeinen, über SWufif aber tn'ä ©efonbere ju fdjwas
fcen. SBenn ein junget Äaufmann feinen Se^rbrief in
ber Safere f)abe, unb nun atä gemaltem Spanne
itym ber 3utritt ju bem (Soncerte geßffnet fei, wenn
ein junger Stubirter in einem ^Brfaate ber ^ilofos
pfye wätyrenb beö SJortrageS eineö (angweitigen Sßros
fefiorä gefdjlafen, tva% tyinbere eä, baß biefe jungen
Äeute a(8 fertige Äunflridjter auftreten. 93ou biefen
anmaßenben deuten rührten aud) bie mißlungenen
Stecenftonen in ben politifdjen unb £age$s ©lattern
$er, bie 8ob unb £abel gewiß am unrechten Orte
auöfpenbeten. Unter biefe Seute ge^Bre audj ber im
3orn geriebene $err Sediert, unb tiefer tjabe eben
nur fo taut geförieen, weit if)n Sljeöbalb getroffen.
S^eobalb nafym nodj einmal baä SBort, um auf
bie Sängerin jurücfjuf ommen : SBenn, fo fpradj er,
3$xt Stabt in SBaljrtyeit fo üiete funftftnnige 2Äans
ner innerhalb iljrer 2Jtauern einfließt, warum fhebs
ten biefe bem Unwefcn beä heutigen 9lbenbä nic^t ents
gegen? SBenn man audj in 3>nftituten, wie baS fyies
flge gemattet ifl, bem weniger in ber leeren Äunfl
gebilbeten ^ublifum na^fe^en muß, baß ed feine
Öreube an tanbetnber, trivialer SWufif auöfpric^t, fo
mujß man ft<$ boc^ bagegen au$fpre$en, baß man
eine Sängerin, lic faft o^ne Sluf^Bren betonitte, ja
oft wiberwärtig (reifste, mit einem ©eifatt überf^üts
Ute, ber metyr einer ©ottin, aW einem fo unöottfoms
menen flerbtid^en SBefen würbig f$ien.
®u ^dttefl alfo gewünfät, entgegnete i^m 9tu
c^arb, baß ber fo übertriebene ©eifad auf rabicate
aöeife, toießeic^t burc^ 3»f^en unb pfeifen jurücfges
wiefen worben fei. ©aä ^ieße aber nur eine Sott*
tyeit burc^ bie anbere vertreiben. SBir muffen bad
Uebel an ber SBurjet angreifen, unb baljin gelangen
wir aüdn burc^ bie treffe.
^Brt, fjort! untexbxaä) ben Sprecher ber matis
tiBfe gfcrbinanb, er witt fic$ bem ^ageblatte ober ben
muftfaftföen ^ornflößcn alö toereibeter 9tecenfent ans
bieten, ober wiltft bu üteöeic^t in ber neuen ©ier^atte
populäre Äunjloortrage galten.
Mic^arb lächelte über ben giftigen greunb. So
weit, fpradj er, wage i^ mic$ ni^t ju ergeben, aber
idj wollte im Srnfie auf ba3 Anbeuten, womit jegt
beine lofe 3unge fpielte. gu^tte i$ bie ga^igfeit in
mir, gli^e meine fc§riftfteflerifdje ©ewanbt^eit mtintm
Sifer für bie gute Sa^e, i^ würbe feinen äugenblicf
jaubern, baö fc^were SBerf ber Sieformation beö ©es
fetymaefeä ju übernehmen. Uebrigend §atte ic^ bafür,
ein muftfalif^er Äritifer fotle erfl in ber ^rajciö ber
Söelt gejeigt fyaben, baß er bem ämte cintü Äunfh
ric^terö mit @^ren gewa^fen fei. @r fyat bann nid^t
nötfyig, ftc^ hinter ben 2Wantel ber Stamenlofigfeit ju
perbergen, ^»cber gebilbete 2Mann wirb fic^ ber Seis
tung be8 gearteten ÄünfUerö mit Vergnügen untets
werfen, ©ie muftfatiföen 3eitungen ^aben tiic SBa^rs
tyeit biefe« Sage« rec^t wo^t erfannt, unb in ber
neueflen 3eit ftnb auö i^nen bie Permummten 93e$ms
ric^ter fafi gdnjlid^ entfd^wunben. $<fy fyaltt bie anos
npmen Äritifcr, obwohl i^ motipirte 2luäna(jmen nid^t
»erwerfe, für feige unb nneljrtic$, unb ic^ fann ©en
nimmer achten, ber ben Pon ifym ^art ©etabelten feis
nen 9tamen oorent^alt.
©u fc^einfl mir bie Sa^e aü^u flreng anjufafs
fen, entgegnete ^ier SBittibalb, ein junger Sc^riftflel?
ter. SJiel bef<$äftigt bei ber yeriobifc^en Sageöliteras
tur, tjattc er oft fürjere Stottjen über bie iWufifleis
flungen beS ^^eaterd in bie «3o"^nale getrieben,
©em allgemeinen ©rauche folgenb, unb weit er nic$t
grünbli^ in SDlufif unterrichtet war, ^atte er ed flet6
unterlaffen, ben ©ertöten feinen 9lamen ju unters
fdjreiben. 9lic^arbd legte SBorte f^ienen eine $ers
auöforberung an ifyn ju enthalten 5 er fu^te ftety ju
pert^eibigen, obwohl er jupor jugeflanb, baß in rein
muflfatifdjen 3eitf4nf^U/ ober auc^ in anberen auf
frttifc^er ©afiö ru^enben Slattern, bie Stnonpmitat
mit 8lec^t mit bem unterbiet belegt fei. »flnberä ge^
292
flalte fty bad 93er$ättnijj in ben Unter^altungdbläu
tetn : $ier fomme ed nur barauf an, ju rcferiren waö
gef<H en fei, unb tiefe Operation fBnne in eine« jeben
febergewanbtcn SHanned $anb ßelegt werben. SBenn
ein fotc^ed Statt beriete, biefer ober Jener ©änger,
biefe ober jene Oper fei günflig aufgenommen ober
%aht 9Kigfaüen erregt, fo liege barin feinedwegd bie
9inma|ung eine« Urbild. Siber bie »en einer ja^U
tcidj »erfammelten SWcnge audgefprodjene Meinung
tft attejeit ein ©ottedurtljeit, unb wenn wir in unfe*
ren 83eric$ten bem ^Jublifum mitteilen, bajj eine Dper
ben »eifatt bed S^eaterd erlangt, fo ifl biefcd 806
bad gr&jjte unb unverwerflic^fle, benn ed ifl auf fyaU
fachen gegrünbet unb gilt me$r, ald bad feinfle Ärtt*
teln unb »efönüffetn aller gelehrten Ferren Slecen*
fenten.
SBelc$e »arbarei unb ©eftnmtngdtoftgfeit ! fiel
gerbinanb ein. äWit biefen ®runbfä|en in ber Äunfl
Wirb bad Stbfurbefle jur »ebeutung bed »offenbetflen
erhoben. ©utnbert'd unb ^roc^'d fiteber gelten
in biefem gatte ald Äunflprobucte $o$flen 2Bertl)cd,
bad ganje einige ©eutfötanb fennt unb liebt fte; im
©egent^eit aber ftnb ©d&ubert'd, äKenbeld foijn'd
ober ©d&umann'd Sieber, ober gar granj'end
©efänge, bie man nur tu #aüc unb Umgegenb fennt,
toerwerflidj unb tut SJct^altni^ jtt ben erftgenannten
unbebeutenb. fragen mir biefe ©Tagung auf bie
Dper über, in meinem 93cr^dttntffe werben bann
6§erubtnt unb fiorfcing, 2Karfc$ncr unb glo-
tow, SBeber unb ©onijetti flehen? Ober in ber
fiiteratur, toaö ifl erhabener, ©öt^e'd „äBityetm 9Jl« s
fier", ober ber beliebte, in ftefcen Stuflagen burc$ bie
ganje 2Belt verbreitete „Stinalbo SRinalbini"?
©iefe Schlußfolgerungen liegen nid^t in meiner
vorhin audgefproc^enen 83c(;auptung , ver^eibigte ftc$
gßtClibalb, unb bie aud ber fiiteratur tycrbcigcjogcnen
»eifpicle getreu nic$t fjierfjcr. äKufif aber ifl (Sigen;
tyum ber ganzen Sflcnfd^cit , bie SRatur legte fie in
und* ed ifl Z^or^ett ju behaupten, man werbe von
tyrer 3auberwirfung nic$t berührt, cfjc man nic$t i$r
lunflreidjed ffiBefcn verflanben, bevor man nid^t tit
tyre äJtyflerien eingeweiht fei. ©ad ©cfüfjl ju erre*
gen unb ju beleben ifl ber Sonfunfl ebler unb $o$er
3we*. Äunfleleten bringen nie in bie (Seele, unb ein
wotylgefungened SBolfdlicb ifl mir immer lieber, ald
eure fing erfonnenen gugen unb ©^mpljonicn. -3$
bin überhaupt, idj veröle cd nid&t, ein geinb atter
3nflrumentatmuftf, unb ic$ begreife nie^t, wie tyr
tuä) bei bem Särmen eurer Dre^eflermuftf, bem feinen
©ejirpe ber ©eigen, ober bem § a mm erf erläge eurer
lafleninflrumente in eine fogenannte ©timmung $in-
einlugen fBnnt, bie ie^ für einen frantyaften 3"flanb
ttflären mu§. ©er ©efang allein ifl oernünfttg,
weil er bure^ baö tym untergelegte 933ort auf bem
©ebiete ber SJorfleOung erhält, weil er überhaupt
^Jofttioed bietet j er ifl aber aud? natürlich, weit
er al« eine unö eingeborne ®abt und jeben Mugens
blicf ju ©ebote fle^t, weit er ber lebenbigfle unb wa^r»
l^aftefle SJerfünber unferer ©eelenjuflanbe genannt
werben mu|.
©eine ©erac^tung ber SnflrumentalmufW wirb
ba* ganje beutfe^e ÄJolf ju »oben fc^mettern, fpra«^
9tic§arb. ©0 wäre benn baö ganje ©treben unb fie=
ben ©eet^oüen^ eine Süge! 3e§ mag beine auSs
fc^weifeuben Prahlereien nie^t genauer berühren, aber
bad (Sine liegt mir am £erjen, ju jeigen, wie bir
unb beiner gleic^geftnnten ©enoffenfe^aft bie ÄenntniJ
eincö oernünftigen ©efanged noc^ nie^t erfc^loffen fei,
\üU ityr im ©egent^eit nur bem Unvernunftigen am
^äugt unb ber Unnatur eu<$ in bie Slrme geworfen
^abt. ©ad inflrumentale Clement, gegen wele^eö bu
einen Äreu^ug ju prebigen unternimmfl, §at fte$ teis
ber fe^on feit laugen 3eiten übermäßig in ben ©efang
eingebrängt, unb bu fyafl bic^ bure^ bir unbewußt aufs
genommene Steuerungen wegen beö öer^a§ten <3"fl*u-
mentaten auf bie empftnblie^fle SBetfe felbfl gefe^tagen.
Segieb bie^ in baä Z^eater, in baö (Soneert, unb
fte(;e, tvie SBenige angelegentlich ben einfacheren SWes
lobien ciwtü ©efangflücfed folgen, ©ad ifl langweis
lig für ben 3"^^« ««b leicht für ben ©änger! ©aä
Äurjweilige unb 5tmüfante ifl immer für bie äJtetyrs
ja^l ber versierte ©efang. 3>c me^r tyatöbrec^enbe
unb wibernatürtie^e giguren bie fingenbe ^Serfon ahz
^adpett, je länger fte bie ßabenj einc$ ©efangflüefed
audjufpinnen verfielt, ober wenn fte mit ftc^tbaret
Slnflrengung ber ^atdmudtetn einen übernatürlichen
^o^en %on angtebt, unb von biefem burc^ aüe jwis
fc^enliegenben s 2lc^tcts unb ©ec^jefyntfyeiftßne bid jum
©runbtone ^ütab^ettlt, feib i^r nic^t aflemat um fo
mefyr ent^üeft, je me^r Unnatürlie^ed euc^ geboten
wirb? Unb mad ifl benn ber ftgurirtc ©efang am
bered, ald ^nflrutnentatmuftt? Äann bir ein burc§
lange Zactc benugter 53ceal bad untergelegte äöort,
bad SJernünfttge, wie bu fagfl, erfe^en? S^eo?
balb erjä(;lte neulich ein intereffanteö gaetum aud
feiner Söaterflabt : Tlan applaubire vor^ugdweife jene
Zenoriflen, bie am flärffleu / wenn auc^ an bem uns
paffenbflen Drte, bad ^o^e B ^eraudjufc^reien im
©tanbe feien. 3a ed gäbe bort einen ©änger, ber
nur für biefen %on augeflellt wäre. Unb war ed benn
fynte hei und beffer? fiief nic^t ein flaunenvofled
„91$!" burc$ bie JRei^en, ald bie ©ängerin mit freis
fc^enber ©ttmme bad $o$c Es ertönen lie§?
gerbinanb warf $ier ein, bie ©ängerin fyabe pd$
in biefem Slugenbliefe auf bem $oc$flen ©tanbpunfte
tyrer Äunfl befunben.
293
9ti<$arb fu^x fort: ©u felbft, SßiHibalb, ge^or*
te|i ^eute «benb ju Scn«*/ bie ftcfy »or greube wie
toß gebetbeten über ba« triüernbe unb gurgelnbe
©djwänjctyen, welche« bie ©angerin ben beutfetyen
83olf«liebern anjufyängen beliebte. ©uc§e tyer ba«
Vernünftige! Ober wiHfi bu nichts bergleid&en im
Siebe, foH ba« Sieb „nur 9Jhtftf, unb weiter nic^t«
aW äKuftf" fein? ©u fleUfr baburdj ben Sejrt al«
etwa« ©eeunbäre« auf, wätyrenb er bodj bei bem Siebe
immer bie 83afi«, bie leitenbe 9tic§tfc§nur bleibt.
©u giebfl bir vergebliche 9Jlüty , midj jurücfjus
weifen! SBenn ii) ©efang fjere, ftgt meine ©eele in
ben Dtyren unb id) fauge mit Söoüufl aüe bie lieb=
li<$en ionwellen in midj ein. Unb war ed nietyt ents
jütfenb, ben ©djmelj tyrer ©timme ju fyören, in bem
leife »erfc^wimmenben *ßiano fyinjuflerben ! £>, i<$
tyfitte fie umarmen mögen!
(64W folgt.)
fiam ntrttnuftf.
Sottifi ©)>0$t, ©p. 132. Breifygftrs Cluartett für
fwei Öiolinen, öiola unb OioloncrU. — Ceip|ij,
ßrritkopf u. Ijärtel. pr. 2 «iut.
©er »eretyrte 5lltmeifler giebt un« in biefem
SBerfe eine ßcmpofttion, bie ftcfy ganj in bem Äreife
bewegt, weisen wir a\\% feinen früheren berartigen
Söerfen tennen. (Sincn gortfd^rttt ju bem, waö in
neuerer 3cit »cn einigen (£omponi|ten, beren ©eifi
auc$ auf biefem ßelbe neue 53afynen ftd^ braefy, gelei;
ftet werben, (wir erinnern »orjüglidj an bie Jöuars
tetten »cn 9t. ©djumann, Dp. 41) finben wir nic^t,
unb fönneu il;n auefy nidjt »erlangen, wenn wir bie
gefammte ©etfleärictytung beö Srteijlerö unb fein bereite
»orgerütfte« Sllter in (grwagung jieljen. Qluö bem,
toaü er über bie fpateren Quartette SJeett^en'ö ges
aufjert fyaUn fo(l, läfjt fic§ genugfam entnehmen, bafj
ber ^öfyere ©eftcfytäfrei«, ba« potenjirtere ©eijleeleben
in biefer Gcmpoflticnägattung ifym fremb geblieben.
©oc§ galten wir un« an baä, tva$ er unö je£t bietet,
©er erfte ©afc beä »orliegenben Quartett« (^©ur) §at
eine gewiffe griffe, bie un« in tyrer tljtyttymifdjen
33etebtfyeit, in ifyrer melobifdjen Slnmutty red^t froty
flimmt. ©er jweite ©afc, Slbagio (©sSJJotl, fyater
© = ©ur) i, leibet an SJionotcniej ber gebe^nte
9tytyt^muä trägt fein gut ^eil baju bei, ba§ wir
nietyt recfjt jum ©enuffe fommen. 6d mangelt an
Älarljeit unb Sinfac^^eit in biefem ©tütfej bie totes
Ien giguren, bie taetifc^en ßint^eitungen geben bem
©anjen mr^r baö 9lnfe(jen fi«« re<^t fauber unb
tunfhod aufgeführten Arbeit, aW eine« au& bem $ers
jen frif^ gequollenen ©tütfeä. ©aö ©(^erjo, »sSWoa
(Sric in 5ls©ur) fann e« nid^t ju einem regten Se^
ben bringen, ©er #umor ifi nt^t bie ®aä)t unfer«
9)ieifler«. ©ie eigenjtnnige ©urc^fül;rung ber gigus
ren, bie d^romatifc^en ©finge in »ergebenen %cns
arten geben lange noc§ nit^t baö, waö wir toon einem
©c^erjo »erlangen: wir »ermiffen ben 3"^ a ^- ® a *
ginale tyat einen ^eiteren S^arafter, wenn eä fd^on
an früher ©agewefened flart anflingt. ©er ©runbs
gebanfe, an welchen ftc^ ber jweite eng anfdjliejjt in
gorm unb ©ebeutung, ^ätt ftc^ me^r auf einer ge;
wiffen Dberpdc^e be« ©efü^läj eö ifl me^r ein Weites
re« ©^erjen unb Sanbeln, alä eine wirfli^ ernfl ge=
meinte gritylid&feit. — ©c^wierigfeiten ^at nament*
lic^ ber erfle ©eiger »iel ju überwinben rüiftc^tlid§
ber fauberen Ausführung ber giguren unb (§romatu
Wen ©finge. Dr @ m Ä ltfcf$.
gut tyianvfottt.
gtancedec 2tfjt, Tre Sonetti di Petrarca. Coiu-
posti per il Clavicembalo. — IDien, ^a^linger.
Pr. 1 ^1. für jrtes (in)flne Sonett.
©er Somjponift ^at biefelben ©ebi^te, weld^e er
für eine ©ingftimme mit ^Jianoforte eom^onirt , für
baö sßianoforte allein übertragen, öinüerflanben fBn-
neu wir unö aUerbingö nic^t erflären mit ber 5lrt unb
Söeife, wie er bieö getrau. 2Bir geben gern ju, ba§
biefe 5lrt unb Söeife burd^ feine eigenfte Statur be-
bingt ifl, bafj er bie *2lbfonbcrlic^feiten, bie un8 fiß=
ren unb wifcernatürlidty erfc^einen, nic^t erflrebt, fon^
bem atö würflige (Srgebniffe feine« %$% giebt j au^
mögen fie unter feiner ^luöfü^rung wo^l wenigei
Wroff hervortreten, ^nbeffen mac^t ftdj ba« »irtuofe
Clement ju fetyr geltenb unb lfi§t unö ba« einjetne
©c^öne, \va% biefe ©onette enthalten, nid^t ungeflBrt
geniegen. SBir unferer Seit« »ermögen nid^t in Sbs
rebe ju flellen, bag fte weniger ungejwungene, bem
©trome ber ©efü^le entquollene, l^rifd^e ßrgüffe ftnb,
al« örjeugniffe einer fünjHi^ aufgeregten ^ß^antape.
Dr. Sm. Älifef^.
fitrd)cnraufif.
SB. 3. lomofc^ef, ©j>. 80. Hymnus de spiritu
saneto, festis Pentecostes diebus pro Graduali
cantari solitus. — Äerlin, Crautvcin (ffuttentag).
Pr. Partitur 1 8l)lr. 5 gjr. 3ebe rinfelne Stimme
2| gjr.
294
©iefe $^mne ifi für ganjen 6§or mit abwec$=
fetnben ©oloftimmen unb ©rafflet gcfd^tieScn. ©ie
Segleitung befielt au§er bem Streichquartett unb ber
Drgel au% einer JJtöte, jmri Dboen, %\vei @larinet=
ten, jwei gfagotten unb jwei Römern, ©aä ©anje
enthalt nur einen Sag , bcr redjt freunbtidj Hingt,
babei aber nidjt ber ^mußM* entbehrt, ©ein (£t;as
rofter ifi entfcfyeben wcltlid^ uon jener religiöfen
Siefe, wie eine frühere 3*it fte nur alä wurjelnb in
bem Sebürfntffe barnac$, erzeugen fonnte, biirfen wir
nichts bariu jucken. Sftiemanb fann flc$ beut @ins
fluffe beö atigemeinen 3titbewufjtfeinä cntjier/en. ©etbfl
unfer er)rwürbiger Seteran $omafc$ef, obgleich noc§
au% einer 3"t flammenb, in melier bie religiöfen
3bcen lebenbiger in baö ßeben eingriffen, unb ber
firdjliclje ©inn burc$ rationatiftifdjeä gorfcr)en an $jm
nerti<$feit nodj nic$t toertoren t)atte, vermochte nid?t
auf bem überlebten ©tanbpunfte flehen ju bleiben.
SBir jürnen ifym beär)atb nic^t, banfcn ifjm im ©e:
gent^eit für bie &abe, bie toon wahrer unb aufrichtig
gemeinter greubigfeit jeugt, mit welcher er fte und
barbringt. Sinfadj unb fdjlic^t rvie fte ifi, wirb fte
gewifj tfyren 3^ect nid^t oerfer)len, jumal weber in ber
Segleitung noc$ in ben ©ingflimmen ©c^wierigfeiten
3« fltewinben fab. Dr g m Ät ifcfc$.
Stippet muütleben.
Die (Brfiünniing t>oi ©elgrab, Dpet in vier Acten »o«
Snlin« »etfer.
©ie Dper fam am 21ften ffllai b. 3. h um er f cn
SKale jur 9tuffür)rung , unb würbe am 26ften SDlai
wieberr)ott. ©er Somponifl r)atte bie greube, ba§ bie
«rfle Aufführung nocty wär)renb ber äfteffe jtattfanb,
batyer aucr) baä £au8 fc^r gefüllt war. ©ie IDper
$at, wie bie ton ©uftae ©djrnibt, ^Prinj @ugen ju
fyrem SKittetpunft, ifi aber r/inft$tlict) ir/reS Snr/aU*
gan$ ton jener berfc$ieben. @in ©tegeägefang ber
©otbaten eröffnet ben erflen 5tct. Sugen, ber tau
[erliefe ftelbmarf^all, wirb afö ebler £etb t?on feinen
tfampfgenoffen begrübt. S33ir fyören, ba§ ber geinb
geflogen, ber ^Jafc^a töbttidj fcerwunbet werben. 6us
gen ermutigt ju neuem Angriff, ba bie *Pfticr;t erft
jjatb getr}an fei: „Setgrab mu§ falten!" Segeiftert
ßimmen bie jtrieger bei. ©uibo üou ©ta^remberg,
^ufarenofficier, erbittet fic^, einen Ueberfaü mit feiner
©c^aar tragen ju bürfen; nad^ längerem 3^gern wiU
ligt 6ugen ein. ©ie ©cene änbert fict). So folgt
ein ©uett jmifdjen Seila, ber Sodjter beö sßafc^a
Slc^meb oon Seigrab, unb (Ztcüa, ir)rer Vertrauten.
(Srflere fpric^t i^ren ©cr;mer^ i^re trübe «$nung auä,
unb befennt jugleic$, ba§ fte ^eimtic^ g^riflin fetj
©trüa fuc^t fte ju erweitern. ©er toerit?unbete %fy
meb toirb auf bie Sü^ne gebraut, ©uibo bringt
(i\\y fein SBageflütf n?ar gelungen, aber abgefc^nitten
oon feiner ©d>aar tuar i^m bie JRücffe^r unmöglich
gemalt, ©er ^afc^a, feinen #elbenmuttj jtear an^
erfennenb, oerurttyeilt t^n jum ^obej ©uibo n?irb er=
griffen unb in ben Äerfer gebraut, hiermit fc^lie§t
ber erflc 21ct. — ^m jtoeiten 51ct fd^ilbert ßeila ju.
erfl bie mtDerflreitenben ©efü^le, bie fte befhumen.
©ie mu§ i^ren ©taubenögenoffen ben Sieg, bamtt
juglcic^ ben Untergang ifjreö geliebten 93aterö roün*
fc^en. ©aö ©efüt;! ber Neigung ju ©uibo, meiere«
fte gleid) bei beffen erftem auftreten empfunben, unb
baö, geweigert bur<^ bie tyelbenmüt&ige Haltung befr
felbcn beim SerbammungSurtljeil, fte um ©nabe für
ir/n flt^eu lie§, mifa>t ftety in jene Setoegungcn. ©teCa
tommt unb fuc^t abermalö ju tröfren. Sllabin, ©ers
ttufc^ unb flrjt beö ^$afc^a, erfc^eint fyexauf. <Sr be s
fc^ioört Äeila, nic^t oou bem freien 6^rifien gegen
ir/ren Vater ju fprec^en, bie Äranf^eit beffelben bes
binge biefc 9tücfftc$t; jugleici; t^ctlt er t^r mit, ba§
ber ^Jafc^a nur burcr; einen SBunbertranf, bem ber
Kröpfen brei »om 6(;rifienblut beigemifc^t feien, &om
Sobe gerettet werben fönne. $n ber folgenben ©cene
ftnben wir bie ©erwifc^e jum ©ienfle ber ^eiligen
Waa^t toerfammelt. ©uibo fotl geopfert werben, allein
fieüa fiür^t herein, entbietet ftc^ jum Opfer, befennt,
ba§ fte e^riftin fei, für 3nt unb gwigfeit (S^riflin
bleiben werbe, ©aburc^ wirb bie ^eilige ^anblung
gefrört j bie ©erwifäe fc^nauben SBut^ unb «Rac$e.
©uibo unb Seila werben beibe gefeffett abgeführt. —
©er britte Stet terfegt unö in baö fiager ber Defler-
reifer, geftlic^feiten werben oeranflaltet, bie @ugen
bem $eere aU ©iegerlo^n bereitet. SUunterer ©efang
wee^felt mit %an^ unb Sedjerftang. ©tetla tritt auf
unb bittet um $ütfe für ifjre Herrin unb ©uibo. ©a
man ityrer ^luöfagc nic^t traut, fo bleibt fte o^ne $off 5
nung, ©et>ör ju finben. ($in SKing, welken ©uibo
trug, beffen er aber bei ber ©efangennefymung beraubt
worben war, fyilft (Bteüa, bie ir)n jegt in Rauben
r/at, au$ ber Serlegeu^eit \ fte beflätigt bamit bie
SRic^tigfett i^rer 5tuöfage. öugeu giebt fofort bai
93er|>recr)en, bie ©efangenen ju befreien, ©tetla Der;
langt ein ©c^wert jum Äampfe unb erhält eö. —
3u Anfang beö eierten Slcteä erblicfen wir ©uibo
unb ßeila gefeffett im ©efängni§. Sltabin erfc^eint,
um fte jum £obe abjufü^ren. ©a lagt ftd[) Äriege«*
lärm l;ören. ©ie ©cene toeränbert ftcr) in ben Äam^
plag. Siele ©cfy'iffe fallen, ©ie Deflerrcic^er brtn*
gen in Seigrab ein, ftegen unb bringen ben ©efange*
nen bie grei^eit. ©er ^Jafc^a flirbt. ©eine Soc^s
295
ter fieila wirb ®uibo anvertraut, fccr i&r mct)r at8
greunb unb »ater fein n?irb. ©teda erhalt burdj
^Jrinj (Sugen ben SRittcxfc^lag. (Sin patriotiföeä Sieb
fölie&t.
©ic8 ftnb bic ©runbjügc ber ©ic^tung, bie gros
fjentfyeilä tom (Somponiflcn felbjr fyerjiammt. ©ie
®ntn?i(flung t(i im ©anjen natürlich unb cinfadj,
otync grobe 93crflä§e, wie fle in ber Oper $ur ©es
mo^nfyeit geroorben. ©a8 erfte auftreten ©uibo'ä,
unb wie eS ifjm gelingt, mit feiler §aut gonj allein
in« Sager be« fcinblidjen 5tnfii^rcrö ju gelangen, ifl
etwa« fabclfyaft. Sluc$ ber llmftanb, baf bie Dcfkrs
reifer erjl bnrdj Stella ju ©uibo'ö Befreiung begei:
jlert werben, unb jiatt früher baran ju benfen, fl<$
unbefangen ben gcfHi<§feitcn Eingeben, ifl feltfam.
©od? ftnb bie8 ©inge »on geringerer ©ebeutung. ©et
@d?lu§ ber Dpcr \}at in feiner gegenwartigen ©eflalt
tocrloren. 9lnfangä (jattc ber (Somponifi ganj richtig
für biefen Moment baS »olfölieb : „^ßrinj ßugen, ber
eble «Ritter" toerwenbet. ©er Umfianb, bafc ©^mibt'8
Dper früher gegeben würbe, nötigte jur Wbänbcrung.
2öir ftnb inbeffen ber Meinung, ba§ ber ßomp. bo^
ben früheren <3c$tu§ beibehalten follte, uamentlic^ für
Spater, an benen @<$mibr* Oper \\o% ni^t gege*
ben worben. ©ie ©iction ift gut, einige triöiale
©teilen abgeregnet, ©ie SBorte beim 3»geun«tanj:
Moia danka ditta toia ranka sitta, flnb eine über*
flüfflge Söürje.
(@<&lu* folgt.)
Ärtttfchcr 3lit$etger<
Uebcrftd)t ber neueften @r(d)einungen auf t>em ©ebiete ber fDlufif.
fyattiotlf$t Siebtu
A) ftür eine fcingfttmme mit ^tanefortebegleitung:
©♦ 9* fKatlgolb, JRein fceutfclje* Baterlanb, Cieb
aus T>rr ©per „Her Äannljäufcr". Siljott. 27 ftr.
$♦ Itti&fo, .freie Deutfcl)* lieber. Ür. 1. die Mnt-
oerlität, non jFrankl. tlr. 2. ipeutfcl)» fanfctturm-
lieb, von ^r.ßtolfe. Hr. 3. JrciljeitfiUcb, *on fiube.
«ben*. 3e*es 18 fir.
€. 2. gifäet, ©p. 5. Srl)»an, Rotlj, ©olb, oon
./retligra.l). Cbent. 18 fir.
$. ^Piod), ©p. 143. ÄusrückungsUeb ber ttational-
garbr, wm Sapljir. IDiabellt. 30 fir.
©. tyttytt , ©p. 49. Ausrückungßlieb ber Itational-
garte, pon Sapljir. €benb. 20 fir.
©. ^ßidjier, IDie Mnioerfität, oon Jrankl. Cbenb.
15 fir.
9* $alm, nationaUieb |ur .frier Her Wiedergeburt
©ertrricljö, von txoü. «bcnH. 15 Ar.
gel. ©atub, Hymne ä la Iraternite (üerbrüberunjs-
gefanfl), wn dolin. «lit beuUr^tr Ueberfetfunj.
Scljott. 18 fir.
B) gut toietfKtrontgen SRännetdjot mit ober ojne
3nftrutnentalbegleitung :
%X. Äaiftnet, ©p. 93. Hr. 1. »er fecljCte Äärf.
1U. 2. IDas titl von ber Jxiityit, ©el»kl)t prn
nirojcler-Äanfreb. Äit fiegiittung von ^annonie-
mufik (2 «ometß ä pistons, 2 «trompeten, 4 jjönur,
2 Fagotten, 3 |)ofaunen, pauken) ol>er bes piano-
forte. Öcljolt. paititur unb Clooteraußfug mit
Öingftimmen, 1 Jl. 12 fir. 5 3n(Uumentaiaimmen f
1 Jl. 12 fir.
©♦ »♦, 3uruf an unfere örüber in örhleswig - fjol-
Ctein. ftriegßlieH »on «eibel. «tt willküljrUcljft
fiegleitung uon 2 trompeten, 4 jjörner, 3 poCau-
nen, tuba, Ä\ihtärtrommel. iSlefer. 5 llgr.
% SDtto, Öa^fenlicb, pon 3ul. ©ito ßol)n, ftr oier-
Ctimmigen Äännercljor. Siegel u. Stoll. 15 ügr.
SRina @tottctoerf f eijen, oon Albert; 3ägerlirt, 90s
ßürger. Süx Äännercljot. IPiabelli. 30 fir.
6* 9. 3lmmcrniann f ©p.50. 3uruf an'« Dater-
lanu, »on ©öttling, für oieKtimmigen Äänncrcljor.
Schott. 54 fir.
SB. »Olhnat, Sel)lacl)tgefang für mir Ääntieraim-
mrn. €ben^. 36 fir.
$tcfc Sieber banfen üjxe (Sntne^ung ben erregten (Srf^ei*
nuiigen bc« SWSrj. Oßie aber jene (trelanfffe «orüberQtngfn,
um im raffen Äret«laufe ber «öegebenbeiten burc^ neue, toi<fc
tigere »erbrängt gn tnerben, fo ent^tranben an* lieber bem
©etäAtniffe alte bic Sleugerungen be« lauten @ntl»ifia«mu«,
ber allemal bic unmittelbarfre golgc bc« (Srlangcne eine« für
unmöglid) gehaltenen ©lürfe« ju fein ^?egt. 3eft aber gilt
c« weniger ju (Ingen, M ju benfen, »ie »ir ba« errungene
©lud fcflljalten. 2^e«r)alb mag td> gar ni^t mi* bamit be«
296
W&ftigen, tiefe $ier angezeigten lieber $u emfcfetyen. Aber
nn<$ an« einem anberen @ianbe wtoienen fte feine aflgemelne
Kufmerffamfeit : bie meiden t>on ifmen finb ni$t fofcoljl beut-
f<$e Sieber, obwohl and bem £intergrunbe immer bie aHgc*
meinen beutf$e* (Snbgmetfe ^eroor teuften, <Sie finb bem
$articulari0mu6 entfprungen, unb fo fommt e$, bafj wir un*
ter tynen «Sadjfen lieber (Dito), $effena.efänge (2aa>er), nnb
eine $$rane auf ben öftreidjifien Äaifer treffen. £)ann mar*
f$frt mit (Sa^fr'« Siebe |toei SRal bie «©teuer giationalgarbe
an nnt vorüber, ein SWal naa) $rod)'a SWelobfc, bcr fid) auf
bem $ftel Vom f. f. ^ofoperntljealerfapeUmrifier $nm 9tatic*
salgarbiften begrabirt fyat, ba« anberc SRal na* $re^er'« Xo*
seil. IDie in SBien gefungeuen Sieber fyaben Sßcrleger unb
(Somponifien ber ftfabemle unb ber ftubirenben 3ugenb gu*
geeignet, gemi§ eine gute €>i>eculatton, menn überhaupt bie
Crnbenten jefct SKujjc Rotten, bie ©etorffe ber 5öcrfr)rung
bnrcfegniefen unb gn fingen. 3lud) 92ina ©tolletrerf, ber tofib*
lity Dxpbtui von SEDien, tjat ftd) ber jungen, fräftigen 2R5n*
ner mit Siebe erinnert, unb joilt i^ncn tyre Jßereljrung mit
lauten (Sljen! ($6 toerben taufenb feurige bergen tyr ent*
gegenf^Iagen ! — (Sin ungenannter «Patriot (<S. 03.) bricht
feine Sänge für bie <S$le«tot 9 ^olßeiner ; giftet fingt ba«
beutfdje panier in einem garbenüebe: @i»arg, Sfcotb, GMb,
ge»i§ ba« erfte Sieb biefer 9(rt feit ben 3eiten $urfa'«, ber
befanntii^ für }ebe einzelne Sarbe ein Soblieb bietete, ©er*
migt ^aben toit ein Sieb auf bie beutfefce ßlotte.
(5* fommt mir ni$t gu, über ben muRfatifd^en SBertfc
ober Untrer^ biefer patriotifäen Siebet frftif* mi$ gu tu
geljen. ffioflte id) e« bennod^ unternehmen, fo bürfte e« nur
bei Wnen gefd^eben, toeldje, mit Dpudjabl »erfeben, jt<$ ba*
9(nfeljen einer äunftprobuetion gu geben uuterfteljen. £ert
maiionalgarbift $rodj gab fei« 143fle« £»pu«; e« ift ntd^t
geringer an Umfang unb innerem ffiertlj, aU bie 9ir. 1—142.
„<S$toarj, JRotb, ©olb" von giföet (Dp. 5) nnb $reöer
(Dp. 49) »erbienen eben fo wenig bie 3ei<$en ber (Snt»itf*
lung«gefd^ic^te ibrer OJerfaffer an ber ©ttrn gu tragen. £er#
»erheben »iit id£> 3immermann'« „3nruf an'« 93aterlaub"
(Dp. 50) unb söolfmar'0 ,,©^Ia«tgefang". 93eibe über*
fcfcreüen bie engeren ©cengen be« 35olf«liebe« unb münben
fdjon in bie 93ar)n be« böseren ©efange«. (Sie finb ©efaag*
vereinen befferet 9trt anzuempfehlen.
3ntefItgett$Matt,
In unserm Verlag« ist erschienen und durch alle Buch-
und Mosikalienbandlungen zu beziehen:
Ueber Herstellung
des Gemcioe- und Chorgesanges
In der evangelischen Kirche.
Geschichtliches und Vorschläge
von
Carl v. Winterfeld.
in Oktav. Geheftet Preis 1 Thaler.
Leipzig, Mai 184a
Breitkopf $• Härtet.
Bei JF. Kuhnt in Eisleben ist so eben erschienen
und durch alle Buchbandlungen zu beziehen:
Klaner, F. Cr., Bundeslied der Schleswig-
Hoisteiner, und Marschlied der deutschen Na-
tionalgarde. Für vierstimmigen Männerchor
componirt. Op. 2. Partitur. 3 Ngr.
Bei jPt. Hofmeister in Leipzig ist erschienen :
Kurzes Verzrichniss sämmtlicher von Anfang 1844 bis Ende
184T in Deutschland und den angränzenden Ländern ge-
druckten Musikalien, auch musikalischer Schriften und Ab-
bildungen, mit Angabe der Verleger und Preise, in alphabe-
tischer Ordnung zusammengestellt Ton A. Rausch. Erste
Hälfte (A— K). Preis 24 Ngr.
|Ö- (Sfujeine Hummern b. 91. 3tf$r. f. 2Bnf. »erben ju 1$ ttgr. oered&net.
ftrutf oon fr. 9t (24 «ans.
Ileuc
ittfätift füt
33erantn>i>rtH4er ÄOactewi:
8$iunft)ii>ait}(0fto ©aufc.
Jte' 50.
S) e r l e 9 e r t
Stöbert Briefe in tfetpjtg.
2)m 20. 3uni 1848.
fflon tiefer 3eltf4* uüijeiHrn rcL^cnüi^
2 dummem bor I öfter lfi ©«gen-
Serie fce* 'Banbrt r>on &2 *3Rnt. 2Vt 3;^lr- |j 9tbon»tni«ir neigen aöeSefrämlei, ©■<$*,
3n&alt: 91 a$ «n*m öonwrt (®<$luf). — AI an* £fitung, ^dgrößefdji^t*, Bermtfäte*.
?iad> einem (Soncert.
ffiie ©efeflf^aft iafyitt äbet bin @4rcärmet,
Sti^ftib aber rourbe nur um fo ijrftiger: 83rrf4 D n d
und bo4 mit ben Beteuntniffen beiner (ebenen Serie!
34 bftounbere biet?, icic tu in &obe@erf/ebungen über
baö feelen bette Organ birfrr ©äugerin aitö brechen
fannfL SBir f Me bemeiften baä ©egeniljeil, utib
Wenn i4 ff« brtn Golbfinb jit einem 3wgfftawbntffe
mt4 fcetflefe, fc gilt bie£ nur bem mezza voce bei
©angerin- ©odj pntoc 14 gerabe fyierfcei Gelegenheit,
«ine arge ©angetfunbe ju beruhten. 34 meine baß
beliebte Jpafdjni na4 ^anfraßen, anid^'ö bei brti meu
jhn unfeter gütigen ©anger ben frelentJGtteu SSor*
trag eiferen fett, D6 au 4 ein ftaftigcS Mcgro eine
tafÄr, matfirtc SJortragSmeife »erlangt, ber Saug«
f^tebt tcci uuUFiibilid? im SJJiano eine äJerjogerung
ein, lucturcb aller ©inn gemittet toitb. 3"t anbaute
finbet bai entgegrngrfrtjte Söcrfafjren Statt, ja eö
getjt im Slttgemrinen fo meifc, ba§ bte auf feie ljiSd?fte
©pi£r getriebene Unregetmä§igfei£ unb 9iacr/läfftgfcit
für geniale Sluffaffung gilt. 3$ erinnere eud? an
baä Sntjüdcii , tu metct)em baä fßublitiuti uad? tem
Vortrage ber fogrnannten ©nabeuarie au-j Wiener-
beer/ö , y Sftob^rt ber teufet" f4rcelgtr. ©aä 34n?fln-
fen bei* Saetrö gteic^ am anfange fceranlafjte mi4
genauer anzuwerfen unb im ©litten ju jäfylen. 34
fanb anflatt ber uergef4ritfcenen £ oft fieben, ad)t
unb nodj met)r Sldjtel, unb an Gegenteile ftr)rumpf=
ten njieber anbete iarte ju bem jnwg^aften Umfange
bim £ AitfaiumeiL ®oc^ baä mar ba gering|le gr^s
let! Stiemanb ^örte ober WQÜtt tcrnigfienä in freut
erlogenen (Srttfjufiaänmä r)iten toie tote SingfHmm*
tfene Unterlag einen SJiertetton über bem begleitenben
Dn^ffl« fc^tuebte, 8tm ©ö^luffe aber bie Sabenjett,
fte gellalteten \id) in ilium SDtunbe ^u einem Öanfcr
rvnrm von ^rittrrn , Scdfprungen, Staecaroä, furj
ju lauter iuftrumentaten ©pietereien, wie fte nur baä
(Se^irn einefi belgif^en SSiütinfpielerÖ gebaren tann.
©u ^afl fi^ou ttfit^iti ober bie Söiberftnmgfeit
ber ßabenjen gefprüajcu, fiel ^ier ber SBirtt) ein*
©ieä »etaulagte miä) f auS ber fflibltot^ef ^@Iurf*S
ßrtefe" ju l;cten, unb id? bitte euer), eine ©teile au£
bem ©ebLeatien^fdj reiben ju ber Dper Slteefle tjfln
©In* ju ^Bren. Sic lautet fo :
„Sfae^b^m i^ mie^ rntf^föffVn ^attc, bie K)$n
$llttfie in Wlufit \\i fegen, marfm id? eä mir jum
©efe^ aUc äRigbräu^c ju »ermeiben, bie butc$ toie
Sitelfeit unb bie falf4 en ©cgtifFe ber ©auger, fo njff
burc^ bie aßju gtu§e ©efäßigfeit ber gomponijien in
bie Dper eingeführt toorbeii n?arenj SLTtiftbraudjc , bte
auä ben ^erili^fl«» ©eenen ber Dper bie la*ngmeilig-
ften ttnb lä^erlia^flen gemalt baln'ii, 34 fiuijtr tte
äRufil ju i^rer inarjreu ©efHmmung infftlfjufu^vm #
bie barin befielt : bie ^Joefte ju uutcrfcii|eH unb ben
auöbrurf ber Seiten f duften, fo toie ba^ 3^tereffe ber
©ituationeu inrht \u uerftdrfen, oliue bie ^aubtung
}tt unterbrechen unb fte burelj ßterftitfftge ^EJerjicrun-
gen ju fcfeiväilini. 34 glaubte, bat) bie iUhilif bie
^Joejte auf eben biefe SBeife unterfingen fotte, itie bie
lebhaften SJarfccu unb glurfli4c Ueberetnfiimmuug beft
298
8ic$t« unb ©Mattend, wel^e bie giguren o$ne 9lbs
Snberung ber Umriffe Beleben, eine wofylgeorbnete
3eic$ming ergeben. 3$ fabe tnic^ bafyer wotyl in
Slctyt genommen, einen ©änger in einer lebhaften
©teile eine« ©ialoge« ju unterbrechen, um ttyn ein
langweilige« ÄrtorueU abfingen ju laffen, ober iljn
in ber Hütte ber Srjctyhtug bei einem günfhgen SBos
eale aufhalten, um itym (Gelegenheit 31t geben, feine
föitae Stimme in einer langen fünjtlicfyen ^affage ju
jeigen. Serner fyabt iä) mir nidjt erlaubt, wie e« in
ber Siegel geföietyt, &ier bi« fünf 2tfat bie SBortc ju
wiebertyoteu, fie efjer ju enbigen, al« e* ber ©inn ers
forberte, unb e« bem ©änger leidjt ju madjen, nadj
feinem ©efömac! Variationen unb manirirte *ßaffagen
anbringen ju tonnen. Snblidj fyabe idj alle biejenis
gen SHijjbräuc^e verbannen wollen, gegen welche ba«
reine ©efüljl unb ber gute ©efa^maef fo lange toers
geben« gefämpft tjaben."
©0 weit ©lucf über biefen ©egenfianb. $ä)
m&cfytc nietyt ein $ota me^r jugeftefyen, al« fyter ber
wotylbebädjtige SEReifler ben Sängern erlaubt, ob auc§
toiele SWuftfer, unb am meiften bie ©efanglefyrer, mir
lebhaft wiberfheiten werben. §at boefy einer au« bem
lejjtgenannten ttyörictyten ©efctylec^te ©lucf« äWeinung,
tvit id) fte ei\$ toorla«, o^ne SBeitere«, in wtrflidj
fummarifc^em ^Jrojejfc, für Unftnn erflart, worüber
er jeboety fd?on früher burefy bie Äritif ad absurdum
geführt würbe. SBoDten boc$ unfere $onfeger bem
alten, gewichtigen 97lciflcr folgen, e« tfänbe um bie
©efang«funfl unb ben ©efdjmacf be« Spublifum« tveit
iefier. — 9iic§t aflju föroff, guter greunb, fiel fyex
dtiltti« ein. Safc ben Italienern biefe fleinen ©päfjej
tiefe« $pfuföen gefyßrt ju tyrem $anbwerfe. SJergijj
aber m'djt, wie unfere beutfe^en SJleifler SNcjart, S3eets
$oöen, SBeber, unb audj bie neueren äftenbel«fobn,
©<$umann u. 9lntere ftc§ nie jur gabrieation folcr)'
finbif^er ßatenjen fyerabgelaffen b^ben. Db bie 33as
flarbe Sorging, glotow, unb wie fte alle tjeifjen mos
gen, für it)re puppen biefen fremblänbifc^eu glitters
pug gebrauten, fallt fyer «idr)t in bie SBage.
©u fpricfyft 9lec$t, antwortete 9tic§art, wenn bu
auf ba« betätige unb jugleic^ vernünftige ©Raffen
ber von tir erwähnten guten äfleifier SKücfjtcfyt nimttifi
unb fte alö SMufter auffieflfh «Iber wa« fte ju t^un
unterlaffen, ta« fügen leiber unfere ©anger a\rt eu
gener 2J?ac$tt>ollfommenfyeit fyinju. ©ie beffern in ifc
rem tt)orid^tcn SBa^ne bie 9Jleifter burc^ ^injufügung
toen SJerjierungen unb (Sabenjen, inbem fie au& eiges
nem ©(^arfftnn ^erauögeflügelt ^aben, unb in tiefem
gretjel burd^ bie SfyeaterfapcQmeijier unterflügt wers
ben: baä Wu^ejeic^en bebinge bie 6aben^, unb ber
ßemponift fyabe ber SBiUfübr ber ©anger bie 5luös
füfyrung ber ©c^lujjnoten übertragen, ^ierju fommt
nod^ aU gro§eö Unglücf : bie DoUfianbigjie Unwiffen-
^eit unferer ©anger in Harmonielehre unb (Sompos
fttion überhaupt, bie Unbetanntfc^aft in aQen anberen
SWuftffaa^ern. ^a fogar in ber Siteratur ber JDper
unb beö Siebe«, ba« i^uen mit Siedet »ollflanbtg ge?
läufig fein müjjte, befc^ränft ft(^ tyre SBijfenfc^aft nur
auf baö ©efanntefte unb fogenannte Seliebte, alfo
aui ba« triviale. 6« mu§ unferen heutigen ©angern
ale l;obe« ©erbienfl angerechnet werben, wenn fte über
meljr al« brei ßabenjen ju gebieten vermögen, ©a«
^ublifum begnügt fic$ mit biefem fleinen Söorrattye,
unb wenn nun ber ©anger bie SRcifye ber @aben}en
öon Dorn nad§ hinten burc^gefungen, fo fetyrt er um
unb eilt &on hinten naa^ uornj toieHeidjt fangt er
einmal ber Slbwectyfelung falber in ber SWitte an,
unb fafyrt nad^ tiefer ober jener (Scitt, je nadjbem
ibn Saune ober 3wföö ticibt. ©a§ bie gabenjen
fämmtlic^ im ©efttymaefe ber neueren italienifc^en
©c^ule — tf)n Wintert*« bod^ nid^tj fte muffen auä)
für SBeber unb äftojart, unb fogar in fpeeieüen gaU
len für ^anbel unb 83adj paffen! Wo pnb jene gols
benen 3fiten ber ©efangäfunfl, in benen ber Se^rer
feinen ©dfjüfer erfi na^ brei 5 biö vierjähriger lies
bungöjeit entlie§, nidt>t al« einen abgerichteten 9JutOs
maten mit ben Spielwaren ju einigen wenigen 9tol*
len, fonbern al« einen uoüflänbig gebilbeten Äünfiler
unb fixeren SKuftfer? Unb nun betrautet bie allju
gün|lige ©tellung biefer argen Äunflfünber! ©ie fies
jjen ^oc^ oben auf ben ©retern, welche bie 2Belt Uc
beuten, unb feljen mit Verachtung auf V\e armen 8Wus
ftfer im Drc^efler tyerab! ©eren Sooö tft ein müf)C:
voße«, unb ber So^n ifyreö fauern ©c^wei^eö beträgt
nic^t ein 3^ntr)eil oon ber ©umme, weldje ba« SJor^
urteil bem ©änger jugefie^t !
©oc^ la§t mtc$ l;ier enben, obgleich mid^ ber
©eifi treibt, noc^ rec^t Siele« 31t bem t)ter ©efagten
fnnjugufügen. Slber e^e wir un« trennen, netymt bie
©läfer, flogt mit mir an, auf eine balbige Sefferung
unfere« ©efange« unb unferer ©änger, unb bei jeber
neuen Bereinigung nac^ bem Soneert foll biefer me:
bereite Srinffpruc^ un« anfeuern, ttyatfräftig ^ur ^es
bung biefer fo gefunfenen Äunfl einjufcr)reiten.
«. g. SRieeiu«.
kleine 3"tustg.
3Wan (abreibt une au6 gtafel: ^vcfta*) ten 26flen 2)Jai
fanb unter ber ?eitang Ui £rn. 9D"u{iftirectci- Hefter in
ber bieftgen fronicpfa^en Slixty bie Äuffnljiunq be« ..CSIia«"
»on SWenbcI^fcbn <BUtt. Der au6 ungefähr jtt?fil;unbett
©Angern beftefjcnbe i&fox, bat gegen ad)t^fg SRuftfcr ent^al«
299
ienbe £)r$efier unb bie ©olf bi^etrn ein vollfommen abge*
ronbetc« ©ange«. ^c^tfre waren im ©cpran von -2Nab. SRet*
ttx, im ©atlton von £. ©tocfljaufen unb in ben übrigen ©tlm*
men von ^Uflgrn Dilettanten übernommen worben. ©owoljl
bie beiben genannten Äünfller, weldje ben Gtyarafier ir)rer
Partien fe$r gut aufgefafjt Ratten unb treu wiererjugeben
verßanben, al« au$ bie Dilettanten befriebigten bie &nf»rü4e
bei feljr galjlreidjen 3ul;örer ganglid). *r. Leiter , welc&er
9$ überhaupt um ba« nmftfalif^c Seben in nnfetet ©tabt
ni$t nnbebcutenbe« SDerbienfi erworben , unb jefct ungeachtet
ber ben SHufen fo fetjr uugünfiigen 3eitverr>ältniffen (inier
anna silent musae) blefe gelungene Aufführung bcwerfftellig*
$at, vetbient vollfommen eine öffentliche »ncifennung feine«
nnermublidjen (Sifertf unb feiner untätigen ©cwanbtbelt in
ber ©tcllung eine« SRuftfbirector«.
3Ragbeburfl. Die bc« ©ommer« über in nnferem r)err*
li^en Dome jeweilig jkttflnbenben Grjorgefange fcoben am
löten SRal begonnen; eine gweite 9Uffür)rung war am 3lften
beffelben SRonat«. Da« Dom*(£Ijor, an reelle« per) noer) ei*
nige Dilettanten, namentlich Damen, angetroffen Ijaben,
ffir)rt unter ber Geltung feine« Dirigenten, be« UNujtfbUccior
ffia$«mann, bie ©efange au«; bie Orgel fvlelte bi«ljer ber
jefcige DonuCrganifi SRitter. Der 3ubörerfrei« Ijat fidj, ge*
gen früher, n i d) t vermindert ; er bürfte gunet/men, wenn man
in ber 8lu«waf)l ber Sonftücfe oa« ^affenbe gu fiubeu weif.
— Qin au«fü^rlid|er Eericrjt erfolgt vielleicht fvater! —
£age6gefd>td)te*
»rifen, Goncette, ©ttgaftcmentS ;c. 3m 23abe Hom-
burg gab bie gamilie Wulfen am Elften SWai ein (Soncert
auf bem Sßiano unb einem 3njhument ((Soncertfnc), wobei
grl. ger)r nnb £r. 9lnf$üfc fangen.
geizig* <5ine rcd)t roaefere Sängerin, Sri. ©djwarg*
bad), bat unfere SBütyne vetlaffen, bagegen werben grl. So*
vajfy, ©angerin von 23rünn, uno grl. (Samilla lautier, ©an*
gerin ton Sßien, al« ©äfie erwartet. Sefctere bat ftd) bei
jtjrem auftreten in $cfH>: „©rfle ©ängerin ber poln. €yer
in fBarjdjau" genannt.
3Httfiffefic, »uffufctungen. 9lu« ber $rcving «RJjein»
Reffen f*reibt man: 9Zäd)fieu $fingfimontag foll gu gürfelb
unter UJJitwirfung von brei* bi« vlcrlmnbett ©angern ein
länblidjc« ©angerjef* abgehalten werten. Die föönc gern*
fid)t auf bem öid)f l berge , bem r)e#fUn fünfte ber Ijeffiföen
$fal$, bie Slnweientycit tc« gu gürfelD wor/nfyaften Carlas
ment«mitgliebe« ^rn. 93runrf nnb vielleicht nod) mebrcrev 5lbs
geotbneten ber beutf^en ^ationoberfammlung, bie ÜWitwir*
fnng eine« completen SWilitairrSMuftfcorv« laffen für greunb«
oe« ©cfan^e«, ber frönen 9^atur unb für Sicbljaber von ge*
birgenen ©clfereben einen genu§iei(^en !lag erwarten, gür
©efangvereine wate ^ier jur 93efprcd>ung Söer^uf« be« %uU
ruf« iur JöciÜcuet für eine oeutfe^e glotte woljl ber geeigs
uetfle SWoment. Sluger ben fiebern : Hufruf jum ©efang, von
8. ©vamer; ^anon an« 8(^a«veru«, von SRojart; Da« greie #
von ©tunj; «^einweinlieb , ref». ©c^warj *fftctf) » ®olb , vo«
3. «nbrft; ©a« ifl be« Deutfdjen »aterlanb? von «ei^arbt ;
©eib einig, von SWangolb; ffialblieb, von bemfelben, unb
Sebeboefc, von 21. 3öllner, welche jnr allgemeinen ^robuetion
beftimmt jinb, fielet e« jebem ©erelne frei, ft* fveeien mit
einem $iebling«ftücfe ^ören ^u laffen.
*Wan wei§ waftrijaftig ni^t, wa« man glauben foll:
33on £onbon feftwarmt man wieber ent^ufidfJif^ für bie 8inb,
unb ber Slbenbjeitung wiro au« ©todbolm getrieben:
Sennv Sinb, beren ©timme immer bebcutung«lofer unb mai*
ter wirb, fo bag i^r blaj-'blouber SRonbfcfte ingefang fclbfi tr>re
J*anb«lente fefton Pu^ig mac^t, t)at ficr) entf^loffen , wieber
na^ Dentfcfclanb ju reifen. Die ©angerin ift n&mii^ jebe«
anbeien Oefübl« lo« unb lebig, al« ber unerfattll<$en *ab#
fu*t unb bc« gierigften ©^rgeije«. Da fie nun gehört, ba§
je(jt in Dentf(t)ianb ein ruberer ©inn erftanben, nnb ber ©Um
für bie ?üge unb ba« ©aufelfviel ber ^omöbianten völlig bar*
nieberliege, fjat fie au«gerufen : SBenn i$ l)infomme, wirb
bod> alle« volitif^e treiben ficr) mir r)ulbigenb ju güfen le*
gen. Unb fo will fie benn junääft na<$ aöerliu. Den 53er*
iinern — meint fie — fann e« mit iljm »oliiifcjen <5rr/ebung
nic^l für bie Dauer örnfi fein, bie müjfen immer eine 3Jiobe*
Neigung l)aben ; ein Casta diva von mir, unb ber gonge 23er*
liner greir>eit«-(Sntl)ufia«mu« wenbet fic^ mir ju! — SBie Wit
Igoren, ift burc^ beulte 3eitungcn bie tßadjricfct verbreitet
werben, 3ennt) fiinb r)ubc il>rc ganje ^iefige (5innar)me für
einen worjltrjätigen 3»ccf beflimmt. $ier weig feine ©eele
etwa« bauen. Dodj wirb man au«wart«, wo man Senniy
?inb fennt, eben fo wenig an biefen $uff glauben wie tyier.
3ennv Sinö foll fid) gc ü en bie beutfcfye ©ü^nenfAriftPellerin
grau 9Jitd}=$feifer rerpfiidjtct rjaben, ifjtc ©tücfe in« ©c^we«
bifdje überfein ju laffen unb t)ier jur Huffübrung gu brin*
gen, unb bie grau Sird) Pfeifer \)at fic^ bagegen verbinblH
gemacht, ^acferi(ttfn für bie beutfe^en 3eifungen }u erfinben,
bura^ wrlcr^e gang Deutfdjlanc in ©taunen unb 93ewnnbetung
über 3ennv ?inb auger ftcr; geraden foll. (iöiele« möchte
wor)l bavon übertrieben fein!)
3n SBtetl $at ft* ein herein gebilbet unb mit einem
anberen in Berlin in iüerblnbung gefegt, ber bie $erabfe$ung
ber fünb^aft Ijoljen ©agen man^er JBü^nenmitglieber, na*
mentli^ ber fingen ben, bewirfen will, nnb in ber iefclgci
f^weren 3eit leicht aucr) bewirfen wirb, ©inb ffiien nnb
Berlin einig, fo muffen bie übrigen X^eater ff$ anf^liegen.
Der Sßerein beflimmt, ba§ bie ^cc^fie (8Jage, bie nnr ben et*
Pen Talenten ber ©djaufpielerei gu Xr)eil werbe, 150O3;ijaler
betrafen foll. 9lur bei Damen foll etwa« für bie ®arberob«
ljingugered?nct werben. S« tl;ut war)rli<$ 5^otr), bag tiefe
300
{Reform bnrdjgefüljrt werbe , bamlt bie Xljeater erhalten bleU
Ben. 3efct freiließ erhielten bie tforipbäen meutere tuufenb
ZfjaUx ityxliä), meljr oft al« ein SWintfter, auf bem bie ganjc
fcaft ber «Regierung ru^t. $if$ef in (Stuttgart j. S.'foll ge«
gen 8000 ©ulben erhalten Ijaben, wäbrenb ein Würtembcrgi*
fdjer SWimfter iefct nur 4000 ©ulben bcjietyt. Unb wa« be*
jiel^en Sidjatföef unb Gmil JDcürient in 2)re«btn? iöieflei^t
jWel SKal fo viel al« einer unferer jefcigen fa$ftf$en 2Hini«
jier. (5« ift bie« ein fd?reienbe« SRigverbaltnig, ba« befeitigt
Werben mug. SWit iljm wirb aber au$ ein ©runb ber JMage
aller S^eaterbirectoren fallen; fte »erben in anberer #inftd)t
meljr auf tljre 3nftitute oerwenben fönnen, wenn bie ljulje
©ugenlafl fic ntdjt erbrütft, unb bie ©djaufpieler fclbfl wer»
ben fleißiger werben, fte »erben ftd) eifriger ber Äunft ju*
wenben, wenn ber üppige Uebermutb gebrochen ift, ju bem
fle bie leidjt verbienteu Ijoljfn (Sinna&men brauten. (Die .Runft
wirb gewinnen, trenn bie ÄünfHer verlieren — von i^rem Uc*
berfiuffe. — 2)iefe« bödjfl annehmbare Referat entnehmen wir
ber SWobenieitung , unb fennen ben SBunfd) nidjt bergen, bag
flcfc ba« ©anje au«fül>ren laffen unb erfüllen möge. —
&u* SSten wirb bem berliner gigaro gefdjrieben :
3Bie bie 3eiten ftdj änbernl ober eigentlich, wie fjaben jte
fid^ geanbert! „Sßiclfa" würbe aufgeführt, unb — bie $efü
benj ift rur)fg , no$ ruhiger, al« fte e« unter (Seblnifcfty ge-
toefen. „Der 9Wenfd> ift wie eine @pielul>r," fagt ©örne,
„ein 3)rucf, unb er giebt eine anbere SJtclobie an." 2Bir l;a-
ben fcier einen gewaltigen SDrutf befommen, unb geben eine
anbere SWelobie an, bie mit einer Dpernmelobie nidjt in eine
JDit^rambe jufammenfcballt. — (So unbebeutenb ber £ert &u
bem „Selblager" ift, tyatte bie Stnefbote, bie ifym $u ©rnnbe
liegt, boen bamal« für alle gut abfoluttftifd) gefinnten @e*
mütljer einen fügen SÄefj. (Sin Äönig, über welken bie l)olbe
Dunica (Senfur einen «&erjogfdjleier warf, bamit bie jarte
$aut ber foniglidjen 9Bürbe von ber 53ül;nen--2ltmofp^üre nfdjt
raub werbe; ein Äonig in ©efaljr. von ben fteinben gefangen
ju werben, baju ein impofantc« (Solbatenlager, ba« machte
Stile« vor einem Da^re einen mächtigen (finbrutf. «Seitbem
aber ftnb fo viele Jperjoge unb .Röntge in ©efafyr gefommen,
bag man ft<$ baran gewohnt fjat, unb bie (Sclbaten imponi*
ren au$ ntc&t meljr fo wie fonft, am wenigflen bie preugu
fc^en, wie 3ebem mdnnigltc^ befannt ijt. 9lebftbem erfc^etnl
un« je^t jene ©teile in ber ©ifion ber guten äSielfa, wo fie
fagt, „fte fa$ ben Äampf unb in be* SHu^me« Äränjen bei
föniglic^en (Snfel gldnjen", ein S3i«c^en fiarf parabipf$. —
(Summa, (Summarum, e« iß fo üBielc« ba, wad in ber 33ielfa
von jeft feine feldje ©irfung mac^t, aU in ber SBielfa oos
fonft, felbft wenn grL Jinb unb £r. SKeperbeer anwefenb »4»
ren. „Da« gelblayer in ©Rieften" ftnb bi« jr^t nur jwei
©ü^nen fo glücfiic^, gegeben ju ^aben , bie 3)üf>ne be« Äö*
nig« von $reugen unb bie bc« $rn. $oforn^. 5)ie erftert
fd^ieft un« je^t wieber eine iBielfa, Worau« ju entnehmen, ba§
bie biplcmatifdjen iBerbinbungen jwifc^cn bier unb 53eilin
no<b ungetrübt ftnb, unb baß bie 33ielfa;<&egemonie noc^ ge<
tbeilt ift. §r(. Xuejef, eine Wienerin, frühere SBiener (San«
gerin unb fpätere ©aftfängerin auf b^Pg«n SBül;nen, ift un«
befannt; fte fyat fieb wenig oeiänbett, unb biefe wenige S3er?
finberung ift mefyr jum 33ottl;eile i^rer Äunft al« )um 9?ad^*
t^cile. ©ie tfl feine ?inb, will aueb Ulm fem, aber fte be*
jtfct für lie ißteifa fu manche f^a$en«wertbe öigenfebaften;
ba^in jäl;le id) befonber« narme« (Sefü^l, Seicbtigfeit be«
Vortrag«, nette Triller. Gin Sfcadjtbeil ifi ein gu febneiben--
be« 5(bfanten bo^er Xönt. iKan jeic^nete fte mit freunbli^
ßem Beifall au« unb rief fte oftmal« Ijeroor.
Ueber bie ©te^bnet $ofpü(ne fagt Dr. ©(ftulje:
,,(S« ift ein wa^re« §eer von SWittelmägigfeiten bei bem Opern^
unb (Sdjaufptelerperfonal, befonber« unter bem frönen ©e*
fc^fec^t beffelben, angepeilt, xoai eine«tfyeil« fc^were« ©elb
foftet, anbernt^eil« ju oerfeftiebenen 3»ccfen wo^l benujt wer«
ben fann, nur gerabe nidjt bagu, wofür e« be^a^lt witb. ÖBäre
e« nic^t ratbfam, wenn in einem (Sircular biefe $alb? unb
iÖierielmufen eingelaben würben, einen greifcfyaarengug gegen
augere geinbe, vielleicht gen iDfien, ju unternehmen? 3<$
weig nic^t, ob burd^ ben Slbjug biefer SKufen vielleicht für
bie Xfjeateibirceticn ein ißerluß entfielen fönnte, boeb würbe
biefer ba« funfl li ebenb e $ublifum wenigften« nicr)t treffen."
SBerid)ttdUtl0. Da« in 9lr. 43 beurteilte !Trio von
van »-Boom ift nidjt in (Stocfbolm bei «&irfdj, fonbern fam;
bürg bei (Sdjubertb u . 6omp. erfc^ienen. De«gl. ftnb Wr. 35,
©efänge von gran^, Dp- H, niebt in ber «&a«linger'f<$en
^anblung, fonbern SBcrlin, (Stern u. (Somp. erfc^ienen.
Bemerkung.
95ei SScginn bc6 neununbjwansigftcn 83anbcS werben bie taifyti.
Abonnenten ber 3fitf0rift erfu^t, i^r Abonnement bei ityren refp. 83u0^anbtun=
gen gefdUigjt erneuern ju wollen, ba i^nen fonjt bie §ortfe|ung nic^t jugefc^itft
unb wenigjienö ein Aufenthalt U$ jum (Eingang ber fpdter oerfa)riebenen ©rem*
plare herbeigeführt wirb. Robert fttiefe.
Dnt(f von 8 r. »X ü rf in o n n.
tleue
iitf$fiyt *wC
g3tr*nt»»itU$er Sebatteur:
Sranj SBtenfcel*
tfrtjiunbjroanjigfler Saab.
M 51.
Si f legt *:
SRobert triefe in fiei|>£fg*
©m M. 3uni 1848.
ÄJim bkfer 3eii[fr «rfc^einen tuödjenüid)
S Hummern von l ctet lVi ^ogen*
«reis be* ®änt?e# s<m 52 Dkra. 2% £&lr.
3nfertjon0«jc&ü(rcn He $ttiUei(e 2 Dlgr.
Sbonnemcitt nehmen afle *pofl&miet, S9n^#
37lufiff unb Äanftfjjnfcinngen alt.
3n$dt: £« Ätws &6*c eine lat, ttrttnJart. — a3f*Iine*cf»fioit*rt. — etityiflK aJlufltlefren £®<$lot). — Äritifd)« Xriieia«.
— 3nttUigrRjblatt.
!pet firiejj «6er eine lateinifcfce
Sttebtnäart.
Öon C X fiedw.
3n bem fiufifpirf be$ Ol autuö: ©ie ©efoen*
ftet (Mostellaria), fagt %ti III, ©c«u 2, du »Älter:
„Musice hercle agilis aetatem, ila, ut vos decet (3§r
lefct bodfc ganj nii^tem in ber %§&i t gerabe mit eä
SitiJ} jufemmi)!" Ue6er biefen futjen @a(}, ja et-
geuilid& »ut itfrer ein einjigeä SBottäjen barm, ü6et
baG Musice, ifl einmal ein liierarifdjer Ärieg mi;
ftanben, ber ^a^r unb Sag bäumte , unb ftdjj tun
©a^fen au« fei« an bie Rttkfff, an ben Ä&rin, in
kie ©t^ioeij, na<$ S^iiringen (?in unb biS SSecfin er?
ffretfte.
SS war in 5*ei6erg 1749 ein ©iugfpiel *) oom
fcortigen Eantor 3o^ann %x. ©cleä, gefc. 1715,
+ 1797, einem ®<$ület 3o§. ©et. ©a$*ä unb fei*
nem 9cai$fofger in Seidig, compenirfc nnb mit fß grü=
fem »eifatt tun ben ©djilleni bf3 ©ömnaflumä auf«
geführt worben, ba§ c3, einigt 9Kat tuiebeif,oft, 1500
X$a(et reine einnähme gewS&rt f?afeen fött. •*) ©ic6
machte ben Weib beä ««t« 3«$. flottl* »iber*
mann rege, cfynt bajj man redfji weifj, warum, ttja^ts
föeinlit$ aoer amlete bei Siebter, baä |ri|t bet 3tce=
ter, wie eö oft ber Satt bei Dpem ifl, wenig, unb
*) 3>e« Raute ttffeJbeu fintet fi<$ nitflenb* angege&en,
") ©ertet'a *Eontfiitflt«i*erifflK, 19Wr ©* h «•»"-
bet ^omponifi, alfo ^ier bei (Santor, fafl aüe (Sl^rc
ein, unb bie6 ttflimmte ii)n, unmittrtfear batauf, am
12tcn SKat 1749 tcim Mfcgange einiger ©c^filet ein
Programm; De Vita musica, ju fc^teitfn *), met«
djcdi jene 5rclk be$ ^l'autuä jut Unterlage biente.
©ie SKufM, fagte er bann, fBnne, wie aße SBiffen^
f^aften, $etj unb Oeifi ueibet6eni 0. 3, Soff ^a6e
pe gar ni^t gu ben eblen, fonbern ju ben gemeu
lAn (non ad liberales, sed populäres) gere^=
«et, unb butdj i^te SQBittuug, i^re Steije fonne fit
eteit fo gut jum (Suten, tote ä um BBfeii leiten. 2Rit
bem, wa# E|i jur (Sinpfe^fung getet^e, motte er fid)
nid§t ^iei feefaffen, ater, wie auä jener Stelle im
^StautuS errette, Ratten bie SonfünfUer fietä im Stufe
eineä fc^anbtidjen (turpi) unb lüberti^en (disso«
lulae) Seben6 gfflanben, unb f^on ber ^ufral, bet
ßrfinber ber SDtujH, muffe at8 toetba^tig erlernen,
ba er nidjt tont frommen, gotieefüidMigen ®et^,
fonbern bem gottlofen 6a in atftamme, ©ic 9teg^=
tet Ratten nac^ bem ©tobotuö Siculuä ihren
©o^nen na^ allen ÄrafUn äKuflf ju irei&en gemehrt,
unb unter ben ©rieben nennt er beu ©togene^,
ben «tr^ibamuS unb $p[Litart§, küeii^e ft^ Urts
günflig bariiber dugerUn. öefonberä geben i(jm na;
tfitli^ bie Momet 3eugniffe ber ärt genug, unb
*) 2)ee öflflWnbfae ^itel lautet: De Vita Musica ex
Plaut. Mo^lellan Act. III. Sc. IL 40, Praefatas, Ad Oraüoaes
Benevole Auscultandns ofHciosc iavitat H. Job. GotlJ Bider-
dermann, H. Fmbergae, JiLtens Christoph. Mallhaei, 1719.
— *üiic ©tdttei tn Ouatt o&tie Seitenjaljl.
302
bann bie no$ fttengeten fiit($en»atet, fo bafj et
fibetflüfflg ©tcff $atte, feine ©deutet ju »amen, ftdj
ja nid)t ju toiel mit fo einet Äunfl etnjutaffen, unb
Anbeten jum Slergetntjj, ff<$ jum Stäben, einet auös
fdjtoeifenben Sebenöatt fyinjugeben, bamit man i^nen
ntc^t mit Sptautuä jutufen bütfe: „Musice hercle
agitis vitam !"
SS ift moglidfj, ba§ SSibetmann fyietbet nichts
SttgeS badete, nietyt auä 9ieib gegen ®o # leö fo ges
fe^tieben tyatte. ©ie gtofje ©innaljme, meiere fein
@anget<$ot toon jenem ©ingfpiet erhielt, bet öeifalt,
mit ttjel^em man t)etmutf>ti(fy bie jungen Seilte übers
fluttete, Fonntc (Sinjelnc leiert toetantaffen, bie 9Wus
ftf metyt alä bie SBiffenfdjaften ju lieben; et atö ein
btatet Schulmann, rootttc üiefleic^t §iet fönett eins
tenfen, abet fyatte ft<§ fetbft babutc§ übetaü geinbe
gemacht.
©et betütymte $0%. @eb. 83ac§ in Seipjig be=
lam baä Sßtogtamm fogteiet} »on feinem ehemaligen
Spület ©oteö jugefenbet, ttjat tyoc^ft atgettic$ bats
übet unb rcenbete fxä) mit bem SBunfdje an ben tüfy
tigen £$eotetifet unb Dtganiflen 6$t. © Ott. ©<§tos
tet ju IWotb^aufen, baffetbc ju toibetlegen, ba et
fetbfl ft$ einet folgen 9ltbett ni($t untetjietyen wollte.
©cfytBtet toat getn Bereit, unb batb batauf erföien
eine „<5$tifitic$e 83eutt$eif«ug" *) beffetben, bie mit
au8 jtoei Stdttetn befielt unb ofyne Warnen ift, übtü
gen« fidj abet toeniget aU Söibetlegung, fonbetn metyt
al8 $afjti(§e -Snpnuation jeigt, bie un« jefct freittd^
tomifdj ttottommt. „(S8 taufe/' ^eifct eö batin am v
©<$tu§, „befagteä ^3togtamm lüiber $o$e Sanbeäs
gutfilic$e Äitd&en s Dtbnung , Plaisirs unb Interesse;
benn wann niemanb me$t (nadj beS Autoris Slbmafc
Jtung) Musicam flubiten fott, tuo bliebe bie Äitc^ens
äftufff? tuo njütbe man Operisten unb Capellisten
Ijetne^men? unb roaS tmttbe bie $tanf = @teuet batju
fagen?"
SJiet bettet unb heftiger paefte bet bamatä atä
Ätitifet gefütd^tetc ^[o^. STCattfyefon in £«mfcuf8
ben atmen Sibetmann an. 6t gab getabe im $af}ie
1749 einen „SWittytibat toibet ben ©ift einet toetfdjen
©atyte, genannt: la Musica" ^etauö, unb jefet fam
fo ein Sptogtamm noc$ in ben SSBeg, ba8 i^m o^ne
3n?eifet ton 83a($ obet ©ertötet jugeft^üt tootben
tuat, benn jene Mngafce, ba§ e8 au« 9t et b uSet ben
SJeifatt gefc^tieten fei, metc^en bie 9Wupf beö c\waf)m
ten ©ingfyietö gefunben ^abe, pnbet fä fya ©rite 8
namenttidj toot. St fommt in bet genannten ©c^tift
•) «WfHic&e ^Benrt^eitnno be« »on «&etrn M. «fber«
man 11 , Steibetgifdjen Reciore, im Vtonat SRo^ be# I749flen
Sa^red edirten Programmalis de Vita Musica. Anno 1749. 3n
Dmaxt.
me^t aU einmal batauf jutütf , g. 83. ©eite 8, 38,
203, 278, unb behauptet, bafj baS Musice vivere bed
^tautuö gat nic^t ba$ ^ei§e, roaö S3ibetmann bente.
SWan muffe eö mit „gettofi unb gute« 9Jhit$e8 fein''
üSetfe^en.
SSibetmann ^attc jeboc^, loie 83a(^ unb 2Hatt$es
fon, auä) bie 3fitunge6ld'ttet, auf metc^c fte einwits
fen fonnten, in 93en?egung gefegt, unb fo nahmen
benn bie ©ettinet gartet gegen ben SReetot, bie
gtanffuttet unb ^ambutget fut ifyn. ©ie
gtanffuttet traten e8 (1750, Seite 13), inbem fte
ftd) übet STlatt^cfon'ö SKit^tibat tupig matten.
„®ie 3a^t bet tä^ertic^en Süc^ettitet," ^ei§t eö un=
tet anbeten batin, „ifl abetma^t bute^ eine beiffenbe
©c^tift uetme^tt n?otben unb un&etföämt bie ©e^
bieation an ein geftönteä ^aupt (baö SBetf ifl
gftiebtic^ II. gen?ibmet), ba bet 2(utot mit ©tec(, Csfetn,
©toefnatten u. bgt. um ftc§ loitft." ,,©ie @tttätung
bet Stcbenöatt Musice vivere auö ©effnet unb
Nicolai, bet eö auöbtürfti^ atö vitam iuxuriosam
et dissolutam bejeid^ne, muffe bod^ ttjo^t me^t gelten,
atö fo eine äflütytibatbüd&fe." ©te »ettinet 3eituns
gen (1750, üftt. 149 u. 150) natjmen bagegen tintn
©tief auf, bet üöibetmann fetbft Iad^ettic^ machte; er
$ahc toietjig %aa,e nBt^ig gehabt, um ftdj nae^ feinem
^ptogtamm tuiebet et^oten ju fonnenj ein 3^ifl uiit
einem (Santot (©oteö) fyabe i^n erfl toetanta§t, bie
(Soöeetaneen ^ietju ju fammeln :c. ©et £ambutger
unfatt. ßottefponbent (1750, 9?t. 17) beti^tete gteic^s
jeitig abet, ba§ in Settin betgleic^en „bute^ eine ges
^afjtge unb feinbfetige ^anb" eingefd^altet Sorben
fei. S3ibetmann f)aht nic^t bie Xonfunjl öeta^tet,
fonbetn nut ben SWifjbtaudj getabett.
Stud^ in bet ©djtoeij, in ©t. ©alten, etfctyien
eine ©c^tift : „aufrichtige ©ebanfen übet baö Sibets
mannifdje Programma de Vita Musica unb bie bats
übet gefaxten Uttljeite" (jtt?ei Stattet in öuatt), bie
bet ^ßtofeffot ©ottfd^eb in Seipjig, ben SWatt^efon
in feinem ätfitfytibat auc^ tüchtig jetjau^t 1)atte, in
feinen „Stteuen ©üc^etfaat" (1750, S3b.9, ©t.4) aufs
na^m, weit fte ebenfaflö auf ©effnet'S Thesaurus
fl<$ f^wfete.
3ugtei^ abet griff ein anberet fteinb üon Sibets
mann ju einem fc^änbtic^en SKittet. 6ö etfe^ienen
nämtid^ angebtic^ in föteibetg ton bem atmen dltciox
fetbfl „^ad^ge^anfm" *) bi'ffelbcn, bie in ben SJettu
net 3«tungen (1750, 9lt. 71) fogteid^ angezeigt unb
*) g&adjgebanfen ^errn M. 3. ®. ©ibermann'«, Ätrtor«
bet 6$ule ^u gTe^berg über fein Programma de Viu Musica,
in einem Srrtoei§fd)Teiben an eine ^ocfctoürblge $rrfon ,^n
greDbetg enttoorfen. gre^berg, anf Äcflen M ©erfaffeta.
1750. $iet Glättet in Dnart
303
nod? mit tyamiföen 3ufagen toermefjrt würben. Sibers
mann trat barin alä reuiget Sünber auf, ber fein
Programm mit bem (SptyoruS ber gfreiberger Schule
Bei einem ®lafe SSBein entworfen Ijabe k.
©letdljjeitig fam aber uoc$ ettvaä an ben Sag,
baä ben trefflichen ä3a<$, ber fc^on bem £obe na^e
war, Ijöcfjfl unangenehm berühren mttgte.
(Sfyr. ©ottt. S errötet in SRorb^aufen fyatte,
wie oben gefagt, auf ©itten 3°^- Scb. 83 ac§'8 feine
jwei ©latter getrieben, unb wenn audj nid?t 33ac$
felbft fyämifdje 3«fäfce einföaltete, fo waren fte boc§,
wie cd fdjeint, burety feine ©ermittelung ^ineingebrad&t
worben, woburd^ bie Se^röter'fä* „ßljrifUidjc SJeurs
Teilung" ju einem Sibett würbe, ©ie in St. ®aU
Jen ju ©unfien SSibermann'ä erfetyienene glugfcfyrift
Ijatte aber, weit jene anonym ^erauSgefommen war,
ben Kantor ©eotg gr. (Sinifc in granfen^aufen,
wir wiffen nic^t warum, alö 33erfaffer bejeidjnet, unb
biefer trat nun, ba SKattljefon auf feinen äflitljribat
att eine 3«ga&5 «ne „britte ©oft« ber Sßanacea"
(Hamburg, 1751) fyatte folgen laffen, in biefer (Seite
181 — 192) auf, um ftd? »Ott bem Vorwurfe, alö ob
et hierbei bie £anb im Spiele ober nur ein SBort
gefdjrieben bjdbe, ju reinigen. @r erjcifylt ganj ein=
fadj bie Sbatfadje, bag Schröter toon ä)ac§ aufgefor;
bert werben fei, ba§ Programm ju wiberlegen, unb
bie Beurteilung beffen 33cifatt ermatten tyabe, wie er
burdfj nactyftefyenben uon S3a($ getriebenen 33rtef toom
lOten ©ec. 1749 beweifl.
,,©ie SdjrBtertfdje SRecenfton ift woljt abge-
fafft, unb nadj meinem Gout, wirb aud) nädjjienS
gebruit jum 93orfc$ein fotntnen. Qexxn äftattfyes
fon'3 SHittyrtbat ijat eine fefyr ftarfe Operation »er*
urfac^ct, wie mir glaubwürbig jugefcijrieben werben.
Sollten nodj einige Refutaüones, wie iä) vermittle,
nachfolgen, fo jweifle ic$ nic^t, eä werbe beS Aucto-
ris ©recfoijr *) gereiniget unb jur 9lnfyorung bei
SKuftf gefdjictter gemalt werben/'
©arauf berietet Sinife ferner, bag ©adj etliche
Cfremplare ber Beurteilung an (Schröter gefdjitft f)abe,
biefer aber über bie 3ufäfcc unb 33eränberungen fe^r
empfinblidj geworben fei unb ifyn beöijalb beauftrage,
ben Äapellmeifler barüber jur 9tebe ju fegen. 6r tfyat
bieä fo föonenb alä möglich, unb erhielt bon SJacfy
unterm 26flen Wlai 1750 folgenbe Antwort:
„*Hn $errn Sffytotetn bitte mein Kompliment
ju machen, bi8 bag idj felber im Stanbe bin ju
fd^reiben, ba idj mi<§ alöbann, ber 93eränberung feu
ner 9tceenßon wegen, entfc^ulbigen wiU, weif icfy gar
*) «&terjn ma^t 5Wattbefott ©. 183 fotgenbe beigenbe
Sdtmerfung: ,, Expression basse et degoulanlc; iudigne d'un
Maiire de Chapelle; pauvre allusion au mot: ßector."
(eine @(^ulb baran §abe- } fonbetn fold^e etnjig brau
jenigen, bet ben ©turf beforget $at, ju imputu
ten tfl."
®d^toter war jeboc^ mit biefer Antwort mc$t
gufrieben, f^rieb an (Sinife unterm öten Suni 1750
u. a.: „©er $err Äapeömeiflcr Sac^ bleibet in
Culpa, er mag ftc$ jegt frümmen unb fünftig bre^en,
ttic er will", unb verlangte, t>a$ er ftc$ aU Ur^e;
ber ber „(SljrifUidjen äJeurtr^eitung" nennen fotte.
©er $ob mad^te biefem 3«>tfl ein (snbe, unb ers
fparte bem tyerrlic^en Sac^ (f ben 29|ien ^uli 1750)
baö Unangenehme, ein ©efianbnifj biefer 9lrt ablegen
ju muffen.
SSibermann fetbfl fyattt ftc^ mit bem Streite
nic^t e^er eingeladen, aU biü bie genannten glugs
fünften unb bie 3eitungöberi^te pro uub contra
erf^ienen waren, unb oermut^tid) nur bie @tims
men, treibe ju feinem ©unfien fprac^en, eben fo uns
ter ber #anb J«m 5lnflange gebraut, tvie ©oleä,
S3 ac^ unb äftattfy efon bie entgegengefegten, ^egt
aber lieg er eine „abgenötigte e^ren = Rettung wibet
bie unt?erf^ämten Säuerungen über feine (Sinlabungäs
grifft de vita Musica'' (ßeipjig, in ber aflidjaeliö:
meffe 1750, in Stuart, 16 (Seiten) erfd&einen, in wel-
ker er jebodj nur einen Sluäjug ton 5lllem gab, \va$
für unb gegen i^n gefc^rieben war, namenttidj über
ben ©treic^, welchen man i^m gefpielt bjabt, unter
feinem tarnen in S'rfi^^g angebtid? eine Slugfd^rift
erfd^einen ju laffen, alö baö 2ßer! eineS infamen (Sa*
lumnianten, eincö Selialö, eineü fiügnerö, Setrügerö
unb Ääfiererö (Seite 15 u. 16) barftcllte.
Snbeffen jcbe <3a%c fyat einen Anfang unb ein
©nbe. $luä) biefer Streit fanb biefeö, unb jwar in
fo gelehrter SBeifc tvie er begonnen tjatte. (Sin lateu
nif(|e3 Programm veranlagte i^nj eine lateinifc^e
S^rtft folltc i^n auefc e^renbott fliegen.
6ö erfc^ien 1751, aber ofyncSlngabe beöDrteö, eine
9lbfyanbtung unter bem 2!itel : „Quid sit musice aeta-
tetn agere ex Plauti Mostellaria Act. III. Seil.
V. 40. ad componendam controversiara de Vita Mu^
sica inter viros musicos nuper ortam exponit Aly-
pius junior. (%n Stuart, 16 Seiten.) ©ag biefer
SRame unfetem beutfe^en ^armloö entfprid^t, unb
alfo nur angenommen war, bebarf faum ber ßrwa^s
nung, ben wahren ©erfaffer aber aufjttfinben, war
mir biö jeßt nid^t möglid^, unb bemerfe nur, bag
feine Strbeit ton ber frö^li^flen fiaune unb ber grägs
ten ©elc^rfamfeit jugleidj jeugt. ©er Eingang bes
wcifl, bag bie Sac^e alle ©emittier bamalö be^äfs
tigte. 3^»mann muffe ftc§ gewunbert i)abcn, ^eigt
e8 barin, bag über ein „9liä)t$" (de nihilo) fo ein
5luf^cbenS $abe gemalt werben fonnen. ®ie ganje
9teben3art bed ^Jlautuö muffe au$ bem ©riec^ü
304
f$rn abgeleitet werben, unb t)ier fei bad SBort
fiovoixwg (musice) fletd im ebleren ©inne getrauet
ivorbcn 3 musice vitam ober aetatem agere t/eifje
folglich ein mäfjigeä, fittfameS, nüdjterneS,
gfff|teö, anflanbigeö ßeben fähren. ©o ^nte
e$ fetyon aucl) ©renov in feinen Lectionibus Plau-
tinis 1740 erflcirt unb ^ßlaiituö bie SRebenäart nur
ironifdj angewenbet. ©ei ben grieet;ifcr)en ©aflmäfys
lern Ratten ©löte unb fi^ra ftetö eine 9toUe gefpielt,
um fcrunfenfjeit unb ©djwelgerei ju fyinbern, ba^et
bie @ntfte^ung bei StebeuSart bort, ©ie auä ben
griec$ifc$en ©djriftfleflern angeführten ©eweife für feine
SWeinung ftnb fo fc^lagenb unb jar/lretcty, unb bie von
©ibermann fc^einbar ba§ ©egentfyeil bartr)uenben@tel;
len fo grünbliä) wiberlegt, ba§ teuerer nun wofjl
nidjtS met)r aufbringen fonntc, unb fo ber 3"*uf beä
yfeubontjmen griebenäflifterö : „©ejatymet bocl) (Suren
3orn (o cohibite iras)!" in ©rfüöung ging.
Db wotyl aud) in unferen Sagen wegen einer fols
c^en Stebenöart, bie am @nbe einer fo wenig redjt
»erfleht aU ber Slnbere, ein jahrelanger ßeberfrieg ges
fü^rt würbe? 2Bor)l ni<$t, unb ftdjer war ein bers
artiger Stampf nur vor r)unbert Qa^ren mBglicl).
gut Biotine.
8* 2fctlf<l, ©p. "2. Six Duos pour Violon et Vio-
loncelle. — fcippg, C. S. fletm. 3 jjtfte, ür. 4,
5, 6. ä 25 tljr.
68 liegen unS 9tr. 4, 5 u. 6 von biefem 2Berfe
vor. ©er freiließ mefjr ber älteren ©cl)ule, gro&eiu
tl)eit8 ber SWatyfcber'f^n {Richtung angefyBrige Sons
fefcer fcewa^rt auet) in biefem SBerfe ben waeferen
(Schulmann unb talentvollen äfluftfer. 3^$"** er
fidr) audj ntdt)t burcr) 9?eu$eit in ber ©rpnbung au%,
Weber in bem Spalte nocl) in ber &orm, fo liefert
er in ben vorliegenben ©uetten boety fer)r fcr)äfcbare,
gut gefegte, melobiöfe UefcungS s unb ßefeflücfe, unb
noc$ überbieS in ber feltncren, aber gewijj fe^r wüns
fcr)en3wertt)en 3ufAtttm™ftfßung obiger beiben S« 5
ftrumente, für welche au§er einigen befannten fcr)wie;
tigen ©ravourflücfen fafi gar 9?idt)tö ton fo guter,
Brauchbarer 91rt vcrl)anben ifl, al8 un8 ber genannte
Äünftter hiermit übergiebt. ^ic ©c^wterigfeiten ftnb
tnfijjig, bie ©ajjfiimme fer)r bebaut unb beföäftigt.
Sttl. @i$(erg, ©p. 12. Trois Duos concertans
pour deux Violons. — ffipfig, |)etet$. 8 Hefte,
Tit. 4, 5, 6. |)r. ä 25 Hgr.
8in brate« SBerf. 3n %oxm unb Snfyalt bebeu*
tenber, felbflflanbiger als ba8 öor^er befyroc^ene. ©ie
JWelobieen ftnb frtfdr) unb unter^altenb, bie gormen
unb ©änge gitin S^eil neu, unb bieten eine nic^t uns
wiHfommene Uebung im fiefen für ben r)6c)er gebilbe^
ten ©eiger, bagegen nüfclictye (Stubien für ben ©c^üs
ler. ©ad eoneertirenbe (Slement barin ifl nur ein
ma§igeö, unb r)at befonberö eine gute, wo^l burct)ges
führte Searbeitung burc^auö nic^t gefynbert; eö ifl
alfo jum S^eil bie ^oc^fl wünf^enöwert^e ©ereinis
gung eonecitirenber, b. i). bie @<t)önr)eit unb ben
Umfang be« SitfirumenteS mtwictelnber unb gut ges
fester — ben Äunflregeln ber inneren ^Bearbeitung
unb ©urc^fü^rung entfprec^enber SKuftf glüeflict) ers
gieltj ein ©orjug, ber gewi§ nt(r)t l)odr> genug ange*
fragen werben fann, unb ben ärgerlichen, gewöhn?
tic^ mtfiterflanbenen Streit ü6er ©eifl ober gorm
burcr) eine glürflic^c Bereinigung beiber©ebiete menfe^s
lieber ^atigfeit auf^ett. £n 9?r. 4 ifl ber @cr)tu§ s
faß ä la Polacca baö bebeutenbfle ©tütf. 9?r. 5 ifl
gleict) gut ausgearbeitet, unb befonberö ber erfle ©ag
bietet einen jiemlicr; neuen ^riolengang. $n 9?r. 6
finb bie Batiationen beö erflen ©a|e8 6efonberö aud)
für ba8 Snfirument üorjüglic^ gut gearbeitet.
£efy$Ut älatb, ©p. 16. Dix Eiudes brillantes pour
le Violon avec aecomp. d'un second Violon, —
inain), Schott. |)r. 3 J\.
©er ©lanjpunft unfereö bieSmaligen ©iolins
berict)tö! — ^n einer fo bürren ©iolinjeit ifi eö
war)rc;aft wo^lt^uenb, einem fo anfpredjenben ©eweife
üou auögejeicl)netem latent ju begegnen, ©er bes
fcl)eibene Äünfller $at baö SBerf „aux amateurs" ges
wibmetj wir fürd)ten aber nict)t ju irren, wenn tüix
meinen, e8 waren @äcr)elc^en barin, benen auc$ bei
tüchtige Äünfller unvorbereitet ju begegnen, feine fons
berlier^e „ßieb^afcerei' 7 baran ftnben möchte. Wlit bies
fer SBibmung eontraftirt freilicr) aud) ber nac^^er auf
bem Sitelblatte ju tefenbe Umflanb, ba§ biefe Uebuns
gen in bie Älaffen beö ^Sarifer (Sonfer&atoriumä aufs
genommen worben finb. 3m ©anjen finb biefe lies
bungen aber me^r alö Uebungenj eä ftnb fct}a§bare
SKufifflücfe, toott angenehmer, jum S^eil neuer, fris
fd)er SWelobie, mit vieler ©rajie unb feinem, gelfius
tertem ©cfcr)mac£e gearbeitet, obfdjon fte juweilen in
bie gefällige Sänfcelei franjöjii^er Äunfl üfcerge^en.
^»n biefem SBerfe ifl befonberö ber SJerein von ©eifl,
befonberö SJielobie, unb ^exm tewunberungö würbig,
benn r)ier galt eö, einer ganj eigenftnnigen Sorm,
j. ©. ganjen ^onflüeten in ber britten unb vierten
Sage ber SBioline, einen fo freunblicr)en, natürlichen
©eift einju^aucr)en, alö e8 bem Äünfiter gelungen ifl.
305
Unb bofcfi finb wieber biefe gormen, an fid) betraf
M, biö auf bie tleinjlen (§injelt)eiten fo jwcefmäfjig,
fo in bcr IWatur, in ber tiefflen Äenntnijj beö $r\z
fhumcnteö begrünbet, ba§ man ftcr) über baö grofjc
Talent unb baö grünblicrje (Stubium beö Xonfegerö
eben fo fefyr freuen mu§. 68 gtebt namlid) erftaunlict)
fcr)were, mut)fam erfonnene Uebungöflücfe foleber $lrt,
bie aber eben fo unnatürlich unb r)alöbrect)enb finD,
ba§ man ftcr) metleid)t auö <Stol$ unb 2luöbatier bie
Aufgabe fletXt, biefclben einmal grünblicr) überwunben
ju fyaben, barauö aber burd)auö feinen bleibcnbcn
Sfufeen ju $icr/en üermag, weit man ftcr; gleichzeitig
fafl fcorneljmen mufj, bie in folgen Äunftflücfcn üor=
fommenben SBenbungen erforberlicr/en g a ^ c ^ gerabe
nicr)t in ben üorgefc^riebenen unnatürlichen, flangs
lofen unb wirfungölofen ßagen ju fpielcn, fonbern
auf einfacherem, wirffamerem SBege. allein in obu
gern äöerfe fallt aucr) in biefem (Sinne ftorm unb
©eifl in (Sinö jtifanimfit, b. t). bie t?orgefcr)ri ebenen
Uebungöflücfe laffen ftcr) aucl) nict)t beffer, nict)t paf;
fenber, nicfyt wirf famer vortragen, atö eben in ben
toorgefd)riebenen Sagen beö ^njlrumenteö. Sogar bie
pp bei ben etnjelnen Uebungen ftnb bejcicr)ncnb unb
facr)gemä§, benn eint anbere £onfärbung »erlangt eine
(Stelle in biefer ober einer anberen Sage beö «3"^™-
flrumenteö, unb in einer tjcrfcr)iebenen Sage fann
biefelbc muftfaltfcr)e 3bee auögebrncft werben muffen,
Je nacr)bcm fte im gcrabe toort;errfcr)enben Sinne fräfc
tig ober weiet) unb jart aufgefaßt werben mu§. ßins
jclncö r;ertoorjur)ebcn, fo r)at 9h. 1 befonberö im SNit;
telfafce © = ©ur eine liebliche, jicmlicr) neue SDtdobtc,
bie t)icr unb in itjrcr SBieberfcljr in (£:©ur jcbeömal
brei (Satten beö ^nftnimenteä ebel mit einanber uer=
fcinbet. fiictltct), fetter unb oortrcfflicr) gefegt ijl
9fr. 2. Unbebeutenbcr ftnb 9fr. 3 u. 4, bodj äu§erfl
richtig unb facr)gemafj ber £agenwed)fel im pgurirten
Set)tufjfa| toon 9^r. 4. S)tcificrl)aft ifl in tecr)ntfct)er
£inftcr)t 9fr. 5 in Ö = aflotl unb öierter Sage. Unbe-
beutenber lieber 9fr. 6. Uebertjaupt r)at ftcr) in bie;
fem Söerfe bie @rfcr)einung ber £ocr)jeit ju (Sanaan
nid)t gerabe wiebert)olt, benn gegen baö ßnbe r)in
fangt ber Söein an fd?waer)er ju werben, ©aö fann
tnbeffen ur. feiern @efammturtr)eile feinen Eintrag tfmn,
unb bie Äunfl mu§ ftcr) an Uebungen erfreuen, welcf e
juglcicr) ben muftfaltfcr)cit (Sinn ber (Sdjülcr anregen
unb befcr)aftigen.
Slttgufi SRoefet, ®p. 5. Souvenir d'Afrique. Grand
Rondo original pour le Violon avec aecomp. de
l'Orchestre ou de Piano. — ßerltn, ÖdjUlutger.
Pr. mit pftr. 1| tl)lr.
auguft SRoefet, ©p. 6. Th^me original Varie
pour la quatr. corde du Violon (G - Saite) avec
aecomp. de TOrchestre ou de Piano. — fierltn,
ßeljUlinger. |)r. mit |)fU. | €r)lr.
Um bon biefen 6rfct)einungen ju fprect)en, mug
ber fcorljer angefrimmte ion gewaltig r)erabgejlimmt
tuerben. S3eibe enthalten aud) gar nidjtö Weueö ober
@rfreulicr)c^. Sie laffen n?ol;l ben geroanbten, gut
neusfranjöjtcl) gefcr)ulten ©eiger oermutt;en, allein eö
ift iüeber ©eifl noer) ®erul?l$roärme barin U)ar)rne§m5
bar, unb in ber gorm ftnb fte buret) bie üiel befferen
<Sac^en ber 5lrt t)on ajieurtempö ootlfommen entber)rs
lict). ®aö erftc obiger ©tücfe bietet ein guteö, ans
fprect)enbeS 2l;ema mit fremblänbifcr)em 5lnftange, unb
fyatte gen?i§ für eine gute, irirffamc S3er)anblung Stoff
bieten tonnen; allein an festerem ifl eine ermübenbe
Slrmutr; fühlbar, unb ber braue ©eiger mag ald Soms
ponifl ^ur (Strafe bie ftd) ju lebhaft aufbrangenbe ©e$
merfung unö oer^eir;en, ba§ man in Sejttg auf ^ros
cfenljeit roobl faum fo gro^e geograpr)ifd)e £teue in
feinem Souvenir d'Afrique »erlangt r)ätte, unb ba§
feine 2Jcr)anblung beö Stoffeö ju fer)r an bie grembs
r;errfcl;aft ber granjofen in jenem, an ftcr) fo eigens
tfyümlidjem 8i*clttl)etle erinnert. ©a ba« ©tücf bi%
an baö 6nbe nict)tö 9Jeueö bietet, melmefyr gro§ens
t^eitS buret) unfcr;öne (Sinmifdjung üon glageolettös
nen t)at gewürjt toerben füllen, fo bemerfen wir noer),
ba§ wir ber etwae eigentt)ümlicr)eren ©eflaltung bei
@cr)lu§figur unmöglich) SBtrfung jugeflcr)en tonnen.
©aö jweite ©tuet ifl angeblia) auf ein Drigt*
nalt^ema gegrünbet; wir muffen biefe SWelobie ahn
t>ielmer)r alö ein ©ellini'fc^eö 5lUerweltötr)ema bejete^s
nen, unb glauben nicr)t, ba§ unfer Sxnfeger öiel fct)Ö2
pferifct;eö Talent beftßt. 2öaö in muftfaltfct)ci Sfrin*
ftcr}t t?on ©tücten für blo§e ©s Saite ju galten ifl,
barüber ff aren wir SBorte, SKaum unb 3«t, erinnern
tJielmec)r nur an bie Söigeleien über foldr)e ©tücte,
alö fte ber riefent)afte ?ßaganini vortrug, ber boer) mit
allen foldjen Äunflflücfen nod) einen tiefen, geifltooßen
(Sinn toö ber merfwürbigflen 6igentr)ümlicr)feit ju
terbinben nmfytc. ^»beffen alö Uebungöflücte für bie
aßerbingS äu^erft rcict)r)attige ©s (Saite ber SJioline
tonnen fc(d)e Soeben bennoer) felbfl bann ©eact)tung
tjerbienen, wenn fte baö 2ftaa§ beffen überfct)reiten,
\\:aü ftcr) nacr) bem ©eifte beö ^nflrumentö aucr) in
allgemeiner fünfllerifcr)er ©ejiec)ung in folcr)er SJereins
jelung ber ©Nttel bewirten tafjt. ©ie Ueberfcr)rettung
biefeö S?faa§eö ifl in ben ftgurirten Variationen tjofls
flänbig toor^anben, boct) jur Uebung mag baö ©tütf
immerhin emf fohlen werben, um fo me^r, alö per) in
ber 83cr)anblung ber t)erfcr)tebenen Sagen ber Satte
306
9latM\fytit unb genaue Äenntnifj beS ^nflrumentö
au$fpric$t.
$. 8. 2t.
«cipjtget 3Rufl¥(efctit.
2)ic (Srftüromng von SSclgrab, Oper in vier Slcien von
3nÜB< »erfer.
2BaS nun bie 97luftf betrifft, fo muffen mit bem
(Sompomflen gerechte Stnerfcnnung jotlen. Sein SBerf
ifl eine burc^auS anflaubigc, wenn audj nic^t jüns
benbe, fo bodj feljr ad&tungSwerttye Seijlung. Ueberatt
wirb bem 4?8rer bie wofylttyuenbe Ueberjeugung , bajj
eS bem ßomponiflen barum ju t^un war, ein wixU
lid&eS, watyrcS Äunflwerf ju geben, ©en Unftnn beS
gesprochenen ffiialogS finben wir verbannt, aber auc$
bie langen, fc^teppenben Stecitativc, bie in bcr Sßcife
ber früheren Äunflepodje angewanbt, ®tnfi$rmigfeit Ijcrs
»errufen, ftnb (naefy Sc^umann'S ^3eri) glüctlid§ vers
mieben. Süperbem ifl eS bie unS in bem SBerfe ents
gegentretenbe S3ilbung, baS burc^weg auf baS SBürs
btge gerichtete Streben, welches anfpridjt. 2Sic fcfyr
flctjt in biefer Sejie^ung Sc^mibfS Oper gegen
©ccfer'S SBerf jurücf! SBaS gab Sdfjmibt metyr als
ein Sammelfuruim? ©a treffen mir in beffen „$ßrinj
6ugen" ein Srinflieb nac§ Strabelta, bem etwaS pOs
litifdjcr 3«tgeifl beigemifdjt, ferner eine 5lrt Srauts
jungfertieb ä la öreifc$ü|}, bem etwaS Naivität anges
fdjraubt, ferner äJlcinnereljöre, wie fte in Icfcter 3<it
beliebt geworben : altcS, waS auf bem gelbe ber Oper
neuers unb nidfjt neuerbingS ©liicf unb (Effect ges
madjt, fyat er wiebergebracfyt , fdjcinbar fe^r abfidjtös
loS, in SBafyrijeit aber hti ben paaren fyerbeigejogen.
SS erfüllt mit Trauer unb Sc^merj, folgen 2Beg
von ben jüngeren ßcmponiflen hctxetcn ju fe^en, jus
mal in einer verworrenen 3^t, wo fc^tcdjtcrfcingS
gljarafter nottywenbig ifl. ©abei ifl Sc^mibt'S
Xejct grünblic$ profaifdj. SBaS bie golge cincS bes
gciflerten 9flomenteS fein foßte, bie (grfcfyaffung beS
SJoKSliebeS, baS ifl einem elenben SReimföniicb übers
geben, ber ftdj unb bie 3ufy6xcx\cfyaft auf Slnlafj einer
„Dbersäftarfetenberin" Drei 5tcte tyinburcty martert.
$icrnad} wirb man ben SBert^ beS ©etfer'fcfyen SBcrs
leS ju fragen Kiffen!
SW^er baS äftuftfalifcfye betrachtet, fo flören bei
S3ecfer bie 5lnftängc an grembeS, namentlich an
Schumann (^Jeri, SR^einlicb) unb -aftenbelSfofjn. $las
türtidj wirb hiermit nic^t einer SRcminiöccnjcnjägerei
baS SBort gefprodjen: cö ifl bie 3»bivibuatitcit beS
ßomponiflen felbfl, welche ftc^ ^ier wibcrfpiegelt. @o
wie ber 6omp., nac$ feinen fd§riftflet(erifc^en Öeifluns
gen fowoljl, ald nac^ feinen muflfalifc^en fflerfen ju
urteilen, mit @rnfl unb ßfyaratter eine befltmmU
Stiftung »erfolgt, bei aße bem aber leicht äußeren
@inwirtuugen ftc^ ^ingiebt unb bemjufolge ftc^ wenis
ger als eine feflgefc^loffene, felbfl bie Schroffheit nic^t
fc^euenbe ^nbiüibualitat ^infleütj fo ftnb biefe 9tes
miniöcenjen Stefultat einer folgen r.ic^t flreng unb
energifö genug ftc^ fefl^attenbcn 5«bit)ibualität, einer
Sigenf4 a fl fl lf°/ bie nidjt burc^ äu§erlic^e ©eobac^s
tung, Slufmerfen auf ba8 fc^on SSor^anbene, unb hti
bem SBerfe in Siebe nic§t burc^ öenberung einjelner
Sloten in ben äKelobien befeitigt Werben fann, fons
bem nur baburc^, ba§ ber 6omp. flrebt, ftdj felbfl
ganj jum ^luöbrucf ju bringen, mit afler Äraft an
ftd& felbfl feflju^alten. 9luö biefer Sigenfdjaft erflart
cö ftd§ auc§, ba§ eö i^m nur feiten gelungen, ben
wirflic^ erfc^öpfenben Qluäbrucf für bie toerfc^iebenen
Situationen ju gewinnen, ba§ er nur annätyernb ben
6^ara(ter berfelben erreicht fyat, erHart ftd^ gleichfalls
ber Mangel an griffe unb Urfprünglic^fcit, bcr an
Vielen Stellen bemerfbar ifl.
2lm gelungenflen finb jweifeldo^ne bie ©erwifd^s
d^öre im jweiten, djaraftcrijlifdj finb bie Sattetö im
britten 2Ict, wie benn überhaupt baä ^S^antaflifc^e
ba§ ©ebiet ifl, woju ber 6omp. am meiflen ftd§ ba
fä^igt jeigt. SZäc^flbcm gilt bieö vom Ä^rifc^en. So
ifl Üa% 3»gf""^lieb im erfleu 2lct „burc^ glur unb
SBalb sc." reijenb, in ber erflen Qalftc alterliebfl, ges
wö^nlic^cr bagegen in ber jweiten Hälfte, ©ad bras
matifc^e (Slcment ifl am fdjwäcfyflen ausgeprägt, ©er
^öc^fle bramatifc^e Moment bcr Oper, aH narntic^
Seila (im jweiten 5lct) unter bie Sdjaar ber ©ers
wifc^e flürjt, ftc^ i^nen als (S^riflin gegenüber flellt,
unb ben SllXcö tyinopfernbcn (Sntfd^tuß, für ©uibo ju
flerben, mut^üoll htnbgicbt, biefer SWoment geljt fafl
ganj verloren, bie erfdjüttembe 9Jiadt)t biefer SBittenös
äu§erung fommt niebt jitm 5luöbrucf. ^ier vorne^nu
lid§ fe^lt bcr Schwung, bcr jünbenbe gunfen fd^lagt
niä)t ein! Qhtclj in ben Stören fcl;lt eö an ber rec^s
Un Äraft-, fte ftnb nic^t fcljr wirffam, worauö ftc^
jum ^cil bcr nic^t ganj befriebigenbe ©efammteins
brurf crtlärt. ©ie formelle ©cflaltung bcr Stücfe
^inbert gleichfalls oft bie bramatifdjc JRafc^^eit im
(Sinjetncn. Slitornclle k. galten auf, fo baß ber 3" s
^örer erfättet, flatt lebenbig unb frifc^ in ber Strös
mung ber Segcbentjeitcn ermatten wirb. Äürje beö
SluöbrurfS, fo ju fagen republifanifc^e Äürje aber ifl
erforbcrlic^, fott biefe ^pauptbebingung, baö ^ntereffe
tüaty jii galten, erfüllt werben, ©ie fc^wac^flcn
Hummern bcr Oper ftnb bie 5lric beS 6ugen im brits
ten «et: ;/ ©cnn wet für ®ott unb SSaterlaub je/'
unb baö ^uttt in ber erflen ©cenc beS vierten Stet«
307
jwifäen fieila unb (Suibo. £>iefc ganje erfle gcene
ifl übrigens entföieben ju lang.
©ie (Styarafterjeic^nung bctrcffenb, fo ftnb 2lns
fange baju ba. (Sä fommt jeboc§ ju feinet Seflimmts
$eit. ©ammtlic^e und entgegenttetenbe ß^araftere ftnb
etwa* farbloö.
ßb nun bei (Sinbrucf beö Söerfcö in vieler §im
futyt, ja überwiegenb tin günfliger ifl, fo wirb ftc$ bie
Oper bennodj mdjt lange auf bem ^Repertoire galten.
SWan wirb fte aber gern ein 3Jtal feljen, unb ifl fte beä;
^alb Sfycatern, wclt^e etnfyeimifcfyen , weldpe beut?
fdjen Sompomflen Slufinerffainfcit juwenben, ju enu
pfeifen. $n\ ßinjetnen ifl ©cfymibt unferem Sompo;
niflen an ©efunb^cit unb Staturfraft , fo wie burefy
einige glücflictye Sreffcr überlegen } wie bemerft, fo fefys
Ten ©erfer'd Dper folc^e jünbenbe Momente, ©iefe
iewegt ftc§ — ifyr großer SJorjug oor jener — in
ebter Haltung öon Anfang ktö (Snbej fte gewinnt
unfere Stnerfennung, fteigert aber nid?t bie @mpfinbung
}u einem ötennpunfte.
©er Gomp. fhebe nad? ^nbti?ibuatität , welche
jugleic^ bie ©ebingung aller $o$eren ftlartyeit in bet
Ausprägung ber ©ebanfen ifl; er taffe fi<$ anwehen
»on bem §auö)e ber 3«t, bie, ber gemüttylidjen S&in*
gebung feinb, Äürje, Stafc^eit, Strenge »erlangt,
©a er ben fünfllerifc^en gonbä ber alten 3*i* in wl*
lern 9Waa§e befigt, ba iljm bie Jtunfl ©a^e be8 #« 5
jenS unb nietyt beä §anbwerfö ifl, ba er alfo auf
bem ©runbe fiefyt, auf ben flc§ ade (Elemente ber 9teus
jeit tcjie^en muffen, follen fte frudjtbringenb werben,
fo bebarf ed nur biefer Elemente felber, bamit fein
©Raffen ben (Srfolg ungeteilt baoontrage, ber ttym
unb Sitten, bie glcicty ilj>m bem ^o^flen nadjflreben,
ju wünfdjen ifl. (SrfüUen ftc$ biefe Sebingungen, fo
bleibt fein 3roeifel, ba§ Serfer ein bleibenbereS SBert
einfl hervorbringen wirb!
Unferer S^eaterbireetion, bie ftc§ um üaterlanbu
fdje Snterefien fc^on oielfactye SBerbienfle erworben, fei
fc$lie§li<$ ©auf gebraut für Aufführung ber befpro*
ebenen ©per. ga^re fte fort, für beutföe Äunfl unb
Äünfller oor allem wirffam ju fein!
81. ©.
Äritifcbcr *Unjctflcr-
Ueberfit^t ber neuesten ©rfc^einungen auf bem ©ebiete ber SRujtf*
SB ü 4> e u
%* SB* ©länfcet, lieber Äonwtllen un) iljre Öerbin-
^ungenj über 0tö()e 9 Cotnbtnattons - unb tnitklin-
Senie ®öne, Tonleitern, Conorten, fecrjftf Stufe in
)ux unb JRoll, gtirnnwing ber ÄaltcninCtrumente,
namentlich ber flireljenorgd, nacl) bem Penbel, ol)nc
Stimmgabeln u. :c. Ort), fil. 8. 64 0. JRinöcn,
J\(\mtx u. Comp. 10 6gr.
IDie aRitt^eilnngen in biefem €djrift($en ftnb nity mr
für Orgtlfümmet , benen ber grogte X^eil betfelben jnn5^
gilt, fonbern au^ für SRujiftretbenbe überbauet oen ^ntereffe.
ier 5Berf. f»ri<^t anfang« in ben „AI an 9, $on" über*
fdjriebenen €a^en »on bem Qinbrucf, toelcfien 2nft»e!Un von
regelm^gtger unb tynrefdjenber ©ef<^»inr)igffit auf unfer ®t*
1)bx madjtn, nnb ton bem SöcflenvctfyiUnig irotin Hone.
SRa^bem er anf ben Untetf^ieb jtoif^e« SBellen nnb S^toii^
gnsgen anfmerffam gemalt, gebt er §nt JDurtonleitet
aber, ermittelt mit $ülfe ber votier aufgefnnbenen ©erbalt-
niffe bie 2Dellenjaljl i^rer Hone (in ber Heinen Dctave), too*
bei fi* für bie 6erte «, je nadjbem man bie SöeUcn biefe«
Hone« na$ d ober f beregnet, ein oerf^iebene« Äefultat ^er-
auftßettt, nnb fagt, ba§ man bnrdj biefe ®a^rne^mnng anf
bie 9iatürü$feit nnferer gebräu^U^en Honleitern migtranif^
werbe, (fr entoi<fe(t (ieranf ba« (Srgebniß ber HViutng tU
ner Seite in gtoei, btel f vier k. bi« Jttanjig gleite H^eile,
unb finbet, bag bie einzigen nad^barli^en Hone, treibe man
M Leiter einer Htartonart gelten laffen fann, anf (Sontra^C
belogen, nur 7.d" .7 fin%; mit anberen ® orten, bog bie
Watur nid^t nnfere gebräudjlidje H)nrtonleiter, fonbern nnr
ben Anfang betfelben, bie erjien bret Hone, nnb ettoa ben
€(^lug T. c liefert. Um bie übrigen Hone ber Honleiter
^eroorjnjie^en, fa^rt er fott, muffe man ft$ na^ anberen
©rnnbtönen, ben drjengern betfelben, nmfe^en; ba ba6 £Ber*
^altnig 1 ju 2 (®runbton gn Dctaoe) baju ni^t bient, fo
nimmt et ba« näc^ße SSerbaltnig 2 ju 3 unb umgefe^tt 3 |t
2, XDobuxd) bie HöneT."a.h unt> T. g". i~, nnb mit tbuen
bie dtei^e g.a.h.c.d.e.f.g.n gewonnen toerben. Un*
fere gebrau(^li(^e JDurtonleiter befielt bemna«^ an« brei na*
tätlichen Leitern, namli(^ an« ber C* (toniWen), ber G* (2)o^
minantO nnb ber F* (©ubbominant*) Leiter. „H)ie tonifd^e
Setter c . d . e madjt ben Anfang , bann folgt bie €nbbomi<
nantleitet f . g . a unb bierauf bie JDominantleiter g . a . h;
308
jebodj greifen bte gtoef Unteren fo in einanber, bafj man igte
SBegrenjung nic^t fieljt unb nadj SBiUfityt annehmen fann."
$arna<$ beßimmen ftdj nun bie ©runbbÄffe jur Kurten*
leitet alfo : _
Setter ~c\"d\ e . f . g . a . h . c.
S3äffe/C .G.C.F.C.F.G.C.
V G . D.
3©ft$lt man flatt biefer leitet bie natürlichere, oben ange*
führte SReUje g bi«T, fo tritt bie Kegelmägigfett ber «Baffe
beutUc$ hervor, nämli<$ : G . D . G . C . G . C . F . C . F. Um
bie C i JDur Tonleiter mit c anfangen unb mit c enbigen gu
laffen, wa« be6 befriebigenben (&$(uffe* wegen erwünfdjt fein
mufj, ttäljU man bteOrbnnng: c.d.e.f.g.a.g.a.h.c
mit ben Ȋffen C.G.C.F.C.F.G.D.G.C. $ie
SWoHtonleiter ergiebt f!<$ na$ biefer Drbnung, »ie folgt:
a . h ."c~. ~d~.T\ T. T. Qs~. gis~ . a mit ben Q3äffen
A.E.A.D.A.D.E.H.E.A. — £er nä<$fte 9lb*
fdjnftt Ijanbelt von ber abfeluten fcnjafyl ber £onn>eKen unb
beren (Ermittelung (üon ben <Sd)toebungen, ober beffer: ©tö--
fjen). 2)ann fommt bie Stimmung ber Saften infhumente.
$ier tr)nt ber Öerf. jusörberfi bie SRotfyiwenbigfeit ber Xempe*
ratur bar, unb giebt, um bie S3ern)eüung ber SKifjfiimmung,
welche baburdj erfcadjfi, bog ft$ für bie fedjfh (Stufe jtoei
»erfd)iebene SBerienja^len ergeben, gan§ gleichförmig ju ma*
$en, bie SDeUenjaljIen für alle Xbut ber Dctaüe c biö c.
&ndfül)rlid) fprid)t er ferner von ben (Sombinationatönen, unb
nad^bem er no$ (Sinige« über ba$ ©eeunbenfeenbel, über bat
tter&nberlidje $enbel, über bte ^Beobachtungen unb 3a^lungen
ber (Stöfje, über bie SRegeimäfjigfeit be« SEöinbe« ber Drgel,
enbltdj über bie $ülf*ione toctauflgefdjitft Jjat, giebt er bie
Anleitung, eine Jtftcfcenorgel unter ©enufcung be« oor^er über
(Siöge unb 9BerUnt>er1jältnfffe ©efagten ju flimmen. 2>a6
©erfahren, na$ bem $enbel ju fiimmen, wenn ledere« für
jeben galt f$on im 33orau« beregnet tfi, $ält ber 33erf. für
fo letdjt unb funfilo«, bafj jeber JDrgelfUmmer, toeldjer ftdj
einmal bamit befannt gemalt Ijat, nie eine anbere 9lrt git
(Timmen anroenben wirb. 5)urdj biefe« ©erfahren, weiche« er
angiebt, wirb eine SReinfjeit ^ergefiellr, bie fonfi ba« bejle unb
geübtcfie ®el)ör bti weitem ni$t erretten fann. Um bie
9te$nung ju erleichtern, \)at ber ©erf. bie (Sr^onenten auf bie
^otenjen oom gweiten bii elften ©rabe beregnet. 2>a bie
$ont)cfje aller Orgeln niefct biefelbe ifi, fo Ijat er für a fed^«
»erfd)iebene Xonfyötyen angenommen. 3)ie Angabe ber $enbel*
langen für alle galle nad) forgfaltiger unb $u»erläfftger 93e*
redjnung ifi f$lie&ii<$ beigefügt, fo bag bie (Stimmung einer
Orgel auf bie in biefem ffierfcfcen betriebene 9lrt au* bem
©timmer möglich wirb, welker bie ©runbe ni$t eingefe^en
tiat.
©er r)icr ffijjfrte 3n^alt ber ©$rift weifi barauf $in,
bafc ber $raftifer fowe^l, al< 3eber, ber Sntcreffe für bie
gRuftfuHffenföaft ^cgt, fel)r fdjäfcbare SWitt^eilungen finbet.
JDiefelben bienen gur görberung ber 5£r)corie ber £onfe&funft
unb gugleic^ au* ber $raite. JDiefe mit jener eng ju uer^
binben war ba« 3iel be* iöerf., unb be«^alb möge namentlich
ber Orgelbauer, welker ftd) nlc^t bamit begnügt, bie Äunft
bc« ©timmen« ^anbwerf«magig gu betreiben, fonbern in ba«
Snnere betfelben einjubringen fuc^t, fein Slugenmcrf auf ba«
rieten, toai i^m l;ier al« «Hefultat forgfältiger JBeobac^tnn*
gen unb Beregnungen geboten wirb. 5)ie eigentbümlic^e
ßonpruirung ber Xonleiter »erblent 91 ufm er ff am Feit, unb mag
au* Sinteren Qkranlaffung fein, Äenntnig »on bem SBerfe gn
nehmen.
3 tt t c 1 1 i g c n ^ ti 1 a 1 1
Bei J* jAlltlre in Offenbach sind neu erschienen:
Abt, ¥•, Op. 63. Les Progres du jeune Pianiste.
4 Morceaux p. Pfte. 1 fl. 21 xr.
Nr. 1. Rondino sur un theme des Huguenots.
27 xr.
„ 2. do. do. de Stradella. 27 xr.
„ 3. do. sur un air tyrolien. 27 xr.
„ 4. Variations sur Tair Loreley. 27 xr.
Abt» F., Op. 64. 10 leichte Duettinen für zwei
Singstimmen mit Pianoforte. CompL 1 fl. 30 xr,
und in 3 Heften a 36 xr.
, Op. 65. 2 Lieder für 1 tiefe Stimme mit
Pianoforte. 36 xr#
Nr. 1. Der Polenmutter Wiegenlied. 27 xr.
,, 2. «Soldatentod. 18 xr.
VOSS, C, Op. 68. Fantaisie brillante sur des
themes de Lucrezia Borgia. 1 fl. 12 xr.
t3T Qinjelne Hummern b. $. 3tf$r. f. SWuf. »erben ju 1-J 9igr. beregnet.
Srud oon $r. Äuilmauit.
Heue
titf$tift fit
90etaiittoorÜi$er £Rebatteut:
3fraitj SBretifcel*
a^tunbiTOünjiflfier ©ante.
Jtf 52.
$ etleget:
Robert griefe in Eeipjig*
3)m «, 3uni 18ML
Sott riefe r 3ci tfdj. er r (hei neu müd? entließ
2 dummem weit 1 um lVi ©Ogeit,
Vtci« bei SaitDe« üon 52 «Hrn. 2*/j S^h-
3nftttion4afbitynii bie ^etitjette 2 3*gr.
S&ftjmn erneut nehmen atteSßafidmtet, SBudV,
SRufif * mtb &iinftfjanb(iingeft an.
3«^att; *uB «ß*»*«)0Tt. — 6 ff HM«** BtoHotQ*! muf. ©griffen tt, — Stoa*SgfW$tr, S3«mfr$t«a.
9ltt* 5»<to*gorf.
©te 3citfc^rift erlieft ton i^rent eifrigen Serie*
fponbenten „Brother Jonathan" einen ä)eriä?t, batirt
»Dm 9Rat 1848, auä Um hrir |ier ba£ SSefenttidjfle
mit Reifen.
8ö ift erfmift^, ju bewerfen, icte bie traftige
*Republi( bet SSereinigten Staaten, nadjbem fte [Idj
im 3 nneten 8 f f c l^'fl*^ m ** 9ifn ben frönen ftünflen
@elb unb 3eit opfert. Miä^t ein btofcS SBadjäffen
irr äßübe befl europaiföen (Kontinents, ober baS 3tce=
ben, ji$ nadj bin äJMtjen beö Xageä eine (eidjte,
gebanfenfofe Untergattung j« uerfdjaffen, bürfen wir
barin etfennen. ©ie Slbftdjten ber »flmerifaner fiub
ebteren SBefenS, unb ber gefunbe, uorurtfyetlöfreie
Sinn, melier bei ganzen Station eigen, offenbart fi$
auf eine für unö fafl befä^ämenbe SSeife in bei fDn
adjtung bei toteren Äunfigeniul ber beulten SRa;
tieu, in ber 9fti§a^tung beä faben, itafieiufdjen @e=
IftmpeiS* ©o fam e$, bafj bie uadj OTetü^otf uns
porttrir grofje iiaftenif<$e Dpa feine (Sefdjafte ma^
te, ©ie 0tfettf$aft war gtofn fte jaulte ein tjalfc
©ufcenb *primabünnen, führte ein eigene^ JDr^efler,
unb für fle mar auäbriirflid) ein neueö $auä gebaut
morben. Ünfer ßotrefpoubeni fagt: „@ine jtrfyenbe
itattritifd^r Dpet Ijier ju gnlnben, fteljt mit u meiern
Äunftgefdjttiaie in eben bemfrtben äSer^aftmjj, atä ü6
mix in potitifdjer ©ejic^ung auä Slmerifa ein fiänigs
leid) bitten jtJDÜten. ^tat*ctiifc^c Sffluftf fami fyier
nii^t befle^fn, mett fte eben Slic^tö ifl/' SWabame
JBifbop, eine @ngldnberin y fang in ben p^K^aitno^
nifc^en Eoncerten. SSBte alle cngltf^e Sängerinnen,
loa^tte fte ju ibrem §B ortrage Strien itaTtcnif%r 3JJcb
fier y unb baium fagt 83 ruber ^onat^an: „juie
fc^abe / bag fie i^i latent ni^t befftrer 3Kufit t»ib;
met ! "
Sie im pf;tl^armonif c^eu Suncett aufgeführten
£! rieftet werfe jinb ßcmpcfltionen beutf^et sDleiflei.
Seet^otsen, SEBeber, Spo^t/ äßenbetefe^n, ßinb^
patntneiy jlatlitvoba ftnb bie getiebteflen unb geehrte;
jien* äiebttngäflifde bet %mnitami (mie unfer ©es
ri^terflattet fagt) flnb: bie EsäKofl O^mp^onie unb
Sgmont = Dittoeetfite tion Seeitjoöen, bon SÖebet bie
Outiettüre jut ©ur^ant^e unb bie ^ubetouttertflte,
beren ©c^tug aber bie StmerifajieT Feinen ©cfatten
abgewinnen fBunen, „\xtzil eö ifyren D^reit ju ariflo-
hatifcl Hingt" SJon @po^t mürben aufgefaßt bte
„SBei^e ber SBtie'' unb bie etfie ©^mp^onie (Dp. 20),
leitete ^iet %um erflen SWale* @ie gefiel^ aiö „gea
fättige gompüfttiim". Bon 9Renket0^n führte bie
Oefeüfc^aft auf: ben Sommetnac^^tröutn, bie 9l;*Dtatt
®ympf}Cmt f bie C'ttuertüre jur flauen Snelufine;
ton Öiribpaintner : bie JDuüertöre jum ffiamp^ unb
eine ©pinp^ontecDncertante für &föte, Dboe, gtarb
nette, $om, Sagott unb Dr^efieibegleitung, ttcrgea
tragen uon ben §$. Ä^te, @tar(, SDiefe, 8B^
ning, Steiff. ©ie goneertouoertilre SRr. 11 (Dp*
143)/ in B, tion Aadiraoba, bilt bei Seri^terfiattet
ju geringfügig für ein grB|erc8 (Suncert.
(Slatiiereoneerte fpiettrn bie $}$. $ off mann
(äBenbe«fö^u^ ©säWott), beffen ®pd iefet nc$ ju
loitb unb ungellünty ton bem fl(^ aber ©uted für bie
310
äufunft erwarten la'fjt, Xtm unb Sc^arfenberg
(©uffef « 83s©ur (loncert), unb Sefctgenannter allein
in einem fpatercn (Sonccrtabenbe ba« ©sSWott ßonccrt
»on 97lofct)elc«. ©uffef'« (Sompoption fyat wenig gcs
fallen, §ummet unb 9Jtenbcl«for;n erfreuen ftd) großes
rer »e&orjugung.
©a« Älagelicb über bie Sänget ctfdt)aUt jcnfcit«
be« Occan« nict)t minber traurig, al« Bei un«. ©ute
Sänger mit fct)lcct)tcm Programm, ober ba« Umge;
teerte: tont comnie chez nous. ©a« Sßflajter, wa«
biefen Sct)abcn t)eilen fotl, mufj alfo ben ganjen @rb=
baii bebeefen, eine einfeitige &ülfc bleibt wirfung«to«.
— (Sine eigentümliche 9lcu§erung über ein ©uett
au« Spot/r'« ^effonba fotl t;ier nict)t fehlen. ©ruber
3onatt)an Witt 5fticr)tä baton wiffen: „je weniger man
batoon fagt, befto beffer."
Uebet bie 2luäfür)rung ber äfluflfflücfe t)ören mir
nict)t ba« ©ünftigfie. (£« werb/n groben in nur
ungenügenber 3^1 gehalten, unb fo gcfct)icr;t c«, bafj
an ben «pulten be« Quartett«, welct/e« überhaupt am
mangelhafteren au«gcbilbct erfet)eint , unr*erjeir;lict)e
ger)ler toorfatlen. Sluet) giebt e« (Sinjctnc unter ben
JDrct)eftermitgliebern, welche noct; fo toiel mit ben 9?o;
ten ju t^un t;aben, ba§ ftc auf eine forgfältigere br/;
namiföe 9lu«fül)rung nict)t *2ld;t fyaben fonucn. ©oct)
erwähnt auet) ber ©crict)terfiatter einige beffer geluns
gene Aufführungen.
So biet au« unferem ©ertöte. 3Wöge ©ruber
3onatr;an fortfahren, un« fo erfreuliche 9?act)ri^ten
über ben gortfct)ritt unferer fct)önen Äunfi au« 2lmc;
ttfa mttjutt/eiten. ^ gj e ^
©. 3t SBerfer'*
ßtbliotljfk mufikaliCc^r Scljriften, Jltufikalun un*
firjoralfammlungen.
(2lu« einem Schreiben \>on bem IBeftfcer teifelben. •)
Sie forbern mict) auf, teurer Sreunb, 3fy 5
neu wieberum etwa« Stärkere« über meine ©ibliotfyef
mitjutr)cilen , unb gern fomme ict) $i)xtm 2öunfct)e
nact), ba biefelbe ftet) fct)r ücrmet)rt r;at unb jegt mcU
leicht et)cr al« uor 3<tytn ber ©cfprect)ung wertt) ju
fein fctyeint. ©ie ganje Sammlung trennte ict) in brei
Hauptabteilungen, in tic ber ©üct)cr, ber Xon:
werfe für bie Äirct)e, Äammer unb ber ©ityne, unb
ber (Sfyoralfammlungen. lieber jebe biefer Slb;
Teilungen nur einige SBorte. ©ie Sucher, &on
benen jeboc$ alle bie au«gefct/loffen ftnb, welche bie
•) SBcrgl. Sanb XIV. 9U..7 b. 3eiif«.
Sonfunfi nur nebenbei berühren, tyaben fürjlidfc bie
3at/l jwolffyunbert überfct)rittcn. ®er)ort jwar bie
S?kt;rja^l berfelben ber neueren, felbfl neueren 3eit
an, fo ftnb bedj nict)t roenig Seltenheiten tor^anben,
unter bie icr) jtociunbbrei&ig 9Berfe au« bem löten
unb löten Qa^r^unbert, j.S3. ©afor, Salina«, grofe^,
5lgricola, 3«tlino (£e§tcrer allein in brei Sluögaben
Dom %a\)x 1558, 75 unb 89), unb einige neunjig
au% bem 17ten 3«^rc;unbert rechne, ©ie Sonroerfc
fpattete icr) in ücrfd&icbene Unterabteilungen, woburcr)
ba« fct)nelle Sluffinben eine« jeben ungemein erleichtert
loirb. So (teilte icr) bie SBerfe für bie S3ül;ne al«
eine folcfyc 5lbt^cilung auf, unb fct)lie^t unfer einiger
3}Jojart mit feinen Dpcrnpartituren bie 9Jeit)e ber
SDperncomponifien bei mir ab, fo fielet öutty in feineu
fämmtlicr)en Werfen (bie 5ßartituiau«gabe toon ©ullarb
in ^ßari«) al« ©runbpfeiler ba. $n bie SäNittc tres
ten nun tic italienifct)en, franjöftfcr)en, beutfct)en unb
engltfct)en Xonfe^er, bie ftet) fämmtlicr; einen berüfyms
ten Stamen fc^ufen, mit über ju?eir;unbert SSerfen,
fafl fä'mmtticr; in ^artitur. ©ie Äirc^enmufif
teilte ict) in bie be« löten unb 17ton, unb in bie
be« 18tcn unb 19ten 3 a l)^unberte, bc«gleicr)en bilben
bie Orgeln ßtatoiers, ©efangs unb ^nP^« 5
mental = ßompofitionen ir)re befonberen Slubrifen,
unb balb ijt man in golge biefer Einrichtung mit
ber ganjen 9)(affe t)eiinifcr). ©ie ßr)oralfamms
tun gen ftnb gegenwärtig über fec^«r;unbert 9lums
mern ftarf, unb bieten a\^ jcber 3*it wie für jebe
Äircr)e reiben Stoff ju Betrachtungen, ©ie bör/mis
fc^c ©rüberfira^e j. ©. tritt r/ier mit i^ren ©efängen
entgegen (ifyr ©efangbucr) üom 3«^ 1566 ift c ^ e "
fo feiten al« tofibar), lote bie fat^olifcr)e, njelcr)c bad
äugcrfl rare ©ucr) con ©f. ^3e^ (^eipjig, 1539) nebfl
Dielen anberen jcigt. ©ie lutjjerifcrjcn ßieber unb
SBeifen ftnb in mefyr al« t)unbcrt ©üct)ern Dom 3ac;t
1543 an üor^anben, unb bie reformirte Äirc^c entfals
tet ifyrc ©cfd'nge in S3crbinbung mit fecr)ferlei lebens
ben Sprayen, ber fr an jöftfcr)cn, beutfct;en, itatienis
fcr)en, ^oaänbifcr)en, polnifcl)en unb bä'nifefyen.
So fel;en Sie, t^. 8*r., wie fcte öor fünfunb=
jroan^ig 3«^ten mit einigen unbebeutenben SBerfen
begonnene Sammlung burd) fortiüa^rcnbe« Streben
unb ftrenge« 3ufammeul;alten ^eraufgeioacr)fen ifl, unb
roie ict) Sfyncn fct)on früher mitteilte, ba§ ic^ l;offte,
ber fleine Sc^a^ werbe ftcr; mit ber 3fit üermer^ren,
fo r)cffc ic^ auet; noc^ jefct barauf. ©o<^ foütcn ed
bie Umfta'nbe anber^ gebieten, nun fo »iMinfcfyc icr)
nur, ba§ bie Sammlung, bie mit fo grcjjcr 5luöbaua
unb Ätel?e gepflegt iff, wo möglich für lange 3'it cr=
galten werben möge, ba ict) einmal feft ber Meinung
bin, ba§ ba« ©efd§icbt«{lubium mct)t etwa eine ©rille
ju nennen ifl, fonbern »on einem jeben wahren
311
ÄunfUet gcfotbett werben mufj, benn nur bie 83er=
gangenfyeit tefytt un8, )va@ wir in bei (SJegcniuatt
leiflen foüen.
£age$gcf*id)te*
Äeifen, <£oncctte, ©ngagementä tc. »n weiblicben
3ugvögeln fe< e« nidjt: grl. v. SRarra War in (Slbing unb
fingt mit vielem Öeifall in &önig«berg; grl. v. Sagrange von
$ari« in SBten; grl. Äreufccr von JDelmolb nä<bfien« in 8eip*
gig ; grau 2öwe-£ergberg von (Soln im Hamburger (StaMttjea*
tcr; grl. (Scbtoargbad) von Seipgig nädjficn« in $rag. —
SSeroifötc**
(Sine merFroürbtge (£omöbte würbe vor flurgem im
$arifer großen Operntjau« aufgeführt. <5« war eine gang
au§ercrbentll<be Sßorjhllung an einem (Sonntag 9?a$mittag.
Die ptooifortfcte Regierung r)atte befohlen, oa§ ein greirjeü^
bäum in biefem J&ofc gepffangt werben feilte ; unb iWoniieur
Sebru.-SRollin fanb fid) gur beflimmten (Stunbe nebfi bem $o-
ligetpräfecien (Saujtoiere gu biefem 3toecf im Cpernbofe ein.
2)a« Ordner war am ©arberobemagagin aufgeteilt. Der
$fatrer ber &ird}e St. föod) weihte ba« SBäumcben unb fagte
bann: „^Bürger! bie gatjne unfere« «fcerrn 3efu« (S^riftu«, bie
(Stanbarte be« tfreuge« mu§ fi(b wunbern, fi<b \)itx gu fernen.
(Der $err Pfarrer uub bie gange ©eiftlicbfeit, bie tyn begieß
tete , waren von ben Sängerinnen unb (Sfjoriftinnen ber Oper
umgeben.) Do<b nein, e«_ffl bod) ba« £au« ber Harmonie,
unb ©ott ift ja ber SBater ber Harmonie felbfl." — hierauf
bielt au»1) 8ebru * SRollln eine SRebe, in ber er von ber glütf--
Udjcn 3ufunft ber JRepublif unb ber Oper fpracb ; er lobte bie
ßrjöre uno ©efänge ber Sabin, ja, bie ©egenwart ber fatfjo;
lifeben ©eiftlicbfeit gang vergeffenb, erwähnte et fogar ber
Hugenotten unb gebaute Sutber« lebenb. (Sr verwerte, ba§
bie Oper nun enblid) and) ben $ropr)elen SWetyerbeer'« err)aU
ten werbe; berfelbe feite nod) vor Ablauf be6 £(jeaterjat;re«
auf bie 93ür)ne gebraut rcerben. Diefe erhabene, no<b unbe*
rannte (Sdjöpfung, von ben erfien (Sängern unb Sängern (5u*
ropa« aufgeführt, muffe gang (Suropa berlccfen, um fie gn be*
wunbern. SW. IB.
3n Sterben würbe am Uten 3uni „©uttenberg", ro*
mantifebe Oper von (5. $red)tier, »JKuftf von gerb, gücb«,
gum erfien SWale aufgeführt. (5. JB. beliebtet barüber :
©äbreub bie betten Testen neuen Opern bem SReperfoir bnr<b
bie Darfhlluug fogleid) verloren gingen, wirb ©uttenberg
trofc ber gelungeneren Buffürirung an ber eigenen Krmutb gu
©runbe get)en. 3<b ergäbe S^i^t« vom (Sujet j benn e« wäre
ßtaufam , in ber jefcigen $rüfung«geit ber S^eaterbirectionen,
tvie fle nia^t fein follen, 3emanD vom eigenen Hören unb ©e*
$en abgu^alten. JDa6 Urteil über ben Xtxt wirb JRiemanb
in Sebenfen fe^en. 9lur fei bemerft, baf gwar Outtenberg
berfelbe ©uttenbetg ijt, welker burc^ feine (Srfinbnng bie 3HU
bung unb greiljcit beö ©eified ber ilßelt fieberte, bafi aber ber
genannte 3ot)ann gaufi, fein 9lebenbubiec in 8iebe, mit bem
gro§en iöoif«manne 3oljanne« Sauft nid)t gu vermengen ift;
ber 9Jame gaufi mag im Mittelalter fo beliebi gewefen fein,
wie etwa jefet gifc^cr, ©(^mibt u. 5lu(& bie ^uftf bereitet
bem gefunden Urteile feine Säufc^ungen. fDer @omponi^,
ÄapeUmitgÜeo in ©ten, warb vor furger grift feiner weiteren
Saufbafjn bureb ben Xox> entriffen. begegnen wir au^ einem
originalen, f$öpfirif$en ©eifie in feiner SKnfif htneeweg«,
fo ifl bem gemütl;licb anfprec^enben unb muftfalifc^ gebildeten
Talente boc^ ein peetifc^er 2lnüug eigen, ber fldr> einige 3Wale,
wictootjl nity fertig unb bebeutung«ooU genug, in ber Dpec
offenbart. So in bem r)bd)ft vortrefflieben ginale be« erfte«
$Lcti& unb in bem 3e$gelage be6 gweiten 2Uted. @onfi \ft
Die« 2ßerf gang im (Sljaiafter ber 9iejiauration«epo(be, uub
unfere 3elt, neu an grofjcn Gegebenheiten unb an tteifenbea
©ebilbeii ber 3ufunft, will and) in ber Äunfi enbli^ bad er«
frifefeenbe (Element neuer ©ebanfen, neuer Sffienbungen nnb
(elbfifiänbiger ^^araftere genie§en. 3m ©uttenberg fehlen
nun fogar bie pifauten, woblbebac^ten 3»fammenfieUunge«
unb iBerbinbungen, welcbe bem alten (Stoffe ein neue« ge*
f^marfvolle« Slnfeljen geben fönnen. 2)»efe Oper ift in 2)re««
ben um fecb« SWonben gu fpät vorgeführt.
3nbem wir un« auf bie Slnfunblgnng be« Äont^ft'fdjen
(Soncerte« in einer früheren Kummer unferer 3<itung begie*
^en, fönnen wir nun ©ur)r'« Urtbeil über ben Äünßler mit*
teilen. (S« lautet: Die politifeben (Sreignijfe ber jüngfloew
floffenen 3eit werben un« wa^rfd^einlid^ no(J lange be« 93e»
fuebe« jener großen Xonfünfiler berauben, bie noeb furg guvor,
glei(b fingenben 3«ö^ögeln, auf it)rer muftfalifc^en tyilQtxfäafl
balb biefe, bab jene (Stabt bureb tyt ungewöhnliche« Xalent
entgüeftcn. dlnx einer von biefen Lieblingen ber SKnfe, 9(poU
linari) Äont«fi, 3ögling ^aganini'«, bietet un« bie freunbiiebe
(Srfcbeinung be« ©egentbeile«. iöerflüffenen SWontag erfreute
un« biefer junge, unvergleicblicbe iBirtuo« bureb ein im l>ieft^
gen £i;eater von i^m gegebene« (Souceit. 5ßie ben ©ntbu*
f?a«mu« be« *Publifum« febiibern, wcl(bc«, bureb feinen ma*
gifeben Sogen balb in 9Ber)mutlj verfenft, baib gur S3egei|lc*
rung t)ingerijfen, benfelben nacb jebem (Stücfe mit JBeifaü«^
Purm b«tvorrief? J?ont«fi'« glageolet, feine Triller in biefer
5lrt unb bie von ff>m erbaute gleicbjeitige Doppelwirfung be«
53ogen« unb be« ?ßiggicato (von unferem jungen Äünftler
5>iggi-Slrec benannt) finb unvergleicblicb, feine SMetbobe nnb
feine ßompofitionen von einer Originalität, treffe alle« bi«*
ber ©ebörte au«fdjliefjen möcbte. Äontefi ifi mit allen (&<bn*
len ber großen SReifier vertraut, unb nid^t feiten trug er in
granfreieb an bcmfelben Slbenb ein (Foncert be« clafftfeben
JRotc ober S5fotti, ba« Tremolo be« eleganten ©^riot unb ben
(Sarnaval be« originellen $aganini in bem fo verf(biebenen
©enre ber brei (Spulen vor, beren SHeifler bie genannten
3ia
(Sompottfflen ftnb. £ont«fl felbfi aber gehört nur ffdj an unb
$at fi<$ feine eigene Vabn gebrochen, Vielfeitfgem Verlan-
gen entfpre^enb, tt>trb $r. Äont«fi greitag ben 26ffrn Wai
fein gweite« unb lefcte« (5oncert geben.
©n$r,
Äapeflmeijxer be« granffurter £t)eater«.
3n Camuel Sttbtoig'fc „SRetfe in ben Vereinigten Staa*
Un", toeldje er al« 2i#t * unb S^attenbflber republlfanifdjer
3uß&nbe Ui Suranv in Seipgtg erfdjeinen liefj, mtrb ein
(Soncert in ffiloomington betrieben, toeld)e« eine fläglidje
Säuberung ber muftfalifdjen 3uftänbe in jenen ©egenben
giebt. 2)er Verfaffer ergabt: „3n Vloomington befugte i<$
ein (Soncert; e« mar ein non plus ultra einer $arobie auf
Äunfi unb ein funflliebenbe« $ublifum. (Die Vorfteitung mar
im ©aale eine« ©aftbofe«. 911« idj eintrat, mürbe eben bur<&
einen burle«! gefleibeten jungen SRann unb ein red)t t)üb;
f$e«, runbleibtge« SRäbdjen ein $)uett gefangen, — unb mie
gefungen ! &l« ba« ßünftlerpaar mit einem Änii hinter ben
Vorgang fid) gurücfgog, erfolgte tobenber SSeifafl, au«gefpro*
$en bnrdj ©freien, pfeifen unb Stampfen. 211« roärjrenb
be« ©efange« einer meiner JReifegefäbrten ben ©aal betrat
er f 4 oll e« laut: „John, by Jesus, are you here! Where tlie
Devil do you come from? ($an« , bei 3efu«, bifi bu fyier!
©o beim Teufel fommß bu r)ee?) Unb ein Sfcubel von ber
erjxen Vanf umringte ben 3ot)n unb fcfcleppte irjn mit Warfen
dritten in bie Var t)fnab, um tt)n gn traftiren. 34 fperrte
Slugen unb Dr)ren auf, unb f>ätte id) nidjt bie englifdje
Spraye gebort, id) roäre verfugt geroefen gu glauben, eine
3auberfraft tyabe mi(fc plöfclid) an bie ©renge ber ©allactyei
verfefrt. — 9ßad) bem JDuett folgte ein Solo ber $rima*
JDonna, 'iit erfdjien mit Sfcoicu in ber £anb unb fang au«*
toenbtg:
„$)er £alm bebarf ber Sßoten nid&t,
©enn er ftdjj gum (Solo blär)t,
Uno fein Sieb am 3Niße frar)t."
„Silting on a rail." —
$U« nad) bem Solo ba« auftreten eine« tfünftler« im (5ba*
rafter eine« 3nbianerj«§äuptling« angemelbet mürbe, erhoben
mehrere Stimmen ein 3etcra,efd)rei, unb gornig fpringt ber
Snbianer au« ben (Soulijfen t)ervcr unb fagt: „Gentlemen, if
I shall perform a cbaracter I will do it alone; if you will per-
form it than I bettcr ride hörne." (SRetne Ferren, roenn ic$
einen ($t)arafter barfteflen foll, fo tr)ue i$ e« allein; »oüeir
«Sie ibn barfielleu, fo fa$re i$ lieber na$ £aufeO — $lb>
li$e Stille erfolgte, unb ber Häuptling begann feine $>ecla*
mation, meiere ba« SRadjegefüljl eine« beleibigten Silben an««
brücfte, unb ben 3nbtaner työljer fteflte al« ben ©eigen, ba
jener gern ben Äopf fealpirt, bodj biefer ba« £erg »erpefier.
($r r)at ben (Sljarafter be« ©ilbeu tt>irflid) meijterrjaft bärge«
jiellt, fo feljr, ba§ id) im aufbauen ber ©eberben, im fßtu
nebmen ber ffiorte ber 33ergtoeiflung nnb ber dtac^e, irrifc^en
93eronnberung unb (Sntfe^en fötoebte, unb bem Snbianer t)ättt
beifirben mögen im Kampfe gegen ben ©eigen. — 9la$ bie*
fer VorfieUung folgte ber beliebte ÜReger * ©efang mit ©onjos
Begleitung, ber aber fo erbärmlich mar, bafj e« mir un*
möglich fc^ien, ba« ®nbe abgnroarten. So tveit ift bU jeftt
bie Äunfi im fernen ffieflen gebieten! — IDie Sängerin mar
bie einjige 2?ame im Saal, gur (S^re ber Sabie« »on 33loo*
mington fei e« gefagt, nnb bie «freuen, bie ba roaren, unb
oon benen einige gang nait) auf bem gugboben tyla$ nar;*
men, gehörten burd^ge^enb« gur haute -vol^e ber Goddamn-
(Slaffe."
JDfe SCbenbaettUttO ergäbt: §luf eine« Gomponifteu
f^lec^te Variationen fc^rieb 3emanb:
<Dn l)aft un« Variationen gebracht
Vor benen man SRefpect r)at;
£u r>afl ba« Spric^rrort gn Sdjanben gemalt:
„Varialio delectat."
Guriofum. 25er SWufifbiredor ga^rba^ in ©ien,
ber bei £)omar/cr im ©arten fpielt, f)at fürgli^ mit feinem
Dr<$efter einen „Äa^enmufic ? ©alget" aufgeführt, ber in fei»
ner 2lrt clafftf^ iß. Vefd^reiben lägt er fid^ aber niebt; nur
fo viel fann id) fagen: ber ©alger fängt mit ungebeueres
Diffonangcn an unb ge^t bann in ba« £ljema über, roelifie«
aber nid^t gefptelt, fonbern oon bem größerem Ü^eil bf« £)r«
dufter« „miaut" roirb. 3n ber SKitte be« ©alger« (ommt
bie SDWobie: ,,ö« ritten brei S^neiber gum Xbore bina««",
aber auf eine fo gräfjtid)e ©eife vorgetragen, bafj man fidt
ben ©aueb galten mug vor 2ac^en.
Bemerkung,
S5ei 85cginn |bcö ncununbjftjanjigflen 83ant>cö »erben bie betest.
Abonnenten ber Beitftytifr erfuc^t, i^r Abonnement M i&ren refp. Söu^^anbtuns
gen gefdlliäft erneuern ju wollen, ba i^nen fonfl tit gortfe^ung tiityt jugefc^itft
unb toeniafrenS ein Aufenthalt btö jum eingang ber fpdter berferiebenen ©rem*
plare |)crbet0efü^rt wirb. Wobcxt Briefe.
Drutf oon 9r. Äu <t mann.
b e t
3«f> al tö t> e r getcfcntf?
jtmt acfct tinb gwanjigflen Sanfte
neuro 25 e i t f d) r i f t für ül u f i iL
©t&fete Äuffd&e, ©rjätylungen.
©ecfer, Dr. 3»lin«, Heber lex t-2B Überholungen im Siebe,
Deciamatfon snb @canfion. @. 229.
©ecf er, G. g., Der tfrfeg über eine lareiniföe 3&eben«art.
301.
©reubel, granj, $ai>bn, SRojart unb Seemöven. (Sine
»erglefd&enbe GljarafterifHf. 1, 13, 25, 37, 49.
— — — 9 fragen ber 3eit. L Die Greigniffe ber
©egentoart unb ber Ginffug berfelben auf bie mnfifalifdje
treffe. 181. II. Die Greigniffe ber ©egentoart in iljrem
Ginfing auf bie ©effaltung bet Äunfi. 193.
©at&tt,»uguft, Die ^antaßif ber 3eit. 209.
Stnbner, Dr. O., Seitrage jur Äunfttoiffenfd&aft. 153, 166,
178, 189.
SRangoib, (5.91., Die neuere bentföe Oper. 157, 169.
fR filier, ftnguft, lieber ben Goutrabafi unb beffen S3e*
banblung mit $fnblicf auf bie @Dmpl)onien oen ©eetbo*
oen. 265.
Btcciu«, S.S., 91ad) einem Goncert. Grjiljlung. 289,297.
9iuff, $., Ueber bie gebier ber Sonbilbung im@efana.. 277.
5Bcrmifd)te Ärtifet.
93 e et er, (S.S., Der Ganon: Non nobis Domine, von ©irb
ober SWojart? <S. 250.
— — — , Die Variante in bemGljorai: 3efu«, meine
3u»erföt 2B5.
— — — , G. g. ©eefer'« ©ibliotyef mnfifalif($er @*rif*
ten, SWufifalien nnb G^oralfammlungen. 310.
©renbel, granj, ©efanntmadjung, bie jtoeite Sonfunfiler«
©erfammlung betreffend 93.
— — — , 9lu($ eine Petition. 177.
— — — , Grtoiberung, bie $tmfünfUers©erfamm*
(ung unb bie Äritif berfelben burc$ J&rn. g. £inrid>« be«
treffeub. 255, 267, 280.
glügel, ©ufia», «ud& ein ffiori über ben G^oral: 3efu«,
meine 3noerß(^t. 274.
8n<$«, 3lIo^«, ©erjeidjnffj einiger Originalljanbfdjriften
Don berühmten mufffaltfcljen fflerfen k. 70.
©oilmicf, Garl, 3eremiabe eine« muflfalifdjen SRifani^ro*
pen. 95.
— — — , Deutfcbe Originalopern neuerer 3eit. 219.
©ottfcjalb, Grnfi, Offener ©rief an bie Sfcebaction ber
3eitf«rift f. 9W. 141.
Jttnb f($e*/ fcouffe, «u« bem Seben eine« äänfUer*. Gr*
jaljlung. 106, 117.
Ätnbfdjer, fconi«, Gin SEBort gur 3eü über eine (Stelle
be« GboraU: 3efu«, meine 3iwrficf)t. 173.
Alane, Victor, 9tod) ein Äßort über ben Gioral: Sefttl,
meine 3u9erfldjt. 214.
aWarf$alf, Bfiolf, Offener ©rief an bie «eb. b.3- i-VL
287.
SRable«, gerb., Dentfcfje« <$orn, ba* oon ©djrröber in
Adln neu erfunbene ©le<fttnftrument. 23.
©djumann, Robert, Guriofum, ben englif^en National*
canon: Non nobis Domine betreffenb. 226.
ffiebel, ®otif<$aLf, Gin felifame« Dnatiitt. Grja>
Inng. 57.
SBeurttyetlttngen.
Älarb, D v Op. 18. 10 Etades oaractenstiques p. le Violoi.
©reüfopf u. $äriel. <S. 53.
_ _, £)p. 16. Dix Etades p. le Violon. ®d)Qtt* 304.
SUfan, G. ©. (aine), Op. 31. günfunbjtoanjig $Y&lsbien.
3 Siefemnget. <3<Jleflnger. 146.
Äutobibacto«, $(., S^oriemen über S^ufff. Älemm.
133, 142.
©anef, G., Ot>.66 (£ed^6 lieber ton 3- granefe. 6 ^efte,
$eter0. 243.
©ed^er, 51.3./ Ov-10. ©e<$« ®ebid>te für 1 @ingft. £a«*
linger. 27.
»eefer, 3./ Op.38. (Se^nfu^t, f. SCIt ober 93ag. ^eter«. 110.
©erfer, G. g., G»angelif*e« G^ioralbu^. 3 weiter $l)efl.
gleifd^er. 184.
©eren«, £., Dp. 6. lfte« Xxio für $fte., ©iol. unb ©ce«.
<S$ubertlj. 253.
©ergt, «., Dp. 3. Slllegro gn 4 ^anben. $eier*. 146.
©eriot, G^>. be, Op. 67. Trois Duos concertans poor deux
Violons. @<^ott. 53.
— — — , Op. 59. Grjxe« £rio für $fte., ©iol. u.
©elf. Gbenb. 254.
©ertoalb, g., Gin länbli$e* ©erlobnngdfeft in ©^toeben.
$a*linger. 173.
©oc^folt, «nna, ©eiflerflimmen, für 1 <Singfh ©reltfopf
u. «ärtel. 213.
— - — t grüblingdoerfünbignng , für 1 @ingft»
Gbenb. 213.
©od, ©., Uleue ©erliner SWuftfjeitung. ©ote u. ©ocf. 148.
©o$mer, G., Op. 54. günfnnbpebenjig 3ntonation«übun*
gen für ©ioline. ©ote n. ©ocf. 148.
©oiffeUt, X., Die Königin oon 2öon. Giaoierau*§ug.
©reitf. u. Partei. 109.
©oom, 3- van, Dp. 14. Grfle« groge« Xrio für $fte-, ©iol.
n. ©clt. ^c^ubertb. 254.
©orbogni, 9W., Trois Exercices et douze nouvelles Vocalises
ponr Mezzo-Soprano. 2 Livr. $$lefinger. 212.
— — — , Daffelbe für ©ariton. Gbenb. 212.
IV
»o tt, 3*3./ Dp. 8. @e*6 Sieber. Sucfyarbf. 28.
©tcfig, SR., Suttf Drgel|tfic!e. Sencfart. 39.
— — — , ß$oral»orfpiele für bie Orgel. (Sbenb. 39.
— — — , Dp. 6. $ljaniafte : <5$rtft ift erfianben. (Sbenb. 39.
Goncone, 3-, 30 exercices p. la voix. €$leflnger. 212.
5>Üter«borf, (5. Gittere »on, 2)er Bpotyefer nnb ber
JDcctor. (SlaoferanGgug. ©djubertl). 136.
2)o t«, $., Dp. 51. SRufifal. 6tamrobnc$blatter. @<$log. 88.
— — / Dp.53. ©ier ?omif$e lieber (6te« geft ber fbafc
lieber). <S$lof. 88.
SDre$f$o<f, &., Dp. 60. Goncertonoertfire. $artirnr. J&off*
mann. 123.
<8$leri, S., Dp. 3. Capriccio. $eter*. 16,
— — , Dp. ö. Sonate romantique. (Sbenb. 16.
— — / Dp.«. JDie fiorelei, für 1 (Singft. (Sbenb. 111.
<Sic$berg, 3*/ Dp. 12. Trois Duos concertans poor deuxVio-
lons. 3 gefte. 9tr. 4—6. $eter«. 304.
<5ngel, !D. $., Dp. 11. JDer 81jie $falm, für gemixten
GBor. (Stern. 172.
• ff er/ $., Dp. 20. „$er Äönfg ber (S^ren", für CHjor nnb
Dr$efler. $artitar. €<$ott. 121.
gff$er, a^.@., Dp. 4. 24 Drgelflficfe »ergebenen Gfa*
rafter*. Äörner. 160.
— — — / Dp. IT. <Se$6 Drigfnalfugen. (Sbenb. 160.
ginge!, ©., Dp. 19. @e$* ©efange »on ©um« n. (Si^en*
borff. ©reftf. n. gärtel. 243.
— — — , SBerf 20. Sonate (9ir. 4. <5*3Rüfi). gofmei*
per. 245.
grang, 8«., Dp. 9. §e$e ©efange. jünger. 213.
— — , Dp. 11. @ed&3 ©efange. 2 gefte. (Stern. 213.
©ollmicf, (5., $er Unterbliebe. (Sin Vornan. Äollmann. 62.
©umbett, gerb., Dp.19. 3»angig leiste melobff<$e ©ing*
Übungen. 2te* geft. @$lefinger. 212.
©urlitt, (5., Dp. 4. 3u>eite (Sonate für $fte. u. Violine.
e<$nbert$. 253.
<$ all &, (£$., Dp. 1. Quatre Romances sans paroles. ©<$le*
flnger. 15.
g a * U n g e r , ß., Dp. 42. $te ©lod e von €$i((er. (Slaofer*
au«gug. $a«Unger. 173.
geller, <St., Dp. 58. RÄveries. <S$leftnger. 146.
gen fei, gannto, Dp. 5. Six Melodies. Livr. II. ©djleffn*
ger. 15.
— — — , Dp.T. (Sedje Sieber. 2te«$eft. S3ote u. 93otf. 88.
gergberg, 2B., Dp. 8. 2Räbc$enleben. (Sonatine gu 4 $.
©nttentag. 145.
gergog, 3.©., S>er praftff^e Drganift. ©djott. 41.
geffe, «., Dp. 81. günf Drgelflücfe oerfdjiebenen Gfjaraf*
ter«. Sencfart. 40.
$etf$, 8., Dp. 12. 3)er Leiter nnb ber «obenfee. <Sdju*
frertfc. 241.
$irf<$ba«, $., <Se$6 leiste $ianofortefifi<*e. $eft 1.
Sraun*. 246.
*ooen, 3./ Dp. 40. günf neue ©ebic&tc von $. geine.
64leffnger. 87.
3anfa ; S., Dp. 12. Six Daos poar Violon et Violoncelle.
3 gefte. 9h. 4-6. $eter«. 304.
jtirgfcoff, 2B., /# Äennft bn ba« an$", ©ebic^t oon S(.
Äerner. SWüfler. 111.
üittt, 3. g./ Dp. 26. 3 Impromptus. 3 gefte. $eter«. 15.
Äö^ler, %., Dp. 5. günf ©efange. @*leftnger. 88.
Äörner, ©.©., 3)er oollfontmene Drganiß. II.SBanb, lße«
u. 2te« geft. Äfirner. 160.
— — — , JDe^fll. II.JBb. 3teSu.4tee$ft. Cbenb. 161.
— — — / Dp. 10. 2)er ange^enbe Drganif. 4te «n1L
grieblein n. girfc^. 185.
Ar i gar, g v Dp. 7. 6e^6 ©efdnge für (Sopran. 93cte n.
S3ocf. 241.
äü$mfiebt, gr., Dp. 13. (Sieben Sieber. Sncfljarbt. 28.
Ännfimann, 3.©., Sieber be« gortf^ritt«. JMemtn. 136.
Sac^ner, g., Dp. 81. $(er Sieber. @d)ott. 111.
— — — , Dp. 85. 5)er 63(te $falm, für 4 granenPimm.
öbenb. 171.
— — — f Dp. 92. Missa ä deux Toix Egales avec aecomp.
d'orgue. (Sbenb. 171.
— — —/Dp. 91. Ärieger* ®^tt, für 4fHmm. SWanner?
gefang. Sbenb. 171.
Sie bau, g. So., Dp. 15. JDer 84fic $falm, für (Solofr «.
6^or mit Drgel. getnri^ofen. 196.
Sifgt, g., Tre Sonetti di Petrarca posli in musica per la toc«.
3 gefte. gadlinger. 214.
— — , Tre Sonetti di Petrarca. Composti per il Clavicem-
balo. 3 gefte. ©benb. 293.
SWarr, a. f&., JDie Seftre »on ber mnfifalif^en (Sompofltion.
4ter X^eil. »reitf. n. gartel. 61, 73, 85.
SKat^teur, 3., Dp. 17. @e$a Sieber für eine tiefe
©timme. 33ote n. S3orf. 87.
anenbelefo^n^art^olb^, g., Dp. 71. @e*« Sieber.
©reitf. u. gartel. 213.
attolique, ©., Dp. 33. JDritte« concertirenbea IDuett für $f.
n. Öioline. @^ubert^. 254.
Sftö f er, &., Dp. 5. Souvenir d'Afrique. Rondo original p. le
Violon. ©djleftnger. 305.
— — , Dp. 6. Theme original. Varid pour la quaür.
corde du Violon. (Sbenb. 305.
SWogart, 20.91., 3toölf «S^mp^onien, 4§anbig »on ($jern^.
Wr. 13—16. ©rang. 145.
Stöüller, 21. Q., ©ro§e ^fanofortef^ule, neu bearb. oon 3*
Änorr. lfter X^eü. ^eterö. 221.
91 e i b 1} a r b t , §U Dp. 134. 2)er 24(te ^falrn n. fünf @pr*$€,
für @., 8., X. u. «. ©cte u. «orf. 172.
SRctteboI^ni, ©., 6te«2Berf. @e*« ^arafter* n. $^antajle*
Pücfe. ga«linger. IM.
9lotoafoto«H, 3of., Dp. 22. Fantaisie aar des airs poio-
nais. ©djott. 15.
Dtto, 3v ©urfdiienfa^rten (örnft u. ©^erg, IRr. 16 n. 17).
©Ufer. 3.
Dtto, gr. ; SNotetfe: geiiig (20^e« «eft »on „dxnt nnb
@*erj"). ©lafer- 4.
Otto, 3-/ n. 3. ©d)Ubebadj, Xentonia. Siterarif<$*friti*
f*e »lüitet. ®lafer. 167.
$attferon, 91., Doaze Etüde» speciales poar Soprano ou
Tenor. Livr. I. ©<$letfnger. 212.
$iifc$, <L g., 3vranji9 furje mb leidet ausführbare $ra*
lubieu füi ble Drgel. $offmanu. 41.
$oftel, 9t, Op. 2. ©rege «Sonate. öfjlinger. 17.
«etnecte, (5., Dp. 8. 35er verliebte SWaifÄfcr. «ofe n. Del*
banec. 27.
«icclu«, 91. g., Dp. 9. Da« ©aibtoeib. fieberfrei«. $of*
meifier. 28.
— — — , Dp. 8. Der ©eftegte. JBallabe für 1 S3afc
fflmme. $eter«. 214.
ftofen frais, 3-, Dp. 40. ©e$« beutfd&e Sieber f. 1 ©ingfl.
$eter«. 244.
©djartlld), 3. <5-, 33Ur ©efunge für SWannerji. 6te« £eft
ber Siebertafelgefange. $ote u. Ectf. 136.
©$labeba$, 3., öantatine jum 2öeif>nad)t«fefl (9lnl>ang
in „örnft n. ©4>erj"). ©Ufer. 4.
— — — , ©angerljaüe, für ©., «., X. unb $
$eft 1-6. öbenb. 5.
— — — , Seutonla, f. 3- Otto.
©Ämib, 91., Sofepfr £a$bn unb SMcolo 3ingarelli. Sfcofrr*
mann. 63.
©djulfyoff, 3 V Dp. 13. Douze Etudes. 2 Stye. ©$ott. 16.
6 $u mann, $., Dp. 61. 3»cUc ©ijmpljonie für groge« Dr*
djefier. SStylfiling. 97.
— — — , £)p. 64. SRomanjen unb SaUaben. £eft 4.
öbenb. 110.
©djumanu, ölara, Dp.1T. £rto für $fte., 8fol.n.*RcIl.
«reitf. n. Partei. 253.
©eeger, St., Der Siebcrfreunb, für ben ©djulgcbraudj. 5tn*
bt<*. 123.
©eefUbt, 3-, 4 lieber. 2Rüüer. 241.
©iebeef, 91., *Borfd)iage jur *Derbefferung be« ölementar*
uuterrid)t« beim dlavierfplel. Saupp'fcfce ©udjfjanblung. 63.
©pofrr, S., Dp. 132. 30jte« Duartett f. ©treicfrinjlrumente.
©reiif. u. Partei. 293.
©tabe, äö., Dp. 2. ©efänge für 1 ©fngfi. ©Ijijiling. 242.
— — , Dp. 3« Oieligiöfe Oefdnge für 1 ©ingßimme.
öbenb. 242.
— — , Dp. 4. Sieber von $eine. öbenb. 242.
©tolletoerf, Dtina, Dp. 5. 2 ®ebi$te von Äapper.
ffiifcenborf. 27.
Streben, ö., Dp. 14. «Drei Sieber für 1 ©ingft. $of<
meiner, lll.
Xaubert, 20., Dp. 69. ©vmpfrouie (g'Dur). Partitur.
©uttentag. 101.
$omaf($ef, 2B.3-, Dp. 80. Hymnus de ppirita saneto, festis
Pentecosles diebus proGraduali cantari solilus. Quttentag. 293.
Sßof, ö., Dp. 85. Douze Etudes en Style moderne pour le
Piano. 2 «efte. $eter«. 246.
2B agner, ö. D., Dp. 16. 48 «fcoraiartige $orfpicie. QfiuU
teuiag. 186.
ffiatfon, $. ö., The American Musical Times. »e»*S)orf,
XaVlor. 149.
ffiöbler, 0., Dp. 8. Gebiete von «üctert ic, f. 1 ©ingft.
Sote n. JBorf. 88.
— — — , Dp. 9. ®ebl<$te von $eman« ic, für eine
SUtfiimme. öbenb. 88.
_ — _ t £>ü. io. Da« SÖBalbmabdjen k. Sfcomanjen.
©reitf. n. $drtel. 242.
3ebllfc, D. »aron, 8 gleber für 1 ©ingfi. 2 ^efte. öote
u. «odf. 111.
3f^ief*e, $. «., öin^unbert ö^oraie, «ier^immig u. mit
3u>ifienfpielen. ©erger. 42.
Gorrefponbcn jett
3(u^ lOetlitt.
©on 3): Äüden'« $ritenbent. ©.45. — »Bon Sari ©grober:
So^anne« ber Xaufer t?on SKarfnU. Annette »on Steffen,
öoncert juö^renHRenbel«foKe\ Äönigt.Dper. 119. 3ta*
üeniWe Dper. öoncerte. 129. Waä) ber Devolution. U^ea*
ter; <S&fte, neue Dpern. 232. ßoucerte. 239. Sfla«fdirift
an SRuflfbir. SWar!uK. 239.
Sin« Gaffel,
Sßon — r. : 9lbonnementconcerte. Dper. 69. Oefangwrein nit#
ter ©po^« Leitung. Goncert von 3.3.©ott. 130. ^ea»
terabonnementconcerte. Sßermif^te*. 148.
5lu« !CatmflaM.
(Bon »ug. SÄüller: JDle Dper: Xan^aufer, von (5. 9C. 2»an*
golb. 21.
Sind Srttten.
Sßon g. 2D. TO.: Sleue Dpern: Der verftegelte JBürgetmeillet.
Dom ©ebajlian. 190, 203. ÜJRartya. 9Celtere Dpern. @&^
93erfinberungen im Dpernperfonal. 217. $aimfouutagcon*
cert. 225.
Sin« Smben.
Sßon Dr. ö. Ärüger: Da« Dlbenbnrger Ouartett. 9.
Sin« Jranlfntt a.TO*
33on • • • : X^eater^ngelegenoeiten bafelb^. 268.
Slu« ^amBnro*
23on X^eobor £agen: Solumbu« von %€[. Davib. 112. —
SÖon ®: öinjlnS ber 3eitver$altniffe anf bie ^eaterauge^
legenljeiien. ®ajie. Weue Dpern. 23T. Sidjatfäecf. «rl.
aWic^aleft. Dpern: Die ©tnmme, Die weife Dame, Der
(Sott unb bie ©ajabere. Sri. Sudle ®ra$« unb Soutfe Sieb*
$arbt. 261.
Sin« Äöln.
Sßon gerb. Ba^le*: öoncertinfiitute. ^eoter. ©Weu.Xieate^
perfonal. 81.
Sin« ftftnfa«bera*
©on 91. SR. : 9leue Dpern : ©alvator Kofa nnb SRart^a. Sic
mujtfaliföe 9lfabemie. 249.
VI
8«* Stipfl*.
fion $>. : <§aityi)>rnfiiiig am (5onfer»atorinnt. 5. — ©on
«L 8. 9t. : (Soncett be« grl. 6<$fo$. 29. $a* 9te, lote s.
Ute a&onnementconcett. 42. — ©o* 9. 9Nccta6 : Ctnat*
tettttniet^altnngen. 64. — Sott St. ©• : I2te« unb 13te«
Sbonnementconcert. TT. — ©on gr. S3r. : 3Renbettfo$n'6
«IIa«. 89* — ©on «. 9L: 14te* bf« 18fe« Abonnement*
concert. 13T. — ©ob 9(. $. : Oriepenfctr« ©orlefnngen.
139. — ©ob 9.9?icrtu*: Sweater: $riaj (Sugen unb 2ttar*
tya. 149. — ©ob H.5>.: ©rtepeaferP« ©erlefaageB. 150.
— ©ob g. ©.: I9te« uBb 20fte4 abonnementconcert. 198.
— ©ob $1. g. St. : 2ter ßtjfia« ber DaartettaBterfaliangeB.
823. — ©ob gr. ©r. : ^auptyrüfung am (5onfer»atoriam.
223. — ©on 9. g. 91.: $aaptyrüfaag am (5onfer»atorium.
24T. — ©ob 91. ID. : $fe Grflürmung »on ©elgrab, D*>er
»ob 3bHb« ©etfer. 294, 306.
An« Sottbott.
©ob gerb.$rftger: 2Rajefty*3:l)eater. fRt\nmt ber ©aifoa. 41.
©ob Q: (Soacerte ber gefdjloffenen OefeKfd^aftcB. örtra*
concerte. 33.
9ht* 9ltu>*tyovt.
©ob ©rottet 3onat$an : Stalieniföe Oper. $$ityarmonffd}e
doncerte. 309.
9fu* 9>ari*.
©ob Stagafl ®atf)\): gebraar ; 9le»ofution. 3talfenifc$e anb
WationafoDper. Sljeatre francai«. 124.
S*u$ 2Befty!»aleit.
©ob8T: fciebertafeln. ©efaBg»ereine in $aberbora anb ©iele*
felb. iL (Soncerte ia S)etmolb. 23.
■«* SBteit.
©os (Sb. ». €— .: 3uftäabe aad? ber «etwlatio«. 174. (Job*
cette. Sweater. 3WafiraHfd>e 3«Wnbe im »ttgentftnei. 261.
Paariger 3ufraab bet SWnfif in golge ber 3titamffa«be.
Sweater. 2T3. (Soncerte: $$aiberg, gifjt. Sri. gagraage. 286.
fturgere ftotigett unb briefliche $Rittfteiimt0tit.
@iae (Sompofttioa : „$)er ©anb, cber greanbfdjaft, Zieht unb
$reue" »ob £err. S. 12. ©djreibea »om #offä»ger grantfe
in Gaffel. 24. SD. ft. SampabtnS, ©erfdjtigaag einiger in
ber@d)rift: g. 9JteabettfobB*©attljolbv, eat^alteaeB orraa«
gen. 60. ®ebäc$tnJ&feicr für äflenbettfotyn in 9totterbam.
131. ©(^reiben »om SJtnftfbir. SWarfnH, fein Oratorium
„Sotyaane* ber £anfer" betreff. 168. @djabett$'« $rei«<
aufgäbe ja eiaem beatfdjen 91ationallieb. 1T9.. $tn«3ittan:
$. 3irged anb ber £enoriji «Öcrgog. 180. (Soncert in itip*
gig für bie £lnterlaffenen ber Kämpfer in ©erlin. 180.
2ln« graaffart am SRaia: ©eränberungen im JDpernperfo*
Bai a.f. tu. 8itotfT6 „©raut »om Jtynafl". 219. 9tu« (£b*
penljagen: JQuartett* unb konterte beö Stöuftfwein«. 220.
Au« ©erlin: (Soncerte. 240. 9luS «Sonbei Raufen: 3)ie£per
©arbaroffa »on «&errmann. 251. Sonfünfrler^-Berfammlung:
2>te ©erlegung berfelben anf füaftige« 3al?r. 2*6 u. 288.
Soncert in Seipgig für bie Stotljlefbenben in ben fadjffföe«
gabrifbegirfen. 28T. An« ©afel: «nffü^rung be« QUa*.
298. 2lu« SKagbeburg: IDomc^or. 299. — $obe«fätte: So*
^ann Nicola« Sffiolff. 12. 51nna (Simon. 35. Sodann So-
fep§ 2)er«fa. 48. Dr. (£rot*. 48. g. (§. güdj«. 59. Sa^
lomon ©arf^qrbt. 132. 3toonfcgef. 132. ^ago (Stalle. 220.
(Sari ©odtoeiler. 220. SRaboIp^ <5a*fc. 220. ©aetaao
JDoaigetti. 228. 8oui« Slbam. 263.
Äritif^et Ä n j e i 3 c r*
tSp 2)ie 3iffcc in () bejeid)net bie Dpu^abl, unb »o biefelbe febtt, i^ fte
bejeid)net bie ©eitenjabl/ unb ba< baiauf fotgenbe • ober b bie erfte ober
SBerle ftnb mit * begegnet.
«bam, % «. (36) 12T b.
«guilar, (8. (2) 284 b.
— — — u. @t. <Scgce*>anott>«f i , (1)
272 b.
dlbam für »ierfiimmigen 3)tdnnergcfang,
152 b.
auf bem Xitel nid)t angegeben; bie j weite 3iffet
jweite ©palte. Z)ie niajt im Ärft. TCbj, befpro<benen
««an, (5. ©. (2G) 259 b. (*31) 78 a.
«nbrö, 81. (12,28,46) Tb.
«Wel, ß. (ö) 2T2 a. (7) 236 a.
9fa*toaty( berühmter ©efänge u., 30 b.
«a«rt>at;l aeaer beliebter ©efdnge jc,
30 b.
»., @., 295 b.
©alfe, 2W. Ol 5 ., 29 a.
©anef, S. (^66) 152 a.
— — 30 a.
©art^ ®. (IT, H) 113 a.
©a«, @. be, 18 b.
©eefer, @. g., * 44 b.
©cefer, ©. (f. (6) 31 b.
©eet$o»en, 8.». (4) 18 a. (55) 2T2 a.
(T3) 234 a.
©enebiet, 3. (39) 66 b. 114 b.
©eren«, £. (2) T9 b.
©ergt, 91b. (*3) 90 a.
©ergt, ©., ' 163 a.
©erner, S. f 2T1 b.
©ertini, *. (IT3) 79 b.
©etyer, g. (ö2) T a. T9 a. (93) T9 a.
(94) 127 a. (96) 79 a. 224 a. (9T)
234 a.
©eper, 9c. (1) 66 b.
©ienaime, ö., * 248 b.
©Ulet, Sl. (24) 224 a. (44, 48) 66 b.
(55, 56) 224 a.
©inber, 3. (1) 43 b.
©orfmü^l, 9t. <t. (59) 2T2 b.
©ö^m, (5. £., 19 a.
©öijner, S. (76) IT a.
©öie, 3. (* 11) 31 a.
©oom, 3. »• (8) G 5 a. (12) 65 b.
©urbogni, 3»., * 43 a.
vn
»rtccialbf, ©. (44) 19 a. (46) 140 a«
(47) 91 b. (48) 272 b.
Brim, (5. & 9R„ 91 a.
»rannet, C. X. (93) IT b. (96) 6 au
(105) 234 a. (107) 7 a. (111) 126 a.
SBü*ner, «. (5. (5) 284 a.
©BTgmifltr, gr., 79 a. 79 b.
»urtyorbt, 6. (61) 7 b.
Choix de Romances fran^aises, 236 b.
<5$o*>üi, g. (*65) 18 b.
(tytoatal, g. & (32) 215 b. (55) 79 b.
(68) 78 b. (81, 83) 79 b.
Gebellt, d. (20) 235 a.
Gornmer, g., * 43 b.
Gonccne, 3-, * 43 a.
«ramer, «. (44) 224 a. (46) 224 b.
Groifeg, «. (95) 187 b. (41) 187 a.
Gugent, $., 127 b.
Gjernö, & (741) 128 a. 234 a. (796)
67 a.
_ _ — 126 a.
<5|Wa$, «., 30 b.
©atf, SB. (1) 114 b.
SDa&ib, gel, 18 a. 31a. 139 a. 140 a.
295 a.
Secfer, (5. (17) 102 a. (23) 66 a. (25)
114 a. (28) 102 a.
3>Wtf<$, ®. (5) 215 a.
5)ebr j^nefi , 3. g. (• 39) 128 b. (41)
19 b.
Stont, 3-, 90 b.
SDrobifö, (S. 8. (46) 113 b. (50) 248 a.
«Dnrrner, 3- (• 16) 236 b.
<Dnffef, 3- £., 233 b.
JDnvcrncv, 3- $. 071) 128 a. (172)
234 a. (173, 174) 187 b.
@i$berg, 3- (* 12) 140 a.
öinbrebt, g. (1, 2) 140 b.
ttnfe, «. (2, 3) 66 a.
«ffer, «. (21, 25) 235 a.
<J»Ct6, <S. (42) 199 a.
$e6ca, K. (56) 259 b.
gifdjer, (5. 2. (5) 295 a.
glotott, g. »., * 163 a. 187 b.
glugel, ®. (*19) 104 a. (*20) 56 b.
grand, ®. (9) 127 b.
grietri$, 8. g. (22, 24, 25, 26, 27, 28)
187 a. (47) 126 a. (48) 271 a.
grfefe, *., 271 b.
güc$«, g. (5. (30) 102 b. (43) 161 b.
gürftenau, g. ©. (144) 234 b.
©abe, 9*. SB. (M4, *15) 163 a.
Gang, SR., f. Änflaf.
®eigler, (5., • 163 a.
®ermain, %., 114 b.
©langer, g. ©., 907 a.
®oria, 9. (32) 127 b. (38, 34) 187 b.
(35, 36) 224 a. (37, 38) 224 b.
tittye, SB. »., 30 a.
®raben>«cffmann, ®. «. (4) 30 a.
— — — — 30 b.
©rajfant, 8., 235 b.
®regotr, 3- (47) 79 b.
©regier, g. *. (18) 78 b.
®nmberl, g. (M9) 43 a. (22) 80 b. (23)
235 b.
®utmann, '4. (12) 176 a.
$a$mann, 2$. (5) 114 b.
«ahn, «., 295 a.
«amm, 3. 3*v H4 b.
«anbei, ®. g., 78 a. 2S5 b.
«artmann, 99., 30 a.
«aljbn, 3v 18 *• 272 a.
«euer, 6t. (*58) 78 a. (59, 60) 259 a.
«elmbolb, G. «., 91 b.
«ennig, (8. €. (17, 18) 127 b.
«enfelt, «., 78 a. 272 a.
«trj, «.. 187 a.
«erjberg, SB. ( # 8) 90 a.
«erjog, % ®. (18) 44 a,
«etf$, 8. C 12) 31 a. (23) 151 b.
«tefcinger, (5. t>., 7 b*
«ilf, ffi. (• 1) 234 b.
«üle, «. (5) 272 b. (9, 10, 11, 12)
236 a.
«Wer, g. (*36) 19 b. (*37) 81 b.
— — • 247 b. • 248 a.
«irf$ba$, «., * 90 a. * 128 b.
«orjalfa, 3. 9. (69) 66 b.
«wen, 3., 235 b.
«unten, g. (152) 7 a. (153, 154, 166,
156, 157) 79 a. (158) 215 b. (159)
216 b. (160, 161) 224 b.
3anfa, 2. (*72) 140 a.
3mmUr, <5. (10) 6 b.
Snllig, g., 17 a.
«aHitooba, 3. 9B. (145) 113 b. (151)
18 b. (152) 19 a. (153) 271 a. (155)
140 b.
Äaroto, <S., • 248 b.
Keepsake mosical, 126 a.
Äegler, 3- <5- (43, 44) 176 b.
Jtittan, ®., 65 a. 103 b.
Älage, (5., 18 a.
Älauer, g. ®., 30 a.
Änorr, 3., f. ». <5. SMfler.
Äo$, 3., 224 b.
Äö&ler, 8. (6) 236 a.
Äomu«, (annige nnb fomlfd^e ®efdngt H.,
235 b.
Äörnet, ®. 9). (M°) 1 ^9 >■
Äreb«, S., 32 a.
Ärenn, g. (10) 6 a.
Ärigar, «. (»7) 104 a.
Jtruger, 3B. (8, 11) 199 a.
Än<fen, g., 140 b. * 163 a.
Äunaf, Z\). (26) 65 b. (27) 66 b. 199 b»
(43) 199 b.
— —126»,
— - n. IR. Oaij, (24) 19 b.
Jtummer, d. (113) 140 a.
Ännj, Ä. SR. (*8) 236 b.
Sa^ner, g. (93) 295 a.
«a^ner, $. (18) 81 a. (14) 162 a.
Jam^abin«, SB. «., 66 a.
«ang, S^ft^ine, (• W, M5) 236 b.
«afeff, S., 91 a.
8ecar|>entlet, »., 126 a. 127 a.
«ecerf, 3 «., • 152 a.
«eonarb, «. (*10, *11, *12) 90 b.
2et>», 91 (*2) 128 b.
«e»ti, ö. (22, 23) 7 a.
Jieban, g. SB. (16) 16S b.
fcieberquefl, Sammlung, 80 t.
Siebertafel, Qkfyext nnb Dnarietten «^
112 a.
fclnbner, «. (6) 235 a.
Äinbpaintner, $. »., 235 a.
«ttolff, «. (*45) 56 b.
«orjing, «., * 163 a.
«öf^orn, 91. (17) 126 a.
— — — 126 a.
«ötoe, <S. (119) 235 a.
£nbin, £. be 6t., 19 a.
8*off, «., 272 a.
SWagüjgari, ®., 30 b.
SÄangolb, (5. «., 296 a.
SWann«felbt, d., 31 a.
SKirten«, «., 140 b.
SRaffaf, g., • 104 a.
SRa^eT, (5. (72, 87, 101, 107) 66 a. (111,
112) 199 b.
SWeerf«, S. 3-, 161 a.
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vin
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5U$ter, ®., 295 a.
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Sßretter, ®. (49) 295 a.
$10$, $. (139) 31 a. (143) 295 a.
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BeMlna,, ®. (*3, *7) 31 b. (8) 15« a.
SUinetfe, (5. (*14) 236 b. (M6) 233 a.
fcetntyaler, (5. SR., 113 b.
«ctg, (5. (3) 259 b.
«etffaer, (5. ®. (189) 103 b.
Kicciu«, «. g. (*8, *9) 31 a.
«ofeHen, $. (99) 7 b. (100) 127 a. (101)
216 a.
SKofenfai«, (5., 103 a.
Sftofen$afn, 3. (*40) 104 a.
«offtnf, ®., 30 b. :
Stublnfrein, a., 151 b.
9tober«bcrff, 3. (19) 19 a.
»umtnef, & (90) 7 b.
Hummel, 3. («5, 27) 12T a.
9tonaen$ao.en, (5. g. (M6) 31b.
_ — — 152 b.
«dtfffer. 51. (14) 32 b. (20) 80 a. (91)
236 b.
__ _ — 235 a.
(Sdjauer, (S., 31 b.
<S#eibter, <L a., 126 b.
©d&inbelmeiget, *. (3) 103 a. (4) 114 a.
(5,6) 103 a. (7 f 8) 114 a. (14) 248 b.
_ __ _ 103 a.
S^lottmann, (£., 30 a.
@ämibt, ®., • 91 b.
©djmitt, 3- (204) 79 b. (325) 6 a. (350)
199 b.
(Sdjnabel, d. (28) 17 a.
<Sd)ön, (5., 43 a.
<S*r6ter, g. (3, 10) 152 b.
GQuUxtf), %, 55 a.
<S<$mnaun, ®., 126 a.
(Schümann, 3t. (*59) 104a. (*61) 19b.
(»62) 163 a.
@c$ce*>ano»*ft, <St., f. aguflar.
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(Seegner, g. ®. (53) 43 a.
(Seifert, «., 31 a.
<Serfatol>, g., 113 a.
€>er»ai«, ». (5) 140 a. (6) 234 b.
— — — 140 a.
(Sfebetf, ®. (4) 152 b.
©imonfen, *. <£., 80 a. 66 a.
(Spinbler, g. (4) 66 a.
®*>o$r, *• (121) 18 a. (M33) 128 b.
<Spon$eIfc, «. -6. (24) 199 a.
6tabe, 2B. (»2, *3, *4) 104 a.
<Stet>enier«, 3- (9) 18 b. (10) 90 b.
©toHetterf, 9Hna, 295 b.
(Strabetla, a., * 163 a.
©trafofdj, SR. (35, 37, 38, 39) 66 b.
@tran«fy, 3- (6) 284 a. (10) 19 a. (12)
284 a. (17) 91 a.
Säubert, ffi. C69) 19 b. (»73) 236a.
— — — 126 a.
£l>r&mer, £()., 30 a.
Somafdjef, 2B. 3. (•*>) 43 b.
£rieft, $. (12) 30 b.
Sruljn, $. (95, 98) 235 b.
Srutföel, a.S. ö. (*14) 163 b.
$ui«fo, $., 295 a.
£nlou, 3- S. (95) 234 b.
Surantot, <£.*. ( # 6) 234 a.
»etfatjt, 33.$. (*22) 247 a.
ÜBierltng, ®. (M) 31 b.
Söolfmar, 2B., 295 b.
JBcf , 6., 126 a.
aöad^mann, 3. a., 60 a.
ffiagner, (5.5). (*16) 44 b.
©albmüKer, g. (31) 127 b. (41) 79 a.
ffiaflerfiein, a. (30, 31) 18 b.
SBanner, (5. (4) 7 b.
SBeber, (5. SR. *♦, 78 a.
ffiefg, ®. ®., 31 b.
ffiiKmer«, fft. (16) 79 b. (17) 7 a. (55)
215 a. (58) 187 a.
— _ — 126 a.
2Bö$ler, ®. (*10) 104 a. (Ml) 236 b
2Bö$ler, 3- SB-, * 90 a.
ffiö&ler, 2D. (1) 19 b. (2, 4) 20 a.
SBoIff, ©. (146) 17 a. (147) 90 a.
3 immermann, <S. a. (50) 295 b.
3öKncr, $., 113 a.
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