--GEiSOHlOHTE
DES GRIECHISCHEN VEREINSWESENS
VON
FRANZ POL AND.
GEKRÖNTE PREIS SCHEIDT.
LEIPZIG
DRUCK UM) VERLAG VON B. G. TEUBNER
1909 .
HERRN GEHEIMEN RAT PROFESSOR -DR.
JUSTUS HERMANN LXPS1US
IN DANKBARER VEREHRUNG GEWIDMET
Vorrede.
Infolge mißlicher Umstände hat sich der Druck des Werkes über drei Jahre hin¬
gezogen. Daher ist das neuhinzugekommene Material nur in den späteren Abschnitten
berücksichtigt. So reichlich nun die Nachträge namentlich für das erste Kapitel werden
mußten, sie haben erfreulicher Weise die Hauptlinien des entworfenen Bildes nicht
verändern können und bilden so im Gegenteil einen Beweis für die Bichtigkeit meiner
Beobachtungen. Eine gute Probe für die Vollständigkeit meines Materials hat das
Programm von Öhler (Zum griechischen Vereinswese'n, Wien 1905) gegeben, wenn
auch die Entscheidung darüber, welche Inschriften heranzuziehen waren, dort bis¬
weilen anders als in meiner Darstellung ausgefallen ist. Lebhaft zu bedauern ist, daß
manche bedeutende allgemeine Werke über Beligionswissenschaft und Hellenismus
nicht mehr ausgenutzt werden konnten. Den herzlichsten Dank schulde ich der Jablo-
nowskisehen Gesellschaft, die mir die Errät zur Vollendung meiner mühevollen Arbeit
gewährt hat, Herrn Professor Adolf Wilhelm, der mich in liebenswürdigster Weise
mit zum Teil noch heute unveröffentlichtem Material unterstützt hat, Herrn Professor
Otto Höfer, der mir manchen wertvollen Wink gegeben und auch gelegentlich bei der
Druekkorrektur geholfen hat, und schließlich derVerwaltung der Königlichen Bibliothek
und des Königl. Albertinums in Dresden sowie der Firma B. G. Teubner, die mir durch
ihr großes Entgegenkommen die so schwierige Drucklegung ermöglicht haben.
Dresden, im Dezember 1908.
Franz Poland.
Vorbemerkungen.
Erstes Kapitel. Namen und Arten.
§ 1. Allgemeine Gattungsnamen . . .
§ 2. Indiridualnamen.
§ 3'. Spezialvereine .
a) Familienvereine ..
b) Altersgenossen.
c) Berufsvereine.
d) Agonistiscbe Vereine.
§ 4. Allgemeine Bezeichnungen (Kollektivnamen) .
§ 5. Epitheta.
Zweites Kapitel. Götterverehrung..
§ 1. Die Gottheiten.
§ 2. Der Götterkultus.
Drittes Kapitel. Personenstand.
§ i. Vereinsgründung und Mitgliederaufnahme . . .
§ 2. Die Gesamtheit der Mitglieder.
§ 3. Die Frauen.
§ 4. Die Familie.
§ 5. Die Kinder.
§ 6. Bürger und Fremde.
§ 7. Sklaven und Freigelassene .
Viertes Kapitel. Organisation.
§ 1. Verfassung und Verwaltung .
§ 2. Beamte.
§ 3. Ehren.
§ 4. Strafen .
Fünftes Kapitel. Finanzen
§ 1. Grundbesitz.
§ 2. Vereinsgelder . . .
Sechstes Kapitel. Sittlichkeit ..
Siebentes Kapitel. Geschichtlicher Überblick
Nachträge und Berichtigungen ..
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri .
II. Ortsregister.
III. Sachregister . . ..
IV. Register der griechischen Worte.
V. Behandelte Inschriften.
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Vorbemerkungen.
Nachdem Erich Ziebarth in seiner gekrönten Preisschrift „das Griechische
Vereinswesen, Leipzig 1896“ in drei Kapiteln eine Übersicht über die grie¬
chischen Vereine und Genossenschaften gegeben, die Organisation der Vereine
im allgemeinen besprochen und ihren Zweck und ihre Tätigkeit gestreift hat,
soll in der folgenden Untersuchung ihre Wirksamkeit und ihre Stellung in
der geschichtlichen Entwickelung des Altertums betrachtet werden. Es hat
sich bei der Behandlung des gewaltigen Materiales die Notwendigkeit er¬
geben, die eigentlichen Wirtschaftsgenossenschaften, von denen freilich auch
Ziebarth nur ein dürftiges Bild zu geben vermag, vorläufig auszusehließen,
zumal eine Behandlung dieser Fragen zu schnell veralten müßte. Erst müssen
noch größere Mengen Papyri veröffentlicht und erläutert sein, ehe diese
Forschung zu greifbaren Resultaten führen kann. So beschränkt sich denn
die vorliegende Betrachtung nur auf die griechischen Vereine, wobei freilich
mir ein weit stärkeres Heranziehen gewisser späterer Vereinsbildungen, wie
namentlich der Alterskollegien, geboten erschien, als es von Ziebarth ver¬
sucht worden ist.
Obwohl nun Ziebarth in seiner systematischen Übersicht über die
Vereine die Hauptgebiete der Vereinstätigkeit im allgemeinen richtig und
vollständig angegeben hat, so ist es doch leider unmöglich auf dieser Grund¬
lage eine Betrachtung aufzubauen. Nicht nur die Menge des einzufügenden
neuen Materiales, das zu dem von ihm mit staunenswerter Vollständigkeit
zusammengebrachten älteren hinzukommt, verbietet dies, sondern Gründe
mannigfachster Art. Freilich will ich dabei ausdrücklich betonen, daß ich
selbst am besten weiß, mit welchen Schwierigkeiten die Gestaltung des Stoffes
zu ringen hat und daß sich für eine erste Behandlung in gemessener Zeit
wohl schwerlich viel weiter kommen ließ, als es Ziebarth gelungen ist.
Zunächst sind einige mehl- äußerliche Bedenken zu erheben.
Es ist sehr zu bedauern, daß Ziebarth nur gelegentlich die bedeutsamsten
Veröffentlichungen einer Inschrift vollständig aufzählt*), daß er oft garnicht
die wichtigsten Publikationsstellen anführt, wie die Corpora, sondern solehe
von sekundärer Bedeutung. Auch ist befremdlich, daß er in dieser Übersicht
fast nie, und auch im Verlaufe seiner Darstellung nur selten seine Vorgänger
Luders und Foucart nennt.
Vor allem aber erschwert die Anordnung die Benutzung des Werkes.
Wenn z. B. attische Kultvereine unter Athen, Peiraieus, den Demen, Attika
*) Z. B. S. 32, Amn. lb. — S. 63 geschieht dies in fast allzu breiter Weise.
Pol and, Gesch. d. griech. Vereinswesens. X
2
Y ORBEMTERKUNGEN.
und mehrere Seiten weiter unter Ineerta kommen, so kann, man sieh hier
kaum einen schnellen Überblick über das Zusammengehörige verschaffen.
Dazu kommt, daß doch die Bestimmung der Ineerta stets etwas sehr Sub¬
jektives bleiben wird und von Ziebarth auch recht inkonsequent durchgeführt ist.
Noch weniger wird die Übersichtlichkeit gefördert, wenn innerhalb der verschie¬
denen Gruppen ein verschiedener geographischer Weg zurückgelegt oder gar
innerhalb derselben Gruppe hin- und hergesprungen wird (s. z. B. Phrygien auf
S. 55). Wird nun im zweiten und dritten Teile des Werkes auf diese Zusammen¬
stellung in der Weise verwiesen, daß nur die Nummer, nicht die betreffende
Vereinsgruppe genannt wird, so ist eine Benutzung der Stelle außerordent¬
lich erschwert, zumal wenn falsche Zitate hinzukommen.
Auch die Bemerkungen hei den einzelnen Vereinen sind meines Erachtens,
soweit es sich nicht etwa um Lesarten handelt, geeignet falsche Vorstellungen
zu wecken, da jedes System fehlt. So werden zwar oft die Ergänzungen der
griechischen Worte bezeichnet, meist aber die Klammem weggelassen und
dann sogar zweifelhafte Lesungen für sicher gegeben. Die Beamten, das Vor¬
kommen von Heiligtümern, auch Verwandtschaftsverhältnisse der Mitglieder
werden meist in dankenswerter Weise aufgeführt, dann fehlen wieder solche
Notizen oder sind unvollständig. So gibt dieser Teil zu viel oder zu wenig.
Machen diese mehr äußerlichen Verhältnisse die Zusammenstellung
Ziebarths unpraktisch, so stehen, wie wir im ersten Kapitel im einzelnen
sehen werden, seiner Einteilung hei unserer Unkenntnis über das eigentliche
Wesen der meisten aufgezählten Vereine die gewichtigsten Bedenken entgegen.
Freilich will ich gern eingestehen, daß es auch mir unmöglich ist, von vorn¬
herein eine bessere Gruppierung an die Stelle der seinen zu setzen, und so mag
sie denn auch weiter noch ihre Dienste tun, wie ja natürlicher Weise Zie¬
harths eindringende, an Resultaten reiche Behandlung der Frage durch die
meine nur ergänzt, nicht ersetzt werden soll und kann.
Statt einen systematischen Überblick der Vereine noch einmal zu bieten,
lüge ich meiner Untersuchung die vor allem praktischen Zwecken dienenden
Übersichtstafeln bei, in denen die wichtigste Literatur über die herangezogenen
Inschriften soweit angeführt ist, wie sie vor allem von mir benutzt wurde
und wie sie nach den angeführten maßgebenden und allgemein zugänglichen
Werken von jedem ■ leicht ergänzt werden könnte. So erhält jede benutzte
Inschrift einen Buchstaben mit Nummer, nach dem sie im Texte zitiert wird.
Dabei sind unter A die meisten, nicht unter anderen Kategorien sicher
aufzuführenden Vereine Attikas zusammengestellt, sodaß Orgeonen, Thiasoi,
Eranoi, dann die übrigen Kollegien aufeinanderfolgen, B gibt die große Masse
der entsprechenden Genossenschaften aus der übrigen griechischen Welt.
Unter E finden sich die auf Kauf leute (hiitoQoi) und verwandte Berufsgenossen
und unter Z die auf die Handwerker bezüglichen Inschriften. Mit A werden
die Inschriften dei Dionysischen Künstler bezeichnet unter Benutzung der
hier erweiterten Liste meines Programmes (De collegiis artificum Dionvsia-
corum, Di esden,Wettin. Gymn., 1895), mit II die der Athleten (Heraklesgenossen).
Die Gruppe unter U bietet die Inschriften der Gerusie, die unter W die der
V ORBEMERKUNGEN.
3
Neoi, "Efpiqßoi, sowie sonstiger auf das Gymnasium bezüglichen Vereinigungen.
Dabei ist überall derselbe im allgemeinen an das CIG sich anschließende geo¬
graphische Weg innegehalten worden. Die sicher auf denselben Verein sich
beziehenden Urkunden haben dieselbe Nummer bekommen und sind nur durch
zugefügte kleine Buchstaben (a, b usw.) voneinander geschieden, doppelte Exem¬
plare derselben' Inschrift werden durch a, ß voneinander gesondert. Freilich
brachte es das Anwachsen des Materiales mit sich, daß gelegentlich eine
neue Inschrift eingefügt werden mußte; sie ist durch die Nummer der vor¬
hergehenden unter Zusetzung eines großen Buchstaben bezeichnet, andererseits
sind besonders durch Zusammenlegungen Nummern überflüssig geworden und
fehlen in den Listen ganz.
Aus den in den Listen beigefügten Notizen kann jeder sich selbst eine
Ansicht bilden, bis zu welchem Grade die betreffende Inschrift als verwendbar
für das Genossenschaftswesen angesehen werden kann. Ich habe es aber meist*)
für sicherer gehalten, eher zu viel als zu wenig Urkunden zu geben. Nur
für die Sammlungen E und N kann ich nicht eine gewisse Vollständigkeit
verbürgen, da sie, was die Vereinigungen der römischen Kaufleute und der
Jugendvereine anlangt, nicht durchweg auf eigenen Sammlungen beruhen.
Auch könnte es fraglich erscheinen, ob sie in diesem Buche eine Stelle zu
finden haben, da die entsprechenden Vereinigungen hier zum Teil nur ge¬
streift werden konnten und die römischen Kaufleute wenigstens neuerdings
unter umfassenderen Gesichtspunkten zasammengestellt und behandelt worden
sind (Kornemann, Pauly-Wissowa, Realencyklopädie, IV, 1, Sp. 1173 ff.; bes.
s. Sp. 1183—1186). Schließlich erschien es mir praktischer, das einmal
zusammengebrachte Material nicht wieder auszusondern, sondern hier für
weitere Untersuchungen zur Verfügung zu stellen.
Natürlich verkenne ich nicht, daß auch meine etwas reicheren Literatur¬
angaben dem weiter Forschenden nicht genügen können; daß aber in diesem
Punkte eine Vollständigkeit, nur für die Zwecke dieser Untersuchung, nicht
erreicht werden konnte, wird jeder Kenner der Verhältnisse begreiflich finden.
Höchst wünschenswert wäre es, daß auch auf diesem Gebiete ein Spezial¬
korpus, eine Sammlung der griechischen Genossenschaftsinschriften hergestellt
.würde, wie man ja heutzutage solche Sondersammlungen anzulegen beginnt,
die die Wissenschaft nötiger braucht als immer neue Auswahlen aus der
Gesamtmasse der griechischen Inschriften. Denn leider, oder glücklicher¬
weise, wird auch von meiner Arbeit, wie von der vortrefflichen Ziebarths
gelten, daß sie viel mehr neue Fragen aufwirft als alte löst. Durch ein
solches Korpus, wozu einige Vorarbeiten von mir in meinen Listen begonnen
sind, würde der Einzelforschung ein tieferes Eindringen in manche Frage be¬
deutend erleichtert werden.
Nachdem Zieharth das griechische Vereinsleben von der rechtlichen Seite
aus in eingehender Weise erörtert hat, empfiehlt es sich die ganze Erscheinung
*) Einzelausnahmen s. unter igavtotai, ■d'SQccTzsvtui, „Soldatenvereinigungen“.
1 *
4
V ORBEMERKUNGEN.
unter anderen Gesichtspunkten zu betrachten. Die wichtigste Frage ist wohl
die nach ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung. Wer aber unbefangen die ganze
Fülle der Urkunden durchmustert, die sich auf Vereinsbildungen beziehen, wird
bitter enttäuscht sein über die geringe Bedeutung all dieser, meist so kleinen
Gebilde nach dieser Seite hin, ja er wird für Griechenland den Ausführungen
Büchers (Die Entstehung der Volkswirtschaft, Tübingen 1893, S. 22 ff.) bei¬
pflichten müssen, daß wenigstens für das Vereinslehen der Griechen von
volkswirtschaftlichen Ideen nicht viel die Rede sein kann. Die griechischen
Vereine sind meist kleine Gruppen von Individuen, wie sie von seihst ent¬
stehen müssen, wo Menschen Zusammenleben, nur selten erstrecken sie ihre
Wirksamkeit über den nächsten Kreis hinaus. Daher erklärt sich ihre große
äußerliche Mannigfaltigkeit bei oft wohl recht geringer innerer Verschieden¬
heit. Ehe wir daher auf ihre volkswirtschaftliche Bedeutung näher ein-
gehen, müssen erst einige andere Fragen erörtert werden. Wenn wir dabei
vor allem die geschichtliche Seite des Vereinswesens im Auge behalten wollen,
so ist es Mar, daß auch für seine Entwickelung die allgemeine Kultur¬
entwickelung maßgebend sein wird. Am besten erkennt man diese Wandlungen,
wenn man einmal die Verschiedenheit der Vereine an der Verschiedenheit
der Bezeichnungen prüft, andererseits das wechselnde Verhältnis betrachtet,
in dem der Verein sich befindet zur Religion, zur Familie und zum staat¬
lichen Leben der Heimat oder des Aufenthaltsortes. Darum scheint es
mir auch notwendig die Grenzen weiter, als es von Zieharth geschehen ist,
zu ziehen und beispielsweise die Vereine der Alten und Jungen weit mehr
zu berücksichtigen. Auf diese späten Vereinsgebilde können wir nicht ver¬
zichten, wenn wir zum Schlüsse einen historischen Überblick über die Gesamt¬
entwickelung des griechischen Vereinslebens geben wollen. Um uns aber
diese Schlußbetraehtung zu ermöglichen, müssen wir noch einmal systematisch
einige Fragen erörtern, die das gesamte Vereinsleben betreffen und von Zie¬
harth gar nicht behandelt oder doch nur gestreift worden sind, während wir
in anderen Punkten auf seine abschließende Behandlung verweisen müssen,
selbst wenn auch, namentlich infolge des Hinzukommens von neuem Material,
manche Einzelheit eine Neubehandlung rechtfertigte.
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
So richtig Ziebarths Grundsatz ist, daß man für eine Einteilung vom
Zwecke der Vereine ausgehen müsse, so wenig glücklich ist die Durchführung
dieses Gesichtspunktes. Behandelt er im ersten Abschnitte die Familien-
genossenschaften, so erörtert er nur die auf gewisse Familien beschränkten
engeren Vereine, ohne auf den nicht zu verkennenden Zusammenhang näher
einzugehen, der sonst zwischen Familie und Verein besteht. Wenn im zweiten
Hauptabschnitte eine Gruppe Wirtschaftsgenossenschaften gebildet wird, so
bleibt dabei unberücksichtigt, wie das wirtschaftliche Element auch in anderen
Vereinigungen notwendig eine Rolle spielen mußte, und es werden so bei¬
spielsweise die Handelsgilden losgerissen von den im 3. Teile besprochenen
Berufsverbänden. Noch weniger glücklich ist die Anordnung im 3. Teile bei den
Vereinen für ideale Zwecke, wo „die an Zahl und Bedeutung alle andern
übertreffenden Kultvereine vorangestellt und dann die kleineren Gruppen in
willkürlicher (!) Reihenfolge angeschlossen werden“. Der von Foueart zuerst
aufgestellte und von ihm einseitig zur Darstellung gebrachte Begriff des Kult¬
vereins spielt auch bei Zieharth eine verhängnisvolle Rolle, die zu einer mecha¬
nischen Scheidung und unübersichtlichen Aufzählung der Vereine geführt
hat. Schon C. Schäfer hat mit Recht betont (Fleckeisens Jakrb. 1880, S. 417),
daß im Grunde sämtliche Vereine Kultvereine sind. Ziebarth findet sich
(S. 4f.) mit diesem Satze durch die Bemerkung ah, „daß Schäfer dabei aus¬
schließlich die Form betone und von diesem Standpunkte aus Recht habe“.
Welches aber ist das Kriterium, um zu unterscheiden, ob ein Knltverein der
Sache oder nur. der Form nach als solcher zu gelten hat? Nun sind die
meisten griechischen Vereine von Ziebarth in der Gruppe für ideale Zwecke
unter den Kultvereinen aus keinem andern Grunde untergebracht, als weil
ihr Name auf religiöse Tätigkeit hinweist. Der Name einer Genossenschaft
braucht aber doch nicht ihren Zweck anzudeuten. Die zahlreichen Ver¬
einigungen, die heutzutage den Namen Apollo, Orpheus, Arion usw. tragen,
befassen sich doch ebenso wenig mit dem Kult der alten Götter und Heroen,
wie die verschiedenen Genossenschaften, die sich nach dem Kreuze nennen,
es mit religiösen Fragen zu tun haben. Der Name wird gern symbolisch
gewählt, und für die Griechenwelt gibt es fast nur ein Symbol: die Gottheit.
Ja noch mehr. In gewissem Sinne ist jeder Verein ein Kultverein, weil die
religiösen Vorstellungen, vor allem die religiösen Feste fast überall von großer
6
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
7
Bedeutung sind. Lehren uns doch die erhaltenen Urkunden, daß die Religion z. B.
bei den griechischen Handwerkern ebenso eine Rolle spielen konnte, wie hei
den Gülden des Mittelalters. So läßt sich denn von vornherein nicht sagen,
welche besonderen Interessen Artemisiasten, Apolloniasten usw. zusammen¬
führten. Ehe man sie als Kultvereine bezeichnet, könnte man oft gewiß, mit
noch größerem Rechte davon reden, daß sie das vom kulturgeschichtlichen
Standpunkt aus bescheidenste menschliche Interesse zusammengeführt hat, das
Vergnügen. Für die rhodischen Vereine gibt das Ziebarth gelegentlich selbst
zu (S. 199), und in der dürftigen Übersicht über Vergnügungsvereine muß er
wieder auf die d-laeot verweisen (S. 124). Zu wie seltsamen Schlußfolgerungen
eine vage Vorstellung von Kultvereinen Ziebarth geführt hat, das zeigen
überall verstreute Bemerkungen über einzelne Vereine, von denen wir sonst
recht wenig wissen. Ein paar Beispiele mögen genügen. S. lol, A. 2 spricht
er von „christlichen Sekten, die wie Knltvereine aussehen“, bloß wegen ihrer
Namensbildung, S. 51 findet er in einer Vereinigung einen Knltverein, weil
er eine attßag (s. u. IV. Kap., § 1) dediziert bekommt, von dem bekannten
Verein des Nikasion in Rhodos, der einen Agon stiftete, wird ein besonderer
Kult als zweifelhaft hingestellt (S. 47)*). Legt Ziebarth so Wert auf zu¬
fällig bekannte Einzelumstände, so ist es um so auffallender, daß er garnicht
den Versuch ernstlich unternommen hat, die Vereine nach ihren Bezeichnungen
scharf zu scheiden**). Wohl ist es wahr, daß, wie schon ein Blick in
meine Listen lehrt, viele Ausdrücke für Vereine promiscue gebraucht
werden, ist es deshalb mit allen der Fall? Lohnt es nicht diesen Fragen
wenigstens näher zu treten und zu untersuchen, wie auf die Namensgebung
neben der Art des Vereins vor allem auch Ort und Zeit ein wirkten?
Mir erscheint gerade diese Frage für die große Masse der Genossen¬
schaften, von denen wir sonst so wenig wissen, die aller wichtigste, und in
ihrer Weiterführung liegt meines Erachtens besonders ein Fortschritt dieser
Untersuchung gegenüber den Forschungen Zieharths.
Als Hauptgesichtspunkt für die Scheidung der Bezeichnungen ist auf¬
zustellen, daß wir auf diesem Gebiete Individualnamen, Gattungsnamen,
und allgemeine Bezeichnungen antrelfen werden; dabei können die
Gattungsnamen wieder mehr allgemeiner Art sein oder schon klar andeuten,
daß sie sich nur auf Genossen beziehen, die nach Gehurt, Lebensalter, Be¬
schäftigung beschränkte engere Kreise bilden. Die höchst begreifliche
Verwendung dieser verschiedenen Kategorien nebeneinander bei demselben
Vereine konnte eine große Mannigfaltigkeit der Bezeichnungen hervorrufen***).
Die größte Schwierigkeit für die Erklärung werden die Individualnamen
*) Diese Ansicht wird widerlegt durch die zufällig neugefundene Inschrift B 266
in der die AßxXaxt Laßt ai NtxaßLtävEiot ’OXvfntiaßtaC (Z. 4) erwähnt werden.
**) Wie unübersichtlich ist doch seine Anordnung gelegentlich im einzelnen! Während
der geographische Gesichtspunkt befolgt ist, werden unter Smyrna auch tpllot in Seleu-
keia nebenbei aufgeführt (S. 66), unter Rhodos die avßxrjvot von Tenedos (S. 120) n. a. m.
***) Man hat daher kein Recht, von einer confusio inferioris aetatis mit Dittenberger
(Sylloge 2 732, adn. 5) zu sprechen, wenn sich zaavioxal neben avvoSog und y.oivov findet.
bieten. Sie leiten sich entweder — und das ist, wie wir sehen werden, das
allerhäufigste — von Götternamen oder Kultbezeichnungen her, von Personen-
oder von Ortsnamen, schließlich, besonders hei den Gilden, auch von Aus¬
drücken für spezielle menschliche Tätigkeit. Welchem dieser Gebiete der
Name entstammt, kann gelegentlich dunkel bleiben, ja es ist bisweilen auch
fraglich, oh wir es mit einem freien Vereine zu tun haben*) oder mit einer
Gliederung der Bürgerschaft. An die letzteren haben wir gewiß vor allem
zu ctenken bei gewissen patronymischen Bildungen, die wir von den Vereins¬
bezeichnungen so lange ausschließen müssen, als nicht ihre Zugehörigkeit
dazu erwiesen ist**).
Festzuhalten ist, daß jeder Verein einen Namen haben muß, der in der
Regel doch in der vollständigen Urkunde genannt sein wird; daher sind solche
Inschriften, wo sichtlich eine deutliche Bezeichnung derart fehlt , als Genossen-
schaftsinschriften von vornherein verdächtig***). Andererseits ist es eine
seltene Erscheinung der späteren Zeit, besonders bei Vereinen, die mystischen
Charakter tragen, wenn sie in ihrem Titel schon zwei durch %ai verbundene
Namen führenf).
*) Ganz unsicher sind die Bezeichnungen : ’AgXrj&äv xoivov (A 63); &iaßos räv Asvxoysi-
ttov (B 155, 2. 2); Foomaioi d'iaßog (B 301, Z. 1), 6 &iußos t&v rjdvXlltov (Z. 4f), roj[r] Kißaatv
(Z. 6 f.); Aayvaxslg (B 312, Z. 11,17). Dasselbe gilt für an zweiter Stelle genannte Beinamen,
wie BoQßoQit&v (B 246), Boageuv (B 261). — Bei andern Namen ist der Versuch einer
Einordnung gemacht worden, ohne daß sie als sicher gelten kann; vgl. z. B. Soavtsimv
6 aßog (B 299), Soviäaovv tb xoivov (B 48), AX[st;L%]sitav avvoSog (E 186, Z. 17, 19).
**) Wie die rhodischen ’AXiäSai (B 267 a—c) und Ev&aXidca (B 285), die als Körper¬
schaft der Volksgemeinde jetzt sicher stehen, sind wohl auch 'Ope(rfb)t[d<u] (B 9 Z. A20)
und TlavttaSat ol xceqI . .. (B 9, Z. B 32f.) in Troizen und Aafimmfai in Tenos (B 209, Z. 28;
Z. 24 f. ist 0[iaffttäv? Aafivjiadäv schwerlich richtig ergänzt worden) als solche an¬
zusehen. Dasselbe gilt von den Bildungen Krjxrxtbai in Troizen (B 9, Z. B 19) und
[’A]yse[Hi£lSai in Tenos (B 209, Z. 76), sowie von den Bezeichnungen XctQiwXsle ( B 238), und
wohl auch von SxvXXcaeig (B 9, Z. B 24), ’A/upivstg (ß 9, Z. B 29), Msaovsig oder Mseöveoi
(B 256, Z. 9, 13). Vgl. B 295, Z. 3 [tävJ’AX l£[b>]v; B 282, Z. 7 tb ’lamaovviayDl
xoivbv?]. Nur die Bildung auf hoi, die bei freien Kollegien weit verbreitet ist (s. u.),
wird zugleich auch für Volkskörperschaften verwendet; vgl. [ot] 7t[atQLwtca o]l AlixtxyxLoi
(5 9, Z. B 41). So gelten auch die ’EgattSswt in der Regel als Geschlechterverband
(B 254; s. Zieh.). — S. auch ot 7tat[giätat ol ixtrij^tsvot ’Agxadeg (/> 9, Z. B 20 f.) u. a„ —
Dabei muß noch dahingestellt bleiben, ob nicht manche als Vereinsname übliche Bezeich¬
nung, wie %-lccao s, gelegentlich eine Volkskörperschaft bezeichnet.
***) So die sog. Hetäreninschrift von Paros (B 213). Bei B 52 A machte nach
Preuner der Ort der Aufstellung eine Bezeichnung überflüssig. In den meisten Fällen
liegt es wohl nur an der schlechten Erhaltung des Steines, daß uns der Name unbekannt
bleibt; s. B 63; 97; 244 u. v. a. Auch die Verwendung des bloßen Partizips, besonders
des Aoristes, spricht wenig für einen geschlossenen Verein; s. ßtgativßdpevoi (s. u.), avft-
ßaXöfiEvoi (B 181, Z. 2ff.; 182, Z. lf.), Gvvavaßavtsg (B 464b, Z. 2; 464f, Z. 1), airrßivxxg
(B 19 a, Z. 1; b, Z. 1; c, Z. 1). Über ßviixtogevofievoi (B 240, Z. 2) und slaitogevoiii-voi
(B 319 B) b, u. xoivov. — Anders zu beurteilen sind natürlich die Partizipien in Ver¬
bindung mit Vereinsnamen, z. B. ßvväyovtig (B 468, Z. 5), ßvvayoiuvnt (B 415), ßvvr\y-
fts'voi (B 341a, Z. 6: 0 . xal xsifisvoi; 449, Z. 2), ßvvsßtafisvof t\ (B 473, Z. 24f.), vijiovtss
(11461, Z. 5), \jtivovtsg (B 4oo, Z. 3). Vgl. ovvayopevoi B 77, Z. 31'; 102, Z. 16.
j) B 356: ovvßixotal xal ßvv\ivßtai. B 449: ol bxalgoi xcd Saßßatiatal &sov [Aoo-
v]oiu Sctßßctttßtov ovvii'/i-Ltvoi. B 2b, Z. 37: tsgsiai xal aizagyoi. Bisweilen handelt es
8
Erstes Kapitel.
Kamen und Arten.
9
Berücksichtigen wir nun die große Masse der Urkunden, so werden wir
finden, daß zu allen Zeiten die Bezeichnung der Genossen selbst verbreiteter
ist, als die der Genossenschaft. Es liegt das in der historischen Entwickelung
begründet, daß auch in Griechenland erst die konkrete Erscheinung da war
und dann erst der Vereinsbegriff sich einstellte, wie Ziebarth mit Recht be¬
tont (S. 133). Bedeutsam aber auch für die Beweglichkeit und Wandelbarkeit
der griechischen Genossenschaften ist es gewiß, daß die Griechen namentlich
in älteren Zeiten dem Abstraktum so abgeneigt blieben. Für unsere Dar¬
stellung wird es sich also empfehlen immer von dem Konkretum auszugehen
und das entsprechende Abstraktum nur anzuschließen. Wir gewinnen dadurch
zugleich den Vorteil, die Übersicht über die Namen mit einem Überblick
über die Arten, soweit er eben möglich ist, zu verbinden. Auf die zum
Schlüsse zur Betrachtung kommenden Abstrakta allgemeiner Art, denen
keine Konkreta zur Seite stehen, wird erst dann das rechte Licht fallen.
§ 1. Allgemeine Gattungsnamen.
Sucht man nach gewissen Vereinstypen, so ist es klar, daß , zunächst
Gattungsbezeichnungen festzulegen sind. Will man dabei zugleich die
ältesten Formen bestimmen, so empfiehlt es sich von Attika zunächst aus¬
zugehen, wo sich ja allein ein reicheres Material findet. Da bieten sich denn
vor allem in reicher Fülle von Einzelerwähnungen die drei Arten von Ge¬
nossen, die schon Foucart auf Grund eines viel bescheideneren Materiales zum
Gegenstände seiner Untersuchung gemacht hat: ÖQysüvas, »taeftrui, iqavisrai.
ÖQysßvsq*').
Glückliche Funde der letzten Jahre haben uns die Orgeonen in den
allerältesten Genossenschaftsinschriften, die überhaupt erhalten sind, kennen
gelehrt. Wir haben also ein Recht mit dieser Vereinsform zu beginnen.
Wir treffen zunächst bereits in der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. in Athen
den merkwürdigen Verein des alten Heros Amynos an (A 1 a—i). Nach A. Koertes
interessanten Ausführungen (MDAJ XXI, 1896, S. 310 ff.) erweiterte sich der
Kult durch Aufnahme des Asklepios und des als Dexion heroisierten Dichters
Sophokles, der seinerseits als Priester des Amynos den Asklepios in den Kult
„aufgenommen" und daher seinen Namen Dexion erhalten hatte. Das Bestehen
dieses Kultes läßt sich bis in römische Zeit (Kcerte, a. a. 0. S. 309) mchweisen.
Diesem Kolleg zur Seite stellt sich aus dem Ende des 4. Jahrhunderts
die Orgeonenvereinigung, die wir ihr Heiligtum des Egretes verpachten sehen
i4 1A).
sich gewiß um au zweiter Stelle neben den Genossen genannte Bedienstete des Kollegs:
vgl. E 413, 7. 5 ol nsQL ... isgea (waren xal SsxarcaraL In andern Fällen ist dies frag¬
lich: (A 7, Z. 8) dgysmvca xal <xvxa>r[o] v 6goi. B 452, Z. 10f.: xal ol xa/reyhac xal
ol O'LaßEixca (s. n,). *
*) Die Form ögyscävsg A ld, Z. 6; B 161, Z. 4; dgyeimvmov das. Z. 7, [15], _
ÖQysmvcu 3. U. S. 9, A.+).
Vor allem sind aus dem 4. Jahrhundert noch zwei Vereine zu nennen,
durch zahlreiche Urkunden bezeugt, deren Zugehörigkeit zu dem einen oder
andern Kolleg freilich zum Teil strittig ist. Es sind dies der durch mehrere
Inschriften bekannte, schon von Foucart einer eingehenden Betrachtung ge¬
würdigte Verein der Göttermutter, der wohl bereits von der 2. Hälfte des
4. Jahrhunderts ah vielleicht bis in das 3 nachchristliche Jahrhundert sich
verfolgen läßt (A2a — y)*), und die immer bedeutsamer hervortretende Genossen¬
schaft der Bendisverehrer (A 3 a—e), die in zwei Kartellvereine zerfiel, den
einen im Piräus mit dem im 5. Jahrhundert gegründeten Heiligtum aufMunyehia
und den andern in Athen selbst, der wohl erst im 3. Jahrhundert an die
Gründung eines Heiligtums geht. Von großer Bedeutung ist es, daß dieses
Kolleg sich deutlich als eine Landsmannschaft der Thraker herausstellt**).
Aus dem 3. Jahrhundert oder wenigstens dem 2. läßt sich eine Orgeonen-
genossenschaft belegen {A 6), bei der es sich nach Köhlers Vermutung um einen
Heros ’Txodexxrtf handelt***), und denselben Zeiten gehören wohl auch zwei
neugefundene Inschriften an (^46B; C ol (i£x[d ...) mit kurzer Erwähnung
von Orgeonen.
In der 1. Hälfte des 2. vorchristlichen Jahrhunderts finden sich im Piräus
angesehene Orgeonen, die sich AiovveiuGzai nennen oder ol xfjv Ovvod'ov
qiEQovtss xü beoi. in einem Epigramme auch fHWog (,44a—d).
Ihnen schließen sich Prospaltier an, die dem Asklepios eine Weihung
darbringen, in einer Urkunde des 1. Jahrhunderts v. Chr. erwähnt (A 5).
In das dritte nachchristliche Jahrhundert aber führen uns die oQyeävacr)
(nicht ÖQyeüvES, wie Ziebarth S. 37 angibt), die eine oQysavixrj avvoöos bilden
zu Ehren von •>) EvnoQia &cä BshjXa xal cd tcsqi avxrjv &saC (A 7)‘fl').
Ehe wir mm den Begriff OQ-yeävss festzusetzen versuchen, müssen wir erst
prüfen, ob er so fest gebraucht wird, daß er andere Bezeichnungen ausschließt.
Zunächst ist zu betonen, daß es nichts Auffälliges hat, wenn neben dem
Gattungsnamen eine allgemeinere Bezeichnung oder ein Individualname vor¬
kommt. So werden wir denn in der Tat sehen, wie häufig die allerall-
gemeinste Bezeichnung xoivöv von Orgeonen gebraucht wird. Schon etwas
*) Im Anschluß an Foucart sind unter A 2 die Erwähnungen der Göttemmtter und
Verwandtes aufgenommen, ohne daß sich in allen Fällen bestimmt sagen ließe, daß sie
gerade zu unserem Verein in Beziehung stehen. Das gilt auch von Dekreten, wie k und 1.
Auch das stark für die Bendis in Anspruch genommene Dekret A. 2 a habe ich vor¬
läufig der Göttermutter belassen, da auch Wilhelms Gründe (Jahreshefte d. österr. arch.
Inst, in Wien, Bd. V, 1902, S. 132) mir noch nicht für Bendis zu entscheiden scheinen.
**) S. besonders Wilhelm a. a. 0. S. 127 ff., der auf Grund eines reichen, mir zum
Teil noch unzugänglichen Materiales, auch die anderen Bendisinschriften erörtert und zu
scheiden sucht.
***) Die verkehrte Zuweisung dieser Urkunde an die Meterorgeonen durch Ziebarth
rügt schon Wilhelm (a. a. 0. S. 132, A. 3).
f) Über diese späte, fälschlich aus dem Akkusativ hergeleitete Nominativbildung
s. Dittenberger, Sy 11. 2 739, adn. 6.
ff) Eine recht zweifelhafte Erwähnung des Wortes findet sich noch AS A Z. 2;
[6]gysm[vG>v].
10
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
11
anders stellt es mit dem andern allgemeinen Wort avvodog, das sich in Athen
in älterer Zeit, wie wir sehen werden, selten findet. Möglicherweise ist sein
Auftreten, sowie das des Individualnainens Aiovv 0 ia. 6 xal bei einem Verein
(A 4 a; b; c) ein Zeichen dafür, daß es sich eben hier, wie um eine Änderung
in der Bezeichnungsweise, so vielleicht auch um eine solche in der Organi¬
sation handelt.
Von größerer Bedeutung ist die Frage, ob das Wort öpyeävsg gelegent¬
lich mit ^ia6&xai oder hgavietai vertauscht wird. Ohne weiteres ist die leicht
hingeworfene Bemerkung Emrtes (a. a. 0. S. 308, A. 1) von der Hand zu
weisen, die Bezeichnung der Dionysiastan als Thiasos in einem Epigramme
beweise, daß Thiasoten und Orgeonen im 2. Jahrhundert v. Clir. „durchaus
wesensgleich“ seien. Man braucht nicht mit Ziebarth darauf hinzuweisen
(S. 135), daß in einem Gedichte „nur die Rücksichten des Versmaßes ma߬
gebend“ gewesen sind, &Caßog und &iagäxat haben als allgemeine Ausdrücke
der Dichtersprache oder überhaupt der gehobenen Ausdrucksweise Geltung
gehabt, wie wir zeigen werden, ehe es vielleicht Thiasoivereine gab.
Anders steht es mit dem bekannten Verein der Göttermutter im Piräus,
für dessen Mitglieder man auch die Bezeichnung ahaßäxui auf Grund einzelner
Inschriften in Anspruch genommen hat*), obwohl sie sonst in nahezu
50 Einzelfällen nur ÖQyeäveg heißen**).
Mir scheint es nun zunächst ganz ausgeschlossen zu sein, daß man die
Urkunde A 17, in der nur der Ausdruck fhaäiötcu gebraucht wird, und zwar
nicht weniger als 11 mal, mit Waehsmuth (S. 158 A. 3) einfach auf die Orgeonen
der Göttermutter bezieht, die sonst konsequent, auch in den Urkunden desselben
Jahrhunderts (^42b; c; über die Über-und Unterschriften s. u. S. 11) den ihnen
znkommenden Namen ÖQyeävsg tragen. Will man nicht annehmen, daß im
Piräus ein zweiter selbständiger Verein von Thiasoten der Göttermutter be¬
stand, was an sich nicht gerade sehr wahrscheinlich ist***), so bietet meines
Erachtens die scharfsinnige Vermutung Foucarts, die von Schäfer (a. a. 0.
S. 420) zum teil weiter ausgestaltet worden ist, einen trefflichen Ausweg.
Foncart meint (S. 99 ff.), daß die Verehrung der syrischen Aphrodite, die
in einem Orgeonendekret genannt wird (^4 2k), in gewisse Beziehungen ge¬
treten sei zum Kult der Göttermutter, und daß sich so auch die jetzt in zwei
Urkunden {A 2e; i) zu findende Mehrheit der Göttinnen erkläre.
Natürlich ist zunächst Schäfers Erklärung (S. 420), der Plural bedeute
dasselbe, wie an anderen Stellen von der avösßeia arpög xovg frsovg die Rede
ist, gänzlich unmöglich. So sicher im allgemeinen Sinne das Maskulinum ge¬
braucht werden kann und auch gebraucht wirdf), so unmöglich ist in dieser
Verwendung das Femininum. Es ist zu betonen, daß in beiden Inschriften
*) Die Frage ist besonders behandelt worden von C. Schäfer (Fleckeisens Jahrbücher
1880, S. 417 ff.) und C. Waehsmuth (Die Stadt Athen, II 1, S. 158 ff.).
**) Die Liste A weist nach, daß das Wort d. 93 mal im ganzen inschriftlich belegt ist.
***) So entscheidet sich Ziebarth in dieser schwierigen Frage (S. 36, A. 4).
+) A 2d, Z. 19: evtssßstag rfje itQÖg xovg &sovg\ Z.5: el'gts tovg ftsoiig svasßmg; A2~k, Z. 6:
T£i « ’AtpqoSixn velSvgLcf %ai roig äüoig üfeoik]; auch A 2d Z.8 frvalag xolg i f.soig öhi se&ai,.
zwar durchgängig der Plural steht, daß aber andere ebenfalls dem zweiten
vorchristlichen Jahrhundert angehörige Inschriften [A 2f; g; h) nur den Singular
bieten. Wir sind also berechtigt nach bestimmten Gründen zu suchen. Daß
diese Orgeonen wirklich zunächst der Götternmtter dienten, ergibt sich aus
der Erwähnung der ’Axxideia in der einen (A2e) und der der 6XQco0eig und
aysQliod in der andern Inschrift (A2i). Wer aber stand neben der Meter?
Waehsmuth (S. 159, A. 1) läßt es unentschieden. Wenn man nun aber be¬
denkt, daß in der Inschrift A 2 k die Priesterin der syrischen Göttin als solche
ausdrücklich genannt wird (j tbqI fov &nayyiXlei -fj iBQua x-ijg SvQiag [-ftaöü]
Nmäßig xxL), nicht, wie in allen andern ähnlichen Inschriften, was ja das
Natürliche war, nur der Name mit dem Zusatz isQSLa sich findet (s. IV. Kap.,
§ 2), wie, abweichend vom sonstigen Gebrauche (s. IV. Kap., § 1), von Opfern
in einer Mehrheit von Heiligtümern (’ßv xolg Ugolg) gesprochen wird, wie
später tatsächlich Meter und Aphrodite im Piräus in eine Gottheit zusammen-
flossen {MrixxiQ 0-sSv evavxxjxog iaxQLvt] ’AcpyoSixtj A 2 s), wie schließlich die
Inschrift mit der Erwähnung der Aphroditepriesterin an derselben Stelle ge¬
funden wurde, wie die Orgeonendekrete, so meine ich, Waehsmuth hat sich zu
leicht mit allen diesen Gründen abgefunden (S. 159, A. 1) und die geistreiche,
von andern gebilligte Vermutung Eouearts, daß sich eine andere Genossenschaft
von Aphroditethiasoten den Meterorgeonen angeschlossen habe, ist um so
weniger von der Hand zu weisen, weil, wie wir sehen werden, eine solche
Vereinigung von ursprünglich getrennten Genossenschaften etwas durchaus
Natürliches und Übliches ist. Unter den anderen Göttern, [oij ntQo&rjxjov
r\v, kann sehr gut die Meter, vielleicht neben noch weiteren Gottheiten,
die ebenfalls zu dem Gesamtheiligtum in Beziehung traten, nritverstanden
sein. Dabei wurde von den Thiasoten der ’AcpQodixxj UvqCu wahrscheinlich
nicht das Metroon selbst, sondern nur der ursprünglich dazu gehörige Götter¬
bezirk benutzt. Hatte sich daher der Athener Chaireas (A 2i) Verdienste
um beide Kulte erworben, so wurde vielleicht eben deshalb, in sonst nicht
üblicher (s. u. IV. Kap., §. 1) Weise sein Bild in dem Raume um den
Tempel (ailri) d. h. in der Nähe beider Heiligtümer aufgestellt (s. Schäfer
S. 424). In der etwas älteren Urkunde aber, wo ebenfalls von mehreren
Göttinnen die Rede ist (^4 2e), ist es offenbar die eigene Priesterin der Or¬
geonen (KqAxsiu ieQSLcc) die während des ganzen Jahres abgesehen von
ihren speziellen Pflichten gegen die eigene Göttin, die zunächst berührt werden,
die Ehrfurcht vor den Göttinnen im Auge behielt (Z. 12 ff. xai xov iviavxov
xalmg xai svßsßäg disxsXsßsv &SQa7tevovßa xag ■dsdg).
Unter diesen Voraussetzungen erklärt sich dann auch der merkwürdige
Umstand, daß ein Orgeonendekret zu Ehren einer Priesterin und ihres Gatten,
wo durchgängig (viermal) die Bezeichnung oQysävsg gewählt ist, noch von
Thiasoten, also wohl denen der Aphrodite, am Kopfe und am Fuße je zweimal
mit der Aufschrift versehen wurde: ol fhttßcbxca ’Ayd&oova xai xf/v yvvaTxa
a-öxov Zsv%iov (A 2c)*). Andererseits kann der Beschluß der Thiasoten ( A 17),
*) Auf diese Inschrift gründet auch Wilhelm wieder die Behauptung, daß Orgeonen und
Thiasoten identisch seien. S. Jahreshefte d. öst. arch. Inst, in Wien, Bd. V (1902), S. 132.
12
Erstes Kapitel.
den Wachsmnth (S. 158, A. 3) ohne weiteres den Verehrern der Meter zn-
weist, sehr wohl Ton den Thiasoten der Aphrodite stammen, wenn auch
hier die festgesetzte Strafsumme dem Heiligtume der Göttermutter zngewiesen
wird, in dessen Schutze auch die Thiasoten sich befinden. Daß aber die Thiasoten
Ton den Orgeonen verschieden waren, läßt sich immerhin aus der Rolle
schließen, die ein Priester hier spielt. Denn wenn auch Wachsmnth mit
Recht auf einen Priester bei den Orgeonen hingewiesen hat, so ist es doch
auffällig, daß in der betreffenden Inschrift der Priester erst hinter der Priesterin
genannt wird (.42 a, Z. 7f.: diddvca de xd iepäffvva xä[v pe\v fh]X[ei&]v xfj iegsia,
xmv de äppevcav xa lepet)*). Es ist also zu vermuten, daß auch hier der
Priester nur als Gehilfe der Priesterin zu gelten hat, nicht als selbständiger
Funktionär wie bei den Thiasoten, als eine Art Prinzgemahl, da die Opfer¬
bräuche gelegentlich die Tätigkeit einer männlichen Person erheischten, so
wie in andern Dekreten derselben Orgeonen der Gatte neben der Priesterin
ohne Amtsbezeichnung steht**). Die Verhältnisse aber, die jenem Thiasoten-
beschlusse ( A 17) zugrunde liegen und die Schäfer (S. 422) nicht recht zu
erklären wußte, lassen sich vielleicht folgendermaßen konstruieren. Der Priester
der Thiasoten, der Herakleote Kephalion wird im Zusatzbeschlusse wegen seiner
Fürsorge für das Heiligtum der Göttermutter (t b isqov xxjg MrjZQog xd>v &e&v) y
nicht für den Dienst der Göttin selbst***), gerühmt. Worin diese Fürsorge
bestand, erfahren wir aus dem Hauptbeschlusse, zu dem auffallender Weise
Kephalion selbst den Antrag stellt. Er hat wohl den Troizenier Soterichos erst
gewonnen, der seinerseits — vom Gottesdienste der Meter ist wieder gar nicht
die Rede für die Errichtung eines oCxog, d. h. eines Versammlungshauses
der Thiasoten, im großen Bezirke der Göttermutter gesorgt hat. Wenn nun
auch Soterichos ein Thiasote war (Z.4ff. <piXoxi^ov^ievo(g jr]pog xovg d-iaöärccg
ml aipefreig v: t[ö z]S>v fhagaxäv), so konnte er doch auch zur Göttermutter
in besonders engen Beziehungen stehen; auf keinen Fall ist es zu verwundern,
wenn die Strafsumme für den kaum sehr wahrscheinlichen Fall der Nicht-
bekränzung des Soterichos durch den Priester der Meter der Orgeonen zu¬
gewiesen wurde, wenn man sich auf deren Grund und Boden befand.
Selbst wenn aber unsere Betrachtungen der Natur der Sache nach etwas
hypothetisch bleiben müssen, eine Vertauschung der Begriffe oQyeäveg und
fhaamtai läßt sich in unseren Inschriften auf keinen Fall bisher sicher nach-
weisen.
Ebensowenig kann von einer Vertauschung der Begriffe ÖQyemveg und
eQavißtai die Rede sein. Die Gründung eines sqccvos xov c:<j'yvQv t gov (A 2 d,
Z. 13 f.) im Schoße der Meterorgeonen kann sich nicht auf einen gesonderten
Verein beziehen, wie wir bei der Erörterung des Wortes egavog zeigen werden.
Versuchen wir nunmehr das Wesen der Orgeonen zu bestimmen, so
sind zwei Haupterklärungen geboten worden, die sich diametral gegenüber
*) Vielleicht ist hier sogar an die Bendisorgeonen zu denken; s. o. S. 9, A*)-
”) Vgl. -4 2o;2e. S. Ziebarth S. 194f. und u. IV. Kap., §. 2.
*'**) Vgl. sonst z. B. das Oi-geonendelrret (.4 2c, Z. 13f.): -zsqL re xt)v [dQsäv nal xsqI
70 X OLVÖV Z&V ÖQyS&VWV.
Namen und Arten.
13
stehen. Einerseits behauptet man, die Orgeonen hingen mit der Ein¬
teilung des attischen Volkes zusammen, andererseits sieht man in ihnen
Privatvereine*).
Für die Erklärung bildet den sicheren Ausgangspunkt die Deutung des
Harpokration: OQyeSyveg d’ elßlv ol bei xifirig &ecbv rj sjpo bmv Svviovxeg' öp-
yia^eiv yaQ eäx l x'o &veiv %al xd vofuiöftevc: rtoielv. Suidas, der diese Er¬
klärung wiederholt; fügt aus Seleukos die interessante Tatsache hinzu, daß
die Orgeonen bereits auf Solons Axones vorkamen: HeXevxog ä’ £v xä>
bfio/xwrjfiazi x&v SöXcovog ä^övajv ÖQye&vag <pij0t, mleiß&ca xovg ßvXXoyovg
e%ovxag ne$C xivag rj^aag ij ffsobg. Ja es geht vielleicht auch auf denselben
Gewährsmann die weitere Bemerkung zurück, daß die Orgeonen Privatkult¬
vereine waren (öpyeäveg 0 i xoig idia dcpidQvfievoig &eolg b^yid.%ovxsg). Viel¬
leicht dürfen wir es auch nicht für Zufall halten, daß in der Seleukosstelle
die Heroen vor den Göttern genannt sind, im Hinblick auf die älteren attischen
Orgeonenvereine, die einen sonst unbekannten Amynos (.41a—i) oder einen
Egretes (A 1A) oder einen Hypodektes (A 6) verehrten. Offenbar suchten
diese ältesten Privatvereine das religiöse Bedürfnis gewisser kleiner Kreise
zu befriedigen im Anschluß an ein Heiligtum. In der Schöpfung aber dieser
mannigfaltigen Götterwesen ohne allgemeine Bedeutung spricht sich so recht
jener poetische Zug des alten Atheners aus, was sein Herz bewegte, in immer
wieder neugeschaffenen Gestalten, deren sinniger Name schon Trost gewährte,
zu verdichten**). Es ist aber wohl selbstverständlich, daß diese kleinen ur¬
alten Genossenschaften, die sich an unbedeutende Lokalheiligtümer anschlossen,
auch lokaler Natur waren, wie Kcerte (a. a. 0. S. 306 f.) mit Recht behauptet.
Von allen gentilizischen Verbänden aber werden die Orgeonen bei allen alten
Grammatikern deutlich geschieden***). Entschied die lokale Zusammenge¬
hörigkeit, so werden wohl oft die Orgeonen eines Vereins zunächst einem
einzigen Demos angehört habenf), und noch im 1. vorchristlichen Jahr¬
hundert finden wir eine solche Orgeonenvereinigung, die nur aus Prospaltiem
besteht (Ab). Dann ist es auch ganz natürlich, daß diese lokalen Verbände
in alter Zeit für Erhärtung der gesetzmäßigen Adoption neben, den Phratrien
und Deinen gelegentlich ihre Bedeutung haben, wie in dem Falle des Isaeus,
*) Die wunderliche Beschränkung der Orgeonen, wie sie Schäfer, Foucart folgend,
aufgestellt hat (S. 419 f.), ist jetzt hinfällig geworden.
**) Daher finden wir gerade Heildämonen oder den Asklepios selbst von den Orgeonen
verehrt. S. u. H. Kap., §. 1.
***) Bekker, Anecd. I 240, 28: zu (zh drjfiozslii &v^iazu i] nohg dLdcoew, sig 8 s zu
drifLOZLxu ol dr^LÖzui, sig 8h zu ÖQyscovLxa ol ÖQysnvsg, ol uv (haiv sxugzov zov Isqov, sig
8s zcc z&v yovsfov zu ysvv\. — Etymol. AL p. 629, 23: Gvvzccypcc zebv uv8qo)v cbg
T03V ySVV7lZG>V %UL ZCÖV CpQCCZOQCOV 0iV0\LU6ZUl KÄO ZOV KOLVjj OQytÜ^StV 70 Q'VSIV xolg &SOIQ.
Schon Lüders (S. 3 Anm. 5) hat mit Recht betont, daß dies „tag wenn auch Ähnlichkeit,
doch anch Verschiedenheit von den Geschlechtsvereinen hinlänglich andeutet“. Andere
Stellen aus Photios {— Bekker, Anecd.) und Harpokration s. bei Busolt, Griech. Gescb. II 2 ,
S. 117, A. 4.
f) Vgl. Pollux VIII, 107 s. v. ÖQyscbvsg: ol %azu 8ij{iovg iv zuKtuig 7}{bi(>cag ftvovrsg
o tvßiccg ZLvug.
14
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
15
wo es n, 14 heißt: eladyei (ig sig xovg (ppdrsyag xaqovxm> xovxav, xccl slg
Tovg dyjfiOTccg y.s syyQdcpsi uccl slg tovg ÖQyscjvcig*').
Mit dieser Erklärung der Orgeonen als lokaler Kultgenossen, die nie
einen Ahnherrn verehrten wie die Angehörigen eines Genos, aber vom
Staate bei der Sicherung des Bürgerrechtes vor widerrechtlicher Anmaßung
mit herangezogen wurden, lassen sich alle sonstigen Stellen wohl vereinigen**);
vor allem aber gibt uns das berühmte solonische Gesetz in den Digesten
(XLVII 22, 4), wenn wir der natürlichen Herstellung des Textes von Mommsen
folgen***), eine passende Umschreibung des Begriffes: k&v äs ärjjxog rj
VQdxoQsg rj Isqmv ÖQyCcov &vxca rj tSvSSuoi rj bjioxucpoi rj rhccö&xca, rj kll
J.eiixv oijröjisvoi, rj sig sixnoQLccv, oxi av xovrmv äia&ävxaC (xivs$y ? tfrbg &XXrj-
Xovg, xvqiov slvcu kdv jirj äxccyoQsv ij drjjioGia yQdjijiaxa. Durch diese Her¬
stellung bekommen die ÖQysävsg den Ehrenplatz unter allen Privatvereinen
hinter ärjjxos und tpQaxoQsg, und es läßt sich wohl vermuten, wenn man ihr
Vorkommen im allgemeinen berücksichtigt, daß sie als die älteste Form des
griechischen Vereinslebens zu gelten haben. Um so mehr ist es begreiflich,
daß sie mit der Entwicklung der städtischen Verhältnisse die bedeutsamsten
Wandlungen durchmachten.
Zunächst ist merkwürdig, daß schon in früher Zeit, mindestens bereits im
4. Jahrhundert, in der aufblühenden Hafenstadt des Piräus Vereine, die fremde
Kulte pflegten, den Namen ÖQyeävsg trugen; so die Verehrer der Bendis
{AZ& e) und der Meter (A2 aff.). Wie damals diese Bezeichnung in der
Tat die allgemein übliche für Kultgenossen war, kann man jetzt auch daraus
schließen, daß die Diener der Bendis eigentlich als s&vog, als Landsmannschaft
zu bezeichnen wären (s. u.). Es ist freilich nicht ausgeschlossen, daß diese
Vereine im Anschlüsse an neugegründete Heiligtümer unter einer gewissen
Förderung durch athenische Bürger sich konstituierten und daß somit die
alten landesüblichen Formen Attikas auf die neue Hafenstadt übertragen und
damit ihnen zugleich ein neuer Inhalt gegeben wurde.
Bestehende Orgeonenvereine suchten wohl auch den neuen Verhältnissen,
der größeren Freizügigkeit dadurch Rechnung zu tragen, daß eine gewisse
Erweiterung eintrat. Dies wurde ermöglicht durch die Aufnahme neuer
Götter; so traten Asklepios und Dexion an die Seite des Amynos (41aff)
die syrische Göttin neben die Meter (s. S. 10 ff). Vor allem wurde wohl auch
die ganze Organisation des Vereins in mancher Hinsicht neugestaltet. So
war es vermutlich bei dem vornehmen Kolleg der Dionysosverehrer im Piräus
*) S. dazu die Stelle aus Philochoros /Suidas s. v.) tovg äh 9Q <itoQa s ixdvayxsg
dt%£<s»ai Kal tovg OQysävag xcä tovg öjtoydlama.g^ ovg yevvrjrocs xalovjisv.
*) über die Auffassung von Poll. III Ö2, Bekker, Anecd. gr. I 227 (= Etvm Maon '>
s. Busolt, Griech. Gesch.= II S. 116, A. 4. Magn ' ;
***) Über die Herstellung dieser Stelle s. Liiders S. 1 . Wenig glücklich ändert Busolt
a. a. 0. isqwv ogyicov in d^ysärsg 7 ) ysvvrjtai. Aber auch Ziehens, von Ziebarth S. 167
. 1 gebilligter Vorschlag isgäv ögysmvsg zu schreiben und i) vamai zu streichen ent¬
spricht nicht so gnt dem überlieferten Texte noch auch der griechischen Ausdruckweise
wie Mommsens Vermutung. S. auch Wilamowitz, Autigonos v K S 278 u A 10
(,7 4a—d), dem Leute aus verschiedenen Demen angehörten. Ihm weist
der kraft der Familientradition an der Spitze stehende Bürger nicht nur
Schenkungen an Geld zu, sondern er bestimmt ihm auch aufs neue*) den
Platz in der Nähe des eignen Hauses, wo die monatlichen Opfer darzubringen
sind. Den veränderten Zeitverhältnissen aber entsprechend wird jetzt offen¬
bar mehr Gewicht auf den Beitrag gelegt. Nach ihm nennen sich die Or¬
geonen oi xrjv Gvvoäov qjsQovrsg (xcö fffrä) (s. u.) oder sie führen auch,
nach dem Vorbilde jüngerer Vereine (s. u.) den wohltönenderen Individual-
namen Dionysiasten. Nur als letzter Nachklang alter Einrichtungen oder
auch als künstliches Wiederbeleben derselben ist es offenbar anzusehen, wenn wir
noch im 3. nachchristlichen Jahrhundert dem alten Ausdruck in der entstellten
Form ÖQyeävca**) begegnen oder in der nach dem Brauche der Zeit umgestalteten
Wendung oQyseavLxrj evvoäog {A 7). Ein Zug der alten Orgeonenvereine
kehrt auch in diesem späten Kolleg wieder, der freilich ebenso andern Vereinen
der Spätzeit eigentümlich ist: der Hauptgöttin BsXrjXa gesellen sich auch hier
weitere Götter in der einzig dastehenden Formel al xsqI avxijv %-sai.
Daß die Orgeonen der späteren Zeit wohl den anderen korporativ
auftretenden Kultgenossen, wie den fhaOcöxca, nahe gestanden haben, ist
an sich wahrscheinlich, auch wenn es nicht durch verhältnismäßig so wenig
besagende Stellen der Grammatiker bezeugt würde, wie die Äußerung des
Etym. Magn. (p. 454): &icc 0 coxccg 6 xoivarvog xSrv &v6icöV sxaXovvro äs xai
obren, OQysmvsg.
Da die Orgeonen in der Literatur als etwas spezifisch Attisches erscheinen,
liegt es nahe ihr Auftreten außerhalb Attikas auf attischen Einfluß zurück¬
zuführen. In der Tat wird dies durch die Urkunden bis zu einem gewissen
Grade nahe gelegt. Nach attischem Vorbilde treffen wir in dem von Athen
abhängigen Lemnos***) Horosinsehriften von Orgeonen (B 150, Z. 5), in dem
einen Falle als Orgeonen des Herakles bezeichnet (B 151, Z. 4£, 12f. bQysävsg
xov 'HQaxXsing xov iv Köfisi). Vielleicht ist auch Megara durch Athen
beeinflußt gewesen, wofern die betreffende Lesart für sicher gelten kann)-).
Eine teische Inschrift (B 340, Col. 3) könnte uns darüber belehren, daß auch
andere jonische Staaten diesen Kultnamen kennen, doch ist auch hier das
entscheidende Wort möglicher Weise nicht ganz sicher ergänzt (ö[pye]räv«j).
Wenn die Genossen hier nach dem Namen einer Persönlichkeit bezeichnet
sind (oi 6vv ...), so ist das eine aus Attika nur einmal belegte Erscheinung
(A6G ol jist[a...') ! die auf eine staatliche Bedeutung dieser Orgeonen hin-
weisen könnte (s. u. frCaoog).
*) Eine völlige Neugründung liegt nicht vor, da schon der Vater des Dionysios
(c, Z. 46 f.) die diesem zuerkannten Ehren genossen hatte.
**) Die Erklärung des Hesychios öQyewvtu — Uqhuu ist wohl für die ältere Zeit
gemeint.
*) Unglücklicher Weise hat sich bei Zieharth S. 134 das Versehen Lesbos einge¬
schlichen.
+) Auch in der ganzen Fügung erscheint die Wendung (ß 2) fouljc ogyetöfvjfs [v]tav
[#£iäv] mindestens ungewöhnlich.
.16
Erstes Kapitel.
Zum Schlüsse sei darauf hingewiesen, daß Ableitungen von öpysnveg
äußerst spärlich Vorkommen, wie ja auch kein Abstraktum hier üblich ist
Außer der bpyemvcxi, ^ voSos 7, Z. 14f.) treffen wir xb ypa^axsiov rb
OQyeicovwov m Lemnos (B 151, Z. 7, 15) und ÖQysavixbv Selxvov neben
dem (pQKTQtocbv ä. bei Athenäus (V, p. 185f.)*).
{haaßrai.
Em weit größeres Verbreitungsgebiet als der behandelte Ausdruck, einen
viel längeren zeitlichen Bestand im allgemeinen hat der Name &iaGcöxai oder
fhaßlxca, eine Bezeichnung, neben der hier auch das Abstraktum &taGog selbst,
namentlich in späterer Zeit, auftritt. Die Unterscheidung des Moeris (p. 180)
■d-iaffätat. ölu xov <0 ’Axxix&g- d-iaßlxai 'EXÄr/vix&g wird durch die Inschriften
bis zu einem gewissen Grade bestätigt. Außer einigen wenigen, vielleicht
sogar zweifelhaften Fällen kommen für die attische Form fast nur die in
mancher Hinsicht so eigenartigen späten bosporanischen Inschriften in
Frage**). Die gemeingriechische Form schwankt wiederum zwischen 1 und
dem späteren «; außerdem finden sich noch andere dialektische Veränderungen
des Wortes***).
Ehe wir die Verbreitung der th aGäxai erörtern, muß zunächst auf die
ursprüngliche Bedeutung des Wortes hingewiesen werden. Da ist vor allem
zu betonen, daß das Wort ftiaGog von vornherein eine allgemeinere Bedeutung
hat,^ als der örtlich und zeitlich so beschränkte Begriff öpysävsg. Mit Recht
erklärt Hesychios »wGog als %6qov GvexaGig, fhaGmxai durch % 0 Qevxat, &id-
Gai durch %opsvGca. Dem entspricht der schon bei Tragikern und Komikern
vorkommende Gebrauch, wo herumschweifende Schwärme von Genossen wie
von Kentauren (Eurip. Iph. A. 1059: &Ca6og ixxoßäxag), von Kriegern (Eurip.
Phoen. 796: a0mäoq}SQp.ova frCaGov), vonMysten, Männern und Frauen (Aristoph.
Ran. 156), mit diesem Worte bezeichnet werden. Daher kommt der Aus¬
druck wohl zunächst solchen Festgenossen zu, die eine Feier mit lärmendem
Umzuge begehen, wie vor allem den Verehrern des Dionys (Eurip. Bacch. 680:
l ) opytsmxa IsQa a. Harpokr. s. v. ä W orsltj ml.-, 6. »vtictra s. Photios a. v. ; Bekker
Anecd. gr. (a. S. 13, A. ***)). „ ’ ’
7 ,2 Al“ ( Delos - nach beaormaut!); B 352, Z. 4 (Smyrna); B 372, Z.2 (Teira); Jiu,
• fi(Chalkedony_ Sicher findet sich die Schreibung mit co in folgenden bosporanischen
Inachnflen: B 125, Z. 8 ; 130, Z. 7; 131, Z. 9; 132, Z. 10 ; 133, Z. 10 ; 138, Z. 8 ; 139 Z.ll. -
Außerdem 1St Sle ° ft ergän2t W03:(iei1 ; z - B. £ 416, Z. 1 , 21 ; 147, Z. II 5 , IH 5 u'sw
*") Die altere Bonn auf t findet sich sicher vor allem häufig in dem doch Athen
sonst so nahestehenden Delos: B 166 a, Z. 21; 186, Z. 23; s. x ns B 166 a, Z. 3 , 46 54 56 •
8 94 7 V yZTV**? ' 68a ’ U;d ’ Z - 1 ' e . 2 - 6- - Außerdem B 65, Z. 4 (Pressowa);’
’ Z ' 1, 12 ! (KaUatis; Z. 9f. »KW««); £209, Z. 60 (Tenos); £226, Z. 23, 24 (Thera)-
414a, Z. 1; b, Z. 1 (Nikaia, auch &taaiu.Sse b Z. 1); £467, Z. 5 (Ägypten). Selten ist
sie m bosporanischen Inschriften erhalten: £110, Z. 10; 117 B, Z. 7; 129, Z. 10 Die
Formen mit u finden sich in Urkunden von KaUatis (£92, Z. 9, 12), Kos '(£ 241 Z 11
Triglia (£4!2, Z. 2 ), Ägypten (£ 462, Z. 11), sowie besonders in den bosporanischen
n Mifi’v'r ’ ^ 7 2 !’ t 6 ’ S - Ui 120E ’ Z -M- u -; 123 , 2- 11 ; 127,Z.8,s.u .).-{ B vv)&ti a miTca
£ 116, L. o; 120, Z. 6 ; £ 58, Z. Cl2; %-^lzca B 120 K, Z. 6 (s. Latyschev a. a. 0.
b. 66 , A. 1 ); »isoelvta B 127, Z. 8 ; üA)s[o?VJ £ 137 , Z. 6 . — #i«ffoiw[>£s-] £ 49 , Z. 2 ,
Namen und Arten.
17
j%<ö de &ia0ovs xpelg yvvavxsCav %oqöjv). Diese Bedeutung des festlichen
Umzuges bleibt dem Worte auch in späterer Zeit, wie die bekannte Demosthenes¬
stelle lehrt, wo der Plural gebraucht ist, also an einen einzelnen Verein nicht
gedacht sein kann (XVIII, 260: ev äs xalg ryisgaig xobg xalovg diaGovg
aycov äia xmv oäötv, xovg s6xs<poivB}[xivovg xä fiapcc&o} xal xy Xsvxy). So
spricht denn gar nichts für die Vermutung Ziebarths, in dem Worte liege
eine ursprüngliche staatsrechtliche Bedeutung und der Ursprung seiner Ver¬
wendung für Vereine sei in Athen zu suchen (S. 134). Steht nun ferner das
Substantiv %-iaGog nach seiner schwungvollen, fast poetischen Grundbedeutung
etwa dem Worte xä/xog nahe, so ist es nur natürlich, wenn es in Versen zur
Bezeichnung von Collegien dient, die eigentlich einen anderen Namen tragen,
wie der oben erörterte Orgeonenverein der attischen Dionysiasten (A4d); auch
&La 0 &xaL kann dann, besonders im Verse, in dem angegebenen Sinne von ganz
anders betitelten Vereinen gebraucht werden, wie vielleicht sogar von den
Techniten (Aons ov jhuGäxca A 8D, Z.ll). Mit dieser allgemeinen Be¬
deutung des Substantivs %-iaeog hängt es gewiß auch zusammen, daß es in
älterer Zeit als Vereinsbezeichnung nicht recht geeignet erschien. Viel be¬
zeichnender war schon der abgeleitete Ausdruck &ia 0 cbxaL, der sich so ein-
bürgerte, daß, wie wir sehen werden, der betreffende Verein selbst in der
Regel nicht Q-Cuöog, sondern xotv'ov xäv fhaGnxäv genannt wurde. So sind
denn auch die Erklärungen der Grammatiker für &ia6og = Verein recht
spärlich und meist allgemein gehalten, wie die des Harpokration: xb &&qoi-
£6fievov itXyd-og ssxi xsXsxy xal xij.ty &e&v.
Wenden wir uns nun zur Betrachtung der einzelnen Thiasoi oder besser
gesagt Thiasotenvereine, so bleibt es immerhin auffällig und bedeutsam, daß
eine Vertauschung des Namens &iaGäxcu mit andern Gattungsnamen, wie
ÖQysävsg und ipavioxaC, nicht vorzukommen pflegt*), während daneben
natürlich Individualnamen oder auch allgemeinere Bezeichnungen üblich sind.
Beginnen wir mit Athen, so gilt es zunächst Stellung zu nehmen zu
der Frage nach dem Verhältnis der Thiasoi zur Gemeinde, die durch das
Demotionidendekret (A 8) in Fluß gekommen ist. Nun heben sich aus der
Menge der attischen Thiasoteninschriften eine Anzahl heraus, hei denen, soweit
wir sehen, von einem Kultus nicht .die Rede ist, die sich hingegen nach
einer Persönlichkeit benennen. Eigentümlich ist ihnen weiterhin, daß hier
der sonst mehr gemiedene Ausdruck fHccGog das Übliche ist.
Dahin gehören vor allem die Beitragslisten von fünf Thiasoi der demosthe-
nischen Zeit. Drei von ihnen waren offenbar nach Persönlichkeiten benannt,
deren Namen im Genetiv dem Worte &tccGog zugefügt sind und die dann an erster
Stelle unter den Mitgliedern aufgezählt werden; die beiden anderen aber waren
gewiß in der nämlichen Weise bezeichnet (.,410). Diese Vereinigung von
mehreren Thiasoi auf einer Urkunde legt die Vermutung nahe, daß wir in
ihnen Teile eines größeren Ganzen zu erkennen haben. Daß es sich bei den
*) über ögys&vss s. o. S. 10 ff.; über das Wort in einem Thiasotendekret
(A 19, Z. 20) und den ccQ%£QccvtOTijs in einem andern (^22A, Z. 8 ) s. u. S. 30f.
Poland, Gesch. d. griecli. Vereinswesens. - 2
18
Erstes Kapitel.
Mitgliedern dieser Thiasoi um Persönlichkeiten handelt die j™. u D ,
Ss “i: r d i f
S*“"*' - ‘’Ct.Xä
™*r d» b„ der Gruppe teu % e D, m »» gab , « , “S
«m An7.M"g™.irDl", U i” ohrendi «
&.keu («»1*, d, beitragpßicbtig h.m.g.s.g« ™, (Col n““l)T
ix ™ s w H r ix •“ se ™ »x-ä t
“" X "H "taWh;* ;
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s?xti 7 Ä 6 ? ^ s “ texs
.«b“t XXX XXXi"“'-T*“ di « F ^«
jeder t “ £"”*"
der Thiasoi genannt f S *“ ün “idung
Sf V° tT “ r - Ä’wl s :
5 z ::s s i e gew r¥ : s ^^£-5
Teil der BeJkerZ bellt ein T ^ ^ *“ b
Aber auch Vorstände gewöhn liehe 7 Art habel' T ™ grüadeD?
kaum zu erkennen da iTZT£ 7 T T “ dl6Sen Mä “
bezeichnet zu werden pflegt ^ dies Amt ausdrücklich
dem ** diese ^ mit
Heine Schwärme« waren, in Wdif Genossen deTphrat thlf “
wie 6 natüXh besolderf dm t^T di@Ser Staatliehen «örp“a^
konnten. Daher Heß e rsfZttZ ZT T Wwk » -den
Vereinen das Recht sich zuZ, “ r ! demokratiscbe r Weise diesen
Oberhaupt sich zu bestimmen t ll Neubül ’S er keranzuziehen, ihr
tradition maßgebend g “sein sSSTT T"? ^ ^ *“ “en-
_1_ - g S6n 86m ' Sodaß das ^-mt emes solchen Vorsitzenden
*) S, u. III. Kap., §. i.
Namen dnü Arten.
19
vom Vater auf den Sohn vererbte (, u. IV. Kap., §. 2). War also diese Gliederung
“ TillaSW ™\™ h \T^ geh0tm ’ S ° 816 sicb docb d er staatlichen
bequem ein und hustete ihr gelegentlich Dienste, wie wir aus der Demotio-
mdenmschrift sehen lS . Dittenberger, SylP 439, A. 40). So kann man nur
nut einem gewissen Vorbehalt davon sprechen, daß die Phratrien in M* g0 >
zerfiden, noch weniger ist es wahrscheinlich, daß Kleisthenes von vornherein
euithehe Genossenschaften« unter diesem Namen begründete, wie Gilbert
(Griech. Staatsaltert. P, S. 164) meint.
Nun löst sich auch die Schwierigkeit, die besteht für die Scheidung der
In^H ™t ^ laS ° tm T m lhrem Verhältnisse zur athenischen Gemeinde.
In der Hauptsache mag Lipsms Recht haben, wenn er die für die staatliche
STsTs^ Ti? rge T (8 ' °- R 13£) ^ di6S6fl TWaS0i id-tifiziert
Ts Tbi' , 8 7 T : W ° M mag manCllei ' 0r g e “enverband seine Stellung
als Thiasos m einer Phratne eingenommen haben. Der Entwicklung nach aber
sind diese Orgeonenverbände uralte lokale Kultvereine, wie wir slhen diese
Ä 1UageU ^ Phratriel17 ™ * - Verwaltungszwecken not-
KrZZJT Gliederung^ einer großen staatlichen Korporation in kleinere
eise immer wieder von neuem auftrat, das zeigt ein Beschluß des
Schoßl W ° ““ g 0wisse Beschränkung solcher Neubildungen im
an f Streb * Wi f d 9 > Z - 3ff -).- [ 8 *® S & Mä]ds d(phove &(pisl
Zs m 3 - 7T L£? ^ xoimatv
bLh S. 167) VS ^ S T ° il£7KQ ° V ^ 0Gimiv &vfv *VS ispsas (s. Zie-
ein attischer^ “ f“ 6 " H yP° tbete “^chrift (^23) ist möglicherweise
anfzuf“). em@r rSOn beZ6i0W md VieUeiCM “
Die übrigen wenig zahlreichen älteren Urkunden, in' denen wir es aus-
schließlich mit Thiasoten athenischer Abkunft in Attika aller Wahra«»heinlich-
^ Z smd u ei i er so wenig umfa ^ daß - “t
vn y ge Klaiheit verschaifen können, ob hier ähnliche Verhältnisse
■ TT’ WM m d6n ebea bes P roo benen Inschriften oder ob diese Thiasoi
■ sich dem jüngeren Typus nähern, der dann zu erörtern sein wird
So haben wm die einfache Dedikation eines Heraklespriesters und des
NaZf anf - 6Üler ^ ° pfertlScb -- der aaß -dem die
, r Mitgliedern tragt, die wir wohl trotz des fehlenden Vaters-
llte T T Rnam T i ner 8118611611 dürfen ' Mancbes eri ^ert hier im
to!Zv iTr ^ b 7"° Cll61lel1 Tbiasoi **)> andererseits haben wir freilich ein
°r 7°Tl,T BezeicbDun g des Vorstandes als Priester (^11)
Aus der Mit te des 4, Jahrhunderts besitzen wir jene merkwürdige In-
Mer dM FeUen — die ^ -h % ist
auehlletlhwlm A a t \1 em0tik r’ “7 daS Patro ^ ; ^ des Priesters angegeben,
xcci VOLVO* »M'OT'ÖV. ^ ^ ^Kvä^vcc^) is^g ’H^Uovg
2
20
Erstes Kapitel.
“r-- *- «**■»•«»-
ressante Pall vor, wie Ziebarth nach d “v™ beSknd Hier Hegt der inte-
hat, daß eine Gruppierung innerhalb^e«^ J? 8 “ 86 T F ° UCarf dar S etan
der Weise eintritt, daß 15 namentlich f °f7 er, ' u ^- 0 ^°v räv thaeazäv in
Mitte bekränzen u'nd dann MS
zuteil werden läßt. 8 ° V dleSelbe Ehre ^ Mitgliedern
<■« 1«« M,kirn
diese Göttin die Vereinsrröttte «„ •£ , ., Gabe weiht G*24). War
ÄS ssHäX
und aus der Nationalität der meisten Mit Ti / . ^ Namen der Gottheiten
läßt, ergibt sich, daß wenn auch Foim f 77’ S ° W6lt Sle siob «'kennen
fremden Ursprünge aller attischen k 7. beh Hypothese von dem
d- ü, d ,.,„s Ir t 1 **» s *» —>>
überwog. Wahrscheinlich ist es nur ein Zuftll T h deutend
Zufall, daß unter allen diesen Vereinen t • ’ a er gewiß ei n bedeutsamer
läßt. Ebenso spricht woh b 1JlZ 7 VT! ***** sicb Weisen
sie bleibt doch nicht minder T** ** ^ mit > ™ d
Thiasoteninschriften fallen in die kurze Sm “ 77 “ “ Frage kommend «i
ergibt sich, ganz abgesehen “nTer noch z ^ 7 ^ 3 ° 2 biä 278 / 77 - So
nach der Entwicklung des «neZZhZ\ ** Weit tigeren Präge
die Tatsache, daß indie^ Über W,Üer zunächst
= =»äs££äMt: «
- srrs**»—-
«S*; - r dt
Jahresber. 187:^777”'^^^ 7 6 e h S n f t 7 e ide « eAobe » (Brians
) Die Zahl der Einzelstellen (s Liste A) an He *’ S ■ 167 > Anm. 4.
soten genannt werden, beträgt 55 . ’ d dlese e, » enfcIi «hen Vereinsthia-
***) Kaum sehr in die Wac-schale fällt ,
abzusehen (auch A 28, Z. 18 haben wir eine g^z unTlte £ h “ tei ' ten Dichterste11 « (4 4d)
Chchtreste), die eigenartige Dedikation 'Obolus (so heißtT^TTT 11 W ““ lineill ®Ge-
die Bemerkungen Ziebarths, wie
emem «olvov Tm> i QavLar&v hervorhebt; „Der
Namen und Ahten.
21
’AcpQödCtris oi fticiGcbrai (A 13a, Z. 221; b Z 41 f) nnJ ^ ^ ,
(A 14, Z. 16f) ’ * • Y d ot ftlCCGCDtCU oi Tvvdyov
Unter allen hierher gehörigen Thiasotenurkunden sind die ältesten drei
Dekrete aus den Jahren 302—299 (A13n- h- eV in il,„ ■ j f T . f «ei
und Pan 7 prfnhritiTi+ oi i, 7 ’ i c )i m Auen wird ein Nichtbürger
und Panzerfabrikant Stephanos geehrt, der als Epimelet und Hieropoios der
Aphroditethiasoteii im Piräus sich Verdienste erworben bat. Mit diesem Vereine
a man (s. c afer a. a. 0. S. 425) das bekannte Gesuch der Kitier (E2) aus
dem Jahre 3Jo/2 in Verbindung gebracht. Es ist nun gewiß recht natürlich
daß sich an das Heiligtum, das auf Antrag kitischer Kaufleute
jTht 337/2 Ort —S- Zlmächst freiKcb b -^lte es sich 1
Jahre 333/2 offenbar nur um eme der kaufmännischen Genossenschaften dte
- 7 “-;= irss ™ä:;
schheßen, mindestens Fremde in ihrer Mitte hatten (A 14) ’
iä 2 “ :rr
Salammier auch ein Olynthier angehörte (^15) b “
Wieder nur wenig später (298/7) ist das Dekret der Genossenschaft des
k»t (AW> “ Kl "'’ U “ Ji * “ Ch ““ Herakkote «rdierf ^
_ Es folgen jene Thiasoten des Piräus etwa aus dem Jahre 280, die zwar die
•1« Priester „d
Teb f tadt Selbst Sind zu Hause die durch ein Dekret aus dem
gefü^rt^Nlmerf? 6 !-™^ 0 ^ 11 “T GÖtti “ W ^^s), deren einfach auf-
lerkuSt^fÄ KtV ^ S) k “ 8ChlUß Mf
der tZ m^ dtl“ f" 3 ‘ Jabr “ rts ^ ein Thiasotenveroin
a • j b . nördlich vom Dipylon gefundene Inschrift beleet
d^ i wieder mit einfachen Namen bezeichnte Männer und Frauen angehören
4 Torb 111 '? 11 ! lm f lräUS ehl 0r S eolle:Q verem der Bendis schon aus dem
^Jahrhundert nachweisbar ist, lassen sich Thiasoten derselben Göttin in
nur mit JakAulldert bele S en 20), deren Mitglieder wiederum
nur mit einfachen Namen bezeichnet werden.
als um einen weitverbreiteten Brauch des ürkuudenstües. ” '
1902 S b r Weifel t &ei n° h ( J ahreshefte d. Bsterr. arch. Inst, in Wien, Bd T
1902, S.lSOf.) den salammischen Ursprung dieser Inschrift und sucht sie den Bendis
22
Erstes Kapitel
»„Sit“ SrSS*";* 6 “**» ™“
-SSSlSStS ZoSS“ 8 ' a - “*
wissen ®iwv antreffen (A 21) «he,- h >, , k und einen ge-
*•*. »»SS.; i;: ’aIS" r ,ben s 1 ’ **»
g .»tata ^ ( ^ 2 |)S d tSk «Sm,- f“®’ s) aut
noch nicht veröffentlichten Inschrift (A22A). aS ° ™ m 6Uler
ImehriftS. 1 SpSu”) “i“‘ r":., “ e " e »«i'Ari.tlick,
” t Z, S”f J " b “«‘. ”
STÄÄ ~ ^ “
J»laZ.n4ZS, W„S«1 Z 8 "“' “ “f” 1 ™“ » 1«
m , ■ , , t te ' Kffos lm< J ■fff aeärat sich nirgends finden
Periode ZLS f Zlü!'* Attil " “ f *“ g '™ Z « il -
wi. durobsSg itl™ oIZ“ '■Za ?' ° W *» *“» T «~.
war. Waren ° schon ^nacPd™ 2 m™/ 61 ” Z6ltlicil a ^ 6re:n Orgeonen verschieden
Einflüsse und unter der BeteMV llSt6r al , ta<;tisc}lei1 0r geonen unter dem
hch von ihnenneueOrgltnS? T «»chließ-
sotengenossenschaften, daß der F^deTdiMeTvelSJfo^ f ^
Jt di esen Eoüe/el”
sotenvereine geht Hand in Hand • . reieien rganisation der neuen Thia-
menschlichenf gellTei Ü H ™^eten der
den Orgeonenverbänden viel auT hr ftf P Inter68Sei1 Stüber den in
Offenba: .erden
leben in seiner höchsten Blüte finden. ttlSche Yerema '
Thiasoten eine spezieHeJ^legen&cfgewSflt TbX ^T®
namen abgeleiteter Name findoi- t- ae ’ Z em vom Glottes-
£rt;f B ““ s ” s -'" i8 «* ü ö
zu verfolgen. ^ ^ bßZW ' &la0lrtt '' 111 der übrigen griechischen Welt
zule g r Chtig ^ aUCh hi6r die “ che UDd zeitliche Begrenzung f est -
und ^eigentlichen Grieeherdand° f “* im ^loponnes*)
—-Griechenland nnt Ausnahme Athens anzutreffen. Die Ver-
ksLeu. Auf kdnen püil 'daraufhin“J “t®® 1 Beweis beibrin gen zu
Thiasoten a. a. 0. S. 132 behaupten“ to^oS^ ^ 700 ° r S eonen
*) Banz unsicher ist B 4 i'Areos! ! u v . „ . „
*fle *o™°? (S. Ziebarth g. 63, 10 ) Smdas s. v. (Korinth)
Namen und Arten. gg
rtzi lb “ ™ en - “ et - * —
Auch Thessalien bietet nur auf einer Inschrift, die zwischen Larisa und
ompe gefunden ist, die ungewöhnliche Form d ( «eroflv[ Wff ] in einer schwer
zn erklärenden Wendung (25 49 Z. 2). L J cnwer
spätefzeffSolu ^ “ Makedonien and T] ™kien, aber erst in
p er Zeit. So Helfen wir evvtoaghu inPressowa (25 65, Z.4), einen
Zeßa&avos vielleicht m einer Inschrift von Pirot wnhi a „o 4 u c- L , SJ
(B an 7 r - „ J, .von nrot, wohl aus dem alten Serdica
{B 89, Z. 14), ?] m Gostilica (25 83, Z. 2). Anch eine Mysteninschrift von
lessaom e spricht, wie es scheint, von einer Abteilung von Mysten die
A„ Qav toiatoe heißt (25 58, Z.Cllf • s . u. S. 26), und in Byzauz'sind
Thiasoi nach Aristoteles offenbar eine häufige Erscheinung gewesen (s u S 27)
Besonders aber sind der Westen und der Norden des schwarzen Meeres vertreten
mit den Städten Kallatis (25 92, Z. 6f., 9, 9f, 12- 93 Z 13f ■ 94 7 , q 7 „
^oVuS £ Tu z 7 \ 6 \ Cb “ (5109 ’ z: ^
?20 7 P 116 ; Z - 5 i 117A,Z.3; 117B, Z. 7), Phanagoria (25119 Z 1-
Z n 2p Sn? 26 12 ? K 7 Z ;P ? L> Z - 5) ’ Tanais Z.13 123,’
Z - 8 1 126, Z.7; 127, Z. 8; 129, Z. 10- 130 7 7- ni ? Q
’übPv 1 ? ZA0 J- 137, z - 6 (?)i 138g z - 8; 139 ' z- 11 ;^^).’ ;
überblickt man dies ganze Verbreitungsgebiet, so ist es Mar, daß erst
vom scWen Meere aus der Ausdruck Eingang gefunden hat in die uörd
liehen Balkanlander und daß die Gegenden des schwarzen Meeres trerTeits
on den. Mutterlande Kleinasien beeinflußt sind. Diese Einwirkung von
bildet hmUl 7 M n 16 BalkanIäader ^«1 uns noch mehrfach begegnen- sie
bildet einen der wichtigsten Kulturzusammenhänge besonders der ersten iaM
hunderte unserer Zeitrechnung, der ja auch für die Ausbreitung des Christen-
ums wie der eine Name Thessalonich lehrt, von Bedeutung ist
Reichlich sind weiterhin die Inseln*) vertreten. Es findet sich der
ITT 5 Ta«! °^ ei " Seme Ableltnn ? el1 in Ägina (25 146, Z.4; 147 Z 115
ni 5; 148) Lesbos (25155, Z. 2), Delos (25 166a, Z. 26 199; ms ö S 16 A ***)’
Tenos (25 209, Z. 60)**), Keos (25 210, Z. 4, 6, 13) Thera 725 225 ’ 7 W' 9 }
(S Z^S), E„, (r 23l ’., Z .V ,,V‘“ 32 2u'z i’
-po6, Z. 1), m dem Demos Isthmos von Kos (25 241 7 1 , ; n n ’ .’
Kition (25 299, Z. 2) und Chytroi (25 301, Z 1,4 6) ^ ^ “*
7 kle “ tiscke * Küstengebiet haben wir zu nennen Knidos 725 306
Z P w (B „ m ’ Z ‘ f ) ^ Teos (K 335 a, Z. 1; b, Z. 7; 338 a, Co(. 4; b’
Z.1 .340 Z_8ff , Smyrna (B 352, Z.4) und besonders die Ostseite der Pro-
pontis mit Triglia (25 412, Z. 2), Nikaia (B 414a Z. 1- b Z 1) Ki™ Tr f«
Z. 2, 6; [416 Z. 1 21]), Chalkedon (B 418, Z. 6). Von'tiefer in Kleinasien
0 Und6Ilen Prkui ldel1 smd »or zu erwähnen Inschriften aus Magnesia am
(i i 6 o? z^Ti r“ 1 «" ist die Ergänzung * iaairs,v iu einer aamisct “ ^chri ft
«2 5?“ di ® f f l3che Ergänzung 0[mair& v ?] ^maSrnv s. o. S. 7 A «
) Vielleicht hat hier das um- einmal VO n dem sonst anders bezeichnten Familien
veiem (s.u.) gebrauchte Wort mehr die alte Kultbedeutung (s. 0 . S. 16 f.)
24
Erstes Kapitel.
Mäander mit den bekannten offiziellen Thiasoi (5 320a, Z. 28 f. 34 35 36')
aus der Gegend zwischen Thyateira und Gordos (5 389, Z ’s) und aus
Akmonia (5 426 Z. 1), wo die Mysten offenbar in mehr wie einem Thiasos
vertreten waren (s. u.)*).
Selten ist der Ausdruck Thiasos als Vereinsbezeichnung in Ägypten.
Erst neuerdings smd aus einem Papyrus «vv^aci™ als Genossen eines
Mannes bekannt geworden, die em Rechtsgeschäft abschließen {5 467 Z.5).
ei den xmiisyetcu xal &iassttc<i einer Inschrift von Taposiris (5452 Z lOf'i
W rll n TS. BezeicllIlun g^ wie die wohl weniger auf genossen¬
schaftliche Betätigung, als auf die alte Kultbedeutung des Wortes als eines
onysischen Reigens hm. Jedenfalls ist für Ägypten, wie wir sehen werden,
m anderes Wort als Vereinsbezeichnung weit verbreitet.
So zeigt sich denn der »Cmog beschränkt auf ein abgegrenztes Gebiet
von Jen Inseln des agäischen Meeres aus nach Worden sich ausbreitet’
vom griechischen Pestlande nur Attika einschließt, die Küste Kleinasiens nur
J "“IVT p i. 8cWzen Meere sicl1 ausdehnt. Ausgeschlossen ist
das eigentliche Griechenland mit dem Peloponnes, das tiefere Kleinasien
Ägypten und der Westen der hellenischen Welt, über dessen genossenschaft¬
liches Leben freilich überhaupt nicht viel bekannt ist.
. Zeltlic]l betrachtet stellt sich auch in der übrigen griechischen Welt
wxe m Attika, das Wort so recht als Ausdruck der hellenistischen Kultur da/
Schon dem 4. oder o. Jahrhundert gehören die offiziellen, mehr rein reli-
LTii!'T^sS d as T a i am Mäa Z der an; dem 2 ' md 1 JahAundert sind
ast affe Thiasoi der Inseln, von Teos und von der Propontis zuzuweisen
und auch die von Kallatis sind zum Teil nicht jünger. Doch bleibt das
Wort bei seiner Grundbedeutung namentlich für bakchische Vereine in Brauch
sodaß kerne griechische Veremsbezeichnung von den Römern mit gleicher
Vorliebe verwendet wird, wie thiasus***). Mit merkwürdiger Zähio-keit
her hat sich der alte Ausdruck erhalten, wenn auch neben einen/ all¬
gemeineren, m den znm teil sogar erst dem 3. Jahrhundert unserer Zeit
thrakischen. UZUWeiSeilden SÜdrUSS1Scllel1 VereW > vielleicht in einigen
™» ” S ‘ Abweichung
TT , 413 xhovieov wird Trajan wolil mehr im allgemeinen •
Urkunde von Teira begrüßt (B HTZ') _ tu ra. • ° bmne in einer
j i tv . ® ' /• Uanz zweifelhaft ist die Erpeln/■nrm’ Waa TX 7 ’. u.
durch Bamsay m einer Inschrift von HieropoBs (B 429) g g des Wortes
- i "—- ~
“ lte , " ä °'®* ;
Mm " Xbi-»» T mi ,,b«a„„. s „ j, ÄI“ k “ J »
Namen und Arten.
25
Es läßt sich meist eine gewisse Vorliebe für das Kollektivmn Mtutoe
erkennen, vor allem m Kleinasien und in dem kleinasiatischen Inselgebiet*)
Andererseits zeugen die ionische Inselwelt, vertreten durch Ägina, Delos, Tenos
und die Städte der Propontis eine gewisse Vorliebe für das Konkretum wie’
Athen; besonders konsequent aber erscheinen in diesem Gebrauch die w
wTZ B\ D f S fcakis0te Gebiet zeigt lebhaften
Wechsel zwischen beiden Ansdrucksweisen***).
Vom attischen Brauche abweichend, gelten oft, wie wir sehen werden
die mit Sonderbezeichmmgen auf -Qxui belegten Genossen, die sich von Götter-
namen ableiten, Ms Thiasoten. So haben in Delos Herakleisten und Posei-
?°“7o 7 77/( s -°- S - 16 >A-*n so werden keisch »ZuqcbuM
L tL /bS z 9 C T S Tr eDgeMt (ZA ’ 6 ’ 13 ^’ 80 heißen ******
m Ihera (5 225, Z. 2, 6) auch d-icxiirca (Z. 23, 24) f).
Zur festen Titulatur treten beide Angaben in Kos zusammen, wo wir
rr fxw TT*1' TS,V 'f V - (5 231 Z - 2; ^ Z - 2 )'
an dem'ff (B 2M 7 i 7 *' ^“7 T ‘ ‘‘ Z. 2) und einen
andern ff. (5 JA b, Z. 1: ff. ... g rav t . a.) antreffen
Auch anderwärts Hebt man es, im Gegensatz zu attischem Brauche
(s Ausnahmen 20 f.) das wenig besagende Wort fftoog näher zu
timmenff). So wird der betreffende Kultus gelegentlich auch durch
234, l Äf iB K T \ Z ' 25 * Z - 2; 232 ’ Z - **
338a, Gol. 4; b, Z. 1; 340, Z. 8), Baiat (B 3S9, Z. 3) Akmonia (R 42« 7 n » „ ’ ’
ÄS* z YJfi %?“?>■*• **>■ K “ 2 i «• >•). e« d«w,
(B 415 Z 1 ff R; nq '/ ///r Geiloa sen werden m umschreibender Wendung genannt
Wenchrn!' B 30^5 / \ ß]v[v ^°^ L rbv »W« Anders ist die
endixQ ö B 306 (Kmdos), wo es sich nur um eine Sammlung für einen handelt
(s. u.), nicht um eine allgemein gültige Bezeichnung von Thiasosgenossen.
ni&,^;*£Z£Z. /“ tik zTi20 Z IV z ’ 6]; 116 ’ zJ;
467, z.5. ’ ’ K ° S: ’ Z - Sm y™ a: ® 352, Z. 4. Ägypten: B 452, Z. 11;
9- Z ' ° 12 ' Pirot = J589,Z.U( ? ). Eallatis: B 92, Z. 6f.,
/ ,, ’ ’ * ’ ’ ’ ’ Tomoi: B106, Z. 1, 6. — ^lualxui: Großtilica: B 83 Z 2 {V)
Kallatis: ß 92, Z. 9f 12- 94 7, 1 19 i a n _ 00 *")•
o,, . ~ r t mi 1 ’ ‘ ’ 5 Außerdem avvd'iaalxca : Pressowa: 5 65 Z. 4 :
a ow[ms]: hessalien: B49, Z. 2. — Ganz unsicher ergänzt i B t »tmärm : B 4 ’ Z 13
(Argos); B 429 (Hieropolis); 160, Z.4 (Samos). ’
als TMa/ten (bZI T), ^'/“f“ geDannte Vereine ^zeichnen ihre Genossen
IToi? ( ’ Z - ’ Tgl mlt Z ' 23 i B418 > z -6f- vgl. mit Z. 5 f)
* i?*?”,' z f ^ '“*7 (i “-
Ob«.,«, 1 » ÄYi'Ä ’
über wffnrffrrm s. u. S. 28. ’ ' ' S ' 24)
26
Erstes Kapitel.
den, Namen der Gottheit im Genetiv oder durch eine Beifügung in ad¬
jektivischer Form genauer bezeichnet*). Gern bekommen auch die th'ßffot
bakchischer Art ihren Zunamen in der Bezeichnung der Genossen, die ihren
besondere, häufig auf den Kultus bezüglichen Individualnamen tragen. So
heißen die Abteilungen der freilich mehr offiziellen Mysten in Magnesia a. M.
(B 320 a) mit Beziehung auf die wunderbare Gründling und anf die Übung
des Dionysoskultus**) ffiWog t&v W.axavL6x V v&v (Z. 34) und thaßag xcbv
Katcaßaxwy (Z. 36), zu denen sich als dritter der fffaffog 6 jrpö xtiXsag (Z. ,35)
gesellt. Ähnlich gab es in einem Mystenvereine von Tbessalonike einen
zIqoiocpoqcov »Siccßos (B 58, Z.Cllf,), dem sich offenbar ein TIqlvo^v
»sCaeog (s. Z.B2) gesellte (s. u.). Auch in Lesbos (B 155, Z. 2) und vor allem
m Cypern (B 299; 301) tragen die Angehörigen der ffltoot ihre besonderen,
für uns leider undurchsichtigen Namen (s. o. S. 7 A. *).
Fügen diese Ergänzungen zu dem Worte ffiWog einen Hinweis auf den
betreffenden Kult, wohl auch bisweilen einen solchen lokaler Art hinzu, so ist es
andererseits gewiß von größerer Bedeutung für die Auffassung gewisser »Caßoi,
wenn diese nach dem Namen einer Persönlichkeit bezeichnet werden. Einfach
stellt sich die Sache dar, wenn zu dem von der Gottheit abgeleiteten Namen,
wie bei anderen Yeremsbezeichnungen (s. tu) das Oberhaupt oder auch der
Gründer des Kollegs hinzugefügt wird, so wie es in Kos der Fall ist***)
Wenig allgemeine Bedeutung hat die Ansdrucksweise in einer Inschrift von
Bdx ZOI , in Tomoi (B106, Z. 6), in der allein nach einer Frau benannte Ge¬
nossen Vorkommen. Denn es ist zu bedenken, daß nur im Yerse IlciOovg
’uqos VCaßoq vorkommt und es sieh also hier vielleicht nur um die Hervor¬
hebung der sonst überall anzutreffenden Priesterin handelt. Welchen Göttern
aber huldigten 6 ffuwios 6 <X>cuve(itt%ov in Ägina (B 146, Z. 4£), 6 ff. o ’Ava-
%i7tohdog (B 338a, Col. 4; b,Z. 1) und 6 ff. o Zi[iaUmvog (B 340, Z. 8ff.) inTeos?
Es hat für mich hohe Wahrscheinlichkeit, daß hier diese Schwierigkeit in
derselben Weise zu lösen ist, wie für Athen. Diese Thiasoi haben gewiß
mehr Bedeutung für die Gliederung der Bevölkerung als für den Kultus f).
Auf eme solche staatliche Bedeutung weist uns auch die in Ägina neugefundene
Grabschrift (B147) hin, in der neben leider nicht näher zu bestimmenden
Thiasoten (Z,II4f . Ol ... [ffijßfoßjrai) genannt werden ol [ix] ?vn[v]aaio[v]
*) Astypalaia: to xoiv'ov tov »idaov tmv wcctqUo [* fftjW ;B 227, Z. 3). — Pirot: ?
2.tß<x£iavo s ^ (B 89, Z. 14). Kios: ol [o]u|>ay]o/M!r<H [>f g ] tov ^Q[aax]bv \^ia\so[v] (B 415 ).
— Schon Ziebarth hält die versuchsweise vorgeschlagene Ergänzung (B 160, Z. 3f.) : täv
Htxra to lsqov rijg AfftijuSog i% Tccv e on6lov (sc. »iccßcormv) mit Recht für unsicher (s. u.)
— »Ueoot Bdx x oto (Magnesia) ist keine offizielle Bezeichnung (B 320a, Z. 28f.).
**) S ’ Kem ’ Beiträ ge zur Gesch. d. griech. Philosophie u. Religion (Festschrift für
Diels), S. 91 ff.
, b. o. S. 25. Dazu kommen ShaGsltca ol evv ... in einer andern koischen Inschrift
(B 241). — Vgl. »Laoslrai ol nsgi ... in bosporanischen Inschriften (B 111, Z. 6 ; ng, Z. 1)
t; So findet sich auch die der staatlichen Gliederung entstammende, vielleicht nach
einem Heros genannte [Aa]tvlov in Teos neben einem solchen Thiasos (B338a).
Sehr unsicher ist xb a■ . ov AwvveoxXsiovg (B 339, Z. 1, 4), eine vielleicht nach einem
Aiovvaoxliis m einer ähnlichen Urkunde genannte Korporation, möglicher Weise, wieder
staatlicher Art.
Name» und Abte».
27
&L<xa[ä>r]ai, während sonst der freie Thiasos zum offiziellen Gymnasium
kenm Beziehungen hat. Nicht minder erleichtert den Schluß auf eine mehr
staatliche Einrichtung die Tatsache, daß in einer anderen neugefundenen
Inschrift von Agina, entgegen allem sonstigen Brauch, als Ehrende neben
Volk und Staat eine bestimmte Zahl Thiasoi genannt wird (B 148 ol rosig
»laaoi). Dadurch fällt auch neues Licht auf zwei schon lange bekannte In¬
schriften von Teos, in denen ol frCaßoi xdvxsg neben eqjijßoi und vsoi stehen
(B 335 a, Z. 1; b, Z. 7). Sicher aber ist es kein Zufall, daß die nämliche Er¬
scheinung eines in gewissem Sinne staatlichen Thiasos wie in Athen, so nur
in Teos, d. h. bei Stammesverwandten, und im nahen Ägina sich findet. Be-
sonders interessant aber wäre es, wenn in Teos, wie die staatlichen Thiasoi
Athens, so auch seine Orgeonen vorkämen (s. o. S. 15).
Von den zuletzt berührten Sondererscheinungen abgesehen wird man
wohl aus unserer Zusammenstellung aller Thiasoi und ihrer Bezeichnungen
die Überzeugung gewonnen haben, daß man in ihnen vor allem Kultvereine
zu sehen hat. Immerhin hat das Wort für gewisse Gegenden seine weitere
allgemeinere Bedeutung, und so fallen dem Thiasos auch andere Aufgaben
zu, wie die Sorge für Bestattung der Mitglieder. So bezeichnet das Wort
&iußt,xai auch die Genossen kaufmännischer Vereinigungen, für die sonst
andere Namen üblich sind (s. u.).
Vor allem aber stehen besonders in Kleinasien, in den Gegenden am
schwarzen Meere und in Thrakien Mrui neben ^ßrav, sodaß beides hier
als gleichbedeutend gelten kann, ja daß, wie wir sehen werden, der letztere
Ausdruck nur eme jüngere Bezeichnung für den ersteren ist. Es erscheint das
durchaus natürlich, wenn man an die Grundbedeutung des Wortes Uasog denkt
So treten die Mysten im Thiasos vereinigt auf*), Bakchen (s. u.) (B 106 Z 3j
bilden einen Thiasos (Z. 1, 6), der Thiasos (B 389, Z.3) besitzt einen
{ ■£) und andere echt mystische Ämter, wie den Malates y«pav(B372)u.a.m.**'i.
Trotz der Mannigfaltigkeit der Ausdrucksweise findet aber auch bei den
gemeingriechischen Thiasoi nie eine Vertauschung der Ausdrücke ffiWoc
unci egccvog statt.
Schließlich verdient hervorgehoben zu werden, daß von »iaßog außer
ffißUSTOi JfutgKu) noch andere Bildungen abgeleitet werden, die sich auf
die Kulttatigkeit. der dem Vereine angehörigen Genossen beziehen. Schon
das ist bezeichnend für einen religiösen Verein, daß die Frauen gelegentlich
als völlig gleichberechtigt neben den Männern mit besonderem Namen er¬
nannt werden wie in einem Dekret von Nikaia (B414b, Z. 1 Vraeirca xcd,
»laekiSsgy In einer Urkunde von Kallatis werden die reiW
genannt (B 94, Z.9f.), von Aristoteles (Oecon. II, p. 1346b, 15 sqq.) die ff ta -
0mTLX “ ! n Byzanz (s - Ziebarth > s - 56 )- Vor allem hat der & QX kH K ßh ns
eme große Bedeu tung, der, wie der von Lukian erwähnte 9iccß<Z ms unter
, * } f * 26 ’ Z - 1 ° l ^ etal T0 * heo« « ^[ß>„u;B58, Z.Cl ol tikte, Z. Cllf. tov ripoio-
V Q Z^7°-l a 32 ° a (s ’.°- a 26) mit b ’ z ' 3 ******
unsicher ist B f/'i ( B «*, Z. 10f.) o. S. 24. - Gau,
unsicher ist B 4, Z. 13 (Argos) ff[ ( or®<4to- ts ?J neben Z. 6 jwW« (s. o. S. 22, A. *).
28
Erstes Kapitel.
Famen und Arten.
den Ämtern zu erörtern ist. Von beiden Substantiven werden Verben ab¬
geleitet: den &Q%i&iccSn:svcov finden wir in delisehen Inschriften (s. o. S. 16,
A-.***), andererseits scheint die Tätigkeit des £Hu 0 cc(>%rf< 3 ag in der Stadt
Chersonesos (3109, Z. 11) auf ein öffentliches Amt hinzuweisen (s. Ziebartk,
S. 170), sodaß wir vielleicht auch hier an fHaeoi zu denken haben, die, wie
in Athen, Ägina und Teos, zu der Gliederung der Bevölkerung in Beziehung
standen. Eine vereinzelte verbale Bildung sind die iha0ovv[reg] in einer
thessalischen Inschrift (3 49, Z.2). Schließlich ist die Verstärkung ovvd-ia-
omtuL oder Gvv&iaelrca anzutreffen in einem Dekret der attischen Artemis¬
verehrer des dritten vorchristlichen Jahrhunderts (^19, Z. 17), in einer späten
Inschrift aus Pressowa (3 65, Z. 4) und in einer ganz jungen aus Phanagoria
(3 120, Z. 5), sowie in einem ägyptischen Papyrus nach Nennung einer Per¬
sönlichkeit (3 467, Z. 5).
igavtarai.
Am seltensten von den drei verbreitetsten mit Gattungsnamen bezeich-
neten Arten von Vereinen, die durch Foucarts Buch besonders bekannt ge¬
worden sind, treten uns die egavtötai entgegen, ein Name, der wiederum
häufiger sieh findet als die Zusammenfassung egavog*). Durchaus richtig
scheint mir Ziebarth S. 15f. behauptet zu haben, daß die / V ;oivol -vereinc erst
aus den spavot-societates, den zu bestimmten Zwecken in Einzelfällen ver¬
anstalteten Sammlungen hervorgegangen sind. Es ist das schon an sich das
Natürlichere, da das Wort für ein „Pieknik“ wenigstens schon im Homer
vorkommt, wo an Vereine noch nicht zu denken ist, und wird bestätigt
durch die gewiß nicht zufällige Tatsache, daß, wie noch zu zeigen ist, die
egavoi, am allerspätesten von den drei erörterten Hauptarten der Vereine
auftauchen.
Zunächst freilich scheint mir von Ziebarth die Scheidung zwischen Socie¬
ty 8 **) und Verein nicht glücklich durchgeführt zu sein. Die große Zahl der Era-
nistenvereine, die er herauskonstruiert unter Zugrundelegung der Aufschriften
von den tpiaXai e^eXev&egixai, läßt sich meines Erachtens nicht halten. Die
knappe Hinzufügung zunächst des ganz artikellosen***) xal xoivbv egaviermv
zu einem Namen scheint mir zu vergleichen zu sein mit unserem Zusatze
*) igaviatal ist allein in den sicheren Vereinsurkunden (s. u.) 19mal (s. Listet) be¬
legt. Daneben kommt freilich isgavoe verhältnismäßig weit häufiger vor, als »iaaos neben
»luaärcca. So findet es sich bereits in einer Inschrift des Jahres 58/7 v. Chr. (A 46, Z. 14),
besonders aber in nachchristlichen Inschriften (A 50, Z. 26, 40, 42; 51(3, Z. 21). -— A 33
Z. 7 bedeutet igavög das Gesetz des Vereines (s. u. S. 81, A. ***).
**) ® t)er ^ iese re * n geschäftlichen Vereinigungen giebt neuerdings die wiederauf¬
gefundene Rede des Hypereides gegen Athenogenes manchen Aufschluß (s Weil Rev
Et. Gr. V, S. 165, 169).
*•'**) Das Verzeichnis dieser Inschriften, die ich nicht erst wieder in die Liste A auf¬
genommen habe, findet sich bei Ziebarth S. 35f. Die Herausgeber haben an manchen
Stellen ohne weiteres, aber gewiß mit Unrecht, den Artikel ergänzt, wo dafür kein An¬
aß war, und Ziebarth hat diese Lesungen aufgenommen, ohne auch hier, wie anderwärts oft
die Ergänzungen zu bezeichnen.
29
„u. Comp." Es handelt sich bei diesen Freilassungen lediglich um ein Rechts¬
geschäft, wo der Freigelassene einer größeren Anzahl von Personen zu Gegen¬
leistungen für seine Freilassung pekuniär verpflichtet ist. Aber auch wenn
eine etwas vollere Form zur Bezeichnung dieses Kompagniegeschäftes gewählt
wird, wie CIA IV* 772b, Col. II, Z. 21 ff. (s. Ziebarth S. 35; 20): & 7 io<pv Y hv
0tXoxQccT7](y) Elitizooixoiv) EX8 v0l(vlov) xal xoivb(y ) fcgavißxtbv rä>ii fiera ®eo-
(pgäetov Ba&vUov XoXagysoog, ist es für mich durchaus nicht ausgemacht,
daß ein wirklicher Verein vorliegt. So wird es wohl auch mit den zahl¬
reichen Hypothekensteinen sich verhalten, wo wir die Wendung igavißraig rolg
[isra ... lesen*). Denn die Parallele mit den fhaeärai und öpj ’i&vsg, die
Ziebarth zieht (S. 135), ist nicht ganz zutreffend. Bleibt doch schon die
Menge dieser Hypothekensteine auffällig gegenüber dem sonst so spärlichen Auf¬
treten der Eranistenvereine einerseits, wie der weit geringeren Anzahl der
Hypothekensteine von Orgeonen und Thiasoten andererseits (^23; 3 150; 151),
die überdies den hei den Eranistensteinen zu beobachtenden festen Brauch in
der Ausdrucksweise vermissen lassen. Wollte man aber trotz der hervor¬
gehobenen Eigenheiten dieser Steine an dieseD Eranistengruppen als an Ver¬
einen festhalten, so müßte man wenigstens zugeben, daß sie wahrscheinlich
verschieden waren von jenen Eranistenkollegien, die eine bestimmte, in der
Regel doch genannte Gottheit verehrten, daß sie den alten societates noch
sehr nahe standen.
Dasselbe gilt möglicherweise von manchen anderen attischen Er anis ten-
veieinen, von denen uns nur eigentümlich kurze Weihungen erhalten sind.
Auch hier kann vielleicht ein mehr lockeres Gefüge vorliegen, wenn es sich
nicht gar bloß um eine ganz vorübergehende Einigung von Genossen handelt.
Uber Vermutungen kann man freilich bei der Lage der Sache nicht hinaus-
kommen.
So ist zu beurteilen die Weihung von Eranisten, unter denen sich auch
Frauen befinden (^435): [ro x]otvov &Qa\yi\exS>v avt[d'rjxf,v\, die weiteren artikel¬
losen Wendungen 'Eqaviexai Au lim uvs&ESav eep 'Hyrjßiov agy^ovtog
(^f29) und ’AgxsfiidwQog SeXevxevg- egavißtuC (.<4 44), vielleicht auch die
Dedikationen von Sklaven an Tyrannos Men (A 30, [31]), bei denen das Demon-
strativum olde neben dem artikellosen igavißrai**) einen festen Verein recht
unwahrscheinlich macht.
Die ältesten Eranistendekrete, die aus der Mitte des dritten Jahrhunderts
stammen und sich sicherlich auf Vereine beziehen, geben über die Eigen¬
art der Eranoi wenig Aufschluß; nur scheint der legoTtotög bei ihnen besonders
charakteristisch (A 32,33), und es ist vielleicht nicht als bloßer Zufall anznseben,
daß gerade in der einen Urkunde (A 33) von den Beiträgen der Mitglieder die
Rede ist. Es folgt eine Mitgliederliste aus der zweiten Hälfte des zweiten Jahr-
*) A 38, Z, 2f.; 39, Z. 8f.; 40, Z. 4f.; 41, Z. 31; 42, Z. 51; 43, Z. 10f; 43B, Z. 31
(Ziebarth meint, daß hier der bloße Name im Genetiv gestanden haben könnte mit
wohl geringer Wahrscheinlichkeit), - t 4 43A, Z. 3 findet sieh [ff«] OT(W «fc ohne Zusatz
gewiß nur infolge eines Versehens des Steinmetzen.
) Es ist sogar fraglich, ob A[31] das Wort igaviaxcd gestanden hat.
30
Erstes Kapitel.
Hunderts v. Chr. mit dqxeqavLßxrts und leqsve an der Spitze (,445) und aus
den Jahren 52/3 n. Chr. der Rest eines Beschlusses (A 49). Von Freunden
{rpiXot &vdQ£g) wurde in nachchristlicher Zeit ein sqcevos gegründet, der den
für spätere Zeiten (s. u. övvodog) charakteristischen Titel führt ßsfivotdxrj
g^voäos xcbv iQccvLo-züv {A 50, Z. 31£). Am eigenartigsten ist schließlich
das sogar vielleicht erst am Anfang des dritten christlichen Jahrhunderts
vom Lykier Xanthos gegründete Kolleg des Men Tyrannos (A 51).
Mit dieser Aufzählung*) ist nun aber die Liste attischer Eranisten-
vereme noch nicht erschöpft. Es ist nämlich für Athen charakteristisch, daß
alle. Genossen, die in bekannter Art einen besonderen, von der Gottheit her¬
geleiteten Namen tragen, wenn sie in allgemeiner Weise bezeichnet werden,
soweit wir bis jetzt erkennen können, nur Eranisten, nicht Orgeonen oder
Thiasoten, wie sonst oft in der griechischen Welt (s. o. S. 25), heißen, mit
einziger Ausnahme des erörterten Orgeonenvereines der Dionysiasten. Wir
werden also bei der Besprechung der Individualnamen an die Eranisten
wieder erinnern müssen. Hier läßt sich schon jetzt auf die Saqaxuaßxai aus
der Mitte des dritten Jahrhunderts v. Chi-, hinweisen, die eine ngosqavCßxoca
haben (A 34, Z. 23, 29), auf die Saßa^aßxai {A 48 a, Z. 4) mit ihrem viel¬
leicht schon aus dem vierten Jahrhundert stammenden Heiligtum (.448b), die in
dem Dekrete des dritten Jahrhunderts auch eqavißxai heißen (A 48a, Z. 4f 13)
auf die 'Ilqoißtal ol Aioti^ov y.xX. (.446, Z.3f.) aus dem Jahre 58/7 v.’chn
mit einem d Q1 iqavißxig an ihrer Spitze (Z. 4) und schließlich auf die Zmxv-
Qcaaxai m einem Dekret des Jahres 36/5 v. Chr., die geradezu auch eqavi-
ßxaC genannt werden (.447 a, Z. 26) und einem cc mQa vcßxrjg unterstehen
(/. 133, 37)**).
Suchen wir nun dem attischen sqavog seine Stellung unter den anderen
verwandten Genossenschaften anzuweisen, so ist zunächst für die Beurteilung
wichtig, daß auch sein Name nicht mit einem anderen, der den beiden schon
besprochenen Vereinsarten zukommt, vertauscht wird, sondern daß neben ihm
eben nur wiederum speziellere „Gottesnamen“, um mich kurz auszudrücken
gesetzt werden oder allgemeinere Bezeichnungen.
n Nur zwei Stellen***) sind für eine Gleichsetznng dieser wichtigen drei
Gattungen von Vereinen herangezogen worden, beide aber beziehen sich nur
auf Sammlungen, die im Schoße von Vereinen stattfinden, und so hat hier
das Wort sqavog (von eqavLßxai ist selbstverständlich nicht die Rede)
seine alte Bedeutung als Geldsammlung. So wird bei den Meterorgeonen
m gewissen Geldverlegenheiten ein Tamias Gründer, wie es scheint, „der
Geldsammlung“ (xov sqdvov xov dqyvqrjqov dq ZT/ ö S A2 d, Z. 13 f.), und auch
der 1 hiasotenverein der Artemisverehrer sammelt das Geld in einem eqavog
T . *) G “ z zweifelhaft ist A 37. Vgl. auch die nirgends sonst von mir nutzbringende
Liste von Frauen (A 36) aus der Zeit bald nach dem dritten Jahrhundert, die möglicher-
weise von einem Eranistenvereine stammt. ö
«i Tr ™ er , hänfis vor:kommeild e später allgemeine Bezeichnung eivoäo s s. u.
„ “leieksetzung von ? f wo s und &Caaog bei Athen. (VIII 64, p. 362 E) ist
iur die alteren Zeiten kein Gewicht zu legen.
Namen und Arten.
31
(A 19, Z. 18 ff.): sxäv xaxaßdlcoßiv tb imßdll o[v] avrolg xov dq Z ovxog
aqyvqiov xaxd x'o[v v]o[u]ov ev xcp iqävm)*).
Wenn sich neuerdings eine Inschrift gefunden hat, in der Thiasoten
ihren dq^qavißxig ehren (A22 A, Z. 8), so ist dies zwar auffallend, erklärt
sich aber, wie wir sehen werden (u. Kap. IV, §. 2), aus den Eigentümlich¬
keiten des Vereinsvorsitzes.
_ För die Beurteilung der Eranistenvereine ist, wie wir schon andeuteten,
zunächst das zeitliche Moment sehr maßgebend. Sie treten am spätesten in
den Inschriften auf, und da sie allein bis in die Kaiserzeit, nach den erhaltenen
Urkunden, immer wieder neugegründet wurden, so sind sie sicher auch die
jüngsten Gründungen im allgemeinen, und wir werden nicht fehlgehen, wenn
wir annehmen, daß wir im Eranos überhaupt den jüngsten unter den drei
wichtigen Vereinstypen zu erkennen haben. Mögen sie immerhin schön im
vierten Jahrhundert vorhanden gewesen sein, wie die Stehe des Aristoteles in
der mkomachischen Ethik zu lehren scheint (VIII, 11, p. 1160a, 19ff.), in leb¬
haftere Aufnahme kamen sie, wie die erhaltenen Urkunden uns schließen lassen,
wohl erst im dritten Jahrhundert oder gar erst in der Folgezeit. Dürfte man die
Worte des Aristoteles pressen (äVtta S'exihv xotvavimv dd ^dov^v doxovßiydyvs-
ß&ca, »laßarmv xal iqavißxäv avxai ydq »vßCag evsxa xcä ßvvovßiag), so würde
sich daraus ergeben, daß zwar beide Arten der Vereine eigentlich nur dem
Vergnügen dienen, bei den fhaßoi aber mehr die Gottesverehrung (d-vßCu),
bei den sqavoi der gesellschaftliche Verkehr ( ovvovßCa ) vor allem in Frage
kommt. Damit würde der „Gottesname“ mancher Vereine nicht im Wider¬
spruch stehen, im Gegenteil scheint diese späte Art der Bezeichnung gerade
dazu zu dienen über den Verlust, den die Gottesverehrung in der Tat erleidet
durch einen frommen Namen hinwegzutäuschen**).
Noch wichtiger erscheint es, daß bei dem späteren Ursprung der Vereine
ganz natürlicher Weise das eranistische Moment eine größere Rolle spielen
wird, als bei den alteren Kollegien. Wie wäre man auch sonst auf diese Vereins¬
bezeichnung gekommen? Und fürwahr ist es wohl kein Zufall, daß hier bis¬
weilen die Tat des Gründers hervorgehoben wird (.447a, Z. llf. xal xijv ßdvoSov
avx'os xtCßag) neben dem freiwilligen Zusammentreten von Freunden (.450,
21. 26 f.), daß von den Beiträgen der Mitglieder***), von genaueren Bestimmungen
über Zahlungen, von Finanzverwaltung (A 33), von Rechenschaftsablage die
Redef) ist. Natürlich war all dies auch in andern Vereinen möglich, daß
es aber so gern der fast ausschließliche Gegenstand der Eranistendekrete
ist, gibt zu denken. Und in der Tat! Während andere Vereine, die sich
an Heiligtümer fest ansehlossen, in Grundbesitz oder Vermächtnissen und
Schenkungen die Grundlage ihrer Existenz fanden, standen und fielen die
*) Vgl. die Inschrift von Mykonos (B 200, Z. 5ff.): S QaX ua s rd s hoio« s iv t v d m u
° V evvÜ & v oi [MTSltfsv] KaXharaydeccs.
„J jTy 163 C&<5monie3 religiöses 7 tenaient la plus grande place.
Tni . h ’ [T ° f> 6 ] 0 8 aix&v ol xatd
TI ~ S T v “I leavov (_ Beitragsordnung). S. Luders,
t) A 34, L. 6 werden die Euthynen erwähnt (s. u. Kap. IV, §. 2).
32
Erstes Kapitel.
atttrvtL? den VOn ihMn SeIbSt Beiträgen, mehr
<ii. »“Z«Ä,.*"! t“’*? ““““ ihre
rrtss «t u t zd t " < ‘ i •**•■** si-i
“ Ä=rÄr
weise erfahren wir m ihren Inschriften, mehr als in denen anderer Vereine
d..w”znzS m 1 ^.f'T“»»j“ 4 «.»• i-i.it
(s. Ziebarth, S. 16f 0i «, i„ D.lphi («£, z.“ 3 4 , 4 ”'iTztieYtfX
A,uc,Z’,(BMd Z Z8 S Z ', 7 ’ 9 ' lÜVÜ (sWä.’z.S),’
8» 3..J ' ,■ "T a,l ‘ v -)• m200, Z.5£: l t . *
Z 15- 315B !,' • li.iot. - Z. 9), Kaios 314, Z.3), M,la,a (33454
t».ii und iSÄiSS’SSr^r* f “‘ •“»*“» i” ®-’
/R o-i -,0 j* n ue “™UBtes Gebiet. So haben wir mn-noch aus Svros
IZZ%SZ?°1 ” ”? '*«“<■'“• ™ d»™» Rhodos ablä„ g i g , n
W z - 109 s ^ ^ Mit g £t
igavC&v (Z.4), ihr Vorstand als' d^galZ^einemZi ^
(S -.;- IV ’ §' *> ®***> Mden die Paniken emÄ,f(XT?^
mit einem a 9X t Qavl0t , jSas an der Spitze (Z . g 3) . F ( ■ ,’ ' M)
egavuStocv xoivöv (B Ofifi 7 uri a i &10t eS eln J- 0 ia 0 %av
i*m. (S 26R Z. JH1 beideofn b ’Z *—> «o-
. . ^ J /7 denen es sich, um eine Vereinso'rnrm^ ir> i
mit einer staatlichen Korporation handelt Mit R °T- Verbmd ™g
wird der hier allein inschriftlieh beWoe A f f^“ 8 “ f *« Di °^iasten
(-S 267a, Z. 46) und auch ein V ° @ A ^ drUck 6 vv [^vutT«i: gebraucht
* **...) ZZ”;~ lcc ,'zT sr»..
genannt ,X] m ' Tw * V~ Z 121
__ g aui dle AvsLez 9 ÜTSLoi lesen
**i xr lte r n S V“ dieSem Sinne i Q av ™ a l ™ finden; vgl £162 7 14
) Nie findet sieh thW. Auch R 281 7 ,« ,■ 5 f ’ A 14 '
Becht beseitigt. ’ s le Lesart k oivov &iaai.täv mit
Kamen und Arten.
33
wir den Grabgruß 2«4 >,st|>] igaviotaC (B2 90 Z a„, r nv , „ ,
m bezeichnender Abweichung von der 0 S 29 ’" &lden WI ’ r
£~Ä 52 ””
daß sich in der HandelsreDublih ' 11 ir ^ . a " len ' lst es nur natürlich,
einzelnen, auf das“^ t Beiträ8 ’ e
pomphaften „Gottesnamen“ wohl mehr zum R “ H - glbt ™ (S ' 19da ß die
- der Tat gewisse Zusätze » d^SSZTT" ^ ^
daß es sich in den rhodiseben ir„ii • 6ma “ ea > dle nocl i ™ erörtern sind,
stimmter sozialer Kreise als vor all 681611 ^ i mebr Um dl6 Interessen be-
Geldes aber zeigt ^ie Macht des
sich zusammenscharenden Cenn 10 dar i n ’ dab die selbständig
die alS ° W0U meist Anschluß *
Einigung der E^S ******* ^ wie die
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KQjßOävKSTfXv (B2 67 a Z 83 1071 b Q% e Q* vl &v (B 2 11, Z.3 Syroe) oder
Sarapiastendebret aus der Mitte des q’ r i, t j “ Athea findet sicil im
JtQOSQccvCaTQia (AM,Z 23 29) Schli RV l^i 1 ™ * e merlcwö:r dige
«», oo W *i, ™ k * i
ror, die ja eigentlich recht tintnln ■ u • , Ve istarkung avvegeevustat
Erklärung der betreffenden Stelle (B 267 a ” künstlic]l «-
Maaß versucht, von Zieharth mit R b+ ' berechtigt, wie sie von.'
A. 1)*). ' tk mit ßecht ^unickgewiesen worden ist (S. 199,
Thiasotische Yerciue.
und am unzweideufaVsfe^Vere^b 18 ^h 1 ' dl61 a ™ tällfigstei1 Torkommenden
zunächst die übrige^der Wortbe^eT 16 nUng6n läßt es geboten erscheinen,
Kollegien anzuseWießen 22 ““ Gattung — von’
im einzelnen bestätio- en daß diese A + vornherein nahe und wird sich
gelegentlich eben 2lJS den Namen vT ^ d “ ^ebenen
hierbei um zwei Bedoutunll biet ; TT ™ m Es bandelt sich
a.b^«ob "1“ t
) Ygl. in derselben Insclirift Z ' c ^ ,
Bedeutung des Wortes fy avos findet sich 1 KW<> ’"' ^vtar as . - Wohl in der älteren
Komiker Krobylos (Athen. VT, 62, p, S4Sb) VS9ttvl6r ‘ ns ( or30n: «wsfw«n's) auch beim
Pöland, Geech. d, gnech. Vereinswesena.
3
34
Erstes Kapitel.
liehe, gesellige Leben, wie ^amexcci*). Wenn wir freilich bisweilen nicht
viel mehr als den Namen erfahren, muß es oft zweifelhaft erscheinen wie
sogar schon gelegentlich bei den besprochenen Bezeichnungen, ob und wie
weit wir es mit einem geschlossenen Vereine zu tun haben. Dies o-ilt von
allgemeinen Ausdrücken, von „Freunden" und „Genossen“, besonders auf reli¬
giösem Gebiete von mancherlei „Verehrern“. Andererseits legen manche
speziellere Namen die Frage nahe, ob es sieb hierbei nicht mehr um
em Priesterkollfeg oder eine Vereinigung priesterlicher Funktionäre handelt,
als um einen geschlossenen Verein.
avv&vrai.
Zu den sicheren Ersatzworten, die statt der erörterten Hauptbezeichnungen
gerade im eigentlichen Hellas gebraucht werden, gehört ßvv&vrcu. Können
so. selbstverständlich in allgemeiner Weise die Genossen eines Opferfestes be¬
zeichnet werden (z. B. Dittenberger, Syll. 3 654, Z.16)**), so darf das Wort
auch als üblicher Vereinsname für Böotien gelten. Wir treffen ihn im 3. Jahr¬
hundert v. Chr. m Theben (£40, Z. 1 ro[t] sowie in Tanagra
i, BU > Z - 2 t«]wW*»[*]), in Tbespiae auch m
vollerem Titel die 6[yv\&vr[cii\ räp Ma6a\mv ol] Eißwdeioi (£ 35 Z 3) und
wohl wieder andere (s. Dittenberger, Syll’, 745, adn. 2), die sieh nach ihrem
V orderer 6vv&vxr t 9asrr, 9 els e nennen (B 37, Z.5f.). Daher tragen auch
die merkwürdigen attischen Verehrer des Zeus Keraios und Anthas die
mindestens zum guten Teile aus Böotien stammen, den Namen evvMvat
{J60A, Z. 1). Aber auch in Rhodos gab es im ersten Jahrhundert .y. Chr.
ßuv&vtai ’Podiaaxcä ’EmdaiuaGxcd (£268, Z.5f.; £266, Z. 8?; s. Hiller von
Gärtringen) neben den sonst allgemein üblichen Eranisten.
Bvaiaffrai.
Ganz der Spätzeit gehören die nur aus Makedonien belegten dvöiaßraC***)
an. Da sich daneben die lateinische Bezeichnung cultores findet, so scheint
es sich hierbei überhaupt nur um eine Wiedergabe dieser so weitverbreiteten
römischen Bezeichnung zu handeln (Kornernann: Pauly-Wissowa, VII. Halbb.
Sp. 388) f).
*) Wenn Ziebarfh. in seiner hier ganz unzureichenden Aufzählung der Namen von
Vereinsgenossen auf. S. 140 (z. B. fehlen die so bedeutsamen avr^J) bemerkt- „Eine
kleine Gruppe von Vereinen . . . kehrt zu der ganz ursprünglichen Benennungsweise zu¬
ruck, mdem sie weder einen Gattungsnamen noch einen Eigennamen sich beilegen, sondern
sich je nach der Art ihres Vereins individuell bezeichnen als ol piaxeu, o i »vamarod
oj “"'f'’,“ ßowoXot“, so ist das mir, namentlich von so verschiedenartigen Ver-
men zugleich ausgesagt, völlig unverständlich: l) Wo ist eine Rückkehr? 2) Warum
sollen hier nicht Gattungsnamen vorliegen, wie bei & laa är m usw.? 11) Der Eigenname liegt
° C Va “ d6r "S"“**" Bezeichnung, vor allem der des Gottei
offiziell T-? V -w « Z ' 134) bedeutet das Wort wohl ^er eine
f * Tätigkeit (s.^Maaß), als daß hier die Erwähnung eines anderen Vereines (so
Drtoberge^Syll, 7o7 adn. 70) recht wahrscheinlich wäre.
' ) B 66 "Hgmi, Avlavdx't) »vai-aßzal nsgl isgscc ml.
t) Vgl. B l J0, Z. lf. Deo Heroni colitores ipsins.
Namen une Arten.
35
&-SQacievxaL
..Zur Bezeichnung religiöser Verehrer im allgemeinen, vor allem der einer
ausländischen Gottheit dienenden Gemeinde, wird der in späteren, besonZ
m chnstlichen Zeiten so beliebte Ansdruck »s^s-oteei verwendet Daß
damit auch em geschlossener Verein bezeichnet werden kraute, scheint mir
ZieWtWS 20 sT) T L Le \ diese Erscheinung hat sich im allgemeinen
Ziebaith (S. 203f.) memes Erachtens, soweit sie Delos ano-eht a anz richtio-
lahm geäußert, daß di, „V.r.W der „rischen Göttin Seht 1 G,™«
eines bestimmten Vereins zu fassen sind, sondern einmal offizielle Kultbeamt.
etTlu ™!7"?d d V ffl,ubis “ w “”" Ä
n Anzahl Falle den Gedanken an einen geschlossenen Verein naheiert so
scheint mir keine der Stellen beweisend, da es doch nicht zu verwunde™
wenn auch diese Gläubigen, wie alle Leute in der Welt, im Altertume
wie heutzutage einmal korporativ anftreten, wenn es eine Ekrmm eine
mm ung u. g. gilt*). Auch mußte Ziebarth seine Erklärung des Wortes
als „Gemein e“ im allgemeinen auch auf die Diener der ägyptischenGott
(£ 180 c“ Z. 1 ;f, Z.'s • U g n 4 J' bmdung mit ^nytQoc anftreten
wichl e fv elt , tr f ea WiT die Thera P eute » auch anderwärts. Besonders
stehen (£ 50 % 71 ^ ^ D ®™ etnaS aebea den **00*6X01 in derselben Weise
Schriften von’ Perglmra'lno stsi TmI ^ Fräakel ( zu >-
" von ^eigamon no. 338) faßt beide zusammen als einen Thiasos a „f
wie in Del dl , e .^^ten toh einer offenbar spezielleren Körperschaft
T äie e Lf t T ’ iU dlS öligen überhaupt zu sehen
Hinzufügung der lügeZLnZ
Melken b Irt“* 16 “ die all g“ e Bedeutung des Wortes
d “ herausgehoben wird, k.un nichts beweken-
T™ (»d; d ** Le “"” s ' —> wenn .35
, , . !t f 16 Namea ron Festesgenossen nufcnzeichnen. Gegen die
Ann ahme «, ne, V er.ms spricht de, Dmstand, daß «1 in beiden U*L„
• m \ Dater k3nnen auch die Inschriften BCH VI, S. 332 no 28 and BGH VITT ms
S - «. «ge. de, 7 bei Ketatb
8*
36
Erstes Kapitel.
keine Spur einer Amtsbezeichnung findet, auch nicht für die herausgehobene |
Persönlichkeit, sowie, daß in den beiden einander doch gewiß nahestehenden
Urkunden, einmal nur 15 Personen genannt werden (5 408), im anderen
Palle eine ganz große Schar (5 409)*).
B-QTjffxeVTcU.
Ebenfalls eine allgemeine Bezeichnung für Verehrer einer Gottheit, die
sehr spät erst auftritt (5 60, Z. 2) und vor allem in christlicher Zeit ver- :
wendet wird (dpfij ]«xia B 67, Z. 5), ist &Qr i 6xsvxaC**).
fl VlTTttl. 1
Von besonderer Bedeutung für die griechische Religionsgeschichte sind
die zahlreichen Vereinigungen späterer Zeit, in denen ein gewisser Geheim¬
kult mit besonderen Bräuchen getrieben wurde und die, da sie im Gegen¬
satz zur Staatsreligion eine innerliche Erbauung des menschlichen Gemütes if
bezweckten, den Boden für die Aufnahme des Christentums bereiteten. Für
das eigentliche Vereinsleben nach seiner genossenschaftlichen Seite werden
sie geringere Bedeutung haben. Groß ist auch hier wieder die Schwierig¬
keit die eigentlichen Vereine abzugrenzen gegenüber den Scharen mystisch
die Gottheit verehrender Gläubigen. Das gilt zunächst von der allgemeinen
Bezeichnung [ivorca- oft läßt es sich schwer bestimmen, ob von einer all¬
gemeinen Mysterienfeier einer Stadtbevölkerung die Rede ist oder von be¬
sonderen Konventikeln***). Auch ist zu betonen, daß sieh die allgemeine
Vereinsbezeichnung vielfach mit anderen Namen berührt, sodaß wir, wenn wir
uns ein Bild von der Verbreitung des Mysterienkults im griechischen Vereins-
leben machen wollen, einmal wieder an die Beziehungen der Mysten zu den
Thiasoi denken müssen (s. o. S. 27), andererseits an die mannigfachen Sonder¬
bezeichnungen für Genossen und Vereine, die noch zu betrachten sind, wie
ßovxöJ-o l, Bdx%oi, enebQtt, Bax%elov u. a., oder auch an solche Kollegien, f
deren mystischer Charakter sich nur aus Amtsbezeichnungen wie aQ%i[ivöTi]g,
aititag u. dgl. erschließen läßtf).
Hier sollen zunächst nur die sicheren und wahrscheinlichsten Vereine,
soweit sie sich fiv6xcu nennen, zusammengestellt werden.
So nahe es läge die Mystenvereine überall in der griechischen Welt zu
suchen, so ist doch merkwürdigerweise ihr Verbreitungsgebiet, wenn man die
*) Noch weniger kann für einen Verein herangezogen werden: E18, Z. lf. vaixXrigog
'9 , [s]ga«*OT% tov tpiXccv[&g]mitov Sxov ’AexXr\mov.
**) P as Verbum »Qrjd ksvsiv kommt sonst von der Tätigkeit der Genossen vor, z. B.
hei den $vXfjs /h'og pvaxai, die den Mithras verehren (B 436a, Z. 20; b, Z 13 19)- & en o- '
«f tot Bi, Z. 16; B 436 a, Z. 5. I
”*) S- Ziebarth S. 205, der besonders auf die staatlich organisierten Mysten von
Kyzilcos hinweist, deren Urkunden sich bis in die letzte Zeit stark gemehrt haben
S. MDAJ XXVI (1901), S. 124 (Th. Wiegand). :|
f) So werden (ivarijgior, öffentliche oder private, auch anderwärts erwähnt (s Kap II
§ 2), wie z. B. hei den Hymnoden (B 393, Z. B 10, 16, D 10); vgl. B 318b, Z. 6, 475 , Z. 6.
Namen und Arten.
37
Bezeichnungen betont, ein beschränktes*). Es sind dieselben Gegenden im
großen und ganzen, in denen wir in älteren wie jüngeren Zeiten die ver¬
wandten »lagoi antreffen, wo sich uns in der Kaiserzeit deutliche Mysten¬
vereine bieten. Sie fehlen aber auffallenderweise ganz in Athen, und auch
die Inseln treten sehr zurück.
Aus dem Mutterlande ist nur ein [xoyjvöt' (?) tSjv u.wj'raji') in Argos
bezeugt (5 4, Z. 5f., ft-uörfat]? Z. 14), dessen Mitglieder vielleicht auch (s. o.
S.22, A.*) &[iaoß>Tai] heißen (Z. 13). Von der Inselwelt ist nur Melos vertreten,
wo ein xziatris sisQäv pivgzäv vorkommt (5 216, Z. 4£); derselben Vereinigung
gehört wohl auch der Hierophant von Mysten an (5 219a, Z. 5), die dem
Dionys Tqosttjqixös dienen (5 219 b).
Reichlicher ist das Vorkommen der Mysten in der alten nördlichen
Heimat des Dionysdienstes bezeugt. Es finden sich p.vg{t)ai [Jt]ovvgov in
Philippi (5 61, Z. 4), andere in Perinth (5 70, Z. 4 ao^iuvgravj , und in
Apollonia Pontica (5 73, Z. 6 sj), ferner oi tisqsI 'Povyov Zstxa
av0ze BötQvog zhovvoov in der Gegend von Drama (5 64, Z. lff.), vor allem
ol fivere in Thessalonike (5 58, Z. CI), die sich offenbar in einzelne Thiasoi
gliedern (s. o. S. 26): während die der stiftenden Priesterm zunächst stehen¬
den Genossen den ÜQLvocpoQos verehren (Z. B2), gehören andere zum zIqolo-
ipÖQojv d-daoog (Z. C llf.). Schließlich sind aus Kallatis oi fivßrca 9säv
täv sv [£a(io&gd]xy zu nennen**). Gerade aus diesem Gebiete ließen sich
viel zahlreichere Mystenvereine hinzufügen, wenn man die unter besonderem
Namen unten aufgezählten heranzieht. Außerdem ist zu bedenken, wie
gerade im Gebiete des schwarzen Meeres sich der alte Ausdruck &iaßog
bis in die spätesten Zeiten gehalten und für Mystenkollegien Verwendung
gefunden hat.
Als Mittelpunkt und geradezu Geburtsstätte dieser späten Vereinsform
der Mystengesellschaften hat, wie Ziebarth mit Recht hervorhebt, Kleinasien zu
gelten, in das sie offenbar tiefer Eingang gefunden haben, als andere griechische
Vereinsarten, weil sie eben nur einheimische religiöse Vorstellungen in grie¬
chischer Form widerspiegelten. Vermutlich sind hier die Mystenvereine, die
alle der Kaiserzeit angehören, gelegentlich auch an Stelle der alten frCaßOL
getreten, da sich diese Bezeichnung hier so selten findet***). Wir dürfen
uns daher nicht wundern, wenn wir bei den Mysten ähnliche Verhältnisse
genossenschaftlichen Verkehrs antreffen, wie bei den zuerst besprochenen
Kultveremenf). Vor allem kommen die großen Städte in Betracht mit einer
reichlichen Menge oft gleichzeitiger Vereine.
*) Obwohl die Mystenkollegien fast die einzigen religiösen Vereine sind, deren Ver¬
breitungsgebiet Ziebarth genauer darlegt (S. 2051), so erstrebt er doch auch hier nicht
einige Vollständigkeit.
**) B96 ’ Z b2 ; kurz Z. h6, 8, 12 ot ; ivarcti. Ziebarth versetzt die Inschrift nach dem
\ organge von andern vielleicht mit Recht nach Tomoi.
'**) S. o S. 23 f. Außerdem finden sich nebeneinander oi n Q o noXmg
also eine alte Thiasosbezeichmmg (s. u.), und ^Uovimv <6Xim ytisxai (B 326); s. u. S. 38,
f) Die Vereinigung von Gvußicoral und GvvfivGrca (B 356) s. u.
38
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
39
Die meisten Mystenkollegien treffen wir in Smyrna. Hier tritt die avvodog
xäv xijg &sov fivaxäv an die Seite von Rat und Volk, um zwei freoloyoi,
weibliche Kultbeamte, vielleicht des Staates, zu ehren*). Daß i; avvodog
xäv [ivaxäv xijs [leyaXris &eäg Jtpö xöXsag &eafiocp6Qov zlrjpxjxQog (13 353)
nach Smyrna gehört, wie Böckh meint, ist wohl nicht ganz sicher, noch zweifel¬
hafter ist es, ob dieser Verein mit der ebengenannten avvodog identisch ist,
(s. Ziebarth S. 51). Auch daß der Verein der Köogg tivGzai, ayzov xal ivßa-
xcov**) ol ev ZfivQvrj (B3bb, Z. 3 ff.) mit der erst genannten avvodog identisch
ist, wie Ziebarth meint, erscheint sehr fraglich. Weiterhin ehren ev^ißicoxai
xcd 0vv[xvaxca (s. u.) ein Grabmal ( B 356). Vor allem aber genießt Ansehen
und steht sogar mit Kaiser Mark Aurel in freundschaftlichem Briefwechsel
eine avvodog, die Techniten in ihrer Mitte hat und daher als eine besondere
Abart dieser wichtigen Genossenschaften zu betrachten ist (s. u.).
Neben Smyrna steht Ephesos, das auch in dieser Richtung für das
Vereinsleben der Kaiserzeit große Bedeutung hat. Freilich können nicht
solche Mysten sicher als Verein gelten, von denen nur im allgemeinen ge¬
sprochen wird (iivotai B 327, Z. 2, 9?; 328, Z. 6) und die sogar durch Briefe von
Prokonsuln zum Kult der &sol Ssßaexoi neben dem der Demeter ermuntert
.werden. Ein angesehener Privatverein waren offenbar oi jrpö ccoXscog
zlTjfirixQLctetal xcd z!lovv0ov jivarai (13326, Z. 3ff.), deren Titel uns
lehrt, wie zur Zeit der Antonine neben der jüngeren Bezeichnung als Mysten,
noch der alten „Gottesname“ fortlebt, ein recht vereinzeltes, spätes Beispiel
dieser wichtigen älteren Namensgebung***).
Für die Wandlungen in den Bezeichnungen und wohl auch in der Sache
ist bedeutsam, daß den Orakelspruch über die Einsetzung der alten biuooi
in Magnesia am Mäander im 3. vorchristlichen Jahrhundert (13 320a, s. o.)
im 2. Jahrhundert n. Ohr. ein „alter Myste“ (ßo^cäog fivax-rjg') aufzeichneu läßt
(B 320b, Z. 3). Mysten des Dionys mit einem Iz-oog oixog und auf Legate
sich gründenden Geldern lernen wir auch aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.
kennen (B 321, Z. 3,6); sie stehen unter einem a.Q'ii^'vatxjg (Z. 2).
Teos bietet uns den ältesten Mystenverein, ein Kolleg um Jahrhunderte
älter als alle anderen, wenn wirklich diese dem 2. vorchristlichen Jahrhundert
ungehörige Erwähnung von Mysten auf einen Privatverein zu beziehen ist.
Leider läßt sich darüber keine Entscheidung fällen, da die Wendung oi
0 vv, die in dieser Inschrift (13 340, Col. 7) mehrfach auch sonst vorkommt,
nicht immer auf Vereinsgenossen sich bezieht. Auf keinen Fall ist die
Urkunde geeignet die Ansicht, daß die Mystenvereine der Zeit nach
Chiisti Geburt angehören, zu erschüttern. Sicher der Kaiserzeit sind zu-
*) B3 54 a, Z. 1; [b, Z. 1?]; ^waten 354 a, Z. 4; b, Z. 5.
; ” T ) ® der ist > da dei ganze Ausdruck im Genetiv steht, an einen Beinamen der Mysten
ivßärca zu denken? Vgl. den 9-La.aog tmv nataißatäv (15 320a, Z. 36).
**') S. u. — S. Ziebarth 8. 205 f. über die ephesischen Vereine, der freilich ihren
mehr oder weniger offiziellen Charakter auch nicht klar darzulegen vermag. Der Verein
B 326 ist nach dem, was wir gesagt haben, schwerlich aus dem an erster Stelle ge¬
nannten hervorgegangen. 8
zuweisen ol to[ö £i}xcl\vsCov &sov zhovvßo[y fiv6xac], die einen Asiarchen
ehren (13 336, Z. 3 f.).
In Tralles finden sich Mysten, vielleicht der ägpytischen Gottheiten
(ß 323, Z. 5f.). Die Genossen aber, die sich TQaXXiaväv ol fivGxca nennen,
dürfen in der Zeit des Septimius sich an die bedeutendsten Männer der Stadt
heranmachen (13 324, Z. 14 ff.), wobei freilich fraglich erscheinen kann, ob
sie als Verein organisiert waren.
Auch in Sardes ehren Mysten am Ende des 3. Jahrhunderts einen Pro¬
konsul (B 367, Z. 15); aus der Gegend von Gordos stammt die Dedikation
... &Q%Luv0xr] d {ItKöog (B 389, Z. 2).
Außer diesen bekannteren Städten des vorderen Kleinasiens sind noch
zu nennen: Prusa (ot itspl ... Isqscl fivaxuL xal dsxaxiaxcd 13 413, Z.4f. ot
ft. Z.2), Daskylion ([o]t f ivGxui Jiovvaov 73 411A, Z. 7), Poimanenon (ot
6 vfiavGxai [IIoi]ii[av]r]vcb[y] 13 411, Z. 7f.) Dorylaion (13 422, Z. 1), Akmonia
(ot ßvGxca xov l£qov tt %iäaov B 426, Z. 1), Onnele (ot ft. xov zltös ^aovä^ov
13 446a, Z.2), Amorion (0vX7jg xhbg ßvatca B 436a, Z. 1; b, Z. 2f.; ot ft.
B 436a, Z. 14, 19; e, Z. 3), Pessinus (ßAxxaßoxaol ol xäv vfjg &eov [ivGxTftu'av
avGxca oder Gvv^vGxav 13 437a, Z. 20f.; b, Z. 7 ff.), Apollonia in Pisidien
(13 434, Z. 1), Seleukeia am Kalykadnos (13 448, Z. 1), Tarsos (auf einem Ring
avvodog [ivGrcxri TagGsav B 87).
Finden sich schon unter den aufgezählten manche Mystenscharen, die wie
namentlich die ’Axxußoxaoi, nicht notwendig als Vereine zu gelten haben, so gibt
es noch andere Mysten, die mit noch größerer Wahrscheinlichkeit einem Staats-
kult zugewiesen werden können; so ein &Q%t[iv0xrig in Kyme (13 361), ein
ffp 2 tft[ij]o|y]?js diä ßiov (B 417, Z. 4; s. Z. S. 205, A. 2) in Nikomedia, ein
livatÄQ-pig (13 419, Z. 10) neben einem ffeo/loyog %\ßb\v rf)d[s] ftufojrijptrat/
(Z. 5f.) in Hadrianopolis, die auch ’Iax%icc6xcd (B 318a, Z. b 16) genannten
Mysten (Z. b 18) von Lagina, Mysten (s. n.) von Koliorga (B317, Z. 9, 20),
und Prusa (13 413 A)*).
Von besonderer Bedeutung ist bisweilen der Ausdruck owftdorijg. Ein¬
mal ist der GvvfivGxTqg der Gläubige, der das Priesterpaar beim heiligen
Dienste unterstützt (13 317, Z. 9,20), andererseits braucht es sich bei GvvfivGxat,
nicht um eine bloße Verstärkung des Ansdrucks zu handeln (s. B437b, Z. 9;
vgl. auch B 356, Z 2 ot Gviißiootcd xcd Gvv/xvGxcu), wie bei avvihaaäxca usw.,
sondern möglicherweise ist an eine Zusammenfassung sämtlicher Mysten oder
sogar Mystenvereine einer Stadt zu denken, -»wie der noch zu besprechende
Zusatz der Stadtbewohner andeutet (B411, Z. 7f. ot av^vaxai [IJoL]/i[av)r r
vä[v])**). Denn daß sämtliche mystische Vereine, auch manche mit Sonder¬
namen bezeichnete, wie vor allem die Baxxsl« in den Städten, oft mehrfach
vertreten waren, wird noch gezeigt werden.
*) Für die pergamenische Inschrift B 402 liegt die Ergänzung ßovxoXoLg ebenso
nahe wie fiiexcag (s. n.) ; auch an das weniger wahrscheinliche Zcctvqois ist gedacht
worden.
*) Falsch zitiert Ziebarth S. 206 IIoi(iavx\v(bv oi [ivarca; über seine Beurteilung des
Zusatzes H. s. u.
40
Erstes Kapitel.
Zum Schlüsse sei schon hier zusammenfassend auf die in den Mysten-
kollegien vertretenen Götter hingewiesen. Neben Dionys, dessen mächtig
überwiegende Bedeutung in aller Art Mystenvereinigungen, die sich auch
gern individueller nach seinen Namen oder Eigenheiten seines Kultus be¬
zeichnen, das folgende Kapitel erkennen lassen wird, gibt es Mysten der Demeter
(£327; 328; 353; 354a; b), die gelegentlich zugleich den Dionys verehren
(£326), der Kore (£355) und der samothrakisehen Götter (£96). Wenn
dann freilich die Götter Kleinasiens, die Göttermutter (£4; 437 a; b), Sauazos
(£446a; b), Mithras (£436a; b; c) uns begegnen, die ägyptischen Götter aber,
vor allem Isis, deren Mysterien so hohe Bedeutung in der spätem Zeit hatten*),
fast nicht Vorkommen, (£323; 413; vielleicht 413A**)), so ist das beweisend
nicht nur fiii die Zufälligkeit unserer Überlieferung, sondern eben dafür, wie
wenig charakteristisch die Bezeichnung fivorca ist, da wir Mysten in den
d-iaeoi (s. S. 27) und vielen anderen Vereinen zu suchen haben. Einen be¬
sonderen Aufschwung nahm offenbar die Mystik, als auch in dieses Gebiet
der Kaiserkult eindrang (s. u. Kap. II).
Wenden wir uns nun zu der Betrachtung der spezielleren Bezeichnungen,
die auf den Kultus, vor allem einen Mysteriendienst, Hinweisen, so betreten
wir das unsichere Gebiet, wo Verein und Priesterkolleg im weitern Sinn (vgl.
Kap. IV, §. 2) sich oft so nahe berühren, daß die Entscheidung unsicher ausfallen
muß. Es mögen daher hier zunächst die Priestervereilligmigen besprochen
werden, obwohl sie unter den erörterten beruflichen Verbänden ihre Stelle
vielleicht richtiger fänden. Es ist unmöglich hier diese ganze Frage im vollen
Umfange zu behandeln. Wohl zu scheiden hat man zwischen Gruppen neben¬
einander tätiger Priester und Vereinigungen von hintereinander im Amte ge¬
wesenen Priestern, die durch die Beziehungen zu der nämlichen Gottheiten
einem freundschaftlichen Verhältnis zueinander beisammen gehalten werden.
Für unseren Zweck kommen eigentlich nur die letzteren in Frage, es ist aber
klar, daß sich unter gewissen Verhältnissen auch bei den ersteren ein ge¬
nossenschaftlicher Verkehr bis zu einem gewissen Grade herausbilden kann.
Freilich ist dabei zu bedenken, daß die leitenden Priester selbst in echt
griechischen Verhältnissen nur Emzelpriester sind und es sich also nur uni
Unterpersonal handelt.
Hingewiesen sei wenigstens, auf die unter ganz anderen Bedingungen
zustande gekommenen Priestervereinigungen Ägyptens, die großen***) Körper¬
schaften des Landes (xcira rijv %d>Qav), wie sie in den berühmten Urkunden von
Kanopos (£ 457) u nd Rosette (£ 458) Vorkommen, und die Sonderkollegien von
„ u ^ ® chomann - Li P siue > Griech. Altertümer, H (1902), S. 416ff.; P. Stengel Die m-iech
Kultusaltertümer, 2. Aufl. (1898), S. 166. B
„ *2°® . S * ei “ ist , offeubar wi e<ler benutzt worden, wie sein Herausgeber nachweist
erklärt sich die seltsame Erscheinung, daß sich der Name des Hermes als des Weihe-
g0t « findet ’ Wahr0nd das ßelief die ägyptischen Götter zeigt.
***) Auch Heinere Gruppen von Priestern, drei (B 465, Z. 7f.) oder zwei (B 456 Z lOf 1
1 “ !«—•"» ■ - =. ‘.,.i S
l. b7 n.) n. a. b. auch die Jugend Vereinigungen. K -
Namen und Arten.
41
Theben (£ 466), Pliilae (£472a; b; c), Elephantine (£ 469) und Pathyris (£467A).
Handelt es sieb hierbei auch um echt ägyptische Erscheinungen, so läßt sich
doch nicht leugnen, daß namentlich auch in dieser Frage ein gelegentlicher
Einfluß der Ptolemäerkultur auf die übrige Griechenwelt nicht ganz aus¬
geschlossen ist. Von Unterpersonal sind besonders die zahlreichen staatlichen
IsQOTtoioi und isQo&vrcu in Rhodos zu erwähnen, deren Auftreten leicht den
Charakter von Vereinstätigkeit bekommen kann (s. van Gelder, Geschichte
der alten Rhodier, S. 268ff.). So erscheint in Samos das Kultpersonal des
Tempels vereint in der Dedikation (£ 160, Z. 4f.): vitsQ re räv narä %o Isqov
tfß ’J^rejudog vfjs TccvqcjcoXov, wo gewiß nicht mit Ziebarth Uqecov oder gar
d-iaßmräv zu ergänzen ist. Eine von Ziebarth nicht beachtete Weihung haben
wir aus Bulgarien, wo zu den anfgezählten Priestern gewisse Kultbeamte
hinzutreten (£79, Z. 4).
Viel mehr den Charakter des geschlossenen Kollegs haben Vereinigungen
von Priestern und Priesterinnen in Mantineia. Wie die Priester der Kore*)
nach ihrem Ausscheiden eine Art Priesterrat bildeten (s. Foucart zu .2324,
Z. 13; p. 215a), so wird ausdrücklich ein xoivov (£25, Z. 32, 37f.) oder eine
ßvvoSog (Z. 26, 29f.) der Demeterpriesterinnen bezeugt, wie eine ßvvoSog räv
’Aßxlrjxiov legeav (£26, Z. 35f.; vgl. Z. 5 i) &■)**), sodaß wir erkennen, wie
gerade diese feste Organisation der gewesenen Kultusbeamten für Mantineia
charakteristisch ist. An eine gesellige Vereinigung erinnert auch der Gvjj-
xoGlciQiog räv ... Jibg BijXov ieqecov in Palmyra (iE88g, Z. 14f.)***).
Wir lassen die übrigen Kultbezeichnungen folgen, bei denen es oft nicht
entschieden werden kann, ob wir es mit einer lockeren Vereinigung von
Kultpersonal oder einem wirklichen Verein zu tun haben.
Bvaxrai.
In Troizen finden sich mehrfach Gruppen dieser von ihrem orgiastischen
Kult (dva^eiv) genannten Persönlichkeiten (£9). Sie bezeichnen sich teils
nach einem (Z. B27) oder nach zwei (Z. B39) leitenden Männern (oi xegl s. u.),
bisweilen auch nach der betreffenden Gottheit {Z. B 14 rag A<p q o Ölvccg rag
dfi Buß6cag)f') und können nach der Wortbedeutung sehr wohl als Vereine
angesehen werdenff).
rflsffrijpsg.
Schon der W ortbildung nach liegt es nahe in den releßvyjQeg Persönlich¬
keiten zu suchen, denen die Weihe anderer obliegt, so wie reltßrriQiov den
**) ai i-dgtiai rüg Aä/zatgog Z. 4, 29f. (s. 0 .); 37f. (s. o.); cd i. Z. 9, 10, 12, 16, 18, 22f.,
28, 34; Ugeuzz *ul ekaQxoi Z. 37. — oi legalg rov A. Z. 9, 12f., 17; oi i. Z. 24, 30.
***) aucb ei “e Liste von einzeln aufgezählten Priestern, die alle den Titel iegsvg
Tavgmv führen, in einer bulgarischen Inschrift (B 88).
t) Unsicher ist vielleicht das Wort Z. B 8 [»vajxraz.
+t) Herwerden, Lexicon graec. suppl., Lugd. Bat. 1902, s. v.: saeexdotes quidam
dicti a verho dvccgeiv.
42
Erstes Kapitel.
Ort der Weihe bezeichnet (Plut. Tkemist. 1; Pericl. 13). Vermutlich hatten
die trag (isydXrjg MaxQo]g in Troizen (5 9, Z. BlOf.) die Ver¬
waltung eines Telesterion, einen Verein bildeten sie nicht*).
hoovo-foi.
® eligiÖSe Fmlkti °näre waren vermutlich auch die Hierurgen in Amorgos
(B 163).^ Sie heißen oC Ugovgyol rijg ’A^hjv&g rij e ’Irmvtug (Z.3f.) oder oi i.
vijs fcov (Z. 24) oder höchstens (s. u.) rh xoivbv t!> (od. täv) l. (Z. 12,
-6f.) und sorgen wohl für die zum Feste Zusammenströmenden (Z 16ff)’
Es genügt daher schwerlich mit Ziebarth hervorzuheben, daß der Verein im
Zusammenhänge stehe mit dem staatlichen Kultus, sondern man darf hier
wohl nur von einer Vereinigung von religiösen Offizianten**) reden, die sich
allerdings insofern fester als xoivöv konstituiert haben, als sie das Temenos
hemchten (Z. 12 f.) und Ehren wegen der um sie erworbenen Verdienste er-
S J AllUlicl1 Steht es wohl auoh *it den ügov Q yoi in Ankyra
\ 400 ’ A dle clie Teilnehmerliste aufzeichnen lassen unter Leitung'
einer Persönlichkeit (^ovevovtog). Daß sich unter den leitenden, nur im
lartizip (s. u.) aufgezählteu Personen ein tSQotpavräv dia ßiov (Z. 7£) findet
ist nur natürlich. Für die an gewissen Tagen nur wiederkehrenden Mysterien
m denen auch der Kaiserkult gepflegt wurde, mußte doch jemand da sein'
der die religiöse Tradition kannte. Der Unterschied zwischen den Hierurgen
m Amorgos und denen m Ankyra besteht nur darin, daß wir dort die einiger¬
maßen feststehende Schar der religiösen Offizianten, hier die wandelbare
Menge (in diesem Falle etwas über 90) der Gläubigen haben.
JtSQlßwiUOl.
® le ™eißw[uoo, die in Melos eine Frau in ihrem eigenen Werke (iv
T( f , i f k :[ a ^VS %p). dem von ihr bei Lebzeiten errichteten Bau, ehren, sind
vielleicht eine Vereinigung (£218). Man kann aber auch an Kultdiener
oder eine freiere Gemeinde denken.
diaxovoi.
Eine der beiden letzten Möglichkeiten trifft gewiß auch die so wenio-
zahlreichen <Wo*o t , die als xolvov (s. u.) in Ambrakia unter Leitung eines
Priesters ägyptischer Gottheiten sich zusammentun (£54, Z. 1). Die sonstio-e
Bedeutung (s. Kap. IV, §. 2) legt besonders nahe, an Kultpersonal zu denken.
Eme 8 roße Fülle spezieller Ausdrücke weist auf den Kultus fremder Götter
im, auf die besser schon hier eingegangen wird, während wir die eigent¬
lichen Individualh ezeichnungen, von Eigennamen abgeleitet, erst weiter unten
*) Ähnlich sind ja auch zu fassen die bekannten ’Oeyeomlecrat, sowie die ’Avx-
vT T l V ° n Gärtringen ’ ^«o», Realencykl. I, Sp. 2052) -
fa a (SylL 644 ’ adn ' 3 > die U * oi ™ Andania, DeWrre
(.a. a. (J. ö. 75, A. 4) die isQonoioi (s. Kap. IV, §. 2).
Namen und Akten.
43
zur Besprechung bringen. Auch hier kann es sich' ebensogut um Gemeinden
oder religiöse Funktionäre wie um wirkliche Vereine handeln. Hierher o- e -
kören besonders die Bildungen auf Gzolog und epooog.
vitoaroXoi.
Besonders- herausgehoben aus der Zahl der Gläubigen (»egaxevred s. S. 35)
werden in Demetrias die vxogtöXoi (B 50, Z. 1, 11, 13, 15, 16, 19, 22, 26).
Nur sie beteiligen sieh an dem jährlichen Festmahl, für das ein Kapital ge¬
stiftet ist. Wenn nun diese Männer auch sogar als fr mv] vxoGzöXcov GvvoSog
auftreten (Z. 13; vgl. 10) und Ehren beschließen, so haben ,wir doch auch in
ihnen vielleicht nur eine Art Priesterkolleg zu sehen, da auf ihnen gewährte
Vorrechte (yiXdv&Qcosta) in einer Weise Bezug genommen wird (Z. 15 f., 19),
wie sie bei gewöhnlichen Vereinsgenossen nicht üblich ist. Auch ihr Name
(„Enthüller ?) läßt sich mit ähnlichen Titeln bei der Priesterschaft ägyptischer
Götter zusammenbringen*),
[isXavrjrpoQot.
Wie der GivSovozpog og (B 183, Z, 4) gewiß nichts weiter bedeutet als
einen Gläubigen, der seiner Gottheit in besonderer Weise durch die Art seines
Gewandes dient (Dittenherger, Syll. 2 754, adn. 5), so könnte man geneigt sein
auch für die jzsXavrjipÖQoo, die Träger des schwarzen Gewandes zu Ehren
ägyptischer Gottheiten (Dittenherger, Sylt. 2 559, adn. 2), den genossenschaft¬
lichen Zusammenschluß in Abrede zu stellen. Da aber diese delischen Gottes¬
verehrer eine ßvvodog bilden^£ 180a, Z 1) und auch sonst mit ihren jährigen
Beamten, ihren Wohltätern und ihren Ehrenbezeugungen ganz den Typus
eines geschlossenen Vereins darstellen, so sind sie auch anderwärts, mögen sie
allein (£ 180b, Z. 1; d, Z. 2; e, Z.5; g, Z. 7) oder mit den Therapeuten zusammen
auftreten, die als die sich ihnen anschließende weitere Gemeinde natürlich hinter
ihnen genannt werden (£ 180c, Z. 1; f, Z.3; h, Z. 1), als Genossen eines Kollegs
anzusehen, wie Ziebarth richtig erkannt hat, der die Bedenken von Lafaye
widerlegt (S. 203).
dsvÖQOfpÖQOl.
Weit verbreitet auf römischem Gebiete sind die „Baumträger“, die den-
drophori, die eine eigentümliche Mittelstellung zwischen Gilde und Kultverein
einnehmen. Unsere von den neuesten Bearbeitern der Frage**) übergangene
Inschrift aus Tomoi (B 105, Z. 14) mit ihrem zahlreichen Kultpersonal weist
vielleicht darauf hin, daß wenigstens auf ursprünglich griechischem Gebiet
diese Vereinsform dem Kult viel näher steht, als auf römischem.
Ähnlich nennen sich mystische Thiasoi in Thessalonike (s. o. S. 26) nach
Sommer- und Steineiche z/poioydpoi (B 58, Z.Cllf. 6 ,d. Maß o S ) und TIqivo-
(vgl. Z. B 2), und späte attische Orgeonen nach den Heiligtümern, die
y die IsQoer63-ot. neben den iepaqiopoi im Isisdienste (Plut. Is. u. Oa. 3, p. 352B);
ispatpöeoi: Inschriften von Pergamon 336, Z. 1 und dazu Frankel.
**) Kornemann, Pauly-Wissowa, ßealencykl. IV1, Sp. 395f,; Cumont, das Vl
Sp.216 ff.
44
Erstes Kapitel.
sic in ltuen Armen tragen o Qysävm xal S:vxcov[o]wöqoi (Al Z SW ni
»XSL‘”“ k :Tt t d oder *“ ■»«*« b«»w 1 <i
° ’ 8 ch lch nicht zu entscheiden (s. Ziebarth S. 55 67)
geschlossen werden die es mit der , 1 , ,, ^Vereinigungen an-
dnrch Tanz und Gesang zu tun haben ti d*™*" Festfei «
ieufang di„. t Ku.t.b.V * b««, L JZTi” ! f Si6 r f“
Berufsverbändea, »»« di, Slng „. „ ol mt , rgeIlr
xajueyercu.
iJFJz srrzzt z. z ““ f «“™
™ ägyptischen Inschrift “
(JotncoAot.
(S. 4 ff SedaCht p Dl0nys
in einem Kölle«* vereint auf wen ■ -t. , P°vxoXoi treten nur in .Pergamon
* » »d,„ Shre ,.
irztsirST - z- *2
eines wohl auch mit einem and T VT™ u 7 &Q ^ ovx6Xo ^ ® als Beamter
wie eines Mystenvereins in Perinth (570 Z ff MyStenkoUegs sicl1 fa<K
Kultfunktionär einer Dionj^Mh^n^esl^ff ff
.—? ’^Z‘*z"tiirz “r ( r >: whi< •— - d~d»
SylL» 739, adn. 7. ^ “ ra ' tlieselben s “ d > betont auch Dittenberger,
bergei^Orient. Gr. inscr ^^adn^rT^’- tT de ® 1 zur Seite stehen, Ditten-
*«) S. vor allem DhtSch de h™ n m’ ? * W S * 1190 ' S ' W- IV, g. 2.
r? “ ™ den pergam ' in -
4 Off l * dle ® rg£tnacn ? (ßovxiXoLg) sehr unsicher s o S 39 A *
» tllTSf Es ist ■«*
Ziebarth (S. 50, 1 b) wollen i n denf zweiten41” d TFrankel und
Amtsperioden geordneten Yerzeiehnisses de In “ hnft ” das Fragment eines nach
erkennen“, wofür kaum genügender Anhalt ist“ “ " emgetretenen Mitglieder
Namen und Arten.
45
nnr eine vorübergehende Vereinigung ähnlicher Kultdiener, vielleicht sogar von
nge origen der Bürgerschaft zum Behufe der öffentlichen Festfeier *j.
Diese Ansicht findet eine Stütze in den Bezeichnungen für die Einzel-
amter der Bukoloi, die, abgesehen von dem nicht einmal ganz sicheren
ilZken**) S ' KaP ' IV> § ’ 2) ’ SiCh nm ’ Mf dle AuSÜl3Ung d6S Di °Vvskultes
Eine interessante Einzelheit ist eine ßovxöia von Kenchreae (5 3 Z 3")
wenn es erlaubt ist, hier das Wort auf den Kultus zu beziehen. Am der
Gegend von Nikaia ist neuerdings das Amt eines ßovöö z og oder ßovSägos
mzugekommen (5 414A, Z. 11), das vielleicht ähnliche Bedeutung hat wie
das des ßovxoXog***).
KoQüßavre$.
Mit den Bukoloi stellt Lukian als ekstatische Dionysverehrer auch die
orybanten und ähnliche Vereinigungen zusammen. Die interessante Stelle
die auch auf ^ die Bedeutung der Bukoloi selbst Licht wirft, lautet («4
oqx. ™): n tfv fs Baxxixri OQ ZV eig iv ’lmvCa f i&hßxa xal iv Ilovroi eot0 v-
<)^o t uv v , xccuoi aazvQiXT, oiöcc. ovxco xs Z hqv%<u rovg &v» 9 dmov S zoi> s ixet
4T **1® T ° V xaigbv iat&vrcov ixUa&ä^voi xmv
, x fnvtoci S t faegccs Tträvag xal KoQvßavxccg xal Zarvgov S xal ßov-
xoXovg 6 qo,vxss- xal i Q%0 vvxcd y£ xavxa ol aiysvißxaxoi xal X g a -
xsvovtss iv S x&ox V xSiv *ÖXsmv oi x Sxa> s aiäovaavoi, &klä xal aiya
Wovovvres em ™ x^axi fxäUov frag aW avysvatas xal XatrovoylLg
w «Strafft xfoyovixote. Es handelt sich also bei diesen nur in gewissen
Zeiten des Jahres vorgeführten Tänzen um gar keine Vereinstätigkeit, sondern
nur um Ausübung eines m den Städten loniens weitverbreiteten Kultus zu
dem sich die angesehensten Bürger einer jeden Stadt drängten. Daß die Teil-
“ m e mer L^-ift sich anfzeichnen ließen, hat nichts Auffälliges
(s. B 39Sb ; c> Nur die Frage drängt sich auf: Wer leitete diese Fest¬
schwarme? Gewiß herrschte in diesem Punkte große Verschiedenheit. Vor
bei dem 6ngen Zusamm enhang, der im Altertum
zwischen Kult und Familie bestand, an ein Forterben solcher Kultübuno-
vor a lem ihrer Leitung, in einer Familie zu denken (s. u. Kap. IV S 2)
So erklären sich vieüeicht auch in Erythrae die Beinamen der drei ver¬
schiedenen Korybantenschwärme (EhpQovistot, (kclatot, ’AvögaloC) ans den
’ denen die Veranstaltung des Rei g®« oblag (5 344,
Dietericfa aTsT f 73 *“ abge9 “ dei ’ te Gruppe faßt mit Recht die ß.
8TlOie T, ; ; Vg i; ” 6S 12 ' aUCh Kem ’ Paul y- Wi ^°wa, Realencykl. HI 1
hannt nicbf g M a g Ke “ ^ die Pr£lge ’ ob 63 Vereil > e d “ »ab 2t
haupt nicht ein, sondern zählt nnr die Inschriften auf. - Auf Beziehungen der’ß zur
btadtgememde weist auch B398h. ® Qer "• ZU1
CIL?itr4o ie8e f i r M r hePr3 ^ung nach Rom hinüber (R480: ßov-Alo,)-
Z Jl t' T T archlbucolus Dei Liberi )- Vgl. Dieterich a. a. 0. S. 9. _ An Rindeihirten
t“ t 4* V ° U IK ° n 010 3606 zu denken i «. aber Dieterich S. 4f
) lat auch ßovxu. .. (B 149, Z. 9 Agina) zu vergleichen ?
46
Erstes Kapitel.
Spätere Tänzer vereine anderer Art, die aber wohl auch dem Kultus
dienten, sind [ol] ®£[<b]v«(i.)ot oQxr/ß[z]ai in Kotiaion (5 423, Z. 14) und die
ihrem Kamen nach offenbar nach dem Vorbilde der Techniten (s. u.) kon¬
stituierten Kordaxtänzer von Amorgos (25161 ol [KoQdaxi]ßtu[l xäv Jtkjpi
tbv IIvQ-b\ov\ ’Axölhnva xoQÖäxav)*).
Simgervereinigungen.
Einen ungeahnten Blick in uralte Zeiten läßt die kürzlich von Ulrich
von Wilamowitz-Moellendorff veröffentlichte und scharfsinnig gedeutete In¬
schrift mit den Satzungen einer milesischen Sängergilde tun (25 319C), deren
völlige Ausnutzung in diesem Buche nicht mehr versucht werden konnte. Auf
das eine sei hier wenigstens hingewiesen. Wir sehen, wie in Zeiten, von deren
Vereinsleben wir sonst keine Spur einer Kunde besitzen, wahrscheinlich nicht
nur in Milet, sondern auch sonst in Ionien (Wilamowitz S. 639), sich be¬
reits Sängerkollegien unabhängig von gentilizischen Yerbänden heraus¬
bilden**), die, wenn sie auch im Dienste des öffentlichen Kultus sich be¬
tätigen, doch bereits eigene Beamte, eigene Heiligtümer und eigene Kultbräuche
haben. Jedenfalls sind die jiohtoi (Z. 1,4,6,12,14,16,17, 20,23, 37,40,41,43,
44) von Milet der allerälteste sicher nachgewiesene einigermaßen selbständige
Verein der griechischen Welt.
Ganz verschieden von diesen uralten Sängern sind die Kollegien der
Kaiserzeit, über die wir zum Teil so genau unterrichtet sind. Und doch
muß uns die milesische Sängergilde in ihrer Beurteilung vorsichtig machen.
Wer wollte die Möglichkeit eines Zusammenhanges ganz leugnen, wenn es
sich auch um ein Jahrtausend handelt, das zwischen den alten Vereinen und
den neuen Kollegien desselben Kleinasiens liegt? Zwar an die alte Bezeichnung
erinnern nur noch die nach der ganzen Ausdrucksweise wohl nur einer freien
Sängervereinigung angehörigen [lofotsvßavtsg in Ephesos (15 334 A, Z. 3) und
die ßvfifiolxoL von Teira ß 373, Z. 2, 6); der übliche Käme ist jetzt vavadnL
Wenn bei ihrer Besprechung auch im allgemeinen auf die ausführlichen Er¬
örterungen von Ziebarth (S. 90ff.), Eränkel (zu 15 393), v. Prott (Easti sacri I,
p. 57) verwiesen werden kann, so seien doch ein paar allgemeine Gesichtspunkte
liervorgehoben. Zunächst kann man die Hymnoden wollt kaum ohne Ein¬
schränkung den Künstlervereinen zurechnen, noch paßt Ziebarths Vergleich mit
den städtischen Musikkapellen so recht. Auch die Hymnoden haben mit dem
*) Über die den .Jüngl ing-svereinen besser einzureihenden Fackeltänzer (Auutu/.üi.C'zuI]
von Patmos (N 49) s. u.
••) Freilich erscheint mir der Zusammenhang unserer milesischen Sänger mit
einem Geschlecht der ’OntäSai trotz mancher Unklarheit sehr wahrscheinlich. Die
Erklärung, die W. von diesen „Eselingen“ als den Packeseln gibt (S. 626), die alles
herbeisehleppen müssen, ist mehr witzig, als daß sie uns wirklich darüber belehrt,
was diese ’Ovmxdai eigentlich sind, die außerhalb des Kollegs stehen und doch zu
Leistungen nach altem Brauche, wenn auch nicht mehr recht scharf, verpflichtet sind
(S. 635).
Name» und Akten.
47
Kultus und zwar mit dem öffentlichen, zu tun*) und pflegen, soweit sie sich
zu wirklichen Vereinen entwickelt haben, den geselligen Verkehr. Daher ist
es auch bedenklich, z. B. den rtxoß^og, der in der späteren Zeit als Beamter
des o-eselligen Verkehrs seine Bedeutung hat (s. Kap. IV, §. 2), mit Ziebarth
(S. 92) ohne weiteres für den Kapellmeister zu erklären. Gehören nun also die
Hymnoden zu den Kultvereinen im eigentlichen, engeren Sinne, d. h. den er
einen die für die Förderung des Kultus Sorge tragen, so entsteht auch hier
die oft schwer zu entscheidende Frage, ob es bis zu einer wirklichen Verein s-
bildung im Kreise dieser Genossen gekommen ist. Unter gewöhnlichen Ver¬
hältnissen genügte es, sich in freier Weise zur Festfeier zusammenzufinden.
So ist es denn auch nicht zu verwundern, wenn wir vor allem nur m den
bedeutendsten Städten Kleinasiens feste Vereinigungen von Sängern nach-
weisen können. .
Offenbar haben sich die geschlossenen Gesellschaften aus einer all¬
gemeinen Eestsitte entwickelt, die mit dem Kaiserkult zusammenhing und
gern mit der Keokorie im Zusammenhang erscheint (Frankel S. 262 f.). Daß
aber hier ältere Verhältnisse mitwirkten, daß der Kaiserkult, wie auch ander¬
wärts, die ursprüngliche Götterverehrung verdrängte, liegt sehr nahe. Wir
haben nicht bloß mit Prott (S. 57, A. 1) auf die vorbildlichen Kulte der
Diadochen zu verweisen, die sich in der Tat überall geltend machten, wir
müssen doch auch an das seit kurzem zu unserer Kenntnis gelangte Sünger-
tum des alten Kleinasien erinnern. ( _
Am genauesten bekannt sind die v(ivtpöol fffoü Ssßaßxov ml &säg Päfirjg
(15393, Z°A3f.)**) aus der Zeit Hadrians mit merkwürdig detaillierten Statuten,
an die sich offenbar auch nicht zum eigentlichen Kolleg gehörige, ihrerseits
fester konstituierte Sänger (o C xa&ißxdfisvot ftanixol bjivipdol Z. C 11) an¬
schlossen***). Nach Frankels (S. 263) wahrscheinlicher Vermutung gehörte
diesem schon seit Augustus bestehenden Kolleg später der von Ziebarth nicht
erwähnte [dpvraöjöc; &sov Avyovßxov ß 394, Z. 10) an.
Nächst Pergamon ist vor allem Smyrna für ein korporatives Auftreten
der Hymnodie zu nennen. Hier wird die Errichtung der »soXöyoi, und ivtpöol
unter den anderen vom Kaiser verliehenen Wohltaten aufgezählt (B 347,
Z. 37 ff.). Wir sehen, wie einer Vereinigung von Sängern, die den eigenartigen
Titel führen ol yv-rfiioi övvvfivaäol &sov ’Adgiuvov, ein Altar geweiht wirdf).
Das Ungewöhnliche, was in der Zusammensetzung mit ßvv- liegt (vgl. S. 50,
A.**)), und das sonst nirgends auftretende Epitheton omans yvrjß ioi könnten
die Vermutung nahelegen, daß es sich hier nur um einen Zusammenschluß von
*) Recht willkürlich bringt Dieterich die Hymnoden mit den Bukoloi zusammen
und scheint an der betreffenden an falschen Zitaten reichen Stelle (p. '8, adn. 3) auch die
fteoloyoi ohne weiteres mit heranzuziehen.
**) v]lv. Z. Blof., B 17; D 13, D 15, DlS; vgl. v(lv(oS£lov B 17.
***) Zu vergleichen sind die avvaycovictcd der Dionysischen Künstler,
f) B 349, Z. 15 ff. Gerade hier bietet Ziebarth (S. 91,1) eine heillose Verwirrung in
den Zitaten, 'wie auch sonst bisweilen. Das Zitat für die angeführte Stelle fehlt ganz,
statt Movti. IV muß es III heißen usw.
48
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
49
angesehenen Männern zur Festesfeier handelt. Trotzdem konnte solche vorüber¬
gehende Tätigkeit zur Führung des Ehrentitels üjtvcod[ös ffaoi)] ’ASqiuvov
(5 349, Z. lf.) berechtigen, der auch in der einfachen Form vjivadög neben
anderen Ämtern und Würden geführt werden konnte*). Ihr Auftreten
jedoch neben der Korporation der Neoi (5 348, Z. 6f.) und die Tatsache, daß
sie wohl Zuwendungen erhalten (5 347), lehrt, daß sie zu gewissen Zeiten
wenigstens einen Yerein bildeten.
Mochten nun auch diese Hymnoden in Smyrna eine G-esellsehaft dar¬
stellen, mit welchem Rechte konnte Ziebarth (S. 91, 2) die Hymnoden d'er
Gerusie (F 39b, Z. 5 und 5 349, Z.2f.)**) ohne weiteres als besonderes Kolleg
aufzählen? Waren sie etwa auch eine Musikkapelle im Dienste der Gerusie?
Das ist wohl schwerlich anzunehmen bei dem hohen Ansehen, das auch hier
der betreffende Mann genießt. Dann waren die Hymnoden also Mitglieder der
Gerusie, wie auch die Ausdrucksweise zunächst nahelegt. Daß sie unter diesen
Verhältnissen aber einen Verein im kleinen Vereine der Gerusie bildeten, ist
zu wenig wahrscheinlich. So bleibt denn garnichts übrig, als auch in ihnen
nur Funktionäre der Gerusie bei der Festesfeier zu sehen, die möglicher¬
weise garnicht sehr zahlreich waren. Denn offenbar konnte es ebenso einzelne
Hymnoden wie Hymnodenvereine geben (s. Kap. IV, §. 2).
In Ephesos treten die Hymnoden neben anderen religiösen im Kaiser¬
kulte tätigen Korporationen auf (5 330, Z. 192), die durchaus nicht den Ein¬
druck von Vereinen machen (s. u.). Auch als Titel findet sich ipvadög
(5 331, Z. 5; 332, Z. 1), sowie der merkwürdige vpvipdog vsp^xrig ßovXijg,
ysQOVßtag, %Qv6oq>6Q(av (5 332, Z. 4ff.), von Menadier (Qua condieione
Ephesii usi sint etc., p. 51) als musikalischer Schiedsrichter gedeutet. Auch
Ziebarth denkt für Ephesos nicht an eigentliche Vereine. Sein Argument frei¬
lich, daß die Hymnoden hier zu den städtischen Korporationen gehörten, hilft
uns nicht viel, so richtig die Tatsache auch ist; ist doch einerseits, wie wir
sehen werden, die Entwicklung des griechischen Vereinslebens der Kaiserzeit
eben vor allem darin zu suchen, daß die verschiedensten Genossenschaften
offiziell werden, und würde doch andererseits der nämliche Gesichtspunkt
auch xe%vixa.i, vsoi und andere Kollegien von der Betrachtung ausschließen.
Vereinzelt kommt die Hymnodie auch sonst in Kleinasien vor. An der
Seite der Neoi finden sich Hymnoden, doch offenbar als gleichberechtigte
Körperschaft in Akmonia (N 128, Z. llf.). Als Titel kommt vpvmäög in
Kibyra vor (5 445, Z.2), vielleicht auch in einer karischen Stadt (-T34, Z. C16),
ein vpvaä'og tf[g ayimtäxtig ’A^xepiäog in Teira (5 371, Z. 8f.). Ob in dem
letzteren Falle es sich um einen Verein handelt, ist ungewiß, interessant aber
ist es, daß dieser Ilymnode, zunächst wenigstens, nicht im Kaiserkulte sich
betätigt. So finden wir die bpvtpdCa in Stratonikeia (IV 85 a, Z.a 7,11,18,22)
*) B 350, Z. 2 f.: v. x. &£oXoyov x. Tto^ntaiov <nQaxrp/(>v. d A, Z. 6f. richtet ein
TtQvtuvis xal ifivmSos eine Dedikation an den B^esvg.
**) Diese von Ziebarth nicht hervorgehobene Stelle ist wohl richtig ergänzt und lehrt
die interessante Tatsache, daß ein Hymnode zugleich dem Kaiserkolleg und der Gerusie
dienen konnte ('6(Zi'OJd[6s UtoC] ’ASq. xal bpv[ci>Sl>g ysoovoiag] ix rtgoyovav.
zu Ehren der Hekate ( vpvov vfj d-sm Z. 16f.; vgl. v. Z. 9) von 30 auserlesenen
Knaben geübt, und ähnlich werden in Teos (IV 95a, Z. 7; d, Z. 8 ff.) und
Pergamon (IV 108 c, Z. 27 ff.) vpvoi von der Jugend angestimmt.
Außerhalb Kleinasiens treffen wir im Theater von Melos (N 60) neben
einem xoitog vzavlöxav auch den xoitog vpvqjdäv, wobei man schwerlich an
einen geschlossenen Verein zu denken hat.
Andererseits treten die Hymnoden geschlossen im Kaiserkulte auf im
thrakisehen Nikopolis als v. cpLioasßaßtoi, oder v. IsQOveixai xal cppXoeißaGxoi
(5 85a, Z. 5f.; b, Z. 5f.); möglicherweise sind sie dieselben wie die v. TtQEößv-
tsQOL (5 84, Z. 5 f.), deren Beinamen freilich gerade darauf schließen läßt,
daß es mehrere Vereinigungen von Hymnoden am Orte gab (s. § 5).
Ähnlich wie mit den Hymnoden steht es mit den &s3pipSol vao[v x&v
Ssßaßxäv iv ’Ecpeö~\m xoivov xijg Aöiag (5 330, Z. 328 f.; vgl. 371). Obwohl diese
Tempelkapelle des kleinasiatischen Zentralheiligtums für den Kaiserkult Gaben
empfängt, muß unentschieden bleiben, wie weit die Vereinsbildung gegangen ist.
Hingegen erscheinen als deutliche Vereine einige Genossenschaften von
Männern, die durchaus nicht nur Berufsmusiker zu umfassen brauchen, da
sie den von allen Gebildeten gesungenen*) Paian pflegen
So die römische Gesellschaft aus der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr.,
die sich nennt f] Csq& xa^ig xäv IlaiaviGtäv tov er 'Pcofirj Aiog ’HXCov piyäXov
SaQwnidog xal &säv UeßaGzäv (B 477b, Z. 31 ff.; vgl. a, Z. 1) und die gar erst
dem nächsten Jahrhundert angehörigen Paianisten im Piräus (oi IlaiaviGxal
xov Movvi%lov ’AßxXxjxiov A 54, Z. 4f.)**).
In der Kaiserzeit bietet schließlich vor allem Ephesos noch eine ganze
Fülle von Funktionären, bei denen es wieder oft fraglich ist, ob es sich nicht
um einzeln tätige Personen handelt, vor allem aber ganz unsicher bleibt,
wie weit die wirkliche Vereinsbildung gegangen ist.
So gibt es ffaoyld yoi***) (5 330, Z. 191) und uxQoßäxai xijg
[’Apxs'fuäo g] (5 330, Z. 330; Z. 375 xijg ttsoü) in Ephesos (Wissowa: Real-
eneyklopädie I, Sp. 1197). Einen ganz allgemeinen Charakter hat die im
Goldschmuck prangende Priesterschaft der xQvßocpÖQOi und die gelegentlich
in corpore aufziehenden Sieger in heiligen Spielen, die hgovelxcuf).
Eranistische Vereine.
Mußten wir zu den religiösen Bezeichnungen der Genossen als Orgeonen
und Thiasoten eine solche Fülle von Einzelerscheinungen fügen, in denen
*) Wilamowitz, Sitzungsber. d. k. pr. Ak. d. W. 1904, S. 638.
**) Daß ea sich hier nicht etwa um Genossen handelt, die nach einem Beinamen
des Asklepios benannt sind, sondern um Sänger, zeigt Dittenberger (Syll. 8 738, adn. 2).
***) Über einzelne ftsoloyoi , &xQoßdxcci, y/jv/iorpoQoi s. Kap. IV, §. 2.
t) ol ypv so [cpo poi’ vxs g] B330, Z. 290; oi %QV<soq)OQOvvt£s rf/ 9sä (k.) Uqsis xal Uqo-
vilxKL B 330, Z. 308, 326 f.; s. o. 11 332, Z.4ff.; d 19, Z. bl6. — Szanto (Pauly-Wissowa,
Bealencykl. III, Sp. 2517) betrachtet die Chrysophorie nur unter dem Gesichtspunkt der
Auszeichnung, sie hat aber eine viel weitere, der Erörterung werte Bedeutung. Über
i-SQOvslxai s. u.
Poland, G-esch. d. griech. Yereinawesens. 4
50
Erstes Kapitel.
• r mit me h r oder weniger Sicherheit*) Vereine zu erkennen hatten, so
"LZ weit ™iff= » <!•■- *»
gesellige Element eine scharfe Betonung erfahrt ).
OVflßlWTCU'***)’
Es ist unmöglich, aus den ziemlich zahlreichen Erwähnungen von
,J^, S — r — Ä £
tack gelegentlich einen bestimmteren und festeren Charakter als Bezeicv
«Tffr Handwerkergilden. Besonders auch das Fehlen von Kultbeziehungen
Worte nur der Freundeskreis einer Persönlichkeit bezeichnet zu werdenf)-
Recht häufig treten die 0vußiB>t*C in den Grab Schriften Klemasiens _ auf, um
S« Jl-o. dem Vmtoike»... die
heißt es auf einem Grabe von Thyateira oi 388, Z. S),^m
einem Beschlüsse einer lydischen %axoi7.la sorgen Qv^xcd neben ein
Inders hervorgehobenen Persönlichkeit für die Aufstehung des Grabdenk¬
mals (B 374, Z. 13). Wenn aber in Trajanopolis die Gattin das Gra ur e
Gatten und ’ zugleich für sich besteht und nun auch die Genossen (u *w-
Tll) von sich aus die Formel Hw V*" Hnzufügen so erinnert das
aBerdings an unsere doppelten Todesanzeigen von seiten der FamBie und
Sen der Körperschaft, der einer amtlich oder gesehschafthch angehorte
(B 425 Z 2). Immerhin bleiben diese Genossen ganz farblos, sodaß
schwer hält, an einen geschlossenen Verein zu denken. Wenn es. nun gar m
einer späten Inschrift von Smyrna heißt of ßvvß^x « *«
Z 2t) so berechtigt uns das wohl schwerlich zu solchen Schlüssen, wie sie
Zieharth macht (S. 206f.), daß es sich hier um besonders enge Lebemgemei
Schaft handle, sondern es tritt zn dem besonderen Namen dei Mysten ehe
nur noch eine allgemeinere Bezeichnung hinzu, da ja doch hier wie ^h scho
Z der Verwendung des Artikels ergibt, nicht etwa mit Ziebarth (S. 52)
daran gezweifelt werden kann, daß wir nur einen Verein vor uns habenft).
*) Mancher ganz unsichere Fall ließe sich noch a ^ren.^gie^odtr einSSehe
unter einem & 9/ ^ov 9 da aS der Artemm dienen (B 49), eine religiöse
Gen °r^Ütae Seite wird auch hervorgehohen durch dieYersttaung mit
finden sich außer den avv^rai, "^VelbstveStäldlich
(•■ *-), ™^ äoi 349 ’ z - 16) ’ i ' ■ R Ise r Z 19 •
^ ^ ^ v 0 / ^ „Ai«*/» _ Vs-l die Verben 6vv&Q7\6*8vtiv £436d, L. l»»
sind 6vv&wca, ßviißicorca , Gv^iiolTtoL. g *
und Buresch (Ans Lydien, S. 54ff.). - Tgl
von Strato nikeia einen Genossen ehrt. S.u. qi. neben tvfßxmav: B »79, Z.2f„ M■
Bezeichnend wird eine Ephebengmppe von nur wenigen Mann galo. ««l «opßt g
nannt (Nlgq); vgl. [awt’q inW 01 wl «#“»[*“*] W1 p '
tt) Über E 80, Z. 7 (Apameia) s. u. üfMioqot.
Namen und Arten.
51
Aus dem Mutterlande ist nur eine Inschrift mit zu nennen
(B 52, Z. 6)*), deren Eigenart unten zu erörtern ist, da es sich wahrsehemlic
auch hier kaum um einen Verein handelt. .
Einen individuelleren Eindruck macht natürlich das m Klemasien ver¬
breitete Substantiv ßv^ßimexs- Sicher wird es Terwendefc zur B e zel< ^™S
einer Gilde (Z33, Z. 9: GvvSQyaßia) vielleicht von ßv^ümdus
in Smyrna. Ebenso gibt es eine ßvpßtooßis x[ä]v %akximv m Sigeion (Z o ,
Z 2) eine andere or#tai S , die als Gilde angesehen werden kann, m Phila-
delpheia (B369, Z. 1 . . . rtünav ^te. S ). Vor allem erweckt auch eine
Landsmannschaft in Pergamon den Eindruck eines geschlossenen Verems
mit seinem Vorstand und seinem Sekretär (B 391, Z. lf-). Leidei laßt sic
nicht feststeBen, oh diese Vereinigung von Dioskunten Movquvv
avoßioMig Mq&v) auch aus Handwerkern bestand, was für die Beurteilung
der Freizügigkeit auf gewerblichem Gebiete nicht ohne Interesse wäre. Alm
Bch wie Symbioten sich den Verwandten auf Grabinschriften gese leu nennt
sich in einer lakonischen Inschrift auch eine tvrflaxns mit ihren Mitgliedern
vor den avvysveis (B 380, Z. 5 ff.), und eine andere mäomscne gv^ßimne ehrt
tov iavxäv (pClov (J3 379, Z. 2f.). , ,
Yon den Inseln ist nur Tenos mit seiner övpßiooßis „9Uta I s. Buresch
a. a. 0. S. 56) zu nennen (B 208, Z. 12). .
Auch in den zuletzt angeführten Fällen, wo 0vpßC<o0i$ ohne charakteristi¬
schen Zusatz sich findet, hindert nichts, an Handwerksgenossenschaften zu
denken Außerdem läßt sich vermuten, daß es auch hei diesen spaten Vereinen,
deren Namen keine Beziehung zn einer Gottheit anfweist, sich mehr um den
Zusammenschluß zu gymnastischer Tätigkeit handelt. Daher nennen sich auch
Epheben gern ßvaßmxai (s. S. 50, A. +); daher treffen wir wohl auch m Par¬
aamon die Synibiosis von Männern; daher kommt als Beamter der iuxqos vor
(vgl. Kap. IV, § 2), nicht nur „wegen einer ganz besonderen (1) Fürsorge ui
die Mitglieder“, wie Zieharth (S. 207) meint.
Daß aber das religiöse Element nicht ausgeschlossen zu sein brauch ,
lehrt die ganz eigenartige te 9 ä avy,ßlmei S ml vsmxd Qa (s. § 5), die im L. nach¬
christlichen Jahrhundert dem Zeus und Men dient (B 375, Z. 1). Dabei war
jedoch der eigentliche Name der Gesellschaft die altasiatische Bezeichnung
doüfiog (B376; s. u.)*«).
Deutlich als Verein treten einige Genossen in Thessalonike hervor, die
dem Herakles in der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. dienen und den
Namen ew^sig] xov ’H^axXsos tragen (B 57, Z.l)t> Die^ gemutlich-naive
Art mit der hier die Genossen dem Gotte selbst sieh gesehen, machen es
wahrscheinlich, daß wir es hier mit einfachen Leuten zu tun haben, a so
V^icht^W ff. (s. Dittenberger a. a. O.) in der ganz ähnlichen vollständigen Xn-
die dunkle Lesart SmtwdXav gedeutet; s. Zieharth S 108, ^
***\ iJber die von Böekh vermutete coGig cpilIcov in Tbera s. n. 1
f) Auch der einzelne Vereinsbruder nennt sich avv^g (Z. 2).
4*
52
Erstes Kapitee.
vielleicht mit Handwerkern , die in diesen Gegenden, ähnlich wie in Eiein¬
asien, oft als Gilden auftreten. In der Tat kommt das Substantiv evvrfiua
von Handwerkervereinen gerade in Thessalonike vor. Hier gibt es x\ s. x&v
xogcpvgoßdcpav (Z7, Z. 1 f.), und .auch [rj 6v]vrid-eiu [x&v] nagi xxl. könnte eine
Gilde sein, zumal vielleicht hinter dem aufgeführten Namen der leitenden
Persönlichkeit noch das Gebiet ihrer Tätigkeit bezeichnet war (Z 8 , Z. 1).
Wenn schließlich ein Grab in Olympos iv xfj ovvti&eia verlangt wird, so
scheint das Wort sogar in einen lokalen Sinn übergegangen zu sein und\
den Grabplatz der Gilde'zu bezeichnen (Z54, Z. 4).
cpgaxogsg.
Erst durch die Funde der letzten Jahre, besonders durch die von Buresch,
sind die Vereinigungen von Männern in Kleinasien, die sich tpgaxogeg nennen
und in cpgdxgai*) auftreten, die, wie jetzt feststeht, mit der Volkseinteilung
in. Phratrien wenig oder nichts zu tun haben, in helleres Licht gerückt.
Nur aus Versen einer Inschrift aus der Abbaitis (25 424, Z. 2) lernen wir
in sicherer Weise den Singular cpgaxmg kennen. Daß dieser (pgdzag %grj-
axözccxog aber ein Mitglied eines Vereins war, läßt sich vielleicht aus der
Bemerkung schließen, daß ihm als Altersgenossen (avvtfhxi Z. 1) die Säule
gesetzt wird. Interessant wäre es, wenn wir in diesem Umstande einen wesent¬
lichen Zng der Phratra erkennen dürften. Würde doch diese Erscheinung
trefflich zusammenstimmen mit der ganzen Entwicklung des Vereinslebens
in den nachchristlichen Jahrhunderten, das vor allem auf eine Betätigung
in den Gymnasien hinauslief. Auch die cpgdxogeg in Thyateira können sehr
wohl als Vereinsbrüder gelten. Denn die Art, wie sie neben den vloi als
Erriehter des Denkmales genannt werden (25 386, Z. 2f.), scheint mir eher für
Vereinsgenossen als für Verwandte zu sprechen. Wir haben dann dieselbe
Art der doppelten Ehrung, wie wir ihr bei den Symbioten begegnet sind.
Meist bieten die Urkunden nur das Kollektivum cpgdxga mit dem
charakteristischen Zusatze des Namens der leitenden Persönlichkeit (ij negi xbv
Sslva oder ^ xov dslvog). Besonders wichtig sind zwei Urkunden von auf¬
einanderfolgenden Generationen (s. u.) von Thiunta, die Buresch zu danken sind.
Tn der älteren Inschrift (25 432 a, Z. 1) ehrt das Volk mit Säule und Kranz
cpgdxgav xrjv xegl ®£dd[p]ror Jioyeveiavbv xcd Flvxmva Aiodcbgov dytovo-
xtixriv, da die 24 genannten Persönlichkeiten auch wegen der Ölspenden ge¬
rühmt werden (xal fjhipav fuisgag t]' Z. 4), so scheinen diese späten Bruder¬
schaften sich um die Feste der Gemeinde in der Weise verdient gemacht zu
haben, daß sie dieser die Mühe und Kosten abnahmen oder doch erleichterten.
Sonst würde die Staatsgemeinde doch nicht, ein seltener Fall, die Leistungen
eines Vereins anerkennen. Wenn wir aber bei diesen Genossen den Amtstitel
änitag (Z. 1) antrefifen, so weist dieser auf ein mystisches Element in diesen
Vereinen hin, eine Erscheinung, die trefflich zu den Verhältnissen dieser
*) Über die nur bei Artemidor zu lesende Form (pgccxgla und über die Verwandt¬
schaft dieser Vereinigungen mit den aviißuhaeie s. Buresch S. 55.
Namen und Arten.
53
Spätzeit paßt, wie unsere Darstellung ergeben wird. In der zweiten Inschrift
wird vom Volke geehrt die ebenfalls aus 24 Mitgliedern bestehende cpgdxga rj
xegi Jiodagov ’A%"r\vay6gov KoloxvvxHavov xcd xcsgl ’A&rjvayögav z/t odtbgov
Fogyiavog wegen des nämlichen Verdienstes der Ölspenden, zu denen sich
noch die Veranstaltung einer 'siavvvyig gesellte (25 432 b, Z. 5). Es ist wobl
eine spätere Generation derselben Vereinigung (s. Ramsay und Buresch). Dem
Zsvg ötoxrjg xal xtiöxr t g schließlich weiht eine Säule 17 cpgdxga rj xsgi z/t...
in Aigai in Mysien (25 363, Z. 1), und dem Men Askaenos bringt in Dioskome
die cpgdxga 'Hhocp&vxog ’Avxio%ov xal Ilovitsiov Mdgxov im Jahre 170 eine
Weihung dar (J3 427, Z. 4ff.)*).
cpiloi.
Der allgemeine Ausdruck ,freunde" erschien offenbar meist ungeeignet,
einen bestimmten Verein in seiner Eigenart zu bezeichnen, selbst wenn man
etwas h inz ufügte. Er bezieht sich wohl, wo er vorkommt, in der Regel auf
einen kleineren Kreis von wirklichen Freunden. So hat er seinen eigentlichen
Platz in der Ephebie (s. u.), um hier innerhalb des großen Ganzen einige
wenige enger zusammengehörende Genossen zu bezeichnen, bisweilen, be¬
sonders in Verbindung mit ßvexdxai, gar bloß zwei, d. h. eine Rotte in der
allgemeinen Aufstellung (s. Grasberger, Erziehung und Unterricht im klassi¬
schen Altertum III, S. 30)**). Ohne der Sache näher zu treten, bezieht Gras¬
berger alle die mannigfaltigen Ausdrücke, wie sie für befreundete Epheben
in den attischen Inschriften sich finden (S. 13), auf „Verbände und Brüder¬
schaften der Epheben zu geselligen Zwecken“. Das kann auf keinen Fall
von den cpiloi gelten, höchstens weisen gewisse Zusätze auf ein korporatives
Auftreten kleinerer Verbände hin, die aber wieder meist so klein, waren, daß
sie kein eigentliches Vereinsleben entwickeln konnten***). Es finden sich
neben den cpiloi (N lez, Col. C; p,Z. 1): cp Hoc yvtföio 1 ( N ls, Z. 8 ), ol xatSxol
(piloi (N lez, Col. D), cp. xal dvvtcprißoi (JVldn, Z. 6 f.; eq; fa, Z. 1), <p. iSioi
xal ewBcp'rjßoi (IV1 ec, Z. 9), cp. yogyoi(N lds, Z. 6 ; dv, Z. 18; dx, Z. 6 ), cp. yogyol
yvyjfjKH (IVldt, Z. 6 ), cp. yogyol xal 6v<3xdxca (IV lf, Z. lf.), ol OWEcprjßoi
xal ejvvxgixhivot xal cpiloi (Niet, Z. 8 f.)j").
Im Hinblick auf diese attischen Verhältnisse wird man manche auch
anderwärts belegte Gruppe von Freunden kaum als Genossenschaft ansehen.
*) Die [XalovSicav x\al Mxjloxcoprjxav cpQcctQa (25 430) bezieht sieh offenbar auf
eine Volkseinteilung. In diesem Sinne findet sich der Ausdruck wohl auch in Syrien
(B451B, Z. 1: tpQTitQK ’Aad-aorjvwv?). — S. auch qp Qmgia bei den Epheben u.
**) Auch P. Girard bei Daremberg-Saglio, Ephebi, p. 635 a spricht unpassend von „asso-
ciations amicales designees par les mots rplloi, evaxm:cu, etc“. Vgl. cpiloi xal ovaxätai
N 1 cn, Col II, Z. 8; em öfter; ga, Z. 4 f.; avotdxut N de, Z. 1. Besonders in Kyzikos ist der
Ausdruck«, beliebt: IV 118a; b; c; d; s. Dethier und Mordtmann; Denkschr. der Wien. Ak.,
philos.-histor. CI. XIII 2 (1864), S. 75f. Vgl. iV37 (Herakleia-Perinthos). Über ddclcpoi s. u.
*»*) Auch der letzte Bearbeiter P. Girard a. a. 0. S. 633b übertreibt die genossen¬
schaftliche Bedeutung dieser oft so kleinen Gruppen, wenn es auch an Spuren des Ver¬
einslebens bei einzelnen nicht fehlt.
f) Ähnlich auch außerhalb Athens vielleicht evvi:gr>]ßoi zu ergänzen durch ent¬
sprechende Zusätze: 2V"9a; 112 (s. Frankel).
54
Erstes Kapitel.
_ , , 1pT , Charakter der Ephebenmschrift die Urkunde von Orcho-
So hat ganz Charakter P ^ (jB 44 , Z. 3 »ü« «
m der 21 Fre d ^ Iasctrifl T0 n Smyrna mehrere kleine
v7ioye-yga^svoL). So g Ehreninsehrift von Sidyma heißt
i: £** 1 L «—. - w— — - *“«
SÄ-T- “
btocta, a„ ™» ***•*« '‘fi’Sl'i ™ ».» Pr.»««
i* *“» Wf T *Ä ”(S:ÄL » 1 « * wdä .«
oder einer ähnlichen u . , r 42 Z 31 wo die große Zahl von
einen Verein recht wahrscheinlich macht ).
hraiooi.
über die politischen Verbände, von denen leider so wenig bekannt mt
hat Zieharth (S 92 ff.) gehandelt; auf ihn können wir hier verweisen ).
Sonst tr &n wir diesen“ Ausdruck nur in der späten kihkischen Inschrift
ab 1 allgemeine Bezeichnung
äfLä-ort (BZ >0, ZU) — menget werden-).
ädsXtpol.
Von hohem Interesse wäre es für die Anschauungen des gnecHs^en
Vereinslebens, wenn die Genossen eines Vereins sich als Bruder bezeichnet
"Gebens hat man meist bisher diesen Titel sicher nachzuweisen
tesucht Wo er in Epheheninschriften sich findet oder sonst besonders auf
gyptischem Boden, auftritt, haben wir es aller Wahrscheinlichkeit nnt wirk-
T^^ien Sinne ändet sich »****£ %£ SÄ
verständliche Tatsache, daß eiemsgenoss^^ h „ ufig ^ Angehörigen der verschie-
Besonderheit zu betonen; vg. . • • ' ' z _ 27 w0 v > loi üvSoes einen Igavos
densten Genossenschaften gebiauc , ■ • ’ ■ ’ 5437 b Z 9f., wo die kttaßo-
gründen: B 383, Z. 29 (wohl Mysten wegen des Titel«*«.. Ve’reine anzusehen
ehren «&* kw#» <pto» xu z A . ß . C . D asw . _
sind die kleinen Freundschaftskreise von Mylasa ^ Böclrhs’ Bemerknngen,
Wenig Anspruch anf den Namen einer Te “ Freunde“’ in Thera mit ihrem Dienst
die ganz allgemein bezeichnten wenig sanbeien „
des Priapos machen (B222; 223) h mvovda i^Uct, Ivvm^ia.
, .HäSää'ä:
xal yiläSüyavf (B 80, Z. lf.).
Nahem und Akten.
55
-o -,1 tun*) Gerade in dem Fehlen dieser gemütlichen Be-
UCh r en hesteht eine der merkwürdigsten Verschiedenheiten vom römischen
T Wer wie er von Vater und Mutter (s. u.) spricht, so vor allem Brndei
Wen’Wegen sieht«). So oft daher auch in Inschriften verhältnismäßig
früher Zeit Melyol sich auf^^n aLien, die sich „Brüder“
Col. I, Z. 8 f.: * ™™<PQOvnro )> ^ “senschaftsinschriften zweifelhaften
rSf”
tsßö^oL »ebv «trtrov ( ß ^’ e Z d ^’Jl’ Gotte gewidmete Dedikation von
riü&üs\?rsfcWxzen Meeres, aus Sinope, anschließt (B 440; 0*
O nlsfvoi ^oO, -nn nicht, was unter ^esen Verhältnissen
weniger wahrscheinlich ist, hier wirkliche Bruder gemeint si .
k,„ auch m spezielle» ä „hältnismälSig de, Fall gewc.cu ist.
» “ “ h '. te ”*T iJi l * Ti«, Vereinen zlmm.n zu »chmau.cn
im““” *«——- * —
22 : 1 ^ 22222 "« 2 "
Gesetz abgesehen, noch nieht n,.hw,„n ^ ^ ^
die sich sonder» sind nenerding. ..eh in ägyptischen
aus Athen.V,46,p. ■ 10 : vgl. 4H2B; C; D). Nur die Genossen
Papyr. nnfgetsneht M^A Z Il^ ^ ^ ^
eines Vereins aus der JNan 1 . 7 R „i„ den Zweck des
klingen, wagen es, allerdings mit einem wichtigen Zusatz
„ T ' ii,™ Titel offen auszusprechen (B 75, L. lt.;, wenn »
12722 ;Z —■ M »*■*' “ a “” B "““ kn “ g
*> Als Verband Grasberger ^ O. 8.
Srfb ^ZÄ ich ite Ä diesen Fähen mit Mittels, Belcbsrecbt und
Volksrecht, S. 48 an einen FamilienztLSMim^^ang^d^^® 11 - t Bemelknngen
-> Vgl- -■ B - die ga “ Mml8Ch z S S J ^ vgl. Z.BU d omo S
” SOd ^«n.gt sein, ^
**Ji ^ ähnlichen Inschriften (B B08B ^ handelt.
Christen zu beziehen, wofern es sich _ Ungewiß ist die Bedeutung
f) B 137, Z. 6 ist vielleicht »M° B W ™ lesem g en th äl t.
... !L,.i da d« *«J— “ ” a . - -*l—
++) über die Gtroügsroi MougsU s n. . 6)
heißen die Genossen des Antonius m gyp n
56
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
57
muß es auch hier fraglich bleiben, ob es sieh nicht um Kultbeamte öffentlicher
oder privater Art handelt*).
Hierzu kommen einige Vereinsbezeiehnungen, denen Namen für die Ge¬
nossen nicht zur Seite stehen. In Nisyros gab es einen „Frühstücksverein“
(<? vvagioxiov B245a, Z. 1; b,'Z. 2)**), in Tremithusa auf Cypem vielleicht
ein „Plauderkränzchen“ (öagvg B 302, Z. 6 ; Hesych. s. v. ’omqoi).
Außer dem Mahle gibt es andere, edlere und höchst unedle Ergötzlichkeiten,
nach denen sich die Genossen in der literarischen Überlieferung rennen.
Ziebarth hat diese Vergnügungsvereine, bei denen es oft fraglich bleibt, ob
sie wirklich Vereine waren, nach Laders (S. 12f., 17f.) fleißig zusammengestellt
und sachgemäß erörtert (S. 123£): nur der Vollständigkeit wegen weise ich
nochmals auf sie hin. Mit dem heitern Scherze hatten zu schaffen die
60 j ’sXatoxoioi (s. Luders S. 17f.), deren Witze sogar König Philipp kaufte
(Athen. VI,76, p. 260b; vgl. XIV, 2, p. 613d), und die von Philopator in Alexan¬
drien aus der ganzen Stadt aufgebotenen rsloiaoxai (Athen. VI, 48, p. 246 c).
Die gemeinen i&vtpdXloi und avxoIrjxv&oi (Dem. geg. Conon p. 1261) und hier
mit anzuschließenden Tgißalloi (p. 1269) dürfen wohl kaum als echte Vereine
gelten mit ihrem wüsten Treiben, jedenfalls bewahrt von solchen Dingen die
inschriftliche Überlieferung keine Spur. Verschleiert ist im Namen das wüste
Treiben bei den Genossen vom unnachahmlichen Leben (dvvodog ötfUiMjToßCatv
Pint. Ant. 28; ß 455 P>: ’Avttbviov . . . aiiCtirjTov . . . xagädixog), den Gesellen
des wüsten Mark Anton in Alexandria, die sich nach des Antonius Niederlage
mit grimmem Humor dvvodog evvcato&uvoviievav nannten (Plut. Ant. 71).
6 f lorcapoi.
So wichtig auch bei den Griechen die Bestattung der Vereinsgenossen
von seiten des Kollegs war (s. Kap. VI), in großem Unterschiede von römischen
Zuständen, hat sich eine Bezeichnung des Vereins nach diesem Brauche bis
auf die Erwähnung der ofiorayot, im solonischen Gesetz bisher nicht nach-
weisen lassen***).
§ 2. Individualnamen.
Haben wir nun gesehen, wie die einzelnen allgemeinen und auch
spezielleren Artbezeichnungen ihre nach Gattung, Örtlichkeit und Zeit be¬
stimmte und begrenzte Verwendung haben, wie sie wenigstens insoweit eine
Vereinigung bestimmt und unzweideutig bezeichnen, als sie nicht in dem
nämlichen Schriftstücke durcheinander gebraucht werden, so ist es doch nicht
zu verwundern, daß, besonders statt der allgemeinsten Bezeichnungen und
*) Vgl. •9 w[j’KTOj>es]? in Lindos £ 286; auch die JcaruXslg, nach denen Aristophanes
ein Stück benannte (Suid. Etym. G-ud.) und die aus der Mitte des 4. Jahrhunderts in¬
schriftlich bezeugt sind (A 61, Z. 3), scheinen kaum ein Privatverein gewesen zu sein
(Luders, S. 18f.). — Natürlich ist es auch keine Vexeinsbezeichnung, wenn Genossen im
Verse schwungvoll als |vvol . .. daitvaovi? bezeichnet werden (£ 28, Z. 6).
**) Die „Kanne“ ( %ovg ) ist als Vereinsbezeichnung beseitigt (B 410), s. u. zäg°s.
**•) S. Ziebarth S. 17, iti
lieben ihnen Individualnamen, die auf Kultus, Personen oder Örtlichkeiten
(das ist hei Z. S. 139 hinzuzufügen) hinweisen, gebraucht werden.
a) Von Götternamen abgeleitete Individualnamen.
Am verbreitetsten sind auch hier wieder die vom Kultus abgeleiteten
Namen. Vor allem ist eine nach dem Namen der Gottheit in den ver¬
schiedensten Gegenden gleichmäßig gebildete Bezeichnung hervorznheben, die
wir der Kürze wegen als „Gottesnamen“ bezeichnen wollen. Nachdem früher
mehrfach Zusammenstellungen dieser Bezeichnungen gegeben worden sind,
schicke auch ich meiner Betrachtung in einer alphabetischen Übersicht unter
Hinzufügung der Örtlichkeiten, wo sie Vorkommen, eine Liste aller dieser
auf Götter und Heroen bezüglichen Namen voraus*).
’A'ya&oäaLfioviccdtcd**) (Rhodos) s. {Aiod)axaßvQiadxal ’A. xxX. B 272, Z. 5.
’A[d](oviad[rcä ’AipQoäidiadxal ?] ’AdxlccxiadxvX Zhigoi (Syme) B246, Z. 9£;
Vgl. XOIVOV.
[’A]Siovia 0 tal ’AcpgoSsidiadxai . .***) ’AdxXcauadxal ot iv AiXctZg (Busen von
Syme) B 304, Z. 2 f.
’A&avaidxij (Tanagra) ß30, Z. 3; 31, Z. 4; r) dvvodog xmv ’A&ijvMdx&v B 32,
Z. 2+).
’A»ava[i]dmi ([flc'Jctöoff ’Ai h xmv [tf]w ’AexXri\x\iddsC) (Kos) ß 234, Z. 2 ff.
’A&Yjvciidtccl ol dvv \A)‘ib’.v.<)\yx i\ (Kos) ß 233, Z. 2 ff.
’A&ava'ldxai s. ’AXiuötal ’A&ccv. ’Eg[i. xxX. (Rhodos) ß273, Z. If.
’A&avaldxai s. 2m[x7]]Qiadxcä ’Adxl. Blöd. xxX. (Rhodos) B2 73, Z. 5 ff.
’A9ava'c(ß)dxaC s. Aiowdiadxai ’A&av. xxl. (Lindos) ß289, Z. 3f., 13f.; vgl. sga-
VldXCCl, XOIVOV.
’A&avaidxcci (xd xoivov [*ö] ’A.) (Lindos) ß 289, Z. 14f. (unvollständig?).
’AXiadxaC (xo xoivov xo ’A.) (Rhodos) ß 267 b, Z. A 5.
’AXiadxai (?) (Ialysos) B 280, Z. 5 (unvollständig?); vgl, xoivov.
’Ahadxal xal ’AXiddca (Rhodos) ß 267a, Z. 40, 107 £, 110 (xb x. xb A. x. A.).
’Ahädai xal ’Ahadxai (Rhodos) B267a, Z. 8, 14f. u. 32 (xb 5t. xb ’A. x.’A.);
c, Z. 1 (rö x. xb ’A. x. ’A.); a, Z. 5f. u. c, Z. 5 (tb xXij&og xb ’A. x. ’A.);
vgl. hgavidrui. xoivov.
’AXiadxäv ’Ad-ava'idxäv ’Eg[itt'Cdxccv A(q]i0xeiösig)v x. (Rhodos) B 273, Z. £
’Avovßiadxm s. EvvavovßiadxaC.
’AitoXXcoviadxcci s. ’ Egiuiidrai (Delos) B 165a, Z. 17; b, Z. 1.
’ATtoXXmviadxal QsaidrjtBioi ’Adxv^dBioi (Rhodos) ß 274, Z. 5f.
’AgidxoßovXiadtai s. u. S. 63, A. **.
*) Nicht alle in Frage kommenden Bezeichnungen sind in Pauly-Wisaowas Real-
encykl. behandelt; auch das Supplement bringt nicht alle fehlenden, und die Aufzählung
ist dort bisweilen nicht vollständig. So fehlen Bm%ea<rtuL, Bax%iemi, Amrvvvaieral.
**) Die Form ’Aya&oSai^oviatai bei Hesychius ist wohl schwerlich richtig.
***) Die von Hamilton angegebene Lücke von zwei Buchstaben ist recht unwahr¬
scheinlich; auch xal paßt nicht gut; s. van Gelder z. Stelle.
•f) £40, Z. 1 ro[t] cvv\d'v]x 7 i /Iddvq a . . (Theben) läßt sich wohl schwerlich ein
„Gottesname“ ergänzen. S. Kap. H, § 1.
B8
Erstes Kapitel.
'AßxXcmiadxat s. A[S]rvviaexai xxl. (Syme) B 246, Z. 9£, (Basen by 1
mILIv NixadicoveCcov ’OXv^xäv [xoivöv} (Rhodos) B 266, Z. 4.
’JßxXa.xiadxal s. ro[r*«il
’As*XaMM«tal s. noe^aM^W« 1 ' ^ (^ os ) . " ’ ' z gf
(5«nem») 5 281, Z.9f.
A^X^xat a, Z. 9f. (xo xoivb[v
’AmXxpthaoxai (Athen) ^o3a, Z. 7,12, l‘i D > u - ).
TO 14 .]); Vgl. XOIVÖV.
Adßx(l)rtMci 0 xcci (Chios) B 159.
AxaßvgiaßxaC s. Aioßaxaßvgiaßxai.
A V goöißiaßxai «Ha 0 o S A. xßv ßvv EM&) (Kos) 5 231«, Z.2ft, ft Z. 2
AwooSißiccßrai Svqoi (Nisyros) B 243, Z. 14
=£*—< ■■ f r ^»w,r‘ ä ä:, ( S z * ...
Acpgodißiaßxai s. i4dem,a0[ro:i ^gjp.?] ^1. (by ) ,
Syme) B304, Z. 2f. , % R 9 fta / 5
A, P geSi(ßia)ßxai * z ’ ' '
AipgoSißxaßxaC s. [ATh^a*' * * (Rt f'* 27 ?’ ht» 7 5ff
AxpgodißiccßxaC b. aWP««“ f 1 ; R273 ’ Z ' °
[’X 9 [od^ t ^«q (rö *. Ho H.) (Lmdos) B 293, Z. 2f.
AygodemadtaC (Chalke) B 297, Z. b5^
A<p Q o8ußiaßx<ä oi piexä A. (Neonteichos) B 360, Z. lf.
Baxisaexav oi xsgi ... (Dionysopolis) B 86 ^uuiVtai,
(The«) B225, Z. lf. ([ro » 0 , row] B.), Z. 6 , vgl. »«*» »
tfWoe > . KC ! 9Ua avovca) (Ephesos)
ArjiJLriTQiaGtai (oi xgo xoXsag A. Mi Zhovvoov ,
B 326, Z. 3 ff.
AixxvvvaIßxat (Mylasa) B313. , 7 oa. p 7 9 21 41;
Awvßiaßxai (Piräus) ^ 4a, Z. 19, 20, 24; b, Z 34, c, Z. 9, 21 , ,
vgl. 097£G31'£S 5 öwoöog.
Aimviovßiaßx^ (Tanagra) B 33, Z. 3. 1
[z/ t 0 ] W [ö^« t ']? **l (Eos) B237 Z.l.
Böfo*»«/*"]*®* oi <»w «A. (Nisyros) B-43 • ■
[ iLL^ (*6 xowöv rb „.) (Rhodos) B267J Z. 43; b, Z. A9.
Jvovvßiaßxäv Xa W [o]vu<*v x.oivov (Rhodos) ß , z p
Aievvßiaßxai s. Aioß&viaßxäv A. r[va-\iov(el]mv xoivöv (Rhodos 1 ) B 272, A 1.
Jiovvsiaexal AMiß(ß)xal AioßaxaßvQiaoxai Ei<PQ«vo Q i01 01 ßvv A&yvaiw
7 X (xb xoivbv \b ...) (Lindos) B 289, Z. 3 13 , vgl. —•*
Aiovvßiußxcä (rö ätotiw xäv A.) (Teos) B 337 • _ , rRhodos)
( M raßo Q iX oi *** x6X[C\os Soviel ([rö xoivbv x.v~] . ..) (Rhodos)
^oS^oviMv 0U[v]vzu a v xoivöv (Rhodos)
£ 272, Z. 5.
59
Namen und Arten.
*—• ’■«—»* A ** (L " to> 15 239 ' Z ' St ’
13 f • vgl. soaviGxaL
-rrÄ-wÄ*' * ^ z - 1
»Ci I
AioößeoxnQiaaxäv Xa^Mtäv xoivöv ( Rhodos) B 273, Z. .
(Lmdos) B291 - ^ z p oder @£V d6xaoi
jKXmwQicuSxal (ro xoivov xb A.) ^eüreaij
(rö xoivöv xo A. &■) Z. 5f. 9 »n 7
( “rsö5 «sd Ää
Mcctqos @eS>v xoivöv (Rhodos) B 27 , ■ , . r 273 Z lf
<■ ah—r »SW,’ z ' 9E
79,u«iöi™ 3 , ’^ ö! a43U.OTC( )( 0 Z 3f. ; 6ff. (r(, kowot- io
’EQimlGxal aixivopoi eSvGMVoi (Rhodos) B -W, » V
'E a ff.V. vgl. Jtoivdv.
'Eouaxexal 0 eöjio<poQiadta( (Rhodos) B 268, Z. 7 .
EQluxiexm ueop y v v . 322 z p vgl. «oivdv.
'EQticaaxccL (ro xoivbv xo E.) (IraUesj ,
’EßxiaGtäv xoivöv (Rhodos) B 273, Z. . „ ,
(Busen non Spm) B304,
r..*— -Hrt-«.-» (-»1 nicbfW..«*]) »
s 2 SÄ— - •=»-— *— B262 -
»“■zes •«*-]) (“» E “”')
ÄS “• *••• -* ^ * 2I3 ’
ÄdU 4 * ws**"* rT’ *ää
... «V iTwsVoo 6 « ägisgcivm^g [ V v ■ • • -Jo« Mß P a4rra w>
vgl. sgavog.
----- . •. PnltPflname“ fs van Gelder), nicht nur *at
») Vielleicht fehlt hier ein weiterer „Gottesname (s.
(s. Foucart). ^ . Amnen un d- nicht mit Foncart in
*'*') B 298, Z. 2 ist ' Hnay./.GoTcav deutlich
taxlsXotäv zu ändern.
60
Erstes Kapitel.
'HgmatStaC (Akraiphia) 5 41, Z. 5 ff. fr; 0 vv[o\dog xäv figaiaßxäv xd iiprjßav
’Exaiuvävdov xov vsiov rjixäv ), 17 f. (i) ff. xäv ij. tgw ,u.ov),
28 ff. (?) ff. rräv ?). rröv xixvmv rjg,äv ’E. xal &eoxgiv(rj)g).
('Hgosuöxd . . . Oiaxiaoxai , besser ' 77 p[a 5 cl£i;]tfra<. ... OL (Busen von Syme)
5 304, Z. 7 f.).
('ffp[ot 6 T«t], besser 'Hg[axl.si0xa(], s. Zmvt}Qia6tccC ’H. (Rhodos) 5 251,
Z. 3f.).
@so%tvia0ta( (xoivov @.) (Tenos) 5 209, Z. 114, 115, 116f., 118.
0e0fio<pogia0xd, s. 'Egjiuietai Seßiioipogiaßxai (Rhodos) 5 268, Z. 7 f.
’I<xx%ia0xai (Lagina) 5 318a, Z. b 16; vgl. g.vßxai.
’lßiaoxäv egavißxav xoivöv (Rhodos) 5 268, Z. 3 f.
’lßiaßxoci (Rhodos) 5 276, Z. 2.
Ko(i 7 t£xakia 6 xcd (Delos) 5191, Z. 18; 192, Z. 8 ; 193, Z. 10; 194, Z. 15; 195,
Z. 10; 196, Z. 12; 197, Z. 13.
Acatri&iaexai (Lindos) 5 284, Z. 1 ([ro %]oiköv tö A.), 8 .
Axjiiviasxai s. 2afio&gaixia0xäv xd A. xo xoivöv (Rhodos) 5 256, Z. 14ff., 18ff.
Aivdiaßxai s. Ilava&avu'Coxd A. (Lindos) 5 295, Z. 6 f., 18.
AivSiaßxai s. 2coxijgia0xäv Aloo&ivt.<:0xdv [llav]a&ttvtt'C0xäv A. xäv [ff]uv
rai[<a]i xoivöv (Rhodos) 5 272, Z. 3 ff.
MxiviuGxai (xb xoivov xo M.j (Lindos) (5 287, Z. alf.).
[M)x]viaa[x\äv ’Aipgoäißiaßxäv xoivöv (Rhodos) 5 273, Z. 4f.
Movßa'ißxaC (xb xoivov xo M() (lalysos) 5 279, Z. 2, fa.
(älovßagiaßxai (Chalke) 5 298, Z. 2.
Oiaxiaßxd s. 'Hg[axX£'i)ßxd ... OL (Busen von Syme) 5 304, Z. 7f.
’Oßugiaßtai ([«:] ßvvoSog ’Oösigiaßxäv \x\eiv s[v]v [n]aß[(tovi)) (Kos)
5 230, Z. 1.
IIavcc[&av]a'C3xai (Rhodos) 5 270, Z. 2£, (xb xoivov xb II.); 272, Z. 2.
[Jlav^a&avaißxai s. Emxrjgiaßxäv Aioß^sviaßxäv TI. AivSiccßxäv xäv [ß~\vv
rai[a]i xoivöv (Rhodos) 5 272, Z. 3 ff.
IJavad-ava'ißxd Aivöiaßxai (Lindos) 5 295, Z. 6 f., 18.
Ilav[aff\r]vcä0xai xcä 'Hgaxlsißxd xoivöv (Rhodos) 5 252, Z. 4ff.
nava&rjvaißxai (Ilava&yvaWxäv [ßvvßxg]a[x]£vofi,evmv \x\oivöv) (Rhodos)
5 262, Z\ 2f.
nava&rjvaKtaC (Ihxva&r]va'l6[x&v xäv ßvvßxgaxevoiitviov e]v xgir\iioXia ... xoi¬
vöv) (Rhodos) 5 263, Z. 11 ff.
nava&xjva'Cßxcd (Chalke) 5 297, Z. c 1.
nava&rjvaiexaC (xb xoivov xäv II.) (Teos) 5 337, Z. alff.
IlaviaßxaC (tö xoivov xb .77.) (Rhodos) 5 267 a, Z. 75.
Iloßsidaviaßxal s. Z(.o(xr t \Qia 0 x(y.v ’AßxXait. 77. . . . xoivov (Rhodos) 5 273,
Z. 5 ff.
Ilo 0 sida[v\ia 0 \x]<u [x\eä ’AßxXaiua[ßx]ai*) (Rhodos) 5 275, Z. 3f.
Iloßsidaviaßxai s. ' Egyiaißxal (xal) ’AnoXXcoviaOxal (xal) 77. (Delos) 5 165 a,
Z. 17; b, Z. 1.
*) Unsicher ist das vorausgehende — iav, doch scheint es nicht ein Rest des Vereins¬
namens zu sein.
Namen und Arten.
61
noßsiSmviaßxai (Delos) 5 168c, Z. 1; g, Z. lf.; h, Z. 2; a, Z. 2f. und e, Z. 1 ff. und
1, Z. 1 (xo xoivov Brjgvxiav 77. ifimgav xal vccvxXijgav xal iyöozöav);
vgl. »laßog, Cfinogoi, xoivöv.
[jlv^Ihaßxai s. ’A 0 xAa[ 7 tia 0 xal xal llv\&. xai 'EgjxalßxaC (Kameiros) 5 281,
Z 9 £
'poSiaßxd (ßvv&vxai ’PoSiaßxd ’ExiSafuaaxd) (Rhodos) 5 268, Z. 5£;
vgl. 5 266, Z. 8?
Zaßa&aßxai (Piräus) A48a, Z. 4; vgl. igavißxai.
Zaßßaxiaxal (Umgegend von Elaiussa) 5 449, Z. 21; lff. (ol hcdgoi xcu Zaß-
ßaxi 0 xd &eov [xgov]oCa Zaßßaxißxov ßvvrjyiievoi).
EaaßaxißxaC (q haigrja xäv Zafißaxißxäv) (das.) 5 450, Z. 1.
2ag.o&gaixiaßxai (Methvmna) 5156a, Z. 3£, 9, 12; h, Z. 7£; a, Z. 5 und
b, Z. 2f. (xb xoivov xäv 2.).
£aim& Q axi[a) 0 xai (Wo xoivov 2. A[ V ]go[Sißiaßx}äv Bogßogix&v) (Syme)
5 246, Z. lf.; vgl. xoivöv.
Zafiod-gaixiaßxäv Mtaovtav xb xoivöv (Rhodos) 5 256, Z. 9£; 121. (xb 2. M. x.)
Zauo&gamußxcci (xol ßvvßxgaxevßdfiev 01 ... 2. xal Arjjiviaßxäv xb xoivov
(Rhodos) 5 256, Z. 14 ff.; Z. 18 ff. (xb 2. %. A. xäv ßvvßtg. x.).
Zapoxtgaxittßx&v 'Aq>go8i(ßia)ßxäv [ xoivöv ] (Rhodos) 5 266, Z. 5.
Zayio^gaixiaßxai ([tö] xowbv 2. Zax-qgtaßxav AgißxoßovXiaßxäv) (Rhodos)
5 274, Z. lff.
Zaiiod-gaxiaßxd oi ßvv ’A&rjvodöxen Mi]xgoödigov (Teos) 5 340, Col. 5.
Zagcauaßxai (Attika) ^34, Z. 2, 10, 12£, 17, 21£ (xb [xoivov x\äv 2.);
vgl. igavißxai.
[Za]gct 7 iia 0 x«[i] (Methymna) 5 157, Z. al; vgl. ßccuiga*).
2agajtia0xaC (Keos) 5 21.0, Z. 1, 10; vgl. diccaog.
Zagamaoxcci s. AioßOaxxigiaßx&v 2. xoivöv (Rhodos) B 273, Z. 2f.
ZaQaituxGxd (Rhodos) 5 273, Z. 4.
ZsQuiiiußxai (Kos) 5 239, Z. b 2.
Zegcau[a6xäv xoivov xä\v iv Kafisigmi (Kameiros) 5 281, Z. lOf.
ZvvavovßiaßxaC**) (Smyrna) 5 345, Z. 6.
Z<x>x V Qia0xd (Athen) A 47 a, Z. 8£ u. 37 £, (ro xoivov xäv Zcaxngiaßxäv) Z. 32 f.
(rö xoivov xäv 2. av ag%£QCivi6xxis Aiööcogog Zaxgdxovg ’Atpiävaiog);
s. sgavißxai, övvoäog.
2mx n gw0xcd (xb xoivöv 2. 'Hg[axhX6x&v), nicht ’Hg[m0xäv]) (Rhodos)
5 251, Z. 3f.
Zaxrjgiadxäv Aioß&vutöx&v [77 av]a»avat0xäv AivSiaßx&v xäv [ff]w I al[a\i
KOIVÖV (Rhodos) 5 272, Z. 3 f.
2a[xri]giaaxäv ’AexXaaiaoxäv Iloasidaviaßx&v 'HgaxUißx&v ’A&avaißxäv ’Acpgo-
dißiaoxäv 'Egyalöxäv Maxgog ®säv xoivöv (Rhodos) 5 273, Z. 5 ff.
*) ß 97 (Tomoi) schließt man wohl mit Recht auf 2cit>amuatai, ohne daß dort
natürlich der Ausdruck selbst verwendet gewesen zu sein braucht; vgl. B 215 (Naxos).
»*) Di e Bildung mit avv (s. u. svvccäioviaSovxi s) ist eine ebensolche Seltenheit, wie
avv&iuelxai (S. 28), avviQccviaml (S. 33), avvpbeiM iS. 39) u. a. s. S. 50, A. **. S. SvlXov-
%vavi6xaL Benaeler-Pape, Lexikon.
Erstes Kapitel.
62
ScotriQiaötccC s. [rö] xoiv'ov Ztxfio&^xta6xav 2. 'AQidxoßovliuöxav (
riJlcoT -qQLaßtal JvaißxQaxsioi (Lindos) B 290, Z. 4; vgl. tpewörca.
, cs an A tttsfcNtfc'N \
TcCLVCCQlä'taL S. U. D. O (j jx. ) )•
Dazu kommt noch ei». •««» ,.hr "" Z^t
“» U Z^'i Z*tZr£Z> B 236, ZI i W(» ... «.>
l-*» *”> 0» s ”*» a ““
S 309, z. 1), wo die vor geschlagene Ergänzung [A S Qvax]va6xmv xo xoivov
g “\:T„d. '« “„i„ io Goi.ok.ol.od, a«»0 aot -oo-t
Beaeickoongeo ^Tni',
lassen kl.ik.n, darüber V.rmoton S en .ofeorteilo»; «ehr “1“ ™ “
hat, trotz der Häofo.g der Gott.sn.men be. enre» *«'*, « ■
einen Verein, k.um riet m einen Zus.mn«..oUnB mehrere, k.lleg.en
deulren ist wie man vermutet tat (s. u. Kap II, § 1)-
überraschend ist die Gleichmäßigkeit, mit der in den verschieden
Geeenden der Griechenwelt diese Bezeichnungen von der Vereinstat g _
Gleitet werden Wie wir igaviaxai, xo Qdaxißxal, ßvvnocnaexat, IltuavuKcu. u. .
lld n so gehen unsere Substantiva auf Verben zuriick, von denen wrr sogar
“k s)™ -,.f«. I. Hi.j'ros («4» Z. 13) »« -
in Lorvma (J3 305) oi eQaviSxal oi [6vv]aämvicctovxES )■ J
hielten^sich wohl die Verben, die sich auf einen besonders eigenartigen K
bezogen wie eben auf den des Adomsf), und es liegt diesen Bildungen au
rrcd zunächst nicht der Name des Gottes, sondern der seines Festes _
Grunde sodaß es auch ganz natürlicherweise ®so^viaaxaL und nava»r,v^
»Iktmtklt., fi- gibt So »«,» .ick »oh, ,i. W-*»*3
bemerkt die von den abgeleiteten Monr^x^ wahrend
freilich für Bildungen wie Aiodataßv^iccaxaC, Aio 0 (iiXiiM 6 xai, w levi
, . . . „ . j;. v.lnqidit.lich ihres Vorkommens schon hier zu be-
SÄSiT.lT-Ä“Z t ..... m r -
die von Philosophennamen hergeleiteten Bezeichnungen Kap. V, % 1 »<* im
sammenhange besprechen lassen Herzog z. Stelle.
:> ?r stäs T*-;« ?‘k,i
« s— rrc stät- sää
sich der KdWuO[i<i s . Vgl. auch rcav^inv (bt. Byz.j um V
sowie ’OmqM&iv (Suid. s. v. ’A<sv.lr\n ioSoxos).
Namen und Arten.
63
diese Erklärung nicht recht genügen kann erscheinen,
rhodisches Gebiet beschränkten Eigenart mehr wievom Götter-
Von diesen wenigen Fällen abgesehen liegt dem Verein" ^
namen seihst abgeleitete Festesbezeichnung außerdem neben
geleitet begegnet uns vor dlem^ie^ abgelei t e ten Bezeichnungen, die
den genannten drei von _ Kotutsraluutrcel*). Ferner kommen
0 S 6 iiocpoQia 0 taC, die nvfrMötat, un g pgg-j TOn Ortsnamen her-
hier auch die nur scheinbar Auch sie sind schließlich
genommenen Bezeichnungen au , jhvSiußxai (s. Ziebarth,
entweder von Götterbeinamen abznleiten, wie tote ^ ^
S. 139, A. 4) und der lokale Personifika-
gelegentlich verbundenen Arijivia , 'p 0 $ M(fra ( und vielleicht auch
ticmen götthcher Nato zuru^ wm^^ ^ emer Art göttlicher
( ür~ - H—" “
einem Kolleg zusammen. rbodisehen Vereinen, wo
So scheinen mir denn die wenigen Falle hei rhotoche
auch sonst ^ j g gedjmken losc Analogiebildungen im An-
S « Tdas vorausgehende Wort ansehen Andererseits fragt“ “ ^
r^ÄÄ:®““rr
Erinnerung an ihre Ansieuiung feierten ferner scheint in den
N.m=» a.. n.*P.~ J eta<<> kH.ickn.Hn
f». "iS
Weise geltend zu machen pflegte.
... ..) .. .«hMu.«, l“ z « ’>
S u S. 66, A.***• ei™,,;»« fq B 265") benaunteu Ge-
■ -) Bei den nach Kkasion und sem« J mi sehr nahe Die Be-
nossen legte schon der ]Sa,n ® auf die Göttin kQ^oßoiXr,, wie sie
Ziehung der AQBOxoßovUaaxcu (B 274 ■) _ annünmt (,der Name des Vereins ist
auch Öhler (Pauly-Wissowa II, Nac “ r -’. /' l beJl) scheint mir doch recht unsicher,
hier in falscher, leicht irreführender eis S °j b j e gew i sse Bedeutung hat
zumal der Name ^ 0 * 6 ßovXo S im rhodischen Veremslehen
(B 278 )« , , mm vtt,aatSal h ’A-^aSn^icf Athens aus
***) Unsicher sind dre j 2(j f ‘ ' ' / Q3 c tristlichen Verhältnissen vgl. die
hadrianischer Zeit {Abt, ■ • 2 J lovMavlBxtt i (Benseler-Pape), daneben die
MaQMtonetcd (Syrien) (B4510) unü tue ^
MaxsSomca’oi (Panion) (B 67, Z. 4).
64
Erstes Kapitel.
Leitet sich der Sondername der Genossen anf -Stal in der Regel von
einer Festesbezeichnung her, so ist es nur natürlich, daß bisweilen auch der
Monatstag in ihrer Bezeichnung zum Ausdruck kommt, zumal ja gewisse
Monatstage bestimmten Göttern geweiht waren (s. Luders, S. 16; Ziebarth, S. 140).
Diese wenig schwungvolle Bezeichnung ist nur aus Athen bezeugt. So gibt
es tstQaSiStal in der neuen Komödie, die die Aphrodite Pandemos verehrten
(Athen. XIV, 78, p. 659 d; Hesych. s. v.); sie bildeten eine ßvvoäog vitov
ffvvij&av xatä tstgdäa yivofievr] für ihre wahrscheinlich wenig moralischen
Zwecke*). Urkundlich bezeugt (4 43, Z. 8) und auch durch Wilhelms
schöne Emendation im Texte des Theophrast wiederhergestellt sind die
äsxaSiStal**).
Von besonderer Bedeutung war der dem Apollo geheiligte 20. Tag des
Monats (elxdg). Abweichend von der gewöhnlichen Bildung findet sich in
attischen Urkunden (,4 62a; b; c; s. Liste 4) die Bezeichnung Elxaäelg. Diese
Brüderschaft, die vor allem den Apollo Parnessios verehrte, benannte sich
wohl nach ihrem Festorte Elxddsia***), vielleicht weil es schon andere
ElxaSiotal gab. Und in der Tat führten z. B. die Schüler des Epikur, die in
geschlossener Vereinigung jeden 20. des Monats als Gedächtnistag des Meisters
festlich begingen, diesen Namen (Athen. VII, 53, p. 298 d; vgl. Diog. L. VI, 8,101;
Plut. non posse suav. vivi sec. Epic. 4, p. 1089 c).
Auch Noviirjviaßtul werden genannt, die also am Neumond ihr Best
feierten und, wie Athenäus erzählt (XII, 76 p. 551 f.), sich in herausforderndem
Übermute selbst KaxodaLfiovtötal umtauften.
Überblicken wir zum Schlüsse noch das Gebiet, wo die Genossennaraen
auf Stal f) sich finden, so sind sie, ganz verschieden von manchen erörterten
allgemeinen Ansdrücken, so recht in den Gegenden zu treffen, wo das echte
Griechentum zuhause ist: in Attika, in Mittelgriechenland, im Peloponnes, auf
den Inseln, in den bedeutendsten Griechenstädten Vorderasiens. Sie fehlen
beispielsweise in Thrakien, in den bosporanischen Landschaften und fast ganz
in Ägypten. Natürlich hängt diese Tatsache mit dem zeitlichen Bestand der
ganzen Erscheinung zusammen. Erst allmählich hat sich der Brauch ent¬
wickelt; er beginnt sich in unserer Überlieferung kaum vor dem 3. Jahr
hundert geltend zu machen und bereits drei Jahrhunderte später erscheint
er bis auf wenige Fälle geschwunden.
In Attika sind die Genossennamen auf stal nicht allzuhäufig belegt,
obwohl diese Namensgebung schon in alter Zeit für gewisse offizielle Ver¬
einigungen üblich war, wie der Name der nach den 4ij/ ha benannten
Theoren nach Delos, der ArjXoaßtal (Stengel: Pauly-Wissowa, Realencykl. IV 2,
*) S. Lipsins gegen Ziebarth (S. 124) in Theophrasts Charakteren, hggb. v. d. philolog.
Gesellschaft zu Leipzig, 1897, S. 127.
•*) S. jetzt die Ausgabe der phil. Ges. S. 236f. (Char. 27, 11): Kai iv SsxaSwtals
evvdysiv tovg gsr’ avtov gvvüv^ov rag. Cf. Difctenberger, Sylloge~ 824, adn. 2. Über die
ganz verschiedenen äsnatiarai s. S. 7, A. f).
***) S. Luders, S. 16, Anm. 37.
f) S. auch S. 62, A. *.
Namen und Arten.
65
Sn 2435) oder der der nach Delphi entsandten HvMal (Hesych. s. v.
dL^) oder nv^sral*) lehrt. Erst seit der Mitte des 3. Jahrhunderts
tragen die Teilnehmer einiger Eranistenvereme (s. o. S. 30), denen heson eis
Ausländer angehören, solche Namen, wie ZaQcatiaStai (4 34 ), Zaßcfruttai
(] 48a), ’A^aStal (4 52), AsxX^aStal (4 53a; h) Hpoiatat rar
Aiotl/iov xl (4 46), Sakral (4 47a)**). Um so wahrscheinlicher is
«, wi, » W d«uM wurde (S.15), ta f» ,«r
Dionys im Piräus erst seit seiner Ausgestaltung m der 1. Hälfte. des* -■
■ christlichen Jahrhunderts, wie den Namen ßvvoSog (s. u.) so die Beze
nuns’ /iiovvöiccötcd (444a; bjc) fühlte. . r __
Am verbreitetsten ist der Genossenname auf Stal m Rhodos Abgesehe
vor allem von den von Persönlichkeiten hergenommenen Namen (s. u. b. 74 .)
ist er der eigentlich übliche***); wird von diesen Kollegien im allgemeinen
.besprochen, so gelten auch sie in der Regel als Eranisten (übe: Svv9vtat s.S.34).
Von dieser zeitlichen Parallele abgesehen, die so die rhodischen Vereine zu e
attischen Eranistenkoüegien bilden, lehren auch die anf Bevölkernngssch.chten
Lebensalter, militärische Dienstverhältnisse bezüglichen Zusätze, daß fcro z
der Häufung religiöser Bezeichnungen oder gerade wegen dieser Überfülle
es sich in diesen Kollegien der Handelsrepublik, wenn man auch den deut ich
zu erkennenden Einfluß des fremden Kultus zugeben muß, mehr um gese >g
und wirtschaftliche Fragen als um religiöse gehandelt haben wird (s. Ziebait ,
S 197). Die Art aber, wie neben dem alten Geschlecht der Haliaden. die
freie Vereinigung der Haliasten emporkommt, zeigt einerseits, wie gegenüber
der gentilizischen Bildung auf -däai gerade die Bezeichnung auf Stal von
solchen Angehörigen des freien Vereins gewählt wurde und wie andererseits
diese Fremden sich an die Seite altheimischer Genossen zu setzen ^rmochtem
In den übrigen Teilen des eigentlichen Hellas und im Peloponnes stehen
die besprochenen Individualnamen neben der Gattangsbezeichnung
die wir hier nachgewiesen haben (S. 34), und neben svvodog (s. u.). bo be¬
gegnet uns in Epidauros (B 6) eine dvvoSog & t&v AsxXamaötar tav sr
navaxd[a>], in Tanagra die Svvodog räv 'AfrqvalStäv {B 32) neben tv
A&avaiSti (B 30, 31), sowie AiavtovSiaSt^ (B 33)f), inAkmp ia eine
evvoSos von Heroasten (B 41, s. Liste S. 60). Dazu kommen die spartanischen
Ay^iacnal (B 18, Z. 3), die Isaa 6vv[odog] täv H Q axX\sS]tmv
(Hl') und die Taivanstal (s. S. 71, A. **).
Von den Inseln ist besonders Lesbos zu nennen. Hier gibt es E 9! iai[ataC] ff)
( B 154) in Mytilene, ZaaoA Q cuxia6tal (B 156a; b) und [Za\ Q *7ua6rai ( B 157)
•) St. Byz. s. v" n«»®; Strabo IX, p. 404; CIA IV, 2,1190b; 1190 c (vgi. 1657b); Mitteil,
d. deutsch, arch. Inst. Ath. Abt. 1898, S. 24ml; Dittenberger, Sylloge-, no. 611, adn. .
**\ Vo-l A 56 ...iGtäsv und S. 63 A. ***. , ,.
J g ^ Liste S 67 ff. - Wenn gelegentlich die Genetive ’JttoXX^o, Zt„iov
IB 272 Z 7) und M m bf &eS>v (B 273, Z. 5 ff.) verwendet werden, sogar neben den Bildungen
sich die Ableitungen nicht so natürlich bilden lassen; s. u. h. .
+1 Vgl. B 29; 34: evvfrvtal. , . .„«„.i.
4) statt [GivoSov t\dv ’E^räv] wurde früher frUschlich xowbv xtL ei H anzt.
E oland, Gesch. d. grieoli. Vereinswesens.
66
Erstes Kapitel,
in. Methymna. Chios ist vertreten mit Aß< 5 x(X)yiucc 6 xciC (B 159). Sehr bezeichnend
für die reichliche Verwendung der besprochenen Formenbildung m Delos ist
es daß hier auch die Fremden sieh ihrer bedienen. So blühen hier die eine
Synodos bildenden lyrischen HeraHeisten (B 166a; vgl. b) und die berytischen
Poseidoniasten, die ebenfalls einem Vereine von Kaufleuten angenoren (B 168;
s Liste S.61), mit ihrem an der Spitze (s. S. 16, A..***), aber auch die
römischen ’E^aW-caC (5 164a-d; vgl. e-1), gelegentlich vereint (b- Homolle
a a 0) mit den ' AnoXXavw.ßxa.l und UoGu 8 <avMßxaL ( B 165a; b), und sch ieß-
lich sogar KofinexahadraC (B 191-197). Dazu kommen nov^Caßxav iß 188)
und Einaxogißxai (B 198). In Tenos gibt es SsoisviaexaC (B 209); in Keos
bilden die SagoauaSxaC einen &Ueo s (B 210), während sie m Athen als
i’occvog anftreten (.4 34), ohne daß sieh daraus natürlich ohne weiteres, wie
Foucart meint, die Identität der beiden besprochenen Gattungsnamen ergeben
kann Zahlreich sind die betreffenden Genossennamen in Kos zu finden: es gibt
A^vaCßxcd (B 233) und ZegcatLccaxai {BZW)*)-, d« Verein wird als GvvoSog
bezeichnet, wie die ’OösiQiaexcd (B 230) oder häufiger als »taffog, »‘«P
wisse A<pQo 8 veiiaOxai (B 231«, ß), 'EgaMexai (B 232), A&avaCßxal (B 234),
und ein anderer Verein (B 236), unter häufiger Zufügung des Namens einer
Persönlichkeit (ot sw; s. S. 76). _ _
Eine Gruppe von Ortschaften der Inselwelt und Kleinasiens steht deutlich
unter rhodischem Einflüsse, wenn hier auch noch nicht solche Titelungetüme
Vorkommen wie in der Metropole, die das Vorbild abgab. So treffen wn
in Nisyros außer den 'Epftatg ovxng ( B 243, Z. 13): ’AcpQodieiaGxai Evqol. Aio 6-
iuh%iccatcd, [ALOv]vcna 6 xai, Ei>[qv&eiiC8]lol oi ßvv xxX. (B 243; für die Aioßfi.
vgl. auch B 244), in Syme Zauofr()axi[u]exa'i AtpoodicaciOral BogßogCxai und
\A] 8 aviaG[xal ArpQOÖt.eutßxaVS] AoxlccTCiußxcä £ 8 got ( B 246), am Meerbusen von
Syme [Xjdaviatfxal AfpgoSsißiaexcd ... AsxXcaaccßxcä oi sv Avlaig sowie ’Hga-
[xXsi\<ix(tl ... Olay.LccaxaC (B 304), in Loryma oi tgaviSxal oi [<Svv]adavi<%ovxss
(g 305 ^ g. o. S. 62), in Kedreai /hoGxovQiaßxai OevSoxsioi ( B 310), sowie
einen Verein mit unsicherem Namen in der . Gegend von Halikarnaß (B 309).
Außerdem haben wir in Mylasa Aixxvvvcitßxal (B 313), in Lagina lax-
t iaß%al (B 318a), in Tralles ’Egiiaißxat (JS322), in Ephesos Ar iV A]XQiaßxai
(B 326 - 's. Liste S. 58), in Teos Elavu&rivaißxai und AiovvaiaQxaC (Bh37),
sowie Saiio&QccxMßxcä ol Gvv ’A&x\vo 86 xcai MfixgoSägov (B 340) neben den
AxxaXiexcd (B 340; 341a; b; s. u. Kap. II, § 1), in Smyrna Svvavovßiaßxcä
(B 345) sowie <poprijyol AßxhrimaßxaC (Z 34), in Neonteichos AygoSzißLaßtca
oi fisxä xxX. (B 360) und schließlich in Kilikien die vielleicht nur nicht ganz
gleichartig benannten EaßßaxtSxcd oder Eap.ßaxiSxat (B449 ; 450). Dazu
kommen Kaißagiaßtai aus der Gegend des Tmolos (B 365, s. u. Kap. H, § 1),
sowie in Ägypten oder von Ägypten beeinflußten Gebieten, wie Thera und
Cypern (B224, Z. 1; 303), BaßiXißxaC (B 224, Z. 1; 303) oder 9iXoßa6iXiaxai
(B 465a, Z. 5; b, Z.2)**).
*) £ 237 vielleicht.: [xho~]vv[(ii oistki] xocl ['EpJ(“>d''r[rod]; £ 235 . . . tstal oi avv xrl.
*») Nicht nochmals berücksichtigt sind hier die späten christlichen (S. 63, A. ”') nnd
die von Philosophennamen gebildeten (s. Kap. H, § 1) Bezeichnungen
Namen und Arten.
67
So erscheint denn die Bildung auf -6xul so konsequent als die übliche
von Götternamen abgeleitete selbständige Form, daß alle andern Bildungen
dao-eoun als Ausnahmen verschwinden, ja daß man schon m einer davon
abweichenden Formengebung gelegentlich einen Grund finden kann sie anders
abzuleiten*) oder die Vereinsbedeutung überhaupt in solchen Fallen zu be¬
zweifeln**) Andererseits erscheint die Bildung dieser Eigennamen auf -&xcU
fest ausschließlich freigeschaffene Vereine zu bezeichnen, und es ist eme große
Besonderheit, wenn eine staatliche Korporation ol xaxguoxai oi rigcaöxiasxal
heißt (B9, Z.B12)***). . , , , ,
Nur auf einem Gebiete bietet sich vor allem, soweit wir beobachten
können, eine in anderer Weise mit dem Gottesnamen zusammenhängende Be¬
zeichnung der Genossen. Es muß schon hier auf die Eigenart des Dionysischen
Dienstes' hingewiesen werden. Keinen Gott sucht der antike Mensch so
innerlich zu erfassen, keinem bemüht er sich so m ekstatischer Erhehun a
odeichzukommen, keiner zeigte wiederum so sehr menschliche Schwachen
als Dionys oder, wie er von seinem mystisch verzückten Diener m der Regel
benannt wird, Bdx X o S . Daß bei diesen mystischen Vereinen die dramatische
Kunst, wenigstens in der Form der Pantomimen eine große RoUe spielte,
wie wir sehen werden, ist ein Zeichen dafür, wie der Gläubige selbst den
Gott in sich aarzustellen trachtete. Daher sind die abgeleiteten Bezeichnungen
wie Bccx X ea6xaC (B 86 Dionysopolis) und Bax X ißxca iß 2.5, Z. „ 6 The )
nicht häufig zu finden, sondern die Genossen nennen sich nach ihrem Gotte
selhstf) Bdn orff). So heißen sie, wenn es auch bisweilen, wie bei dei
Bezeichnung ^ f-glich bleiben muß ob wm es mr geÄjmen
Vereinen zu tun haben, in Lerna (BO, Z. 1, o), Knidos (B 307, Z^ 3,91.) ftf),
Pero-amon (B 403, Z. 3 ot B. xov eiadxov ff[«oü]), Kyzikos (B 407, Z. Ai.
oi KQ&xoi Bax X oi KvvoeovQelxca) nnd in Tomoi (B 106, Z. . ^ V * TL ™ V ™
ßax X oUH la X hv «ft^o[ S ])*t)» der Keophyi aber heißt vsoßax X og, m Ka
latis (B 95 Z 7) wo von einem nach dem Bemamen des Dionys a
Vor genannten Tempel die Rede ist (Z. 6, 8). Bekannt sind vor allem ge¬
worden die A6ßax X o, in Athen. (A59). Gleich hier muß darauf hingewiesen
werden, wie nur vom Namen dieser Gottesverehrer ein Kollektiv zui Bezeic -
^söÄverdeüTdie Jwc*ov 9 ti:ca und'fffKnttsS«« mit Recht als landsmannschaftliche
Bezeichnungen gefaßt (s^n.) z ± u S 71 f.. H43h, Z.c3;
**) S. TcuvaQioi E 20a, L. 1; b, L. 1; c, n. i u. o. <4. ■, v l j
S ' “«Js’ (f sV A « die anders gebildeten gentilizischen Bezeichnungen.
+ l bleibt’dabei dieser Brauch auf den Bakchoskult beschränkt noch de^ Go t
der Zaßßanwt führt mit seinen Gläubigen denselben Namen (B 449,Z. 18,20).
reien des Gymnasiums, wo sich einzelne den Namen Hpowt»}? bei eg n ( ’ ’
T 7 b6f sT do Z ; 10- ep, Z.II 1, 4 ; ez, Z.D8, ht; r), haben keine ernstere Bedeutung.
7 ’ +t) S zu B 5 i'ränkel, der sich gegen Rohde (PsycheMI, S. 360) mit Redft wende ,
da dieser unter Ba^os den dem Gotte gleichgesetzten Toten versteht; s. ■ +t+),
Kern Pauly-Wissowa, Bealencykl. Bd. V, Sp. 1012 ff. , , , riitten-
ttt) Daß auch hier die B. offenbar Vereinsgenossen, nicht Pnestei am ,
4 M», d« Gott; ,. HM*, a. 0r P k ’ M
Erstes Kapitel.
nung des Vereins selbst gebildet wird, in einer Weise, wie sie sonst nur zur
Benennung der Lokalität (s. IV. Kap., § 1), des Heiligtums dient ). So
gibt es in Megara rö Bax%elov (Bl, Z. 7), in Pennth to Ba^ov
Aeiav&v (B 69, Z. 12), in Thasos [*]ö UgAxonov [»ov B°»P°v (B 152, L.& ■),
in Athen aber ein Bax%siov der ’I6ßax X oi 59, z - 8,16, 3?, 56; s^Ditten-
beraer Sylt 2 737, adn. 7). Wie aber gerade die Zusatze bei der Namens¬
bezeichnung auf die weite Verbreitung dieser Vereinsform hmwe.sen, ist
noch in größerem Zusammenhänge (§ 5) zu erörtern**).
Charakteristischer Weise tragen nur noch mystische Vereine anderer Götter
gelegentlich ihre besonderen vom Namen der Gottheit abgeleiteten Bezeich¬
nungen. Dahin gehören die Kogayoi in Mantmeia (B 24, Z. 27) mit ihrem
Fest KoQ&yia (Z. 11, 16) und ihrem Tempel Kogdyiov (B 25, Z 41), (he eine
ßtvoäos bilden (s. u.), und die ’Axxaßoxaoi (B 437 a;b), von denen fredic
fraglich erscheinen kann, ob man in ihnen einen geschlossenen Verein zu
sehen hat, wie A. Körte meint (Pauly-Wissowa, Realeneykl. II, Bp. ),
und nicht vielmehr die Schar der Gläubigen überhaupt, zumal sie im Zen¬
trum des Attisdienstes, in Pessinus selbst auftreten***). Auch die Metragyrten
und die Menagyrten sind als eigentliche Vereine wenig sicher belegtf).
Zum Schlüsse dieser Betrachtungen über die „Gottesnamen der Genossen
weisen wir darauf hin, wie schon, bevor diese Ausdrücke aufkamen und seit¬
dem sie wieder zu verschwinden begannen, auf die betreffende Kultgottheit
in einfacherer Weise hingewiesen wurde. Vor allem ist die Hmzufugnng im
Genetiv beliebt, und es kommen fast alle erörterten Gattungsnamen religiöser
Art in Frage, wie ögyzävsg (Ala, Z. 3; dZ.6f.; B 2, Z. 1 [ir]räv \&sS>v\,
Z.4f. 12£), fticcdos (B 299 Z. 2£; 227, Z.3f. t mv tcccxq^v 63, Z.4t.
thiasi Lib. pat.)ft) rmd &oa<3S,xca (A 13a, Z. 22f.; b, Z. 41 f.; 14 Z. 16 .;
s. o. S. 20f.), Gvv&vxai (B 35, Z. 3 ff.), colitores (ipsms B 90, Z. 1£), pvßtca
(B 61, Z. 4: 64, Z. 2f.; 96, Z. b 2£; 326, Z. 5; 336, Z. 3f.; 353, Z. lf.-, vgl.
354a, Z. 1 und [b, Z.l?] «js -ö-eoö; 355, Z.3, s.^o. S.38; 411A Z^c a,
z. 2)ftt)j &vä%rca (B 9, Z. B14), TLaiaviexctC (A 54, Z. 4f; Bit t o, Z. -t.) Th
*\ S. Kern, Pauly-Wissowa, Realeneykl. II, Sp. 2784.
**\ Q-egen die an sich mögliche Mehrzahl von Bcc%%elu in Rhodos (B267a, Z 49;,
die Maaß annimmt, erhebt Dittenberger (Sylloge 2 , no. 737 adn. 7) berechtigte Bedenken.
Über ihre wahrscheinlich große Verbreitung in der griechischen Welt s. Dittenberger a. a. 0.
adn. 19 zu A 69, Z. 27. S. u. Kap. II, § 1-
*«) Auch die offiziellen Mystenvereine der niaxccvxoxnvoi (B 320 a, Z. 34), Kaxcaßaxtu
(Z 36) s S 26. Vgl. auch ganz unsichere Bezeichnungen (o. S. 7, A.*) wie ra[vvii]i jdsirai
(B *68, Z. 3), ’AXel&xmca (B 186, Z. 17,19) u. a. S. 75, A. f. - Ausnahmen sind auch die
Bildungen 07}ßsidca, 'Hgccnlsldcai s. u. S. 93. ^ f
f) B 390 (Gordos) ist wohl ol *a[r]«;i.[o>ff[>>*oi (?) M lv ar 6 9 ]xcu M n vog T^ov
Kai. M n vbg nstQashov zu lesen, nicht
ff) Vgl. die allgemeinen Wendungen »uiaovs Ba%zoio xaSteiSqveoveiv (B 320 a, h. 28 .)
und d'nxGooxrig Aiovvgov (B 372, Z. 2). , , ,
ttt) Eine andere Wendung ist Axxaßoxccol ol xäv trjg &sov yvaxTiquov irnaxai (od. avv-
tLvGxat) B 437a, Z. 20f.;b, Z. 7ff. ,
*f) Vgl. die christliche Genossenschaft B 451C, Z. 1: Gvvaycoyn MaQMiomaxav wuCis)
Avßdßcav xov x(vqlo)v *[a]l ff(<aoj)e(os) ’It](gov) Xqrjaxov.
Namen und Arten.
69
Ganz selbstverständlich erscheinen diese Zusätze bei Bezeichnungen von Priestern
oder priesterlichen Funktionären, deren Körperschaften ja manches bisher als
Verein in Anspruch genommene Kolleg möglicherweise zurarec ^ en bo
sind außer Priestern und Priesterinnen (B 25, Z.4, 29f., 37f; -6,, Z. 9, 12£,
17 35- 456 Z. 11; 469, Z. 15; 472a; b; c) tsleßtfjpes (B 9, Z.BlOf.), ibqovq-
yo’i (B 163,’ Z. 3£; vgl. Z. 24), (irj[vayvg\rca (B 390, Z. 1), vy,v<pdoC(BM c 3,
Z. 1 16 £- 371, Z. 8f.; 393, Z. A4£; 394, Z. 10), SmuayoQOi (B 433, Z. 5)
zu nennen. Außer den religiösen Gattungsnamen*) finden sich vereinzelt auch
eranistische Bezeichnungen, die in naiver Weise ein vertrauliches Verhältnis zur
Gottheit andeuten, wie ol 0vvy&[si g] xov’HgaxXsoe (B 57, Z. 1 Thessaloni-e)
und die övvitoouMal »sov A\ß\%Xnxiov (B 75, Z.lf. Gegend v Philippo-
uolis)**) Nur selten bekommt eines der noch zu erörternden (§ 4) allgemeinen
Substantiva, eine solche Ergänzung im Genetiv, wie außer den beiden schon
S. 65 A. *** angeführten rhodischen Fällen xo xoivov xS> \y] AioGxoqcov
(B 78 Z. 4 Sofia), to xo tv[öv] xov ’Av&i0[rfj]QOS xov 7 tv&o%Qij 0 xov (B 221,
Z. lf.Thera), r\ ßvvodos xov At'os xov Sevtov (Ei, Z. 15 f. Athen) oder
Aw? a-bsxca (B 436a, Z. 1; b, Z. 2: Amorion). Bei diesen Abstrakten ist aueh
ein vom Götternamen abgeleitetes Adjektiv üblich, das aber außer bei en
eiVodot Äo-yptens***) nur ganz vereinzelt beim Substantiv »Catos auf tritt)).
Unter°den übrigen umständlicheren Erwähnungen des Gottes beim Namen
des Vereines ff) ist eine Wendung besonders wichtig, da sie in charakteristischer
Weise auf einen bestimmten Kreis beschränkt erscheint. Es ist die Ein¬
führung der Gottheit durch die Phrase ot tcsqC, die im allgemeinen nur der
Heraushebung einer Persönlichkeit ans der Schar der Genossen dient. Da
sich diese Ausdrucksweise von den Urkunden der dionysischen Künstler ab¬
gesehen nur in den Inschriften der späteren Zeit findet und auch hier nur
bei solchen Genossen, die in irgend einer Beziehung zur agonistischen Tätig¬
keit stehen, so ist es klar, daß dieser originelle Ausdruck von den dionysischen
Künstlern herstammt, die verschiedenen, wenn aueh verwandten Berufszweigen
angehörig, in dieser eigenartig und künstlerisch gedachten Weise den geistigen
Mittelpunkt bezeichnten, um den sie sieh scharten, wie ja auch die Abbildungen
der hellenistischen Zeit so gern den Gott inmitten seiner Getreuen darstellen ftf),
*) Eine”Ausnahme ist die Tautologie ol B<k n oi xov siccovov ^oü] (B 403, Z. 3
B **\ y„l auch ü Isqu ySQOVolu xov Xcoxijqog [k]cjtlr jjmou (Hyettoe) F3, Z. 2f. ^
B 458A, Z. 3 ff. fj htoonumaxrj ö.; 459, Z. 6 ff. Zayßadixij (?); 470, Z. 2 ff. JSieiamj.
— Auch bei Philo (leg. ad Cajum 14) heißen die Apolloverehrer ’AxoUcoviiwoi. ,
t) B 89, Z. 14 (Pirot); »la[Gog]1 Zt-ßa£wv6g-, B 415, Z. 2 (Kios) 6 ji^rp^axjös LÖ'i.Kjo'os.
Val. tsxvutm yovaonolav evvoäog A 25, Z. 6. . „ „
++) Vgl. B 449, Z. lff. (Elaiussa): o i katQOi xkI Zaßßaxi.atul &sov \%qov Jota -jxp
ßatiGXoV svvnr^Crox. B 375, Z. 1. (Maionia) avyßlmaxg x.a.1 vimtigc. *«’ ixtxtccyjjv
xov Kvqiov Tvgdvvov ml. — B 240, Z. 2 ff. x'o wivbv xäv ovfixoqsvoyhmv xtaqa A\io.
’TUxiov (s. S. 73). Über A 4c, Z. 5f. und E4, Z. Uff. 3. u. oivoSog
++« s Mus Borhon. (bei Baumeister, Denkmäler, ID, S. 1676). - Meine Bemerkungen
(de collegüs artifieum Dionysiacornm, p. 4) über die Pormel ol »«1 xbv ^«rvoov xs % vnox
und die seltene Wendung Awvvomxol r. sind durch die neueren Funde bestätigt worden.
Über die einzige Ausnahme A 32 A s. u.
70
Erstes Kapitel.
um da» eifrigen Dienet», willen eie .oger ™P"‘“
»erden Wie sieh später tarn Gott» der »gypti.ck. König und dünn d
Kaiser gesellte, tob, ioh in dem Programm de eoll.g- arM. D,„y.„e.r,n,
T, 4f 18 20 (s. tl.) dargetan. . . . ,,, ,
Nach dem Muster der dionysischen Künstler nannten sich die Athleten
ol «,1 (^-)*), md auch hier tritt der ein,
sodaß er den des Gottes ganz verdrängt («. de coli. art. D. P ; - • )’
Ebenso bemächtigt sich die Jugend, die dem nämlichen Gotte huWi te,
wenigstens in Thyateira dieser Wendung (V105a, Z. 4ft; b, Z. 2ff., o, • ■,
d,Z. 2ff.): ol *epl xbv'HQCCxUa t&v xodncov yvpvaftaP vsavMoi. xca xmu
*° “ETdiesDVohbildlrn hieß auch eine Vereinigung von Kordaxtänzern
in Amorgos (B161, Z.lff.) ol \*opdtau}tt^l rmv »s]?l rov Hv»i[ov\ Axoi-
; '° V %tfaTrmerkwürdig S te Beispiel aber für den Einfluß der genannten
„roßen agonistischen Genossenschaften, die vor allem auch m spaterer Zeit
ein kräftiges Vereinslehens zeigen, sind einige der bosporamschen Vereinigungen,
die sich nicht nur, wie die meisten andern auch, nach ihrem 1 orstande nannten
sondern an erster Stelle nach ihrem Gotte hezeictoeten mt der Wendimg
n ödnodos (ij) xigl ffsöv li^orov xcd legda %tl. (B 130, Z.2f.; 131, . >
Z 2f • 133, Z.2f.). Offenbar hängen auch diese Genossenschaften, wenn nie
mit den Athleten, so doch mit dem Gymnasium zusammen.
Pestvereine.
Wir können die Betrachtungen über alle diese nach ihrer Gotterverehrong
bezeichneten Kollegien, vor allem die der nach den Namen der Gottheit be¬
nannten Vereine nicht abschließen, ohne noch einiger Erscheinungen zu ge¬
denken von Vereinigungen, die es offenbar vor allem mit dem Kulte zu tun
haben, die aber mit mancherlei verschiedenartigen Namen belegt werden oder
deren Namen auch uns ganz unklar bleiben, während sie m ihrer charak¬
teristischen Eigenart eine große Übereinstimmung untereinander zeigen. Es
sind jene Kollegien, die Ziebarth in der Übersicht über die Beamten die
meisten und eigenartigsten Beamtenbezeichnungen geliefert haben. Non scheint
es sieh hei ihnen nur um die Feier bestimmter Feste gehandelt zu haben, die
vielleicht sogar einen gewissen öffentlichen Charakter haben konnten. Ist es
nun schon an sich nicht sehr wahrscheinlich,. daß ein Verein das ganze Jahr
hindurch bestehen mußte, um nur ein Fest feiern zu können, so laßt sich
gelegentlich aus der Vergleichung der Festlisten von mehreren kurz aufeinander¬
folgenden Jahren, die hier glücklicherweise bisweilen erhalten sind, erkennen,
daß die Zusammensetzung dieser „Festvereine" sich von einem zum andern
Male ihres Auftretens geändert hat, daß nur wenige Mitglieder gehliehen
sind. Wie ist das wahrscheinlich bei einem wohlgeordneten Vereine?
^3a~,z7b5f.; b, Z. b 7; f, Z. If, g, Z. 2f, i, Z. lf. - Der einzelne scheint auch
mit der Wendung 'HqccwUios gelegentlich bezeichnet zu werden (h, Z.c3); s.u.II.Kap., § 1.
**) S. über Herakles auch H. Kap., § 1.
Namisk rm> Akten.
71
Man kann sich doch auch eine solche Festfeier sehr leicht so zustande
kommend denken, daß auf Veranlassung der betreffenden Priesterschaft oder
luch einer mit dem Heiligtum eng verwachsenen Familie für das Fest al-
i ähnlich geeignete Persönlichkeiten herangezogen werden, um gewisse Kultus-
Dichtungen vorzunehmen, darunter, wie wir sehen, gelegentlich auch Sklavem
Natürlich konnten diese Leute auch hei einer der nächsten lestfeiern sich
wieder beteiligen, in derselben Stellung, bez. in einer höheren, wie man aus
„ewissen Anzeichen geschlossen hat. Es ist doch schon sehr zu beachten, daß
wir alle diese eigenartigen Ämter nicht etwa m Beschlüssen erwähnt, son ein
nur in Listen aufgezählt finden. So liegt denn die Vermutung nahe, daß
Z diesen Verzeichnissen gar nicht an Mitgliederlisten zu denken ist
sondern nur- daran, daß die griechischen Festoffizianten einer Jahresfeiei i r
Namen ebenso in Stein eingraben ließen, wie heutzutage die bei einer dra¬
matischen Aufführung oder sonstigen Festveranstaltung beteiligten Personen
sich gemeinschaftlich photographieren lassen. Charakteristisch ist es ja, daß
für diese einander so ähnlichen Fälle ein bezeichnender, scharfumrissener
Vercmsnamejehi^n ^ ^ Aufzäh lung dieser unserer Meinung nach so
zweifelhaften „Festvereine“ über, so müssen wir vorausschicken, daß m dieser
Hinsicht besonders der Peloponnes und Mittelgriechenland m Frage kommem
So haben wir aus Troizen leider unvollständige Listen, m denen sich
l £Q oavdixovt S , Srdxovog und W^o S (B 7)*) oder yga^arslg, xccgvl-, du* ovo?
und der Dioskm . ell und der Helena sehen wir in Sparta eine
Menge Beamte tätig, weltlicher und geistlicher Art, zu denen sich mancher ei
Handwerker gesellen. Gewiß pflegten sie keinen eigentlichen Staatshalt
(s. Zieharth S. 64), sondern einen Kult, der, wie dm ^ ^tendaa
Persönlichkeiten zeigen, von einer Famdie abhängig war “
aber hei diesen Listen nicht an einen geschlossenen Verein zu denken ist,
zemt die Art, wie die Genossen, abweichend von allem sonstigen Braue e
” S 7 A. ***) nur mit dem Partizip als ol oirq&evxes exi tov Ssvvog un¬
gezählt werden. Gewiß war es üblich, die heim Festdienst Beteiligten zu
beköstigen, da man ihre Leistungen doch nicht ganz umsonst beanspruchen
konnte Was sie also allein einte, die Beköstigung unter einer bestimmten
Persönlichkeit, d. h. bei. Gelegenheit der Festfeier eines Jahres, wird hervor-
gei °lhnlich werden nur nach der Festfeier für ein bestimmtes Jahr (bei
rov dslvog) bezeichnet die zu Ehren des Poseidon Tcuvdgcog tätigen m un¬
gewöhnlicher Weise Taivdgioc genannten**) Männer m Sparta mit ihrer
*y Der Dativ in dem die gewöbnlieben Genossen im Gegensatz zu den Bediensteten
) Beayenms iremc T , 86 n die sieh se hr wohl anf dieselben
Bezeichnung TcavaQustai (s. Foucart, bebas p. »*>), uw
Genossen beziehen könnte.
72
Erstes Kapitel.
Schar von eigenartigen Beamten und Dienern (B 20a; h;c). Dei von
Gelehrten, auch von Ziebarth (S. 42), mit Verwunderung bemerkte Umstand
daß in diesen zeitlich nahe beieinander liegenden Mitgliederlisten trotz de
.roßen Zahl der Mitglieder (52-55) immer wieder neue Namen aufzutreten
scheinen, kann sich doch nur gut so erklären, daß wir hier Festteilnehmer,
nicht Vereinsmitglieder vor uns haben. Dabei kann es sich für diese Fest¬
feier ebensogut um einen Staats-, wie einen Privatkult handeln
Ganz ähnliche Ämter, wie die genannten Listen, bietet auch e ,
Inschrift aus der Nähe Spartas (73 21), wo sich gerade ein «W rey
(Z 9) findet. Sehr begreiflicherweise wählte man die m den Augen so .
bei einem Götterfeste wichtigste Persönlichkeit, den Koch der sich einmal
bewährt hatte, wieder, wie man heutzutage hei einem alljahilich wiec
kehrenden Festessen denselben Küchenchef aufs neue zu gewinnen sucht
An Opferfeste erinnern auch die bekannten auf Speise und Trank, sowie
religiöse Bräuche bezüglichen Titulaturen in den Listen von Thyrrheion
TB 51: 52*)), Ambrakia (73 53), Korkyra (73 56), zu denen neuerdings eme ganz
ähnliche von Palairos (73 52 A) gekommen ist, dadurch besonders merkwur ig,
daß hier in der Tat der Name des „Vereins“ nach Premiers Ansicht gefehlt
bat fs H 7 A ***j wenn diese Liste auch den Ämtern nach der von iüyi
SiS U nahe iht, » der (*«.*■ *?.
Zu den Inschriften, die als Vereinslisten mindestens bedenklich erscheinen
müssen, gehören auch die den erörterten ähnlichen Verzeichnisse, m denen
eine Beziehung zu dem Ephebenwesen, zu dem Leben im Gymnasium so
deutlich zutage tritt, daß wir hier wohl kaum an Veremstatigkeit zu denken
haben, sondern an staatliche Einrichtungen, wie sie ganz ähnlich z. B. auch
die Ephehie von Athen bietet. Von dieser Art sind die Erkunden von Tegea
(NI3b- d- e- f) mit ihren auf die Pflege der Epheben bezüglichen Ämtern,
dem iXcuo&hris, iargos, xovqevs, xafiivtcov, 7iaXcaerQhr iS , xvvyos, sxa sl-
xoyÖQog u. a., Ämtern, zu denen sieh die Parallelen m andern Listen finden,
die Ziebarth ohne weiteres den religiösen Genossenschaften zuteilt. bo ist die
Inschrift von Thalamai aufzufassen, wo es sieh offenbar um eine Jimglmgs-
vereinigung handelt (73 22), zumal ein ßiSvo s und ein yeQOVßCag an der bpitze
stehen wie in zahlreichen Listen von Sparta (s. IV. Kap.,Jj 2).
Schließlich kann ich nicht unterlassen auch gegen die späten bosporamschen
Inschriften als Urkunden von festen Vereinen im alten Sinne Bedenken zu
erheben trotz der hier üblichen Vereinsbezeicbnungen (&Caßos, ßvvodog), den
eletooirixoi &dsX<po( und den Ämtertiteln. Die einzige wirkliche Tätigkeit,
die ein Mitglied ausführt, ist ja eben nur die Aufschreibung der Genossen
auf einen rsXafubv. Wie kommt es, daß alle Vereine demselben Gotte dienen
(s Ziebarth S. 208) und vor allem, daß auch in einigen dieser Verzeichnisse
vielleicht desselben“ „Vereines“, die der Zeit nach nahe beieinander liegen,
ganz verschiedene Namen sich finden, in angeblich verschiedenen Vereinen
riTer findet sich freilich ein Name, der Genossen eines wirklichen Vereins wenigstens
bezeichnen kann (s. S. 51), nämlich av^icoxaL. Er ist aber hier vielleicht im mne
des eben erörterten Partizips eirrifttvxes zu verstehen.
Namen und Arten.
73
dieselben Personen (s. Latyschev, Inscr. . . . Ponti Euxmi II, S "47, 279).
Auch hier liegt es nahe zu vermuten, daß es sich hei diesen Vereinigung
mehr um die bloße Feier religiöser Feste handelt als um eigentliche Verei
Utlg Außer den in den besprochenen Listen*) erwähnten Genossen sind wobl
auch solche, die bloß als ö«fi- oder sißnogEvoiisvoi untei Beifugun 0
ä„t, 7.1 oder Festortes im * solche Fe.tte.lneta., £
2 wie j, überhaupt da. ParHaip atlem wenig geerbt -t W
zuselien, J , n s 7 a ***1 Wie die „Andächtigen“ auch sonst
genossen zu bezeichnen (s. o.a.l,A~ )■ ’’ „ „
tm allgemeinen of «o^svol sl S rr,v eo^v » (73 193, Z-8,1 b) ),
,0 er.ch.iat da. [«es.e» rä»] <i«o pmepdr».' ...m H.r.Heta .
(K 319B Z 2) trotz der Erwähnung eine. Epistatos schwerlich all Ver
Äh weniger da. ...ui» rt, T
fh“» S2« Z.2tti tu..-), auch wenn natürlioh anderwärts da,
Verbum „»U«*“ ~ der
Sammlungen passend verwendet erscheint (73 220, Z.94, 98, 100, ).
b) Von Personennamen abgeleitete Individualnamen.
Neben der Bezeichnung nach Göttern findet sich auch eine solche nach
sterblichen Personen, ohne” daß diese durch Apotheose oder Heroisierung
geradezu den Göttern gleichgestellt werden. Diese , Erscheinung ^ist recht
spät; auch ist in dem eigentlichen Namen eines Kollegs - z
einer Persönlichkeit zu erkennen, wohl aber sehr häufig m den Zusatze
dazu die gewiß oft nicht, um der Eitelkeit der Betreffenden zu frohnen, ge
slt zu sein brauchen, sondern nur zur Unterscheidung des Menden
Vereins von anderen, ähnlichen***). Wir müssen auch die Zusatze hier m
besprechen, um ein Bild dieser Entwicklung zu geben. . _
Die engste ideelle Verbindung einer Persönlichkeit mit einem Verein
wird hero-estellt, wenn die Genossen mit einem vom Namen der betreffenden
Person abgeleiteten Adjektiv bezeichnet werden. Es kommen verschie en
adjektivische Namensformen vor; in der Regel aber erfolgt die Bll ^ n |
_ £tos sodaß die Genossen auf -hol in ihren Namen ebenso selten auf Götter
zurückzuführen sind (s. o. S. 67), als die auf -erat nicht auf Götter oder ver
gütterte Sterbliche, wie wir gezeigt heben (S. 68). Für die F&g»
loucart, Ziebarth u. a. die Vermutung aufzustellen, daß die mR diesen
*) Bei einigen andern Listen wird man sogar geneigt sein an offizielle Feiern zn
denken wie z. B. bei den ephesischen B 333-, 334. Andere wiederum scheinen si
durchaus auf Vereine und nicht auf bloße Festfeiem zu beziehen, so die von lomoi
/nfio. lü0 . 101 - 102: 104; 107; 108V, vgl. auch B409 A.
( **) S.’ die Inschriften von Kanopos und Rosette, wo Priester heißen » f ^JxZ
sla« ofU»*» (B 467, Z. 4; 458, Z. 6); vgl. ovvarr V ««vxe e B 457, Z. 5,
B 4 «V Z Bisweüen treffen wir auf Abhängigkeit einiger Genossen von eurer Persönlichkeit
ohne iß wir wohl an einen Verein zu denken hä te^ *L B , • ^ ^ .
i^gtxca *«l o[i .. ■] 0 1 ra X »tvtsg i<p ««°M- Uber (Z 17, L, 31.)
fievoi %ärk ti]v vrjaov &Q%iTtMo[vi-s] s. u.
74
Erstes Kapitel.
Adjektiven hervorgehobenen Persönlichkeiten als Gründer, Reformatoren oder
Vorsitzende der betreffenden Vereine anzusehen seien. Daß dies wenigstens
nicht allgemein gelten kann, wird unsere Darstellung zeigen.
Von einigermaßen sichern nur nach Personen benannten Vereinen treffen
wir das [xol]v'ov r b Nixofid%etov in Chalkedon (5 418, Z. 6f.), Eoviddovv*)
t'o xoivöv (B 48, Z. 1) in Thessalien, die originelle Gruppe dionysischer
Künstler in Athen, wie es scheint, die sich nach Maaß’ geistreicher, aber
freilich nicht sicherer Vermutung nach einer Persönlichkeit 'Hgcceelg nannte
(A/2B) und die nach dem Gymnasium (s. u.) des Hieron genannten vsavl-
0 xoi ’IsQävsiOi im sizilischen Neeton (N 151, Z. 4). Dazu kommen einige
wenige unzweifelhafte Vereine**) in Rhodos, wo der „Mannesname“ als Bei¬
name der Kollegien so weit verbreitet ist.
Für die Erklärung aber aller dieser Bildungen müssen wir auf von
Fürstenamen hergeleitete Bezeichnungen hinweisen. Wie wir die ’ArtaXißral
als erste nach einem zum Gotte erhobenen Sterblichen benannte Genossenschaft
kennen (s. II. Kap., § 1), so erscheint es gewissermaßen als Vorstufe so
hoher Ehre, wenn ein Verein wenigstens einen vom Namen eines Attaliden-
sprossen abgeleiteten Zunamen trägt. Während nämlich die eine Gruppe dei
gvvd-ihca von Thespiae sich nach dem großen Dichter a. t&fi Moved[tov ot]
Eiäiödsioi***) benennt, so heißen andere evv&vtca 0iXerr]QsUg (5 37, Z.5f.).
Weder der längstverstorbene Dichter noch der lebende Fürst waien doch
sicherlich Gründer, Reformator oder Vorsitzender des betreffenden Vereines,
sondern, um beide und zugleich sich selbst zu ehren, benannte man die
Vereine nach ihnen, — es ist noch sehr fraglich, wie lange — so wie man
heute Ehrenmitglieder ernennt. Ähnlich gibt es auch in Ägypten 0tXo/ir]-
röyuoi (B 454a, Z. 3; b), von denen wir unmöglich mit der Bestimmtheit,
wie Ziebarth (8. 62, A. 1) es tut, behaupten können, daß sie eine Korporation
von offiziellem Charakter, waren; wissen wir doch nicht einmal, ob das Wort
nicht ein bloßer Ehrentitel für den einzelnen ist, zumal es nur im Singular
belegt ist.
Auch für Rhodos, wo das wohlfeile Prunken mit Namen so an der
Tagesordnung ist, daß wir hier in der Bezeichnung eines Vereines wie mehr¬
*) Über die sehr zweifelhaften Lesarten des Wortes und die Wahrscheinlichkeit, daß
hier ein Genetiv vorliegt s. 0. Hoffmann, Die griech. Dialekte, II, S. 281, no. 20.
**) Es sind das 0scaäT)Tsi<ov evvovQarlsvaanivav to xoivöv] (B 259, Z. b7f.), das
freilich nur auf dem Grabstein dieses ©saidritos genannt wird, ferner der pädagogische
Verein, wie man vermuten könnte, der IXvXXstoi AoXXeioi ncadevTca oi ovv ZIvXlix (iY 68,
Z. 2ff.), und das freilich in dem zweiten Eigennamen dunkle TJolvxXsLcov Boa^aavl xoivöv
(B 261 , Z. 1 , 8). Dazu kommt das xoivöv va[v S]aioiy£vsiajv in dem unter rhodischem
Einflüsse stehenden Idyma (B 311, Z 4f.). Unsicher ist das auch in seinem Kamen nicht
vollständig überlieferte NaxOQElmv ... xoivöv (B 281, Z. 12 f.). Es ist wohl, wie das der
’Eqi xviSuoi und Mseövsoi (S. 7, A. **) und ähnliche Genossenschaften, die als Pkratrien
mit Sicherheit gelten, als staatliche Körperschaft anzusehen; s. van Gelder a. a. 0.
S. 364 vgl. mit S. 228.
***) Daß es sich hier (B 35, Z. 3 ff.) um keinen Zusatz zum Kamen der Musen handeln
kann, zeigt Dittenberger Syll. 2 745, adn. 2.
Kamen und Akten.
75
fache „Gottes-“, so auch gelegentlich zwei „Mannesnamen“ finden*), können
wir nur behaupten, daß die betreffenden Beinamen gebildet wurden, um die
Träger der Eigennamen zu ehren. Ob sie Gründer**), Reformatoren oder
Vorstände der Kollegien waren, ist im einzelnen Falle nicht zu entscheiden;
jedenfalls werden wenigstens im Dienste des Vereins tätige Persönlichkeiten
auch in Rhodos, wie anderwärts, zunächst mit einer präpositionalen Wendung
in Verbindung mit dem Vereinsnamen aufgeführt. Die schon erwähnten
rhodischen ZvXXeiot AöUsioi mtäisvtal ot evv StöXXa (N 68) aber beweisen,
daß hier sicher das Adjektiv anders aufzufassen ist, als die Wendung mit
evv. Sieht man etwa in Sulla den Gründer, in Lollius den Reformator des
Kollegs, so wäre die Vorstandschaft des Sulla mindestens sehr auffällig.
Nach meiner Meinung ist Sulla zwar Vorsitzender (evv xtX., s. u.), zugleich
aber eine Art Ehrenmitglied, wie Lollius.
Von Männern abgeleitete Beinamen finden wir noch bei den Kogvßavxeg
Ebyooviuoi, 0aXslot, ’AvSqsIoi (B 344, Z. 95ff.)***) in Erythrae, den 0e[6]-
vs (i)ot 6 OT <j|YK von Kotiaion (B 423, Z. 14), vielleicht den von einem
Schutzherm abgeleiteten tfsvoi Tex^io^stot (5 43oa ff), deren phantastische
Er klär ung durch Ramsay von Ziebarth (S. 67) mit Recht bezweifelt worden
ist f).
Daß nicht nur die Genossen, sondern sogar der verehrte Gott es sich
bisweilen gefallen lassen muß, nach dem Sterblichen genannt zu werden,
lehrt der ['H]QaxX[i\g Atopsd]övxuog in Kos (B 229, Z. 2). Über den ver¬
einzelten Versuch, Phylen im Vereine zu bilden und nach Genossen zu be¬
nennen (5 265), ist noch zu sprechen.
Die Wendungen, in denen eine Persönlichkeit durch den Genetiv oder
durch eine Präposition in Verbindung mit dem Verein oder seinen Ge¬
nossen gesetzt wird, weisen wohl zunächst auf eine Art Vorsitz der be-
*) Einen Beinamen treffen wir (die vollen Namen dieser Vereine s. o. S. 57 ff.)
B 268, Z. 10 ($doxgmsiav); 272, Z. 1 (r[va>Ofl|»v); Z. 5 (Mj>]«tfi>v); Z. 6 (Xßterj-
((.[oJveicoJ'); 273, Z. 1 {’A[g]iotuödav)-, 289, Z. 4, 14. (Ei<pgcivo<>lav väv aiiv . ..); 290, Z. 4
(AvciotQmsiav)-, 310, Z. 1, 6 (©EvSovsiav)-, zwei Beinamen: B 274, Z. 5f. {SeaiSv]Tsuov
’AetvwSdmv); außerdem IV 68, Z. 2f. (s. o. ZvUdcov AoXXsiiav). Nack dem Ehepaare des
Stifters nennt sich, wie feststeht: ’Aaxlamaaxäv Nixaemvdwv ’Olviiiaaßtüv [ xoivöv ]
(B 266, Z. 4). Vgl. B 274, Z. 4 (AQiGvoßovhccG'iäv), s. S. 63, A. **. —- Unsicher ist B 269,
Z. 11 (’HgaxXsmt&v ... [<f]i ovslav xoi[v]6v.
**) Das wird gewöhnlich ohne weiteres angenommen; vgl. Dittenberger, Syll. 2 595,
adn. 6; 742, adn. 2.
***) Dittenberger, Sylloge no. 600, adn. 46: „Cognomina repetenda esse ab hominibus
qui haec sacra institnissent, Foubartus . . . demonstravit, aimilibus exemplis ex Rhodi-
orum sacris collatis.“ S. S. 45.
t) Unsicher ist die Ableitung des Eigennamens in Zoctvteiav 6 ftiaoo s rijs ’Agvipiäo s
(B 299, Z. 21); noch zweifelhafter andere Bildungen, wie IWofMidefran (s. o. S. 68, A. ***)-
Bei zahlreichen Eigennamen bleibt es vor allem fraglich, ob sie sich von dem Namen
einer Örtlichkeit oder einer Person herleiten (s. S. 7, A. * u. **), bei einigen andern ist
die Horleitung von Personen wenigstens sehr wahrscheinlich (s. S. 63, A. ***). — Alpaxsiot
heißen auch die Angehörigen eifier nürga in Troizen (B 9, Z. B41). Denn es liegt nach
dem, was wir jetzt lesen können, kein Verein vor, wie Ziebarth S, 41,4 vermutete.
76
Erstes Kapitel.
treffenden Person hin. In Attika waren diese Zusätze selten, wie wir sahen
(yd S 17 f 29), und fanden sich bei &Caöos als Genetiv und bei sqcivos
in” präpositionaler Wendung fast nur in Fällen, wo wir an keinen freien
Verein zu denken hatten*). Ähnlich stand es mit den Thiasoi m Agma
und Teos (S. 26), die regelmäßig mit dem Namen einer Persönlichkeit im
Genetiv bezeichnet werden. Ja auch alle anderen Falle, wo sich ein Genetiv
findet, sind so besonderer Art**), daß diese Namensgebung überhaupt nicht
als üblich bezeichnet werden kann.
Verbreitet, wenn auch nur auf ein beschränktes Gebiet, wie es scheint,
ist hingegen die Verwendung der Präposition (häufiger ävv, seltener pva),
wenigstens in einem Zusatze zur Vereins!)ezeichmmg. So zeigt diese Ei-
scheinung eine teische Inschrift in offenbar offizieller Aufzählung der Verems-
titel cranz konsequent***). Auch in Kos ist dieser Brauch m der Weise
crauz fest, daß bei jedem Kolleg eine Persönlichkeit mit etv hervorgehoben
wird (B 230; 231 a; /3; 232; 233; 234; 235; 236; 241). So kann denn em
koischer Vereinstitel, wie Matt os ’EQaai6t[&v\ x&v si,v /V« W o[po>] r cp Eq-
aalov Aaodm ß 232) als das Muster einer vollständigen Bezeichnung
gelten, wie sie wohl außerhalb von Kos auch hei ähnlichen Kollegien me
wieder anzutreffen ist, ein bezeichnender Zug für den durch seine Geld¬
geschäfte, z. B. auch von seiten der Juden, bedeutenden Platz. Auch
Rhodos (IV 68, Z. 3f.; B 272, Z. 4; 289, Z. 4, 14)+) mit seiner Dependenz
(JB 243, Z. 17 Nisyros) bietet wenigstens einige Beispiele für diese Ausdrucks-
weis© TT )
Die Präposition perd findet sich, von dem schon aufgeführten attischen
Beispiele (A6C) und einigen Fällen abgesehen, wo es sich nicht um Vereine
handelt+ft), in einer Inschrift aus dem äolischen Neon Teichos (B 360) of
'AwoodsiötccSral of (iet& ’AQ[l~\otova (?). , .... .
Trafen wir den Zusatz ol ßvv . . . fast allein m einem verhältnismäßig
kleinen Strich Kleinasiens und auf den vorgelagerten Inseln Kos und Rhodos,
so begegnen wir der Phrase oi xsq'l rbv Sslvcc, die offenbar dieselbe Be-
*) Neuerdings haben sieh auch dgysmvss ol jisr[ö: . ■ .] gefunden (A 6 C, Z. 1).
** Selbstverständlich werden die Abgeschiedenen genannt, denen huldigen:
A 46 Z 3f. Vunlp» ml.); B 41, Z. 6 ff. ml.); der IJaoate Ueos
(B 106 z 6) erklärt sich wohl aus der Lizenz des Verses (s. o. S. 26). So Weiht nur das
römische Zcofr^vov (B 479, Z. 7) (s. dazu d. Hrgb.), und auch im litel einer
cpptzTQtf Kleinasiens (B 427) werden zwei Personen im Genetiv aufgefubr . ^
***) B 340, Col. 3 d[ey£]ät>£S ol evv . . ., Col. 5 2o(i.o^oawff«< 01 avv ■; .'
Mvorl olJv..., Col. 7 WAUW ol a» . . . (vgl- B34!a); auch bei den Reicht
, , r rlipflplVip Wenduns:, und nur em &uxeos
staatlichen svvd t7i oins s und icxQanQvruvus steht dieseme wen g,
(Col 2) hat den für diese Art Vereinigung charakteristischen Genetiv (s. o. S. 20) hei sich.
' f Luders S. «7 und Ziebarth S. 198 .denken auch bei der Wendung ot ov, an
eine Art Reformator, eine Annahme die nach dem festen Brauch des Ausdrucks m Kos
und Rhodos wenig glaublich erscheint. , , r -, t,.
tt) Vgl. in einer ägyptischen Inschrift (CJG 6006, Z. 4f.): oi aw ««[®] a
yöiiov. — oi oiv Kaffij nm avvtifrjßoi N 139, Z. lf. (Kyaneai).
ttt) B 408, Z. 1; 409, Z. lf. (Kyziios); s. »EQcntsvrai S. 35f. — b. a. 29.
Nahen und Akten.
77
, , w hat von einer troizenischen*) und einigen kleinasiatischen In¬
schriften**) 'abgesehen, in den späten Urkunden von Makedonien, Thrakien
und besonders den Gegenden im Osten und Norden des Schwarzen Meeres,
Landstrichen, di. auch in diese, Hinsicht, wie in n.Ä anderen dir.
Zusammengehörigkeit neigen. So gibt es "7“
#«-*> ** U «“, n - + “ b t d fS«»d ' n Drama ei
lonike [ij ev]vr^a [rön] A. (Z 8 L. \ f.), “ ^ Y()n
xsosl ’Povwov Zelxu iivßrs B6 xqvo S Jiowßov (B 64 , Z. 1 •),
Rodosto i [TM xov<?[i]<ov [*]*! allemS
Z a5ff) in Dionysopolis ol Ba%%ea6xai ol tceql E. (J3 86).
der bosporanische Küstenstrich zu erwähnen***). Phanagona hat die «■«-
dUlx J o 1 *s 9 l ’Ay*&ovv U Q ia ß 119), und in den meisten hosporamschen
Listen wird die Phrase of »<«1 ... so erweitert, daß beim Nennen des Vereins
ffleich der ganze Vorstand mit seinen Offizianten aufgezahlt wirdf).
° Wie einige wenige Vereine nur mit einer von einem Personennamen
abgeleiteten adjektivischen Form sich benannten, so muß auch wie es
scheiiit++), in einigen wenigen Fällen die Wendung ol x*qi ... das s anze
Kolleg bezeichnen. Sogar Athen ist hierfür durch die Genossen aus sehr
später Zeit vertreten, die sich nur nach ihrem Eponymos nennen^ m ex
. Dedikation {Ä 60 ): oi »pl *6* htävv^v A Q Lßr6ßovlov RoIcl^l. ln Tom
aber heißen gewisse Genossen nur ol . unter Abzahlung alter 01h-
zianten des Vereins in der Art der hosporamschen Inschriften ß 102, Z •- •)■
Die Hervorhebung des Vorsitzenden neben der^ Nennung des Vereins
geschieht vereinzelt auch in einem Relativsatze: 46, ^ 47a, Z. 33)
XvsoavLäx 'ns OTA, (B 211, Z. 3 Syros) mv meQUintfi, (ß 18, Z. dl bpart )
[äu npasßvs «*.]. Besonders wird man wohl auch an ihn zu denken haben
wenn ein Personenname dem Namen des Kollegs als ebenbürtig vorausgeschickt
~T^7^;B39 (unter Nennung zweier Personen) Für Troizen iä cüe Wen-
. , . auch -b e i den Körperschaften der Gemeinde, den Patrioten (Z B 6, 1 ,
iHö/ 28 34f 37) und den Geschlechtern (Z. B32) auftritt, gelegentHch unter
vl; 2 (Z B32 34 f.) oder 3 Personen (Z. B 37f.), ebenso stehhnd wie ol ^ ■ • • *» Teos
UDd (, o. S. 52 f) $ KSfil .. ■ B 363, Z. 1 (**%"*«'
B 432a Z. 2f. (an.2. Stelle ist em .iycovoteT]? aufgefohrt), h - ( ^ ^
Z. 4f. (Prusa) oi « SQ l Ä^viS n v 'Eq^Uov Uqbcc tworav «eu »«««**. - Uber
athenische Geschäftsvereinigung (R 11) s. n. S. 78. „ 120E z 7
***) Vgl. B 111, Z. 6 ol [»icouvat ol «LJ (s. Ziebarth S. 59, 8). B 120M , L.
fi-suosiTai o[i nnQ l?] ml. rin n 191 - 113 - 114 - 115•
t) Vgl. 4 oivoSog ® *^l iBQiav ml. oder ovvayvyov ml B [U2], 113 :L ,
... 1 17 . 117A - 117B- f 120LI; 121, Z. 5; 122, Z, 8; 125; 126; [12.]; 129; 188; [139]:
130- 131- 132- 133 (in den vier letzten Kälten wird vor den Beamten der Name des Gottes
^ Ä leicht, da der eigentliche
Nam + e fehlen kann So ist er gewiß bloß weggelassen in der attischen Eramstenhste
mT 5 ) mi dem Archeranistes an der Spitze. Vgl. S. 7, A. ***• Vielleicht war - ursprnngLch
vorhanden in der zweifelhaften bitbynischen Inschrift
dcogov ml. — Vgl. ol V Wo* svvnyiievoi rnd xst/isvoi B 341 , . ( P >
78
Erstes Kapitel.
wird Das hat namentlich für Rechtsgeschäfte eine gewisse Bedeutung (B 209,
Z. 60 . .. x«l %oivov Mrmv, vgl. Z. 76, 114, 116f-, Ult). Nicht zufällig
ist es dabei wohl vor allem, daß in ägyptischen und von Ägyptern offenbar
beeinflußten Vereinen diese geschäftlich klare Ausdrucksweise so häufig gewählt
wird*). Zeigen doch die ägyptischen Vereine besonders eine überraschende
Gleichmäßigkeit neben großer Schlichtheit sowohl in der Ausdrucksweise, wie
offenbar in ihren Verhältnissen.
Werfen wir noch einen Rückblick auf alle diese Vereinsbezeichnungen,
in denen der Name von Personen vorkommt, so müssen wir darin eine Er¬
scheinung der Spätzeit des Hellenentums erkennen. Die letzte Stufe, dieser
Entwicklung wird erreicht, wenn das Menschlich-Individuelle das Göttliche
und Allgemeine soweit verdrängt, daß der Verein, in allerdings seltenen
Fällen nicht einmal mehr einen Namen trägt, der mehr oder weniger hin¬
weist auf seine religiöse Bedeutung, sondern nur noch nach seinem Vol¬
lenden oder auch seinem Vorstande benannt wird. Andererseits wird gerade
die größere geschäftliche Bedeutung eines Vereins seinen Vorsitzenden mehr
in den Vordergrund drängen. Daß namentlich Handelsgesellschaften der
späteren Zeit ihren festen Halt in der Persönlichkeit finden, ohne ihren Be¬
strebungen das religiöse Mäntelchen weiter umzuhängen, wie die älteren
Kollegien, dafür ist der Titel der Genossen im Piräus, die oi Iv Il£iQa(e)i
Ttgayiiamvtcä oi xsgl Ba{Ugiov) ’Aya&6xoda Msliria {Eli, Z. dt) heißen,
bezeichnend, wenn anders wir in ihnen einen wirklichen Verein zu sehen
haben**).
c) Von Bezeichnungen für Örtlichkeiten abgeleitete
Individualnamen.
Den nach den Namen der Götter und der Menschen gebildeten indivi¬
duellen Bezeichnungen gesellen sich die von Namen von Örtlichkeiten ab
geleiteten. Auch hier darf sich die Betrachtung nicht auf die Hauptnamen
der Vereine beschränken, sondern muß auch die lokalen Beinamen mit be¬
rücksichtigen, da hei der geringen Bestimmtheit der Namensgebung beides
oft ineinander übergeht. Das Hauptinteresse wird sich natürlich auf die
lokalen Andeutungen richten, die auf Vereinigungen von Genossen m der
Fremde hinweisen, die sog. Landsmannschaften. So sorgfältig Ziebarth diese
*) B 464a, Z. 2 (. . . xal oi vnoyiygappivoi xvvr\yoi)\ vgl. B 464b, /. 2; B 452, Z. lOf.
(. . . xal oi xm m ixai xal oi »laet-Ivat ); B 467, Z. 4f. (. . - xal oi avv&iaeitc «); B 468,
Z. 3 ff. (nach Erwähnung eines hohen Militärs xal oi avvdyovtss iv Zvyzu . . . BuaiXierai );
B 473 Z. 14ff. (derselbe Mann xal oi &Uoi . . . oi ctj|>] evv [o ]Sov ewierapivo [i] «!.);
B 224’ Z. 1 (. . . xal oi Baedietai)-, B 345, Z. 6f. (. . . xal oi Avravovßiaarai); B 300
(. . . xal oi xvv 7 jyol?j 2 Personen); B 245a, Z. 1; b, Z. lf. (. . . xal avva Q iatiov Nisyros).
— Die Fälle außerhalb der ägyptischen Einflußsphäre verschwinden demgegenüber ganz;
vgl. B 374 (. . . xal ev/ißMtäv); B 400 (. . . [eiv tolg älloig] #£(>oOTe«aps] Pergamon;
s. 0. S. 36). Am anspruchsvollsten macht sich der Einzelne geltend in einer olynthischen
Urkunde (B 59): 6 agyiffvvaycoyög &sov "Hq&os xai vo xollTjyiov.
**) Für die wachsende Geltendmachung der Persönlichkeit sprechen auch andere
Wendungen. Vgl. die Karawanen (ßvvoäiai) u. a. Ivap. IV, § 2.
Namen und Arten.
79
zusammengestellt und erörtert hat (S. 121 ff.), worauf für alles Einzelne zu ver-
" ist, ein einigermaßen klares Bild von der Verbreitung dieser wichtigen
Erscheinung hat er nicht gehen können. Auch ich vermag über ihn nicht
wesentlich Lauszukommen, wenn auch zu beachten ist, daß eine Untersuch^
über die Götter und die Heimat der Mitglieder von Vereinen manchen
Schluß, meist freilich recht hypothetischer Art, ermöghcht. Das Material dazu
kann unser II. und III. Kapitel liefern. Im allgemeinen ist zu bedauern,
die lokalen Vereinsbezeichnungen so wenig bei den Griechen beliebt waren
und man offenbar auch für solche Landsmannschaften vor allem ™ligi
Gattung- und Individualnamen wählte; andererseits hat Ziebarth nach
cewiesen daß in manchen dieser Vereine mit landsmannschafthchen Namen
anch Angehörige anderer als der betreffenden Volksgememde sich befinden
Wen (B 269). Wiederum gehen diese landsmannschafthchen Bezeichnungen,
besonders über den Stand der Mitglieder, nur wemg Aufschluß. Selten w
das Festhalten der heimischen Art als die Hauptsache hei diesem genossen-
sehaftlichen Zusammenleben so betont, wie bei der Gründung des—hen
xoU rjycov von seiten eines Nysäers. Soll es doch geradezu eme Kolonie m
der Fremde sein*). Einen ähnlichen geradezu kolonialen Zusamme aa °
£l Z Mutterstadt zeigen «®»b« & S- »' ™uu«tan Bodsu £
wachsenen Station,», auf di« vir nicht »»e. rngohou kom.u Von grott
Bedeutung ist es, daß oft mehrere solcher Stationen, wie mit der Heimat, so
untereinander i„ Wh» Beziehungen eteiren ™ die i»”” “ "
m Rom iE 94b). Solche Kartellvereine kannten offenbar schon früher die
ägyptischen Ansiedler in der Fremde**). Vor allem aber ist merkwürdig
daß auch die Thraker (oi &gcäy.e S A3c, ZA, 11, 25) Atti as a s
Uwq (Z.5) mit den Vorrechten der Zyxry'Hg und der vdgvtug eines Hei
tums ausgestattet, zwei Orgeonenvereiue besaßen den einen m der Stadt >
ft, ton aexn Z. 12, 14, 22, [29]), den andern im Piräus (01 m tov D. . ),
die untereinander Beziehungen pflegten. .. .
Der üblichste Zweck dieser Landsmannschaften war wohl die häufle
einer Stadt in der Fremde zu vereinen und in ihren Geschalten zu fordern.
Bisweilen erscheint aber die Pflege der heimischen Götter als viel wichtig ,
ia auch die aus Kaufleuten bestehenden Kollegien können m erster Lime
Lztck betonen, daß der Verein allen ankommenden Volksgenossen des
Kaufmannsstandes in der Fremde em Heim bieten solle ).
Kauflenten konnten wohl auch fremde Handwerker m der Form der La
*) PJ478, z. 41 ff.: fo* S>ßK£Q änoixia xvg J, Srj^s fotefOS oi #vog 0iSl ällitg.og
&U ’ *Z.t? 7o7 ^‘Sendetet eines offenbar ägyptischen Vereins in Delos
wird eine Abschrift an einen ähnlichen Verein anderwärts geschickt.
*>*) B 166 a, Z. 6 ff. 3« KolUcg XV tla S &« a qaxl V a>g, teste Kar s
i L J n cov tote« Ltgo^[«] W*®* «“» vavxli^v ««[U*««*]
pivrjs aixfis (sc. ovvoSov). S. Ziebarth S. 30.
gQ Bestes Kapitel.
mannsehaft vereint sein, wie man vielleicht ans dem Vorkommen der ßvvodog
ZfivQvaen&v in Magnesia (Z 36, Z. 2) schließen darf, ja auch dionysische
Künstler, wie das von Nysa aus in Rom gegründete xoXXtjyiov lehrt (5-478).
Bedenklich erscheint es mir aber, die zahlreichen xoivd ägyptischer Truppen
(s. u.) auf Oypern mit Ziebarth als landsmannschaftliche Vereine ohne weiteres
anzusehen, da sich die Zusammengehörigkeit dieser Lyker, Kiliker usw. wohl
von selbst aus den militärischen Verbänden, der Aushebung der Truppen usw.
ergab, ohne daß es zu einem wirklichen Vereinsleben kam. Darauf zu
schließen berechtigen schwerlich die bei militärischen Verbänden auch sonst
so häufigen Ehrendekrete, zumal ja auch von diesen Vereinigungen nur der
Ausdruck xoivöv gebraucht wird (s. u.). Für eine völlig freie Vereinigung
von Landsleuten verschiedener Berufe haben wir wenig Anhaltspunkte; nur
für einzelne Vereine mit anderen, religiösen, Genossenschaftsnamen, die wir
besonders mit dem Kultus sich befassen sehen, liegt es nahe, an allgemeine
landsmannschaftliche Kollegien zu denken, die nicht bestimmte Berufsgenossen
vereinen, obwohl wir gerade bei ihnen nicht wissen, ob sie nicht auch andere
Gläubige als Mitglieder außer ihren Landsleuten aufnakmen. Als solche all¬
gemeine Landsmannschaften sind eben vor allem die erwähnten merk¬
würdigen Vereinigungen thrakischer Orgeonen in Athen und im Piräus zu
nennen (A 3 c).
Hat Ziebarth die eigentlichen Landsmannschaften nach ihren Aufent¬
haltsorten zusammengestellt, so müssen wir sie uns vor allem noch nach
dem zeitlichen Gesichtspunkte vergegenwärtigen, ohne dabei die anderen
nationalen Vereine mit besonderen Namen ganz auszuschließen. Für die
örtliche Seite sei zunächst nur darauf hingewiesen, wie allein für Athen,
Delos, Rhodos, Magnesia, Perinthos, Tomoi, Puteoli, Rom und Malaca solche
Niederlassungen von Fremden belegt sind, also fast ausschließlich für die ersten
Handels- und Industriestädte der späteren Griechenwelt. Dabei ist zu bedenken,
daß es sich in diesen Kollegien meist garnicht um Männer griechischen Namens
handelt, sondern um Ausländer, die freilich oft in ihrem Vereinsleben in
merkwürdiger Weise hellenisiert erscheinen. Von den Römern abgesehen,
deren kaufmännische Niederlassungen auf griechischem Boden um so weniger
erschöpfend behandelt werden sollen, als ihnen auch neuerdings wieder eine
gründliche Erörterung zuteil geworden ist*), und die daher nur hei der
Betrachtung der Kaufleute gestreift werden können, sowie den jüdischen
Gemeinden, die nicht eigentlich hierher gehören und von Ziebarth wieder
behandelt worden sind**), haben sich die Semiten der syrischen Küste am
meisten an der Gründung dieser Landsmannschaften beteiligt, neben ihnen
vor allem die Ägypter, besonders die Bewohner von Alexandria, Tatsachen,
die bei der Beurteilung auch anderer Genossen, über deren Herkunft wir
*) Kornemann, Pauly-Wissowa, Realeneykl, IV, 1, Sp. 1173 ff. conventus; vgl. bea.
die Zusammenstellung Sp. 1184 ff..
**) S. 126 ff. Auch das Christentum (s. Ziebarth S. 130 ff.) kann nur gelegentlich
herangezogen werden. S. vor allem die besonderen Judenquartiere in Rom und die
anderen Gemeinden, die sich nach ihrer griechischen Heimat benannten, hei Ziebarth S. 129.
Namen und Arten. 81
weniger unterrichtet sind, in die Wagscbale fallen. Von sonstigen Kollegien
eigentlich griechischer Gemeinden in der Fremde treffen wir nur geringe
Spuren, wobei wir natürlich von den Athenern in Delos abseben.
Indem wir für die berufliche Seite der zusammenzustellenden Vereine
auf die Behandlung weiter unten, besonders der Kaufleute, verweisen, geben
wir einen kurzen historischen Überblick .über die Landsmannschaften unter
Betonung der gründenden Stämme und Gemeinden.
An der Spitze steht der Volksstamm (e&vog) der Thraker (A 3c, s. S. 79),
auch OQysävsg genannt (s. o. S. 9), die als ältester bezeugter athenischer
Verein, anzuseben sind, wenn sie wie ihr Heiligtum auf Munichia bis in das
5. J ahr hundert v. Chr. hinaufreichen, während der Kartellverein in der
Stadt erst im 3. Jahrhundert mit der Gründung eines Heiligtumes umging
(s. Wilhelm z. Stelle). Schon in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts gibt
es im Piräus Aiyvitxioi (E 2, Z. 42); ihnen gesellen sich die kyprischen
Kitier, die seit dem denkwürdigen Jahre 333 ebenfalls die Erlaubnis zur
Errichtung eines Heiligtums besitzen; sie heißen o C Kmslg (E 2, Z. 8) oder
auch oi s/u toqoi xäv X. (Z. 38 f.) und oi svxoqoi ol K. (Z. 32). Eine ver¬
einzelte Erscheinung sind in dieser Zeit oder doch nicht viel später oi ix
Tvqov Isqovccvtou in Delos (5 167, Z. 2), die vielleicht mehr sakrale als
geschäftliche Bedeutung hatten, wie Ziebarth betont. Offenbar gehören auch
weitere Kyprier in Athen (oi SaXa^ivioi) dem 3. Jahrhundert v. Chi. an
(A 66, Z. 3).v-,Noch der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts wird auch das xoiv'ov
%äv kscovtnv im Piräus (A 65) zugewiesen. Im 2. Jahrhundert drängt sich
das Ausland auf Delos zusammen, wir haben aber noch wenig Spuren
eines in Delos festeingewurzelten landsmannschaftlichen Verbandes. Wie
neben den Römern und Athenern andere Griechen (fiHot "EUrjvig) auf¬
tauchen, ohne daß wir an. eigentliche Vereine zu denken haben, wird noch
zu berühren sein. Von einem angesehenen Vereine in dem phönikischen
Laodikeia können wir nur sagen, daß er in Delos Geschäfte hatte, nicht daß
er hier gesellschaftlich organisiert war (E 86, Z. 4f. ol ev Au[odixeCcu] xfji
ev 0oivlxry iySofölg xal vcc\yxXr(QOi,\). Dasselbe gilt von der in Delos tätigen
Qvvodog xgiv iv AX^E^txvÖQeCfx itQsößvTSQcov £y3o%scov {E 89a, Z.7f.; b, Z. 5f.).
Hingegen treffen wir die Tyrier vereint als %ö xoivöv xäv TvqCcov ’HQaxXelaxäv
iiixögcov xcd vccvxhjQmv*). Auch einen Verein von Ägyptern gab es offenbar
in Delos, wenn wir auch in der unvollständigen Inschrift ihn nur als tSvvoöog.
(B 187, Z. 17, 32) oder xoivöv (Z. 2) bezeichnet finden, der mit einem Kartell-
verem anderwärts in Beziehungen stand (Z. 26f.). Im 1. Jahrhundert v. Ohl.
treffen wir in Delos xb xoivbv BriQvxkov IloöeiScoviaexSw EfiTCopaiv xai vav-
xXij^ov xcci iydoyy.Giv'*''*;. Recht spät sind die Titel mit ethnischen Bei¬
fügungen m Rhodos und in dem von ihm beeinflußten Gebiet. Hier finden
wir Vereinigungen der 'HqcixX£&)xcu in Rhodos (B 269, Z. lf. Hq axX egjz&v\_ —
*) B 166a, Z. 35 f. j x'o •/.. xwv Tvgiav i/ixogav x. vav/.l. Z. 40f.; ri Gvvoäos xäv T.
iwx6 9 a>v xal vLxUemv Z. 49 f., 59ff.; b. S. »Mlxai (S. 23. 25), svvoäos (u.), xoiviv (u.).
**) B 168a, e, Z. lff.; 1, Z. 1; vgl. [c, Z. lf.; g, Z. lf.; h, Z. 2]; UoesiS. fehlt
im Titel [b, Z. lf.]; f, Z. lf.; k, Z. 2; m, Z. lf. S. S. 61.
Poland, Gesell, d. grieoli. Vereinswesens. 6
82
Erstes Kapitel.
o\<ovEle)v xoi\y]6v) und in Chalke (B 298, Z. 2)*). Vielleicht noch, dem
1. Jahrhundert v. Chr. gehören an ’A[ä)(x>vux<s[tcä ’A/pQoöißiaeral?) AßxXu-
xiaßtai Evqol {B 246, Z. 9f.) in Syme und bereits der Kaiserzeit der Yerein
von Nisyros (B 243, Z. 14f.) ’AfpQoäißiMzcä Evqol**). In der Kaiserzeit, be¬
sonders seit der Mitte des 2. Jahrhunderts, treffen wir tyrische stationarii
mit griechischer Urkundensprache in Puteoli ( E 94b, Z. 22 Tvqloi ßtuTuo-
v&qioi u. ä.; vgl. a)***) und in Rom (£.94b, Z. 32 o C sv 'Pa^rj ßvctxiav&Qioi
sc. Tvqloi u. ä.); in demselben Puteoli „eultores Io vis Heliopolitani Bery-
tenses qui Puteoli consistunt“ (E 95 a, Z. 8 ff.), auch „Corpus Heliopolitanorum“
genannt ( E 95 b, Z. 3). In Malaca gibt es %o [sv MccXdxrf\ Evqcov ts
xcc[i 'Aßial)vcbv xoivov (B 484, Z. 7ff.). Neben den Syrern stehen auch
jetzt wieder die Bewohner von Alexandria mit ihren Kaufmannsvereinigungen
in Perinthos (JE 21a, Z. 6 ff.; b, Z. 4f. ’AIs^uvSqsis oi nQay^iutsvöfisvoi sv 77.)
und Tomoi (E 25 6 olxog täv 'AlslgavSQsav) f). Kleinasien macht sich ebenfalls
jetzt mehr in der Perne bemerklich. Außer den vielleicht schon für Malaca
zu nennenden mit den Syrern vereinten ’Aßiuvot (B 484) ff) begegnen uns
weiterhin Bewohner von Dioskurias in Pergamon, als AioßxovQixäv ßvnßCaßig
ävÖQäv organisiert (B 391, Z. 2f.; s. Ziebarth S. 122 und A. 1), eine ßvvoöog
SlLVQvaeitäv in Magnesia am Sipylos (Z 36, Z. 2), Nysäer in Rom (B 478;
s. o. S. 79), vielleicht auch eine Organisation ephesischer Kaufleute daselbst
(JE 99, s. Ziebarth S. 33, 3 u. u. S. 115f .)5 unsicher sind als Verein gewisse
’A^aßsig in Athen ( A 68 , Z. 5), zu denen sich hier Kvkqlol gesellen lassen
(.A 67, Z. AII5, 24). Schließlich haben wir noch Sardianer in Rom zu nennen
(JE 101a, Z. 2; b, Z. 2), sowie ebenda Angehörige einer anderen Station
(JE 100, Z. 4f. . . . iccväv) und „sodales Serrenses“ aus Samothrake (?) ( E 102,
Z. 3f. s. Ziebarth S. 123, A. l)tfj").
*) Wohl auch B 296, Z. 2f. ist 'Hguxlamzui vorzuziehen (s. 0 . S. 59).
**) Früher las man hier fälschlich Z. 17 KvQr\vctioi. — Ober scheinbar von Ortsnamen
abgeleitete Bezeichnungen, besonders in Rhodos, s. S. 63.
***) Am feierlichsten heißt es Z. 39 f. TvqUov ctc.zuovuquov ßzuzlmvog Tvcnaxijq ryg
iv xoXajvlu Aeßaßzfi IlozioXoLg.
f) In Ostia treten auf oi vavxXrjQOL zov zcoqsvzlxov ’AXe^uvSq&lvov ßzoXov (E98b,
Z. 4f.; vgl. a, Z. 10f.), die hier natürlich nicht eine Kolonie alexandriniseher Reeder ge¬
bildet zu haben brauchen.
•j-f) Freier ist die Vereinigung der Meßfremden, die ol &no vijg [’Aalug — t](i*opot xai
|sVoi xzX. oder oi urtb zfjg ’Aoiug igyaßzal xzl. heißen und in Kleinasien herumzogen (E 72,
Z. 11 f-, 13f.; s. S. 108, A. fff). Vgl. oi dirö zf/g 'Aßiug zsyvilzuL oi iQya^ojLsv 01 zrjv iv AtSv-
fioig vuov (r28e, Z. 1 ff.). S. S. 115. 125, A.***.
fff) Recht wenig ist anzufaugen mit der unsicheren Lesart zmv iv zolg <rtd[j]]p£[ioi]s
’EXXijvmv (B 82 Tirnowa); gewiß falsch ist ergänzt (s. Ziebarth) zo xoivov zmv i[rtl &galxrjg
'EXXijv]mv (B 77, Z.2f. Philippopolis). Vgl/'EUi]vss: r49,Z.8f.; E 83, Z. Al; 92, Z. 6 ff.—
Bei manchen unerklärbaren Namen Cli,oyir,OT t voL B 74 a, Z. 4; b) oder Zusätzen beim Namen
kann man an eine lokale Bedeutung denken; vgl. 0 . S. 7, A. *, z. B. B 186, Z. 17,19 i) ovv-
odog Lll[e|£]%£ttdjv; B 246, Z. lf. zo x. HujLoO'Qux. m ’Atpgoä. Bogßogizav ; B 62, Z. 4f. xov[7t]iu~
&sg KaXnwitovQslzui u. a. m. Deutet der Baouiog Uuxogizmv (B 401, Z. 4f.) auf eine Ver¬
einigung der Bewohner der Euphratstadt in Pergamon hin? S. über die Mysten u. S. 84.
— Die Kvdrjgioi (A 69, Z. 8, 22) durften von Ziebarth S. 121 nicht wieder unter den
Landsmannschaften gebracht werden, nachdem sie von ihm selbst anders, wenn auch
Namen und Ajrten.
83
Überblicken wir alle diese nationalen Vereine, so ist für die Namens¬
gebung darauf hinzu weisen, daß der einfache Volksname vor allem hei
attischen, d. h. älteren Vereinigungen sich findet (A 3c; £2; A 65; 66; 67; 68),
wenn auch nicht immer ausschließlich (A 3c; E 2), sowie, wenn auch noch
weniger konsequent, bei den ganz späten Kollegien der Kaiserzeit (£94b;
E 101a; b; £484).
Nicht immer beziehen sich die lokalen Zusätze beim Namen auf Fremde.
Gern wird vor allem die Angabe des Sitzes der Genossenschaft dort hinzu¬
gefügt, wo es sich um eine einzige, filr den Platz allgemein gültige Ver¬
einigung des betreffenden Gesellschaftskreises handelt*). Das ist nun bei
allen den Einrichtungen der Pall, die, den staatlichen Korporationen nach¬
gebildet, in späteren Zeiten geradezu an die Seite der Staatspotenzen getreten
sind. Immerhin ist es auffällig, wie auch hier im Vergleich zu den alten
staatlichen Einrichtungen diese Lokalangaben spärlich und ungleichmäßig
zugefügt werden. Bezeichnenderweise läßt sich die Gerusie, die ohne Zweifel
unter den munizipalen Körperschaften Kleinasiens den ersten Platz einnahm,
am meisten, wie Rat und Volk, nach der Bürgerschaft bezeichnen**). Viel
seltener findet sich bei Nsoi ein lokaler Zusatz***). Von Handwerkergilden
lieben es besonders die ephesischen sicher nicht ohne Absicht das Allgemein¬
gültige ihrer Organisation für die ganze Stadt hervorzuheben; so ol iv ’Ecpsßcp
ipyätai itQo[xvXsn]ca (Z 28, Z. 3£); tö övvsSqiov, ol sv ’Ecpk Jro uitb rov Mov-
nicht zutreffend., erklärt worden waren (S. 14); s. darüber Dittenberger (Syll. ! , no 834,
adn. 2), der nicht unwahrscheinlich an Teilnehmer (ilsqlzul) eines geteilten Besitzes mit
Namen tu Kv&rjgiu denkt. — Nach einer Örtlichkeit nennt eich vielleicht auch die
ägyptische ßvvoSog &coiiovd'iav.r'j (B 453A, Z. 2).
*) Selbstverständlich mußte zur Unterscheidung gelegentlich der lokale Ausdruck
beigefügt werden; z. B. B 281, Z. 10ff. Segam[aozäv xoivov zia]v iv Kujislgm . . . zmv iv
A[ig]gi. — Einzelheiten sind [’A]äaviußzcd ’Arygodsißiaßzul . . . ’AßxXurtiuozul ol iv AvXuig
(B 304, Z.2f.); ro xoivov zmv Tiovxr t ' lug\z 01 v zmv iv zhjlw] (B 188, Z. 11.); o tegog olxog
zmv iv KXiSavL (B 321, Z. 7),' ein Verein, der es mit Mysten (Z. 3, 6) zu tun hat; [oi iv ...
K]aiaaQiozaL (B 365, Z. 1).
**) So heißt es Muozuvqslzcüv 1) ßovXi] xul ö b//Uog xai f ysQOvßiu xai ol veol (P 33,
Z. lff.); vgl. T69a; b; d; e (TIcdeW); T72b, Z. 2ff. (Uavugimv)- r82a—g, k (Tsgiiijoeicov
zmv itgbg OivoavSoLg xzX.)\ A 48, Z. 2 f. ('PoÖLugcoXsizmv xzX.). Allein ist die Gerusie etc.
mit lokalem Zusatz genannt: ysQovOLaozr]g $ilL-jiitonolüzriq (P 5b, Z. lf.; c, Z.l); \ycgovoL]u
[z]ä[v ’SlgsLzmv] (r 11, Z. 7); yggovoi.ußzijq . . . MsilijCitor (F28ca, Z. llf.; (?, Z. 9f.); j\ y.
■}] Mayvrjtcov (F29d, Z. 6); Nvauimv r) y. (r31e, Z. 9); i] <piXoeißa[6zog ’Eipstsiav yBQOv]aLU
(B 330, Z. 326; vgl. ’E. rj y. r35e, Z. 4; p y. zmv ’E. TSör, Z. 5); [TtJJiot y. (F37 d, Z. 5);
y. I\iuyv7j[z[üiv uzco AlglvXov (F 40; S. n. ysqovGL a); PtioßtxvGV yhQ 0 V(SLU 0 ZZ]V (F 42 C, Z. 33);
’ISQcexolsLzäv y. (F57h, Z. 3; aa, Z. 6f.; ae, Z. 1; u, Z. 4: fi£ft[i/]oi[<M?i]; s. § 5) oder ’I. y.
(z, Z. 3f.) oder rjy.il 'I. (v, Z. 3; ag, Z. 6); ij [T£X],u,t]ßoiav y. (F67, Z. 6 f.); TXmimv ij y.
(F69f., Z. 8) und T. oi vioi xcci ij y. (r69c); i} gguvlllmv y. (F71c); Uazagiav y. (r72a,
Z. 4); Mvgimv i] y. (F73a, Z. 9; d, Z. 9f.); p Kvavsizmv y. (r74a, Z. 11; e, Z. 11; g, Z. 14;
h, Z. 11) oder Kvavuzäv ij y. (F74b, Z. 4f.; d, Z. 2; f, Z. 16); ij Aifivgiav y. (F76a,
Z. 10f.; b, Z. 2; c, Z. 10f.). Aber es findet sich auch neben ij XfiuprKtW y. (F39b, Z. 8;
40: y. JE): oi iv EjLvgvri yigovzsg (F39c, Z. 12), ferner ij xuzä AuXafilva y. (r20).
***) Azixulimv vimv ovvoöog (IV121, Z. 11); [1^t[(o[v oi vsot (JV 138b); [Ivvccvstz^av ol
vioi ( N 140b, Z.17). Daneben weniger feierlich ßvvoSogzmv iv nsgyufia vimv (N 109 o, Z.7);
oi vioi oi ijL tcoXsl (JV 67 Rhodos). S. ol Auy.xaSiaral ol iv ndzfup N 49, Z 2 u. yvfivdaia S. 103.
6*
84
Ebsths Kapitel.
esCov laxQoi (Z 26, Z. 6); vor allen aber die ägyptischen*). Außerdem gibt
es in Delos o l iv JijXcoi ■xgaxstflxai} (Z 15B, Z. 1); in Rhodos [Jioöaxu-
ßvQi]a0tal ol x&g n6X[i]og öovXoi (B 250, Z. lf.); in Termessos oi xaxa 7t62.iv
ts%veiiaL dxvxslg (Z 80, Z. 6f.); in Korykos XivoxwXcu xrjg KaQvxaimäv
(sc. xöXsag) (Z'84, Z. 3f.), sowie schließlich ol ’Ad-rjvr^iv ’Etuxovqhoi cpiXo-
ßocpoi (z/ 48, Z. 10£).
Vor allem werden natürlich die Handelsvereine geneigt sein, ihre Heimat
und den Ort ihrer Tätigkeit hervorzuheben. Auf die Erwähnung der Heimat
ist schon hingewiesen worden, der Ort aber des Geschäftsbetriebes wird in
der mannigfaltigsten Weise angegeben**). Dazu kommen die agonistischen
Kollegien (s. u.); aber noch bei einer Gruppe von Vereinen findet sich auf¬
fälligerweise die lokale Beifügung. Während sie nämlich nie bei den alten
Kultvereinen anzutreffen ist, kehrt sie mit merkwürdiger Häufigkeit bei den
späten Kollegien der Mysten wieder, mögen sie sich p, vexai , Bdx%oi, Bcix%eiov
exslga (s. u.) nennen. Es kann sieh dabei um den speziellen Gau handeln, wo
sie ihren Wohnsitz haben, wie bei den xqütoi Bdx%oi KvvoeovQslxui von
Kyzikos (B 407, Z. 3£). Vor allem wichtig aber ist es, wenn die Mysten, ebenso
wie Geronten,Neoi,Handwerker, nach der Gemeinde zubenannt werden; es weist
diese Verwend ung des ethnischen Genetivs***) möglicherweise auf eine Kon¬
zentration der Mystenvereine einer Stadt hin; so sprachen wir schon (S. 39)
von den Gvyiivßxai [ Hol ju[ac]r/ud)[v] (B 411, Z. 7f.); es gibt auch TgaXXiav&v
oi [tvöTca (B 324, Z. 14ff.), eine evvoSos xäv Iv Zjivgvri jivexatv (A 43, Z. 25f.;
s. Techniten) und auf einem in Bulgarien gefundenen Ring liest man ew6Sov
fLvßnxris Tagestov ( B 87) f). Andererseits kann, wie möglicherweise schon
in dem zuletzt genannten Falle, durch den lokalen Zusatz auch die ferne
Heimat des betreffenden Kultus angedeutet werden; so hei der MiduitsSuxmv
GxsIqt] in Pergamon (B 399a, Z. 3f.; b, Z. 3£), für deren Kultursprung Fränkel
auf Phrygien verweist (S. 235). Merkwürdig sind schließlich allgemeine
ethnische Bezeichnungen, wie beim Bax%8lov’AGiavByv in Perinthos (B 69, Z. 12)
und der gewiß ganz ähnlich aufzufassenden Aeiaväv e[x]sCgi] in Kntlovica
(ß 31, Z. 4), Bezeichnungen, mit denen wohl auch auf die Art des Kultus
hingewiesen werden soll. Eine einfache Heimatshezeichnung von Fremden
ist gewiß zu sehen in der Wendung 6xslga ’PtanaCco[v] in einer Inschrift von
Tomoi (B 103, Z. 2)ff).
Wir können die Betrachtung der örtlichen Bezeichnungen der Genossen¬
schaften nicht beschließen ohne einer Erscheinung Kleinasiens zu gedenken,
über die das Urteil notwendig sehr vorsichtig ansfallen muß, die uns aber
*) S. die Angabe des Gaues (vo/iog) bei ägyptischen mvr]yoi {Ilavoxollxov B 464b,
Z. 11; 464f., Z. 4) u. a. S. 125, A. *.
**) S. u. S. 107 ff.
***) Auf ein Kultlokal weist wohl zugleich hin die Wendung Koqtis gvexca <rij xov
%ai svßaxwv (?) ol Iv 2fivQvjj (B 355, Z. off.). S. S. 38 und A. * .
f) Die seltsamen JlxoLiucdav oi ilvgtou, die Ziebarth (S. 206 vgl. mit S. 55) wohl
aus B 422 nimmt, wo es heißt JIxols(L{aio]v ol iiv[c[xca. sind natürlich zu streichen.
ff) Christlich ist die Wendung Gvvayajyrj Mvoxloivigtojv Kaj[i(7]g) Acßaßciv xxX. (B 451C).
Namen und Arten,
85
in merkwürdiger Weise die mächtige Einwirkung des genossenschaftlichen
Treibens vor Angen . stellt*). Sehen wir doch kleinere politische Ein¬
heiten ganz die Formen des Kultvereins amiehmen. Es sind das Dörfer
(xibpai), Plätze (xägoi) und Nachbarschaften (ysixoevvai).
Eine solche merkwürdige /tooftij (B 384, Z. 4, 5) oder xaxoixCa (Z. 15;
Z. 7,19 xdxoixoi) hat Buresch in der Gegend von Arpaly nachgewiesen. Sie
zeio-t die deutlichsten Berührungspunkte mit rhodischen Eranistenveremen
(s. °B 267 a) und ihren Festfeiern (Z. 4), die aus den Einkünften der xcapj
bestritten werden (Z. 5), ihren evvoöoi [x]miii]xixa(**) (Z. 11£), den Ehren
(Z. 7) und Strafen (Z. 14 ff.), den Bemerkungen über die Aufzeichnung der
Urkunde (Z. 17) und dem Dank der Gemeinde (Z. 19). Ähnlich ist in
ihrem Charakter eine Inschrift von Teira, wo vom xgoeexag xi\g xaxor/Jag
(B371, Z.9£) die Rede ist***); so wird den Aaäoxajifixai für den goSiäfidg
ein Vermächtnis gemacht (B 420); so kann man vielleicht auch an die
Ehreninschrift der ’Oxarjvä[v] »wjiij (B 413 E), die Inschriften einer xexga-
xmjiia (J3 414A) und einer anderen xä/iri (B413C, Z. 7) erinnern. Vor allem
aber treten ganz nach. Art einer Kultgenossenschaft auf die Kaeaeosig in
der Gegend von Mylasa (B 316a, Z. 1, 2; b, Z. 3, 12; c, Z.2), die eine xd> m
bilden (5 316 c, Z. 7) f).
Neben der x<b\ir\ steht der feste Platz (%ägog) besonders bedeutsam in
einer Widmung, die ihm neben dem häufigen Vereinsgotte Zeus Hypsistos
gemacht wirdff).
Die Bewohner aber einer xäpirj und eines jjräpog erscheinen vereint auf
einer Ehreninschrift (B405) als ol %tagixE oi Zelsixmv und ol xcofifixe oi
Svxrjvöofv). Eine Vereinigung der Bewohner zweier Ortschaften (s. Ramsay
z. Stelle) liegt auch vor bei einer cpgdxga von Dionysopolis, in der sieb
SaXovdslg und M^Xoxajfirjxai finden (B 430).
Eine ähnliche Erscheinung ist schließlich auch die Nachbarschaft ( ysixo-
Svvr]), die uns von der . . oxa . . arjv&v ysixo0[y\vrj her in Goel-bazar (B413B)
bekannt ist und sieb einem Vereine vergleichen läßt in der Art, wie sie ihre
Wohltäter, einen eyÖLXog und jt^goßxaxjdiv ? ehrt. Es schließt sieb diese
Nachbarschaft an einige der festen Burgen Kleinasiens an, wie der Heraus¬
geber Mendel meint. So gibt es auch in Orkistos eine Vereinigung, die sich
oi Ticiji xv\v ysixoviaQiv xov yjjoov nennt (5 422 A) und in einer christlichen
Inschrift von Akmonia (B 426A, Z. Bl) die ysixoevvxj xS>v ng[<x)x]o]tvlsitmv.
*) Neuerdings vgl. auch Rostowzew (Die Domäne von Pogla, Jahreskefte d. österr.
arch. Inst. IV, 1901, Beibl. Sp. 87ff.); s. u. § 4.
**) S. das merkwürdige Adverb [*]<»n|>iTMi]<äs? (Z. 17).
***) Recht zweifelhaft erscheinen ol xdxoixoi in einer Inschrift von Smyrna neben
Gerusie, Römern und Tkiasoten (B 352). Vielleicht ist B 370, Z. 6f. statt der gewalt¬
samen Änderung von Bureseh, die keinen Sinn giebt, zu lesen %oil xa\ra\ xuxoixiav
[x2a]xovvxiov '/.cd ßovv ; s. II. Kap., § 2.
t) Vgl. N 122, Z. 3f. (Prusias a. Ilypios) ix£Q xf/g xd/itjs xal xäv vsavisxiov.
ff) B 410, Z. 3 liest jetzt Perdrizet Ad mploxco xal xä j;“>9 ra statt %S>. Damit ist die
„Kanne“ (s. Ziebarth S. 66, 33) als Vereinsbezeichnung beseitigt. Beispiele für den klein-
asiatischen %ä>Qog s. bei Perdrizet,
86
Bestes Kapitel.
Im Anschluß an diese Erörterung über die Erwähnung der betreffenden
Wohnsitze sei noch darauf hingewiesen, wie auch das bestimmte Lokal der
genossenschaftlichen Wirksamkeit gelegentlich im Namen hervorgehoben wird.
Vor allem gilt dies vom Gymnasium (s. S. 103f), aber auch eine andere Art
von Vereinigungen ist bis auf den heutigen Tag an eine Lokalität gelegentlich
noch gebunden, die Handels- (S. 107 {., 114f.) und Handwerkergilden. Am ent¬
schiedensten tritt uns das in Apameia entgegen, wo diese Beschränkung
auf bestimmte Straßen sogar dazu geführt hat den Handwerkervereinen den
Namen rtlaxsla zu verschaffen*). Außerdem pflegten gewisse Zünfte ihren
festen Standplatz zu haben, so vor allem am Hafen (XcfisvlxaL Z 60, Z. 5;
84, Z. 3), ferner die Sackträger in Perinth am Nornaalölmaß (ilraj ga Z 11, Z. 3;
s. Ziebarth S. 102, 2; A. 1), die Sackträger in Kyzikos beim Normalweinmaß
([o6 «j rö] tov fiETQTjrov Z 58, Z.6f.), andere Arbeiter in Ephesos bei einem
Heiligtum des Poseidon (ol iv ’Ecpsstp iQydxca XQo[xvlslr]ca nQog rä IloGudüsvi
Z 28, Z. 3£), die Lastträger ( yoQtriyoi ) in Smyrna itsgl tov ßslxov (Z 35,
Z. 10f.). Schließlich erschien es auch religiösen Vereinen bisweilen nützlich
auf das Lokal genauer hinzuweisen (vgl. S. 84). Vor allem ist die Bezeichnung
3t q'o utoXetog bei Mysten üblich**), gewiß um einen Gegensatz zu städtischen
Vereinen zu betonen. So ist es schon in einem der mehr offiziellen flxadot
in Magnesia (B 320 a, Z. 35: rj ... Bavßib tov rcgb rtöXsorg sc. &Cccg ov Gvvrjyaysvj.
Diesem Kolleg schließen sich Vereine in den kleinasiatischen Weltstädten
Smyrna (B 353, Z. lf. rj Gvvoäog tßv fivGtcbv trjg [isydXrjg ffscg jrpö rtöXsag
&sGjio<p6gov ZtrnirjTQog\ zl 45A [ivGtßrv rtgo noXeag BqhGscov ) und Ephesos
(B 326, Z. 3ff. ol xgo xöXsag ztrjjnjrgiaGtai xal zhovvGov cple'co jivaxai) an***).
Das Heiligtum wird auch inEpidauros als eine Stätte von Asklepiasten genannt,
offenbar zum Unterschiede von zahlreichen ähnlichen Kollegien im Mittelpunkte
dieses Epidauros beherrschenden Kultus (B 6, Z. 1 ff. & GvvoSog & xmv ’AGxXa-
xiaGtäv täv sv IlavaxsClp]), sowie in einem Kolleg angesehener Ägypter (jS468,
Z. 5f. oC Gvvayovxsg sv ZlrjxSL xrji tov zhovvGov vtjGov BaGiliGxai , und ähnlich
B 473, Z. 24f.)f).
§ 3. Spezialvereine.
Wenden wir uns nun zu den engeren Vereinen, bei denen es in der Natur
der Sache lag, daß ihnen nicht jeder beitreten konnte, da die Mitgliedschaft
*) Sind vielleicht auch ol rrjr ängoTtoXiv xatoixovvtsg (Z49A) Handwerker? Über
Z 49, Z. 7f. s. u. itXazeZa u, Ähnliches S. 122 f.
**) S. über den Ausdruck Foucart (Lebas 1601) zu F26l; Liermann, Anal, agon.,
p. 18s., adn. 1. Über die vitozQOcpog ftsav Ttgoccoziavcbv s. Kern (S. 92) zu £ 320a.
***) Vgl. B 330, Z. 326 ff. xal z\olg z. <9 , [. Isgjetiöti/ xal isgo-
vsixaig 7tQO noXscog zolg aisl iaofisvoig ’Ejcpsaicov -Ttaiöl xzX.
f) Über die besondere Andeutung eines Kultlokales B 355, Z. 3 ff. s. S. 84, A. ***. —
Z10: oi dixzvaQ%[ii]Gavzs[g] xal zi-[Xcov]a\_Q%]ri6avz£g iv zco .Nsj^jAcao) ... övvvavzai, Vgl.
Z 55, Z. 3. — S. die Erwähnung des Heiligtums bei Kultfunktionären S. 40 f. u. Z 95; des
alexandrinischen Mov6sio v Z 26, Z. 6 ; H 43 d, Z. 4 f. Auch die Gottheit wird durch eine lokale
Beifügung näher bestimmt; vgl. außer -fffc bv rav iv [2a(iod'Qtt]%7} (£96, Z.b2f.): ftvaxzca
zag hcpQodirag zag sp Bäaßacg (B 9, Z. B 14), ögyscovsg zov 'Hgaxlsiag tov ifi Ko^isi (B 151,
Z.öf., 12ff.), zov iv'Pwfiy rdtog *HXiov xzX. (B 477 b, Z.2ff.). S. Epitheta der Götter II. Kap., § 1.
Hamen und Arten.
87
hier bedingt wurde durch Geburt, Lebensalter und Beruf, so ist darauf hin¬
zuweisen, daß wir namentlich bei Besprechung der lokalen Bezeichnungen
und der religiösen Funktionäre manches schon berühren mußten, was auch
in diesem Kapitel gut seinen Platz fände.
a) Familienvereine.
Die Vereinigungen von Verwandten, wie sie den politischen Körper¬
schaften zugrunde liegen, können nur gelegentlich zur Vergleichung heran-
gezogen werden, so nötig auch eine zusammenfässende Darstellung der „natür¬
lichen“ Genossenschaften wäre. Hier kann nur auf die künstlich geschaffenen
Familienvereine hingewiesen werden, die Ziebarth ausführlich behandelt hat
(S. 6 ff.). Sie scheinen sich besonders in Gegenden zu finden, aus denen uns
über die alten Geschlechtervereine wenig Kunde zu teil wird, wo diese mög¬
licherweise sich weniger in Blüte erhalten haben. Es sind dies vor allem*)
die Inseln Thera und Kos, in Kleinasien besonders Halikarnaß. Ein großer
Unterschied besteht schon in der Namensgebung bei diesen wichtigen Vereinen.
Während im theräischen Kolleg der Epikteta (B 220) die sonst ungewöhn¬
liche (s. § 4), auch hier nur zu erschließende Bezeichnung GvXloyog üblich ist,
fehlt bei dem koischen des Diomedon (B 229) und dem des Poseidonios in
Halikarnaß (B 308) jede scharfe Bezeichnung**). Gewiß hat man mit
Ziebarth (S. 10) daraus zu schließen, daß dem Stifter der Begriff des Ver¬
bands nicht völlig klar war.
Natürlich erscheinen solche Verwandtenvereine bedeutend gebundener,
als andere, schon in der Mitgliedschaft, wenn auch die Grenzen sich etwas
erweitern können. So scheint bereits die Auswahl der Mitglieder durch die
Epikteta etwas willkürlich zu sein und sich nicht ganz auf gewisse nahe Ver¬
wandtschaftsgrade zu beschränken. Am engsten ist die Grenze gezogen im
Vereine des Diomedon; hier sind nur Mitglieder die Söhne des Diomedon
und deren männliche Nachkommen, wie Dittenberger nachgewiesen hat
(Sylloge 2 , no. 734, adn. 5), mögen sie nun als solche oder als Teilnehmer an
dem heiligen Dienst bezeichnet werden***). Im Vereine des Poseidonios (B 308),
eines bejahrten Mannes (s. Hirschfeld z. St. p. 70) zu Halikarnaß, dem alle
männlichen und weiblichen Deszendenten und deren Gatten angehören, wird
eine Aufnahme neuer Mitglieder durch einen Beschluß der Nachkommen des
Poseidonios offen gelassenf). Wie wenig aber gerade hier zunächst ein fester
*) Auch in anderen Vereinen spielen die Verwandten eine Bolle; vgl. T19, Z.10
ol ccvccvKuloL n. besonders Kap. III.
**) Q-Laoog (B 308, Z. 45) ist nur ausnahmsweise, vielleicht xait Beziehung auf die
Pestfeier, gesetzt (s. o. S. 23, A. ***). — Auch B 220 findet sieh der allgemeine Ausdruck
svyysvslg (Z, 22, 27, 31, 41, 56, 61, 71, 74, 114, 132, avyy. allein 79, 266f.).
***) Z. 9ff. toi /ho Jfts'dorros xal äd toi iS ammv y[svo]iisvoL-, Z. 134ff. tohls iy] A.
yjEyEvrjjLSvovs xal tovg faajyoifloug; Z. 143f. j voec) iy A. xal tovg iyy[_ov\ovg avt&v ; Z. 86, 152
ol xat avSgoyevEiav. — Z. 81, 87f. rot xoivmvsvvtsg täv Isgäv, Z. 7 t[ol t]mv l. w.;
Z. 52 Ot[ff] ILiLSOZL ZÜJV l.
t) Z.2f., 12ff. toZg atitov yivo/isvoLg xal oveiv (r. i§ iavtov x. r. ix xovtav yiv.)
ix r£ räv &Qdivmv xal tmv frrilnäv, Z. 19, 22f. ol ’ixyovoi ol ix noosiSmviov. — 1. 23 xal
tolg sllriyoeiv i£ airäv; Z. 14 xct tolg la^avovaiv i£ avtmv; vgl. Dittenberger, Sylloge-,
88
Erstes Kapitel.
Verein vorliegt, kann man daraus ersehen, wie der Stifter gelegentlich noch
vor seinen Genossen im Beschlüsse ausdrücklich genannt wird (Z. 22 f. eSo£sv
üoiSsiä. xal xolg ixyövoig tolg ix II.; vgl. Z. 2f. avxäi ts xal rolg s£ avxov
ycvofidvoig).
Wie in der Beteiligung die Verwandtenvereine ihre Besonderheiten zeigen,
so im Besitzrecht des Heiligtums, im Hervortreten des Geschlechtsältesten,
in der Hochzeitsfeier im Heiligtum u. a., wie wir sehen werden.
Das korporative Auftreten von Verwandten (övyysvslg)*) zeigt sich
sonst in Kleinasien besonders in der Verwaltung des Erbbegräbnisses. So
entscheidet in Kyaneai die Gemeinschaft der Verwandten (gw yevelg), die
[iCväig, über die Beisetzung ihrer Angehörigen (5443)**) und setzt Grab¬
multen fest (B443A, Z. 6?); in einem andern Palle (B444, Z. 6) wird betont,
daß die Erlaubnis zur Bestattung xaxä xoivov erteilt wird; in Smyrna ver¬
fügt über das Erbbegräbnis t'o xoivov täv dylsl oixotcov Svvyevdmv (5 357,
Z. 5f.}.
Wie das Vorbild des Staates aber auch zu Versuchen von künstlichen
Verbänden führte, die der staatlichen Gliederung wenigstens dem Namen
nach entsprachen, zeigt die Schöpfung des Nikasion in Rhodos. Er bringt
einen Verein zustande, der sich in Phylen gliedert, und, wie der Staat, es
wagt Spiele aufzuführen (B 265; s. Ziebarth S. 202). Sind nun in diesen
Phylen auch manche Verwandte des Gründers vertreten, so setzt er sich
doch in der Hauptsache aus Fremden aller Weltgegenden zusammen
(s. Kap. III).
b) Altersgenossen.
Eine der eigenartigsten Erscheinungen des griechischen Altertums im
Gegensätze zum Römertum sind die Vereinigungen nach Maßgabe des Lebens¬
alters, die sich xaldeg, sqxrjßot, vdoi, ysQovxsg nennen und in der Kaiserzeit
ihre größte Blüte erlebten. Sie bezweckten fast alle die Pflege gymnastischer
Übungen, und ihr Mittelpunkt ist daher ein Gymnasium. Ihnen ist es ganz
besonders zuzuschreiben, daß das sonstige genossenschaftliche Leben in der
Kaiserzeit sich so verhältnismäßig dürftig gestaltete, wenn man von den Hand¬
werkergilden und den agonistischen Vereinen absieht. Was liegt näher als
auch in ihrem Blühen Roms mächtigen Einfluß zu erkennen, das durch ein¬
fache, klare Organisationen, die sich in das munizipale Leben eingliederten,
den Zerfall der Gemeinden in kleine Koterien zu hemmen suchte, aber so
freilich auch ein eigentliches, freies Genossensehaftsleben unmöglich machte.
Da manche dieser Einrichtungen, wie die Ephebie, von vornherein vom Staate
no. 641, adn. 8 (= 13) „Qui decreto posteriorum Posidonii idem ins adepti emnt, quod
illi origine habent“.
*) Der kleine Kreis naher Verwandter im Gegensätze zum Vereine, zur Gvpßicoßig,
ist o. S. 51 berührt worden.
**) Z. 3ff. xolg dl Xontoiq xutpoig tolg xs avco xal xolg xäxco %qrjGovxai näv[ rss] oi evv-
yevslg’ jxtj egtio de ctvolysiv [ijj&svi ävsv xfig iilvthog. a/.Xa GvvTtaQa^ijvtxeaßav avxovg' sl
äs ftif, xvqioi detaßav xtolvovxsg xal ^[uovvrsg avxovg.
Namen und Akten.
89
organisiert sind, die anderen auch zum Staate in den engsten Beziehungen
stehen, so kann es zweifelhaft erscheinen, ob sie für das griechische Vereins¬
leben in Frage kommen. Man könnte geradezu behaupten, sie täten das
nur im negativen Sinne, und man hätte damit nicht ganz unrecht. Freilich
ist aber gerade deshalb ihre Betrachtung für die Frage nach dem allmählichen
Erlöschen des freigestaltenden griechischen Genossenschaftstriebes von großer
Bedeutung.
Völlig müßig erscheint mir daher, auch nach der letzten Behandlung
der Gerusie durch J. Levy (Rev. des et. gr. VIII, S. 203 ff.), der Streit, ob wir
es dabei mit staatlichen oder privaten Vereinigungen zu tun haben. Zunächst
kann bei den Städten des Römerreiches von staatlichen Institutionen nicht
mehr recht die Rede sein, und es handelt sich höchstens um munizipale
Vereine. Die Entscheidung aber, welcher der beiden Seiten des griechischen
Lebens der Spätzeit, der privaten oder munizipalen, unsere Genossenschaften
mehr entsprechen, hat eine rein theoretische Bedeutung, sie nehmen eben eine
Mittelstellung ein, wie andere Vereine derselben Zeit, z. B. die Gilden. Die
Zuweisung kann im einzelnen Falle nach Ort und Zeit verschieden ausfallen.
Das wichtigste Problem, das zn lösen wäre, ist das historische: Sind die
betreffenden Kollegien aus der Gemeinde hervorgegangen oder sind sie in sie
hineingewachsen? Nur selten wird sich über diese Frage in einzelnen Fällen
Klarheit gewinnen lassen, wir müssen hier ganz auf ihre Erörterung verzichten.
Jugendvereine.
Auf keinem Gebiete korporativen Auftretens kann man weniger von
eigentlichen Vereinen sprechen als hei den Jugendgenossenschaften. Teils sind
es lockere staatliche Verbände, teils ganz unbedeutende, kleine Gruppen von
Genossen. Die Erkenntnis aber, wie weit sich im einzelnen Falle das korpora¬
tive Auftreten eigentlicher Vereinstätigkeit nähert, wird ungemein dadurch
erschwert, daß die gebrauchten Ausdrücke so allgemeiner Art sind und
namentlich in verschiedenen Gegenden verschieden verwendet werden konnten.
sg>rjßoi.
Die Ephebie bietet für die Beurteilung weniger Schwierigkeiten. Sie
ist natürlich eine staatliche Institution, die für die militärische Erziehung
noch unselbständiger Bürger sorgte. Schon von diesem Gesichtspunkte aus
gehört sie also eigentlich nicht hierher. Da sie aber doch zn den verwandten
Erscheinungen in Beziehung tritt, so wird sie gelegentlich zu berühren sein..
Alle Zusammenstellungen über ihr Vorkommen außerhalb Athens, wie sie
zuletzt Collignon (de collegiis epheborum, Paris 1877) und Girard (Dict. des
antiquites II, 1892, S. 634) gegeben haben, müssen an dem Fehler leiden,
daß sie verschiedene Formen der Ephebie nicht genügend unterscheiden.
Daß überall in der hellenischen Welt die Epheben genannt werden, besonders
bei Erwähnung von Spielen, beim Eintritt in das dienstpflichtige Alter u. s.,
ist ja selbstverständlich. Von Bedeutung aber für uns würde es sein fest-
90
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
91
zustellen, wie weit sie in korporativer Geschlossenheit auftreten. Das aber
ist meist schwer zu erkennen. Besonders wichtig für diese Frage ist offenbar
der k(pYißaQ%os, im Peloponnes auch ccQXBfprjßog*), in Athen deutlich als
uq%cov eyjjßav**) bezeichnet, zu dem sich in Kyzikos ein vxeq)r]ßaQx o e gesellt.
Da er nicht zu den vom Staate gesellten Behörden, wie der Gymnasiarch,
Hypogymnasiareh u. a., gehört***), sondern zunächst aus der . Mitte der
Epheben selbst genommen wirdf), so bietet uns sein Auftreten ein Anzeichen
für die korporative Gestaltung des Ephebenkollegs aus sich heraus ff).
Wie sich diese Anfänge zu einer komplizierten Organisation entwickeln
können mit all ihren verschiedenartigen Offizianten, das lehren neben den
schon oft untersuchten Verhältnissen in Athen besonders auch die Urkunden
von Sparta (iV9) und Tegea (IV13b—f), die Ziebartk wegen der darin
aufgeführten Beamten nicht für die Kultvereine in Anspruch nehmen durfte
(s. o. S. 72).
Wenn wir daher auch nur ein Verzeichnis der bezeugten Epheben der
griechischen Welt außer Athen geben, soll doch das Vorkommen des eqnj-
ßccQ%og oder aQ%ecprißos besonders hervorgehoben werdenfff).
In Griechenland selbst sind zu nennen die Städte: Megara (IV2a, Z. 9;b,
Z. 10; c,Z. 5; d, Z.4), Aigosthena(IV4a—i; Aa; b; B; s. S. 91, A.*), Sikyon(Paus.
11,10,7), Argos (IV5,Z.3 aQxt’nßzvcag), Mykene*f) (IV5A, Z.6f.), Troizen(IV7,
Z.5), Sparta**f), Therapne(?) (Paus. III, 20,2), Korone (IV10,Z. 10 aQierprißog),
Thuria (Nil, Z.4; 12, s.S.93, A.fff), Tegea (IV 13a, Z.3; b, Z.4 apx^vßos, Z.5; g,
Z. 6 zwei uQiicprißoi, Z. 9), Pellene (Paus. VII, 27,5), Platää (N 15 a, Z. 3; b, Z. 9),
*) Argos (IV5, Z.3 ÜQ'/eqirifievtwg); Korone in Messenien (N 10, Z. 10); Tegea
(IV 13 b, z.4; 13g, Z. 6: 2 Namen). S. Foucart zu N 5; Grasberger, Die Ephebenbildung
S. 472 u. 478; Girard S. 63oa; Liebenam, Städteverwaltung im römischen Kaiserreiche,
S. 360.
**) Z. B. N 1 cg, Z. 14ff. xov iccvtcbv Gvvitprißov xctl dgiGxia %ac dg^ovxa uctl
yV{lVCCGLOCQ%OV. S. Liste IV.
***) Ein staatlicher Beamter ist wohl der itprjßoipvXug B 398b, Z.B7 (Pergamon),
t) Vgl. die allgemeine Wendung IV9d, Z. 9ff. (Sparta) ngoGäsiapsvav xo ävalmpa
xdtv ngoGxdvxav iv xa> yvu.vcc<nqt tpiXcov (3 Namen).
ff) Einen eigentlichen Beamten von der Art des Gymnasiarchen vermag ich trotz der
Annahme einiger Gelehrten (Collignon, a. a. 0. p. 49ff.; Menadier, a. a. 0. p. 19, 92f.) in
dem icpxjßag^os nicht zu sehen, obwohl offenbar in diese Ehrenstellung an der Spitze
der Jugend oft angesehene ältere Leute getreten sind. Daß Kinder das Amt bekleiden
können (IV 80 e Jasos) oder auch die ersten Beamten (xov ngmxov agxovxog N 120, Z. 8f. Kios)
weist freilich darauf hin, daß es oft nur ein Titel war, wie ja auch sonst bei der Ephebie
soviel nur eitler Schein ohne Inhalt war. — Vgl. den navtccQyav N 137, Z. 6f. (Xanthos),
den itQaxoGxixrig N 31, Z 10 (Derriopos), die aysXag%icc N 141, Z. 15,18 (Akalissos).
fff) Es handelt sich bei den angeführten Stellen um das Substantiv Itp-qßog wie um
das Verbum iqnjßeüsiv, von dem das Partizip der Vergangenheit ({rpTjßsvaavxsg, fi<prjßsvxoxsg)
besondere Wichtigkeit hat; vgl. Liste N , wo man auch die dialektischen Verschieden¬
heiten finden kann.
*f) Dittenberger, Sylloge 1 no. 271 ergänzt wohl genauer [xäiv r)]ßmvxav.
**f) s. Liste IV 9. Ausdrücklich genannt finden sich fast nur Gvvicprißox: 9 a, Z. 1, 10;
GWBcprißog: aa, Z. c3; af, Z. 16; ah, Z. 14,15; an, Z. 2; ao, Z. b8; e, Z. 3; f, Z. b2; k, Z. 6
(-iyrr\ßoi); 0 , Z. 1 (ßfpsßoLj.
Thespiä*) (N 17a, Z. 2; b, Z. 2; c, Z.4; d, Z. 3; e, Z.3; vgl. 16), Chorsiai*)
(lV17Aa, Z.2; Ab, Z.3), Theben*) (IV18, Z.2), Akraiphia*) (lV19a—q, B 41,Z. 6),
Kopai*)(IV19 Aa—i),Hyettos*)(IV20,Z.4f.; Aa—w),Lebadeia(A T 21a—e)*),Or-
chomenos *) (JV22 a—f), Chaironeia *)(N2 3 a— e), Anthedon *) (IV24, Z. 3), Opus **)
(N26, Z. 21), Pherai***) (IV28, Z. 1), Korkyra (IV29, Z. 2). Von den Städten
nördlich von Griechenland sind zu nennen: Thessalonike (N 30 a, Z.5 exptißaQ-
Xäv, b, Z. 9), Derriopos (N 31, Z. 6 ecprjßccQx o S, Z. 8), Edessa (N 32a, Z. 3,3, 5
stpijßc(Q%os; b, Z.5 icpi]ß<xQzäv, Z. 6), Celetrum (IV33, Z.3 ecprjßaQxäv, Z.4)f),
Kallipolis (N 35, Z. 1), Sestos (IV36, Z. 31, 36, 41, 42 icpiqßuQxos, 76, 79, 82, 95),
Perinthosff) (-V37, Z.I3), Byzanzff) (JV38?), Philippopolis (N 39, Z.3),
Odessos (IV40 Aa, Z.3; b, Z. 4, 6 itprißccQ%os), Tomoi (A T 41, Z. 5; s. S. 94, A.**).
Von den Inseln des ägäischen Meeres kommen in Frage: Euböa mit
Eretria (IV44a, Z. 5, 10; b, Z. 5, 12, 14; c, Z. 3; d, Z. 24), Mytilene (N 45, Z. 4
ixpäßaQXos, Z. 7), Chios (IV46, Z.4), Ikaria (IV48, Z.2 ixp-qßaQiäv, Z. 6),
Amorgos (IVÖOa, Z. 5; b, Z.4), Delos (IV52a, Z.3; b, Z. 1; c, Z. 1; d, Z.4; e;
f> Z. 9; g, Z. 4; 55, Z. 4), Tenos (IV 56, Z. 1, 10), Parosff) (IV58A, Z. 2),
Naxos(?) (IV59, Z. 3), Melos (?) ([IV 60 Ab, Z. 2]), Thera (IV 61 b, Z. 4; c, Z. 6, 23
xuQtcprißos-, d, Z. 19 7 iu[()]e<prißog-, f, Z. 4; p, Z. 4; q, Z. 3 eq>7jß<XQ%os, Z. 5; r, Z. 6;
B 220, Z. 138), Kos (N 64a; b,Z.4; c,Z.6; 65a, Z. 8; b,Z.6; c,Z,3; d, Z. 4),
Rhodos (IV66, Z. a9, b3), Cypern mit Salamis (?) (IV71,Z.l o[f scprjßort ot] ex
'yvfivocöiov TptT[ou]), Lapethos (N 72, Z. 10 expreßaQxäv) und Kythraia (IV 73,
Z. 6 icprißaQiog).
In Kleinasien sind zu nennen: Das xoivov der Tarmianer (IV74, Z.3
etprjßaQzyötts), Halikarnaßfff) (IV77, Z. 13),. Jasos (IV79b, Z.2 i<prißaQxii0as’-,
80a, Z.4; b, Z.5; c, Z.4; d, Z. 5 £<ptj[/3apjcog], Z. 7; e, Z. 3 icptfßaQxoi (2), Z. 7;
f, Z.4 ecprißaQxoi (2), 6; g, Z.3; h, Z.5 exptjßaQxos; r2 3 k, Z.3 etprjßuQxvßccg),
Mylasa (N 83, Z. 11), Lagina (B318a, Z. b4 u. 63 Bvvexprjßia ), Stratonikeia
(N 85a, Z.10, 11, 22; b, Z.21), Alinda (IV88, Z. 1), Branchidai (IV89a, Z.6;
b, Z. b8 u. c4? ixprißa^xos, 59, c4, 8; c, Z. b27 expijßccgxos, 28, c4), Priene
(N 90, Z. 7), Magnesia a. M. (F29a, Z. 38; c, Z. 51, 58), Nysa (Strabo
XIV, 44, p. 650), Ephesos (IV 93a, Z. 3; b icptfßlc(Qz°s]\ B 330, Z. 86, 90,
152, 195, 402, F r. I 26; Z. 88 u. Fr. I 6f. i<p V ßsia-, 150 und 153 i<pr}ßag X os-,
*) Gewisse Wendungen (Collignon, a. a. 0. S. 84ff.) lassen hier auf Epheben schließen.
N 16: xoü [annygdipavro ig xä>v vs]mxigwv iv Talg bnXixag (s. u.). — IV17Aa, Z. 2f. Igge-
ygacpa[v] iv [n]sXxotp6gag; dass, b, Z.3. —• IVl9Ab, c, f—i; 20Aa—w; 4B äneygdipav&o
i[i ntXxotpogctg {pnXixctg IV19Aa; vgl. 19Ad, e). — IV24 xtsXxoxpogTi dnsygdißav^&o]. —
IV 20, Z. 4f.; 21a— e äneygdxpav9o Fixaxiftxrtg. — N 26, Z. 2f. ol ivxQiHvxtg in’ avtov
(sc. yvfivaeiugxov). — IV 22 a—f ngäxov icTQOTsvd&Tj. Vgl. die ähnlichen volleren Wen¬
dungen, in denen das Wort Irpr/ßoi sich ausdrücklich findet: N 2a — d; 4a — i; 4Aa, b;
17a—e; 18; 19a—q; 23a—c, e (d fehlt es).
**) Girard gibt Naryke. S. A.*.
*"*) Auf Epheben deutet GcotpQOGvvgg [gs^jE-r?;? Ludwich (z. St.), der auf ähnliche Wen¬
dungen in meist attischen Epigrammen (Kaibel 948—973) verweist.
f) Die angebliche Inschrift aus Berrhoia (s. zuletzt Girard) ist dieselbe,
ff) GvGxdxai lassen N 37 auf E<prjßoi schließen (über N 38 s. N 118), ebenso X<xfind-
äccg%og N 58 A, Z. 2.
fff) S. auch die Wendung oi'Se avEßrjffav elg uvdoac IV 75 a — e,
92 Erstes Kapitel.
294f.), Metropolis (IV94, Z. 1 tbv ßvv iqnjßoig), Teos (B335a, Z. 1; b, Z.4;
N 95a, Z. 10; b, Z. al; c, Z.19, 24,28; 96b, Z. al, cl; c, Z. 3; d, Z. 1,2 «gcujßappj-
eag-, T37b), Smyrna (IV98a, Z. 23; b, Z. 3), Philadelpheia (IV 99a, Z. 1 etpijßciQ-
%og-, b, Z. 6 [ß(prjßaQ%ij6as‘?]; c, Z. 1,5), Hyrkanis ( N 100a, Z. 3 ig orjßaQ%S>v, 4,6
dtprfßctQxog', b, 4 itprjßaQxcov, 5), Apollonis (IV101, Z. 17, 19 ccprißccQ%ö>v, 20),
Apollonia (TV 102a, Z.4 scprjßccQxäv, 6, 8; b, Z. 1), Thyateira (IV103a, Z. 8
srprjßayxy b,Z.4 scprjßciQXV 0a s)j Kyme (1V106, Z.45,50), Elaia (IV107, Z. 2),
Pergamon (!V108a, Z.2; b, Z.5?; c, Z. 24 scprjßrivrjQeg; 109a, Z. 36; b, Z. 2, 16,
22,42; c, Z. B8 [sgpij/Üapjmi; g, Z. 6; p, Z. 6?), Ilion (iV113a, Z. a9), Kyzikos
(s. S. 91, A. ff) (IV 116a, Z. 5 iqjrjßaQxäv, Z. 8 v7t£q}rjßaQx®v , Z. 10, 11, 53;
b, Z. 2 ecpiißccQx o S', E12, Z. 23 sqjijßaQxog, 23), Poimanenon (IV119, Z. 26), Kios
(IV120, Z. 8 sqjrjßaQxäv, Z, 14), Heraldeia Pontica (IV123a, Z. 1, 2; b, Z. 8
stprjßoL vsärsQoi), Nakoleia (N 124, Z. 5, s. S. 94, A.**), Akmonia (IV127, Z. 17
£(ptfßaQ%og) , Kolossal (IV131, Z.4 scpTißaQxtfaag), Apameia (Z 71, Z. b 6 u.
72a, Z. 5 stprjßaox'ijiSas), Apollonia Pisidica (IV 133, Z. 2 Kibyra
(IV134, Z. 05), Themisonion(lV135, Z. 16,19), Xanthos (IV137, Z.8 ßvvscprjßoi),
Kyaneai (svvecprjßoi IV139, Z. 2,3; 140b, Z. 7) Perge (IV143, Z. 26), Termessos
(IV144, Z. 1 e<pijßc:Q%og), Berytos (IV145, Z. 3), Byblos (IV146, Z. 15), Pbilai
(IV147Ba, Z. 7 owicprjßog-, b, Z.8 avvicprjßoi), Eaijüm (IV148, Z.6; 148A,
Z. 5), Kyrene (Stepb. Byz., Miller, Mel. de litt. gr. p. 429), Phintia Gelorum
(IV152, Z. 12,,36), Soluntum (IV153, Z.4), Massilia (?) (T89, Z.3)*).
Überblicken wir das Verbreitungsgebiet der Epbebie, so ergibt sich, daß
alle Gegenden der Griecbenwelt hier in einer Weise vertreten sind, wie sonst
nie wieder in unserer Frage; besonders fehlt auch nicht, wie sonst so oft,
der Westen, Sizilien. Es erscheint das auch geradezu selbstverständlich bei
dieser echtgriechisehen Erscheinung.
Außer dem Ausdruck äcpr^ßoi kommen genauere Bezeichnungen für die
einzelnen Jahrgänge der Epheben vor**). Nur im dorischen Gebiet, vor
allem auf Kreta, gibt es die von den uyshn sich herleitende Bezeichnung
aysl&xai u. ä., die freilich von den Jugendvereinigungen nicht nur die eine
Klasse der Epheben umfaßt***).
Von besonderer Bedeutung für das genossenschaftliche Lehen ist es,
wenn innerhalb der Ephebenschar sich kleinere Kreise zusammentun; es er¬
folgt das unter dem Gesichtspunkte der Freundschaft, und so haben wir bereits
oben darauf hinweisen müssen. Einen engeren Zusammenhalt haben schon
die avvecpyßoi, die Epheben eines Jahrganges (s. Girard, S. 633 b). Das außer¬
*) Die von Girard zitierten Inschriften der Städte Lampsakos ( N 116), Haluntium (N 149),
Kephaloidion (N 160), Neeton (IV161), Tanromenion (N 164) nennen nicht ausdrücklich lqirißoi ,
wohl aber andere Genossen des Gymnasiums; will man alle anderen Orte nennen, für
die fqprjßoi als höchst wahrscheinlich erschlossen werden können, so muß man auf die
Städte hinweisen, für die zufällig nur veol, veuvIgxoi etc. bekannt sind (s. Liste N).
**) In Chios (N 46) gab es vsmtEgoi (Z. 12 etc.), piff ol (Z. 13 etc.), -icgeeßvrEgoi
(Z. 14 etc.); vgl. ctisrsig, icpirtioi (N 100a, Z. 4, 9; vgl. b, Z. 5 7j[fuET«r]s Hyrkanis), Sektionen
nach Monaten (IV120 Kios).
***) Z. B. Kysl&Tai IV 69, Z. 4 (Eleutherna); &ysXug%Lix (IV141, Z. 15, 18 Akalissos).
Vgl. Szanto, Pauly-Wiseowa, ßealencykl. I, Sp. 769f., 771.
Namen und Arten. 93
halb Athens und Spartas nicht häufig vorkommende*) Wort kann aber auch
sonst, ganz abgesehen von seiner allgemeinen Bedeutung, wonach es auf das
Verhältnis des einzelnen Epheben zu den übrigen hinweist**), kleinere
Gruppen von Genossen bezeichnen***). Daher tritt es in Athen, wie erwähnt,
in Verbindung mit andern Ausdrücken auf, die ein freundschaftliches Ver¬
hältnis betonenf); daher steht es in Beziehungen zu der Vorstandsbezeichnung
veavis MXQxrjg (z. B. IV1 do, Z. 1, 8), sowie zu den Kränzchen im Schoße der
Ephebie den ovgtQeii[iaTu (z. B. lgx, Z. 5f. ol ßvvstp. rov T[el£ßcp6]QQv
ßvv 0 [tQ£jiiia]raQ[x't]gav]rsg), über die schon Grasberger (Erziehung und Unter¬
richt im Altertum, III, S. 410 ff.) ebenso gründlich gehandelt hat (s. auch
Liste IV), wie über alle andern derartigen Erscheinungen, vor allemff) die
Studentenverbindungen der ®ip£idca und 'Hgccxheldca (IVlgn, Z. 76).
Nsoi.
Von großer Bedeutung für das genossenschaftliche Leben wurde es, als
die Ephebie den Anlaß gab, daß die Freunde, die sich während • ihrer Dienst-
zeitfff) gefunden hatten, auch nach derselben zunächst zur Pflege körperlicher
Übungen beisammen blieben, ja sich allmählich ähnliche Vereinigungen von
Männern in reiferen Jahren herausbildeten, bei denen das Vereinsleben eine
ganz andere Wichtigkeit gewinnen konnte.
Einen Ansatz zu solcher Bildung hat Girard nachgewiesen (S. 633 b) in
den athenischen Genossen, die sich ol ecpr'ißmv und oi svoi sqjyjßoi nennen
(IVlak, col. I, Z. 64; am, col. I, Z. 63; au, Z. 10) und schon dem zweiten vor¬
christlichen Jahrhundert angehören.
Vor allem aber wurden die Epheben abgelöst von den älteren Neoi,
über die Ziebarth (S. lllff.)*f) im allgemeinen im Anschlüsse an einige
seiner Vorgänger (s. dort die Literatur) durchaus richtig urteilt. Es steht
*) Vgl. N 137, Z.8 (Xanthos); 139, Z. 1, 3 (Kyaneai); IV147Ba, Z.7;b, Z.8 (Philae);
IV112, Z. 9 (?) (Pergamon). S. S. 53, A.f. —- Noch Girard (p. 635b) beschränkt sie
fälschlich auf Athen und Sparta.
**) S. besonders die spartanischen Iftn. (o. S. 90, A.**f) mit dem Singular avvicptißog.
Vgl. fieTEqnißos ( N lw, Z. 4), Tcag^qjrjßog (N 01 c, Z. 23; d, Z. 19).
***) IV139, Z. 1 (Kyaneai) oi gvv ... Gvvttpqßoi ■. 13 318a, Z. b4f. (vgl. Z. b63) (Lagina)
erhalten Gvveq>7ißiui Wein geliefert.
t) S. S. 50, A. f u. 53. — Außerdem avvrgoipoi xal ovvEiprißoL (IVlea, Z. 6; H 4, Z. 10?).
ff) S. die meist inschriftlich nicht belegten Ausdrücke, die er aufzählt (S. 409 f.):
wfe, noi/ivLov, dyütj, ipgargia, kaigsia, £vvtanoeta, dfuXla, mvoveia, u. a. Man hat
auch an die zu besonderen Übungen zusammentretenden älteren Epheben zu denken,
wie die atpaigcig in Sparta Paus. III, 14, 6 ; IV 9 al, Z. 9 ; h, Z. 3 ; k, Z. 4 ; 1, Z. 2 (Collignon,
de coli, epheb. S. 37f.; Grasberger S. 59). Vgl. auch die sich zusammenscharenden ßvv-
azecpavoi (N 1 eo, Z 7). — Über die aigsoEig s. u. § 4.
fff) Auch der Militärdienst konnte neue Kategorien schaffen. So hießen die jungen
Leute, die nach der Ephebie im 3. Jahre Dienst taten (Foucart: Lebas II, p. 150), in '
Thuria xgixigEVEg (IV12, Z.2).
*+) S. 113 sind seine Zitate besonders unzuverlässig, trotz des Tadels, den er selbst
Anm. 2 ausspricht; bei 7 angeführten Stellen fehlen zweimal die Zitate, dreimal die An¬
gabe über die Herkunft der Inschrift.
94
Erstes Kapitel.
zunächst mit vsol ähnlich wie mit ecprjßoi. Auch das Wort vsoi bezeichnet
gelegentlich nicht eine Art geschlossene Korporation, sondern nur eben die
„Jugend“ einer Stadt im weiteren oder engeren Kreise. Daher kann es im
allgemeinen Sinne sogar die Epheben bezeichnen*), oder es faßt diese mit der
„fortgeschrittenen“ Jugend zusammen**). Yor allem aber wird es für diese
letztere ausschließlich gebraucht und tritt so in einen gewissen Gegensatz
zu ecprjßoi, ja es wird synonym mit &vö'qss verwendet***). Aus dieser Jugend
einer Stadt, die nach Zurücklegung ihrer Ephebenzeit noch bei manchen Ge¬
legenheiten, wie bei Spielen, auch bei Ehrenerweisungen, ihren korporativen
Zusammenhang hat, entwickelt sich in der Kaiserzeit immer mehr eine be¬
deutsame Körperschaft, die sich anderen an die Seite stellt. Natürlich ist
es in sehr vielen Fällen unmöglich, nachzuweisen, wie weit die Vereins-
bildung gediehen istf). Vereinsbezeichnungen, wie avvoöog und ßwedgiov
(s. § 4), Erwähnung von Beamten und Genossenschaftseigentum geben uns nur
in einzelnen Fällen eine gewisse Sicherheit für den Vereinscharakter von Neoi.
Auch wo sie in Ehrenbesehlüssen korporativ auftreten, können sie bisweilen nur
eine lockere Vereinigung aller Persönlichkeiten gewesen sein, die, als junge
Leute den Epheben entwachsen, im Gymnasium, natürlich dann in gewisser
Abhängigkeit vom Gymnasiarehen, sich weiter übten. In Anlehnung an die
Ephebie, aber schon der selbständigeren Altersstufe entsprechend selbständiger
als diese, entwickeln sich die Vereine der jungen Männer in enger Fühlung
mit dem staatlichen Getriebe, bis sie in der Kaiserzeit ein Glied des großen
munizipalen Organismus werden. Daher erscheint auch die Verbreitung der veoi
so beschränkt, und als vollentwickelte Körperschaften treten sie nur dort auf,
wo auch die anderen munizipalen Korporationen der Kaiserzeit ihre Bedeutung
erlangt habenff), in Kleiuasien und auf den zugehörigen Inseln, sowie ver¬
einzelt in dem nach Klein asien hinüber gravitierenden Küstenstrich Thrakiens.
*) N 77 (Halikarnaß) ist die Rede von einer Bückerstiftung für das Gymnasium der
Epheben; davon heißt es dann (2. 16) iva vai iv xovxoig ol vioi ncadEvcovrai. N. 1 [az
Z. 45]; bb, Z. 68.
) ^124 (Nakoleia) ehren die veoi einen Priester xmv iqyrjßav Kal 7 tnopy[ovp ev o v ] .
Vgl. W41, Z. 5f, (Tomoi) [icpr]]ßo[vg xöo]v Ttgorp/ov [ ii b'Jrdr. S. Fougeres, BCH XV, S. 268 ff.:
Organisation du College dphebique. Auch N 34 A (Aniphipolis) sind wohl die j-cprjßoL unter
den vio t mit, wenn nicht allein, zu verstehen (Z. 21, 30, 55); vgl Z. 21ff. 7 toiovfi[Ei>os
■tj]v väv vecov] vtqoGxaaiav^ x[ijv dt y.axa xo yviivdoiov czi[ircöciixv]. S. auch NG 2, Z. 34.
IV44b, Z. 10 (Eretria) faßt das "Wort vioi die dort genannten z alb Eg , %<pT\ßoi u, andern
Genossen (s. S. 98, A.*) zusammen.
**"') -V46 (Chios); s. dazu Collignon p. 139; Dittenberger, Sylloge®, no. 524, adn. 2. —
ff) Die Scheidung von den Zcpißioi wird für die viai meist dadurch sicher, daß
beide Kategorien nebeneinander sich finden: Strabo XIV, 44, p. 660; JV35, Z.l; 36, Z.31, 36f.,
41, 76, 79, 95; 45, Z. 7; 46, Z. 4f.; 61p, Z. 3f.; 65a, Z. 7f.; b, Z. 6f.; e, Z. 3f.; d, Z. 31;
88; 89c, Z. b28; 96b, Z. cl; d, Z.l; T29a, Z. 38; B 335a; b, Z. 4:1; T37b; IV106,
Z. 45, 501; 109a, Z. 351; b, Z. 21, 16, 22; g, Z. 6; 119, Z. 26; 135, Z. 19; 143, Z. 26. — Sonst
treten die veoi meist neben den ysgowsg auf, s. S. 98.
ffff) In Athen lassen sie sich nicht in mehr technischem Sinne nachweisen (s. A. *;
vgl. auch das athenische Delos S. 95), und die dort vorkommenden, mit andern Hamen
belegten (S. 93) Jugendgenossen reiferen Alters sind schwerlich im Sinne einer organi¬
sierten gereiften Jugend mit Gollignon (Ndoi, p. 137) den veoi an die Seite zu stellen.
Nahes und Akten.
95
Unter Vorbehalt aller schon erörterten Beschränkungen soll hier eine
Übersicht über das Auftreten von veoi gegeben werden, da die Zusammen¬
stellung von Collignon (Les Colleges de „Neoi“, p. 136 f.) unvollständig ist. Es
sind zu nennen die Orte: Sirrha (1V34, Z. 1), Amphipolis (IV34A, Z.21, 29f.,
55), Kallipolis (IV35, Z. 1), Sestos (IV36, Z. 31, 37, 39, 41, 63, 67, 69, 71, 76,
79, 95, 99), Odessos (IV40a, Z. 6; b, Z. 25), Eretria (IV44b, Z. 10), Mytilene
(IV45, Z. 6), Chios (IV46, Z. 5, s. S. 94, A.***), Samos (IV47, Z. 2)*), Delos (£56 d,
[Z. 5]; s. S. 94, A.j-f), Thera (IV61p, Z. 3; 62, Z. 34, s. S. 94, A.**), Kos (IV65a,
Z.7; b, Z, 6; c, Z.3; d, Z.3; e, Z. 3), Rhodos (IV 67, Z.4f.), Halikarnaß (N 77,
Z. 16, s. S.94, A.*; 78a,ZI; b,Z.l; c,Z.13; T22,Z.9), Jasos (IV79a. Z.4; c, Z.2;
d, Z. A24, B 10, 26, 32f, 36, 41; r 23c, Z. 14; g, Z. 12; h, Z. 8; 1, Z. 2, 3?),
Mylasa (IV 82 a, Z. 11; b, Z.9, 11; c, Z.l), Stratonikeia (F25d, Z. 8, [13], 16;
e, Z.6; IV 86, Z. 5), Aphrodisias (T26i,Z.l; [k, Z. 1]; 1, Z.2; m,Z.l; n,Z.l;
N 87a, Z. 1, 6, 21, 25, 27f.; b ’ovtcc vsov ; J 68, Z. 3**)), Alinda (IV88, Z. 1),
Milet (F 28a, Z.4), Branchidae (IV89b,Z.a3; c, Z.a3, b28, 30; d,Z.5; e, Z.4;
f, Z. 5), Herakleia am Latmos (N 89 A, Z. 5), Magnesia am Mäander (T 2 9 a,
Z. 38; i?), Tralles (r30f, Z.3; g, Z.3; h, Z. 12; H 23, Z.3; IV 91, Z.2),
Nysa(r31a,Z.3; b,Z. 11; IV92a,Z.9; b,Z.ll; z/49B,Z.2f.; Strabo XIV, 43 f.,
p. 649f.), Mastaura (F33, Z.3), Teos (5 335a, Z.2; b, Z,5; r37b; c; IV96a,
Z. 3; b, Z. cl; c, Z. 1; d, Z. 1), Erythrai (N 97, Z. 1), Smyrna (B 346, Z. 9; 348,
Z.7; r39e, Z.8f.; N 98a, Z. 16; Aristid. I, 427D), Thyateira N 104, Z. 2),
Kyme (IV 106a, Z. 40, 45, 50£), Pergamon (5 398 b, Z.B4; 109 a, Z. 36; b, Z.S,
16, 22, 37, 43, |44]; c, Z. C16; d, Z. 8 (?); e, Z. A13, 14; f, Z. 17; g, Z. 6;
h, Z.4(?); i, Z. 5; k, Z.6; 1, Z.l; m, Z.l; n, Z.15; o, Z. 7f, 19; p, Z.2)***),
Ilion (IV 114a, Z.al; b, Z. 1, 5; c,Z.9), Kyzikos (IV 117a, Z.2: corpus quod
appellatur neon; b, Z.16; c; d, Z.6; e, Z.5; f, Z.5; g, Z.6; h, Z. 5; 118a,
Z. a6, b6), Poimanenon (IV119, Z. 26), Nikaia (N 121, Z. 11), Nakoleia
(IV124, Z. 1), Aizanoi (IV125, Z. 7), Synnada (IV126, Z. 1), Akmonia
(IV 128, Z. 11), Lunda (IV129, Z.l), Hierapolis (IV130A, Z.b5f. ; a? 49C,
Z. 5), Attnda (IV132, Z. 1,5), Kibyra (IV134, Z. A4), Themisonion (IV135,
Z. 19), Sidyma (IV136, Z. 10), Tlos (r69c, Z.l), Xanthos (IV 138a, Z.A9;
b, Z. 1; A 79, Z.6), Kyaneai (IV 140a, Z.2; b, Z. 17), Attaleia (_T79c,
Z. lf), N 142, Z. 2 ff), Perge (N 143, Z. 26), Tarsos (Dio Chrys. or. 34,
§ 21, p. 419) fff).
*) Wohl kaum gehört hierher Roß, Inscr. ined. 138 (Amorgos) Zsfivog Zcoxx\qLxov
VSOS xslEvxmv l'pcas. — Auch die Ergänzung [ve]av in einer Inschrift von Troizen (IG
IV, 749) scheint mir für diese Gegenden weniger wahrscheinlich, als das früher vor¬
geschlagene [itcdS]cov (N 7, Z. 5f.).
) Allgemein zu lassen ist wohl das Wort in der Wendung xeXev s[rt] viov
(P26a, Z. 14 f.).
***) Anders zu erklären ist wohl (Frankel, Iftn. v. Pergamon no. 333, Z. A4) NsLkcov viog.
ff) P79b ist vyoi. falsch ergänzt, da die betreifende Lesart grammatisch unmöglich ist,
ffff) Lies %al vecov Kal zaldav.
ffffff) Daß die Bezeichnung Meeovscov (B 256, Z. 9, 13) mit veoi zusammenhängt, ist
sehr zweifelhaft; vgl. B9, Z. B29 [x]mv cp]iviai[v] xo[ig ...] usw. S. Rubensohn,
Mysterienheiligtümer in Eleusis und Samothrake, S. 234 f.
96
Erstes Kapitel.
ve<br bqoi, vsavfaxoi.
Hatte schon der Ausdruck veoi etwas Vieldeutiges , so sind noch, un-
bestimmter die seltener verwendeten ähnlichen Bezeichnungen vstbteQoi und
veavtoxoi (s. Grasberger S. 6 ff.).
Besonders veäxegoi wird in einem allgemeineren Sinne gebraucht*); es
kann wohl auch allein eine Gruppe der Epheben bezeichnen**) oder auch
diese selbst, vielleicht mit Einschluß der älteren Altersstufe***). Nur in
Phintias stehen die vemxeqoi als besondere Gruppe neben den ecprißoi und
erscheinen also den veoi gleichgestellt (IV152, Z. 12)f).
Auch veavioxoi kann sehr mannigfaltig gebraucht werden. In all¬
gemeiner Bedeutung faßt es offenbar in einer pergameniscben Inscbrift die
dort oft genannten Gruppen der ecprißoi und veoi zusammen (IV 109 b, Z. 18 f.)
und bezeichnet wohl auch sonst die ganze Jugend eines Ortes (IV122, Z. 3 ff.
vitsQ vrjs xan^s xcä xäv vsaviexmv, Ort bei Prusias a. Hjp.); in Delos nehmen die
vsavloxoi geradezu als dritte Stufe der jugendlichen Bevölkerung die Rolle der
veoi ein (ZV52f, Z. 8f. oi eXev&eQoi pialöeg . . . xcd ot ecprjßoi xui veccviöxoi).
Meist scheinen sie kleinere Gruppen zu bilden, wobei man nach dem
sonstigen Gebrauche des Wortes vermuten möchte, daß sie auch dort keine
eigentlichen Epheben mehr sind, wo sie sogar unter ihnen genannt werden.
So mögen sie in Athen, wo sie einen besonderen Packellauf haben, eine Art
Selekta der Epheben darstellen (ZV 1 an, Z. 23-, ao, Z. 31; vgl. ez, Z. D 7), ohne
daß sie dem größeren Verbände der späteren veoi mit Collignon (Neoi S. 145)
völlig gleich zu setzen sind; wohl nur bisweilen (s. aber Collignon a. a. 0.)
erscheinen sie auch an ein bestimmtes Gymnasium gebunden, z. B. das Lykeion
(ZV 1 ak, Z. 67; am, Z. 65); als Beamter, nicht selten an der Spitze von svvecpvjßoi
(s. S. 93), erscheint der veccvigxd m s (N Ido, Z. 1, 8£; ep, Z. b5f.; h, Z.7; ib,
Z. III 22; ie, Z. I 66?), der sonst nur in den späten bosporanisehen Inschriften
neben dem Gymnasiarchen, doch wohl auch hier als Haupt der reiferen Jugend,
wiederkehrt ff)- Auch in Sparta nennt sich eine kleine Gruppe von 11 Mann
veavlexoi (IV9b, Z. b8). Erwähnungen der betreffenden Gymnasien und sonstige
individuellere Bezeichnungen legen es auch in anderen Fällen nahe, veavtexoi
nicht im allgemeinen zusammenfassenden Sinne zu nehmen, sondern in den be¬
treffenden Vereinigungen, vielleicht ebenfalls gereifterer junger Leute, eigentliche
Vereine zu erkennen. So treten in Thyateira auf ot tcsqi xov 'Hqaxlia x&v
ltQwxav yvpvagtav veavtexoi xccl xar& xo ccq%cüov xov xqCxov (JV105a, Z. 4ff. ;
Vgl. N 77, Z. 8f. xal zovs ztQe cßvrtgovs svcpgaivev xal zovg vswziQOvs äyÜriariv.
N 36, Z. 71 Cil X&V V8CQTEQCOV tyv%cd.
**) N123 b, Z. 8 iipijßav vemzi^mv; vgl. N 95 c, Z. 18 oi zovzmv iviummi vemzeqoi.
**'*) So bezeichnet vewzeQoi in Keos offenbar die gesamte Jugend (IV 58, Z. 23, 26);
ähnlich vielleicht in Ptolemais (IV 147 A, Z. 15 f.): oi vewzeQoi xal oi alloi 7 t[olizlai xxX
Vgl B 334, Z. mlf. (Ephesos).
t) Für militärische ßekruten steht vemzeQoi N 16, Z. 3 (Thespiae); also eigentlich so,
wie sonst icprißoi. IV 76, 1. 4 ist schlecht erhalten. Über die von Böckh falsch erklärte
dvfißCioois vetoziga (B 375, Z. 1) s. u. § 5.
tf) B 112, Z. 3; [123, Z. 19]; 124, Z. 5; 125, Z. 6; [126, Z. 6]; 129, Z. 7; 130, Z 6-
131, Z. 8; 132, Z. 8; 133, Z. 9; 138, Z. 7; 139, Z. 8.
Namen und Äbten. 97
b, Z. 2ff.; c,Z.2ffi; d, Z. 2ff.), in Hierapolis [xov yvtivacCov V] xov irrtccxixo 0 oi
| veavtexoi (ZV130, Z. 5), die wohl nicht ohne weiteres den veoi gleichzusetzen
sind (s. Judeich z. St.). Einen ähnlichen Scliulverband stellen vielleicht die nach
ihrem Gymnasium benannten veavtexoi 'Ieqmvuol von Neeton dar (ZV151, Z. 4)
oder die veavtexoi alsupofievoi von Tauromenion*). Schließlich treffen wir
auch veavtexoi als jugendliche Mannschaft neben ihrem Führer in Ägypten
(B 465b, Z. 2 ot [ex\ xov erjiietov veavtexoi) sowie in Ilion (N 114A, Z. 8f.)**).
lielXeiprißoi, itaTdeg.
Wie auf die Epheben die Vereinigungen der reiferen Neoi folgten, die
sieb offenbar erst aus der Ephebie entwickelt haben, so gingen ihnen in
Athen voraus die Aspiranten für die Ephebie, die fieXXecprjßoi, die nach dem
Vorbilde des Ephebentums ebenso eine gewisse korporative Geschlossenheit
zeigen***), wie schließlich überall in der Griecbenwelt sogar die Knaben der
Stadt, die sieb zu üben haben, um dann bei Festen den munizipalen Glanz
' der Gemeinde an der Seite der anderen Jugendvereine und sonstigen Korpo¬
rationen zu erhöhen. Eigentliche Vereine können sie natürlich noch weniger
bilden, als die schon erörterten staatlichen Körperschaften, aber doch besitzen
auch sie oft eine gewisse Geschlossenheit j*), wie ja sogar die Jungfrauen der
Stadt korporativ auftreten können fj-).
y *) N 154, z.6; da diese, wie es scheint, auch (Z. 8) äUupoiuvoi oder (Z. 10) veaviaxoi
heißen, könnte man freilich auch das Wort allgemein von allen im Gymnasium Ver¬
kehrenden verstehen, zumal wir überhaupt aus Sizilien durch Inschriften wenig über
die dortigen Jugendvereine erfahren.
**) Vgl. Lölling zu N 119, der wenig passend die dortigen Nsoi vergleicht. Fraglich
ist der roirog veaviaxav im Theater von Melos (N 60) und die Art der Genossen, die
als Systaten in Kyzikos auftreten (IV 118a, Z. a2ff.; b2ff.).
***) [leUeqnißoi N lbl; x, Z. 1; y, Z. 1, 11; auch IV84, Z. 3 (Mylasa) liest man fieltt-
’pnßos — Vgl. oi [r]o[ö| Irovs pellaxes (N 147, Z. 1 Alexandria), wohl königliche
Pagen (Beloch, Griech. Gesch. III, 1, S. 389). Iu einer neapolitanischen Inschrift (B 475b,
]■' Z. 15) treten mit einem Genossen 7 ei&eoi (-— ^iahso/, von Hesychius durch otyivsioi erklärt)
weihend auf, die möglicherweise einer auch dem mystischen Kult nahestehenden (vgl. Z. 6)
Genossenschaft angehörten. S. fjt&eoi im Verse: H30, Z. 2; IV 56, Z. 9; 98h, Z. 2.
t) Vgl. Judeich zu IV130 B, Z. 10 (Hierapolis). So stehen Ikprißoi und aalSee neben¬
einander in Troizen (IV 7, Z.-5f.) und Smyrna (IV 98 a, Z. 23, vgl. 17); vioi und natSes in
Attaleia (IV142, Z. 2; vgl. F79c, Z. lf.); veoi. Itprjßoi und nalSes in Kallipolis (IV35,
Z. lf.), Chios ( N 46, Z. 4f.: tt. e. v.), Magnesia a. M. (F29a, Z. 38f.: e. v. tz.) , Poimanenon
(N 119, Z. 26; v. I «.); {Uv&egoi n., s., veaviaxoi in Delos (IV 52f, Z. 8f.); naiS £g, 'icpijßoi und
eine dritte Gruppe unbestimmter Art auch in Eretria (IV 44 a, Z. 5f., 10 f.; b, Z. 5f, 12: l,
alloi, 14f.; s. S. 98, A.*) und Stratonikeia (IV86b, Z. 21f.: kUos Xemg ); *., l(N05c,
Z. 23f., 28) oder w., I, cmaleexQoi in Teos (N 96 b). — Aber IV 108b, Z. 8f. («. I), 109 a, Z. 35ff.
(Pergamon: tav i. x [ft]/ z [w] v v[. xal z]ov ziu 1 4] o [r] ö il o v aor[d rdj];r ziaiiloiv ): IV 109p,
Z. 2 (v., %. ?; vgl. Z. 7). — S. nalSeg in Athen (s. u. S. 105, A.*), Sestos (IV 36, Z. 81), Delos
(N 53, Z. 2), Keos (IV 58, Z. 32), Kos (IV 63 A, [Z. 2 f.]), Lapethos (IV 72, Z. 14), Jasos (IV 80 A, Z. 4),
Stratonikeia (IV 85a, Z. 7, [10], [13], 16, 17, 18, [20], 21, 21), Milet (r'28b, Z. 14; f, Z. 9),
Ephesos (£ 330, Z. [172], 328; N 93 A, Z. 1,14), Teos (IV95a, Z. 10; c, Z. 3 u. 61f.: Hsv&sqoi
*-> II, 19, 24, 28, 34; d, Z. 8 il. n., 10), Lampsakos (N 115, Z. 6), Themisonion (IV 185,
Z. 9,11). — Vgl. die [iixi%i§d6[ievoi in Sparta (IV9v, Z. 6; 9x, Z. 5; 9y,Z.5); s. Preger z. St.
tt) Milet (r28f, Z. 7), Teos (r37b, Z. 4 tsQccxsiccg itctQ&ivoi-, N 95 d, Z. 9, 11), Smyrna
fl ; 9Sa, Z. 19), Pergamon (N 110 a, Z. 10, 11). S. yvvccinsg T50a, Z. 14 (Dorylaion).
Po lan d, Gesch. d. griech. Vereinswesens. 7
98
Ebstjbs Kapitkl.
Ehe wir zu kleineren Gruppen von Jugendgenossen übergehen, wie sie
besonders im festen Anschluß an das Gymnasium und die Palästra sich
herausbildeten, müssen wir noch weiter verfolgen, wie auch mit der Ent¬
stehung der Neoi die Bildung der Altersvereine nicht abgeschlossen ist.
ysQovGict.
Wir sehen die Beteiligung an den gymnastischen Übungen sieh erweitern.
Wie in Eretria außer von den Knaben und Epheben in allgemeiner Weise
noch von einer dritten Gruppe gesprochen wird*) — wir tonnten hier an
die sich herausbildende Schar der Neoi denken —, so gesellen sich wieder
anderwärts zu und v&oi dritte Teilnehmer an gymnastischer Tätig¬
keit**). Man kann hier an das Wort uvSqs g erinnern***); doch ist diese Be¬
zeichnung in der Regel nur für kleinere Gruppen belegtf), zumal ja auch
vsoi, wie erörtert ist, im Grunde dieselbe Altersstufe bezeichnet. Wir
müssen vielmehr darauf hinweisen, daß auch die höhere Lebensstufe der Alten
(ysoovres) nicht durchaus von aller gymnastischen Tätigkeit ausgeschlossen
warft). Freilich steht diese Beschäftigung hier nicht an erster Stelle, ja es
kann fraglich erscheinen, ob diese Altersvereine überall vor allem mit Rück¬
sicht auf sie begründet worden sind. Immerhin weist schon das häufige Auf¬
treten der Gerusie neben den Neoi in Beschlüssen (r26i; [k]; 1; m; n; 30 f; g; 31 a;
b; c; H2 3; z/49B; C; 68; jT 33; 69c) und sonst (F2 3g, Z. 12; h, Z.8; 1,Z.2,3?;
28a, Z. 31’.; 30h, Z. lOff.; 37h; c; 39e, Z. 8f.; 79c, Z. lf.) auf enge Beziehungen
zwischen beiden hin, ganz abgesehen von dem sonstigen noch zu berührenden
Charakter der Gerusie. Vor allem scheint es mir verkehrt, die XQeeßvxsQot. (oder
ttQSGßvttxi? 1 24 d), da das Wort auch sonst gern mit Beziehung auf gymnastische
Tätigkeit gebraucht wirdfff), von den yiyovrs g zu scheiden. Die in der Gerusie-
liste (r) aufgeführten Zitate beweisen für die Städte Chios (F14a—d), Samos
(ri5a,b), Kos (ri8a—1), Iasos (T’23a—1), Mylasa (r24a—d), Magnesia a.M.
(F29a—d); Ephesos (r35a— r), Philadelpheia (jT41a—f) die Identität der
XQCößvTcQoi und der yigovxsg oder ysQovciaGxaC. Das erstgenannte Wort und
seine Ableitungen treffen wir überhaupt im Inselgebiet und in einigen bedeutenden
Städten Kleinasiens, nämlich in Chios*f), Samos (ri5b, Z. 7f.; s. S. 104, A.**),
*) Niia Z. 6 f.; b, Z. ftf.: ncdSmv t s xoä tcpijßav nal rmv aXZav bnb rijv ccg%T]v
nsinrövrav ; a, Z. lOf. jtal oi alloi oi ßovZöfievot rijv an'o rmv zoiovrcov mrpsliav ImSfysiT&ou;
b, Z. 12 f. [xal otj &Uoi ndvxsg oi \o]Udmg Sictneifisvoi ngog ncad[sia *] 5 b, Z. 15 [*ai oi]
alÄ[oi itavreg], S. S. 97, A.f über Stratonikeia.
) Vgl. N 96 d (Teos) oi Eq)[rj]ßoi v.cd oi vioi %ai oi (i£TE%ovTsg xov yv^ivccoiov, N 152,
Z. 12fi. (Phintias) 7}ßoi %ai vsmrsQOL %ai oi aXKoi oi airtoövofiEvoL slg r6 yvfivccGiov.
***) S. freilich auch acadevvcd u. S. 105.
f) iVlal, Z. 27 (col. I): ävÖQsg [ßy Av'a]sLov. Vielleicht kann man auch an die 4io-
gxovqlxcöv övfißicoßig (B 391) erinnern (s. S. 51).
tt) In Teos (N 06 b) werden neben naiäsg und hpijßot Leute genannt, die an der
Palästra keinen Anteil haben (andlsorgoi). S. S. 97, A. f.
fff) So weist wohl der ynj ivaoLaq^os vumregos wie der y. ngeaßvreQog in Rhodos
(s. van Gelder, Geschichte der alten Rhodier, S. 259) noch nicht auf eine velli® ent¬
wickelte Gerusie hin. S. 99 f. A.f ff.
f) cc yXsivcc ngsGßvragcov £vvodog P14d, Z.8; oi ngaeßbragoi V 11c, Z. 1, 4; d, Z. 1 ;
s. tö ngseßvumv. Ein wunderliches Mißverständnis bietet J. Savelsberg, Die lytischen
Kamen und Arten.
99
Kos (ri8h, Z. 8), Iasos (P23c, Z. 1,4, 7,16; d, Z.4, 10, 13, 15, i8; e, Z. 18,27;
g, Z. 4, 12; h, Z. 8; 1, Z. 2, 3?), Magnesia a.M. (r29c, Z.4), Ephesos
(_T35d, Z. 26; m, Z. a2; B 330, Z. 207), Smyrna (Arist. I, 427D), Philadel¬
pheia (r41 c, Z. 10). Ganz vereinzelt ist [xQeßßJvxca in Mylasa (D24d, Z. 5;
s. c, Z. 6: [TtQSßßvrsQOi] ?) und die Vereinsbezeichnung ro jcqc 6ßvxixov in Chios
(ri4c, Z. lf.; d, Z. 4) und Sinope (F65, Z. 4).
Viel üblicher sind die Bildungen vom anderen Stämme. Nur selten tritt
das Grundwort ysQovtsg als Bezeichnung für die Genossen auf*), häufiger T~'' s \
ist das Adjektiv ysgaioi**), vor allem ist üblich die im Grunde auf y£patoP n,V '" A
zurückgehende Ableitung ysQoveiaexccC***), die zunächst von dem auch U|J? liothek: S
belegten Verbum ys Q ov<ndfri,v herkommt (D12b, Z. 12 ol
Thasos). Am häufigsten aber weist unsere Liste hier den Gebrauch des ^
lektivums ( ysQovßla ) selbst nach.
Sehen wir nun von der Gerusie in Athen ah, dem religiösen Senat von
Eleusisf), von der ysqovala in Städten des aehäischen Bundes, die man als
einen Ausschuß aus den Räten dieser Städte aufzufassen hat (J. Lipsius, Berichte
d. philolog.-hist. Kl. d. K. S. Ges. d. W. zu Leipzig, 1898, S. 175 f.), sowie
von einigen anderen Vereinenff) mit deutlich verschiedenem Charakter fff),
Sprachdenkmäler, II. T. S. 15, der mit Bezug auf CIG 2222, Z. 2 behauptet, auch ngkßetg
finde sich in dieser Bedeutung in Chios. S. Menadier a. a. O. S. 49 f.
*) r 10 > z - 2 (Serdica?); Ael. Hist. An. XII, 30 (Chios); P 27, Z. 3 (Tabai); 28d, Z. 7
(Milet); 29e,Z. 5, 11 , [16], [20] (Magnesia a. M.); 86i, Z. c3u. k, Z. 10? (natgoybgav) (Ephesos);
39c, Z.12; b,Z.19 (6 yigmv) (Smyrna); 50a, Z.ll (Dorylaion); 59a, Z. 1,5 (qnloyägav); b, Z.2,12
(Apameia); Dio Ohrys. 34, § 16, 21, p. 418f. (Tarsos). — P 13, Z. 4 liest Cichorius y £< i<m[<«a].
*) Diese Bildung findet sich bis in christliche Inschriften, vermutlich im seihen
Sinne (s. Ramsay, Cities, S. 520f.): r49B, Z. 1(?) (Hadrianopolis «ijgvxa, ysgawv), P66a,
Z. 5; b, Z. 6 (yspsog) (Eumeneia), r57c, Z. 24 f. (Hierapolis)P 60 (y E9K [s] I d s ) (Limnobria),
T62 Z. 2 (Ikonion), r 74c, Z. 2 (Kyaneai), T 79c, Z. 2 (yaguimv x. naibmv) (Attaleia),
r81a, Z. 1(5; b, Z. 21; C, Z. 9; d, Z. 9; e, Z. 13; f, Z.21; g, Z. 2 (Sylleion), P83b, Z. 2
(Sagalassos). Dabei findet sich vielleicht yagaiol und yegovreg in dem nämlichen Attaleia
(r 79a, [Z. 1]; c, Z. 2). Eine Einzelheit ist ysgawg äiä ßiov r 66, Z. 7 (Lydai). Kaum
auf die Gerusie bezieht sich wohl ysgairsgog vixrjoug r 89, Z. 2 (Massalia?). S. S. 92, A.**
***) Ereilieh handelt es sich dabei mit wenigen Ausnahmen (PI6b, Z. 9f.; 41 e, Z. 16;
50 d, Z. 17) um den Singular, sodaß in Dorylaion nebeneinander Vorkommen tj rav ysQov-
rmv Ofiövoia (r50a, Z. 11) und ysQovaiaarr]g (b, Z. 2; c, Z. 3). — Vgl. P6e, Z. 3? (Ainos),
P7, Z. 1 (Mesembria), T 8, Z. 5 (Trajana Augusta), T9b, Z. 1; c, Z. 1 (Philippopolis)’
Pl6b, Z. 9 f. (Syros), T28c k, Z. 11 ; ß, Z. 9 (Milet), PSOm, Z.4 (Tralles), P35k, Z.4,10;
n, Z. 4 (Ephesos), P41a, Z. 9; e, Z. 16 (Philadelpheia), P 42c, Z. 33 (Sardes), P46, Z. 2
(Kyzikos), P 47A, Z. 1; E 75A, Z. 16, (Goel-bazar), P 48b, Z. 6; d, Z. 1 (Nikaia), P 48A
(Umgegend von N.), P 49A, Z. 2 (bei Inhissar), T50b, Z. 2; c, Z. 3; d, Z. 17 (Dorylaion).
f) TI toqce yapov aia Pia, Z. 2, 10; b, Z. 3 (?); ysgovoia Pld, Z.ll; A 59, Z. 132
(s. Dittenberger); sogar die Bildung Ug'og yänoyv kommt hier vor (rie, Z. 7). S. Ditten-
berger, Sylloge 1 no 411, adn. 4.
ff) Sehr fraglich ist, ob die ysgovreg oi dno Auvct&v in Argos (IG IV 579) einer
ähnlichen Gerusie angehören, wie Frankel meint. Auch für die ytgovoia von Andania
(Dittenberger, Sylloge 2 no. 653, Z. 47), die Frankel zu dieser Stelle neuerdings anführt,
ist auf Lipsius a. a. 0. zu verweisen.
tff) Noch vorchristlich ist die avvodog rav ysQovtav in Tegea (JP2, Z. 6, 9). Aus
dem Jahre 212 n. Chr. stammt j] hgä ysQovGiu xov Harfiqog [ > Ä]o%Xri' 7 tiov in Hyettos
r 1 *
100
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
101
so treffen wir die Altersvereinigung m folgenden Städten, und zwar so er¬
wähnt, daß sie in der Regel mit dem Kollektiv ysgoveia bezeichnet wird*).
Aus Thrakien sind zu nennen: Thessalonike, Ainos, Mesembria (s. yegovöiccszrjg),
Trajana Augusta (s. yepoveiatfvrjg), Philippopolis, Serdica(?) (s. [y]£poi^r[£g]),
von den Igselstädten Oreos, Thasos, Mytilene, Chios, Samos, Syros, Asty-
palaia, Kos**), Rhodos (?)***), Salamis auf Cypern - }-). Die große Masse der
Inschriften aber liefert Kleinasien mit den Städten: Halikarnaß, Iasos, Mylasa,
Stratonikeia, Aphrodisias, Tabai, Milet, Magnesia a. M., Tralles, Nysa, Orthosia,
Mastaura, Antiocheia a. M.ff), Ephesos, Kolophon, Teos, Erythrai, Smyrna,
Magnesia am Sipylos, Philadelpheia, Sardes, Thyateira, Pergamon, Assos(?),
Skepsis, Lampsakos, Kyzikos (s. yagov0i[agrzjg]'), Prusa, Nikaiafff), Niko-
medeia (Plin. ep. X, 42), Prusias, Hadrianopolis (s. yeguiög), Dorylaion (s.yd-
govreg, ysgovgiaeztfg), Orkistos, Amorion (?), Synnada, Akmonia, Trajanopolis(?),
Sebaste, Eunieneia (s. ysgaiog), Hierapolis, Laodikeia am Lykos, Trapezopolis,
Apameia, Tiberiopolis, Limnobria (s. p£pa[e]io'g), Apollonia Pisidica, Ikonion
(jT 3, Z. 21), deren Mitglieder sich ysgoveiaGrcd (Z. 17, 31) nennen und der merkwürdiger¬
weise nicht nur Greise als Mitglieder angehörten (s. Dittenberger, Sylloge 2 , no. 740, adn. 1).
Nach Hadrian kommt auch in Hierapytna auf Kreta (P19, Z. 7,17, 21) eine Gerusie
vor, bisweilen zo v.olvov genannt (Z. 1 ?, 12), die mehr den Charakter eines Familienvereines
hat (s. S.87, A.*). Durfte Menadier diese Gerusien auch nicht, wie die staatlichen Ausschüsse,
mit den unseren zusammenwerfen (S. 69 ff., adn. 200), so könnte doch namentlich in der
Wahl des Namens bei den beiden zuletzt genannten an eine Beeinflussung durch die be¬
treffenden Institute der Kaiserzeit gedacht werden. — Freilich muß die Möglichkeit offen
gelassen werden, daß ein Ausdruck wie ztQEGßvtE^oi in Verbindung mit dem Gymnasium
gelegentlich in ähnlicher allgemeiner Weise von der älteren Bevölkerung in den Gymna¬
sien gesagt sein könnte, wie 'narigss (N 89 d, Z. 6; e, Z. 5; f, Z. 4). Vgl. Haussoullier,
Milet et le Didymeion, Paris 1902, p. 205. — S. S. 92, A96, A.* u. N 34A, Z. 31
(Amphipolis).
*) Die große Zahl der Einzelstellen kann man aus der Liste T ersehen; nur wo,
gewiß oft nur zufällig, der Ausdruck ysqovGia nicht vorkommt, ist hier auf den ent¬
sprechenden anderen hingewiesen, der schon weiter oben genannt ist. Aus der Liste
kann man auch die große Mannigfaltigkeit ersehen, die oft in der Bezeichnung der
nämlichen Gerusie herrscht. — Eine Einzelheit der Ausdrucksweise ist Gvezri/ia (s. § 4)
yEQovzi%6v (F 70a, Z. 6) statt ysgovala. — Bei einzelnen lykischen Urkunden (F71 d; e;
73b, 76 c; 77) handelt es sich um Wendungen in lykischer Sprache (s. Savelsberg, z. d. St.).
**) Wenig glücklich scheint mir Dittenberger (Syll. s 882, adn. 1) für Kos an eine
Art religiöser Gerusie, wie die in Hyettos (F 3) (nicht in A&raiphia, wie D. schreibt), zu
denken.
***) Bei A 19 A hat man nicht mit Menadier a. a. O. an eine Gerusie zu denken, sondern
an zzyyizu.i.
f) Sehr zweifelhaft erscheint die Deutung von Boeckh und Menadier der ganz un¬
sicheren Lesung W. P. als zf>nicpUg,ari ysQovaictg in der Inschrift von Curium (CIG 2622),
da darunter ein offenbarer Staatsbeschluß verzeichnet ist.
ff) Auf eine Gerusie scheint sich auch die Inschrift einer unbekannten Stadt Kariens
(r 34) zu beziehen.
fff) Aus Bithynien stammen einige andere Inschriften, .mit der Erwähnung von
Gerusien, deren genaue Heimat sich nicht sicher bestimmen läßt. So gibt es Inschriften
aus Atjilar bei Goel-bazar ( F 47 u. E 75, Z. 16; s. yEQOvGLaGzijs), aus Kara-tepe bei
Nikomedeia (F48B), aus der Gegend westlich von Inhissar (F49A; s. ysgoveiua [ztjs]).
(a. yEQttioi), Ankyra, Amastris, Sinope (s. xqeg ßvzixöv), Lydai (s. yegcuög),
Telmessos, Kadyanda, Tlos, Sidyma, Xanthos, Patara, Myra, Kyaneai, Andriake,
Limyra, Rhodiapolis, Phaselis, Attaleia, Perge, Sylleion (s. ysgaiög), Termessos
bei Oinoanda, Sagalassos, Kibyra, Lagbon, Tarsos, Hieropolis in Kilikien,
Anazarbos, Seleukeia in Syrien (Pint. Crass. 32)*).
Das Gebiet der Verbreitung ist im wesentlichen dasselbe wie bei den
Neoi; nur hat sich die Gerusie offenbar noch intensiver ausgebreitet und tritt
auch wohl bei ihrer Bedeutung viel mehr in den Urkunden hervor. Merk¬
würdig ist es, daß sie vielleicht sogar bis nach Euböa dringt**) und daß auch
Dörfer ihre Gerusie haben wollen, wie das Beispiel einer Ansiedlung in der
Gegend von Philadelpheia lehrt (F 41A, Z. 2). Für die Beliebtheit dieser
Institution spricht es weiterhin, daß Handwerkervereine ihrerseits eine Ge¬
rusie (s. u.) besitzen (Z78, Z. 8f. y. zov yzsydXov 6vvegyiov Side).
Die hohe Bedeutung der Gerusie gegenüber anderen Altersvereinen, auch
gegenüber den Neoi, die wir weiter in der beschränkten Zahl ihrer Mit¬
glieder***), ihren Beamten- und Vermögensverhältnissen, ihrem ganzen Auf-
tretenf) erkennen werden, tritt schon in der Art ihrer Bezeichnung hervor.
Höchst charakteristisch ist die ungemeine Vorliebe für das viel korporativer
wirkende Abstraktum; beläuft sich doch die Zahl der Stellen, wo man ye-
gov6la selbst liest, auf mehr als ein Vierteltausend, während alle anderen Er¬
wähnungen kaum etwa 100 betragen. Aber auch unter den letzteren Fällen
sind wieder kaum ein Viertel zu nennen, wo das Gesamtkolleg durch den
Namen der Mitglieder, nicht den des Vereins, repräsentiert wird. Denn ab¬
gesehen von den zahlreichen Erwähnungen einzelner Genossen, wo der Ge¬
brauch eines Genossennamens selbstverständlich ist, werden die Mitglieder,
wenn sie korporativ auftreten, meist zusammengefaßt unter Verwendung
allgemeiner Vereinsbezeichnungen (s. § 4), darunter solchen von einer ge¬
wissen Vornehmheit, wie sie bei den anderen munizipalen Vereinen der
Kaiserzeit nicht oder doch nur wenig gebraucht werden (s. u. ßvatrjfia, avv-
sägiov usw.). Sogar den itQeSßvxEQOL entsprechend sehen wir ein Abstraktum
zo iiQeößvtixöv verwendet (s. S. 99). Für die angesehene Stellung der Gerusie
aber zeugt weiterhin die reichliche Verwendung der schmückenden Bei¬
worte, wie ispög, cptXoßtßccazog u. a. (§ 5), sowie daß das Verhältnis zur ge-
*) Unsicher ist eine dorische Gemeinde (r 90, Z. 6), sowie Lebedos, Klazomenai, Kyme,
Myrina; s. F40.
**) Die Ausdehnung bis nach Campanien, die Menadier behauptet (vgl. F 88; g. A. f),
erscheint recht zweifelhaft, auch Massilia (s. Menadier) kommt kaum in Frage (F89,
s. S. 99, A. **).
***) Danach nennt sieh in Sidyma das Kolleg geradezu nur zu Ieqov gvgte[uz xwv
TQiduovra (F 70 d, Z. b 201; s. S. 100, A.*).
f) Wie hier mit Stolz, ähnlich wie bei den Mysten, die Vererbung der Mitglied¬
schaft vom Vater auf den Sohn betont wird (F35i, Z. cS; k, Z. 10? acczgoyEQmv, s. Kap. III),
so bildet man auch ein Adjektiv vom betreffenden Wortstamm; s. ovotruic: ycgovzixöv
(F70a, Z. 6), ycoovzLy.i] TtaXaiozga (F15b, Z.2), yEQOvuxov (sc. yvfivaeiov) (Strabo XIV, 43,
p. 649), ysQOVGLOcm yaryazt: (F 37 a, Z. 11). Vgl. auch den Ehrentitel qtiXoyeQmv (F 69 a, Z. 5),
das lateinische „gerusiarches“ (r88, Z. 4), und das Verbum ysQOvGid&w (F12b, Z. 12).
102
Erstes Kapitel.
samten Staatsgemeinde gern durch Hinzufügung des Heimatsortes des Vereins
betont wird (s. S. 83, A.**).
Der Ursprung der vielerörterten Gerusie wird auch von J. Levy, der sie
zuletzt*) gründlich behandelt hat (Rev. des et. gr. VIII (1895), S. 203ff.), wohl
mit einem gewissen Recht in der von Lysimachos in Ephesos begründeten
Körperschaft gesucht, die für die religiöse Verwaltung sorgen sollte, eine Ein¬
richtung, durch die der Fürst die Tempelschätze seiner Politik dienstbar machen
wollte. Gewiß ist dies Vorbild der ephesischen Gerusie von Einfluß gewesen; da¬
bei ist aber immerhin wahrscheinlich, daß, ganz abgesehen davon, die allgemeinen
munizipalen Verhältnisse besonders Kleinasiens geradezu auf die Schöpfung
solcher Körperschaften hindrängen mußten. Waren für all das festliche
Treiben der Städte Kleinasiens bereits die Kinder, die Jünglinge und die er¬
wachsene männliche Jugend organisiert, so fehlte bloß noch das reifere Alter,
das, da es sich völliger Unabhängigkeit und gesicherterer finanzieller Verhältnisse
erfreute, auch durch gymnastische Übungen weniger in Anspruch genommen
war, den Schwerpunkt in der Betätigung eines üppigeren Gesellschaftslehens
suchte, sodaß es wünschenswert erschien, die Zahl der Mitglieder in diesen
aristokratischen Kollegien zu beschränken. Denn mochte nach dem Vorbilde
von Ephesos die Gerusie ursprünglich eine gewisse Bedeutung für den Staat
gehabt haben, für die Kaiserzeit behält Mommsen mit seiner Ansicht völlig
recht. Die Gerusie hat im wesentlichen nur die materiellen Interessen der
Mitglieder im Auge, für die in ganz anderer Weise als in den alten Ver¬
einen mit ihren einfachen Verhältnissen, durch Grundbesitz und reiche Do¬
tationen, gesorgt ist, wie ein Vergleich lehren wird. Dafür ist sie aber eben
durchaus kein selbständiger Verein mehr, sondern in der Wahl der Mit¬
glieder, der Bestellung der Beamten und anderen Fragen ganz und gar ab¬
hängig von Rat und Volksversammlung der Stadt. Vor allem aber war die
kaiserliche Bestätigung notwendig. So stellt sich ganz deutlich heraus, daß
dies wichtige, reiche Institut noch in höherem Grade als die Genossenschaften
der Neoi oder gar der Epheben im Solde von Rom stand. Hatte man ge¬
eignete Männer in diese äußerlich so überaus günstige Stellung als Staats¬
pensionäre gebracht, so gönnte man der Gerusie gern wieder einen Schein
von Selbständigkeit, wie er aus ihrer Stellung neben Rat und Volk sich
ergab**), besonders da so zugleich eine gewisse Kontrolle der staatlichen Ge¬
walten ausgeübt werden konnte.
So gehört die Gerusie in der vollentwickelten Stadtgemeinde des kaiser¬
lichen Kleinasiens als besonders wichtiges Rad in das Getriebe des muni¬
zipalen Mechanismus. Mit den anderen Altersvereinen aber, vor allem mit
den ihr oft zur Seite tretenden Neoi, hat die Gerusie besonders dies gemein,
daß auch ihr Mittelpunkt nicht, wie in alter Zeit, ein Heiligtum war, sondern
das Gymnasium (s. Levy S. 242 f.).
.) S. neuerdings auch W. Liebenam, Städteverwaltung im römischen Kaiserreiche
Leipzig 1900, S. 565 f. ’
**) Vgl z. B. -T59a, Z. 8ff.: iv ze zatg loirtalg zijg ztdXemg xal zijs ysQovoiug XQ ««s
. . , itoAitsvofievov.
Namen und Arten,
103
Gymnasium.
Nachdem wir uns alle Altersvereine allgemeinerer Art vergegenwärtigt
haben, müssen wir unsern Blick auf das Gymnasium der griechischen Spät¬
zeit wenden. Gerade die straffe Organisation von mancher dieser Körper¬
schaften, die, mit Ausnahme der Gerusie, nur die Zusammenfassung gewisser
ganzer Bevölkerungsschichten darstellen, hängt damit zusammen, daß diese
einen festen lokalen Mittelpunkt haben, mögen nun mehrere von ihnen ge¬
meinsam ein Gymnasium besitzen oder in bedeutenderen Gemeinden jede
ihre eigene Übungsstätte*). So ist es die Beteiligung am Gymnasium, die
oft mehrere Altersklassen (oi 6<jpijj3oi xal ot vsoi xal oi fisrd%ovtss tov yvavo:-
siov JV96d, Z. lf. Teos) zusammenhält, ja es bilden alle, die die betreffende
Übungsstätte benutzen, zusammen eine Art von Verein. So nennen sich die
Mitglieder der Palästra in Oia auf Thera (ot [iet£%ovreg rijg ev Oia jiaXccißTQag
N 63a, Z. 5f.; b, Z. 4f.; d, Z. 4f.), die wohl identisch sind mit den Mitgliedern
des dortigen Gymnasiums (ot aexdyovTcg tov ev Oia yvuvatiiov N 64c, Z. Bf.;
f, Z. lf.), gelegentlich in feierlicher Weise nach Art eines spätgriechischen
Kollegs auch oi fietd%ovres tov tfp[ov] ßvvedQiov zrjg [e]v Oia TiaXaigzoag
(N 64e, Z. 7ff.). So bekommt auch das Gymnasium, wie jede andere Ver¬
einigung der Kaiserzeit Grabmulten zugewiesen**).
In besonders charakteristischer Weise wird diese Beteiligung an den
Übungen des Gymnasiums als eine Teilnahme an der „Salbung“ («Aaftga)
bezeichnet und die Teilnehmer seihst aXeitpopevoi genannt. So heißen [ieze-
%ovxsg xov aXiCfifiarog (N49, Z. 2f,; vgl. 1V36, Z. 65,74) oder aXeifpöfievoi,
(Z. 19) alle, die sich den Lampadisten (Z. 2, 11, 18) auf Patmos gesellen,
Jünglingen, die es mit dem Fakellauf bei einem Feste zu tun haben und
offenbar einen wirklichen Verein bildeten***). Wie nnn im allgemeinen
mit dem genannten Partizip Benutzer des Gymnasiums bezeichnet werden ■{•),
*) So ist von vier Gymnasien die Rede in Iasos (JV81, Z. 9), von drei in Tralles
(r* 30 d, Z. 7), von sechs (Menadier S. 19) oder auch zwei (für Epheben und Neoi: IV109 g, Z. 4)
in Pergamon, von zwei auch in Ägina (K 148) und Apollonidea (N 100 b, Z. 2f.), von fünf
vielleicht in Thyateira (M. Clerc, De rebus Thyatirenorum, p. 21), von einer Mehrzahl in Epi¬
daliros (N 6, Z. lf.: y. za tv ’E.). Besonders das Gymnasium der Neoi wird ausdrücklich
erwähnt; z. B. in Iasos-(JV79d, Z. A23f., B10), Pergamon (ro za>v vicov yvfivdeiov N 109e,
Z. Ä13,14; i, Z. 5; k, Z. 6, auch zo zatv vemv 7Cozv[r[yvQi.xbv yvfivdßiov] genannt IV 109 c,
Z.Cl6f.; vgl. 110a, Z.4f.), Nysa (Collignon, Ndoi, p. 145) und in Mylasa (N 82a, Z. 10f.),
wo es sogar mehr wie eines gegeben zu habon scheint (rav ^yvuvaolcv/j zmv vtmv). Der
spezielle Name des Gymnasiums wird genannt B 346, Z.9: vtcov Miftvfpgsioo; f28b, Z.17:
iiiya y. S. aber über die vioi S. 96.
**) IV112 A, Z. 3 (Alexandria in der Troas): Scogh ig zu isgov yvjz' L vJbGzov ; 130, Z. 6
(Hierapolis): vov vnaxmov (sc. yvfivaaiov) zolg vsavioxoig, wie ich vermute.
***) Gleichbedeutend stehen beide Ausdrücke auch N 36 Z. 65, 74 (Sestos): ol jisz.
r. al. Z. 72, 85: oi &Xetcpo(ievoi (ztävreg).
t) 77 lbh, Z. 6f.: vTtitisS-ato zovg d/.zapoizivovg ztävxag-, N 3, Z. 10 (Megara) [duaa\&oi-
viag zolg d-Äe[nba/iivoig ]; N 90, Z. 5 (Priene) vj>zabt>zr t Gziv zovg npafiivovg azcavzag. Vgl.
77 43, Z. 4, 7, 8, 15 (Ägina). — Man darf in solchen Fällen nicht ohne weiteres von
Epheben sprechen, wie Frankel (zu JV 8 a).
105
104 Ekstes Kapitel.
so erscheinen als ot aXeupofievoi oder x'o xoiv'ov (s. § 4) xöav aXeicpofiivcav
alle Teilnehmer zusammengefaßt, wenn sie nach griechischer Sitte zu ge¬
meinsamem Handeln zusammentreten. Es begegnen uns nun außer den eben
berührten Fällen (s. auch A.**) uXeicpöiievoi in Ehrendetreten in Athen (IV lcm,
Z. 1), Troizen (IV8a, Z. 1; b, Z. 1), Delos (IV 54a; h), Pergamon (JV 110a,
Z. lff.; [b, Z.2]), Hahmtium IV 149 a, Z. 1; b, Z. 1; c, Z. 1), Kephaloidion (IV 150,
Z. 3), daneben xo xoiv'ov rav äXeiqjofievav in Minoa (IV51), Delphi (N 25,
Z.l), Rhegion (1V155, Z. 8), Thera (IV 62, Z.7,27 xb xoivov- Z. 1, 5f., 19, 45£
oi «.). Auch in allen diesen Fällen wird es sich um ein korporatives Auf¬
treten der Angehörigen eines Gymnasiums handeln (s. S. 103 A.*), mögen sie nun
für eine gewisse Dauer organisiert sein, oder sich nur zu einem Beschlüsse
einmal znsanxmentun. Sogar die Genossen in Thera mit ihrer sicher einiger¬
maßen dauernden Organisation heißen an einer Stelle (Z. 45f.) bezeichnender¬
weise navxsg ol alucpipevoi. An Heinere Gruppen im Schoße der Gymna¬
sien zu denken, an „Turnvereine“, wie es Ziebarth (S. 116) nach dem Vorgänge
von anderen*) tut, verbietet doch wohl der Umstand, daß, abgesehen von
der erörterten (S. 7, A ***) Verwendung des Partizips im allgemeinen, in
unsern Fällen sich eine Individualbezeichnung finden müßte; sie fehlt hier
mit auffallender Regelmäßigkeit. Höchstens wird einmal die Stätte der
gymnastischen Tätigkeit oder die Altersklasse ausdrücklich bezeichnet**),
aber gerade eben dadurch wieder der allgemeine Charakter dieser Genossen
betont***).
Allgemeiner Art sind schließlich auch Wendungen wie ol dxo (xov) yvfiva-
aCov in Inschriften von Orchomenos und Elateiaf) sowie dem unter ägyp¬
tischer Herrschaft stehenden Kition (IV 70, Z. 3). Nicht anders ist wohl die
Formel ol ex xov yv^vaeiov, mit der sich Besucher des Gymnasiums (vgl.
oi ex xov y. veoi xai ecprißoi Strabo XIV, p. 650) in Ehreninschriften von
Agina (IV42a, Z.bl; b, Z. blf.) neben Rat und Volk stellen, auf die Gesamt¬
heit der im Gymnasium Tätigen zu beziehen (s. S. 98, A. **), auch wenn
einmal die merkwürdige Wendung zu lesen ist ol [ex] yv^[v]a 0 t o[>] ■
(® 147 Z. III, 4 ff.), die wir schon betrachten mußten (s. o. S. 26 f.). Ähnlich
nennen sich die Angehörigen eines bestimmten Gymnasiums in einer Unter-
*) S. Kaibel zu JV155; richtiger E. Legrami zu jV* 8 b.
) jP15b, Z.1 f. (Samos) ol alcLCfö^LS-vob iv tfj ysQOWbXTj TiaLaiGxqa (vgl Z 7f oi a
xmv N 110 a, Z. 1 ff.; b, Z. 2 (Pergamon) ol diUH^sroi (iv tS> (ravr,yv Q bx[ß]
yviLVKGup)- B 148 (Ägina) ol äl[e]btp6(i. iv äjuporifoig rolg yvfxvaeioig. — 2\T154, Z. 6
(Tauromenion) oi vsavLaxoi oi cäe[t<j>6itevot ] (vgl. Z. 8 oi Z. 10 veav.). S. S. 97 A *
" ) Auch auf die „palaestritae“, die Verres veranlaßte, die Erbschaft des Ilerakleios
zu. beanspruchen (Cic. in Verr. act. H, UI § 35ff.; IV §.136), und die offenbar die vor¬
nehme Bürgerschaft der Stadt repräsentierten, sei hingewiesen. S. N 73 A, Z. 3 (CypernV
oi ztaXabG[r]Qvtab und 56, Z 9 (Tenos): blalat[G\vQbräv
f) N 22 A, Z. 2?; s. Keil (Orchomenos); auch hier möchte man nach dem Muster der
Inschrift von Elateia (N 25 A, Z. 9) lieber cfarö statt ix ergänzen. An Vereine scheint auch
in diesen und ähnlichen Fällen (oi ix y.) Girard a. a. 0. S. 636 a zu denken. Vgl. sieg¬
reiche ztalSs ä in Oropos &nh yv^vaaiav IV14, Z. 30f., 31, 32, 33 (iS aicavxmv Z lOf l'sf
18f.), u. S. 98, A.**. '
Namen und Akten.
schrift (N 7A [o C] hx xo[v yvj/ivaalov xov 'Ixxolvx[eC]ov) einer troize-
nischen Urkunde. Schließlich konnten auch die Mitglieder einer bestimmten,
privaten Ringschule korporativ auftreten, wie in Delos Leute ex rrjs NcxrjQäxov
xal Niy.riQci.xov ’Ale^uvdQetav itctXaCdxQaq [Näh, Z. 4ff.)*), ohne einen Verein
zu bilden. Daß ein eigentlicher Verein um einen Individualnamen nicht
verlegen war, zeigen oi act'o xov yvfivaslov EvnaxoQi6taC in Delos (B 198).
Eine Art Vereine werden wohl bisweilen kleinere geschlossenere Gruppen
von Studenten mit bezeichnendem Namen gewesen sein. So bildeten offenbar
einen Turnverein die (piXoyv^vaGtctl in Opus (iV27, Z. 1). Auf den wissen¬
schaftlichen Schulbetrieb weist der allgemein zu fassende (s. Frankel z. St.) Aus¬
druck övva%oXu6xcd in Pergamon hin (IV 110a, Z. 13); elf jia9'r i xcä > die aus
verschiedenen Gemeinden stammen, treten zusammen in Ephesos auf (B 329,
Z. 2), und Gvvq}oiTr]taC unter den Knaben, die wiederum sicherlich ein Kolleg
bildeten, verleihen in Delos einen Kranz (IV53, Z. 4). Nach der Gemeinsam¬
keit des Alters aber nennt sich das geschlossenere cdixicaxäv xo xolvov in
Rhodos (B 256, Z. 4). Daß schließlich auch die Lehrer**) sich nach Art
eines Vereins zusammentun können, zeigt der Name der rhodisehen ZvXXeioi
AoXXeioi, xcadevxtü ol 6vv HvXla (N 68, Z. 2ff).
Kvvry/oL
Eine eigentümliche Zwischenstellung nehmen die von Ziebarth (S. 117)
schon vollzählig gesammelten Jägergenossenschaften ein. Sie hängen zum
Teil aufs engste zusammen mit der körperlichen Ausbildung, wie ja nicht
nur die bekannten Verhältnisse Spartas lehren, wiederum können es auch
berufliche Vereinigungen sein. Die Beziehung der Jagd zur Ephebie zeigt
der Titel eines xvvayog in wohl offiziellen Jugendvereinigungen von Tegea
(IV13d, Z. 25; e, Z. 4; f, Z. 2). Der entwickeltste Verein unter allen Jäger¬
genossenschaften ist offenbar die Gvvobog xmv xvv.rjycbv von Athenern in
Haliartos (-B43, Z. 7, 12f., 14). Dem 3. Jahrhundert v. Ohr. gehört eine
Dedikation von 9 xvvayol von Steiris an (B 47, Z. 1)***); in Philippopolis wird
*) Auch hinter ol ix tij ,■ x[ulcdGte]ag (JV83A, Z. 2 Mylasa) folgte vielleicht noch
eine speziellere Angabe. Recht zweifelhaft ist die Ergänzung o[i iyrißoi? oi] ix yvfiva-
gLov rnlt[ov\ (N 71, Z.l Salamis); wenn die Lesung auch durchaus möglich ist, möchte
man doch vermuten, daß auch hier das Substantiv irprtßob fehlte. Vgl. die ztaideg athe¬
nischer Palästren (JVlak, Z. ölf.; al, Z. 22f. ; am, Z. 60f.; ao, Z. 25f.) sowie die in atti¬
schen Inschriften so häufige Wendung oi xeqI -xo xhoylvsbov, die die Mitglieder dieses
Gymnasiums bezeichnete (Girard a. a. 0. S. 629 a). Eher den Charakter einer speziellen
Gruppe, wenn auch nicht eines eigentlichen Vereins, haben ol avägsg [dy Avx]eiov (JV lal,
Z. 127), auf die, wie auf die veaviaxoi iy A., schon (S. 98, A. f ; 96) hingewiesen werden mußte.
'“) Denn um solche handelt es sich, nicht um die „Glieder eines Gymnasiums“, wie
Ziebarth unbestimmt sagt. Außer in attischen Inschriften (a. Liste N) treten sie auch
sonst geschlossen auf. S. JV35, Z. lf. (Kallipolis) oi vloi xal ol icprjßoi xal ol ztaiSsg xal
oi icaiSsvxai ; JV83, Z. lOf. (Mylasa) tolc iq,rjßot.g xal ucaticvzctig ; vgl. N 107, Z. 1 (Elaia);
N 135, Z. 11 (Themisonion) itaiolv xal nwiöcvzatc' JV 109 b, Z. 3 (Pergamon) [oi äu]^HE;
xal itmSevtai.; JV98ä, Z. 23 (Smyrna); vor allem JV93A, Z. 3,12,15 (Ephesos); B316, Z. 7ff.
(Smyrna) GxEtpara&els y/wiiibp arecpavco vzt6 ysgovalug, vitov Mmvbouhutv, itatdevzäv, avvoöov.
”*) Ganz unsicher ist ein Verein in Mantineia (B 23, Z. 10); s. Ziebarth z. St.
106
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
107
ein xvvr,yS>v \xo\iv[6v\ von einer staatlichen Phyle geehrt (ß76, Z. Sf.). Auch
in Mylasa gibt es 18 xvvrjyoC, die eine Widmung vornehmen. Da sie unter
einem iCQOsrdvris stehen, sind sie vielleicht als Verein, nicht als Grladiatoren-
bande anzusehen (25 315, Z. 4).
Berufsmäßig wird die Jagd betrieben im ägyptischen Reiche, sodaß ge¬
wisse Beziehungen zu den königlichen Garnisonen bestehen, wie es scheint.
So gibt es xvvt\y\oC\ auf Cypern, die unter einem (poovoapyog zu stehen
scheinen (ß 304, Z. 3). Auch die merkwürdige Gesellschaft, wenn es eine
und dieselbe ist, die in verschiedenen Inschriften (B464a, Z.2; b, Z.4,6,11;
c, Z. 1 u. d, Z. 1 &Q%ixvv7iyö$-, e, Z. 6; f, Z. 4) genannt wird, die für eine
Menagerie (b, Z. 3f. ol 0v(vcc)mßdvteg IJegiyerr} ’hvtp-övi ex &v8qcov xal oi
d-rjgocpvXaxiTCohrixol xccl xvv-qyol ixl tr\v D tjpav) wilde Tiere jagt und
dem panopolitiscken Nomos (s. Z. 11; f, Z. 4) angehört, ist einem iy/euav
ex’ ctvdrtcTiv*) unterstellt**).
c) Bernfsvereine.
Kaufleute.
Unter den Bernfsvereinen verdienen an die Spitze gestellt zu werden
alle die Vereinigungen, die es mit dem Handel zu tun haben, da die Kauf¬
leute mehr als andere Berufsgenossen durch die Natur der Dinge auf den
Zusammenschluß hingewiesen sind, während freilich hinwiederum in keinem
andern Kreise das geschäftliche Prinzip der societas sich so geltend machen
kann (s. Ziebarth S. 26), wie bei den Vereinigungen von Kaufleuten. Mit großer
Vollständigkeit hat schon Ziebarth das Material zusammengebracht, gegen
seine Verarbeitung kann mancher Widerspruch erhoben werden; vor allem
ist das von Francotte geschehen (L’industrie dans la Grece ancienne, H (1901)
S. 206ff.). Die Bedenken, die wir schon bisher gegen die Annahme allzuzahl¬
reicher Vereine von seiten Ziebarths geltend machen mußten — und einer
solchen Versuchung wird der erste Borscher auf dem ganzen Gebiete nur zu
leicht erliegen —, kehren hier im verstärkten Maße wieder. Mit großem Scharf¬
sinne hat Fraueotte (S. 205) drei Typen von Kaufmannsvereinignngen als
möglich hingestellt. Das erste sind vorübergehende („momentanees“) Ver¬
einigungen von Handeltreibenden zu einem bestimmten Zwecke. Diese Gruppen
von Persönlichkeiten entsprechen ganz dem, was wir auch sonst zu beobachten
haben. Wie schon bei uns Zeitungsannoncen, Rechenschaftsberichte, Flug¬
blätter, Veröffentlichungen aller Art oft eine Fülle von Personen, nennen,
die nicht im mindesten einen Verein bildeten, so gibt es im griechischen
Altertume solche Gruppen von Personen auf allen Gebieten, zumal wenn es
sich um Ehrenbezeugungen handelt. Wir haben sie bisher auf religiösem
Gebiete, bei den Altersvereinigungen usw. nachweisen müssen. Wo aber
sind sie natürlicher als bei Berufsgenossen? Als zweiten Typus stellt
Franeotte die professionellen Brüderschaften hin, die wirklichen. Vereine.
*) Ziebarth schreibt seltsamerweise 'E-xavrinav, was sich nicht konstruieren läßt.
**) \ gl. auch Ü 464a, Z. 1 tsQotpvXah, oder TtQocpvXa^; 464f, Z. 1 cpvXuQ^og.
Das religiöse Element, wir könnten auch sagen das gesellige, tritt bei diesen
dauernden Vereinigungen deutlich hervor. Der dritte Typus sind die im
eig'entliehen Sinne professionellen Kollegien oder Gilden, deren Zweck vor
allem eben auch professioneller Art ist. Eine sichere Entscheidung über die
Zuteilung zur einen oder andern Gruppe wird im einzelnen Falle bei dem
dürftigen Inhalt der Inschriften oft äußerst schwierig sein. Das wichtigste
Kriterium muß auch hier die Namensgebung bleiben. Je eingehender
man sich aber mit der ganzen Masse von Genossenschaftsbezeichnungen
beschäftigt, um so mehr wird man geneigt sein, Erwähnungen von Ge¬
nossen, die keine Individualnamen bieten, ja . wo die Zusammengehörig¬
keit nicht einmal durch eine der noch zu besprechenden Kollektivbezeich¬
nungen (§ 4) hervorgehoben wird, nicht ohne weiteres zu Vereinen in Be¬
ziehung zu setzen. Erschwert wird die Entscheidung auf unserem Gebiete
noch besonders dadurch, daß gerade oft bei den Vereinen von Handeltreibenden
der Hinweis auf ihren Beruf vermieden wird, daß sie, gewiß oft nicht ohne
Grund, sich nur als Landsmannschaft bezeichnen oder, wie so viele andere
Berufsgenossen, unter religiöser Flagge segeln.
Gleichwohl hielt ich es für nötig, in der Liste 22 ein reicheres Material
beizubringen, das hier auf unbedingte Vollständigkeit freilich keinen Anspruch
machen kann, um die Stellung der eigentlichen Vereine im Rahmen des
ganzen Handelsbetriebes etwas zu beleuchten.
Fragen wir zunächst nach den Gebieten der kaufmännischen Tätigkeit,
so handelt es sich vor allem um drei Bezeichnungen. Die egxoQoi, die
Großkaufleute, bieten wenig Schwierigkeiten, bei den vavxXriQoi, den Schiffs¬
besitzern, aber hat man zu bedenken, daß diese offenbar sehr wohl zugleich
als Kaufleute gegebenen Falles angesehen werden können, die eySoxelg, die
Spediteure (magasiniers; s. S. Reinach und Waltzing zu B 168 a), treten mehr
vereinzelt auf.
Nicht zu häufig findet man die ep ixoqoi allein genannt, z. B. wenn vom
Markte die Rede ist (£27, Z. 13 Tanais), ihren Streitigkeiten mit Zoll¬
pächtern (2287, Z. 7 Palmyra), dem Ölhandel (£9, Z. 41 Athen), der Be¬
teiligung an Karawanen (E 88a, Z. 3 ff.; d, Z. 3; e, Z. 3ff.); als Standes¬
bezeichnung wird schließlich sfis ropog gern in attischen Urkunden dem
Namen zugefügt (El, Z. 1 70, Z. II 11; 8, Z. II 22 l ne[ioaul] ofe|»).
Eine eigentümliche Erscheinung ist der aQx^eQdifixoQog in Thasos (22 28,
Z. 7), offenbar das Oberhaupt von Leuten, die sich nach dem Beinamen
ihres Gottes Hermes (xegöägxoQOs') naiv genug xe^defixogoi nannten, sowie
die ttQiignoQOL in Palmyra (22 88f, Z. 3; g, Z. 8), während sich der Name
des svxogiaQxvs (E 75, Z. 12 Bithynien; 80, Z. 2 Apameia) zunächst
von evxoqlov herleitet (s. IV. Kap., § 2), also eine geschlossene Ver¬
einigung nicht ohne weiteres zur Voraussetzung hat. Die Heimat fremder
Kaufleute wird ausdrücklich angegeben in Athen (E 2, Z. 32f. oC svkoqoi
oi Kittels-, Z. 38f. ol e. täv K.). In Verbindung mit anderen Persönlich¬
keiten treten auf in Kyzikos oi axo trjg \l4gCag . . . e][ixoqoi xal i-svoi
(2272, Z. 11; s. S. 108, A.fff) und in Delos (2246a, Z. 1) 01 SflXOQOl x. ol tijv
108
EbSTKS KAPITEt,.
Namen und Arten.
109
zszgdymvov egya^öuevoL (vgl. _E46b, Z. 4 vTtsg iavzöbv x. tmv iuTtogav,
s. S. 109, A.ftf)*).
In Verbindung mit den vccvxXtiqol, und zwar in der Regel**) an erster
Stelle genannt, finden wir die euaoqol vor allem in Athen und Delos***).
Außer diesen Erwähnungen treffen wir natürlich vielfach einzeln den
vavxXzjgog in Inschriften genannt, oder es ist auch, sonst von der geschäft¬
lichen Tätigkeit der Schiffseigner die Redef); von besonderer Bedeutung
aber ist es, daß die zu besprechenden Vereinigungen von Handelsgenossen
unter dem Namen olxol nur aus vavxXriQOL bestehen (s. S. 114), während
dies bei der alexandrinischen Reiseflotte (s. S. 115) selbstverständlich ist.
Nur aus delischen Inschriften des 2. vorchristlichen Jahrhunderts sind
uns die Spediteure ( iyäoials ) bekannt, die in Alexandria sogar mehrere
Vereinigungen (s. § 5) besaßen (E 89a, Z. 8; b, Z. 6) und außerdem im
phönikischen Laodikeia anzutreffen, sindff). Vor allem aber sind sie im
1. Jahrhundert v. Chr. in der Genossenschaft der berytischen Poseidoniasten
in Delos mit den Bfiitogoi und vuvxhriQoi in einem Corpus vereint (B 168 a,
Z. 4; b, Z. lf.; c; e; f; [g]; k; 1; m).
Neben diesen drei bestimmteren Bezeichnungen von Handeltreibenden
finden sich allgemeinere Substantive; so in einer späten attischen Inschrift
7tgayg,azEvzai (E 11, Z. 9f.; s. S. 78) und vor allem das sonst für Hand¬
werker und Arbeiter (s. S. 121) gebrauchte Wort egyaOtar {-ff). Auf die
*) Vgl. die unsichere Lesart (E 56e, Z. I 2) zätv ifi7c6g[(ov ...] — Selten ist das
lateinische Substantiv verwendet (E 96, Z. 3): mercatores (jui Alexandr(iai), Asiai, Syriai
negotiantu(r). — Vgl. aafLcezs/Lmgog (E68B, Z. 5).
**) Ausnahmen: Ei, Z. 14ff. (Athen); 91, Z. lf. (Alexandria); 94h, Z. 16f. (Puteoli);
99, Z. 2 (?.Bom).
***■) Athen: E 3a, Z. 2f.; b, Z. 1; 4, Z. litt — Delos (s. die vollen Wendungen
S. 110 A. **): E 36, Z.3f ; 37, Z. 1; 38, Z.3f.; 39a, Z 41; b, Z.5; [c, Z. 1]; 40a, Z. 3;
[b, Z. 2J; 41, Z. 5f; 42, Z. 51; 43, Z. 3; 44a, Z.5; b, Z. 61; B166a, Z. 10 , 35, 401,
491, 5911.; b, Z. lf. —- Alexandria: E 91, Z. 11: Pioiiatojv ol svSQyszTj&svzsg v. je. i.
iv xy ysvoptry mxaXij'ipsi ’AXaguvSgsiag (aus Delos). Puteoli u. Eom s. A. **.
f) E73, Z. 21 (v. Kv&xriväs); 19, Z. 1 (Ainos); 29a, Z. 2 (Thasos); b, Z. 4f. (v. xal
xotg ovvtiIeov6l[vJ ); c, Z. 2, 3; E 97 (Baiae) (vavxXxjQOg 2.'v/ziidyoiv ;; E 1A; 5, Z. 4; [6, Z. 13}
(Athen); E 93, Z. 1 (Messana); Z 53, Z 18 (Abjdos). — In Verbindung mit anders Be¬
tätigten: E 32, Z. 31 (Chios) ol v. je[ai oij izii tot) Xtfiivog Über v. r-al
sy$o%sig s. folg. A.
tt) E86, Z. 4 f. Die Ergänzung va\yxXi]Qo_i\ erscheint sicher (ol iv A<x[odixeiu] zf/ iv
$>OLvi%V] iyöoyslg v.a), va[vxXxiQOLj).
fff) Z 69, Z. lf. (Hierapolis) igyaöxijg nXzvGag v-jthg MaXiav (s Dittenberger, Sylt. 2
872, adn. 1). E 68B, Z. 1 (Thyateira): die Händler des Sklavenmarktes (ot ZOV GTCCTC&QioV
igyaoxal) werden durch den Zusatz v.al ngo&vrital (Makler) aaiyd.xcov deutlich als solche
bezeichnet (vgl. Z. 5 Gtoy,miii7ioQov). Denn die Erklärung Waltzings (z. St.), von
Francotte (II, S. 211) wiederholt: „les ouvriers du mar ehe aux esclaves (?) et les
marehands d’esclaves“ ist schon wegen der Stellung des Wortes igyccaxai nicht wahr¬
scheinlich. E 72, Z. 14 (ol Ü7zb xvjg ’Aaiug igyaazai Eyzikos) erscheint das Wort i. ganz
im Sinne von i/i %oqol gebraucht (s. Z. 11 ; o. S. 107) ; nur' ist zu betonen, daß bei diesen
Messebesuchern wohl mehr an den Kleinhandel zu denken ist. So tritt das Wort i. in
Abydos in Verbindung mit einer Bezeichnung für Budenbesitzer auf (ol Gxijvstxa[i] xal
£gyao[xai] Z 61, Z. 8); hier liegt auch wohl die Möglichkeit nahe, daß diese Klein-
Schiffahrt weist hin der allgemeinere Ausdruck evvxXsovzeg vaiizca (E 10,
Z. 5 Athen)*), auf die Vermittelung des Verkehrs im speziellen die
nog&^LSlg in Chios (E 33a, Z. 1), auch wohl ol koq&iuvov reg elg ’Egv&gag
(E 33b, Z. 6f.) genannt. Schließlich gibt es vielleicht in Delos Spuren, die
für ein korporatives Auftreten im Geldhandel, bei den rganetf,rai, sprechen**).
Auf die an die Schiffseigentümer sich anschließenden Arbeiter ( egyoXdßoi ),
wie sie in Chios genannt werden, ist schon hingewiesen worden (S. 108, A.f).
Nnn aber steht neben allen diesen Substantiven eine Bezeichnungsweise
durch das Partizip. Da es sich hierbei vor allem um kaufmännisch tätige
Römer handelt***) und für diese die Frage schon oft, am gründlichsten von
A. Schulten (De conventibus civ. Rom., Berolini 1892) und von E. Kornemann
(s. S. 80, A. *), untersucht ist, so kann sie hier nur gestreift werden, immer¬
hin ist sie nicht unwichtig für die Beurteilung der Gesamterscheinung f).
Von Landsleuten sind außer Italikern (’J.) und Römern (’P.) besonders für
Delos Athener (lÜh) und außerdem Alexandriner (JAX.) zu nennen; es wird
aber auch im allgemeinen oft von Griechen ('E.) oder Fremden (§.) gesprochen.
Diese Partizipien weisen auf die Tätigkeit der Handelsleute hin oder auf
ihren Wohnsitz. Seltener wird die Handelsreise ins Auge gefaßt unter Er¬
wähnung des Zieles in der Formel ol xazajcXeovzeg'f'Y). Viel häufiger wird
die Tätigkeit an einem bestimmten Handelsplätze, ja die in Verbindung
mit einem speziellen Lokale stehende, betont; vor allem werden die Handel¬
treibenden als ot (xttr)egycc%6[ievoi'fff) oder ol xgccyiiazevofievoL zusammen-
händler die verhandelten Gegenstände ziun teil selbst fabrizierten. — Über das Partizip
igyugoiisvoi, zur Bezeichnung von Kauflenten verwendet, s. S. 109, A.ftf.
*) Über ot £?i Tvqov isgovavzat, ( B 167) s. 0 . S. 81.
**) S. über diese zuletzt P. Huvelin, Dict des antiqu., Mercatura, S. 1768. — Vgl. oi
iv AijXa zqaTtsgZzou] ZlöB (s. dort die übrigen Stellen) „Vgl. A. fff. — Z 84 A zov
av6Gzi[ii]azog z[&]v svysvsGzdz\oi]v zgaitstyz[ät]v bezieht sich auf ganz andere, militärische
Verhältnisse der byzantinischen Zeit (s. Ducange s. v. Taeivaglai u. Waddington z. St.)
***) Haß die Kaufleute den Kern des römischen conventus, der Gesamtheit der
Italiker oder römischen Bürger in einer Provinzstadt (s. Kornemann, a. a. 0. Sp. 1180 f.)
bildeten, an den sich freilich auch Leute anderer Beschäftigung anschlossen (Sp. 1188),
hat Kornemann (De civ. Rom. in provinciis imperii consistentibus, p. 2f.) dargetan.
f) Besonders zahlreich sind die Inschriften aus Delos (D.).
ff) E 36, Z. 2 ff (D.) ol x. slg Bi&vvlav h. x. v. Vgl. die allgemeineren Wen¬
dungen: E 26, Z. 7f.. (Olbia) rovg x\. slg] tt]v Isgav [vrjffov zrjv Asv]xr\v. E 2 2, Z. 9
(Byzanz) rav slg to ivTtoqiov TtXsovzcov ; Z. 13 f. xcbv slßjtXsovzcov slg zov TIovzov tcoXslz&v.
E 44a, Z. 4f.; b, Z. 5ff. (D.) ol x. slg zr}v vfjaov s^TtoqoL xal vavxXr\qoi\ s. o. S. 108f.
und u. S. 114. — ol 7tXo‘C£6iisvot Ttavrsg E 60, Z. 3 (D.) (vgl. ot nXoigotLSvoL ’d. x. v. B 166 a,
Z. 9f.); [ot] GwitXsovzsg vavzai (E 10, Z. 5), vavxXr\Qog xal ol övv-jtXsovzsg (E 29b, Z. 4f.).
fff) ot sgy. E 6, Z. 14, 23. navzag zovg x. zrjv zcoXiv E 23, Z. 5 f. (Mesembria). *P. ot
sv A, igy. JE 45a, Z. 2 (D.). 'Ptoftatcov ot iv A. iqy. xal xazoixovvzsg E 59, Z. 2 (D.). über
E 90 a: ot iv ’AXs^avdqslcy [Jpy.? oder ’haXix] ol ? (D.) s. S. 111, A.***. — Als besondere Gruppe
stehen ol.zrjv zszqaycovov ipyagöpsvot neben den d^Tcogoi (E 46a, Z. 1; b, Z. 1); denn
es ist wohl darunter das Hilfspersonal der Kanfleute zu verstehen (vgl. b: ol zrjv zszq.
igy. . . . V7thq savzäiv xal z&v i{i7cb(>cov). Vgl. Schulten (a. a. 0. S. 41), der bei diesen
nach dem Lokal ihrer Tätigkeit benannten Persönlichkeiten an „trapezitae“ denkt, und
B. Haussoullier (Etudes sur l’histoire de Milet et du Didymeion, Paris 1902, p. 276, n. 4),
der nicht alle igya^o^svoi zusammenwerfen durfte (s. u. S. 121, A. f);
110
Erstes Kapitel.
gefaßt*). Wird der Wohnsitz betont, so treten zu den dauernd in der Fremde
wohnenden (xuToixovvteg) Kaufleuten die sich ihnen anschließenden vorüber¬
gehend am betreffenden Handelsplätze sich aufhaltenden (xa^smät]fiovvrss),
die also auf gleicher Linie mit den xccxcmXBovzsg stehen können**). Für
die Römer freilich ist es schließlich bedeutsam, daß sie auch als evpxoXi-
zevofisvoi gelegentlich (s. Komemann, diss. p. 45) ihren Anspruch auf die
Mitverwaltung der Gemeinde betonen***).
*) ’MsiaväQHs oi Tt. iv nsglvfrat E 21 a, Z. 6 ff.; b, Z. 41. ’I. ol h "Agysi «. £12 [b, Z. 4];
c, Z. lf. (od. P.) (Argos). ’P. ol n. B 27, Z. 2f.; ’P. %. iv avxä E 14, Z. 2f. (Mantineia). ol
*-' F • E 20, Z. 8f. (Sestos). oi iv TgdXXooi [®. ’p] r.30g, Z. 3f. ol n. ['P.] E 68a (Erythrai).
[ol iv llfffföj?] 7 t. 'P. E 70a, Z. 1; ol 7 t. 7 tag’ yy.lv ’P. b; c; d; e; [fj; [g, Z. 151]; h, Z. lOf.
(Assos). ol 7 t. iv xy [ 716 X 01 'P.] E 74 a (Kyzikos). ol 7 t. ivxuv&a ’P. E81Ö (Usufteha).
■täv xaxoix[ovvxmv IIa]cplayovia[v ad xäv «]. otj’ uvroig ’P. E 81B, Z. 5 ff. (Nähe des
Halys). ol 7 t.’P. E82a, Z.l; ol %. ivxav&a’P. E 82b; C; d; e; f; g; ol rc. iv Kißvga’P
h,Z.5f„ 15f. Ygl. ol tsvvTtgayiim. ’P. E 18, Z. lf. (Edessa). Steuerpächter heißen ol fatl
tö zsXmviov rfjg n - -E 66, Z. 8 ff. (Ephesos).
**) M£OOav[Uov] xal ’Agyfeimv] x[at] IIcttQcdav [xai] Koqlv[»Uov] xal Eixvnv[lav\
xcxi EcpFvgauop ?] y.ui MoyaXoTtoXotxaiv xal xäv aXXmv Igiviov xaxoixovvxsg xal naQ£ 7 ti 8 r[-
liovvreg iv [Ajvv]%X[ce]ig E 13, Z. 3 ff. — Besonders kommt Delos in Frage: [ol ’iy, 7 tog]oi
*“[* va}ixbi[fOt) ol iv [A.] xar[oixov\vro[ s ] E 38, Z. 3f. — ’A. xal ’P. xal xäv aXlcov
£. ol xax. iv AijXtp xal ol TtageTtiäryiovvxsg fyitogoi xal vavxlrjQoi E39a; b; c (ohne «.).
A. xal ’P. ol xax. iv A. xal ol l x. v. E40a; [b], ’A. ol xar. iv A. xal ’P. ol 7 t. I xal v.
E 41, Z. 4 ff. A. xal ’P. xal xäv [aXXn\v |. ol xax. xai 71 . [iv A. xal ot] %. xal v. E 42,
Z. 3 ff. ’A. ol xax. iv A. xal ol t xal ol v. xal ’P. xal xäv älXav g. oi tc. E 43, Z. 3f.
A. xai P. xai xäv aXXtov E. 01 xax. iv A. x. ol xaxaitXiovxog slg xyv vfjcrov 1 -. xal v.
E 44 a. P. xai A. nai xäv aXXtav E. ol xax. iv A. xai 1. xal v. ol xataTtliovxeg olg ti]v
vyoov E 44b, Z. 3ff. Die Bemfsbezeiehnung fehlt: ’A. xai ’P. xal xäv ällav g. oi xax.
xal 71. iv A. E 47a, Z. 2ff.: b, Z. 4ff.; e, Z. 1 ff.; statt £. steht ’E .: E 48, Z. 3f. ’A. xal fP.J
xal Xäv aXXmv ’E. oi xax. xyv vfieov E 49, Z. 4ff. ’A. ol xax. iv A. xal ’P. ol 7 t. E 50a; b (?).
Ixahxoi xai E. ol xax. E 52, Z. 4. [6 6 . 6 A» 7 jvJ . [x. ’P .] oi x. xyv vij[oovJ E 53, Z. lf.
Ygl. ’A. ol xax. iv A. E 56a, Z. 9, 26f.; b, Z. 4,12; c, Z. II 6f.; d, Z. 12f., 23, 24f. Etwas
Allgemeineres ist die ebenfalls nicht ganz hierher gehörige Wendung 0 Sij/iog 0 ’A». xal
oi tijv vijoov oixovvwg u. a. (E57a ; b; c), neben der sieh auch findet 6 8 . & ’A». xal oi
xaxoix. xTjy vijoov E57d, Z. lf.; iv xy Uqü v. 68a; iv x. I. A. b. — Selten ist die Ver¬
bindung P. 01 iv A. igya^oyxvoi xal xaxotxovvxsg E 59 (s. Schulten a. a. 0. S. 41). _
Außerhalb Delos’ findet sich in der Regel nur ol xax. ’P.-. E 12d, Z. 12f. (’P. ol iv "Agysi
xax.)- : E 16 (Opus); (die Ergänzung ’P. o[i iTudppovvxtg] entspricht weniger dem Sprach¬
gebrauch); E 65a, Z. 1 ([oi iv TpaXlstu] x. ’P.); E 67, Z. 7f. (s. aber Schulten, a. a. O.
S. 30) (Ephesos); E69a, Z. 3£; b, Z. 3 ([xaxotxjovyivoig sic! ’P.) (Pergamon); E 77, [Z. 7]
(Prymnessos); E 78 (Trajanopolis); E78A (ol iv Ndst x. ’P.); E 81 a, Z.2;b, Z.lf.;’c, Z.l;
d, Z. 2 f.; e, Z. 2 f.; Z 71, Z. a2; [bl]; Z 72a, Z. 1; b, Z. 1; [c, Z.l] (Apameia); E 81F (Konana). —
Vgl. auch ol iv Iloxioloig xatoixovvX£g (E 94 b, Z. 4f.) von der Station tyrischer Kaufleute
m Puteoli. — ’P. ol TtaQtTtiSryiovvxng treffen wir in Pagai (E 11B, Z. [11 £], 27), und Eretria
(IV44a, Z.30); vgl. [Msy]aQsa>v oi 71. E 11B, Z.14; it. livoiZ. 18; imSy^ovvxsg g. N 135, Z. 20
(Themisonion). In einem älteren attischen Dekret (375—60 v. Chr.) lesen wir (E lB,
Z. 3Off.): öTtoooi S uv EiSaviav oixovvxsg iv ZtSän xal 7 toXiv£v 6 (invot ixifh-iiäoiv xax’ ioTto-
Qiav ’A»rjvyoi. Besonderheiten: 'P<Bfioü[oi. ol Ttajgotxo-vvxtsg (EllB, Z.16). Begoiaioi xal ol
ivxsxxryzivoi'P. E 17. Dialektisch gefärbt ist die Wendung ’P. oi iryagovvxsg E 15, Z.2f. (Elis).
***) oi aviutoUnviiievot ’P. E 84a, Z. lf.; b, Z. 2f. (Isaura); E 81C, Z. 3f. (Amisos).
Für die Bedeutung des römischen „conventus“ ist auf die erschöpfenden Darlegungen
von Kornemann (s. 0 .) zu verweisen. Hier soll nur noch betont werden, daß in einer
Inschrift von Thyateira sogar 0 xäv ’P. xovßevxog (Z 45, Z. 7) geschrieben wird, während
Namen xjnd Arten.
111
Gegenüber dieser großen Menge von Fällen, in denen Kaufleute und
Genossen nahe verwandter Berufe korporativ auftreten, namentlich wenn es
gilt Ehren zu erteilen, erscheinen die ausdrücklich als solche bezeichneten
Vereine wenig zahlreich. Schon die ünstäte Ausdrucksweise aber, mit der
Römer und Athener, sowie gelegentlich „Griechen“ als nebeneinander bei
diesen Ehrungen beteiligt genannt werden, obwohl schwerlich wesentlich
verschiedene lalle vorliegen, legt den Gedanken nahe, daß es sich oft nur
um den ersten der von Francotte betonten Fälle handelt, um ein gelegent¬
liches Zusammentreten von Berufsgenossen*). Vermag also selbst nach
in einer hierapolitanischen vom xovßsvxagxijoas xäv ’P. (A 49 C, Z. 15 f.) neben dem
ovvsSgiov xäv P. (Z. 4f.) die Rede ist. Mit dieser Stellung der Römer im conventus
hängt es offenbar zusammen, daß sie ebenso wie die Stadtgemeinde selbst (<5 8 i m og) sich
nur kurz mit ihrem Namen nennen (ol ’Pcofiatoi). Ygl. E 31a, Z. 7f. • b (Methymna); 62, Z. 3
([m &] Jlaqpra ’P .); P 30f, Z. 3f. (ol iv TgdUeoi’P.); h, Z. 12; Z61, Z. 4 (ol ’P. ol iv
El[l]la,) ; B 352, Z. 3 (Smyrna); T41 f, Z. 2 (Philadelpheia); W96a, Z. 4 (Teos); £ 68b (Ery-
thrai); E 79b (Laodikeia). Ygl. E34, Z. 13, 16, 17 (ncto’ avtolg ovxsg’P.) (Ckios); IV"90
Z. 8 CP. &xavx £ g; Priene); E 64A, Z. 4; b, Z. 7; c, Z. 2 (Lagina); 64B (Stratonikeia); 91 a"
z - 6 (Ägypten). Vgl.’JtcoLoi aal "EHtjm? (E 54) oder ’lxahxol auf Delos (E 55 a, Z. 3; b, Z. 1;
c; B 165a, Z. 18; b, Z. 4); ’I. in Argos (E 12b, Z. 4); ol i,tl xijs ’Aatag ’P. xaVE. (E 79a lao¬
dikeia), aber auch oi inl 1 % ’Ao. ”E. (E 83, Z. A1 Kibyra). Ygl. E 92, Z. 5 ff. — E 90 a heißt es
wohl oi iv ’Ah-tavSgsla [ovv aixä ytvopsvoi ’IxaUxJoL — Die den anfgezählten griechischen
Wendungen entsprechenden lateinischen Formeln lauten auf griechischem Boden (wie
anderwärts): quei . .. negotiantur: £12a, Z.2£; b, Z. 2 (ltalicei ... Argeis); E30a Z lf
(cives Romani .. . Mytileneis); 51, Z. 2f. (I. et Gr. .. .in insula . ..; Delos); 62, Z. 1 (Papki);
63, Z. 2 ([Civ.?] Rom. ... m Salam[ine]); 77 (Prymness[enses] et e. R. [qui ibi] n.); 85 ([It.]
.. . Mallei); 81f. (Apameae). Vgl. mereatores qui Alexand(riai), Asiai, Syriai negotiantu(r)
(E96, Z. 3). — [civ. R.] Trallibus consisten[tes] E6öb. quei . . . consistunt: [E 52] (It.
et Gr. . . . [Deli]) ; [74b, Z. 6] (C(ives) R(omani) . . . Cyzici). Ygl. E95a, Z. 8ff.: cultores
Jovis Heliopolitani Berytenses qui Puteolis consistunt; b, Z. 3f. qui in cultu corporis
Heliopolitanorum sunt. Ygl. E 64, Z. 11 [C(ives) R(omani) in provinjcia Cypro. E 90 b
Alexandreae ltalicei quei fuere [cum eo ibi] (anders Schulten a. a. 0. S. 49 f.). E 65 d; e; f
(Delos); 93 A (Halaesa): ltalicei. E11A [C(ives) R(omani) et AJthenienses. E 55A (Delos)
Romani. — S. Kornemann a. a. O. S. 1180 ff.
*) Sogar fiü- die Römer, deren „conventus“ nicht nur durch die auch von uns auf-
gezählten Inschriften, sondern, vor allem für Kleinasien und Sizilien, auch durch zahl¬
reiche Schriftstellernotizen erwiesen wird (Schulten a. a. O. p. 26ff„ Kornemann, De civibus
R. . . . consistentibus p. 97ffi, a. a. 0., Sp. 1184ff.) kann es fraglich bleiben, wie eng im
einzelnen Falle der Zusammenschluß gewesen ist. Auffällig ist doch die Unbestimmtheit
^ e **^ US ^ rUC ^ SWe ' Se 11 ^ aä ae ^ ene Auftreten des Ausdrucks „conventus“ (s. s. S. 110,
A " ***’ Koriiema,ln a. a. 0. Sp. 1182). Für uns kommen diese Vereinigungen überhaupt
weniger in Frage. Sind sie auch privaten Ursprungs (Kornemann Sp. U97£), so stehen
sie doch meist bald den Städten näher als den „Collegia“ (K. Sp. 1193£). Jedenfalls
haben sie trotz gelegentlicher Annäherung an griechische Verhältnisse (Kornemann
Sp. 1194), die auch wir zu berücksichtigen haben, im allgemeinen mit dem griechischen
Yereinswesen nichts zu tun (Ziebarth S. 125 £). Daß die Kultbeamten der italischen Vereine
in Delos, die den Namen Hermaisten, Apollomasten, Poseidoniasten tragen (s. S. 66), die
Gesamtheit der „Italici“ leiteten, wie meist angenommen wird, muß auch mir sehr
zweifelhaft erscheinen (s. Ziebarth S. 126, Kornemann Sp. 1188f.), zumal das Auftreten
der Kompetaliasten, bei denen es sich sogar fragen kann, ob alle betreffenden Urkunden
einer Vereinigung zuzuweisen sind, mehr an eine Mehrzahl kleinerer Genossenschaften
denken läßt, die sich gelegentlich zusammenschließen konnten.
112
Erstes Kapitel.
Ziebarths Ansicht (S. 27. 30 f.) die nur gelegentliche Berufsbezeiehiiung
gfiit oqol xal vuvxlriQoi keinen Verein zu erweisen, so können wir auch alle
andern noch unbestimmteren Erwähnungen dieser Berufsgenossen nicht ohne
weiteres 'auf wirkliche Vereine beziehen, ja es liegt eine größere Wahrschein¬
lichkeit für ein Kolleg nur dann vor, wenn auch, wie wir schon betonten,
eine wirkliche Vereinsbezeiehnung gebraucht wird. Wir können uns. also
Ziebarth nur zum Teil anschließen, wenn er seine große Zahl von ge¬
schlossenen Kollegien konstruiert, ja auch Francotte geht hierin offenbar noch
zu weit.
Vo’r allem gilt dies für die vom historischen Standpunkte so wichtige Frage
nach dem ersten Vorkommen des angeblich ältesten, des attischen Vereins.
Mit vollem Grund weist Francotte (a. a. 0. II, S. 206f.) die Willkürlichkeiten
Ziebarths (S. 27) zurück, der eine Anzahl ganz verschiedenartiger Urkunden
(El; 3a; 3b; 4) auf denselben Verein bezieht. Wenn auch ot vavxbjQOL
an den Staat eine bestimmte Abgabe zahlen mußten (El), so ergibt sich aus
dieser Erwähnung doch nicht der Schluß auf eine „große und mächtige
Korporation“ im 5. vorchristlichen Jahrhundert, die Ziebarth nach dem Vor¬
gänge anderer Gelehrten*) annehmen zu können glaubt. Im 4. Jahrhundert
soll dieses Kolleg nach ihm den volleren Titel ot Sfwropot xai vavxfojQoi
tragen. Wir können aber wieder nur Francotte zustimmen, daß diese
Handelsherren, die in der betreffenden Urkunde (E 3a) die Ehrung eines um
sie verdienten Sidoniers vom Staate durchsetzen, nicht im mindesten eine
Gilde gebildet zu haben scheinen**). Von derselben Gilde soll dann weiterhin
die Grabschrift auf den ezQazriyrföccg i-jtl zbv IleiQcaä (E 3 b) stammen.
Wieder ist aber diese Ehrung so allgemein gehalten (ot Efiit. xal vavxZ.),
daß ein Verein hier ganz unwahrscheinlich ist; denn daß der Geehrte xpo^evog
der Gilde war, was ja auch schwerlich auf eine aus Athenern bestehende Ver¬
einigung hinweisen würde, ist nirgends zu lesen. So durfte also nicht einmal
für diesen Fall Francotte, der den jtpoZsvog von Ziebarth übernommen hat,
von der Möglichkeit einer geschlossenen Vereinigung sprechen. Kann man
für die beiden zuletzt besprochenen Fälle höchstens an einen gewissen
korporativen Zusammenschluß der großen Masse athenischer Handelsherrn
in bestimmten Fällen denken, so liegt ein wirklicher Verein vor in den
vtxvyJ.YjOoi xal sfiTtoQoi ot cpsQovxeg vi]v ßvvodov zov Aibg rov Beviov (E4,
Z. 14f.), die sich gewiß auch kurz o) QvvoSog (Z. 17, 25) nennen konnten, und
in denen Ziebarth mit völliger Willkür „dieselbe Korporation oder eine
Weiterbildung“, wie in den andern schon besprochenen Inschriften finden
will. Gerade hei einer so verschiedenartig erklärten und schwierig zu er¬
klärenden Urkunde erscheint eine solche Annahme äußerst gewagt. Wenn
*) S. die Literatur bei Ziebarth S. 27, A. 1. Bezeichnend ist die hinfällige Be¬
gründung eines Kollegs z. B. auch von Wachsmuth (Die Stadt Athen, II1, S. 153, A. 1):
„wo wegen des Ausdrucks ot vavxXriQot doch wohl an eine Genossenschaft gedacht
werden muß“.
**) Für die verglichene Parallele aus Byzanz (E 22) gibt Ziebarth selbst die Un¬
sicherheit des Schlusses auf ein Kolleg zu.
Häme» und Arte».
113
ich auch keine sichere Deutung der berührten Verhältnisse zu geben wage,
so scheint es doch auch mir, wie Francotte*), sehr nahe zu liegen, daß es*,
sich eher um einen ursprünglich von Fremden gebildeten Verein, der mög¬
licherweise sogar in Delos seinen Sitz hatte, handelte, als um einen echt
attischen, zumal der Hafenepimelet ein izpöfesvog desselben ist.
So läßt sich denn die interessante Tatsache des Bestehens einer festen
Gilde von attischen Kaufleuten, die sogar bis ins 5. Jahrhundert zurück-
reichen würde, nicht erweisen, ja sie ist, wenn man die Verhältnisse der
übrigen handwerklichen Berufsarten berücksichtigt, nicht einmal sehr wahr¬
scheinlich. Hingegen sehen wir im Piräus fremde Kaufleute schon früh¬
zeitig, dem Hamen nach als Landsmannschaften (s. o. S. 81 f.), ihre Vereine
gründen, die den Charakter religiöser Brüderschaften zu tragen scheinen. So
haben, wie erörtert ist, schon im Jahre 333 ägyptische Kaufleute ihren reli¬
giösen Mittelpunkt, solche aus Kition wohl erst seit diesem Jahre (E2).
Die weitere Entwicklung der kaufmännischen Vereinigungen in Athen bleibt
uns leider dunkel. Von möglichen, aber höchst zweifelhaften Vereinen der
Ea/MfiLvLOL (A 66), Kvtiqioi (A 67), ’Afiaßelg (A 68) abgesehen, deren Be¬
ziehungen zur Handelswelt erst recht unklar bleiben müssen, begegnen uns
vielleicht schon im 3. Jahrhundert v. Chr. das vermögende xoivbv täv SlSco-
vlmv (A 65), das wohl Kaufherren vereint (Wachsmuth, die Stadt Athen IIi,
S. 161), und in der Mitte des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts ol iv
IlEiQtt(e)i TtQayaazEvral ot n, sqI Ba.’Aya&oxoScc Me(htm) (Eil, Z 9f.), die
die zweite Gemahlin des Herodes Atticus ehren.
So eifrig in Delos die Betätigung der Kaufleute aller Art am öffent¬
lichen Leben war, die nachweisbaren Vereine sind auch hier selten**). Wir
haben sie schon alle unter den Kollegien mit landsmannschaftlichem Charakter
aufzählen müssen. Um von den zweifelhaften ieQovavzcu aus Tyros abzusehen
(-B167), treffen wir zunächst im 2. Jahrhundert auswärtige Körperschaften
in Delos tätig, wie den Verein der ey$o%eig xal vuvxhrjQoi aus dem phöni-
kischen Laodikeia (£86)***) und die Synodos der in Alexandria ansässigen
älteren eyäo%sig (£ 89a; b), deren Titel mindestens auf zwei verschiedene
Kollegien dieser Art in Alexandria schließen läßt (s. § 5). Deutlich treten
uns zwei delische Vereine fremder Kaufleute (SpitogoL und vavxZijgoi) entgegen:
im 2. Jahrhundert v. Chr. das bedeutende Kolleg der tyrischen Herakleisten
(B166a; b) und im 1. das vielleicht weniger lebensfähige (s. Ziebarth) der
berytischen Poseidoniasten (J5168a—n). Daß auch ein angesehener Verein
von Ägyptern (£ 187; s. o. S. 79, A.**) Kaufleute umschloß, liegt nahe genug.
*) S ' auch Köhler (z. St.), dessen Erklärungen ich freilich nicht ganz zustimmen
kann (s. Gvvodog).
**) Wia Ziebarth S. 30 angebliche, ans gewissen Weihgeschenken erschlossene Gilden
mit Recht beseitigt, so kann ich ihm (s. S. 29) auch die xaxoaUoinss sk Bl&vvIuv fymoQoi
■tat vavxlriQOi (E36, Z. 2 ff.) als Verein nicht zugeben. S. die Partizipien S. 109ff.
***) Obwohl auch in dieser Ehreninschrift eine eigentliche Vereinsbezeiehnung fehlt,
so möchte man hier doch an ein geschlossenes Kolleg denken, da sonst die Ausführung
der Ehren im fernen Delos von der in Laodikeia wohnenden Kaufmannschaft schwer ver¬
ständlich wäre.
Pol and, Gosch, d. grie cli. Vereins wesone. g
114
Erstes Kapitel.
Wie wenig oft der Name eines Kollegs eine Andeutung von der Be¬
schäftigung seiner Mitglieder gibt, das lehrt das Beispiel von Rhodos. Die
Rhodier, die schon hei Lykurg (Leocr. 15) j t&Qav xßv olxovfidvrjv jleqi-
icXiovxEg Si’ EyyuäCav heißen und seit Alexanders Zeiten Rhodos zu einem
Mittelpunkt des Welthandels machen (s. H. van Gelder, Gesch. d. alten
Rhodier, Haag 1900, S. 423 ff.), bieten uns kein Beispiel eines kaufmännischen
Vereins. Daß aber unter den zahlreichen rhodischen Kollegien mit Kult¬
namen sich Vereinigungen von Kaufleuten befunden haben, ist höchst wahr¬
scheinlich. Man könnte auch an Götter erinnern, die für diesen Beruf ihre
besondere Bedeutung haben, an Aphrodite, Zeus Xenios, die samothrakischen
Gottheiten u. a.; doch bleibt alles hypothetisch*).
Eine ausschließlich für Kaufleute übliche Vereinshezeichnung erlaubt uns
in der Kaiserzeit eine Anzahl bestimmter Vereine festzulegen. Es ist das die
Bezeichnung oixog, die sich vorläufig nur im Gebiete des schwarzen Meeres
nachweisen läßt und nur von Schiffseigentümern gebraucht wird (6 olxog
xmv vuvxhriQav). In Tomoi gab es eine allgemeine Vereinigung dieser Art,
vielleicht von einheimischen Genossen, 6 olxog tmv (ßv Töfiei) vavxXtfQCov
(£24a, Z. 2; b, Z. 5f.) genannt; daneben auch eine Gesellschaft alexandrinischer
Kaufleute, wie wir annehmen müssen (6 olxog xB>v ’AXe£,avS(>eav E 25).
Dazu kommen solche Kollegien in Nikomedeia (E 76, Z. 2) und Amastris
(E81A, Z. 1)**).
Wie die Handwerker, so erscheinen in Kleinasien wohl auch Kaufleute
als Oufi/hcoTca***), denen sich dann andere anschließen können. So unter¬
stützen {GxovSaadvxmv, s. Buresch z. St.) Symbioten mit „32 anderen“
{evjißicoxäv x{aV) Xß' aXXmv ) die Errichtung des Grabdenkmals für einen
ivnoQMQxrjs (E 80), der freilich zunächst wohl seinen Titel vom sfiicoQLov
herleitet, immerhin aber als Haupt der Kaufmannschaft gelten kannf).
Im übrigen sind die sicheren kaufmännischen Vereine sehr selten; die
Entscheidung wird oft sehr schwierig sein, oh es sich um ein wirkliches
Kolleg handelt, wenn nicht die Genossen einen originellen Namen tragen,
wie die xeqSeumqol in Thasos (£ 28; s. S. 107), die &q%siixoqol in Palmyra
(E 88 g, Z. 8; vgl. f, Z. 3).
Sonst gab es ja viele Gelegenheiten eines korporativen Auftretens von
Kaufleuten, ohne daß man deshalb berechtigt ist, an Vereine zu denken.
Ein sehr wichtiger Anlaß, der Bernfsgenossen vereinte, ist die Abhaltung
eines Marktes, wie des Sklavenmarktes in Thyateira, dessen Teilnehmer (E68B,
Z. lf. ol xov ör ccxccqCov egyaGtcci %ccl TtQo^svrjtal öo^idroav; s. o. S. 108, A. fff)
*) Von Landsmannschaften gibt es in Rhodos (B 269) und Chalke (B 298) Hera-
kleoten. S. o. S. 81 f.
**) Immerhin wichtig, auch für die Beurteilung anderer Fälle, ist es, daß Z. 7 auch
das Wort vuvvXj\qoi allein von dem Vereine gebraucht wird. Vgl. ohtov v<x.v%Xti[qo3v
vccvk]Xt}qol %rl. (E 76, Z. 2f.).
***) Daher erscheint auch gerade eine Landsmannschaft als tfvjtßtWtg konstituiert:
.B 391 (Pergamon) Jiookovqlt&v Gv^ßicoöLs <kvdQ(bv (s. S. 51. 82).
f) Vgl. E75, Z. 12 (Atjilar in Bithynien).
Namen und Arten.
115
einen GaiuxtsfiTtogos ehren (Z. 5)*), oder die Teilnehmer an einer Messe, z. B. die
Händler in Kyzikos zu Zeiten des Tiberius, in denen man wohl trotz ihres
stolzen Titels (ol dato vijs [Affiag ... FJftjropot xal ^evol E 72, Z. llf. oder
auch ol äxo x. A. EQyaGtai Z. 14; s. S. 108, A. fj"f) schwerlich mit Zieharth
(S. 31) einen festen Verband der herumziehenden Kauf leute erkennen kann. Auch
für die von einem svvodid^xys geführten Karawanen ( gvvodica ) von Palmyra
(E 88 a—g) steht der Vereinscharakter, den Ziebarth (S. 31 f.) im Anschluß
an Mommsen behauptet, nicht genügend fest, da wir nur von ihren Ehren¬
beschlüssen hören, die sie gefaßt haben, weil sie gemeinsam ihre Reise
unternommen haben {ol 6vvccvaßdvx£g E 88a, Z. 3), unter der Führung des
betreffenden Leiters {E 88 c, Z. 3 ol Gvv [afircä] avccßdvrs[sl) und unter seiner
eifrigen Beteiligung (E 88 d, Z. 3f. [GvvoäsvGavxa?] ccvtolg), und weil sie mit
ihm glücklich heimgekehrt sind**). Wie die 6vvodCa auch noch in christlichen
Zeiten ihre Bedeutung hat, zeigen Inschriften von Seleukeia Sidera, wo von einer
nach dem hl. Georg benannten Karawane die Rede zu sein scheint (E81D, Z. 2),
die wohl auch toü ayCov Ikrapytou XQ<bx\iq] GvvodCcc (E81E, Z. 2f.) heißt.
Viel fester erscheinen die Stationen im römischen Reiche, auf die wir als
Landsmannschaften schon hinweisen mußten (S. 82) und die noch mehr aus
dem Rahmen des griechischen Genossenschaftswesens hinausfallen, wie, um
von den Römern selbst hier abzusehen (s. S. 109 ff.), die Tyrier in Puteoli und
Rom (E94a; b; s. Liste E), die Berytier in Puteoli (E 95a; b), die Sardianer
in Rom {E 101 a; b), die Syrer und „Asianer“ (?) in Malaca (73 484), zu denen
noch unsichere Kollegien zu fügen sind (£100, Z.4; 102 sodales Serrenses).
Wo es sonst noch Erwähnungen von Kanfleuten gibt (s. S. 107 £), wie in
Chios (E 32, Z. 3f.: ol vclvxXljqol x[cä oi] sxl xov Xifidvos EQyo[XaßoLy),
Perinth (E21 a; b ’AXs^avdQSlg ol j t^uy/zat. iv 17.), Messana (E93 vccv[xXii]qol)
können wir ebensowenig mit völliger Sicherheit an feste Vereinigungen
denken, wie bei dem geschäftlichen Unternehmen der alexandrinischen Reise¬
flotte, deren Besitzer in Ostia auftreten***). Ob schließlich sich hinter dem
Namen der übrigen landsmannschaftlichen Vereinigungen, z. B. denen von Syrern
auf Nisyros (73 241, Z. 14f.) und Sy me (B 246, Z. 9f.) sich kaufmännische
Vereine bergen, muß um so mehr unentschieden bleiben, als wir sahen, daß
auch andere Berufszweige im Auslande sich landschaftlich zusammenschlossen.
Vor allem aber erscheint es mir bedenklich, wenn Ziebarth bei der
Erwähnung von ephesischen eyMOQOi xal vavxXrjQoi , die in Romf), wie es
*) An eine Gilde denkt freilich auch Francotte, dessen Erklärung s. S. 108, A. fff.
**) E 88 e > z - Sh ol avv ccvzä xazsX&ovzss- f, Z. 4 &vaxofilaa\yza zi]v] mvoSiav, g, Z. 5f.
aV av.a u16 o:v[za vjcts Gvvodlag.
***) E98a, Z. lOf. xavzög zov kXs&vSQslvov azälov (vgl. Z. 6 zt&s 6 az.)-, b, Z. 4f. ol
vavxXriooL zov noQsvzitiov kX^arägstvov ozolov. (Ist c, Z. 6 ff. & ozölog Ev['9-uA[»)>[oi>] 6
7[x] nXolav TtoQtvTLxcov xal 7tavr[av zfüv fisz 3 avz’jov ? mit vccvxXrjQoi Z. 10 dieselbe Unter¬
nehmung?) Auf die Flotte, die Rom in der Kaiserzeit mit ägyptischem Getreide ver¬
sorgte, wird dieser Tcogmixbg Xi. az. meist (s. Waltzing, a. a. O. II, S. 36f.), wenn auch
meines Erachtens nicht mit Recht, bezogen.
t) E 99, Z. 2 .. . iov zfjg XQmvrig xal {lEylazi js ^riZQOzeiXscoe zfjg [kjaiag xal Slg vsftajitdpot)
’vmv Zsßaozäv vavxXrjQoig xal ffftaopois?].
116
Erstes Kapitel.
scheint, tätig sind, ohne weiteres von einem internationalen Verein von v. x. 's.
spricht, für den er nicht im mindesten einen Nachweis auch nur versucht hat.
Was nun schließlich den Charakter dieser kaufmännischen Vereinigungen
anlangt, so wird man wohl nach genauer Prüfung des ganzen von uns bei¬
gebrachten Materiales zu dem Schlüsse kommen müssen, den schon Francotte
gezogen hat (II, S. 208 ff.), daß es sich hei den wirklichen Vereinen mehr um
religiöse Kultvereine gehandelt hat und daß es schwerlich zur Bildung eigent¬
lich kommerzieller Gilden gekommen ist, die, wie Ziebarth annimmt, mit be¬
deutenden Kapitalien an gemeinschaftlichen Unternehmungen sich beteiligten,
überhaupt eigentlich kommerzielle Zwecke im Auge hatten.
Handwerker.
In eingehender Weise hat Ziebarth S. 96 ff. die den Handelsgilden nahe¬
stehenden Vereine der Handwerker behandelt. Sind sie auch nach ihrer tech¬
nischen Seite von Öhler (Eranos Vindobonensis, S. 277f.), nach ihrer land¬
schaftlichen Verbreitung von Ziebarth geordnet worden, so hat sich doch
das Material seit diesen Publikationen so vermehrt, daß es lohnt noch einmal
sie zu Überblicken. Während über die landschaftliche Verbreitung die Liste Z
schnell Auskunft gibt, seien sie hier zunächst nach der technischen Seite
nochmals aufgezählt. Außer Kleinasien hätte Öhler auch das naheliegende
Gebiet Thrakiens mit heranziehen sollen, da es sich bei beiden Gebieten um
eine kulturelle Einheit handelt, die auch im Genossenschaftswesen oft sich
geltend macht. Außerdem kommt vor allem Argos*) und, seitdem die
Papyrusfunde sieb, so gewaltig mehren, in gesteigertem Maße Ägypten in
Frage**),
Von allen Gilden zeigen die größte Verbreitung alle die, die es mit der
Herstellung der Kleidung zu tun haben, wie es schon Öhler beobachtet hat.
Neben die Verarbeiter der Wolle, die gQiovQyol (cordonniers Waltzino"
Z37, Z. 28 Philadelphia), die Weber***) und die Wollwäscher, die epioxXvzlj.
(Z66, Z^3 Hierapolis), treten die Wollhändler, die Xavccyioi in Ephesos
(Z 27, Z. 7) und Thyateira (Z 43, Z. 11). Von größter Bedeutung waren offenbar
im Altertum die Färber (ßaqjslg), die wir in Tralles (Z21, Z. 3; [zi 70, Z 1?])
Thyateira (Z40a, Z.2, 6; b, Z. 10; c, Z.24; d, Z.2, 5), Pergamon (Z49, Z.llJ
s. S. 123), Hierapolis (Z 64a,Z. 3; b, Z. 6), Sagalassos (Z 82, Z. 12) und Neilupolis
(Z 99, Z. 19) antreffenf); ihnen gesellen sich die Purpurfärber ( noQrpvQoßäcpoi )
*) Über die itlvvpg u. a. in Attika (Z 2, Z. 1) s. S. 124, A. ***.
) S. Wileken, Grieeh. Ostraka, I, 697, A. 1. Unsere Darstellung mußte sieh vorläufig
auf die Berücksichtigung der in den Papyri verkommenden klarsten Fälle ägyptischer
Gilden beschranken. Eine Liste der in Papyri belegten Handwerker überhaupt s. bei
Wileken, Gr. Ostr. S. 688 ff. — Hier und bei Öhler s. auch die freilich oft recht frag¬
liche Bedeutung der genannten Zünfte.
M ) Ihre Zünfte sind besonders für Ägypten belegt. Sie tragen hier gern die ander¬
wärts seltene Bezeichnung yiqSioL (s. Wileken, Gr..Ostraka I, S. 172): Z 98, Z. 10; 96, Z lf.
(itQSGßvreQoi y.; s. § 5). Aber auch an den Vorsteher der Weberwerkstatt (krcavaQxns
oder ist ZllOa; b; c) ist zn erinnern (s. Wileken I, S. 691).
t) s. S. 117, A. *■*: Z 70, Z. 2f. (Laodikeia a. Lykos).
Namen und Arten.
117
in Thessalonike (Z7, Z.2) und Hierapolis (Z68a, Z.4; b, Z.3; c,Z.2; d, Z.6;
^) *')• Nächst den Färbern haben die Walker (yvcctpsig) eine große
Verbreitung; sie finden sich in Mytilene (Z15, Z. 1), Kyzikos (Z57, Z. 7),
Temenothyrai (Z 62, Z. 14), Akmonia (Z63, Z. 11), Laodikeia a. ’ Lykos
(Z 70, Z. 2£.)**), Flaviopolis (Z87, Z. 3) und in Ägypten (Z 99, Z. 23).
Weniger zahlreich sind die Kollegien, die es mit der Leinwand zu tun
haben; hierher gehören die hvovgyoi in Milet (Z19, Z. 12), Thyateira
(Z42, Z. 15), Tarsos (Dio Chrys. XXXIV, 21—23, p. 419f.) und Anazarba
(Z 86, Z. 11), die Leinenweber (Xivv<poi) in Tralles (Z24, Z. 7; [25, Z. 1 ?])
und die Leinwandverkäufer (XivoitaXca) in Korykos (Z84, Z.3). Mit der
Verfertigung von Gewandstoffen befassen sich gewiß auch die anXov^yoi, die
Hersteller einfacher Gewebe, die neben yvatpslg und vielleicht ßatpslg in
Laodikeia a. Lykos Vorkommen (Z70, Z. 3), mit der von Kleidern die ipa-
xsvöpievoi (Z44, Z.2) in Thyateira.
Von großer Bedeutung ist im Altertum die Verarbeitung des Leders
gewesen. Mit seiner Herstellung beschäftigen sich die ßvQdslg in Thyateira
(Z41, Z. 8) und die 0%vmßvQ0sTs in Kibyra (Z 83, Z.6). Außer den ßacpslg
wird keine Gilde so häufig genannt, wie die der Schuster. Während aber
die Bezeichnung für die ersteren eine durchaus gleichmäßige ist, herrscht
hier die größte Mannigfaltigkeit, vor allem mochte es wohl die Behandlung
des Leders mit sich bringen, daß sie, wie auch noch heute zu beobachten
ist, mehr als andere Handwerker eine engere lokale Gemeinschaft zeigen.
Für ihre Ansprüche aber ist es bezeichnend, daß wir nach unserer Über¬
lieferung vor allem bei ihnen sicher die für die damaligen Bühnenkünstler
sonst in der Regel vorbehaltene Bezeichnung TgyvsiTcu nachweisen können
(Z fl, Z. a 15, b 16; 80, Z. 7)***). Es finden sich ol trjv 0 xvtc[x]tjv xsyvr t v
i^yal^öfievoi. in Mytilene (Z14, Z.5f.), c Jxvvsls in Philadelpheia (Z38, Z.22;
s. cpvXrß), Termessos (Z80, Z. 6 ff. ol xara iroXiv te%veirca Oxvtslg), Apameia
(oi SV rfi 0xvxixfi %Xa%sia. %syvslxai Z 71, Z. a 14f., b 15f.) und in Ägyptenf),
sowie 0xvtor6jioi in Thyateira (Z45, Z. 1).
An diese Fälle von Handwerkern, die es mit der Herstellung und dem
Vertrieb der Kleidung im weitesten Umfange zu tun haben und die, wie es
scheint, im genossenschaftlichen Betriebe am meisten hervortreten, schließen
wir einige Vereinigungen an, deren Namen schwer zu erklären ist, aber die
doch in ihrer Tätigkeit diesem großen Gebiete nahe gestanden zu haben
scheinen, die xcciQodozjtiöjjzjcat (Teppichfabrikanten? Z68a, Z, 7) in Hierapolis
*) Eine Verbindung Zwischen beiden landschaftlichen Gebieten stellt die noQcpvQÖ-
S ans Thyateira in Philippi Apostelg. XVI, 14 dar; s. Literatur bei Waltzing zu
no. 202 (HI, S. 74).
**) Es wir d die Stelle unter Kombination der Vorschläge von ßamsay und Waltzing
zu ergänzen sein: [rj fpyasia] rmv yvaq>£[mv Kai ßutpimv xcä] &xlovQy[ä>]v.
***) In Termessos heißen gewisse Handwerker nur (s. S. 122) re%vetrai (Z 81a, Z. 26, 30;
b, 2.1); vielleicht sind unter diesem Wort auch hier die dortigen Schuster (Z 80, Z. 6ff.)
zu verstehen. Über rsyvtzca als Bauarbeiter s. S. 122, A. ***.
1') ^ 100, Z. bl gxvzev s (s. IV. Kap., § 2); 112, Col. 3, 3 xäw iv avzfj Gy.vziiov zov
(s. Wileken, Griech, Ostraka,.!, S. 331); 113 ol ex xwv Me\lvoveIoiv Gnvxslg.
118 Erstes Kapitel.
uud die Zvf.utUsaSslg*) Filzarbeiter in Smyrna; vor allem aber sind die
argiviscben Gilden der ISjtajT.olr^Tui (Z4), Aetpidaoxal (Z 5), Aeelxai (Z6)
und KeQxuöai (Z G A. Z. 16) vielleicht hier nnterzubringen**).
Weit verbreitet ist das Genossenschaftswesen auch auf dem Gebiete der
Metallindustrie. Mit dem Edelmetall haben zu schaffen die gern vereinigt
auftretenden Silberschmiede und Goldgießer (ctpyupokdsrot xal %qv6o%6ol)\
wir treffen sie in Smyrna (Z 31, Z. 1£), wie in Palmyra (Z 88, Z. 3f. [jjp.]
x. «.)***), in Delos gibt es im 4. Jahrhundert v. Chr. 3>hu (Z 15 A, Z.l),
die, wie Jouguet meint, mit der Herstellung kleiner Andenken an die heiligen
Stätten und mit Geldwechseln beschäftigt waren, und in der Nähe von
Perinthos vielleicht vioi aü[ßd]piot (B 68, Z. b3). Mehrfach bezeugt
sind die Erzarbeiter (xcdxsls)-, sie finden sich in Amphipolis (Z9, Z.2),
Sigeion (Z50, Z. 3), Hierapolis (Z68e, Z. 4) und Thyateira (Z46, Z. 3 %ccXxsZg
%aXxoxvxoi)-f). Eisenschmiede (eidr^oyalxels) haben wir in Ägypten (Z 103,
Z. 3), sowie andere Spezialitäten, wie die %a.XxoxaXXr l xai (Z104, Z. II 4), die
die Lötung von Erz betreiben. Dazu kommen die Verfertiger der wichtigsten
Metallgeräte, die der Schwerter in Sidon {jm%aiQo%o ioC Z 89, Z.4).und die
der Klinen in Tralles (xAeivom[y]ox Z22), sowie die Fabrikanten von Nägeln
in Hierapolis (ijAostofstJot Z68e, Z. 2)-j“j"). Auch in den 2X(UQslSai von Argos
vermutet man Arbeiter in Metall, die das Glätten desselben betreiben (Z 6A,
Z. 13; s. Frankel). Eine Spezialität sind die xoQaXXhOTiXccGxcu in Magnesia
am Sipylos, die entweder die Korallen zu Bildchen verarbeiten oder Korallen¬
imitationen liefern (Z36, Z.6; s. die Literatur bei Öhler).
Auffällig gering ist verhältnismäßig die Zahl der mit der Steinbearbeitung
und dem Bauwesen beschäftigten Genossenschaften. In Perinthos gibt es
XL&ovQyoi (Z 12, Z. 11) und in der Gegend von Kotyaion Aatvitoi Kovqvcci-
trjvoi (Z61, Z. 5f.), vielleicht auch einen Verein von Xaxöfioi in Mastaura
(Z 25A, Z. 4) und einen solchen von ;.[t{to|doi] in Paros (Z 15C) sowie
römische /rapfiapaptot (Z 116, Z. 12; vgl. 115). Im ägyptischen Reiche
scheint eine gewisse Zentralisation der Bauleute eingetreten zu sein; denn
es finden sieh in Paphos (Z17, Z. 3f.) oi vit’ aiirbv xetayfievoi xaxä rijv
vfißov &.QXLTSXrovse und in Ägypten selbst (Z107, Z. lfi.) oi Saco
*) ^ ber diese Vermutung Wageners g. o. S. 51; der Text (Z33, Z. 3f.) bietet vjj
GV^ßlÖMSEl Z&V ZüTZTUvdÖ.CDV.
**) Zx. erklärt man als ßvQGoStyaL (s. van Herwerden, Lex. gr. suppl. s. v.; eine
andere Erklärung g. bei Frankel); auch AstpiSaazai könnte mit dem bekannten Verbum
ä4t P m Zusammenhängen (fullones Frankel), Antzai mit Ualvm (glätten), was sieh freilich
sehr gut auch auf Verarbeitung harter Stoffe, wie Holz, Stein (s. Frankel) u. a., beziehen
ließe. KsqndSaL erklärt Frankel für „textores“.
***) Bekannt ist der &QyvQox6xos Demetrios in Ephesos (Apostelg. XIX, 24ff.), von
dessen Zunftgenossen wir freilich nichts erfahren. Es wird nur erzählt, daß er die für
ihn tätigen zs%vZzul und die Arbeiter (ßgyäzai) um sich sammelt.
t) 1^ der Doppelname auch auffällig, so scheint doch die Konjektur von Buresch
(Aus Lydien S. 106, A. *) y. %alnozvxov wenig wahrscheinlich.
tt) Sehr zweifelhaft (s. Lebas z. St.) ist die Erwähnung von wt>[pog(i-/sts] in Athen
(Z 1), die sich auch schwerlich auf einen Verein beziehen würde.
Nauen und Arten. LJC)
7Jvo[is];tatdos xsx[xov}eg xpeffßvxepot, also mindestens 2 Vereine in diesem
Gau, sowie später das xoivov aller xixxoveg in Oxyrhynchos (Z 102, Z. 2). Auf
eine gewisse Organisation der Bauleute läßt vielleicht auch der äo/xorexrcov in
Abydos (Z52, Z.2) sc hli eßen. Vier gzeiiyara (§ 4) zf t g olxoßoaliag gab es in
Ikonion (Z74, Z. of.), und aus dem 5. nachchristlichen Jahrhundert sind
olxoSofioi, in Sardes bezeugt (Z 39, Z.l)*).
Von sonstigen Gewerben, die die Verfertigung von Geräten betreiben,
sind nur aus Thyateira die so wichtigen Töpfer (xegccustg) als Genossenschaft
bekannt (Z47, Z 8)
Die Berufe, denen die Ernährung, der Bevölkerung zufällt, treffen wir
verhältnismäßig wenig in Korporationen. Gewiß ist es nicht zufällig, daß
auf diesem Gebiete Ägypten in unserer Überlieferung obenan steht. Hier
erscheint schon die Landwirtschaft in Vereinen: so gibt es außer einem
solchen von kaiserlichen Pächtern (yatopyo i KaCeccgog Z 90, Z. 3) auch einen
andern von 0vwyeov%oL (Z91, Z.l), sowie eine ähnliche evvodog (Z101,
Z. 22. 25, 30). Ihnen schließen wir die Gärtner ( [xrjxovQoC ) (s. S. 122) von
Pessinus (Z75, Z. 7) und von Hierapolis (?Z65, Z. 7) an. Die argivischen
IhoXad-hs (Z6A, Z. 8) und ’T&Sai (Z. 11) haben wohl mit der Zucht der
Pferde und Schweine zu schaffen (s. Diels bei Frankel), Auf die Schaf¬
zucht**) möchte ich mit Cichorius (Altert, v. H. S. 48f.) trotz der dagegen
erhobenen (das. S. 143) Bedenken die vielerörterte SQyciela ^fQsaiiarixyj in
Hierapolis beziehen (Z68b, Z. 7), in der man immer wieder eine Vereinigung-
jugendlicher Arbeiter oder gar eine Wohltätigkeitseinrichtung hat sehen wollen.
Auch Bienenzüchter (peiuseov^yoi) waren schließlich in Ägypten organisiert
(Z104, col.VI). Kollegien der Gemüsehändler (Xa%avoxB>Xca Z99, Z. 22), der
Ölverkäufer (ehuoxmXca Z 104, col. V) und der Bierhändler (gv&oxälaz Z 104,
Z. IV, 4) gab es in Ägypten; hier ist auch ein Kolleg der so notwendigen***)
Bäcker (&q%ox6koi) zu nennen (Z 104, HI), vor allem aber aus dem Beginn der
Römerzeit der Verband der Brot- und Kuchenbäcker des Bezirks von Arsinoe
(Z 97, Z. 4ff.)f); ein Verein von äpxoxdxoi ist uns noch für Thyateira
bezeugt (Z48, Z.2), abgesehen von der Vereinigung, die die Bäcker in
Magnesia a. M. Vornahmen (xat excugiuv Z20, Z. 7 fl; vgl. Z. 4), um einen
Streik ins Werk zu setzen (s. Ziebarth, S. 94). Dazu kommen in Ägypten
blvQoxbxoi („Durraklopfer“ d. h. „Müller“: Strack; Z 92, Z. 4). Eine Fischerei-
vereinigung ( xvgroßoXoi ) gab es in Smyrna (Z 32, Z. 1£); in Kallipolis
*) [oi, iv ’Erpeacp [jteogETfiat] = mensores (Öhler) würden hier anzusehließen sein, wenn
man nicht eher an gewisse Beamte zu denken hätte (Z 28, Z. 7 vgl. mit Z. 1).
**) Schon die Bezeichnung Zq'yaaLa scheint mix eine der gedachten Erklärungen
(s. zuletzt Francotte, a. a. O. II, S. 215; Kornemann, Collegium, Pauly-Wissowa IV 1, Sp. 403)
nicht zuzulassen. Dieses Kolleg konnte sehr wohl mit den dort genannten xoQcpvQoßdtpoi
in Beziehungen stehen, S-ginfvaza — Vieh; Wilcken, Griech. Ostraka, II, no. 653, I S. 221;
Oxyr. Pap. II, no. 246 Z. 16, 21; Dittenberger, Orientis Graeci inscr. selectae, I (1903), 200,
Z. 12; dazu adn. 17. Vgl. XQoßcezo[zQO(pt7i] Z 30, Z, 8 (Teos).
'***) Vgl. Z 20, Z.8f. Z7}v a\_vay\v.alav zov clqzov igyaßiav.
j-) tö x/.fßXog zaiv dito zov Aofiivot-ixav (sc. vounvt xa&uQOVQycöv von %laxovvzoTtotmv
(s. Ziebarth, S. 100),
120
Erstes Kapitel.
scheint das Gewerbe der Fischerei zugleich mit Steuerpachtung verbunden
gewesen zu sein*).
Vereinzelt treffen wir Barbiere (xovQeig), und zwar in der Gegend von
Perinthos (5 68, Z. a6).
Eine besondere Entwicklung im Anschluß an alte nationale Bräuche
machten schließlich gewisse Korporationen Ägyptens durch, die es mit der
Totenbestattung zu tim hatten, wie die vexQoxdcpot (Z108a—k öfters), 7 tccga-
eiiexai (Z109Aa—cu. ö.), xaQt t evxai (Z95 oi ex xov TtQ'og Mifupiv f isydXov
AexXrjTueCov x aQ t X evxaC-, 99, Z. 21; 112, Col. 3, 9; 18, 1; 29, 5) und die
%ol X vxca oder Z oa^xca (Z 109, a—d u. ö.), sowie mit dem Kultus, z. B. der
Bestattung der heiligen Stiere (Z 94 &Q%tVT.arpia<jxr l g), auf die hier nur ver¬
wiesen werden kann**).
Überblicken wir die ganze Masse dieser Handwerkergilden***), so ist es
auffällig, wie es sich, so weit wir das nach dem Namen beurteilen können,
meist m erster Linie um Fabrikation handelt, während der Verkauf nur
selten betont wird (vgl. [ W u>ojr G>Xcu Z 15A, Z.l; XayavoTtCjXca Z99, Z.22-
eXaioxcbXeu, £v&07tmXca Z104). Gelegentlich werden freilich auch Buden¬
besitzer genannt, wie ot 6xr]V£ixa[t] xal lQya6[xaC\ in Abydos (s. S. 108, A. fff).
Für die Verbreitung des korporativen Geistes in diesen Kreisen aber ist es
schließlich bezeichnend, wie auch die Hilfsorgane des Gewerbes, die Läst¬
ernd Sackträger, in Genossenschaften vereint waren. So gab es zwei Arten
<po Q x vr oi in Smyrna (Z35, Z. lOf. ol « 9 i rö V ßeixov; 34 ’AsxXr^aßtuCX
eaxxorpoQot aber m Perinthos (ot dito xfjg eXccrjQäg ZU, Z.l ff.), Kyzikos (ot
«7to xov f texQrjrov Z58, Z.6f.) und in Panormos (Xtjievelxat Z60, Z.4)f).
Zum Schlüsse muß auch ich auf die wissenschaftlichen Berufe hinweisen
für die Ziebarth mit großer Sorgfalt Material zusammengebracht hat Vor
allem handelt es sich um die Ärzte (s. IV. Kap. § 2), meines Erachtens ist
es ihm aber auch auf diesem Gebiete (s. u. S. 124) nicht gelungen ans den
gelegentlichen Erwähnungenff) für die altern Zeiten geschlossene Ärzte-
kollegien nachzuweisen. Erst allmählich ist, namentlich auch in Kos, wie
V t. ^ ? 10 , *“1 x£[Xav]a[g x ]i]ßavrEg iv xä NuXaUo . .. ßvvvavxai. Ihn-
ich die Inschrift von Parion Z55, Z. 3 . . . a[ gx ]ij e avtEg iv ®qov . . . ('s. Z. 6
g . nth.Pal.VH 295, v. 10 (Leon. Tar.) .• evvsgyavivxig i x &vß6Xa>v friaaog. — DerVoUständig-
kei wegen verweise ich auf das Edikt Justinians ans Abydos (2 48) mit der Erwähnung
z.22), ü m „l, ia^yol, XagS^yoL (Z. 25)°
) Vgl. außer Ziebarth S. 100 f. besonders P. Viereck, Jahresbericht d. dass. Alter-
(1898), S.ieiff. S. dort auch die icaexocpigoi (Z109B).
***) Die nbrl S ea i deren Gebiet nicht genauer bezeichnet wird (Z 3- 8-13 Z 2- ifi 7 r..
18, Z. 2; 23, Z. 3; 28, Z. 8; 29, Z. 8; 36, Z. 2; 37, Z. 25; 49, Z. 7 ff.; 51, Z. 3-’ 67 Z 8 72 a
Z. 20 ; h, Z. 14 f.; c, Z. 21 f. ; 73, Z. 5f.; 76 a, Z. 6; b, Z. 6; c, Z. 9; d, Z. 9f.; e Z 4 f -n’ Z 4 -
78,Z.8f.;79,Z.4;85,Z.17;vgl.B 426A,Z.b2) s.u.S. 121 ff. ” ’ ’
o ^ (Z U1) kor P orativ auffcreten, kann fraglich erscheinen.
f ,™ en ‘ ;Gneoh - 0straka - 1 S - 27 2f- 332) über den <%o vr,X<hr, S (Z 106). _ über die
freie Vereinigung der Angehörigen eines Lastschiifes (oi von r o'u„„) 8 . Dittenberger
Onentis Graeci inser. sei., Lipsiae 1903, no. 209 adn. 3; P. Meyer, Das Heerwesen der
Ptol. u. Römer in Ag. S. 140 u. A. 508.
tt) Z3A, Z. 9f. {iaxqoi oeoi drjjioßisvovßiv)-, s. auch eine Liste von Ärzten (?) Z3B.
Namen und Arten.
1.21
er selbst betont, die Familienvereinigung in eine Art Berufs verband über-
gegangen. Auch für die Ärzte des alexandrinischen Museums, wie es scheint;*),
ist der korporative Zusammenhalt ebenso sicher, wie die Gelehrten des
Museums als 0-vvodog xäv cpiXoXoyav (Strabo XVII p. 794) gesellig ver¬
kehrten**). Nicht minder gab es in der Kaiserzeit ärztliche Vereinigungen in
Rom (Z 114; s. § 4)***). Endlich sei noch auf das merkwürdige xoi[v'ov xäv
xaxcc] Kvtcqov y q ccauctx [fw v] (A 35, L. 4f.) hingewiesen, das nach Dittenberger
aus scribae militares bestand.
Mehr als die berufliche Seite der Handwerkergilden muß uns die ge¬
nossenschaftliche interessieren (s. Ohler S. 278 f.). Da ist denn im Gegensatz
zu den zahlreichen Erwähnungen von Kaufleuten hervorzuheben, daß hier
die allgemeinen Bezeichnungen, die auf eine kollegiale Organisation hin-
weisen, sehr zahlreich und zugleich recht mannigfaltig, sind.
Äon einfachen Wortbildungen begegnet uns zunächst die Bezeichnung
SQyaßxctC. Wir treffen e. als Handwerker vielleicht auf Lemnos (Z13, Z. 2)
und in Apameia (Z72c, Z. 22). Als allgemeiner Ausdruck für Handwerker ist
das Wort freilich selten, eher wird es von Arbeiternf) oder von Kaüfleuten,
im engem Sinne von den Krämern gebraucht; so haben wir (s. S. 108, A.fff)
besondeis oi ctTto xfjQ AoCoig egycc&xcu atpetyfievoi elg xxjv TtccvrfyvQiv y d, h.
die Jahrmarktsbesucher, in Kyzikos kennen gelernt. Arbeiterft) bedeutet
auch das Wort SQyaxai in Ephesos (Z 28, Z. 3f.). Andererseits läßt sich
EQyaeta sehr wohl als Kollektivum für die mannigfachsten Gilden ge¬
brauchen; so erscheint es in Tralles (Z21, Z.3; A 70, Z.l) und besonders
in Hierapolis (Z64a, Z.3; b, Z.6; 6ö, Z.6; 66, Z.2; 68bfff), Z.7; c, Z.lf.;
d, Z. 5), vielleicht auch in Laodikeia. am Lykos (Z 70, Z. 2f.)*f). Auch
egyov findet sich in Thyateira (Z40a, Z.6; d, Z.5)**f).
) Z 26, Z. 6 (Ephesos) xo gvveSqiov y oi iv ’Eip. a~z'o xov Movgeiov laxnol-
vgl. Z93a, Z. 3f. inl xäv largäv xal E7tiGzdrr t v xov Movgeiov.
**) Z 93 b, Z. 3 ff.: oi tptlöaotpoi . . . ßvaoixoi. Über die ßizovpsvoi iv xä> Movßsim
s. Wilcken, Griech. Ostraka, I, 672 mit Literaturangabe. H 43 d, Z. 3 ff. [zxgsßßvxaxojv
vsaxogov xov [iEya[Xov 2agdmS]og xal xäv iv xm Movaiico [auxov]y.ivcov axsXmv rptXo-
ßotpmv. — Fiir das genossenschaftliche Treiben der Philosophen ist noch immer die Dar¬
stellung von Wilamowitz (Philol. Unters. IV, S. 263ff.) erschöpfend; über ihre nach den
geradezu vergötterten Stiftern gewählten Bezeichnungen s. u. II. Kap., § 1 .
***) Auch die xafimäol (Z 2 A, Z. 29) sind schwerlich als Kolleg gesichert, wie
Ziebarth meint.
t) über Kaufleute s. S. 108, A. t, ,; Arbeiter; Z 44, Z. 5; B 82, Z. 2 ol iv xolg onS[ti]-
£>s[n>t]s? 'EXXrjvEg ml.; Z. 4 oi igyaexal. — S. igyat;öy.svoi S. 109, A.fff u. 125, A. ***
(xEyvEiTGi oi i.). Vgl. Z 14, Z. 6 (S. 117). Ein Rätsel ist xo xoivov xäv igyaQofiivmv] (Z 3);
vielleicht ist der Name der Vereinigung nicht vollständig erhalten (s. u. S. 124, A. ***).
tt) S. S. 122 , A. *. — Auch die Papyri lassen die untergeordnetere Stellung der
igyaxai erkennen; s. P. Meyer a. a. 0. S. 105. 111 .
ttt) Vereinzelt ist auf jeden Pall das Adjektiv bei diesem Substantiv ( 9 -o Eiiuaxixri)-
s. o. S. 119, A. **.
*t) Eigentümlich ist hier die Zusammenfassung von Einzelindustrien [17 f.J xäv
yvacpi[av xal ßaepemv xal] &nlovqy[m]v (s. S. 117, A. **). — Allgemeiner steht igyaßirj
Z 2 J, Z. 3 im Verse (Ephesos) und Z 20, Z. 10 (Magnesia a. M.) xov agtov igyania.
1‘) Z 18, Z. 2f. (Salamis) [x«l r]oig itäai [spyois? ßitovSaiQxuxov].
122
Erstes Kapitel.
Da bezeichnenderweise die Verstärkungen mit ßvv- nirgends so häufig
auftret en. als hei den Gilden, so haben wir auch ßvvEQyccßxcd*^ in Tralles
(Z 23, Z. 3), die vielleicht ebenso als Ladenhändler anzusehen sind, wie die be¬
sprochenen sgyaßxai, weil jeder spezielle Zusatz fehlt. Weit verbreitet ist die
ßwegyccßU als Bezeichnung für vielerlei Gewerbe; sie findet sich in Tralles
(Z22), Ephesos (Z27, Z. 6), Smyrna (Z31, Z.l**); 32, Z. 1; 33, Z. 9, s. ßvji-
ßlcoßis), Temenothyrai (Z62, Z. 14£), Akmonia (Z63, Z. 12), Hierapolis (Z67,
Z. 8), Kibyra (Z83, Z. 5f.),
Eine merkwürdige Lukianstelle lehrt uns den ßvvsgyog kennen, dem ein
Gärtner seinen Garten übergibt, weil er selbst flüchtig wird (Onos 45). Von a.
leitet sich das ßvvegyiov her: in Tarsos (Z 86, Z. 17) und in dem schon
christlichen Flaviopolis (Z 87, Z. lfi), sowie das fiiytx ßvvsgyiov von Side
(Z 78, Z. 8£), das sehr wohl eine Vereinigung mehrerer, vielleicht ursprüng¬
lich selbständiger Vereine darstellen könnte, da sich hier keine individuelle
Bezeichnung findet, wohl aber eine Oberleitung durch eine Gerusie.
Nur selten wird XEyvelxcu mit oder ohne genauere Bestimmung von
Handwerkern gebraucht (s. S. 117); so in Apameia (Z 71a, Z. al5,°bl6),
Ikonion (Z74, Z.2)***) und Termessos (Z80, Z.7£; 81a, Z.25, 30; b, Z.l).
Das Wort xiywq bezeichnet die Gilde in Perinth (Z 11, Z.l; 12, Z. 11)
und in Amphipolis, wo vielleicht diese den außerhalb derselben stehenden
Handwerkern gegenübertritt (Z9, Z. 2f. 6 yccXxsvg aitb xx\g x;'yvrjQ) J ß). Auch
kehrt es wieder in der Wendung oi xfjv ßxvxi[x ]i)v xiyvryv CQya[Q6[isvoi in
Mytilene (Z 14, Z. 5f.; s. S. 117). Bein dichterisch ist die Wendung oiiöreyvoi in
einer Inschrift von Kos (Z 16, Z. 5). Ein verbreiteter Ausdruck ist' ßvvxsyyia,
der sich findet in Tralles (Z 24, Z. 6), Hierapolis (Z 68e, Z. 2, 3), Sagalassos
(Z 82, Z. 12), Anazarba (Z86, Z. 11) und wohl auch in Palmyra (Z 88, Z. 3)-ff).
Von großer Bedeutung ist für die Handwerkervereinigungen die be¬
treffende Straße, wo sie ihren Wohnsitz habenfff), in dem Maße, daß offenbar
die Gilde selbst in Apameia ij fep[a>]irrfrij itXcexEta heißt (Z 73, Z. 5f.). Denn
auch sonst sind in Apameia die Gilden an die Straßen angeschlossen, sodaß
*) Waltzing (z. St.) entscheidet sich für GwEgydzca, was bei der fehlerhaften Über¬
lieferung des Wortes awsgymatate wohl hier möglich wäre. Vgl. S. 120, A.*.
*"j Herwerden, Lexic. gr. suppl., erklärt die avvsgyuaU (s. v.) hier als eine Ver einig ung
der beiden Zünfte der ägyvgoxinoi und xqv<so%6o t. Dies wäre an dieser Stelle hier mög¬
lich; entspricht aber durchaus nicht dem sonstigen häufigen Gebrauch des Wortes.
***) x. steht auch von Bauleuten gebraucht: rg 8e, Z.l (s. S. 125, A. ***). V°d. Z 39
Z. 20, [21], 26, 28, 33, 36, 38, 39 (Sardes). Z115, Z. 8 (vgl. 116, Z 12 nag/iagceg ioi ßom).
t) Anders Dittenberger (Sylt 2 , 773, adn. 2), der i> -trjs x. mit dem zu ergänzenden
Verbum des Dedizierens verbindet.
tt) Di® Ergänzung des Wortes evvxi\ls, ict], das nach dieser Stelle vielfach unter die
Vereinsbezeichnnngen der Handwerker aufgenommen wurde, ist hier ganz willkürlich
und wird nicht durch Parallelen empfohlen. Vor allem im politischen Sinne ist ja <y.
aus hellenistischer Zeit bekannt (s. die Lexika). Vgl. § i.
+++) Ehei die in Asien und Ägypten übliche Bezeichnung der Straßen nach Hand¬
werkern, die freilich nicht ohne weiteres Gilden voraussetzen läßt, s. Wilcken, Gr. Ostrakal,
S. 331 f. Daneben gibt es (s. Wilcken) in Ägypten eine Organisation nach den Gauen
und eine solche nach Ortschaften (s. S. 125),
Namen und Arten.
123
sieh hier die schon erwähnten iv xfj ßxvxixfj nlaxsia xsyvslxai finden
(s. S. 117) sowie ot szl xfjg ©£pft atag xAuxsCag igyaßxai (Z72c, Z. 21£),
auch kurz ol iv xfj ®£Qjiaicf nAaxeCg genannt (Z72a, Z. 20; b, Z. 14£).
Aber auch die xaxoixovvxsg xijv naßxcageix&v itXaxElav in Pergamon, die
sich nach einem Beinamen des Apollo benennen (Z49, Z. 7 ff.), sind wohl
eine Handwerkervereinigung gewesen, zumal hei ihnen ein ßaeps-ig ausdrücklich
als tätig genannt wird (Z. 11)*). Daß auch die Seßaßxrj TtXaxsla in Sura
eine Gilde gewesen sei, nicht ein religiöser Verein (s. Waltzing z. St.) liegt
sehr nahe (Z76a, Z. 6; b, Z. 6; c, Z. 9; d, Z. 9£; e, Z. 4£), mag sie auch
besondere Beziehungen zum Heiligtum gehabt haben. Aber auch andere
Korporationen, die sich nach ihrer Niederlassung in der Nähe gewisser
Stadttore benennen, sind möglicherweise Gilden, so die yuxoovvrj (s. S. 85)
x&v 71 q[gj]to71vAslx&v, in christlicher Zeit in Akmonia tätig (B 426 A, Z. B1 £),
und die [cpvXij] (s. §4) MsyaXoitvAeix&v in Side (Z79, Z. 4£).
Ganz ausnahmsweise findet sich das für geschlossene Vereine viel
weniger bezeichnende (s. S. 7, A. ***) Partizip, wie bei den IjiaxEvöuevoi
von Thyateira (Z 44, Z. 2) und dem recht unklaren xoivbv x&v sgya^ofiivcav
in Athen (s. S. 124, A. ***).
Zu den besprochenen Gattungsbezeichnungen kommen noch die auf
diesem Gebiete besonders mannigfaltigen allgemeinen Begriffe, die in Ver¬
bindung mit den Berufsbezeichnungen den Gilden ihren Namen geben.
Hierher gehören außer der schon erörterten Bezeichnung jtXaxslu und den
die Einzelgilde vielleicht als Teil eines größeren Ganzen fassenden Be¬
nennungen tpvltf und ßxififia (s. § 4) die Begriffe xoivov (s. § 4), ßa/juixeiov
(s. § 4), ßvjißimßig (S 50£), Ovvrj-d-cia (S. 51f.), ßvvaytoyrj (§ 4), ßvviSgiov
(s. § 4), ßvßxrjjia (s. § 4) und wohl auch 01 ivodog**)- denn die ßvvoSog
ZlivgvasLX&v in Magnesia am Sipylos, die Beziehungen zu Handwerkern hat
(Z36, Z.2; S. 82), kann trotz Ziebarths Bemerkung (S. 106, A. 1) sehr wohl
eine Art Gilde in der Fremde gewesen sein, zumal für eine „Landsmann¬
schaft“ an sich ohne bestimmteren Zweck wohl schwerlich in der alten
Griechenwelt viel Raum war. Auch sprechen ja alle anderen Fälle dafür
(s. S. 81£), in solchen Vereinigungen von Bewohnern einer und derselben
Stadt fremde Kaufleute oder Handwerker zu sehen. Auf keinen Fall also
trifft Ziebarths Behauptung (S. 106) zu, daß die Handwerkervereine „keinen
einzigen der sonst gebräuchlichen griechischen termini für 'Verein’ auf sich
anwenden“. Andererseits aber muß man ihm völlig Recht geben, wenn er
behauptet, daß sogar in ein und derselben Stadt verschiedene Bezeichnungen
üblich sind, wie ja auch bei den Namen und der Zahl der Beamten große
Verschiedenheiten herrschen. Wollte man aber eine besondere Eigenheit dieser
Vereinsbezeichnungen hervorheben, so müßte man betonen, daß es, soweit
wir sehen, von Einzelheiten abgesehen (s. ßvvoSog-, ’AßxArjiaaßxaC Z 34),
junge Bezeichnungen sind, Ausdrücke der Kaiserzeit.
*) Über ol ttjv ccxQOTtoliv v.a.toLKOvvxsg s. o. S. 86, A, *.
**) S. ovvoSog, von Kaufmannsgilden gebraucht S. 112 u, 81, A. sowie § 4,
124
Erstes Kapitel.
Eme der wichtigsten Fragen für die Geschichte des griechischen Ge¬
nossenschaftswesens ist die nach dem Ursprnng der zahlreichen Güden im
Kleinasien der Kaiserzeit. Hier stehen sich die Ansichten schroff gegen¬
über: die einen glauben an den alten griechischen, womöglich sogar vor-
gnechischen*) Ursprung dieser Vereine, die andern schreiben das Aufblühen
derselben dem Einflüsse Roms-zu. Ziebarth entscheidet sich (S. 107f.) im
Gegensätze zu den meisten anderen Gelehrten**) für das erstere, meiner
Meinung nach mit Unrecht.
In gewissenhafter Untersuchung hat er zunächst alle älteren Spuren eines
genossenschaftlichen Auftretens der Handwerker gesammelt. Mit Recht aber
weist Francotte (S. 210. 213) darauf hin, wie die vereinzelten Erwähnungen von
Handwerksgenossen in älteren Zeiten zu unbestimmt oder unsicher sind um
einen Schluß auf geschlossene Vereine oder Korporationen zu ermöglichen
Wenn Ziebarth selbst treffend betont (s. o. S. 120), wie sogar bei den am
ehesten der festen Organisation bedürfenden Ärzten die Familientradition eine
Hauptrolle spielt, so kann uns das ein Hinweis sein auf die Verhältnisse
m anderen Gewerben. So ist keine Gilde für Athen***) aufzuweisen, und
enlct man z. B. an die Art, wie des Lysias Vater Kephalos oder der Vater
des Demosthenes mit ihren Sklavenscharen arbeiteten, wie sich dann die
beiderseitigen Geschäfte auflösten, so ist es klar, daß sie schwerlich etwa
tivvewoi einer Gilde waren, wie wohl jener Gärtner bei Lnkian. Nicht minder
bleibt das Bestehen von wirklichen Gilden noch recht zweifelhaft für Delos
trotz des gelegentlichen korporativen Auftretens der ZQ vGo^!.ai daselbst
(ZloA). Für Kos weist Francotte (S. 210f.) mit vollem Rechte die Be-
auptung Ziebarths zurück, als hätte es schon im 4. vorchristlichen Jahr¬
hundert.hier IcitQol, %cdxslg, xsQcc^lg (Z 16 A, Z.54), xcoxcotvaxca, Fabrikanten
von Rudern (Z 16B, Z. 17), pexdßoloi xol sv xolg tx&vßiv, Fischhändler (Z 21)
vsmlxot, Schiffszieher (Z 16B, Z. 22), vavx nY oC, Schiffsbauer (Z16C Z 4) in
korporativer Einigung gegeben. ; 1
Anders lagen die Dinge nur im ägyptischen Reiche schon seit dem
3. Jahrhundert v. Chr. (Z 92). Hier hat sich gewiß die alte Gliederung der
Bevölkerung noch m griechischer Zeit geltend gemacht (anders Strack a. a. 0.)
besonders wenn es sich um Gewerbe handelte, die mit dem Tempeldienst
oder mit der Bestattung zusammenhingen, wie die der Kuchenbäcker, Toten¬
gräber u. a. (s. S. 119 f.). Überdies lag offenbar ein zentralistischer staatlicher
ZusammenscHufi der Gewerbe im Interesse der ptolemäischen Finanzpolitik
(Wilcken, Ostr. I; besonders Kap. IV, S. 130£f.). Diese Einigung konnte nach
*) So besonders Ramsay, Cities and bishoprics of Phrygia, S. 105f.; die übrige
iteratur s. bei Ziebarth, S. 101 f. Vgl. auch Cichorius, Altert, v. Hierapolis, S. 47ff.-
Francotte a. a. 0. II, 8. 212 ff.; Strack, Zffc. f. neutest. Wiss. IV, S. 213 ff. ’
*) neuerdings besonders Francotte a. a. 0. II, S. 211 ff.
. (s. FrancotteII, S.210); Z 2A* ß , fu » < M (a'.S.m,
Z8 7 2 1 s B 1 „r ?0t (S 'A 120) iT, Am merkw “ di S st ® n ist das r&v fuW]
Z3, Z.2 (s. S. 123) von dem allerdings Beamte genannt werden; doch weiß man nicht
einmal sicher ob hier Handwerker gemeint sind, da ja auch der Name des Kollegs nicht
vollständig orlialten zu sein scheint,
Namen und Arten.
125
Ortschaften, Städten und Dörfern, oder Bezirken (Nomen) erfolgen*) oder
für Außenländer des Ägypterreiches, wie die Insel Cypern**). Bis in die
Kaiserzeit hinein tragen solche Vereinigungen, wenigstens auf dem Gebiete
der Landwirtschaft gelegentlich den für alle ägyptischen Vereine stehenden
Namen Gvvodog und im 4. nachchristlichen Jahrhundert, wo das Zunftwesen
einen neuen Aufschwung nahm (s. Wilcken, a. a. 0. I, S. 697 A. 1) die all¬
gemeine Bezeichnung xoivöv (s. § 4).
Außer Ägypten kann nur Argos, aber auch dieses erst in römischer
Zeit, vorläufig Anspruch darauf erheben, daß es möglicherweise von römischem
Einflüsse unabhängige Korporationen von Handwerkern besessen hat. Denn
seitdem wir durch eine neue Inschrift (Z 6A) wissen, daß diese Gruppen von
Handwerkern nicht nur Ehreninschriften verfaßten, sondern die Bürgschaft
für die wegen Freilassungen an die Gottheit zu zahlenden Summen über¬
nahmen, kann nicht mehr bezweifelt werden, daß es hier Handwerker gab,
die in bedeutsamer Weise korporativ auftraten. Über die Art dieser Körper¬
schaften freilich bleiben wir im unklaren. Bedenkt man, wie ihre Namen
in ihrer Bildung geradezu gentilizisch erscheinen (Tadcu, Zeigenden, Kegxddcu,
IJakad-hg Z6A; Aeslxai Z 6) oder den Namen der alten Kultgenossen ent¬
sprechen (Z$jta]xolri<x6xcd Z4, AeqjiSaöxcd Zö), so liegt die Vermutung
nahe, daß sie durchaus auf griechischem Boden erwachsen sind. Freilich
möchte man nach diesen Namen mit ihrem durchaus individuellen Charakter
vermuten, daß es sich nicht etwa um eine Zusammenfassung aller Gewerbs-
genossen in einer professionellen Korporation handelt, sondern nur um den
Kultvereinen nahestehende kleinere Vereinigungen, daß sie daher mit einem
gewissen Rechte mit großen Anfangsbuchstaben geschrieben werden.
Ganz anders steht die Sache in Kleinasien und dem zugehörigen Gebiete, auf
den Inseln an seiner Küste und in einem Landstriche Thrakiens. Hier handelte
es sich um dauernde geschlossene Korporationen, die meist die Professionisten
einer Stadt einigen, wie bisweilen sogar ausdrücklich ansgesprochen wird
(Z 80, Z. 6 ff. oi xaxd itohv xe%vsixca Gxvxslg; s. S. 83 f.). Daß sie sich sogar
noch weiter erstrecken konnten, könnte man aus dem ständigen Beiworte
olxovfisvixöv eines milesischen Vereins von Leinenwebern schließen (Z 19, Z. 11;
s. § 5), doch wird es sich eben nur um einen prunkenden Titel handeln***).
*) vofio Z 97, Z. 4f.; 112 (s. Wilcken, Gr. Ostr. I, S. 331). notig-. Z 99, Z. 19; 102,
Z. 2; 103, Z. 4; 104, Z. II 4f., IV 4f.; 107, Z. lf.; 108a, Z. 1 f.; e, Z. 6; d, Z. I 4, 8f.; g,
Z. 1; 109a, p. 4, Z. 28f. (vgl. 109c, Z. 11; d, Z. 8); 109Aa, Z. 3f.; c, Z. 4f. xa>imy. Z 98,
Z. 10f.; 99, Z. 21, 22, 23; 108a, Z. 3, 5f.; b, Z. 6; 0, Z. 4, 7, 9f.; k, Z. 4; 113 (& x&v
Mehvovsigiv). xönog: Z109a, p. 1, 10; p. 8, 9; xo-ita^lu Z108g, Z. 2f.; h, Z. 1, 2f. Ge¬
legentlich wird ein großes Heiligtum genannt (Z95): ol iv. xov xtq'og Mtiupiv jisydlov
Aoxliymslov xaQt^&vxtxi. Über den sozialen Vorrang der vEngomtpoi der Zentrale, mag
sie nun nötig oder xm/ir] heißen, vor denen ihres Landgebietes itoitaQ'/la) s. Meyer
a. a. 0. S. 139, A. 507. Vgl. auch die ägyptischen Priestervereinigungen S. 40f.
**) ol kn’ a-bxbv xsxccy(iövoi natcx xx]v vi]6ov &.Q%iTÖyxovsg (Z 17, Z. 3 Paphos); noi\vov
rav v.o.xä\ Kvtxqov yoaiitia^tion') (V 35, Z 4f.); xolg %aai \lQyoig?j (Z 18, Z. 2 Salamis).
***) Über die &%b xf\g Aeiug ipyaoxai (JE 72, Z. 14) s. o. S. 115. K28c, Z. lf: [oi] änö
tijg ji.fjlug xEyvElxm ol {rtya^öacvai, sind schwerlich als fester Verband anzusehen. Nach
126
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
127
Fragen wir nun nach dem Ursprünge dieses kleinasiatisehen Yereinstypus, so
könnte man geneigt sein,Ziebarth(S. 107) beizustimmen, daß gewisse Einzelheiten,
z. B. daß die Vereinigung gelegentlich eine besondere xqobSqüc oder ysgoveia
aus ihrer Mitte bildet, entsprechend dem ordo deeurionum der Munizipal¬
verfassung, nicht entscheidend sein können; gewiß ist auch auf die aus dem
Römischen stammenden Bezeichnungen, wie lavagioi, txvgdgiüL nicht allzuviel
Gewicht zu legen. Wie aber erklärt sich die merkwürdige Tatsache, daß
nur m der Kaiserzeit auf diesem geschlossenen landschaftlichen Gebiete feste
und bestimmte Organisationen in solcher Fülle sich nachweisen lassen? Auch
die große Verschiedenheit in der Bezeichnung dieser späten Gilden spricht
wohl für den späten Ursprung. Unsere Erörterung über die Namen und die
Arten der Vereine hat ja gezeigt und wird weiterhin darlegen, wie, von
mehr vereinzelten Erscheinungen abgesehen, gewisse Hauptnamen ihr lokales
Gebiet haben, wo sie eine Zeit lang herrschen, um dann wieder zu ver¬
schwinden; so steht es mit den Orgeonen, Thiasoten, Eranisten, wie mit den
„Gottesnamen“ u. a. Wenn aber, wie wohl bei unseren Gilden, offenbar in
kurzer Zeit durch einen Einfluß von außen, von seiten Roms, eine Menge
von Gebilden ms Leben gerufen werden, die nebeneinander treten, miteinander
konkurrieren, da ist der Differenzierungstrieb nur begreiflich; jeder Verein
sucht den andern zu übertreffen in der Betonung seiner Bedeutsamkeit. Da¬
her fällt es auch niemandem mehr ein, bei diesen Berufsverbänden in echt
griechischer Weise nach einem religiösen Decknamen zu suchen; ja nur ein
einziges ^ Mal wird er zur eigentlichen Bezeichnung hinzugefügt, bei den
rpogtyol in Smyrna (Z34), wobei es sich möglicherweise mehr
um einen Hinweis auf das Vereinszentrum als um einen Kult handelt- nie
findet sich etwa von Gilden*) die damals noch übliche Bezeichnung »laßos
gebraucht.
Selbst wenn man zugeben will, daß Ansätze zu solcher Vereinsbildung
m Kleinasien vorhanden waren, was sich weder beweisen noch widerlegen
laßt, die eigenartige Ausgestaltung dieser Gilden steht durchweg unter dem
Einflüsse Roms. Dabei ist es einerseits selbstverständlich, daß sich den
munizipalen Verhältnissen Kleinasiens entsprechend manches hier modifizierte
(s. f rancotte H, S. 212), wie sich andererseits die Beschränkung dieser im Grunde
römischen Erscheinung auf das kleinasiatische Gebiet aus der glänzenden
ökonomischen Lage desselben erklärt (Franeotte II, S. 213). Daß aber trotz
der Verbote der Assoziationen von seiten Roms Kleinasien sich einer ver¬
hältnismäßigen Selbständigkeit auf diesem Gebiete erfreuen konnte, hat
Franeotte gezeigt. Gewiß erstreckte sich ein solches Verbot auf andere Ver¬
einigungen, auf Konventikel älterer wie jüngster Art, die sich nicht kon¬
trollieren ließen. So verbietet ein kaiserlicher Statthalter in Magnesia a. M.
den Brotbäckern sich heimlich (xar eraigCav) zusammenzutun, um einen
Streik ins Werk zu setzen (Z20, Z. 8), wie in Kibyra ein Bürger eine Gvvv-
Haussoullier (Et. a, l’luat. de Milet et du Didymeion S. 276) handelt es sieh hier um
die von. der Provinz Asien geschickten und bezahlten Arbeiter.
*) ® u6n Kultverein (&C<xao g) von Fischern aus älterer Zeit s. S. 120, A. *.
f iogCu {leyäXri aufdeckt (s. Ziebarth S. 94f.). Jene Handwerkergilden aber, die die
Grabmulten erhalten (Z 12; 35; 50; 57; 58; 60; 65), die die städtischen und pro¬
vinzialen Behörden und Priester ebenso durch Ehrungen auszeichnen (Z 24; 37;
40a; b; e: d; 42; 45; 48; 66; 68 c; 71; 72a; b; 80; 82) wie vornehme Römer (Z 27;
41; 46; 49; 62; 63; 72c), die den Kaisern Bauten weihen (Z 44) und ihnen Statuen
errichten (Z 47; 86), sie erscheinen nicht als ein nur geduldetes Element im Staate,
sie sind ein wichtiges Glied des städtischen Organismus, sie gehören zu den
neuen straffen, offiziellen Korporationen, ebenso wie die der Geronten und
Neoi, die Rom benutzt, um die Zersplitterung der Stadtgemeinde in kleine
unkontrollierbare Sonderkonventikel aufzuhalten, um ein blühendes muni¬
zipales Lehen zu ermöglichen. Es ist nur ein Zeichen für die Einsicht der
römischen Verwaltung, wenn in der Tat den Munizipien die Freiheit gelassen
wurde, „das Corporationswesen bis zu einem gewissen Grade selbständig zu
ordnen“ (Pernice, Labeo I, S. 301). Kam also auch der Anstoß von Rom,
so brauchen wir uns deshalb nicht mit Ziebarth (S. 107) zu wundern, daß
wir nirgends die ausdrückliche Konzession betont finden, zumal wir über die
Rechtsstellung der griechischen Gemeinden noch so wenig wissen. Für die
Umbildung aber der römischen Form ins Griechische bei diesen Gebilden
sprechen schon die echt griechischen Bezeichnungen, und nur ausnahmsweise
treffen wir in unserem landschaftlichen Gebiete ein Kolleg mit römischem
Namen (s. S. 126), das ganz römische Verhältnisse bietet, wie den bereits
christlichen Begräbnisverem in Philippi (B 62, Z. 4 xov[tc](cc<Slv KaXjcanov-
gska[i] g)*).
Soldaten.
Mit großer Vollständigkeit hat Ziebarth auch für die Soldatenvereinignngen
das Material (S. 118 ff.) zusammengestellt. Die alten Zeltgenossenschaften
mit ihrem gemeinschaftlichen Lehen, die Syssitien, fanden sich nicht nur in
den dorischen Staaten, sondern können als allgemein griechischer Zug gelten,
wie wir solche 6v6Glxol, die sich gemeinsam (xoivfj) an den Feldherrn wenden,
in der Demosthenisehen Rede gegen Konon antreffen (§ 4). Der Unterschied
zwischen Sparta und den übrigen Griechengemeinden bestand eben vor allem
darin, daß dort der Kriegszustand in Permanenz erklärt war und Sparta
stets ein kampfbereites Lager darstellen sollte, daß also diese Syssitien eine
dauernde Einrichtung waren, wie in dem stammverwandten Kreta. Meist wird
sich aber wohl das kameradschaftliche Verhältnis, das nicht durchgehends
einen Vereinscharakter anzunehmen brauchte, mit dem Auf hören des Krieges
gelöst haben. So finden sich natürlich in Athen und anderwärts'eine Menge
Urkunden, in denen Kriegskameraden, einzelne Truppenteile wie ganze Heere
sich vereinigen, um vor allem Ehren- oder Grabdenkmäler zu errichten. Als
eigentliche „Vorstufen“ zur Gründung einer festen Organisation, wie Ziebarth
will, kann man diese Erscheinung doch ebenso wenig ansehen, wie wenn
z. B. Beamte zu gemeinsamen Beschlüssen derart zusammentreten**). Auch
*) Über copiatae s. Waltzing II 130f.
**) S. bei Ziebarth S. 118 f. einige Beispiele. Der militärische Vorgesetzte, nicht ein
Vereinsvorsitzendei, steht dann an der Spitze einer solohen Gruppe; vgl. B442, wo ein
128
Erstes Kapitel.
für Rhodos kann ich Ziebarth nicht zugeben, daß das Streben nach Yereins-
U rk ™l V0 ! ,g /' Um Sl6ge gelM §' t ist Es ha * d ^ «ich in den betreffenden
Urkunden doch nur um emzelne Beschlüsse, gewöhnlich um Ehrendekrete
ZT ZT erfolg r W “ deS FeldZUgeS (-^--^oO oder
häU ? ere iSt ’ MC]1 dem Kriege (^dnveä-
TZ i ; fernen Bedeutung, die das Wort zoivov haben kann
§ Z s f emea dle Wendungen, in denen die Genossen genannt werden
nicht auf einen neuen Verein von MUitärs hinzuweisen, sondern nur darauf'
sic keunde oft auch die Genossen eines bereits bestehenden Kolleg
.soweit sie am Feldzuge beteiligt sind, zusammen scharen. Vor allem scheut
es mrr bedenklich wenn man, gestützt auf die oben (S. 74f.) znrückge^fsene
eone von en Reformatoren der Kollegien, auf ein langes Bestehen des
Vereins von ®faid n ruot schließen«) und so eine Perspektive auf antike
„Kriegervereme eröffnen will (s. Ziebarth S. 198).
Eine hohe Bedeutung hat das genossenschaftliche Leben des Militärs für
die ägyptischen Garnisonen bekommen. Zwar erscheint es mir immer noch be¬
denklich, die Truppenkontingente des ägyptischen Heeres auf Cypem völlig als
landsmannschaftliche Vereine (s. S. 80) anzusehen***), wohl aber bestehen aus
die i r 1 a F^ 1SOllerl Heeres uad zwar höheren Militärs, wie es scheint
eBccOihoxcu t \ beld6n einander g anz nahestehenden (s. Ziebarth
BerL philol. Wochenschr. 1904, Sp. 1191) Vereine, die sich nennen „Z Svv l
r , ^ ™ rov Aow ' sow v ^<- BaeamraC (5 468, Z. 5f) und
°I rr,[v] evv[o]dov sl s tb tv Erjm] Z e?0 '[ v ] (5 473 Z 24f.)+V
und auch in Thera gibt es BcanHcxaC (5 224, Z. 1). Wie aber auAdie’
Soldaten der Ptolemäer, wenn sie wirkliche Vereine bildeten, die Form des
ultverems annehmen lehrt das neuerdings gefundene Dekret des [* 0 ivbv xoiv]
Bcm^ca y (5 225 , Z. 1 £), das, wie Hiller von Gärtringen dargetan hat, aus
ist die § ^ zusam ) nen mit den ^»xgarsvadfisvoi genannt wird. Originell
*1 JT avl ^ vv ^ ar£v oi.ivai bei der ägyptischen Jägervereinigung (B464e Z 4)
) ccva^vmarav [ßvvorQ]a[r]evo piW [xjoivov B 262, Z. 2 f. ■ Ilavati-nvKirtrrL ’ -
*> r Qmi uoUa & Svoi.cc EiavSgi* K . B 263, Z. H fi’fein ähnlich^ f lT
dessen genauere Bezeichnung nicht zu entziffern istt _ r - n r , x ' °^ d ’
ZlZTsZ« tii'S ZT°1 ■ • ■ ZTZ—tZTX
*,«r e TTtlZtTTTZZliz
0 fr Jt<ar avva <^va a ^v av rov nrnvov] (Z. b 7£). ’
**) B2S9 ’ z - b7f - z n beachten ist, daß ein Lob des Betreffenden
von seiten des Volkes vorausgeht (Z. b 5). g. A .* , eilenden (ism r av sw«,.
***) Die Zusammenstellung dieser xotvd (s. §4), die ich nicht mit in meine Liste R
aufgenommen habe, wie es wohl hätte geschehen können, gibt nach ZieWh fs T
i:tT™7T.U P ‘, E “™- d » -«2ÄK
Bitte h ’n ■ I n S '’ auc k Zlebartb (Berl. phil. Wochenschr. 1904 Sp H921 zu
sts 7) r,r e “*v <**-
n “ “ Äleoar ™, ebd. Sp. 1191t. zu Dittenberger, Or. Gr i 59 Vo-1 die
Beschlüsse von Garnisonen, z. B. B460, Z. 4; 463, Z 2 ■ ■ üie
viel + l F ™ gl ), clle , r lst Scll0I b ob die Zoßaoluorcel (B 465 a, Z. 5; b) als Verein und nicht
vielmehr als Garde anzusehen sind, über $a„ m ri 9SWS s. 0. 8. 74.
Nahen und Akten. j 29
ptolemäischen Söldnern bestand, sowie ein Heraklesverein in Philai, an dessen
Spitze wohl ein cpqovqccq%os sich befand (5469A, Z. 2)*).
Als einziger Gattungsname für militärische Genossen begegnet uns die
Bezeichnung ßverxyvoi. Die mit diesem Ausdrucke belegten Kameraden könnten
eher als Vereinsangehörige angesehen werden als die mit dem bloßen Partizip
evätQarsvo^voi bezeichnten. So gibt es in Tenedos (5 153, Z. 4f.) rhodische
ovvexavoL, die den Dioskuren huldigen und von Ziebarth ohne entscheidenden
Grund für Matrosen gehalten werden (S. 120), eine Wortbedeutung, die wenigstens
zunächst nicht in Frage kommt; ferner auch in Philai auf einer Proskynema-
mschnft (5 471, Z. 6)**). Wahrscheinlich wird aber auch das Wort 6vv6xt)voi
meist nur auf ein vorübergehendes kameradschaftliches Verhältnis hinweisen.
Dann erklärt sich auch in völliger Übereinstimmung mit der oben vor¬
getragenen Ansicht über die Beteiligung einzelner Genossen eines heimischen
Vereins an Feldzügen die Wendung in einer rhodischen Inschrift (5 260, Z. 6 ff.)
zo xoivbv tb 'E^caexäv avrovöpmv (Svvdxävav (vgl. Z. 3f. 'E. av. övvemvoi)]
es, handelt sich hier um Angehörige des Hermaistenvereins, die im Felde als
ßvvGxavoi sich autonom erklären, wenn sie unabhängig von den Vereins-
brudern in der Heimat Beschlüsse fassen.
,0b wir schließlich in den SrnuacpÖQoi tov ÜQ m hov ’AitöUnvos
(5 433; s. S. 44; 75), die auch gern mit den Sevoi Tsxiioquoi (5 435a—f)
zusammengebracht werden, einen militärischen Berufsverband zu sehen haben
ist höchst zweifelhaft***). ’
d) Agonistische Vereine.
Dionysische Künstler.
Kein Vereinstypus der griechischen Welt hat je eine solche Einheitlichkeit
in der Bezeichnung seiner Genossen gezeigt als die Kollegien der Dionysischen
Künstler. Fast immer heißen sie x£%vitcu f ), als Vereinigung auch deutlicher
ot 7CEQI r bv Alöv veov ze%vlrca ff). Muß schon diese Gleichmäßigkeit der
*) Natürlich durfte Meyer (s. Index S. 193 u. S. 88) die krraUorai in Teos und
die Ermarog.örca m Delos nicht den „religiös-dynastischen Soldaten vereinen“ zurechnen.
) Gelegentlich, bedeutet das Wort auch Bühnengenossen (£483, Z. 17 im Verse),
ahne daß wir dafür einen Anhalt haben, daß es je die Angehörigen entsprechender
V er eine bezeichnet, hätte.
"**) oruisaepogos findet sich auch in den Papyri, z. B. Berl. Pap. II, 600, Z. lOsqq.
(2./A Jahrh. n. Chr.). Vgl. ol [&] ro® ov veavbsxot B 465b, Z. 2. — An die 'aifiKgovooi
mit dem agpicgovgsiaas (B 49, Z. 1) sei hier noch einmal (s. S. 50, A. *) erinnert.
t) Diese Bezeichnung allein braucht noch keinen Verein zu bedeuten; s. d 10C Z. 2
( pidauros); D (Larisa); E oft. (Delos); F oft. (Kerkyra). — Ganz vereinzelt findet’sich
(touffwiot (/f 19, Z. b 7; 69, Z. 12 f.) und D-nfiEiiaot (s. S. 147, A. *).
tt) Der Ausdruck ist auch in der Literatur stehend: Pint. Cleom. 12; Ant. 66- 57-
Brut. 21; Arat. 53; Luc. 29; Sulla 26; Quaest. Eom., p. 289C; Polyb. XVI, 21,8; Aelian
de arnm. XI, 19, p. 281H; Artemid. Oneirocr. I, cap. 18, 67, 77; II, cap. 3, 37. Über die In¬
schriften s. u. S. 130, A.» — Natürlich kann es sich gegenüber von Hunderten von Stellen
bei der einzigen Ausnahme, wo wir ohne Artikel lesen r^vlrai * £p l *. d. ’Io&^ov M
Nsiiices ol sls -Hhv ov^ogsvSpsvo. (z/32A, Z. lf.), nicht um den ganzen Verband handeln,
sondern nur um eine Anzahl von Mitgliedern desselben, die in Elis auftraten.
Pol and, Gesell, d. griech. Veroinswesens. ^
130
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
Bezeichnung*) auf eine Gleichheit der Verhältnisse Hinweisen, so zeigt die
Geschichte der Entwicklung dieser Kollegien, daß wir es in der Tat mit einer
ganz eigenartigen, in sich geschlossenen Erscheinung (rs^vCtBvfia z/33, Z. 11)
zu tun haben, die freilich sich nur herausbilden konnte, weil ein solcher Verein
von Teehniten nicht ein privates Kolleg blieb, sondern sich bis zu einem
gewissen Grade zu einer Art Staatswesen im Staate entwickelte. Da das
Material in meinem Programm (de collegiis artificum Dionysiacorum, Dresden,
Wettin. Gymn., 1895) zusammengestellt und erörtert, sowie von Ziebarth S. 74ff.
wieder durchgenommen und dabei manche Bemerkung von mir richtig gestellt
worden ist, so sei hier nur wieder ihr Vorkommen unter Betonung der
Hauptzüge der Entwicklung kurz nachgewiesen und vor allem das neu hinzu-
gekommene Material eingefügt.
Zunächst ist hervorzuheben, daß meine allgemeinen Bemerkungen über
die in den Inschriften gebrauchten Wendungen durch die neuen Funde be¬
stätigt werden**). Nur die zu scharfe Scheidung, die ich zwischen den Be-
*) Nicht so feierlich ist die seltene Bezeichnung AlowgiukoI rsprlrcct,; zu den im
genannten Programm aufgezählten Fällen füge A 10b, Z. 44; c, Z. 58; 35, Z. 5 (s. Ditten-
berger). — Poetisch sind die Wendungen B<x.%%ov (iiy ag &vQ60'7tXi}^ [eg/io? T8%vixcoäv
ivoUoog itolsi Ksv.Q07äat (A 8A, Z. 21 f.), Auovvßov fticcGaxca (A 8D, Z 11), Q'sQUTtovxag
a£Q6L<pQovog A. (A 8B, Z. 3).
**) Für die attische Synodos ist die Zahl der Stellen gewachsen, wo sich der von mix
als selten bezeichnete (p. 4) Zusatz TtsQi xbv Aiovvßov findet: A lBß, Z. 20 (ol it. x. A. x . ot
iv k&rjvcag) ; 2A, Z. lf. ([t<ü 2> n. t]. A. x[. xäv övvxeXovvxcov] k{hjv7]ffi rat xolvou), [3], 21,
57, 68 (xoig rt. x. A. v[. x. övvxsXovßtv iv k.&tfvccig]), 71, [75 f.]. Daneben hat die Zahl der
Fälle, wo die Bezeichnung oi xsxvlxca (A Iß, Z. 88; lA, Z. 2f., 7, 13, 18; lBß, Z. 27, 30, 35;
2A, Z. [13], [23], 44, 47, 51, 55, 73) gebraucht ist, auch mit dem lokalen Zusatze iv k&tfvaig
oder A.&7 )vt]6iv ( A lBß, Z. 22, 25, 26, 31, 35, 41, 44f.; vgl. A 1B^, Z, 11 xs%vixcbv ßvvoSog
izuq’ ’A&rivcdolg; lBß, Z. 16 f. x. 6. [h. uycoviaxavj) noch mehr zugenommen. Zu beachten
ist dabei auch der zum ersten Ma^e für athenische Inschriften bezeugte Zusatz Gvvxslovvxsg
(.J2A, Z. [1], [4f.], [68] nach der Ergänzung von Dittenberger). Nicht offiziell ist die
Wendung ol xs%v. ol iv xjj kxxi%rj övxsg A 10 B, [32], 57, 58 f. Vgl. oi iv k&rjvcag cp[cc6x]ovxsg
sIvccl x£%vlxca A 10 B, Z. 37 f. — Für die teische Synodos wird durch die magnetischen
Inschriften, meine Beobachtung (p. 4) durchaus bestätigt, daß in der Kegel nur in der vollen
Formel -ro xoivov x&v tc. x. A, xs%vlxcüv sich der Name des Gottes findet: A 21A, Z. 22f.,
[46]; 21B, Z. 3f., 10f., 12f., 14, 21, 23f., 27 f., 32, 35£, 39, 44, 47, 52, 56, 63f-, 67 f., 71, 75f.'
78 f., 81; 21C, Z. [3£], 6 ( xo xoivov xäv x.\ [13], Sonst haben wir nur die kurze Ausdrucks¬
weise oi xs%vlxca: A 21 A, Z. 16f., 26, 32, 35f., 47; 21B, Z. 34, 40, 69; 21 C, Z. 9, 10. Eine
einzige Ausnahme scheint zu sein A 21B, Z.53f, insLÖ[j] oi it.x. A.xe%vixccl cc7toGxslXoc~\vxss %x%.
Vgl. auch die seiner Zeit von mir übersehene Wendung (ot xt. x. A. x.) der Ehreninschrift
A 16, deren teischer Ursprung freilich sehr zweifelhaft ist. — Auch die isthmische
Synodos trägt in den neu hinzugekommenen Inschriften die adn. 15 von mir erörterten
Namen. Die volle Formel mit dem Zusatze it. x. A. findet sich: A 10B, Z. 29f. oi n. x. A.
ig\cc7CoaxaXivxag ol Gvvxslovvxsg] ig ’l. [%. IV. J (ßvvxsl. ist hier nicht von der Sektion des
ganzen xolvov (s. S.135) gebraucht wie sonst; s.Progr. p.14). Sonst lesen wir oi i% I. %. N. x .
(A 10B, Z. 53) oder ol x. oi i£ ’I. k. N. (A 10B, Z. 57, 59; 23A, Z. a6f.); eine Besonderheit
ist oi iv [’I. JV]s(iica x. (A 10BA, Z. 5). Das Üblichste aber ist oi tE%vlxca: 23 A, Z. a4,
a6, al3, a27, b6, b6f., b9f., bl4 (ro noivbv x. r.), bl6; vgl. besonders die Erwähnung des
Priesters cctco <?£ xcbv xs%vvtäv\ A 23F, Z. 4; H, Z. 4f.; I, Z. 4f.; K, Z. 4; M, Z. 5, 10;
S, Z. 3, 6; T, Z.4. (Auf athenische und isthmische Teehniten zugleich bez. A 10B, Z.23, 43).
Über A 28H, Z. 8f. Scno dt rav v8%\vvc&v xäv Gvv]xsXovvtav sig 'Elmäva s. S.135, A. *.
131
griffen j iolv6v und 6vvoSog gemacht habe und die Ziebarth schon zurück¬
gewiesen hat, läßt sich gegenüber den neuen Funden nicht aufrecht erhalten
(s. G. Colin, BCH XXIV, 1900, S. 122, A. 1), wenn auch die Betrachtung
dieser Ausdrücke zeigen wird, daß sie durchaus nicht ganz durcheinander
gebraucht werden.
Die erste jener Vereinigungen von Teehniten, d. h. nicht nur von Schau¬
spielern, sondern von verschiedenartigen musischen Künstlern (Progr. p. 3),
die sicher vor allem die Förderung in der Ausübung des Berufes im Auge
hatten, wenn auch religiöse Zwecke eine wichtige Rolle spielten*), hat sich
offenbar erst unter Alexanders Einfluß und unter der Begünstigung durch
seine Nachfolger herausgebildet. Denn daß der von Sophokles begründete
Verein von Schauspielern noch nicht als eigentlicher Technitenverein gelten
kann, scheint mir jetzt hinlänglich festzustehen**). Dies Verdienst Athens,
neben anderen Segnungen auch die dionysischen Vereinigungen der Welt ge¬
schenkt zu haben, rühmt ein neugefundenes Exemplar einer Amphiktyonen-
urkunde, von der früher nur Reste in einer athenischen Abschrift erhalten
waren***).
Die Geschichte der athenischen Synodos (s. auch Colin, BCH 1899
S. 41 ff.) zeigt ein deutliches Aufstreben der offenbar anfangs kleinen Ver¬
einigung, die mit Hilfe der Römer, wie es scheint, sich ihrer Konkurrenten
geschickt zu erwehren sucht. Wenn ich behauptet hatte, daß sich die athe¬
nische Synodos keiner großen Blüte erfreute,'so bedarf das jetzt sehr der Ein¬
schränkung; vor allem ist sie stets selbständig gehlieben, nicht geradezu ein
Teil des isthmischen Kollegs geworden, eine Ansicht, die schon Ziebarth mit
Recht widerlegt hatf). Ihre Privilegienff) werden wohl zum ersten Male
in feierlicher Weise von den Amphiktyonen in den siebziger Jahren des
3. Jahrhunderts festgestellt (s. Colin, BCH 1900, S. 82), wie die jetzt in
doppelter Ausfertigung, für Athen und Delphi, erhaltene Urkunde lehrt
(-41a, ß) TTTj. Dieselbe Inschrift bietet auch eine Bestätigung dieser Rechte
nach der Mitte des 2. Jahrhunderts mit dem interessanten Zusätze tev firj xi
'Paimloi s imsvavxCov ( a , Z. 94; ß, Z. 60f.). In den letzten drei Dezennien
Inoffiziell sind die Wendungen r[i\ves xäv i% nvlo[x]ov[v]ijaov T£[xmtäv] {A .10 B, Z. 18),
r]t]vccg xäv iv @r[ßai S ml Boimxlsu xs X vuxäv (zflOB, Z. 40), oi iv &rjßca s t s X vlrca ml
rivs? xäv iy Boianlas (das. Z. 50). Ober oivoSog und noivov s. § 4.
*) Seltsamerweise kehrt Colin die Sache um (BCH 1899, S. S7f.).
) S. Progr. p. 8 s. Colin sucht ohne neue Gründe die entgegengesetzte Anschauung
wieder geltend zu machen (BCH 1900, S. 114 f.).
, “*) z - 11 ytyovi[vca «]tri [ownU]^« xs X virmv avvoSov naQ k&t]-
vmois ffi vßißrjxe Ttgärov, Z. 16 f. avmya[y]mv r£ X vnäv avvoSov [ml äyavi6xS>v, »Jnnsli-
Ko[tg rtctl (iy[\riviy. l ov]g tkycbvac iitoiriGsv.
t) S. § 4 Givodos und yioivov.
ft) Wäre auch die zusammenhängende Behandlung dieser Privilegien nach Ziebarths
Darlegung (S. 86f.) wieder nötig (s. Colin S. 120ff. zu 1 und 1B; Wilhelm S. 216ff. zu 1B),
so kann rch sre doch hier übergehen, da sie mit dem Yereinswesen im allgemeinen nichts
zu tun haben.
ttt) Nur zwei Ehreninschriften für drei Künstler {Alk-, 8) sind aus dem 3. Jahr-
hundert noch erhalten.
9
132
Erstes Kapitel.
des 2. Jahrhunderts werden die Rechte der Techniten aufs neue feierlich
durch die Amphiktyonen anerkannt*), wobei die Verbindung ihres Lobes
mit einer Lobpreisung Athens geradezu die Solidarität von Kolleg und Staat
betont (Colin, BCH 1900, S. 110). Die Bedeutung der Techniten erhellt
auch daraus, daß jetzt an ihrer Seite die a'ymviSxai sich finden**), also
außerhalb der Synodos stehende Künstler sich ihr anschließen konnten. Eine
wichtige Erweiterung ihrer Ehren besteht in der Verleihung der iQvöocpogCa,
die ihre Priester in allen Städten haben sollen, unter Aussetzung von Strafen
für den, der dies Recht beeinträchtigt (41 B/3, Z. 31 ff.); dazu gesellt sich
die \_xoqq)VQocp\ogCa (Z. 32)***). Es gah damals sogar eine besondere Unter¬
abteilung der epischen Dichter {Ovvodog xwv ev läftr'ivoug epcojioiCjv) im
Schoße der Vereinigung, wie eine noch unedierte Inschrift zeigt (s. Colin,
BCH 1900, 'S. 120).
Immer bedeutsamer tritt das Verhältnis der athenischen Synodos zu
Delphi hervor, und die noch unedierten Inschriften werden dies Bild immer
mehr vervollständigen. Sie nimmt teil an der reorganisierten Pythaide
(BCH XX, 639 Colin), sie ist es ja auch, die in diesen. Zeiten dem del¬
phischen Gotte Hymnen anstimmt (4 8A). Zu Spielen in der Perne, wie den
Movosia von Thespiae, ziehen ihre Genossen (z/8E; s. u. Zieharth a. a. O.),
wie nicht minder sich freundschaftliche Beziehungen zu Pürsten herausbilden;
so aus der Mitte des 2. Jahrhunderts die zu Ariarathes V. (4 2A), die aber
schon Gunstbezeugungen seiner Vorgänger voraussetzen (s. Dittenberger a. a. 0.
adn. 56; 57). Auch die noch übrigen kleineren Inschriften der athenischen
Techniten, Ehreninschriften (z/4) und andere, meist unsichere Reste (z/3; 8C)
gehören wohl der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts auf).
Das berühmte Senatusconsultum aber des Jahres 112 v. Chr. und die zu¬
gehörigen Orkundenreste (z/ 10B; B A; BB; BC; vgl. 2) lehren uns, daß in den
dreißiger Jahren des Jahrhunderts (s. Dittenberger, Sylloge 2 no. 930, adn. 14)
die attische Synodos zum Zwecke des gemeinsamen Geschäftsbetriebes ( evv-
sgyaela) mit der isthmischen Gesellschaft vor dem Praetor Sisenna eine Über¬
einkunft traf unter Festsetzung einer Konventionalstrafe von 10 tal. für den
Vertragsbrüchigen Teil (z/lOBA, Z. 3). Sie tat dies gewiß, wie Ziebarth
meint (Rh. Mus. 1900, S. 518), aus dem Grunde, wsil auch sie sich zu schwach
fühlte, um allein etwas zu erreichen und um die unbequeme Konkurrenz zu
beseitigen. Die Ansicht, daß andererseits der athenische Verein in den
Priedenszeiteu Athens erstarken konnte, wie Dittenberger (a. a. 0. adn. 6)
ausführt, während das isthmisehe Kolleg zurückging, hat gewiß auch ihre
t , ) xllBß, Z. 24f. ccvavsmßa&ai [*]« [»bpipa xal xätJgLa xmv r[e] &smv Kai m zwv
Ä&7jV7i]eiv xspntäv M(uk; 26f. äva[v]£[v£avT<u äh oi 3m]sß/?ei;[Y]at rä ix [xüv nalaimv
%q6v~](üv bxcdgyovxa totg ts^vitaLg.
**) So konjiziert zJ1B, Z. 17 Colin (BCH 1900, S. 107) nach einer Bemerkung in
meinem Programm (p. 11 , adn. 58). S. S. 139, A. +.
) Vielleicht ist, wie Z. 26, auch an dieser Stelle [Gx£<pavn(p^OQsiv zu lesen (Wilhelm
S. 220 f.).
f) Unsicher ist die Zeit der Abfassung für die Ehrenurkunden zf 6 und 7,
Namen und Arten.
133
Berechtigung. Immerhin mag, wie ja auch die im Senatsbeschluß berührten
Verhältnisse lehren, der isthmisehe Verband mit seinen zahlreichen Zweig¬
vereinen finanziell dem athenischen Kolleg überlegen gewesen sein, sodaß
den vielleicht künstlerisch an erster Stelle stehenden athenischen Techniten
eine solche Einigung mit den reicheren Genossen wünschenswert erschien.
Der langwierige (s. u. S. 136 f.) Streit wurde zu Gunsten des athenischen Kollegs
entschieden mit einer sichtlichen Zurücksetzung des isthmischen Vereins, der
vielleicht auch unter der politischen Mißliebigkeit der alten Achäerstädte zu
leiden hatte und den Römern noch zu einflußreich war. Daß nun die
attische Synodos erstarkte, ist wohl begreiflich, wenn auch die Inschrift, in
der die alten Rechte durch die Amphiktyonen bestätigt werden (41Bß)
und ihr die Chrysophorie verliehen wird, auf die Ziebarth nur erst hinweisen
konnte, da sie noch nicht veröffentlicht war, offenbar älter ist (s. S. 132).
Wohl aber ließ es sich die athenische Gemeinde damals angelegen seini
(s. Colin, BCH 1899, S. 51 u. 54), durch die Amphiktyonen die Bestätigung aller '
Vorrechte, auch der 6v[ysQy]aeCa (4 2, Z. d9), aussprechen zu lassen unter
dem etwas naiven Hinweis auf die Anschauungen Roms (Z. dlOf.): »etOQovvxeg
xca xovg xoivov[g fjuipyerag Pca/xixiovg ixtl trjg avxijg ye^ovoxag yvcbfirjg.
Aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. fließen die Nachrichten spärlicher als
bisher. Wir sehen das athenische Kolleg dem Mithradates als dem neuen
Dionysos charakterlos huldigen (Athen. V 48, p. 212 de), und nachdem Sulla
Athen verwüstet hat, in Eleusis mit Hilfe opferfreudiger Männer den ehr¬
würdigen Demeterdienst pflegen (z/5)*).
Neben der athenischen Synodos kam in Griechenland ein großer
Verband in die Höhe, der wohl einmal ganz Griechenland umspannte und
an Glanz mit der Zeit die ursprüngliche Heimat der Techniten übertraf.
Sein üblicher Titel lautet xo xoivov xeov %. x . z/. TEyvixüv ro:)v ’lG'd'fiov
xal Nspeag, doch weisen gewisse Verschiedenheiten der Ausdrucksweise "auf
mancherlei Wandlungen im Schoße der Vereinigung hin**).
Man möchte vermuten, daß die früheste Form des Titels war xo xoivov xäv
%E%vixäv xwv Elg ’Iö&fxov [xal Neji,sav}, wie sie in einer der ältesten Urkunden
des Vereines (z/ 22) lautet***), die aus dem Ende des 3. Jalirhunderts stammt.
Daß diese ältere Form die natürliche ist, liegt auf der Hand. Will doch die
Erwähnung der beiden Spielorte besagen, daß dorthin die Genossen zur Fest¬
feier aus ihren Wohnsitzen zusammenströmten; ja gerade mit der Einführung
der musischen Spiele in Nemea zu Alexanders Zeiten ist vielleicht erst das
Kollegium begründet worden (Progr. p. 16, Ziebarth, S. 78). Auch als eine
*) Vgl. die späten Inschriften mit der Erwähnung der »sgdnovtzs &sgalq> Q ovos
xhovveov (z?8B, Z. 3) und der diavvaov %-iaßätm (z/8D, Z. 11). S. Ziebarth S. 87 k 2-
o. S. 130, A. * ; u. S. 145 f., A. ***. — Über den kleinen Zirkel der ’Hgasalg (zl 2 B) s. o. S. 74.
**) Außer den im Progr. p. 13, adn. 69 (verglichen mit p. 4, adn. 15 und p. 7, adn. 40)
gegebenen Erwähnungen des Kollegs vgl. die neu hinzugekommenen Stellen o. S. 130,
***) So ist die Inschrift von mir p. 14 hergestellt worden. Ziebarth läßt es offen, ob
Neptav] zu ergänzen ist; doch auch Baunack entscheidet sich für meine naheliegende
und die Lücke gut ausfüllende Ergänzung.
134
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
135
neue Formel üblich geworden ist, schwindet die alte nicht ganz*). Denn
noch etwas älter**) sogar als die eben genannte Inschrift mit der Wendung
dg ’I. x. N. ist eine Urkunde der isthmischen Techniten aus der Mitte des
3. Jahrhunderts (A23A), wo sie schon, den üblichen Namen ol e% ’I. x. N.
führen (Z. a6£), sodaß wir schon deshalb annehmen müssen, daß die ältere
Bezeichnung neben der jüngeren wenigstens eine zeitlang üblich geblieben
ist. Man könnte vermuten, daß die Namensänderung darin ihren Grund hatte,
daß nun der Isthmos, d. h. Korinth, und Nernea die Orte wurden, an denen
sie sich länger aufhielten, ihre Vororte***). Denn wenn in unserer In¬
schrift der ' später so übliche Zusatz einer speziellen Ortsangabe noch
so läßt sich annehmen, daß in diesen Zeiten die festen lokalen Sektionen,
in die der Verein später zerfiel, sich noch nicht herausgebildet hatten, wenn
natürlich auch nicht geleugnet werden soll, daß der Verband sieh hier
einmal ohne Rücksicht auf die Sektionen geäußert haben könnte. Da in
unserer Urkunde die Techniten, die schon längere Zeit zu Thespiae enge
Beziehungen haben und noch lange Jahre z. B. einen Priester aus ihrer Mitte
für die staatlichen Musenspiele zuwählen (s. S. 138), der Aufforderung der
Gemeinde nachkommen, sich an den neugestalteten Musenspielen zu beteiligen
und durch ihre Gesandten an der Seite der thespischen bei den andern Staaten
für deren Aufnahme zu wirken, so liegt freilich die Vermutung nahe, daß
diese Künstler, wie auch Ziebarth zu meinen scheint (a. a. 0. S. 517), damals
in Thespiae selbst einen einigermaßen festeren Sitz hatten, eine Annahme,
mit der auch die auffällige Entsendung eines thespischen Gesandten an sie
(Z. a7ff.) bei der eigenartigen Stellung der dionysischen Künstler wohl bestehen
könnte. Die Bezeichnung ol xexvixai ol ’I. x. N. blieb fortan die o ffiz ielle,
und es hat natürlich nichts zu sagen, wenn von außerhalb der Vereinigung
Stehenden, von Kleinasiaten {A 14; s.Progr. p. 13) oder Römern (zflOBA, Z.7),
die Wendung ot ev ’I. x. N. xe%vixcii gewählt wird. Von höchster Bedeutung
für die Entwicklung und Verbreitung dieser Vereinigung aber ist es, daß
in den erhaltenen Inschriften des zweiten Jahrhunderts zu dem Haupttitel
lokale Beifügungen gemacht werden, die in verschiedener Weise kleinere
Gruppen innerhalb der ganzen Technitenmasse bezeichnen, Sektionen im großen
Verbände. Ist auch auf die früher von mir aufgestellte Unterscheidung von
xoivov und evvoiSos kein entscheidendes Gewicht mehr zu legen (s. § 4),
so bleibt es doch auch jetzt noch wahrscheinlich, daß in Griechenland selbst
*) A 10B, Z. 29f. ol 3i. v. A. xs%vlzai . .. [ot avvzsXovvzss] h ’I. jt. JV; Z. 49f. rj BvvoSog
7] noivri Ti Gvvztlovea (sls) (s. Ditt.) ’I. x. JV. — A 27 [tö xoivöv zäv nt. z. A. zsxvirä]v
tä>v sls. ’Ia&[iiov Kai Nsjiiav aal] Ihsqiav Svvzslovvrav. Biese Lesart (s. Progr, p. 14)
halte ich auch jetzt noch für höchst wahrscheinlich, ohne freilich das Problem, das
diese Inschrift des 2. Jahrhunderts bietet, lösen zu können. Vermutlich war unser
Verband vorübergehend in Makedonien tätig.
**) Das älteste Zeugnis für das Auftreten unseres Vereins wären die Soterieninschriften
(A lOAa, b, c, d) von 270 v. Chr. etwa (s. Dittenberger, Sylloge 5 no. 691, adn. 1), wenn der
hier genannte Priester trotz der Erwähnung so zahlreicher Athener ihm angehört (Progr.
p. 15sq.) Soterienliste aus den zwanziger Jahren des Jahrhunderts sind Ae; f.
***) Etwas anders habe ich die Sache im Programm p. 13 dargestellt.
alle Vereine mit Ausnahme des athenischen dem isthmischen Verbände zur
Zeit seiner Blüte angehörten. Auch heißt dieser Gesamtverband nur xoivov
nie stivodog, während für den Einzelverein der letztere Ausdruck, wenn auch
neben xoivöv, da ja der Einzelverein im Namen des Verbandes beschließen
kann, vorkommt. Vielleicht gehört die Begründung dieser Zweignieder¬
lassungen erst dem 2. Jahrhundert an, da in der Tat keine ältere bezeugt ist,
und in diesem Sinne ist allerdings die Zerstörung Korinths für das xoivöv
wichtig geworden, zwar nicht für die eigene Begründung, wie Ziebarth S. 80
gern annehmen möchte; wohl aber für seine Dezentralisation, für die Gründung
oder doch wenigstens größere Festigung der Einzelsynoden. Die Liste dieser
Sektionen des Verbandes ist schon öfter gegeben worden, zuletzt von Colin
(BCH 1895, S. 320; 1899, S. 39). Muß auch mancher Zweigverein sehr un¬
sicher bleiben, so ergibt sich doch ihre weite Verbreitung über ganz Griechen¬
land. Sicher sind folgende Städte;
Theben; tb xoivov xäv 71. x. A. [xe%vixäv x)äv tt, ’I. x. IV., G\yvxeXovv-
xav dl] sv ©tfßaig 26, Z. 1 f.); vgl. AI 10B, Z.40 x\r\vag xäv iv ®ij ßcag
xal BoiaxCai xe%vixäv ; über Al 24; 25 s. S. 137.
Opus: 01 71. x. A. xeyylxai ol i£ ’I. x. JV., evvxslovvxeg Ss sv ’Onovvxi
(A 28, Z.lf.).
Chalkis: x'o xoivov xäv 71. x. A. xeyvixäv täv sj; ’I. x. JV., evvxsXovvtav
de sy XalxCSi (A 31, Z.l.ff, [18£], 21f.).
Argos: ( x'o xoivov) xäv tc.x.A. xe%vixäv täv e| ’I.x.N. xrjs ev”AQysi
3vv6Sov (A 30, Z.2f., 33, 39f., 29£: ohne x'o xoivöv).
Zu diesen Sektionen, deren Wohnsitz ausdrücklich angegeben wird (vgl. ev),
wie wir überhaupt ihren genauen Titel kennen lernen, kommt ein Zweig¬
verein in Sikyon (A 10BC no. 966), eine Gruppe von Genossen, die in dem
bedenklichen Schisma im Schoße des Verbandes am Ende des 2. Jahr¬
hunderts den Mittelpunkt für alle diesem treubleibenden Techniten abgab
(Colin, BCH 1899, S. 46). Vermutungsweise fügt Foucart mit rechter
Wahrscheinlichkeit zu Sikyon auch die Städte Pklius und Korinth (zu A 30:
Lebas S. 52 b), ohne daß wir freilich dafür einen sichern Anhalt hätten.
Auch für Messene (Plut. Cleom. 12), Epidauros (^10C), Larisa (A 10D),
Thespiae*) könnte man bei Gelegenheit der Erwähnung von Techniten leicht
an unsern Verband, ja an dort seßhafte Zweigvereine denken. Nicht den
mindesten Anhalt aber für eine lokale Sektion haben wir (s. aber Colin,
1895, S. 320), wenn in dem betreffenden Zusatze beim Namen oder auch in
anderer Weise nur der Festort ihrer Tätigkeit genannt wird, so wichtig auch
*) Daß sich hier eine ständige Sektion entwickeln konnte, habe ich oben (S. 134)
wahrscheinlich gemacht. Nichts jedoch folgt dafür- ans der Wendung ot ze%\ylzai oi
ovvJzsXovvzss slg 'EliY.mvu (ri23H, Z. 8f.). Daß damit ein besonderer Verein neben dem
isthmischen bezeichnet wird, wie Colin früher (s. jetzt BCH 1899, S. 39) meinte (BCH 1895,
S. 362), scheint mir nicht recht wahrscheinlich. Eher könnte man an eine allgemeine
Wendung denken, sodaß hier Festgenossen gemeint sind, die nicht diesem Verbände an¬
gehörten und sich nur zur Feier zusammengeschlossen hatten. Vgl. das Verbum evvzsXstv
von der Festfeier gebraucht (A 23 D, Z. 12f.): ovvzsXov[^svov ayätva tatg 'Einem \vluhi.v [JVTojJ-
oca<s. S. 0 . S. 130, A.** u. Colin, BCH 1899, S. 36 f., A. 2. Über den Priester s. IV. Kap., § 2.
136
137
Erstes Kapitel.
diese Frage für die Bedeutung des Verbandes im allgemeinen ist. So trat er
vielleicht auf in .Makedonien (z/27: dg ’l. [ x. N. x.] Lhegiav; s. o. S. 134, A.*),
ihm angehörige Genossen begaben sieh nach Elis (z/32A, s. o. S. 129, A. ff),
vor allem nach Delphi (s. u.). Daß es auch Berührungen mit den andern
großen Vereinen in Athen (s. u.) uud in Teos (z/14) gab, sodaß wenigstens
einzelne Künstler der einen großen Genossenschaft im Bereiche einer andern
auftauehten (s. Progr. p. 14 und adn. 73), ist ebenso natürlich, wie selbst¬
verständlich der isthmische Verein keine Zweigniederlassung in Athen oder
Teos haben konnte*).
Auf die Organisation des isthmischen Verbandes ist erst durch das
Senatusconsultum, das seine Streitigkeiten mit der athenischen Synodos
beilegt (z/ 10B), und einige Inschriftenreste (s. S. 132) etwas Licht gefallen.
Eine Art Vorort war Theben**), wie ich auch schon früher (Progr. S. 16)
daraus geschlossen hatte, daß sich hier ein tapeiov der Techniten eig’I. x. N.
befand (z/22, Z. 14). Hier war das Besitztum des Vereines, das, abgesehen
von den gewiß auch vorhandenen Baulichkeiten, ans Geld, Weihgeschenken
und „heiligen“ Kränzen bestand (z/ 10B, Z. 43f., 49), sowie das Archiv (t&
ygctfiiiura ra xoivä Z. 40 f.). Ein dauernder Ausschuß scheint dort tätig
gewesen zu sein, um einschneidende Maßnahmen , zu treffen, die dann gewiß
in. der Begel Bestätigung fanden. Auch Argos, das A. Müller in freilich
nicht ganz zutreffender Weise als Mittelpunkt des Verbandes vermutete
(s. Progr. p. 13), hatte offenbar wenigstens für den Peloponnes eine gewisse
zentrale Bedeutung (s. Colin, BCH 1899, S. 43 , 46). Neben dem ganzen
Verbände blühten die Zweigvereine, die sich stützten auf die Gelder der
Städte oder der Genossenschaft ( jisq'i . . . xQ^fidtav dyiioßicov rj xoivmv
z/ 10B, Z. 61 f.). Diese, wenigstens teilweise finanzielle Abhängigkeit der
Vereinigungen von Gemeinden bahnt bereits Verhältnisse an, wie sie in der
Kaiserzeit bei den munizipalen Korporationen, bei den Gerusien, Jugend¬
vereinen, Gilden usw. in voller Ausbildung vorliegen. Die Eroberung
Korinths, von dessen Glanze die große Vereinigung Gewinn hatte, bedeutete
einen Wendepunkt in der Entwicklung der isthmischen Synodos. Wie sie
in ihren Folgen die Einzelvereine zu größerer Selbständigkeit gelangen und
sich gewiß auch vermehren ließ, so gefährdete sie die Stellung des Gesamt¬
verbandes. Es ist daher auch für die isthmische Vereinigung sehr begreif¬
lich, daß sie sich mit der athenischen Synodos zur övvsQytxßicc verband, zum
gemeinsamen künstlerischen Betrieb***). Dabei zeigte sich die Überlegenheit
eines geschlossenen Vereins, einer ßvvodog im engeren Sinne (g. § 4), gegen¬
über einem Verbände, einem xoivov. Zunächst wird athenischerseits pelo-
ponnesischen Künstlern vorgeworfen, daß sie Sondergelüste zeigten, ja daß einige
*) Von Colin behauptet, der ebenso unrichtig früher Cypern nannte (BCH 1895, S.320).
**) 8. nach Colin (BCH 1899, S. 45f.) auch Dittenberger adn. 15.
***) Daß es sich dabei vor allem um Theben und Argos handelt, schließt Ziebarth (S. 516),
der sonst die Verhältnisse meist richtig klargelegt hat, unberechtigter Weise aus Z. 21,
da hier offenbar nur von den Orten der Zusammenkünfte für gemeinschaftliche Beratungen,
die Bede ist (a. Colin, BCH 1899, S. 46; Dittenberger, Sy 11. s 930, adn. 15).
Namen und Akten.
(ttveg) peloponnesische Künstler geradezu einen neuen Verein, offenbar in
Sikyon, gründeten, Beamte einsetzten und an den xoivä XQWatcc sich ver¬
griffen (Z. 18 ff.). Nach der glaublicheren Darstellung aber des isthmischen
Kollegs trat ein Schisma in der Weise ein, daß, durch die Athener
verlockt, die vom xoivöv an den Prätor nach Pella abgeschickten Ge¬
sandten dort mit den athenischen gemeinschaftliche Sache machten und
schließlich, als sie vom Vereinsgericht verurteilt waren, auf ihre Ver¬
anlassung hin Genossen aus Theben und Böotien zusammen mit Pelo-
ponnesiern an die Gründung eines Sondervereins gingen (Z. 34 ff). Dem
trat offenbar Sikyon zu Gunsten des alten Verbandes entgegen. Der Senat
stellte sich, wie schon erwähnt, in schroffer Weise auf seiten der athe¬
nischen Synodos.
Angesichts dieser Verhältnisse erscheint es mir trotz des Widerspruchs
von Ziebarth (S. 78; s. aber Rh. Mus. 1900, S. 518) noch wahrscheinlicher
als früher (Progr. p. 14 sq.), daß es eine selbständige thebanische Synodos
neben den dortigen Genossen des isthmischen Verbandes nicht gegeben hat.
Beide in Frage kommenden Urkunden gehören dem 2. vorchristlichen Jahr¬
hundert an. In der einen (z/ 24) haben wir zwei Briefe eines römischen
Beamten, vielleicht des Mummius, an die [ßvvodog rmv je.] %. /}. ie%vit8)v
(Z. 10f.), der ihnen gewisse Rechte zusichert, und die andere (z/25) ist
ein Ehrendekret von dem xoivov r Giv %. t. z/. xtyvixoiv tav sv ©tfßccig. In
diesen beiden Fällen scheint mir kaum an ein von dem isthmischen ganz
getrenntes Kolleg nur wegen des fehlenden Ausdrucks rmv il; ’L x. N. zu
denken zu sein. Ganz abgesehen von dem Schwankenden in der Bezeichnung
unseres Verbandes (s. Progr. p. 14f.) ist eine Weglassung dieses Ausdruckes
um so eher entschuldbar, als über die Beziehung auf das isthmische Kolleg
hier kaum ein Zweifel entstehen konnte, da ja der Vorort desselben ge¬
nannt war; überdies ist eine Ungenauigkeit in der Ausdrucksweise wenigstens
der einen Urkunde (z/ 24) um so erklärlicher, als sie auf die Römer zurück¬
geht. Wer kann schließlich auch wissen, ob nicht mit der Eroberung
von Korinth zunächst der Bestand des Verbandes überhaupt gefährdet war
und ob nicht seine einzelnen Sektionen schon damals selbständig vorzugehen
begannen.
Der isthmische Verband begegnet uns nach der Entscheidung des römischen
Senates kaum noch in bedeutsamer Weise. Während wir fast ans demselben
Jahre (113 v. Chr.), wo dies für ihn verhängnisvolle Urteil gefällt wurde,
seinen Titel wenigstens im Namen der argivischen Synodos noch in vollem
Glanze strahlen sehen (z/30), treffen wir im 1. Jahrhundert v. Chr. nur einmal
einige seiner Genossen (s. o. S. 136), die nach Elis ziehen (z/32A). Dieser
Rückgang ist nur zu begreiflich. Ganz abgesehen von der feindseligen Ent¬
scheidung Roms im speziellen Falle liefern die nie endenden Zwistigkeiten
zwischen den Gemeinden, den selbständigen Verbänden, den lokalen Vereinen,
in die die römischen Behörden wohl oder übel eingreifen müssen, den Beweis,
daß solche eigenartige Gebilde von kleinen Staaten im Staate auf die Dauer
nur schwer Bestand haben können. So wird denn in der Tat der isthmische
138
Erstes Kapitel.
Namen und Arten.
139
Verein im Verlaufe des dem Senatsbeschlusse folgenden Jahrhunderts, vielleicht
sogar nach nicht zu langer Zeit emgegangen sein*).
Die Tätigkeit des xoivöv und seiner Zweigvereine, die schon hei der
Darstellung der geschichtlichen Entwicklung berührt werden mußte, bietet
wenig charakteristische Züge in unseren dürftigen Quellen. Das Wichtigste
ist auch hier, wie diese Genossenschaft von Gemeinden und von den Römern
Privilegien zugestanden erhält, so vielleicht von Mummius (z/24), wie sie
von den Gemeinden geradezu Sitz und Stimme erhält, besonders bei der
Ordnung neugestalteter Pestfeiern. Dadurch tritt sie in Beziehungen vor allem
auch zu Delphi und den Amphiktyonen. Durch Gesandtschaften oder auch
durch ständig für diese Feiern abgeordnete Priester, wie z. B. in Thespiae,
wird dieser Einfluß geltend gemacht (s. IV. Kap., § 2). So sehen wir sie
vor allem beteiligt bei der Reorganisation der Museia von Thespiae im
3. Jahrhundert (z/ 23 A); am Ende des 3. Jahrhunderts ordnen sie im
Vereine mit der delphischen Gemeinde die trieterische Bakchosfeier in Delphi
(z/22); im 2. Jahrhundert verherrlichen sie unentgeltlich die winterlichen
Soterien, die ihnen durch Gesandte angesagt werden (z/ 29). Wir sehen ihre
Mitglieder tätig in Makedonien (z/27) wie in Elis (z/32A), ja sogar im Sitze
der teischen Synodos (z/14). Auch bei ihnen werden wir ein reges religiöses
Leben finden, das gefördert wird durch Stiftungen (z/28; 30), Vielfach hat
sich natürlich auch ihre Tätigkeit, wie die der anderen Vereine, auf das Fassen
von Ehrenbeschlüssen und ihre Ausführung erstreckt, die den Zweigvereinen
wohl meist überlassen blieb (z/25; 26; 27; 28; 30; 31; 32A). Dabei ist
es interessant zu sehen, wie auch diese Vereinigung von Pürsten der helle¬
nistischen Zeit Förderung erhielt, wie denn die argivisehe Synodos den König
Nikomedes II. von Bithynien als Wohltäter ehren konnte (z/30, Z. 25;
s. Progx. p. 17).
Ganz anders und viel einfacher liegen die Dinge bei dem großen kl ein-
asiatischen Verbände, der sich zur Zeit seiner Blüte ro xoivbv xS>v jtes>l
r'ov ZtiövvBov xe%viT(öv tStv in’ ’laviccg %cä 'EAh]6xövxov xal xmv xsqi xov
Kce&7i'ys[i6vcc diovvöov nannte (z/ 11, Z. lf., 5f.; 12, Z. 3ff.; über den Titel
s. Progr. p. 4; 10 u. o. S. 130, A.**) und seinen Sitz in Teos, später in einigen
anderen Städten Kleinasiens hatte (s. Progr. p. 12 £). Hier handelt es sich
nicht um Sektionen im Sinne der isthmischen Synodos, sondern um einen
einzigen geschlossenen, großen Verband**). Wohl aber hat man hier offenbar
an eine Vereinigung zweier Gruppen von Genossen zu einem Ganzen zu
denken. Die Frage, welche als die ursprüngliche anzusehen ist, ist ver¬
schieden beantwortet worden. Nach neuerdings in Magnesia gefundenen
*) Der Beseitigung eines Zeugnisses fiir seinen Bestand um das Jahr 180 n. Chv.
(zf 49 A) durch mich (Progr. p. 25) stimmt auch Zieharth S. 88 zu.
**) Daß er, wenn auch nicht auf längere Zeit, eine Anzahl Genossen zu einer be¬
sonderen Gruppe abzweigen konnte, fänden wir ausdrücklich bezeugt, wenn die Lesart
bei Laders 91 (zf 17), Z. 13 f. (s. Lebas 281) einigermaßen sicher wäre zcuqci xolg tä Jiovvaco
uy\aivi6avTG>v] xmv ivysyQafipEvmv xsyvixcov xal [lexeiovxcov xfjs [ c]v \ , l]d[ ü'cp] i[-nrsvsioisJ y.zl .;
doch ist von den entscheidenden Worten in dieser ganz dunkeln Stelle nichts zu lesen.
Inschriften (z/21A; B) kann es nicht zweifelhaft sein, daß der älteste klein-
asiatische Verein den einfachen Titel führte xo xoivbv täv x. r. z/. xs%virmv*).
Offenbar war eine nähere Bezeichnung nicht notwendig, da man eben nur an
dieses kleinasiatische xoivöv denken konnte, das in Teos seinen Sitz hatte,
wo es nach Hirschfelds Vermutung von den Nachfolgern Alexanders des
Großen gegründet wurde, der hier besondere Verehrung genoß (s. Progr. p. 11).
In diesen aus der zweiten Hälfte des 3. vorchristlichen Jahrhunderts stammen¬
den Urkunden erscheint das xoivöv in voller Selbständigkeit neben den
Staaten (s. Kern, S. 46, Ziebarth S. 85). Es beschloß damals die Annahme
des Stadtfestes der Artemis Leukophryene, wie es alsbald an den Pythien
und den Soterien in Delphi, an den Museien in Thespiae, an den Herakleien
in Theben sich beteiligte (z/ 11, Z. 19 f.). Infolge dieser Verdienste wurden
ihm Ehren von seiten der Amphiktyonen zugebilligt (s. Progr. p. 11) und
noch im Laufe des dritten Jahrhunderts die Asylie von Delphi (z/ 10a, Z. 11 f.;
c, Z. 58) und den Amphiktyonen (10b, Z.44), sowie von den Ätolern (z/ 9, Z. 15)
zugestanden. Damals regierte noch Attalos I.**), und erst als Teos pergamenisch
wurde, tritt unter Eumenes II. der Verein in die engsten Beziehungen zum
pergamenischen Königshofe, dem er fortan seine Blilte verdankt. Erst jetzt
nahm er, wie v. Prott recht wahrscheinlich vermutet, den Zusatz zu seinem Titel
an x&v ex’ ’lavias xal ’EAAtjOxövxov (über den Namen s. Progr. p. 10), um sich
von dem auch in Asien auftretenden isthmischen Verbände zu scheiden. Damals
kam auch die an zweiter Stelle genannte Gruppe der Künstler, die sich um den
Ka&’rjyefiav z/toVus'og schart, als königliches Hoftheater in Pergamon hinzu,
wie v. Prott darlegt (S. 170), der hier offenbar eine Andeutung von mir (p. 10)
weiter ausführt. Ganz willkürlich hatte Ziebarth in diesen erst an zweiter
Stelle im Titel genannten Künstlern den ursprünglichen Lokalverein in Teos
sehen wollen, der in der großen Genossenschaft aufgegangen sei***). Mit
diesem Verein der Hofschauspieler indentifiziert aber v. Prott in höchst un¬
wahrscheinlicher YVeise das doch eben ganz anders benannte xoivbv xmv
6vvay<Dvi<5xS>v (z/13). Das vermutliche Fehlen eines besonderen Agonotheten
und eines Königspriesters fällt auch ihm auf; es wird damit erklärt, daß die
Evfiiveia vom Yolke besorgt und die religiösen Pflichten von dem doch ganz
verschiedenen Verein der Attalisten übernommen werden (S. 171). Von allen
Ansichten über dies xoivöv (s. Progr. S. lOf.) scheint mir aber auch jetzt
noch die von mir weiter begründete Böckhsche am natürlichsten, daß wir
nämlich hier unter dem YYorte BvvaycaviBraC nicht wie gelegentlich ander¬
wärts, untergeordnete Künstler, Deuteragonisten und Tritagonisten, zu verstehen
habenj - ), sondern daß dieses lockere xoivöv im Gegensätze zur geschlossenen
*) S. S. 130, A. **. Auch in der Inschrift von Kos zf 21C Z. 3f. steht nur diese
kurze Formel, wie freilich auch sonst oi xi%vlxca (zfl5, Z. 2) oder oL zt. r. Z. xsyyvlxai
(4 16; s. aber S. 141, A. ***), wo man eine vollere Wendung erwarten könnte.
**) Vgl. neuerdings über diese ganze Frage H. v. Prott (MDAI Ath. Abt. XXVII 1802,
S. 161 ff.). S. dort S. 169.
***) S. Ziebarth S. 80 f. — Die anderen Ansichten s Progr. p. 10.
t) So versteht die awctytoviexcd auch Ziebarth (S. 811). S. aber Progr. p. 11 u.
Dittenberger (folg. A.) adn. 3. Über das Vorkommen von ovvety. s. Progr. adn. 58,
Namen und Arten.
140 Erstes Kapitel.
ßvvoSoe solche Künstler bezeichnet, die für eine Festfeier dem organisierten
Kolleg sich allgeschlossen haben, vielleicht auch für die Ausführung seiner
Beschlüsse, so daß sie diesem und dessen Beamten auch die Wiederholung
der Ehrenkränzung überlassen.
Die Geschichte des teischen Kollegs hat durch neuere Funde wenig Be¬
reicherung erfahren. . Es ist seit den Zeiten des Königs Eumenes II. gariz
abhängig von dem Königtum. So regelt zwar dieser Fürst ihre Streitigkeiten
mit Teos (z/16A) in einer Weise, daß das xoivöv wie eine staatliche Ge¬
meinde erscheint, bestimmt aber, daß künftige Beschlüsse ähnlicher Art nur
unter Beisein eines königlichen Kommissars zu fassen sind (s. Progr. p. llf.
und Ziebarth S. 84f.). Der Verehrung der pergamenischen Fürsten, die durch
besondere Priester und Gedenktage gepflegt wurde, muß noch gedacht werden.
Dem Bedürfnis dieses Kultes kam in Teos*) die Stiftung eines besonderen
Vereines von Attalisten von seiten des angesehenen Techniten Kraton entgegen,
der am Fürstenhofe wie bei den Künstlern in gleicher Weise in Ansehen
stand Und von dem die meisten von den erhaltenen größeren Urkunden der
jonischen Techniten ausgehen (A/15; B341b) oder zu dessen Ehren sie ab¬
gefaßt sind (z/11; 12; 13; 14; B341a).
Dieser Verein bestand vielleicht noch unter Attalos III.**). Ungewiß
bleibt es, wenn es auch wahrscheinlich ist, ob die Synodos erst damals in¬
folge neuer Streitigkeiten mit der Gemeinde von Teos die Stadt verließ und
sich für kurze Zeit nach Ephesos wandte (Progr. p. 12 f.). König Attalos,
möglicherweise der in., wies ihnen Myonnesos als Wohnsitz an; auf eine
Beschwerde von Teos bei den Römern wurden sie von diesen nach Lebedos
versetzt, wo sie noch zu Strabos Zeiten zu finden sind. Daß sie inzwischen
durch Antonius’ Vermittelung auch eine Zeit in Priene ihren Sitz hatten,
macht Foucart wahrscheinlich (Progr. p. 13 adn. 67). Daß sie aber nach
dem Aufhören des pergamenischen Reiches nur noch unter dem allgemeinen
Titel fortbestanden, wobei der Zusatz xal %mv xsq\ t ov Ka&yjysfiövd z/iovu-
0 ov wegfiel, erweist v. Prott (S. 172) aus einer samothrakischen Inschrift, wo
ihre Gesandten neben den Gesandten von Teos auftreten (z/18, Z. 13ff.). Als
ein Nachklang der alten teischen Synodos finden sich merkwürdiger Weise
Wenig passend vergleicht v. Prott (S. 173) den avvayrnviarris TQaytxos, offenbar einen
Künstler zweiten Ranges, sehr passend die ßvvay. der Kaiserzeit (s. S. 144). g. auch die
von Colin hinter den ergänzten ccyrnvustai JlBß, Z. 17 (vgl. BCH 1900 S 107
u. o. S. 132).
*) Dittenberger, Orient. Gr. inscr. sei. no. 326 und Add. S. 658; dazu Ziebarth,
Berl. phil. Woch. 1904, Sp. 1193. Nach Pergamon verlegten irrig diesen Yerein Böckh
(z. St.) und v. Prott (MDAJ Ath. Abt. XXVII, 1902, S. 168£).
**) freilich ist die von mir hn Progr. (p. 12) gegebene Begründung, durch die ich
B 341 a in die Zeit Attalos HI. herabgerückt habe, weil nämlich von Fürsten die Rede
ist, die den Yerein der Attalistai würdig erachteten tijs iavr&v iitmvvjiLixg (B 341a,
Z. 12f.), schwerlich stichhaltig. Gewiß haben sich die Attalisten nicht nur zu Ehren von
Attalos H. vereinigt, sondern auch zugleich des verewigten Attalos I. gedacht (s. Ditten¬
berger, adn. 1). Dafür, daß der Yerein früher Eifiiviarcci, das Yereinshaus Eipivawv
geheißen habe (v. Prott S. 174; 177), gibt es keinen Anhalt.
141
ol ex’ (oder axo) ’lcoviag xal 'EXlr/Oitovtov nocb in der Kaiserzeit (z/ 19,
Z. a2f., bl3f.; 20, Z. 7f.; s. Progr. p. 25), die natürlich, mit der Reichssynodos
nichts zu tun haben*).
Werfen wir zum Schluß noch einmal einen Rückblick auf die gesamte
Tätigkeit der Genossenschaft (Ziebarth S. 81), so treffen wir sie abgesehen
von den engen Beziehungen zum Pergamenerhofe schon frühzeitig mit Asylie
geehrt von den Ätolern (z/ 9, Z. 15) und in Delphi (s. S. 139). Ihre Tätig¬
keit erstreckt sich vom Hofdienst (z/11; 12; 13; 15; 16B; C;D) und Teos
(z/ 11, Z 28; 16 B; C) abgesehen in Kleinasien auf Magnesia a. M. (z/ 21A; B),
jasos, wo sie Dionysien feiern (z/17, Z. 13ff.; vgl. 17 A?), und Kos (z/21 C, Z. 3f.,
s. Ziebarth S. 77)**), aber auch auf Delos (zl 11, Z. 30) und Samothrake
(z/18, Z. 13ff.). In Griechenland selbst beteiligen sie sich in Delphi an den
Pythien und den Soteiien (z/11, Z. 19 f.), in Thespiae an den Museien (Z. 20)
und in Theben an den Herakleien (Z. 20). Sehen wir von den schon be¬
rührten Urkunden ab, die sich auf Kraton und den Königshof beziehen, so
handelt es sich auch in ihren Inschriften meist um agonistische Fragen
(z/16B; C; D; 17; 21A) und Ehrenurkunden, mögen sie mit einer Gemeinde
wie Magnesia (z/ 21A; B) und Jasos Höflichkeiten anstauschen (z/17) oder
an Wohltäter Ehren erteilen (^/16***); 21C), aber auch um religiöse Ma߬
nahmen (^/ 21A; B) und um ihre Rechtsstellung (z/16A).
Dem kleinen Pergamenerreich war in allen Kulturfortsehritten Ägypten
das Vorbild. Leider hat sich für die Techniten Ägyptens das bisher so
dürftige Material nach Erscheinen meines Programmes (s. S. 17f.) nicht
wesentlich vermehrt und Ziebarth verweist nur auf dieses, ohne zu erörtern,
wie er sich hier mit dem deutlich zu erkennenden Unterschied von xotvöv
und övvodos abfindetf). Schon aus der Zeit von Ptolemaios I. lernen wir
die te%virca ol x. r. (fieyav) z/. xal ®eov$ UdeXyovg kennen (z/ 33, Z. 1 f.;
34, Z. 7 f.), denen sich gelegentlich (z/ 34, Z. lff.) ol xi(v övvodov vsfiovteg
zugesellen. Ist auch die von mir im Progr. aufgestellte Ansicht über den
Unterschied von xoivöv und ßvvodog nicht ohne weiteres zu verallgemeinern,
so scheint mir doch noch durchaus wahrscheinlich, daß es sich im ersteren
Falle uni einen Beschluß eines in Ptolemais residierenden Landeskollegs
handelt, das, wie der Name seines Vorsitzenden zeigt (s. IV. Kap., § 2), sich
vor allem zur festlichen Feier vereinigte, im anderen um einen einzelnen
unter Zustimmung des Gesamtkollegs beschließenden Verein.
*) Ganz unklar ist hier v. Prott S. 17 2 f.
**) z/ 21 (Teos) ist von mir richtig gestellt worden (Progr. p. 22, adn. 138) und be¬
zieht sich auf die Reichssynodos. Beziehungen zu Ephesos (J 19) und Tralles (zl 20)
s. in den kaum noch hierher gehörigen Urkunden (o. S. 140 n. u. S. 145, A. ***).
***) Die Zugehörigkeit zur teischen Synodos wird freilich stark bezweifelt.
t) Berl. pbil. Wocb. 1904, Sp. 1194 gibt er meine Deutung als denkbar zu, weist
aber zugleich von neuem auf die Möglichkeit hin, daß wir in der tsvvoSos nicht einen
Künstlerverein, sondern einen anderen angeschlossenen Kultverein zu sehen hätten, was
gewiß recht wenig wahrscheinlich ist. Daß Dittenbergers Deutung (Orient, gr. inscr.
sei. 50) „iis qui praeterea synodo intersnnt“ (— rpiXors%vivai) kaum der AusdrucksweiBe
entspricht, ist Ziebarth zuzugeben.
142
Erstes Kapitel.
Auch in Cypern gibt es ein solches Gesamtkolleg- täv xax& Kvkqov it.
t. A. w/yirSw {A 37, Z. 3f.; 35, Z. 5f., s. S. 130, A, *) mit dem Sitze in
Paphos*), das sich nach den &sol EvsQ-yixai mit benennt (A 36; 38; 39).
Das Nene im Ägypterreiche ist, daß hier die Verehrung für den König
so bedeutsam wird, daß die Techniten seinen Namen in ihren Titel, wenn auch
nicht konsequent (zf 33, Z. 14; [35]; 37 fehlt er) aufnehmen und dem des Gottes
zur Seite stellen, ein Vorbild für die Kaiserzeit. Wenn sie in Ptolemais den
Namen des Philadelphos I., in Cypern den des Euergetes II. wählen, so werden
gewiß nur zufällig gerade diese Fürsten genannt; das Herrscherpaar wird
gewechselt haben. Auch die Stellung der Techniten im ägyptischen Reiche
ist eine eigenartige und schon vorbildlich für die Kaiserzeit. Sie sind
nicht völlig unabhängig, sondern stehen in diesem wohlgeordneten Staate in
einem gewissen Verhältnis zu den Behörden, so daß sie in ihren Dekreten'
ihrerseits die um sie verdienten angesehensten Staats- und Munizipalbeamten
ehren (A 33; 34); dabei genießt aber das Kolleg der Techniten so hohe
Wertschätzung, daß die Zugehörigkeit dazu in öffentlichen Ehrenurkunden
und anderen Inschriften stets hervorgehoben zu werden pflegt {A 3b-, 36;
37; 38; 39), auch wenn der Betreffende sonstige hohe Stellungen in der
Öffentlichkeit bekleidet hat.
Die Spuren des späteren Vorkommens der Techniten, die Freigebigkeit
des Tlepolemos gegen sie und den Beinamen Atovvßog des letzten Ptolemliers
habe ich in meinem Progr. (p. 18) hervorgehoben. Hier sei nur noch daran
erinnert, wie wenigstens eine Örtlichkeit den Namen unserer Künstler noch
bis in die Mitte des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts festgehalten hat,
wobei es freilich fraglich bleiben muß, ob wir in diesem Falle nicht an
die Reichssynodos (s. S. 145, A. ***) zu denken haben ( A 34 A, Z. 9 f. o Ixiav
£V TOTtG) KCCÄOV[lSV<p Z liöVVÖOV Ts^Vlt&v).
Im Westen der Griechenwelt haben wir nur die Vereine von Syrakus
(rö x. %S>v 7t. t. A. xsxvit&v A 40, Z. [1], [3]; 41, Z.4) und von Rhegion
(r. x. t. x. A. x. xcu 3rpo[|]eVcov A 42, Z. 6f.), aus deren uns erhaltenen Ehren¬
dekreten nicht viel für die Bedeutung dieser Genossenschaften zu ent¬
nehmen ist.
Daß außer den bisher besprochenen noch viele selbständige Kollegien,
namentlich in Griechenland und Kleinasien, bestanden haben, ist nach dem
überall zu beobachtenden Prinzip der Zentralisation auf diesem Gebiete des
Vereinswesens kaum wahrscheinlich.
Eine große Lücke, die sich durch einige geringfügige Spuren von Er¬
wähnungen dionysischer Künstler unmöglich auch nur einigermaßen über¬
brücken läßt, klafft in unserer Überlieferung schon von der ersten Hälfte des
*) d 39, Z. 3 ff. tmv iv TIdrpm yeyv[ivixeiaQ%r\xixtov xal ^yrjzo^evxozmv xal zäv n. z.d.
*• ® 6 °1'S Evagyezag z£%vizäv-, d 36, Z. 3 ff. fiQ%evxöra zf t g xolsae xal r&v a. z. A. x 0 E
rexvträv. Fälschlich hatte ich (Progr. p. 18) den Genetiv zäv *. r. d. xrl. mit ^evxizmv
verbunden, während er selbständig beim Namen steht und nur die Zugehörigkeit zum
Technitenkolleg bezeichnet; s. Ziebarth S. 77; Dittenberger, Orient. Gr. inscr. sei. no. 166
und dazu Ziebarth Berl. phil. Woch. 1904, Sp. 1193.
Nahes usd Artes.
143
1. vorchristlichen Jahrhunderts an bis in die Zeiten Trajans, wo wir die
große Reichssynodos antreffen*). Eine willkommene Bereicherung unserer
Kenntnis bietet uns der von Brandis herausgegebene Antoniusbrief (H 26),
doch können wir ihn erst nach Erörterung der Athletenvereine würdigen (s. u.).
Für die Reichssynodos ist kein neues Material von Bedeutung seit dem
Erscheinen meines Programmes hinzugekommen, so daß es im allgemeinen
genügt darauf hinzuweisen. Auch hat sich Ziebarth in seiner Behandlung
der Frage (S. 88) auf den Nachweis mancher von mir ungelöst gebliebenen
Schwierigkeit beschränkt.
Vielleicht läßt sich aber der allmähliche Zusammenschluß der Einzelvereine
zum Gesamtverbande doch etwas genauer darlegen. Nach mancher Förderung,
die die Agonistik durch die Kaiser des 1. Jahrhunderts erfuhr (Progr. p. 19)**),
tritt Trajan in viel bedeutsamerer Weise als Schirmherr der Techniten hervor.
Auf ihn habe ich daher als den Begründer der Reichssynodos hingewiesen,
und Ziebarth, sowie neuerdings H. v. Prott (a. a. 0. S. 266) haben dem zu¬
gestimmt. Immerhin läßt sich vielleicht zeigen, wie der Zusammenschluß
der Einzelkollegien nur allmählich erfolgte, sofern es erlaubt ist, gewisse
Verschiedenheiten in der Titulatur zu betonen.
Nach dem Namen des Trajan heißt die ßvvoSog {AbZ-, s. Progr. p. 20);
[IspK 6. &v\jislixri \ß\v Nt^iavßm xäv a\no xrjg olxovitivtjg tcsqi xbv Atöwßov
xal AvxoxQtxxOQa N&q\ovuv T^a'lav'ov Kalßa^a Eaßaßxbv [rejjwröv]. Auf¬
fällig ist hier, daß der Wohnsitz bezeichnet wird, während sonst eine solche
Ortsangabe, außer begreiflicherweise der des Vororts Rom selbst (Progr.
p. 22), fehlt***). Vielleicht war also der Verein von Nemausus im Gesamt¬
verband noch nicht so gänzlich anfgegangen, wie die Kollegien späterer Zeit,
und dieser Verband hatte noch nicht völlig zentralistischen - Charakter. Auch
der Kaisemame erscheint noch nicht in der später üblichen mit dem
Gattungsnamen viel inniger sich verbindenden Adjektivform. Wenn daher
auch die Genossen aus der ganzen Welt {dito xfjg olxovfisvxjg) sich um den
großen Kaiser scharten]-), der, wie v. Prott (S. 266) fein ausführt, „auf den
Gedanken Alexanders zurückgriff’“, als er nach Dionysos und Alexander
zuerst den Zug in den Orient plante mit einem ähnlichen Idealismus, wie
die deutschen Könige ihre Romfahrten, so braucht doch von ihm noch nicht
der Zusammenschluß der Vereine mit dem Mittelpunkt im römischen Heilig¬
tum geschaffen zu sein.
Dann bedeutet vielleicht die von mir noch nicht erklärte Titulatur, die
sieh unter Hadrian findet (A 74; s. Ziebarth S. 88, A. 2), eine weitere Stufe auf
dem Wege dieses Zusammenschlusses der Einzelkollegien. Die Worte (Z.2ff.) xmv
*) Auch die Erwähnung der icou dvgü.ixr, avvoSog A 48, Z. 12, die Ziebarth S. 88,
A. 1 gern für ein älteres Auftreten der Synodos heranziehen möchte, erscheint ihm
selbst hinsichtlich des Alters zu zweifelhaft.
*") Vgl. d 08D, Z. 4f. (Aphrodisias) s avzov (Claudius) xal diovvaov.
***) Vgl. z. B. d 73, Z. 2 ff. (Ankyra) oi dito r. o Ix. it. z. A. x. Adzoxg. Tq. diiii. Ku.it.
Asß. z£ X vtlzai ItQOvslxat GzsrpavsTzai xal oi zovrav avvaytavLßzai.
j-) Trajan wird auch in dem Rest einer andern Inschrift (d 56 A) der S’vjisL ovv.
(Z. 3) in Nemausus genannt (Z. 4).
144
Erstes Kapitel,
änt'o x. oix. 71 . x. z / . x. Avx. Tq. yIöq. 2X. K. veov Al6vv6ov xsyysix&v Ispof ve]ix.
exscp. x. x [<ö]v xovx[a]v [ evv~\aycovi6xmv xcä xäv vsjiövxav xijv Icq&v &v(ieXbxr}V
ßvvoSov sprechen noch von den dionysischen Künstlern, die in der ganzen Welt
sich um Hadrian scharen und deren Helfern, scheiden aber von ihnen die Uqoc
& v[i. avv.*). Mit diesem letzten Ausdruck sind offenbar Künstler in Ankyra
gemeint, die für ihr Vaterland (Z. lOff.) tätig .sind, aber bereits zu der in Rom
sich zusammenschließenden großen Synodos steuern. Die Bezeichnung ’ASqiavri
fehlt auch hier noch**). Vielleicht bedeutet dann die Verwendung des Ad¬
jektives AdQiavij eine weitere Stufe der Entwicklung. Jetzt erst ist wohl,
wie im Titel ein gewisser Abschluß***), so bei den Genossen ein festerer
Zusammenschluß erreicht. Jetzt haben alle in Rom als Mittelpunkt des
Verkehrs ihr Heiligtum (z/69, Z. 17£), das vielleicht sogar erst aus der Zeit
des Antoninus stammt, wo es zuerst erwähnt wird. Jetzt weist auch die
Nennung der ihnen beigeordneten Synagonisten von offenbar niedrigerer
Stellung (Progr. p. 22) auf die straffere Organisation hin.
Wir treffen die ifpd frvfieXixii ’ASgiavii avvodog (s. Progr. p. 21 adn. 125)
in Nemausus (z/52, Z.abö; Z. c2), in Rom (A8q. avv. im Epigramm z/51,
Z. 1), vielleicht in Ankyra ([z/66])f) und Aphrodisias ([z/64: t. ’A. ff.?]). Zu
Antoninus Zeiten heißt die ßvvodog ständig AÖqu/.vyi Avxtövt-iviy. Wenn ich
die Beibehaltung der Bezeichnung ’AÖQLavxi mit aus der Rücksicht des Kaisers
Antoninus auf seinen Vorgänger erklärt habe, dem die Genossen nach dem
Tode noch besondere Ehren weihen durften (Progr. p. 21 adn. 128), so ist
doch auch zu betonen, daß sich ’ASgiavri als erster „kaiserlicher Beiname“
der von Hadrian fester organisierten avvodog am ehesten erhalten konnte.
Wir finden diese iäÖQiccvrj Avxmveivq övvoäog mit ihren vielen Titeln (s. Progr.
p. 21, adn. 130) in Urkunden von Athen (z/58, Z. l)ff), Nysa (z/69, Z. 73),
Herakleia am Pontos (z/71, Z. 20), Thyateira (z/46) fff). Daß erst unter
Antonin das Epitheton TtsQiTtoXtßxucrj sicher zu konstatieren ist, wie andere
ehrende Beiworte (fieyäXej, vsmxoQ og?), die sich den Epitheta d-vfisXixrf oder
fiouffijnj gesellen, und so erst unter diesem Kaiser die Formel ihre letzte
Erweiterung erfährt (Progr. p. 19£), läßt wohl darauf schließen, daß erst
unter diesem Kaiser auch diese ganze Entwickelung ihren allerletzten Ab-
*) Auch A 49D, Z. 2f. (Hierapolis) findet sich noch eine ähnliche Scheidung: jj dgordry
aoivoäog xcä i ccxb xij g oix. isgovlxai. S. u. S. 151, A. *.
*') Unzutreffend ist daher die Bemerkung in meinem Progr. S. 21.
***) Der T’hel lautet jetzt ganz vollständig, wie er freilich wohl selten gebraucht
worden ist (Progr. p. 21 adn. 130): ij iegd kägiuvr\ (Üvtcovsiviß) &vfcshxii (jesqmolioxixii
[isyaXri vsaxogo s?) iitl 'Fco/mjs avvoSog rmv am xfis oix. n. x. A. xai Avroxg. ... Kaie. Ssßaerbv
T8%veiT(bv LSQovsiKcov exscpcevsLxän/ nal xcov xovztov 6vvccy(ovi6t(üv. — Das Adjektiv k$Q,
{kvx.) hätte ich Progr. p. 22, n. 140 hinzufügen sollen.
f) S. Prog. p. 20, n. 121. — Freilich die verwandte Inschrift A 67 bietet (Z. 14) in
sonst ungewohnter Weise [Lpjäs (?) avvöäov -OufwslreJ/js].
ff) Hiraehfeld bestreitet neuerdings den athenischen Ursprung (ASI Brit. Mus. 794).
+tt) A 21 und 57 steht nicht einmal der Kaiser fest (H. oder A.?). — Der ganze Brauch
ist ziemlich konstant; doch schwankt er, wie überhaupt nach der Seite der Vollständig¬
keit, so auch hinsichtlich der Zufügung von v£og Alowgos (Progr. p. 21, n. 126).
Namen und Akten.
145
Schluß fand. Ist man berechtigt in dem Höhepunkt der Formel auch einen
Höhepunkt des Ansehens der Techniten zu sehen, so ist es damit bald wieder
bergab gegangen. Vor allem ist es gewiß nicht ohne Bedeutung, daß der
Name des Kaisers in der vollen Formel bald wieder zu fehlen beginnt. Dies
ist schon in einer Inschrift aus Neapel (z/ 50, Z. 4) der Fall, die vielleicht
noch der Zeit des Antonin angehört (ispä avv. fhiQu. x&v tc. x. z/. xs%v.]). So
kehrt der Kaisername im Titel weder zur Zeit Mark Aurels wieder, der man
eine Inschrift aus Pessinus wohl zuweisen kann (z/47, Z. 12f. legä fiouffwn)
TtEQix. [ßii]v. x&v 7t. x. A. xe%v.), noch zur Zeit des Septimius (z/49, Z. 8 t£,pd
avv.), obwohl gerade in dieser Urkunde fromme Wünsche für den Kaiser
und sein Haus ausgesprochen werden und dem Caracalla der Titel des viog
Aiovvßog (Z. 12) erteilt wird*). Nur einmal ist eine SeßriQsCvri asßlccaxxj
avvoöog?] vielleicht zu lesen (z/ 81); es ist aber fraglich, auch wenn die
Lesart sicher wäre, ob sie hierher zu ziehen ist.
Außer den Erwähnungen der kaiserlichen Techniten unter Nennung des
volleren Titels der avvoSog gibt es noch eine große Fülle von Fällen, wo
auf den Reichsverein in kürzerer Weise hingewiesen wird. Es ist aber sehr be¬
zeichnend, daß dann stets der Ausdruck evvoöog gewählt wird**), ja diese ßvvoSo g
ist so allgemein bekannt, daß man ihr häufig nicht einmal nach sonstigem
Branche (§ 5) ein ehrendes Beiwort zufügt. Für uns ist die Entscheidung über
die Art der ßvvoSog meines Erachtens nur insofern bisweilen nicht leicht,
als zum musischen Reichsverein ein athletischer sich gesellte, wie wir sehen
werden; an andere Vereine bei der bloßen Verwendung des Wortes ßvvoSog
zu denken, hat man wohl kein Recht, da diese doch gewiß genauer bezeichnet
wären, auch der Ausdruck fftinodos sonst in diesen Zeiten dafür nicht mehr
recht üblich ist. Leider läßt sich nur selten etwas Genaueres über die Zeit
sagen, in die diese Erwähnungen der Reichssynodos gehören***).
) v. Prott verweist die Inschrift wegen des KcAYv.y yiywv Aiövveog mit großer Wahr¬
scheinlichkeit nach Pergamon (S. 182f.); gleichwohl handelt es sich hier nicht mehr um
den alten teischen Verein (S. 140 f.), sondern um die Reichssynodos.
**) selten ist nom»- A 69, Z. 16; 71, Z. 11. — S. Progr. p. 23, adn. 143. — Eine
Einzelheit ist to isgov ijiuiiv Gvvidgiov A 71, Z. 5f.
***) V “9“ »v/ieUKTi GvvoSos A 48, Z. 11 f. (Rhodiapolis); 7) &v[i. ff. A 76, Z. 7 f. (Tomoi);
T&v 6vvoS[mv] o/jto[i>(f]£»»Mc<äi! ne[gi]mXiG[rix]äv xijg [ia] gverixTjg xal rrjg &v/uXi-
[xfjg] A 78, Z. 22ff. (Prusias am Hypios); rmv l. re xccl &. GwoSmv A 79, Z. 9f. (Letoon);
r. I. ff. x. I evvodov A 78 B, Z. 2f., 7 (Alexandria); t. ff. ff. [rmv it. r. A. re%v.] A 60,
Z. 4 (Neapel); A 67, s. S. 144, A.fi (s. die Reste: A 54, Z. c 2; 56A, Z. 3; B). — [7; e. 7)]
7 legmohercxri A 57, Z. 26 (s. d. Rest [n\sgia. A 63 C, Z. 5) (Athen). — (fj) Ugd c. A 79 B,
Z. 8 (Ganos); 49A, Z. 6 (Rhodos); 64, Z. 1, [9] (Aphrodisias); 21, Z. 14 (Teos); 49, Z. 8
(Kleinasien); 55, Z. 5; 56, Z. 6 (sV 'Pmjiy i. ff.) (Nemansus); ij dgorary 0. xal i dcitb r.
oix. isgov. A 49D, Z. 2f. (s. 0. S. 144, A.*) (Hierapolis). — ® aivoäog A 49B, Z. 3 (Nysa);
59, Z. 9 (Kaiserbrief nach Athen); 61a, Z. [3, 4?], 6 (ff. [rmv n. r. A. t.\) (Hadriansbrief nach
Athen); 64, Z. 9; 65, Z. 9 (Aphrodisias); 70, Z. 4 (s. S. 141, A.**; Tralles); 69, Z. 14, 31, 68
(ü cv Ptofiy ff.) (Nysa); 72, Z. 17 f. (Thyateira); 77 (Ephesos); 80, Z. a 2 (Smyrna; vielleicht auf
dieBreseusmystenbez.; s.S. 147); 47, Z. 10 (Pessinns); 62, Z.ab8 (Reste: A 54, Z.b 10; [55, Z. 1];
56, Z. 8; 56A, Z. 6; C) (Nemansns). (Rest: ff. [r. 7t. r. A. v,] 57, Z. 22 Athen). — (sacra) synhodns
A 52, Z. ab 4, c 4, d 4. *— Vgl. besonders die Wendungen: Isgoveixyg arto ewbdov. A 49E,
Z. 7ff. (rfje isgccg pergamenisches Reich); 68, Z. 6f. (Aphrodisias), oi &itb ryg 0. A 68 A,
P o 1 a n d, Geach. d. grieeh. Vereinswesens. | Q
146
Erstes Kapitel.
Interessant ist es, das Verbreitungsgebiet für die Tätigkeit der dionysischen
Künstler zur Kaiserzeit einigermaßen (s. S. 150, A.***) festzulegen. Müssen wir
auch mit der Zufälligkeit der Überlieferung rechnen, so erscheint das Resultat
doch zu charakteristisch, als daß es ganz dem Zufalle zugeschrieben werden
könnte. Athen ist zwar auch jetzt noch zu nennen (A/57; 59; 60a, b, c; 61a, b;
62; 63; 63B; C)*), aber es ist auffällig, daß es sich hier immer nur, ab¬
gesehen von den Sesselinschriften (z/ 62; 63) und unsichem Resten (^ 63 C),
um direkte Beziehungen zum lebenden oder verewigten Hadrian handelt,
mögen es nun Schreiben von und an diesen Kaiser sein oder in andern auf
ihn und seine Ehren, z. B. die Hadrianeia, Bezug genommen werden (s. be¬
sonders z/ 57; 59; 60a, Z. 15; 60b; c; 61; 63B, Z. 2), sodaß es den Anschein
hat, als oh durch den Kaiser der Versuch gemacht wurde, den offenbar
wenig glänzenden Verhältnissen der Techniten in Athen aufzuhelfen**). Der
große Reichsmittelpunkt auch für die Techniten, Rom, tritt natürlich mehr¬
fach bedeutend mit seinem Zentralheiligtum hervor (z/51; 51A; 69; 71).
Von Rom angeregt erscheint das Technitentum im gallischen Nemausus (z/52;
53; 54; 55; 56.; 56 A; B; C) und in Neapel (z/ 50). Gewiß aber ist es nicht
dem Zufälle zuzuschreiben, daß nach unserer Überlieferung das Künstlertreiben
außerhalb Athens in Griechenland verstummt zu sein scheint. Das letzte Zeugnis
ist wohl (s. S. 150, A. ***) die Erwähnung der loyt-örsia der heiligen evvoäog
für die Nemeen und Pythien aus der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts n. Chr.
(z/49A, Z. 5f.; s. Progr. p. 25) in einer rhodischen Inschrift. Von den Inseln
können wir sonst nur Lesbos (z/ 79 A al Gvvodoi ) und Thasos (z/ 63 A, s. u. A.**)
nennen. Auch Ägypten tritt wenig hervor (z/ 78 B, Alexandria; s. S. 142).
Hingegen blüht das Technitentum in den Gegenden, wo der römische Einfluß
sich in der Kaiserzeit vor allem geltend machte und ebenso alles spätere Vereins¬
leben gedieh, in Kleinasien und dem zugehörigen Gebiete des Schwarzen Meeres.
So sind zu nennen die Städte Ganos (z/ 79 B), Tomoi (z/ 76), inKleinasien selbst***):
Panamara (z/ 78 A, Z. 29), Aphrodisias (z/ 64; 65; 68; 68 A; B; C), Tralles (z/ 70),
Nysa (z/49B; 69), Ephesos (z/77; 69, Z. 40 ff.), Teos (z/21; s.Progr. p. 22, adn. 138),
Smyrna (z/80a;b; s.S. 145, A.***; 81), Tbyateira(z/46; 72), Prusias amHypios
(z/78), Herakleia am Pontos (z/71), Hierapolis (z/49C;D), Ankyra (z/66;67;
73; 74), Pessinus (z/47), Rhodiapolis (z/48), das Letoon bei Xanthos (z/79).
Z, 7; B, Z. A 1; C, Z. [2]. — cd avvo8o[t\ z/49 0, Z. 6 (Hierapolis); 79A (Mytilene). — Auch
övvodsltris kommt vor (A51A, Z. 4 Born; 57, Z. 19 Athen; A 71, Z. 9f. fjiisxsQoi (SwodZxca
Herakleia am Pontos), sodaß die früher so verbreitete kurze Bezeichnung xs%vlrui seltener
wird. Besonders dem Briefstil eigen ist die Ausdrucksweise ot Alovvgiux ol xs%vZxcn (s. S. 130 A,*):
/7 60 a, Z. 16; 61b, Z. 5; vielleicht auch 60 c, Z. 9f. eher zu ergänzen als \yt. x. A.] x. —
A 69, Z. 24 ol £ni 'Pmfirjg x. ; Z. 18 [ot] dnb x. olx. t Z. 35 ff. n. 73, Z. 2ff. (74 s. S. 143f.) ol
ccTco xxl. (die volle Formel). — S: die Sesselinschriften der Priester ix xs%vsixmv A 62; 63.
dice TtQsaßsvxov xcd x£%vüxov A 63 A, Z. 5f. Vgl. die Beste A 8E u. 80, Z. b 6 (ot t.).
z/70, Z. 1 (s. S. 147, A.*) ([ot 7t. x. A.] x.). — Über {lovolxol 'und ■d'v^.sXtxol s. S. 129, A. f
u. 147, A.***, poetische Wendungen in Athen s. S. 133, A.*. Vgl. S. 147, A.*
*) A 58 gehört nicht nach Athen (s. o. S. 144, A. ff).
**) Auch die Thasier ehren Hadrian in Athen (?) durch einen xe%vd%7\g(A 63 A). S. 145, A. ***.
***) Auch A 49 und 49 E gehören vielleicht nach Kleinasien, und zwar nach Pergamon
(s. S. 145, A.*).
Namen und Arten.
147
Aus allen diesen Beispielen für das Auftreten der Techniten zur Kaiser¬
zeit oder doch für ihre Beziehungen zu Stadtgemeinden läßt sich freilich
nicht ohne weiteres auf lauter Zweigvereine in diesen Städten schließen. Daß
solche in Ephesos, Ankyra, Athen und Nemausus bestanden haben, für
Aphrodisias, Thyateira, Neapolis recht wahrscheinlich, wenn auch nicht sicher
sind, habe ich in meinem Programme dargelegt (p. 22 f.). Da mit Ausnahme
eines älteren Falles (s. S. 143), von Rom abgesehen, sich nie der Wohnsitz
angegeben findet, wie bei den Zweigvereinen der isthmischen Synodos, so
läßt sich schließen, daß man schon im Namen absichtlich die Zusammen¬
gehörigkeit aller Genossen im Reiche betonen wollte, zumal wohl auch
die Wohnsitze der Künstler bei der damaligen Freizügigkeit wenig fest
waren.
Das gemeinsame Heiligtum in Rom aber bildete den Mittelpunkt der
Verehrung für alle Angehörigen der Synodos, von hier aus wurden offenbar
die ccQiiSQSls der einzelnen Gegenden bestellt und hier verzeichnet, hier
die Anerkennung der Ehren durch Gesandtschaften gefordert (Progr., p. 23).
Außerhalb der Reichssynodos wird es selbständige Vereine von Techniten
wenig gegeben haben*). Eine besondere Gruppe nur innerhalb des ganzen
Verbands bildeten in Athen die Techniten, die sich um ein Wesen mit Bei¬
namen lOQslog sammeln (Z60b, Z. 10: [ot %. %. Z.?] %. £.); in ihm haben wir
wohl eher den Antinoos als den Dionysos zu sehen (s. Progr. p. 5). Der
merkwürdigste Verein von Techniten sind die Verehrer des Dionysos Breseus
in Smyrna**), die zugleich Myaten sind und auch Athleten in ihrer Mitte
haben.
Athleten.
Es ist eine der auffälligsten Erscheinungen, daß im Gegensatz zu den
Techniten die Athleten***) so spät erst zu Genossenschaften zusammentraten.
Es hängt das gewiß damit zusammen, daß in älterer Zeit die athletischen
Leistungen meist auf den Boden des Gymnasiums beschränkt blieben und erst
später das Virtuosentum sich selbständiger breit machte. Vielleicht verbirgt
sich auch mancher Athletenverein hinter einer Gesellschaft von Herakleisten
oder ähnlich benannten Genossen.
Erst die athletische avvoSos der Kaiserzeit zeigt einen geschlosseneren
Charakter. Freilich hat sich die ganze Frage wenig durch neues Material
geklärt (s. Progr. p. 24sqq.). Zweifelhaft ist vor allem, ob eine solche Ver¬
einigung schon vor den Zeiten des Hadrian bestanden hat; es kommt dabei
besonders auf eine Scheidung der Begriffe %v<Sxig und avvodog an.
*) S. Ziebarth S. 87. Erledigt ist die schon von Ziebarth (A. 1) bezweifelte Lesart
T 301. — Sind [oi «. r. 4]i6vvaov rs%vlrca (4 70, Z. lf. Tralles) zur Kaiserzeit selbständige
Genossen oder gehören auch sie der großen Synodos an? Über die poetischen Wendungen
in athenischen Inschriften (S. 145, A.***) s. Ziebarth S. 87, A. 2. S. die Nachklänge des
teischen Verbandes S. 14üf.
**) -4 43; 43A; B; C; D; 44; 45; 45A; 76; 80 (S. 146). Über ihren Titel s. Progr. p. 25,
wo hinzuzufügen ist die Wendung Mvetäv itqo nilsag Bgsmicüv (4 45 A). Vgl. S. 38.
***) Genauer heißt es d 78 A, Z. 29 f.: &vu.s/.tv.ovg ts 7.a[l] %veti,novg ä ft 1 r;rdc.
10 *
148
Erstes Kapitel.
Die olympische Inschrift (H 12) aus dem Jahre 85 n. Ohr., die Zieharth (S. 89;
vgl. 212f.) gegen mich anführt, um eine Weltsynode schon in diesen Zeiten zu
erweisen, scheint mir Mar genug gegen seine Ansicht zu sprechen. Es heißt
dort [täv äx'o trjs] oixovfidvrjs ä&lr t [täv o re] edfirtag %vet6g, [ol xapayjsvöiiEvoi
eitl tov [äyäva] täv ’Oi.vjiximv ’0[lvß,xi\ocdt, eig, xal i) isQa [£va]rixrj evvodos.
Gewiß hat Dittenberger Recht, wenn er darauf hinweist, daß hier zunächst
von dem weiteren Kreise aller in Olympia aus der Welt (&x'o t. oix.) zu¬
sammengekommenen Athleten (evfixug %v6tög) die Rede ist und dann erst
von der evvodos, die die Beschlüsse vorbereitete und die andern Athleten
sich beteiligen ließ. Danach gab es zwar schon eine solche Synodos, aber
sie war vermutlich auf Olympia beschränkt*), jedenfalls fehlte noch jede Be¬
ziehung dieses Vereins zum Kaiser. Die Ausdrücke ax'o trjs oix. und Isq&
aber, die ich früher bei den dionysischen Künstlern für diese Beziehung
geltend gemacht habe (Progr. S. 22. 19), können unmöglich im allgemeinen
dafür beweisend sein. So wird der Ausdruck a. r. oix. gelegentlich ganz all¬
gemein (s. S. 125, A.*** u. § 5) von Athleten ohne jeden Vereinsverband
gebraucht: oi ax'o vrjs oix. kü tcc ”l6&fucc naQayEivö^svoi a^Xrjtai (H 8,
2. 5 ff.). So scheint es mir auch mit Athleten in Olympia (oi djytjo ri)[g
oix.} isQovixa[i. xal aMtjtaC] H 13 und [oi] coro t. oix. &»L H 17, Z. 7) zu
stehen. Gerade, daß noch „ihre Leiter“ als Mitbeschließende (xal tol s
[' t]o\y]t(ov sxietataig) in dem letzteren Palle genannt werden, scheint mir
für ihre geringe Geschlossenheit zu sprechen**).
Ein deutlicher Einzelverein bestand am Anfänge des zweiten nach¬
christlichen Jahrhunderts noch in Alexandria: r] cpi/.oeeßaetog xal <pUoQ6fia[io S
AXs^aväQscov tcsQoxohötixfj evGsßri[s evvodos] (H 41, Z.2£: Ift. v. Neapel),
dessen Titel mit seinen zum Teil selbständig gewählten Epitheta***) noch
keinen Hinweis auf einen allgemeinen Weltverein enthält; ja man möchte
vermuten, daß ein solcher damals noch nicht bestanden hat, da doch sonst
gewiß die Alexandriner dazu gehört hättenf).
Die erste Erscheinung, in der der Kaisername auftritt, begegnet uns in
einer Inschrift von Aphrodisias (H 18, Z. lff.): ij i SQ ä [xsQi]xofoeti,xri sv-
tfs/% eeßudtrj [evvodos xal] 6 evpxas Ivetog täv s xsgl T[Qcauvbv Aöoi]avov
Zsßaetbv. Mit Recht wendet sich Ziebarth (S. 89) gegen meine Auf-
*) Freilich die ’OXvjiTtnrj evvodos täv äxo xfjs otxovy,ivrj S isQovnxäv vod axstpuvei-
rmv gehört meines Erachtens nicht ohne weiteres hierher; s. u. S. 151 .
**) Sicher wäre hier nur eine wirkliche Synodos, wenn die Ergänzung Wilhelms (Z. 5f.)
unzweifelhaft wäre: erj[fiav&kv xfj vrjs evvoSov orpo^ayziöi. Wollte man hier doch wegen
der bestimmteren Art des Ehrenbeschlusses an einen Verein denken, so wäre, da die
Zeit der Erkunde nicht feststeht, die ßeichssynodos nicht ausgeschlossen. — Natürlich
ist auch sonst von Athleten im allgemeinen die Rede: JT11, Z. [6f.], 13, 21,21, vgl. £va[x]cte-
ctM Z. 51 Olympia; JT9, Z. 6 Sparta; JT 18, Z. 30 (Aphrodisias: zf 19 , Z.b 7 f.
(Ephesos); JT 44, %. l (Beneventum).'
***) Diese Epitheta (giesßrj s , ipdoadßccaxos) kehren zum Teil so oder ähnlich (asßaexös)
bei derKaisersynodos wieder: JT18; 41; 46; »sgiaoliffr««) JI18; 41; 42, Z. B 19 ; J 78, Z. 23 .
f) Der von Ziebarth (S. 89) angenommene Verein in Hierapolis hat sich erledigt, da
die Inschrift (Z 67) anders zu lesen ist (s. S. 157, A.*).
Kamen tjnd Arten.
149
Stellungen, als Kälten sich, die Athleten ohne weiteres den Kaisernameu
beigelegt. Immerhin haben wir hier nicht etwas, was sich der allgemeinen
dionysischen evvodos ganz vergleichen läßt. Der Ausdruck ist recht allgemein.
Es fehlen noch die charakteristischen Ausdrücke anb tr\s oix. und xeqI tov
’HQaxlda (s. Progr. p. 24 u. o. S. 70), auch ist es auffällig, daß der Kaiser-
name der allgemeinen Wendung evftxag %v6t dg beigefügt erscheint, Wenn auch
hier keine strenge Scheidung zwischen evvodos und ^vetög anzunehmen ist.
Die 'evvodos lutfrwoj täv xeqI t'ov’HQaxXm afrXritäv Isgovsixcbv 6tE(pccvst,- ,
täv begegnet uns zuerst in einem Briefe Hadrians vom 5. Mai 134 (H 43 a,
Z. böf.). Wenn hier für ein Archiv der Synodos gesorgt wird, so liegt der.
Gedanke nahe, daß damals der Verein eine weitere, festere Begründung erfuhr.
Der Brief ist geschrieben unter die Dedikation an Marc Anrel von seiten
des aQxieQivg tov evvxavtog %vetov xal exi ßalavEiav üsßccetäv (Z. a 9 ff.).
Mit demselben Titel wie Hadrian begrüßt die Athleten auch Antoninus in
einem Schreiben vom 16. Mai 143 (H 43b, Z. böf.), dem ebenso eine Dedi¬
kation vom etQxiEQevs t. e. g. x. s. ß. Zsßaötov zugefügt ist (Z. a8ff.).
Auch weiterhin läßt sich als Wohnsitz der Synodos nur Rom nach-
weisen, wohin sie wohl von Sardes übersiedelte*). Sie hat ihre Niederlassung
bei den Trajansthermen, mit deren Verwaltung der ikoyycQcvg tov Jgvetov betraut
ist. Wohl heißt sie legä, aber den Kaisernamen führt sie, wie in dem oben
angeführten älteren Palle**), zunächst nicht, obwohl sie doch vom Kaiser
konzessioniert ist. Da zunächst auch die Ausdrücke axb tfjg olxov^isvrjg und
XEQixohatLxrj fehlen, kann es fraglich erscheinen, oh sie zunächst in dem
Maße als Reichssynodos anzusehen ist, wie das Kolleg der dionysischen Künstler.
Gewiß hat das Athletentum, das außerhalb Roms fast nur mit dem
Technitentum vereint genannt wird (S. 145, A.***), die Musenkunst allmählich
zurückgedrängt, wie ich schon in meinem Programm andeutete. Es ist aber sehr
bezeichnend, daß erst nach den Antoninen die Athletensynodos den Gottes¬
namen ganz aufgab und sich nach dem Kaiser benannte, wie auf einem
Siegel die ieqc: %vetix(rj) Avta>v(iavrj) roQdiav(ri) Eve(sßijs) esß(aetrj ) evvo¬
dos (H 46), deren strafferer Titel zuerst an den der dionysischen Synodos
zu Zeiten der Antonine erinnert; erst im 3. Jahrhundert findet sich in
den erhaltenen Urkunden auch das Beiwort olxovpevixos***).
Im allgemeinen wird nun von der |vetixtj evvodos der dv^ixag £vetös
geschieden]*). Besonders wichtig ist es, daß er stets in Verbindung mit
*) V L |. evv. x. rt. %. ’Hq. &n'o xuxaXveems iv xrji ßuaiUSi ' PräjMji xcexoLxo-uvxwv
ff 43f, Z.lff.; i, Z. 1 ff.; s. "Wilamowitz bei ICaibel z. Sfc. — In einer späteren Inschrift
(g, Z, 2f.): rj L. §. evv. x. n. v. TT. ddlrjzrhv: d, Z. 9 fj evv.
**) Aber auch hier (JT 18) steht nicht ein adjektivischer Titel (s. S. 148 u. 144).
Hirschfeld spricht daher nicht ganz zutreffend (zu JT17, A. 1) von der Adriava Antonina.
***) ATS, Z. 23 (e. A. Eoerte z. 8t.). Besonders ist auf eine Inschrift des 4 Jahr¬
hunderts (JT 42) zu verweisen; hier findet sich der volle Ausdruck (Z. B 19) j) itjä
| vexixrj TtSQiitoliexiv.'q evvodos, außerdem Z. B4: rj £vgxlk/j ff., Z. B9: rj Und |. e. (vgl. xd
SocüSia xd oixov/isvixcc Z. B9), evvodog allein Z. [A24], B3, B7, B24; vgl. A28?
t) S.auch die schon besprochenen Fälle JT12, Z.2; 18,Z.3; 41, Z. 5 und 39 A.— Vgl. den
allgemeinen Gebrauch: | vaxoto cpäaftloig (JT 14, Z.3); o [*]äs [Inerds] (?JT30, Z. 3);
150
151
Erstes Kapitel.
dem der römischen Gdvodog Vorgesetzten Erzpriester (apxigyevg) genannt
wird*). Es liegt nalie ; ihn nicht für völlig identisch mit Gvvodog zu halten
(so Hirschfeld zu ff 17), sondern in ihm den weiteren Kreis der Athleten
zu sehen, die sich mehr, als es hei den dionysischen Künstlern denkbar war,
dem eigentlichen Vereine anschlossen und sich auch dem Vorsitzenden der
Gvvodog unterstellen mußten. Dabei hatten sie auch ein Anrecht auf die
Mitbenutzung des Grundbesitzes der Synodos (cclxrjGaixsvov x ö xs/isvog xtp
dvjixavxi %v 0 x& H 43 i, Z. 8).
Mit dieser Bedeutung des Gii^ixag £,vaxög vereint es sieh sehr wohl**),
daß auch in der übrigen hellenischen IVeit sich noch vereinzelt Spuren von
athletischen Vereinen finden***). So ist gewiß die ispä Gvv[odog] räv
'HQaxl\j-uf\x8>v [H 7], die in Pagai im 2. Jahrhundert n. Chr. vorkommt,
nach der ganzen Ausdrucksweise (s. § 5) kein Kultverein, wie Zieharth will'
sondern eine Athletenverbindung f). Der fyGxog aber in Pompejopolis, der
einen Schreiber hat (ff 39, Z. 5f.), wie der auf einer Gemme genannte
C MsyccXxi Tv%xj xov fcvöxov ff 45) sind vielleicht eher den Vereinigungen der
Palästra einzureihen.
Während. schon bald nach Antoninus Pius der Verfall der glänzenden
Reichssynodos der dionysischen Künstler begonnen haben mag, gibt es noch
zu Konstantins Zeiten eine IgvGxixi] Gvvodog (s. Progr. p. 26).
iSQOvtxai.
Erst nachdem wir die dionysischen Künstler und die Athleten betrachtet
haben, können wir der Frage nach den Genossenschaften der lepovTxtu näher
treten, zumal man mit gutem Grunde, wie auch mir jetzt scheint, die Ver¬
mutung aufgestellt hat, daß in ihnen beide Arten agonistisch tätiger Männer
vereint waren oder doch wenigstens vereint sein konnten. Sie sind erst
genauer bekannt geworden durch die Erörterung von Brandis, der einen nach
Ephesos gerichteten Brief des Marcus Antonius aus dem Jahre 33/32 v. Chr.
herausgegeben hat (ff 26). Hier werden der Gvvodog xäv axb i% olxov-
iisvxig IsqovixBiv xal Gxetpccveixäv (Z. 8f.; avv. Z. 11, 23) ihre Privilegien be-
s tätigt. Brandis hat aus der Bezeichnung der Genossen, die später nur einen
a. S. 97, A.***. — %mv %<ov [tov %v<s]tov (ff 40, Z. 6f.) bezieht sich auf den Bau —
Jeder Unterschied ist vielleicht erst in der Inschrift des 4. Jahrhunderts geschwunden
(ff 42, Z. B 17 6 eivn. I, A 26 x&g d g.; A 10, 15, [20], B 7 £., vgl. mit A.***). — Über
Z 67, Z. 6 (vgl. Ramsay z. St.) s. S. 157, A.*.
*) ff 43a, Z. alO; b, Z. a9; c, Z. 1 f., 6f.; d, Z. 6; e, Z. 6, 15; f, Z. 8; g, Z. llf. ;
i, Z. 5, 8; k, Z. 2f., 8; 1, Z. 7; m, Z. 6; u, Z. 2. Vgl. ff 41, [Z. 5],
) Man beachte auch das Behlen von ano x. om. und das seltene Vorkommen von
nsQmolistLnri bei ovvodog (S. 148, A.***).
*’**) Nlc ht ganz sicher ist es daher, ob wir bei tj evvoSog an die Reichssynode der
Athleten zu denken haben; vgl. ff 27, Z. 16; hgovimris dato avvodov ff 10, Z 4. Viel¬
leicht gehört hierher auch 23 346, Z. 7ff.; s. S. 105, A. «. - Bisweilen kann man zwischen
der musischen und athletischen Synodos schwanken. S. o. S. 145; z(49A; B; E; 79 B,
Z 6. Über eine Mischung beider Elemente (ol ccvto xfig avv.) s Progr p ‘> 4 - 6S A
Z. 7; B; C. '
f) S. Hirschfeld zu ff 17.
Namen und Arten.
Zusatz abgibt im Titel der kaiserlichen Synodos (s. Progr. p. 22), geschlossen,
daß schon in diesen Zeiten der Versuch gemacht worden war, einen Bund
von in Agonen tätigen Männern zu begründen, der die ganze Welt um¬
spannte (cbrö xrjs oixovfiiv-rig). Dieser Schluß wäre besonders bedeutsam,
wenn beide Arten von Agonisten in derartigen Vereinigungen vertreten waren.
Nun weist der aXsCxxrjg im Antoniusbriefe (Z. 7), der offenbar zur Ver¬
einigung gehörte, zunächst nur auf Athleten als Mitglieder hin*). Ebenso
könnte für solche sprechen der Name einer ähnlichen Vereinigung in Tralles:
x] ’OXvjixixrj Gvvodog xäv axb xx\g olxov[ievxjg IgQovsixmv xal Gxe<pavsixäv
(ff 23, Z. 3 ff.), die sich wohl auch kurz r; ’O. Gvvodog (H23 A., Z. 2.f.) oder ol mxo
xxjg olx. I. x. Gx. nennt (H 24, Z. 7f.). Neuerdings ist aber die sl^otavr] Goivodog
xal v dato xfjg oix. IsQovZxai in Hierapolis (A 49D, Z. 2 f.) dazugekommen, die
einen Dichter ehren, also doch, wenigstens zum Teil, dionysische Künstler
waren. Schließlich keimen wir noch einen XQ[o]tgevog xäv Axb xfjg o£xo[v]iisvx\g
isQovsixäv in Milet (ff 21, Z. 11 ff.).. Demnach könnte man vermuten, daß
wir es in der Tat hier mit einem die Welt umspannenden Vereine von auf
verschiedenen agonistischen Gebieten. tätigen Männern zu tun hätten. Würde
das allen unseren bisherigen Ausführungen widersprechen, so erscheint
es mir auch nicht durch die Bezeichnungen geboten. Es bleibt doch auf¬
fällig, daß nirgends der Beruf dieser Männer anders angedeutet wird als
durch das Wort IsQovlxaL, gelegentlich verstärkt durch Gxscpavlxai. Dies
Wort bedeutet aber doch nur gewisse agonistische Sieger, und gerade in
Ephesos (s.S.49) sehen wir diese Sieger, zusammen mit den Priestern, mit denen
sie auch das Recht der Chrysophorie teilen, wie andere munizipale Korporationen
der Kaiserzeit bei den Prozessionen aufziehen (B 330, Z. 308, 325 ff., 399)**).
Warum sollen sie nicht auch in den erörterten Fällen dasselbe sein? Es
ist doch nur natürlich, daß sie, wie sie neben den Altersvereinen bei den
Prozessionen aufziehen, auch ähnliche Vereinigungen wie die der Gerusie
und der Neoi bildeten, neben denen sie in der Tat meist sieb finden (1T23; 24;
A 49D). Der ehrende Zusatz aber axo xrjs olxov[isvt]g ist bei Leuten, die
ihre Siege in der ganzen Welt errangen, ebenso natürlich, wie wir ihn oben
im allgemeinen Sinne fanden. So haben wir denn in Ephesos, Milet, Tralles,
Hierapolis, vielleicht auch in Smyrna***) Vereinigungen der im „heiligen“ Agon
(A. Müller, Philologus 1904, S. 349) gekrönten Künstler oder Athleten,
gelegentlich wohl auch von beiden Kategorien von Siegern, die bis zu einem
gewissen Grade in der Reichssynodos aufgegangen sein mögenf), wie
deren Titel (Gvvodog . . . xe%veixmv leQovEixäv Gxstpavsixäv) andeutet j”)*).
*) ol ajVJo zfj[g olx.] i£QOvT%a\i d&X7}zcd] (HlS).s. S. 148.
**) Vgl. Magnesia a. M. (J^29a, Z. 39f.): tovg zet AsvuocpQvrivot vvAwvxctg %cu zovg
aXlovg tovg vLn&vtctg tovg Gzscpav Iz ctg ctycbvotg; Elaia (N 109 a, Z. 34).
***) #31, Z. 6f. [ßv] U(ii r >Qvy isgovslxcu. Leider ist die für unsere Frage vielleicht be¬
sonders bedeutsame Inschrift ganz verstümmelt.
t) In Hierapolis werden nebeneinander genannt (A 49 D, Z. 2f.): f) slQozdzrj aolvodog
nai v ocTCÖ x. oi%. Isqovmcu.
tf) Als Beiwort findet sich isgoveZuca (y.ccl cpLloasficcGzoi) auch bei den v^ivcpdoi von
Nikopolis an der Donau (B85b, Z. 5f.). S. S. 49.
152
Erstes Kapitel.
Daß bei diesem Zusammenschluß die Vereinsgründung mehr oder weniger
weit fortgeschritten sein konnte, liegt auf der Hand, wie ja nur in Ephesos
von einer g-iivoöog die Rede ist. Daß schließlich diese Hieroniken gewisse
Privilegien (ff 26A, Z. 8f. r äv [sqovslx&v [ x]al arsXäv xal dvag<p6[g]<ov )
erhalten konnten, auch die Interessen ihres Berufes im Auge behielten, ist
sehr wohl möglich*).
§ 4. Allgemeine Bezeichnungen.
(Kollektivnamen.)
Die vorstehende Darlegung hatte von den Namen der Genossen aus¬
gehend die dazugehörigen Kollektivbezeichnungen für die Vereine, soweit sie
vom selben Wortstamm sich herleiteten, mit berücksichtigt. Nun gibt es
aber auch noch eine Reihe von Vereinsbezeichnungen ohne dazugehörigen
Namen für deren Angehörige. Vor allem müssen hier**) einige allgemeine
Ausdrücke erörtert werden***), da aus ihrer Verwendung sich oft ein unge¬
ahnter Aufschluß über die Stellung des betreffenden Vereins ergibt. Zugleich
wird damit das System der Namensgebung für das Vereinswesen erst voll ver¬
ständlich, wenn man sieht, daß jeder Verein, wie mit Gattungs- und Individual¬
namen, so mit einer allgemeinen Vereinsbezeichnung belegt werden kann.
Ein besonderes Prinzip der Namensgebung liegt in der Verwendung
der Ortsbezeiehnung für den in dem betreffenden Lokale aufhältlichen Verein,
so wie wir auch von „Logen“, „Hütten“ u. dgl. sprechen (Buresch S. 60f.)!
Das meiste mt schon zur Sprache gekommen. So gibt es für Kaufleute
das „Haus“ (o?*os)f), für Handwerker die „Straße“ (nXccreTa), für Athleten '
die „Halle“ (gve-rdg), für die Jugend das „Gymnasium“ u. a. Auch mystische
Vereine lieben solche Namen; so lernten wir schon das Bax%slov oder Bdx%iov
kennen(S.68), so kommt unter den Bezeichnungen für Schmauslokale (s.IV.Kap.
§ 1) besonders die ägyptische xlivr) vor (Ziebarth S. 124f. n. u. S. 162 u. A. **)
mit ihrem xXivag%os (B472B; s. IV. Kap. §2) oder itgwroxXlvaQ%og an der
Spitze (B 472A, Z. 5). Von besonderer Eigenart ist vor allem der dovjiog
in Pbrygien für den erst "Buresch (S. 60 ff.) reichlicheres Material geboten
bat. Gewiß haben wir in dem Worte ein altphrygisches zu erkennen, wenn
es auch, mit dem betreffenden griechischen Wort verwandt, wie dieses, „Haus“
bedeutetff). Au s dem Jahre 173 n. Ohr. wird uns in Maionia der legog
*? I? 1 ' mit . diesen Sie g erver emigungen auch die Gladiatoren der summa rudis u. S. 155.
) Die wenigen besonderen Gattungsnamen kollektiver Art, denen kein konkretes Wort
zur Bezeichnung der Genossen selbst znr Seite steht, sind schon oben erwähnt worden
f' 56. 88): der Frühstücksverein (avvaglanov), das Plauderkränzchen (Scovs), die mW«-
fe ™«* Ör ” J ' 0S ( Z19 , B: E98a ~°; s - s.115, A.***); STaxiav (S.82u.Z19A; JI 42 , Z.B2,10,23)!
*’*'*) Über 7toiy.vbov, ayehj bei den Epheben s. S. 93, A. ff.
t) Es findet sich auch (B 321) als Bezeichnung für Mysten (Z. 3, 6) in dem Isgog
OB.OS t&v iv Klläavi (Z. 7) in Magnesia a. M. - Vgl. die staatliche Institution des
JshsXh<ov OMtos Ä 8, Z. 32f. und dazu Dittenberger, Syll. 2 439, adn. 26. Über olxoe
üstos (B 79, Z. 1 f.) s. II. Kap. § 1.
ft) S. Kretschmer (MDAJ Ath. Abt. XXV, 446), der diese Wurzel in andern arischen
Sprachen in der Bedeutung „Satzung, Gericht, Rat“ nachweist.
Namen und Asten.
153
äoviioe im Dienste des Zsüg und des Mr t v genannt (B 376, Z. 2); ihm steht nun
aber offenbar die tsga Gvvßlaaig xal vsarsga fast als identisch (B 375) zur
Seite. Dann hat man bei dem engeren Verhältnis, in dem wieder der Aus¬
druck gvjißCeocns zu den Gilden steht, vielleicht auch im äovfiog, von der
Betonung des religiösen Elementes, die in diesen phrygisehen Kreisen un¬
gewöhnlich stark zu sein scheint, abgesehen, etwas einer Gilde Ähnliches zu
erkennen. Auch auf dem Berge Torna gibt es einen dov/ios, für den eine
vavxoQos sorgt (B 382, Z. 3). Schließlich scheint das Wort in einer Inschrift
aus Dorvlaion einen-Gemeinderat zu bedeuten (B421; s. Kretschmer a. a. 0.).
Wenden wir uns nun zu den allgemeineren Bezeichnungen für „Verein“,
„Vereinigung“ usw., so beginnen wir mit den selteneren und engeren Begriffen
und schreiten allmählich zum allgemeinsten vor.
Cfstsiga.
Der Ausdruck „Ring“*) könnte wohl eine allgemeinere Bedeutung für
das Vereinstreiben haben, wir sehen ihn aber beschränkt auf Mystenvereine
vor allem Thrakiens und Kleinasiens. Er gehört auch zu den Namen, die
gern ins Lateinische übernommen wurden**). Häufig wird hier eine Orts¬
bezeichnung zugefügt, wie bei anderen Mystenvereinigungen. Zu ihren Be¬
amten gehören die dgxißovxoXot, (s. S. 44£), wie wir in einer Inschrift des
2. Jahrhunderts n. Ohr. aus Tepe Kiöi bei Sardes (B 368, Z. 10 f.) den ag X i-
ßovxöXog Ms ßitsC] Qt]s treffen, in einer andern aus Perinth (B 70) der
gTtuQdQxys (Z. 5) neben dem dgxißovxöXog (Z. 2) und dgxifivgräv (Z. 4) steht.
So stellt sieb denn die gmiga als eine übliche Form des Mystenrereins dar.
Wir treffen die ’ÄGiaväv e[jr>i,' CT in Bulgarien (B 81, Z. 4), die g%stga
P( 0 [icu<d[v ] in Tomoi (B 103, Z. 2), einen gxigdgxys auch in einer bospora-
nischen Inschrift (B 109A), die Midaxsäeitäv Gasigr] im Dienste des Königs¬
gottes von Pergamon, des Dionysos Katbegemon (B 399a, Z. 3£; b, Z. 3£), eine
Gitsiga von Ilion (B404)***), eine isgcc gnsCga in Akmonia (B425A), sowie
die genannten von Perinth und Tepe Kiöi. Aber auch Ostia bietet eine
Gesellschaft von Trajansverehrern unter dieser Bezeichnung (B481a, Z. 1), die
Priester des „großen Dionysos“ besitzt (ayvi] svgs^ivog gxsigrj TgaiavriGlav ),
und Rom eine Gxeigri Lsgd, an deren Spitze diovvGov legslg sich befinden
(B 476, Z. 3). Diesen Verhältnissen gegenüber bedeutet es eine Besonderheit,
wenn auch die Sarapiasten von Lesbos diese Bezeichnung getragen haben
sollten (B157, Z. 2£), wie Wilhelm vermutet; doch weiß auch ich keine
bessere Ergänzung der Stelle vorzuschlagen.
*) S. Frankel zu B 399 a. Daß die aasigen Sektionen der Bukoloi waren (Frankel
za E 398a), verträgt sich kaum mit unserer Auffassung der Bukoloi (S. 44f)
**) CIL VI 261; 461; X 6510, Z. ‘2; III 870, Z. 3 (spirar[ch]aes).
***) Gewiß ist hier nicht an eine römische Kohorte zu denken, da eine solche ohne
nähere Bezeichnung nicht in den Inschriften vorzukommen pflegt (s. Index zu CIG).
Vielleicht hat man zu ergänzen [TT ojaslga r'ov i’äiov e[vsgys-n\v %cä Ugov6][vov (s. Keil)
diovboov. Auf jeden Fall ist S[uagxov, was Boeckh und Keil ergänzten, wenig wahr¬
scheinlich.
154 Bestes Kapitel.
Cranz der Römerzeit anzugehören scheint die nur einmal vorkommende
Bezeichnung xcihg, die ja in klassischer Zeit vor allem „Regiment“ be¬
deutete*). Sie findet sich in dem Titel des sonst auch nur IlaiaviSxccC
(5 477 a, Z. 1; b, Z. 8 ) genannten Kollegs (ij IsQa xdt;ig xäv ITcuccvisxcbv xov
sv ’Pcbfirj Ph'og 'HXCov fisyaXov HaQäiadog xal ftsäv SsßaSxätv b, Z. lif.,
vgl. Z. 5f. ij XQoysyQafiihsvri rotzig), eines religiösen Vereines (s. S. 49) mit
mystischem Götterdienst, in den, wie so oft, der Kaiserkult eingeschlossen ist**).
< pvXij .
Sehr verschieden kommt das Wort tpvhj vor. Von großer Wichtigkeit
wäre es, wenn es stets der ursprünglichen Wortbedeutung entsprechend
Unterabteilungen eines größeren Ganzen bezeichnete. So begegnet uns das
Wort bei den Gruppen der ägyptischen Priester in der Inschrift von Kanopos
(3 457, Z. 24ff.), wo zu den bereits vorhandenen 4 Phylen eine fünfte, der
Evspystai ffsof, gesellt wird, sowie bei andern ägyptischen Priesterkollegien
(M. Strack, Zft. f. d. neutest. Wiss. IV, S. 219ff.). Ganz im staatlichen Sinne ist
es gedacht bei dem vom Kyzikener Nikasion in Rhodos gegründeten Vereine.
Er benennt seine drei künstlich geschaffenen von Phylarchen (IV. Kap. § 2)
geleiteten Phylen, die auch Leiturgien übernehmen müssen, nach Familien¬
gliedern (5 265, Z. 5, 15, 24, 32, 40, 47, 54). Vielleicht aber dürfen auch die
Phylen der kleinasiatischen Handwerker (Ohler S. 280) als Teile eines größeren
Ganzen betrachtet werden***). Es gab in Philadelpheia davon mindestens 7
(Z37, Z. 25), darunter die Isqü cpvlrj xäv EQiovQymv (Z37, Z. 28) und die
Isq& (pvXri xäv ßxvxsmv (Z 38, Z. 21 f.). Vielleicht bedeutet auch die [ 90 .]
MeyaXoitvXsLt&v von Side (Z79, Z. 4£) eine solche Gilde. Man könnte nach
alledem vermuten, daß schließlich auch die (DvXrjg Aiog uv6tc:i in Amorion
(B 436 a, Z. 1; b, Z. 2 ) zu einer größeren Gruppe von Mystenvereinen gehörten,
die eine Art Verband bildeten f).
ai'Qsaig.
Sicher eine Unterabteilung der Epheben bezeichnet das Wort ccI'qssls
™ Faijüm (iV 148, Z. 7; A, Z. 6 ); der alpsSidQxVS kommt als Haupt einer
Arztevereinigung in Rom vor (Z114, Z. 1 l)ft)-
*) Vgl. die vdiets der Epheben Athens (Wfc, Z. C2; gm, Z. 3, [12]; gn eol. in u.
IV oft; kb, Z. 3; hq, Z. 13 rccgug iv Jtoysvsia ); vgl. za\S,]luQyjjL iVfba. Z. 60. Wie Militär
und Ephebie dabei in naher Beziehung standen, lehrt N 163 (Soluntum): w'sfrär tk | l£s rgstg
OCt ÖTQCCTSVGCCllSVCU iltl . . . %Cil ol CCVtOV SCpTlßoi.
**) Zwei zdyjiura werden in der späten kretischen Gerusie wohl nur für die Festfeier
gebildet (.T19, Z. 14). — Auch dies Wort hat für das Militär und die Epheben Bedeutung;
vgl. amjZ&ov Sie xa rdy/imu u. a. IV 2 a, Z. 9£; b, Z. 9ff.; 17b; c; d; e; 18; 23a—e.
***) rein staatlich möchte ich sie nicht mit Francotte (II, 214) u. a. halten; s.
Ziebarth S. 108. 109.
t) Über die <p. 'PaigsW in Tomoi s. Schulten, de convent. civ. Rom. p. 59 , adn. 1 .
ff) Zu dem aus Cicero und Diog. Läert. bekannten Gebrauch des Wortes uiq. für
„Philosophenschule“ vgl. auch Papyr. Hercul. (Sitzungsber. d. Berl. Ak. 1900, S. 953f.,
Z. 30, 32).
Namen une Akten. pgg
{ftcgiofffl«.
Als Abteilung einer Gxslqa (s. S. 153), die sich selbständig zu einer Weihung
entschließt, erscheint das [di]dfaSßa in der Umgegend von Sardes (5 368, Z.4).
Jivgiov.
Auf die Gerusie von Hierapolis beschränkt ist die Erscheinung des
itv&ov (r57 a, Z. 7; d, Z. 7; e, Z. 3; x, Z. 4). Offenbar zerfiel diese Gerusie
in mindestens acht solche Abteilungen (Judeich S. 135 ff.).
Eine Einzelheit ist es auch, wenn in Ikonion (Z 74) das Bauhandwerk
(olxo[8oy]la) in vier „Kränzchen“ (sxa/ifiaxa) zerfiel.
xoXXtfyiov.
Gewiß wird der römische Ausdruck überall da gebraucht worden sein,
wo der römische Einfluß sich irgendwie maßgebend geltend machte. So
diente wohl ein xoXlrjyiov in der Regel nicht echt griechischen Göttern. In
Olynth treffen wir ein solches des dsog "Hqmg (5 59, Z.3), ein anderes in
einer Gegend hei Kula, wo es alte Thermen gab (5 378). Vor allem kam
natürlich das Wort in Rom selber vor; so gibt es dort ein xoXXtfyiov
ZjCo£o[ievov (5 479, Z. 7) und die Landsmannschaft der Bürger von Nysa (x6
xs xoXXrjyiov xaXovfisvov ix täv aixov xoXstxäv iv xfj ßccsdevoifstj 'Pmixaiav
ztoXsi svsxTjßuiisvog 5 478, Z. 35 ff.). Schließlich wird in der Grahschrift von
Ankyra für einen Gladiator vom Range der „summa rudis“ (s. Hülsen, Röra.
Mitt. 1897, S. 87) die Zugehörigkeit zu dem betreffenden, offenbar echt
römischen Kolleg in Rom hervorgehoben (xoXXxjyLov sv Pcofixj xäv
0ovjj,fucQovd[äv] 5 439, Z. aöf.)*).
GuyiMlTElOV (corpus).
Neben dem lateinischen Ausdruck, den wir nicht nur von einem italischen
Kolleg (E95b, Z. 3f. Heliopolitanorum; vgl. Z. 7: Puteoli), sondern auch
heim „corpus quod appellatur neon“ in Kyzikos (IV117 a, Z. 2 ) gebraucht finden,
gibt es in Konstantinopel zu Iustinians Zeiten xö xäv dpyvQoxtpaxäv s&fxdxsiov
(Waltzing II, 232).
Von großer Wichtigkeit sind natürlich die mit Sw- zusammengesetzten
V eremsbezeichnungen **).
mvayorp] (s.' IV. Kap. § 3).
Nur in der Gegend von Perinthos finden wir eine Svvsxywyr^ xäv xgjtcotxw-
Xfov (Z 11A) und eine S. xäv xwq\£\a\y x[sqI aQ%i6vvay[coy]6v (5 68 , Z. a5£),
während der Svvayayog und &Q%i6vvay(oy6g unter den Beamten verbreitet ist
*) Die cpafuUa y.ovoy,d%a>v kann ich hier übergehen, s. van Herwerden, lex. graec.
snppl., p. 866. — t ber a. Wolters zu B 439, tpiXonliu Öhler S. 24.
**) Manche dieser Bildungen hat wohl staatliche Bedeutung, so av^ogia (vgl. [Jccjvülov
GviiiioQi a B338 a); für „Verein“ (s. Luders S. 12, A. 26) ist dieses Wort noch nicht sicher belegt
156
Erstes Kapitel.
(s. IY. Kap. § 2), ohne daß man deshalb an den Vereinsnamen Gvvaymyrj zu
denken hätte*). Daß sieh nicht nur Juden, sondern auch merkwürdigerweise
ein Christenverein (B 451C) mit dem Worte bezeichnet (ff. MaQxiavtGxmv), hebt
schon Ziebarth hervor.
ßvXXoyoq.
Nur für den Familienverein der Epikteta (B 220) ist zwar dieser Ausdruck
nirgends zu lesen, wohl aber zu dem im Titel gebrauchten Adjektiv (6) äv-
ägetos %5>v Gvyyev&v (Z. 61, 71, 114, 132) oder (to) xotvbv (tov) avÖQEtov
(%5>v GvyyevSsv) (Z. 22, 23, 30, 40, 74, 76f.) als Substantiv zu verstehen (s. u.
xoivöv).
avvrtXsia.
Aus einem Papyrus des Jahres 426 n. Chr. aus Oxyrhynchos (J3 462E,
Z. 10) weist Wilcken (Archiv f. Papyrusf. 1,407 ff.) mayavtxal 6vwi!X[e]tat nach,
d. h. Klubs, deren Zweck die Erhaltung und Pflege des Heidentums war**).
Vor allem verdienen nun aber die Ausdrücke eine genaue Betrachtung,
die in der römischen Kaiserzeit für eine Gruppe von Erscheinungen gebraucht
werden, die in gewissem Sinne über den Rahmen von Vereinen hinausgehen***).
Wahrscheinlich liegt in diesen besonders gewählten, wenn auch nicht aus¬
schließlich gebrauchten Bezeichnungen schon eine Hindeutung auf die Eigenart
der betreffenden Vereinigungen. Es ist dies besonders das wichtige Wort:
ßvvsifQiov (s. IY. Kap. § 3).
Es dient das Wort GvvsSqiov am häufigsten zur Bezeichnung der Ver¬
einigungen der Alten in den verschiedensten Wendungen: ro ewedgiov Tralles
(.T301, Z. 5, 6), Assos (? r44b, Z. 2), Nikaia (l~'48b, Z. 5); tö l£Qco[xaxov] 6.
(r35h, Z. 8)f), tö 6. fuimv (r35d, Z. 6) und tö ßvve[d$i]ov rovro (-T35q,
Z. 11) Ephesos. [tö Ge]iiv6[x]a[x]o{y GvvsdQi\ov xmv ysQÖvrmv Apameia
( r '59b, Z. 1), ysp[övxav 6 vvsSqi]ov ff) Tabae (P27); t. esfiv. g. xööv ev
2{ivgvrj ysQOvxtav (T 39c, Z. 10ff.); tö g. xmv iiQEGßvxeQcov Philadelpheia
(F41c, Z. 10). — [tö] <t. xäs [ysQovGias] Astypalaia (jT17, Z. 6 f.), tö G. xrjs
y. Hierapolis (T 57a, Z. 5£; c, Z. 23), xo [G]sjiv. G. ysQovGtag Hierapolis
(r571, Z.8), TÖ Uqwx. G. [xrjs y\. Hierapolis (r57ad, Z. 5f.), tö Gsyv. G. xrjs
y. Phüadelpheia (K41d, Z. 7ff. ; Z37, Z. 23 f.), Thasos (ri2a, Z. 6 ff.); tö
(piloGsßaexov 6. xrjg y. Priene (.T28B, Z. 4£).
Auch für die Handwerkergilden wird der Ausdruck G. noch häufig gebraucht.
*) Das tut unrichtiger W eise der Hgb. von B 449 (Hicks).
*0 Als Bezeichnung für Handwerkergilden ist das Wort, das man meist dafür an¬
führt, noch nicht belegt; gewiß ist Z 88, Z. 3 das übliche avvzdzvU] zu ergänzen
S. S. 122, A. ff. 6
) An das griechisch geschriebene lateinische Wort xovßsvzos sei nur erinnert
(s. o. S. 110, A. ***). — Auch das kaum im technischen Sinne gebrauchte Wort yivog ist
nur durch eine römische Inschrift bezeugt (Z 116, Z. 12 f. mi iu q aQlmv zb y)
t) Vgl. auch to isgatt. gvv£[S]qiov t ov iu6&cü[t]7iqlov (F 3dl, Z. a2f.; vgl. Z. b5), das
mit der YermögensVerwaltung der Gerusie Zusammenhang!:.
ff) Die Ergänzung des Herausgebers ysQ[ovr(äv tco %oiv](p ist kaum richtig. S. S. 165 .
Namen und Arten.
157
So gibt es ein Gvvsöqiov der x<uQoScauG\t}aL in Hierapolis (Z 68 a, Z. 6 £), ein
isQthxarov ff. xmv [y]vcupscov (Z57, Z. 6 f.)und ein. I. [ff. r]mv dliimv (Z 59, Z.4f.)
in Kyzikos, ein weiteres [. ff. der gaxxocpÖQOi Xifisvelxcu. in Panormos (Z60, Z.4)
und ein lsqov G. der [GaxxotpÖQOi ol dito] xov fisxgrjxov in Kyzikos (Z 58, Z. 6 £),
sogar ein olxov/xevixov xal GSfivöxatov ff. xmv Uvovgyäv in Milet (Z 19, Z. llf.).
Zu vergleichen ist auch das ff. xrjs rtgoedgias itOQcpvgoßäcpmv in HierapoKs
(Z 68 b, Z. lff.) neben der Genvotatrj ngoedgicc xmv nogipvQoßäcpav (Z 68 a, Z 4)
und tö GvviÖQtov ol sv ’EtpeGa axb xov MovGsCov latgol (Z26, Z. 6 )*).
Seltener ist dagegen die Verwendung des Wortes bei den Jugendvereinen.
In Synnada (N 126) gibt es [tö G]vvsSqiov xäv [qitlo]0e[ßdc]3xmv Ndmv**)
(vgl. Z. 5 [t. ff].) und in Hierapolis tö ff. xmv vsmv (N 130A, Z.böf.).
Zur Würdigung des Ausdruckes Gwedgiov müssen wir an seine sonstige
Verwendung erinnern. Wir finden ihn gebraucht von den Bünden der späteren
Griechenzeit oder, besser gesagt, von der Vereinigung ihrer Abgeordneten
(s. Fränkel zu IG IV 944). Diese xoiva hatten also ihre avve&Qta-, vgl. ’A%cuäv
(IG VII 2711, Z. 7), A%atwv xal IlaveUrjvmv (2712, Z. 39£), Botmxäv (2711,
Z. 51), tö xotvov Ilccußoiaxmv gvvsöqvov (2712, Z. 48£), ferner Magneten
(BCH XIH, 277; MD AI Ath. Abt. XIV, 51 ff.; XV, 283 ff.), die jonischen Städte
(BGH IX, 388 £). Aber es gibt auch ro xotvov ff. xmv ’EXXrjvav xmv elg
IlXarrjäg Gvviovxmv (IG VII 2509, Z. 1£). Vor allem ist das Wort die Be¬
zeichnung für die ßovXij in späterer Zeit (Gilbert, Griech. Staatsaltert. 11,316, A. 1).
Dazu kommen Einzelfälle, wo es steht für die dlia in Agrigent (IGXIV 952,
Z. 28), den Areiopag in Athen (tö oe^vöxatov a. xmv Agsonayeirmv IG III
[57, Z. 5f.]; 714, Z. 2ff.; xb g. IG IH 752, Z. 10) und Ähnliches.
Alle Stellen beweisen, daß GvvsSqiov eine ungemein hohe, bedeutsame
Bezeichnung ist, die nur den höchsten Staatspotenzen zukommt, nie findet
es sich sonst für irgendwelche bloße Privatvereinigung gebraucht. Der Gerusie
konnte man das Wort am ehesten beilegen, weil sie der Ratsversammlung
nachgebildet ist und, wenn auch keinen politischen, so doch einen ungemein
öffentlichen Charakter hatte. Aber auch von den Gilden steht das Wort be¬
deutsam, um offenbar nicht einen einzelnen Verein, sondern die Gesamtheit
der dieselben Interessen verfolgenden Handwerker gleicher Art in ihrer
straffen Organisation zu bezeichnen. Der Ansdruck tö GvvsSqiov xrjs jrpo-
sdgias in einer hierapolitanischen Inschrift (Z 68 b, Z. lf.) ist vielleicht nur
eine wenig geschickte Bezeichnung dafür, wie die Beschlüsse des Vorstandes
(xqosSqCci) von der Gesamtheit des GvvedQtov gut geheißen werden. Der
lockeren Organisation der Neoi kommt das bedeutsame Wort weniger zu, und
es scheint mehr ein Ausfluß der Prahlerei zu sein, wenn es doch von ihnen
ausnahmsweise gebraucht wird, wie auch die Mitglieder der Palaistra in Oia auf
Thera nur einmal unter zahlreichen Fällen (s. S. 103) ot iiete X ovxe S rov legov
GvvsSqiov xrjs tv Olcj. xaXalGxgas heißen (V63e, Z. 7 ff.). Einzelheiten bleiben
*) Vgl. Z27A (Ephesos). — Z67, Z. 5 ist vielleicht zu lesen agyrnv [tsvv£doi\ov
S. S. 149f., A. f.
) Die im griechische Ergänzung des Herausgebers zb avvi&giov zmv v&tav
ßd]azcov in einer Inschrift, wo nur von der Gerusie die Rede ist (r79b), ist zu beseitigen.
158
Erstes Kapitel.
es ; wenn sich das Technitenkolleg der Kaiserzeit ro Uqov rtficov 6. (zl 71,
Z. 5f.) und in Hierapolis die Vereinigung der Römer e. xmv 'Papalmv (z/49C,
Z.4f.) nennt*).
Gvdrrjfia.
Seltener und fast nur von der Gerusie gebraucht begegnet uns ßvexrifia**).
Wir haben das evßtafia der XQeaßvxsgoi in Kos (F18h, Z. 12), sowie das
6. x. [TiQseßvzeQmv?] oder XQ£6[ß]vz<öv in Mylasa (r24c, Z.5, s. S. 99; d,
Z. 4£), das <?. xmv itgeßßvxaQmv in Magnesia a. M. {T 2 9c, Z. 3f.), das isgov
6 . xijs y. (F30e, Z. 2f.; g, Z. lf.) oder auch vielleicht [cpiXoaej S.] 0. xijs y.
(F30f, Z. 1) in Tralles, das Isgäxaxov xmv ysgsmv 0. in Aphrodisias (F 26 r)
und schließlich ein ßvßxrtfia yegovxixöv (JT70a, Z. 6 ), auch tö legov ßvßxsfitz
xmv tQidxovxa genannt (F70d, Z. b20f.) in Sidyma. Nur selten heißt eine
Gilde ßvöttjua; so das 0. xrjnovgmv in Pessinus (Z 75, Z. 6 £?) und das 0.
xmv Irj^svrjtäv XivoTtmläv vrjg Kagvxaimxmv (Z 84, Z. 2ff.)***). Interessant
wäre es, wenn die in Smyrna erwähnten lepovsZxai (s. o. S. 151, A. **) ein 0.
gebildet hätten (s. Z. 19), doch ist die betreffende Inschrift (£731) leider zu
sehr verstümmelt, um einen sicheren Schluß zu erlauben.
Das Wort ßvßxrj^a kommt sonst für Körperschaften selten vor. Im
politischen Sinne bedeutet es eine Art Bundesstaat (vgl. Polyb. JI, 41, 15: xb
xmv H%caüv 0%>0xx]iia-, Strabo XIV, 2, 25, p. 660 önörijfta . . . Xgvßaogimv,
vgl. Berard zu BCH XVI, 417, no. 39), in Ephesos Magistrats- oder Priester¬
kollegien (Dittenberger, Syll . 2 329, A. 10).
Wenn man beachtet, daß in der Inschrift von Sidyma gerade bei der
Gründung von einem ßvoxrjjia ysgovrixov in allgemeiner Wendung gesprochen
wird, so scheint 0-60xrßia im Gegensätze zu CwiSgiov wenig technische Be¬
deutung gehabt zu haben; es scheint nur auf den freien selbständigen Ent¬
schluß hinzuweisen, der zu einem Zusammenschlüsse führte.
tjvvorfoq.
Eines der wichtigsten allgemeinen Worte ist zu gewissen Zeiten des
griechischen Genossenschaftslebens das weit verbreitete Wort avvodog gewesen.
Freilich mit Ziebarths Bemerkung (S. 136): „Neben vö xoivov tritt der eben¬
falls recht allgemeine Ausdruck 17 ßvvodog“ ist die Frage nicht erledigt. Wir
werden sehen, daß dieses erst später aufkommende Wortf) allerdings von
*) Wie Hierapolis, so hat Ephesos eine gewisse Vorliebe für 0 . (s. B 330, Z. 17 xb ßov-
Isvxnbv e.). Neuerdings sind hier die 6vvdäQia der xgvaoipoQOt, Kovgfjxeg, vsaitolcu hinzu-
gekommen (CIL III. suppl. 14195 6 ). Freilich ist hier, wie wohl auch sonst, schwer zu ent¬
scheiden, wie weit der ursprüngliche Begriff „Sitzung“ sich zu dem Begriffe „Vereinigung“
entwickelt hat. — Neben avvöäov (Z. 5) liest man in einer ganz unsicheren Inschrift von
Smyrna avvdÖQtov (B 359, Z. 4).
**) Kaum recht wahrscheinlich ist die Ergänzung xo ava[xritt,ce] in der Mysterieninschrift
von Argos (B 5, Z. 22). Die Art des o. ist unsicher Movaeiov III139,182. S. auch IV. Kap. § 3.
•**) Z84A (s. S. 109, A.**) ist wohl anders zu erklären. S. den Ausdruck in Justi-
nians Zeiten (Waltzing IT, 232 u. Öhler S. 11).
f) Schwer zu beweisen ist wohl Zieharths Bemerkung: „Immerhin bleibt die Frage zu
beantworten, ob nicht die xs%vlxcii dieses Wort zuerst in seinem technischen Sinne gebraucht
haben.“ — S. Dittenberger (Sylloge 5 729, adn. 5), der freilich nur die zeitliche Seite ins
Namen und Arten.
159
xoivöv zu scheiden ist. Es kann in seinem mehr wörtlichen allgemeineren Sinne
gebraucht werden und doch auch als bestimmte Genossenschaftsbezeichnung
auftreten. Meine Aufstellungen (Progr. p. 6 sqq.) sind von Zieharth zum Teil
mit gutem Grunde zurückgewiesen worden, doch hat er diese schwierige Frage,
wie überhaupt die nach den Bezeichnungen der Vereine nicht genauer verfolgt.
Bei keinem Begriffe spielen alle für die Namensgebung entscheidenden Ge¬
sichtspunkte, die nach der Art, der Gegend, der Zeit, so durcheinander.
Schwerlich ist das Wort in der von Ziebarth angeführten Isokratesstelle
(Nie. 54, p. 38 a) schon im Sinne von Verein gebraucht, wenn es auch neben tirai-
Qsia steht. Es bedeutet zunächst, wie schon Ziebarth durch Beispiele belegt,
eine Zusa mm enkunft, und zwar auch später noch, wo es bereits zur Bezeichnung
von bestimmten Vereinen verwendet werden konnte*). Es läge danach nahe
in den <n ivoäoi Vereine zu vermuten, in denen das Göttliche mehr zurück¬
tritt hinter mehr wirtschaftlichen oder geselligen Zwecken. Nun ist aber
von großer Bedeutung, daß evvoSog, wie auch Ziebarth zugibt (S. 137, A. 4), für
„Beitrag“ stehen kann. In dieser Wortbedeutung gibt es auch den ältesten
attischen flwodot, wie ich glaube**), den Namen. Der bekannte Kaufmanns
verein (IS 4, Z. 14£; s. S. 112 f.) führt den Namen vawUxjgoi xcä sfixcogoi ol
qiSQOVxss xx]v ßvvoSov xov z/tög roü Seviov oder kurz ij ßvvodog (Z. 17, 25).
In ähnlichem Sinne hat der spätere Ausdruck gewiß auch Eingang gefunden
in die Sprache eines alten Orgeonenvereins. Die Dionysiasten im Piräus heißen
nämlich oi xijv övvoSov rpsgovteg (xä d-sm) (A 4c, Z.5£, 24). Ob an den beiden
anderen Stellen dieser und noch in einer anderen Urkunde***) ßvvoöog
schon ganz für „Verein“ steht, kann fraglich erscheinen. Jedenfalls haben
wir in allen angeführten Stellen erst die Anfänge der neuen Bezeicknungs-
weise, und die Wendungen mit cpegovxss könnten darauf hinweisen, mit
welcher inneren Wandlung diese Namensänderung vielleicht zusammenhängt.
Die alten an ein Heiligtum angeschlossenen Vereine brauchten wenig zu
ihrem Unterhalt, war doch die Festfeier die Hauptsache bei ihrer Tätigkeit
(s. II. Kap. § 2), erst die neuere Zeit legte größeres Gewicht auf die Beiträge,
daher gewinnt ja auch, wie wir gesehen haben, der Ausdruck sgavog größere
Bedeutung für das Vereinslehen. Hat so die Synodos zwar ein eranistisches
Element, so tritt in ihr offenbar die religiöse Seite, die der Eranos immer¬
hin schärfer betont, noch mehr als bei diesem zurück. Daher ist es kaum
zufällig, daß, wie bei dem schon genannten in Athen auftretenden Vereine,
auch hei der Kaufmannsgesellschaft der tyrischen Herakleisten in Delos neben
ihrer mehr religiösen Bezeichnung als Thiasos auch der Ausdruck avvoöog sich
Auge faßt: „sed inferiore potissimum aetate volgo ad ipsam sodalitatem translata est
vox, ut idem fere sibi velit ac JHaßog“.
*) Vgl. (A 10B, Z. 60f.) 07Cov ... tag GvvoSovg avxcav txolslv tjc b&cc6tv, tv-ci al gvvoSol
gsr« xavxct omog yivavxai däo^sv, wo die Zusammenkunft als Grundbedingung der Ver¬
einstätigkeit besonders deutlich hervortritt. S. u. IV. Kap. § 3.
**) S. die wenig klare Auffassung Köhlers im IG II zu E4.
***) '(] GvvoÖog allein A 4 c, Z. 43 f. [storßyuyiv ... dg xijv <r.; 39 f. ixav[lßijG£iv x-qv
6. Vgl. auch A 2i, Z. 7f. Gvvav^ojv . . . xo Lg 6 qyslüGlv xriv avvodov in recht eigentüm¬
licher Wendung. S. Ziebarth S. 137.
160
Erstes Kapitel.
Nahes und Arten.
161
findet*) und auch eine ägyptische Yereinigung von sySo^slg diesen Namen
trägt**).
Bezeichnet so Gvvodog eine Gesellschaft mit mehr profanen Zwecken, so ist
es doch nicht zu verwundern, wenn das Wort überhaupt in späten attischen
Vereinen sich geltend macht, und es kann dann einen Maßstab abgeben für
die im Vergleich zur älteren Zeit eingetretene Umgestaltung des genossen¬
schaftlichen Lebens. So kommt es vor in dem Eranistendekrete der Soteriasten
aus den dreißiger Jahren des 1. vorchristlichen Jahrhunderts (^?47a, Z. 10,
12, 15, 27, 34, 42), in der späten nachchristlichen G£[ivoxti[x ]?; (s. § 5) 6.
xmv sgaviGxmv (A 50, Z. 31 f.), die nicht durch Schenkung oder Vermächtnis,
sondern durch das Zusammentreten von tplXoi avdgsg begründet wurde, oder
gar in der ÖQys[tnvi]xri Gvvodog ( A 7, Z. 14f.) des 3. Jahrhunderts n. Ghr., die
eine neue Gründung mit einem an altehrwürdige Verhältnisse anklingenden
Namen zu verbrämen sucht. Dazu kommt der zweifelhafte Verein, der wohl
in der Dedikation (A 57, Z. 1 f.) Au Nata [x]cci xfj avvodm genannt wird***).
Nun muß aber — und das habe ich in meinem Programm noch nicht
berücksichtigt — neben dem sachlichen und zeitlichen Gesichtspunkte auch
der landschaftliche betont werden. Wir haben oben gesehen, wie für ge¬
wisse Gegenden der griechischen Welt die Ausdrücke {haeärca, sgavLGxai,
um von den ogysmveg ganz zu schweigen (s. S. 15), nicht üblich sind, oder
doch — vorsichtig ausgedrückt — in gewissen Zeiten nicht üblich waren.
Vor allem ist zu nennen der Peloponnes, das eigentliche Hellas und Ägypten.
Hier tritt vielfach als Vereinsbezeichnung Gvvodog ein. So gibt es in Megara
die Gvvodog x[mv 9-iaGmxmv Aio]vvGov (B 2A, Z. 2), in Epidauros & Gvvodog
& xmv ’AaxXamaGxmv xmv iv IIavaxd[a\ (B 6 , Z. lf.). Mantineia ist vertreten
mit der Gvvodog der Kogayoi (B 24), der G. der Demeterpriesterinnen (B 25), der
G. der Asklepiospriester (B26)f), einer andern G. (B 23, Z. 8 , 14), vielleicht
von Jägern (s. S. 105, A.***); ja eine neugefundene Inschrift aus der Zeit, wo
die Stadt Antigoneia hieß, spricht von den Gvvodoi der Stadt im allgemeinen
(B27, Z. 37). In Tegea trägt ein religiöser Gerontenverein den Namen G. xmv
ysQÖvxmv (JT2, Z. 6 , 9; g. 4, [12]). In Tanagra, wo die Gvvftvxcu blühen (s. S. 34),
begegnet uns die G. xmv ’A&rjvaiGxmv (B 32), in Akraiphia eine G. von Heroasten
(B41, Z. 5f., 17, 28; d. Namen s. S. 60). So erklärt es sieh auch schon
vom landschaftlichen Gesichtspunkte aus, daß in Haliartos die Gvvodog xmv
xvvqymv (5 43, Z. 7,12f., 14) vorkommt, wenn auch ihr mehr profaner Zweck für
die Wahl des Namens mit maßgebend gewesen sein konnte (s. Progr. p. 7)ff).
*) X] evv. xmv Tvglm v ipn. x. vav-tl. iS 166 a, Z. 49f., 59 lf.; b, Z. 1; i] a. 166a, Z. 6, 8,
19, 24, 28, 34; b, Z. 6; vgl. ol in xrjg ff. B 166a, Z. 4, 31; a. x olv6v.
**) E89a, Z. 7f.; b, Z. 5f. Gvvodog xmv iv AXs^avdqsia uQSßßvxSQmv iy8o%£mv. S. auch
ii. S. 161 f.
f i ) Zweifelhaft: A 58, Z. 11 [zrßv [u]üto6[ot]; 56 Z. 2f. tt )[g avvodov 1 ! xmv .. ,]tGxmv in
einer späten Inschrift. Säi!
t) B 24, Z. 26f. a a. xmv KoQaymv, d ff. Z. 15, 17, 18, 29, 31, [38], 39. — B25, Z. 26,
29 f. o: G. räv Lcqeiccv (xccg Aaii.j ; s. to noivov. — B 26, Z. [35 f.] xj g. xmv ’A6nXx\xiLov isoimv ;
Z. 5. Tj. G.
ff) B 38 (Thespiae) .. . [ av]vöäov . . . (Teehniten?). :
In Nordgrieehenland und nördlich von Griechenland scheint 6. wenig
üblich zu sein*); haben wir hier doch auch andere Vereinsbezeichnungen,
wie namentlich ViaGog (S. 23) und fivGxux (S. 37). Nur die späten bospo-
ranischen Inschriften zeigen den Ausdruck Gvvodog im Vereinstitel und in
sonstigen Phrasen neben 9i’ccGog in reichlicher Verwendung**).
Besonders konsequent aber ist der Ausdruck Gvvodog in Ägypten ge¬
braucht worden, wo er ebenso religiöse als mehr wirtschaftliche Vereinigungen
bezeichnen kann, zum Teil in eigentümlichen Wendungen mit einem Partizip,
wie wir solche schon in Attika trafen. Sogar der Name Thiasos tritt auf¬
fällig zurück***).
An der Spitze steht das berühmte Museion von Alexandria, das ver¬
mutlich immerf) diesen Titel führte, wie er sich aus Strabons Worten
(XVH, p. 794 C) edxi äh xfj avvodm xavxr] xal xgrjfiaxa xoivä xal leQtvg 6 bä
xfp MovGslm xExuyfievog ergibt. Außerdem begegnet uns abgesehen von der
erwähnten in Delos tätigen Vereinigung alexandrinischer £ydo%eig (S. 160) die
Gvvodog ®Egfiov&i,ax7] (B 453 A Alexandria?), die AnoXXmviaxx\ Gvvodog
(B 458 A, Z. 3 Rosette), die a. Eiaiuxtf (B 470, Z. 2) und die G. xov 'Hqu-
xXeiovg (B 469A, Z. 2) in Phylae, die g. Eccjj,ßa9ixij (?) (B 459, Z. 6 Naukratis);
ferner unbekannten Ursprungs die 'Eazyxqßiaxri 6 . (B 474B, Z. 3), die G.
v£rarsp[a] xrjg [«JftyoAou (B474A, Z. 2f.) und eine nicht näher bezeichnte
(B 474, Z. 3). Aber auch die Basilisten von Setis sind eine Gvvodog
(B 468, Z. 13, 17)tf), wie die ihnen mindestens verwandten, wenn nicht
fast identischen xr[\y~[ Gvv[o]dov 0vvE6xafisvo[i elg xo Iv hSrjxsi] l£pd[v]
(B473, Z. 24 f.). Dazu kommen die interessanten Vereine der Landwirte, die
Gvvodog ysmgymv Kmaagog (Z 90, Z. 2f.) und die e. xmv Gvvysovxmv (Z 91,
Z. l)f'f"f'), sowie zwei nicht näher mit speziellerer Bezeichnung benannte Vereine
von Memphis und Alexandria. Werden in dem einen Palle die Genossen, wie
*) Vgl. B 50, Z. lOf. (Demetrias) [t] avvodlag? xmv ixcoaxölav (Ziebarth), s. o. S. 43.
B 55, Z. 3f. (Kerkyra). Die Isgä Gvvodog in Ganos (z(79B, Z. 8), die eine Strafaumme er¬
halten soll, ist wohl die dionysische (s. S. 146). Zweifelhaft ist Soyyaxog b[ot-1<?oi> ?]
(B 93, Z. lOf. Kallatis) neben xov fhccaov (Z. 13f.).
**) V 0. 15 xcsgl Gvvaymybv oder iegia xr X. (B 113, Z. 1; 114, Z. 1; 115, Z. 1; 116, Z. 1;
117, Z. 1; A, Z. 1; B, Z. 1; ¥, Z. 1; G, Z. 1; H, Z.l; 119A, Z.5f.; [120L, Z. ad2]; [121, Z.5];
[122, Z. 8]; 125, Z.l;. [126, Z. 1 ]; 129, Z.3; 138, Z. 2) oder 7 ) ff. 7} TCSqI &SOV VlpLGXOV htzl.
(B 180, Z. 2; 131, Z. 2; 132, Z„2; 133, Z. 2), — 7tavr]Q Gvvodov £[121, Z. 6]; 125, Z. 2;
129, Z.4; [130, Z. 23?]; 133, Z.3; 139, Z.4; vgl. nccxfa B 117V, Z. 6; G, Z.3. —
fio']r[£-ü]ff [ avv]6dov B 129, Z. 9f.; s. Gwoditca u. a. S. 163.
***) S. o. S. 24, über ylLvr\ S. 152. -— Dabei kann der Charakter vieler Vereine sehr
wohl thiasotisch gewesen sein; vgl. ftiaGoi Ttavvoda-noi Athen. V, p. 198e u. Plut. Cleom. 34
(s. Ziebarth S. 124). — Auch wo der Name nicht genannt ist, wird man daher an eine
Gvvodog denken; z. B. £4550; 457A; 458B; 462AA; 464A; Ba-e ; 466A; s. IV«. Kap. §2.
t) Nicht ganz zutreffend sagt Ziebarth S. 73: „daß die Form des Zusammenlebens
. . . die des fticccog oder, wie es damals schon (?) hieß, der Gvvodog war.“
ff) Wenig treffend erklärt Boeckh den Namen Gvvodog durch Hinweis auf die Tech-
nitenj (coniuncti ctiän Dionysiastis videntur):^^ »' »j.
ffif) Eine Gvvodog von Kleruchen, die amvSarapisfest irgend beteiligt war, ist aus einem
Papyrus aus den Jahren 105—l.y. Chr. neuerdings bekannt geworden (Z 101, Z. 22, 25, 30).
Poland, Greach. d. griech. Vereins Wesens. 11
162
Erstes Kapitel.
in Athen*), als oi vdfiovxeg ti)v ff. (B461, Z. 5) bezeichnet, so weist auch
das auf den praktischen Sinn des Ägypters hin, der Gewicht auf die
Beiträge legt, wie im andern Falle die Wendung ot (izvovxeg sv xfj ff.
(B453, Z. 3) dafür spricht, daß manche dieser Vereinigungen, vielleicht als
geschäftliche, bisweilen von lockerer Art waren. Schließlich muß hervor¬
gehoben werden, daß noch im 5. Jahrhundert n. Chr. drei ßvvoäoi, die
sich an die Stadtgemeinde irgendwie anschließen, aus dem Blemmverlande
bezeugt sind**).
Interessanter Weise kann aber auch das Vorkommen von ff. außerhalb
Ägyptens auf den Zusammenhang des betreffenden Kollegs mit Ägypten hin-
weisen. So ist der einzige Verein in Kos, der nicht den dort üblichen (S. 23. 25)
Namen fhaßos trägt, eine ßvvodog von Oseiriasten (B 230, Z. 1£), ebenso heißt
das Kolleg der Bakchisten in Thera, das in nahen Beziehungen zur dortigen
ägyptischen Garnison steht, ßvvodog (B 225, Z. 26, s. IV. Kap. § 3), sowie in
Delos der Verein der Melanephoren (rj ff. i) xäv ft. B 180 a, Z. 1) und ein
anderer Verein, dem Ägypter angehören (B 187, Z. 17, 32), wobei freilich zu
bedenken ist, daß sich die Bezeichnung ff. in Delos auch sonst vielfach findet.
Mögen nun die Genossen dieser Kollegien Ägypter sein oder der Verein nur
ägyptischem Einflüsse seinen Ursprung oder sein Gedeihen verdanken, von
einem bloßen Zufall wird man im allgemeinen nicht sprechen können.
Schließlich haben wir für die Zeit des Kaisers Claudius das ausdrück¬
liche Zeugnis des Philo, daß in der Tat die Vereine, wenn man von einem
Spezialnamen (s. S. 152) absieht, damals ßvvoSoi hießen (in Flacc. p. 537M):
fH'affot x/xxä xi]v xoXlv elßl etoXvdv&Qaxoi, mv xardg^sx xrjg xowmviccg oväsv
vydg, ä/.X axqaxog xai fis&xj xcel mx-qoli>lcu, '/.cd y\ xovxav sxyovog vßgig,
ßvvoSoc xccl xXlvca TtQOdovoadgovxai vito xcöv lyyaqlcav.
Den besprochenen Gebieten gegenüber tritt die übrige Griechenwelt,
vor allem die Inseln, unter denen höchstens Delos hervorzuheben wäre***),
und Kleinasien, im allgemeinen zurück. Nur haben hier die Mysten-
vereine eine gewisse Vorliebe für ff., wie die ßvvoSog [ivßxixrj Tuq6ecov
(B 87), die Verehrer der &sc't Avyißxri in Bithynien (B 418A, Z. 6), vor
allem einige Vereine von Smyrna, rj ßvvoSog xäv fivßxäv xrjg [isydfojs
&säg tiq'o izoismg &eß[iocp6(>ov z/ijjitjrpog (B 353, Z . 1 f.) und r] ff. rStv
xrjg &eov jivßxcbv (15 354a, Z. 1; [b, Z. 1]) lehren. Vielleicht zeigt sich in
dieser Erscheinung ebenso ein Einfluß der dionysischen Synodos, zumal ja
das heilige Drama zur Mystik gehörte, wie wenn die aus dionysischen
Künstlern bestehende Gesellschaft der Attalisten in Teos ßvvoSog heißt
(B 341a, Z. 3, 9, 16, 19, 23, 32 rj 6 . xäv ’Ad). Im allgemeinen ist . aber der
*) Vgl. auch die ägyptischen Techniten: A 34, Z. 3; s. S. 141.
**) S. die scharfsinnigen Darlegungen Wilckens z. St. Barbarisch genug heißt es
(B 472 B Talmis) oi rqlg ovvoSov (Z. 8) und roitx ovvoSov (Z. 10). Auch für diese Vereine
war offenbar nebenbei noch der Ausdruck xXlvr\ üblich (s. S. 152).
***) Freilich handelt es sich in Delos meist um Vereine von Fremden. S, o. S. 159f.;
außerdem B 184, Z. 1, 3; 185, Z. 16; 186, Z. 17,19 (o . kla^Ecrmvl)-, 187, Z. 17, 32 (s. S. 81).
S. GvvoStxca (S. 163). — Mytilene [rdv ovvoSov rldv ' EuvoCCjorav] (B 154, Z. 4).
Namen und Akten.
163
Ausdruck ßvvoSog so der stehende für die Technitenkollegien*') und die
der Athleten, daß wir berechtigt zu sein glaubten, an sie vor allem zu
denken, wenn das Wort ohne Zusatz genannt wird**). Das liegt um so
näher, weil für die übrigen munizipalen Kollegien der Kaiserzeit dieser'Aus¬
druck nur sehr wenig üblich war. So heißt weder die Gerusie***), wie man
gern behauptet, noch eine Gildef) je ßvvoSog, nur die in der Festigkeit
ihrer Organisation wie in ihrer Bedeutung diesen Körperschaften weit nach¬
stehenden Neoi tragen diese Vereinsbezeichnung, z. B. in Smyrna (rj ff. rmv
v. B 348, Z. 6 £), Pergamon (i) ßsß. ff. x. v. A7109£, Z. 17; e. täv ev 77. v.
NIOdo, Z. 7 f.) und Nikaia ( Neixcclscov vecov ff. N 121, Z. 11).
Zum Schlüsse unserer Betrachtungen über die «wo Sog sei noch auf die
nur in später Zeit vorkorumende Neubildung ßvvodircu (ßvvoSElxoci) hin¬
gewiesen, die wir in einer delischen Inschrift (B 185, Z. 8 ), einigen Techniten-
urkunden (^51A, Z. 4; 57, Z. 19; 71, Z. 10), vor allem aber in den merk¬
würdigen Inschriften von Pantikapaion und Tanais (B 113, Z.7; 117F, Z. 17;
G, Z. 9; H, Z.4; 118, Z. 4; 137, Z. 13) treffen. Die ältere Zeit vor allem be-
zeichnete die Genossen einer Synodos durch die umschreibenden Wendungen
oo ex xrjg ff. (B 166 a, Z.4, 31; 474B, Z. 3) oder (ol) de t'o (xrjg') ff. (7710, Z.4;
z/32, Z. 7; 68 , Z. /; 68 A, Z. /; B, Z. Al; C, Z. 2) oder auch ot iv x. ff.
(B 469A, Z. 2) ff).
XOIVÖV.
Wel allgemeiner als ßvvoSog ist der Ausdruck xoivov fff). Seine Be¬
deutung und Verwendung ist nur nach Ort und Zeit beschränkt zu denken.
*) Zu den im Progr. p. 7, adn. 38 ss. angeführten Stellen kommen manche neue.
Athen: A 1 A, Z. 2 ; B (?, Z. 11 ,16, [ 20 f.], 22 ; 2 A, Z. 13,17,30 f., [32], 74, 78; 4, Z. a 8 ; 8 C, Z. 17 (?).
Ionien: A 21A, Z. 37; B, Z. 36, [38], 70; A 17B, Z. 3(?). Isthmischer Verein: A 10 B, Z. 32,
33, 37, 38, 39, 42, 45, 47, 53; 9 , r) ff. 17 xoerrj ml. A 10B, Z. 49f. ( 0 . S. 134, A. *); %äv ßvvoSav
(athen. u. isthmisch?) zf 10BB, Z. 4. _ Auch A 30, Z. 33 ist jetzt mit Frankel zu lesen
tö X. T mv 7C. T. A. rapirä» t&v Z[|] ’I. x. JNW[o: S rij s i v "Agyei ovvoSov]. S. S. 136 die
anderen Stellen. — S. u. S. 167, A.***. — Auch ins Römische geht das Wort „synhodus“
über (S. 145, A.*** u. Waltzing IV, S. 242).
) S. 0 . S. 145. Vgl. auch B 346, Z. 8f. (Smyrna), wo o. hinter den Altersvereinen
genannt wird. Vielleicht hat man auch noch hei einer oder der anderen unklaren Stelle
kleinasiatischer Inschriften an diese o. oder an Mystenvereine zu denken. S. B 325, Z 12,
15 (Tralles); B 319, Z.- 8(?) (Stratonikeia); B 359 (s. ovviSQiov S. 158, A.*, Smyrna); ’b 364 ^
'd- [3], 6 , 10 [ 7 ) 0 . 7 / .. .Jatrrcör; vgl. Z. 7 (Gegend von Smyrna).
***) Fälschlich wollte man daher das alleinstehende Wort <>. auf sie beziehen A 72,
Z. 18; <7 u. s. Die Wendung im Vers a xIelvcc TCQcoßvt.cooiv £SvoSog ist natürlich
keine technische Bezeichnung (ri4d; s. S. 98, A. *f). S. IV. Kap. § 3.
t) Wenn die ovvoSog SfivQvetEivätv (Z 36, Z. 2) in Magnesia am Sipylos aus Hand¬
werkern bestand, was mir recht wahrscheinlich ist (s. S. 123), so handelt es sich hier
aber nicht um eine lokale Gilde, sondern um eine Kolonie einiger Ausländer. Anders
stehen die Handelsgilden da; s. S. 159f.
tt) Über oi n eqi ovvoSov (B 117 D, Z. 2) s. IV. Kap. § 3.
1*1*1") Nicht leicht ist oft die Entscheidung, oh wir x. im Sinne von „Vereinigung il
zu fassen haben. Wie gar manche der erörterten allgemeinen Ausdrücke (ovvaycoyij,
ovUoyos, evvtSqiov, ovvoSog, auch evorripa und jrlijfl-os) in der Bedeutung „Sitzung“ ge¬
braucht sein können (IV. Kap. § 3), so kann man bisweilen bei x. schwanken, ob es vor
11 *
164 Erstes Kapitel.
Leicht kann daher dies Wort, wie ich schon früher (Progr. p. 6) betont habe,
Vereinigungen bezeichnen, die einen bestimmten, nur vorübergehenden Zweck
verfolgen und daher auf den Namen eines Vereins nicht Anspruch erheben
können. Ziebarth hat das gelegentlich zu wenig berücksichtigt.
Um die von QvvoSog so verschiedene Bedeutung von xoivov in das
rechte Licht zu stellen, will ich zunächst auf einige inschriftlich bezeugte
Fälle hinweisen, wo sich sonst x. für die verschiedensten Gemeinschaften
findet. Außer zahlreichen staatlichen Verbänden, die sich als Zusammen¬
fassung einer Gemeinde oder einer Völkerschaft darstellen*), werden auch
kleinere Körperschaften im staatlichen Gefüge, also „natürliche“ Genossen¬
schaften, wenn auch nicht allzu häufig, als xoiva bezeichnet. In Attika
heißt eine Phratrie ro %. Avalsmv (IG II, 600, Z. 3, 8), ein lokaler Verband
tb x[oiv'ov rmv TkrpcoroleW] (IG II, 601, Z. [15]), ein anderer [tö x. r]o
Me6oysi[ rav] (IG II 5, 603h, Z. 6 f.). Auf Lesbos findet sich die Wendung xb
X. rrjg tpvlijg [ t % AloXlS~\og (BCH IV, 438, no. 22, Z. 2f.; [rö x]. Z. 7), sowie
statt des Ausdruckes Chellestys (BCU VII, 37, Z. 11) [ro x ], xCov &mxi;mv
(Z. 2)**). Von kleinasiatischen staatlichen Korporationen sind zu nennen
navafia^ecov xo x. (BCH XII, S. 96), das wohl auch unter dem anderwärts
genannten xoivöv (BCH XIV, 373, no. 15, Z. 5, 11, [18]) zu verstehen ist,
sowie bei Nikomedeia xb x. Ayeoxmiiyrmv (MDAI Ath. Abt. XII, S. 172) und
in Karien tb x, xb 'TllaQiyismv (BCH XIV, S. 93, Z. 19, [20f.];.vgl. Z. 16
[xb x.]). Dazu kommen die korporativ auftretenden Beamten, besonders in
Ägypten***).
Gehen wir von diesen Fällen der Verwendung des Wortes xoivov, wo
nie ähnlich etwa SvvoSog stehen könnte, zu den von uns zu behandelnden
selbständigen xoiva überf), so ist für viele der auch in unsere Listen auf¬
genommenen Fälle mit der Möglichkeit wenigstens zu rechnen, daß kein
Verein vorliegt, für manche sogar die Vermutung ans zusprechen, daß es sich
nur um ein korporatives Vorgehen einander aus einem bestimmten Grunde
nahestehender Persönlichkeiten handelt. Da die Entscheidung auf diesem
Gebiete notwendig etwas subjektiv ausfallen muß, manches auch schon im
einzelnen berührt worden ist, so sei hier nur auf einige der wichtigsten
Fälle im Zusammenhänge hingewiesen.
Außer den Militärs, die nach überstandener Gefahr oder Dienstanstrengung
Zusammenkommen, um der Gottheit oder ihrem Kriegsherrn ihren Dank ab-
allem nicht „Kasse“ bedeutet (z. B. .4 56, Z. 13; 5 217, Z. 4 u. a.; s. V. Kap.); vgl. auch
Wendungen wie iv xoiva (P 3,.Z. 3), xmk xoivov (5 444, Z. 6) u. a.
*) Ygl. Marquardt, Ephem. epigr. I, p. 207ff.; Duchesne et Bayet, Mission au mont
Athos, p. 17, n. 1; syrische Urkunden: Cagnat III, 1143; 1146; 1147; 1213, Z. 4; 1186
(»• ryjs Jtmpojs); 1187 (x. t. x. XKi xov UsoC).
**) S- über diesen Wechsel des Ausdruckes Pottier und Hauvette-Besnault z. St.
***) Z. B. Oxyrh. Pap. I, 54, Z. 12: ro x. rmv uq%ovtcov (201 n. Chr.); I, 133, Z. 7:
to x. rmv xgaroxafniräv rrjs xd>f«]s ml. (650 n. Chr.).
1) xoivmvia wird nie vom Verein, sondern nur von der „societas“ gebraucht; s.
außer Ziebarth S. 13 f. u. 19 besonders die Papyri. Dort werden auch oft xoivcov txc, eine
Art Abgaben, erwähnt; s. Tebtunis Papyri I, S. 38. Vgl. xoivmvoL BCH 1900, 401, no. 75.
Namen und Arten. pßg
zustatten, wie sie sich heutzutage zu Dankgottesdiensten, Kommersen u. dgl.
vereinigen, waren auch die besonders im ägyptischen Reiche nach ihrer
Nationalität benannten militärischen xoiva auszusondern (S. 80. 128), zu denen
sich das xoi[vbv rmv xarä] Kvtiqov yQu^iiar^av] (z/35, Z. 4f.) hinzufügen
läßt (s. S. 121). Ihnen könnte man vielleicht einzelne der oben (S. 81 f.) er¬
örterten anderen Landsmannschaften zugesellen. Weiterhin können manche auf
den Kult bezügliche Vereinigungen als Vereine zweifelhaft erscheinen. Dahin
gehören zunächst Korporationen religiöser Funktionäre (S. 40ff.), wie die der
isQovQyol (B 163, Z. 12, 26) und der diaxovoi ( B 54, Z. 1), weiterhin die oft
nur durch ein Partizip bezeichnete Schar der Gläubigen, der eiaxoQsvofisvoi
(B 319B, Z. 2), der evfinogevoirevoi xaga A[ia 'P] inov (B240, Z. 2ff.)*), die
nur eine Vereinigung beliebiger Bürger mit den Angehörigen eines Demos
zum Zwecke der gelegentlichen Prozession darstellen (s. Dittenberger, Syll. 2
no. 735, adn. 3), weiterhin eine Vereinigung von 270 Tempelgründern in
Ägypten ( B 462, Z. 4 xb x. rmv xxiöxäv), der sich die Garnison von Hermu-
pohs (oi ev ’E^ovnolei xfji f isycUr/i] . . . xrierou B 463,
Z. 2) an die Seite stellen läßt, die nach gemeinsamem Beschlüsse ([xoivmg
0v[ißovl]ev6[ieroi besser als x. [npayfiar]svöfi£voi) Vorgehen. Schließlich müssen
wir hier vielleicht an Vereinigungen von Verwandten (B 357, Z. 5f. xb %. rmv
sylsloiTtotmv evvysvsmv, B 220 s. S. 167, A.*), Genossen in gymnastischer
(rö x. rmv &Aeicpo[iEvmv, s. S. 104) und in anderer Tätigkeit (r'o xvvrjymv x.
B 76, Z. 8f.) u. ä. erinnern (S. 167).
Außer diesen zweifelhaften Fällen wird x. mit folgendem Genetiv oder
allein überall von Vereinen gebraucht, die wir als solche genau kennen. Im
allgemeinen läßt sich wohl beobachten, daß es in älteren Zeiten häufiger ist
und daß es nach Christi Geburt, abgesehen vielleicht von Ägypten, nur noch
selten vorkommt. Bei den dionysischen Künstlern dringt schon seit dem
1. vorchristlichen Jahrhundert Gvvodog durch, bei den erörterten munizipalen
Vereinen der Kaiserzeit avvsSqiov und gv6rrj[ia, den Ausdruck xoivöv aber
wird man für beide Erscheinungen zur Zeit ihrer Blüte unter den Kaisern
kaum finden**).
Geben wir nun einen Überblick über sein Vorkommen, so ist zunächst
Athen hervorzuheben, wo die Wendungen mit xoivöv geradezu massenhaft
und zwar in sich fast stets gleichbleibender Formel, vertreten sind. Ver¬
hältnismäßig selten finden sie sich bei 6 Qye&vsg, obwohl gerade hier ein
vom gleichen Wortstamme gebildetes Kollektiv fehlt, am häufigsten bei &ia-
6mrcci } weil, wie wir ja sahen (S. 20), das Substantiv &lcc0og als Bezeichnung
des eigentlichen Vereins vermieden wurde***). Nächst Athen ist vor allem
*) So liest man xai ol oviiitogsvdiisvoi hinter dem Namen eines Erzpriesters MDAI
Ath. Abt. XXIV (1899), S. 212f., no. 36. Z. 3.
**) Uber den von der kaiserlichen Synodos ganz ausnahmsweise gebrauchten Aus¬
druck xoivov (A 69, Z. 16; 71, Z. 11) s. Progr. p. 8 u. p. 23, adn. 143. Über P 27
s. S. 156, A.ft-
***) t 6 X. xmv ögy.A 2b, Z. 12; c, Z. 14; d, Z. 23; [f, Z. 14]; [k, Z. 11], to x. 2c, Z. 3f., 6f.;
d, Z. 11; e, Z, 8f. — tö x. rmvAhaGmtmv A 12, Z. 5, 6; 13 a, Z. 14f.;b, Z. 38; 15, Z. 23 f.; 17.Z.20;
166
Erstes Kapitel.
Rhodos mit den zugehörigen Inseln zu nennen mit seinen meist durch „Gottes-“
oder „Mannesnamen“ bezeichneten Vereinen, die, wie wir zeigten, den Eranisten-
genossenschaften zuzuweisen sind*). Aber auch sonst werden enstpreehende
Thiasoten- oder Eranistenvereine in derselben Weise bezeichnet, häufiger noch
auf den Inseln**), seltener anderwärts, vor allem auch in Kleinasien***). Dazu
kommen andere Fälle in Athen und anderwärts von oft als Vereinen un¬
sicheren Genossenschaften']*). Auffällig bleibt die geringe Verwendung von
19, Z. 9; 20, Z. 4; 21, Z. 13; 22, Z. 91 x. ThccGmz&v A 11, Z. 1. vö x. A 13a, Z. 8, 17 f., 20f.;
14, Z. 13; 15, Z. 40, 44; 18, Z. 5f., 23, 28, 31f.; 19, Z. 16; 22, Z. 5; A, Z. 3, 6, 71; [C, Z. 7],
zb x. z&v igavißz&v A 33, Z. 15, 20, 27; 49, Z. 2. [rö xo]ivov £qu[vi]gz&v (s. 0 . S. 29)
A 35, Z. 1. rö x. A [32, Z. 2, 5, 7, 12]; 33, Z. 2(?); 49, Z. 4, 5. — t[o x.] z&v Zccqcci uaßz&v
A 34, Z. 21 f. to [x. z&v TT)goCßx&v A 46, Z. 5f. zo x. z&v 21 (ozTjgiaßzmv A 47a, Z. 81,
321, 371 zo x. [z&v k]axX n mcLOzäv A 53a, Z. 9f. ([rö x.] A 53a, Z. 15). S. avvoSog S. 16o!
*) Während ich für die Namen auf die Übersicht S. 57ff. verweise, hebe ich hier
nur die schwankende Ausdrucksweise hervor, zb xotvbv zb . . . B 260, Z. eff.; 261, Z. 1 ;
267a, Z. 141, 32, 43, 75, 110; 267b, Z. A5, 9; c, Z. 1; 270, Z.2f.; 279, Z. 1, 6; 284, Z.l;
287, Z. all; 289, Z. 31, 131, [141]; 293, Z. 21 — zo x. mit folgendem Genetiv ohne
Artikel B 246, Z. 11 (Syme); [274, Z. 11, 51], — zb mit Vorstellung des einfachen
Namens im Genetiv B 251, Z.4; 256, Z. 91, 151; 259, Z. 71 (0. avvoz[g a z. z. *.]); 283.
Z. 2 (iguvunäv zb x.). — x. in derselben Weise'B 262, Z. 21 (Jlavafr. ßvvezg. *.); 263,
Z. llf., [121], [15f.]; 268, Z. 31; 269, Z. 11; 272, Z. 1, 31, ö, 6, 7 (AztoXleovog 2Izoazutylm:
[x.]); 266, [Z. 8]; 273, Z. 11, 21, 41, 6ft, 8; 281, Z. 101, [121], Selten ist die Zwischen¬
stellung des Namens ohne Artikel zb ... x. B 256, Z. 12, 18ff.; 261, Z. 8; [264, Z. 3; 266,
Z.4; 282, Z. 7J. Auch die appositionelle Stellung hinter dem Namen im gleichen Kasus findet
sich (B 252, Z. 4ff.; vgl. zoi evvßzg -Z. x. A. zb xotvbv B 256, Z. 14ff.). Nur die sonst
(s. Athen) so natürliche Formel zo x. z&v findet sich hei Verwendung von Eigennamen
in dieser offenbar gesuchten Ausdrucksweise absichtlich vermieden; anders ist B 255,
Z. 7f. [zo x. z&v) tier’ a[{,tov ßv]verg.-, B 250, Z. lf. [zb x. z&v? Aioaazaßvgijaazäv z&v
zag iciX[b]os Sovlmv. Außerdem findet sich rö x. allein B 246, Z. 4; vgl. 15 (Syme); 247,
Z. 31; 249, Z. 9; 265, Z. [57], 59; 267a, Z 51, 115, 4, 7, 17, 301, 34, 59, 91 , 94?;
Z. A9; 271, Z. 3; [280]; 289, Z. 6, 8; 292, Z. 2; 296, Z. [4], 6; JV67, Z. .3, 4. Vgl. 260, Z. g
kolvov &soTg.
**) Methymna: rö x. tä» Za(to#pc<x(.a<rT<Bv B 156a, Z. 5; b, Z, 21 — Delos: [zb x.] zmv
Uovar]Caa[z&v z&v su x/j[l®] B 188. — zb x. Brigvzimv (noߣtb<avt.aaz&v) ifznogav xcä vav-
%lr]e<ov xcu iySo % bmvB 168a, Z.21; b; e, Z. lf.; e, Z. 1; f, Z. 1 ; [g] ; k, Z. 2; 1 Z 1- m- zb x
*<**' ^ 168 ■o, Z. 1:f.; rö x. B 168 a, Z. 4; b; c, Z. 6; f, Z. 3. - zb x. rSr \’HgaxU(ßz&v)
IpTtbgmv xcä vccv-Artgav B 166a, Z. 3Sff., 40f; rö x. B 166a, Z. llf. (s. daneben das viel be¬
zeichnendere Wort avvoSog). — Thera: rö xoivov (z&v Bax%iaz&v) (B 226, Z. [lf.], 19). —
Tenos: x. #ta(urrä»; B 209, Z. 60; x. esogsviaßz&v Z. 114, 115, 1161, 118 (neben genti-
lizisehen Verbänden Z. 24, 76). — Syros: rö x. z&v igavtßz&v B 211. Z. 2. S. A. 1 _
Astypalaia s. S. 167.
) Im rhodischen Küstenstrich: rö x. rö Aioßxovgtaßzccv B 310, Z. 1, 5f.; rö x. rcor
igavtßzäv z&v [evv]u$nvia£bvrmv B 305, Z.lf.; . . . taaz&v zb x. B 309, Z.’l (Geg. v.
Halikarnaß). — Tralles(?): rö x. (rö ’Egudiezäv) B 322, Z.l, 6. — Teos: rö x. rrär Ilctva-
Th]vaißz(üv B 337, Z. 11; rö x. tot/ Aiovvßtccoz&v Z. lff.; zo x. zmv AzzaUazmv B341a,
Z. 2 (s. abv). — Gegend des Tmolos: rö [x.] [B 365, Z.4f.?] (Kaisariasten). — Chalkedon:
zb x. zb Nixoiiüxmov (Thiasos) B418, Z. 61
f) Athen: rö x. zb EixaSimv A 62a, Z. 11; x. EU. b, Z. lf. ägl n Smv x. A 63, Z. 1.
ro x.(?) A 64, Z. 3. — Argos: [xoi?]vov röi» fivaz&v (s. ew.) B 4, Z. 51 rö x. rär $cerimOz&v
;i ‘ 4 A. Larisa: Hovtdc’covv zb x. B 48. — Philippopolis: rö x. rrijr g . . . B 77, Z. 2. _
Sofia(?): r. x. rrä[v] Atoßxogmv B 78, Z. 4. — Serdica: zb x. (Thiasos?) B 89, Z.4. — Delos:
rö X. (rö [&]■■..) B 187, Z. 21, 26. zb x.(?) B 189, Z. 1, - Melos: rö x. rö«, ^o«öl £ «(r?) I(„)
Namen und Arten.
167
X. für Berufs- und Alterskollegien*). Nur bei Handelsvereinigungen in Athen
(A 65a, Z. 1 xo x. xäv Eidmvicov), Malaca (B 484; s. S. 82) und Delos (s. S. 166,
A.**), sowie bei späten Handwerkergilden Syriens und vor allem Ägyptens
tritt x. häufiger auf**). Seine besondere Bedeutung hat das Wort für die
dionysischen Künstler***), sodaß soviel feststeht, daß sich der große isthmische
Verband in der Regel (s. S. 163, A.*) xoivöv nannte und daß wenigstens der
argivische Einzelverein den Namen ovvodog führte (z/30, Progr. p. 13),
wenn auch nicht ausgeschlossen war, daß diese Zweigvereine im Namen des
xoivöv sprechen und von sich auch den Ausdruck x. brauchen konntenf). Sicher
bedeutete evvodog etwas Geschlossenes. So bevorzugte diesen Ausdruck der
attische Verein ff), so nahm ihn die Reichsvereinigung an, die durch eine
bedeutsame Zentralisation der Genossen der ganzen Welt zustande kam.
Wie tatsächlich xoivöv das Allgemeinere, Umfassendere ist, ergibt sich
auch daraus, daß es sogar anderen Kollektiven übergeordnet werden kann,
so auffällig diese Erscheinung auch ist. In Kerkyra gibt es -rö xoivöv xfjs
ßvvööov (5 55, Z. 3), in Astypalaia ro x. toi) ftiaöov räv 7iarQi(o\v &s]äv
(B 227, Z. 3f.)"}“["!*), in Thera (rö) jc. (roh) avÖQiiov sc. ovXXöyov (5 220, s. A.*).
.JlEzjlcüLj B 219 A. — Thera: zb x. zov k.vB’tß[zij]gog zov TtvBo^gijßzov B 221, Z. lf, (vgl. Z. 7).
— Hierapytna: tb x. (Verwandtenverein, sonst Gerusie gen.) T19, Z. 1(?), 12. — Kys: zb
x. zb Aayvaxsmv B 312, Z. 11, 161. — Stratonikeia: rö x. B 319, Z. 5, 11, [19], — Idyma:
rö x. rcö[i> 2I)ojßiysvilm[v] B 311, Z. 4f. — Prusa: zb x. (izatgot xal ßvvij&ug Z. 2) B 412 C,
Z. 8. — Abonuteichos: zb x. (Phratra) B 439 A, Z 6.
*) S. o. S. 166 ZO xvvqy&v x. (Philippopolis) B 76, Z. 81 — zb x. z&v £gyu£[otiivo>v]
(Athen) Z 3, Z. 2 (s. o. S. 124, A. ***). — zb x. zb (oder z&v ) Ugovgy&v (Minoa) B 163, Z. 12,
26 f.; to x. z&v biaxoviov (Ambrakia) B 54; zo x. zav lsqelüv ( zag Aaiuy.znng'j (Mantineia)
B 25, Z. 32, 37 f. (s. ßvvoäog). — zb x. z&v aUicpofitvcov s. o. S. 104. zb x. z&v Aa(inaSißz&v
z&v iv ndziup xal fi£[r]sj;örTinx zov ilsimzazog IV49, Z. lff. — alniwzüv zb x. (Rhodos)
B256, Z. 4. — (rö) x. (zov) ccvSgüov (z&v ßvyysvmv) (Verein der Epikteta auf Thera) B 220, Z. 22,
23, 301, 40, 74, 76f.; zo x. z&v ßvyy. Z. 56; zb xoivöv oft; zb x, z&v syXzlomözmv ßvvyevbcov
(Smyrna) B 357, Z. 51 —Gehört hierher das x. Monatsber. d. Berl. Ak. 1855, 192no. 11, Z.8?.
**) Z 89, Z. 6 (Sidon); Z 102, Z. 2; 103, Z. 3; 104, Col. II, Z. 31, Col. IV, Z. 31- vgl
Col. III; V; VI. Vgl. E 88 A, Z.4 ■Jt. zfjs ZQtccx,ddos>
*•**) 2 u den bisherigen Fällen, wo von dionysischen Künstlern gebraucht wird
(s. Progr. p. 7 s.), sind neuerdings einige dazugekommen. Auch hier wird der attische Verein
selten x. genannt (A 1 A, Z. 13 ; 1 B ß, Z. [30], 35; 2 A, Z, 1, 701; 4 Z. [a 3], b 5). Für den
teischen Verein, der durchaus x. bevorzugt (s. Progr. p. 7, adn. 39), lernen wir den alten
einfachen Titel zb x. z&v «. z. A. x. aus den magnetischen Inschriften kennen (A 21 A,
Z. [221], 46; B,Z. 31, 101, 121, 14, 21, 231, 271, 32, 351, 39, 44, 47, [52], 56, 63f.’,
671, 71, 751, 781, 81; C, [Z. 31], 13?); rö x. zmv zs%vizmv ist nur A 21C, Z. 6 zu lesen.
Für den isthmischen Verein ist nur A 23 A, Z. bl4 für den Ausdruck zb x. z&v zs%viz&v
hinzuzufügen.
f) Außer auf die Verhältnisse in Ägypten (s. o. S. 141) sei hier auf die Sonder¬
bestrebungen im Schoße des isthmischen Verbandes hingewiesen: A 10B, Z. 20 a[vvsX]-
ftovzEs zs slg [ZiKvüva] Gvvodov [£]7toi[7]Gavzo] (von Ziebarth S. 516 wohl mit Recht vom
Verein verstanden); Z. 26 «[vjvodd'r [ts] iv Jjfiuväivt avv]dyovßi; Z. 41 f. xcc-fr 3 iSCav gw.
inoiovvzo pst’ odXrjlav.
tf) Sehr charakteristisch heißt es von der Gründung des attischen Vereins (A lBß,
Z. 11) £7rgt[d?2] ysyovi[vca h\u\ {GvvsiXi^xd'cu zsyyvixibv GvvoSov tzccq* jLft' , r\v(X.iotg GVfißißrjxs
TtQmtov; Z. 16 f. Gvvuya.\y]<üv zs%vit&v Gvvodov [neu ayoovtGtcov].
ttt) Z. 8 nur to \_%]oivb\y] zcb[v . .].
168
Erstes Kapitel.
xoiveiov .
Eine seltenere Spielform von kolvov ist koivsiov , das vor allem für
Troizen als allgemeine Bezeichnung aller Vereinigungen erschlossen werden
könnte (5 9,, Z. A13, 15, B2, 4, 23, 24, 33; s. Kap.Y), aber ebenso in Nisyros
(B 243, Z. 12 a täoi xoig xoivct'oie iv N.) und in der Gegend Ton Sardes
(-B385, Z 3) vorkommt, neuerdings auch an einigen Stellen der Epikteta-
inschrift von Thera (5 220, Z. 26, 137) gelesen wird.
xriij&og.
Auch 7ilrjd-Qg r das in staatlichem Sinne wie j toivöv besonders bei den
Bhodiern vorkommt*), kann als Ersatz des bekannteren Wortes in unseren
Urkunden verwendet werden (s. Poll. IX, 143). Wie es gelegentlich von den
dionysischen Künstlern gebraucht wird**), so war es auch bei den Ägyptern
beliebt***). Außerdem findet es sich in den Urkunden der Haliaden und
Haliasten (5 267 a, Z. 5f.; c, Z. 5), sowie in der Insehrift einer Gilde von
Termessos (2 81b, Z. 4f. Marti xä itAij&u), wenn nicht hier die ganze Be¬
völkerung zu verstehen ist, wie in einer verwandten Inschrift (Z81a, Z. 13f.).
oy_Aog.
Der römischen „plebs collegii“ entsprechend ist nach M. Rostowzew (Jahres¬
hefte des österr. arch. Inst, in Wien IV, 1901, Beibl. Sp. 37 ff.) möglicher¬
weise bei den Kolonisten von Ormele das Wort ’6 x Aog von einer Kultgemeinschaft
gebraucht worden, die sich völlig zur Gemeinde (<%og) entwickelt (s. S. 85).
§ 5. Epitheta.
Ehe wir die Betrachtung der verschiedenen Vereinsarten und ihrer Namen
verlassen, müssen wir noch einen Blick auf die den Namensbezeichnungen
zugefügten Epitheta werfen.
Zum großen Teile sind es schmückende Beiwörter, wie sie stereotyp in
der Kaiserzeit verwendet wurden und gerade wegen dieses festen Brauches
geeignet sind, ein Licht auf die Stellung manches Kollegs zu werfen. Diese
Epitheta, deren Auftreten im allgemeinen eine genauere Untersuchung verdiente
werden teils den K örperschaften, teils den Persönlichkeiten selbstf) beigelegt
*) S. auch ein in Delos gefundenes Dekret der Knosier (BCH IV, 352ff. Z. 17) und
in den teischen Asyliedekreten den Beschluß der Arkader (Lebas 72, Z. 22) und den der
Istromer, wo die Form nA&dog steht (CIG 3048 = Lebas 70, Z. 21), die auch in Kvme
auftntt (CIG 3524 Z. 18). Vgl. rö ^ % 6vxJzo* U Q U in e"nem
dekret von Kos (Dittenherger, Sylt* no. 614, Z. 16f.). S. vor allem die Beispiele von
Pergamon (AT109A), Lmdos und Astypalaia: MDAI Ath. Abt. XXIV (1899), S. 169 (Conze)
„ } S - P ™ S1 '- p - 7 - adn - 39 V “l Z - 8; Z. 20, 24, 26); dazu A 30, Z. 9 rö nlflH-l
■MOV t£%VlXCQV\. /L b
***) Z 97, Z. 4ff. vb nlp&og t&v (ab xov kguvodtov (sc. voftofl) kkO-kdo voyäv xal nla-
xovvtomo^vB^K, Z 6; Tb Ml. zäv Z. 3f. ol kztb tfjg nolmg ’lSovy.atoc).
Außerdem sprechen die Pnester Ägyptens von ihrem nXjjdog im Verhältnis zu den
einzelnen Sektionen: zalg vvv in«Q X ov e <ng rmcaQCu. 9 vlaZg toü ctlrfiovg rmv koicov t&v
SV bxaazm isqdi (B 457, Z. 24; vgl. Z. 71; B 458, Z. 13).
t) S. S. 53 auch die besonderen Epitheta der Ephebengruppen.
Namen und Arten.
169
Das wichtigste Beiwort der ersteren Art ist Isqös oder isqmxaxos. Zu¬
nächst bezieht es sich auf die Kulttätigkeit eines Vereins. Daher findet es
sich gern bei Mystenvereinen. Weniger zu sagen hat es, wenn es im Verse
heißt [djs'iat xal IlaSovg Sät? isqov frlao'iov] (B 106, Z. 6 Tomoi). Von dem
leqmxaxov veov Bdx%vov in Thasos (5 152, Z. 2) abgesehen, kommt vor allem
Kleinasien in Frage; es findet sich hier 6 isqog olxog xäv iv KAidcavi (5 321,
Z. 7 Magnesia a. M.), die isqä OvvßCcaOcg xai vsaxsqa (B 375, Z. 1) und der
isqog dovfxos (5 376, Z. 2 Maionia), die ieqa ondqa (B 425 A Akmonia), die
livßxai xov Uqov a {h[a]<7oD ( B 426 Gegend von Akmonia). Aber auch
römische Vereine trugen diesen Ehrentitel, besonders wenn der Kaiserkult in
Frage kam, wie die oxdqiq ieqa ( B 476, Z. 3) und die ieqa xd%ig xäv IIaittvi6xäv
xov iv 'Pd> fii; Aiog ’HAlov [leyaAov Uaqdzuäog xal d-säv Seßaotäv (5 477b,
Z. 1 ff). Sogar die Mysten selbst werden heilig genannt (5 216, Z. 5 Melos),
und bei den Iobakchen kommt der Ceqog xalg vor (A 59, Z. 55).
Daß ferner das Wort ein regelmäßiges Attribut agonistischer Vereine
besonders der Kaiserzeit ist, habe ich in meinem Programe gezeigt*).
Auch bei Gilden tritt es nicht selten auf, sodaß es sogar Sackträger¬
vereine für sich in Anspruch nehmen. Es finden sieh: xj ieqa cpvArj xäv
iqiovqyäv (Z37, Z. 28 Philadelpheia), r\ l. cp. xäv Oxvximv (Z38, Z. 21 f.
ebenda), x ö L OvveSqiov xä[v Oaxxocpoqcov xäv tato] xov (lexqrjxov (Z 58, Z. 6f.
Kyzikos), xo L Qvviqyiov (Z85, Z. 17 Tarsos); auch [xo ie]qmxaxov Ovvsöqiov
xäv [ y]vacpitov (Z 57, Z. 6f.) und x. t[. o. x]äv dhicov (Z 59, Z, 4f. Kyzikos),
xo Isqcbx. 0 . xäv Gaxxocpoqav Axpceveix&v (Z 60, Z. 4 Panormos hei Kyzikos),
tj [sqa xAaxsia (Z 41 A Thyateira; Z 89 A, Z. 7 Arabien) und rj l£p[to]r.
xAaxsta (Z73, Z. 5f Apameia).
Besonders häufig kommt der Ausdruck vor bei der Gerusie**). Es be¬
gegnet uns die Uqd y. in Ainos (jT6a, Z. 7f.), Philippopolis (jT9a, Z. 3),
Stratonikeia (r25f, Z. 2), Ephesos (? [5 330, Z. 70]), Prusias (T49, Z. 9f.);
xo L STjOxtjtia xx\g y. in Tralles (r30e, [Z. 2]; g, Z. 1 f.) und xö i. OvOxepca
xäv xqidxovxa in Sidyma (U70d, Z. h20£). Seltener setzen die gebildeten
Geronten den Superlativ: isqtaxdxi] y. (T26 g, Z. 32f. Aphrodisias; T57m, Z.5
Ilierapolis), l. Ovviäqcov (r 35h, Z. 8£? Ephesos; U57ad, Z. 5£ ysq.
Hierapolis), i. 3vvi\ß]qiov xov p,c<3&ca[x]xiQlov (U351, Z. a2£ Ephesos) und i. xäv
ysqsäv 6v0xxj[ia (P26r Aphrodisias)***). Ähnlich heißt auch der bekannte
Kultverein von Hyettos ieqa yeqovola (xov Scoxyjqos’AGxAtjxiov) (F 3, Z. 2£,21).
*) Ober die Eeiehssynoden s. S. 145ff. Vgl. auch xb Uqov ijjiäv Gvvsdniov d 71, Z. 5f.;
[?j] i. Gvv[o$os~]tä>v'HQaxA[e'CGTäv] (H7, Z.3); Bdn%ov fityug &VQ(S07är]!g [foflös i]sQbsxsxvit<amv
JSA,Z. 21 f. (Vom Ort zu verstehen ist j) l. ozarLav II 42, Z. B 23.) Zu erwähnen war auch,
daß die Mitglieder selbst als heilig bezeichnet und ihnen damit Unverletzlichkeit zuge¬
sichert wurde (d lc, Z. 17±. [=--- ß 7 5 f. j, Z. 84 [=[148] in Verbindung mit k'ZüXvTtQayiibvr^tog).
**) Fast ständig führt die athenische Gerusie, die ganz anderer Art ist, den Titel
tsQÖg; s. o. S. 99, A. f-
***) r48a, Z. ABI (Nikaia) ist [/vo]a 1J y. ganz unsicher. Gewiß ist auch den ganz
anders gearteten Verhältnissen von Griechenland entsprechend nicht in einer Inschrift
von Elateia (N 25 A, Z. 15f.) r( v isgccv [ysgovolav] zu lesen. —- Auch [i£Qa~\zuziov ysQcc.äv
(F74c, Z. 1 Eyaneai) ist nicht wahrscheinlich (g; Cagnat z. St.).
170
171
Erstes Kapitel.
Aus dem Gymnasialgebiete ist tö t«p[öi/] Gvvsöqlov xfjg iv Ol'a nv.XalßxQag
(N 63e, Z. 7f., s. S. 157 Thera) und tö l yvp,\_v]ttdiov (iV112A, Z. 3 Alexandria
in der Troas) zu nennen.
Wenn wir bedenken, daß sonst nur Rat und Volk der Städte wie auch
besonders der Fiskus den Ehrentitel IsQÖg erhalten, nie andere Korporationen,
so werden auch dadurch die Institutionen der Gerusie und der Gilden vor
anderen Korporationen, z. B. vor den Neoi, hervorgehoben und wohl auch
als unter dem kaiserlichen Schutze stehend bezeichnet (s. Progr. S. 19).
Unbedeutender ist offenbar der nur im Superlativ vorkommende Titel
Ge/ivörarog, der auch einer attischen Synodos von Eranisten in der Kaiserzeit
beigelegt wird (A 50, Z. 31 f.). Er wird von Gilden verwendet, und zwar in Milet
(to oixovpisvixov xal Gsfivoxaxov GvveSqiov xäv Xivovgyäv Z19, Z.Uff.), Hiera-
polis*) und Kibyra (fj e. Gvvepyaöla xäv exvtoßvQösoov Z83, Z. 5 ff.). Auch
die Gerusie nennt sich e. y. in Teos ([ij e. Trji]mv y. F37d, Z. 4f.), Nikaiä
([U 48a, Z. C 8 ]), Hierapolis**), Xanthos (r71a, Z. 3£), Myra (F 73c, Z. 9; e,
Z. 20f.) oder tö g. gvvsöqiov in Thasos (t ijg y. F12a, Z. 6 f.), Philadelpheia (xijg
ysQ. F41d,Z. 7ff.; Z 37, Z. 23), Smyrna (xäv ev UfivQvri yegövxcov F39 c,Z. 10ff.),
Hierapolis (yeqovöiag -T 571, Z. 8 ), Apameia (t äv ysQ[öv]xav r59b, Z. 1).
Selten ist Gsßaßtög-, es begegnet uns nur in der GsßaGxrj ßvvodog xäv
vscav in Pergamon (IV 109f., Z. 17) und in der Geßaßxrj itXuxsla von Sura
(Z76a, Z. 6 ; b, Z. 6 ; c, Z. 9; d, Z. 9f.; e, Z. 4f.), wo es sich vielleicht nur
um einen Straßennamen handelt. Sonst erscheint es der kaiserlichen evvodog
der Techniten und besonders der der Athleten Vorbehalten (A 81; 4718, Z. 2; 46).
Häufiger treffen wir cptXodißccSxog, das ja zunächst den Genossen selbst,
nicht dem Vereine zukommt. So tragen diesen Ehrentitel die Neoi in
Tralles (F 30 f, Z. 2; g, Z. 3; h, Z. llf.) und Synnada (N 126, Z. 1 [tö
0]vvbSqiov xäv [q>ilo]6e[ßd]GXG)v Nemv)***). In der Titulatur der Geronten
tritt es zum Substantiv ysQovöla selbst in Chios (F 14b, Z. 1 ), Iasos (F23 a,
Z. 1), Magnesia a. M. (F29h, Z. 18), Tralles (F30c, [Z. 6 f.] ; h, Z. 10f., s.
vioi- H2 3, Z. 1 f.)f), Ephesos (B 330, Z. 83, 326; F35b, Z. 12 £; r, Z. 9,16)
Goloi (F 54A, Z. 4). Daneben findet sich tö cp. avvedgiov rxjg y. in Priene*
(F28B, Z. 4f.). Auch die Hymnoden von Nikopolis am Ister heißen A
(lepovstxcu xal) cpiXoaeßaexoi (iS 85 a, Z. 5f.; b, Z. 5f.).
Diese Titulatur wird von den wortreichen Athleten erweitert, wenn der
Titel eines Vereins lautet (4/41, Z.2f.) j, cp. x. q>do!>ä,m\iog AXs^avd^ow
xeqlxoIlGxixti sveißrj[g ofii/odog]. Ähnlich gibt es in Rom auch eine Station
(S. 82) von . . lavol cpiXoedß. [x. <piXoQW[i]aioi (E 100, Z. 4f.)., wie sich die
Paianisten in Rom [cpilo'jxVQLoi nennen (15 477 a, Z. 1).
) xi a. Cöya<7ta r&v igiOTcXvr&v Z 66 , Z. 1 ff.; 7 ) a. iny. r&v xtoQcpvqoßdcpcav Z 68 c,
[Z. iff.J; d, Z. 5f.; 7 ] 0 . 7tQosS(tia r&v TtoQfpvQoßdcpcov Z 68 a, Z. 4 .
•**) r67d - Z - 6 i £ Z-5; i, Z.7; n, Z. 5f.; 0 , Z. Sf.; q, Z. 6 ; u, Z. 4 ; w, Z 4 ; x Z 4 -
ab, Z. 3; ac, Z. 4?; af, Z.5; Z 68 e, Z. 5f.
***) Über die falsche Ergänzung T 79 b s. S. 95, A. f.
f) Vielleicht ist auch mit Boeckb zu ergänzen pro cpiXootß. avlevtiiia rfjs ysg. jt. oi
rpcXoffdß. vsoi r 30 f (Tralles).
Namen und Arten.
Offenbar nicht um einen bloßen Ehrentitel handelt es sich, wenn es in
einer Inschrift von Side (Z78, Z. 8 f.), wie sonst nie, heißt: [ 17 ] ysQovela xov
ixeydXov GvvsQyCov. Vielleicht gliederte sich der große Vereinsverband
(s. S. 122 ßvvepyiov), der eine besondere Gerusie an seiner Spitze hatte, in
Einzelgilden. Zu dem [idya evveqyiov steht im wunderlichen Kontrast das
christliche demütige svxsXhg GvvBQyiov xäv yvacpsav in Kilikien (Z87, Z. 1 ff.).
An einen der sonstigen vielen Titel, die die agonistischen Reichssynoden
der Kaiserzeit tragen, und die in meinem Programm p. 19sq. erörtert worden
sind*), klingt anderwärts noch olxovfievixog an. Offenbar handelt es sich aber
bei dem olxovjiEvixov xal eefivoxatov Gvvsdpiov xäv Xwovpyäv (Z19, Z. llf.,
s. S. 125 Milet) um nicht viel mehr als einen prunkenden Namen**).
Von Einzelheiten heben wir hervor den aQjfilog (ivGxrjg in Magnesia a. M.
45 320b, Z. 3), das der römischen Auffassung entsprechende (s. 0 . S. 55, A.**)
Beiwort cpiXddsXcpog bei den 'TysCag italdeg (15 482)***), poetisch angehauchte
Wendungen, wie ayvij svGspcvog GitsiQi] Tgacav-tjalav (15 481a, Z. 1).
Wenn wir gesehen haben, welche sonst in der Regel nur den Staats¬
potenzen zukommenden Titel die Gernsien und die Gilden j") sich zulegen konnten,
so blieben ihnen doch die so häufigen Staatsepitheta XaiiTtgöraxog und XQ&xiGxog
vorenthaltenj~[). So steht z. B. die xgarioxr] ßovXx\ neben der lega yeQOvdCcc
(F 6 a) oder auch die XajutQoxdxx] ßovXxj neben der leQmxdxx] ysQOvßla
(U26g, Z.32f.)ftt).
Von hoher Bedeutung sind schließlich die Beiworte, die darauf hin-
weisen, daß es an demselben Orte mehrere Vereine gleicher Art gab. Es
verraten diese Beifügungen, wenn eine Schar von Vereinsbrüdern sich oder
ihren Verein als älter oder als ersten bezeichnet, einen gewissen Wetteifer,
gelegentlich wohl auch Konkurrenzneid. So gab es in Alexandria TtQüößv-
(t eqoi iySoyßlg (E 89 a; b, s. S. 108), also einen älteren Verein, der vielleicht mehr
bedeuten wollte, als die jüngeren Genossen*f). Dementsprechend treffen wir
,!i ) S. auch 0 . S. 144: über Gvy/nag S. 149 f.; Ugovslmjs S. 150 ff. sveeßijs findet sieb
bei der Athletensynodus (ff 18, Z. 2; 41, Z. 8); iß'fölß nur im Verse bei der musischen
Synodus (ff 25, Z. 6).
**) Ein wunderliches Mißverständnis bietet Ziebarth mit dem Verein, der bei ihm
heißt (S. 106) 9 ) oixovyivx] avvre%viu Xivovgy&v (Z 86 ); hier steht aber, daß den Hadrian
als [sneejysTjjs rf/s- ot’y.ov[il[v7]s} die avmyvla Uvovgyä[y] ehrt.
***) Gehört hierher rnvg rpü.bru.iqovc yiA tpiXccSiXtpovg (B 80, Z. 2f„ Pautalia; s. S, 54,
A. ***)?
f) Über evysvsBraroe s. S. 109, A. **.
tt) Natürlich hatten die Genossen, wie andere Leute, auf diesen Titel als persön¬
lichen Anspruch. Es ist aber nicht ohne Bedeutung für die Stellung der Vereinsbrüder
im bürgerlichen Leben, daß auch diese persönlichen Titel so selten sind; vgl. xgunoros
A 54, Z. 6, 11; 59, Z. 9, 25; B 419, Z. 10; laji-Ttgörmog [vjxcattxos B 419, Z. 4f.; dgioXoydbrcetos
B 152, Z. 3; r 3, Z. 21; g.r)ffi?)s agiarris (T 8, Z. 6f.); vgl. cpiXoatß. B 161, Z.7; .B 331,
Z. 4, 10, 12.
ttt) Auch sveeßeotce[ri] ysgoveia] findet sich sonst nicht, daher hat wohl die Er¬
gänzung r 35 g, Z. 4f. als unsicher zu gelten.
*+) An dieser Bedeutung von itgeaßvTsgoi (über eine andere a. IV. Kap., § 2) glaube
ich nach der ganzen Ausdrucksweise mit Ziebarth festhalten zu müssen trotz des von
it
■ m
172 Ekstes Kapitel,
vfivcoSol nQSGßvtBQOL in Nikopolis (5 84, Z. 5f.), ferner das naXcubv Ba%islov
in Megara (5 1, Z. 7), dem in Thasos (rjo leqgixcctov [vjfiou Bdx^iov gegenüber
stellt (5152). So gibt es in Thrakien visoi ccv[qo]qioi (5 68, Z. b 3), und
gewiß ist in diesem Sinne auch die Iiqu Gvvßüoeig xcä vemxfya des Zeus
Masphalatenos aufzufassen (5 375, Z. 1, s. o.), vielleicht auch eine Gvvodos
vEcorsQa*) xrjg [äJiupoäov in Ägypten (5 474A, Z. 2f.). In der Gegend von
Akmonia finden sich Mysten eines ersten Thiasos (ol ix. xov Ieqov cc' \_d~\ßov
5 426) und in Kyzikos ol jtpörot Bcfeejjjot Kwodov^slxai (5 407, Z. 3f.)**).
Vielleicht gehören hierher auch die „echten“***) Sangesbrüder des gött¬
lichen Hadrian in Smyrna (roig yrrjaCoig Gvvvy.v<pSols 5’. 74. 5 349, Z. 15ff.).
Es ist eine sehr bedeutsame Tatsache, daß von den genannten.ägyptischen
Gilden abgesehen alle Vereine, die einen derartigen Zusatz zu ihrem Namen er¬
halten, KoEegien von Mysten oder diesen doch ganz nahestehenden Genossen
sind. Es ist dies ein deutliches Zeichen für die weite Verbreitung gerade
dieser Genossenschaften. Der gegenseitige Konkurrenzneid wird beleuchtet
durch den naiven Ausruf eines Iobakchen, der ausgestoßen wurde bei einer
Beratung und uns protokolliert erhalten ist: „Nun sind wir die ersten aller
Bakcheien“ (A 59, Z. 26) f). Als Gegenbewegung aber gegen dieses Aus¬
einanderstreben der Mystenvereine kann man es wohl betrachten, daß ge¬
legentlich die Mysten eines Ortes sich zusammenschlossen (s. o. S. 84).
Schließlich sei noch darauf hingewiesen, wie der in Rhodos vorkommende
Ausdruck «firoVofiot andeutet, daß bei Gelegenheit eines Feldzuges die Ge¬
nossen eines Vereins sich das Recht wahrten, selbständige Entschließungen
ohne die Freunde in der Heimat zu treffen. So handelt es sich hier also
um einen Zerfall des Vereins, der aber gewiß nach der Heimkehr- in die
Heimat wieder beseitigt war. Zu vergleichen sind mit diesen ’Equutaxal
aixovöpOl eiivexavoi (5 260, Z. 3f., 7f.) die übrigen Vereinsbrüder, die als
Gwörgaxevöiitvoi (s. o. S. 128) ihre besonderen Wege gehen mußten.
Strack (Zft. f. d. neutestam. Wiss. IV, S. 232) erhobenen Widerspruchs. Ähnlich steht es
dann wohl auch mit den *<?. (Z 96, Z. lf.) und den rbrö (rr;s?) ntoUu, a Uo s
T£HT[0V]£S 7CQ. (Z 107, Z. 1 f.).
) Wilcken denkt bei der überlieferten Lesart vsojt^qco an die Ergänzung verarg£co[V],
die nicht unmöglich wäre.
**) Ygl. ol x qels ftluooi S.-27.
***) S. yvijßiog bei den Ephebenkränzehen S. 53.
t) Daß sich dieser renommistische Ausdruck auf alle Bcc^xstcc der Welt bezieht, wie
Dittenberger (Syll. 2 , 737, adn. 19) vermutet, wäre nicht unmöglich.
Zweites Kapitel.
GöttervereJmmg.
§ 1. Die Gottheiten.
Schon der Überblick über die Gattungen der Vereine und ihre ver¬
schiedenen Bezeichnungen kann lehren, daß kein Punkt für die geschicht¬
liche Entwickelung der ganzen Erscheinung wichtiger ist, als das Verhältnis
zur Gottheit. In viel bedeutsamerer Weise als bei den römischen KoEegien*)
tritt es in den Vordergrund; ja für viele Vereine sind diese reEgiösen Be¬
ziehungen das Einzige, was wir von ihnen erfahren. Man darf sich freilich
dadurch nicht täuschen lassen, da wir schon sahen (S. 5f. 65), daß auch
ein fommer Name nicht das Wesen eines Vereins zu erschöpfen braucht: die
Religionsübung ist in sehr vielen Fällen wenn nicht ein frommes Mäntelchen,
so doch gewissermaßen der schöne Vorhang gewesen, hinter dem sich das
eigentHche Vereinslehen abspielte.
Es ist daher nur natürHch, daß im Laufe der Zeiten, besonders auch
unter dem Einflüsse Roms, diese religiösen Beziehungen im eigentEchen
Vereinslehen mehr und mehr hinter praktischeren Fragen zurücktraten. Zeigte
schon die Entwickelung des älteren, echten Vereinstypns, das Aufkommen
von Ausdrücken wie egavog und ßvvodog , ein Zurückweichen des reEgiösen
Elements, so gilt dies noch mehr für die KoEegien des späteren Typus, für
die der Handwerker und Kauflente sowie die verschiedenartigen Altersver¬
einigungen**), in geringerem Grade freilich für die im Zusammenhang mit den
älteren Zeiten stehenden Genossenschaften der Techniten und Athleten. Dabei
ist natürlich zu bedenken, daß gerade diese späteren KoEegien, eben weil sie
kein vöEig selbständiges Vereinsleben haben und sieb in das munizipale Ge¬
triebe, besonders in den Städten Kleinasiens, eingEedem, vielfache Berührungen
zeigen mit der Staatsreligion der betreffenden Stadt, d. h. vor aEem mit dem
alle ReEgionsübung verschlingenden Kaiserkult, wie z. B. die Salutarisinschrift
(5 330) für den Artemis- und Kaiserkult in Ephesos lehrt***). Von einem
*) S. die Liste der Götter bei Liebenam, Rom. Vereins wesen S. 285 ff.; Waltzing
I 484 ff.
**) S. besonders das gelegentliche Priestertum dieser Genossenschaften IV. Kap., § 2;
z. B. r 50a, Z. 11 (Homonoia); meist handelt es sich nur um das Aufstellen von Götter¬
bildern undDedikationen: r82h; Z2; 11; 14; 15A; 61; 67; 75; 76a—e; 89; E28; 29a;c;
s. besonders unter Apollo.
***) Zahlreich sind daher die Beziehungen dieser späteren Genossenschaften zu
Staatsfesten, auch wenn man von den dionysischen Künstlern absieht, die ex officio da-
174
Zweites Kapitel.
G-ÖTTEBV erehrung.
175
selbständigeren religiösen Leben ist um so weniger die Rede, als, wie wir
sehen werden, jetzt nicht mehr das Heiligtum den Mittelpunkt des genossen¬
schaftlichen Treibens abgibt, sondern das Gymnasien.
Wenn ich es nun unternehme, einen Überblick über die in den Ge¬
nossenschaften verehrten Gottheiten zu geben*), so kann es unmöglich die
Absicht sein, auch nur annähernd in der Weise, wie es Foucart getan hat
(S. 55 ff.), auf die Entwickelung der einzelnen Kulte einzugehen. Auch die
schwierige Frage, ob wir es im einzelnen Falle mit einer fremden Gottheit
mit zu tun hatten (P 29a, Z. 36 ff.; vgl. Z 68a, Z. 9 usw.), zu Priestern und Priesterinnen,
besonders auch des Kaiserhauses (H 43d, Z. 3; e, Z. 10; Z 40c, Z. 22 1; 71, Z. b 5f.; 80;
.T25a; 26 f; g, Z. 15f.; h; 43a; b; c; 52a; b usw.), ohne daß sie für das eigentliche
Genossenschaftsleben meist irgend in Anspruch genommen werden könnten. Selten freilich
wird die Tätigkeit für den Verein einmal deutlich von dieser andern priesterlichen ab¬
gehoben; vergl. r 44A isgsa . . . ko.1 hrer[i);'] (sc. ysgovolag) [ü]u[i.i] 7 ioaio:ayrjV.
*) Die Liste der Inschriften, wo wir eine Vereinsgottheit annehmen müssen oder
doch können (s. Listen A, £), ohne daß uns überhaupt der Harne einer Gottheit genannt
oder angedeutet oder doch ihr Bild geboten wird, ist bedauerlich groß; überhaupt wird
keine Gottheit genannt oder angedeutet: A 6A; 6B; 6E; 12; 15; 21; 22; 22B; 22C; 22D;
23; 26; 26; 27; 31 (Men?); 32; 37; 43, Z. 8; 45; 49; 50; 58; 63; 64; 67; 70; 75;’76; 80; 81;
B 4A; 7; 8; 9 (»vämm, s. S. 41); 10—17; 21; 22; 22A; 23; 27; 29; 34; 38; 42; 44; 47; 48;
49 Z. 2; 51; 52; 52A; 56; 56; 60; 68, Z. a; 76; 77; 80; A; 83; 86A; 87; 88(TMpoi;s. S. 41);
92; 93; 94; 99; 100; 101; 104; 107; 108; 111—120X (Hypsistos?; s. P); 150; 155; 158;
184; 185; 187 („ägyptische Götter“ nach Ziebarth); 189; 199; 208; 209, Z, 60; 212;
215A (Isis?); 217; 218; 219A; 222 u. 223 (Priapus? Boeckh); 226; 235; 23.6; 241; 243,
Z. 12?; 247; 248; 249; 256, Z. 4; 269, Z. 5f., 7 f.; 261, Z. 1, 8; 263, Z. 12 f.; 264; 265; 268’
Z. 9 f.; 269; 271; 277; 278; 286; 292; 298, Z. 2; 300; 303; 306; 309; 311; 314; 315; 3150;
317; 319 A; 324; 325; 332, Z. 1; 333; 334A; 339; 340, Col. 3; Col. 7; 342?; 343; 347,Z.38f.;
348 ; 349, Z. 2; 350; 351; 352, Z. 4; 356; 357; 359; 361; 364; 367; 369; 374;.377; 378; 379;
380; 381; 382; 383; 385; 385 A; 386; 388; 389; 391; 396,Z.8; 396; 397; 406; 408 A; 410A; 411;
412B; C; 413B; C; D; E; 417; 417 A; 419(Antinous?); 420; 423; 424A; 425; 428; 429; 430;
431; 434; 438; 439; 441; 443; 443A; 444; 445; 447; 451; 451A; B;E;F;453; 455 A;C;
457A; 461; 461A; 462A—E; 464A; 467; 472 Au. B (Isis?); 474A; 478; 479; 483; 484. — Viel¬
leicht fehlte schon in einem oder dem andern dieser aufgezählten Vereine eine spezielle
Kultgottheit, noch wahrscheinlicher ist dies bei einer großen Zahl anderer der Fall. Vor
allem gehören hierher gewisse Thiasoi und besonders Eranoi von Athen (S. 17 ff.; 28 f.:
A 10; 35; 36; 38 43 (Z. 10f.); 43A; B; 44), denen sich einige weitere Thiasoi und Eranoi
anderwärts (S. 26 f. u. 32: B 44A; 45; A; 46; A; B; C; D; 146; 147; 148; 162; 200; 214;
246A; 281, Z. 12; 315 A; B; 335a; b; 338a; b; 340, Col. 2) anschließen. Auffällig ist auch das
Zuriicktreten des Religiösen in manchem eranistischen Verein, wie bei ytioi und avjißuaraL
Vergl. außerdem christliche u. a. nicht hergehörige Inschriiten: A 61 ; B 62; 67; 72; 98; 109;
190; 308A; 319B; 329; 330; 346; 440B. — Eine wichtige Ergänzung dieses Kapitels bieten
daher die Erörterungen über das IsqÖv (Kap. IV. § 1) und die Priester (Kap. TV. § 2). —
Aber auch allgemeinere Bezeichnungen wie ö &sos (A 72, Z. 7; 13 182), 6 ijQtog (A 69 ,
Z. 25) und die noch häufigere i) &sos lassen bisweilen keine sichere Deutung zu, wenn
auch für den letzteren Ausdruck oft nur wenige Gottheiten in Frage kommen. Vor allem
schwankt die Wahl zwischen Artemis, Demeter und Meter. Vergl. A 21 (s. S. 9, A*), Z. 14-
6D, Z. 3?; 18, Z. 9, 13, 24, 31; 22 A, Z. 17, 18; 73, Z. 4f., 9; B 312, Z. 15. 8. auch ge¬
wisse in ihrer Beziehung nicht sichere Festnamen S. 64 und S. 166, &.** (0so^sviaatai).
Unklar bleiben meist auch die . Zusätze zu Götternamen wie xolg aUoig freols %ütn : 9eots
oaioig Kal SiKaiois (z. B. Z 61) usw. Es kann sich dabei um einen ganz allgemeinen, wie
auch um einen spezielleren Sinn handeln. S. u. Sehr auffällig bleibt aber die vereinzelte
offizielle Bezeichnung öpy£öj>]£ S [r]äv [•fiean] (B 2, Z. 1; s. S. 15; A. jj.
unter griechischem Kämen zu tun Haben, kann oft bei der Unsicberlieit dei
Entscheidung nur gestreift werden. Daß Foncart seiner bekannten Theorie
zuliebe (S. 20) in diesem Punkte viel zu weit gegangen ist, wird beute
meist zugegeben. Weiterhin können im wesentlichen hier nur solche In¬
schriften herangezogen werden, die die Yerehrung der Gottheit durch eine
feste Genossenschaft einigermaßen sicher erkennen lassen. Wollten wir alle
die gelegentlichen Dedikationen, namentlich an fremde Götter, daraufhin
prüfen, ob ihnen eine genossenschaftliche Pflege dieser Gottheiten zugrunde
liegt, so müßten wir, ganz abgesehen von der Unsicherheit der Ergebnisse,
vorerst eine Religionsgeschichte der griechischen Welt geben und dürften
uns nicht mehr mit an sich so trefflichen Einzelbemerkungen begnügen, wie
sie noch Foucart gehen konnte, auf den ich hier ausdrücklich verweise.
Zunächst wird es also für uns bloß auf eine Feststellung des Hauptkults
der eigentlichen Yereine hinauskommen, doch sollen auch die gelegentlich
von einer Genossenschaft verehrten Gottheiten möglichst Erwähnung finden.
Im Vergleich zu den staatlichen Kulten oder auch zu denen der natür¬
lich entstandenen genossenschaftlichen Gebilde, wie sie auf der Einteilung
der Gemeinden beruhen, wird sieh hei den Vereinen ebenso eine größere Ge¬
bundenheit, wie eine größere Beweglichkeit finden können.
Die Wahl der Gottheit bestimmt sich vor allem durch lokale Gründe
oder findet statt in Rücksicht auf den eigentlichen Zweck des Vereins.
Im allgemeinen wird es wohl das Streben der kleinen Kreise, die sich
genossenschaftlich zusammenfinden, sein, sich herauszuheben ans dei großen
Masse der übrigen Bevölkerung, sich zu unterscheiden von ähnlichen Personen¬
gruppen. Wie heutzutage von Vereinen nach besonderen Namen Umschau
gehalten wird, so war für die Griechen noch wichtiger als der Name zu¬
nächst die Wahl der Gottheit. Nur selten nahm man gewiß, wenn man
sich daheim befand, die Hauptgottheit des Staates zum Vereinspatron (Schö-
mann-Lipsius, Griech. Altert. II, S. 573), viel eher, wenn man in der Fremde
weilte. So scheint zum Beispiel der Kult der Athene in athenischen Ver¬
einen kaum vertreten gewesen zu sein. Und es hieß in der Tat Eulen nach
Athen tragen, wenn man noch in kleineren Kreisen die Gottheit verehrt
hätte, deren glänzende Feste das religiöse Bedürfnis der Stadtbewohner in
dieser Hinsicht voll befriedigen konnte. Hingegen könnte, wie wir sehen,
werden, die Form des Namens bei rhodischen Vereinen. (navm&rjvaCStcd) auf
aus Athen stammende oder zu Athen in Beziehungen stehende Verehrer
der Göttin Athene hinweisen. Wiederum setzten die offenbar, wenigstens
zunächst, aus Eichtbürgern sich rekrutierenden rhodischen Haliasten ihren
Stolz darein, dem Nationalgotte ihrer neuen Heimat an der Seite der alten
Volksgenossenscliaft der Haliaden zu huldigen.
Von den Stammesfremden, vor allen den Semiten und Halbsemiten, wird
freilich meist einer Hauptgottheit der Heimat der Schutz der fernen Volks¬
genossen übertragen; bei ihnen spielen die k&tqioi &so i eine wichtige Rolle*).
*) Vergl. die Berytier in Delos zur Zeit seiner Blüte (B 168 i) wie die syrischen
Kaufleute von Puteoli im 2. nachchristlichen Jahrhundert (K 94 b, Z. 9, 24),. Auch Ver-
176
Zweites Kapitel.
GÖTTERVEREHRUNGt.
177
Die Götter der Fremde, wenn sie auch eine zweite Heimat geworden ist, werden
in der Regel nur durch gelegentliche Gaben, Weihgeschenke aller Art, ge-
ehrt. Namentlich finden sich auch unter den zahlreichen Dedikations-
inschriften in großen nationalen Heiligtümern, wie Delos und Olympia, IlS
genug gelegentliche Weihungen an die Gottheiten dieser Stätten auch von
allerhand aus Fremden bestehenden Genossenschaften*). Zu beachten ist
besonders für diese Kulte der Ausländer, daß es bei ihnen ebenso, wie bei
den einheimischen (s. Dionysos), denkbar ist, daß sie sich Tom Vereinsleben
emanzipieren und einen allgemeinen Charakter bekommen, daß der Verein
zur freien Religionsgemeinde wird; so scheint es in Delos mit der Verehrung
der ägyptischen und syrischen Gottheiten der Fall gewesen zu sein (s. S. 35f.) :
Natürlich bestimmt auch der Zweck, den ein Verein oft neben der
Gottesverehrung, ja in vielen Fällen wohl vor ihr verfolgt, die Art der
Gottheit. Man kann erwarten, daß, wie im Mittelalter gewisse Heilige die
ständigen Schutzpatrone bestimmter Altersstufen, gewisser Stände, vor allem
der Innungen geworden sind, auch im griechischen Altertume bestimmte
Kreise sich um gewisse Gottheiten sammelten. Leider steht das nur für
wenige Patrone in dem Maße fest, wie etwa im alten Rom (Liebenam a. a. 0.
S. 288 ff.), ja der Grieche hat offenbar auch in diesem Punkte eine geringere
Stetigkeit gezeigt. Immerhin wird eine genaue Darlegung des Verbreitungs¬
gebietes der einzelnen Gottheiten auch für die Frage nach der Ausdehnung
manches Interessenkreises von Wichtigkeit sein. ggl
Der Gebundenheit im Götterdienst der Vereine wird aber bisweilen eine
gewisse Beweglichkeit in seiner Weiterentwicklung im Schoße des Kollegs
gegenüberstehen. Zwar kann es wohl ebensowenig als im Staatskultus zu
einer Abschaffung der Hauptgottheit kommen, ohne daß sich eben der
Verein selbst anflöst. Viel eher aber als bei einem staatlichen Kult, viel
leichter auch als im starreren Rom gesellen sich neue göttliche Wesen den
alten nicht nur hinzu, sondern die neue Gottesverehrung verschmilzt mit der
ursprünglichen zu einem untrennbaren Ganzen.
Wenn wir nun unsere Übersicht über die Gottheiten mit den Zwölf¬
göttern beginnen, dann die übrigen einheimischen Götter und Heroen an¬
schließen, daraul die schon ihrem Namen nach fremden Gottheiten folgen
lassen und mit den vergötterten Sterblichen schließen, so kommen für eine
sachgemäße Gruppierung nicht nur der von uns besonders zu betonende
zeitliche Gesichtspunkt in Frage, sondern auch der lokale und vor allem die
Rücksicht auf die spezielle Bedeutung eines Götterwesens. Natürlich ist es
nicht möglich, und, wie wir hoffen, auch nicht nötig, in der Darstellung
selbst ausdrücklich alle Gesichtspunkte gleichmäßig durchzuführen. Die Ver¬
hältnisse emplehlen hier eine wechselnde Betrachtung, und aus den knappen
ehrer der Afcargatis in Astypalaia nennen sich &LaGog xwv xtuxQicü[v ttfjcov (B 227, Z. 3f.:
yergl. Z. ö laQsvg x. n. Ö\). Vgl. ftvclag . . r ot$ th'-orj ag xaxntov tjv A 13b, Z. 30f. (s. § 2).
Iber :raxinog = „altüblich“ s. bchümann-Lipsius II, S. 408 Von griechischen Gottheiten
findet sieb auch ffttn ntuxgäoi gebraucht: r 18 f; g; 1 (s. Herzog z. St.). j'
*PS. besonders den Apollokultus.
Übersichten über die einzelnen Kulte wird man namentlich auch unter Aus¬
nützung der Listen mit ihren Orts- und Zeitangaben sich das Bild nach der
einen oder andern Seite ergänzen können.
Alle Zwölfgötter verehrt durch seinen Priester das nikoinachische Koinon
von Chalkedon (B 418, Z. 3, 6, 9f.), aber auch der heilige Bezirk des koischen
Heros Charmylos, der freilich einer gentilizischen Körperschaft dient, wird
frommer Weise den Zwölfgöttern zugleich geweiht (B 238, Z. 4 ff.). Den
Charakter der späteren Zeit mit ihrem Streben nach Ausdehnung der Gottes¬
verehrung auf einen größeren Kreis, ja auf die Gesamtheit der Götter zeigt
die in Bulgarien gefundene Dedikation (B 79) Oi'xa &eia*) xs tolg ’OXvjixCois
freoTs ot IsQlg.
Beginnen wir unsere Einzelbetrachtung mit Zeus, so findet sich
charakteristischer Weise der oberste Gott als solcher, ohne jeden Beinamen,
als Vereinsgottheit in den Kreisen von Genossen, wo sich individuelles
Empfinden und besondere Interessen geltend machen, kaum bezeugt. So ist
noch keine Genossenschaft bekannt geworden, die beispielsweise nach ihm ihren
Namen, etwa Diasten, führt**). Wenn wir den Namen des Zeus allein in ge¬
wissen Vereinsurkunden Kleinasiens antreffen, so handelt es sich offenbar um
eine jener kleinasiatischen Göttererscheinungen, die nur mit dem Namen des
Zeus, am häufigsten deutlicher mit dem des Zeus Hypsistos belegt erscheinen.
Für das Verbreitungsgebiet der Zeusvereine ist es sehr charakteristisch, daß
von einigen meist schon aus dem 3. und 2. vorchristlichen Jahrhundert stam¬
menden Fällen von Verehrung des Gottes in Athen (A 6 C; 16; 29; 33; 57; 60 A;
68 ; 77; E 4) und Rhodos (B 250; 272; 273; 289; 291; Nisyros: 243; 244) ab¬
gesehen, die große Masse aller, meist erst aus der Kaiserzeit belegter, Zeusvereine
Kleinasien angehört, von dem auch das thrakisch-bosporanische Gebiet beein¬
flußt erscheint.
Gruppieren, wir die Zeusgenossenschaften nach den Beinamen, des Gottes,
so erscheinen sie in ihren Zielen deutlicher, wo diese Beinamen echt
griechischen Charakter haben, ohne daß freilich der Kult oder gar die Ge¬
nossen echt griechischer Abstammung zu sein brauchen.
Unter den ethischen Beinamen***) ist vor allem sprechend jsleviog. Zu
Ehren dieses Zeus haben sieh die Kaufleute in den Hafenorten nicht selten
zusammengeschlossen. Für Athen ist ein solcher aus Athenern und Aus¬
ländem bestehender, im Piräusf) angesiedelter Verein von Reedern und
Kaufleuten aus dem Anfang des 1. vorchristlichen Jahrhunderts (S. 112)
ausdrücklich bezeugt (E 4, Z. 14 ff.). In Rhodos gibt es für die Anhänger
des gastlichen Zeus sogar den besonderen Namen der zJioßtgsvtaerai, der sich
*) Unter dem „göttlichen Hanse“ ist wohl das Kaiserhaus zu verstehen, s. S. 233 A. *.
**) Alant ui (Paus. IS, 30, 8) sind die Bewohner von Dion. das man in
einer melischen Inschrift las, ist beseitigt (JG XU 3, 1117).
***) In seiner einseitigen Auffassung, die alle Götter für fremde erklären möchte,
auch den Z. Stvtog, leugnet Poucart (S. 108) überhaupt die nächstliegende ethische Be¬
deutung dieser Beinamen.
f) Waehsmuth, Die Stadt Athen, II 1, S. 153 f.
Polartd, Gösch, d. griech. Vereins wesens.
12
178
Zweites Kapitel.
bei zwei in der nämlichen Inschrift erwähnten voneinander verschiedenen
Genossenschaften findet (B 272, Z. 1, Z. 3f.; s. S. 59 u. 61).
Für einen Verein bezeichnend genug, wenn auch auffälliger Weise nur
einmal bezeugt, wäre die Verehrung des Zsvg 9(Xiog. Freilich ist nur eine
Widmung von attischen Eranisten aus dem Jahre 324/3 v. Chr. erhalten (A29),
die vielleicht nicht als Vereinsgenossen zu gelten haben (S. 29).
Eine interessante Berührung mit Verhältnissen der natürlichen, auf die .
Volkseinteilung sich gründenden Genossenschaften haben wir in der Ver¬
ehrung des Zevs IlaxQmioq, die dieser Gott in dem von Poseidonios ge¬
stifteten halikarnassischen Familienverein genießt (B 308, Z. 7, 36) *).
Die beiden wichtigsten, in der Regel wohl beide ethisch**) gefühlten
Beinamen, AWjj'p und "Til>iöxog, aber waren zwar nicht auf Zeus beschränkt,
wurden aber mit besonderer Vorliebe von ihm gebraucht. Da sie das Ver¬
hältnis des Menschen zur Gottheit überhaupt andeuten, mußten sie bei ihrer
weiten Verbreitung auch für die griechische Vereinsbildung ihre hohe Bedeutung
bekommen. Nicht zufällig ist es, daß der eine besonders einer etwas älteren
Zeit angehört, der andere vor allem den Jahrhunderten nach Christi Geburt,
der erste mehr heimischen Gottheiten, der andere mehr fremden beigelegt zu
sein scheint, wenn sich auch beide einmal sogar nebeneinander finden (S. 179).
Offenbar 'aber bedeuten beide Worte einen Wandel in den Anschauungen
vom Göttlichen. Beiden ist gemeinsam, daß sie noch mehr als andere Epitheta
sich loszulösen scheinen von den Gestalten bestimmt gefaßter Götter und mehr
als andere in ihrer selbständigen Wortbedeutung gefühlt wurden.
So ist es zunächst bei Zevs HoorijQ***). Seine speziellen Verehrer
werden wir besonders, was von den Dienern aller „rettenden“ Gottheiten
gilt, unter Genossen finden, die mit dem Meere, dem Kriegshandwerk oder
andern nur unter Gefahren betriebenen Beschäftigungen zu tun haben. Vor
allem ist wieder Rhodos zu nennen mit zwei Kollegien, mit den AioßßmxrjQ-
aßx[ca'j in Lindos (B 291) und den A. ZJccQaxiaßxcd in Rhodos (B 273, Z. 2f,).
Wie aber eine ganze Gruppe rettender Götter unter Führung des Zeus im
Kult einer Genossenschaft sich vereinigen kann, lehrt ein attisches Eranisten-
kolleg, das den Gott im Verein mit Herakles und anderen rettenden Göttern,
wohl den Dioskuren (s. S. 205), verehrt (A 33, Z. 22 f. x<p Ad xä Zmxxjyi xal
xä ’H^axlsl xal xolg UcoxrjQßiv). Sicher haben wir es hier trotz Foucarts
gegenteiliger Behauptung (S. 102 f.) mit echt griechischen Göttern zu tun
(Wachsmuth, a. a. 0., S. 157, A. 4). Auf eine Mehrzahl von rettenden Gott¬
heiten werden wir wohl auch bei der ambrakisehen Dedikation (B 53, Z. 1)
Ecoxyiqi Au ’AcpQoSsixui, hingewiesen, wo vielleicht durch die Stellung ange-
*) üb“ seine Bedeutung s. besonders Dittenberger, Sylloge 2 , no. 438, adn. 3: „hoc
cognomen non gentium potissimum proprium est, sed cuiuscpiemodi communionem quae
sanguinis et agnationis necessitudine contineatur indicat.“ Im Heiligtum des Z. JI.
stellt z. B. das Geschlecht (?) der EvSallSai seine Stele anf (B 285, Z. 24 f., 37 f.).
**) Oer Zevs Knjfftos, der Gott des Erwerbs, an den man beim koischen Haruns
gedacht hat, kommt nicht in Frage; s. u. S. 213.
***) Über seine weite Verbreitung s. Preller-Robert, Grieeh. Myth., I 1 S. 151f., A. 3.
Göttehveeeheung.
179
*
deutet werden soll, daß das Beiwort auch hei der an zweiter Stelle genannten
Aphrodite mitzuverstehen ist (S. 237). Freilich rechnen wir diese Listen
von Sakralbeamten zu den Verzeichnissen, wo noch keine festen Vereine vor¬
liegen (S. 72). Schließlich haben wir auch aus Aigai in Kleinasien die Dedi¬
kation einer cpgaxga (S. 53) an Z. S. (B 363), wo es sich wohl um eine mehr
kleinasiatische Auffassung des Gottes handeln kann*).
Ein kleinasiatischer Gott vor allem ist der viel erörterte Zsiig "Trjjißxog.
Schürer hat in für mich überzeugender Weise dargetan (Sitzungsber. d. k.
preuß. Ak. d. W., 1897, S. 200 ff.), daß wir bei diesem göttlichen Wesen an
Einflüsse des Orients, namentlich auch des Judentums denken müssen, nur hätte
er diesen Beinamen noch mehr bei andern, oft fast gleichbedeutenden Gott¬
heiten verfolgen sollen**). Daher trägt denn auch dieser Gott sehr oft nur
den Namen "Tifnßxos oder ®e'og vipiaxog. Als Zevs "Ttyißxog erhält er eine
Weihung in einem Lokalverband (S. 85) von Panormos (B 410). An einen im
wesentlichen nicht verschiedenen Gott***) aber müssen wir bei andern klein¬
asiatischen Vereinsinschriften denken, mag er uns nun unter dem einfachen
Namen Zeug begegnen, oder auch nur im Bilde überliefert sein. So sind
Urkunden einer Phratra (B 432 a; b Thiunta) mit dem Bilde des Zeus und
anderer Götter geschmückt, und eine nächtliche Feier des Gottes wird aus¬
drücklich genannt (B 432b, Z. 5). Freilich liegt in diesem Falle wohl ein
offizieller Kult vor; ebenso bei manchem Lokalverband, der die Formen
genossenschaftlichen Treibens zeigt (S. 85); so bei den Kaßaßßslg (Z.: B 316a,
Z. 2; c, Z. 6; vergl. 6 0-sog a, Z. 10) und anderwärts (B 370, Z. 5).
Zeus Hypsistos ist auch gemeint in einer größeren Gruppe von Urkunden
vom östlichen Gestade der Propontis, die neuerdings Perdrizet (B0H XXIII,
S. 592 ff.) als nahe untereinander verwandt erweist, wenn sie meines Erachtens
auch nicht von demselben Vereine zu stammen brauchen (s. Liste B). Wird
er in der einen ausdrücklich unter diesem Beinamen genannt (B 410), wie wir
sahen, so ist in der Inschrift einer verwandten Thiasotenvereiuigung, die aller¬
dings im speziellen Falle Apollon und Kybele verehrt, von einem Zeusfeste die
Rede (B 414b, Z. 7), in zwei andern (B 412; 412A) findet sich sein Bild.
Dem „höchsten Zeus“ ganz nahe steht der „höchste Gott“ (©sog vijjißxo g),
auf den hier gleich eingegangen werden muß. Er wird von Handwerksgenossen
in Milet als &ymxaxos &. "T. (Z 19 B, Z. 3f.), ja auch als ä. [©.] ”T. Zax-qQ
(Z 19 A, Z. 2) verehrt, Als ©sog «rijjcoog vipißxog wird er offenbar in einer
thrakischen Inschrift dem Sabazios gleichgesetzt (B 89). Er tritt uns aber
eben besonders im Titel jener von Schürer für seine Hypothese vom Einflüsse
jüdischer Vorstellungen mit Recht herangezogenen genossenschaftlichen Ge-
*) Nicht ganz sicher ist die Beziehung des folgenden aal xxi<s[t j]. Der Vollständigkeit
wegen verweise ich auf die Dedikation der rhodischen Ehreninschrift für einen Kriegs¬
kameraden (B 265, Z. 11) [Alt?] ZrüT[fjoL‘r] und die ägyptische Priesterdedikation (B 465,
Z. 6) du dcozrjfH xal Qeüi dvnlrxi (s. S. 190, A.*). Die Inschrift bei Foucart no. 28 ist
schon als Vereinsurkunde ganz zweifelhaft.
**) Vergl. Drexlcr : Roscher, Lex. I,, Sp. 2856 ff.
**") Bureseh (S. 130) erinnert an den Papas.
12*
180 Z weites Kapitel .
bilde des bosporanischen Reiches entgegen ( f\ eiivoöog rj xsqI &s'ov vtyiörov
xal IsQs'a xrl. B 130—133; ߣßö[ievoi &ebv vifnotov B 134, Z. 5f.; 135,
Z. Gf,; 136, Z. 6; 140, Z. lf.) und wird in der Dedikationsformel, wie andere
Gottheiten dieser Spätzeit, gern mit dem Beiwort emjxoog begrüßt*).
Lag schon der Vorstellung vom Zevg "TiI>l6tos, ursprünglich wenigstens,
die Naturbedeutung des Gottes zugrunde**), so entspricht dieser in Athen in
älterer Zeit der Z. ’Ejtä[xQios] (Preller-Robert, Gr. Myth., I 4 S. 116, A. 11),
dessen Heiligtum Orgeonen verpachteten (A 6C, Z. 8), vielleicht auch der Z.,
den eine Gesellschaft von Böotern in Athen verehrt***), und schließlich der Z.
Aorpsitrjg, dem im zweiten nachchristlichen Jahrhundert der Verein der vdoi
[a]n[pd]ptot(?) in der Gegend von Perinthos eine Weihung darbringt (B 68,
Z. bl), während der A.Q%äyuftog Zsvg navvxsQtatog (Elb, Z. 2; vergl. 11:
Z. <xq%.), dem ein Emporiarch und Gerusiast in einer vielleicht privaten
Dedikation einen alstög weiht, mit dem "Tfiöros der anderen. bithynischen
Inschriften noch näher zusammenzubringen ist.
Auch an den regen- und segenspendenden Zeus wandte sich manche
echt griechische Vereinigung. So war der vor allem aus Dodona bekannte
Z. Naiog, der Gott der Pruchtbarkeit (s. Hofer: Roscher, Myth. Lex. III,
Sp. 2f.), vermutlich der besondere Kultgott einer Synodos, auf die sich die
Widmung bezieht: Au Nato) [x]oä tfj öwo'dei (A bl), und in dem Festkalender
eines Vereins (?) findet sich Z. Tfopyog (A 11, Z. 12). Einen lockeren Zu¬
sammenhalt nur hatte, wie wir oben (S. 165) gezeigt haben, die ursprünglich
von einem Demos ausgehende Prozessionsgesellsehaft, die sich in Kos an
den Zevg 'Ttnog wandte (B 240, Z. 3f.; vergl. Zevg Z. 10f., 12, 29).
Nicht selten haben wir es mit Beinamen des Gottes zu tun, die direkt
auf das Ausland hinweisen. Eine große Ausnahme freilich ist es, wenn die
fremde Heimat des Gottes ausdrücklich angegeben wird, wie in der lateini¬
schen Weihinschrift (E 95a, Z. 8 ff.) bei den „cultores lovis Heliopolitani
Ber^tenses qui Puteolis consistunt' 1 .
Nach einer Örtlichkeit benannt f) ist auch der neben dem asiatischen
Men (S. 217) verehrte, dem Helios nahestehende (s. Drexler a. a. 0.) Z. Maßqja-
Xarrjvog. Ihm huldigt eine echt lydische Vereinigung (öovuogj in Maionia
(B 376, Z. 3; Zevg Z. 8), die sich wohl auch Ieqoc 6vvßCa0is xal vstotEQa
nennt (B 375, Z. 1 ff. KolqCov Tvqccvvov Aibg AI.).
*) %. <?*.: B 122; 130; 131; 132; 138; 141; 0. **.: JB 139, Z. 3; ©sw ifierm
allein: B 120P, Z. b4, 15; 121; [123]; 129; [134]; 135; 136; 137.
**) Hingewiesen sei wenigstens auf die mehr staatlichen Dedikationen an ganz ähn¬
liche kleinasiatische Göttergestalten: AtX Bqowecö[vtl] &zzbg zfjg x<hft 7 jg %a\ t&v yEccvLaumv
(JV 122, Z. 2ff., Gegend von Prusias a. H.); Zevg Xcdctfrog Zmfav (B 407A, Z. a 1; vgl.
b 1, 4, 6 ö 9-sog; B, Z. 3 Zsvgl Kyzikos).
***) A 60 A. Den Beinamen Ksgatog mit dmn Herausgeber Anderson auf Juppiter Ammon
(„gehörnt“) zu beziehen, erscheint mir bedenklich. Man möchte fast vermuten, daß eine
unsichere Lesart vorliegt, und an den böotischen wgaiog (Preller-Robert, S. 116, 11. 866)
denken. Oder ist auch Keqccio g (Agag= Bergesgipfel) im Sinne eines „Höhengottes“ zn fassen ?
f) S. Drexler : Roscher, Myth. Lex. II 2, Sp. 2460 f. Über die lokale Bildung
’AlcccußgiTjVOS s. u. S. 182; vgl. S. 207. 237. ■
GÖTTEEVEEEHEtMÖ. fgf
Unter phönikischem Einflüsse fand in Rhodos der Kult des Zehs d4%a-
ßvQiog Eingang (Preller-Robert, Gr. Myth., I 4 S. 136, A. 4). Ihn verehren hier
drei Vereine, aber es ist vielleicht nicht zufällig, daß nur die Genossenschaft
der Staatssklaven es ausschließlich mit dem fremden Gott zu tun hat (B 250,
Z. lf. [rö xoivov t&v AloßataßvQtjaßtäv tS>v tag x6Ä[i)og äovXwv)*), während
in den beiden andern Vereinen in Rhodos und Lindos der fremde Kult durch
Beigesellung echt griechischer Gottheiten gemildert erscheint; sie heißen
[Aio6~\ataßvQM0täv ’Aya&oSaifiovcaer&v <bul[a]v£ia>v xotvöv (B 272, Z. 5)
und t'o x. to Atovv0M0T:av ’A&avctiöat&v AiO 0 ataßvQLa 0 täv EvcpQavoQtmv
täv 0 vv ’A&rjvaCip Kvidim (B 289, Z. 3f.; 13 £).
Dem Atabyrios nahe steht der Lahraundos, wie Foueart unter Hinweis
auf eine Stelle des Laetantius**) dargetan hat (S. 112). Ihm diente sicher
ein Verein von Genossen im Piräus, die zwar in einer Inschrift des Jahres
298/7 v. Chr. nur Thiasoten heißen, deren Tamias aber für die Herstellung
des Iiq'ov tov Aiog AaßQctvvdov sorgt (A 16, Z. 6 ; vergl. 6 &s6g Z. 7, 14, 22).
Man wird zwar Eoucart (S. 105) recht geben müssen, daß dieser karisebe Gott,
der von dem von einigen Amasiern verehrten Stratios (A 68 ) wenig verschieden
ist***), in Athen als Fremdling zu gelten hat; daß aber deshalb nicht seine
Verehrer Fremde sein mußten, beweist die von Foueart beigebrachte Be¬
merkung Herodots über den Dienst, der dieser Gottheit bereits zn seinen
Zeiten in einer athenischen Familie geweiht warf).
Ein so echt griechischer Gott der Z. MtiUpog auch wohl meist ist,
bei den Aio0{iili%La6taC von Nisyros (B 243, Z. 15) darf vielleicht doch daran
erinnert werden, daß hier ein phönikischer Kultff) mit einem griechischen
zusammengeflossen sein kann, zumal der betreffende Verein der Kaiserzelt
möglicherweise aus Sklaven, vielleicht aus Gladiatoren, bestand (s. B 244).
Ein fremder Einfluß zeigt sieb weiterhin in einigen Weihungen aus
Thrakien, in denen Zeus, wie sonst nirgends im Vereinskult, neben seiner
Gemahlin Hera auftritt. Wenn zunächst die älteren Hymnoden von Nikopolis
für das Glück und Bestehen der Kaiser der auf griechischem Gebiet nicht
üblichen (Preller-Robert a. a. 0. S. 109, A. 2) Götterdreiheit des Zeus, der
Hera und der Athena huldigen (B 84), so zeigt sich hierin offenbar eine
*) 'W'underlicherweise bestreitet Newton (AGJ Brit. M. II, 346) die Richtigkeit der
Ergänzung Aioem., da wir nicht wüßten, daß diese Verehrer des Zeus ein Sklavenverein
seien. Es gab eben, wie auch hei andern Göttern, mehrere rhodische Vereine mit der¬
selben Kultgottheit. In unserer Inschrift steht aber ausdrücklich (Z. 4f.): [da](cdffios
Ugatsilaag] Aibg ’Az. (vergl. Z. 7 Alt ’Afcaßvglm]).
**) div. inBtit. I, 22, 23: „Sie constituta sunt templa Iovi Atahyrio, Iovi Labrandeo;
Atabyrius enim et Labrandeus hospites eius (sc. Jovis) atque adintores in bello fuerunt“. —
Vergl. über ihn Preller-Robert a. a. 0. S. 141 f. u. A. 2; Höfer : Roscher, Myth. Lex. H2,
Sp. 17761; Drexler, das. Sp. 181511.
***) Ob es sich um einen Verein handelt,'ist fraglich; s. S. 82. Über das Gebiet des
Gottes vergl. Preller-Robert a. a. 0. S. 141, A. 2.
t) Im geographischen Mittelpunkte dieses Kultus, in Mylasa, weiht ein Gladiator
(aovpiiagovdrig; s. S. 155) dem Gvorruia tüvv i tg€G[ß\vT:ätv den Gott (r 24d, Z. 3 ff).
ff) Über diese Auffassung s. besonders M Mayer : Roscher H, Sp. 1519 ff.; Höfer,
ebenda Sp. 25601
182 Zweites Kapitel. Jjj
Bezugnahme auf den römischen Hauptkult, auch wenn diese Götter in andern
Hymnodendedikationen (B 85a; b)*) echt griechische Beinamen bekommen
(Au ’OlvfjbrtCq] xal "Hqa Zvyia xal ’A&rjvä noXiASi).
Aber auch bei der Weihung eines xoivbv %cbv AioGxoqcov auf einer In¬
schrift aus Sofia (&solg iitrjxöoig Alt x : "Hga AXccccißqiTjvolg B 78) haben wir
offenbar an fremde, d. h.-thrakische, Gottheiten zu denken.
Völlig aus der Schar der Zeusverehrer können wir die noch zu erörternden
Kollegien aussondem, von denen der Gott in synkretistiseher Weise gleich¬
gesetzt wird dem Baal (E 88 g, Z. 15), Sarapis (B 477 b, Z. 2f.) oder Mithras**).
Nur um gelegentliche Verehrung des Zeus handelt es sich schließlich, wenn
in einer delischen Weihinschrift (E 60, Z. 3 ff.) Zeus, der den günstigen Wind
sendet (Ovqi og), im Interesse aller die See Befahrenden (vtcsq räv xXoi£o[iev(ov
Ttävtav) an die Spitze der ägyptischen Götter tritt (s. S. 109, A. ff) oder der olym¬
pische Zeus in seiner Heimat Ehren von den Techniten (z/ 32A; s. S. 129, A.ff),
den Athleten (H 12; 13), den mit der Stadtgemeinde von Elis vereinigt auf¬
tretenden römischen Handelsleuten (iwyaqovvrtg E 15) empfängt***).
Wurde Zeus nur unter gewissen spezielleren Erscheinungsformen von
Kollegien verehrt, so läßt sich ein Verein, der der Hera besondern Dienst
gewidmet und der sich etwa gar nach ihrem Namen bezeichnet hätte, über¬
haupt nicht nachweisen, obwohl doch gerade ihr Kult seit den ältesten
Zeiten weit verbreitet war (Roscher-Drexler, Myth. Lex. I 2 , Sp. 2075ff.).
Man wird die Gründe hierfür weniger darin zu suchen haben, daß Hera eine
echt hellenische Gottheit war und dem Ausland fernstehende Gottheiten etwa
weniger von Vereinen gefeiert wurden, sondern auch sie erscheint, wie ihr
Gemahl, an sich von so allgemeiner Bedeutung, daß engere Kreise sich nicht
zu ihr hingezogen fühlten, bestimmte Seiten aber ihres Wesens, die sich in
Beinamen aussprechen, kamen offenbar für die Vereins Verehrung weniger in
Betracht. So bleiben denn, abgesehen von einigen für unsere Zwecke kaum
bedeutsamen Spuren f), nur die erwähnten thrakischen Dedikationen (B 78;
84; 85 a; b), wo sie neben ihrem Gemahl steht.
*) B 85 b fehlt Athene.
**) Über das Mithrasfest der 0vXfjs zUös iivarui (E 436 a, Z. 1 ■ b, Z. 2f.) s. freilich u. S. 217.
' Nicht sicher zu deuten ist der Beiname Xloagivog, den Zeus bei einer paphla-
gonischen Phratra trägt (ß 439 A a. E.), und die Bezeichnung Btvviog, nach der sich wohl
die Btsvvenca von Eotyaion (B 423 A) nennen (s. Ohler S. 23). — Der Vollständigkeit
wegen sei auch hingewiesen auf die Dedikation von Genossen der Palästra in Mylasa
(N 83 A [ M)rpuLiHoi Zsßctarä . . . [nal] xUt ÖXvvnim) und auf die ägyptischen Zeuspriester
(UqsTg TOV Zhos B 456, Z. 11 f.) offenbar eines Staatskultus (S. 40, A.***), die gewisse
Heiligtümer weihen zlii O/.vfLTtiai xccl /du ZwcofioGiaH (Z. 7 f,)j vgl. du ’OXvtiTtlüji in einer
Inschrift ägyptischer Jäger (B 464 e, Z. 3). Über [Z. HavalX]-/,v tos (B 331, Z. S) s. S. 235, A. ff.
f) Unsicher ist schon die Überschrift "Hgag y\uX\ in einer Ephebenurkunde (N 13 e);
an einen Verein zu Ehren der Hera ist aber gewiß nicht zu denken (S. 72). — In der
Reihe der umgedeuteten ägyptischen Gottheiten, der ägyptische Vereinigungen huldigen,
wird auch sie genannt (B 468, Z. 7 Zmu rij xal "Hgcr, 473, Z. 4 pBTfey fr. *]. 2?.j vgl.
S. 218, A. *f). — Um die Staatsgöttin und nicht um Vereinskult handelt es sich bei einer
Preilassungsurkunde von Argos (Z 6A, Z. 1) und einer Dedikation der samischen Gemeinde
(B 160, Z. 41.; s. S. 41): vxhg . . . räv xmä ro Isgov rijs AgttjuSog rrje Tuvgoitolov.
GÖTTEBVEREHRUNG. ] 83
Höchst merkwürdig ist, namentlich im Hinblick auf Rom, das Fehlen
aller Verehrer des Hephaistos, des Handwerkergottes. Es erschiene
geradezu unbegreiflich, wenn es nicht eben unsere Ansicht bestätigte, daß
es Zieharth trotz allen Scharfsinnes nicht gelungen ist, feste Handwerker¬
verbindungen in den vorchristlichen Jahrhunderten nachzuweisen*).
Von besonderer Bedeutung ist es, daß die Genossenschaften von Ver¬
ehrern der Athena unter den verschiedensten Namen über einen großen
Teil der griechischen Welt verbreitet sind. Da dieser Kult wohl in der
Regel vom griechischen Element der Bevölkerung ausgeht, so widerlegt auch
seine weite Ausdehnung die willkürliche Hypothese Foucarts, daß im Grunde
alle religiösen Genossenschaften fremden Göttern huldigten.
Daß Athena bezeichnender Weise im Vereinsleben Athens zurücktrat, ist
schon betont worden (S. 175). Nur als Athena Organe**) war sie vielleicht
Vereinspatronin einer Thiasotengruppe im 4. (?) Jahrhundert v. Chr. (A 24)***).
In Tanagra gibt es in Inschriften lies 2. vorchristlichen Jahrhunderts
ein oder auch mehrere Kollegien von Athanaisten (B 30; 31; 32; s. 8 . 57).
Auch in einer thebanischen Inschrift schon aus dem Ende des 3. Jahrhunderts
werden Synthyten zu der Göttin in Beziehung gesetzt •}•). Zu interessanten
Schlüssen betreffs der Herkunft der Vereinsmitglieder könnte die doppelte
Namensform von zwei verschiedenen Gruppen von Athenaverehrern in Kos
führen, falls nicht der Unterschied in ihrer Abfassnngszeit zu groß ist. Hier
gibt es auf Horossteinen, die zur Bezeichnung nahe beieinander befindlicher
Grabstätten dienten, A&rjvalörcä oi ßbv Aqaxo[vri] (B 233) und den älteren
[fft ] aßog A&ava\i~\6t&v räv [ö]w ’AdxXi][x]ic(Ö£i (B 234) •j-f").
Lang ist wieder die Liste der Athenaverehrer auf Rhodos. Hier war ja
diese Gottheit nicht nur Stadtgöttin (Preller-Robert, I 4 S. 219), sondern genoß
auch, wie in Athen, als Künstlerin und Erfinderin besondere Pflege (Preller-
Robert, I 4 S. 222). In der nämlichen Urkunde (B 273) aus dem 3. oder 2. vor¬
christlichen Jahrhundert kommt vor (Z. 1) ’AXiaer&v ’A&av. ’Eqtx. ’A^q^idriiätiav
xoivöv und (Z. 5 ff.) 2ho[vrßqiaat(XV ’Aßx. Ilo6. ’HqaxX. A&av. ’Acpqoö. ’Eqii.
Mcirqog ®eäv xoivöv, in einer andern ro xoivbv ro AiovvOtaSräv ’A&av.
AioaaraßvqiaGräv EiipqavoqCmv räv ai>v ’Ad-rjvaiip KviSlco (B 289, Z. 3£,
13 f.), während ein weiteres Kolleg der nämlichen Inschrift in seinem Namen
nicht ganz feststeht ( B 289, Z. 14 f. r& xoivä (r<p) ’A9-ava[tGräv . ..]).
Neben den Athanaisten kommen in Rhodos nicht selten auch Panathenaisten
(s. S. 62) vor. So wird ein Phaselite von einem derartigen Vereine (B 270
*) Natürlich ist ein ägyptischer Gott (Phtha: Dittenberger, Or. Gr. inscr. no. 90,
adn. 6) zu verstehen unter dem ["Htpcuetog ’Ait\6lUav (B 462, Z. 3), dem neben Zsvg und
den andern avvvccoi %ioi ein Tempel von Genossen gegründet wird, die nicht als ge¬
schlossenes Kolleg anzusehen sind (S. 165). Vergl. N 83A (S. 182, A. ***); B 331 (S. 235,
A. ff).
**) Vergl. Preller-Robert, Grieoh. Myth. I 4 , S. 221, A. 3; Iudeich, Topogr. v. Ath. S. 219.
***) Dedikation. ’A$h\vü Xat.y. [sta] ol nv [posgysfe] (Z 1) s. S. 118, A.ff.
f) B 40. Vielleicht ist von einer Dedikation an Athena die Red.e: To[t] Gvv[Xv]rtj
’A&din) cc[ito . . .] (?)
ff) Möglicherweise waren auch B 236 Athanaisten genannt. S. S. 62, A. **.
184 Zweites Kapitei.
tÖ xoivov t'o nava\&rjv\a\l<3xüv\) bekränzt, und aus dem Anfänge des ersten
vorchristlichen Jahrhundert ist das IIa , va r &r i voü6xav ^0vv3tQ^a[rJsvofisvmv
[ xjoivov bezeugt (B 262, Z. 2 £), sowie ein Kolleg, das zugleich eine gewisse
Schiffsgemeinschaffc (s. S. 128 u. A.*) darstellt (B2 63, Z. llf. 'nava»rjvaC0x[äv
xg3v ßvvßxQavEvo{i£VGjv i]v xonjuioXio: a ovofia EvoivÖqCu koivov). Selbständig
erscheinen Panathenaisten auch, neben Aphrodeisiasten, in einer Ins chrift von
Chalke (13 297, Z. c 1). Wenn aber ein Kyanite eine Weihung vornimmt mit
den Worten Uxcv[tyjy]r t vai6taig xcd 'HQcoiXs'iGxcüg xoivä, so meint er damit
(S. 7 u. u.) nur ein einziges Kolleg (B 252). Mit andern Namen vereint
sich ferner der der Panathenaisten noch bei zwei "Vereinen einer Urkunde
(5 272), bei dem IIava&[a]vaWtäv . . . 5£o[t]nd[r]*) und in dem ZaxxiQittßxäv
Aioßlsvmdxäv [IIav]a&avcaexäv Aivdimxäv xmv [ff] i>v xoivöv (Z 3f.),
sowie in dem Verein der Jlava&avaißxal Aivdiaßxai (B 295, Z. 6f., 18).
Für das Verständnis der Panathenaisten scheint mir der überwiegende Ge¬
brauch der jonischen Form des Wortes, den wir schon in Kos antrafen, von
Bedeutung zu sein**). Vielleicht haben wir anzunehmen, daß diese Athena-
verehrung aus einem jonischen Staate in Kos und Rhodos eingedrungen ist.
So begegnen wir dem xoxvov xäv Ilavtx&rjva'Cßxäv auch in einer teischen
Inschrift [B 337). Ja es fragt sieh, ob nicht in allen genannten Orten,
wo es überhaupt Panathenaisten gibt, die Erinnerung an das glänzende
Hauptfest Athens die Phantasie dieser kleinen Kreise von Provinzialen irgend¬
wie beeinflußt hat.
Vermögen wir meist die Gesellschaftskreise nicht näher zu bestimmen,
denen die genannten Athenaverehrer angehörten, so kann uns doch einen
Wink für die Erklärung abgeben, daß gerade ihr Bild gern Vereine auf-
steilen*-*), die zum Handwerke Beziehungen haben; so die Silberschmiede
und Goldgießer der Kaiserzeit in Smyrna (Z31), vielleicht auch die delischen
Hermaisten römischen Ursprunges (B 164i); auch die thasische Handels¬
gesellschaft der xsqösuxoqol huldigt ihr (iS 28). Andererseits weihen die ital-
dss von Ephesos das silberne Bild der ’A. nd^ovßos (IV 93 A, Z. 10, 20).
Von vereinzelten Beziehungen von Genossenschaften zur Göttin ist be¬
sonders der römischen Anschauungen entstammenden Verehrung zu gedenken,
die sie zusammen mit Zeus und Hera (s. S. 182) bei den thrakischen Hymnoden
(B 84; 85a: ’A. nohdg ) genießt. Mit einem Staatskult haben es schließlich
die korporativ auftretenden Opferbediensteten ( ieQovQyoC ) der itonischen
Athena in Amorgos zu schaffen (B 163) f).
*) Die ganz unsichere Lesart lautet (Z. 2) IT. xcd imb ? AIKO. TNO. (s. van Gelder z. St.)
**) ® a an ^ en deutlich lesbaren Stellen dreier stadtrhodischen Inschriften (nur B 272
hat sicher a) die Form mit n gelesen wird, so ist sie wohl auch B 270 zu ergänzen.
Der Hinweis auf die „Schwankungen auf früher dorischem Sprachgebiet“ (Ziebarth S. 47,
A. 1) genügt wohl nicht völlig zur Erklärung.
***) Daß das eherne Standbild der Göttin mit goldener Mike B 295 (Rhodos) von
einem Verein mit errichtet (Z. 12 ff.) und mit goldenem Kranze geschmückt (Z. 16 ff.)
wurde, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen.
f) Auch unter den Rollen der Mystenfeier (s. § 2) von Ephesos ist [’Al&rivä Emzst(ga)
zu finden (B 331, Z. 18).
GöTTßnVEREHEUWG. [ gP,
Bei der großen Verbreitung der Verehrung des Apollon über die ganze
Griechenwelt (Preller-Robert, I 4 S.247) könnte die verhältnismäßige Seltenheit
seines Auftretens im Kult der Genossenschaften auffällig erscheinen, wenn man
nicht eben auch hier anzunehmen hat, daß schon der offizielle Kult das
religiöse Bedürfnis in dieser Richtung vollauf befriedigte. Bei keinem Gotte
kann man ferner die Einwirkung der staatlichen Religion, besonders wenn
man auch das Orakel berücksichtigt, auf die Privatvereine deutlicher er¬
kennen als bei Apollon.
Vor allem gilt dies von Delos. Hier sehen wir nicht nur die ver¬
schiedensten Vereinigungen ihm allein oder in Verbindung mit seiner
Schwester und seiner Mutter huldigen*), sondern treffen auch ein Kolleg von
AnoXXaviaßxaL Bezeichnend freilich bleibt es auch hier wieder, daß vpr in
dieser Genossenschaft, die in den erhaltenen Inschriften nur in Verbindung
mit den Hermaisten und Poseidoniasten vorkommt**), nicht einen Verein von
Einheimischen haben, sondern daß der römische Charakter des Kollegs in
seiner Organisation deutlich zu Tage tritt. Interessant ist es auch, daß ge¬
rade diese Gottheit sich unter den wenigen Kultgöttern, die wir von griechisch-
römischen Vereinen kennen, findet, eine Gottheit, die bei den Römern, aus¬
nahmsweise sogar unter ihrem unveränderten griechischen Namen, schon in
den ältesten Zeiten Eingang gefunden hat.
Eine große Fülle von mehr oder weniger sicheren Einzelfällen zeigen
uns weiterhin, wie Vereinigungen zu offiziellen anderweitigen Apollokulten,
in Beziehung treten. So wird der karisehe Apollon TsXefießßov pedsmv
(B 308, Z. 6 f., 36 £)***) hinter dem eigentlichen Kultgotte des Zeus Patroi'os
im halikarnassischen Familienvereine des Poseidonios als der Spenderdes für
dessen Begründung maßgebenden Orakels genanntf). So brachten drei Thiasoi,
die nicht im Besitze eines eigenen Kultlokales waren, im kyprisehen Chytroi
ihre Gaben in einem öffentlichen Apollotempel dar (B 301; s. Ziebarth z. St.).
Dem Staatsg-otte ’A. Eovqios (.T73e) sind die Urkunden des lykischen Vereins
„heilige Straße“ geweiht, die, wenn sie von Handwerkern stammen (s. S. 123),
zu den wenigen Gildeninschriften gehören, in denen sich eine Beziehung
zur Gottheit findet (Z iß a — e). Vielleicht war auch das Heiligtum des
Apollon Parnessios, in dem die attischen Eikadeer eine Stele aufstellten,
öffentlich (A 62 a, Z. 24). Zahlreich sind schließlich die Einzelfälle, wo wir
*) Apollo allein: 13 167; E37; 38; 40a; 41; 44b; 47a; 48; 49; 57a; [67d]; 86; 91;
vergl. N 54 b (Priester des A.); E 55 a (Dedikation ’A. v.u) ’lzaXmoZg eines zganx^izsiiüv).
A. mit ArtemiB und Leto: E36; 39a; b; c; 44a; [c]; 46a ; 57b; c ; [e]; 58b; 89a; b. Im
Apollobeiligtnm tagen die tyrischen Herakleisten (8 166a, Z. 2), da sie noch keine eigne
Kultstätte haben (s. Maaß, Orpheus, S. 74, A. 99). — Vergl. das seltene Vorkommen des
Hermes neben Apollo: B 1641 (s. A.«); E 46b; IV52b und 54a (H. u. Herakles).
**) 11165b: Leacnc-rcd, !/l7ioV. öj vuz azal, XIoaEidaviaßzal ol ysvojlsvoi in) vnäxotv xzX. ;
a: EniLaLcjTai nal Änol.XoAvtactai ■/.(/.) IIoGsiStjiviaGzal ysvofixvoi AtzoXXcovi xezi ’IzccXzkoZsi
vergl. anch B 1641 ( Eqiiuzt] xal ’AnAllzovi). S. Oehler (Panly-Wissowa, Realencyol.,
Snppl. I, Sp. 109 f.) über Apolloniasten.
***) Ta. 2 ’A-nöllav, Z. 5, 15: 6 »säg.
t) Über die Bedeutung des Orakels für die Gründung der Vereine s. Kap. VI.
186
Zweites Kapitel.
nicht mit eigentlichen Yereinen zu tun haben, sondern mit dem offiziellen
Gymnasium oder mit zu bestimmten Zwecken voi-übergehend zusammen¬
tretenden Genossen*).
Wie in Delos, gibt es zahlreiche Verehrer des Apollon, die zum Teil
auch nach seinem Namen sich Apolloniasten nennen, in dem andern Handels¬
mittelpunkt der spätem Griechenzeit, auf Rhodos. Als dorischer Kriegsgott
beschirmt er das Kolleg des AxoXXmv Ztgatidyios**), auf eine Vereinigung der
Glücks- und Segensgötter Asklepios, Apollon, Aphrodite weist die Gründung
eines ihnen gemeinsam geweihten Temenos in einer Inschrift von Kameiros
(B 283, Z. 12 ff.), ferner gab es in Rhodos ein Kolleg von AicoXXaviaaxai
&sai$ri%sioL Aötvjiridsioi (B 274, Z. 5£; s. S. 128), sowie in Kameiros AexXa-
[xiaöTal xai Hvj&tccSTcä xal ’E^fiaCiSrai (B 281, Z. 9f.) und schließlich das
dem Apollon ’EQs&Cfiiog, dem Beschützer des Ackerbaues (Preller-Robert, I 4
S. 260, A. 4) huldigende ’lttTUSovvitov 1 } ’EQed'ifi[((ov xoiv oV?] (B 282, Z. 7).
Von großer Bedeutung mußte natürlich Apollon für alle diejenigen
werden, die sich mit der Pflege von Musik und Dichtkunst befaßten, also
für die dionysischen Künstler und verwandte Kollegien***). Die Beziehungen
der Techniten zu Delphi sind schon im I. Kapitel mehrfach berührt worden.
Neben dem Hauptgotte Dionysos ist Apollon ihr wichtigster Schutzherr. So
wird er vielleicht hinter jenem zusammen mit den Musen in dem Briefe des
römischen Beamten an die thebanischen Techniten, der ihnen Vorrechte zu¬
gesteht (A 24, Z. 3 svsxsv tov A. *[. x. A. x. t. M.]), als Urheber für die
Gunst genannt, die die Künstler auf der Welt genießen j-). In einer andern
Urkunde, die von der opuntischen Sektion des isthmischen Kollegs ausgeht
(A 28, Z. 8f., 11 ff.), wird Geld für die Opfer an Apollon, Hermes und
die Musen gestiftet, Gottheiten, die in Opus auch sonst besonders gefeiert
wurden. Vor allem aber hat sich durch Fürsorge für die Musen und Apollon,
die sich der für Dionysos und die pergamenischen Könige gesellte, in
der teischen Synodos der berühmte Wohltäter Kraton verdient gemacht.
Wenn hier Apollon als der pythische bezeichnet wird (A 11, Z. 11 f. [rcä re
Alovv\6<p «cd r als Movßaig xai xä AnoXXavv xä Ilvifla xal xoig äXXoig
*) N 25: älucpoptwi in Delphi; vergl. N 1 il, Z. 6f. (Athen); N 140b, Z. 6
(Kyaneai). — In Amyklai traten die Fremden ans verschiedenen Städten des Peloponnes
zu Ehren des dortigen Staatsgottes zusammen (E 13); in Athen gedenken Seefahrer
([ot] tsvvnMovvsg vavrca E 10, Z. 5) des Apollon Tarsios. Vergl. E 29a, Z. 1 (Thasos:
JJJiii.rrTi.og ') ; 82a, Z. 4f. (Kibyra). — Vergl. den öffentlichen Kult des Apollon Delphinios
bei der milesischen Sängergilde (B 319C, Z. 11, 15, 24, 36).
**) Ich halte diese auf dem Steine (B 272, Z. 7) deutlich überlieferte Form, die mit
der dasselbe bedeutenden Bildung Stqdxiog zu vergleichen ist, nicht für unmöglich, wenn
man sie von btqocucc herleitet. Gewöhnlich ändert man JSxQcex(i.)dyiog (s. Hiller v. Gärtringen
z. St.; Preller-Robert, I 4 S. 274, A. 2). — Ob das noiviv noch nach andern Göttern sich
benannte, läßt sich nicht entscheiden, da die Inschrift am Ende unvollständig ist.
***) S. Schömann-Lipsius II, S. 570.
f) Ähnlich war vielleicht auch der Zusammenhang A 6, Z. b8 (l’AxoU]avog k. t.
M[ov<smv]), wo Larfeld ohne sicheren Anhalt an die Aufstellung der Inschrift im Heilig¬
tum des Apollon und der Musen denkt.
GÖTTERVEKEHKinyO.
187
"9-«[ofg j tu 0 L xal xolg ts ßcce]iXev 0 i xrX.), so tritt er mit demselben auf
Delphi hinweisenden Beinamen auf, unter dem er bei den kleinasiatischen
Techniten von altersher bei jedem feierlichen Opfer im Gebete angerufen
wird (A 21B, Z. 26, 61; vgl. A, Z. 15 f.). Aber auch die späte Vereinigung
von Amorgos, die sich nach dem Muster der dionysischen Künstler (S. 70)
ot [xoQ$axi]6tcc[l tojv tov T7v^b\ov] AnöXXcova xoodäxGtv nennt (B 161),
verehrt den Apollon unter demselben Beinamen.
Mehr vereinzelt kommt Apollon in Kleinasien vor, und es kann dabei noch
bisweilen fraglich sein, ob nicht, wie beim A. Surios (S. 185), ein Staatskult
vorliegt. So steht es mit dem von den Bewohnern einer Straße (S. 123)
verehrten A. üaexAgios*) in Pergamon (Z 49, Z. 7), vielleicht auch mit dem
Schutzgott der geheimnisvollen SrjiMabpÖQoi tov Aq%V7 stov AtcöXXbjv og in
Hierapolis (B 433), der sich vielleicht mit dem rhodischen A. ZtQaxidytos
vergleichen läßt. Am deutlichsten tritt neben der Mutter Kybele Apollon als
Kultgott hervor hei einem nikäischen Verein (B 414b, Z 4). Da in diesem
Kollegium Frauen an der Seite der Männer sich geltend machen (s. Kap. III),
so hat in dieser seltenen Zusammenstellung Apollon möglicherweise als Schutz¬
gottheit der Männer, wie Kybele als die der Frauen, zu gelten (s. S. 191).
Apollon gehört auch zu den wenigen Griechengöttern, die wir von
ägyptischen Genossen gefeiert sehen. So gibt es eine ’AxoXXwviaxrj tfiWog
in Ägypten, deren Namen sich gewiß wie der anderer ähnlicher Vereine von
dem der Gottheit herleitet (B458A, Z.4£; s. S. 69). Aber auch eine zweite
Synodos weiht zu Tiberius’ Zeiten eine Apollostatue (B 474)**).
Der thrakische Apollon schließlich mit seinen barbarischen Beinamen
(B 74a, Z. 2; 82, Z. 1) ist besser unter den thrakischen Gottheiten zu nennen,
wie der synkretistische Apollon der Spätzeit unter Helios (H 43 m, Z. 8 ff.)***).
Die Verehrer der Artemis sind in Vereinen verhältnismäßig wenig an¬
zutreffen. Wie bei Apollon hat mancher Staatskult für gewisse Körper¬
schaften Bedeutung. So haben wir in Samos eine Vereinigung (S. 41) von
Kultfunktionären (B 160, Z. 4 f. oi xata ro lepbv ifprEfudos rijg Taupo-
jrdlou), so wild die aQ^ysTtg von Magnesia, die 'A AEvxofpQvxivxjj in der
Verehrung der dionysischen Künstler dem pythischen Apollon an die Seite
gesetzt (A2 1B, Z. 24ff., 60f.; vgl. A, Z. 16). Besonders aber bildet natürlich
die Göttin den Mittelpunkt für alle jene besprochenen munizipalen. Vereini¬
gungen der Kaiserzeit in Ephesos (B 330); sie wird verehrt von Hymnoden
(S. 48), Geronten (z. B. Z. 83f.; 35r, Z. 5, 9, 15), Epheben (Z. 89f.; N 93b),
*) Über diesen Kalt s. Usener, Götternamen S. 66; v. Prott a. a. O.
**) Über N 146 B s. S. 240, A. ***.
) Auf unsichere Verhältnisse sei kurz hingewiesen; Einen Apolloverein in Lissa
(Acapvatovl B 54C) und einen andern in Golgoi (nach dem Relief Rev. arch. 1873, 25,
S. 169) sucht Oehler (S. 30. 16) ohne große Sicherheit zu erweisen. Apollon und Artemis
finden sich im attischen Festkalender A 77, Z. 9; &otßog Avxeios bei lernäiscben Mysten
(B 5, Z. 11); vgl. die Eö<r[ir|j<[j)J (?), die Geliebte des Apollon, unter den Rollen einer
privaten (?) Mysterienfeier in Ephesos (B 331, Z. 45). Auf öffentlichen Kult beziehen sich
mehr oder weniger sicher: B 462, Z. 3, s. S. 183, AB 373, Z. 7 (A. 6 Mdfpdms]? Teira);
B 302 (Cypern); JGXH 3, 34. 35 (JIo&aMtal Telos).
188 Zweites Kapitel.
Paides (N 93 A, Z. 1,14), allen %QvGoq>oQovvx£g (S. 49), ja den Pächtern des
FischzoÜes ([E 66])*).
Als Kultgebiet für wirkliche Artemisvereine kommt vor allem Attika
in Betracht, wo doch gerade der Staatskult dieser Güttin, geringere Bedeutung
hatte, so daß es mit den Artemiskollegien gerade umgekehrt steht, wie mit
denen der Athena (s. S. 175. 183). So beschließen hier ’AQxsiuöiaGxai Ehren
für einen Kjrenäer (A 52). Da in Kyrene Apollon und Artemis besonders ge¬
feiert wurden, so liegt es nahe, in dieser athenischen Gesellschaft zunächst
kyrenäische Landsleute zu vermuten. Auch ein Thiasotenverein noch aus
dem 3. Jahrhundert v. Chr. verehrte offenbar die Göttin, da ihr Heiligtum als
Mittelpunkt der Genossenschaft genannt wird (A 19, Z. 12 ev xS Isgip xrjg
’A.-‘ Z. 17 r) fffög). Der dritte attische Verein, der der Zax^QiaGxaC {A 47a,
Z. 9, 32, 38) aus der zweiten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrhunderts,
feiert unsere Göttin unter dem ihr gern gegebenen (Preller-Kobert, I 4 320, A. 2)
Beinamen ZtaxeiQa (Z. 24, 40). Denn daß es sich hier um Artemis handelt,
bestätigt die in der Nähe gefundene Weihinschrift ’A^xafiiäi -öatfifpßfj.] x%\.
(A 47 b). Ein viertes Kolleg diente, wie Wilhelm wahrscheinlich macht, der
Artemis Kalliste &sög A 22 A, Z. 17,18). Weiterhin kommt ein fünfter Verein
im Piräus wohl noch aus dem 3. vorchristlichen Jahrhundert hinzu, dessen
Hieropoioi der Artemis eine Dedikation machen (A 74)**). Aber auch ein Jagd-
verein in Haliartos, der begreiflicherweise die Artemis verehrt, besteht aus
Athenern, da sich das Gebiet dieser Stadt seit dem Jahre 168 in den Händen
Athens befand. Freilich dient der Axtemispriester, der hier als Antragsteller
auftritt (B 43, Z.3f.), möglicherweise einem öffentlichen Kult. Schließlich gehört
vor allem nach Attika (0. Höfer bei Roscher II1, Sp. 1268) die auch als Artemis
zu fassende KoXaivig, die Patronin eines sehr späten Vereins (A 60)***). .
Außerhalb Athens ist zunächst der Souvxelmv fHaaog xrjg ’Aqxs/uSo g in
Kition zu nennen (B 299, Z. 2 f.). Aber auch die römische exslQci der Tra-
janenser huldigt der Göttin gelegentlich (B 481b), wie ein verwandtes römi¬
sches Kolleg (CIL VI 261; s. S. 208). Außerdem treffen wir in den Gebieten
Kleinasiens, wo der Apollokult zu Hause ist, auch die Verehrung der Artemis.
Dabei bleibt es freilich fraglich, ob wir an Vereinskult zu denken haben oder
nicht vielmehr an öffentlichen Gottesdienst. So werden in Stratonikeia Wohl¬
täter eines noivov auf der Parastade des Vereinstempels (?) verzeichnet (ß 319,
Z. 10f., 20). Auch die merkwürdigen Tsx^oqswi, in der Gegend des pisicli-
*) Erinnert sei nur an die spartanische Orthia (auch JhonO’.fß) und ihre Bedeutung
für die Epheben (N 9 t, Z. 1; w Z. 5; ya). Ygl. E 29 c, Z. 1 EvnloLa r>üi ''Aqteiil vuvxXtfQov
ml, (Thasos), wo an eine Yerehrung durch eine Genossenschaft gedacht werden könnte;
N 44 a, Z. 23 (Eretria), wo staatliche ’Aqteiielgiu erwähnt werden.
**) Da Ausländer dieser Genossenschaft angehören, vermutet Lipsius (Schömann-L.,
Gr. Altert, II, 573, A. 3) mit großer Wahrscheinlichkeit hinter dem Namen der Artemis
eine fremde Gottheit, etwa die Nana (s. folg. A.).
'***) die attischen Dedikationen an A. Na. va (A 2v) und an Meter und A. (A 2 s),
die, wie Foueart meint, aus dem Metroon der Orgeonen stammen, sei wenigstens hingewiesen.
S. aber Iudeich (Top. v. Athen, S. 400), der seinerseits einen Yerein der A. 'Slqala, frei¬
lich ohne große Sicherheit, erschließen möchte (S. 401).
GÖTTERVEREHRUNG. 189
sehen Antiocheia zieren eine Art Inventar mit der Überschrift Msyälri ’Aqxsius
(B435a, Z. 1) und errichten ein Bild der Göttin im Pronaos (d, Z. 10£).
Bei dem Hymnoden xijg ayimxäxxig ’AQxsfiiäog in Teira (ß 371, Z. 8f.) endlich
ist es zweifelhaft, ob er einer Art Kollegium angehörte (S. 48)*).
Zum Schlüsse seien auch die A mxvvvcc'CGxal von Mylasa (ß 313) hier ge¬
nannt, da sie eine der Artemis entsprechende Gottheit verehrten, deren Einfluß
auf das Meer und die Schiffahrt bedeutsam ist (Preller-Robert, P 317 f.)**).
Wenn Ares, soweit wir aus dem Schweigen der Denkmäler schließen
dürfen, überhaupt nicht Gegenstand der Verehrung besonderer Vereine ge¬
wesen ist***), so erscheint dies bei der Bedeutung des Gottes auffallend genug,
zumal es doch, wie gezeigt ist, Vereine gab, die sich auf militärische Ver¬
hältnisse gründeten. Man wählte offenbar statt des finsteren Gottes eine
glänzendere Erscheinung, wie z. B. in Rhodos den Apollon Stratiagios
(S. 186); auch die Dioskuren und Athena kommen wohl bisweilen als
Schützer von Kriegern in Frage.
Zu den am eifrigsten auch in Kollegien gefeierten Gottheiten gehört
begreiflicher Weise Aphrodite; steht sie doch zu den verschiedenartigsten
Seiten des griechischen Lebens in naher Beziehung. In vielen Fällen hat
man sich an. die fremde, semitische Göttin zu erinnern, zumal wenn sie zu¬
sammen mit ungriechischen Gottheiten auftritt; doch ist natürlich auch auf
unserem Gebiete die völlig zur Griechin gewordene Gottheit um so weniger
als ausgeschlossen zu denken, als ja gerade die fremde Aphrodite gern als
solche ausdrücklich durch den Beinamen ZvqCu bezeichnet wird.
Die Hauptbedeutung der Göttin gründet sich auf ihre Beziehungen zu
ausländischen wie auch zu griechischen Kaufleuten.
Aus Attika (Preller-Robert, I 4 S. 348 f., A. 5) haben wir eine ganze Anzahl
von Urkunden aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Im Jahre 333 v. Chr. wurde den
Kaufleuten ans Kition (S. 10 g 113) gestattet, ein Heiligtum ihrer heimischen
Göttin zu begründen]-) (£2, Z. 9ff., 36f., 41f.; s. Wachsmuth a. a. O. S. 152).
Mit Adonis zusammen wird A. von den kyprischen Salaminiern (A 66, Z. 8)
verehrt ff). Weiterhin haben wir aus dem Ende des Jahrhunderts eine
Reihe von Beschlüssen der AcpQodCxrjg &ia<3äxai (A 13 a, Z. 221; b, Z. 41 f.),
*) Auch die dunklen GvfijtQovQoi (B 49) huldigen der Artemis. Hätten sie, wie die
Tsxiioquol, militärische Bedeutung (S. 129, A. ***), so ließe sich für beide Kollegien die
Wahl der Gottheit gut verstehen, asßöpevoi in Arabien (B 451D) brauchen ebensowenig
einen Verein gebildet zu haben (s. S. 7, A.***), wie der Aolav genannte (Suidas s. v.)
yvvaixsloe &iaaog in Kyzikos, den Oehler (S. 19) heranzieht (s. S. 16f.).
**) Daß die AQiaroßovliantai sich nicht nach der A. Aqiaroßovlri benannten, habe
ich S. 63, A. ** wahrscheinlich zu machen gesucht.
***) Der Vollständigkeit wegen sei auf die ägyptischen Jäger liingewiesen, die dem
''Aqt}s avviia%o s, wohl einem einheimischen Gotte, huldigen (£ 464 e,Z. 2). Ygl. S. 219, A. *.
f) Nicht recht passend bringt Maaß S. 75 mit diesem Dienste der Göttin den Kult
bei den Meterorgeonen zusammen (o. S. 10ff.); kann doch diese Aphrodite in verschiedenen
Kreisen verehrt worden sein.
ff) Yergl. Wachsmuth (a. a. O. S. 157, A. 2), der auch die Genossen des doch anders
betitelten Kollegs A 13 für die nämlichen „kyprischen Salaminier“ erklärt.
190
191
Zweites Kapitel. j
die dieser Göttin das Hauptopfer der Genossen bringen (c, Z. 46f.) und bei j
denen interessanter Weise einmal nicht ein Kaufmann, sondern ein Panzer¬
fabrikant (&c>qccxoxows a, Z. 3) semitischer Abstammung eine Rolle spielte.
Auch als „syrische Aphrodite“*) fand die Göttin im Piräus A ufnahm e und j
trat hier in interessante Beziehungen zur Meter, wie wir gesehen haben
(S. 10ff.)**). Bei den späten Orgeonen des Piräus (A 7), die neben der BsXtfXa
andere ausländische Göttinnen verehren, wird ’AyQoSeCtr} (Z. 73) von der
Zvgla &sög (Z. 76) auffallender Weise (Dittenberger adn. 29) geschieden.
In Rhodos, dem Haupthandelsplatze der späteren hellenistischen Zeit,
und seiner Dependenz ist bezeichnender Weise keine Gottheit so häufig bei H
den verschiedensten Vereinen anzutreffen als Aphrodite. Auch hier erscheint
sie meist in ausländischer Umgebung, doch auch bisweilen zu Göttern ge¬
sellt, die ein mehr griechisches Gepräge haben. Wir finden Vereine von
Aphrodisiasten***) in Lindos (B 293) und, neben Panathenaisten, auf Chalke
(-B 297, Z. b 5 ). In Kameiros wird ihr zusammen mit Asklepios und Apollon *t!
ein Vereinsheiligtum gestiftet (B 283, Z. 12 ff.). In drei zugleich nach andern
Gottheiten benannten Kollegien gibt es ferner in Rhodos Aphroditediener:
im £a/io&^axt[a]0xäv ’A<pQo8i\6iä\dt&v [xoivov] (B 266, Z. 5 ), im [M]rpna- ‘ ■
G[r]äv ’AcpQoSidiaQxäv xoivov (B 273, Z. 4f.) und in dem langbetitelten
£<a[zq]Qt,cc0zäv ’AtSxL TloG. ’HqkxX. ’A&. 'AcpQoSidiüdxäv MatQog Seäv
xoivov (5 2i 3, Z. 5 ff.). Aus einer am Meerbusen von Syme gefundenen In¬
schrift (15 304, Z. 2f.) lernen wir die \Ajäavia0xcd ’AcpQoSsißiadtal ... ’Asxla-
Tuaßxal ol sv AvXatg kennen, die vielleicht auf einer Urkunde von Syme
selbst (15 246, Z. 9f.) als A[djinv/,c/.o[xc'd A<f Q. ?] ’AdxXcc^tiadtcci Avqoi wieder¬
kehren. Dieselbe Inschrift bietet noch (Z. If.) [r]ö xoivov £auo#Qaxi[u]6xüv
’A[cp]Qo[ßi0ia0v]civ BoQßogixäv. Wie hier gerade Aphrodisiasten landsmann¬
schaftliche Vereinigungen (S. 82) darstellen, so ist dies auch bei einem
Aphroditekollegium von Nisyros, bei den ’AyQodisiaaxcä Evooi, der Pall - ?
(ß 243, Z. 14f.)f).
Den Charakter einer Schutzgottheit von Fremden hatte die Göttin
) A 2 k, Z. 4 vi/g 2/vgiag ; Z. 6 tsl ... A. zeI AvqIcu. ■— Dieselbe Bezeichnung
als 6za ZvqIu trägt die Göttin auch in einer Dodikation ägyptischer Priester (b. S. 40, A***),
<iie vielleicht bei der Wahl der geehrten Gottheiten (Aü Zumjgi xai 0 e&i Avalen xcz[i
»solslavvvdois) in interessanter Weise auf die Ehe des Ptolemaios V. mit Kleopatra von
Syrien anspieleu wollen (5 455, Z. 6f.; s. Strack z. 8t. über diesen zum allgemeinen Kult
sich auswachsenden Privatkult der Göttin). So eifrig die Göttin ('Ayvi, UepfoSirr, ZvqIcc
s-fdg; von den Therapeuten in Delos verehrt wurde (Dittenberger, Syll. 2 769 , adn. 2), einen
eigentlichen Verein derselben glaubten wir hier nicht annehmen zu dürfen (S. 35)!
) ^ crgl. die Dedikation AzpqoSlzrii OvoavUu (4 2o), die vielleicht aus dem Kreise
der Meterorgeonen stammt. Über die Verschmelzung von Vieler und Aphrodite s. S. 11.
Dagegen erhebt Maaß, der im allgemeinen über die Vereinigung der beiden betreffenden
Genossenschaften dieselbe Ansicht, wie ich, vertritt (S. 73), unberechtigte Bedenken
(s. S. 214, A.** die Form dieser Dedikationen). - Auf ’A. im heiligen Drama der Iobakchen
sei wenigstens hingewiesen (A 59, Z. 124; s. Dittenberger A. 60).
***) Dlß Aphrodisiasten werden, wenn auch nicht vollzählig, aufgeführt von Stengel:
Pauly-Wissowa, ßealencycl. I, Sp. 2727.
f) Z. 17 ist ’A. durch eine genauere Lesart beseitigt.
Götterverehrung-.
möglicherweise auch iu Megalopolis, da ihr hier als Isvla . . . Kvtiqis*) von
einem Nachkommen des Philopoimen prächtige Bauten für Schmausgenossen
(8caxv[iovss) errichtet werden, die man im Verse gebührend feiert. Auch der
Göttin geweihte Listen, wie die ambrakische, wo sie neben (s. S. 178 f.) ZarqQ
Zsvg steht (B53, Z. 1), die kyzikenische, auf der sie sich als ’A. Ilovtia
dem Poseidon gesellt (Z 56, Z. 18), die von 13 Naukleroi in Messana (E 93)
können auf Vereinigungen zurückgehen und bestätigen jedenfalls wieder den
im Vereinsleben so oft hervortretenden einheitlichen Charakter der Göttin als
einer Schützerin auf dem Meere.
Nur geringe Spuren lassen sich im Treiben der Kollegien nachweisen,
die auf eine Betonung anderer bedeutsamer Seiten der Göttin schließen lassen.
In dem Verwandtenkolleg des Diomedon auf Kos erscheint sie vielleicht
als supplementäre Göttin (s. S. 187) neben Herakles: wie dieser die Männer
beschirmt, wacht sie über dem Schicksale der Weiher (B 229, Z. 30). So
treffen wir beide Gottheiten auch vereinigt im Kult einer dörflichen Gemein¬
schaft Kleinasiens (B 384, Z. 6), sodaß wir wohl nicht nötig haben, mit
Bureseh hier an den Ompbaledienst des westlichen Kleinasiens zu erinnern.
Höchst bedeutsam für den Geist der griechischen Vereine aber ist es, daß
sich keine Spur davon finden läßt, daß von vornherein der sinnliche Charakter
der Göttin betont worden wäre, seitdem das berüchtigte Hetärenkolleg von
Paros (B 213), das ihr angeblich als einer Göttin der Brunst (Oidzpcb)
huldigte, als solches von Wilhelm endgültig beseitigt worden ist**).
Vereinzelt begegnen uns Kultvereine der Aphrodite auch sonst über die
ganze Griechenwelt zerstreut, über deren spezielle Zwecke nichts bekannt ist.
Unter den zahlreichen Genossenschaften von Troizen finden sich [ot &v&xx\ca
täg ’AqiQoäCtag x&g k(t Bäadaig (5 9, Z. B 14), in Kos gibt es einen {hWog
AcpQoSiGiaßT&v xS>v ahv Eirv%ep (B 231«, ß)***) und in Neonteichos AcpQo-
8si6i6ia6xal ol fisxa A. {B 360).
Schließlich sei noch darauf hingewiesen, wie der Staatskult der Göttin,
namentlich der von Paphos, für Dedikationen besonders allgemeinerer Ver¬
einigungen in Frage kommfcf). Daß aber ein solcher allgemeiner Kult auch
für einen speziellen Verein der betreffenden Gegend besondere Bedeutung ge¬
winnen kann, scheint die Dedikation an ’A .<p p o Ö [4 ]Itxi Ov[paW«, ’Ajlcc.xovfi]ov
lisäsovdrj in Pantikapaion zu lehren (B 110, Z. llf.). Ist es. doch interessant zu
sehen, wie gerade die Verehrung der Göttin in der idealeren Gestalt der Urania
in den Gegenden (Hirst: IH St 1903, S. 27) zu treffen ist (Jessen: Pauly-Wissowa
I, Sp. 2671f.), wo auch der Dienst des Hypsistos (S. 179f.) zu Hause ist.
*) 28, Z. 4: Die Übersetzung Friendly Goddess des Herausgebers erscheint mir
für diese „gastliche Göttin“ nicht zutreffend genug.
**) Göttin, der diese Frauen huldigen, ohne offenbar einen "Verein zu bilden
(s. S. 7, A. ***), ist Eileithyia (s. Hiller v. Gärtringen z. St.). S. Kap. III.
***) Vielleicht ist ’A. auch B 236 zu ergänzen; s. S. 62, A. **.
t) Dedikationen römischer Kaufleute: E62; 63. Vergl. A 36; 38; 39 (ein gewesener
Aphroditepriester gehört den dionysischen Künstlern an). Leicht könnte auch das Heilig¬
tum, für das mytilenische Schuster ein ayalya der Aphrodite weihen (Z 14), öffentlicher
Art sein.
192 Zweites Kapitel.
Daß die Gesellschaften, die zu Ehren des Hermes bestanden, weit ver¬
breitet waren, ist bei seiner allgemeinen Beliebtheit nicht zu verwundern.
Von geringerer Wichtigkeit ist die alte Naturbedeutung des Gottes. Er ge¬
hört zu den „andern Göttern“ (N 3 b, Z. 16), die wir neben Bendis (s.. u.) im
Piräus verehrt und im Bilde wenigstens gelegentlich (Demargne z. St.) dar¬
gestellt finden. Auf seine musische Bedeutung weist die Yerehrung hin, die
er bei den isthmischen Techniten in Opus genießt, da von ihnen sein Name
bei der Erwähnung eines feierlichen Opfers mitten zwischen dem des Apollo
und denen der Musen genannt wird (z/ 28, Z. 9, 13). Vor allem aber- ist
Hermes Schutzgott von kaufmännischen und Jugendvereinigungen. Das ist
gewiß mit der Grund, daß ihm so häufig in den Vereinen von Delos und
Rhodos gehuldigt wird*). In Delos stehen zunächst die 'EQpaißxoiC in den
engsten Beziehungen zu dem römischen Element der Bevölkerung (s. S. 66 ),
mögen sie nun (B 164a; b; c; d; vgl. e—1) mit ihren Dedikationen an Hermes
und Maia**) allein auftreten oder zusammen mit den Apollomasten und
Poseidoniasten genannt werden (B 165a; b). An die beiden betonten Haupt¬
seiten des Hermes werden wir auch erinnert, wenn wir im andern Handels¬
mittelpunkt, in Rhodos, eine auffällig große Zahl von Hermeskollegien an¬
treffen, die wohl alle etwa dem 1. vorchristlichen Jahrhundert angehören
könnten. Hier gibt es die 'EQfiaiGzai &£6[ioq:oQiag%uC (B 268, Z. 7f.), die
'EQpaiGxal atixövopoi Svvexavoi (B 260, Z. 3f.), auch rö xolvov rö ’E. a. cf.
genannt (Z. 6 ff.), sowie zwei in derselben Urkunde (B 273) vorkommende
Vereine: das ’AX. L4&. Efjualoräv ’A[p>\i6xsiSeCcov noivöv (Z. 1), sowie das
laugbetitelte Ecor. Afiy.X. Uo6. ’Hq. li&av. l-ifpo. 'Eqii. Mktqo g ©siav XOLVÖV
(Z. 5ff.). Schließlich sind auch die ’AGxXalytiaGxal %ui Ilii\diuü'Tcd xcd ’Eq -
jiulQxai (B 281, Z. 9f.) als ein einziges Kolleg anzusehen. An Rhodos ist
Nisyros anzuschließen mit dem originell bezeichneten Verein der 'Epiicri&vxeg
(B 243, Z. 13) und den Dedikationen des Frühstöcksvereins (gvvuqCg- tiov),
der möglicherweise aus Jugendgenossen bestand, an unsem Gott (B245a; [b]).
Außerdem gibt es nur noch nach dem Gotte genannte Vereinsgenossen
(E^aiaxaC) in Kos (B 232; s. S. 76)***), Mytilene (B 154, Z. 4; S. 65, A.ff)
und Tralles (B 322, Z. 1). Mit einem deutlich als Haudelsgott ihn kenn¬
zeichnenden Beinamen {KsQä^ji7toQog)f) wurde aber Hermes von einer thasi-
*) Daß es sich dabei gelegentlich auch um eine ausländische Gottheit handeln
könnte, soll nicht geleugnet werden; doch ist dies meist wenig nachweisbar. Auch in
diesem Falle gibt Foucart viel willkürliche Deutungen (p. 104). Wie die Inschrift (Foncart
no. 29) mit der Erwähnung des Hermes für das Yereinswesen heraugezogen werden kann,
ist nicht zu ersehen.
**) a > Z. 9; b, Z.3; [c, Z. 2]; d, Z. 14. Vgl. f; ol Mcda[v] ml. Die entsprechenden
lateinischen Inschriften zeigen eine auffällige Verschiedenheit in der Schreibung des
Göttemamens: [Mercurius b, Z. 8;] Mircurius a, Z. 8; Mirqurius d, Z. 7. Mit Apollon
zusammen wird er von den Hermaisten (B 1641 Koiicdp /.. X.) und andern Handels¬
leuten (E 46b, Z. 8 ’A. x. ’E.) genannt, mit Herakles vereint von den [xQvjoort&lai
(Z 15 A, Z. 15).
***) Auch B 236; 237 kann an 'EoiluL arai gedacht werden; s. S. 62, A. ** n. 66, A. *.
t) Preller-Robert, I 4 S. 414, A. 3.
Götterveeehrusg. ^93
sehen Handelsgesellschaft wohl des 2. Jahrhunderts n. Chr. verehrt, die einen
&Q%ixeQds{iXOQOs an ihrer Spitze hatte (E 28, Z. 7; s. S. 107).
Wie Hermes nicht nur als Gott des Handels, sondern vor allem der
Jugend gilt, das läßt sich nicht nur aus mancher bisher nachgewiesenen
Spur erraten, sondern tritt natürlich in den zahlreichen Urkunden, besonders
in den Dedikationen hervor, die von Seiten der Knaben, Epheben, Neoi
oder ähnlicher Koiporationen ausgehen und auf die wir der Vollständigkeit
wegen hinweisen wollen. Wenn sich Hermes auf diesem Gebiete auch be-
bekanntlich mit Herakles in die Ehren zu teilen hat*), so ist er doch der
Bevorzugtere (vergl. S. 205)**). In Athen pflegt er in den betreffenden
Dedikationen allein aufzutreten***). Aber auch anderwärts läßt sieh eine
gewisse Bevorzugung des Hermes vor Herakles beobachten. So oft auch beide
gemeinsam Opfer (ZV 36, Z. 62; 40 b, Z. 21?; 44b, Z. 14; 140b, Z. 12) und Agone
(ZV 36, Z. 78; 44a, Z. 15ff.; 62, Z. 21 ff.) wie sonstige Zuwendungen erhalten f),
da sie ja beide einen Priester habenff), so üblich es auch außerhalb Athens
ist, daß beide Götter in den betreffenden Dedikationen nebeneinander genannt
werden, stets steht Hermes' hier an erster Stelle fff). Überdies wird es kein
Zufall sein, daß der Gott so häufig im Bilde aufgerichtet (N 44a, Z. 35;
49, Z. 13; 56, Z. 8; 92a, Z. 6)*f), sein Fest (^Eg/icda) ausdrücklich hervor-
gehoben wird (N 40a, Z. 4; b, Z. 23; 51; 109 b, Z. 13).
Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß auch unter der Zahl der
fremden, als griechische Götter umgedeuteten Gottheiten der ägyptischen
Basilisten Hermes zu finden ist (£468, Z.9f. nsTgv0ijve[i] xm xai ’EQfiEi)** f).
*) N 36,. Z. 62 f. (Sestos) TCOV T£ E. X. T(Ot H. TOLQ KOC&LÖQVltEVOLg £v TÖQl yV{lVCt6f-C0l
'9’iotg; Z. 67 f. tolg izqoegttiiiogiv tov yviivuclov oHo??; N 72, Z. 9 rav iv yvp~
VCCGLG3 &£ü)V.
**) über die Bedeutung des Gottes für die Jugend s. IV 108 d, Z. 19; vergl. N 9a,
Z. 2 veov JEq(iekxv ; Z. 4f. GvvscpTjßot, Eq{icx.(üvi &eg) tiXeiov ccyaXXo^LEvoi.
***) Z. 1; bp, Z.2; bq, Z.2; br, Z.2; bs,'Z. [b4], c2; bt, Z.2; ca, Z.5; cb, Z.4;
ec, Z. 5. Vergl. tov 'Egpav VTthQ t&v owstp^ßcov zavrov avEftryxEv N lh, Z. 13.
T) IV 95c, Z. 56f. (Geldbuße: E. x. H. x„ JMJovGäiv')^ 154, Z. 7 ( ocplXovtcoi vcöt *E. nctl
tcql * H.).
tt) Es wird nur im allgemeinen vom Priester gesprochen: IV 72, Z. 9 (s. A. *);
127, Z. 18; 140 b_, Z. 11 f.; 49, Z. 22 f. (Dittenbergers Ergänzung ist hier der von Holleaux
vorzuziehen; s. III. Kap.)
tft) N 17 B; 26; 38 A; 41 B; 47, Z. 12; 50 b, Z. 10; 52 b, Z. 12 u. 54a (unter Hinzu-
fügung des delischen Hauptgottes Apollon); d, Z. 7f.; 56, Z. 2; 57, Z. 2; [58Ac, Z. 4?];
[B]; 60Aa; 61 c; d; g; [ij; [1]; 63 B; 74a; b, Z. 5f. (unter Beifügung des Staatsgottes
Helios an erster Stelle); 76; 108b, Z. 9; 146B; 147; 1480; H15, Z. 5. IV108A und B 313 A
(s. S. 205, A. ***) ist gewiß der Name des Hermes vor dem des Herakles zu ergänzen.
B 39oA, Z. 2: ®£olg JEsßaGTOLg x. E. x. 'H. — N 92 a, Z. 6 ff. wird ein Hermesbild beiden
Göttern geweiht. Vergl. Preller-Robert (I 4 , S. 415, A. 4), der auch andere für uns nicht
in Frage kommende Stellen anführt. — Allein findet sich Hermes in folgenden Dedi¬
kationen: JV 9 a, Z.5 (s. A. **); 57 Aa; b; 61h, Z. 4; k; m(?); n (?). — IV 22 A, Z. 2 'E. v.cci
Mivva. — Opfer an Hermes N 43, Z. 5.
*t) Auch N 146 A ist die Ergänzung ['HganXf]] 'Eq^v /xve^he nicht sehr wahr¬
scheinlich; vielleicht ist zu lesen [tov] "Eq^v cc.
* i*) Unsichere Beziehungen zu Vereinen bieten: B413A ol [ivotcu (hier ist
vermutlich ein Relief mit Inschrift, das von Serapismysten stammt, für H. wieder be-
Poland, Geacli. d. griech. Vereinawesens. X3
194
Zweites Kapitel,
Götterverehrung.
195
m
Wenigstens einmal haben wir auf Rhodos auch die bescheidene Hestia
als Patronin eines Kollegs (B273, Z. 8 ’EGtiußtäv xoivov), und es ist be¬
zeichnend erwei se gerade dieser seltene Götterdienst mit keinem anderen
kombiniert, eine für Rhodos bemerkenswerte Erscheinung (S. 243). Nur
noch bei den Basilisten begegnet uns Hestia, und zwar in ägyptischer Gestalt
(B 468, Z. 8: 'Avovxci riji xal Eözvac, umgekehrt B 473, Z. 5)*).
Poseidon ist begreiflicherweise vor allem in Seestädten, besonders in
den beiden Hauptzentren des griechischen Handels in der Römerzeit, in Delos
und Rhodos, von Genossenschaften verehrt worden; freilich haben wir gerade
bei diesem Gotte mehr als bei manchem anderen an eine Gräzisierung fremder
göttlicher Wesen zu denken. So steht es mit dem berytischen Kaufmannskolleg
der Poseidoniasten (B 168 a-n) auf Delos (S. 61 u. 113) wie mit dem Poseidon^
dem interessanterweise das Kaufmannskolleg der tyrischen Herakleisten auf
Delos ein Opfer darbringt (f?166a, Z. 38 f.). Auf derselben Insel treffen wir
aber ancb Poseidoniasten in jenem unter römischem Einflüsse stehenden Drei¬
bunde delischer Vereine, wo sie zusammen mit Hermaisten und Apolloniasten
(S. 185) auftreten (B 165a; b). Auf Rhodos begegnen uns Tloösidaviaa-ccd in
zwei Vereinen, die in bekannter rhodischer Weise mehreren Gottheiten dienen:
in dem der ITo0£iöa[v]iacit[cd x]cä ’AdxXcatia[< 5 r]al (B2 75; s. S. 60, A. *)
sowie in der Genossenschaft mit dem längsten Titel (B 2 73, Z. 5ff.), in dem
Agjt. AlGxX. IIo<jci<)ty.viuÖT&,v IIqccxX. ABfccv. Atpct. r [goil. MaxQog ®eg>v xolvov.
Wenn in Syros ein Eranistenkolleg dem Poseidon und der Amphitrite
(R 211, Z. 4) und in Kyzikos eine auf dem Meere tätige Erwerbsgenossenschaft
dem Poseidon und der Aphrodite Pontia (Z 56, Z. 18) Weihungen darbringen,
so ist es sehr gut möglich, daß es sich in beiden Fällen um die Kultgottheiten
der betreffenden Vereine handelt. Zum Schlüsse sei an die Ttav&Qioi in Sparta
erinnert (B 20a: b; c), die ein Fest zu Ehren des Meeresgottes auszurichten
pflegten, aber schwerlich als eigentlicher Verein anzusehen sind (S. 71 £)**).
Auffallend gering ist die Zahl der nach Demeter benannten Kollegien.
Es wird dies nicht zufällig erscheinen, wenn man bedenkt, wie der Ver¬
ehrung für diese Göttin, die mit ihrer Tochter untrennbar vereint auftritt
(Preller-Robert, I 4 S. 747), vielfach in den Staatsmysterien Genüge geschah.
So waren vielleicht auch die Bakchen von Lerna (B 5), die im „hochgedeckten
nutzt worden; s. Mendel z. St.); B 146a, Z. 16f. (der Hermespriester in einer Mitglieder¬
liste von Sauazosmysten ist vielleicht sogar staatlich und führt seinen Titel nur Ehren
halber mit auf, wie ein anderer Genosse, der Priester des Dionysos ist: Z. 19); B 432a; b
(Bilder von Zeus, Tyche, Sonnengott und Hermes); B 315 C, Z. 6 (gewiß öffentliche ’Efjaalu).
BCH VII, 166 (ot teteIegiisvoi Eotbit) bezieht sich sicher nur auf die bekannten Mysteu der
samothrakisehen Götter in Imbros, nicht auf einen eigentlichen Verein, wie Öhler (S. 13) meint.
*) S. Hestia bei der milesischen Sängergilde (B 319 C, Z. 13, 41: za ’lezijiu, d. i.
„Besitztum der Hestia“).
) S. Opfer zu Ehren des Poseidon bei Berufen, die mit dem Meere Zusammen¬
hängen (Z 16B, Z. 17; 21), wo aber schwerlich an Gilden gedacht werden kann (S. 124).
~ Wohl nur eine rein lokale Angabe (S. 86) bieten die Worte (Z28, Z. 3f.) oi h
’Etpieip iqymai %Q[o7tvlelt\<u ngoe zä UoesiS&vi. — Ein Pest des Poseidon (Xcqicd^log)
gibt es m dem möglicherweise auf einen Verein sich beziehenden attischen Fest¬
kalender (A 77, Z. 18); s. v. Prott, Pasti sacri, p. 11.
Hause“ der Göttin (Ayco Z. 3f.) sich tummelten, in einem öffentlichen Kult tätig
(s.Höfer: Roscher H, , Sp. 9)s Jedenfalls haben aber auch alle Privatvereine, die
hier zu nennen sind, soweit wir sehen, mystischen Charakter. Vor allem kommt
Kleinasien in Betracht*). In Smyrna gibt es einen Mystenverein der Vor¬
stadtgöttin Demeter (B 353, Z 1 f. t) ßvvoSog zmv ^ivsräv vrjg fisydXrjs &s&g -rpo
x6Xs<as &eöfio(poQov ArffiT/rpog), von dem wohl die övvodog räv vrjg &eov fivßräv
(B 354a, Z. 1; [b, Z. 1?]) verschieden ist (S. 38). Auch in Ephesos gibt es
mindestens zwei Mystengenossenschaften (s. aber S. 38) der Göttin (s. Ziebarth
S. 52 u. A. 1): die eine verbindet den Kult der Demeter Karpophoros und Thes-
mophoros mit dem der ®soi Lsßaexoi (B 328, Z. 4ff.; vgl. 327, Z. 1), in der
anderen, wo wir einen „Vorstadt“-Kult haben, gesellte sich, wie in Eleusis
Iakchos, so hier Bakchos zur Demeter (B 326, Z. 3 ff.: xäv xq'o xöXsag
Ji]fi,rjTQia0Täv xal Aiovvoov 0 Xsbj [ivGzäv). Aus Kleinasien stammt auch der
Rest eines Festkalenders, den wohl ein Vereinsgenosse aufgezeichnet hat (B485),
mit dem Hinweis auf die mystischen Feste der Göttin (rj ff«5g Z. 1, 5, 7), vor
allem auf ihre avdßaöig und ihre SvGig (s. v. Prott no. 18).
Daß Demeter und Kore sonst in zahlreichen Mystenvereinen des Bakchos,
die uns überliefert sind, ihre bedeutsame Rolle gespielt haben werden, ist ohne
weiteres anzunehmen, ausdrücklich bezeugt ist uns Kore bei den athenischen
Iobakchen (^4 59, Z. 124; s. Dittenberger a. a. 0. adn. 58)**).
Nicht selten gaben auch die Staatsfeste der Demeter den Genossen¬
schaften Anregungen zur Verehrung. Das gilt besonders von Athen für den
Verein (?), dessen Festkalender uns zum Teil erhalten ist {A 77, Z. 1; 6 £.;
s. v. Prott p. 8), selbstverständlich für die offiziellen Epheben***), vor allem
aber für die dionysischen Künstler, die ja auch sonst, auf den Staatskult
überall in kluger Weise Rücksicht nahmenf). An die Pflege eines öffent¬
lichen Götterdienstes schließt sich natürlich auch der Verein der gewesenen
Demeterpriesterinnen in Mantineia (B 25, Z. 4, 29f.) an, dem sich der Klub
der KoQayoi (B 24; s. S. 68) gesellt.
Wenn weiterhin die Genossen eines der späten Handwerkervereine, die
im allgemeinen so sparsam mit ihrer Götterverehrung erscheinen, als ArjfirjTQog
»spdxovtsg hintreten (Z 85, Z. 12), so liegt es nahe, an eine Beeinflussung
durch die römische Göttin der Proletarier, die Ceres, zu denken fj*), andererseits
) kaum unsicher m ihrer Beziehung auf Demeter sind die ( Bq^iolXgzcgl & eg [lotpoo lugt u t
auf Rhodos (B 268, Z. 7f.); s. S. 237, A. **.
**) Wie hier Kore im heiligen Drama auftritt, ao findet sie sich auch in Ephesos
(B 331, Z. 47) neben Demeter (Z. 63); doch steht der private Charakter dieser Mysten
nicht genügend fest.
***) Vgl. die beiden Göttinnen geweihten Schalen iVl[aq, Z. 27]; as, Z. 17.
t) Ein verdienter Mann sorgt für Ansrichtung althergebrachter Opfer an den
Mysterientagen in Eleusis {A 5, Z. 14 [iriyj xuzqlovs zutg frsaTg &vG£ag, 32,41 vgl. mit 9),
als Athen in der 1. Hälfte des 1. vorchristlichen Jahrhunderts schwer darniederlag. Auch
ri8D, Z. 11 f. ist wohl eine rege Beziehung dionysischer Künstler zu den eleusinischen
Mysterien angedentet. — Vgl. die offiziellen Thesmophorien im Dekret der Piräenser
(A 9, Z. 8), die die Bildung von Blugol nicht dulden wollen (S. 19).
ff) Auch ein thiasus in Puteoli verehrt Ceres: CIL X 1586.
13
196
197
Zweites Kapitel.
stehen die Gärtner (xr/itovpoi) in Pessinus zur ®sä [Ab] _Kap:n:o(p[o'p]os
in einem natürlichen Verhältnisse als ihre Schutzbefohlenen. (Z 75, Z. lf.). ;
Eine Demeter*) wird, seltsam genug, von einem Thiasotenverein der semiti¬
schen Aphrodite gestiftet, ohne daß wir die Beziehungen dieser vielleicht
als ausländische zu erklärenden Gottheit zu dem betreffenden Vereine durch¬
schauen könnten (A 13a, Z. 18ff.). ;
Schließlich lernen wir einen ausdrücklich nach Kore benannten (s. S. 38 u.
A. **) Mystenverein aus Smyrna kennen (5 355), und eine in Rom aufhältliche
Landsmannschaft der Sardianer erhält die Weihung von Korestatuen (E 101 a; b).
An Demeter schließt sich am besten Dionysos an. Kein Gott be¬
herrscht in dem Maße das griechische Vereinsleben wie er. Besonders
in den nachchristlichen Jahrhunderten ist er unter den einheimischen Gott¬
heiten, soweit man ihn freilich als solche auffassen darf, der fast ausschlie߬
liche Vereinsgott, und wo er nicht im Mittelpunkte steht, wird er doch oft
nebenbei gefeiert**), jedenfalls ist die in seinem Dienste übliche orgiastische
Gottesverehrung vorbildlich und typisch für alle diese späteren Vereine, so¬
weit das Religiöse überhaupt noch von Bedeutung ist. Die Verschiedenheit
in der Bezeichnung der Kollegien ist dahei eine ungemein große. Außer
den von seinen beiden Namen hergeleiteten Bezeichnungen (S. 58 u. 67 ff.)
haben wir Ojtffpa, ßovxöXoi u. a. als dionysische Genossenschaften kennen
gelernt, vor allem aber sind die zahlreichen Mysten Vereinigungen, auch wo
der Name des Gottes nicht überliefert ist, mit großer Wahrscheinlichkeit
zunächst für ihn in Anspruch zu nehmen. Dahei erscheint es nicht ganz
bedeutungslos, ob die betreffende Körperschaft ihren Namen von Aiövvßos
oder Bdx%og herleitet. Die älteren Vereine werden den ersteren Namen be¬
vorzugen, die späteren den letzteren, da in ihm die damals herrschende
mystisch-religiöse Richtung in erster Linie ihren Ausdruck findet***).
Da wir in den dionysischen Vereinen am ehesten religiöse Vereine im
eigentlichen Sinne erkennen müssen, denen zum Teil freilich auch der Kult
der hellenistischen Herrscher und später der der Kaiser am Herzen liegt, so
ist hier meist eine Scheidung nach ihren Sonderzwecken, nach verschieden- ' -
artigen Lebenskreisen noch weniger möglich als anderwärts. Wir müssen
uns im wesentlichen mit einer Betrachtung nach lokalem und zeitlichem
Gesichtspunkte begnügen. Beide fallen bis zu einem gewissen Grade zu¬
sammen. Denn wenn wir sehen, wie die ältesten Dionysoskollegien im
griechischen Mutterlande, und auch da kaum vor dem 2. vorchristlichen
Jahrhundert, auftreten, während sich in den nachchristlichen Jahrhunderten
*) Über die angenommene ^.'Ofiovoict (Wachsmntb, Die Stadt Athen Dl, S. 160f.;
Maaß, Orpheus, S. 74, A. 96) s. VI. Kap.
**) weihen z. B. die xcc[r]ul[d]vo[t]ixol (?), iir][vixyvg]rca M^vig Tidpov xcd M?p>ös
ll'rvomivov (s. S. 68, A. y) das Bild des Dionysos (B 390, Z. lf.); so wird ein Heiligtum
eines Asklepiosvereines (?) (B 387, Z. 23 ff.) mit Bakchantinnen geschmückt. Gewiß stammt
auch manches erhaltene Bild des Gottes von einer Vereinigung.
* •) Die Berührungen, die dieser Kult mit dem der Götteimutter und des Sabazios
(Preller-ftobert, I 4 S. 697 ff.; Hob de, Psyche 2 II, S. 6 ff.) hat, können wir hei der Dürftigkeit
der Überlieferung in unseren Vereinen nicht nachweisen. Vgl. u. Meter, Sabazios u. a.
Götterverehrung.
der Dionysosdienst vor allem in Kleinasien und dem sich anschließenden
thrakischen Gebiete (hier in enger Fühlung mit der römischen Kultur) in
weiter Ausdehnung findet, so erinnert uns das daran, daß wir eben in diesen
Gegenden die letzte große Entwicklungsstufe des griechischen Genossensehafts-
lebens auch nach seiner religiösen Seite hin haben. Dahei ist besonders zu
bedenken, daß Dionysos geradezu zum eigentlichen Fürsten- und Kaisergott
geworden ist (s. S. 200. 230ff.).
Beginnen wir mit Attika, so begegnen uns hier im zweiten vorchrist¬
lichen Jahrhundert die vornehmen Dionysiasten des Piräus*) und dann erst
etwa vier Jahrhunderte später die ein Bax%eiov bildenden (s. S. 68) ’Ioßax%oi
(A 59)**), die es nicht mit Orpheus zu tun haben (s. S. 213, A. ***), wie
Maaß behauptet hatte***).
Das übrige Griechenland bietet uns die älteren Aiaviovöiaßti] in Ta-,
nagra (B 33), eine Dedikation an [Ai oVoJüog ©paxtog von einem thebanischen
Verein mystischen Charakters (5 39) und späte Mysten im Peloponnes, deren
Vereinscharakter zum Teil nicht einmal feststeht; eine ßvvoäog t[S>v &iaßmS>v
Aio]v6ßov (5 2Ä, Z. 2; A. ftCccßos Z. 3) neben dem xaXaibv Bax%slov in
Megara (5 1, Z. 7), ferner eine ßovxoXa von Kenchreai (5 3, Z. 3) und
Bakchen von Lerna (5 5 Z. 1, 9; s. S. 194).
Von den Inselnf) tritt Delos auffällig zurück: bis auf die Weihung
Aiovvom xcä Zagditi (5 181) von einer zweifelhaften Vereinigung von ffup.-
ßaXöfievoi (s. S. 7, A. ***) ist die Apolloinsel nicht vertreten. Auch für Kos,
wo Diomedon außer für andere Gottheiten auch für Dionysos ein Opfer einsetzt
(5 229, Z. 27), sind die Aiovvßiaßral (5 237) nicht sicher (s. S. 58). Wohl
aber gab es ein [egtbiciTov [vs]ov Bax%iov in Thasos (5 152), eine wohl ge¬
sicherte dionysische Vereinigung in Mykonos (5 201, Z. 11), Mysten des
A. Tqisvtiqixös in Melos (5 216, Z. 5; 219a, Z. 5; b; s. S. 37), Baxxißxai
in Thera (5 225, Z. lf., 6), die uns in interessanter Weise an die Bedeutung
des Dionysos für den Ptolemäerkult erinnern (S. 128 f.) ff). Besonders reich¬
lich sind Dionysiasten auf Rhodosfff) vertreten. Außer einem xoivov Aio-
vvßiaßx&v (5 267 a, Z. 43)*f) mit seiner Bakchosfeier (Bax%sia Z. 49;
s. S. 68, A. **) zu Ehren des A. Baxyß,og (Z. 115, s. Maaß S. 42, A. 39) gibt
es noch drei Kollegien, in deren Titel sie genannt sind: das xoivov Aiov.
*) A 4 a—d. AlovvgiccgtccL ist die übliche Bezeichnung (s. S. 58). Über die anderen
Namen friaGos, ovvodog s. Kap. I, S. 9 u„ 159. Auch der Gott wird, wenn er
nicht als 6 ■frsö? bezeichnet wird (a, Z.21, 23, 31; [b, Z. 38]; c, Z. 7,11,15,19,47, 50), in
der Kegel Aiowaog genannt; so namentlich in der weihenden Überschrift Isqcc Alovvgov
(a, Z. 1); vgl. auch a, Z.21; c, Z. 18, 35; d, Z. 5. Nur in der metrischen Begrüßung des
Gottes liest man Bdn%s (d, Z. 4).
**) Auch das Lokal heißt Ba%%£Lov (IV. Kap., §. 1), einBeamter &Q%Lßa%%og (das. §2).
Über ’loßaxftos s. Höfer bei Roscher II1, Sp. 280 f.
***) S. Dionysosopfer in einem attischen Festkalender: A 77, Z. 8, 21 (dazu v. Prott).
f) JB 149, Z. 9 (Ägina): ßovrcol . . .; s. S. 45, A. ***. — N 58 Ad, Z. II1 (Paros) ist
viov [Alowugov Gvvodog ] beseitigt; s. JG Kilo, no. 173 II.
ft) Über den Av^lgttiq auf Thera (B 221) s. S. 213.
ttt) Preller-Robert, I 4 S. 679, A. 6.
*f) B 267 b, Z. A 9 ist wohl dasselbe %. gemeint.
198
Zweites Kapitel.
’A». Aio0axaß. EvcpgavoQkov %G>v 0 i>v ’Ä&rjvaCm KviSCm (5 289, Z. 3f., 13£),
das Aiosluv. Atov. r[vcc]iov[eqav x. (5 272, Z. 1) und'das A. Xa mi i\p]vsl<ov
x. (Z. 6); außerdem in dem von Rhodos beeinflußten Nisyros [ Aiov]v0iaercä
Ex![Qv9-s(iCd]ioi, ol avv xxX. (5 243, Z. 17).
Bedeutend ist die Verehrung des Dionysos in mystischen Vereinen
seinei alten Heimat: im thrakischen Gebiet, das sich bis zum Nordufer des
Schwarzen Meeres ausdehnt. Hierher gehören (s. S. 26. 37) die in Thiasoi Ge¬
gliederten Mysten von Thessalonike (5 58) und eine ganze Anzahl mystischer
Vereine in Philippi und in Perinth*); dazu kommen einzelne Kollegien in
Apollonia Pontica (5 7o; .s. ßovxoXoi S. 44), eine Ao'utvwv djffjc ü>r, aus der
Gegend von Kutlovica (5 81), ein Bacchium in Nikopolis am Ister (5 83A,
Z. 3), BcixyßaGxo'.C mit einem [c.omii&vog Aiovvöov in Dionysopolis (5 86)
jmd vielleicht zwei andere Vereine an der bulgarischen Küste**). Dazu
treten weiterhin Vereine in Kallatis (5 95; s. 'S. 67), Tomoi {dnsiga 'Pafuu'av
5103; d-ütsos von Bax%oi 5 106; s. S. 67) und aus dem bosporaiiischen
Gebiet (g[x]iq(xqxvs 5 109A).
Ist schon die Zahl dieser dionysischen Kollegien groß, so beherrscht
offenbar geradezu Dionysos das Vereinsleben Kleinasiens (Poucart S. 114 ff).
Freilich muß man beachten, daß es sich in allen diesen Kollegien um Mysten
handelt; dabei kann es, wie wir gesehen haben (S. 39), bisweilen fraglich
erscheinen, ob manche dieser Mystenscharen als wirkliche Vereine zu gelten
haben. Nicht selten mag ja sogar ein angesehener Mystenverein offiziellen
Charakter bekommen haben. Auch ist an die anderen Mystenkollegien zu
ernmern, in denen, auch wenn sie anderen Gottheiten, wie namentlich der
Demeter huldigten, Dionysos eine Rolle spielte. Vor allem ist darauf hin¬
zuweisen, daß es nicht selten mehrere dionysische Vereine in einer Stadt
gab, die dann wohl auch in ein festes Verhältnis zu einander gesetzt wurden,
etwa durch eine Gründungsgeschichte (vgl. 5 320a; b Magnesia).
Wir treffen Bax%oi, Verehrer des A. Buxzog (Z. 6f.), in Knidos***)
(5 307, Z. 2, 9), Iax%iaaxai-f) in Lagina, die merkwürdigen drei von Kern
(a.a. O.) beleuchteten Thiasoi in Magnesia a. Mäander (5 320a; b; s. S.23f 38)ff)
sowie d i e Mysten des fcpög oho S (5 321, Z. 7) mit dionysischen Ämtern, wie
*) Aua Philippi und Umgegend gehören hierher g,ve[x]m [Aijovvoov (B 61, Z. 4), die
tluasi Lib(eri) Pat(ris) Tasibast(eni) B 63a, Z. 6; b, Z.4f., sowie die piare Borgvog A.
(l)rama: B 64, Z. 1 ff.), während hei den Bromio signatae mystides (CIL III 686, Z, 17 ) mehr
em allgemeiner Ausdruck vorzuliegen scheint (an einen Yerein denkt Öhler s’ 11)- aus
Perinth (s. Maaß S. 43, A. 41) das Bax X siov Aeiav&v (B 69, Z. 12), sowie ein anderer Mysten-
TCre T* mlt 61nem & ^ßovxoXos und einem onuQÜ m g (B 70). Über Bdx X og B 71 s. S. 67, A. *f.
*) B 87 twoSos iwatLKri Tagetcov (möglicherweise eine Landsmannschaft in den
egenden, wo der betreffende Ring mit Aufschrift gefunden wurde; s. aber auch 3 84)
boüten die Tavgoi, deren Priester genannt werden (B 88), mit der bekannten An-
schauung des Bakchosdienstes Zusammenhängen?
***) ^ ber Dionysos in Knidos s. Dittenberger z. St. (Sylt. 2 561) adn. 3.
f) B 318a, Z. bis, b 18: f«Wat; vgl. b, Z. 6 xolg xov A. fwer^ÜHs]. Über den dem
Dionysos mindestens ganz nahestehenden Jakchos s. Hofer bei Roscher II , Sp. 1 ff.
++) Der Gott heißt Bdx x os (a, Z. 17, 29) oder Aiivvsog (a, Z. 7, 21 ; vgl. ’@sä Aiovvam
0 , L. 1 ). '
Gtötterverehrung.
199
dem ame[o:g] AiovvOov (Z. 8f.)*). Wenn wir ferner schon auseinandergesetzt
haben (S. 38 f.), wie gerade die ersten Städte Kleinasiens im Mystendienst sich
betätigten, so bedeutet das eben, daß dort vor allem der Kult des Dionysos
blühte. Smyrna, Ephesos, Teos haben wir als solche Zentren aufgeführt, zu
letzterer Stadt ist das mit Teos eng zusammenhängende Pergamon zu fügen.
Außer den Mystenvereinen der Demeter und der Kore (S. 194f. 196), bei denen
man gewiß auch des Dionysos nicht vergaß, blüht in Smyrna vor allem die
eigentümliche Genossenschaft von Verehrern des BQt^öE'bg Acövvgog^ der
Teehniten und Athleten angehörten**). Ephesos hat neben anderen als Verein
nicht sicheren Demetermysten (S. 195 mit 38) die irpö xöXscog Axi^xgiccßral xcd
Aioviß ov fpXsco fivßxai (5 326, Z. 3ff). Dazu kommen möglicherweise andere
Vereine, da wir Listen mit dionysischen Rollen (5 331; vgl. S. 203, A.*) oder
charakteristischen Kultfunktionären (5 333, Z. e4 [ffujpOo^opog; 334 ßovxoXog-
s. S. 44) besitzen. In Teos und Pergamon stehen offenbar im Mittelpunkt des
dionysischen Treibens die Teehniten, wie auch H. v. Prott neuerdings wieder aus¬
geführt hat (MD AJ Ath. Abt. XXVII 1902 S. 161 ff), der freilich darin fehlt,
daß er verschiedenartige Kollegien zusammenzuwerfen sucht. Ist doch gerade die
große Fülle mannigfaltiger dionysischer Vereine in derselben Stadt, wie wir nach¬
gewiesen haben (S. 39. 84. 86), eine charakteristische Erscheinung der Gottes-
verehrung in hellenistischer und in der Kaiserzeit, und zwar vor allem in den
Städten Kleinasiens. So gibt es in Teos den einzigen Verein des Gottes in Klein¬
asien, dessen Genossen in alter Wbise als AiowßitxßxccC (5 337) sich bezeichnen,
sowie ro[ü 2r[xa]vslov &sov Aiovvßo[v [ivßxai] (5 336, Z. 3 £)***). In Pergamon
huldigt auch außer den dionysischen Künstlern und den ihnen angehörigen
Attalisten eine Menge von Vereinigungen dem offiziellen Königsgott Kccdij-
ysjimv Al6vv0o S (s. v. Prott), zu dem sich im Kult der Fürst selbst gesellte
(S. 230 £). Gleichwohl hat mau kein Recht, bei allen pergamenischen
Vereinsinschriften an diese einzige Form des Dionysosdienstes zu ' denken.
Außer der Technitengesellschaft sind für den offiziellen Kult auch Körper¬
schaften wie die der ßovxöXoi (S. 44 f.) in Anspruch zu nehmen, bei denen
der Priester des K. A. eine Rolle spielt (5 398b, Z. 2?; c, Z. 4f.) und deren
, Führer, wie gelegentlich betont wird, sich dieser Gottheit würdig zeigt
(a, Z. 4f.)f); auch die Miäcatsdsixäv ßicei^ri verehrt den Dionysos unter dem¬
selben Beinamen (5 399 a, Z. 2; b, Z. 2). In anderer W eise sprechen von
*) Daß diese Mysten mit den eben genannten identiscb sind, wie Kern (Beiträge
S. 84 f.) zu meinen scheint, läßt sich nicht erweisen (s. 0 . S. 38).
**) Sie nennen sieh nach der Weise der dionysischen Künstler (S. 69.147) ol it. r. Bgeioia
Awvveov («• X valTca xcd /ivetai) A 43, Z. 6; 430, Z. 6f.; 44, Z. lff. ; 46, Z. 1 oder ol iv
Sgvgvy uvo'zcu (z/ 43, Z. 26), auch wohl gvozai Ttqb Ttöletag BgsiGug /J 45 A (Usener, Götter¬
namen, S. 242, A. 64; 245f.; 358). Vgl. ftveia Bgrjasl (A 75, Z. 5) und die Weihung eines
Hymnoden Borfiti Aiovvacg A 43A, Z. 1. Der Genosse dieses Vereins heißt auch ßccx X og
rov &IOV A 44, Z. 7 f.; s. 8. 67.
***) Auch die Epheben haben in Teos Beziehungen zum staatlichen Dionysoskult
(IV 95a, Z. 9f.).
11 Auch die Dedikation an den Gott B 402 ■ bezieht sich möglicherweise auf die
ßovxoloi ; 8. S. 39, A. *
200
Zweites Kapitel.
ihrem Gotte d ie Bax Z ot tov siaßrov fr[eot>] (£403, Z. 3), die doch, obwohl
Jon ihnen der vergötterte Eumenes II. eine Weihung erhält, nicht notwendig
dem Staatsgott K. A. gedient zu haben brauchen oder gar mit y. Prott (S 185)
als Vorläufer der ßovxöXot anzusehen sind. Dazu kommt der Boö^oal
n axoQ itm, £401, Z. 4f.), vielleicht von einer Art Landsmannschaft (S W
A tf7) verehrt. v ’
e ,,/ erf0lgen ™' den Dionysoskult weiter durch Eieinasien, so sind folgende
Statten einer sicheren oder doch höchst wahrscheinlichen Verehrung durch Ver¬
eine nachweisbar: die Umgegend von Sardes (£ 368) mit einer IWkfo« (Z 11)
des xafhjylt]^ AMveos (Z. 5f.), Teira mit einem Thiasos (£ 372 Z 2f-
^rV Aco^ovj 8. S. 24, A.*), Ilion mit einer des Acövv«og ’(£ 404,'
(n l 07 7 7 \ W ° es offenbar ^hrere Vereine des Gottes gab
1 a , a'./' 9 “!' 5 '' Bax 7' m KvvoGovqutcu-, b. S. 172), die Umgegenden
A Jr 7 7 6 n (B 1 41 ° B ’ ^ U: ^ -n Dafkylion
{ T , .' '' o| -‘ B\vatai Aiovfoov), von Nikaia kB 414 A; s. S. 45) und
von Dorylaion (£ 422: o C ft. Atovfaa), Akmonia (£ 426, Z. 1 A. Ka&vve-
K°Xk 1° e r„Ti r ei T M y stenaiasos gab (S. 172), und Seleukeia am
Kalykadnos (£ 448, Z. 1 A. A n sßdx X9 )*). Mit großer Wahrscheinlichkeit kann
man schließlich anf die «* el Q ac (£ 425 A; CIL HI 870; s. S. 153), ja auf alle
anderen Mystenvereine hinweisen, deren Gottheiten nicht genannt werden
und die schon um dieses ihres mystischen Charakters willen leicht Be-
gottS" lnr**) WnJS ° S iabSn i01mteU ’ W6ml ^ aicM ihre erate
Wenn gegenüber Eieinasien Ägypten in der Dionysosverehrung, soweit
es sich um Vereine handelt, auffällig zurücktritt, so wichtig der Gott na-
”eifde C r üb" 1 f S f dt ^ War > 80 bat da «t von der Zufällig-
kei der Überlieferung abgesehen, offenbar auch in der geringen Bedeutsam¬
keit des dortigen echt griechischen Vereinslebens seinen Grund. Wir können
aber außer auf die dionysischen Künstler auf die xm^yhat (£459- B S 44)
und die von Ägypten aus gegründeten thermischen Bay.^ral (£ 225, z'lf 6
hinweisen (S 197). Schließlich wird der Gott in seinem ägyptiLhen lquivini
D^r^st; Ter tV di r f ~ lMel und als treue
J des Korngs auch Verehrer seines Gottes sind (nsr^a^vrst rm xai
Aiovvgcoi £468, Z. 8f.; A. t. x. U. £473, Z 5f)
Aus Mangel an überliefertem Material' können wir auch über Groß-
giiechenland, das „Lieblingsland des Dionysos« (s. Maaß, Orpheus S. 44f 163)
^t^sage^nur einige ßX sl Q ca in Rom sind zu nennen, die den Gott
öffentlichen'Kultes^93 6 °f 44 ® a ’ Z. 19) diente vielleicht einem
(CIL III 6818) weist Ohler S. 28 hin e “ ei1 ^ ™ pi8idisch ™ Antiocheia
Kymel/Äi 3 ^ 324 A >’ S ™ <* «6, Z. 2f.),
/R oon 7 ,, T3 , ’ ■ 10 -'’ l-o »77, Z. 2: isqorpavtrie), Umgegend von Gordos
»w , 8 A). Dta^'p.u.t ssgrS' z “frr“’ <*“*,■, z -
Götterverehrüng.
201
wieder unter seinem „griechischen“ (Rohde, Psyche 2 II, S. 38f., A. 1) Namen
Aiovvgos feiern (£ 476, Z. 1; 481a, Z. 2)*):
Wenn wir zum Schluß auf die Verehrung des Gottes durch die dionysi¬
schen Künstler hinweisen, so ist zu betonen, daß keine Vereinsgattung so
klar und entschieden ihrem Vereinsgotte sein Vorrecht gewahrt hat, wie das
Technitentum, mochten sich auch andere Gottheiten, namentlich Apollon, die
Musen und — die Fürsten, in die fromme Verehrung mit ihm teilen. Er
ist 6 tttes (A 2A, Z. 24; 27, Z. 6; 30, Z. 26, 32, 37; vgl.tf-sds A 16A, Z. AI5);
nach ihm benennen sich alle Genossen (S. 69 f.); um seinetwillen erhalten die
Techniten ihre Privilegien ( 0vy%wQä vfiiv evexev tov AiovvGov A 24, Z. 3;
vgl. Al Bß, Z. 29); die Frömmigkeit gegen ihn ist der größte Ruhmestitel
im Kreise der Genossen (A 11, Z. llf.; 33, Z. 6), seine Schädigung ist die
schlimmste Schandtat (A 16A, Z. ÄI5; 10B, Z. 45); ihm werden alle uns
erhaltenen Ehrendenkmäler geweiht (A 7; 16; 25, Z. 3; 27, Z. 4; [31, Z. 6]**);
vgl. A 43 A Bq^Gsi A .), ihm vor allem die Opfer gebracht {A 2A, Z. 28f.;
10B, Z. 45; 22, Z. 8, 11); seinen Tempel, sein geschmücktes Bild, seinen
Kult, sein Priestertum werden wir im Mittelpunkt alles genossenschaftlichen
Treibens finden***).
Wir können aber von dem am meisten in den Vereinen verehrten Gotte
nicht Abschied nehmen, ohne zu erwähnen, wie er außer Zeus diejenige
Gottheit ist, die mit Vorliebe unter einem Beinamen gefeiert wird, entgegen den
sonst in den Kollegien üblichen Bräuchen (s. S. 236 f.); es gilt dies namentlich
von den späten Vereinen des kleinasiatisch-thrakischen Gebietes. Die Mannig¬
faltigkeit aber der Bezeichnung, die ja schon in der Auswahl eines seiner
beiden Hauptnamen und in der Fülle der auf sie zurückgehenden Ableitungen
(S. 196) hervortratf), zeugt für die große Verschiedenheit seiner Bedeutung.
Außer den auf das schwärmende Treiben hinweisenden, meist bekannteren Bei-
namenff), wie Bux%e~iog (£267a, Z. 115 Rhodos), ’A^zeßdxxog £448, Z. 1
Seleukeia a. Kalykadnos), Bq6[uos (£401, Z. 4f. Pergamon; 410 B, Z. 1
Gegend v. Ankyra Sidera)fff), siaör^g ff[s<5 s ]*f) treffen wir besonders auf
einige andere, die die segensreiche Naturkraft des Gottes betonen: so gibt
es in Smyrna den A. <Meag (£ 326, Z. 0, s. Preller-Robert, I 4 S. 708, 3;
Usener S. 242) und den BQtjGevg A. (S. 199), den Gott der üppigen Frucht-
*) Auf eine Weihung [d]eo Silvano et Libero Patri et Nema-uso einer synodus [sacra ]
(CIL XII 8132), auf andere (s. S. 153, A.**) an Liber Pater in Rom (CIL VI 261, 8. S. 208;
461) und Cora (CIL X 6510) und den arcliibuculus dei Liberi (CIL VI 504; 510; 1675, Z. 7)
in Rom sei mit Öhler (S. 30) hingewiesen. Vgl. CIL X 1583. 1584 (Neapel).
**) Eine Ausnahme bilden auch in. diesem Punkte gewisse xe%vlxta (J 32 A) mit der
Weihung zkt ’Olvynlwi-, s. S. 129, A. ft-
***) Ganz unsicher sind die Erwähnungen des Gottes zfl7A, Z. 3; B, Z. 9.
t) Beide Namen vereint finden sich B 307, Z. 6f. tov Jlovvis[ov to]ii Bäx%ov.
ff) Die zahlreichen Kultnamen des . Gottes sind zuletzt wieder zusammengestellt
worden von Kern: Pauly-Wissowa Vl, Sp. 1026ff.
fff) S. [B]cöp.(ios) unter Mystenrollen in Ephesos B 331, Z. 20, über Niog A. S. 203, A. *.
*+) B 403, Z. 3. S. S. 200. Vgl. den Titel einer Priesterin dea Gottes: Uqsiix frvßct
Ada (R 58, Z. Blf.).
202 Zweites Kapitel. H
barkeit, ferner den Gott, der die Ernte ([Urjtci]vstog &s'og A. B 336, Z. 3f. Teos; W
Preller-Robert I 4 S. 709, 1), Tor allem die Traube schenkt (Botgvg Aiövvßog
B 64, Z. 2f. Makedonien) und sie reifen läßt*). Gelegentlich nimmt Dionysos >
offenbar auch den Namen seiner nach heiligen Symbolen benannten Gläubigen
an; so heißt er in Thessalonike selbst ügivofpogog**). An die Festfeier des
Gottes erinnert der A. Tgutr^ixog (B 219b Melos), nach einer Örtlichkeit
benennt sich wohl (s. u.) der thrakische Lib(er) Pat(er) Tcisibastenus (B 63 a, •
Z. 6; b, Z. 5; s. Preller-Robert, I 4 697, 2). Eine ethische Bedeutung haben
wir, abgesehen von der nur gelegentlichen Erwähnung des Avalog im Verse
(B 5, Z. 9), in dem Beinamen des Gottes zu erkennen, der wohl dem Namen
der \Aiov\v6ia6tu\ Evlgv&s^id^oi zugrunde liegt ( B 243, Z. 17 Nisyros),
vor allem aber in der Bezeichnung Ka&^ysiihv A.. deren Wichtigkeit für
den pergamenischen Königskult (S. 138. 145, A*) v. Prott eingehend dargelegt
hat (o. S. 139). Freilich faßt er den Beinamen zu eng als xad-riya^iav tov
yevovg , sodaß damit der Gott nur als Stammvater der Attaliden bezeichnet
würde (S. 162ff.; bes. 166). Die Voranstellung des Beinamens ist nicht
„beziehungsvoll“ genug (u. S. 237), und für dieselbe Erscheinung bei andern
Gottheiten gibt der von v. Prott zitierte (S. 184, A. 4) Ramsay (Cities 1^,
S. 645) selbst ein Beispiel (toi IlQoxa&rjya[t6vog 'Hgccxleovs), während ja • ||
ebenda (B 426), was v. Prott nicht beachtet, die Namen unseres Gottes in ■
der Reihenfolge A. Ka&rjysiiüv gestellt werden. Es läßt sich also wohl nur
sagen, daß der den „Anführer des bakchischen Schwarms“ (s. Prott S. 185), >#§
ähnlich wie ’Agxsßccii%og, bezeichnende Beiname seine Beziehung zum Königs¬
kult erhielt (s. auch Prott S. 183). Haben wir also hier zunächst einen j
Beinamen von allgemeinerer religiöser Bedeutung, so erklärt es sieh leichter,
daß dieser Kult des K. A. uns nicht nur bei Vereinen in der Gegend von
Sardes (JB 368, Z. 5f.) und von Akmonia (B 426, Z. 1: A. Ka&.) begegnet,
sondern daß sich auch noch in der Kaiserzeit der äp/ispevs K. A. findet
(A 49, Z. 10; s. v. Prott S. 182 f.). Dabei braucht freilich ein Zusammenhang
mit Pergamon nicht geleugnet zu werden. Auf die spezielle musische Be¬
deutung des Gottes schließlich weisen die bei den attischen Techniten auf-
tretenden Beinamen MaXnßpavog (Ahl } Z. 12; 62) und in gewissem Sinne
(s. S. 147) auch Xogaiog (A 60b, Z. 10) hin***).
*) Ob im Aamlhslov in Kallatis (R 95, Z. 6, 8), im Heiligtum des „Traubendieht-
machers“ (Jessen: Pauly-Wissöwa IV 2, Sp. 2224), ein Verein tätig war, läßt sich nicht
mit Sicherheit sagen (s. S. 67).
**) B 58, Z. B2. Weben ihm ist dann vom AgoioqiOQiav Sidaaos die Bede (Z. Cllf.);
s. S. 43. Angesichts dieser Vertauschung zwischen Gott nnd Genossen erscheint es da¬
her durchaus nicht ausgeschlossen, wie Kern (Beitr. z. Geseh. d. gr. . .. Religion S. 92 f.)
annimmt, daß auch in einem andern Falle, wo die Verehrer des Dionysos individuelle
Kultnamen tragen (B 320 a; s. S. 26: rü.axamcxrjvol und JCaxatßdtai) , der Gott an
diesen Namen Anteil hatte. Über lokale Beinamen der Genossen, wie KvvoBovQsltai,
s. S. 84.
***) Von dichterischen Begrüßungen (s. Kern a. a. 0. Sp. 1033) lesen wir xvrdßnoiu
(B 106, Z. 1), ravQOx^Qcos (Z. 5); vgl. tov Z r\vbg AVur-Ärjc tu yX[vjKvv [yd\vov ayXaodaQOv
Aryvalov (B 81). Über ßgöfuos s. S. 201 u. B 411A, Z. 2.
G ÖTTERVEREHHUNO. 203
Daß neben dem Gotte seihst sein mystischer Schwarm namentlich in
den Rollen des heiligen Dramas auftritt (§ 2), sei zum Schlüsse hervor¬
gehoben*).
Zu Dionysos tritt in einen gewissen Gegensatz, der ebenfalls weithin
beliebte und gefeierte (Schömann-Lipsius, H S. 560ff.) Herakles. In seinem
Kulte treffen wiederum fremder und heimischer Götterdienst zusammen, an
ihm sind ganz verschiedene bestimmte Gesellsehaffcssehichten beteiligt. Be¬
zeichnend ist für seinen heimischen Kult, ebenso wie für den des Diony¬
sos, daß eine gemütliche Anteilnahme für die Person des Gottes schon in
der Namensgebung des Vereins gelegentlich hervortritt (S. 70).
Auffällig frühe Heraklesvereine begegnen uns in Athen, wo H. besondere
Verehrung als Gott (s. Lipsius S. 562) genoß. Außer hei den ysi Icoroaotof,
die im öffentlichen Heiligtume zu Diomeia in König Philipps Zeiten zu¬
sammenkamen**), treffen wir den Herakles in einem echt attischen Eranisten-
dekret des 3. Jahrhunderts inmitten der Soteres (A 33, Z. 22f.; s. S. 178).
Erscheint hier der Gott offenbar als Schutzgott allgemeiner Art, so können
wir nichts über ein zweites Kolleg aus dem 4. Jahrhundert sagen, von dem
15 Mitglieder, geleitet von einem aus Kydathen stammenden „Priester des
Herakles und der Thiasoten“, aufgezählt werden (A 11), und über einen ganz
unter attischem Einflüsse stehenden alten Orgeonenverein des Herakles in
Lemnos (B 151, Z. 5f., 13f.: ’HgaxXeCmg tov ift K6ß,sL-, S. 15. 86, A. j-)***).
Als Schutzgott der Männer neben der Frauengöttin Aphrodite (S. 191)
hat vielleicht der geradezu nach dem Stifter dieses Familienhundes benannte
['Fr\gaxl[fis Aioy,ed]6vreios in Kos (B 229, Z. 2)f), sowie auch der Herakles
einer Dorfgenossenschaft der Hyrkanis (B 384, Z. 6) zu gelten.
Nicht zufällig sind wohl gerade im kräftigen und zugleich dem römischen
Einflüsse zugänglichen Norden Heraklesvereine zu finden. So gibt es in
Thessalonike ein Kolleg, das sich gemütlich „Vertraute des Herakles“ (B 57:
6vvffi[sig\ tov 'HgaxXiog-, s. S. 69) nennt und in Obermakedonien Thiasoten,
aus deren Mitte die Dedikation an den Gott (^HgaxXfj &s<p jisyi66ttp B 65,
Z. If.) ergeht.
In großen Ilafenplätzen mag natürlich gar oft der Name des Herakles
den einer semitischen Gottheit ersetzt haben. So ist es sicher für die Ver-
*) Außer Bpo/nos (S. 201, A. ftt) s. BcAyßrß?) B 331, Z 35; [Bk]<tco:(s)1s?) Z. 15;
?) Z. 62; Niov Amvivanv) Z. 46; KÖQVv(ßoe) (Hofer: Roscher II 1,
Sp. 1393) Z. 34. Darstellungen der Buyt%tg als Bildwerke s. B 387, Z. 24 (S. 196, A. **).
**) S. 56. Zu der dort aufgeführten Literatur füge Schömann-Lipsius S. 568.
***) &iaaoj, des Herakles erwähnt Isaios (IX, 30: neu zig tovg fhueovg xoiig'Hgu-
Aeovg ekzivov iTGijyaytv, ivtx \lsxz%qi vfjs noivtoviag. ctvxoi § v[llv nt &iaffä/XKl iiczoTvoi]>:ovatv)-
vgl. über solche offizielle Thiasoi S. 17 ff. An einen geschlossenen Verein kann wegen
des Plurals nicht gedacht werden. Was aber sollen hier „Heraklesvereine“ (Maaß, Orpheus,
S. 124, A. 175)? S. S. 227, A.++.
+) Als Hauptgott des Vereins wird Herakles hier oft genannt; sein Fest ('H[Qax\£t]a
Z. 156; s. A. Wilhelm bei Dittenberger, adn. 53), Opfer und Zeremonien zu seinen Ehren
(Z. 18, 23, 34, 61f„ 91), sein Heiligtum mit Bild (Z. 96), Tisch (Z. 99f., 110), Gerät
(Z. 126f.) spielten eine wichtige Rolle; er ist 6 &sog: [Z. 99f.].
204
Zweites Kapitel.
Götterverehrung-.
205
einigung tyrischer Kaufleute und Reeder auf Delos (S. 113), die sich selbst Hera-
kleisten nennen*) und ihren Grott als größten Wohltäter der Menschheit und
heimischen Stammesgott (äg%rj'ybg trjg xatgidog a, Z. 14f.) feiern. Möglicher¬
weise könnte auch bei einem oder "dem andern Kolleg der zahlreichen Hera¬
klesdiener auf Rhodos und in seiner Dependenz an eine fremde Gottheit
gedacht werden, nicht jedoch erscheint dies bei den sonstigen Verhältnissen
dieser Kollegien für alle wahrscheinlich**). So haben wir hier (S. 59)
nuv[tt&]rjvcimcil xcu 'Hgaxlmxui (5 252, Z. 4 ff.), Honrtgiaßxai 'Hg[axXsCßxaC]
(5 251, Z. 3£), auch jenes xoivöv. in dessen langem Namen sich Einheimisches
mit Fremdem zu mischen scheint (5 273, Z. 5ff. Scax. AßxX. Uoß. Hg. Ad.
Aqjg. ’Egii. Mcctgos &säv xoivöv), sowie am Busen von Syme die 'Hg[a-
xls'cjßtal ... OlaxiußxaC (5 304, Z. 7 £)***).
Auf Delos erscheint Herakles begreiflicher Weise nicht selten auch als der
Römergott des Erwerbs-j"), sodaß ihm sogar von Genossenschaften gehuldigt wird,
die sich nach andern Gottheiten benennen. Die vereinigten (S. 192) Hermaisten,
Apolloniasten und Poseidoniasten (5 165 a; b) weihen sein Bild ihm selbst
und den Italikern (b, Z.3£), und. auch die Hermaisten allein (5164h) wie
die Kompetaliasten (5197) errichten Heraklesstatuen.
Ob Herakles bei einer ägyptischen ßvvoSog (5 469 A, Z. 2) einen fremden
Gott vertritt, muß fraglich bleiben. Da diese Genossenschaft wohl ein Verein
ägyptischer Militärs ist, könnte man auch an den für den hellenistischen
Königskult nicht unwichtigen (vgl. S. 234) griechischen Gott denken.
Von besonderer Bedeutung war der griechische Herakles für die Gebiete
des Lebens, wo es auf Körperkraft ankam. Dahin gehört vor allem die
Tätigkeit der Athleten. Eine interessante Einzelheit, die die geringere Be¬
stimmtheit und Gleichmäßigkeit der Namensgebung bei den Athleten im
Vergleich zu den Verhältnissen der Techniten dartut (s. Progr. p. 24 u. o.
S. 150), ist es, wenn noch im 2. Jahrhundert n. Chr. die Mitglieder einer hgä
ßvvoöo? in Pagai (H 7, Z. 5£), die ein Heraklesbild weihen (Z. 8), sich
Herakleisten nennen. Daß die Athleten der großen römischen ßvvodog aber dem
Beispiele der dionysischen Künstler folgen und sich als oC xegt %bv 'Hgaxlia
(oi&XrjxaC) bezeichnen, während der einzelne auch 'HgcixXuog heißt, ist schon
gezeigt worden (S. 70).
Aber Herakles wurde nicht nur von den eigentlichen Athleten gefeiert,
sondern auch von der gesamten Jugend, die sich im Gymnasium zu körper¬
licher Übung zusammenfand, mochte es sich dabei um rein staatliche Ver¬
*) B 166 a; b; über ihren Namen s. S. 81 und A*; (rö) xi\isvog (xov) 'BgaAsovg a, Z.13f,,
42 f. — Über die delischen [xgv]aoxcölm (Z 16 A) mit ihrer Verehrung von Hermes und
Herakles a. S. 192, A.**.
**) van Gelder findet (S. 346) seiner sonstigen Auffassung entsprechend in allen rho-
dischen Herakleisten Verehrer eines fremden Knlts.
***) Daß in andern Fällen (B 296, Z. 2) Tioc-/J.E| anal] zu ergänzen ist (S. 82, A. *)»
wie man auch bisweilen (B 251: 304), freilich kaum zutreffender Weise, an Heroiaten ge¬
dacht hat, ist achon erörtert worden (S. 59). — Mit der Seefahrt hat auch die unklare
Dedikation von Thasos (E 28) Evxlsa xä 'Hgcmlj/ zu tun.
f) G. Wissowa, Religion und Kultus der Römer, München 1902, S. 225 ff.
anstaltungen oder auch um eine Art Vereinstätigkeit handeln. Am feier¬
lichsten sahen wir in Thyateira entsprechend dem Titel der römischen Synodos
die Jugend sich nach dem Gotte benennen (S. 70). Im allgemeinen wird
wohl auch der gebildete junge Grieche bei aller körperlichen Tüchtigkeit die¬
selbe Abneigung gehabt haben, sich mit den Berufsathleten ganz auf dieselbe
Stufe zu stellen, wie sie bei uns herrscht. So erklärt sich denn auch das
deutliche Zurücktreten des Herakles gegenüber dem feineren Hermes (s. S. 193),
sodaß Weihungen der griechischen Jugend an ihn allein, außer vielleicht in
der westlichen Hellenen weit*) nicht nachweisbar sind, auch ist es vermutlich
kein bloßer Zufall, daß wir sein Bild eher von Handwerkern (Z15A Delos;
67, Z. 6 Hierapolis) als von Jugendgenossen aufgerichtet finden (JVlce,
Z. 4)**). Andererseits sahen wir, daß der derbe Herakles in seiner geringeren
Göttlichkeit dem burschikosen Sinn der athenischen Jugend so gemütlich
nahe trat, daß man die Genossen selbst unter seiner Gestalt vergötterte
(S. 67, A. f) und ein Kränzchen junger Leute vom Gymnasium sich Ilga-
xXsiöai nannte, denen die ®x]ߣlScu rivalisierend gegenübertraten (S. 93)***).
Dem rüstigen Herakles nahe als Vertreter kräftiger mannhafter Jugend
stehen die Dioskuren. In unseren Kollegien treten sie selten auf. Meist
handelt es sich dabeif) um ihre allgemeine Bedeutung als Retter, die sich
besonders im Kriege und auf dem. Meere bewahrt. So hat man wohl schon bei
einem attischen Eranistenverein des 3. Jahrhunderts v. Chr., wo oi Saxrjgsg
neben Zeus und Herakles genannt werden (/i 33, Z. 22£), an die Dioskuren
zu denken. Auch Zeitgenossen von Rhodiern (van Gelder, S. 351) in Tenedos
unter einem Dioskurenpriester machen dem göttlichen Paare eine Weihung
(B 153; s. S. 129), und nach den Dioskuren benannte Vereinigungen ( xoivd )
begegnen uns im thrakischen Norden (5 78, Z. 4 to x. tcb[y] Aioßxögaiv)
sowie in Kedreai (5 310 rb x. tb Aioßxovgiaßxmv ®£oSoteCwv, s. S. 59)j _ j").
*) Etwas unsicher ist N 150 oi dl[£t(pop£ vot] ? 'HgaxXsZ.
**) Außerdem treffen wir Herakles ohne Hermes in Jugendinschriften nur selten beim
Opfer (N 46, Z, 6 taig xe Movgcu g xal v&t 'BgaAs? Chios). Der Vorstand des Gymnasiums
ist zugleich Heraklespriester Wide, Z. 3 (Athen); 120, Z. 9f. (Kios).
*«*) Zweifelhaft ist die Rolle des Herakles bei einer ephesischen Mystenfeier (B 331,
Z. 61 fH?K]*l£(ous)?) und seine Erwähnung bei den ägyptischen Jägern (B 464c). B 48,
Z. 2 (Larisa) scheint kaum der Name des Gottes gesichert zu sein. Ob die Weihung
B 313 A (Mylasa) an Hermes (?) und Herakles wirklich von Thiasoten ausgeht (Öhler S. 25),
vermag ich nicht zu beurteilen; die Erkunde erinnert uns eher an eine Jugendvereinigung
(S. 193, A. ft+). Vgl. S. 234.
+) Daß die Weihung B 391 von Dioskuriten (s. S. 82) den Dioskuren gilt, wie Pränkel
meint, steht nicht fest (s. Ziebarth). Auf das Gymnasium bezieht sich gewiß die Aufstellung
des ©Eos Kaaxag durch eine Gernsie (r82a). S. S. 219, A. *. — Vgl. über die eigentüm¬
liche Stellung dieser Gottheiten Schömann-Lipsius II, S. 5ö9f.; Betke: Panly-Wissowa
V1, Sp. 108.7 ff. — Die samothrakischen Götter, mit denen sie Berührung haben (Preller-
Robert I 4 , 862) und von van Gelder (S. 351) für Rhodos schwerlich mit Recht identifiziert
werden, sind besonders zu behandeln.
ff) Über B 442 s. S. 127, A**. Ganz unsicher bleibt es natürlich, ob die feierliche
Dedikation einer pergamenischen Inschrift, die die hohe Verehrung des Götterpaares
zeigt (B 392 [rots ^hoaxo vg]oig, [S-Eots aaxjfigaip, [ü-£ois imtp]aviaiv, [ävalijv alcovloig)
mit einem Vereine etwas zu tun hat.
Zweites Kapitel.
206
An einen Staatskult haben wir schließlich vielleicht zu denken hei den tfm?-
&svxeg eines spartanischen Kollegs zu Ehren der Dioskuren und der Helena
(B 19a; b; c), das, wie ich gezeigt habe (8.71), als geschlossener Verein
nicht gelten kann.
An den Kult des Apollon, aber auch an den anderer Götter, wie des Hera¬
kles und des Dionysos, schloß sich die Verehrung der Musen, der wir in
unsem Vereinen nicht selten begegnen. Für Athen ist zunächst auf den viel¬
erörterten von Sophokles begründeten Thiasos hinzuweisen (S. 131). In der
eigentlichen Musenheimat, in Thespiai, gibt es die e[vv]&vx[ai] xäfi M<o6a[pv
oi\ Eteddu ol (ß 35, Z. 3ff.; s. S. 34), die den Dienst auf dem den Musen des
Helikon*) heiligen Lande .besorgten, und andere, die nach einem Sproß des
Attalidenhauses ihren Zunamen tragen**). Auch in Ialysos auf Rhodos be¬
gegnet uns ein Musenverein (B279, Z. 1, 6: t'o xoivbv xo MoveaWxäv).
Daß vor allem jene Kollegien, die den Musenkünsten im weitesten Um¬
fange sieh widmeten, auch den Göttinnen selbst huldigten, leuchtet ein. So
nennt sich die thebanische Vereinigung dionysischer Künstler im Verse
(A 25, Z. 6) i\p\Q'Xri xsyvixmv ftouffojro'/lcw eiivoS og, die Techniten selbst heißen
bisweilen fiovöixoC (s. S. 129, A.f), und pov<Hxii findet sich gelegentlich (J 47,
Z. [1], 12; s. Progr. p. 19) als Epitheton der kaiserlichen GvvoSog. Wie die
Techniten die Göttinnen zusammen mit Apollon feierten, ist schon gezeigt
worden (S. 186); in Syrakus wird das Bild des von der dionysischen Künstler¬
schaft Geehrten in einem Museion aufgestellt (A 41, Z. 3); bedeutsam waren
schließlich die offiziellen Beziehungen des isthmischen Vereins zu dem .Feste
der Movesla in Thespiai, für das sie sogar einen besonderen Priester wählten
(S. 138).
Daß Vereinigungen ernster Wissenschaft den Musen huldigten, lehrt das
weltberühmte Museion von Alexandria (S. 121); aber auch die Philosophen¬
schulen der Akademiker und Peripatetiker vereinigten sich in einem Musen¬
kult (Wilamowitz, Philol. Unters. IV S. 264 und 279). Wie das Muster von
Alexandreia auch anderwärts***) vorbildlich wurde, zeigen immer deutlicher
die Funde von Ephesos. Hier treten im 2. Jahrhundert n. Chr. nicht nur
gewisse Lehrmeister zu einem Museion in Beziehung (ol Gtspl ro MoveSslov
naidsvxai N 93 D), sondern es nennt sich nach demselben, wohl munizipalen
Heiligtum auch eine ärztliche Vereinigung f). Ebenso fehlt betreffs der
studierenden Jugend die uns so geläufige Vorstellung nicht, daß sie in besonders
*) Vgl. B36 k; ß zfjg Mäaqg zfjg 'EXLZcovt-äSsaci.
**) B 37, Z. 4ff. zfjg M[aa]ris xtj zvg evv&vtris toj[s] 0tUxi]Qeteeoi.
***) Daß freilich die bloße Erwähnung eines Movsslov für eine solche Vereinigung
nichts beweisen kann, muß Öhler, der ein solches aufführt (S. 20: Lebas III 46 Mylasa),
selbst zugeben.
f) Die Mitglieder dieses gvv^Sqlov heißen ol iv ’EcpXßm aito zov MovgeIov lazQol
(Z 26 a, Z. 6f.) oder [lE<p]£ff/(av ol dnb zov Movgelov [tcrnot j (b, Z. 9) oder bloß ol IuzqoL
([b, Z. 2f.]; c, Z 2f.; f, Z. 3; [i, Z. 3]). Mommsens Ansicht (Röm. Gesch. V, S. 590, A. 1),
der ich noch S. 121, A.* gefolgt bin, wonach wir hier an das alexandrinisehe Museion
als Bildungsstätte der Ärzte zu denken hätten, ist angesichts der neuen Funde fallen
zu lassen. S. J. Keil, Jahreshefte des österr. Inst. 8 (1905), S. 135f.
Götterveeehrüng.
207
engen Beziehungen zn den Musen steht*). So nehmen die Mitglieder einer
privaten Vorschule der Ephebie ((isXXdiprißoi) in Athen Weihungen an die
Musen (IVlx; y) vor, so vereinigen sieh zum Opfer für die Musen und
Herakles die siegreichen jcaläsg, sqnjßoi. und vsoi von Chios (IV46, Z. 4 ff.).
Haben wir es auch in diesen Fällen nicht mit eigentlichen Vereinen zu tun, so
vermögen sie doch die antiken Anschauungen auf diesem Gebiet zu beleuchten.
Eine interessante Einzelheit ist es, daß der Musendienst sich mit der
Heroenverehrung im Familienverein der Epikteta auf Thera verbindet. Das
Testament der Stifterin bestimmt nämlich, daß der eigentliche Tempel (Mo v-
Gbiov) den Göttinnen, das umgebende xdfisvog aber mit seinen Heroenheilig¬
tümern den heroisierten Familienmitgliedern geweiht ist**). Daß der Musen-
dienst sonst in näherer Beziehung zur Heroisierung stehe, wie Deneken
(Roscherl 2, Sp. 2542: Heros) behauptet, ist richtig (Gruppe, Gr. Myth., S. 1048;
u. S. 227, A.ff), läßt sich aber kaum durch die Verehrung der Musen in der
Akademie beweisen,’für die wir doch näherliegende Gründe finden (s.Wilamowitz),
noch weniger durch den Musenverein des Sophokles, der mit seiner Heroi¬
sierung nichts zu schaffen hat.
Wie die Musen zeigen auch die Nymphen mehrfach Beziehungen zum
thrakischen Norden. Der alte Orgeonenverein der Bendisverehrer huldigt ihnen
neben anderen Natuxgottheiten in einem besonderen Nvfiyalov (A 3 c, Z.18)***).
Auch in einer attischen Dedikation von Wäschern (xXvvijg Z 2; s. S. 124, A.***)
werden die Nymphen aus der Schar der übrigen Gottheiten hervorgehoben
(NvjMpcus svJgdfisvoi Kvs&eßav xcä &soig jt&ßiv), und im Diomedonverein auf
Kos werden sie an der Seite des Herakles, wie es scheint, verehrt (B229,
Z. 23). Auf ihre Beziehungen zum thrakischen Norden weist schließlich
eine Weihung der allerdings als Verein sehr zweifelhaften .(B 74a,
Z. 2f. Kvgico ’AnoXXmvi Slxsq^vS) xal N[v\ficpai,g), auf ihre Bedeutung für
die Mystik die Rollen der Nvvq>(ca) %QB(gßvxcQai) und N. ve(äxEQai) hei mysti¬
schen Aufführungen in Ephesos, die möglicherweise von einem Vereine aus¬
gingen (5 331, Z. 27, 36); sie haben aber auch für die milesische Sängergilde
Bedeutung (13 319 C, Z. 29)-j-).
Auch die Moiren erhalten bezeichnenderweise in den Familienvereinen
*) ATI cp, Z. 3 wird ein Ephebe als /lovooitoXog gerühmt. N 95 c, Z. 56f. stehen die
Musen an der Seite von Hermes und Herakles. Vgl. ’A&rjvä Tld/zuovoog S. 184.
**) ß 220. Vgl. besonders die Gegenüberstellung von zb MovgeIov und zb zipsvog zmv
jIqokov Z. 35f., 421, 44f., sowie zdv .. . Ugazsiav z&v MovGäv %a\ zmv mmv jtzX. Z. 571
Oft ist noch vom MovgeIov (Z. 10, 14, 29, 50, 55, 62, 119, 133, 276) und vom Musenopfer
(Z. 661, 1131, 123, 130, 152,179) die Rede; auch die Musenbilder werden genannt (Z. 141).
— Um ein staatliches Fest handelt es sich vielleicht bei gewissen Moveetu von Mylasa
(B315C, Z. 6). — Über das (Equz'jiSsicov za lvöv (B 254, Z. 3) s. S. 7, A. **; vgl. [ytäraa] &
’Eqazid&v (B 266, Z. 11). Beide Körperschaften haben überdies nichts mit ’EgeezA zu
schaffen (s. van Gelder, S. 363).
***) Die Bilder des Hermes und des Pan nebst dreier Nymphen hat Hartwig (Bendis)
auf einem Relief des Vereins neben dem der Göttin und des Deloptes erkannt. S. Wilhelm
a. a. O. S. 135.
f) In der Nähe eines Nymphenheiligtums soll eine Statue von seiten einer Hand¬
werkergilde (?) aufgestellt werden (Z 79, Z. 6). — Hingewiesen sei auf die Rollen der
2Qg Zweites Kapitel.
des Diomedon auf Kos (B 229, Z. 150, 152) und in dem halikarnassischen des
Poseidonios (B308, Z. 8, 37) ihre besondere Verehrung*).
Fast auf seine ursprüngliche Heimat beschränkt erscheint der Kult des
eigentlichen Sonnengottes, des Helios. Wir haben auf Rhodos in den
Haliadai-Haliastai einen der gewiß seltenen Fälle erkannt (S. 65), wo der Privat¬
kult direkt an die Staatsreligion und die staatliche Gliederung der Gemeinde
ankn üpft. Äußer diesem bedeutenden Vereine**) gab es aber in Rhodos noch
das ’Ahaaxäv ’Afrav. ’EQp.A\ß\i 0 %HSeCcov mivöv (B 273, Z. lf.) sowie vielleicht
ein anderes in Ialysos, das einen volleren Namen führte (B 280, Z 5) ).
Eine größere Bedeutung bekam Helios in der Kaiserzeit, freilich nur in
den bekannten Verschmelzungen mit andern Himmelsgöttern, mit Zeus, Sara-
pis, Apollon. Es kommen folgende Vereinigungen in Frage: rj ispä xd&s xäv
IIcuavi6xäv xov iv 'Paiiy dios ’HUov [isyaXov SaQanidog xal decov Zsßaa-
rmv (5 477b, Z. lff.; s. S. 49), wohl auch die Tyrier in Puteoli, wenn sie nicht
etwa einem &sog ["H/l]io[s] ZctQZHxriv6\s\ (?) huldigten (E 94 a, Z. 5), und die
große römische Athletenvereinigung, deren Erzpriester wenigstens gelegent¬
lich Priester einer verwandten Gottheit (to[ü] XQOxdxoQog &sov 'UXlov
riv&L[o]v ’AxöXXavos [T]vQL[Lvcdov) warf).
Hekate kommt, von einer römischen spira abgesehen (CLL VI 261), wo
sie neben Liber und Diana steht, nur für die alte milesische Sängergilde in
Betracht (R3.19C, Z. 25, 28, 36).
Pan ist nur selten im Kultus der Vereine zu treffen. Ganz auf Rhodos
beschränkt erscheinen nach dem Gotte benannte Genossen (IlaviaGxai B 267 a,
Z. 75)ff). Doch genießt Pan auch in einem attischen Bendiskolleg (s. S. 207,
A. ***) und bei einer Hirtenvereinigung auf Kreta (Z 16 D) Verehrung. Eine
ägyptische Gottheit vertritt schließlich möglicherweise der Tlav oQrjoßdxrjg
(B464b, Z. 2; f, Z. 2) oder der geradezu als „Kamerad“ (S. 127 A. **) be-
zeichnete tswöxQaxevöjisvog (e, Z. 4) bei den Jägern von Panopolis und der
[K]ac 3 t(ot')? im ephesisehen Mystendrama (B 331, Z. S2) und die tüvspoi im attischen Opfer¬
kalender (A 77, Z. 19).
*) Hirsehfeld a. a. 0. und Dittenberger (adn. 6 ) betonen, daß auch im Tempel zu
Delphi, wie hier, die Moiren mit Zeus und Apollo vereinigt waren.
**) B 267a; c; s. S. 67. — Schwer zu erklären ist es, daß einmal (b, Z. A5) die
AXiaavaL allein genannt werden, wo es sich offenbar um ganz ähnliche Verhältnisse handelt,
wie in den andern Urkunden. Sollte nur ein Versehen hier vorliegen, wie ja gewiß nur zu¬
fällig der Barne AUaaxai in einzelnen fällen vorangestellt ist? S. van Gelder (S. 294), der
die Vereine vielleicht nicht ganz richtig scheidet, aber auch auf eine Dedikation an Helios
und Tyche kinweist (IG XII 1,23), die möglicherweise von unserem Verein ausgeht.
***) Vgl. auch die rhodische Dedikation ’Htirn. ml 'Elftel ml 'Ut><re[Xj£J ml TaQfaaväv
twi uoivi »t (IV74b, Z. 5ff.).
f) 1143m, Z. 8 ff.; znv TtQOTtdxOQOg &sov Tvnlwvov : Z 40c, Z. 22 f. S. Böckh zu GIG II
3493 . — Gelegentlich erwähnt wird Helios unter den ephesischen Mystenrollen (B 331, Z. 31)
und hei den Tsxiiöqsioi im pisidischen Antiocheia, die ihn zu Rosse (feponeros) aufstellen
(B435e, Z. 3 ), abgebildet neben andern Göttern auf zwei Urkunden einer Phratra in
Thiunta (B432a; b) und vielleicht auf einem Mystenrelief von Prusa (B413A; s. S. 219,
A. *f). Vgl. S. 219, A. *.
ff) Daß dieser Dienst orgiastisch war, wie van Gelder (S. 339) behauptet, scheint
mir nicht ausgemacht zu sein.
Göttekveuehrung. 209
Pan in andern ägyptischen Genossenschaftsdedikationen (? B 464Ba, Z. 2;
N 146 B, Z. 8)*).
Den Priapos als den Gott auch des Fischereisegens (Preller-Robert, I 1
S. 736) verehrte nach der bildlichen Darstellung eines Reliefs eine Gesell¬
schaft von Gvvvavrcu in Kallipolis (Z 10) und wohl auch eine ähnliche in
Parion (Z 55; s. Lölling); auch an den ’I&vcpaL log sei erinnert, da er das¬
selbe bedeutet (Preller-Robert, I 4 S. 735, A. 4)**).
Nur als Umdeutung einer ägyptischen Gottheit hat Kronos bei den
Basilisten zu gelten (B468, Z. 9 IlE%evar[tH xm m\ Kqovco)***).
Zu den göttlichen Wesen, deren Kult erst allmählich allgemeine Bedeutung
gewann, dann aber einen ganz hervorragenden Einfluß auch auf das griechische
Vereinsleben erlangte, gehört unstreitig Asklepiosf). In den Genossen¬
schaften findet er offenbar weniger deshalb, weil er spezifizischer Heilgott ist,
Verehrung, als in seiner weiteren Bedeutung des Segenspenders und Retters.
Es liegen daher in den Kollegien der Asklepiasten durchaus keine Vereinigungen
von Ärzten vorf f), sondern nur Genossenschaften allgemeiner Art. Gerade weil
er in Athen so spät erst eingeführt wurde, ist er vielleicht ein so beliebter
Gott der doch meist erst seit dem Ende des 4. Jahrhunderts begründeten
Vereine geworden. So tritt er in dem ältesten attischen Orgeonenkolleg, das
wir genauer kennen, als universeller Heilsgott an die Seite des besonderen
Segensgottes (s. S. 8) Amynos (A 1 a, Z. 3; c, Z. 3f., 16f.; d, Z. 6f.; g, Z. 4f.).
Bei der-Dedikation der prospaltischen Orgeonen (A 5), deren Eigenart wir (S. 13)
erörtert haben, könnte es sich danach bloß um eine einfache Widmung handeln,
ohne daß wir den Gott als Patron anzusehen hätten. Doch es gibt auch in Athen
einen oder mehrere Vereine von Genossen, die sich geradezu ’AßxXxiiticcöxai
nennen (^53a, Z. 7, 9, 12, 17; b, [Z. 1]; c, Z. 9) und dem Gotte im Verein
mit Hygieia Opfer bringen (a, Z. 4f.), und noch im 3. Jahrhundert n. Chr.
treffen wir die Paianisten des munichischen. Asklepios (A 54; s. S. 49).
Bedeutsam ist es, daß auch dort, wo der Asklepioskult den Mittelpunkt
des Staatskultus bildet, noch kleinere Kreise den Gott ihrerseits verehren.
So hat es vermutlich in Epidauros eine ganze Anzahl solcher Genossenschaften
gegeben, da bei einer von ihnen eine lokale Bestimmung zur Unterscheidung
beigefügt istfff). Daß auch im andern Hauptzentrum des Asklepioskults,
*) TJ&vsg finden sich unter den mystischen Rollen in Ephesos (B 331, Z, 48).
**) S. S. 5S. 54, A.*. — Über den ’leoScdxm 9- Wilamowitz, Antig. v. Karystos
S. 274, A. 8. Vgl. § 2.
***) Auch hei einem ägyptischen Isisverein (?) erhält er vielleicht eine Widmung
(£ 4ß4Bb), und in einem attischen Opferkalender wird er genannt (A77, Z. 23)
f) S. jetzt Thraemer: Pauly-Wissowa II Sp. 164,2ff.; besonders Sp. 1685f.
ff) Die Ärzte heißen gentilizisch Äejdrjjaadat; s. S. 120f.; Thraemer, Sp. 1685. Auch der
IctzQog ml IsQSvg tov koAr^iov t o devT£Qov (B 387, Z. 6 ff. Apollonia) gehört wohl kaum
einem Verein an. Über das Opfer athenischer Ärzte an Asklepios und Hygieia s. Z3A,
Z. 10 f., über den für die Ärztevereinigung in Ephesos (S. 206, A. f) eponymen Asklepios-
priester s. Z26b, Z. 1, die dem Gotte als Beschützer (? ijysfitbr ko-Ariiais) gebrachten
Opfer Z. 10 f., das ihm gefeierte Pest (fisydla [kaiil7)itT£ta] ?) Z. 3f.
fff) B 6 Z. lff. ist wohl mit Pränkel zu lesen ä avvoSog cs xätv kGvlcaticcGTmv xcov iv
navax£t[a)].
Poland, Geach. d. griech. Vereinawsaens. 14
Zweites Kapitel.
210
in Kos, wieder kleinere Kreise i3im im besonderen Huldigten, wäre nur natiii-
lieb.. Die merkwürdige Inschrift freilich B 242 (rov auch rov XQOxa&rjyeiiovos
xccl ß(o\_XYj]Qog &eov ’AßxXrjTtiov trjg ...), die Ziebarth auf einen Verein bezieht,
läßt keine einigermaßen wahrscheinliche Ergänzung zu*).
Zahlreich sind wiederum die Verehrer des Asklepios auf Rhodos (van
Gelder S. 331 ff.). So wird in einer Urkunde aus Lindos ein t e/ievog gestiftet
für Asklepios, Apollon und Aphrodite (B 283, Z. 12 ff.). Außerdem gibt es
Asklapiasten noch in vier verschiedenen Vereinen von Rhodos: bei den
77oU£tda[V]tKC> (rjod [*jcd AßxXc'.jtiu\ßx\ccC (B 275, Z. 3f.), bei den AßxXcc-
[%. 3 ml nv^naßtal ml E^alßtai (B 281, Z. 9f. Kameiros), in dem Kolleg
mit dem längsten Titel (Zmx. ’AßxX. floß. HquxI. A&. Acpg. Eq[l. McctQog
®emv xoiv6v B 273, Z. 5ff.) und bei dem von Nikasion begründeten xoivöv
der AexX. Nixaßubveioi ’OXviittiaßxaC (B 266, Z. 4), das schon in seinem
Kamen die nahe Beziehung des Gottes zur Einzelpersönlichkeit (S. 63)
dartut. Unter rhodischem Einflüsse befinden sich aber auch zwei weitere,
einander nahestehende Vereine, aus Syme und von der benachbarten Küste
Kleinasiens (B 246, Z. 9£; 304, Z. 2£; s. S. 67), in denen Adonis und Aphro-.
dite neben unserem Gotte verehrt werden.
Eine Genossenschaft von Asklepiasten gibt es nur noch auf Chios
(B 169), wohl aber sehen wir den Heilgott in später Zeit im trinkfesten
Thrakien sinniger Weise als Schutzpatron des Zechgelages bei den ßvvxo-
ßiaßxal »bov ’A[ß]xXrj7tiov (JB 75, Z. lf.) hinzugezogen. Das merkwürdigste
Zeugnis schließlich für das Nachleben des Ausdruckes ’Aßxhimccaxcd ist es,
daß von den vielen Bildungen ähnlicher Art sich diese allein einmal bei
einem Handwerkervereine des römischen Kleinasiens findet. Denn während
hei diesen Vereinigungen, wie schon angedeutet, die religiösen Fragen ganz
zurüektreten, haben wir in der Bezeichnung der yoQxriyol ’AßxXrimaßxai in
Smyrna (Z 34, Z. 4) doch einen letzten Nachklang älterer Sitte, selbst wenn
es sich bei dem Zusatz ’AexX^xmaxaC, wie bei andern den Lastträgern in
nnsern Inschriften gegebenen Bezeichnungen (S. 120), mehr um einen Hin¬
weis auf ihren Standort, in diesem Falle in der Nähe eines Heiligtums des
Gottes, handeln sollte. Eine merkwürdige Parallele zu diesem einzelnen Fall
findet sich auf dem Gebiete der Gerusie; denn erscheint die legä ysQovßCcc
xov ZmtfiQog [A]exXxjXiov (F3 Z. 2f.)**) von Hvettos auch in mancher Be¬
ziehung verschieden von den bekannten kleinasiatischen Gerusien, so ist sie
doch wohl nicht ganz unabhängig von ihnen entstanden. Schließlich verdient
hervorgehoben zu werden, daß zu den nicht gerade zahlreichen Priestervereinen,
die sieh an einen offiziellen Kult anschlossen, das Kolleg der Asklepiospriester
in Mantineia gehört (B 26; s. S. 41) und daß auch hei einer Mystenfeier in
Ephesos Asklepios im heiligen Drama vertreten war (B 331, Z. 49)***).
*) Auch £ 228 (Kos), wo von einem Opfer an A. und Hygieia die Rede ist (Z. 3)
könnte von einem Verein stammen.
**) S. S. 99, A. fj"f —• A. heißt 6 &s6s Z. 6, 7 f.
***) Wie der Gott zusammen mit Hygieia in Paros angerufen wurde, wenn es sieh
um die heranwachsende Jugend handelte, lehrt IV58 Ad, Z. II 7f., 17f., 1H 5, IV 3f.,
Göttervekp.heung. 211
Nicht selten wird sich hei der Verehrung des Heilgottes seine Genossin
Hygieia mit eingestellt haben. Am merkwürdigsten ist dieser Vorgang
beim Orgeonenheiligtum des Amynos. Hier hat A. Kcerte (a. a. 0. S. 297 f.)
nachgewiesen, wie die Göttin nur durch die Gewohnheit der Steinmetzen,
neben Asklepios handwerksmäßig Hygieia darzustellen, in ein Heiligtum
eingeschmuggelt wurde (A lg, Z. 6), in dem der Gott selbst zunächst ein
Eindringling war. Begreiflicher Weise findet sie sich aber hei athenischen
Asklepiasten (A 63a, Z. 5) wie bei der Vereinigung von mantineischen As¬
klepiospriestern (B 26, Z. 20f.) neben dem Gotte am Opfer beteiligt *)■ Ob
es die Göttin je in Griechenland zu besonderer Vereinsverehruug gebracht
hat, so daß sie im Mittelpunkte des Kultus stand, kann fraglich erscheinen.
Die „Söhne der Hygeia voll Bruderliebe" in Rom (B 482 'Tysias xcaßlv
q>iXa3sX(poLs) stellten natürlich, wenn sie überhaupt ein Kollegium waren,
eine durchaus römische Erscheinung dar (s. S. 55, A.**).
Zu erinnern ist schließlich an die Göttin Panakeia, in deren Heilig¬
tum gewisse Asklepiasten von Epidauros zusammenkamen (B 6; s. S. 209,
A. fff), UEL d an den Asklepiossohn Telesphoros, den ein athenisches Jugend¬
kränzchen ( ßvßxQS^a ) geradezu als erstes Mitglied in der Teilnehmerliste
aufführt **).
Außer den griechischen, oder doch ins Griechische umgesetzten Göttern
haben wir noch die griechische Heroenwelt ins Auge zu fassen Dabei
treten begreiflicher Weise die Helden der alten Sage ganz in den Hinter¬
grund. Für Athen war Theseus zu nennen (S. 93. 205); dunkel sind die
Beziehungen des Amphiaraos zu einem Verein von Ammonverehrern (A 71,
Z. 13) und zu einem ganz späten Kolleg (A 66, Z. 10)***); im heiligen Drama
der Jobakchen treffen wir (A 59, Z. 124) den vielleicht erst später auf¬
genommenen Palaimonf), in Sparta Helena (S, 206); Ganymedes könnte
nachleben im Namen der smyrnäischen ra[vv[i\rjöslxai (B 358, Z. 3). Dazu
kommen Gründerheroen, hei denen die Namensdeutung recht unsicher ist.
So verehrt eine Phratrie Kleinasiens den Bargasos (B 424, Z. 1 Ova^yaßov),
einen Sohn des Herakles und Gründer von Bargasa (Tümpel: Pauly-Wis-
sowa III, Sp. 14). Bezeichnend heißt ein Eponymos XdQfivXog xjQag täv
v 6 ; f, Z. [14 ], n 6 ; vgl. IG xn 5,156—172.175. — Einem Verein braucht nicht anzugehören
der Reeder von Ainos, der sich rov rpuav^oJaiTtov ftsov AcyXvptiov nennt
(E19). Vgl. die Ehreninschrift (A 48) eines Arztes iAipylr^uo aed Tyux Z. 1), der Priester
dieser Gottheiten war (Z. 6f.), ihre Bilder auftichtete (Z. 18f.) und sich um Gerusie,
Epikureer und ^vprsltnij Gvvodog verdient machte (Z. 3, 10ff.); die Erwähnung gewiß staat¬
licher Heitre: AGxXrptela in Pergamon (£ 396Ab, Z. 20). Kaum hier zu erwähnen ist das
staatliche ‘Aoxlipuslov eines ägyptischen Gottes, an das sieh eine Genossenschaft von
TctQL^svrcd anschloß (Z 95).
*) S. 209, A. -ff. 210, A. *: Z 3A; B 228; A 48 und die Iftn. aus Paros S. 210, A.***.
**) N 1 gx. Z. 10: T.’Aaxlrimov (vgl. Z. 5f. oi avv£<prifio[i] rov T[alscr 9 p]deou avv-
ejfpefifiKjrap[^rjGKifrsg); hp, Z. Iff. [Gvv^rfjßoi r.cä 6v[ißia [vßt]. ©sös TsXsacpOQOg. S.
Preller-Robert, I 4 S. 527.
***) Dittenberger denkt an das Heiligtum des A. in Oropos.
t) S. Maaß a. a. 0. S. 72, 76, 123, 133, A. 10; Dittenberger, Syll. 2 no 737, adn 69.
14*
Zweites Kapitel.
GÖ TTERVEREHRUNG.
213
212
XaQUvUav (B 238, Z. 5£), der allerdings eine „natürliche" Körperschaft in
Kos beschützt*).
Viel wichtiger als diese Heroen sind andere meist erst seit wenigen Jahren
bekannte göttliche Wesen, deren Kult ebenfalls auf kleine abgesonderte
Kreise, also vor allem auf geschlossene Vereine beschränkt bleibt. An
Heroen im engeren Sinne, an vergötterte Sterbliche (s. S. 227 ff.) darf dabei,
im allgemeinen wenigstens, nicht gedacht werden, aber auch die Ansicht,
daß in diesen deutlich zu uns redenden Namen nur immer Beinamen be¬
kannter Götter zu erkennen seien, beginnt mit Recht mehr und mehr zu
schwinden**). Es ist eine der fesselndsten Erscheinungen im griechischen
Genossenschaftsleben, und zwar nicht bloß bei den Orgeonen Athens (S. 13),
wie gerade diese kleinen Kreise berufen waren, den sinnigen poetischen
Zug des griechischen Gemüts, das sich unter Abwendung von dem prunken¬
den Staatskult auch in lichter historischer Zeit noch für die eigenen
Herzensbedürfnisse eigene schlichte Götter schuf, zur Geltung zu bringen.
Daß dabei diese individuellen Gestalten in allbekannte Göttertypen wieder
überfließen und darin verschwinden konnten, wenn sie nicht, wie wohl oft
in Attika, in die große Schar der VjQmeg &<yvaatoi versanken (s. v. Prott, Fasti
sacri S. 7), soll bei der Beweglichkeit der Göttervorstellungen der Griechen
nicht geleugnet werden (Usener a. a. 0. S. 272) und wird durch die Aufnahme
des Asklepios in den Verein des Arnynos (S. 8) beleuchtet. Noch sind diese
„Schützer“, „Helfer“, „Erlöser“, „Herberger“, „Retter“, „Berater“ oder wie
sie sonst heißen mögen, oft in ihrer Namensbedeutung dunkel, noch ist die
Zahl der sicheren Fälle klein, aber es steht zu erwarten, daß aus der weiteren
Forschung auf diesem Gebiete für die Entstehung und den Geist des griechi¬
schen Genossenschaftslebens manche Erkenntnis gewonnen werden kann.
Beginnen wir mit Attika, wo wir die ältesten Beispiele für unsere Er¬
scheinung antreffen, so mußte schon darauf hingewiesen werden (S. 13), wie
gerade die älteste Form des genossenschaftlichen Vereinsverbandes in Attika,
das Orgeonenkolleg, diese Dämonen bevorzugt. So gehört hierher der Amynos
des ältesten attischen Orgeonenvereins (A la—i), der offenbar mit irgend
welchen von den Phönikem verehrten Wesen gleichen Namens nichts zu tun
hat***), sondern von A. Krerte in Übereinstimmung mit Useners Anschauungen
(S. 312 ff.) richtig als schützender Dämon (aavvsiv) aufgefaßt wird - (a. a. 0.
S. 309f.). Wie durch Heroisierung des verstorbenen Sophoklesf) die neue
*) Ala „natürliche“ Genossenschaften haben auch die eviifioQicu in Teos mit ihren
Eponymen zu gelten: ’E%ivov (C1G 3065. 3066), [du\xvXov (s. Wilhelm z. St.: B 338a, Col. 1).
Vgl. die Heroen, die möglicherweise in gewissen Wesen zu erkennen sind, die Beziehung
zur milesischen Sängergilde haben (B 3190; s. Wilamowitz S. 629): Keraiifces (Z. 30);
Phylios (Z. 30. 31), Dynamis (Z. 29), Enkelados (Z. 29).
■'■*) Über diese Dämonen oder Heroen s. die maßgebende Darstellung von Usener,
Götternamen, Bonn 1896, bes. S. 253 ff.
***) Wenn ihn der französische Herausgeber von A Id (Bourguet) in diesem Sinne
deutet, so ist das ein Zeichen dafür, wie sehr Foiicarts bekannte Anschauungen über die
Götter der griechischen Vereine Schule gemacht hat.
f) Daß nunmehr für Sophokles der angeblich von ihm verehrte Alton (Hiller v. Gär-
Gottheit Dexion hinzukam, ist noch zu besprechen. Ein zweiter Orgeonen-
verein lehrt uns den Hypodektes (A 6, Z. 2, 4, 16; vgl. 6 fffög Z. 20, 22),
ein dem Pluto nahestehendes Wesen*), ein dritter den schwer zu erklärenden
Egretes**) kennen. Dazu kommt vielleicht auch der 'ijpmg (A 69, Z. 25) der
noch unklaren Vereinigung der Kytherier (S. 82, A. fff). Ebenso sind der
von den Iobakchen gefeierte IlQmtevQV&jiog (A 59, Z. 125), der Patron aller
Musenkunst***), und der neben Herakles im attischen Opferkalender genannte
Oslos (A 77, Z. 27)f) möglicherweise zu vergleichen. Schließlich muß daran
erinnert werden, daß auch die hinter Zeus, Soter und Herakles in einer atti¬
schen Vereinsurkunde genannten Ahmjpes (A 33, Z. 23) hierher gezogen werden
könnten, wenn nicht die Beziehung auf bekannte Götter, wie die Dioskuren
(S. 205), näher läge.
Außerhalb Athens ist die erörterte Erscheinung noch wenig nachweis¬
bar. Wahrscheinlich haben wir im koischen Pasios, der neben den Moiren
im Familien- und Heraklesverein des Diomedon anftritt (B 229, Z. 148, 151),
den Schirmherrn des Familienbesitzes ff). Der offenbar erst von Böotien
nach Athen gebrachte Anthasfff) ist eine dem Dionysos verwandte Gestalt
(A 60A, Z. 1) ebenso wie der vom Orakel bestätigte (xv^ö/^sros) Anthister,
der Schutzgott eines theräischen xoivdv, in dem Frauen als Wohltäterinnen
hervortreten (B 221, Z. 1 f.). Freilich muß Hiller v. Gärtringen zugestanden
werden, daß dieser Blütengott möglicherweise gänzlich mit Dionysos iden¬
tisch ist, zumal gerade in Thera der Beiname eines Gottes*f) zu seiner
Bezeichnung gern allein gebraucht wird. Nach dem Steuerruder (ofag) benannt
ist schließlich der Dämon, dem in Hyda (?) die 'HQ\axXei\<5tal ... OiaxiatStat
(JJ 304, Z. 7 f.) huldigen**f).
Den Göttern mit griechischem Namen, die freilich in vielen sichern und
wohl noch mehr zweifelhaften Fällen einen ausländischen Kult vertreten,
steht eine große Menge Gottheiten gegenüber, deren Namen sie schon als
Ausländer bezeichnen. Gleichwohl muß man sich hüten von vornherein
bringen: Pauly-Wissowa, I 3p. 1577f.) beseitigt ist und man auch in seiner Vita ’A^ivov
zu lesen hat, ist von Kcerte (8. 312) dargelegt und von Hiller v. Gärtringen (Pauly-Wissowa,
Suppl. I Sp. 73) gebilligt worden.
*) „Herberger“. Vgl. Roscher, Lexikon 12, Sp. 2861.
**) „Erwecker“ (Dittenberger, Syll. 2 937, adn. 1): AlA, Z. 3; o f cmc Z. 25. Ziebarth
(Rb. Mus. 1900, S. 501) und Öhler (§. 6) nennen ihn weniger passend "Eyps-ros.
***) So erklärt ihn im Gegensatz zu Maaß, der in ihm Orpheus sehen wollte, Ditten¬
berger, Sylloge 5 , no. 737, adn. 61.
t) Über diese und andere weniger wahrscheinliche Erklärungen s. v. Prott, Fasti
sacri, S. 12.
ft) So Dittenberger, Sylloge 3 , no. 734, adn. 52. Paton dachte an einen Beinamen
des Zens, Ziebarth (S. 9) an den Hamen des vergötterten Vaters.
fff) Ein Beiname des Zeus, wie Anderson (z. St.) will, war "Av&ug nicht. S. Töpffer
(Pauly-Wissowa I, Sp. 2358) und Betbe (das. Suppl. I Sp. 88).
*t) Über diesen Beinamen des Dionysos s. Kern: Pauly-Wissowa V,, Sp. 1026.
**t) An den Sohn des Nauplios hat man wohl nicht notwendig zu denken. S. über
diesen Stoll und Höfer (Roscher III 1, Sp. 696), die unsere Genossenschaft nicht berück¬
sichtigen.
214 Zweites Eatitel.
hin ter Kollegien mit fremden Knltgöttern (« soi lavixol Rohde, Psyche-, II,
S. 104, A. 2) in allen Fällen Vereine zu vermuten, die eine besondere Beziehung
zum Auslande hatten. Wie echt griechische Göttemamen, z. B. Apollon oder
Poseidon, Vereine von Ausländern mit ausländischem Kulte decken können,
so müssen nicht notwendig fremde Götternamen zur Bezeichnung yon Kollegien
dienen, die in besonders naher Beziehung zur Fremde stehen: vor allem brauchen
sie nicht aus Ausländern sich zusammenzusetzen (s. Kap. HI). Das Fremde,
von dem ein lebhafter Weltverkehr die Kunde vermittelte, lockte auch auf
diesem Gebiete nicht selten griechische Lebenskreise zu seiner Aufnahme 1 *).
Über das weiteste Gebiet erscheinen im Vereinsleben die Kulte Asiens
verbreitet, zumal sie sich zum Teil in hohem Grade dem griechischen Emp¬
finden angeglichen haben. Dies gilt vor allem von dem der Göttermutter.
Von großer Bedeutung und jahrhundertelangem Bestände war, wie wir
gesehen haben (S. 9ff.), der Orgeonenverein der Meter im Piräus (J 2b-k;
m—y). Der Wertschätzung, die Meter genießt, entspricht es, wenn die be¬
treffenden Genossen in ihren Beschlüssen mit viel größerer Konsequenz als
andere Vereine nur von „der Göttin“ sprechen**). Gleichwohl ist dieser Dienst
der Meterorgeonen in die engsten Beziehungen zu dem der syrischen Aphro¬
dite getreten, wie schon gezeigt worden ist***).
Außerhalb Attikas |) sind im eigentlichen Griechenland nur gewisse
Mysten von Argos zu nennen, da sie der Göttermutter neben anderen Gott¬
heiten huldigten (23 4, Z. 3; s. Frankel), und religiöse Funktionäre von
Troizen bereits aus dem 3. vorchristlichen Jahrhundert, die schon durch
ihren Namen (S. 41 f.) als r[e]l£ötriQ[ss MnyäXccg Mktqö ]g andeuten, daß
*) Hat man früher gern den Einfluß des Fremden auf religiösem Gebiete über¬
schätzt, so macht sich heutzutage auch einmal das Bestreben geltend, ihn zu genug em-
zuschätzen (s. Maaß a. a. 0. S. 4ff.).
**) A 2a s. S. 222, A.ft; b, Z- 8 , 12, 16 . 24; c, 13; f, Z. 9, 13f., 16; g, Z. 11; h, Z. 27,
33, 35, 36, 37, 39, 42; i, [Z. 11], s. S. 10; (1, Z. 14 gehört nicht hierher; s. S. 174, A.*);
■h Mri'vrtQ \&v 9eäv findet sich bezeichnender Weise nur in dem Beschluß, den ich den
Thiasoten der Aphrodite zugewiesen habe (A 17, Z. 23 f., 31 f.; S. 101), da ich einen Thia-
sotenyerein von Meterverehrem, den nach Ziebarth (S. 36, 4) auch Lipsius (Altert. II,
S. 573, A. 2) annimmt, für unwahrscheinlich erklären mußte (s. auch S. 21 ). Uber al 9sai
(e Z 'l4, 18, 22; i, Z. 25) s. S. lOf. — Der Göttername selbst mußte, wenn wir vom
MriTQäov' absehen {A 2d, Z. 27), natürlich in den Dedikatkraen ausdrücklich genannt
werden; gern werden hier auch Epitheta hinzugefügt: MrpgL A 2m. M n tq'l »söjv m; n;
r- ii■ w- x (M. 9. an der Seite der Artemis); J. M. 9. svavrrjvcp fölargsivy q; t. M. 9.
tlvavrtirm) icttghy ’Aygaäky s (s. S. 190, A.**). - 2 p wird die Göttin nicht genannt.
***) s! 10 ff. Es muß ZU der dort aufgefühften Literatur noch E. Maaß (Orpheus
S. 73 ff.) gefügt werden (vgl. Cmnont: Pauly-Wissowa IV 2 , Sp. 2238), der, wenn auch noch
nicht unter Berücksichtigung sämtlicher heranzuziehenden Urkunden, bereits zu ähnlichen
Ergebnissen, wie ich, gekommen ist. Nur glaubt er nicht an eine schließiiche Ver¬
schmelzung der beiden Gottheiten, die nach der eigentümlichen Stellung der Ephitheta
in der betreffenden Weihinschrift {A 2 s) doch recht wahrscheinlich ist (s. die Dedikationen
A. **). Vgl. Preller-Robert, I 4 S. 348 f., A. 5; Usener S. 341. — S. u. ‘Qaeda S. 215.
f) Weihungen der Epheben an die Göttin: N lap, Z. 37; aq, Z. 35; ar, Z. 40;
as, Z. 24. Über die Anspielungen der Schriftsteller auf ihre Verehrung in Athen s. Lobeck,
Aglaophamus p. 625 sqcj.
Gotterverehrung. 215
wir hei ihnen an die geheimnisvollen Weihen dieser orientalischen Religion
zu denken haben (23 9, Z. B 10f.). Für das thrakisehe Gebiet ist anf einen
Dendrophorenverein von Tomoi hinzuweisen (B 105), wenn auch diese ganze
Erscheinung durchaus unter römischem Einflüsse stand (S. 43). Von den
Inseln ist auch hier wieder Rhodos zu nennen; hier beschließt die Göttin,
vielleicht als letzter Ankömmling im Kreise der Kultgötter (S. 176), den
Titel eines Vereins, der, so weit wir es beurteilen können, unter allen uns
bekannten Kollegien die meisten Gottheiten ex officio verehrte (B 273, Z.öff.
Snt. AtoX. ilocr. ’Hq. A&. ’Acpq. 'Eqji. Mcnqbg 0säv xoivdv). Am häufigsten
freilich begegnet uns die Göttermutter in ihrer Heimat Kleinasien seihst
als Kultgottheit von Vereinen. Hier wird sie vielleicht in Kys von einem
xoivov Aayvaxdmv verehrt (23 312), das sie ebenfalls nur als „die Göttin
begrüßt (Z. 15). In Kios begegnen uns ot [s]v[vay]6[tsvoi [rtg] rov [irj-
xq\o>ux\ov \&ia\Go{v\ (B 415). Gewiß war es daher auch mehr als eine zu¬
fällige Erscheinung, wenn ihr in derselben Gegend unter Hinzufügung ihres
eigentlichen Namens Kybele (Mtjtql K .) an der Seite des Apollon (S. 187)
Thiasiten und Thiasitiden des Zeus (S. 179) huldigten (23 414b, Z. 4).
Merkwürdigerweise wird sie auch im Familienverein des Knidiers Poseidonios
als letzte einer Reihe von Kultgottheiten genannt (23 308, Z. 8, 38), und für
eine Phratra, die auf politische Gliederung zurückzugehen scheint, kann man
ihren Kult aus ihrem Bilde erschließen (B 430)*).
Unter besonderem, ihrer Gebirgsnatur entlehntem Beinamen wird ihr als
’OqccCcc von den späten Orgeonen der Belela {Al, Z. 68)**), als Mijrijp ToXv-
aiavij***) von Funktionären eines kyzikenischen Kollegs (23 406, Z. 14), als
’AvyCßrri von einer bithynischen Synodos (23 418A) gehuldigt-)-).
Auch auf die von den Angehörigen der alexandrinischen Reiseflotte verehrte
’AäqaSxCa (iS 98 a, Z. 6) ist hinzuweisen. Wenn gerade diese Göttin, die mit
dem Symbol cler Eisenbahn, dem beflügelten Rade, ausgestattet zu werden
pflegtj-f), von den Genossen der Flotte verehrt wird, so gründet sich dem¬
nach diese interessante Parallele zwischen modernen und antiken Ver-
kehrsinstituten vielleicht mit auf die innere Verwandtschaft beider Ein¬
richtungen f f t) -
*) Daß der Steinmetz von Z 56 ein Relief mit Kybele und Apollon (?) auf Lager
hatte, um es auch an unpassender Stelle (s. S. 187) zu verwenden (s. Mordtmann z. St.),
ist bezeichnend genug für die Verbreitung des Kybelekults in der Gegend von Kyzikos.
**) So von Hofer (z. St.) treffend erklärt (s. Dittenberger, Syll. ! 739, adn. 28). Inter¬
essant ist es, daß auch hier die Göttin in nahen Beziehungen zur syrischen Aphro¬
dite sich findet (s. S. 10 ff.). Freilich erhebt Wilhelm, der auf die Möglichkeit hinweist,
daß auch A 6D die Göttin genannt sein könnte, neuerdings Bedenken gegen diese
Deutung (s. z. St.).
***) Über ähnliche von Bergnamen gebildete Bezeichnungen s. Preller-Robert I 4 , S. 640.
t) S. Mendel z. St. — ’A. ist offenbar eine sonst nicht belegte Nebenform von Agdistis;
über diese s. Knaack: Pauly-Wissowa I, Sp. 767 f.
ff) S. Preller-Robert I 4 , S. 538f; Tümpel: Pauly-Wissowa I, Sp. 406ff. Auch ein
.römisches Kolleg in Dacien der utriclarii verehrt ja diese Göttin (CIL HI 944); vgl.
Waltzing a. a. 0. I, S. 485.
ff-f) Über Kotys s. S. 223, A. ff.
Zweites Kapitel.
216
Entsprechend der Eigentümlichkeit der orientalischen Hauptgötter, wonach '■"
die weibliche Gottheit ihre männliche Ergänzung fordert (s. S. 240), verband .
sich mit dem Kult der Meter der ihres Lieblings Attis. Auch für die Oi- :
geonen des Piräus ist die Feier des Festes der ’JxxCdsia ausdrücklich be- ;
zeugt*), und im Mittelpunkte des Meterkultus, in Pessinus, treffen wir die m
ihrem Namen schwer völlig zu deutenden ’Atxaßoxaoi (5 437 a, Z.20; b, Z. 7;
s. S. 68). Daß aber auch die anderen besprochenen Vereine der Meter ihre
Beziehungen zu Attis haben, ist anzunehmen *). _
Wie Attis zur Meter sich gesellt, so findet sich Adonis an der Seite der
syrischen Aphrodite***), auf deren Vorkommen in Vereinen schon hingewiesen
werden mußte, da sie sich von der griechischen Aphrodite nicht für alle
Fälle scheiden ließ. Bezeichnend ist es, wie zwei attische Aphroditevereine,
die sich deutlich aus dem Osten herleiten, auch ihre heimischen ’AÖcbvia be¬
gehen; in dem einen Falle sind es Aphroditethiasoten 0413a, Z.9f.), im
andern ist es eine Landsmannschaft von Salaminiem (A 66, Z. 10). Unter
rhodischemf) Einflüsse gibt es ferner Adoniasten, die zugleich Aphrodite
und Asklepios verehrten, in zwei einander nahestehenden Genossenschaften
(5 246; 304; s. S. 190) und enavietai oi [<Svv]adaviä£ovxes in der rhodischen
Peraia (5 305, Z. 1 f.; ’Adavicc Z. 7; s. S. 62).
Ebenfalls weitverbreitet war der Kult des auch dem Dionysos oder dem
Zeus gleichgesetzten S abazios, der in Thrakien und Phrygien heimisch warft).
Wird uns doch schon für die Zeit des peloponnesisehen Krieges sein Auf¬
treten in Athen bezeugt, und bekannt sind ja die von Demosthenes so scharf
gegeißelten Umzüge zu Ehren dieses Gottes+ff). Dem gegenüber sind die
ausdrücklich bezeugten Sabaziosvereine auffällig selten. Es gab im Piräus
einen Eranos der Sabaziasten aus noch vorchristlicher römischer Zeit A4 43a),
in der Gegend von Ormele Mvsten des Zivg Zavü&og (5 446a, Z. 2; vgl. b, Z. 2f.;
s. fyXos S. 168) und einen ihcfeog?] Zsßat,iav6 S in der Gegend von Serdica (5 89,
Z. 14). Da im letzteren Falle in der voraufgeschickten Weiheformel (Z. 2) der
Gott nur als 0e.bg iitrptoog vipiexog bezeichnet wird, so sehen wir, daß dei Name
Sabazios hier recht unwesentlich ist und daß es sich im Grande um dieselbe all¬
gemeine der jüdisch-christlichen Anschauung nahestehende Vorstellung vom
höchsten Wesen handelt, die den bosporanischen Genossen vorschwebte (S. 179f.).
Im Hinblick auf diese immer mehr zu Tage tretenden Beziehungen zwischen
*) A 2e. Z. 10. Vgl. Wachsmuth S. 159, Z. 1; Foucart S. 89ff.
**) leh füge Mer die Kureten ein, die wie den Zeus so aucli die Meter begleiten
konnten; sie sind unter den mystischen Rollen in Ephesos aufgezählt: B 331, Z. 26
Kovg Immisch (Roscher II,, Sp. 1606f.) weist aber darauf hin, daß in Ephesos
„die ganze Ausstattung der Rhea-Zeussage auf Leto-Artemis übertragen“ wurde.
***) Preller-Robert I 4 , S. 699; im allgemeinen das. S. 359 ff.; Dümmler: Pauly-Wissowa I
384ff. (Adonia, Adonis).
f) S. van Gelder S. 337.
ff) Preller - Robert I 4 , S. 701 f.; über seinen Namen: TJsener, Götternamen S. 43 ff.;
Rohde, Psyche H 2 , S. 7, A. 3.
fff) S. S. 17. Vgl. die ausführliche Schilderung ihres Treibens bei Foucart S, 63ff.
und 66 ff.
Göttekverehhung-, 217
dem Juden- und dem Heidentum fragt es sich sogar, ob die vielerörterten Zaß-
ßaxiaxui ans der Gegend von Elaiussa (5 449, Z.21), auch oi haiQoi Y.aX
ZaßßtmercX flsou [xQOvjoia Zaßßanßxov evvqy(ievoi genannt*) und wohl
gleichbedeutend mit den Za(ißaxi[exaC\ einer andern Urkunde (5 450), irgend
eine mit Zaßoet,t,og namensverwandte Gottheit (5 fleög 6 Zaßßaxiexrjg B 449,
Z. 18 20- ff. Z. Z. 2; 6 fl. Z. 25) verehrten und nicht vielmehr den Sabbats¬
gott der Juden (s. Dittenberger adn. 2; s. S. 179), auch wenn sie vom jüdischen
Glauben keine rechte Vorstellung gehabt haben mögen (s. S. 66; 67, A.f) und
wohl noch einem andern Gotte huldigten (5 450, Z. 2 Al&£ißi\l(p fff®) 11 *).
Daß Mithras bei den Griechen, im Vergleich mit den Körnern, ganz
in den Hintergrund tritt, ist durch die Forschungen von F. Cumont***) dar¬
getan (Roscher II 2 , Sp. 3032). So ist nicht einmal das hei den «Pulijs Aibg
(liierai (5 436 a, Z. 1; b, Z. 2f.) von Amorion gefeierte Fest der Mithrakana
(a Z. 11; b, Z. 16f.) sehr beweisend, da eben wohl nur „der Name dieses Festes
in den allgemeinen Gebrauch übergegangen war“ (s. Cumont a. a. O.).
Viel bedeutender als die zuletzt erörterten Götterdienste ist auch im Lehen
der Genossenschaften der Kult des phrygischen Gottes Menf). In Attika,
wo Men etwa im 3. Jahrhundert Eingang fand (Drexler Sp. 2730), scheint
er besonders hei Sklaven sich großer Beliebtheit erfreut zu haben. Fraglich
mußte es mir erscheinen (S. 29), oh die Eranisten, Sklaven aus den laurischen
Bergwerken, die eine Weihung an [Tii]Qav[vog Mr\v\ (A 30) vornehmen,
sowie eine andere Gruppe von Sklaven mit zum Teil denselben Namen
auf einer ganz ähnlichen Inschrift, wo wohl nur zufällig die Erwähnung
des Gottes fehlt {A 31), einen festen Verein gebildet haben. Merkwürdig ist
vor allem das um die Wende des 2. und 3. nachchristlichen Jahrhunderts
begründete Kolleg desselben Gottes mit seinen ausführlichen gottesdienst¬
lichen Vorschriften (A 51a; b)ff).
Neben Athen steht auch in diesem Falle wieder Rhodos mit einem ein¬
fach bezeichneten xoivöv von MrjvictexaC im Gebiete von Lindos (5 287, Z. a2),
die auch hier einen Sklaven ehren (s. IH. Kap.), sowie mit dem rhodischen
[M}ijot.o:6[t]5v AqiQodieiaex&v xoivov (5 273, Z. 4f.).
Auf kleinasiatischem Boden selbst pflegt Mr\v einen charakteristischen,
in der Regel lokalen Beinamen zu haben (Perdrizet S. 88ff'.). In Maionien,
dem Mittelpunkte des Gebietes, wo dieser Kult blüht (Perdrizet, S. 56£f),
treffen wir neben Z svg Maecpalax-rjvög den Mr\v Tid(iov (5 375, Z.2), anderer-
*) Z. lff. — Dittenberger scheidet (adn. 1), wohl kaum berechtigter Weise (S. 7, A. f)
itcclQoi und Sccßßatietal-, fehlt doch sogar vor 2. der Artikel. Auch [siv]oUa (D.) ist
wohl kaum vorzuziehen.
«*) An den verstorbenen (A)l(&)ißißtos (B 449, Z. 10) ist Mer wohl kaum mit Ziebarth
(Berl. ph. Woch. 1906, Sp. 361) zu denken.
***) S. zuletzt: Roscher 112, Sp. 3028ff.; Textes et Monuments relatifs aux mysteres
de Mitbra, I, II; Les mysteres de Mithra-, Paris 1902.
t) S. Per driz et: BCH XX (1896), S. 65ff.; Drexler: Roscher H2, Sp. 2687ff.
tt) M. T. an, Z. 5f., 31; ß, Z. lf., löf., 21; [b], 5 flsos a a Z. 7, 15, 15f., 25, 29; ß, Z.2,
9 9, 12, 15, 17, 19, 20, 22. Vgl. die ausführliche Behandlung dieses Vereins bei Foucart
S. 119 ff.
2ig Zweites Kapitel.
seits neben demselben Zeus wieder den Mijv Tod^iov zugleich mit dem Mr,v
Tvgavvog (8 376, Z. 3f.). Für das Ineinanderfließen aber der religiösen Vor¬
stellungen in den späteren Zeiten ist es bezeichnend, daß Genossen des Mr\v
Tiäpov und des Mr\v IlsrgaHTOv in Gordos ein Bild des Dionysos weihen
(8 390); es handelt sich dabei freilich nicht so um Vereinsbrüder, als
um Menagyrten, religiöse Funktionäre, die im Dienst des Men, wie ähnlich
in dem der Meter und der syrischen Göttin, herumzogen und deren oft wüstes
Treiben uns Lukian so anschaulich schildert (Onos 35ff.)*). Aus der Gegend
yon Dioskome stammt schließlich eine Dedikation an Men Askaenos von seiten
einer cpgatga (-8 427). .
Ihrem heimischen Gotte Baal werden vor allen die Sidonier, die im
Piräus einen Verein bildeten, gehuldigt haben«). In Palmyra hatten die kor¬
porativ auftretenden (S. 41) Baalspriester ( E 88 g, Z. 15 %S>v ro\v frsoü]
Brjhov Csgdav) sogar einen Symposiarchen. Mit dem Namen des Gottes
hängt vielleicht auch der der in der spätesten Orgeoneninschrift (A 7, Z. 4f.)
genannten Evxogia -9-[>]d BsXijXcc zusammen, die an der Seite anderer
Göttinnen steht (S. 190)*«).
Weiterhin besaß auf Astypalaia auch die zu Baal gehörige syrische Atar-
gatis einen Thiasos, in dem sie geradezu beschließend neben den Genossen
auftrittf). _
Schließlich fand in Rhodos sogar der Stammgott derNabatäer Dusares ,f)
seine besondere Verehrung (8 298), und auch der Tynaros, dem ein Kolleg
des Piräus (oi friaeätca oi Tvvdgov) huldigte, ist vielleicht als orientalisches
Wesen anzusehen (A 14, Z. 16f.)’j"f"i").
Wenn den asiatischen Gottheiten gegenüber auch im Vereinsleben, wie
überhaupt (s. Maaß S. 4ff.; Beloch, Gr. Gesch. III, 1, S. 449) die ägyptischen
bedeutend überwiegen, so ist das bei dem lebhaften Verkehr mit Ägypten
*) Vielleicht ist richtiger oi xa[r]«l[o}t>«[Y]tMol? jiri[vttyvg\tai (statt w[tQayv(f]-
tai) M. Tidgov neu M. Tlsrgai-itov zu ergänzen, zumal wenn man sich für Roscher ent¬
scheidet (s. Drexler Sp. 2763), der die Menagyrten als die bei den Monatsfesten des
Attis-Men und seiner Mutter Kybele einsammelnden Priester deutet.
**) A 65b; s. Wachsmuth a. a. 0. S. 161, A. 3. Daß derselben Vereinigung auch die
Verehrer des assyrischen Gottes Nergal (A. Jeremias: Roscher Uli, Sp. 250ff.) angehörten
(A 65 A), vermutet recht wahrscheinlich Ziebarth (S. 121, 5).
***) Tümpel: Pauly-Wissowa m, Sp. 199; Dittenberger Syll. a 739, adn. 3.
.■.'j £ 227, Z. 2 ff.: xdi rät kxugydxi v.oei xwi v.oivön, xov fhottiov rmv xca-
xgi<o[v &d]äv. Wie Atargatis, die JDea Syrici, als Aphrodite (S. 189f.) verehrt wird und
dabei die syrische von der phönikischen oft schwer zu scheiden ist, hat Cnmont er¬
örtert: Pauly-Wissowa II, Sp. 1896; IV2, Sp. 2236 ff.
tf) E. Meyer: Roscher I„ Sp. 1206f.; Cumont: Pauly-Wissowa V„ Sp. 1865ff. — Daß
die Lesart der rhodischen Inschrift Boveagiatsxcti vielleicht in Aoveagiaaxcd zu ändern
ist, betont Wilamowitz (s. Cumont Sp. 1866). - Vgl. xä Aovodgsi oi U xoiv[ov] ocvx&v
lege Cg övxss Dittenberger, Orient. Gr, inscr. sei. 770 ( c Anz).
ttt) Seltsame Götternamen gibt es aus phrygischem Gebiet in Verbindung mit einem
Sovfios (S. 153); s. Kretschmer zu £421: Mixgaydtcc, M&e TsygAysiog , novxxdoßccg. —
Über den kilikisehen Ai&s ißrjlos s. S. 217.
G ÖTTEBVEREHMJN G. 219
und bei seinem großen politischen Einflüsse auf gewisse Gebiete Griechen¬
lands gerade in den Zeiten der Vereinsblüte nur natürlich*).
Vor allem findet sieh Sarapis oder Serapis (s. S. 61 u. u.), die Haupt¬
gottheit der damaligen ägyptischen Religion (Beloch S. 446), auch in vielen
Kollegien als eigentlicher Vereinsgott verehrt, wenn sich ihm auch gern die
andern bekannten ägyptischen Gottheiten, vor allem Isis (Maaß, Orpheus,
S. 4) und Anubis, dann auch Harpokrates zugesellen**). Dabei ist freilich
zu bedenken, daß öffentlicher nnd privater Kult hier vielfach miteinander
wechselt. So tritt z. B., wie wir betrachtet haben (S. 43), die Priesterschaft
des Staatsserapeions in Demetrias geschlossen als tiaosioXoi auf (8 50)***).
Aus der Mitte des 3. Jahrhunderts, wo in’Böotien schon ein offizieller Sara-
pisdienst aufzukommen scheint (Beloch III S..449), gibt es in Athen Eaga-
uuutmC (A 34; s. S. 61) mit ihrem \Eag\aixiSiov (? Z. 12) und ihrer irgos-
gavCötgia (Z. 23, 29)f). Vor allem sind Vereine von Sarapiasten auf den
Inseln anzutreffen: in Keos, als Thiasos organisiert (8 210, Z. 3, 10), vielleicht
auf Naxostf), sicher auf^esbos (8 157,Z.al; vgl. Z.a3). InRhodos gab es drei
Vereine, die sich nach dem Gotte benannten: die in derselben Urkunde (8 273)
aufgeführten EagazuadmC (Z. 4) und das Aioaekairjgtaär&v Eugaxiadtav xolvov
(Z. 2f.), sowie das Esgwfti jaO tccv xoivov toi]:,’ £v Kccllhogj (8 281, Z. 10f.).
Dazu kommen EsgccmasvaC in Kos (8 239, Z. b 2), und auch in Thera weihen
die Verehrer der ägyptischen Könige, die BaöihßtccC, dem Sarapis, der Isis
und dem Anubis einen Opferstock (8 224). So sehr der Kult der ägyptischen
Götter in Delos blühte (BCHVI, S. 475: Hauvette-Besnault), nur die Me-
lanephoren (S.43) lassen sich als eine Art Genossenschaft sicher naehweisentff),
vermutlich wurden aber auch in einem. Verein von Ägyptern die ägyptischen
Götter verehrt (8 187); im übrigen war der Kult dieser Gottheiten ebenso,
wie der mancher syrischen, ein allgemeinerer (S. 35).
*) Lafaye, Divinites d’Alexandrie S. 24ff.; Drexler, Isis: Roseber II,, S. 373ff.;
Beloch a. a. O. S. 448ff. — Der offizielle Kult Ägyptens selbst in seinen Priester-
genosaenschaften ist natürlich bei der Betrachtung meist auszuschließen., Vgl. B 457;
458; 466, Z. 4, 18, 26, 27 (kyoiigaoaiv9ijg); 469, Z. 15 n. ö. (Xvovßco Nsßiijß); Z. 10 mit
Dittenberger adn. 12 (Niüo s); Z. 7, 11, 23 (’Hga = Seen, s); 472a; b; c (Isis).
**) Der Kreis wird noch durch Hinzutreten des Kanopoa erweitert in einem mivbv
xmv <to 6vav (S. 42) von Ambrakia (B 54). Vgl. bei den hgayogoi (S. 43, A. *) von Per¬
gamon (Iftn. 836) die Bilder von S., J., H., Osiris, Apis, Helios, Ares und den Dioskuren.
***) z. 3 , 26 IsQSV? tov J£uQCiTZLdo§i Z. 24 28QOC7tlSlOV.
-(■) Über Milchhöfers wahrscheinliche Vermutung (Jahrb. d. arch. Inst. II, S. 30), daß
in der gelagerten Gestalt eines Reliefs der Sarapispriester einer Genossenschaft zu er¬
kennen sei, s. Deneken (Heros): RoscherI, 2, Sp. 2581 f.
ff) B 215, Z. 8f., 11, 181, 24 wird die Feier von 2agoncir)a erwähnt. Ob sie freilich
von einem Vereine ausging, muß unentschieden bleiben (s. Ziebarth z. bt.).
-j-j-f) S. ihre Dedikationen an die ägyptischen Götter: B 180a (Sarapis, Isis, Anubis);
b (S.I.A. Harpokrates); c(S.I.A.H); d (S.I.A.H.); e (I); f (I. Dikaiosyne); über g s.
S. 222. — Der aivSovoqioqos (B 183), der eine Weihung vornimmt {A.'Hysiwvi, 2. StoxTjQt,
I Zcovsfi]^; s. S. 238, A. ff), gehört nicht einem Vereine an (S. 43), ebensowenig die
Therapeuten (S. 35), noch schließlich gewisse ovfißaXoysvoi, die dem Dionysos und Sarapis
huldigen (B 181). Vgl. die Dedikation für nlöc£oy,£voi (S. 109, A. ff), wo neben Zsvg
Ovgios die ägyptischen Götter (S.I.A.H.) genannt werden (E 60, Z. 4).
220
Zweites Kapitel.
In Tomoi gab es nicht nur eine besondere Vereinigung, deren Heiligtum
erwähnt wird (JJ 97, Z.18f. t [ ö ] Isq'ov xov EagAudos), sondern auch die an¬
gesehene Kaufmannsgilde (o?xog) der Alexandriner daselbst huldigt begreif-
licher Weise „dem gewaltigen Gotte Sarapis und seinen Tempelgenossen“ (-E25).
Von Kleinasien ist vor allem der Nordwesten als Kultgebiet unseres
Gottes zu nennen*). Einen Verein von (ivexca xal Saxaxißtcd (5413, Z. 3
2 xa l EiölSl) gab es in Prusa**). Die Therapeuten freilich, die dem Gotter-
paare in Kyzikos (B408; 409)***) und dem Sarapis vielleicht m Pergamon
(25 400, [Z. 3?]) dienten, können, wie alle Genossen desselben Namens (S. 3oi.),
als geschlossener Verein kaum angesehen werden. Vielleicht aber kommt
ein Mystenverein in Tralles hinzu, der einen Priester der Isis und des Sara¬
pis ehrt (25 323)f). ,
In Eom tritt uns die völlige Verschmelzung des Gottes mit Zeus und
Helios hei der Gesellschaft der Paianisten entgegen (25 477b, Z. 2f.; s. S. 49)+t),
und der vsmxÖQOS xov usydlov ZagmuSog ist Epimelet der alexandrinischen
Reiseflotte (J3 98a, Z. 8£). _
Schließlicli sei auf einige Vereine in Ägypten selbst hingewiesen, zumal sie,
wie es scheint, einigermaßen griechischen Typus zeigen. In einem Falle weihen
Genossen durch ihren TtqoGtaxriGag die Statue des Sarapis (.B458B), im an em
ol MDtieyhai xal ol Wer*«» (S. 24. 44) dem Osoros+ft), dem Sarapis, der Isis
und dem Anubis einen Altar (25 452). Auch eine Synodos von Kleruchen
kommt am Sarapisfest (ZaQcatrfoig), vielleicht zu einer öffentlichen Feier, zu¬
sammen (Z101, Z. 25). .
Abgesehen davon, daß die Genossin des Sarapis, Isis, wohl in fast allen
Vereinen neben dem Gotte gefeiert wurde, auch wo ihr Name uns nicht
ausdrücklich genannt wird*+), tritt sie bisweilen auch selbständiger hervor.
Ihre außerordentlich häufige Verehrung seit der hellenistischen Zeit (Drexler:
Roscher II,, Sp. 373ff.) verdankt sie wohl vor allem ihrer Bedeutung als
Meeresgöttin (Drexler S. 474ff.)**f). Im Piräus hatten ägyptische Kaufleute
schon im Jahre 333 v. Chr. ein Heiligtum der Göttin (E 2, Z.43f.; s. S.81).
In Rhodos wird eine Vereinigung als Ißiaßxai (B 276, Z. 2), eine andere als
’louunetv igavtoxäv xotvöv (B 268, Z.3f.) bezeichnet. Aber auch aus Ägypten
selbst***t) werden uns mehrere offenbar in griechischer Weise organisierte
»Tvgl. ö)Mendel: BCH24 (1900), S. 868.
**) Über eine später anders benutzte Dedikation von Mysten des Sarapis und der
Isis (s. Belief) in Prusa (B 41$.A) vgl. S. 193, A. **f).
***) Ganz ähnlich ist B 408 A, wo die Gottheit nicht genannt wird.
f) Ein Priester des Sarapis und der Isis ist Leiter des Gymnasiums mMylasa(JV82a).
ft) S. über diesen häufigen Synkretismus: Usener, Götternamen S. 341.
fff) Über die Namensform s. Dittenberger, adn. 2.
*t) S. außer Delos (B 187 u. S. 219, A. fff) und Ägypten (S. 219, A. * u. 220 o.): B 54;
224; 323; 408; 409; 413; 413A; iV82a. — Vgl. auch Melanephoren (B 479A a; b Bom)
und Pastophoren (B 215 A Naxos), deren Gottheit nicht ausdrücklich genannt wird.
**f) Yergl. die Weihung tote txl m tsläviov trjs Ix&vlxTjg itQayttatsvoiiivoig . . . eiv
reo ßafiS) ti]v Elaiv (E66 Ephesos). ,
' gl tfompoi (S. 129) als Verehrer der Isis in Ägypten B 471, Z. 5; den yo^iog
S. 222, A. f.
Götterverehrung.
221
Genossenschaften von Isisdienern genannt. Wir treffen eine sövodog Elßtaxij
(iS 470), wie eine nach einem Beinamen der Göttin benannte ’Edsy%xißiaxr\
ßvvoSog (25 474B, Z.3; vgl. Z. 2). Auch der TtQoatdxrjg "IövSog in einer Reihe
ans Koptos stammender Inschriften (25 464B a—e) leitete wohl einen Verein •).
Ja wie sich der Isiskult mit seinen Festmahlen über Philae hinaus im 5. Jahr¬
hundert n. Chr. bis nach dem blemyschen Talmis verbreitet findet, hat
U. Wilcken nachgewiesen (25 472 A; B). Die überall so beliebten Isisfeste
wurden auch im Schoße von Genossenschaften begangen. So wird bei den
Sarapiasten von Keos (15 210, Z. 16) und in einem Thiasotenverein von Kios
(15 416, Z.20) die Ausrufung von Ehren an den ’Mdiu vorgenommen. Schlie߬
lich sei darauf hingewiesen, wie auch das frohe Fest der Charmosyna**) mit
seinen Bewirtungen der Genossen (§ 2) auf griechischem Boden freudige Auf¬
nahme fand. Wir treffen es bei den genannten Thiasoten von Kios (25 416, Z. 12
[r]d Xa[g]ji6ßvva vrjg"I<}idog) und bei den Verehrern des Sarapis m Tomoi (B 97,
Z. 3ff. [xrjg ”Iot]Sog xolg [jcaäot^ft evoig X<x[q[io]<3vvo ig). Wie diese Isisfeiern
auch in Kollegien eindringen, die ganz andere Hauptkulte pflegen, lehrt die
Bestimmung im Verein der Asklepiospriester von Mantineia, gewisse 'Ehren¬
spenden vom Opfer bei den Mahlen der Isis, die hier offenbar in ihrer
Eigenschaft als Heilgöttin zu denken ist, zu verabreichen (B 26, Z. 24f.:
Ißixoig xal xvQOcpoQtxolg dsiTtvoig)***)- ... ?
Mit besonderem Beinamen geschmückt erscheint die Göttin als ’lßig
Aixcaoeiivrff) in der Dedikation der delischen Melanephoren (15180f, Z.5) und
in einer attischen Inschrift der Kaiserzeit (A 78), von der wir freilich nicht
mit Sicherheit sagen können, daß sie von einem Verein ausgeht, sowie als
Vetg ’Easyxrißig in dem genannten ägyptischen Kolleg (25 474B, Z. 2).
Der dritte ägyptische Gott, der in Delos (S.219, A. fff) und Ägypten selbst
(S. 220) sowie- in Ambrakia (25 54; S.219, A.**) mit den beiden erörterten
Gottheiten im gemeinschaftlichen Heiligtume verehrt wurde, ist Auubis. Aber
auch eine selbständige Vereinigung von Zwavovßiußxui ist in Smyrna bereits
aus dem Anfänge des dritten vorchristlichen Jahrhunderts bezeugt (25 345,
Z. 6), die dem Anubis (Z. 1) ihre Mitgliederliste dediziert. Ebenso macht
eine ägyptische Müllergilde dem Anubis allein eine Weihung (Z 92, Z. 3)..
Auch Harpokrates tritt, wie wir sahen, in Delos (S. 219, A. ff i) und in
Ägypten selbst (A. *) sowie in Ambrakia (25 54) an die Seite der Isis.
Auffällig selten erscheint Osiris auf griechischem Boden. Nur m Kos laßt
sieh ein gewiß von Ägyptern gegründeter (S. 162) Verein im 2. Jahrhundert v. Ohr.
nachweisen: die ßvvoSog ’OßeiQiaßxüv [t] B>v [27]ctef[tcovi] 25 230)ff).
*) Neben Isis wurden hier natürlich auch andere ägyptische Gottheiten verehrt; s.
B 464Ba, Z. a2f.: ”Ioiät xal ’AQno%Q<xvy xal Tlavi »soig /isylntocg; d, Z.Sf.: Aqkox Qatrn ®£cai
** 7 **) Foucart S. 118f. — Stengel (Pauly-Wissowa III, Sp. 2176) spricht nur von den
Charmosyna (die dort gegebene Form Charmoaina ist wohl em Versehen) Athens-
***) Vielleicht findet sieh Isis auch im Mystendrama in Ephesos (B 331, Z. 30 [ Io?Jios).
f) Waser: Pauly-Wissowa VI, Sp. 665 (Dikaiosyne 2 ). Vgl. [p] ? «iKos] B 471, Z.4.
ff) Über B 452 s. S. 220. Im attischen Opferkalender kommt auch NI<p&vs xal OoiQig
vor ( A 77, Z. 4); s. v. Prott. Vgl. S. 219, A. **.
GötterVerehrung.
223
222 Zweites Kapitel.
Auch Ammon findet sich gelegentlich als Genossenschaftspatron. In
Attika hatte ihm ein Verein einen Tempel geweiht (A 71, Z. ßf., S. 211). In
Ägypten selbst erscheint er unter den Göttern der Basilisten und bekommt
hier auch seinen eigentlichen, echt ägyptischen Namen*).
Dem Horos bringt ein Melanephore auf Delos (S. 219, A.fff) eme
Weihung dar (5 180g), und auf eine Verehrung des Nil (S. 219, A.*)
weisen die iV£i[l<»]a der lesbischen Sarapiasten (5 151, Z. a4: Wilhelm) und
das Ns[i\Xalov, das einen Mittelpunkt für die ßvvvccvxai von Kallipolis abgibt
(Z 10, Z.4); in Ambrakia wird auch Kanopos verehrt (5 54; s. S. 219, A. **).
Schließlich sei noch an einige ägyptische Vereinsgottheiten erinnert, die
wir nur auf ägyptischem Boden selbst nachweisen können: Zov%og frsog
[( isydXog {leydXog (s. S. 154) hei Jugendvereinen (IV 148, Z. 4f.; 148 A, Z. 3f.), die
Göttin ©«pfioütHs, nach der eine evvoSos ihren Namen trägt (5 453A)**),
eine Gottheit in Naukratis, nach der sich möglicherweise (s. S. 69, A.*** 216f.)
die Gvvodog Za;ißa&ixrj benennt (5 459), Soxvoxatog &s'og y.s(yäXog) (5 462 AA)
oder' »tos xul xi Q iog 2. (Z 98 A, Z. 3£), Xv6/ia> [N]sßiyß (Dittenherger,
adn. 16' S.219 A.*. o. A.*) neben den Ptolemäern in einer Vereinigung,
die ägyptischen Königen huldigt (5 473, Z. 21\’Aaov^G[av&^] »sog {isytdtog
(s. S. 219, A. *)***), dessen Vereinsvorsitzender möglicherweise genannt wird
(5466A, 1 Z. 5 f.) f).
Richten wir unsern Blick nach Thrakien, so stammt von doit der
älteste ausländische Kult, der in Attika Eingang fand, der der Bendisft).
Schon im 4. Jahrhundert v. Chr. gab es im Piräus Orgeonen dieser Göttin
(A 3b, Z. 15; r) &adg a Z. 6, 12; b Z. 5) fff), ein Kolleg, zu dem sich auch ein
Zweigverein in der Stadt gesellte (S. 9). Aber auch auf Salamis fanden sich
wohl (S. 21) im 3. Jahrhundert v. Chr. Thiasoten derselben Göttin (A 20,
Z. 11). Zn Bendis tritt Deloptes (A 3b, Z. 15), eine Art Zeus oder Asklepios
(Cumont: Pauly-Wissowa IV 2 , Sp. 2459). Daß es sieh aber auch beim
Bendiskult, wie hei andern ausländischen Kulten, um einen ganzen Thiasos
*) B 468, Z. 7: Xvovßsi tä mi ’Jyymvt-, vgl. die ganz ähnliche Vereinigung B 473,
Z. 3f.: "A. T. X. Xvov[ßei]. Vgl. die Dedikation von Epheben (N 146 B, Z. 8f.) "Jy.ii covi
Ait6XXco\vi 'TIna[xX£l[.
**) Über die Göttin 0£Qyov&is s. Spiegelberg, Äg. u. griech. Eigennamen S. 12*f.
Danach ist die Bemerkung S. 82, A.fff richtig zu stellen u. die aivoSog ®st>yov&utxn
S. 69, A. *** hinzuzufügen.
***) Amon- Ra; s. Pietsehmann: Pauly-Wissowa I, Sp. 1874; Dittenherger, Or. Gr.
i. s, 194, adn. 7.
4) Daß ein 7 tQocrax-r\c zov ttrob (s. IV. Kap. § 2) sich freilich auch mit einem öffent¬
lichen Kult befassen kann, scheint sich ans einigen Ostraka zu ergeben (s. ü. Wilcken,
Ostraka, I S. 253 ff.). — S. auch die ägyptischen Namen unter „Hera“, „Hestia“, „Diony¬
sos“, „Hermes“, „Kronos“ (B 468; 473) und die möglicherweise von einem Vereine aus¬
gehende (IV. Kap. § 1) Dedikation Jlvs/pepöri xcd nsz£ßov%m l xal zols ßvvvaoig &toi s
°yeycilois B 462AD, Z. 2. Über Götter des yoyos (S. 120, A. f) außer Isis s. W. Otto,
Priester und Tempel, im hellenist. Ägypten I (1905), S. 129.
ft) J 3a — e; 2a (s. Liste A) Knaack: Pauly-Wissowa III 1, Sp. 269ff.; Hartwig,
Bendis, 1897; Trendelenburg, Bendis, Berlin 1898.
fff) Über Ä 2a, Z. 3, 4, 13f„ 15, 20 s. S. 174, A. *.
von Gottheiten handelt, lehrt der Zusatz „der übrigen Götter“ hinter dem
Namen beider genannter Gottheiten*).
Der Kult des Thrakergottes Heros**) hat nur in seinem Heimatgebiete,
im Norden der Balkanhalbinsel, soweit wir sehen, Vereinsbildungen hervor¬
gerufen. In Olynth findet sieh ein äQxiövvccyaybg d-sov"Hycoog an der Spitze
eines xoUijyiov (5 59, Z. 2f.), aus der Gegend von Abdera die Dedikation
(5 66) "Hoat, AvXcovsCty &v6M0Tcä xegl CgQsa ml. (Heroi Aulomte etc.)***) und
in Tomoi S (5 102) eine Vereinsliste mit der Widmung £v%uqiQ%iQiov "H^aa
avs&rjxavf).
Pür andere thrakische Hauptgötter, die häufig unter der Bezeichnung
Apollon gehen, bleibt es zweifelhaft, ob sie als Kultgötter festgeschlossener
Vereine zu gelten haben. So weise ich darauf hin, daß die Griechen in den
Bergwerken (?) bei Tirnowa (5 82, Z. 1) AnbXlmvi AiXaQioxä ®eä hitryxom,
die Ergissener (5 74a, Z. 2f., S. 82, A. ftt) *V®(0 ’^bUmvi Zm^vö(»)
xcä N[b\ucpais huldigen, um wenigstens die Fälle anzuführen, wo es sich
am ehesten um geschlossene Vereine handeln könnte ff).
Eine besondere Stellung unter den fremden Gottheiten nehmen die
samothrakischen Mystengötterfff) ein. Kann auch ihr ursprünglich
phönikischer Ursprung nicht mehr geleugnet werden, so sind doch diese
Kabiren*f), die, wie auch sonst in der Regel, im Genossenschaftsleben nur
unter allgemeinen Bezeichnungen auftreten, mit griechischen Göttern eines
chthonischen Kults, wie vor allem Hephaistos und Hermes, zu denen sich Demeter
und Kore gesellen, oder auch den Dioskuren zusammengeflossen. Diese Götter
der „Favoritreligion der hellenistischen Könige“ (Preller-Robert I 4 , S. 851 f.)
werden von Genossenschaften, die offenbar, so weit wir sehen, sie nur nach
ihren Kultzentren Lemnos und vor allem Samothrake, zu bezeichnen pflegten,
eifrig verehrt. Wir haben dabei zunächst an ihre Bedeutung für die
*) j Z. 16. ol &sot liest man auch sonst; so besonders c, Z. 24, außerdem b, Z. 22;
c Z. 26 f. (s. S. 240, A. *). Über Pan und die Nymphen in dieser Umgebung s. S. 207,
**) Noch nicht hat diesen Gott (&sbs "Hqo>$) , der mit den griechischen Heroen nur
den Namen gemein hat, Deneken (Roscher I a , Sp. 25G0f.) erkannt. S. Kleinsorge, de civit.
Graecar. in Ponti Eux. ora occ. sitarum rebus, Halle 1888, p. 30 sq.; Dumont-Homolle,
Melanges d’arch. et d’epigr. S. 612, A. 3.
***) „Aulonites fortasse appellatur ab oppido eius nominis ad sinum Strymomcum
sito.“ Mommaen.
•f-) Vgl. auch die lateinische Inschrift aus Belgrad B 90: Deo Herom colitores
ipsius.
ff) Über die phrygisch-thrakische Kotys (Rapp: Roscher IT,, Sp. 1398ff.; besonders
1402) s. S. 22, A. *, über den Beinamen von Zeus und Hera ’AlacaßQirivoi (B 78) s. S. 182.
fff) S. besonders Robert: Preller-R. I 4 , S. 847ffi; Bloch: Roscher II 2, Sp. 2522ff.
(Megaloi Theoi); Kern, Beiträge zur Geschichte der griech. ... Religion, S. 109ff., der
sich mit Recht gegen den Versuch wendet (S. 116), diesen Kultus mit dem der Meter
(s. O. Ruhensohn, Die Mysterienheiligtümer in Eleusis und Samothrake, S. 128) in nahe
Beziehungen zu bringen.
*t) Vgl. die seltene Erwähnung von Kaßsigia in Beziehung zur pergamemschen
Jugend: N 109b, Z. 26; vgl. q, Z. 6.
224 Zweites Kapitel.
Schiffahrt zu denken, und es handelt sich offenbar, wie auch einzelne An¬
deutungen zeigen, besonders um Kaufleute, Soldaten, Matrosen u. a., Leute
meist wohl aus den unteren Volksschichten (van Gelder, S. 342), die am
samothrakischen Heiligtum landeten oder doch am gefährlichen, meerumtosten
Eilande vorüber mußten*). Daher steht auch Rhodos und das rhodische
Gebiet obenan in der Verehrung dieser schirmenden Meeresgebieter**). So
finden wir hier das 2cc[iod-QcaxictGxäv x. Axifiviaßxäv xäv gvvgxQaxsvSaiisvav
xoivöv (23 256, Z. 18ff.; vgl. Z. 14f.), von dem das 2. MsSovsav xoivov
(Z. 9f., 12f.) wohl eine gentilizische Gruppe war (S. 95, A. fff). War es
bezeichnend, daß wir es hier mit Soldaten zu tun hatten, so ist nicht minder
bedeutsam der zweite Namensbestandteil des rhodischen xoivbv Aafioffpc«-
xiaßxccv 2ax r q^iagxäv AQißxoßovXiccgxccv ( B 274, s. S. 63). Zu diesen beiden
Kollegien kommt noch als drittes das 2afio&Q^xia6xäv ’A<pQodi[6icc]ßxäv [».]
(23 266, Z. 5), dem sich aus Syme das x. 2a^io&Q(fxi[«]gx&v A[<p]Qo\ßi6iaßx\äv
BogßoQixäv ( 23 246, Z. lf.) an die Seite stellt.
Außer im rhodischen Reiche haben wir ein %. xäv Sap.o&Qcuxiadxöiv
auch auf Lesbos ( B 156 a, Z. 5; b, Z. 2£; vgl. ol 2. a, Z. 4, 9, 12; b, Z. 7),
sowie Samothrakiasten in Teos, die sich in der in dieser Stadt üblichen
Weise (S. 76) nach der an ihrer Spitze stehenden Persönlichkeit nennen (Ai ol
ßvv xxl. B 340, Col. 5), sowie schließlich einen Mystenverein in Kallatis, der
den samothrakischen Göttern huldigt (B 96, Z. blff. i£^co[ßvvt]v xä]v fivßxäv
&säv xäv iv [Aa/roffpaJxjj)***).
Auch die römische Götterverehrung, die sich besonders auf Delos
geltend machte, mußte bereits bei Besprechung der" Hermaisten, Apollomasten,
Poseidomasteii berührt werden, da sie eben mit der griechischen zusammen¬
fließt. Hier ist nur noch auf die neuerdings durch zahlreiche Urkunden be¬
legten KofiTtaxcdtagtaC binzuweisen (13 191—197; s. S. 60)f), Vereinigungen
von Anwohnern vielleicht verschiedener (S. 111, A. *) Kreuzwege sowie auf die
Rome (S. 225) ff).
Für die jüdisch-christliche Anschauung verweisen wir auf den ©eög
vipißxos (S. 179f.) und die 2aßßaxißxaC (S. 216f.), außerdem auf die nach
*) S. Rubensohn S. 234f. (der sieh mit Recht gegen Fouearts Deutung wendet),
Hiller von Gärtringen, MDAI athen. Abt. XVIII (1893), S. 386.
**) Freilich darf man nicht mit van Gelder (S. 342) alle ZmTrjgiaaxat (vgl. auch
bei Collitz 3773), " EgtirPiarai. xhoGxovQLctGtciL, ’ HgaxkPiGxal auf Rhodos ohne weiteres für
Verehrer der samothrakischen Götter erklären. Wenn man auch zugehen kann, daß für
einzelne dieser Genossen die Beziehungen zum samothrakischen Kult möglich sind, er¬
scheinen sie für andere wohl ausgeschlossen.
***) Die den Kabiren nahestehende Pelarge erscheint vielleicht im heiligen Drama
in Ephesos: B 331, Z. 21: []7]:4c:(»(yr)c?). S. 0. Höfer: Roscher III,, Sp. 1817. Vgl. auch
die Dedikation eines Handwerkers in Amphipolis (Z9) yvlxivc ä-xh tfjs riyvv^ @solg Msya-
loig rols iv Sayo9-qäxr]i und die Priesterschaft der &vaxtoTsXscxca (Kern a. a. 0. S. 102ff.;
s. ohen S. 42, A. *).
t) Wissowa (Realencykl. IV,, Sp. 791ff.) berücksichtigt diese delische Erschei¬
nung nicht. Vgl. aber: Religion u. Kultus der Römer S. 151, A. 7.
ff) Ganz römisch sind die Verhältnisse der synodus sacra mit der Dedikation [d]eo
Silvano et Libero Patri et Nemauso (CIL XII 3132).
G ö 1 t euv euehe u NG . 225
dem wichtigsten Heiligen, der heidnische Anschauungen übermittelt, nach
dem hl. Georg benannten ßvvoSiai (E 81D; E; Seleukeia Sidera)*).
Auch die Personifikationen haben im griechischen Vereinsleben ihre
Spuren hinterlassen. Freilich .sind ja auf diesem Gebiete die Römer den
Griechen so überlegen, daß es sich auch oft auf griechischem Gebiete fragt,
wie weit wir es bei solchen späten Gottheiten mit im Grunde römischen Ver¬
hältnissen zu tun haben. So mag denn bei mancher Personifikation von
Örtlichkeiten die weltberühmte Verehrung der ’Päjxyj (Wissowa a. a. 0.
S. 280ff.) das Vorbild abgegeben haben, wobei freilich gerade zu bedenken
ist, daß diese Göttin eigentlich, erst den Römern von den Griechen „anf-
geredet“ worden ist, wie Preller treffend gesagt hat (Wissowa S. 281). Wie
durch die Verfügung des Augustus vom Jahre 29 v. Chr. ihr Kult dazu
berufen wurde, den Kaiserkult in Kleinasien zu vermitteln (Frankel S. 262f.
zu B 393), wird durch das Beispiel der Hymnoden von Pergamon beleuchtet,
bei denen sie im Gottesdienste neben dem Herrscherhaus steht (23 393, Z. A4
fff« ’P., D 14). Aber auch schon in hellenistischer Zeit sehen wir sie auf
Delos verehrt, nicht nur von den Kompetaliasten, die italischen Stammes sind
und begreiflicher Weise die Mutterstadt im Bilde aufstellen (23 196, Z. 12)),
sondern auch von den berytischen Poseidoniasten, die ihr das eigne Bild
(s. Dittenberger) weihen (23 168e, Z. 5, 8: ’P^’Pcbyiri) und bei der Dedikation ihres
Bildes die Göttin fast wie eine menschliche Wohltäterin begrüßen (23 168 a ’P.
&eav evsQysxiv ... svvoCctg svsxev rijg slg xo xoivbv xccl xrjv jrccxgCda)**). Daß
aber gerade den Semiten diese Personifikationen schon lange vertraut waren,
lehrt uns das Vorgehen der IsQovavxai in Delos (S. 81), die vielleicht bereits
im 4. Jahrhundert in Delos die Statuen von Sidon und Tyros aufstellen
(23 167). Neben Delos steht in Inschriften des 1. Jahrhunderts v. Chr. auch
in dieser Hinsicht wieder Rhodos. Hier gibt es charakteristischer Weise einen
Rhodiastenverein von Fremden, die die S7tidafu'a erlangt haben und dankbar
die Göttin Rhodos (Ziebarth S. 47; van Gelder S. 356) verehren (23 268,
Z. 5f. ßvv&vxäv ’PoSiaexciv ’ETCida^uttßx&v, vgl. 23 266, Z. 8?), aber auch
AivdiaoxaC in zwei Vereinen, in dem Arar^ß. Aioß^sv. \TIav~\ad-. AivSlaexäv
xäv [ß\vv ratmi xoivov (23 272, Z. 3f.), sowie bei den Ilavad-av. A. (23 295,
Z. 6f., 18). Ebenso läßt sich wohl das freilich ältere xoivov von Aaxxi&iaßxuC
in Lindos (23 284, Z. 1, 8) wegen der Namensform ähnlich auffassen (S. 60.
63), auch wenn es zunächst als eine Landsmannschaft dieser kyprisehen Stadt
gelten kann ***).
Von abstrakten Begriffen, die in religiöser Verehrung sich finden, kom-
*) B 451 G a. 8. 156; vgl. B 436C.
**) Vgl. die mehr offizielle Verehrung der Roma: jT35r, Z. 15f. (Bild in Ephesos:
rjysiioviSos ’P. = urbis Pomanae Z. 5); 44 a, Z. 6 (Assos: ttscifr ’P’.dji'qv; zusammen mit der
Gerusie(?> vom Demos aufgestellt); E 81e (Demos und Römer in Apameia: hgea 'P .);
B 366, Z. a3: [ao%:eo]tco? T. ’P .; h 1 ff.: &su ’P. x. Avtong. . . . x. xoj Sryi(p (Gegend des
Tmolos).
***) van Gelder (S. 367) denkt an die Götter der Stadt Lapetlios.
P oland, Gosch, d. griech. Yereinawesena.
15
226 Zweites Kapitel.
men yon der älteren Nemesis*) abgesehen, die wohl die Knltgöttin eines
athenischen Vereins war (A 79, Z. 1), die ganz unter römischem Einflüsse
stehenden Gottheiten Iuventus (CIL III 1828), IUßxig (Fides) hei den Kom-
petaliasten (B 191, Z. 19), Eirene (Bild B 77), der Jugendgott "Hßav**) und
die Göttin der Eintracht ’Ofibvoia***), sowie die in Bildern wenigstens per¬
sonifizierten Erscheinungen der Fe^ovela (B 330, Z. 69f?, 83; Fr. I, Z. 6;
F 35r, Z. 6, 16) und ’EcpTjßelu (Z. 88; Fr. I, Z. 6f.) in Ephesos in Betrachtf).
Vor allem aber gewinnt seit hellenistischer Zeit wie überhaupt in der
griechischen Welt, so auch im Vereinsleben die Göttin des Glücks Tv%rj
Bedeutung. Welche Änderung in den Anschauungen bedeutet es doch auch
für das Vereinsleben, wenn an Stelle des Kults der alten Kaufmannsgilden
mit ihrem Herakles, Zeus Xenios usw. die Verehrung der Glücksgöttin ge¬
treten ist, wenn in der Mitte des 2. nachchristlichen Jahrhunderts Kauf¬
leute im Piräus (E 11; S. 113) die Priesterin der Tyche der Stadt oder
die alexandrinischen Kaufleute in Perinthos den Errichter eines Tychetempels
(E 21a, Z. 5) ehren! Wie jetzt die Glücksgöttin mit der Mauerkrone ge¬
schmückt die damaligen Weltstädte beschirmt, so wird sie auch Schirmherrin
der munizipalen Korporationen •[•j'). So wird der Tvyrj %rjg ysQovßCag neben
der Stadtgöttin (KvqCu -ZcoTstpa) in Ephesos gehuldigt (T 35m, Z. b2ff.). Als
’Aya&tj Tv%t] MrfXov wird sie yon „heiligen“ Mysten der Insel (13 216) als
’A. T. U vvöSov SfivqvasLtäv (Z 36) von einer vermutlichen Gilde in Magnesia
am Sipylos (S. 123) verehrt fff). Ihr Bild stellen in Erz die merkwürdigen
Tsxiioqsioi, Phrygiens auf (B 435c, Z. A5; vgl. b, Z. 1), und im Bilde treffen
wir sie auch im Verein mit andern Göttern hei einer kleinasiatischen Phratra
(B 432 a; b)*j-).
Es erübrigt noch die merkwürdigste Art von Göttern zu betrachten, die
Gottheiten, die sich der Mensch nach seinem Bilde durch Vergötterung
seines Mitmenschen schafft. Ganz begreiflicher Weise gewann diese Erschei¬
nung in kleinen Kreisen, also besonders auch in Vereinen, eine erhöhte Be¬
deutung, ja man kann behaupten, daß dort ihr bester Nährboden ist. Der
Kult, der dem verklärten Toten, dem Heros, von den Seinen geweiht wurde,
*) Vgl. 0. Roßbach: Roscher III1, Sp. 117ff. Daß es sich in unserem Falle um
eine ausländische Gottheit handelt, wie Zieharth (S. 63, 4) meint (s. Roßbach S. 140 f.),
ist nach Kap. IV § 2 freilich recht wahrscheinlich. S. auch Rohde, Psyche I s , S. 236, A. 1.
**) B 475a, Z. lf. (Neapolis) r 'Hß(ovi ixucpavsoräva Hem; b, Z. lf. @. iizicp. ”H. Vgl.
Roscher, Lex. I 2 , Sp. 1871.
***) legevs rijs x&v ysQovrav ’O^ovoiag (r 50 a, Z. 11 Dorylaion). Bei der Inschrift
’Ojiovoiag tov 9täaov (A 26) ist schwerlich mit Larfeld u. a. an einen Thiasos der Ho-
inonoia zu denken (s. Kap. VI). Eine Rolle der [’Ojiiövoya) gibt es auch hei den ephe-
sischen Mysten: B 331, Z. 19. — S. Stall: Roscher I s , Sp. 2701ff. — Über den Beinamen
'0. s. S. 196, A. *.
t) Unter den Mystenrollen von Ephesos (B 331) finden sich: [Z]vvxZ(tjrov) (Z. 24),
|M>->ia(s) (Z. 28), [Arftfr rj S (Z. 29), <Bil[/a S ]? (Z. 50), [$<#]* ,äv1 (Z. 16).
tt) über diese ’A. T. der Städte und Genossenschaften s. Preller-Robert I 4 , S. .543 f.
Über die persönliche ’A. T. s. u.
fff) Vgl. die Gemmeninschrift: MeydXij Tim mv $vezov {H 45).
*t) S. S. 208, A. t.
Götteevebehkuns. 227
ist vor allem durch Rohde (Psyche II 2 , S. 348 ff.) in . fesselnder Weise be¬
leuchtet worden. Aber es handelt sich im weiteren Verlaufe der Entwicke¬
lung bei dieser Erscheinung nicht mehr bloß um den Toten, auch der
Lebende wird in höherem oder geringerem Grade bisweilen göttlicher
Ehren gewürdigt. Die erste Stufe dieser interessanten Erscheinung im Vereins¬
leben wird uns durch die Verhältnisse des Poseidoniosvereins von Halikarnaß
(B 308) vermittelt. Hier werden Opfer gefordert für den ’Aycc&bs*) Acdpav
des noch lebenden Gründers und seiner Frau (Z. 9£, 35). Es liegt hier offenbar
dem ’Aya&og Acdfiav dieselbe Vorstellung zu Grunde, wie sie der Römer von
seinem Genius hatte und wie sie eine Stelle des Menander (Clem. Alex. Strom. V,
2C0) ausspricht: unuini Saifimv &v$qI evjjMccQtßtixtat sti&vg ysvofiiva
fivßxayayog tov ß(ov dya&og. Im interessanten Gegensätze aber zu dem
’Aya&bg Aaißav des noch Lebenden steht in unserer Inschrift die Tv%t] Aya&rj
der verstorbenen Eltern des Stifters, für die ebenfalls Opfer bestellt werden
(Z. 34)**). Ähnlich könnte auch der Name der Agathodaimoniasten
(s. S. 57, A.***) erklärt werden, die es mehrfach in der griechischen Welt
gab und deren Brauch es war, in mäßiger Weise unvermischten Wein zu
trinken (Roscher, Lex. I x , Sp. 99), wofern hier nicht an die allgemeinere Be¬
deutung der Gottheit als eines Segensspenders gedacht werden muß***). Eben¬
so steht es mit den inschriftlich bezeugten Agathodaimoniasten in dem
rhodischen Kolleg (B 272, Z. 5) der [_Aioß]azaßvqiaaxal ’A.
Viel yyiehtiger als die besprochenen göttlichen Potenzen ist natürlich
auch für das Vereinsleben der Begriff des Herosf). Der älteste von einem
Verein in seinen Kult aufgenommene Tote, von dem wir Kenntnis haben, ist der
große Sophokles. Besonders interessant ist dabei, daß er als Heros, vielleicht
nach einem älteren Brauche (Deneken Sp. 2538f.), einen besonderen, neuen
Kultnamen erhielt. Er hatte, wie schon erörtert (S. 8) in das Heiligtum
der Amynosorgeonen als neuen Gott den Asklepios aufgenommen und lebte
nun, offenbar schon bald nach seinem Tode, als der „Aufnehmer“ (Ae&av:
A lc, Z. 4, 16; d, Z. 6) in der Genossenschaft fort, so daß er, zunächst
wenigstens, sein besonderes Heiligtum im heiligen Bezirke hatte (A lc,
Z. 16; s. Kap. IV, § l)ff). Interessant ist es, daß, wie Deneken nachweist
*) Fiir das rühmende Adjektiv vgl. ynrng äyufros u. ä. (Deneken: Roscher I„, Sp. 2542f.).
**) Diese wichtige Bedeutung des ’A. A. hat außer Hirsehfeld (z. St.) auch Rohde
(Psyche II 2 S. 317, A.) berücksichtigt, der freilich manches Falsche und Unklare über
unsere Stelle bietet, wenn er die Gorgis zur Mutter des Poseidonios macht und für ver¬
storben erklärt, sodaß sich infolgedessen die Tim ’Aya&ij von dem ’A. A. nicht deutlich
scheidet. Das Verhältnis beider Begriffe zueinander wird beleuchtet durch die interessante
theräische Inschrift IG XII S , 436, Z. 3f.: ’Ayct&ü Ti%cf ’Aycx&ov Aaiyovog.
***) Über diesen ’Jytx&ös Scdjiaiv s. Preller-Robert I 4 , S. 542 f.; Roscher, Lex. I,,
Sp. 98f.; Rohde, Psyche I 8 , 254, A. 2; Wernicke: Pauly-Wissowa I,, Sp. 746f. Wenig
passend scheint van Gelder (Gesch. d. alten Rhodier S. 325) den Gott der ’Aya&oScay.ovi.ut!tal
mit Dionysos zu identifizieren (s. Rohde a. a. 0.).
t) Am eingehendsten hat den Heroenkultus in Genossenschaften Deneken (Roscher L,
Sp. 2530 ff.) behandelt. S. auch Kap. VI über den Totenkultus.
ff) Über Dexion s. nach A. Koerte a. a. 0.: Kern (Pauly-Wissowa V,, Sp. 287).
15*
228
Zweites Kapitel.
Götterverehrung.
229
(Sp. 2534 vgl. mit 2540 und 2552), das älteste Zeugnis überhaupt dafür, daß
ein Verstorbener in Attika rjpmg genannt wurde, dem Vereinsleben entstammt.
In der ersten Hälfte des 2. vorchristlichen Jahrhunderts nämlich wird einem
Mitgliede der Familie, in der offenbar das Priestertum der Dionysiasten fort¬
erbte, die Heroisierung zugestanden (A 4c, Z. 46f. cpQov%i6ca d[s -rjobg öp-
y sävag oittng ayqQwiGd'Ei z/i[o]vvGiog xal a\y\ms&sl ev %äi IsQäi mxQa
tov 9s6v)*). Daß es sich aber auch schon in den Philosophenschulen seit
Platon um Heroenehren ihrer Stifter gehandelt hat, steht nach Wilamowitz’
maßgebenden Untersuchungen (Antigonos von Karystos 288 ff.) fest. Außer
Platons Kult ist der des Epikur und seiner Genossen am bekanntesten (S. 236 f.),
aber auch der des Aristoteles und des Theophrast ist nicht zu bezweifeln
(vgl. Deneken Sp. 2534f.)**).
In späteren Zeiten nannten sich die Mitglieder solcher Vereine, die dem
Andenken eines oder mehrerer Verstorbenen geweiht waren, selbst Heroisten
(Rohde, II 2 S. 353, A. 3), wobei schon im Namen des Vereins begreiflicher
Weise der Name des Verstorbenen genannt wurde***). So geschieht es in einem
attischen Dekret eines eranistischen Vereines, das der Mitte des 1. Jahr¬
hunderts v. Chr. angehört 46; s. S. 30), und in einer Urkunde von Akrai-
phia, durch die eine Mutter zum Gedächtnis ihrer Kinder eine Genossenschaft
mit weiblicher Geschwätzigkeit und Unbeständigkeit in der Terminologie im
2. Jahrhundert n. Chr. ins Leben ruft (5 41; s. S. 60).
Eine stehende Erscheinung mußte begreiflicher Weise diese Heroisierung
bei den eigentlichen Familienvereinen (S. 87£) werden. Lag doch diesen
künstlichen Gebilden alles daran, der toten Familienmitglieder nicht nur wie
gewöhnlicher Sterblicher zu gedenken, sondern den Glanz, den vergötterte
Ahnen über die natürlich im Volke erwachsenen Vereinigungen der Gau-
und Stammesgenossen verbreiteten, (s. S. 229, Anm. *), mit der Zeit auch sich
zu verschaffen. Anderseits ist es wohl nicht zufällig, daß gerade in solchen
Familien vereinen neben den heroisierten Gründern zahlreiche wirkliche Gott¬
heiten verehrt und in den Vordergrund gerückt wurden, hinter denen sich
Danach modifizieren sich auch die eingehenden Erörterungen von Deneken Sp. 2536 ff.
Über den Namen ZiS£xzug bei einer spartanischen Priesterfamilie (B 19 a, Z. 2, 3; b,
Z. 1) vgl. Milchhöfer, Jahrb. d. k. d. arch. Inst. II (1887), S. 29, A. 21; Deneken Sp. 2538.
*) Über eip vielleicht auf die Heroisierung in diesem Vereine bezügliches Relief
s. Deneken, Sp. 2639 ff. Auch ein ähnliches Totenmahlrelief (Sp. 2542), wo der Kult
des Herakles und der Musen in Frage kommt, könnte auf einen Verein zurückgehen.
**) Es sei darauf hingewiesen, daß auch außerhalb Athens besonders die Ärzte zu
nennen sind als freiere Genossenschaften, die den heroisierten Hippokrates verehrt haben
mögen (Deneken Sp. 2545). Über andere Heroisierungen, die aber wohl alle, soweit wir
sehen, nicht von Vereinen ausgehen, s. Deneken, Sp. 2544ff.
'*) Schon aus diesem Grunde erscheinen mir die notva liQoiGräv. die man (auch
Deneken Sp. 2533; Rohde a. a. 0.; Ziebarth S. 46, A. 2; 54) für Rhodos und seine Depen-
denz (B 2ol, Z. 3f.; 304, Z, 7f.) angenommen hat (S. 60), wenig wahrscheinlich. — Damit
fällt auch gänzlich die von. Luders vertretene'Ansicht, daß man, wie Laders (S. 15) sogar
von dem attischen Verein (.4 46) behauptet, hei Heroistenkoilegien an einen Gesamtkult
mythischer oder anderer Heroen zu denken hätte (s. Deneken Sp. 2534; n. o. S. 76, A. **).
die Eitelkeit der Menschen versteckte*). Das zeigt der Verein der Epikteta,
der seinen Mittelpunkt im Musenkult findet (5 220) und außer den Göttinnen,
nach ihrem Hinscheiden, wie wir annehmen müssen, den Gatten der Epi¬
kteta, sowie deren beide Söbne und schließlich die Epikteta selbst (Z. 120 ff.)
nach Erricbtung besonderer rjQwa und Aufstellung ihrer Kultbilder verehrte
(Deneken, Sp. 2531 f.)**). Das zeigt auch der halikarnassische Verein des
Poseidonios (5 308, Z. 34f.), wo, wie wir sahen, unter der Form der Verehrung
der Tvyr t ’Aya&ij des verstorbenen Elternpaares, die sich neben den Kult
des Aya&bg zlcdfimv des lebenden Stifterpaares stellt, offenbar eine Art
Heroenkult stattfindet. Freilich darf man nicht übersehen, daß nicht in
allen Familienvereinen ohne weiteres dieselbe Art der Heroisierung anzunehmen
ist. So begnügte sieh der Verein des Diomedon auf Kos (ß 229, Z. 2) mit dem
naiven Versuch, den noch lebenden Stifter so zu der Gottheit in Beziehung zu
setzen, daß er diese nach ihm l^H]Qaxl[rjg zh.oy,sS~\6vzsiog nannte (s. S. 75), in
dem dort verehrten Pasios aber ist schwerlich, wie man meint (S. 213; s. auch
Deneken Sp. 2532f.), ein Ahn des Diomedon zu erkennen. Auch wenn in
einem weiteren Vereine von Thera, der dem Anthister huldigt (5 221, Z. 9;
s. S. 213) Gedenktage für eine Frau und deren Tochter gestiftet werden, so
fällt dieser Brauch nicht ohne weiteres unter den Begriff des Heroenkultus,
(Deneken, Sp. 2532), so nahe er ihm möglicher Weise stehen kann, sondern
ist unter dem Gesichtspunkt der weitverbreiteten Gedächtnisfeiern für Toto
im VI. Kapitel zu erörtern (s. § 2). Ebensowenig brauchen wir hier bei den
Fällen der Spätzeit zu verweilen, in der die Bezeichnung des Toten als Heros
allgemeiner Brauch war (Deneken Sp. 2548ff.), ohne daß überall an eigent¬
lichen Heroenkultus zu denken ist (Sp. 2517). Es ist auch mehr als Zu¬
fall anzusehen, wenn vom Toten der Ausdruck Heros ausdrücklich gebraucht
wird, . während Heroenehren auch sonst zu erkennen sind (s. Kap. VI). So
haben wir auch im Vereinsleben das r\Qäov in Athen (A 50, Z. 39), Tralles
(Z21), Smyrna (Z33, Z. 6), Poimanenon (1V119, Z. 25f.), Amorion (5 436b,
Z. 13£), Hierapolis (Z64a; F 57s, Z. 3), Apameia (IS 80, Z. 4), Xanthos
(U71e, Z. 1), Rom (Z 114, Z. 11). Dabei tritt dies fjQäov nur in wenigen der
genannten Fälle bedeutsamer bervor. So wenn in Athen ein Beamter für dasselbe
sorgt (A 50, Z. 39 6 inl i ;qwov xazahcpd-sig) 'oder in Amorion ihm ein be¬
sonderer Kult geweiht ist (5 436 b, Z. 13 f. &^i]6xsvovT£g [flpcöov KvQillrjg)-,
auch seine Bekränzung wird in zwei merkwürdiger Weise gleichlautenden,
wenn nicht identischen Inschriften von Tralles (Z21) und Hierapolis (Z64a)
betont. Gewöhnlich handelt es sich nur um die einfache Bezeichnung der
Grabstätte eines Toten (Z33, Z. 6; 1V119, Z. 25f.; T71c, Z. 1), für deren
*) Auch die offizielle Genossenschaft der Charmyleis (8. 211 f.) auf Kos nennt vor ihrem
wohl als Stammvater zu fassenden Heros die Zwölfgötter (B 238 @cäv dvmösxa xal Xccq-
[lvXov rjooxig zav XaotLV/Jmv).
**) Uber das zsjLsvog tav 7]Q(oiav neben dem Museion, sowie das für Musen und
Heroen zusammen bestehende Priestertum s. S. 207, A. **. Beiden werden gemeinsam
(Z. 113 f., 152), wenn auch in der Regel (s. aber auch Z. 129 f.) an verschiedenen Tagen, Opfer
(Z.66ff.; 119ff.) gebracht; die riQcoct werden neben dem Museion genannt (Z. 13, 15, 21).
230
Zweites Kapitel,
G ÖTTEKVEREHRÜEG.
231
Herrichtung (i?80, Z. 4; Z114, Z. 11) oder Pflege (JT 57s, Z. 2f.) gesorgt wird.
Interessant sind dabei vor allem die Spuren, die darauf Hinweisen, wie ein
solches Heroengrab sich vielleicht sogar zu einer Art Verein sgrabstätte er¬
weitern konnte (Z33; jT57s, Z. 3 xov V jqbjov xavtög). Hervorzuheben sind
ferner auch die v]Qml'xcä ruficu’, die von den Athleten dito xrjg oijcov/isvijg (S. 148)
gewährt werden (H 17, Z. 15), während das Wort tjQmg allein, das in der¬
selben Inschrift (Z. 8) bedeutsam sich findet, sonst wenig für einen feierlichen
Kult besagt*).
An die Stelle der Heroisierung ist seit Alexander dem Großen für die
Mächtigen der Welt die völlige Apotheose getreten. So gründliche Erörterung
die antiken Herrscherkulte namentlich durch E. Kornemann erfahren haben**),
in vielen Fällen wird es wohl zweifelhaft bleiben, wie weit die Vergött¬
lichung gegangen ist. Kornemann und nach ihm Beloeh haben die mannig¬
faltigen Stufen dieses Herrscherkults dargelegt. Von größter Bedeutung
ist es natürlich, ob ein toter oder bereits ein lebender Herrscher „zu der
Götter Glanz und Ruhm" erhoben wird. Aber auch bei einem verstorbenen
Fürsten kann es sich fragen, ob wir nur den alten Heroenkult vor uns haben
öder eine weitergehende Vergöttlichung***). Von großer Bedeutung ist es
ferner, ob der Herrscher nur als evvvaog einer Gottheit und als eine Ver¬
körperung derselben angesehen wird, ein Gesichtspunkt, den H. v. Prott
(S. 176f.) mit Recht schärfer als Kornemann betont hat. So genießt der
Herrscher seit Alexander dem Großen bis in die Kaiserzeit als viog Aiövvoog
seine besondere Verehrung (v. Prott S. 183ff. 265f.)f) und tritt schon dadurch
namentlich zu den dionysischen Künstlern in nahe Beziehungen (S. 142 ff.). Für
unsere Vereine, die sich an der Apotheose der Großen der Welt beteiligt
haben, muß es oft fraglich erscheinen, in welchem Stadium sich diese befindet.
Im allgemeinen ist wohl bei einer Verehrung, die der Initiative der betreffenden
Korporation ihren Ursprung verdankt, an eine weitergehende Huldigung zu
denken, als bei einer solchen, die ans offiziellen Beziehungen zu dem Geehrten
hervorgegangen, ja von ihm geradezu veranlaßt worden ist ff). Besonders
werden wir bei den kleineren Kreisen von Genossen, die sich, oft wohl in
niedriger Schmeichelei, an die Großen der Erde drängten, so daß sie sich
nach ihnen benannten, an den ersteren Fall denken, zumal wenn sie sich
genau in derselben Weise nach Sterblichen bezeichneten wie die übrigen
*) Am eigenartigsten ist noch die Verbindung v-xlaxa rjgmi bei den argivischen
2[jta]rolT]aami (Z 4, Z. 2 f.), auf die auch Deneken (Sp. 2630) hinweist. Vgl. die übliche
Formel ygcog zerjffU %cäQe: H 24, Z. 2, 5f. (Trallea), die Ephebeninschrift 1V156, Z. 1 (Rom)
und die mehr offizielle Ehrung E 79 a, Z. 3 (Laodikeia).
**) Nach Kornemann (Beitr. z. alt. Gesch. I, 1902, S. 51 ff.) vgl. besonders I. Beloeh,
Griech. Gesch. ITI1, S. 369ff., der auch S. 369, A. 4 die Literatur über diese Frage gibt.
*«') Für den lebenden Herrscher beschränkt H. v. Prott (MDAI, Athen. Abt. XXVII,
1902, S. 176f.) die Verehrung wohl wenig passend auf eine Art Heroenkult.
t) Vgl. Kornemann S. 58. Daher taufte man den Spottnamen der dionysischen
Künstler Jvowaonölansg in klsi,a.vSgov.6lKv.sg um; s. Reisch: Pauly-'W’issowa V1, Sp. 1007f.
ft) Über diesen wichtigen Unterschied s. Kornemann S. 51 und A. 1.
griechischen Genossenschaften nach ihren Göttern*), an den letzteren bei
den dionysischen Künstlern und verwandten Erscheinungen. Jedenfalls
bildet die bloße Hamensreihe der nach Herrschern benannten Kollegien, die
wir hier im Zusammenhänge geben müssen, auch wenn wir meist nichts
über die Art der ihnen dargebrachten Huldigung wissen**), schon einen
interessanten historischen Überblick über die Entwicklung der Idee der
Apotheose.
Die jonische Synodos der dionysischen Künstler hat das zweifelhafte Ver¬
dienst, in unserer Überlieferung von allen Vereinen zuerst sich auf diesem Ge¬
biet zu betätigen. Hach v. Protts eingehenden Untersuchungen (S. 166ff.) ist es
der bekannte Künstler Kraton gewesen, der bei den Techniten den Königskult
eingeführt hat. Zu seinen Lebzeiten bekommt König Eumenes aus der Mitte
der Techniten (v. Prott, S. 171 s. o. S. 140, A.*) einen Priester-Agonotheten
(A 12, Z. lf., 17f., 25£), der ihm auch nach dem Tode huldigt***), während er
zur Zeit einer altern Urkunde (z? 11) offenbar noch nicht existierte; die per-
gamenischen Fürsten werden hinter den Göttern bei Erwähnung der Opfer
genannt (A 13, Z. 6f.)f) und der „Tag des König Eumenes“ wie ein Götter¬
fest begangen (z/12, Z. 18), einem Attalos wird ein Agon gefeiert (z? 16 D, Z. 2)
und einem Philetairos von einein Verein in Thespiai gehuldigt (B 37, s. S. 206).
Aber auch der erste bezeugte Verein, der sich nach einem Königskult in
derselben Weise benennt, wie ein Kolleg bisher nur den Hamen eines Gottes
an der Stirn trug, ist im pergamenischen Reiche zu finden. Es ist das von
dem genannten Kraton in Teos (s. S. 140) zur Pflege des Königskults (v. Prott
S. 171) und zur Erholung für seine Kunstgenossen begründete Kolleg der
AxxakiOxaC (B 341a, Z.l, 2, 5, 17, 21, 27, 32, 32, 34; b Z.3; A 15, Z. 4; vgl.
340, Col. 7 A. ol ßvv KQttravt, ZaixC%ov), die ihrem Kult im Axxalsiov
(a, Z. 20)ff) oblagen. Aber auch ein Bakehenverein in Pergamon bringt
eine Weihung BaßiXsl E-ö^isvei (B 403)fff).
Im ägyptischen Reiche entsprechen den Attalisten Btunlißtui (Ditten-
herger, Or. Gr. i. s. 130, adn. 9), wie sie zu Ehren der Ptolemäer heißen. In
Ägypten selbst bilden sie einen Verein, der sich mit der Pflege einiger echt
*) S. über die Bildung auf -erat S. 62 f. und A. *.
**) Ganz auszuschließen sind natürlich die namentlich für die Jugendyereine, be¬
sonders Athens, wichtigen nach Fürsten benannten öffentlichen Spiele, da schon ihre
Aufzählung zu weit führen würde und sie kaum noch in diesen Zusammenhang gehören.
***) -d 15, Z. 2f. irci äs isg sras Täv xsyvLtmv KgaxlvUtv . xal &y<av]o&hov j ml Isgsmg
&sov Ev[ievov Hgustaiov. Da hier eine Datierung yorliegt, so gab es offenbar keinen
Priester des Attalos, da dieser doch sonst angegeben wäre. Vielleicht verzichtete dieser
kluge Fürst auf eine derartige Ehrung. S. auch v. Prott S. 178. — Leider fehlt der
Name des Fürsten zf 16D, Z. lf. S. den Priester eines Attalos N 36, Z. 26f. (Dittenherger
adn. 14). — S. Kap. IV § 2,
t) A 11, Z.llff., 16, 31 ff. werden die Könige mit den Menschen zusammengestellt,
noch nicht mit den Göttern, wie v. Prott (S. 174 mit 167) nachweist.
ff) Ein staatliches -ixxalsiov gab es auch in Ägina (CIG 2139 b, Z. 46).
ttt) Auf die besonders im pergamenischen Reiche so beliebte Verherrlichung des
Fürsten durch Prozessionen der Jugend mit Liedern (IV95d, Z. 8ff.; 109a, Z. 35ff.) und
durch Spiele (N 36, Z. 35ff.) an seinen Pesttagen sei wenigstens hingewiesen.
232 Zweites Kapitel.
ägyptischer Götter befaßt (ß 468, Z. 6)*), aber sie kommen ebenfalls auf
Cypern vor (ß303); ja auch in dem von Ägypten abhängigen Thera weihen
Basilisten der bekannten ägyptischen Trias Sarapis — Isis — Amibis einen
Opferstock (B224). Die Q>iXoßa6LXiomi (B 465a; b) hingegen scheinen einen
offiziellen militärischen Charakter gehabt zu haben (s. IV. Kap. § 2), wie wohl
auch die Personen, die sich nach Philometor nannten (^iXofirjrÖQBios B 454a; b)
und gar keinen Verein gebildet zu haben brauchen (s. S. 74). Ein mehr
offizieller Brauch war es gewiß ebenfalls, wenn sich die Techniten des ägypti¬
schen Reiches nach seinen Herrschern, z. B. den &sol (PlIccSeX^ol oder
EvegysTat, benannten (s. S. 141 f.).**)
Aber auch andere hellenistische Herrscher außer den pergamenischen
und ägyptischen finden Verehrung im Schoße der Kollegien. So stammt
vielleicht von einem Vereine die koische Urkunde, wo für einen König
Nikomedes ein Opfer bestimmt wird (ß 228, Z. 6)***), und dem Könige Aria-
rathes V. von Kappadokien gegenüber lassen es auch die athenischen Techniten
nicht an überschwänglichen Ehren fehlen (z7 2A), wenn sie außer menschlichen
Auszeichnungen ihm ein Kultbild ( ayccl[ux Z. 24) neben dem Gotte Dionysos,
monatliche (Z. 38f.) und jährliche Geburtstagsfeiern (Z. 33 ff., 80ff.) beschließen,
wobei sie auch seiner Gemahlin nicht vergessen (§ 2)f). Zu Ehren des
großen Mithradates aber, der auch als veog Ahovvßoq gefeiert wurde (S. 230),
fanden sich in Delos Angehörige des Gymnasiums zusammen als ot dato roh
yv{nva6iov EvnarogiQzaC (ß 198).
Erschienen die Fürsten ff) dem schmeichlerischen Sinne der Griechen
göttergleieh, so verstieg man sich auch den weltbeherrschenden Römern gegen¬
*) Ganz nahe (a. W. Otto a. a. 0. S. 126 f.) steht diesem Vereine die Vereinigung
der nj[>] evv[o]8ov ovvsoxa^svo[i dg xo £v Zrjrei] 1sjio'[j>] (B473, Z.24f.), die ebenfalls
zu Ehren der königlichen Familie jährliche Feste feiert (Z. 26 ff.).
**) Die sonstige Bedeutung des ägyptischen Königskults nicht nur im Schoße pri¬
vater Kollegien (vgl. auch die lückenhaft überlieferte Inschrift der thermischen Bakchisten
£ 225, Z. 261), sondern auch in dem offizieller Vereinigungen, wie z.B. bei den Priestern
(B 467; 468; vgl. 469; 472) zu berühren, ist hier unmöglich. Wie der ägyptische Herrscher
auch für den Betrieb des Gymnasiums Bedeutung hat, lehrt der Umstand, daß er von dessen
Angehörigen (ol äno yviivatslo[vJ) als [xtQooxdxqg] gefeiert wird (Al 70); vgl. gymnische
Agone vnbg xov ßaaiUmg in Thera (IV 62, Z. 221). Zu den üblichsten Huldigungen auch
der Vereine gehört es, daß die Urkunden, auch hierin in für die Kaiserzeit vorbildlicher
Weise, mit einem Segenswunsch (vxcsg ml.) für den König (E474B; N 148; 148A), die
Königin (B 346), beide Herrscher (B 462; [462]; 463; Z 92) oder die weitere königliche
Familie (B 468; 469A; IV146B; 148C; vgl. B 455; 466) eröffnet werden (B 473 wird der
König und sein Haus im Dativ genannt). Vgl. auch die Statuen des Königs (B460; s.
464a) und der Königin (B 300). Bezeichnend genug ist, daß die Herrscher bisweilen
sogar vor den Göttern genannt werden (B 473, Z. lff.; .4 33, Z. 181).
) Ein Bild des Königs Nikomedes II. als Wohltäters der Techniten ist in Argos
aufgestellt (A 30, Z. 241), ohne daß etwas über die Art seiner Verehrung verlautet.
t) Im allgemeinen tritt freilich gerade bei diesem Fürsten die göttliche Verehrung
nicht so stark hervor (&v[uäv s. § 2); bezeichnend ist, daß die Opfer für ({wbq Z. 301,
63 ff., 78 1) das Königspaar dargebracht werden. — Ober den Agon (Z. 42ff.) s. § 2.
tt) Als KUopeviarui (Polyb. II, 63, 2) und (Polyb. XXI, 6, 2) scheinen
allerdings bloße Anhänger der betreffenden Fürsten bezeichnet zu werden.
GöTTERVEREHRUNGr. 233
über zu geradezu göttlicher Verehrung. So ist es wohl keine bloße Phrase,
wenn die isthmische Künstlersynodos bei den Opfern und Spenden, die sie
darzubringen pflegt, neben Dionysos' und den andern Göttern „die allgemeinen
Wohltäter“, „die Römer“, nennt (A/ 10B, Z. 46: roig xoivoig eisgyhcug
'Paficdoig). Nicht gelten mögen große Männer aus den letzten Zeiten der
römischen Republik auch von Vereinen besondere Verehrung erfahren haben.
Ausdrücklich bezeugt sind uns novmycaSTab aus Delos (ß 188) und ’JygiTC-
luaetcii aus Sparta (ß 18). Vor allem trat Antonius dem griechischen
Vereinsleben nahe. Nicht nur in seinen Schlemmervereinen (S. 56) ließ er sieb
als Gott der Genossen feiern*), sondern, wie er ein Förderer aller Techniten-
und ähnlicher Vereine war (S. 150£), so bildet seine Verehrung als i /sog z/iö-
vvßog)**) ein Bindeglied zwischen dem Kult der hellenistischen Fürsten und
dem der römischen Kaiser von seiten dieser Genossenschaften.
Von der Bedeutung, die der Kaiserkult***) in erster Linie für die
*) B 465 B: kvxmviov Miyav y.d[.ii[i7;roi’ ’iiygobbozog zzunuGLZog xbv letvxov &sbv %cd
SV£QyEt7]V.
**) Vgl. Progr. p. 19, adn. 113; v. Prott S. 266; dazu IVlbb, Z. 23 [kvxavljov »sov
VSOV xdlOVV6o[v].
***) Auch auf diesem Gebiete ist es oft schwer zu sagen, ob wir es mit nur bloßen
Ehren oder mit einem Kult zu tun haben. Auf die üblichsten Formeln der Ehrung (s. IV. Kap.
§4) sei hier hingewiesen. Wir treffen den Namen des Kaisers im Accusativ, wobei es
sich in der Regel um Errichtung einer Bildsäule handelt; Augustus T69c (Tlos: vsot,
yegovoia). Claudius A 68 D (s. S. 143, A. **; Aphrodisias). Trajan: T14a; b (Chios);
r 30b (Tralles); N lei, Z. 21 (Athen). Hadrian; F 64A (Goloi); IVlez, Z. Alf. (Athen);
Z 86 (Anazarba). M. Aurel (Caesar): E 24b (ohog xStv £v To^isl vccvxXi( gav). Commodus:
D 61b (Orkistos dijfios, ysj.). Iulia Domna (?): F 46 a (Lampsakos). Caracalla: Z 47
(Thyateira). Gordian H: F 30b (Perge). Gordian HI: T80a (Perge). Odainathos: Z 88
(Palmyra). Vgl. A 69, Z. 121 [xja&qfisv] §\ -/«). liegt tmv dvSgtdvxrav, ove[xivccs qjir7,v
&veevrj[aa]xs\, r 35q. Dazu kommen die in der Regel gemeinsam mit dem betreffenden öfjuog
von den ansässigen Römern aufgestellten Bilder: Augustus (s. Frankel): JE 69a, Z. AB 1
(Pergamon). Livia(?): E70a (Assos). Gaius Caesar: E70b (Assos). Kaisertochter (?): J3 70e
(Assos). Iulia: E 57 c (Delos: 6 dfjp.og 6 ytfriqv. xat oi xrj[y vfßoov ohovvxsg). Septimius
Severus: E 81F (Konana: ßovXi], Stylos, ’P.). Vgl. E81C (Amisos: Sjjfiog, ’P.). — Seltener
sind die Erwähnungen im Dativ: Augustus u. Livia (©. Zeß.) B 393 A (Pergamon).
Tiberius N 72 (Lapethos). Claudius: E 74b (Kyzikos). Nero: JV148B (Ägypten). Vespa-
sian E 76 (Nikomedia: vav-iXqgot). Titus u. Domitian (A 43B; s. S. 147, A. **). Antoninus
Pius ATlfe, Z. 2 ff. (Athen). Antoninus und M. Anrelius E 26 (Tomoi: 6 ohog x&v
klsiavSgiav, hinter den Göttern genannt); E 99 (Rom: vavxXqgot xul f[fwtoeoi]?). rotg
Eeßaoxolg Z 44 (Thyateira). Dazu kommen Beschlüsse von Römern: Claudius E 67
(Ephesos). Domitian E 78 A (oi iv Ndei xotroimvvxeg ’P.). — Sehr beliebt sind auch im
Vereinsleben die die Urkunden einleitenden Beglückwünschungen der Kaiser, die ge¬
radezu die Datierung vertreten (vgl. IVIeh mit den untengenannten Inschriften). Die
attischen Epheben eröffnen ihre Urkunden gern mit einem Wunsche für den Sieg des
Kaisers, wobei sein Name genannt oder nur im allgemeinen vom Kaiser gesprochen
wird. Die Formel lautet veixq (oder .veLxrj?) (Claudius: N 1 [dt?], dw, Trajan: en, Hadrian:
ev; vgl. [eb?]; gv), dyaft-jj xvyq . . . vehqg (Nero: dy, Hadrian: et; vgl. ec), inl ri»j (M.
Aurel und L. Verus: fx). Daneben findet sich aya&y xvyytj (Claudius: du; Antoninus: fb;
Commodus: [gl], gm) oder xv%y (Antoninus: fm). Die vollere Wunschformel ’rxln xxX.
hat sich offenbar im Laufe der Zeiten immer mehr erweitert. Vgl. vv'eg xxX. in Ägypten
(Augustus: Z 98A; 97. Tiberius: JS464Ba; b; c; Vespasian: B 462AD), der Formel für
234 Zweites Kapitel.
charakteristischen Erscheinungen des munizipalen Lebens der Kaiserzeit, für
die Gerusien, Jugendvereinigungen, Gilden, Synoden der Techniten und
Athleten, ja sogar für die Vereine der Mysten gehabt hat, ein angeführteres
Bild zu geben, muß ich mir versagen. Nur auf einige Punkte sei hingewiesen.
Selten treffen wir nur nach den Kaisern benannte Vereine*). Am Fuße
des Tmolos gab es KcaeccQiasrai (13 365, Z. 1, 13), deren Kaiseropfer (Z. 11)
erwähnt werden, und im Portus Trajani (Waltzing II, S. 58) ganz nach rö¬
mischem Muster benannte, aber in einer griechischen öxslqt] geeinigte Tqcuu-
vrj<3i,oi (B 481 a; Traianenses b).
Auch sonst erscheint der Kaiserkult zunächst verhältnismäßig selten und,
wo er auftritt, hat er wenig selbständige Bedeutung; es ist charakteristisch,
daß er sich an ältere Kulte anlehnt, ohne sie in der Regel zu verdrängen. Vor
allem geht er eine enge Verbindung mit dem Dionysosdienst ein, wie zuletzt
v. Prott mit Recht betont hat (S. 266). Hauptsächlich sind es die großen Mittel¬
punkte des munizipalen Treibens von Kleinasien, wo er sich geltend machen
kann: Smyrna, Pergamon und Ephesos (S. 38. 199; v. Prott S. 182ff.). Außer¬
dem Technitentum ist es besonders das Mysterienwesen, in das der Kaiserkult
Eingang findet (S. 40. 195. 235; v. Prott S. 186). In weitem Umfange jedoch
huldigte den Kaisern, wie wir sahen (S. 47 ff.), das von ihnen selbst genehmigte
(Frankel, Perg. Iftn. II, S. 263) Hymnodentum. Bekannt sind die pergame-
nischen ti[iv<pdol &iov Ssßaßtov xal &eäg 'Pragijg (5 393, Z. A3f.) mit ihren
Kaiserfesten (§2), die als [ufM/GxJjoi &sov Aiyovßxov noch aus dem letzten
Viertel des 2. Jahrhunderts sich nachweisen lassen (5 394, Z. 10)**). Unter
den zahlreichen Erwähnungen von Hymnoden in Smyrna trafen wir solche von
Hymnoden des &sov ’ASpiav ov (5 349, Z. 1, 15ff.; s. S. 47 f.). Auch in Ephesos
und Nikopolis waren die Hymnoden im Kaiserkult tätig (s. S. 48 f.). An das
Kaiserheiligtum in Ephesos gebunden sahen wir die &eGn<adol, aber auch die
die ägyptischen Könige entsprechend (S. 232, A. **); inhq xfjg . . . xv%rjs Antonmus Pius
B 464 Bd (Ägypten); Stä xy]v . . . zv%r\v. Marc Aurel E 94b, Z. 6 (Tyrier in Puteoli);
pvo Salute imp , Doirviiict/tii E 94a, Z. 8 (Tyrier in Puteoli?); \6cixjplag‘i tvrv.lsv Antoninus
Pius E 100 (Station in Rom); v. x. ... vyslag xal [aljcovlov Siafiovtjg: Antoninus Pius
r 16c (Syros); v. vy. x. mix.: M. Aurel Z 12F; v. ul. Statt,.'. Commodus JV135Ca; b; [c];
V. X - XVX7 IS ml jdjtTjs: Commodus F 16d; vnhg Caracas xcä Siaftovijg'. Commodus E98b
(vavxlrjQOl xov XOQSVxixoi MsiuvS^sivov tstolov in Ostia); iitBQ xf\g x&v am. xvxrjs xal
Stufiovfjs B 84 (Hymnoden in Nikopolis a. Ister). Die vollste Formel vnsQ omz^iag (oder
vydug oder xv%x\g) xul vsixijg xal alavlag Stafiovfje, wobei auch das Kaiserhaus genannt
zu werden pflegt (s. B 462AD; r 16c; f; N 135Ca ; b; [c]), haben wir bei Severus (für
Severns allein heißt es nur v. Siauovfic E 98 c oder v. x. . . . xvyrjg xal rixpg V 16 e) und
seinem Sohne Caracalla: A 49; B 69 (Bakcheion in Perinth); 105 (Dendvophoren in Tomoi);
r 16a (Sjjiiog in Syros); E 98a (i. ff. x. inavoSov ft. diälov äia/i.) ; vgl. die wohl derselben
Zeit angehörenden Urkunden der Texfiogetoi im pisidischen Antiocheia (B 435 e; d; e). _
V. iyslag x. ßcoxriQtag-. Decius r 16 f (Syros). — S. die besondere Weihung für Claudius
V ysQovuia jorfft Igaatsv svtssßdag (sc. Ivsxu) xov Air. (r-24a Mylasa). Vgl. inhg xjjg x&v
Ssßaoxäv amxriQlag B 451D und die im Wortlaut nicht bekannte Dedikation an Com¬
modus B 74b. — S. Waltzing PV, S. 585ff.
*) S. die allgemeinen Ephiteta tpcloeißaatog und cpiloxvqtog, wie auch hgog S. 169f.
**) Über eine Dedikation der Hymnoden an das vergötterte Paar Augustus und Livia
(B 393 A) s. S. 193, A. fff-
GÖTTERVEREHRUNG. 235
aus Rom in der Zeit des Antoninus Pius bezeugten Paianisten verehren neben
Zeus-Helios-Sarapis die Kaiser (s. S. 49. 170).
Einen besonderen Aufschwung nahm der Kaiserkult, oft unter Bei¬
behaltung des Kults des Reichsgründers (§ 2), offenbar seit Trajan auch in
der Mitte der eigentlichen Vereinskollegien, weil dieser Fürst als vdog Ahovvßog
und wohl auch vsog ’ÜQaxXris (v. Prott S. 266) zuerst wieder nachdrücklich
den Alexandergedanken einer Weltherrschaft mit dem fernen Ziele Indien
wieder aufnahm (s. S. 143). So gewann der Kaiserkult größere*) Bedeutung
hei den dionysischen Künstlern, wie wir gezeigt haben (S. 143 ff.). Vor
allem genießen Verehrung die-Kaiser Trajan, Hadrian**), dem sein Liebling
Antinous an die Seite zu stellen ist***), und Antoninus Pius, in zweiter Linie
Marc Aurel, Severus und Caracalla. Für die Athletensynodosf) aber hatten
wir auf Hadrian, Marc Aurel, ja schließlich einen der Gordiane hinzuweisen
(S. 148f.). Zum Techniten- und Athletenkult gesellt sich die Verehrung der
Kaiser durch Mystenvereine, die ja in erster Linie dem Dionysos huldigten. Daß
dabei alle drei Vereinstypen sogar zu einem verschmelzen konnten, hat das
Kolleg der Breseusmysten in Smyrna gelehrt (S. 147) ff). Gerade sie aber stehen,
wie sie schon Titus und Domitian ehrten (A 43B), in lebhaftem brieflichen
Verkehr (Ziebarth S. 51, 2, 3) mit Marc Aurel, L. Verus und Antoninus Pius
(A 43; 43C; 75?), aber auch noch mit den Bildern Galliens und seiner
Familie ist ein Siegel von ihnen geschmückt (z/45A). Sind danach Opfer
für die Kaiser bei ihnen selbstverständlich, so werden sie auch ausdrücklich
erwähnt (A 75, Z. 6; 12f. [Ss^ßaermv sviavßi . .., s. § 2)fff). Wie in diesem
Verein*f) trat der Kaiser auch sonst an die Seite der Mystengötter Dionysos
und Demeter. Eine merkwürdige Vorstufe dazu ist es, wenn in einer In¬
schrift von Teira Trajan bescheiden als fhcesooxris Atovvßov bezeichnet wird
(5 372, Z. 2f.). In Ephesos finden sich, wie wir sahen **f), die Kaiser an der
Seite der Demeter im Mystenkult nach Urkunden aus der Zeit schon des
Domitian (5 328, Z. 4ff.) sowie des Antoninus (5 327, Z. l)***f); in Per¬
gamon feiern die Hymnoden Mysterien (§ 2), und unter den Ämtern der
*) Schon für Claudius gibt es in Aphi-odisias einen ciQxicocvg , der zugleich dem
Dionysos dient (A 68 D). S. S. 143, A. **
**) Vgl- fisXonoiov xal gai/)mdo[ü] ffsoö ’ASqiuvov A 69, Z. 62f.; xfjv ceftuvaxov ’A.
limfaiqv Z. 30; seine Geburtstagsfeier Z. 22 f.; s. § 2,
***) Antinous erhält einen Priester aus der Zahl der Techniten ( A 63 ’Amvoov xoqslov,
vgl. dazu A 60 b; s. S. 147). S. A 51: ss veov fff bv 'TAniäoyua. Auch bei den Epheben
wird der Antinouspriester oft erwähnt (N Ift, Z. 19; fl, Z. 11; fm, Z, 27; fn, Z. 23; fo, Z. 9).
S. S. 236.
f) Den Kaiserkult leitete ein üqxiaq^s; s. IV. Kap. § 2.
■ft) Daß auch die Hymnodie diesem Kult nahestehen konnte, lehrt die Dedikation
Bgriast Atovvow . .. vpvepdog (z/ 43 A).
tft) Die Synodos ehrt einen vscozoqos x&v Zsßctax&v J 44, Z. 6f
*f) 74, Z. 10 f.: vom Kaiser gegründeter (do&sig) mystischer Agon.
**+) Vgh S. 38. S. dort die Beurteilung und Scheidung der Mystenvereine in Ephesos.
***t) Eine Anspielung auf den Kaiser könnte man finden (s. Hicks) in der ephesischen
Mysteninsphrift B 331, Z. 2: [xcc Ieqcc xov TZccvtonQa^oQos? frsov Atovv6o\y %cä Aibg TlavsX-
X\i\viov nccl 'Hfpaiazov.
236
Zweites Kapitel.
Götterverehrung-.
237
Hierurgen (S. 42) von Ankyra (J5 488) findet sicfi zur Zeit des Antoninus i:,|
Pius eine GeßciGxocpavTovSa (Z. 6)*); an vielleicht staatliche Mysterien in
Hadrianopolis zu Ehren des Antinous erinnert Böckh (vgl. B 419, Z. 6£, 10;
o. S. 39).
Neben den genannten im Kaiserkult vor allem tätigen Vereinen pflegen
ihn natürlich alle jene andern dem öffentlichen Leben so nahestehenden Kor¬
porationen des munizipalen Lebens der Kaiserzeit**), vor allem die bevorzugten
Gerasien und die Jugendvereinigungen, dann aber auch die Handwerkergilden und
die Kaufmannsgenossenschaften***). Es sind auch hier die Nachfolger Trajans,
die das lebhafteste Interesse an der Entwicklung aller dieser Vereinigungen ;§!
nehmen f). Schon die Reisen Hadrians mögen auch auf diesem Gebiete
engere Beziehungen zwischen dem Kaisertum und diesen Korporationen
hervorgerufen haben ff). Nicht allzuhäufig finden wir besondere Kulte der
Kaiser erwähnt; so in Lapethos im Gymnasium ein eigenes Priestertum
einer von einem Gymnasiarchen gegründeten Kapelle des Tiberius mit
Kultbild (N 72, Z. 5ff.; 9f.), ferner Opfer für Commodus neben Artemis in
Ephesos (r 35 d, Z. B 8) nnd Kaiserfesttage hei den Tyriern in Puteoli
unter Marc Aurel (E 94b, Z. 14f., 28)fff). Aber auch die gelegentliche Her¬
vorhebung der Frömmigkeit eines Geehrten gegen den Kaiser*f), die gewiß
nicht immer zufälligen Beziehungen unserer Genossenschaften zu Männern,
die gelegentlich auch Kaiserpriester waren**f)', spricht neben den verschie¬
denen Weiheformeln (S. 233, A. ***) für vielfache Kultbeziehungen, die die
Korporationen zu den Kaisern hatten. ’M
Außer den Fürsten, den vornehmen Römern von fürstlichem Ansehen,
den römischen Kaisern gibt es nur eine Kategorie von Männern, deren Ver¬
ehrer schon durch die Formbildung des Genossennamens häufig anzudeuten
scheinen***f), daß sie für diese Anhänger in einer Weise an die Stelle der Gott-
) 2. 60ft. rtjv slxovu rov v.voiov Eeßaarov xotl rov zitXov gvv zotig ygaopatg.
**) Vgl. die Titel tsgog, (ptXoGsßctGrog S. 169f.
***) S. die Geburtstagsfeier bei der Gerusie von Syros (ri6cl, Z. 12f.), ferner Opfer
(z. B. N 1 gl, Col. III Z. 20 ff.). Z 10, Z. 1 (Kallipolis) datieren Gvvvotvrai nach einem
wohl staatlichen Kaiserpriester (?).
f) Vgl. die Kaisererlasse an Gerusie oder Neoi in Ephesos (r 36e: Hadrian; q: M.
Aurel und L. Veras) und Pergamon (2V 109 o: Hadrian; d(?): Antoninus Pius; c: Trajan,
Hadrian und vielleicht ein späterer Kaiser; vgl. e). S. S. 233 f.
tt) Vgl. auch für unser Gebiet die Datierung nach der Anwesenheit Hadrians: Wieg,
Z. 5ff.; ev, Z. 4f.; fm, Z. 4ff.; 13b Z. 1; g, Z. lff. (Tegea). S. r 29c, Z. 6ff.
ftt) Em offizielles Fest, an dem auch die Sklavenhändler vonThyateira einen gewissen
Anteil hatten, s. E 68B, Z. 7ff..
*+) r 15a : Z. 4ff.: Claudius (Samos); T 18h, Z. 9ff. (Kos), vgl. Z. 6; A 21, Z. 13
(sbaißmet rov ol'xov rmv Selßaaräv]). — IV 73 Z. 8 (Chythroi) ist eine unsichere Er¬
wähnung eines Kaisers.
**t) V43a (Pergamon) wird ein Priester des Claudius oder Nero wegen Verwaltung
seiner l sgaavm] ausdrücklich geehrt; vgl. V 24a (Mylasa; s. S. 233, A. ***); B 437a Z. 7ff;
b, Z. 4ff, (Arzctßo'ActoL von Pessinus); GsßctGzocpdvrTig Z 63, Z. 8 (Akmonia).
t) f. über die Beschränkung der Bildungen auf -gzccl. Daneben kommen auch
andere Bezeichnungen für Anhänger von Philosophen vor, wie bekanntlich Ilv&ayogswi
beiten treten, daß offenbar auch der Heroenkult nicht ganz zur Erklärung
dieser außerordentlichen Ehrung hinreicht: Es sind das interessanter Weise
die Männer, in deren Umgehung man am wenigsten an die Volksgötter
glaubte, die Häupter der Pbilosophenschulen (S. 121, A. **. 228). So gibt
es ’HqaxlsiziöTai (Diogen. Laert. 9, 1, 11), AhoysvsiaS'co'L (Ziebarth: Pauly-
Wissowa V-l, Sp. 734), ’AvtmaxQißtal*) und Ilavamaßtal (Wilamowitz a.
a. 0. S. 288), zu denen auch eine Inschrift von Phokaia (B 362, Z. 9) die
llvQQcovLaßtai fügt.
Überblicken wir am Schlüsse die ganze Masse der Götterkulte, so sind
noch einige allgemeine Beobachtungen zu machen. Zunächst ist zu betonen,
daß im Gegensatz zu den Staatskulten im Götterdienst der Vereine der
Beiname wohl seltener auftritt**). Zeus macht, wie erörtert worden ist,
von dieser Regel eine begreifliche Ausnahme, in der Weise, daß hei seinem
Namen das Epitheton geradezu stehend ist. Wir treffen die AioßaxaßvQia-
ßxai, Aho6jiiXi%ia<JT;aCi AUoö^sviaßtai, AiosßtaxrjQiaexai, denen sich Genossen
des Zsvg AXaaißQizjvog, ’AQ%<xya%-og ■ ■ ■ ncivvnsQrarog, Bsvviog (?), (Bp ovrmv),
(Esoopjmg), ’E7tdxQiog, Heliopolitanus, KegaTog, AaßQavvSog, Aorpeforig, Mae-
cpciXatrjvög, NaCog, Bemog, ’OXvpTiiog , (Oüpiog), (TlavsXXrivwg), ilarpmtos,
TIoaQivög , JSVpcnrtog, (AWraftodiog), Xea-njp, ’Tstiog, "Tipie-vog, 3>{hog, (XaXce&og
2t o£cw) ansehließen. Nächst Zeus ist es Dionysos, der, wie schon erörtert
werden mußte, in der Regel unter bestimmtem Beinamen Verehrung genoß.
Außerdem treffen wir die Hera als ’AXaaißQirjvt] und ZvyCa, die Athene als
’Ogyäv i), (17d/i.fioixJog), Tlohdg, (Zrawtpo:), (Xaljcwa?), den Apollon als ’^pjjij-
yhtjg, AvXapioxög, (Aatpvaiog?), (Ashplvuo g), ’Epfiffifuog, (Avxeiog), (MöqSlo g?),
(Jfopinja'ütog), ( IlaßxdtQiog ), Unfftog***), Sixsq r[v6g, (AfitVfftog), ■Zbuptog, 2%qu-
r idyiog, (Tapenog), die Artemis als (yhvxotpQvrjvsf), Ndva, (’Oq&lo), Uäteiga***),
(Tavgoxdi log), die Aphrodite als OvQavCa, Ilovtiu, (Xoirftpa), wozu das lokale
Epitheton 2vQia tritt, den Hermes als -KfpdtfMtopog-f), den Poseidon als
neben Ilv&ccyogiGtat (von dem interessanten Verbum itv&uyogigsiv, s. Lexica; vgl. figaxlsi-
zi&iv Arist. metaph. 3, 6, p. 1010a Z. 11) nnd, ausschließlich gebraucht, ’Emxovgsioi.
Gerade aber die beiden letzteren Schulen, die sich nach ihren Stiftern in derselben
Weise benannten wie andere Vereine nach ihren menschlichen Gründern (s. S. 73ff.),
zeigen offenbar am meisten eigentlichen Vereinscharakter. Daher werden gerade bei den
Epikureern bisweilen kleinere geschlossene Gruppen inschriftlich bezeugt; so führt Öhler
außer den ”A9rjvr\Gtv ’Emxovguoi tpiXöoocpoi im 1". (?) Jahrh, n. Chr. (A 48, Z. 10 f.) auf: (S. 8)
die seeta Epicuri im Piräus aus dem Jahre 121 n. Chr. (Jahreshefte d. öst. areh. J . H , 270)
und (S. 30) den Epicureius Chorus in Puteoli (CJL X 2971).
*) Sie fehlen bei Pauly-Wissowa.
**) Bei der Übersicht über die Epitheta ist zu beachten, daß in vielen Fällen ein
öffentlicher Kult vorliegt, der nur in irgendwelcher Weise für eine Art Genossenschaft
Bedeutung gewann. Diese Fälle sowie alle zweifelhaften sind in Klammem geschlossen
worden.
ifl!i) *) Über die seltene Bezeichnung der Genossen nach Beinamen, ohne daß der Haupt¬
name selbst genannt wird, wie Kofi7tsra%icc6Tai, Etorr.QiaGzap Hv&iaGrcd, &eGiio<pogiaGtat
(s. nächste Anm.), s. S. 63.
f) Wohl schwerlich hat man B 268, Z. 7f. an einen 'E. Sionotpöoog zu denken;
s. S. 195, A.*; van Gelder, Gesch. d. alten Rhodier, S. 329.
238 Zweites Kapitel.
( TaivdQiog ), {Xaiiai^Xo s), die Demeter als KaQitocpoQog und ©Efffioydpog*).
Auf die Beinamen der ausländischen Gottheiten, auf EvnoQia BsJhjÄcr, ”Hq rag
AvXmvshjis, MrjrfiQ Tolvtaavri , u. a., vor allem die zahlreichen des Mr/v sei
hier nicht wieder eingegangen**). Wohl aber muß hier nochmals auf die
Wichtigkeit und allgemeine Verbreitung des Epitheton Emvtjg (ZaxeiQa) hin¬
gewiesen werden. Offenbar übertrifft hier der Beiname, der nicht selten dem
Namen vorausgeschickt wird (S. 178 f.), an Bedeutung den speziellen Gottes¬
namen. Wir haben schon betonen müssen (S. 178f.), wie unter Führung des
Zeus nicht selten andere Götter auftreten, ja eine ganze Schar von Soteres. So
finden wir unter den fünf Vereinigungen rhodiseher Soteriasten (S. 61 f.)
drei Vereine, die das Wort Sax^QiaGxaL an der Spitze ihres zugleich nach
bestimmten Götternamen gebildeten Namens tragen; ihm folgt in dem
einen Falle der Hinweis auf nicht weniger als sieben Gottheiten, die wohl
alle als rettende zu gelten haben. Bedeutsam ist es nicht minder, wie bei
einem vierten rhodischen Kolleg die Bezeichnung [A]tu x'i]oictGxod , der hier
nur der nach einem Manne gewählte Beiname AvGvoxquxeioi zugefügt wird
(ß 290, Z. 4)***), ebenso wie bei einem attischen Kolleg der Artemis (A Ala,,
s. S. 61) genügen muß, um den Verein zu bezeichnen j-). Nur hei dem fünften
rhodischen Kolleg schließt sich die Bezeichnung ZuaxriQiccGxcil an den Namen
Ecciiod'QcxiiuccGTCii an (B 274, Z. lff.). Mag es sich also in diesen Kollegien
von Soteriasten um Kabiren (S. 224, A. **), Zeus, Asklepios, Herakles, Artemis
oder auch andere Gottheiten handeln, an die weltgeschichtliche Bedeutung,
die der Begriff des „Heilandes“ auch für das Heidentum hat (A. Harnack,
die Mission und Ausbreitung des Christentums, Leipzig 1902, S. 76ffi), werden
wir uns auch beim griechischen Vereinsleben erinnern müssenff).
Das häufige hehlen eines Beinamens-j-j-j-) könnte man mit dem Bestreben
der Genossen erklären wollen, den Gott nach allen Seiten möglichst den
*) Uber (Artemis) ’jQtatoßovXrj, Alxzvvva, Kolouvis, Zansiga (s. u.), ’S).Quicc s. S. 188 f.,
über Pau S. 208, über Ares S. 189, A. ***.
**) Einzelheiten sind der ['H] e or*AKs Axofurt]ovrswg B 229, Z. 2 (S. 75), der ’Av&unf, e
rtv&oxQiiaiog B 221, Z. lf. (Kap. VI). — Über lokale Beifügungen s. S. 86, A. f, außerdem
’Anollan, TsXe^aaov iisSiav (B 308, Z. 7t; 36 f.) und ’A<pQoö[s]hri Oifoavicc, ’Axmoio]ov
y,z§£Ovea (B 110, Z. 11 f,).
) Dieses Kolleg, dessen Gottheit wir nicht kennen, mußte daher in der Besprechung
der einzelnen Gottheiten ebenso wegbleiben wie das der @£o£,£vicxgtuI B 209, s. S. 60 (s. § 2).
f) H, Usener, Götternamen S. 37.
tt) Als Epitheton findet sich ZavriQ (Zcot£:qg) zufällig nicht allzu häufig: B IBS
AvovßiSi Hyenövi Zagam 2. ”loi Z. (über die Übertragung der Beinamen von griechi¬
schen auf ägyptische Götter s. Dittenberger, Sylt 2 761, adn. 1); auch die Gerusie von
Ephesos bezeichnet die Stadtgöttin bisweilen als Zaxsiga oder Kvgia Z. (F 35 d, Z. B3;
m, Z. b 3). — Höchst zweifelhaft ist die von Ziebarth gebilligte Ergänzung 0aä <>[ 0 «%]
(B Hl, Z. 2); eher hat man wohl an ttsadfslrca] zu denken (S. 16, A. ***). Erinnert
werden muß auch an die svavzyyxog IcxxqIvti S. 214, A.
ttt) Mit den Beinamen sind natürlich die rühmenden Epitheta nicht auf eine Stufe
zu setzen. Ihre Erörterung läßt sieh im Rahmen dieser Darstellung um so weniger
durchführen, als nur erst wenig Untersuchungen darüber vorliegen. Daß auch sie für
eine Betrachtung des Vereinswesens nicht ohne Bedeutung sind, läßt sich nicht leugnen.
Götterverehrung. 239
Zwecken des Vereins dienstbar zu machen. Denn an eine Absicht sich
knapp auszudrücken darf wohl bei den oft so langatmigen Bezeichnungen
der Kollegien kaum gedacht werden. Auf jeden Fall gibt das Fehlen des
Beinamens der Göttergestalt etwas Unbestimmteres, Wandelbareres.
Aus dieser größeren Beweglichkeit des Kultus, auf die wir auch oben
(S. 176) im allgemeinen hingewiesen haben, ergibt sich zum Teil auch die
größere Zahl der Götter, die von einem Verein verehrt wurde. Der Verein
des Amynos (S. 212. 227) hat in einem charakteristischen. Beispiele erst das Ver¬
ständnis eröffnet für die Umgestaltung des Kultus, seine Erweiterung durch
Aufnahme neuer Kultwesen. Vergegenwärtigen wir uns noch einmal den
ganzen Vorgang, den wir in den einzelnen Zügen schon verfolgt haben.
Sophokles führte als Priester des Amynos den 420/19 nach Athen verpflanzten
Asklepioskult bei seinen Genossen ein. Nach seinem Tode wird er selbst von
den dankbaren Vereinsbrüdern als Heros Dexion (A lc; d) in einem besonderen
Heiligtume den beiden andern Gottheiten beigesellt, aus zwei UqA (c, Z. 11,
16f.) wird schließlich ein einziges (d, Z. 10). Doch nicht genug damit!
Der Brauch des Steinmetzen neben Asklepios die Hygieia darzustellen ver¬
schafft auch dieser Göttin Eingang (g), während, wie es scheint, Dexion all¬
mählich vergessen wird*). Mögen auch nicht alle Einzelheiten des Vorgangs,
wie ihn zunächst A. Koerte in scharfsinniger Weise dargestellt hat, genau so
gewesen sein, im ganzen ist er typisch für das griechische Vereinswesen. So
ist auch für andere, namentlich für rhodische Vereine der Versuch gemacht
worden, nachzuweisen, wie allmählich andere Gottheiten an die Seite der
ursprünglichen Kultgottheiten getreten sind; doch wird man meist über bloße
Hypothesen nicht hinauskommen**).
Daß freilich nicht in allen Vereinen, wo eine größere Zahl von Gott¬
heiten verehrt wird, diese Mehrzahl auf eine allmähliche Entwicklung zurück-
geht, gibt schon Ziebarth (S. 198f.) zu. Nicht einmal für die durch xal
verbundenen Namen rhodiseher Vereine möchte ich ihm einräumen, daß hier
eine solche Vereinigung verschiedener Kollegien vorliegen muß***); es
Zeitliche und lokale Einflüsse sind dabei maßgebend gewesen (vgl. kvqws, iiticpaviaxarog),
vor allem verbindet sieh mit diesen Epitheta auch eine bestimmte Färbung der religiösen
Auffassung (p.syag, auch wiederholt gesetzt, ayunxaroq, sfidvzrjzog, izerfKOog), die auch für
die Anschauungen unserer Kreise ihre Bedeutung hat. Vgl. 6 xolgtog xvgavvog (B 375, Z. 2).
*) In der Inschrift aus dem Anfang des 1. Jahrhunderts v. Chr. (g) heißt es nur
’AfLvvm Mai ’Ae-/.lTimä Kai ’Tysia. Freilich findet sich auch in einer Dedikation des 4.
Jahrh. (a) nur A gyAt^ilo, ’Apvvtp, b, h, i nur Ativvco.
**) Über die Aufnahme der syrischen Göttin im Meterverein des Piräus s. S. 10ff.,
über die Aufnahme des Königs- und Kaiserkultes s. S. 142ff. 234ff. ; über andere allerdings
problematische Entwickelungen in Rhodos s. Zieharth S. 197 ff.
***) Vgl. S. 7, A. f. Die Verbindung mit k an treffen wir (s. S. 57ff.) bei den rhodiseben
Vereinen: 'AhaScu Mal 'AXiuaräL (oder in umgekehrter Reihenfolge der Namen; S. 57),
T1oG£l8 a[v]raff[v]al [x]al ’AauXama[et] cd (B 275, Z. 3f.), ’AGxXa[maercel Mai Jlnjlhaoral Mal
Eppahrrat (B 281, Z. 9f.), Uav[aS'Jrjva‘iGtal v.a'i 'Hgooclf i'ffral koivov (B 252, Z. 4ff.), Zaiio-
%-Qaiy.iuGxäv xai Atuiviccgx&v rb uoivov (B 256, Z. 15f., 18 ff.); bei den delischen 'Eg/iaiaxal
(Mal) ’AxxoXXatviaGxal (kk!) HoGudtovuxGtai ( B 165 a, Z. 17; b, Z. 1), wo sie anders aufzufassen
ist (s. S. 111, A.*), und vielleicht hei einem tauschen Kolleg (B 237, Z. lf.); s. S. 58.
240 Zweites Kapitel. j
kann sieb, doch auch wieder nur um eine besondere Art von Namensgebung
bandeln.
Wichtiger als problematische Einzeluntersuehungen über die Erweiterung
des Vereinsbults durch Aufnahme neuer Gottheiten ist die Beantwortung der
Frage, in welchem Umfange überhaupt eine Mehrheit von Gottheiten im Leben
eines griechischen Vereins nachweisbar ist. Ist es nun auch klar, daß der
Zufall der Überlieferung sich sehr geltend machen wird*), so scheint mir
doch, der Überblick über das gesamte Material zu nicht uninteressanten Er¬
gebnissen zu führen. Natürlich können gelegentliche Dedikationen, wie sie
namentlich an bekannte Staatsgötter, wie Apollon in Delos und Zeus in
Olympia, sich wendeten, ausgeschlossen werden. Es ist dies Verfahren um
so mehr berechtigt, weil es sich bei diesen Weihungen überhaupt nicht um
eigentliche Vereine handelt, sondern nur um jene in der Regel munizipalen
Korporationen des späteren uneigentlichen Vereinstvpus**).
Zunächst ist davon auszugehen***), daß auch im Vereinsleben die Vor¬
liebe des Griechen für die Verehrung einer ganzen Göttergruppe, die als
avwaoi und Gvfißcoiioi, gelten (Preller-Robert, l 4 S. 111) zu Tage treten
konnte. Eine Mehrheit von Göttern stellten selbstverständlich von vorn¬
herein Musen, Nymphen und Moiren (S. 206 ff.), ferner die Dioskureu (ß 78;
153; 310; 392; 442; vgl. A 33), denen sich Helena gesellen konnte (ß 1.9a—c),
sowie die samothrakischen Götter (B 96; 156a; b; 340; vgl. besonders Rhodos
S. 223 f.), gelegentlich anch heroisierte Sterbliche (A 46; B 41) dar. Zu
Poseidon gesellte sich leicht Amphitrite (B 211), zu Zeus Hera (s. S. 182),
zu Asklepios Hygieia {A lg; 53a; B 26; 228?; A 48; iV58A etc.; s. S. 210f.)
und Panakeia (B 6), doch sind diese Kombinationen im allgemeinen (s. S. 242)
verhältnismäßig selten ausdrücklich bezeugt. Hingegen ist es eine geradezu
stehende Erscheinung, daß die fremden Götter mit einem ganzen Kreis ver¬
wandter Gottheiten aufzutreten pflegen; legen doch begreiflicher Weise die
diese Kulte pflegenden Fremden Gewicht darauf den Schutz der heimischen
(s. S. 175) Götter in möglichster Vollständigkeit zu genießen. Vor allem
verlangten die weiblichen Wesen des Orients, wie wir sahen, ihr männliches
Supplement.
*) Große Schwierigkeit für die Beurteilung bietet auch der Ausdruck &sot, der
gewiß oft nur in einem ganz allgemeinen Sinne (B 212, Z. 4; 260, Z. 8; 264, Z. 4; 308,
Z. 62; s. S. 174, A. *), wie gelegentlich rb »etov (A 11, Z. 32; 21B, Z. 56; B 461A, Z. 9)
gebraucht wird, wenn von der Frömmigkeit der Genossen die Rede ist. In den attischen
Inschriften steht der Plural nur selten so, daß man ihn auf bestimmte Gottheiten be¬
ziehen möchte (A 13b, Z. 31, s. S 175, A. *); auch in Füllen, wo eine Mehrheit von
Göttern vorliegt, erscheint er oft recht allgemein gebraucht (A3, s. S. 223, A. *; lc,
Z. 71.; 220, /,. 12f.; 59, Z. 56; 71, Z. 15; über 2d, Z. 5, 8, 19 3. S. 10, A. f); daher könnte
er wohl auch bei Vereinen Vorkommen, die nur eine Gottheit verehrten (A 1», Z, 10.
S. u. S. 243f.
**) S. besonders Zeus (S. 182) und Apollon (S. 185, A. *), für die Ephebeu die Kom¬
bination von Ilermes und Herakles S. 193.
**’) Zu den im folgenden gebotenen kurzen Übersichten sind auch, besonders für
die fremden Götter, die Zusammenstellungen 3. 177 ff. zu vergleichen. Daraus ergeben
sich manche Erläuterungen und anch gelegentliche Ergänzungen
Götterverehrung. 241
Besonders die ägyptischen Gottheiten treten vereint auf (E 25, s. S. 220); zu -
nächst Sarapis und Isis (B 97; 210; 323; 408; 409; 413; 413 A; N 82 a, s. S. 219 ff.),
zu ihnen kommt Anubis (ß 54; 180a; b; c; d; 183; 224; 452; E 60), als vierte
Gottheit gesellt sich selten Osiris (ß 452; s. S. 220, A. fff), in der Regel
Ilarpokrates (ß54; 180b; c; d; £60: s.S.219, A. fff), bisweilenHoros (ß 180g)
oder Kanopos (B 54); auch Neilrna werden von den Sarapisdienern gefeiert
(B 157, s. S. 222), ja sogar Dionysos'von ihnen verehrt (ß 181)*). In Ägypten
selbst treten Gruppen von andern einheimischen Gottheiten mit ihren dvvvaot
auf (ß 462 AD), oder es erweitert sich der übliche Kreis in mannigfaltiger Weise
durch Aufnahme griechischer Äquivalente ägyptischer Gottheiten, wie des
Pan und des Kronos, ja er umspannt schließlich, besonders wenn der Königs¬
kult in Frage kommt, „alle Götter und Göttinnen“**).
Ebenso wie mit den ägyptischen Gottheiten steht es mit den asiatischen.
Zu dem Kreise von Wesen, die sich um die Evnogla #|Y]d Bslfy la (A 7, Z. 4f.)
sammeln (Z. 5f. xä>v xeqI ccvxxjv fteäv)***) gehören Meter (’ OqcUcx. Z. 68),
Aphrodite (Z. 73) und Zvqia (Z. 76). Wie in ähnlicher Weise die Meter
der Piräusorgeonen (A 2) zur syrischen Aphrodite, vielleicht auch zu andern
Gottheiten (A 2k, Z. 6 xotg alloig V[fo£'g]), z. B. der ’AfQodCxrj OvQctvCa
(A 2o) und der ’Ayxeiug Nava (A 2v; vgl. x), in Beziehung trat, wie zu
ihrem Kult der des Attis sich geselltef), ist gezeigt worden. (S. 10ff.).
Auch bei den Thiasoten der syrischen Aphrodite im Piräus (A 13a—c)
werden noch andere heimische Gottheiten gefeiert (b, Z. 31 f.). Vor allem
gehört zu dieser Aphrodite Adonis als Kultgenosse (A 13a, Z. 9; 66).
Auch Atargatis (B 227) und der semitische Poseidon (B 168a—n) sind
von heimischen Gottheiten umgeben (s. S. 175, A. *), und der Rome wurde
von den Poseidoniasten gehuldigt (a; e); ja auch die nach dem semiti¬
schen Herakles benannten Kaufleute auf Delos (B 166a; b) verehren
unter ihren Göttern (a, Z. 21: o i &sot) wiederum einen Poseidon genannten
Semitengott (Z. 39)ff). In Kleinasien ist es die Gestalt des in der Regel
als Zeus bezeichneten fremden Götterwesens, die die Gesellschaft anderer
Gottheiten sucht. So erscheint Zevg MaGtpalaxrjvög im Verein mit Mrjv
Tidjxov (B 375), dem sich auch noch Mijv T-vpavvog gesellte (B 376); in
*) Sehr richtig denkt daher Ziebarth hei den Göttern eines wohl aus Ägyptern be¬
stehenden Vereines in Delos (B 187) an eine Mehrheit von Kultgottheiten.
B 468: Ammon, Hera, Hestia, Dionysos, Kronos, Hermes und alle andern Götter
(äUoi . .. Scd^oveg-, s. Dittenberger, Orient, gr. i. sei. 130, adn. 19); B 473: A. H. H. D.
und aXXoc &eoi\ 452: Osiris, Sarapis, Isis, Anubis, &eol itavxeg xal xäeat; 462 (S. 183, A.*):
Hephaistos-Apollon, Zeus und cvvvuoi Orot; 464e: Ares, Zeus Olympios, Pan (vgl. b; f;
Herakles c?); 456: Zeus ’OXvpncos, Zevg Svvafcöewg neben den Königen; 455, Z. 6f.:
Zevg Etcti'iQ xal ®scc Svqlu xa[l Orot] avwaoi (s. S. 190, A. *); B 464Bd: Isis, Harpo-
krates; a: J., H., Pan; b: Isis, Kronos (außerdem der Wunsch für den Kaiser B 464Ba—d);
IV146 B: Ammon’, Pan, Apollon, Hermes, Herakles. S. andere Kombinationen S. 219, A. *.
***) Ähnlich lautete vielleicht die Wendung A 6D, Z. 3 (s. Wilhelm).
t) S. auch die ’Atvaßonaoi B 437 a; b (S. 216).
+t) An die Apollon geweihten Bilder von Tvqog und SiScov (B 167) sei hier wieder
erinnert.
Pol and, (.fesch, d. griech. Verelnswesens.
16
242 Zweites Kapitel.
einer dritten Urkunde haben Genossen des Mijv iWftov und M-qv IliVQaakov
sogar Beziehungen zu Dionysos (B 390). Bei einem Zeusverein kommt eine
Weihung an Kybele und Apollon vor (jB 414b), und die Urkunden einer
Phratra sind geschmückt mit den Bildern von Zeus, Tyche, Helios, Hermes
(ß 432a; b). Erinnert sei schließlich an den Verein des SaßßariOtijs
(B 449; 450; s. S. 217), der zugleich einen Gott Ü&s(ßrjXog verehrt (450),
und an einen äovfiog mit Göttern, deren Namen barbarisch klingen
(B 421; s. S. 218, A. fff)*).
Ägypten und Asien gesellt sich das dritte für die Griechen wichtige
Geburtsland fremder Götterverehrung: Thrakien. Zur Göttin Bendis kommen
im alten attischen Vereine (A 3 a—e; 2 a) „andere Gottheiten" (b, Z. 16), unter
denen wir den Deloptes, den Hermes, den Pan und die Nymphen zu ver¬
stehen haben (S. 207, A. ***). Die Nymphen findet man an der Seite des
Apollon Sikerenos (B /4a; vgl. b) wieder; auch sei an die Verehrung er¬
innert, die Zeus und Hera Alaaibrienoi zusammen mit den Dioskuren ge¬
nießen (B 78).
Schließlich ist auch der römische Einfluß auf unserem Gebiete zu er¬
kennen. Bei thrakisehen Hymnoden finden wir die römische Göttertrias
Zeus, Hera, Athene (B 84; 85a; b fehlt A.). Die delischen Hermaisten ver¬
ehren außer Mercur und Maia (B 164a—1)**) gelegentlich Herakles (h),
Athene (i), Apollon (1), die Kompetaliasten (B 191 — 197) Herakles (197),
Pistis (191) und Borne (196).
Es ist aber noch ein Gebiet der im wesentlichen griechischen Gottes¬
verehrung zu nennen, wo eine Mehrzahl von Göttern nur selbstverständlich
erscheint; das ist die Mystik. Werden gelegentlich hier auch einmal die ver¬
schiedenen Seiten einer Göttergestalt und ihres Kultus so scharf gesondert,
daß es im engen Kreise mehrere Vereine einander nahestehender Genossen
für einen Gott gibt***), so erweitert sich doch umgekehrt der Mysten-
verein nicht nur so, daß in bekannter Weise die Mysten ein Götterpaar oder
eine Göttertrias verehren, sondern es gesellt sich, oft wohl nur für das heilige
Drama, eine ganze Schar von Nebengöttern hinzu. So haben wir schon die
samothrakischen Götter erwähnt, so treten Demeter und Kore (B 24; 25;
s. S, 194ff.), Demeter, Kore, Bakchos und„Phoibos“ (B 5), Demeter und Dionysos
(B 326) vereint auf, und es ist auch sonst die Bede von einer Mehrzahl von
Göttern (vgl. außer Meter toig B 4, Z. 13, 16). Als mystische Rollen
des heiligen Dramas finden wir bei den Jobakchen (A 59, Z. 124f.) außer
Dionysos noch Kore, Palaimon, Aphrodite, Proteurythmos, in einem Mysten-
verein (?) von Ep hesos eine große Schar (B 331)f). Das Eindringen scliließ-
*) Über die Mithrastage bei Zeusmysten (B 436 a ; b; e), die zugleich Heroenkult
pflegen, s. S. 217.
**) Jkre Vereinigung mit den Apolloniasten und Poseidoniasten (B 165 a; b) ist als
ein Zusammenschluß verschiedener Vereine aufzufassen (s S. 111, A. *).'
***•) B 58 wird der dtovvaoe TlQivotpÖQOs von dem d. dgoioyagos geschieden
(S. 202, A. **); s. über verschiedene Erscheinungsformen des Men in dem nämlichen
Vereine S. 217 f.
f) S. die ’Ayafrr) Tv%q der Mysten B 216,
Göttebvereheung. 243
lieh der Könige und Kaiser vor allem in den Mvstenkult ist schon erörtert
worden.
Neben den Mystengöttern darf man vielleicht die Soteres als Gottheiten
anführen, die gern in größerer Zahl zusammen auftreten. So finden sich ja
schon in einem Thiasotenverein Attikas Zeus Soter, Herakles und Soteres ver¬
eint (A 33, Z. 22f.), und auch hei den fünf rhodischen Vereinen von Soteriasten
handelt es sich wohl meist um eine Mehrheit von Gottheiten*).
Schließlich läßt sich wohl beobachten, daß die entwickelten Familien¬
vereine sich nicht mit den heroisierten Toten begnügten, sondern neben
ihnen wirkliche Götter, vor allem solche, deren Beziehungen auf Familien¬
leben und Menschenschicksal deutlich zu erkennen ist, verehrten. So stehen
im Verein der Epikteta neben den Heroen die Musen (B 220); in dem des
Diomedon (B 229 ) gesellen sich zu Herakles, dem Hanptgotte (Z. 99f. 6 ffro'g):
Nymphen, Dionysos, Aphrodite (Z. 23ff), Pasios, Moiren (Z. 148ff.); in dem
des Poseidonios (B 308, Z. 7ff., 36ff.) treffen wir Zeus Patroios, Apollon
(TeXsfisßSov jisösav), Moiren, Meter (über ’A'yad'bs SaCpcov und ’Aya&ii Tv%r\
s. S. 229)**). .
Adle diese besprochenen Gesichtspunkte hat man gewiß im Auge zu
behalten, auch wenn unsere Überlieferung zufällig nur einen Kultgott nennt.
Im allgemeinen aber können wir nunmehr mit größerer Sicherheit behaup¬
ten, daß eine Kultgottheit die Regel gewesen ist, wenn wir meist nur eine
einzige genannt finden. Das gilt zunächst für Athen***). Nur geringe, bis¬
weilen für das Vereinswesen nicht einmal sichere Spuren weisen, abgesehen
von den erörterten typischen Fällen, auf eine Mehrheit von eigentlichen
Vereinsgöttem in derselben Genossenschaft hin f). Aber auch in der
übrigen Griechenwelt findet man in der Regel nur eine Gottheit ge-
nanntff), wenn man von einem einzigen örtlichen Gebiete und den Diony-
*) S. o. S. 238 u. ii. S. 244, A. ff. — Vgl. auch die Dedikation Zarfigt dit
’AtpQodsixat (B 53); s. S. 1781*.
**) Über B 436 a—c s. S. 242, A. *; über die mögliche Heroen Verehrung im Verein
des Anthister (B 221) s. S. 229.
***) A 1A; 21; 4a—d; 5; 6; 60; 11; 14; 16; 17; 18; 19 (S. 240, A. *); 20; 22A; 24;
29; 30; 31?; 34; 43, Z. 8; 47a; b ; 48a; (b?); 51a ; b; 52; 54; 56; 57; 60; 65a; b; 65A;
68; 69; 72; 73; 74; 78; 79. Vgl. dazu die Liste (S 174, A. *) der Inschriften, wo zu¬
fällig keine Gottheit genannt ist.
t) oi &soi bei den Eikadeis (A 62a, Z. 6); Zeus Keraios und Anthas (A GOA); Am¬
mon und Amphiaraos (M 71). Vgl. den besonders zweifelhaften Opferkalender A 77 mit
Nephthys und Osiris, Demeter und Kore, Dionysos und „den andern Göttern“, Apollon
und Artemis, Zeus Georgos, Poseidon und den „Winden“, Kronos, Herakles und
Theios,
f+) -A 1; 2A; 3; 9, Z. B10; Z. B 14; 18;20a—c; 28; 30; 31; 32; 33; 39; 40; 43 ; 49 ; 50;
54C?;57;58(S. 242, A. ***); 59; 61; 63a; b; 64; 65; 66; 68; 69; 70?; 71; 73?; 75; 81; 82; 83A;
86; 88; 89; 90; 95; 102; 103?; 105; 106; 109A?; 110; 111 (s. S. 238, A. ft); 112 — 144; 149;
151; 152; 154; 159; 161; (163); (182); 186; 188; 198; 201; 209 (? 0£O^sviaisrm, s. S. 268);
(213); 216; 219a; b; 221; 225; 230; 231«; jS; 232; 233; 234; 235; 236; 239; 240; (242);
299; 301; 302; 305; 307; 312, Z. 15; 313; 316a—c; 318a; b; 319; 320a; b; 321; 322; 334;
336; 337, Z. al; Z. bl; 345; 353; 354a; b; 365; 358?; 360; 363; 364; 368; 370; 371;
16*
244
Zweites Kapitel.
sischen Künstlern absieht, ja dm sichern Spuren für die Verehrung einer
Mehrheit von Gottheiten sind geradezu überraschend dürftig*). Nur das
rhodisehe Gebiet macht eine deutliche Ausnahme, die sich schon durch die
Namensgebung als solche kennzeichnet, weil nur hier sicher**) mehrere
„ Gottesnamen“ einfach nebeneinander gestellt (s. S. 57 ff.) oder durch xcä ver¬
bunden (s. S. 239, A. ***), ein einziges Kolleg bezeichnen. Immerhin zeigt sich,
daß auch hier in der Namensgebung wenigstens die Einzelgottheit bedeutend
überwiegt***). Den 30 bis 40 Fällenf), wo wir eine einzige Kultgottheit
heim Vereine antreffen, stehen etwa je acht Vereine mit zwei und mit drei
Gottheiten gegenüber, selten läßt sieb eine größere Zahl vermuten, und eine
Besonderheit ist das Kolleg, das mindestens sieben Gottheiten huldigt ff).
372; 373; 398a—e; 399a; b; 401; 402; 403; 404; 406; 407; (407A); 410; 410B; 411A;
412; 414A; 415; 416; 418A; 422; 423A; 424; 425A?; 426; 427; 433; 4S9A; 440; 448;
(451D); 453A; 455B; 458A; B; 459; 462AA; (466); 466A; (469); 469 A; 470; 471; 474-
474B; 475a; b; 476; 480; 482; 485; V 3; Z 92; N 148; 148A. Über Rhodos’ und’seine
Dependenz s. S. 244, A. «*. Vgl die Liste S. 174, A. *.
*) Über die Zwölfgötter s. S. 177 (B 79; 418; 238: zusammen mit dem Heros Char-
mylos), über B 2 s. 8. 174, A. * a. E.— B 26, Z. 20 f., 24 (Isis neben Asklepios und Hygieia);
B77 (Askl., Hyg., Eirene im Bilde); B 384 (Herakles und Aphrodite); B 432a: b (Zeus,
Tyche, Helios, Hermes im Bilde; s. S. 242); B 435a—f (Artemis, Helios, Tycke neben dem
Kaiser); B 387 (?Bakehantinnen bei Asklepiosverehrem aufgestellt); Z 10 (Nsilatov neben
Verehrung des Priapos). Groß ist die Zahl der Götter bei der freilich mehr offiziellen alten
Sängergilde von Milet (B 319C): Apollon Delphinios (Z. 11 , 15, 24, 36), Hestia, (Z. 13,41),
Hekate (Z. 25, 28, 36), Nymphen (Z. 29) nnd verschiedene Heroen (s. Wilamowitz S. 629)!
Anders zu erklären ist das Auftreten des Hermes neben Sarapis und Isis (B 413 A),
des Hermes und Dionysos neben Sauazos (B 446a); s. S. 193, A. **+. Movasta ko
(B 315C, Z. 6) sind wohl staatliche Feste. Vgl. die Fälle, wo der ägyptische König oder
der Kaiser neben die eigentlichen Götter tritt, und den Synkretismus der Spätzeit (B 477 b
vgl. mit a: Zeus-Helios-Sarapis neben dem Kaiser).
“) Auoh w ® nn ™ einer koisehen Inschrift (JS 237, Z. 1) die Lesung \4w']vv[ai.ciaTcd]
■Aal £Ee[i]alo[t<xl] sicher wäre, frage es sich doch sehr, ob ein Verein vorliest. Über
B 165 a; b s. S. 239, A. ***.
"**) Von B 27 2, Z. 7 (vollständig?) und zwei unsichern Fällen (B 255, Z, 11; 282, Z. 7)
abgesehen, haben wir nur selten die Partizipien auf -Ißovzas oder -d'Qovzas (B 243, Z. 13
Nisyros; 306 Loryma), sonst stets die Bildung auf -arm (g. 62): B 250, Z. lf.; 260, Z. 3f. 6 ff
(S. 240, A. *); 262, Z. 2f.; 263, Z. 11 ff.; 266, Z. 4; 267 a—c (Haliaden und Haliasten; s. S. 57);
267a, Z. 43 u. b, Z. A9; 267a, Z. 75; 268, Z. 3f.; 268, Z. 6f. (u. 266, Z. 8?); 270; 272,
Z. 2?; Z. 6; 273, Z. 4; Z. 8; 274, Z. 61; 276, Z. 2; 279, Z. 2, 6; 280, Z. 5?; 281,
Z. 101; 284, Z. 1, 8; 287, Z. alf.; 289, Z. 14f. (vollständig?); 291, Z. 1; 293, Z. 21;
296, Z. 2?; 297, Z. ol; Z. b5; 298, Z. 2 (Chalke). Nisyros: 243, Z. 14f.; 15 (s. B 244, Z. 16);
1 1 - Vgl. 245 a; b. Kedreai: 310, Z. 1 (Dioskuren).
f) Eine sichere Zählung der Vereine ist unmöglich; s. S. 62.
+t) Zwei Götter: a) „Gottesnamen“ ohne Aal: B 268, Z. 71 (Hermes und [Demeter]?
Beafiotpig ob); 272, Z. 1 (Zeus Xenios und Dionysos); 272, Z. 5 (Zeus Atabyrios und Agatho-
daimon); 273, Z. 2f. (Zeus Soter und Sarapis); 273, Z. 41 (Men und Aphrodite); 295,
Z. 61, 18 {Ilava&avaUral AivSwezal). b) mit Aal: B 252, Z. 4ff. {nav[a»]r,vaCazal Aal
HgaAlaiazal); 275, Z. 3f. (TloaaiSaviaazal xai ’Aexlaxia[az]al). — Drei Götter treffen wir
B 283 Z. 12f. (Asklepios, Apollon, Aphrodite). Gewöhnlich steben „Gottesnamen“: a) ohne
Aal: B 273, Z. 1 f. (Helios, Athene, Hermes); 289, Z. 3, 13f. (Dionysos, Athene, Zeus
Atabyrios); B 272, Z. 81 (Zmiipiaatal [s. n.] Aioa^anaaral [IIav]a&«r«ttitul AivSiaazai).
G Ö TTERVEREHRUNG.
245
Auch für die rhodisehen Vereine mit mehr als einer Kultgottheit, ist zunächst
vielleicht darauf hinzuweisen, daß sich unter den betreffenden Göttern mehrfach
fremde finden (s. S. 57 ff. 244, A ff). Gleichwohl läßt sich nicht leugnen, daß
sich in Rhodos, besonders seit dem 2. vorchristlichen Jahrhundert (van
Gelder, S. 309) die Götter im Kultus mehr als anderwärts, 'gelegentlich
in offenbar willkürlicher Weise, häuften. Gewiß handelt es sich bei den
von den Namen der verschiedensten Gottheiten entlehnten Bezeichnungen
desselben Vereins um nichts anderes als um die zahlreichen von ihm ge¬
feierten Beste. Dazu kam natürlich die Sucht mit einem volltönenden
Namen zu prunken (s. S. 65). Daß dabei das eigentlich religiöse Element
eine bedeutsame Rolle gespielt hat, ist vielleicht bei der geringen Stetigkeit
solcher „Kultvereine“ gerade weniger wahrscheinlich. Neben den rhodisehen
Vereinsgenossen stehen die dionysischen Künstler als eifrige Verehrer von
Gruppen verschiedener Gottheiten. Zunächst treten an die Seite des Dionysos
gern die andern Förderer der Kunst; namentlich Apollon und die Musen ver¬
eint (J 6, Z. b8; 24, Z. 3?), denen sich bisweilen noch Hermes gesellt {/] 28,
Z. 9, 13)*). Besonders die agonistische Tätigkeit der Techniten mußte diese
wie manche andern Götterdienste fördern. So haben verschiedene Genossen¬
schaften dionysischer Künstler mit dem pythischen Apollon und den heliko-
nischen Musen zu schaffen (S. 131£; 138; 141), aber auch andere Götter
wie Herakles in Theben (4 11, Z. 20; s. S. 141), Artemis Jevxo W v V vtj in
Magnesia a. M. 21Ä, Z. 16; B, Z. 24ff, 60f.) bekommen für sie Bedeu
tung, ganz abgesehen von den fast selbstverständlichen Dedikationen und
sonstigen Huldigungen an Hauptgottheiten der Staatskulte**); ja daß ihr
Kult oft keine Beschränkung kannte, zeigt der häufige Hinweis auf die
„andern Götter“***), zu denen, wie wir ja sahen, später vor allem Könige
und Kaiser gehörten.
Syme und die klemasiatisehe Küste am Busen von Syme: B 246, Z. 9f. u. 304 Z 2f
(Adonis, Aphrodite, Asklepios); B 304, Z. 7f. (Herakles, Oiax und eine dritte (?) Gottheit)-
b) mit xki: B 281, Z. 9f. (Asklepios, [Apollon] Pythios, Hermes). Eine Mehrheit von
Gottheiten stellen auch die samothrakiseben Götter dar (S. 2231), die auch als 2. xal
Arjfiviaoral (B 256, Z. 151; 181) und 2. ’AtpQotfieiuazm (B 266, Z. 5; 246, Z. 11: Syme)
erscheinen. Nicht minder können alle ZazrtQtcaszal hinsichtlich der Zahl der °-emeinten
Gottheiten Zweifel erregen (S. 238), wenn nur ein (B 251, Z. Sf. Z. 'H 9 [mXsiarm]) oder
gar kein bestimmter (B 290, Z. 4) Gott angedeutet wird (S. auch Zafio&QcaKiaezal
r"° T ' B 2U ’ Z ' lff ' u - °- B 272 ’ z - 3f - u - n. 273, Z. 5ff). — Der Titel des Kollegs
das die meisten Gottheiten verehrt, lautet: Z^z^taaräv ’Amdcanam&v Iloaai&amaoräv
IlgccAXuaräv A&avaCBz&r AtpqoSieiaaz&v ’EQpalaz&v Muzqos @emv aoivov (B 273, Z. 5ff).
*) Syrakus nimmt ein Museion das Ehrenbildnis auf (A 41, Z. 3 ).
**) A 32 A (olympischer Zeus); 36; 38; 39 (paphische Aphrodite). ’ Vgl. den Dienst, den
die athenischen Techniten den eleusisehen Gottheiten Demeter und Kore (A 5), ja allen
athenischen Stadtgöttern neben Dionysos (A lBß, Z. 291 z&v &Ua>v 9säv z&v nare x 6v-
rmv rijv itohv rijv ’A&n[vaia *]) widmen, die Aufstellung einer Stele im Apolloheiligtum
zu Nysa (A 89, Z. 49).
***)_ oi 9soL A lß z - 15 (= ß 731), a, Z. 18 (= ß 76), a Z. 33 (= ß 89); 5, Z. 8;
13, Z. 7; 28, Z. 6; 30, Z. 2. Awvvaos Aal ol alloi &aol A 10B, Z. 451; 33, Z. 61, 19.
ol äUoi ttsfoi. mvzag] All, Z. 12. Über die Verehrung der Gesamtheit aller Götter
a. Usener, Götternamen S. 344f. Vgl. auch o. S. 177. 240, A. *. 241, A. **.
246
Zweites Kapitel.
Schließlich lehrt uns unsere Übersicht über die Kulte auch, daß das
fremde Element allerdings unter den Vereinsgöttern sehr stark vertreten ist,
ja daß es wahrscheinlich sogar überwiegt; muß man doch bedenken, daß nur
wenig Kulte als sicher echt griechisch nachgewiesen werden können, und
daß wohl noch hinter manchem Dienst der Aphrodite, des Herakles und
anderer Götter sich ein fremder Kult verbirgt. Soweit, freilich nur soweit,
kann man Foucart beistimmen, wenn er die große Bedeutung der fremden
Götter für die Vereine betont.
§ 2. Der Götterkultus.
Im allgemeinen darf man nicht erwarten, daß der Kultus, dessen hohe
Bedeutung für die Vereine nach dem eben Dargelegten nicht zweifelhaft sein
kann*), bei ihnen andre Formen zeigt, als sonst im griechischen Leben.
Immerhin werden sich auch auf diesem Gebiete Beobachtungen darüber
machen lassen, wie gewisse Erscheinungen besonders hervortreten oder auch
wieder von geringerer Bedeutung sind, wie manches sich eigenartig ent¬
wickelt hat.
Zwei allgemeine Gesichtspunkte sind bei der Unterscheidung der Kollegien
mit Rücksicht auf ihren Götterdienst besonders zu beachten. Zunächst be¬
schränken sich einzelne Genossenschaften auf die Feier von einigen oder gar
von einem Feste im Jahre, man könnte sie also Festvereine im weiteren Sinne**)
nennen, andre wieder zeigen ein reichentwickeltes religiöses Treiben, es sind
also Religionsvereine, die bisweilen geradezu als Religionsgemeinden an¬
gesehen werden können. Das letztere läßt sich freilich nur für einzelne
Fälle und für gewisse Zeiten der Entwicklung vermuten. Eine sichere Ent¬
scheidung im einzelnen läßt- sich nur treffen, wenn wir den eigentlichen
Vereinszweck erkennen können, was ja meist nicht möglich ist. Eine zweite
wichtige Frage ist die, wie die Vereine bei der Vermittelung der Religions¬
übung' des Auslandes beteiligt waren. Nun wird es, an sich betrachtet,
wohl natürlich erscheinen, daß ein fremder Kult von den Genossen eingehender
und eifriger gepflegt wurde als ein heimischer, daß an ihn am ehesten eine
wirkliche Religionsgemeinde sich anschließen konnte. Doch hat es gewiß auch
genug wirkliche „Kultvereine“ heimischer Götter gegeben, und es mag wohl
auch an bloßen Festvereinen ausländischer Gottheiten nicht gefehlt haben.
Zunächst sei darauf hingewiesen, wie begreiflicher Weise die Spuren eines
ausgedehnteren persönlichen Götterdienstes des einzelnen Gläubigen in den
Urkunden uns nur selten begegnen. Es kommen nur zwei Vereine in Frage,
und zwar solche, die einer fremden Gottheit huldigen. So wird den Orgeonen,
wohl der Bendis, vor den Fremden, die ein Opfer darbringen, das Vorrecht
*) Vgl. die besonders in attischen Inschriften beliebten allgemeinen Wendungen:
ta rov &iov (rijs tieo-O, räv 9smv) Ä 51a/J, Z. 15, tcc -aara r.&. Ä 2 h, Z. 37, 42; A 19, Z. 10,
16, ta icgos r. ». A 2b, Z. 27, 33; [3c, Z. 26f.]; 69, Z. 56; B 24, Z. O, TCC T. &. B 2.4,
Z. 12, 21; 50, Z. 3f.; s. S. 240, A * u. Kap. VI.
**) Ober g-ewisse Festvereinigungen im engeren Sinne, die nicht als eigentliche
Vereine gelten können, s. S. 70 ff.
Götterverehrusg.
247
zugestanden, daß sie ohne Abgabe von Sporteln an Priester oder Priesterin
opfern dürfen*). Der Vereinsgründer Xanthos ferner beschränkt die Einzel-
opfer der Verehrer des Men, die nur unter seiner Assistenz stattfinden dürfen,
auf die erste Hälfte jeden Monats (A 51 a/3, Z. 19f.). Charakteristisch aber
für das Treiben der Vereine ist es, daß, wie wir noch sehen werden (S. 253),
besondere festliche Anlässe im Leben des einzelnen von der Allgemeinheit
initbegangen wurden**).
In den meisten Fällen von Kulttibungen nun, die wir keimen lernen,
liegt eine Betätigung der Gesamtheit vor, wie sie sich zunächst bei
regelmäßigen Zusammenkünften, an denen sich zu beteiligen Pflicht der Ge¬
nossen war***), darstellt.
Der verbreitetste Ausdruck für diese religiösen Vereinigungen ist
ävvodos, ein Wort, das nie, wie es scheint, für die geschäftlichen Sitzungen der
Vereine gebraucht wurde f). Freilich ist es wohl der Sprache der älteren Kolle¬
gien noch unbekannt. Daher treffen wir es, was Attika anlangt, nur ff) bei den
Dionysiasten des Piräus (^44a, Z. 30), weiterhin in Demetrias (B 50, Z. 12f., 22),
vor allem aber auf den Inseln, auf Lesbos (B 156a, Z. 10f.; b, Z. [9?], [12];
157, Z. a3), Delos (B 166a, Z. 45, 48), Rhodos (B 266, Z. 2; 267a, Z. 23, 27,
58, 61, 120) und seltener (s. u.) auf Thera (5 220, Z. 160), sowie in Klein¬
asien fff) and Kallatis (B 96, Z. bll), schließlich vielleicht auch bei den diony¬
sischen Künstlern in Syrakus ([z/ 40, Z. 6]) und bei der Gerusie von Syros
(r 16d, Z. 10; s. A. *f). Neben 6vvodo$*f) findet sich offenbar ganz im selben
Sinne 0vvaycoyrf**f), das besonders aus Thera (B 220, Z. 115, 118, 127f.,
131 f.; [221, Z. 15]) und Kos (5 229, Z. 93), aber auch aus Kleinasien (B 316b,
*) A 2 a, Z. 3: ärsXstg avvovg &vuv. Vielleicht iat das Wort cbstijg in einer ganz
verstümmelten Inschrift von Kallatis (B 95, Z. b3) ebenso zu verstehen. — Über diese
Opfer der iSiäncu und über die Tätigkeit des Priesters dabei s. IV. Kap. § 2
**) Eine Besonderheit ist es, wenn im Familienverein der Epikteta (£ 220, Z. 50f.)
und in dem des Diomedon die Feier der Hochzeit im Heiligtum, und zwar im letzteren
Falle sogar in Verbindung mit dem Feste des Gottes, stattfinden konnte (B 229, Z. 86ff.).
Gewiß war aber auch hier der Verein wenigstens bis zu einem gewissen Grade beteiligt.
***) A 46, Z. 9 ff.; 59, Z. 50 ff. (Stengel, gr. Kultusaltert. 2 S. 167).
t) Ziebarth S. 144, A. 1 . Vgl. IV. Kap. § 1 . Nicht ganz passend erscheint daher
Dittenbergers Bemerkung {adn. 7) zu Sylloge 8 727, und seine Ergänzung iv | vofiuica
avvo&on] B 225, Z. 2 (s. IV. Kap. § 1), wenn auch bei Gelegenheit einer avvoSog etwas
Geschäftliches ausnahmsweise erledigt werden konnte (B 267a, Z. 23; s. IV. Kap. § 3).
tt) 8* 8. 159, A. ***. — Dem. XIXI, 71: Sstnvov aal Gvvoftog */. oivi) ist wohl kaum mit
Maaß (S. 26, A. 1) auf einen Verein zu beziehen.
ttt) B 312, Z. 7, 19; 341a, Z. 25; 384, Z. llf. Ui \y. , ,o)fir i rtY.aij ; 416, Z. 22f. ([rsrayjgsvoit
[koi ]vai G.). Vgl. N 109 a, Z. 18.
*+) Daß man an manchen Stellen schwanken kann, oh man s. im Sinne von „Ver¬
sammlung“ oder von „Verein“ zu verstehen hat, ist schon (S. 163, A. fff, vgl. mit S. 159)
betont worden. S. z. B. B 225, Z. 26; 468, Z. 13. — Auch bei der Phrase oi itsgl avvoÖov
(B 117 D, Z. 2; S. 163, A. ft) tut man wohl gut, wenn man die Eigenart der bosporanisclien
Festvereine berücksichtigt (S. 72 f.), an die Grundbedeutung „Versammlung“ zu denken.
Allgemein ist die Wendung (warm6[Xav !-vv6ä]aiv ( N lei, Z. 2; vgl. Tlid: S. 163, A. ***).
**t) s. daher die freilich auch nebeneinander auftretenden Ämter des % cm)? avvöSov
und des evvayayevg IV. Kap. § 2,
248
249
Zweites Kapitel.
Z. 10; 414b, Z. 7; N 117b, Z. 15) und Ägypten (?£ 455D, Z. 2) bezeugt ist*).
Eine Einzellieit ist schließlich die bei dem späten Familienverein in Hierap.ytna
auftretende Bezeichnung evv[e]Tijfia (T19, Z. 10).
Für die Bedeutung der beiden eben genannten üblicheren Ausdrücke
ist daran zu erinnern, daß der wichtigste Akt dieser Zusammenkünfte aller¬
dings das Opfer war; daß aber avvodog wie ovvaycoyTj im besondern auf die
an das Opfer sich anschließende festliche**) Vereinigung der Genossen hin weist,
lehrt der Umstand, daß beide Ausdrücke nicht selten noch hinter dem Worte
ftvoia stehen***). Sie finden sich daher auch in Verbindung mit dem Namen
des Hauptfestes. So haben wir in Methvmna die (fvvoöog rav {Leycchcov 2 lcc-
qcmihcov (B 157, Z. a 3), in Chalkedon (?) die Ai'og 3vvaymyrj (B 414 b', Z. 7).
Es läßt sich aber nicht in Abrede stellen, daß namentlich in älteren, d. h.
vor allem attischen, Urkunden auch &väia vom Feste gebraucht wirdf).
Auch von dem „Tage des Gottes“ sprechen dionysische Künstler (z/ 30,
Z. 32) ff). Oft wird im allgemeinen von den „üblichen“ Tagen und Zeiten
geredet fff). Im speziellen wird der Festmonat aufgeführt oder auch das
*) Da Gvvuyiayii sich von dem für das Vereinsleben so wichtigen evvaysiv herleitet
(s. auch Dittenberger adn. 48 zu B 229, Z. 139), so kann es auch im allgemeinen Sinne
von der Gründung des Vereins oder der Vereinigung der Genossen gebraucht werden:
ß 341a, Z. 12; V 27, Z. 6. — B 4S1A, Z. 1 (staatlich; s. S. 168, A. ***). — oilloyag
s. IV. Eap. § 1.
**) I s t doch der Ausdruck soprrf für unsere bescheidenen Vereine wenig üblich
(■A 59, Z. 44: Iobakchen; B 473, Z. 28: Königsfeste). Wo er sich findet, handelt es sieb,
meist mindestens um eine Beteiligung der Gemeinde: J3 163, Z. 8, 16, 29; 354a, Z. 4; b,
Z. 5; B 72. Z. 17; N 58, Z. 20, 23. Vgl. [tu ion'yraGLiiuia (— „Kosten für Festlichkeiten“:
Buresck S. 11) nach Erwähnung der frveica (s. A. ***) N 49, Z. 16 f. Unsicher ist A 67,
Z. 3. — Von einer rtavrtyvgig können eigentlich nur agonistische Vereine sprechen; so
wurde sie offenbar besonders feierlich von den teischen Techniten begangen, denen sie
vom König ebenso wie ein Panegyriarch (IV. Kap. § 2) zugestanden würde: A 21A, Z. 32
(?) navriyvgtg täv t[tp«]ä»); 16A oft (vgl. mit A 11, Z. 28). Den Hieroniken von Ephesos
erlaubte sie Marc Anton (H 26, Z. 16f.). Nur im Diomedonverein wird einmal der stolze
Ausdruck rc. vom Feste der Verwandten (?) gebraucht (B 229, Z. 21 f.); B 266, Z, 2 ist
wohl eher fv Talg Gvvo&oig v.ixi iv tu Hg ulAuig x«« 3 [?rop rifisguig ] zu ergänzen; vgl.
B 282, Z. 4(?). — Häufig finden sich natürlich beide Ausdrücke von den offiziellen Festen
Ägyptens; z. B. B 457, Z. 33ff.; aber auch Z 97, Z. 9.
""'*) -B 166 a, Z. 47 f.; 341a, Z. 25; N 109 a, Z. 18 (s. Frankel u. Dittenberger adn. 17); B 220,
Z. 115 (avvuyaya). — Nicht recht passend sagt daher Dittenberger (Syll. 2 727 adn. 7): ,,«Wß
et evvoSog fere promiscue usurpantur“ (s. S. 247, A. f). Bichtiger scheidet er no. 734, adn. 49
(s. Or. Gr. i. s. 748, adn. 12) die ewaymyi] als „eonvivium“ von dem am Tage vorher statt-
findenden Opferfeste. -— Vgl. auch die Erwähnung der [xofjvo d gvvoSol nach der der \^IßiSi]ct
und der andern l/iffora] £ 416, Z. 20 ff. Natürlich erforderten daher die avvoSoi ebenso
wie die ftvoica Geld: B 341a, Z. 25; 166a, Z. 44f. (Befreiung von den Beisteuern).
t) Darauf weisen besonders Wendungen hin, wie rrji «Won tov Wovvi%mvog A 2i,
Z. 26, [tfj «. t]ov AjUprugdov All, Z. 13, tfjg «[-ujfffae tfjg’Aipgodirrig AlSc, Z. 46f., Talg
«Wats, orav ftvaetv u. a. S. 256 A. fff, oüffas rüg r&v KoguyUov «voieeg B 24, Z, 11;
s. -B 229, Z. 109 (Dittenberger adn. 39).
tt) 7gl, die offizielle Feier in Ephesos r\ ysvsei o£ tijg &sov u. ä. B 830, Z. 27,
151, 157, 163, 171, 209, 354f., 373, 376, 391. S. S. 250f.
ttt) od Xß«7jxouöai 7]liegen A 2e, Z. 15; A 3, Z. 18; oi x. xgövoi A 21, Z. 9; A 1«, Z. 17
(— ß-, 2. 74 f.); cd ÖLUTStuyiihat h t&v xoiv&v fj/is qul A 5, Z. 39; oi %g. oi[ rsray^voi, A 34,
GöTTISRVEREHRTWG.
genaue Tagesdatum*), vor allem aber ist die Angabe der zunächst vom
Namen des Gottes abgeleiteten Festbezeichnung wichtig. Treffen wir sie
auch im allgemeinen selten,'so ist zunächst zu bedenken, daß man zahlreiche
Festnamen aus den oben (S. 57 ff.) aufgeführten „Gottesnamen“ der Genossen
(S. 62 f.) zu erschließen hat. Es wird aber doch kein bloßer Zufall sein,
daß in den ausdrücklichen Festbezeichnungen vor allen die Namen fremder
Gottheiten wiederkehren, von einheimischen kommt besonders**) Dionysos in
Frage mit seinen Bax%sia in Athen und Rhodos und mit den Aiovveia der
Techniten***). Sonst begegnen uns Aämvia (A 13a, Z. 9; 66, Z. 10; B 305, Z. 7)
und ’ArriSsraf'), ’lffidiaff), XktQaxuicc (ra jisyala B 157, Z. a3) oder
Aapaiaijafff) und Nsi[la\a (B 157, Z. a4). Dazu kommen in besonderer
Weise bezeichnete Feste, in erster Linie von Vereinen mystischen Charakters.
Dem Dionysos wird eine Tptsrr/pt's in Rhodos gefeiert*f), die Iobakchen
begehen in der dfiguertjQis ( A 59, Z. 43, 69, 112, 152) ihren Stiftungstag'
(Dittenberger adn. 30), der Ankunftstag des Gottes in Athen wird von ihnen
in den xataymyiu festlich begangen (Z. 114, Dittenberger adn. 53), ihr
Bakcheienfest (Z. 43) nennen sie auch 6Tißttg**f). Von mystischen Demeter-
festen kennen wir die KogAyia (S. 68), andere, wie dvdßaßig und Svsig, sind
uns für Vereine nur unsicher bezeugt***f). Auf die ©soi-svia ist noch ein¬
zugehen (S. 268f.), auf das Isisfest der XaQfiößvvu ist schon hingewiesen
(A. ff). Schließlich zeigt sich der Einfluß Roms bei den Festen der perga-
Z. 24; ul Ti&iaiiivai i). F 16a, Z. 14; (ui) ü&t.fioi ( tov «so«) rj. A 59, Z. 163, vgl. 111; B 436a,
Z. 11 u. b, Z. 16 (Mi&gmuva ); [«]U«[i ?).] B 416. Z. 21; [m f] rijg gvvoSov A 30, Z. 12f.
*') Monat: A 1A, Z. 25; B 26, Z. 19f. (tov nefvjtrov (irjvog)', 220, Z. 61ff„ 131ff.; 267a,
Z. 68 mit 86; 321, Z. 5. — Datum.: A 59, Z. 120; B 96, Z. a2; 96, Z. 4; 229, Z. 59f.; 393
(s. S. 250); J 33, Z. 17 (rolg Aioyvoioig s. A. **); F 14c, Z. 6. — Dabei finden natürlich
z. B. Dionysosfeste gern im Dionysosmonat statt (B 95, Z. a2; 321, Z. 6f.). Vgl. rct rgiu-
xoctk bei den Kogayoi B 24, Z. 24. Vgl. B 187 (g. 250); A 2A (S. 251); N 95a (S. 251, A. *).
*0 Außer den fl\guy.7,ci]u in Kos (Wilhelm zu B 229, Z. 155) können wir wohl nur
staatliche Feiern nennen: ’lraviu (B 163, Z. 5), Movasta und 'Eg/ruiu (B 315 C, Z. 6),
'Egiicäu ( N 40a, Z. 4), Tugyrjhu und Msruysirma (B 319C, Z. 20), »sgivu ’A6xlr\rteta
B 396Ab, Z. 20.
***) A 59, Z. 43 (s. Dittenberger adn. 31) und (s. S. 68, A. **) B 267 a, Z. 49 (B.). —
Bei den zahlreichen Aiovvaia der Technitenurkunden hat man wohl meist an staatliche
Feiern zu denken, wie ja die dionysischen Künstler ex officio auch mit andern Staats¬
testen zu tun hatten (S. 132, 138, 141), die hier nicht wieder aufgezählt werden. Gleich¬
wohl wurden diese Staatsdionysien wie auch andere Feste M2A, Z. 27; 11, Z. 28) von
den Techniten für eigne Zwecke (Ehrenkränzung usw.) ausgenutzt: A 2A, Z. 26; 11,
Z. 28f., 28; 21B, Z. 43, 76; 33, Z, 16«.; 34, Z. 9f. Vgl. T29e, Z. 2.
fl äiicpÖTsga tu ’ArriSnu (A 2e, Z. 10) hei den attischen Meterorgeonen bedeutet,
nach Foucaxt (p. 92) nur ein Fest.
ff B 210, Z. 16; [416, Z. 20], Vgl. laixk x cd 7CVQ0(p0Qi%a dsLTtva B 26, Z.-24f.;
B 97, Z. 3ff.; 416, Z. 12 (s. S. 221).
fff) B 215 s. S. 219, A. ff; Z 101 s. S. 220.
*f) -ß 26^ a, Z. 50 f. ncitcc TQLsrriQLdo' <kvEd'7]%t: zfiistYiQLGi uai tmi Kot-vcdi-. S. den. Bei¬
namen des Gottes TQisz-riQi-nog in Melos S. 202.
’^f) Z. 112, 114, 151; Dittenberger adn. 36 und 52, — S. IV. Kap. § 1,
^f) B 485, Z. 1, 5; s. v. Prott z. St. Vgl. dort vsmficcta (Z. 4), -AOixauXriaLg (Z. 6),
vSqo%ogLu ( Z . 2 ).
250
251
Zweites Kapitel.
memschen Hymnoden (.B 393), auch abgesehen von den Kaiserfeiern: bei der
Neujahrsfeier (Kal. ’ltzvovccQicag Z. B6, C4, D6) und dem Rosenfest (andiff/ufg
Z. B8, C6, D 8)*).
Mit allen diesen Feiern unterscheiden sich nun freilich die Privatkulte
nicht wesentlich von den öffentlichen. Aber es kommen noch besondere
Tage hinzu, die für das individuellere Treiben bei den Vereinsgenosseu
charakteristisch sind. Dazu gehören in erster Linie nach verdienten Männern
benannte Gedächtnistage («rc övvfioo rjfiSQai), in der Regel natürlich ihre Ge¬
burtstage (yevsd-lioi). Offenbar hat sich dieser Brauch aus dem Totenkultus
entwickelt, auf den schon hingewiesen ist (S. 227 ff.) und noch weiter einzu¬
gehen sein wird (YI. Kap.). Das erste in der Entwicklung ist wohl der
Gedächtniskult zu Ehren eines Vereinsstifters (xnattfg), wie der der Gründer
von Philosophenschulen (Wilamowitz, Antigonos von Karystos S. 282, 289 f.)
oder von Familienvereinen**). Dann kommen oft neue Gedächtnistage hinzu,
sei es, daß einzelne Personen ausdrückliche Vermächtnisse zu diesem Zwecke vor¬
nehmen (B 221, Z. 8; 436a—e) oder die Initiative von der Vereinigung ausgeht
(B 18<, Z. 21f.; 341a, Z. 35f.; N 49, Z. 21f.; Z 97, Z. 9). Dabei kann die Feier
auf den Tag eines Gottes verlegt***) oder mehr selbständig begangen werden.
Eine merkwürdige Weiterentwicklung dieses Brauchs ist es aber, wenn man
auch Lebendenf) einen solchen Festtag zugesteht. So wird die forootniftos
VH V“ nicht aur von den Attalisten in Teos zu Ehren ihres verstorbenen
Stifters Kraton begangen (B 341a), sondern auch für den lebenden Hege-
mandros von seiten der Lampadisten auf Patmos (N 49, Z. 21 f.). Die
Feier aber eines Geburtstages (yevsd'lios ijiiega) wird wohl in dem mit der
ägyptischen Garnison von Thera zusammenhängenden Verein der Bakehisten
angeordnet (B 225, Z. 25 f.), nicht minder von den auf der Dionysosinsel
Setis sich einfindenden ägyptischen Militärs (B 473, Z. 29) ff). Ein bestimmtes
ägyptisches Monatsdatum wird ferner in einem delischen Verein angegeben für
eine Ehrenfeier, zu der 50 Drachmen ausgeworfen werden (B 187, Z. 21 ff.),
und eine ägyptische Gilde ehrt ihren xtqoGxaxrig durch eine ionxij diä ßiov
(Z 97, Z. 9). Schließlich begeht auch der Priesterverein des Asklepios in
*) Diese Übersicht zeigt, daß oft mehrere Feste von einem Vereine begangen
wurden (S. 249f.), mögen sie nun ausdrücklich genannt werden (A 2, S. 216; B 157; 416,
485; vor allem A 59 und B 393) oder zu erschließen sein (A 13 a; 66; B 305). Dabei
bandelt es sich vor allem um fremde und Mystengötter, — Jüdische Feste kommen in
Hierapolis für die Bekränzung des Grabes in Frage: iv xy hogxy xäv äSttjimv Z 68a, Z. 6;
eV x. £. 7isvx7]no[axrje] Z. 9.
**) s - 87f - »• besonders den [ ’H]emX[fjs Atonsä]6vxswe (B 229, Z. 2; s. S. 75) und
den ’Aya&ög Aai^mv im Poseidoniosverein (B 308; s. S. 227).
***) So wird der Geburtstag des Platon von den Akademikern zusammen mit dem
des Apollon begangen (Wilamowitz S. 282), die Gedächtnisfeier für die Kyrilla in
Amorion an den „regelmäßigen Tagen am Mithrasfest“ (B 436a; b; s. S. 217).
ij Der eigne Geburtstag gibt auch den Anlaß zu einer Geldverteilung ( vo/iij oder
d'uxvo(i7j)i .T30i, Z. 7f.; 41c, Z. 15ff.
+t) Auch in der verwandten Inschrift B 468 werden nach den regelmäßigen Monats¬
feiern allen imbwjioi rifisgm genannt (Z. 13f.), die nicht sämtlich Königsfeste (8. 231 f.)
zu sein brauchen. Vgl. B 466, Z. 27 ff.
GrÖ TTERVEREHKDN Ö.
Mantineia den Geburtstag seiner Wohltäterin (B 26, Z. 19: y. ?;.) durch recht
bezeichnende Opfer für sie und ihren Gatten an Asklepios und Hygieia*).
So verschiedenartig alle diese Eälle erscheinen, so haben sie doch manches
gemeinsam. Vor allem ist .fast überall deutlich die Beziehung zu Ägypten
oder Pergamon zu erkennen. Hat man außerdem zu beobachten, wie hei
gewissen militärischen, also offiziellen Kreisen nahestehenden Genossen (B225,
Z. 27; 473, Z. 26 ff.) zugleich an die Festfeier für den König erinnert wird,
so kann uns das darauf Hinweisen, wie in der Tat in Ägypten und dem ihm
wohl auch hierin getreulich nachfolgenden Pergamenerreiche neben der Ge¬
burtstagsfeier für verstorbene Genossen eine solche für lebende allmählich
üblich wurde, wie sie nach dem Muster der dort bräuehlichen Königsfeste
erst ins Leben getreten ist.
Wie bedeutsam diese Königsfeste besonders für die ägyptischen**) und
pergamenischen***) Fürsten, aber auch für die von Bithynien (B 228, Z. 6),
Kappadokien (aI 2A,, Z. 33f., 36, 38£) und Pontos (B 198) vor allem im
Schoße von der Öffentlichkeit nahestehenden Körperschaften geworden sind,
ist schon gezeigt worden (230ff.).
Nachfolger der hellenistischen Könige auch in diesem Punkte waren,
wie ebenfalls erörtert ist, die römischen Kaiser (S. 233ff ).
Es sei nur hervorgehoben, wie auch für beide Arten von Herrschern in
der Regel der Geburtstag Gedächtnistag warf), wie der die Dynastie be¬
gründende Fürst als Gründerheros neben den späteren Herrschern weiter ver¬
ehrt wurdeff) nnd wie schließlich die Geburtstagsfeier von des Herrschers
Gemahlin gern in der Weise mit der des Herrschers selbst in Verbindung
gesetzt wurde, daß man ihrer an dem dem Fürstengeburtstag folgenden oder
vorausgehenden Tage gedachte, ohne auf den wirklichen Geburtstag Rücksicht
zu nehmenfff). So geschah es mit der Gemahlin Ariarathes’ V. von seiten
*) 7gl. IV" 95a, Z. 15f. (staatlich); 135, Z. lOf. (inoiyoccxo äh Kai y£[v£ j d']liag xoig xs
Tcauslv «et muä£vxal[s]). — Durch eine xm/iy gefeierte Gedächtnistage (fjfihimi) haben
wir vielleicht auch in einer kleinasiatisehen Inschrift (B 384, Z. 4, 13).
**) B 457, Z. 5, 6, 33, 35ff., 55 ff, 65f. ; 458, Z. 7f., 44ff.; 468 (s. S. 231 f.); 473,
Z. 26ff.; B 225, Z. 27 nnd N 62, Z. 22f. (Thera); Basilisten in Ägypten, Kypern und
Thera u. a. s. S. 231 f.
***) S. 231.
t) In den offiziellen ägyptischen Urkunden (B 457, Z. 6; 458, Z. 7f„ 44ff, mit Ditten-
berger adn. 32) steht daneben auch der Tag des Regierungsantritts. Über E 94 b s. Ditten-
berger adn. 10, über E 68B s. adn. 5. — xa ysvt&ha B 457, Z. 5; 458, Z. 46; N 36, Z. 35,
ysvtöliog ryiiga A 2 A, Z. 81; 69, Z.. 23, ysviewg (s. S. 248, A. ff) B S93, Z. B 4, 14, D4. —
fl ßamUtog Evfihov fyisga J 12, Z. 18, s. S. 231; fyieeai xov ßaeileag (?) A 2 A, Z. 36; ai hgai
7 }(ibqkl cu tov ytvgtov ocvTO'HQKTOQOg E 94b, Z. 14f., 28; ind)vv[Los (monatlich, s. S. 252)
^ 2 A, Z. 38f.; B 458, Z. 47 (öffentlich). — eogred B 457, Z. 33; 478, Z. 28 etc., 8. S. 248, A. **
tt) S. Augustus bei den Hymnoden B 398 (S. 234). Vgl. die Verbindung des offiziellen
Kults späterer Herrscher mit dem Alexanderkult (Beloch, Griech. Gesch. III, S. 375).
ttt) Das hat Dittenberger (adn. 37 zu A 2A) nicht erkannt. — Den wirklichen Ge¬
burtstag der ägyptischen Königin, den 9. des Monats, haben wir wohl B 457, Z. 34
(Kanopos); s. Kornemann S. 72 f. — Der Königin nnd. der Kinder wird in ägyptischen,
besonders in offiziellen Urkunden gedacht: B 457, Z. 47f., 5öff. ; 473, Z. 27f.
252 Zweites Kapitel.
der dionysischen Künstler Athens*), so wird der Tag der Livia als Vorfeier
vor dem Geburtstage des Augustus von den pergamenischen Hymnoden be¬
gangen (ß 398, s. Frankel S. 268 ff.).
Alle die genannten regelmäßig wiederkehrenden Feste sind nun von den
Genossenschaften, wie eben auch sonst die griechischen Feste, entweder ein¬
mal im Jahre oder allmonatlich begangen worden. Wie g'erade diese letztere
Form der Festfeier für eigentliche Vereine charakteristisch war, dafür spricht
schon die häufige Erscheinung der mm/mJvmh unter den Beamten**); ja so
selten verhältnismäßig die monatliche Feier ausdrücklich erwähnt wird***),
inan wird wohl gerade auch für die älteren, die athenischen, Vereine ihre
Erblichkeit zugeben müssenf), wie ja auch die eben erörterten Gvvoöol und
övvaywyai im allgemeinen als monatliche Opferfeiern (&vGi'ai) zu gelten
haben, weDn dies auch nur für einige Fälle bezeugt ist ff). Das Merk¬
würdigste sind die monatlichen Gedächtnisfeiern vor allem des Geburtstags
für verstorbene und besonders auch lebende Frästen und Kaiser, die uns
neben den jährlichen bezeugt sindfff). Hierher gehören nicht nur offizielle
Feiern wie die in den Inschriften von Kanopos (B 457, Z. 33) und Kosette
(ß 458, Z. 48, 52 f.) erwähnten und die für den Pergamenerfürsten in Sestos,
an der sich die Jugend beteiligt (IV 36, Z. 35£), sondern auch das dem König
Ariarathes V. zugleich mit dem Dionysos von den attischen Techniten ge¬
feierte monatliche Geburtstagsfest (z/2A, Z. 38f.), sowie die monatliche Kaiser¬
feier für Augustus bei den Hymnoden (B 393, Z. B13f.: nj tov SeßaGtov
ivfivjvw ysvsGCw) und den dionysischen Künstlern *f). Gelegentlich er¬
fahren wir Näheres über das Datum, an dem diese Monatsfeiern statt-
') A 2A, Z. 34, 81 f. zr.v i%o\izivr.v (so. TjiizQav) ri]v zfjg ßccaiUearis JVjüffTjg.
*) W. Kap. § 2. — Damit hängt gewiß auch zusammen, daß in manchen Vereinen
der regelmäßige Beitrag als eine monatliche Steuer (jiryncda) auftrat (A 59, Z, 48 f.).
b. Dittenberger adn. 33; Ziebarth S. 157, A. 3. — A 46, Z S ist nicht jta za [ifjva zu ergänzen,
s. Köhler z. St.
***) -®l s gesetzmäßig werden diese monatlichen Opfer ausdrücklich bei dionysischen
Künstlern bezeichnet: A 30, Z. 12f. Vgl. außerdem B 416, Z. 18ff. (Tiritfie in Iöos); r 19,
Z. 2 (Hierapytna); N 36, Z. 67f., s. S. 193, A. * (Sestos); 44b, Z. 13f. (Eretria); B 333 (eine
Liste monatlicher Opfer eines Vereins (?) aus Ephesos); N 95a, Z. 15f. (staatliche Feier)
und die folgenden Seiten u. Anm. — Da also der Tag der Feier im Monat feststand,
genügte die Angabe des betreffenden Monats; vgl. $. 249, A. *
+) S. Dittenberger adn. 7 zu A 18, Z. 25f. (»#’ IxccezTjv rij» »valav).
+f) A 4a, Z. 30 h zel tcqiozel avvööm (dazu Dittenberger adn. 16) vgl. mit Z. 23f.,
26; c, Z. 15: v.azu fLrjva exccgtov, B 312, Z. 6f. (hier ist auch itfjva zu ergänzen), 18f.
S. aber auch Ausnahmen S. 254. Vgl. ditifirfvia frvsiv Athen. VI, p. 234e.
+++) darüber im allgemeinen E. Schürer, Zeitschr. f. neutest. Wiss. 1901, S. 48ff.;
G. Wissowa, Hermes 1902, S. 157; Dittenberger, Or. Gr. Inscr. no. 56 adn. 53. S. den
Gegensatz in der großen Inschrift für Antiochos von Kommagene (ebenda no. 383, Z. 132 f.):
fr . . . ysvs&lioLg r.^iZQcag. ag iuazjvovg e viavGLOvg Ti [ioorcic] . . . hhurtzay//.. Daher wird
auch sonst die Kaiserfeier ausdrücklich als jährige (frrjfftoj, dviavoiog) bezeichnet:
J 69, Z. 22f,; 75, Z. 12f.; B 473, Z. 28 $>. s]o[»«/).
*1) 8o ist wohl die agourivla A 69, Z. 33 zu deuten, ein Wort, das sonst allerdings
vom „heiligen Monat“ gebraucht wird.
Götterverehrüns. 253
finden*). Wichtiger noch als die Monatsfeiern der Fürsten sind die zu Ehren
gewisser Götter oder auch Stifter allmonatlich begangenen Tage. Wir
haben schon gesehen (S. 64), wie sich danach sogar der Name der Genossen
bestimmen konnte. So gab es NovarjvLMTai'. TstQaäLezaL, Jemäistat,
RixccdcGtai und Eixczdslgf die an den betreffenden Monatstagen ihre, wenn
auch wohl gelegentlich recht einfachen Feiern hatten. Daß auch sonst die
vovarjvia vor allem beliebt war, ergibt sich noch aus andern Spuren**).
Aber auch der siebente Tag, gewöhnlich dem Apollon heilig***), begegnet
uns bei der Gedächtnisfeier, die in Thera eine Frau für sich und ihre
Tochter im Verein des Anthister stiftet, als der für das Opfer bestimmte
lag)’). Schließlich haben wir den neunten Monatstag bei den ägyptischen
Basilisten wie bei den späten athenischen Iobakchenfy).
So gab es denn wohl bei vielen Vereinen die Möglichkeit, eine Menge
Feste, jährliche und monatliche, zu begehenfff). Ja zu den regelmäßigen
konnten außerordentliche hinzukommen *f). Aber nicht genug damit, Naeh
dem religiösen Anlaß wurde oft gar nicht mehr gefragt, der rein persönliche
genügte. Die Aufnahme als Mitglied**)-), der Antritt***!) wie die Nieder¬
legung eines Amtes (s. IV. Kap. § 3), vor allem Totenfeiern (VI. Kap.) und
rein persönliche Angelegenheiten waren von Opfern begleitet und konnten
auch sonst für die Allgemeinheit, wie wir noch weiter sehen werden (S. 266),
Anlaß zum Festfeiern werden *ff).
*) *4. für Ariarathes V. (A 2 A, Z. 39), 6., 9. und 25. für Ptolemäus III. (B 457, Z. 34),
1:. und 30. für Ptolemäus V: (B 458, Z. 48, vgl. mit 46), 23. für Augustus (B 393 -
s. Frankel S. 265).
**) Vgl. das Mahl der Peripatetiker am Neumond (Wilamowitz S. 264); B 185, Z. 6f.
(Delos: die Bekränzung erfolgt va\zu j vovfiryvlav , also doch wohl am Vereinstage), B 229.
Z. 19 ( ysvitrivLuig ; es ist von Opfern die Rede), B 455C, Z. 10 [»t]o n «iiri s i)jLä[ 9KS ] ;
vgl. H 42, Z. A19 ?; IV 36, Z. 61 f. (Opfer beim Antritt des Gymnasiarchen). — Geschäft¬
lich wird die vovfnivia als Termin der Verpachtung genannt A 1A, Z. 22, 24; 6, Z. 6.
***) Roscher: Philologus 1901, S. 361 ff.
f) B 221, Z. 8f.; es ist nur kurz von der die Rede. A 51a|3, Z. 16 be¬
deutet s. den 7. Tag nach Beginn der Reinigung-,
ft) B 468, Z, 13f. xaztk zccg jr Qmzag iväuscg zov firjvög btdazov (Dittenberger adn. 21);
A 59, Z. 42, 69, 151 r&g {vazctg (Stengel, D. gr. Kultusaltert. 5 S. 167).
Ut) R ktü Z. 20ff. i[v zoig /c»W]o,[e] Kal dv \z(ug ajhla[ic r:[izQcug tuiJv d‘iw\acozu>r
x]cd iv [z]uig \zzzay\iUvaig [v. 0 l\vu.ig avvodotg.
*t) A 59, Z. 44 (lobakchen): xal il r zig TtqÖGnazQog iugri. zov Azou ; s. Wilhelm bei
Dittenberger adn. 32.
**+) B 398 > z - Dl3f - (Pergamon); A 59, Z. 38, 58; s. S. 266 Jobakchen. — Über die
zltsay&yia s. III. Kap. § 4.
• • • Eiorajrrjpia ’d&veav A 2e, Z. 6f. (Meterorgeonen). Vgl. N 36, Z. 61 f,, s. A. •*.
&. btengel: Pauly-Wissowa V, , Sp. 2149. — Vgl. die ru.iLizvT.iv_h anovSri A 59 Z 157f
(S. 266).
tf) Vgl. die Stiftungen von Opfern, besonders bei den dionysischen Künstlern
(A 5, Z. 31 f.; 28), die Fälle von Opfern, die sonst genannt werden (z. B. B 25, Z. 35f
vgl. mit 24, Z. 29tf.; 26, Z. 24 ff.; 229, Z. 25ff., 149ff; ri4c, Z. 7; B 458, Z. 32: offiziell),
die Opferlisten, die möglicherweise von Vereinen stammen (A 77; B 333; 334). S. S. 258 ff.
die Festmahle.
254
Zweites Kapitel.
GötterYEREHRUN fi.
255
Vergleichen wir die verschiedenen Vereine untereinander, so werden wir
freilich zugeben müssen, daß hinsichtlich der Zahl der gefeierten Feste eine
große Mannigfaltigkeit geherrscht haben wird. Schon meine Übersicht über
die Götter ergab (S. 239ff.), daß einerseits die Genossenschaften gewisser
Gegenden, besonders die von Rhodos (S. 244 f.), eine Vorliebe für z a hlreichere
Festfeiern zeigten, anderseits alle KoEegien, die fremden und Mysteng'öttern
huldigten (S. 250, A. *); spielten doch bei den letzteren schon für eine Gottheit
die einzelnen Momente aus ihrem Leben eine wichtige Rolle. Sehr ver¬
schieden war gewiß auch das Verhältnis zwischen Jahresfesten und Monats¬
feiern geregelt. Meist werden wohl die verschiedenen Gedenktage als mehr
oder weniger wichtige Feste über das ganze Jahr verteilt gewesen sein, so-
daß also auch nach dieser Seite das griechische Vereinstreiben vorbildlich
für das Leben der - christlichen Gemeinden werden konnte. Aber es ist wohl
kaum zu bezweifelu, daß manche Vereine auch mehrere regelmäßig jeden
Monat wiederkehrende Feiern begehen konnten*). Daß alle Genossenschaften,
die monatliche Opfertage hatten, auch stets wenigstens ein Hauptfest im
Jahre begingen**), ist an sich recht wahrscheinlich, wenn auch das Schweigen
der Urkunden darüber in manchen Fällen, wo verdiente Beamte wegen ihrer
Bemühungen um die Opfer gerühmt werden, bisweilen bedenklich machen
könnte.
Nun beschränken sich aber auch offenbar von den eigentlichen Ver¬
einen, die gewiß in der Regel ihre monatlichen Opfertage gehabt haben
(S. 252f.), abweichend einige Vereinigungen auf ein jährliches Hauptfest. Drei
Tage lang wurde mit einem Aufwande von 210 Drachmen das große Fest
des Epiktetavereins begangen (B 220, Z. 61ff., 118f., 134); der erste Tag galt
den Musen, in deren Heiligtume die Familienglieder zusammenkamen, der
zweite der Stifterin und ihrem Gatten, der dritte deren beiden, Söhnen.
Nicht anders stand es gewiß mit dem zweitägigen Fest des halikarnassischen
Familienvereins, für das 4 jrpuöoi zur Verfügung stehen; nur gingen hier,
umgekehrt wie in Thera, die Sterblichen den Göttern voraus (B 308, Z. 33ff.);
denn der erste Tag war für den Stifter und seine Familie bestimmt. Der
dritte bekannte Familien verein freilich, der des Diomedon auf Ros, ist zwar
auch vor allem zur Begehung eines dreitägigen Festes begründet, dessen
erster Tag dem Herakles gewidmet ist, während am zweiten die Totenfeier
(Kap. VI), am dritten der Schmaus folgt (B 229, Z. 59ff., 89ff., 139f.), aber
man hat bei diesem Verein wohl noch an andere Opfer (Z. I8ff.), vielleicht
sogar monatliche (Z. 19; s. S. 253, A. **), zu denken***).
Auch abgesehen von den Hauptfesten der Familienvereine, die Zie-
barth u. a. passend mit Familientagen vergleichen, gab es Kollegien, deren
*) Von einer Menge monatlicher Feiern scheint die Rede zu sein B 416, Z. 18 ff.
(Kios); s. S. 253, A. tty mit 248, A. ***, Auch die Wendung iv t&l nawzti cvvoSiaz bei
den attischen -Dionysiasten (A 4a, Z. 30) weist wohl auf eine Mehrzahl, monatlicher
nvvoSoi hin.
**) Vgl. dveitt S. 248, A. f.
***) Vgl. auch den kretischen Familienverein (r 19, Z. S) S. 252, A. ***.
religiöse Tätigkeit sich auf ein Hauptfest im Jahre beschränkt zu haben
scheint. So überließen die Orgeonen des Egretes (A 1A) ihr ganzes
Heiligtum mit allem, was dazu gehörte, für jährlich 200 Drachmen einem
Pächter zur völlig freien Benutzung mit einer einzigen Einschränkung.
Wenn nämlich das Opferfest ihres Heros-im Boedromion kommt, muß
er ihnen das Heiligtum zum Feste vorgerichtet (s. V. Kap. § 1) zur Ver¬
fügung stellen. Es ist in diesem Falle*) freilich sehr wohl denkbar, daß
dei Verein infolge des Riickg’anges der Mitgliederzahl oder aus andern
Gründen seine Tätigkeit in diesem Heiligtum auf das Hauptfest ein¬
geschränkt hatte. Immerhin kann an der Tatsache nicht gezweifelt werden,
daß es Vereine gab, die sieh in ihrer religiösen Tätigkeit mit der Feier
eines Jahresfestes begnügten. Es bedeutet nur noch einen weiteren
Schritt zur freien Panegyris, wenn auch der Kreis der Teilnehmer, der
sich alljährlich um die das Fest Leitenden, z. B. um eine bestimmte
Familie und ihren Anhang, sammelt, nicht mehr festgeschlossen ist. Hier¬
her gehören Erscheinungen wie die Tcuv&qloi und - andere „Festvereine“,
die ich aus der Reihe der eigentlichen Vereine glaubte aussondern zu müssen
(S. 70 ff.).
Natürlich ist auch hei den Vereinsfesten eine mehrtägige Dauer bis¬
weilen anzutreffen und bezeichnend für deren Wichtigkeit im Vereins¬
leben**).
Daß den Mittelpunkt bei der Vereinsfeier ebenso wie beim Staats¬
feste das Opfer bildete, ist ja selbstverständlich, wenn auch die Be¬
zeichnungen svv&vtcu und dvv&veu'dTca nur beschränkte Verbreitung ge¬
funden haben (S. 34). Gerade in der älteren Zeit aber, also namentlich
bei attischen Vereinen, tritt das Opfer als die Hauptsache im ganzen
Vereinsleben hervor***). Dabei berührt sich mit dem Worte dvoCaf) oft
nahe der Ansdruck t a isqk, der, wie er eine allgemeinere Bedeutung haben
kann, auch, besonders wenn ffu sia vom ganzen Feste gebraucht wird,
*). Möglicherweise könnten auch beim Hypodektesverein (A 6) und den Kytheriern
(A 69) die Verhältnisse ähnlich liegen.
**) In der Regel handelt es sich um 2 oder 3 Tage. Vgl. außer den schon be¬
nannten Familienvereinen (B 220; 229; 308) und den Festen der pergamenischen Hym-
uoden (S. 265): B 267 a, Z. 27 f. (Rhodos) iv zcäg avvoäoig zäi äsvzsgov Z. 57 f.
r. ff. 4 T&v e .; A 40, Z. 5 (Syrakus) [ial zf, g] zgizr js [isl i,. zmv ff.]; A 5, Z. 39 (Elens«)
•ree duxTfray/rsWs iv t&v xolv&v i]ji£Qcce dvo. Vgl. öffentliche (?) Kulte: B 394, Z. 16
(2 läge); 315C, Z. 3: slg ootxg [Sv cigr.]T]z i ifispag. Über A 4a, Z. 30 s. S. 252, A. ff.
***) Alles andere (“ Uk ; T g!- TO laut* A 2b, Z. 7; f, Z. 8) kommt erst in zweiter
Lime (über *otva s. VI. Kap.: AU, Z. 5f.?): 3c, Z. 24; 13b, Z. 32; 14, Z. 5f. ; 20, Z. 3;
A 2A, Z. 54; 5, Z. 7 vgl. mit 14f. S. A 1/5, Z. 73f. a d tifial val ui 9v[eiai],
f) Neben frvoiai (vn [öi] o&vaia B 370, Z. 5) findet sich •9’üp.a A 5, Z. 37; Am: B 3190,
Z. 43 (s. Wilamowitz), vom Verbum die Komposita &nodvst.v ( A 31, Z. 24; B 228, Z. 7)
und in koischen Inschriften (B 229, Z. 65; 240, Z. 10) I x Mhv, wohl ebenso oft ohne
speziellere Bedeutung (s. aber Dittenberger z. 2. St. adn. 9) wie vallmozlv (A 47 a, Z. 25;
B24, Z. 17; Ab, Z. 18, 40; T 16a, Z. 10; c, Z. 10; d, Z. 8; e, Z. 7; f, Z. 7; 43e, Z. 28, 47;
/V 36, Z. 65, 691'., s. Dittenberger adn. 30; vgl. iV 109 a, Z. 17).
256 Zweites Kapitel.
die eigentlichen Opferbräuche bezeichnet*), ebenso wie das feierlichere Wort
ÜQOVQyCa**\
Der Opfer geschieht Erwähnung unter den mannigfaltigsten Gesichts¬
punkten. Sie werden als eigentlicher Zweck des Vereins genannt (B 308,
Z. 15, 34 ff.), ihre Unterlassung und Beeinträchtigung als das schwerste Ver¬
gehen bezeichnet***). Durch ihre Neubegründung bekommen offiziellere Körper¬
schaften, wie namentlich die. dionysischen Künstler, Beziehungen zu bedeut¬
samen Staatskulten f); aber auch sonst ist ihre Begründung (z/ 28, Z. 8, 11 ff. : !
avt.SQ(o3ig) oder Erneuerung (B 240, Z. 11 ff.) ein hoher Ruhmestitel eines
Genossen, ja ihre Darbringung ist der wichtigste Anlaß für das Lob verdienter ■■
Beamten (IV. Kap. § 3) uncl Genossenff), dem sich nur die Sorge für das 7T
Heiligtum selbst einigermaßen an die Seite stellen läßt (V. Kap. § 1). Das
Opfer wird daher auch gern als der Zeitpunkt für die Erteilung der Ehren
genannt fff). Von höchster Wichtigkeit ist natürlich die Sicherung des Opfers
*) Teilnahme an den iequ : A 4 a, Z. 26; B 229, Z. 54, 87, 145; [o]zav legoig a7Cttvz\ä \<Jiv (?)
A 6, Z. 7; ääixstv z. t. B 229, Z. 131; ßojjffs«. z. i. Z. 137 f.; yogriylu . . . äio[v6u slg r. i ,]
A 4 a, Z. 25 f. ; [rä l.] (Überschrift) B 331, Z. 2. — &velv z. I. A 62 a, Z. 6; B 229, Z. 9,
(iof.; 240, Z. 10. [ozav evvzsXEG&fji »]. i. A 4a, Z. 30; [ngmzotg] fiszäz. I. A 3c, Z. 28f.; be¬
sonders bei Ehrenerweisungen (Kap. IV § 3) steht iiezä z. i : JB 267 a, Z. 28; aal *«[«•*
EjxuGzrjv jierjo; z. t. A 34, Z. 14f.; sie rag ftveiag imi.äuv r. I. äyfayyElXatGiv xcti rag
auovSctg 7 Coti[6]oj[g]l[v] A 22A, Z. 12f. — Auch von kleineren Opfergaben (Kuchen: Stengel,
Hermes 1901, S. 332 f., A. 3) steht l. besonders B 220, Z. 179 (neben hgsiov); 229, Z. 54. —
Man versteht unter t. ebenso den Anteil der Götter am Opfer (B 220, Z. 1831’., 189 f.;
m ix zov kgslov vtvojuapsva oder vofa^öfisva i.) wie der Menschen (S. 258). — Staat¬
liche Verhältnisse s. N 36, Z. 66, 721 (p,sza9iS6vai r. I.). — Über das Festmahl s. S. 258ff.
**) A 69, Z. 551 — Über Ugoyr\via s. S. 252, A. *f. — Sgyiu B 319C, Z. 4 (über diese
ältere Verwendung des Wortes s. Wilamowitz); 320 a, Z. 28.
***) A 62a, Z. 51 und B 229, Z. 131 mit 1371 (s. A. *); B 220, Z. 258; A 10B, Z. 451
f) A ID, Z. 11; F, Z. 5 (ovv&veiv ); 2lA, Z. 23, 37, 40; B, Z. 17, 241, 33, 60, 68;
22, Z. S; 23A, Z. 21b {evv&vuv ); H 11 , Z. 52ff. ; Z 3A, Z. 9ff.; (16 B, Z. 9ff.) ; 26b,
Z. 10f. (Ärzte). Vgl. B 328, Z. 3ff. Auch auf die zahlreichen Opfer der Epheben in Athen
und anderwärts (ZV 44a, Z. 15; 73, Z. 2; 83, Z. 7, 11 f.; 85a, Z. a6; 90, Z. 81; 109a,
Z. 17ff.; 140h, Z. 8 etc.), sowie die der Gerusie (F 23e, Z. 2 etc.) sei hier wenigstens hiu-
gewiesen.
tt) A 2d, Z. 8; e, Z. 71; f, Z. 91; 13h, Z. 311; 14. Z. 51; 18, Z. 71; 20, Z. 3: 34,
Z. 281; 47a, Z.25; 6«, 55. 6 ff.: B 24, Z.17; [156b, Z.Sf.]; 163, Z. 6 (offiziell); 210, Z. 101;
A 5, Z. 18, 40; 13, Z. 6; 30, Z. 12 f.
ttt) ovav (ngönov) 9vtociv {ftvouieiv) A 17, Z. 14 (s. S. 262, A. *+•); 34, Z. 12; A 31, Z. 231
(d«o frmoaiv x[a#’ Ixug]zt)v zr,v lj[f ligav]); ozav . . . dotnv ai ffWai A 3c, Z. 20; zßff’ ixä<ni]v
¥k») »velar A 2 b, Z. 19f.; d, Z. 25; [f, Z. 181]; 18, Z. 251; «4, Z. 141 (s. A. *); [B 96, Z. a 131];
TJ »vaia xzX. A 2i, Z. 26; [71, Z. 13]; xalg »valaig A 2e, Z. 24; fi/ z. ff. B 364, Z. 13;
Iv tk!s evvxelm>iilvaig (yivoyivaig) ff (xal avv6Soig) B 106a, Z. 381, 471; F 14c, Z. 7
(incztX.); Inl zäv . . . üsl yivouevav ff. (staatlich) B 461A, Z. 131 Über A 22A, Z. 121
und die Wendung «Erd rä Irpd s. A. Vgl. Sitavov, vnoSoyij (8. 260), nooig, rt ozog,
ffjrord») (S. 2621) und avvoSog: iv zesic ...e. B 266, Z. 2 (s. S. 248, A. **); 267a, Z. 120; 312,
Z. 61, 181; 384, Z. 111; 416, Z.22f. (s. S. 253, A. ttt); HCiff’ ixamjv 5 . ß’l56a, Z, 10;
[b, Z. 12]; rß» iUvteooi- äuigai zäv a. B 267a, Z. 67f. (vgl. 271); [rat rijs] zgitr t g [<h!
ijurQctg zäv ff.] A 40, Z. 51; iv fj hgazat rpiina B 96, Z. b9. Selten begnügt man sich
mit der Erwähnung des Festes (B 97, Z. 311: 163, Z. 29; offiziell; 210, Z. 16; 305, Z. 7;
414b, Z. 7; A 40a, Z. 4; zf s. S. 249, A. *** u. S. 262, A. *j) oder des Festdatums (ß 186,
GÖTTER VEREHRUNG. 257
durch Beschaffung der nötigen Gelder; hierbei herrscht die größte Ver¬
schiedenheit*).
Für die Ausführung der Opfer**) wird vor allem, wie freilich auch für
andere religiöse Betätigungen, das Festhalten am Üblichen und Bräuchlichen
von fremden wie einheimischen Genössen gefordert***). Ich kann über die
Einzelheiten hier mich um so eher kurz fassen, als sie gründlich von den
Herausgebern erörtert worden sind. Nur bei wenigen Vereinen, namentlich
bei den Familiengenossenschaften (B 220; 229; 308), erfahren wir etwas über
die dargebrachten Opfertiere f). Im allgemeinen sind die Opfer unserer Vereine,
wie es schon die Verhältnisse mit sich brachten, bescheidene gewesenff).
Zu dem Opfer eines. Stieres oder Rindes werden sich wohl in der Regel fff)
nur prunkvoll auftretende Genossenschaften, wie die der dionysischen Künstler
versteigen (z/2A, Z. 51 £, 78£.); wo wir sonst ein solches Opfer antreffen,
haben wir es offenbar meist mit offiziellen Korporationen, ja mit Staats¬
opfern zu tun, an denen diese sich beteiligten*f). Sehr beliebt waren
bei den Vereinen die unblutigen Opfer, vor allem Kuchen**f) und Weih-
Z. 3f.; F 14c, Z. 6; s. o.), noch seltener fehlt jede genauere Angabe (A 47a, Z. 35).
Vgl. Zf 69, Z. 55f. ; iv zcclg zov dicc ztüvztov ayä>[vog] Isgovgyiaig ze xai GnovSaig xal xaza.
■jtavzu o[vX]XoyGv. — S. IV. Kap. § 1.
*) V Kap. Vgl. 2. B. OTTOS EIS mxvza zov ygovov xolg Nn\Xci>]oig avvrslävxca al
d'vnlr/t xaz fit ccgzov iviavzov (B 157, Z. 4f.).
**) Unklar sind die Erwähnungen der Opfer A 64, Z. 1; A 75, Z. 5. Über Toten¬
kult s. VI. Kap.
***) Besonders in Attika ist nixqiog üblich: xaza za n. A 3c, Z. 25 (zwv Sgamcov
xal zovg zfjg nöX[Eas rdfiou»; 4a, Z. 24; c, Z. 15f.; 18, Z. 7f. {xcä za rö(u.(ia);
73, Z. 8; B 229, Z. 43, 92f, Ttaxgiovg ... ff. z/ 5, Z. 14. ag 7tdz[g]iov ryv ccvxoig (sc.
ffi'Etr) A 13b, Z. 31f. 8. S. 175f., A. *. - — ff. zag «affiner ffofi-r A 2e, Z. 8; xa&ijuovGou
A 2d, Z. 9; [f, Z. 10] (s. auch ijiiioai, S. 248, A. fff); ff. \co\v xt[goG7jxsv] A 20, Z. 3; [offwc
zcgo]Grjx£v amä A 66, Z. 6f. zas xaza zövg rdjioos ff. A 30, Z. 13. — Vgl. zo xa&rjxov A 51 ap',
Z. 9; zu x. (ztdvza) Z. 17, 22; za uXXa ogcc «c[°ot)h«] A 3c, Z. 24. z& Xoincc oacc xgoGrjxsv
([ xa»f]x]ov fiv) 2b, Z. 7f.; f, Z. 8f. zä vofu^ojuva B 24, Z. 23f. = [zu s/Jfftfff isva B 321,
Z. 5f.; zag ifrl[Lovg Xizovgylag A 59, Z. 111 f. ; xa&mg ianv i&og B 24, Z. 22; x. Etöieiiivov t\v
zllOB, Z. 45; zä i£ l[ffons] 333, Z. dlO. — Prozession: [x]azä zä naxgia A 13a, Z. 10.
Spenden: mxxgiovg A 5, Z. 40 und i^rypiGyivovg vit'o zäv itaxslgav] Z. 18f. — Vgl. i) naZQmu
cGxla A 5, Z. 22; zccczgiai Siaygacpcd A 17, Z. 16 (staatlich). S. die Bekränzung IV. Kap. § 3.
t) S. außerdem A 77; B 228, Z. 5, 7, 8; 316b, Z. 9; staatliche Verhältnisse: 397a; b;
T29 a, Z. 47 ff. Über B 412 A, Z. 7 s. S. 262. Gewöhnlich ist nur vom Opfer (lsgiov, IsqeZov) die
Bede: B 220, Z. 179 (s. Ugd), 184; 228, Z.4; 301, Z. 3,4,7; 316b, Z.4; B319C, Z.20ff. (staatlich).
tt) Opfer zu 40 und 50 dr. kommen im Diomedonverein vor (B 229, Z. 149 f.) s S 23 3
Vgl. d. folg. A.
ttt) Ui e Möglichkeit eines Stieropfers wird beim Bendisverein in Aussicht genommen
(A 2 a, Z. 6). S. B 228, Z. 4: 100 dr. (dazu Paton-Hicks).
*t) B 163 > z - 14; 215, Z. 6, 27; 316b, Z. 6(?); 370, Z. 7; 397b; T29a; IV25A, Z. 8,10;
83, Z. 7, 10; 140b, Z. 8; E 94b, Z. 11, 26 (/3onffouffta, s. Dittenberger adn. 7) s. S. 270, A.ff.
**t) Schömann-Lipsius H, S. 233f.; Stengel 2 , S. 89f. Über diese einfachen Opfer (s.
tigd S. 266, A. *) s. von Prott, Fast] aacri, S. 13; über (Jo«s yoivixiatog (A 77, Z. 25)
das. S. 12; TtOTtavov B 393, Z. B19; 397b, Z. IS, 19, 21; A 77 (verschiedene Formen:
s. von Prott S. 8); vaazög (das. S. 10); [wEftf*]«? B 96, Z. 6; üXvzrig B 220, Z. 179ff.; mgai,
neben uqzov B 220, Z. 191 (s. Ricci); [7zXa\v.ovvzLov B 370, Z. 6; über eXutou (£ 3190,
Z. 36) und %'valrju.uTu (Z. 38) s. Wilamowitz.
Polaud, Gesell, cl. grieeh. Veieiuaweseus.
17
258
Zweites Kapitel.
rauch*). Bestimmungen über die Lieferung**) des zum Opfer Nötigen fehlen
ebensowenig wie darüber, wie die Reste des Opfers zu verwenden sind. Wir
werden darauf noch bei Besprechung der Beamten und der Ehren zurück-
Mit dem Opfer hängt eng das Festmahl der Genossen zusammen,
deht es doch auf das Verzehren der Opferanteile zurück, dem schon wegen
der finanziellen Seite in den kleineren Kreisen der Genossen im allgemeinen
wohl eine größere Wichtigkeit beigemessen wurde als in der Staatsgemeinde.
Dieser gleich verteiltet) Anteil der Vereinsbrüder wird daher in den Ur¬
kunden nicht selten genannt. Er ist, wenn auch der Ausdruck bisweilen
derselbe ist, zu unterscheiden von den Sondergaben, die als Sporteln an
Priester und sonstige Funktionäre oder als Ehrengeschenke an verdiente Per¬
sonen gegeben, daher auch IeqoGvvoc und ysgy genannt werden und noch
zu betrachten sind. Die üblichste Bezeichnung dafür ist pfpfg; sie begegnet
uns in Attika (A 2A, Z. 32), auf Kreta (F19, Z. 10) und Kos (£229, Z. 156),
in Halikarnass (. B 308, Z. 42) und in Ivys (B 312, Z. 20 vgl. mit 18, 22).
Daneben kommt besonders in Attika auch fisgog (A 3c, Z. 32; 46, Z. 12; vgl.
r 28 f, Z. 8f.: Milet), in Thera fcpaff) und in Kleinasien A6y%aiffj) vor.
Im halikarnassischen Familienverein (B 308, Z. 40ff.) und nach Ditten-
bergers Ergänzung auch einmal bei den athenischen Tec hni ten ([A 2A, Z. 32])
werden diese Opferanteile ausdrücklich auch den Weibern, bei den Tec hni ten
sogar außerdem den Kindern zugesprochen. In der Regel werden zum
Empfange nur die Anwesenden berechtigt sein, wie dies für die Familien¬
vereine der Epikteta (B 220, Z. 198) und des Diomedon (B 229, Z. 156)
*) Stengel- S. 92. Der Weihrauch findet Verwendung; hei einem regelmäßigen
Opfer von Priestern (B 96, Z. blO), hei einem solchen für den Kaiser (B 393, Z. Bl9),
bei einem daaymyiov (B 229, Z. 54; s. III. Kap. § 4) und bei Totenfeiern (B S9S, Z. B21, 24 ;
s. VI. Kap.). Zu Lebzeiten zünden dionysische Künstler nicht nur zu Ehren von Fürsten
(d 2 A, Z. 37 ftviu&v x[al] S&iSa leravsiv), sondern auch zu Ehren verdienter Genossen
{J 12, Z. 24) Weihrauch an (Stengel 2 S. 126); s. IV. Kap. § 3; vgl. » Vl iiäa»ca bei einem
Gedächtnisfeste: N 95a, Z. 13. Über »iov (B 319C, Z. 31, 38f.) s. Schömann-Lipsius II
S. 237. _ Über Öl s. S. 264 f.
Z. B. des Holzes: wort rav 9-vaiav B 229, Z. 39; vgl. N 3 Z. 4. Über
£oW K s. V. Kap. § 1; ojjtfcts A 51a(5, Z. 11; 1196, Z. b5 (ff Z tW); im allgemeinen vgl.
Z ' 22ff -i B 220 > z - 188f -i über B 3190, Z. 32f. s. Wilamowitz.
* 4 *) Vgl. auch wegen der finanziellen Seite VI. Kap.
f) Athen VIII 68, S. 365 d: ’Agystoi . . . xaXovtsi vtjv . . . finQtda ataccv (S. 263, A. f).
So heißt wenigstens der Ehrenanteil (dafür hqd, yi Qn - s . IV. Kap. § 3) auch in Mantineia
{B 24, Z. 33; 26, Z. 28); nal rav aUwv leopoigos ?[ ÖT<0 ] B 308, Z. 40 (vom Priester s IV
Kap. § 2).
tt) B 220, Z. 198. Stengel denkt wenig wahrscheinlich auch hier nur an die Opfer¬
kuchen, s. S. 256, A. *.
+1 0 sind zu erschließen aus dem Amte des [l]oy[^]ordg.os (IV. Kap. § 2 ) in einer
Kome (B 413 E, Z. 6). — Vgl. auch den evwuQi«riog (B 95, Z. al) von Kallatis (über einen
andern g,£ W o s s. S. 269), die {ddi},iowiu (B 316 b, Z. 11 Mylasa) und die got^s l«£tg
(B 319 C, Z. 36, 37 ff.; vgl. lafts aitldyxvav &itb ftväv Z. 43: Milet) in Urkunden, die
freilich als Inschriften eigentlicher Vereine mehr oder weniger unsicher sind. B 229,
Z. 100f.: (i<ra %%(poQu räv is^s^latv.
Götter Verehrung.
259
sowie für gewisse attische Heroisten ausdrücklich bezeugt ist. Bei den zuletzt
Genannten wird für die Fernbleibenden, wenn Köhlers Ergänzung das Rich¬
tige trifft, geradezu bestimmt, daß sie ihre Beiträge (<popi) von 6 Drachmen
zu zahlen haben, auch wenn sie nichts vom Opfer erhalten [A 46, Z. 9 ff.).
Gilt doch auch sonst in Athen der Opferanteil als Äquivalent der ipopct, so-
daß z. B. auch den städtischen Bendisorgeonen der Anteil im Kartellverem
des Piräus ohne besondere ipoQa gewährt werden konnte, da sie ja eben im
eigenen schon steuerten*). Ausnahmsweise nur zeigt ein Kolleg, wie der
Familienverein von Halikarnass, die Liberalität, auch den Abwesenden die
WS* u gewähren (B 308, Z. 42£). Daß also der Opferanteil gelegentlich ins
Haus geschickt wurde, wie noch heute zur Osterzeit in katholischen Gegen¬
den in der Kirche geweihtes Fleisch, lehrt auch das Verhalten der Asklepios¬
priester von Mantineia, die zum mindesten den Ehrenanteil, die deu (IV. Kap.
§ 3), einer verdienten Frau zusendeten**).
Bezeichnend für die immer mehr überhand nehmende Äußerlichkeit auch
des griechischen Genossenschaftslebens ist es nun aber, wie sich aus der
gewiß ursprünglich einfachen Opfermahlzeit mit ihrer Fleischverteilung***) die
üppigen Gastmähler (äeljzva) und Trinkgelage entwickelt haben. Wir haben
bereits gesehen (S. 55f., 152), wie gewisse Vereine schon durch ihren (xttvca,
0 vvciql 6 tiov) und ihrer Genossen Namen (ßvvulivoi, 0 vvSunvoi, 6 vv 3 to 6 ia 6 %ca
u. a.) auf dieses gesellige Treiben hinweisen. Das V. Kapitel wird uns
noch lehren, wie sich infolge dessen das Heiligtum, besonders durch An¬
legung von Küchen- und Schmausräumen ausgestaltete (§ 1), das IV., wie sich
immer mehr besondere Funktionäre für die Ausrichtung dieser Feiern nötig
machten (§ 2). Aber auch sonst sind die Erwähnungen dieser materiellen
Genüsse der Vereinsbrüder überaus zahlreich, und es läßt sich besonders an
ihrer wachsenden Bedeutung der innerliche Verfall des griechischen Ge¬
nossenschaftslebens erkennen. Dabei ist freilich zu bedenken, wie die Grenz¬
linie zwischen Vereinsfest und allgemeineren Festfeiern oft schwer zu ziehen
ist (S. 70ff.). Daß sich aber die Üppigkeit dieser Festmahle mit der Zeit
steigerte, erklärt sich auch daraus, daß der Verein nach dem Vorbild des
Staates immer mehr die Festausgaben auf den einzelnen abwälzte. Zu einem
■) A 3 c, Z. 31 f. Es ist wohl von den beiden von Wilhelm vorgeschlagenen Er¬
gänzungen vorzuziehen die Lesart: yjca Xaftßavsiv v.al ah xsXovvzag vrjv rpogav 6':d] ßlov.
**) S ' aucl1 die munizipalen Vereinigungen; r 25b, Z. 13: ä[T]mov Kjtocpopjjror
(Stengel S. 103, A. 15); N 36, Z. 72f.: pstsdldov Sb Trug dXsizpojiEvotg rav iegtav xmv
äno xov uhzlauuTog dg olxov (Dittenberger adn. 31).
) tröffen wir nach Wilhelms Ergänzung die XQE[avo(iLd] (s. Maaß S. 51, A. 54)
hinter der irofwnj in einer der ältesten (337/6 v. Chr.) attischen Orgeoneninschriften (A 6E,
Z. 5). In späteren Zeiten verschwanden diese Opferanteile gewiß ganz hinter den üppigen
Mahlzeiten und waren schon ihrer Art nach wenig geeignet, ein vollständiges Festmahl
darzustellen. Genannt werden im Epiktetaverein „alle Kuchen und die Hälfte der Ein¬
geweide“ (B 220, Z 195ff.), im Verein des Poseidonios geht nur ein Schinkenbein (xmi.fi)
und ein Viertel der Eingeweide vorher ab (B 308, Z. 38 f.). — zol e Seinvovaiv steht B 308,
Z. 41. — bgavog heißt dies Opfermahl beim Verein des XanthoB (A 51 aß, Z. 21), das unter
Heilwünsehen gestattet wird (Foucart S. 122 f.).
17
260
Zweites Kapitel.
geregelten Wechsel der Leistenden freilich, wie bei den staatlichen Lei-
turgien*), scheint es nur wenig gekommen zu sein; wir werden nur finden,
daß bisweilen an die Bekleidung gewisser Vereinsamter bestimmte Leistungen
geknüpft waren.
Für die Vereine des älteren, des attischen, Typus kommt die Bewirtung
durch einen Genossen wohl nur wenig in Frage. Es ist bezeichnend, daß
von einer solchen serCaeig erst in der in ihrer ganzen Ausdrucksweise schon
von den älteren Genossenschaftsurkunden so stark abweichenden Inschrift, des
Eranistenvereins der Soteriasten aus dem Ende des letzten vorchristlichen
Jahrhunderts die Rede ist**). Besonders in den letzten beiden vorchristlichen
Jahrhunderten nun wird oft die Aufnahme der Vereinsbrüder im Hause eines
Genossen gerühmt, wobei man freilich, namentlich für die älteren Zeiten
und für Vereine mit Mysteneharakter nicht selten in erster Linie an einen
religiösen Akt (Maaß S. 42, A. 39) zu denken hat***). Trotz der weiten
Verbreitung dieser Schmausereien aber ist es sicher kein Zufall, daß für
gewisse Gegenden das deiitvov und alles, was damit zusammenhängt, ganz
besonders hervortritt f), sodaß wir daraus schließen dürfen, daß das Vereins¬
leben dieser Gegenden vor allem in Prasserei untergegangen ist. Für das
Theben seiner Zeit entwirft uns ja Polvbios (XV, 6, 5f.) ein trübes Bild
von den herrschenden Zuständen. Man verzichtete damals auf Kindersegen,
um nur den auf Genuß gerichteten Bestrebungen in den Tischgenossen-
*) X(s)izovQyia wird, der Ausdrucksweise der hellenistischen Zeit entsprechend, mehr
im allgemeinen Sinne gebraucht, z. B. B 24; Z. 13; 25, Z. 8, 11; A 1[k, Z. 18] = ß,
Z. 70; s. aber A 59, Z. 112 (Dittenberger adn. 6 2).
**) A 47 a, Z. 26f. xioxIccgev xovg eqccvigzccs ek xäv ISlo>v avaXmaag ovx oXiyov xQxjfia.
— Igzm\xoq\ss freilich werden als Beamte möglicherweise schon bei den Orgeonen des
Ainynos genannt (A le, Z. lf.). — Von EGtiaaig ist begreiflicher Weise (s. S. 266) bei
den Jobakchen die Rede (A 59, Z. 105). Vgl. F 26f, Z. 13 (Demos); 28f, Z, 7f.; 48b,
Z. 4f. (fis[j>K]lo[z:]cS3t[i»]s); N lgy, Z. bl5, 47; 44 a, Z. 31 u. a. Ober diese Bewirtungen
öffentlichen Charakters s. Maaß S. 36, A. 27.
***) fds'i axo ... xbv O'loiGov £<p’ Svo vxcsq xovxmv (Tyrier in Delos) B 166a, Z,26f.;
bv xai rmv BccK%£Ltav (S. 249, A. vTtaSoyßx Kuza xqiexxiqLSu (Rhodos) B 267 a, Z. 49 f.;
Ey&eigdysvov [r] a Xu [p] iwnvva xfjg "Iaidos te[ oo (Kios) B 416, Z. 1111.; [6] itsSs^axo
üb Kai xav II xbv eis xhv l&lav oIkIccv ocwahü? Eaxiv £&og xotg [d]fi[t] yivofihvoig IsqevGiv
(über die Kommission der üirodqöpEvoi Z. 30 s. Foucart z. St.: Koragoi in Mantineia)
B 24, Z. 21 ff.; vnedi^axo xijv GvvoSov £x xmv ialojv (p.EyaXo[iBQä>g) (Eleusis) A 5, Z. 16,
38. Eine besondere Bestimmung über die Leistung des bnoSs%6ti£vos lesen wir auch in
der Inschrift des Gerontenvereins von Hierapytna (V 19, Z. 15). — Dm offizielle Körper¬
schaften handelt es sich bei vnoSo%r): B 240, Z. 12; N 36, Z, 86 und bei vrtods%£G&ai :
N 1 bb, Z.6; [34A, Z. 31f.?]; 85b, Z.19; P25b, Z. llif. (£Ss£iwGavxo ... d[t äxtotponrjxoi,
s. S. 269, A**). (Anders ist N 49, Z. 16 f. [zu topr] aaifiixia v. zu verstehen, s. 8, 248, A. **).
— Um eine Tätigkeit gewisser Funktionäre handelt es sich: A 3c, Z. 17 (s. S. 266) und
B 315 C, Z. 4f. (staatlich?) ylvEG&ai Sh zag ftuc Lag [v.cä xJnoSoyag (so ist wohl zu lesen)
V7ti> T(bv £ittii7ivisv6vx[<ov]. — Vgl. A 78A, Z. 28lf. vxtsSstaxo . . . xovg ig äyäva SX&ovxag
&V[ieXikovs xe Ku\i] tvGxiy.ovg a&Xrixdg. ,— Unsicher ist die Deutung des vTioSsgccG&ai
B 449, Z. 23 (s. Dittenberger z. St.) und B 455 G, Z. 13.
t) Freilich müssen wir auch daran erinnern, daß, wie wir gesehen haben (S. 217 f.),
auch hinter den harmlosen Ausdrücken GvvoSog und tswaymyrj sich Festmahle verbergen
können. Vgl. auch Wendungen wie [sjay xaxtxxXift'&Giv ol igaviGzai A 51 a(i, Z. 24 f.
Göttervereheung. 261
schäften (öveskia) fröhnen zu können; es wurde allgemeine Sitte, den
Vereinen das Vermögen zu hinterlassen; es galt als Ehre, mehr Diners im
Monat zu genießen, als der Monat Tage hat. Nicht weniger üppig muß
olfenbar von der Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts ab das
Treiben in Arkadien gewesen sein. In Mantineia werden von einer Wohl¬
täterin den KoQtiyoi für ein Mahl 80 Drachmen (s. Foucart z. St.) aus¬
geworfen (B 24, Z. 19), nicht minder erhält der Verein der Demeter-
priesterinnen üppige*) Schmause, und auch die Asklepiospriester halten
ihre iöixa xal nvQoyoQixä Seljiva ab (B 26, Z. 24ff.), ja hier sind die
„Schmauslokale“ (SsmviQTriQia B 27, Z. 36f.) für wohl zahlreichere ßvvoSoi
eine offenbar übliche Erscheinung (s. V. Kap. § 1). Aber auch in Megalo-
polis gibt es besondere Räume für „Schmausbrüder“ (B 28, Z. 6). In Tegea
schließlich werden die Gastmähler als die Gelegenheit genannt, bei der die
Ehrenkränzung erfolgt (B 22A, Z. 3), eine sonst seltene Erscheinung**). Als
drittes Gebiet, wo sichtlich das Schmausen eine besondere Bedeutung gewann,
ist zweifellos Ägypten zu nennen. Wir haben schon auf die uns bezeugten
Vereine der dvvdeiTtvoi hinweisen müssen, die sich vielleicht von Ägypten
aus nach Syrien verbreiteten und gewiß auch das Vorbild der .Schlemmer¬
vereine des Antonius geworden sind (S. 55), sowie auf die in Ägypten
typische Form der xXlvai, die bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. hinein sogar
über die Grenzen des eigentlichen Ägyptens hinaus beliebt waren (S. 152. 221);
dazu kommt das hier zu Ehren der Toten gern gefeierte neyidsuzvov
(Kap. VI)***). Wir werden uns daher nicht wundern, wenn gerade auch
in Ägypten (B462 AD, Z. 3) ein besonderes Schmauslokal (Sixvrjvtj^iov) in den
Vereinsheiligtümern sich findet (V. Kap. § 1). Daß aber auch die Kollegien
von Ägyptern im Auslande Wert auf eine üppige Festfeier legten (B 187),
werden wir bei der Betrachtung der Trinkgelage sehen.
Berücksichtigen wir die Arten der Vereine, so kommen für eine glänzende
Ausgestaltung des Mahles die den Festvereinen (S. 70 ff.) nahestehenden
Familientage besonders in Frage, wie sie stattfanden in Thera (B 220, Z. 126 f.,
167f.), Kos (3 229, s. S. 248, A. ***), Halikarnass (B 308, Z. 41 htuvä tol£
deinvovßiv) und Hierapytna (r 19, Z. 4). Es ist dabei bezeichnend, wie im
Verein der Epikteta offenbar die Kosten des Mahles absichtlich nicht fest¬
gesetzt sind, sondern nach den Verhältnissen jeweilig bestimmt werden.
(B 220, Z. 167ff.), vielleicht um einer möglichst glänzenden Begehung keine
Schranken von vornherein zu setzen.
*) iisyaXoiiBQfj B 25, Z. 14ff.; vgl. iieyaXoiiEQäs B 24, Z. 25; A 5, Z. 38; über iieya-
XoxtQEamg S. 260, A. **, s. auch den Titel gIxuq%oi der Priesterinnen (Z. 37) und die Er¬
wähnung der GixocQyica (Z. 35f.) nach den frveiai (Foucart z, St.).
**) Wenn dies ähnlich auch heim koivov der Synagonisten in Teos (A 13, Z. 16)
geschieht, so liegen Mer wohl ganz besondere Verhältnisse vor, wie auch die Ausdrucks-
weise zeigt. Diese freie Vereinigung der zusammengekommenen Künstler hatte eben
keine andere Gelegenheit zur Publikation der Ehren als das „gemeinsame“ Festmahl
(£v . . . x& Koivä Sslnva xav ff.). S. S. 139f. Vgl. B 461A, Z. 18 (staatlich?): £ni TCQV XOV
utoXtteviLarog svo)%iäv.
***) S. auch A. **.
262
Zweites Kapitel.
Götterverehrung-.
263
Das üppigste Treiben herrschte schließlich bei der Gerusie: ihr gegen¬
über sind Gastmähler wie die in späteren Zeiten so beliebten Geldspenden
(ßiavofiai) an der Tagesordnung*). Auf diese Verhältnisse kann jedoch an
dieser Stelle umsoweniger eingegangen werden, als es sich hierbei um öffent- i|
liehe Zustände handelt, da ja die Geronten in diesen Fällen meist nur als
eine bevorrechtigte Klasse neben den übrigen Schichten der Bevölkerung
stehen. Nur darauf sei hingewiesen, wie die Christen Kleinasiens gerade
an dem Treiben dieser so wenig ehrwürdigen „Greise“ gelegentlich Anstoß
nahmen (Levy a. a. 0. S. 243).
Eigenartig erscheinen die sonstigen Verhältnisse in Kleinasien. Hier,
wo, wie wir sehen werden, die Stiftungen von Wein für die Genossen weit¬
verbreitet sind, kommt daneben oder an ihrer Stelle auch eine solche von
fester Nahrung vor. So stiftet man besonders Schafe**), aber auch Brot und
Fleisch bei den Kaisariasten am Tmolos (uQtoxQsag B 365, Z. 13, s. Bureseh);
wie sich aus diesem einfacheren Brauch das Festmahl bei den Hymnoden
entwickelt hat, ist noch zu zeigen***!
Statt des dsütvov begegnet uns ein Frühstück bei den alten Bendis-
orgeonen im Piräus, das diese zugleich für die Genossen aus der Stadt hei
Gelegenheit einer Prozession auszurichten haben (A 3c, Z. 19), bei einem
Verein des üppigen Ägyptens sogar noch außer dem Sslitvov (8 462D)f),
und ein Verein aus Nisvros nannte sich ja evvuQldnov (B 245a- b-
S. 56) ff).
Eine bedeutende Rolle spielt auch beim Feste der Genossenschaften der
Wein: neben dem Essen steht das Trinken. Auch dieses entwickelt, sich
ja im Anschluß an religiöse Bräuche fff).
Dem öffentlichen Kult entsprechend begann das Festmahl mit der Spende,
nach deren Darbringung (fisrä vag anovödg), wie beim Staate bisweilen, besonders
in Athen, Kränzungen und Ehren Verkündigungen abgebalten werden*f). Daß
die Spende im dionysischen Dienste ihre besondere Wichtigkeit hat, liegt auf
*) r 16a, Z. 13ff., b, Z. 10ff; c, Z. 14 (s. 8. 265, A.f); d, Z. 8ff; e, Z. Off; f, Z. 9f. ;
14 ff. 20ff.; 28f, Z. 18; 26b, Z. Uff (s. S. 260 A. **»); s. diavoßij r 35a, Z. 12 ff. ; 41c-.,
Z. 10ff. u. a. S. Levy S. 253. S. den Festschmaus (i&oivrjas), den ctXzicpoutvoL erhalten
(A 13, Z. 5); jdc^.oü'Joino'g zolg aX^ttyaiLsvoig] (A 3, Z. 10, v^l. Z. 11, 8: §<-i 7 tvu) ; eaziuazig
imSimtg ZV 87a, Z. 18; (s. S. 261, A. **): K 25A, Z. 11; T 35d, Z. 9; «topt-
a&at N lliq, Z. 21; xQiatiom jffeir N 90, Z. 5 (vgl. 7) u. a.
**) B 412A, Z. 7 ?ptcpo s - (Ziebarth: MD AI Ath. Abt. 1905, 8. 145, A. 1); B 370. Z. 12
v.ynovg zotig (vgl. Z. ö jte[ei]o{tw<riß).
") B 393; s. dort, B 220 (S. 257, A. **f) und B 462 A, Z. 2 die Verwendung des Brotes,
t) Vgl. das vom Staate den Athleten gereichte öipdivLuv ll 11, Z. 12f. — öiinvov
und doiorov wird dem iudos bei der milesischen Säjngergilde gewährt (B 319C, Z. 45'.
ti) Ober das Totenmahl {itsglSsntvov) s. Kap. VI.
ttt) vr^cazov (Stengel 2 S. 93 f.) für Poseidon A 77, Z. 13; vgl. Z. 23 (&£txi).
*t) A 15. Z. 39; [71, Z. 13f.]; B 156b, Z. 6; A 12, Z. 20 f.; 40, Z. 4f. ([s*fl-ü s ... u. r.] an). -
A 4a, Z. 29 garer zu zag ezzuvSäg «ohj[oc ceüat]; A 17, Z. 14f. azav ftvomaiv ot aaäzai.
[nlcd an. ztoivjßajvzci; -4 22A, Z. 12 f. tig rüg frvatag iztstSav zd ispa dnuyysu.oiotv xai zdg
azcovdug nroif öJo}[ff]t[v]. A 69, Z. 55 f.: iv zcxig zov ihr/, navzayv dcy&[vog] ItQOVpyiotig re v.r/i
07tovöai$.
der Hand. Daher findet sie sich wohl besonders häufig bei den Techniten und
sonstigen dionysischen Vereinen ausdrücklich erwähnt*). Aber auch ander¬
wärts wird sie unter den geringeren Leistungen, jedenfalls hinter dem Opfer,
genannt (A 51 a«, Z. 18 = ß, Z. 11; B 229, Z. 54). Wie die Iobakchen die
Spenden in ein System gebracht haben, wobei freilich das Wort <jjs ovdrj gerade¬
zu vom Ponieren eines Trunkes gebraucht wird, ist noch zu zeigen. Eine
rein religiöse Form der Spenden stellten wohl die sia%v0sis dar, die wir
außer bei der , Mysterienfeier dionysischer Künstler in Eleusis (A 5, Z. 19,
s. A. *) besonders im Totenkult antreffen**). Ebenso erscheint es als
feierliche Kulthandlung, wenn bei Mysten von Kallatis der Priester den
Genossen den Becher füllt***). Daß aber auch sonst der Wein im Kult
der meist dem Dionysos huldigenden Mystenkollegien von Bedeutung war,
ist ja an sich klar, wird aber noch besonders beleuchtet durch die Namen
einer großen Zahl dionysischer Ämter, wie sie besonders im kleinasiatisch-
thrakischen Gebiete auftaueben. Wie aber gerade in diesen Gegenden der
Wein mehr dem Vergnügen als der Religionsübung dient, zeigen noch
andere Amternamen, namentlich oivozoßaxQpiS, ja die gelegentliche Be¬
zeichnung der Genossen als GvvmGiaGxai (B 75, S. 55) und mancher im
folgenden zu berührende Einzelzug.
Von großer Bedeutung ist die schon vom attischen Anthesterienfest
(Eurip. Iphig. Taur. 960) her bekannte „Kanne“ (%ovg) auch für die Ge¬
nossen der Vereine. Nach ihr wird der regelmäßige Beitrag der Vereins-
brüder zum Gvfixodiov genanntf), daher als Ehre die axiXtia rov %ov im
Amvnosverein verliehen (A lc, Z. 11); nach ihr wird wohl auch die
regelmäßige, vielleicht bisweilen tägliche Zusammenkunft der Genossen,
wenn auch nicht der Verein selbst bezeichnet ff). Besonders Kleinasien fff)
ist reich an Mystenvereinen, bei denen einzelne Genossen, möglicherweise
bisweilen in regelmäßigem Wechsel (Ziebarth a. a. O.), den Wein den
übrigen lieferten, mag er nun als „tägliches Quantum“ (i’ifieyoitodiov B 412 A,
L. 2, 5) oder als olvonoGiov (B 431, Z. 3; 417B: oivoxoötin *f ) oder xQccttfQ
J ^ 5» Z. 9, 10 u. 19: Gitovdug (nai etu%v<J£is) nal TUxiuvcig, 40 xag Ttccxqlovg on. \
aJ 10 B, Z. 45 f. ; B 468, Z. 12: rag d'VGlag %cu 67tov&ag. S. S. 262 A.
**) B 267 a, Z. 120 f.; 220, Z. 129 (i hei%stß9aiy, s. Kap. VI.
***) B 96, Z. 5f. fyjssi [ro noxbv xot\g pvaxaig.
t) Hegesander bei Athen. VIII 68, p. 365 d: r rjv ov(ißoXi}v xr\v slg zd avyLTtocia v 7 to
twv Ttivovxmv sicgxsQOfisvriv ’AQystoi %üv xaXovGi, xr}v (Je psglda edaav. — A 59, Z. 46 f.
xarccßaXXcov iirivicctav xrjv qql afteiGav slg xov olvov epogav. Unter andern Leistungen für
den Gott wird %. olvov bei den Eranisten des Men genannt (A 51 ap, Z. 23).
tt) S- S. 56, A. Wenn Ziebartb auf Grund der neugefundenen mysischen In¬
schrift B 41 OB für die Vereinsbezeichnung %ovg wieder eintritt, so scheint mir der
Wortlaut {xov Bqo(ilov \lvgxt\v [tjsprar, avxa %ov) mehr für die oben angedeutete Er¬
klärung zu sprechen (S. 200).
ttt) Hm staatliche Verhältnisse könnte es sich in Naxos beim oIvo(isxqelv handeln
(B 215, Z. 6, 27).
*t) otvoTCOGtoc (Z 28, Z. 5) beim Totenkult bezeugt s. Kap. VI. — Auf öffentliche (?)
Zustände bezieht sich (Z 16 C, Z. 5 ff. Kos): dia xs oivcov %cd ftia. smdoGsqg
264 Zweites Kapitel.
(jB 417 A)*), bisweilen neben Geldleistungen (5 412A; 431), auftreten**).
Oft ist es auch die Aufgabe gewisser Beamter (IV. Kap. § 2), wie andere
zum Feste nötige Dinge, so den Wein zu liefern. Anderseits zeigen die
Beclmungen ägyptischer Vereine, welche Summen für Wein oft der Vereins¬
kasse zur Last fielen***). Daher fehlt es begreiflicherweise auch nicht an
genaueren Bestimmungen über das Maß, ja auch die Beschaffenheit des in
Frage kommenden Weines f).
Für die Stellung des Gelages unter den übrigen Festbräuchen ist es offenbar
nicht ganz ohne Bedeutung, wenn in seltenen Fällen die Verkündung der Ehren
auf dasselbe verlegt wird. Es geschieht dies bei den dionysischen Künstlern
Ioniens (z/12, Z.20f. itttQa r'ov xotov... fista tag axovdäg) und in einem delischen
Vereine, dem Ägypter angehören (B 187, Z. 19 f. xa&’ exäßtrjv xö<3tv)ff).
Zur Verherrlichung des Festmahles fff) mit seinem Gelage, wie zugleich
zur Vervollständigung der dargebrachten Opfer diente noch mancherlei, auf
das hier im Zusammenhang hingewiesen werden soll, zumal die spezielle Be¬
deutung manches Ausdrucks bisweilen recht zweifelhaft ist*f).
Häufig begegnet uns die Beleuchtung. Für sie war wohl in der
Kegel das zu liefernde Öl bestimmt, doch konnte dies auch, abgesehen von
seiner hei eigentlichen Vereinen**f) kaum in Frage kommenden Verwendung zu
*) Vgl. die KQ7]tijQsg bei der milesischen Sängergilde: B 319C, Z. 7f., 18, 16f., 24f.
(v.Qijvr]fl£eiv), s. Wilamowitz. Vgl. Z. 21 f. -/.cd %öv to[i naluibv ö[~o]r7]c IxdGtTjs. Vgl. den
xQatri(}luQ%os IV. Kap. § 2.
**) Ziebarth zu B 412 A (s. S 262, A. **); s. dort auch Beiträge an Naturalien.
*'"*) B 462 A — D. S. Ziebarth: Berl. phil. W. 1906, Sp. 864.
f) oivov xi.nc'tnov t-v A 59, Z. 161f. (s. Kap. VI); B 462A, Z. 16; B, C; Ki(nd)ud) ß'
B 462D, Z. 2. (Das. KSQdfuov war ein festes Maß geworden, s. Dittenberger, Or. Gr. i. sei.
no. 90, adn. 90.) — oivov (l|cc) %(ov) B 462A, Z. 2, 9. — Ein genügendes Maß „geprüften
Gastmahlweins“ (s. Ricci) kommt im Epiktetaverein vor (B 220, Z. 140f. oivov j-svinbv
i'mxvov öoki\iov tag zoiaiv tuvovtcdv).
*{-f) Über die Ehre des Ttqonivsiv s. IV. Kap. § 3.
ftt) Über Opferschmäuse der Genossen auf Bildern (z. B. B 414b) s. Maaß S. 221, A. 29.
*+) Stengel, Hermes 1901, S. 332; s. S. 257 f. Vgl. besonders A blaß, Z. 22ff.:
dEllcov] fjv.llog Kal doQav xal KotvXriv iXaiov Kal yovv oivov y.cu vn[ili riiia oiiy\xi<dov
(Dittenberger) xcä irpisga ToUiya xai Kollvßmv %oiviKsg övo Kal a%Qo[&iviov*l ]. über
Gxbipavov Kal Xij(ivie[KOv] s. S. 265, A**. Von den beiden Möglichkeiten, die Stengel (S, 331 f.)
für die Verwendung dieser Opfergahen angibt, ist wohl die wahrscheinlichere, daß alles
Aufgezählte auch noch dem Stifter und Priester zufiel (IV. Kap. § 2).
**t) Auf die zahlreichen Erwähnungen der Schenkungen von Öl an Jugend- und
Altersvereinigungen (&XsUpeiv etc.; s. Liermann, Analecta epigr. et agon. p. 80ff.) kann
hier nicht näher eingegangen werden, da ja diese Genossenschaften in solchen Fragen
ganz als öffentliche anzusehen sind. Auch handelt es sieh nur selten einmal um Zu¬
wendungen z. B. nur an die Gerusie (r 29h, Z. 18ff.) oder auch um den besonderen Be¬
schluß einer dieser Körperschaften (JV 87a, Z. 10f.: vsoi), fast stets um Urkunden, an
deren Zustandekommen die Staatsgemeinde mindestens beteiligt ist; vgl. N 34A, Z. 14f.,
25ff.; 36, Z. 37; 44a, Z. 24tf.; 54c, Z. 5f.; 90, Z. 6f.; 92a, Z. 3f.; 117b, Z. 15; 181, Z. 6;
136, Z. 16ff.; F 23g, Z. 9ff.; h, Z. 3ff.; 26f, Z. 9f.; g, Z. 40; 28f, Z. 10; 30d, Z. 10; 81a,
Z. 5f., 7. — Vgl. das Lob des Öles in der Urkunde von Magnesia, in der überschüssige
Gelder für den Kauf von Öl erst wieder an die Stadt abgegeben werden (F 29 c, Z. 9 ff.).
S. über diese Ölspenden auch Liebenam, Städteverwaltung im röm. Kaiserreiche, S. 116 f.
Götterverehruhg. 265
agonistiscken Zwecken beim Opfer und bei der Festfeier in mancherlei Weise
gebraucht werden*). Hoch höhere Bedeutung hatte natürlich der Kranz,
mochte er nun die Genossen selbst oder ihr Festlokal und seine Bilder
zieren**). Eine Einzelheit ist es schließlich, wenn bei einem Opfer im Verein
der Epikteta auch für Wohlgerüche (g-upov) gesorgt wird (B 220, Z. 141).
'Da über die Festräume und die Beteiligung der Funktionäre des Vereins
hei der Feier noch zu sprechen ist, so sei zum Schluß unserer Betrachtung
über das Festmahl nur noch auf das Treiben zweier Vereine der Kaiserzeit
im Zusammenhänge hingewiesen, das uns nicht nur manchen Einzelzug
bietet, sondern auch typisch sein kann für die Bedeutung materieller Genüsse
in diesen späten Genossenschaften, auf die Feste der athenischen Jobakchen
(A 59) und der Hymnoden von Pergamon***).
Am römischen Neujahrstage, am 1. Januar, beim dreitägigen Rosenfeste
im Mai und beim ebenfalls dreitägigen Mysterienfeste im Juni, auch am Ge¬
burtstage der Kaiserin Li via findet bei den Hymnoden ein Festmahl statt;
die Göttin Roma freilich muß sich mit einem Opfer begnügen und auch die
jährige und die monatliche Geburtstagsfeier für den Kaiser Augustus wird, wie
wohl auch die der andern Kaiser, nur rein gottesdienstlich begangen (s. Frankel),
und deshalb sollen für diese Tage, wie für das Mysterienfest, Kränze, Kuchen
und Weihrauch zum Opfer und Lampen zur Beleuchtung des Kultbildes ge¬
liefert werdenf). Der Preis des Gedeckes, der ötgäßig tfjg xAi'vqsff), beträgt
beim Festmahl in der Regel die verhältnismäßig bescheidene Summe von
1 Denar, nur am Liviatage werden 2 Denare gezahlt. Dazu kommen Brot und
Wein. Beim Antrittsmahl eines neuen Mitgliedes dürfen auch die Söhne der
Mitglieder sich beteiligen. Sie erhalten aber nur ein halbes Couvert und
keinen Wein (s. III. Kap. § 4). Wie für die Kosten dieser Feste zum Teil
die Beamten aufzukommen haben, ist noch zu zeigen (IV. Kap. § 2).
*j IXalov £tzI ßojiLov A 51acx, Z. 17, ß Z. lOf.; kozvXijv iXaiov (für den Gott, d. h. für
die Genossen) ß,Z.2S. Auch in der Rechnung eines ägyptischen Vereins findet sich das Öl neben
dem Wein aufgeführt (B 462D). — Deutlich auf die Beleuchtung bezieht sich Xv%vog: A 51 aor,
Z. 18; ß, Z. 11; B 393, Z. B19 (s. o.); auch Xvpiov %al aXuya B 319 C, Z. 34; so ist wohl auch von
der Beleuchtung zu verstehen: jjlnpav rj/iioag rf (B 432a, Z. 4; b, Z. 5). Vgl. IHgiwXvxvov
A 59, Z. 151 (Maaß S. 31, A. 2); Xvxvamüe&ai N 95 a, Z. 13; [s*l] vvx(tsqivöv) ipanä[v\ ? B 334,
Z. q21 (IV. Kap. §2). Kerzen finden Verwendung im Totenkult: Z 28, Z. 5; H 42, Z.B13.
— Leuchter s. B 229, Z. 118 f. (V. Kap. § 1). Über das Salben der Bildsäulen s. IV. Kap. §3.
**) Allgemein heißt es erscpuvog rofs &soig (jjp«off[i]) B 220, Z. 181,188 (Stengel, Hermes
1901, S. 332), Storno; B 229, Z. 55; 462A, Z. 16. Genossen: 4 3c, Z. 19; 220, Z. 141; 393,
Z. B15, 17 f. atlcpavov Kal (als Gabe an die Gottheit aufgeführt) Ablaß,
Z. 25 (s. IV. Kap. § 3). Lokal: A 6, Z. 8; B 393, Z. Bl6f. (? ovsqidvoiisig iv xä viivmSsia).
Über goldene Kränze der Götterbilder s. V. Kap. § 1, über den Kranz des Priesters
IV. Kap. § 2, über Ehrenkränze § 3, über die Kränze für die Toten s. VI. Kap.
***) B 393. — S. Fränkel und v. Prott zu B 393; Maaß und Drerup zu A 59.
f) Z. B 13 ff. — v. Prott (S. 59) läßt die Möglichkeit offen, daß in einem früheren
Gesetze Bestimmungen über ein Festmahl zu Ehren des Augustus getroffen waren, was
nach der ganzen Art, wie in unserer Urkunde die Verhältnisse grundlegend geordnet
werden, wenig wahrscheinlich ist.
ft) Über die römische stratio s. nach Mommsen auch Fränkel S. 268, v. Prott S. 59, A. 1.
— Über eine andere exQäeig s. S. 269, A. ff.
266
Zweites Kapitel.
Götterverehrung.
267
Wie bei den Hymnoden yon Pergamon das Gedeck (exQäeig) für die
Leistungen der Genossen die Hauptrolle spielte, so für die Jobakclien (^59)
die Weinspende (ßxovdif), mochte sie nun bei regelmäßigen Zusammenkünften
oder bei besonderen Pestkneipen erfolgen (s. Drerup). Denn neben dem
eigentlichen Feste, wofür jeder Genosse, ganz abgesehen von der Bestreitung-
aller andern Ausgaben (Z. 69f.), eine monatliche Abgabe „für den Wein“
zahlen mußte (Z. 46 f, s. S. 252, A. **), gab es eine Menge Gelegenheiten zum
Trinken. Auch hier haben zunächst die Beamten gewisse ständige Ver¬
pflichtungen. Der Priester hat an dem Feste der Kaxay<x>yi,a eine ßjtovdxj
zu leisten (Z. 114f.), der Arehibakchos am 10. Elaphebolion, am zweiten Tage
der großen Dionysien (Z. 119ff.); dem Schatzmeister hingegen ist die offenbar
ursprünglich üblich gewesene rccfitsvtixri ßxovdrj erlassen worden (Z. 157), und
er hat dafür die Verpflichtung, für das Lampenöl zu sorgen (s. S. 265, A. *).
Jedes Mitglied war begreiflicherweise zu einer Spende beim Eintritt in den
Verein verpflichtet (Z. 38, 57 fl); aber man mußte auch die Genossen an den
persönlichen Freudentagen, die man infolge des Antritts einer Erbschaft, eines
Amtes, einer Ehrenstelle (Z. 154 f. rüg aitb xfojptav ij xsijiäv ij xa^scov rjfiegag')
erlebte, durch Leistung einer enovdt] teilnehmen lassen, die der Veranlassung
gebührend entsprach (aigiav xijg xäigsms Z. 128f.). Die Aufzählung der be¬
sonderen Veranlassungen für die eitovS^, die bei dieser Gelegenheit erfolgt,
wirft ein interessantes Licht auf die Anschauungen der damaligen Zeit. Es
wird uns nämlich genannt: Hochzeit, Geburt eines Kindes, sein Weihefest
(X<5sg), sein Eintritt in die Ephebie, seine Bürgerwerdung, ferner Eintritt in
die Aufsichtsbehörde der Rhabdophoren, in den Rat, in die Athlothesie, in
das panhellenische Kolleg, in die Gerusie (S. 99, A. f), in das Kolleg der
Thesmotheten, in jedes öffentliche Amt überhaupt, in die Vereinigung der
Synthyten (S. 34, A. **), in das Amt des Friedensrichters, Sieg in einem
„heiligen“ Spiele; zum Schluß aber wird naiv genug hinzugefügt: „und wenii
aus einem Jobakchos etwas geworden ist“ ( xal d xlg t l £itl ro XQdßßov
’J6ßax%og cöv Tv%oitQ Z. 135 f.). Daß endlich auch bei der Totenfeier der
Trunk der Genossen üblich war, ist noch zu berühren (Kap. VI).
Der übliche Umzug beim Opfer*) entwickelt sich auch in den Vereinen
nicht selten zum besonders hervorgehobenen Festakt einer feierlichen Pro¬
zession (jro futrj). Gerade schon hei einigen älteren attischen Vereinen wird
sie genannt. Genaue Vorschriften werden gegeben für die Prozessionen der
Bendisorgeonen am Feste der Gottheit, die ja schon zu Sokrates’ Zeiten, wie
man aus Platons Politie weiß, eine Sehenswürdigkeit waren. Nach einer Ur¬
kunde (A 3 c) mußten die Genossen im Piräus den Kartell verein aus der
Stadt mit Schwämmen, Waschbecken, Wasser und Kränzen im Nymphaion
empfangen, um ihn nach der Reinigung und Schmückung zu dem erwähnten
Frühstück einzuladen**). Aber auch die Inschrift eines andern alten
®) Foucart (zu Lebas II p. 213) vergleicht die Mysterieninschrift von Andania. Der
Umzug findet E 24 vor (Z. 15, vgl. Z. 11) dem Opfer statt, dsranotpocurxr; ttoutct; s. S. 267,
A. ***. Über eine besondere Prozessionsgesellschaft (ß 240) s. S. 165. 180.
**) A 3c, Z. 17ff.; vgl. Z. 11; b, Z. 4f.
Orgeonenvereins erwähnt die Pompe als wichtigen Akt vor der XQ(.[avo{iid]
(A 6E, Z. 5), sowie die der Apliroditethiasoten den bekannten Umzug an den
Adonien (A 13 a, Z. 9f., s. S. 216). Außerhalb Athens treffen wir die Pompe
an den Koragien in Mantineia ß 24, Z. [11], 15f. pzyaXoitQSTtäg), in deren
Verlauf wohl auch der Göttin der ihr bestimmte Peplos (Z. 20) überbracht
wurde, hei einem Mystenverein in Kallatis, von dem der Priester ausdrücklich
als Führer bestimmt wird ß 96, Z. b6f.), bei den Samothrakiasten aus
Methymna (5 156a, Z. Hfl), woher vielleicht auch der möglicherweise*) auf
einen Verein zurückgehende Festkalender mit der Einzeiehnung i) jtog-jo) ix
XQvtavsiov ß 485, Z. 3) stammt, und bei dem späten kretischen Ver¬
wandtenkolleg, das den Zug, wie es scheint, in zwei Scharen ordnet
(T 19, Z. 13 ff.). Vor allem hat sie natürlich Bedeutung für die dionysischen
Künstler, die ja in nächster Fühlung mit der Öffentlichkeit stehen**), wie
natürlich auch die noch offizielleren Altersvereinigungen zur Verherrlichung
der Staatsfeste herangezogen werden***). Ein öfters wiederkehrender Zug
dieser Prozessionen ist es offenbar, daß sie vom Prytaneion aus aufbrachen
(A 3c, Z. 15; 156a, Z. 13; 485, Z. 3; vgl. N 109a, Z. 15), worin man wohl
auch einen Hinweis auf das freundschaftliche Verhältnis sehen kann, das oft
zwischen Staatsgemeinde und Verein bestand.
Verhältnismäßig wenig erfahren wir über die Verherrlichung des Festes
durch Lied und Musik. Außer den Genossen,' die „ex officio“ mit Musik sich
befassen, außer den Hymnoden f) und ähnlichen Kollegien (S. 46ff.) sowie
den dionysischen Künstlern ff), läßt sich fast nur aus den Namen gewisser
Funktionäre (IV. Kap. § 2) auf eine Mitwirkung der Musik schließen; es ist
aber bezeichnend, daß dies vor allem für die „Festvereine“ (S. 70ff.) gilt.
Auf die offizielle Hymnodie der Jugend (S,48f.) sei nur wieder hingewiesenfff).
Eine merkwürdige Einzelheit schließlich wäre es, wenn im Verein der Epikteta
*) v. Prott denkt ohne entscheidendere Gründe an Pergamon.
**) z 10; 10BB, Z. 1; 11, Z. 23 f.; 12, Z. 181, 21; 69, Z. 321 (ß^aloitQenäs).
*''0 S. 3.151. i 1 351, Z. a 91 (Ephesos) dsi-7TvocpoQta%ij -roiiTtrj (s. S. 269, A. ***). — JV 95 d,
Z. 91 ; 109 a, Z. 15 ff.; 119, Z. 25 ff. u. a.; abgesehen von den zahlreichen Umzügen der athe¬
nischen Epheben (laq; ar; as; at; an; av; ay; ba; bb; bx etc.). — Bezeichnend ist für
diese Beteiligung am Staatskult das Verbum av^miiTtsveiv A 1F, Z. 6; 21A, Z. [21]; 391;
f’29a, Z.seff.; N 109a, Z. 16; 140b, Z. 7. — Staatliche Pompen: B 163, Z. 6; vgl. die
Prozession der milesischen Sängergilde mit ehrwürdigen Bräuchen (Wilamowitz zu£ 319 C,
Z. 25 ff.). — Über Sabaziosumzüge s. S. 17. 216.
1") Merkwürdig ist die Bestimmung bei den pergamenischen Hymnoden, daß jedes
Mitglied seinen besonderen Hymnos hat und daß der vom Vater ererbte Hymnos den
Eintritt in das Kolleg erleichtert (B 393; dazu Frankel S. 263; Ziebarth S. 92; Kap. III § 4);
auch ein nagußmiuov wird zu Ehren des Augustus am letzten Tage des Jahres (Z. CIO)
gesungen, wie es schon in der Königszeit am jährigen Ehrentage des vergötterten
Herrschers in Pergamon vorgetragen wurde (N 95 d, Z. 8); s. Frankel S. 269 a. Auch auf
die von der milesischen Sängergilde gesungenen Päane (B 3190, Z. 13, 28ff.) sei hingewiesen.
ff) So begleiten die dionysischen Künstler ihre Spenden mit Päanen (A 5 ;
s. S. 263, A. *). S. A 1 C, Z. 9 ff.; D, Z. 21 ff.
ttt) Offizieller Art sind die von Priestern und IsQoipdXxtti, vorgetragenen Hymnen in
Memphis (£ 461A, Z. 16 f.).
268
Zweites Kapitel.
(irÖTTEEVEREHRUNG.
269
für gewisse Mahlzeiten unter anderem auch Musik bestellt würde, falls der
Ausdruck j.wv6t,xöv so zu deuten, ist (B 220, Z, 141).
Auch für den Tanz können wir nur auf die halboffiziellen Vereinigungen
der Bukoloi u. a-, verweisen*).
Von besonderer Wichtigkeit ist die Verwendung des Wortes im Götter¬
dienst.
Das Gebet erscheint vor allem in interessanter Weise**) in der Für¬
bitte der Bendisorgeonen des Piräus für den Kartellverein in der Stadt***)
und in der andern, die allerdings in einer Kome für den zu Ehrenden vor¬
genommen wurde (B 413 E, Z. 8 f. mtsvxfj^v) Siä ß(ov).
Eine der merkwürdigsten Fragen gerade auch für das Vereinsleben ist
die Verwendung der Rede im Gottesdienste. Auch dieser Brauch wird uns
durch die Jobakcheninschrif't näher gebracht. Danach waren zunächst die
Ansprachen, die «QoetpcovTi^atmol Xoyoz der Rhetoren (Maaß S. 26 f., A. 2),
unter den Genossen üblich; sie waren bei den Jobakchen an die Erlaubnis
des Priesters und des Gegenpriesters gebunden (A 59, Z. 107 f.). Hierbei ist
vielleicht das religiöse Moment von untergeordneter Bedeutung gewesen.
Doch kann man wohl auch an die Glossolalie der ersten christlichen Ge¬
meinden erinnern, deren Beziehungen zum Mystenkult von Heinricif) er¬
örtert worden sind. Anders aber stand es mit der &£oloyla ; die der Priester
Nikomachos eingeführt hatte und die der jeweilige Priester halten mußte
(Z. 115ff.). Es ist die Festpredigt zu Ehren des Gottes (Maaß S. 54. 84. 120ff.).
Für ihre Abhaltung gah es im öffentlichen Kult, wie wohl noch mehr in
dem der Vereine, besondere Beamte ( &£oX6yoi ); darunter befinden sich, was
besonders merkwürdig erscheint, gelegentlich auch Frauen (IV. Kap. § 3).
Für die Mystenvereine ist die Entwicklung des Mystendramas von
hoher Bedeutung. Es knüpft bei der Vorstellung an, daß der Gott selbst
inmitten seiner Gläubigen weile und am Opfermahl teilnehme (Maaß S.52). Auf
Grund dieser Vorstellungen feiert man dem Gott Theoxenienff). Nach ihnen
benennt sich ein tenischer Verein ®so%svi,tt6tca' (B 209, Z. 114, 115, 116f., 118).
Aber auch das Hauptfest des Familienvereins des Diomedon ist der ^EViefiög
iS ) %oq£v6uvt£G B 398b, Z. 3; c, Z. 6; s. S. 44ff. Über B 472 B s. .IY. Kap. § 2.
**) Vgl. die Dedikationsformeln evl-äpsvos oder etc., die besonders häufig beim
Hypsistos (S. 179f.) auftreten: £vgü[i£vog B 122, Z. 24; 440; sixtf B 121; 122; [136]; [137];
xvyyi B 135; 138; 139 ■ybyfj) ; svyrfv JB 89, Z. 3. Aber auch wo sonst AAautvog (A. lh:
Amynos; 2o; 2v; 57: Zeus Halos; B 82) und ev%jjv (A 2 cj ; B 375; 376; 422?) sieh
findet, haben wir es meist mit dem Oriente entstammenden Gottheiten zu tun. Ygl. auch
die beiden trotz örtlicher und zeitlicher Verschiedenheit des Ursprungs einander so
nahestehenden Gebete von Priestern für die Genossen: A 4d, Z. 6 Gagoig %uvta te abv
ftiaGov und B 106, Z. 6: IIuGovg g&£ hoin 1 'O/u'iforl .
***) J 3c, Z. 20ff. ot uv äs axuv al ffvaicu £v[yjG&ca\ rov legsa xcä xr\v Uqsiuv wnoc
xaig Evyalg, ag tv\yovvaA zal xoig oqysäGLv xoig iv lau, (xgxei xaxcc xccvxu.
f) Meyer-Heinrici, der erste Brief an die Korinther, S. Auf!., 1896, S. 371 ff., bes. S. 382.
•ff) Neben den Dioskuren kommen für diesen Brauch besonders Herakles, Demeter,
Dionysos in Frage. S. Stengel, Griech. Kultusaltert. 3 , S. 110; Gruppe, Gr. Myth, und
Beligionsgesch. S. 730, A. 1; 1414, A. 2. Über den nach Gruppe ähnlich zu fassenden
&qoviGjios s. S. 269, A. ff, über die b%oSa%r) S. 260, A. ***.
des Herakles*). Der „Tisch des Gottes“ (Z. 99£), der sich möglicher
Weise auch beim Verein des Men Tyrannos im selben Sinne mit der Hälfte
aller dargebrachten Opfergaben füllt (A 51 aß, Z. 20)**), und vor allem seine
Lagerstatt (arpoffrv^] _B229, Z.95) dienen diesen Lectisternien der Gottheit***).
Wie sich aber aus dieser Vorstellung von der Gegenwart der Gottheit nament¬
lich in dionysischen Vereinen ein vollständiges Drama mit zahlreichen Rollen
(jiEQLßyzol A 59, Z. 64 ff.) entwickeln kann, in dem gelegentlich religiöse
Funktionäre an der Seite von Göttern (S. 242) stehen, lehren uns die Ver¬
hältnisse der Jobakchen; hier genießen in der Tat die Vertreter dieser Rollen
die gebührenden Opferteile (frfpij) an Stelle der betreffenden Götter
(Z. 121 ff.) f). Auch in manchen charakteristischen Ämtern, besonders
kleinasiatischer Mysten, wie amtag Aiovvßov, Ssilr t v6g u. a. (IV. Kap. § 2)
kann man Hinweise auf das heilige Drama finden. Die große Zahl (etwa 50)
dieser Rollen freilich bei gewissen ephesischen Mysten (B 331) könnte auf einen
öffentlichen Kult hinweissn. Auch weiß man ja nicht, wie weit sich dieses
Drama bisweilen etwa auf einen schlichten Aufzug beschränkte. Das gilt ebenso
für manche der eigenartigen Kultformen, die das heilige Drama auch im
Schoße der Vereine bei der Verehrung von fremden oder Mystengöttern annahm.
Wir können auf diese verschiedenen Kultbräuche hier nur kurz hin-
weisen, da sich leider aus dem geringen Material kein näherer Aufschluß
darüber ergibt, wie die griechischen Vereine diese Entwicklung namentlich
ausländischer Kultbräuche gefördert haben, eine Tatsache, die doch an sich
als selbstverständlich anzusehen ist.
So ließen die Orgeonen der Meter den Attis auf seiner Lagerstatt sterben
und auferstehen und Meter beim Agermos auf ihrem Throne inmitten ihrer
Umgehung von schalentragenden Frauen sitzen (A 2 g, Z. 6 ff.) ff). Bei Isis-
genossen in Kios (B 416, Z. 3) treffen wir die Führung des heiligen Schiffs der
Göttin, die dort in des heiligen Dienstes würdiger Weise (ieQOTiQsxag) erfolgte fff).
*) B 229, Z. 61, HOf. (Dittenberger adn. 24). Bei einer Hochzeit eines Genossen
im Heiligtum bekommt der Gott (Z. 981): [ooor av Smjfji mxIü> g
**) Audi im Dasyllieion von Kallatis wird ein Tisch genannt, der Schenkelstücke
erhielt (3 95, Z.a3).—- Ygl. Lebas HI 395, Z. 17 (jVIylasa) [Ai] agontidi %c:l ”l6idi xq(xitE^[av ];
Movgülov n, S. 47 f. no. o£g , Z 9 ff. : f; Tcaqoixsi^iEvrj r&> ©sä xqaitEga nqog xryg yjyyav xcav
tivGLugov rcov. Ygl. den Opferstock Y. Kap. § 1.
***) Die äsncvocpoQiaxri nofxnrf der Geronten in Ephesos (F 351, Z. a9f.) hatte ihre
besonderen Beamten (tfentvotpogoi Z. bl). S. S. 267, A. ***. S. die gxq äicig A. ff.
f) S. Dittenberger, adn. 43 und 56. Zn vergleichen ist auch B 331 (s. IV. Kap. § 2).
ff) Foucart S. 92 ff., 96 ff. Über S-gonaiiol (MjTjröot (Suid. s. v. ’Oqtpsvg) s. Gruppe
S. 731, A. — Über den äyxyaog (A 2g, Z. 11; i, Z. 15), die erste feierliche Zusammen¬
kunft der Mysten, s. Hiller v. Gärtringen (Pauly-Wissowa, I Sp. 914; Dittenberger, Syll. s
730, adn. 6). Neuerdings denkt Wilhelm auch bei einer Inschrift der Bendisorgeonen
(A 3d, Z. 5) an die Ergänzung des Wortes. Für die Gxqäcig (A 2i, Z. 15; e, Z. 9f. iGxgaGEv
. . . nXlvryv slg &u<p6xeqcc ra ’Avtldsiw, g, Z. 9 [G\x\_qca\vvi jslv) ist auch der freilich nicht
ganz entsprechende Brauch der axqaiiivrj (s. o.) zu vergleichen (s. Dittenberger, Syll. 5 730,
adn. 7). S. F 29 a, Z. 9, 44 (staatlich). Ygl. ert/Sds V. Kap. § 1. Über eine ganz verschiedene
Bedeutung des Wortes axqäcig s. S. 265. Über die footgis s. S. 270; aitaqyia S. 261, A. *
fff) IY. Kap. § 2; auch andere Ämter, die verglichen werden, s. daselbst.
270
Zweites Kapitel.
Von heimischen Mystengottheiten*) ist es besonders Demeter, in deren Dienst
wir eigenartige Bräuche antreffen. Es sei nur an die Tätigkeit der KoQayoi
mit ihren [äQQrf\ta (B 24, Z. 12), die schon angedeutete Überbringung des
Peplos (Z. 19f.), die vdQOTCosia (B 485, Z. 2), die feierliche Öffnung des
Tempels**) erinnert. Eine ituvvv%ig von acht Tagen schließlich, an der
sich eine kleinasiatische Phratra beteiligt und für die ein Genosse 550 Denare
zahlt (B 432b, Z. 2, 5), war wohl eine öffentliche Feier.
Ein Gebiet der Gottesverehrung wird schließlich in den eigentlichen Ver¬
einen ganz zurücktreten müssen: die Agonistik. Abgesehen von den mehr
oder weniger offiziellen Agonen der dionysischen Künstler***), die ja besondere
Agonotheten f) und Panegyriarchen haben (IV. Kap. § 2), und den Jugend¬
vereinigungen ff) sind Spiele nur einmal deutlich zu erkennen. In Rhodos
wagt es ein Privatmann in offenbar etwas naiver Vermessenheit Agone zu
seiner und seiner Familie Ehre zu veranstalten (B 265; Ziebarth S. 202), die
staatliche Formen nachäffen, wenn sie unter Beteiligung der von ihm im Verein
gebildeten Phylen stattfinden, deren Siege verzeichnet werden [ivixsi) s. S. 154).
Erst durch das Hinzutreten von Agonen zu den übrigen religiösen
Akten entwickelt sich das Fest zur vollen Panegyris, auf deren Bedeutung
für die Techniten schon hingewiesen wurde (S. 248, A. **).
*) Außer in den eigentlichen Mystenvereinen (S, 36 ff.) gibt es Mysterienfeiern auch
in andern Kollegien (S. 36, A. f). Besonders wichtig sind sie für die kleinasiatischen
Vereine, in denen der Kaiserkult gepflegt wurde (S. 234); so treffen wir ja auch ein be¬
sonderes Myaterienfest bei den pergamenischen Hymnoden (B 393; s. S. 265). Für in
der Öffentlichkeit tätige Vereinigungen, wie die dionysischen Künstler, können auch
öffentliche Mystenfeste Bedeutung gewinnen. So befassen sich die athenischen Techniten
in Eleusis an den ^verriquariSse rjuioat (A 5, Z. 9) mit (Mj[<7Tjjptce] (Z. 4). S. den vom
Kaiser den Techniten gestifteten ctymv [lvgt tnog Al 74, Z. lOf.
**) B 24, Z. 23ff. srrotTjfff dh xcä rct vniuCoiitva iv zolg rgtaxoGTolg Tat ävoiEtt tov vuov
titytdüiLcüthg. Gewiß ist hier avoi^tg nicht im gewöhnlichen Sinne gebraucht, sondern
bedeutet ebenso einen feierlichen Kultgebranch, wie bei den Meterorgeonen (A 2e, Z. 14 f.
avoLyovGct rö Unov iv xaig xa&rjxo'ttGa tg 7)11 in eng). Man braucht wohl kaum mit Judeich (Topo¬
graphie von Athen, S. 400) anzunehmen, daß das Isgöv der Göttin in der Kegel verschlossen
war. — Im gewöhnlichen Sinne findet sich &vsmy(iivov vom iegov A 1A, Z. 27; 6, Z. 8?.
!!: **) A 5, Z. 4f.; 21A, Z. 24, 40; 68 B; 0; 69, Z. 55; 74, Z. 10 f. (otyiöva ... (ivgttkov s. S. 268 f.);
besonders interessant sind Agone zu Ehren von Fürsten: A 2A, Z, 42ff.; 16D. Über
andere, deutlich als staatliche erscheinende Agone s. S. 132. 138. 141. 142. 144f. 147ff. —
Bei Gelegenheit der Agone erteilen die dionysischen Künstler gern ihre Ehren 11, Z. 28;
12, Z. 21: iv t celg O'itttg: 69, Z. 55; s. Dionysien S. 249, A. ***); dabei benutzen sie auch
gymnische Spiele (A 2A, Z. 27; 30, Z. 38f.).
f) Über sonstige Agonotheten s. Kap. IV, § 2.
ff) Auf die offizielle Beteiligung der Jugend an den Agonen kann hier natürlich
nicht eingegangen werden. Auch auf die besonders für die Jugend gegründeten Agone,
namentlich zu Ehren der Götter des Gymnasiums sei nur hingewiesen: S. 193; ferner
N 25A, Z. 9ff.; 47, Z. 1; 109b, Z. 2; Z 81a, Z. 22ff. etc. Vgl. auch die Xaynäg der
Epheben (N 1 ak—ao; cd; 58Ad, Z.H 13; f, Z.II4; s.S.96.103) uncl die StaSgofuj (N 36, Z.36f.;
47, Z. 3). Auch für andere Vereinigungen, die dem staatlichen Leben nahe stehen, sind
Agone bisweilen wichtig: B 465b (0doßaediBTaC); TS, Z. 8; E 94b, Z. 11 rbv tkyüvu
mv iv nonoloig rfjg ßov&ovatag , vgl. Z. 26; Z 26b — i (Ärzte). Vgl. über die a^dlTycrtgitt
bei der ephesischen Sängergilde (B 319 C, Z. 14, vgl. 15 ättdXüe&ut) Wilamowitz S. 625.
Drittes Kapitel.
Personenstand.
§. 1. Vereinsgründimg und Mitgliederaufnahme.
Da sich der Personenstand eines Vereins nach den hei seiner Gründung
tätigen und den nachträglich aufgenommenen Personen bestimmt, so ist zu¬
nächst anf den Eintritt der Mitglieder näher einzugehen, soweit die Frage
nicht schon von Ziebarth (S. 140 ff.) erledigt ist.
Schon in seiner Gründung unterscheidet sich der Verein von den alten
Korporationen der Volksgemeinde, da diese in letzter Linie auf den Familien¬
zusammenhang zurückgehen. Wohl hat namentlich die religiöse Anschauung
für das Priestertum auch hei Vereinen die Familientradition betont, wohl
muß die Familie auch hei freien Genossenschaften, deren einer Hauptzweck
doch die Festfeier ist, eine gewisse Bedeutung gewinnen,“wohl kann sie sogar
den Ausgangspunkt für die Gründung abgehen: ein Verein kommt doch zu¬
nächst im Gegensatz zu den natürlichen staatlichen Korporationen durch einen
willkürlichen, freien Gründungsakt zustande. Dieser erfolgt nach Ziebarth
entweder durch freiwilligen Zusammentritt der ersten Mitglieder, meist unter
Beteiligung einer Hauptperson, oder durch testamentarischen Stiftungsakt
des Gründers*). Mir erscheint es vor allem wichtig, im einzelnen zu ver¬
folgen, in welchem Maße dabei in den verschiedenen Vereinen die Einzel¬
persönlichkeit entscheidend ist oder die Gesamtheit. Von geringerer Bedeutung
ist der Weg, den der Gründer einschlägt: neben dem „testamentarischen
Stiftungsakt" steht die ganz analoge Gründung bei Lebzeiten. Da nun die
von den Vereinen begangenen religiösen Feiern nicht unbeträchtliche Mittel
erfordern und die materielle Sicherstellung der Vereinigung im allgemeinen
wohl noch eine wichtigere Rolle spielte, als heutzutage, so werden wir uns
nicht mehr über die zunächst auffällige Tatsache wundern, daß die uns be¬
zeugten Vereinsgründungen fast stets als ein Verdienst des einzelnen er¬
scheinen, daß sich gelegentlich auch in mehreren Akten der Liberalität* hinter
einander geltend machte**). Für die geschichtliche Betrachtung des Vor-
*) Nur eine religiöse Phrase der Spätzeit ist es, wenn der Anstoß auf die Gott¬
heit zurückgeführt und so der Verein feierlich sanktioniert wird, wie bei den Sabba-
tisten (B 449, Z. 2f): &£ov [ttgov]ota HaßßaTiGtov Gvvrjyyivotg (s. S. 217, A. *). Über die
Bedeutung des Orakels s. VI. Kap.
**) B 341 a; vgl. B. 436a — c, wo es sich freilich nur um Ausgestaltung des Vereins-
lebens handelt. Bisweilen setzte eine Frau das Werk ihres Gatten fort: B 220.
272 Drittes Kapitel.
gangs ist es wichtig, daß diese Gründungen*) schon ans der Blütezeit der
eigentlichen, der alten, Vereine vom 3. bis 1. Jahrhundert v. Chr. sich belegen
lassen, auch wenn sie auf gewisse Formen des genossenschaftlichen Treibens
in erster Linie beschränkt erscheinen.
Hierher gehören zunächst alle Philosophensehulen Athens (Wilamowitz
S. 289; o. S. 237), die für das "Vereinsleben besonders vorbildlich wurden
(Maaß S. 49). Offenbar ist aber in Athen auch ein angesehener Eranisten-
verein bereits im dritten Jahrhundert von einem einzelnen ins Lehen gerufen
worden 22 A). Aus dem ersten Jahrhundert aber haben wir die
Gründung der Soteriastenvereinigung (A 47 a). Wir sehen, wie ein Athener
zunächst eine vorbereitende Versammlung" zustande bringt**) und dann den
Verein fester begründet (Z. 12, 14f.). Auch die Stiftung des Menheiligtums
durch den Sklaven Xanthos aus später Zeit {A 51 a; b) weist schließlich zu¬
gleich auf die Gründung des betreffenden Kollegs hin***).
Außerhalb Athens verdanken in erster Linie die Verwandtenvereinef)
der Tätigkeit von Stiftern ihren Ursprung (Zieharth S. 7 ff.). Das Kolleg der
Epilcteta (B 220) lehrt uns, wie eine solche Stiftung allmählich zustande
kommen konnte. Der Theräer Phoinis: hatte ein Musenheiligtum zugleich
für den Kult seines verstorbenen Sohnes bestimmt, das mit den Bildern der
Göttinnen und mit seiner und des Sohnes Statue geschmückt werden sollte
(Z. 9ff.). Die Ausführung übertrug er testamentarisch seiner Frau Epikteta
*) Bezeichnend ist auch die Wahl der Ausdrücke, da sie besonders der Tätigkeit
der Einzelpersönlichkeit angemessen erscheinen. Der üblichste ist (s. Ziebarth S. 140,
A. 2) avvdystv (A ad, Z. 14f., s. u.; 22 A, Z. 8; B 220, Z. 22, 24, 27, 40, 79.; 320a,
Z. 33); danach heißen die Genossen tftmjy/ifrot (5 449, Z. 3; All?, Z. 11; vgl. besonders
tot v(p 3 kavtov 6. xcri y.E[xQt]fiEV(ov nach Ditt. B 341a, Z. 6; A 15, Z. 4) oder ßwayofisvoi
(B 77, Z. 3; 102, Z. 16; 415: [ßig] zbv fn)TQ[maK]bv [&la\ao]v§, wobei freilich nicht aus¬
geschlossen erscheint, daß bei dem letzteren Ausdruck bisweilen nur an neueintretende
Mitglieder zu denken wäre. Aber auch von der Allgemeinheit wird iqavov Gvvdyuv gesagt
(ß 50, Z.26f.; blaß, Z. 21, s. S. 259, A.***; vgl. .49, Z. 3f.) sowie das elliptische (s. Franz
u. Dittenberger z. St.) ol Gvvdyovreg (B 468, Z. 5), hier freilich von der Versammlung der
Genossen gebraucht, wie natürlich auch sonst das transitive Gvvdysiv (A 59, Z. 3f. neben ’dyuv
Z. 86, 97; B 220, Z. 28, 61, 203, 269; 221, Z. 15; 229, Z. 139). Von avvdystv unterscheidet
sich in der Regel (Foucart wirft S. 143 beides zusammen) das für die Iqavog = societas mit
Vorliebe gebrauchte svlUyuv (B 162, Z. 12 f.; 200, Z. 5f.); s. Meier-Schömann-Lipsius, Att.
Proz., S. 640, A. 423ff. Auch das Substantiv Gvvaymyri kann, wie vom Vereine selbst
(S. 155f.) und den festlichen Zusammenkünften desselben (S, 248, A. ***), so auch von seiner
Gründung (das. A. *) gesagt werden. — Neben Gvvdyetv findet sich GvviczaG&di von der
Tätigkeit des Stifters (B 478, Z. 37), aber auch von den Genossen in absoluter Weise gebraucht
(B 473 . "Z. 24f. ol rv)[VJ gvv\o\&ov cjvvegtczuevo\_l\ xrX.; vgl. ol gvvegzcüIzes] dito ccnrc [iijvcirai
B 436a, Z. 131), ferner xzifeiv (A 47a, Z. 12, 42) und «rierijs (B 216, Z. 4; 265, Z. 59;
Z 4), xa&EcäQvnv (B 320a, Z. 29) und dsjishovv {A 47a, Z. 15). S. V. Kap. § 1. Über
ö:Qy7iybg ysvöfiEvog GvvayßfjVccL (A 2 d, Z. 14) s. S. 30.
**) Z. 11. Ttccnalzcog zfjg dvzo&Ev GvXXoyfjg. Die Erklärung von Dittenberger (adn. 4)
erscheint mir wenig passend.
Daß das Heiligtum bisweilen später als der Verein gegründet wird, ist natürlich
nicht ausgeschlossen, s. V. Kap. § 1.
f) S. über Heroenverehrung S. 227 ff.
Personenstand. 273
(Z. 14f.). Doch kam es nicht sogleich dazu. Erst als der andere Sohn
der Epikteta zwei Jahre später der Mutter testamentarisch aufgetragen
hatte, die Bestimmungen des Vaters in erweiterter Form auszuführen, sodaß
die Verehrung sich auch auf ihn mit erstrecken und eine Vereinigung der
Verwandten begründet werden sollte, wofür ein Kapital von 3000 Drachmen
(V. Kap. §2) ausgesetzt wird (Z. 16 ff.), ordnet Epikteta testamentarisch die
Vereinsgründung in der Weise an, daß sie auch sich nach .ihrem Tode die
Aufnahme in den Heroenkult sichert (Z. 25 ff.) und sich nun als die Gründerin
bezeichnen kann (Z. 27, 40, 79). Von dem Vereine des Diomedon auf Kos
(j B 229) ist die eigentliche Urkunde der Stiftung (s. Ziebarth S. 8f.) nicht
erhalten, aber es wird auf die Bestimmungen des Begründers ([rö> vit'o A.
0vv[te]tayjisvcov Z. 130), die nicht aufgehoben werden dürfen, Bezug ge¬
nommen und ein Segenswunsch über alle ausgesprochen, die den Willen des
Stifters ehren (Z. 113ff.); ja der Vereinsgott selbst wird nach dem Stifter
genannt (S. 203). Wie für den dritten Familienverein, den des Poseidonios
in Halikarnaß (B 308), der Gründer nur die materielle Grundlage des Vereins
schafft und eine einzige Bestimmung über Verwaltung und .Organisation
trifft, während alles andere dem Verbände überlassen bleibt, hat Ziebarth
dargelegt. Auch die Gerusie in Hierapytna zu Ehren der Ago (F 19) ist
offenbar von dieser Frau durch einen vöfiog eingerichtet worden (Z. 21 mit 16).
Wird in allen diesen Familienvereinen das Gedächtnis des Stifters seihst in
erster Linie geehrt, so gründet in nachchristlicher Zeit eine Frau in Akraiphia
ein Heroistenkolleg von Epheben zu Ehren von ihrem verstorbenen Sohne
und von dessen Schwester (B 41). Im stolzen Selbstgefühl benannte schlie߬
lich der KriArccg tov noivov (ß 265, Z. 60) Nikasion in Rhodos Abteilungen
seines Vereins nach seinem Sohn, seiner Tochter und seiner Schwieger¬
tochter, d. h. nach sämtlich noch lebenden Personen.
Von großer Bedeutung war offenbar die Person des einzelnen auch für
Gründungen von Mystenkollegien. Neben den offiziellen, von Mänaden
begründeten oder wohl mehr geweihten Thiasoi*) in Magnesia a. M. (B 320a,
Z. 30 ff.) kommt in Melos ein xtCßrrjs sCegäv jivGräv vor (B 216)**).
Zahlreiche Vereinsstifter wären schließlich noch aufzuzählen, wenn alle
Personen, nach denen Vereine genannt werden (vor allem kommt das rhodische
Gebiet in Frage), als deren Gründer oder Reformatoren anzusehen wären,
wie meist angenommen wird; daß dies aber nicht für alle Fälle als sicher
gelten kann, habe ich zu zeigen versucht (S. 73 ff.).
Schließlich ließ auch die Organisation der dionysichen Künstler mit
ihrer Zentralisierung manchem verdienten Mann die Gründung einer engeren
Gemeinschaft namentlich für gesellige Zwecke neben dem Verbände, der mehr
*) Vgl. die drei mythischen Stifterinnen von Thiasoi in Theben, Maaß, S. 144, A. 29.
**) Vgl. den vricizeeg in einer argivischen, von den Ajta.Wolv l cyGrui gesetzten Grab-
schrift (Z 4). Dabei ist freilich zu bedenken, daß in der Kaiserzeit xriGzrjg fast zu einem
allgemeinen Ehrentitel für Wohltäter herabsinkt, der besonders den Kaisern beigelegt
wird. Über die Gründer von Bauten s. Liebemann, Städteverwaltung i. röm. Kaiserreiche
S. 162, A. 2.
Poland, G-esch. d. griech. Yereinswesenä.
18
274 Drittes Kapitel. ^ ^
den künstlerischen Betrieb im Auge hatte, wünschenswert erscheinen. So
stiftete das angesehene Mitglied der teischen Synodos Kraton für seine
Kunstgenossen in der Mitte des zweiten Torchristlichen Jahrhunderts den
Verein der Attalisten (S. 231), und ein Mitglied der kaiserlichen Reichs-
synodos aus Nysa für seine Mitbürger in Rom eine gesellschaftliche Ver¬
einigung (B 478, Z. 35 ff.)*).
Daß, wie die Gründung, so auch die Weiterbildung eines Vereins
vor allem Ton der Einzelpersönlichkeit ausgeht, liegt nahe und wird indirekt
gewiß auch durch die zahlreichen Benennungen der Vereine nach Genossen
beleuchtet, selbst wenn wir in der Beurteilung dieser Bezeichnungen vorsichtig
sein müssen. Ausdrücklich bezeugt wird uns solche reformatorische Tätig¬
keit der leitenden Priester für die Jobakehen (A 59, s. Dittenberger adn. 12).
Namentlich brachten auch die für Vereine so wichtigen Stiftungen neue
Feste zu den alten hinzu und führten wohl oft zu einer Dingostaltung der
Organisation **).
Im Gegensätze zu den zahlreichen von einer Persönlichkeit ins Leben
gerufenen Vereinen wird nur bei einem sqccvo s der Kaiserzeit (A 50) her
vorgehoben, daß ihn „befreundete Männer“ gründeten, die nach „gemeinsamem
Beschluß die Satzung für ihren Freundschaftsbimd“ festsetzten***).
Nicht echt griechisch f) ist weiterhin die dritte Art der Vcreins-
gründung. Die offiziellen Korporationen der Kaiserzeit, wie Gerusie (IWOa,
Z. 5f.) und Neoi (N 117 a), wurden wohl in der Regel von der Stadtgemeinde
ins Leben gerufen und dann gelegentlich vom Kaiser bestätigt (Mommsen,
Staatsrecht II, S. 827; Benndorf zu T70). Bei den Teehniten Ägyptens und
des Kaiserreiches aber werden die Herrscher selbst als Stifter beteiligt ge¬
wesen sein, doch entzieht sich der Grad dieser Beteiligung ebenso unserer
Kenntnis, wie bei manchen älteren Gründungen ff).
Schließlich konnten, wie Maaß (S. 75ff.) und Ziebarth betonen, neue
*) Kein "besonderer Verein im Vereine war der den ein verdienter Genosse
der Meterorgeonen stiftete (A 2d, Z. 13 f.); s. S. 30.
**) S. die Förderung der Dionysiasten im Piräus durch Dionysios (.4 4 a—d), die
Stiftung einer Frau im theräischen Verein des Anthister (B 221), die Förderung der Zeus-
mysten in Amorion (B 436 a—e), die Schenkung an den Gerusieverein von Hyettos
(r 3) u. a. S. S. 247 ff. u. V. Kaja.
***) Z. 29: xoLvrj ßov/.fi &sßßbv rpiXLf)g vrteynuipav. — Manche Fälle sind anders zu
beurteilen: B 468 und 473 würde trotz der Ausdrucksweise (S. 272, A. *), wenn hiervon
Neugründungen von Vereinen die Rede wäre, was freilich wohl zunächst nicht anzu¬
nehmen ist, eine Persönlichkeit als maßgebend hervortreten, B 462 und 463 handelt
es sich nicht um Stiftung von Vereinen, sondern nur um Tempelgründungen (S. 165).
f) Über die vorbildlichen römischen Verhältnisse s. Kornemann: Pauly-Wissowa
IV 1, Sp. 442 ff.
tt) Besonders wichtig ist es, ob der Gründer die Mitglieder selbst bestimmt, wie
namentlich in den Familienvereinen (B 220, Z. 79ff.; vgl. B 341a, Z. 6; \A 15, Z. 4?]: räv
vtp 1 tuvzov Gvvriyßtvav xal y.e[y. 0 i]ißrrvP ; B 41, s. S. 281, Ä. ff), oder völlige Freiheit
läßt (S. 276). Oft blieb auch der Begründer an der Spitze seiner Schöpfung: A 22 A,
Z. 3 mit 10, 15 f., 23 f. (ÜQitQuvicz-ijs) mit S. 272, A. *; 47a, Z. 12f.; 51a ß, Z.7S.
Über die Bestellung eines Nachfolgers durch ihn s. IV. Kap. § 2.
Peesonenstand. 275
Vereine durch Verschmelzung von mehreren älteren ebenso entstehen, wie
gelegentlich ein neuer Verein oder wenigstens eine einigermaßen selbständige
Gruppe von Genossen von einem bestehenden Verein sich abzweigte*). Die
angeführten Beispiele sind freilich recht unsicher**). Wichtiger ist es, darauf
hinzuweisen, wie bisweilen Kartellvereine zusammen eine gewisse Einheit
darstellten. In die Reihe dieser Erscheinungen gehören nicht nur die mannig¬
fachen Zweigvereinigungen der agonistischen Verbände (S. 133ff.), sondern es
bestanden auch Kartelle zwischen den alten Orgeonen der Bendis in Athen und
denen im Piräus (A 3 c), zwischen Aphroditetliiasoten und Meterorgeonen im
Piräus (S. 10 ff.), zwischen von Griechen Ägyptens, wie es scheint, begündeten
Vereinen in Delos und anderwärts (B 187, Z. 24ff.), zwischen den Nieder¬
lassungen der Tyrier in Rom und Puteoli (E 94 h).
Der Gründung eines Vereins steht seine Auflösung gegenüber. Wird
heutzutage ein Verein gegründet, der über Besitz verfügt (und das war ja
im Altertum die Regel), so ist man vorsichtig genug, auch einer mög¬
lichen Auflösung von vornherein Rechnung zu tragen und Bestimmungen
über das Vereins vermögen zu treffen. Es scheint mir kein Zufall zu sein,
daß wir von solchen Bestimmungen im griechischen Altertum nichts hören.
Die enge Verknüpfung, in der alles Vereinstreiben sich mit der Religion
befindet, läßt es sehr begreiflich erscheinen, daß man meist in naiver Weise
an ein Aufhören der Genossenschaft von vornherein nicht denken wollte***).
Daher darf über die Auflösung des Epiktetavereins nicht einmal die sonst
maßgebende Majorität entscheidenf), ebensowenig wie über die Unter¬
lassung der Opfer und eine andere Verwendung der Stiftung.
Für den Bestand der Vereine ist die Aufnahme neuer Mitglieder eine
Lebensfrage. Besonders die Vereine mit fester Mitgliederzahl mußten für
*) Außer S. 274 f. vgl. die Vereinigungen der gewesenen Priester und Priesterinnen
(S. 40f.), die Gruppenbildung im Schoße der Ephebie (S. 53f., 96f., 105). Auch von den
von seiten der agonistischen Vereine zu Spielen entsandten Gruppen (A 17, Z. 15 ff.; 29)
konnten wohl manche selbständiger auftreten; vgl, das Schisma im isthmischen Techniten-
verband S. 136 f.
*-) Über die rhodischen Kollegien s. S, 74 f. Auch der Verein der Mysten und
Teehniten des smyrnäischen Breseus braucht trotz der schwankenden Bezeichnung nicht
aus verschiedenen Kollegien erwachsen zu sein (Ziebarth S. 51, 2 u. 3 scheint sogar an¬
zunehmen, daß es nie zu einer Vereinigung der zwei angeblich getrennten Kollegien
gekommen ist); bezeichnend ist schon das Fehlen des Artikels vor fivßzai (s. S. 199, A. ■*:
ot . . . X£%v£izai kk\ ßvorai, vgl. S. 7, A, j) Über die Gruppen der dionysischen Künstler
in Pergamon s. S. 139.
***) Vgl. A3, Z. 17f. : i/cjlr] alaviov Kal avatpatQStov ; Z. 30: Eivai Tfjg [oojufji.ee
aimviov , B 316a, Z. 2ff.: KkSgiSSeW rolg ßh [ iji ] iifaov(Hv eivai advra tä aqiaxa , rovg
[di] /rrj i/ißfaovTctg slvai avrovg toixarct[pd]tovg avrovg re xal rovg exyovovg xal rovg
[|3o]?j#'OW'ro!s avrolg -, B 229, Z. lläff., 128ff.; 308, Z. 61f. Über B 453 s. S. 162. — Über
die xardlvais (so ist auch A 2, Z. b9 zu ergänzen) von Technitenvereinigungen s. S. 137.
t) Ziebarth folgt noch der widerspruchsvollen älteren Lesart, die durch Einsetzung
von nX[a]v jetzt ganz beseitigt ist (Z. 255), daher stellt er sich auch der Auflösung im
allgemeinen gegenüber nicht auf einen so ablehnenden Standpunkt, wie ich ihn glaube
einnehmen zu müssen.
18 *
276 Drittes Kapitel.
Ersatz der toi- allem durch Tod Ausscheidenden*) sorgen. Wir werden
sehen (§ 4), daß gerade bei diesen Kollegien der Familie eine große Be¬
deutung zukommt, während bei anderen der Eintritt von vornherein allen
freisteht ([toH] ßoviofi^vtai A 2a, Z. 21). Ein sinniger Einzelzug ist es,
wenn bei pergamenischen Hymnoden der Ersatzman (6 eis t'ov x6nov crbrov
eiaiäv B 393, Z. B22f.) für die Totenehren des verstorbenen Vorgängers'
sorgt, indem er dem Abgeschiedenen ebenso 15 Denare durch eine Weih¬
rauchspende zugute kommen läßt, wie er jedem lebenden Genossen die gleiche
Summe zahlt (Frankel S. 266f.)
Im allgemeinen wird in den Urkunden über den Eintritt**) in den
Verein bezeichnenderweise mehr gesprochen als über die Aufnahme***). Die
Einzelheiten hat Ziebarth bereits erschöpfend behandelt, so namentlich die
von den Jobakchen (A 59) her bekannten drei Akte der offiziellen Anmeldung,
der Dokimasie und der Erlegung des Eintrittsgeldes f), der die Ausfertigung
der Mitgliedskarte (Arie-rolif) folgte ff). Nur für die wohl schwerlich weit
verbreitete Dokimasie ist noch hervorzuheben, daß bei dem alten Vereine der
Bendisorgeonen die Prüfung der bereits notierten neuen Genossen offenbar
durch die Hauptversammlung der Orgeonen selbst erfolgt (A 2 a, Z. 22 f.),
und ähnlich wohl auch bei den Jobakchen (A 59, Z. 32 ff. mit 54), während
bei einem Eranos der Kaiserzeit (A 50, Z. Z. 34ff.) die der Aufnahme voraus¬
gehende Prüfung den Beamten überlassen wirdfff).
*) Auch bei der Ausschließung eines Mitgliedes, die wohl vor allem dann erfolgt,
wenn den Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen wird (V. Kap,), muß man sich
nach Ersatz Umsehen: r 19, Z. 6f.
**) drnivca: A 3e, Z. 31; 50, Z. 31; B 393, Z. B 23 (s. o.); F 3, Z. 45. slaeQ-
Zea&cu: A 59, Z. 54, 102 f.; T56, Z. 3f. Natürlich wird u. ä. auch vom Ver¬
kehr im Verein gebraucht: A 59, Z. 70, 72, 89, 101 ( sicoSog ), wie avvUvca u. evv£Q%se&ou:
A 59, Z. 42, 82 (vgl. Z. 141); B 43S;b, Z. 12, 18; F 19, Z. 11?. Auch TtOQivsfraL
(B 220, Z. 94, 98, 105) und itagayivsß&at (Z. 136, 157) wird vom Eintritt wie vom Verkehr
berechtigter Mitglieder gesagt; sztEißiEvai findet sich außer von Neueintretenden (A 19,
Z. 18) auch vom Eintritt in einen Kartellverein ( A 3 c, Z. 30). Steckt in [x]k1 ehsßs . . .
(B 131, Z. 21) das Verbum stoßaiveiv? Uber xararaysv reg lg r'qv ysgovatav (F 70h; Z. 2f.)
s. S. 274.
***) 7t.Q0GXa[fi f l . . . slg rr\v avvo&ov B 187, Z. 16f. (von Zieharth S. 140, A. 3
allein von allen Ausdrücken angeführt) = Aufnahme Ehren halber (s. IV. Kap. § 3);
xa&tdtccpai. (s. IV. Kap. § 2) B 393, Z. C 12, D 13. Über die ELdztotrj-zol ddrltpot s. S. 278,
A. fff, über yev6y,evoi bei Beamten s. IV. Kap. § 2. Vgl. 7tQOßSsx&7}ß6asvog is zßv ßnßdSa
A 59, Z. 52 („in den Opferraum Aufzunehmender“ Maaß). — Auch das Einfuhren sladyeiv
durch Verwandte wird bisweilen betont: A 4c, Z. 4=2ff.; s. IV. Kap. § 2. — itgoedyeiv
(— „zulassen“) A 51a ß, Z. 2f.
f) V. Kap. § 2.
ff) S. auch Ziebarth (S. 141) über die vielerörterten Bleitesseren, die wohl mit
Foucart als Amulete anzusehen sind. Über Gelage änb ßviißohnv s. V. Kap. § 2.
fff) Über dabei maßgebende sittliche Ideen und den Eid s. VI. Kap. — Sonindßnv
liest man auch in der Urkunde der Gerusie von Hyettos (T 3, Z. 47 f.); es bedeutet hier
geradezu die Aufnahme eines Ausgewählten in den Verein (S. 300); von der Prüfung vor
der Bestattung steht es Z 33. S. auch die Entscheidung, die Kraton über in seinen
Verein von Attalisten aufzunehmende Genossen trifft (*s[«(u]ft^voov B 341a, Z. 6, s. S. 272,
A. *).
Personenstand. 277
§ 2. Die Gesamtheit der Mitglieder.
Über die Mitglieder in ihrer Gesamtheit geben vor allem die Mit-
oTiederverzeicknisse der Vereine Auskunft. Sie wurden gern auch auf
einer Steinplatte (örif/lij oder reXccjuav) verzeichnet*), die als Weihgeschenk
an die Gottheit angesehen**) und der Öffentlichkeit übergeben wurde,
da man ja durch die Aufzeichnung auf der Säule in der Regel (s. S. 276)
ein Anrecht auf alle Vorrechte des Vereins (A 2a, Z. 22; 19, Z. 21) er¬
hielt***). Schon in den attischen Vereinen des dritten Jahrhunderts v. Chr.f)
wie in späteren (A 48a, Z. 4ff.) wird nicht selten die Aufzeichnung aller
Genossen beschlossen. Dabei ist für das Vereinsleben charakteristisch, wie
auch in diesem Falle der einzelne ff) oft für die Gesamtheit eintritt. Bis¬
weilen wii-d ausdrücklich die Schenkung der ganzen Säule durch einen oder
mehrere Genossen betontfff), in den meisten Fällen bleibt es unentschieden,
oh es sich nicht bloß um die Kosten der Aufzeichnung handelt. Außer
Athen*f) kommt besonders Thrakien**f) und das bosporanische Gebiet***f)
*) ex jJlij: A 2 a, Z. 22; 19, Z. 12; 22 A, Z. 4 (= üvd&ruiu Z. 19); 22 C, Z. 13 f. (s. A.f);
45, Z. 2; 48a, Z. 6; B 101, Z. 10, 12; 110, Z. 10; 410 A, Z. 19; 438, Z. 3; T 3, Z. 3 (Be¬
schluß mit Liste). Vgl. B 432a, Z. 1; b, Z. 3. — zela^aiv B 69, Z. 11; 100, Z. 3; 122,
Z. 27; 123, Z. 12; 134, Z. 7; 136, Z. 17; 140, Z. 3; 143, Z. 1; 412 C, Z. 7 (vielleicht
folgte hier eine Liste). — ßapog B 393, Z. A 29 (enthält freilich wichtige Bestimmungen
außer der Liste.) — Vgl. (iv)xctgdzzsiv (t« ovouaraj A 61), Z. 6; 60, Z, 24; äva-
ygdtpsiv oder ivygdcpsiv t. o. A 7, Z. 9; B 100, Z. 51.; die übrigen Listen S. 278 ff.
Gewiß sind manche der erhaltenen Mitgliederverzeichnisse erst später angefeitigt worden,
als der Verein schon eine Zeit lang bestand (z. B. A 7; 19, Z. 13; B 393; usw.), die
meisten aber scheinen begreiflicher Weise bei seiner Gründung abgefaßt zu sein. — Über
andere Stelen und Urkunden s. IV. Kap. § 1. 2. 3.
'■•*) Die Aufzeichnung gilt geradezu als religiöse Pflicht (A 19, Z. lOff.) und wird
vom Priester vermittelt (ß 89, Z. 5) und besorgt (A 45, Z. 11.; B 122; Z. 23 ff., s. S. 268,
A. **). Vgl. B 375. S. Latyschev II S. 247; u. S. 279.
***) Daher wird von den Aufgezeichneten als den berechtigten Mitgliedern gesprochen:
A 2a, Z. lf.; auch A 17, Z. 13f. ist vielleicht naget xolg rät Aiovvaasi dfyraiuocnj!.] tön’
BvyEynauiihnüv rs%vizätv v.cu prreybvvüjv zijg [r:jtcz\tQ\ac ßvvadov] statt der S. 138, A. *
aufgeführten Lesart zu schreiben. Nicht auf die Liste bezieht sich A 59, Z. 49f. (s. Ditten-
berger adn. 34); B 449, Z. 4f. (s. .Dittenberger adn. 4). S. aber S. 276.
t) A 19, Z. 13f. (über Z. 14 s. S. 291); 6 D, Z. 4ff. (Art der Liste?); 22 A, Z. 20f.
(A. fff). Über A 21, Z. 15f. s. S. 280, A. ***, über A 22 C, Z. 13f. s. S. 280, A. **.
ft) Auch mehrere beteiligen sich B 100, Z. 2ff.; 101, Z. lOff. ?; 393, Z. A29ff.
ftt) A 22 A, Z. 4 mit Z. 20f. (Gründer des Vereins); B 136, Z. 17; 412C, Z. 61'.:
v7Zoß%oflEvov ziiv T£Xc£y,<ovct dofpf-tr dvaßrijßca. artig tov xoivov. — B 393, Z. A 29ff. (frei¬
lich enthält der ßwfiög mehr als nur das Verzeichnis der Mitglieder.)
*f) A 7, Z. 7ff. (die Aufzeichnung wird als eine Ehrung des Vereins angesehen);
22 A (s. A. fff); 45, Z. 2 (hier ist es fraglich, ob der Priester die Dedikation auf eigene
Kosten ausführte; s. A. **),
•*f) B 69 (Perinth; die Liste selbst fehlt); 100, Z. 2ff. u. 101, Z. 10ff, (Tomoi). —
Einer übernimmt die Dedikation für die ßv v IHaßlzai (B 65, Z. 4).
***f) Ist auch nur zweimal angegeben, daß die Kosten von einem Genossen über¬
nommen wurden (B 122, Z. 22ff.; 136 s. A. fff), so ist es doch auch für die anderen Fälle
wahrscheinlich, wo einem Genossen die Aufzeichnung beigelegt wird: B 123, Z. 11 ff.; 126;
137 (auf den Stifter der Säule wird wohl mit Recht der einzelne Name am Ende der
beiden letzten Urkunden bezogen).
278 Drittes Kapitel.
in Frage, aber auch Kleinasien fehlt nicht*); haben wir es doch von Attika
abgesehen wohl im allgemeinen mit einer Sitte der Spätzeit zu tun**).
NeuMnzukommende Mitglieder ließen sich gewiß meist ohne große
Schwierigkeiten auf den Steintafeln nachtragen***), auch wohl ausscheidende
streichen f); bisweilen legte man besondere Ergänzungslisten anff). Die
Kosten für diese Nachträge überließ man gern den betreffenden Neuauf-
genommenenfff). Wo freilich der Wechsel der Genossen ein lebhafter war,
machte sich in kurzer Zeit die Anlage eines neuen Verzeichnisses notwendig
(S.277, A.*). Mit Sicherheit können wir aber häufig hinter einander aufgestellte
Mitgliederlisten desselben Vereins nur gerade bei den Genossenschaften nach-
weisen, die sich uns als lockere Festvereinigungen herausgestellt haben;
hier ist also auch das Datum regelmäßig zu finden und zu erwarten, da es
sich wohl meist um jährlich angelegte Listen handelt *f).
■ Betrachten wir nun die uns erhaltenen Listen selbst**f), so erkennen
*) B 393, Z. A 29, s. S. 277, A. +tt; 410A, Z. 19; 412 C, Z. 6f.
**) In anderen Fällen iat nur an die ausführende Behörde zu denken, z. B. B 375
(im^Xrtoaiiivav), s. IV. Kap. § 2. Vgl. das möglicherweise in Frage kommende Hervor-
treten des Priesters (A 11), des Gvvayatyäg (B 110, Z. 8ff.) n. a. Doch wird auch der
ausführende (jjajimrco) Beamte (1s trag) gelegentlich mit einem Glückwunsch (sitvxsixa)
bedacht: A 60, Z. 24f. . Ohne besonderes Verdienst sind offenbar andere ausführende
Hilfskräfte: B 22, Z. 10 n[al] £;japet|s); 40 (fedrjcs). S. die Funktionäre IV. Kap. § 2.
***) So finden sieh verschiedene Hände: A 45; 60 A; B 105. Die häufigen Zusätze in
den bosporanischen Inschriften (Latyschev zu B 122, Z. 21ff.; 126, Z. 14f.; 130, Z. 30£fi:
hinter dem Datum; 131, Z. 28f., s. S. 285, A. *•*; 137, Z. 21: hinter dem Datum zugefügter,
aber mit der Inschrift gleichzeitiger Zusatz) vertragen sich sehr wohl mit dem von mir
betonten Charakter dieser Genossenschaften (S. 72 f.). Zar Ausrichtung der Feste konnte
leicht einer oder der andere nachträglich herangezogen werden und sich, in der
Kegel recht eilig (B 136, Z. 18 f. steht der Nachtrag hinter dem Donator des Telamons;
s. Latyschev), aufzeichnen lassen oder selbst aufzeichnen. Auch die (ß)lGnowytol ddsXqoot,
die neu zu einem gewissen fester gewordenen Stamme von Genossen hinzutretenden Fest¬
mitglieder (s. A. ftt), lassen sich bei meiner Auffassung der Verhältnisse noch erklären.
f) B 393, Z. A 17 f. sind zwei Namen getilgt (s. v. Prott); B 41, Z. 35 f. sind Namen
in einem kurzen Verzeichnis der für den Verein von vornherein Zurückgewiesenen wieder
beseitigt.
tt) Vgl. die (s)isjtow]rol käsXepoi in Tanais s. folg. A. ; A 43 B, Z. 16 ff. (5 neue Mitglieder),
ftt) A 19, Z. 21ff. mit 18ff. (über die Assistenz der Vereinsbeamten dabei s. IV. Kap.
§ 2). So stand es wohl auch mit den {£)lG7toirixoX uäsXtpol (A. ff): B 134, Z. 6ff.; 135,
Z. 7f.; 136, Z. 7 (s. A. **); 140, Z. 4f.; 143, Z. 2f.
*f) B 19a — c; 20a—c, s. S. 71 f. (ähnliche ohne Anfang erhaltene Urkunden s. da¬
selbst). Auch die bosporanischen Inschriften erscheinen genau datiert, soweit ihr Kopf,
bez. Fuß erhalten ist: B 122; 124; 128; 129; 130; 131; 132; 133; 134; 135; 136; 137; 138;
vgl. die Grabinschrift 117 G. S. auch die Listen mit dem Partizip Aoristi und der
Datierung bei den Bukoloi (S. 281, A. **): %OQ£vGavxss tyjv in’ avxov XQtsxriQLäu B 398b,
Z. 3f.; c, Z. 6f.; vgl. a; d, Z. 10 (l&]v[ct]ygacpivtie mit Datierung) und die iiolnevGavxsg
(B 334 A). Auch A 48 a, Z. 66 ist wenigstens der Monat angegeben, E 81D; E; N 147 das Jahr.
Vgl. die wohl öffentlichen Mystenverhältnisse B 13, Z. 11 (ixovg iv.xov). S. B 215 A. —
Auf die Epheben, hei denen die Datierung ja nur natürlich ist, sei wenigstens hingewiesen.
* :t f) Die Einleitung der Namen erfolgt auf sehr verschiedene Weise. Es findet sich
zunächst in einer Art Überschrift (auch Unterschrift) der Vereinstitel im Nominativ : Ab 3 b (?);
ß 19a —c; 20a —c; 75; 88 (rvffl äyct&ij ohne Titel?);. 89, Z. 14; 157 (s. S. 280, A. ***);
Personenstand. 279
wir, daß sie gar oft nur mit Vorbehalt für die Festlegung des Mitglieder¬
bestandes herangezogen werden können. Nicht nur sind sie in den meisten
Fällen verstümmelt*), sondern es ist überhaupt nicht selten fraglich, ob sie
alle Mitglieder aufzählen wollten**). Am unzweideutigsten geben den vollen
Bestand die auf ausdrücklichen Beschluß hin, besonders bei der Gründung,
angefertigten Verzeichnisse***). Auch hei Zuwendungen an ein Kolleg oder
bei sonstiger Neugestaltung der Verhältnisse werden die Mitglieder voll¬
zählig aufgeführtf). Ferner enthalten die zahlreichen Dedikationen an
Götter mit Unterschriften meist vollständige Mitgliederlisten, ja die Dedikation
erscheint in der Regel nur als die religiöse Formel, durch die man diese Listen
zu den Göttern in Beziehung setztff), ein Znsammentreten von einzelnen Mit¬
gliedern aber zu einer Dedikation ist dabei bisweilen nicht ausgeschlossenj'j' f).
230; 241 (s. Ziebarth); 351; 446a (außerdem insQ nxX.)- E 81D; E; Tf 9b; 1; 112. Über¬
dies slalv Sh ol xxX. (0®5): B 398a, Z. 7 (b —d s. A. *f); P 3, Z. 31 f. ([o£3]s B 2, s. S. 174,
A. * a. E.). siaiv äh ol avvayöpsvoL oi’äe B 102, Z. 16 (S. 272, A. *); e. [« tieiv o£«s]
B 77, Z. 4f. dalv äväQsg B 462 A, Z. 10; sonst findet sich in Ägypten meist der Hinweis
auf den Fuß der Inschrift mit den Worten: &v tu ovo fiaxu inoKiixcti (B [462, Z. 2]; 463,
Z. 3; 468, Z. 6; [473, Z. 31] wohl auch zu ergänzen) oder a>v %ul tu 6. inoyiygumca
(A 33, Z. 15; s. B 220, Z. 27f.: Thera); vgl. auch ol inoysyg. B 464a. övopcmz iart xa
inoysyeufLtieva B 220, Z. 80 mit Z. 27f. (s. o.) (vgl. B 41, Z. 33 delv äh ol ix. von den
Ausgeschlossenen), nontina etc. B 83 A. ol tGsX&ovxsg (xgtbvws v.axaxayivT£g) ls xx\v ys-
Qovoluv rbb-, 70 b. Vgl. ol nsnXrje^oxsg tu lor\Xv6ia A 43 B, Z. 14 ff. Über nuQf]Oav
T 19 s. S. 281, A. +++■ — Über ol rä iprii pispcm ivy8yQapt[isvot, A 59, Z. 49 f. s. S. 277, A." .
*) Bei einigermaßen vollständigen Verzeichnissen, die wenigstens einen ungefähren
Schluß auf die Mitgliederzahl erlauben, ist (v.) zugefügt, bei solchen, deren Vollständigkeit
oder Beziehungen zu Vereinon zweifelhaft sind (?). — Die allgemeinen Ephebenlisten
müssen unberücksichtigt bleiben, zumal sie ja nicht völlig hierher gehören.
•*) Auch Ziebarth, der freilich nur einige willkürlich heiausgegriffene Listen gibt,
deutet auf diese Unterschiede hin. Über die unter den folgenden Listen, die ein be¬
stimmtes Datum tragen, s. S. 278, A. *f.
***) A 22 A (v.) ; B 220, Z. 81ff. (v.); T 55 (v.); 70b u. c (v.) beziehen sich auf die
Gründung (über B 462 v. u. 463 v. s. S. 166); bei andern Listen ist dies recht wahr¬
scheinlich, aber es fehlt jeder feste Anhalt dafür; vgl. z. B. A 48a (v.), 1' 19, Listen,
von einzelnen Genossen aufgezeichnet: A 45 (v.); B 69, sowie manche unter den Dedi¬
kationen oder den ihrem Zwecke nach unsicheren Listen aufgezählte.
f) A 4a (v.); B 393 (v., s. A. ff); T 3.
+f) Daher fehlt bisweilen der Göttername, während er in ganz entsprechenden
(A. ftf) sich findet. Das gilt von einigen bosporanischen (B 111; 120 A. v.; 120 L) und
kleinasiatisehen Urkunden .(B 408 A). In andern Inschriften ist er gewiß nur zufällig
nicht erhalten: B 112; 119 A; 120; 120 B — K; M —O; Q —X; 124 (v.); 125 (v.); 126 (v.);
127; 128; 133 (v.); 140; 142—145 E; Z 55. Außerdem s. AU (v.) (die Weihenden im
Genitiv); 35 (v.), s. S. 292; 45 (v.) ; 80 (v.)?; 81 (v.)?; B 47; 69 (Verein statt der Gottheit,
s. S. 277, A. **); 334 A; 393 (v. Kaiser), s. A. f; 430; 438; 464a; c.
ttt) 4 68? (nur 4 Mann), s. S. 281, A. ftt' £ 475 h (nur 8 Mann), s. u. Die
Wendung mit o£3e kann den Gedanken nahelegen, daß wir es nur mit einzelnen Ge¬
nossen eines Vereins zu tun haben (B 2; A 30 u. 31, s. aber S. 29). -— Dedikationen
mit meist wohl urprünglich vollständigen Listen: A 5 (v.), s. S. 283; 60 (v.); B 40 (v.),
s. S. 280, A. f; 53 (nur Beamtennamen erhalten); 65; 74a; 79 (v.), s. S. 281, A. ftt; 89 (v.);
90 (v.); 110; über 111 u.-a. s. A. tt; 120 P, Z. b 4, lß (?); 121; 122 (v.); 123; 129 (v.);
130 (v.); 131 (v.); 132 (v.); 134 (v.); 135 (v.); 136 (v.); 137 (v.); 138 (v.); 139; 141 (über
280
Drittes Kapitel.
Personenstand.
281
Weiterhin brauchen sich auch auf den Ehrenurkunden nicht einmal alle Mit¬
glieder als Ehrende zu verzeichnen, wie man doeh im allgemeinen erwarten
muß*). Umgekehrt werden die Verzeichnisse der wegen verschiedener
Verdienste geehrten Männer**) im allgemeinen nicht sämtliche Mitglieder
bieten können. Denken wir aber dabei an die Listen der Genossen, die
dem Vereine, mehr oder weniger freiwillig, eine Beisteuer leisteten***), im
speziellen für die Errichtung von Bauten und Bildwerken f), so mag eine
Beteiligung sämtlicher Genossen an diesen Geldsammlungen gar nichts so
B 134—136, [140]; 143 s. S. 278, A. fff; 244(?); 245a (v.); b (nur Ämter?); 345; 372
(Kaiser); 375 (v.): vollere Formel, s. S. 277, A. **; 393 (v.), s. A. +; 408 (v.); 409; 464b; f.;
468 (v.) u. 473, s. S. 281, A. *; 475b (v.); Z 2 (v.); 10 (v.) (nur Beamte); 56 (v.); 76 a —e (v.);
i£93 (v.)?. Vgl. N 56; 57. Manche Dedikation findet sich auf einem Gerät: A 11 (v.); B 302.
S. dazu A. ff; B 44 (fteois) S. 280, A. -j*; die Dedikationen der Beamten S. 281, A. fff*
*) Über A 12 s. S. 20. Alle Genossen sind wohl in den übrigen Ehrenurkunden
aufgezählt worden: 4 4a (v., s. S. 279, A. f); 34; B 42 (v.); 44 (v.); 48; 103 (Verzeichnis
war wohl ursprünglich vorhanden); 315 (v.)?; 329 (v.)?; 380 (v.); 381; 398a (v.) u. b u. c u.
d?, s. S. 278, A. *f; 430?; 441 (v.). Gelegentlich finden sich auf einer Grabschrift auch
nur die Ämter aufgezählt: B 22 (6 Ä.), s. S. 281, A. tft; über 3 7 (5 Ä.) s. folg. A.
**) Als kleine Ehrenlisten (Ziebarth gibt für diesen Begriff einige, meist allerdings
nicht passende Beispiele) können wir die Urkunden ansehen, die mehr als einen Ge¬
ehrten (meist sind es Beamte) nennen, besonders wenn sie die Betreffenden nicht mehr
in Beschlußform. (A 20; 33) hinter einander aufzählen. So werden in Athen Gruppen
von verdienten Personen (s. A 22 C, Z. 13 f.) durch die Vereine unter dem Ehrendekrete
(A 75 : 4 Mann) oder in kürzeren Urkunden von Vereins wegen (A 25 : 5.M.) oder durch die
Geehrten selbst (Z 3, s. u.; über A 48b u. 74: 4Hieropoien; 76: 2 uiQs&Evrsg xrl.; vielleicht
A 68: 4M. s. IV. Kap. § 3) genannt. Offenbar aber gab es auch größere Ehrenkataloge,
wo Eintragungen bei verschiedenen Anlässen stattfanden. So erscheint A 12, wo, sogar
von verschiedenen Seiten (s. A. *), bald 1, bald 2, auch einmal 4 Genossen in der Weise
verzeichnet werden, daß Querstriche die Eintragungen scheiden; daher kommen auch
2 Personen {k.Q%i6tQuxog^ HduvLcov) zweimal vor. Auch der Ehrenliste Z 3 (s. o.), in der
sich zugleich 3 Tamiai, 2 Sekretäre und eine Anzahl Epimeleten genannt finden, liegt
wohl eine Zusammenfassung von Beamten verschiedener Jahre zugrunde. Vgl. Z 3 B?:
6 Adoranten, 5 in Kränzen Verzeichnete. Außerhalb Athens sind solche Ehrenlisten
selten: B 299 (s. §4); 410 A?; nur auf Grabsteinen finden sich gelegentlich mehrere
Tote zusammen: B 119 (4 T.); 479 Aa; b. Besonders interessant ist eine Art Gedächtnis¬
liste eines Festvereins (?) von Troizen (B 7) mit mindestens 21 (?) Verstorbenen. Ein
großes urkundliches Denkmal ist schließlich der Wohltäterkatalog beim Vereine des
Nikasion {B 265). — Endlich sei darauf hingewiesen, daß sämtliche Mitglieder einer
Phratra wegen ihrer Verdienste (s. A. ***) ehrenhalber vom Volke genannt werden
(B 432 a; b).
***) A 2g, Z. 1 ff (nur die Unterschrift einer Liste von imdsdaxotsg ist erhalten);
21 Z. 15f. mit Z. 6 (Liste von L erwähnt); 10 (S. 17f.; wo die Ziffern fehlen, ist vielleicht
die Ziffer, die vorausgeht, wieder zu denken); B 105 (v.?); 157; 181 u. 182 (die Listen
seihst der ßvfißcdofisvoi fehlen); 249; 306; dabei finden sich in Kleinasien neben Geld oft
Naturalien, Wein und Beisteuern zum Mahle (s. S. 262 ff.): B 370 u. 412 A. u. 431 u.
432 a u. b (v., cäsicpstv, s. A. **); 468 (v.) u. 473 (wo die Liste fehlt). Eine Liste von Ver¬
mächtnissen (5 Personen) s. B 321. — Die Beitragsliste B 213 stammt nicht von einem Verein.
f) A 60 A (v,); B 40 (v.), s. S. 279, A. fff; 44 (v.), s. S. 279, A. -ftt; 77 (v.); 102 (v.);
368 (es folgten wohl noch weitere Namen); 390 (v.); 430 (s. A. *); 435a (v.); c; e; 438 (v.);
462 (v.) u. 463 (v.) (s. S. 287). Vgl. PASch II no 47—50. Über Kommissionen bei solchen
Werken s. S. 281, A. fff.
Seltenes gewesen sein*). Nicht wenige Listen hängen mit dem Kultus zu¬
sammen. Hier sind wieder die der freilich nicht ganz hierhergehörigen Fest¬
vereine zu nennen, bei denen die aufgezeichneten Teilnehmer vielleicht oft
nur den festen Stamm abgeben für das von der Öffentlichkeit mitgefeierte
Fest**); dazu kommen Verzeichnisse von Siegern***), von Rollen im Mysten-
drama (B 331), Rechnungen für den Aufwand der Genossenf). Weiterhin
gibt es sogar Verzeichnisse der von einem Vereine Auszuschließenden ff).
Auch sei schon hier auf die Verzeichnisse von Beamten hingewiesen, da ihre
Scheidung von den allgemeinen Listen oft gar nicht leicht ist fff). Außer
den schriftlichen Listen*!) gibt es schließlich Übersichten über die Ge¬
nossen in bildlicher Darstellung auf kleinasiatischen Denkmälern**!).
*) Ygl. B 105, Z. 12 t cd v rjiiccLv r [r : |v dtogeocv öcdcr/.incDv. Auch wo die Geld¬
angaben fehlen, darf man auf eine gleichmäßige Beteiligung aller schließen: B 468
(vgl. 473). Vgl. über AI S. 290 f. Sicher sind nicht alle Mitglieder beteiligt, wenn es heißt:
[tosdje täv igaviaräv (B 249);. vgl. [rotjds avv[rd]^siv nQoaiQovgzvoi [rö]v dluaov (B 306).
**) B 19a (y.); b; c; 20a (v.); b (v.); c (v.); 21; eine gewisse Ähnlichkeit haben die
Listen B 7 (a. S. 280, A. **); 8 (nur Ämter?); 52; 52 A; 53 (s. A. ftt); 56; N 13c—f; die
bosporanischen Inschriften S. 278, A. *f. S. auch die goXitsvaavrse (B 334 A) und Bukoloi
(% 0 QSv 6 av reg B 398 b; C; d avayt>uq)EVT£s) u. S. 278, A. u. S. 280, A. *. Nur die
Festteilnehmer, nicht alle Teehniten des Verbandes sind wohl aufgezählt: A 33, Z. 27ff.;
vgl. A 10 A (Vereinsbeteiligung ganz unsicher) u. a. — Vgl. die freilich nicht sicher auf
Vereine zu beziehenden Opferkataloge: B 333; 334.
***) N 91; 144; 152, Z. 36ff.; Z 26 b—i. S. A 16D; 23 F—W.
f) evvdsntvoi Ägyptens B 462 A, Z. 10ff.; [B]; [C]; D.
ff) B 41, Z. 34 ff. (v.).
fff) Natürlich kehren bei den Beamten die für die Gesamtheit der Genossen schon
besprochenen typischen Erscheinungen wieder. So haben wir zahlreiche Dedikationen:
A 48b (s. U.); 68 (s. u.); 74 (s. u.); 76 (s. u.); B 53 (s. u.); 54 (s. u.); 79 (s. u.); 24äb
(4? Mann); 406 (v.: 8); 413 (v.: 8); 476 (v.: 4); 481a (3); Z 3 (s. u.); 92 (v.: 7 nQEOßmsQoi).
Vgl. die Inschriften delischer magistri: B 164a — e; 1—q (vgl. f—k); 165a; b; 191—197.
Außer den einfachen Dedikationen sind andere Aufzählungen von Beamten zu nennen,
besonders in „Festlisten“, wo es zweifelhaft ist, ob noch gewöhnliche Genossen außer¬
dem genannt waren (s. A. **) : B 8 (? 7); 51 (? 15); 53 (v. 5?); 54(9); 99 (9?); 101 (10?);
107 (18?); 108; N 13c (4); e (6?); f (5?); d (18 -f- 6 B.). 'Sehr wichtig sind die
Spuren von Listen desselben Amtes oder derselben Ämter, soweit sie in verschiedenen
Jahren bekleidet wurden: B 215; 317; N 9 aa; ab; Z 3 (s. u.); vgl. auch die Priesterlisten:
B 79 (v.: 14?); 88 (v.: 8); 101? Über Ehrendedikationen (s. IV. Kap. § 3) von Beamten in
attischen Inschriften ( A 48b; 74; 76; Z 3; vielleicht A 68) s. S. 280, A. **. S. Unter¬
schriften von Beamten (4?) unter einem Dekret; F 34. Listen von Beamten geführt B 220,
Z. 207ff. — Vgl. Kommissionen: A 69, Z. 2ff. (? v. : 8); Z 16 A (v. : 8?); B 24, Z. 46-ff.
(v.: 8). Schließlich sei auf die nach römischem Brauche (Swoboda, Grieeh. Volksbeschlüsse
S. 213ff.) angeführten Zeugen der Abfassung der Urkunde (mzQfjsav F 19, Z. 22ff.) hin¬
gewissen, wobei es sich aber wohl um sämtliche Mitglieder handelt (vgl. avvitaqovaav B 465 a).
*f) Bei den folgenden Listen ist der Zweck nicht klaT angegeben; um so mehr
erscheinen sie meist als eigentliche Mitgliederlisten, besonders wenn sie den schlichten
Hinweis auf die Art des Vereins an der Stirne tragen (S. 278, A.**f): A 7, s. S. 277, A. *f;
19; 36?; 53b?; 82; B 10—17 (Vereine?); 70; 73; 76 (▼.); 83 A (v.); 104; 117 D; 208 (?v.);
215 A; 230 (v.); 241 (s. S. 278, A. **f); 248; 314; A; B; C; D; 351; 385 A; 396; 408 A (s.
S. 286, A. *); 428 (8); 446a (v.)j b; c; 464a; Z 10; N 9b (v.) ; * 112.
**f) B 408 A; 410 (6 beim Mahle); 414b (10 b. Mahle); 430; 432a; b. S. Hasluck
IHSt 24, p. S6f.
282
Drittes Kapitel.
Personenstand.
283
Grellen wir unter Berücksichtigung der Art der Denkmäler an die Fest-
Stellung der Mitgliederzahl bei den verschiedenen Vereinen®), so werden
besonders sehr niedrige oder sehr hohe Ziffern, wie sie sieh aus den Listen
ergeben, bedenklich erscheinen können. Vor allem aber wird es für die
Beurteilung dieser Zahlen wichtig sein, ob wir Kollegien mit beschränkter
oder solche mit unbeschränkter Mitgliederzahl vor uns haben. Der erstere
Fall ist wohl seltener. Denn nur gut fundierte Kollegien werden Gewicht dar¬
auf gelegt haben, die Vorteile, die die Vereinigung etwa bot, möglichst für
sich zu behalten, anderseits konnte auch der spezielle eigentliche Vereins¬
zweck eine Beschränkung wünschenswert machen. Aus dem ersteren Grunde
war wohl an eine bestimmte Zahl von Teilnehmern nicht selten die üppige
Gernsie gebunden®*), der Vereinszweck beschränkte die Zahl der Hymnoden
in Pergamon***). Bestimmt wissen wir freilich nur noch von der religiösen
Gerusie .in Hyettos (T 3), daß ihre Mitgliederzahl beschränkt war (§ 4), wir
können es aber für noch manchen Verein mit aristokratischem Charakter ver¬
muten, wie für die Dionysiasten im Piräus (A 4) und die Jobakchen Athens
(A 59) f).
In Attika treffen wir im vierten Jahrhundert v. Chx. ein Kolleg von Herakles-
thiasoten (A 11), das wohl (S. 19. 279, A. fff) aus 16 Mann bestand, sowie
die freilich vielleicht nicht (S. 20) als vollzählig anzusehenden 15 Genossen
(12 Männer und 3 Weiber) eines salaminischen Thiasotenvereins (A 12). Die
wohl nicht völlig hierher gehörigen (S. 17 f.) nach Männern bezeiehneten
Thiasoi (A 10) bieten (Col. I) 20, wie es scheint, 24, (Col. II) 13 und 26 Mit¬
glieder ff)- Dazu kommen die als Vereine noch zweifelhafteren Gruppen
von 12 (10 -f 2) Wäschern (Z 2) und vielleicht nicht zufällig zu verschiedenen
Zeiten mit der nämlichen Zahl von 11 auftretende Sklaven im Bergwerks¬
gebiet (A 30; 31; S. 29). Aus dem dritten Jahrhundert stammt die als Verein
gesicherte Eranistengesellschaft (A 22 A) von 58 (37 +- 21) Mitgliedern sowie
eine andere (A 35), die kaum als eigentlicher Verein zu gelten hat (S. 29)
von 23 (10 +- 13) Genossen fff). Dem zweiten Jahrhundert gehört das vor¬
nehme Dionysiastenkolleg mit nur 15 Mitgliedern an (A 4 a), ein großer Eranisten-
verein (^7 45) mit vielleicht ursprünglich*']') nur 48 (29 -f- 19) Genossen, deren
*) Diese Frage ist nur erat wenig behandelt worden. Vgl. besonders Heinrici
Zft. f. w. Theol. XIX, S. 491), dem aber noch ganz ungenügendes Material zur Ver¬
fügung stand.
**) r 70 (Sidyma); wie vielleicht ans demselben Grunde die große Zahl der Genossen
sogar bald vermindert wurde, s. S. 287.
***) B 393. S. Ziebarth S. 92.
t) An eine gewisse Beschränkung der Mitgliederzahl müssen wir auch sonst denken,
wo von Ersatz die Rede ist (S. 276); vgl. r 19, wo wir es freilich wohl mit einem
Familienverein zu tun haben, der ja in der Zahl der Genossen nie ganz gleichmäßig bleiben
konnte.
ff) Von Col. III sind nur noch 7 Namen erhalten.
fff) Über A 36, wo mehr als 36 Frauennamen standen, s. S. 291, A. ***.
*f) Über die verschiedenen Hände s. Wilhelm. Es ist wohl möglich, daß Mitglieder
auch wieder weggefallen waren, die nicht gestrichen sind (s. S. 278), doeh laßt sich hier, wie
meist auch anderwärts, nichts Sicheres über die Weiterentwicklung der Teilnehmerzahl sagen.
Zahl sieh aber schließlich wohl bald auf 93 (59 +- 34) hob, und der Säba-
ziastenverein mit 53 Mann (A 48 a). Aus dem ersten Jahrhundert haben
wir außer der als freier Verein vermutlich nicht anzusehenden Gruppe von
16 Prospaltiern (A 5) das Kolleg der Soteriasten (+47a), das mindestens
60 Mitglieder, vielleicht aber auch nicht viel mehr besaß, da soviele an einer
einstimmig ausfallenden Abstimmung teilnahmen (Z. 45 f.). Die Zeit nach
Christi Geburt bietet uns eine Vereinigung mit 21 (17 -f- 4?) Teilnehmern
(A 60) und das dem dritten Jahrhundert angehörige Orgeonenkolleg der
Belela (A 7) mit 24 (23 -|- 1) Mitgliedern, dem sich eine Gesellschaft von
17 Priesterinnen angliederte*). Schließlich sei auf die kleineren Gruppen
von Freunden hingewiesen, die sich im Schoße der Ephebie bildeten**).
Für das vereinsreiche Delos läßt sich nichts feststellen***), ebenso wenig
für Rhodos. Nur muß der Verein des Nikasion (B 265) sehr groß gewesen
sein, da die Wohltäterliste allein 26 (23 -j- 3) Persönlichkeiten nennt, zu
denen von den Agonotheten und Phylarchen des Vereins wohl noch 18f)
weitere Personen hmzukommenff).
Unter den Kollegien der übrigen griechischen Welt bieten die eigen¬
artigen Festvereinigungen des Mutterlandes zum Teil verhältnismäßig große
Mitgliederzahlen. In Sparta belaufen sich die Dioskurenverehrer (B 19a) auf
33 (31 +- 2), die Tainarier bald (B 20a; b) auf 51, bald (B 20 c) auf 54 Teil-
nehmerftf). Die übrigen derartigen Urkunden sind ganz fragmentarisch
erhalten*f). Aus Mittelgriechenland ist Theben zu nennen, mit einem Kolleg
*) S. 290 f. Über A 80 (13) und 81 (9) s. S. 279, A. ff; über A 26; 48b; 68; 74;
76; 76; Z 3B S. 280, A. **. Unvollständige Listen A 19: 10 (6 4" 6)i 34; 63 b: 11; 82:3.
**) Über die Namen s. S. 53. Die Gruppen der rplXoi Bind faat stets klein, s. < piXoi : G
und 4 (A r 1 e2); 3?(p); rp. vmX GvGtattu: 5 (ga); rptlot yvijßioi : 9 und 5 (die Lesart cpiXot
yvriatovg kann richtig sein; es ehren zweimal tpiXoi ihre „speziellen“ Genossen : s);
qp. yogyoL: 6 (dv; dx); 15? (da); qp. y. ywjotot: 53 (dt); cp. y. xat avaxaxat: 18 (f); qp. (oder
evvtfprißoi) Kal ilvußuDxai : 7? (gq); 11 (hp); Gvviiprßoi Kal evvTQtxlsivoi Kal cp.: 18 und
14 cp. (et). <p. k. evvitprißoi braucht nicht einen kleinen Kreis (16?: fa) zu bezeichnen
(vgl. qp. x. G. iisivavxss 10 : cu; qp. tjiu{iFivas q, Z. 4), sondern kann von der großen
Masse der Epheben (etwa 80: du; vgl. evvsrp. 60? eg; rp. i'§. xal o.: 65ec) gesagt sein.
S. auch die avoxQSiifiata (S. 93) mit 13 (fh, fu), 14 (fu), 19 (es scheinen 2 g. zu sein: hb),
36 (gt), 14? (gx, s. S. 93) Genossen; die 11 Theseiden und 11 Herakleiden (gn, Z. 75ff.;
S. 93); 10 (x) und 8 (y) (tsUäguj(3ot (S. 97). — Für die hohe Zahl der Gesamtepheben in
Athen, s. z. B. eh; ex, Z. 15f. (202 Mann).
***) Über Z 15 A s. S. 281, A. fff; über die magistri s. § 6.
f) Nur die beiden zuerst genannten Beamten kehren überhaupt im Wohltäter¬
katalog sicher wieder.
ff) Ganz unvollständig und unsicher ist B 248 (5 -{- 4 Funktionäre),
fff) Foucart gibt unter Weglassung der Funktionäre 42, 39, 41 (es muß heißen 42,
38, 42) Teilnehmer. B 21 war wohl eine ähnliche Liste (9 Personen noch zu erkennen).
*f) Troizen: B 7 (21 Tote, s. S. 280, A. **, 5 Beamte); 8 (8? Funktionäre); Thyrrheion:
B 51 (15 F.); 52 (5 + 14; s. S. 281, A. **); Palairos: B 52 A (10 + 3 F.); Ambrakia: B 63
(5 F.); 54 (9 F.); Korkyra; B 56 (6 + 4 F.). Vgl. B 10—17, zum Teil wenigstens In¬
schriften von Mysten, die aber wohl kaum Vereinscharakter gehabt haben (darunter bis
mehr als 64 Genossen: B 14). S. außerdem viaviaxoi u. a. in Sparta S. 286, A. ** und
über Tegea (N 13) S. 281, A. fff.
Drittes Kapitel.
Personenstand.
285
284
B 40) von wohl 23 Teilnehmern, Steiris mit 9 Jagdgenossen (U 47), beides
Fälle aus dem dritten Jahrhundert v. Chr. Freundeskollegien finden sich
in Orchomenos zu 21 Mann im letzten vorchristlichen Jahrhundert (B44) und
in Akraiphia zu 38 in der Kaiserzeit (B 42, S. 54). Dazu kommt das wahr¬
scheinlich böotische SynthyteDkolleg einer in Attika aufgetauchten Inschrift
(A 60 A) mit 83 Mann aus römischer Zeit*). Für Thessalien haben wir
nur eine wohl unvollständige Liste von 12 Genossen, die einen dreizehnten
ehren (B 48), aus dem vierten Jahrhundert v. Chr. (s. S. 205, A. ***).
Groß ist die Zahl der freilich für uns wenig maßgebenden nachchrist¬
lichen Vereine Thrakiens, in denen das thrakisch-römische Element sich .
stark geltend macht. Außer einigen römischen Kollegien, dem Verein der
vernaculi (B 83 A) mit 109 Mitgliedern, 14 Verehren des Heros (B 90) kommt
ein Verein- mit etwa 36 (35 -|- 1) Mitgliedern (B 73), 12 Symposiasten mit
barbarischen Namen (.B 75), das in seiner Bedeutung dunkle Kolleg der
18 Ergissener (B 74a), vor allen ein sabaziseher Tbiasos (B 89) mit 16 und
ein xoivov mit 13 Mitgliedern (B 77), sowie endlich ein Priesterkolleg von
15 Mann (B 79) in Frage**).
Sehr beliebt waren offenbar die späten Stelen mit Mitgliederverzeich¬
nissen am schwarzen Meer. So bietet uns, abgesehen von unvollständigen
Verzeichnissen aus Tomoi, von denen eines auf eine sehr große Zahl von
Mitgliedern schließen läßt***), eine Vereinigung in Tomoi (ß 102) 27 Genossen,
darunter nur 14 unbetitelto, und eine Liste von Dendrophoren (B 105), die
wohl nicht vollständig ist, 37 Personen, darunter 6 Vorstandsmitglieder.
Sind auch die nachchristlichen Genossenschaften der hosporanischen
Städte wenigstens nicht durchgängig als eigentliche Vereine anzusehen,
so sollen gleichwohl die Mitgliederziffern angegeben werden. Während wir
für Pantikapaion und Phanagoria nichts Sicheres erkennen könnenf), so
steht zunächst für Tanais reichliches Material zur Verfügung. Latyschev
erklärt (II, S. 247), meines Erachtens mit Recht, die Verschiedenheit, die
hinsichtlich der Mitgliederzahlen zwischen den beiden Typen von Listen
herrscht, in der Weise, daß unter den diSTimr^ol uötiyol des zweiten Typus
aus den ersten Dezennien des dritten Jahrhunderts die neuhinzugekommenen
Brüder (S. 278) zu verstehen sind. Ihre Zahl ist dementsprechend verhältnis¬
mäßig klein; es sind etwa 20 (ß 134; 136)ff). Ganz für sich steht ferner
die vielleicht jüngste (230 n. Chr.) Liste mit nur 11 Genossen, darunter
4 Funktionären (ß 137). In den anderen Verzeichnissen, die zum Teil ins
zweite nachchristliche Jahrhundert zurückreichen, finden wir, soweit sie
'*) Von der Gerasie von Iljettos kennen wir nur noch 9 Mitglieder (V 3, Z. 31 ff.).
**) Unvollständig B 65 (S?); 70(7). Besonderer Art (8. 41, A. ***) ist die ■Priesterlistfi
(B 88) mit 8 Personen.
***) B 99 (9 betitelte?); 100 (12); 101 (8 Priester -f 1 Beamter); 103 (Liste verloren);
107 (19? betitelte); 108 (4? betitelt?). B 104 scheint oine Art, alphabetisches Verzeichnis
zu sein mit mindestens 8 Mann Namens Qfödüitio? oder ©södoro» und 13 Namens * IovZ.
oder ’lovXiavös,
f) p.: R 110 (7); 111 (15?); 112; 117 0?; Ph.: 119 A (6 + 5 B.): 120(14?),
ff) Unvollständig B 135 (14); 140 (6); i 143j.
sich einigermaßen vollständig*) übersehen lassen, in älterer Zeit auffallend
niedrige Ziffern. Außer dem aus 4--8 Personen bestehenden Vorstande zählen
wir 9 °(B 124), 17 = 13 + 4 (S. 278, A. ***, B 126), 21 = 13 + 8 (s. das., B 122),
23 (B 125), 24 (B 127) Personen. In den Urkunden des dritten Jahrhunderts**)
aber erscheint die Zahl gewachsen; hier ist offenbar die Ziffer 40 geradezu
als ursprüngliche Normalzahl für sämtliche Listen anzusehen, wenn gewisse
Erweiterungen dieser Listen (S. 278) berücksichtigt werden***). Ganz ver¬
schieden von den tanaitischen Vereinigungen stellen sich die Körperschaften
von Gorgippia dar. Als Vereine würden diese Vereinigungen durch ihre
große Mitgliederzahl auffallen. Scheint doch die eine Inschrift etwa 150 Namen
zu nennen (B 120 A), eine abgebrochene Liste (B 120 B) läßt auf noch
wenigstens 48 Namen schließenf).
Gehen wir nach den Inseln hinüber, so waren wohl in der jetzt unvoll¬
ständigen Liste von Sarapiastai in Methymna aus hellenistischer Zeit (ß 157)
mindestens 60 Mitglieder aufgezählt. In Kos treffen wir außer dem Diomedon-
verein (B 229) mit seiner offenbar (S. 87) anfangs recht bescheidenen Mit¬
gliederzahl ein Osiriastenkolleg von 18 Mann (ß 230). Im Verwandtenverein
der Epikteta auf Thera (ß 220, Z. 81 ff.) sollen zunächst 25 Männer mit ihren
Frauen und Kindern, weiterhin die auffallender Weise nicht aufgezählten
Erbtöchter mit Gatten und Kindern, sieben weitere znm Geschlecht gehörige
Frauen mit ihren Männern und eine Witwe, wie es scheint, mit ihren Kindern
aufgenommen werden, sodaß man die Mitgliederzahl auf 70—80 erwachsene
Personen schätzen, kann. Das GvvuqIgxiov in Nisyros hatte 16 eigentliche Mit¬
glieder, denen sich noch 3 xaldeg gesellten (B 245 a), während eine Gruppe von
10(?) Freunden in Tenos (B 208) als Verein recht zweifelhaft erscheinen muß ff).
Gehören diese Inselvereine meist der vorchristlichen Zeit an, so kommen
für Kleinasien in unserer Frage meist spätere Kollegien in Betracht. Dabei
sind auch hier gewisse Gruppen von Genossen als Vereine zweifelhaft, so
namentlich die in Kyzikos bald (B 408) in geringerer Zahl (15), bald in
*) Ganz unvollständig sind B 121; 123; 128; 139; 141; 142; 144; 145 A—F.
**) Nur B 129 könnte (s. Latyschev) noch ln das zweite Jahrhundert hinaufreichen
(175—211); es ist dies aber nach meiner Beobachtung eben nicht wahrscheinlich.
***) Kleine Schwankungen würden vielleicht noch durch genauere Lesungen zu be¬
seitigen sein. 5 129: etwa .40; 132: 41; 133: 40 + 5 nachträglich Verzeichnete; 131:
43-|-2 (unerklärt bleibt Z. 21 [x]ai rfoßs ..s. S. 276, A. **, doch handelt es sich zunächst
nicht um einen Zusatz von einer zweiten Hand). Auch bei B 130 ist es höchst auffällig,
wie gerade hinter dem 40. Genossen sich der Zusatz \%arrjQ av?]vö&ov, wie nie sonst,
zu finden scheint; vielleicht werden damit wieder die folgenden 14 Personen als nach¬
träglich hinzugezogen bezeichnet; außerdem kommen noch 4 am Schlüsse Verzeichnete
hinzu. Nur B 138 bietet sicher eine etwas größere Zahl, nämlich 48 Genossen.
f) Ganz unvollständig 120 C—X.
•f-f) Noch mehr der Fall ist es mit den mindestens 14 Mann in Nisyros, in denen
man Gladiatoren vermutet hat (B244); über K245b s. S. 281, A. fff* Im Familienverein
von Hierapytna (L 1 19) lassen sich mindestens 30 Personen nachweisen. — Die sog.
Hetäreninschrift von Paros (B 213) vollends mit ihren etwa 60 Namen gehört nicht
hierher (S. 191**). Unvollständig: B 241 Kos (1 Name); 215 A Naxos (Verein?). .Eine
Ephebenliste ist wohl V57 aus Andros (17) ebenso wie JV56 aus Tenos (18).
280 Drittes Kapitel.
großer (B 409) tätigen Therapeuten*). Die niedrigsten Ziffern treffen wir
auch hier bei den Gruppen von Freunden, die als eigentliche, namentlich
als vollzählig aufgeführte Vereinsgenossen auch bisweilen recht fraglich er¬
scheinen**); so Abteilungen von cpiXoi (3?, 10?) in Smyrna (.B 351) und
14 tpiloi in Sidyma (B 441), denen wir 11 Schüler in Ephesos gesellen
(ß 329). Auch die GVfißiäasig treten in dem bescheidenen Umfange von
17 (B 380) und 18 (B 375) Beteiligten auf, nicht minder einige geschäft¬
liche Gruppen von Personen, wie die 17, bez. 18 Genossen zweier zum
Meere in Beziehung stehenden Kollegien in Kyzikos***) und dem nicht fern
davon, freilich auf europäischem Boden, gelegenen Kallipolis (Z 10), denen
sich die merkwürdigen itpoerdrat der Saßaeti] TlXcetsla aus dem dritten
nachchristlichen Jahrhundert in Zahl von einigen zwanzig Männern gesellenf).
Auch an die 19 xwiyyoC von Mylasa kann erinnert werden, wenn man nicht
Gladiatoren in ihnen zu sehen hat (B 315). Bedeutsam erscheint es, daß
gewisse Kultvereine, die es mit Musik und Tanz zu tun haben, sämtlich ein¬
ander recht nahestehende Ziffern anfweisen: die Hymnoden von Pergamon
(ß 393) haben 33, bez. 35 (S. 278, A. f), die fioXitevaavtcg von Ephesos 28
(B 334 A), die Bukoloi von Pergamon 24ff) tätige Mitglieder. Auch
eine Phratra von Thiunta, die Feste beging, zeigt zu verschiedenen Zeiten
die nämliche Zahl von 24 Mitgliedern (B 432a; b), wie ebenso die Sauazos-
mysten von Ormele (B 446 a) fff). Bei zwei späten Karawanen treffen wir
20 (E 81 D) und 26 (E) Teilnehmer. Größere Ziffern bietet ein Verein (?) des
Men mit 40 (B 390), die UqovqyoI (B 438), wenn sie ein Verein waren (S. 42),
mit 96 *f) und die pisidischen TexpÖQeioi mit etwa 110 Genossen**f).
*) B 408 A haben wir zwei Fragmente mit 6 und 9 (?) Genossen.
**) Vgl. di® kleinen Frenndesgruppen (cp lXLcc) zu 3—4 Personen zu Mylasa 314; A; B;
C; D, auch die v Lc?] 4ns ehriften (B 308 A; B; C.) von äSsicpol S. 55, A. ***, die avatdrca
S. 53 vl. a. Ich erinnere auch an andere kleine Gruppen auf dem Gebiete der Ephebie:
vEccviöKOi N 9h (11); cpLloi N 112 (8?); Scprißot, ol 6TEcpavco&htES N 152, Z. 36 ff. (12);
[ej<p]ceig£r<; ol viKCi6uvTsg IV" 91 (15?); IV 57 (17) usw.
***) Z 56; vgl. den Inschriftenrest Z 55.
f) In allen Listen sind zunächst 3 Beamte aufgeführt, dann 21 (Z 76 a; b), 26 (c)
oder 23 (d; e) rtQOßtdtcu. S. IV. Kap. § 2.
ff) B 398 a. Von den übrigen ähnlichen (S. 278, A. *f), aber unvollständigen Listen
der Bukoloi (b—d) bietet c noch 17 Namen.
fff) Die von mir nicht aufgenommenen und meist unvollständigen Beitragslisten des
ö%los (S. 168) lassen sich vielleicht auch heranziehen: PASch II 47: 14; 48: 9; 49: 7;
50: 3; 53: 33; 54: 37; 55: 41 Personen.
*f) Die Absätze in der zweiten Spalte dienen wohl nur der besseren Verteilung
der Namen über den Stein.
**f) ß 435 a. Andere Listen der Tex^loqelol sind unvollständig (e : 8?). Daß die
unvollständigen Listen PASch III 373 (44); 374 (60); 375 (28?); 376 (große Zahl) bis 385
von den Te'hiloqsioi stammen, erscheint zu fraglich, als daß ich sie in mein Urkunden¬
verzeichnis aufgenommen habe. — Von unvollständigen Verzeichnissen haben wir B 306
(13 außer den Familiengliedern, s. S. 300, A. f); 345 (19); 372 (4); 381 (8—9); 385 A(13?);
406 (8); 410 A (9); 412 A (6); 428 (8); 430 (14?); 431(14); nur (?) Beamte finden sich
B 396 (7); 413 (8). — An die etwa 50 Bollen hei einem mystischen Verein von Ephesos
(B 331) sei wenigstens erinnert, s. S. 269.
Personenstand. 287
Aus Ägypten kommt vor allem die in ihrer Zahl von 30*) sichere,
offenbar aus angesehenen Militärs bestehende Genossenschaft der Basilisten in
Frage (B468). Andere durch die Papyri bekannt gewordene gesellige Vereine
scheinen ungefähr je 20 Mitglieder (s. S. 288) gehabt zu haben (B 462 A).
Die beiden Scharen von Tempelgründern aber erweist schon ihre große Zahl
in dem einen Falle (B 462) etwa 200, in dem anderen eine ganze Garnison
von ungefähr 300 Mann (B 463) — als nicht, Vereinen angehörig (S. 165);
eine offizielle militärische Einrichtung waren auch wohl die 100 0UoßciöL-
Xi6taC (B 465 a, Z. 5)**).
Sehr kleine Listen treffen wir auf italischem Boden bei Personengruppen,
die als vollständige Vereine höchst zweifelhaft sind; so bei Verehrern des
Hebon 8 (B 475b), bei vavxlriQot von Messana 13 Personen (E 98)***).
Schließlich haben wir etwa 60—70 und ein andermal über 80 zur
Pythaide nach Delphi entsandte Künstler der dionysischen Synodos in
Athen f), sowie 46 Genossen ff) eines ägyptischen Technitenkollegs (z/ 33); 100
(T70b, c), später auf 30 reduzierte Mitglieder einer Gerusie in Sidyma
(r70d, s. Benndorf) und 71 Genossen der Gerusie in Sebaste (r 55).
Betrachten wir im allgemeinen die Vereine, so läßt sich trotz aller
Unsicherheit in der Beurteilung niedriger Zahlen doch beobachten, daß sie zu
allen Zeiten einen recht bescheidenen Umfang hatten: etwa zwei bis drei
Dutzend Genossen waren offenbar eine recht übliche Erscheinung. Doch gab es
wohl schon organisierte Vereine, die noch kleiner waren. Auch die größeren
Kollegien scheinen kaum oft in ihrer Mitgliederzahi die Zahl 100 überschritten
zu haben. Schließlich läßt sich vielleicht behaupten, daß diese größeren Ver¬
eine überhaupt meist einer späteren Zeit angehören. Eine Ausnahme machten
wohl auch in diesem Punkte wieder die großen Genossenschaften der Techniten.
In ihrer Stellung zu einander sind im allgemeinen alle Mitglieder gleich
an Hechten und Pflichten fff). Besonders die ersteren werden gern, lockend
*) Wunderlich erklärt Franz die Mitgliederzahi (nach ihm 29).
**) Auch die Gruppen ägyptischer Jäger mit ihren unsicheren Listen (B 464b: 23?;
c : 13) sind kaum als eigentliche Vereine anzusehen. Aus der Erwähnung von 13 Tischen
bei einem Verein schließt Ziebarth (B. ph. W. 1906, Sp. 364) wohl nicht ganz zuverlässig
auf 13 Mitglieder. — 14 (ieIXuxes (S. 97, A.***): N 147.
***) B 476: 4 Funktionäre; 479 Aau.b scheinen gemeinsame Grabsteine von mehreren
Genossen zu sein.
f) A 1 C; D. Über die Berechnung dieser Zahlen s. Colin. Interessant ist es zu
sehen, wie der Datierung Colins entsprechend in der jüngeren Urkunde (JlD: 97 v. Chr.)
kein. Künstler der älteren (.41C: 128. v. Chr.) wiederkehrt, sondern nur Söhne von dort
genannten QIqIgtojv MsvsXdov, rXccvxiocg [laay.Xr.Lda, JEjtLfisvLdrjS ITotuarO qi&ov, Avkigxos
$ iloxliove .) In dem D etwa gleichzeitigen E begegnet nns ans D ’Jl^avSQos ’Ä^iGtavog,
AiowGoSragog AiovvGodtoQOv, Uqu^iteXtis ScO'/evov (vielleicht J&lIcotus f A) I in C findet
sich wiederum nur der Vater des in E genannten Evyskav EüfHjdEOS.
•f-j-) 36 Genossen einschließlich 5 Ttgo^svoi, dazu 10 (pilors^vltcci (S. 289). Die für den
ägyptischen Gesamtverband (S. 141) auffallend kleine Zahl läßt vermuten, daß hier nur
die Genossen des betreffenden Agon aufgezählt sind (Dittenberger, adn. 17).
ttt) Vgl. ol T 7 ]v GvvoSov fpEoovtcS (vtyo vt£$) A 4C, Z. 6f., 24; JE 4, Z. 14f.; B 455 D
(Gvva[ym r i]v] ».); 461, Z. 5; vgl. A 34, Z. 2f.; 74, Z. 7; xt\v ytQovaluv v. TlSb, Z. 2f.;
e, Z. 11; f, Z. 17 ; b. S. 143 £ 169. 161 f.
•288
Drittes Kapitel.
für andere, hervorgehoben. Wer an einem Vereine teilnahm*), nahm da-
mit auch teil an dessen allgemeinen Rechten (xoivä) und ihm zustehenden
Gnaden (cpiXdv&QmTtcc), an seinen Ehren und Einkünften**), vor allem aber,
da sich Rechte und Pflichten oft in erster Linie auf die Teilnahme an dem
betreffenden Kultus beziehen, an einem bestimmten Götterdienst (S. 256 A*)
und einem Heiligtum***). Trotz der Gleichstellung der Mitglieder f) ist aber
zu beachten, daß auch abgesehen von der besonderen Stellung, die Geschlecht
(§ 3) oder Lebensalter (§ 5) anweist, von der untergeordneteren gewisser
F unk tionäre, die, wie die Oberbeamten zuerstff), so ebenso regelmäßig zuletzt
in der Liste genannt zu werden pflegen (IV. Kap. § 2), es nicht an Spuren fehlt,
die uns neben den eigentlichen Mitgliedern auch außerordentliche und Ehren¬
mitglieder erkennen lassen. Interessanter Weise scheinen die ägyptischen
GvvSsixvot, (S. 55) gelegentlich Gäste (gsVot) zugelassen zu haben (£ 462 A). Vor
allem legte der künstlerische Betrieb eine Beteiligung von außerordentlichen
Mitgliedern nabe. So gab es bei den Hymnoden von Pergamon auswärtige
Mitglieder B 393, Z. C12), von denen besondere Leistungen ge¬
fordert wurden (V. Kap. § 2), ganz abgesehen von dem hier, wie namentlich
auch bei den Jobakchen herangezogenen jugendlichen Nachwuchs der
Kollegien ff f). Eine Angliederung von Genossen fand aber besonders bei
den agonistischen Vereinen statt. So gesellten sich den Mitgliedern der
teischen Synodos die Hoftheaterkünstler (S. 139), die nicht notwendig vorher
unter sich einen besonderen Verein gebildet zu haben brauchen*f). Die
üblichste Erweiterung aber der agonistischen Vereine geschieht durch gelegent¬
liches Heranziehen nicht dem Verbände Angehöriger zu den Spielen: der
*) Neben fistslvca (A 2 a, Z. 14; B 225, Z. 24) und iisrovela (B 225, Z. 23) kehrt das
wichtige Verbum u.sxi%uv hier und in allen anderen (s. folg. Anmerkungen) Wendungen
wieder: A 46, Z. 13; B 41, Z. 27; 220, Z. 145, 165, 177, 218 (negativ = eregsad-ca Z. 236,
263); ri6a, Z. 12f. u. c, Z. 12f. (rijv y.); 25c, Z.lOf.; 86 h, Z. 7; ä 1k, Z. 82f. = (3, Z. 45f.;
2 A, z.32; 17, Z.13 (3. 277, A.***). Absolut steht ft. T 29c, Z. 16 (s. A.**); A61&, Z.6(?) ;
ow[g]£ v[ßxoineel B 436b, Z. 21. Vgl. über ftsroyot (Z 56) bei der societas besonders Ägyptens
Ziebarth S. 26.100. Unklar ist B 359, Z. 6 to!g (tars'yoifffi..]. Über uoiviovelv s. S. 87, A.***.
**) X.: A 2a, Z, 14; 4e, Z. 46; 1 V 36, Z. 85; cp.: A 2i, Z. 13 f.; vgl. äXeifipa: N 36,
Z. 65, 74; 49, Z. 2 f., s. S. 103. Ehren (F 12b, Z. lOff.) und Einkünfte (r29c, Z. 16)
werden erst in Urkunden der Gerasie betont. Die Stifterin sagt (B 58, Z. C6ff.) (flfi
jis]vsx&c 0 11 ov tfjs Smgsäe.
***) S. V. Kap. § 1. Bei den Kollegien des späteren Typus tritt an die Stelle des
Heiligtums das Gymnasium: N 96 d, Z. 1 f.; 63 a—f; vgl. oi (isrfyovws rov aXsipiiavoe
A. *; s. S.. 103 ff.
f) Daß geringer geschätzte künstlerische Leistungen bei den Techniten die gesell¬
schaftliche Stellung im Vereine nicht beeinträchtigten, hat neuerdings Colin (BCH 1906,
S. 280) erörtert.
ff) Die bosporanischen Inschriften sprechen geradezu von den loiitoi SHccGlxai im Gegen¬
sätze zu den Beamten (B 116, Z. 5; 117 A, Z. 4; B, Z. 7; E, Z. 5; F, Z. 13 f. ; 119 A, Z. 15; 122,
Z. 13; 123, Z. 21; 125, Z. 8; 126, Z. 7; 127, Z. 7f.; 129, Z. 10; 130, Z. 7; 131, Z. 9; 132, Z. 10;
133, Z. 10; 138, Z. 8; 139, Z. 11; 144) oder avvoSultca (B 113, Z. 7; 117 G, Z. 9; 137, Z. 13),
fff) S. § 5. Ganz willkürlich ist die Behauptung von Ziebarth (S. 142), daß auch
die Stellung der äSslcpoL von Tanais ähnlich gewesen sei (S. 55. 284).
*f) Das nehmen Maaß (Orpheus S. 76) u. a. an.
Personenstand.
289
öwccycovidrat bei den Techniten (S. 189 f.; 144) und des ßvfixag ’gvßtög bei
den Athleten (S. 149 f.). Eine merkwürdige Verstärkung eines Vereins durch
32 andere“ treffen wir auch bei einer Handelsgilde von dvvßiajtaC in
Apameia (E 80, Z. 7). Besonderer Art sind die als Ehrenmitglieder anzu¬
sehenden cpdoT£%vZtca im ägyptischen Technitenverband (J 33), die noch hinter
den den eigentlichen Genossen offenbar näherstehenden kqo&voi in einem be¬
sonderen Absatz der Liste angefügt werden*). Über die Ehrenstellung der
cpMnpoL in Tomoi ist noch zu sprechen (IV. Kap. § 2).
§ 3. Die Frauen.
So oft auch die Bedeutung der Frauen für die griechischen Vereine
gelegentlich hervorgehoben worden ist**), es ist doch noch nicht dei Versuch
gemacht worden, ihre Stellung innerhalb derselben genauer darzulegen.
Zunächst ist bezeichnend, daß wir - nur einmal in einer kleinasiatischen
Urkunde (B 414b) die inschriftlich belegte Bezeichnung diaßhiöes für
weibliche Vereinsgenossen antreffen***).
Weiterhin ist unserer Einzelbetrachtung der Hinweis darauf voraus-
znsehicken, daß die Frauen überhaupt in zwiefacher Weise am Vereinsleben
teilnehmen konnten: sie waren entweder in Vereinsfxagen, was Abstimmung,
Beiträge usw. anlangt, den Männern völlig oder doch nahezu gleichgestellt
oder sie standen nur in loseren Beziehungen zu Genossenschaften von Männern,
sodaß sie sich einerseits um diese gelegentlich als Wohltäterinnen verdient
machten, vor allem aber als nächste Verwandte der Männer zu deren religiös-
geselligem Treiben hinzugezogen wurden. Dabei ist noch die Frage zu
erwägen, in wie weit die Frau in den Vereinen, wo sie wirklich aktiv auftrat,
völlig auf die Bekleidung des Priestertums und anderer religiöser Ämter
beschränkt warf); wichtig wird es schließlich auch sein, ob ein Verein
ausschließlich ans weiblichen Teilnehmern bestand. Eine sichere Ent¬
scheidung wird leider in vielen Einzelfällen ebensowenig möglich sein, wie
im allgemeinen darüber, welche der beiden Hauptmöglichkeiten vor allem
in Frage kommt.
Für den interessanteren Fall der Gleichberechtigung der Frauen mit den
Männern im Vereinsleben, wird man in erster Linie die Listen heranzuziehen
*) S. 141, A +. Die ovvccycoviexui (S. 139, A f) sind hier wohl untergeordnetere
dramatische Künstler neben den Haupttragöden. Über itnotuvoi. s. IV. Kap. § 3.
**) Am wenigsten von Ziebarth. Vgl. außer Foucart (S. 6. 149): Maaß, Orpheus,
S. 168, Anm. 70; Bureseh, Aus Lydien, S. 41. Vgl. für Rom: Liebenam, S. 174; Wal-
tzing I S. 348f.; II S. 360f.; IV, S. 254 ff.
»**) Vielleicht ist es nicht zufällig, daß das Dekret, wo sich die »caamäse an der
Seite der fticcaVtcti finden, zu Ehren einer Priesterin abgefaßt ist, während vier .Tahre
früher ein Priester nur von den männlichen Genossen desselben Vereins geehrt wird.
Fälschlicher Weise war A 20, Z. 4 dasselbe Wort von Liiders, A 35 sga[vi]ar[euäv] von
Foucart gelesen und auch noch von Maaß (MDAI ath. Abt. XVIII, S. 25) angenommen
worden (über die TcgosgocviGxgia s. IV. Kap. § 2). — In der Literatur ist nur fhaßaixts im
Sinne von „Bakchantin“ zu finden (Opp. Cyn. 4, 298).
f) Es entspricht das auch der Stellung der Frau im öffentlichen Kult (Foucart b. 149),
Polaud, Gftaeh. A. griecli. Vereinswesens. U 1
200 Drittes Kapitel.
haben. Außerdem sind neuerdings*) einige wenige charakteristische Fälle
bekannt geworden, wo eine wenigstens formelle Gleichstellung zu erkennen
ist: im theräischen Verein der unter ägyptischem Einflüsse stehenden Bak-
chisten wird der Frau und den Nachkommen des Geehrten neben diesem die
Mitgliedschaft ausdrücklich verliehen**); bei einem kleinasiatischen Kolleg
werden an der Seite der Männer Frauen und Kinder, wenn auch vielleicht
nur formelhaft in einem Beschlüsse genannt***) und bei einer Gilde Ägyptens
in einer Weihinschrift (Z 98A)f).
Heben wir zunächst die nur aus Frauen bestehenden Vereine hervor,
so sehen wir sie charakteristischer Weise nur auf einem einzigen Gebiete
sich betätigen. Wenn wir nämlich die hohe Bedeutung der Frauen als
Priesterinnen für manchen Kult kennen lernen werden, so darf es uns nicht
Wunder nehmen, daß, wenn auch die katholische Vorstellung von dem un¬
zerstörbaren heiligen Charakter des Priestertums nur wenig Geltung für das
griechische Altertum beanspruchen darf, doch gelegentlich alle Priesterinnen
eines bestimmten Kults, ebenso wie manche Priester (S. 41), auch nach
ihrem Austritt aus dem Amte eine gewisse Bedeutung behielten, da sie,
wohl meist unter dem Vorsitze der aktiven Priester (Maaß, S. 6, A. 4),
in einem besondern Kolleg vereinigt waren. So treffen wir in Man-
tineia die Genossenschaft der Demeterpriesterinnen (B 25; s. S. 160, A.
die, so gut wie andere Kollegien, Beschlüsse faßte und besonders Ehren
erteilte. Aber auch auf attischem Boden blieben die gewesenen Prieste¬
rinnen bisweilen, wenn auch vielleicht nicht in so engem Zusammenschluß,
vereint und bildeten wenigstens eine besondere Gruppe im Schoße der Ver¬
einigungen. So waren die gewesenen Priesterinnen der Meterorgeonen
unter dem Vorsitze der aktiven, wie wir annehmen müssen (A2g; h)ff),
zum mindesten für alle das Priestertum berührende Fragen eine Art Rat,
der Vorschläge machen konnte (h, Z. 34f.), auch wenn diese wohl erst vom
ganzen Kolleg zu gültigen Beschlüssen erhoben werden konnten (Z. 39£);
auch werden die Priesterinnen ehrenhalber vor den übrigen Orgeonen genannt
(Z. 27 f.). Ähnlich ist vielleicht die Reihe der Priesterinnen in der etwa
ein halbes Jahrtausend jüngeren Liste des Orgeonenvereins der Belela (A 7)
aufzufassen tft)- Denn es kann kaum einem Zweifel unterliegen, daß wenigstens
die dreizehn zuerst dort zusammengenannten Priesterinnen nicht zu gleicher
*) Die »LaeluSsg (ß 414 b) 8. S. 289, A. ***.
**) B 225, Z. 22f.: avr'ov xal yvvatxa xal ivyovot >[s] slvai ihaeltag xal jisroveiav
av\%olg rn]vn[£Q «]cd tols alloig &ra6i[taig (i£zs jffrtr.
***) B 364, Z. 10: [dsdötfiim Tfji avvoSmi, rfji . . .]a6tmv xal yvvatxäv xal ri f[xr<a»].
t) Anders liegen die Verhältnisse, wenn den Weihern und Kindern der dionysischen
Künstler von römischen Behörden Anteil an den Privilegien gewährt wird (z/ 24, Z. 6 f.).
Vielleicht fand sich auch eine allgemeinere Bestimmung über Frauen in einer Inschrift
von Kallatis ( B 95, Z. a 9 raie yvvui£i), deren Zugehörigkeit zu einem Verein freilich
unsicher ist.
tt) Vgl. ex tmv Uqelüv [tcöv] y£y[o]rs[i]tör 3r[e]öre^ov (g, Z. 17 ). .Foucart S. 22.
fft) Z. 71 f. r ELfirjGag roujk] bnytmvag xal dvxtav\p ]9:000 vg (s. Z. 18 ff.) xal rag iSQSiag
(Z. 37 ff.)
Personehstand. 291
Zeit ihres Amtes gewaltet haben, sondern als gewesene*) Priesterinnen
korporativ zusammenhielten. Ob freilich die aufgeführten 17 Frauen das
o-esamte Kolleg der Priesterinnen ausmachten oder ob nur die genannt sind,
die sich vom ganzen Kolleg im betreffenden Jahre um die Orgeonen ver¬
dient gemacht hatten**), könnte zweifelhaft erscheinen (S. 280). Daß schlie߬
lich auch in anderen Vereinen wenigstens Listen der gewesenen Priesterinnen
(Kap. IV § 2) anzulegen waren, lehrt eine Bestimmung bei einem Thiasoten-
verein des dritten Jahrhunderts v. Ohr. (A 19, Z. 14f.).
Einen weiteren Verein von Frauen versucht Maaß (zu B 213) ans
einem Epigramm des Kallimachos (XL Wil.) nachzuweisen, an dessen
Spitze eine Demeterpriesterin stände und dem jugendliche Frauen (jcoä-
X&v TCQOßraßCr] vsäv yvvaixSiv) angehörten. Es ist aber ebenso frag¬
lich, oh hier an einen wirklichen Verein gedacht werden kann, wie hei
mancher anderen literarischen Notiz. Vor allem möchte ich nicht den
Gründungen der Hetären (Wilamowitz, Antig. v. Karystos, S. - i4, A. 8),
bei deren fHaaoi es sich wohl oft nur um ausgelassene Feste (S. 16f.)
handelt, für das Vereinsleben große Bedeutung beimessen; auf keinen Fall
findet die Ansicht derer, die ausgebildete Hetärenvereine im griechischen
Altertum annelimen möchten (S. 209, A. **), eine Stütze in der parischen
Frauenliste (B 213), wie wir gesehen haben (S. 191)***).
Endlich sei auch an das korporative Auftreten der Frauen und Jung¬
frauen einer Stadt bei offiziellen Festen erinnert, besonders auch an ihre
Tätigkeit im Gymnasium f).
Wenden wir uns nun zu den Vereinen, die nicht ausschließlich aus
Frauen bestanden, wenn ihnen auch einzelne angehörten, so ist hier ganz
besonders Athen zu nennenff). Die selbständige Bedeutung, die den in den
Listen neben den Männern verzeichneten Frauen zukommt, wird beleuchtet
durch den neuerdings bekannt gewordenen Beschluß (A 22 A) von Artemis-
thiasoten (S. 188) des dritten vorchristlichen Jahrhunderts, alle Thiasoten,
„die Männer und die Frauen getrennt“, zu verzeichnen (Z. 20f.). Danach
wird nicht nur in dieser Urkunde verfahren, sondern auch bei andern Artemis-
thiasoten derselben Zeit {A 19), wobei es sieh freilich hinsichtlich der Frauen
möglicherweise nur um Priesterinnen handelt sowie bei Eranisten des
*) Daher wird das Partizip des Aorists von einer Priesterin gebraucht, die zwei¬
mal das Amt bekleidet hat (Z. 60 f. hgaGa^vr\ tb (T inl rcäg amals (filotsi^iaig)). Da
nur die Priesterin der 'Oirnia lebenslänglich ist (Z. 68), so gehören zu diesem Priesterinnen-
kolleg wohl auoh die gewesenen neQtQcatTQicci (Z. 22), GtstpavTitpogoi (Z. 71), tEQELat der
Aphrodite (Z. 73) und der Svqla tfsös (Z. 76) neben den noch im Amte befindlichen.
**) Z. 37ff. isQsiai al xqös iviavzbv ävaXwfiaza mnrjuaGar jisydXcz; vgl. Z. 61 tpi-
XoT£tfi(ica) (A. *).
***) Über A 35 s. S. 292. —‘ Von einem Frauenvereine könnte der Rest einer Inschrift
(A 36) stammen, wenn er nicht aus Zufall nur Frauennamen (etwa 36) noch bietet. Doch
ist es überhaupt fraglich, ob hier an einen Verein zu denken ist.
f) S. 97, A. ff. Vgl. eine Frau als yvtLva6LuQ%og ywcaxav inDorylaion (V 50 a, Z. 14).
ff) S. S. 32.
fff) S. o. Da der Beschluß im Jahre des Archonten Diomedon gefaßt ist, von diesem
Archon, ab aber die Aufzeichnung stattfinden soll, so müßte man dann annehmen, daß
19®
Drittes Kapitel.
Personenstand.
293
292
zweiten vorchristlichen Jahrhunderts in dem älteren Teile der Urkunde j
(A 45), während in den Nachträgen zu dieser Liste zunächst zehn weitere ■
Genossinnen, in der dritten Spalte nur vereinzelte Frauen mitten unter einer
größeren Zahl von Männern (5 : 30) genannt werden*). In der einen voll- -
ständigen**) Liste [A 22 A) stehen die Frauen der Zahl nach nicht. allzu
beträchtlich (21 : 37) hinter den Männern zurück, ebenso (19 : 29) im altern
Teile der andern (A 45). Aber auch unter 15 Genossen (s. S. 20) eines
salaminischen Vereins des vierten Jahrhunderts (A 12) finden sich 3, unter , r:
21 eines ganz späten Kollegs der Kolainis {A 60) außer zwei Pnestennnen
wohl noch 3 (Z. 14, 18, 22) und in einer Liste von 12 Wäschern (jtXvvijg)
2 Frauen (Z 2). Die merkwürdigste Erscheinung wäre ein Eranos aus dem
Auso-ange des dritten Jahrhunderts (A 35), dem 13 Frauen und nur 10 Männer |
angehören würden. Da hier allein die Frauen an erster Stelle genannt
werden, einer der mit einfachen Namen bezeichnten Männer einen üblichen
Sklavennamen (Syros) trägt, so könnte man' wohl geneigt sein, Maaß
(MDAI ath. Abt. XVIII, S. 25) zuzustimmen, daß hier eme Sklavengesell¬
schaft niedrigster Art vorliege. Ist es aber an sich schon mißlich mit
Ziebarth (S. 34, 12) u. a. auf Grund der Wortbedeutung eines Frauennamens
auf ein Hetärengewerbe zu schließen***), so geht ja unsere Liste, wie ich J
zu zeigen versucht habe (S. 29), überhaupt nicht auf einen Verein, sondern ,g
nur auf eine societas znrückf). -.ff
Gegenüber diesen wenigen Listen von Kollegien, die vielleicht nicht
ganz zufällig, soweit wir sehen können, fast alle der. .Artemis oder einer
verwandten Gottheit huldigten, stehen andere vollständige (^4a; 48a) oder
auch unvollständige (,4 53 b) Mitgliederverzeichnisse, die trotz gelegentlich
orroßer Mitgliederzahlen nur Männer aufführenff). Es handelt sich dabei um
Dionysiasten {A 4 a), Sabaziasten (A 48 a) und Asklepiasten (A 5o b).
Aber auch die Orgeonen der Belela (A 7) kennen außer den Pnestennnen
keine weiblichen Genossenfff). Schon dieser Umstand muß es fraglich er¬
scheinen lassen, ob in allen übrigen Vereinen, für welche Pnestennnen oder
sonstige Kultdienerinnen bezeugt sind (IV. Kap. § 2), Frauen außer diesen
beteiligt waren. Es gilt dies von den Metcrorgeonen (A 2) mit Priestenn,
über dem Beschlüsse auf dem Stein freier Raum blieb, in dem später die Namen cler
Priesterinnen nachgetragen seien, oder daß die Aufzeichnung des älteren Beschlusses
überhaupt erst erfolgte, als man an seine Ausführung ging und die Namen der Pnestennnen
und der Genossen aufschrieb.
*) S. Wilhelm zu 22 A. ,
**) A 19 sind nur noch 5 Männer- und 5 Frauennamen sicher zu lesen; s. S. 291, A. t fr-
***) S. Wilhelm zu B 213, Buresch S. 41.
t) Auch die von Demosthenes so anschaulich geschilderten (XVIII, 259 f.) Sabazios-
genossen waren vor allem Weiber (*«1 roiavra iitb xmv y^Siav ngoeayoqsvitisvog), wenn
auch hier vielleicht weniger an einen geschlossenen Verein zu denken ist (S. 17). .
++) Uber A 6; 10; 11; 30; 31 s. S. 13, 17 ff., 19, 29; über 80; 81; 82 und kleinere
Listen s. S. 279, A. ft u. S. 280, A. ♦*. .
fff) S. S. 283. Über A 19 s. S. 291, A. fff. Offenbar war auch mancher Verein seinem
ganzen Charakter nach auf männliche Mitglieder beschränkt, wie der der Jobakchen
(A 59; s. S. 266).
tdxoQog und <p«a W o'(>o t *) nebst der attackierten Aphroditepriesterin
(A 2 k, Z. 4), den Orgeonen der Bendis mit ihrer Priesterin [A 2a, Z. 4, 7;
3e Z. 21) und den Sarapiasten (A 34) mit der itQoeQaviöxQia. Vielleicht
wurden in dem einen oder anderen Kolleg die Frauen, die man wohl wieder
gern aus den Gattinnen der Mitglieder auswählte**), nur soweit zum
eigentlichen Vereinstreiben herangezogen, als sie für den Kult notwendig
waren***).
Schließlich finden wir einzelne,.Frauen nur in Dedikationen, die nicht
beweisen können, daß jene wirkliche Mitglieder der betreffenden Kultvereine
waren, zumal nicht einmal die Beziehung auf diese Kollegien zweifellos istf).
Wenden wir uns nun zu den außerattischen Vereinen, so ist es klar,
daß die Frauen eine besondere Bedeutung für die Familienvereine (S. 8 1 f.)
haben mußten ff), auch abgesehen von der noch zu besprechenden Rolle,
die sie dabei als Gründerinnen spielten. Freilich zeigen gerade hier die
Mitgliederverzeichnisse, wie verschieden man die Beteiligung der Frauen auf¬
fassen konnte, auch wenn die Verhältnisse in Wirklichkeit vielleicht nicht
allzu verschieden waren. Üblich war wohl bei allen solchen Genossenschaften,
daß sich die Frauen am Festschmause beteiligtenfff). Dies wird für den
Verein des Poseidonios besonders hervorgehoben (B 308, Z. 41f.; s. S. 258),
ja beim Diomedonverein war für diese Feier eine besondere o txta für die
Weiher neben der für die Männer vorhanden (B 229, s. V. Kap. § 1). Dabei
konnte auch ein yvvamovöfiog wie beim Dioskurenfest in Sparta gute Dienste
tun (B 19 a, Z. 10). Während nun aber für den Verein der Epikteta,. der
freilich immerhin den Namen xoivov rov ocvSqsIov täv evyyevmv führt
(B 220- s. S. 156), nicht nur die Frauen der aufgezählten männlichen Familien-
fflieder’ mit ihren Kindern (Z. 94 ff.) und die Erbtöchter mit Gatten und
Kindern (Z 98 ff.), sondern auch noch acht weitere Frauen, die offenbar auch
mit ihren Männern und Kindern (Z. 100 ff.) zur Familie zählten, anfgeführt
werden *f), begegnen uns in der Liste cler gewiß ebenfalls als Familien-
verein zu fassenden (S. 99, A. fff), von einer Frau (Ago Z. 11, 14) be¬
gründeten späten kretischen Gerusie (r 19) nur Männer **f), und auch die
eben erwähnte spartanische Festliste mit ihrem yvvcaxovdfiog (B 19 a, Z. 10)
*) Über cd [äe]^ Wjr d'sov o&öcu s. IV. Kap. § 2. ^ ,
**) Bezeichnend ist das Ebrendekret: oi fticcöärca ’Ayct&avcc %cä rijv yvvai%a cebtov
Zsv&ov A 2 c (Über- und Unterschrift); vgl. Z. 2 f., 10 f. S. S. 11; IV. Kap. § 2.
***\ Auch A 81 ist die einzige genannte Frau eine Priesterin; s. S. 294, A. ff-
t ) A la; i; 2 m; o; q; s; u; v; y. Vergl. aueb die Giabschrift von seiten der
Sidonier im Piräus: A 65 A. _ , n f
ff) Die Mutter der Familie wird ebenso geehrt wie der Stammvater: £ 308, h. y i.,
34 ff.; s. S.229. Vergl. im Titel desselben Vereins die Wendung fce ra x&v aQösvcov *ctl
rav ftrilsicov (S. 87, A.f).
fff) Über die Hochzeitsfeier in Familienvereinen s. S. 247, A. *
*f) Vergl. über die engere Verwandtschaft Z. 1*02 mit 86, 103f. mit 81, 104 mit 81. —
Über die Stellung der heranwacbsenden weiblichen Jugend s. S. 299.
**f) Freilich ließe sich hier das ausschließliche Vorkommen von Männern in dieser
Liste auch aus ihrer juristischen Eigenart erklären (S. 281, A. fff)-
Drittes Kapitel.
Personenstand,
295
294
neimt von Frauen außer einer bedeutungslosen Funktionänn (etscpavÖTCmUg
Z. 32) als eigentlichen Genossen nur das weibliche Oberhaupt der Familie
(Z. 2), wie wir annehmen müssen*). Schließlich läßt sich auch die Stiftung
des Nikasion in Rhodos (B 265) in Rücksicht der an der Spitze stehenden
Persönlichkeiten als eine Art Familienverein ansehen. Aber auch hier ge¬
wannen die Frauen, wie es scheint, nur in soweit Bedeutung, als sie durch
ihre Männer Beziehungen zum Verein erhielten und sich um ihn verdient
machen konnten. Ist es doch offenbar nicht ein Zufall, daß hier in der
Wohltäterliste des xoivov nur vier Frauen auftreten, und zwar die Gattin,
die Tochter und die Schwiegertochter des Gründers (s. Foucart z. St.), auch
die beiden letzteren wieder an Mitglieder des Vereins verheiratet (Z. 61, 64,80),
sodaß nur die einzige Solierin Eirene (Z. 70) übrigbleibt, von der wir an¬
nehmen dürfen, daß auch sie ein Vereinsmitglied, das in der Liste voraus¬
gehende, zum Gatten hatte.
Sehen wir von diesen Fällen ab, wo die Familienzusammenhänge so
deutlich sind, so ist es höchst auffällig, wie selten und vereinzelt im all¬
gemeinen Frauen in den so zahlreichen (§ 2) mehr oder weniger vollständig
erhaltenen Listen oder auch sonst auftauchen. Zu den schon genannten beiden
kleinasiatischen Fällen**) tritt nur noch eine lydische Inschrift zu Ehren
des Men (B 390), wo eine größere Zahl Frauen inmitten einer Reihe von
Männern (11 : 29) genannt wird. Da es sich aber hier nur um die Weihung
eines Dionysoshildes handelt, so ist es sogar fraglich, ob eine eigentliche
Mitgliederliste vorliegt (S. 2801)***). Wo anderwärts Frauen in Listen und
sonst auftreten, haben wir fast immer nur_einzelne Persönlichkeiten, die als
Priesterinnen oder sonstige Knltdienerinnen am Vereinslehen teilnahmenf).
Wie sie als Gattinnen von Mitgliedern herangezogen wurden (S. 289), dafür
bietet das Verzeichnis der Sauazosmysten aus der Gegend von Ormele
(B 446 a) ein lehrreiches Beispiel. Unter 24 Mitgliedern dieser vollständigen
Liste findet sich nur ein Weib: die Gattin des Priesters (Z. 14f.)f|).
Man hätte also ein Recht auch sonst zunächst an priesterliehe Funktionen
der Frauen zu denken, wo sie etwa ganz vereinzelt auftreten; es läßt sich
aber überraschenderweise kaum eine oder die andere Stelle noch naehweisenfff).
*) Auf die Möglichkeit, daß hier Mquu hinter dem Namen gestanden haben könnte,
weist Meister hin.
**) B 364, Z. 10 s. S. 290, A. ***; 414 b s. S. 289.
*’**) Die Verzeichnisse von Hexmione mit zahlreichen Frauennamen (B 10—17) lassen
sich leider nicht mit Sicherheit auf Vereine beziehen.
t) B 19 a (s. A. *); 27, Z.. «.(?); 28; 58; 81 (s. A. ft); 105; 180h; 212; 317; 320 a;
321; 328; 354a; b; 382; 395; 398b, [Z. 5?] vergl. mit c, Z. 8; 414b (s. S. 289); 438;
479 Ab; 481a (s. Frankel zu B 398 e). Über alle Einzelheiten s. IV. Kap. § 2.
tt) Vergl. b, Z. 2ff. — B 81 (Kutlovica): Isgsig . . . ein 91X11/ ctX6%w . . . Ugmevovtsg
%&r)Kccv. Über dies Verhältnis zwischen Priester und Priesterin s. IV. Kap. § 2. Über Priester¬
frauen und -töchter im offiziellen Kult s. B457, Z. 65ff., 72f.; 458, Z. 5 usw. S. S. 289.
ftt) B24 (s. IV. Kap. § 2); 476 (Rom): 2 Frauen, inmitten von 2 Männern mit der
Überschrift (?) lagsts aufgefiihrt; 479 A a (lateinische Grabinschrift). Höchst auffällig
ist die Artemisia inmitten von cptlot in einer vielleicht nicht sicher zn lesenden perga-
menischen Inschrift (B351; s, Ziebarth). Über B 398 o s. A. f.
So bleibt denn für eine allgemeinere Beteiligung der Frauen außer den klein-
asiatischen Fällen nur ihr schon erwähntes (S. 290) Auftreten in ägyptischen
(Z98A) oder von Ägyptern beeinflußten (B 225 Thera) Vereinen*).
Aber nicht nur als Dienerinneu der Religion haben die Frauen Bedeutung
für das Vereinaleben der Griechen erlangt, sondern gar oft . als Stifterinnen
und Förderinnen der Vereine. Daß sie aber in dieser Eigenschaft nicht
notwendig den Vereinen seihst angehören mußten, wird ebenso durch moderne
Parallelen deutlich, so wenn z. B. Frauen einem Militärverein oder einem
Gymnasium eine Fahne stiften, wie vor allem durch die Verhältnisse der
römischen Kollegien, in denen es, allerdings mit Ausnahme der Begräbnis¬
vereine, ähnlich lag wie in den griechischen**). So gründete ja in Akraiphia
eine Frau zum Gedächtnis ihrer verstorbenen Kinder***), eines Sohnes und
einer Tochter, einen Verein von Epheben, eine andere erwirbt sich Verdienste
um eine Vereinigung von Asklepiospriestern (B 26); für andere von Frauen
gegründete und geförderte Genossenschaften freilich muß es fraglich bleiben,
ob ihnen nicht auch Frauen angehörten. War dies nun auch nicht der Fall, so
weist doch eben gerade diese Ehrenstellung der Frauen als Gründerinnen
und Wohltäterinnen ihnen eine höchst bedeutsame Rolle in der Geschichte
des griechischen Vereinswesens zu. Die ganze Erscheinung aber steht im
E inkläng e mit der Stellung der Frau in der Öffentlichkeit, wie sie sich in
der hellenistischen Zeit herausgebildetf) und in der Kaiserzeit gefestigt hat ff).
Von Frauen sind gegründet worden fff): Ende des 3. Jahrhunderts v. Ohr.
der. Familienverein der Epikteta (B 220), in der Kaiserzeit der genannte
Ephebenverein in Akraiphia (JS 41) und die kretische Familiengerusie der
Ago (_T 19; s. S. 273); aber auch der Name des einzigen nach einer Frau
benannten Kollegs (S. 76, A.**), des Ihxeovg leQog &iaeog in Tomoi (B 106,
Z. 6), weist auf die Gründung durch eine solche hin. Zn den Neugriindungen*t)
kommen aber die zahlreichen Stiftungen (V. Kap.), die Schenkungen von
Grund und Boden, Baulichkeiten und Geld, die Herrichtnng von Festen.
Könnte es sich in einigen von diesen Fällen (z. B. B 27; 28) sogar wiedeitim
zugleich um Vereinsgründung handeln, so geben doch auch nachträgliche
*) Über B 95 (Kallatis) s. S. 290, A. f.
**) Liebenam, Römisches Vereinswesen, S. 174 f.; Waltzing I, S. 348 f.
***) B 41, s. Dittenberger, Syll. 5 893, adn. 3.
f) Beloch, Grieeh. Gesch. III 1, S. 425 ff.
ff) Liebenam, Städteverwaltung im römischen Kaiserreiche, S. 285.
fff) S. § 1. Meist haben wir es bei Gründungen wie nachträglichen Stiftungen mit
o-anz selbständigen Akten von Frauen zu tun. Bisweilen wird die Gattin hinter dem
Gatten (bpolmg xtl. £ 365, Z. 7 f.; J 28, Z. 7f.; vgl. 413 E) genannt (vielleicht auch die
Schwester hinter dem Bruder: B186, Z. 19), oder die Gatten treten gemeinsam auf
(B 27, Z. 35ff.); aber die Frau kann auch an die erste Stelle treten (B 26, Z. 7f, 26 f.).
Auch wird ausdrücklich der Wetteifer der Frau mit dem Gatten betont (B 27, Z. 34 f.,
39 f y _ Einer Anregung von seiten des Gatten und Sohnes folgte auch Epikteta (B220;
s. S. 272). .
*f) Offizielle Gründerinnen von ffteßoi. sind 'die nach Magnesia a. M. berufenen
Mänaden: B 320 a.
296
Personenstand.
297
Drittes Kapitel.
Stiftungen den Vereinigungen oft wenigstens eine neue, festere Grundlage.
'Von diesen Stiftungen führt in das 3. Jahrhundert zurück die Einrichtung
der Gedächtnisfeier, die eine Frau zur eigenen und der Tochter Ehre im
Verein des Anthister auf Thera vornimmt (5 221), in das zweite die Ver¬
dienste, die sich eine Frau in einem delischen Verein an der Seite ihres
Bruders (?) um die Steigerung der Einkünfte erwirbt (B 186, Z. 18 ff.).
Für die Zeit von dem letzten Jahrhunderte v. Chr. bis in die Kaiserzeit
hinein treten besonders charakteristisch die Frauen in Mantineia und im nicht
allzuweit davon entfernten Megalopolis hervor. Frauen waren es gerade, die
jenes üppige gesellschaftliche Treiben ermöglichten, das uns für die betreffenden
Vereine so charakteristisch erschien*). Auch in Rhodos genossen offenbar
besonders im 1. Jahrhundert v. Chr., soweit wir sehen können, Frauen besondere
Ehren, sodaß ihnen der Titel tvEQyhis und die Bekränzung, meist freilich
als Genossinnen ebenfalls verdienter Männer, zuteil wurden**). Die Kaiser-
zeifc kommt besonders für das thrakische Gebiet und Kleinasien (s. Buresch
zu B 384) in Frage. In Tbessalonike begegnet uns das Vermächtnis einer
Mystenpriesterin (5 58), in Kleinasien Stiftungen bei den Kaisariasten am
Tmolos (B 365, Z. 7f.), in einigen Körnen (5 384; 413 E) und wohl auch
hei den Zeusmysten von Amorion***).
Wenig beweisend für eine wirkliche Mitgliedschaft der Frauen ist es
namentlich, wenn sie bei Gelegenheit der Erwähnung von geringen Leistungen,
wie freiwilligen Beisteuern für Vereinszwecke, die gern auch sonst zugleich
im Namen von Weib und Kind erfolgenf), genannt werden.
Nicht anders steht es nach dem Erörterten auch mit mancher von
einem Verein einer Frau um ihrer Verdienste willen gesetzten Grabschrift.
Selten wird dabei die Genossenschaft als stiftende Körperschaft ausdrücklich
genannt ff), meist nur eben die Frau als an der Seite ihres von den Genossen
*) s. s. 261 . Vergl. IV. Kap. § 2. — B 24 (s. IV. Kap. § 2); 26 (S. 295); 27; 28.
Vergl. auch die dem Verein der Demeterpriesterinnen angehörige Frau, die über die Zeit
ihrer Amtsführung hinaus sieh in der erörterten Richtung verdient machte und Tochter
und Enkelin als Nachfolgerinnen in der Fürsorge fiir den Verein bestimmte (B 25).
**) S. Zieharth, S. 48, A. 1. — B 264; 265 (S. 294); 278; 284; 289, Z. 12; 295, Z. 5 ff.;
vgl. 297 (nur staatlich?). S. S. 294, A. -j- Allein ist eine Frau genannt, wobei freilich
noch die ungenügende Erhaltung der Urkunden im Spiel sein kann: B 266; 267 c. Über
die Art dieser Ehren s. IV. Kap. § S.
***) B 436 a— c; der Vater scheint durch seine Vermächtnisse die ursprünglichen
Leistungen der Kyrilla nur fortzusetzen. Vielleicht war auch das in Melos (D 218) ge¬
nannte Igyov die Stiftung der betreffenden Frau. — Vergl. eine Frau neben ihrem Gatten
als Gründerin von Baulichkeiten: B 342 (jüdisch?); s. B 429 (von einem Verein?). — Nicht
nur die Gattin, sondern die ganze Familie, Tochter, Söhne, Enkel und eine Enkelin werden
in den Ehrenheschluß für den Genossen eines kyprischen Vereins hineingezogen (B 299).
Über Vereine des späteren Typus s. S. 297, A. *+.
f) B 306, Z. 9 ff. ncä vrthQ räe yvvaixds (s. § 4); vgl. B 365, Z. 7 ff.; F 5 Z. 12 ff.
(Frau zugleich mit für Tochter). S. S. 300, A. f.
ff )-3 1 (Megara); 32 (Tanagra); 218 (Melos): iv rrä idim avrijs SQya> (sepulkral?);
335 a(Teos): eine Frau von frlaßoi Tttivtss (S. 27), eine andere merkwürdiger Weise von
irprjßoi. und vim geehrt.
geehrten. Gatten ruhend erwähnt*). Immerhin ist es klar, daß, wenn
die Grabstätte eines Genossen durch eine an das Kolleg zu zahlende Grab-
mult gesichert**) oder gar Summen für den Grabschmuck und andere
Grabesehren vermacht werden***), damit von diesem Kolleg oft zugleich
eine gewisse Fürsorge für die in derselben Grabanlage bestattete Familie
des Verstorbenen-}-)? besonders für dessen Ehefrau, gefordert wurde, auch
wenn es nicht ausdrücklich ausgesprochen. wirdff)._
Auch im Kreise der Gilden, wie schon für Ägypten zu erwähnen war
(S. 290), sowie bei den dionysischen Künstlern konnten sieh die Frauen
Geltung verschaffen. Nicht nur erhalten sie bei den letzteren in Athen
gelegentlich zusammen mit den Kindern ausdrücklich ihren Teil am Fest¬
schmaus zugebilligtfff), sondern wir sehen in Opus eine Frau an der Seite
ihres Gatten sich durch Gründung von Opfern verdient machen (z/ 28).
Daß den Frauen der Kaiserzeit schließlich keine Körperschaft völlig
unzugänglich war, lehrt ihr Verhältnis zur Gernsie. Mußten sie sich ihr
gegenüber, wie bei allen anderen Korporationen der Kaiserzeit auch meist auf
die Stellung als Wohltäterinnen beschränken*f), so fanden sie doch aus¬
nahmsweise' geradezu Aufnahme in diese Körperschaft, ln prahlerischen
Wendungen, wie sie sonst den Athleten gegenüber üblich sind, wird in
Thasos eine Erzpriesterin gerühmt, daß sie „allein und zuerst seit Menschen¬
gedenken der gleichen Ehren wie die Mitglieder der Gerusie gewürdigt
*) Am ehesten könnte man beim rhodischen Kulturgebiet vermuten, daß die be¬
treffende Frau an den Ehren des Gatten teilnahm: B 267 b, Z. 11 (?); 268, Z. 14ff.; 269,
Z. 3 f.; 275; 276; 277 (vgl. aber S. 319, A. ff); N 68'; J3 304, Z. 5, 9 (Hyda,?).
**) B 72 (Christi.); 413 C; r39d; e; 57b; C; d (s. Iudeich); f; k; m; n; p; q; t;
w; y; aa; ab; ac; 67; 71b; 73a; c; 74a; b; 76a; Z26a; 60; 60; vgl. Z 77. S. Mutter
(U 57 h), Schwiegertochter (r67). Besonders zu berücksichtigen sind die Fälle, wo die
Frau an erster Stelle (r35o; p; 39b; 57c; S, s. u. ; u; v; 69f; 75) oder ohne Gatten
(U 57r; z; 71c; Z 57) genannt wird.
***) B 420 (nur für den Mann bestimmt); 433; Z 28; 64b; 68a. Vergl. E80.
f) Vgl. die Gräber von Verwandtschaften: B 357; 443; A usw., s. VI. Kap.
ff) B 426 A (nur für eine Frau?); vgl. 433; 268 b, Z. 8 (nriäiv^tjestai de v.a.1 f) yvvrt)-,
r57s (nach Erwähnung der Frau des betreffenden: xij&roa rov rjQtaov navxbs $ yspoufftK);
r39f (»jjdfiai r] /•); vgl. r67e, Z. 19 ff.
fff) J 2 A, Z. 32 f. (von Dittenberger hergestellt, nur sind auch hier die Worte wohl
zu stellen [yvvca^l xai Ttcaalv a]v[r]a>v wie rf 24). Über die Teilnahme an Privilegien
der Techniten 24, Z. 6f.) s. S. 290, A. f. Vgl. das Grab einer Mimin von seiten
ihrer Bühnengenossen (cvcxrivot) errichtet: B 483 (Aquileja). Es sei auch daran er¬
innert, daß die Gelder eines späten iuuros hei einer Frau deponiert waren (H 42,
Z. A24; z. B. 15) und die Kaution dafür wieder hei einer anderen iZ. A28; B 3), da
die Genossen verschuldet waren (s. Kaibel z. St.). S. S. 258.
*f) F 5, Z. 12 ff. (8. S. 296, A. f); 12a (IV. Kap. § 3); 26f; 84Af; mit Männern
zusammen: Vl6c, Z. 8ff; 26h, Z. 11 ff.; 26c;-vgl. 50a, Z. 11 ff (?). Auf Verdienste
weisen auch zahlreiche Ehreninschxiften hin: T18d; 23 i; 26e; h; n; 30 e; 36; 39a; [43c];
51a; 52 a; 58; 69b;83b; 84 Ag; 7V.66 (?); Eil; 18; 58b; 70 d; 81a; 82e; Z 78;
81 a; b. S. Gräber von Frauen A. **. Daß freilich in diesen Fällen der Spätzeit mehr
Verhältnisse staatlicher Art vorliegen, ergibt sich schon daraus, daß nur selten bei einer
dieser mehr öffentlichen Korporationen die Staatsgemeinde nicht mit genannt wird
(F 12a; b; 18d; [43c]; 62a; Z 78; 81a; b; Eil).
298
Drittes Kapitel.
Personenstand.
299
wurde“*), in Sebaste aber, wo die Teilnahme an der Gerusie gelegentlich
fast zur Familiensache geworden ist, gehörte ihr auch eine Mutter mit zwei ,
Töchtern an (T 55).
Betrachten wir die Frauenfrage im allgemeinen, so bekommen wir den
Eindruck, daß der Grieche wohl meist sich die Förderung seines Vereins¬
treibens von seiten der Frauen zwar gefallen ließ, auch mit Ehrenbeschlüssen
ihnen gegenüber nicht geizte**), aber ihre freie Beteiligung am Verein wenig
förderte, vielleicht weil sie von den Frauen seihst nur wenig erstrebt
wurde. Bezeichnend ist ferner, daß diese meist nur als Gattinnen von Ge¬
nossen Beziehungen zum Vereine, oft nur wohl äußerlicher Art als Teil¬
nehmerinnen an Opferfesten, erlangten. Wie wenig aber auch das letztere
oft der Fall war, dafür können uns die Verhältnisse der pergamenischen j
Hymnoden lehrreich sein, die zwar, wie wir sehen werden (§ 5), ihre Söhne
gelegentlich zum Schmause heranzogen, nicht aber ihre Gattinnen, und ähnlich
stand es offenbar auch mit den Iobakchen, bei deren Trinkorgien für die
Weiber offenbar keine Stätte war. Wenn also auch gelegentlich behauptet
worden ist (Buresch S. 41), daß in den Vereinen „alles Aufnahme fand“:
darüber, daß die Frauen im Vereinsleben der Griechen den Männern an
Zahl und Bedeutung weit uachstanden, läßt das überlieferte Inschriftenmaterial
keinen Zweifel.
§ 4. Die Familie.
Schon die Betrachtung der Frauen in den Kollegien lehrte, wie hier
trotz eines gewissen Gegensatzes, in dem sich der Verein zur Familie be¬
findet. die Familienbeziehungen Bedeutung gewannen. Wie nun die Frauen
besonders für die Ausübung des Priestertums als Genossinnen des Mannes
wichtig waren, so auch die männliche Nachkommenschaft für die Erhaltung
der Kulttradition***).
Zunächst ist. es natürlich für die Familienvereine selbstverständlich,
daß sie sich aus den Nachkommen-;-) rekrutierten. Dabei verhielten sich
die Vereine offenbar verschieden hinsichtlich der männlichen und hinsicht¬
lich der weiblichen Deszendenz)“}-)- Werden beide im Verein des Posci-
donios (73 308) ohne Einschränkung zugelassen, so ia dem des Diomedon
(73 229) nur die männlichen Nachkommen. Am genauesten sind die Be¬
stimmungen irn Verein der Epikteta. Ihr .1 estament (73 220) setzt aus¬
drücklich fest, daß wie die Weiber so auch die Kinder der aufgezählten
*) T12 b. Z. Äff.: uovrjv xai TtQc'orr,v räv ra aiävos fisTaG/oviiccv tüv i'otov «ifiräv
r oig ysQovötd^ovOtv.
**) Auch an die Bedeutung der Fürstinnen für Vereine seit der hellenistischen Zeit
(s. JBeloch a.a.O. S. 426 f.) sei wieder erinnert, s. S. 231 ff.
***) über die Nachfolge im Priestertum 3. IV. Kap. § 2. Für das ganze Geschlecht
{ytvsi'j) wird daher bei den Dionysiasten ries Piräus der Schutz der Gottheit erfleht
(Aid, 7.. 6).
f) ixyuvui oder iyyovoi ; über die Schreibuug ’ivyovoi (R 225, Z. 22) s. Dittenberger
adn. 12.
ft) S. S. 87 f.
Männer der Verwandtschaft, der Erbtöchter und gewisser offenbar ebenfalls
zur Familie gerechneten Frauen Zutritt haben*). Doch bleiben die Mädchen
nur, so lange sie unvermählt sind (ecos xcc fj -feto rov Z. 95 f.),
beim Vereine.
Sehr bezeichnend für den Familienverein ist es ferner, daß im Ver¬
wandtenkolleg des Diomedon der Vater nach der Geburt eines Kindes ver¬
pflichtet war, zu dessen Einführung in die Genossenschaft ein besonderes
Opfer, bestehend aus einem Schwein, Kuchen (s. S. 256 A.*), Weihrauch, einer
Spende und Kränzen (73 229, Z. 51 ff.) darzubringen. Mit diesem slöaymyiov
ahmte man offenbar öffentliche Bräuche nach, wie sie uns ja namentlich aus
Athen für die Einführung in die Phratrie bezeugt sind**). Bei demselben
Verein kommt auch die Ebenbürtigkeit des Sohnes in sofern in Frage, als
ein vö&og. zwar an den Uqü teilnehmen, aber nicht ein priesterliches Amt
bekleiden darf***).
Die Familie spielt aber auch bei zahlreichen anderen Vereinen eine
wichtige Bolle für die Rekrutierung der Genossen •}•). Das läßt sich nicht
nur aus vielen Mitgliederverzeichnissen, in denen sich offenbar häutig der
Sohn hinter dem Vater und der Bruder hinter dem Bruder aufgezählt findet,
und aus anderen Urkunden schließen ff), sondern ergibt sich auch aus den
genauer bekannten Verhältnissen mancher Vereine. Aus vorchristlicher Zeit
ist zunächst der alte Amynosverein zu nennen, bei dem die Atelie für die
Nachkommen eines Geehrten beschlossen wird (A 1 c, Z. 12); auch bei den
Bendisorgeonen war offenbar von einer Vergünstigung für die exyovoi die
Bede {A 2 a, Z. 2), wie ja bei den thermischen Bakchisten die Nachkommen
eines gefeierten Genossen ebenso wie seine Gattin zu Ehrenmitgliedern er¬
nannt werden (73 225, Z. 22 ff.). Namentlich aber für die Kaiserzeit läßt
*) Z. 94.PF.; s. S. 293. Groß ist die Zahl der Geschwister; vgl. 4 Brüder (Z. 90 f.),
2 Brüder (Z. 93), 2 Schwestern (Z. 102 und Z. 103 f.). S. S. 87.
**) G. Gilbert, Handbuch der griech. Staatsaltertümer. I 8 , S. 212 ff.
***) B 229, Z. 144 ff.; s. Dittenberger z. St. Vgl. IV. Kap. § 2.
f) Zn reichliche verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Genossen freilich
machen ein Kolleg als freigebildetes verdächtig; s. über iS a. 10 §6.
ff) Väter und Söhne: A 4 a,-2. 3 f.; c, Z. 32 f.; 46, Z.3f.; 80, Z. 3 ff. (s. Dittenberger);
B 65, Z. 3 u. 7; 83 A, Z. 6, 7, 9 etc. (s. Mommsen n. Maaß S. 43, A. 43); 88, Z. 2 u. 4,
4 u. 8ff.; 248, Z. 13f. (§ 8); 285, Z. 7 mit 2; Z. 62 u. 65 u. 80 (Tochter) mit 59; Z. 74
u. 76; Z. 79 u. 81 ff.; 267 h, Z. B 1 n. A 12 (?); 317, Z. 9ff., 20 (s. owjwcmjs S. 39);
345, Z. 17 f.; 431, Z. 1 f.; 433, Z. 1 u. 5; 4 IC, Z. 16 u. E, Z. 31. Vgl. die Tochter neben
der Mutter B 1; 221, Z. 9 f. — Brüder: 41c, Z. 5 f.; 4 c, Z. 33, 43 f.; 32, Z. 5 (Wilhelm);
80, Z. 3 ff. (3: s. Dittenberger); 60 A, Z. a29f., bl3f., 15 f.; B 2, Z. 2 f.; 48, Z. 5 ff.;
Z. 3 u. 17; 52, Z.8f., 12f., 18 (o l), 17 u. 20; 65, Z. 5f.; 73, Z. 8 (oi); Z. 21 (ol); 74a, Z. 1 u. 5,
20 f. (Zieharth S. 69, A. 1); 83 A, Z. 6; 88, Z. 8 ff. u. 2 (?); 89, Z. 12 f. (s. S. 323, A. f) 5
107, Z. 5f., 7 u. 10 u. 11(3); Z. 15 f.; 120 A, Z. 32, 40; 126, Z. 8f.; 230, Z. 3; 245 a,
Z. a5f. u. bl0(3); Z. 16 f.; 265 , Z. 62 u. 65; Z. 74 u. 76; Z. 82 ff. (3); 267b, Z. Al;
317, Z.lOf.; 318a, Z.bl6; 354a; b (2 Schwestern); 385 A, Z.6f. (aal); 408, Z.5f.; 410 A,
Z. 12 f.; 413, Z. 5 u. 7 u. 8(3); 433, Z. 6(?); A 1 C, Z. 21 f. u, S. 287, A. +; 33, Z. 28 ff.
(3, zwei davon unterstützen den im Amte befindlichen Bruder, s. Dittenberger adn. 15).
Über A 10 s. S. 305, A. *.
Drittes Kapitel.
Personenstand.
SOI
300
sich die Bedeutung des männlichen Nachwuchses für die Vereine naohweisen.
So wurden bei den beiden typischen Vereinen dieser Zeit, deren Verhältnisse
wir genauer kennen, bei den Iobakchen Athens (J 59) und bei den Hym-
uoden von Pergamon (B 393), die Söhne*) bez. auch Enkel der Mitglieder
bevorzugt, sodaß sie ein geringeres Eintrittsgeld zahlten**). Ohne Ein¬
trittsgeld erbt den Platz des verstorbenen Mitglieds bei den Gerusiasten des
Asklepios in Hyettos (U3, Z. 40ff.) einer der Söhne, der merkwürdigerweise vom
Vereine ausgewählt wird, sonst kommt der Nächste von der Verwandtschaft
an die Reihe, der nur das halbe Eintrittsgeld von dem zahlt, was schließlich
ein Fernstehender zu erlegen hat. Daß aber dieses Einrücken des Sohnes an
die Stelle des Vaters im Kleinasien der Kaiserzeit ein verbreiteter Brauch
war, lehrt der in Smyrna bei den Breseusmysten übliche Ehrentitel
TcaxQOiivOT'rig***) und die hei den ephesisehen Geronten vorkommende Be¬
zeichnung TtatQoySQav (U35i, Z. c3; k, Z. 10'?; x). ,
Es ist schließlich hervorzuheben, daß auch die Söhne und die übrige
Verwandtschaft ebenso in das Vereinstreiben hineingezogen wurden wie die
Frauen, ohne eigentliche Mitglieder zu sein. Konnten ihnen doch durch
ihre Eltern gewisse Pflichten (S 25, Z. 20 ff.) und vom Vereine auch Rechte
zugewiesen werden (B 26, Z. 29 ff.). Wie gar oft die Söhne besonders auch
im unmündigen Alter (§ 5) an der Tätigkeit und den finanziellen Leistungen
ihrer Väter sich beteiligtenf), so hatten sie gelegentlich auch teil an den
ihnen bewilligten Ehren und Rechten ft)-
*) Die Brüder der Iobakchen zahlen die übliche Summe von 50 Denaren (Z. 53ff.),
nur die sonst zu leistende eitovdfi wird ihnen erlassen (Drerup S. 367).
W) Bei den Iobakchen beträgt es die Hälfte der üblichen Summe (Z. 39 f.); über
die Ermäßigung bei den Hymnoden s. Fränkel S. 270. Über die Beteiligung der un¬
mündigen Söhne an den Vereinen der Iobakchen und Hymnoden s. § 6; über die Be¬
deutung der Familie der Castricier s. Fränkel S. 264.
***) z/43B, Z. 17, 18; D, Z. 1 . Nicht zufällig wird wohl gerade in der ersten Ur¬
kunde der Ausdruck’ bei’ Erwähnung der Eintrittsgelder gebraucht, auch hier werden
wir an eine Ermäßigung derselben zu denken haben. Die richtige Deutung gegenüber
Böckk (s. IV. Kap. § 2) gibt Maaß (Orpheus S. 21, A. 8 f.) unter Hinweis auf Plut. de
Is. et Os. 35: rote ’Oavgiayiolg ■ ■ ■ ItQOIs &«b Kargos %al firjxgbs- Vgl. <lie wohl öffent¬
lichen Mysten von Hermione (B 10-17), bei denen Vater oder Mutter genannt wird,
wenn diese schon eingeweiht waren (Fränkel zu B 10. 12).
f) *«l i-jtig r&v vl&v (xaifilav, tsxvav) B 306, Z. 6; Z. 11 f.; 168n; intg r. viov
£60; vgl. B 327; 370; 431, Z. 2 (evv.-.rolg vlotg); offiziell: Z 37, Z. Uff-; 45, Z. 14f.
(Tochter). Beteiligung von Söhnen an Leistungen: B 464 B a, Z. a 3 f.; 387, Z. 10 f.
(Verein?); r25b. Auch wenn Dedikationen für andere erfolgen, haben wir wohl be¬
sonders an Kinder der betreffenden zu denken: i 1 a,(?), 2 t (7); u (Tochter der Göttin
geweiht). S. S. 296, A. f.
++) Über die Beteiligung der wohl als Unmündige aufzufassenden Kinder beim Mahle
s. § 6; Ehren: B 299 (s. S. 296, A. ***); T42 a. Auf die Grabinschriften, wo Kinder und
Nachkommen erwähnt werden und Grabesehren (r 57 c; d; e; Z 28; 64b; 68a) oder
Grabmulten bestimmt werden (jT35p; 39b; C; d; e; 57f; k; m; n; p; q; t; u; w, y, z,
ab; ad; af; ah; 57A; 67; 69f; 71 C; 73a; c; 75; 76a; Z50; 57; 59; 60; vgl. 77), sei
auch hier hingewiesen (Sonstige Verwandtschaft ist zugleich erwähnt: Z65; 77; E*0,
T351; 57c; 69f; 76a usw.).
§ 5. Die Kinder.
Unmündige, an die schon bei Betrachtung der Söhne der Vereinsmitglieder
bisweilen zu erinnern war (S. 300), werden wohl meist nur eben als solche Be¬
ziehungen zu Vereinen bekommen haben. Sie wurden gelegentlich zum Götter¬
dienst herangezogen und auch zu dem sich anschließenden Mahl*). So ist wohl
fast überall in unseren Urkunden das Wort naläeg von unmündigen Vereins-
angehörigen im Dienste der Gottheit zu verstehen**). Es ist gewiß nicht
zufällig, daß sie am Ende der Listen nach anderen religiösen Funktionären
bei Vereinen aufgeführt werden, die eifrig religiös-gesellige Zwecke verfolgen.
Wir dürfen annehmen, daß sie den römischen camilli entsprechend gewisse
religiöse Funktionen zu verrichten hatten; besonders Priester pflegten ja ihre
Familienmitglieder zum Gottesdienste als isqol***) heranzuziehenj*). So finden
wir 3 mit Vatersnamen hezeichnete naldes hinter 16 Mitgliedern beim
avvocQiexiov von Nisyros genannt {B 245 a). Außerdem begegnen sie uns
in zwei „Festvereinen“. Zunächst entsprechen, wie Cousin bemerkt, in einem
Kolleg von Thyrrheion (B 52) den fünf avpßicoxaC fünf %aldes\ von diesen
sind drei die Söhne von zwei Symbioten, die beiden andern aber zwei Brüder
und auch Söhne eines freien Mannes, der sich vielleicht unter den vorher¬
genannten Beamten befand. . Daß aber auch Knaben von unfreier Abkunft
für den religiösen Dienst in den Genossenschaften herangezogen werden
konnten, wird wohl durch einen anderen (troizenischen) Festverein (.B 8)
bestätigt (§ 6). Unter den drei am Schlüsse der Liste genannten itccldss
tragen nämlich nur zwei den Vatersnamen, nicht der letzte ff).
Deutlicher tritt schließlich die Stellung des jugendlichen männlichen
Nachwuchses bei den attischen Iobakchen und den pergamenischen Hymnoden
hervor. In diesen beiden Vereinen der griechischen Spätzeit wurden bereits
Knaben mit großer Bereitwilligkeit formell 'aufgenommen. Brauchten doch
die Söhne der Iobakchen, solange sie „in der mütterlichen Obhut“ warenfff),
*) Wie sie aber eist Leistungen für den Verein übernahmen, wenn sie aus der
Zahl der Epheben aussehieden, wird im Verein der Epikteta ausdrücklich ausgesprochen
(B 220, Z. 135 ff.).
**) Nur bei der Hymnodemnsehrift hat man für die TtalSsg ntiSoaxov (B 393, Z. B 24 f.)
an Sklaven zu denken (Fränkel S. 267). Betreffs des nalg in der nicht ganz hergehörigen
attischen Inschrift A 10 durfte Foucart (S. 217) nicht schwanken, ob er als Freier an-
zusehen. sei (s. S. 18).
***) So ist vielleicht der Zusatz tspot bei den beiden letzten Namen einer perga-
menischen Liste (B 396) zu verstehen; s. Fränkel (Pergam. Insehr. S. 180) und Stengel
(S. 48, no. 17), die freilieh nicht für alle Fälle an Tempelsklaven denken durften; u.
IV. Kap. §2. . -
•f) Vielleicht waren auch die ovvovoxul (S. 299, A. ff) noch Kinder. Über das ovil-
(fnXori{iEi6Q'ca der Priesterkinder s. Deschamps u. Cousin: BCH KI, S. 378; vgl. T 25 b.
j-j-) Fälschlich wird Zdtvgog als Titel gefaßt, so von G. Thieme, die Inschriften
v. Magnesia a. M. u. das Neue Testament, Göttingen 1905, S. 18.
ttt) -4 69, Z. 36 ff. Die schwierigen Worte (Z. 41) pfots Srov ngbg yvvatxag wblv
bieten eine ganz ungewöhnliche Ausdrucksweise. Wide und Drerup (S. 357 f.) beziehen
sie auf die Zeit, solange die rtaiäsg unverheiratet sind, Maaß spricht von einer an sieh
302 Drittes Kapitel.
den Vater also wohl noch nicht häufiger in die Gesellschaft begleiten durften,
nur die Hälfte des Eintrittsgeldes und des monatlichen Beitrages zu zahlen;
vielleicht aber konnten sie, wie die Besonderheit des gewählten Ausdrucks
vermuten läßt, schon vor ihrer bürgerlichen Mündigsprechung als voll¬
berechtigte Mitglieder am Verein teilnehmen, wenn sie nur richtig zahlten.
Wie bei den Iobakchen so erhielten auch bei den Hymnoden die unmündigen
Söhne, und zwar gegen Erlegung einer geringen monatlichen Gebühr (Frankel
S. 270), Zutritt zum Kolleg. Daß aber auch bei diesen beiden späten
Vereinen die Verwendung der Knaben im Gottesdienste der wichtigste
Grund ihrer Aufnahme war, lehren beide Inschriften. Bei den Hymnoden
bildeten sieh die jungen Leute nicht nur gewissermaßen als Lehrlinge für
ihre spätere Betätigung im Chor aus, sondern wirkten offenbar schon ge¬
legentlich bei musikalischen Aufführungen mit (Ziebarth S. 92); bei den
Iobakchen galten die Knaben als isgol jtcäSeg , die wohl ihre Eigenschaft
als solche nicht verloren, auch wenn sie durch die Verhältnisse ihrer Er¬
ziehung oder sonstige Umstände an der Beteiligung im Bakcheion gehindert
wurden, sondern gewissermaßen außerordentliche Mitglieder auf eine Spende
ihres Vaters hin blieben*).
Zum Lohne für ihre Tätigkeit nun, in manchen Kollegien, wie nament¬
lich in den Familienvereinen, auch ohne eine Gegenleistung, durften die
Kinder der Genossen sich am Festschmaus beteiligen**). Genaueres erfahren
wir wieder von den Hymnodensöhnen. Sie wurden wenigstens zu den
Antrittsmahlen (Frankel S. 268, 270) der Genossen hinzugezogen, bekamen
schon (§ 3) unwahrscheinlichen „Frauenabteilung“, in der sich die Knaben befänden..
Dittenberger denkt an die Zeit vor der körperlichen Keife, die den Verkehr mit Frauen
ermöglicht. Von allen Schwierigkeiten der Konstruktion bei diesen Deutungen ab¬
gesehen kann die Verheiratung des Iobakchos für das Vereinsleben nicht in Frage kommen.
Man kann nur an die Zeit denken, wo die betreffenden aus dem Knabenalter noch nicht
heraus sind. Für den Ausdruck vgl. B 220, Z. 95 f. (S. 299); A 21 , Z„ 7 f.: s'coe «v sig
fy U[h/c£v hlBccoi],
*) Die Erklärung der schwierigen Worte (Z. 55 ff.) tav äh hgog ztalg zho-jztzog
kcc&sö&sig avaläiGrj za zzoog tovg -Osofs %al ro Bctn%£LOv, Icrco [ittct zov zzazoog IoßccK%og
h-zil fuä 67toväfi zov Ttatfäs hat doch wohl von der erörterten Bedeutung des Ibqos xccls
auszugehen. Man hat also schwerlich an die von Dittenberger (adn. 37) weiter ausgeführte
künstliche Erklärung zu denken: die isqol ztaläee seien die Anwärter für die Mitglied¬
schaft, die im eigentlichen Sinne nicht eintreten könnten, da ihre Väter noch leben
nnd ihnen nicht Platz gemacht haben, noch auch lassen sich die Worte mit Drerup
(S. 358) auf das Lebensalter beziehen, sondern es handelt sich um „eingesessene“,
d. h. durch ihre Väter zur Aufnahme bevorrechtete Knaben, die wohl auch schon als
ispot „sich um die Götter und das Backcheion verdient gemacht haben“ (Maaß über¬
setzt im allgemeinen zutreffend, doch vermag ich seine Bemerkung A. 7 nicht recht zu
verstehen). Über iiaziuoi — außerordentliche Mitglieder bei den Hymnoden s. S. 288.
**) Familienvereine: B 220, s. S. 298 f.; vgl B 229, Z. 113 f, [zo]ls zinvoig Ttüvza tct
Siov\zct] luzgKCTtBv&tB. (B 308, Z. 41 f. fehlt in der sonst A 2 A, Z. 32 f. so ähnlichen
Stelle die Erwähnung der Kinder.) Dionysische Künstler: A 2 A, Z. 32 f. (s. S. 297, A. fff).
Vielleicht ist auch die merkwürdige Erwähnung der Kinder und Weiber (S. 290) neben den
männlichen Genossen in der Formel eines kleinasiatiscben Ehrenbeschlusses (B 364, Z. 10)
durch diese ihre Teilnahme an der Festfeier zu erklären. Über B 225, Z. 22ff. s. S. 290.
Peksonensvand. 303
dabei aber nur ein halbes Couvert ohne Wein (Z. D16f., s. Ziebarth), für
die religiöse Feier des Mysterienfestes wurden auch ihnen Kränze zugebilligt
(Z. B 18).
§ 6. Bürger und Fremde.
Die interessante Frage, wie sieh das Verhältnis zwischen Bürgern und
Fremden für die Beteiligung an den Vereinen darstellt, läßt sich nur für
die älteren Zeiten mit einiger Sicherheit erörtern, da ja in den späteren
Perioden des Griechentums die Unregelmäßigkeit in der Bezeichnung der Per¬
sönlichkeiten das Urteil erschwert und auch der Ausgleich zwischen beiden
Kategorien immer mehr vorschreitet. Das erstere gilt aber bis zn einem ge¬
wissen Grade auch für die älteren Zeiten, wie schon Foucart (S. 7 f.) betont
hat, und ist der Anlaß zu manchem Mißverständnis in der Auffassung der
Vereine geworden.
Für Athen ist in Kirchners „Prosopographia Attica“ ein bedeutsames
bereits von Ziebarth*) ausgenutztes Hilfsmittel hinzugekommen, um die
soziale Stellung der Genossen bisweilen näher zu bestimmen. Ehe ich aber
auf die Betrachtung der einzelnen attischen Kollegien eingehe, muß ich ein
paar allgemeine Bemerkungen über die Namengebung in attischen Vereins¬
urkunden vorausschicken.
Zunächst ist hervorzuheben, daß nicht nur die mit Namen, Vatersnamen
und Demotikon voll bezeichneten Persönlichkeiten**) als Bürger und
Bürgerinnen zu gelten haben, sondern auch alle, bei denen sich außer dem
eignen Namen nur das Demotikon findet***), da ja Metöken in anderer
Weise bezeichnet zu werden pflegten“'). Aber auch, wo das Demotikon
fehlt, haben wir es häufig trotzdem mit Bürgern zu tun ff). So war es
natürlich üblich, bei wiederholter Nennung derselben Persönlichkeit in der
nämlichen Urkunde die volle Bezeichnung zu kürzen und nur den einfachen
Namen zu nennen fff), wie ja auch das Demotikon allein wegbleiben konnte,
*) Heue Jahrbücher für das klassische Altertum Bd. 13 (1904), S. 567 ff.
**) Wenn man auch zweifelhafte Inschriften wie die Dedikationen heranzieht, sind
es etwa 100 Männer und mehr als drei Dutzend Frauen (außer A 7 kommen freilich nur
einige Dedikationen in Frage). '
***) Es sind mehr als 60 Genossen (darunter keine Frauen, s. S. 306 f.); am kon¬
sequentesten (36 Namen) erscheint dabei das Verzeichnis der Sabaziasten (A 48 a),
ziemlich konsequent die Horosinschriften (A 39; 41; 42; 43, Z. llf.; vgl.Z.3f.; 43B; ein¬
fache Namen: 38; 40; der Name fehlt 43 A), die freilich meist von „eocietas“-
Eranisten (S. 29) ausgehen. Unsicher ist die Lesart einer Thiasotenurkunde (A 23).
S. Ziebarth a. a. O. S. 567.
f) G. Gilbert, Handbuch d. grieeh. Staatsaltertümer, P, S. 1-96, A. 3.
ff) Daß bei solcher Namengebung in Vereinsinschriften trotz der treffenden Be¬
obachtungen von Wilamowitz nicht notwendig an Metöken zu denken ist, betont Ziebarth
mit Recht, der freilich nicht entscheidendes Gewicht auf die Zufügung des Vatersnamens
legen durfte (a. a. 0. S. 570). S. A 10 S. 304, A. fff.
fff) Al A: Aioyvr\zos) 4a — d: AioväßLog', 4a, Z. 5; b 35; e, Z. 3 = [a, Z. 33J; c,
Z. 52: Sölmv, 2 i, Z. 23, 32 ff. = Z. 3; 47 a, Z. lff., 7, 33 = Z. 38; 62 a, Z. 17 f. = Z. 15.
Vgl. AzjfiiyzQiog (£co6&vägQV) ßOhvvd’i og) A 15; aber Mfjvtg Mvtigl&uov HqcolIsoi'zjis A 16,
Z, 1 f., 15 usw.
g()4 Drittes Kapitel. ,1
wenn es bekannt war (s. A. fff). Auffallenderweise pflegen auch. Mitglieder- .g
listen, gerade in guter Zeit, ganz ans einfachen Kamen zu bestehen, auch m
wenn es sich wohl um Bürger handeln könnte*). Denn daß das Pehlen näherer J
Bezeichnungen in den Listen nicht ohne weiteres auf Nichtbürger hinweist**), : s
dafür spricht auch der gelegentlich zu beobachtende Gebrauch, genauere
Angaben nur da zu machen, wo es eine Unterscheidung gleichnamiger
Personen gilt oder die Betonung des verwandtschaftlichen Verhältnisses
zwischen Vater und Sohn oder auch zwischen Brüdern; und zwar erfolgt
die Unterscheidung in der Weise, daß in der Regel der eine Name ohne
Zusatz bleibt. Die Mittel aber dieser Unterscheidung sind Zufügung des
Vatersnamens, des Demotikons oder der Bezeichnung als „junior ( (vcoycLoog).
Am deutlichsten erkennen wir die zuerst genannte Erscheinung, die Lnter-
scheidung von Homonymen, in der großen Eranistenliste aus der Mitte
des 2. vorchristlichen Jahrhunderts (A 45), wo sie auch von dem Herausgeber
Wilhelm gewissenhaft beobachtet worden ist***). Zwar ist das System dieser
Differenzierung für unsere Begriffe sehr unzureichend-(-), aber die Tatsache
ist wichtig, daß daraus, daß das Demotikon fehltj'f), kein Schluß auf das
Niehtbüigertum, besonders bei den Namenlisten gezogen werden darf. Ähnlich,
doch noch weniger konsequent als in der genannten Urkunde erscheint dieser
Brauch in einigen anderen Namenlisten"j~Sie sind uns aber zugleich bedeut¬
sam für den zweiten Grund von Vervollständigung des Eigennamens. Es erfolgt
nämlich die Hinzufügung d,es Vatersnamens vor allem auch, um das nahe
*) All-, (12); 19; 22A; 34, Z. 30 ff.; 35; 36 (s. S. 282, A.ftt); 60 u. 81 (spät); Nicht-
bürger A 30, 31. )
*») Wenig zutreffend ist daher im allgemeinen die Bemerkung von Dittenberger
(Syll. 8 727, adn. 6 ): ■ „peregrinos esse condicionis humilioris et demoticorum absentia et
ipsorum notninum rationes probant“.
***) Eiq-t\vaiog Z. 13: ’E. vsmrsqog I 4: ’E. MsvävSgov III 24. — AafxiSav I 9:
A. v. III 26. — ’Ovriaiiiog I 13: ’O. v. I 23 (s. aber O, III 17). — Jiovvtda II 9: A. II 10:
A. A[L[ia>(vLOv) II 19. — Eiizania II 18: E. II 31. — 0thovtSrig III 5:
0.’IrptG{tiäd-rig) III 13. — [LctazA.cUit\g 0i%<ü. III 9: II. MüijcD'w III 22. AvGtxviccg IH27:
A. 'Iajvlö-rjg fll 29.
t) Zunächst ist es unpraktisch, daß in der Kegel (nur 'Hganleläris macht eine Aus¬
nahme). der zuerst genannte Träger eines Namens (ausnahmsweise auch der zweite;
s. EvTtoQicc) keinen -unterscheidenden Znsatz erhält. Bisweilen fehlt sogar diese Unter¬
scheidung der Homonymen (Aioöotog II 11; 39) oder ist doch nicht auf drei Personen
ausgedehnt (OvrjGi^iog, AlovvgIo). Auch stehen Zusätze, wo sie nicht nötig erscheinen
(I 29; HI 21). Man gewinnt geradezu den Eindruck, als hätte irgend eine ausführende
Stelle, vielleicht sogar erst der Steinmetz, das Recht gehabt, die im übergebenen Texte
wohl vollverzeichneten Namen sachgemäß zu kürzen, gewiß um die Kosten zu sparen,
die sich ja nach der Buchstabenzahl zu bestimmen pflegten.
tt) Es handelt sich um etwa 500 in der großen Mehrheit ohne Vatersnamen auf¬
geführte Persönlichkeiten, darunter gegen 200 Frauen, da Frauen ja selten (S. 303, A. **)
mit dem Patronymihon bezeichnet werden (.4 45, s. A. ***: 7, Z. 77; 2f, Z. 2?). Dazu
kommen Bezeichnungen unter römischem Einflüsse: A 54; 59 (vgl. Ko(yvt\lia KXeovei-aji
H Map aff. Al, Z. 52 f.; vgl. 67 f.).
fff) A 10, Z. 125: H 42; H3: II. 6; 141: III 2: 115 (einfacher Name); I 3?: 16?
In der Regel sind hier beide Homonymen durch Binzufügung eines Vatersnamens oder
Demotikons (s. aber S. 314, A. *) geschieden. Vgl. 60; 80.
Personenstand. 305
Verwandtschaftsverhältnis, das auch in den freien Vereinen, wie wir sahen
(§ 4), Bedeutung hatte, zu betonen*).
Berücksichtigt man die eben besprochenen Gesichtspunkte, so kann man
behaupten, daß die Zahl der vermutlichen Bürger in den uns bekannten
Vereinen eine überraschend große ist — man könnte sie auf etwa 300 schätzen ■—,
während uns, wie wir sehen werden, als Ausländer durch ihre Ethnika
ausdrücklich bezeugte Nichtbürger, zu denen vermutungsweise freilich noch
zahlreiche andere gestellt werden können,. nur etwa 30 begegnen.
Nach unseren allgemeinen Betrachtungen über die Vereinsarten (S. 8 ff.)
werden wir erwarten können, daß die älteste Vereinsform, das Orgeonenkolleg,
oft Bürger umschloß**); handelte es sich doch bei ihm zunächst um echt
attische Kulte. So läßt sich für den Verein der Amynosorgeonen {A 1)
wenigstens 'die negative Behauptung aufstellen, daß kein Fremder in ihm
nachweisbar ist; auch wo seine Genossen nicht als Bürger bezeichnet sind,
haben ihre Namen durchaus attischen Klang***), ja weisen auf angesehene
Bürgerfamilien hinf). Auch die Orgeouen des Egretes (A 1A) und die
des Hypodektes (A 6) müssen wir ihrer Kultgötter wegen (S. 212 f.) für Ver¬
eine attischer Bürger halten, auch wenn wir von dem ersteren nur erfahren,
daß er sein Heiligtum an. einen Bürger verpachtete (Z. 3), von dem andern,
daß er das seine einem gewissen Diopeithes (Z. 15, 21) in Pacht gab-j"j-).
Gehörten diese Orgeonenvereine wohl vor allem dem vierten vorchristlichen
Jahrhundert an, so ist von besonderer Wichtigkeit, daß auch das piräische
*) Namentlich in den leider nicht vollständigen Listen der allerdings offiziellen
(S. 17 f.) Thiasoi A 10, die sicher nur aus Bürgern bestanden (anders Zieharth S. 5701,
der einiges richtig erkannt hat). So ergibt sich im Hagnonthiasos die Staffel: (’Ayvcov) —
‘Ayvo&sog —"Ayvcov , denen sich [ Urjlt-O-tac "Ayvwvog, wohl ein Bruder des Hagnotheos
zugesellt (Z. 118 ff.). In derselben Liste findet sich Kxvfimv KaXXietQdrov mit zwei
Söhnen (Z. 133 1); ebenso ist wohl der diesmal nicht näher bezeichnete 'Ageoiag der
Sohn des vorher erwähnten \Arxuy ävr.g Agsalov (Z. H3f.), die beiden Brüder 1 10f.
Söhne des nicht näher bezeichneten ’Aiislvixog. Häufig werden auch hintereinander auf¬
geführte Brüder durch den wiederholten Namen des Vaters näher bezeichnet iZ. I 4 1,
110 f. s. o., 113 1, 131-1, 134 s.o., 1381). Auch EAiygdvag ist gewiß Sohn des Ein
wie zu ergänzen ist, ebenso der darauffolgende (s. S. 301, A.**) unmündige Knabe (Z.IISOf.);
vielleicht ist auch als dritter Bruder der allerdings erst weiter unten (Z. II 40) genannte
Jfvjqp/etog Ev[ip]qo[viovl] anzusehen. — A 60 zeigt den ixAtwiioc ’Aq ißxoßovlog und den
’AQWToßovXog v[ £ “ r sgog?J; A 80 ist die Verwandtschaft der drei SevoxUjg unsicher, ’Jqigxo-
ßovXog Exstpdvov (Z.31) jedoch scheint drei Söhne neben sich zu.haben; auch’AnoXXwviog
Evrtoiog tEgs[dj] und ’Anollmviog Einoqov stehen im verwandtschaftlichen Ver¬
hältnis (s. Dittenberger). An die beiden Eiqrjvaiog (A 45, Z. 31), Vater und Sohn, sei
hier wieder erinnert (s. S. 304, A. ***).
**) Selbstverständlich gilt dies von offiziellen Kollegien, wie A 5 (s. S. 13).
***) Athenische Bürger: A 1b; c, Z. 1, 5,.6f.; d, Z. lf.; g, Z. lff.; 7ff.; MvrjßutxoXeiiri,
Aiv.cuorfAv^g (A la), QsoSoxog (Antragsteller s. S. 306, A. f), ’ Av[mi]lrjgM£iivovog, [I£]ls[i]-
rojrp ]mv [Arnutq>t]Xov? (A le, Z. 1, 21), [Aiöld'conog aal. 'An . . . (A l d, Z. 31); [Iflsjra-
vig (A li).
t) S. nach A. Koerte: Ziebarth a. a. O. S. 568.
tf) Über die ähnliche Pachturkunde von acht Kytheriern (A 69, Z. 2 ff.), die ein ig-
yaexrtgiov an einen Bürger (Z. 12, vgl. Z. 19, 23, 24, 27) verpachteten s. S. 314, A. *.
Poland, Geiich. d. grieeh. Veremsweeena. 20
306
Drittes Kapitel.
Orgconenkolleg der 15 Dionysiasten {A 4) im zweiten vorchristlichen Jahr¬
hundert, das sich allerdings aus sehr angesehenen Gesellschaftskreisen re¬
krutiert, diese Auschließlichkeit noch völlig gewahrt zeigt. Auch der Kult l * es
Zeus Epakrios könnte sehr wohl von einem Bürgerverein gepflegt sein {A 6 L),
und der Beschluß eines andern Orgeonenkoüegs nennt nur vier Burger, wie
es scheint (A 6 E).
Diesen zahlreichen Bürgervereinen von Orgeonen gegenüber stehen mil-
wenige, in denen wir Nichtbürger antreffen. Zunächst wird man vermuten,
daß Orgeonen, die einen fremden Kult pflegten, in der Regel Nichtbürger
waren. ° Da stoßen wir denn auf die interessante Tatsache, daß im Verein
der Meterorgeonen (A 2b — k, m — y), der gerade Poucart den Anlaß gab,
ganz im Gegensätze zu meinen Anschauungen in allen Orgeonen etwas Aus¬
ländisches zu vermuten, das bürgerliche Element zu überwiegen scheint, oo
verschiedenen Zeiten die Urkunden dieses schon seit dem dritten vorchristlichen
Jahrhundert bezeugten Vereins angehören, wir treffen fast nur Burger*).
Jedenfalls finden sich nur solche in den maßgebenden Stellungen als
Beamte, wie z. B. als Schatzmeister (d, Z. 4; Z. 17f.; s. A. ***), Sekretär
(i Z. 23, 32ff. mit 3ff.) oder Epimelet (d, Z. 31; Z. 32), vor allem**) aber
als Antragsteller (b, Z. 3f.; d, Z. 3; e, Z. 3; [f, Z. 2?]); g, Z. 4; h, Z.22j
i, Z. 2f.; k, Z. 3). Sogar unter den doch nur möglicherweise aus den Kreisen
der Genossen stammenden, meist weiblichen Dedikanten überwiegt das Bürger¬
tum***). Die Spuren von Ausländern in diesem Vereine sind schließlich
so wenig zahlreich und so wenig sicher, daß man geradezu behaupten
möchte, auch dieser Orgeonenverein sei im Grunde eine Gesellschaft von
Bürgern gewesen. Denn mag auch der dritte Epimelet einer Inschrift, Ei-
o-asion (d, Z. 32), ein Fremder sein, da nur bei ihm, nicht hei den beiden
andern das Demotikon fehlt, vielleicht auch der Antragstellerf) SoMes
(c, Z.lf.): gewiß aber können die Priestergemahle Hieronymos (e, Z.31) und
Agathon (c, Z. 2), wie behauptet wird (s. Zieharth), als Bürger angesehen
werden. Was die Priesterinnen des Vereins anlangt, so ist nur die ihm zunächst
nicht ungehörige (S. 11) Priesterin der syrischen Göttin als Korinthierin
ausdrücklich bezeichnet (A 2k, Z. 5). Wenn aber die übrigen Priesterinnen
und Zakoren nur mit einfachen Namen belegt werden, so spricht die ganz
*) Ziebarth, der die Sache im allgemeinen richtig darstellt (a. a. 0. S. o69) hat
einige Persönlichkeiten übersehen. Mit Recht weist er wieder darauf hm, daß, wie
Köhler zuerst erkannt hat, ein Epimelet der Meterorgeonen (2 g, Z. 4 = d, Z. 32) als
Mitglied der vornehmen Dionysosorgeonen wiederkehrt {A 4 a, Z. 10: Siiimv ALtuavog
IIOQLOg).
**) über den Priester A 2p, der zugleich Bürger ist, s. IV. Kap. § 2.
***) Bürger: r; t; y. Biirgerstöchter: p (Priesterin, s. A. **); s, u (2); y. Burgers-
gattin: q, — Eine Fremde: o; einfache Namen; m (Mann und Frau); n (-rafttas); v (Mann
und Frau); w (2).
f) Daß gerade Antragsteller gern mit einfachen Namen bezeichnet wurden, scheint
sich auch aus andern Fällen zu ergeben; über Solav (A 4) s. S. 303, A. fft> ®noSotog
{A le) s. S. 305, A. ***. Ober A 14; 16; 18 s. S. 308.
Personenstand.
307
auf fällig e Konsequenz dieser Bezeichnungsweise*) dafür, daß wir es hier mit
einem festen Brauche zu tun haben, der hei den Frauennamen der älteren
Zeit überhaupt zu beobachten ist, und daß man auf keinen Fall im Fehlen
der näheren Angaben beim Namen schon ein Argument dafür finden darf,
daß es sich um Niehtbürgerinnen, wohl gar Hetären, handelt, wie wunder¬
lich genug behauptet worden ist. Dabei soll nicht geleugnet werden, daß
man für die Priesterinnen bei ihrer exzeptionellen Stellung in den Vereinen
(§ 3) am ehesten an ein nichtbürgerliches Element denken könnte.
Noch überraschender ist das Überwiegen des Bürgertums in dem erst
aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert bezeugten Orgeonenverein,
der sich um ausländische Gottheiten, vor allen die Belela, vereinigt (A 7).
Von den 23 hier aufgezählten Männern entbehren nur nenn des Demotikons; sie
sind außer dem unter den andern Funktionären aufgezählten Büttel (Jmtog
Z. 16) an das Ende die Liste gestellt**). Die hier genannten Priesterinnen
vollends sind fast ausschließlich Bürgerinnen: so die zunächst aufgezählten
13, denen die der Oraia, der Aphrodite und der syrischen Göttin beigesellt
sind (S. 290 f.); nur die letztere und die 6 xs(pavrm> 0 Qog haben als Nicht-
bürgerinnen zu gelten, da bei ihnen allein das Demotikon (bei der Sx. auch
der Name des Vaters) fehlt.
Der einzige sichere Orgeonenverein, in dem nur Nichtbürger, und zwar
sechs, sich haben nachweisen lassen, darunter zwei, deren Namen ihrer Be¬
deutung nach auf Sklaven hinweisen könnten, ist der Verein der Bendis im
Piräus***); handelte es sich doch auch bei ihnen ursprünglich um eine Lands¬
mannschaft von Thrakern (S. 9. 81). Schließlich sei noch auf die Ehrenin¬
schrift gewisser Orgeonen für einen Maroniten hingewiesen (A 6 B).
Bestätigt die Betrachtung der Heimat aller bezeugten Orgeonen f) unsere
Ansicht, daß wir in der betreffenden Vereinsform eine echt attische Er¬
scheinung haben (S. 15), so bietet sich für die Thiasoten ein wesentlich
verschiedenes Bild, wenn wir von gewissen hier auszuschließenden Thiasoi
*) A 2 b, Z. 4, 14, 27: EXamov (von Maaß nur um ihres harmlosen Namens willen
für eine Hetäre erklärt: MDAJ ath. Abt. XVIII S. 35); e, Z. 5, 20, 31, 32: Kgarua;
h, Z. 29: ZipdXri-, h, Z. 23: , A(>L6T[o\ähr l \ Z- 43: E« K [i]ts; c Über- u. Unterschrift, Z. 2, 11:
Zeilgiov. Ausnahmsweise könnte der Vatersname hei der ’Ovctew (2f, [Z. 15]) genannt
sein (Z. 3), wenn die Vermutung ’O. ®£ ... vog richtig ist.
**) Nur 'TdMv&og Evm%iSov vs(mtsgog) würde als Nichtbürger vor einem Bürger ge¬
nannt werden (Z. 27), wenn die Lesung als sicher gelten kann.
***) A 3a, Z. 2 (Antragsteller); Z. 2f., 7 (über die Namen der Epimeleten Eitpix\g und
As&og s. Dittenberger, adn. 1); b, Z. 14 u. 35; c Z. 3 u. e, Z. 21 (Antragsteller); d, Z. 12
(Beamter); e, Z. 28f. = Z. 21 (Sekretär). Ziebarth weist auf die Möglichkeit hin (S. 569),
daß der Antragsteller Xcooiks 'hmoxgcaov (c, Z. 3) ein Bürger sein könnte, eine nach
Lage der Sache ■wenig wahrscheinliche Annahme.
f) Ganz unsicher bleiben die Orgeonen 6A und 6D (vgl. A 73, Z. 10 KuXhergct-
xug) hinsichtlich des Ursprungs ihrer Mitglieder. Daß auch diese attische Bürger sein
könnten, wie die Orgeonen in Lemnos B 150; 151 (S. 15; s. dort auch die übrigen außer¬
attischen Orgeonen) liegt nahe genug. Freilich durfte Ziebarth (S. 567) nicht den
Patrophon aus Phaljiron heranziehen, der sich garnicht auf einer Vereinsinsehrift findet.
■'< 20 *
/:
Drittes Kapitel.
absehen*). Soweit die geringe Zahl der genauer bezeichaeten Persönlich¬
keiten und die Art dev Namen ein TJrteil erlaubt, empfangen wir den Eindruck,
daß es einerseits ganz aus Nichtbürgern bestehende Thiasotenkollegien gab,
anderseits solche, in denen eine lebhafte Mischung zwischen Einheimischen
und Fremden stattfand, wohl unter Überwiegen der letzteren, daß aber rem
attische Thiasotenvereine, wie sie sich nicht naehweisen lassen, so vielleicht
überhaupt nicht sehr üblich waren**). Dieser Ansicht widerspricht nicht
die lange Reihe von Thiasotenurkuüden, die sich vom Ende des vierten Jahr¬
hunderts ab bis zum Beginn des letzten Viertels des dritten hinziehen (S. 21 f.).
Solche Vereinigungen waren die Aphroditethiasoten (A 13a—c) mit ihrem
mehrfach in Ämtern bewährten Panzerfabrikanten Ztscpavog MvI<o&qoü semi¬
tischer Abkunft und die des Tynaros***), beide von einem ausgesprochen
fremden Typus, ferner Thiasoten einer unbekannten Gottheit (A 15), unter
denen sich neben einem Bürger als Antragsteller (KXscov AfGixQty.'tov 2Lcila[iCvi\_o]g
Z. 4) ein Olynthier (AyiitftQiog SaßävSQOv ’O. Z. 21 5 vgl. 5, 41, 48 f.) findet,
ein Verein des Zeus Labraundos (A 16), dem neben einem mit einfachen
Namen (. . . oxXrjg Z. 1) bezeichnten Antragsteller ein Tamias aus Herakleia
( Mfivig Mvrjßi&sov ’H. Z. lf., 15) angehörte, Thiasoten der Aphrodite (A 17),
die zu gewissen Zeiten den Orgeonen der Meter angeschlossen sind (S. lOff.)
und bei denen wohl im interessanten Gegensätze zu diesen (S. 306 f.) das fremde
Element überwogf). Thiasoten einer Göttin (AL 18), solche der Artemis (A 19),
zwei salam mische Vereine, von denen der eine die Bendis (A 20), der andere
eine unbekannte Gottheit verehrte. (A 12), sowie einige andere Kollegien (A 21;
22 B; 24; 25; 27), von denen uns meist nur mit einfachen Namen bezeiehnete,
oft aber wobl trotzdem als Athener anzusehende Mitglieder genannt werden hf)-
*) Über A 10 und 11 (Verein mit einem Kydathener an der Spitze) s. S. 17 ff.
**) Über Thiaaoi im Schoße eines Demos (A 8 u. 9) s. S. 17 u. 19.
***) A 14: der Antragsteller (Kav&cegltov Z. 2) und die beiden geehrten Männer
(Agctxav, Kivcos Z. 18 f.) könnten nach ihren einfach angeführten bis auf Agdxmv für
Attika nicht bezeugten Namen, sehr wohl Ausländer sein.
f) Hier treffen wir einen ■ Herakleoten ([/ricpla/aori') als Antragsteller (Z. 2) und
Priester (Z. 28, vgl. 34), einen Troizenier (Hcavrjgixog) als Epimeleten (Z. 2f., 10, vgl. 16)
und einen mit einfachem Namen (Asvxcav) bezeiohneten Antragsteller (Z. 281.
tt) A 18: sind die fünf genannten Persönlichkeiten anch nur mit einfachen Namen
aufgeführt, so sind die Namen der drei Epimeleten (E-ixii js, 0dllog, Zijvav Z. 19, 37 f.)
und des Sekretärs (KtrjßLag Z. 20, 38) doch an sich gut attisch (über Dittenbergers
Ansicht s. S. 304, A. **), nur der des Antragstellers (JVoufnrjv]tc[s] Z. 2) ist nicht für
Attika bezeugt. — A 19: sämtliche sieben auftretenden einfachen Männernamen, darunter
die des Tamias (Z. 26) und des Sekretärs (Z. 26), kommen bezeugter. Weise auch in
Attika vor, von den Frauennamen ist es nur für KaXX[letto]v Z. 2 sicher (außerdem
Aogxiov, Konfri, Zi/uilt], Mr]Ug Z. 3ff.); von dem Antragsteller scheint das Ethnikon (Ao-
vvCLog T ... t OS Z. 8) aufgeführt zu sein. — A 20: neben vier (s. Wilhelm) mit auch
in Attika häufigen Namen bezeiehneten Persönlichkeiten {Nixiccs tufilag, [Nav9]sLag
E*i[Hsl 7 )T 7 js] z. 7, ZtfatoxXtje y<?[ojfina«ös], rayüa s [’AoxlT]m6]8[a]gos oder [’OXvjiiö]-
d[ia]cos Z. 8) steht vielleicht ein Antragsteller (Z. 2), dessen Demotikon oder Ethnikon
genannt war (einfache Namen trugen auch zwei weitere Epimeleten Z. 7f.). A 12
(8, 19 f.): von den 18 vorkommenden Männer- und den drei Frauennamen sind nnr die
letzteren (Hav%La, ’Egarig, AlHgwv Z. Bläff.) und zwei von den ersteren {Kv%galog,
Peksokekstahd. . 309
Das interessanteste Problem bietet der neuerdings bekannt gewordene Verein
des Sophron (A 22 A), dessen Mitglieder leider nur mit einfachen Namen
aufgezählt werden. Außer dem Namen des Stifters seihst gibt es unter den
37 Männemamen nur 3 und unter den 21 Frauennamen nur 9 oder 10, die
nicht als attische belegt sind, sodaß wir den Eindruck gewinnen, daß hier
in der Tat an ein vorwiegend ans attischen Bürgern bestehendes Thiasoten-
kolleg zu denken ist*).
Ein ähnliches Bild, wie die Thiasotenvereine**), bieten auch die Ge¬
nossenschaften der Eranisten und der von mir zu ihnen gerechneten Träger
von „Gottesnamen“. Neben rein aus Fremden, sogar aus Sklaven bestehenden
Vereinigungen, wie dem Kolleg des Xanthos aus dem dritten nachchristlichen
Jahrhundert (A 51)***), finden wir nur eine gesichertef) Vereinigung, der
nur Bürger angehörteu. Es ist dies das offenbar den Familienvereinen nahe¬
stehende Kolleg von Heroisten (A 46), aus der Mitte des ersten vorchrist¬
lichen Jahrhunderts bezeugt und ebenso zu Ehren von drei Marathoniern
gestiftet wie von einem Marathonier geleitet ff). Aber auch in den Urkunden,
die von wohl mindestens zwei Asklepiastenvereinigungen in guter Zeit ausgehen
(a und b; c) finden wir nur Vollbürger (A 53 a, Z. 13; c, Z. 7), der Rest einer
Liste von 11 leider als solche nicht ganz sicher bezeugten Asklepiasten (b)
könnte darauf hinweisen, daß es unter den Verehrern dieses Gottes ausschlie߬
liche Bürgervereine gab. Nur fünf Bürger, darunter ein verdienter Beamter,
werden im Beschluß (A 47 a) der der zweiten Hälfte des ersten J ahrhunderts v. Chr.
angehörigen Soteriasten genannt, während eine Dedikation (b) vielleicht von
Uag&svitov) für Athen nicht bezeugt. — A 21: ein Erikier als Antragsteller (Z. 4) neben
einem Tamias 0eav (Z. 5). — A 22 B: beim Namen Ärt][e . . .] (Z. 2 f.) stand noch ein
Vatersname oder ein Demotikon, wie es scheint. — A 24: Dedikation eines Helios (unat¬
tische Schreibung des Namens) — A 25: fünf in Attika verbreitete Namen in einer
Ehreninschrift (S. 280, A. **). — A 27: ein Genosse mit bekanntem, auch attischem Namen,
von Thiasoten in nachchristlicher Zeit (?; s. S. 22) geehrt. — Die Inschrift A 22 D, in
der ich eine Thiasotenurkunde sehen möchte, ist in ihren Namensverhältnissen (Z. 4,
10) ebenso unsicher wie der Horosstern (S. 303, A. ***) A 23.
*) "Etfseog (? II 34), Aagieig (IT 36), JTögos (II 40), ’Anolhamg (III 26), EfapKiss
(III 27), Eirvxk (III 28), 0Lhxov (III 31), Zamvga (III 32), Zlnr\ (III 34), JoQxd s (IV 27),
’I(v)86v (IV 29). Sollte vielleicht HI 25 [Ai]ov6[<s]iov zu ergänzen sein? Sanrigläne (I 28,
II 26) ist gewiß ein attischer Name; ein X. begegnet uns in einer Weihinschrift an
Asklepios (IG II 1481), die zu einem Verein Beziehung haben könnte; der Priester heißt
dort Ktv\Gw%ri[g \A]yvnvfiiog.
**) Außer den erörterten gibt es folgende Inschriften von Thiasoten, die nicht ein¬
mal Namen überliefern und auch sonst keinen Schluß auf die Herkunft ihrer Teilnehmer
zulassen: A 22 ; 22 C; 26; (28).
***) Über A 30, 31 s. S. 29.
f) Auch, aus diesem Gesichtspunkte erscheinen die zahlreichen Horossteine als
Vereinsurkunden verdächtig (S. 29, A. *); wären doch die Vorsitzenden, soweit wir sehen,
fast stets Bürger gewesen (S. 803, A. ***).
ff) Fehlt auch das Demotikon hei den Namen der Verstorbenen, so hat doch
Zieharth scharfsinnig den Familienzusammenhang mit attischen Bürgern dargetan (S. 568f.),
auch daraufhingewiesen, wie ein isgfevj;] ix rov ysvovg rov iluiunro v g [Z r; v gj v 0$ Maga O | töviov
(Kirchner 6221) zu unserem Kult Beziehung haben könnte.
310 Drittes Kapitel.
einem Mitgliede desselben Vereins den noch nicht als attisch bezeugten Namen
MaQav Mägavog bietet. Wie stark aber auch bei Vereinen mit fremdem Kult
das bürgerliche Element überwiegen konnte, lehrt der Verein der Sabaziasten
aus dem Ende des zweiten Torchristlichen Jahrhunders (A 4<Sa). Von den
53 Männer, die dieser Genossenschaft angehörten, sind 36 Athener, 14 bis
auf einen örjuößiog nach ihrer Heimat ausdrücklich bezeicknete Nichtbürger
und drei mit einfachen Namen belegte Persönlichkeiten (Z. 45, 50, 63), die
wir trotz des attischen Klangs ihrer Namen kaum für Bürger halten werden.
Dabei ist es interessant zu sehen, wie zwar der Priester des fremden Kults
aus Antiocheia stammt, ein Verwaltungsbeamter aber, der mehrere Ämter in
seiner Person vereinigt (IV. Kap. § 2), Athener ist. Auch hat Ziebarth*) in
scharfsinniger Weise nachgewiesen, wie die militärische Kameradschaft, viel¬
leicht auch der Einfluß ihres Vorgesetzten während der Ephebenzeit einige
dieser Männer veranlaßte später in denselben Verein einzutreten. Auch die vier
Hieropoioi, die bereits im vierten Jahrhundert vielleicht in dem nämlichen
Vereine tätig waren, tragen wenigstens Namen attischen Klanges (b). Nicht
minder weist der Eranistenverein, dessen in Chalandri gefundene Liste etwa
50 Jahre älter ist als die der Sabaziasten und der ebenfalls von einem Antiochier
geleitet wird (A 45), unter den Männernamen, auch wenn man ganz von
den fünf als Bürger ausdrücklich bezeichneten (Z. I 21, III 13, 21, 22, 29)
Persönlichkeiten absieht, nur vereinzelte auf, die nicht auch durch attische
Urkunden belegt sind**). An Fremde als Mitglieder haben wir aber
wohl zunächst bei den Artemisiasten aus makedonischer Zeit zu denken
(s. S. 188), die einen Kyrenäer ehrten .(A 52); Soteriasten (A 33) aus der
Mitte des dritten vorchristlichen Jahrhunderts hatten neben einem Sekretär
mit farblosem. Namen***) einen Isotelen zum Schatzmeister (Z. 12). Von den
derselben Zeit angehörigen Sarapiasten (A 34) aber läßt sich nur sagen, daß
die vorkommenden Namen der Mitglieder fast sämtlich auch als attische
gelten könnenf). Die sonstigen Eranistenvereine (A 32; 44; 49; 50; 56)
lassen uns wie über ihren Kult so über ihre Zusammensetzung nichts
Sicheres erkennen, ff)
*) S. 569 f. Einige kleinere Ungenauigkeiten betreffs der Zusammensetzung des
Vereins sind bei ihm zu berichtigen. S. auch die Angaben bei Clerc, Les meteques
athen., p. 133.
**) Sehen wir von den beiden Antioehiern ab, die den Verein leiten, so sind im
älteren Teile der Liste unter den übrigen 27 Männernamen nur fünf (Z-. I 5', 12, 14,
27, 30) von dieser Art, von den Frauennamen, was freilich viel weniger besagen will,
etwa die Hälfte (Z. II 7, 8, 11, 12, 13, 15, 18, 21, 23); im jüngeren von 30 Männernamen
nur 4 (Z. 15, 16, 18, 26), von den 14 Frauennamen wieder die Hälfte (Z. II 25, 27, 29,
30, 32, 33, III 28).
***) Z. 16 zhovvGLog. Foucart macht ihn ohne ersichtlichen Grund zu einem Sklaven
( S. 9).
f) Nur NmirtKTi (' 7/ - 93, 30) ist wohl nur zufällig nicht zu belegen; außer IV. werden
noch 6 Persönlichkeiten, darunter Tamias, Sekretär, Epimelet(?) genannt (Z. [2], 28, 32;
3, [34]; 4; 29; 30; 31).
ff) A 32: Zwei Brüder (s. Wilhelm), hinter deren allgemein verbreiteten Namen
(L. 7, vgl. [2], [5]) der Vatersname, sowie die Bezeichnung der Heimat oder des Demos
PERSONENSTANn. 311
Schließlich treffen wir auch in den übrigen Urkunden von Vereinen, deren
Einreihung in die eben besprochenen Gruppen nicht sicher ist*) oder die
überhaupt andere Namen als jene verbreiteten tragen**), die Bürger offenbar
in überwiegender Anzahl***). Auch der jüngste bedeutende Verein, den wir
genauer kennen, der der Iobakchen (A 59), bestand sicher aus angesehenen
Athenern, auch wenn die erwähnten nur ausnahmsweise mit dem Vatemamen
(Z. 21) näher bezeichnet werden (s. Z. 5, 9, 11), während man bei anderen
Kollegien der Kaiserzeit wohl an bescheidene Verhältnisse und auch an
Nichtbürger zu denken hatf). Daß die geschlossenen Kaufmannsgilden
endlich mehr im Dienste von Fremden als von Einheimischen standen, habe
ich wahrscheinlich zu machen gesuchtff). Dazu kommen die Landsmann¬
schaften von Fremden, die auch vor allem für Handelszwecke gegründet sind;
außer den schon erörterten Thrakern (A 3) Ägypter, Kitier (E 2), Salami-
nier (A 66) mit einem Epimeleten aus Salamis, Sidonier (A 65 a; b; A),
Kyprier ('A 67), Amasier (A 68)fff), soweit sie gesichert sind (S. 81 £ 113).
Daß sie zunächst exklusiv waren, läßt sich vermuten*f). Aber auch die
einzige Vereinigung von Handwerkern, an die man denken könnte (s. S. 124,
stand. A 44 (s. S. 29): ein Seleukeier geehrt. A 49; ein Athener als Arcberanist. 4 50:
kein Name. A 56 (2. Jahrh. n. Chr.): zwei Bürger Z. 3f., ein Börner Z. 7 und unsichere
Namenreste (Z. 6, 18). — A 37 (ganz unsicherer Rest): ein Bürger. Über A 29 (ohne
Namen) s. S. 29, über A 35 s S. 292; 36 S. 291, A. ***.
*) Meist liegen wohl Urkunden von Thiasoten vor, man kann aber auch bisweilen
an Eranisten denken, einmal (A 70 ohne Namen) sogar an Orgeonen. A 71 (Ammon¬
verehrer): Antragsteller ’Aqier6Sr]tLog Jiovvelov (Z. 4). A 72: ein Bürger als Antragsteller
(?Z. 3) nnd ein gewisser ’AxollavLSrie (Z. 4). A 75: vier mit Vatersnamen aufgezählte Männer,
darunter ein Epimelet und ein Sekretär, denen ein Samarite gegenüb ersteht und die
deshalb von Ziebarth nicht ohne Grund für Bürger gehalten werden (S. 571), wenn auch
zwei von den Vatersnamen sieh nicht als attisch naehweisen lassen (Aätt]g, E6»s'p[<fj;]s?).
**) A 57 (avvoSog des Zeus Naios): 1 Bürger; A 62a (Eikadeis): 2 Männer (Z. 1; 17f.
mit 15) nur mit dem Vatersnamen näher bezeichnet und von Ziebarth (S. 570) mit großer
Wahrscheinlichkeit für Bürger erklärt (ein Bürger; e?); A 74: von den vier Hieropoioi,
die möglicherweise einem Verein angehören, sind zwei Bürger, einer ein Isotele und der
vierte ein Roller (hier werden die betreffenden interessanter Weise ganz nach ihrer
Stellung in der politischen Gemeinde aufgezählt); A 76: zwei mit den Vatersnamen
näher bezeichnete atqi9hrig eines Vereins (?); A 78 (Isisverein?): zwei Bürger (Priester
und Dedikant), ein Milesier (£a:eopog); A 79 (utqoGrdrrjg eines Nemesisheiligtums): ein
Bürger. Über A 69 s. S. 305, A, ff und über A 82 s. S. 281, A. *f. — Über A 60A s. Liste A.
***) Keine Namen werden uns meist genannt in einigen Inschriften, bei denen außer¬
dem die Herkunft von Vereinen oder doch wenigstens die Art der betreffenden Ver¬
einigung recht unsicher ist: A 58 (avvoSog? Z. 11; vgl. AiovvaoSioqog Z. 3); 63 (’JqXri-
Säv xoivov); 64 (xoivöv von Thiasoten?); 70 (Orgeonen?, s. S. 281, A. *f); 77. — Offiziell
sind die Aaitalsig A 61).
f) A60; 80 (s. S. 305, A. *; S. 279, A. ff); 81; A 54 ist der Priester Avq. Elaidioqog (Z. 9)
vielleicht auch ein angesehener Mann (über den Logisten Z. 6f. s. Dittenberger adn. 6).
ff) S. 112 f. S. besonders E 4 die Genossenschaft des Zeus Xenios. An der Spitze
von jtqayiicrtsvTat der Kaiserzeit (E 11) steht ein Athener; s. S. 113,
ttt) Ziebarth denkt ohne entscheidenden Grund an Sklaven.
*+) S. Judeich, Topogr. v. Athen, S. 400f. Die Namen der Bendisorgeonen lassen
es nicht sehr natürlich erscheinen, daß alle Mitglieder wirklich auch Thraker waren.
312
Drittes Kapitel.
A. ***), die der 12 jrAwijs (Z 2), bestand mindestens zum guten Teil aus
Nichtbürgern, wie die Namensformen der bald mit und bald ohne Vatersnamen
aufgeführten Genossen beweisen, während das xoiv'ov t&v igyat[ogevov] (Z 3)
hinsichtlich des Ursprungs seiner Genossen dunkel bleibt, wenn auch alle
sechs Namen der Beamten bis auf einen [Hdvqi/.oe) für Attika bezeugt sind*).
Überblicken wir noch einmal das Gesamtbild, das die mehr als 80 eigent¬
lichen attischen Vereine uns bieten, so ist es in mancher Hinsicht überraschend
genug. Bedenkt .man, in wie ausgiebiger Weise die Volksgemeinde schon in
ihren offiziellen Korporationen für die Befriedigung des Genossenschaftstriebes
der Bürger sorgte, so sind die alten echt attischen Orgeonenvereine eine
sehr merkwürdige Erscheinung, der sich außerhalb Attikas nichts an die
Seite setzen läßt, wie sich heraussteilen wird. Nicht minder interessant ist
die Tatsache, daß die ausschließlich ans Fremden bestehenden Vereine in
allen Perioden des griechischen Vereinslebens in der Minderheit waren. Die
schon vom Auftreten des Apostel Paulus in Athen her bekannte Zu¬
gänglichkeit des Atheners für fremde Kulte zeigt sich auch im Vereinsleben.
Auch wenn wir bedenken, daß gerade athenische Bürger am ehesten ihre
Urkunden der Öffentlichkeit übergeben und daß in den Vereinen mit ge¬
mischter Genossenschaft die Einheimischen gern die am meisten erwähnten
Posten als Beamte und Antragsteller bekleidet haben werden: das Eindringen
des Atheners in alle möglichen Vereine ist so auffällig, daß es bedenklich
erscheinen muß, mit Foucart, dem so viele (z. B. Clerc S. 119f.) gefolgt sind,
aus dem fremden Kult ohne weiteres auf eine Abstammung der Genossen
aus dem Auslande zu schließen**). Daß schließlich die Vereine, an denen,
sich auch Fremde beteiligen konnten, der Zahl nach überwogen haben werden,
liegt auf der Hand und ist durch die Einzeluntersuchung bestätigt worden.
In diesem Sinne also haben Foucarts Ansichten eine gewisse Berechtigung,
wenn auch seine Behauptung (S. 5 ff.), die von ihm besonders herausgegriffenen,
drei Arten von Genossen, die Thiasoten, Eranisten und Orgeonen, hätten
im Gegensätze zu den religiösen Vereinen, die die Stadtgötter verehrten,
stets alle möglichen Personen ohne Unterschied der Herkunft aufgenommen,
mit seiner ganzen unzulässigen Theorie fällt.
Gegenüber den ausdrücklich bezeugten Athenern ist daher die Zahl der im
einzelnen deutlich als solche bezeichneten Fremden geradezu überraschend
klein***); sie beträgt nur etwa 40; dabei kommt ungefähr ein Drittel auf den
Verein der Sabaziasten. Gleichwohl erhalten wir ein gewisses Abbild von dem
*) An das Eindringen von Fremden, besonders Milesiern, in die nicht ganz
hierher gehörige Ephebie, sei nur erinnert (z. B. N 1 dl; eh; en; ep; ki).
'*) n °eh Foucarts Bemerkung zu A 52: ces confreries et Client composees en majeure
partie d etrangei's, et VArtemis etait pröbdbleinent aussi une divinite etrangeve. Auch ander¬
wärts, so z. B. sogar bei Eohde (Psyche, II 2 , S. 104, A. 2) linden sich nicht genügend
zutreffende Bemerkungen, wie die, daß „die Gründung solcher Vereine wohl stets anf
Fremde zurückgehen,“.
***) Nicht zutreffend erscheint daher im allgemeinen die von Clerc (Les metecpies
atheniens, S. 124f.) weiter ausgeführte Foucartsche Ansicht von der allmählichen Erweite¬
rung der Fremdenyereme durch Aufnahme von Athenern.
Personenstand.
313
bunten Gemisch, das die Bevölkerung Athens und des Piräus bietet und das
uns so deutlich aus den Grabinschriften entgegentritt. Neben, nur zwei durch
den Zusatz igots^g bezeichneten Persönlichkeiten*) treffen wir Angehörige
aller Weltgegenden. Das Mutterland ist vertreten durch eine Korinthierin, die
als Priesterin der syrischen Göttin tätig ist (A 2 k), durch einen Troizenier, einen
Epimeleten im Aphroditethiasos, der der Göttermutter huldigt (A 17, Z. 3, 10,
vgl. 16), und durch einen Ägineten bei den Sabaziasten (A 45, Z. 47). Weiter¬
hin ist ein Olynthier zu nennen, der einem Tbiasos als Sekretär Dienste tut
(A 15, Z. 21,48 f., vgl. 5) und zwei Maroniten, je einer bei einem Orgeonenverein
(■d 6 B) und bei den Sabaziasten (A 48 a, Z. 44). Möglicherweise gehört in
diese Gegenden auch das Heraldeia, von dem Genossen stammen können im
Thiasotenverein der Göttermutter {A 17, Z. 2, 28, vgl. 34: An tragsteller und
Priester) oder bei den Labraundosthiasoten (A 16, Z. 15) oder bei den
Sabaziasten (A 48a, Z. 38). Dazu kommen bei den letzteren zwei Make¬
donier (Z. 21, 35). Begeben wir uns ^nach dem Orient, so liegt es nahe,
trotz der Vieldeutigkeit der griechischen Stadtbezeichnungen, für eine größere
Zahl der Sabaziasten eine Abstammung aus den großen Griechenstädten
Syriens in Anspruch zu nehmen: zwei Mitglieder, darunter der Priester,
kommen nämlich aus Antiocheia (A 48a, Z. 8, 31), zwei aus Laodikeia
(Z. 29, 30), einer aus Apameia (Z. 54). Aus Antiocheia stammt auch das
Haupt eines anderen Eranistenvereins (A 45, Z. 1), und bei weiteren Eranisten
findet sich ein Seleukeier ( A 44); daneben kommt ein EaiiaQttrjg vor (A 75,
Z. IV 2). Auch an den Sidonier im xoivov der Sidonier sei erinnert (A 65 a)
und an den Stephanos bei den Aphroditethiasoten {A 13 a—c, s. S. 308). Klein¬
asien ist wohl nur zufällig wenig vertreten. Drei Milesier gibt es bei den
Sabaziasten (A 48 a, Z. 15, 22, 60), je einen auch in dem späten Orgeonen-
kolleg der Belela (A 7, Z. 32) und als Zakoros in einer vermutlich von einem
Verein ausgehenden Dedikation an Isis (A 78, Z. 4). Dazu kommt der lykische
Sklave**) Xanthos, der seinen eigenen Verein gründet (A 51a ci, Z. 1; ß, Z. 2;b);
auch das ferne Ivyrene ist durch ein Mitglied eines Artemisiastenvereins (A 52)
vertreten. Schließlich findet sich unter den vier Hieropoioi eines mutmaßlichen
Vereins ein Mann aus einem Soloi {A 74, Z. 4) und ein Antragsteller und Schatz¬
meister eines Thiasos, von dessen Ethnikon nur einige Buchstaben (T...iog)
erhalten sind (A 19, Z. 8). Nehmen wir noch die eben genannten Genossen der
sicheren oder doch wahrscheinlichen Landsmannschaften der Ägypter, Kitier,
Salaminier von Kypern, Kyprier, Amasier, Sidonier hinzu, so bekommen wir
ein buntes Bild internationalen Verkehrs auch im Rahmen des' attischen Ver-
einslebens. Daß es schließlich diesen Fremden nicht an Einfluß gebrach,
so sehr auch, wie unsere Übersicht (S. 306ff.) zeigt, Athener als Beamte
und besonders Antragsteller hervortreten, lehrt unsere Betrachtung. Ganz
abgesehen von der Bedeutung der Fremden für den fremden Kult (Ziebarth
S. 569f.) als Priester (A 48 a) uud Priesterin (A 2 k) treten sie als Arch-
*) A 33, Z. 12 (tcc^lag); 74, Z 3 (isgoizoiog ); s. auch Ziebarth S. 571.
**) Unbestimmt ist die Heimat des $i}iioßio g A 48 a, Z, 57. Auch auf die Kitierin
in einer als Vereinsurkunde nicht sicheren Inschrift (A 2 o) sei hingewiesen.
314
Drittes Kapitel.
Personenstand.
315
eranist (A 45), Tamias (A 19; 33), Sekretär (A 15), Epimelet (A 17),
Uqoi toiög ( A 74), ^ccxoQog (A 78) wie als Antragsteller (A 17) auf, sodaß
sie über ( A 48 a) oder doch neben Bürgern (A 74) ihres Amtes walten.
Schließlich, ist für Athen noch hervorznheben, daß, wie im Vereinsleben
sich die verschiedenen sozialen Schichten mischen konnten, in so auffälliger Weise sfj
auch die Anghörigen der mannigfaltigsten Deinen und natürlich auch Phylen
in einem freigebildeten Vereine zusammenkamen, daß, abgesehen von allen
andern Bedenken (S. 17 ff.), die Zugehörigkeit der Genossen zu ein und dem¬
selben Demos ein solches Kolleg als freigebildetes verdächtig macht*), wenn
natürlich auch gelegentlich ausdrücklich betont wird, daß einzelne Vereins-
brüder Versuche machten, ihre Demengenossen (SrntorixoC A 2i, Z. 12f.) zu
gewinnen. Diese Mischung findet sich in interessanter Weise schon im ältesten
uns bezeugten Vereine, wo doch eine alte Familientradition am ehesten ,||
noch lebendig sein konnte, wie in allen späteren. So nennen uns die
Orgeonen des Ainynos (A la — i) die Angehörigen von sechs Demen und zu¬
fällig ebensoviel Phylen. Die größte Mannigfaltigkeit herrscht auch bei den
den verschiedensten Zeiten angehörigen Genossen des Orgeonen Vereins der
Meter: in den sicher auf ihn bezüglichen Inschriften (2 b — k) lassen sich
die Angehörigen von neun Demen nachweisen, die durch die andern Ur- V;
künden (m — y) sich um sechs vermehren würden. Im zweiten Jahrhundert
v. Chr. bieten uns die Dionysiasten bei nur 15 Mitgliedern 12 Demen (A 4 a),
die Sabaziasten (48 a) unter 36 Bürgern Angehörige aller 12 Phylen mit
24 Demen, unter denen freilich einzelne bis zu drei Genossen, Phaleron
sogar deren vier (Z. 18, 20, 40, 51) aufweist. Bei den späten Orgeonen
der Belela (A 7), unter denen sich Bürger bez. Bürgerinnen aus 19 Demen
finden, steigt die Zahl der Mitglieder aus einem Demos, gewiß mehr zufällig,
wenigstens einmal auf fünf (Z. 20, 24, 43, 57, 70). Schließlich weise ich
auf den aus der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts v. Chr. belegten
Verein der Soteira hin (A 47 a), in dem die dort genannten fünf Bürger
fünf Demen vertreten, und auf den älteren der Asklepiasten (M53b), dessen
uns bekannte zehn Mitglieder acht Demen angehörten.
*) Wenn ich mit Recht den Listen A 10 einen offiziellen Charakter zugeschrieben habe,
so kann es sich hei der seltenen Erwähnung von Angehörigen bestimmter Demen natürlich
nur um Genossen handeln, die zu den übrigen demselben Hauptdemos zugehörigen und
daher nicht näher bezeichnten Thiasoten hinzutreten. Es ist Behr zu bedauern, daß
von diesen Listen nicht mehr erhalten ist. Sollte es aber Zufall sein, daß die Genossen,
deren Demotikon angegeben wird (Kephisia, Euonymos, Agryle, ix X[ij<Jräj<]) bis auf das
unsichere, auch an besonderer Stelle stehenden ['A]Xai(evs) und das problematische
\Al£]a(v sds) derselben Phyle (Ereehtheis) angehören? — Ab sind die 16 Prospaltier, die
noch um 100 v. Chr. dem Asklepios eine Weihung bringen, überdies in höchst auf¬
fälligerweise alle unter einander versippt (s. S. 299, A. f). Auch die Kvdr\Qlav oi iisglzat
(A 69, Z, 8, 22) sind wohl jetzt trotz der besonderen Schreibung entgegen meiner früheren
Ansicht (S. 82, A fft) für Angehörige des bekannten Demos zu erklären (s. Kirchner
13774). Daher ist vielleicht auch der Verein der eivxhvoi (A 82), von dem nur drei
Piräer bekannt sind, nicht als völlig freie Genossenschaft anzusehen, sondern hängt mit
der Ephebie zusammen (S. 53).
Nächst Athen bieten uns Delos und Rhodos etwas reicheres Material,
das eine allgemeinere Beurteilung unserer Frage ermöglicht. Gewiß ist
diese größere Fülle nicht dem Zufalle zuzuschreiben, sondern das Vereinsleben,
das sich in der Tat vor allem im Anschluß an den Handelsverkehr in
Griechenland entwickelt hat, muß an beiden Orten mehr als anderwärts ge¬
blüht haben. Charakteristisch für beide Orte ist es zunächst, daß sich bis
jetzt kein Verein hat sicher nachweisen lassen, der nur Bürger der betreffenden
Gemeinden umschloß. Hat es solche gegeben, so scheinen sie hier noch
weniger Bedeutung gehabt zu haben als in Athen, und es ist das um so
begreiflicher, wenn man bedenkt, wie auch hier die Körperschaften der
Staatsgliederung das genossenschaftliche Bedürfnis befriedigen konnten.
Wenden wir uns Delos zu, so erkennen wir, daß die dortigen Vereine,
soweit wir von ihnen Kunde haben, fast ausschließlich von auswärtigen
Kaufleuten begründet erscheinen, daß hier die Beteiligung von Italikern
und Orientalen, besonders Ägyptern, eine sehr große war. Freilich ist wohl
meist, wie wir schon gezeigt haben, die freie „societas“ die häufigste Er¬
scheinung des kaufmännischen Verkehrs gewesen. Wenn es aber doch zu
charakteristisch ausgestalteten Genossenschaften mit allen Erscheinungen des
Vereinslebens kam, so stehen auch diese meist teils unter orientalischem,
teils unter römischem Einflüsse; die ersteren zeigen die in der Griechenwelt
übliche Verschmelzung des Hellenischen mit dem Orientalischen, die letzteren
in der Regel eine gewisse Exklusivität gegenüber dem Fremden, also dem
Griechischen, beide so auch im Vereinsleben die so verschiedenen Tendenzen
von zwei verschiedenen Kulturwelten verkörpernd.
Für die orientalischen Vereine ist vorauszuschicken, daß die sichere
Bestimmung der Provenienz der Teilnehmer meist unmöglich ist, da es
einmal geradezu als fester Brauch erscheint das Ethnikon wegzulassen,
anderseits die Orientalen es schon damals verstanden, bei Festhaltung
ihrer Eigenart doch besonders im Namen sich der Nation, unter der sie
lebten, anzupassen *). Nur bei den Genossen, die als Männer athenischer
Abstammung mit dem Demotikon bezeichnet werden, können wir daher
sicher sein, daß wir Griechen vor uns haben**). Daß diese Vereinsbrüder
aber, wie bei Kaufmannsgenossenschaften an sich naheliegt, angesehene
Männer waren, ergibt sich schon daraus, daß der Name des Vaters regel¬
mäßig***) zugefügt wird.
So waren gewiß Berytier die Beamten, Priester und Wohltäter der
Poseidoniastenf) und Tyrier die der Herakleisten (B 166 a, Z. 2 u. 56; Z. 4,
36, 50, 59), ja es fragt sich, oh bei ihnen, wie bei den syöo%elg des pköni-
kischen Laodikeia (E 86) und bei den wenig bekannten älteren Isgovamai
*) B 168 n: Ahovvaiog Zr\v(övog rov ©soSSqov Btjqvtlos. Vgl. A 65 a: zhoTm-tbjs
— b: Semabaal.
**) S. 316; B 186, Z. 19f.
***) Nur bei dem ^d'nogog (B 180 b) fehlt er. Zvtpa B 198 ist falsch (s. Dittenberger z. St.).
f) Bl'68a, Z. 6; b, Z. 3, 9; d, Z. 2, 4f. ; e, Z. 7; f, Z. 1, [8J; i; k; m. Nur n
findet sich das Ethnikon BriQvztog s. A. *
316
Drittes Kapitel.
817
(■B 167) überhaupt echte Griechen beteiligt waren. Gleich exklusiv waren
vielleicht die in Alexandria heimatsberechtigten sySo%sig (E 89 a; b),
während eine evvodog, in der offenbar ägyptische Genossen zu suchen sind,
da alles bis auf das Monatsdatum ägyptischen Zuschnitt hat, dem Griechen¬
tum gegenüber gewiß zugänglich war (3 187). Das letztere gilt auch von dem
Verein der Melanephoren. Wir treffen Dedikationen von Melanephoren aus
Antiocheia (3 180d, L. 2), der großen Weltstadt Syriens (Dittenberger adn. 1),
und aus Chios (B 180 e; g). Die xuvrjtpoQOvßcc bei den Melanephoren ist
eine Bürgerstochter attischer Abstammung, wie ja dem Isiskulte selbst als
einem öffentlichen immer nur ein vollbezeiehneter athenischer Bürger vor¬
steht*), während der in derselben Inschrift nur mit dem Vatersnamen be¬
zeichnte [xlsidov^as**') und der einfach benannte iaxogog offenbar keine
attischen Delier sind (3 180 h). Schließlich findet sich in einer wohl nach
einer orientalischen Stadt genannten ßiivoSog ldXc[^i]xsnäv (? B 186) die
Tochter eines Atheners (Z. 19 f.) neben einem Kyrenaier (Z. 18)***).
Bei dem römischen Element auf Delos haben wir an Freie und Sklaven,
besonders auch an Freigelassene zu denken. Angesehene Römer werden
zwar gelegentlich geehrt, es ist aber sehr fraglich, ob sie der betreffenden
Genossenschaft angehörten. So wird ganz abgesehen von Pompejus bei den
Pompeiasten (3 188, s. S. 233) ein Decimus [AemuJUus (?) M. ß. Romanus
von einem Verein gefeiert (B 185, Z. 15)f). In einem anderen Kolleg (3 184)
bilden in interessanter Vereinigung ein römischer Freigelassener, ein Grieche
und ein Staatssklave die Beamtenschaft. In den wichtigsten delisch-
römischen Vereinen aber, in denen der Hermaisten, Apolloniasten und Poaei-
doniasten zeigt sich der Einfluß des Römertums nicht nur darin, daß fast
nur Hörner und römische Freigelassene daran beteiligt sind, sondern daß
auch die V erfassung ihren festen römischen Charakter trägt, sodaß beispiels¬
weise die Vereinsvorstände ( magistri ) bedeutsam hervortreten (ZiebarthS. 126).
Immerhin sind diese Genossenschaften von einer Betrachtung des griechischen
Vereinslebens schon deshalb nicht ganz auszuschließen, weil ja in diesem
das Fremde überhaupt eine wichtige Rolle spielt und es sich überdies
gelegentlich um Männer griechischer Abstammung handelt. Für die vor¬
liegende Frage sind diese Vereine besonders deshalb wichtig, weil sie nicht
*) B180a ; V Z. 2, 6: c; d, Z. 13f.; f; h. Vgl. Hauvette-Besnault: BCH VI S. «9.
**) Vgl. auch den aivdovocpoQos B 183.
) Vgl. über B 181 cviißaldfisvoi S. 219, A. fff mit ihrem einfach benannten (?)
riester. Sie bildeten wohl ebenso wenig einen Verein, wie gewisse Diener (ix n ßrca)
und andere „untergeordnete“ (roc X »ivi:sg itp’ a M[v]) Personen, die einen Alexandriner
ehrten (B 190).
f) Die frei zusammentretenden Kreise der delisohen Kaufmannschaft, an denen
die Körner lebhaften Anteil haben (s. S. 109 f.), vereinigen sich oft zur Ehrung an¬
gesehener Römer (E 38; 39 a; b; 45; 48 a: znaxißLtlvmv; 51; 52; 54; 57a; b; 59), wenn
sie es nicht vorziehen den attischen Epimeleten (£37; 39c; 40a; 41; 42; 43- 44b- 47a-
b; 49), den Apollopriester (E4S; 57 e; 58 a), dessen Frau (E68b) oder auch einmal
den Staatsbankier (,E50b) zu feiern. Ober die Kaiser und andere römische Große
S. 232 ff.
PEKSOKENSTANIl.
bloß die Mischung der sozialen Bevölkerungsschiohten besonders deutlich
zeigen, sondern auch den Freigelassenen*) in einer bedeutsamen Stellung,
wie sie für rein griechische Verhältnisse undenkbar ist. Zur Erklärung
dieser Erscheinung ist darauf hinzuweisen, daß diese römischen Vereine
eben auch vor allem aus den Kreisen der Geschäftsleute hervorgegangen
sind. Nun ist ja aber für den römischen Geschäftsverkehr das Hervortreten
der Freigelassenen charakteristisch: der große Zug im Betrieb und die vor¬
nehme Zurückhaltung des römischen Kaufherrn macht die Tätigkeit einer
Menge kleiner Leute nötig, von denen der griechische Handelsverkehr in
solchem Umfange nichts weiß. Am besten von den drei genannten Ver¬
einigungen kennen wir die Verhältnisse der Hermaisten. Hier gibt es bis¬
weilen 3 freie magistri neben 3 Freigelassenen (B 164 a). Meist aber über¬
wiegt die Zahl der Freigelassenen; es sind: 6 gegenüber von 5 Freien,
darunter auch ein Tarentiner und ein Neapolitaner (1), 3 neben 2 Römern (d),
3 neben einem Griechen (c) oder auch nur 6 Freigelassene**). Anderseits
bieten die drei vereinigten Römerkollegien der Hermaisten, Apolloniasten und
Poseidoniasten unter den 12 magistri zunächst 4 freie Römer, sonst nur
Freigelassene mit einziger Ausnahme eines Griechen ('HgdxXeios), der das
letzte Drittel der Liste (Poseidoniasten?) eröffnet (B 165 a). Das merk¬
würdigste Beispiel schließlich für die Umgestaltung echt römischer Ein¬
richtungen in internationaler Richtung bieten die Vereinigungen der
Kompetaliasten - aus dem Anfänge des ersten vorchristlichen Jahrhunderts.
Finden sich in den meisten Inschriften ausschließlich Freigelassene als magistri
genannt, und zwar 6(5192), 5(3 193), 10(3 194), 11(3 197)***), so treffen
wir in einer Inschrift neben 8 römischen Freigelassenen einen Neapolitaner
(3 191), in einer anderen neben ebenfalls 8 Freigelassenen von Römern
zwei solche von Neapolitanern (3 196, Z. 1, 7).
Für den dritten kommerziellen Mittelpunkt der Griechenwelt, für
Rhodos, steht uns zur Entscheidung unserer Frage nach der Beteiligung
des fremden Bevölkerungselementes am Vereinslehen ein reiches Material
zur Verfügung. Ist doch offenbar in der vornehmen Hansastadt eine größere
Genauigkeit in der Unterscheidung des Bürgers vom Ausländer üblich ge¬
wesen als im Allerweltshafen Delos. Nur der Rkodier, der freilich äußerst
spärlich, wie wir sehen werden, vertreten ist, wird in der Regelf) mit dem
*) Über den Wechsel in der Bezeichnung der Freigelassenen gerade auch in
delischen Urkunden s. nach Mommsen (Rom. Forschungen I p. 30): Dittenberger, Syl.1. 3
zu 322 und 335.
**) B 164 e - Die Beziehung der Inschrift zu den Hermaisten ist nicht sicher; viel¬
leicht waren auch 5 von den 6 genannten Personen Freie (s. Jonguet). — Nur zwei
Freigelassene lassen sich noch erkennen B 164 b.
***) Auch in dem Inschriftenrest £195 scheinen nur Freigelassene aufgezählt zn werden.
t) Nur in gewissen Wendungen wird offenbar gern der einfache Name bei
Bürgern verwendet. Dazu gehört vor allem die nicht nur das Yereinsleben angehende,
dem attischen Brauche entsprechende offizielle Datierung nach dem Staatspriester
(ixl Ugsms B 249; 263, Z. 3, 5, 9f. ; 267 a, Z, 1; vgl. 215, Z. 1, 8 f., 15 f-, 22). Zweifel¬
haft bleiben schon ihrer Namen wegen gewisse Persönlichkeiten, die in zwei Vereins-
318 Drithes Kapitel,
Vatersnamen bezeichnet, bisweilen auch, wie in Athen der Börger, unter
Angabe der betreffenden Tribus*), dem Namen des Fremden wird in der
Regel nur das Ethnikon beigefügt; der Vatersname tritt meist nur dann
noch hinzu, wenn nach dem schon in attischen Listen beobachteten Brauch
das verwandtschaftliche Verhältnis zu einer der sonst in der Urkunde ge¬
nannten Persönlichkeit angedeutet werden soll**). Wenn schließlich in
Rhodos fast allein in der ganzen Griechenwelt. (s. S. 325) die allgemeine
Angabe der Staatsangehörigkeit (Pö&ws) vorkommt, so handelt es sich um
Neubürger. So nennen sieh in der Nikasioninschrift (B 265) mindestens zehn
'Personen, wieder auch unter Zufügung des Vatersnamens, 'PoSloi***) , aber
auch bei den Haliaden-Haliasten ist ein ’Poäios Antragsteller - } - ).
Gehen wir nun nach diesen Vorbemerkungen an die Feststellung von
Rhodiern in unseren Vereinen, so kommen außer den eben erwähnten Neu¬
bürgern im Verein des Nikasion und in dem der Haliaden-Haliasten,
von offiziellen Körperschaften natürlich abgesehen (z. B. B 254; 285), nur
sehr wenig einigermaßen sicher bezeugte Bürger (s. A. * u. **) in Frage.
Interessanterweise sind es fast lauter Vereinigungen von Militärs, wo wir
Bürger antreffen j -- } - ); dazu kommt ein Genosse des schon in seinem Namen
titeln genannt werden (B 272, Z. 4: AivSiaaxai oi [a]vv Patm-, N 68, Z. 2 ff. SvXlnot
AolXsioi nat-Sxvreu ot avv SvXXcy, vgl. 6 KoyXiog d’iaaog B 246A), wie ja überhaupt alle
in den Titeln adjektivisch bezeichneten Namensgeber (S. 75, A.*) in ihren bürgerlichen
Verhältnissen unklar sind. Eine Kürzung des vollen Namens könnte auch vorliegen bei
Wendungen, wie ro Tpd<pi6iux xo As^ayoQcx (B 268, Z. 4), bei der Erwähnung der ’Aqszri
(B289, Z. 12), die vielleicht schon in der Überschrift genauer genannt war; vgl. die
kurzen Erwähnungen des militärischen Vorgesetzten (B153, Z. 4; 256, Z. 8).
') B 260, Z. 2: AcxdaQ[uog; B 281, Z. 1 ITolArrarmogj. Als Deinen gelten auch Kasara
und Hygassos (van Gelder, Geseh. d. alten Rhodier S. 220), Orte, aus denen Genossen
in Loryma (B 305, Z. 3) und Tralles (? B 322) stammen. Gegen Tlos als Demos (Hiller von
Gärtringen: Hermes 1902, S. 143) hege ich Bedenken, auch wenn ich mit Ziebarth es
als auffällig bezeichnen muß, daß im Verein der Herakleoten eine Tloerin Gattin eines
Phaseliten ist (B 26 9).
) Das erscheint als fester Brauch besonders bei der Namensaufzählung von seiten
des Nikasionvereins (B 2b5). S. außer den Poötot (s. u.): Z rjvödoxos PXaxvgov ’Ecpiaiog
(Z. 7 ff., 76) mit dem kurz vorher genannten IS&tvqos ; die Söhne des Chiers Archias
(Z. 79 83), bei denen der Name des Vaters steht, während dafür ihre selbstverständliche
Bezeichnung als Chier unterbleibt (v. Hiller schreibt: nec Mhodii ... «ec Chii , eine nicht
recht glaubhafte Auffassung); die zur Familie gehörigen Frauen (Z. 64, 80), die doch
gewiß keine Bürgerinnen waren. Die Abstammung des einen Genossen vom andern wird
bisweilen sogar bei Sklaven betont; vgl. B 248, Z. 12 ff. inTjfkca £l]dau>v, ’Eniyhne’Maovog,
@eväas\ 287 'Ryataxiavu ’Avxio jp) . . . Atödozog iyy£vr,g vibg 'HtpuiGtiavog. — Sonstige
Ausnahmen, daß Fremde den Vatersnamen bekommen, wird man freilich zugeben müssen:
B251; 252; 268, Z. 15f.; 292; kaum zu ergänzen ist er wohl B 297.
***) Z. 10 f., 19 f., 62 f., 65, 66, 67, 71, 72 f., [84f.?], 87 f., 89 f.
t) B 267, Z. 2 . Hier fehlt freilich der Vatersname beim Antragsteller (s. S. 306, A. +)
Bowlaydea?. Vielleicht ist ein rhodischer Neubürger auch unter einem ’P. in einer
Inschrift von Idyma (s. van Gelder S. 196) zu verstehen: B 311 Z. 3. Anders aufzufassen
ist es vielleicht, wenn in der Ferne (Tenedos) ein Priester ausdrücklich als Podiog be¬
zeichnet wird: B 153.
ft) B 255; 259; 260; 262; 263?; vgl. 281, Z. 9 f., 10 f.; 243 (Nisyros; S. S. 325).
Personenstand. 319
so dunklen IloXvxlsi'inv BoctQOäv xoivov (B 261) sowie vielleicht 6 Beamte. (?),
die sich von ihren vjrrjQerca durch den zugesetzten Vatersnamen abheben
(B 248), deren Zugehörigkeit zu einem Verein aber neuerdings stark be¬
zweifelt wird*).
Alle übrigen Personen weisen sich durch das zugefügte Ethnikon als
Fremde**) aus, und in keinem griechischen Gebiete, nicht einmal in Attika,
läßt sich eine solche Fülle von einzelnen Fremden (mindestens 60) nachweisen,
wie in Rhodos mit seiner Dependenz in den meist dem 2. oder besonders
dem 1. Jahrhundert v. Chr. angehörigen Vereinen; dazu treten ja noch die
besprochenen (S. 81 f.) Landsmannschaften der Herakleoten auf Rhodos
( B 269; 296?) und Chalke ( B 298), der Syrer in Syme ( B 246) und Nisyros
(5 243). Freilich bleibt zu bgdenken, daß nahezu die Hälfte aller einzeln
genannten Fremden auf das Kolleg des Nikasion (B 265) kommt.
Das griechische Mutterland ist bezeichnend genug nur durch einen
Hermioneer (B 265, Z. 77) vertreten, dem sich ein Amphipolite (B 265, Z. 37)
und ein Lysimacheier (3 265, Z. 22) anschließen. Von den Inseln stammen
1 Tenier (B 265, Z. 13), 1 Methymnäerin (B 266, Z. 1), 1 Chier mit seinen
drei Söhnen (B 265, Z. 79 ff., s. S. 299, A. ff) und 1 .Samier (B 277), der
freilich nur als siisgyd’xtjs bezeichnet wird. Unter den zahlreichen Kleinasiaten
stehen obenan 9 Antiochier {B 265, Z. 17, 28, 42, 56, 41, 53, 68, 91), einer
davon, ein Sklave mit seinem auf Rhodos geborenen Sohn (5 287: Lindos).
Es folgen 3 Ephesier (B 265, Z. 2 u. 74, s. S. 320; Z. 7f. u. 76; 292; Lindos)
und 1 Ephesierin, nur als evspystig bezeichnet (5 278), 3 Phaseliten (5 265,
Z. 31; 269; 2(0), 2 Hier (5 265, Z. 56; 268 s. S. 320), 2 Knidier (3 265,
Z. 49; B 289; Z. 4, 14; Qvv ’J&r]vaC<p Kv. Lindos), 2 Solier (5 265, Z. 44, 85)
und 2 Solierinnen (B 265, Z. 61; Z. 70), 1 Halikarnassier (5 258)***) und
eine Halikarnassierin (B 267 c, Z. 3), 1 Pergamener (IV 68), 1 Bargyliot
(.B 264), 1 Keramierin (5 264), 1 Kyzikener (5 265, Z. 59), 1 Lao-
dikeier (5 276), 1 Pergäer (251), 1 Termeasier (5 278 Ialysos), 1 Kyanite
(B 252), 1 Symbrer (B 265, Z. 78), 1 Seiger (265, Z. 35), 1 Kibyrate
(B 249, Z. 2 u. 7), 1 Pladasier (5 297 Chalke). Dazu kommen 5 Alexandriner,
zwei im Verein des Nikasion (B 265, Z. 39, 86), drei bei den H alia den-
Haliastenf) sowie ein Ptolemäer (5247), vielleicht sogar ein Memphit (5293) ff).
*) ® anz unsicher sind die Lesarten gewisser Namen bei den Lapethiasten (s. S. 63) von
Lindos (B284, Z. 1, 8: Vatersname bei einer Fran) und den Haliasten von Jalysos (B 280).
Vgl. die von der Gemeinde von Chalke geehrte Frau B 297.
**) Als Vereinsmitglieder haben wohl nicht zu gelten die Verfertiger des Denkmals
B 256, ein Solier und sein Sohn ('PiSiog), vgl. Z. 25 f.
***) Fraglich ist, ob der Betreffende svsgydxqg eines Vereins ist.
f) Es handelt sich um den vielgefeierten Dionysodoros (B 267 a, Z. 41, 106, 3, 16, 33 f.;
vgl. Z. 63, 100; b, Z. B 1, A 1, 5), seinen Bruder (?) Iakehos (b, Z. A 1) und seinen Sohn (?)
Dionysios (b, Z. A 12).
+t) Die auf manchen Grabinschriften zugleich mit genannten Gattinnen der Geehrten
können nicht sicher als Vereinsmitglieder herangezogen werden (s. S. 296). Wir treffen
hier je eine Frau aus Pergamon (IV68), Antiocheia (B 276), Tlos (B 269, s. S. 318, A. *),
Phasefis (E 277), Selge (B 268, Z. 15 f.), Soloi (B 267 b, Z. A 11) und Syrien (.B 276)’
320
Drittes Kapitel.
Personenstand.
Auch in dem von Rhodos beeinflußten Gebiete lagen die Verhältnisse offen- '
bar ähnlich wie auf Rhodos selbst. So treffen wir auf Syme einen Metöken
aus Idyma (B 246, Z. 2 ff), in einer Stadt der rhodischen Peräa einen
Kephallenen*), einen Koer (Z. 6) und eine Koerin (Z. 5). Auch’ sei wieder >5
(S. 318, A. *) an den Kasareer in Loryma (B 305, Z. 3) und den Hygasseer
in Tralles (? B 322) erinnert.
Die Entscheidung der Frage, ob wir in diesen Fremden Freie oder
Sklaven zu suchen haben, ist auch hier oft recht unsicher. Näher liegt es
meist, sie als freie Bürger ihrer Heimat anzusehen**). Die Bezeichnung
als Metöke treffen wir nur einmal in Syme für einen Genossen ans Idyma
(B 246). Daß wir uns aber in angesehener Gesellschaft oft befinden, dafür
sprechen nicht nur die Verhältnisse manches Vereins, wie des Nikasion-
kollegs (ß 265) und der Haliastengenossenschaft (ß 267 a), sondern auch
der Umstand, daß manche Vereinsbrüder sogar durch das Vorrecht der
tiuSafiia (van Gelder S. 230 f.) ausgezeichnet werden; so im Nikasionkolleg
der aus Kyzikos stammende Gründer Nikasion (ß 265, Z. 59 ff), ein
Ephesier Z. 2 ff, 74 f.) und ein Antiochier (Z. 681.); dazu kommt ein von
verschiedenen Vereinen geehrter Hier (B 268). Anderseits hat ein von
den Meniasten geehrter Antiochier Hephaistion als Sklave zu gelten, da sein
Sohn als eyyevijs bezeichnet wird (B 287), wie nicht minder mit einfachen
Volksnamen (^AvSog B 271; B 265, Z. 26) belegte Genossen, auf deren
Stellung noch im folgenden Paragraphen einzugehen ist, wo auch die
sonstigen Sklaven, die sieh auf Rhodos unter den Vereinsbrüdem finden,
zur Besprechung kommen müssen.
Ein Rückblick uui die rhodischen Vereine zeigt, daß sicher in der
überwiegenden Mehrzahl von ihnen Fremde und sonstige Nichtbürger ver¬
treten waren. Es handelt sich um etwa 30 Kollegien***) die mindestens
insoweit Beziehungen zu Fremden hatten, daß sie ihnen Ehren erwiesen.
Bürger aber ließen sich, wie wir sahen, nur in etwa einem Dutzend Vereinen
sicher nachweisen, eine Zahl, die sich durch Nisyros um 5f) erhöhen würde.
*) B 304. Mao könnte freilich Kiyalluv als Name des Vaters fassen, zumal ein
Kephallenier als Gatte einer Koerin in Hyda(?) etwas Auffälliges hat.
**) Dafür kann man schon den so festen Gebrauch (s. S. 317ff.), von dem nur
selten abgewiehen wird (s. S. 318, A. **), nur einen einfachen Namen mit dem Ethnikon
zn setzen, geltend machen. Wie ein Metöke durch einfachen Namen unter Zufügung
der Heimat (B 246, Z. 3) bezeichnet wird, so freilich auch gelegentlich ein Sklave
(B 287). Bemerkungen aber, wie die von Hiller von Gärtringen über die niedrige
Herkunft einer oder der andern fremden Persönlichkeit (B 264) müssen höchst unsicher
bleiben.
*«) E 247; 248 s. 0 .; 249; 250 (s. 0 .); 251; 252; 264; 265; 266; 267 a—c (Haliasten,
s. S. 57); 267 a, b (Dionysiasten, s. S. 58); 268, Z. 3; Z. 5 f.; Z. 7 f.; Z. 9 ff; 269; 270;
271; 275; 276; 277; 278; 287 (s. o); 292; 293; 297; 244 (Nisyros); 246, Z. lff; 9 ff
(Syme); 304,.Z. 2 ff; Z. 5 ff (Hyda?); 305 .(Loryma, s. o.); 322 (? Tralles, s. o.j.
ff) B 243, Z. 13; Z. 14ff; Z. 15; Z, 17 (eigentümlicher Weise findet sich hier auch
die Bezeichnung Nsi6vqios)\ 245 a; bV (freilich hat dies Gwccgißnov nicht gerade
rhodischen Charakter).
321
Dabei ist freilich zn bedenken, daß wir über etwa 25 Vereine*) hinsichtlich
unserer Frage überhaupt völlig im Unklaren sind. Daß unter den Vereinen,
an denen sich Rhodier beteiligten, sieh auch exklusiv rhodische fanden, er¬
scheint kaum sehr wahrscheinlich, wenn auch nochmals darauf hingewiesen
sei, daß die betreffenden Kollegien vor allem militärischen Charakter hatten.
Die Bedeutung aber, die in den Vereinen, denen sie angehörten. Fremde
besaßen, gibt sich auch in Rhodos wieder (S. 313 f.) darin zu erkennen, daß
sie in bedeutsamen Stellungen angetroffen werden So ist ein Alexandriner,
der Mitglied mehrerer Vereine war, Archeranist hei den Haliasten-Haliaden
(S 267 a; b) nnd Paniasten (ß 267 a, Z. 89 ff), ein Kibyrate bekleidete
dasselbe Amt bei einem Eranistenkolleg (ß 249, Z. 1 ff); nach einem Knidier
wird ein Kolleg benannt (ß 289, Z. 4, 14); vor allem werden Männer und
Frauen fremder Abstammung als Wohltäter und Wohltäterinnen gerühmt**)-
das Merkwürdigste aber bleibt der Pbryger, also doch ein Sklave oder
Freigelassener, der im Nikasionverein zum xpvlctQiog emporsteigt (B 265,
Z. 26). Weiterhin kann uns der Verein des Nikasion (ß 265), der gewiß
nicht vereinzelt dastand, zusammen mit der mannigfaltigen Götterverehrung
in einzelnen Kollegien (S. 245) lehren, daß, anders als in Delos mit seinen
mehr geschlossenen Fremdenvereinen, eine gewisse Buntheit in der Zu¬
sammensetzung der rhodischen Kollegien herrschte***). Es sammelten sich
llier neb ™ Neubürgern Leute aus Alexandria, Antiochia, Ephesos, Ilion,
Kyzikos, Knidos, Selge, Symbra, Phaselis, Soloi, Chios, ja auch aus Amphipolis,
Lysimacheia, Tenos und Hermione; es gibt Männer und Frauen, wenn auch
vielleicht die letzteren nur in beschränkter Zahl (§ 3), Bürger, Fremde mit
und ohne iiudci[iCa und Sklaven oder Freigelassene. Ficht die Gemeinsam¬
keit des Vaterlands und des heimischen Götterdienstes hat offenbar solche
bunte Gesellschaft zusammengeführt, sondern geschäftliche oder gesellige
Interessen. Zur Erklärung schließlich der Tatsache, daß überhaupt so
wenig Rhodier, wie es scheint, an unseren Vereinen sich beteiligten, genügt
nicht der Hinweis auf die bedeutende Zahl von Fremden auf der Insel,
sondern es muß auch betont werden, daß, wie zahlreiche Inschriften dartun,
die bürgeiliehe Bevölkerung in Rhodos mehr als anderwärts in den natür¬
lichen Verbänden der Phylen, Patren, Demen und Ktoinen ein reges ge¬
sellschaftliches Leben zeigte, wenn es auch gelegentlich, wie die Verschmelzung
der Haliaden mit den Haliasten verrät, nötig erschien, eine der alten Ver¬
einigungen durch Hinzunahme eines blühenden Fremdenkollegs in irgend
welcher Weise aufzufrischen.
*) J3 246A?; 272, Z. 1 ■ Z. 2?; Z. 3f.; Z. 5; Z 6 - Z 7* 273 Z 1* Z 2f * Z 4* Z 4f*
Z. 6ff.; Z. 8; 274, Z. lff; Z. 5ff; 279; 282; 283; 290; 291; 296; 297, Z. 1; Z. 4; 298, Z.' 1; Z. 2 .
**) Vgl. außer B 265: tösgyfeijg: B 247; 251; 258?; 264; 277; 278; 292 sitoykig-
B 264; 267 C; 278.
' ) Auf diesen Unterschied zwischen Delos und Rhodos weisen auch Foucaxt (zu
B 265) und Clere (Les meteques atheniens S. 124) hin, mir Athen durften sie nicht ver¬
gleichen; hier finden wir alle Typen von Kollegien, die Eigenheiten von Delos und
Rhodos vereinigt.
Pol and, Gesell, d. griech. Yeremswesens.
21
322
Drittes Kapitel.
Personenstand.
Zeigen die drei Handesmittelpunkte Athen, Delos, Rhodos nachweisbar
einen sehr starken Prozentsatz des fremden Elements, so spielt dies hei den
Vereinen der übrigen Griechenwelt, soweit unser oft recht dürftiges Material
ein Urteil erlaubt, eine ganz auffallend geringe Piolle. Da es sich überdies
meist um die Jahrhunderte nach Christi Geburt handelt, so macht ja für
diese Zeiten die Unsicherheit der Bevölkerungsverhältnisse, der Ausgleich der
sozialen Gegensätze, die Ungleichmäßigkeit in der Namensgebung eine klare
Erkenntnis oft unmöglich.
Vorauszuschicken sind auch hier wieder einige Bemerkungen über den
Brauch der Urkunden in gewissen Pallen, die zum Teil schon berührt sind,
den Vatersnamen offenbar auch bei Vollbürgem wegzulassen. So steht oft
der einfache Name nicht nur bei Wiedererwähnung einer Persönlichkeit im
weitern Verlaufe der Inschrift*) oder, wie ja auch in öffentlichen Urkunden,
bei Beamten in der Datierung cxl rov dslvog **), sondern vor allem meist
auch in der „Firma“ des Vereins***). Möglicherweise war es auch in manchen
Gegenden üblich, daß der Weihende f), wie »der Geehrte ff), besonders auch
*) Z. B. B 24; 64; 209, Z. 113ff.; 240; 308; 341a; 364; 376; 473; N 49, Z. 17,
23; 95 a, Z. 8; 135, Z. 48. Darnach könnte man vermuten, daß in mancher in ihrem
Eingang verstümmelten Inschrift die betreffende Persönlichkeit dort genauer bezeichnet,
war, z. B. Diomedon B 229; Jollas B 156 b, Z. 8. — S. über Athen S. 303.
Über Rhodos, s. S. 317, A. f. — Bei diesen Beamten haben wir es mit solchen
des Staates (B 19a; b?; c; 20a; b; c; 44; 65?), wie solchen der "Vereine (A 69; B 211;
217; 391; 465 A; A 12 ; 16 usw.), auch wohl mit beiden zu tun (B 215). Der Vatersname
steht: B 1 u. 43 (staatlich); außerdem B 227 und besonders in der Wendung mit bloßem
Genitiv (B 69; 70; 168a; b; d; e; 184; 326); s. auch die häufige Datierung nach dem
einfachen Namen des attischen Archonten u. a. § 2.
***) Über Rhodos s. S. 317, A. f. Vgl. außer den adjektivischen Bildungen (S. 73 ff.)
auch die im Genitiv oder mit Präposition genannten eponymen Persönlichkeiten
(S. 26f.; 75 ff.) in Troizen (B 9, s. S. 77, A. *), Syros (B 211), Ägina (B 146), Kos (ß 230:
die aufgezählten Genossen, nicht aber der Eponymos tragen den Vatersnamen; 231 k;
ß; 233; 234; [235]; [236]; 241; nur gerade beim Namen eines Fremden steht außer dem.
Ethnikon der Vatersname: B 232), Thrakien (B 66; 68; 102; 106, Z. 6), ferner in Klein¬
asien (ß 360; 363; 412C; N 139), vor allem in Teos (338a; b; 339; 340: hier fehlt der
Vatersname bei der Verwendung des Genitivs, aber nicht wenn die Wendung mit evv
gebraucht wird). Wie der Brauch aber auch schwanken kann, lehren die bosporanischen
Inschriften: bieten die Urkunden von Tanais (B 121ff.) in der „Firma“ konsequent den
Vatersnamen, so fehlt er in einem Teil der Inschriften von Pantikapaion und Phanagoria
in ebenso durchgehender (nur B 117G zeigt sich inkonsequent) Weise (B 114; 116; 117 ;
A; B; E; H; 119), wie er in andern steht (B 111; 112?; 113; 116; 117D; F; 119 A).
Auch die meisten ägyptischen Urkunden lassen sich vergleichen, in denen die ent¬
scheidende Persönlichkeit den Genossen im gleichen Casus vorausgeschickt wird (S. 78,
A. *): B 462, 464a; b; 467; 224; 300; vgl. B 153; nur in wenigen Urkunden dieser Art
wird der Vatersname genannt: B 345; 468; 473. Außer den genannten bosporanischen
und ägyptischen Urkunden, die eine Ausnahme bilden, kommen fast nur (s. außerdem
B 18; 41; 102; 479; vergl. 245a; b) kleinasiatische Inschriften (B 408; A; 409; 413; 427;
432 a; b) in Frage. Über B 209 s. S. 78.
t) B 302 (Gerätinachriften); 453 A; 474; der Amtstitel wird zugesetzt: B 81 ; 407;
410; 463; (456); vgl. Ttagaßtrog B 455 B.
tt) B 48; 422; mit Amtstitel: B 2 A, Z. 4; 103; 212; 342; außerdem: 216 (xriorji);
461 (der Ehrende wie der Geehrte); 385 (der Geehrte ist Dedikaut).
323
der in Grabinschriften Gefeierte mit einfachem Namen auftritt*); bedeutsam
erscheint dabei, wie gar oft hei diesen einfachen Namen der Amtstitel des
Genossen gewissenhaft hervorgehoben wird**). So muß in sehr vielen
Fällen, wo wir einfache Namen haben, die Frage nach der Herkunft der
betreffenden Persönlichkeit unentschieden bleiben, da es ja meist sehr mißlich
ist aus der Bildung des Namens selbst Schlüsse zu ziehen (s. S. 307, A. ***. 308).
Am ehesten können noch die Listen herangezogen werden, in denen der
Vatersname bisweilen gesetzt ist und in andern Fällen fehlt***). Denn zu¬
nächst ist hervorzuheben, daß die in Attika beliebten und so wenig über
die Herkunft besagenden Listen mit einfachen Namen im allgemeinen nicht
häufig sind. Es sind besonders späte Verzeichnisse, einmal des griechischen
Nordensf), wo der römische Einfluß sich stark geltend macht, sowie auch
manche kleinasiatischen (B 330; 331; 380; 390; 396; 441). Geradezu kon¬
sequent aber bis auf wenige Ausnahmen erscheint der Vatersname in Listen
des eigentlichen Griechenlands (B 2, s. u.; 40; 41, Z. 34ff.; 42; 44; 47; 48
s. S. 322, A. ff), der Inseln (5157; 158; 215A?; 245a) und Ägypten (5 462;
463, 468). Dazu kommen die meisten aus Kleinasien (B 230; 299; 314;
334A; 345; 372; 375; Z56; B 317; 406; 408; A; 412A; 413?; 430; 432a;
b; 446a; b) und Thrakien (B 65; 70; 75; 88), unter ihnen die aus den
Städten am schwarzen Meere, vor allem aus Tomoi (5 99, s. u.; 100; 101;
102, s. u.; 105; 107; 108). An sie schließen sich die späten bosporanischen
Inschriften mit einer auffälligen Konsequenz in der Ausdrucksweise anj-j-).
In den betreffenden lockeren (s. S. 72f.) Vereinigungen des bosporanischen
Gebietes nun wird, so scheint es, nie ein Nichtbürger erwähnt, obwohl
*) Dieser Brauch herrscht wohl in Tanagra: B [29]; 30; 31; 32; 33; [34]; vgl.
außerdem B 3, Z. 3; 389; 424; 425. Meist steht allerdings der Vatersname; s. die
rhodischen (S. 317 f.), äginetischen (B 146; 147; 148; 149 A) und bosporanischen Inschriften
(B 109A; 114 u. 116; 116; 117A; B; E; F; G; I; 118; über B 119 s. S. 322, A. ***);
vgl. B 335a ; 352; 388 n. a.
**) S. die vorausgehenden Anmerkungen; vielleicht bleibt auch sonst der Vaters¬
name leichter weg, wenn der Amtstitel angeführt wird: B 449, Z. 10; A 30, Z. 36; B 321
(Beitragsliste mit Erwähnung von mehreren Beamten) u. a. — Vgl. besonders die Ur¬
kunden, wo der Vatersname nur bei den Beamten fehlt, bei den einfachen Mitgliedern
aber gesetzt wird: B 7 (hier inkonsequent); 208(?).
■ *) B 73 fehlt der Vatersnamen selten (Z. 9, 10); B 74a meist. Der Vatersname
fehlt selten, soweit zu sehen ist: B 316 (s. Z. 8, 10, 11); 385A (Z. 3?); 398c (Z. 16; 20;
24); 435a—f. Selten steht er: B 104; 334; 381; 393 (s. Z. 7, 14, 22, 25). Dabei ist
freilich zu bedenken, daß es sich dann meist um römische Namensgebung handelt.
i") B 77; 90; S9 (hier sind nur die beiden letzten durch y.ul verbundenen Namen
vom Namen des Vaters gefolgt. Vielleicht soll damit bezeichnet werden, daß die beiden
Brüder an Stelle ihres ursprünglich als Mitglied berechtigten Vaters getreten sind, oder
man sucht wie in attischen und rhodischen Listen eben nur die Verwandtschaft unter
den Mitgliedern hervorznheben.
tf) Über Ausnahmen s. S. 322, A. ***. Wo sich das Fehlen des Vatersnamens sonst
einmal nachweisen läßt, da haben wir wohl au den Bruder des Folgenden zu denken
(B 131, Z. 18, s. Latyschev), oder der Vatersname ist durch einen Zusatz wie Gv^aricoTris
verdrängt worden (B 126, Z. 16). Kaum ist es in diesen Listen bedeutsam, wenn einmal
am Schlüsse der Vatersname fehlen sollte (vgl, B 150 A),
21
324 Drittes Kapitel.
Hunderte von Genossen genannt werden (B 111—145F). Hier legt sich offen¬
bar ein jeder in gleicher Weise den Vatersnamen bei, und doch beweisen
schon die barbarischen Hamen, daß hier das Hellenentum, wie das Römertum
bedeutend zurückgedrängt ist, und der Schluß Ziebarths (S. 209), daß wir
es hier mit einer vornehmen Gesellschaft zu tun haben, erscheint im all¬
gemeinen recht willkürlich. Von den Listen aber, die nur bei einzelnen
Persönlichkeiten eine Auslassung des Vatersnamens zeigen, sind besonders
charakteristisch die der eben erörterten Festgenossenschaften, wie sie sich
in erster Linie im Peloponnes und in dem westlichen Mittelgriechenland mit
dem vorgelagerten Kerkyra finden. Eine völlig klare Scheidung der Stände
begegnet uns in dem spartanischen Dioskurenkolleg (B 19 a.) Von den
33 Genossen und Genossinnen sind 25, deren Vater angegeben wird, sicher
bürgerlicher Herkunft; gewisse Funktionäre aber, sechs an Zahl (Z. 22,
24, 26, 29, 31, 33), deren Namen ein zweiter mit der Präposition ex zu¬
gefügt wird, sind offenbar mit Foueart als Freigelassene anzusehen, zwei
andere waren Sklaven, da ihre Herrin angegeben wird (Z. 32, 34 xvgCag . . .).
Diese genauen Bezeichnungen können einen Fingerzeig geben für andere
weniger genaue Listen. So werden in denen der Tcavagioi bei einigen
Festgenossen die Namen der Väter gewiß nur aus Nachlässigkeit weg¬
gelassen*), die Bediensteten aber am Schlüsse dieser Listen entbehren mit
Fug und Recht des Vatersnamens: auch unter ihnen gibt es zwei deutlich
gekennzeichnete Freigelassene (B 20 c, Z. 46, 52). Ähnlich steht es mit
einigen andern Listen des Peloponnes (B 8, s. S. 281, A. **; 21; 22) und
des westlichen Hellas (B 52; 52 A; 56) wo die untersten Funktionäre noch
zu lesen sind**); auch hier tragen diese nur einen einfachen Namen, können also
sehr wohl sogar Sklaven gewesen sein. Überdies läßt sich in manchen dieser
Urkunden, sobald sie sich auf mehrere Jahre erstrecken, verfolgen, wie die
niederen Funktionen bald von Bürgern, bald von Unfreien oder Freigelassenen
besorgt wurden. Auch Pergamon (B 398 c) und andere Gegenden Klein¬
asiens (B 428) bieten am Ende der Listen gelegentlich einfache Namen, ferner
Tomoi (B 102) wie andere Gegenden des thrakischen Gebietes (B 70; 79;
Z. 15ff.); bisweilen werden solche Funktionäre geradezu als Sklaven be¬
zeichnet (B 99, Z. 5£)***).
Gehen wir nach diesen Vorbemerkungen zur Feststellung der durch
Ethnikon deutlich gekennzeichneten Bürger und Fremden über, so ist
zu betonen, daß ein Ethnikon nur verhältnismäßig selten vorkommt. Zu¬
nächst sei der auffallenden Erscheinung gedacht, daß bisweilen bei einem
*) B 20a, Z. 6; c, Z. 8, 9, 18, 22, 23. Die Erklärung Fouearts, diese Ungenauig¬
keiten gingen auf das Yerschwinden der Siglen für den Vatersnamen zurück, scheint
ihm selbst bei der großen Zahl der Fälle nicht recht ausreichend.
**) Bisweilen sind nur vollbezeiehnete Persönlichkeiten noch auf der Liste zu er¬
kennen (B 51; 53; 54).
***) Auf die pansche Liste von einigen sechzig Frauen (B 213) braucht hier nicht
mehr eingegangen zu werden. Auf keinen Fall sind die ohne Vatersnamen aufgeführten
Frauen als Hetären incerto pntre aufzufassen; s. s. S. 191,
Personenstand. ' 325
Genossen die Heimat ausdrücklich genannt ist, auch wenn diese zugleich die
Stätte ist, wo das betreffende Kolleg sich findet; es könnte sich auch dann,
wie in Rhodos (S. 318), bisweilen um Neubürger bandeln, wie bei dem
ßeßßalovixevg in Tbessalonike (B 57, Z. 9) und dem Neißvgiog in Nisyros
(B 243, Z. 2), freilich wird auch eine angesehene Mantineierin als ’Avciyovixü
ausdrücklich bezeichnet (B 25, Z. 1)*). Selten wird, sieht man von Athen,
dem attischen Delos und Rhodos ah, hei Bürgern der Teil der Bürgerschaft
(Demos u. a.) angegeben, dem ein Vereinsgenosse angehört. Nur Kleinasien
bietet in seinen oft über weite landschaftliche Kreise verbreiteten freieren
Vereinigungen mystischen Charakters, wie bei gewissen 0gixtgai (B 430,
s. Ramsay) und den Eevoi Texiioqsioi (B 435 a—f) genauere Auskunft über
die speziellere Heimat der meist über ein weites Gebiet verbreiteten dörflich
organisierten Genossen**).
Fremde aber treffen wir, abgesehen von den schon (S. 82. 113 ff.) er¬
örterten semitischen oder halbsemitischen Landsmannschaften, vor allem von
Kaufleuten, in Rom, Puteoli und andern Hafenplätzen des westlichen Mittel¬
meeres wie Malaca, von Dioskuriten und Pakoriten(?) in Pergamon, von
smyraäischen Handwerkern in Magnesia am Sipylos und nysäischen Tech-
niten in Rom, in hellenistischer Zeit zunächst besonders in dem Inselgebiet
des ägäischen Meeres und in den Gegenden Kleinasiens, wo der Einfluß von
Rhodos sieb geltend macht. Wo daher auch nicht ausschließlich oder aus¬
drücklich Rhodier genannt werden, liegt es oft nicht fern, an eine gewisse
Einwirkung von Rhodos zu denken. So haben wir von den schon oben (S. 320)
berührten Fällen abgesehen Rhodier auf Tenedos (B 153, s. S. 205) und einen
Kedreaten in Mitylene (B 154, Z. 2), ferner einen Laodikeier (B 232, Z. 4)
und einen Trallianer in Kos (B 241). Eine größere Fülle von verschiedenen
Kleinasiaten zeigt eine in Ephesos gefundene Inschrift (B 329) in einem
Kolleg vereint, wenn anders wir berechtigt sind, an ein solches bei den dort
aufgezählten iia&rp:aL zu denken; die Genossen stammen aus Rhodos (2),
Hierapolis, Nikaia, Antiochia, Ephesos, Kilbia, Phokaia, Ankyra, Kaunos und
einer unbekannten Stadt (Tl . . .). Die gemischteste Gesellschaft aber treffen
wir in einer knidiseben Liste aus dem 2. vorchristlichen Jahrhundert bei
Leuten, die einen Thiasos fördern wollen (B 306), Neben einem, an erster
Stelle aufgeführten Bürger, wie wir wohl wegen des allein hier zugefügten
Vatersnamens annehmen dürfen, der für einen andern Bürger zahlt, haben wir
einen Libyer, einen Phrygier und einen Thrakier, die wir mit Foueart doch wohl
(anders Hirschfeld z. St.) für Sklaven halten müssen. Zwischen ihnen werden
aufgeführt, ohne daß ein Vatersname zugefügt wäre, zwei Genossen aus Myndos,
ferner je ein Genosse aus Arados, Soloi, Selge, Seleukeia und Samos, sowie
eine mit einfachem Namen bezeichnete Persönlichkeit. Wird hier auch kein
Rhodier genannt, an rhodische Verhältnisse können wir trotz des Ausdruckes
Thiasos doch erinnern. Was aber die Buntheit dieser Mischung verschiedener
*) Über den Ephesier B 329 s. u.
**) S. 85. 168. — Vgl. den Verein(?) von Kys; B 312, Z. 13 f. tpvlyg .
326 Drittes Kapitel.
Landsleute anlangt, so erscheint es doch nicht unbedenklich, diesen immer
noch vereinzelten Pall aus kleinasiatischem Gebiet zu sehr zu verallgemeinern,
wie es gelegentlich geschieht*).
Wie die Rhodier offenbar durch ihre Handelsinteressen in die Weite
geführt wurden, auch wenn sich das, vor allem ihre Seßhaftigkeit in der
Perne, auffällig genug, im genossenschaftlichen Lehen des Auslandes nicht
uachweisen läßt, sowie durch militärische Unternehmungen, wofür es nicht
an Spuren fehlt**), so machte sich neben dem rbodiseben Einfluß in
hellenistischer Zeit und darüber hinaus besonders der ägyptische geltend,
was ja schon die gewaltige Verbreitung der ägyptischen Gottheiten nahe¬
legt (S. 218 ff.) und eben auch die Herkunft mancher Vereinsbrüder be¬
stätigt. Anders als die Verhältnisse hei Rhodos liegen, sind uns ägyptische,
besonders alexandrinische Handelsgesellschaften für Athen, Delos, Perinth,
Tomoi und Ostia, wie wir sahen (S. 81 f., 113ff.), bezeugt***), und als Gar¬
nisonen kamen Abkömmlinge des Nillandes oder in ägyptischen Diensten
stehende Fremdef) nach manchen Inseln und Küstenstrichen Kleinasiens
(Beloch III, S. 340 f.). Dabei muß man noch berücksichtigen, daß das seit
Ptolemaios VII ff) bedeutsamer neben dem griechischen sich geltend machende
nationalägyptische Element wie in den Namen zahlreicher Genossen in der
Heimatfff), so auch in denen von ägyptischen. Vereinshrüdern des Auslandes
hervortritt. So verrät sich durch die Namensform der national-ägyptische
Ursprung einiger Genossen hei den Synanubiasten Smyrnas (R 345, s. Foucart),
und ein Alexandriner wird als Platzkommandant von Thera ehrenhalber in
die Vereinigung der Bakchisten aufgenommen (B 225), deren ägyptischer
Ursprung sogar im Dialekte noch naehklingt (s. Hifler v. Gärtringen).
Daß weiterhin auch das Römertum Bedeutung für die Vereine bekam,
*) Eine Einzelheit ist der ‘Avrio%evs in Hierapytna F 19, Z. 27. Ygl. die Kibyraten
in Oxmele (B 446a, Z. 27, 29).
**) Besonders wichtig ist fiir diese Frage der Dioskurendienst (B 153, s. S. 205; 442,
s. S. 127, A. **); vgl. die Vereinigungen von avo%7\voi und svvotgcttevaaiisvoi (S. 127ff.).
***) Alexandriner in Rhodos s. S. 329.
t) Xqvimoqsv g B 473, Z. 8; KvgTjvatog B 464 e, Z. 6; Maitsdovsg B 455, Z. 8; Av/.o-
noULxr\g B 464A; TIsgya\ii]vos B 473, Z. 14 (dieselbe Persönlichkeit ist Begsvixsvg B 468,
Z. 4). Auch die Angabe der betreffenden Ägypterstadt findet sich, s. außer Begsvmsvs
a. a. 0.: diaiufisvg Z 91.
ff) B. Niese, Geschichte der griechischen und maked. Staaten seit der Schlacht
bei Chäronea HI, S. 273.
ttt) Namen ägyptischen Klangs haben wir unter den Mitgliedern zahlreicher Ge¬
nossenschaften: B 452; 453 A; 455A; 462 A; E; 464b, Z. 12, 16; 464Bä; 465a; b;
466 B; 468, Z. 24, 26, 28, 33, 34, 44 (über diese wenigen Ägypter im vornehmen Kolleg
der 30 Basilisten s. Dittenberger, adn. 24); 469 A; 472 A; B; Z 92 (über die merk¬
würdige Tatsache des Vorkommens von Ägyptern in einer Gilde s. die Herausgeber);
96; 108; 109; 112; A; B. Griechische Namen: B 454a; b; 456; B; C; D; 453; 456; 467;
A; 458; 458A; B; 459; 460; 461; A; 462D; 464b; d; f; 468 (s. o.); 470; 473; 474; A; B
(464b; c; d; 464B a — e; 471; 462 AA.; Z 90 trägt der Vater noch einen ägyptischen
Namen); Z 91; 93a; b; 97; 101, Z. 22; N 146 A; B; 147 (8. 97, A. ***); 147 Ba; b;
148 A; C.
PeeSONENSTAKD. 327
liegt auf der Hand, doch bestand sein Einfluß mehr darin, daß angesehene
Männer Ehren empfingen*). Eine aktive Beteiligung kommt, abgesehen
natürlich von den Conventen der organisierten römischen Bürger und
Italiker, wo sie ganz unter sich blieben (S. 109 fl.), in den echt griechischen
Vereinen aus der Zeit vor Christi Geburt, wenn man von den römischen
Freigelassenen (§ 7) absieht, wohl kaum in Frage. Etwas anders liegen die
Verhältnisse bei den mehr staatlichen späteren Korporationen. Bei der leb¬
haften Bevölkerungsmischung konnte es Vorkommen, daß ein Römer wie der
Ritter C. Vibius Salutaris sich um die Wende des ersten nachchristlichen
Jahrhunderts in Ephesos naturalisieren ließ und nun als großer Förderer
von Gerusie und Ephebie auftrat (B 330)**). Daß das Römertum italischen
Stammes nicht bedeutsam in eigentlich griechische Vereine eindringt, ergibt
auch eine oberflächliche Prüfung der Namen***).
Zum Schlüsse sei noch auf den deutlichen Einfluß des barbarischen
Elementes, das sich in den Namen der Spätzeit zu erkennen gibt: hingewiesen;
so besonders auf die offenbar bisweilen recht ausschließlichen Vereine Thrakiens
von Leuten thrakischer Abkunft (.B 74 a; 75), auf die bosporanischen Kollegien
(S. 323f.), auf die Verhältnisse in Gerusien des östlichen Kleinasiens; wie
z. B. in Sidymaf).
Ein Zusammenströmen von Griechen aber aus den mannigfaltigsten
Gemeinden mußte selbstverständlich schon von jeher hei den dionysischen
Künstlern wie bei den erst später organisierten Athleten stattfinden. Eine
Untersuchung dieser Frage jedoch, die sich auch auf die Heimat der nicht als
Genossen ausdrücklich bezeugten Künstler erstrecken müßte, kann als zu
weitführend hier um so eher unterbleiben, als bei ihnen die Heimat ja be¬
deutungslos wird; diese Weltbürger gehören überdies Ehren halber oft
mehreren Gemeinden an ff).
*) Außer den Kaisern (S. 233 ff.) andere angesehene Männer S. 232 f.
**) Über die Castricier bei den Hymnoden s. S. 300, A. **.
***) Es würde zu weit führen, wollte ich den oft recht zweifelhaften Versuch
machen, die Abstammung nachzuweisen der natürlich auch in unsern Urkunden zahl¬
reichen Personen, bei denen ein römischer Name Verwendung findet. Auch auf die
Scheidung von Freigelassenen und römischen Bürgern muß ich verzichten. Es sei nur
darauf hingewiesen, wie das römische Element in Thrakien, für das wir ja auch latei¬
nische Inschriften heranziehen mußten (B 63 a; b; 83 A; 90; 66 zweisprachig), sich
geltend macht; freilich handelt es sich bei diesen offenbar meist bescheidenen Gesell¬
schaften wohl nur wenig um römische Bürger (s. z. B. ToSilescu zu B 102 u. 107) meist um
Freigelassene und andere Leute niederer Herkunft. Ferner ist hervorzuheben, daß wohl
Kleinasien stark in Frage kommt (B 324; 335b; 336; 367; 371; 373; 374; 377; 379;
383; 385A; 413; B; C; 414A; 415; 418A; 419; 428; 429; 433; 435—439; 446; 451), vor
allem Ephesos (B 326; 327; 331; 333; 334), Smyrna (B 354 a; b; 358) und Pergamon
(393—398d; 400; 401), verhältnismäßig wenig Ägypten (B 453?; 470; 471; 475 a; b;
s. die römischen Inschriften: B 476; 479 Aa; b; 481).
f) Bemodorf zu F 70:
ff) z. B. A 48; 69, Z. 2; 13, Z. 2 (Ka%%7]d6viog) mit 14, Z. 2 (JTspyapjjvds); 71 33;
37; 43. Auch ähnliche Kunstgenossen, wie Hymnoden (B 85 a), ja stmmarudiarii (B 439,
S. 155) waren gelegentlich Bürger von mehreren Gemeinden.
328 Drittes Kapitel.
§ 7. Sklaven und Freigelassene.
Mußte schon im einzelnen überall auf das Vorkommen der Sklaven
(Foueart S. 7 ff.) hingewiesen werden, die fast nur in Athen und Rhodos her¬
vortraten, wie wir sahen, so ist es doch noch nötig, zusammenfassend
auf ihre Bedeutung für das Vereinsleben einzngehen. Sehen wir von den
Fällen ab, wo Sklaven einfach als Besitz eines Vereines sich finden*), so
hat man an ein zweifaches, oft nicht genug unterschiedenes Auftreten
der Sklaven zu denken. Einmal hat es offenbar wenig für das Vereins-
leben zu bedeuten, wenn in den Listen, namentlich denen der lockeren „Fest¬
vereine“ gewisse niedere Funktionen von Sklaven besorgt wurden, wie wir
es besonders für gewisse Gegenden des eigentlichen Griechenlands nach¬
gewiesen haben (S. 324). Damit rückten diese Sklaven nicht etwa in die
Stellung gleichberechtigter Vereinsbrüder ein. Wenig haben auch die seltenen
exklusiven Sklavenvereine zu besagen, mochten sie so bescheidener Art sein
wie der späte, d. h. eranistische**), des Xantlios in der Gegend von Sunion, der
im 3. Jahrhundert n. Ohr. begründet wurde (A 51), oder sich ans vornehmeren
Staatssklaven (dyfiößiot) zusammensetzen, wie das rhodische Kolleg der Dios-
atabyriasten (B 250), an dessen Spitze ein staatlicher Sekretär steht***): am
wichtigsten müssen uns die Vereine erscheinen, an denen nur einzelne Sklaven
an der Seite von Freien teilnahmen, wo also eine Vermischung der sozialen
Bevölkerungsschichten eintrat. Es ist dies hei dem angesehenen Verein der
Sabaziasten aus dem Anfang des ersten vorchristlichen Jahrhunderts der Fall,
dem außer zahlreichen Bürgern und Fremden (S. 312) ein Staatssklave angehörte
(A 48a, Z.57), bei einem Verein in Delos, wo ein mit Vatersnamen bezeichneter
ärjfiömos neben Fremden (?) dem Vorstande angehört (B 184), und bei dem
kindischen Thiasos (B 306), an dem vielleicht, wie wir sahen, nur wenig freie
Männer teilnahmen. In der Regelf) sind es demnach in echt griechischen Vereinen
nur vereinzelte dijudoioi, die sich den andern Genossen beigesellen, Leute also,
die ja auch in der Öffentlichkeit eine gewisse Rolle spielen konnten ff), eine
*) -B 241a, Z. 27f. eä[icaa den Attalisten vom Stifter Kraton hinterlassen. Bisweilen
wurden Sklaven zusammen mit einem Grundstück dem Verein überwiesen, s. V. Kap. § 1.
**) s - s - S2 - Über die Vereinigungen von Sklaven, die den Men verehren (A 30;
31) s. S. 29.
***) Möglicherweise bildeten die Verehrer des Zeus Milichios in Nisyros eine Ver¬
einigung von Sklaven oder Freigelassenen, vielleicht von Gladiatoren; es gehörten dazu
3 Kappadokier, 1 Kilikier, 1 Pisidier, 2 Thraker, aber auch 2 Koer und 1 Ephesier (B 244).
t) Recht unsicher sind einige Fälle aus Rhodos und seiner Dependenz. B 287,
Z. b 2 treffen wir einen Sklaven ans Antioclua und seinen Sohn (ßyysvfj g), die offenbar'
einem möglicherweise ausehließlich aus Sklaven bestehenden Vereine von Meniasten
(Men bei Sklaven s. S. 217) angehörten. Auch die vitrjQSTczi eines andern Kollegs (s. aber
S. 301) sind vielleicht als Unfreie anznsehen, auch wenn bei dem einen aus bestimmtem
Grunde (S. 318, A. *») der Name des Vaters angegeben ist (B 248). Schließlich möchte
man doch wohl (s. S. 320) in einem von einem y.oivöv geehrten Lyder (B 271) und einem
Phryger im Nikasionverein (B 265, Z. 26) Sklaven sehen, auch wenn in dem letzteren Falle
dieser als Leiter einer der von Nikasion gebildeten Vereinsphylen auftritt (s. S. 321).
+t) Über ihre Bedeutung für die kommunale Verwaltung der Kaiserzeit s. Liebenam,
Städteverwaltung im römischen Kaiserreiche S. 296.
Personenstand. 3?9
große Bedeutung für das Vereinswesen läßt sich den Sklaven im allgemeinen nicht
beimessen. Denn wenn sie schließlich bei den ganz unter römischem Einflüsse
stehenden, oft geradezu römischen Kollegien mit lateinischer Urkundensprache
in Thrakien, auch wohl in Kleinasien, häufiger auf treten*), so bestätigt das die
auch sonst zu machende Beobachtung, daß auf römischem Boden das Vereins¬
leben der Sklaven besser gediehen zu sein scheint, als auf griechischem**).-
Auch die Freigelassenen haben fast nur unter römischen Verhältnissen
größere Bedeutung. Das älteste und interessanteste Beispiel vom Auftreten
von Freigelassenen im Vereinslehen, allerdings in untergeordneter Stellung,
das uns zugleich eine Freilassung von Vereins wegen seihst bietet, treffen
wir im Kolleg des Diomedon auf Kos. Hier verlangt der Gründer vom
Vereine dafür Garantie, daß ein gewisser Libys und seine Nachkommen
frei sein sollen, um als Aufseher im Stiftungsgrundstücke (V. Kap., § 1)
tätig zu sein (B 229, Z. 4 ff.). Wie hier der Freigelassene nicht Mitglied
des Vereins ist, sondern nur in seinen Diensten steht***), so begegnen uns
Freigelassene in niederen Funktionen in spartanischen Festvereinen, vor allem
aber haben sie, wie wir sahen, ihre Bedeutung für die römisch-delischen
Kollegien f). Eine auffallend laxe Auffassung hinsichtlich des Bürgertums
zeigt endlich eine späte Urkunde von Sidyma, die sogar in der anderwärts
so exklusiven Gerusie drei Freigelassene aufweistff).
Mochten schließlich die Genossenschaften bisweilen mit hineingezogen
werden in die so häufige Fürsorge für die Gräber, in denen ja auch Sklaven
und Freigelassene neben ihren Herren nicht selten bestattet wurden fff), mochten
Sklaven und Freigelassene auch teilnehmen dürfen an öffentlichen Festen,
wie sie für unsere Vereine freilich erst in zweiter Linie in Frage kommen*f),
es steht doch mit den Sklaven ähnlich, wie mit den Frauen: ihre Eman¬
zipation ist, soweit wir nach den erhaltenen Urkunden schließen dürfen,
durch das Vereinswesen der Griechen nicht wesentlich gefördert worden **f).
*) S. die lateinischen Urkunden von Philippi (B 63 a; b), Nikopolis am Ister
(B 83 A: Bacchium vernaculorum-, s. Maaß S. 43, A. 43) und anderwärts (B 90). In einer
Liste aus Tomoi (B 99) findet sich eine Persönlichkeit (Z. 6) mit dem Zusatz yhog
Sofi[£ßTix6g ?]) hinter einem Sovlog (Z. 5) aufgeführt. S. S. 827, A. ***.
**) Liebenam, Röm. Vereinswesen, S. 41.173; Waltzing IV, S. 251 ff. Vgl. B 479 A a; b.
!l '* ,i ') Sehr wahrscheinlich stand es ähnlich mit dem Ini taraUiw&sig s Wilhelm
zu A 50 S. 233.
t) S. 316 f. Mancher thrakisch-römische Genosse war wohl auch ein Freigelassener
57 ’ Z - 8f - nv&mV A6[v]xdlag QsanalaviXBvg- 117 H Kalatog QUyav u. a.; s. 8. 327,
A-*”)i J a auc b manche oben als Sklave aufgefiihrte Persönlichkeit auch als Frei¬
gelassener angesehen werden könnte. Vgl. die Freilassungen bei Gildengenossen Z 6A.
tt) r 70 c, Z. 30. Vgl. über diese laxe Anschauung hinsichtlich des Bürgerrechtes
(Z. 46 mxTQÖg äSrjlov) Benndorf und Niemann.
tft) B 444, Z. 6ff.; r 29 d; 39 e ; 72 a.
*t) r 2, Z lf.; 16b; d; e; f.; 16 A.
t) Jedenfalls übertreibt Foueart (S. 7ff.), der völlig unberechtigte Schlüsse ans
dem Gebrauch des einfachen Namens zieht, die Bedeutung der Sklaven für das Vereins-
wesen viel zu sehr. Auf keinen Fall durfte er beispielsweise einen harmlosen Dionysios
(A 33, Z. 16) um seines einfachen Namens willen ohne weiteres zum Sklaven stempeln.
Viertes Kapitel.
Organisation.
Haben -wir in den beiden vorausgeienden Kapiteln das Verhältnis, in
dem der Verein zur Gottheit und zur Familie steht, beleuchtet, so läßt uns
seine Organisation deutlich den Einfluß des Staates erkennen, insofern als
dieser in hohem Grade das Muster für seine Einrichtungen abg'ibt.
§ 1. Verfassung und Verwaltung.
Von großer praktischer Bedeutung für das Vereinsleben ist es, ob die
Generalversammlung die Verwaltung und Leitung*) möglichst in der Hand
behält oder ob sie den Beamten größere Selbständigkeit zugesteht. Im all¬
gemeinen wird im Vergleich zum Staate das letztere wohl in höherem Grade
der Fall gewesen sein: es läßt sich offenbar beobachten, daß dem lebhaften
Interesse der Genossen für religiöse Zusammenkünfte nieht völlig der gleiche
Eifer für geschäftliche Sitzungen gegenübersteht.
Zunächst ist es wohl nicht bloßer Zufall, wenn wir zwar eine Fülle von
3-vvodoi, OvvaymyaC und andern auch mit spezielleren Hamen belegten Festen
antrafen (S. 247 ff.), mit Ausnahmen von Attika aber nur selten einmal auch
nur die Bezeichnungen für die geschäftlichen Vereinigungen kennen lernen.
Ist daran zum Teil auch die TTngenauigkeit der Urkundensprache**) schuld,
so ist es doch auffällig, wie wenig eigentliche Beschlüsse wir außerhalb
Attikas antreffen***).
In Attika trägt die geschäftliche Versammlung bezeichnenderweise stets f)
den alten Namen txyopa, mit dem ja hier auch alle Zusammenkünfte staat¬
*) Ziebarth S. 144 ff.
**) S. darüber Ziebarth S. 183 ff. Eine Ergänzung seiner eindringenden Unter¬
suchungen könnte nur bei Heranziehung sämtlicher Urkunden wertvoll werden, worauf
hier wegen .'er Weitschiehtigkeit des Materials verzichtet werden muß. Nur einige
Punkte, namentlich in bezug auf die Präskripte, sind im folgenden zu berühren. Im
allgemeinen erscheinen die älteren Urkunden noch etwas ungenau (s. S. 331, A. +), im
3. Jahrhundert ist die Genauigkeit am größten und nimmt dann wieder ab.
***) Das gilt namentlich von den späteren Vereinen, bei denen freilich auch die
Knappheit der Urkundensprache, z. B. bei den Ehreninschriften (Ziebarth S. 190) mit zu
berücksichtigen ist. So haben wir z. B. keinen formellen Beschluß von einer Handwerker¬
vereinigung.
t) Einen mehr allgemeinen Sinn hat wohl das einmal gerade in der ältesten
in Frage kommenden Urkunde hinter &yo$a noch zugefügte [|]i5[U]o)>os (A 2 a, Z. 16). —
Über evlloyrj (A 47a, Z. 11) s. S. 272, A. **.
Organisation.
331
licher Korporationen, vor allem die der Phylen und Demen, belegt werden*).
So heißt sie hei den Orgeonen der Meter (-4 2) und denen der Bendis (-4 3),
bei den Dionysiasteu (A 4), einigen Thiasotenvereinen (-415; 18; 19; [20]; 21),
den Sabaziasten (-448), den Iobakchen (-4 59) und einem Verein von Verehrern
des Ammon (-4 71). In fast allen**) diesen Fällen liegt eine Erwähnung
der dyopd im Präscript vor. Dabei ist es denn höchst bezeichnend, wie
hier auschließlich ayoQca xvqicu, also regelmäßige Hauptversammlungen,
genannt werden***), wo sich überhaupt eine derartige Angabe findetf). Der
Schluß liegt nahe, daß analog den staatlichen Verhältnissen diese kvqCcz nur
einmal im Monat vorkam, also die Vereine sich in der Regel mit einer Ver¬
sammlung im Monat begnügten j"[). Es findet dies seine Bestätigung durch
die Verhältnisse heim Bendisverein, wo im 4. Jahrhundert der zweite Tag
jeden Monats für die ayoQo : festgelegt wird (-4 2a, Z. 17), während im
3. Jahrhundert dafür wohl der 8. eingetreten ist fff). Deshalb genügte in den
Vereinsurkunden statt des genauen Datums *f) auch die Angabe des
Monats**f). Wie aber diese monatlichen Versammlungen, die wohl gern am
Anfänge des Monats abgehalten wurden (A. *f), um die religiösen Ver-
*) Sehömann-Lipsius, Griech. Alterth. I 390. 393,
**) Über -4 2 a, Z. 16; A 59, Z 3 ff., 86, 97 s u.
_ ***) A 2b - Z - 3; d, Z. 2; e, Z. 3; [f, Z. 1]; g, Z. 4; h, Z. 21; i, Z. 2; k, Z. 2; 3c,
Z. 3; e, Z. 20; 4a, Z. 18; b, Z. 34; c, Z. 3; 15, Z. 2f. (a. n. rav fhaamrcbv); 18 Z 2*
19, Z. 8; [20, Z. 1]; 21, Z. 3; 48a, Z. 3; 71, Z. 3.
t) Sie fehlt konsequent bei den alten Amynosorgeonen (-4 1c; d; e), aber auch
gelegentlich bei den Orgeonen der Meter (A 2e; a. A. ***) und denen der Bendis (A 3a
s. A.***). S. außerdem: A 21?; 6D?; E; 13a; b; e; 14; 17; 22 A; 46; 47a; 49; 62a; 66.
Ich möchte auch in diesen Fällen eher an eine Ungenauigkeit der Ausdrucksweise, als
etwa an außerordentliche Versammlungen denken. — Die Präscripte sind verloren: -12a,
3b; d; 6B; 16; 22; B; C; D; 32; 33; 34; 37; 63a; b; c; 56; 58; 64; 70; 72; 73.
ff) Damit erledigen sich Dittenbergers Bedenken gegen einen Vergleich der Agora
mit der Ekklesie (Syll 2 727, adn. 3).
ttt) Es ist wohl nicht zufällig, wenn wir einmal den 8. Hekatombaion (A 3c, Z. 2t.)
und ein andermal den 8, Skirophorion (e, Z. 19) antreffen.
t) Als selten sind freilich die genauen Daten nicht mit Dittenberger (Syll 3 727,
adn. 2) und Ziebarth, der geradezu nur zwei Stellen als „Ausnahmen“ anführt (S. 144),
zu bezeichnen. . S.: den 2. Skirophorion (A 20), den 4. eines unbekannten Monats (-4 6D)’
den 5. Pyanopsion (jiiyvog U. A 15), den 6. Posideon II ( A 66), den 6. Munichion (A 47a;
vgl. A 70, A. f), den 8. Hekatombaion und den 8. Skirophorion (s. A. fff), den
8. Elaphebolion (fir]vos ’E. A 59, Z. 3, s. S. 332) und vielleicht den 8. Munichion (ft. M.
A 58, Z. 2); von späteren Monatstagen haben wir nur den 17. Munichioh (A 18) und den
28. Hekatombaion (A 71, Z. 2f.); bei dem 18. Munichion A 50, Z. 24f. handelt es sich
um den Gründungstag des Vereins, also wenigstens zunächst nicht um eine äyoqä. xvqicc.
M 't) Über das häufige Auftreten des Munichion bei den Meterorgeonen (A 2b; d;
C; f; g; h; i) s. Lölling (AsXnov 8, S. 103 ff.); daneben kommt hier auch Hekatombaion
(ftijTog iE. c) und Skirophorion (k, 8. S. 10 f.) vor. S. den Munichion außerdem: A 21; 47;
48a, Z. 3, 61 (vgl. A 70: 6. ? M., wo freilich nicht das Datum eines Präseripts vorliegt),
Posideon (A 4a; b? ; c), Anthesteriou (ft tjvbg ’A. A 17), Elaphebolion ( A 21), Thargelion
(-122 A), Skirophorion {^vog 2. 14; 19). — Anch die Angabe des Monats fehlt bis¬
weilen in sonst vollständigen Präscripten: A lc; d; e; 3a; 6 E; 13a; b; c; 46; 54;
62a; 72?
332 Viertes Kapitel,
einigungen vorzubereiten, gut zu diesen (S. 252 f.), sowie zu den monatlichen
Leistungen stimmen, liegt auf der Hand. Der Bemerkung Ziebarths (S. 144)
jedoch, daß „außerordentliche Versammlungen von dem dazu kompetenten
Beamten zu jeder Zeit einberufen werden konnten, ist wohl höchstens eine
gewisse theoretische Bedeutung bcizumössGn: In unseren Urkunden wenigstens
lassen sich fast keine außerordentlichen Versammlungen nach weisen. Nur
bei den Iobakchen (A 59) beruft der Priester nicht nur, um die Satzungen
zu revidieren, eine Agora (I. 3f.), die vielleicht mit einer regelmäßigen zu¬
sammenfiel ), sondern er ist auch ebenso wie der Gegenpriester dazu ver¬
pflichtet, wenn die Hilfe des Vereins von einem geschlagenen Genossen gegen
den Beleidiger angerufen wird (Z. 86, 97).
Außerhalb Athens wird die geschäftliche Versammlung nur höchst
selten**) ausdrücklich genannt: als ayopd findet sie sieh vielleicht bei argi-
vischen Mysten der Meter (B 4, Z. 8)***), als ixxlipla bei den tyrischen
Herakleisten auf Delos (B 166 a, Z. 1, 5) sowie bei den in Samos zu¬
sammentretenden cdsicpojiEvoif) und bei der einzigen Dorfgerusieff), als
ffvUor osttf) im Verein der Epikteta*f) und in Rhodos (s. u.), während die
Ausdrücke für religiöse Vereinigungen, <Jtwoö'o<?**t) und 6vvaymytj***f), für
geschäftliche Zusammenkünfte kaum gebraucht worden zu sein scheinen.
Offenbar sind auch diese geschäftlichen Versammlungen, wie die entsprechenden
in Attika, selten gewesen. Der övMoyog im Epiktetaverein scheint sogar
in r egel mäßiger Weise nur einmal im Jahre, am zweiten Tage desselben,
*)/§!• “W“ 2 ' evvijyaysv itgwrm g. Dittenberger (adn. 3) weist darauf hin, daß
der 8. Elaphebolion zwei Tage vor einer Festfeier war, also auch im allgemeinen für
geschäftliche Abmachungen (s. A. **f) recht geeignet.
**) Über die außerhalb Athens üblichen Bezeichnungen für staatliche Zusammen¬
künfte s. Swoboda, D. griech. Volbsbeschlüsse S. 307ff. Auch das Datum fehlt meist;
s. nur B 166 a (8. Elaphebolion), 267 a, Z. 2 (12. Diosthyos), T29c, Z. 3 (18. Genesion),
s. A, f; außerdem B 2A (jmjtos . . .), B 163 (ftijvös Kqovimvog), 439 A (ji. Jiov); N 49
(Jqt s^u[öi]mvog).
Daß fw« der allgemein übliche Ausdruck auch außerhalb Athens war
(s. Schömann-Lipsius, II S. 674), läßt sich also wenigstens nicht nachweisen.
, +) riBb, Z. lff. fdoisv zotg &. iv zjj yegovziY.fi nalaiezga Ovvax^etaiv de ix«U j-
eiav (als Datum ist der 7. Lenaion angegeben). Mit dieser Ausdrucksweise, die auch auf
die geringe Geschlossenheit (s. S. 103 f.) solcher &lu<p6p,evoi hinweist, vgl. z. B. mSo^v
rote fqp?)|3[oj]s avvel&ovaiv N 1 by, Z. 3.
,, Üt) D41A, Z. lff. Freilich ist hierbei die übrige Dorfbevölkerung beteiligt. Die
Erklärung von Dittenberger (adn. 3) scheint mir nicht zutreffend.
ttt) Über avlloyoe als Bezeichnung von Versammlungen von Tribus usw s Ricci
zu B 220, S. 147.
t) B 220, Z. 149, 203, 229, 231, 269, 286, 287; über avlloysvzmov (Z. 163f., 226)
s. V. Kap. § 2. ’
**f) Die Ergänzung [fdo|ev zäi xowm rav] Bauyiax&v, iv [voßcttca avmäcoi] (B 225,
.1 .) ersc eint mii daher recht zweifelhaft. Daß freilich ausnahmsweise bei einer
religiösen Zusammenkunft auch einmal Geschäftliches erledigt werden konnte, ist sehr
wohl denkbar (s. S. 247, A. f).
*f) Offizielle Verhältnisse einer Gemeinde haben wir wohl bei der ägyptischen
mvxymyr,, die sich mit Geschäften befaßt (B 461 A, Z. 1), vgl. aber S. 248. Für Thera
ist evvayayd nicht in diesem Sinne zu belegen, wie Ziebarth (S 144, A. 1 ) meint.
Organisation. 333
einberufen worden zu sein (B 220, Z. 203 f.), wenn auch bei der Konstitution
des Vereins einmal eine außerordentliche Sitzung an einem bestimmten Tage
(10. Diosthyos) festgesetzt wird, um die Wahl eines nötigen Verwaltungs-
beamten zu vollziehen (Z. 267ff., s. § 2). Wie aber der evlkoyog in ein
zeitliches Verhältnis zur evvoS og tritt, lehren die Zustände bei den Haliaden-
Haliasten, bei denen der auf die övvoSol im nächsten Monate folgende
gvlloyog besonders betont wird (B 267 a, Z. 60f.)*).
Über das Verfahren**) bei den geschäftlichen Versammlungen haben wir
nur wenig bestimmte Angaben, aber auch sie lassen erkennen, daß es in den
Vereinen zwar ganz analog den staatlichen Formen herging, daß aber schon
die laxere Ausdrucksweise im allgemeinen auf eine geringere Genauigkeit im
Betriebe schließen läßt. Als Einberufer treffen wir bei den attischen Bendis-
orgeonen (?) Epimeleten und Hieropoioi {A 2 a, Z. 16), im Epiktetaverein
den Epissophos (B 220, Z. 203). Nur bei den Iobakchen werden die obersten
Beamten, der Priester oder an seiner Stelle der Gegenpriester, als diejenigen
genannt, welche die für das bei ihnen beantragte Sühneverfahren nötige Sitzung
berufen (A 59, Z. 85 f.), wie ja der Priester auch die Versammlung zur
Beratung der von ihm vorgelegten Statuten veranlaßt (Z. 3 ff.). Daß den
Vorsitz der dem Range nach oberste Verwaltungsbeamte führte, ist wohl als
an sich wahrscheinlich Ziebarth zuzugehen; doch werden wir sehen (§ 2),
daß es oft nicht leicht ist, diese Persönlichkeit zu bestimmen. Bei den
Iobakchen treffen wir ein kompliziertes Verfahren, das staatliche Verhältnisse
nachahmt. Nicht der einberufende Priester, sondern ein besonderer Proedros
leitet hier wenigstens die Abstimmung (Z. 20 f.). Anträge konnten von jedem 1
Genossen eingebracht werden, ja es wird auch diese Tätigkeit, wenn sie für
den Verein ersprießlich wurde, zu den besonderen Verdiensten gerechnet***),
meist freilich wird davor gewarnt, gesetzwidrige Anträge zu bringen und darüber
abstimmen zu lassen Nur in attischen Urkunden wird aber
*) Daß das Wort avUoyog auch für religiöse Zusammenkünfte gebraucht wurde,
wie Ziebarth (S. 7 über den Epiktetaverein) behauptet, läßt sich wenigstens nicht er¬
weisen. Höchstens ist hervorzuheben, daß in der staatlichen Korporation der Euthalidai
in Rhodos die Bekränzung, die sonst in der Festversammlung vorgenommen wurde
(S. 256, A. fff), in einem avlloyog stattfindet (B 285, Z. 17). Wenn bei den dionysischen
Künstlern der Kaiserzeit (A 69, Z. 56) nach Erwähnung spezieller Gelegenheiten für das
avayogsvea&ca (s. S. 256, A. -ftt) auch von %äg avlloyog die Rede ist, so scheint das
Wort im allgemeinen ginne gebraucht zu sein. — Auf die Möglichkeit, daß avviSgiov
und %oivov (Swoboda S. 310) sowie irljj-fioj (Ziebarth S. 144, A. 1) u. a. im Sinne von
„Sitzung“ gelegentlich gebraucht sein könnten, ist hingewiesen worden (S. 163, A. ttt).
doch liegt es meist näher, auch an den betreffenden Stellen nur an eine Bezeichnung für
den „Verein“ zu denken.
**) Über den Ort s. V. Kap. § 1.
* *) A 2 i, Z. 10 f. dGrivevztsv de xai Ajrppliipaza Ai r<p Gvvtp&govzi (ähnliche Aus¬
drucksweise s. A 3, Z. 16).
t) B 267 a, Z. 98f. fzijze yvviuav ygÜTpua&ca injzc rote äg^ovai xgou&efzeiv ; Z. 101
o ygäzpag o izgo&elsi A 2a, Z. 13 ) ent’prppiarp. naga xovde zov vo/tov; vgl.
Z. 14; fifze elzcai pfre ygmpca B 220, Z. 257; vgl. Z. 261, 262, 263; N 140h, Z. 13
[fMjdtW d]s -Aarix rovSe tov ibrpptfjtutzog i7ii['ibrypiJ<jcx>daL fwjre [sljnsfv.
334
VIERTES KäPITEE.
der Antragsteller in der Regel genannt*), außerhalb Athens ganz aus¬
nahmsweise*). Daß als Antragsteller gern die leitenden Beamten auf¬
traten, an die man sieh deshalb auch mit Vorschlägen wendete (B 267a,
Z. 98£, s. S. 333, A. f), liegt in der Natur der Sache und wird durch die
meisten uns bezeugten Einzelfälle, soweit sie nicht aus Attika stammen, wie
wir sehen**), bestätigt. Aber auch in Attika bekommen zur Kaiserzeit die
Beamten nach staatlichem Vorbilde***) entscheidenden Einfluß auf die Be¬
schlußfassung. Das lehren uns besonders die Verhältnisse hei den Jobakchen
{A 59), die uns zugleich den Verlauf des Abstimmungsverfahrens vergegen¬
wärtigen. Werden hier schon die früher einmal beschlossenen Statuten als
die S6yfiarcc zweier Priesterf) bezeichnet (Z. 10 £), so verliest auch jetzt der
Gegenpriester die Statutenvorschläge, die zunächst den Beifall der übrigen
maßgebenden Beamten, des Priesters, Archibakchos und Prostates gefunden
haben. Auf die begeisterte Acclamationff) hin läßt nun wohl der Vorsitzende
Priester durch den stpdsdposfff) die Frage stellen (msqcot&v), und es erfolgt
die Abstimmung durch Cheirotonie (Z. 18 ff.). Bei den dionysischen Künstlern
wie auch bei den Athleten der Kaiserzeit wird nach staatlichem Vorbilde
(Swohoda S. 180. 201 ff.) dem Nichtbeamten als Antragsteller sein Recht formell
in der Weise gewahrt, daß sein Name mit dem Zusatz eiäv^aä^voQ vor
dem des die Abstimmung Leitenden (ixiiprjqjieufiavos) genannt wird*f).
*\ A1 V d; e; 2b ’- d; e; S ’ Z ' 22; i; k; 3a; °! e - Z - 811 4a . z -19, [84] ;
Lb, L. 36] i c, Z. 3f., 52 (bei den Dionysiasten wird er am Anfang und am Ende der Urkunde
genannt); 6 E; 13c, Z. 45; 14; 15; 16; 17, Z. 2; Z. 28 (Zusatzantrag); 18; 19; 20- 21- 47a Z 44
(der Antragsteller steht am Ende); 62a; [66?]; 71; [72?]. - Der Antragsteller fehlt (Swoboda
S. 24 f.; s. S. 330, A. **): A13a; b; 46?; 49; bei 22A und 48a handelt es sich wohl nm
Gründlingen, und es ist der Antragsteller selbstverständlich; über A51a s. S. 272, über A&0
, . 274. — Merkwürdig ist besonders die Wendung [f<J 0 ]|«, xoivy yv&y,y naUnnvl] (A 6 D).
Es können auch Aufzeichnungen, besonders von Listen, ohne Beschluß erfolgen: 47 ; 45 .
B 43 ( i>riester der Artemis); 166a {uQ%i&t,cctitye)\ 240 (3 Antragsteller); 267a, Z. 1;
439 A (isQuttvav)-, 449, Z. 9 (Zusatzantrag: über Uysi a. Dittenberger adn. 6); r 29 c
Z. 4f. {yv& m . . . r9w «fo, ff ); e, Z. 5* (staatlich?). - Vgl. Siiey^uhcuvto (ÄrchimysteJ
un ein Genosse) B 321, Z. 3. — Der Antragsteller fehlt: B 2A; 24; 25; 26- 94- 163-
210; 221; 225 (s. S. 332, A.*f)i 227; (308, Z. 22f. ist es selbstverständlich der GründerU
462; 46S; 4B6 i 11; 12; 13; 17; 21B; 23 A; 28; 30; 31;
33; 34 (s Ziebarth S. 185); H 18; N 62; 140 b. - Als Antragstellende werden die Be¬
schließenden selbst m gewissem Sinne genannt, da noch eine Bestätigung durch eine
er f° rdellicl1 ist: B 60 ! «7, Z. 3 ff., 7 (s. Dittenberger adn. 20); 458, Z. 8.
) bwoboda S. 179 ff.; Liebenam, Städteverwaltung im röm. Kaiserreiche S. 246 ff.)
t) Es kann sich um die zu verschiedenen Zeiten amtierenden Priester handeln, s.
Drerup S. 363. 5
++( Zu diesen originellen Äußerungen südlicher Lebhaftigkeit (Z 13 ff) sind die
“TT+TTT d6r (-E Z. 35 ff.) zu vergleichen,
ttt) Maaß (S. 20, A. 4) u. a. fassen ihn als eigentlichen Vorsitzenden auf.
ß« 7 Wird charakteristi£lcller Weise zugefügt aal adert S «Js avvoSov)-, 64;
Z - 9ff d 69 Agonothet); H 19. - Daß bei den dionysischen Künstlern von je ein
offizieller Besch uß von dazu beauftragten Beamten beantragt sein mußte, schließt
mebarth willkürlich aus dem Pehlen des Antragstellers (s. A. **), eine Behauptung, die
curch die Verhältnisse der Kaiserzeit nicht an Wahrscheinlichkeit gewinnt 4S Z 16
(eloyrsyxsv äiyau) ist zu fragmentarisch erhalten, um etwas daraus zu schließen. ’
OrsanisaIios.
335
Eine seltsame Einzelheit bleibt das schon von Ziebarth hervorgehobene
Verfahren bei den Soteriasten: hier wird vom Plenum erst eine Kommission
von vier Mitgliedern vorgesehlagen, welche die Ehrung des verdienten Be¬
amten beantragt (A 47 a, Z. 29 ff.).
Wie in dem schon erörterten Fall hei den Iobakchen erfolgt auch
anderwärts die Abstimmung durch Stimmsteine; handelt es sich doch meist
um persönliche Fragen; so bei den Iobakchen um Aufnahme in den Verein
(A 59, Z. 35, 54, 59: iprjcpoipöQrid-eis), um eine rechtliche Entscheidung
über eine stattgehabte Schlägerei (Z. 86), vor allem um Ehren (A 47 a,
Z. 44 ff.) und die noch zu besprechenden Beamtenwahlen (§ 2). Bei der
Abstimmung hat gelegentlich der oberste Beamte, z. B. der Priester bei den
Iobakchen, das Vorstimmrecht {xQoriyovjiivov Z. 87 £). Ob es Bestimmungen
über die Beschlußfähigkeit gab, wissen wir nicht, nur erfahren wir, daß hei
den Iobakchen die Verpflichtung zum Erscheinen in der Versammlung, wo
über eine Schlägerei entschieden wird, unter Androhung einer Strafe von
50 Drachmen für das Fernbleiben aussprochen wird (Z. 96 ff.). Eia Ab¬
stimmungsprotokoll, das uns die Einstimmigkeit von 60 Mitgliedern bezeugt,
ist am Ende des Beschlusses der Soteriasten angefügt*).
Auf den Inhalt der Beschlüsse näher einzugehen, der ja fortwährend
zur Besprechung kommt, würde zu weit führen. Nur soviel sei hervor¬
gehoben, daß die Ehrenbeschlüsse in einer außerordentlichen Weise über¬
wiegen. Daneben gehen Fragen der Religionsübung und der Verwaltung,
besonders der Finanzverwaltung u. a. einher.
Hat nun ein Beschluß**) Gültigkeit erlangt***), so ist es bezeichnend für
das Vereinslehen, daß wohl nicht selten erst wieder der einzelne finanziell
eintreten muß, damit das Beschlossene ins W’erk gesetzt werden kann ([ojroot;
avvrskeje&ei ta si/jrj(pi6i.is[va] A 21, Z. 8). Nicht minder ist es charakteristisch,
daß manche Fragen der Entscheidung der Beamten überlassen werdenf),
*) A 47 a, Z. 44 ff. Uber einen ganz ähnlichen Abstimmungsvermerk in einem
knidischen Staatsbeschluß (Collitz 3505) s. Swoboda S. 12.
**) Neben dem Ausdrucke irrjfficu::, der massenhaft namentlich in der Bestimmung
über die Aufzeichnung des Beschlusses vorkommt, findet sich auch vielfach Soyfiu: A 47 a,
Z. 38, 39, 45; 59, Z. 15, 16, 22; B 24, Z. 43; 93, Z. 11; 308, Z. 50; A 3, Z. 16; 23A,
Z. 4f ; N 154, Z. 3?; vgl. m öoS-ccvra B 220, Z. 243, 246, 253; 267a, Z. 19; 285, Z. 18;
tu dedo[yg,£Va] A 17, Z. 6. Kann schon der Ausdruck doyuK gelegentlich zunächst
für den Antrag gebraucht werden, der erst Gültigkeit erhält (A 47a, Z. 45: ule ISoxu
tode TO Soyfiu yivQiov eivcn), so kann dies auch bei yvafirt der Pall sein: B 341 a, Z. 2;
267a, Z. 98, 102 (ä yayt[u ot\bmv clxvQog lata); A 17, Z. 1.
***) S. A. **. B 341a, Z. 34: xvQ&aai . . . tov Isqöv vötiov. B 384, Z. 16f. toä[s tb tp.
x\vqlqv tV;r[oj elg t]bv chtavta yoovov. Daß die Wendung xvQa&tvtos tov Arj(yio'uo:toe
u. a. (267a, Z. 15; 285, Z. 13f.; 312, Z. 2f.; 319, Z. 6, 17f.; T 29 e, Z. 17 f.) nicht auf eine
Bestätigung durch eine staatliche Potenz hinweist, sondern eigentlich nur ein Pleonasmus
ist, hat Swoboda S. 17 ff. nachgewiesen. Über die Urkundszeugen s. S. 281, A. j-j-j-*
t) So sind gewisse Verhältnisse bei den Iobakchen der Entscheidung (xyivstv,
imxqivsiv) der Priester übex-lassen, wie die Verwehrung des Zutritts in das Heiligtum in
gewissen Fällen (A 59, Z. 54, 71) und die disziplineile Entfernung - eines ungebührlich
auftretenden Mitglieds (Z. 139). S. § 2.
336
Viertes Kapitel.
die sieh ja auch für die Durchführung des Beschlossenen verbürgen*), wie
sie über der Einhaltung der Vereinsgesetze**) wachen, ja die Gesetzgebung
bisweilen zum Teil in den Händen haben***).
Außer den eigentlichen Beschlüssen kommen natürlich auch andere
Dinge in den Versammlungen zur Verhandlung, an die dann eine Beschlu߬
fassung anknüpfea konnte; dahin gehören vermutlich Rechenschaftsberichte
*) A 59, Z. 30 f. (tov H7]dsv avt&v Xv&yjvca).
**) ^ ber den des Vereins mit seiner geringen Bestimmiieit hat Ziebarth
(S. 144f.), der die wichtigsten Fälle aufzählt, richtig geurteilt. Am vollsten lautet der
Ausdruck bei gewissen attischen Eranisten (A 33, Z. 5 ff. [xatk xobg »ojftovs xobg xoLvoig
r[mv igcaiutt&lv xccl xbv fyavov), am feierlichsten ist der vofios äxivrjxog bei den Haliasten-
Haliaden (B 267 a, Z. 103f.) und der hgog voftog bei den Attalisten 341a, Z. 17, 35,
vgl. 28 f.: xu^isga/xivos itp’ Savtov). Neben dem üblicheren Singular findet sieh nicht selten
der Plural. . Außer den uns wirklich erhaltenen vdgor oder doch bedeutenderen gesetz¬
lichen Bestimmungen, die sich auch in der Form des Dekretes finden, oft auch nur
modifizierte Stiftungsstatute sind (4 2»; g; h; 50, Z. 30 ff.; 51; 59; B 95?; 96; 220' 221;
228; 229; 308; 393; 418; 449;-r 19), haben wir zahlreiche Hinweise auf die Vereinsgesetze’
vor allem mit der Wendung xaxk xbv voiwv (tovg ro/iovg). So bildet das Gesetz die
Grundlage aller Teilnahme (A 4c, Z. 44: x. x. v.); ihm darf man nicht entgegenhandeln
(r 19, Z, 16), sondern muß man gehorchen (A 13, Z. 11 rote v. äxolov&jaa S ). Oft wird
auf dasselbe hingewiesen, wenn es sich um den Vereinsbetrieb handelt: um Kultfrao-en
(B 21 o, Z. 5, 14, 21, 26f.: x. z. v.\ A 30, Z. 13: a! x. xoiig v. dvaiai; B 96, Z. b 13 olg ixti-
H *'■)■ Bestellung der Beamten (B 220, Z. 239 *. xbg „.; A 4c, Z. 30 6 v. xiov
oQjeävav xcd.nl ), sonstige Fragen der Verwaltung (B 220, Z. 242f. x. xov A 3a, Z. 23f.
XCL ngooxmxijisvci . . . i[xb x]äv viiiav), namentlich finanzieller Art (A 19, Z. 20 x. xbv v .;
33, Z. 5ff s. o.; B 94, Z. 10: x. xbv v.-, B 220, Z. 145, 164, 176, 220, 239, 266: Eintreiben
a. zog V.), Aufzeichnung der Beschlüsse (A 16, Z. 18; B 220, Z. 212 x. xbv *.). Vor allem
aber bezieht man sich bei den Ehren (s. § 3) der Bekränzung und der Publikation derselben
aut das Gesetz; sie erfolgt x. xbv v. (A 4a, Z. 28; c, Z. 28f.; 71, Z. llf.; B 267a Z 26- x
robgv.-, vgl. die offiziellen Inschriften B 163, Z. 19: & s . 6 v. ngoexaaau', B 461 a’ Z. 15 : x.
x. ctaXQLOv v.) und der Kranz ist ein Gxicpavog d ex xov v. (A 11, Z. 24, 29; 12 Z 16- 13
Z. 19; iisyioxog B 267a, Z. 18; r 17, Z. 4; über die-richtige Auffassung dieser Wendung
Ziebarth S. 145 , 188 f. ; Dittenberger, Sjll 2 . 728 adn. 14) Der Belohnung steht die
estrafimg gegenüber: B 220, Z. 210f, (xb ix xov v. btixiytov)-, 267a, Z. 93, 103f. ifvoyog
xmc V. oder xön v. ixivfam). - Bisweilen treten für v. vollere Formeln ein: zu xcczk v.
(B 220, Z 245f. Verwaltung); nuvxa zu x. xbv v. (B 220, Z. 268 f., 272f. Aufzeichnung.
Mit der Wendung xk ynygu^ivu iv xolg (rfi) v. (B 220, Z. 225 f. Finanzen, 240 = f
Bestrafung) ist der allgemeine Ausdruck zu yxygu^ivu u. a. zu vergleichen, der sich
natürlich auch auf bloße Beschlüsse und sonstige Abmachungen beziehen kann (A 69
17f., 20f.; yiyguxtxui A 17, Z. 22; xu»6[xi xccl vgoy{y]g. B 312, Z 25- vgl xcc
y. A 2g, Z. 13 (religiöse Fragen); B 220, Z. 230 (Geld), xccxk xk y. B 220, Z. 142 (Ämter)-
7 2 Vof,n 6 r (F v eSt) ' 7 ' B 22 °’ Z - 157 ! 315 C > Z - 9 (Verwaltung), xcrif Sy. B 220,
V n P ) ' f lay - B 229 ’ Z - 115 (Verwaltung), ixhg &[y yt}yg. B 229, Z. 132 f.
(Verwaltung).— Unklar sind Erwähnung von vöiiog: A 22 C, Z. 1 und Kogoi: B 23
f- ’ * ~ , neb o en das Gesetz das Teatam<Mlt des Stifters, aber auch die Beschlüsse
(b. Abo, A. ) als maßgebend treten, lehren besonders die Urkunden einiger Familienvereine:
-B 220, z. (115), (153), 206f., 212f.; 222 f., (223), 242f., 246 f., (vgl. 274, 282 ); 308 Z. 49 fi
tov %Q7i6iiov neu trjv VTtoQ'iQ%7\v 5 t[a]t tb S'oyiicc.
***) Besondere vofioygacpoi haben in Tegea einen vo,uos zu verfassen (Swoboda S 237)
wöbe, es sich freilich nur um Bestimmungen über Ehrenbezeugungen zu handeln scheint
.B 22 A); auch bei den Attalisten wird dem Gründer Kraton eine vouo&nolu negl ixd-
axeov zugeschrieben (B 341a, Z. 26). S. § 2.
Organisation.
über religiöse und finanzielle Maßnahmen, die noch bei Besprechung der
Beamten zu berühren sind*).
Schließlich sei darauf hingewiesen, wie gewisse Korporationen, besonders
der Spätzeit, in ihren Beschlüssen vom Staate abhängig waren, ja wie Alters-
vereimgungen und Gilden zum Teil und bis zu einem gewissen Grade als
staatliche zu gelten haben**).
§ 2. Beamte.
Das Vorbild des Staates mußte natürlich auch bei der Bestelluno- der
Vereinsbeamten sich geltend machen. Wenn wir aber seben werden, wie”kein
Verein derselben Stadt in diesem Punkte dem andern in hervorragendem Maße
gleicht, wie die Urkunden desselben Vereins Verschiedenheiten hinsichtlich
der Betätigung der Beamtenschaft zeigen, wie überhaupt hier alles beweglich
und veränderlich ist, so könnte man sogar bisweilen vermuten, es beruhe die
scheinbare Verwandtschaft mit staatlichen Einrichtungen auf einem zufälligen
Zusammentreffen bei Schaffung entsprechender Einrichtungen. Auf keinen
Pall darf man zu großes Gewicht auf diese Verwandtschaft legen***). Einmal
waren die wechselnden Bedürfnisse bei einer meist so kleinen Gemeinschaft
in viel höherem Grade maßgebend, als im Staate, anderseits läßt sich auch
ein Streben m den Vereinen nicht verkennen, das auf Neugestaltungen und
Neubenennungen ausgebt. In diesem Punkte berühren sich die griechischen
Vereine mit den römischen Kollegienf), sie unterscheiden sich aber von
ihnen durch noch größere Mannigfaltigkeit und Veränderlichkeit der Ein¬
richtungen. So ist die Frage nach .der augenblicklichen Bedeutung eines
Amtes gar oft zu trennen von der nach der offiziellen Schätzung, die es in
der Regel genießt. Es liegt in der Natur der Sache, daß bei unseren kleinen
genossenschaftlichen Gebilden sich nicht nur die Wertschätzung eines Amtes
überhaupt ändern kann, daß es im Laufe der Zeit an Bedeutung gewinnt '
o er verliert, son dern daß es für den Augenblick neu geschaffen wird, daß
*) Über die Akten der Vereine s. § 2 u. V. Kap § 1
-) Die von Ziebarth S. 166 ff. behandelte Frage kann hier nicht nochmals zur Er¬
örterung kommen, so reich das Material auch ist, und wird nur im letzten Kapitel
leder beiuhrt werden. , Vgl. die Berichte (ictayyilUiv IVlbb, Z. 6) der Ephebenkos-
r 29 de “ V ^ d6n Geme j“ den (fafl»®* * 89 A, Z. 5; r 23 e, Z. 7;
T 29 e, Z. 6) die vorläufigen Beschlüsse faonygdyuvxo r 23 c, Z. 4) und ihre Bestätigung
beTrifftT 1 O ’ s U ' r i 361 ^ Chtigste neu hinzugekommene Fall aus älterer Zeit
betrifft die Orgeonen der Bendis (A 3c). Den Thrakern hat das attische Volk offenbar
,n r j 0 t lr " r,a ! S Ugov zugestanden (Z. 5f.), und das Gesetz der Stadt
f ■ “’’ ■ , 0t «'•]) schreibt ihnen vor, wie sie ihre Prozession (g. 266) aus-
fU «“v a , ben ' „ Ub “ B 186 ' Z ' 25 S - S - 383 > A -*++t- - Über a . S. 28.
) Vgl. außer Zmbarth (S. 147) z. B. van Gelder, Gesch. d. alten Rhodier, S. 274:
„ m a gemeinen ahmten bekanntlich die fyavoi so viel als möglich den Staat nach. Sie
gaben ihren Magistraten vorzugsweise die Namen und die Functionen der Staatsmagistrate“
Es ist diese Erscheinung wohl gerade bei bedeutsamen Vereinen am wenigsten der Fall
daß sie anderseits bei unselbständigen Genossenschaften gelegentlich sogar in Kinderei
ausarten konnte, werden wir sehen.
f) Kornemann: Pauly-Wissowa IV,, Sp. 420. — S. Ziebarth, S. 147 .
Poland, Gesch. d. griech. Vereinswesens. 22
338 Viertes Kapitel.
es ganz eingeht oder doch wenigstens ruht. Die Änderungen mögen oft so
vorübergehender Art gewesen sein, daß es bedenklich erscheint, mit Ziebarth )
von Verfassungsänderungen zu sprechen*). So bekommt beispielsweise
das Schatzmeisteramt in gewissen Zeiten hohe Bedeutung, und der Vor¬
sitzende des Vereins übernimmt es für längere Zeit mit (Ä(4a—d; 47 a), in
einem anderen Falle macht sich neben dem Vereinsvorsitzenden, dem Isqsvs,
einmal nur ein Beamter nötig (^f48a, Z. 10 f.), der sich raglag xai ygag- 4
[uxtevg Kal BTUjisXriirig nennen kann, also drei sonst gewiß auch in dem be¬
treffenden Verein getrennte Ämter in seiner Person vereinigt. Mit einer
gewissen Regelmäßigkeit war wohl bei den teischen Techniten das Priester¬
tum des Königs mit dem Amt des Agonotheten vereint**), und von der
attischen Synodos wurde oft der leitende Epimelet als Architheore (Al 1 D, f
Z. 14, 47; E, Z. 39) oder wenigstens Theore (<d 1 C, Z. 7 mit 29 f.) entsendet.
Auch in der Kaiserzeit schickten die agonistischen Verbände 'ihren Leiter .1
an dfen Herrscher (H 43a, Z. 10; b, Z. 12; i, Z. 7). Abgesehen von solchen nicht
seltenen Ämterkumulationen, wie sie wohl die finanzielle Lage der Vereine mit
sich brachte***), mögen auch sonst die Kompetenzen der Beamten oft un¬
bestimmt f) gewesen sein, und es können bisweilen verschiedene Beamte
wegen derselben Sache begrüßt werdenff). Es erscheint daher auch äußerst
bedenklich, mit Ziebarth von einem cursus honomm nach Art der römischen
Verhältnisse zu sprechen fff). Gewiß wird man oft in den Listen eine gewisse
*) Die wichtigste Umgestaltung der Verfassung (vgl. B 393; A 59, S. 274), die im M
Verein der Meterorgeonen, die Ziebarth (S. 195 f.) erörtert, stellt sieh als weit weniger
bedeutsam heraus, da A2a, den Bendisorgeonen zuzuweisen ist.
**) A 12, Z. 1 f., 17 f.; 15, Z. 2 f. (de coli, artif. Dionys, p. 12); über 16 D, Z. 2
s. S. 231, A. ***; aber auch der Dionysospriester bann im selben Jahre Agonothet werden
(z/ll, Z. 8f.; vgl. Z. 6f., 9f.).
***) Über A 16 (Foucart 26) s. Heinrici, Zft, f. wiss. Theol. 19, S. 493. — Auch bei Vereinen ,
des späteren Typus findet sich gelegentlich diese Erscheinung: U35m, Z. b8f. (5 ccmbg
yga[i[iaxsve [*]cci yviivaeLagxog); 50a, Z. 11 f. (legivg n. ygan/uxzivg); N 148 A, Z. 6 (itgoaxa-
xovvxog xal ygaiiixarBvovrog). S. B 108, Z. 4 f. : xXbivov.ogllol [xcci y]vyivaatdgxca. — Der
vcam[ot6g], der lebenslänglicher Priester wird (B2A), ist wohl als wirklicher Erbauer
des Tempels anzusehen, nicht als ein Beamter, der diesen Namen trägt. Über den ifdn-
xtaog s. S. 412.
f) Die Kompetenz wird bisweilen durch das Verbum i-xtßäXXsiv ausdrücklich be¬
tont: B 26, Z. 28; 220, Z. 171, 211; vgl. [rm i]xL§btXXovzi liegst B 229, Z. 79 f. — Wirsehen
aber gelegentlich don zetuiug durch den ygaiLtucxBvg vertreten (A 2 i, Z. 17), den Priester
durch vzioäsxnu.Bvoi (B 24, Z.30, vgl. 7. 21 ff.) oder auch, im Weigerungsfälle, durch fai[iijvioi
(B 308, Z. 27 ff). Bisweilen worden die Funktionen eines Beamten erweitert (xertaoraotpie
Sb [ui] y.zX. ß 13, Z. 8f.). — Zu erinnern ist auch an dio vielen unbestimmt bezeichnten
Kommissionen, die noch zu besprechen sind, und an die geringe Schärfe in der Schei¬
dung (s. u.) von ägxv and iiiiiiiXsia (A 16, Z. 10 Sirift Heia zfjg xauisicxg; A 18, Z. 29f. u. 22C,
Z. 6 f. ol d[ri -/.liOxCTtifjfrot sig raf f.) sowie XBixovgyia (s. Xstxovgystv A 21, Z. 7), Vgl.
Ziebarth S. 148.
tt) isgevg oder üv&isgsvg (A 59, Z. 85, 104, 1081'.), lsgsvg oder ug%ißcrA X og (A 59,
Z. 66 f., 92 f., 140) bei den Jobakchen.
ti't) S. 146 f.: „Wenn sich auch keine statutenmäßige Restimmung findet, daß mau
die niederen Ämter bekleidet haben mußte, um in die höheren zu gelangen, so war es
doch faktisch fast immer so (?), wenigstens bei den durch Wahl zu besetzenden Ämtern“.
Organisation. ggg
Reihenfolge in der Aufzählung der Ämter eingehalten haben*); daraus ist
aber ebenso wenig notwendig ein scharfer ßanguntersehied zu folgern, wie wenn
z. B. in unserem Vereinsleben der Schriftführer vor dem Kassenwart genannt
zu werden pflegt. Läßt sich hei unserem verhältnismäßig bescheidenen
Material auch kein strikter Beweis führen, so sprechen doch die erörterten
Verhältnisse ebenso wenig für Ziebarths Annahme wie innere Gründe.
Nicht einmal für niedere Funktionen ist der Versuch gelungen, ein beschei¬
denes Avancement nachzuweisen**).
Wenden wir uns nach diesen notwendigen Vorbemerkungen***) der Be¬
trachtung der Einzelämter auf), so werden wir sehen, daß das römische
Prinzip der Kollegialität für Griechenland im allgemeinen keine Bedeutung
hat. Das gilt zunächst von dem Oberhaupt des Vereins. Im Gegensatz
zu den römischen Kollegien mit ihren magistri an der Spitze treffen wir in
der griechischen Welt in der Regel nur eine leitende Persönlichkeit, die
wiederum schon in einer einzigen Landschaft, wie in Attika ff), die mannig¬
faltigsten Namen tragen kann.
Da bei den Griechen geistliche und weltliche Funktionen stets bei allen
Beamten nebeneinander hergehen, so dürfen wir uns nicht wundern, wenn
in gewissen Vereinen der Priesterfff) als das eigentliche Haupt des Vereins
zu gelten hat. Wie wenig Ziebarth' den Kernpunkt der Sache trifft, wenn
er sagt, daß „aus nahmsweise“ der geistliche Beamte an der Spitze steht, wird
, . . . .. , w -imojjuiauiHOUCU AUÖUflrillien
hinsichtlich der Stellung des yviivaaiägxris und v£avißxugxr l g (so folgen die Ämter
B 123; 124; 125; [126]; 130; 131; 133; 138; umgekehrt B 129; 132; 139); der yg crfrjrorraps
wird einmal zufällig vor den & 9X ovxsg genannt (r30b), sonst begreiflicherweise nach
ihnen (r 48 b). Uber die Stellung des ygafinaxsvg s. S. 385, A. ***.
Man verfolge die von Foucart zu B 20 (S. 87) angeführten Beispiele, und man
wird trotz des Wechsels der Person, der für einzelne Funktionen eintrat (der Flötenbläser
L ff eiflich6rWeiSe b ’ Z ' 5 ° f ' ; Z ' 55f '>’ kamn ein Avancement heransfinden können.
• , Ist . noch daraut hmzuweisen, daß auch Stellungen und Würden, die Personen
in der Öffentlichkeit einnahmen, gelegentlich in Privaturkunden hervorgehoben werden-
sre sind schon dadurch kenntlich gemacht, daß diese Titel-hinter dem Namen in dej
Listen beigefügt werden. Vor allem sind es Militärchargen, die sich in thrakischen
(B 83 A lateinisch), bosporanischen (ßxgax ny 6g B 120 A, Z. 32; C, Z. 9; P, Z. a 16 Xovccydg
f Z ' at « m ^ TT ls B 126, Z. 16) und ägyptischen Urkunden (<pvXag' X og u. a.
64 f; 468, Z. 4; 473, Z. 7 ff., ovgayog, aiHieiotpogog, UgavXrjg B 463 u. a.) finden. Vo-1.
,''7'! mL B a U6 a (S ' A ' ** t) ’ den B 393, Z. A 14, den xccgvBovsUag
(B 19 a Z. 20, s. S. 398, A. f) und den wohl seiner Vornehmheit wegen an erster Stelle
genannten ßovXfjg itQrjyißrog (r 19, Z. 23).
V X. fl A c. f eine ■alphabetische Übersicht der Beamten verzichte ich, wenn auch die von
Ziebarth (S. 153 ff.) von den „meist vereinzelt ^) vorkommenden“ gegebene recht unvoll¬
ständig ist, und verweise auf das Wortregister.
ff) S. isgsvg, &g X Bgavißzijg, ngoßxdxrig, £mittXr]zijg,
ttt) Außer Ibqb<6 s finden sich Ausdrücke, die auch nur den Priester oder die Priesterin
EU bezeichnen scheinen: IgoxoXog (B 28) s. S 346, A. «; &gr jrijV (A 51) s. S. 342, A.
o xgog zeig legoig (A 33) s. S. 342, A. t; -Ourjudos (B 419, Z. 5) s. S. 39 (falsch tfsLlöyos)-’
V Qoviog(BZ33, Z.a 7: staatlich?); besonders atsyccvriyoQog, s. S. 346 u. 374f., z/43 B Z.ll 24
u. B 353, Z. 3 u. Z 67 u. r 45 a, Z 10, vgl. r 26 e, Z. 8 (staatlich?); 319 C oft (in Luderem
Sinne).
22 *
340 Viektes Kapitel.
erst klar werden, wenn wir das „weltliche“ Oberhaupt des Vereins, wie Zie-
barth es bezeichnet, betrachten. Zunächst muß die Verbreitung des Priester¬
tums und seine Betätigung in den Vereinen dargelegt werden.
In Attika treffen wir einen Priester bei den Orgeonenvereinen des
Amynos (A lg), der Bendis {A 2 a, Z. 7; 3c, Z. 21), der Dionysiasten
( A 4 a —d), der Belela (A 7, Z. 10), ferner bei den Thiasoten des Herakles (A 11),
des Zeus Labraundos (A 16, Z. 13), der Meter (A 17, Z. 13, 16, 21, 29) und
einem dritten Thiasotenverein (A22A, Z. 44), weiterhin bei den Eranisten
einer unbekannten Gottheit (A 45, Z. 4), bei denen der Soteira (A 47 a,
Z. 24, 37), bei den Sabaziasten (A 48 a, Z. 8) und den Paianisten (A 54,
Z. 8f.), bei den Verehrern der Kolainis (^4 60, Z. 6), den Kytheriern (^69,
Z. 1) und anderen ihrer Gattung nach unbestimmteren Vereinen (A 65 A?; 73,
Z. 7; 78, Z. 4; 80; 81). Bei den späten Jobakchen (A 59) hat sich neben
dem Priester vielleicht unter römischem Einflüsse eine Art Stellvertreter
im äv&LSQevs herausgebildet, wie wir noch betrachten müssen. Sehen wir von
den Vereinen ab, in denen vielleicht die Priesterin ganz an die Stelle des
Priesters trat*), so können wir schließlich behaupten, daß sich kein attischer
Verein ohne Priester sicher nachweisen läßt, wenn es auch solche gegeben
haben wird**).
Auch außerhalb Attikas findet sich oft, abgesehen von den schon erörterten
(S. 40f.) Priestervereinen, ein Priester als Vereinsbeamter***); so im eigent¬
lichen Griechenland bei Thiasoten in Megara (B 2 A, Z. 5) und Mysten
in Argos (B 4, Z. 5), bei Verehrern der Dioskuren in Spartaf), bei den
Koragoi in Mantineiaff), den Jägern von Haliartos (B 43, s. A *), den
Diakonen von Ambrakia (B 54, s. S. 391) und einem xoivöv von Kerkyra
(B 55). Besonders häufig findet sich ein Priester in den thrakischen Ver-
*) S. ii. die Meterorgeonen.
**) Am ehesten könnte man bezeichnender Weise für den späten Eranistenverein
A 50 vermuten, daß hier kein Priester vorhanden war; scheinen doch alle Beamten auf¬
gezählt zu sein.
***) Zahlreich sind die öffentlichen Priester, die in das Vereinstreiben hineingezogen
werden. Von der Erwähnung derselben in der Datierung (S. 317, A. f, E 26 u. F 56, S. 343,
A. f n. 347, A.*; A 43 B, Z. 7 f.; Z 10) abgesehen, ist an die Priestervereinigungen (S. 43f.)
wieder zu erinnern. S. außerdem B 43, Z. 3f. (8. 188); 50, Z. 2 (S. 43); 318 a, Z. b 20; 319 C,
Z. 45; 437 a, Z.5f.; b,Z. 1; 446a(S. 193, A.**f; vgl. PASch III 375, Z. 9); 461 A, Z. 16. Bei
einigen Heinasiatischen Inschriften ist es überhaupt fraglich, ob nicht rein staatliche Ver¬
hältnisse vorliegen: B.239, Z a 3; 315D Z. 7, 10; 316 b, Z. 13f.; 323; 331, Z. 4?; 333, Z. a 4;
366, Z. a 6; 387, Z. 5f, Von andern staatlichen Verhältnissen ist ganz abzusehen: B 213, Z. 4;
320 a, Z. 23. Auf Beziehungen der Vereine des späteren Typus zu staatlichen Priestern ist
schon hingewiesen worden (S. 173, A. ***); wie diesen Beamten von allgemeinerer Be¬
deutung die eigenen gegenübergestellt werden, zeigt F 44 A. Priester eines öffentlichen
Kults betonten möglicherweise ihre Würde auch im Vereine, daher findet sich in Listen
hinter manchem Namen der Zusatz Ieqevs', außer B 446 a (s. o.) vgl. einige bosporanische
Urkunden: B 120 C, Z. 16; J, Z. 3?.
f) B 19 a, Z. 3; den zweiten leqevs hat scharfsinnig Meister beseitigt (s, u.
•/spövaiag).
ft) B 24, Z. 7 f., 23 (oi cm yivönsvot UqeTs), 42 s. S. 347, A. *.
; Ohgakisation. 341
einen der Kaiserzeit*) und im bosporanischen Gebiet**). Gehen wir nach
den beiden Inseln hinüber, die uns so oft als Mittelpunkte genossenschaft¬
lichen Treibens beschäftigen müssen, so treffen wir den Priester wohl häufig in
Delos***), aber, vielleicht nicht ganz zufällig, nur selten auf JRhodosf). Was die
übrige Inselwelt anlangt, so lernen wir den Priester kennen hei den rhodi-
schen Dioskurenverehrern von Tenedos (B 153), hei Eranisten von Sy ros
(B 211), bei einem Thiasos von Astypalaia (B 227), vor allen bei den Familien¬
vereinen: sowohl in dem der Epikteta auf Thera (B 220, Z. 57), wie dem
des Diomedon auf Kos (ß 229, Z. [39], 66, 102, 147). Zahlreich sind auch
die Vereinspriester in den älteren und besonders den zahlreichen jüngeren
Kollegien Kleinasiens ff) anzutreffen. Auch hier ist' ein Familienverein,
der des Poseidonios in Halikarnaß (B 308, Z. 19, 25, 32, 38), zu nennen,
ferner die auf Kultfeiern bezüglichen Genossenschaften der 6v^oXtioi von
Teirafff) und Ephesos (B 334 A, Z. 2), der Hymnoden (B 393, Z. C 2-ff.)
und Bukoloi von Pergamon (ß 398 [b, Z. Al]; c, Z. 4f.), der Korybanten
von Erythrai (ß 344, Z. 94 ff, 99 ff), der Techniten-Mysten von Smyrna
(z/43B, Z. 7), weiterhin Verehrer der Demeter und des Dionysos in Ephesos
(B 326, Z. 2), sowie Genossen eines andern vermutlichen Vereins daseihst
(B 333, Z. a 4) und einer Reihe einander nahestehender Vereine Bithyniens
(B 412, Z. 3; 413, Z. 4; 414 a, Z. 2; 418, Z. 2), Kollegien aus der Gegend
von Mylasa (B 317, Z. 1, 13), aus Lydien (B 366, Z. 6; 383), Abonuteichos
(-® 439 A, Z. 4), Ormele (B 446a, Z. 13; b, Z. 2), Seleukeia am Kalykadnos
*) Es handelt sich außer um Pxiestervereine (B 79, 88; vgl. 101) wohl in der Regel
um Vereinigungen mystischen Charakters aus den Gegenden von Abdera (B 66), Perinth
(B 68, Z. b3; 69, Z. 18 f.), Trajana Augusta (B 74 a, Z. 5?), Nikopolis ( sacerdos B 83 A,
Z. 5), Dionysopolis (B 86) und aus anderen Orten (B 78, Z. 2; 81, Z. 2; 89, Z. 5). sowie
aus Tomoi (B 101, s. o.; 103, Z. 3; 105, Z. 15; 106, Z. 3, s. S. 347, A.**) und dem benach¬
barten Kallatis (B 96).
**) konsequentesten erscheinen die Listen von Tanais: B 121, Z. 6; 122, Z. 9, 23;
[123, Z. 13f.?]; [125, Z.2]; 126, Z.l; 127, Z. 2; 129, Z. 4; 130, Z. 3; 131, Z.3; 132, Z. 3; 133, Z. 2;
[137, Z. 7]; 138, Z. 3; [139, Z. 4], Es schließt sich eine Liste von Phanagoria (B 119 A,
Z. 9) und wohl auch eine sulche von Gorgippia (ß 120 L, Z. a 1) an. Wohl nicht bloßer
Zufall ist es aber, daß nur in der kleineren Hälfte der Grabinschriften von Pantikapaion
auch der Priester genannt ist (E 114, Z. 2; 115, Z. 2; 117D, Z. 3; F, Z, 2; G, Z. 1;
119, Z. 3: hier allein), sonst fehlt (B 113; 116; 117; 117 B; H; s. u. dvvayayoe). ’ Über
B 120 C, Z. 16 u. J, Z. 3 s. S. 340, A. ***.
***) S. über die tyrischen Herakleisten (B 166 a, Z. 57) und die berytischen Posei-
doniasten (B 168b; d; [f]) S. 348, A. ff. Die Priester der Melanephoren (180a, Z. 2;
b,z.3; c,Z 3; f.Z.l) dienten auch dem größeren Kreis der Gläubigen {9sQaaEvxai ); s. S.35f.
Außerdem treffen wir Priester (S. 347, A. *) bei einer eivoSog (B 185, Z. 2) und die
Datierung i%'i Isgiag bei als Verein zweifelhaften (S. 7, A. ***) av[ißcdofisvoi (B 181, Z. 5).
Der delische Apollopriester (E 48) scheint zur Datierung bei den Melanephoren angeführt
zu werden: B 180 b, d, h; vgl. E 67 c.
f) Außer den zur Datierung in Vereinsurkunden aufgeführten Staatspriestern (S. 317,
■V t) begegnet uns nur ein tEgarsufsKs] beim Sklavenverein der Diosatabyriasten
(B 250, Z. 4).
ff) Über zahlreiche zweifelhafte Fälle aus Kleinasien s. S. 340, A, ***,
ttt) B 3^3, Z, 6 (Z, 1 ist wohl [Swsjiis zu ergänzen).
342
Viertes Kapitel.
Organisation.
343
(B 448) und Kanytelideis (B 449, Z. 24). Wenn wir aus Ägypten*) nur
für den Kultverein der Basilisten den Priester neben dem itQoardryjg nach-
weisen können (B 468, Z. 17), so ist das vielleicht ein Zufall, zumal wir ja
sehen werden, wie, auch wenn wir von der Bedeutung des offiziellen Priesters
für das alexandrinische Museion (Otto, S. 166 ff.) absehen, der Priester ge¬
rade in Ägypten auch bei Handwerkervereinen hervortritt; die Möglichkeit
aber, daß der tcqoG tdrrjg das priesterliche Amt mit besorgt hat, ist im all¬
gemeinen durchaus nicht ausgeschlossen (S. 364). Von griechischen Vereinen
auf römischem Boden sind zwei GxtlQca zu nennen (B 476; 481a), die, wie
wir sehen werden, insofern eine Besondferheit bieten, als es sich in ihnen
um mehrere gleichzeitige Priester handelt**).
Ist schon die Zahl der genannten Vereinspriester eine große, so bleiht
noch zu erwägen, ob nicht in vielen von den Fällen am ehesten an einen
Priester zu denken ist, wo eine Person, ohne betitelt zu werden, aus der
Zahl der übrigen Genossen heraustritt***), wie z. B. bei den an erster Stelle
unter den spartanischen Tainarioi Aufgezählten (B 20 a—c).
Wenden wir uns nun zu den Vereinen mit speziellerem Charakter
der Mitglieder, so findet sich der Dionysospriester konsequent hei allen
vorchristlichen Technitenvereinen; ja zu dem eigentlichen Vercinspriesterf)
kommen gelegentlich noch Sonderpriester: so der Priester der Musen für
die Feier der thespischen MovosZa hei dem isthmischen Verbändeff), der des
Königs Eumenes hei der teischen Synodos fff), der des JiovvGog Melxöfievog
(z/ 57, Z. 12; 62) und des ’AvrCvoog XoQstog {A 63) beim attischen Verein der
Kaiserzeit*f). Auch die geeinigten Hieroniken haben vor der Kaiserzeit noch
einen t'tpsvg an ihrer Spitze**f), während sich später an seiner Stelle bei
”) S. W. Otto, Priester u. Tempel im hellenistischen Ägypten, I, S. 126.
**) B 475b, Z. 6 ( isgoevvri ) bezieht sich vielleicht auf einen öffentlichen Kult.
***) S. besonders unter den S. 73 ff. aufgezählten Bezeichnungen die mit Präposition
gebildeten und solche, wo deutlich auf eine Gottheit hingewiesen wird. 53. 375.
t) Ziebarth wollte den Priester noch auf die teische Synodos beschränken (S. 82f.) ;
jetzt läßt er sieh für die attische unzweideutig belegen (A 1 B, Z. 23 u. [39]: 1. zov
Alovvßov; 2 A, Z. 30: l. z. A., 47; vgl. A 1 B, Z. 25, 30 f.; 5, Z. 42, wo sich nun die
künstliche Erklärung Ziebarths erledigt hat), aber auch für die isthmische kaum be¬
zweifeln ( A 10 A a—d, s. S. 134, A.**; [31, Z. 8]: ... [1. z.] Aiovvaov, vgl. A 10 B, Z. 43). Der
eigentümliche Ausdruck (A 33, Z. 27 f.) 6 izriog zoTg Isgotg (zi)g tgiETrigiSog v.cu da tpi 1 rr,nt$og)
soll wohl auch das Priestertum bezeichnen (s. Dittenberger, adn. 13). Eine große Mannig¬
faltigkeit der Wendungen bietet die teische Synodos; der Priester heißt hier (Ziebarth,
S. 82, A. 1): IsQsvg rfjg evvoäov (B 341a, Z. 2 f.; A 16, Z. 3), t. zov Aiovvßov (All,
z. [6], 8), l. rav tEjrvnän’ (A 15, Z. 2) oder auch bloß i. (A 12, Z. 1; 16 D, Z. 1;
vgl. A 11, Z. 9:; 13, Z. 6; 16 A, Z. Dl, U 2).
+tM23, z. 3 f.; A, Z. 31, 52; F, Z. 4; H, Z. 4f. ; J, Z. 4f.; K, Z. 4; M, Z. 5;
S, Z. 3; ü, Z. 4.
ttt) Üb™ Üie ständige Verbindung dieses Amtes mit der Agonothesie s. S. 338, A. **.
*+) Äuch im Verse ist von diesem Priester («ipjjTjj» die Rede: A 51, Z. 5. S. den
Antinouspriester bei den Epheben Athens: S. 235, A. ***.
**+) 7? 26, Z. 7 ff.: n cgroiwiiog zfjs avvoäov twv c*o zrjg otxovfisvrjg icoovr/.iüv xal
Gv£(pav£iT(üv i£QEvg‘, Z. 21 f.: ä iizdtvv[iog aittov Isqsvg (S. 150 ff.). Ganz unsicher ist
H 30, Z. 5 (iü[pta]), 8. S, 149, A. f.
den Athleten wie bei den Techniten*) der noch zu erörternde ctp/tspevg
findet.
Nach dem, was schon über die Vereine des späteren Typus, die halb-
offiziellen Kollegien der Kaiserzeit, gesagt ist, wird man bei ihnen um so
weniger besondere priesterliche Beamte erwarten, als für sie, wie schon an¬
gedeutet worden ist, der Staatspriester eintrat, soweit sie überhaupt religiös
sich betätigten. Gleichwohl fehlt es auf allen in Frage kommenden Ge¬
bieten nicht an Spuren spezieller. Vereinskulte, denen besondere Priester
vorstanden. Am seltensten ist diese Erscheinung wohl hei den Handwerker¬
genossenschaften; am deutlichsten tritt sie hier offenbar in Ägypten hervor,
wo wir einen Priester bei der interessanten, aus ägyptischen- Landsleuten
(S. 326, A.fff) bestehenden Müllergilde (Z92, Z. 5) und hei einem Verein von
rsxrovsg (Z 107, Z. 7) haben**). Aber auch eine als Kultverein organi¬
sierte Fischergilde in Parion hat ihren Priester (Z 55) sowie ein Aufsichts¬
ausschuß (s. S. 363, A. *-f) einer doch wohl als Gilde (S. 123) zu fassenden Ge¬
nossenschaft, die sich an ein Heiligtum des Apollon Surios anschloß***).
Von den Alters vereinen bietet die Gerusie zwar lebhafte Beziehungen zum
Staatskulte, besonders, wie wir sahen (S. 173, A. ***), zum Erzpriester des
Kaisers, aber wenig Ansätze für ein selbständiges Priestertum. So ist. hin¬
zuweisen auf das Priestertum bei den jtQBGßvtSQoi in Jasos (T2 3e, Z. 13; f)
und den interessanten isQsvg rfjg rav ysQovtaiv 'OpovoCccg ’in Dorylaion
(r 5 0 a, Z. ll)f). Auch für die Jugendvereinigungen war auf die reich¬
liche Verehrung der Götter des Gymnasiums (S. 193) und der Kaiser (S. 236)
eingegangen worden, und es fehlte auch hier nicht an besonderen Priestern
(S. 193, A. ff), die außer den meist in Frage kommenden staatlichen im
Dienste dieser Vereinigungen standenff).
Der römischen Kaiserzeit ist es zu verdanken, wenn auch hei Genossen¬
schaften der einfache Priester durch den Erzpriester verdrängt wurdefff).
*) Als Vereinspriester ist der Ugevg in der Kaiserzeit zweifelhaft und wohl vom
&QXi£Qivg verdrängt; s. die Weihung der Thasier A 63 A. Über A 49, Z. 9 legsvg s. S. 344.
**) huch auf die oft erwähnten Priester des yöfiog, der den Transport von Steinen
aus den ägyptisch-nubischen Steinbrächen besorgte, sei hingewiesen. S. jetzt: Otto,
Priester und Tempel im hellenistischen Ägypten I, 8. 128 f.; danach ist A. f auf S. 120
richtig zu stellen und zu ergänzen. Auch auf die ägyptischen „Militärpfarrer“ ist hin-
zuweisen, z. B B 461 A, Z. 6.
***) Heben dem offiziellen Priester (S. 345, A.*) steht ein IsqAusv og »tu ßlov: Z'76 a, Z. 5;
b, Z. 4; c, Z. 4f.; d, Z. 4f.; e, Z. 4. — Keine spezielle Beziehung zu den ßcupsig hat wohl
der Ugsvg zov ngoadrogog »so® Tvgipvov (Z 40c, Z. 22f.; vgl. H43m, Z. 8ff,) in Thyateira.
t) Daß die Ugslg, nach denen in Sebaste eine Urkunde der Gerusie datiert wird
(■r 66), öffentlicher. Art waren, ist wahrscheinlich.
ff) l z&v Itfnjßcov N 64 b(?) ; 124; vgl. N 127, Z. 17 f.; I. z. mü[Smv] N 95 a, Z. 10. Der
mehr private Charakter ist auch hier oft zweifelhaft; vgl. z. B. hgsvg und iyisgsig in
Tegea (N 13 c).
ttt) Gab es auch schon in hellenistischer Zeit in Ägypten den offiziellen (s, S. 345, A. *)
Titel äg X iegsvs (Dittenberger, Or. Gr. i. sei. 84, iidm 1), so läßt er pich doch noch nicht
für die Techniten dieser Zeit nachweisen; A 36, worauf sich Brandis bezieht (Pauly-
Wissowa II Sp. 477) ist anders zu lesen (s, überdies 8. 142, A. *). Auch der &.g%i£gsn:g
fies yo/iog (Otto, S. 129, A, 2) gehört der Kaiserzeit an,
344 Viertes Kapitel.
Da sich dieser Titel nur hei den beiden großen agonistischen Verbänden
der Kaiserzeit sicher nachweisen läßt, so kann es keinem Zweifel unter¬
liegen, daß er erst durch die Pflege des Kaiserkults hervorgerufen*) und
dann auf den betreffenden Götterkult übertragen worden ist. So könnte zu
den dionysischen Künstlern schon Beziehungen haben (S. 143, A. **) ein
Erzpriester des Claudius und Dionysos (A 68 D). Zur Zeit des Antoninus
begegnet uns ein . . . diä navzog rov aimvog (A 69, Z. 25 f.), der in
den in Rom befindlichen Verzeichnissen der Erzpriester (Z. 27 ff.) an hervor¬
ragender Stelle verzeichnet wurde; dieselbe Ehre war wohl einem ngoava-
y[pa<p]£tS**) zrjg <3v\y6Öov\ dpxifpffvg] in einer Urkunde von Tralles {A 70,
Z. 4f.) widerfahren. Zu Zeiten des Septimius ergänzt der Priester (iegsvg)
der Reichssynodos sein Amt durch das lebenslängliche Erzpriesteramt des
Ka%"rjysy,av Aiövvaog (S. 202), mit dem er wieder das des Caracalla
verbindet (A 49, Z. 9 ff.)***). Schließlich hatte auch die besondere Gruppe
der Künstler in ’lmvCag xal 'EXXrjiJnövzov in der Kaiserzeit, die zunächst
mit der Reichssynodos nichts zu tun hatte (S. 140 f.), ihren Archiereus
(A .19, Z. a 1, b 12 ff).
Die Athletenvereinigung in Rom wurde ihrem ganz vom Kaisertume
abhängigen Charakter entsprechend offenbar von vornherein nur von einem
agxisgsvg geleitet, ein Amt, das wohl in der Regel ebenso lebenslänglich be¬
kleidet wurde,'wie die in der Regel mit ihm vereinigte Xystarchie f), auch wenn
es nicht ausdrücklich betont wird, wie bei dem Einzelvereine von Alexandria
(S. 148: PT 41, Z. 5). Wie dieser Erzpriester nicht nnr für die geschlossene
Vereinigung da war, sondern auch für die ganze Gemeinschaft der sich be¬
tätigenden Athleten, den ganzen l-varog, ist schon gezeigt worden (S. 149 f.).
Sieht man von den dionysischen und herakleischen Genossen ah, so
läßt sich der äg^isgsvg als Vereinspriester wohl nirgends sicher nachweisen.
Nur die xvvtjyoC in Mylasa (jB 315, Z. 3) und die Ugovgyol in Ankyra (_B 438,
Z. 5) könnte man anführen, doch kann es sich in beiden Fällen, wie sonst
*) Nicht passend scheint mir Brandis (a. a. 0. Sp. 478) an zwei Arten von Ober¬
priestern bei den Teohniten, solche des Dionysos nnd solche des Kaisers, zu denken;
die wichtigste angeführte Inschrift (H 42) bezieht sich gar nicht auf die Techniten,
sondern auf die Athleten. S. A. +.
**) So ist wohl zu lesen statt ngoccvaysUis (s. Sterretfc). S. aber S. 147, A. *.
***) S. außerdem den dQ%i£Qsi)s Isgüg gvvoöov A 50, Z. 4; 54, Z. b 4 xgls d. ; vgl. \archie-
rms? sa\crae synhod{i] A 52, Z. c 5; archiereus synliodi CIL XII 3183. Eine allgemeinere
Bedeutung könnte der von der GvvoSog geehrte Helladarch und Archiereus haben.- A 73.
Interessant ist, wie auch die von A. Müller neuerdings wieder behandelten (Philologus
1904, S. 34 2 ff.) parasiti Apollinis einen archiereus hatten (S. 347), offenbar nach dem
Muster der griechischen Verbände (S. 359).
t) H 43 c, Z. 1 f., 6f.; d, Z. 6f.; e, Z. 1, 6 f., 131, 151; f, Z. 81; i, Z. 41; k, Z. 21,
7 ff.; 1, Z. 6 ff.; m, Z. 5 ff.; nicht mit genannt ist die Xystarchie H 41, Z. 5; 43 a, Z. a 9 ff.;
b, Z. a 8 ff.; g, Z. 12; n, Z. 2 f ; 42 (s. u.). Vgl. S. 349, A. *. Vielleicht gehört auch hier¬
her A 38 ([f/c]^/,[s]o^-). — Es scheint bei ihnen im 4. Jahrhundert mehrere d^isgsig ge¬
geben zu haben (A. *), wie man aus der Erwähnung des „ersten“ (II 42, Z. B 10, 201)
schließen möchte: vgl. Z. B 3 xäv dpjpspsW zig. Über die Vererbung des Amtes
s, S, 418, A. ***, S. auch Reisch: Pauly-Wissowa II, 2058.
Okcanisatioh. ' 345
oft*), um einen offiziellen Kult handeln; überdies waren ja die ersteren
möglicherweise nur Gladiatoren, die letzteren ebenfalls kaum ein wirklicher
Verein (S. 42).
Statt des Priesters oder auch neben ihm treffen wir bisweilen eine
Priesterin. Ehe wir ihr Vorkommen betrachten, ist daran zu erinnern,
daß überhaupt alle Frauen, die in Beamtenstellungen in den Vereinen Vor¬
kommen, lediglich Kultfunktionen haben. Auch ist es gewiß kein bloßer
Zufall, daß sieh weibliche Funktionäre fast nur für Vereine von Mysten und
solche, die orientalische Gottheiten verehrten, nachweisen lassen. Trotz des
beschränkten Verbreitungsgebietes der Frauen jedoch als Beamtinnen der
Vereine läßt sich ihre hohe Bedeutung im einzelnen nicht leugnen; haben
wir es doch, von einigen meist untergeordneten Funktionärinnen abgesehen**),
eben nur mit einflußreichen Priesterinnen weiblicher Gottheiten zu tun.
In Attika hat eine besondere Bedeutung die Priesterin der Meter-
orgeonen***). Zwar muß sie, die vielleicht stets verheiratet war, nicht
selten ihren Gatten mit hinzuziehen, doch bekommt dieser Priestergemahl
wohl nie den Titel eines Csqsv g und muß stets an den zweiten Platz zurück-
tretenf). In einer der Urkunden der Meterorgeonen wird auch die Priesterin
der syrischen Göttin genannt (A 2 k, Z. 4, 12), da, wie wir sahen (S. 10 ff), die
Verehrer dieser Gottheit in Beziehungen zu dem Meterkolleg traten. Auch
der Verein der Ben dis, in dem es Priester und Priesterin gab, scheint in
einer Urkunde (A 2 a) die Priesterin zu bevorzugen (Z. 4, 7), während sie
in der andern hinter dem Priester genannt wird (A 3 c, Z. 21). Besondere
Verzeichnisse ihrer Priesterinnen (S. 291) legten Artemisthiasoten des dritten
Jahrhunderts v. Chr. (A 19, Z. 14 f.) ff) wie auch die späten Orgeonen der Belela
(A 7, Z. 9, 37 ff.) an. Der letztere Verein hatte eine Fülle von Priesterinnen.
*) So bei den dexicQih; Ägyptens (S, 343, A. ftt): B 457; 458; vor allem bei solchen
der Kaiserzeit: B 1; 366 ( 7tQVtav£a>[g xcd ccgfiisg^icog xf\g [ f P]cojt^g); [397 a, Z. 5?]; 437a, Z. 4;
b, Z. 3; 451 G, Z„4; Z 76 a—-e (s. S. 343, A. ***). Yor allem die Gerusie bat es ja (S. 173, A.***)
gern mit dem offiziellen et. (P 12 e) oder der (a; b) des Kaiserhauses zu tun.
Auch der von der olympischen Athletensynodos (S. 148) geehrte (H 12) braucht nicht
deren spezieller Priester zu sein. Am merk-würdigsten erscheinen Erzpriester, die von
klein asiatischen Freundesvereinen geehrt werden (B 412 C, Z. 4; 447). Recht fraglich
(s. S. 294, A. f) ist das Erzpriestertum bei den pergamenischen Bukoloi (R 398 b, Z. 2, 5).
Die Abkürzung dg in einer Inschrift von Tomoi (B 104, Z. 18) vollends weist eher
auf als auf das vermutete s. (i[yßxr}g] Z. 8, 9, 10.
**) Bedeutsam ist die Zanogog (vavyiogog), außerdem s. u. / bnoxgo<pog, ßaßßagca^
dg%vßdßßccg<x, ccQ%iQccßdvv%ZßK, dsvdgocpogcüv , ßsßaßxocpavxovßa, ftsoloyog , Huvricpo-
govßa, (pLalricpoQOt] über ßtscpavriyogog und ■jigosgocviaxgicc s. S. 346 u. 354; über ßxstpavo-
TtcolLg S. 394.
***) A 2 b, Z. 4, 11, 14, 26; c, Z. 3, 11; e, Z. 5, (20), 3.0 f., 29 f.; f, Z. [3f/j, 13, 14 f.;
g, Z. 6, 8, (12), 16, 17, 19; h, Z. 23, 28, 29, 33, 34, 41; i, Z. 16, 27. Über A 2 p
isQCttSvGaGa s. A. f.
t) i8c, Über- und Unterschrift, Z. 2f., 10 f.; e, Z, 29 ff. S. S. 11 f., wo freilich
noch die Möglichkeit eines Priesters fälschlicherweise zugegeben wurde: A 2 a wie
wohl auch i2p stammen kaum vom Meterverein.
tt) Über das korporative Auftreten dieser Priesterinnen s. III, Kap. § 3;' über diese
Listen § 1.
346 " Viertes Kapitel. ?
Außer der nach dem leitenden Priester genannten „Weihepriesterin“ (denn das
wird doch im Grunde der seltsame Ausdruck i. q 7tsQi[o]d%%Qia, Z. 12 bedeuten)
gab es hier eine lebenslängliche Priesterin der Oraia (Z. 68), eine Priesterin
der Aphrodite (Z. 73) und eine solche der EvqCu dsog (Z. 76); aber auch die
inmitten von Priesterinnen aufgeführte etEfpavTj^ÖQog (Z. 71) kann unmöglich
etwas anderes sein (S. 339, A.fff). Auch die übrigen Priesterinnen gehören den
Zeiten n. Chr. an. So gab es vielleicht zwei bei den Verehrern der Artemis “
Kolainis (A 60, Z. 7, 9) und eine wohl in einem andern Verein (A 81); werden
sie im ersteren Falle nach dem Priester genannt, so geht die ieyeoce im
zweiten Falle ihm voraus. f
Auffällig gering ist die Zahl von bezeugten Veremspriesterinnen *)
außerhalb Athens. Sie sind uns fast nur**) für das thrakiseh-kleinasiatische
Gebiet, und zwar vor allem aus. der Kaiserzeit bezeugt. Aus dem. Ende des
zweiten vorchristlichen Jahrhunderts kennen wir nur die Priesterin eines
Thiasos von Nikaia ( B 414 b, Z. 2f.), die für die Frauen des Vereins beson¬
dere Bedeutung zu haben scheint (S. 289, A.***). Außerdem haben wir die.
Mystenpriesterin von Thessalonike mit dem originellen Kulttitel lsqsvcc &v0a
sisCa (B 58, Z. Blf.), die Priesterin in einem Verein von Tomoi {B 102,
Z. 11), die Priesterin (S. 294, A. ff) einer thrakischen ffwsfpct von ’Aöiavol
(B 81), die Uqicc xcä ßterpavqrpoQog (B 321, Z. 9) in einem magnesischen
Mystenverein, sowie Mystenpriesterinnen eines karischen Vereins (B 317,
Z. 5 ff., 16 ff.) und wohl auch des Sauazoskollegs von Ormele (2J446a; b)***).
Vom römischen Boden sind zwei öiteigen mit einer (B 481 a, Z. 2), bez. zweif)
Priesterinnen zu nennen. Bezeichnend ist auch für diese außerattisehen ;§|s
Fälle, daß die Priesterin erst hinter dem Priester kommt, in der Regel
wohl als dessen assistierende Gattin ff), nur die Mystenpriesterin von
Thessalonike tritt in unserer Urkunde selbständiger hervor.
*) 8. 294, A.f. Offizielle Priesterinnen treten zu den Vereinen nicht selten in Beziehung.
Sehen wir von dem Verein gewesener öffentlicher Priesterinnen in Mantineia ab, die den
merkwürdigen Doppeltitel l^gsiai xal Girag^ot (B 25, Z. 37) führen, so sind vielleicht zu
nennen Priesterinnen in Mantineia (B 27, Z. 41 isgaGvvriv ävalußovßu), in Paros (B 212
bei Isgarpigoi), in Pergamon (B 398 e: vielleicht die Athenapriesterin), in Ephesos (B 328,
Z. 7f.: Mysten). Auch die Nikippa in Mantineia, die die Priester der Koragoi so tat¬
kräftig unterstützt und auffälligerweise keinen Titel führt, war vielleicht eine öffentliche
Priesterin der Göttin (B 24). Über B 398 b u. c s. S. 294, A. f-
**) Über B 19 a s. S. 294; B 28, Z. 4: IgoitöXog ist wohl ein' poetischer Ansdruck für
eine Vereinspriesterin (s. um das Vereinsleben verdiente Frauen in diesen Gegenden
S. 295). — S. S. 294.
***) S. iiijTijg B 105 u. a. S. 372. j
t) B 476, s. die Überschrift isgzlg S. 347, A. *. — Vgl. die melanepore B 479 A b,
Z. 3 f. . ■ Hg
ff) Es macht, daher wohl wenig aus, ob die betreffende Gattin ausdrücklich als
Priesterin bezeichnet (B 317) oder ohne Titel hinter ihrem priesterlichen Gatten genannt
wird (B 446 a; b; 81: isgatsvovteg, s. S. 294, A. ff). Auch in den römischen Gnetgca
stehen die Priester voran (s. o.), nicht minder erscheint dieser Vorrang wahrscheinlich
B 414 a; b (s. S. 289, A. ***). Der Ugia xal GT£<pavriq)6gog (B 321, Z. 9) wird wenigstens ein
anmzg Awvvgov vorangestellt; ob nicht auch in diesem Verein ein Priester vorhanden
war, muß bei dem Charakter, dieser Liste (S. 280, A. ***) unentschieden bleiben.
Organisation. 347
Überblicken wir diese ganze Reibe der leitenden männlichen oder weib¬
lichen Kultbeamten, so ist im Gegensätze zu römischen Verhältnissen zu
erkennen, daß nirgends, vielleicht eben mit Ausnahme einiger griechischer
Vereine in Rom*), von einem Priesterkolleg, sondern stets nur von einem
einzelnen Priester die Rede ist. Ob freilich ein kollegiales Zusammengehen
des leitenden priesterlichen Vorsitzenden mit andern Beamten, bez. mit
unter ihm stehenden priesterlichen und sonstigen Funktionären gelegentlich
anzunehmen ist, wird noch zu untersuchen sein.
Wie die Verbreitung des Priesteramtes in den Vereinen eine so weite
ist wie die keines andern Amtes, so ist seine Bedeutung, die von Ziebarth
nicht gebührend gewürdigt ist, eine besonders hohe, seine Betätigung oft
eine große, durchaus nicht immer auf den Kultus beschränkte.
Was sein Ansehen anlangt, so mußte sich dieses besonders herausbilden,
wenn man ein Anrecht auf dauernde Bekleidung des Amtes hatte oder doch
tatsächlich lebenslänglich (S. 420) tätig war, und so das Priestertum den einzigen
festen Punkt „in der Erscheinungen Flucht“ bildete. Daher wird besonderer
Wert auf Anlegung von Listen der Priester (S. 281, A. fff) und Priesterinnen
gelegt (S. 290 f.), ja bei der Reichssynodos der dionysischen Künstler gab es
auch, wie wir fanden (S. 344), wieder besondere Ehrenplätze in diesen Listen.
Für die besondere Würde des Priesters spricht schon die ganze Ausdrucks¬
weise der Urkunden**), wenn auch auf manche Dinge, wie namentlich die
Reihenfolge der Ämter hei Aufzählungen, kein entscheidendes Gewicht zu
*) B 476: 4 IsjJts (2 Männer, 2 Frauen: S. 294, Ä. ff+); 481a: 3 (2 M., 1 Fr.).
Über A 60 u. 80 s. S. 292; E 25 (2 Pr.) u. F55 (2 Pr.) s. S. 340, A. ***. Wo sonst der Plural
gebraucht wird, hat man an die nacheinander tätigen Priester zu denken: All a, Z. 36f.
(s.S.353, A.***); B 24, Z. 7fl, 23, 42 (die Möglichkeit von einer Art Priesterverein wäre wohl
hier freilich nicht ausgeschlossen, s. S. 40f.); 186, Z. 2f. — Über B 19 a s. S. 340, A.f.
**) Bezeichnend ist dafür auch ihre große Mannigfaltigkeit. Besondere Bedeutung
hat wohl die Verwendung des gewichtigen Verbalsubstantivs hgavjvvr,: A 2 b, Z. 7;
c, Z. 4 (i£[g]6i[<off]OTrj); f, Z. 7; h, Z. 32; 4 a, Z. 21 u. c, Z. 10 n. 34 (iegsaeivif ); 16, Z. 13;
B 27, Z. 41; 96, Z. b 1 , 15; 316 b, Z. 14; 318 a, Z. b 20; (475b Z. 6: legoavv tj ); A 5, Z. 42
(UgsatG.); 10 B, Z. 43 (iegsaavvai); 11, Z. 7; 16 A, Z. D 1 (Isqecog.); N 49, Z. 22 (botom.);
r 23 e, Z. 13; f, Z. B 9, 15; vgl. B 229, Z. 147 (hier werden unter al [Is]qg)Gvvcii die
Tätigkeiten des Priesters und der iirtgijrtot zusammengefaßt, s. Dittenberger, adn. 51);
Ugars'ia B 220, Z. 57; 227, Z. 6; 344, Z. 94 (hgritiiai) ; A 19,' Z. a 8; isgiBT£[i'c] B 418,
Z. 2; vgl. &Q%iSQG)Gvvr\ H 42, Z. A 3, 8; 43 g, Z. 11. Auch das Verbum findet sich häufig
in zahlreichen Bildungen, und zwar nicht nur im Partizip (vor allem im Genetiv), wie
bei andern Ämterbezeichnungen: Isg&G&ai A 7, Z. 60; 16, Z. 13 (isgemaaro); 59, Z. 6,
11, 116 (vgl. üv&ieqaGociiivog Z. 5); B 86; 96, Z. b 3, 9; 315 D, Z. 10; Z 76 a, Z. 5;
b, Z. 4; c, Z. 4 f.; d, Z. 4f.; e, Z. 4; r 48 B, Z. 2; Ugeisiv B 334 A, Z. 2; 373, Z. 6;
isgarsvsiv A 2 p, Z. 3 (-actea); B 65, Z. 3; 69, Z. 18f.; 81; 166 a, Z. 67; 250, Z. 4; 308:
Z. 19; 326, Z. 2; (331, Z. 4?); (366, Z. a6f.); (387, Z. 16); 439 A, Z. 4; 446 a, Z. 13
(vgl. P 25 e, Z. 6; N 86, Z. 8); • ieqizeveiv B 25, Z. 6, 14; IsgEzEvsiv B 334 A; isgtotsijELv
B 412, Z. 3; 414 a, Z. 2; b, Z. 3; 418, Z. 3; vgl. &g%isgmiLSvos 438, Z. 5; &g%iEQat£vGug
A 19, Z. a 1 f., b 12 ff. (Auf dialektische Formen wie (lg)sos B 341 a, Z. 2, s. Ditten¬
berger, adn. 2; lagsig B 227, Z. 6; isgeav B 114, Z. 2 und fjgiav B 115, Z. 2 als Akkusa¬
tiv?. sei wenigstens hingewiesen.) In besonders ehrenvoller Weise wird in Tomoi das.
Priestertum [[ijvGzixöv ifi ßdxxoiai . , . crf<po[s] in Verseil (B 106, Z. 3) genannt,
348
Viertes Kapitel.
legen ist. Immer hin ist es bezeichnend^ wie oft der Priester an erstei Stelle
unter den Beamten oder in anderen Fällen als Vertreter des Vereins allein
gena nn t wird. So ist es in Athen hei den Sabaziasten ( A 48 a, Z. 7), bei
den" Thiasoten des Herakles (.4 11), hei den Orgeonen der Belela*) und
bei den Jobakchen {A 59, Z. 12); besonders zu beachten ist der Fall, wo
sein Name in der Datierung (Jjtl xtl.) allein oder doch an erster Stelle ge¬
nannt wird, wie bei den Amynosorgeonen (A lg) und andern Vereinen (A 2 p;
22 A; 69; 78). Außerhalb Attikas haben wir außer einigen Datierungen**)
die ftvaiamai stegl i eqscc %tX. von Abdera (B 66), den sabazischen Thiasos
aus Serdiea (B 89), der den Priester vor dem xqocst dtrjg nennt (Z. 5 £),
einen ephesischen Verein (JB 333, Z. a 1 ff.) wo der Priester an erster
Stelle steht, ägyptische Gilden (S. 343), die den Priester herausheben,
und vor allem die Vereinigungen bosporanischer Genossen***) anzuführen.
Freilich hat der Priester bisweilen wenigstens dem andern Vereinsoberhaupt
im Vorrang weichen müssen, so bezeichnenderweise in einem Eranisten-
verein dem Archeranisten (A 45) und in einem späten Kolleg dem
«rtäimfiog (A 60). Hinter den äQ%ipv6räv tritt er in einem perinthischen
Vereinf), hinter die principes in Nikopolis (B 83 A), neben die gij-n/p bei
den Dendrophoren (ß 105, Z. 15), hinter die dvvaymyoC (S. 357) und den
£tpvfiv<pdpg (?) in einem andernVerein vonTomoi(B 102,s.S.374). Aber auch in
Ägypten erscheint er bei den Basilisten hinter dem viel bedeutsameren (s. u.)
XQoßmrtjg (B 468, Z. 15 ff.). Ganz am Ende einer Reihe von Beamten
steht er schließlich mit seiner Gattin bei den Sauazosmysten (ß 446 a).
Interessant ist es endlich, wie bei den tyrischen Herakleisten und den bery-
tischen Poseidoniasten auf Delos durch ein gewisses Schwanken und eine eigen¬
artige Mannigfaltigkeit der Ausdrucksweise vielleicht eine gewisse Unklarheit
über die Stellung der beiden Oberhäupter zueinander zum Ausdruck kommtff).
Erscheint so der Priester in vielen Vereinen als das eigentliche Haupt,
namentlich wenn ihm offenbar, wie wir sehen werden, kein „weltliches
Oberhaupt' 1 zur Seite steht, so ist er der eigentliche Leiter aller agonisti-
schen Vereine. Für die Techniten ist es der des Dionysos, neben dem es
ja gelegentlich noch andere gab (S. 342), bez. der des Kaisers, für die
*) Der ifivTj-rjfs wird ihm vielleicht nur als Auf Zeichner der Liste vorausgeschickt,
s. aber S. 374.
**) B 153; 211; 227; 373; über die teischen Techniten s. S. 400, A. ff. Öffentliche
Priester s. S. 340, A. ***.
***) In der Regel steht hier der Priester an erster Stelle. Daß er freilich in einer
bestimmten Gruppe von Inschriften nicht genannt wird, ist S. 341, A. * !l ' dargelegt. Nur
B 119 A wird ein vuvxögos noch vor dem Priester aufgeführt. Schwerlich ist B 127: ...
auf einen vor dem Priester genannten Beamten zu beziehen; s. S. 402, A. j.
f) B 69. Es könnte fraglich scheinen, ob die vor diesem genannten Persönlich¬
keiten, der i]ys^Lovsv(av und der lsgoiivrjjiovöiv als Vereinsbeämte zu gelten haben (S. 355, A. fi).
Aber auch B 438 (S. 370) findet sich der &Qxisgm(isvog hinter dem riysiioveiav.
ff) B 166 a, Z. 55 ff. irtl &g%i&utelTOV . . . Isgarsvovtog S's . . . — B 168 a aüyl&laGi-
tsvovrog; b btl isgdmg ; d any^uidttcvovrog .... iAl. isgscog 8s . . .; e f cigyjlhaöizrfi
ys-vijisv Off [fot! tsp^ojs] ml.
Organisation.
349
Athleten der des Herakles und des Kaisers*). Dabei ist freilich zu be¬
obachten, wie er, namentlich in Athen, gelegentlich hinter einen weltlichen
Beamten treten muß**). Der leitende Priester schließlich der Hieroniken-
vereinigung zu Marc Antons Zeiten wird geradezu als eponym bezeichnet
(U 26, s. S. 342, A.**f).
Über die Tätigkeit des priesterlichen Oberhauptes werden wir vor allem
durch zwei attische Vereine belehrt; den der Meterorgeonen und den der
Jobakchen (Zieharth S. lol).
Der Priesterin der Meter fallen, abgesehen von ihren Kultaufgaben,
den Opfern (.4 2f, Z. 9), auch den Antrittsopfem (A 2 e, Z. 7, S. 253),^ den
besonderen Kulthandlungen der StQ&ßig und des aysQpög (ß. 269),
worin sie gelegentlich vom Sekretär unterstützt wurde, der Öffnung
des.Tempels (A2e, Z. 14, S. 270), dem ganzen frommen Dienst (ffspajwiW
A2e, Z. 14), in dem sie ihr Priestertum verbringt (!|ij \yaysv A2b,Z.T),
unterstützt von dem Gatten, zu gewissen Zeiten auch von der £«Jtopos
(S. 387), die zu ernennen sie das Recht hat, im 3. Jahrhundert v. Chr. auch
Verwaltungsfragen zu, wie die Oberaufsicht über den Tempel und die ern-
kommenden Weihgeschenke (A 2 c, Z. 7) sowie die Einnahme (srpdffodos)
der Opfergelder (A 2 c, Z. 8).
Für die Tätigkeit des Priesters aber bei den Jobakchen (A 59) ist fest¬
zuhalten, daß auch er bisweilen von andern vertreten oder unterstützt werden
konnte. Dabei erklären sich gewisse kleine Widersprüche, wie Drerup gezeigt
hat, aus der Art, wie das vorliegende Statut allmählich entstanden ist, und
können uns darüber belehren, wie wenig fest solche Vereinsmstitutionen
waren. Natürlich hat der Priester die Leitung der Kulthandlungen (Z. 110f.);
aber auch die Weiterbildung des Kultus, z. B. die Einführung der »soXoyCcc
(Z. 1151, S. 268), ja die Ausgestaltung der ganzen Verfassung (S. 274) geht
gelegentlich auf seine Anregung zurück. An den Priester geht aber auch
das Aufnahmegesuch dessen, der in den Verein eintreten will (Z. 32 ff.), an ihn
wird, obwohl ein Tamias vorhanden war, das Eintrittsgeld gezahlt, doch
konnte ihn dabei nach einer nachträglichen Bestimmung (Z. 601, 104) auch
der Gegenpriester vertreten; der Priester fertigt auch die Mitgliedskarte' aus
(Z. 59). Er beruft weiterhin die Versammlungen (Z. 31), führt dabei den Vor¬
sitz und gibt bei der Abstimmung zuerst seine Stimme ab (Z. 87), wenn
auch für die etwaigen Vorlagen, die er einbringt, die Zustimmung von Gegen¬
priester, Archibakchos, Prostates mindestens sehr wünschenswert ist (Z. 11).
*) Trägt der Priester auch nebenbei, wie wir sahen, meist noch den Titel ^vatägyns
(S. 344), so steht dieser doch in der Regel an zweiter Stelle; die Ausnahmen sind selten
(H 43i, Z. 4f.; 1, Z. 5ff.), auch kann dieser Titel ganz fehlen (S. 344, A. f); jedenfalls bleibt
die ägpsgmavvt) xov evvitavxog kvsxov (H43 g, Z. 11 f.) die Hauptsache. S. Reisch: Pauly-
Wissowa II Sp. 2058. ,
**) g S 368f Bezeichnend bleibt es doch, daß sieb, wie der Titel siupslriTris, so
Isasis vor dem Namen der Persönlichkeit ausdrücklich findet, auch wenn der betreffende
im speziellen Fall als Abgesandter verwendet wird (*J 1 B, Z. 23, [39]); vgl. die Hexaus¬
hebung vor den andern Z. 23 ((irr avtov).
350
Viertes Kapitel.
Bei dem Priester oder dem Gegenpriester erstattet man Anzeige, wenn
es zu Schlägen in der Versammlung gekommen ist (Z. 84 f.), nach
einer andern Stelle aber kann diese Meldungen auch der Archibakcbos
an seiner statt entgegennebmen (Z. 92 f.). Dann stellt der Priester in der
von ibm berufenen Versammlung den Strafantrag (Z. 87 f.). Bei den Fest-
versammlungen seben wir auch sonst den Archibakcbos neben dem Priester
tätig, um Beden und Tun der Mitglieder zu regeln, beiden stebt die Ent¬
scheidung zu, wenn es gilt, Rollen des heiligen Dramas zu besetzen (Z. 6o ff.,
S. 269), oder darüber, ob jemand, vor dem wegen ungehörigen Benehmens
der Tbyrsos des Gottes aufgepflanzt ist, das Lokal zu verlassen bat (Z. 139 ff.).
Zu seiner Unterstützung ernennt der Priester den Eukosmos (Z. 136f.), wäh¬
rend die Vereinsdiener («Mtot Z. 142 ff.) von den beiden lsqsIs*) bestellt
werden (S. 397), die auch über den Eintritt säumiger Zahler in die Ver¬
sammlung entscheiden (Z. 52, 70). Priester und Gegenpriester stebt es auch
zu, die Erlaubnis zu einer Ansprache (xQodcptüvrjSts Z. 107 ff.) zu erteilen,
während die Festpredigt zu Ehren des Gottes (&Eoloy(a) dem Priester voi-
bebalten bleibt (Z. 111 ff.). Auch für das Eintreiben der Strafsummen wird
er allein genannt (Z. 106 £).
Manche Einzelzüge erhalten wir auch durch andere Urkunden. So stebt
im Diomedonverein dem Priester nicht nur die Darbringung der Opfer zu
(J3 229, Z. 9, 2o), bei der er durch andere Beamte unterstützt wird (Z. 63 ff.,
S. 389), sondern er hat auch für die Hocbzeitsfeiern zu sorgen**). In einem
Mystenverein von Kallatis schenkte der Priester den Festteilnehmem den
Trank ein (B .96, Z.b 5f.), und bei den alten attischen Bendisorgeonen sprechen
Priester und Priesterin das feierliche Gebet für die Genossen (A 3 c, Z. 20 ff.).
Der Bestand des Familienvereins desPoseidonios wird dadurch gesichert, daß der
Priester, der die Nutznießung der Stiftung bat, für die Ausrichtung des Festes
sorgt (B 308, Z. 18). Nur im Falle seiner Pflichtvergessenheit treten für ihn die
«ufMjVtoi (s. U.) ein. Wie Priester oder Priesterin die Verwaltung des Heilig¬
tums zu besorgen haben, so treffen sie auch Anordnungen im Innern desselben,
z. B. stellt der Priester bei den Sabbatisten die Weibegaben auf (B 449, Z. 25f.).
Charakteristisch für die weitergreifende Beschäftigung des Priesters aber
ist es, daß er auch als oberster Beamter gelegentlich bei der Ausführung der
für die Vereine so wichtigen Ehrenbeschlüsse (§ 3) sich zu betätigen hat,
wenn er z. B. diese Ehren austeilt (A 17, Z. 15 f.) oder verkündet, das
Ebrenbild anfertigen läßt***) oder bekränzt und salbt (B 1.85, Z. 4 ff.). Dabei
*) Versteht mau unter den UqzTg (Z. 53, 71, 143 f.) auch nur den Priester und den
Gegenpriester, so ist doch schon damit der Anfang eines kollegialen Vorgehens gegeben,
noch mehr Personen hatten sich wohl zu einigen, wenn alle Oberbeamten als ewugsls
des Priesters, wie es scheint, zusammentraten (Z. 17 f.). Ähnlich faßte auch Dittenberger
B 229, Z, 147 IsQGjßvvcu, s. S. 347, A. **.
**) z. 101 ff.: Er weist für die Hochzeit gegen die entsprechende Vergütung aus
den Einkünften (8 Drachmen) seine Opferanteile (y^rj) an. — Über die iaodo%ri s. S. 260,
A ***
***) Bei den attischen Techniten wird er dabei freilich erst hinter dem Epimeleten
(s. u.) genannt (A 2 A, Z. 47), das gilt sogar von der Zuriistung der Opfer (Z. 29 f.).
Organisation.
351
seben wir auch die Vorstände des Vereins sich in die Arbeit teilen, wenn
in einer Korne der hyrkanisehen Ebene die Brabeuten (s. u.) zwar die Ehren
verkünden, die Priesterinnen aber für die Ausrichtung des Ehrenfesttages
sorgen (B 384, Z. 12 ff.).
So genießen denn Priester und Priesterin, denen die wichtigste Pflicht,
die Sorge für die Gottheit*) übertragen ist, besonderes Ansehen und die
ihnen Beigeordneten machen sich namentlich verdient, wenn sie sich ihnen
gegenüber so tadellos wie gegen die. Gottheit selbst verhalten (A 2b, Z. 26 ff.,
33). Gern werden daher die Verdienste der Priester und Priesterinnen her¬
vorgehoben**); sie haben auch besondere Vorrechte und Ehren***). In der
großen Masse unserer Inschriften freilich, wo der Priester genannt wird,
handelt es sich nur um von ihm vorgenommene Dedikationen von Stand¬
bildern und Urkunden!) oder um Ehrenbeschlüsse ff).
Statt des Priesters oder neben ihm erscheint allerdings häufig ein
anderes Oberhaupt, das im Gegensätze zu den römischen Verhältnissen
und denen der staatlichen Korporationen fff), der Mannigfaltigkeit der Ver¬
einsarten entsprechend, sehr verschiedenartig bezeichnet zu werden pflegt, so
daß sich auch hierin das Bewegliche unserer privaten Genossenschafts¬
bildungen ausspricht. Diese Persönlichkeit mit Zieharth, der auf diese wich¬
tige Frage noch nicht näher eingegangen ist ? als das „weltliche“ Oberhaupt
zu bezeichnen, erscheint bisweilen nicht unbedenklich schon nach dem, was
über den Priester gesagt worden ist, sowie auch im Hinblick auf die geringe
Scheidung, die im allgemeinen zwischen geistlichen und weltlichen Kompe¬
tenzen der Beamten bestand*!).
Ist es auch vor allem wichtig in diesen Titulaturen die historische Ent¬
wicklung nachzuweisen, so läßt sich dies doch nicht anders erreichen, als
daß bestimmte Typen der Bezeichnungen verfolgt werden.
Eine große Menge von Titulaturen weist nun zunächst durch ihre Ab¬
leitung vom Stamme uq% auf die Leitung des Vereins hin.
*) S. über ffrsgccitsvetv und Foucart zu B 24, Z, 6 ff.
**) Vgl. A 2 e, Z. 4; h, Z. 32 1; 47 a, Z. 24 ff.; B 25, Z. 6 ff.; A 11, Z. 8 ff.
***) S. 421 f. u. § 3. Über das Recht der Ernennung niederer Funktionäre s. S. 417,
über die Nachfolger im Amte S. 418.
f) jL 2 p (Priesterin); B56; 68, Z.blff.; 81 (Priesterpaar); 86; 106, Z. lf. (Bild aus
den Erträgnissen des Gewerbes geweiht); 250 (auf Beschluß der Genossen); (366 ßroßög);
(387, Z. 6 ff.); 481 a; thoc leg &><?: B 78; 89, Z. 5. S. die Weihungen von Stelen mit Listen
(S. 277); B 122, Z. 23 ff.; [123, Z. 9 ff.?]. In anderen Dedikationen steht der Priester
wenigstens an der Spitze der Genossen; B 54; 74 a(?); 180 f (vgl. B 90: pater); 476.
ff) S. A. f; B 103; 180 a; b; C; 227; 323; 383 (Grab eines 18jährigen Priesters);
414 a; b (Priesterinl; 419, Z. 3; A 13; 16.
fff) Vgl. die in Attika immer wiederkehrenden Ämter des Phylarchen und Demarchen.
*f) Deutlich stehen bisweilen die beiden leitenden Persönlichkeiten allein neben¬
einander, wo sie beide vorhanden sind; so Priester und Prostates (B 89, Z. 5 f.) oder
umgekehrt (B 468, Z. 161), Priester und Arehibakehos (.4 69, Z, 67, 140, vgl. 12 1,
s. S. 369), Priester und Arehithiasites (S. 348, A. ff), Priester und imataräv (B 227).—
Eine interessante Parallele bietet der Priester und der Phratriarchos bei den Demotio-
niden (A 8, Z. 201).
352 Viertes Kapitel.
Gilt dies auch von den älteren, den attischen, Yereinen, so haben wir
zunächst zu fragen, wer an der Spitze der nachweislich ältesten attischen
Vereinsbildung, an der Spitze des Orgeonenkollegs gestanden hat. Da ist
es denn sehr bedeutsam, daß offenbar für ein solches Amt kein entsprechender
Titel vom Stamme aq%- gebildet worden ist. Hier gab es gewiß kein weltliches
Oberhaupt im Sinne Zieharths, sondern nur dem Priester kam die Leitung
des Vereins zu, so daß, wie wir fanden, sein Name allein zur Datierung ver¬
wendet wurde, wie z. B. bei den Amynosorgeonen (A 1 g). Stand gar einmal,
wie offenbar bei den Orgeonen der Meter, eine Priesterin an der Spitze, so
mußte diese wohl, wie wir es bei dem genannten Verein sahen, an ihrem Gatten
einen gewissen Rückhalt suchen. Bei dieser Bedeutung des Priestertums mußte
daher der Gründer oder Neubegründer eines Vereins, selbst wenn er auch ein
anderes Amt, bekleidete, vor allem die isQcaßvvi] verwalten, um die ihm zu
kommende Stellung zu haben (,4 4 a—d). Sogar bei dem letzten Nachklang
des Orgeonentums aus dem. 3. Jahrhundert n. Chr. (A 7) steht der Priester wohl
noch an erster Stelle, wenn sich ihm auch ein jrcro)p ßvvöäov gesellt (s. u.).
Nicht viel anders steht es mit dem Thiasos. In Athen findet sich
keine Spur eines (xgp&Luötvrjs, wohl aber sehen wir auch in den Thiasoi
den Priester bedeutend hervortreten, ja er wird ausdrücklich an der Spitze
eines der ältesten Vereine (A 11, S. 19) genannt. Als sich später ein weit- .
liches Haupt nötig machte, nahm man bezeichnenderweise die Titulatur
von dem jüngern Eranos (s. u.). Der Archithiasites läßt sich aber ebenso
wenig in dem weiten nordischen und kleinasiatischen Gebiet des Thiasos
nachweisen; werden diese Vereine nicht von Priestern geleitet, so tritt, was
hei ihren nahen Beziehungen zum Mystentreiben (S. 27) nur natürlich ist,
ein &Qpiiv< 5 tri<s an ihre Spitze*). Vorläufig ist der noch eine
ganz vereinzelte Erscheinung, vielleicht nicht zufällig auf zwei unter semi¬
tischem Einflüsse stehende Genossenschaften in Delos beschränkt: auf die
tyrischen Herakleisten und die berytischen Poseidoniasten**). Etwas reich¬
licher bezeugt ist die Bildung &ia6aQ%7is, doch scheint sie nicht ganz im
seihen Sinne gebraucht zu werden. So steht das Wort von Peregrinus in
der bekannten Lukianstelle (Peregr. 11) zwischen jrpoqDij-nj? und der mehr
technischen Bezeichnung £vvay(oyev$ (S. 357) wohl mehr im allgemeinen
Sinne***); bei einigen Gemeinden am Schwarzen Meere bezeichnet es viel¬
leicht einen Beamten, der über staatliche Thiasoi die Aufsicht führte^).
*) Wenig treffend behandelt Ziebarth diese Frage, wenn er einen einzelnen Fall
herausgreift (S. 149, A. 2): „Später (?) vermischen sich die Bezeichnungen, und der
Ih'aGos in Bajat nennt seinen Präses dgj£iniioTi]s“.
**) Über das Vorkommen des KgjpiHaökjis und des besonders häufigen &g%iihctei.*
■ctfixav in den betreffenden Inschriften (B 166 a; 168 a-—f) s. S. 16, A. ***.
***) Nur so kann man mit Wilamowitz (Antigonos von Karystos S. 282) für die
Philosophenschulen Athens von einem „Thiasarehen“ sprechen.
f) B 109, Z. 11: Chersonnesos; 440 B, Z. 5: Sebastopolis (vgl. Ziebarth; Berl. ph.
Woch. 1906, Sp. 366). S. S. 28. Die Angabe im Index von Ziebarth „S. 39“ ist falsch;
die andere Vermutung über einen (S. 44) hat sich erledigt; die Inschrift
(B 227) wird jetzt richtiger gelesen.
OltOANISATXOir. 353
Der delische Archithiasites aber steht in beiden Vereinen an der Spitze, so
daß sein Name zur Datierung verwendet wird (S. 348). Bei den tyrischen
Herakleisten wacht er außerdem im Verein mit ra^Cai und ypap pccrsvg über
der Ausführung der Ehrungen bei Gelegenheit der Zusammenkünfte (Z. 45 ff.)
und gibt zusammen mit dem Tamias das Geld her (Z. 54), bei den Posei-
doniasten weiht er vielleicht zum Danke dafür, daß er sein Amt erlangt hat,
( a. ysvöiisvog B 168 f.) einen Altar.
Ganz anders als mit dem liegt die Sache mit dem weit
genug verbreiteten a(>%£(>civi6trfs*)- Er ist in der Tat das natürliche
Haupt der jüngsten charakteristischen Form der alten Vereinsbildung
(S. 31 f.), des Eranos, ebenso dazu berufen, den Priester mehr in den Hinter¬
grund zu drängen, wie vor der wirtschaftlichen Seite des Eranos das
religiöse Element mehr zurüektreten muß, mögen sich auch gerade diese Ver¬
eine gern mit einer vom Namen einer Gottheit hergeleiteten Bezeichnung be¬
legen. Daher treffen wir ihn auch in thiasotischen Vereinen Attikas (A 22 A,
Z. 10, 15, 23; B, Z. 15), hei denen sich der neue, eranistische Geist geltend
machte**). Als modernere Vereine, die einem wirtschaftlichen Bedürfnisse
entspringen, erscheinen diese eranistischen Bildungen im allgemeinen weniger
fest begründet, als die auf religiöser Tradition beruhenden älteren. Wie wir
daher gerade für Attika verhältnismäßig viel über ihre Begründung erfahren
(S. 272), so erscheint auch das Verbum a^xsgavi^siv (wie i(>avit,Eiv S. 33)
noch völlig lebendig, ja das Wort könnte bisweilen geradezu
den Gründer bedeuten. So heißt es ausdrücklich in der Urkunde der
attischen Soteriasten aus der zweiten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahr¬
hunderts (A4Aa., Z. 12 f.) T-tjv evvodov avrbg xriäag aQ%eQuvi0[i:]7jg 'bxdji.EivEV.
Wie hier hei den Soteriasten, wird auch sonst der Gründer (Z. 42 xbv
xtLßavra) gern als Archeranistes an der Spitze geblieben sein (A 22 A,
s. S. 272). Als Konzession an den alten attischen Brauch erscheint es aber,
wenn dieser Archeranist der Soteriasten nicht etwa bloß das für einen Eranos
wichtige Schatzmeisteramt übernimmt, sondern auch sieh gern einmal zum
Priester der Göttin nebenbei bestellen läßt (Z. 24), ja dem jährlich wechselnden
Priester den Vortritt laßt vor dem faktisch wenigstens damals dauernd im
Amte befindlichen Archeranistes***). Daß es aber gerade bei einem Eranos
notwendig erschien, wie vielleicht nicht hei den früheren Vereinsbildungen,
das Oberhaupt schon in der „Firma“ zu nennen (iav äQ%SQavL0T'f)g xtL), be¬
zeugt außer dem Soteriastenverein (Z. 33, vgl. 12, 37) auch ein zwei Dezennien
älteres Kolleg von Heroisten (A 46, Z. 4). Wenn dann in einem nachchrist¬
lichen Vereine, dessen Gründung uns durch die überlieferte Drkunde (^4 50)
*) Stengel schreibt in seinem wenig vollständigen Artikel (Pauly - Wissowa II
Sp. 470) <XQ% 1 £Q(XVLG-Üris, eine Lesart, die höchstens A 50, Z. 35 gestanden haben könnte.
**) Nach den neuesten Funden erscheint diese Tatsache gar nicht als ungewöhnliche
Ausnahme, wie sie noch Ziebarth (S. 149) auffassen konnte.
***) Nur so erklärt sich ja der verschiedene Numerus Z, 35 ff. (atstpoivovß&ai Sh
avtov sxuarov iviavtov vno tov ccsi ißofiipov tccplov Tux&oas %otl ol IsqsIs xat o
ocQxsQccvMitris, obwohl es doch nur einen Priester gab wie einen Archeranisten.
P o 1 a n d, Gesell, d. griech. Yereinswesens. 2 3
354
Viektes Kapitel.
vorgeführt wird, der aQ%£QaviOvtjg hinter dem noch zu erörternden xpoßratTjg
zurücktritt, so weisen auch solche Änderungen der Sitte auf die große
individuelle Beweglichkeit dieser jüngeren Vereinsgründungen Athens hm.
Weiterhin zeigt uns eine ältere, aus dem 2. vorchristlichen Jahrhundert
stammende Vereinsliste einer großen Genossenschaft von Männern und Frauen
den aus der Fremde stammenden Archeranisten an der Spitze des Vereins
und seinen das Priesteramt bekleidenden Sohn erst an zweiter Stelle (A 45).
Die letzte Urkunde schließlich bietet uns die schlichte Dedikation eines atti¬
schen Bürgers in der Stellung eines Archeranisten (A 49).
Ein weibliches Gegenstück zum Archeranisten könnte man in der
itQozQavCßtQia der Sarapiasten zu erkennen geneigt sein (A 34), die in der
Liste des Vereins (S. 280, A.*) an erster Stelle steht (Z. 29); freilich erscheint
auch sie wenigstens zunächst mit den Opfern beschäftigt gewesen zu sein
(Z. 24). War sie also wohl nichts anderes als eine Art Priesterin, so führte
sie doch, den Verhältnissen des Eranos entsprechend, einen Titel, der m
allgemeinerer W eise ihre Vorstandschaft bezeichnet.
Mit einer ganz entsprechenden Wendung, wie gelegentlich in Athen,
nur daß sich hier sogar das noch lebendigere Verbum findet*), tritt uns
der Leiter eines BQccvog in Syros entgegen. Vor allem aber ist es das Land
der SQttvoi, Rhodos, das im Archeranistes das Oberhaupt seiner Vereine
sah. So treffen wir ihn zur Datierung hinter dem staatlichen Priester
(B 249) genannt, Grabinschriften nennen rühmend den Titel (B 267 b,
Z. B 1), und Ehrenurkunden führen ihn sogar vor dem Namen auf
(B 267 a, Z. 40, 105), ja das größte Verdienst erwirbt sich ein Genosse,
wenn er lange Jahre (S. 421) das Amt bekleidet (aQxsQavLßr'ijeag B 267 a,
Z. 84, 106 f.). Von dem Archeranisten des angesehenen Vereins der
Haliaden-Haliasten lernen wir auch die Tätigkeit etwas näher kennen.
Wie alle andern leitenden Beamten wird er bei der Fürsorge für die Ehren¬
bezeigungen und zwar an der Spitze der übrigen Behörden genannt (B 267 a,
Z. 20, .29, 71), ebenso vor dem Logisten und dem Epistatas bei der Be¬
schaffung des Materials für die Bekränzung (Z. 53) **).
Den nächsten Anspruch darauf, neben den genannten Vereinsleitem als
Vorsitzender aufgeführt zu werden, hat bei den engen Beziehungen, in denen
die Mysten oft zum Thiasos stehen (S. 27), der Archimystes. Er ist nur
aus dem wichtigsten Gebiet der nachchristlichen Mystenvereine, aus Thrakien
und Kleinasien (S. 37 ff.), bezeugt***).
Freilich kann man gelegentlich schwanken, oh man es nicht mit staat¬
lichem Mystenkult zu tun hat, z. B. bei dem dt« ßiov in Niko-
*) B 211: TO "AOivov r&v ^QdVLßtcbv hv 7 }Q%sqcx.vi£s tttl.
**) Gewiß ist der &Q%iqav°s einer Inschrift von Amorgos (B 162, Z. 9) nach dem
ganzen Charakter der Urkunde ebenso sicher als Haupt einer societas (S. 28 f.) anzu¬
sehen, obwohl sich Dittenberger (Syil. s 828, adn. 10) neuerdings wieder dagegen erklärt,
wie der S, der von Artemidor (Onoreicr. I 17, 35, II 36) stehend hinter dem
Bankier und dem Geldverleiher aufgeführt und auch bei Diog. Laert. 6, 63 in der ge¬
nannten Bedeutung erwähnt wird.
***) (Dehler: Pauly-Wissowa, Suppl. I. Sp. 121.
Organisation. 355
media (B 417, Z. 4), der mitten unter öffentlichen Ämtern genannt wird*).
Wir treffen nun den aQ%i^vettjg in Perinth: hei einem Ba%xsiov (B 69,
Z. 17) und in einem andern Verein (B 70, Z. 3 f.), in Apollonia, am Pontos
(B 73, Z. 6), in einem römischen Vereine von Nikopolis am Ister (B 83 A,
Z. 7) nnd wohl auch in Tomoi**), auf kleinasiatisehem Boden in Magnesia
am Mäander (B 321, Z. 2), in Kyme (R 361), in der Gegend von Thyateira hei
einem Thiasos (B 389, Z. 2). Liegt es hei der Form der Wortbildung nahe,
im Archimystes das eigentliche Vereinsoberhaupt zu erkennen, so wird das durch
unsere Inschriften bestätigt. So sehen wir ihn in Magnesia a. M. über ge-,
wisse Stiftungsgelder dem Vereine Mitteilung machen. So wird er in der
einen perinthischen Inschrift vor dem Priester genannt (B 69), in der andern
erscheint er an der Spitze des Vereins***). Freilich werden sonst die Rang¬
verhältnisse in diesen späten Urkunden bei der Aufzählung der Beamten
wenig gewahrt. Um von den römischen Verhältnissen der Inschrift von
Nikopolis (B 83 A) abzusehen, wo offenbar andere Beamte an der Spitze
stehen (S. 373, A.***) und ziemlich spät in der Reihenfolge zwei Arcliimysten
genannt werden, sehen wir in der Inschrift von Apollonia vier sicher unter¬
geordnete Funktionäre dem Archimystes vorausgesehickt, beim perinthischen
Bakcheion einen rjys^iovsvav und einen isQo^ivrifiovävf). Feierlich weiht
schließlich in der Inschrift aus der Gegend von Thyateira ein Thiasos seinem
Archimystes die Grabschrift, und in Kyme tritt ein solcher als Dedikant auf.
Die Umkehr der Namensform Mystarches läßt sich sicher nur für
den öffentlichen Kult nach weisen ff), sodaß also auch der angesehene
(xQatLßtog) Mystarch im bithynischen Hadrianopolis kaum als Haupt eines
Vereins gelten kann. Eher wäre das denkbar bei dem fivsrrjg, der
die Aufzeichnung des Orakelspruchs über die bekannten magnesisehen Thiasoi
besorgt, ein Titel, der vielleicht nur der geschraubten Ausdrucksweise der
Urkunde seinen Ursprung verdankt fff).
In allgemeiner Weise wird endlich das Haupt eines Vereins durch den.
Titel Archisynagogos bezeichnet, der mit der einfachen Bildung ovva-
yayog oder evvaymysvg zusammenzunehmen ist; scheint doch auch diese
*) Zu erinnern ist an die staatlichen Mysten von Kyzikos S. 36, A. ***.
**) B 104, Z. 18, s. S. 345, A.*.
***) B 70; wird hier auch der ÜQyißovitolos, im Nominativ vor dem & g %itvueräv im
Genetiv genannt, so braucht damit nach dem, was wir über die ßovxoXot gesagt haben
(S. 44 f., s. S. 358, A.f), kein Vorrang des ersteren bezeichnet zu sein.
t) B 69. Man könnte freilich geneigt sein, diese beiden Beamten für öffentliche
Funktionäre zu halten, die nur zur Datierung erwähnt werden, zumal gerade der &q%i-
livGTäv mit xal eingeführt wird (s. Ziebarth S. 147, A. 2 u. o. S. 348, A.f).
ff) B 419, Z. B 1 (Hadrianopolis). B 64, Z. 3 und 437 a, Z. 21 wurde das Wort früher
fälschlicher Weise ergänzt. Auch der fivczayayog (s. Hesych.) ist nicht Vereinsamt ge¬
wesen; vgl. B 318 a, Z. a 9 f. ^uazayatyoUvzog zov adsXcpov.
Mt) B 320 b. Uber die freilich mögliche Beziehung des &q%czZos avazyg zum 6:nyatog
XQrjöfzos s. O. Kern (Wendland u. Kern, Beiträge zur Geschichte der griechischen Philo¬
sophie und Eeligion) S. 83 f. G. Thieme (S. 26) denkt neuerdings nicht unwahrscheinlich
an den Gegensatz zum Neophyten.
23 *
356
Viertes Kapitel.
Organisation.
357
kürzere Wortform zur Bezeichnung der nämlichen Stellung zu genügen*),
da nicht etwa der ciQ%cevvayay6 g als Haupt von evvaymyoi auftritt. Es ist
freilich der Besprechung dieses Amtes yorauszuschicken, daß einzelne
Erwähnungen beider Beamten vielleicht nicht hierher gehören, da es sieh
um die von mir vorläufig ausgesonderten jüdischen Verhältnisse handeln
könnte**). Wir finden unsere meist späte Titulatur bereits in hellenistischer Zeit
in Ägypten und (unter ägyptischem Einflüsse?) in Chios, in der Kaiserzeit be¬
sonders im Norden: im thrakischen Landstrich bis zu den bosporanischen
Städten hin; aber auch die Inseln und Kleinasien sind vertreten. Die
Vereine selbst, in denen der a. vorkommt, führen zunächst in Thrakien die
mannigfaltigsten Namen; daß ihnen auch der Titel avvayayrf gelegentlich
zukam, lehrt die späte 3vv\_a]ya[y]ri rmv xovQ^dJmly ;r]rpt cc^y i i,avvay[ay6v\
in Perinthos (JB 68, Z. a5£). Haben wir hier einen Handwerkerverein, so liegt
vielleicht nach dem über die avvtj&sc g Gesagten (S. 51 f.) eine ähnliche Ge¬
nossenschaft in den öwijfffftg] rov ’Hqi mXdog in Thessalonike vor, die von
einem aQ'iiOvvayaymv geleitet wurden (B 57, Z. 3 f.). Als dritter schließt
sich der Leiter einer Genossenschaft (xoXXtjyiov) in Olynth an: der &q%l-
awaymybg d’sov "Hgaog (B 59, Z. 2). In Ägypten, wo sich in zwei Vereinen
avvaymyög ganz parallel zum aQ^iavvaymyög eines dritten zu finden
scheint***), bietet der eine vom avvaymyög geleitete Verein die allgemein
in Ägypten übliche Vereinsbezeichnung Gvvodogf). äp%iavvayayoi aber
fänden sich nach Böckhs auch noch von Öhler gebilligter Ergänzung in
einer ethischen Urkunde (B 158). Erscheint eine solche Mehrheit von
leitenden Persönlichkeiten an sich schon bedenklich, so empfiehlt auch die
Grammatik und die Größe der Lücke statt Böckhs Ergänzung zu lesen
[oi av\vayayol ol aQ^avrsg. Es würden dann hier fünf Gvvuymyoc mit ihrem
Schreiber als Beamtenkolleg auftreten, eine freilich immer noch auffällige
Tatsache. Eine Bestätigung für eine Mehrheit von GvvuymyoC könnte man
dann vielleicht in einer Inschrift von Tomoi finden. Hier würden, wenn
man an der Überlieferung festhält ff), als avvaymyod das Haupt des Vereins,
in dem man also eine Art aQ%iavvuymyög zu sehen hätte, und die zunächst
genannten 6 Philotimen bezeichnet, eine Auffassung, die sich mit der Be-
*) Ziebarth scheidet beides nicht scharf genug. S. 149, A. 5 schreibt er; „davon
(von &QpGvvayayog) ßvvuyayin Thessalonike“. In der Tat findet sich nun Mer &q%i-
Gvvayioyovvtog. — Über &. s. Öhler: Pauly-Wissowa, Suppl. I, Sp. 123,
**) So macht eher den Eindruck eines jüdischen Synagogenvorstandes der Sia ßiov
&Q%LGvvayu[y/6g] in Teos, ein angesehener Mann (d^Loloycbrarog ), der mit seiner Frau
einen Bau ausgefiihrt hat (2 342).
***) B 474 B, Z. 3: oi ly rf\g . . . Gvvobov av Gvvayaybg %t1. ; 457 A: G v vcxy[ayr:Gag]
xal xQOGTaTqaag (Wilcken). — B 455 G: die genauere Ergänzung der Worte rmv &xb
zijg 3t ... . rav ctQiiGvvaya[ybs mxi] yinouxdzry , wie wohl zu lesen ist, ist vorläufig un¬
möglich; falsch ist jedenfalls die Lesung im Arch. f. Pap.: rav cctco ri)g 3t[o>Uws].
rav UQiL(ivvayd\ymv\ ... TtnaGrdrry.
f) S. 161 f. S. u. auch den srpoimmjs.
j--jj B 102, Z. 2 ff.: rav jtsqI ovv<xya[yovjg^H(i6^£vov zI^lo^gxovqLSov xkI cpvX6r£[t]g.ov v-VL.
Man schreibt gewöhnlich 6vvctya[y]d[u] oder avvaya[y]6[v] ; s. Zieharth, S. 58, A. 2.
deutung der letzteren (S. 412) wohl vereinigen ließe. Als einzelner Vereins¬
beamter tritt schließlich der avvaymysvg in Delos auf (Sra ßiov B 184),
bei den Sabbatisten Kilikiens (B 449, Z. 10), vor allem aber, und zwar
in der Form avvaymyög in allen bosporanischen Inschriften, die einen klaren
Einblick in die Verhältnisse der Vereinsleitnng gestatten. Gewiß kann
schließlich igvvaymysvg hinter KQo(pi\xr]q xal 0 ■uxeaQXVS unter den Titeln des
Peregrinus (S. 352) als der am meisten vereinstechnische angesehen werden.
Für die Stellung des avvaymyög ( avvaymysvg ) ist es nach der Wort¬
bedeutung, die auf das Zusammenrufen (avväysiv) der Genossen hinweist
(S. 272, A.*), klar, daß er ebenso als Vorsitzender einer Vereinigung angesehen
werden kann wie der UQ%iavvaymyög*). Dieser Ansicht widerspricht keiner
der berührten Fälle, im Gegenteil wird durch die Urkunden der Vereine
Ägyptens, Thrakiens und des bosporanischen Gebiets unserem Beamten seine
leitende Stellung auf das unzweideutigste zugewiesen**). Man kann ihn
vergleichen mit dem Archeranisten, der ja ebenso auch oft zugleich Vereins¬
gründer war, nur scheint bei ihm die religiöse Tätigkeit mehr in den
Vordergrund zu treten, vor allem hat man sich bei seinem Namen auch an
die avvaymyri, an das religiöse Fest (S. 247 f.) zu erinnern. Als Leiter
dieses Festes kommt er, oft dem Charakter der betreffenden. Vereinigungen
entsprechend (S. 72 f.), am Schwarzen Meer neben dem Priester vor, mag er
nun vor ihm genannt werden, wie in der Inschrift von Tomoi (B 102), oder
hinter ihm, wie konsequent in den bosporanischen Urkunden***). Auch in
Kilikien gibt es einen Priester neben ihm (B 449); in Ägypten, Delos und
Thrakien aber scheint er geradezu den Priester zu ersetzen, so daß in Ägypten
das weltliche Oberhaupt (s. jrposren^g) noch hinter ihmf), in Delos
(s. &Q%mv) vor ihm genannt wirdff), in Olynth ein solcher Beamter geradezu
als ttQ%iavvaymyög des Vereinsgottes bezeichnet werden kannfff). Im all-
*) S. Dittenberger zu B 449, adn. 8.
**) Zur Datierung wird sein Name verwendet B 57; 184; er steht in der „Vereins¬
firma“: B 68; 102; 474 B (die bosporanischen Inschriften s. A.***).
***) B 114, Z. 3; 115, Z. 3; 117 F, Z. 3; 120 L, Z. 3; 122, Z. 10; 123, Z, 15; 126, Z. 2;
127, Z. 3; 130, Z. 3; 131, Z. 4; 132, Z. 5; [137, Z. 8J; 138, Z. 3. Dabei ist zu beachten,
daß, wo der Priester fehlt, der Gvvaycoyog, wie schon angedeutet worden ist (S. 341, A,**),
aus der zweiten Stelle in die erste rückt: B 113, Z. 2; 116, Z, 2; 117, Z. 2; B, Z, 2;
H, Z. 2; nur wo ein %atijQ Gvvodov genannt wird, steht dieser regelmäßig vor ihm:
B 117 D, Z. 7; G, Z. 3; [121]; [125, Z. 3]; 129, Z. 5; 133, Z. 4; 139, Z. 5. Neben den Ge¬
nossen wird der avvaycoyog als ihr Haupt allein von den Beamten genannt: B 110, Z. 8
(s. den Priester allein S. 341, A.**); Grabehren erhält ein <?.: B 117 A. Z. 7. Nur in einer
einzigen Inschrift (aus Phanagoria) mit eigenartigen Ämtern fehlt der 6. ; B 119 A.
f) Beide Male (JB 455 C; 457 A) scheinen freilich beide Ämter von einer Person be¬
kleidet zu werden; wo der &Q%iGvvccy(oy6g allein genannt wird (B 474 B), steht er in
der „Vereinsfirma“, so daß es in der Tat den Anschein hat, als oh das Wort in Ägypten
zunächst mehr den Vereinsgründer als einen eigentlichen Beamten bezeichnet. Ähnlich
steht es ja mit Peregrinus, der als | vvaycoysvg später auch TtQoGxarrjg wurde (S. 866).
ff) Gvvftycoysvg dtcc ßiov B 184, Z. 2.
fff) B 59, Z. 2: der &Q%iGvvccy(oybg fieov "Hqcoog weiht an der Spitze 4er Genossen
eine?} Altar.
358
Viertes Kapitel.
Organisation.
359
gemeinen muß schließlich noch daraufhingewiesen werden, wie unser Vereins- jj
leiter gerade nicht selten in Vereinen auftritt, die durch ihre Gottheiten, 5 ’
den @«ös Hißierog (S. 179 f.), den Zaßßuugxrjc (U 449, S. 224 f.) und den :■
Christengott (s. Peregrinus), dem Judentume nahestehen; wenn er sich
daneben hei Handwerkervereinen, die sogar gelegentlich als evvctyayai he-
zeichnet werden*), in Gegenden Thrakiens findet, so kann uns auch das an
jüdische Einflüsse erinnern, wie ja das jüdische Handwerk in Thessalonike
durch die älteste Geschichte der Ausbreitung des Christentums bekannt ge¬
worden ist**).
Zu den eben erörterten häufigeren Bezeichnungen allgemeinerer Art
auf aQ% t-, die für das Oberhaupt des Vereins üblich sind, kommen ver¬
einzelte, wo derselbe Wortstamm bald den ersten, bald auch den zweiten
Teil der Wortzusammensetzung bildet; dabei handelt es sich aber fast
ausschließlich um die Kaiserzeit. Den eben besprochenen Titeln nahe
stehen Bezeichnungen, die auf den Kult und damit im Zusammenhang
stehenden geselligen Verkehr hinweisen. Die merkwürdigste Erscheinung
ist der in Ägypten und besonders auch im Blemyerlande in ganz später
Zeit auftretende xZc'vapxos***)- Unter römischem Einflüsse steht der
aQxiSsvdQo<pÖQos, der gewiß ursprünglich als Vorsitzender des Vereins zu
gelten hat; in der einzigen Inschrift in griechischer Sprache freilich, der
Liste eines Vereins in Tomoi, wo er genannt wird (B 105, Z. 17, 18), sind
ihm andere Kultbeamte vorangestellt, auch werden zwei txQ%idevSQocpciQOL
aufgeführt. Sein genaues weibliches Seitenstück hat er in der aQx^ßSovxLßa
derselben Urkunde (Z. 16 f.). Als Führer eines dionysischen Kultvereins
wäre der agußonxolog anzusehen, wenn die Boukoloi überhaupt als eigent¬
licher Verein gelten könnten. Da die letzteren aber im Grunde nur als
religiöse Funktionäre eines andern Kollegs, d. h, eines Mysteuvereins, auf¬
gefaßt werden können (S. 44 £), so bleibt für den &q%l ßovxölog höchstens
die Bedeutung eines vielleicht ständigen Beamten, der die auf'znführenden
Reigentänze leitete, vielleicht auch vorbereitete, schwerlich ist er der Vor¬
sitzende eines eigentlichen Vereins gewesenf). Immerhin läßt sich mit
*) Natürlich braucht nicht notwendig ein vom Gvvayayog geleiteter Verein g waytayr]
zu heißen, wie Hicks (zu B 449) anzunehmen scheint.
**) Die besonderen Züge der avvayzayoi, die die Inschriften sonst bieten, sind wenig
bedeutsam: B 158 ehren evvaymyoi einen Genossen, 457 A dediziert der a., 455 C ist
der G. Antragsteller (?), 449, Z. 10 wird der g. regelmäßig (?) bekränzt.
***) Statt des xUvuQxog gibt es sogar den nQatoxllvaqxog (B 472 A, Z. 6). In Talmis
(B 472 B) gab es einen städtischen Vereinspräses, einen (Z. 2, 11, 13?)
oder xlivas){xog) zfjg zzoXsmg (Z. 7); daneben werden drei zUvuQym genannt (Z. 3 f.).
S. Wilcken z. St., der scharfsinnig auf die Möglichkeit hinweist, daß im ägyptischen
„Klni“ der demotisebeu Urkunden des mero'itischen Reiches (I.—III. Jahrh. n. Ohr.) der
Titel Y.XivaQyoQ enthalten sein könnte.
fl Sein Vorkommen s. S. 44. Vgl. Cumont: Paulv-Wissowa, Suppl I. Sp. 120.
Seine religiöse Bedeutung betont für Pergamon mit Recht auch Ziehartli (S. 150). —
Bei der von mir vorgetragenen Ansicht erledigt sich auch die von Dittenberger (Sylt 8
no. 743, A. 2) hervorgehobene Schwierigkeit in der perinthischen Inschrift B 70, wo es
heißt (Z. lff.,: 2.nzVuog Evijihg uQyißovxübjg 'HpcroÄ-stdov '/D.zgävo'oov GioyLiivGroviroc. Es
ihm der Arehibakchos der Jobakchen (A 59) vergleichen, der, wie gezeigt
worden ist, bei gewissen Gelegenheiten den leitenden Priester vertreten darf
(Z. 67, 92 £, 140), aber, zumal er ja auch an den großen Dionysien das
Vereinsopfer zu bringen hat (Z. 117 ff.), seinem Namen nach als ursprüng¬
licher Führer der Bakchen*) angesehen werden kann**).
Eine zweite Gruppe von vereinzelt vorkommenden Titeln des leitenden
Vorsitzenden geht auf allgemeinere Vereinsnamen zurück, wie sie namentlich
zur Bezeichnung von Abteilungen eines größeren Ganzen gewählt wurden
(S. 153 £). Vielleicht fällt unter diesen Gesichtspunkt zunächst die wichtige
Mystenvereinsform der stmCqcl. Ihren Leiter, den Spirarchos, treffen wir wohl
hinter dem und dem &Q%iiivexäv (S. 358, A. f) in einer perinthischen
Vereinsliste (B 70, Z. 5), in einer bosporanischen Grabinschrift ( B 109 A) und
in einer lateinischen Inschrift von Asiani aus Napoca (S. 153, A.**). Als
AbteilnngsVorstände können angesehen werden der diara&uQ%og, der in Per¬
gamon bald vor (B 398 c, Z. 10), bald nach dem apx'-ßovxoX.og (d, Z. 6) ge¬
nannt wird, ferner die tpvXapx 01 - jenes seltsamen rhodischen, nach staatlichem
Vorbild in Phylen geteilten Vereins des Nikasion auf Rhodos, die möglicher¬
weise nur für die vom Vereine begangenen Agone in Aktion traten***), weiter
der einer Abteilung von Ärzten (Z 114, Z. 11) und endlich die
0v0TQS[iij,ccTdcQx a <', die Leiter der besprochenen (S. 93) kleinen Kränzchen im
Schoße der Ephebie. Für das letztere Gebiet können auch die schon ganz
offiziellen ta%ta.Q%oi (JVlfba, Z. 50) herangezogen werden. Schließlich
gehen auf allgemeinere Begriffe auch der xovßsvra[QxV 0 a s] der Römerf) in
Hierapolis ( zl 49 C, Z. 15, S. 110, A.**) und der seinem Namen nach offenbar
monatlich wechselnde firividQ%rjg ägyptischer Gilden (Z 102, Z. 3; 103, Z. 5)
zurück.
Wenden wir uns zu den mit Beziehung auf die Bezeichnung von
„Spezialgenossen“ (S. 86ff.) gewählten Namen, für den leitenden Vor¬
wild eben der Führer des bakchischen Festtanzes genannt, der unter der Leitung des
betreffenden Vereinsvorstandes (daher der Genetiv üoyriivGzuvvTog} seines Amtes an der
Spitze von Mystengenossen waltete, die während dieser Zeit zu fimr/.nXot. wurden. Zu¬
gleich wird damit dem ägyziivarrie sein Platz an der Spitze des Vereins gewahrt. —-
Daß das Einstudieren möglicherweise ein anderer besorgte, darauf könnte der in Per¬
gamon vor dem &Q%ißovxoXog genannte äima^iagxog (B 398c; d) hinweisen (S. 359).
*) S. den Beinamen des Gottes ’ÄQx^ßaxxog S. 201.
**) Religiösen Charakter schreibt ihm auch Dittenberger (adn. 10) zu. Seine Tätig¬
keit bespricht genau Drerup (S. 381), der es wahrscheinlich macht, daß der alte Archi-
bäkchos vom Anthiereus im Laufe der Zeiten überflügelt wurde (S. 366). — Andere mit
dem Stamme ag% gebildete AmterbezeichnungeD, die auf das religiös-gesellige Treiben
sich beziehen (rptTjpap^Tjcfßs, 6 viM 0 Gi(XQ%rig, oivoTzoGLagxog, ftccXiccQXog, xnarryilanyag,
aQxoivöxovg, äQxißaseaQa) sind erst bei den religiösen Funktionären untergeordneter Art
zu besprechen, da sich keine von ihnen, bisher wenigstens, bei einer leitenden Persönlich¬
keit nachweisen läßt; s. auch dgxi&sojgog S. 410. Vgl. . B 245 b, Z. 6. Offiziell ist
der dpx^eo^vzag und der Kßz«zpi<rras rhodischer Priesterkollegien: van Gelder, S. 268.
***) S. Foueart zu B 265, Z. 6, 16, 25, 34, 41, 48, 55.
f). Dafür finden sich auch andere Bezeichnungen, z. B. xovgccro/ysvGag (S. 379) tov
Täv ’Ftattcdav zovßivxov (Z 45, Z. 6 f.; Thyateira),
360
Viertes Kapitel.
stand, so sind die kaum ganz in unser Gebiet fallenden Titel äQxdtp^ßog und
i(prißuQ%og schon erörtert*), nicht minder der nur zum Teil hierher gehörige
i'eavusxccQxqg (S. 96), auf den weiter unten ebenso wieder hinznweisen sein
wild, wie auf gewisse Fälle vom Auftreten des yv yv utj uigzog . Eine große
Einzelheit ist der offenbar jüdische (Heinrici S. 469, A. 2) g&i ~usicirch.es in
einer kampanisehen Inschrift (T 88). Bei Gildengenossen treffen wir meist
nur in der Kaiserzeit die entsprechenden Spezialnamen ihrer Vorsitzenden.
Auf den Handel weist hin der Titel &QyJgnoQOS in Palmyra**), oder der mit
Beziehung auf einen Beinamen des Hermes gebildete &Q%ixsQ$eg,itoQog in
Thasos (E 28, Z. 4); in Palmyra gibt es auch den Führer der Karawane, den
GvvoSiaQirjg***). Auch der ivtfoQiugxyg kann wohl, wie in Apameia (E 80,
Z. 2), als Leiter eines Kaufmannsvereins auftretenf). Dazu kommt der
Hauptpächter, der ugxmv V g (Z 56, Z. 2) oder oov&v (Z 10, Z. 3), in Kyzikos
und Kallipolis als Haupt einiger mit Fischerei zusammenhängenden Erwerbs¬
genossenschaften. Außerhalb Ägyptens haben Handwerkergilden nur selten
entsprechend bezeichnte Vorsitzende gehabtff). Für Ägypten aber scheinen,
soweit es sich überhaupt um geschlossene Vereine handelt, vor allem gerade
nationalägyptische Vereinigungen in Frage zu kommen; wir treffen hier
den &Q % zvr<x(p L u6viqs (Z 94), den dgxovrjU^ g (Z 105), den [atavdgxvs
(Z 110, a; b; c) und den &Qimvvr)y6g (B 464 c, Z. 1; d), mit dem.der mv-riyog
Tcgärog (b, Z. 6) wohl identisch ist.
Auf agonistischem Gebiete ist der %v 0 tdQ%rig bedeutsam, doch handelt
es sich dabei mei st nicht um ein Vereinsamt, sondern um eine Erscheinung
) S. 90 ff. S. dort (S. 93, A. ***) auch äyEXuQyia.
**) Auch wenn die ihrerseits eine Genossenschaft bildeten (E 88 g, Z. 8,
a \ S ' 107 >’ 30 konnte sich diese doch wieder aus Vorständen von Kaufmanns Vereinigungen’
die eme Karawane schickten und einen Karawanenführer (avvoSidgxns) beschäftigten’
zusammensetzen (f, Z. 2). Dittenberger erklärt &. und e. in wenig wahrscheinlicher
Weise für identisch (adn. 2 zu E 88 a, adn. 6 zu g).
) E 88 a, Z. 2; b, Z. 5; c, Z. 2; [d, Z. 2]; e und g werden Persönlichkeiten wegen
ähnlicher Verdienste geehrt, ohne daß der Ausdruck <r. gebraucht wird; f ein & n i^o g og
t) Bisweilen ist es fraglich, ob man nicht vielmehr an das öffentliche Amt eines
Hafeninspektors zu denken hat, z. B. E 75, Z. 12 (vgl. Z. 16 ro® vmxzL^rov ipnoqlov?J).
— iliitoqidqzns fehlt bei Pauly-Wissowa.
ft) Merkwürdig ist die Bezeichnung eines Vorstandes von 5 Mann bei einer Fischerei¬
genossenschaft m Kallipolis als ämvaQxovvrss (Z 10, Z. 4 ff.), während doch wieder
der weitere Vorstand (?), zu dem u. a. auch fünf X £i ißa gX ovvreg (Z. 13 ff.) gehören, wieder
als Si,xzva g x[ij]aavr £ [g] yuä r£[Xay]a[ g x]ijaavt £ g bezeichnet wird (Z. 2 f.). Vgl. die ähn-
liche Inschrift aus Parion (Z 55, Z. 3: . . a[ M ] rjeansg) S. 120, A. * — ayoXanxlv bei
Philosophenschulen, s. z. B. Diog. Laert. IV 61. - Daß der d gz iar 0 o g nicht der leitende
Arzt eines Vereins, sondern der Gemeindearzt ist, hat Keil für Ephesos wieder dargelegt
(Z26 b, Z. 4 6; c, Z. 5; [d, Z. 4]; e, Z. 1 ; f, Z. 1; h, Z. 1 , 5); dasselbe gilt wohl vom
KQXimgog xaL ugoipdmTjs in einer Inschrift von Kula (B 377), wo nur der zweite Titel
auf Vereinstätigkeit Hinweisen könnte. Vgl. P45b, Z. 2. S. Wellmann: Panly wLsowa
11, Sp. 465. Eine ganz entsprechende Bezeichnung ist wohl auch der Titel xs V ccXov gY 6g
für das Oberhaupt der Xccrigoi in Mastaura (Z 25 A). - Die i g yaar vg id gx ca beim Bäcker¬
streit m Magnesia a. M. (Z 20, Z. 17) sind vielleicht mit Kern richtiger als „Rädels-
luhier“ zu bezeichnen.
Organisation.
361
des öffentlichen Lebens*): um den Vorsitz hei bestimmten gymnischen
Spielen**), bisweilen bei sämtlichen Spielen einer oder mehrerer Städte***)
oder einer Landschaft f). In den meisten Fällen erscheint dieses vom
Kaiser verliehene ff) und oft auf Lebenszeit bekleidetefff) Amt nur als
Ehrentitel hinter dem Namen*f). So ist der %v6taQ%rig höchstens als
Leiter der ganzen Agongenossen, des t,v6tog (S. 149 f.), anzusehen, .wie er
denn in der Tat in dessen Namen gelegentlich auftritt (H 39 A). Daß
daher bei der Athletensynodos des römischen Kaiserreiches im Titel des
Vorsitzenden lutfrapjojg hinter agxiegsvg zurücktritt, habe ich zu zeigen
versucht (S. 344). Die Breseusmysten sind der einzige Verein, wo die
Xystarchie, wenn nicht als selbständiges Amt, so doch als agonistische
Funktion erwähnt wird**f).
Wenden wir uns nun von diesen Zusammensetzungen mit dem Stamm
a(>£***t) zu andern Bezeichnungen des Vorsitzenden, so ist es charakteristisch
für die Selbständigkeit, die die Kollegien gegenüber den Einrichtungen des
Staates zeigten, daß zunächst der im Staatslehen so verbreitete Titel Archon
selbst mit den dazugehörigen Bildungen desselben Stammes hei den alten,
echt griechischen Vereinsbildungen fast ganz vermieden wird. Natürlich
sind die Fälle auszuscheiden, wo das Wort im allgemeinen von irgend¬
welcher amtlichen Tätigkeit gebraucht wirdf*). Darunter sind die Fälle
*) S. über die Xystarchie jetzt die Zusammenstellung bei Liebenam (Städteverwal¬
tung im römischen Kaiserreiche, S. 376, A. 3), der das Material ziemlich vollständig an-
führt, aber auf das Vorkommen des Titels bei der kaiserlichen Synodos nicht näher
eingeht, auch den & g xwv7]g [Ijutfro® nicht mehr bringen durfte (s. S. 167, A. **).
**) H 15, Z. 2 (^\v(;tu gZ jj6ac\ Chios); 16, Z. 6 f. (y.mvav der Kreter); 40 A, Z. 2 f.
(Neapel).
***) H 5, Z. 3 n. 6 A, Z. 4 (Athen); 10, Z. 8 PF. (Smyrna); 19, Z. lf., 12 (Antioehia
Pisidica); 22 b, Z. 20 (Kyzikos; vgl. Z. 2f.: Magnesia a. M.); 32, Z. B 1 ff. (Philadelpheia
u. Byzanz); 40 A, Z. 3f. (Mompsuestia u. Magnesia a. Sipylos); vgl. II 88, Z. 3
[tßvarccQxicas noXXalg.
t) H 2, Z. 5 (Bithynien).
tt) IT 6, Z. 1 ff.; 22 b, Z. 16 ff.; 32, Z.Blff.; vgl. [38, Z. 2 f.].
ttt) H 1, Z. 5?; 19, Z. 1; 26, Z. 9f.; 26 A, Z. 2; 33, Z. 12; 37, Z. 4f.; 39 A, Z. 7f.;
außerdem den Xystarches der Reichssynodos (S. 344); Sm ysvovg H 10 Z. 8 f. Vgl. die
Wendung 7t g ärog |. nxX. (H 6A, Z. 4f,).
*1) Athen: TI 1, Z. 5; 3, Z. 37; 4, Z. 17; 5, Z. 3 (Vers); 6, Z. 1; 6 A, Z.4; Aphrodisias:
H 20, Z. 6; Magnesia a. M.: IT 22 a, Z. 9; b, Z. 7; Tralles: H 26, Z. 9 f.; A, Z. 2; Ephesos:
IT 29, Z. 3; Philadelpheia: IT 33, Z. 12; 34, Z. 16; Z 37, Z. 2; Kyzikos: IT 37, Z. 4f.;
Gerasa: H 39 A, Z. 7; Benevent: IT 44, Z. 2. Sonst wird der |. in Verbindung mit
Spielen genannt: H 11, Z. 61 (Olympia); H 28, Z. 5 (f|]niV;'r?: Ephesos); J 68 B
öfter (Aphrodisias).
**+) -T 43 B, Z. 26 n. Z. 13 (ivarctQxovvzog): an dritter Stelle, hinter arstpavrjtpögos
| (s. S. 374 f.) und äyav O'S’etjjs.
***f) Der & g %in g ov g£ lGag (B 49) ist wohl schwerlich ein Beamter genossenschaftlicher
Art. Über B 245b, Z. 6 % . . . s. S. 369, A**. Unsicher: . . . ]td gX ijg E 75, Z. 15
(s. S. 402, A.*). Der vava gX og (B 208, Z. 2) ist staatlich.
j-*) Allgemeiner Art ist selbstverständlich das nicht sehr häufig gebrauchte (S. 338, A. -j-)
Wort &QXV : B [50, Z. 8]; 267 a, Z. 56; 393, Z. B 2, C 2, D 2 (= „Amtsjahr“, s.Fränkel S.265);
J 13, Z. 12 ; 30, Z. 4 f.; 31, Z 23; T 48b, Z. 7f. ([a]p|a[j»r]c [t ]rjv jisyio[rJrjv rjv) usw.;
362
Viertes Kapitel.
von besonderem Interesse, wo von der Gesamtheit der Beamten in einer
Weise die Rede ist, daß man auf eine dem griechischen Vereinswesen im
allgemeinen wenig bekannte kollegiale Tätigkeit der gesamten Beamten¬
schaft schließen kann*). Auszusondern sind auch die Fälle, wo namentlich
die Verbalformen des Hamens eine speziellere .Kultbedeutung haben und
durchaus nicht auf einen V ersitzenden hinweisen. Scharfsinnig hat Ditten-
berger-*) diese Bedeutung für &.q% cvöag aus koischen Inschriften nach¬
gewiesen. Für das Vereinsleben ist vielleicht an clen erst hinter dem Isi-
zoqsv<}[ccs] genannten &Q X Ev 0 ag einer thebanisehen Urkunde zu erinnern
(.B 39, Z. 4), daß aber auch agiaiv diese Festleitung, besonders eine solche
von Spielen, bezeichnen kann, lehrt, abgesehen von staatlichen Verhält¬
nissen***), vielleicht die Urkunde von Sarapisverehrern in Naxos (J3 215,
Z. 3, 11, 18, 24), vor allem aber der apljag %ovf ) einer bithynischen In¬
schrift. In allen diesen Fällen handelt es sich überdies wahrscheinlich mehr
um eine vorübergehende Funktion als um ein dauerndes Amt. Das einzige
Beispiel eines Vereinsarchonten in vorchristlicher Zeitff) ist der $q X <ov an
der Spitze eines delischen Vereins (B 184), vor dem nach Ziebarths an¬
sprechender Vermutung (S. 150, A. 2) der Gründer desselben als ffvmyayevg
dia ßCov an zweite Stelle als eine Art Ehrenvorsitzender zurücktreten mußte.
Erst in der Zeit des Tiberius begegnet uns in Ägypten, wo doch sonst der
Vorsitzende in stehender Weise anders bezeichnet zu werden pflegt (S. 364),
ein uQimv xal <piX&yu& 0 [g] einer zweifelhaften Vereinigung (B 474 A, s. S. 172)!
Häufiger taucht dann der &q%cov bei den Vereinigungen des späteren Typus
wieder auf, freilich gelegentlich im Plural, so daß damit, selbst wenn keine
Zweifel an seiner technischen Bedeutung entstehen, fraglich wird, ob ein
wirkliches Vereinsoberhaupt bezeichnet werden soll. Wir treffen ihn jetzt
wohl meist als leitendes Oberhaupt bei den dionysischen Künstlern fff)
vgl. auch ä Qx sta A 10 B, Z. 22; ebenso ist klar B 158: [ot ev)vaymyol oi ccq gctvzEg . . .
z°v avvccQguvzci. Aber auch oi &q%ov tss kann leicht im allgemeinen Sinne gebraucht
werden. So wird bei den rhodischen Haliaden-Haliasten nicht nur der dem lSi9,zr,e
gegenubergestellt (B 267 a, Z. 97), sondern auch die ayxovteg den idimcti (Z. 99 ); gewiß
sind dann auch an den andern Stellen der betreifenden Inschrift (Z. 20, 29, 71, 86) die
ciQxovzsg spezielle Beamte, die allgemein zusammengefaßt werden, und nicht eine be¬
ratende Behörde neben dem Ai-cheranisten, wie van Gelder (S. 274) meint; vgl B 398
Z. D 20 (s. von Prott S. 57 f.); A 12, Z. 21; 13, Z. 22; 30, Z. 36. S.’ 362, A.’ *.
, *) S. außer S. 361, A. f*: ovvuQxiu B 79, Z. 19 (ia<s> 1? avva^iag) ; H 42, Z. B 3, 5.
— ol tsvvaQxovzsg oi eiv ml. ( B 340) bezieht sich wohl wie alle andern in der betreffen¬
den Inschrift sich findenden Dedikationen auf Vereinsverhältnisse. S. S. 164, A. ***.
**) Or. Gr. 1 . s. 166 (A 36), adn. 1. Daß dort freilich nicht von einem iiQXEvxmg der
Tecbniten die liede ist, ist erörtert worden (S. 142, A.. *).
* *) B 163 > Z. 5 ctggag rr;v dp^rjii trjv slg ’hoivba.
t) ^ 4,^0 V Z. 2; über yovg als Pestfeier s. S. 263, A. ff.
ff) Vgl. über das seltene Vorkommen des Titels bei offiziellen attischen Körper¬
schaften v. Schoeffer: Pauly-Wissowa II, Sp. 699.
fff) A 49, Z. 16 f., 20ff. (an erster Stelle zur Datierung angeführt); evvodov.
A 49 E, Z. 4, 11 ; 56, Z. 8. Merkwürdig sind die vier Archonten (&qx 6 vuov 9k ml.) bei
dem Teehnitenverband von Rhegion (A 42 ; s. S. 363, A. ff),
Organisation.
363
und den Iiymnoden*) wie bei den Athleten**), bei Handwerkergilden***)
wie bei den Altersvereinigungenf), besonders aber im Schoße der Gerusieff),
um ganz vereinzelte oder zweifelhafte Fälle zu übergehenfff).
Die am schwersten zu beurteilende, weil offenbar in verschiedenem Sinne
gebrauchte Bezeichnung des Vereinsleiters ist die uns so sehr geläufige
des Vorstehers, des jtQoßrccrrjs oder inißtmrjs. Es wird sich empfehlen,
beide Worte auseinander zu halten und sie nicht mit Zieharth zusammen¬
zuwerfen.
Zunächst liegt es auf der Hand, daß das Wort Prostates an sich eine
so passende Bezeichnung für den Leiter eines Kollegs abgibt, daß es ihn
(wie aQ%av) im allgemeinen bezeichnen kann, auch wenn er technisch einen
andern Titel führt; so ehren die Reichsathleten z'ov iccvtmv ntQOiiTärrjv, d. h.
den Erzpriester und Xystarchen, wie der Zusammenhang ergibt*f).
*) B 393, Z. B 22 wird bestimmt, daß der ägytov für den Verstorbenen 15 Denare
vorznachießen hat. Unter ihm wieder, wie Frankel n. a. wollen, den Eukosmos zu ver¬
stehen (S. 361, A.f*), erscheint mir mit v. Prott bedenklich. Wenn sich über ihn weiter
nichts auf dieser Urkunde findet, so kann sich dies doch vielleicht daraus erklären, daß
überhaupt unsere Urkunde nicht ein vollständiges Statut gibt, sondern vielleicht nur
Neuordnungen.
**) H 43 i, Z. 10 f. (zwei Archonten; inl ml.).
***) Z 89 (Sidon) ao/jov luxxcaaoxoiaiv. Über Z 67 (Hierapolis) s. S. 157, A. * :
olqx/ov )ovve9q'l\ov. Zweifelhaft ist der anyoiv zwv [tornoir] in Ephesos, s. J. Keil zu
Z 26 b, Z. 2 f.
f) Für die Epheben ist zu vergleichen der navzaQx<ov (N 137, Z. 5) in Xanthos, der
olfenbar dasselbe ist, wie der ^tpyßagxog, auch der aijyi’ig in Kreta (N 69, s. Halbherr).
— 4 &Q%ovzsg werden aus mir unklarem Grunde angenommen bei älsitpötiEvoi von
Rhegion (XV 155). Vgl. ooyjvv zov yvfivoiOLOv N 33, Z. 3 f.
ff) Levy S. 246. Meist handelt es sich freilich um den Plural, wenn am Ende der
Ehrendekrete zwei (r48b, Z. 8f.: in’ k.; 52 a, Z. 4 ff; b, Z. 5 ff.) oder drei (r’30b,
Z- 7 ff.; 1; vgl. n; 38), in der Regel als oi äg%ovzsg avzijg bezeichnete Persönlichkeiten,
gelegentlich im Verein mit andern Beamten (r30b; 48 b), als die Ausführenden genannt
werden. Könnte diese Wendung allgemein erscheinen, zumal gelegentlich der ■/noiiLiuy.zLvg
vor den Archonten genannt wird (r 30 b), so haben wir nicht nur in diesem Falle und auch
sonst (P 30 o, Z. 2 Tralles) bisweilen bloß einen aoyoiv (P 59 b, Z. 9 ff. Apameia), sondern
wir treffen auch den aQ%o[vza zov rtQ]e6ß[vz]L%[ov'] in Sinope (P 65, Z. 3) und den uggavree
zov itpeeßvzLxov in Chios (ri4c, Z. 1 f.; d, Z. 4). Vielleicht beziehen sich auch auf
eine Gerusie die beiden ixq%ovt £s einer karischen Stadt, die neben einem bfivmdög stehen
(r 34, Z. C 16 ff.). Es muß freilich sehr fraglich bleiben, ob diese Archonten alle gleich¬
mäßig aufzufassen sind. Die mit der Ausführung der Ehren betrauten, die in ihren
Verhältnissen (S. S62, A.fff u. e. A.**) merkwürdig mit gewissen Archonten agonistischer
Vereine {A 42; H 43 i) übereinstimmen (vgl. auch N 155), machen einen untergeordneten
Eindruck. — Nicht hierher gehört der äggag zrjg isqäg y. in Athen (P 1 a, Z. 9 f.).
"tff) ovias B 82, Z. 2 f.; P 49, Z. 8 (a. rov xolvov z&v £v Bel&vviu ’EHljvtov ); vgl.
B 417, Z. 3 [ctg^Jorfrios; B 215 A, Z. 1 utr/ovzog zb Sevzsqov (staatlich?).
*f) H 48 i, Z. 7. Als Beamtennamen durfte ihn Reisch (Pauly-Wissowa IX, Sp. 2058)
nicht aufführen. — So kann natürlich das Verbum tiqogzuteIv von den verschiedensten
Ämtern gebraucht werden, vom Archeranisten (A 47 a, Z. 14) wie vom Agonotheten (A 13,
Z. 10 f.: tmv äymvav ziqoezäg)-. interessant sind besonders ol ngoEOz&ZEg, vom „Vorstand“
in. unserem Sinne bei den Jobakchen gesagt (A 59, Z. 30). Auch die zahlreichen ztQoatarta
— es handelt sich um mehr als zwanzig — der Seßatnrj xlazda beim Apollonorakel zu
364 Viertes Kapitel.
Im technischen Sinne aber als Oberhaupt des Yereins begegnet uns der
TtQogrdrrjs in einem Gebiete der Grieehenwelt mit einer Konsequenz, wie wir
sie sonst in diesem Punkte selten antreffen. Dasselbe Ägypten, das in der Regel
das prunklose Wort avvodog zur Bezeichnung seiner Kollegien wählte, liebte
den schlichten Ausdruck itQoardzrjg in den mannigfaltigsten Yereinsarten.
Besonders häufig finden wir ihn in der Wendung MOGxavtfiag bei Dedikationen
des Vorsitzenden*) oder bei Datierungen**); auch werden dem XQoaxdx-gg
gelegentlich Ehren zuerkannt (Z 97, Z. 7), oder er erscheint als Antragsteller
(? B 455 C, Z. 4); fraglich ist es jedoch, ob wir in den Fällen, wo der XQoßxdxrig
einer Gottheit genannt wird, an Geuossenschaftskult zu denken haben**" 15 ). Be¬
deutsam ist für die ägyptische Prostasie zunächst das Zusammentreffen mit
anderen Ämtern. So wird bei den Basilisten in der Datierung neben dem Prostates
der Priester genannt, aber erst an zweiter Stelle (B 468), den Synagogos
aber oder Archisynagogos fanden wir in der Regel als ein und dieselbe
Person mit dem Prostates f); einmal bekleidet der letztere auch zugleich
das Amt des yQuppuxsvg (N 148 A). Ferner ist es charakteristisch für die
in Ägypten offenbar stabileren Vereinsverhältnisse (S. 161 f.), daß wir wohl
(S. 421) denselben Mann wiederholt im Amte eines Vorsitzenden finden.
Was schließlich die Arten der Vereine angeht, so kommen offenbar nicht
nur Kultgenossenschaften im engeren Sinne in Frage, wie wohl in den meisten
aufgeführten Fällen, sondern gelegentlich auch Ephebenkränzchen (IV148A)
und Handwerkervereinigungen, sogar solche mit entschieden nationalägyp¬
tischem Charakterff). Angesichts der verhältnismäßig großen Zahl sicherer
Fällein denen in Ägypten der Prostates auftritt, und der wenigen
sicher bezeugten anderen Bezeichnungen für den Vorsitzenden (S. 360. 362),
dürfen wir annehmen, daß auch in den zahlreichen Fällen, wo der Käme
ohne Titel an der Spitze des Vereins sich findet (S. 78), vielfach an den
Prostates zu denken ist.
Daß Ägypten bisweilen auf andere Gegenden der Griechenwelt auch in
diesem Punkte, wie sonst im Vereinswesen, eingewirkt hat, liegt nahe; so
Sura (Z 76 a—e, s. S. 123) haben wohl eine Art Aufsichtsaussehuß gebildet, sodaß auch
hier das Wort mehr in einem allgemeineren Sinne erscheint. Vgl. E 22, Z. 8f. tag . .
täv sig t'o ivitogiov rtlsovtmv ngoetaatag. S. S. 365, A.*** u. S. 367, A.**
*) A 153; 457 A (s. A.f); 458A, Z. 2ff. (JitgoG^ta[tijGag] tt\g . . , avvodov) ; B, Z. 1;
461, Z. 1.
**) ztgoGtatov: B 455 A (ovvoäovj; 468, Z. 16 f. tfjg <>. (s. A. *); TtgoGtatovvtog
(N 148A, Z. 7).
***) B 462AA, Z. lf. (Soknopaios); !64Ba, Z. b2; b; c; d, Z. 6; e, Z. 4 (Isis); 466A,
Z. 5f. (Amonrasonther). Der Titel jrposrckfijs] tov ixsi hgov ( B 464A) bei einem Manne,
der über 20 Jahre im Amte war, weist wohl eher auf einen Staatskult hin (Otto, S. 45).
S. S. 222, A.f.
t) B 467 A n. 455 C s. S. 356, A.***; verschieden ist B 474B, s. daselbst.
•ff) Z 97, Z. 7 (Bäcker). Über die ttgoGrdtai yöfiov s. Otto S. 129, A. 1.
ttf) der rtgoßtdtTjg bei den (DiloßaGiltazai {B 465b) auf eine etwas festere
Organisation dieser Militärs schließen läßt, behauptet Wilcken nicht ohne Grund, s, aber
die von mir S. 232 ausgesprochene Ansicht.
Organisation. 365
finden wir in der Tat bei Verehrern der Nemesis in Athen (S. 226, A*)
den 5rpo[<Jr]ctT -tjg tov i sqov (A 79).
Sehen wir von Ägypten und seinem Einflüsse ab, so müssen wir zu
unserer Überraschung erkennen, daß der so sinngemäße und einfache Ausdruck
XQoexdrqs sieh bei griechischen Vereinen sehr selten und fast nur in nach¬
christlicher Zeit findet. Älter ist wohl nur der szpoajwös, der neben dem
Sekretär in der Datierung einer övgßCejßig von Pergamon steht (B 391).
Dazu kommt der Prostates, der als erster der Genossen bei der Gerusie
des Asklepios in Hyettos aufgeführt wird (F3, Z. 32), ein anderer, hinter
dem Priester genannt, bei einem sabazischen Thiasos aus der Gegend von
Serdica (B 89, Z. 6), der Vorstand eines kilikischen Dichterkränzchens
(.B 451A, Z. 6), der der Syrer in Malaca (B 484, Z. 6f.)*) und vielleicht
der eines Jägervereins von Mylasa (B 315, Z. 14). Außerdem sind an¬
zuführen der Leiter einer Baugilde von Ikonion (Z 74, Z. 6), der eines olxog
von Schiffseignern in Amastris**) und der einer Ärztevereinigung in Smyrna,
der wenigstens im Verse mit TiQoßxdta begrüßt wird (Z35A)***). Am
eigenartigsten sind aber wobl die Verhältnisse in zwei athenischen Kollegien
der Kaiserzeit, wo der jrpod-rarijs nicht, bez. nicht allein, an der Spitze zu
stehen scheint. Die ältere der beiden in Frage kommenden Inschriften
(A 50, Z. 34, 37) hat man nun schon seit längerer Zeit dahin ausnützen
wollen, den viel erörterten Zusammenhang zwischen altchristlichen und
griechischen Kultvereinen zu erweisen. Es findet sich nämlich in unserem
Eranistendekret die Bestimmung, daß alle Beamten, der Archeranistes, der
Sekretär, die Schatzmeister und die Syndikoi, durch das Los zu bestellen
sind mit Ausnahme des in der Reihe der Beamten an erster Stelle ge¬
nannten Prostates und eines untergeordneten Funktionärs (S. 393, A.j-j~f-), der
lebenslänglich sein Amt bekleidet. Darnach blieb der offenbar zu wählende
Prostates, wenn nicht lebenslänglich, so doch wohl länger als die übrigen
im Amte; jedenfalls erscheint er aus den übrigen erlösten Beamten bedeutsam
herausgehoben. Zu diesem Prostates ist nun noch der bei den Jobakeben
(A 59) gekommen, der zwar zum engeren Ausschuß des Vorstandes zu
gehören scheint, aber doch erst an dritter Stelle hinter Priester und Archi-
bakchos (Z. 12) genannt wird. Für beide athenische Fälle hat man
die Bedeutung des lateinischen patronus bez. magister collegii herangezogen,
für den ersteren Heinricif), für die Jobakchen die Hei-ausgeber der Inschrift ff).
*) 7tdt[g]cova [xcd itQoajtdtriv s. S. 366, A.*; vgl. ttatgavsvstv im allgemeinen Sinne
B 413E, Z. 14; B 461, Z. 3f. tov iutov itdtgiova 5 tai Evsgy&riv.
**) E 81A, Z. 6f. ist wähl zu ergänzen tov did ßtov 7CQ0G[tdzriv\.
***) In einer weiteren kilikischen Ekreninschrift von tpiloi (B 451) könnte ebenso gut
tov avtmv Isvsgyhriv] ergänzt werden. Auch in der Urkunde einer ysitoavvri ist wohl zu
lesen (B 413 B, Z. 8 fl.) tov svs[_gys]triv v.al zydtY.av y.al 7t[goGtat]ovvta ätd ttavtög, doch
kann das Wort hier auch einen allgemeinen Sinn haken. Staatlich ist der ngosatag zijg
xatoi-Mag (B 371, Z. 9 f.), der zugleich Hymnode der Artemis ist, wohl auch ein Ttooovdzqg
B 315 D, Z. 10.
f) Zeitschrift f. wiss. Theologie XIX, S. 519.
ff) Wide S. 270; Maaß, S. 20, A. 4; Dittenberger, adn. 10.
366 Viertes Kapitel.
Die Möglichkeit des römischen Einflusses ist zuzugeben, wenn auch
7iQO0tdzrjg nicht ohne weiteres als Übersetzung von patronns gelten darf*),
die Parallele aber mit der altchristliehen Kirche müssen wir fallen lassen.
Hat doch schon Loening**) darauf hingewiesen, wie eine Verwandtschaft im
Gebrauche so allgemeiner Wendungen, wie jrpoura-njg u. ä. nichts beweisen
kann. Gehen wir von den bisher dargelegten Verhältnissen in griechischen
Genossenschaften aus, so hat es nichts Verwunderliches, wenn wir im Pro-
states geradezu ein neues Oberhaupt sehen,, das sich mit der Zeit zu den
alten gesellt hat.
Überblicken wir hier noch einmal, wie die Entwicklung in der
Erage der Vereinsleitung gewesen ist. Bei den alten mehr auf religiöser
Tradition beruhenden Kollegien der Orgeonen und Thiasoi lagen die Ver¬
hältnisse einfach: sie hatten meist nur ihren Priester zum Vorsitzenden.
Was aber geschah, wenn ein einzelner mit Aufwendung eigener Mittel einen
mehr auf wirtschaftlicher Basis aufgerichteten Verein ins Leben rief und
so sein ag%sQuvi6mjg oder ovvaynyog wurde? Nicht gern trat er wieder
völlig zurück. Die Frage nun, wie man den verdienten Gründer an der
Spitze ließ und zugleich in die Bahnen genossenschaftlicher Selbstbestimmung
einlenkte, wurde verschieden gelöst. Bei den Soteriasten in Athen blieb der
Gründer Archeranist, ließ aber wohl dem jährlich wechselnden Priester den
Vorrang (gl 47 a), in einer delischen Synodos (B 184) überläßt der Gründer
dem jährlich wechselnden Archon die eigentliche Vereinsleitung und begnügt
sich mit der zweiten Stelle als Ehrenvorsitzender ßvvceymy'og Sic/, ßiov ), in
zwei Vereinen Ägyptens übernimmt der Gründer, der (&Q%i)away<By6g, selbst
den legalen Vorsitz, die Prostasie (B 455 C; 457 A). Ähnlich mag es bei
Peregrinos gewesen sein. Gewiß wird er zunächst als Begründer und Stifter
der christlichen Vereinigung (ßhaödgpjg xal tvvay(cycvg) angesehen und
wird nun durch das Vertrauen der Genossen als Vorsitzender (ntQoördrrjg)
bestätigt (Heinrici S. 525). Bei dem attischen Eranistenverein (A 50) jedoch
übernimmt der Archeranist aus irgendwelchen Gründen nicht die oberste
Vereinsleitung, sondern sie steht dem gewählten irpoffrch^g zu. Bei den
Jobakchen [A 59) wieder sehen wir die Neigung durch Schaffung neuer leitender
Ämter das Einzeloberhaupt einzuschränken, ja geradezu durch ein Priester¬
kolleg zu ersetzen. Neben dem Priester hatte zunächst der Archibakchos
Bedeutung, ibm machte mit der Zeit ein Gegenpriester Konkurrenz; zu
diesen Beamten gesellte sich möglicherweise zuletzt ein ZQoaxdrrig. Daß
diesem besonders die mehr und mehr sich nötig machende Vertretung des
Vereins nach außen zufiel, wie man vermutet hat (Maaß S. 20, A. 4) ist
sehr wohl möglich, wenn auch, wie die Verhältnisse hei den Jobakchen
lehren, die Scheidung der Kompetenzsphären oft eine recht zweifelhafte
gewesen sein mag.
*) Nur für ganz unter römischem Einflüsse stehende Verhältnisse ist es zuzugehen,
s. g. 365, A. *.
**) Die Gemeindeverfassung des Urchristentums, Halle 1888, S. 11.
Organisation. 367
Auch in der Gerusie ist die schlichte Bezeichnung ngoßtavrig (rfjg)
ysgovdCc/g oder ytgovxcav üblich*); über den Prostates bei ägyptischen
Epheben war schon die Rede**).
Viel seltener ist der Epistates in der Vereinsterminologie trotz seiner
sonstigen weiten Verbreitung***). Auch dieses Wort wird vielfach im all¬
gemeineren Sinne von leitender Beamtentätigkeit gebraucht. SokanndieWendung
ot iiuGrdcxca den Vorstand in unserem Sinne bezeichn enf). Ferner begegnet
uns das Wort in Ägypten vor allem von offizieller Tätigkeit, besonders zur
Bezeichnung des militärischen Kommandeursff) und des Tempelvorstehers
(Otto S. 38 ff.). Daher trägt auch der Leiter des weltberühmten Museionsj"|'f)
diesen bei ägyptischen Privatvereinen nicht üblichen Titel. Als Vereins¬
vorsitzender begegnet uns der Epistates selten*-)-). Wir treffen ihn in einem
Kolleg von Astypalaia hinter dem Priester genannt (B 227 sju[6]rcirsvvtog)
und sonst nur als S7U6tri0diicvog tov sgyov (Z 40d, Z. 4f.) oder SQyeiueTdrrjg
(Z 52, Z. 3) hei Handwerkervereinen**-j-). Gelegentlich wird imdTaT^g auch
zur Bezeichnung eines vorübergehenden Dienstes im Sinne von «Ktfislijwjg
verwendet; so gibt es schon bei den dionysischen Künstlern der isthmischen
Synodos einmal einen rijg sixovog BXi0rdx7]g (ß 30, Z. 35,42f.) und in
späterer Zeit den so häufigen £Qy£7U0Tdvrig***f). Mit diesen Funktionären
könnte man schließlich den ixi0tdr'ijg bei den Haliasten vergleichen wollen,
der als Exekutivbeamter bei Verkündigung der Ehren und zusammen mit
dem Arclieranistes und andern Beamten bei Beschaffung und Verkündung der
Kränze tätig ist (B 267a, Z. 30, 54, 60). Doch haben wir es hier mit einem
wirklichen Beamten in hellenistischer Zeit zu tun, und so liegt es denn
nahe auch in ihm, wie in dem oben erörterten icQoarc/Trjg der beiden
attischen Vereine, eine Art neuen Vorsitzenden zur Entlastung und Kontrolle
*) Milet: xtqoGxar7\g yiqovGtag (r 28b, Z. 19; vgl. xiq. tov [ihydlov yviivarnov Z. 16 f.)
und y^sg\ö\v\xciv (d, Z. 7). Tralles: xtqoEGxaig tov gvve§qLov (F 301, Z. 6). Prusa: [xiqdjGx.
r. 3tgonyo[vtL£vos] (.r 47, a. S. 371). Ankyra: rcn. [j>.] (r 63, Z. 7). Ob die avvxcqo-
G[xdxai\ neben dem Gvvßoo[oc] in einer Inschrift, wo von den „Alten“ von Sinope
(r65, Z. 12 f.) die Rede ist, Beamte dieser Vereinigung sind, muß dahingestellt bleiben.
**) S. 364. Mehr allgemeiner Art ist die rimv «qoGxaßla N 62, Z. 34 f.; vgl. Z. 4, 21;
N 96 b, Z. a 3; 114b, Z. 5?
***) Auf die große Mannigfaltigkeit der Bedeutung des Wortes hat für Rhodos van
Gelder (S. 260 ff.) hingewiesen.
t) H 17, Z. 7; [votg] dito xtjg ohtovßvrjg a'd/.r^aig % cd xoig \_x\o[y]xmv hu-
exdxcas (s. S. 148). — Im allgemeinen Sinne steht ixtiaxo/xElv z. B. A 71, Z. 8; N 52 f, Z. 10.
Vgl. N 9 a, Z. 7 ixtiGtaxi/av yvy.vaGiaig vom 7tq£ßßvg ßiSsatv (S. 373, A. -f)
gesagt (s. Le Bas); ein imaxuxn]g des spartanischen Gymnasiums kommt vielleicht auch
sonst vor (Boeckh zu N 9 aw, Z. 4). Vgl. inb imaxccx-qv N 105 b, Z. 11.
•ft) Z. B. B 460, Z. 3f.; 472 c, Z. 5f.; vgl. 442 btt-Gxaxrjaag neben GvGxqaxEvGd(i£voi-.
fff) Z 93 a, Z. 3 f.; s. dazu Otto S. 46 ff.
*-f) B 404, Z. 1 ist wohl eher xov i'äiov s[v£qyExriv] zu ergänzen.
**t) Ist ähnlich auch der allerdings unsicher überlieferte iq[yS7UGxccßriGc/s] von
Karawanen christlicher Zeit zu verstehen, der noch vor dem [nqo]aycov , bez. vito-
xtqodyrav (S. 368) genannt -wird (E 81D, Z. 4; E, Z. 3)?
***t) Al 44, Z. 16; N 87a, Z. 28; Z 40a, Z. 12f. (i. ’EqArav); ähnlich steht vielleicht
i7U.Gxa[xrj6avxc/] B .119 B, Z. 5.
368
369
Viertes Kapitel.
des ursprünglichen zu sehen*). Eine solche Vermehrung des ersten Vereins¬
amtes war ja, abgesehen von allen ernsteren Gründen, geeignet, den eitlen
Wunsch der. Genossen, sich an leitender Stelle zu sehen, in höherem Grade
zu befriedigen, ein gewiß nicht zu unterschätzender Gesichtspunkt im grie¬
chischen Vereinsleben.
Mit den Präpositionen hq6 und häutiger sxi**) werden aber noch eine
ganze Reihe von Bezeichnungen für den leitenden Vereinsbeamten gebildet.
Der [xgo]aycav (E 81D, Z. 5), den wir, wie den vnojigodytov (E 81E, Z. 4),
an der Spitze von bereits christlichen Karawanen Kleinasiens treffen, ent¬
spricht gewiß dem 6vvoduxQ%T]g in Palmyra.
Hierher gehört aber auch für gewisse Fälle der Ausdruck Epimeletes, ein
Wort, das ja sonst gerade eine Persönlichkeit bezeichnet, die in untergeordneter
Stellung, vor allem nur vorübergehend, tätig ist. Besonders der Epimelet
bei den praktischen Teehniten Athens tritt immer deutlicher in seiner Be¬
deutsamkeit hervor, die sogar die des Dionysospriesters allmählich***) übertrifft,
da dieser ja hinter ihm genannt wird (z/ 2A, Z. 46 £; vgl. Z. 29 f.; 5, Z. 42).
Seine Tätigkeit bezieht sich wohl vor allem auf die oberste Finanzverwaltung,
so daß er den Tamias (S. 380ff.) ersetzen kann (zl 2A, Z. 65: ftfptffeu; 5, Z- 28ff.).
Die Beschaffung der Opfer unter Beihilfe des Priesters (z/2A, Z. 28ff), ja, wie
es scheint, bisweilen ihre Darbringung (Z. 30f.; 5,Z. 12ff.; 33ff), die Ausführung
der Ehren (z/ 2 A, Z. 28 £), bisweilen auch unter Assistenz des Priesters und
von Kommissionen (Z. 46ff), sowie manche andere wichtige Tätigkeit (Z. 6,
33f., 41 f., 51), die wir infolge der UnVollständigkeit nnserer Urkunde nicht
genau erkennen können, stehen ihm zuf). So ist denn diese
wie das Amt hier (z/ 5, Z. 30, 42) zum Unterschied von (Z. 25)
genannt wird, das bedeutsamste bei den attischen Teehniten, zumal wohl auch
der Epimelet bisweilen die isgioövvTj mit übernahm (Ziebarth S. 83), ja in
wichtigen Fragen wurde der dann an erster Stelle unter Belassung seines
Amtstitels genannte Epimelet auf Gesandtschaft als Architheore geschickt
(z/ID, Z. 14,47; E, Z. 39) und als Sprecher verwendetff), die betreffende
Gemeinde aber, zu der er kommt, rühmt ihn dann vor der Teclmitenschar
(z/ ID, Z. 3; E, Z. 1) und erweist ihm besondere Ehren (E, Z. 39). Außer
*) Auch das rhodische Geschlecht der Ev&aUdcu hatte ixLG\ra]rai neben jt[deuMss]
(B 285, Z. 14) in ähnlicher Verwendung.
**) Über den lalanoitog s. S. 377.
***) Da das älteste attische Technitendekret (ri 1A) von zugewählten Epimeleten, also
untergeordneten Funktionären spricht (Z. 3f'.), wie sie noch zu betrachten sind, liegt die
Annahme nahe, daß es damals noch nicht das bedeutsame Amt des attischen Techniten-
epimeleten gab.
f) Ich möchte in den Worten (z/ 5, Z. 29 f.) txßuivap (nicht ßcdvav, wie Z. mit
Luders sagt) hi t&v imfislsitsi&v nicht mit Ziebarth (S. 83) eine Überschreitung der
Kompetenzen durch Philemon angedeutet finden, sie beziehen sieh wohl nur auf den
Austritt aus- dem Amte.
ft) Aus irgendwelchen Gründen erscheint der Epimelet, auf dessen Äußerungen in
der Antwort der Gemeinde ausdrücklich Bezug genommen wird (Z IG, Z. 29f.), einmal
nur als erster der Theoren (Z. 7) und hat die Architheorie einem andern überlassen.
Organisation.
bei den Teehniten treffen wir den Epimeleten, so weit wir sehen*), nur
noch in leitender Stellung als iiavrög rov ' Ald,avdgdvov o%6lov
(iS 98 a, Z. 10f.), wo es sieh gewiß mehr um den römischen cwrator (S. 379)
handelt (Waltzing I 406ffi), ähnlich bei einem Kolleg von Philippopolis
(B 77, Z. 1), wenn nicht auch hier ([siujjisi.7jxsvovxog) an eine vorübergehende
Funktion zu denken ist.
Eine einzelne Erscheinung ist der Epissophos im Verein der Epikteta
(B 220). Dieser in der ordentlichen Versammlung gewählte (Z. 202, 267 ff)
Beamte, über den auch Ziebarth (S. 8) das Nötige gesagt hat, hat offenbar
eine ganze Anzahl von Geschäften zu besorgen, die sonst auf verschiedene
Beamte verteilt waren, ein klares und interessantes Beispiel dafür, wie die
Kompetenzen der Beamten in den verschiedenen Vereinen ganz individuell
verschieden verteilt sein konnten. Völlig ferngehalten sehen wir den Epis¬
sophos, wie sonst durchaus nicht immer den Vorsitzenden, von aller religiösen
Betätigung, im übrigen vereinigen sich in seiner Tätigkeit Geschäfte eines Vor¬
sitzenden, eines Schatzmeisters und eines Sekretärs. Er beruft die alljährliche
beratende Versammlung (Z. 203 f.) und überwacht die genaue Ausführung der
Testaments- und Gesetzesbestimmungen (Z. 205ff) wie die Tätigkeit der
anderen Beamten (Z. 233 ff), die er wie alle Kommissionen aufzeichnet
(Z. 207 ff., 249 f.), wobei er auch sich selbst nicht vergessen darf (Z. 209);
er führt ebenso Buch über Einnahmen und Ausgaben des Vereins (Z. 213£),
wobei er die straffälligen Beamten zu verzeichnen hat (Z. 234£), wie er auch
sonst die Akten führt (Z. 268 syygdißsL xcavxa). Steht ihm auch in der
Finanzverwaltung ein von ihm abhängiger (Z. 224) Beamter zur Seite (S. 377),
so fehlt es in diesem Verein merkwürdigerweise ganz an einem Sekretär,
und der Epissophos hat nur einen Archivar (S. 403) zur Verfügung (Z. 281).
Die strenge Kontrolle, die im Epiktetaverein herrscht, erstreckt sich freilich
auch auf den Epissophos, da im Falle von Pfliehtvergessenheit Kommissare
strafend (Z. 215ff.) und regulierend (Z. 250ff) einzugreifen haben.
Nach staatlichem Muster treffen wir in Privatkulten Spartas auch den
Ephoros. Es handelt sich dabei freilich um Festvereine von ßixxj&dvxsg (B 19a,
Z. 8; 22, Z. 6). Werden ihm auch der ßidvog und der ysgovödag in der Auf¬
zählung vorausgeschickt (S. 374), so kann er doch als der überwachende (snr-
veillant Foucart) Beamte, als Vorsitzender im allgemeinen, angesehen werden**).
Ein Epitropos***) steht schließlich bei den Sauazosmysten von Ormele
*) Auch unter den Epimeleten, die als Funktionäre untergeordneter Art erst später
zu behandeln sind, findet sich mancher, der wenigstens etwas aus der Schar oft nur
kurze Zeit tätiger Funktionäre hervortritt.
**) Auch der ZcpoQog spartanischer Listen, die sich auf die Ephebie beziehen, könnte
ein mehr privates Amt sein; vgl. z. B. N 9ap, Z. b 5, 11; am, Z. 7; # W ot mit xc^aßvg
(S. 373, A. f) af, Z. lff.; ah, Z. 2ff. Über GvvtcpoQog (D 65) s. S. 367, A. \
***) Staatlicher Art ist das Amt des dmzqonsvaag in Neapel (B 475 a, Z. 7). Mit den
Finanzen haben offenbar die iTtizQomu in einer möglicherweise auf staatliche Verhältnisse
bezüglichen Urkunde zu tun (JS 315 D, Z. 5). Ähnlich wäre wohl auch bei den Attalisten
die Tätigkeit eines bc\Lz\goitog oder [iiuzQ0^7tsvtov zu fassen, wenn das Wort überhaupt
sicher wäre (£ 341b, Z. 2).
Poland, Gesch. d. grieeh. Yereinsweseiis.
24
370
Viertes Kapitel.
an der Spitze (iS 446a, Z. 6) und der Eponymos findet siet in einem späten
attiseten Verein (A 60, Z. 1, 4) wie bei einem %SiQog in Panormos (B 410,
Z..4)*).
Wie der Titel Areton, so ist auct der ihm in seiner knappen Schlichtheit
nahestehende und sich auch in staatlichen Verhältnissen mit ihm berührende
Ausdruck Prytanis in Vereinen**) selten anzutreffen. Am deutlichsten***)
tritt uns der XQvravig als Vereinsleiter in Teos entgegen. Dahin gehört
vielleicht auch die interessante, angeblich aus Smyrna stammende Inschriftf),
die uns den TtQvxavsvtav an der Spitze von xaQcatQvxdvsig zeigt, wie sie sich
in Teos auch sonst gern an der Seite des Vereinsvorsitzenden finden
(? B 338a, col. III; 340, col. V). Da in diesen zuletzt genannten Urkunden
der Vorsitzende selbst nicht betitelt wird, in der einen davon ähnlich die
ßvvuQiovxEg unter Hinzufügung des mit einfachem Namen aufgeführten
Vorsitzenden (ol Ovv xrL) begegnen (ß 340, col. I), so liegt es nahe, nament¬
lich in xccfiaTtQvTdvsis eine allgemeine Zusammenfassung verschiedener Be¬
amten zu sehen. Nur den Charakter der Pestvereinigung hat schließlich das
Kolleg von Thyrrheion, das von einem xt^vxavig und einem anderen Beamten
[ßaxCce) geleitet wird, denen sechs vxox(tvx&viEg außer einer Anzahl religiöser
Funktionäre zur Seite stehen (B 51).
Der weiten Verbreitung gegenüber, die der Stamm c: q% findet, wenn es
gilt, den Vereinsleiter zu bezeichnen, treten alle andern Verbalwurzeln
zurück. So gibt es in Mystenveremen vereinzelt den x\yE^ovEV(ov , doch ist
er in dem einen Palle (ß 69, Z. 14) überhaupt als Vereinsbeamter zweifelhaft
(S. 355, A. -j-), und auch in dem andern (ß 438, Z. 4) handelt es sich kaum
(S. 42) um einen völlig geschlossenen Verein ü). Dazu kommt die Verwendung
des Wortes Tjys^iav für das Haupt der Ephebenfff). Für die 'fiys^iöveg schlie߬
lich eines attischen Vereins des 3. vorchristlichen Jahrhunderts, die offenbar
keine Beamten waren, wohl aber die Beamten in ihrer Finanzverwaltung
unterstützten (A 22C, Z. 5), vergleicht Wilhelm treffend die fyepövss der
Symmorien; es waren diese rjys[i6vEg wohl die als vor allem finanzkräftig
angesehenen Genossen des offenbar (S. 414) sehr bedeutenden Vereins*!).
Auch das in Ägypten von mannigfaltiger Vereinstätigkeit gebrauchte Partizip
tiyov[i8vog**f) kann geradezu einen Vorsitzenden bezeichnen; so haben wir
*) S. über den ix&vvyMg . . . hQsvg (ff 26) S. 342, A. **f.
**) Über staatliche ngvxavsig der Kaiserzeit s. Liebenam, Städteverwaltung S. 291.
*’*) s - s - 87 3, A. f. Der Prytanis in Kerkyra (B 56) und der in kleinasiatischen Städten
(B 334A; 373; 397a, Z. 2; K 66), nach denen datiert wird, braucht kein Vereinsbeamter
zu sein, ebensowenig ein xq., der zugleich Hymnode ist (A 43A); vgl auch B 387,
Z. 12 niXQmavsvxazi. Über A 33, Z. 3 s. mein Progr. De coli. art. Dionys, p. 18.
t) B 351A: Weihung an TriiaSnieC!)
tt) Ygl. i\ysp6vss Mriloxa/iriz[äv] B 430, Z. 2.
ttf) W 148B, Z. 14 (Ägypten) s. S. 339, A. **. — Über den in Ägypten häufigen mili¬
tärischen Titel Tiysßmv in’ &vSqü>v (z. B. B 464b, Z. 3; Z 18) s. S. 339, A. ***.
*+) ^ 79, Z. 7 fragt es sich, oh die Wendung riysiiovsg xvlicav, die nur im Yerse
vorkommt, auf Vereinsbeamte geht.
**t) S. die leitenden Priester (ijyoiSfisroi): Otto S. 48f.
Organisation. j}71
einen iyyov(X6vog ysgäCrnv (Z 98, Z. 9 f.)*). Mehr im allgemeinen Sinne tritt
bei der Gerusie von Prusa zu dem Amtstitel [jrpoJdnmjs noch das Partizip
jtQOijyo[v[ievog] (F 47)**).
An den ßo(v)ay6g, den Führer spartanischer Jugend, der schon der
Öffentlichkeit angehört, sei wenigstens erinnert***).
Auf Kleinasien beschränkt erscheint der Brabeutesf). Freilich handelt
es sich für ihn nur um Genossenschaften, die trotz ihres dem Vereins-
leben nahestehenden Treibens meist mit mehr oder weniger Sicherheit für
staatliche Gebilde, für Körnen, erklärt werden können. Das ist der Fall
mit dem xotvöv der AayvaxEig in Kys, bei dem ein ßQaßevTrjs an der Spitze
von ixifir'iVLOi für die Ausführung von Ehren sorgt (ß 312, Z. 9, 20). Wenn
die ßQaßevTui freilich in den meisten der übrigen Fälle, bei den Kaisariasten am
Tmolos (ß 365, Z. 12), in einer lydischen Korne (B 384, Z. 12f.) und in einer
dritten, vielleicht auch staatlichen Genossenschaft (ß 366, Z. b 12f.) in der¬
selben Tätigkeit in der Mehrheit auftreten, so scheinen darunter gewisse den Epi-
menien entsprechende Beamte zugleich mitverstanden zu sein. Bei den pisidi-
sehen Texfidgeioi treffen wir sie in der Datierung in der Mehrzahl (zwei?
ß 435a, Z. 13£), wie auch einzeln (f, Z. 5), und zwar hinter dem avayQatpsvgff).
Von besonderem Interesse für die Entwicklungsgeschichte des griechischen
Vereinswesens sind von Bezeichnungen für Familienglieder und Alters¬
stufen hergenommene Titel für leitende Persönlichkeiten.
Der Vater (aemjp) eines Kollegs begegnet uns nur in später Zeit.
Bei den attischen Orgeonen der Belela erscheint er als jrirnjp ÖQys[a>vi\x7is
avvöäov hinter Priester und Priesterin in der Mitgliederliste {A 7, Z. 14 f.),
bei einer thrakischen Vereinigung an der Spitze von vscoxöqol (ß 80A).
Hinter dem Priester und vor dem ßvvayiayög (S. 357, A.***) stebt der twxviq
ßvvöäov auch in einigen bosporanischen Listen fff")- Di® Paianisten in Rom
ehren den Propheten Embes mit dem Zusatze xaxsga tyjg jrpoj’sypßftjisVjjg
r cc^smg (ß 477 b, Z. 5f.), und vom xaxi )q yjjiäv spricht auch der späte Athleten¬
verein Roms (H 42, Z. B 12). Bei den Dendrophoren von Tomoi (ß 105) findet
*) B 462AD, Z. 4 könnte ?). allgemein gesagt sein;, s. Dittenberger adn. 8; Ziebarth
(Berl. phil. Wochenschi'. 1906, Sp. 364) faßt es auch hier im technischen Sinne. Ygl. auch
XQor^Ejimv Demosth. XVI 260 (S. 396, A. *f). A 31, Z. 8 liegt statt 7jy[s]ii[6vo]e wohl der
Best eines Eigennamens vor (S. 342, A. f).
**) Über N 124, wo man ngoriy[rizijv] lesen wollte, s. S. 94, A. **. — Der iqyazriyög
(Öhler no. 3) Z 66, Z. 6 ist beseitigt.
***) N 9 ab, Z. a 17; ac öfters; ag, Z. 6; ai öfters; ap, Z. a 6; av; c, Z. 14; g, Z. 16;
i, Z. 6; m, Z. 9; n; q; t; v; x; y; s. auch S. 97, A. f (fwx^iAdopet-oi); N 89 e, Z. 7
( ßoriyög ). Ygl. Szanto: Pauly-Wissowa III, Sp. 572.
f) Reisch (Pauly-Wissowa III, Sp. 801) hat diesen Brabeutes nicht berücksichtigt,
ff) Vgl. die zwei Brabeuten PASch III no. 375, Z. 14 f., wo dieselben Verhältnisse
vorliegen könnten.
ttt) Meist steht avvoSov ausdrücklich dabei; so in Tanais: B [121, Z. 6]; 125, Z. 2;
129, Z. 4; 133, Z. 3; 139, Z. 4; über ,B 130, Z. 23 s. S. 285, A. ***. Nur in Inschriften
von Pantikapaion (B 117D, Z. 5; G, Z. 3) fehlt dieser Zusatz. Ygl. zwei ägyptische Ur¬
kunden: nicht eigentlich technisch ist die Ausdrucksweise [tov gnlov suvt:]än> xal
naxiqa Z. 93b (s. Dittenberger), und über einen jtßrijp zäv isQmv ml. s. Otto S. 130.
24*
372
Viertes Kapitel.
Organisation.
373
sich ein xaxrjo hinter dem Priester (Z. 16) vor zwei Archidendrophoreu (S. 358), :
mit dem die sogar Tor dem Priester genannte (Z. 13) äsvÖQCxpoQav
zu vergleichen ist, und aus dem fernen Syrien läßt sich der mxx i)p xoivov
rijg xgiaxaSog (E 88 Aa) anführen, der einer mit Steuererhebung beschäftigten
Vereinigung angehörte. Es besteht nun zwischen allen diesen Fällen eine ;
große Verwandtschaft. Zunächst liegt bei einigen der in Frage kommenden
Vereinigungen — so für Paianisten und Dendrophoren — der römische
Einfluß auf der Hand, wie denn der pater collegii nicht nur eine bekannte
Erscheinung in eigentlich römischen Kollegien ist (Waltzing I, p. 446 ff.), ;
sondern auch auf griechischem Boden der pater an der Spitze von colitores
erscheint (5 90, Z. 3). Es ist daher durchaus wahrscheinlich, daß hier überall
römischer Einfluß zu erkennen ist, daß wir ihm die für das Grenossenschafts-
leben der Folgezeit so wichtigen Begriffe des Vaters und der Mutter ver- (
danken, wie den der Brüder (S. 54ffl). Dann liegt es nahe, auch im griechischen
mxrriQ wie meist im römischen pater*), zunächst einen Ehrentitel zu ver- >
muten, wie er ja für die Vereine des späteren Typus allgemein als üblich
zugestanden wird (§ 3), und ihn vom KQoeräx'rig zu scheiden, den man für
eine Art patronus erklärt hat**). Mit dieser Ansicht vereinigt es sich gut,
daß sich jratijp in der Hegel nicht allein findet, sondern durch den feierlichen
Zusatz ßvvodov u. a. ergänzt wird. Daß in den bosporanischen Vereinigungen '
der 7caxr\Q ßvvodov zunächst nicht als Leiter der Versammlungen anzusehen ist,
wie Ziebarth (S. 154. 208) zu meinen scheint und ihm Dittenberger zugibt***),
kann man, auch wenn man von dem von mir behaupteten lockeren Charakter der •
bosporanischen „Festvereine“ absieht, auch daraus schließen, daß hier ja ein
Einberufer (övvayejyög) überall vorhanden, ein jrarijp hingegen in diesen
sonst so gleichartigen Urkunden eine seltene Erscheinung ist. Ziebarths
Einwand, daß sich ein solcher „Ehrenvater“ nicht in der Aufzählung der
offiziellen Ämter finden würde f), erscheint mir umso weniger stichhaltig,
als wir auch andere Ehrentitel über fester begründete Funktionen hinauf¬
gerückt finden (S. 412). Dabei soll nicht geleugnet werden, daß in der Tat
sich aus dem Ehrentitel Ehrenrechte entwickelt haben können, daß ein
solcher rcax^Q gelegentlich auch als Ehrenvorsitzender funktionieren konnte;
bezeichnend dafür wäre die charakteristische Stellung des „Vaters“ vor dem
eigentlichen V orsitzenden (ßvvayayog, ciQzidei'SyofpoQog), wenn auch hinter
dem Priester; es läge auch darin wieder eine Bestätigung der mehrfach
beobachteten Erscheinung, wie die Zahl der Vorsitzenden mit der Zeit in
gewiß oft wenig sinnvoller Weise wächst. Daß schließlich dieser Titel
gerade in Vereinen üblich ist, die zu orientalischen Kulten oder gar zum
*) S. (gegen Liebcnam, Rom. Vereinswesen, S. 218 , A. 2) außer Waltzing (IS. 447f.):
Koraemaim: Pauly-Wissowa IV 1 , Sp. 425.
**) So wirft auch Heinrici (Zeitsehr. f. wiss. Theo! XIX S. 519) den mxzrß evvoSov
mit dem TtQoGTarris zusammen.
) Zu A 4 i v no. 739, adn. 10); für A 7 gibt auch er die Möglichkeit zu, daß es sich
nur um einen Titel handeln könnte.
t) 1^0, Z. 23 (s. S. 285, A. ***) scheint dies in der Tat nicht der Fall zu sein, wenn
die Ergänzung das Richtige trifft.
Judentum*), wie wir gezeigt haben (S. 179f.), in Beziehungen stehen, ist ein
interessanter Hinweis auf die Verwandtschaft, die in diesem Falle zwischen
zwar nicht eigentlich griechischen, wohl aber römischen und jüdisch-christ¬
lichen Anschauungen besteht**).
Kommt der Ausdruck Ttgeßßvg nur als Übersetzung des römischen
princeps ***) neben diesem Titel bei den spartanischen Agrippiasten (B 18)
vorf), so treten die so viel erörterten npsij/liirfpottt) Ägyptens in den
drei ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt als eine Art geschäftsführender
Ausschuß, nicht nur bei den Priesterkollegien, sondern auch sonst, z. B. bei
der national-ägyptischen Müllergilde (Z 92), auf, um die kaum noch für
das Vereinswesen bedeutsamen XQSßßvxsQoi räv ygioQyäv und rrjg xcoprig zu
übergehenfj-f). Treffen wir in der Müllergilde außer dem Priester sechs
Presbyter, so entspricht auch das den Verhältnissen bei den Priestern, wo sich
dieselbe Zahl, neben andern (2, 3, 4, 5) häufig findet (Otto S. 49, A. 2). In der
Hegel sind auch bei den späten dexoi^xol aäsXcpot der bosporanischen In¬
schriften meines Erachtens mehrere XQEßßvtsQOL tätig gewesen, wenn auch die
V erhältnisse hier sehr schwankend sind*f). Eine merkwürdige Einzelerscheinung
ist der jr QsßßvxsQog eines Kollegs von Prusa, nach dem sich ein Freundes-
verein nennt oi xov XQSdßv xsqov ’ilyeMmvog exalQOL xal ßvvtf&eig cptXoi
( B 412 C). Schwerlich wird man nun, vielleicht von dem zuletzt genannten Falle
abgesehen, in dem Worte TCQsßßvxEQOi eine eigentliche Amtsbezeichnung
finden, schwerlich auch etwas echt Griechisches. Für das Verhältnis aber
zwischen Heiden- und Judentum ist diese Erscheinung wichtiger als die Pres¬
byter der Gerusien, die man seit Hatch**f) immer wieder herangezogen hat,
um die christlichen Presbyter***f) aus griechischem Vorbilde zu erklären.
Auf Lakonien beschränkt erscheint der ysQovßCag, den wir, ähnlich
wie vielleicht bisweilen den jrtmjp, als Präsidenten der Festversammlung der
*) Ygl. auch in jüdischen Verhältnissen den Ttccrryi 6vvay(ayf\s\ Heinrici, Zeitschrift
f. wiss. Theol. XIX S. 469, A. 2.
**) Per kultliche Vatertitel ( ännag ) bei gewissen Mystengenossenschaften gehört
meines Erachtens nicht hierher (s. S. 397); noch weniger natürlich Ausdrücke wie nargo-
fivßzris und nargoysgmv (s. S. 300), ysgcabs Sia ßiov (S. 99 A. **), naluibg yigmv (s. S. 397).
***) Zwei principes an der Spitze eines römischen Vereines: B 83 A, Z. 3 (s. Maaß
S. 43, A. 43).
t) Ähnlich, wie hier, findet sich der ngseßvg eines Beamtenkollegs in offiziellen
spartanischen Verhältnissen; dafür ngmccv[ig ] (Le Bas) DT 9 a, Z. 7. Vgl. ngießvv ßiSiar
oi ovväQ%ovT£s N 9 f, Z. a 6f. S. S. 374.
ft) In einigen attischen Urkunden (A 80; 81) steht ngsGßvtsgog offenbar nur zur Unter¬
scheidung homonymer Personen im Gegensätze zu dem ebenfalls vorkominenden vemtsgog.
ttt) Über eine andere Verwendung des Wortes in Fällen, die man (s. besonders
Strack) meines Erachtens mit Unrecht herangezogen hat, s. S. 171 f., A. *f.
*+) Es steht zwar ns gl ngsaßvTsgov, es folgen aber bisweilen mehrere (B 136, Z. 8 ff:
vier; 140, Z. 5ff.: sechs?) durch y.a'i. verbundene Namen; nur einmal (B 135, Z. 8f.) ist
sicher (B 143 ist ganz unvollständig) nur ein Name aufgeführt. In einer Inschrift der
slan. a. (B 134) werden keine ngseßv-rsgoi genannt.
**f) Die Gesellschaftsverfassung der christlichen Kirchen im Alterthum, S. 61 f.
***t) Auch inschriftlich haben wir christliche ngsaßv teqoi, z. B, bei den Markionjsteri
(B 451C),
374
Viertes Kapitel.
spartanischen Giry&evreg, allerdings erst hinter Priester und ßCd'vog, aber
vor dem Ephoros, aufgefiihrt finden (B 19a, Z. 7) und ebenso zwischen den
beiden genannten Beamten in einer ähnlichen Inschrift von Thalamai an¬
treffen (ß 22, Z. 4)*).
Ganz vereinzelte Erscheinungen unter den Bezeichnungen für den Vereins-
vorsitzenden treffen wir noch auf dem Gebiete der Spezialvereine. Hierher
gehören die Leiter von Genossenschaften, die es mit Gesang und Tanz zu tun
haben«): der alövfivrjz^ oder aißvuvmv der alten milesischen Sängergilde
(ß 3190, Z. 1, 7, 7, 12, 17), der logoßxaxäv eines Ilymnodenvereines von Niko-
polis am Jäter (ß 84, Z. 7), vielleicht (s. S. 348, A. *) auch der der Belela-
orgeonen (.A i, Z. 3ff.) und ein ähnlicher Beamter*«) in Tomoi (ß 102, Z. lOf)
schließlich auch einmal (s. S. 404) ein evxoßgog, der vielleicht den ursprünglich
leitenden Archon in den Hintergrund gedrängt hatte, in einem Verein wo
künstlerische Eukosmie die Hauptsache war: bei den Hymnoden von Pergamon
( B 393, Z. B 3, 13). Auf dem Gebiete der Gilden begegnet uns außer dem schon
erwähnten (S. 360, A. ff) xstpaXovgyög (Z 25 A) bei Steinmetzen von Mastaura
m Ägypten 6 xgo s rrji deggaxovlgyCiu] als Vorsitzender der Gerber (Z 100
nP’ S10h 1 d@r Titel M ™ V CatQS>v für einen E pistates des Museions
(Z 93a, Z. 3) vergleichen läßtf). Für Jugendvereine, als deren Spielleiter, sind
wohl ursprünglich die offiziellen ßldvot (ßühoc) bestimmt gewesenff), doch
trat der einzelne ßCSvog, wie schon gezeigt worden ist, auch an der Spitze lako¬
nischer Pestvereine auf (B 19a, Z. 6; 22, Z. 4). Ob weiterhin der an erster
Stelle unter drei Beamten genannte Xeixovgyög bei der Gerusie von Magnesia f'f-f)
em leitender Beamter war oder der vor einem &Q X av 0 ag (s. S. 362) genannte
Xanogav 0 [ as ] m Theben (ß 39, Z. 2), muß dahingestellt bleiben*f) Der
ars 9a v W 6 Q o S **f) schließlich, den wir sicher nur bei den Breseusmysten
„ „ ? S 7 ' Der kömmt auch in Ephebeninschriften vielfach vor:
Jzil 25; ae z - 6 ’ 10i ag ’ z - 17(?); am > Z ' 6; aD ’ z - 9 ’ 15
T2 S '4 6ff : auch wieder a “ de “ äwßovxöXos zu erinnern.
P i ZU leaen - statt *<“"**« ^tet es vielleicht für die an-
Tocilescu) ™ 3 betreffeildei1 Beamte “ bezeichnender [t]rpv llv [c6]A vs oder ähnlich
mit i8t ^ WsChen Technitenpriester (S. 342, A.f)
mit dem Xitel ö ngo s r OIS ,agol s rfjs rgcsxrjgißoe xal &yi V i S t nQ iä o s (A 33 Z 27fl
tt) N 9.0 Z bis; ad, Z. 23; al, Z. 5; am, Z. 10; an, Z. 10; ao, Z. 15; ap,Z. al 5 -
q, ai, as, at, Z 13; f, Z. a6; s, Z. 7; s. Szanto: Pauly-Wissowa HI gp. 431; der Suxßhm
der vermutliche Leiter der Epheben, kommt nur als staatlicher Beamte; vor- K0 To'
Z 31 ‘34ff Z M ]5 v\ " 2 ’ k ’ Z - * *• Pauly-Wissowa V„ Sp 302!
, c ’ Z r ■ S1 ’ Möglicherweise war es ein Beamter mit sakralem Charakter
(G. Thieme, die Inschriften von Magnesia a. M. S. 16; anders Ldvy S. 249, A. 1). — Z 25
4 t. iv lma\iv lurovgyov ist wohl eine allgemeine Wendung.
> er Uha «\ A * 0 ’ Z D 26 ) od « öivoXBha> Q (A 50, Z. 38) attischer Urkunden freilich
l f, lgenthcher Beamter Z1> se “i da s Wort scheint nur die geschäftliche
a , Ug ™f ner Weise bezeichnen (s. Wilhelm zu-4 50); vgl. V. Kap §2
reiche 1 S slW ssfr 11 ' Stephanepll0l ' ie V * 1 biebenam, »Verwaltung i. röm, Kaiser,
Organisation.
375
(z/ 43B,Z. 11, 24) finden, hat als priesterlicher Vorsitzender zu gelten, auch
wenn wir noch einen Priester vor ihm genannt finden*).
Interessant ist es weiterhin zu sehen, wie die römischen Bezeich¬
nungen für den oder die Vereinsvorsitzenden sich auf griechischem Boden
gestalteten. Da ist zunächst zu betonen, daß magistrei oder magistre(i)s (B164a;
[b]; [c]; d; o; q) in Delos keine Übersetzung erfuhr. So viele Genossenschafts-
Urkunden in griechischer Sprache wir von römischen Vereinen haben, wo an
der Spitze die Magistri in verschiedener Zahl**) genannt werden, man be¬
gnügte sich auch diese Vorsitzenden mit dem Namen zu bezeichnen, den
alle Genossen zu führen berechtigt waren, und nannte sie z. B. 'Eggalötai
(ß 164a; b; c; d; 165a; b) Kogitszahaszcci (ß 191—197) usw. (S. 66). Vielleicht
soll (s. Cagnat) aber in einer römischen öxeCga (B481 a) der sonst ungewöhnliche
Titel xuQatiTärris eine Übersetzung für magister sein, jedenfalls wird damit das
Haupt des Vereins bezeichnet (ex l xagaOtaxg Z. 4). Aucb der Titel xovgdxcog
wird bei den römischen Paianisten (ß 477b) offenbar für das Oberhaupt des
Vereines (exl x. Z. 12) verwendet***).
Für die Orientalen haben wir an den Titel der nasi in der pbönikiscb.en
Inschrift der Sidonier aus dem Piräus (A 65 b) zu erinnern.
Zum Schluß ist noch auf die zahlreichen Fälle hinzuweisen, in denen
deutlich der Vorsitzende des Vereins genannt wird, ohne daß er einen be¬
stimmten Titel beigelegt erhält (S. 75ff.); scheinen doch manche Vereinsarten,
wie die (pgdxgca, geradezu eine gewisse Vorliebe für diese Ausdrucksweise
gehabt zu haben. Mag aber auch bisweilen lieber eine allgemeine Bezeichnung
gewählt worden sein, wie z. B. vom xad'eidQvddgsvog x 6 lsqov gesprochen
wird (A 51 aß, Z. 8): daß diese Vereinsleiter überhaupt keinen Titel geführt
haben, wie Ziebarth meint (S. 149), will mir wenig wahrscheinlich vor-
kommenf); daß man namentlich an Priester denken kann, ist schon hervor¬
gehoben worden (S. 342).
Neben dem Vorsitzenden findet sich ein ständiger Stellvertreter, ein
zweiter oder Vizevorsitzender, fast gar nicht. Nur der späte av&isgevg bei
den Jobakcben (A 59) läßt sieb anführen, auf dessen Tätigkeit schon ein¬
gegangen ist.
Als zweiter typischer Beamter auch des griechischen Vereines ist neben
dem Vorsitzenden zunächst der Kassenwart zu vermuten. So häufig mm
*) 8. S. 339, A. fff. Zweifelhaft ist fB 353): i>viiii,c:riTvnc: [iivfjrwv rsX&zfjs yevo-
fisvov?] t'ov srstpavtjifögov. Über die azetpavtitpögog g. S. 346.
**) S. S. 317. B 165 a sind es 12 in den drei vereinigten Kollegien. Waren es vier
bei jedem einzelnen?
"*) B 484, Z. 10 ist die Ergänzung des Wortes sehr zweifelhaft. S. über den in der Regel
dem Präsidenten untergeordneten curatorWaltzingl, S. 406ff.; Kornemann: Pauly-Wissowa
IV,, Sp. 422f; u. S. 379. — Über den princeps s. S. 373, über den XoyLerrjg s. S. 378f.
t) Gewisse Titel sind als staatliche anzusehen. So die zahlreichen militärischen
in Ägypten (S. 339, A. ***); z. B. cpgovgixQxos B 469A, Z. 2; tpvXctgxos B 464f, Z. 1; ngo-
(pvXa^ B 464a, Z. 1; 'jtaga.yvXat, B 432h, Z. 2. Vgl. xgo[iirgr]s Z 28. Über das merk¬
würdige Vorkommen des Srjpccgxoe (B 319, Z. 17) s. Ziebarth (A 73, Z. 9 ist das Wort wohl
fälschlicher Weise ergänzt).
376
Viertes Kapitel.
Organisation.
dieses Amt auch bezeugt ist, schon Ziebarth bat beobachtet, daß es durchaus
nicht überall bestand.
In Attika findet sich der Tamias, wie er nach staatlichem Vorbilde heißt,
in Vereinen aller Art. Daß er schon im 4. Jahrhundert vorkam*), lehrt der äsl
Tccjusvtov bei den Orgeonen des Egretes (A 1A, Z. 19). Von Orgeonenyereinen
kommen weiter in Frage, zwar vielleicht noch nicht das alte Amynoskolleg (A 1),
wohl aber die Vereine der Meter (A 2c, Z. 18, 19; d, Z. 4ff.; i, Z. 17; n?), der
Bendis ( A 3b, Z. 32; d, Z. 18; e, Z. 34), der Dionjsiasten {A 4a, Z. 20, 32;
c, Z. 38, 52), des Hypodektes (? A 6, Z. 12 tafistov), von Thiasotenkollegien die
des Labraundos (A 16, Z. 3, 10), der Artemis (A 19, Z. 22, 24), der Bendis
(A 20, Z. 2, 7, [8]) und eine ganze Anzahl von solchen, deren Gottheiten uns
nicht bekannt sind **). Selbstverständlich werden wir Schatzmeister bei den
mehr auf wirtschaftlicher Grundlage beruhenden Eranistenvereinen zu erwarten
haben. Es sind zu nennen die Verehrer einer unbekannten Gottheit (A 32,
Z. [2], 9), die der Soteres (A 33, Z. 12), die Sarapiasten (A 34, Z. 2, 28, 31), die
Heroisten (A 46, Z. 2), die Soteriasten (.A 47a, Z. 13, 17, 20, 22, 36), die Sa-
baziasten (^48a, Z. 10, s. S. 338), zwei ihrer Art nach unbekannte Kollegien,
ein älteres {A 22D, Z. 8,14) und ein jüngeres (A 56, Z. [5], 11,12), der Iobakchen-
verein***) und die Handelsgilde des Zeus Xenios (E 4, Z. 13). Auffällig ist eine
Mehrzahl von zafiCca in einem Eranistenvereine (A 50, Z. 36) und vielleicht in
einem attischen xoivöv von i^ya^usvoif). In den Vereinen des älteren Typus
ko mm t der Tamias außerhalb Athens fast gar nicht vor und auch dann fast nur
in mindestens zum Teil von Athen beeinflußten Verhältnissen: im athenischen
Jägerverein von Haliartos (B 43, Z. 6f.) und hei der Synodos der tyrischen
Herakleisten (B 166 a,-Z. 46). Dazu sind einige Fälle besonders aus Kleinasien
zu fügen, wo der Privatcharakter der betreffenden Beamten nicht feststeht ff).
Von den dionysischen Künstlern ist nur die Sektion der isthmischen Synodos
in Argos mit einem Tamias zu nennen (A 30, Z. 7, 35), auch haben wir ja
gesehen (S. 136), daß sich das tafislov des Verbandes in Theben befand (A 22,
Z. 14). Auch die Breseusmysten von Smyrna hatten ihren Tamias (A 43, Z. 17;
44, Z. 14; 75, Z. 15?), die Gilden fff) derselben Stadt bald einen (Z34), bald
zwei (Z.32)*f), wozu noch ein Tamias einer Gilde in Magnesia am Sipylos
kommt (Z 36). Schließlich läßt sich der Tamias auch auf dem Gebiete der
Gerusie nachweisen: für Philippopolis (r9a, Z. 5) und für Kadyanda (T68,
*) Ziebarth (S. 151) kannte nur Belege aeit dem 3. Jahrhundert
**) A 15, Z..31; '21, Z. 4; 22C, Z. 9, 15.
***) A 59, Z. 100, 123, 146, 150, 157f. (a. S. 380, A. *).
t) Z 3, Z. 3 (drei), s. aber S. 281, A.ffj-.
ft) Es handelt sich meist um eine Mehrheit von radial : B 315D, Z. 4; 316h, Z. 15 '
319, Z. 14. Außerdem B 240, Z. 25f., 32 (Kos): Tamiai von Demoten (s. S. 165): B 215
Z. 2, 10, 17, 23 ( tociusvovrog ).
ftt.) Mit Hecht hält man die betreffenden Tamiai für Beamte der Vereinigung selbst
(anders Ohler, Eranos Vindob. 8. 279).
1) nahe auch die zwei r apiai B 354a, Z. 6 als Beamte der dort erwähnten
Mystensynodos anzusehen, obwohl diese zusammen mit Bat und Volk iu dem betreffenden
Ehrendekrete auftritt.
377
Z. 14 f.). Wenn er im letzteren Falle zugleich Rat und Volk bedient, so ist
dies ja bezeichnend für den offiziellen Charakter der Gerusie. Auch bei
Jugendvereinigungen kann man daran denken, daß es sich um einen Staats¬
beamten handelt (N 140 b, Z. 16).
Die geringe Zahl dieser Tamiai außerhalb Athens legt nahe, die Finanz-
beamten noch unter anderem Namen zu vermuten. Und in der Tat be¬
gegnet uns noch eine ganze Reihe von Ämtern, deren Namen auf Finanz¬
verwaltung hinweist, wenn sie auch oft über die Eigenart dieser Tätigkeit
wenig Aufschluß zu geben vermögen.
Hierher gehört gewiß der aqyvQora^iias der Spätzeit, mag er auch in
staatlichen Verhältnissen von dem. rccju'as verschieden sein*). Wir treffen
ihn bei Mysten in Ephesos (B 327, Z. 7), wenn er hier nicht als staatlicher
Beamter anzusehen ist, bei der Gerusie von Philadelphia (JT41d, Z. 6), hei
den vereinigten Neoi und Hymnoden von Akmonia (N 128, Z. 13)**). 'ori¬
ginelle Bezeichnungen finden sich in hellenistischer Zeit bei den Kollegien
in Thera. Im Epiktetaverein ist der äovvtijQ zu vergleichen (B 220)
dessen Wirken als Finanz- und Exekutivbeamter (Zieharth S. 8) wir deutlich
erkennen. Er zahlt das Geld an die Epimenien (S. 389) zur Ausrichtung
des Festes***), liefert Überschüsse (Z. 230f.) undEinkünfte in der Versammlung
ab (Z. 148 f.), verteilt die Opferanteile (Z. 198f.). Er hat aber auch statt
der Epimenien das Fest auszuriehten, wenn diese ihre Pflicht versäumen
(Z. 165ff.). Wie er gegen sie Vorgehen muß, um die Strafen einzutreiben
(Z. 163f., 221 ff.), wird auch gegen ihn selbst mit Strafen eingeschritten
(§ 4). Wie er in gewissem Sinne zu den Epimenien gerechnet wird, unter
denen er offenbar verzeichnet wirdf), so ist er abhängig von den Weisungen
des Epissophos (Z. 221ff.). In einem andern theräischen Verein (5 221) sind
es die sitisxoitoi, zwei an Zahl, die ein Kapital von 500 Drachmen aus-
leihen, um von den Zinsen eine Festfeier zu bestreiten (Z. 11 ff.). Dem
iTtCexoitos einer delischen Synodos (B 186) wird unter Strafandrohung die Für¬
sorge für eine Ehrenverkündung übertragen (Z. 21 ff.), auch hat er es wohl mit
der Besorgung der Abschrift der Ehrenurkunde (Z. 13, vgl. 15) zu tun. Wenn
sich derselbe Titel in einer späten Inschrift Thrakiens offenbar zur Bezeichnung
einer niedrigen Kultfunktion findet (B 79, Z. 17), so muß uns diese Ver¬
schiedenheit in der Verwendung des an sieh so allgemeinen Wortes im
Sprachgebrauch der Vereine und seine vergleichsweise große Seltenheit be¬
denklich machen, den christlichen Episkopos direkt aus Verhältnissen des
antiken Genossenschaftslebens abzuleiten, wie es immer wieder geschieht ff).
*) S. darüber Liebenam, Städteverwaltung S. 293 f.; 565.
**) Zn vergleichen ist auch der Ispom/iUg beim Geschlecht der rhodisohen Euthalidai
(B 285, Z. 26).
***) Z. 159, 169 f., 173, 224ff.
t) Die Aufzeichnung erfolgt für sie gemeinsam nach dem Alter (ävcc itQSGßvTutu),
während offenbar i-rtlaeotfoq und iySavHarul für sich aufgeschrieben werden (Z. 207 ff.).
ft) 8. nach Loening (S. 21 f.) und Deißmann (Neue Bibelstudien S. 58): Thieme
(Inschriften von Magnesia a. M., S. 17, A. 5), der wieder fiir die richtigen Anschauungen
Ziebarths (S. 131) eintritt.
378
Viertes Kapitel.
Trafen wir bei der isthmischen Technitensynodos den Tamias (S. 376),
so kennen wir jetzt für die teische die usqlGt at (Ä4 21A, Z. 36), für die
ägyptische in Ptolemais den o ixovofios*), dem sich der %qvGo vo/iog der
Lampadisten von Patmos vergleichen läßt**), während ja in Athen, wie
gezeigt worden ist, der oberste Beamte der dionysischen Synodos, der Epi-
melet, die hier offenbar sehr wichtige Einanzverwaltung in den Händen behielt.
Sehr verbreitet ist in späterer Zeit der dioixijTijs , der es doch sicher
überall mit der Finanz Verwaltung zu tun hatte, so verschieden auch seine
Funktionen im einzelnen gewesen sein mögen***). Für die hellenistische Zeit
kennen wir nur einen Gv[vayaybg] xd 8 io\ixt[\t[ rjg] aus Ägypten (B 455 D,
Z. lf.), wo ja auch in der Staatsverwaltung dieser Beamte solche Bedeutung
hatte (Brandis), und einen dioiXTjrijs aus Kyzikos, der sich an der Spitze
einer Dedikation zu Ehren der Meter findet (ß 406, Z. 2). Für die Kaiser¬
zeit ist ein solcher aus dem nämlichen Kyzikosf) bei den Epheben zu
nennen ff), ein dtoixcbv bei den Breseusmysten von Smyrna (A 43 B, Z. 14)
und ein dioixr]zrj S bei einer Gilde von Perinth (ß 68, Z. a 1). Bedeutend
ist der Wirkungskreis von SiOLxrjraC in lasos, sowohl für die Vermögens-
Verwaltung der Neoi (N 79d, Z. B 26) wie die der Gerusiefff).
Mit den Finanzen hatten es auch zu tun die XQayfiatsvTcd, die wir in
einer Zahl von drei bei den Sauazosmysten von Ormele hinter dem hti-
tgonog genannt finden *f). Für unsere Verhältnisse **f) ist mit ihnen gewiß
auch der gelegentlich in der Gerusie vorkommende (r29c, Z. 18, 55) xycty-
ficcTcxög zu vergleichen; aber auch der 7tQayp,axäg in Pantikapaion wird es
mit der Verwaltung zu tun gehabt haben, soweit bei solchen lockeren Ver¬
einigungen von Verwaltung die Rede sein kann***f).
Der wichtigste, freilich, auch mehrdeutige Ausdruck neben ragiag ist
XoyiGxtfg. So gab es in hellenistischer Zeit mehrere Logisten als Finanz¬
behörde bei den rhodischen Haliasten (B 267 a, Z. 54). In der römischen
*) A 33 ’ Z ' 26 > 34 > z - 13 - — Der o[l7t]ovöpog ysQOvaiag in Kos (ri8k) könnte mit
dem staatlichen oh. identisch sein, s. Herzog z. St.; Liebenam (Städteverwaltung S. 295}
rechnet ihn wohl wenig passend zu den subalternen Beamten.
**) Ni9 < Z ' 11 { - Verglichen seien auch die interessanten ö&aXovlölpoi einer Patra
von Troizen (B 9, Z. B 42).
***) S. Brandis (Pauly-Wissowa V,, Sp. 790 f.), der freilich unsere Fälle nicht be-
rücksichtigt.
t) Ygl. auch äio^eag in einer auf Dorfbewohner (Kometen) bezüglichen Inschrift
von Kyzikos (B 407 A, Z. b 7).
ft) N 116a, Z. 12. S. die Bemerkungen Boeckhs über die Selbstverwaltung im
Schoße der Gymnasien.
ttt) r 23 d, Z. 4, 8, 9; e, Z. 9, 12, 19. S. Theodor Reinach S. 163. — Auf eine Mehr¬
heit jon Dioiketen bei einer Pbretria Neapels weist Brandis hin (JG XIY 759, Z. 9, 25).
. B ^ 6a ; z. 7f. Die Ergänzung [nQaypocrsvz]ov B 435a, Z. 5 (bez. 11) ist ganz
unsicher; vielleicht ist auch hier [ ßQaßevr'joü (s. S. 371) zu lesen.
"+) Liebenam (Städteverwaltung S. 296, A. 1) unterscheidet im allgemeinen beide
Beamte und erklärt sie für Subalternbeamte. Das gilt sicher nicht für unsere Fälle.
f) B 114, Z. 7; 115, Z. 7; 116, Z. 4. Er fehlt in der ganz ähnlichen Inschrift B 113
überdies B 117F; G; 119A. “ 1
Oegahisatiok.
379
Kaiserzeit aber ist der Logist wohl überall*) als ein von der römischen Ver¬
waltung oder vom Kaiser seihst den Gemeinden**) oder Körperschaften mit
bedeutenden Kapitalien, wie der Gerusie oder den Techniten, bestellter
(dofcCs) Finanzbeamter ( curator ) anzusehen, der — bezeichnend genug für
die munizipale Finanzwirtschaft Kleinasiens — die ganze Verwaltung über¬
nimmt***). So bekam die Gerusie von Ephesos schon von Hadrian einen Logisten
(F35h, Z. llf., 19; vgl. e, Z. 11 f.) und auch Marc Aurel schreibt an den von
der römischen Behörde dieser Gerusie bestellten Logisten (q, Z. 5f.). Bei den
nahen Beziehungen, in denen die Gerusie zur Staatsgemeinde steht, ist es nicht
verwunderlich, daß dieser Beamte bisweilen zugleich für Staat und Gerusie
tätig war, z. B. in Akmonia (T54, Z. 4f.) und Termessos (T 84 Ab); außer¬
dem hatte auch die Gerusie in Prusias einmal einen Logistenf). Für die
dionysischen Künstler läßt sich der Logist besonders in Kleinasien (A 49,
Z. 15) , auch bei der jonischen Synodos der Kaiserzeit (.A 20, Z. 10) nach-
weisen; bei allen Techniten wird die XoytaxsCa als Ehre vom Kaiser verliehen
und zwar, wie es scheint, bisweilen für bestimmte Spiele ff); daher wird in
der Datierung der XoyiGxsvmv sogar vor dem Archon genannt fff). Daß die
Techniten aber auch mit dem städtischen Logisten zu tun haben konnten
(A 68A, Z. 9), liegt auf der Hand*f). Schließlich ist darauf hinzuweisen, daß
auf eme Entscheidung eines „angesehenen" {xq&xlG rog) Logisten der Stadt
Athen auch von den Paianisten Bezug genommen wird (A 54, Z. 6, 10), und
auch die Handwerker im ägyptischen Oxyrhynchos mit dem Logisten des
Gaues , zu schaffen haben (Z 102—104).
Eine vereinzelte Erscheinung sind schließlich die beiden Beamten iitl xov
XQVpaxiGpov (s. S. 384, A. *f; 393, A. *f) bei einem kyzikenischen Verein
mit wirtschaftlichem Hintergrund (Z 56, Z. 3); auch sei an den römischen
ar(carms) auf griechischem Boden erinnert (B 83 A, Z. 6)**f).
Alle diese genannten Beamten können als leitende Finanzbeamte, freilich
*) ^- ucl1 wo nic h* von der Bestellung durch Rom gesprochen wird (F49; 54; A 20; 49),
liegen die Verhältnisse nicht anders; an einen besondern städtischen Beamten ist wohl
nicht mit Liebenam (Städteverwaltung, S. 241, A. 2) zu denken.
**) S. über den Xoymzijg oder impaXrws genannten curator reipublicae Dittenberger
Or. gr i. s. no. 492, adn. 2; Liebenam, Städteverwaltung S. 480 f.
***) ßamsay, Cities S. 370f.; Dittenberger, Or. gr. i. s. no. 501, adn. 8; 508, adn. 3.
t) F «, Z. 8. — Die Gerusie von Aphrodisias ist wenigstens mit bei den Ehren für
emen Mann beteiligt, der, seltsam genug, Xoyiozr]g pazu mzazmovg do&elg zög Kvimtv&v
noXaag heißt (F 26g, Z. 13f.).
tt) A 49 A (CJG 2529). Die in meinem Programm (De colleg. artif. Dionys, p. 25)
gegebene Erklärung ist auch von Ziebarth (S. 88) geb illig t worden.
ttt) B 49, Z. 15. Bezeichnenderweise heißt es nur loyiezedovzog , die eigentlichen
Ämter werden knrz darauf mit Substantiv unter Zufügung von ini aufgeführt.
t) ’fgl- auch den impaXrjzrjg und den curator {rovoazootvcag r&v ’Pajflaiav F 30f
Z. 10 f.; s.^ S. 359, A. t) s. 375, A. ***, Ämter, mit denen das seine wohl meist zusammen-
lällt Ganz zweifelhaft als Vereinsbeamte sind die zwei Logisten eines Daphnaion (?)
in Lissa (B 54C, Z. 4ff.).
**t) ^er Saxccziezui (B 413) s. S, 409, A. **; über den <W<wrK (Öhler S. 279)
s. S. 360. S. S. 370, 1
380
Viertes Kapitel.
nur mit Vorbehalt, in Anspruch genommen werden* denn für manchen ist es
Dicht ausgeschlossen, daß er eher zu dem noch zu erwähnenden Hilfspersonal
gehören könnte. Außerdem ist festzuhalten, daß gerade die Sphäre der Finanz-
Verwaltung im Vereinsbetrieb oft wenig scharf abgegrenzt war. Wie wir
schon bei manchem leitenden Vereinsoberhaupte (Epimelet, Epitropos) auf
seine Bedeutung für die Finanzverwaltung hinweisen mußten, so ist auch
daran zu erinnern, daß anderseits manche fQ<x[ifiareig oder sonstige Sekretäre
Finanzgeschäfte übernahmen, ja überhaupt einen eigentlichen Finanzbeamten
überflüssig machten.
Gleichwohl können wir versuchen, uns ein wenn auch nur unvollständiges
Bild von der mannigfaltigen Tätigkeit eines Vereinskassierers*) zu
machen, ja die ältesten, d. h. die attischen Urkunden erlauben uns einen
Einblick in die Entwicklung, die dieses Amt im Vereinsleben nahm**). Wir
sehen, wie sich dieses Spezialamt, wie auch andere Ämter, erst allmählich
losrang von einer unbestimmteren, gewiß auch oft aussetzenden Geschäfts¬
führung eines oder mehrerer Hilfsorgane des Vereinsvorsitzenden, wie es sich
entwickelte aus der Epimelie, dem Werdegang entsprechend, den das Vereins¬
leben, wie wir sahen, von dem alten, religiösen Orgeonentum durch die
Thiasotenvereine zum materielleren Eranistenkolleg hin nahm. So ist bei dem
ältesten Orgeonenverein, dem des Amynos, von Schatzmeistern noch nicht
die Rede; wohl aber werden in den beiden Ehrendekreten (A lc; d) je zwei
Männer ohne Titel genannt, die sich, nach der ganzen Ausdrucksweise zu
schließen, wie sie auch in spätem Urkunden wiederkehrt ( xoivd: VI Kap.)
in iigend welcher amtlichen Stellung (vielleicht eben als Schatzmeister) um
die Interessen des Vereins bemüht zu haben scheinen. Ähnlich fehlte wohl
zu gewissen Zeiten bei den Bendisorgeonen der Tamias***). Vielleicht ist
es dann auch kein bloßer Zufall, daß hei den Egretesorgeonen die Tätigkeit
des Kassenwarts in unbestimmterer Weise durch das Partizip bezeichnet wird
(o asi rcqusvcav A 1A, Z. 19). Aber auch später noch wird er als ein
Funktionär angesehen, der mit zur Schar der Helfer des Vorsitzenden gehört,
obwohl er sich von ihnen schon bedeutsam abhebt (6 xa^lccg xcd oi Gvveiti-
fisXirjxaC A 20, Z. 2), auch sein Amt ist eine ixijisleia (A 16, Z. 10). Sahen
wir doch auch, daß, wenn ein Kolleg wenig Geschäfte zu erledigen hatte,
ein Hilfsbeamter neben dem leitenden Vorsitzenden die Geschäfte des xaixiag,
yQcciifiaTevg und äxiasXrjvijg zugleich besorgte (A 48a)f). Mit der wachsenden
wirtschaftlichen Bedeutung der Vereine aber, der eguvoi, der Technitenkollegien,
der mehr offiziell en Vereinigungen der Kaiserzeit, machte sich eine festere
*) Bedeutsam ist auch Lei diesem Amt (s. S. 347, A. **) die Verwendung des Abs¬
traktums tctjuiicc (A 4c, Z. 38; 16, Z. 10); vgl. auch das häufige xoc/usveiv: A 1A, Z. 19;
2uC, Z. 15, 46, Z. 2; 47a, Z. 13, 17, 20; 56, Z. [5], 11; 68; rv/iuvcixi; 6novdr\: A 59,
Z. 157f.; über ta^usvovtog s. S. 382, A. *; rafislov s. V. Kap. § 1.
**) S. Zieharth (S. 195), der freilich A 2a noch fälschlich den Meterorgeonen zu- '
gewiesen batte.
*'*) Ziebarth u. n. (S. 407f.) iiztfislqTcti.
f) Vgf auch die Vertretung des abwesenden ra^ictg durch den yQcci^LdTSvg (A 2i,
Z. 17) S. 338,
Organisation.
381
Umgrenzung des Schatzmeisteramtes nötig. Anderseits mußte man um so
mehr geneigt sein, die geeignete Persönlichkeit in diesem Amte länger als
ein Jahr zu belassen, mochte man sich dabei über gesetzliche Bestimmungen
hinwegsetzen, oder mochten diese, was wahrscheinlicher ist, oft überhaupt
nicht allzu rigoros sein. So sehen wir denn gerade das Schatzmeisteramt
bisweilen länger (jtXelco exrf) bekleidet, obwohl der Betreffende zunächst als
für ein bestimmtes Jahr gewählt bezeichnet wird*), ja bei den Iobakehen
wird sogar die Wahl auf zwei Jahre gesetzlich vorgesehen (.A 59, Z. 146f.).
Für die sich steigernde Bedeutsamkeit des Amtes spricht schon der Umstand,
daß bereits bei einem attischen Eranistenverein eine Mehrheit von Finanz¬
verwaltern (xccfiiai) auftritt (A 50), eine Erscheinung, die, wie gezeigt worden
ist, in der Spätzeit häufig ist.
Ist auch der Wirkungskreis des Kassenwartes hei den verschiedenen
Vereinen verschieden umgrenzt gewesen, so kann sich doch seine Tätigkeit
auf alle Gebiete der Finanzverwaltung erstrecken. Dabei ist freilich zu be¬
denken, daß oft nicht leicht zu scheiden ist, was ein Tamias pflichtgemäß
zu besorgen hatte und was er, wie das in den griechischen Privatgenossen¬
schaften selbstverständlich ist, darüber hinaus tat. Das gelegentlich von
Episkopoi besorgte Ausleihen der Kapitalien und die Einnahme der Zinsen
ist schon berührt worden (S. 377). Ebenso empfängt der Kassenwart die
Pachtsummen für verpachtete Grundstücke (A 1A, Z. 19f.); er leitet bauliche
Unternehmungen**) und hat auch bisweilen hei der Bestattung der Genossen
fürsorglich einzugreifen***). In Iasos sehen wir die $,.oixr,xcd auch den
Verkauf eines Priestertums besorgen (r23e,Z. 12ff.), wie ebenfalls hei den
Kasosseis xuuica das Geld dafür in Empfang nehmen (B 316b, Z. 13ff.).
Unter den vom Kassenwart zu leistenden Zahlungen sind die für die Opfer
die verdienstlichstenf), am häufigsten freilich wird ihrer Tätigkeit bei der
Ausführung von Ehren Erwähnung getan, mag es sich um Bekränzung
{A 32, Z. 9), um Beschaffung von Bildsäulen (A 30, Z. 35) oder Anathemen
( § 3) die die Geehrten (a 3b, Z. 32; 15, Z. 31 ff.), auch unter Darbringen
von Opfern (A 22 C, Z. 15 ff), aufstellen, um das nQoxCvuv (B 319, Z. 13 ff'.),
besonders aber u m die Aufzeichnung von Ehrenurkunden handeln ff). Be-
v „„U i C ’ ~ 381 ' i7C0 ^ iv7 l^v rijv za/ueiav si s zbv mmu %qovov, vgl. 4a,
if‘ l 1 ’ - 5i;47a ’ z ' 18if - ™, z .4f. AU...4XA
) A 16, Z 3 2d, Z 13 (caimavat). Aach an die allerdings freiwillige Tätigkeit
es lonysios bei den Dionysiasten des Piräus sei erinnert (A 4a, Z 20ff- c laffV
B 43, Z. 8f. (S. 338, A. f).
„ „ T V 4 21 ’ Z ' 10i ' ; 2d ’ Z ' 10f ’ ( unter persönlichen Verdiensten); vgl. T23e Z 16ff
o. VI. Kap. ’
J A 2 °’ Z ‘ 2 ®' ; 21 ’ Z ' 8f 'l a 30 > z - 12 f- Übe» A 4a, Z. 22ff. s. A. **. Vgl A 22C
z. 15ff.; A 21A, Z. 36f. S ’
tt) Hierfür findet sich besonders die aus den Staatsurkunden bekannte Wendung
pecrffra ml : A 2c, Z. 19; 3b, Z. 32 (zugleich für ein Anatkem); d, Z. 18; e, Z. 34- 4a°
‘ 1 /’ ' 51f '’’ Z ' 9 J’ 22D ’ Z ’ U ’ t 34 ' Z - 27f -l; B 166a, Z. 54 (von Geldern
für Ehren: A 22C, Z. 15; [32, Z. 9f.]); auch dovvtu ml.: A 33, Z. 26; 34, Z. 13 (vgl. A 15
Z. 31 ff vom Geld für ein Anathem; pjöri» A 30, Z. 36 vom Geld für ein Bildnis). S. die
Verhältnisse bei einem Damo's B 240, Z. 30f.: xe[ls]advuav ml.
382
Viertes Kapitel.
sonders durch, diese letztere Aufgabe bekam dann der Kassenwart auch einen
gewissen Einfluß auf das Schreibwesen des Vereins*). Bei aller Tätigkeit
verfuhr er oft selbständig, bei manchem Verein hingegen mußte er gemeinsam
mit anderen Beamten wirken**).
Diese mannigfaltige, einflußreiche Tätigkeit***) machte das Amt des
Kassenwarts noch verantwortlicher als ein anderes. Die Übernahme (*«,«-
'r^TTi d<,S Vermö S ens wiederum die Übergabe (* KQ a8i66v<u) an
den Nachfolger sind wichtige Akte; dabei haben auch die geführten Rech-
nungsbiicher und Verzeichnisse eine Rolle zu spielenf). Ist natürlich
auch die Verantwortlichkeit des Kassenwarts eine großeff), so kann er
doch mehr als ein anderer, besonders wenn er längere Zeit wirken darf
den Verein nicht nur durch geschickte Finanzoperationenfff) oder durch
““ Barmitteln*-!-), sondern auch durch nützliche Anregungen
fordern f), einmal sogar durch eine besondere eranistische Gründung im
Schoße des Vereins***)-). Bei den Iobakchen hat der Tamias säumigen
Genossen gegenüber eine Art Disziplinargewalt: er darf sie von den
Versammlungen ansschließen (A 59, Z. 100£). Auch bekommt er beim
isthmischen Techmtenkolleg in Arges das Recht übertragen, Rückstände
einzutreiben (A 30, Z. 8£f.)* t f). Als so hochangesehener Beamter erhält er
m attischen Vereinen, nach den überlieferten Beschlüssen zu schließen, mehr
als andere, Ehre n zuerkannt *fff), und er ist auch sonst bei Ehrengaben an
A 19 \ n6Uer “itglieder geschah im Beisein des r^ia S und
üntemehrift ~ K “ 8e werden die ausführenden Finanzbeamten oft durch die
Unteischnft r^avovros oder «p »ovtcov anfgefnhrt: A 43; 44; r 9 a ; Z32; 34 (B 215
Z. 2, 10 17, 23 handelt es sich vielleicht um Staatsbeamte, die es mit der Ausrüstung
^Festen zu tun haben); vgl. « ... Z 36 und g 354 * £££%
bei der »f “i T I’TT. T ^ d6n tjliacieu Herakleisten in Delos der Arehithiasites
bei der Auszahlung beteiligt (B 166a, Z. 54), auch der Sekretär noch außerdem für die
(A 2c nV Z iTfWn de' “w ^ *** Met f 0r S e011ei1 fiir die Aufzeichnung die Ephneleten
U 20, Z. 2 ^.’ TKasotenverem der Bendis für das Opfer die nämlichen Beamten
2 . “* •* «• “ »—<»•. * - *».
ähnlich Iff ' P*a-*t*H**l l*". Z. « ( m/m&m I MS D, Z. *),
6» , U7ff ' * e ° S ava Vt a ’W (ungeschickt spricht Ziebarth S. 152 yon Schrei¬
berei“); Uber &xo\oyoi in Bhodos s. S. 385, A. ff. ”
ff) Über die Strafandrohungen s § 4
fff) 30, Z. 7 ff.
l 4a ’ Z - t 22f - u ' c ’ Z - 12ff - (Schenkungen); 16, Z. 10f.; 2d, Z. 9 (Vorschuß).
+) Ober Anträge von Tamiai { A 2d, Z. 15; ^30, Z. 13ff.) s. S. 333 (ttyuv). -A 46
werden^-tT B T K ’ “ dem ™ hti ^ e Bestimmungen finanzieller Art getroffen
Ä ÄÄJT’ einseleitet (W ' • 8 - A -* :
***+) A 2d, Z. 13 f. ; S. S. 30.
*ff) S. Ziebarth S. 151 f. A 1
Z. UffA s/z’ 3 Z ff 17 IV ^ IT"’ ”* Z ' 7; 21 ’ Z - 5ff ' ; 22C ’ Z ' ^ 22D, Z. 8(?); 33,
^ , n ’ ’’ a ’ ' ■, B i3-, A 30, Z. 30 ff. S. auch die Weihung eines xa^lag
Organisation.
383
die Beamten in hervorragendem Maße beteiligt (S. 423); ja bei der Kaufmanns¬
gilde des Zeus Xenios wird er gewählt, um mit der athenischen Staats¬
gemeinde zu verhandeln (E 4, Z. 12ff.).
Das dritte wichtige Hauptamt, das einigermaßen als typisch für das
gesamte Vereinswesen gelten kann, ist das des Sekretärs (yQcc M mtsv S ).
Es ist noch verbreiteter als das des Kassenwarts.
In Attika wird er, vielleicht nicht zufällig, bei den alten Aruynosorgeonen
nicht genannt; er scheint auch bei den späten Orgeonen der Belela (A 7)
nicht vorhanden gewesen zu sein*); wohl aber treffen wir den Sekretär bei
den Orgeonen der Meter wie bei denen der Bendis**) und einem unbekannten
Orgeonenkolleg***), bei den Thiasoten der Artemis (A 19, Z. 22, 24) und
einigen anderen Thiasotenvereinenf), bei den Sarapiasten (A 34, ? Z. 3, 33)
und den Sabaziasten (A 48a; S. 338) sowie bei einigen anderen Eranisten-ff)
and sonstigen Kollegien fff).
Außerhalb Athens haben wir im eigentlichen Griechenland den yga^arevs
nur bei einigen Kollegien von Sparta*f) und Troizen (B 8, Z. 2f.: 2 yp.),
denen wir als Festvereinen eine besondere Stellung glaubten anweisen zu
müssen (S. 70ff.). Wenn Poucart (S. 84) diesen Beamten nach seiner Stellung
in einigen spartanischen Listen und nach seinen sozialen Verhältnissen**f)
gelegentlich für einen Funktionär erklärt, dem nur die äußere Sorge für die
Schriften aufgetragen ist, so stimmt das gut zu der von mir behaupteten
Eigenart dieser Listen.
Weiterhin treffen wir Sekretäre in Thessalonike (3 ygaiifiatsvovtes
B 57, Z. off.), Philippopolis (B 77, Z. 1) und Tomoi***f) sowie ‘ausnahms¬
weise im bosporanischen Gebiet *ff). Von den Inselvereinen kommen solche
von Methymna (B 156b, Z. 15?), Chios (B 158, Z. 6), Delos*fff), Tenos
(B 208, Z. 5), Naxos (? B 215A, Z. 4), Melos (? B 217), Rhodosf*) und Kreta
, Wenn der re- bei anderen Vereinen, wie bei den Orgeonen A 4, nicht genannt
wird, so kann das ein Zufall sein.
) A 2 05 19 f-? 2. 44; i, Z. 5. — A 3 b, Z. 29; d, Z. 16; e, Z. 22, 32.
) [A Q E, Z. 17]; auch 6D, Z. 5ff. ist wohl an ihn zu denken,
tw io, Z. 5; 18, Z. 4, 20; 19, Z. 23, 25; [20, Z. 8] ( y9 . liegt wohl näher als das
von Wilhelm zur Wahl gestellte y(>o!{i[LccToq)vXag ); 21, Z. 12; [22C, Z. 9]; D, Z. 8 10
ff) A 33, Z. 17; 60, Z. 35. Ganz zweifelhaft ist die Inschrift A 37.
fff) A 75, Z. V 9. Über den Sekretär bei den Iobakchen s. S. 417. Über 2 yga^utelg
bei einem xoi vov (Z 3) yon IgyaSoiisvoi s. S. 281, A. fff.
*f) B 19a, Z. 26 (ygcxfims^g); 20a, Z. 60; b, Z. 44; e, Z. 45- 21 Z 7- 22 Z 9
(Thalamai). ’ ’
**t) B 20 o, Z. 45 f., s. S. 324.
***f) B 102, Z. 12. Die Ergänzung aal 6 (B 100, Z. 2 f.), ohne daß hier
der Käme genannt wäre, erscheint bedenklich.
ff) B 117B, Z. 6; E, Z. 2; 119A, Z. 11; 124, Z. 6; 125, Z. 7; [126, Z. 7]; 129, Z. 9.
Das Fehlen des yg. in mancher ganz ähnlichen Inschrift (B 117F; G; 122; 123; 127;
130; 131; 132; 133; 137; 138; 139) wäre noch auffälliger, wenn wir es hier mit wirk¬
lichen Vereinen zu tun hätten (S. 72 f.).
*ttt) B 166a, Z. 47; 184, Z. 3. Vgl. B 186, Z. 25 [fflon[t]i? S re .
f*) B 248, Z. 9f. (? s. S. 391); 267a, Z. 19, 61f.
384
Viebtes Kapitel.
(r i9 z 9 , 11 iS) ; T on kleinasiatischen Kollegien einige Ton Pergamon*)
und Kyzikos«) in Frage«*). In eigentlichen Vereinen Ägyptens läßt der
oekretar sich nicht nachweisen"!*).
Besonders notig machte sich ein Sekretär begreiflicherweise bei den
dionysischen Künstlern mit ihrer weitgreifenden Tätigkeitff): er findet sieh
aber auch beim l^rde der Athletenfff). Häufig ist er ferner bei den Geru-
Slen Ä S °*T^ Lei dm E P llel,eil > Neoi 1111(1 ärmlichen Jugendyereinigungen
anzutreffen f) — hier bisweilen sogar vier-*«f) oder dreifach*ff) —
wie schließlich vielleicht bei den Handwerkergilden f f).
q . besondere Bezeichnung ist &v ayQ a^ s - sie wird dem angesehenen
Sekretär (?) der asvol TixpÖQeioc beigelegtf*); eine bloße Bangerhöhung
ist es wohl, wenn in ganz später Zeit vielleicht länger im Amte bleibende
f W “‘ S o aI f “(WyQawetTSis begrüßt werden ff*). Auf eine Korporation
ferner der Schreiber in Kypern mußte schon (S. 121) hingewiesen werden.
. , WaS , Stellun g Sekretärs anlangt, so läßt sich auch für sie wieder
m den verschiedensten Zeiten eine große Verschiedenheit aus den Urkunden
erkennen; Zunächst ist hervorzuheben, daß auch dieses uns so selbst-
verstandhch ersc heinende Amt in manchem Vereine ganz gefehlt hat. Um
I ZI: 11 ; , D8? 393A ’ z - 7; 398d ’ z - 10; tiber £ 4 °°- z - 6 a - s - «>•
z. die "* aus Lissa mit Erwäbnung eines <* mc -
(B460, ) 8 Y S l 'l28f) W ’ bei 0fßZiellen Organisationen, wie den y Q . r« crolwr
V 5 » a ++) Ä Ath r iSClle aiv f OS: ^ 2A ’ z - 68]i isthmischer Verband: ^30, Z. 36 37- 31
+ Äf^« 6I1 7 1 33 V Z ' 2 !- ; Reiclla8 y no<ios: ^49, Z. 18, 22 ff. ; 64, Z. 15; 72, Z. 14; 77, Z. s’
»I „ 5; , dle nw«®'s und dfxiypcttinKzsis H 42 s. A. ft*.
7 i! i Z ; 11; h ’ Z ' 10f ' ; b Z - 13; b Z - 8f ! 36 d , Z- C26; [e, Z. 16]; 1, Z.alff,(2 w ),
74’c, Z If. Vgl (E 330 a Z 189) £’ ZTf^^' T ^ ^ ^ ^
«4.s p , , S V ® ’ „■> <-° tav 2Wf4™ *VS yegovolag sc. y Q . (s. Z. 187)
148A + Z 7 P V V a ?' 7' 8; “* Z - 3ff - (2 «•* S Z - 3 etc -I 102a, Z. «,
r2 9f \ ntm-nh z foe’’ Z ' ® ; 1Mn ’ Z ' n5; B 398b ’ z - B 4 < s - 386 ’ A -1);
f ! ,, 7*1* 30h > Z ' 10ff - P-mxoviss r VS iv Oitt TtaXcdetgas N 63a Z 9- b Z 7-
c, Z. 1; ccXeitp6[i£V0i N 155, Z. 3. ’ ’ ’ ’
***19 ®eoi: IV 109 c, Z. P 8 ff (Pergamon)
P e0i : f r° 9 5 Z - *°? ! °’ Z - 20C mit 18 ff - < S - A -“) (Pergamon).
T + t) Es sind freilich recht zweifelhafte Vereinigungen; so das isgov ciigyoov in
Tarsos mit 4 ygau^arolg (Z 85, s. Ziebarth) und die ngoerdrca des Apollon SiSos mit
rwfbt V Z T' Z - 6; b ’ Z - 5; °’ Z - 5; d ’ Z - 5; *’ Z - 5 )' B 75 > Z - - iTeimte
&a?t et i rt“ ' ■ '* a9X7> £ r 7?Cft( “ Tsis li<ßi rsgova^arvs ro« votierov [i^oglov?]),
&agt es sich, ob von dem Sekretär einer Genossenschaft die Bede ist. J
t -rV f 4S6 f a ’ z - 2? ]i e, z. 5; f, Z. 2; vgl. PASeh III 375, Z. 2 Möglicherweise
g“pl I st 7 n 5^eh hie d lf neU " taatUchen Magiatrat ™ r u “ s - Brandis (Paufy-Wissowa,
ppl.^1 bp. 75) behandelt nur die attischen ävaygatpsls.
tt*) H 42, Z. B 3 (ehe &e X mwarsl s n nal yga^rets 0 i Konti ytoagiv) scheint darauf
hmzuweisen Diese Sekretäre kamen wohl nur in der Mehrheit vor (Z. A 25)"
a Qxm „vg 7t B 2, H würde dieser Ansicht bei meiner Auffassung nicht wider-
S P mf n '(A 8)’ U 1 Tltel (b6i Paul7 ' Wissowa feUt d -) Eiebenam, Städteverwaltung
Organisation.
385
nicht auf das leicht trügliche Schweigen der Urkunden zuviel Gewicht zu
legen*), wollen wir nur auf die beiden interessanten Tatsachen hinweisen,
daß im theräischen Epiktetaverein der Vorsitzende selbst das Schreibwerk
zu erledigen hatte (S. 369) und bei den späten Iobakchen der Kassenwart
sich nach eigenem Ermessen einen Sekretär wählen konnte (A 59, Z 155f)
Werden wir nun auch noch andere Beamte die Sekretariatsgeschäfte ver-
walten sehen, so ist es doch für die historische Betrachtung von besonderer
Wichtigkeit, wie, abgesehen von dem Fehlen eines besonderen Vwt iar E -6 s
m den älteren attischen Vereinen (S. 383), schon die Urkundensprache darauf
inweist, wie sich das Amt des Sekretärs aus dem in der Bezeichnungsweise
unbestimmt gelassenen „Vereinsdienst“, aus der Epimelie, allmählich heraus-
gehildet hat*-). So wird auch der Sekretär zu den Epimeleten im weiteren
Sinne gerechnet (oi alsl xci&t,Grä[iovoi sig täg iiufialsCag A 18, Z. 29 f.) auch
r«TA e m. Unter bergehohen wird (of ix^rccl xccl 6 ?Q a^ar^g
^ .. .). h ur seine Stellung ist sein Verhältnis vor allem zum Tamias bezeichnend
Sind beide Beamte vorhanden, so steht er, wie die hier freilich fast allem
maßgebenden attischen Urkunden lehren, fast ausnahmslos hinter ihm*«)
Seine nächste Aufgabe ist es natürlich als Schriftführer zu fungierenf). Als
solcher hat er die Beschlüsse zu protokollieren ff), neueintretende Genossen in
der Liste sich verzeichnen zu lassen fff), vor allem das Ausfertigen der Ehren¬
urkunden auf der Stele, meist wohl auch deren Aufstellung zu besorg *-!-).
st er schon in dieser Tätigkeit bisweilen nur ein Hilfsorgan, in diesem
. „ *) Bedeutsam ist natürlich mir ein Fehlen in der vollständigen Beamtenliste- vgl
, Uad d “ 4 m ®T te “ Fe8 * Ver ! me - ~ Nioit3 können die häufigen Bestimmungen über das
avccypafai (A. f) ohne Erwähnung des ygufitiaxovs beweisen. Ja auch die Bestellung
ent^ T Beamten 1 ( s - bes - auch terinjs, ä ex ovre e ) ist nicht so
scheidend, wie Ziebarth ( 8 . 195) meint; wird doch einmal (A 18, Z. 33 f.) den Epi-
“ “zfelarth S.°195 3UfgetrageI1 ’ 0WÜ d “ “ einen W-rt hatte (Z. 4).
7 V 2f " 24f ’ ; 2 ° ; 21; 22 °’ Z - 9; D ' Z ' «i 33 ! 34 > Z. 2 f„ 31 ff; 48a, Z 10-
z 3; 75, Z. V IS - B 106a Z. 46f.; vgl. B 406. Nur A 50, Z. 35f. ist der den
rau.ua vorangestellt Auch sonst kommt der 79 . in der Reihenfolge meist spät (s. die
Ausnahmen S. 363 A. ff); so z. B. konsequent an letzter SteUe in den bosporanischen In-
S^i' if Z T«c i8t 6a ) daß 61 “ dCn attiSChen Bhrenbeschlüssen selten allein
(uoer 21 , 16 8. 8. 386) genannt wird; vgl. A 18; 20, Z. 8?; 21; 22C; D- 33 - 34 - 75
t) Andere Beamte dafür s. S. 369.
ft) s 267a, Z. 19; Z. 61 ff. (Aufzeichnungen in den d*dlo 7 oi).
IM) -J 19, Z. 22 f. (zusammen mit dem raulag ); vgl. B 398 d, Z. 10.
3b “ 7 er Begel auel1 6Ti?0 “ t («va-9'fir«!): A 2g, Z. 19f.; h, Z. 43 f.;
3b ’ Z ; 28ff - : , d ' Z - 15f '> t e ’ Z - 31f - [«». z - 5f-?]; [ 6 E, Z. 14 ff.]; A 2A, Z. 63; 33, Z. 23
Gewiß konnte man auch an mancher der zahlreichen Stellen, wo nur ävaygi^oa steht
b Z Sn Tn J . f rge ° nen Selb8t werden genannt : A 2b, Z. 21 f.; e(z. 25 ff;
‘ ( f i a ^!® fub ^ T. lrd ’ an den denken, doch wurden eben auch andere
Beamte (S. 382) mit dieser Tätigkeit betraut; vgl. Ala, Z. 14ff; d Z 9 f • e Z 9 f ■
1A, Z. 39f. (der Pächter selbst); 3a, Z. 9ff; 15, Z. 45f. ; 16, Z. 21 f •’ 17 Z 26- 22 a’
s 1 V' 7 ^T\IV j - 25f - ?i 47a ’ z - 39f - ; - 1A ’ z - i4ff - z -
j , V“* 9 ’ Z - 98f - Bisw - ellei > wird dann der ra^iag für die Kosten genannt:
a j u-tt'’ a. L ' 49ff ' ; aUCh daian 18t ZU denk0n - daß d er Geehrte ein Anathem mit
der Inschrift selbst aufstellte: A 13c, Z. 50ff. ; 14, Z. lOff.; vgl. A 15, Z. 45f.
Poland, Gesch. d. griech. Vereinswesens. c»p
so
386
Viertes Kapitel.
Organisation.
387
Falle des Tamias, so gilt dies noch mehr, wenn er für die Ausführung von
Ehren*), besonders für die Ekrenverkündung, einzutreten hat; nur selten '
einmal wird er dafür allein bestimmt {A 31, Z. 23 f.). Bisweilen freilich
berührt sich der yQafifxatevs in seiner Tätigkeit nahe mit dem xajuag. Doch
handelt es sich dabei mehr um Ausnahmefälle: um die Bendisorgeonen (A 3e),
um zwei attische Thiasotenvereine noch des 3. Jahrhunderts und um die
Meterorgeonen nach einer Urkunde des 2. Jahrhunderts v. Chr. (A 2i). Überdies
scheint bei den Meterorgeonen der Sekretär nur deshalb ausnahmsweise solche
Bedeutung bekommen zu haben, weil der Schatzmeister abwesend ist (Z. 17),
und in dem einen Thiasotenverein (A 18) erscheint der ygajiiiaxEtig nur an der
Seite der Epimeleten. Gleichwohl sehen wir ihn in diesen Fällen deutlicher als
anderwärts mit Finanzverwaltung betraut. Er sorgt für das Vermögen (z&v
xoiväv ndvxtov A 15, Z. 5ff.), hat Verwaltungsgeschäfte (oimvousiv A 3e,
Z. 26) und macht sich verdient durch Anträge auf finanzielle Maßnahmen (A 2i,
Z. 10ff.); er sorgt zusammen mit den Epimeleten für Ausstattung des Heilig¬
tums**), wie für Ausrichtung der Opfer (A 18, Z. 6 ff.) und unterstützt auch
sonst das Priesterpersonal in seinem heiligen Dienst (A 2i, Z. 15f.); ja auch für
die abgeschiedenen Mitglieder ist er besorgt (A 18, Z. 15). Daß dabei gerade
in diesen Fällen von Rechenschaftsablegung, ja in dem einem Falle von einem
beabsichtigten Ehrensold die Rede ist (S. 423), daß solche Männer, ebenso wie
manche xuiiüu, länger als ein Jahr im Amte bleiben (S. 421), wird uns nicht
Wunder nehmen. Freilich ist wohl auch gerade in diesen Fällen die Grenz¬
linie zwischen amtlicher Tätigkeit und freiwilligen Leistungen bisweilen (A 2i
Z. 10; 18, Z. llf.) nicht scharf gezogen. Viel bedeutsamer ist natürlich im
allgemeinen die Stellung des ypajtj laxsvg in den nachchristlichen, mehr offi¬
ziellen Vereinen des zweiten Typus, dem Einflüsse entsprechend, den der Sekretär
auch im Staatsleben, namentlich auf die Abfassung der Beschlüsse ansübte
(Swoboda S. 206 ff.). Mit seinem Namen, wie anderwärts mit dem des Tamms
(S. 382, A.*), werden die Urkunden nicht selten datiert, oder es wird ausdrücklich
auf seine Tätigkeit als Exekutivbeamter hiugewiesen***). Da die Arbeit eines
solchen Sekretärs eine große Geschäftsgewandtheit erforderte, so ist es be¬
greiflich, daß er bisweilen mehreren Körperschaften zu gleicher Zeit diente:
so der Gerusie, den Neoi und dem Römerkonvent (T30h, Z. lOff): ja der
Sekretär des Rates bedient zugleich die Neoif), oder der von Rat und Volk die
) [ü l»6b, Z. 15]; 158: 168a, Z. 45ff.; A 30, Z. 35ff. (hier tritt er bedeutender hervor).
**) A 2i > z - ®f.; 18. Z. 8; v gi- den Familienverein der Kaiserzeit V 19, Z. 9; s. S. 387, A*.
’***) ^ yp<W<re etog (yßcrgpatfra:/): B 217; N 03a; b; c; 10«o (3); Z 85 (4)- d VI-
rtemuxtevovTos (-cor): R 400; A 77; T 35d; [e]; 1 (2); 48b, (s. n.); IV 101; l-M^Xrfiivzo'g
(-oor): r 30b («. u.); 109e(2); iV87a; KQuvor^l^iievov rijjs] arofc 7 r« 5 e[co]s roä äväQtävzog
r 30 i (s. u.). Über die freilich auch jetzt noch in einzelnen Urkunden neben dem
napucaevs genannten Beamten s. S. 363, A.ff. Auch sonst wird der y 9 ., neben andern
Beamten, oft in bedeutsamer Stellung (B 435a; c; f: ävay 9 arpsvg) aufgeführt: Z 76a—e;
iV 148 A (neben dem Tt^oßtceräv ); JV 155.
t) B 398b, Z„ B4 (zwischen ßovlfjg und vioav ist ein Komma zu setzen); s. S. 415, A.*f. In'
Iasos hat der yg. zrjg ßovXzjs mit den ngeaßvtSQoi zu schaffen (r23c, Z. ISf.); in Dorylaion
finden sich zwei Geronten als ygaiijiaxetg neben dem oiWdfcos rijs xöXsag (T 50 d, Z. 13ff.).
aristokratische Gerusie (r80i, Z. 12f.; 1, Z. 3f.). So erscheint der y^azevs
in der Kaiserzeit wieder, wie in alten attischen Vereinsurkunden, geradezu als
Finanz- und wichtiger Verwaltungsbeamter hei den Hymnoden von Pergamon
(Frankel zu B 393),-bei dem kretischen Familienverein*) und bei der römischen
Ivßxixri ßiivoäog in ihrer letzten Erscheinungsform**). Mit dieser hohen
Bedeutung***) des Sekretärs kann es auch Zusammenhängen, daß er gelegentlich
als Dedikantf) auftritt, wobei freilich fraglich bleiben muß, inwieweit es
sich dabei zugleich um persönliche Entschließungen. und Leistungen handelt.
An die drei Haupttypen von Vereinsbeamten haben wir eine Fülle von
Spezialbeamten anzuschließen, die meist zur Unterstützung der ersteren
tätig waren, bisweilen aber sie geradezu ersetzten. Bezeichnend für das
griechische Vereinsleben ist es wieder, daß die Beamten, die den Priester
zunächst zu unterstützen haben, überwiegen.
Von Kultbeamten begegnen unsnurselten Neokoroi oder Zakoroiff).
Fast überall, wo sie Vorkommen, mögen sie männlichen oder weiblichen
Geschlechts sein, haben sie nichts mehr mit dem niedrigen Tempeldienst zu
schaffen, sondern sie können sogar über den Priester und die Priesterin
emporsteigen j~j*j-). Das gilt nicht nur von der aus den gewesenen Priesterinnen,
wenn auch von der amtierenden Priesterin selbst gewählten &xoqos der
Meterorgeonen, die gewiß eine ähnliche Kontrolle auszuüben hatte*!), wie
bei den Iobakchen der äv&isQsvg, sondern auch von dem vaxögog, der in
Phanagoria vor dem Priester aufgeführt wird (B 119A, Z. 6). Auch .die
vccvxoQog, die einem kleinasiatischen Dumos einen Altar aus eigenen Mitteln,
aber im Namen des Vereins weiht (.B 382, Z. 4) ist offenbar eine angesehene
Persönlichkeit. Wie in asiatischen Kulten, so ist der '(dxoQog auch in
ägyptischen eine übliche Erscheinung. So begegnet uns der &xoqe’6cov
bei den Melanephoren von Delos (B 180h), wie wohl auch in einem Isis¬
verein Athens**!). Daß schließlich der in einem Priesterkolleg Thrakiens
(B 79, Z. 15) an erster Stelle unter den Unterbeamten genannte o\lx\ovQog
etwas Ähnliches gewesen sein könnte, wäre wohl möglich***!).
h ) 1 19, Z. 8f. ist die Bede von silbernen Bildern unter der Obhut des yg.-, er teilt
auch die fisgig (ü. 258) zu (Z. 10f.) und hat offenbar überhaupt ein gewichtiges Wort
in Geldsachen mitzuspreehen (Z, 17f.).
**) H 42, s. S. 384, A.fff.
***) Die Tätigkeit als yo. pflegt unter den Ehrentiteln eines verdienten Mannes auf¬
gezählt zu werden: P30h; i; 1; 41b; 42a, Z. 13(5); 48b, Z. 2; 50a; 74e- N 109 n-
vgl. B 398b. .
t) £ 407; Z 85.
ff) Beliebt ist hier wieder das Verbum (taxogsvuv)-. A 2h, Z. 24 - 78- B 180h
fff) Stengel S. 47. '
*+) ^ 2 g, Z. 16; h, Z. 24, 31, 35, 39. g. Ziebarth S. 196.
**D A 78 (ein Verein ist hier wenigstens sehr wahrscheinlich): ini Uniag
£ct\%\OQ£VOVXO$ . .
***f) Inzwischen ist ein ganzer Verein von vfmy.inoi ans Thrakien bekannt geworden
(B BOA) und ist S. 41 naehzutragen. B 213, Z. 3 vzanogovv-zog bezieht sich auf öffent¬
lichen Kult (S. 191, A. **); ebenso vermutlich E 98a, Z. 8f. (vsmzÖQog zov fisyciXov
Suganiäog ); E 60, Z. 8 (£axogsvovzog); II 43c, Z. 5; d, Z. 3; e, Z. 10.
25*
388
Viertes Kapitel.
Organisation.
389
Haben schon die eben erörterten Beamten Bedeutung für die Kult¬
verwaltung, so gilt dies noch mehr yon gewissen Funktionären, die, auffällig
genug, nie einzeln, sondern stets als Kolleg auftreten. Es sind das die
Hieropoioi und die ihnen gewiß im großen und ganzen wesensgleichen
Epimenioi (Stengel S. 44f£). Kommen doch beide nie neben einander
vor, sondern die ieQonoioi sind ebenso auf Attika und das von ihm be¬
einflußte Delos beschränkt, wie die sm/itfvioi wiederum nur außerhalb
Attikas sich finden.
Daß zunächst die isQoxoioi*) charakteristisch für das alte attische
Vereinstreiben sind, hat schon Ziebarth mit Recht betont (S. 195); sie lassen
sich über das dritte vorchristliche Jahrhundert hinaus nicht weiter verfolgen.
In der Zahl von vier begegnen sie uns zweimal**); bei einem Orgeonen-
verein waren es drei (A 6E, Z. 10ff.), bei den Techniten zwei (A 1A, Z. 8f.).
Sie finden sich außer in dem ebengenannten Orgeonenkolleg bei den
Orgeonen der Bendis {A 2a, Z. 16, 18), in einigen Thiasotenkollegien***),
aber auch bei Eranistenvereinen {A 32, Z. 5; 33, Z. 22), im besonderen bei
den Sarapiasten {A 34, Z. 14) und Sabaziasten (? B 48b), sowie in einem
unbestimmten Verein (A 74), auch im ältesten Dekret der athenischen
Technitensynodos (A 1A). Außerdem treffen wir sie in einem delischen
Kolleg (B 187, Z. 23). Wie die Tätigkeit der staatlichen Beamten gleichen
Eamens eine äußerst mannigfaltige ist, so zeigen sie sich auch im Leben
der Vereine von den verschiedensten Seitenf). Sie bringen die Opfer dar
(^13h;c), für die sie das Geld einkassieren (A 2a, Z. 18), sorgen für die
Pompe und die ^[avo^ia] {A 6E, Z. 5) und geben das Geld für die Feste
her (B 187); aber auch die bei dieser Gelegenheit übliche Kränzung und
die Ausrufung der Ehren wird ihnen zugewiesen ff); bei den Bendisorgeonen
fallt ihnen ■ im Verein mit den Epimeleten im 4. Jahrhundert v. Chr. sogar
die Berufung der Versammlung zu (A2&, Z. 16 f.). Dabei fühlen auch Isie
sich bisweilen veranlaßt, sich durch Aufwendungen verdient zu machen
(A 32, Z. 5) und werden gelobt (A 33, Z. 22), ja sie haben .Gelegenheit, nach
erfüllter Amtspflicht sich durch Dedikationen geltend zu machen (A 48 b; 74).
Den Hieropoioi entsprechen die anderwärts üblichen, ursprünglichfff) nach
der Monatsfeier (S. 2o2f.) benannten Ep]menioi*f). Wir begegnen ihnen in
*) Das Verbum hgonosiv 3 . A 15, Z. 39.
) A 48b; 74. Daß der Uqotcoios A 32, Z. 5 allein amtierte, scheint mir wenig
wahrscheinlich; vgl. mvisgoitoioi A 13b, Z. 29.
***) A 13 b, Z. 28, 29, 36; c, Z. 45; 15, Z. 38; 22 A, Z. 12.
*t) 7 gl. über vier Arten staatlicher isqotcoloL in Athen nach Doermers ma߬
gebender Untersuchung (de Graecorum. sacrificulis, qui i. die., p. 65) Dittenberser
Syll. 2 496, adn. 13.
tt) A 22A, Z. 12ff. (arecpuvovv); 15, Z. 37ff. ; 34, Z. 13f.
ttt) Daß die namentlich soweit sie staatlich waren, nicht ausschließlich
monatliche Opfer besorgten, betont M. Nilsson (Griechische Feste, Leipzig 1906, S. 78 A. 3)
mit Hecht.
*+) Vgl. die imjir\visla (B 220, Z. 138, 199) und das häufige fatgi; vmvuv : B 220,
Z. 122, 139, 142, 165, 178, 210; 228, Z. 2, 11; 416, Z. 9; 315C, Z. 2, 5.
hellenistischer Zeit*) auf den Inseln Lesbos**), Thera***), Kosf), sowie auf
kleinasiatischem Boden: in Halikamaß (B 308, Z. 23ff), Kys (B 312, Z. 10, 21),
Kios (B 416, Z. 9) und vielleicht in Mylasaff). Was die Zahl dieser
Beamten anlangt, so sind es bei gewissen koischen Damoten zwei (B 240),
in den drei bekannten Familienvereinen von Thera (B 220, Z. 65), Kos (B 229,
Z. 64) und Halikarnaß (5 308, Z. 24) interessanter Weise gleichmäßig je
drei; nur fungieren sie im Epiktetaverein einzeln, je einer an jedem der
drei Festtage (B 220, Z. 122ff., 178ff.). Sie haben es besonders mit dem
Opfer zu tun, z. B. in den Familien- und den sonstigen Kollegien aus Kos.
So kann die Epimenieia gelegentlich zu den IsQmevvca gezählt werden
(S. 347, A.**). Dabei tritt der Priester in den Familienvereinen mehr
(B 229, Z. 65f.; 308, Z. 32) oder weniger. (B 220) hervor; auch die sonstige
Stellung dieser Beamten ist nicht überall ganz dieselbe; gelten sie in der
Regel als feste Beamte, so erscheint ihre Tätigkeit im Epiktetaverein als
eine Leiturgie (B 220, Z. 134, 156), die erst alle Genossen einmal unter
Androhung von Strafe für die Unterlassung (§ 4) dem Alter nach über¬
nehmen müssen (Ziebarth S. 8), ehe die Auslagen aus der Vereinskasse ersetzt
werden. Mit dem Opfer hängt es zusammen, daß sie nicht selten für die
Speisung der Genossen in verschiedener Weise sorgenfff), im Verein des
Poseidonios auch die Felle der Opfertiere an den Meistbietenden verkaufen,
während sie anderseits selbst gewisse Einkünfte (S. 422) vom Opfer haben
(B 308, Z. 44ff.). Aber auch mit der Erteilung der Ehren befassen sich die
Epimenioi: mit dem Überreichen des Ehrenanteils vom Opfer (B 312, Z. 21)
und besonders mit der avayoQsveis (B 156b, Z. 13ff; 312, Z. 10). Während
sie aber beim Opfer dem Priester zur Seite stehen, so in dieser Tätigkeit bei
den Lagnokeis von Kys (B 312) dem Brabeutes, und in Methymna (B 156b)
assistiert ihnen wiederum der Sekretär (S. 386). Daß sie, die besonders bei
ihrer Opfertätigkeit Geld in den Händen haben*f) müssen, auch Rechenschaft
ablegen, ist noch zu berühren. Ehren (B 416, Z. 9) wie Strafen (§ 4) können
ihnen daher zuteil werden.
Den fester ausgeprägten und weiter verbreiteten Beamtenschaften der
u-pojrotof und ixifir ( vwi gegenüber gibt es nun noch eine große Menge mehr
*) Über staatliche L der Kaiserzeit s. Liebcnam, Städteverwaltung, S. 348.
*) [B 156 b, Z. 14] (Methymna). Gewiß ist hier nicht zu ergänzen.
***) B 220, Z. 65, 155, 170, 171, 173, 194, 208, 225, 239, s. A. fff. —
t) B 228 (S. 388, A. *']): 229, Z. 139, 142. —- Die beiden ijtipijviaL. die auch dem
Koivov xäv avßXOQSvoiihiov icaiia A[ta'T]hiov (S. 165) dienen (B 240, Z. 7 ff., 17) gehören
zunächst dem betreffenden Damos an.
ff) B 315C, z. 2, 5; auch für die Urkunde von Kos B 228 und fiir die aus Kys
(B 312) steht es nicht fest, daß sie von Privatvereinigungen stammen.
t+f) B 220, Z. 194ff. (Opferanteile); 229, Z. 68 («a£[iWt S ]), Z. 139 ([m]vccysiv ); 308,
Z. 41 ff. ([isqIq); 315C, Z. 5 ( v7to$o%d ); s. S. 248, A. *; 258; 260, A. ***.
*+) B 220, Z. 135ff., 225, 239f.; 308, Z. 25ff. (fyäoais Z. 28, 30); 315C, Z. 4f. Im
Poseidoniosverein treten die Epimenien gegebenen Falles geradezu statt des Priesters
in die Verwaltung des Vermögens ein (B 308, Z. 27ff.)-. Vgl. die cTtrfLrjvuu anderwärts,
die als Stiftungsverwalter fungieren: Ziebarth, Zpitschr. f. vgl. Rechtswissenschaft XVI,
S, 267 f., I1Q. 21, .
390
Viertes Kapitei,.
Organisation.
391
vereinzelt verkommenden Kultpersonals. Da Bedeutung und namentlich
Stellung desselben in der Beamtenhierarcbie, soweit man von einer solchen
sprechen kann, oft unklar ist, so können wir bisweilen nicht einmal sagen,
ob es sich um einen höheren Beamten, in einzelnen Fällen vielleicht sogar
um den leitenden*), handelt oder um einen untergeordneteren Funktionär,
ja es ist sehr wohl denkbar, daß derselbe Titel bald das eine, bald das
andere bezeichnet haben könnte. Im allgemeinen hatte dies zahlreiche Kult¬
personal**) nur geringe Bedeutung und mit vollem Rechte spricht Burck-
ha-rdt***) von einem „mehr oder weniger feierlichen Küsterfcum“. Außerdem
ist zu beachten, daß eine große Menge besonderer Kulttitel nur durch die
mehrfach erörterten „Festvereine“ belegt ist und daß es sich im Gegensätze
zu den hellenistischen ieqoxoioI und EXifirjvioi, fast nur um Verhältnisse der
Kaiserzeit handelt f).
Beginnen wir mit den auf den Kult im allgemeinen und besonders auf
das Opfer bezüglichen Titeln, so findet sich mancher darunter, der gelegent¬
lich auf das Priestertnmff) oder doch auf eine dem Amt der leqoxoioC ent¬
sprechende Tätigkeit bezogen werden könntefff). Zn den angeseheneren Be¬
amten gehören vermutlich die drei Hieromnemonen vonTroizen(B 7, Z.7ff.)*f),
der [t£po>o>os(?) einer (Skei-qu von Ilion **f) und der bithynische [A]oy[j;]o~
v6iio s***f), der [>or£>j s (?) von Teira (B 373, Z. 1) wie der xQo&vxtjgf*),
während der kQo&vxag von Thyrrheionff*) seiner Steilung in der betreffenden
Liste nach zu den untergeordneten Funktionären zn zählen ist {B 51, Z 20).
Aus dem bosporanischen Gebiet ist der direkt hinter dem Priester genannte
igopderaQ in Phanagoria zu nennen (B 119A, Z. 9) und der Beamte
') 351 ff. (besonders S. 359, A.**) über die von dem Stamme ßr^ abgeleiteten
Beamten.
) Außer an manche vom Stamme abgeleitete Bezeichnung müssen wir hier
wieder an die organisierten Kultkollegien (S. 41 ff.: »vdmat, rsXsarTjgss, lsQOv Q yoi,
7T£QLßw[UOL, dlCCAOVOL, VTlOGToXol, /Ifl&PTJfpOnOl, SsvSgorpogOL^ XtütliyEXCCL, ßoV%6loi, ICoQvßaviEg,
inmoiot u. a.) erinnern, da wir sehen werden, daß mancher dieser Titel auch für einen
Einzelbeamten eines Kollegs gebraucht werden, könnte, ja in der Tat gebraucht wird.
***) Griechische Kulturgeschichte IX, S. 139.
f) Uber das zahlreiche Kultpersonal auch im staatlichen Leben der Kaiserzeit s.
Liebenam, Städteverwaltung S. 346 ff.
ft) S. GmtpccvricpoQOs, igoxöXog, &vt]xöog, 6 xgdg tolg iegolg u. a. S. 339, A.fff.
ttt) Auch Ausdrücke wie tsQovgyol u. a., wie wir sie freilich nur von der Gesamtheit der
Genossen gebraucht finden (S. 42), könnten gelegentlich diese Bedeutung haben. Über
den Ttagaavätrjg bei den Trajanesiern Rome (E 481), der der Wortbedeutung nach als
Beistand des Priesters erscheint (Waltzing iV, Sp. 372) s. S. 375.
*+) ‘EQOfiniiioväv in Perinth könnte ein staatlicher Beamter sein (B 69, Z. 16);
s. S. 348, A.f; ebenso einer in Lissa (B 54C). Vgl. N 9ad, Z. 25; ba, Z. 3(?).
_ **+) S 40 h Z - 2f - [hoord]fiou(?) JiovvGov s. S. 153, A.***. Soweit die Isgovofioi sonst
mit der Verwaltung heiliger Gelder betraut sind (Stengel S. 46), entsprechen sie gut-den
anderwärts vorkommenden Uqottoiol. S. Dittenberger, Syll 2 566 Z 2 23
***+) B 413E, Z. 6; s. S. 258, A. fff.
1**) B 414A, Z. 21. Mendel vergleicht vermutungsweise den isgoxoiog.
tt*) Offiziell findet er sich in Ephebenlisten von Sparta; N 9ak, Z. 5; bb, Z. 4ff,
hxl xäv LEQäv in Gorgippia (B 120L, Z. a5f.). Dazu kommen sicher als
untergeordnete Funktionäre zn fassende Persönlichkeiten wie der axctpaxoßLog,
der Zerstückler des Opfertieres (s. Meister), bei einem spartanischen Fest¬
verein (B 20c, Z. 63), der xo(i)axxrf(j bei demselben Kolleg*) und ein fiaxsX-
Xdgig ( macellarius ) bei einem thrakischen Priesterverein (7J 79, Z. 16).
Da beim Opfer die als Dienerschaft im allgemeinen bezeichneten
Funktionäre vor allem in Tätigkeit kommen, so mögen sie zunächst
besprochen werden. Auf den heiligen Dienst weist noch ausdrücklich der
Ausdruck Ieqol bin. Es mußte schon oben bei Erörterung der Frage, wie sieb
die heran wachsende Jugend am Vereinsleben beteiligte, darauf hingewiesen
werden (S. 301 ff.), wie das Vereinsleben keine Handhabe dafür bietet, daß die
dort schon besprochenen xcciSsg oder naläsg Uqol, gewiß auch oft nur CeqoI**)
genannt, irgendwo als Hierodulen anzusehen sind***). Lehrt die Mysterien¬
inschrift von Andania, daß mit dem Namen ieqoi auch angesehene Beamte
bezeichnet werden konnten, so scheinen auch nach Dittenbergers scharfsinniger
Ergänzung bei einem Verein in Chalkedon (B 418, Z. 7ff.) die IeqoI den
IsqoxoioL entsprochen zu habenf), da sie hier die Opfertiere zum Altar
führen und opfern; ähnlich ist vielleicht auch der lEQÖg in einer aviißfaeig
von Freunden in Tenos aufzufassen (B 208, Z. 6).
Der ixrj^hrjg kommt in Lakonienff) und Kerkyra (B 56, Z. 8) vor,
sowie in Rhodos, wo wir sogar drei bzojpfr ai genannt finden, wenn es auch
nicht sicher ist, daß sie einem Verein angehörten (B 248, Z. 12ff.). Auch
bei den dionysischen Künstlern Athens ist er zn finden (zf 2A, Z. 35).
Der äiaxovog tritt als einzelner Beamter in Troizen (B 1, Z. 12; 8, Z. 6),
Thyrrheion (B ßl, Z. 18; 52, Z. 15) und Palairos (B 52 A, Z. 22) auf; fünf
Sidxovoi hat ein Kolleg von Meterverehrem in Kyzikos (ß 406) und
mindestens neun einschließlich eines Priesters ein xolvov xeov äiaxövav von
Ambrakia, das ägyptische Götter verehrte (B 54)fff). Die Funktionen des
Diakonos können wohl sehr verschiedenartig gewesen sein, immerhin läßt
die weite Verbreitung dieser Bezeichnung für den Priestergebilfen im staat-
*) B 20a, Z. 53; b, Z. 57; c, Z. 61. Als „Opferer“ erklären ihn, auf Hesychius
gestützt, van Herwerden (Lex> Gr. suppl.) und Nilsson (Griech. Feste, S. 67, A. 4) natür¬
licher wie Foucart („Palmenlieferant“) und Meister („Exekutor“). Gegen die Erklärung
Meisters spricht der ganz andere Charakter der übrigen Funktionen und des „Fest¬
vereins“ überhaupt.
**) Außer einer pergamenisehen Inschrift ( B 396, s. S. 301, A. ***) könnte vielleicht
auch eine Liste aus Ambrakia mit einem slgog ( B 53, Z. 7 f.) herangezogen werden,
***) Liebenam, Städteverwaltung S. 348.
t) Daß der iegonoiog als Vorstand der legoi anzusehen sei, ist eine recht willkürliche
Vermutung von Liebenam (Städteverwaltung S. 348 f.).
ff) B 19a, Z. 29 (Sparta); 21, Z. 8 (Magula). Häufig ist er auch bei den dortigen
nicht hierher gehörigen Epbeben.zu finden: N 9ae, Z. 30; ao, Z. 9; at, Z. 2, 10. Vgl.
N 59, Z. 21.
ttt) S. 42. — Einem Verein könnte auch die Inschrift Ho. 109 von Magnesia a. M. ent¬
stammen, *o im Ende eines Listenrestes vor dem Stdmvog . auch ein tuxyugog genannt
wird; auf sie macht G, Thieme, die Inschriften.von Magnesia % M;. S; 18 aufmerksam.
392
Viertes Kapitel.
liehen und privaten Kult es nicht unmöglich erscheinen, daß der christliche
.Diakonentitel aus dem heidnischen hervorgegangen ist*).
„ ® me Tereillzelt vorkommende Bezeichnung für einen Diener ist schließlich
«ogog in einer Beamtenliste von Kerkyra (B 56, Z. 9) und hei den
Orgeonen der Belela (A 7, Z. 17), auch auf die „Brauen um die Göttin“ hei
den Meterorgeonen (A 2 g, Z. 10 f.) ist wohl hinzuweisen (s. S. 292 f.).
An die Opferbeamten müssen wir die zahlreichen Funktionäre anschließen
die es mit der Sorge für Mahl und Gelage zu tun haben**), zumal man
bei manchem von ihnen sogar schwanken kann, ob man ihn nicht eher den
ersteren zuzugesellen hat. Interessant ist es, daß gerade in dem ehrwürdigen
Verein der Amynosorgeonen zwei offenbar zu den eigentlichen Beamten
nicht nur den niederen Funktionären gehörige Persönlichkeiten als bsnä-
[«*]«•*•) mit der Bewirtung (S. 260f.) zu tun haben {AU)- es wird von
ihnen gerühmt, daß sie für die Vereinsinteressen ([»[>]«) wie die Opfer be¬
sorgt waren; es gesellt sich ihnen aus spätem Zeiten der Beamte, der den
seltsamen Titel führt und in Thyrrheion (B 51, Z. 3f.) und Apollonia
am Pontos (B 73, Z. 4) auftritt, ferner aus Ephesos der <Womdoo S l der
Gerusie (T351, Z. h 1), aus Nisyros der aus Horaz in seiner Verwendung
als Eigenname so bekannte Titel »al( aQ7 o S f). Von offenbar bedeutenderem
Ansehen wird bisweilen der dv^oßftxQxog oder dviuiocUct 9XVS und der
olvojlo<HuQ%rjs gewesen sein, so daß man schwanken kann, ob er nicht
besser unter . den schon behandelten Vereinsvorsitzenden anfzuführen ist.
Der ersteref j) begegnet uns interessanter Weise im fernen Palmyra im
Dienste von Belospriestern {E 88g, Z. 14f. ; B 451G, Z. 4), wie in den
Gerusien von Erythrai (T 38, Z. 4) und Skepsis (r44A,Z.ll), der letztere
in Bithynienftf). Von untergeordnetem Range war offenbar der in West¬
griechenland auftretende olvo X öos oder & n oiv6 % ov s *f) 7 dem wir den oivo-
<pvlat ans Nisyr os und Kyzikos**f), den x 9 ar^ a [ QX ]o S (?) aus Apollonia
r» „i? w* 1 ' ri f* iS Urt , eilt Üb6r di6Se Tiel erört6Tte Frage Thieme S. 17f. Hateh (Die
GeseUschaftsverfassung der christlichen Kirchen im Altertum, übers. v. Harnack, S 41
t'sollJd \ S1 SOg " die Tätigfeeit d0S 8ui ™* (5 51) bestimmen:’
ei sollte das jj leisch zu verteilen haben,
auftr2n'(Z Mb*'/! ™ d W “ e “° tT ° s sind > "«* ™ sie im Singular
anzusehen. ’ ’ Bezeiclm ™S en Genossen (S. 55), nicht für Beamte
***) Etwas Ähnliches könnte das allerdings ganz unsichere Wort OWWrooss) in einer
rhodisehen Inschrift bedeuten (s. 8. 56, A.*) die freilich nicht 7
Verein zurückgeht (B 286). eImnal Sleher “ f emen
sondeS ein™ Tifel 3 ' ES ^ ^ &aglich d8B wir Mer keine ” Eigennamen,
sondern emen Titel vor uns haben; die übrigen Reste lassen darüber kernen Zweifel
| 1.) Vgl. über diese Titel Liebenam, Städte Verwaltung S. 349 A 3 u 371 A 2
f tt 5 414A, Z. 12; 417 A, Z. 1; E 75, Z. 14 (Verein/ ’ ’ A 2
,. ^ S 52 ^ 23 (Palairos); 53, Z. 8 (Ambrakia); 56, Z 10 (KerkvraV yol
dre staathehen Verhältnisse in Olympia (Dittenberger Syll . 8 612 , adn. 11 ) & ex oJi x J S :
B 51 > Z ' 19 (Tkyxrheionj. Uber den X ov s. S. 362 Af
Organisation.
393
am Pontos (B 73, Z. 6) und den unsicher bezeugten [tfjjron^oyo'pog) aus
Ephesos*), gesellen. Tiefer standen gewisse mit der Herrichtung des
Mahles beschäftigte Funktionäre, wie der öiponoi[6]s (B 20b, Z. 60) und der
KQtoxonos (B 19 a, Z. 31) in Sparta, vor allem aber der so häufig genannte,
schon für das Schlachten des Opfertieres wichtige [iccyeigos**).
Neben diesen Beamten können für die Ausrichtung des Festes noch eine
Menge andere in Frage kommen. Für den Schmuck oder doch wenigstens
für die Ausstattung der Tafel sorgen vielleicht in einem Verein von Tomoi
(B 108) zwei xteivoxoSfiot,***), die zugleich Gymnasiarchen waren. Die Be¬
schaffung des znm Feste nötigen Holzes, das, wie noch zu erörtern ist (V. Kap.
§ 1), nicht bloß als Brennholz Verwendung fand, sondern auch bisweilen für die
djcij vcoeig notwendig war, besorgt, wie in Olympia der staatliche |oiUüsf), so
in Sparta der irapo^os j-f); seine Verwendung für den zuletzt genannten Zweck
liegt dem ccq X itixtav oh fff). Schließlich hat gewiß auch der tief unten in
der Festliste der spartanischen Dioskurenverehrer genannte xa&aprijs (B 19a,
Z. 25) nicht mit religiöser Reinigung, sondern mit dem Reinigen des Fest¬
lokales (s. Foucait) zu schaffen. Auffällig wäre das seltene Vorkommen
von Funktionären, die die Festräume auszustatten haben und sich mit dem
Geschirr, der Beleuchtung u. a. befassen*f), wenn wir nicht eben erführen,
daß davon das meiste den Beamten, besonders dem festleitenden Priester
überlassen war**f). An eine Ausschmückung des Festlokales könnte man
*) 5 331, Z. 25. Im offiziellen Dienst sind die <rvr ovSotpogoi eine Ar t Herolde (Stengel
S. 46). S. spartanische Ephebenlisten : N 9ak, Z. 7; ab, Z. b 20ff.; ae, Z. 29; ai, Z. 16 ete.
**) B 7, Z. llf. (Troizen); 19a, Z. 33; 20a, Z. 54; b, Z. 59; c, Z. 65 (Sparta); 51, Z. 17;
52, Z. 14 (Thyrrheion); 52 A, Z. 21 (Palairos); 66, Z. 7 (Kerkyra); 215A, Z. 7 (?Naxos:
Verein?); über B 21, Z. 9 (Magula): nüysigog rö / s. S. 72. S. S. 391, A. fff. (Ober
Olympia s. Dittenberger Syll. 2 no. 612, adn. 14.) Über ihre Tätigkeit s. Foucart (S. 84)
zu B 19 a: V ccqtoxotcos et Je pdyiqog preparaient le festin qui suivait toujours Je sacrifice.“
Die Literatur über fidyuqog s. MDAJ ath. Abt. XXVII (1902) S. 335 (E. Preuner). Über
den Wechsel zwischen ( und si s. Blaß (Collitz 3212) und Preuner.
) 7n attischen Inschriften findet sich (s. Tocilescn) tqv xXLvziv GTQäusai und zfv
tqaitsiav xoa^Tjam als sakrale Funktionen miteinander verbunden (JGII 305, Z. 14f. ; 948,
Z. lf.; 949, Z. 3f.; s. S. 269, A. ff), doch möchte man für unsere Stelle eher an die Her¬
richtung des Gelages denken (vgl. xXivoxoa^ly, Polyb. XII, 24, 3).
f) Dittenberger, Syll. 8 612, adn. 13.
ff) B 19 a, Z. 30: Foucart vergleicht diesen fournisseur mit- dem J-vXevg (A. f); auch
an die Verhältnisse in Andania ist mit Meister zu erinnern und an die aus Horaz
(satir. I, 5, 46) bekannten parochi. S. A. ***.
fff) B 19 a, Z. 17. Wenn Foucart (S. 83) betont, daß jeder Tempel Beinen Architekten habe,
so gilt das kaum für unser Vereinsheiligtum. Jedenfalls haben wir die Vorstellung von
einer Art „Dombaumeister“ hier, wie anderwärts, ganz auszuschließen. Über den vao 7 c[owg]
B 2A, Z. 5 s. S. 338, vgl. staatliche Architekten: B 331, Z. 6 f. (zrjs O-eoü); 398h, Z. 5:
E 27 (S. 408, A. **). Über Aufseher (A 50, Z. 39 ; B 229, Z. 4,11 f.) s. V. Kap. § 1 u. S. 42o!
*+) der ephesischen Festinschrift (B 334, Z. q 19f.) hat man vielleicht einen
Silherbewahrer l &Q]yv(t}a>iimos) (s. AGI Brit. Mus. 589, Z. a 9, b 10 mit B 330, Z. 380 ff.)
und einen Mann (Z. q 21), der für die Beleuchtung sorgt (ffvrlj vvx(t£qlv&v) rpomölVl?),
mit dem die Iv^vditzgia (AGJ Brit. Mus. I 57) verglichen wird (s. Hicks). Über einen
Heizer (xaßiviav) s. S. 394, A. ff.
**t) S. 258, A. ** und V. Kap. § 1
«
394 Viertes Kapitel.
schließlich auch bei dem yXvqisiig*) denken; er ist aber eher als
Lieferant der noch heute im Süden bei Kirehenfesten und sonst in der
Nähe der heiligen Stätten zu habenden religiösen Andenken aufzufassen;
nur waren es eben den antiken Verhältnissen entsprechend weniger Heiligen¬
bilder, als Idole, Statuetten und Reliefe (Foucart 'S. 83). Eine ähnliche
Bedeutung hatte vielleicht auch der xaitrjAog einer thrakischen Inschrift
(B 79, Z. 18).
Aber auch für die Ausstattung der Pestteilnehmer selbst ist bisweilen
eine Menge verschiedenartigen Personals tätig. Es ist bezeichnend für antike
Sitte, daß sich die meisten hier in Präge kommenden Titel auf das Schmücken
der Genossen mit Kränzen und Zweigen beziehen, vor allem mit solchen
von Palmen; hierher gehört der ipiXivoxoLÖg in Lakonien**), der (potvsixorpöyog
und 6xccduxorpoQog in Tegea***) sowie die schon oben (S. 294) hervorge¬
hobene erscpavöxtaXLg (B 19a, Z. 32). Gewänder liefert (s. Poucart zu 13d)
der (UvdovoyÖQog in Tegea (IV 13 d, Z. 29); aber auch Spinner (xXaSräg
B 19 a, Z. 22) und Färberf) sind tätig, da ja die Farbe der Gewänder
oft vorgeschrieben war. Mit der Schmückung vielleicht nur des Opfer¬
tieres, dem die Hörner vergoldet werden, befaßt sich der %qv6atäg (ß 19a,
Z. 19). Aber auch auf die Körperpflege bei Gelegenheit der Festfeier ist
man bedacht, wenn ein Bademeister in Sparta (ßaXavsvg B 20b, Z. 61f.)
und ein Barbier (xovgevg N 13b; d, Z. 26; e, Z. 5) in Tegea, der letztere
allerdings wohl in staatlichen Verhältnissen, auftritt; handelt es sich hier
doch um das Treiben des Gymnasiums, dessen Chargenj'j') für das eigent¬
liche Vereinsleben zunächst ebenso wenig in Frage kommen, wie ander¬
wärts, namentlich in Athen. Für die Festfeiern kann schließlich der
Arzt (iktq ög) seine Wichtigkeit bekommen, wie einzelne Fälle zeigen, wenn
auch natürlich seine Bedeutung viel weiter reicht. Der Vereinsarzt ist gleich¬
wohl immer noch eine seltene Erscheinung. Von Vereinen des älteren Typus
kommt höchstens ein Freundeskolleg in Tenos in Frage (B 208, Z. 7).
Aber er könnte auch hier, wie wahrscheinlich in allen andern sichernfff)
Fällen mit dem Gymnasium Zusammenhängen. So findet sich dieser „Schul¬
arzt“ bei der Jugend von Sparta (N 9 b, Z. II 7; aw, Z. 9) und Tegea (N 13 b)
*) B 19a, Z.. 18 (Sparta); [21, Z. 3] ,(Magula).
**) B 19a, Z. 24 (Sparta); 21, Z. 4 (Magula).
***) f- : VIS d, Z. 30; f, Z. 9; ff.: N 13b; [e, Z. 7]; freilich handelt es sich hier um
Ephebenverhältnisse offizieller Natur, wie bei ähnlichen hier nicht erörterten Ämtern der
attischen Epheben.
t) goyevg B 19a, Z. 27 (s. Meister); ßcapsig B 21, Z. 6 (Magula).
tt) S- außer dem bekannten xaidorgißris (IN 13b): den iXcaoti»t]g (N 13b) oder
eXccwxagojros (d, Z. 27; e, Z. 2; f, Z. 4); den naXalargixr[g (V 13d, Z. 28; e, Z. 6, nicht
nalalorgrig , wie noch Ziebarth schreibt) oder [ 7ta]XaiarQo[ip6X]a^ (N 13f, Z. 6), den
xccfumatv (N 13b) und den xvvayog (IN 13d, Z. 25; e, Z. 4: f, Z. 2; s. S. 105f.).
tt+) Oft. handelt es sich um eine Standesbezeichnung und ein bürgerliches Amt;
B 385A, Z. 9 (hier steht nur hinter einem Namen eine Titulatur, nämlich largo s); 387,
Z. 5ff. (largbg xai isgsvg rov ’AoxXiyitLOv: vielleicht offiziell); besonders der &g%ia-zQOs ist
wohl nie ein Vereinsamt: B 377 (s. S. 395, A. ff). Vgl. S,: 206, A, f.
Organisation. 395
wie in der Gerusie*) von Magnesia a. M. (U29f, Z. 19). Wenn aber
Foucart (zu IVIBd) aus dem einzelnen Vorkommen der Beamten der zuletzt
besprochenen Gruppe schließen möchte, daß die eigentlichen Vereine auch
auf die Annehmlichkeiten des Lehens ihrer Mitglieder auf den verschie¬
densten Gebieten bedacht gewesen sind, so erscheint ein solcher Schluß im
allgemeinen bedenklich.
Außer den auf Opfer und Festmahl vor allem bezüglichen Funktionen
gibt es noch eine Fülle von anderen religiösen Betätigungen, für die
gelegentlich besondere Beamte vorhanden waren.
Von verhältnismäßig allgemeiner Bedeutung ist das Amt des Herolds,
das zugleich eine gewisse Vermittelung zwischen weltlicher und geistlicher
Funktion darstellt. Es läßt sich vielfach im Peloponnes nachweisen: in
Troizen (B 8, Z. 5), Sparta**), Thalamai (B 22, Z. 8) und Tegea (B 22 A, Z. 3);
auch begegnet uns ein xtjpv^ in einer den spartanischen sehr ähnlichen Liste
aus Ambrakia (B 53, Z. 5f.). Dazu kommt ein jrtjpug in Mystenvereinen,
wie es scheint, von Naxos (B 215 A, Z. 6) und Ephesos (B327,Z. 9), sowie hei
der Reichssynodos der Techniten (zl 69, Z. 72) und bei Neoi (JV 140 b, Z. 14).
Den feierlichen Titel tspostijpnl aber trägt der Herold in Vereinen von Tomoi
(B 102, Z. 15; 107, Z. 17) und Rhodos (B 267a, Z. 31) und hei der [egä xXccrsla
von Sura (Z 76 a—e)***). Sein Rang mag unter den niederen Funktionären
immer noch ein etwas höherer sein, wie man auch nach den Amterverzeich-
nissen, namentlich nach spartanischen FestlisteD, schließen darf. Außer den
Diensten, die die Herolde heim Opfer zu leisten haben (Stengel S. 46) kommt
besonders ihre Betätigung bei der Verkündung der Ehren in Frage. Diese
besorgt der rhodische Isq ojcapui, wenn sie nicht durch den Epistatas erfolgt
(B 367 a, Z. 30 £), und der tegeatische x&Qvi, im Aufträge ( äia ) des Epi-
meletesf). Bei der kaiserlichen Technitensynodos aber ist der xrjgv^ ein
Bote, der einen Ehrenbeschluß von Rom nach Nysa bringt (S. 409, A. ***f).
Der vom offiziellen Mystenkult her so bekannte Hierophant, den Mysten-
vereine in Melos (B 219 a) und Thasos (B 152, Z 6), vor allem aber kleinasia¬
tische Kollegien aufweisen, hatte auch im Vereinstreiben meist eine angesehene
Stellung. Er tritt in Kula als Weihender aufff) und wird von seinen Ge¬
nossen in Melos wie in Thasos geehrt. Hinter dem Priester erscheint der
IsQorpavräv hei ephesischen Mysten (B 326, Z. 7), vor dem äp%ißovxöAog bei
einer <5xdQct aus der Umgegend von Sardes (B 368, Z. 8ff.), hinter anderen
Mystenheamten. in Magnesia (B 321, Z. 10), unter einer Fülle von Rollen
*) Über den von der Gerusie von Lampsakos geehrten Stadtarzt (äg%iaxgog T 45b,
7>. 2) s. S. 394, A. fff.
**) Ein xägvt- B 19a, Z. 12; zwei a.: B 20a, Z. 44ff.; b, Z. 47ff.; c, Z. 47ff.
***) Vielleicht gab es auch einen [t£p]o«^]pnKS'ueiu , bei der Gerusie von Ephesos
(r 35m, Z. a 1). S. den offiziellen ibgox^ovE in Magnesia a. M. (.T29a, Z. 17, 22).
f) Aneh hei dem rhodischen 'Geschlecht der Enthalidai sorgen die zu¬
sammen mit den huß[ra]tai für Kränzung nnd Ehrenverkündung (B 285, Z. 14ff.) Über
Vorrechte des Herolds hei der milesischen Sängergilde (B 319C, Z. 43) s. S. 422, A. fr-
■ff) B 377; wird der l. hier zugleich ccg%iccrgog genannt, so bezeichnet das letztere
Wort gewiß ein öffentliches Amt (s. S. 394, A. fft).
396
Viertes Kapitel.
Organisation.
S97
eines Mystendramas auch bei andern Mysten von Epbesos (ß 331, Z. 33), sowie
bei einer GxstQa von Akmonia (ß 425A). Bei den allerdings als eigentlicher
Verein zweifelhaften Hierurgen von Ankyra (ß 438, Z. lOff.) geht dem Isqo-
ipavxäv öia ßCov eine GsßaGxotpavxovGa voraus; haben wir doch gesehen, in
wie engen Beziehungen der Mystendienst Kleinasiens zum Kaiserkulte steht
(S. 235f.) Auch bei den den Kaisern so nahestehenden Breseusmysten gab
es nach Ziebarths wahrscheinlicher Vermutung einen [isQO(pccv]xäv 6i& ßiov*)
Von besonderer Wichtigkeit war namentlich für den Mystenkult das
Tragen gewisser Symbole. Darauf beziehen sich eine Menge Bildungen,
besonders auf -xpÖQog**), Sehen wir von dem als Priester anzuerkennenden
GxexpavrjipoQog***), dem nach staatlichem Muster von den isthmischen Tech-
niten bestellten xvQtpÖQog (A 23H, Z. 8; M, Z. 10; S, Z. 6), der mindestens
ein Assistent des Priesters war (Stengel S. 43), und dem vielleicht in einem
ephesischen Verein tätigen d'vQGoxpÖQog'f) ab, so handelt es sich offenbar um
untergeordnete Funktionäre. So treffen wir den Csq ocpbQog in Thyrrheion
(ß 51, Z. 16) ff), den „Gottesträger“fff) in Sparta und den möglicherweise
einem Verein zu Ehren ägyptischer Götter angehörigen <p[a~]6[xo]<pö(>os inNaxos
(ß 215 A, Z. 8), die q>ux.Xri<p6Qoi bei den Meterorgeonen Athens (A 2 g, Z. 10),
ferner im Dienste der Dionysosmysterien, bei denen ja Schlange und heilige
Kiste eine Rolle spielen, den Xtxva<pÖQOg (ß 13, Z. 2) und den niataxpÖQog
(Z. 17) in einem thrakischen Kolleg*f). Der nach bekanntem staatlichen
Vorbild bei den delischen Melanephoren auftretenden xam]<poQOv6a gesellt
sich hier ein [ xXsxdov)%rj()ag **'\'). Schließlich brachte ein heiliges Symbol
des Isiskults der Führer des heiligen Schiffes (xQirjQaQ%riGag) bei einem
Vereine von Kios zur Geltung (ß 416, Z. 3), und um ein Symbol handelt es
sich vielleicht auch bei einem Beamten der Dioskurenverehrer von Sparta ***f).
*) J 45, Z.4 (Böckh las [äymvo&s]tovvros). Auch die Jteichssynodos der Teehniten
scheint Beziehungen zu einem [f]£pocpdp[T7;s?] zu haben (zi 60c, Z. 7). — Offizieller Art
ist der von den ’Avraßoxcioi geehrte Sebastophant in Pessinus (B 437 a, Z. 9; b, Z. 6).
**) Eine andere Bedeutung dieser Zusammensetzungen s. S. 394. Über eixSovocpögoi,
(t£ luvriyoQoi, äsväQOcpoQoi (S. 358), Agoiotpogoi, ügivotpogoi, &vxmvorpogoi, AVj/uarpo'not als
Vereittsbezeichnungen s. S. 43 f.
***) S. 339, A. fff.
t) B 333; 334. Die Ergänzung des Herausgebers 6 utrihlyproiiras S-u^ffogidpos (B 333,
Z. e 3f.) ist vielleicht auch sonst vorzunehmen (Z. e 7, h 4, i 2, m 20, 0 : 6 x[ai]?); &.
allein B 334, Z. d 17, m 12, o 3?; vgl. [djzaö-ispraKms (B 334, Z. q 6). Fraglich ist es, ob
an einen Verein zu denken ist.
ff) S. Ugacpogot S. 43, A. *.
fff) (tov) giv cpigav B 20 a, Z. 51; b, Z. 55; ßioq>6gog c, Z. 57.
*f) Demosth. XVIII 260 ££ag%os y.cd nt>in\yi:[iüjv Kal xiaroipogog (gewiß ist hier nicht
mit Blaß Kirr otpogog zu schreiben) xkI Xixvocpogog xai xoiavxa V7tb r fitv ygabuov
rtQOGUyOQSVOlLEVÖS. S. S. 17.
**f) B 180h. Gewöhnlich sind es Priesterinnen, die den großen altertümlichen
Tempelschlüssel tragen (Stengel S. 44), [K~\avri<pogLx6s (B 334, Z. q IS) ist wohl ein
Eigenname (Hiclcs).
***f) B 19a, Z. 34 (mit dem Worte ccqiaxslv = „nicht auszusprechen“ wird nach
Meister diese Funktion bezeichnet. — Vgl. den offiziellen ^aXstdotpogog in Sparta (N 9 bb, Z. 6);
die Ttosqorpogca Ägyptens (B 457, Z.4; 458, Z. 7;. Dittenberger,. Or. Gr. i. sei. 56, adn, 13).
Eine weitere Gruppe von Kultdienern ist auzuschließen, deren Eigen¬
art in andererWeise ausgedrückt wird und die auf das thrakisch-kleinasiatische
Gebiet und die Kaiserzeit beschränkt erscheinen. Dazu gehört vor allem
der axxug (ß 321, Z. 12) und der axinag Aiovvaov (Z. 8f.), zwei Kulttitel
ini Mystenverein zu Magnesia a. M., von denen namentlich der zuletzt ge¬
nannte mindestens auf einen Ansatz zum „heiligen Drama“ hinweist (S. 2681).
Der aitnag kehrt wieder in Mäonien (ß 383) und Thiunta (ß432a, Z. 5)>
zu vergleichen ist ihm vielleicht auch der nalaibg ysQwv in Teira (ß 372,
Z. 4f.), der gewiß zu scheiden ist vom ysQai.bg äxa ßiov (S. 99, A. **) und
vom spartanischen ysQovGiag*). Ein Gegenstück könnte der Nsov Aiov(\)Gov)
®QS'Kx\6g c f\ eines heiligen Dramas in Ephesos darstellen**). Im erwähnten
Mystenverein von Magnesia a. M. gab es weiterhin eine inoxgöipog***).
Wie auch sonst für Kultgenossen Bezeichnungen den Tieren entlehnt werdenf),
so dienten als Büttelff) hei den Iobakchen die von der Priesterschaft
bestellten ix% ot, die ihr in der Aufrechterhaltung der Ordnung an die Hand
gingen; je ein fourog kommt aber auch bei den Belelaorgeonen (A <, Z. 16)
und einem andern späten Verein (A 60, Z. 8) vor; ihnen entsprechen vielleicht
drei Usilrivoi bei den Bukoloi in Pergamon-j-ff).
Selten kommt die Mantik in besonderen Beamten zur Geltung. Nur
in den Listen der spartanischen Festvereinigungen*f) und in den ihnen so
nahestehenden Urkunden von Thyrrheion (ß 51, Z. 12f.; 52, Z. 12) und Am-
brakia (ß 53, Z. 2f.) findet sich je ein Mantis, der es wohl mit der Prüfung
der Opfertiere zu tun hat, bei den Paianisten in Rom auch ein xQO(ptjxTjg**f).
Für Reigentanz und Lied bieten wenigstens späte Kollegien, besonders
solche vom Charakter der „Festvereine“ manchen Funktionär. Auf den in
Thrakien und Kleinasien vorkommenden ßovxöXog oder aQ/ißovxöXog mußte
schon eingegangen werden (S. 44f.). Als Unterbeamter hat dann offenbar
der ßovxohxög der Iobakchen zu gelten***f), obwohl er zu den Funktionären
gehört, die beim heiligen Drama einen Ehrenanteil erhieltenf*). Den Bukoloi
*) Mit diesen vergleicht ihn Meister (za Gollitz 1H 4400, Z. 7). Über «axgoiivaxat
lind naxgoyigovxss s. S. 300, über den Scgyctlog fiiScTrjs S. 355.
**) B 331, Z. 46, s. S. 203, A. *
***) B 321, Z. 10. In einer Grabschrift kommt die ■bxoxgotpog ngoaßxiaväv vor;
vgl. Ziebarth S. 53, 4.
f) S. Tavgoi Nachtr. zu S. 67.
ff) A 69, Z. 144. Statt dieser naheliegenden Erklärung sich anzuschließen, denkt Drerup
(S. 360) wohl etwas zu modern an einen aus Mitgliedern sich bildenden „Fuchsenstall“,
fff) B 398a, Z. 29ff.; s. Dittenberger, Syll. s 737, adn. 77 und 743 adn. 8.
*f) B 19a, Z. 13; 20a, Z. 47f. ; b, Z. 42f. — c, Z. 53f.
**f) B 477 b, Z. 5. Freilich bezeichnet dieser Titel mehr den Stand des Betreffenden
als ein Vereinsamt, da ja sein Beamtentum im Verein (itaxijQ xrjs . . xa^sag) hinzugefiigt
wird. Vgl. die ähnliche Ausdrucksweise in ganz späten ägyptischen (s. auch B457, Z. 3;
458, Z. 6) Urkunden: B 472 A (&g%Mgoq>rirj]g ); B, Z. 2. Der iiayijxdg (B 20c, Z. 46) ist
durch bessere Lesart beseitigt.
***f) A 59, Z. 123; vgl. Dittenberger, adn. 67.
f*) Daß er der Bühnenvertreter des svxoeuog beim heiligen Drama war, wie Drerup
(S. 367) meint, ist wenig wahrscheinlich. S. S. 269.
398 Viertes Kapitel. (_ M 1
lassen sich als weibliehe Vertreterinnen bakchischen Schwärmens, um mehr jj
offizielle Mänaden*) zu übergehen, die ßasaÜQca vergleichen, die für Ephesos f
bezeugt sind**) und hier vielleicht in Vereinen tätig waren; als ihr Haupt
hat die aQiißaößaQa zu gelten, die in einer Mitgliederliste aus dem pontischen
Apollonia (B 73, Z. 16) auftritt. Mit großer Wahrscheinlichkeit weist
schließlich Wileken im fernen Talmis in Isisvereinen des 5. nachchristlichen
Jahrhunderts „Obertänzer“ nach***).
Eine besondere Bedeutung mußte auch in den Vereinen die Musik für
die Kult- und Festfeier gewinnen (S. 267f.). Außer den schon erörterten
(S. 46 ff.) Sängervereinen der Hymnoden, gab es, worauf ebenfalls schon hinge¬
wiesen werden mußte, in manchen Vereinen einzelne Sänger mit dem gleichen
oder mit ähnlichem Namen. Außer Pergamon, Smyrna, Ephesos und andern
kleinasiatischen Städten kam Tomoi und sogar das Athen der Kaiserzeit mit
einem asiatischen Kult in Frage. Auch daß dieser „Sänger“ in Athen und
Tomoi wenigstens möglicherweise eine bedeutende Rangstelle im Verein
einnahm, ist schon erörtert worden (S. 374). Die Einstudierung der Gesänge <§
leiteten bei den Bukoloi von Pergamon zwei Hymnodidaskaloi (B 398 a,
Z. 26 ff.), bei einer spartanischen Kult Vereinigung ein Sidäexcdog f). Besonders
wichtig ist natürlich der %oQodt,Sttexalos bei den Techniten, doch dient er
mehr dem Kunst-, als dem Vereinsbetrieb ff). Auf die Chorleiter als Vor¬
sitzende Vereinsbeamte mußte schon hingewiesen werden: auf den svxo0[ios
von Pergamon (B 393) und den %oqo 0 tkt 0 V hei dem älteren der beiden
Hymnodenkollegien von Nikopolis (B 84, Z. 7f.). Aber auch der Choreg findet
sieh offenbar im wörtlichen Sinne fff) als Chorführer: hei den Kordakisten
von Amorgos könnte der (B 161, Z. 9) der Vereins Vorsitzende
sein, hei den Bukoloi von Pergamon freilich trägt nur der letzte UsiXrjvog die
Bezeichnung (B 398 a, Z. 32). Von Einzelheiten begegnet uns der
*) Z. B. die Gründerinnen der magnesischen Thiasoi: B 320a, Z. 32ff.
**) B 334, Z. d, 24. Vielleicht ist auch im Rollenverzeichnis B 331 (Z. 15) [Ba]6<jwncS)
statt des vorgeschlagenen [Ba]effa(gis) zu lesen (s. S. 203, A. *), wenn auch beide Formen
Vorkommen. Über diese wahrscheinlich nach ihren langen bunten Gewändern benannten
Mainaden s. Jessen: Pauly-Wissowa III Sp. 104.
***) li 472 B, Z. 3. Wileken S. 415. — Daß auch die ccxQoßmca, die in Ephesos
korporativ auftraten (B 330, s. S. 49) und möglicherweise einen Tanzchor bildeten, einzeln
sich bei den mehr offizielleren Vereinigungen der Kaiserzeit, z. B. bei der Gerusie,
finden, ist nicht ausgeschlossen; vgl. den ängoßarrig in Magnesia a. M. (JF29f, Z. 17).
Sind vielleicht die hinter den Mysten genannten ivßarai (?B 355, s. S. 38, A.**) und der
jrofMtatos atQcerqyos (B 350) als Vereinsbeamte anzusehen? Über xcofisyhca s. S. 44.
f) B 19 a, Z. 16. y.av'a vöuov , das auch sonst hinter Namen der Liste steht (Z. 21)
gehört nicht zum Titel, sondern bezeichnet nur den didämtalos als nach dem Gesetze
zu den srnjUs'»»«? gehörig (s. Meister). Natürlich ist der ebendort (Z. 20) erwähnte.
xuqvsovbUccs kein Amt, etwa musikalischer Natur, sondern nur ein im bürgerlichen
Leben gern geführter Ehrentitel; vgl. v£p£o(vtxi)g) N 9ai, Z, 12, 6Xv/L7tiov£lx7]g S. 339, A.***
g. 339, A.***.
ff) A lC, Z. 8; D, Z. 15 (v7to8i3[aax]aXog); 33, Z. 61; vgl. rovg 3. t[o€’ %oqov ttöv
itv&awtwv itcdStav] IC, Z. 28. S. Colin S. 281. StSaaxaloi J 10 Aa—d öfter,
fff) Von Leistungen wird es gebraucht B 341a, Z. 14,
Organisation. 399
cot,ä6g, <3. t. „Musikant“ (Wilamowitz) bei der milesischen Sängergilde (B 319C,
Z. 45), hei den beiden spartanischen Festvereinen ein itaiavCas (B 19 a, Z. 23),
bez. zwei (B 20b, Z. 52 ff.; c, Z. 50ff.). Wie schließlich auch sonst im
Kult die Flöte die Zither überwiegt, so findet sich der aiiXr/rixs in Fest-
vereinen häufig*), der xi&ccQißttxs nur einmal in Sparta (B 19 a, Z. 15).
Offizieller Natur sind meines Erachtens die LSQofäXtai in Memphis (B 461A,
Z. 16).
Die Rede wird im Kult der Kaiserzeit mannigfach verwendet, wie dar¬
gelegt worden ist (S. 268). Auch auf das korporative Auftreten von freoXöyoi
in Ephesos wurde schon hingewiesen (S 49). Dieselben Weltstädte mit
ausgedehntem Mysten- und Kaiserkult, die Hymnoden besaßen, kannten auch
einzelne Theologen; außer dem schon genannten Ephesos kommen nämlich
nur**) Smyrna***) und Pergamonf) in Frage. Der enge Zusammenschluß
von vfiv 0 §oC und &eoX6yoL geht bisweilen so weit, daß dieselben Personen
beide Funktionen bekleidenff); daß auch Frauen &eoX6yoi sein konnten,
wird zweimal durch je ein Schwesternpaar in Smyrna (B 354a, Z. 3; b, Z. 3)
bestätigt. Freilich haben wir es in allen drei .Städten zunächst meist
mit öffentlichen, an ein bestimmtes Heiligtum gebundenenfff) Kultdienern
zu tun, die aber auch für die öffentlichen Körperschaften der Kaiserzeit wichtig
werden konnten. Daß schließlich der leQoXoyog in Ephesos*f) ähnliche
Bedeutung gehabt hat, wäre wohl möglich. Auf Lektionen aus heiligen
Büchern weist der Lektor (avayvmsrag) heim Dioskurenfeste in Sparta
(B 19a, Z. 28) und hei der Gerusie von Kos (H18e, Z. 1), wenn er hier
nicht etwa in anderer Weise tätig war. Ist seine Deutung im allgemeinen
richtig, so würde er zu den wenigen religiösen Ämtern gehören, die eine
direkte Gegenüberstellung m#, altchristlichen Ämtern erlauben.
Eine der wichtigsten Seiten des griechischen Festtreibens konnte sich
im Schoße der Vereine, wie betont worden ist (S. 270), im allgemeinen
nicht entwickeln: die agonistische. Nur bei den Vereinen, die im Dienste
der Öffentlichkeit die Agonistik pflegen, steht sie natürlich im Mittelpunkt
des Interesses, und so werden sich bei ihnen auch entsprechende Beamte
von einer gewissen Bedeutung finden. Hierbei läßt es freilich die enge
Berührung mit den Verhältnissen des Staates meist fraglich erscheinen, ob
man noch von ausschließlichen Beamten dieser Vereinigungen sprechen
*) B 19a, Z. 14; 20a, Z. 49; b, Z. 50f.; c, Z. 55f. (Sparta); 51, Z. 14f.; 52, Z. 13
(Thyrrkeion); 53, Z. 3f. (Ambiakia). Daß die musikalischen Funktionäre im Vergleich
zu andern sich einer gewissen Wertschätzung erfreuten, hat Foucart (S. 87 zu B 20)
dargelegt; es gehören in Sparta avXritai und nuiaviui mit 7 .rJotj£ und yQay,[iccxsvg zn
einer ersten Gruppe von Bediensteten, die sich mit der zweiten nicht vermischt.
**) B 419, Z. 5 (Claudiopolis) steht IhnjMoos s. S. 339, A. ftt-
***) B 347, Z. 381; 350, Z. 2; 354a, Z. 3; b, Z. 3.
f) B 398, Z. A 30; 395, Z. 8; A 69, Z. 4.
tt) B 330, Z. 1911, s. S. 48 (Ephesos): tolg &soloyoig xal vfivqySolg-, 350, Z. 2f.
(Smyrna) v/ivtp3ov xal Q’soT.oyov xcu xoy,na.Lov övqaxriyov. S. Fränkel, J. v. Perg; S. 2641
fff) A 69, Z. 4 dsoloyov vamv xmv tv fl[£nydarn\.
*f) B 333, Z. a 9, c 4, g 1, p, q, r.
400
Viertes Kapitel.
Organisation.
401
darf, auch wenn man sie in ihnen tätig sieht, oder ob man es mehr mit
Dienern der Staatsgemeinde zu tun hat.
Ein solches Amt ist das des Agonothet es*). Wir sehen ihn in der
teischen Synodos zur Unterstützung des eigentlichen Vorsitzenden, des
Priesters, tätig. Seinem Namen nach muß er zunächst die Spiele geordnet
haben**). Aber er hat auch die Verkündung der Ehren zu besorgen***).
Freilich tritt dies Amt nicht oft selbständig auf und kann meist nicht als
bloßes Vereinsamt gelten (Ziebarth S. 84, A. 1). Ist es schon mit dem
Priestertum des Dionysos bisweilen vereint, so später regelmäßig mit dem
des Königsf); es dient dann zur Datierungf|). Diesen besonderen (JSios)
Agonotheten treffen wir auch hei der späten Form unserer Genossen¬
schaft (S. 140 f.), bei der avvoäog täv &mb ’lcoviag xal 'EkkqOitovtov
(z/ 20, Z. 9 f.) wie bei den offenbar mit ihr in Beziehungen stehenden
XQVßocpogoi (J 19, Z. 15f.). Vielleicht hatten auch die Breseusmysten ihren
besonderen Wb aber sonst Agonotheten, namentlich in
Beziehungen zu den Techniten, aber auch zu Alters Vereinigungen, besonders
der Kaiserzeit, auftreten, haben wir es mit einem staatlichen Beamten zu
tun*f). Eine seltsame Einzelheit bleibt es, wenn Nikasion in dem von
ihm auf Rhodos gestifteten Vereine Spiele abhalten läßt, die von einem
Agonothetes geleitet werden**f).
Eine ähnliche Erscheinung wie der Agonothet ist der Leiter der Fest¬
versammlungen, der Panegyriarch. Auch er ist uns aus Teos bezeugt
und kann, wie der Agonothet, kaum als bloßer Vereinsbeamter gelten***f).
Ähnlich steht es mit dem Panegyriarchen der Kaiserzeitf*).
*) Über sein Vorkommen in der Kaiserzeit s. Liebenam, Städteverwaltung S, 542ff.
— Über das Verhältnis zum gvGtdQX' r l s s. Keisch; Pauly-Wissowa I Sp. 870ff.
**) &yd>vaiv itQOGxag A 13, Z. 10 £.
***) A 11, Z. 26, 27f.; 12, Z. 161; 21A, Z. 321 (bei der Panegyris der Techniten); er be¬
sorgt auch die iatffujuVffts ( A 12, Z. 241). Daß der d.hier nur zur Unterstützung des Priesters
tätig ist, behauptet Ziebarth (S. 82), es entspricht aber nicht dem Wortlaut der Urkunden.
f) S. S. 338, A.**. Vielleicht bezieht sich auf diese Vereinigung beider Ämter
auch A 16 A, Z. D lf.
ff) A 12, Z. 1; 15, Z. 2; 16D, Z. 1.
fff) A 43 B, Z. 12, 25; über A 45 s. S. 396, A.*.
*f) A 10 Af, Z. 1; C; 21, Z. 6, vgl. Z. 16; 23, Z. 1; 23A, 1. 2 (s. Dittenberger
adn. 2); F, Z.l; H, Z. 3; J, Z.2; K, Z.2; M, Z. 2; O, Z.3; P, Z.2; ß, Z. 2; S, Z.2;
U, Z. 1; 60a, Z. 15; 64, Z. [14] (Z. 15 schwerlich richtig ergänzt); 66, Z. 8; 69, Z. 64;
74, Z. 10; 77 (bezeichnend ist der Gegensatz äyavo&eTovvrog u. y^afifiatevovrog rijg
avv6dov)-, 78, Z. 2; 78 B, Z. 2, 5, 7, 8; 79, Z. 6; r 29e, Z. 4; 79c, Z. 2; 84Aa, Z. 31 (Sia
ßiov) ;.IV" 9 ac, Z.b8;bb, Z.2; 15b, Z. 8; 25 A, Z. 9; 92a, Z. 5; 138 A; B 42, Z. 2; Z 26 b, Z. 3 usw.
**f) B 265, Z. 1, 12, 21, 29, 30, 38, 45, 52. Vielleicht gab es einen Vereinsagonotheten .
auch in der Phratra von Thiunta (B 432 a, Z. 1, 2). Ganz unsicher als Vereinsnrkunden
sind B 381 (s. Z. 2) und B 387 (s. Z. 14).
***t) A 16A, Z. C 5f., H 10.
f*) Am ehesten kann man an einen Vereinspanegyriarchen denken: A 76, Z. 7f.
(Tomoi) viccvriyvQi&QftrjGttvtct tfjs gvvo [d]ov. Staatlich sind gewiß die Pane¬
gyriarchen: A 19, Z. b 9; 49B, Z. 5; J?28Ba, Z. 17; 31a, Z, 8; 33, Z. 4; 38, Z. 3; 41 e,
Z. 8; 42a, Z. 13(?); N 9 ap, Z. 9(?). S. Liebenam, Städteverwaltung S. 375, A. 2.
Auch der Gymnasiarch soll hier zur Besprechung kommen, da er
doch vielfach mit agonistischer Tätigkeit zu schaffen hat. Die Frage, ob
wir in ihm einen Vereinsbeamten oder einen staatlichen Funktionär zu sehen
haben, ist freilich oft noch schwerer zu entscheiden als hei den eben be¬
sprochenen Beamten; handelt es sich doch meist um jene späten Vereinigungen,
die mit dem munizipalen Leben der Gemeinden untrennbar verwachsen sind.
Seihst wo daher ein Gymnasiarch ausdrücklich als einer bestimmten Körper¬
schaft angehörig bezeichnet wird, kann er ihr vom Staate bestellt worden
sein. Vor allem treffen wir den yvfivci0CaQ%os oder yv(iva 0 iag%S)v bei der
Gerusie*). Bisweilen versorgte der nämliche Beamte zugleich die Neoi,
z. B. in Iasos (T 231), Milet (r 28a, Z. 2ff.), Attaleia (iT 79c, Z. lf.).
Dabei ist freilich nicht immer ausgeschlossen, daß diese Gymnasiarchien für
ysgovrss und für vbol zu verschiedenen Zeiten stattfanden. Es begegnen
uns aber auch besondere Gymnasiarchen der Neoi**), denen bisweilen
Hypogymnasiarchen zur Seite treten (z. B. N 65 e; 1091). Sind sie meist
als staatliche Beamte anzusehen, da sie oft zugleich für die Epheben mit
tätig sind, deren sonstige Gymnasiarchen wir hier übergehen, müssen***), so
gilt dasselbe für die der äX£iip6[isvoi und meist auch für die der andern
Jugendgruppenf). Daß die kaiserliche Technitensynodos einen Gymnasiarchen
*) Kos: r 18b, Z. 7f. Halikarnaß: F 22, Z. 9f. Magnesia a. M.: r 29b, Z. 6; vgl.
c, Z. 24. Didyma: V 28f, Z. 3l'.; vgl. b, Z. 24f.; d, Z. 3ff.; e, Z. 6. Iasos: T23g,Z. 3f.;
vgl. a, Z. 6; c, Z. 8. Aphrodisias: F 2Gq; vgl. e, Z. 7f.; 1, Z. A 9,15. Tabai: F 27, Z. 3.
Hierapolis: r57e, Z. 22; vgl. e, Z. 5. Sidyma: F 70a, Z. 14; c, Z. 56f. Xanthos:
T71a, Z. 3 (s. Levy S. 233, A. 9). Myra: T73e, Z. 19f. Hieropolis in Kilikien: F 86,
Z. a5. Nicht mit gleicher Bestimmtheit wird der G. als der der Gerusie bezeichnet,
wenn er auch zu ihr Beziehungen hat, sondern es konnte bisweilen an einen staat¬
lichen für alle Bürger bestimmten Beamten gedacht werden: Mylasa: T24c. Stratonikeia:
F 25a, Z. 17. Philadelpheia : r41b, Z. 5; c, Z. 22. Tralles: H 24. Ephesos: r*35m,
Z. b 9. Sardes: F 42a, Z. 6. Pergamon: F 43d, Z. 6. Nikaia: F 48b, Z. 3. Trapezopolis:
r 58, Z. 6. Sinope: F 65, Z. 2. Syllion: r 81b — [g]; vgl. F 68, Z. 17 (Kadyanda) u. a.
**) N 47, Z. 2 (Samos); 78a; b (Halikarnaß); F 25d, Z. 8, 13, [16]; e, Z. 5f.; N 86
(Stratonikeia); 87a, Z. 10 (Aphrodisias); 89b (Didyma); 89A (Herakleia am Latmos);
91 (Tralles); 138b (Xanthos). Nirgends läßt sich freilich nachweisen, daß dieser Gym-
nasiareh nicht staatlich war; bisweilen war er vielleicht sogar derselbe wie bei den
Epheben (s. A. ***); oft erscheint er mindestens in näheren Beziehungen zu den Epheben:
IV 36, Z. 30f. (Sestos); 61p(Thera); 65a—d(Kos); 79 a; c; d (Iasos); 88 (Alinda); 98a, Z. 16
(Smyrna); 106, Z.38 u. 50f. (Kyme); 109f, Z. 19 (Pergamon); 134 (JKihyra); 135, Z. 19
(Themisonion); 136 (Sidyma); 140b (Kyaneai); A 79, Z. 51, (Pydnai); 143 (Perge).
***) S. das Verzeichnis für den yviivaGtanyog bei Liebenam, Städteverwaltung
S. 545 ff.
f) S. 103ff., 961 «IsKjiögsroi: F15b, Z. 8 (Samos); N 43, Z. 13 (Aigina); 155, Z. 7
(ßhegion). cf vereint mit Lampadisten N 49, Z. 8 (Patmos); vsccvLg-a oi 1V27B (Larisa); 151
(Neeton: 2y.); vgl. -rtavinyc N 89d—f; xrcxlSsg N 44a u. b, s. S. 98, A. *; 85h, Z. 21ff.;
yvvaixsg r 50a, Z. 141; tqkbqsv 8g N 12. S. die Wendung yviivuGiaQxrjcuvxu xmv ( Svüv ,
TQimv, TcGfic-.QuiVj yv[ivuGlmv: T'T 109g, Z. 4 (Pergamon); 148D, Z. lf. (Unterägypten); I 30d,
Z. 61 (Tralles); N 81, Z. 7ff. (Iasos). Während hier an Leiter der Gymnasien gedacht
werden kann (s. S. 108, A.*), ist darauf hinzuweisen, daß in den meisten Fällen die
Gymnasiarchen wohl nur Verwalter von Geldern sind (Levy, S. 246); s. die Zahlung des
GTiqiavauxöv F 57 C, Z. 22 ff.
Poland, Gesell, d. griech. Vereinsweeena. 26
I
402 Viertes Kapitel.
gehabt bat, erscheint sehr fraglich*). Am merkwürdigsten ist aber das
vereinzelte Auftreten von Gymnasiarchen in einigen wirklichen Privatvereinen
des älteren Typus**). So hat der Verein des Nikasion in Rhodos neben
dem schon erwähnten Agonotheten auch seinen Gymnasiarchen***); auf Kos
wird uns ausdrücklich ein yvfivaaiaQxols] £aQaniaG%[8>]v (B 239) genannt,
und eine Genossenschaft von Freunden in Prosa, die durchaus nicht den
Charakter der üblichen Altersvereinigung trägt, wenn auch ein XQsaßvrsQog
geehrt wird, feiert ihren Gymnasiarchen (B 412 C, Z. 4f.). Besonders aber
zeigen gewisse Gebiete am Schwarzen Meere, wie in späten Zeiten Sport
und Gottesverehrung zusammenfließen. In Tomoi haben wir nicht nur
e inm al zwei Beamte, die zugleich xXuvoxüeu-OL und yvp.va6i&Q%cii waren
(ß 108, Z. 4f.), sondern auch in einem andern Falle zwei yviivct6lccQ%oi
(ß 107, Z. 14f.), sowie einen yvpvaaiaQ%°g , der wie es scheint, zugleich
<f[U6tifios] war (B 101, Z. lf.). Charakteristisch ist dabei, daß diese
Beamten offenbar weit oben in den Listen, hinter den Philotimen, aufgeführt
werden. Schließlich tritt der yv[iva0MQ%rjg nicht nur in „manchen“ Listen
von Tanais auf, wie Ziebarth behauptet, sondern er gehört dort zum stehen¬
den Personalf).
Neben dem Gymnasiarches steht in denselben Listen von Tanais regel¬
mäßig der Neaniskarchesff), auf den schon oben hingewiesen werden
mußte fff). Wenn ihn Ziebarth als „Fuchsmajor“ deutet, so ist das mehr
scherzhaft, als daß es den anderweit bekannten Verhältnissen entspricht.
Wie wir in den Urkunden von Tomoi zwei Gymnasiarchen neben einander
fanden, so ist wohl auch der vsavi0nÜQ%rig im wesentlichen nichts anderes
als ein zweiter Gymnasiarch, der ebenso die jugendlichen Festteilnehmer bei
ihren Sportübungen anführt, wie jener die älteren; man kann ihn mit dem
Gymnasiarchen der Neoi vergleichen, der dem der Geronten an die Seite tritt.
Nur sind in Tanais alle Verhältnisse viel einfacher. Scheinen doch in
*) A 64, Z. 15 (es findet sich der Zusatz . . . xal yvfivccaidgxov hinter dem Namen).
Vgl. H 24, Z. 7ff. ol &7CO rijs oixovfihrie hgovelxai xctl atsyocvsltca xal i) yegovala . . .
yv)ivaaiciQ%r\Ba.vta. S. den yv[ivuBLccQxmv täv iazQ&v in Ephesos Z 26e, Z. S; f, Z. 3;
i, Z. 3; vgl. b, Z. 12; d, Z. 5; über sein Auftreten neben dem oivoxoeiägxns in Bithynien
s. Zingerle zu B 417 B; E 75 Z. 15 (?).
**) Staatlich ist er B 243, Z. 8 (yviivuaio:Q%rjGavra iv Nie-vga), wenn hier auch viele
Vereine aufgezählt werden; ebenso £ 44, Z. 1 (Orchomenos). Zweifelhaft als Vereins-
urkunde ist B 226 (s. Z. 3, 5); unsicher ist der Best B 334 (s. Z. o 5).
***) B 265, Z. 9, 18, 27, 36, 43, 50, [57],
t) £ [123, Z. 18;] 124, Z. 4; 125, Z. 6; [126, Z. 5]; 129, Z. 8; 130, Z. 5; 131, Z. 7;
132, Z. 9; 133, Z. 8; 138, Z. 6; 139, Z. 9. Nur B 122 und vielleicht auch B 127 {-uexnv
Z. 1 ist wohl der Best eines Namens, s. S. 348, A.***) und B 137 fehlt der y. wie der
V£CCVL0-Xd:g%ris. Er steht zusammen mit dem vsaviexdg%Tis (A. ft) am Ende der Ämterreihe
(s. S. 339, A. *); nur der yga^arivg wird, wo er überhaupt genannt wird, noch hinter
beiden aufgeführt.
ft) Die Stellen s. S. 96, A. ft- Über B 122; 127; 137 s. A. f. Selten findet er sich
in Pantikapaion (B 112, Z. 3; 117 G, Z. 6); hier kommt auch der yvfivaautgxV s allein
vor (B 117P, Z. 10).
•[•(■■[■) Außer attischen Inschriften (S.96) s. N [90C, Z. 4] (Magnesia); 98A, Z. 1 (Smyrna).
Organisation. 403
diesem abgelegenen Winkel der Griechenwelt alle möglichen Reminiszenzen
an griechisches Vereinsleben nur noch einmal im schwachen Nachglanze
aufzutauchen, um dann für immer für uns zu verblassen*).
Ließ sich eine solche Fülle von Beamten für die Festbetätigung dem
Priester an die Seite stellen, so finden sieb neben den eigentlichen Verwal-
tungsbeamten, Kassenwart und Schriftführer, viel seltener speziellere Funk¬
tionäre**). Sehr interessant ist es, daß sich der Kontrolleur ([ävTtJypaysug)***)
neuerdings bei einem attischen Thiasos des 3. Jahrhunderts v. Chr., der über¬
haupt eine zahlreichere Beamtenschaft besitzt, bezeugt findet (A 22 C, Z. 9).
Tn» der Kaiserzeit begegnet er uns auch bei der Gerusie von Magnesia a. M.
(U 29 e, Z. 17, 31, 41) und als avtiygacpöiisvog in einer Fischereigenossenschaft
von Kallipolis (Z 10, Z. 13). Besondere sySavsiöral treten im Verein der
Epikteta dem Artyter zur Seite (B 220, Z. 149 f.), welche die verfügbaren
Kapitalien anzulegen haben; ihnen lassen sich vielleicht die drei piG&aral
bei den Sauazosmysten von Ormele vergleichen (5 446 a, Z. 9 ff.) und vielleicht
auch die beiden par(iatores?) des römischen Kollegs von Nikopölis (B 83A,
Z. 9). Auch einen Archivar (yQafi^iaroipvXcc^') besitzt bereits der eben erwähnte
alte attische Thiasotenvereinf). Er kehrt wieder beim Verein der Epikteta,
wo, wie wir sahen, der Vorsitzende selbst den Schreiber ersetzte (B 220, Z. 279,
287); er übernimmt vom Epissophos das Verfassungsstatut und das Stiftungs¬
testament, Urkunden, die auf der Holztafel verzeichnet sind, sowie das ganze
Archiv und hat die Schriftstücke zu verwahren, um sie für die Versammlung
mitzubringen und dem Nachfolger zu übergeben. Aber auch die Neoi von
Lunda (N 129) und vielleicht die Gerusie einer karischen Stadtff) kennen
dieses Amt, und in Tomoi scheint einer der Philotimen eines Vereins zugleich
als ßv(ßXiocpvXcc%) bezeichnet zu werden (13 104, Z. 20). Eine untergeordnete
Rolle spielte schließlich der unter dem y^afi/xutevg stehende eXLyQciqxov
hei den spartanischen Tainarioifff); er hatte nach Meister die Beitragsliste
und das Verzeichnis der Vereinsschuldner zu führen, eine Erklärung, die
wohl ebensowenig der untergeordneten Stellung dieses Funktionärs in den
Listen wie meiner Auffassung über diese Festvereine entspricht; Gelegenheiten
für gewisse Aufzeichnungen beim Feste wird es aber auch sonst gegeben
haben. Eine Besonderheit in einem allerdings nicht ganz sichern Verein
*) Die für das Vereinsleben nur erst in zweiter Linie in Frage kommenden Ämter
£(ptfß(x()%os und uQ%i(prißog s. S. 90ff.
**) Es ist hier freilich wieder an manche schon erörterte Beamten zu erinnern,
deren Bedeutung wenig feststeht: s. ini6zcctr]g, ngayiiazug, nQayiiaz mog u. a. S. 378;
vgl. auch den inifisl^zrjg S. 406 ff», die dsnarlözcd S. 409, A. **.
***) Zu der Darstellung von Thalheim (Pauly-Wissowa I, Sp. 2423 f.) gibt Brandts
(das. Suppl. I, Sp. 90f.) wertvolle Ergänzungen, die auch das Vereinswesen betreffen.
f) A 22C, Z. 10. — A 20, Z. 8 läßt es Wilhelm unentschieden, ob wir yQ[cc^azici]
oder yQlamLuTocpvXcixcc] zu lesen haben; das erstere liegt näher.
ff) r 34, Z. A1. Der Herausgeber schwankt hei dieser ganz unsichern Erwähnung
zwischen [xQscaJcpvXcc^ und [ yQa(i^c(zo](pvXoc Vgl. staatliche Verhältnisse: N 9aa, Z. 117;
ab, Z. I 29; ah, Z. 13; B 339, Z. 3 (staatlich?),
fff) B 20a, Z. 52; b, Z. 58; e, Z. 59.
26*
404
Organisation.
405
Viertes Kapitel.
von Tegea sind schließlich die vopoyQ&ipoi (B 22 A, Z. 4), die über die Aus-
fiihrung eines Ehrenbeschlusses einen vopog aufzusetzen haben (S. 336, A. ***)•
Diesen Verwaltungsbeamteu schließen wir die Funktionäre an, die es
ihrem. Namen nach mit Gesetz und Recht zu tun haben. . _ |
Häufig begegnet uns der auch in Gemeinden der Kaiserzeit übliche*) ,,
voaorpvla% der sich seinem Namen nach mit der „Überwachung der Durch¬
führung von gesetzlichen Bestimmungen und Abmachungen“ befaßt**). Wir g
treffen °ihn in Sparta bei der Dioskurenvereinigung ß 19 a, Z. 9) und in !Ü
Thalamai (B 22, Z. 7), auch in Tomoi (B 102, Z. 18; 107, Z. 16) und bei
den Kaisariasten am Tmolos (B 365, Z. 3). Ist er in dem letzteren Falle .
eine gewichtige Persönlichkeit, die sich durch finanzielle Leistungen und
gewiß auch um die Einrichtung des Vereins Verdienste erworben hat, so
weist sein Auftreten in den Festvereinen darauf hin, daß wir es hiei ,
mehr mit einem Ordnungsbeamten zu tun haben. Damit stimmt es gut ,„jf
zusammen, daß in der spartanischen Liste hinter ihm der ywaixovoy-og ge- |
nannt wird***). Einen vom Priester gewählten Ordnungsbeamten hatten,
wie schon betont werden mußte, auch die Iobakchen in dem evxofyog {A 59,
Z. 136), der auf Geheiß des Vorsitzenden Priesters oder Archibakchos
(S. 350) gegen alle die Ordnung Störenden einzuschreiten hatte, wobei die
schon erwähnten i'xaoi als Büttel fungierten f).
Verhältnismäßig selten führten die rechtlichen Verhältnisse ff) der
Vereine zur Bestellung besonderer Beamten. So gab es bei den kaiserlichen
Techniten zur Zeit des Septimius Severus einen als dritter Beamter hinter
Archon und Grammateus genannten vofioöixrrjg (A 49, Z. 19, 24f.). Bei den
häufigsten Ausdrücken GvvSixog und exSmog fragt es sich vielfach, ob an
einen Beamten oder nur an einen für den bestimmten Fall gewählten Rechts¬
vertreter zu denken istftf). So liegen die Verhältnisse für den eyÖtxog bei
der Geruäie*f), selbst wenn er gelegentlich auf Lebenszeit bestellt erscheint
*) Für die ältere Zeit s. Gilbert, Hdb. d. grieeh. Staatsaltertümer II, S. 337f. —
Häufig werden sie in der Kaiserzait in den spartanischen Ephebeninschriften genannt:
N 9aa; ab, Z. I 1 ff., 19 ff.; ac, Z. I 7f., II llf-, 29£; af— ak; am; an; ap.
**) Liebenam, Städteverwaltung S. 291.
***) B 19a, Z. 10. Vgl. die offiziellen Beamten yvvcay.ovöa.og 1 ' 29a, Z. 20 und fort
tfjg sbnoGy.lccg z&v itccg&Evcov N 98a, Z. 18f.; 110a, Z. 7 ff.
f) Staatlich sind gewiß die [(ißJffTstyoipöpfoi] H 11, Z. 51.
ft) Die ganze Frage kann hier übergangen werden, da sie von Ziebarth, namentlich
für die ältere Zeit, gründlich behandelt worden ist (S. 182 f.). — Richter finden sich z. B.
A 56, Z. 2ff.; 73, Z. 3; A 16A, Z. A H 5, B IH 5 (vgl. Z. D 51, 8, 15); s. A 54, Z. 51;
r 36 e, Z. 111; jid^zv^sg (drei) A 10 BA, Z. 61, ein ivyvrivrjg A 69, Z. 20.
fff) So wird das Verbum ovvbiv.uv bei den attischen Eiv.ccöttg gebraucht: A 62 a, Z. 8;
vgl. Z. 12ff. zqeZs ävSqas . . ., octivsg evvayiovwvvzca. — Liebenam (Städteverwaltung
S. 3031) erklärt den UScycog im Gegensatz zu dem avvStxog für einen „vielfach ständigen
Vermittler zwischen Stadt und oberster Verwaltungsinstanz“, eine Ansicht, die nicht
ohne weiteres auf das Vereinsleben zu übertragen ist. Brandis (Pauly-Wissowa V 2 , Sp. 21601)
weist auch auf den biSixog in Vereinen hin. In spartanischen Ephebeninschriften kommen
z. B. offizielle avvdiycoi vor: IV9ac, Z. II28; ad, Z. 20 ff.; ao, Z. II 2,10; ap, Z. 112-, f, Z. b 11.
*f) T 9a, Z. 3; 35d, Z. 20; [48 A, Z. 11]
(f 48 b, Z. 12). Hinsichtlich der übrigen Vereine hat der Ekdikos besonders Be¬
deutung für den thrakischen Norden. Wenn er hier, wie es scheint, in Apollonia
an zweiter Stelle hinter dem [aQ%L]ßovxolog ß 73, Z. 4), in Tomoi neben vofio-
cpvla£, und lepoxij^vl genannt wird*), so hat man es wahrscheinlich ebenso
mit stehenden Beamten zu tun, wie bei den beiden ecd(ici ) des Sldavenvereins
von Nikopolis (B 83 A, Z. 8). Anderseits könnte die hinter dem Namen
stehende Abkürzung ex ß 99, Z. 1), die der Abkürzung für ^(Idtifiog)
entspricht (S. 412), darauf hinweisen, daß es sich dabei um vorübergehende
spezielle Verdienste einer Persönlichkeit gegenüber den mehr allgemeinen der
Philotimen handelt. So ist auch hei einer kleinasiatischen „Nachbarschaft“
(yeixo6vvrj) der Vorsitzende (S. 365, A.***) wohl nur vorübergehend einmal zu¬
gleich eyöixog**). Eine interessante Einzelerscheinung sind schließlich die an
letzter Stelle unter den Beamten genannten Gvvdixoi eines späten Eranistenver-
eins (A 50, Z. 36), die offenbar stehende Beamte waren. Aber auch der dem
exäixog verwandte GvvrjyoQog, der im munizipalen Leben kleinasiatischer
Städte in der Kaiserzeit eine Rolle spielt***), findet sich bei der Gerusie von
Apameia (F 59 a, Z. 11) und als lebenslänglicher Funktionär, wie es scheint,
bei der Reichssynodos der Techniten in Aphrodisias (A 64, Z. ll)f).
Ganz auffällig selten sind schließlich Amtsbezeichnungen, die von der
speziellen bürgerlichen Beschäftigung hergenommen sind. Es kommt,
wenn wir von den schon erörterten besonderen Bezeichnungen für Vereins¬
leiter absehen, nur der Fischereiverein in Kallipolis in Frage (Z 10), bei
dem wir außer dem leitenden <xq%<x>v71S und den fünf dcxtvaQ%ovvteg zwei
Gxortiäfavtegf'f), zwei xvßeQvävxsg, einen zpe}\ß\oyaXaGxS)V, einen eqEqyieQevwv,
den schon genannten avxvyQacpoybevog und die fünf leßagiovvreg antreffen.
Der Waisenrat (öpqoavogDiÜai;) von Gorgippia ß 120L, Z. be4) vollends
bleibt eine merkwürdige Einzelheit; überdies ist er vielleicht als öffentlicher
Beamter anzusehen.
Auf der Grenze zwischen eigentlicher Beamteutätigkeit. und vorüber¬
gehender Geschäftsführung steht die Tätigkeit des Epimeleten, den ich
zuletzt von den eigentlichen Beamten zur Besprechung bringe, wenn auch
auf gewisse Fälle schon eingegangen werden mußte, wo uns der Epimelet
geradezu als Vereinsleiter entgegentrat. Zunächst ist festzuhalten, daß das
Verbum exijieleG&ca allgemein von aller Vereinstätigkeit gesagt wird; es
wird daher, wie sogar das Substantiv enifisleia von verschiedenen Beamten
*) B 102, Z. 14; 107, Z. 18 (s ynSvxog); im ersteren Falle zwischen, im andern nach
den genannten Beamten.
**) B 413B, Z. 8f. zov Evs[Qy£\zT}v xai iybiv.ov xccl 7t[QOGZcct\ovvzu §ia nocvzog. Un¬
sicher ist B 414A, Z. 10 £ cntb i]ySUov in seiner Beziehung auf Vereinsverhältnisse.
***) S. Liebenam (Städteverwaltung S. 304), der unsere Fälle nicht berücksichtigt.
+) Ober den Ausdruck XQoazdzris, der nicht ohne -weiteres überall in späterer Zeit
durch das römische patronus zu geben ist, s. S. 366. Ober Sixcxarcd s. S. 404, A. ff.
Vgl. den äixcaoSozi]g in offiziellen Verhältnissen P 69a, Z. 4; b, Z. 3 (Tlos). — Hatte es
schließlich der ganz zweifelhafte |3oiU[Rexos] der Eikadeer (A 62 c) irgend mit einem
Rechtsrat zu tun?
ff) Ein ganz ähnlicher Verein in Parion hatte auch [Gxoit]iä^ovr8s (Z 56, Z. 6).
Viertes Kapitel.
Organisation.
407
406
im allgemeinen Sinne gebraucht*) als ein Lieblingswort der Urkunden, |
mit dessen Wiederholung man geradezu spielt**). Es ist also begreiflich, r?
daß auch der Begriff des in der Yereinssprache womöglich noch |
mannigfaltiger erscheint als in staatlichen Verhältnissen. Das gilt schon
von den attischen Kollegien, wenn natürlich auch eine Entscheidung darüber,
welcher Art Epimeleten gemeint sind, oft nicht sicher ist. Bisweilen werden
Epimeleten bestellt, um in vorübergehender Tätigkeit ein gerade notwendiges
Geschäft zu erledigen. Andernfalls waren es Beamte, die man mit diesem
allgemeinen Namen belegte, da man ihnen, nm speziellere Beamte zu sparen, |j
die dauernde Erledigung der Vereinsgeschäfte im allgemeinen zuwies (S. 338)
und nur gelegentlich noch Personen zuwählte, wenn sich eine Ergänzung
der Beamtenschaft nötig machte***). Aber gewisse attische Urkunden lehren
schließlich auch, daß der Epimelet ein Verwaltungsbeamter mit offenbar
festumgrenztem Wirkungskreis neben tapiag und sein konntet). |
Von einer gewissen Wichtigkeit wird es daher sein, ob der Epimelet einzeln
oder in der Mehrzahl anftritt. _ .
Geben wir zunächst eine Übersicht der in Attika so überaus häufigen
Epimeleten unter Berücksichtigung ihrer Zahl, so findet sich je einer ff) bei
einem Orgeonemvereine (? A 6A), bei den Thiasoten der Aphrodite (A 13a,
Z. 3f. 12; b, Z. 27) und einem andern Thiasotenverein (A 22 C, Z. 9), bei den
Sarap’iasten [j 34, Z. 3f.) und den Sabaziasten (A 48a, s. A. f), bei den
Salaminiern {A 66, Z. 5) und einigen andern nicht näher zu bestimmenden
Vereinentft)j man könnte aber auch an eine Persönlichkeit denken, die bei
einem Thiasotenverein für einen Bau zu sorgen hat ( A 17, Z. 7), auch wenn
sie nicht ausdrücklich ixifisX'ijTijg genannt wird. Zwei Epimeleten haben die
Orgeonen der Bendis*f) und die Thiasoten des Tynaros**f); je drei die
Orgeonen der Meter***!), die Thiasoten der Bendisf*) und andere Thia-
*) Iniy&so&at. A 16, Z. 8 (ygaufiatevs); ISo, Z. 46 (Upoirotös); Z 74, Z. 5 ff. (»jo-
atdttis)- imyslna tyg tayisiccg A 16, Z. 10 (vgl. Z. 5); oi cdsl xa&ioviiysvoi dg tag im-
nildag A 18, Z. 29f. (iLri-fielT]*« and ygayfiarstg); [6] tctylag xcil oi 0 vv £*i[(i/]d.jjr[<«]
A 20, Z. 2; (tay., y<?., *»V-) A 34 > Z - 6 - “ das Priestertum hebt sich
o-ern von den andern Ämtern ab: isQcoßvvTyv hgsaGaTO A 16, Z. 13.
**) j_ 13 Z. 3 ff. £iti[ii£}li]i 7 }s ysvoiisvog t&v %<nv&[v 7tuv\Tcov S7ti(LSiiE%rittti tt]v iiti-
li[Ü]£idv, riv $6 h avrov i7tLiisXr\&[fiv']ca.
***) A 71, Z. 5 oi 7 tQo[<i\caQsQ'svTSs fisra tov gTtLfislrjTOv. Vgl. A 2A (S. 368), Z. 461.
([fifro: tov i-7ti^sXr]]TOv %cci tov isgicog).
f) Neben raf docg und yQa}i(MaT£vg (hinter ihnen A 22 D; 34; 48 a; zwischen ihnen A 22 C)
erscheint der imyslr,tjs A 22 C, Z. 9; D, Z. 8 (S. 407, A***) ; 34, Z. 2 f. (gewiß kann jetzt die Er¬
gänzung ilmyilntne] als sicher gelten); 48 a, Z. lOff. Die gelegentliche Vereinigung aller drer
Ämter (S. 338) in einer Person (A 48 a) aber weist auf die innere Verwandtschaft derselben hm.
Nicht überall braucht deshalb auch nur einer tätig gewesen zu sein.
fff) A 71, Z. 5 (Verehrer des Ammon); 75, Z.Vl.
*t) A 3a, Z. 2f.; nicht näher angegeben ist ihre Zahl: A 3c, Z. 16 f. (r[ols • • z\t tön
IJeigaid iTtiyslt]täg ); 2a, Z. 15, 16.
**•)•) A 14, Z. 4 mit 18f.
***t) A 2d, Z. 27, 30ff.; ihre Zahl ist nicht angegeben: b, Z. 21; c, Z. 19.
t*) A 20, Z. 2 mit Z. 7f. Auch in diesem Punkte unterscheiden sie sich von den
Orgeonen der Meter.
soten*). Auch in allen andern Vereinen, wo sie uns begegnen, bei
Thiasoten**), Eranisten (A 33, Z. 21), dionysischen Künstlern (A 1A, Z. 3f.)
und sonstigen Genossen***) treten sie nicht einzeln, sondern nur in einer
Mehrheit auf. In den meisten der aufgeführten Fälle ist nun schwer zu sagen,
ob wir es mit einem Amte oder einer vorübergehenden Funktion zu tun
haben; das letztere ist anzunehmen, wenn sie, wie hei den dionysischen
Künstlern (A 1A), als xgodaiQS&evrsg der [sQOXoioi auftreten (S. 368, A.***) oder
wenn von Thiasoten eine Kommission von fünf sjufwlLjffsV«? tov dva&ij-
jiaros geehrt wird {A 25). Ihre Tätigkeit ist ungemein mannigfaltig (Zie-
barth S. 153). Sie erstreckt sich im 4. Jahrhundert bei den Bendisorgeonen
sogar auf die Berufung der dyoQa, die sie zusammen mit den ’uqoxoioC vor¬
nehmen (A 2a, Z. 16). Besonders wichtig ist ihre Fürsorge für das Heiligtumf).
Danach werden sie hei den Bendisorgeonen geradezu imii£kr)Tccl tov t sqov
genannt (A 3a, Z. 3). Vielfach haben sie es auch mit dem Opferff), der
damit verbundenen Prozession!!!) und der Festbewirtung zu schaffen (A 3c,
Z. 16 ff.). Das dritte Hauptgebiet ist die Fürsorge für die Aufzeichnung
der Ehrenurkunden*') - ), wie auch gelegentlich für die Ehren selbst, für Kranz
und avayögevtng (A 2 b, Z. 18 f.). Dazu kommen gelegentlieh die Sorge für
die Verstorbenen (A 18, Z. 14f.), die Aufzeichnung der Vereinsschuldner
(A 2a, Z. 15), sowie die sonstige Tätigkeit auf finanziellem Gebiet, wobei
sie vielleicht auch Rechtsgeschäfte zu erledigen hatten (A 6 A, s. Ziebarth). Auch
wenn sie in diesen Fällen gelegentlich zusammen mit dem Tamias (A 2 c;
20) oder dem Grammateus (A 18) tätig sind, so werden doch anderseits
oft im allgemeinen ihre Verdienste besonders um das Vereinsvermögen hervor¬
gehoben **f), und sie werden häufig durch Ehrenbeschlüsse ausgezeichnet***!).
Für die geschichtliche Entwickelung aber ist es besonders interessant, wie
die Urkunden, in denen uns Epimeleten bezeugt sind, vielleicht mit einer
einzigen Ausnahme (A 48 a), kaum viel jünger sind als die Mitte des 3. Jahr¬
hunderts v. Chr., so daß auch dadurch die oben ausgesprochene Ansicht
bestätigt wird, daß die bestimmteren Ämter des Tccfuccg und yQcc[iyccT£vgj wo
*) A 18, Z. 3, 18f., 34.
«*) A 21, Z. 2, [12], [15]; 22 B, Z. 12.
***) A [22D, Z. 8]; 70, Z. 5; Z 3: eine Liste von Beamten, darunter 5 (?) Epimeleten;
s. S. 281, A. ff!
f) A 21, Z. 4f.; 18, Z. 3ff.; 71, Z. 6f.; vgl. über A 3b, Z. 3 und 17, Z. 7f. und 53a,
Z. 2 S. 408, A.*.
ft) A 14, Z. 5; 18, Z. 7; 20, Z. 2f.; 66, Z. 5f.
fff) A 13a, Z. 9; vgl. J 3b, Z. 4f.; c, Z. 15ff.
*f) A 2c, Z. 18f.; d, Z. 26f.; 18, Z. 33f.; 22B, Z. 12. Interessant ist die sonst ähnlich
nur in den nachchristlichen Urkunden begegnende Unterschrift iici imysli\täv ml. A 2d,
2. 30 ff. _ Sie besorgen auch die Aufzeichnung in der Ehrenliste der tmSeSamotsg
[A 21, Z. 15 f.].
**f) vc öv v.oiva\y jt(Xv]tüjv A 13a, Z. 4; vgl. A 14, Z. 6; 20, Z. 3f.; allgemeiner.
A3a, Z. 5f.
***t) Allein: A 21; 3a; 13a; 14; 26 (s. o.); 66 (über A 3b; 17; 53a s. A. t); mit
andern zusammen: A 18; 20; 22C; D; 33; 76, Z. V lff.; vgl. A 71.
408
Viertes Kapitel.
sie überhaupt schon vorhanden waren, erst allmählich ihren Wirkungskreis
erweitert und fester ausgestaltet haben*).
Außerhalb Athens ist der Epimelet als wirklicher Beamter selten an¬
zutreffen. Um von den erörterten Fällen abzusehen, wo er als die den Ver¬
ein leitende Persönlichkeit auffcritt, sind Epimeleten, vielleicht nach attischem
Vorbild, in Delos neben den CsqsIs offenbar bei der Ehrenkränzung beteiligt
(ß 185, Z. 1), in einem tegeatischen Verein (?) läßt der \ixi^£]lr t tüs die
Bekränzung durch den k&qvI besorgen (B 22 A, Z. 2 t), und bei den ew^&sis
des Herakles von Thessalonike tritt der ewfisiijTijs in der Datierung hinter
dem &Q%u 3 vvay<aymv und drei yQu^uaTsvovtss an letzter Stelle auf (j 8 57, Z. 8f.).
In allen andern Fällen, die der Kaiserzeit angehören, wird der Tätigkeit der
Epimeleten meist im Partizip nur Ewähnung getan, wenn es sich um die
Aufstellung von Denkmälern und Urkunden, besonders um Ehrendenkmäler,
also um kommissarische Tätigkeit handelt**).
Kommissarische Tätigkeit wird auch sonst vielfach in den Urkunden
erwähnt. Diese zahlreichen unbestimmten Ausdrücke können uns ein Beweis
dafür sein, daß es oft, was schon in der Natur der Sache liegt, eher zu
wenig, als zu viel Beamte gab. Diese Kommissionen hatten sich besonders
häufig mit bestimmter Fürsorge für das Heiligtum***) und die Opfer f),
*) An Epimeleten könnte man sehr wohl denken AZ b (unvollständig); 17; 53a
(unvollständig); in den beiden letzteren Urkunden führen die Betreffenden keinen Amts¬
titel, sondern es wird nur das Verbum. im^iXEG&ai (s. aber S. 406) gebraucht.
ll!:t! ) Bei diesen im Genitiv (ßmiLEXniGa^zivov , imfisXri&ivtog) in den Inschriften der
Spätzeit aufgeführten Persönlichkeiten kann es sich bisweilen um staatliche Funktionäre
handeln, wenn die Staatsgemeinde am Beschluß mitbeteiligt ist (Z 71; 72b; 82; vgl. Z 72;
83; E 27; 39 b); in der Regel finden wir einen Funktionär oder auch zwei in Tätigkeit, es
können aber auch noch mehr sein. Ein E. : B 76 (gewiß ist. hier ebenfalls das Partizip
des Aorists [iTtijisXriGajfiivov nicht das des Präsens zu ergänzen); 437b; Z 40b (s. S. 425,
A.**); 42; 43; 48; 82; N34; 121; zweiE.: B [365]; 375; 376; 430, Z. 3; 20; Z49; dreiE.:
Z 72b; vier E.: Z 71. Vgl. die volleren Wendungen i. tijg ävaatdescog F 54A; Z 73 (zwei);
s. rov ävägiavzog Z 48; dtß im^EXrjtäv (3) xal üqxltzktovwv (2) E 27; ngovoTiGafiivov
(■TCQovmföivtog) « *1. B 374, Z. 8 (zrjg dvaaraemg-, der Verein wird als der Ausführende
genannt); 378; E 39b; Z 66 (drei); ngovoia (B 45lC: christlich); vgl. Z 72c (zwei). —
Wichtiger sind Kommissare für Mysterienfeiern in Ephesos: B 326, Z. 9f. (imysXrifrjs );
331, Z. lOff. (zwei iitiiisXri&hrss)’, T 351, Z. 8ff.: GWEmysl7\Ga^iviav (vier?) rije Seuzvo-
cpogiaxijg — Vielleicht sind auch die zwei im\zElov\zEvoz averrniatos (Z 75, Z. 6f.)
und der imy£X 7 }&£i-s von täv ßarpi&v 'igyov (Z 40 a, Z. 5f.) bedeutsamer gewesen. S. S. 368f.
— Epimeleten in spartanischen Ephebeninschriften: N 9ap, Z. a 15, b 1, 3. — Vielleicht
sind auch die vier(?) cptXoz, die neben Beamten in der Gvyßiaais von Tenos (B 208) in
ähnlicher Weise genannt werden, kommissarisch tätig gewesen; vgl, die fünf aviißizazaL
B 52. S. 51. 72. Vgl. S. 281, A. fff.
***) A3c, Z.7f.; ot rjt[o?]](tsVoi... xutuansväGae&ai Ieqov, ATS: alge&EVtEg bu [r]ov Uqov
(zwei); A 71, Z. 5: ot »eo[o]tapE[S']£i'T£s ysth rov imfislrjtov. Vgl. mtuatcc&sls äh [«otl iit]i ri\v
1 %ighevz\v xrl. (Erweiterung der Funktionen des zafilag): B 43, Z. 8f. Über B 97 s. S. 416, A."*.
f) A 2A, Z. 62if. Der Beamte rtoog rolg Isgoig rfjg zgiezTiQiäog xal &\npi£trigiäog bei
den ägyptischen Teehniten, den freilich zwei Brüder kommissarisch unterstützten (A 33,
Z. 27f.), ist selbst wohl der reguläre Priester (S. 342, A. f). Für die Ausrichtung des
Festes dürfen sich die impr/vioi im Diomedonverein eine beliebige Zahl Genossen hinzu¬
nehmen (B 229, Z. 140 ff.).
Okcanisation.
409
mit Ausführung von Ekrenbeschlüssen*), aber auch mit Rechts- und Ver¬
waltungsfragen**) zu befassen. Die Zeit ihrer Amtsdauer kann verschieden
gewesen sein; nur ausnahmsweise aber waren sie wohl das ganze Jahr hin-
dirrch tätig.
Zu bestimmtem Zwecke erwählte Kommissionen waren auch die Ge¬
sandtschaften. Eine Einzelheit ist die Gesandtschaft eines Genossen des
delisehen Herakleistenthiasos an das athenische Volk***). Sonst treffen wir
Gesandte vor allem- hei den Genossenschaften der dionysischen Künstler und
Athletenf), die ja auch in mancher andern Hinsicht wie gleichberechtigte
Gemeinwesen dem Staate gegenübertreten ff). Sie schicken und empfangen
Gesandte, und alle großen Verbände, der attische fff), der kleinasiatische *f)
und der isthmische**f) ; wie die Reichssynodos***f) zeigen sich darin gleich
eifrig. Statt der Gesandten schickten der athenischet*), der teischeff*) und
*) A 47a, Z. 30ff. (vier Antragsteller); B 24, Z. 41 ff. (acht von den Priestern be¬
stellte amygmliovTse); B 319, Z. 19f. (Aufzeichnung am Tempel); ^/2A, Z. 46ff. (drei
Männer, zur Unterstützung der leitenden Beamten bei Anfertigung und Aufstellung des
Bildes gewählt); Z. 52ff. (Opferkommission, die vielleicht ihren besonderen Namen hatte).
Die Kommissionen, die schließlich die Ehrenbeschlüsse zu überbringen und andere
Geschäfte in der Heimat des Geehrten zu verrichten haben, könnte man unter die Ge¬
sandtschaften einreihen, auch wenn sie nicht ausdrücklich als solche bezeichnet werden:
B 343, Z. 4ff. (zwei); vgl. die Euthalidai in Rhodos: B 286, Z. 19f. (ein Ges.).
**) A 62a, Z. 12ff. (zgitg uvägeg . . . otWfs ewayavioivtaCj-, A 16A, Z. D 7f. (drei);
B 220, Z. 219, 247 (dvägEg oGog xcc äoS-Ei: zum Eintreiben von Strafgeldern); Z. 252ff. (ein
Mann, gewählt zum Aufzeichnen von Strafgeldern). Schon ihrer großen Zahl wegen (7)
sind die äsxccciGtai eines Mystenvereins von Prusa (B 413), die nach Mendels wahr¬
scheinlicher Vermutung Mitgliederbeiträge einzogen, als eine vorübergehend tätige
Kommission anzusehen. — Vgl. die fünf rtgosiiaiQOL als Vertreter der Phylen (?) bei der
milesischen Sängergilde (B 319C, Z. lff.).
***) TtgeeßsU B 166 a, Z. 12, 17; KQsaßsvTng Z. 16. Vgl. sonstige Verhandlungen mit
der athenischen Volksgemeinde z. B. E 2; 4.
-j-) Wohl mehr zufällig werden weniger Gesandtschaften der Athletensynodos als
der Teehniten an den Kaiser hervorgehoben: ingiGßEvzv H 43a, Z. blO; b, Z. bl2; i, Z. 7;
vgl. H 26 (Verhandlungen mit Marc Anton).
•ff) Die Gesandten der Teehniten treten daher bisweilen an der Seite von staatlichen
auf (GviirtQEGßsvEtv): A 2A, Z. 72f.; 23A, Z. 23, 55.
ttf) A 1«, Z. 37f. (= ß, Z. 93ff.); et, Z. 4,3ff.; ot, Z. 69ff. (= (3, Z. 30ff.); lBß, Z. 23f.,
38f.; 2, Z. a 16 (?), b 18f.; 2A, [Z. 5f.] (ztgEGßba), 58ff., 66f., 72f.; 10B, Z. 23
(Z. 6 ff. athenische Gesandte). — rtQEGßsLcc des Ariarathes : A 2 A, Z. 49. —- Unsicher ist
A 8C, Z. 8.
*+) All, Z. 36, 38; 17, Z. 28, S5ff.; 21B, Z. 40, 50, 54, 78ff.,86f.; C, Z. 10. — Gesandte
an die teische Synodos: ri 16A, Z. C 16; 21A, Z. 3ff. (drei), 41 f., 48 (auch Theoren ge¬
nannt: A 21B, Z. lf., 16ff., 27, 29 ff., 45, 63, 651, 73f.); 23A, Z. 8 (ein G.).
**f) A 10B, Z. 29ff., 34 (vgl. Z. 511, wo sie einen andern Titel geführt zu haben
scheinen: . . . atai, s. Dittenberger, adn. 32); A 22, Z. 6 (s. S. 410, A.+*). — Gesandte
an die isthmische Synodos: A 23A, Z. 81, 30 (ein G.); 29, Z. lff. (drei).
***f) A 68 A, Z. 7; 69, Z. 60 ff/(nach Nysa), 671 (an den Kaiser und die römische
Synodos). Vgl. A 51, Z. 71 ztgiaßvg (dazu Mommsen). S. den xrjgvg, der das zprjtpiaiza
bringt (A 69, Z. 70ff.) S. 395. Vgl. äicc ngEGßsvzov xal rs%vsLmv (A 63A).
f) A IC, Z. 6ff.; D, Z. 14ff, 49; E, Z. 39ff.; [F, Z. 5].
ff*) A 21A, Z. 34 ff. Theoren an die teische Synodos s. A. *f.
410
Viertes Kapitel.
der isthmische Verein (A 23 A ; Z. 53) auch Theoren. Die attische Theorie
wird dann von einem Architheoros (S.359,A.**) geführt; für den Empfang
fremder Theoren aber bestellt die attische Synodos einen ftecogodoxos {A 2A,
Z. 50). Der Verkehr bewegt sich dabei in den bekannten Formen des
staatlichen diplomatischen Verkehrs. Die Gesandten werden auch von den
Technitenverbänden zugleich mit einem Beschluß geschickt, erhalten Zutritt
zur Staatsgemeinde (frtaMüv), erörtern den Gegenstand*) _ und werden
o*eehrt**). Auch ihre Zahl entspricht den hei den Gemeinden vielfach
ZU beobachtenden Gewohnheiten***). Fünf Gesandte treffen wir bei der
attischenf) wie bei der isthmischen Synodosft), 'bei der letzteren auch
vierfff). Drei ist wohl bei den attischen Techniten eine gebräuchliche
Zahl gewesen *|)f 08 begegnen uns aber auch drei teische Theoren (A 21A,
Z. 36; B, Z. 1 f., 73 f.). Sonst zeigt die teische Synodos eine gewisse Vor¬
liebe für zwei Abgesandte**)-), eine Zahl, die sich auch hei der attischen
Synodos findet***)-). Ein Bote bildete, wie in staatlichen Verhältnissen,
offenbar eine Ausnahme)-*). Die kaiserliche Synodos schließlich bietet ein¬
mal zwei Gesandte (A 69, Z. 60 ff.), während der kaiserliche Athletenverband
oft seinen Vorsitzenden allein zum Kaiser schickte, der dann am Schlüsse dei
kaiserlichen Antwort, offenbar um ihn zu ehren, genannt wird (S. 338).
Was die Tätigkeit dieser Gesandten anlangt, so mußten sie namentlich
Vorrechte für ihre Genossenschaften besonders in Delphi (A 1; 1B; 2) und
hei den römischen Behörden (A 10B) erringen und wahren. Die Aufgabe
der Theoren aber ist es in erster Linie an den Staatsfesten die Genossenschaft
zu vertreten. Ferner sorgen die Gesandten für die Durchführung dei Ehren¬
beschlüsse, wenn sie von den betreffenden Gemeinden Plätze für Aufstellung
der Beschlüsse erbitten (A 11), die Abschriften der Ehrenurkunden in die
Heimat des Betreffenden befördern, in der Kaiserzeit sogar an die Zentrale
und den Kaiser seihst [A 69). Schließlich war die Überbringung von Ehren
an Gemeinden (A 17; 21B), Fürsten {A 2A) und namentlich den Kaiser
{A 63 A) eine Hauptsache. Werden auch Gesandte für die letztere Aufgabe
zufällig wenig genannt, so zeigen doch die zahlreich erhaltenen Kaiserbriefe
*) Vgl. die Wendungen Al a, Z. 69ff. (■=(?, Z- 28ff.); 2A, Z.4f., 58ff.; 11, Z- 36ff.;
17, Z. 28ff.; 21B, Z. 40ff.; (23A, Z. 30ff. fremde Ges.).
**) A 1B, Z. 38ff. ; 21 B, Z. 77 ff.; 81, Z. b 6 (Kaiserbrief). Theoren: AID, Z.49f.;
E, Z. 39 f.; vgl. 0, Z. 33 f.
***) Ygl. Poland, de legationibua Graecorum publicis § 5.
f) A ln, Z. 70ff. (= ß soff.), 42 ff.; 2, Z. b 3ff. (?). Theoren: A lC, Z. 6 ff, (A ID,
Z. 14 ff. scheinen es gar acht Th. außer den zur Beteiligung an der Feier geschickten
Künstlern zu sein). A 10B, Z. 6ff. werden 5 Gesandte des athenischen Staates genannt,
die höchstens die Techniten mit vertreten haben können (Dittenberger, ädn. 4).
ft) A 10B, Z. 29ff. .
fff) A 10 B, Z. 35. Vgl. vier evv9vovte s inonoiol der athenischen Synodos (A 1F, Z. 5).
*f) A lBß, Z. 23f., 38f.; 2A, Z. 57ff, 66f.
**f) A 11, Z. 36f., 38 (?); 17, Z. 35ff.; 21B, Z. 40, 50f., 78ff, 86f.; C, Z, lOf.
***f) A Iß, Z. 37f. (— ß 93f.).
f«) a 22, Z. 6 (isthmische Synodos: hier scheint der Ausdruck aqsaßswrjs zu fehlen);
80, Z. 8 (von einer Synodos oder an eine solche geschickt?).
Organisation.
411
an diese Genossenschaften, wie lebhaft deren Verkehr mit dem Kaiserhofe
war. Auf Bitten und Glückwünsche von Techniten wird in den Verfügungen
und Dankschreiben des kaiserlichen Hofes vielfach Rücksicht genommen (A 43;
C; 60a; b; c; 61). _
Natürlich ist es mehr ein Zufall, wenn wir wenig hören von dem diplo¬
matischen Verkehr der munizipalen Körperschaften der Kaiserzeit*), zweifel¬
los ist er zwischen ihnen und den kaiserlichen Statthaltern oder dem Kaiser
seihst sehr eifrig gewesen. _ ..
# Zum Schluß unserer Betrachtung über die einzelnen Ämter ist darauf
hinzuweisen, daß von den eigentlichen Ämtern die bloßen Titel zu scheiden
sind. Daß hier die Grenzlinie unsicher sein kann, haben uns schon manche
bisher betrachtete Verhältnisse dargetan. Daß Amtsbezeichnungen zu bloßen
Titeln herabsinken können, lehren die Bezeichnungen, die sich die attischen
Epheben zulegten (Ziebarth S. 110). Wenn uns hier &g%cov oder &q% mv
sxävvuog, ßadilevs, Ttol^agxos, »sdjio&hm, ßtgar^yös, xrjgv^, dyogaviS/iog,
äffrvvö/ios, elßaycoyev g, ’Agsoxaysl-mL begegnen**), so haben diese Äuße¬
rungen kindischer Prahlsucht bei Genossen einer staatlichen Institution kaum
noch etwas mit dem Vereinswesen zu schaffen, höchstens sind es geradezu
lehrreiche Beispiele dafür, wie eine völlige Übertragung komplizierter staat¬
licher Verhältnisse auf kleine Körperschaften nur wenig geschehen sein
wird und, wo sie erfolgte, zu nichts weiter als Spielereien führen mußte.
Viel wichtiger sind zwei verbreitete Bezeichnungen, in denen wir allem
Ämternamen hätten, die auf ethische Anschauungen zurückgehen würden;
es sind dies (pMufiog und rpddya&os- Da diese Worte in der Tat bald in
dem einen bald in dem andern Sinne erklärt worden sind***), mögen sie hier
zur Besprechung kommen, obwohl ich mich der Ansicht zuneige, daß sie
zunächst mehr als Ehrentitel gebraucht wurden.
Der hä ufig er auftretende Philotimos ist zunächst auf ein nicht großes
landschaftliches Gebiet beschränkt. Dieser Titel findet sich nämlich, soweit
er Vereiosbrüder anlangtf), nur in Tomoi und seiner Umgebungs-
Wenn man nun sieht, wie es in einem Verein sechs (B 102), in einem
*) Vgl. drei Gesandte von Amblada und den' ysQKioi an Attalos II (P61A, Z. lft.)
und den ngsaßsvav an den Kaiser von seiten der Gerusie (T 35 e, Z. 131'.; 59 a, Z. 6)
und der Neoi (N 109 0 , Z. 10). — Auch die Hieroniken verkehrten schon mit Marc Anton
durch zwei (H 26, Z. 6ff. ivtv%6mos) oder einen Abgeordneten (Z. 24f., 30); einer von
den beiden Abgesandten war ihr Vorsitzender.
**) Vgl. N lei; ey; fe; fl; fo; ft; gn; gu; gy; ho; ia; ie; ig; ix; kk (Areopagiten,
s. Dittenberger); H 5.
***) e ; nen Titel hält das Wort Kleinsorge (De civit. Graec. in Pont. Eux. ora
occident. sit. rebus, Halle 1888, S. 33), für eine Amtsbezeichnung Ziebarth (S. 165).
f) Über staatliche Verhältnisse in Kyzikos s. Ziebarth; über II 98 s. S. 412, A. ***.
Anderwärts steht das Wort in seinem gewöhnlichen Sinne, vgl. z. B. B 336, Z. 8 ( tov iv
nämv q uXotigo[vJ). Wichtig sind besonders die Inschriften der Gegend von Tomoi: B 92,
Z. 6, s. S. 412, A. t; 93, Z. 13; 94, Z. 3 (Kallatis).
tt) B 99, Z.2, 3,4,5, 7, 8, 9,10; 101, Z. 1, 1; 102, Z. Aff.; 104, Z. 10,17, 20 (die Deutung
des <p als <pddya&os, die Wilhelm neben yiXoniios zur Wahl stellt, erscheint nach
den andern Urkunden wenig wahrscheinlich); 107, Z. lff.; 108, Z. 1; E 24a.
412 Viertes Kapitel.
andern mindestens acht (B 99) und in einem dritten (B 107) zum mindesten
dreizehn gibt, so ist es kaum wahrscheinlich (S. 414), daß in diesen Fällen mit
dem Worte (piXözijxos Beamte eines Vereins bezeichnet sein sollten. Mit einer
solchen Fülle gleichartiger Funktionäre ständen diese Vereine nicht nur
ganz einzig in der griechischen Welt da, sondern es ist an sich un¬
glaublich, daß man z. B. dreizehn Beamte mit demselben recht wenig
besagenden Namen belegt und daneben nur einige wenige genauer bezeichnet
haben sollte. Dazu kommt, daß die cpiXozijioi bisweilen noch einen andern Titel
tragen, der ihre wirkliche Funktion bezeichnet haben wird; so ist der ei^
fv[iv<x0Cuy%os ( B 101, Z. lf.), ein andrer vielleicht ßv[ßXu>cpvXa%] (B 104, Z. 20),
wieder andere (B 102) möglicherweise ßvvaycoyoi (S. 356£). Auch die Abkürzung
des Wortes, die hier wie sonst bei sxSlxog (S. 405) so üblich ist*), spricht für
einen bloßen Titel. Dazu kommt schließlich der Vergleich mit dem noch zu er¬
örternden Titel £VEQyerr]g**y Es ist müßig sich über die Bedeutung der
durch den Titel cpMzijiog erteilten Ehre in Vermutungen zu ergehen, nur
scheint allerdings der Ausdruck „Ehrenmitglied“ zu viel zu sein***). Beachtet
man den geradezu beispiellos häufigen Gebrauch des Wortes in der Sprache
der Spätzeit, sodaß es daher auch wenig glücklich für eine Abhängigkeit der
christlichen Gemeinden von griechischen Kultvereinen geltend gemacht wird,
so läßt sich vermuten, daß dieser Titel, wie doch eben seine Häufigkeit
beweist, jedem gegeben wurde, der sich in gewissem Sinne verdient gemacht
hatte; er ist ja der Wortbedeutung nach, ebenso wie svSQyctTjg, nichts weiter
als eine Bestätigung dieses Verdienstesf). Die Hauptsache dabei war sicher
bisweilen nur das Ehrenplätzchen in der Liste: daß die Betreffenden sogar
noch vor den Beamten genannt wurden ff). Der Zusatz Siä ßlo\y\ aber, der
sich einmal findet (B 102, Z. 6) lehrt, daß auch dieser Ehrentitel, wie so
vieles andere (§ 3), gewöhnlich nur für das betreffende Jahr verliehen wurde.
Und das mit vollem Rechte; denn war er in der Tat im Grunde nichts
anderes als der Dank des Vereins für Verdienste, so wären ja bald der
*) % tpi oder rpd: B 99; 104; 107,
**) Interessant ist die Gegenüberstellung in einer Inschrift von Kallatis, wo freilich
beide Begriffe nicht im technischen Sinne gebraucht zu sein scheinen (B 93, Z. 12f.): i
[suFeyeralf [i'ev] xov cpdojxiyov Sh [toS] fhaeov. — Ziebarths Gründe gegen unsere
Deutung sind kanm stichhaltig. Warum soll aus E 24a (tpiXoxsipos xov oiv.ov xmv
vavxXtfgmv) „mit Sicherheit“ folgen, „daß die vavxXtjgoi einen Beamten mit diesem Titel
hatten“? Die Worte (B 102, Z. 16f.) aber elelv Sh oi evvayöpiivoi oi'Ss eiiv xols (piXorsifioig
lassen trotz ihrer ungewöhnlichen Stellung keine andere Deutung zu, als wie sie Ziebarth
nahezu selbst gibt: „Es sind aber die Mitglieder folgende mit (d. h. hier „außer“) den
(genannten) Philotimen.“
***) Dazu würde die Wendung cpdötEifios tpvXfis (B 98) nicht recht stimmen (s. Ziebarth,
S. 155, A. 1). Freilich hat man .hier gelegentlich, wenn auch mit geringer Wahrscheinlich¬
keit, an einen Verein gedacht lind interpungiert cpiXöxsiyoe, yvXfjs Ahoghrnv.
ff) Wie leicht offenbar der Übergang von der allgemeinen zur technischen Bedeutung
des Wortes war, kann die Wendung einer Inschrift von Kallatis (B 92, Z. 6ff.) lehren:
[djir’ xs ipdöxsifios fcdjc xo[v) fhaeov h’jtavyEXXExai ccel xivog dya&ov nagaixios
hßELeO’ca xoig fhaesixais. A
ffff) B 101; 102 (s. freilich S. 356 f.); 107; 108. .»
Organisation 413
Philotimen zuviel geworden, ja nur neueintretende Mitglieder wären dieser
Ehre har gewesen.
An sich freilich hätte es nichts Verwunderliches, wenn aus einem
Ehrentitel, was ipiXozifiog der Wortbedeutung nach unbedingt ist, ein Amt
geworden wäre. Dnd in der Tat: was wir für den Philotimos in Abrede
gestellt haben, müssen wir für den Philagathos bis zu einem gewissen
Grade als wahrscheinlich einräumen. Auch, dieser noch seltener auftretende
Titel*) erscheint im wesentlichen auf ein kleines Gebiet, auf einen Teil
der Nordküste Kleinasiens und die bosporanischen Städte, beschränkt. Freilich
für die ersteren Fälle könnte man Bedenken tragen, ob mit den in den
betreffenden Urkunden gebrauchten Partizipien nicht doch vielleicht nur
gewisse Verdienste um die Festfeier bezeichnet werden sollen**). Der
cpiXaya&og selbst aber begegnet uns zusammen mit dem naQucpilayaftoq
in fast allen bosporanischen Listen mit Amteraufzählung, die soweit erhalten
sind, daß ein Schluß möglich ist***). Außerdem hat sich die Inschrift naqa-
(piXaya&ov ö'iä ßiov auf einem Goldblättchen gefunden, das einst einem Ge¬
nossen mit ins Grab gegeben wurde (B 117 C). Da beide Titel in den Listen
hinter den beiden Oberhäuptern des Vereins, dem „geistlichen“ und dem „welt¬
lichen“ stehen, so liegt es hei der Wortbedeutung nahe auch in ihnen wieder
ein neues Ehrenoberhaupt und seinen offenbaren Stellvertreter zu sehen,
wie ja manche Vereine unermüdlich darin, waren, immer wieder die erste
Stelle unter den Genossen ehrenhalber zu vergeben (S. 366). Es hatte das
in diesem Falle um so weniger zu besagen, da wir ja in den bosporanischen
Inschriften weniger Akten dauernder Genossenschaften, als Aufzeichnungen
von Festfeiern haben. Wie aber im Grunde auch tpiXdyad-og nur ein
rühmender Titel, kein eigentliches Amt war, das lehrt sein vereinzeltes Vor¬
kommen in einer ägyptischen Urkunde, die uns einen aq%mv xah <piXaya&o[s]
bietet (15 474A, Z. 1), einen Titel, der sich mit andern Titulaturen von Vor¬
sitzenden ägyptischer Vereine vergleichen läßt (S. 357, A.f).
überblicken wir zum Schlüsse alle behandelten Einzelämterf), so läßt
sich behaupten, daß sie meist nur von einzelnen Personen bekleidet
wurden. Das griechische Vereinswesen unterscheidet sich in diesem Punkte
*) Im allgemeinen Sinne findet es sich in der älteren Yereinssprache seltener;
einer der ältesten Fälle ist die Wendung in einer Urkunde der Dionysiasten (A 4 c, Z. 9)
\pp]ddya&os ö[v] hu itavxl v.uioüu. Auch B 364, Z. 16 hat <p. gewiß allgemeine Bedeutung.
**) Das gilt besonders von der Wendung einer Inschrift von Nikaia (B 414b, Z. 7):
(v xfji xov Albs cvvuycoyrji ydaya9igeaa[av ]; in Kios findet sich das Verdienst eines
Mannes als cpdaya&rjaas zwischen seinen Tätigkeiten als xgirjgagxv^S und hnipriviEveaq
gerühmt (B 416, Z. 7). Vielleicht handelt es sich in beiden Fällen um die Aufnahme
der Genossen beim Feste oder etwas Ähnliches, s. S. 260, A. *•*.
***) B 113, Z. 3ff.; 114, Z. 4ff.; 115, Z. 4ffi; 116, Z. 3; 117, Z. 8f.; 1.17B, Z. 3ff.; D, Z. 9;
E, Z. 1; F, Z. 5ff.; G, Z. 4f.; 119A, Z. 14; 122, Z. 11 f.; 123, Z. 16f.; 124, Z. 2f.; 125, Z.4f.;
126, Z. 3f.; 127, Z. 5f.; 129, Z. 6f.; 130, Z. 4f.; 131, Z. Bf.; 132, Z. 6f.; 133, Z. 6f.; 137,
Z. 9ff.; 138, Z. 4f.; 139, Z. 6f. Hur B 116 und 117H (hier sind überhaupt nur zwei Beamte
genannt) und 119A fehlt sicher der n. neben dem <y.\ 117 und 117D und E, wo der eine
oder andere nicht zu lesen ist, sind unvollständig erhalten.
ff) Vereinsamter waren vielleicht auch JB 100, Z. 2 (.. . jiog) und E 75, Z, 14 aufgeführt.
414 Viertes Kapitel.
von dem römischen;, wo die Beamten kollegial, in Zwei-*) oder Mehrzahl**),
aufzutreten pflegen. Dies tritt namentlich hei den drei Grundämtern des Vor¬
sitzenden, des Kassenwarts und des Sekretärs hervor. Nur ausnahmsweise trafen
wir lSQSlg, sxtöxdrai, häufiger ßgaßsvx at, Gvvaymyoi, auch xagaxQvxdvEis,
XQSSßvrsQoi, selten xufiCcu, y^cc^fiaxsis, aher häufig Ausdrücke wie (isQietaö,
äioixrjrcU, vopoyQcccpoo, Gvvölxoi, iySavEißtaC. Hingegen erscheinen gewisse
Hilfskräfte, wie CeqoxoioC, exijitfvioi, auch eine Art von sxifiEhjxaC oft im
Plural. Dazu kommt eine Menge dienendes Personal in der Mehrheit (leqo i,
vxijQsxca, didxovoi, itxtuh, cpiahrifpöcpoi, u. a.) Besonders häufig ist in diesen
Fällen im allgemeinen wohl die Dreizahl; es kommen aher auch, wie hei den
Gesandtschaften und sonstigen Kommissionen je zwei oder je vier Persön¬
lichkeiten in Frage, je fünf sind schon eine Seltenheit***).
Das Zusammenwirken der Beamtenschaft hei einem Vereine dar¬
zulegen, muß ich mir versagen. Es ist das um so eher geboten, weil man
ja den Eindruck gewonnen haben wird, daß dieses Zusammenwirken sogar in
demselben Vereine verschieden sein konnte, da die Kompetenzen der Beamten
oft recht wenig fest umgrenzt waren. Auch eine Liste der bei den ver¬
schiedenen Kollegien gleichzeitig tätigen Beamten, die meist recht unsicher
werden müßte, da wir im Unklaren bleiben, ob wirklich alle Beamten des
betreffenden Vereins uns überliefert sind, soll nicht gegeben werden, zumal für
die meisten schon Ziebarth eine solche Aufzählung geboten hat. Nur auf einige
typische Fälle sei hingewiesen, da sie für die historische Betrachtung von Wich¬
tigkeit sind. In den alten, den attischen, Kollegien lassen sich selten mehr wie
vier Ämter nachweisen. Daß es deshalb meist nicht viel mehr gewesen sind,
darf natürlich nicht ohne weiteres geschlossen werden. Immerhin zeigen die
wenigen vollständig oder doch vollständiger erhaltenen Listen meist eine
verhältnismäßig geringe Ämterzahl. Ein Verein, wie der der Sabaziasten
aus dem Ende des 2. vorchristlichen Jahrhunderts (A 48 a) mit den vier
Ämtern des Priesters, Tamias, Grammateus und Epimeleten, die hier freilich
von nur zwei Personen bekleidet werden, darf als typisch gelten. Wird die
Zahl der Ämter erst im Laufe der Zeit meist zugenommen haben, so kennen
wir doch bereits aus der Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. einen Verein von
Thiasoten. (A 22 C), der außer seinem Vereinsleiter einen Tamias, Epimeleten,
Grammateus, Antigrapheus und Grammatophylax besaß. Airs der Zeit nach
*) Vgl. isgüs (A. ***), principes, archimys(tae), ecd(ici), par(iatores).
**) Vgl. magistri (S. 875).
***) Über die mehrfach, besonders unter römischem Einflüsse vorkommenden doppelten
Priester und Priesterinnen s. S. 347, A. *; dazu kommen 2 uQ%id£vdQocpogoi (B 105); über
2 bis 3 (auch 4) Archonten in der Spätzeit s. S. 362f., mehrere raiiiai (S. 376) und ygagyccratg
(S.3S3f.); vgl. 3 v.Uivutijpi (ß 472B:, 3 q>vlciQ%oi (B 265), 3 isgofivrjfiovee (B 7), 2 lertdroQsg
(S. 392), 3 TtQCiyy,ax£incd (B 446a), 3 yiad'anal (B 446a), 2 btiav-öitoi (ß 221), 2 loytaral
( B 54 C), 2 yvfivußiaQ%oi (S. 402), 2 ftsoloyoi (S. 399), 3 irtijo.irut (B 248), 3—5 itutSag (S. 301),
2 OY.omä£ov%ss u. 2 xvßagvävreg (Z 10). Einzelheiten sind 5 SimvaQxovvvag und 5 ley.-
ßuayuvvtaq (Z. 10), 5 avvayayoi (B 158), 6 vmitQvrdvieg {B 51), 7 avvayayoi (S. 356), 7 Ss-
KccriotaL (B 413), 8 Tkeoren (S. 410, A. f). Über 20 -ngoexmai s. S. 363, A* f, über die be¬
sonders zahlreichen yilöripoi s. S. 412. — Eigentümlich wird N 109 o, Z. 18 einer von drei
yganpimis herausgehoben (o i tieoI ml.)
Organisation. 415
Christi Geburt lernen wir einen Eranistenverein (A 50) kennen mit Prostates,
Archeranisten, Grammateus, Tamiai. und Syndikoi, wozu noch ein unter¬
geordneter Funktionär kommt. Bei den Iobakehen (A 59) aber gibt es
Priester und Gegenpriester, Arcliibakchos, Prostates, Tamias, Eukosmos,
Bukolikos und Ztcxoi, bez. auch einen Grammateus*). Die genossenschaftliche
Seite erscheint bisweilen seltsam vernachlässigt, wenn fast nur Kultämter
Vorkommen, wie hei den Orgeonen der Belela**). Auch in der übrigen
Griechenwelt läßt sich meist nur eine recht bescheidene Anzahl von
Ämtern in den einzelnen Vereinen nachweisen. Etwas zahlreicher sind
sie in den späten Kollegien von Tomoi***) und denen des bosporanischen
Gebietesf), ganz außer allem Verhältnis stehen wieder die „Festvereine“
mit ihren zahlreichen Funktionärenff). Alle praktischen Vereine, besonders
auch die der Kaiserzeit, agonistische, Alters- und Handwerkerkollegien be¬
gnügten sich offenbar mit einer bescheidenen Anzahl von Ämtern. Gewiß
war also, wie Zieharth behauptet, die Zahl der Beamten in den einzelnen
Vereinen nach deren Bedeutung und Mitgliederzahl verschieden. Doch sind
seine Worte für viele Fälle wohl eher umgekehrt zu nehmen, als er es
meint. Gerade die vergänglichsten Vereinigungen, die beispielsweise nur zu
einer Festfeier zusammentraten, zeigen eine große Fülle wenigstens von Kult¬
personal, während die bedeutenden, lebenskräftigen Kollegien der Kaiserzeit,
wie die Techniten, die Gerusie, die Neoi, die Gilden, in der Tat sich offenbar
mit einigen wenigen, dafür aher vollbeschäftigten Beamten begnügt haben.
Eine Geschlossenheit im Auftreten, wie der römische ordo decurionumf^'f)
stellte die Beamtenschaft eines Vereins in der Regel nicht dar (Ziebarth,
S. 149). Die beiden einzigen von Kornemann nachgewiesenen Fälle, wo
offenbar ganz unter römischem Einflüsse sich ein entsprechender Verwaltungs¬
körper herausgebildet hat, sind die esiivordvr) xqosSqCk der Purpurfärber in
Hierapolis (Z68b) und die ysQovGia bei dem ft sya evviqyiov vonSide(Z78)*f).
*) Über den icgoedgog s. S. 334, über dramatische Rollen S. 242.
**) A 7: vyvrpt7]g, tsgsvg ölu ßiov, iinaia rj TtSQL^Qlaxrgtu, 7caxy\Q öoyß.oivil'/.its Gvvutiov,
iTtTtog , Ö7ti&£trjg, abgesehen von den besonders organisierten Priesterinnen, darunter vier
besonders bezeichnete (S. 345 f.).
***) B 102: avvayayoi (und cpdoretfioi S. 356), icpvyvadris (S. 374, A. ***), isgice, yQau,[itttsvg,
voyotpvlag, ifxßtxog, isqo x7)Qvfg; B 105: piytTff) davilonrpunoiv, isgsvg, Trurr/n, üpyicaßdovyLGa,
2 aQyi&av&QocpÖQOL.
t) Pantikapaion: B 113—117: (hpevg), avvayayög, <pildya&os, xagatpildyadog, (xgay-
gaxäg); B 117 B H: (1.) (ytavvjfi avvoSov), away ., tptlay., itaqoap., (yga/igarEvg), (y/vu.-
vaaidgxng), (vsaviaxdQxng). Phanagoria: B119A: vccxöqog, isgevg, igoydatag, yQayyaravg,
<pildyu9og. Tanais: B 122—127; 129—133; 137—139; (L), (xati)t> ff.), avvayayög, q,Ouy.,
■zugacp., yvpv., vsav., (ygaiL^avsvg).
ff) S. 70ff. — B19a sind es z. B. mindestens 27 Funktionäre: (Uqsicc, s. S. 294,-A.*),
tsgsvg, ßiSvog, ysQOVG[iccg], gcpogog, votiocpvXaf-, yvvcaxo\yo\ybog , yt&gv%, (idvng, avXrirdg,
Y.i&ciQMira.g, 8i8a.6%ciXog, &g%itiy.T(ov , yXvcpsvg , xQvGcotcig, xlcoGtccg, izcaaviccg, 'tpiXivonoiog ,
xci&ccQTTjg , yQaiMxtsvg , QOysvg , avcxyvcaßtag , vnriQETag, aQTOHonog, Gxsrpavo-TtcoXvg^
pciyLQoq, ayctxtiv. (Über xaQvsovüv.ccg s. S. 898, A. f).
fft) Kornemann: Pauly-Wissowa IVj, Sp. 419f.
*t) ®i üe ßovXi] vicov (B 398 b) gab es wohl nicht, s. S. 386, A. f.
416 Viertes Kapitel.
Auch sonst tritt die 6vvaQ%ia*) nur selten und in späten, unter römischem
Einflüsse stehenden Kollegien hervor, wie z. B. bei den Iobakchen**).
Wenden wir uns nun zur Besprechung einiger die Beamten im allgemeinen
betreffenden Fragen, so weichen die Vereine in der von Ziebarth kaum be¬
rührten Bestellung der Beamten und Funktionäre vom staatlichen Vorbilde
meist ab. Es liegt ja auf der Hand, daß in diesen kleinen Kreisen, wo
es oft schwer war eine geeignete Persönlichkeit zu finden, das Los eine
sehr geringe Bolle spielte. Wird es doch zunächst bisweilen als besonderes
Verdienst gepriesen, wenn man sieh selbst zum Amte anbot***), es frei¬
willig übernahm (avd-aCQsxog A 49, Z. 12).
Die Bestellung durch das Los ( X«y%Aveiv ) finden wir im wesentlichen
auf die Einsetzung des Priesters und der Priesterin beschränkt. Erlöst wird
der Priester eines Thiasotenkollegs (A 17, Z. 13, 29) und regelmäßig die
Priesterin der Meterorgeonenf), gewiß, wie wir vermuten dürfen (S. 293), aus
den Ehefrauen der Genossen, da ja die betreffenden Gatten den Priesterinnen zu
assistieren pflegten. Ebenso wird der Priester eines bakchischen Vereins in
Tomoi exlostff), sowie einer in Astypalaia, bei dem schon die merkwürdige
Ausdrucksweise, wodurch er als von der Gottheit durchs Los ernannt be¬
zeichnet wird fff), auf eine gewisse Eigenart der Verhältnisse hinzuweisen
scheint. Zu dem Priester gesellen sich auch für die Bestellung durch das
Los in Athen die priesterlichen Unterbeamten, die isQoitoioC: bei Thiasoten
der Aphrodite *f) und anderen {A 15, Z. 38f.). Nur in einem Eranistenverein
der Kaiserzeit (A 50, Z. 37) werden alle Ämter als xhyicoxol xaxa I[ro]g be¬
zeichnet (agiEQaviöxtfs, y^a/xfiaxevs, xv.\xlai, evvSixoi) mit einziger Ausnahme
des itQOöxdxyg. Eine recht untergeordnete Bolle spielt, schließlich das Los
bei den Iobakchen. Hier. werden nur die Bollen des heiligen Dramas ver¬
lost**^ und, merkwürdig genug, für den Eukosmos die Wahl gelassen, ob
er erlöst oder durch den Priester bestellt wird***f).
*) B 79, Z. 19 ist hinter der Aufzählung der Beamten evvag%iag zu lesen.
S. über die 6vvag%lu Swoboda S. 142ff. Im andern Sinne, als Zusammenfassung eines
Beamtenkollegs (Swoboda S. 135ff.) steht owagylu 11 42, Z, B 3, 5; vgl. dazu die Zu¬
sammensetzungen mit avv, wodurch auf die Genossen des einzelnen Beamten hin-
gewiesen wird: evvicqonoioi (A 13b, Z. 29); ewatipelxital (A 20, Z. 2, s. S. 406, A. *);
ovvniivqidoL (B 349, Z. 16); [o]t 6VTmgo6\xa.xui\ v.ai ö GwJfpop(og) (P 65, Z. 12f.); avv-
diotKryzcd JT 23d, Z. 7; vgl. xov cvvc.n^avru tavxolg B 158, Z. 7f. — S. A. **.
**) A 59, Z. 18 avviBQSlg ao[v] (neben Priester: Gegenpriester, Archibakchos, vielleicht
Bukolikos, s. Dittenberger, adn. 14); Z. 30 ol ngosaxäzeg; vgl. Z. 12f. (S. 334), — S. B 97,
Z.12 ff. ol 7tnoG\ e]t)ü£vovtBg [reo ipoio. Vgl. besonders &g%ovx£g S. 361, A-t* (z. B. B267a,
dazu Ziebarth S. 149).
***) ß 240, Z. 8 f.: ysvo[(is]voi lxtin]vwi avxsndyyslxoi ; sie stehen freilich zunächst im
Dienst eines Damos (S. 165).
f) A 2b, Z. 4f., 10f.; e, Z. 5; f, Z. 4, [6], 13; g, Z. 6, 8, 16.
tt) ß 1.06, Z. 3: [ji}voxixbv la ßuzyoiGi Xayßov Gz£cpo[s].
tft) ß 227, Z. 4f.: &ztod£L%&£lg vxzu vag &sov bla xov yj.aoov iuQihc xcbv naxglcov D'ctbv.
*t) 13b, Z. 27 f.: izgoxsgov xs £ai[i£lj]Tr]g [yBjvöutvGg v.cd vvv IsgoxtoLog b[ay\wv.
**t) A 59, Z. 125 ff.; über die gewundene Ausdrucksweise s. Dittenberger, adn. 62. S. A.***f.
***t) A 39, Z. 136f. xÄTjgovß&a 1) xa&LGxoiGQ'cü vnb xov isg£tog.
Oröanisation. 417
Die Wahl der Beamten*) wird häufiger erwähnt als ihre Erlosftng und
war auch in solchen kleinen Körperschaften das Natürlichere. In Athen
sehen wir mehrfach den Tamias**), auch Epimeleteu***) und yga/xfiaxsigf),
vor allem aber besondere Kommissionenff) gewählt. Aus dem übrigen
Griechenland sind besonders die Familienvereine zu nennen, hei denen die
Wahl der Genossen ausdrücklich hervorgehoben wirdfff). Dazu kommen
der rhodische Haliastenverein*f) und eine kleinasiatische Genossenschaft
mit ihren Brabeuten (B 366, [Z. b 12]). Vor allem haben die dionysischen
Künstler überall in der Welt ihre wenigen bedeutungsvollen Beamten**f),
sowie ihre Gesandten***f) und Theoren (A 2 1 A, Z. 37) gewählt]-*). Aber
auch bei der Gerusie wird schließlich die Wahl der Beamten bisweilen
hervorgehoben ff*).
Über die Art der Wahl erfahren wir nur wenig. Immerhin ist es be¬
zeichnend, daß die großen, in der Öffentlichkeit lebenden Vereine die Wahl
durch Handmehr ( islqoxoveIv ) bieten (z/21A, Z. 37; jT23d,Z. 4), während
eine Privatgesellschaft, wie die Iobakchen, geheime Abstimmung (iptfrpco) bei
der Wahl ihres Tamias vorzieht ( A 59, Z. 145 f.).
Ein besonderer Modus der.Bestellung ist die Ernennung eines Beamten
durch einen andern (Maaß, S. 29, A. 10). In der Kegel handelt es sich dabei
um die Bestellung eines niedrigeren Funktionärs durch einen Oberbeamten.
So ernennt hei den Iobakchen (A 59) der Priester den suxoö.uog (Z. 136 £), die
Priester die t'jtjrot (Z. 143 £), und der xu/iias kann sich „auf eigene Gefahr“
einen Sekretär wählen (Z. 155 ff). Aber auch der Gegenpriester kann den
Priester ernennen (Z. 4 ff.) und umgekehrt (Z. 9 ff), und bei den Meteror-
geonen bestellt sich die Priesterin die Zakorosfff*).
*) Auch Mitglieder werden gewählt r 3, Z. 41ff., 47 (a. S. 300); vgl. N 85a, Z. 10, 15f.
**) A 16, Z. 3; 59, Z. 146 f. (algsißQ'töGav . . . il'rjfpn).
***) \A 21, Z. 2]; 17, Z. 5.
t) A 3e, Z. 22; 15, Z. 5; vgl. aigElaQ'at (Tamias) . . . ygapiucAa A 59, Z. 155.
tt) A 3 c, Z. 7f.; 71; 76 (s. g. 408).
ttt) Epiktetaverein (B 220): £y\S~\avEiazai (Z. 149), tniGGotpog (Z. 202 f., 268, 271, s. S. 369),
dgxvtrjn (Z. 221), yiiafiaarnrpvla^ (Z. 279, 286f.), Kommissionen (j&v&QEg Z. 219, 238, 244ff.,
vgl. atgsaig Z.249; &vrjg Z. 252f.). Verein des Diomedon (B 229): Epimenioi (Z. 65, 142f.).
Verein des Poseidonios (£308): im/njvioi (Z. 24). —Vgl. die Wahl durch Damoten: B 240,
Z. 17 (ßztuirvioi).
*t) B 267 a, Z. 20f,: o bl anyjrnivi.GzuQ nal xol doyovxEg oi xe fV[£]orc!)toTss Kal ol
ftxxd ravxcc &sl aigovpsvoi, vgl. Z. 71; xol äg/ovxsg ueI xol ev ugyai iovxEg Z. 29f., vgl.
Z. 55. S. das Geschlecht der Euthalidai (k vrjg) B 285, Z. 19, 19, 27.
**t) A [11, Z. 6] (kgsv g); 13, Z. 5 (1.), 22 (ßgyovxEg ); 23A, Z. 51f. (L); Kommissionen:
A2A, Z. 46.
***t) ri 2A, Z. 57ff., 66; 17, Z. 28, 35; 21B, Z. 40, 50; C, Z. 9 (fsl^^O-at); 8C, Z. 8(?)
t*) Auch von den tyrischen Herakleisteu wird ein Gesandter gewählt (£ 166 a, Z. 16).
tt*) V 23d, Z. 4; e, Z, 19 {$ioiK7\tai)\ 351, Z. h 1 ff. dcL',xv[oq:bgog] . .. {yxt aip^[(j£(3g]
GvvsSglov. Vgl. N 36, Z. 30f. u. 44b, Z. 2 yvfivaelag^og aigE&Elg.
ttt*) A 2 g, Z. 16 f. jt ttfhaxaxm ös i] &sl lavydvovaa ll:Qc[la gdv.a\yov £x xmv isgsi&v
\xmv\ ysy[o]vs[i]ä>x 7 c[q]6xsqov; vgl. h, Z. 23 ff., 28ff., 34f., 39f. — Untergeordneter Art
sind die bestellten Funktionäre B 24, Z. 41 f. (xuzaßxccG&xtoGav . . . ol isQElg roh? äva-
ygceipovxas). S. ngoGcagstrai B 319 C, Z. 7.
Poland, Gesell, d. griech. Vereinsweaens. 27
418 "Viertes Kapitel.
Für das Priestertum freilich gibt es noch zwei andere Möglichkeiten
der Bestellung. Mit seinem Charakter hängt es zusammen, daß es sich bis¬
weilen in einer Familie vererbte (s. S. 298ff.) Es war das fast selbst¬
verständlich in Familien vereinen. So läßt Epikteta den Sohn ihrer Tochter
das Priestertum übernehmen, im Todesfälle aber folgt immer der Älteste des
Geschlechts der Tochter nach (B 220, Z. 57 ff.); ähnlich war es im Verein des
Diomedon*) und des Poseidonios (z/ 308, Z. 19 f.). Diese Vererbung trat
aber auch in anderen Korporationen ein, besonders wenn eine Genossenschaft
durch das Verdienst einer Persönlichkeit ins Leben gerufen oder doch ge¬
fördert worden war, wie z. B. bei den Dionysiasten im Piräus, mochte nun
eine nominelle Wahl hinzukommen oder nicht**). Ausdrücklich wird
schließlich die IsQtaevvy den Nachkommen einer bestimmten Persönlichkeit
zugestanden bei den Lampadisten von Patmos***). Der andere besondere
Weg, ein Priestertum zu besetzen, war der aus staatlichen Verhältnissen so
wohl bekannte Verkauf (Stengel, S. 42). So werden Priestertümer auf
Lebenszeit im nikomachisehen xoiviv von Chalkedon verkauftj*), bei den
Korybantengruppen von Erythrai (B 344, Z. 95, 105), bei Mysten samo-
thrakiseher Götter von Kallatis (B 96) und bei den Kasosseis von Mylasaff),
aber auch die Gerusie von Iasos hat eine Uq coavvy auf diesem Wege auf
Lebenszeit (ßtog Z. 15) zn vergeben (JT23e, Z. 13ff.). In Kallatis wird
uns die Summe genannt, für die diese Pfründe verliehen wurde; sie betrug
7 Chrysoi 60 Chalkoi, die sofort erlegt wurden (Z. blöff.), während der Kauf¬
preis hei den Kasosseis in drei Terminen zu zahlen ist. In Erythrai wird
sogar die Anwartschaft auf dieses Priestertum zugleich verkauft fff), und
in Kallatis scheint dabei der Priester in Pension gehen zu können, *•{-).
Schließlich muß darauf hingewiesen werden, daß in der überwiegenden
Mehrheit aller Fälle von der Einsetzung der Beamten in ganz allgemeinen
Wendungen gesprochen wird, die wohl eher auf eine Wahl als auf eine
Losung hinweisen**f).
*) B 229, Z. 24 f. a[a]l 6 [n\QSG[ß]v[xaxog xax dvSqoyevstJav. Hier scheint zwar
zunächst nur vom Opfer die Rede zu sein. Vgl. Dittenberger adn. 16.
**) A 4a, Z. 20f. u. c, Z. 101: laßcov xr\v Isqscogvvtiv ; c, Z. 30 ff.: nsqi mv xal b
vofiog rav ÖQysmvav Halst nQtöx[ov u \xavjxa xov nQEGßvzazov rav vmv.
***) N 49, Z. 22 f.; tj 8s Isqsg)Gvv[ti egzco x&v dcp 9 ] f Hyriftdv8gov (S. 198, A. ff). Tat¬
sächlich lassen sich noch manche Fälle nachweisen, wo der Sohn dem Vater folgte
(S. 299, A. ff), vgl. B 88. Besonders üblich scheint dies bei den römischen Athleten
gewesen zn sein; s. H 43g, Z. 8f. : og -aal 8ta8oxog iysvszo xov ISlov naxqog; vgl. H 43e,
Z. 8; k, Z. 5 ; H 42, Z. A3: og xal 8td8oxog x fjg c£Q%iS()satßvv[?iff ansS£lx&r{\. Mutter und
Tochter: A 2h, Z. 43. S. dtct ysvovg S. 420.
f) B 418, Z. 2; vgl. Z. 3f. i[nl £oodg laj^o^ievog.
ff) B 316b, Z. 13ff. Auch wo, wie hier, nicht die Bemerkung ausdrücklich zu¬
gefügt ist, daß die Bestellung dadurch auf Lebenszeit erfolgte, ist dies doch anzunehmen,
fff) Dittenberger, adn. 8, und Wide, Berl. phil. Wochensehr. 1901, Sp. 549 f.
*f) Z. bll: TtQ0V7ta.Q%(üv isQSvg ; s. Ziebarth (S. 57, A. 1; 146) nach Herbrecht (De
sacerdotii apud Gr. emptione venditione p. 9).
**f) xad'iGxdvat (besonders als Partizip xaxacxa&sLg): A 2 c, Z. 3 (J^psta); g, Z. 16,
18; b, Z. 30, 34, 39 (£cbcopog); i, Z. 4 f. (yqafi^LaxEvg); 4a, Z. 20 (rafttag); b, Z. 35 (r,?);
Organisation. 419
Natürlich erfolgte die Besetzung einer Stelle in der Regel ans der
Mitte aller Genossen, wie dies namentlich für die Wahl besonders bei den
dionysischen Künstlern betont wird*). Es konnten aber ancb gewisse
Beschränkungen eintreten: bei den Meterorgeonen darf dieselbe Frau nicht
wieder zur Zakoros bestellt werden, bis nicht alle früheren Priesterinnen
an der Reibe gewesen sind (A 2 g, Z- 17 £). Auch die ixi(i7jvisLa im Epikteta-
verein, die freilich als eine Art Leiturgie anzusehen ist, wird erst einmal der
Reihe nach von allen Mitgliedern nach dem Alter bekleidet, ehe der Verein
etwas dazu gibt (B 220, Z. 134 ff.). Daß im Familienverein des Diomedon
(B 229) der vo&og von der Bekleidung der priesterlichen Funktionen aus¬
geschlossen war, ist schon erörtert worden (S. 299).
Die Dauer der Amtszeit beträgt hei Vereinen, wie im staatlichen
Leben, in der Regel ein Jahr, wie das oft ausdrücklich ausgesprochen
wird**), so daß man in älteren, d. h. in attischen und delischen Urkunden
auch das Datum angibt***). Eine merkwürdige Einzelheit ist die ausdrückliche
C, Z. 11 (t.); 18, Z. 3ff. (impsl'/ixat, yp.), 29 f. (S. 385); 21, Z. 5 (t.); 22C [Z. 6 f.] (S. 406, A.*);
34, Z. [5f.], 8 (r., yp. u. in.); 47 a, Z. 24 ( Uqsvg ); 56 [Z. 2] ( xqixai ), 8 (?); A lBß, Z, 25,
30f. (b). — JB 4, Z. 5 (L); 43, Z. 6 mit 8 (x.); 166a, Z. 46 (d'p^tfftaff., Taft., yp.); 185, Z. 4(t.);
186, Z. 14 f. (inLcxonog ); A 11 [Z. 8] (i. xal aycovo-d'Exrjg ); 16 A, Z. C 5f. (nav7]yvQtdQxat );
30, Z. 6f. (r.), 35 u. [42] (zfjg sixovog intGxdxrig), [36] (aqxovxsg), 38 (ypaftft.); N 49, Z. lOf.
(XQvGovopog). Vgl. xazdoxaGig (isqicog) B 315D, Z. 7 (staatlich?). — iv£Gxr][x6xsg] B 156b,
Z. 14 f. (inifitfv.); iv[s\Gxaxox£g B 267 a, Z. 20 (S. 417, A. *f). — dnoSsixvvvat : A 59, Z,
4, 10 (S. 417) (L); B 220, Z. 65 (avdqsg), 251f. (ar^p), 267 (intGGocpog, neben aipettfffat); 227,
Z. 4 (S. 416, A. fff); 343, Z. 4, 8; vgl. A 69, Z. 64 (dytovo^ix^g ); N 89 c, Z. 26 f. (icprjßaqxos).
— yivsG&ai, besonders das Partizip ysvotisvog (Athen u. Delos): A 2d, Z. 4 (r.); h, Z. 24,
29, 40 (tigsia)', 3 a, Z. 2 ( hup .); 13 a, Z. 3f. u. b, Z. 27 f. (int{i., s. S. 406, A. **); 13 c, Z. 45 f.
(isgon.); 19, Z. 14 f. (tapftat); 32, Z. 2 (r.), 5 (ispOTC.); 56, Z. 12 (x.); 66, Z. 5 (int(L.); £165 a; b;
191—197; (• magistri ); 240, Z. 8|f. (int^v. s. S. 416, A. ***); 373, Z. 1 ([ffw*]™??); A 5, Z. 13
(int^i.); 13, Z. 10 (aycovoft.); 49, Z. 9 f. (ifpfvg); N 128, Z. 3 (apyvporaft.). Häufig sind
auch allgemeine Wendungen, wie oi (asi oder ixdozoxs n. a.) ytv6{isvot (ysvo^svot): A 19,
Z. 14 f. u. 2 h, Z. 40 f. (IsQStai ); 22 A, Z. 12 ( Isgon .); B 24, Z. 7 f., 23 (tapats); 226, Z. 2
(yvfivaa., staatlich?); 319, Z. 14 (*., staatlich?); All, Z. 26, [27] u. 12, Z. 17 vgl. mit Z. 26
(dycovoft.); 418, Z. 8 (?); J 1 57 c, Z. 22 (xax 9 ixog) u. W40a, Z. 10f. (yv^tv. ?). — 6 ... dsl Iv
uQZlyt' ] A 31, Z. 23 (yp.) — 6 (a«t) iGÖpspog: A 47a, Z. 36 (tr.); 59, Z. 149f. (r.). —
o xazaxvyxdvcav B 22Ö, Z. 144, 148 (ccqzvz^). — cd asi dvxixvyxdvovGai B 25, Z. 9 f., 36 f.
(iigstai). — Vgl. 6 int rjQcaov xaxaUcp&sig A 50, Z. 39 (S. 420). Unklar ist die Wendung
[xov xa~\iLisvGavxog 8id8o[xov\ (A 56, Z. 11).
*) i£ savxdiv A 2A, Z. 53, 58; 23 A, Z. 52; [^| avx~\S)V t&v t^%vvt\mv z/2lC, Z. 10;
ix ndvxcav xä>v xsxvix&v A 21 A, Z. 35; B, Z. 40; s. außerdem die Familien vereine
(i| avx&v oder iavxmv)] B 220, Z. 65; 308, Z. 2; vgl. B 229, Z. 142 f.
**) exdaxov xov ivtavxov A 1A, Z. 19f.; xax ivtavxov A 19, Z. 15; 50, Z. 37
(xaxa ?[ro]g); B 185, Z. 4f.; 229, Z. 64; 308, Z. 24; [365, Z. 12]; 366, Z. b 12f.; 384, Z. 12f.,
13f.; A 11, Z. 27 (x. s'xaGxov £xog) ; 13, Z. 22; vgl. 12, Z. 25f.; iV'40a, Z. 10f.; tw iv. ...
zfjg ccq%?is B 393, Z. B2f., C 2, D 2; vgl. B 25, Z. 8; ^30, Z. 7; A 11, Z. 9 (iv ra avxm
%xst); A 2c, Z. 7, 9 (i<p savxeov); 2 h, Z. 25 (avv8is£ayaysiv ... xov iv.; A 7, Z. 37 (nQÖg
ivtavxov ); 22, Z. 8f. (iv zm iv.); Z 97, Z. 7f. (nQoaxdxr\v xov ixovg). S. die Wendungen
mit bestimmtem Datum (folg. A.) sig xov iv. (A 2e; f; g; [1]; 3b; 21), iv t<5 i. (J5194;
197; A 5, Z. 5f.), xov L (A [22C, Z. 15f.]; 56, Z. 6f.), naqa x. [£]? ^434, Z. 7; £461, Z. ll
***) A le, Z. lf.; 2e, Z. 6; [f, Z. 4]; g, Z. 8f.; h, Z. 24; 1, Z. 2f.; 6 E, Z. 2f.;
3a, Z. 2 f.; b [Z. lf.] mit Z. 8; 15, Z. 6f.; 16, Z. 3f.; 17, Z. 5f., 29; 18, Z. 4f.; 21, Z. 6 f.;
27*
420
Viertes Kapitel.
Organisation.
421
Bestimmung der Iobakchen, daß der Tamias stets auf zwei Jahre zu wählen
ist (dg diaxiuv A 59, Z. 145 f.). Bezeichnenderweise machen auch hinsichtlich
des jährlichen Wechsels im Amte die Priester eine Ausnahme. Wie sie oft
ohne Wahl zur Übernahme des Amtes berechtigt sind, wie sie gelegentlich
das Priestertum auf Lebenszeit kaufen, so ist auch sonst der isQevg und die
Uqsiu äia ßiov weit verbreitet; sie werden angetroffen in Athen*), Megara
(B 2A, [Z. 5]) und Argos (B 4, Z. 5), in Kallatis (S. 418) und verschiedenen
Städten Kleinasiens**), aber auch bei den Dionysischen Künstlern und den
Athleten der Kaiserzeit***). Von anderen Ämtern diu ßiov haben wir in
Attika bezeichnenderweise nur geringe Spuren; wir treffen die Zakoros der
Meterorgeonen (A 2h, Z. 35, 39) und den Aufseher (s. S. 457) bei dem
Heroon eines Eranistenvereins der Kaiserzeit (A 50, Z. 38 f.). Auch ander¬
wärts haben wir es oft mit der Religion nahestehenden Ämtern zu tun: mit
einem <xQ%i[i[y]0['t}iis in Nikomedia (B 417, Z. 4), mit dem [egoipuvzinv in
kleinasiatischen Kollegienf). Aber es finden sich auch lebenslängliche Ver¬
einsleiter, wie der evvciycoyevg in Delos (jB 184, Z. 2, s. S. 357) und der
XQoßrd-crje einer Kaufmannsgilde von Amastris (2S81A, s. S. 365, A. **). Dazu
kommen: ein filöniiog in Tomoi (B 102, s. S. 412), ein jiccQatpiXdya&og in
Pantikapaion (B 117 C); die Gerasieff) bietet in Nikomedia einen yQccfi-
fiarsvg (F 50a, Z. 12), in Nikaia einen [e]x[ß]ixmv (F 48b, Z. 12), die
kaiserliche Synodos der Techniten vielleicht einen [6vv(\tfyo$og (A 64, Z. 11),
während auf den kaum völlig hierhergehörigen ^vdxaQxvs did ßiov schon
eingegangen werden mußte (S. 361).
Eine verwandte, aber seltnere Wendung, die zugleich die Vererbung
(S. 418) des Titels mit ausdrückt, ist die Phrase Siä ysvovg, die nur bei
einem staatlichen (S. 340, A.***) Priester (A 43 B, Z. 7 f.) und bei einem
Xystarchen (H 10, Z. 8) bezeugt ist fff).
Wenn nun aber auch ein Amt nur jährig war, so kam es doch in den
Vereinen gewiß viel häufiger als in den Staatsgemeinden vor, daß bei dem
22C, Z. 15 f.; 34, Z. 8 (vgl. 9); 47a, Z. 13 f., 16 f., 19 f., 21 f., 24 f.; 56, Z.5; 66, Z. 5f.; 74;
B 165b; 168b; d; f; 180a; f;. 194; 195; 461, Z. 1 f.; J 5, Z. 12f. Über AZi s. S.421 A. **.
*) Priester: A 4e, Z. 34; 7, Z. 10; Priesterin: A 7, Z. 68 ( Isqslcc ’OqcUag) (andere
Priester in diesem Vereine waren schwerlich lebenslänglich, wie Dittenberger adn. 21
vermuten möchte).
**) B 326, Z. 2f. (Ephesos); 418, Z. 3 f. (Chalkedon) u. a. s. S. 418; Z 76 a—e (Sura).
***) A 49, Z. 9 ff. y£vo^isvo[g] IsQEvg %aTcc to i£ifg tilg %a.l &q%isq£v g tov Ka^yefiövog
Alovvgov dicc ßiov, hi de j lal tsl^ti^els aQ%i£Q£vg M. Avq. ’Avt. 2sß . %al vTtOG%6iLsvog
ccv&cuQETog Kal ravtriv tt\v ctQ%iSQG}(SvvT}v dia ßiov iTUTsXslv. s. A. fff.
f) B 438, Z. 7 f.; A 45, Z. 4 (S. 396, A. *).
ff) Unsicher ist T 48 a, Z. 9 ([. . Kovvrog Sia ßiov) ; E 75, Z. 14; über ySQcaov Siä
ßiov (r 66, Z. 7) s. S. 99, A. **.
fff) Über den dia yivovg B 315, Z. 3 s. S. 344. Der Sich yivovg
tov Kuftriysfiovog] Avovvoov, mit dem es die tanzenden ßowaoloi in Pergamon zu tun
haben (J3 398 c, Z. 4f.; vgl. b, Z. A 2), ist gewiß ein öffentlicher, anb yivovg s. S. 421, A. fff.
— B 349, Z. 2f. (Smyrna): vjiifeodös ysQO'Uömg] TiQoyovav. S. die Phrase dtä navtog
rov ai&vog ( uq%i8qev£ S. 344) A 69, Z. 26; di ai&vog N 109 f, Z. 19 {yv^iv.). — Über ein
sich vererbendes Aufseheramt (B 229) s. S. 457.
Mangel an geeigneten Persönlichkeiten ein auf ein Jahr gewählter Beamter
länger im Amte blieb (S. 338). So verwaltete begreiflicherweise ein Tamias*)
oder Grammateus**) oft mehrere Jahre hintereinander (xXdco IVij) sein
Amt***). Besonders wollte oder konnte man wohl bisweilen einen Vereins¬
gründer nicht von der Spitze des Vereins entfernen, wenn er gern blieb
(ixsjisivsv), wie der Archeranistes der Artemisthiasoten (A 47 a, Z. 12 £), der
außer diesem Amte viermal hintereinander das Amt des Schatzmeisters über¬
nahm. Aber auch sonst wird eine wiederholte Bekleidung des nämlichen
Amtes noch oft erwähnt, wobei es sich vielfach um eine zusammen¬
hängende Dienstzeit handeln wird. Zahlreich sind die bezeugten Fälle
einer zweimaligen Bekleidung eines Amtes aus allen Gegenden der Griechen-
weltj'). Aber auch das dritte Mal ist der ygayLiiaxevoov eines delischen
Vereins (B 184, Z. 3), ein &QxieQsiig der kaiserlichen Techniten (A 54, Z. b4,
ein Priester des Sauazos (B 446 b), ein [idysiQo g eines lakonischen Festvereins
(S. 72) im Amte (B21), das vierte Mal ein Epimelet der attischen Synodos ff),
das sechste Mal der Vorstand der ßcupelg in Thyateirafff), das vierzehnte
und fitnzehnte Mal ein ägyptischer Prostates (B 453), wenn hier nicht
etwa eine Zeitangabe (s. S. 419, A. ***) vorliegt. Die höchsten Zahlen von
Dienstjahren aber erreichen der gefeierte Dionysodoros, der es als Archeranist
bei den rhodischen Haliasten auf mindestens 23 Jahre (B 267a, Z. 108) und
in derselben Stellung hei den Paniasten wenigstens auf 18 Jahre brachte
(Z. 83)*f), und Aur, Nikomachos, der bei den Iobakchen 17 Jahre Gegen¬
priester und 23 Jahre Priester gewesen ist**f).
Die Rechte der Beamten waren, wie schon Ziebarth betont hat, gewiß
meist Ehrenrechte, die in Behränzung***f) und Einnahmen aus den Opfern
*) A 2d, Z. 5; 4a, Z. 20.
' ) A 3e, Z. 22 f. (cäg. \izti icXsLova V] er?;); 21, Z, 8, 13. Auf eine dauernde Be¬
kleidung des Amtes weist auch wohl die Wen dun er nctxc£fixtx&Ets <5 e v„ct\ yg. vzt ocvvüv
tato esoUvov kqxovxos (A 2i, Z. 4f.) hin. Vgl kUovcmis A 34, Z. 5ff. (x., y e ., inig..).
***) Z40a, Z. 5 ff. (Thvateira): ixtiiiXr}^£v{x^cc tov xaiv ßezcpicov i-nyov [fJoJUdjug, —
Vgl. die Wiederholung in der Bekleidung von Opferfunktionen B 20 a—c (Foucart) u. a.
f) Attika: A 2 f, Z. 5f. (Uqsux)-, 7, Z. 60 (ixguxafihri xo ß’)- Theben: B 39, Z. 2f.
(Uixogsveug). Delos: B168a, Z.5 (&Q%i&iaaixsvwv). Smyrna (S. 370): B 351A (xgvrctvivaiv).
Pergamon (S. 35): [B 400, Z. 5] (ygaji[iux£vav). Apollonia: B 387, Z. 6 ff (isgevs, staatlich?).
Ägypten: B457 A, Z. 2f. (ngoexaxijaag). Reichssynodos der Techniten: A 49 (s. S. 420, A. ***) ;
E, Z. llf. (&q%wv); 72, Z. 17f. (yga/x/iaxsve). Gilden: Z 67, Z. 6, s. S. 157, A.* (uq%o>v
[otwsdji'Jor); 85, Z. 14ff. (vier ya.). Genossen des Gymnasiums: N 63c, Z. lff. u. 104,
Z. 5f. (yg.). — Staatlich: Z 10, Z. lf. (Priester).
■ff) A 5, Z. 12 (das dritte Mal), 33f. (ßiuG erg iv(ov ffs avtbv xmv xs%vixwv TukXiv
xo xix clqxov vxto^xtvai).
fff) Z 40 d, Z. 4 ff.: iti.ax r; (iay/zvov xov i-gyov fic/jytcvv izr'o ysvovg xo xxxov.
*t) Auch die Zahl der Mitgliederjahre wird bei den Haliasten einmal heryorgehoben
(B 267 a, Z. 3 f.): ftscysrfag] xov y.or.vov igavigayv l'r r t xgiunov ra.
**f) A 69; Z. 5 ff. — Nicht ganz hierher gehören die wohl offiziellen Gymnasiarchen
(F 89c: das 2. Mal; IV 49, Z. 8: das 7. Mal) und Agonotheten (zf 21, Z. 6; das 3. Mal; 64,
Z. 15: das 5. Mal, s. aber S. 400, A. *f). — Auch der n poora[?)s] tov i-Jtfit ieqov ivmv
efooGi (irjv&v TSGGaQ[(ov] (B 464 A) braucht nicht einer Genossenschaft anzugehören.
***f) pi eger Amtskranz ist bisweilen nicht sicher von dem Ehrenkranz (§ 3) zu
422
Viertes Kapitel.
Organisation.
423
bestanden. Gelegentlich befreit auch die Bekleidung eines Amtes von der
der übrigen (B 2A, Z. 6f.). Wie die große Zahl der Ehren, die gewisse Be¬
amte erhalten und auf die sie bisweilen geradezu Anspruch erheben dürfen*),
auf die Wertschätzung der betreffenden Ämter hindeutet, ist schon gezeigt
worden, die Ehren selbst sind noch zu besprechen (§ 3).
Der Name für die Opfersporteln ist IsQmßvva oder ysyr]**). An ihnen
ist fast ganz ausschließlich die Priesterschaft beteiligt***), nurf) im Verein
der Epikteta (B 220, Z. 197 f.) und des Poseidonios (B 308, Z. 44) werden
auch die «rifiijvioi bedacht. Von attischen Vereinen kommt vor allen der
der Bendis in Frage, bei dem die Sporteln nnr von den nicht dem Verein an-
gehörigen Opfergenossen (idiätai) entrichtet (S. 247, A, *) und sinngemäß
zwischen Priesterin und Priester verteilt werden (A 2 a, Z. 2 ff.); auch bei der Ver-
einigung des Men sorgt Xanthos für den Tisch des Gottes, d. h. für den
Priester (Foucart S. 122). Anderwärts treffen wir besonders hei den Familien¬
vereinen, bei dem der Epikteta (B 220), dem des Diomedon (B 229) und
dem des Poseidonios (B 308), genaue Bestimmungen. Dazu kommt der Verein
von Ckalkedon (B 418, Z. 4f.), die milesische Sängergilde■(■■)•) und die Kasosseis
von Mylasa (B 316 b, Z. 3 ff.). Die Darlegung aller Einzelheiten würde zu weit
führen; nur soviel sei hervorgehoben, daß trotz mancher Verschiedenheiten
sich auch gemeinsame Züge beobachten lassen. So ist fast überall fff) ein
Schinkenbein (xcal-tj, öxdXo g) und das Fell (Sdyfia) die Hauptsache. Die
untergeordneteren Epimenioi hingegen erhalten im Vereine des Poseidonios
nur Köpfe und Füße (B 308, Z. 44).
scheiden; s. B 96, Z. b 7 ff. vgl. mit Z. b 13f.; 106, Z. 3 ([ivGxixbv . . . ßxscpog). Vgl. (?)
öt scpo'vovß&cti . . . xov ßvvccycoysoc B 449, Z. 9 f.
*) S. über die Priesterinnen der Meterorgeonen: A 2 g, Z. 15 (xov slfhafievov tnca-
vov)\ i, Z. 27 (o xccv wxl xccg IsQsiccg). A 47a, Z. 36f.: 'Kce&as xai ol Ugsig nui b &Q%£~
QCtviütris. S. A. ®*.
**) S. Stengel: Hermes 1896, S. 640; Schoemann-Lipsius II, S. 447, A. 5; o. S. 258.
i.: A 2a, Z. 6; s. offizielle Verhältnisse: F23e, Z. 3, 15; f, Z. 19. Vgl. die
ovva bei den Demotioniden (A 8, Z. 4). Anders B 229, Z. 147, s. S. 347, A. ** — yiqr\:
B 229, Z. 39 f., 102 f. (im Werte von 8 Dr., s. S. 247, A. **); (Ab 9, Z. 121) s. S. 269;
lofeiq 3. A. ff.
***) A 2a, Z. 4 ff.; 229, Z. 39 f.; 308, Z. 38ff.; 316b, Z. 6ff; 418, Z. 4f.; r23e;
f (A. **).
f) Auch die halboffiziellen Verhältnisse der milesischen Sängergilde kommen in
Frage (A. ff).
ff) B 319 C, Z. 43 ff.: Der Keryx bekommt hier eine Xoit-ig G7tlay%vcov (S. 258, A.fff)
und hat sich eine Tracht (< poga) Wein nach einem kühlen Orte zu schaffen, während der
Priester dem auAos ein Mahl und der Aisymnetes ein Frühstück liefert (s. Wilamowitz);
s. die allgemeinen Bestimmungen über die 6xscpav7](p6QOL Z. 8ff., über den Aisymnetes
Z. 17 f.
fff) A 2a, Z. 4ff.; B 229, Z. 41; 316b, Z. 6, 8f.; 418, Z. 4f. Vgl. die Leistungen bei
dem Verein des Men A 51a s. S. 264, A.*f. Im halikarnassisehen Familienverein (B 308,
Z. 44 f.) werden die Felle zugunsten der Kasse verkauft. Dafür bekommt der Priester
außer der xajXfj noch den vierten Teil der ßitXdy%va (Z. 38f.); vgl. die Epimenioi im
Epiktetaverein (B 220, Z. 196 f.) und die Verhältnisse bei der milesischen Sängergilde
(319 C, Z. 38 f.).
Gehälter*) gab es auch bei Vereinen in der Regel nicht. Der einzige
interessante Fall, wo einmal ein Sold erwähnt wird (s. S. 435), der aber dem
Vereine wieder zugute kommt, findet sich am Ende des vierten vorchrist¬
lichen Jahrhunderts bei Thiasoten des Piräus (A 15, Z. 17). Erst bei der
Gerusie von Magnesia a. M. (T29c) werden bestimmte Einkünfte drei Beamten
zugewiesen, für die sie aber Leistungen zu bestreiten haben, wie ja schon
dem Priester im Verein des Poseidonios die Nutznießung ( xaQxevuv ) einer
Stiftung zustand, damit er für die Opfer sorgen konnte (B 308, Z. 18 ff).
Oft tritt in der Kaiserzeit eine merkwürdige Umkehr der uns natürlich
erscheinenden Verhältnisse ein. Man hat sich so an die Leistungen der
Vereinsgenossen gewöhnt, die sie aus ihrem eignen Beutel bestreiten, daß
man jetzt von den Beamten geradezu finanzielle Opfer fordert, die doch nur
der Befriedigung der Genußsucht dienen. Das beste Beispiel bieten die
Hymnoden von Pergamon (B 393) mit den genau geregelten Leistungen für
verschiedene Feste (S. 265). Aber auch bei den lobakchen (A 59) und ander¬
wärts gibt es für die- Beamten nicht nur Verpflichtungen zur Lieferung des
Weines**), sondern man fordert bei den lobakchen beispielsweise das Öl
vom Tamias (oi'xo&ev), w;ofür ihm die früher übliche Spende erlassen wird
(Z. 150 ff.), wie anderwärts Opferholz u. dgl. (S. 258, A **).
Zum Schlüsse sei darauf hingewiesen, daß es für Vereinsbeamte, soweit
wir sehen, zwar keine Dokimasie gab, wohl aber wird gerade in den ältesten
attischen Vereinen die Rechenschaftsablegung nicht selten erwähnt***).
§ 3. Ehren.
Auf keinem Gebiete der Tätigkeit läßt sich das Verhältnis der Genossen¬
schaft zur Gemeinde und die Mannigfaltigkeit der Entwicklung im Laufe der
Zeiten besser beobachten, als auf dem der Ehrenverleihungf).
Zunächst ist ja hervorzuheben, daß unsere Inschriften in bedeutend
überwiegendem Maße Ehreninschriften sind oder doch in zweiter Linie auf
die Verleihung von Ehren Rücksicht nehmen. Die landschaftlichen und
zeitlichen Verschiedenheiten, soweit solche auf diesem an sich gleichartigen
*) Daß Tagegelder für Gesandte auch bei Vereinen üblich waren, möchte man
daraus schließen, daß die tyrischen Herakleisten einen Genossen rühmen, weil er aus
seinen Mitteln (danavtöv in %mv idttav) eine Gesandtschaft bestritt (B 166a, Z. iS).
**) S. 262 ff. — Über die lobakchen S. 266.
***) S. darüber Ziebaith S. 148 f. — Vor allem kommen attische Vereine in Frage
mit der Wendung loyos (löytffftoi) xal sv&v-pcu A 3e, Z. 26 f.; 15, Z. 9f.; 18, Z. 16 f.;
22, Z. 6 f; ev&vvca A 34, Z. 6 f.; X6yo$ A 71, Z. 9 (spezielle Rechenschaftsablegung wegen
eines Baues); B 308, Z. 46 (vor dem Volke). Über die Xoytatai bei den Haliasten s. S. 378,
Einen Verweis auf die Akten , die bei dieser Gelegenheit wohl angelegt
wurden, haben wir bei den Dionysiasten des Piräus (A 4c, Z. 20f.).
t) Auch Ziebarth betont die Wichtigkeit dieser Frage für die historische Ent¬
wicklung (S. 164 ff.). Seine Angaben jedoch, die in ihrer andeutenden Weise gelegentlich
hinter der Darstellung von Foucart Zurückbleiben, leiden überdies an der Ungenauigkeit
seiner Zitiennethode. Bisweilen begnügt er sich sogar, Foueart oder Luders anzuführen,
ohne seine eigenen Zusammenstellungen zu berücksichtigen.
424 Viertes Kapitel. ' $
Gebiete zu beobachten sein werden, erstrecken sieb auf das Sachliche wie
nicht minder auf die Formulierung der Urkunden.
Im allgemeinen läßt sich erkennen, wie gerade in dieser Frage, mehr
als in allen andern, der Staat oder die staatliche Korporation vorbildlich
wurde, es fehlt aber durchaus nicht an mancherlei Anzeichen einer selb¬
ständigeren Ausgestaltung. Für die Vereine des zweiten Typus freilich, die
erst in der römischen Kaiserzeit im engen Anschluß an das munizipale Lehen
der Städte sich bildeten oder doch bedeutsamer entwickelten, gibt es auf dem
Gebiete der Ehrenverleihung nach Inhalt und Form der Urkunden kaum noch
Unterschiede von der entsprechenden hei staatlichen Korporationen. Es ist
das um so selbstverständlicher, als diese Kollegien des zweiten Typus hei der
Ehrenverleihung oft vom Staate ganz abhängig erscheinen. Sie gesellen
sich nur selten der Staatsgemeinde in etwas selbständigerer Weise zu*),
meist erscheinen sie schon in der Beschlußforme] mit den staatlichen Potenzen
von vornherein eng verbunden. Besonders gilt das von der Gerusie und den
korporativ in den Gemeinden auftretenden, aus der Fremde, namentlich aus
Italien, stammenden Kauf leuten. Die Formel dieser Ehrenbeschlüsse aber pflegt
in der Weise verschieden zu sein, daß in der Regel in dem einen Falle Rat
und Volk**), hei den Römerkonventen nur die Volksgemeinde (dijfiog, xoXig)
genannt wird***). Wenn wir nun sehen, wie neben den meisten Kollegien, vor
allen neben der Gerusie, die ßovXrf fast konsequent genannt wird, neben den
korporativ auftretenden Kaufleuten ebenso in der Regel fehlt, so handelt es sich
hier gewiß nicht um bloße Zufälligkeiten: sicherlich hatte die festgeschlossene
Gerusie neben dem Rate der Gemeinde einen ganz andern Einfluß auf das
Zustandekommen des Beschlusses, als die nur in lockerer Verbindung unter¬
einander stehenden fremden Kaufleute einer Stadt, die einfach dem von der
Staatsgemeinde gefaßten Beschlüsse beitraten.
Wenn nun freilich auch in allen diesen späten Ehrenurkunden die Ge¬
nossenschaften neben den Staatsgemeinden auftreten, so ist dies nicht un¬
bedingt als Beweis für ihren durchaus staatlichen Charakter anzusehen, da
sich ja gerade auf dem Gebiete der Ehrenbezeigungen in diesen Zeiten die
Grenzen zwischen Staat und Privatleben zu verwischen beginnen. Wird es
doch auch Sitte, die Ehren von seiten des Staates nur zu beschließen und
*) N 42 a; 128. —- K 82 h nennen die %Qciyy.civ£v6[isvoi 'Patpaioi dieselbe Ehre noch
einmal, die der Demos auf der betreffenden Inschrift vorher verleiht; umgekehrt wird
offenbar auch einmal das Volk erst nach der Gerusie zugefügt; P 61, Z. 7 f. [dfioim s de xal
6 dfjiios itSL[i7iG£v ktX.). Vgl. .N 98a, Z. 20ff.
**) P 25g; h; i; k; 25a; [d]j e; [f]; 26a; h; [d]; e; f; g; i; [k]; 1; m; n; 28B;29b;
g; 30d; e; [fj (auch hier sind gewiß die Staatspotenzen zu ergänzen); g; 31a; b; 33;
11 c; e; [fj; 42a; [44a] (?); 57g; [68]; 69a; b; d; [e]; g; h; [i]; [83a]; b; 84Aa; b; c;
d; e; f; g; h (vgl. P 31b; e); IV42b; [66]; d 48; 49B; [C]; D; 68; ff23 A; B 354a; [b] ;
Z 71; 72a; b; [c]; E 81a; b; c; d; 81F; 84b. — Die Ergänzung [fj ß. xal] fl y. [P 26c]
erscheint recht zweifelhaft.
***) »Oljs; E 14; 15; 18; [P 30b], — dijfios: [r30c]; [36]; 51a; b; 81a;E 20; 31a;
b; N 54c (über Delos s. S. 110, A.**); E 70b; c; d; e; f; [74a]; 77; [78]; 79b; 81e; 8lC;
G; 82a; b; [c]; d; e; i; f; g; vgl, 74 b; Z51;^70; JV 67; 96a; 107. ßvvxag P 26 h.
Okgakisatioh. 425
die Ausführung des Beschlusses einzelnen Privatleuten, besonders Verwandten
des Geehrten, zu überlassen*), ein Brauch, den natürlich auch die Genossen¬
schaften der Zeit vom Staate übernahmen**). Anderseits konnte auch bei
staatlichen Beschlüssen eine Korporation als exekutierende Stelle statt einer
Einzelperson auftreten***), und schon aus diesem Grunde mag oft eine
solche Körperschaft direkt neben der Staatsgemeinde in den Ehrenbeschlüssen
genannt werden. Durch dieses Zusammengehen aber der verschiedensten
Korporationen miteinander oder mit der Staatsgemeinde erzielte man größere
Volltönigkeit der Ausdxucksweise und gelegentlich wohl auch Verringerung
der Kosten f).
Es ist aber für diese späten Beschlüsse noch an eine Unklarheit
der Ausdrucksweise zu erinnern, ehe wir die einzelnen Ehren überblicken.
Groß ist die Zahl der Inschriften, die nur die ehrende Körperschaft und den
Namen des Geehrten, bisweilen unter allgemeiner Betonung der Ehrung
(ets^ßev u. a.), nennen. Oft wird es durch weitere Bemerkungen deutlich ff),
daß es sich hier um die typische Erscheinung der Spätzeit, um die Aufstellung
des Bildnisses handelt; in vielen Fällen haben wir es aber gewiß nur mit
einer schlichten ehrenden Erwähnung zu tun; ja es werden auch manche
dieser Urkunden als einfache Grabinschriften anzusehen sein.
Schließlich ist es für den immer mehr sich steigernden Prunk der Spät¬
zeit bezeichnend, wie im allgemeinen von diesen Ehren gesprochen wird.
Heißen sie in den älteren Urkunden „entsprechend“ und „geziemend“, so
werden sie in den späteren als die „ersten“, „größten“, „schönsten“ usw.
gepriesenfff).
Unter allen Ehren treten zwei Haupttypen hervor, die in den ver¬
schiedenen Zeiten eine verschiedene Bedeutung gehabt haben: der Kranz und
*) loh vergleiche aus dem reichen Material nur Inschriften, die zugleich für unsere
Frage Bedeutung haben: .B 354a; b; P26d; e; m; 41b; 83b. S. S. 408, A. **.
**) P 18c; 45a; Z 40b; 48; 73; N 126; E 24b. — Vereinzelt sehen wir in älteren
Zeiten die Bekränzung nicht vom Vereine, sondern nur von einer Anzahl Mitglieder
(über A 12 s. S. 20), z. B. Beamten, ausgehen, die ihren Genossen bekränzen (B 168, s. S. 356).
***) Z7l; 72 a; b; c (ward rf/g itölews tprjrpioaa ); 83, Z. 2 (xazä ra öotavra rf t ß. «.
x(p 5.): E 21a; b; N 125. Privatmann und Korporation erscheinen vereinigt: P39a.
f) Wenn daher solche Korporationen in Ehrenbeschlüssen allein auftreten, so be¬
tonen sie bisweilen, daß die Ehren aus „eignen Mitteln“ bestritten wurden: PS5f; 38;
79a; vgl. Z 71; 72a; b (A. *).
■fl*) Es ist oft im weiteren Verlauf der Urkunde von der uvccGzuGig (dvd&sGLs) die
Rede. Daß freilich die Aufrichtung der Statue nicht die einzige Ehre ist, auf die solche
allgemeine Ehrenurkunden hinweisen, lehren manche Wendungen (vgl. P84Aa; c).
ttf) xa&rjxovaai. A 47a, Z. 29; nQoaijxovGai A 2A, Z. 55 (xdgixs s Ditt.); 69, Z. 25;
TtQpitovGai d 33, Z. 13; 64, Z. 12; P 84Aa, Z. 4; agfio^ovßat B 187, Z. 11. — TtQGirm
T [26e, Z. 3]; aqwrm E81b; xdXlwxai A 68, Z. 4; r26m; fisyiatui P28e, Z. 17f.;
KQ&zca xd i fLiyiatm P 26a; xdlherca xal piyierai F 26b; [ff 20]; x. x. ji. %. xgwrai N 87a;
fi. x . ££c uqsvoi P25a, Z. 2f.; n&Gca r83b, Z. 8; dwjifejxsis xax ütoj d 48, Z. 3f. Seltener
wird in Inschriften des späteren Typus nur das Geziemende (a£tai xal ave:[Xoy]ovGai
F 26 n, Z. 12 f.) hervorgehoben, wie nicht oft ein überschwänglicher Ausdruck in älteren
Urkunden sich findet; vgl. B 364, Z. 12: [r ijiäv ö]lo (ispf-ia; 187, Z. 28f.: xi]v [äiSoiihriv
ubLiLvrfjötov % ; ff 17, Z. 16: 7r.(lß[aig zuig] xsipalg adtovieug xal ijpcoi'x[a]fs (S. 433).
426
Viertes Kapitel.
Organisation - .
427
das Ehrenbildnis. In den älteren, einfacheren Zeiten stellt der Kranz im
Mittelpunkte, in den späteren das Porträt*).
Vor dem Kranze wird von Foucart, dem sich hier Ziebarth anschließt,
als besondere Ehre einfachster Art die Belobigung angeführt. In der Tat
ist es ein ganz fester, fast ausnahmslos**) zu beobachtender Brauch der
attischen Ehrenbeschlüsse, die Bekränzenden zunächst zu loben***), wie es
auch anderwärts die Regel istf). Aber es handelt sich dabei meist
auch in Attika mehr um eine rein stilistische Wendung, die den Übergang
bildet von der Aufzählung der Verdienste zu der Erwähnung der beschlossenen
Ehren ff). Erst die Eitelkeit späterer Zeiten hat diese Belobigung zu
einem besonderen feierlichen Akt gemacht und unter der substantivischen
Bezeichnung ixawog den andern Ehren gleichgestellt. Es ist nicht zu ver¬
wundern, daß der sxaivog gerade von den rhodischen Vereinen zuerst aus¬
drücklich beschlossen wird, bei denen ja auch sonst die prunkende Phrase
eine solche Rolle spieltfff). In derselben Weise, wie der «r ccivog unter den
Ehren aufgezählt wird, findet sich vereinzelt auch der votierte Dank g)
als besondere Gunst ihm ausdrücklich vorausgeschickt *f). Die Form schließlich,
in die das Lob gekleidet wird, d. h. die Aufzahlung der Tugenden, um derent¬
willen der Betreffende geehrt wird, wechselt. Sie hebt die Verdienste um Verein
und Vereinsgottheit in mannigfaltiger Weise hervor; üblich scheint dabei vor
*) Wie in Inschriften der Vereine des zweiten Typus an die Aufstellung der
Ehren, d. h. des Ehrenbildes, zunächst zu denken ist, so hat man ein Recht, den all¬
gemeinen Ausdruck der rhodischen Inschriften, mag er nun für sich stehen oder
durch eine Ergänzung näher zu bestimmen sein, nach Analogie der übrigen Ver¬
hältnisse auf die Bekränzung zu beziehen: B 255, Z. 7; 259, Z. 7, 9; 26G, Z. 4; 289, Z. 12.
**) Nur in einigen älteren Inschriften (Ziebarth, S. 164, A. 2) fehlt iitaivsaai:
A 3a; 22A. S. A. ft-
***) i-jtcnveBcu-. A. lc, Z. 6; d, Z. 7; e, Z. 6; 2b, Z. 14; c, Z. 10; d, Z. 17; e, Z. 20;
f, Z. 14; i, Z. 22; k, Z. 11; [1, Z. 11]; 3b, Z. 14; d, Z. 12; e, Z. 28; 4a, Z. 27; 6E, Z. 7;
13a, Z. 11; b, Z. 35; c, Z. 48; 14, Z. 7; 15, Z. 20; 16, Z. 15; 17, Z. 9, 34; 18, Z. 18; [20, Z. 5];
22, Z. 15; [B, Z. 2]; [C, Z.8]; [32, Z. 7]; 33, Z. 11, 16, 21; 34, Z. 10, 22; (47 a, Z. 33); 53 a,
Z. 13; 62a, Z. 17; 71, Z. 10; Alk, Z. 7.
f) iiutwiaaL: 3 24, Z.27; 25,Z.32; 26, Z.13; 43,Z.13; 156a, Z. 7; 163, Z. 24;
166a, Z. 36; 187, Z. 12; 210, Z. 10; 240, Z. 21; 267a, Z. 15; 319, Z. 7; 439 A, Z. 13; F2, Z. 6;
A 12, Z. 11; 21A, Z. (29), 40; C, Z. 6; (23 A, Z.40); 30, Z. 30; 31, Z. 19; N 62, Z. 37; 140b,
z - 5 - — Vgl. [iit\uiv[£lv] IV40a, Z. 1; [i%cav£l<s\9ai 3 312, Z. 3; H 17, Z. 8; F23d,
Z. 13; 1NT49, Z. 18; 89c, Z 36; lacavtt B 312, Z. llf.; 246, Z. 4; injjvsasv A 21B, Z. 36;
iTtuLvh'&r^ B 207a, Z. 109; inaivs&slg B 267a, Z. 42, 74; u. a. S. Larfeld II, S. 836.
ff) Das Pehlen des Verbnms an Stellen, wo es zu erwarten wäre, läßt sich außer¬
halb Athens besonders in Beschlüssen dionysischer Künstler konstatieren: A 11, Z. 22;
13, Z. 15; 47; s. außerdem B 158; 449, Z. 9, vgl. aber S. 421, A. ***f.
ttt) B 256, Z. 16; 267a, Z. 34, 42, 117; b, Z. A 4, 7 (inaivoi s), 11; 279, Z. 2.
Außerdem findet sich der Irtcavog, wie es scheint, in Kallatis (B 96, Z. al2), Methymna
(B 156b, Z. 11), Abonuteichos (B439A, Z. 18) und bei den Gerusien von Astypalaia (ri7,
Z. [21]), Iasos (F 23d, Z. 19) und Tabai (F 27, Z. 6), sowie bei deu vioi von Attuda
(N 132, s. folg. A.) und Kandyba (N 138A, Z. 4). Nur eine attische Inschrift bietet einen
Ansatz zu solcher Ausdrucksweise (litat-vog A 18, Z. 26).
*t) N 132, Z. lf. ßäpif ri ,], igecdvou, Ttgosd^iai , ygvaat g xs<pä.[v(oi ], eI%ovi yqccitzjj,
sluovi %&Xy,y.
allem das paarweise Auftreten dieser Tugenden, der äpe-rr;, evvoia, evaißeia,
Öwcaoßvvrj, uvdQaycc&itt, der so bedeutsamen epi.Xo%ip,i« (S. 411 ff.) zu sein*).
Wenden wir uns nun zur Betrachtung der Kranzehren, so erkennen wir
die geradezu typische Bedeutung dieses Brauches für gewisse Zeiten schon
aus der Art, wie das Verbum ßtecpavovv im allgemeinen Sinne für „ehren“
gebraucht wird, auch dort, wo nicht ausschließlich oder überhaupt nicht vom
Bekränzen die Rede ist**). Wie leicht aber sich gerade bei dieser Art der
Ehren ein fester Brauch entwickelte, das zeigt der bei ihrer Erwähnung übliche
Hinweis auf seine Gesetzlichkeit (S. 336, A. **) oder die Sitte der Väter ***).
Was die beiden Hauptarten des Kranzes anlangt, den Laubkranz und
den goldenen, so sehen wir, daß im allgemeinen wenigstens die alten ein¬
facheren Kollegien, in erster Linie die attischen, den Laubkranz bevorzugen,
und daß der goldene Kranz zwar auffälliger Weise schon bei den ältesten
attischen Vereinen vereinzelt auftritt, seine Hauptbedeutung aber erst in
späteren Zeiten gewinnt, bis er schließlich den Laubkranz fast ganz ver¬
drängt. Gewiß war dieser fircA/loü Otiepavog f) oder 9-ccXXivo g (tta/l/tög) ßre-
epavosj-f), wie er vereinzelt bei rhodischen Vereinen heißt, aus dem weit¬
verbreitetsten heiligen Laub, aus dem des Olbaums, geflochten, auch wenn sich
dies fast nur aus gelegentlichen Abbildungen desselben nachweisen läßt fff).
Nur selten begegnen uns andere, mit Rücksicht auf die Vereinsgottheit ge¬
wählte Laubarten, Die Verehrer des Dionysos bevorzugten den Efeukranz:
so die Dionysiasten im Piräus (A 4a, [Z. 28]), andere Dionysiasten in Teos*f),
vor allen wohl in der Regel**f) die Dionysischen Künstler. Einzelheiten sind
*) Gegen Einzelheiten von Ziebarths im allgemeinen zutreffenden Beobachtungen
wendet sich Dittenberger, Sylt. 2 725, adn. 8. S. Larfeld II, 837f.
**) A 15, Z. 24; 3 187, Z. 13£; 267b, Z. A3f., 7f., 10; 412; 414a, Z. 4f. ; IV49, Z. 19ff.;
98a, Z. 15f., 17f., 19f.; 138a, Z. A10.
***) A 30, Z. 32; 33, Z. 16; 34, Z. 5; vgl. A 11, Z. 28: Bxsepävcp reo fx tov vqilov mg
itdtQwv iatL (s. S. 257, A. ***).
f) Schmitthenner (De coronarum apud Athenienses honoribus quaest. epigr.,
Berolini 1891) durfte nicht ßzstpavog ftaUov schreiben (p. 9, adn. 2).
tt) »dllivog Bt.-. B 273, Z 3; [276, Z. 8]; 284, Z. 2, 9; 287, Z. a5. ffrzUos eritpa-vog
3 271, Z. 3; 272, Z. 6, 7. »aXXög B 461 A, Z. 15.
fff) Daß mit Foucarts Bemerkung (p. 35) (la cowonne) etait de simple feuülage
wenig anzufangen ist, zeigt auch Schmitthenner p. 9, adn. 2. Vgl. B415, Z. 3: [&]«[(«]
und die abgebildeten Kränze B 274; 337; F64.
*t) B 337 (nach der Abbildung).
**t) *itrov (kigbov) er. Bezeugt ist er freilich nicht allzu häufig (A 1A, Z. 11; 33,
Z. 16; 34, Z. 5; 66, Z. 15; 8 gemalt), immerhin mag Schmitthenner recht haben, wenn er
sagt (p. 10, adn. 4): collegia artiftcuM Dionysiacorum semper coronam hederaceam dederunt;
vielleicht erklärt sieh gerade daraus die Eigenart der Teehniteninschriften, daß hier die Art
des Kranzes oft nicht angegeben (A 40, Z. 1; [41, Z. 4?]; 47, Z. 14), wohl aber von seiner Ge¬
setzmäßigkeit gesprochen wird (A 11, Z. 24, 29; 12, Z. 16; 21, Z. 20; 21A, Z. 29f.; B, Z. 37,
C, Z 8). Gewiß ist A 30, Z. 81, 40 (Z. 33 ist sie von Pränkel beseitigt) die unpassende
Ergänzung Sdyv-y, ddipv7js, wie Schmitthenner richtig gesehen hat, zu beseitigen, doch
ist wohl weder tuzzov (Schm.) noch %Qvc<p (Pränkel) einzusetzen, sondern an der einen
Stelle (Z. 31) nur rät. BxsepdvaL, an der anderen (Z. 40) vielleicht nur Bts[tpavoi Zijvmva *rl.]
zu lesen (s. S. 430, A. **), wenn auch die Buchstabenzahl an der zweiten Stelle gegen
das einfache äxtepetvoi sprechen könnte,
428 Viektes Kapitel.
der Weißpappelkranz (Xevxatag dt.') bei Verehrern des Helios auf Rhodos
(B 267a, Z. 79, 118), der Eiehenkranz (d'pubg dt.) hei den zunächst dem
Norden entstammenden Verehrern der Bendis (A 3d, Z. 13; e, Z. 29) und
der Blumenkranz mit der Binde (dt. av&ivog fiextk xaiviag) in einem Vereine
von Kios (B 414a, Z. 5 f.) Ein weiterer Schmuck des Kranzes ist auch sonst
üblich; so begegnet uns der dxsrpavog dvv r aivCcf auch in einer andern Ur¬
kunde des kiischen Vereins (B 414'b, Z. 5, 6), und der mit einem Reif ge¬
schmückte Kranz ist mehrfach bezeugt*).
Für die Verbreitung des Laubkranzes ist nun hervorzuheben, daß er in
Athen durchaus die Regel**) war, sehr im Gegensatz nicht nur zu den
Verhältnissen des Staates, sondern auch zu denen der offiziellen Genossen¬
schaften der Phylen und Demen. Wenn er in andern Gegenden der griechi¬
schen Welt seltener erscheint, so liegt das wohl zum guten Teil daran, daß
eben die betreffenden Urkunden meist jünger sind. Nur gerade Rhodos,
wo die goldenen Kränze bereits durchaus überwiegen, bietet auch noch eine
verhältnismäßig große Zahl von Beispielen für den älteren, einfacheren
Brauch***). Der Laubkranz scheint hier, wie auch anderwärts, gelegentlich
geradezu als Vorstufe des goldenen zu gelten, und so haben wir in der Ver¬
leihung beider Kränze das nächstliegendste Beispiel von jener Häufung der
Ehren, wie sie in Vereinsbeschlüssen so viel öfter anzutreffen ist als in
öffentlichen Urkunden. Außerdem sind uns Laubkränze nur für einige Insel¬
vereine f) und für das wohl unter rhodischem Einflüsse stehende Gebiet
Kleinasiens ff ) bezeugt. Die Vereine aber des zweiten Typus, die vor
allem der römischen Kaiserzeit angeboren, sind nach unserer Überlieferung
überhaupt nicht vertreten, man müßte denn die nicht näher bezeichnten
Kränze (S. 430, A. ***) auf Laubkränze beziehen wollen fff), was der großen
Masse von goldenen gegenüber wenig wahrscheinlich aussieht.
Unter den wenigen attischen Vereinen, die goldene Kränze verliehen
haben, sind auffallender Weise in erster Linie gerade einige alte Orgeonen-
kollegien zu nennen: das des Amynos (Ala, Z. 9; d, Z. 8£), das der Meter
(A 2 c, Z. 12), das der Bendis (A 3a, Z. 9) und ein viertes (A 6E, Z. 8f.);
dazu kommt der Verein der Eikadeer (A 62a, Z. 18). Auch aus dem übrigen
Mutterlande ist nur ein Verein von Athenern in Haliartos ([5 43, Z. 15]) und
*) S. Wilhelm zu A 22A. (9allov) ersqiavos xai Xryiviams A 22 A, Z. 10f.; D, Z. 7;
(-9’.) 6t. jc. öiXrjuvLov B 267 a, Z. 56; 312, Z. 5f.
**) S. Larfeld, II S. 830. Ale, Z. 6f.; 2b, Z. 15; e, Z. 21; f, Z. 16; i, Z. 24; 1, Z. 13;
3b, Z. 19; 13a, Z. 15; b, Z. 39; e, Z. 49; 14, Z. 8; 15, Z. 36; 16, Z. 16; 17, Z. 12f., 35;
18, Z. 21; 20, Z. 6; 22A (A. •); B, Z. 4 (?); C, Z. 11 (?); 25, Z. 1; 33, Z. 13f., 18, 25; 34,
Z. 11; 47a, Z. 34; 53a, Z. 14; 71, Z. 11. Auch wo daher die Bezeichnung der Art des
Kranzes fehlt, wird man an einen Laubkranz denken: A 2d, Z. 18, 25; 12; 22B, Z. 14;
32, Z. 8; 34, Z. 22f.; bei Erwähnung des infolge der Bekränzung gestifteten Anathems
scheint die Weglassung stehend zu sein; A 13a, Z. 17; 24. S. S. 434f.
***) B 256, Z.4f.; 267 a, Z. 76, 111; b, Z. A4; C,Z.2; 270; 271; 272, Z. 6, 7; 273, Z. 3,
8; [276, Z. 8]; 284, Z. 2 (9. er. Sv<s£), 9; 287, Z: a5; 290; (297, Z. a6); Ygl. B 285, [Z. 1],
f) B 163, Z. 27 (Amorgos); 210, Z. 18f. (Keos); N 62, Z, 9f. (Thera).
tt) B 305, Z. 6 (Loryma); 312, Z. 5 (Kys).
ttt) Z 13, Z 3; N 40 a, Z. 3, 6, 10; N 42a; E33a ; b; 70c; d.
Organisation. 429
die Gerusie in Tegea (F 2, Z. 10) zu nennen. Das Hauptgebiet*) der
goldenen Kränze ist Kleinasien und die Inseln, allen voran steht Rhodos**);
ja viele der in Frage kommenden Vereine Kleinasiens und der Inseln sind
offenbar durch Rhodos beeinflußt?**). Schließlich vergeben auch die späten
Korporationen der Kaiserzeit, die ja gern im Anschluß an den Staat auf-
treten und überdies meist kleinasiatischen Ursprungs sind, die Gerusien, die
Jugendvereine und die Kaufmannsverbindungenf), ja auch die dionysischen
Künstler (.d 69, Z. 55), die sich in älterer Zeit offenbar nach der Väter Sitte
nur des Laubes ihres Gottes bedienten, goldene Kränze.
Einige Zusätze beim Worte ßxsfpavog betonen bisweilen die Kostbarkeit
dieser Gaben. Gelegentlich wird der Preis angegebenff). In Übereinstimmung
mit sonstigen attischen Verhältnissen fff) belaufen sich einmal zwei Kränze
der Amynosorgeonen auf je 500 Drachmen (Ala, Z. 10), ein anderer Or-
geonenverein verwendet 300 Drachmen auf einen Kranz für drei Personen
(A 6E, Z. 7), die Orgeonen der Bendis hingegen auf zwei Kränze je
100 Drachmen (A 3a, Z. 9). Die Summe von 10 wird auf Rhodos
und Kos für goldene Kränze bestimmt, nur 5 %qv6oi bei den Lampadisten
von Patmos*f). Aber auch durch allgemeine Bezeichnungen wird die
Kostbarkeit der Gabe hervorgehoben, wenn der Kranz als <xQi6nlog**f),
u’fuos (£81G, Z. 4), f|a>Uos***f), am häufigsten als jisyiaxog sx xov vö{iov
(S. 336, A.**) bezeichnet wird. Mit der Publikation der Ehren durch Wort
und Schrift hängt es schließlich zusammen, wenn in einem kleinen Gebiet
der griechischen Welt vom axsqxxvog yQaxxbg sv evtjlXrj und vom dzscpuv og
xriQvxxos die Rede istf*); und in der Tat sind solche auf Ehreninschriften
*) Fälschlich spricht Foueart (S. 35) von einer Beschränkung der goldenen Kränze
auf Rhodos und Delos.
**) B2 56, Z. 5, 10, 16; 260, Z.4; 261, Z.6; 263, Z. 13?, 16?; 266, Z. 12?; 267a,
Z.18, 35, (62), (56), 64, (65), 77, (85), (87), 112f.; 117; b, Z.All; 268, Z. 8, 10; 269, Z. 2;
272, Z. 2, 3, 4; 273, Z. 2, 4, 5, 7; 275, Z.5; 279, Z. 3; 281, Z. 8f. mit 10f., (12); 284, Z. 2;
289, Z.5; 291, Z. 2; 295, Z. 6 ff., 19 ff.; IV 68, Z. 4f.
***) Kleinasien: B 304, Z. 4, 8; 310, Z. 2; 319, Z. 8; 322, Z. 5; 346, Z. 7f.; 365, Z. 16;
366, Z. b8f.; 384, Z. 2, 9; 385, Z. 3; 439A, Z. 7f. Lesbos: B 164, Z. 1. Chios: B 168 , Z. 9.
Delos: B 166a, Z. 37f.; 187, Z. 13f., vgl. Z. 34. Kos: B 240 (s. A. *+). Nisyros: 75 243,
Z. 13 ff. Syme: B 246, Z. 4, 8, 10, vgl. 121'., 18f. Thera: N 62, Z. 29f., 38f., 39.
t) B 346 s. A.***. r 14c, Z. 4, 5; 17, Z. 4; 23d, Z. 19; 27, Z. 7; 29e, Z. 2. —
IV49, Z. 20; 78b, Z.5; 96d; 98a, Z. 16, 17f., 19f.; 109b, Z. 38; 132, Z. 2; 138a, Z. A10-
b; [138 A, Z. 4]; 140b, Z. 18. - [IE 31b]; 32; [70fj; 81G; 82[c]; d; f; g; h.
ft) Hultsch: Pauly-Wissowa V 2, Sp. 1617 f.
ttt) Auch die athenischen Phylen- und Demenbeschlüsse, in denen fast regelmäßig
der Preis angegeben wird, nennen gewöhnlich 500 Drachmen; doch kommen auch
1000 Drachmen vor; s. Schmitthenner, p. 5 s.
*t) z^vaäv B 267a, Z. 77f. u. N 68, Z. 5 (Rhodos); B 240, Z. 25 (Kos; daß
der Kranz golden war, wird hier nicht besonders hervorgehoben); diro %Qvamv J7ls|[av-
itivxs N 49, Z. 20 f. (Patmos).
**t) B 319, Z. 9; vgl. IV 89 c, Z. 38f.
***t) B 461A, Z. 19; s. Dittenberger, adn. 9.
t*) B 414b, Z. 4ff. (Kios): ursipofrja) iv arylly xai xyQvxrtäi ßvv rai[vta]
zal ctUco GTitpuv® i XTjQvmäi avv ra[m]a; vgl. a, Z.4 ff.: iarsipävaaav xy ts axyltj xctl
430 Viertes Kapitel.
dargestellte Kränze nichts Seltenes, mögen sie nun plastisch oder nur in
Malerei ausgeführt sein*).
Für die Beschaffenheit der Kränze ist endlich noch darauf hinzuweisen,
daß wohl nur selten einmal aus Versehen die nähere Bezeichnung der Art
des betreffenden Kranzes unterblieben ist. Meist hatte sich ein fester
Brauch herausgebildet, so daß kein Zweifel bestehen konnte, auch wenn von
der Kränzung nur im allgemeinen gesprochen wurde**). So hat man, wie
bei attischen und andern älteren Urkunden und denen der älteren Techniten-
vereine im allgemeinen an Laubkränze, so bei rhodischen Inschriften und
den knappen schon erwähnten Urkunden der Spätzeit eher an goldene zu
denken***), soweit es sich überhaupt um wirklich ausgeführte und nicht
etwa nur auf dem Papier stehende Ehren handelt.
Einige Bemerkungen allgemeiner Art sind noch für alle Kränze zu machen
(s. S. 425, A. **). Zunächst ist auf die Häufung der Kränze, besonders ihre
Verdoppelung hinzuweisen, wie sie uns besonders in Rhodos und von Rhodos
beeinflußtem Gebiete begegnetf). Weiterhin verdient der Umstand Hervor¬
hebung, daß bei keiner Gattung von Ehren die Publikation, auf die im all¬
gemeinen noch einzugehen ist, sowie der damit zusammenhängende Gesichts¬
punkt einer dauernden Ehrung so wichtig ist. Von der einmaligen Bekränzung,
dem so häufig erwähnten etsyavcbdui, wird die Wiederholung der Ehren¬
bezeugung, das etsipavovv, oft deutlich geschieden. Der letztere Brauch, der
gewiß bei Staatsgemeinden nur ausnahmsweise üblich gewesen sein kann,
ist so recht charakteristisch für das Vereinstreiben, das auf äußere Ehren
so großes Gewicht legte; er hängt aufs engste mit der wiederkehrenden
Ehrenverkündung zusammen, auf die noch einzugehen ist, so daß die
arscpdvm | iicta ruiviag diu ßiov, B 412 (Chalkedon) ia-utpdvaiMv .... Grr'j/.jj noä
Grscpdva [■'ArfjQvxTCß.
*) A2g (Foucart, S. 190, Nr. 3); B168b; C; 274; 297; 298; T40; 64; z/8; Zöl;
N 67. Vgl. B 343, Z. 7f.: £v%KQui;ovTccs xov rs Gtecpavov %ai ro iptfipiGficc.
**) Die Art des Kranzes ist oft nur einmal in der Inschrift bezeichnet und diese
stilistische Frage ist für die Herstellung mancher Urkunde nicht unwichtig (über d 30
s. S. 427, A. **t)$ 80 pflegt die nähere Bezeichnung in der Publikationsformel ßrscpavol
oder 6T£<pavov6L (A 15, Z. 40; 22 A, Z. 15; 47 a, Z. 38; B 156b, Z. 7 ; 158; 166 a, Z. 50; 186,
Z. [17], 19; 312, Z. 12; 384, Z. 7; 405, Z. 1, 2; ^11, Z. 2; 13, Z. 18, 29; 40, Z. 1; [41, Z. 5 ?];
N 40a, Z. 6) oder bei der Erwähnung der Publikation zu fehlen (A 2i, Z. 26; 4 a, Z. 29;
15, Z. 36; 18, Z. 24; 22A, Z. 14; 34, Z. 16; B 97, Z. 11; 163, Z. 28; 210, Z. 15; T29e s
Z. 15 usw.).
***) Vgl. E 82 a; N 35; 40a, Z. 3; 42 a; 53. S. außer den A. ** angeführten Fällen
J3 22A, Z. 2; (96, Z. b 7, 14); 97, Z. 11; 156a, Z. 10; b, Z. 5f.; 262, Z. 3; 295, Z. 6;
297, Z. b 4; 298, Z. a 1, b 1; 343, Z. 1; 432a, Z. 11; b, Z. 1; (449, Z. 9, s. S. 421 A. ***f).
f) dvt>1 B 267a, Z. 49; 279, Z. 2; 284; 295, Z. 21f.(?); 310. Wahrscheinlich werden
auch diese Kränze nacheinander erteilt worden sein, wie es mSyme vom 3. oder 4. Mal her¬
vorgehoben wird (B 246, Z. 8), oder von wiederholten Malen ( [jtXsovdyus ) in Nisyros (B 243,
Z. 14). Für diese Ansammlung zahlreicher Kränze hei einer Persönlichkeit gibt Foucart
(S. 35) ein Beispiel (B 272), wie auch Zieharth (S. 200: B 267 a). In Thera (N 62) führte
die fortwährende Wiederholung derselben Ehre ( ngoG£7ti.6r£(pcivü6ca Z. 38) dazu, daß ein
besonderes Verzeichnis dieser Ehren angelegt wurde (Z. 39 f.).
Organisation.
$
Erwähnung derselben geradezu oft nur als eine andere Ausdrucks weise
für die Bekränzung anzusehen ist. Schon hier sei aber hervorgehoben,
wie diese Sitte vor allem bei auch sonst glänzend auftretenden Kollegien
blüht und im Laufe der Zeit überhand nimmt. Charakteristisch sind
dafür die attischen Verhältnisse. Gerade bei den Orgeonen der Meter,
die sich auch sonst in der Erweisung von Ehren vor andern Vereinen
hervortun, ist das gretpuvovv zur stehenden Sitte geworden*). Es war aber
in den meisten attischen Vereinen üblich, da es in der Regel mit dem ava-
yoQevuv (S. 256, A. fff) zusammenfällt. Ferner ist diese Sitte hei den
reichen delischen und rhodischen Vereinen üblich sowie hei den den letzteren
verwandten auf dem kleinasiatisehen Festlande**), vor allem auch bei den
Kollegien, die mit ihrem Wirken in der Öffentlichkeit die beste Gelegenheit
für feierliche Verkündung von Kränzen hatten, hei denen der dionysischen
Künstler***). Außerdem sind auch Vereine von den Inseln und aus Klein-
asien zu nennenf), ein Kolleg in Tegea (B 22A) und nur ganz vereinzelte
Vereinigungen des späteren Typus ff). Daß bei den letzteren leicht auf eine
Wiederholung der Bekränzung verzichtet werden konnte, ist um so be¬
greiflicher, wenn man sieht, wie man es hier gelegentlich dem Geehrten
sogar überließ, die Kränze nach Belieben zu tragenfff). Andererseits eignete
sich besonders der Kranz dazu, von dem Geehrten, der seine anscheinende
Bescheidenheit zeigen wollte, an die Gottheit weitergegeben und ihr ceweiht
zu werden (B 267 b, Z. 50 f.)
Wie schließlich auch das Bild des Geehrten bekränzt werden kann und
namentlich nach seinem Tode geradezu stellvertretend für die Persönlichkeit
eintritt, wird noch weiter zu zeigen sein.
Der Wechsel der Zeiten, die Steigerung äußeren Prunkes wird durch
keine Art der Ehren deutlicher gekennzeichnet, als durch das Ehrenbildnis.
Man hat zunächst den in älteren Zeiten allein üblichen Ausdruck elxöv
von . den spezielleren Worten aväyiüs und dem feierlicheren äyul^a zu
scheiden. Dabei ist zu »beachten, daß elxcav (Porträt) auf beide Kunst¬
gattungen, auf die Malerei und die Plastik, hinweist. Es wird daher hier
meist eine nähere Bestimmung hinzutreten, um die Art der Ausführung des
Porträts zn bezeichnen. Doch fehlt es nicht an Fällen, wo das einfache
Wort clxmv sich findet, ja für manche Gebiete, wie das attische (S. 432f.),
ist diese Erscheinung geradezu charakteristisch. Wenn auch gewisse An-
*) -f Z - 18 i d t Z - 26 i e > z - 23f. ( f tS vov ÜTtmra xqovov); f, Z. 18; i, Z. 26 (im
selben Sinne findet sich Mer ccvayoQsvEiv, s. S. 440 f.).
**) Delos: 166a, Z. 37 (crscpuvmaui ); 187, Z. 20; Rhodos: B 267a, Z. 16ff., 36 ff., 65f.,
67f., 86, 118; b, Z. A 3, 6, 7, 10; 289, Z. 6; 312, Z. 22 (Kjb); 305, Z. 6f. (Loryma).
***) d 11. z - 22ff.; 12, Z. 16, vgl. 22; 12, Z. 18ff.; 21, Z. 20; 30, Z. 32; 31, Z. 23ff ■
33, Z. 15f.; 34, Z. 3ff.; 40.
t) B156a; b; 343; 366; 384, Z. 7. vgl.Z. 11; 405, Z. 1, 2 (dstd/oj Gxzydvw). S.S. 256, A.f-j-f.
ft) ri4c, Z. 3, 5 (Chios); IV 40 a, Z. 3 ff. (Odessos).
ttt) ^”*261, Z. 28 ff. (Aplirodisias): s^sivui ds uvzdi xort tovg GtEzpdvovg cpoQSiv, olg
iarscpdvatat, otccv ßovhyzm. Vgl. [arszpavriVOQiu^] B282, Z. 3.
432
Viertes Kapitel.
e-
Zeichen dafür sprechen, daß dxcbv gern von einem Gemälde gebraucht wurde,
besonders wenn der Gegensatz die Zweideutigkeit ausschloß*), so ist
natürlich auch die andere Bedeutung denkbar**). Daher wird das plastische
Bild von dem malerischen gern durch einen Zusatz zum Worte geschieden.
Das letztere ist die dxmv ygmrrrj***), auch einmal als elxiov Eft itCvuxi. be¬
zeichnet-)-), der als plastisches Werk die dxmv %cdxi} gegenübersteht ff);
eine Erscheinung der üppigen Spätzeit ist die Verwendung des Goldes beim
Bildnisfff). Gelegentlich wird auch einmal das Porträt in ganzer Figur
erwähnt *f), das von dem Brustbild auf schildartigem Hintergrund zu
scheiden ist**f).
Nur plastische Werke, und zwar Statuen ***f), werden durch die beiden
andern Substantive avÖQiäg und ayaXu.af*') bezeichnet, ävdQids ist der
namentlich in späteren Zeiten weitverbreitete Ausdruck besonders für die
Erzstatue, dem als Bezeichnung für das Marinorbild ayaXpa /mpfrapti'cwff*)
an die Seite zu stellen ist.
Wichtiger als die Beobachtung dieser technischen Unterschiede in der
künstlerischen Ausführung ist es für uns, die Verbreitung des Ehrenporträts
überhaupt zu verfolgen. Eine fast stehende Erscheinung auf dem Gebiete
der Ehren ist das Porträt, das einmal ausdrücklich als Gemälde bezeichnet
wird (A. f), bei den Meterorgeonen des Piräusfff*). Außerdem kommt es
*) Z. B. H 18, Z. 24f.
**) Der einfache Ausdruck fixet» findet sich besonders in attischen Inschriften, auch
bei den Dionysischen Künstlern und sonst vereinzelt s. S. 432 f.
***) B 50, Z. 18, vgl. Z. 25; 166a, Z. 42; 416, Z. 4, 6, 8, 10, 14, 15 (s. A. *+); A 13,
Z. 27f. (s. A. *+); 33, Z. 22; 79, Z. 9; Ii 17, Z. 13; T 23d, Z. 16f., 20; 27, Z. 7; 29e, Z. 10;
N 49, Z. 21; 62, Z. 301; 79d, Z. B 7; 96cl (s. A. fff); 132, Z. 3; [138A, Z. 3]; E 4, Z. 171,
26 f. (A. **t); [81G, Z. 5?].
f) A 2d, Z. 24. Vgl. über A 16, Z. 171, s. S. 433, A. ®.
tt) B 96, Z. a 10; [166b, Z. 1]; 187, Z. 15, vgl. Z. 34; 261, Z. 5; 279, Z. 4; 310, Z. 3;
A 2A, Z. 24; 30, Z. 32; T 17, Z. 2; IV 36, Z. 98; 79d, Z. B7; 89c, Z. 41; 96d; 98a, Z. 16,
18, 20; 132, Z. 3; 138 a, Z. A10; b; 140 b, Z. 61, vgl. Z. 16»
fft) slxövi %gva-fj (xgvashj) Z 83; E 82g; h; N 89c, Z. 41f ; 96d; r 28e, Z. 16 (xQvmlg
slx.)-, dxmv iidxgvoog A 48, Z, 7; 69, Z. 45f. (slxovsg i7ti%g.). Daß es sieh bei dem letzteren
Ausdruck auch um ein Gemälde handeln, kann, zeigt eine Inschrift von Mantineia (B 26,
s. A. **f). Auch Silber findet sieh neben dem Golde verwendet: F 39a, Z. 41
*t) dxmv yg cjjmj zsleicc B 416, Z. 41, 14; A 13, Z. 271; N 96d.
**t) dxmv ygamrj hoitXoe B 416, Z. 151; sixcb» yg. lv ZnXca (£m%g6am) E 4, Z. 171,
261; B 26, Z. 151 S. folg. A. '
***t) Auch Marmorbüsten werden bisweilen erwähnt: B 477b, Z. 61 xgoropri ptxgpagivrj.
Ebenso war wohl das ovclov dxovtvov ein plastisches Werk (E 72, Z. 12).
t*) Da zunächst dyuiiux das Götterbild bezeichnet, so kann es namentlich bei Pürsten
kultbildartige Bedeutung haben, (s. folg. A.) und bestand wohl oft aus Marmor. Ditten-
berger zu h 2A, adn. 28 erkennt mit Unrecht keinen Unterschied zwischen &y. und
«»d?. an, wenn auch hier einmal der Plural shovse (Z. 26, 47) dxmv und uyodpcc zu¬
sammenfaßt.
tt*) N 79d, Z. B8; 96d; s. &yaXpa: A 2A, Z. 24 (s. A. f*); 71, Z. 22; B 436e, Z. 31
(pagpdgsov)-, F 46a, Z. 41; JV87a, Z. 24; vgl. N 72; 109a, Z. 7; ay[dlpcm i]ga'Cxä‘i\
F 17, Z. 3.
ttt*) A 2b, Z. 18; 1, Z. 24 (ip nlvccxi)-, f, Z. 17; i, Z. 27f.
Organisation.
433
auf attischem Boden nur noch in einem Thiasos des Zeus Lahraundos vor*),
und nach dem Tode wenigstens wird einem heroisierten Wohltäter ein
Standbild neben dem Bilde der Gottheit von den Dionysiasten des Piräus
aufgestellt (A 4 c, Z. 47). Auch die uns genauer bekannten Vereine von
Delos, die meist aus afigesehenen Fremden bestehen, bewilligen Ehren¬
bildnisse**). Ebenso sind auch einige Vereine von Rhodos und dem be¬
nachbarten Festlande vertreten***), wenn auch auffallender Weise in den
großen Urkunden, die sich auf die angesehensten rhodischen Kollegien be¬
ziehen (B 267 a; b), kein einziges Ehrenbildnis genannt wird. Herrscht doch
in Rhodos sichtlich der Kranz in den mannigfachsten Formen vor. Außerdem
sind Kollegien anzuführen aus Mantineia, Kallatis, Methymna, Teos, Kios,
Amorion und Rom, die meist schon recht späten Zeiten angehörenf).
Von den Kollegien besonderer Art sind vor allen die Dionysischen
Künstler zu nennen ff). Finden wir bei ihnen schon in älteren Zeiten das
Portrat fast regelmäßig als den eigentlichen Mittelpunkt aller Ehren¬
bezeugung, so nimmt seine Errichtung in der Kaiserzeit so überhand, daß
em Mitglied der großen Reichssynodos „in allen Tempeln Asiens“ von sich
goldgeschmückte Bilder und Statuenfff) vorfand. Auch die Athleten be¬
willigen Ehrenporträts *f), und gern vereinigen sich beide Reichssynoden, die
der Techniken und die der Athleten, zu solcher Ehrung**f). Namentlich aber
wurden die Standbilder geradezu massenhaft errichtet von den Gerusien
und Jugendvereinen, von den Gilden, sowie von den freieren Vereinigungen
fremder Kaufleute; freilich ist dabei, wie schon erwähnt, zu bedenken, daß
wir es hier meist weniger mit einem selbständigen Auftreten dieser Ge¬
nossenschaften zu tun haben, als — und das gilt besonders von den Gerusien
und Kaufmannsvereinigungen — mit einem Anschluß dieser Korporationen
an die Staatsgemeinde***f). Zieht man im Hinblick auf die Gesamtentwicklung
*) A 16, Z. 17 f. ilxovcc . , . ygdipavrus t v nivaxi xm d tbv v6pov. Danach scheint
das Ehrenbild in diesem Yereine üblich gewesen zu sein.
**) B 166 a > z - 42 ( SÄt - r<?0; 186, Z. 6, 21 («v.); 187, Z. 15 (eia. x .).
***) £I *- X- : B 261, Z. 5; 279, Z. 4; 310, Z. 3 (Kedreai); [fixe»»] B 266, Z. 12.
t) B 26 (S. 432, A. **t); 96, Z. al3 ([ygaxral] fix.); [156b] (fix. y.); 336, Z. 10 (äv-
ffgiag); 416 (s. S. 434); 436c (äy. pagp.)- 477b ( jtgovopi] p.) s. S. 432, A. ***f.
ft) A 2A, Z. 24, 26f., 47 (Sy., [fix.] s. g. 432, A. f*) ; 11, Z. 28f. ([fix.] tgstg), vgl. 37ff.-
12, Z. 23 (&vig.)-, 13, Z. 87f. (fix. yg. Tfl.); 30, Z. 32, 34, 35, [41], 42, 43 (fix. y.); 31, Z. 21 (fix.)-
33, 22 (ftx.^yp.); [41, Z. 8] (fix.); 48, Z. 7f. (tix. ha%g., zm ri)[ s ] madsücs dvSg., s. Boeckh) j
64, .10 . (uv., yg. [v.]); 71, Z.22f. (ay., fix., ävSg.). Vgl. dveczriae (dvS&nxs) A 7; 73- 81(?1
ttt) A 69, Z. 45f. ' ’ ’ w '
t) ffl7, Z.13 (fix. yg., ctvSg.-, 18, Z. 24 (slxovss, &vSgidvzsg)\ vgl. dvlazvaav HiSg Z.3.
J^t) ^ 78 > z - 20ff. (ocvdg.)-, 79, Z. 10 (fix. yg., &väg).
***t) ccvSgidg ist die üblichste Porm des Porträts bei den Gerusien: F 14d, Z. 9 (fix.);
17, Z. 2f. (fix. X; Hy. [i)<j®ix6v?]); 18c; d; 23d, Z. 16f. (fix. yg.)- 26c, Z. 2 (Frau u Sohn
beteiligt); d, Z. 19f. ; k, Z. 38; m, Z. 5f.; 27, Z. 7 (fix. yg. x. aU n )-, 28e, Z. 16ff. (%g
fixom X. dvSg^iv)- 29e, Z. 9f. (fix., yg. fix.); 39a, Z. 4f. (2 fix.); T41C, Z. 13, 20; 45a,
Z. 4 (c£y.); 48a, Z. 1; 71a, Z. 8; 84Aa, Z. 5; b; c, Z. 4; f, Z. 4 (fix. y.) ; g; h, Z. 5. —
Bei den. Jugendvereinigungen handelt es sich meist um die fixet-» ynlxip iV36, Z. 98; 62
Z. 30f. (fix. yg)- 78b, Z. 6 (fix. x. fiUl) pagp.)-, 79d, Z. B7f. (fix. yg., fix. Sy. pagp.)]
Polaad, Gesell, d. griech. Vereinswesens. 28
434 Viertes Kapitel.
der Bildrusekren noch einmal die verschiedenen Arten des Porträts in Be¬
tracht, so ergibt sich die natürliche Erscheinung, daß, dem Anwachsen des
Prunkes entsprechend, in älteren Zeiten besonders das einfachere Gemälde
üblich war, später die Statue immer mehr in Aufnahme kam und herrschend
wurde. Wie aber das Porträt die alles andere verdrängende Ehrenauszeichnung
werden konnte, das zeigen die Palle, wo einer Persönlichkeit mehrere, ja
oft zahlreiche Bildnisse beschlossen wurden*). An der Spitze mit diesen
Häufungen von Ehren stehen ein Verein in Kios mit acht gemalten Porträts
verschiedenster Art (B 416) und die Vereinigung der Jugend von Teos mit
5 verschiedenen Bildnissen (N 96 d).
Die große Beliebtheit des Porträts aber erklärt sich schon daraus, daß
es der lebendigste Verkünder von dem Ruhme des Geehrten war, zumal bei
ihm eine ständige Publikation der Ehren hinzukam, wie sie sonst nicht
stattfand. Wurde doch der Sockel mit einer rühmenden Aufschrift (exiygatpij)
versehen, oder, wenn Platz auf dem Fußgestell war, der ganze Ehrenbeschluß
dort verzeichnet**).
Da über die mannigfaltigen Orte der Aufstellung an anderer Stelle zu
sprechen und auf die bei der Ausführung der Bildnisehren tätigen Beamten
noch hinzuweisen ist, so sei hier nur noch auf die besonderen Ehren ein¬
gegangen, die ein Porträt, gewissermaßen als Stellvertreter des Geehrten
selbst, gelegentlich genießen konnte. So erfolgte eine Bekränzung gemalter
Bildnisse bei jedem Opfer in einem Vereine von Kallatis (B 96, Z. a 12 ff.), die
eines äycdfia des Ariarathes bei den attischen Teehniten (A/2Ä,Z.36); in einem
delischen Kolleg ( B 185, Z. 5 ff.) gesellte sich zum Bekränzen das Salben des
Bildnisses, das von den Priestern an jedem Neumonde vorzunehmen war, bei
den Dionysischen Künstlern von Athen und Teos gelegentlich das Räucher¬
opfer (S. 258, A. *).
An Stelle der subjektiveren Ehrung durch ein Porträt kannte die ältere
Zeit den in seiner sinnigen Ausgestaltung allerdings nur aus Attika sicher be=
zeugten Brauch, daß der Geehrte auf Kosten des Vereins ein Weihgeschenk
(ttva&tjficc) der Gottheit darbrachte, auf oder neben dem dann natürlich ebenfalls
die beschlossenen Ehren verzeichnet stehen konnten. Zieba,rth (S. 165) hat,
Foucart folgend, diesen Brauch zu eng umgrenzt und nicht alles Material zur
Erörterung der Frage herangezogen. Nach seiner Meinung handelt es sich in
87a, Z. 24 (äy.); 96d, (sh. yg., sh. yg. xsl., sh. &y. jtap.it., sh. £p.); 98a, Z. 16, 18, 20;
109b, Z. 44 mit Z. [32], [38]; 132 (sh. yg., sh. *.); 138a, Z. 10; b; 140b, Z. 6f. Vgl. JV125
dvaar^aumcov xbv dvSgdvxa zmv vsav. — Z 40d, Z. 6 (dvbg.); 48, Z. 22 (dvdg.); 72e, Z. 20
(drSg.); 73 (äväg.); 83, Z. b2 (sh. yg.); 97, Z. 8 (sh.). —- E 4, Z. 17f., 26f. (S. 432, Ä.**f);
21a (dvSg.)-, b (dvSg.)-, 24b (dvög.); 72 (S. 432, A. ***{); 81G (sh. y ? .?); 82g (sh. W .)J
b (sh. y.Q.'}. Außerdem kommen in Frage die so überaus zahlreichen Eiireiuuschrifteii, ge¬
legentlich mit einem allgemeinen Hinweis auf ein Standbild (&vsaxr\<nxv u. a.; s. !*tjtsli}-
ffajitVov S. 408, A. **): r 52a; b; 54A; 59b; N 126; Z 40b; 71; 72a; b; E 68B- 8Se usw
*) S. S. 433, A.fff.
) A 30, Z. 42 f. ttvaygatyccxa 3s zw. o wxtugx(u&sIs zfjg shovog sniaxd.xT\g zb zjjg
avvoäov i/njijptcjta Tods] sig xb ßct&gov xfjg shovog, vgl. Z. 32; A 31, Z. 21. — F23d
Z. 17f.; A 41, Z. 4; N 140b, Z. 6f. mit 16.
Organisation. 435
allen diesen Fällen um den Ehrensold (fudffög), der ausnahmsweise einmal
dem Beamten bewilligt,, von diesem aber abgelehnt wird, worauf dann das
Kolleg ihm das Geld in der Form doch wieder zukommen läßt, daß es ihn
beauftragt, davon in seinem Namen ein Anatkem zu weihen. In dem einen
von Ziebarth herangezogenen Falle eines Thiasotenvereins (A 15) ist nirgends
ausgesprochen, daß, wie Ziebarth behauptet, der von dem geehrten ypajrfta-
tsvg zurückgewiesene Sold (Z. 18 f.) eben gerade 50 dr. betrug, d. h. den Preis
des Weihgeschenkes, auf oder neben dem der ehrende Beschluß aufgezeichnet
wurde (Z. 25). Wäre diese Kombination im einzelnen Falle auch denkbar, so
handelt es sich doch im allgemeinen um einen häufigen Brauch, der nicht
nur für gewesene Beamte gilt, am wenigsten nur für solche, die den „Ehren¬
sold“ zurückgewiesen haben.
Das älteste attische Beispiel für diese Sitte treffen wir bei dem ältesten
bezeugten Vereine: bei den Orgeonen des Amynos. Hier erfolgt die Bewilligung
an die beiden Geehrten, die nicht als Beamte bezeichnet werden (s. S. 380),
zugleich für ein Opfer, das die Betreffenden außer dem Weihgeschenke darzu-
bringen haben*). Das Anathem ist hier deutlich geschieden von der Stele mit
dem Ehrenbesehlusse, möglicher Weise nur deshalb, weil diese Stele hier ent¬
sprechend den beiden getrennten Heiligtümern doppelt ausgeführt werden
muß. Weiterhin bekommt ein gewesener Beamter eines Aphroditethiasos
um die Wende des 4. Jahrhunderts v. Chr. dreimal Summen für ein Weih¬
geschenk zugebilligt (A 13a, Z. 16; b, Z. 40; e, Z. 50ff.), das letzte Mal mit
der ausdrücklichen Bemerkung, daß er das Geld zu nehmen hat, um davon
das Weihgeschenk mit dem darauf verzeichneten Ehrenbeschluß aufzuschreiben;
von einem „Ehrensold“, wie ihn Ziebarth anderwärts annahm, ist auch hier
nicht die Rede. Auch die Bendisorgeonen (A 3b, Z. 25ff.) und die Thiasoten
des Tynaros ( A 14, Z. 8ff.) bewilligen offenbar solche Weihgeschenke; im
ersteren Falle wird wenigstens von dem für dieses Anathem zu bestimmenden
Platz gesprochen, neben das der Ehrenbeschluß zu stehen kommt, und der
Schatzmeister angewiesen für Anfertigung (xorjöis Z. 31) beider Arbeiten
das Geld auszuzahlen, in dem zweiten Falle werden auf dem Anathem selbst
die beschlossenen Kränze und das Ehrendekret verzeichnet. Schließlich wird
bei einem andern Thiasotenverein für eine gewiß ähnliche Ehrenstiftung, die
wieder zugleich mit einem Opfer verbunden ist, eine Summe angewiesen
{A 22C, Z. 16f.). Die bewilligten Summen selbst sind verschieden und meist
nicht sehr bedeutend. Es werden fünfzig (A 15, Z. 25), dreißig (A 22 C,
Z. 16f.), zwanzig \A 13c, Z. 50; 14, Z. 10) oder zehn Drachmen ( A 13a,
Z. 16; b, Z. 40) bestimmt. Wie sich gelegentlich die Inschrift eines solchen
Weihgesehenkes erhalten hat**), so zeigt uns die Schlußbemerkung eines
Dekrets der Aphroditethiasoten, was einmal für die bewilligte Summe
geweiht wurde ( A 13a, Z. 17ff.): ein Bild der Demeter mit dem Wunsche
*) A 1c, Z. 12 f. Warum die Summe hier fehlt (ort uv Soigsi xolg ögysämv), hat
Ziebarth. auseinandergesetzt, s. Dittenberger adn. 11.
**) -4 49 (s. Foucart S. 38, Ziebarth S. 165). Vielleicht gehören hierher manche
der Weihegaben gewesener Beamter A 48b; 74; 79; B 55; N 74a; b u. a. S. V. Kap, § 1.
28*
436
Viertes Kapitel.
die Eintracht der Genossen zu fördern (s. Kap. YI). Daß dieses Weih¬
geschenk aber als eine besondere Ehrung galt, lehrt die Wendung: arstpa-
vßxsai avx'ov ävad-tjuuxi a%o : P 3 : dga%iicbv (A 15, Z. 241).
Ein drittes Hanptgebiet der Ehren ist die Auszeichnung einer Persön¬
lichkeit bei Gelegenheit eines Festes. Yon der Veranstaltung besonderer
Festtage, wie sie nicht bloß zu Ehren Ton Fürsten begangen wurden, ist
schon die Rede gewesen (S. 250ff.). In einem delischen Verein, wo dafür
die Summe von 60 Drachmen bewilligt wird (B 187, Z. 21 ff.), wird dem
Geehrten überdies ein besonderer Ehrensitz (\xX~\ietu Evtipog Z. 18) an¬
gewiesen*). Häufiger wird die Ehrenportion genannt. Sie besteht in einer
Zulage zu dem jeden Genossen gewährten Anteil (S. 258.422); so kommt sie in
Kys vor, und bei einigen als Privatgenossenschaften freilich nicht ganz fest¬
stehenden Korporationen Kleinasiens beträgt sie das Doppelte der gewöhnlichen
(isqls**). Um die besonderen Verhältnisse der Priester und Priesterinnen
(S. 40f.) handelt es sich bei den Anteilen, die aus staatlichen Verhältnissen
erwachsene geistliche Kollegien in Mantineia vergaben. Die Sprache dieser
Inschriften zeigt manche Anklänge an öffentliche Urkunden So gibt es
hier allein die Einladung eicl tcc i eqü***) ) wofür bei den Asklepiospriestern
auch die Wendung M tu ysQti {B 26, Z. 23, 26) eintritt. Die Portion, die
der nicht mit am Mahle der Koragen und Asklepiospriester teilnehmenden
Frau gebührt, wird ihr als aitSa zugeschickt f).
Von vereinzelt bei Gelegenheit der Festfeier auftretenden Ehren ist die
merkwürdige Fürbitte (■scaxevzi) für den Geehrten in einer bithynisehen
Korne (5 413E, Z. 8f.) hervorzuheben (S. 268); auch das Zutrinken (jtpo-
TtCvew) kommt als besondere Auszeichnung in der allerdings als Vereins-
nrkünde fraglichen Inschrift aus Stratonikeia (B 319, Z. 13ff.) vor. Den
staatlichen Verhältnissen nachgebildet und daher bei privaten Vereinen schwer
verständlich ist die ixqoeöqm. Auch sie ist gewiß nicht ganz zufällig vor
allem bei rhodischen Vereinen bezeugt ff); außerdem in Beschlüssen der Neoi
von Kandyba und Attuda, wo sie gewiß mit Recht auf die eigenen Veran-
staltungen dieses Kollegs bezogen
Zu den selteneren Ehren*f) gehört offenbar ebenfalls die Befreiung von
finanziellen Leistungen; waren doch die Vereine auf diese allzu sehr an¬
gewiesen, so daß geradezu ihr Bestand von ihnen abhängen konnte. Es ist
bezeichnend, daß diese Atelie uns fast nur**f) aus drei Gebieten der grie¬
chischen Welt bezeugt ist, und es ist nur natürlich, daß es sich dabei,
*) Vgl. vlusia arijios (ad'o|os)Plut. Ant.59; sept. sap. conv. 3, p,148F; Athen XII, p. 544 c.
**) B 312, Z. 18 (Kys): ilsqIS a 5[Urj»]; 316b, Z.ll 319, Z. 12 (p. [nlfjv]).
) B 24, Z. 30; 25, Z. 35, 33, 43; vgl. dtdotfUat . . . hgu tcc sl&tepdva: B 25, Z, 39f.,
43 f. Vgl, B 364, Z. 14 xulsia&tti di uvxov ...
f) B 24, Z. 33; 26, Z. 26, 28; s. S. 258, A. f.
ff) B 282, Z. 3; 284, Z. 3.
i 11) -V 138A, Z.4f. ([ev xolg ; 132, Z. 2. — Vgl. die Inschrift einer bithynisehen
Kome B 413E, Z, 8.
*+) Vgl. Foucart, S. 39f., Ziebarth, S. 165 und besonders A. Koerte, S. 301 zu A le.
**+) Staatlieh sind wohl die Verhältnisse B 316 b, Z. 11 f. (Knfljeici ly Kutuatsaäi).
Okganisation. 437
soweit wir sehen, um Vereine handelt, die auch sonst üppiger auftraten.
Es sind zu nennen Athen mit seinem ältesten Vereine, dem der Amynos-
orgeonen (A 1c), der ja auch gelegentlich goldene Kränze beschloß, Delos
mit den tyiischen Herakleisten (B 166a) und einem andern, unter ägyptischem
Einflüsse stehenden, auch sonst glänzender auftretenden Kolleg (B 187, Z. 18 f.),
sowie namentlich Rhodos mit der sich anschließenden rhodischen Peraia (A.***).
Von besonderer Art ist die Befreiung eines Mannes, der offenbar als Priester
schon genug zu leisten hatte, in einem dionysischen Thiasos von Megara*)
und die Ehrenaufnahme hei den Bakchisten von Thera (s. u.).
Berücksichtigen wir die von Ziebarth (S. 156 f.) gründlich erörterten
Arten der Mitgliederbeiträge, so kann es sich hei diesen Privilegien um das
Eintrittsgeld, um die monatlichen Beiträge und auch um außerordentliche
Umlagen handeln. Die Ehrenaufnahme ohne eIööölov, die also die uns so
geläufige Ehrenmitgliedschaft im Gefolge hatte, ist uns nur für zwei unter
ägyptischem Einflüsse stehende Kollegien, die Bakchisten in Thera (B 225,
Z. “22 ff.) und einen delischen Verein (B 187, Z. 16 f.) bezeugt. Die Befreiung
vom monatlichen Beitrag wird bei den Amynosorgeonen, wie A. Koerte nach¬
gewiesen hat, durch die uxsXeia xov zov bezeichnet (A lc, Z. 11), da in
diesem Vereine wohl an andere als an die Festausgaben zunächst nicht o-e-
dacht wurde. Gewöhnlich wird aber die Sache allgemein bezeichnet: der
Befreite heißt &Xsutoi3 m xo e (B 2A, Z. 7; 187, Z. 18), wohl auch &velßq>o 9 o e ,
wobei der erstere Ausdruck offenbar auf die sonstigen pekuniären Leistungen
beschränkt erscheint, wenn ihm, wie hei den delischen Herakleisten, aevfißoXog
beigefügt wird (B 166 a, Z. 44 f.) ein Begriff, der noch neben der kxiXue. xtäßu
in der rhodischen Peraia betont wird (B 305, Z. 4f.) und sich auf die Be¬
freiung von den regelmäßigen Beiträgen bezieht. In der Regel genügte
offenbar der Ausdruck axsXsiu navxcov, wie er sich stehend in Rhodos
findet**), um Befreiung von allen finanziellen Leistungen, und zwar hier
bisweilen zunächst nur auf ein Jahr, zu bezeichnen***). Wie gerade die Atelie
sich dazu eignete, auf längere Zeit sowie auf Nachkommen ausgedehnt zu
werden, ist noch zu berühren.
Das uns so bekannte Gebiet der Titulaturen war im. Altertum ver¬
hältnismäßig wenig angebaut, gerade die Vereine aber haben sich an ihrer
Pflege nicht ohne Eifer beteiligt.
Wie heim Staate wird der Titel sveQysxrjg und evEQysrLg verliehen,
ja in manchen Gegenden, wie auf Rhodos, erscheinen der staatliche und
der piivate Ehrentitel einander so analog, daß eine Entscheidung darüber,
welcher vorliegt, oft recht schwer ist. Zunächst steht es mit dem Begriff
svepysttjs ähnlich wie mit encavoq. Es kann fraglich erscheinen, ob wir es
) B 2 A, Z. 6f. uxoUXve[&m di rijg alli\g imriQsaiug Hat ä[ tsXrjg form Hai &XutovQ]yntog.
) Die staatlicherseits neben anderen Befreiungen den agonistisehen Vereinen ge¬
währte &XiixovQyr]6ia (H 26, Z. 1-6; vgl. A 24, Z. 5f.: \&~\XurovQyrjrovs Aval %al &v£ 7 aara&-
[[Lsvrovg v.Lu dt£i]e?s Kai &v\ßi\e<fo[q~\ovs Tcumyg Etegjogjafj) sei wenigstens verglichen.
) B 267 a, Z. 45 f., 80f. (dcxslslaig dval Ttdvzmv , d, h. Befreiung auf zwei Jahre,
s. Foucart S. 40), 114; b, Z. A3, 6, 10; 284, Z. S. Vgl. &xilua n&sa in Loryma (B 305, Z. 4).
438 Viertes Kapitel.
mehr mit einer allgemeineren, für das genossenschaftliche Treiben doch so
natürlichen Wendung zu tun haben, oder ob das Wort geradezu als tech¬
nischer Begriff gefühlt und dementsprechend gelegentlich auch das Abstraktum
evegyEC/Cci zur Bezeichnung einer bestimmten Form der Ehrung gebildet wird.
Den Eindruck einer solchen allgemeineren Bedeutung erweckt, Ton Einzel¬
heiten abgesehen*), besonders die in späteren Zeiten so übliche Wendung in
Ehrenurkunden xbv bez. xr\v (ßavxäv, auch i'diov) svsgyexi jv bez. etisQyexiv**).
Anders lagen die Dinge vor allem in Delos und Rhodos; hier tritt evtQyixris
bei den verschiedenartigsten Vereinen in geradezu formelhafter Weise ohne
Artikel zum Namen, so daß es sogar direkt hinter dem Ethnikon seine bestimmte
Stelle findet***). In Rhodos wird daher auch die evegyeßia ausdrücklich ver¬
liehen und vor der axilsia genannt f). Beim Verein des Nikasion bildeten die
Wohltäter offenbar eine Kategorie für sich an der Spitze , der Genossen und
wurden in einer Liste verzeichnet (B 265, Z. 57 ff.), die sich mit der der
Philotimen in Tomoi vergleichen läßt. In ähnlich scharfbestimmter Weise,
wie auf Delos und Rhodos, kommt der Titel fast nur noch in einigen In¬
schriften Kleinasiens und der dort gelegenen Inseln, besonders natürlich
in dem von Rhodos beeinflußten Gebiete fj"), sowie gelegentlich bei den in
jeder Hinsicht den Staatsgemeinden am ähnlichsten Vereinigungen der Dio¬
nysischen Künstler fff) vor.
Ganz den staatlichen Verhältnissen nachgebildet ist die Bezeichnung
XQo&vog, in der wir ja nicht bloß einen Titel zn sehen haben, zumal sie
*) .4 18, Z. 24 ff. (s. S. 442 A. fff). Häufig ist von der evEgyseia die Bede.
**) 1- 26, Z. 18 vgl. mit B 25, Z. 39- 27, Z. 6 (zugleich staatlich); 42; 161; 180a;
324; 367; 404 (rov iSiov s[vEgyirriv xal hgovojiiov, s. S. 153, A.***); 412 C, Z. 6f (Slcc ßiov);
451 (?); 484; F 84Ae, Z. 10; Z19A; B; 37, Z. 28ff.; 62; 63; 68d; 80; 82; W93D, Z. 4;
(rat) svsgy. B 64; 413, Z. 12; B; vgl. Z 93b [rov cpilov iavr\wv v.al rzaziga (Ditten-
berger). Eine besondere Wendung iüt rov ix. ngoyovcov EV8gy[Er7jv] (B 336, Z. 5). Vgl. die
Dedikation eines gewesenen Vereinsbeamten rov iarov itärgzovcz xczi svEgyirrjv (B461).
Für die noch wenig technische Verwendung des Ausdrucks spricht z. B. Z81b: SVSQyEtLV
ctvrwv yev 0 (iivi]v ml. Vgl. B 88, Z. 5f: [t]£?si)S Ttxvgcov x[ßl sü]seyifc?]S.
***) Delos: B 166a, Z. 51; 168a; b, Z. 8 vgl. Z. 3f.; c; d, Z, 3, 5; i; k; m; n. Be¬
stimmter heißt es B 168f: rov :cot[v]o-u Brjgvzlav; B 180a: rov havrfig (sc.
ovvöäov) svsQykriv (s. A. **). — Rhodos: svsgyirag (etisgyirig s. S. 296, A. **); B 251; 264
(... Erspyihfrs] irtsg ... siegyira); 267 a, Z.41,63,106; b,Z.Al; c, Z. 3 (um staatliche
Verhältnisse handelt es sich möglicherweise: B25S; 262; 277; 278); uvEgy&us rov xoivov:
B 247; 267a, Z. 3f., 17, 34; [291]; 292.
+) B 267 a, Z. 45, 80, 113; b, Z. A2, 9.
ff) Syme: B 246, Z. 3f. ( rov xozvoü)- Loryma: B 305, Z. 4; Stratonikeia: B 319, Z. 11
(rov xoivov) (Aufzeichnung auf der Parastade des Tempels); 384, Z. 10 [r]oi[s] iur&v sbagyhag
(bei der Bekränzung durch eine lydische Dorfgemeinde). S. auch A. **, da die Scheidung
zwischen allgemeiner und mehr technischer Verwendung des Wortes sehr unsicher
bleiben muß.
fff) ^ 2 A, Z. 19f.; 11, Z. 23, 34; 12, Z. 12; 16, Z. 2f. (A. **); 20, Z. 8ff. (A.**); 30, Z.24;
32 A (S. 439); 40, Z. 2; 41, Z. 6; 69, Z. 69 (bedeutsame Voranstellung des Wortes ohne Artikel
vor den Namen). Für manche Fälle vgl. A. **. — Recht bezeichnend ist die Auffassung
der Dionysischen Künstler, wenn sie von den Römern als den xolvol Evsgyireu sprechen
d 2, Z. al3, [c9]; s. A 17, Z. 6f.?).
Okgaotsatiom. 439
gern in Verbindung mit evEQyhrjg auftritt; sie ist aber auf wenige charak¬
teristische Fälle beschränkt. So ehren die Kaufleute und Reeder, die die
Synodos des Zeus Xenios bilden, ihren Proxenos (E 4, Z 18). Namentlich
aber begegnet uns der Proxenos bei den agonistischen Verbänden (Ziebarth,
S. 85). Einzelne Proxenoi haben wir bei der elischen Abteilung des isth-
mischen Kollegs (dt 32A) wie bei der Vereinigung des Isthmos und Pieriens
(V 27); in Ptolemais werden fünf Personen in einer Mitgliederliste der
Techniten (S. 289) als Proxenen aufgezählt (z7 33, Z. 67 ff.), und ähnlich
treten die Proxenen organisiert auf im xoivov xäv jrspi xov dhövvßov rs%-
vixäv xcä *po[!]£Wv, einer Inschrift von Rhegion (dl 42, Z. 6f.). Aber
auch bei den artb xrjs otJcofvJfteV^s isQovslxai, in einer milesischen Urkunde
(#21, Z. llff.) findet sich ein tcqo&vos*).
Eine Reihe von Ausdrücken ehrt die betreffende Persönlichkeit durch
einen mit ydo zusammengesetzten Titel. Daß guXori/xos als ein allgemeiner
Ehrentitel anzusehen war, der in Gegenden sich findet, wo wieder sveQys'x-i^g
weniger verwendet wurde, ist schon gezeigt worden. Daneben gibt es den
Ausdruck (piXoyzQav einer Inschrift von Apameia (#59 a, Z. 5), der, wenn nicht
einen Titel, so doch mindestens eine Lobeserhebung bedeutet, und die schon
behandelten (S. 289) hinter den Proxenen genannten <piXoxe%vlxca in Ptolemais,
mindestens sechs an Zahl, stellten gewiß eine Art Ehrenmitglieder dar**).
Nicht viel mehr als eine Art Ehrentitel waren auch die von Ver¬
wandtschaftsbezeichnungen hergeleiteten Ausdrücke, wenn sich daraus auch
Amternamen entwickeln konnten. So stand es mit dem xaxijp und der firycriQ
(S. 371f.), weniger mit dem anrtag gewisser Genossenschaften (S. 397); ander¬
seits bedeuteten auch die Bezeichnungen maxQOjivßxrjs und n.ax^oyEQ(av, wie
gezeigt worden ist (S. 300), meist ***) etwas mehr wie bloße Ehrentitel.
Ein Gegenstück zu diesen Ausdrücken bildet die dem Staatsleben der Kaiser¬
zeit entlehnte Bezeichnung vtög. Das reiche Material hat Liebenam (Städte¬
verwaltung, S. 131 f.) wieder zusammengestellt und im Anschluß an andere
die richtige Erklärung gegeben. Es handelt sich nicht etwa um Arme, die
von der betreffenden Stadt oder Körperschaft adoptiert waren, sonderh um
Ehrenbürger oder Ehrenmitglieder, die „gleichsam Sohnespflicht gegen die
Städte oder Genossenschaften erfüllt haben“. Es findet sich dieser viög
namentlich bei Gerusien: in Thasos (-T12e), Kos (ri8f, g: xöXsag xcä y.)
Erythrai (#38), Attaleia (#79b: ßovXrjg dtffiov y.) und bei einer unbekannten
dorischen Gemeinde (r90: xöXeoog xal y.). Aber es gibt auch einen vlbg
vsav in Aphrodisias (N 87 a, Z. 6), und interessanter Weise schon hei der
berytischen Kaufmannsgilde auf Delos (£168f., Z. 3) einen vlbg toü xoivov.
*) Beseitigt ist ngot-evos B 70, Z. 7.
**) d 33, Z. 73ff. Dittenbeiger (adn. 19) denkt an Mitglieder der Synodos, die selbst
keine Künstler waren, eine Erscheinung, die namentlich für Ägypten manches Wahr¬
scheinliche hat.
***) Ein ruxrrig yEgovdag als bloßer Ehrentitel, wie die ( mjctj g y. wirklich vorkommt
(T 12 a, Z. 8), wäre nach Analogie der staatlichen Verhältnisse (s. Liebenam) sehr wohl
denkbar.
440
Viertes Kapitel.
Zum Schlüsse sei darauf hingewiesen ; wie auch die Bezeichnung als
„Gründer“ (jcrtefTijg) zu einem Ehrentitel werden kann*).
Von großer Bedeutung für alle Ehren, mochten sie in Kränzen, Bild¬
nissen, Privilegien, Titeln bestehen, ja ihre eigentliche Vollendung war die
Veröffentlichung; sie erfolgte durch das Wort und die Schrift.
Die erstere uns so ungewohnte Erscheinung einer öffentlichen Ver-'
kündung der Ehren entspricht ganz und gar dem Brauche der griechischen
Gemeinden.
Es ist dabei zweierlei zu beachten. Meist schloß sich die Verkündung
an die bekannteste Ehre der älteren Zeit, an die Bekränznng, an, so daß man
berechtigt ist (s. S. 431), besonders beim wiederholten Bekränzen ( pzscpuvovv )
zugleich an sie zu denken, auch wenn sie nicht ausdrücklich hervorgehoben
wird**). Wenn daher natürlich nicht ausgeschlossen war, daß auch andere
Ehren, z. B. Porträts, feierlich ausgerufen werden konnten ***), so ist es
immerhin nur selbstverständlich, wenn diese Form der Publikation immer
mehr überflüssig wurde, als man neben oder statt der Kränze die Bildnisse
mit ihren die-Ehre ständig verkündenden Aufschriften errichtete. Daher ist
es offenbar nicht nur der Art der betreffenden Urkunden zuzuschreiben, wenn
bei den Kollegien des zweiten Typus diese Verkündung nur selten noch
erwähnt wird. Anderseits kommt gerade hei dieser Art der Pub lika tion
ein Gesichtspunkt in Frage, auf dessen allgemeinere Bedeutung noch einmal
hinzuweisen sein wird (S. 443 £): das Streben nämlich, den Ehren Dauer, bis¬
weilen sogar über das Grab hinaus, zu verschaffen, führte zu einer Wieder¬
holung dieser Publikation in einem Grade, daß die Fälle selten und meist
auch unsicher sind, wo nicht neben der ersten Publikation an weitere zu
denken istf).
Daß die Ehrenverkündung erst von der Staatsgemeinde aus Eingang in
den Verein gefunden hat, bei dessen einfachen Verhältnissen sie oft wunderlich
genug erscheint, ergibt sich schon daraus, daß sie hier ursprünglich gar nicht
üblich war. Denn die Bemerkung Foucarts (S. 36), daß sie stets durch das
Dekret angeordnet wurde, ist für Attika, für das wir reichlicheres Material
zur Verfügung haben, in ihrer Allgemeinheit durchaus falsch. Mehr als zwei
Drittel aller in Frage kommenden genügend vollständigen ff) Beschlüsse fehlt
diese Formel, und nicht viel günstiger stellt sich die Sache, wenn man die
Zahl der Vereine berücksichtigt. Gewiß aber ist es kein Zufall, daß fast
*) 4 47 a, Z. 12, 42 (nztßag) s. g. 272; B 216; 266, Z. 60; Z4 s. S. 273.
) -42d,Z.25; s. A 17, Z. 15ff.; j5 97,Z.9ff,; 267 a, Z. 67 (avayÖQBVGig xat 6zs<pd-
vooßig) u. a.
***) A2k, Z. 25 [ävstnslv dt] xa'i rav sUovav ri]v ävä&sGiv; auch B 416, Z. 18f.
Jityfiara .. [zo]v\xmv räv tLiimv]) ist nur von Bildern die Rede.
f) A 71, Z. 12 und A 34, Z. 9 (&vccyOQBvaiu); A 21A, Z. 31 (&vcc[yyst]hn ); B 210, Z. 14
(ävaK W vica) und r 2, Z. 8 vgl. V 29e, Z. 16 (staatlich). Wie wenig Gewicht
freilich auf den Gebrauch des Aorists zu legen ist, lehren die Urkunden, z. B. A 31,
Z.23f. Im folgenden braucht also dieser Unterschied, der zwischen der einmaligen und
wiederholten Publikation bestand, nicht berücksichtigt zu werden.
ff) Unvollständig sind ^2f; k; 6D; 21; 22; 32; 33; 49; 66; 72; Ab.
Organisation.
441
alle Inschriften, wo die Erwähnung der Publikation fehlt, dem vierten*)
oder doch dem dritten Jahrhundert**) angehören. Anderseits stammt das
älteste Dekret, wo sie genannt wird (A 15, Z. 37 ff.), bereits ans dem Anfänge
des dritten vorchristlichen Jahrhunderts; es schließen sich andere Inschriften
des dritten, solche des zweiten, ja des ersten an***). Wenn man dabei den
Wortlaut der Sarapiasteninschrift (A 34) pressen darf, so wird hier die
avayoQBvSig wohl für gewisse, dort genannte Beamte beschlossen (Z. 11 ff.),
nicht aber für die XQOEQavißzQia (Z. 22 ff.).
Außerhalb Athens ist diese Verkündigung überall verbreitetf): in
Tegea (T 2, Z. 8), Ägina (B 149, Z. 11), Amorgos (B 163, Z. 28), Mytilene
(B 156b, Z. 11 ff.), Delosff), Keos (B 210, Z, 14ff.), vor allem in Bhodosfff)
und dem benachbarten Gebiet Kleinasiens (B 305, Z. 6f.; 312, Z. 5ff.), in Kios
(B 416, Z. 18ff.), Chalkedon (B 412, Z. 4f, 0 t. xijqvxzös) und Nikaia (B 414b,
Z. 5, 6 er. sc.), sowie in Tomoi (B 97, Z. 9 ff.). Namentlich mußte dieser
Bi auch blühen und sich weiter entwickeln bei den Genossenschaften, die, wie
die Staatsgemeinden *f), die schönste Gelegenheit zu solch prunkender Ver¬
kündigung hatten: bei den Dionysischen Künstlern**f). Dabei wurde auch bei
ihnen solche Verkündigung als eine besondere, selbständig zu den übrigen
hinzutretende Ehre aufgefaßt***f).
Der übliche Ausdruck für diese Ehrenverkündung ist avayogivsiv, da¬
neben ttvayyslXEiv, auch das feierlichere avaxijQveeuv f*), und für das
) A lc; d; e; 3a; 615; 13a; b; C; 14; 62a. S. A. Koerte zu lc, S. 301.
**) ^ 2 °; 1; Sh; d; e; 16; 19; 20?; 22B; C; D?; 34; 63a; vgl. Alk
***) A 2b; e; 17; 18; 22A; 34; 71. _ ^2d (s. 8. 440, A.«‘); i ; 4a; vgl. \A'2k
Z. 25], s. A. **f. — A 47 a. J
t) In vielen der zahlreichen Fälle, wo die dvayoqsvaie nicht ausdrücklich hervor-
gehoben wird, mag es fraglich erscheinen (vgl. B166a Z. 37f. und Z. 47ff. ; 461A, Z. 18f.
und Z. 14 f.), ob sie nicht als selbstverständlich bei der trzetpdvaais zugleich mit an¬
zunehmen ist; vgl. B 22 A, Z. 2f. (tjttyavovtm ... Sicc tov ■xagvxog)-, 50, Z. 20f. ; 96
Z. 12f.; 185, Z. 2ff.; 343, Z. 1; 366, Z. b8ff.; 449, Z. 10 (s. S. 421 A. 473, Z. 28f.- s. be¬
sonders B 365, Z. 16; 406; 410Ä; 414a; 415; 413E (S. 444, A. +). Auch auf die zahlreichen
Bekranzungen m Rhodos und seiner Dependenz ist hinzuweisen, aber A. fft zu vergleichen:
246; 2o6; 259 263; 266; 267c; 268—273; 275; 276; 279; 281; 284- 287- 290- 291-
295; 297; 298; 304; 310. ’
tt) B 166a, Z. 47ff.; 185, Z. 6f. (s. A.f); 186, Z, 16, 21 ; 187, Z.19ff.
fft) ^267a, Z.25ff., 57f., 66f., 81, 87,119; b, Z.A6; 282; 289; 305, Z. 7; vgl. B 285, Z.lSf.
*f) Mehr staatliche Verhältnisse Hegen auch vor: JB 384; 461 A- r 29e- lV40a'
119; s. A. f. ’ ’
**f) Aik, Z.25ff.; 11, Z. 25f.; 12, Z.14ff.; 13, Z.17; 21, Z.19ff. ; 21A, Z.29ff.-
30, Z. 35ff.; 31, Z. 23ff.; 34, Z. 9 (s. S. 440, A. f); [40, Z. 4ff.]; 69, Z, 54ff. Vgl. das ganz
analoge Verhalten des Staates den Teehniten gegenüber: A 21B, Z. 42 76. Die Ver¬
kündung fehlt Alk (A. **); 21C.
**f) A 12, Z. 14f.: 7tgoeSovvcu Je ccirip jrpos ralg xgovxaQxovGaig rifiatg ävaurjov^Lv
xs ßxstpavov ml.
+*) In attischen Inschriften steht civayoQsvsiv (A 2b, Z. 20; e, Z. 24; i, Z. 26; 15,
Z. 37, 18, Z. 24, 22 A, Z. 14; 34, Z. 13; 47 a, Z. 37) neben avayogsvaai (A 4 a, Z. 29; 34,
Z. 15; 71, Z. 12) und «««* (A 17, Z. 17, 22; [A 2A, Z. 25]); vgl. ßr £ <p<xvovv A 2d,
Z. 25. Außerhalb Athens dvayogsvuv (B 149, Z. 11?; 166a, Z. 48; 186, Z. 16; 267a Z 26
31, 57; vgl. B 461A, Z. 14; A [30, Z. 37]; 31, Z. 23, s. S. 440, i.f; [40, Z. 6]; 69, Z. 57),’
442
Viertes Kapitel.
Typische des ganzen Vorganges spricht der reichliche Gebrauch der sub¬
stantivischen Wendungen avayoQSvßi g, avayysXCa, o:vaxrißvh,g u. a.*). Zeit
und Häufigkeit der Publikation war eine sehr verschiedene. Wir haben aber
gesehen**), daß, wie schon Foucart betont hat, die Zeit für die Zeremonie
meist so gewählt wurde, daß ihr der religiöse Charakter gewahrt blieb und
viele Zuhörer von ihr Kenntnis erhielten. Als Ort für die Feierlichkeit wird
gelegentlich das betreffende Heiligtum ausdrücklich genannt (A 34, Z. 12;
z/21, Z. 21f.); den Dionysischen Künstlern steht auch das Theater zur Ver¬
fügung (A 11, Z. 23; 12, Z. 16; 13, Z. 17); in Rhodos spielt ebenso die
Grabstätte der Genossen dabei eine Rolle***).
Was die Form des %ijgvyiia selbst betrifft, so wird es uns bald in
direkter Rede, bald indirekt (ort xrX.) nicht selten angegeben; es ist bald
ausführlicher, bald knapper abgefaßt, so daß die Lobsprüche nicht
wiederholt werden f). Mit der Zeit wird es wohl, wenn nicht diese Lob¬
preisungen verdienter Männer trotz aller Beschlüsse überhaupt verstummten,
auf eine zusammenfassende Lesung aller Wohltäter hinausgekommen sein ff),
und es ist ja interessant, zu sehen, wie sich dieser Brauch in die altchrist¬
liche Kirche, ja bis in die Messe hinein gerettet hat, bei der der Priester
noch heutzutage alltäglich einen Märtyrerkatalog verliest, das weitverbreitetste,
aus dem Altertum erhaltene xrjQvy^ia slg rov asl %qovov.
Nur hei den Techniten und ähnlichen Kollegien ist eine Form der
weiteren Publikation denkbar, wie sie sonst nur bei Staatsgemeinden möglich
ist: die Mitteilung der Ehrenbeschlüsse an Staatsbehörden. Fürsten und den
römischen Kaiser. Es erfolgte diese Mitteilung, wie in der Öffentlichkeit,
durch Überbringen der Beschlüsse und durch Gesandte (S. 410). Handelte
es sich doch dabei überdies vielfach uni Ehren, die den Staatsgemeinden
und ihren Angehörigen (A 17, Z. 31; 21B, Z. 40 ff.), den Fürsten (A 2A,
Z. 58 ff, 72 ff.) oder dem Kaiser erwiesen wurden. Welch weitgehende
Publizität namentlich zur Zeit der großen Reichssynodos von den Techniten
erstrebt wurde, zeigt die Inschrift zu Ehren des Nysäers Alkibiades (A 69);
hier wird durch Gesandte und avriyQacpa der Ehren nicht bloß die Heimat-
ävayytiXeiv (A 21, Z. 19?, vgl. z/21A S. 441, r 29 e, Z. 17, a. g. 441, A. *f); JV 40 a,
Z. 5), ccvccxrigveauv (B 156b, Z. 6; 305, Z.7; A 30, Z 39; vgl. ävaxrigv&i B 163, Z. 28;
210, Z. 14; xagvl^ca r 2, Z. 8, s. A. f.
*) &vayogevai,g B 166a, Z. 49; 186, Z. 21; 187, Z. 21; 267a, Z. 81 ( räv tiii&v), 67
{&. xal ßxsxpdvcoeis), 119 (t. *.); b, Z. A6 (r. r.); 282, Z. 5 (xävSs x. t.) u. 289, Z. 5 (ävct-
yogsvasis)-, vgl. (B 286, Z. 16); 312, Z. 8; 384, Z. [7], 11 , 12; 439A, Z. 17; z/2A, Z. 27; 13,
Z. 17; 69, Z. 54; N 40a, Z. 9; 119, Z. 27 (staatl.). — &vccyytUa A 12, Z. 21; 13, Z. 21; 21A,
Z. 14 (Plural); r 29e, Z. 3f., 15. — ävaxfavt-ig [A 11, Z. 25]; 12, Z. 15; xrjgvyfia B 156b,
Z. 32; B, Z. 42; 267a, Z. 31; A BO , Z. 39; i^ix7>[g]vyfiaxa B 416, Z. 18 ([iro];fr. x. t.]) ;
xiigvxtbe otiipavos B 412 u. 414b b. S. 429, A. f*.
**) S- S- 256, A. fff und die dort angeführten Stellen.
***) hei xmv tdrpav (B 267a, Z. 68) oder xiitiov (B 267 a, Z. 82, 121; b, Z.A7).
f) B166a, Z.49ff. (knapp); 267a, Z. 32ff.; 312, Z.llff.; A 30, Z. 39ff.; mit on ein¬
geführt : A 47a, Z.37f.; A 31, Z. 24f.; F2, Z.8ff.
ff) A 18, Z. 24ff.: &vozyOQ&6sßH'(Xl di xal xovg ßTS(p(&VOV$ avxotg xcel xbv ETtalvgv
hxccßxryv xrfv Q'vßiav iiexu tmv äXXcov svsgysrcöv.
Organisation.
443
stadt Nysa aufgeklärt, sondern auch der Kaiser und die römische Zentrale
der Genossenschaft benachrichtigt (Z. 57 ff.). Auch in anderer Weise mußten
diese Gesandten der Techniten, ganz entsprechend dem Auftreten der staat¬
lichen, mit den Gemeinden hinsichtlich der Ausführung der Elirenbeschlüsse
in Verbindung treten, so namentlich Plätze für die Aufstellung des Bildes in
der betreffenden Stadt sich anweisen lassen*). Eine merkwürdige Parallele
zu diesen Verhältnissen bei den Techniten bildet die Mitteilung des avzCyQccqjov
eines Ehrenbeschlusses, den ein offenbar recht angesehener ägyptischer Verein
auf Delos gefaßt hatte (B 187, Z. 24ff.), an einen anderen im Auslände
etablierten Zweigverein**).
Wie der Verein die avayoQBvaig mit dem Staate gemein hatte, so natür¬
licherweise auch die schriftliche Form der Publikation: die besonders in
attischen Inschriften stereotyp geforderte Aufzeichnung auf einer Stele (S. 885,
A. *f). Wie die Bildsäulen und die Anathemata mit diesen Beschlüssen
geziert und in den Heiligtümern aufgestellt wurden, ist noch zu berühren
(V. Kap. § 1). Eines soll nur betont werden, daß nämlich bisweilen auch
diese Ehrensäule (gttfXrj, rsXcc[iiöv ) in der Sprache der Urkunden den übrigen
Bewilligungen als besondere Ehrengabe sich zugesellt***).
Nachdem wir, um mit dieser Einzelbetrachtung der Ehren abzuschließen,
noch auf die Ehren der Verstorbenen (Kap. VI) und das in zwei attischen
Inschriften wenigstens vorkommende vage und im Grunde nichtssagende
Versprechen der öffentlichen Urkunden, auch sonstige Ehren («11 o aya&ov )
erteilen zu wollen, hingewiesen haben (A 18, Z. 27; 34, Z. 21), müssen wir
noch einige allgemeine Betrachtungen über die Erteilung der Ehren an¬
stellen. Einmal hat Foucart (S. 37) kaum recht, wenn er Loh, Kranz, Pro¬
klamation und Publikation als das Minimum der Ehren bezeichnet, zu denen
die anderen hinzutreten. Alle andern Ehren erscheinen viel eher als Aus¬
nahmen, und auch der Kranz fehlt beispielsweise nicht selten, seitdem das
Porträt in den Mittelpunkt aller Ehrenbezeugung getreten ist.
Welches Gewicht aber auf dieses Gebiet der genossenschaftlichen Tätig¬
keit gelegt wird, das erkennt man auch äus den scharfen Bestimmungen,
die zur Sicherung der beschlossenen Ehren getroffen werden (§ 4), und aus
der Fürsorge, die in dieser Frage die Beamten, ja nicht selten die Vereins¬
leiter zu entfalten haben (§ 2), wenn sie sich nicht Strafen (§ 4) aussetzen
wollen.
Eine solche Sicherstellung des Beschlossenen war um so notwendiger,
je mehr man sich bestrebte, den Ehren eine gewisse Dauer zu verschaffen.
Zu solchen dauernden Ehren gehörten, wie wir gesehen haben, besonders die
*) Es konnte das durch Gesandte geschehen (s. S. 410), bisweilen, wo ihre Erwähnung
fehlt (II 18, Z. 211), können wir auch an weniger feierliche Formen denken.
**) Schon Ziebarth hat anf die schwer zu erklärende Tatsache hingewiesen, daß ein
Verein Kleinasiens (B 343, Z. 4 ff.) durch Boten von einer Staatsgameinde einen Platz
für die Aufzeichnung des Ehrenbeschlusses fordert. (Vgl. S. 337, A, **).
***) hi\ir)ßav (iarstpdvaßar) ernly (r sXctfiävt.) B 412; 414 a, Z. 5, vgl. b, Z. 4f.; 416,
Z. 16; 413E, Z. 6; 432 a, Z. 1 u. b, Z. 1 (s. S. 445, A. Ober die als Ehrentafeln an¬
gesehenen Verzeichnisse von Mitgliedern s. S. 277ff.; über speziellere Ehrenverzeichnisse
b. S. 280 f.
444 Viertes Kapitel,
Bekränzung und die mit ihr engverbundene Scva-yÖQSveig-, aber auch anderes,
wie die Atelie, die Grabkränzung kann in Frage kommen. Es wird daher
die „jährliche“, d. h. gewiß meist „das ganze Jahr, hindurch währende“*)
Erneuerung der erstgenannten Ehren angeordnet, diese selbst als das ganze
Jahr hindurch dauernde (J 48, Z. 3f.) bezeichnet, oder, was mit den weit¬
verbreitetsten Brauchen des antiken Kultus Zusammenhang!, ihre monatliche
Wiederholung**) bei Gelegenheit der Festopfer gefordert (S. 256, A. fff).
Wird in den älteren Urkunden die Bekränzung „für die Folgezeit“ in Aus¬
sicht genommen, so spricht der Prunkstil besonders der rhodischen Inschriften
von einer Ehrung „für alle Zeit“***). Nicht selten wird auch in der Sprache
der Urkunden auf die Persönlichkeit des Geehrten Rücksicht genommen und
ihm die Ehrung „auf Lebenszeit“ zuerkanntf). Wie über das Leben hinaus
dem verdienten Genossen die Ehre gewährt wurde, darauf ist in anderem
Zusammenhänge (Kap. VI) zurückzukommen. Im Gegensätze aber zu ge¬
wissen Verhältnissen im staatlichen Leben gehört es zu den allerseltensten
Erscheinungen, daß die Ehren einfach auf die Nachkommen übertragen
wurdenff).
Die große Fülle der bei bestimmten Gelegenheiten zu Ehrenden mochte
es auch mit sich bringen, daß auf ihre Reihenfolge Gewicht gelegt wurde
und es als besondere Auszeichnung galt vor anderen genannt zu werden.
So war es hei der Reiehssynodos der Techniten der Fall, wenn sie ihre Erz¬
priester in die Listen eintrugen oder die feierliche Ausrufung vomahmenfff).
*) Iviavröv (wörtlich = „einmal im Jahre“ B 187, Z. 22) A 2 b, Z. 19; B 166 a, Z. 37;
riic, Z. 5; Kar Utog B 420 (Qodlfcstf&cci) ; jcatt’ EKadrov iviavrov ,447a, Z. 35f.; B 163
Z.31; 267a, Z.86f.; 312, Z. 7; rf fit ctamv Irog ,4 11, Z. 23 (vgl. Z.27); [jtarä itüv\ta ta
htj] B 186, Z. 21f. Vgl. B 25, Z. 34 ff. xalslv ts avtdv fiel tu Isqa öiu navxbg hv talg yivo-
y-ivuig avt inavxov &vaiaig ts Kal eitccQ X iaig.
**) B 416, Z. 18 f. S. S. 252 f.
***) sie to Xomöv A 22 A, Z. llf. (s. Wilhelm); sie rb xatfdXomJov? B 96, Z. bl4; sl s
rov insixa X qbvov A 2 b, Z. 19; e, Z. 23 f.; f, Z. 19. — slg rov äcl X q6vov B 267 a, Z. 17, 33,
52, 65, 82, 85, 96 (ipctyiepa . . \_x]vgiov firrra), 116, 122; b, Z. A8; c, Z. 2f.; [282, Z. 5];
289, Z. 5; slg && A 11, Z. 24; vgl. [s’ju rijj] rgizrig [&sl fjfisgag tätv ßvvoäav] A 40, Z. 5f.;
&vuyoqsvos[<og V7tagxove]tj s äst B 312, Z. 8f.; ~ &siäia ßrsyuva B 405, Z. 1,3; vgl.
B 410 A. <h aimvoe B 26, Z. 23; 185, Z. 14; F 14c, Z. 4; vgl. talg tsifialg cdwvlaig Kal
TiQa'Cx[a]ig H 17, Z. 15.
t) äiä ßlov. Meist handelt es sich auch in diesem Falle nm die Bekränzung (B 156 a,
Z. 11; 414a, Z. 6; A 13, Z. 15f.), aber auch um die Ehrenportion (B 25, Z. 39; 319 ,
Z. 13: [SUc naa-ne r]ijs $m ns ), die Atelie (B 267 b, Z. A 3, 6, 10), die kutsv X v (B 413 E,
Z. 3f.), ja um Ehren im allgemeinen (B 461 A, Z. 13; vgl. B 156b, Z. llf.: [Wr]ot).
Vgl. Jttt navtog B 25, Z. 35; 461 A, Z. 19. Anders zu verstehen ist der ysgut-bg diu ßiov
(F66; s. S. 99, A.**). Eine Einzelheit ist die Beschränkung der Bekränzung auf zwei
Jahre jV 62, Z. 8 f. (letscpävioßsv avrov Inl tu nqosigmisva firjj dvo).
ff) So die cctttsia rov X ov im ältesten Ehrenbeschlusse, den wir besitzen (A 1 c, Z. llf.),
die Einladung zum Ehrenmahle in Mantinea (B 26, Z. 22 ff.). Bei den Heinasiatischen
Kaisariasten wird von einem Siu ytvovg erteilten goldenen Kranz gesprochen (B 365,
Z. 16). Vgl. auch die Ehrenmitgliedschaft bei den Bakekisten von Thera u. a. S. 299 f.
ttt) 4 69, Z. 27, 57: TCgoti^äß&ai-, s. S. 344.
Organisation.
Auf diese Weise erklärt sich gewiß auch die Wendung rhodischer In¬
schriften, wenn es von einem heißt, daß er als „erster“ bekränzt wird*).
Darauf hinzuweisen ist weiterhin, daß trotz des Eifers der Vereine für
die Ehre der Genossen, es bereits in den älteren Zeiten nicht an Spuren
fehlt, daß man die Ausführung der Ehren und damit auch oft die Kosten
dem Geehrten überließ. Schon von den Meterorgeonen wird nicht das Bild
gewährt, sondern nur die Erlaubnis es aufzustellen**). Auch in dem ältesten
attischen Vereinsdekrete, einer Inschrift der Amynosorgeonen, werden dem
Geehrten zwar nicht die Kosten der Ehrensäule zugemutet, wohl aber ihm
die Besorgung der Ehrensäule überlassen***). Wie in späteren Zeiten die
Ausführung besonders des Porträts mehr und mehr Sache der Geehrten und
ihrer Familie wurde, ist schon betont wordenf). Es wurden dann gewiß
auch die Kosten nur noch selten, wie in alter Zeit ff), von den Kollegien
bestritten, sondern die Betreffenden hatten selbst dafür zu sorgen. Eine
ganz vereinzelte Erscheinung ist es, daß das Geld auch für eine Ehre durch
eine zu diesem Zwecke unter den Genossen veranstaltete Sammlung auf¬
gebracht wird. So erhebt man in Rhodos von den Haliaden-Haliasten in
jeder Versammlung eine Steuer von drei Obolen, um davon einen goldenen
Kranz zu beschaffen (B 267 a, Z. 20 ff.).
Zum Schlüsse unserer Betrachtungen über die Ehren ist noch auf die
vielen Gaben ähnlicher Art hinzuweisen, die von den Vereinigungen ihnen
ferner Stehenden, wie den römischen Kaisern und Staatsbeamten zugebilligt
wurden, namentlich auf die vielen Ehrenbildnisse (VI. Kap. § 1). Gewiß
hat Ziebarth recht, wenn er in diesen Verhältnissen ein Eindringen römischen
Brauches sieht. Dabei ist aber zu bedenken, einmal daß diese Erscheinuno-,
wie andere (S. 230 ff.), ihren Anfang bei den hellenistischen Fürsten ge¬
nommen hat, andererseits daß sie offenbar fast nur von Vereinen des
späteren Typus ausgeht, wo die offizielle Genossenschaft oft geradezu an .
die Seite der Staatsgemeinde tritt, daß also das griechische Vereinslehen
nur wenig davon berührt wird.
Sehen wir bisher die Vereine bei den Ehrungen aktiv beteiligt ? so
brachte es . die Eigenart mancher Genossenschaft, namentlich die der Tecbi-
nitenkollegien, mit sich, daß sie selbst auch Ehren in corpore empfingen fff).
xgtarov Aivvvv EX&v, Ssvtsgov Ai6S<ogov Av<ntui X a[v]. Da der Beschluß zu Ehren des
an zweiter Stelle genannten Diodoros gefaßt ist, so war vermutlich der erste Platz schon
vergehen. Auf eine solche Beihenfolge der Geehrten beziehen sich vielleicht die itg&tai bis
mal'tipai, die sieh in Kleinasien nachweisen lassen (Liebenani, Städteverwaltung S. 132f.).
■) A 2 i, Z. 27 f. Öovvcci $£ olvxü %ccl i%6vog &voi&£6L'v.
**2 i i C ’ Z - 17 ff - Ss xal Sie tag arrjXa s avrolg, 8ti Sr rote dgysäet.
. .. , 42 „• T sl- besonders den Gegensatz slxivits ygantrj Kal dcväqicZvTog dvaardasi
A J' 9 ’ Z .' 10f „ ; a ^ ei 'dena [&ya]X[ui[r ai , *]«[!] sU[o\viov kuI tdrr[ar? .. .] dvaatdcs^Yl
n 71, Z. 22ff.; ScvSQL&vzog avcc6xa6£i T 18c; d; 26c; 84 A.a; b; c; d.
ff) Vgl. z. B. [i%] töjv xoivmv %Qr\iiä.xcov B 187, Z. 35.
ttt) Anßer auf die zahlreichen Beschlüsse (Al- B — F; 2; 21 A; B) und Kaiserbriefe
(A 48-, C; 59; 60a — e; 61; vgl. H 26) zu Ehren der Dionysischen Künstler ist auf die
'
446 Viertes Kapitel.
§ 4. Strafen.
Da Ziebarth die Disziplinargewalt, wie das ganze Rechtsleben *) der
Vereine einer gründlichen und sachgemäßen Erörterung unterzogen hat,
auch das Material seit seiner Behandlung nur wenig gewachsen ist, soll hier
nur eine knappe Übersicht über die Strafen unter dem kulturellen und dem
zeitlichen Gesichtspunkte gegeben werden.
Zunächst ist hervorzuheben, daß gegenüber den Ehren die Strafen**)
auffallend selten erwähnt werden, wenn wir von den Grabmulten absehen,
die ja nur für Vereine des späteren Typus Bedeutung haben und unter
einem anderen Gesichtspunkt zu betrachten sind. So entspricht denn auch
die Bemerkung Ziebarths (S. 171), daß die Vereine „fast jeder einzelnen Be¬
stimmung erhöhten Nachdruck und eine festere Sanktion durch Hinzufügung'
einer Strafandrohung für den Übeltäter zu verleihen suchten“, nicht den
erhaltenen. Urkunden, Im Gegenteil: nur einige wenige, namentlich attische
Urkunden enthalten solche Bestimmungen, während sie in der großen Masse
der übrigen fehlen, obwolil oft ganz entsprechende Verhältnisse vorliegen***).
Alle einschlägigen Bestimmungen, wobei es sich mehr oder weniger um
die Sanktionierung eines ganzen vöfioe oder eines ijnjiptffgß handeln kannf),
gelten entweder allen Genossen oder nur gewissen Vereinsbeamten.
Die der ersteren Art beziehen sich in erster Linie auf das religiöse und
das finanzielle Gebiet. Bei den alten Bendisorgeonen werden ita^aßä^ua
verboten ( A 2 a, Z. 7 f.) und die Herstellung des Heiligtums gegen Störungen
originelle Ehrung hinzuweisen, die der attischen Synodos von seiten Delphis zu teil
wird: sie wird nicht nur bekränzt (A lC, Z. 32; D, Z. 40f: ^orojou] a-c.) unter ävayogsvais
{A ID, Z. 45f.; E, Z. 38f.), sondern es wird auch je eine goldene Bildsäule (eöcdrss)
derselben mit Aufschrift auf der Basis in Delphi und Athen aufgestellt (A lD, Z. 41 ff.;
vgl. A IE, Z. 37f.). Auch die Gruppe der attischen inonoioi wird von Delphi bekränzt
{A 1 P, Z. 8 f.) und alien ihr Angehörigen Proxenie und Promantie gewährleistet (Z. 11),
Zu Ephesos werden ebenfalls u. a. silberne Bilder der rsgoveia (B 330, Z. [69 f?], 8.3 f.)
und der ’Etprißsia (Z. 88 f.) geweiht. Vgl. schließlich die Ehrung einer Phratra (axjjlXy
ual ßzsrpavqt) durch den Demos von Thiunta (B 432 a; b).
*) S. 166 ff.; s. besonders über die Privatrechtsfähigkeit der Vereine S. 179ff.; vgl.
o. S. 404f. Eine wichtige Ergänzung geben die Untersuchungen Colins über die freilich
nicht ganz hierher gehörigen rechtlichen Auseinandersetzungen Dionysischer Künstler
(A 10B; BA; BB; 2).
**) Außer Jrjfua sind besonders wichtig die zunächst von der Geldstrafe gebrauchten
vom Stamme rtu- sich herleitenden Bildungen': tljua B 226, Z. 7. izclzLuov B 220,
Z. 211. iTttTLiiiov B 267 a, Z. 95, 102; A 10B, Z. 38; A 2g, Z. 19; 59,
Z. 91, 94. n<>6oT{e)i[iov B 41, Z. 39; 186, Z. 24; T 23 e, Z. 10; f, Z. 26; H 42, Z. A 27;
vgl. auch die Grabmulten, wo gewöhnlich (nicht F 57 ag) der partitive Genetiv 7tgoß-
t (sßpov steht: Dil; 39 d; 57 [b?]; f; h; r; z; aa; ac; '73 d; 84; Z 50; itgößreiiict A 59,
Z. 145; H 42, Z. B 23, 25; vgl. F 57 ae.
***) Vgl. die zahlreichen Fälle, in denen Beamte mit der Durchführung von Ehren
beauftragt werden, S. 3501 354. 367. 368. 371. 381. 386. 388. 389. 395. 407. 410.
f) Unter diesem Gesichtspunkte faßt Ziebarth (S. 171 f.) ziemlich ungleichartige
Fälle (,42a, Z. 131; g, Z. 12, 19; 220, Z. 264; 267a, Z.90ff.) zusammen; um Sanktio¬
nierung von Ehrenbeschlüssen handelt es sich überdies auch in anderen ipii<plßjuna.
H OröAHISATION. nq
durch aufhebende Anträge gesichert (Z. 13); um Sicherung seiner Ausstat¬
tung handelt es sich aber auch bei den späten Sabbatisten (B 449, Z. 11 ff.),
: um ^ as fehlen bei einem Gedächtnisfeste im Verein von Amorion (B 4.36b,
Z. 17 ff.)*). Wenn der Genosse sich Zahlungsverpflichtungen entzieht**),
,( verfällt er in Strafe bei den alten Bendisorgeonen (A 2a, Z. 19f.) und den
Heroisten (A 46, Z. 10ff.) wie bei den späten Jobakchen { A 59, Z. 68 ff.) und
der kretischen Familiengerusie (r 19, Z. 6 £). Eine charakteristische Er¬
scheinung hei späten Bildungen ist es (Ziebarth S. 174), wenn eine Vereins¬
polizei geübt wird, wie bei den attischen Eranisten der Kaiserzeit (A 50,
, Z. 40 ff.) und den Jobakchen mit ihrem System von Ordnungsstrafen für
Gewalttätigkeiten (Z. 79 f., 82, 90, 144), Vermeiden des Vereinsgerichts (Z. 92)
und ordnungswidrige xQWHpAvrfiy g (Z. 110, s. S. 268). Bei den Jobakchen
wird ferner auch das Nichterscheinen bei gewissen gerichtlichen Terminen
bestraft (Z. 97 ff.), bei den Haliasten Reden und Anträge, die die Aufhebung
! VOn Fhrenbescblüssen bezwecken (ß 267 a, Z. 97 ff) und im Epiktetaverein
solche, die auf Umstoßung der Vereinsverfassung ausgehen (3 220 Z. 261 ff.)
mit Strafe bedroht. ’ '
Beamte werden bestraft, nicht nur wenn sie die Abstimmung über un¬
gesetzliche Anträge, welche die Aufhebung von Beschlüssen bezwecken, vor¬
nehmen***), sondern auch wenn sie sich sonst bei der Religionsbetätigung
und der Finanzverwaltung vergehen, Gebiete, die ja im Altertum sieh oft
berühren: so wenn die Priesterin bei den Orgeonen der Meter die Festfeier
nicht ordnungsgemäß ins Werk setzt (A 2g, Z. 12) oder die Zakoros nicht
richtig ernennt (Z. 19), wenn bei den TtyseßvriQoi von Iasos die öioixrjml
das Opfer nicht oder nicht richtig darbringen (P 23 e, Z. lff), wenn der
Genosse im Verein der Epikteta (B 220) die nicht ’ übernimmt
(Z. 161 £, vgl. Z. 209 ff.) oder nicht recht ausführt (Z. 142f.), wenn im selben
Vereine der Artyter das Geld (Z. 173 f, 229ffi), der Epissophos die Akten
(Z. 215 ff.) nicht in Ordnung hält, oder schließlich der Eukosmos bei den
Jobakchen nicht gegen Gewalttätigkeiten einschreitet (A 59, Z. 94£). Die
meisten Strafandrohungen freilich suchen bezeichnenderweise die beschlossenen
Ehren zu sichern. So wird der Epimelet bei den attischen Techniten unter
Androhung von Bestrafung angewiesen (A 2A, Z. 42) ein Ehrenopfer darzu-
bnngen, in den späten Urkunden von Mantineia die Festleiter, die Einladung
und Bewirtung der geehrten Persönlichkeiten nicht zu verabsäumen f). Am
häufigsten aber werden namentlich in älteren Urkunden Beamte unter Straf¬
androhung aufgefordert, die typischen Bekränzungen und Ehrenpublikationen
.. Hin g ewie s<m sei wenigstens auf die nickt eigentlich hierhergehörige Bestrafung
säumiger Techniten (A 17, Z. 19 ff.). Von ähnlichen Ordnungsstrafen ist vielleicht auch
J? 31, Z. 2 f., vgl. Z. 22 f., die Bede.
**) Keine Strafe, nur die Fortdauer der Verpflichtung scheint B 315C Z. 7ff betont
zu werden. ..
***) Der im^ncpiaae (,4 2 a, Z. 14); könnte ja auch der die Abstimmung leitende Be¬
amte sein. Uber B 267 a s. S. 448, A. ***.
t) B 24, Z. 34ff.; 25, Z. 43ff; 26, Z. 29; s. B 384, S. 448, A. +.
448
Viertes Kapitel.
auszuführen. Den vier attischen Vereinen*) schließt sich ein delischer an**),
der rhodische Halistenverem***) lind eine hyrkanische xaroixiaf).
Den mannigfaltigen Vergehungen ff) gegenüber ist die Strafe verhältnis¬
mäßig gleichförmig.
Die schwerste Strafe, die völlige Ausschließung, ist begreiflicherweise
selten; ja es liegt nahe, daß für die wenigen bezeugten Fällefff), die schon
Ziebartk aufgezählt und geltend gemacht hat, an zeitweise Exklusion *f)
zu denken ist; nur so hat doch die daneben erteilte Geldstrafe einen Sinn
(A 2a; 50; B 220) und auch die Art der Vergehen, Unterlassung von Zah¬
lungen {A 46) und Prügeleien (A 50) lassen eine sofortige völlige Aus¬
schließung nicht recht begreiflich erscheinen. Daß es sich hier nur um eine
ungenaue Formulierung handelt, lehrt die schwankende Ausdrucksweise in
den Urkunden des Epiktetavereins und der Jobakchen **f). Wer freilich
grundsätzlich nicht zahlt oder auch wohl auf eine rechtliche Beilegung des
Streites nach den Gepflogenheiten der Genossenschaft nicht eingeht, stellt
sich damit von selbst außerhalb des Vereins. Für ihn kann dann, wie ge¬
legentlich gedroht wird (JT 19, Z. 6f.), ein anderer als Mitglied aufgenommen
werden. Dabei braucht die Genossenschaft ihre Ansprüche nicht aufzugeben,
solange der Schuldner lebt***f).
Es liegt in der Matur der Sache, daß Geldstrafe die eigentliche Strafe
der Vereine ist, wie noch heutzutage. Wenn sich nun auch die Summe
selbstverständlich nach der Schwere des Vergehens richten konnte, so ist es
doch bei der geringen Differenzierung, die die Privatverhältnisse der Vereine
im allgemeinen erkennen lassen, nicht zu verwundern, daß dieselben Summen
öfters wiederkehren. Dabei läßt sich beobachten, daß auch in diesem Punkte
die älteren Vereine den späteren gegenüber bescheiden auftreten. So bietet
ein Thiasotenverein des dritten Jahrhunderts die geringe Summe von 4 Drach¬
men als Strafe für Unterlassung der Ehrenverkündung {A 22A, Z. 18); eine
ähnlich bescheidene Summe (3 oder 4 Drachmen) bestimmte der alte Bendis-
*) Meist handelt es sieb um die hgonoioi (A 15, Z. 431; 22A, Z. 17; 34, Z. 15ff.),
einmal auch um den Uqcvs (A 17, Z. 211).
**) B 186, Z. 22 (ßitißxoxog). Allgemein heißt es nach der Nennung von Beamten
(B 185, Z. 7 1) {iri&svi da xcbv GwoSixmv ii’avxiov fi'/p'Hjr
'**) B 267a, Z. 90ff. (s. S. 447, A. ***); auch an das Verbot, durch einen Antrag die Be¬
stimmungen umstoßen zu wollen, das auch die Behörde trifft, sei wieder erinnert (Z. 97 ff.).
f) B 384, Z. 141 (ßpaßsvxai und Priesterinnen, die für die Pestfeier im speziellen
zu sorgen haben).
ft) nuQccßcäveiv A 2g, Z. 12; B 384, Z. 14; nctqsyßaivsiv B 449, Z. 17.
ttt) -12 a, Z. 14; 46, Z. 131; 50, Z. 42; B 220, Z. 263.
*t) Diese Ausschließung kqus %$bvov tritt hei den Jobakchen auch selbständiger
auf, sodaß sie nicht mit der Bezahlung aufzuhören braucht: A 59, Z. 891; vgl. Z. 941,
1441 Auch ein gelegentlicher Ausschluß von einer Totenfeier kann hier eintreten, wenn
man sich eben finanziell an der Ehrung des Toten nicht beteiligt (Z. 1621).
**+) B 220, Z. 1451, 1641, 177, 2171, 2361 vgl. mit Z. 263 (A. fft). A 69, Z. 82 1,
100 ff., 1041 vgl. mit Z. 48 (ßäv Sh pij iclr;yot, slgyia&a xrje anßdSos).
***t) B 315C, Z. 81, s. S. 447, A. *' (die Beziehung auf einen Verein ist hier freilich
nicht sicher).
Organisation.
449
verein für den, der den Opferbeitrag nicht zahlte (A 2 a, Z. 20) Typisch
scheint aber in Athen die Strafsumme von 50 Drachmen gewesen zu sein;
für Unterlassung der Ehrenverkündung (A 15, Z. 45; [17, Z 23]) wie für
ernstere Übertretungen {A 2a, Z. 8, 13; g, Z. 12, 19). Dieselbe Summe ver¬
langt offenbar bei Nichtausführung von Ehrungen ein delischer Verein*)
und spate Bereinigungen von Mantineia (B [24, Z. 36]; 26, Z. 29). Für die
häufigen Ordnungsstrafen der Jobakchen genügt die Summe von 25 Drachmen
(A 59, Z. 80, 82, 90, 91, 145), und auch der nicht einschreitende Eukosmos
wird mit derselben Summe gebüßt (Z. 94); 25 Drachmen Strafe werden aber
interessanter Weise ebenso in dem andern Verein der Kaiserzeit vorgesehen
wo Ausschreitungen gegen die Ordnung gebüßt werden**) Der Normal'
summe von 25 Drachmen tritt bei den Jobakchen die etwas erhöhte Strafe
von 30 Drachmen für unerlaubte ^o6 9 6v n <ng (Z. 110), also ein in höherem
Grade religiöses Vergehen (S. 268), an die Seite, und das Doppelte***) der¬
selben (50 Drachmen) für das Nichterscheinen bei einer rechtlichen Ver¬
handlung (Z. 96 ff.). Außerhalb Athens begegnet uns nicht selten die Summe
von 100 Drachmen, mag sie nun wegen Unterlassung der Ehrung von Be¬
amten zu zahlen sein, wie in einem delischen Verein (B 186 Z. 22f.) bei
Hallasten 267 a ' Z - <92 ) und in einem mantineischen Koller
(.B 25, L 44f.), oder wegen ihrer Aufhebung]-) oder schließlich, wie bei den Ge°-
nossen des Epiktetavereins (B 220), wegen schlechter Führung eines Amtes
(der Epimenieia) (Z. 143). Der zuletzt genannte Verein bietet aber auch noch
höhere Strafsummen; mit je 150 Drachmen wird die Unterlassung der Epi¬
menieia gebüßt (Z. 162) wie die der Zahlung von seiten des Artyter
y' 174 7 300 Drachmen die nachlässige Führung der Akten von seiten
des Epissophos (Z. 217), mit 500 Drachmen das revolutionäre Vorgehen
gegen die Vereinsverfassung (Z. 264). 300 Drachmen werden in dref ver¬
schiedenen Posten bei Störungen der Einrichtung des Heiligtums von den
Sabbatisten gezahltff) und 500 -bei Unterlassung der Ehruno- in einer
Jome Klemasiens (B 384, Z. 15). Kam schon bei einigen der höheren
Summen, die eben genannt wurden, der Staat wenigstens mit in Frage so
7“ VOn der ganz anders zu beurteilenden Konventionalstrafe 'von
1000 Drachmen (A 17, Z. 22) oder gar von 10 Talenten (A 10 B, Z. 38) hei
lonysischen Künstlern und den unter andern Gesichtspunkt fallenden noch
zu erörternden Grabmulten absehen, eine. Strafe, welche die schon so seltene
^OO^Dr^en übersc b rifct e (es handelt sich um 1000 Drachmen), nur in
») B 185, Z 11 . Schwerlich ist mvx[ a xoaU g ] zu ergänzen, wie noch Ziebarth
wenn auch zweifelnd, angenommen hat.
, 1 » Jn- A w Z i ; 44 i naC , h Wilhelln3 scharfsinniger Rekonstruktion der Stelle, mag auch
der völlige Wortlaut sich nicht ganz hersteilen lassen.
d« PJn L e v ntsp f chende Verhältnis von 25 zu 50 Drachmen bei der Abstufung
des Eintrittsgeldes bei den Jobakchen (S. 300 n. Y. Kap. § 2).
y< , Jl B 267a ’ Z - 102f - (rhodische Haliasten); vgl. S. 447. Um ein Staatsgesetz, wie
Ziebarth vermutet (S. 177) handelt es sich bei dieser festen Norm schwerlich (S. 336 1 **).
q , ,, +t f Z ' je 100 Drachmen So« und die Sabbatisten“, ’an die
.tadt und an den „Dynasten“, den Herrscher Kilikiens (Dittenberger adn. 14).
Polaud, Geach. d. griecli. Vereineweaena. 29
450
Viertes Kapitel.
Organisation.
451
Urkunden bezeugt, deren Verhältnisse dem Staatsleben mindestens nahe¬
stellen*). Erst eine Gerusie (r 23 e, Z. 7, vgl. 10) kennt schließlich die
hohe Summe von 3000 Drachmen für Unterlassung von Opfern.
Außer bestimmten Summen wird bisweilen auch der „doppelte“ Betrag
genannt, wenn Unterschlagungen mit Strafen bedroht werden, wie beim
Artyter des Epiktetavereins**). Wenn die Summe in selteneren Fällen in der
Form eines Strafmaximums angegeben wird, anderwärts nicht, so handelt es
sich vielleicht bisweilen mehr um eine Verschiedenheit der Ansdrucksweise,
und wir könnten auch in anderen Fällen an ein Maximum denken, wo dies
nicht ausdrücklich betont wird***).
Charakteristisch ist die verschiedene Auffassung, die sich hinsichtlich
der Zugehörigkeit der Strafgelder f) in der Sprache der Urkunden geltend
macht. Namentlich die ältere Zeit läßt sie der Gottheit gezahlt werden, ja
bezeichnet sie geradezu als der Gottheit geweihtff), in späteren Inschriften
vor allen tritt die Genossenschaft als Empfängerin auf, ja auch ihr erscheinen
wohl bisweilen die Strafsummen geradezu „geweihtffff)- Wenn dabei schlie߬
lich bisweilen die Unerläßlichkeit der Strafe betont wird*-)-), so weist auch
das gerade auf die geringe Strenge hin, die sich der Verein im allgemeinen
seinen Mitgliedern gegenüber erlauben durfte.
Eine Besonderheit ist es, wenn bei den XQSößvTSQoi von Iasos dem
Stifter eines Festopfers oder seinen Erben die Strafsumme zugesprochen wird
(U 23e, Z. 7, 10).
*) B 226, Z. 4f. (es handelt sich Tun einen Gymnasiarchen in Anaphe). Bei den
merkwürdigen Kytheriem ist die Bede (A 69, Z. 23 f.) von einer Strafe wegen Unter¬
lassung eines Rechtsgeschäftes, einer Verpachtung. — Lehrreich sind die Strafen von
1000 Drachmen hei den „natürlichen“ Genossenschaften der Demotioniden [A 8, Z. 39,
neben Z. 23, 91, 99: 100 Drachmen, Z. 49, 55: 50 Drachmen) und der Klytiden von Chios
(Dittenberger, Syll. 2 571, Z. 34).
**) B 220, Z. 233, 236; A 69, Z. 18f. (das Doppelte der Pacht); 50, Z. 42f. (das
Doppelte der rechtlichen Entscheidung?).
***) A 2g, Z. 13, vgl. Z. 19; 59, Z. 90 (sonst steht hier überall „25 Drachmen“ ohne
Zusatz); N 58 s. A. f.
f) N 58, Z. 26 (1 Drachme) berührt offizielle Verhältnisse (Gymnasiarch), vielleicht
auch B 316a, Z. 7ff., wo eine Multe von 6 Obolen für Unterlassung der Wache während
einer Nacht vorgesehen wird.
ff) A 2a, Z. 13f., 15; vgl. N 154, Z. 7; legal dgu%[ial: A 2a, Z. 20; 22A, Z. 18;
17, Z. 23f.; J3 186, Z. 22; A 17, Z. 22; vgl. [ffr«]r -rjgas legovg A lB, Z. 33 (staatlich);
s. A. *, die Klytideninschrift A. *. Originell sind die Wendungen Itvolaovei rät ffse))]
i(i ngoaöSou (B 316 a, Z. 10 f.) und öcnoxeieätto slg xov 9sov xbv Saßßaxiaxi]v xcä xorg
2aßßaxi.atalg (B 449, Z. 19ff.). Auch bei der Grabmulte findet sich ausnahmsweise die
Gottheit genannt: vrtsv&otvog xm ’Aitolcovt. (1' 57 e, Z. 6).
fff) Meist wird die Zahlung xm xoivm (s. V. Kap. § 2) verlangt: A 16, Z. 44; 59,
Z. 80, 98; B 220, Z. 143, 215, 216, 233, 263f.; 226 (A. *); 267a, Z. 91. — Sg. Ugag xolg
Sagamadxatg A 34, Z. 17; vjj xaxoma hgcsg ... Sg. B 384, Z. 14f. (freilich ist in diesen
beiden Fällen legdg, da der Dativ vom Verbum äxtoxeiveiv abhängt, als absolut gebraucht
anzüsehen; s. Buresch z. St. u. A. ft)' Über B 449 s. A. ff.
*f) 9g. lsgag &nagairrixovg B 384, Z. 15; A 17, Z. 22. Vgl. slg äxtagaixrjxov bei
einem Vermächtnis in Hierapolis (r 57x, Z. 3f.).
Die wichtige Frage, wie diese Strafen eingezogen werden konnten, hat
Ziebarth gründlich erörtert. Wenn er manches unentschieden lassen mußte,
so liegt das an der Unsicherheit unsers Materials. Ich will hier nur zu¬
sammenfassend darauf hinweisen, wie diese (el’O)Tt der Strafgelder, aber
auch sonstiger Außenstände, nur selten einmal einem Finairzbeamten z.uge-
wiesen wurde, wie dem Artyter im Epiktetaverein (JS 220, Z. 144, 162f.,
221) und dem geschädigten Epimenios gegenüber dem, Artyter (Z. 175) oder
nach ausdrücklicher Ermächtigung dem Tamias bei den Techniten von Argos
(z/ 30, Z. 9£), um von dem strafenden Gymnasiarchen in öffentlichen Ver¬
hältnissen abzusehen (N 58, Z. 25f.); in anderen Fällen, wie im Epikteta¬
verein (B 220, Z. 218ff., 245ff.), wird eine besondere Kommission damit be¬
auftragt, meist aber werden die Genossen im allgemeinen zum Einschreiten
aufgefordert*), ja ihnen auch einmal ein Drittel der Strafsumme dafür in
Aussicht gestellt (5 18b, Z. 23f.). Auf die besonderen Verhältnisse in Man-
tinea**), wo der Geehrten das Recht zusteht, gerichtlich die Erfüllung der
zugestandenen Ehren zu fordern und auf Zahlung der Strafsumme zu klagen,
ist Ziebarth eingegangen***), wie nicht minder auf die im Epiktetaverein
meist zugestandene Pfändung)-).
So sorgsam nun Zieharth den Spuren nachgegangen ist, wo der Staat
durch seine rechtlichen Institutionen zugunsten der Vereine einschritt, mit
vollem Recht hat er hier in seinem Urteil sich zurückgehalten. Auch wenn
wir die Möglichkeit eines solchen Rechtsschutzes für gewisse Gegenden und
Zeiten)”} - ) zugeben, so zeigt doch auch die große Zurückhaltung vieler Vereine
auf dem Gebiete der Strafen, daß man sich von der Hilfe des Staates nicht viel
versprechen konnte; freilich wurde sie wohl ebensosehr durch die Rücksicht
auf den Bestand des Vereins hervorgerufen. Nicht nur ließ man billige Ent-
schuldigungsgründefff) gern gelten, sondern es wird auch oft von einer Be¬
strafung im allgemeinen in einer Weise gesprochen, daß man an bloße
Drohungen denken könnte*)*). Zahlreich sind die Fälle, wo man eine Straf¬
bestimmung erwarten könnte, wo sie aber fehlt**)-). So wenn bloße Verbote
*) A 2g-, Z. 13f. (Z. 15 ist ganz unklar); 17, Z. 24f.; B 186, Z. 23; B 267a, Z. 93ff*.;
384, Z. 15f. Die Genossenschaft selbst wird genannt B 467, Z. 14 ff.
) ^ 2. 33 ff.; 25, Z. 43 ff.; 26, Z. 27 ff. Eine andere mantineische Inschrift ist
leider ganz unvollständig erhalten (B 23, Z. 15 [vn]6äixoi).
**) Ergänzungen zu Ziebartks Behandlung der Frage s. bei Buresch (S. 41 zu B 384,
Z. 15 f.: [ix9ixi]a k'ßxaj xa> ßovlo^lv ei), der auf Hirschfelds Untersuchungen über die Grab¬
multen verweist. Vgl. r 23 e, Z. 11 xjjg n:(>ä[£Hs [ooffjijs xccx’ avxmv xa&dneg ly 9Ur,g.
t) ivsxvgasla B 220, Z. 176, 220, 238; Iveiigaezog B 220, Z. 163. S. Ziebarth S. 176.
tt) Über die vielerörterten sganxol vogoi und die Verhältnisse der älteren Zeiten
in Athen ist das zurückhaltende Urteil von Ziebarth (S. 179) zu billigen.
ttt) Über diese Fälle s. Ziebarth S. 173, A. 1. Mit den von ihm erörterten Stellen
(.4 2 a, Z.20; 46, Z. 12f.; 59, Z. 50ff.; A 17, Z. 22ff.) sind einige Bestimmungen auf dem
Gebiete der offiziellen Jugendvereinigungen zu vergleichen: N 58, Z. 26 (Svvaxbg äv); 85a,
Z. 13 f. (Krankheit und Trauer).
*t) Allgemein steht ^r,u[t]oür A2A, Z. 42; xiva S?j[ffindet sich vielleicht A 70,
Z. 7; xalvovxsg xal igiuovvxeg B443; xioXveiv allein B 220, Z. 52 f., 56 f.
**t) S. 446. Bisweilen wird etwas außerdem für ungültig erklärt: B 220, Z. 256ff.
29»
Viertes Kapitel.
452
ausgesprochen (B 229, Z. 43ff., 80ff.) werden oder im allgemeinen zum Schutze
der Verfassung aufgefordert wird (Z. 137 f.), wenn für einen untätigen Beamten
ein anderer (B 308, Z. 27 ff.) oder eine Kommission bestellt wird (B 220,
Z. 241 ff.), ohne daß von der Bestrafung des ersteren etwas Bestimmteres
(xa ■yeyQaiiftEva bv r& vöfup) verlautet. Besonders charakteristisch aber für
die Anschauungen mancher Vereine auf dem Gebiete der Stralen sind die
rein ethischen Vermahnungen. Sie finden sich besonders in den Urkunden
von Kleinasien und dem benachbarten Kos, in einem Gebiete, das abgesehen
von mehr staatlichen Verhältnissen und den Grabmulten die Geldstrafen über¬
haupt wenig zu kennen scheint und vielfach unter dem Einflüsse orientalischer
Religionsanschauungen steht. Verwünschungen oder gar bloß fromme Wünsche
treten an die Stelle der festen Strafbestimmungen. Das letztere ist im
scharfen Gegensätze zu dem Epiktetaverein in den beiden andern Familien-
koüegien von Kos (B 229, Z. 113ff.) und Halikamaß (B 308, Z. 51f.), in
denen wir ja auch sonst Strafbestimmungen vermißt haben, der Fall. Segen,
aber auch ein kräftiger Fluch wird ausgesprochen hei den Kasosseis (B 316a,
Z. 2ff.), eine Drohung auch in einem mäonischen Vereine des Zeus Maspha-
latenos’ (B 376) wie hei den kilikischen Sabbatisten *). Schließlich wird
auch in dem aus Kleinasien stammenden, überdies von einem Sklaven ge¬
gründeten Konventikel zu Ehren des Men nur ausgesprochen, daß das
rechtswidrige Opfer von der Gottheit nicht angenommen wird (A 51a a,
Z. 14f. = j3, Z. 8f.) und daß der Gott dem Vergehen gegenüber unversöhn¬
lich sei**).
*) B 449, Z. 6 Herrn ayvsia. Über die Bedeutung dieser Worte (sacer esto) s. Ziebarth
S. 172. Ygl. Hvayeig mit Erwähnung auch des rächenden Kaisers: N 134, Z. C lff.
**) Daß natürlich zu der Geldstrafe die ethische Drohung hinzutreten kann, liegt
auf der Hand und wird namentlich auch durch die Grabmulten (F57ad; 73a) bezeugt;
daß es so selten in eigentlichen Yereinsinschriften (B 185, Z. 8 iseoimlpa]; vgl. die ccqcu
neben der Geldstrafe bei den Klytiden, s. S. 450 A. *) geschieht, ist bezeichnend genug.
Fünftes Kapitel.
Finanzen,
§ 1. Grundbesitz.
In weit größerem Umfange als heutzutage bildete für Staaten wie Ge¬
meinden im klassischen Altertum der Grundbesitz die Grundlage des Ge¬
deihens*). Dem entsprechend sind auch die Genossenschaften zu aUen Zeiten
von ihm abhängig gewesen, und für die geschichtliche Betrachtung ist gerade
seine Mannigfaltigkeit einer der wichtigsten Unterschiede, die das Vereins-
leben der verschiedenen Epochen aufweist**).
Bisweilen ist von diesem Besitztum***), dessen Horossteine nicht selten er¬
halten sindf) in allgemeinerW eise die Rede, so daß man es als ^a)pfoi/j'f),rd3rosf ■{"{'),
*) Für die spätere Zeit s. Liebenam, Städteverwaltung (S. 2ff.), der auch die
griechischen Verhältnisse berührt.
**) Lüders S. 10f.; Foucart S. 44f.; Heinrici, Zft. f. wiss. Theologie 19, S. 491f.;
Wachsmutb, Die Stadt Athen im Alterthum. Hl, S.157ff.; bes. S. 158, A. 3; Liebenam,
Gesch. u. Organisation des römischen Yereinswesens S. 275, A. 3; Guiraud, La pro-
priete fonciere en Grece, p. 382ff.; Ziebarth S. 168f., 163; Komemann, Pauly-Wissowa
IY1, Sp. 440; Judeich, Topographie von Athen S. 400 f. Über den Grundbesitz der attischen
Philosophenschulen s. die gründliche Untersuchung von Wilamowitz S. 267 f. 279. 288 f.
***) mijiiara A 73, Z. 4f. (rfjs atro®), vgl. Z. 10, 14. Ygl. die mannigfaltigen Aus¬
drücke für Genossenschaftsbesitz in Troizen (B 9), wobei wir es freilich meist mit staat¬
lichen Körperschaften (Patrioten und Geschlechtern) zu .tun haben; xd xrruiura Z. A 29.
(tu xxij/iaxa) xd xotvsia xd vTtdnyovra avxoig Z. B35; Z. Al5f., B2, 4, 23, 24, 33.
ra V7C. ecbzotg (ytdvxtt) Z. A 11, 17, 23, B 19, 39f. [rd brta ctvr\oZg Z. B 30; [rö V7t. tx]vroZg
xol[ve]lov Z. A 44. rav Oralav (rav vn. avxoig xotvdv) Z, B 28; Z. A 38, 41. S. A. ■]"['.
t) A 23; 38; 39; 40; 41; 42; 43; A; [B]; 62b; £150; 161, Z. 2, 9f.; 159; 162
(S. A. ff).; 231a; 0; 232—236 (s. Kap. VI).
t+) X<oqlov ist der übliche Ansdruck für die durch Scheinkauf besonders athenischen
societates ( A 38; 41; 43 A, über A 40; 42; 43; [43 B]; B 162 s. S. 460, A. fff), bisweilen auch
wirklichen Vereinen (A 23; B 150; 151, Z. 2, 9f., s. S. 460, A. fff) zugewiesenen Liegen¬
schaften auf den Horossteinen; vgl. A 62h (Sqos %aQiov xoivoV); 67; Z 2 A. In der troize-
nischen Inschrift (£ 9, s. A. ***) findet sich xo %<oq'iov (xo vnd.Q%ov) Z. A31f., B 16, 26. [r&]
xd vTijdny. aeroifs v.]aivciu Z. Bl7f. Über xo y/oa\io]v [r]o [at]oi xotg iwd[[iaaiv\
avr[wv] (Z. B 6) u. a. s. YI. Kap., über die Wendung za yoinlov xb [w]ol xä lagä (Z. B 14)
S. 457, A, **. Über B 209; 420; r 3 (x<BQiiSiov) ■, 70d; A 69; N 25 A s. S. 488, A. ***.
Allgemein E 2, Z. 39; ff 43 b, Z. b9 (s. S. 467).
fff) Von einem Grundstück als dem Vereinsmittelpunkt wird der Ausdruck besonders in
Ägypten gebraucht: B 474B, Z. 4 (?); N 148, Z. 5; A, Z. 4; Z 107, Z. 5 (xov kavxmv xorzov) ;
N 62, Z. 19, 29 (theräische aXsttpofisvoi unter ägyptischem Einflüsse); vgl. A 34 A.
S. außerdem die Fälle, wo mit diesem allgemeinen Ausdrucke (vgl. das seltenere yaolov
454
Fünftes Kapitel.
455
yjj *) oder auch, um an zu deuten, daß das ganze Gebiet der Gottheit geweiht ist,
als isqü yr\ bezeichnet**).
Selten trägt der Yereinsmittelpunkt einen zusammenfassenden Sonder¬
namen. In der Regel weist auch dieser auf den Götterdienst hin***). So
gibt es in Athen das Metroon (A 2d, Z. 27), das Saraipidion (A 34, Z. 12?)
und das Bakcheion der Jobakchenf), in Thera das Museion der Epiktetaff).
Branchen schon diese Bauten nicht notwendig rein religiösen Charakter zu
haben, so gilt das natürlich noch mehr von den offenbar seit Alters her in
Kleinasien üblichen fff) Sängerhäusern, wie dem Hymnodeion von Pergamon
(B 393, Z. B 17), auch von dem Attaleion in Teos (75 341 a, Z. 20).
Im allgemeinen kann es freilich keinem Zweifel unterliegen, daß den
Mittelpunkt des Vereinslebens namentlich in älteren Zeiten ein besonderes
Genossenschaftsheiligtum abgab.
Charakteristisch sind meist die Ausnahmen, wo Vereine in einem öffent¬
lichen Heiligtum tätig sind. Kaum als solche können, um von zweifelhaften
Fällen abzusehen *f) die zahlreichen Vereinigungen von öffentlichen Kult¬
beamten gelteD, die natürlich im Heiligtum ihres Gottes zusammenkamen **f ).
Die lebhaftesten Beziehungen zu Staatskulten bekamen, Ton Emzelfällen***f)
A. ft) die „Stätte“ bezeichnet wird, die durch mannigfaltige bauliche und sonstige Tätig¬
keit für die Zwecke der Genossenschaft zu einem Heiligtum, einer Opferstätte u. dgl. um¬
gestaltet wird: A 4a, Z. 26; c, Z. 13; B 27, Z. 38; 68, Z. all; [166a, Z, 13]; 283, Z. 10;
449, Z. 26; A 30, Z. 26, 27; IJ43a, Z. 7; p, Z. 2; IV 3, Z. 6. Erschwert wird die Deutung
oft dadurch, daß ronoi , namentlich in rhodisehen Inschriften, im speziellen von Grab¬
stätten gesagt wird (Kap. VI); gleichwohl ist auch £ 289, Z. 10, 12 unter tottos der
Vereinsmittelpunkt zu verstehen, vielleicht im Gegensätze zu ronoi (Z. 6). Den „Platz“ von
Korporationen im Theater bezeichnet r. N 60; sebr häufig, wie in Staatsdekreten (A 21B, Z.83),
den Platz für die Aufstellung von Statuen und Stelen (B 343, Z. 6; 432 a, Z. 1; 461A, Z. 22;
A 11, Z. [37], 40; [30, Z. 26]; H 18, Z. 22; Z 81a, Z. 26; F 29e, Z. 8; N 62, Z. 43).
*) B 9, Z. B 21 (Patrioten) zay y&v rav ieaav aizotg %oivav\ 456 Z. 10 (das Ge¬
lände noch außerhalb der rspforj), s, S. 457, A. *. Vgl. yä B 283, Z. 4 (Land für Begräbnis-
zwecke).
**) ß 35; 36a; ß; 37 (Thespiai); vgl. B 238, Z.l (Charmyleis in Kos).
***) Viele dieser Heiligtümer sind mehr oder weniger sicher als staatlich anzusehen:
Nvfiyalov (A 3c, Z. 18), IIava«st[ov] (B 6, Z. 3), Kogäywv (B 25, Z. 41), Seqamslov
(13 50, Z. 24), ’AnoUavislov (B 461A, Z. 2), Awvvaiov (A 13, Z. 26, 27), Moveeiov {A 41),
Tv%awv (E 21a, Z. 5), Aacpvaiov (? B 54C, Z. 4).
+) A 59, Z. 101; vgl. S. 68 u. Dittenberger (adu. 7), der es etwas zu eng faßt, wenn
er es dem köziazogeiov (Z. 141) gleichsetzt (S. 465).
ft) B 220, Z. 10, 14, 29, 35, 42, 44, 60, 55, 62, 119, 133, 276; über die damit ver¬
bundenen Heroa (Z. 13, 15, 21) s. Ricci z. St.
ttt) Vgl. B 319C, Z. 12, 17, 43: [loXnmi.
*f) S. A. ***: jlßvaji£7[oji], Moveeiov, Tviatov, Aaepvuiov (?).
**-1) So die Vereinigungen in Mantinea (B 24—26); das Kogäyiov (A. ***) daselbst,
das Serapieion der vnoazoloi in Demetrias (A. ***), zb Ug'ov r-rjg ’AgzimSog rije Tavgonilov
in Samos (B 160, Z. 4f.).
*»*+) Dazu kann man es rechnen, wenn ausnahmsweise den tyrischen Herakleisten,
die sich erst die Stätte für ein eigenes Heiligtum vom athenischen Staate erbitten wollen,
erlaubt wird, im delischen Heiligtum des Apollon zu tagen (B 166 a, Z. 2). Wenn also
auch an sich ein Staats- oder Gemeindehieron im allgemeinen nicht geeignet gewesen
Finanzen.
abgesehen, auch die Vereine der Dionysischen Künstler, sodaß namentlich
ihre Ehrendenkmäler überall in der Welt in staatlichen Heiligtümern Auf¬
nahme fanden*). Eine charakteristische Erscheinung aber ist es offenbar,
daß in Ägypten auch andere Genossenschaften im Anschluß an solche öffent¬
liche Tempel sich bilden konnten**). Wie die Vereine des zweiten Typus,
Gerusien und Jugendgenossenschaften, aber auch Hymnoden u. a., die ja,
nebenbei namentlich den Kaiserkult pflegten, als munizipale Genossenschaften
nachdrücklich der Pflege des Stadtkultes sich widmeten, braucht kaum noch
hervorgehoben zu werden. Daß man aber für eigentliche Privatvereine, die
auf die Dauer begründet waren***), den Besitz eines Genossenschaftsheiligtums
als eine notwendige f) Forderung ansah, auch wenn die Mittel gering waren,
lehrt der Notbehelf (Ziebarth S. 163), wie der Sklave Xanthos sich für seine
Vereinsgründung wenigstens ein verfallenes Heroon herrichtete {A 51 a).
Wie im öffentlichen Kult trägt auch in den privaten Korporationen
das He ilig t um vor allem den allgemeinen Namen rs'f isvog oder legöv. Beide
Ausdrücke können nebeneinander für das ganze Heiligtum gebraucht werden.
Im engeren Sinne wird ti[ievo$ das Gebiet der ganzen der Gottheit geweihten
Anlage bezeichnen, soweit es sich nicht um Gebäude handelt, d. h. den den
Tempel umgebenden heiligen Bezirk; isgöv hingegen den innern Teil des
rsusvopff), d. h. das vor allem dem heiligen Dienste bestimmte Gebäude.
sein mag, um von Thiasoi zu Sonderzwecken benutzt zu werden, so durfte Ziebarth doch
ans der Bestimmung eines einzelnen Dekrets der IleiQcasig (A 9) nicht ohne weiteres
schließen (S. 163), daß in Attika die Benutzung eines, solchen Hierons durch diccaoi aus¬
drücklich verboten war. S. S. 458, A. *f.
*) A 21B, Z. 49f„ 82f.; 64, Z. 11; 69 (s. S. 433); H 18, Z. 22ff.; über die Bedeutung
der Theater für die Techniten s. S. 442.
**) [ T i> iv Srjzei] IsjoJv] B 473, Z. 25; vgl. B 468, Z. 5f. (S. 161); ’Anollcovieiov und
Aiovveiov S. 454, A. ***. Wie gewisse 9iaaoi in Cypern im öffentlichen Apollotempel ihr
Ugeov darbraehten (B 301), hat schon Ziebarth (S. 163) hervorgehoben.
***) Die Möglichkeit, daß bei vorübergehenden Vereinigungen, namentlich solchen
für Krieg und Jagd (S. 127 ff., 105f.) bisweilen ein Genossenschaftsheiligtum nicht not¬
wendig erscheinen mochte, ist zuzugeben; vgl. B 464a—f. Auch konnten gelegentlich
mehrere Vereine ein Heiligtum benutzen. Wenn z. B. bei der Stiftung des noUrjyiov
der Nysäer in Rom (B 478, Z. 35 ff.) nur von Geld die Rede ist, so kann man sehr wohl
annehmen, daß hier ein besonderes Heiligtum in Rom fehlte, da diese Nysäer im Heiligtum
der Techniten zusammentraten (S. 274). Der Schluß es silentio ist freilich oft sehr unsicher.
So scheint es mir bedenklich mit Ziebarth (S. 168f.) anzunehmen, daß die rhodisehen
Vereine seltener Grundbesitz gehabt batten, weil er seltener erwähnt wird. Gewiß wird
das eigene Heiligtum bei Kollegien von wirklich „ephemerem Charakter“ wie bei den in
Rhodos häufigen Soldatenvereinigungen (S. 127f.), oft gefehlt haben, aber Vereine, die wie
die Paniasten und Haliasten ihre Vorsitzenden fast 20 Jahre oder darüber an der Spitze
sahen, hatten gewiß auch ihr Heiligtum.
f) Ich halte daher eine erneute Zusammenstellung der Vereine mit Grundbesitz
überhaupt für überflüssig. Sie würde sich unter Berücksichtigung aller von mir gesondert
besprochenen Lokalitäten ergeben. Dabei ist aber auch zu bedenken, daß vielfach auf
ein Heiligtum zu schließen ist ans der Erwähnung von Weihgeschenken n. dgl., wie bei
den berytischen Poseidoniasten in Delos (B168e) und den kilikischen Sabbatisten (B 449).
ff) S. Stengel, griech. Kultusaltertümer, 2. Aull. S. 19.
f§
456
Fünftes Kapitel.
Wie daher beides nebeneinander genannt werden kann*), so tritt die spe¬
zielle Bedeutung des Wortes xsfiBVO g hervor, wenn es als weihrauchduftende
(&v6sv) Stätte der Gottesvehrung dem eigentlichen Tempel (vsmg) bei den
Dionysiasten des Piräus gegenühertritt (A 4d) oder wenn im Testament der
Epikteta das Heroentemenos neben dem den Musen geweihten Tempel
(Moveelov) genannt wird (B 220, Z. 35f., 42, 44f.),. als Uqöv im engeren Sinne
aber erscheint manches Heiligtum, wenn von baulichen Veränderungen und
Einzelheiten die Rede ist**). Muß nun immerhin im allgemeinen die Frage
oft offen bleiben, in welchem Sinne beide Ausdrücke gebraucht sind, so läßt
doch die Art, wie sie kaum irgendwie gleichbedeutend nebeneinander sich
finden (s. A. f) und im allgemeinen verbreitet erscheinen, interressante
Schlüsse zu.
Viel seltener treffen wir das Temenos, besonders auf attischem Boden
nur ganz ausnahmsweise. Von dem duftenden Bezirk des angesehenen Diony-
siastenvereins war schon die Rede (A 4d), als Ort der Aufstellung von Be¬
schlüssen wird das tdpsvog ferner in einer Urkunde der Meterorgeonen
(A 2h, Z. 23) und hei den Soteriasten (.4 47 a, Z. 40) sowie schließlich bei
den Orgeonen des Hypodektes (A 6, Z. 15, 19) erwähnt. Es ist gewiß kein
Zufall, daß außerhalb Athens gerade die drei großen FamiJienstiftnngen von
Thera, Kos und Halikarnaß tgjiEvt j besaßen***), über deren größere räumliche
Ausdehnung und zahlreiche Lokalitäten verschiedener Art wir genau unter¬
richtet werden. Sehr begreiflicher Weise heißt in einer rhodischen Inschrift
ein Genossenschaftsheiligtum, das die Kultstätten dreier Gottheiten umschloß,
rdpsvog (.B 283, Z. 12). Sonst treffen wir ein Temenos bei Mysten der Meter
in Argos (JB 4, Z. 14), bei dem tyrischen Kaufherrnverband der Herakleisten
in Delos (B 166a, Z. 13, 42f., 53), hei vavxlrjQoi von Nikomedia {E 76, Z. 2)
und bei den Samothrakiasten von Methymnaf). Charakteristisch sind auch
für die Handelsstadt Byzanz die von Aristoteles bezeugten d-iaßtorixa refisvrj
(S. 27). Mit einer gewissen Konsequenz begegnet uns schließlich bezeichnender¬
weise das Temenos hei den Dionysischen Künstlern und den ihnen verwandten
Athleten. Es sind hier zu nennen die alten Vereinigungen in Athen ff) und
in Eleusis, wo das Temenos von einem verdienten Genossen neben dem ibq6v
neu angelegt wirdfff), sowie der argivisehe Zweig des isthmischen Kollegs
(A 30, Z. 16, 25, 41), nicht minder die kaiserliche Technitensynodos mit ihrem
*) [Ü]7t[c r ] O Zc tOV IsgOV Xttl TOV X Pg.£p[oVs] A O, Z. 6 ; %V TE Tra I'EOIO XOtl ET a> TCQ&TOg
avrog xcctEöXEväßaro ZEtiivEi £rp* ov ISqvGuto ßwfiov A 6, Z. 36 f.
*>) A 2a, Z. 8f., 11; 71. — A 16, Z. 5ff. ro re jr QOGtmiov xal [t]o ähcojia rov
Isqov. — In derselben Inschrift A 1A bezeichnet Isqov bald die area sacra Z. 6f. (xQtj-
[cjajöüm rmi IsQmi. koi tcets ohia[i]s rate ivaixodoiirutzvcas ae Isgäi) bald die Cella
(Z. 26 f. ttjp olxiccv, ov xo Uqöt ianv), wie Dittenberger (adn. 4) nachweiat.
***)■ B 220, Z. [35], 43, 45, 48; 229, Z. 1, 45, 45, 49, 70, 75, 82 («ge'pij), 83; 308,
Z. 29, 51. Vgl. das teilet os, das möglicherweise einem ähnlichen Verein in Kos an¬
gehörte (B 228, Z. 6).
f) B 156 b, Z. 2, 18; B 156 a, Z. 13 steht Uqov.
ft) 4'2A, Z. 25; 3, Z. 6.
fff) A 5, Z. 10, 22, 26, 36; außerdem Z. 11.
Finanzen.
457
. großen Zertralheiligtum (to Isqov ixl ’Päfirjs rspsvog A 69, Z. 17), und der
v Reichsverband der Athleten (fT43i, Z. 8; k, Z. 11). Auch die aus Techniten
bestehende Vereinigung der Attalisten besaß ein gesondertes Temenos (B 341a,
Z. 30), das vermutlich mit dem schon erwähnten Attaleion in Verbindung stand.
Treffen wir so den Ausdruck rejievos fast ausschließlich*) in Kollegien,
die einen größeren Aufwand zu machen pflegten, hei Kaufmannsgilden und
Familienvereinen, bei Dionysischen Künstlern und Athleten, werden wir
ferner, soweit es nicht schon geschehen ist, hei den meisten dieser Kult¬
stätten die größere Ausdehnung oder ihre reichere Ausstattung erkennen, so
wird überhaupt die Wahl dieses Wortes in der Regel keine zufällige sein,
sondern sie soll die weitere Ausdehnung**) eines Heiligtums hervorheben.
Dabei darf freilich nicht vergessen werden, daß von den rißdvrj gelegent¬
lich noch Gartenanlagen geschieden werden, offenbar ein weiterer Besitz,
der sich an den eigentlichen heiligen Bezirk anschloß und eine wirtschaft¬
liche Ausnützung zuließ (S. 487 f.). So wird bei dem obengenannten Mysten-
verein von Argos ein xfpto s und eine oixia erwähnt (B 4, Z. 20). Der
koische Diomedonverein hatte einen Garten (B 229, Z. 3, 12, 70, 76), dessen
Einkünfte einem für frei erklärten Sklaven und seinen Nachkommen zu¬
gewiesen werden (Z. 11 f.), offenbar als Entschädigung dafür, daß er als
eine Art Hausmeister das ganze Heiligtum beaufsichtigt. Ebenso hatten
die offiziellen Charmyleis in Kos außer der IsQa ya noch x&xoi (B 238).
Wie aber eine solche Erweiterung des heiligen Grundes eintreten konnte,
können die Verhältnisse bei den Sabbatisten lehren, wo nachträglich ein
Garten hinzuzukommen scheint (B 450)***).
Im Gegensatz nun zu den wenigen charakteristischen Fällen, wo wir
ein Temenos antrafen, begegnet uns gerade in den älteren Vereinen das
Hieronf) mit einer Regelmäßigkeit, daß der Schluß erlaubt scheint, daß diese
Genossenschaften im allgemeinen nicht über ein größeres Areal verfügten,
sondern sich mit einer kleinenff) tempelartigen Opferstätte mit geringem,
umgebenden Raume begnügten.
*) An staatliche Heiligtümer haben wir zu denken B 163, Z. 13; auch wohl B 456,
Z. 8 ff. (tovs ßanovs xcä ra ts/levi] xal ttjv evvxvQOvaav avtolg yfjv). Auch auf ein of¬
fizielles teilstos in Priene (N 90a, Z. 3) mit Ivteilevlol frsoi (Z. 10). und das
alfios Ai[og] bei den Kasosseis (B 316 c, Z. 5 f.) sei hingewiesen.
**) Daher wird B 9, Z. B 14 vielleicht nur von ro %aiglov rb r&i Iccgäi ge¬
sprochen.
***) Über die Gärten der Philosophenschulen s. Wilamowitz S. 267. 279. 288 f. Unter
andern Gesichtspunkt (S. 32) fällt die Erwähnung des auf einem Horossteine in Verbindung
mit einem Hause genannten Gartens B 162, Z. 2 (vgl. Dittenberger, Sylloge 2 827—829)
oder der Garten des Poseidonioskollegs B 308 (s. S. 488, A. **)• Einen erweiterten Bezirk
stellt auch die evvxvQovöa yfj (A. *) dar (s. .Otto, S. 278 f.).
f) Daher durfte Foucart (S. 44) nicht'von dem xefisvog als der üblichen Opferstätte
sprechen, obne auch nur den Ausdruck hgov zu erwähnen.
tf) So können kleinere isgci in einem größeren Heiligtume angelegt werden (A 9, Z. 4,
s. S. 458, A. *f). — Daß natürlich der Ausdruck Ieqov auch ein großes Heiligtum
bezeichnen kann; zeigt die Vorliebe der ägyptischen Urkunden für diesen Ausdruck
(S. 458, A. f*).
458
Fünftes Kapitel.
Finanzen.
459
"’'/ü
Beginnen wir zunächst mit Athen, so entspricht die feststehende Ver¬
wendung des Ausdruckes Isqöv zunächst dem Gebrauche in den Urkunden
der staatlichen Körperschaften: der Phylen und Demen*), der Geschlechter
und Phratrien**). Es ist geradezu als ein Zufall anzusehen, wenn das
Uqöv eines Kollegs nicht genannt wird. Von Orgeonen kommen die Ver¬
ehrer des Amynos, des Egretes, der Meter, der Bendis, die Dionysiasten,
die freilich auch in anderen Ausdrücken von ihrem Heiligtume sprechen
(S. 456.459, A.**), ferner die Orgeonen des Hypodektes und zwei weitere Vereine
in Frage***), von Thiasoten die Vereine der Aphrodite, des Zeus Labranndos,
der Göttermntter, der Artemis, der Bendis, einer weiblichen Gottheit sowie
einige andere f). Von Eram'sfen sind zu nennen die Sabaziasten (A 48a,
Z. 7), die vom Sklaven Xanthos vereinigten Verehrer des Men ff), die As-
klepiasten (A 53 a, Z. 3, 18). Dazu kommen die Heiligtümer bei den Eika-
deis ( A 62 a, Z. 24), bei Verehrern des Ammon (A 71, Z. 6f.) und einigen
andern Vereinen (A 76; 79). Schließlich ist auf die Isqü fremder Kauf¬
leute, die der Kitier (E 2, Z. 10, 21, 36, 41) und Ägypter (Z. 43), sowie auf
die neben den TfgsVtj genannten attischer Technitenfff) hinzuweisen*f).
Es ist wohl mehr dem Zufall zuzuschreiben, wenn wir von leqix der
außerattischen Vereine verhältnismäßig wenig hören (S. 456 f.). Von dem nur
ausnahmsweise (S. 456, A. ***) als Isqöv bezeichneten Temenos des koischen
Diomedonvereins abgesehen (B 229, Z. 85) treffen wir solche hei drei Vereinen
Troizens**f), hei zwei delischen (B 186, Z. 27; 187, Z. 31), einem lesbischen
(S. 456, A. f) und einigen des thrakischen Gebietes***f). Dazu kommt eine
ganze Anzahl von Ieqcc, die mit mehr oder weniger Sicherheit als staatliche
anzusehen sindf*).
*) IG (II 553, Z. 8); 556, Z. 9; [658, Z. 12]; 569, Z, 13; 575, Z. 19; 581, Z. 3, 14, 30;
588, Z. 9, 11, 16, 18; 589, Z. 12, 15, 87 f.; 554 b, Z. 18; [593, Z. 2]; II 5, 563 b, Z. 35;
[d, Z. 10]; 574 e, Z. 11, 19; 587 b, Z. 15.
**) IG II 5, 597b, Z. 6, 13; c, Z. 22; d, Z, 16.
***) A H, Z. 11, 16, vgl. 17; d, Z. 11 (S. 478). 1 A, Z 2, 5, 16, 27, 41 (ober Z. 7
s. S. 456, A. **). 2c, Z. 6, 17; e, Z. 15; f, Z. 8; g, Z. 20; i, Z. 9, 30; k, Z. 8 (s. S. 478). 2a. Z. 8,
8, 9, 10, 11, 12, 16. 19, 21, 22 (V. der Bendis); 3a, Z. 3, 11; b, [Z. 3?], 27; e, Z. 6, 8,
19; d, Z. 15, [18]; e, Z. 33. 4b, Z. 38; c, Z. 47. 6, [Z. 2] (gewiß ist nicht mit den Her¬
ausgebern [d]yf>6[r] 7.u ergänzen), 4. 13?, 22. [60, Z. 8]. 6 E, Z. 16.
t) A 13c, Z. 52. 15, Z. 26. 16, Z. 3, 6, 12, 17, 19, 22. 17, Z. 31. 18, Z. 6, 35 f. 19, l
Z. 12. [20, Z. 10 f.]. 22 A, Z. 5. B, Z. 14. [C, Z. 14?]. [D, Z. 12?].
ff) A Blatt Z. 4; ß Z. 1, 8, 18 (s. Dittenberger).
fff) A 5, Z. 36; 3, Z, 6, vgl. Z. 11. Interessanter Weise ist in dieser leider sehr frag¬
mentarischen Inschrift von einem „alten Heiligtum“ die Bede (Z. 7), neben dem es
möglicherweise ein „neues“ gegeben hat.
*f) ugd im Heiligtum eines Demos zu errichten wird verboten: A 9, Z. 4.
**t) B 9, Z. B 14 (s. S. 457, A. **), 27 (Thyakten): za za xonfefa], 31 (El ... ot):
za läget. S. S. 453, A. * :M u. -[t.
***f) B 64, Z. 5?; [96, Z. a 10f.?]; 97, Z. 13, 18f.
f*) E 24, Z. 45; 26, Z. 34; 50, Z. 81; 160, Z. 4; 166 a, Z. 2 und E 48, Z. 6 (Apollo¬
heiligtum in Delos); 180 c, Z. 6; 285, Z. 24; 307, Z. [6], 9, [13] (s. Ziebarth S. 53, 1);
316a, Z.2; 319 C, Z. 5; 439 A, Z. 25; 467, Z. 5, 7, 11, 16, 21, 24, 32, 33, 35, 50, 50, 81,
81, 52, 52, 55, 56, 57, 59, 71; 458, Z. 7, 8, 9, 11, 11, 14, 17, 21, 23, 29, 30, 32, 33, 35,
Die meisten übrigen Lokalbezeichnungen außer te/uvog und Uqöv ver¬
gegenwärtigen uns die Doppelbedeutung des Vereinslokals als einer Kult¬
stätte und eines geselligen Mittelpunktes.
Da der Ausdruck Naos*) ausdrücklich auf das Tempelgebäude hin¬
weist, so ist es sicher kein Zufall, daß in Athen nur gerade zwei auch sonst
vornehmer auftretende Genossenschaften ihr Heiligtum mit diesem Namen
belegten: die aristokratischen Dionysiasten**) und der so festeingewurzelte
Orgeonenverein der Göttermutter***). Äußerst seltenf) findet sich außer¬
halb Athens ein als vaög bezeichneter Tempel im Besitze einer Genossen¬
schaft; der Ausdruck ist ein vornehmer: der Dichtersprache (B 28, Z. 5)
oder der Ausdrucksweise prunkender Ehrenbeschlüsse eigen (B 27, Z. 35).
Daneben wird er freilich besonders in späteren Zeitenff) von der kleinen
mit Götterbild geschmückten Kapelle, der aedicula der Börner, gebrauchtfff).
Anderseits haben eine ganze Reihe in erster Linie priesterlicher Vereine
Beziehungen zu staatlichen vaol* f).
Auf den geselligen Mittelpunkt führt uns die Betrachtung der mit dem
Heiligtum bisweilen in Verbindung stehenden „Häuser“.
Der Unterschied, der zwischen olxla als der eigentlichen Wohnstätte
und dem allgemeineren Begriffe oixog besteht, ist auch für das religiöse
Gebiet erörtert worden**f). So erkennt Dittenberger (Syll. 2 587, adn. 18)
mit Recht in den lsqcu oImm in Eleusis (s. Furtwängler S. 153) die Wohn¬
stätten der Oberpriesterin und anderer sakraler Funktionäre, während der in
derselben Urkunde genannte Ktjqvxcov oixog (Z. 24) das Versammlungshaus
des betreffenden Geschlechtes bezeichne. Weiterhin ist oixog, namentlich
36, 38, 39, 42, 44, 47, 48, 49, [49], [54]; 461 A, Z. 11, 22 (s. ’Axollavisiov S. 454, A. ***);
464 A; 469 A, Z. 2; 473, Z. 20, 26; A 16 A, Z. D 9; [21, Z. 21?); Z 14 {iv tä Aga).
*) Über die Form s. Meisterhans 3 S. 127.
**) A 4 a, Z. 21 f., 31; c, Z. 50; d, Z. 1 (neben Uqov S. 458).
***) A 2b, Z. 18; d, Z. 27f.; e, Z. 21 f.; [f, Z. 18]; i, Z. 28; s. ts(isvog S. 456.
f) Die unsichere Ergänzung \ßv tm vaat] B 229, Z. 29 hat Dittenberger mit Recht
nicht aufgenommen.
ff) Aber auch die Ägypter der Ptolemäerzeit lieben diese Ausdrucksweise, vgl. die
offiziellen Verhältnisse: B 458, Z. 34, 43, [44], 52.
fff) B 164 b; g; [168 m?]; 449, Z. 10 f.; Z 15 A; E 94 b, Z. 10, 24; N 72, Z. 7, 9 f.
(< v . mit ayaliux). S. Jouguet: BCH 23, S. 60; Furtwängler S. 253.
*f) B 24, Z. 24, 26; 26, Z. 15 (s. isgov S. 458, A. f*); 239; vgl. B 320 a, Z. 23 (Vers).
Der öffentliche Charakter ist wenigstens möglich: B 27, Z. 35 (s. o.); 319, Z. 10, 20; 435 d,
Z. 11 (hqovcöo g). Über 462 und 463 s. S. 165; über A 33 u. 34 s. S. 474, A. fff. Vgl.
%cct7iqs<p[eT] doftco[t] B 5, Z. 3 f. (im Verse).
**1) S. U. Köhler (MDAI ath. Abt. 7, S. 373). Der Streit zwischen Furtwängler und
Fränkel (Rhein. Mus. 1902, S. 153 f., 252 ff., 544ff.) darüber, ob oixog eine Kultstätte be¬
zeichnen kann, darf hier beiseite bleiben, da doch im Grunde beide Gelehrte diese
Möglichkeit zugeben und die Sache an sich sehr wohl denkbar ist (ffsrnr otxov N 65 f.,
Z. 4); auf unserem Gebiete der privaten Vereinigungen gibt es freilich keinen bestimmten
Anhalt dafür. Daß oixog, namentlich in älteren Zeiten einen selbständigen Bau, kein
bloßes Gemach, bezeichnet, scheint mir kaum des Beweises zu bedürfen, eher das
Gegenteil,
460
Fünftes Kapitel.
in delischen Urkunden, als Schatzhaus zu fassen*), und schließlich kann es,
wie vaög (S. 459), eine Kapelle bezeichnen**). Den Verhältnissen der
Vereine entsprechen gewiß noch mehr die Zustände, die uns die wertvolle
Urkunde des chiischen Geschlechts der Klytiden vorführt. Der neubegründete
oho g***), bezeichnenderweise genauer xoiv'og olxog (Z. 5f., 9) und CsQog olxog
(Z. 25)f), auch oixog refisviog isgög (Z. 8) genannt, ist dazu bestimmt, die
urprünglich in Privathäusern (Iduouxal olxiai, Z. 5), d. h. in den Häusern
der patrizischen Geschlechter, aufbewahrten Heiligtümer zunächst für die
Festtage, dann ständig in sich zu vereinen ff).
Für unsere Vereine steht zunächst fest, daß Wohnhäuser (o Ixica) sich,
nicht selten auf den ihnen gehörigen Grundstücken befanden, was sich aus
der Art erklärt, wie diese in Vereinsbesitz kamen (S. 481 f). Diese olxiai
werden wohl meist gar nicht direkt von den Vereinen benutzt, sondern sie
sind vermietet und nur ihre Erträgnisse haben für die Genossen Bedeutungf-ff);
sie können dann, wie wir sehen werden, mit den Grundstücken (A 1A, Z. 5 ff.)
oder auch für sich allein (A 2 a, Z. 8f.) verpachtet werden; bisweilen freilich
zieht man sie auch zu Vereinszwecken heran.
Besonders lehrreich sind hier wieder die lcoischen Inschriften. Im
Vereine des Diomedon gab es eine olxia auf dem Areal des Temenos (B 229,
Z. 83) und eine Mietswohnung ( ’&vüvsg ) im Garten (Z. 3). Dem entspricht
merkwürdig genau der Zustand bei der allerdings nicht freigebildeten Körper¬
schaft der Oharmyleis: auch hier steht eine olxia auf dem „heiligen Lande“
und mehrere, den ^evGbveg des Diomedon entsprechend, in den Gartenanlagen
(■B 238). Beim Diomedonverein freilich kommen, wie Dittenberger (adn. 36)
dargetan hat, noch zwei weitere wichtige olxiai hinzu (Z. 104ff.), die nicht
verpachtet, sondern im festen Besitze vermutlich eines der Familie An¬
gehörigen sich befinden *f). Für die Verwendung aller dieser Baulichkeiten
*) Furtwängler S. 253. Vgl. den ol. der Kleruchen auf Samos (Köhler S, 374).
**) IG VII 2233 (s. Frankel S. 153; Furtwängler S. 253); AGI Brit. M. IV 813;
BGH V 450. S. Conze, Untersuchungen auf Samothrake I S. 41 no. 8.
***) Dittenberger, Sylloge 5 571, Z. 14, 20, 22, 27, 29, 32, 38, 41.
4) Vgl. BCH XVIH, S. 26 no. 1 (Arkonnesos); rnv xoirätva rbv sv roi Upjjzjrraträ
oÄtra ;;(((>/,(Trr/o'or xal tb iiaSi[a]t^giov.
ff) Unsicher in ihrer Verwendung sind zwei nach Personen benannte olxoi in Anaphe
(Dittenberger, Syll. 5 555, Z. llf.), der olxog in Andania (Dittenberger 653, Z. 113), von
Furtwängler für ein Schatzhaus erklärt (S. 253), ein den Nemeseis (CIG 3163, Z. 4) und
ein dem Apollo geweihter Bau (IG XII 3, 185) sowie ein „mit Schönheit geschmückter
olxog“ in Syrien (Lebas III 2146). S. die literarischen Zeugnisse hei Köhler S. 373;
Frankel S. 153, Furtwängler S. 255.
fff) So nennen die Horosinschriften (S. 453, A. f) neben dem ypiolov bisweilen eine olxlcc
(A 40; 42; 43; 43 B; B 161, Z. 2, 10), einmal (A 39) auch eine olxia allein oder neben
der olxia einen Garten (B 162). Als solcher fruktifizierter Grundbesitz sind wohl auch
die olxiai anzugehen, mit denen in Tenos von Vereinen Geschäfte gemacht werden (B 209,
Z. 25, 76, 115, s. S. 487) nnd die olxiai r&v ’Artolhovirov hei den späten römischen Ath¬
leten ( H 42, Z. B 16). Vgl. die evvoixia der Attalisten (B 341a, s. S. 463). Über den
Uqos olxog B 321 s. S. 152, A. f und S. 463.
*t) Ein Mißverständnis Ziebarths (S. 9, A. 4) ist die griechisch undenkbare Wendung
V olxia xata %i>gav (Z. 66 f.), s. S. 485; Z. 72 ist ol. allgemein zu fassen.
Finanzen.
461
gibt uns die Diomedoninschrift die nötigen Andeutungen. Das „Haus im
Temenos“ (Z. 83 f.) entspricht schon seiner Bezeichnung nach dem auch olxog
TfiftsWog genannten Gebäude der chiischen Klytiden. Wie das letztere nun
zur Aufnahme der Heiligtümer dient, birgt auch jenes die Götterbilder und
Weihgeschenke (Z. 55 ff.) und ist nicht mit, wie andere Baulichkeiten des
Bezirkes, vermietet, da ja keine Einkünfte aus ihm erwähnt werden (Z. 74ff.),
so daß hier in der Tat olxia dem sonstigen Brauche entgegen mehr im Sinne
von olxog (— Schatzhaus) gesetzt ist. Die f ev&vsg hingegen iin Garten (Z. 3),
die Geld einbrachten (Z. 76), fanden offenbar als Mietshäuser zur Aufnahme
von Fremden*) Verwendung. Die beiden weiteren Gebäude, die als Männer¬
und Frauenhaus bezeichnet werden und im übrigen Eigentum ihrer derzeitigen
Besitzer, wie schon erwähnt, blieben, mußten von diesen den Genossen für
bestimmte Feste bis auf einige Räumlichkeiten, wo inzwischen der Hausrat
niedergelegt war (Dittenberger adn. 38), zur Verfügung gestellt werden (Z. 104 ff.),
und zwar beide für das Theoxenienfest des Herakles (Dittenberger adn. 24) und
die genannten Hochzeitsfeiern von Familienmitgliedern, das Männerhaus auch
für die d'vöia, d. b. das Jahresopferfest des Herakles am 17. Petagitnyos**).
Bescheidener waren die Verhältnisse in attischen Vereinen. Bei den
Egretesorgeonen (A 1A) bleibt kein Gebäude dem Verein völlig reserviert,
sondern alle olxiai werden dem Pächter überlassen (Z. 5ff); nur darf der
Kult nicht gehindert sein (Dittenberger adn. 5), und am Hauptfeste des
Heros im Boedromion muß dasjenige Haus, wo sieb das „Heiligtum“ findet
(s. S. 456, A. **), den Genossen zur Verfügung gestellt werden. Möglicherweise
ging es bei den Orgeonen des Hypodektes (A 6), die auch eine olxia be¬
saßen (Z. 11), ganz ähnlich her, da sonst die Verhältnisse ganz entsprechend
gewesen zu sein scheinen. Die olxia schließlich der Bendisorgeonen, über
deren Reparatur Bestimmungen getroffen werden (S. 485), scheint dem be¬
treffenden Mieter völlig überlassen gewesen zu sein (A2 a, Z. 8 ff.).
Ließen fast alle bisher erörterten Fälle die Deutung zu, daß das „Haus“
sich nur zufällig auf dem heiligen, etwa gestifteten Besitze befand und nicht
durch den Kult gefordert, daher auch meist Mietern überlassen wurde, so
belehren uns andere Fälle klarer über die mögliche Bedeutung eines solchen
Gebäudes. Da erscheint es denn nicht zufällig, daß gerade gewisse Kulte
ein „Haus“ gefordert zu haben scheinen. In erster Linie ist hier die Ver¬
ehrung der Meter zu nennen. Nicht nur sorgt bei den attischen Thiasoten
der Göttermutter ein verdienter Mann für die Errichtung eines olxog (A 17,
Z. 7 f.), sondern, merkwürdig genug, von den vielen Genossenschaften Troizens,
die Grundbesitz für die Befestigung der Stadt hergeben, treten nur die Ver¬
ehrer {xslearfiQsg) der Göttermutter (B 9, Z. B 11) eine olxia ab***), und auch
*) Z.71, 76 (Dittenberger adn. 28), 82 (Z. 88 ist es schwerlich zu lesen, s. Ditten¬
berger). S. S. 485. -— Etwas kühn spricht der Herausgeber einer bithynischen Inschrift
(B 410A, Z. 21) bei der zweifelhaften Lesart [£]iväval von einem maison d’hospitalite,
zumal der Zusammenhang ganz unklar bleibt.
**) Z. 104 ff., vgl. 91 f.; s. Dittenberger adn. 39 n. o. S. 254.
***) S. über das olxog genannte eleusimaehe Telesterion Maaß S. 94, A. 121.
462
Fünftes Kapitel.
gewisse Mysten derselben Gottheit in Argos besaßen neben einem Garten ein
Haus (B 4, Z. 20). Dazu kommt ein Mystenverein (?) in Ägina mit einem
x(flxlsivog ■ ■ . oixog*), eine attische Jugendvereinigung, wie es scheint, Ton
eiivxXuvoi (A 82, TL. 1) und eine Jagdgesellschaft von Athenern in Haliartos
mit je einem oixog (B 43, Z. 9) sowie wahrscheijdich ein ägyptischer Verein
(B 467, Z. 7) und ein oixog vavxXrj[Qixög) in Nikomedia (i? 76, Z. 2).
Erwägt man dieses so beschränkte Vorkommen des Kalthauses, so
könnte man geneigt sein daran zu erinnern, daß sich gerade bei Mysten-
vereinen, besonders bei den Vereinen der Meter, mit ihren mancherlei Bräuchen
und zahlreichen Kultgerätschaften (S. 476) eine solche Sakristei neben dem
Tempel notwendig machte, aber ein anderer Gesichtspunkt ist wohl noch
entscheidender: alle Andeutungen, die wir soeben über die Verwendung der
Kulthäuser beigebracht haben, mögen sie nun olxoi oder olxiui genannt
werden**), weisen ihnen ihre Bedeutung als Mittelpunkte der Geselligkeit
beim Feste zu***). In diesem Sinne sind sie dann auch Vorläufer der römischen
scholae f), während sich für sie die andere Verwendung der scholae , daß sie
als Orte der geschäftlichen Versammlungen dienten, kaum nachweisen läßtfj-).
Nun ist es auch begreiflich, daß sie sich besonders hei Vereinen finden, deren
Kult dem Orient entstammt; zeigt doch noch die Anlage des bekannten Isis¬
heiligtums in Pompeji dieses Überwiegen des geselligen Treibens über den
eigentlichen Götterdienst.
Für die ganz unter römischem Einflüsse stehenden Vereine ist noch
daran zu erinnern, daß hier unter oixog gelegentlich ein Saal zu verstehen
ist, wie ja solche Räumlichkeiten von den mehr offiziellen Körperschaften
dieser Spätzeit und für sie im Anschlüsse an Gymnasien und Badeanlagen
begründet wurden fff), oder eine Kapelle*f), wie sie auch in staatlichen
Urkunden begegnet. Auch kann das Wort bei seiner an sich allgemeineren
Bedeutung die der späteren Zeit (S.466f.) eigenen Geschäftslokale bezeichnen**!).
*) B 149, Z. 2f. Es könnte sieh hier freilich schon um die Bedeutung des oecus
hei den Römern handeln; ebenso in der ganz unsicheren Lesart einer Inschrift der bery-
tischen Poseidoniasten in Delos (B 1681): ib\y olxov? | a[od] rf}v aroav v.al tu ynr^\TV(iia
Kal ras c/v.o^Kg?].
**) Auch Frankel scheidet (S. 153) die isfiol olxoi nicht von den isoui oixlui.
***) S. auch S. 465, A. fff.
f) Liebenam, Röm. Vereinswesen S. 276ff., bes. S. 279; vgl. Kornemann: Pauly-
Wissowa IV1, Sp. 427.
tt) Gerade in der Urkunde A 2a, die Wachsmuth (die Stadt Athen im Altert.,
S. 158 A. 3) noch den Meterorgeonen zuweist, durfte er nicht die wahrscheinlich ver¬
mietete olxla als Ort für die Versammlung nennen, zumal ja hier ausdrücklich das isgov
als solcher genannt wird (s. o.). Ober ein wahrscheinliches Versammlungslokal ( ßovlev-
ttiqiov) athenischer Techniten s. u. S. 467.
ttt) U28h, Z. off. xofffMffiaf xbv tqitov olxov tov $avotivslov yv/ivaalov. S. A. *j-
*t) Vielleicht N 36 Z. 33 f.: xatsexsvaesv äs tov -cs Xovvqcqvu v.u'i rbv ^[<ps]|f;s olxov,
&vI&[ti]xsv äs xal ayal^ia (s. A. fff). S. vaos S. 459.
T) ff 43 Pi Z. 1 [r]9 K f 'indtav olxo[v\ (?); vgl. Z. 2. Über olxoi in Verbindung mit
Grabanlagen (N 90C, Z. 1) s. VI. Kap.
Finanzen.
463
Wie aber der oixog in dieser Epoche, der römischen schola entsprechend,
den Mittelpunkt des Genossenschaftstreibens abgab, das lehren die Akten
der römischen Paianisten, die unter Severus ihren oixog offenbar erweiterten
( ots-yaQcu xä eMxel[ievtt %£> oix[a ] B 477 a, Z. 3) und in ihm die Büste eines
verdienten Mannes aufstellten (b, Z. 7f.), das lehrt auch die merkwürdige
Bezeichnung oixog für „Verein“, die besonders für Kaufmannsgilden üblich ist
(S. 114. 152, A. f).
Bot die Verwendung der Worte oixog und olxla keinen Anhalt dafür,
daß sie in der Vereinssprache ein Wohnhaus, sei es für die priesterliehe
Familie oder auch für Mitglieder des Kollegs bedeuteten, so ist schließlich
das einzige Beispiel, wo man ein „Pfarrhaus“ unter oixog verstehen könnte,
besonderer Art. Wenn der Gott bei den Dionysiasten des Piräus gebeten
wird, Haus, Geschlecht und den ganzen Thiasos zu schirmen, (A 4d, Z. 5f.), so
lehren die Ausgrabungen, daß hier in der Tat der Peribolos das Wohnhaus
der Familie, in welcher der Götterdienst vererbte, mit dem Heiligtum um¬
schloß. In ähnlicher Weise kann auch sonst ein der Priesterfamilie gehöriges
Privathaus in nahe Beziehungen zum religiösen Treiben der Genossen ge¬
kommen sein*). Wurde aber nun diese Idla olxla zur Aufnahme der Gott¬
heit und der Genossen am festlichen Tage ( [{ncoSopj ) benutzt (S. 260), wie
gelegentlich in Mantinea (B 24, Z. 22), so ist diese Form der Gottesverehrang
so charakteristisch, daß man versucht ist, in ihr ein Vorbild für die alt¬
christlichen Hausgemeinden, die exxX-rjOlca xccx’ oixov, zu erkennen**).
Auch alle ähnlichen Bezeichnungen, die neben oixog und olxla Vor¬
kommen ( olxlov , o’ixin Hg, oixrj[ia, oixijfidtiov, oixrjtriQiov, avvoixlu ) lassen sich
nur wenig zum Beweise dafür heranziehen, daß die Vereine in ausgedehntem
Maße Priesterwohnungen oder gemeinsame Wohnstätten der Genossen be¬
saßen. Die „Häuschen für die gemeinsamen Schmauser“ (Jgvvoig \oi\xia Saixv-
ftoöi) in einer megalopolitanischen Inschrift aus dem Anfang der Römerzeit.
(B 28) waren wiederum nur Festräume der Genossen. In den meisten der
erwähnten Fälle ist an Baulichkeiten zu denken, die vermietet wurden, in der
Regel zugunsten der Genossenschaft, mochten sie sich nun auf dem ihr zur
Verfügung stehenden Areal oder anderwärts befinden. So steht es mit der an
ein iQfaßx^Qiov sich anschließenden oixrjßig, welche die so zweifelhaften Me¬
riten der Kytherier vermieteten (A 69, Z. 9f., 16), so gewiß mit der Gvvoixla
der Attalisten, die ja abseits vom Mittelpunkte des Vereins, dem Attaleion,
gelegen zu haben scheint (B 341a, Z. 21 £.). So faßt auch in der Diomedon-
inschrift (ß 229) das Wort oixr^iaxa gelegentlich alle im Interesse des Vereins
*) So bleibt offenbar eine Persönlichkeit, die in öffentlichen Verhältnissen Hans
und Garten weiht, als Priester darin wohnen: IG II 3, no. 1654.
**) Heinrici: Zft. f. wiss. Theologie 20 (1877) S. 103. Über die Bedeutung von Epikurs
Wohnhaus s. Wilamowitz S. 288 f. — Das nuotoipoQiov (B 180d, Z. 4), für dessen Erhaltung
wir in Delos Angehörige eines Kollegs von lisXavjjcpögoL tätig sehen, war gewiß der Aufent¬
haltsort priesterlicher Familien und kein Vereinstempel (Dittenberger adn. 3; Otto S. 286,
A. 1); doch handelt es sich zunächst um ein allgemeines Heiligtum aller Verehrer (Therapeuten
S. 35), auch solcher, die nicht dieser Priestervereinigung angehörten.
464
Fünftes Kapitel.
Finanzen.
465
vermieteten Wohnräume zusammen*); in einem andern Falle (Z. 107) bezeichnet
es nach üblichem Sprachgebrauch einzelne Gemächer**), und zwar des
Männer- und Frauenhauses, in welche die Besitzer für gewisse Festtage alles
Hausgerät stellen müssen, um Platz zu schaffen-***); nur die bescheidenen
o[lx]tifid[r]ia (Z. 4) im Garten des Diomedonvereins finden insofern als Wohn-
raum direkte Verwendung für die Zwecke des Vereins, als sie dem früheren
Sklaven und jetzigen Aufseher Atßvg (S. 457) als Wohnung zugewiesen sindf).
Die einzige Inschrift aus verhältnismäßig guter Zeit, die einen Hinweis auf
von Kultdienern ff) oder Genossen benutzte Wohnräume (oixrjT^ia) bei
einem Vereine des älteren Typus enthalten könnte, ist uns aus Rhodos er-
haltenfff). Erst bei den Zünften der Kaiserzeit finden wir gemeinsame
Wohnungen (oimjrrjQia) der Handwerker, z. B. in den Quartieren ( xara-ytoyaC ),
welche die iiicctsvoiievoi von Thyateira stiften*f). Anderseits ist es höchst
auffällig, daß wir nichts hören von gemeinsamen Wohnräumen der Genossen¬
schaften der Techniten und Athleten, die doch als Fremde aus den ver¬
schiedensten Gegenden auf gemeinsames Zusammenleben hingedrängt werden
mußten. Dauernde Quartiere **f) scheint es für sie auch in der großen Welt¬
stadt Rom nicht gegeben zu haben; ja nicht einmal beispielsweise für das
xoUijyiov der Nysäer, daß aus den Kreisen der Techniten heraus in Rom
gegründet wurde, damit es dort geradezu „als Kolonie“ bestehe ß 478,
Z. 35 ff.), ist es nach den allerdings dürftigen Angaben, die wir darüber be¬
sitzen, sehr wahrscheinlich.
So sind denn die Spuren eines genossenschaftlichen Zusammenlebens,
das in gewissem Sinne ein Vorbild für das christliche Mönchsleben werden
konnte, in den Inschriften ganz verschwindend gering. Nur für die literarisch
uns bezeugten Stiftungen der Häupter der Philosophie wäre ein solches
Zusammenleben am ehesten wahrscheinlich, da sich ja die Philosophen aus
dem bürgerlichen Leben gelegentlich fast ganz zurückgezogen haben***f).
*) Unter oLxjjfia-vfx (tu tcot[1 r]w xsfiivst) Z. 4-1 f., 47 sind üiy.Lu :, ^evwvsg , oixrifidveu
zu verstehen (Dittenberger adn. 18).
**) So konnte es wohl auch für ein Amtslokal gebraucht werden, s. S. 462, A. **f.
(Von Fränkel nicht hervorgehoben S. 163).
***) S. Dittenberger adn. 38 u. o. S. 461.
t) S. Dittenberger adn. 3. Sie waren also wohl verschieden von dem olxrnimiov
tb htl TOV xoTtQ&vog bei den Kytheriern (A 69, Z. 11), mit dem Dittenberger sie vergleicht.
S- A 50, S. 420. — Auf anderem Gebiete, in der Umgebung von Grabdenkmälern, finden
sich ähnliche olxifoimu in Verbindung mit xijjroi. und iQyaexrjQia: PASch III 618, Z. 6
(Apollonia Pisidiea).
tt) Es ist immer noch die einzige Stelle, die Foucart für seine Darstellung (p. 45)
geltend machen kann: Le tiatvog renfermait les demeures d’im certain nombre de mi-
nistres du culte ou de Magistrats.
ttt) 5 289, Z. 10 f.; s. dort zoitoq S. 453, A. fff.
*f) Z44. — Auch auf die nach Handwerkern benannten Straßen (S. 122 f.), die ein
solches Zusammen wohnen wenigstens erleichtern konnten, sei wieder hingewiesen.
**1") Für vorübergehende Anwesenheit von Athleten wird natürlicherweise bisweilen
Unterkunft (xccTcdvösig) beschafft (H 8, Z. 5).
***f) Auch Wilamowitz drückt sich über die Stiftung des Aristoteles mit Recht vor¬
sichtig aus (Antig. v. Karystos S, 267): „Auch Wohnhäuser sind vorhanden. Dies ist
Haben wir gesehen, daß die besprochenen mit den Heiligtümern in
Verbindung stehenden Baulichkeiten, soweit sie nicht als Schatzhäuser dienten,
meist für gesellige Zwecke, d. h. für die Abhaltung des Festschmauses, be¬
stimmt waren, so ist es nicht zu verwundern, daß wir bei anderen Vereinen
dafür auch andere Bezeichnungen finden, die noch deutlicher*) die Bestimmung
eines solchen Festlokales andeuten. Sie sind aber erst alle aus der Kaiser¬
zeit belegt, so daß wir auch aus diesem Umstande auf die hei den Genossen¬
schaften immer mehr üherhandnehmende materielle Gesinnung sehließen können.
Der häufigste Ausdruck dtstnjrijpiow oder $si,xm6vijQiov begegnet uns
bezeichnenderweise bei den üppigen ägyptischen Vereinen**) und bei ähnlich
auftretenden Genossenschaften von Mantinea, für die sie von verdienten
Wohltätern in großer Fülle gestiftet wurden***). Dasselbe besagt bei den
Iobakehen Athens die verständliche Bezeichnung ßxiatoQsiov f). Hier be¬
gegnet auch für dasselbe Lokal der dritte mehr poetisch gefärbte Ausdruck
etiß&s, der in eigentümlicher „Bedeutungsdehnung“ freilich mancherlei anderes
noch bezeichnen kann ff); vor allem wird daran zu erinnern sein (S. 477), daß
noch ursprünglicher die Bedeutung „Speisesofa“ ist. Dasselbe gilt mindestens
zum Teil von den vom Lager der Tiere hergenommenen Bezeichnungen epmXsä,
(pcoksog , cpmltjTnjQiov, die ebenso nur durch die Lexikographen bezeugt sind
wie der selbstverständliche hierher gehörige Ausdruck ffiaßdivfff). Auch
die poetische Bezeichnung [isyagov ist gewiß hier herbeizuziehen *f).
der Boden, auf welchem die Mitglieder der Gesellschaft philosophieren sollen, wohnen
mindestens auch können.“ Auch im alexandrinischen Museum speiste man nur zusammen
(S. 121, A. **).
*) Es ist auch daran zu erinnern, daß speziellere Bezeichnungen (S.454), wie vpvmäslov
(13 393, Z. B 17), sich wahrscheinlich auf Lokale beziehen, die einer Speisehalle näher
standen als einem Heiligtum.
) H 462 AD, Z. 3: ä. i.y TQußs^Stv^• Z 96, Z. 1 (s. S. 261). Auch das xtD^uxßTijQtov
bei dem von Otto (S. 129 f.) eingehend erörterten yo/ios dürfte wohl vor allem dem prunken¬
den Gelage gedient haben, da nicht abzusehen ist, wie für eine Prozession allein, auf die
freilich der Ausdruck xiofiaffn jg zunächst zu beziehen ist, ein geschlossener Raum denkbar
war; über dieVerbindung aber von Pompe und Schmaus s. S. 267. Vgl. das xqUleivov (S. 477)
Ssmvtaxriqiov in einem staatlichen Heiligtum von Chalkis (Dittenberger, Syll. 2 607 Z 9f)
***) £27, Z. 36f.; s. S. 466, A. fff.
f) Z. 141. Ist es auch nicht mit Dittenberger (adn. 7) dem Bux%üov (Z. 101) völlig
gleichzusetzen, so war es doch dessen wesentlichster Teil. Ein staatliches ianaxoaiov
findet sich z. B. in Ialysos (AGI Brit. Mus. II 349, Z. 16.).
ff) So Buresch, Ans Lydien S. 61 mit Anm.; vgl. außer Maaß (Orpheus S. 24, 27, 50,
53) besonders Dittenberger (adn. 36). Außer der „Lagerstatt“, namentlich der von’den
Gläubigen bei gewissen Festfeiern benutzten, bedeutet an,ßdg den Festsaal (Z. 70, auch
Z. 63, wie Buresch richtig anmerkt); über die Bedeutung „Götterlager“ und die daraus
sieh entwickelnde eines „Festes“ s. S. 249, A. **f mit S. 269.
ttt) Siiid. cpmlriTOQOi. olx oi av^nooiuxoi-, Hesych. epialxyt^QLu %cu rpalaul xmv didaav
xal evvoSmv otxoi (vgl. Foucart S. 154). Auch qxoleos findet sich wenigstens von Schul¬
häusern Poll. IV19; 1X41. — Hesych. dLaatovss oixoi, iv oig ßvviovxss Ssltcvovulv oi
tHueoi (Foucart p. 45).
*f) Das fi. findet sich freilich nur im staatlichen Demetertempel von Mantineia
(B 25, Z. 27) und im Heiligtum der attischen Piräer (A9, Z. 6). Auf den 9dla/iog in
der sog. (S. 191) „Hetäreninschrift“ (B 213, Z. 6) sei hier wenigstens hingewiesen.
Pol and, Gesell, d. griecli. Vereinswesena. 30
466
Fünftes Kapitel.
Finanzen.
467
i
Wenn wir nun ater Schm auslokale immerhin seltener erwähnt finden,
so erklärt sich das gewiß auch aus einem dem Süden eigenen Brauch. War
es schon im öffentlichen Kult üblich, daß sich an gewissen Hauptfesten die
ganze größere oder kleinere Gemeinde in Zelten und Hütten von mancherlei ' "
Art*) vereinigte, so mußte diese Sitte**) für die engeren Kreise der Ge¬
nossenschaften besondere Bedeutung gewinnen, zumal sich dadurch manche :
kostspielige Einrichtung für Festräume u. dgl. sparen ließ. Besonders wenn
das Hieron nur zur Festfeier benutzt, sonst einem Pächter überlassen war,
wird man zur Beschaffung der für ein Fest im Freien nötigen Zurüstung
den Pächter verpflichtet haben. Bezeugt ist uns dies ausdrücklich für die
Egretesorgeonen (A 1A, Z. 24ff.). Hier muß der Pächter nicht nur das
Haus mit dem Heiligtum den Genossen öffnen, sondern auch das Material
für die Hütten***), die vorhandene Küche, IClinen und Tische zu zwei tqi-
xUvia zur Verfügung stellen f). Ähnlich wird es auch im Hypodektes-
verein gewesen seinff). Gewiß beziehen sich schließlich auch die gelegent¬
lich erwähnten (S. 258, A.**) Holzlieferungen (gvJLatvta B 210, Z. 5f.) nicht nur
auf das Brennholz. .g
An das Schmauslokal schlossen sich Stätten der Vorbereitung, also
Küchen an, die oft auch von vorübergehender Art gewesen sein mögen,
aber doch für das Festmahl sich überall notwendig machten. Ein stehendes
[jitja/stosron, dessen Reparatur gelegentlich erwähnt wird, gab es bei einem
attischen Thiasotenverein (A 21, Z. 5), es erinnert in seinem Namen an
gewisse häufig auftretende Funktionäre des Opferdienstes (S. 393). Auf das
ÖTttaviov (A 1 A, Z. 28) hei den Egretesorgeonen mußte schon hingewiesen
werden.
Zu Tempel und Festhalle kommt als dritter Bautypus bisweilen das
Verwaltungsgebäude, bez. ein für die Verwaltung bestimmter Raum, wie das
die schon erwähnte Inschrift von Mantinea (B 21 ) am klarsten aussprichtfff).
Ein solches rufieZov (rauislov) läßt sich namentlich den Schatzhäusem*f)
der großen Heiligtümer, aber auch anderen Verwaltungsgebäuden vergleichen.
Nun ist es bezeichnend für die einfachen Verhältnisse, besonders der älteren
Zeit, daß solche Amtslokale so selten genannt werden und gewiß auch wenig
vorhanden waren. Von den attischen Vereinen des älteren Typus ist nur**f)
*) xltGlca, kUgm, axrjvai, GtißäSeg (s. S. 465); s. Maiiß, Orpheus S. 24, A. 5.
**) Der Ausdruck gvg mrivioeig, den Boeckh dafür annahm, ist freilich in den Texten
beseitigt (B 341a, Z. 30; A 30, Z. 16), so gut er die Sache bezeichnen würde.
***) Gfry^ (s. Dittenberger adn. 13). Anders Gisyäaai (B 477a) S. 463 u. 470, A.*. Eine
dauernde Herrichtung des Festortes ist wohl auch A 30, Z. 27 anzunehmen, s. S. 471, A.ff.
f) Vgl. zoivj.SLVOv . . . olnov (B 149, Z. 2f.) u. S. 465, A.**. Über die Klinen und
anderes Gerät s. S. 477.
ff) A 6, Z. 7 ff. In der fragmentarischen Inschrift ist wenigstens noch die Bekränzung
des Lokales (S. 265) zu erkennen.
fff) Z. 35 f. vaovg yhv ijysiQav slg %Suq)og j}Q[8i6ii£v]ovg, ÖEMviGTrjQLtt ts ;t qüg8ii rfTtvvav
dsi7tvi[GtTi(>C]ois, xccl -raiu-üi GvvöSoig E^aQiGccvTo.
*f) S. wieder oikoj S. 460f., A. ff.
**f) Das üq%sIov E 4, Z. 21 ist staatlich.
der des Hypodektes zu nennen, in dessen leider sehr verstümmelter Urkunde
(A 6, Z. 12) ein tafislov erwähnt wird. Erst bei den kapitalkräftigen ago-
nistischen Kollegien und den, wie diese, in die Öffentlichkeit hinaustretenden
Vereinigungen der römischen Kaiserzeit gehören solche tayisla zu den not¬
wendigen Erfordernissen. So hatte die athenische Synodos der Techniten wohl
ein ßovksvTriQiov (S. 462, A.ff) neben einem besonderen Übungsbaus (A.Müller,
Griech. Bühnenalterthümer, S. 398 f., A. 5), die isthmisehe Synodos ihr mit
Archiv verbundenes taßsiov in Theben (S. 136), und eine pessimmtische
Gärtnerzunft weist das r[a]/i[stov] zur Zahlung gewisser Kosten an (Z 75,
Z. 8). Dazu kommen die schon erwähnten tadelet. mantineischer Vereine der
Kaiserzeit ( B 21 , Z. 37) und ein zunächst als Archiv gedachtes (s. u.) Lokal
bei der römischen Athletensynodos.
Noch häufiger als das ta^islov machte sich offenbar eine Einrichtung
notwendig, die speziell für die Unterbringung der Akten diente, wobei freilich
meist kaum an ein besonderes Archivgebäude zu denken ist*). So begegnet
uns das xoivbv ygamiurelov im Hypodektesverein (A 6, Z. 21), das ypajtpa-
tslov tb ogysuovixov in Lemnos (B 151, Z. 6f., 14f.) und ein yXcoßdoxofiov
mit einem besonderen ypajttfwxrogoulai (S. 403) im Epiktetaverein (B 220,
Z. 277, 283), eine der mancherlei kostspieligen Einrichtungen dieses vornehm
auftretenden Kollegs. Natürlich wird auch bei den agonistischen Verbänden
für die ygdfificcTa xoivä (A 10B, Z. 41) gesorgt. Von der isthmischen Synodos
war schon die Rede; dSn kaiserlichen Athleten weist Hadrian ein Lokal
(of30)fia) bei den Trajanstbermen zn, das in erster Linie der Unterbringung
der Akten dient (H 43a, Z. b7ff.), außerdem aber auch die heiligen Geräte
(Isqk) mit aufzunchmen hat (b, Z. b 9ff.)**).
Dem Heiligtum der älteren Vereine tritt bei den Kollegien des zweiten
Typus, bei den Altersvereinigungen und Handwerkergenossenschaften der
Kaiserzeit, das Gymnasium gegenüber, und so bezeichnet dieser Wechsel
des Vereinsmittelpnnktes einen völligen Wechsel der Anschauungen. Nur
einmal finden wir ein Gymnasium hei einem Verein des älteren Typus: bei
den böotischen Synthyten (A 60 A, Z. 1), ohne daß wir freilich angeben
können, ob es sich bei dieser Gründung um ein öffentliches Gebäude oder
um eine besondere Übungsstätte handelt. In der Kaiserzeit ist das Gym¬
nasium, mag es sich im Besitze von Jugendvereinen***) wie Gerusienf) be¬
finden oder ihnen nur vom Staate zur Benutzung zugewiesen sein, die Stätte
feierlicher Akte ff), vor allem aber des geselligen Treibens ff f). War es
*) S. die Archive aus Stein S. 475.
**) Vgl. ff 43p S. 462, A.**f. — xa. yQaiiy,ar[o<pv}.~]üiua (ff 17, Z. 6; s. Wilhelm) und
tußcoTog (B 186, Z. 26) sind städtische Archive.
***) S. 103 ff.
f) Bezeugt für Sardes (r 42 b, Z. 2). S. aber auch die yeQovunii mXaCarga in
Samos (S. 104, A.**), das ddur-njVoi» (s. S. 469, A.***) yeqovalizg B 347, Z. 17 £, die
zahlreichen Gymnasiarchen der Gerusie (S. 401). Vgl. Levy RE Gr 8, S. 242 f.
ff) Auch das öffentliche Stadion kann dazu benutzt werden; vgl. F 35 a, Z. 12 ff.:
o^iotoig "Aoii Tyi ycO0l'6'[i.ßJ 07 t(og XuyißuvcoGi iv (yrofdjtü) jzvhj (rcTir rj Eiy&v avtiav diuvoytfv.
fff) Über seine Hallen und Bäder s. S. 469, A.***.
30
468 Fünftes Kapitel.
doeli „charakteristisch für die Weise des bürgerlichen Verkehrs der Griechen,
bei welchen der Turnplatz eben ist, was in unsern kleinen Städten die
Bürgercasinos“*). Daß neben diesen Gymnasien in jenen Zeiten prunkenden
Lebensgenusses (S. 262) die großartigsten Versammlungsgebäude nicht
fehlten, liegt auf der Hand, aber die Religion spielt dabei, wie man schon
aus den Namen dieser Bauten schließen darf, keine nennenswerte Rolle
mehr. So hieß das Vereinsgebäude in Nysa einfach ysQOvumv (Strabo
XIV 1, 43, p. 649 C), das in Nikomedia ysgoveCa (Plin. ep. X 33), ebenso
das aus dem Königspalast des Rroisos in Sardes hervorgegangene (Plin.
nat. hist. 35, 172; Vitr. H, 8, 10); für die größere Prachtentfaltung dieser
späteren Zeiten aber ist das olxoß[aG\ilixov der Gerusie von Thyateira schon
durch seinen Namen bezeichnend (Z 40 a, Z. 14).
Der Vollständigkeit wegen sei darauf hingewiesen, daß gewissen Hand¬
werkern auch städtische Plätze für die Ausübung ihres Berufes zugewiesen
sein konnten, wie Lastträgern in Smyrna gewisse Stufen eines Baues (Z 34).
Wenden wir uns nun zur Betrachtung der weiteren baulichen Aus¬
stattung des Genossenschaftsbezirkes, so finden wir auch hier, wie bei
öffentlichen Heiligtümern (Stengel S.22) den umgebenden xsQlßoXog erwähnt**);
Dem prunkhaften Auftreten der Dionysischen Künstler Athens entsprach es,
wenn man ihren Temenos durch ein Propylaion betrat, in dem Bildwerke
aufgestellt wurden (A 2 A, Z. 25). Aber auch die Landsmannschaft (?) der
Pakoriten in Pergamon weihte dem Bromios ein „Propylon mitsamt den Säulen“
(j3 401). Das Temenos seihst, an das sich ja noch besondere Gartenanlagen
anschließen konnten, wie wir sahen, wird meist hainartig gewesen sein***),
und die Genossen ließen sich die Erhaltung der Bäume f) angelegen sein.
War also eine gute Bewässerung wünschenswert, so konnte doch auch
eine Quelle mit verpachtet werden und so die Ertragsfähigkeit eines Heilig¬
tums erhöhen, wie wir es bei den Bendisorgeonen sehen ff).
Das Tempelgebäude selbst wird, wenn es vorhanden war, im Gegen¬
satz zu den staatlichen Heiligtümern, meist recht bescheiden gewesen sein; hören
wir doch (S.481f.), wie die Kosten für seine Errichtung oder Wiederherstellung
gelegentlich von einzelnen Mitgliedern bestritten wurden. Um eine besonders
glänzende Ausstattung handelt es sich gewiß, wenn Vestibül und Säulen¬
halle hei den Sidoniem des Piräus, (A 65 b), XQÖGxmov und Giebel (dermfia)
*) Mommsen, Röm. Geschichte V S. 326, A. 1.
**) Bei den Hermaisten (?) in Delos (B 164 k). Über ägyptische Verhältnisse (B 463,
7i, 2; 464 Ba, Z. a 3; d, Z. 4; Z 98 A, Z. 3) s. S. 455. Im Verse gefeiert wird der svsqktjs
^qlvkos eines Naos in Megalopolis (B 28, Z. 5).
***) B 316 c, Z, 5 [tsjgoü alaovg z/tog (staatlich, s. S.457, A.*). Über äXoog s. Stengel S.18.
f) S. 485. — 7CEQ6sai (s. Dittenberger adn. 3) werden mit einem Altar in Ägypten
geweiht (B 452, Z. 9).
ff) -4 2 a, s. S. 485. Eine Quelle wird auch bei dem Gymnasium von Sardes (T 42 b,
Z. 2) und dem in ISTysa (N 92 a, Z. 6) genannt; vgl. die Horosinsinschrift: opo[s] av
Kai olnLag Kai $£a[r]os (Dittenberger, Syll. 2 820), die sog. Hetäreninschrift (B 213, Z. 5),
Gtoav . . . %ai ... Xa%Kov in Gerasa (B 451 D, Z, 4 f.). Die Ergänzung cpQsata B 462 AD
läßt sich nicht halten (s. Dittenberger adn. 5).
Finanzen.
469
bei dem Heiligtum des Zeus Labraundos (A 16, Z. 5£), ein Pylon beim
Festsaale der Iobakchen (A 59, Z. 142) erwähnt wird*). Wie die Säulen¬
hallen beim Ausbau des Tempels in Frage kamen, so konnten sie sich
auch an die Hauptbauten anschließen und sie in mannigfacher Weise um¬
ringen. Da sie jedoch oft weniger dem rein praktischen Bedürfnis als dem
Schönheitsgefühl des Altertums und seinem Streben nach freiem, anmutigem
Lebensverkehr ihren Ursprung verdankten, so sind auch die Stoen ein
Kennzeichen eines größeren Vereinsluxus. Sie treten daher besonders unter
dem Einfluß der römischen schola auf; so in Delos nicht nur hei den
römischen Hermaisten**) sondern auch bei den berytischen Poseidoniasten
(ß 168 k; 1). Daher ist es charakteristisch, wie schon die Stifterin Epikteta
verbietet im Temenos der Gesellschaft etwas zu hauen, mit der einzigen
Beschränkung, daß es sich um eine Säulenhalle handelt (B 220, Z. 48 f.).
Ihre üppigste Entfaltung erlebte diese Bausitte in der römischen Kaiserzeit,
und so fehlt es denn auch nicht bei den unter römischem Einflüsse stehen¬
den Vereinigungen, besonders Kleinasiens, an großartigen Stoen, wobei freilich
oft unentschieden bleibt, oh diese Gründungen nicht viel mehr für die Öffent¬
lichkeit bestimmt sind als bloß für den engeren Kreis der Vereinsgenossen,
zumal sie in Verbindung mit Gymnasien, Bädern u. dgl. auftreten ***).
Diese Hallen konnten sieb in einem gewissen Abstande um das Tempel¬
gebäude als ein Umgang, ein Peripatos, herumziehen, eine Einrichtung,
die nicht bloß für die danach benannte berühmte Philosophenschule besonders
charakteristisch ist (Wilamowitz S. 267), sondern sich beispielsweise auch
im Diomedonverein findet. Durch die Säulengänge aber wurde, vor allem in
besonders großartigen Anlagen, wie bei den Meterorgeonen (A 2 i, Z. 28 f.)
und im Diomedonvereinf), ein Hof (aüirf) geschaffen, der einen ehrenvollen
Platz für die Aufstellung von Ehrenbeschlüssen abgab ff) und ebenso wie
der Peripatos bei seinem heiligen Charakter durch Verbote frei von allem.
Überflüssigen gehalten wurde (A. f).
Für alle Einzelheiten dieser baulichen Anlagen müssen wir in erster Linie
auf die erhaltenen Reste verweisen; für die ältere Zeit auf das Heiligtum
des Amynos (A 1) und der Dionysiasten im Piräus (A 4), für den unter
dem Einflüsse der römischen schola stehenden Typus fff) namentlich auf die
T) VA ^ 30, Z. 26; vit£nd‘VQm\0'fjVO\i rr : v siGodov],
**) B 164 c ( porticum ).
***) T281; 30o, Z.4f.; GT<><y.ooo(pr;v ymoüiv (= Zimmer) nv-xm ; 37a,Z.3f.; Z44(s. S.464, A.*f);
N 109 i, Z. 5; vgl. trrjr Gtoav . .. xai rov läxxov B 461 D, Z. 4f. Vom ßalavrjov (N 106, Z.40)
und älsixtfoiov (N 109 k, Z. 5f.) der vioi wie der Gexusie (a. S. 467, A. f) und von Auf¬
stellung von Säulen (* dovsg) im Gymnasium (4 19, Z. b 17) ist gelegentlich die Rede.
10 B 229, Z. 84 ff. yoaoltuL r\J)i otüäjfp riji iv rmi Ibq&l iirA iv rmt
%SQindrw[i, a]u [itj xoXsiiog fit.
ff) Bezeichnend genug finden wir nur für das Heiligtum der üppiger auftretenden
Meterorgeonen dieselbe Bestimmung wie für das eleusinische (IGII ö, 697 c, Z. 22); die Auf¬
stellung iv ml avlsl rov ieoov. Über av/.i'j als Wirtschaftshof (B 308, Z. 17) s. S.488, A.**.
ftt) Besonders Delos wird ein klares Bild der schola geben (vgl. Hermaisten; BCH
VIII S. 177), wenn seine Bauten sorgfältig wieder klargelegt sein werden.
470
Fünftes Kapitel.
Hallen der indischen Mysten (IH St 18, S. 64 ff.) und der athenischen
Iobakchen (Maaß S. 16 f.) Beide Bauten zeigen, wie Bosanquet (JH St)
nachgewiesen hat, die nämliche Gesamtanlage. Die Mystenhalle in Melos
hat bei 8,23 m Breite die große Länge von wenigstens 23 m, der Iobakchen-
saal nähert sich in seinen Maßen (11 : 18) mehr der quadratischen Form.
Beide Bauten bekommen durch zwei Säulenstellungen eine dreischiffige
Gliederung und damit einen tempelartigen Charakter, beide bergen auch in
einem deutlich sich absetzenden hinteren Raum eine Art AUerheiligstes, das
ganz besonders zur Aufnahme von Altären und Skulpturen bestimmt gewesen
zu sein scheint (S. 471 ff.).
Zu den baulichen Einzelheiten*) gehören die schon erwähnten
Kapellen ( vccoC , olxoc), darunter auch rjQäa (VX Kap.), für deren Herstellung
die Säulen Verwendung finden**), auch Exedren***), Schranken)-) und Vor¬
richtungen, die, wie die Opferstöcke j-f), bereits zu den Geräten gerechnet
werden können. Die wichtigsten Austattungsstilcke auch für ein Vereins¬
heiligtum waren Opferaltar und Kultbild. Da aber beides, ebenso wie die
genannten Einzelheiten, bei den Vereinen noch mehr, als in dem oft auf
alte Zeiten zurückgehenden staatlichen Kult, neu aufgestellt werden mußte
und nicht selten von einzelnen Mitgliedern geweiht wurde, so können auch
diese wichtigen Tempelrequisiten in gewissem Sinne zu den Weihgeschenken
gerechnet werden.
Die Zahl der Weihgeschenkefff) pflegt im Laufe der Zeiten be¬
deutend anzuwachsen, und so sind sie denn auch in allen besser erhaltenen
Heiligtümern (S. 469 f.) zahlreich gefunden worden. Schon der Gründer oder“
Wiederhersteller eines Heiligtums pflegt dieses damit zu schmücken, wie wir
sehen werden. Unter den zahlreichen Veranlassungen, die die Genossen für
eine Dedikation haben konnten, werden die besonders wichtig sein, die mit
dem Vereinstreiben Zusammenhängen (S. 483). In bedeutenden Vereinen, wo
viel an Weihgeschenken einkommt, wie in der auch in dieser Hinsicht sich
heraushebenden Metergenossensehaft, wird die Pflicht der Beamten betont,
sich alljährlich wegen der Entgegennahme der Weihegaben zu verantworten
{A 2 c, Z. 6 ff.). Anderseits bleibt es ihnen auch oft, wie dem Priester bei
den Sabbatisten (B 449, Z. 24) überlassen, für eine sachgemäße Verteilung
*) Auch von der Bauausführung, der Herstellung von Wänden, Dächern, Türen, ist
bisweilen die Rede: A 1 A und A 69 s. S. 4,86; B 180 d (s. S. 463, A.**); 249, Z. 5; 461 A,
Z.lOf.; 464Ba, Z.bl; 477 a, Z. 3; E 21 b; r 8; N 82a. — Tom Schmuck, d. h. der
Ausstattung des Heiligtums, ist oft in allgemeiner Weise die Rede: A 4a, Z. 21 f.; B 27,
Z. 38; r 30o, Z. 5ff.; Z 107; E 99, Z. 3 (?).
**) xslovag övo xal vrjv Itc k vzotg ÖQoyijv (B 387, Z. 28ff.). Über Inschriftsäulen
(A 59, Z. 29 und B 363) s. S. 474, A. f.
***) rrjr re $'£8 quv xal r[r]]v 3tQo6x£i[i£vT)v &iairr\v B 426; i. xal tb [uyaX{ iß?]
IV 60 Aa. Ygl. ßtjfio: B 393 A.
f) nayxsXXoz B 407 (Bakchen von Kyzikos).
ft) B 224 (Basilisten von Thera). Ygl. Uhr (ßiQoXAywv Z 23) und Wage (gvyoerüeia
r 53 a).
fff) Stengel S. 80 ff.
Finanzen.
471
der hinzukommenden (e( 6 q>£Q 0 (i£vd) zu sorgen (S. 496, A.***), wenn sie auch
nicht ohne Not von ihrem Platze entfernt, beschädigt oder gar verkauft
werden durften (S. 485). Mit der Zeit konnten die gesamten Weihgeschenke,
besonders bei Vereinen, wie die der Dionysischen Künstler waren, bedeutende
Werte darstellen. Daher legen auch die Techniten Athens in dem Streite
mit der isthmischen Synodos auf sie und die CcqoI etstpccvoi (S. 477, A. *)
ebenso ihre Hand wie auf das bare Geld (A 10 B, Z. 44, 49).
Der Opferaltar ((3ro/idg) war in dem Grade das wichtigste Stück der
Ausstattung, daß er vorhanden sein konnte, auch wo das besondere Heilig¬
tum fehlte. Wie die Genossenschaften des Mittelalters in der Regel keine
besonderen Kirchen und Kapellen hatten, sondern nur ihre speziellen Altäre
in der Stadtkirche, so begnügten sich die späteren nicht auf religiöser Grund¬
lage erwachsenen Kollegien der Kaiserzeit gewiß oft mit einem Altar im
Heiligtum der Stadtgottheit. So ist wahrscheinlich die Vereinigung zur
Erhebung des Fischereizolles in Ephesos, die eine „Isis mit dem Altäre“
dediziert (E 66), deshalb nicht mit Ziebarth als eigentlicher Kultverein an¬
zusehen, sondern sie weiht eben nur ihren Altar im staatlichen Artemistempel.
Auch im Genossenschaftsheiligtum wird sich der Hauptaltar vor dem
Tempel, wenn ein solcher vorhanden war, im heiligen Bezirk*), nach all¬
gemeiner griechischer Sitte (Stengel S. 16) befunden haben. Hier, auf dem
„väterlichen Herd“**) finden die Opfer statt***). Dabei zeigt er natürlich
in seiner Verwendung eine größere Beschränkung als ein öffentlicher Altar.
Einerseits darf er von Fremden nicht benutzt werden, wenn es nicht, wie
hei den Bendisorgeonen, ausdrücklich zugestanden wird (A 2 a, Z. 4), ander¬
seits besteht für die opfernden Genossen die Verpflichtung den Altar zu be¬
nutzen und keine zta^aßa^ua darzubringen f). Für sein Äußeres ist darauf
hinzuweisen, daß er in älteren Vereinen, wie alle andern Einrichtungen, einfach j-j-)
genug gewesen sein mag; hatten doch Wohltäter eines attischen Thiasoten-
vereins für den Schmuck des Götterbildes und den neuerrichteten Altar die
verhältnismäßig bescheidene Summe von 65 Drachmen aufgewendet (A 18, Z. 8 ff.).
Außer dem Hauptaltarfff) sammelte sich in den Heiligtümern, namentlich
infolge persönlicher Weihungen (S. 482, A. ** u. f), oft eine ganze Fülle von
Altären an; ja die an ihnen angebrachten Inschriften sind oft so sehr die Haupt¬
sache, daß der ßca^og, auf dem ein Mitgliederverzeichnis (S. 277) oder eine
*) zl 5, Z. 36 f.: b> re rät hgä xal iv m itQättog ccvrog xaretsxeväsaro refievei, ttp ov
iÖQVGccTO ßcopov. Ygl. B 456 (S. 457, A. *).
**) inl TTje natginug harlag A 5, Z. 22 {ßmyzog Z. 9, 11, 27, 37). Auch beim olxog
der vavxX-rjQoi in Tomoi findet sich der Herd genannt (E 24 a).
***) A 51 a a, Z. 17 = jj, Z. 11; B 418, Z. 9.
t) A 2 a, Z. 7f. (S. 446). Ygl. die Verpflichtung den Altar zu benutzen in der
Demotionideninschrift (A 8, Z.53f., s. S. 450, A.*). 8. Reisch: Pauly-WissowaI Sp. 1686. Über
seine zentrale Lage im Heiligtum vgl. einen staatlichen Altar (B 240, Z. 28 f.), s. S. 474, A.*f.
ff) Bei Techniten freilich [A 30, Z. 27) scheint sogar von einer Überdachung der
speziellen Opferstätte die Rede zu sein: oQocpad'fjvai rov rbitov iv 6u ezrai ft[vrjla r&t
fff) Er wird auch erwähnt B 83, Z. 3 (?); 186, Z. 16. Auch unter den S. 472, A. "*ff.
aufgeführten Altären können noch Hauptaltäre sich finden.
472
Fünftes Kapitel.
sonstige Inschrift, wie z. B. eine Stiftungsurkunde*), den Göttern geweiht
wird, nur als besondere Form der Steinurkunde zu gelten hat. Besonders
der nördliche Strich spätgriechischer Kultur über Thrakien nach dem
Schwarzen Meere hin**) wie Kleinasien***) zeigen gegenüber andern Ge¬
genden der Griechenweltf) eine große Vorliebe für diese Weihungen.
Unter den meist in allen Teilen des heiligen Bezirks aufgestellten Bild¬
säulen treten die eigentlichen dyaZ/iata, die Bilder der Götter, hervor, die
daher bisweilen aus der großen Masse der Weihgeschenke ausdrücklich heraus¬
gehoben werdenff). Das wichtigste ayal(ia aber, das gewiß, wie in den
öffentlichen Tempeln fff), nur selten fehlen mochte, war das Kultbild der
Gottheit. Wenn.es meist bei den vornehmer auftretenden Vereinen erwähnt
wird*f), so kann das darauf hinweisen, wie es hier von besonderem Werte
war, wie z. B. der goldstrotzende Akrolith bei der isthmischen Synodos von
Argos (aI 30, Z. 13 f.) * die Kostbarkeit des Bildes wurde gelegentlich noch
durch den hinzugefügten Schmuck gesteigert**•{•).
Gab es nun auch in der Regel nur ein Kultbild***f), wo nicht etwa von
vornherein mehrere Gottheiten verehrt wurdenf*), so sammelten sich doch
offenbar mit der Zeit zahlreiche Götterbilder an, mit denen die Vereinsräume
geziert wurdenf**). Zu den Götterbildern gesellten sich die Ehrenbildnisse
*) B 229, Z. 132 f. wird Altar und Stele verwendet; s. Dittenberger adn. 47;
Stengel S. 15.
**) B 59; 68; 82; 85 a; P 8, Z. 6; E 25; Z 11 (zo gvv zw ßwuro)■ vgl. die
Verehrung des thrakischen Dionysos in Theben: B 39.
li! **) 15 327; 336 (dv>dvra vjx'l [r.] ß.)- 349; 366, Z.aS; 368, Z. 4; 382; 385 (s. S. 483, A.ff).
393, Z. Ä 29 (s. S. 277, A.*); Z 48, Z. 22 ff. (nebst dvSgidg)- N 83 A, Z. 2; vgl. B 320 b
(XQnepbv i[m ffJnj'tijs ... Gvv zw (Srajirä); E 75, Z. 17f. (s. S. 477, A. **).
t) B 164 f (liebst Götterbildern); 168 f; 451B (rrjr gvv t. (?.); 452
(s. S. 468, A. f); vgl. B 213, Z. 5 f. (neben xgrjvT] und dceXafiog ); 456, Z. 8 f. (s. S. 457, A. *).
Über Grabaltäre s. VI. Kap. — Von ßapoi ist auch, wie es scheint (s. Dittenberger adn. 14),
im Diomedonverein die Bede (B 229, Z. 29). Manche Altäre sind uns auch erhalten,
ohne daß in der Dedikationsformel daß Wort ß. ausdrücklich genannt wird, z. B. A 11;
67; 79; B 399a; b.
ff) [t]c . . . Scyttltimu ital za ava&rfiuxzu B 229, Z. 55 f.
ttt) Stengel S. 24, 26; Beisch: Pauly-Wissowa I Sp. 7181'.
*t) Athen wird es gern feierlich d 9e6g (ijgag) genannt: A 4c, Z, 47, vgl. Z. 17f,
(A- f)i 69, Z. 25; A 2 A, Z. 24; s. Alovvgog A 49, Z. 14, 16, — zo ccyccXp,cc zov &sov A 6,
Z. 22. Auch unter den A. j"** aufgezählten Götterbildern können vielfach Kultbilder noch
gesucht werden.
1”) ^ 16 1 8f- (zTji> &SOV iitLHOGfistv ): A 49, Z. 14, 16 (zov Alovvgov &vccitQG[i£iv );
E 98 a, Z. 6f. (zijv At)'ndr;riav Gvv zw ttsqI avzijv otoffgra); ähnlich E 99 (der Göttername
fehlt); vgl. [B 435e] (staatlich?).
***+) Gegen das zweite Kultbild bei den Dionysiasten im Piräus, das Köhler annimmt
(auch Wachsmuth, d. Stadt Athen II1, S. 164, A. 4), wendet sich mit Recht Dittenberger
(adn. 8); s. A 4e, Z. 17 ff.
+*) s - 939ff. Vgl. die Bilder der Musen und Heroen im Epiktetaheiligtum: Movacct
(Jäa) und &vSgidvzeg (B 220, Z. llf., vgl. 21: dvägidg) oder &ydXiicctcc (Z. 43, 275); dydl-
tiaru B 229, Z. 55, 95f.; E 99, Z. 3; »eoL ff 43k, Z. 13 (s. S. 481, A.***f).
t**) Nicht zufällig tritt uns diese Erscheinung gewiß gerade bei delischen Vereinen
(Z 15A), besonders solchen unter römischem (B 1641'; g; h; i; 165b; 191; 196; 197) oder
Finanzen.
473
der Genossen, die schon zu besprechen waren*). Der vorzüglichste Ehren¬
platz für diese ist die Umgebung des Kultbildes; er steht wohl in der Regel
nur Verstorbenen zu, die damit der Gottheit nahegebracht, heroisiert werden,
wie der Leiter der Dionysiasten Dionysios und schon dessen Vater**). Aber
auch der dem Gotte gleichgeachtete Fürst (S. 230ff.) kommt hei den Dio¬
nysischen Künstlern neben ihn zu stehen (z/2A, Z. 24). Sonst wird nur
angeordnet, daß die Bildsäulen im Heiligtum aufgestellt werden***). Daß aber
neben der Bedeutung des betreffenden Platzes für die Wahl des Ortes auch
das Material der Statue maßgebend sein konnte, zeigen die Verhältnisse bei
den attischen Techniten. Wie neben das goldelfenbeinerne Kultbild der athe¬
nischen Parthenos im Tempel die eherne Promachos im Freien tritt, so
stellen die Dionysischen Künstler außer dem Agalma des Königs Ariarathes
im Tempel ein Erzbild von ihm im Propylaion des Temenos auf (a/ 2A,
Z. 24 f.). Dabei wird oft nach staatlichem Muster der hervorragendste Punkt
des Heiligtums bestimmt, aber auch die Wahl des speziellen Platzes dem
Geehrten überlassen ■{■).
semitischem Einflüsse (B 167; 168a) entgegen; daß dabei die Personifikationen, wie
Pistis (B 191), Borne (B 168a), sogar Sidon und Tyros (B 267 [sW\6vsg) eine Bolle
spielten, ist schon (S. 225) betont worden. Aber auch aus ändern Gegenden werden
uns die Götterbilder oft genannt: A 4d, Z. 2 (göav’ elxsXa); 13a, Z. 18t'. (S. 435f.)j B 102
('Hgwa ); 106, Z. lf. ([ßy.] von den Erträgnissen des Gewerbes); 149, Z. 2f. ([dydlfum
x£X 0 G[irf][LEV 0 V oi} tor]); 295, Z. 17f. (;bo7zXo[v tag ’A&dvag stnova]); 390 («y. zov AiovvGov)-,
435c, Z.b(Ti> m v %i iXxeov); d, Z. 9f. (sUöva... ’Agt(juäo[s])-, e (lgujzxov r/ mwv s.S.472, A.**f);
458B, Z. 2f. (zov Mg. zov fisy. Sagccutidog)-, 470 .( z. »sccv); 474 (Ax6XX(o[va]) ; ff 7 (zov
'HgaxXea)-, ff 24b (dy.); d (Aia. z. [A]dßgavväov ); 44a (»sitv’PmiLr]v)\ r 82a (0sbv KctGzogd);
ElOla u. b (0sav IC6gt]v)-, Z 11 (&y. Gvv zä ßafiip); 14 ([S-eJcd ay.]); 15A
(zov Jlgaxlfj); 67 (zov JTQavj.sa ): N 60A a (dy. ?); 73, Z. 5 (&gyvgto[v dy .]?); über Hermes¬
bilder bei den Jugendgenossen s. S. 193; über Bilder der Psgovöia, ! Eq>z]ßsia, Sivoäog
S. 226. Vgl. B 387, Z. 22ff.; ’AQ'ryv&v . . . xf) ztazgiäi Z 31. Von einer Menge von Bildern
(zc:g sixovag xai za 7tXaG[iccxa v.u.t. zovg GTTjQ'uxiovg dvSgidvzttg zovg XAXlvovg) ist in der
spätesten Inschrift römischer Athleten die Rede (H 42, Z. B6). Auch auf die Kaiser¬
bilder ist hier hinzuweisen, die nicht nur einzeln (B 438, Z. 60ff.; JV 72, Z. 6f., 9f. ;
Autinoos: A öl viov ftsöv; s. S. 482, A. ff), sondern oft in größerer Zahl sich finden
(B 393, Z. C 13; A 59, Z. 12f. ; P 35q, Z. llf. ei-xovccg . . . 7tccXaictg), ja für die sogar die
Herrscher ihr Interesse ausdrücklich bezeugen (A 59; r 35q). Vgl. S. 234ff.
*) S. 431 ff. Als Bilder von Göttern oder wenigstens heroisierten Sterblichen könnten
manche ävSgidvzsg (B 220, Z. 15, 21) und sUovsg erscheinen: B 229,Z.20; 168 l(s. S. 462, A.*);
r 19, Z. 8 (sieben in der Aufbewahrung des ynauizcczcvg befindliche Bilder). Wichtig ist
hierbei oft die kostbare Basis (s. S. 474, A. ***); sie wird neben 100 Denaren fiir das Bild
ausdrücklich in einer pergamenischen Inschrift geschenkt (Z 49, Z. 14); auch der Platz für
die Statue ( Gtazimv ) wird als Geschenk bisweilen hervorgehoben (Z 85, Z. 17).
**) naga zov 9eov A 4 c, Z. 47 f.
***) iv zw vuä bei den Meterorgeonen: A 2b, Z. 18; d, Z. 24f.; [f, Z. 18]; i, Z. 27f.;
I> T 9 rsfr]sw t B [156b, Z. lf.]; 166a, Z. 41f. ; A 30, Z. 41; im ohog (a. S. 463)’bei den
Paianisten Roms (B 477b, Z. 6 ff.); Azjovg iv xGT^orqj'fr] boom [/■] (B 5, Z. 4).
f) S. [k]1[1j)]s äs xal zi[fuaiz£gag ivzbgzov zsfiz]vovg A 30, Z.25; vgl. H 17, Z.13f. [iv z.
ixbjGziiiozdza zijg a6lsm[g x6]tccq bei Genossen, die kein Heiligtum besitzen konnten
(S. 148); B 50, Z. 23f. (staatlich). — zov Isgov ov av r : L udXXiGzov A 16, Z. 17. —- Platz
nach eigner Wahl: B 187, Z. 15; A 11, Z. 31. — Für beide Möglichkeiten der Aufstellung
bieten auch die von abtretenden Beamten dedizierten Weihgeschenke (S. 483 ) Parallelen:
474
Fünftes Kapitel.
Finanzen.
475
Zu den heiligen*) der Gottheit geweihten Dingen gehören schließlich
auch die mancherlei Inschriften**), die ja nicht nur auf Anten und Säulen
der Vereinsbauten wie auf den Sockeln der Weihgeschenke und Ehren¬
statuen***) aufgezeichnet werden, sondern auch als selbständige Stelen in mehr
oder weniger künstlerischer Ausführung f) das Heiligtum zieren. So natürlich
es ist, die Ehrensäulen neben den Ehrenbildnissen aufzustellen ff), so ist
es doch anderseits charakteristisch, daß man im Gegensätze zu der Auf¬
stellung der Bildsäulen, die bisweilen sogar innerhalb des Tempels Aufnahme
fanden, sich meist damit begnügt, die Aufstellung im Heiligtum im all¬
gemeinen zu fordemfff). Genauer wird wieder bei den Meterorgeonen die
Aufstellung „vor dem Naos“ verlangt {A 2e, Z. 27 f.), was wohl dasselbe be-
deutet (A. fff), wie die in einer andern Urkunde bestimmte Aufrichtung im
Hofe des Heiligtums (A 2i, Z. 29f.); ähnlich wird von den Sidoniern die
goldene Ehrenurkunde in der Säulenhalle des Tempels aufgerichtet (A 65 b).
Nur gewisse für den Bestand des Vereins besonders wichtige Inschriften,
wie Pachtnrkunden, erhalten in Athen ihren Platz auch neben dem Gotte *f).
iv rä Ugä ov uv xvcv/rpmv dvai rpulvrjzca A 3b, Z. 27f.; iv zä Isga, ov Uv ßovXrjzaz,
alzijoag zovg Shuowmg A 16, Z. 26 f.; vgl. A 13 c, Z. 60 ff. (ivz.l.). — tfber die Aufstellung
von Ehrenbildnissen in staatlichen Heiligtümern (B 26, Z. 14ff. iv zip vaä ) und Amts¬
gebäuden (E 4, Z. 28; A 33, Z. 22), besonders wenn es sich um Dionysische Künstler,
aber auch um Vereinigungen staatlicher Priester handelt, s. S. 454f. Vgl. B 319, Z. lOf.
(iv zjj zzapaazüSi zov vaov [rjjs] ’A[p]r^fuäos (S. 459, A. *f); 435b, Z. 4 (üvSgstuvzu?-, die
Ergänzung AinbXm ist wohl kaum richtig).
*) S. die Überschrift isga (sc. ozijXrß Aiovvoov A 4 a (Dittenberger adn. 1); avu^zj/ia
(s. A. ***) A 22 A, Z. 4f. mit Z. 19; &vi»r,xsv (S. 277, A. **) A 45, Z. 2.
**) Neben attjXr; findet sich besonders im Norden häufig ztXup,mv\ es handelt sich
dabei um Mitgliederlisten (S.277, A.*), aber auch um Ehreninschrifteu (S. 443), Gründungs¬
urkunden. Dedikationen u. a. (s. S. 278 ff. u. 171f.). Zahlreiche Stelen werden hei den
späten Athleten in Rom erwähnt: H 42, Z. B8, 10. 17, 22.
***) Parastas: B 41, Z. 12ff.; vgl. £319, Z. 9ff., 20. — Sockel: A 30, Z. 43 (ßd&gov) ;
ß 220, Z. 274f. (vnAßctaig). S. die Aufschriften auf einem &vü{hjpu A 22A, Z. 4, 19.
Vgl. S. 434.
f) Über das Äußere einer er rjXrj int zov xslovog {A 59, Z. 29. vgl. Z. 16, 23, 27)
s. Dittenberger adn. 20. Vgl. B 363(?). Statt der meist unbestimmt gelassenen Angabe über
die Kosten (üvälomu) fand sieb gelegentlich eine Summe angegebon, die jetzt nicht mehr
zu lesen ist (A 2 c, Z. 20; od, Z. 18; e, Z. 34).
t+) naget talg slxoot A .11, Z. 36; vgl. naget zn avctfcfia A 3b, Z. 30.
ttt) tsgov: A lc, Z. 16f. (S.478); d, Z. 11; 2 c, Z. 17; d, Z. 27 (iv zot Mijrpcoo)); g, Z. 20;
Sa, Z. 11; [d, Z. 17]; e, Z. 33; 6, Z. 22 (s. A. *+); [GE, Z. 16]; 13c, Z. 62^ 16, Z. 22;
18, Z. 35f.; 19, Z. 12; 20, Z. 10f.; 22 A, Z. 5; [B.Z.lij; [C. Z. 14?]; [D, Z. 12?]; [34,Z. 26f.?];
48a, Z. 7; 63a, Z. 18; 62a, Z. 24; A 16A, Z, D 9ff; vgl. B 285, Z. 24f. (staatlich), ziasvog:
A 2b, Z. 23; 47a, Z. 40; B 156b, Z. 17f.; IGOa, Z. 52f.; 308. Z. 50f. naget xuv vsüj zov
frsov A 4a, Z. 31; c, Z. 50. Unsicher ist E 185, Z. 20. Staatliche Verhältnisse liegen
wohl vor B 462, Z. 4 (s[r zä rceöi]). — Haben Vereinigungen Beziehungen zum staatlichen
Kult (3. 451f.), so stellen sic bisweilen ihre Stelen vor dem Naos (A 33, Z. 26; 34, Z. 11),
aber sogar auch im Sffentlichen Heiligtum (B 25, Z. 41: Koguytov. 2G. Z 34: s. 473, A. f)
auf. Bezeichnend ist vielleicht in einem Falle die bloße Aufstellung in der Nähe des
ISQOV (B 439 A, Z. 24f.). S. 473, A. +•
*f) nana zb äyuXiut zov ftsov (A 6, Z. 22); [n;apw zb]v tjpoi (A 69, Z. 25); vgl. nag
zov ßcoabv zov Aiog (B 240, Z. 28f.) bei einer ursprünglich staatlichen (3.106) Genossenschaft.
Es gab aber auch bisweilen besondere für Stelen bestimmte Plätze*).
Dazu gehörte gewiß in älterer Zeit das Weihgeschenk des Poseidippos bei
den attischen Techniten**); bei einem delischen Vereine wählte man eine
besondere Plattform (ßaitedov) im Heiligtum (B 186, Z. 27). Nicht selten
wurde auch in Athen eine urijjb; mehrfach verwandt und angeordnet, daß
in diesem Steinarchiv Aufzeichnungen zu erfolgen haben***). Neben den
Steinsäulen finden sieh gelegentlich die Anschlagbretterf), bei den mit
dem Staatskulte zusammenhängenden Koragen von Mantineia auch eine
„allgemeine Tafel“ (xoivä mvaxCg B 24, Z. 46).
Oft gab es in den Heiligtümern mancherlei Gerätff), dessen Über¬
nahme und Inventarisierung bei den Iobakchen dem Tamias oblag (A 59,
Z. 146 ff.). Wenn dieses Gerät meist von den Genossen selbst gestiftet er¬
scheint, so ist zwar zu beachten, daß der Natur der Sache nach unsere
Urkunden vor allem von solchen gestifteten Geräten sprechen werden, immer¬
hin aber ist es klar, daß diese Dinge, die zunächst dem Zwecke des
Opfers und des damit engzusammenhängenden Mahles dienten und an die
sich eine besonders innige Verehrung der einzelnen Genossen knüpfte, die¬
selbe Rolle spielten, wie die heiligen Geräte, die in der christlichen Kirche bis
heute noch gestiftet werden. Oft wird freilich dies Tempelinventar von geringem
Werte gewesen sein, aber auch auf diesem Gebiete sehen wir reichere und
vornehmere Vereine sich hervortun. So bekommen die Dionysiasten des
Piräus von ihren Wohltätern goldene und silberne Geräte, [%Qv0G>]fiuzcc xal
äpyvQm/zccra j'j~j"), und derselbe Ausdruck findet sich auch mit Beziehung auf
das Erbe der Peripatetiker gebraucht *•}•).
Vor allem waren es auch im Altertum die Trinkgeschirre, die geweiht
wurden**j"); dabei war, wie in öffentlichen Verhältnissen, ein besonders be¬
deutsames Stück das TtorriQzov. Von gewissen Beamten eines attischen
Thiasotenvereins wird daher nicht nur gerühmt, daß sie für Opfer und das
*) Einen intepavsozazog zonog (vgl. S. 453f., A. ttt 11 - 473, A. f) treffen wir wohl
nur in Staatsheiligtümern (S. 458, A. f*) : B 24, Z. 44 f. (tov Isqov) • 50, Z. 24 (tov Seqoz-
ttlsIov); 461A, Z. 20f. ( tov Isqov ); vgl. N 62, Z. 42f. (tov yv(ivcc6iov).
**) a] 1A, Z. 16f.; 4, Z.b3 (?). Der Gedanke an ein besonderes Gebäude (s. Wilhelm)
liegt weniger nabe.
***) j 2 , 39ff. ( wtaQ%ov6cc &v tan i£Q(bi\ s. Dittenberger adn. 17); 2a, Z. 1, 15,
22, 23; 2 h, Z. 44 (6t. tmv ÖQyea>v[(ovJ m , vgl. den darauf befindlichen älteren Beschluß
u4 2g); 1, Z. 15f.; 70, Z. 11. Dabei gab es gelegentlich Stelen für Wohltäter (sTudsSco-
notss) (A 21, Z. 16), wie auch für Schuldner (A 2a, Z. 15).
. f ) H 42, Z. B 10 hvtvTia t&v 6tr\XX&v Ktxl t&v TUttocnicov. Ygl. ^vXoyQatpsZv B 220,
Z. 276, 282. Über %Lvc&, als Bild s. S. 432.
ff) tu iv toi Movasia ovta (auch die Bildsäulen u. a. umfassend) B 220, Z. 55; %Qr\($~
t7]QL<x B1681; 341a, Z. 30 und A 30, Z. 16 (tjt ocva)\ ^[sv]ri B 341b, S. 4. S. Dittenberger
adn. 23 zu B 341 ä. Ygl. [^puffcaJjiO'Ta v.al ccQyvQmiuxta ytccl trjv Xol7CT]v %OQr]yi<xv tzuöckv
trjv dso\y6otv slg ta A 4 a, Z. 25 f. (s. A. fff),
fff) A 4 a, Z. 25, s. A. ff.
*f) Nach Köhlers Konjektur (N. Rh. Mus. 39, S. 294); der dafür an anderer Stelle
gebrauchte Ausdruck hnaiuxta deckt sich nicht ganz damit, wenn man natürlich auch
bei iq. und cc. zunächst an das Tafelgeschirr denken wird.
**f) Über %ovg und apemfe im übertragenen Sinne s. S. 263 f,
476
Fünftes Kapitel.
Finanzen.
477
Heiligtum sorgten, sondern auch, daß sie offenabr zur dauernden Erinnerung
an ihre Verwaltung ein silbernes xotfyiov von 62% Dr. Gewicht weihten
{A 18, Z. 12 ff.), das wohl auch mit einer Widmung, wie Poterien späterer
Zeiten, versehen war*). dr ;
Ein einigermaßen vollständiges Bild dessen aber, was sieh in den )
Vereinshäusern alles finden konnte, geben uns zwei Inventare. Das Gerät
ist hier derartigen Vereinen vermacht, die auch sonst glänzender aufzutreten
pflegen: einem Familienverein, nämlich dem des Diomedon (B 229, Z. 118 ff.,
153 ff.), und dem aus dem jonischen Technitenkolleg hervorgegangenen Kolleg
der Attalisten (5 841 b, Z. 3ff.); zur Ergänzung lassen sich Einzelheiten aus_ ,
den Verhältnissen anderer Vereine heranziehen.
Was nach Cicero sich als selbstverständliche Silbergeräte für den Opfer¬
dienst in jedem Hause des griechischen Siziliens fand (Verr. IV 46; 47),
kehrt neben einer Bildsäule und zugehörigen Erztafeln in geradezu über¬
raschender Weise bei den Tsx[i6quoi Kleinasiens als Weihegaben wieder**):
cpiaXrj (patera ), xarsXXa (patella), [faß]ava/rgig (turibulum). Dasselbe treffen ;
wir anderwärts, besonders in den zwei genannten Inventaren***): Schalen
(ydhvai [cpiajXai tsßßagsg B 229)f), Schüsseln (Zsxdvrj i S xovriQia B 341b),
ßäuchergeräte (&vfii,arijgia xqm xaxd%Qvßa B 229). Dazu kommt alles
übrige für Mahl und Gelage nötige Geschirr: Krüge (xgartjQ B 229, xdSog '
SipsiQrjTos, zaXxCov xexguxoMov B 341h) und Becher ( apßixos, norngia B 341h),
Leuchter ( Xvyvicu dvo B 229, \v%via %aXxrj ßaXTUppmxij B 341 b) und Lampen
(X-vyyoi zalxol smdnvQoi Svo B 229, M%vog xulxovg SCpviog B 341 b).
Anderes weist auf religiöse Akte hin; so vielleicht die Schüssel zur Fuß-
waschungff), ferner die Dreifüße fff) und der tragbare Altarherd *f). Von
ganz besonderem Interesse sind die den Gott vertretenden Symbole **f).
So sehen wir den Thyrsos des Dionysos bei den Jobakchen gegenüber dem
Unfügsamen verwendet (A 59, Z. 137 f.), und dem Heraklesverein des Dio¬
medon wurden zwei Keulen (pösraita B 229) gestiftet; vielleicht ist auch
ähnlich aufzufassen „Schild und Speer“ (B 341 b) und der SiipQog eßsvivog
(B 341 b), mit dem die »gövoi der Meter***f) verglichen werden können. Oft
bergen die Schatzkammern auch Kränze aus edlem Metall für die Götter-
*) Vgl. eine kyprische Ephebeninschrift, wo von einer Gottheit geweihten norijgia
die Rede war (N 73, Z. 6). Über B 341 b s. o.
**) B435b; j;alx<»,aß[rK]auchB135d,Z.8. Ein großes Erzgefäß stiftet Mithridates: B198.
***) Vgl. auch die einfacheren Verhältnisse in der milesischen Sängergilde Z. 32 f.
(itags^tg xegdfio, GlSr,QO, X aXxö, %vXmv, vSatos, xmXav, Sctläog, tjin&v xgia iniSicagilv,
< pcdccyKTTiQLwv , dsöfiojv zotg tsQriioiGiv) und dazu Wilamowitz S. 630 ff.
*f) Zu erinnern ist an den Brauch des cpiccXricpoQslv S. 269.
ff) Xsxavri 7iodavnzzr\Q B 541 b; vgl. vtnzfjQav B 302.
fff) XQiTtöSict Svo B 341b; Bkk[ x s loi\ A 30, Z. 20. Ein Dreifuß mit 9viucarj-
qiov stand im Theater zu Teos vor der Ehrenstatue des Kraton (A 12, Z. 23f.) für die
EbattiifuefSiS (S. 258, A. *j. S. B 302.
*t) &<s%dga «redjrfsdjos B 229; s. Dittenberger adn. 45.
**+) B 229 > z - 125 f - Deneken, de Theoxeniis p. 12. S. S. 396 die Träger von Symbolen,
***t) S. 269 und dazu A. ff.
bi'lder*), aber auch von Dionysischen Künstlern werden Kränze und Masken
geweiht und dekorativ verwendet (A 16 G). Wie Kränze und Beleuchtung
des Lokales die Festesfreude erhöhten, ist bereits erörtert worden (S. 264 f.)**).
War man schon im gewöhnlichen Leben sparsam mit Möbeln, so zeigt
sich diese Einfachheit erst recht im Vereinsheiligtum hei der Sorge für
Tische und Sitzgelegenheiten. Unter den Tischen***) hebt sich hervor „der
Tisch des Gottes“ (S. 269), der in der Nähe seines Ivultbildes (A 51 a/3,
Z. 20) oder neben seiner Lagerstätte (6TQ<a[jivtf] B 229, Z. 95) sieh findet.
Diese Lagerstätten, die also zum Teil auch ihre Bedeutung für den Kult
hatten (S. 269), waren nicht immer von vornherein für die Festfeier vor¬
handen; nur reichere Vereine besaßen alles Lagergerät (ßxgafiaxa) , wie der
der Attalisten (B 341 b), vielfach hören wir nur von der Stiftung einer
einzelnen xMvr], einer ßtißdg oder eines ßrißadiov, eines Speisesofasf), von
den dazugehörigen Decken ff). Oft wurden diese Sitzgelegenheiten zu¬
sammen mit den Festräumen erst zur Feier hergestellt, wie schon erörtert
worden istfff). Der dem Einzelnen zngewiesene Sitz, der bald dauernder
bald vorübergehender Natur sein konnte, ist die xXißia* f).
All diesem Gerät gegenüber, daß im Grunde nur materiellen Genüssen
diente, ist hervorzuheben, daß eine Art Bibliothek sich, wenn wir von dem
wissenschaftlichen Apparat der Philosophenschulen (Wilamowitz S. 284 ff.)
absehen, nur bei der kaiserlichen Tecknitensynodos in Rom fand, da hier
ein Wohltäter das Vereinsheiligtum mit „bewunderungswürdigen Büchern
zierte“ (A 69, Z. 16 f.).
Nachdem wir den genossenschaftlichen Mittelpunkt in seiner Eigenart
kennen gelernt haben, erübrigt noch einige darauf bezügliche Fragen all¬
gemeiner Art zu erörtern.
Hatten wir schon erkannt, wie in der Regel jeder festbegründete Verein
des alten echten Typus auch seinen lokalen Mittelpunkt im Heiligtum hatte,
so ist noch hinzuzufügen, daß es sich dabei, anders als oft in staatlichen
*) oztsywitsv.oi nivrs votg äydliiaoiv xgvooZ B 229, Z. 122 f.; vgl. Z. 20 ff.; (hgoi)
ßtsqiavoi A 10 B, Z. 44, 49 können auch der Synodos gewidmete Kränze sein (s. S. 445
A. fff). Die sonstige Bekränzuug der Götterbilder s. S. 265.
**) Erwähnt seien hier auch die ehernen Rinder hei den Diosatabyriasten auf Rhodos
(B 250, Z. 8) und die Weihung eines Adlers mit einem Altar (E 75, Z. 3 f., [17 f.]).
***) XQCC7CB&OU Svo B 341 h ; iifaXog B 229 (nach Wilamowitz, s.S.476, A.***). Über
A 1 A s. S. 466.
t) ßd&gov i:rjs xXLvns B 229, Z. 127, vgl. 125 (s. die Ausstattung von xgixlma
S. 465f.). Gvi[ßa]Sav B 358; [ff]tißdde[iov] B 402 (448 ist anders zu ergänzen). S. S. 393.
ff) Td»j}£ B 229; &fiepnd[it jjrss] ivvsa i/i tlai B 341b; ilavlg [&lov\gyu B 229, Z. 154f.;
die unsichere Lesart aal rd XLva zu nsgiowcc (B 341 b), die auf etwas Ähnliches hin¬
deuten könnte, gibt Dittenberger (B 341 a, adn. 23) garniclit erst wieder.
fff) S. 466, über die vielfach bei dieser Gelegenheit tätigen Beamten s. S. 393.
Vgl. S. 259.
*t) Über das Verbot eine fremde k lieia zu besetzen s. A 59, Z. 74; über die nXia'ia
’hnitog s. S. 436. Daß die xlmiai ursprünglich fürs Freie berechnet waren, wie Maaß
(Orpheus S. 26, A. 5) behauptet, läßt sich wohl kaum erweisen; bedeutet das Wort doch
schon im Homer neben „Hütte“ u. a. auch „Lehnstuhl“.
478
Fünftes Kapitel.
Finanzen.
479
Korporationen*), doch fast stets um ein einziges Heiligtum handelte**). ' ;I|J
Waren auch mehrere Kulte und verschiedene Beligionsstätten vorhanden, wie i j
z. B. im Epiktetaverein (J3 220) ein MovSslov und rjQtna (S. 454), so wurde
doch eine Einheitlichkeit der Bezeichnung wie der Betrachtung schon des¬
halb gewahrt, weil die verschiedenen Kultstätten im selben Peribolos eng
beisammen lagen. Es gibt aus älterer Zeit nur zwei bezeichnende Aus¬
nahmen***). Bei den Amynosorgeonen erscheint das. Heiligtum des neu-
kinzugekommenen Heros Dexion (S. 227) zunächst soweit selbständig, daß in
der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts sogar zwei Stelen mit dem näm¬
lichen Ehrenbeschluß in den beiden Csqix aufgestellt werden {A lc, Z. 14 ff.),
aber schon gegen Ende des Jahrhunderts sind beide Heiligtümer in der
Anschauung der Gläubigen soweit zu einem geworden, das eine Stele genügt-)-).
Bei den Opfern aber, welche die Priesterin der syrischen Göttin sv tolg
UqoIs {A 2 k, Z. 8) darbringt, haben wir in der Tat an Dienste zu denken,
die diese Priesterin nicht nur verschiedenen Gottheiten, sondern auch ver¬
schiedenen irgendwie vorübergehend vereinigten Genossenschaften, den Meter-
orgeonen und den Verehrern der syrischen Göttin, in getrennten Heiligtümern
verrichtet (S. 11).
Fragen wir nach der Begründung und Unterhaltung der Tempel
und sonstigen Bauten sowie ihrer Ausstattung, so sehen wir, wie gerade
dieser Gegenstand einer der wichtigsten und häufig in den Vereinsinschriften
behandelten ist. Wir lesen im allgemeinen von der Hemchtung (xataaxsmf)
des Heiligtums wie seiner Einzelheiten oder auch von seiner Wiederher¬
stellung («rt Gxevij). Aber auch vom Bau und der Aufstellung der Einzel¬
objekte ist die Rede wie in feierlicherer Weise von der „Gründung“)“}'). Be-
*) LSQor. JGr II 588 öfter; 589, Z. 11 f. (ßv rotg xoivolg Isgotg), Z.-15 (iv aytaGi toTg
IsQolg).
**) Daher wird in Vereinsinschriften bei Erwähnung der Kultstätte (tegöv, rifisvog,
vocog) in den meisten Fällen nicht erst der Name der Gottheit beigefügt (vgl. A 1 A, Z. 2;
6, Z. 4; 6C, Z. 3; 20, Z. 10 f.; 16, Z. 6; 17, Z. 31 f.; 19, Z. 12; 47 a, Z. 40; 51 aß, Z. 1;
62a, Z. 24, s. S. 185; 71, Z. 6f. ; B 97, Z. 18f.; über B 220, Z. 36f., 43, 45 s, o.;
über B 26; 285; 307 u. 469 A s. S. 458, A. f*), sondern, wenn nicht in allgemeiner Weise
vom kgov TOV (xijg) 9sov die Bede ist (A 16, Z. 22; 3 a, Z. 11 f.), fehlt jeder Hinweis auf
die Gottheit (S. 458). Hingegen steht der Name derselben mit einer gewissen Regel¬
mäßigkeit in Urkunden offizieller Körperschaften Athens, die ja eben oft mehrere isjc
hatten, wie wir sahen; IGII 553, Z. 8; 556, Z. 9; [658, Z. 12]; 559, Z. 13; 575, Z 19f.;
581, Z. 2, 15, 30; 589, Z. 37f.; 554b; II 5 , 563b, Z. 36; c, Z. 1s; [d, Z. 10]; 587b, Z. 15;
597 d, Z. 15, 2.2 f.
***) Nichts wissen wir über die ic'oü in Txoizen (B9, Z. B 31), doch können sie sehr
wohl einer staatlichen Körperschaft gehört haben.
f) A 1A. Richtig betont Dittenberger (adn. 3) gegen Koerte, daß wir es 4 lc mit
2 IsQa und 1 Kolleg zu tim haben.
ff) xctxaaxsvrj (xcexctGxnvdfriv): A 3c, Z.8; 4 c, Z. 17; 60 A; B77, Z. 3; 163, Z. 13; 166a,
Z. 13; 220, Z. 9, 14; 387, Z. 31 f.; 449, Z. 25; A 6, Z. 10, 22, 26, 36; E 21 b; 24 a; ZU;
44; P 30o, Z. 2 ; 37 a, Z. 2; N 36, Z. 33; 72, Z. 6 f,, 9 f.; vgl ro7to[v TtoLQ£G%£v]aGu\y \? B 68;
xataßxEvovv A 30, Z. 13, 16, 20, 24, 26. — titißxsvij (iTUGxsvd&iv): A 2 a, Z. 9, 10, 11; 2 d,
Z. 13; [21, Z. 4]; 3b, Z. 3; B 25, Z. 27; 43, Z. 9; (213, Z. 5); 229, Z. 49, 69; ’289,
Z, 9 f.; 455 G, Z. 11; A 3, Z. 21; N 40b, Z. 29. — olxoäofitj oder oly.odoitLo: (ür/.odoasivj und
sonders charakteristisch für die Anschauungen des Altertums sind die
namentlich von kleinen Stiftungen gebrauchten Ausdrücke der Weihung*).
Nun ist es gewiß kein Zufall, daß ebenso, wie schon bei der Gründung
des Vereins der Einzelne fast mehr hervortritt als die Gesamtheit, nur selten
von der Begründung eines Heiligtums durch die Genossen die Rede ist**). In
Athen erlangen die Bendisorgeonen vom Staate die Erlaubnis zur i'öpveig rov
üqov (A 3 c, Z. 5f.) wie nicht minder die kitischen Kaufleute, die sich dabei
auf einen Präzedenzfall mit den ägyptischen Handelsherren berufen können
(E 2, S. 81). Ebenso bittet die Kaufmannsgilde der tyrischen Herakleisten in
Delos um die Erlaubnis ihr Heiligtum gründen zu dürfen (B 166a, Z. 13ff).
Wenn in demselben Delos bei den zahlreichen Dedikationen gerade römischer
Genossenschaften (B 164a—(jj 165a) b; 191-—197) der Verein, vertreten***)
Komposita: A 17, Z. 7 f.; 18, Z. 9 f. ; B 149, Z. 5; 249, Z. 4, 7; 469 A, Z. 2; Z 98 A; vgl.
B 24, Z. 26 (staatlich). — ccnetävm (besonders von Bildsäulen, Altären und Stelen): B 42,
Z. 4; 59; 83 (?); 84; 85 b; 89, Z. 3; 101, Z. 10; 116; 117 G, Z. 10; [123, Z. 11]; 134,’
Z. 6; [135, Z. 7]; 140, Z. 2; 143; 382; 435 c; d; 451 G; Z 48; liSzdvuL: B 149 A; 399 a;
&noxa»iardvca B 68, Z. a 10. xiMvca: B 28; 220, Z. 14, 20; 417 A. noistv. B 369; 385;
435 b; e; 451 B; D; 474 A; vgl. ävalapa n.-. B 336. imxsXslv: A 16, Z. 6 f.; xsXnovv:
A 49, Z. 20. QctQxifetv. B 368. Vgl. siamo (im Vers) Aid. jragi&a&ciL B 27, Z. 37, vgl.
Z. 20; 64; imSMvai: A 22 A, Z. 4; äxodMvat B 410. — lSqvgis (lÖQvie&at)A 3 c, Z. 6;
B 180 f.; 377; E 2, Z. 9, 20, 36, 40, 43; A 5, Z. 9, 37; xa&LÜQvsG&ca : A 51 a tx, Z. 3 “ ß,
Z. 1; a 1 Z. 12 = ß, Z. 8; A 5, Z. 27; 7tQoGL&(>v£G&ai A 4 c, Z. 18; ivLdQsvEG&aL A 9, Z. 4;
vgl. B 320 a, Z. 22f. (staatlich). xnarr^g (xxißsiv) H 43 k, Z. 10; vgl. B 462, Z. [2], 4; 463, Z. 3
(staatlich). Vgl. äveysigsiv E 100, Z. 6. S. A 65 b; über »HQumjct A 2 i s. Dittenberger adn. 5.
*) &vuxi&ivuL: 41a; f; 2o; p; r; s; v; 24; 29; 30; 31; 35; 47b; 48b; 57; [74]; 76;
78; B 29; 40; 47; 49; 55; 74a; 77A; 82; 85a; 100; 102; 156; 164b; d; e; g; 165b;
167; [168 f]; k; 1; m; 180 d; 191; 194; 195; 196; 217; 229, Z. 1, 2 f., 118, 153; 250;
251; 267 a, Z. 114; 320 b; 334 A; 341 a, Z. 21 , 23; 363; 390; 393, Z. A 29; 393 A; 400^
401; [402]; 407; 410A; 427; 429; 430; 438, Z. 2; 453; 453 A; 458A; B; 461 (Porträt);
466 A; 470; 474; 475b; 476; Z 23, Z. 5; 48, Z. 3; 67; 90; E 26; 66; 100; N 36, Z. 34;
92 a, Z. 5. — xcc&lhqovv, B 341 a, Z. 21; 315; 349?; 407 A; 426; N 83 A, Z. 1; F24bi
vgl. Gvvxa&isgovv Z 14; &v. xa't xcc». B 197; 866; &tpL[sgom] B 327; xa&oawvv B 436 a’
Z. 4. vßotumj pßosuerunt) B 90; donußm) dfederunt) B 164 a. S. die Wendung ävtömxs
zkv y&v . . . iaqkv slpsv (iv) zov icavra xqovov B 36 a; ß; 37. — Schließlich ist auf die
Fälle hinzuweisen, wo, auch abgesehen von dem bei Ehrenstatuen üblichen Brauch, das
Verbum fehlt: Alb; g; h; i; 2m; n; q; t; u; w (Uqixv); x; y; 51b; 68; B39; 63;
54; 65; 66; 78; 86?; 163; 164 c; f; h; i; k; m — q; 165a; 168a; b; e; i; n; 180 e;
g; 181; 182 ; 183; 192; 193; 208; 211 ; 224; 244; 245 a; [b]; 252; 254; 264; 351 A; 375^
376; 391; 403; 406; 408; 408 A; 409; 413 A; 418A; 423A; 440; 442; 448; 452; 455;
456; 467 A; 462 AA; AD; 463; 464b; e; f; 464Ba; b; c; 469 A; 474B; 475 a; 481a;
482; Z 16D; 56; 85; 91; 98 A; E 10; T32; JVöOAa; vgl. den Zusatz h &£/i£Xia>v B 342;
über andere Zusätze (£v%ij u. a.) s. S. 268, A.**.
**) baß auch bei der im Namen des Vereins erfolgenden Tätigkeit der Beamten
(S. 408, A.*** u. S. 479f.) der Einzelpersönlichkeit viel Gelegenheit blieb, statt des
Vereines einzutreten, ist noch zu betonen (S. 483).
***) Daß auch hier an Leistungen von Beamten zu denken wäre, die aus eigenem
Antriebe oder eigenen Mitteln erfolgten (S. 483), erscheint weniger natürlich. — Wo ein
bestimmtes Objekt genannt wird, handelt es sich um vuoi (B164b; g) und ßofioi
(B 164 f), um einen xsQtßolog (B 164 k) und einen portieus (B 164 c), in erster Linie aber
um die in der Regel von Vereinen selbst (S. 480, A.fff) errichteten Götterbilder (B 164f;
g; h; i; 165b; 191; 196; 197).
480
Fünftes Kapitel.
durch seine magistri (S. 375), mehr als anderwärts in den Vordergrund tritt,
so haben wir, ganz abgesehen von dem größeren Wohlstand dieser doch kauf¬
männischen Genossenschaften*), in diesem Umstande vielleicht einen Ausfluß
römischen Geistes zu sehen. Nicht minder mögen die oft von den Herrschern
des Landes geförderten (s. S. 231f.) Vereine Ägyptens**) meist in der Lage
gewesen sein, aus eigenen Mitteln für ihre Bauten zu sorgen. Das gilt olfen¬
bar auch von den Technitengenossenschaften***); es gilt auch von manchen
Kollegien der Kaiserzeit. So stellte es wohl eine Erweiterung des heiligen
Bezirkes dar, wenn der Verein der Sabbatisten ein Gartengrundstück, das er zu¬
vor irgendwie erworben hat, für Vereinszwecke bestimmt (evve%<xig^aav B 450).
Besonders aber haben wir an die Vereine des zweiten Typus zu denken:
Handwerker stiften großartige Bauten aus dem Ertrage ihres Gewerbes f),
die Gerusie baut von den Zinsen der eigenen, ihr freilich oft kurz vorher erst
gestifteten Kapitalien ff), und Handelsgilden sorgen für ein Temenos mit
Vereinshaus (E 76). Die große Masse aber der von den Vereinen direkt
ausgehenden Dedikationen erstreckt sich auf kleinere Objekte, in erster Linie
auf Götterbilder fff), seltener auf Einzelbaulicbkeiten, Altäre, Gerät u. dgl.*f);
natürlicherweise war auch die Zahl der geweihten Inschriften sehr groß**f).
Wie gewisse Überschüsse aus Opfergeldern (S. 422, A. fff) geradezu für
Anschaffung der Weihgeschenke bestimmt werden konnten, lehren die Ver¬
hältnisse im Poseidoniosverein (13 308, Z. 48).
Auch vom Vereine ausgehende Reparaturen, für die er durch seine
Beamten sorgen muß, treffen wir verhältnismäßig selten ***f). Die schwierige
Frage, ohne große Kapitalien den Bestand des Heiligtums und damit den des
Vereins zu sichern, wird gelegentlich in der Weise gelöst, daß das Heiligtum
sich selbst erhalten muß. Wird es doch bisweilen ganz oder zum Teil verpachtet
*) Daher kommt als kaufmännischer Yerein in Delos wohl auch das Kolleg der
berjtischen Poseidoniasten in Frage, das seine Bauten u. a. seihst weihte (13 168a; e; 1).
**) Vgl. B 469 A. — B 462 und 463 gehören nicht hierher, vgl. S. 165.
***) Ygl. A 5, Z. 9f. (tijisvos und ßm^oös).
f) TtliV ggycav üffii ?] Z 44 (S. 464).
ft) r 37 a, s. S. 469, A. ***; Z 40 a, Z. 13 f.; s. S. 468.
ttt) B 102; 167 i 168 ä; 390; 436 c; d; e; Z 11; 16 A (mit vuos); 31; A 30, Z. 14; T82a.
Ygl. Kaiserbilder A 59, Z. 12; B 438 (S. 481, A.***). Über Ehrenbildnisse, deren Errich¬
tungnatürlicherweise fast stets (s.S.482, A.fff) der Gesamtheit überlassen blieb, s.S.431ff.
*f) Opferstätte: A 30, Z. 26. : B 426. Brunnen mit Stoa: B 451 D. v.icov:
B 363. Ibjffaupos: B 224. fayoGrdaia: V 53 a. ßwfio s: B 59; 83?; 451 B (mit XQT\m<s)-,
452 (mit Mpffs'ai); ZU; N 83 A. Ausschmückung des tonoe: Z 107. Gerät: B 485b;
A 30, Z. 20.
**+) Von Stelen ist nur selten ausdrücklich die Rede (B 110; 149 A; 407 A, Z. b 1 f.).
In vielen von den andern Fällen, wo die Dedikation nicht näher bezeichnet wird, könnte
man nebenbei noch an andere Objekte denken. Ygl. A 4a, Z. 1 Qsqoi Aiovvaov sc. 17 st.);
5; 29; 30 u. 31 (s. S. 29); 35; B 29; 40; 47; 49; 54; 66; 77; 78; 79; 84; 90; 163; 180f; h;
211; 334A; 345; 360; 369; 375; 376; 400; 403; 408; 408 A; 413 A; 427; 436 C; 440;
442; 446a; b; 451 C; 476; Z 2; 16 D; 56; 74 (S. 483, A.f); 91; E 10; 46b; 62; 63; H 46;
N 56; 57; 147; 150. S. die Mitgliederlisten S. 277 ff.
***t) S. 381; 408. Ygl. B 464 Bd; A 6, Z. 26 f.. 37 f. (s. S. 471, A.*).
Finakzen.
481
und von dem einkommenden Pachtzins in erster Linie*) die im,aevxij bestritten
oder auch dem Pächter seine Erhaltung in gutem Zustande aufgetragen**).
Wenn wir aber schon betont haben, wie wichtig für die Gründung und
den Bestand der Vereine gerade in der griechischen Welt der Wille des
Einzelnen war (S. 271 lf.), so wird das wieder durch die Errichtung und
Erhaltung vieler Heiligtümer vollauf bestätigt. Wenn dabei auch bisweilen
eine größere Zahl von Personen sich zusammentat***), in den meisten Fällen
haben wir es doch mit einem Einzelnen zu tun. Gewiß wäre manche
Vereinsgründung von vornherein nicht lebensfähig gewesen, wenn nicht der
Stifter dem betreffenden Kolleg sogleich bei der Gründung den festen
Mittelpunkt in einem Heiligtum geboten hätte. Ohne Zweifel ist manches
Heiligtum vom Stifter den Genossen geschenktf) oder doch zur Benutzung
überlassen wordenff), auch wo uns kein ausdrückliches Zeugnis, wie nament¬
lich bei den Familienvereinen (S. 87 f.) und den Gründungen der Philo-
sophenfff) vorliegt. Nicht immer zeichnet sich der Stifter hei höchst be¬
scheidenen Leistungen nur durch anspruchsvolle Naivität aus, wie der Lyder
Xanthos in der Kaiserzeit (A 51, s. S. 272; 455), sondern bisweilen auch
durch großartige Freigebigkeit (§ 2), sodaß er außer dem Heiligtum die ganze
Ausstattung schenkt. So tut es Dionysios bei den Dionysiasten des Piräus *f),
und der Künstler Kraton bei den teisehen Attalisten, der bei Lebzeiten das
Vereinshaus (Attaleion) weihte und es dann den Genossen im Testament unter
Hinzufügung eines Mietshauses ( Qvvoixicc , S. 463) und von Sklaven und Gerät
für die Festfeier vermachte (B 341a; b). Viel schenkte auch ein Rhodier,
der nicht nur zweimal Begräbnisplätze (VI. Kap.), sondern auch das ganze re-
lisvog umsonst (dmpeav) hergab**f). Aber noch in späten Zeiten sehen wir
auf italischem Boden eine „Station“ eines unbekannten Volkes „mit allem
Schmuck“ geweiht (E 100, Z. 4ff.); bei den Reichsathleten tritt eine Persön¬
lichkeit, die sich freilich erst an die Hilfe des Kaisers gewandt hatte (JET 43 i,
Z. 8), als „Gründer" des ganzen Temenos und seiner Ausstattung auf***f),
*) A 2a, Z. 10f.: sig dXXo Ss [ir}dsv avaXiGxsiv , £[«?] av [xo i£(»6]v £7nGx8v[ccG'\&ij ;
Z. 12: [ dccnccväv ?] sig xo isgov. Ygl. 229, Z. 50, 74f. (aito x&v nQOG6d[aiv rav rtiTtxovGäJv
dno xov zs[i£v[ovgJ)<
**) A 1 A, Z. 7 f.: TCSQiccXslipEi ds A. %<xi rav xoi%cov xovg dso^isvovg. A 69, Z. 15 ff.:
£%UiHSväßCU ... SV TCO TtQtaZG) ivLCCVTCO', Vgl. Z. 18.
***) S. 280, A. ff. Bei gewissen größeren Listen fragt es sich, ob nicht eben alle Mit¬
glieder beisteuern: A 60 A (s. S. 467); B 435 a u. b (s. S. 476); B 438 (s. S. 480, A. fff).
f) Als sein Werk (%Qyov) kann es daher bezeichnet werden, wie in einer melischen
Inschrift (B 218), wo es sich freilich möglicherweise nur um eine Grabanlage handelt.
ff) Über eigentümliche Rechtsverhältnisse bei Familienvereinen, wie dem der
Epikteta, s. Guiraud p. 384, bei Philosophengenossenschaften Wilamowitz S. 267 f., 279 f.
fff) Wilamowitz S. 266 ff., 279 f., 288f.; Gniraud p. 386.
*f) A 4d: xovds vsw 6oi , dvcc£, AiovvGiog siaaxo xfjSs xdfisvog &vosv %cu %6<xv
sixsXd gol. Ygl. a, Z. 21 ff., 24 ff.; c, Z. 13 ff.
**f) B 283, Z. 11 ff.; über geringere Stiftungen ähnlicher Art eines andern Rhodiers
(B 289) s. S. 464.
***f) k, Z. 10 ff.: xxiGxr\g tov xs{i£vovg xcä x&v iv avxcoi avu&rnidxcov gvv xcd rolg
ftsoig (s. Kaibel).
Holand, Gesell, d. griech.. Vereinswesens.
31
482
Fünftes Kapitel.
Finanzen.
und auch bei einer römischen Kaufmannsvereinigung sorgt ein Wohltäter
für Schmuck des Vereinslokales (?) und Götterbilder (E 99). Von größerem
Umfange waren schließlich gewisse Gründungen der Kaiserzeit in Mantinea,
welche vaoC, SeutvißtriQia und xapeia umfaßten (5 27, Z. 35 f.).
Zahlreich sind die Einzelleistungen der Genossen, die sich, von den
Reparaturen abgesehen*), auf die Stiftung**) von Festlokalen und deren
Ausstattung***) erstreckten, oft auch auf die von Altärenf), seltener auf die
von Götterbildern ff) oder Ehrenstatuenjff), am häufigsten auf die von
Stelen, mochten diese nun Mitgliederverzeichnisse (S. 277 f.) oder andere
Dedikationen enthalten *f). Daß dabei die Erlaubnis, Weihegaben aufzustellen,
*) inißKivy: B 25, Z. 26f.; 289, Z. 9f. Vgl 4 21; B 163; 249: S. 497, A.« u. fff.
**) Im folgenden sind die Fälle vorangestellt, wo ausdrücklich betont ist, daß der
Betreffende die Kosten wirklich trägt (S. 483); andere Fälle, wo dies sehr wahrscheinlich,
aber nicht völlig sicher ißt, sind erst in zweiter Linie („vgl.“) aufgeführt. — Manche
Dedikationen gelten kaum den Vereinen, sondern sind mehr privater Natur und nur
der Vereinsgottheit gewidmet (s. die Erwähnung der eigenen Person oder die von Ver¬
wandten in der Wendung vxeq xov äelvog): 4 1a («.); b; f;'g; h; i; 2m; n; o; q;
r; s; t; U; v; w; x; y; 47 b; 51b; 68; 78; B 2; 155 (ü.); 168 i; n (4); 180e; g; 183;
476 a (?); E 28; 29 a; b; c; 60 (4); 76 (s. S. 477, A.**). Die meist nicht näher bezeichneten
Objekte sind geringfügiger Art: Altäre (4 78); Tempelchen (4 2 m), Marmorbecken 4 2n),
Ziegel (A 2 w), Nachbildungen von Körperteilen (41 i). Bezeichnend sind die Hinweise auf
persönliche Beziehungen zur Gottheit (eiidfisvog, yantarrjoiov u. a.): 4 1 b; 2 q; v; y; E 60).
***) vaolo Ttenig evequea ftgivKÖv ürjy.cm) jccei ivvotg [ofjxta duixvpoGi B 28. oiv.ia:
B 4 (mit «t jicog-, 3. Z. 20 mit Z.18); vgl. B149, Z. 2f. Smvt]vrigLov ■■ vgl. B 462 AD. [g]cvmp (?)
B 410 A (s. S. 461, A.*). ortr^gtt: B 289, Z. 11- Gtißag (GtißdSewv): vgl. B 358; 402. Vgl.
ptegißoXog B464Ba; ■jiqonvXov B 401; nctywsHot B 407; ßfjtia B 393A; \va6g ?] B168m; oxoä
B 168 k; N 109 i, Z. 5 ([«Ttß-rijj]); P 231 (s. S. 483, A.f). ccXentz^gtov N 109 k, Z. 4 (xvig-
r>{s); s. F30o, Z. 2ff.; ri 19, Z. b 15f. (xsuwas ri) nölei). Gerät: B341b; Z 23 (mgol6yiov)\
A 69, Z. 16 (Bücher, s. S. 477); vgl. ßovg B 250 (S. 477, A.**). Schmuck und Herrichtung
eines Lokales: NB, Z.4; 82 a (Palästra); B 163, Z. 12 ff.; 461A, Z.lOf.; P 8; vgl. B 180d.
S. das Geschenk eines roitog B 474 B; äyonänag ro-itov GrtjXrjg B 432 a, Z. 1; über Gtcttlatv
(Z 85) s. S. 473, A.*.
t) B 39; 68, Z. a 4 ff.; 85 a; 366, Z. a 6 ff.; 393, Z. A 29 (S. 277, A.*); E 25; 60
(A. ff); r 8; iarltt E 24a; vgl. B 82; 168 f; 320 b (xgqGfiöv gvv t. ß.); 327; 349, Z. 18;
386; E 75 (s. A.**); 4 57 (evicepevog) und B 399a (hier wie wohl auch anderwärts wird
der ß. nicht ausdrücklich als solcher bezeichnet; s. die einfachen Dedikationen A. **).
Über andere Fälle s. A. **, über die häufigsten Gelegenheiten für solche Weihungen
s. S. 483, A.*** ff. Über 4 18 s. S. 497, A."
tt) A 4c (S. 490); B 106 (S.483, A.***); 330 (a. S. 226); 387, Z. 23 ff. (s. S. 470, A.**);
ff 7; A 49, Z. 14, 20; E 66 (s. A.f); r 24 d; N 49, Z. 13 f. (Egprjv Xi»[ivo]v); vgl. die
übrigen Fälle, wo die Genossenschaft im Dativ genannt wird; B470;474; D24b; E 101 a; b;
N 92 a (nebst einer Quelle). Über B 458 B s. S. 483, A.+; Z 74 s. S. 483, A.**. Nicht
selten wird bezeichnenderweise hei Errichtung von Kaiserbildern die Aufwendung eigener
Mittel betont: B 438, Z. 60ff.; 451 G; IV 72, Z. 5 ff., 9 1; P 45 a.
fff) H 43 m (s. B 42; 44); vgl. B 398 e; B 461 u. Z 73 (mit der Erwähnung der Genossen¬
schaft im Dativ). Über Z 49 s. S. 497, A.**.
*f) In besonders feierlicher Weise wird von dieser Gabe A 22 A, Z. 4 gesprochen.
Daß freilich die ganze Stele ein Geschenk ist, wird nur selten betont (B 136, Z. 17 f.;
410) ; meist ist nur davon die Rede, daß sie auf Kosten eines Genossen aufgestellt wurde
B 69, Z. 11 ff.; 100; 122, Z. 25ff.; besonders B 412 C, Z. 6ff.); doch bedeutet dies wohl
meist auch die Schenkung des Steines. Vgl. A 45, Z. 2; B 101, Z. 10, 12; 410A,
483
bisweilen erst ausdrücklich erteilt wurde, lehren die Verhältnisse bei den
Sabbatisten (5 449, Z. 6 ff).
Für alle die Fälle freilich, wo ein Beamter als Dedikant genannt wird
— und es ist dies eine sehr große Zahl — ist die Entscheidung darüber
nicht sicher, ob es sich um einen Akt spontaner Freigebigkeit handelt, zu¬
mal fast ausschließlich der leitende Beamte des Vereins in Frage kommt*).
Nur bei einzelnen Weihungen läßt sich deutlich erkennen, ob der Betreffende
nur Vollstrecker des Vereins ist oder sich durch Übernahme der Kosten
verdient macht**). Aus der Zahl aller dieser Fälle***) heben sich besonders
die heraus, wo in charakteristischer Weise der gewesene Beamtef) oder der
geehrte Genosseff) eine Weihung vornimmt. Daß es sich hier um eine
Art Ehrung des Betreffenden handeln kann, deren Kosten der Verein in
der Regel getragen haben wird, ist schon erörtert worden (S. 434 ff.).
Nicht selten veranlaßte die Freigebigkeit gegenüber der Genossenschaft den
Z. 10; AI, Z. 3ff. (hier ist nur vom Aufzeichnen der Urkunde die Rede). — Dazu kommt
eine Reihe nicht näher bekannter Weihungen, die ausdrücklich als auf eigene Kosten
erfolgt bezeichnet (B 85 b) oder doch unter Zufügung der Genossenschaft im Dativ (B 65;
251; 252; 423A; 448; 453 A; N 108 A; Z 90; 91; 74: ausgeführt werden.
*) Es handelt sich nm Priester, Archithiasiten, Prostaten usw.; nur ausnahmsweise
(s. A.***) begegnen z. B. ygaitfutTelg (Z 86, Z. 17 f.).
* ) Einen Unterschied stellt es wohl dar, wenn der Verein genannt wird, der durch
(Sid) seinen Beamten dediziert (B 78, Z. 2; 86; 89, Z. 5) oder der Betreffende’zuerst, der
für (imeg) die Genossen auftritt (B 373; 418 A; Z 89). Vgl. die ausführlichere Ausdrucks-
weise: B 366 (a. S. 479, A.*) ; 368 (ßi ISlav)-, £24b (ei 1.); A öl (ISgvaavtog ); Z 14 (»m«-
gaeav); 48; besonders die originelle Wendung dveardA bj 6 ßot(ibg ytgovofjj gkv] vog rov övviwv
h x&v iSiav xijg vocvkoqov (B 382). Zu erinnern ist an die gerade in Dedikationen häu¬
fige Nennung einer leitenden Persönlichkeit vor den übrigen Genossen; s. S. 78, A*.
***) Nichts Auffälliges haben die Dedikationen oft nicht näher bezeichneter Art
(B 68, Z. a 1 ff. ßapog; 387, s. S. 482, A.ff; 398 e Porträt; 451 G, s. S. 482, A.ff; Z 85,
s. S. 482, A. ***), in denen durch Substantive bezeichnete Beamte (A 74; 79; B 68, Z.b J.ff.:
[392?]; 456; [458A?]; 462 AA; 464 C; d; 464 A; 464Bb; 474 A: [i]irorteev, A 43 A; P 22
laQiGxnqiov, N 61b—o; über B 180e und g s. S. 482, A.**), bisweilen unter Betonung
des eigenen Aufwandes (B 68, Z. a lff. ; 451G, Z. 5; Z 85, Z. 16f.; r 30o, Z.2ff.; über
XQccvijQ B 417A s. S. 263f.; vgl. q ptXoti^Log E 24a: f gxlcc) , ihre Weihungen Vornahmen.
S. die Dedikation eines agmavevcov B 361A und die von sämtlichen Beamten: B 79 (inl
GvvuQ%iag)- 406. Besonders interessant sind die Stiftungen von Dionysosbildern durch
Priester aus den Erträgnissen des eigenen Gewerbes im tkrakischen Gebiet: B 81 (leget-
x£ vovxe<$)\ 106 (Priester, s. S. 347, A.**).
f) Auf einen stehenden Brauch läßt das stereotype Aoristpartizip schließen. Selten
werden in diesem Falle begreiflicherweise die eigenen Kosten betont (B 39; 366). Daß
auch bei Verwendung des Substantivs bisweilen dieselben Verhältnisse vorliegen können,
liegt nahe (vgl. A 74 mit A 48 b), besonders wenn es in Verbindung mit dem Partizip
yevönevog auftritt (B 168 f: 373). Während eine große Anzahl dieser Weihungen allge¬
mein gehalten ist (A 2 p; 48b; 76; B 65; 453; 457 A; H 16), wird anderseits nicht selten
ein Altar dediziert (B39; 82; 327; 366, Z. a6ff.; vgl. B 168 f; 373); aber auch Götter¬
bilder (B 458 B; N 60 Aa?), Porträts (B 461; N 53) und andere Gaben (ßovg B 250) be¬
gegnen uns. Vgl. offizielle Verhältnisse r 281, s. S. 482, A.***, und die Weihung an
einen gewesenen rtgooxccxri? Z 74.
tt) oder Gretpttva&eig: A 24 (&naq% tjr); B 385 (Altar); 267a, Z. 114f. (Kranz?);
Z 3 und N 53 (s, A. f). S. P 35 g(?). Vgl. die Weihung eines agonistischen Siegers: A 16C.
31 *
484
Fünftes Kapitel.
Einzelnen nur dazu, einen Bau, den er im Aufträge des Vereins zu leiten
hatte, dadurch zu fördern, daß er zu den Kosten wenigstens etwas beisteuerte,
ja mehr aufwendete, als zunächst in Aussicht genommen war*). . Auch die
ideelle Förderung wenigstens yon Bauten durch einen Genossen, die darin
bestand, daß der Betreffende in der Hauptversammlung auf die Errichtung
oder Ausbesserung von Baulichkeiten hinwies, wird bisweilen gerühmt**).
Zum Schlüsse muß hervorgehoben werden, daß unter den Vereins-
förderern in der besprochenen Richtung sich Herrscher nur selten bezeugt
linden. Sehen wir von den Stiftungen des Philetairos, der den helikonischen
Musen (25 36 a; ß) und ihren Verehrern in Thespiae (25 37) Land weihte,
(S. 231) und des Mithradates Eupator ab, der offenbar dem nach ihm
benannten delischen Jugendverein ein großes Erzgefäß stiftete (25 198), so
bleiben nur die von den Kaisern abhängigen Genossenschaften, wo das Macht¬
gebot des E'ürsten bauliche Anlagen auch in größerem Umfange begründet
haben wird. Ausdrücklich bezeugt ist es aber nur für die Athleten Roms.
Auf eine Gesandtschaft des arifiitag ^vß-vög hin, die um Gewährung eines
Tipevog bittet (H 43 i), weist ihnen der Kaiser bestimmte Lokalitäten, auch
für Aufbewahrung ihrer Akten, zu (a; b, s. S. 467).
Von großem Interesse sind die sich nicht immer gleichbleibenden An¬
schauungen, die man hinsichtlich der Heiligkeit und Wichtigkeit des
Hieron hegte.
Da fällt zunächst auf, wie dieser Mittelpunkt des Vereins zwar nie
seines religiösen Charakters fast ganz entkleidet erscheint, wie die römische
schola, aber auch noch weniger als die staatlichen Tempel (Stengel S. 20 f.)
in orientalischer Abgeschlossenheit gegenüber allem Menschlichen erscheint.
Seine Heiligkeit (kyvtia B 307, Z. 5) wird dadurch gewahrt, daß verboten
wird, es als Weideplatz (25 307, Z. 11) oder Ackerland (B 229, Z. 81) zu
benutzen, auf ihm Schutt abzuladen***), es außer in Kriegszeiten mit Gerät
vollzustellen•(■). Vor allem muß es natürlich dem Verein in seinem Bestände
unversehrt erhalten werden. Daher wird der Verkauf desselben, aber auch
seine hypothekarische Belastung verboten j*f). So geschieht es, wie es scheint,
bei einem attischen Orgeonenverein (A 7%, Z. 5 f.) und in der Familiengenossen-
*) 7tnoaa.valiny.SLv A 3 b, Z. 7; 16, Z. 11 f.; [* goaSaozav&v] A 5, Z. 42; [im]SiS6vai
A 23, Z. 6. Ygl. TtQotxvaXiG'KZLV A 2d, Z. 13; TtaoLvorßij 6h xui dg 7 Cqogs8slvo ö vctog [o]i-
mboiiug B 24, Z. 26 f.
**) J 30, Z. 16, 26, 49.
***) Larleid zu 62 b: [it] avvßallsiv sig zovto to %coqlov [i'q&iva fvrj&iv. Von hypothe¬
karischer Belastung versteht diese Worte Ziebarth (S. 159) wohl mit Unrecht.
f) fir,ö’ ccno»iixr,i %Qäa&ca r[?jt «nipp rfyt iv räi hgäc iv ton niQli rarn)[t]
B 229, Z. 84 f.
ff) Etwas Ähnliches besagte das Verbot des 2[|jaZ[?.or(>twoofi] bei den Mystcn von
Amorion (B 436 a, Z. 22); vgl. die Bestimmung im Testamente des Theophrast (Diog.
Laert. V, 53 mit Guiraud p. 387, 1). Möglicherweise fanden sieh ähnliche Bestimmungen
ß 4, Z. 17 ff.; 23, Z. 4 (imo&ilxag). Unklar ist, ob A 62c von einem Verkauf von Vereius-
eigentum die Iiede ist. Daß Grundbesitz von Kollegien, der nicht von ihnen direkt be¬
nutzt wurde, gelegentlich verkauft werden konnte, liegt auf der Hand und wird durch
die Verhältnisse in lenos bestätigt (ß 209, s. S. 460, A. fff mit Guiraud p. 388).
Finanzen.
485
Schaft des Diomedon (B 229, Z. 43 ff.). Epikteta (,B 220) aber sichert das
Vereinsgrundstück in der Weise, daß sie zwar die Heiligtümer der Musen
und der Heroen ihrer Tochter vermacht (Z. 35 f.), aber nicht nur verbietet,
sie und die darin befindlichen Götterbilder zu verkaufen und zu vertauschen
(Z. 41 ff.), sondern auch nur etwas aus dem Museion herauszutragen (Z..54f.),
wie ja auch im Diomedonverein (25 229) alles „am Platze“ (xccrch %d>Qav) zu
bleiben hat (s. S. 460, A. *f). Noch bei dem späten Verein der kilikischen
Sabbatisten finden sich ähnliche Bestimmungen*). Die Forderung aber, den
vollen Bestand des Heiligtums zu wahren, die namentlich durch Reparaturen
erfüllt wurde (S. 486), erstreckte sich gelegentlich auf die Bäume im Teme-
nos, die in ihrer Zahl erhalten werden mußten**).
Ganz verschieden verhielt man sich dem Wohnen im Heiligtum und
der Errichtung von Bauten gegenüber. Es hängt diese Frage mit der nach
seiner Verpachtung, die für den Bestand des Heiligtums so wichtig ist,
zusammen. So wurde in Athen das Hieron des Egretes für einen jährlichen
Pacht von 200 Drachmen, an bestimmten Terminen in zwei gleichen Raten
zahlbar, an einen gewissen Diognetos auf zehn Jahre verpachtet, mit der
Beschränkung, daß der Pächter alljährlich zum Hauptfeste der Genossen das
Heiligtum mit andern zur Feier nötigen Räumlichkeiten und Gerät, wie
wir gesehen haben (S. 466), zur Verfügung stellt (A 1A). Ebenso haben die
Hypodektesorgeonen (A 6) ihr Heiligtum für eine auf einmal, wie es scheint
zahlbare jährliche Pacht von 50 Drachmen (Z. 5 t) unter derselben Bedingung’
daß sie es am. Festtag benutzen können***), verpachtet. Auch die so schwer
zu . deutenden Meriten der Kytherier (A 69) vermieten gewisse Räumlich¬
keiten für 54 Drachmen, in Raten von 30 und 24 Drachmen zahlbar (Z. 9ff);
wenn aber hier die Klausel von der Verwendung des Lokales durch die Ge¬
nossen wegfällt, so ergibt sieh schon daraus, daß nicht das eigentliche uqov
verpachtet wurde, das gewiß vorhanden war (s. S. 472, A.*f), sondern nur eben
das erwähnte i^yaerfaiov mit gewissen Wohnräumen (S. 463). Ähnlich stand
es bei den Bendisorgeonen (A 2 a), die das einkommende Mietgeld (ßvoixiov)
emer oMcc sowie den Erlös vom Verkaufe des im Hieron befindlichen, dem
Mieter des Hauses zur Benutzung freistehenden (Z. 12) Wassers zu Repara¬
turen des Heiligtums verwenden (Z. 9f.). Schließlich kommen noch bei zwei
andern attischen Orgeonenvereinen, wie es scheint, ähnliche Verpachtungen
voif). Außerhalb Athens haben wir im Diomedonverein Temenos, Garten
und teyövsg verpachtet gesehenff), während für die Festfeier der Ge-
nossen "zwei Häu ser zur Verfügung standen, die sich in Privatbesitz be-
*) B 449, Z. 11 ff _ Vgl. die Verfügung des Kaisers gewisse Kaiserbilder au Ort
und Stelle zu belassen (r 35 q).
**) A 1 A, Z. 14 ff. Über den Schutz, den man den Bäumen der heiligen Haine an¬
gedeihen ließ, s. Stengel S. 19.
*■**) A 6 , Z. 7 [o]rav isyoig & «w[ä]«»(!> wagsj;«!«'] avxovg volg ögyfm[aLv] ml. Offen
(S. 270, A, *) und bekränzt (S. 265, A.**) war es zu übergeben (Z. 8). Vgl. S. 486
f) A6C (die Pachtsumme war angegeben); 73, Z. 12 (von den Einkünften wurden
die Opfer bestritten Z. 6 f.).
ft) B 229, Z. 50, 74ff; über ein Verbot s. S. 486, A.***.
486
Fünftes Kapitel.
fanden (Z. 104ff., S. 461); im Verein des Poseidonios aber kam es nur
im Notfälle, wenn eine andere Geldquelle versiegte (S. 489£, A.f), zur Ver¬
pachtung des Ieqöv*).
Zu den Verpflichtungen des Pächters gehörte es gelegentlich, die et¬
waigen Abgaben**) mit zu übernehmen ( A 69, Z. 26 f.): bisweilen blieben
diese Zahlungen Sache des Vereins ('A 1 A, Z. 37 ff.). Auch werden vom
Pächter Reparaturen (S. 481) verlangt ( A 69, Z. 15 f.), so das Tünchen der
Wände vom Pächter des Egretesheiligtums (A 1 A, Z. 7 £). Im allgemeinen
wird dem Pächter gestattet die gemieteten Räumlichkeiten so auszunutzen
(x^i\0d’ca A 1 A, Z. 5; 6, Z. 4), daß der heilige Charakter nicht gestört, die
heiligen Bräuche nicht gehindert werden (S. 456, A. **).
Diesen Fällen, wo Baulichkeiten vermietet waren, stehen verhältnismäßig
wenig andere gegenüber, wo das Wohnen und die sonstige Benutzung des
Heiligtums ausdrücklich untersagt war***).
Wie das Wohnen im Heiligtum nur selten verboten wird, so auch das
Bauen. Es geschieht mit einer gewissen Einschränkung (S. 469) im Verein
der Epikteta (75 220, Z. 48f.)f). Beim alten Egretesverein hingegen wird
dem Pächter zu bauen erlaubt, „was er will“ (A 1 A, Z. 9£); dabei bleibt
ihm sein Eigentum in der Weise ungeschmälert, daß er bei Auflösung des
Pachtverhältnisses Holz, Ziegel und Türen (Z. 13) wieder mitzunehmen be¬
rechtigt ist, wofern er den Pacht richtig bezahlt hat; denn sonst bleiben
diese Dinge in den Händen des Kollegs (Z. 34 ff).
Während sich in der bisherigen Darstellung gezeigt hat, daß der reli¬
giöse Charakter des Hieron im allgemeinen, wenn auch oft nicht mit rigoroser
Strenge, gewahrt wurde, so tritt anderseits auch die Bedeutung des Heilig¬
tums als Mittelpunkt des Vereins in charakteristischen Zügen hervor.
Daß es dem Kolleg, in spätem Zeiten wenigstens, den Namen geben konnte,
ist schon (S. 152) gezeigt wordenff). Der Gründer des Heiligtums genießt
als Stifter bisweilen eine besondere Wertschätzung und besondere Rechte fff).
Die Teilnahme am Heiligtum ist gleichbedeutend mit der Mitgliedschaft des
Vereins *f), und der Ausschluß aus ihm bedeutet die Ausschließung aus
der Vereinigung**f). Eine der wichtigsten Sorgen der Beamten ist die für
*) B 308, Z. 29 ff. und. dazu Paton.
**) EiarpoQii; s. Dittenberger, Sylt.* 534, adn. 8.
***) B 307, Z. 8 (Katalvs[vJ). B 229, Z. 80 ff. ist offenbar nur den Genossen ver¬
boten, das Heiligtum zu bebauen (ysmgyEtv) oder zu bewohnen, soweit eie versuchen
könnten, das Lokal, das doch verpachtet sein soll, unentgeltlich zu benutzen.
f) Bei den Piräern wird die Anlage von Heiligtümern im Temenos untersagt: A 9, Z. 4.
ff) Vgl. auch die ägyptischen Vereinsbezeichnungen: oi avvüyovzEg iv Svrjsi . . . Bcc-
mhazcd (B 468, Z. 5i.); oi zr][v] GvvoSov nvvE<itauAm[i. dg zo (v JCjjrst] Lpdff] (B 473,
Z. 24 f.). Vgl. B 220, Z. 29 f.
fff) A 51 a; s. S. 247 (ohne den Stifter darf nicht geopfert werden); H 43 k, Z. lOf.
(«rKTrijg zov zEflEVovg).
*t) nEzEtvca zov uqov A 2 a, Z. 3, 18 f., 22; stvca z. I. A 2 a, Z. 21; iiEzoynt ( oiniag )
Z 109 e. S. S. 288, A.***.
**f) A 59, Z.lOOf. v.tnlvtiui. avtbv zfjg slöodov zfjg slgzo Bccx%sZov (s.Wide S. 271). Über das
Verbieten des Betretens des Heiligtums als Strafe s.A59,Z.48,70,72,89,100f., 105,142; s.S.448.
Finanzen.
487
das Heiligtum, ja als seine Hüter werden Beamte bisweilen geradezu. be¬
zeichnet*). In seiner Förderung ( emxv%ctveiv) zeigt sich ebenso, wie in der
Pflichterfüllung „gegen die Gottheit und den Verein“ die ehrliebende Tätig
keit (fpvloTifiia) der Genossen**). Ganz abgesehen davon, daß das Hieron
die Stätte der Opfer ist***), der Ort, der am festlichen Tage zur festlichen
Feier sich öffnet f) und deshalb ein besonders gesittetes Benehmen der
Genossen verlangtff), wird es auch als der Ort für geschäftliche Versamm¬
lungen fff) und als die Stätte der Ehrungen genannt*f), ja für die Lands¬
mannschaften (S. 78 ff.) ist es der Mittelpunkt des nationalen Zusammen¬
schlusses in der Fremde**f).
Verschieden von dem Grundbesitz, der wenigstens im wesentlichen von
dem Vereine zu eigner Benutzung in Anspruch genommen wurde, sind die
Liegenschaften, deren bloßer Ertrag***f) für die Vereine Bedeutung hatte,
mochte es sich dabei um mehr allgemeine oder auch um speziellere Verwendung
der Gelder handeln. Soweit wir die Verhältnisse beurteilen können, sind es fast
aussehließlichf*) von einzelnen Personen ausgehende Stiftungenff*), die mit
den Stiftungen von Kapitalien (S. 490ff.) in Parallele zu setzen sind. Für die vor¬
christlichen Zeiten knüpften sich diese Einkünfte, soweit wir sehen könnenf f f *),
vor allem an olxlai, die man in Athen, Tenos, Teos antrifft (S. 460, A. fff);
es wird aber auch gelegentlich ein anderer, umfänglicherer Grundbesitz ge-
*) Vgl. b nQ0[arä]z7ie zov Uqov J 79; izufisltjzm z. i. A 3 a, Z. 2f. Über Kommis¬
sionen, die sich mit dem Heiligtum zu befassen hatten, s. S. 408, A.***. S. A.**.
**) fptXoztjiEiG&cti 7tEni. to l. A 16, Z. 2 f., 19. ^Ttuv'gfoctv zo isgov B 187, Z. 31; vgl,
A 53 a, Z. 3 (?). z. i. tncuj Eilt [ir) vjzai. A 18, Z. 6; itEtpQovzLnEv .. . ffspairijKs zov i. A 2i,
Z. 8 f.; vgl-, E 57 b, Z. 5 (öffentliches Heiligtum). Die Götter werden dabei nicht selten
vor (B180a; c; vgl. £48), die Genossen nach dem Ieqov genannt (zJ 17, Z. 31f. ; 3d,
Z. [6f.], 14f.: svvoia tzeqi tö L; vgl. N 62, Z. 19 zonog und Genossen).
***} d 2 a, Z. 8; k, Z. 7 f.; A 5, Z. 36. Über besondere Opfervorschriften für das
Heiligtum (A 51a; 2a) s. S. 486, A. fff u. S. 446f.
I) Über A 1 A u. 6: A 2 e u. B 24 s. S. 270, A.**. ovvaysiv (yivsod'ai rav Gvvayto-
yctv) tv za MovßsLtp B 220, Z. 61f., 118f., 132f.
tt) [*]po[roov(iSOT) vfjg tteq l z'o ts]pöi/ sixofffiüxs A 2 f, Z. 7f.; über die Evnoepia bei
den Jobakchen (A 59, Z. 63 ff.) s. Kap. VI.
ttt) [l]4>[U]oyoi> ... iv rä hp[oö] «s[gi. zäv v.otv\mv (s. S. 462, A.ff) A 2 a, Z.16f.; B 166 a,
Z. lf. (staatlicher Apollotempel); vgl. B461A, Z. 1 f. (S. 332, A.***f). Ausnahmen s.
S. 463; 467.
*t) Bebränzung: A 34, Z. 12; [A 21, Z. 21 f. ?]; iefiUiu ... iv ... zolv isgolv A lc, Z. 11.
**t) ® 2, Z. 10, 19f., 36, 41f.; Z. 43; 94b, Z. 15, 40f. S. die „Stationen“ S. 82, 115.
***t) Vgl. xaQ7teta B 220, Z. 72; 436b, Z. 10. Vgl. S. 423.
t*) Der Kauf eines Grundstückes von Seiten eines Vereins findet statt B 436 a (s.
S. 488). Ebenfalls in der Kaiserzeit werden in Ifibyxa für die Gymnasiarchie bestimmte
und von freigebigen Bürgern nicht verwendete Gelder in Grundbesitz ([arjj]esi s . . . yvyt-
VKC[tap]j;ixo:l angelegt (N 134, Z. B 14f.), der dem Getreidebau dient (m.
ffenro[gi]dpoi Z. B 9); s. Ziebarth (A.-f-f*) 8. 291.
ff*) Über die Stiftung nach griechischem Recht s. Ziebarth: Zeitschr. f. vergl. Bechts-
wiasenschaff 16, S. 249ff.; Köhler: das. 17, S. 223ff.
ttt*) Vielfach kann es fraglich erscheinen, ob gewisser Grundbesitz (s. o. %mgiov, zönog,
yij, or/.ia) direkt, d. h. als Heiligtum u. dgl., oder nur indirekt für die Zwecke des Vereins
verwendet wurde; vgl. B 4; 283, Z. 10; 450; 474B, Z. 4.
488
Fünftes Kapital.
Finanzen.
489
wesen sein, wie die xrtjfiaTa eines alten attischen Orgeonenvereins (A 73,
Z. 4ff., 14), nm von den eben besprochenen Kollegien abzusehen/bei denen
der Grundbesitz mit einer gewissen Beschränkung ertragfähig gemacht wird*).
Auch der halikamassische Familienverein wird ganz und gar auf ein solches
größeres Besitztum gegründet**), der Verein der Epikteta wenigstens durch ' ;
die Zuweisung der nötigen Summe aus Erträgnissen von Grundstücken für
den Fall sichergestellt, daß die Barzahlung von Seiten der dazu Verpflichteten
unterbleibt ( B 220, Z. 72 ff.). In der Kaiserzeit beziehen sich diese in den
verschiedensten Gegenden der Griechenwelt auftretenden Schenkungen auf
Landbesitz***), der namentlich für den Weinbau ausgenützt wirdf), wenn
auch gelegentlich der Getreidebau in Frage kommtff). Die Größe der Grund¬
stücke ist bisweilen nicht unbeträchtlich. So erhält der Gerusieverein in
Hyettos (jT 3) von einer Persönlichkeit nicht nur 8 Plethren eines offenbar
wenig ertragreichen Bodensfff), sondern noch 6 Plethren Weinland (Z. 24 f.).
Der Mystenverein von Amorion aber kauft zunächst l^Pl. Weinland, von
dessen Erträgnissen gewisse Totenehren bestritten werden sollen (B 436 a,
Z. 6 ff.), erhält aber dann noch 4% PI. geschenkt (b, Z. 6) und schließlich
das ganze Grundstück (xa&olov c, Z. 1). Vermächtnisse von 6 PI. und von
2 PI. Weinland begegnen uns bei Vereinen von Mantinea (B 26) und Thessa-
lonike (B 58). ij
§ 2. Vereinsgelder.
Von den Vereiiisgelc!ern*f) ist begreiflicherweise vielfach die Rede**f),
namentlich als ro xoivöv begegnet uns die Vereinskasse mit einer gewissen
*) S. 485f.: A 1A; 6; 69; B 229; S. 481: 341a. Über die Philosophenstiftungen siebe
Ziebarth a. a. 0. S. 269 ff.
**) B 15 ff-: dypoj, ccvXrj, xipros, za zcegl zb f ivritislov, ivrjgöoiov (s. Ditten-
berger adn. 11). Vgl. Ziebartb a. a. 0. S. 258 f., 13.
***) Allgemein beißt es von einer Stiftung bei einer kleinasiatischen Kome %a>gia
Svo (B 420, Z. 6), bei einer anderen (der Gerusie von Sidyma) xcoqio) ‘IßztdSoig (P 70 d,
Z. 21 f.); vgl. %mgiov in einer unvollständig erhaltenen Inschrift von Elateia (ÜV25 A, Z.[8],8).
t) ä/zmX.oi: B 26, Z. 10: 58, Z. B 6 f.; P 3, Z. 24f.; B 436 a, Z. 6ff. ; b, Z. 3ff.
TT) A 134, s. S. 487, A.T*. — Unter den X tagia wraiotfjmGto:], deren Erträgnisse von der
Techuitensynodo? der Kaiserzeit verwendet werden (A 69, Z. 19 11.), haben wir vielleicht
mit Ziebartb (a. a. 0. S. 289. 52) Pferdekoppeln zu verstehen. Vielleicht kommon auch
die [iv]yala in Mylasa für Vereinsverhältnisse ähnlicher Art in Frage (B 315 D, Z. 91.
Vom Gemeindeland einer Kome (Aygog) ist P 41 A, Z. 5 die Rede. Ganz, unsicher ist die
Wendung T 30 k, Z. 3 r)[y\6gat;t-v MoXitov avXij[v], S. A.**.
+++) Z. 8f. xagsLSiov t>zv<fX[a]giov — „locus asper et suxosus“ (Dittenberger adn. 3).
*+) Hie Verhältnisse der igavoi, die als societaten an gelten haben (z, B, B 200; 214)
müssen unberücksichtigt bleiben.
**t) T “ ZQVl“*™ B 94, Z. 7: 330, Z. 189, 266 (vgl. xa&iagauiva X 9- 7 - 57 f., 126 f.,
185 f., 187 f., 190, 335, 346); A 17, Z. 10; T23d, Z. 7 (vgl. c, Z 1 f.); 85 0, Z. 7; N 49,
Z. 11 f. tu k oivu lg. B 187, Z. 35: 478, Z. 38; A 10 B, Z. 1« f., 22, 62 f. (vgl. Z 26:
Tjli&v, 43, 49); r 23 c, Z. 11; 35 d, Z. B 4. za &taGezzxd X g. B 94, Z. 9 f. (vgl. Z. 7); za
(nrngwet xul /zpzgäa) ysgovßlaxd X g. P 37 a, Z. 10 f. Vgl. VSiov xgfjllcc P 37 a, Z. 11; Isgbv
%g. N 154, Z. 5(?). — zo xoivbv dqyvgiov ; A 33, Z. 4; B 187, Z. 23f. — In feierlicher Weise
werden bei den späten Athleten Roms gestiftete Gelder (za ugyvgici H 42, Z. B 9, 16;
Regelmäßigkeit in den älteren, in erster Linie attischen, Urkunden*); auch
von den Einkünften wird oft gesprochen**).
Da nun Ziebarth in gründlicher und sachgemäßer Weise alle Möglich¬
keiten für die Einnahmen und Ausgaben besprochen hat (S. 156ff.) und
viele Einzelfragen von mir schon erörtert werden mußten, so soll hier vor
allem, so weit es möglich ist, die wirtschaftliche Seite berührt und unter¬
sucht werden, wie sich meist die Bilanz zwischen Einnahmen und Aus¬
gaben gestaltet hat, wie wohl die Kapitalkraft der Vereine gewesen sein mag.
Da ist denn zunächst mit Ziebarth darauf hinzu weisen, daß an ein ge¬
regeltes Budget wohl fast nie zu denken ist. Höchst charakteristisch ist
die Erscheinung, wie oft nicht die Kasse für gewisse Ausgaben angewiesen
wird, sondern bestimmte Einkünfte aus Grundstücken und Kapitalien in
ihrer Verwendung von vornherein festgelegt werden. So sahen wir, wie
in älteren Zeiten bisweilen das Heiligtum sich selbst durch seine Er¬
trägnisse erhalten mußte***). Namentlich aber werden die in älteren
Zeiten im Mittelpunkt des Vereinstreibens stehenden Opfer mit den sich
anschließenden Festlichkeiten durch Festlegung gewisser Einkünfte aus
Renten, Grundbesitz oder Kapitalien-)-), bisweilen auch aus den Beiträgen
TÄ dgyigiov Z. A 23) nach dem Namen des Stifters ziz SoßüSiu za olmv f isnxk za zfjg
Ug&g iveziv.fig evvoSov za r&v ’Anollavlar (Z. B 9) genannt (vgl. za Soaddia Z. A 22,
B 7, 11; zu Sooeidiov Z. B 5; Smgsa Z. B 8). — Siütpogo'v A 2 i, Z. 16; B 221, Z. 14f.;
zcc S. A 30, Z. 8, 12, 16; xoivbv S. B 94, Z. 5. — Vgl. ügyvgiov F42d, Z. 11- N 73
Z. 5; 83, Z. 8. Bestimmte Geldsummen werden besonders in Inschriften agonistischer
Vereine mehrfach genannt, ohne daß die Beziehungen völlig klar sind: AS\ 80; H 11* 31
*) xoivov. A 2c, Z. 19; d, Z. 29; 4a, Z. 23; 13c, Z. 50; 14, Z. 9; 34, Z. 28; 53a, z’. 20;
E 217, Z. 3; 226, Z. 9; 393, Z. B 24; 451 B (atizmv). Gewöhnlich handelt es sich dabei
um die Anweisung für- die Kasse zur Zahlung: ix (aztb A 2c) zov xoivov ; vgl. ix za>v
xolv&v A 5, Z. 17, 39 (Gegensatz ix ztäv tdlav 7i. 16, 42); ix [ zov x.oi\vov ccgyvgiov B 187,
Z.23f. (s.S.488, A.**t); insä[mxsv.. . sig zb xoi]v6v Aia, Z.22f. Daß man bisweilen über die
Deutung von xoivov im Unklaren sein kann, ist schon erwähnt worden (S. 163, A.+ff);
besonders gehören hierher Wendungen, wo von zu zahlenden Strafen die Rede ist:
A 59, Z. 80, 98, 110; vgl. (?) B 226, Z. 4; 249, Z. 9. — Seltener findet sich za xoivd in
derselben Weise: A 6, Z. 17, 28, 39; vgl. ix zäv v[7cag x 6vta>v xoiväv ] (nicht i)[noXoinav *.],
wie Wilhelm ergänzt) A 22 C, Z. 17; za xoiva z&v Elxadimv A 62 a, Z. 5 f., 19 f.; za
catodovvea ?] A 56, Z. 12f. — zu xoiva (zedvza) kann sich aber auch auf den ganzen Besitz
beziehen (A 13a, Z. 4; 15, Z. 8, 12 f.; 16, Z. 7), wenn es nicht an den betreffenden Stellen
in einem noch allgemeineren Sinne gebraucht ist, s. VI. Kap. Über Substantive in Ver¬
bindung mit dem Adjektiv xoivdg s. S. 488 f., A.**f.
**) zcgoeoSog (nA&oSog) A 4 a, Z. 23; B 220, Z. 24, 147; 229, Z. 50, 104, 147 f.; 315 C,
Z. 3; 341a, Z. 25; 436a, Z. 9; E 94 b, Z. 16; IV 79 d, Z. B 40; ngoßodog aiwviog d[iriv£([nijg
A 69, Z. 20. icgöaodoi (zzöfroöot) A 73, Z. 6; B 220, Z. 167; 229, Z. 74; 384, Z. 5 (rijs
^gijs); A 5, Z. 26, 33; 10 B, Z. 22; 69, Z. 21; T29 c, Z. 14; IV7, Z. 9. xoival tcqo'goSol A 4 c,
Z. 12; A 2 A, Z. 29. Auch von ui tov Duo v ztg. ist in einer delischen Inschrift die Rede
(B 186, Z. 18 f., 20 f.).
_ ***) s - s - 480 f - u - 485 über den attischen Verein der Bendia (A 2 a) und den koischen des
Diomedon (B 229), bei denen die betreffenden Einkünfte wenigstens in erster Linie diesem
Zwecke Vorbehalten sind.
f) So werden schon in attischen Vereinen gewisse Einkünfte aus Grundbesitz (A7Z,
Z. 6f.) oder Kapitalien (A 4a, Z. 22ff. ; c, Z. 13ff.) ausschließlich für die Hauptopfer be-
490
Fünftes Kapitel.
der Mitglieder*) gesichert. So bedeuten auch die zahlreichen Heineren
Vermächtnisse von seiten Einzelner, sehr oft keine finanzielle Förderung
des Vereins im eigentlichen Sinne, wenn ihre Erträgnisse nur für neue
Ausgaben verwendet werden, und zwar meist bezeichnend genug für
Ehrungen des Stifters**), bei seinen Lebzeiten und noch häufiger nach
seinem Tode (VI. Kap.). Sogar gewisse Überschüsse werden bisweilen nicht
der Kasse überwiesen, sondern in ihrer Verwendung z. B. für den Ankauf
von Weihgeschenken (S. 480) oder Öl (S. 264, A.**f), bestimmt.
Sehen wir von diesen festgelegten Geldern ab, so werden Gelder, die
den Vereinen zur völlig freien Verfügung stehen, nicht allzu häufig genannt
Daß aber die Kapitalkraft der älteren Vereine im Vergleich zu denen der
Kaiserzeit überhaupt nicht bedeutend gewesen sein wird, läßt sieh aus den
Summen schließen, die im Besitze der Vereine genannt werden***) und die mit
dem erörterten Grundbesitz in Parallele zu setzen sind.
Für Athen sind zunächst die von Ziebarth (S. 157) herangezogenen Hypo¬
thekensteine über Außenstände von 130 Dr. bis 1 Tal. meist (S. 453, A.fff) auszu-
seheiden, da sie, wie ich gezeigt zu haben glaube (S. 29), mit Vereinen nichts zu
tun haben. Bescheiden waren, wie wir sahen (S. 485), che Summen, welche die
Veipachtung von Grundbesitz bei drei älteren athenischen Genossenschaften
einbrachte: 200 Dr. bei den Egretesorgeonen, 50 Dr. bei den Orgeonen des
Hypodektes und 54 Dr. bei den Kytheriern. Dazu kommt die feste Opfer-
stiftung {A 4) von 1000 Dr. nebst 500 Dr. für ein Kultbild bei den Dionysiasten
stimmt, ebenso die große Stiftung bei den teischen Attalisten (B 341a Z 24if) die für
die inocrölot von. Demetrius ( B 50, Z. 12), die bei einer möglichen Vereinigung Von My-
lasa, wo die Einkünfte auf die einzelnen Opfertage verteilt werden (B 315 C, Z. 2ff.).
U ber die Stiftung bei den Zeusmysten von Amorion (B 436 a, Z. 9f.; b, Z. 10 f.) deren Ein-
kunlte verbraucht werden sollen (*ara X t>ija&ai), s. S. 488. Vor allem verwenden die
i amilienvereme bei ihrem eigenartigen Charakter als Familientage (S. 8T. 261) ihre auf
bestimmte Stiftungen sich gründenden Einkünfte wohl fast ausschließlich auf die Opfer¬
este. So tritt dies am deutlichsten im Poseidoniosverein hervor, bei dem vier vgvaot
vom Priester, der die Nutznießung des betreffenden Grundstückes hat, zum Feste herzu¬
geben sind (B 808, Z. 86 f. und Z. 21; vgl. Z. 15: sfe & ve L av ) oder das nötige Geld durch
Verpachtung des Hioron zu gewinnen ist (Z. 33: ^ X avx Ss sl e & va l as ^ vra) , ^
den beiden anderen Vereinen, dem der Epikteta und dem des Diomedon, werden wenig-
s ens le Westgelder vor allem gesichert; vgl. acpaiQovfisvov £$ roeg ftvdccg B 220 Z 151 f •
tZcagruLccxa B 229, Z. 78 (s. Dittenberger, adn. 29).
*) A 2a, Z. 11 ff. Vgl. die Verhältnisse bei dem vornehmen ägyptischen Vereine der
Basilisten (E 468, Z.llff.): [r]<i ng'og r&s »veiag *«l <r »oväccg ieo/Uvas lv rfji avvöd'm
7“ TOS *V<°**e ivmas rov m vbe B-^azov h cd r& s cillag innvipovs SC häerov
Biaev^vsyin-va xQ^azct (s. B 473). S. über die PeripatetikerWilamowitz, Ant. v. Kar. g. 264f.
*) Besonders zahlreich sind solche Opferstiftungen bei den Techniten; sie erfolgen
um o er (A 28, Z. 12f.), Könige (A 2A, Z. 80) oder Kaiser (A 69, Z. 20ff.) zu feiern.
Die wichtigste Gedächtnisstiftnng außer den erörterten für die Genossen maßgebenden
Hauptstiftungen aber ist die im Vereine des Anthister auf Thera (B 221, Z. 14f., vgl. Z. 8f.).
S N -m ^ 8< "^ ; Z ' 7t ' 15113 der Spätzeit sind zu vergleichen” S. 262.
”'*) Manches ist ganz unsicher, wie die 1500 Dr. (B 315D, Z. 11) bei einem klein-
asiatischen Vereine (?). Von Einkünften ist wohl auch B 316 c, Z. 12 (rb & Q yv Q iov) die
Bede (vgl. b, Z. 14). S. über eine Rentenstiftung von 500 Dr. (Z 2A) Larfeld II, 252, 61;
über von den Genossen zu speziellen Zwecken gezahlte und gestiftete Summen Kap! VI.’
FikahzUh.
491
des Piräus (S. 472, A.***f). Die bedeutende Stiftung an die teischen Atta¬
listen von 10500 Dr., zu der sich die Einkünfte aus einem Mietshause (S. 481)
gesellen, geht bezeichnenderweise aus den Kreisen der Dionysischen Künstler
hervor und ist nur für die Opferfeste bestimmt. Ebenso sind 1000 den
Hypostoloi von Demetrias gestiftete Drachmen offenbar für Zwecke des
Festes bestimmt*). Von den Familienvereinen, bei denen die Gelder meist
für die Opferzwecke festgelegt waren, ist der Epiktetaverein zu nennen, der
die Zinsen eines Kapitals von 3000 Dr. sowie eine Rente**) von 210 Dr.
verwenden konnte (B 220, Z. 24f., 29, 39f., 64), und der des Poseidonios
mit einer jährlichen Rente von 4 xyvßoi (B 308, Z. 21, 26 f.), während die
Verhältnisse beim Diomedon verein (B 229) bis auf die Erwähnung gewisser
Mietserträgnisse (S. 461) unklar bleiben. Für eine bestimmte Feier waren
endlich 500 Dr. in einem Verein von Thera (B 221) bestimmt (s. S. 490, A.**).
Kleinere Summen werden wohl nicht selten den Vereinen zur freien Ver¬
fügung zugewiesen worden sein, unter der Bedingung, wie wir sehen, daß
sie angelegt werden***), wie man ja auch sonst Bestimmungen traf, daß
überschüssige Gelder zinsbar gemacht wurden) - ). Was die schon besproche¬
nen Häuser und sonstigen ertragfähigen) - -}-) Grundstücke, wie sie namentlich
in der Kaiserzeit den Vereinen nicht selten zugewiesen wurden (S. 487 f.), ein-
brachten, läßt sich nicht schätzen, doch möchte man vermuten, daß die
Summen meist nicht bedeutend gewesen sind, zumal sie oft von vornherein
für eine bestimmte Feier festgelegt waren (B58; 420; 436 a—e; rf69; N 25A).
Eine besondere Stellung nehmen auch in finanzieller Hinsicht die Dio¬
nysischen Künstler ein. Namentlich die großen Verbände müssen bedeutende
Zinseinnahmen gehabt haben fff), auch wenn diese Hilfsquellen bisweilen erst
wieder von findigen Vereinsbeamten flüssig gemacht werden mußten (S. 498).
, Bei den typischen Vereinigungen der Kaiserzeit sind nicht nur die den
Genossen zugewiesenen Summen oft bedeutender, als bei den älteren Kolle¬
gien, sondern sie werden ihnen offenbar viel öfter zur freien Verwendung
*) B 50, Z. 12ff. Der Wortlaut ergibt offenbar, daß auch hier der übliche „spezielle
Stiftungszweck“ vorliegt (was Zieharth S. 160 bestreitet): daß die Zinsen für das Fest
Verwendung finden.
**) S. über diese Renten Ziebarth S. 159f.
***) JV49, Z. 14f.: 200 Dr. bei den Lampadiaten von Patmos. Vgl. Kap. VI über die an¬
zulegenden Vermächtnisse bei einem Mystenverein von Magnesia a. M. (B 321, Z. 9 ff.) im
Betrage von 15 (Z. 10), 18 (Z.9,10,11), 25 Dr. (Z. 9), über Opferstiftungen wie A 28 S.490, A.**.
f) So beim Epiktetaverein: B 220, Z. 147ff. (s. Ziebarth S. 158); vgl. mgieaa %qt\-
inxtd Z. 230 f.; über die iyäcevuatm u. a. s. S. 403. S. B 94, Z. 6 (iyäuvsisu$) (S. 497 A.*f.);
H 42, Z. A 15 R 60, Z. 13; 315 C, Z. 10; D, Z. 6 (ronog). Vgl. B 221, Z. 12.
ff) Nur dieser Grundbesitz kommt hier in Frage, die meisten Heiligtümer dienten
gewiß direkt den Zwecken des Vereins (s. § 1); Ziebarth hat diesen Unterschied (S. 158 ff.)
nicht genügend betont.
ftf) Die Worte (A 5, Z. 29) rov wöyXov rav Savsicov nsraTCccQEdcoKsv beziehen sich
gewiß auf die Außenstände des Vereins, nicht auf seine Schulden, wie Ziebarth meint
(S. 166). (Vgl- dccvELcov B 319, Z. 1.) A 30, Z. 7 ff. ist vom Eintreiben von Kapitalien
die Bede; auch an die große Buße von 10 Talenten ist zu erinnern (A 10 B, Z. 38; s. S. 449);
vgl. A 16 A, Z. E 8 (Savslav ); 17, Z. 10(?).
492
Fünftes Kapitel.
überlassen. Das gilt Ton den Techniten*) und Athleten**) der ; Kaiserzeit
aber auch yon den Genisien***) und Jugendvereinenf), vielleicht auch von
manchen ff) Gilden, welche Einkünfte ihres Gewerbes zu Genossenschafts-
Zwecken verwenden konnten (Z 44, Z. 7).
Gegenüber den Einnahmen aus Grundstücken und Kapitalien lassen sich
solche aus Sklavenbesitz, wenn wir von den Stiftungen der Philosophen
(Wilamowitz B. 267) absehen, wohl nicht nachweisen, wie wir ja überhaupt
Sklaven m größerer Zahl (ed/iatcc) nur noch bei dem Vermächtnis zugunsten
der Attalisten (B 341a, Z. 27 ff.) antreffen fff).
Von andern regelmäßigen Einnahmen kommen in erster Linie die fest¬
gesetzten Beisteuern der Genossen in Frage*f). Es sind dies Eintritts¬
gelder und Mitgliederbeiträge, die es freilich durchaus nicht in allen Ver¬
einen gab.
Der altern Zeit scheint für das Eintrittsgeld**f) mehr der Ausdruck
ueödiov eigen zu sein/wie er für einen delischen Verein und eine Juoend-
veremigung bezeu gtet), möglicherweise aber auch für die alten Bendis-
a 9: 6000 Den - Erinnert sei an die in der Summe unbekannte, aber ge-
freie Stiftung eines Techniten für seine Landsleute in Rom (S 478
NlC “ hlerter 8' ehören die genannten Summen, die für künstlerische
Tätigkeit von Staatswegen (vgl. A 10 B, Z. elf. dl » npos l m , ; x0lväv)
an Vereine gezahlt werden mußten: A 10 C; E; F; 68 A; B; C; s. die Beteiligung der
cvvodog an den Kosten des Staates (gvvzsXslcc) A 16 A, Z. B II 2 ff.
, **} H 42 z Ä 15 f ( s g 48g] A Hier ist ein bestimmter Betrag (25 Denare)
mr gewisse Agone bestimmt. v
") 1000 Dr: r 45b, Z. 7f. ; um offenbar beträchtliche Summen handelt es sieh bei
gewissen Außenständen (r 23 c, Z. 11 ; 35 e); s. S. 498. Für Schmausereien, die 9uc,orf
und die Ölspenden (S. 262 u. 264. A.« + ) sind freilich auch hier oft große Summen von
vornherein festgelegt (s. 10 000+ 1000 Den.: Z 37, Z.24ff. ; 11 000: r26c;' 3000: r 26 o
Z. 13). über die Stiftung des Salutaris in Ephesos (B330; vgl. r35r;lV93A) s die Be’’
rechnung von Hicks S. 137. Vgl. Levy S. 243 f.
t) Auch bei ihnen (A.***) werden große Summen oft für die Anschaffung von Öl
n- n 'u n , Ia f° S (iV79d ’ Z ' A 23 ’ B 9f -’ 40 > und 26 Talente “ Kyzikos
V + fw-u- t X Palastnteu ( S -1° 4 . ™ Syrakus hätten eine Erbschaft von
fast 3 Millionen Sesterzen und das Vermögen des Heraclius sich angecignet, wenn nicht
Verres ihnen hinderlich gewesen wäre. Über IV 49, s. S. 491 A ***
tt) Über die Not der tyrischen Kaufleute in PÜteoli, der'mit nur 250 Den. jährlich
abzuhelfen ist (E 94b) s. S. 498. J
fff) In welch geringem Umfange die Vereinsdiener sich aus dem Sklavenstand re-
fa-u lert zu haben scheinen, darüber s. S. 328f. Daß die von Ziebarth herangezogenen
( • , 59) mit Vereinen nichts zu schaffen haben, ist S. 28 f. besprochen
wor en Unklar sind die Freilassungen bei gewissen argivisohen Handwerkervereinig-
ungen (Z 6 A). °
hinzIgeko 6 ™ barthS eingehender Beh “ dl ™S (S- 166£) ist nur wenig neues Material
"f) Noch etwas reichlicheres Material als Ziebarth (S. 156f.) bringt Frankel (S. 269 f.)
zu B 393 bei. v '
’ Z - 17 t™* ™*V*ovros Bla.). Daß auch bei den Bakchisten von Thera
(ß 225, Z. 231), wie in dem delischen Vereine, die Ehrenmitgliedschaft (S. 437) mit dem
Erlaß eines siaodtov verbunden war, wäre nicht unmöglich. _ IV 109p, Z. 3 (^rcelm«-
ftsvcov &od£[<»i/]). ' L
Finanzen.
493
orgeonen anzunehmen ist*). Tn der Kaiserzeit treffen wir dafür ausschlie߬
lich das Wort i6rjlv6iov: bei den Iobakchen (A 59, Z. 37, 61, 103), den
pergamenischen Hymnoden (B 393, Z. D 13 f.) und den Breseusmysten in
Smyrna**). In den Urkunden der alten attischen Heroisten (A 46, Z. 15ff.)
und der späten Gerusiasten von üyettos (r 3, Z. 45 ff.) fehlt die Bezeich¬
nung-***). Die als Eintrittsgeld bezeugten runden Summen zeigen eine ge¬
wisse Verwandtschaft untereinander. Es werden gezahlt: bei den alten atti¬
schen Heroisten vielleicht 30 Dr. (Ziebarth S. 156, A. 2), hei den Iobakchen 50,
bei der Gerusia von Hyettos und bei den Hymnoden 100 Den.; bei den
Iobakchen kommt freilich eine Spende (S. 266. 300, A.*), bei den Hymnoden
weiterer, später zum Teil zurückgezahlter Aufwand für ein Mahl von etwa
700 Den., für die außerordentlichen Mitglieder (^rawjcof S. 288) noch ein
Zuschlag von 50 Den. (Z. C 12 f.) dazu (s. Frankel). Daß dabei die Verwandt¬
schaft des neuen Mitglieds mit einem alten gewisse Erleichterungen, nicht
selten wohl die Herabsetzung des Eintrittsgeldes auf die Hälfte mit sich bringen
konnte, ist schon erörtert wordenf). In einem alten attischen Verein des
dritten vorchristlichen Jahrhunderts schließlich brauchten neuaufgenommene
Mitglieder, wie es scheint, nur die auf sie fallende Summe aus den Zinsen
des Stiftungskajntals wieder in der für Vereinszwecke erfolgenden Geld-
sammlung (S. 30 f.) zu erlegen ff).
Wie weit regelmäßige Mitgliederbeiträge gezahlt wurden, ist unsicher.
Daß gewisse Vereine, wie die Familien Vereinigungen, sie nicht kannten, hat
Ziebarth mit Recht betontfff); als tpoyd begegnen sie uns in Attika: bei den
alten Heroisten (A 46, Z: 11, [13]) wie den späten Jobakchen*f); eine
<popa gab es wohl aber auch bei den Bendisorgonen**f) und bei einem Era-
nistenverein ***f). Im alten Amynosverein trägt der Mitgliedsbeitrag den be-
*) Über die Ergänzung von A 3c, Z. 31f. freilicli s. S. 269, A. * u. A.**+. Auch
^ 2 a, Z. 21 ist vom Eintrittsgeld (Elösv^JyxavxL . . . ^isretvai) die Rede.
* ) Interessant ist es zu seken, wie hier fünf neueingetretene Mitglieder die Urkunde,
in der die richtige Zahlung des Eintrittsgeldes bezeugt wird (A 43 B, Z. 14 f. ol mnh ]-
{ua*dr£s T& iar\Uaia) zu einer Dedikation an den Kaiser benutzen.
** ) ri[ff]<p£pfr(o r 3, Z. 48. — Ob Jf 19, Z. 6f. vom Eintrittsgeld oder den Beiträgen
die Rede war, läßt sich nicht entscheiden.
1) ßOO. Über die monatliche Gebühr, die bei den Hymnoden von Pergamon für
unmündige Söhne zu zahlen war, s. S. 302.
tl") A 19, Z. 19ff.: Ixtciv xccTußccXaiaiv to avrotg rov VTtih.^uwog ünyvoiov
xmu to[v k]o |>]ov Iv tät igdvai. Ziebarths Erklärung „die auf den Einzelnen fallende
Quote des Titels „Ausgaben“ im Vereinsbudget“ scheint sich mir mit dem imde X ov &.
nicht zu vertragen. - Auch in einer Inschrift der BendisorgeoneD war die Summe des
zu zahlenden Eintrittsgeldes angegeben (A 2 a, Z. 22).
ttt) s - 157 < A. 1. Auch auf die Hymnoden (S. 423) verweist er mit Recht. Die Worte
ai&vhw J[i] 6 iQccvog hcl cpäotHplcus (A 50, Z. 39 f.) haben freilich, auch wenn sie sich
auf finanzielle Verhältnisse beziehen können (S. 291, A.**), zunächst einen allgemeinen Sinn,
f) A 59, Z. 47; i][u(poQiov Z. 40, s. S. 302. Vgl. avsiarpoQOg Z. 158.
**+) A 3 c, Z. 31 f. s. A.*. S. A 2 a, Z. 17 ff., vgl. Z. 20 avvßdU n rca.
1) A 3->, Z. 3 ff. [ro (xo)yvotov [to] kolvo[v 8 . . . v]ro ocöt[co] ol lnaviox)al xcrza
TOVS v6]ftOV S TOVg «0 IVOVg %[ä>V loiXVHi Tß]j» ml XOV i-QCCVOV.
494 Fünftes Kapitel. J
zeichnenden Namen %ovs*). Außerhalb Athens**) scheint mehr der Aus¬
druck eviißalri dafür üblich gewesen zu sein***). Daß die regelmäßigen Bei- V)
träge im rhodischen Gebiete häufig waren, darauf weist schließlich die nicht -
seltene Atelie hin (S. 437). Daß sie fast überall monatlich gezahlt wurden,
auch wenn sie direkt zu den Opfern in Beziehung gesetzt wurden, ergibt \
sich aus den erörterten Kultverhältnissenf). Ihre Höhe beträgt bei den
Peripatetikern 1% Dr. (Wilamowitz S. 264f.), im Bendisverein 2 Dr. (A 2a,
Z. 17fi.), bei den Heroisten 6 Dr., die sich offenbar auf die Hälfte ermäßigten,
wenn der Betreffende von Athen fern war (A 46, Z. 7 ff.). Daß auch für die
Mitgliedsbeiträge eine Ermäßigung für Söhne von Genossen eintreten konnte ?
und daß ernste Gründe von der Zahlung befreiten, lehren die Verhältnisse -
bei den Iobakchen (S. 300) und den Heroisten ff).
Gering waren schließlich die gewiß nicht weit verbreiteten Einnahmen
ans dem Verkaufe von Priestertümem (S. 418), aus Opfernfff) und aus
den gewiß recht problematischen Strafgeldern.
Diesen allgemeiner verbreiteten so bescheidenen regelmäßigen Einnah¬
men*^ gegenüber müssen auch die regelmäßigen Ausgaben meist recht
bescheidene gewesen sein.
Schon Ziebarth hat darauf hingewiesen, daß eigentlich, wie in gewissen
Verhältnissen und Zeiten der staatlichen Entwicklung, nur ein Posten als
regelmäßig wiederkehrend bezeichnet werden kann, die Ausgaben für die
Opfer und die sich anschließenden Feste (S. 247 ff.). So beträchtlich nun
auch die dafür aufgewendeten Summen bisweilen gewesen sein mögen**f), . 1
für ihre Bestreitung war ja, wie schon gezeigt wurde, oft durch eine Fest¬
legung der Einkünfte in einer Weise gesorgt, daß sich schon daraus ergibt,
wie man in diesen Festfeiern vielfach den einzigen Zweck des Vereins sah***f).
*) Ä 1 c, Z. 11; s. S. 263.
**) Zweifelhaft ist die Bedeutung von xpoqog E 315 C, Z. 8.
«*) ß ißg a> 2. 44f., s. S. 437; über GvfißoXrj (iqav os) bei den Philosophenschulen
Athens s. Wilamowitz S. 265. 268f. 273. 288. 289; über ÜXsixodtiyrixog s. S. 437. S. Ssxa-
xiaxm S. 409, A. **.
f) S. 252 f.; 259. Bei den Iobakchen (unsicher ist die Ergänzung A 46, Z. 8) wird
die in erster Linie für das Gelage (!) bestimmte tpoqä ausdrücklich als monatlich be¬
zeichnet (A 59, Z. 46 f. yimaßdlXmv iirjviaiav xr\v ÖQUS&staa-p sig xöv olvov cpoQav). S. S. 252,
A. **. Über Fälle, wo in der Ausdrucksweise wenigstens die Beiträge direkt zur Fest¬
feier in Beziehung gesetzt werden (A 2a; B 468), s. S. 490, A. *.
t+) A 46, Z. 7ff.; s. S. 451, A. ftt-
fff) Über die Verhältnisse bei den Bendisorgeonen (A 2aj s. S. 247, über die beim
Poseidoniosverein (B 308) s. S. 422, A.fff. Vgl. den Epilrtetaverein (B 220, Z. 199ffi).
*+) Über später sich entwickelnde Verhältnisse und außerordentliche Einnahmen s. u.
**f) S. S. 490 f. die Stiftungen für die Hauptopferfeste. Vgl. S. 247 ff. Spezielle kleinere
Opfer im Diomedonverein erfordern 50 und 40 Dr. (B 229, Z. 149 f.), 50 Dr. das Fest eines
delisehen Vereins (£ 187, Z. 21 ff.), etwa 700 Dr. das Festmahl der Hymnoden (B 393, s. S. 493).
***t) S- d“ Stiftungen S. 490 f. Häufig ist daher die Wendung ix (äitb) x&v mqoGÖSav,
wenn das Geld für die Opfer angewiesen wird (S. 489, A. **). So finden bei argivisehen
Techniten eben erst eingetriebene Gelder sogleich für die Opfer Verwendung (A 30, Z.llf.)
bei athenischen werden von einem verdienten (!) Manne die Mittel für zwei weitere Fest¬
tage aus Vereinsgeldern hergegeben (xcqoBs^iqussv A 5, Z. 17, 38f.).
Finanzen. 495
Als eine fast regelmäßig wiederkehrende Ausgabe kann der Aufwand für
die Ehren angesehen werden, namentlich wenn man an die alljährlich ab¬
tretenden verdienten Beamten denkt; jedenfalls ist es die häufigste Ausgabe
nach der für die Feste gewesen. Sonstige regelmäßig wiederkehrende Auf¬
wendungen, wie eben die Besoldung von Beamten (S. 423), kamen gewiß
nur selten vor. Die Kosten für die Ehrungen mußte die Kasse*) bestreiten,
die sich hauptsächlich durch die Mitgliederbeiträge füllte. Daß dann joch
viel Geld für andere Zwecke, namentlich für den vom genossenschaftlichen
Standpunkt aus wichtigsten, die Interessen des einzelnen Mitgliedes gegebenen
Falles zu fördern, übrig blieb, wird schon nach den dargelegten finanziellen
Verhältnissen wenig glaublich erscheinen; inwiefern es doch, auf einem Ge¬
biete wenigstens, geschah, ist im nächsten Kapitel noch zu betrachten. Am
schwierigsten war es wohl, von Vereins wegen das doch fast unentbehrliche
Heiligtum anzuschaffen und zu erhalten**).
So ergibt sich denn, daß der griechische Verein sich oft nur schwer
finanziell halten konnte, sobald ernstere Forderungen an ihn herantraten.
Wie es als großes Verdienst gefeiert wird, die Einkünfte erhöht zu haben***),
so wird gelegentlich auch eine Persönlichkeit gerühmt, weil sie die Aus¬
gaben beschränkt hatf). Die Enthaltsamkeit in den Ausgaben zeigt sich
beispielsweise, wenn die gewiß geringen Kosten für die Aufzeichnung des
neuen Mitglieds diesem selbst überlassen wurden (A 19, Z. 21 f.) oder ein
goldener Ehrenkranz bei einem rhodischen Verein erst durch eine Sonder¬
umlage zustande kamj-j-). In seiner Not, die nicht selten betont wirdfff),
sah sich aber der Verein vor allem auf die Freigebigkeit seiner Mitglieder
angewiesen, die für ihn eintraten und seine Sorgen erleichterten *f). Zahlreich
*) S. die Ausführung der Ehren durch den Schatzmeister S. 381. Ausdrücklich
genannt wird die Kasse namentlich für die Aufzeichnung und Aufstellung der Ehren¬
urkunden (A 2 c, Z. 19; d, Z. 19; 34, Z, 28; 53a, Z. 20; B 226, Z. 9); außerdem wird
Geld aus ihr angewiesen für das vom Geehrten zu stiftende Anathem (S. 435f.: A 13c,
Z. 50; 14, Z..9f,; 22 C, Z. 15 ff.; vgl. 15, Z. 32f.), für ein Ehrenfest (£ 187, Z. 21 ff.: 50 Dr.),
für Kränze und Bilder (B 187, Z. 34 f.), für den Weihrauch bei einer Totenfeier (B 393,
Z. B 24 f.: 12 Den.). Über B 285 s. A. f. Über die sonstige Erwähnung der Kasse s.S.489, A.*.
**) S. S. 479 ff. Ganz vereinzelt sind hier die Erwähnungen der Kasse selbst hei
Stiftung kleinerer Objekte: B 217, Z.4 (In xot xoivov)- 451 B (ix x. x. aitäv). Charakteristisch
ist die Verwendung eben erst eingetriebener Gelder für ein Kultbild (A3 0, Z. 14f.).
***) Ku|Kj>£«<(E»a'u|., Bni>ani.)^4b,[Z.36f.];c,Z.llf. ;186,Z.18f., 20f. ;1V7, Z.9;e. S.498,A.ff.
f) A 2i, Z. 11 f. (Meterorgeonen). Interessant ist es, daß in der allerdings nicht ganz
hierher gehörigen Inschrift der rhodischen Euthaliden (B 285, Z. 26 f.), eine Grenze gesetzt
wird (50 Dr.), über welche die Ausgaben für gewisse Ehrungen nicht hinausgehen dürfen,
tt) B 267 a, Z. 39—52 ff.,. 71 ff.—85f.; s. Ziebarth S. 201.
ttt) °v% bndQ%omog äqyvqlov A 2 d, Z. 10 f.; vgl. A 21, Z. 10; irniqauG»ivxog . . . xov
■xoivov B 289, Z. 6. Über E 94b s. S. 492, A. ff. Vgl. die Stellen, wo von bestimmten Bedürf¬
nissen (xQSlai) die Bede ist: B 210, Z. 5 ff. (slg IvXmviav)-, 24, Z. 18 f. (nqoGsniSaxs Sh
xal sig xaxsxcsiyovGav yqsiav d[g]a^[fi]d:s öyöorjxovxa ); 25, Z. 27 (sig aXXav -ynxi.avr, P 59a,
Z. 8 ff. (Xoiitcä . . . XQXtai). Über B 94, Z. 5 ff. s. S. 497, A.®f. Vgl. S. 498.
*t) [ixovcpiGsv rfjv ovv\o\S]ov tiXelovoxv S\cntuvaiv\ A 4, Z. a 8 f.; naqaXvaai ßovXo-
fievog xal xrjg elg xavxu Sanävqg xal yoüry/iag xovg ’AxxaXiaxäg B 341 a, Z. 30 ff. Vgl.
xfjg Sa7tävrjs ■ , . ituqiXvGxv N 36, Z. 42.
496
Fünftes Kapitel.
sind zu allen Zeiten die Angebote, die Zeichnungen zu Gunsten des Vereins,
wie wir sagen könnten*), und die finanziellen Leistungen selbst gewesen**),
*) HwosTJ-stlaftswot Kai siesveyxarrss B 167, Z. 2; htuyytllavco *a[&m S ]H3anuv B 306,
Z. 2f.; & Q7 i Q i, iv h. xäv ixccvyelUtv B 249, Z. 9, vgl. Z. 3 f. S. inayysUa (inayyÜXeo9 ttl )l
^4 22, Z. 3; B 220, Z. 126; 221, Z. 6, 11; 289, Z. 7, 9, 10, 11; 407 A, Z. b 7; 49, Z. 16, 20;
JV49, Z. 13, 15; 90 a, Z. 9 (staatlich); vgl.' [ijittaysxo (? B 368, Z 11), i*oc*ö[Ui>ov
(B 412 C, Z. 6). — S. allgemeine Versprechungen A 2 i, Z. 17 ff.; B 92, Z. 7f.
”) S. A.* u. S. 481 ff. Besonders verbreitet sind die Ausdrücke imSiSövui und iici-
Soais, die nicht nur von den schon erörterten größeren Stiftungen (A 4 a, Z. 22; c, Z. 13
16; B 50, Z. 10; 220, Z. 113) gebraucht werden; s. A 21, Z. 6; 18, Z. 11; 2 g, Z. 1 u. 21*
Z. 16 (Listen) der imäeSnxo rs s , s. S. 280, A.«* ; 15, Z. 18 (Rückgabe des Soldes, s. S. 423);
22 A, Z.4; B 163, Z. 12; 187, Z. 5; 226, Z. 9; 341a, Z. 13 f. (tmäiSoig Kal %o en ymv)\
435 e, Z. 7; A 4, Z. a 12(?), 13(?) ; Z 37, Z. 19, vgl. 24 f., 26 £; F 5, Z. 12. Vgl. staatliche
Verhältnisse später Inschriften (B 437 a, Z. 13 f.; N 87 a, Z. 18), bei denen namentlich an
Si.avojx.al (S. 262, A.*) zu denken ist. Allgemein wird von iitiSöesig gesprochen: A 2 i,
Z. 10; A 74, Z. 18; itQoasitiStoyia findet sich B 24, Z. 18 f. — SiSovai (StoQsav) A 21 Z 10*
(s. S. 497, A.f); B 105, Z. 12; 283, Z. 2f„ vgl.Z. 10 ff.; 435 a, Z. 12, 14, 16; A 19, Z. b 6; Z 49,
Z. 13; F 16a f (oft) usw.; [förnjasr ixaqieaxo B 436b, Z. 2. — SaQsie&ai B 136, Z. 17^
412 C,, Z. 7; dagfK B 58, Z. C 7 f.; z/ 69, Z. 32). — th’aTi-B'EVßi (S. 479, A.**) B 26, Z. 28
(ärngsag)- 289, Z. 14(7); ävdxsms B 25, Z. 26. — kcc&mqovv B 478, Z. 39.— (ispi&iv A 21,
Z. 8; A 2 A, Z. 80. — Da Beamte freiwillig die sich nötig machenden Kosten zu über¬
nehmen pflegten, so bezeichnen auch die Ausdrücke XsirovQyxlv (A 21, Z. 7f 12 f.; 2 h
Z. 40 f.; i, Z. 15 ewXtirovQytiv, s. S. 338, A.f) und XsitovQyta (B 24, Z. 13;’ 25, Z. 111
Saiuiv7i *• il-iVgl. Z. 8) sowie yoQTjyia {A 4a, Z. 25; c, Z. 14; B 341a s. o.; 365 s. S.497, A.**f;
A o, Z. 15 f. und 11, Z. 10: Saicdvr] x. j;.) die Übernahme von Kosten; die f latpogal
(B 94, Z. 3f., tx Täv iSimv : 325 öfter; B 468 s. S. 490, A.*; 449 s. S. 471) könnten bis¬
weilen auch durch Umlage geforderte Summen bezeichnen (s. S. 497). In allgemeinerer
Weise wird oft nur von der Übernahme der Aufwendung (ävdlmjxa und dvaXioxuv (A 2 c,
s. u.; 4 a, Z. 22; 7, Z. 37 ff.: d. jisydla; 32, Z. 5f.; 47 a, Z. 26f.; B 163, Z. 13, 15,
20; 289, Z. 15; E 88c, Z. 4f.; vgl. F 28Ba, Z. 13) oder der Kosten (Sandvi]-. B 24,
Z.14; 25, Z. 7, 11, 15 f., 18 f.; 27, Z. 41; 163, Z. 15; 455 C, Z. 9; 461 A, Z. 10; zl 3, Z. 9-
4, Z. 9; 5 Z. 15 f. (s. o.); 11 , Z. 10 (s. o.); 13, Z. 9; N 40 b, Z. 26) gesprochen. Bei allen
diesen Ausdrücken oder auch für sieh allein finden sich Wendungen, welche die eigenen
Kosten in formelhafter Weise betonen: dx rav ISimv dvaXmjxdxmv (A 2c, Z. 6) und xoig
1 f- av ' 249 t z. 8; IV 72, Z. 10) sowie Sunavmv ix xäv ISimv (B 166 a, Z. 18), nament¬
lich aber die kurze Formel dx rä» iSimv (A 2 d, Z. 9; 1, Z. 7; 3 b, Z. 7; 4 c, Z. 12- 22 A
Z.6; 47 a, Z. 26; B 69, Z. 12; 85 a, Z. 7; b, Z. 6; 94, Z. 3f.; 122, Z. 28’; 163, Z. 16- 21 ß’
Z. 7; 336, Z. 11; [358?]; 366, Z. b 1; 382; 387, Z. 31; 393, Z. A 29; 407A, z’ b 7-
417A; 438, Z. 63f.; A 5, Z. 16, 38, 42; 19, Z. b 4, 8; 21, Z. 18; 49 Z 14- Z 23-
48, Z. 24f.; 49, Z. 13; 85, Z. 17; IS 66, Z. 13; P 29 b, Z. 5 f; 50 a, Z.14f.’; N 40b, Z.26^
46, Z. 10; 49, Z. 16); s. außerdem xäv ISimv (B 341 a, Z. 13), fl£ ISimv (B 368, Z. 13- E 88 er’
Z,7), & tov iSLov (B 39, Z. 6; 50, Z. 11 IV 72, Z. 6), & t< 5 [* «A,*
(IV 82 a, Z. 12: staatlich), & t. i. iitUQ%6vtmv (r 24 d, Z. 7 f.), ISLav (N 62, Z. 25), &
r. I. tavrov (A 16, Z. 10 f.), ix rär a6roD (,4 32, Z. 6; A 74, Z. 14), naQ iavtov (A 18,
Z. 11, 13; [20, Z. 4]; B 478, Z. 39; T30O, Z. 9), ropoixa (ff 7, Z. 7), däpo-r (B 68, Z. a 9;
b, Z, 4; vgl. [f>] SaQsäg B 220, Z. 155; dapsdr z/ 29, Z. 4f.), ofxofi-» J 59, Z. 151. —
Betonen die Vereine selbst, daß etwas auf eigene Kosten ausgerichtet wird (B84, Z.8; 89,
Z.4; 435 b, Z. 5, u. e, Z.4: ix r. i. ävaXm/xdxmv ; Z 11; 40 b; 44(?); 46; 47; 72a; b; F SO b,
Z. 4; N 87 a, Z. 25), so kann das darauf hinweisen, daß sie sieh sonst bisweilen der Unter¬
stützung der Staatsgemeinde oder auch des Gesamtvereins (B 426) erfreuen oder doch
mit dem Staate zusammen tätig sind (S. 425, A.-f); im Gegensätze zu einer andern Staats¬
gemeinde steht fix r. I. H 10, Z. 11 .
Finanzen.
497
Gerade auch die großen Ausgaben wurden oft, wie sieb erkennen läßt
(s. S. 490 ff.), durch solche wohl meist ganz freiwillige Leistungen bestritten,
und es wurde bisweilen gerühmt, daß einer „nicht wenig“ Geld geopfert
habe*). Diese Leistungen erstreckten sich ja namentlich, wie wir sehen,
auf Erwerb, Erhaltung und Ausstattung des Vereinsheiligtums**), auf die
Feier von Festen***), bisweilen auch auf andere Dingef). Dabei führte
diese rühmliche Freigebigkeit des Griechen für die Allgemeinheit dazu, daß,
wie noch heutzutage oft geschieht, ein einzelner alle sich nötigmachenden
Kosten auf sich nahm, sodaß verhältnismäßig selten, wie es scheint, eine
Sammlung notwendig warff). Kam es doch bisweilen vor, daß, auch wenn
schon durch eine Sammlung die nötige Summe beisammen war, ein ver¬
dienter Mann diese Gelder dem Vereine überließ und trotzdem die Sache
ganz auf sich übernahm fff), ebenso wie mancher das zu bestimmtem
Zwecke vom Verein empfangene Geld diesem zurückgab *f) oder doch mehr
.*) A 4a, Z. 22; 47 a, Z. 27; B 341a, Z. 13.
**) s - s - 48 1 ff- Zufällig sind uns hier auch bestimmte Summen häufiger über¬
liefert: A 2 1, Z. 6 (hier stand die Summe); 4c, Z. 16f.: 600 Dr. (s. S. 490); 18, Z. 11:
65 Dr.; B 25, Z. 26: 120 Dr.; B 163, Z. 20 f.: 1000 Dr.; 289, Z. lOff.: 505 -f 100 + lOO Dr.;
Z 49, Z. 14: 100 Dr. und eine ßämg.
***) Außer den Hauptstiftungen (S. 490f.) und manchen Einzelheiten (z. B. A 21, Z. 8;
2 A, Z. 80 f.; B 365, Z, 9f.; 432h, Z. 2: 550 Den.) s. die zahlreichen Bewirtungen,
die doch in der Regel auf eigene Kosten ausgeführt wurden (S. 260, A. ***), die
sonstigen Feststiftungen (S. 262 ff.) und die Stiftungen für Gedächtnisfeiern der’ Ver¬
storbenen (Kap. VI). Auf die „Krone aller Stiftungen“ in Mantinea, wo sogar die Nach¬
kommen verpflichtet sind, alle Kultkosten zu tragen (B 25, S. 18 ff.) weist schon Zieharth
(S. 160) hin.
f) Z. B. auf Prozesse (B 289, Z. 7: 560 Dr.), auf die Bestattung der Genossen
(A 21 , Z. 10 f., s. S. 506, A. **), in agonistischen Verhältnissen auch auf Siegespreise
(»d/xaxa): A 19, Z. b 6 (feoSvLa); 21, Z. 17 f.; N 36, Z. 79 ff.; 44 a, Z. 21; 62, Z. 25 f. —
Für gewisse Kranzehren scheint sogar ein Genosse mit 200 Dr. aufzukommen (» lyoasm-
axscpccvihßas B 439 A, Z. 10 f.). Unbestimmt ist die Verwendung von 80 Dr. B 24 (s. S. 496,
A. ttt) Und von 300 Den. ä j:«i.[fflg]a[i:]e)[i;] E 88 c, Z. 4 f.
1 tt) s. S. 280, A.***u. 281, A.*. A 2 g, Z. 1 (S. 496, A. **); vgl. 2 1, Z. ln f. ; B 106, Z. 12
{x[n]v Sm^sav SsSaxozav Tomoi); 157 (Methymna); 249, Z. 10 (Rhodos: S(dxct)’ . . .);
306 (s. S. 281, A.*, Knidos: 5—300 Dr.). Über Beiträge zu Mahlzeiten (B 226, Z. 9ff. :
fM* CT r>) S ,30Dr.;370: 31 Den.usw.; 412 A: 70 Dr.u. 2 Den.; B 431: 25 Den., zweimal 30 Den”
zehnmal 10 Den.) s. S. 280, A. ***, über einen fyavog (A 2 d) s. S. 30, über B 321 s. S. 491, A. "**
über B 432 a; b s. S. 280, A.**, über B 468 u. 473 s. S. 490, A.*, über Listen von evji-
ßaXojinvot s. S. 316, A.***. Recht zweifelhaft sind die Listen B 435 a; c u. a. in den
P A Sch (s. S. 280, A.f) mit den dort genannten ungewöhnlich hohen Summen. Die,
von Ziebarth (S. 162) angeführten Sammlungen A 10 (5—100 Dr.) und B 213 (2 Ob. bis
16 Dr.) gehören nicht hierher (S. 17 f.; 191, A.**).
fft) B 249, s. A. ff.
*+) So wird auf den gewährten Sold verzichtet (A 15, s. S. 423), wie aneh Gesandt¬
schaften unentgeltlich übernommen werden (B 166 a, Z. 17 f.). Die für das Opfer zu-
stehenden Einnahmen werden auf nötige Bauten, verwendet und dafür das Fest aus
eigenen Mitteln bestritten B 163, Z. 12 ff. (vgl. die Zurückgabe des Geldes in offiziellen
Verhältnissen: N 44a, Z. 19). Auch an den Ersatz von Vereinsgeldern, die ohne Ver¬
schulden des Betreffenden verloren gegangen sind, sei erinnert (B 94 ).
Pol and, Gösch, d. griech. Yeremsweaena.
32
498
Fünftes Kapitel.
aufwendete, als er empfangen hatte*), schließlich wenigstens durch zinslose
Darlehen half**).
Mit der Zeit haben sich die Vereine so sehr an diese Freigebigkeit, be¬
sonders die Yon seiten ihrer Beamten, gewöhnt, daß es eine charakteristische
Erscheinung der Kaiserzeit ist***), wenn an Stelle solcher freiwilliger Leistungen
feste treten, die ron den Beamten als Entgelt für die ihnen durch ihre Er¬
nennung erwiesene Ehre gefordert werdenf).
So manches Erfreuliche nun die Aufopferung der Genossen zu gunsten
der Genossenschaft hat, wenn sie sich gegenseitig zu uberbieten ff) suchen,
so ist doch klar, daß viele Vereine allzusehr auf die Gunst der Mitglieder
angewiesen waren und deshalb keinen langen Bestand haben konnten, so
streng man auch auf Erhaltung des etwa vorhandenen Stiftungskapitals be¬
dacht sein mochte (B 220, Z. 260). Alle Finanzkünste einzelner Genossenfff)
werden sie oft nicht haben retten können. Selten wird bei der Jahresbilanz
ein größerer Überschuß der Einnahmen über die Ausgaben*f) sich er¬
geben haben, wie z. B. bei einem attischen Thiasotenverein aus der Mitte
des 3. Jahrhunderts v. Chr. die Summe von 1770 Dr. (A 22 C, Z. 4).
Nur die mehr offiziellen Genossenschaften der Kaiserzeit, die ja an
sich schon besser gestellt waren, namentlich die Gerusien, erfreuten sich auch
auf finanziellem Gebiete der Hilfe durch Gemeinden (s. jT23c) und Kaiser**f),
besonders wenn es galt, Gelder, die ihnen vorenthalten wurden, wieder zu
gewinnen. Auch die Station der Tyrier in Puteoli wird von der Stadtgemeinde
durch eine jährliche Unterstützung von 250 Den. über Wasser gehalten (E 94 h,
Z. 10 f., 23).
*) iZQOGctvaliGKSiv A [20, Z. 4]; A 1 A, Z. 5; s. S. 484, A.*; [nQOGdccTtaväv] s. S. 484,
A. *; 7tn<>ri\%0Qr^:-Lv\ B 365, Z. 9f.; tTnoaiistjl^ziv A 5, s. S. 494, A.^f; TCQOGsTtiGzEtpctvovv
s. S. 497, A. +•
**) Tttjozvy.QijazTyitav ds v.ul SidtpOQOv nlsovctzug äzonov aztodrifiovvzog zov zuaiov
A 2 i, Z. IG f. 7EQ0Eißljvsyz.s zo UQyvQlov azozcov B 210, Z. 5 ff.; vgl. '7tnnuvaXt.av.ziv (S. 484,
A.*) A 2 d, Z. 13; ztunuaavTtanaiv Z. 9; auch naQayQfjiia A 21, Z. 10 f. deutet wohl nur
auf einen Vorschuß des zucpmov hin.
***) Für die ältere Zeit ist eine Art Leitnrgie nur betreffs eines Amtes der Peripa-
tetiker (Wilamowitz S. 26ö) und der tTtia'pvtzia im Epiktetaverein (B 220) bezeugt (S. 389);
über die sonstige Bedeutung von XstzovgyeZv 8. S. 338, A. f u. 494, A. ***.
f) S. 423. Bei den Hymnoden (B 393) wurden alle .Feste von den Beamten be¬
stritten; nur für die Antrittsmahle kommt die Kasse zum Teil in Frage (Frankel S. 270).
ff) Vgl. vztSQzi&sG&at A 11, Z. 9; 12, Z. 9.
fff) Außenstände werden vom Tamias (S. 382) nachgewiesen (A 30, Z. 7 f.) und ein-
getrieben (Z. 11, 15), davon Opfer bestritten (S. 494, A.***f) und das Kultbild hergestellt,
da dazu die sonstigen Mittel fehlen (Z. 14f.); vgl. A 5, Z. 25f.: lg av kvsvqev avzbs zrj
avvoäa TtQoaoSav. über das Eintreiben der Gelder s. S. 451.
*+) Vgl. fcodog nett ll,oSog B 220, Z. 214.
**t) So läßt Hadrian durch den Prokonaul Asiens der ephesischen Gerusie ihre Außen¬
stände eintreiben (Z 1 35 e; vgl. C 35 b). Schon die pergamenischen Könige greifen für
die mit der Staatsgemeinde engverbundenen ysquioi von Amblada ein (T 61 A).
Sechstes Kapitel.
Sittlichkeit.
Was sich über die sittlichen Anschauungen im griechischen Vereins¬
leben sagen läßt, ergibt sich meist schon aus dem bisher Erörterten.
Die ursprünglich so scharf betonte, religiöse Grundlage*) veranlaßte
die Vereinsgründer und -förderer bisweilen, die Berechtigung ihrer Maßnahmen
durch die einzige allgemeinere -Religionskompetenz, die es gab, durch das
Orakel, sich bestätigen zu lassen**). Eine gewisse moralische Bedeutung hat
man dem Eide beizumessen ***), der in attischen Kollegien beim Eintritt
in den Verein oder in ein Vereinsamt abgelegt wurdef) und auch im recht¬
lichen Verfahren für die Vereine wichtig war ff). Auch auf die Grundsätze,
die für die Dokimasie des aufzunehmenden Mitgliedes (S. 276) hei einem
spätem Eranistenverein betont werdenfff), und die Forderung der ayveU
für Mystenvereine*f) ist hinzuweisen, während gewisse Reinigungsvorschriften,
namentlich orientalischer Kulte, mehr äußerlicher Art sind**f). Daß vor
allem manche religiöse Vorstellungen, die mit Vorliebe in den kleineren
*) Wie das Zurück treten des Heiligtums bei den Genossenschaften des zweiten
Typus eine wesentliche Wandlung der Anschauungen bedeutet, ist schon dargelegt
worden (S. 467 f.). Freilich legen auch Urkunden der Kaisexzeit in ihren Formeln viel¬
fach noch Gewicht auf die soviel gerühmte Frömmigkeit. Gegen gewisse zu enge Be¬
schränkungen Ziebarths wendet sich Dittenberger (Syll. 8 725, adn. 8) mit Recht.
**) Vgl. das Orakel hei der Gründung des Poseidonioskollegs (B 308, Z. 1 ff.) und
des Vereins des Anthister, der geradezu als 7tv&6%Qv\<siog bezeichnet wird (B 221, Z. 2)
sowie der offiziellen Thiasoi von Magnesia a. M. (B 320 a, Z. 30 ff.). Auch die Aufrichtung eines
Bildes hei den Dionysiasten (A 4 c, Z. 18 f.) erfolgt nata %i\v ^uvtsiav rov &sov und
der Gott tritt vielfach für die Techniten ein (A 10 B, Z. 27; 11, Z. 18); vgl. auch die
Verhältnisse bei den Paianisten (A 54, Z. 8 jca-frcbg avtog 6 &sog ixQ 7 U L ^ tL6£ )- S. die Be¬
merkung von Gruppe (Griech. Mythol. S. 1020) über den Einfluß von Delphi auf unsere
Genossenschaften.
***) Vgl. gegenüber der den Eid allzu gering einschätzenden Bemerkung von Foucart
die Ansicht von Wilamowitz, Ant. d. Kar. S. 275. S. Ziebarth S. 141 f.
f) A 33, Z. 9; 62 a, Z. 1 f.
ff) A 73, Z. 1 fl; 59, Z. 77 ($voq-hql vereidigte Zeugen); die vereidigten Richter
A 16 A, Z. A II 4f. sind mehr offizieller Art.
•hfl) A 50, Z. 33 si' ioti kccI svGsßijg nal Bei den Jobakchen heißt
es nur (A 59, Z. 36f.): si tt&og cpaivono %ai ^TCit^dsiog t&L B<x%%sicoi.
*f) B 328, Z. 7; über äyvs'&ritou to laqov B 307, Z. 5, 13 s. S. 484. Über B 449
s. S. 452, A. *.
**f) Über den Menverein des Xanthos s.Foucart p. 123ff. Vgl. Maaß, Orpheus S.311, A.37.
32*
500
Sittlichkeit.
501
Sechstes Kapitel.
Kreisen der Vereine gepflegt wurden, eine Vertiefung des religiösen Gedankens
brachten, ergab sich schon aus der Betrachtung der Kulte. Es sei hier in
erster Linie an die ethischen Götter der alten, namentlich attischen, Vereine
erinnert (S. 212 f.) und an die Verehrung des Soter und Hypsistos (S. 178 ff.).
Anderseits mag ja die fremde Religionsübung, die auf italischem Boden
zu bedenklichen Erscheinungen geführt hat, auch auf das griechische Vereins¬
leben bisweilen entsittlichend gewirkt haben. Doch ist zu bedenken, daß
man sich leicht, wenn man wie Foucart (p. 153 ff.) und die Darsteller des
Urchristentums*) von den Äußerungen der Kirchenväter ausgeht, übertriebene
Vorstellungen von der herrschenden Unsittlichkeit macht. Mit Recht wendet
sich Maaß (Orpheus S. 45, A. 45) gegen diese allgemeine Verurteilung der Vereine
und betont, daß die nämlichen Beschuldigungen, welche gegen die griechischen
Kollegien von christlicher Seite erhoben wurden, auch gegen das Christentum
geschleudert worden sind. Jedenfalls läßt sich behaupten, daß es in den
Vereinen kaum schlimmer hergegangen sein wird, als im öffentlichen Kult
der betreffenden Götter, zumal ja das weibliche Element, wie wir gesehen
haben, immer eine bescheidene Rolle gespielt hat. Man wird auch in dieser
Frage den verschiedenen Zeiten Rechnung tragen müssen: in Zeiten sitt¬
lichen Verfalls werden auch die Kollegien tiefer gestanden haben, als in
älteren.
Halten wir uns aber an die Urkunden, so geben uns diese keinen An¬
halt, der auf Ausschweifungen schlimmer Art schließen ließe, im Gegenteil: es
wird ein äußerlich anständiges Verhalten wenigstens oft gefordert und
gerühmt. Sehen wir von den vielfach rein staatlichen Vereinigungen der Jugend
ab, hei denen der äußere Anstand ja als Grundlage aller Erziehung be¬
trachtet wurde**), so kommen namentlich attische Vereine, aber auch die
Kreise der Techniten in Frage***). Gerade den üppigen Vereinen der Kaiser¬
zeit, wie den Jobakchen und den Hymnoden (S. 265 f.), schwebte die Eukos-
mief) so sehr als Ideal vor, daß sie besondere Eukosmoi als Beamte be¬
saßen (S. 398; 404) und daß Störungen der Ordnung bestraft wurden (S. 447).
In feiner Weise hat Maaß (Orpheus S. 47 f.) ausgeführt, wie dies Streben nach
strenger Ordnung nicht nur eine Anpassung des griechischen Vereinslebens
an das römische bedeutet, sondern wie gerade dieser Zug, das Maß auch in
der ausgelassenen Freude zu wahren, echt griechisch ist. Das muß man
bedenken, um nicht für alle Entartungen der ältesten Christengemeinden
*) Z. B. Loening, die Gemeindeverfassung des Urchristentums, S. 12 f.
**) Z. B. tT)v ÜQiio&vaav svtuUkv (N 62, Z. 17; vgl. N 44 a, Z. 7), sirantslv ( N 7,
Z. 6), evxantos (1Y 56, Z. 10); rftfjjTjfuw (N 62,. Z. 35); füxofffUK (N 89 e, Z. b 28). Über
Aufsiehtsbeamte der Jugend und solche nach ihrem Vorbild bei den Peripatetikern s. S. 404.
***) Die Euschemonie wird von Genossen gerühmt: xcdöe xcä evo%rut6vas A 2 h, Z. 26,
32, 41; 3 b, Z. 9; svoxrm,ovstv avrovs ml TSTSlsmrjKÖTae A 2 d, Z. 12; B 24,
Z. 20. Dieselbe Eigenschaft wird auch für lokale Verhältnisse gefordert: ov av Euopjfiov
sfoat yuivnxca A 3 b, Z. 27 f.; ngös £va%r]ßoa[v]v[rj]v B 341 a, Z. 30 (a. Dittenberger adn. 22;
die Ergänzung einer ähnlichen Wendung A 30, Z. 16 ist ganz unsicher).
f 2 'uY.Gfiiii.G: A 2 f, Z. 8. avGta&Eiccv ... ucti sv, A 59, Z. 15 f.; jista . .. vtctGvjg sv. jtod
i]avpa s Z. 64 f.; vgl. tzstoffpe«- Z. 73, 137.
immer nur das griechische Genossenschaftstreiben verantwortlich zu machen,
wie das von theologischer Seite nur zu leicht geschieht*). Von dem Vor¬
wurf freilich, daß das Vereinslehen zum guten Teile in öder materieller
Genußsucht versunken ist (S. 259 ff.), wird man es nicht freisprechen können;
nur ist gerade unsere Zeit wenig berufen, deshalb über dasselbe den Stab
zu brechen.
Auch die genossenschaftliche Idee wird gerade schon von alten,
von attischen Vereinen gern betont**), im besonderen das Streben nach
Eintracht unter den Genossen, auf das ja auch der Apostel Johannes in den
ersten Christengemeinden immer wieder hinzuweisen für nötig fand. In be¬
sonders charakteristischer Weise***) wird in einem unter semitischem Ein¬
flüsse stehenden Aphroditethiasos das Weihgeschenk des abtretenden Beamten
unter diesem Gesichtspunkte dargebraeht f). Wenn freilich hei einer Gerusie
gelegentlich sogar die personifizierte ’Ojiövoia mit ihrem eigenen Priester
auf tritt ff), so handelt es sich hier ebenso um einen Einfluß des Römertums,
wie wenn der dem Griechentum im Vereinsleben fremde Begriff des „Bruders“
im Verhältnis, der Genossen zueinander betont wird (S. 54f.).
Das Streben, die Ehre der Allgemeinheit nach außen zu wahren, zeitigte
bei den Jobakchen sogar die interessante Erscheinung, daß bei in Tätlich¬
keiten ausartenden Streitigkeiten der Staat ausgeschlossen und die Sache an
eine Art Ehrengericht verwiesen wurde (A 59, Z. 84 ff.), dem sich jeder zu
unterwerfen hatte, wenn er sich nicht einer Bestrafung aussetzen wollte
(S. 447).
Wirft man schließlich die Frage auf, wie sich das Verhältnis zwischen
den Leistungen des einzelnen gegenüber der Genossenschaft und denen des
Vereins gegenüber dem Genossen darstellt, so wird man wohl meist ein
auffälliges Mißverhältnis zu konstatieren haben. Unsere bisherige Darstellung
(s. besonders Kap. V) hat gezeigt, in welch bedeutendem Umfange im allge-
*) S. Heinrici, Der erste Biief an die Korinther, Güttingen 1896, S. 8.
**) Besonders häufig spricht der Urkundenstil von tk xoivd, wenn es gilt, die Ver¬
dienste eines Genossen hervorzuheben (Dittenberger Syll, 2 725, adn. 3), mögen sie nun
allein erwähnt werden (A lc, Z. 3, 20; d, Z. 5; 47 a, Z. 18, 23; 8 364, Z. 6; A 5, Z. 28;
vgl. to y.otvfj uviuptnov'cu rr) avvodtp A 12, Z. 7 f.) oder in charakteristischer Verbindung
mit dem Wirken für den Vereinskult (A lc, Z. 8; e, Z. 5?; 14, Z. 6: xmv allwv äitavtcov
rmv ['/..]; vgl. [to al.la to] zcsgl [rjo [k]olvov A 20, Z. 3 f.) oder die Genossen (B 267 a,
Z. 38) anftreten. Über [ist i%nv tävu. s. S. 288, A.**; über iS ia ml noivf S. 502, A. ff; vgl- die
Vereinsgelder S. 488f., A.**f und S. 489, A.* n. ** nnd den Vereinsbesitz S. 453, A.***
u. A.ff u. S. 460 (vgl. B 308, Z. 28, 29; v.otvct iuvuv.lg S. 475). Über die mit -notvov bezeich¬
nte Vereinigung selbst und ihre Versammlungen s. S. 163 ff. (besonders A.fff), über
5t. GvvoSoi s. S. 247, A.ff f. (vgl. 5t ara y.oivgv £ 221, Z. 10; Y.otvfj ßovXjj A 50, 27),
***) Bei den Bendisverehrern wird beispielsweise die Eintracht des ganzen „Thraker¬
volkes“, soweit es auf attischem Boden sich fand, erstrebt Ul 3 c, Z. 23); s. S. 81. Über
der Weihung einer Mitgliederliste steht ö[p] ovo[iag IVtötet ?]: B 40, Z. 2.
f) A 13 a, Z. 17 ff.; s. S. 196, A.* u. 435 f. Ähnlich erklärt sich vielleicht als knappe
Dedikationsinschrift 'Ofiovoiag rov &idaov A 26, s. S. 226, A.***.
ff) legevs TTjs vDji’ ysgovzov e O(xovohxs (P 50 a) s. S. 226, A. ***. Über die Rolle der
Opdrot« in einem Mystendrama, wo vielleicht auch eine auftrat, s. S. 226, A.*** u. Ä.f.
502 Sechstes Kapitel.
meinen der einzelne als Wohltäter der Gesamtheit auftritt*). Dabei ist
freilich zu bedenken, daß diese unendlich oft gerühmte (pUotifiia ebenso wie
das Vereinsleben, so alle Verhältnisse der Öffentlichkeit beherrscht,, daß es
bedenklich erscheint, aus der häufigen Betonung eines solchen Begriffes in
altchristlichen Verhältnissen Schlüsse zu ziehen für die Beeinflussung christ¬
licher Gemeinden gerade durch das Vereinsleben der Griechen^*). Daß dieses
A ufg ehen im Vereinstreiben***) trotz idealer Seitenf) bis zur Zurücksetzung
des eigenen Hauswesens getrieben (A 4d, Z. 3f.), ja für das Familienleben
verhängnisvoll werden konnte, ist schon betont worden (S. 260 f.). Was
aber leistete die Genossenschaft dem einzelnen gegenüber? Sehen wir von
den allen Genossen insgesamt bereiteten Festesfreuden ah, in denen das
griechische Vereinstreiben offenbar nur allzusehr, mehr noch als in Rom,
aufging, so sind die Spuren von dem einzelnen geleisteter genossenschaft¬
licher Hilfe äußerst geringff). Nicht einmal für die Handwerkergilden, bei
denen ein Eintreten des Vereins für den bedrängten Genossen am natür¬
lichsten erscheint, haben wir sichere Zeugnisse fff).
*) Auf einige allgemeine Wendungen sei noch hingewiesen. Auch abgesehen von
seiner mehr technischen Bedeutung als Ehrentitel (S. 438) begegnet oft ebegykris (B 166a,
Z. 30 f.; J 5, Z. 8; 11, Z. 22, 30), sisgystslv (A 1 c, Z. 21; 2 i, Z. 21; 16, Z. 20; [22 ß, Z. 111;
53a, Z. 9; ß 25, Z. 14; [93, Z. 6?]; 267 a, Z. 12, 47; 296, Z. 3; [364, Z. 6]; 4 12, Z. 8),
svtgyeeia (B 25, Z. 15, 33; 266, Z. 11; 269, Z. 3; 384, Z. 18?; 398 d, Z. 3; 413, Z. 2;
F 3, Z. 23; 4 12, Z. 13; [28, Z. 15J), eifp'/mj/t« (4 [1 c, Z. 22]; 14, Z. 15; 22 C, Z. 7; ß 25,
Z. 24; [26, Z. 37]; 4 II, Z. 22, 35), tvegyizixüg (ß 25, Z. 13). Außerdem wird die Förde-
rung des Vereins namentlich durch nvk-Lv (aw| dt-vtiv) and seine Komposita ausgedrückt:
A 22 A, Z. 6; 47a, Z. 18; 50, Z. 39 f.; ß 25, Z. 26f. (rai jitifrv); 43» A, Z. 9; 4 2 A, Z. 13;
vgl. ubigriGis H 26, Z. 23 (über B 306 s. S. 281, A. *1; kocvlgziv: A 4 c, Z. 39 f.; 47 a, Z. 42;
B 166 a, Z. 10 f.; 267 a, Z. 90, 108f.; 4 4, Z. a6?; 21, Z. 16?; <imab'%uv : A 2 i, Z. 7f.; [32,
Z. 6f.?J; 4 5, Z. 7; 64, Z. 9; 68 A, Z. 11. Vgl. ctvE. zä v.oivd A 47 a, Z. 18; B 364,
Z. 6?: avvccvE,. tu zzyvixtviia 4 33, Z. 11; rü itgbv ituxv£. B 187, Z. 31 (s. S. 487); [tivvov]-
giccv Gvvavlg. 4 64, Z. 7; &vGiag [gvv]ccv£. 4 5, Z. 7; xvxlov Savtioiv t\it. A 5, Z. 29 t. Über
TTooGadm 3 . S. 495, A. ***. S. ztZQntoieiv tt zfj Gvvoäto B 166 a, Z. 34; ßorj&stvE 88 b, Z. 1 u. a.
**) S. S. 412. Ähnlich steht es auch mit andern allgemeinen Begriffen, die Heinrici
(Der erste Brief an die Korinther, 1896, S. 7) als der Sprache des griechischen Voreins¬
wesens und der der ersten Christengemeinden gemeinsam hervorhebt.
***) Vgl. zi,v voiv Zc%vlvöjv tvvoiav Ttavvbg ;£prJu,e[-ro;' xgsLtrova xoiiL^tov ?] 4 5
Z. 43 f.
f; Neben der ä(pilagyugia (A 47 a, Z. 25) und allen anderen guten Regungen ist
freilich auch vielfach die Eitelkeit maßgebend gewesen, von der uns keine Ehren¬
urkunde kündet.
tf) Der Ausdrucksweise öffentlicher Urkunden entstammt die Wendung, mit der
einzelne Genossen (es handelt sich freilich nicht um die Genossenschaft seihst) wegen
ihrer Verdienste um die Gesamtheit und den einzelnen l-xtnvjj v.cd iSia u. ä.) gerühmt
werden. Daß hier eine völlig gedankenlose Übertragung der Formel stattgefunden hat,
ist um deswillen wenig wahrscheinlich, weil gerade angesehene Vereine, meist solche der
Teohniten, in Frage kommen; A 2d, Z. 6; 4c, Z. 8; 15, Z. lftf.; B 166a, Z. 7 +F.; 341a, Z. 5f.;
4 11, Z. 15; [14, Z. 4 f.]; 21 C, Z. 3 ff.; 28, Z. 5; 33, Z. 9; N 49, Z. 6.
fff) Lukian, Onos § 45, p. 612 (vgl. S. 122) könnte vielleicht geltend gemacht, werden (ror
uzv xfjitov ai'tov GvvtQym zivi ktbdwxz yseigysiv, abzog da . . . xgvTtxszai . . . vrpop zi.vnc
zeav 4v dazu Gvv ii S. S. 122). — Uber die igyuaia dgsufiaxzxii s. S. 119, über den
ogfpavoipvXatg S. 405.
Sittlichkeit. 503
Nur eine Fürsorge der Gesamtheit für den einzelnen läßt sich deutlich
durch die Jahrhunderte verfolgen und sei hier im Zusammenhänge zur Be¬
sprechung gebracht: die Sorge für die Verstorbenen*). Aber auch
auf diesem Gebiete ist offenbar das Römertum dem Griechentum überlegen
gewesen. Während sieh das römische Vereinswesen geradezu auf den Be¬
gräbniskollegien aufbaut**), lassen sich spezielle Begräbnisvereine für die
Griechen überhaupt nicht sicher nachweisen (S. 56). Aber auch was wir
sonst von Fürsorge für die Toten treffen werden, geht zu einem guten Teile
erst auf römischen Einfluß zurück. ■ Es ist das um so aufälliger, weil die
Wertschätzung der Toten hei den Griechen***), besonders wenn man ihre
Heroisierung ins Auge faßtf), kaum geringer erscheint als bei den Römern.
Mit Recht weist aber Ziebarth darauf hin, daß der gentilizisehe Verband meist
in genügender Weise die Fürsorge für das Grab übernahmff).
Die erste Frage, die aufgeworfen werden muß, ist die nach dem gemein¬
samen Begräbnisplatz der Genossen. Es genügt für ihre Beantwortung
nicht, alle Stellen, wo von Vereinsbegräbnissen die Rede sein könnte, zu¬
sammenzutragen, wie man es gelegentlich getan hat. Ganz sicher ist der
gemeinsame Friedhof für Kos, wo eine Menge offenbar Meiner Vereine je
ein Stück Land besaßen, in der Regel genannt fff), um ihre Toten
beieinander bestatten zu können.
Auch für die rfaodischen Vereine, in denen sich, wie erörtert worden ist
(S. 320 f.), die Bevölkerungsschichten außerordentlich mischten und woran
die Fremden in überwiegender Zahl beteiligt waren, ist die Sitte des ge¬
meinsamen Begräbnisplatzes offenbar weitverbreitet gewesen. So hat der
*) E. Loch, Zu den griechischen Grabschriften S. 287 f. (Festschrift für L. Friedländer);
Ziebarth S. 17f.; 163; Rohde, Psyche 2 II S. 338 ff. Vgl. auch Wilhelm, Serta Harteliana
S. 232 ff.
**) Kornemann, Pauly-Wissowa IV 1, Sp. 385 ff.
***) N 98a, Z. 11 f. xcd&g %%ov ißzlv rag ngz[a\obeag zi^dg zä y,£Trß.la%6zi f/]rpiaaG9at.
Vgl. die Anerkennung, die gerade auf diesem Gebiete der Vereinstätigkeit bewährten
Männern gezollt wird [A 18, Z. 14f.); s. S. 506, A.**. — Bezeichnend ist auch der gewählte Aus¬
druck, der für das Sterben von den Genossen gebraucht wird. Schon zzlsvz&v (A 59,
Z. 169) oder tznoyi’.yvsa&ai (A 2d, Z. 10; 18, Z. 15) ist selten; besonders die Spätzeit liebt
es vom „Wechsel des Lebens“ [[israllaGGetv (zbv ßlov)] zu sprechen: J 4c, Z. 4f., 25f.;
21, Z. 10; [22 C, Z. 2]; B 96, Z. a 14f.; 220, Z. 10, 17 f.; 267 a, Z. 9f., 24 f„ 36, 39,. 69,
88f.; 341 a, Z. 15; T 26 b; 1; m; n; N 98 a, Z. 12, 25; [4 40, Z. 5]. Auch der Begriff der
„Ruhe“, auf den die Christen solches Gewicht legten, wird von den Hymnoden betont;
bei ihnen heißen die Toten bereits &v[a\itctv6p,svoi (B 393, Z. B 21, s. Frankel). S. die
pomphafte Wendung: psra , . . zkv 4t ccv&gaizcGiv avzai luzggzgglv (N 106, Z. 9f.).
■f) S. 226 ff. Es ist natürlicherweise mehr als Zufall anzusehen, ob ein Grab als
Tjgäov oder schlichter (S. 504, A. ***) bezeichnet wird. Auch jj'peog npijars JW £ zufällig
selten bezeugt, s. S. 230, A.*.
tt) Vgl. Ziebarth (S. 17), der sich mit Recht gegen Rohde (Psyche* II S. 338, A. 2)
wendet.
-fff) Gewöhnlich heißt es ogog Urixaicov (B 231«; 232; 233; 234; [235], vgl. Paton u.
Hicks nr. 160; 161), aber es findet sieh auch ogog abjxKrop (B 231 ß) oder [opos ahjxßijoi)
(B 236), wo vielleicht rötcov zu ergänzen ist (s. Herzog z. St.). S. dazu die Bemerkungen
von Paton und Hicks.
504 Sechstes Kapitel.
angesehene Verein der Haliaden-Haliasten seinen besonderen Gräberbezirk, '
-rchpoi (J3 267 a, Z. 68, 88) oder toicoi genannt (a, Z. 82, 121; b, Z. A7, 8),
wo den Toten Grabesehren erwiesen wurden (S. 510). In der Schenkungs- ‘
urkunde eines andern Kollegs werden die Grenzen des Landes genau angegeben, ‘ ’
das der betreffende Wohltäter als Bestattungsplatz bestimmt*). Bei einem
dritten Verein ist von den Verdiensten die Rede, die ein Genosse sich um
die Herstellung der Begräbnisstätte erwarb**). Da sich auf diesen an- \
tiken Friedhöfen die Gedächtnismale***) für die Toten befanden, d. h. die
Einzel- oder wohl noch häufiger die Familiengrabstätten f), so konnte sich
bei einem vierten rhodischen Verein ein Mitglied durch Wiederaufrichten
der durch ein Erdbeben niedergeworfenen jivctfisla sowie der Mauer, die
offenbar die Ruhestätte der Toten umgab, verdient machen (B 249, Z. 5f., 7f.).
Wenn zu Kos und Rhodos auch Chios zuzugesellen ist, von dem eine
vielleicht auf eine Grabstätte bezügliche Horosinschrift (B 159) erhalten ist,
so würde 'damit die Sitte des Vereinsfriedhofes noch weiter über die Insel¬
welt an der Küste Kleinasiens ausgebreitet erscheinen.
Sehen wir von diesen klaren Fällen ah, so lassen sich nur noch kleinere
gemeinsame Grabstätten ff) für Familienverbändefff) und Gilden nachweisen
(Ziebarth S. 12). So hat in Smyrna (B 357) das xoivov twv iylsloiitAtwv
<>vvysvitav ein Familiengrab Z. 5 f.). Ebenso werden die freien
Gräber „oben und unten“ den Verwandten des Betreffenden in einer Inschrift
von Kyaneai zugewiesen; doch hat die ganze Sippe (fiivdig) über die Öffnung
des Grabes zu befinden (B 443). In einer ähnlichen Inschrift ist von den
*) So verstehe ich tc zatpia (B 283, Z. 3), da der Betreffende noch alXov zöitov
iv tä xtoiva schenkt (Z. 10 f.), offenbar einen weiteren Begräbniaplatz; vgl. Paton a. Hicks,
Inscr. of Cos p. 166.
**) B 289, Z. 6; vgl. S. 453 f., A.f-f-f.
*•*) Der übliche feierliche Ausdruck neben rjQmov (S. 229) ist auch bei den Genossen¬
schaften (ivtjiiblov: B 249, s. o.; 267 a, Z. 89; 308, Z. 17; 348 (zu [i. xal aogog) ; 356;
436 a, Z. 6 (s. -fjQmov); P18 a; i; 23 b; e, Z. 16; 35 p; 40b; 48 d; 57 ag; 73a; 74 a; d;
84a; E 79a; N 25 A, Z. 8. Daneben findet sieh iivrifiu (r , 74b) oder vTtöavr^io: (B 411;
Z [57]; 58; H 39), zifzßos (Z 77); rdyos (r 73 d; 74 f; h; s. S. 442, A.***), rcaplor
(A. *), zonog (S. 442, A.’***) , y/noiov (F 85, Z. 8; s. S. 453, A ft; . ijolav (s. o.), xafidga
(S. 506). Oft ist nur vom Sarkophag die Rede: nvAsig (F 71 b), eaizazo&tfxri (F 73 o; 75),
60 Q 0 S (F 57 ah; s; v; 76a; 96; N 130 A): vgl, rj Gogog xal 6 (nsgl avzi]v) zozzog F 57 f;
[k]; 1; m; n; p; q; t; u; w; [y?]; z; aa; ab; af; N 64b; 130; B; Z 64b; 65; olxog mit
ßoQog N 90 C. Bin Grabwächter des $gyov findet sich F 57 a. Die Gräber erhalten
einen Altar (ßw[iog B 59; 336; vgl. ß. xal Gogog Z 26a; F 57 a; b; C; d; h; r; x)
oder eine crijlrj (B 117 J; 149A; 386, s. S. 506, A. *; 424; 439).
t) S. Paton zu B 308.
ff) Anch in Phanagoria werden wenigstens vier Genossen beieinander bestattet (B 119).
ftt) Es ist charakteristisch (s. S. 503), daß unter den zahlreichen Erwähnungen von
Grundbesitz bei troizenischen Vereinigungen (B 9) gerade nur für einen gentilizischen
Verband, für eine Patra, ein Begräbnisplatz sich bezeugt findet (Z. B 6 zo %o>q[Io]v [v]5
[*Jot rofg (ivafoiueiv] <xir[&v]). Ob der Ausdruck ta xzgl rö beim Familien¬
verein des Poseidonios (B 308, Z. 17) auf einen gemeinsamen Begräbnisplatz oder nur ein
Heroengrab hin weist, kann fraglich erscheinen; über alle andern Stätten des Heroen¬
kults S. S. 228 ff.
Sittlichkeit. 505
für die Grabmult von der Mindis aufgestellten Strafsätzen die Rede (B 443 A,
Z. 6f.; vgl. B 440 F). Auch erfolgte in einem verwandten Falle die Entscheidung
über die Beisetzung xata xoivöv (B 444). Schließlich wird bei einem Hand¬
werkerverein*) von Smyrna (Z33) den Genossen wenigstens eine xuiEtxga in
der Nähe eines Ileroon (S. 230) zugewiesen, damit dort jemand nach Prüfung
seiner Rechte (doxifiaGd-äs) durch diese Vereinigung beigesetzt werden kann.
Wahrscheinlich hat man dabei aber nicht an gemeinsame Grabstätten von
Handwerksgenossen zu denken, sondern nur an eine Art Aufsichtsrecht der
Gilde über die Beisetzung der testamentarisch oder sonstwie vom Gründer
des Grabes für berechtigt Erklärten, wie in andern Fällen**),
Als besonderen Ort der Bestattung müssen wir schließlich für Ver¬
einigungen wenigstens, bei denen der Staat das letzte, entscheidende Wort
sprach, das Gymnasium nennen***).
Wenden wir uns nun zur Bestattung selbst, so ist die Entscheidung
darüber, ob eine knappe Ehreninschrift (S. 425), z. B. auch die Aufschrift
eines Bildes (S. 433, A.***f), oder eine Grabinschrift vorliegt, oft so un-
sicherf), daß ein zuverlässiger Überblick über alle Fälle, wo Vereinsgenossen
eine Grahschrift für den Toten weihten, nicht gegeben werden kann. Anch
ist diese Frage von untergeordneter Bedeutung. Viel wichtiger wäre es für
uns zu erkennen, oh eine Erwähnung des Vereins auf dem Grabe eines
Genossen eine bedeutsamere Leistung der Genossen im Interesse des Bestatteten
zur Voraussetzung hat oder oh nur eine ganz bescheidene Ehrung vorliegt,
wie sie etwa unserer Todesanzeige in der Zeitung entspricht. Daß es sich
vielfach nur um das letztere handelt, läßt sich einmal aus der Seltenheit einer
ausdrücklichen Betonung der Bestattung und anderseits aus einer Reihe lehr-
*) Über diese Gvjißicomg der 2vivju%sadstg s. S. 118; über eine andere etwas er¬
weiterte Grabstätte (rov i}Q(pov izuvtos F 57 s) s. S. 230.
**) B 348: ro [ivrinsZov nal i\ Goq'og MritQodmQOv rov 'EgiiLititov m di<x<p4(3St, uai tolg
ÖLocdoftOig d'brov Kal olg Siarirayircti, av 7tQOVQEi rj Gvvodog rä>v vicov ncci o! vpvmdoLy £cp
olg rj avrov izzqi£%u. Vielleicht ist auch Z 84 (ß'rjKTj dicccpEQOvGcc rep GVGnj[ian
r&v Xr\\iEvr\röav XivotzcoX&v rfjg KooQvnatcor&v) ähnlich aufzufassen. Einen Hinweis auf
den Begräbnisplatz einer Gvvrjd'sia, einer Gilde (S. 52), könnte man auch in den Worten
finden (Z 77): KareGKSvaGansv rov rviißov havrolg Kai r£v.voig 7}{iG)V KvQa&ovvL £v rrj
Gvvri&sla.
***) T 26 1, Z. 25 ; N 106, s. S. 507, A. ff. Vgl. Rohde, Psyche 2 II S. 340, A. 2.
f) Auf Bestattung durch Genossen könnten die Inschriften hinweisen, wo von Ehren
nach dem „Tode“ die Rede ist (S. 509) oder die „knappen Nennungen“ der Genossen auf
Grabsteinen bisweilen unter Zufügung von dargestellten Kränzen (s. S. 507, A. *), doch steht
oft nicht einmal deren sepulkraler Charakter fest (s. B379; Z 51; N 67; Dittenberger zu
N 42b), anch ist die Frage hier und in andern Fällen schwer zu entscheiden, wie die
Genossen an der wirklichen Bestattung beteiligt waren. Anderseits ist es wohl nicht
ganz ausgeschlossen, daß namentlich bei einigen der zahlreichen Grabinschriften, in
denen die Beziehung des Toten zu einer Genossenschaft hervorgehoben wird, diese
irgendwie beteiligt gewesen sein könnte (S. 506 A. ***+). Freilich ist es auch möglich, daß, selbst
wo auf einer Grabschrift die Genossenschaft nachträglich mit ihrer Ehre (£tL(i7\(isv) ge¬
nannt wird (H 24), an bei Lebzeiten erteilte Ehren zu denken wäre, die nur, wie die unsrer
Orden und Titel bei Gelegenheit der Bestattung wieder herbeigezogen würden (vgl.
B 259). S. auch die gestifteten Grabehren S. 508ff.
506
507
Sechstes Kapitel.
reicher Fälle schließen, wo die Bestattung ersichtlich von den Verwandten 'ausgeht
und die Genossen offenbar nur ehrenhalber sich nach diesen noch nennen*).
Stellen wir nach diesen allgemeinen Betrachtungen die Fälle zusammen,
wo man mit einiger Sicherheit behaupten kann, daß der Verein für die Be¬
stattung der Genossen eintrat, so ist für Attika die Zahlung eines Bestattungs¬
geldes (tacpMov) bei einigen Thiasotenvereinen**) und das Begräbnis von
Genossen durch das Kolleg der Dionysischen Künstler***) besonders inter¬
essant f). Aus dem Mutterlande sind außerdem vor allem die tanagräischen
Vereine zu nennen, die mit erfreulicher Deutlichkeit von der Bestattung des
Betreffenden durch die Genossen sprechenff). Reichlich ist auch das nor¬
dische Gebiet mit seinen späten Kollegien vertreten fff), besonders die bospo-
ranischen Städte*f), von den Inseln **f) namentlich Rhodos ***f), reichlich
*) Besonders bei den klein asiatischen Symbioten (S. 50 f.) liegen solche Verhältnisse
vor; vgl. B 319 A; 374; 380; 381?; 383?; 386; 425; 425 A. Am deutlichsten sind die
Verhältnisse in einer Grabschrift von Apameia (E 80) klar gelegt; s. S. 114. Vgl. auch
das Zusammenwirken von Familie und Verein bei Ehren im allgemeinen S. 424 f.
•*) to zccywov A 21, Z. 10 f. (s. S. 497, A. f); [22 0, Z. 1]. Etwas Ähnliches war wohl auch
Brauch bei den Meterorgeonen (vgl. A 2 d, Z. 11 f. mal tiötv t&v aitoysyovotcQv ov% vitccg-
%6 vtos agyvQtov tm kolvco itgotifisvog slg xi\v zacpijv) und in einem weiteren Thiasoten-
verein, wo wenigstens im allgemeinen die Fürsorge von Beamten für verstorbene Ge¬
nossen gerühmt wird (A 18, Z. 14 f.). Über A 59 s. S. 507 f.
***) A 8 B, Z. 3; Hhteqlgccv ftsQd'jtovrs g . . . Alovvgov. Über A 8D, Z. 11 s. S. 507, A. fff.
f) Eine Grabschrift ist auch A 44, wo nur Name und Heimat des Bestatteten, wie
sonst in attischen Grabschriften, genannt und die Unterschrift igavtaxav zugefügt wird
(Ziebarth S. 18; 39, 4).
ff) B 30—34: gfratyccv. Lehrreich für andere Fälle ist die Verschiedenheit der Aus¬
drucksweise, mit der der Tote eingeführt wird; bald wird er im Nominativ (jß 32; 33),
bald im Dativ mit ini (B 30), bald im Vokativ mit %f}Q£ (B 31) aufgeführt. Auch B 29,
wo zunächst von einer Statue die Hede ist {a.v{inf\tcLv), bezieht sich wohl auf ein Grab. —
Z 4 ($qcbi) stammt von argivischen Genossen; auch B 49 (Thessalien) ist wohl eine
Grab schrift.
fff) Vgl. die Inschriften mit dem Zusatze fivrjiirjg %uqiv (B 57; Z 7; 8?). Über einen
Grabaltar (B 59) s. S. 504, A. ***. Auf eine Bestattung durch christliche ^Q^G-nevrcd (S. 36)
weisen B 60 und 67 hin. Vgl. E 20 (Sestos).
*f) So nennt sich die Genossenschaft in Grabschriften (s. (iV7](i7ig %aqiv) von Panti-
kapaion (B 113; 114; 115; 116; [117?]; 117A: B; [D]; E; F; G; H; 118) und Phana-
goria (B 119, s. S. 504, A. ff). Deutlich wird von der Errichtung der 6t7]Xr\ durch die tfXimsg
fhtcov in einem Epigramm gesprochen (B 117 J, Z. 9f.). Nicht sicher von der Genossen¬
schaft selber geht die Grabinschrift (B 109 A) r/A. <s[it]iQdQ%a %uZq£ aus. Bedeutsam sind die
ein innigeres Verhältnis des Vereins zum Genossen betonenden Zusätze beim Namen xbv
(lSlqv) 6vvodelxr\v (J3 117 F; H) und xbv sccvzöbv ovvayayov (B 117 A).
**f) Deutlicher ist die Unterschrift in einer euböischen Urkunde (B 149 A): vrjv 6%tf-
Xr\v %6tr\Gciv Novpnpftaittal, sonst steht nur der Name der Genossenschaft unter der ein¬
fachen Grabschrift: B 146; 147; 148 (Ägina); A 79 A (Mytilene). Über B 218 (Melos)
s. S. 481, A.f. Vgl. ein Grabepigramm(?) der (S. 43, A.*).
***+) Freilich ist auch bei den deutlichen Grabinschriften (B 247; 271; 287; 290) nicht
sicher, ob die erwähnte Ehrung durch die Genossen die Bestattung war (s. S. 505); in der
einen [B 247] wird nur ein Genosse [?] als svi-Qyhrig bezeichnet: S. 438, A.***). Ähnlich
steht es mit den zahlreichen Inschriften, wo eine Frau neben dem Gatten geehrt wird,
wenn anders sie als Grabinschriften anzusehen sind, was allerdings sehr nahe liegt
(S. 2961, besonders A.*). Über B 259 s. S. 505, A. f.
Sittlichkeit.
auch Kleinasien*); für Italien handelt es sich geradezu um römische Kultur-
verhältnisse**).
Die Bestattung schloß wohl in vielen Fällen die Herrichtung des Grabes
ein***)- Es ist aber sicher nicht bloßer Zufall, daß im Verhältnis zu
römischen Kollegien die Errichtung eines Grabmales so selten ausdrücklich
hervorgehoben wird. Von griechischen Kollegien Roms abgesehen (jB 479;
Z 114) kommen nur kleinasiatische Vereine der Spätzeit in Frage, die ein
größeres Grabmal, eine Stele, oder einen Altar errichtetenf).
Von Einzelheiten der Bestattung ist hervorzuheben, daß beim Leichen¬
kondukt wenigstens bei den halbstaatlichen Jugendvereinigungen mancher
Beamte in Tätigkeit trat, namentlich durch Ausrufen der Kränze und
sonstigen Ehrenj~j"). Ein interessanter Einzelzug ist es auch, wenn Genossen
in Pantikapaion einem TCccQaquXaya&os ein goldenes Blättchen, auf dem sein
Titel verzeichnet ist und das möglicherweise von einem Ehrenkranze stammt,
mit ins Grab gehen (B 117 C). Der Kranz spielte im allgemeinen, nicht
anders als bei uns, eine wichtige Rolle beim Begräbnisfff) wie bei den
noch zu besprechenden Gedenkfeiern. Von den Jobakchen erfahren wir,
*) S. S. 600, A. *. föttipiV steht nur F 26 e; f; JV87 b (über B 319 A s. S. 606, A. *). Knappe
Grabinschriften mit den bloßen Unterschriften der Genossenschaften sind häufig: B 336a;
b; 340; r 37b; c; N 96a (Teos); 362 (Smyrna); 388 (Thyateira); auch Endet sich der
Zusatz [Lvslas %<xgiv u. a.: B 389 (Gordus); 447 (Seleukeia a. Kalylr.); 451 (Kanytelideis).
Ygl. r 40a (Magnesia a. S.); 64 (Amastris); E 79b (Laodikeia); über N 90 A n. 106
s. A.ff. Auch Grabepigramme mit Unterschriften finden sich: B 411A; 423; vgl. na[erie
<S£iov B 404. Vgl. Ephebeninschriften (N 129; 137; 139) und Ehrenurkunden der
Gerusie für Verstorbene {ijQoig) (r 23h; 41c; Bla), sowie solche christlichen Ursprungs
(N 118 a). Auch auf (ärajro i, dtrjltu und andere Grabm'äler ist hinzuweisen, s. S. 606, A. *. Uber
B 320 a s. A. ***.
**) B 479; 482(?); 483. Vgl. einige Grabschriften Syriens für griechische Soldaten:
B 461 E; F.
***) Genau werden die verschiedenen Orte angegeben, wo die offiziellen Mänaden in
Magnesia a. M. bestattet wurden (B 320a, Z. 37 ff.); s. S. 609, A. -f.
f) Das Grabmal wird bisweilen von kleinasiatischen Mystenvereinen errichtet: B 356
(fivrjfieiov ); 411 (vvtopvruia ); vgl. B 369 (wo rr; ylwAvxaxyi xtaxgldi wohl fehlerhaft ist),
ßmiiös: B 69; 436 a, Z. 4 (neben dem von anderer Seite errichteten pvij/islov, s. S. 504,
A. ***); vgl. dabei das Eintreten von Privatleuten (S. 424 f.: B 336, Z. 11; Z 48, Z. 24).
orrjl.7): B 117 J, Z. 8; 149 A; 386 (s. 506 A. *); 424.
ff) Ein Bild von dem Leichenzage der Epheben und Neoi über den Markt, wo die
ävayoQSvaie stattfindet, nach dem Gymnasium gibt eine Inschrift von Kyme (N 106,
Z. 44 ff.). Vgl. die incpogä in Priene: N 90 Aa, Z. 20 f.; b, Z. 9 ff.; c, Z. 366 ff.; d,
Z. 311 f.; f, Z. 114ff.
•fff) So ist möglicherweise mancher unter den Ehren aufgeführte (S. 427 if.) Kranz
zu deuten; vgl. z. B. den Laubkranz auf einer rhodischen Grabinschrift (B 287) und
Formeln wie in der Inschrift von Stratonikeia F 25 e (ö dij(ios n ßovXfi %al i) ysgov-
ata iGxsrpävmßsv '/.cd H&aipEV C'qiioniK). Eine Wendung, wie (ri 8 D, Z. 11) GxtfLiia de [iiül xtXFZr
avxo] xUnvvaov öhaerärra, braucht sich freilich nicht auf diese Kranzehren für den Toten
zu beziehen; wie vollends hier ein deutlicher Hinweis auf die Bestattung durch die Ge¬
nossen vorliegen soll, wie Zieharth (S. 18) meint, kann ich nicht sehen. Über die
freilich gewiß nicht immer gewählte kostspieligere Tänienform solchen Grabschmuckes
s. Siebonrg (Archiv f. Beligionswiss. 8, S. 403).
508
Sechstes Kapitel.
daß Lei ihnen dieser Grabschmuck bis zu einer Höhe von 5 Denaren ge¬
währt wurde (A 59, Z. 161). Der an die Bestattung sich anschließende
Leichenschmaus*) erscheint bei den Jobakchen nur als Trinkgelage und
ist in der Weise geregelt, daß nur der einen Krug Wein erhielt, der
am Begräbnis teilgenommen hatte**). Bedeutung gewann auch bei Ver¬
einen die Verwendung des Weihrauchs zu Ehren des Toten (S. 258, A.*).
So verbrauchten bei den pergamenischen Hymnoden (B 393, Z. B 21 ff.) die
Leute des Totenbettmeisters (ptalSsg xrjdeaxov) 27 Denare für Weihrauch,
von welcher Summe das an Stelle des Verstorbenen eintretende Mitglied
15 Denare zu zahlen hatte (S. 276), sodaß hier der Nachfolger seinem Vor¬
gänger den Weihrauch in natura spendet, den jedes neueintretende Mit¬
glied der französischen Akademie seinem Vorgänger, figürlich gesprochen,
darbringt.
Wenig in Frage kommen wird schließlich bei privaten Vereinen der an
die Bestattung sich anschließende Brauch der Tröstung (ar, aQaav&ia) , wie
er von Buresch klargelegt und auch von Rohde (Psyche 2 II S. 339, A. 1)
wieder berührt worden ist. Handelt es sich doch dabei um feierliche Trost¬
beschlüsse und Trostgesandtschaften, wie sie nur dem öffentlichen Leben an¬
gehören; immerhin ist uns wenigstens der Trostbeschluß einer Gerusie be¬
zeugt (r 31 c);
Von der Fürsorge, die dem Toten gleich nach seinem Hinscheiden zu¬
teil wurde, ist die weitere mit Totenkult verbundene Grabpflege zu
scheiden. Soweit nun deutliche Heroisierung eintrat, mußte diese Frage
schon zur Besprechung kommen***). Sehen wie von den eigentlichen Heroen¬
vereinen abf), so ist freilich zu betonen, daß für die hellenistische Zeit fast
nur noch rhodische Vereine in Betracht kommen, die uns in deutlicher
Weise Ehren für die Toten erkennen lassen; sonst handelt es sich um
Kollegien der Kaiserzeit.
Besonders die angesehenen Gerusien, aber auch Gilden werden oft mit
der Fürsorge für ein Grab betraut (A. ***) und dafür gelegentlich mit einem
Vermächtnis bedacht, das am häufigsten als atscpavmxixöv auftritt und noch
zu besprechen ist; aber auch die Grabmult, die für die Verletzung des Grabes
*) So wird ein nsgiäsixvov in üppiger Form in ägyptischen Vereinen abgehalten
(B 462 A; B). Von einer Kalatytis-„kneipe“ scheint mir Ziebarth (Berl. phil. Wochenschr.
1206, Sp. 364). nicht recht passend zu sprechen.
**) A 59, Z. 159ff.; vgl. die Wendung imxcccprieug Z. 161, 163; über XQotstacpttt&iv
(B 436 a) s. S. 512, A. f. Über das dabei von den Jobakehen jedem zugeteilte xegdjuov
s. S. 264, A. f.
***) Der üblichste Ausdruck ist yt^Ssad-cn: ri8a; i; 39 f; 57 s; 85, Z. 8; Z26a(s.S.512, A. ff);
28, Z. 3; vgl. xxi&svd’ijaEzccc dl v.cü 7 / yvvrj Z 68b, Z. 8. rrnovouv : Z 64b, Z. 6 (|rt]?o-
vor\au . . . zrje ; über B 348 (mit einem Hinweis auf testamentarische Be¬
stimmungen) s. S. 505, Ä . ** (vielleicht von der Ehre für eine Lebende findet sich xqovoeIv
F39a, Z. 5). Etwas unklar ist die Wendung Z 16. Über die ftgrimelu rov (ivri[i£tov
s. S. 512. Über den Aufseher eines Heroons (A 50) s. S. 420. Vgl. S. 504, A. ***.
t) S. 227 ff. Es ist auch auf die von den Erinneiungsfeiern für Tote oft schwer
zu scheidenden Gedächtnisfeste für Lebende (S. 250 f.) hinzuweisen.
Sittlichkeit,
509
in Aussicht genommen ist*), wird dem betreffenden Kolleg wegen von ihm
geforderter Grabfürsorge zngewiesen**).
Man konnte des Toten in der Weise gedenken, daß man ihm gewisse
bei Lebzeiten bewilligte Ehren auch nach dem Hinscheiden erwies***)
oder ihm neue erteilte. Die Stätte dieser Ehrungen war das Vereinslokal, vor
allem aber sein Grab. Besonders das Grab eines Stifters f) konnte gelegent¬
lich ebenso der geistige Mittelpunkt der Genossenschaft werden, wie im
mohammedanischen Orient.
*) Da Liebenam (Städteverwaltung S. 43 ff.) in seiner allgemeinen Übersieht über
die vorkommenden Grabmulten von für uns bedeutsamen Genossenschaften nur die Ge-
rnsien berücksichtigt und auch für diese neues Material dazu gekommen ist, so stelle
ich nochmals alle für Kollegien ausgesetzten Multen (in Denaren) zusammen. Gerusie:
r 6a; b; 9 c (?); 11; 23b (500); 35o (250); p (5000); 37 d; 39 b, Z. 8f. (1000), 15 (1000);
c (2500); d (500?); e (2000: t. y. neu rote vsoiq ); g (2000); 40 b; 46 b (1000); 48 a; 57 b,
Z. 9 (5000); f (500); h (1500); i; k (300); 1 (1000); in (600); 11 (300); 0 (2500); p (300);
q (500); r (1500); t (1000); u (500); v (200); w (1000); y (1000); z (500); aa (500); ab;
ac (? 600); ad; ae; af (2600?); ag (1500); ah (500); Z 68e, Z. 6 (500); F 57 A; 67; 69f
([1000]); 1; 71b (500); c (600); 72a (1000); e; 73a (600); c; d; 74a; b (1500); e ([1500]);
f (1000); g; h (1000); 75 (500); 76 a (500); b(1000); 82b (2000); 84a (500); 85 (500).—
Jugendvereine: N 99 D (yv^vdecov: 2600); 112 A (äwGsi lg to Isqöv yva[v\diunv: 5000); 130
(vzaviaxoi) ; 130A (v-Joi. : 300). — Handwerker: Z 12 (600); 35 (250); 50 (500); 57 (1500);
58 (2500); 69; 60 (1000); 65 (300). — Bithynische Kome: B 413 G (600). Christliche „Brüder“:
B 72 (500). hgct avvoS og: A 79 B. Über ein zweifelhaftes xoivov in Thyateira s. S. 167,
A. *. — Am ausführlichsten werden die Strafen für öffnen des Grabes. für seine Be¬
schädigung und für sonstigen Übermut bei den Heroisten von Akraiphia festgesetzt (je
2000 Den. an die Genossenschaft und 2500 an die Stadt): B 41, Z. 9 ff., 19 ff., 38f. Aber
auch andern Genossenschaften, namentlich begreiflicherweise den dem Staatsgetriebe
meist nahestehenden Gerusien, wird oft der Staat mit seiner Kasse (xajislov, cpiay tos) an
die Seite gestellt. Häufig (namentlich in Hierapolis) wird dabei dieselbe Summe (tö l'aov
Z 58) genannt: F35 0 ; 57f; 0 ; q; t; y; af; ag; ah; Z 12 (itoli g); 58; 68e. Nicht selten
finden wir aber auch eine höhere Summe: F 57 m (2500); n (1000); r (2500); v (? 350);
w (2500); aa (? 1000); 85 (t. 2500; [itolig] 2500); Z 65 (500). [Die Entscheidung bleibt
infolge schlechter Erhaltung der Inschrift ungewiß: B 413C; F 6a; b (? 500); 11 (cp. 200);
40b; 57 A (? 10000); JV 130 (r. 1000); A 79 B (nolcs: 2000).] Selten erscheint bei Genossen
einer Vereinigung die Staatskasse allein; vgl. B 433 (cp .: 500); 443A, Z. 7 (djjgos: 3000);
Z 64b (v.?: 2500; Apollon 1700); 77 (nctxgis: 500). Zu erinnern ist auch an die neben¬
her für den (t?)wn)s oder ixScxmv ausgesetzten Summen; bisweilen bekommt er ein
Drittel (F69f; 72a; vgl. Z68e: 500; F 57 0 : 2500; t: 1000); oft ißt die angegebene
Summe geringer (F 57 m: 300; v: 50; w: 100; aa: 500; ag: 500). — Unklar ist die
Ausdrucksweise F 8e. — Auch an die bloße Drohung (S. 452) sei erinnert; s. Z 26a.
**) S. die Wendung F 85, Z, 7f. : rjj [41 ysgovaia zfj y.r t rJoucvrj to] 6 ymtiiüv ml.
***) (i&v xccl) jiszcdldfrg (rov ßiov) B 96, Z. a 14 f.; 267 a, Z. 9, 24 1, 36, 69, 88, vgl.
39; A 40, Z. 5. Vgl. B 267 a, Z. 24 f.: vit apyrtra öi airtäi xd xiiua xal pf(Kll«j«[t>]n
xbv ßiov. Auch für die Beschlüsse der Gemeinden, denen sieh die Gerusien anschließen,
ist die Wendung bezeichnend, daß man „auch nach dem Tode“ (xca [isxriXlaxoxce) den
Verstorbenen ehrt (S. 503, A. ***): r 26h; 1; m; n; vgl. N 98a, Z. 25; F26 a, Z. 14 (r eXev-
xr\auvTa) In Frage kommen aber wahrscheinlich noch manche andere Fälle, wo von
dauernden Ehren gesprochen wird; s. S. 444, A.***.
f) S. Wilamowitz (S. 265; 280) über die Gräber der Philosophen im Heiligtum. Vgl.
das [iv 7 }p.£lov im Familienverein des Poseidonios (B 308) S. 504, A. f-f-f, die Gräber der
Mänaden S. 507, A. ***.
5^0 Sechstes Kapitel.
Zu den über das Grab hinaus weiter erteilten Ehren gehört namentlich
die Bekränzung sowie die Ausrufung der Kränze und sonstigen Ehren*).
So werden in Tomoi die Bilder eines Geehrten auch nach dem Tode be¬
kränzt (B 96, Z. a 14 f.) und in Delos noch außerdem gesalbt**). Um
ähnliche Ehren oder auch nur um die feierliche Ausrufung handelt es
sich bei Techniten von Syrakus, wo im allgemeinen von der Bekränzung
des Toten gesprochen wird (z/ 40, Z. 5 f.). An der Grabstätte selbst aber
(S. 442, A. ***) findet in Rhodos bisweilen die feierliche Verkündung der
Ehren statt.
Für die dem verstorbenen Yereinsgenossen erst nach seinem Tode he-
schlossenen Ehren ist von der für die Griechen im allgemeinen so wichtigen
Gedächtnisfeier auszugehen. Selbstverständlich ist die zufällig bei älteren
Vereinen wenig erwähnte Bekränzung des Grabes***); auch das Totenopier
tritt hier nicht oft hervor, obwohl es namentlich für heroisierte Stifter seme
große Bedeutung hattef). Wenn sich freilich bei den Vereinen der
Kaiserzeit diese Totenehren nicht bloß so außerordentlich steigemff),
sondern auch bestimmte charakteristische Formen annehmen, so haben wir
zum guten Teil einen gewissen Einfluß des Römertums anzuerkennen, für
das ja die Bestattung der Genossen im Vereinsleben eine viel wichtigere
Rolle spielte ftt). Fast stets gründeten sich aber diese Gedächtnisfeiern, so¬
weit wir sehen, auf besondere Stiftungen (S. 490).
So hinterließ eine ganze Anzahl Mitglieder eines Mystenvereines in
Magnesia a. M. (B 321) verschiedene bescheidene (S. 491, A.***) Summen
(ft’s j ivtffiijv ftßjjficera Z. 5), damit ihnen die üblichen Ehren (rä [rijffiejieW)
bei einer wahrscheinlich gemeinsamen Gedächtnisfeier im Monat des Vereins¬
gottes, im Leneon (S. 249, A.*), znteil werden.
Neben der natürlicherweise noch weiter in Übung bleibenden Ehren-
*) Vgl. S. 430 440 ff.
**) B 185, Z- 4 f. Daß die Ehre auch noch nach dem Tode erteilt wurde, ist hier,
wie vermutlich auch anderwärts (S. 509, A. ***), aus der Wendung zu schließen (Z. 13f.):
[raff <?s] KQoyeyQcciiiLivag rifids xcd <pd[av&Q{Q]mag vitäQxl*]w di [ajtevos.
**•) B 267 a, Z. 89; s. S. 611, A. *.
f) S. Heroenverehrung S. 227 ff. Hierher gehören die {n^vaeie (S. 263, A.**), das
Fischopfer (öf dpi« B 220, Z. 191; dxonvqig B 229, Z. 42). Uber diese besonders in
Familienvereinen üblichen Kultgebräuche s. Rolide (Psyche I 3 S. 250, A. 1), über den
Gedächtniskult für die heroisierten Philosophen s. Wilamowitz S. 265; 280; 289. Über die
Stiftung eines Stieres zur sv(o%iu in staatlichen Verhältnissen vgl. N 25 A.
ff) Zu erinnern' ist wiederum daran, daß diese Ehren als die „größten“ usw. be¬
zeichnet werden; vgl. (S. 425, A.fff) die Gerusie von Aphrodisias (r 26a; b; 1; m; n),
die Jugendvereinigung von Smyrna (N 98 a, Z. 11 f.) und die Athleten &nb rijs olnov-
ftävrjs (H 17).
fff) Vgl. Waltzing (IV S. 531 ff.), der auch die griechischen Verhältnisse berührt,
z. B. das von mir ausgeschlossene, durchaus auf römische Verhältnisse sieb beziehende
(Friedländer, Sittengeschichte Roms II 6 S. 489, A. 4) Epigramm (W. III no. 455): KXavSict-
vbv -jtvxTTiv levTidQioi lv®däs I&tiwxv, reifimv rts xal vvv slxovt xoü arscpavoig.
Sittlichkeit. 5 LI
kränzung*) ist die für Hierapolis**) so charakteristische Stiftung des ers-
qjavcotLXÖv***) hervorzuheben. Hierdurch werden von dem Betreffenden ge¬
wissen Genossenschaften als Ersatz für die Bekränzung des Grabes f) Legate
zugewiesen. Außer den Semiaphoren (15 433) und vielleicht den staiäsg
(IV 130 B) werden besonders die Gerusienff) und verschiedene Gildenfff)
bedacht, die letzteren bisweilen in der Weise, daß zwei bez. drei nebeneinander
(Z 68 a) oder doch so hintereinander genannt werden, daß, falls die erste ihre
Pflicht dem Toten gegenüber nicht erfüllt, eine andere Empfängerin wird (Z68e).
Die Zeit dieser wohl stets jährigen*f) Grabschmückung bestimmte der Testator ;
oft wird der Monatstag genauer angegeben**f), gelegentlich werden dafür
interessanter Weise auch jüdische Feste genannt, das der ungesäuerten Brote
und das der Pentekoste (Z 68 a).
Von dieser Art der Grabkränzung ist der aus dem römischen Vereinsleben
eingedrungene und in der alten christlichen Kirche fortlebende po<h<7/idg***f)
dadurch verschieden, daß die Genossen eine Weinspende oder ein Festmahlf*)
als Entgelt für die jährige ff*) Schmückung des Grabes mit Rosen aus der
betreffenden Stiftung erhielten. Diese Sitte ist uns durch Inschriften der Kaiser¬
zeit für das thrakiseh-kleinasiatische Gebiet bezeugtfff*). In sinniger Weise
*) S. S. 510. Die gleichlautenden (s. Liste Z) Inschriften (tovto rö r)Q<5ov Gtecpavol rj
iQ-yaßLa x&v ßacpsav) von Tralles (Z 21) und Hierapolis (Z 64 a) beziehen sich vermutlich
auf diese wiederholte Kränzung, nicht auf die einmalige gleich nach dem Tode. Yon
einer Bekränzung ist in erster Linie auch der allgemeine Ausdruck §7tupoQd (F 23 e, Z. 16 ff.)
zu verstehen; vgl. Plut. Numa 22. Daß das GTE^avarvuov von der Ehrenlcränzung ver¬
schieden ist, betont mit Recht Judeich, Hierapolis S. 129.
**) Ganz unsicher ist die Ergänzung in einer Inschrift von Tlos (s. Judeich S. 129).
*•*): B 433, Z. 5; F 57 a, Z. 7; C , Z. 25; d, Z. 6 (örscpcivcoTinov 6v6^cc[rt .'\); e, Z. 5; x, Z. 4
(gt£ cpavcaTLTttt ); Z 64 b, Z. 7, 8, 8; 68a, Z. 4, 7; e, Z. 3. Vgl. Rohde, Psyche 2 II S. 344,
A. 5; Ziebarth, Zft. f. vgl. Rechtswiss. 1903, S. 301 ff.
f) tzqos to dldoG&ca cc7t amov rov hr\6iov rouov toig TtcxQaysvcniBvoLS ßreqpa-
vovö[t\ T 7 \v goqov F 57 d, Z. 7 ff.; vgl. tolg iX&ovGi % cd GtEcpavmGciGi F 57 e, Z. 4; n $bg
\_GT£Cpdv(OGLV^'\ . . . iici T7j ßO£[a>] Z 68 e, Z. 2; tolg [ßV. T. GOQQV ?] N 130 B, Z. 10 f. Für
die einzelne Person scheinen einmal 2, ein andermal 8 Den. berechnet zu sein (Judeich
S. 130).
ft) F 57 a; c; d (über die richtige Deutung der Worte s. Ziebarth, Zft. f. vgl.
Rechtswiss. 1903, S. 303f.); e. Vielleicht enthielt auch r 57i eine Bestimmung ähnlicher
Art.
fff) Z 64b (ßucpetg); 68a (rcogcpvQoßdyoL und xcuQodccTtiGtcd ); e (rjlonoitoi, %ctlyieig,
■7toQ(pvQoßd(poi). Über Z 68 b s. S. 512.
*f) %a% hog F 57 c, Z. 25; e, Z. 5; Z 64b, Z. 9; 68e, Z. 3; hr\Giov tokov F 57 d, Z. 8.
Über Z 68 a s. o.
**f) Zwei Tage werden genannt B 433, weil außer dem Betreffenden auch seine Gattin
geehrt wird.
***f) S. Frankel, Iftn. v. Pergamon H, S. 265 f; Perdrizet: BCH XXIV (1900) S, 299 ff.
f*) Vgl. vescentuvr B 63 a, Z. 7 (vgl. [h]); hr\Giov olvo[v\ B 413 D, Z. 5; vgl. |x[tj
fl£^T£%£TCQ [IOV T fj£ 8 (üQ£ 0 .g ß 58, Z. C eff.
ff*) HCCT hog B 61; 413 D, Z. 4; 420, Z. 5 f.; 426 A, Z. B 8, C 1; £«a£ rov hovg B 62,
Z. 7 f.; ixriGLov olv o[v] B 413 D, Z. 5.
fff*) Es handelt sich in Kleinasien vor allem um Bithynien, in Thrakien um Thessa-
lonike und Philippi: Qodiönog B 420, Z. 5 (Dadokometen) [über B 393 s. S. 513]. godlfaiv
512
Sechstes Kapitel.
513
spricht man in diesen Urkunden bisweilen davon, daß der Verstorbene selbst
mit Rosen geschmückt werden soll*), aber auch die Feiernden tragen Rosen¬
kränze; so die Mysten „groß und klein“ eines Vereins von Thessalonike (B 58,
Z. C 1 ff.) „zum ewigen Gedächtnis“ (Z. B 4 t).
Manche andere Vermächtnisse von Genossenschaften Kleinasiens sicherten
offenbar in ähnlicher Weise dem Toten gewisse Ehren, mochte es sich dabei
nur um eine Kränzung handeln oder zugleich um ein Gedächtnismahl, bz. um
einen Gedächtnistrunk:. Am deutlichsten wird Kranz und Wein einmal gewissen
Genossen in Ephesos zugestanden**), der Kranz, wie es scheint, gelegent¬
lich in Aphrodisias***). Aber auch die rov fi vthisiov bei den Zeus-
mysten von Amorion (B 436 a, Z. 5), für welche die Einkünfte eines großen
Grundstückes (S. 488) in solenner Feier (S. 217) verbraucht werden sollen
(S. 489, A.f), bestand vermutlich in einer Kränzung des Grabmales mit in der
Nähe desselben abgehaltenem Bankett f). Schließlich werden manche der
zahlreichen gestifteten Geldspenden (S. 262) für den Todesfall in der Weise
bestimmt gewesen sein, daß sie eine ähnliche Verwendung noch zu Ehren des
Toten fanden-j-f).
Neben einem Totenmahlttt) wird durel1 ein Eventualvermächtnis an zwei
Genossenschaften in Hierapolis ein seltsamer Brauch gesichert: der aitoxccvdiiog
xmv x&ntov (Z 68 b, Z. 3f.). Die Erklärung von Cichorius (Hierapolis S. 50 f.),
daß darunter das Verbrennen des wolligen Samens einer zum Färben verwandten
Pflanze „am üblichen Tage“ (t fj i&i(up W? Z- 4) durch die Gilde der
Purpurfärber zu verstehen ist, wird, wie ich glaube, durch ähnliche Bestim¬
mungen in einer Urkunde Kleinasiens wahrscheinlich gemacht*!). Vielleicht
B 413 D,Z. 4 (Verein?); 426 A, Z. B 8, C 1 (Christi. Geitosyne von gebaste); F 48 c, Z. 4
(Nikaia)’. Vgl. criyamv §o8iv6v B 58, Z. C 4 (s. o., Th.); TtaQmuvaovmv . . . $bdo«s
B 61 (Mysten von Ph.); 62, Z. 6 ff. ( copiatae von Ph.); rosalfibus) B 63a, vgl. b (thiasi
von Ph.). r
*) cls QodieiL6v [iov B 420; q[o\SI.soiblv trjv <ro/iß[>]6i/ B 426 A, Z. B 8f., Qodt&e&ca
ai)z6v F48c; iuxnuy.av<;ov(H.v aot q63oi s B 61.
**) Z 28, Z. 4 ff. iitl zcZ yeivee&ca &rtö rov yeivo/iivov roxov oivoitoaiav xctl
uriQLolavalccv Br sep Kri)[<p] o[c]ijooi) mv 8 ... yLccv (tijws n ■ Die Ergänzung J)\i
xriv £*<a]a [Uv (Boeckh -Waltaing) ist recht unsicher. Über Xavela s. S. 513, A. *.
r26C, Z. 5 f. CCVCC&EVTttS Stg 8l&[3oG£LS YCcl B^tEtpCtV<lttSEL$ YXX.\ S. A. i I .
t) So deutet Ramsay den Ausdruck 7tQoara[(f]ia^ovrse\ 1. 12. Es läßt sich damit
die Bestimmung bei einem c'oJiagos von Philippi vergleichen (B63a, Z. 6 f.) (dena-
rios) ... ex quor{um) redit(u) annu(o) rosdl(ibus) ad moniment(um) eor{um) veseentmr.
S. Waltzing IV S. 533, 9; 635, 18, 19.
ff) Vgl. die zur Verteilung durch das Los an Genossen {ei e nXfjgov) bestimmten
Zinsen von Vermächtnissen: Z 22; 26a (Waltaing IV, S. 536, 25); ähnlich ist wohl eis
altovLovs ylfoovs (F26o, Z. 11 f.) an fassen. — S. F 5, Z. 11 ff. (.*«! &<*“ ^S 1 -
die Verteilungen am Geburtstage des Betreffenden: F41c, Z. Uff. {w>bs rb &no r&v
xomav w% ivtavtb[v] bei rov avSQldvro S rote tlüoveiv ii abrmv 8iSoa»m äictvowv «2
yevE&Xlai c£vro[v (jfisoft;. Vgl. F 30i, Z. 7ff.
fff) Judeich S. 130, 143. . % t
*f) JHSt XIX (1899) S. 112, no. 97, Z. 5ff. (Galatien) lesen wir ythnaav de oi
->dr}Qov6{ioL fiov %axk TQiaKQGrriv anOKUvaiv öav. Vom ^Herausgeber wird das letzte Wort
als „Schaffell“ erklärt; vielleicht ist auch hier etwas Ähnliches, Flockiges, zu verstehen,
Sittlichkeit.
handelte es sich dabei um eine Art Ehrenfeuer, wie es ja auch uns nicht fremd
ist, und es kann auch die Verwendung der Kerzen und des Weihrauchs hei
solchen Totenfeiern der Spätzeit herangezogen werden*).
Nicht uninteressant ist es, die für die Totenfeiern gestifteten Summen
zu betrachten. Sehr verschieden sind sie schon heim ßrsrpavartxöv von
Hierapolis (Judeich S. 130): sie steigen von 150 (Z 68 a, Z. 7) bis auf
2500 Den. (r 57 x)**). Dazu kommen hier 3000 Den. für den äxoxavöfiog
(Z 68 b). Von den übrigen sicher hierhergehörigen***) Stiftungen beträgt eine
für Genossen in Ephesos 500 Den. (Z 28, Z. 4) und eine zum Zwecke des
godiGiiög in Nikaia 2500 Den. (T 48 c), während die thrakischen Urkunden,
charakteristisch genug, meist f) recht niedrige Summen nennen ff). Statt
des Geldes werden schließlich, wie wir erörtert haben, bisweilen recht umfang¬
reiche Grundstücke vermacht, deren Erträgnisse demselben Zwecke dienenü!).
Daß manche Vereine auch aller ihrer Toten bisweilen gemeinsam gedacht
haben, wie es ja auch allgemeine Totenfeiern in der Öffentlichkeit ge¬
geben hat, liegt nahe genug, doch lassen sich nur unsichere Spuren*!) eines
solchen Kultes nachweisen. So hatte namentlich auch der §oSiS[i6g, das von
Heiden und Christen begangene römische Fest der Rosalia, wie es von
den Hymnoden in Pergamon gefeiert wurde, gewisse Beziehungen zum Toten¬
kult**!).
das verbrannt wurde, wie in der Inschrift von Hierapolis. rca^maUiv beim !>o8iefi6s in
thrakischen Inschriften (B 61; 62 s. S. 511 f., A. ttt*) bedeutet vielleicht nur „opfern“.
*) Z 28, s. S. 512, A. **. stg kijqovs H 42, Z. B 13 (Gedächtnisfeier bei den späten
Athleten Roms). S. 265, A.*. Über den Weihrauch bei der Totenfeier eines Hymnoden
s. S. 258, A.* u. S. 608, hei einer offiziellen Gedächtnisfeier (N 95a) S. 258, A.*.
**) Allerdings wird eine so hohe Summe nur an die ßovlrj gezahlt, die Gerusie er¬
hält als höchste Summe 1200 Den. (T 57 x).
***) Über r 26 o (300 D.), F 41c, Z. 11 (1500 D.), F 30 i (3333 D.), F 5 (10000 D.),
F26c (11000 D.) s. S. 512, A-tt-
t) F 5, Z. 14: 10000 Den. (Thessalonike).
tt) 120 D. (B 61), 150 D. (B 62), 200 + 100 D. (B 63 a), 110? D. (B 63 b).
ttt) Über B 58; 420; 436 s. S. 488. '
*t) Hierher gehören vielleicht die Totenopfer bei gewissen Familienvereinen (S. 254
11 . 510, A. t), die iitiyfiesiQ (s. S. 263) in Rhodos (B 267 a, Z. 121) im Monat Hyakinthios
(Z. 68, 85), eine Gedächtnisfeier in Magnesia a. M. (B 321, s. S. 510) u. a. Vgl. die aller¬
dings ganz unsichere Stelle in der Urkunde eines späten attischen Eranistenvereins {A 50,
Z. 19): [itai] /trr/[/r]rjr tplhiitvoLg ml dXXrjXovs &v([&n xav]. Etwas zu weit geht gewiß
Luders (S. 41) mit der Behauptung, daß „dasselbe in den meisten, wenn nicht in allen
Vereinen Sitte war“.
»*t) B 393, S. 249 f.; Frankel, Iftn. von Pergamon S. 266 f.; über B 63a s. S. 512, A.+•
Vgl. Waltzing IV, S. 534, 14, 15; 536, 23, 24; 537, 30.
/
J
33
Poland, G-esch. d. griech. Vereinswesens.
Geschichtlicher Überblick.
515
Siebentes Kapitel.
Geschichtlicher Überblick. ....jjl
Wenn man sich den Entwicklungsgang des griechischen Yereinswesens
vergegenwärtigen will, muß man festhalten, daß es nur möglich, ist, ihn in
ganz großen Zügen aufzudecken. Hat doch die bisherige systematische Be-
trachtung gezeigt: einmal, wie große Lücken unsere Überlieferung noch immer
bietet — man denke nur an die Gemeinden Siziliens und Großgriechenlands
— anderseits, wie vieles jahrhundertelang, oft freilich vielleicht nur scheinbar,
sich gleich geblieben ist.
Beide Hauptmöglichkeiten des genossenschaftlichen Zusammenschlusses,
die völlig freie Vereinsgründung und die Vereinigung von Genossen unter
dem Schutze und der Einwirkung des Staates, sind in der Geschichte des
griechischen Vereins wesens zur Geltung gekommen. Den Gebilden des Mittel¬
alters vergleichbar entwickelt sich der griechische Verein zunächst ohne
direkte Einwirkung des Staates, mit dem Aufkommen der römischen Kaiser¬
macht verfällt er zum guten Teile dem römischen Prinzipe zentralistischer
Bevormundung, entweder direkt oder zugleich mit dem ganzen munizipalen
Getriebe, in das er sich einordnet.
Die Betrachtung hat auszugehen von Athen, wo allein aus älteren
Zeiten 'reicheres Material zur Verfügung steht. Aber auch hier will es nicht
gelingen, einen freien Verein vor dem 4. Jahrh. v. Chr, nachzuweisen, ja es
ist nicht einmal sehr wahrscheinlich, daß es lange vorher charakteristisch
ausgebildete lebensfähige Kollegien seihständiger Art gegeben hat. Hetärien,
wie die des Euphiletos zur Zeit des Hermokopidenprozesses, sind wohl völlig
in äußerlicher Pflege der Geselligkeit aufgegangen.
Der Grund für das späte Auftreten eigentlicher Vereine liegt zunächst
darin, daß nirgends in der Welt der Staat so sehr das Lehenselement des
einzelnen gewesen ist, wie in Griechenland, daß hier jeder in natürlicher und
doch fester Art in das große Ganze sich eingliederte und sich als einen Teil
dieses Ganzen fühlte. Wenn man, wie Aristoteles andeutet (S. 31), Ver¬
einigungen begründete, um entweder wirtschaftliche Vorteile zu erringen oder
Freuden der Geselligkeit zu genießen, so lag in alter Zeit kein dringender
Anlaß zu Vereinsgriindungen vor, zumal der Hang des Griechen zu un¬
gebundener Freiheit dem Zwange eines festgeregelten Genossenschaftslebens
mehr als der Sinn des Römers widerstrebte. Auch ließ die alte Einfachheit
und Genügsamkeit, die man noch an dem Athener zu Zeiten des Pelopon-
nesischen Krieges rühmen kann, noch nicht das Streben nach Gewinn, das
zur Gründung kaufmännischer Genossenschaften treiben mußte, sich allzu leb¬
haft regen. Suchte man aber Befriedigung seines Geselligkeitsbedürfnisses, so
bot der Staat und die staatliche Körperschaft, der man innerhalb der Ge¬
meinde angehörte, mit den zahlreichen Festen, Opfern, Aufzügen und Spielen
Gelegenheit dazu mehr als genug. So ist es denn kein Zufall, daß in Attika
wenigstens die Urkunden der natürlichen Genossenschaften, der Phylen, Demen
und dgl., in solcher Fülle vorhanden sind und uns ein so lebendiges Vereins¬
treiben vor Augen stellen. Wer wollte ferner leugnen, daß in diesen älteren
Zeiten auch das religiöse Bedürfnis bei der glänzenden Verehrung der Stadt¬
götter von Gemeinde wegen seine Befriedigung fand, so daß z. B., wie unsere
Überlieferung zu lehren scheint, auch später noch zwar andere Gottheiten, wie
namentlich Artemis, in den attischen Kultvereinen reichlich zu finden sind,
die Stadtgöttin Athene fast garnicht?
Der Einfluß der Gemeinde und ihrer Gliederung auf den einzelnen trat
aber auch in Lehensverhältnissen hervor, wo sonst der Zusammenschluß von
Genossen die Bildung freier Vereinigungen zu veranlassen pflegt. Das gilt
namentlich vom Kriegsdienste. Auch im Felde blieben die Bürger in ihren
kleineren oder größeren natürlichen Verbänden beisammen und wurden so
nicht zu selbständigen freien Vereinigungen geführt*). Schon aus diesem
Grunde zeigt uns offenbar Sparta, wo die alte Volks- und Heeresordnung, ja
die alte Lebensgemeinschaft der Krieger künstlich festgehalten wurde, keine
Regsamkeit in selbständigem Genossenschaftsleben, wenn wir namentlich von
gewissen bloßen „Festvereinen“ (S. 70 ff.) absehen.
Sogar der engste Kreis der natürlichen Korporationen, der der Familie, läßt
in seiner Geschlossenheit gewisse genossenschaftliche Bildungen, die man er¬
warten könnte, nicht aufkommen. So steht es mit den erst so überraschend
spät hervortretenden Innungen. Schon die Geschichte der antiken Kunst
weist uns auf die hohe Bedeutung des Familienzusammenhanges auf diesem
Gebiete hin, wenn wir ihn uns auch nicht so eng vorzustellen brauchen,
daß nicht der Familie Fernstehende sich ebenso leicht angliedern konnten,
wie z. B. hei /den Lombardi des Quattrocento. Nicht anders steht es mit
den Asklepipden, den Ärzten, bei denen das Wort des einzelnen, des Meisters,
mehr gelten mußte, als irgend weiche Satzungen eines Vereins.
Der erste kräftige Anstoß nun, der in Attika zunächst eine lebhafte Vereins¬
blüte hervorrief, fand sich auf religiösem Gebiete (S. 8 ff.). In den alten nur aus
Bürgern bestehenden Orgeonenvereinen (S. 13) sammelten sich gute Freunde
und Nachbarn in einem lokalen Heiligtum, um hier oft wohl mit recht be¬
scheidenen Mitteln in erster Linie ihren Gottesdienst zu halten, Verhältnisse
wie sie im alten Italien z. B. die Verehrung der lares compitales zeitigten**)
und wie sie noch heute im Süden ähnlich Vorkommen. Die sinnigen Namen
dieser attischen Orgeoneugötter lehren, daß es sich auch hier schon um eine
*) Ygl. z. B. die G-rabschriften von schlichten halgoi oder cnavrivoi im fernen Sidon:
B 451 E; P. S. S. 129.
**) Wissowa, Religion und Kultus der Römer, S. 148 f.
' 33 *
516 Siebentes Kapitel.
Art persönlicher Religion, handelt (S. 212 L), die vielleicht nicht ungewöhn- fjf
liehe Verpachtung des Heiligtums (A 1A; 6), daß die Betätigung der Genossen >
oft nur auf die Feier eines Jahresfestes hinauslief, also nur erst Anfänge zu gg:
einer Vereinsbildung Vorlagen. Das Muster für die Organisation, z. B. in der :
Einrichtung der äyoQ<t, geben die staatlichen Korporationen ab, zu denen ja
unsere Vereinigungen nicht selten in gewisse Beziehungen getreten zu sein ’
scheinen; nur ist bei ihnen vieles noch unsteter als dort; so bildet sich die
Beamtenschaft des Vereins überhaupt erst allmählich und mit geringerer
Gleichförmigkeit heraus.
Ein für die Weiterentwicklung wichtiger Schritt war es, als sich zum
ersten Male Fremde am Vereinsleben in Athen beteiligten, vielleicht zunächst '
einen exklusiven Verein unter sich gründeten. Die ersten in Vereinen be¬
zeugten Ausländer waren Leute thrakischer Abstammung, die wir ihre Göttin
Bendis schon im 5. Jahrhundert im Piräus verehren sehen (S. 9; 81), während
wir erst durch eine Urkunde des 3. Jahrhunderts von der Gründung eines
Kartellvereins in der Stadt Athen Kenntnis erhalten.
Alexanders machtvolles Auftreten und die Gestaltung der Dinge unter
seinen Nachfolgern haben erst das Vereinsleben der Griechen zur vollen
Entwicklung gebracht, sodaß man behaupten kann: das typisch griechische
Vereinswesen ist eine hellenistische Erscheinung*). Denn war vor Alexanders
Zeiten der Staats- und Eamilienverband in der Regel imstande das genossen¬
schaftliche Bedürfnis zu befriedigen, so mußte alles sich ändern, als er sich
lockerte, die Ausgleichung der Staaten und Stände begann, der Hellenis¬
mus mit seiner Förderung des Kosmopolitismus und Individualismus**) seinen
weltumgestaltenden Einfluß geltend machte. Als Soldat oder Kaufmann, als
Künstler oder Schauspieler dringt der Grieche in die fernsten Länder ver¬
schiedenster Art, namentlich aber bis tief in den Orient hinein. Er lernt
andere Lebensbedingungen, andere Sitten, vor allem andere Kulte kennen,
die ihn in ihren Bann ziehen, zumal die Staatsreligion dem Herzen im
Laufe der Zeiten immer weniger Befriedigung gewähren kann und man nun¬
mehr diese im Schoße einer als Verein organisierten Gemeinde sucht.
Alle diese Ursachen wirken auch auf das griechische Vereinsleben ein.
Lehrt schon die Geschichte des alteingewurzelten römischen Genossen¬
schaftswesens, wie Staat und Staatskorporationen leicht in Gegensatz geraten
zu don freien Genossenschaften***), so ist es für die Zeit des beginnenden
Hellenismus bezeichnend, wie ein attischer Demos sich jetzt gegen selbständige
Bildungen in seinem Schoße wehrt (A 9); können wir doch auch bei den
Griechen den Zusammenstoß der Staatsgewalt und der freien Vereinigungen
durch die Jahrhunderte verfolgen: vom Ilermokopideuprozeß ab bis zum
Streik einer Bäckerclique in später Kaiserzeit (Z 20).
*) Strack: Zft. f. neutestamentl. Wiss. 1903, S. 225.
**) Vgl. jetzt die knappe und schöne Darstellung von Wendland, die hellenistisch-
römische Kultur in ihren Beziehungen zu Judentum und Christentum, 1907, S. 13 ff.
***) S. besonders Liebenam, Zur Geschichte und Organisation des römischen Vereins¬
wesens, S. 20 ff.
Geschichtlicher Überblick. 517
Auf beruflichem Gebiete ist es wohl kein Stand, der die Genossen eher
zu engerem Zusammenschluß zwang als der des Kaufmanns mit seinem
Leben unter fremden Volksgenossen. Es ist dies eine so natürliche Er¬
scheinung, daß z. B. auch bei den Chinesen in erster Linie nur Kaufleute
und Reeder Gilden gegründet haben*). Um so charakteristischer ist es für
den dem Genossenschaftsleben etwas abholden griechischen Geist, wie langsam
und wie wenig nachdrücklich Griechen sich sogar auf diesem Gebiete zu er¬
klärten Berufsgenossenschaften zusammengeschlossen haben, wie sie hier offen¬
bar in allen Stadien der Entwicklung von Semiten übertroffen wurden, mit
einziger Ausnahme vielleicht der Griechen Ägyptens (S. 112 ff.). Ein interessanter
Zufall aber ist es, daß wir gerade aus dem Jahre, wo das neue Weltreich
aus den Trümmern des alten sich erhob (333 v. Chr.), die erste Kunde er¬
halten von der Anwesenheit genossenschaftlich geeinter fremder Kaufleute in
Athen (E 2).
Wie ganz anders tritt jetzt Athen auf künstlerischem Gebiete mit einer
Gründung hervor, die nicht nur nach der wirtschaftlichen Seite bald hohe
Bedeutung gewann, sondern mit der Zeit den Anstoß zu neuen Formen des
genossenschaftlichen 'Verbandes gab, in denen sich die im Vereinsleben wirk¬
same kosmopolitische \Idee am kräftigsten ansleben sollte: ich meine die
Synodos der TecliniteV
Der individualistische Zug der Zeit aber, welcher dem einzelnen auf
unserem Gebiete eine sich steigernde Bedeutung als Gründer und Wohltäter
der Genossenschaft verleiht (S- 73ff.; 271 ff.), tritt in den Stiftungen der
Philosophenschulen zuerst machtvoll ins Leben**).
Die Ausbreitung des fremden Kultes schließlich läßt sich am deutlich¬
sten verfolgen, da ja der Götterdienst in allen Perioden der Entwicklung
gewissermaßen die Schauseite des griechischen Vereinslebens darstellt, die uns
aus den Urkunden entgegentritt. Zwar leben natürlicherweise die alten
Vereinsformen, wenn auch vielleicht in veränderter Gestalt, fort***), noch im
2. Jahrhundert v. Chr. treffen wir einen exklusiven Bürgerverein von Orgeonen
(.A 4): es bedeutet aber doch etwas ganz Neues, als ein Orgeonenverein, in
dem freilich, wie in den meisten attischen Kollegien zu Ehren fremder Götter,
das bürgerliche Element zu überwiegen scheint (S. 306), sich der Verehrung
der kleinasiatischen Meter (A 2) mit ihren eigenartigen Kultgebräuehen (S. 269 f.)
zuwendetf), ein Verein, der Jahrhunderte üherdauert hat.
Li den meisten Fällen geht die weitere Entwicklung des Vereins¬
lebens in Attika und wohl auch anderwärts nicht in engem Anschlüsse
an altheimische Formen vor sich, sondern auf breiterer Basis. Immer
weiter schreitet die gegenseitige Durchdringung von Völkern, Gemeinden
Ständen. Mit der alten Polis ist es vorbei, Fürstenmacht spricht das ent-
*) v. Brandt, Ans dem Lande des Zopfes, 1894, S. 56.
**) Wendland, S. 21.
***) S. S. 159 und über späte Orgeonen S. 15.
f) Sehr wichtig ist es, daß neuerdings kein Zweifel mehr "bestehen kann, daß keine
überlieferte Urkunde über das 3. Jahrhundert zuriickreicht.
Siebentes Kapitel.
Geschichtlicher Überblick.
519
518
scheidende Wort im Staatsgetriebe. Bereits beginnt der Staat über Verluste
auf politischem Gebiete sieb durch Förderung eines neuen offiziellen Ge¬
nossenschaftswesens zu trösten. Es ist die überall in der Griechenwelt ge¬
deihende Ephebie, deren Blüte und weitere Entwicklung (S. 88 ff.) frei¬
lich zugleich in dem gewaltig sich geltend machenden Bildungs- und Er¬
ziehungsdrang der neuen Zeit begründet ist*). Den einzelnen aber führt das
mehr und mehr sich mindernde Interesse am Staate zur Betätigung auf
wirtschaftlichem Gebiete, d. h. in erster Linie zum Handelsbetrieb. Die
größere Kühnheit dieser Unternehmungen nötigt zum Anschluß an andere.
Der oft schnell erworbene Reichtum lockt immer unwiderstehlicher zu fröh¬
lichem Genuß im Kreise von Genossen, die sich ein jeder nach eigenem Gut¬
dünken aussuchen kann. Dabei ist aber auch für die weitere Entwicklung
des Vereinslebens daran zu erinnern, daß der Hellenismus, wie Wilamowitz
in so treffender Weise betont hat**), neben der Freude an prunkender Re¬
präsentation — ein scheinbar widersprechender Zug — den Sinn für den
Frieden des engen natürlichen Kreises kennt.
Auch die niedere Bevölkerung gewinnt in diesen Zeiten des staatlichen
Rückganges und des wirtschaftlichen Aufschwunges der griechischen Ge¬
meinden größere Freiheit, sogar der. Sklave wird nicht mehr am genossen¬
schaftlichen Zusammenschluß mit Seinesgleichen oder sogar mit Freien ge¬
hindert, wenn auch die Überlieferung uns zu lehren scheint, daß der Un¬
freie, ebensowenig wie die an Einfluß in hellenistischer Zeit mehr und mehr
gewinnende Frau, eine entscheidende Bedeutung für die Entwicklung des
griechischen Vereinswesens hat, wie man nicht selten annimmt***), sondern
im allgemeinen mit einer bescheidenen Rolle sich begnügen muß.
Es ist nun gewiß mehr als ein bloßer Zufall, wenn wir lebhaftes
Vereinstreiben namentlich in den reichen Handelsmittelpunkten der alten
Welt, in Athen, Delos, Rhodos, wenn auch nicht in völlig gleichzeitiger und
gleichartiger Entwicklung, nachweisen können; ist es doch klar, daß das
Vereinswesen an den Orten aufblühen mußte, wo sich die meisten Fremden
versammelten. Als viertes Hauptgebiet aber erscheint Ägypten.
In Athen kommt jetzt zunächst die Zeit, wo, um in der Terminologie
der attischen Vereine zu reden, die ernsten, stillen Orgeonen mit ihrem
frommen Götterdienste und ihrem den Verein leitenden Priester abgelöst
wurden von den — nicht bloß der Wortbedeutung nach — rührigeren und
glänzenderen Thiasoten (S. 16ff.).
Für Athen ist es wichtig, daß sich trotz mancher neuen Funde noch
immer kein Thiasoten verein in sicherer Weise bis zur Mitte des vierten
*) Wendland, S. 38 f. Über die angebliche Bedeutung des Demetrios von Phaleron
für die attische Ephebie s. Martini: Pauly-Wissowa IV2, Sp. 2826.
**) Wilamowitz, Neue Jahrb. III S. 526 f. u. Kultur der Gegenwart: Die griech. u.
lat. Lit. u. Spr., S. 92.
***) So übertreibt auch Wendland (S. 77, A. 5), wenn er sagt: „Frauen sowohl wie
Sklaven scheinen in diesen Vereinen durchweg gleichberechtigt gewesen zu sein.“
S. S. 298 n. 328 f.
Jahrhunderts zurückverfolgen läßt*), und es scheint mehr als ein merk¬
würdiger Zufall zu sein, daß sich alle uns überlieferten ältesten Thiasoten-
urkunden, die zugleich einen guten Teü aller überhaupt uns erhaltenen dar¬
stellen (A 13 a—c; 14; 15; 16) in wenige Jahre um die Wende des 4. zum
3. Jahrhundert zusammendrängen. Sollte es sich hier vielleicht um ein plötz¬
liches Hervorbrechen zurückgedämmter Vereinstätigkeit handeln? Unmöglich
wäre es nicht, daß Demetrios von Phaleron in seinem politisch-philosophischen
Doktrinarismus**), wie z. B. gegen den Gräberluxus, so auch gegen, das
neumodische üppigere Vereinswesen eingeschritten wäre, das nach seinem
Rücktritt (307 v. Chr.) nur um so kräftiger ins Kraut schoß;, möchte es
doch bei ihm fast selbstverständlich erscheinen, daß er einer so wichtigen Er¬
scheinung der Zeit gegenüber Stellung genommen hat. Der bezeichnendste
Zug aber aller wirklichen Thiasotenvereine Attikas ist die, soweit wir sahen,
fast ausnahmslose Beteiligung [Fremder (S. 308), die nicht selten Landsmann¬
schaften bilden (S. 311), und die sich steigernde Verehrung fremder Gottheiten.
Nun können wir aber gerade auch an den hellenistischen Kollegien
Attikas noch einen andern Zug der weiteren Entwicklung beobachten,
den sie mit den entsprechenden Kollegien der übrigen Griechenwelt teilen: die
wirtschaftliche Seite tritt immermehr hervor. Es zeigt sich das, abgesehen
von dem größeren Aufwand namentlich bei der Festfeier, der reichere Mittel
zur Voraussetzung hat, in der Zahl und Art der Beamten: ein „weltlicher“
Vorsitzender hat jetzt durchgängig die Leitung, an Stelle der Opferbeamten
(fcpojtotoi) und gelegentlich auch des unbestimmteren Helfers, des Epimeleten,
treten die für geordnetere wirtschaftliche Verhältnisse wichtigen Hauptämter
des Kassenwarts und des Schriftführers, die später sogar bisweilen, mit der
im Laufe der Jahrhunderte noch mehr wachsenden wirtschaftlichen Bedeutung
gewisser Vereinsgebilde, immer häufiger von einer Mehrheit von Beamten, ver¬
waltet werden. Damit wächst der Einfluß des einzelnen, immer mehr tritt er
als Gründer und Wohltäter hervor, um so häufiger und ausgiebiger hat er
für allerhand Kosten aufzukommen. Davon ist die weitere Folge,, daß die er¬
teilten Ehren zunehmen, wie es denn ein charakteristischer Zng ist, daß seit
dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Ehrenverkündigung sich einbürgert.
Mit der Zeit kommt für den Verein, dessen Wesen sich allmählich ge¬
wandelt hat, auch in Attika (S. 28 ff.) eine neue Bezeichnung auf, die hier den
anderwärts mehr festgehaltenen Ausdruck verdrängt. Nachdem die ursprünglich
noch von Priestern geleiteten Vereine der Thiasoten schon gelegentlich einen
Archeranisten an ihrer Spitze gehabt haben (S.353), nennen sich die Genossen
selbst Eranisten, eine Bezeichnung, die der Grundbedeutung .des Wortes
nach im Gegensätze zur religiösen Seite die wirtschaftliche schärfer betont.
Zeigt ein Thiasotenverein {A 22 C) bald nach der Mitte des 3. Jahrhunderts mit
seinen zahlreichen praktischen Beamten (S. 414) und seinen bedeutenderen Über¬
schüssen (S. 498) vielleicht nicht zufälligerweise einen gewissen Höhepunkt der
älteren Vereinsgattung, so scheint sie sich über das Ende desselben Jahrhunderts
*) Über A 10—12 s. S. 17 ff.
**) Martini: Pauly-Wiasowa IV 2 Sp. 2824f.
520 Siebentes Kapitel.
herab nicht mehr sicher nachweisen zu lassen. Damit stimmt gut überein,
daß seit der Mitte dieses Jahrhunderts bis in die Kaiserzeit hinein der
Eranistenverein geblüht hat, der allerdings nicht selten seine mehr wirt¬
schaftlich-geselligen Zwecke hinter einem „Gottesnamen" birgt. Unter den
verehrten Gottheiten aber beginnen nun neben den asiatischen die ägyptischen
an Bedeutung zu gewinnen, sie, die ia im allgemeinen unter allen fremden
Vereinsgöttern die weiteste Verbreitung zeigen*). Daß schließlich auch in
attischen Vereinen aümählich der wirtschaftlich bezeichnende und „profane"
Ausdruck övvoSog aufkommt, ist nicht zu verwundern (S. 159 f.), merk¬
würdig ist die immermehr überhandnehmende Einrichtung von neuen leitenden
Beamtungen, die fast als gleichberechtigte neben die schon vorhandenen treten
(S. 366), höchst auffällig aber ist es, daß sich zwar kaufmännische Genossen¬
schaften, die leicht den Charakter von Landsmannschaften annehmen, heraus¬
bilden (S. 112 f.), daß aber festere Vereinigungen von Berufsgenossensehaften
der Handwerker nicht bestanden zu haben scheinen**).
Fast ganz auf das 2. und den Anfang des 1. Jahrhunderts v. Chr. er¬
scheint das Vereinsleben in Delos beschränkt. Selten treten Einheimische,
d. h. Athener***), hervor, wenn wir von ihrem lockern Verbände (S. 110,
A.**) absehen. Der ans dem Auslande stammende Kaufmannsstand ist, wie
es scheint, fast ausschließlich in den uns bezeugten Kollegien vertreten; er ent¬
faltet hier, von den losen Verbänden abgesehen, in-oft recht exklusiven Vereinen,
ein behaglicheres, ja üppigeres Treiben (B 187), als es sich in echt griechischen
Verhältnissen meist findet. Es handelt sich dabei um zahlreiche Genossen¬
schaften von Phönikern, deren Vorkommen in Vereinen auf Delos vielleicht bis
ins 4. Jahrhundert (B 167) zurückreicht (S. 113), sowie um ägyptische, auf die
noch einmal hinzuweisen ist. Der Kult, den diese Fremden pflegen, veran¬
laßt Vereinigungen von Kultfunktionären und führt auch zur Bildung freierer
Religionsgemeindenf). Wir treffen in Delos aber auch Italiker, die hier
nicht nur in lockerem Verbände, wie bald überall in der Griechenwelt auf-
treten, sondern auch in charakteristisch exklusiven Vereinen (S. 66) mit
durchaus römischem Charakter in Organisation (S. 375) und Kult. Daher huldigt
man hier auch manchem angesehenen Körner im Kreise der Genossenschaften ff).
Bei der starken Betonung der Kultseite, namentlich von seiten der semitischen
Landsmannschaften, erscheint es natürlich, daß gerade in Delos die Bezeich¬
nung der Genossen als „Thiasiten'' üblich gebliehen ist, an deren Spitze
sich hier allein der Archithiasites findet; für nicht minder charakteristisch
als Vereinsbezeichnung für praktische Handelskollegien hat der Ausdruck
*) S. 218 f.; Wendland S. 78 f.
**) S. 124. Zu erinnern ist daran, daß für manche attische Vereine die Frage offen
bleibt, ob solche von Thiasoten oder von Eranisten vorliegen (A 22 D; 58; 64; 70; 71; 72;
74; 75; 76), dazu kommen Einzelheiten: A 62 (Eikadeis); 69 (Kytherier); 63 (’AoXr[<hhv
y.olvov ); 65a u. b, vgl. 65A (die üppigen Sidonier); 82 iavvvltvo t).
***) Der Verein der ’Al[s^s]xstrai selbst freilich (B 186), dem eine Atbenerin angehört,
scheint ausländischen, vielleicht orientalischen Ursprungs (S. 82, A.fff).
f) S. (isXavrifpoQoi S. 43, d-sQummai S. 35.
tt) B 185; 188 und S 316f.
Geschichtlicher Überblick. 521
gvvod'og (S. 159 f.) zu gelten, wobei freilich auch der ägyptische Einfluß zu
berücksichtigen ist. Die Spuren von andern korporativ anftretenden Berufs¬
genossen sind auch in Delos zu unbestimmt, als daß man daraus auf feste
Verbände schließen könnte. Nicht uninteressant ist schließlich das Protektorat
des Mithradates über eine Gruppe von Jugendgenossen (J3 198)*).
Von Delos charakteristisch verschieden in seinem Vereinsleben erscheint,
Rhodos, obwohl fast alle ihrer Abfassungszeit nach einigermaßen sicher zu be¬
stimmenden Urkunden (B 247 ff.) ebenfalls aus den beiden letzten Jahrhunderten
vor unserer Zeitrechnung stammen**). Zwar der Einheimische trat auch hier
im Treiben der Kollegien völlig zurück (S. 318 ff.), und es ist dies nicht zu
verwundern, da die natürlichen Genossenschaften der Deinen usw. den Bürgern
genug Gelegenheit boten, Geselligkeit zu pflegen***), aber diese Fremden er¬
scheinen in den mindestens 80 Vereinen des rhodischen Gebietes (S. 57 ff.)
buntgemischt, von Landsmannschaften ist weniger die Rede (S. 81 f.). Hatten
wir ferner in Delos Thiasiten, so treffen wir in Rhodos ausschließlichf)
Eranisten, die meist einen „Gottesnamen" tragen. Trotz der scheinbaren
Gleichheit in den äußeren Formen sind hier offenbar die verschiedensten
Bernfskreise vertreten: Kaufleute, wie wir doch höchstwahrscheinlich anzu¬
nehmen haben, und Krieger, wie uns gelegentlich bezeugt ist; die Zahl der
Genossenschaften, welche Meeresgottheiten, die rettenden Götter, die samo-
thrakischen verehren, läßt in ihrer Fülle doch wenigstens allgemeine Schlüsse
über die Art der betreffenden Vereinigungen mit einer gewissen Sicher¬
heit ziehen. Eigentümlich ist der Charakter dieser rhodischen Vereine. Das
Kolossale, Pathetische, welches das Wahrzeichen der rhodischen Kunst ist,
spricht sich auch in allen Einzelheiten ihres Treibens aus: in den pomphaften,
oft ellenlangen Namen für die Vereine, in den zahllosen goldenen Kränzen,
in der pathetischen Verkündung der Ehren (S. 444) „für die Ewigkeit“ an
den Vereinsgräbern. Und doch: es geht ein Zug von Unwahrheit, ja von
Schwindel durch dies Vereinstreiben, das sich gelegentlich sogar bis zur Ab¬
haltung von Spielen versteigt (S. 270). Bei denselben Genossen, die oft so
vielen Göttern auf einmal huldigen, scheint weder das Heiligtum noch der
Priester eine Rolle zn spielen; statt der Götter drängt sich in diesen Era-
nistenvereinen der einzelne Genosse in auffälliger Weise in den Vordergrund,
dabei hören wir manches von der Not der Vereinsbrüder, sogar der goldene
Ehrenkranz wird gelegentlich zusammegenbettelt und zusammengespart (S. 495),
ja wenn der einzelne oft an einer ganzen Menge von Vereinen sich be¬
teiligte ff), so erlaubt auch dieser Umstand Schlüsse darauf zu ziehen, wie
wenig wohl ein einzelner Verein zu bedeuten hatte. Dabei soll nicht ver¬
kannt werden, wie dieses rhodische Genossenschaftswesen noch über die rho-
*) In ihrem Charakter wenig zn bestimmende Vereine sind B 184; 185 (S. 520
A. tt): 186 (8- 520 -k- ***)! 199; § anz unsicher B 181; 182; 189; 190.
**) Nur wenige gehören sicher der Kaiserzeit an: B 295; vgl. jB 305, s. S. 522, A. * u. **.
***) van Gelder, Gesch. d. alten Rhodier S. 208 ff.
t) S. 32 f. S. S. 23 Nachtr. über eine zweifelhafte Ausnahme,
tt) Ziebartb S. 199,
523
522 Siebentes Kapitel.
dischen Besitzungen hinaus*) auf den Inaeln und in Kleinasien (S. 66) einen
Einfluß gewann**), der sowohl durch den Kaufmannsstand wie auch durch
das Militär (S. 129; 325) vermittelt wurde.
In einem beachtenswerten Gegensatz zu Rhodos steht in mancher Hin¬
sicht Ägypten. In den äußeren Formen wenigstens zeigt sich hier eine
gewisse sachliche, nüchterne Schlichtheit (S. 364), so sehr auch, dem National¬
charakter entsprechend, hier die Spuren üppigen Gesellschaftstreibens nach¬
zuweisen sind (S. 261).
Als älteste griechische Kollegien auf ägyptischem Boden sind gelegent¬
lich die Ansiedlungen griechischer Kaufleute zu Zeiten des Amasis angeführt
worden***); doch ist nach dem, was sonst unsere Betrachtung ergeben hat,
zu vermuten, daß sie eigentlichen Vereinen noch recht fern gestanden haben
mögen.
Die Frage weiterhin, worin etwa die alte einheimische Kultur Ägyptens das
griechische Vereinswesen beeinflußt hat, läßt sich noch schwerer beantworten.
Für die Gilden scheint mir nun ein solcher Einfluß nicht ausgeschlossenf),
so offenkundig auch gerade das griechische Veieinsleben im Lande der Pha¬
raonen durch die Ptolemäer gefördert worden istff). Gab es doch nicht nur seit
alten Zeiten Kollegien von Priestern (vgl. S. 40 f.), sondern auch von einer Art
geschlossen auftretender Laienpriester, die sieh einigermaßen den Gilden ver¬
gleichen lassen, hören wir. Bedenkt man nun, daß gerade die älteste noch aus
dem 3. Jahrhundert v. Chr. bezeugte Gilde, die der Müller (Z 92), von einem nur
aus Ägypten bezeugten Ausschüsse von XQstißvvsQoi geleitet wird, daß an ihrer
Spitze im Gegensatz zu andern unter griechischem Einflüsse stehenden Ver¬
einen. des Nillandes nur ein Priester genannt wird, daß die erwähnten Hand¬
werker nur Nationalägypter sind, so liegt der Schluß nahe, daß in der Tat
die griechischen Gilden unter ägyptischem Einflüsse entstanden sind. Be¬
sonders auf dem Gebiete der Landwirtschaft scheint ein engerer Zusammen¬
schluß der Berufsgenossen häufig gewesen zu sein, doch fehlt es nicht an
mancherlei anderen Gilden fff). Dabei ist einmal interessant, wie diese Ver¬
einigungen später in der Tat den echt griechischen Vereinen Ägyptens ent¬
sprechend als ßvvoSoi organisiert erscheinen, anderseits wie die kluge Politik
der Ptolemäer auch auf diesem Gebiete das Vorbild für römische Verhältnisse
der Kaiserzeit in Kleinasien abgibt, wenn alle betreffenden Handwerksgenossen
an einem Wohnsitz zentralisiert erscheinen.
*) B 304; 306 (S. 521, A.**); 309; 310; 811.
**) B 153; 216; 442. Auch wenn B 243 (vgl. B 244) und 246 bereits der Kaiserzeit
angehören, was für B 246 nicht ganz sicher, ist, zeigen doch die Verhältnisse ganz den
alten rhodischen Typus.
***) Strack, Zft. f. neutestamentl. Wissenschaft, 1903, S. 226.
jj) Dagegen wendet sich Strack; s. S. 124.
ft) Strack S. 227 f. Als Förderer griechischer Institutionen nennt Strack nicht ohne
einige Wahrscheinlichkeit den Demetrios von Phaleron, über dessen in gewissem Sinne
entgegengesetzte Tätigkeit in Athen oben (S. 519) eine Vermutung ausgesprochen worden ist.
i-j-f) Vielleicht sind S. 116 ff. znviele für Ägypten nnd das davon abhängige Kypern an¬
genommen, Strack aber scheint mir zu große Zurückhaltung geübt zu haben (S, 228, A. 7),
Geschichtliches Übebblick.
Neben*) den Handwerkergilden**) spielten auch Vereine (S. 171) von
Kaufleuten in Alexandria eine wichtige Rolle. Dazu kommen organisierte
Jugendgenossen (S.92; 104; 154) sowie Vereinigungen von Jägern (S.106) und
eine große Zahl von Kollegien, von deren Tätigkeit wir höchstens die selbst¬
verständliche Tatsache konstatieren können, daß sie einen Kult pflegten und
im Anschluß daran es sich in echt ägyptischer Weise bei den Freuden der
Tafel wohl sein ließen (S. 161; 261).
Gehören auch gerade die meisten der zuletzt genannten Genossenschaften
erst der Zeit unter den ersten Kaisern an***), so treten doch hei allen die¬
selben wenigstens äußerlichen Hauptzüge hervor, die eine Zusammenfassung
empfehlen. Es ist dies die bis auf wenige Spuren der älteren Benennung »(«-
<jog+) ganz konsequente Wahl der schlichten Bezeichnung tftWosff), die
das Genossenschaftliche schärfer betont als das Religiöse, und die ebenso kon¬
sequente Benennung des vor dem Priester genannten Vereinsoberhauptes als
jtgodtttTTie, ein Titel, der, anderwärts selten verwendet, ein rechtliches Ver¬
hältnis in schlichter und treffender Weise hervorhebt. Damit stimmt gut
überein: die Macht, die in Ägypten offenbar das Oberhaupt des Vereins besaß
(S. 78) und der Umstand, wie hier vielleicht mehr als anderwärts Trans¬
aktionen von rechtlich-wirtschaftlicher Bedeutung im Vereinsleben vorkamen.
Von ganz besonderer Wichtigkeit ist aber in Ägypten auch für das Vereins¬
leben der Herrscher (S. 231 fl). Außer dem Staatsinstitut fff) des weltberühmten
Mnseions (S. 121) kommt besonders die organisierte Synodos der ägyptischen
Techniten in Betracht, ein Künstlerverband, der zum ersten Mal den Namen
des Fürsten selbst im Titel führt, außerdem Vereinigungen von angesehenen
Militärs *f), die den Herrscher feierten, zu seinen Ehren die charakteristischen
auch anderen angesehenen Männern des Hofes gewidmeten Gedenkfeiern ( smb -
vvhol rftieQcu) veranstalteten, wie sie so nur im pergamenischen Gebiet
wieder Vorkommen (S. 2501), um die übrigen so zahlreichen militärischen
Genossenschaften zu übergehen, deren lockerer Verband es oft kaum zum ge¬
schlossenen Verein kommen läßt** - ]').
So zahlreich die genannten ägyptischen Vereine sind, eine der wich¬
tigsten Seiten, die das Nilland für das gesamte griechische Vereins wesen hat,
*) S. die Übersicht über ägyptische Vereine hei Strack (S. 227 f.) und Otto (Priester
und Tempel im hellenistischen Ägypten I), der, meines Erachtens nicht ganz glücklich, nur
nach den Göttern die ägyptischen Kultvereine (S. 126 ff.) u. die griechischen (S. 165 ff.) scheidet.
**) Z 99; 100; 101; 17 u. 18 (Kypern); vgl. Z 91. S. S. 633.
***) Vgl. außer A.t: B455D; 458 A; 462AA?; 462A;B;C;D; 474 B. Der Kaiserzeit
gehören an: £463; A; 455A; 0; 457A; 458B;459; 461; 462 AD; AK; AL; (464A;Ba— e);
466 A; 470; 474; A. t) B 462 467 ( 2 - v. Chr.\ s. S. 44.
ff) S 161f. Bei vielen Vereinen ist die Bezeichnung Dicht überliefert: B 455 C;
457 A; 458 B; 462AA; AD; 462 A; B; C; D; (464 A; B; 466 A). Gründer s. S. 165,
Priestervereinigungen S. 40f. ttl") Otto I S. 166, A 2.
*f) B 468; 473; vgl. B 469A. Vgl. B 300 u. 303 (Kypern). S. S. 128 f.
Ygj g # 428 f. Immerhin bekenne ich, daß meine Darstellung in dieser Hinsicht
eine Lücke aufweist. Gewisse Erscheinungen stehen doch dem Vereinsleben sehr nahe;
sie waren mir aber beim Abschluß der betreffenden Partie (S. 128) noch nicht bekannnt ge¬
worden. S. Ziebarth, Berl, phil. Wocheuschr. 1906, Sp.362f. Über bloße offizielle Titel s.S, 232,
Geschichtlicher Überblick.
525
524 Siebentes Kapitel.
muß noch hervor gehoben werden: die Angehörigen des Ptolemäerreiches
können den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, das Yereinswesen der helle¬
nistischen Zeit auch außerhalb der Grenzen ihrer Heimat im weitesten Um¬
fange beeinflußt zu haben. Nicht bloß läßt sich daraus, daß die ägyptischen
Götter mit ihrem tiefsinnigen auf ein Jenseits hinweisenden Kult mehr als
die thrakischen, ja fast noch mehr als die asiatischen in die Genossenschaften
bereitwillige Aufnahme fanden*), auf vielfache direkte Einwirkung ans Ägypten,
ja geradezu auf Vereine von Ägyptern im Auslande schließen: nein, Ägypten
hat den bedeutenden politischen und kulturellen Einfluß, den es zweifellos
in hellenistischer Zeit weithin gehabt hat, in nicht geringem Maße durch
seine Vereine in der Fremde oder seine Beteiligung am Vereinslehen der
Fremden ausgeübt. Dabei handelt es sich hei diesen Genossenschaften, die
wir in Attika**), auf der Inselwelt, in Kleinasien, besonders in die Propontis
hinein, verfolgen können, begreiflicher Weise in erster Linie um Kaufleute,
(S. 113 ff.) meist aus Alexandria, aber auch die ägyptischen Garnisonen spielen
ihre bedeutsame Rolle. So bestand ja, bezeichnend genug, eine der ersten be¬
zeugten Kaufmannsvereinigungen in Athen ans Ägyptern, so finden wir ägyp¬
tische Handels- und Kultvereinigungen (S. 162) in Delos organisiert, denen in
der Kaiserzeit Kaufenaimsgcnossenschaften in Perinth (E 21), Tomoi (E 25),
Ostia (E 98) nachfolgen. In den rhodischen Vereinen stellen die Ägypter
wenigstens, so weit wir sehen, ein bedeutendes Kontingent zu den ausdrück¬
lich als solche bezeichneten Fremden, wenn sie auch hier an Zahl von den
Kleinasiaten überboten werden. Besonders lehrreich aber erscheint uns eine
Reihe offenbar vornehm auffcretender Vereine auf den Inseln und in Klein¬
asien (S. 326); so auf Thera Basilisten (B 224), Bakchisten (B 225) und alu-
cpö^svoi ( N 62), Osiriasten in Kos***), Synanubiasten in Smyrna (B 345),
Thiasoten in Kios (B 416), um die zahlreichen (S. 219 f.) Sarapiasten, die wir
in Athen, Keos, Naxos, Lesbos, Kos, Rhodos (3 Vereine) antreffen, die Isiasten
(2 Vereine) in Rhodos und andere Genossenschaften zu übergehen, von denen
wir nur wissen, daß sie ägyptischen Götterkult hatten f).
Den genannten Zentren des Vereinslebens gegenüber tritt die übrige
Griechenwelt in einer Weise in unserer Überlieferung zurück, die wir kaum
für zufällig halten werden. Gleichwohl läßt sich mancher Einzelzug einer
individuellen Entwicklung beobachten.
Auffällig bescheiden erscheint der P e 1 o p o n n e s vertreten. Die besonderen
Gründe für Sparta sind schon berührt worden. Sehr bezeichnend sind die
Verhältnisse in Troizen (B 9), wo unter den Genossenschaften, die an den
Staat Grundbesitz abgeben, zwar zahlreiche staatliche Korporationen genannt
werden, aber nur drei Vereine von Thyaktenff). Sehen wir von den inter¬
essanten Phaenisten in Argos mit ihrem Persönlichkeitskult (B 4A), zwei
Vereinen in Tegea (B 22 A; F 2) und dem offenbar durch Attikas Nacbbar-
*) S. 218ff. Cumont, Les religions orientales dans le paganisme romain, Paris 1907,
S. 126 — 162.
**) A 78; 79 (s. S. 364t). ***) B 230, s. S. 162.
■f) Ygl. B 212 (Paros); s. S. 43, A. * Nachtr. tt) S. 41; a. dort auch die nUatfiQss
Schaft hervorgerufenen Orgeonenkolleg in Megara (B 2) ab, so treten als
typische Erscheinungen in. Megalopolis (8 28) und besonders in Mantinea
Kollegien hervor, die uns das üppige gesellige Treiben der hellenistischen Zeit
zur Erscheinung bringen*), das sich hier wohl ohne wesentliche Änderung
bis in die Kaiserzeit hinein (B 27) fortsetzt. Dabei ist es aber bezeichnend,
daß die uns näher bekannten Vereinigungen (B 24—26) nicht völlig selb¬
ständiger Art, sondern aus der Pflege eines öffentlichen Götterdienstes her¬
vorgegangen sind, während ja auch die übrigen Genossenschaften des Pelo¬
ponnes, aus Troizen (B 7; 8) und besonders aus Sparta, als „Festvereine"
(S 70ff.) wohl meistens mit dem offiziellen Kult im Zusammenhänge stehen ).
Die merkwürdigste Erscheinung schließlich stellten die nach dem Muster gen-
tiliziseher und kultlicher Gebilde in Argos in römischer Zeit verbreiteten ver¬
mutlich kleineren Kreise von Handwerksgenossenschaften dar (S. 125).
In Mittel- und Nordgriechenland fehlt es fast ganz an typischen
Erscheinungen.
Die wichtigsten sind die Vereine von Synthyten, die offenbar denen
der Thiasoten und Eranisten anderwärts entsprechen und sich schon seit
dem 3. Jahrhundert, v. Chr. nachweisen lassen***). In Tanagra. werden mit
diesem Namen offenbar kleinere Kreise von Genossen belegt, die sich eife.ig
mit der Bestattung ihrer Mitglieder befassen (B 29—34); ihre gvvodoi
(B 32) tragen als Spezialbezeichnungen „Gottesnamen“ (S. 65). Aus Theben
können wir bereits aus dem 3. Jahrhundert v. Ohr. eine solche Genossenschaft
von 23 Synthyten nachweisen (B 40). In Thespiaef) bekommen Synthyten
der Musen dadurch Bedeutung, daß für die eine ihrer Gruppen ein Mitglied
des Attalidenhauses als Wohltäter auftrat (S. 74). Zu interessanten Beo¬
bachtungen gibt wegen seines Kultes (S. 197) und wegen seiner Beamtungen
(S. 362; 374) eine weitere thebaniscbe Genossenschaft (B 39) Anlaß. Daß
schließlich auch die thebanischen Vereine dieser Zeit oft im wüsten Genu߬
leben aufgingen, war hervorzuheben (S. 260 f.).
Die übrigen Gegenden des Mutterlandes bieten uns außer gewissen auch
anderwärts vorkommenden typischen Erscheinungen, wie ,,Festvereinen“ff),
Genossenschaften von Kultdienern (B 50; 54) und solchen, die mit dem
Gymnasium, im Zusammenhänge stehen (B 42; 44) nur vereinzelte Kollegien
meist recht unbestimmter Artj-ff). Besonders interessant ist das Übergreifen
des attischen Vereinswesens nach Haliartos; hier begegnet uns eine Synodos
attischer Jäger (B 43).
Als wichtigste Erscheinung schließlich im Mutterlande, selbst wenn wir
ß 24_26; B 23 ist zu schlecht erhalten, um eine Beurteilung zu erlauben (S. 105,
A. ***). Vgl. S. 261.
**) g. 70 fl'. Von ähnlicher Art wie die spartanischen Erscheinungen aus hellenis¬
tischer Zeit (B 19—21) ist wohl eine Korporation aus dem ersten Jahxh. n. Chr. (B 22)
in Thalamai. Staatliche Verhältnisse liegen gewiß in Hermione vor (B 10—17).
***) über einen etwas späteren Verein (A 60 A) s. S. 34 Nachtr.
•j*) ß 35 — 37 ; eine andere cvvodos bleibt uns unbekannt (B 38).
*j**j*) B 51; 52 (Thyrrheion); 52 A (Palairos); 53 (Ambrakia); 56 (Korkyra).
fff) B 47 (Jäger v. Steiris); 48 u. 49 (Larisa u. Umgeg.); 50 A (Demetrias); vgl. 54 C (Tissa).
526
527
Siebentes Kapitel.
sogar Athen einschließen, müssen wir die isthmische Technitengenossenschaft
ansehen. Mit ihren zahlreichen über Griechenland verstreuten Eirizelvereinen
stellt sie uns zum ersten Male in klarer Weise die Idee des Verbandes im
griechischen Vereinsleben vor Augen*). Einen interessanten Sieg aber des
genossenschaftlichen Gedankens bedeutet es, wenn wir den künstlerisch über¬
legenen attischen Verein gezwungen sehen, mit diesem isthmischen Verbände
zn paktieren, um sich über Wasser zu halten, und wie dies nur durch das
Eingreifen Roms für einige Zeit erreicht wird. Ereilich hat auch dieser Ver¬
band bei der durch den Einfluß der Römer veränderten Lage sich bald nicht
mehr halten können.
Für die Inseln des ägäischen Meeres ist die Beeinflussung von Rhodos
und Ägypten her vielleicht noch beträchtlicher gewesen, als sie sich deutlich
nachweisen ließ (S. 521 f.; 524), ihrem Ursprung nach ganz attisch sind natür¬
licherweise Orgeonenvereine von Leinnos (S. 15). Fast konsequent begegnet
uns als Vereinsbezeichnung auf den Inseln**) „Thiasos“, daneben spezielle
„Gottesnamen“ in Euboia (B 149 A), Tenos (S.60; 62), Lesbos (B 154; 156a; b;
157), Chios (B 159) und vor allem in höchst konsequenter und voller Aus¬
drucksweise in Kos (S. 66; 76). Wenn freilich in Ägina der Thiasos in
Verbindung mit offiziellen Jugendgenossenschaften auftritt, so weist das, wie
die Verhältnisse gewisser attischer Thiasoten, auf Genossenschaften hin, die
dem staatlichen Korporationswesen nahestanden (S. 26 f.). Eine der auf¬
fälligsten Erscheinungen für die hellenistische Zeit ist es, daß jetzt die Sehn¬
sucht nach dem alten Familienkult künstliche Familienverbände oder doch
wenigstens Familienkult in Thera (B 220; 221) und Kos (B 229) hervorruft,
eine Erscheinung, die ebenso im benachbarten Kleinasien auftritt. Die Gegend,
in der sieh diese Gebilde finden (Thera) oder die charakteristischen Ver¬
hältnisse derselben (z. B. der Gedächtniskult) lassen es nicht ausgeschlossen
erscheinen, daß auch diese Vereine unter dem Einflüsse des ägyptischen
Genossenschaftswesens stehen. Auch Herrscherverehrung läßt sich in einem
vielleicht verwandten Vereine von Kos (B 228) nachweisen, wenn anders die
betreffende Urkunde, wo des Königs Nikomedes gedacht wird, von einem
Vereine herrührt. Kennzeichnend für diese Inselverente ist ein gewisses
Prunken mit Aufzügen (Lesbos), Opfern (Naxos), Schmausen***) und vielleicht
sogar mit Spielenf), ferner bedeutenderer Grundbesitz (Tenos, Kos), und die
Fürsorge für die Toten (Kos), wie in Rhodos. Sehen wir von einigen auch auf
den Inseln vorkommenden Vereinigungen von Kultfunktionären (13 160; 163)
ab ff), so sind alle anderen Vereine mehr vereinzelte Erscheinungen, so
Eranisten auf Syros (B 211), eine övjißCwcUs auf Tenos (J3 208), ein Verein
*) Wendland S. 19.
**) S. S. 23: Lesbos, Tenos, Koos, Thera, Astypalaia, Kos, Kypem.
***) Vgl. die genannten Familienvereine, ein Kolleg in Ägina (B 149, s. S. 462, A.*), die
[c]ufi«oc[iaovai] auf Tenos (B 207: Kaiserzeit?), das avvagLo-uov in Nisyros (B 246 a; b).
t) B 226? (Anaphe), s. S. 402, A. **; 239 (Kos).
ft) Nur infolge des Anschlusses an den öffentlichen Kult eines Demos bekommt die
koisehe Prozessionsgesellschaft (B 240) eine Art Yereinscharakter (S. 165). Über B 213
s. S. 191, A. **; über B 238 s. S. 460; über B 222 f. s. S. 64, A. *.
GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK.
mit originellen Beamten (S. 356) auf Chios (B 158). Manches eigenartig Natio¬
nale gab es wohl auf Kypern (B 299; 301; 302), und eine Spur eines Be¬
rufsvereins von Hirten findet sich auf Kreta (Z 16 D)*).
Recht bescheiden tritt uns in hellenistischer Zeit, d. h. vor allem in den
beiden letzten Jahrhunderten v. Chr., das Genossenschaftsleben Kleinasiens
und des dorthin gravitierenden Thrakiens entgegen.
Zunächst freilich haben wir in Kleinasien durch die scharfsinnige Unter¬
suchung von Wilamowitz den ältesten Verein kennen gelernt, von dem wir
überhaupt Kunde haben. Es ist die Sängergilde von Milet, die vielleicht
schon beträchtliche Zeit vor dem 5. Jahrhundert v. Chr. tätig gewesen ist
(B 319 C). Für die Frage nach dem Ursprung des griechischen Vereins
wesens überhaupt ist es lehrreich zu sehen, wie auch diese Genossenschaft
sich im Anschluß an einen gentilizisehen Verein herausgebildet hat. Für die
Weiterentwicklung des kleinasiatischen Vereins wesens aber ist es wichtig,
daß wir hier das erste Auftreten einer Erscheinung vor uns haben, welche
die Jahrhunderte überdauert hat. Ähnlich steht es mit dem Korybantentum,
das uns schon seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. aus Erythrae bezeugt ist
(S. 45), mit dem Dienste des Zeus und der Kybele, der uns im nordwest¬
lichen Kleinasien, vor allem an der Propontis, entgegentritt (S. 179; 215),
auch mit dem Familienverein, der von Halikarnaß aus mit seinem bekannten
Poseidonioskolleg (s. S. 87 f.) vielleicht nicht zufällig sich mehr nach dem
Südosten Kleinasiens hin verfolgen läßt. Das Wichtigste aber bleiben noch
verhältnismäßig seltene Beispiele von Mystenvereinen im Dienste des Dionysos,
die wohl gelegentlich einem offiziellen Kulte nahestehen, wie außer den be¬
kannten Thiasoi der Mänaden in Magnesia a. M. (B 320 a; b), Bakchen in Kni
dos**) und in Pergamon (ß 403), die dem König Eumenes Ehren erweisen
(S. 231), sowie Mysten von Poimanenon (S. 39). Charakteristisch ist für diese
mystischen Vereine Kleinasiens meistens die Bezeichnung fl'fetfos***), wofür dann
die spätere Zeit immer mehr eine direkt auf den mystischen Charakter hin¬
weisende Bezeichnung wählt, während die Spuren nicht fehlen, daß in älteren
Zeiten die Formen ähnlich gewesen sind, wie etwa in Athen f). Als Vorläufer
schließlich völlig neuer Erscheinungen der Kaiserzeit müssen die bereits ver¬
einzelt auftretenden Gerusien bezeichnet werden. Zu der ältesten vielerörterten,
die Lysimachos für Ephesos (U35) gründete, hat sich neuerdings die von Am-
blada {T 61A) mit ihren Beziehungen zu den Pergamenern geselltff). Er-
*) Wichtige neue Vereine würden die aivoSoi von Lesbos A 79 A uns bieten, wenn
die Inschrift wirklich mit Wilamowitz noch dem 1. Jahrhundert v. Chr. zuzuweisen ist.
Ich habe noch die üblichen agonistischen Synoden der Kaiserzeit darunter verstanden
(s. S. 145, A.***).
**) B 307, s. S. 468, A.f*. ***) Vgl. auch die Sammlung für einen Thiasos B 306.
f) Sehr lehrreich wäre die Inschrift B 364, die offenbar von einer Genossenschaft
mit „Gottesnamen“ spricht, wenn sie besser erhalten wäre. S. den Verein der Zwölfgötter
von Chalkedon (B 418); sehr unsicher in ihren Verhältnissen sind Aphrodisiasten (B 360),
Amvvvu'ietcä (B 313), u. a. Über Therapeuten s. S. 35 f.
tt) Vgl. auch Jasos (r23e), Magnesia a. M. QT 29), Pergamon (r43e), wo möglicher¬
weise andere Verhältnisse vorliegen (S. 99 f.).
528 Siebentes Kapitel.
scheint auch sie fast als völlig staatliche Institution, so ist sie doch sicherlich
mit vorbildlich für die charakteristischen Erscheinungen der Kaiserzeit
Nur für einen Ort Kleinasiens haben wir reichlichere Kenntnis von seinem
Vereinstreiben; es ist Teos. Wir verdanken diese Kenntnis zum Teil der an¬
gesehenen Stellung, die mancher Technite hier erlangt hat. Hier gab es zu¬
nächst Thiasoi, die, wie ähnliche Gebilde in Athen und Ägina, bis in die
Kaiserzeit hinein Beziehungen zum offiziellen Ephebentum hatten und also
der staatlichen Gliederung der Gemeinde nicht ganz ferngestanden zu haben
scheinen (S. 26 f.); daneben (s. besonders 5 340) Orgeonen, wie in Athen,
Samothrakiasten, andere Vereine mit „Gottesnamen“ (B 337) und manches andere
(S. 370). Die wichtigste Genossenschaft freilieh ist der vom pergamenischen
Herrscherhaus geförderte Verein der teischen Techniten (S. 138 ff.), von dem
aus die so angesehene Vereinigung der Attalisten (S. 231) begründet wird.
Gewisse Kleinasien eigentümliche Bildungen von kleineren Freundschafts-
kreisen sowie auch von genossenschaftlich geeinten Lokalverbänden sind wohl
nicht zufälligerweise reichlicher aus der Kaiserzeit bezeugt*).
Mit Kleinasien im Zusammenhänge steht das offenbar blühende Vereins¬
leben vom westlichen Gestade des schwarzen Meeres mit seinen fftWo i
(.B 92—94) und Mystenkollegien (5 95?; 96) in Kallatis und Tomoi (B 97).
Ebenso gedeiht schon damals der Thiasos im bosporanischen Gebiet (B 110).
Auch auf das xoivöv der Schwertfeger von Sidon, das uns bereits
aus dem Jahre 47 v. Ohr. bezeugt ist (Z 89), sei hingewiesen.
Über den Westen der hellenischen Welt schweigen unsere Quellen
fast ganz. Sehen wir von den Pythagoreern (S. 236, A.***f), von den
Syssitien des üppigen Tarent, die Pyrrhus beseitigte, ab, so erfahren wir
nur etwas von den Techniten in Syrakus und Rhegion (S. 142), sowie von
einem lebhaften genossenschaftlichen Betrieb gymnastischer Übungen, der
sich in sizilischen Städten und im benachbarten Rhegion (103 f.) über die
geschlossenen Kreise der Ephebie hinaus entwickelt hatte**), möglicherweise
auch von genossenschaftlich vereinigten Kaufleuten in Messana (E 93).
Wenden wir uns der Betrachtung der römischen Kaiserzeit zu, so
sind die verschiedenen Strömungen im Vereinsleben damals außerordentlich
mannigfaltig, ja bis zu einem gewissen Grade einander entgegengesetzt ge¬
wesen. Im allgemeinen ist hervorznheben, daß jetzt Kleinasien und der
nördliche Strich über Thrakien nach Tomoi und den bosporanischen Städten
hin in dem Grade sich geltend macht, daß alle anderen Gegenden der
Griechenwelt weit zurüektreten.
Fassen wir zunächst das Römertum ins Auge, so mußte der persön¬
liche Einfluß des Römers im griechischen Vereinsleben natürlich ebenso
wachsen, wie sich von seiten der kaiserlichen Regierung der alles nivellierende
*) Am merkwürdigsten ist die tpgävQa von Abonnteichos ans dem Jahre 137/6 v. Chr.
(B 439 A). Hierher gehören wohl auch von Lokalverbänden B 312; 315 C; D; 316 a—c, von
Freundschaftsvereinen B 424A. Unbestimmterer Art sind B314—314D; 319B; 325; 342;
343; 362.
**) N 149—155. Vgl. über B 475 a; b (Neapel) S. 97, A. ***.
Geschichtlicher Überblick. 529
Einfluß geltend machte'*). Trotzdem schwindet die Zurückhaltung des Römers,
die wir aus den delischen Verhältnissen der hellenistischen Zeit kennen
lernten, in der Kaiserzeit nicht völlig: echt griechische Vereine werden von
ihnen vielfach gemieden, und auch die Römerkonvente halten sich etwas
abseits von den griechischen Korporationen (S. 424). Am deutlichsten tritt
natürlicher Weise das Römertum dort hervor, wo der Grieche weniger als
der Römer daheim ist, so außer auf italischem Boden selbst besonders in
Thrakien. Bei vielen Erkunden fragt es sich sogar, oh wir sie noch für
das Griechentum in Anspruch nehmen können, auch wenn sie in griechischer
Sprache abgefaßt sind**). Charakteristisch aber für den Einfluß des Rörner-
tums auch in andern Kollegien ist die Betonung des Grabkults (S. 510) und
die familiäre Gestaltung des Verhältnisses der Genossen, die sich ja auch als
„Brüder“ bezeichnen (S. 54 f.).
Von größter Bedeutung wird ferner auf unserem Gebiete das Kaiser¬
tum selbst. Der Kaiser erscheint auch hier als Nachfolger der hellenistischen
Herrscher. Bereits angesehene Männer aus den letzten Zeiten der römischen
Republik treten in Beziehungen zum griechischen Vereinsleben (S. 233). Um
einen rein passiven Vorgang handelt es sich gewiß, wenn Pompejus und
Agrippa sich von Genossen, die sich nach ihren Namen benennen, schmeicheln
lassen. Viel aktiver erscheint Antonius. In seiner Beteiligung an ägyptischen
Schlemmervereinen und in der Förderung eines agonistischen Verbandes, in
seinem ganzen Auftreten als veog zhovvsog liegt offenbar weit mehr als
nur unstete und wüste Laune: es handelt sich auch hierbei um jene Reak¬
tion gegenüber der Westwelt von seiten der griechisch-orientalischen Kultur,
als deren Vorkämpfer Antonius in mehr als einer Hinsicht erscheint.
An die Person des Kaisers selbst schließen sich, wie schon ihre nach dem
Vorbilde der Ptolemäerzeit gewählten Titel lehren, jene merkwürdigen, wirt¬
schaftlich bedeutenden Korporationen an, die schon in der hellenistischen
Periode in sonst unerhörter Freizügigkeit keiner Gemeinde angehörten: die
agonistischen Verbände, die, wie sie wohl aus den Vereinigungen der Hieroniken
hervorgegangen sind (S. 150 ff.), wiederum den Anstoß zu manchem genossen¬
schaftlichen Gebilde gegeben haben***). In den großen Körperschaften, in
der Synodos der Techniten und der der Athleten, die ihre stattlichen Nieder¬
lassungen, ja ihren Schwerpunkt in Rom selbst hatten, förderten die Kaiser
nicht nur die Verkünder ihres Ruhmes, sondern vor allem auch die Ver¬
breiter der Idee vom weltumspannenden Kaisertnme. Daher läßt sich er¬
kennen, wie die vielleicht schon auf die Zeit der ersten Kaiser zurück¬
gehende Teehnitensynodos die nachdrücklichste Förderung zuerst durch einen
Kaiser wie Trajan erfährt, wenn auch seine beiden Nachfolger ihr eine
*) Komemann: Panly-Wissowa IV 1, Sp. 446 f.
**) Rom: B 479; Aa; b; 481 a; b; 482 (mehr griechisch erscheinen die Verhältnisse
B 476; 480). Thrakien: B 61—64 (S. 37; 24, A. ***); 66 (S. 34); 80 B (£jtogn)Zi]i:oi); 83A
(S. 68 ); 90 (S. 34). Kleinasien: B 439. Vgl. auch gewisse römische Kulte, so den des
Herakles (B 65) S. 203, den der Dendrophoren (B 105) S. 43.
***) S. 147; 160; 79 (ß 478). Vgl. Tänzer S. 46, Paianisten S. 49, evsin\voi s. S, 129, A. **.
Poland, Geseh, d. griech. Yereinswesena. 34
530
Siebentes Kapitel.
noch festere Organisation gegeben haben mögen. Die Athletensynodos be¬
ginnt nach neuerdings gewonnener Erkenntnis bereits zur selben Zeit wie
die der Techniten zu den Kaisern in Beziehung zu treten, gleichwohl hat sie
erst später und kaum in dem Maße, wie der Dionysische Verband, sich größeres
Ansehen und größeren Einfluß errungen. Dafür ist der Technitenverband
vermutlich schon im 3. Jahrhundert eingegangen, während die herakleische
Synodos noch im Anfänge des 4. Jahrhunderts nach einer griechischen Ur¬
kunde (H 42) noch über beträchtliche Kapitalien verfügt und bis in christ¬
liche Zeit hinein, bis gegen das Ende des 4. Jahrhunderts, in nunmehr schon
ganz römisch anmutenden Verhältnissen fortbesteht*).
Kaiserdienst und Kaiserkult fanden aber noch in zahlreiche andere Ver¬
hältnisse Eingang. Doch haben wir es hierbei zunächst mit einer anderen
Seite des Genossenschaftswesens zu tun, die in dem etwa seit Nerva**)
namentlich in Kleinasien kräftig aufblühenden Städtewesen begründet ist.
Sind doch diese neuen Korporationen nicht mehr völlig selbständig, sondern
nach römischem Vorbilde***) an die Stadtgemeinden angeschlossen. Der für
ihre Bezeichnung häufig gewählte allgemeine Ausdruck avGvt]fiu („Korporation“)
erinnert in seiner abstrakten Art an das Römertum (Komemann S. 380),
der andere Titel Qvvedgiov deutet auf ihren politischen Einfluß hin. Es
sind zunächst die Genossenschaften der vsoi und der ysgovreg- Während die
vsaviexoi kleinere Gruppen, meist im Anschluß an bestimmte Erziehungs¬
stätten, bildeten, wie sie auch anderwärts gelegentlich Vorkommen (S. 96 f.),
ist in der Korporation der veoi die ganze der Ephebie entwachsene Jugend
einer Gemeinde organisiert, viel fester als früher meistens in der Schar der
äAeMp6[i8voi. Nicht anders stellte die Gerusie eine Korporation einer großem
Zahl bejahrterer Bürger dar. Denn ist der Ursprung beider Gruppen auch ein
verschiedener, kann die Gerusie seihst oft sehr verschiedenartig sein: vielfach
entsprechen beide Körperschaften einander und ergänzen sich gegenseitig. Daß
dabei die Gerusie, wie schon die ganze Bezeichnungsweise (S. 156 ff.) erkennen
läßt und wie es in der Natur der Sache begründet ist, eine hei weitem größere
Bedeutung für die Staatsgemeinde gewinnen konnte, liegt auf der Hand. Für
beide Arten von Korporationen ist es charakteristisch, daß sie nicht mehr ein
eigenes Heiligtum besitzen, sondern daß man wohl gelegentlich im Staats¬
tempel sich einfand, daß aber den eigentlichen Mittelpunkt des geselligen
Treibens ein Gymnasium abgab. In diesen „Bürgerkasinos“, namentlich der
„Alten“, entwickelte sich nun jenes üppige Treiben, gestützt auf bedeutende
Mittel, die oft schnell für den augenblicklichen Genuß vergeudet wurden.
Daher sind hier Beamte, die es mit den Finanzen und rechtlichen Verhält¬
nissen zu tun haben, reichlich vertreten, für die Leiter der Vereinigungen
wird der schlichte Titel &q%ov üblich. Von großer Bedeutung sind nun für
beide über Kleinasien, aber auch über die Inseln bis nach den Griechenstädten
' der thrakisehen Küste verbreitete Vereinigungen die Beziehungen zu den Kaisern:
*) Friedländer, Sittengeschichte Roms II 6 S. 492.
**) Komemann S. 480. Tgl. Wendland S. 32 f.
***) Komemann S. 412 ff.
Geschichtlicher Überblick.
531
diese werden von ihnen geehrt, sie wiederum von jenen in ihren finanziellen
Verhältnissen, oft durch Ahsendung eines Logisten gefördert und überwacht,
ja diese Genossenschaften werden als „heilige“ üsw. von den Kaisern aus¬
drücklich anerkannt.
In dem nämlichen Gebiete, wo diese Altersvereinigungen aufblühten, haben
sich offenbar neben den auch weiterhin gedeihenden Kaufmannsvereinigungen
(S. 114ff.) schnell hintereinander die Handwerkergilden (S. 116 ff.) entwickelt, und
zwar gewiß in der Regel in der Weise, daß sämtliche Berufsgenossen einer Ge¬
meinde zusammengefaßt waren, wie es für manche Orte ausdrücklich bezeugt
iat (S. 83 f.). Daß wir in ihrer Entwicklung in der Kaiserzeit (s. S. 516) vor
allem einen Einfluß des Römertums anzuerkennen haben, auch wenn gewisse
Ansätze zu Gilden gerade in der kleinasiatisch-griechischen Kultur vorhanden
waren, ist meines Erachtens nicht zu bestreiten*)- Auch diese großen Kor¬
porationen erscheinen, obwohl sie nicht so angesehen sind wie die Jugend¬
vereinigungen, in Beziehungen zum Kaisertum.
Zu den munizipalen Vereinigungen schließlich, die zugleich zu den
Kaisern in Beziehung standen, gehören auch gewisse Erscheinungen auf
religiösem Gebiete.
Faßt man überhaupt die religiöse Entwicklung ins Auge, wie sie sich
in den Vereinen der Kaiserzeit darstellt, so ist es ja bekannt, welch gewal¬
tigen Aufschwung die Mystik noch einmal im zweiten Jahrhundert n. Chr.
nahm**). Daß wir aber außer wenigen anders gearteten Erscheinungen***),
soweit wir die Verhältnisse beurteilen können, nur Mystenkollegien antreffen,
ist doch überraschend, nicht minder, wie in ihnen der Kult des Dionysos allen
andern besonders kleinasiatischen Götterdienst überwiegt (S. 40). Dabei er¬
halten diese dionysischen Mystenvereine neben dem üblichsten Ausdrucke
p,v0tai und dem allmählich etwas mehr zurücktretenden Titel ftCaßos noch
speziellere Bezeichnungen, wie ßnüQa (S. 153), ßovxploi (S. 44f.), Bkx%ol
u. a. (S. 67 f.). Sind nun auch alle Gegenden der Griechenwelt an dieser
großen Bewegung auf religiösem Gebiet vertreten, so ist es doch auffällig,
wie mächtig Kleinasien mit dem von ihm beeinflußten Thrakien üherwiegtf).
*) Diese Tatsache wird freilich vielfach angefoehten; z. B. von Strack, Ztschr. f. d.
f) neutest. Wiss. 4, S. 228 f. **) Wendland S. 94ff.
***) Vgl. <plX<n B 351; 441; 447; 451; 451A. jiffiffijrc/ B 329. Manches Altertümliche
lebt weiter fort. In Athen treffen wir auch weiterhin (8. 520) Eranisten (Ä 49 — 61), ja
sogar Orgeonen (S. 15; über die Thiasoten s. S. 22), besonders in der Form der avvoSos
(8.160); über das Weiterleben der Meterorgeonen ( A 2p— x) 9. S.517. In Epidauros gibt es
eine besondere Gruppe von Asklepiasten, die sich au (len Staatskult anschließen (B 6).
Unter einem Gotte steht noch die Genossenschaft der von Thasos (S. 192 f.).
Nach einer alten Sagengoätalt nennen sich vielleicht die rcc[vvti]rid£lzca in Smyrna {B 358).
Die Familie hat ihre Bedeutung in der Gerusie von Hierapytna (V 19), bei den Heroisten
von Akraiphia (23 41), ja bei der „heiligen Gerusie des Retters Asklepios“ inHyettos (r3).
Wie das üppige Treiben an den alten Stätten seiner Pflege weiter gedeiht, lehren Mantinea
(B 27) und Ägypten, für die Bedeutung der Persönlichkeit spricht das Weiterleben der
alten Titelbezeichnungen in Rhodos {SvXXslol ylöXXsioi TiatäsmctC N 68); s. auch S. 521, A.**.
f) Athen; A 7 (Belela); vgl. A 6D; 59 (Jobakchen), Peloponnes.- B 1; 2 A; 3; 4; 5.
Norden: B 58; 61; 63a; b; 64; 69; 70; 71; 73; 81; 83A; 86; A; 87; 89; 95; 103; 104; 105;
34*
532
Siebentes Kapitel.
Für die Verbreitung aber dieser Vereinigungen ist es bezeichnend, daß nicht selten
eine Art Konkurrenz zwischen Kollegien derselben Stadt Platz griff (S. 172).
In allen diesen Mystenkollegien spielt außer Prozessionen, Liedern, Musik und
Tanz die Bede und das Mystendrama (S. 266 ff.) eine wichtige Bolle. So er¬
scheint denn im Kult des Breseus in Smyrna Teehnitentum, Athletentreiben und
Mystenkult völlig miteinander verschmolzen. Wie aber auch dieser Mysten-
kult leicht in wüste Üppigkeit ausartet, dafür gibt das Treiben der Jobakchen
am Ende des zweiten Jahrhunderts n. Chr. ein deutliches Beispiel (S. 266).
In den Städten Kleinasiens nun gliedert sich auch dieses Mysterienwesen
bisweilen in das munizipale Treiben der Städte ein, zumal wenn die Mysten-
vereine einer Stadt sich zusammengeschlossen haben (S. 84; 527), und tritt
dann in den Dienst des Kaiserkults. Ganz besonders aber wendet sich eine
Form mystischen Götterdienstes der Verehrung der Kaiser zu; es ist das die
Hymnodie (S. 46 ff.), jenes in Kleinasien seit uralten Zeiten (S. 527) blühende
religiöse Sangertum, das sonst nur noch aus Nikopolis bezeugt ist.
Schließlich fehlt es nicht an besonderen, dem Kaiserkult ausschließlich
gewidmeten Kollegien (S. 234; 235 f.).
Fragen wir nach den Herrschern, die in erster Linie bedacht wurden,
so ist es interressant zu sehen, wie auch auf diesem Gebiete, ebenso wie bei
den agonistischen Verbänden, die hei Augustus beginnende Kaiserverehrung
mit Trajan als dem vsog zJidimdog besonders kräftig einsetzt, um sich dann
unter seinen nächsten Nachfolgern weiter zu entwickeln; wird doch nament¬
lich auch Hadrian durch seine Reisen nach dem Osten diesen Bestrebungen
einen weiteren kräftigen Anstoß gegeben haben.
Beispiele für die große Menge der halboffiziellen munizipalen Ver¬
einigungen, die in einer Stadt zusammenkamen, bieten Smyrna (vgl. B 346; 352),
Ephesos*), Pergamon. Man denke an Gerusie und Neoi, um von den Epheben
zu schweigen, an die Fülle von Mystenvereinen z. B. in Smyrna (S. 38), an
die Masse der Gilden (in Ephesos läßt sich fast schon ein Dutzend nach-
weisen**), an Hymnoden, Thesmoden und die zahlreichen Kollegien, wie sie in
den Prozessionen auftraten, an goldstrahlende Priesterscharen (Chrysophoren),
Hieroniken u. a.
106; 109 A; aber auch die meisten anderen Kollegien betonen das religiöse Moment und
werden mindestens zum guten Teil mystischen Charakter gehabt haben (B 68; 76; 77; 77 A;
80; 80A; 83; 88; 106). Ägina: B 149. Tkasos: B 152. Naxos: B 215 A(?). Melos: B 216;
219a; b; 219A. Kleinasien (S. 198 ff.): B 317; 318a; b; 321; 323; 324; 324A; 326; 327;
328; 331; 333; 334; 336; 363; 354a; b; 355; 356; 361; 367; 368; 372; 377; 383; '389; 390;
398 a—e; 399a; b; 401; 402; 404; 407; 410B; 411A; 413; 413A; 414A; 417; 419; 422;
425 A; 426; 434; 436 a—c; 437a; b; 446a; b; 448; 485. S. S. 533 Hymnoden, Symbioten,
avvrj&sis, doüfios, Vereinigungen bei denen der mystische Charakter oft deutlich hervortritt.
Über »sgaaevtai und »Q-qay.svzaL s. S. 35 f., über Isgovgyoi S. 42. Wie verschwinden dagegen
alle andern Kollegien, von denen wir meist ja nicht einmal wissen, ob sie nicht auch die
Mystik pflegten! Vgl. A 56; 60; 67; 80; 81; B 55; 207 (s. S. 526, A.***); 217; 218; 243;
244; 315; 319?; 352; 359?; 378; 385; 385A; 387; 392; 396; 397a; b; 410A; 413D; 415;
418A; 428; 429; 436C; 440; 440B; £ 75.
*) Vgl, besonders B 330; 332.
**) Ebensoviele etwa in Thyateira (Z40—48; E68B), acht in Hierapolis (Z 64—69).
Geschichtlicher Überblick.
533
Für das gesellige Treiben aber bieten die Hymnoden von Pergamon (S. 265)
das ganz entsprechende Seiteustück zu dem Leben der Jobakchen Athens.
Diesen munizipalen Verhältnissen gegenüber mit der oft geradezu zen¬
tralisierenden Zusammenfassung des Genossenschaftswesens darf man nicht ver¬
gessen, daß gerade in Kleinasien auch für die Vereine eine Kultur Bedeutung
gewinnt, die mit diesem munizipalen Treiben sich wenig berührt (s. S. 528).
Es handelt sich namentlich um den Zusammenschluß kleiner bescheidener
Kreise von Landbewohnern. Waren diese landschaftlichen Gebiete oft von
vornherein wenig hellenisiert*), so trat überdies „mit der sinkenden Kraft
der Spätantike“ hier eine nationale Reaktion gegen das Griechentum ein**).
Zu den kleineren Genossenschaften gehören die Symbioten, die, wie die
besonders in Thrakien auftretenden ewrj&eig den Kreisen der Handwerker
nahestehen (S. 50ff.); sie haben aber zugleich auch Berührungspunkte mit
, der echt nationalen Erscheinung des äovfiog (8.152 £), an dem das religiöse
Element in der für Kleinasien so wichtigen nationalgefärbten Zeusverehrnng
(S. 179 f.) hervortritt (S. 152 f.). Dazu kommen die kleinasiatischen Phratreri
mit ihrem trotz des mystischen Charakters lebhaften Hervortreten der Einzel
Persönlichkeit (S. 52 £). Dazu kommen endlich, um von schwerzudeutenden
Einzelerscheinungen wie TexjioQsioi (B 435) und ZrjjUtttpoQoi (B 433) ah
Zusehen, die so mannigfaltigen, oft über ein weiteres Gebiet verstreuten
regionalen Gemeinschaften (S. 85), die sich weniger politisch als nach Art von
Kultgenossenschaften zusammenschlossen: die Komen, Nachbarschaften usw.
mit ihren oft eigenartigen Vereinsleitern, den Brabeuten (S. 371).
Wie Thrakien sonst mit Kleinasien zusammengeht, so ist hier auch das
einheimische Barbarentum bedeutsam, das sich hier fast noch unverfälschter
erhalten hat (S. 327), wie dort; hier die Pflege einheimischer Gottheiten (S. 223).
In Tomoi endlich blühen zahlreiche Vereinigungen mit einer seltsamen Titel¬
sucht (S. 41 lf.), darunter ansehnliche Handelsgenossenschaften (S. 114; 524).
Über Kleinasien hinaus verbreitete sich das Genossenschaftswesen nach
Syrien; hier finden wir Phratren (? B 451 B), Kult- (B 451D) und Hand¬
werkergenossenschaften (fepd Ttlaxsla Z 98 A). Besonders tritt Palmyra hervor
mit seinen Karawanen (S. 115), einem üppigen Kultverein des Bel mit einem
Symposiarchen an der Spitze (S. 392) und auch Gilden (Z 88).
Bis in späte Zeiten können wir den organisierten Handel (S. 524) und
die Gilden Ägyptens verfolgen***), für das wir schon die erste Kaiserzeit
wegen des Fortlebens alter Einrichtungen erwähnen mußten (S. 523). Nicht
bloß ans dem 2. Jahrhundert n. Chr. gibt es hier eine Gilde, die ein Schmaus¬
lokal besitzt (Z 96), sondern spate evvoSoi, znm Teil wenigstens sicher von
ßovxöXoi, haben wir aus dem 3. Jahrh. in Theadelphia (Z 96 A) und Hand¬
werkergilden in Oxyrhynchos aus dem 4. Jahrh. (S. 161, A. **); ja wir treffen
schließlich über die Grenzen hellenischer Kultur hinaus im 5. Jahrhundert im
Blemyerlande noch ägyptische avvoöoi, die, dem echt ägyptischen Gesellschafts-
*) Beloeh, Griech. Gesch. HP, S. 276f. **) Wendland S. 13.
***) Vgl. 1. Jahrh.; Z 97; 98; 98A; vgl. Z 90; 2. J.: Z 96; 107; 4. J.: Z 102; 103; 104.
Auch die Philosophen des Museums sind noch aus dem 2/3. Jahrhundert bezeugt (Z 93b).
534
Siebentes Kapitel.
treiben treu, sieb in xltvcu versammeln und sieb in einer gewissen Abhängig¬
keit von der Gemeinde befinden (S. 358), zu einer Zeit, wo sieb in Ägypten
selbst das Heidentum schon in „heidnische Zirkel“ (S. 156) zu flüchten beginnt.
Wie hier das griechische Genossenschaftstreiben an der Südgrenze helle¬
nischer Kultur ausklingt, so in den bosporanischen Städten, von deren
früherem Yereinsleben wir nur wenig Kunde haben*), an ihrer Nordgrenze.
Hier haben wir jene „Festvereine“, bei denen jüdische Anschauungen sich
lebhaft geltend machen**) und doch zugleich alle Elemente griechischen
Vereinstreibens noch einmal aufleben, wo sich der Thiasos, die Synodos
mit dem Treiben des Gymnasiums befaßt. Mit Recht wird man diese Er¬
scheinung noch dem griechischen Vereinsleben zuweisen, nicht dem jüdischen,
das von dieser Darstellung ausgeschlossen ist***).
Auf italischem Boden und in Rom selbst ist griechisches Vereinsleben
wohl bald geschwunden. Außer den agonistisehen Verbänden erscheinen
noch Arzte und Steinarbeiter einigermaßen bedeutsamf). Von den Handels¬
vereinigungen treten, wie wir sahen (S. 524), die Ägypter in Ostia hervor,
die Tyrier in Puteoli. Dazu kommen zahlreiche „Stationen“ in Rom. Die
fernste Erscheinung im Westen stellen die Syrer in Malaca dar (B 484).
Wrir stehen am Ende. Zwei Strömungen der großen Entwicklung
lassen sich scheiden, die eine wird gefördert durch den Staat, ja erstarrt völlig
unter seinem Einflussej-f). Äußerer Glanz und üppiges Wohlleben wird
immer mehr das Ziel aller Bestrebungen. Die andere, mehr demokratisch, die
sich vielfach auf ungriechisches Volkstum gründete, blieb in höherem Grade
religiöser Art. Fraglich ist es, ob sich etwas von der ersteren Bewegung
bis in den mittelalterlichen Staat hinein erhalten hatfff). Daß die äußer¬
lich bescheidener auftretende andere Bewegung für das Christentum wichtig
wurde, kann keinem Zweifel unterliegen. In den Festmahlen, in den Ver¬
sammlungen der Genossen, in den patriarchalischen Verhältnissen der Haus¬
gemeinden, in der Glossolalie und mancher andern einzelnen Erscheinung
steht das Christentum *f) unter der Einwirkung des griechischen Vereins¬
wesens: man darf nur diese Verwandtschaft nicht zu sehr auf Einzelheiten
wie die Bezeichnung der Ämter u. a. ausdehnen wollen. Denn gerade hier
zeigt sich die Eigenart des Christentums. Was in Griechenland Zufälligkeit
der Erscheinung ist, tritt hier bald als festes, bewußtes Gesetz auf.
*) B 110 (S. 528) handelt es sich um eine Dedikation. Vgl. B 111—146 G (S. 72 f.).
Vgl. auch die offizielle Thiasarchie in Chersonnesos (B 109).
**) Wendland S. 107.
***) Ziebarth S. 127 ff. Einiges Material über nQoßsv%al s. hei Ohler. Die Frage nach
diesen zahlreichen Niederlassungen nnd ihrer Organisation ist, da sie eine gesonderte
Untersuchung erfordern würde, hier beiseite geblieben. Vgl. die Sabbatisten S. 224 f.;
über B 342 S. 366, A. **; B 347, Z. 30.
t) Z 114; 115; 116. Andere Verhältnisse erscheinen durchaus römisch, s. S.529, A. **.
ff) Ober Zwangsverbände s. Eomemann, Sp. 442 ff. fff) Kornemann Sp. 479.
*t) Christliche Verhältnisse; B60; 67; 72; 308 A; B; C (S. 55, A. ***); 451C; Z 87 (S. 171);
E 81 D; E (S. 224f.); Bosalia (S. 511) B 62; 426A.
Nachträge und Berichtigungen.
Zu S. 3, Z. 26: Ebenso hat Oehler (Pauly-Wissowa: Realencyclopädie V 2 Sp. 2741 ff) die
Ephebie einer erneuten Betrachtung unterzogen.
Zu S. 7, A.***, Z. 6: asßoiuvoi B 451D, Z. 5.
S. 9, Z. 7 lies: (A 2b—i, m—y); Z. 8 1.: (A 2a; 3 a—e).
Zu S. 9: [Neue Orgeonenvereine sind 6E aus dem Jahre 337/6; 6D (2. J. n. C.?); vgl.
auch A 73 (Ausgang des 3. Jahrh.)].
S. 10, Z. 10 1.: in nahezu 40 Einzelfällen.
S. 10, A.**l.: ö. 103 mal . . . belegt.
S. 11: [Schon hier war auf Maaß S. 74 zu verweisen.]
S. 12 Z. 6. ff.: [Die Bemerkung über den Priester (A 2 a) ist jetzt zu streichen.]
S. 12, A.*l.: A 2 a ist ... zu denken.
S. 15, Z. lOf. 1.: wenn wir noch im 2. Jahrhundert n. Chr. (A 6D) Orgeonen
antreffen nnd im 3. . . .
Zu S. 16, A.***, Z. 6: 117B, Z.8; 119 A, Z. 14.
Zu S. 16, A.***, Z. 9: B 116, Z. 5, s. u.; 117F, Z. 14.
Zu S. 16, A.***, Z. 11: B 117 E, Z. 5.
Zu S. 16, A.***, Z. 11: »isaog B 117 J, Z. 10.
Zu S. 17, A.*l.: in zwei andern (A 22A; B).
S. 18, A.* 1.: S. u. HI. Kap. § 6.
S. 20, Z. 241.: Ein guter Teil der in Frage kommenden . . .
S, 20, A.**l.: Die Zahl der Einzelstellen .. . beträgt 69.
Zu S. 20, A.***: Vgl. aber A 22 A, Z. 4 evvijyaye röv &Lutsov.
Zu S. 21 f.: [Neue Thiasotenvereiue sind A 22 A (237/6 v. Chr.); B (3./2. J. v. C.); C (um
240 v. Chi.); vgl. A 21 (222/1 v. Chr.) (s. Wilhelm)].
Zu S. 22, A. *: Vgl. B 2 A (Megara) Z. 3 avvoSog r[mv fhaamräv] Aiovveov, Z. 4 Aiovv-
\ßov Ornrioc].
Zu S. 22, Z. 36 f): Ober ix&vßolcov Or'aflos s. S. 120, A,’.
Zu S. 23, Z. löff.: Pantikapaion (B 110, Z. 10; [111, Z. 6]; 116, Z. 5; 117A, Z. 4; 117B,
Z. 8; E, Z. 5; F, Z. 14; 3, Z. 10), Phanagoria (B 119, Z. 1; 119A, Z. 14;
120, Z. 5).
Zu S. 23, Z. 33: auf Rhodos (B 246 A).
S. 24, Z. 17 1.: Peloponnes (s. nur B 2A).
Zu S. 24, A.*: Über B 408A s. S. 36, A.* Nachtr.
Zu S. 24, A.***, Z. 3: vgl. B 63a, Z. 6; b Z. 4f. thiasi Lib(eri) pa(tris). S. CIL III 1828
(Juventutis); 6818 (Liberi); X 1585 (Placidianus).
Zu S. 25, A.*, Z. 5: Megara (B 2A, Z. 4).
Zu S. 25, A. *, Z. 6: Pantikapaion (B 117 J, Z. 10 &Uaog).
Zu S. 25, A.**, Z. 4: 117B, Z. 7; E, Z. 5; T, Z. 14; Phanagoria: B 119, Z. 1; A, Z. 14.
Zu S. 25, A.**, Z. 7: Megara: [B 2A, Z. 3],
Zu S. 26, Z. 13: Unklar ist K6%Xlos ftutßog in Rhodos (B 246A).
Zu S. 26, A.*: S. Jwvv[sov »iaao s] B 2A, Z. 4; vgl. Z. 3f. [frictammt Jw]vvaov.
Zu S. 28, Z. 3f.: in der Stadt Chersonesos (B 109, Z. 11) und in Sebastopolis
(B 440 B, Z. 5) . . .
536
Nachträge und Berichtigungen.
Nachträge und Berichtigungen.
537
Zu S. 29, Z. 14: (A 23; vgl. A 43, Z. 8; B 150; 151).
S. 31, Z. 31.: Inschriften gefunden haben.
Zu S. 31, Z. 4: (A 22A, Z. 10, 15, 23; B, Z. 16, s. S. 353).
Zu S. 32, Z. 15: (B 45, Z. 3, 4, 4, 7; A, Z. 17; . . .).
Zu S. 32, Z. 17: B 162 ...; [A, Z. 9]).
Zu S. 32, A.**: In der alten Inschrift B 246A ist das Wort vielleicht nicht im vereins-
technischen Sinne zu fassen.
S. 34, Z. 20 ff. 1.: Daher stammt gewiß auch, wie Wilhelm (Jahresh. d. österr. arch.
Inst. VIII 1905, S. 278 f.) nachweist, die in Attika gefundene Inschrift
(A 60 A) der Synthyten des Zeus Keraios und Anthas, zu denen sichtlich Böoter
gehörten, aus Böotien.
Zu S. 36, A.*: Auch B 408 A ist [O'EgKÄWt]«/ zu ergänzen.
S. 36, A.*l.: E 19, Z. lf.
Zu S. 37, Z. 14: in Dionysopolis (B 86 A).
8 . 38, Z. 7f 1.: K6gr\g (ivGzai erjxov xai ivßazut**) . . .
S. 38, A.** 1.: S. Jahresh. d. österr. arch. Inst. VIII (1905) S. 164 ff., II, 10, V 4 15.
[unter Streichung des Satzes: Oder . . .].
Zu B. 38, A.***: Auch B 331 scheint von einem Vereine von Mysten die Rede zu sein.
Zu S. 39, Z. 7: Auch sonst werden Mysten von Tralles erwähnt (B 324 A).
Zu S. 39, Z. 12: Ankyra Sidera (Bgo^lov iiverriv [ijspöv B 410 B, s. S. 263, A.ff).
S. 39, Z. 26 1.: 0-urjxoos tmv zfjSs /ii xTOjptrav (Z. 5f.) in Claudiopolis.
Zu S. 40, A.***: S. B 77A; vgl. Maaß, Orpheus S. 6, A. 4.
Zu S. 41, Z. 22: (E 88g, Z. 141; B 451 G, Z„ 4).
Zu S. 41, A.***: S. S. 218, A.ft; B 80A {vscoxogoi).
S. 43, Z. 8 1.: Wenn nun diese Männer auch Ehren beschließen, so haben wir . . .
[die eivoSog ist anders zu verstehen; s. S. 247],
Zu S. 43, Z. 15: ({nlavT]g>ögoif): Vgl. Maaß, Orpheus S. 6, Anm. 4 u. die römischen Grab¬
schriften B 479Aa; b.
Zu S. 43, A.*: S. B 212, Z. 1 (Faros).
Zu S. 45, A.*; Dem Archibukolos läßt sich der iioXitccggifoccs in offiziellen Verhältnissen
vergleichen (s. S. 49, Z. 8, Nachtr.).
Zu S. 47, Z. 24: (B 393, Z. A 3l; Vgl. B 393 A; A 49 PS).
S. 48, Z. 101.: F 39 a, Z. 6.
Zu S. 49, Z. 3: ein Brauch, der offenbar weit in Kloinasien (s. Jahreshefte d. öst. a. Inst.
VTTT S. 164ff.), aber auch über die Inseln (IG XII, 7, 416—418 (ioXxoi: Amorgos)
verbreitet war.
S. 49, Z. 211.: B 477b, Z. Iff.
Zu S. 49, A.f, Z. 2: Über %gvsotpögoi veaaoioi von Aphrodisias und ähnliche Erschei¬
nungen Kleinasiens s. Th. Reinach (RIilGr XIX, 1906, S. 208, 275f).
Zu S. 61, Z. 18: *f) Auch B 381 bezieht Buresch auf eine ev(ißi(oaig.
S. 52, Z. 91.: (Z 77, Z. 4). Auch begegnen uns in Ankyra Sidera (B 424 A) oi ßvvri&Big
cpLXoi und s vatgoi %ai G'vvrfötig tpl/.oi in Prusa (B 4120, Z. 2).
Zu S. 53, Z. 10: Schließlich tritt eine qppdrpa in Abonuteichos auf (B 439 A, Z. 9, vgl.
cpgazogeg Z. 4, 13, 15).
Zu S. 53, A.**, Z. 3: Über A 82 s. S. 55 Nachtr.
Zu S. 53, A.f: Vgl. cfiXoi yvij[aioi] neben [«]ug*os[iaorat] (Tenos) B 207; rpiX[oi xal ev]-
axijvoi (Sidon) B 451P. Über avvxXivot (A 82) s. S. 55 Nachtr.
Zu S. 54, Z. 23: I-zcclqol xal ffvvif&sig rpiloL heißen Genossen in Prusa (B 412 C, Z. 2).
Zu S. 54, A.*, Z. 6: s. B 471, Z. 3; 410B, Z. 4 (övza icgärov cp[iX]ov).
Zu S. 54, A.***; Vgl. die staatlichen oder politischen hmgeiai in Dreros (N 69 D, Z. 124,
135) und Itanos (Mus. Ital. III 663 f.) sowie in Abydos (Öhler S. 18); die Grab¬
schriften von EtKjpoi., z. B. in Sidon (B 451E), u. a. (Fröhner, Philol. Suppl. V, 23 f.)
brauchen sich nicht auf einen wirklichen Verein zu beziehen, wie auch manche
Inschrift bei Öhler (S. 8, 14, 27; vgl. tpiXoi S. 21, 27),
Zu S. 55, Z. 26: Einen Verein von avvxXivoi (s. xXLvn\ S, 152) gibt es vielleicht in Athen unter
Jugendgenossen (A 82, s. S. 53), ähnlich [GjuporoGftirGrai] in Tenos (B 207, Z. 3).
Auch die Genossen . . .
Zu S. 55, A.*: S. aber Otto, Tempel und Priester S. 104, A. 2.
Zu- S. 55, A.**: Über den nazrjg s. S. 371 ff.
Zu S. 66, A.*: Vgl. 2-ttOQtrilrivoL (B 80 B), s. Juven. 3, 249.
Zu S. 56, A.**: Über B 410 B s. S. 263, A.ff.
Zu S. 56, A.***: Vgl. Fröhner: Philol. Suppl. V, S. 23f.
Zu S. 58, Z. 10: c, Z. 9.
Zu S. 60, Z. 7: 'JTproiG[r]a( (Demetrias) B 50A, Z 3.
Zu S. 62, Z. 10: Schließlich findet sich in der Inschrift von Troketta (B 364, Z. 7,10) -aözca.
Zu S. 63, A.**: NeuerdingB haben sich <&ai]viGzcd in Argos (B 4A) gefunden.
Zu S. 64, Z. 23: Sie kamen auch in Euboia vor (B 149 A).
Zu S. 65, A.*: Vgl. auch Telos (IG XII 3, 34 u. 36); s. IIo<uSavido[zca]g (BCH 29, S. 524f.,
Z. 2) von einer Kommission für ein Fest.
S. 66, Z. 7 1.: vgl. e—r.
Zu S. 67, Z. 25 1.: Smyrna (B. zov also® A 44, Z. 71).
Zu S. 67, A.ff: Vgl. auch die Tuvqoi (B 88) im Dienste des Dionysos in Bizon (s. Ohler S. 12).
Zu S. 68, Z. 6: Dazu kommt ein Bacchium vernaeulorum in Nikopolis (B 83 A).
Zu S. 68, A.*: Vgl. aucli Moveetov, Jacpvalov.
Zu S. 69, Z. 16: i) ^[odinjs] . . . GvvoSog (B455D Ägypten), 7 ) c. ro ®'HgaxUovg (B469A,
Z. 2, Ägypten).
Zu S. 74, A.**: Neuerdings haben sich nach einem Manne benannte Qarivuizca m Argos
gefunden, eine merkwürdige Einzelheit (S. 63, A. **, Nachtr.)
Zu S. 76, A.**, Z. 5: Über den Kö%hog frlaeog (B 246A) wissen wir nichts; vgl. B 412C
(oi ro® TtncrjßvTGgov ’Slrpslicavog kzalQOL aal Gvvrjd'Sig tptXoi Prusa) und 6 W 0 S 0 L
in Ägypten: B 462AK, Z. 2; AL, Z. 35; Z 96A, Z. 70, 122.
Zu S. 77, A.f, z. 2 : 117F; G; H; 119A.
Zu S. 77, A.-j-, Z. 4: Vgl. 01 vtsgl GvvoSov xai . . . B 117D.
Zu S. 81, Z. 39: Dazu kommen die Genossenschaften der Italiker auf Delos (S. 66).
Zu S. 82, Z. 26: Dazu kommen vielleicht noch andere „Stationen“ (Jahresh. VI,1903, Beibl.
Sp. 80 ff.;. Cagnat I 132).
Zu S. 82, A.fft, Z. 8: Vgl. Bevvslzai B 423A.
Zu S. 82, A.fft, Z. 13: Vgl. S. 314, A.*.
S. 83, A.**, Z. 21.: r 84A a—h (Tsgittjeatcov z. *p. Oiv. v.zX.j.
Zu S. 83, A.**, Z. 8: i\ cpiXoG^fiaGzog VoXoir\vibv y. (V 54A, Z. 4).
Zu S. 83, A.***, Z. 1: [KujvSvßscov oi vtoi (N 138 A, Z. 1).
Zu S. 84, Z. 1: Auch die Gärtner (xrjxovnoi) betonen wiederholt ihre Zugehörigkeit zu
einer Gemeinde: oi xaza ztohv je. Z 19 A, Z. 5 (Milet); ot ngog %6Xiv je. oejto®-
vzsg Z 83 A (Kihyra).
Zu S. 84, Z. 29: (s. CIL IG 870 Asiani).
Zu S. 84, A. f: Schließlich war wohl auch zö xoivbv zmv xcQon6Xeco[v ?] i[v] .Mfjfleot]
(B 219 A) ein Verein von Mysten.
Zu S. 85, Z. 16f.: die Inschriften einer TpixrafUß (B 384A, Z. 3), der ©pajeiojtrafMjTon (B407 A,
Z. b 1; Vgl. yEOXZEiz&v xai zöiv GvvEgyOfiEVOiv zov &sov xccl xcczoLxovvztav
Sgaxiav xwlir t v Z. b 3 ff.).
S. 85, Z. 161.: mancher andern xcbfcrj (B 413C, Z. 7; 117 A).
Zu S. 85, A.f: Vgl. jiräftijs evvoffos (?) in einer ägyptischen Urkunde (B 462AL, Z. 23).
Zu S. 88, Z. 11 [livdig: (vgl. fisväizca B 440F).
Zu S. 90, Z. 22: Messene (ZV 10A, Z: 5).
Zu S. 90, Z. 23: zwei &Q%{cpTißoi, Z. 9 ; b, Z. 1; i, Z. 6 [äpjjsip.], 7.
Zu S. 91, Z. 16: Amorgos (JV 50a, Z. 5; b, Z. 4; c, Z. 5; d, Z. 3; e, Z. 3; 50C ? Z. 17,
64, 101: Aigiale).
Zu S: 91, Z. 16: f, Z. 9; g, Z. 4; h, Z, 3,
538
Nachträge und Berichtigungen.
Zn S. 91, Z. 16: Paros ff), (N 58A [a, Z. l]j b; [c, Z. 2]; (1, Z. IT 2 Äp#K> s ).
Zu S. 91, Z. 20: Rhodos (IV 66, Z. a 9, b 3; 68Aa, Z. 19; b, Z. 4).
Zu S. 91, Z. 24: (JV 77, Z. 13; A, s. S. 96, A.** Nacktr.).
Zu S. 91, Z. 28f.: Aphrodisias (IV 86D, Z. 6 itprißaQ%iu) . . . Alabanda (JV 89E).
Zu S. 91, Z. 30: (JV 90, Z. 7; Aa, Z. 21; [b, Z. 11]; e, Z. 389; 8, Z. 176, [194], 312;
e, Z. 73, 77, 78, 92, 95, 109, 114 i V r,ß lK 6g-, f, Z. 41, 43, 57, 115; h, Z. 3
i(priß<xQ%&v, 5).
Zu S. 91, Z. 31: (IV 93a, Z. 3; b &p?7f3[ap%os]; c; d; e).
Zu S. 92, Z. 1: Notion (JV 93 N, Z. 6, [12], [14], 19).
Zu S. 92, Z. 4: ... c, Z. 1, 5; 1^4la ? Z» 16 irprjßccQft'qöccg.
Zu S. 92, Z. 8: Pergamon (F 43e, Z. 7, [23], 27, 29, 34, 49; N 108a, Z. 2; b, Z. 5?; c,
Z.24 icprißrivfjgsg ; g; li: £(prißo<pvXaxeq; i, Z.4; 1, Z. 4; m [iyTjßaQxneasl] ...).
S. 92, Z. 111.: b, Z. 2 gq>ijßag%og-, c, Z. 23...; d, Z. 1 .. .).
Zu S. 92, Z. 16: Pompeiopolis (JV 135Ca, Z. 9 [fgujßsla], 11 [^^a eZ o,?] ; b, Z.4 iyrißeia,
6? lgp[7)(3Kej;oi]; c, Z. 3 fcprf (Jadeit?]).
Zu S. 92, Z. 18: Ägypten (IV* 146 A, Z. 2 OvvE(p 7 ]ßoi -; B, Z. 4).
Zu S, 92, Z. 19f.: 148A, Z. 5; B, Z. 12.
Zu S. 92, Z. 20: Kyrene (IV 148K, Z. 52 rpiofKcmoc, s. xgianaTidq^ai Z. 14; vgl. Steph.
Byz. . . .).
Zu S. 92, Z. 21: Moesieu (JV 157).
Zu S. 92, A.* : Vielfach läßt sich aus der Erwähnung des Gymnasiarehen auf Epheben
schließen, z. B. 1V17B (Thisbe); 41B; C, Z. 8? (Olbia); 67Aa; b (Julis); 58B
(Siphnos).
Zu S. 92, A.***: (N 141, Z. 14, 17 Akalissos; 141A, Z. 15, 16, vgl. 14 Idebessos). S. & r Üa
IV 69 A, Z. 17, 24 (Malla), aysXäoi N 69D, Z. 11, vgl. 153 ccyiXa (Dreros) (e. Ditten-
berger, Syll. s 463, adn. 6).
Zu S. 94, A.**: Vgl. [vf\oi xdvrsg N 50C, Z. 102 (Aigiale); s. vnatsgot S. 96, A *
Zu S. 94, Af, z. 4: 89c, Z.b28; 90Aa, Z.21;b, Z.ll; c, Z.369; d, Z.312; e, Z. 92;
f, Z. 115 (besonders lehrreich für die Auffassung der Neoi in Priene ist die
Wendung (e, Z. 77f.): tolg rs icprjßo[i,g *cd Tt]cuSEvraig xcd tolg evvXovoiit-
voig (istd rav £(ptfßiov j»fo£.[s]).
Zu S. 94, A.f, Z. 4: IV 93 IV, Z. 13f., 19.
Zu S. 95, Z. 6: Serdica (f JV 40C).
Zu S. 95, Z. 6: (JV 44 b, Z. 10; d, Z. 24).
Zu S. 95, Z. 7: (JV 45, Z. 6; A, Z. 4).
Zu S. 95, Z. 7: Aigiale (JV 50 C, Z. 102, s. S. 94, A.**).
Zu S. 95, Z. 9: e, Z. 3; f, Z. 9.
S. 95, Z. 10 1.; F 22 a, Z. 9.
Zu S. 95, Z. 13: . . . n, Z. 1; lia, Z. 2.
Zu S. 95, Z. 13: Hexakleia Salbake (JV 87Aa; b).
Zu S. 95, Z. 14: b ov tu vtovi c.
Zu S. 95, Z. 16: Priene (JV 90Aa, Z. 21; b, Z. 11; c, Z. 369; d, Z. 192, 312- e Z 27
[30], 78, 92; f, Z. [19], 115; g, Z. 12, 16, 17.
Zu S. 95, Z. 18: JV 92a, Z. 9; b, Z. 11; c; d.
Zu S. 95, Z. 19: Notion (JV 93 N, Z. 13, 19).
Zu S. 95, Z. 22: Pergamon (T 43 e, Z. 18, 24, 28, 29, 35 . . .).
Zu S. 95, Z. 31: (JV 136a, Z. 10; b, Z. 1).
Zu S. 95, Z. 32: Kandyba (JV 138A, Z. 1); Patara (JV 138K).
Zu S. 96, Z, 27: der sonst in Smyrna (JV 98 A, Z. 1), Magnesia a. M. (JV 90 C, Z. 4)
und in den späten ...
Zu S. 96, A.*: vsd>ts 9 oi (acmrsg) N 50 C, Z. 47, 86, s. xpiaß^rspot 1. 101; [vi Hot
Z. 102. Vgl. IG XII 5, 653, Z. 20.
Zu S. 96, A.**: JV 77 A, Z. 2 u. 123b, Z. 8.
Zu S. 97, Z. 7: Unbestimmter Art sind vsuvißxot, in Larisa (JV 27 B).
Nachträge und Berichtigungen.
539
Zn S. 97, A.***: rjßävzsg N 6A s. S. 90, A.*f.
Zu S. 97, A.+, Z. 4: Priene (JV 90Ab, Z. 10f.; c, Z. 367ff.; d, Z. 193f.; 311f.; f, Z. 115f.).
Zu S. 97, A.f, Z. 8: [*.], (cp., ävSpsg in Pergainon (T43e, Z. 34).
Zu S. 97, A.f, Z. 8 : JV 108b, Z. 3f. (». ?.); g, Z. 1.
Zu S. 97, A.f, Z. 10: Minoa (JV 50a, Z. 14); Aigiale (JV 50C, Z. 74, 82, 84).
Zu S. 97, A.f, Z. llf.: Astypalaia (JV 63AA, Z. 3) . . . Rhodos (B 256, Z. 22) ... Mylasa
(JV 84A, Z, 5) . . ., Aphrodisias (JV 87AA, Z. 12f. 7r, -/.cd dysvEicov).
Zu S. 97, A.f, Z. 12: Priene (JV 90Ab, Z. 10; c, Z. 368; d, Z. 311; f, Z. 24, 41 fl. *., 57,
116; g, Z. 16, 18, 21).
Zu S. 97, A.f, Z. 13ff.: Notion (JV 93 N, Z. [6], 16,20,30),.. . Alexandreia Troas (JV112D,
Z. 3) . . ., Pessinus (JV 135B, s. xatSovöfiog).
Zu S. 97, A.f, Z. 14: Pergamon (108A; F43e, Z. 33, 3 u. 19: eA. tc).
Zu S. 97, A.f, Z. 15: S. ävrjßoi JV 38A (Byzanz).
Zu S. 97, A.f, Z. 15: 9 y, Z. 5; ya.
Zu S. 99, A.*, Z. 2: 28Bb, Z. 1 (Priene) . . . k, Z. 10? u. x.
Zu S. 99, A.**, Z. 2: F26q; r (ysgsoi) (Aphrodisias).
Zu S. 99, A.**, Z. 3: F61A, Z. 1 (Amblada).
Zu S. 99, A.***, Z. 5: ri6b, Z. 9f. ; d, Z. 14, 20; [e, Z. 17] (Syros); 16A, Z. 6? (Paros).
S. 99, A.***, Z. 6 1.: 46 a, Z. 2 .
S. 99, A.***, Z. 7 1: r48b, Z. 6; d, Z. 1; e.
Zu S. 99, A.fff, Z. 13: nazipsg (r 28d, Z. 5; g, Z. 14; JV 98d . . .).
Zu S. 99, A.fff, Ende: 50C, Z. 101 (vgl. ävägsg Z. 73, 82, 84) (Aigiale).
Zu S. 100, Z. 5: Syros, Paros (s. ysgovaiagzrjg'i).
Zu S. 100, Z. 7f.: Kaunos, Halikarnaß, . . . Mylasa, Lagina, Panamara (Stratoni-
keia), . . . Priene (s. yigovzsg), Magnesia a. M.
S. 100, Z. 13: [streiche Amorion(?)].
Zu S. 100, Z. 14: Goloi, Sebaste.
Zu S. 100, Z. 15: Amblada, Ikonion.
S. 100, A.ftt, Z. 31.: F 47 A u. E 75, Z. 16.
Zu S. 100, A.fff, Z. 4: aus der Gegend von Nikaia (r48A, Z. 2).
Zu S. 101, Z. 3f.: Termessos und Tennessos bei Oinoanda.
Zu S. 101, Z. 20f. 1.: auf fast 300, während alle andern Erwähnungen zusammen etwa
100 betragen.
S. 101, A.*: [„eine dorische Gemeinde (F 90, Z. 6) sowie“ ist zu streichen].
S. 101, A.*, Z. 2 !.: T40a.
Zu S. 101, A.**: Recht fraglich ist die Bedeutung von ysgoveia in einer ägyptischen
Urkunde (r 87 A, Z. 5).
Zu S. 101, A.f, Z. 6: das sich, wie yzQovoiäoyyr^ (F87B), auf jüdische Verhältnisse be¬
zieht (s. S. 360) . . . Als Ehre wird die [yjEgovzsiu genannt F 35 t, Z. 2.
Zu S. 103, A.*, Z. 3: Apollomdea (JV 100b, Z. 2f.) und Alexandria (JV 148D).
Zu S. 103, A.*, Z. 6 : Kos (N 65 f, Z. 9).
Zu S. 103, A.*, Z. 7: k, Z. 6; r43e, Z. 18.
Zu S. 103, A.*, Z. 8: 110a, Z. 4f.; r43e, Z. 5.
Zu S. 103, A.*: Vgl. Schröder (MDAI XXIX 1904 S. 158ff.) und Dittenberger (adn. 5)
über 4 Gymnasien in Pergamon (zu F 43 e, Z. 59).
Zu S. 103, A.**, Z. 1: JV 99D, Z. 8f. za GsßaGzcp yvjivugLm KoXor\v&v.
Zu S. 103, A.**, Z. 2: Vgl. F43e, Z. 33.
Zu S. 103, A.f, Z. 2: JV 90, Z. 5 . . .; vgl. JV 90Ag, Z. 13; 93X, Z. 22 (Notion).
Zu S. 104, Z. 5: Delos (JV 64a; b; c).
S. 104, Z. 7 1.: Minoa (JV51 a, Z. 1, 19f.; d, Z. 1: x. r. «.; a, Z. 27; b, Z. 8; c,
Z. [15], 22; d, Z. 22).
Zu S. 104, Z. 26: Kition (JV 70, Z. 3; vgl. JV 148C, Z. 6 oi d*. r. y. Ägypten).
Zu S. 105, A.**, Z, 4: JV 90Ae, Z. 77f. of rs £rp. x. wutd. ul . . , r(oc, vgl. e, Z. 112; f,
Z. 26, 29; g, Z. 22 (Priene).
540
Nachträge und Berichtigungen.
Nachträge und Berichtigungen.
541
Zu S. 105, A.**, Z. 6 : j cccl itcadsvtod', T 43e ? Z. 49 oi ts %cp. x. oi nouSevtai, vgl.
Z. 14 (Dittenberger adn. 16) . . . N 93 A, Z. 3, 12, 15 (vgl. N 93B ol izeqI
to Movastov ncud svxcct) (Ephesos).
Zu S. 107, Z. 30: (E 27a, Z. 13; b ? Z. 12; c, Z. 11; vgl. d, Z. 10 Tanais).
Zu S. 108, A.f, Z. 3: 98 c, Z. 10 (s. S. 115, A.***).
Zu S. 108, A.fff (S. 109, Z. 1): (s. die Erwähnung von ßxrivTtcu: Jahreshefte d. öst. a. Inst.
X, S. 26, Z. lOf.) .
Zu S. 110, A.**, Z. 10: E 44a; c.
Zu S. 110, A.**, Z. 17 f: (E57a; b; c; vgl. IV 54c).!. E57d, Z. lf.; [e].
Zu S. 110, A .*** (S. 111, Z, 7f.): N 50 C ? Z. 57 (Aigiale), 90; . . .
Zu S. 110, A.*** (S. 111, Z. 12): vgl. 91A (Dittenberger adn. 7).
Zu S. 110, A.***, Ende: Vgl. den curator S. 379.
Zu S. 114, Z. 20: [E 76 ist der Ausdruck olxog in diesem Sinne nicht gerade belegt • s. S.462].
Zu S. 117, Z. 5: In Philippopolis (Z 12 G) gab es Kleidermacher ( gvqotcoloC ).
Zu S. 117, Z. 16f.: in Thyateira (Z 41, Z. 8) und Philippopolis (Z 12F).
Zu S. 117, Z. 30: Vielleicht hat es auch die ßvvEQyußict TavQStvdScov in Ephesos (Z27F,
auch TavQeaötaL genannt) mit der Verarbeitung von Rindsleder zu tun.
Zu S. 118, Z. 3: Dazu kommen die Xlvo^ooi in Myra (Z 75D).
Zu S. 118, Z. 18: in Tralles . . . und Ephesos (neben Kl«vocw[e]ttf[T]afc Z 27 D gibt es
hier üvXoitQißxai Z 27 C).
[S. 118, Z. 28 sind die X[l&o^ool] von Paros zu streichen (s. Liste).]
Zu S. 118, A.***: Ein avvi&Qiov von ccQyvgoxonoi ist für Ephesos bezeugt (Z 27 A).
Zu S. 119, Z. 6: Auch an oixod6(iot von Milet (ot tceq! Sitzber. d. Berl. Ak. 1904, S. 83) kann
vielleicht erinnert werden.
Zu S. 119, Z. 9: (Z47, Z. 8), sowie die xaxtOTt&Xat aus Perinth (ZllA).
Zu S. 119, Z. 16: Gärtner.. . von (s. ÖhlerProgr. S. 11 über Byzanz) Milet [Z 19 A 9
Z. 5), Kibyra(Z 8BA), Pessinus . . .
Zu S. 119, Z. 19: In Ägypten gab es Genossenschaften für die Zucht der Rinder (ßovxoXot
Z 96 A, Z. 72, 119) und der Schafe (TCQoßaxoxxTivotQOfpot Z 98 A, Z. 5), in Kreta
eine Vereinigung von Hirten (avvEvvoiucotcd Z 16 D).
Zu S. 119, Z. 33: Vielleicht hatten es auch die ßwegyccaia Ilvgrivccdcov (Z 27 G) und die
ß. Isqov ysviiaxog (Z 27E), beide in Ephesos, mit der Herstellung von Lebens¬
mitteln zu tun, die beim Opfer verwendet wurden.
Zu S. 119, Z. 35: ebenso in Kyzikos (Z 59, Z. 5: äXtsig) und in Milet (Z 19 B, Z. 5 ßa-
Xj}vox£vtcu Austernfischer).
Zu S. 120, Z. 4: in Ephesos eine Vereinigung von Besitzern von Privatbädern (avvsqyaaiu
ßcäccvecov 7Cgsißdxa)v Z 27 B).
Zu S. 120, Z. 17: £v&07tG>laL Z 104; x(07Z07t&Acu Z 11A; XivOTt&kai s. S. 117).
[S. 121, A.* ist S. 206, A.f verbessert.]
Zu S. 122, Z. 6: Ephesos (Z 27, Z. 6; 27B; C; D; E; F; G).
Zu S. 122, Z. 19: Perinth . . ., Philippopolis Z 12 F; G»
Zu S. 122, A.f: Vgl. ^al«E[fs] TS%vixrjg BCH XXVII (1903), S. 381 no. 135b.
Zu S. 122, Z. 29: A.*f. Vgl. die Uqcc nXctxEla in Thyateira (Z 41A, Z. 8f.) und im ara¬
bischen Canathae (Z 89 A, Z. 6).
Zu S. 123, A.**: auch von ägyptischen landwirtschaftlichen Vereinigungen (Z90; 91; 96 A);
s. S. 161 mit Nachtr.
Zu S. 125, Z. 25: Ähnlich steht es vielleicht mit den TavQsaßtcd in Ephesos (Z 27F).
Zu S. 125, A.*; noXig Z 98A, Z. 4f.
Zu S. 129, Z. 18: Kaum ein Verein sind die rpiX\oi xal ßv\ß%7ivoi in Sidon (B 451F), die
einen Kameraden begraben haben.
S. 129, Z. 20 L: B435a^g.
Zu S. 129, A.***: Ramsay ergänzt B435a, Z. 1 die Verbalform [xEx^iOQEvßavzag nachba,
Z. 34: xsxfiOQEVßag dig.
Zu S. 130, A.*, Z. 3: Vgl. Q'v^leXlxoi xs xal |uemol a&Xr]rcd A 78 A, Z. B 29 f,
Zn S. 130, A.**, Z. 2f.: A 1B(3, Z. 20 . . 1 C, Z. 38; D, Z. 1, 3 (oi iv A.), 40; E,
Z. 1 (oi ev A.).
Zu S. 130, A.**, Z. 6: 2A, Z. [18], [23], 44, 47, 51, 55, 73; IC, Z. BO, 34; », Z. 51; 4,
Z. [a 3], l> 1.
7 .. c isn a ** 7. n • ’ A&nm'nni’i) ( /i 1 Rd Z 22. 25. 2G. 31. 35. 41, 44f.; IC, Z. 1., 31;
D, Z. 44, G0; E, Z. 38, 41).
S. 132, Z. 12 1.: Vereinigung (. 1 1F, Z. 7, 15, oi ev Ai)', tjr.s Z. 1, 11).
Zu S. 132, Z. 17: (BCH XX 639 Colin, s. C—P).
S. 134, Z. 10 f. 1.: Zusatz . . . noch fehlt, so ... .
Zu S. 145, A.***, Z. 7: 49F (? Pergamon).
Zu S. 147, A.*: Völlig römische Weiterbildungen sind die synhodus psattum (Bull. comm.
1888, S. 409) und die parasiti Apollinis (S. 344, A.***).
[S. 148 f. wird die Darlegung nicht wesentlich durch die neuen Funde alteriert: Sicher
ist, daß es schon im Jahre 46 n. Chr. eine övvod[og] £v<szixr] \nSQinoli6ti%\'/i gab
(H 43q, z. 10f.), die sich im folgenden Jahre a. g. *. rmv xsqI zbv 'HgrnUot
nennt (ff 43 r, Z. 18f., vgl. Z. 29 a.); unter Vespasian kommt vielleicht nicht
zufällig das Epitheton tsgä zum Titel (ff 43s, Z. 32f., vgl. Z. 34 <yA)ht}T.czi}.
Schon zu Claudius tritt die Vereinigung dadurch in Beziehung, daß sie ihm
wegen eines Sieges einen goldenen Kranz stiftet (ff 43 q) und nach seinem
Namen bezeichnete Spiele begeht (ff 43 r, Z. 24). Er hat ihnen offenbar auch zu¬
erst gewisse Privilegien verliehen, die dann Vespasian bestätigt (ff 43 s, Z. 35).
Das Recht, sich nach dem Kaiser zu nennen, bekommt die Synodos der Ath¬
leten, ebenso wie die der Techniten, durch Hadrian verliehen. So lautet dann
der Titel im Jahre 194 n. Chr.: hgik guormj nsgiztoharixz] ’ASgiccvi] ‘Avztaviavzi
£s 7 tTL{uccvT} ßvvoSog (tcov xceqI xbv 'HqccxXecc xcd xqv aycoviov xcu avxoxguTOQcc
KaLaccga A. Semiiuov Ssvrjgov IIsQtlvcnta Seßuaxöv) (ff 43 t«, Z. 37ff.; ß,
Z. 2f.), der verschieden gekürzt wird (l. |. *. a. ta, Z. 85f., 90, 96; t. e.
Z. 68; l. <s. Z. 74; e, Z. 60, 64, 83, 102). S. u. S. 163, Z. 13 {., 18. Bezeichnender¬
weise fehlt auch hier noch der Ausdruck ccitb rfjs olv.ovuAvr^ (s. S. 149, A. ***).]
Zu S. 148, A ***: Vgl. auch die Nachtr. zu S. 148f.
Zu S. 150, Z. 8: Interessant ist es, daß auch im fernen arabischen Gerasa ein Xystarch
Sicc ßiov eine Weihung für den evvitas cvGtoc vornimmt (ff 39 A).
Zu S. 150, A.*: Den Titel &Q%agsvg tov avjimnog guero® diu ßiov (v.Al) (ff 43t«,
„ Z. 784.; Z. 50f. steht äiä ßiov hinter £., Z. 97f. fehlt es vielleicht nur aus Zu¬
fall in der Unterschrift) führten drei Genossen (Z. 50 ff.), doch war nur einer
im Amte; vgl. £v6ro!Q%ovv[zo]s öia ßiov . . . xov öjr/j.'coAvq (Z. 58f.); 6 ivyiGxa
xfjg a. d(y/ic(icvg ysvöpsvos r, Z. 29; iotyaGapsvos t«, Z, 86, 91, 100. Ähnlich
spricht man vom ccQ%LyQtxppott£vg £votov (t«, Z. 82f., vgl. 64f.), der zugleich
ygappatsvg xjjs ßvvoäov war (ta, Z. 64f., 82f., 102).
Zu S. 152, Z. 6: Es sind diese UqovsTkcci Kal dzs^Eig neuerdings als eine Erscheinung Ägyp¬
tens festgelegt (ff 26B; C; D ö zäv e£ ’Avz tvöov l.).
Zu S. 162, A.***: S. Chorus S. 236f., A.***f.
Zu S. 152, A.f: Vgl. S. 114. Ober einen staatlichen lsgös olv.og in Magnesia a. M. s.
Frankel, Rh. Mus. 1902, S. 153, A. 1.
Zu S. 154, A.ff: Auch pi&oäos bedeutet vielleicht etwas Entsprechendes; s. w]rfjp fis.dodov
Z 35 A, Z. 1, vgl, 3 (Smyrna).
Zu S. 155, Z. 20: Auch in Barata wird zo wllt][y\Lv genannt (B 436 C).
S. 156, Z. 331.: (r28Ba, Z. 4f.).
Zu S. 156, A.*: Ober B 455D s. S. 162 Nachtr.
Zu S. 157, Z. 1: ein avviSgiov der dyQvnov.oTtai in Ephesos (Z 27 A).
Zu S. 157, Z. 24: kleinasiatische Körperschaften von Beamten. ***) Z. B. zo a[e]f ivozuxov
Mal do[y/:u]bzazor övvibntov zätv ynvcoipbnüiv vEOTtoi&v Tt E Gr XIX (1906) S. 208
no. 86, Z. 4 ff. (Aphrodisias). — Unsicher ist das lsgbv övviäoiov N 93N, Z. 24.
Zu S. 161, Z. 17: die ’AcpgloSirtis ] . . . ffiiiiodofs] (B 465D, Z. 3) und . . .
542 Nachträge und Berichtigungen.
Zu S. 161, Z. 19: die a. Actfiä &vSgmv »'? (B 462 AK, Z. 2), die c. ’Avzaviag (?) (B 462 AL,
Z. 35; vgl. xmjiijg ff., Z. 23).
Zu S. 161, Z. 20f.: zwei nicht näher bezeichnete (B 455 A, Z, 5; 474, Z. 3).
Zu S. 161, S. 24: Nach Personen benannt werden zwei späte avvoSoi (Z96 A, Z. 70, 122).
Zu S. 161, S. 26: die ovvo&og zmv ßovxöXmv (Z 96A, Z. 72, 119).
Zu S. 161, A.***, Z. 4 : 462 AA; AU.
Zu 8. 162, Z. 1, A.-J: Auch ß 455D, Z. 2f. ist gewiß mit Mahaffy ol v^y[ov]z£g uur au^ron]
riji’ zfjg ’Aqig[oäizr]g] ■ ■ ■ ffwodo[v] herzustellen.
Zu S. 162, Z. 29 Kleinasien: A.f) Eine ältere Synodos yon Genossen, die einen Gottes-
namen tragen, ist E 364, Z. [3], 6.
S. 163, Z. 13f. 1.: einigen Technitenurkunden . . . und Inschriften von Athleten
(ff 48t«, Z. 41=0, Z. 4).
Zu 8. 163, Z. 18: (H 10, Z. 4; 48t«, Z. Z. 3).
Zu S. 163, A.*, Z. 2: IC, Z. 1, 6, [30], 31; D, Z. 10, 41, 44, 60; [E, Z. 38] (ygl. feoW
A 1F, Z. 7, 15).
Zu S. 163, A.*: Über neue Stellen für die Athletensynodos s. S 148f Nachtr
S. 163, A.“*l.: s. n. Kap. § 2.
S. 163, A.ff 1.: s. B. Kap. § 2.
S. 163, A.f ff, Z. 4 1.: (17. Kap. § 1).
Zu S. 167, A.***, Z. 3: IC, Z. 38; D, Z. 40.
Zu S. 169, Z. 28: Antiochia a. M. (F 33A).
Zu S. 170, Z. 10: tssyvozctzog (s. S. 157, Nachtr.).
Zu S. 170, Z. 22: auch ein aeßuozov yvyväaiov KoXoriväv (N 99 D Z. 8f)
Zu S. 170, Z. 29: (F 29h, Z. 18; 1).
S. 170, Z. 32 1.: (T 28 B a, Z. 4f.).
Zu S. 172, A.***: Vgl. &g%awzazov als Beiname einer offiziellen Körperschaft S 157 Nachtr
Zu S. 173, A.~ (S. 174, Z. 3): F24a; 25a; b; e; S6f, g, Z. 15f.; h; u; 43a; b; c;
48Bj Z. 2; 52a; b; 63; 81a; A 44; 48 usw.
Zu S. 176, A.*: S. S. 257, A.*** . . . (B 168i; n).
Zu S. 182, A.***, Z. 5: die Dedikation yon Priestern in Thrakien (B 77A All
Msyiöro) Ao%i%7ivip) und auf die . .
Zu S. 185, A.* Z. 3: Artemis (vgl. E 91A) und Leto . . .
Zu S. 186, A.***: Über die Apolloverehrung der Philosophen und andere attische Kol¬
legien s. S. 64. a
Zu S. 186, A.f: Vgl. A 1F, Z. 1 f.: ff™]«??] oft tv ’A&ijvcag iitonawi Simsliovzi s]vffeßäg
Izovreg xozl rbv yov[aayiza]v Kal ägya[yhav] z&g noizyzix&g »s'ov xzX
Zu S. 189, Z. 2: (d, Z. lOf.; ygl, bb, Z. 4).
Zu S 191, Z. 28: Einen nicht mehr zu erkennenden Beinamen (s. Wilcken) trägt die
Aphrodite einer ägyptischen evvoSog (B 455 D, Z. 3).
Zu S. 191, A.**: Für Athen ygl. S. 64.
Zu S. 193, A.fff, Z. 1: 50[a]; b, Z. 10 ; c, Z. 13; d, Z. 11 f.; e , Z. 7.
Zu S. 210, Z. 22: Auch treffen wir hier v[saxo\goi zoü Umzijgog AexXrilmovl (B 80 A. Z 2f)
Zu S. 218, Z. 13: (B 451G, Z. 4; E 88g . . .).
S. 223, A.*f 1.: vgl. F 43 e, Z. 6 [unter Streichung von q, Z. 6],
Zu S. 224, Z. 22: und vielleicht im thrakischen Dionysopolis (B 86 A, Z. 21 ).
Zu S. 226, Z. 7: und der Hvvoäog in Delphi (A ID, Z. 41 ff.).
Zu S. 228, Z. 21: Vielleicht gab es auch Heroisten in Demetrias (B 50 A)
Zu S. 229, Z. 38: F [9c]; 56b; 71c, Z. 1.
Zu S. 233, A.*** : S. die Verbindung des Kaiserkultes mit dem der Roma S. 225, A.**.
Zu S. 233, A.***, Z. 8ff.: Septimius Severus und Söhne: B 451G (Palmyra).
S. 235, Z. 12f. 1.: Für die Athletensynodos ... haben wir auf Claudius, Vespasian,
Hadrian, Antoninus, Marc Aurel, Severus
Zu S. 262, A.* : Vgl. die interessanten Verhältnisse in Aphrodisias, die an genossenschaft¬
liches Treiben erinnern (RÜGr XIX 1906, S. 281 ff.). Hier wird für das unter
Nachträge und Berichtigungen. 543
Aufsicht eines Freigelassenen stehende (S. 235) ftvuptoXuov Suzcviazrjgiov zwei¬
mal (S. 243) die große Summe von 122000 Denaren bestimmt.
Zu S. 267, Z. 17: N 50C, Z. 45ff.; 109 a, Z. 15.
Zu S. 270, A.ff, Z. 6: 47, Z. 3; 93N, Z. 13, 16.
Zu S. 273, A.**: Vgl. xtiGtojv (B 50A) und
Zu S. 276, A.ff: II 43t« = 0. S. auch . . .
Zu S. 279, A. f: Vgl. die dvoyazuygacpia B 80A, Z. 2.
Zu S. 287, Z. 4: (B 462A; AK, Z. 2 Gvvodog . . . &vdgaiv x')
Zu S. 288, A.**, Z. 1 : N 36, Z. 85; 44a, Z. 27 f., 30f.
Zu S. 291, A.**, Z. 2: [Die gewählte Wendung 1x1... q>. spricht gegen Crönerts Lesung
(Jahresh. d. äst. arch. Inst. X, Beibl. Sp. 99f.) inupiXoziftlaig A 50, Z. 40].
Zu S. 294, A.f: B 102.
Zu S. 295, Z. 3: (Z 98A; s. auch u.)
Zu S. 295, Z. 25: der beiden . . . Kollegien . . ., der obvolSog) ’Avzaviag (? B 462AL,
Z. 35) und . . .
Zu S. 299, Z. 26: von Phratoren in Abonuteichos (B 439 A, Z. 21) die Ehren auf die
Nachkommen ausgedehnt werden.
Zu Z. 299, A.ff, Z. 14: H 43r, Z. 27ff.
Zu S. 316, A.***, Z. 2: wie andere avvßaXoysv oi (B 182), gewisse . . .
Zu S. 327, Z. 17: B 74a ; 75; 80B; ygl. 79.
Zu S. 327, A.ff, Z. 2: H 43 t a, Z. 51 ff., 55, 57, 60f., 66, 84, 89. Das römische Bürger¬
recht wird sogar an zwei Töchter des Betreffenden mit verliehen Ff 43 r, Z. 29f.
S. 328, A.* 1.: B 341a.
Zu S. 332, Z. 14: auch in einem ägyptischen Verein (B 467, Z. 14).
Zu S. 334, A.« Z. 2: B 455C, Z. 4 (xgoezdzi ) S , s. S. 356, A.***).
Zu S. 336, A.» Z. 18f.: (A 19, Z. 20 u. [22C, Z. 3]; 33, Z. 6ff., s. o.; JT 43ta, Z. 42f.
= ß, Z. 5f. T<> x. i. v. ivzäyiov . . .
Zu S. 336, A.**, Z. 23: zä zav ygazbgav voya (B 439 A, Z. 15).
Zu S. 344, A.f: Über die drei &g%isgeZs und den Xystarchen der Synodos s. Nachtr.
S. 150, A.*. Über die Lebenslänglichkeit s. Dittenberger, Orient. Gr. i. sei.
714 adn. 6. VgL. H 25 B, Z. 17f. gv(jz[üüyov x]al ; CIL XII 3132
[xystajrchus synodi [socrae].
Zu S. 353, A.*: und für die hier auch Crönert eintritt (Jahresh. d. öst. a. I.
X, Beibl. Sp. 1001).
S. 354, A.** L: der &g%igavog auf Inschriften von Amorgos (B 162, Z. 9; k, Z. 10)
nach dem ganzen Charakter der Urkunden . . .
Zu S. 360, Z. 6: (r88) und sonst (s. S. 101, A.f, Z. 6, Nachtr.).
Zu S. 363, A.**: Die Stellung dieser Archonten als eigentliche Geschäftsleiter ist hier
gesichert; s. H 43tK, Z 60ff.; vgl. die Unterschriften agyrnv tfjg isgäg i;vozi-
xfjg (xsgixoXiazixfjg) evvöSov Z. 85, 90; 68; vgl. ag^mv Z. 71.
Zu S. 367, Z. 15: auch als igysxiazazijaag (Z 41A, Z. 8f. isg&g xXazsiag).
Zu S. 371, Z. 18: (B 435a, Z. 13f.; ba, Z. 1; [g, Z. 1]).
Zu S. 377, Z. 14: und bei der Athletensynodos (H 43ta, Z. 62, 94f.: dsg&g |. it.
74: l. ff.).
Zu S. 379, A.*f, Z. lf.: r 30f, Z. 10f.; KOVQarOQSvOai; E 68 A, Z. 8.
Zu S. 384, A.ff*: Über den Archigrammateus als Titel s. S. 150, A.*, Nachtr.
S. 401, A.*, Z. 1 1.: T22a, Z. 9f.
Zu S. 401, A.*, Z. 9: Aphrodisias: T 26t, Z. 4; v, Z. 9.
Zu S. 401, A.f, Z. 1: 51a, Z. 11; c, Z. 9; d, Z. 9 (Minoa); 93N, Z. 11, 21f. (Notion).
Zu S. 404, A.***: Vgl. 6 tnl z-gg Tvxoayiag bei den Peripatetikern (Wilamowitz S. 264 f).
S. 406, A.*, Z. 3 1.; J 18, Z. 29f. . . .; vgl. [A 22C, Z. 6f.],
Zu S. 410, Z. 1: *f) Vgl. neuerdings über Theoren und den Arehitheoros die gründliche
Abhandlung von P. Boeseh: Gscagög, Untersuchung zur Epangelie griechischer
Feste, Berlin 1908.
544
Nachträge und Berichtigungen.
Nachträge und Berichtigungen.
545
Zn S. 41.0, Z. 19, A.f**: H 43q, Z, 14f.: drei Gesandte; vgl. ov xolg ^(piaiiccGiv ivysygcip,-
givoi (2 Brüder): H 43 r, Z. 27ff.
Zn S. 414, A.***: Über die als Titnlatnren bei einer Mehrheit von Personen vorkommen¬
den Ämterbezeichnungen der Reichsathleten s. S. 150, A.* Nachtr.
Zu S. 415, Z. 14, A.**f: Ein deutliches Bild der Ämter gibt die Athletensynodos vom
Jahr 194 n. Chr. (H 43 t or, Z. 60 ff,, 84ff.): 3 &g%ieg8Zg und '%vgx dg%ca, 2 &g%ov-
x £?, 1 agyvgoxccg,iccg^ 1 ygccfigaxEvcov (= ag%iygcc(i(iccx£vg xov fcvGxov).
Zu S. 417, A.ff*, Z. 2: 44b, Z. 2 u. 51 c, Z. 9 u. [d ? Z„ 9],
Zu S. 418, A.***: S. svyevixog iBgsvg JV 72, Z. 5.
Zu S. 418, A.**f: (S. 419, Z. 14): H 43 r, Z. 29 (<& W w 9 .).
Zu S. 420, A.fff, Z. 3: s. ivysvixog S. 418, A.*** Nachtr.
Zu S. 421, A.***t) (S. 422, Z. 1): S. B 86 A, Z. 20.
Zu S. 423, Z. 19: Auch der beim Beste fungierende Priester der Athletensynodos zahlt
50 Denare (ff 43 ta, Z. 88).
Zu S. 425, A.fff, Z. 2ff.: T [26v]; 84Aa, Z. 4; N 98a, Z. 11; xard^tai N 51 a ? Z. 2;
. . . ng&tca xcd (UyiGxat F 26 a; aa; ab; ... D26b; s; xccXXlötcci xcu
7iQ£7zovCcu r 26 ca; 1.
Zu S. 429, Z. 9: Ebenso beschließt die Athletensynodos einen goldenen Kranz für Clau¬
dius (H 43 q).
Zu S. 429, A.***, Z. 2: 439A, Z. 7f.; vgl. Z. 12.
Zu S. 432, A.***, Z. 3: JV 49, Z. 21; 51a, Z. 17.
Zu S. 433, A.ff: vgl. [28], 37ff.
Zu S. 433, A.***+, Z. 7: 51a, Z. 17 (slx, yg).
Zu S. 434, A.**, Z. 3: JV 51a, Z. 18f.; 140h . . .
Zu S. 436, A.**f: Über die Ehrenmitgliedschaft bei den Peripatetikern s. Wilamowitz
S. 265.
Zu S. 437, Z. 23: aGvgßoXog f) S. die Teilnehmer an einer Öffentlichen Festfeier (B 163,
Z. 18).
S. 438, A.** 1.: (s. S. 442, A. ff).
Zu S. 442, A.***: Ygl. inl xdcpoig B 267 a, Z. 88.
Zu S. 442, A.f, Z. 1: A 30, Z. 39 ff.; ygl. N 5la, Z. 1911'.
Zu S. 453, A.fff, Z. 3: S. IV 61c, Z. 11; [d, Z. 11 ] (Minoa).
Zu S. 462, A.fff: Über T30o s. S. 469, A.***, über dicdxr\ (Zimmer) S. 470, A.***.
Zu S. 472, A.**: E 59; 68; 80B . . .
Zu S. 472, A.***, Z. 2: 435 bb, Z. 2.
Zu S. 473, A.f, Z. 4: 11, Z. 31; N 51 a, Z. 18 (zugleich staatlich).
Zu S. 473, A.f (S. 474, Z. 7): Für das Dipylon tritt neuerdings, wenn auch unter Be¬
denken, Ramsay ein: Class. Rev. 1905, S. 422 t f.
Zu S. 475, A.*, Z. 3: vgl. JV 51a, Z. 22f. u. 62 . . ,
Zu S. 487, A.ff: Ygl. i} itsgi xov vonov stixoa^ia bei aXsicpo^svoi JV51c, Z. 11; d, Z. 10f.
Zu S. 488, A.***: S xxf]ga und rsvi[ou] B 80 A, Z. 4L
Zu S. 490, Z. 16: meist f) In Frage kommen nur gewisse Thiasoten (A 23: 100 Dr. ?) und
die Dekadisten (A 43, Z. 8f.: 130 Dr.) in Athen sowie Orgeonen in Leinnos
(B 150: 400 Dr.; B 151, Z. 4: 1000 Dr.; Z. 12: 400 Dr.).
Zu S. 493, Z. 4: nur die kaiserliche Athletensynodos spricht vom ivxdyiov (ff43ta, Z. 43
= /3, Z.6).
Zu S. 493, Z. 9: bei der Gerusia von Hyettos, bei der kaiserlichen Athleten¬
synodos und . . .
Zu S. 496, A.**, Z. 33: T26t, Z. 4f.; 29b .. .
Zu S. 496, A.** Z. 40f.: B 77; Z. 8; 80 B; 84 . . . Z 11; 12 G . . .
Zu S. 497, A.ff, Z. 3: Ygl. die Beiträge von je 50 Den., die mindestens von vier Seiten
bei den Z7Cogx7\Xr\voi erfolgen (B 80 B).
Zu S. 499, A.**, Z. 1: Ygl. das Orakel bei der Stiftung des Heiligtums der Bendis-
orgeonen (A 3c, Z. 6), bei der Gründung . . .
Zu S. 501, Z. 23: Ähnlich waren die Verhältnisse vermutlich in dem späten Eranisten-
verein fff) S. A 50, Z. 42 f.: giyuovfisvos . . . vt£ga xgiGEcog (Crönert: Jahresh.
d. öst. a. Inst. X, Beibl. Sp. 101 f.).
Zu S. 503, A.***, Z. 8: F 26b . . . n; na.
Zu S. 509, A.*: Über für eine offizielle Korporation in Aphrodisias bestimmte Multen
s. RE Gr XIX (1906), S. 263, 275 f. (ein Drittel bekommt auch hier der £ydixr\Gag).
Zum Schlüsse sei noch auf neues Material hingewiesen, das in die Listen nicht
mehr aufgenommen und auch in den Nachträgen nicht mehr im einzelnen berücksichtigt
werden konnte.
Sieht man von weiteren Ephebeninschriften, namentlich aus Attika und Lakonien
(Annual of the Brit. Sch. at Ath. XII, 1905/6, S. 353 ff.), ab, so ist vor allem für die hellenistische
Zeit auf Delos und das rhodische Gebiet, auf Pergamon auch für die Kaiserzeit hinzuweisen.
Delos (BCH XXXI, 1907, S. 427 ff. no. 18 ff.: Bizard u. Roussel) bietet nicht nur
Ephebeninschriften (o. S. 91) aus dem 2./1. J. v. G. (no. 27—29), darunter die Dedikation
(no. 29) eines Neapolitaners (o. S. 317) an Apollo, Hermes und Herakles (o. S. 185, A. *)
und eine Siegerinschrift (no. 28) mit Erwähnung des dem £<prjßag%os (o. S. 90) entsprechen¬
den TtQcoxBcprißog, sondern auch zahlreiche Ergänzungen zu dem Inschriftenmaterial anderer
schon bekannter delischer Vereine und Vereinigungen. — So hat sich neben einer neuen
Weihung (no. 30) der 'Eggc'LGxcd (o. S. 66) oder vielmehr ihrer mag(istreis) (s. S. 375) an
die 3 IxccXmol (Italicei) auch eine solche der bisher nur in Verbindung mit ihnen auf¬
tretenden ’ATtollcoviaGxuL gefunden (no. 33). Dazu kommt eine weitere Weihung der Kofi-
nExccXuxGxod (no. 32; o. S. 66) sowie Inschriften von seiten der S. 110, A. ** aufgeführten
lockeren Vereinigungen: der [’fxaXn 10 I xuV'EXX'favsg [ol £v ArjXcoi 7tgay(iccxs]v6ti£voi (no. 54):
oder Italicei et Graecei quei Beiei negotiantur (no. 56; 57), der [A&rivccZ]oi xcd 'PcogccZot,
xal oi XoiTtol ^EXXrijvsg oi xaxoixovvxsg £v A. [jtod] ^finogoi xcd vccvxXrigoi (no. 55) und
der xaxoixovvxsg £v A. 3 A% , r\vcd(ov xcd 'P. xccl xäv aXXwv 'E. xcd o[i] xaxaviXiovxsg £vn.
xa[l] v. (no. 49), auch vielleicht von ’lovX^xmv ol izccgsitidrigövvxsg (no. 76). Betreffs der
Herkunft der bestellten (ysvofisvoi no. 30; 32; 33; o. S. 418, A. **f) Magistri ist darauf
hinzuweisen, daß die drei Hermaisten, die sechs Apolloniasten und neun von den Kom-
petaliasten Freigelassene (oder Sklaven?) von Römern sind, während der 10. Kompetaliast
wohl der Freigelassene eines Griechen ist (o. S. 317). Die Dedikationen sind gerichtet
(o. S. 185, A. *) an Apollo (no. 33) oder die delische Göttertrias (no. 49), auch an ftsoL
(no. 32). Die Geehrten sind meist vornehme Römer (no. 56; 57) oder doch angesehene
römische Geschäftsleute (no. 54; 55). Die genannte Vereinigung der athenischen, grie¬
chischen und römischen Kaufleute (no. 49) ehrt einen Athener dreimal mit goldenem
Kranze (o. S. 429, A.f) und ehernem Bilde (o. S. 433, A.**). Eine bauliche Besonderheit
ist das von seiten der Hermaisten begründete (o. S. 469 f.; 479 f.) laconicum (no. 30).
Vgl. auch die allgemeine Sammlung für Wiederherstellung der [’lx’jccXixi) ns[ccßxdg?]
(no. 68). — Ergänzt (no. 37, 39—42 — B168c; 1; 1; m; k) oder vermehrt (no. 34; 36;
38; 43—48) sind durch die neueren delischen Funde besonders die Inschriften (o. S. 113)
des xoivbv x&v £v ArjXcoi Btiqvxlcdv ( HoßSLdtovLctGx&v ) £{iiz6q(qv x cd vccvxXygcov xal £y3o%£cov
(no. 36; 34). Auch diese Korporation ehrt gelegentlich einen angesehenen Römer (no. 36),
aber auch den athenischen Demos (no. 34: 122/1 v. C.). Im letzteren Falle wendet sich
die Dedikation an den delischen Gott, an Apollo (o. S. 185, A. *); die meisten Weihungen
freilich sind als persönliche, die für Familienmitglieder (o. S. 482, A. **) von seiten eines
etiegyszris (no. 38; 43—48; s. o. S. 438, A. ***) dargebracht werden (über Btiqvxios no. 44
s. o. S. 315, A.f), an den heimischen Poseidon (no. 38; 45—48) gerichtet. Bemerkt sei
schließlich, daß der auch von mir angenommene (o. S. 439) vlog xov xoivov von den
Herausgebern der neuen Inschriften (S. 452) mit Recht beseitigt ist, und daß in einer
der beiden vom xoivov ausgehenden Urkunden (no. 36) der ägxid'iaG(ix')svcov (Druckfehler
im BCH?) in der Datierung sich findet (o. S. 352). — Auch zwei in Delos aufgestellte
Ehreninschriften der istkmischen Technitensynodos (o. S. 133ff.), deren Ortsgruppe wohl
nur zufällig nicht näher bezeichnet ist (s. d„ Herausg.), sind interessant: die eine (no. 18)
Poland, Gesell, d. grieck Vereinawesena. 36
546
Nachträge DND BeRICHTIGUNGEX.
spricht (o. S. 130, A. ** u. S, 167, A. ***) vom not vo[v x&v xsgl tov /Jlöwoov ts%vltcöv x&v
’ la&jiov »]a! Nsfitus (Z. lf., vgl.... t. zl.[r.] .. Z. 5), die andere (no. 19) von den [%. x.A.]
TEftviTcu (Z. lf., vgl. [icotrov] Z. 5). ln der letztem wird der Epheukranz (o. S. 427, A. **-{-)
nach der Väter Sitte ([xaihbs] Ttdxntov avxoig £nt\tv\ Z. 3f.; o. S. 427, A.***) verliehen
und bestimmt, daß dieser Kranz am Apollofest in Delos ausgerufen (o. S. 441, A. **f), ein
Gesandter (o. S, 410) für die Überbringung von Kranz und Beschluß gewählt (o. S. 417,
A. ***■)•) und die Aufzeichnung im delischen ffieron vorgenommen wird (o. S. 455, A. *).
Für das rhodische Gebiet kommen zwei Urkunden von Thyssanus in der Peraia in
Frage (’Ecp. ag%. XXVI, 1907, Sp. 213 ff. no. 9 u. 13 Chabieras). In der einen (no. 9) haben
wir einen Beschluß eines xotväv (tmv Sgaviax&v) (Z. 4f., [7]; 12; s. o. S. 32 f.), der nach dem
rhodischen Staatspriester datiert (o. S. 317, A. -f) und von einem Kyrenäer (o. S. 320) be¬
antragt ist. Ein Wohltäter, der sich offenbar nm Reparaturen ([dzLG'jy.ivd^iv Z. 11; s. o.
S. 482, A,*) von Baulichkeiten verdient machte, wird vermutlich mit einem goldenen Kranze
geehrt ([Z. 12]). Nach der andern Inschrift (no. 13) hatte eine ganze Fülle von Genossen¬
schaften, die, soweit ihre Namen noch erhalten sind, charakteristischer Weise (o. S. 244, A.**)
nur (?) je einen Gottesnamen (o. S. 65) tragen, einen verdienten Mann geehrt. Neben
in der rhodiseben Peraia auch sonst (o. S. 216) bekannten Adoniasten (Z. 1) und Apolloni-
asten (Z. 3, s. o. S. 186) lassen sich auf rhodischem Gebiete so häufig anzutreffende
(s. S. 210) Asklepiosverehrer (Z. 9 ’AaxXctmadxal ’AoiOTodütiHoi ; s. o. S. 74f.) und Verehrer
von rettenden Göttern (2coxqQictaxa£ Z. 6; s. o. S. 238) erkennen. Die Ehren bestehen in
goldenen Kränzen (Z. 2, 4?, 6, 10?; s. o. S. 429, A.**), in der \&vayögsv\diQ [rav r]stfi[ä]v
(Z. 5, vgl. Z 4; s. o. S. 442, A. *), der für Rhodos neuen (o. S. 250 f.) Begehung (äyse&cti)
eines Festtages (Z. 4, 6, 7) und in gewissen andern Ehren, die sich „auf zwei Tage“ er-
Btreeken (Z. 8; vgl. auch «[AJfi.ioS'at Z. 7). Dabei begegnet uns gelegentlich die für
Rhodos so charakteristische prunkende Wendung lg xbv äsl %g6vov (Z. 6, 8).
In Pergamon Bind durch die Ausgrabung des Gymnasiums der vioi zahlreiche auf
den Betrieb der Gymnasien (über 5, ja 6 in Pergamon s. Hepding S. 323; o. S. 103, A.*Nachtr.)
bezügliche (o. S. 89 ff.) Inschriften zu Tage gekommen (MDAI XXXII, 1907, S. 24311'.,
no. 4 ff.: Hepding; S. 415 ff.: Kolbe), die von der Epoche der Könige bis in die Kaiser¬
zeit herabreichen. Neben denEpheben werden nicht selten die vxoi genannt, die mit ihnen
zusammen Vorkommen (no. 11, Z. b 47; [36]; [40 b]; 50; [70]; [85]; [86]), aber doch allein
als die Beschlnßfassenden sich nennen (no. [34]; 39; 60; [57]; 58a; b; 59), auch selbst
Weihungen erhalten (S. 386). In charakteristischer Wendung ehren sie mit Erlaubnis
des Staates verdiente Männer „von sich aus“ (no. 11, Z. 52 ff.; vgl. no. 10, Z. 40 ff.
= N 109 b) mit goldenem Kranz (o. S. 429, A. f) und ehernem Bild (o. S. 433, A. ***-}-)
mit Aufschrift (o. S.. 434, A. **). Verdienste um die Wiederherstellung des Gymnasiums
(no. 8 a, Z. II 60 ff.: damxQog xriaxris), die Stätte der Ehrungen (no. 6, Z. 8; 8 a, Z. I. 34f.),
werden vor allem anerkannt. Daß auch mit dem Kaiser (o. S. 163) die [cnijroiJos rtov
[iv n.tQyä\LüH vhoiv] (no. 15, Z. 11 f., vgl. 6 f.) durch Abgesandte (xiQaoßavmv no. 15, Z. 12 f.)
in Verbindung tritt (o. S. 411, A. *), wird wieder bestätigt (o. S. 236, A. f), wie wohl
nicht minder (o. S. 379) das Eingreifen der Kaiser in ihre Finanzverwaltung durch
Kontrollbeamte (s. Hepding S. 291). — An der Seite der Epheben finden sich begreif¬
licherweise auch bisweilen die italdsg, nicht nur in Agonen (no. 4, Z. 47), sondern auch
hei den vom Prytaneion ausgehenden (o. S. 267) feierlichen Prozessionen (no. 4, Z. 46f.);
ferner treffen wir die naiSavxai (no. 11, Z. a 10, 12; b 34; o. S. 105, A. **), die dlsftgxS-
fisvoi?] (no. 121 ; o. S. 104), einen [ü(M/]<n<5ös (no. 127; o. S. 47), auch korporative
(no. 10 — N 109 b, Z. 19). — Von größtem Interesse ist aber das Auftreten der xcgsdßv-
zsqoi (o. S. 98 f.; 100). Nicht nur sehen wir den Gymnasiarchen zugleich (o. S. 401) im
Dienste der vsot und ngeaßvxseoi (no. 8 a, Z. I 49), nicht nur begegnet uns die Fürsorge
verdienter Männer für die „Gesundheit“ dieser Altersgenossen durch Bädereinrichtungen
(no. 10, Z. 7 ff. = iV 109 b): besonders wichtig ist es (no. 18), daß wir wohl gerade von
dieser Körperschaft (vgl. avve&giov Z. bc 5; o. S. 156; Gvax7jiia Z. bc 10; o. S. 158), wie
auch Hepding annimmt, ein Stück der Satzungen in den Händen haben. Schon bekannte
Bestimmungen (o. S. 275f.) über Aufnahme neuer Vereinsmitglieder finden hier ihre Be¬
Nachtrage usd Berichtigungen. — Abkürzungen.
547
stätigung und interessante Ergänzung. Auch hier (o. S. 493 u. Nachtr.) hat wohl das
Eintrittsgeld [(s)idr]Xvdiov Z. bc 8, 13] 100 Den. betragen; auch hier ermäßigt es sich für
den Sohn eines Mitgliedes ((isre'jjran Z. bc 7, 13; vgl. bc 5; o. S. 288, A.*) auf die Hälfte.
Eine merkwürdige Einzelheit aber ist es, daß der Sohn die volle Summe bezahlt, wenn
der Vater weiter am Vereine Anteil hat oder nicht volle fünf Jahre Mitglied gewesen ist,
nur wenn jemand an die Stelle (xönog Z. bc 6; o. S. 276) eines als Mitglied bewährten
Vaters eintritt (sla£g X ea&c!i Z. bc 7, 14; vgl. 10, 12; o. S. 276, A. **), wird ihm die Er¬
mäßigung zuteil. Auch eine Dokimasie findet bei dem Eintritte jedes Mitgliedes statt
(o. S. 276); hier erfahren wir außerdem, daß eine Zweidrittelmajorität für die Aufnahme
erforderlich, bei mehreren Bewerbern wohl auch eine geheime Abstimmung nötig ist
(s. Hepding). Auffällig ist es, daß neben zwei [agxjovxag (S. 363, A. ff) eine größere
Zahl von yga^axalg, wohl drei (S. 384), von denen zwei ihr Amt zum zweiten Male be¬
kleiden (S. 421, Af), unterzeichnet gewesen zu sein scheint (Z. d 1 ff.). — Um eine
Körperschaft von Beamten handelt es sich wohl eher in einer andern Urknnde (no. 19 ),
wo nach Hepdings Ansicht (S. 301) eine Art Eintrittsgeld mit dem Worte eist rrjgwv be¬
zeichnet sein könnte. — Auf einen Verein ist kaum die Inschrift zu beziehen (S. 373):
oi ix räv ’jQZcjLttiüinov xaxk ttaffos dvvij&mv.
Aus der Kaiserzeit stammt schließlich auch eine Ehrenurkunde (The Ann. of the
Brit. Sch. at Ath. X, 1903/4, S. 181 no. 3: Förster) für eine Frau (o. S. 295f.) aus Gy-
theion, in der sich — eine für diese Gegenden seltene Erscheinung (o. S. 24 Nachtr.; —
ein &iadog (o. S. 22 u. 24) oder ein xoiröv (o. S. 166) r [äv . . . Aiovv]dtadxäv (o. S. 58;
65) ’lolßäxxcov] (o. S. 67) nennt, sowie (s. MDAI XXXIII, 1908, S. 161: .Hiller von
Gärtringen) eine weitere (s. S. 118 n. 172 über B 68) Weihung (ix x&v [stS]imv
o. S. 496, A.** n. S. 479, A.*) an den Zeig Aoapzixrig (S. 180) von der avvayayij (o. S. 155f.)
der a[b ? dsu]oi(?) vioi in Perinth. Ob die dritte Dedikation an den Gott von tpiXoi xal
ohiuxoi (das.) auf einen Verein zurückgeht, erscheint recht fraglich.
Abkürzungen.
CIG = Corpus inscriptionum Graecarum. CIL = Corpus inscriptionum Latinarum.
IG = Inscriptiones Graecae. TAM = Tituli Asiae Minoris. AEJIÖst = Arehäologisch-
epigraphische Mittheilungen aus Österreich-Ungarn. AGIBrM = The Collection of the
ancient Greek inscriptions in the British Museum. AJA = American Journal of Archaeo-
logy. BCH = Bulletin de correspondance helle'nique. Cagnat = Inscriptiones Graecae
ad res Romanas pertinentes. Collitz = Sammlung der griechischen D iale kt in schriften
herausgegeben von Dr. H. Coffitz und Dr. F. Bechtel. Foucart = Les assoeiations re-
ligieuses . . . par F. Foucart, Paris 1873. JHSt = Journal of Hellenic Studies. Lebas
== Lebas-Waddington-Foucart, Voyage archdologique en Grece et en Asie Mineure.
Lüders = Die dionysischen Künstler von Otto L., Berlin 1873. Michel = Heeueil d’in-
soriptions grecques par Charles Michel, Bruxelles 1900. MDAI = Mitteilungen d. deutsch,
arch. Instit., athen. Abt. Öhlcr = Zum griechischen Vereinswesen von . . . Johann
Ohler (Jahresber. d. k. k. Maximilians-Gymnasiums in Wien 1905). PASch = Papers of
the American School of classieal studies at Athens. Ri)Gr = Revue des etudes grecques.
Waltzing = Etüde historique sur les corporations professionelles chez les Romains
par J. P. Waltzing, Louvain 1895ff. Z. = Ziebarth, Das griechische Vereinswesen
Leipzig 1896.
Es ist oft nur die wichtigste Literatur für eine Inschrift angeführt worden, nament¬
lich die Sammelwerke, aus denen man sich stets die gesamte Literatur leicht vervoll¬
ständigen kann.
Die in runden Klammem aufgeführten Schriften habe ich nicht selbst einsehen
können, die in eckigen Klammern geben nicht den vollständigen Text wieder. — Die
Ziffern hinter den aufgeführten griechischen Vereinsbezeichnungen beziehen sich auf die
Zeilen der betreffenden Inschriften; dabei sind die Zitate für die vollere Ausdrucksweise
vorangestellt worden; hinter dem Semikolon folgen die für die kürzere, in der die ein-
geklammerten Worte fehlen; z. B. ol ftiudsrtcu {oi Twotgov) 16f.; 3.
35 *
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
*la-j (1. H. d. 4 J. v. C.) HD AI 2X1 (1898)
•'S. 294 no. 1 (A. Koerte); 8. Larf.
/ II 215 (BT10, 2).
*b (ca. 360 y. C.) dag. S. 296 no. 2 (A.
Koerte); s.Larf. II 218 (BY10,3).
*c (ca. 326? v. C.) das. S. 299 f. no. 6
(A. Koerte); MicKel 966; Dittenber-
gerSyll. 3 725;s. Larf. II 157 (BI5):
&gy.(rov’A.x t, ’ia.x.r.s1.) 3f.;2, 8,
II, 19, 20.
d 5j (E.d.4. J.v.C.)BCH XVIII (1894) S. 491
ts (Bourguet); IG 116, 617c, p. 306;
I go MDAI XXI (1896) S. 302 f. no. 7 (A.
I « Koerte) ;Z. 33,1 ;Michel967; s. Larf.
^ II159 (B16): ot opy. (t. x. t. jiß. x.
£ r.^.)6f.;[lj.
* e ^ (313/2 v.C.)MDAIXXI(1896) S.303f.
J no. 8 (A. Koerte); s. Larf. II 169
5 (B I 5).
*f (4. J. v. C.?) das. S. 298 no. 6 (A.
Koerte); s. Larf. II 219 (B V10, 3).
*g (Anf. d. 1. J. v. C.) daa. S. 296 f. no. 4
(A. Koerte); Michel 1069; s. Larf.
II217(BV10, 2).
*h (vorchristl.) das. S. 296 no. 3 (A.
Koerte); s. Larf. II220 (B V10, 3).
*i (4./3. J. v. C). das. S. 292 no. 6 (A.
Koerte); s. Larf. II220 (B VlO, 3).
* 1A Athen (N.v. Nymphenhiigel): 306/5 y.C.)
AJA N. S. III (1899) S. 44 tab. I (Lord);
Michel 1356 S. 909; Dittenberger Syll. 8
937;ygl. Rh.Mus. N.F. 55 (1900) S. 501 ff
(Ziebärth) :, : <3py. 2, 20, 26, 36, 39.
2a) (2. H. d. 4. J. v. C.) Foucart 2; IG
II610; Z. 36, la; Michel 979; s.Larf.
II157 (B 15): 6gy. 3,11,18, 21, 23.
b (219/8 v. C. Mich.) Luders 23; Fou-
ä cart 7; IGII619; Z. 36, lb; Michel
| 981; s. Larf. II 159 (B 15): (rb
S xoivov) räv dgy. 12; 9,13, 22, 25.
c (3 J. V. C.) BCH XVII (1893) S. 68ff.
no.2(Foucart); IG 116, 620bS. 166;
Z. 36, 1 c; Michel 983; s. Ziebarth,
Rh.Mus. N.F. 55 (1900) S.504; Larf.
n 160 (B I 5): »mg. Üft. u. Unt.;
(rb xoivbv) räv 6oy. 14; 5f. 10, 15;
x. 3, 6f.
2d (Anf. d. 2. J. y. C. ?) Laders 16; Fou¬
cart 6; IG II 621; Z. 17, Anm. 6;
36, ld; Michel 984; s. Larf. 11160
(RI 5): (rö x.) räv ogy. 23; 6, 17,
20; tb x. 11; ßgccvog xrl. 13 f.
e (217/6 v. C. Mich.) Luders 17; Fou¬
cart 8; IG II622; Z. 36,1 e; Michel
982; s. Larf. II160 (B 15): 6gy. 16,
19, 26, 29.
f (Auf. d. 2. J. y. C.Zieb.) Luders 18; Fou¬
cart 9; IG II623; Z. 36, lf.; s. Larf.
II160 (B I 5): (rb x.) räv öoy. [14J ;
2, [11], 11, [17],
g (ca. 180 v. C. Zieh.) Luders 24; Fou¬
cart 4; IG II624, Z. lff.; Z.36, lg;
s.Larf.II161 (BI5): 6gy. 8,12.
h (ca. 180v.C Zieb.)Foucart5;[Laders
.. 22]; IG II624, Z. 21 ff.; Z. 36,1 h; s.
| Larf.II 161 (B 15): ogy. 22; 28, 30,
’h 37, 39, 44.
i (ca. 180 y. C.) xt&ijvaiov VIII (1879)
S. 294f. (Kumanudis); Fleck. Jahrb.
1880,S.423 (Schäfer); IG 115,624b
S. 170; Z. 36, li; Dittenberger
Syll. 5 730; Michel 985; s. Larf. II
161f. (BI 5): i Q y. 4,7, 14, 19, 22,
25,31; ygl. GvvoSog 8.
k (Anf. d. 1. J. v. C.) Luders 20; Fou¬
cart 10; IG II627; Z.36, 1k; s.Larf.
II162 (B I 5); (rb x.) r. 6gy, [11];
3,8,9.
1 (222/1 y. C.) IGII 618; Z.36, ll;’jEy.
1905, S.247 ff. no.12 (Wilhelm);
s.Larf, II159 (B 15): »MGärcei [4],
[11].
*m (nicht y. 300 y.C.) IG II1594; s.Larf.
II221 f. (B V 10, 3).
n Foucart 12 ;IGII1337;Z.36, A.3;
s. Larf. II 206 (B V 5).
*0 (bonne epogue F.) Foucart 11; IG II
) 1588; s. Larf. II221 (B V 10, 3). ,
Piräus:
I. Listen dek benutzten Inschkieten dnu Paprsti.
(2./3. J. n. C.; 164/5? L.) Foucart 17;
IG III94; s. Larf. II256 (C V 3).
(Kaiserzeit) Foucart 14; IG III134;
s. Larf. II 260 (C V 5).
(1. J. n. C.?) Foucart 13; IG III136;
s. Larf. das.
(Kaiserzeit) Foucart 16; IG HI 136;
s. Larf. das.
(2./3. J.n.C.?) Foucartlö; IG III137; .
s. Larf. das.
(Z. d. Augnstus?) Foucart 18; IG III
888; s. Larf. II300 (C VIII9).
Foucartl9; IGHl613(=IIIl31);
s. Larf. II 222 (B V10, 3)u. 259
(C V 5).
IGIII 206; s. Larf. II 265(CV6).
IG III207; s. Larf. II 265 (GV 6).
(Liopesi) IGII1620; Berl. Monatsber.
1873, S. 497 (Lölling); s, Larf. II222
(B V 10).
(329/8 y. C) IG H 5, 573 b S. 298;
Z. 63, 7; [Trendelenburg, Bendis,
S. 12 ff]; Michel 980; Dittenberger,
Syll. 5 724; s.Larf. H 152 (BI3,2);
[Rh. Mus. K. F. 55 (1900) S. 503ff
no. 7(Ziebarth)]: 6gy. 5, 6ff
(2. J. y. 0. ?) BCH XXHI(1899) S. 370 ff.
(Demargne): öpy. 10,13,17,20, 23,
25, 34.
(1. H. d. 3. J. v. C.) Jahresh. d. ö.arch.
I. V (1902) S. 128 (Wilhelm); M(5-
langes Perrot S. 96 ff. (Foucart): ol
0Qcäxrgi, 11, 25; l&vogb, 23, 26;
ol (...) ägy. 12, (14), (16), 22, 29f;
10, 13, 28, [30].
(3. J. y. G.) Jahresh. d. ö. arch I. V
(1902) S. 133 (Erwähnung v. Wil¬
helm) ; s. Vorw.: agy. 1, [4]; 7,11,15.
(3. J. v. C.) das.: ägytävsg 23, 28, 31.
(ca. 180y.C.)MDAI IX(1884) S.288ff.
(Koehler); IG II 5, 623d S. 167ff;
Z. 37,7 a; Michel 987;Dittenberger,
Syll. 5 728; s. Larf.II 160f. (BI5):
6(jy. 2, [27], 30; AiovvGMGrai 18ff,
20, 24; xoivov 23.
(id.) das.: diovvGmGral 34, [36].
(id.)das.;IGH5,623e,p. 169; Ditten¬
berger, Syll 2 729; s.Larf. das.; Z. 37,
7 c: upy. 18,31,34, 46; diowGiaarui
10, 22, 42; GvvoSog 39 ff, 44; ol rijv
GvvoSov rpsgovrsg (rä »sä) 6ff; 24.
(id.) IG II 1336; Z. 37, 7 b; s. Larf.
II 205 ff (B V 5): »iaaog 6.
Keratia (1. J. v. C.?): Lüders 25; IG II
9 90; Z. 38,8; Michel 1044; s. Larf. II183
(B III 8): 6gy. 1.
[Lüders 14]; IG II1061; Z. 36, 1 m;
s. Larf. H187(BIVl): 6gy. 2, 7, 19,
20.
1 (2. H. d. 4. J. y C. Larf.) IG ü 786;
a s. Larf. II169 (B n 6): dgy. (?) 2.
3 J; (3./2. J.T.C.): IST. Rh. Mus. 55 (1900)
S. 502 no. 2 (Ziebarth): öpy. 2.
3 Rh. Mus. 55 (1900) S. 602 no. 3
(Ziebarth): ägy. 1.,
) (2. J. n. C. ?)/E<p, ag%. 1905 Sp. 251 ff
no. 15 (Wilhelm): <5py, 2.
3 (337/6 v. C. W.) nach Mitteilung v. Ad.
Wilhelm: öjy. 1, 7, 14.
I .. (nach 200 n. C.) ’A&jjv. V 428 (Kuma-
J nndis);IGIII 1280aS.619ff; Z.37,
gj 9; Dittenberger Syll. ! 739; s. Larf.
II360 (CIX 4): dgysmvui (xal txvxoi-
v\o \(pünOL) 8; 18; ögys[G)vi]xri Gvvo~
dos 14 ff
8 Dekeleia (396/5 v. C.): ’Eip. äg%. 1888,
S. lff. (Pantazidis); IG II2,841 b S. 534 f.
a. II6 S. 205; Michel 961; Dittenberger,
Syll. 2 439; s. Larf. II174 (BII10): <p 9 d-
rsgss oft; »laaärut oft; »iaaog 76 ff,
105; dritionaviSui oft.
3 Piräus (2. H. d. 4. J. y. C.): IG II1,673b
S. 421; Michel 144; s. Larf. II152 (BI,
3, 2): 0/a[oo]t 3.
5 Straße n. Phaleron (4. J. y. C.): Fou¬
cart 33; IG II 986; Z. 37, 1; s. Larf.
II182 (B III 8): »mgos I18, H 2, II16.
I Athen (Anf. d. 4. J. y. C. ?); IG II2, 986 b
S. 539 ;Z. 34, 2; s. Larf. H182 f. (BHI8):
xoivov »laacoräv 1.
I Salamis (kurz n. 350? Larf.): [Lüders32];
Foucart 39; IG II 987; Z. 42, 2; Michel
989; s. Larf. U 183 (BIII8): »laGärai 1;
rb xoivov räv »laaairäv 5, 6.
(302/1 v. C.) »MGärai 2, ll/rfgapo-
Mriqs ol »laamrai.
22 ff; rb xoivov( räv
fl 1 .) 14; 8, 17ff, 20ff
. (301/0 y. C.) BCHIH(1879)S.511ff.
i (Foucart); IG H 5,
|j j 611bp. 152;Z. 37,10;
Bf Michel 975; Ditten¬
berger Syll. 1 427;
Syll. a 726; s. Larf.
H 158 (BI 5); [Zie¬
barth, N. Rh. Mus.
, ; 1900 S. 504]; »MGä-
550
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
| xca 23, 26, 35; *A(pg.
ol &. 41 f.; t b Koivov
| x&v •9’. 38.
A13 c (300/299 v. C.) ) fhccG&xai 47, 55.
14 (301/0 v. C.) MD AI XXI (1896) S. 92
(Stauropullos); Z.212,10 a; s.Larf.
II 158 (BI 5): O'iccG&Tcu oi Tvva- j
gov 16 f.; Q'iccü&xcci 3; xotvov 13.
15 (300/299 v. C.): Luders 22; Foucart 30;
IG II 611; Z. 36, 2; Michel 976; s.
0 Larf. II158 (B15): &iaG&xca 3,4,6,
’.S 15, IT, 19, 20, 27, 29, 30,43,47 ; koi-
vbv zäv 9. 23 f.; x. 40, 44.
16 (299/8 v. C. Larf.): Luders 21; Fou¬
cart 26; IGII613; Z. 36, 3; Michel
977; s, Larf. H 158 (B I 5): thaffm-
zca 2, 9,13,141, 21.
17 (281/0 v. C. Michel): Luders 15; Fou¬
cart 22/3; IG II 614 (s. II5, p. 153);
Z. 36, 4; Michel 9 78; s. Larf. II158
(BI 5): 9caGmzac5, 6,9, llf., 14,18,
19, 24f,, 32, 33; xoivbv zäv 9. 20.
18 Athen (278/7 v. C.): Aslztov 1892
p. 100 sqq. (Lölling); IG II 5, 615b
S. 160 f.; Z. 34, 10; 17, Anm. 6;
Michel 969; Bittenberger Syll. 2 727;
s.Larf. IT 19.AB I b):9caGäzail ><; noivbv
5,23,28,31f.
19 Athen (nördl. v.Dipylon) (234/3Beloch,
Gr. Gesch. III 2, 8. 61): ’A&rjv. VIII 235
no. 5 (Kumanudis); IGH5, 618b S. 162;
Dittenberger Syll. 1 426; Z. 34,9; Michel
970; s. Larf. I1159 (BI5): 9iuGäzcci 13;
xoivbv rav 9. 9; xoivov 16; Gvv9za-
Gövvcci 18. (Hoavog 21).
20 Salamis (v. Wüh, bezweifelt) (3. J. y. C.):
Luders 31; Foucart 25; IG II 620;
Z. 42, 1; Jahresh. V (1902) S. 130, A. 1;
132 (Wilhelm); s. Larf. II 160 (BI 5):
9 caGäzcct 5; y-olvov zäv 9. 4.
21 Athen (kurz nach 213 v. C. Larf.):
MD AI IX (1884) S. 388 (Köhler); IG
n 5, 623h S. 167 ; Z. 17, A. 6; 34,12a;
Michel 971; Dittenberger Syll. 2 731;
s. Larf. II 160 (B I 5): RiuGärui 2 f.;
y.oivbv zäv 9. 13.
22 (Ort unbekannt) (3. J. v. C. : Zieh.): ’A9.
VIII 232 f. (Kumanudis); IG II5, 623 c
S. 167; [Fleck. Jahrb. 1880 S. 427
(Schäfer)]; Z. 39, 5; s. Rh. Mus. N. F.
56 (1900) S. 505 (Ziebarth); Larf. II160
(BI 5): 9iaGäzca 14; y.oivöv rav 9 .9 f. ;
aq ivov 5.
* 22 A (237/6 v.C. 1)’Ecp. &q X . 1905, Sp.234 ff.
no. 9 (Wilhelm): 9iaaog 4; 9ta-
Gäzcct 9, 15, 20, 22; xoivov 3, 6, 8;
ygl. &Q%BQuvintijg 10, 15, 23.
*22B (3./2. J. y. C.j ’Ecp. 1905 Sp.249f.
no.13 (Wilhelm): 9iaGätccL [1], 6,
9; vgl. at>%8QttviGzijg 15.
* 22 C (um 240 v. C.j’Ecp. v.q% 1905 Sp.2451f,
no. 11 (Wilhelm): 9[zaGärai\ 8;
kolvov 7.
*22D IG II 456; [’Ecp. &q%. 1905 Sp,
242 f. (Wilhelm)].
23 Luders 11; Foncart37;^/Elrfof
| IV(1888) S. 115(Lölling); IG
^ II 2, 1111 (cf. II 5, p. 245);
Z.34,6; s. Larf. II188 (BIV
2, 2): 9ioc6ärca 3.
24 (Theater des Herodes)(4. J.y.C. ? Z.):
IG n 3, 1329; Z. 34, 3; s. Larf. II
205 (B V5): 9nxGäzai 4.
25 (4./3. J. y. G.) BCH VIII 471 (Hau-
vette-Besnault); IG II 3, 1331;
Z. 34, 4; s. Larf. II 205 (B V 5):
dcaGäzcu 1, 2.
26 (3. J. y. C.) Luders 9; Foucart 34;
IG II 3, 1663; Z. 35, 18; s. Larf. II
225 (B VT): 9iaGog 2.
27 Lamptrai: Luders 10; IG III835; Z.38,
7; s. Larf. n 298 (C VIII 7): 9iccg&zccl
m 2.
*28 MDAIXII (1887) S. 93 no. 61 (A.
- Milchhöfer): 9loigol 18.
29 | (324/3 v.C.) :’A9vv. YUI (1879) S. 289
< (Kumanudis); IG 113,1330; Z. 34,5;
s. Larf. II 205 (B V 5): dpavtGzat 1.
30 BCH XVIII (1894) 532 no. 1
(Bourguet); IG II 5, 1328 c
ä p. 307; Z. 38, 9 a; s.Larf. II205
(B V 5): fpo ’.VLGxai 2.
31 ta MD AI XH (1887) S. 296 no. 268
(Milchhöfer); IGII1328; Z. 38,
^ 9a; s.Larf.If 205 (BV5).
32 Athen: Luders 2; Foucart32; IGII615;
Z. 34,11; ’F.cp. ciri%. 1905, Sp. 243 f. no.10;
s.Larf. H159(BI5): igavtazai 1,10,12;
[xoivov] 2, 4f., 6f., llf,
33, (Mitte d. 3. J. y. C.): Liiders7; Fou¬
cart 27; IG II 616; Z. 39, 3; s. Larf.
£ II169(BT5): fyaviGzaiö,[6f.],9f.,
o 11; xoivbvz&v £g. 15, 20, 27; [x]ot-
§ vo\v~\ ? 2; (Igccvog 7).
34 Q (um 250 y. C. Larf.): Foucart 24;
Lüders26; IGII617; AGIBrit.Mus.
’ I no. XXI (Hicks); Z. 38,1; s. Larf.
I. Listen der benützten Inschriften dnt Papvri.
551
U 159 (B I 5): XagazticcGzcd 2,10,
12 f., 17; [ notvov\ zäv A. 21 f.; (tcqo-
SQaviazQia 23, 29).
A 35 Athen (Ende d. 3. J. v. C.) : Lüders. 6;
Foucart 40; IG H 988; Z. 34,12; s. Larf.
II183 (B HI 8): [xo]tvbv iga[yi]Gzäv 1.
36 Piräus (Ende d. 3. J. v. C.) : IG II 989;
Z. 34, Anm. 1; s. Larf. II183 (B III8).
* 37 ? Athen (verschwunden): Lebas 1 386;
’Ecp. &(>%. no. 2545; Lüders 4: bnczvi-
g[zoclJ 3.
38 Pikermi (4. J. y. C.): Luders 12; Fou¬
cart 36; IG II1110; Recueil des inscr.
jurid. VIII60; Z. 38,10; Michel 1376;
s. Larf. II188 (B IV 2, 2): iqctmGzcd 2,
39 Munichia: BCH V 322; (Foucart) TG II
1119; Recueil VHI no.38; Z. 38, 4; s.
Larf. II188 (BIV 2,2): igavcczcU 3.
40 hl. Straße naehEIensis: IGII5,1140b
p.246; Z. 37,2; s.Larf.II190 (BIV2,2):
iqaviGzai 4.
41 Dekeleia:IGHll47; Rec. des inscr. jur.
VHI 57; Z. 38, 11; s. Larf. H 190 (BIV
2.2) : tgavioralZ.
42 IG II 1148; Z. 38, 6 a; s. Larf. II
190 (B IV 2, 2): tguviGrai 5.
43 (4 J.y. C) MDAIXH (1887) S. 88 (Milch-
- höfer); BCH XH (1888) S. 302 ff.
'S (Dareste); IG n 5, 1139b S. 246;
00 Recueil d. i. jurid.VHI no. 50; Z. 38,
6b, c; Michel 1374; Dittenberger
Syll. 2 824; s. Larf. H190 (BIV 2,2):
dexadiGzat 8. igaviGzod 10.
*43A (Ort unbek.): Sitz.-Ber. d. Berl. Ak.
1897 S. 668 no. 14 (Ziebarth); ygl. Rh.
Mus. N. F. 55 (1900) S. 604 no. 2: [l S a]-
vißtaL 3.
* 43B Athen: das. no. 15 (Ziebarth); vgl, Rh.
Mus. N. F. 55 (1900) S. 504 no. 2: igu-
[viGTCCt] 3.
44 Demos ?: Lüders 5; Foucart 35; 16 H
3308; Z. 18; 39, 4; s. Larf. H 236 (B VII
2.3) : igaviGxai 3.
*45 Chalandri (um 135? v. C. Larf.) : MD AI
XXI(1896) Beil. S.438 no.4 (Wilhelm);
s. Rh. Mus. N. F. 55 (1900) S. 504 f. (Zie¬
barth); Larf. II 183 (B III 8): ( &q%eqc&~
vtözys 3).
46 a (58/7 v. C.) Lüders 29; Foucart 21;
” IG II630; Z. 35,13; ß. Larf. S. 162
ja (B I 5): ' HgcoLGtcri .. . 5>v otQ%sga-
*4 viextfs 3f.; c Hg. 7; xo [xoivov x&v
, 'Hpj. 5 f.; [$Quv]og 18.
(36/5 v. C. Mich.) *Ecp. ag%. 1893 S. 49 ff.
(Mylonas); 16II5, 630b p. 171 f. ;
Z. 35,, 14; Michel973; Dittenberger
Syll. 2 732; s. Larf. H 162 (B I 5):
KOLVOV X&V ZaxriQlUGT&V (bv <XQ%£-
g go'VLGt'bs , . . 32 f. ; it. x&v 2. 8f.,
37f.; igccvtGxal 26; (&g%8Qavißvijs
12, 33, 37); Gvvodos 10, 12,15, 27,
34, 42.
*Etp. ag%. 1893 S. 59 (Mylonas);
IG 33 5, 1620 e p. 263; s. Larf. II
222 (B V10,3).
(102/1 ? v. C. Larf.) ’E<p. 1883
Sp. 245ff. (Kumanudis); IG II 5,
.. 626b p. 170f.; Z. 37, 8a; Michel
ja 972; s. Larf. II162 (B I 5): 2ctßcc-
£iccGxcd 3; igaviGxcd 13.
^ (342/1 y. C.) ’Ecp. &q X . 1883 S. 249
(Kumanudis); IGn 1326; Z.37,8b;
s. Larf. II205 (B V 5).
49 Athen (52/3 n.C.): Lüders 3; Foucart 31;
. IG1II19; Z. 35,16; s. Larf.H 246 (CII2):
xoivov zehr CQCzvLGtav 2; v.oivöv 4, 4 f.;
([“SxXrf“ 1 ’ 1 ® 1 ’)? 3).
50 Alopeke: (1. J. n. C? Larf.) Lüders 1;
Foucart 20; IG III 23; Z. 37, 3; 181;
Serta Harteliana S. 23‘lf. (Wilhelm);
s.Larf.II247 (CH2): GB/ivozcz[zJrj gvv o-
dog zäv 4 qccvlg zäv 31 f.; £navi.\_G\xcd 30;
$Q<xvog 26, 40, 42; 35).
51 a k, (2. J. n. C.): Foucart 38; IG III 73;
Z. 38, 9h.
ß .. (id.): Foucart 38; IG III 74; Z. 38,
§ 9b; Michel 988; Dittenberger
§ Syll. 1 379; Syll. 2 633; s. Larf. II
T/1 254f. (C V 1): £qccvlG zai 22, 25;
ßpoevog 21.
*b (id.): IG HI 75; Larf. II256 (C V1).
521 (makedon. Z. Zieh.) BCH XII (1888)
S. 152 [Foucart); Z. 34, 8; IG II 5,
1334b p.256; s.Larf.II 205 (BV5):
’ApzepzGtaGzal 1.
63 a IG II 617b p. 422; H 5, p. 162;
Z. 34, 7 (ergänzt durch Larf.
II 944); s. Larf. n 159 (B 15):
§ ’Aax2.7iztiaGzal 7, 12, 17; xoi-
^ vov zo ’AanXrinittGzmv 91;
[aotvov] 15.
b IG II 5, 988b p. 221; Z. 34, 7;
s. Larf. H183 (B HI 8): ’AGvArp-
%[i .. .] 1 .
*c (Menidi) MD AI XHI (1888) S. 339 f.
no. 516 (Milchhöfer); s. ÖhlerS. 6;
^Ae]%Xr)7z[i]aGZ[ai] 9.
|!|
552 I. Listen der benutzten
A 54 Piräus (212/3—222/3 n. C.Larf.): BCH I
XIY (1890) 649 no. 2 (Berard) ; Z. 90,3;
Dittenberger Sy11. 2 738; s. Larf. II247
(C II 2): UcuaviGtal xov M.ovvi%iov
’Aöwlrptiov 4f.
* 66 Menidi (2. J. ? n. C.) : IG DI 25; s. Larf. n
247 (CII 2): r\ [Gvvodog? xäv . . lJot&v
2f.; %otv6v($) 13.
57 Athen (röm. Zeit): AsXxLov YI (1890)
S. 145 (Lölling); Z. 35, 15: avvodog 2.
* 58 Keratia b. Athen: IG- II 638; s. Larf. II
163 (B I 6): [ff]45vo«J[o$] 11.
59 Athen (kurz vor 178 n. C. Ditt.): MD AI
XIX (1894) S. 248ff. (Wide); Maaß,
Orpheus S. 18 ff.; MD AI XXIII (1898)
S. 212 ff. (Maaß); Neue Jakrb. f. Phil. III
(1899) S. 356 ff. (Drerup); Dittenberger,
Syll. 8 737; Z. 35,17; 141; s. Larf.Il247f.
(C 2, 2): Bky-ielov s. S. 68; Ioßanxoi 35,
42, 68, 77, 82f., 87, 96, 127, 128, 146
(’l6ßccx%os 32, 53, 57, 60, 136, 160);
&QX l ßa*%os s. S. 359.
60 (Kalyvia nach Kuvara): MD AI XII
(1887) S. 282; Z. 38, 7a: ol itegi xov
llt(QVV\XOV %xX. 1.
[*60A(in der Nähe d. Hadriansbogens) (2. J.
v. C. Wilh.): The annual of Brit. School
at Athens III (1896/7) S. 106ff. (Ander¬
son): Gvv&vxca 1.] (aus Böotien, s. S. 34
Naehtr.)
* 61 Athen (4. J. v. C.): IO II633; s. Larf. II
163 (B I 6): Acaxcc[Xslg]? 3.
62a'| (324/3 v. C.) Luders 28; IG II 609;
Z. 38, 5a; Michel 974; Larf. II167
(B15): Eix<xd£is 4L, 7, 8, 13, 20; ol
JEtx.öL, 9; Elxccdsvg S^To'Kocvbvtb
Elnad^cov 11.
b | (4.J.V.C.): ’A». IY (1876) S. 121 (Ku-
a manudis); IGr II 1098; Z. 38, 6b;
's Michel 743; a. Larf. II187(B IY 2,1):
o holvov ElnadsLaiv 1 f.
c g (2. H. d. 4. J. oder wenig später Larf.)
IG n 784 A, Z. 12; Z. 38, 5 e; s. Larf.
H169 (B II 6); ElxaSsig.
63 Miskopi: MDAI XII (1887) S. 96 no. 71
(Milchhöfer); IG II6,1102 b p. 244; Z.63,
9; s. Larf. II 187 (B IY 2, 1): ’ÄqlriSmv
KOIVOV 1.
*64 Tatoi: MDAI XU (1887).S. 321 (Milch-
hßfer); IG II 5, 633 o p. 173; s. Larf. II
163 (BI 6): %oiv[ov] ? 3.
Inschriften dnb Papyri.
65 a, (2. EL cl. 3. J.? Larf.) IGII 5, 1335b
p. 266; Z. 121, 5 (die erste no. 6);
.. s. Larf. H 205 (B Y 5): v.tnvov t ä>v
p Sibrovlav.
b jä (96v.C.Renan)Bev.areh.IIIll(1888)
S. öff. (Renan); s. Wachsxnutb,
Stadt Athen H 1 S. 161, A. 3; Z.
121,5.
65 A CI Semit. 1119; Z. 121 , 5.
66 Piräus: ’/f^'ij'r.YIII (1879) S. 138 (Kuma-
nudis); IGU 5, 615c p. 161; vgl. MDAI
IY (1879) S. 266f. (Koehler); Z. 121, 4;
s. Larf. II159 (B I 5): Sa[lu[i]ivioi. 3,
67 Demos ? (ca.117—138): IGIU 61; Z. 121,
5 (bis); 39, 2; s. Larf. II 252 (C IY): 2G5-
irpiotZ, AIl4f, 24 . .. irpcüvriuoTui Z. B
I 28f. Msixtoviußtal Z. B I 34.
68 Athen (röm. Zeit n. C. Z.): IG III 201;
Z. 121,6; s.Larf, II264 (C Y &):Al o,
69 Piräns (2. H. d. 4. J.Y 0.): IGII1058;
Z. 14; 121,3; Michel 1355; Dittenberger
Syll.« 440; Syll. 8 834; s. Larf. II 186
(B IY 1): Kvtirßicov ol jisglrui 8, 22.
70 Athen (1. H. d. 4. J. y. G): IGH5, 610b
p. 152; Z. 62, 1; s. Larf. II158 (B 15).
71 Piräus (vor 200 v. C. Larf.): ’A&rjv. YIH
(1879) S. 231 (Kumanudis); IG 115, 616 b
p. 161; Z.63, 8; DittenbergerSyli. 8 733;
ß. Larf II159 (BI 6): [Umcajrat]? 16.
*72 Athen (Anf. d, 1, J .? Larf.): ’E<p. &(>%.
1890 S. 111 no. 6 (Kumanudis); IGII5,
626 c p. 171; a. Larf. II 162 (B I 5).
* 73 Athen (Auf, d. 3. J. v, C. od. etwas später
Larf.): IG II842; s. Larf. II174 (BII 1 0):
7.
74. (3.J.V.C.): IGII1333; Z. 37,5; s.Larf.
H 205 (B V 5).
75 .. (3. J.v.C.): aI8 , i;f.YIII( 1879) S.401f.
§ no. 4 (Kumanudis); IG II 1334;
lia Z. 37, 6; Larf. II205 (BY 5).
76 * (Ende d. 3. J. y. C.? Larf): U&tjv.VII
(1878) S. 388 (Kumanudis); IG II
1335; Z.63,6; s.Larf.n 205 (BY5).
77 (ca. 117 n. C. Larf.): IG IE 77; Z. 62,2;
v. Prott, Fasti sacri, p. 7 no. 3;
ä Michel 692; s. Larf. 255 (C Y1).
78 -Jj (nahe d. Andronikosturm) IG III 203;
< Z. 63,3; s.Larf. E 264 (CV 6).
79 (Dionysostheater) IG III 208; Z. 63,
* 4; s. Larf. II 265 (G V 6).
80 Menidi: [GIII 219; Z. 63, 5; s. Larf. II
265 (CT 6).
81 IG IH 220; Z. 63, 5; s. Larf. E 265
(C Y 6).
I. Listen der benutzten
A *82 nach Mitteilung von A. Wilhelm: Gvv- |
vlivot 1.
s. A 48, Z. 10 f.: ol ’A^vrjGLv ’Eitwov-
gsiot cpiXoGoyoi»
Weggelassen wurden: Luders 71; Fou-
cart 28, 29; IG II 3, 1661 (s. Maaß,
Orpheus 124, Anm. 175). Ygl. Frankel:
Sitzungsber. d. Berl. Ak. 1903 S. 90
no. 3: vgl. r}Qi»ov 4; ovvQ'vxca IG III,
3841 (s. Öhler S. 6) u. a.
B
(2. J. n. C.): CIG 1059; Lebas II 46;
IGYTI107 (Dittenberger); Z. 40,2;
109, A. 3 (falsch zit.): nccXaibv
BciuxeIov 7,
2 « (vor der Kaiserzeit): CIG 1082; IG
gj YD 33 (Dittenberger); Z. 40, 1:
jjj <59y£<ö[v]ss [t]<5v [O’srav] 1.
*2A (141 n. C.): Sitzungsber. d.Berl. Ak.
1903, S. 91 (Frankel): Gvvodog
x[o3V ‘d’lC£GO)XCQV Aio~\vvgov 3, Alo-
vv[6ov fticcaog] 4.
*3 Kenchreae: IG IY 207 (Frankel): ßov-
%6Xa 3.
*4^ IG IY 659 (Frankel): (lvgt .... 14,
\xoi\vbv TCüV llVGTcb[v] 5f., '9’[tCC-
o Gcbxatg]? 13, gvg[ xrifia ]? 22.
*4A (3./2. J. y. 0.): BCH XXVII (1903)
S. 260 no. 1 (Vollgraff); xoivov
t&v (frariviotuv.
*5 Lerna (3. J. n. C.): IG IV 666 (Frankel):
Bccx^og 1, 9.
6 Epidauros (1. J. u. C. Z.): Cavyadias,
Fouilles d’lilpidaure I 211; Z. 41;
IG IV1450 (Frankel): cfc ßvvodog I votv
’Aöxlam.aßzäv tmv iv H«FaM/[ra] lff.
71 BCH xvn (1893) S. 120 no. XXXIV
(Legrand): Z. 41, 5; IG IV 774
(Frankel).
8 (3. J. y. C.): BCH XVII (1893) S. 120
no. XXXY (Legrand); Z. 41, 6;
IG IV 824 (Fränkel).
9 | (2. H. d. 3. J. y. C.): BCH X (1886)
"g g. 136 ff., 336 (Mylonas): Collitz III
^ 3364 (Prellwitz); [J. Bannack, Stu¬
dien anf d. Geb. d. Griech. I 1,
163ff.]; Z. 41, 1—4; IG IY 757
(v. Prott n. Fränkel): T[s];Ui?tj)e[ss
rüg Msydlag Marjöjs B 10 f.;
&vdmcci B 14. 27. 39.
*10 Hermione: Annali d. Inst. arch. 1861,
S. 8 (Conze); Lebas 159e (Foucart)
Inschriften und Papyri. 553
Collitz IH 3399 (Prellwitz); IG IY
728 (Fränkel).
*11 .. (3. J. y. C.): IG IY 729 (Fränkel).
*12 g IG IY 730 (Fränkel).
*13 Tg IG IV 731 (Fränkel).
*14 [J IG IY 732 (Fränkel).
*15 m IG IV 733 (Fränkel).
*16 IG IY 734 (Fränkel).
*17 IG IY 735 (Fränkel).
181 (Augustue’ Zeit): CIG 1299: CIL HI
1,494; Z. 42,2; Waltzing IHS.67
no. 184: [IlJyptnprtadTod [aip nrpsV-
|?os] ml. 8f [AJgrippiastae, [Quo¬
rum princejps 3 f.
19a (1 J. v. C.): Lebas II 163a S. 81f.
(Foucart); [MDAI II (1877) S.384
no. 201 (Dressei u. Milchhöfer)];
Collitz in no. 4440 (Meister); Z. 64,
18; Michel 990; vgl. The Annual
o. t. Brit. Sch. III S. 161 f. (P. Per-
! drizet): GLtri&s'vtsg 1.
b (1 J. v. C.): Lebas n zu 163 a S. 82
(Foucart); MDAI II (1877) 385 no.
202 (Dressei u. Milchhöfer); Col-
ij litz III 4441 (Meister); Z. 64, 18:
Gixr\&ivt£<s.
c m (1. J. v. C.): Lebas II zu 163 a S. 82
(Foucart); MDAI D(1877) 386 no.
203 (Dressei u. Milchhöfer); Col¬
litz III 4442 (Meister); Z. 64, 18:
GIT71&BVXSS.
20 a (1. J. v. C.): Lebas 13 S. 84 f. no. 163 b
(Foucart); Cauer Del. 2 33; Collitz
III4444 (Meister) ; Z. 42,1: Michel
991: Tcavdgioi, 1.
fo (1. J. v. C.): Lebas II S. 85 no. 163 c
(Foucart); Collitz ID 4445 (Mei-
j ster); Z. 42, 1: Tcavdgioi 1.
c ( 1 . J. v. C.): Lebas II S. 85 f. no. 163 d
I (Foucart); Collitz EI 4446 (Mei¬
ster); Z. 42, 1: Tcuvdgioi 1.
21 Magula b. Sparta: BCH IX (1885)
S. 513 no. 4 (Durrbach); Collitz IE
4443 (Meister); Z. 64, 19.
22 Thalamai (1. J. n. C.? M.): Lebas II
S.140 no. 281b; Wide, Lakon. Kulte
S. 314 A; Collitz EI 4577 (Meister);
Z. 65, 20.
22 A Tegea: Lebas E S. 203f. no. 341 a (Fou¬
cart); Z. 64, 16.
23 Mantinea(Antigoneia): MDAI IV (1879)
S. 147 (Milchhöfer); Z. 64,17; avvoSog
8,14. xurjj[yos] 12.
554
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
(61 v. C.): Lebas II S. 212 no. 352h
(Foucart); (Annuaire de l’assoc. p.
l’encour. des et. gr. IX S. 327ff.:
Foucart); vgl. Bursians Jahresber.
1874 S. 272 f. (C. Curtius); Z. 41,1;
Fougeres,Mantin6e(1898) S. 306ff.
u. 325; Michel 992: ovvodog t&v
Kogay&v 26 f.; avvodog 15, 17,18,
29, 31, [38], 39.
'g' (43 v. C.): Lebas H S. 215 no. 352i
§ (Fouearty; Z. 41,2; [Fougeres, Man-
,§i tinee S. 307 u. 325f.]; Michel 993:
Jjj ä Gvvodog rav isgstäv (rag Aapa-
w Tpog) 29 f.; 26, noivov t.LSQ. (rag A.)
g 37.f.; 32, Sep. >t. airaQ%oi 37, Uqsvai
’-g (rag A.) 4; 9, 10, 12, 16, 18, 22f.,
H 28 ’ 34 *
(Römerzeit): Lebas II S. 216 f. no.
352j; Z. 41,3; [Fougeres,Mantinee
S. 310 £]: r\ avvodog (t&v ’A6%Xri-
Ttiov Isqewv) 35f.; 5, ol isgeig (rov
’AculriTtLOv) 9, 12 f., 17; 24, 30.
(1. J. n. C.): BCH XX (1896) S. 1241
(Fongeres); Fougeres p. 529 f. 6vv-
odoi 37. PcoficcLoi ol ttgayfiarsvo--
fisvoi 2. -
28 Megalopoiis (Anf. d. Römerzeit): Kai-
bel, Epigr. gr. 1044; Gardner, Exca-
vations at Megalopoiis S. 134; Z. 41 f.:
ivvol . . . dairv(iovsg 6.
29 (3. «J. v. C.): IG VII 553 (Dittenber-
ger); Z. 39, 1b; 18: 6vv&\&]rr\.
30 (2. J. v. G): Cauer, Del. 2 371; IG VH 685
(Dittenberger); Collitz 1960 (Mei¬
ster); Z. 39,1 a; 18: ’A&avcciarri 3f.
31 (2. J. v. C.): Hermes YIII (1874) S.430
(Kaibel); Cauer, Del. 8 372; IG VH
687 (Dittenberger); Z. 39, la; 18:
g ’A&ccvaCßzlrf] 4.
32 |(2. J. v. C.): IG YII 688 (Dittenber-
jjJ ger); Z.39, la;18; Dittenberger,
Sy 11. 2 II 747: Gvvodog r&v ’A&r]-
valor&v 2 f.
33 (2. J. v. 0.): IG VII 686 (Dittenber¬
ger); Cauer, Del.*373; Collitz 1962
(Meister); Z. 39, lc; 18: Alcovlov-
GLaffrjj 2 f.
34 (2. J. v. C.): IG VII 689 (Dittenber¬
ger); Z. 39,1 d: [ü]vv&vtcc[i].
35 Thespiae (2. J. v. C.): Lebas H 403;
Lüders 33; IG VH 1785 (Dittenber¬
ger) ; Z. 39, 3 a (falsch Theben);
Michel 767; Dittenberger, Syll. 2 745:
o[vv]&vra[L] rap Majad[cov oi]
ElGLOdSLOL 3 ff.
36 a (1. Hälfte des 2. J. v. C.): BCH VHI
(1884) S. 158 (Foucart); IG VII
1788 (Dittenberger); Z.39,2; REGr
XV (1902) S. 302 ff. (Holle aux); Dit-
” tenberger, Orient. Gr. i. sei. 310.
ß das.; IG Vn 1789 (Dittenberger).
37 8 (l.Hälfted. 2.J.v.C.): BCH IX (1885)
EH S. 405 no. 16 (Foucart); IG VH
1790 (Dittenberger); Dittenberger,
Orient. Gr. i. s. 311; Z. 39, 2; vgl.
RfiGr XV (1902) S. 302, A. 3 (Hol-
leaux): avv&vrTi 0L ^t-XsrijqsioL 4f.
* 38 IG Vn 2194 (Dittenberger): [cr-yj-
' vo&og.
*39) CIG 1681; Serta Harteliana
g S. 234 (A. Wilhelm).
40 -g (Ende d. 3. J. v. C. D.?): IG VH 2463
jf| (Dittenberger); Z. 39, 3b: avv -
l&vjr7] 1.
41 (2. J. n.C.): MD AI IH (1878) S. 299 f.
(Koehler); IG VH 2725 (Ditten¬
berger) ; BCH XXH (1898) S. 255 f.
no. 13 (Perdrizet); Z. 39, 4; Ditten-
^ berger, Syll. 8 893; vgl. Ziebarth,
Rb. Mus. N. F. 55 (1900) S. 505:
J3 ßvvodos r&v 7 ]qioiccgx&v wvX. 5 ff.,
^ 17 f., 28 ff.
*42 BCH XXH (1898) S. 246 no. 2 u.
S. 248 no. 3f. (Perdrizet):
j cplXoi 3.
43 Haliartos (1. J. v. C.): Annali d. Inst,
arch. XX (1848) S. 55 (Ulrichs);
Lüders 34; IG VH 2850 (Dittenber¬
ger); Z. 117,1; Michel 994; Waltzing
HI S. 70 no. 194: ovvodog t&v %vvt\-
y&v 7, 13, [15].
*44 Orchomenos (1. J. v. C.): ’Erp: ag%.
1842 no. 817 (Pittakis); Lebas H 620;
IG VII3224 (Dittenberger): rpLXoi 3.
44A Chaironeia: IG VII 3376 (Dittenber¬
ger); Z. 15: %qavog xrX. 8f.
(171 v. C.): Wescher et Foucart,
Inscript, de Delphes no. 139; Col¬
litz 1804 (Baunack): gqavog (6
Bqo[lLov) 3; 4, 4, 7.
(170 v. C.): Wescher et Foucart
,£* 107; Collitz 1772 (Baunack):
fi %Qavog 17.
(177 v. C.): Wescher et Foucart
no.244; Cauer, Del. 8 214; Collitz
ni909 (Baunack): ^gavogo^Ag^s-
Xaov 8.
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
555
U 46 A
46 B
46 C
*46D
47
48
49
50
*50 A
51
52
*52 A
53
54
*54 C
*55
(170—156 v. C.): Wescher et Fou¬
cart no. 89; Collitz n 1754 (Bau¬
nack) ; Z. 15: ßgavog 6 Ba%%iov 6.
(170 v. C.): Wescher et Foucart
no. 126; Collitz II 1791 (Bau¬
nack); Z. 15: ßqavog 8, 10.
.Jj (170—156 v. C.): Wescher et Fou-
>£* cart no. 213; Collitz II1878 (Bau-
p nack); Z. 15; Dittenberger, Syll. 1
462; SyH. 2 858; Michel 1409:
$gavog (ktX.) 10f.; 12,15.
(ca. 50 v. C.): Collitz H 2317 (Bau¬
nack) ;Pomtow, Neue Jahrb. 1889
S. 537: 8qavog (6 KXsoSanov) 7;
9, 11, 12.
Steiris (3. J. v. C.): Lebas H 988;
Lüders 35; IG IX 44; Z. 117, 2;
Waltzing III S. 70 no. 195: v,vvr\-
yoL 1.
Larisa (4./3. v. C.): MD AI VHI (1883)
S. 112f. no. 1 (Lölling); Z. 40, 2;
Michel 1131: JZovidaovv (?) rb
xolvov 1 .
Xlein-Keserli (zw. Larisa u. Tempe):
MDAIXVI(1891) 8.261 (Wfolters]);
Z. 39,1; 18: Gv(i7tgovgoL 1; fhccaovv-
[**»]•
(1. J. v. C.): MD AI VII (1882) S. 335 f.
no. 7b (Lölling); Z. 40, 3: iitoaro-
J loi 1, 11, 13,15, [16], 19, 22, 26;
■"£ &£Q(X7t£WE{Xl 7.
I Rev. arch. IH ser. vol. XIV
° (1889) S. 111 (S. Reinach):
7]QaXG[v]ai 3.
(Anactorion?): CIG 1793b Add..;
Lebas II 1047; Cauer, Del. 2 242;
- Collitz II 1389 (Fick); IG IX 486
.| (Dittenberger); Z. 63, 11; Ober-
■g hnmmer,AkarnanienS.270no.8.
S- BCH X (1886) B. 175f. no. 2 (Con-
H sin); IG IX 487 (Dittenberger);
Z. 63, 12; Oberhummer, Akar-
nanien S. 271 no. 9: eviißiara[t] 6.
Palairos: MD AI XX VH (1902) S. 334 f.
(Premier).
Ambrakia: CIG 1798; Z. 63, 13b (Zi¬
tat fehlt).
Ambrakia: CIG 1800; Z. 63, 13a:
xoivov t&v diaHovwv 1.
Lissa: AEMÖst IX (1885) S. 6 no. 3
(Hirschfeld): Mcjyvuiov 4.
Kerkyra (l. d. n. C.?): Rhein. Mus.
XVIII (1863) S. 648 no. 65 (Wachs-
nauth): Lüders 73; IG IX 712
(Dittenberger) : %oivbv tf]Q gvvo-
.. Sov 3f.
56 (: CIG 1849 c Add.; Rhein. Mus.
•s XVIII (1863) S. 559 no. 75
^ (Wachsmuth); Collitz III
3212 (Blaß); IG IX 976 (Dit¬
tenberger); Z. 64, 14.
(ca. 155 n. C.): BCH VIII (1884)
S. 463 (Dumont); Dumont u.
Homolle,Melanges d’arch^ologie
et d’epigraphie p.l75no.II;Z.55:
evvn fUfsis] toö 'Hgcmleog 1, av-
vrj&Tjg 2.
(späte Zeit): Duchesne et Bayet,
o Mission au Mont d’Athos p. 34
i no.44;Z. 56,4; BCH XXIV (1900)
S. 332 (Perdrizet); vgl. Jahres-
^ hefte d. öst. I. V (1902) S. 133
Anm. 4 (Wilhelm); Ziebarth,
Zft. f. vgl. Rechtawiss. 16 (1903)
8. 305f. no. 77: [iv6Z8 C1, Jqoio-
CpOQCOV &ELU (TOg C 11, Vgl. Jln/A’O-
rpAgoe B 2.
59 Olynthos: CIG 2007f Add.; Lebas II
1409; Lüders 68; Duchesne etBayet,
Mission au Mont d’Athos S. 76 no.
119; Z. 56: xoXl'ijyiov 4.
*60 Akanthos: Duchesne et Bayet, Mis¬
sion au Mont d’Athos S. 77 no 121:
Q’Q7\G%£VZaL 2.
*61 (Podgora): BCH XXIV(1900)S.304f.
no. 1 (Perdrizet); vgl. Ziebarth,
Zft. f. vgl. Rechtswiss. 16 (1903)
S. 305 no. 75: !ivo[z]ai [z/r]o-
vvßov 4.
*62 (Cavalla) (christl.): BCH XXIV
(1900) S. 305f. no. 2 (Perdrizet);
vgl. Ziebarth a.a.O.S. 305 no. 76:
•Jr* v.üv[7t]ia(i£g KaXTtaizovQsZtczi 4f‘.
* 63 a g CIL m 703; BCH XXIV (1900)
S. 312f. no. 4 (Perdrizet);
Waltzing IH S. 73f. no. 200:
thiasi [L]ib(en) Pat(ris) Ta-
sibast(eni) 6.
*b CIL IH 704; Waltzing IH S. 74
no. 201: thiasi Lib(eri) Pa-
t(ris) Tasi{b\asten{t) 4f.
64 Alistrati (3 St. südl. v. Drama): BCH
XVII (1893) S. 634 (Homolle); Z. 56;
BCH XXIV (1900) S. 317 (Perdri¬
zet): Ol TtcQcl . , . [IVGZc BÖtQVOe
Jwvvgov 1 ff., iiv[Gtris] 3.
556
I. Listen der benützten Inschriften und Papyri.
B 65 ResBOwa:(Heuzey,Macddoineno.l33);
Foucart 68; Z. 56: Gvv&ittoZtcii, 4.
66 Abdera (späte Zeit): CIL 111 Suppl.
7378; Dumont u. Homolle p. 442
no. I10b l ; Z, 56; Waltzing III S. 74
no. 204; Cagnat I 832: &v6ux6rccl
(cultores) Ttsgl yxX.
67 Panion: Dumont u. Homolle S. 411
no. 86 i; Z. 131, Anm. 2: Maxe-
Soviavol 4.
*68 Köprüdsche (zw. Rodosfco u. Eregli)
(1. J. n. C.?): AEMÖst XIX (1896)
S. 67 (Kalinka); Waltzing HI S. 75
no. 208; Cagnat I 782: Gvv[a]yco\y]r]
rav xovg[s]av a 5f. vsot <xv[ga]gLOt
b 3.
69 (196 —198 n. C.): [Mommsen, Eph.
epigr. HI p.236no.4]; Dumont u.
Homolle S. 382 no. 72 C; Z. 56, 1;
Cagnat I 787: Bax^siov ’AGiuvmv
12 .
70 [Mommsen, Eph. epigr. III p. 236
m no. 6]; Dumont u. Homolle S. 382
rg no. 72d; Z. 56,2: vgl. ug%iiivG-
*S zav 4, GTtsigag^og 5, bcgyißovxb-
Ph Xog 2.
71 [Mommsen, Eph. epigr. HI 236
no. 5]; Dumont u. Homolle S. 396
no. 74 Z8; Z. 56, 2: Bux%og 3.
7 2 (christl.): Dumont u. Homolle S. 385
no. 721; Z. 131, Anm. 2 (falsches
Zitat): ccbeAcpoi 5.
73 Apollonia Pontica: CIG 2052; Du¬
mont u. Homolle S. 457 no. 111 d;
Z. 56: a.Q%HLVG[x7\g~\ 6.
74 a ^ BCH V (1881) S. 127 (Montani u.
| Tissot); VI (1882) S. 179 f. (F[ou-
J? cart]); Dumont-Homolle S 351 f.
^ no. 61g; Z. 69, 45; Kalinka, An-
'S tikeDenkm. i. Bulgarien no. 161:
’EQytG6T}V0i 4.
b <i (180—192 n. C.): [BCH V (1881)
| S. 129 (Montani u. Tissot); Du-
‘ö* mont u. Homolle S. 352 no. 61g 1 ;
. H Z. 69, 45]: ’E.
75 (östhv.Ph.): AEMÖst XVIII (1895)
S. 117 no. 30 (Dobrusky); Z. 56;
" Kalinka, Antike Denkm. i. Bul-
g* ganen no. 176: GvvnoGiccGzal
^ ftsov f A(6)xXr\TtLov lf.
76 £ Dumont u. Homolle S. 336 no. 42;
& Z. 117, 4; Waltzing III S. 76
no. 210; Cagnat I 731; xvvriyav
[xo]w>[dv] 8 f.
77 Dumont u. Homolle S. 334 f. no. 37 ;
g* Z. 68,44; Cagnat 1732; Kalinka
> g; no. 179 : xoivbv räv'EA[Ai]va ]v 2.
*77 A östl. v. Ph.: Cagnat I 737; Kalinka
I Ph no. 127: legst? 4.
78 Sofia (Fundort?): AEMÖst. XYHI
(1895) S. 112 no. 19 (Dobrusky);
Z, 57: xoivov tq5[v] Avooxogav 4.
*79 Dolistovo (Bez. Dupnica, Bulgarien):
AEMÖst. XYHI S. 108 no. 8 (Do¬
brusky) ; Cagnat I 682: isgelg 4.
*80 AEMÖst. X (1886) S. 65 no. 5
^ (Jirecek); Dumont u. Homolle
jg» S. 318 no. Y: tpilircagot xctl
<o tpiAudsAcpoi lf.
*80A pfj Kalinka no. 177; s. Öhler S. 12:
^5- v\saiiO]QOL TOÜ Uar^fj^gOg’AG-
' «1tj[2UOü] 2f.
*80B Ryla: Kalinka no. 214; s. Öhler
S. 12: £7C0QT7\kv\voi 3.
81 Kutlovica (Ferdinandovo): AEMÖst.
XYH (1894) S. 212 no. 107 (Skor-
pil-B[ormann]); Z. 56f.; Kalinka
no. 186: ’Aotctväv G[ri]slg7i 4.
82 Umgegend v. Timova: AEMÖst. XIY
(1891) S. 153 no. 36 (Frankfurter);
Z. 68, 43 (falsches Zitat); Cagnat
I 592: oi iv rolg
n EA%7\veg xrX. 2f., igyccGtcd 4.
*83 Gostilica: AEMÖst. XYII(1894)S. 190
no. 47 (Skorpil): fha[Gtzca] ? 2.
*83 As (227 n. C.): CIL III 6150 = 7437;
Waltzing IH S. 76f. no. 211:
Bacchium vernaculorwm 3.
84 p (gef- in Radanovo): AEMÖst. XY
§ (1892) S. 219 no. 110 (H. u. K.
p Skorpil); Z. 90, 2; 91; Cagnat I
n~ 662: -biivmdol TtQSGßvrsgOL 5f.
85 a $ Monatsber. d. Berl. Akad. 1881
,g S. 459 (Jirecek); AEMÖst. XY
(1892) S. 220 (H. u. K. Skorpil);
Jj Cagnat I 565; Z. 90, 1; 91 f.:
£5 viivcpdoi (piAoG^ßaozoL 5.
b Monatsber. d. Berl. Akad. 1881 S.459
(2. Jft.) (Jirecek); Z. 90,1: v^vmdol
J LSQOVStxOU. KCiX (ptZoGsßaGTOL 5f.
*86 }£(?■ J - (Magazin f. Yolks-
ji künde etc. Buch XIH, Sofia 1896
O, S. 35 no. 15); Kalinka no. 188;
.“ vgl. Ziebarth, H. Rh. Mus. 55
p, (1900) S. 513: Bax^EaGzai oi
^ xzX 3.
*8ßA § Baltschik: Kalinka 95; s. öhler
< P S. 12: fivßtca 21.
I. Listen der benützten Inschriften und Papyri.
557
B* 87 Dionysopolis (Baltschik): Arch. Anz.
1901 S. 158 a no. IV 7: cvvobog
pvGriKT] TocQGimv.
* 88 Bizon (Kavaraa): AEMÖst XYH (1894)
S. 207 no. 95 (Jirecek); Kalinka
no. 116: Tavgot 3,5, 8,9,11,13,14.
89 Pirot (Serdica?): AEMÖst X (1886) S.
238 no. 2 (v. Domas zewski); Dumont
u. Homolle S. 316 no. 0; Z. 57.:
O’tafdo?] ? Zsßci&ccvbg 14, xotvov 4.
*90 Belgrad: AEMÖst XHI (1890) S. 33
no. 10 (Kalinka u. Swoboda): coli-
tores (dei Heronis) 2.
92 AEMÖst VI (1882) S. 10 no. 16
(Tocilescu); Collitz 3090 (Bech-
tel); Z. 57, 2: fticcGog 6f., 9,
fhuGEltca 9, 12.
93 AEMÖst XI (1887) S. 35 no. 35
(Tocilescu); Z. 57, 3: fHaGog 14,
ff[-vi/odos ?] 11.
94 (2. J. y. C.): AEMÖst XI (1887)
S. 34 no. 33 n. XIV (1891) S. 32
.j® no. 75 (Tocilescu); Z. 57, 1; 152;
Michel 996; Dittenberger Syll. 2
^ 736: fhuGizca I, 12, 14; Q'Laaog
3, 7, vgl. frittGirwog 9f.
*95 AEMÖst XYI1 (1894) S. 101 no. 43
(Tocilescu): vgl. veoßc£%%og a 7;
AccgvXXlelov a 6, 8.
96 (Tomoi?) (3./2. J. v. C.?): MovgsZqv
Y (1884/5) S. 47 (ytfr'); AEMÖst
YI (1882) S. 8f. no. 14 (Toci¬
lescu) ; Z. 57,1: fwGzcu (ß'sav rav
_ iv [EuyioQ-Qa\‘Kzi)‘. b2; b6, 8, 12.
9.7 ^ AEMÖst VI (1882) S. 23 f. no. 46
(Tocilescu); Z. 57, 2: (Sagccma-
vgl. Z. 19).
*98 -g EvXAoyog IY (1871) S. 107 no. s'.
99 | (2./3. J. n. C.): AEMÖst YI (1882)
^ S. 25 no. 50 (Tocilescu); Z. 58, 5.
*100 AEMÖst YI (1882) S. 26 no. 52
(Tocilescu).
*101 AEMÖst VIH (1884) S. 12 no. 26
Tocilescu).
102 (2./3. J. n. C.): AEMÖst YI (1882)
S. 19 no. 39 (Tocilescu); Z. 58,
4: o! Ttsgl HtX. 3ff., vgl. ol Gvva-
■ a yofievoL xxA. 16 f.
103 e AEMÖst XIY (1891) S. 28 no. 57
(Tocilescu); Z. 58, ’7: aitelga
'Pcouccialv] 2.
104 AEMÖst XYH (1894) S. 95 no. 30
t (Tocilescu); Z. 58, 6.
*105 V” ( 200/1 n. 0.): AEMÖst XI (1887)
| S. 44 f. no.57 (Tocilescu); Cagnat
I 614: dsvdQocpdgoi, 14.
106 AEMÖst XI (1887) S. 48 no. 60
M (Tocilescu u. Reisch); Z. 57, 3:
■ 3 (IlaGovg lsgbg) ■d'locaog 6; 1,
^ ßa%%oi 3, vgl. tLVGxinog 3.
* 107 ^ AEMÖst XIX (1896) S. 222 no. 80
(Tocilescu).
*108 Analdoköi: AEMÖst XIX (1896)
, S. 223 no. 90 (Tocilescu).
109 Chersonesos (2./3. J. n. C.): CIG 2099;
Latyschev,Inscr. ant. orae septentr.
Ponti Euxini graec. et lat. I 200 ;
Z. 170: vgl. d'i<xGccQ%>]G<xg 11.
*109 A ] Latyschev IY 293: vgl. amg-’
ams 2 .
110 (Anf. d. 2 . J. v. 0.): Latyschev
II 19; Z. 58,1: fria6ixa\i] 10 .
111 (174 — 211 n. C.): Latyschev II
57.; Z. 59, 8 : [fttccßtzca oi
xrZ. 6 .
112 Latyschev H 58; Z. 59, 9.
113 Latyschev II 60; Z. 58, 2 : r] av-
| vodog ii Tisgi xrA. Iff., ßvvo-
i [djefrat 7.
114 Latyschev II 61; Z. 58, 3: rj gv-
vodog 7) Ttegi xvl. Iff.
115 Latyschev H 62; Z. 59,4: 7} Gv-
voöog i) negi mtX. Iff.
116 Latyschev II 63; Z. 59, 5: 7} Gvv.
t] 7CEQI %%A. Iff, Q'ElCiGElVai 5.
117 o Latyschev H 64; Z. 59, 6 : r\ gvv.
ä vxX. Iff..
*117A Latyschev IV 208 : 15 gvv. i) itsgl
0 ytxA. iff., '0’taff[tro't] 4.
*117 B Ph Latyschev IY 212 : 7] gvv. rj itsgi
xrX. Iff., [O'Jiß'tftrca 8 .
*117 C Latyschev IY S. 125 Anm. 2 .
*117 D Latyschev IY 207: oi Ttsgl gv~
voSov xtA. 2 ff.
*117 E Latyschev IY 209: ftLEGstrca 5.
*117F Latyschev IY 210: 17 Gvv. 7} itsgi
wtA. Iff., [d’^iaGElzca 14, Gvvo-
[djetrr]? 17.
*117G (Ende d. 3. J, n. 0.?) Latyschev
IY 211: 7} gvv. 7] Ttsgl xrX. Iff.,
Gvvo$siTCi\t] 9.
*117 H Latyschev IY 469: gvv. 7 } Ttsgl
%xX. iff., 6vvoSeitrig 4.
*117 J Latyschev IY 317: 10 .
118 Latyschev II 65; Z. 59, 7: avvo-
) dstzcev 4.
558
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
JB 119 Latyschev II365; Z. 59: ■frtaofEi:-
£ «*1 01 3t£pl lff.
*119A ‘g (123/4-131/2 n. C.): Latyschev
1° IV 421; Cagnat 1 900: fj avv.
Jj fl n sqi xzi. 6ff., fhctalTai 14.
*120 ^ Latyschev II 389: uvv&siaGsZ-
■c[ai] 5.
*120A ' Latyschev II 402; vgl. Ziebarth,
ßh. Mus. 1900 S. 514.
*120B Latyschev II 403; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120C Latyschev II 404; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120D Latyschev II 405; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
. *120 E Latyschev II 406; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120 F Latyschev II 407; vgl, Ziebarth
a. a. 0.
*120 G Latyschev II 408; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
* 120 H Latyschev II 409; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120 J Latyschev II 410; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120 K Latyschev IV 433; vgl. Ziebarth
a. a. 0.: &ECCGSZTCU 6.
*120L Latyschev IV 434; vgl. Ziebarth
~ a. a. 0.: [ij Gvv\oSo s [/ itfoi]
’p, a 2iF v a 7.
*120M .g Latyschev IV 435; vgl. Ziebarth
Ö a. a. 0.
*12017 ° Latyschev IV 438; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120 0 Latyschev IV 439; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120 P Latyschev IV 436; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
* 1*20 Q Latyschev IV 437; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120R Latyschev IV 440 j vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120 S Latyschev IV 441; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120T Latyschev IV 442; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120U Latyschev IV 443; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120 V Latyschev II 411; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
*120 W Latyschev II 412; vgl. Ziebarth
a. a. 0.
* 120 X Latyschev II 413—418; vgl. Zie-
. barth a. a. 0.
121 (131/2—153/4 n. C.): Latyschev
II437; Z. 59,11; Cagnat I 915:
[05 Gvv. jksqX] %rX. 5 ff., [gvv]-
080 g 6.
122 (155 n. C.): Latyschev II 438;
Z. 59, I 2; Cagnat I 916 (un-
vollst.): [77 gvv.] j] tieqI mX.
8ff., &[i]oi[6&]Tca 13.
123 (154 —171 n. C.): Latyschev II
439; Z. 59, I 3, vgl. 60 Anm. 1:
fhccGstxca 11, [21].
124 (103—203 n. C.): Latyschev n
440; Z. 59, I 4.
125 (2. J. n. C.): Latyschev II 441;
Z. 59, 15: [ij gv] v. 7 } tceql ktX.
1 ff., avv. 2, d'mG&xca 8.
126 (2. J. n. C.): Latyschev II 442;
Z. 59,1 6: [ 7 ) Gvv.] i} %xX.
lff., fha[G&Tca] 7.
127 (2. J. n. C.): Latyschev II 443;
Z. 60, I 7: Siegelt kl 8.
128 Latyschev II 444; [Z. 61, IXT 6],
129 (175 — 211 n. C.) ; Latyschev II
445; Z, 60, I 8; Cagnat I 917:
7} GVV . 7) 7Z8QI HxX. 3 ff., [ GVV ]. 10,
[&tcc]G[tx]at 10.
130 (220n.C.) :LatyschevIl446;Z.60, ’
II 1: g]vv. 7} xxX. 2 ff.,
\av]vo8og‘i 23, &iccg&tccl 7.
131 (225 n. C.): Latyschev II 447;
Z. 60, II1: i] gvv. TtEQl %xX. 2 ff.,
fhaG&xcu, 9.
132 (225 n. C.): Latyschev II 448;
Z. 60, II 2: 7} «■[uj/jodos /j tvsqI
%tX. 2 ff., &locg&zcci 10.
133 (228 n. C.): Latyschev II 451;
Z. 60, II 3; Gv]v. TtEQl %xX.
2 ff., d'iaG&tca 10.
134 (212 — 229 n. C.): Latyschev II
449; Z. 60, III1; Cagnat I 918:
vgl. ] 5.
135 (ca. 212—229 n. C.): Latyschev
II 450; Z. 60, III 2; Cagnat I
919 (nnvollst.): [&8s]X(poL 6.
136 (228 n. C.): Latyschev II 452;
Z. 60, III 3; Cagnat I 920 (un-
vollat.): cc8eXcpoi 6. 17.
137 (230 n. C.): Latyschev II 453;
Z. 61, III 4: &lr}a[og9 a:]dsl-
(p[mv TGW HxX. 6 ff., [gv~
v]odst[x] ca 13.
138 (Anf. d. 3, J. n. C.): Latyschev II
454; Z. 60,1 9: 7} Gvv. tceqI xtX.
2 ff., ftt^Gmca 8.
1. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
559
(Anf. d. 3. J. n. C.): Monatsber.
d. Berl. Ak. 1854 p. 687 no. I
(Leontieff); Foucart 67; Laty¬
schev II 455; Z. 60,1 9; Cagnat
I 921: \j] gvv. . . .] lff., Gi)V~
o[dog] 4, *hccacozca 11.
(220 — 240 n. C.): Latyschev II
456; Z„ 61, III 5: [cc 8 sXcpoi] 1.
Latyschev II 457; [Z. 61, III 6],
.S Latyschev II 458; [Z. 61, III 6].
o Latyschev II 459; [Z. 61, III 6].
H Latyschev II 460; [Z. 61, III 6]:
&\lCtGGitOLl\ 1.
Latyschev H 461.
Latyschev II 462.
Latyschev II 464.
Latyschev II 463.
Latyschev II 465.
Latyschev II 466.
Latyschev II 467.
Latyschev IV 449.
Lebas I 390 u. II 1707; Luders 8;
Foucart 41; Z. 42; 18; IG IV 44
(Wilhelm, v. Prott, Frankel):
6 ftiaGog 6 <&cav[E]nd%ov 4ff.
IG IV 43 (Fränkel): ot ... [#t]a-
[amjrca II 4 f. ol [£%] yv(i[v]c£~
*5b 4hcca[&x]ai III 4 ff.
RßGr XV (1902) S. 138 no. 3 (Con¬
toleon) : ol tQElg fticeGoi. ol aX\ß]v~
qpöfcsvot, iv äy.cpox^QOig xolg yv{i-
vctGioig.
IG IV 5 (Fränkel): ßovireoX ... 9.
*149 A Euboia: ’E<p. ccq%. 1902 Sp. 118 no.34
(Papabasileiu) Nov^ 7 \vLaaxai 4.
150 (4. J. v. C.): BCH IX (1885) S. 64
no. 8 (Cousin u. Durrbach); Da¬
reste .. .,Recueildesinscr. jurid.
« VIII no. 59; Z. 44 (falsches Zitat);
. ^ Michel 1375: opy^jcoi'fig.
*151 £ (4. J. v. 0. ?): KEGr XY (1902) S. 140
no. 2 (ContoMon): oQysi&vsg xov
'HQccuXslojg xov i[i K 6 [iei 4ff.,
? 12 ff., vgl. OQyEKOVfKOg 7, 15.
152 Thasos (211—217 n. C.): JHSt VIII
(1887) S. 426 no. 32 (Hicks); Z. 44:
lEQcoxarov [y]iov B(xx%iov 2f.
* 153 Tenedos (2. J. v. C.): CIG 2165; Col-
litz I 306 (Bechtel); IG XII 2, 640
(Paton); Z. 44, vgl. 120, 8; Michel
1143: GvvGTtavoi 4f.
B 139
140
141
142
143
144
145
145 A
145 B
145 C
145 D
145 E
146 F
*145 G
AGIBrM II 227 (Newton); IG
XE 2, 22 (Paton); Z. 44; vgl.
Ziebarth, Rh. Mus. N. F. 55
§ (1900) S. 509 no. 1: [a Gvvodog]
' ä 'EQiictfiGx&v] 4 , noivov (?) 5.
^ IG XII 2, 481 (Paton); vgl. Zie¬
harth, Rh. Mus. N. F. 55 (1900)
S. 509 no. 2 : ftiaGog x&v Aev-
■Koysixcov 2.
(2. J. v. C.): MD AI XXI (1896)
S. 237 (Wilhelm); IG XII 2, 507
(Paton); Z. 212; vgl. Ziebarth,
Rh. Mus. N. F. 55 (1900) S. 510
no. 3: (xoivbv x&v) 2u{iod'Qcu-
:)aciGx[&v ] 5; 4f. 9, 12.
(2. J.v.C.): CIG2167b Add.; Conze,
Lesbos S. 22 Taf. X, 5; MD AI
ö XXI (1896) S. 238f. (Wilhelm);
& IG XII 2, 506 (Paton); Z. 212;
Jj vgl. Ziebarth, Rh. Mus. N. F. 55
^ (1900) S. 510; no. 3 : (to %oivbv
xo) HcciLO&QcciuccGx&v 2 f.; 7f.
IG XII2, 511 (Paton); vgl. Jahxes-
hefte d. ästen. Inst. IE (1900)
S. 63 no.XIV( Wilhelm); vgl. Zie¬
barth, Rh. Mus. N. F. 55 (1900)
S. 510 no. 4: \ 2 cc^QCL 7 tiaGra{L] 1;
[G]%ELQd 2.
CIG 2221c Add.; Luders 69; Z.65,
m 25 '
| (3. J. v. C.): MD AI XIE (1888)
° S. 178 no. 25 (Studniczka); Z.44:
’A ggk [X]ri Tiiocaxa t 2.
Samos (2./1. J. v. C.) : Berl. Monatsber.
1859 S. 753 no. 2 (Newton-Kireh-
hoff); Hirschfeld, Tit. stat. p. 202;
Z. 65, 26: ol y.axa to Ieqov tfjg
AQX^iuSog tfjg TavQoir6lov 4f.
(Kaiserzeit): CIG 2264 o Add.; Lu¬
ders 50; Z. 89, 1; IG XE 7, 246
(Delamarre) : ol \v.0Q8civ.b\Gxcd
\x&V TOI' Hvd'l[ov] ’AtCOX-
Xcova y. 0 Q 8 dm.(av lff.
(3. J. v. C.): ’Ecp. ixq%. 1862 no. 77
ä (Kumanudis); Luders 13; Fou-
§3 cart 45; Sitzungsber. d. Berl.
| Ak. 1897 S. 674 (Ziebarth);
<3 Michel 1380; IG XII 7,58 (Dela¬
marre) : £Qccvog 8,12; [ßQaviG]xcd
14, vgl. icQ^EQdvog 9.
(3. J. v. C.): IG XE 7, 61 (D.):
9, vgl. \ci\Q%iQccvog 10.
(3. J. v. C.): Rev. areh. XXIX (1896
E) p. 73f. no. 1 u. IG X I 7, 241
560
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
(Delamarre); Z. 212; Michel 712; |
Dittenberger, Syll. 2 644; vgl.
Ziebarth, Rh. Mus. N. F. 55 (1900)
S. 505 f.: (rö v.oivbv rö od. xcov)
tsQOvgyöjv (xr]g A&riv&g xf\g ’Ixco-
viccg od. xfjg &tov) 12,26 f.; 3; 24.
J? 164al (2. J. v. C.): BCH I (1877) S. 284
no. YI (Homolle); CIL III Suppl.
7218; Z. 125f.; Waltzing III
S. 66 no. 181; vgl. Kornemann
no. 11; Schulten S. 50: magistres
3, 'EggatüTal 10.
b BCH VIII (1884) S. 96 (Ho¬
molle) ; CIL HI Suppl. 7217;
Z. 125 f. ; vgl.Kornemann 12;
Schulten S. 51 (H): [ma-
gistrei] 3, 'EggaCGxui 3.
c BCH VIII (1884) S. 118 (Ho¬
molle) ; CIL IH Suppl. 7212;
Z. 125 f. ; vgl. Kornemann
13; Schulten S. 52 (III):
'EggaiGruL 2, [magistjrei 1.
*d BCH XXHI (1899) S. 56 f.
no. 1 (Jouguet): magistreis
7, 'EggaiGrcd 14.
*e das. S. 58 f. no. 4 (Jouguet).
*f das. S. 60 no. 5 (Jouguet).
*g das. S. 60 no. 6 (Jouguet).
*h das. S. 61 no. 7 (Jouguet).
*i © das. S. 61 no. 8 (Jouguet).
*k ^ das. S. 61 no. 9 (Jouguet).
1 BCH I (1877) S. 87 f. no. 36
(Riemann); vgl. Kornemann
no. 22.
m CIL IH 7216; s. Kornemann
no. 15.
n CIL HI 7223T; Kornemann
no. 16.
o CIL HI 7226; Kornemann,
no. 17: mag(istri) 1.
p CIL IH 7227; Kornemann
no. 18.
q CIL III 7228: magis[tri].
r CIL III 7213; Kornemann
no. 14.
sE 36-60
165 a (74 v. C.) : BCH VIII (1884) S. 145 f.
(Homolle); Z. 125f.; Dittenber¬
ger, Syll. 2 335; Kornemann no.
21: 'EggaiGtcd yial AtioXXcovlu-
atcd kocI UoGEidcovLUGxul 17;
’lxaliKoi 18.
b (97 v. G): BCH IV (1880) S. 190
, (Homolle); Z. 125f.; Dittenber¬
ger, Syll. 1 250; Syll . 2 321; Korne-
mann no. 20: 'EggocCatai, ’AtzoX-
XcoviaGTcdj IIo6SLd(ovtaGxai 1.
’lxaXmol 4.
166 a ( 1 . Dritt. d. 2 . J. v. C.): CIG 2271 :
Lebas H1915; [Luders 48]; Fou-
cart43; Z.29,3; Michel 998 : kol-
vov (rav Tvqlcov 'HqukXeCgxcöv)
35; 11 f., «. t. Tvqicov ignogav ytcd
vuvkX^qcov 40 f., rj Gvvodog (r.
T. I 9t. v.) 49f., 59ff,; 6 , 8 , 19,
24, 28, 34, vgl. ol i% X7jg gvv6-
Sov 4, 31, ftiaGog 26, Q’luglxul
21, vgl. &Q%Ld'La6ixr}g, ol nXoi'£6-
gsvoi, i. 9t. v. 9f.
166b BCH HI (1879) S. 374 no. 14 (Ho¬
molle); Z. 29, 3: [ 15 ] avvodog
(xcbv Tvqicov igizoQCov nui vccv-
Klijgcov) 1 ; [5].
167 (4. J. v. C.?): BCH IV (1880) S.69f.
(Homolle u. Renan); CISemit. I
114; Z. 29, Anm. 1 : ol £k Tvqov
Ieqovuvxul 2.
168 a ( 1 . J. v. C.): BCH VH (1883) S. 467 f.
no. 1 (S. R[einach]); Z. 29, 2 ;
Waltzing III S. 66 f. no. 183;
® Dittenberger, Orient. Gr. i. sei.
591 : xo 9 totvov ( Btiqvxlcov IJogsl -
dcovuxGxäv igitOQcov 9t ul iydo -
%£cov) 2f.; 4, vgl. ctQßiQ’iciGi-
XEVCOV 5.
b (l. J. v. C.): BCH VII (1883) S. 469
no. 2 (S. Reinach); Z. 29, no. 2:
kolvov (Brigwiav tgirbgcov [aal
vavxXijgcov kuX] £ydo%£(ov) 1;
6 , 8 .
c ( 1 . J. v. C.): BCH VII (1883) S. 470
no. 3 (S. Reinach); Z. 29 no. 2 :
[Hoc£idcoviei]6rcav . . . iydox^cov
lf., 9t olvov (ig7COQ(ov) lf.; 7.
d ( 1 . J. v. C.); BCH VII (1883) S. 470
no. 4 (S. Reinach); Z. 29 no. 2 :
vgl. un'/'iihucncvaiv 1 .
6 ( 1 . J. v. C.): BCH VH (1883) S. 471
no. 5 (S. Reinach); Z. 29, 2 n.
Anm. 2 ; vgl. Dittenberger zu
Orient, Gr. i. 8 . 591, A. 1 : jt olvov
B riQvtimv IloGSLÖcovLaßrmv ip-
noQiov xcd vuvy.lrjoon’ y.ui iy-
lff., Vgl. CCQ%lQ'lttGl-
XEVCOV 6 .
f (1. J. v. C.): BCH VH (1883) S. 472
no. 6 (S. Reinach); Z. 29, 2 ;
Anm. 3: y. olvov ([H^qvtlcov ifijt.
Delos:
L Listen der benützten Inschriften und Papyri.
561
x. vccv%X.] 9t cd lyd’o#£a)[v]) 1 f.;
3, ccQXLd'LaGLtris 3.
B 168g (1. J. v. C.): BCH VH (1883) S. 472
no. 7 (S. R.); Z. 29,2 : [Zloosttf]®-
vi<x6[tä)v 9tal] ... £ydo%6cüv lf.
h (1. J. v. C.): BCH VH (1883) S. 472
no. 8 (S. R.); Z. 29, 2: I1og[si-
dcovtuGzav ] 2.
i (1. J. v. C.): BCH VH (1883) S. 473
no. 1 (S. R.); Z. 29, 2: vgl.
1.
k (1. J. v. C.): BCH VII (1883) S. 474
no. 2 (S. R.); Z. 29, 2: xotvov
BriQvxicov i[g7t]OQcov uui vuv-
nXr\Q(ov xcä £ydo%£(ov lf.
1 (1. J. v. C.): BCH VII (1883) S. 475
no. 3 (S. R.); Z. 29, 2: kolvov
B r}[Qv\ti(üv IIoGSLdcoviccGvcov
?zoqgjv kul vuvuXriQcav 9t] od £y-
do%£mv 1.
m (1. J. v. C.): BCH VH (1883) S. 475
no. 4 (S. R.); Z. 29, 2: [kolvov
B rj]QvxL(üv igicÖQcov wxi vavnXr}~
qcov kuI iydoft^cov].
n (1. J. v. C.): CIG 4533; BCH VII
(1883) S. 476 (S. R.); Z. 29, 2:
Vgl. EVEQyit■■7\Q.
Bulletino d. inst, d. corr. arch.
1874, S. 105; ’A&jjv. II S. 134
(Kumanudis); Z. 43, la: i
Gvvodogxüv gsluvricpOQcav 1.
b (128 v. C.): CIG 2293; BCH XVI
(1892) S. 482 (Homolle); Z. 43,1b;
Michel 1159: g£Xav[ricp6QOL] 1.
e BCH VI (1882) S. 318 no. 3
(Hauvette-Besnault); Z. 43,
1 d y (Zitat fehlt): ol g[Ela]~
P7i<p[0Q0l 9ta]i ol ftsgccTtEv-
xcd 1.
d (1. J. v. C.): CIG 2297; BCH VI
(1882) S. 318 f. no. 4 (H.-B.); Z. 43,
lc; Michel 1166; Dittenberger
Syll. 2 559: gsXuvricpOQOs 2.
e CIG 2294; Z. 43, lc:
vricpOQog 5.
f CIG 2295; Z. 43, Idcr: ol gs-
Xavriq)6QOL xai ol ftsgccTtsv-
xui 3.
g ’A&rjvaiov IV S. 460 no. 11
(Kumanudis); Z. 43, lc;
Dittenberger, Syll. 2 766:
geXuvrjqpoQog 7.
h (Ende d. 2. J. v. C.): (Monuments
grecs publ. par l’assoc. pour
Pol and, Gasch, d. griech. 'VereinsweaeAs.
l’encouragement des öt. gr. VHI
1879 S. 40); Z. 43, 1 df5: ol
gsXavficpOQOL kul ol ftsguTtEvrcd.
181 ’A&tfvuiov IV S. 457 no. 4 (Kuma¬
nudis); Z. 65, 22: ol GvgßuXo-
gsvoi 2.
182 BCH VI (1882) S. 349 no. 75 (Hau¬
vette-Besnault) ; Z. 65 no. 22:
ol 6[v]vßaX6gs[voi] 1.
* 183 BCH VI (1882) S. 323 no. 13 (Hau-
vette - Besnault); Dittenberger,
Syll. 2 761 : GivSovocpoQog 4.
184 (Römerzeit): BCH XI (1887) S. 256
no. 7 (Fougeres); Z. 43, 4: gv-
vodog 1, 3.
185 BCH VIII (1884) S. 122 (Homolle);
Z. 43, 3: GvvodoglQ, övvoSIxul 8.
* 186 gef. in Mykonos (Ende d. 2. J. v.C.?):
Hermes XXX1I(1897) S. 618 (Zie¬
barth) (unvoll ständig); Rh. Mus.
N. F. 55 (1900) S. 506 ff. (Zie¬
barth): 7 ] Gvvodog ( f })
tav 19; 17, ah.atfnra[t] 23.
187 (2. J. y. G): BCH XHI (1889) S. 240
(Fougeres); Z. 43,2; 121,2; [Rev.
des et. anc. I 1899 S. lOf. (Hol-
§ leaux)]; vgl. Jahreshefte d. Österr
arch. Inst. V (1902) S. 138 (Wil¬
helm): i} avvodog 17, 32, ro xot-
vov 21. ro -AOtvbv ro [^v] xrl. 26.
188 (67 v. C.?): BCH VHI (1884) S.148
(Homolle); Z. 43, 6; Dittenber¬
ger, Syll. 2 336: [ kolvov ] rav
n.ovjtr\CuG\xG)V xcbv iv AijXqj] lf.
*189 BCH IV (1880) S. 217 no. 9
(Homolle): ■aoivov g . ... 1.
*190 BCH IH (1879) S. 367 no. 7
(Homolle); o[t ....] 9t ul ol
v7Ztiq£xui nai o[l . . , .] ot
taftd-EvrES vcp uvxo\y] 2 ff.
191 (97/6 v. C.): BCH VII (1883) S. 12 f.
no. 5 (Hauvette-Besnault); vgl.
VIII S. 128 (Homolle); Z. 326;
Dittenberger, Syll. 2 322: Kog-
TZEtuXiaGTUL 18.
* 192 BCH XXIH (1899) S. 62 no. 10
(Jouguet): KogitsxuXLaGxcd
8.
*193 BCH XXHI (1899) S. 63 no. 11
(Jouguet): KogitsxahuGxui
10.
*194 (99/8 v. C.): BCH XXIH (1899)
S. 64 no. 12 (Jouguet): Kogics-
) xuXiugxui 15.
36
562
JB *195 \
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
BCH XXin (1899) S.66 ho. 13
(Jouguet): Ko[L7Z8T(xllttGTCCl
11.
* 196 BCH XXHI (1899) S. 67 no. 14
(Jouguet); KofLTcsrcdtaotcxi
12.
* 197 (93 v. C.): BCH XXIII (1899) S. 70f.
no. 15 (Jouguet): KoiiitstccXia-
§ Gvai 13.
198 |§ (120-63 v. C.): CIG 2278; Luders
51; IG XIV p. 236 (Kaibel); j
Z. 116, 4; Dittenberger, Orient,
gr. i. sei. 367: oi knb xov yv[i-
VdGlOV EVTtOCTOQlGTCCt.
199 Rh. Mus. N. F. XXH (1867)
S. 292 no. 283 (Lenormant);
Luders 52; Z. 43, 5: dicc-
1 Gärt ca.
200 Mjkonos: BCH YI (1882) S. 690 ff.
(Barrilleau); ’A&rjvcaov H (1873)
S. 235f. no. 1 (Kumanudis); Z. 16,
A. 4; Dittenberger, Sylt. 1 433;
Syll. 8 817 :■ fyavog' (xrl.) 5f.; 9.
* 207 (Kaiserzeit): Archiv f. Religions-
wiss. YIH (1906) S. 317 (Hiller
v. Gärtringen); [u]u^7coö[to:ffTo:t]
3; cplloL yvTj[aioi] 2.
208 CIG 2339 b Add.; Luders 67; Z. 17;
® 43, 5: GV(ißico6Ls tpiXia 12.
209 § CIG 2338; AGIBrM II377 (Newton):
Recueil des inscr. jurid. gr. I no.
VH;Z.42f. 1—4 '.%oivQv&i(XGiT(i)V
60.%otTÖj> ©so^sviccaxav 114, 115,
116 f., 118. Y.oivov &i[aGircSv?
dafivjiddcov 24.
210 Keos (3./2. J. v. C.): ’Ey. ccq%, 2629
u. 3003; Luders 27; Foucart 42;
Z. 42; Michel 999; IG XII 5, 606
(Hillerv.Gärtringen): ZctQa.7tLa.GzaL
1, 10, fticcaog 4, 6, 13.
211 Syros (3, J. v. C.): Roß, Inscr. gr. ined.
107; Luders 47; Foucart 44; Z. 42,
Michel 1167; IG XH 5, 672 (Hiller
v. Gärtringen): tb %owov xmv bqu-
VL6XG3V mv T}Q%£Qävt£e xxX. 2f.
*212 CIG 2384b Add.; Lebas II 2089; IG
XII 5, 291 (Hiller v. Gärtrin¬
gen): IsQCCrpOQOL 1.
213 ~ (2. J. v. C.: Beeht.): MD AI XYIH
• 2 (1893) S. 16 f. (Pernice); das.
0-1 S. 21 ff. (Maaß); Z. 44; Michel
1000; MD AI XXHI (1898) . S.
409 ff. u. XXIY (1899) S. 345 ff.
j (Wilhelm); Collitz 5437 (ßech-
tel); IG XH 5, 185/6 (Hiller v.
Gärtringen).
*214 AEMÖst XHI (1890) S. 179 no. 5
(Szanto): tQavoi 3.
215 (ca. 40 v. C.); CIG 2416b Add.; vgl.
m Lafaye, hist, du culte des divin.
• 3 d’Ales. p. 128; Z. 65,23; IG XII
^ 5,38 (Hiller v. Gärtringen): vgl.
SccQciTiLricc 3f., 11, 18, 24.
*215A BCH XXI (1897) S. 201, no. 3
> (de Ridder); IG XH 5, 54(H.v.G.).
*216 MD AI XY (1890) S. 246 (Wolters);
IG XH 3, 1098 (Hiller v. Gär¬
tringen) ; vgl. Ziebarth, Rh. Mus.
N. F. 55 (1900) S. 509: sIsqoI
{ivGzca 5.
217 BCH II (1878) S. 521 no. 2 (Tissot);
IG XII 3, 1099 (Hiller v. Gär¬
tringen); Z. 65, 21.
*218 JHSt XYn (1897) S. 16 no. 36
(Smith); vgl. Rh. Mus. N. F. 55
(1900) S. 609 (Ziebarth): nsqr-
ßmfuot 1.
219 a ,2 Berl.phil.Woch. 1896 Sp.734(B[el-
§ ger]); JHSt XVII (1897) S. 14 no.
32(Smith); XVHI(1898) S.60 (Bo-
sanquet); Z. 212; IG XII 3, 1125
(H. v. G.): .avGrat 5.
b JHSt XVII (1897) S. 14 no. 31
(Smith); XVIII(1898) S. 76 (Bo-
sanquet); Z. 212; IG XII 3,1089
(H. v. G.); vgl. Rh. Mus. N. F. 1900
S. 509 (Ziebarth).
*219 A RKGrXVH (1904) S. 3 (Contoleon);
xoivbv xmv ?] i\y~\
i 2 .
220 (Ende d. 3. J. v. C. H.): CIG 2448;
CauerDel. s 148;vgl.’E(jj.ß:p;j.l894
S. 148 (Homolle); Jahrb. d. kai-
serl. Samml. IX (1889) S. 44 ff.
(Benndorf); Hermes XXHI (1888)
S.289ff.(Br.Keil);Monmn. ant...
deiLincei 11(1893) S.69ff. (Ricci);
Z. 7 f.; IG XII 3, 330 (Hiller
| v. Gärtringen); Michel 1001:
^ xoivov (xov) ocvSqslov (toiv Gvy-
yxvmv) 22, 30f., 74; 23; 76f.;
xoivov x&v Gvyysvmv 26 f., 56,
xoiviv oft (s. S. 167, A*).
221 (2. J. v. C.: Bl.): Roß, Inscr. ined,
198; Luders 46; Z. 8; Collitz
4705 (Blaß); IG XH 3,329 (Hiller
v. Gärtringen); Festschrift für
, 0.Benndorf,Wien 1898, S.224ff,
I. Listen der benützten Inschriften ünd Papyri.
563
(bes. 226); vgl. Ziebarth, Rh.
Mus. 1900 S. 510 f. no. 1: xo
xoiv[bv] {xov ’AvxhG[xfj]oos xov
7tvd’0%QljGX0v) lf.; 7.
CIG 2476 b; IG XII 3, 1027 (Hiller
v. Gärtringen); Z. 65,24: <pH ol 1.
IG XH 3, 1033 (Hiller v. Gär¬
tringen) : rpiloi 1.
(1. H. d. 3. J. v. C.): MB AI
ä XXI (1896) S. 258 (W[olters]);
jj Collitz IH 4768 (Blaß); IG XH
^ 3, 443 (Hiller v. Gärtringen);
vgl. Ziebarth, Rh. Mus. N. F.
55 (1900) S. 511: BaGiliGxal.
(159 — 145 v. G): [MDAI XXVI
(1901) S. 422: erwähnt]; Fest¬
schrift für 0. Hirschfeld S. 87 ff.
(Hiller v. Gärtringen); Orient.
Gr. i. sei. 735: x. x. (xmv Eax-
yiGxarv) lf.; 19, Ba[x%iGxal] 6,
GvvoSogl 26, fhaGixai 23, 24.
Anaphe (2./1. J. v. C.): MDAII (1876)
S. 250 no. 1 unvollst. (Weil); IG
XH 3, 253 (Hiller v. Gärtringen):
xoivov 3 (?).
Astypalaia (röm. Zeit): BCH VII
(1883) S. 477 no. 2 (Dubois); [Col¬
litz HI 3473(Bechtel)]; Z.44 ;besser:
LG X H 3, 178 (Hiller v. Gärtrin¬
gen); vgl. Ziebarth, Rh. Mus. N.
F. 55 (1900) S, 51Ö* xoivov {xov
zh&Gov) x&v TtaxQitn{v ffsjclp 3f.; 8.
Paton a.Hicks,Inscript.of Cos
35; Collitz 3636 (Bechtel
u. Müllensiefen).
(3./2. J. v. C.): Paton a. Hicks, In-
scr.of Cos 36;[Collitz 3634(Bech-
telu. Müllensiefen)]; Z. 8 f.; Dit¬
tenberger, Syll. 8 734: rot xoi-
vmvEvvxsg x&v isq&v 7, 81, vgl.
52f., xol iy xhoulbovzog xxl. 9 f.,
134 ff., 143.
'« (2. J. v. C.): Paton a. Hicks, Inscr.
M ofCos54;Collitz3647(Bechtelu.
Müllensiefen); Z. 44,1: avvoSo s
’ÖGuQtaGxäv ml. 1.
Paton a. Hicks, Inscr. of Cos
166; Collitz 3680 (B. u, M.);
Z. 44, 2 : Q'LaGos’AtyQoSiGlu-
gxkv ml. 2 ff.
Rud. Herzog, Koisehe Forsch.
u.Funde, Leipzig 1899, S.71
no. 40: diccGos ’AtpQoSiGia-
axäv ml. 2 ff.
Paton a. Hicks 156; Z, 44,
3; Dittenberger, Syll. 8 748:
&iaGog 'EQlla'iG[iy.vJ x.xl. 2ff.
(1. J. n. C.) : Paton a. Hicks 157:
Z. 44, 4; Collitz 3679 (Bechtel
n. Müllensiefen): ’AQ-avaCGxal
ml. 2ff.
(1. J. v. C.): Paton a. Hicks 158;
Collitz 3678 (Bechtel u. Müllen¬
siefen); Z. 44,5: {&i]aGoq’A&a-
va[i]axäv ml. 2 ff.
Paton a. Hicks 159; Z. 44, 6:
[. . . Gral y.tA.\ 2f.
R. Herzog, Koisehe Forsch, u.
FundeS. 71 no. 41; vgl. Zie¬
barth, Rh. Mus. 55 (1900)
S. 510: Q'iaG^oq ...Gxü]v ml.
lff.
R. Herzog, Koisehe Forsch,
u. Funde S. 101 no. 154:
[xfoo]vv[aitt6xui] m cd [*E^]-
lia'Ca[rut] lf.
(Haieis): (3. J. v. C.): Roß, Inscr.
ined. 309: Arch. Aufs. II 392;
Cauer, Del. 8 158; Patona. Hicks
349; CoUitz 3701 (Bechtel u.
Müllensiefen); Z. 9 Amn. 7;
Michel 798: Xuq[ivIeis 6.
(Halasama): Paton a. Hicks 371;
Z. 44: SEqaztlaGxai b 2.
(Antimachia): (3. J. v. C.): Roß, In¬
scr. ined. H 175; Paton a. Hicks
382; Luders 45; Collitz HI 3718
(Bechtelu. Müllensiefen); Z.44;
Michell004; Dittenberger,Syll. 3
735 : xoivov xojv GVfirtOQEVO[i^~
vav Ticitiä A[iv. ’TJhziov 2 ff.
(Isthmos): Foucart 64; Paton a.
Hicks 407; Z.44: zhciGsixcei oi
Gvv ml. lf.
(Isthmos): Paton a.Hieks 408; Z.44.
(Kaiserzeit) MDAI XV (1890) S.134
(Kontoleon); Z. 45, 1—4; 122,
1—2; IG XII3,104 (Hiller v.Gär-
tringen): xoivela. 12. r Eoua‘l%ov-
xsg 13 .’A(pqathGiaGxul ZIvqoi 14f.
ALOGjjjLltyta.Gzal 15. [zhoyJvGia-
, Gral Eb[Qvft£uld]iOL ml. 17.
IG XH 3, 96 (Hiller v. Gär¬
tringen).
IG XH 3, 93 (Hiller v. Gär¬
tringen): GvvaoiGTlOV 1.
IG XII 3, 94 (Hiller v. Gär¬
tringen): gvvuqIgxiov 2.
36*
564
*246
I. Listen der Benützten Inschriften und Papyri.
Syme ( 1 . J. v. C.?): IG XH 3, 6 |
(H.v.G.) ; Collitz 4288 (vanGelder);
vgl. Ziebarth, Rh. Mus. 55 (1900) ;
S. 510 no. 1 u. 2: xoivbv (Xafto-
&Qaxi[a~\GTäv 3 A[cp]Qo[dt,<n<x6z]äv j
BogßoQLtav) 1 ff ; 4. 3 A\ß\cov lüg\ zdl ,
’AcpQodiGLctG^tcd? ’AGxXa-TtiaGzdl \
2vQQl 9f. Vgl. XOIVOV 15.
*246A Arch. Anz. 1903, 116a (Hiller |
v. Gärtringen): KoyXiog ftluGog.
247 (2./1. J. v. C.): MD AI XXI (1896)
S. 43 f. no. 12 (Hiller v. Gärtrin-
gen); Z. 212 no. 29a; Collitz
3841 (van Gelder): xoivbv 4.
248 (non bonae aetatis H.J: IG XU
1, 7 (Hiller v. Gärtringen);
Z. 65, 27.
249 (ziemlich spät): BCH V (1881)
S. 331 no. 1 (Papadopulos Kera-
meus); Cauer, Del. 2 no. 186;
IG XU 1, 9 (Hiller v. Gärtrin¬
gen); Z. 18; 48,28; Dittenber-
ger, Sy11. 2 744; Collitz HI 3760
(van Gelder): igaviGzui 3, xoi-
vov 9.
250 Ja (Anf. uns. Zeitrechnung): Luders
^ 61; AGIBrM II 346 (Newton):
Z. 46, 4; IG XII1, 31 u. Jahres-
hefte d. öst. a. I. IV (1901) S. 163
(Hiller v. Gärtringen); Collitz
III 3772 (van Gelder): [xoivbv
tcöv jdloGataßvgiJccGtav tmv t<x~
nol[ijog dovlcov lf.
2ß l Laders 59; Foucart 49; Z. 46,
5; IG XII 1, 35 (H. v. G.);
Collitz HI 3773 (van Gel¬
der): Ztzz^QiciGzäv 'idufc;-
xls’iGt&v] tb XOIVOV 3f.
252 (l.J.v. C.): IGXHl, 36 ;Z. 46, 6;
Collitz HI 3774 (van Gelder):
nav[afr]riva'C 6 tai xai 'HqcckIi'C-
srcä xoivov 4ff.
254 (Ende d; 8. J. v. C.): IG XH 1, 40
(Hiller v. Gärtringen); Z. 46, 7;
Collitz HI 3776 (van Gelder):
[ E(iaz]ib'zlmv xoivov 3.
255 ” (ca. 76 v. C. v. G.): CIG 2525; IG XII
| 1, 41 (H. v. G.); Z. 120,1; Col-
jl litz HI3777 (vanGelder): [xoi-
v]o[v tcöv] jist’ a[vzov av]v-
gtqix[tsvgq:[i]£v[g>]v 7f.
256 (1. Hälfte d. 1. J. v. C.): IG XII
1, 43 (H. v. G); Z. 120, 2 — 4;
) Collitz 3779 (van Gelder): ah-
xicoz&v tb xoivbv 4; -rot 6vv~
GTQdTEVGd[lSVOl . . .
ß'QcayaciGr&v xul Ar^LviaGzav tö
xoivbv 14 ff., vgl. 18 ff, 2a(io-
d'QdlXldGT&V Megovecqv TO xot-
vov 9f., vgl. 12 f. -itdidsg 22.
*258 IG XIII, 69 (H. v. G.).
259 (1. J. V. C.): IG XH 1, 75 (H. v. G.);
Z. 120, 5; vgl. MD AI XXI (1896)
S. 60 (H. y. G.); Collitz 3810
(van Gelder): -roi- gvvgtqutsv-
GCC^LSVOL XZX. 5f., @SCudTlTSLGiV
GVVGTQ[uT£V 6 UfLEV(OV TO XOIVOV \
7 f.
260 (2./1. J. v. C.?): IG XII1, 101 (H.
v. G.); Z. 120, 8; Collitz 3829
(van Gelder) : (to xoivbv tö)
Ei$[lcc'Cgt&v ccvTovopav GvvGxa-
vcov 6ff; 3f., xoivbv S.
261 IG XH 1, 102 (H. y. G.) ;
Z. 46, 8; Collitz 3817 (van
Gelder): [tö xjoivbv to
HoXvxXeIohv ? 1,
vgl. 8.
262 (Anf. d. 1. J. v. C.): IG XH 1, 107
~ (H. v. G.); Z. 120, 9; Collitz
-§ 3819 (van Gelder): IIavd& 7 i-
i Ja vaiaxav [^Gwgtq]c([t]evoii£Vcov
^ \x\oivbv 2f.
(1. J. v. C.): Jahreshefte d. österr.
Inst. IY (1901) S. 160 no. I (H.
v.G.): n<xvud'rivaCG[T&v zmvavv-
GTQdTEVO^bvCOV^ -Uri. 11 ff., [GW-
GTQ]a.\T\EvoiiivGiv ... xoivbv 12ff.
Foucart 51; IG XH 1 , 114
(H. Y. G.); Z. 65 f., 28; Col¬
litz 3833 (van Gelder).
(I.J.V.C.): BCH X (1886) S. 199 ff.
(Foucart); IG XII 1, 127 (H. v.
G.); Z. 47, 27; 108; vgl. MD AI
XXI (1896) S. 60f. (H. v. G.);
Collitz 4108 (vanGelder): xoivov
[57], 59.
MD AI XXV (1900) S. 109 no.
108 (H. v. G.) : ’AGxXdTCiu-
GT&V NlXClG l(OV SlCöV ’OXviX-
maGvav [x.]4:.Ua^o&Qaxiu-
GTäv’AcpQOdL[GlC(] 6 TaV [xoi¬
vbv ] 5. 6 VV&VTCU 8.
(2. J. v. C.): CIG 2525 b; Foucart
46: vgl. Lüders 54; IG XII 1,
155 (H. v. G.); Collitz 3836;
Z. 45, la; 46, 2, 3; s. MD AI
XXY (1900) S. 109 (H. v. G.):
I. Listen der benützten Inschriften und Papyri.
565
AXiugtuI xul 'AXiadai etc., s.
S. 57. rb xoivov to TIccvtcxGT&v
75. TO xoivbv TO zhovvGiuev&v
43; to xoivbv oft. gw[e]qq'vi-'
gtccL 46. igaviGzai 38,95. Qqavog
12, 90, 109. iguvi^siv 4, vgl.
c'QXSQaviGvtjg S. 354.
B*267b (2. J. v. C.): MDAI XXV (1900)
S. 108 no. 107 (H. v. G.): tö
xoivov (tö * AXiugt&v ) Aö; 2.
TÖ XOIVOV TÖ AlOVVGldGT&V A9;
Vgl. dQ%EQdVLGTrig B 1-
c (2. J. v. C.): ABMÖst VH (1883)
S. 123 no. 50 (Loewy); IG Xn
1, 156 (H. V. 0.) ; z. 46, lb;
Collitz HI 3837 (van Gelder):
to xoivov od. tb nlij&og tb
'JhaS&v xul 'Alluozüv 1, 5.
268 (1. J. v. C.: H. v. G.): BCH XIII( 1889 )
S.363(Foucart); IGXIIl, 157 (H.
v. G.); Z. 46, 9; 47, 10, 11, 12;
Collitz 3838 : ’loiaGtuv icnxvi-
Gz&v xoivbv 3f. gwQvzui Po-
diaaxal ’JzTiidixa.iaozul 5f. Ma-
tioi xtoivixai igavietal <Pilo-
^ XQataioi 9f. ’EgfiaiGtal öeopo-
^ cpogiaatai 7f.
269 ja IG XH 1, 158 (Hiller v. Gär¬
tringen); Z. 121,1; Collitz
HI 3839 (van Gelder): 'Hga-
xlscoz&v [.. . G\(ovsi(av xoi~
[v]ov 1 f.
270 CIG 2528; Luders 56; IG XH
1, 159 (H.V.G.); Z. 47, 13:
TÖ XOIVOV TO IIo'Vd[ß'dv]d^i~
GT&v] 2f.
271 Lüders 60; Foucart 50; IG
XH 1,160 (H. v. G.); Z. 48,
29; Collitz 3840 (van Gel¬
der): xoivbv 3.
272 Lüders 58; Foucart 48; IG
XII 1, 161; Z. 47, 13—18;
Collitz 3842 (H. v. G.) : Aiog-
igSIVLdGT&V JlOWGldGT&V
r[vd]iov£inv X. 1. U(ÖT?J-
QldGTdV ZtL06% EVld6Tdv\IIa -
v\d$dVdl6TdV AlVÖldGT&V
T&V GVV rdt[m ] M. 3 f. Jlav-
d&[a]va'CGTal 2. [Atoa]d-
TdßvQLdGT&v ’Aya&odcaiio-
vidGTdv $>iX[<n']i ; z£<ov xoi¬
vbv 5. jdlOVVGldGTUV Xdl -
Q7iti[o]vsi(ov x. 6 . ’AitbUm-
vog XtQdTidyLov [%.] 7.
273 (1. J. v. C.?): IG XII 1, 162 (H.
v. G.); Z. 47, 19—24; Ditten-
berger, S.yll. 2 742; Collitz 3843
(H. v. G.): * EGzidGT&v x. 8.
AXidGzav ’A^'avdiOT&v
GTKV ’A^ojlGTEldstCOV X. lf. Xor-
QdTtidGTdi {xolvovT) 4. AlOG-
GCOTTlQldGTdV HdQdTtldGT&V X.
2ff. MrividG[T~\äv 3 AcpQodiGia6Tav
x. 4f. ScazriQidGTdv ’Aexlama-
GT&V IIoGEldaVldGTdV 'HguxlEl-
6T&V Ad'dVdlGTd.V ’AcpQoSlGLa-
6TUV 'EQ{Ltt'CGT&V .MdtQÖg ®GCOV
xoivov 5 ff.
274 MDAI XVIII (1893) S. 389 u.
IG XII 1, 163 (H, v. G.);
Z. 120, 6, 7: xoivbv
.. d'QdixiaGtäv 2J(ozri^idGTäv
^ ’AQlGTOßovUdGT&V 1 ff. (x.)
’AitoXlcoviccGTav ©Ecadr}-
TEICOV 3 AGTV(l7}ÖEi(OV 5f.
275 AEMßst VH (1883) S. 111
no. 4 (Löwy) ;BCHIX(1885)
S. 122 f. no. 28 (Holleaux
u. Diebl); IG Xn 1, 164
(H. v. G.); Z. 47, 25: .. . icov
JIoGEiSa[v^idG[T^&v [jtjßd
3 A6Y.lccitia. [dtr] av 3f.
276 IG XII, 1, 165 (H. v. G.);
Z. 47, 26: ’lGidGzdi 2.
*277 MDAI X (1885) S. 75 no. 21
(Latischew); IG XH 1, 384
(H. v. G.); Collitz 4008 (van
Gelder).
278 BCH IX (1885) S. 121 no. 26
(Holleaux u. Diehl); IG Xn
1, 385 (H. v. G.); Z. 66, 29;
Collitz 4009.
279 (Anf. d. 1. J. v. C.): IG XII 1, 680
(H. v. G.) ; Z. 48,1; Collitz 4112
ä (van Gelder) : tö xoivbv tö Mov
’ ^ GdCGT&V 1. 6.
280 3 IG XH 1, 681 (H. v. G.) ; Z. 48,
2: [t]Ö x olv[6v] . . . 1. . . .
. 'AXiatizav 5.
281 ' (1. J. v. C.): AGIBrM H353 (New¬
ton); IG XII I, 701 (H. v. G.);
Z. 48, 1—4; Collitz 4123 (van
o Gelder) : y AGxXd\Ttia6vu\ xul JIv]-
* | ftidGTdi xdl 'EgtiaiGTai 9 f. Ssga-
cö 7tl[dGTävXOlvbvT&]v $V KdtlELQ(p
10 f. ( Naxogstcov . . . [%.] 12 f.).
(rivQyaXidäv x. 11). ... r-mv iv
v A[ 6 g](p 12.
I. Listen der benützten Inschriften und Papyri.
IG XIII, 734 (H. v. G.); Collitz
4138 (van Gelder): ’lanißov-
viwv.*} 'Epgf'O’Jtftf/töv *.?] 7.
m (Embona; 3. J. t. C. ; dagegen: v.
I.g G., Gescb. d. alt. Rh. S. 309):
' f BCH 17(1880) S. 138 ff. (Martha);
y IG- XII 1, 736 (H. V. G.); Z. 48,
ö; 18; Dittenberger Syll. 2 746;
Collitz 4139 (van Gelder): [f]pa-
vigtuvto xotvov 2. (cc xzotvu 11).
AEMÖst YII (1883) S. 132 no. 61
(Loewy); IG XII 1, 867 (H. v,
G.); Z. 122, 3; Collitz 4208 (van
Gelder): (to k. to) AaxTq&iaar&v
1; 8.
__ (2. J.v.C.): JHSt II (1881)S.354f.
'5' (Newton); IG XII 1, 890 (H.
v.G.); Collitz 4225 (van Gel-
der); Michel 432: Ev&uXlSca
18, 20, 25, ’E. zo xotvSv 33.
IG XII 1, 893 (H. v. G.): vgl.
O-orfvccropss]? 2.
(Lartos): AEMÖstX(1886) S. 219 no.
23 (Loewy); IG XII1, 917 (H.v.G.);
Z. 48, 1; Collitz 4233 (van Gel¬
der) : t'o xotvov zb MrjViuGz&v alf.
(Mallona) (1. J. v. C.): AGIBrM
II 358 (Newton); Luders 55;
Foucart 47; IG XII 1, 937 (H. v.
G.); Z. 48, 2; 18; Collitz 4239
(van Gelder): r6 xotvov (to Ata-
_0 VV61UGTCCV ’A&ttVUiGZÜV AtOGUZCZ-
> r Ö a
.2 ßvQtaßt&V EvcpQaVOQlCOV TÖOV ßVV
|J ’A&rivaim KviSlca) 3f., 13f.; 6, 8.
tö x. (to) ’A‘&(xvu[lgu 2 v\ 14f.
igaviGTcd 9.
(Massari): AEMÖst VII(1883)S.133
no. 64 (Loewy); IG XU 1, 938
(H. v. G.); Z. 48, 3: StaTTjpiaGTai
AvGTGZQKZHOT 4. igCtVlGTUl 3.
(Mallona): IG XII 1, 939 (H. v. G.);
Z. 48, 4: zhoGGtotriQictGTcti 1.
(Loryma): IG XII 1, 940 (H. v. G.);
Z. 48, 7; Collitz 4240 (van Gel¬
der): xotvov 2.
(Argos): BCH IX (1886) S. 121f.
no. 27 (Holleaux u. Diehl); IG
XII 1, 965 (H. v. G.); Z. 48, 5:
rö xotvov [t]ö £A](pQ[oSiGictGTäv]
2f.
(1. J.n. C.): AEMÖst XVHI (1895)
S. 123 no. 4 (H. v. G.); Z. 48, 6:
nctvu&uvvAOxm AivSiuetcti 6f.,
18.
Kastellos; AEMÖst XYIII (1895)
S. 122 no. 1 (H. v. G.); Z. 48: ’Hga-
xls[räTßi]? 2, xotvov [4], 6.
Boß, Inscr. Gr. ined. HI 292; Lu¬
ders 63; Foucart 53; IG XII 1,
962 (H. v. G.); Z. 48, 1; 49, 2;
Collitz 4279 (van Gelder): ’Acpgo-
0 Sstgtccgztxt bö. navtx&rjva'Carai
■=§ c x -
o Boß, Inscr. Gr. ined. III 291; Lu¬
ders 62; Foucart 52; IG XH 1,
963 (H. v. G.) ; Z. 49, 3; 122, 2;
Collitz 4280 (van Gelder): 'Hgct-
xXsmrcu 2. SovGccQiccGTai 2.
(Kition): (2./1. J. v. C.): Lebas 2725;
Luders 53; Foucart 55; Z. 49,1:
SoavrEtatv 6 &laöog zrjg Anz;--
tudog 2f.
(Kition): (Ende d. 4. J. v. C. ? B. u.
Wilcken): CIG 2614; Strack, Die
Dynastie der Ptolemäer no. 3;
Dittenberger, Orient. Gr. i. sei.
20: «uv7jy[ot]? 3.
.. (Chytroi): MD AI IX (1884) S. 137 no.
6 8 (Ohnefalseh-Bichter); Z.49, 2 :
Z) rogniatoi diatiog 1. 6 dluGog
r ~ ! z&v ’HSvXXlasv 4f. 6 d'LocGog zä[v]
KiGctcov 6 f.
(Tremitbusa): Collitz 1123(Deecke):
Soigvg 7 .
(Paphos)Sitzungsber.d.Münch.
Akad. 1888 (phil.-hist. CI.) S.
324no.ll(Oberbmnmer);vgl.
Ziebarth, Bh. Mus. N. F. 55
(1900) S. 511: [B]aGLXiGTaC.
Hy da ? am sinus Thymnias: Luders 64;
Foucart 56; Z. 54, 1—4; Mnemo-
syne XXIY (1896) S. 190f. no. 10
(van Gelder); Collitz 4274 (van
Gelder) : e Hp[aal£t']ffTßl... Olania-
GTcd 7f. [’A]SaviaGtal’AtfgoäsLGici-
Oral . .. ’AGxlaTUaGTal ol iv Avlaig
Z. 2f. (S. 57, A. ***).
Loryma (Kaiserzeit?): BCH X (1886)
S.259 no. 6 (Durrbaclx u. Badet); Z.
54; Collitz III 4260 u. Mnemosyne
XXIV (1896) S. 189 no. 8 (van Gel¬
der); Dittenberger, Syll.* 741: [t]6
xotvov rätv toavLGräv zäv [ovv\~
aSavia^övzmv lf.
I. Liste» dee behutztes Ikschriftek tikd Papyki.
567
306 1 (2. J. v. C.): Newton, Discov. at
Halicarnassoa etc. II 756, tab.
XCH no. 41; Liiders 38; Fou¬
cart 67; AGIBrM IV 795
(Hirschfeld); Z. 63, 2; Collitz
3510 (Beeiltet): frlaeog 2.
307 3 (3. J. v. C.): Newton a. a. O. H
'a 753, tab. XCIIno. 36; AGIBrM
M IV 786 (Hirschfeld); Collitz
3500 (Bechtel); Z. 53,1; Michel
450; Dittenberger, Syll. 2 561;
vgl. Wilhelm, Gott. Gel. Anz.
1898 no. 3 S. 234: ol Bd.K%oi
3, 9f.
308 (S./2. J. v. C.): AGIBrM 17 896
(Hirschfeld); Z.lOf.; JHStXTI
(1896) S. 234f. no. 36 (Paton u.
Myres); Michel 854; Dittenber-
^ ger, Syll. 2 641: oi ccvrov
§ ytvoybsvoi xal övtsg t e tmv
■ JÖ &QߣlHOV Hßl t&V d"r}Xsi03V 2 ff.
^ u. a. (S. 87, A. f).
308A W Benndorf-Niemann, Lykien I
S. 11 no. 1: tkdsXcpol (xctta-
cpgovriroi ) 3f.; 4.
308B Lebas 503 a: didslqpot Isgsig.
308 C Lebas 503 b: cfcdslgöot IsQslg.
309 Shehir-Olyn bei Halikarnaß (letzte
Zeit d. röm. Rep.): BCH X7IH
(1894) S. 27f. no. 6 (Cousin u. Des-
champs); Dittenberger, Syll. 2 679:
. . . Lccßzcbv tb xotvov 1. (rtczidsg
Kal) HcprißoL 8; 10. ayivsioi 4.
natdeg 3, 9. avÖQSg oft.
310 Kedreai (2. H. d. 2. J. v. C.): BCH X
(1886) S. 425 no. 2 (Diehl n. Cou¬
sin); MDAI X7 (1890) S. 441 (Pa¬
ton); Z. 53; Michel 1305; Collitz
III4270 (vanGelder); vgl. Jahrb. d.
d. areh. Inst. IX (1894) S. 40 (H.v.G.):
XO XOLVOV TO jdlOßXOVQlCCßt&V (0sv-
dotsicov) 5f.; 1.
311 Idyma: Sitzungsber. d. Ak. d. W.
zu Wien (phil.-hist. CI.) 132 (1895)
S. 31 no. 1 (Hula u. Szanto); ver¬
bessert durch Wilhelm, AEMÖst
XX (1897) S. 72; vgl. Ziebarth, Rh.
Mus. X. P. 56 (1900) S. 511 f.: tb
xotvov tm[v £]a> 6 i.y 8 vsicQ[v'] 4.
312 Kys: BCH XI (1887) S. 308 f. no. 2
(Cousin und Deschamps); Z. 67,
37; tb xotvov to Aayvcoxbonv 11,
16 f.
*313
*313 A
*314
*314 A
*314B
*314C
*314D
315
*315 A
*315B
*315 C
*315D
*3l6a
*b
*317
318 a
b
319
*319A
*319B
(KovxoXicov , ’Avsxd. Mixgaaiavod
ijziyQaqjaL no. 57); s. Ziebarth,
Rh. Mus. 55 (1900) S. 511:
AixtvvvaCßtat.
• Lebas III367; BCH 7 (1881) S. 106
no. 9 (Hauvette-Besnault u.
Dubois): vgl. iZ. 1.
CIG 2703; Liiders 66: (ptXta 6.
CIG 2702: [cpiXia 10].
CIG 2704: (ptXta 5.
CIG 2705: tptXia 4.
CIG 2706: cpiXLa 2.
BCH X7 (1891) S. 640f. no. 7
(Berard); MDAI XI7 (1889) S.
111 no. 69 (Kontoleon); Z. 117,
ä 6; Waltzing I1J S. 62 no. 169:
Kvvriyol 4.
jlj 1 Lebas III 398: %quvol 15.
Lebas III 409: ßgavi&LV 7.
Sitzungsber. d. k. Ak. d. Wiss.
zu Wien, phil -bist. CI., 132
(1895) S. 14 no. 6 (Hula u.
Szanto).
das. S. 15 no. 8 (Hula u.
Szanto).
das. S. 22 no. 1 (Hula u.
Szanto): Kaßaßßsig 1, 2.
das. S. 23 no 2 (Hula u.
Szanto): KaßcoßßBig 3, 12;
vgl. Kaßcoßßog 12.
das. S. 24 no. 4 (Hula u.
Szanto: [Kaßcoa^ßslg 2,
ttcofw] 7.
(Gegend v. Panamara): BCH XXI7
(1900) S. 35 (Cousin): ßvvpvßta[i]
9; ßvv\ivßtr\g 20.
(sehr spät): Benndorf u. Niemann,
Lykien I S. 156 no. 134; Z. 66,
35: 'laKfiiaatcd b 16, (zvßtai b
ö 18; vgl. iivßtaycoyslv a 9. ßvv-
^ scprißia b 4.
^ BCH XIV (1890) S. 369 no. 9
(Foucart); Z. 66f., 35; vgl.
tivßt[ijQLa] 6.
BCH XI7 (1890) S. 373 no. 15
& (Foucart); Z. 67, 36: ro xotvov
£ 5, [11], [18], [ffvvodog] 3.
o BCH X7ÜI (1894) S. 36 no. 7
^ (Cousin u. Deschamps): (pLXog
m %al ßvfißicotijg 13 f-
Herakleia a. Latmos; Rev. de philol.
XXIH (1899) S. 286 no. 8 (Haus-
soullier): [to xotvov t&v ] steto-
gsvojihcov iv(1) ’AX . . . 2,
568
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
B* 819 C Milet (6. J. v. C.): Sitzungsber. d. 1
k. pr. Ak. d. W. 1904 S. 619 ff.
(Wilamowitz): (ioX^tolu. ’OviTddcu
s. S. 46.
320 a (Mitte d. 1. J. n. C., Erneuerung):
MD AI XV (1890) S. 330 f. (Con¬
toleon) ; UÖGrr III (1890) S. 350f. ”
(S. Rein ach); Hermes XXYI
(1891) S. 182f. (Maaß); Z. 62,
1—3; Michel 856 A; Kern (nach
A. Koerte), Beitr. z. Gesch. d. !
gr. . . . Religion S. 79 ff. u.
Iftn. v. Magnesia a. M. 215 a:
ftiaGoi Bo.k%oio 28 f. ; d'iaaog
X&V HXdXdVl6X7]V&V 34. 6 -JtQb
noXscog 35. 6 x&v Kdxcaßdr&v
c3 36.
b i.S das. RßGr HI S. 352 (S. Rei-
| nach); MDAI XV (1890) S.
s“ 332 (Kontoleon) n. XVI
" (1891) S. 248 f. (Wolters);
Kern 215 b; Michel 856 B:
ocQ%aiog fivGtris 3.
321 (1. Hälfte d 2. J. n. C.): BCHXYH
(1893) S. 32 (Hiller y. Gärtrin-
gen); BCH XVIH (1894) S. 13 f.
no. 13 (Cousin u. Deschamps);
Z. 53, 4; Kern, Iftn. v. Magnesia
а. M. S. 106 no. 117: fivGzcu 3,
б, [11], o hgbs oho s räv £v
KliSiovi 7, vgl. 2.
322 (aus Rhodos: s. Jahreshefte d. öst.
a. Inst. IX 1906, Sp. 85 ff.: Hiller
von Gäxtringen): Rh, Mus. N.
F. (27) 1872 S. 467 (Geizer);
MovßsTov I (1873) S. 66 no. 9;
Luders 37; Foucart 59; Z. 53,1;
Waltzing III S. 55 no. 153 : rb
,® v.oivbv (rb 'EgiialßTctv) 1; 7.
323 Z2 MovgeIov 1875/6 S. 28 no.
£«'; Z. 53, 3: ol jivazai 5f.
324 ( 211 —217 n.C.):ClG 2926; Lehas
604; Z. 53,2: TgaXXtavtov ol
flvGzaL 14 ff.
»S24A (Pappakonstantinu no. 101);
s. Öhler S. 26: Mysten.
*325 MovGdov II S. 56 no. 134:
GvvoSos 12, 15,
326 (Zeit der Antonine): AGIBrM
g III 596 (Hicks); Z. 52, 1: ol
Jj zzgo TTolfmg zlr^LrjroiaOzal xrxl
Jq 1 AlOVVGOV 3>l£(ü ILVGTCa 3 ff.
327 (138—161 n. C.): AGIBrMIII506
(Hicks); Z. 52; 2: fLvGzai 2,
[9?].
(83/4 n. C.): BCH I (1877) S. 289
no.72 (Riemann); Dittenberger,
Syll. 1 390; Syll. 2 665; Z. 52, 2:
livarca 6.
AGIBrM EH 548 (Hicks): pa-
2 .
(104 n. 0.): AGIBrM IH 481
(Hicks); Z. 91: vfivmSoi 192.
isgovslxai 308, 327,399. &£Gii<p-
Soi 328, 371. ffsoloyoi 191. cx-
goßdzat 330, 375. zgvßotpogovv-
«S S. 49 A. +• ysgovGicc 69,
l [70?], 83, 84, 189, 190, 281,
I 326, Pr. I 6, jtQseßvTsgoi 207.
^ £<pr]ßo i usw. S. 91 f.
AGIBrM HI 600 (Hicks);
Z. 91: vgl. nf LvtoSog 5.
1150—200 n. C.): AGIBrM IH 604
(Hicks): Z. 91: v/ivoidös 1. iji-
vcpdog vsfiUJ'V'rjg 4. yegovcda 5.
ftQVGOfpOQOL 6 .
AGIBrM IH 601 (Hicks).
AGIBrM II 602 (Hicks); Z.
52,3: vgl. ßovxoXog d 22,25,
0 2 .
Jahreshefte d. östeir. a. I. V
(1902) Beibl. Sp. 66f. (He-
herdey): jiolmvaavtes 3.
CIG 3101; Poucart 61; Z. 52, 1;
114, Anm. 1: Utprißoi 1. vioi 2.
&[i]aGoi nävzsg 1.
CIG 3112; Poucart 62; Z. 52, 1:
ol ignjßoi xal ol vioi 4f. fl -/£-
govoia 6. ol ftioLGoi itccvxe s 7.
Lebas 106; Z. 52, 7: ol ro[v 2r\-
tozjvstov &EOV AlOVVßo[v (i/V-
Gzccz] ntX. 3f.
CIG 3073; Lüders 57; Foncart 60;
Z. 52, 9, 10; to xoivov xtbv
w Uavad'Tivcc'CGzmv lff. zo m. zöjv
sb AiovvGiaßxäIV 1 ff.
BCH IY (1880) S. 175 no. 35 (Pot¬
tier u. Hauvette-Besnault); Z.
52, 8; Wilhelm, Festschrift für
Gomperz, S. 420: vgl. [Aa\zv-
Xov ßvLiiiOQLa col. 1. 6 &taGog
6 ’Avalgiitohdos col. 4. vgl.
TtaQcxTtovzdvHc col. 3.
BCH IY (1880) S. 176 no. 36 (P.
u. H.-B.); Z. 52, 8: 6 »laßos
6 ’AvalgiizoXidog 1.
BCH IY (1880) S. 173 f. (P. u.
Smyrna:
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
H.-B.); Z. 66, 32; ro. ov
AiovvGwXslovg 1. xog ... ov
Aiovv 6 i%Xsiovg 4.
(Mitte d. 2. J. v. C.): BCH IV (1880)
S. 164 no. 21 (Pottier u. Hau¬
vette-Besnault); Z. 52, 2 — 6;
Michel 1307: ol Gvv
XtX. col. 3. Hd(lOÜ'QC£>UdGZai ol
GVV XXX. col. 5. (LVGZCCl ol gvv
■ütX. col. 6. ’AxzdXicxal ol Gvv
vxX. col. 7. 6 ftiaGog 6 [2?t]fta-
X[ia>v]og col. 2; vgl. naQaitQV-
xctvstg col. 4.
(gegen d. Mitte d. 2. J. v. C.): CIG
ä 3069 ;Lüders39; Z.7 6,3a; Ditfcen-
berger, Orient. Gr. i. s. 326: (ro
KOLvov ) x&v ’AxzdXiGz&v 2; 1,5,
17, 21, 27, 32, 34, rj avvodog
(x&v ’AxxdXiGt&v) 32; 9, 16,
19, 23.
(gegen d. Mitte d. 2. J. v. C.): CIG
3071; Lüders 41; Z. 76, 3 c;
Dittenberger, Orient. Gr. i. s.
326 Anm. 23: ArxdXißxai 3.
BCH IY (1880) S. 181 no. 44
(Pottier u. Hauvette-Bes¬
nault).
(Gegend vonT. ?): CIG 6818; Z. 66,
34.
Erythrae (bald nach 278 v. C.): Rev.
arch. XXXm (1877 1) S. 107 ff.
(Rayet); Collitz 5692 (Bechtel);
Dittenberger, Syll. 1 370; Syll. 2 600;
Z. 52,1, 2; Michel 839: KoQvßavrsg
95, 105, vgl. 97.
(3. J. v. C. M.): Poucart 58; Z. 51,
1; Michel 1223: Uvvccvovßicc-
Gtal 6.
CIG 3376; Z. 66, 31: ysgov -
GLU 8. vioi MlllV£Q{LELOV 9.
Tictidzvxcd 10. Gvvodog 10.
CIG 3148; Z. 91, 1, Anm. 1:
* &soXoyoi 38. vuvcodoi 39.
Movaslov HI (1880) S. 144
no. 187; Z. 91, lb: i] gvv o~
dog xcäv v&mv %al ol v[iv<p-
Öol If.
(117—138 n. C.): CIG 3170; Z. 91,
la (fehlt das Zitat): b{Lvcod[ 6 g
'O'goü] Adgiuvov Kai viiv[(pdbg
ysQOVGiag ] in TtQoyovcov 1 ff.
ot yvrjGioi Gvvv(iv(»dol &sov
AdQiavov 15 ff.
i CIG 3348; Z. 91: ijjiv mdbg v.al
•O'ao/loyog %al no^-jtalog
GXQax7]yög 2f.
MovgeIov II (1876/8) S. 40
gvs, (Earinos); Z. 66, 30:
cplXoi 1, 5, 7, 15.
CIG 3168; Jahrbücher d. k.
d. arch. I. II (1887) S. 28,
Anm. 17 (Milehhöfer): vgl.
TtaQCMtQvrdvsig 2.
REG XIV (1901) S. 299 no. 10
(Contoldon): ysQovGia 1.
'PcoftatOfc 3. fhceGayvca 4.
| vgl. y.ccxoiwoi'} 2.
CIG 3194; Lüders 36; Z. 51,
j 4: 6 vvo8og xav twGxmv r?)e
ILsydXr]g &säg 7tQ0 7toXscog
&sgiio<p6qov Ar\\yi\XQog lf..
[jxvGxoaf] 3.
CIG 3199; Z. 51, 4: ( Gvvo -
^ Sog x&v xfjg -fffio-u) iivgx&v
1; 4. vgl. ftsoloyoi 3.
Jj CIG 3200: [gvv. x&v xrjg
&SOV (IVGt&v]? 1, llVGXdL 5.
vgl. soXoyot 3.
MDAI XIY (1889) S. 95 no. 26
(Kontoleon); vgl. Ziebarth,
Rh. Mus. N. P. 55 (1900)
S. 511 : [ivGzcci %xX.
3f.
(spät): MovgeIov Y (1885)S.14 no.
228; Z. 52, 6 : ot cvvßimzccl *a:l
GvvivvGzai 2f.
MDAI XII (1887) S. 245 f.
no. 1 (Kontoleon); Z. 12, 2:
xoivov x&v iyXsXoutoxcov
Gvvysvicov 5f.
(2. J. n. C.): AJA I S. 138
Ramsay); MDAI XVII (1892)
S. 191 (Wilhelm); Z. 51, 5:
ra[vviLrf]dsIxai 3.
MovgeIov 11(1876/8) S. 51 no.
119: gvveÖqiov 4. Gvvodog
5. vgl. (i£XE%ovtEg 6.
Neonteichos: {KovxoXicov, ’Avsud. Mi-
KQdGiccvcd ixayq. no. 23); vgl. Zie¬
barth, Rh. Mus. N. F. 55 (1900) S. 511:
3 A<pQ0Ö£lGUX,GXdl ol (lEXd MX. 1.
Kyme (spät): (das. no. 24); vgl. Zie¬
barth, Rh. Mus. N. P. 55 (1900) S. 51|;
vgl. &Q%iiivGxrig,
570
I. Listen dee benützten Inschbiften und Papyri.
_B*362 Phokaia: Movasiov II (1875/6) 12 no.
q£ (Pontrier); Kaibel, Epigr. gr. S,
522 no. 241b; BCH XII (1888) S. 386
no. 17 (Baltazzi): IIvQQcoviaGxdg 9.
*363 Aegae? (Güzelhissar; s. B.): Lebas
1724 d; Buresch, Aus Lydien S. 132:
7 ] cpgaxga r\ 7rs<>J. kxX. 1.
*364 Troketta am Tmolos (Ende d. 2. J. v.
C.): Movasiov I (1873 — 5) S. 117
no. is' (Papadopulos - Kerameus);
vollständiger: A. Körte, Ineeriptio-
nes Bureschianae, S. 7 no. 5: avvo-
bog [3], 6, . . . aaxai 7, 10.
*365 zw. Mostene und Sardes (1. J. n. C.):
Buresch, Aus Lydien S. 6 no. 6;
vgl. Ziebarth, Rh. Mus. N. F. 56
(1900) S. 512 no. 2: oi ... Kaiaagia-
axai 1, 13, [x oiv 6 v\ 5.
*366 (wenige St. östl. v. Gjök-kaja B.) (1.
J. n. C.): Movasiov V (1885/6) S.
46 f. no. <p%t (Fontrier); Buresch S.
10 zu no. 6: vgl. ßgußsvxal 13.
367 Sardes (292 n. C.): JHSt YI (1885)
348 no. 93 (Cockerell u. Gardner);
Z. 54: [(i]vGTa[i] 16.
*368 Mylos (Tepe Kiöi) (2. H. d. 2. J. n. C.):
Buresch, Aus Lydien S. 12 no. 8;
vgl. Rh. Mus. 55 (1900) S. 512 no. 1:
[ 6 tt\siQa 11; [dtjafoCfta 4; vgl. dg^i-
ßovxoXog 10.
369 Philadelpheia: Movasiov V (1884/5)
S. 67 no. v£y' ; Z. 54: ... v&ivcov
6 V(Lßi(oaig 1.
*370 Kajadschyk-Assar (oberes Kaystros-
gebiet): Buresch, Aus Lydien S. 128
no. 64: xaxoiKia 6.
371 (spät): Movgeiqv II (1875/6) S. 117
no. 3; HI (1876/8) S. 29 no. aXa;
MD AI III (1878) S. 56 no. 2 (Pa-
padopulos-Kerameus); Z. 91: v(i-
vrobog xrjg dyi(oxdxr\g ’ÄQtsiudog
8f. vgl. KaxoiKia 10.
372 g (98—102v.C.): Movasiov Jl(lS75/&)
S. 118 no. 5 (Earinos); Z. 54:
d'iaGmxrig Aiovvaov 2.
*373 MD AI XXIV (1899) S. 93 no. 1
(Jordanides);REGr XH(1899)
S.384f.no.7 (Contoleon); vgl.
Ziebarth, Rh. Mus. X. F. 55
' (1900) S. 512: av(i(ioX 7 toi 2,6.
*374 Basch-Böjuk (3. J. n. C.): Movasiov V
(1885) S.53 no. via'; vollständiger:
Buresch, Aus Lydien S. 107 no. 48:
av(ißimui 13. vgl. Kax[oixia\ 16. j
375\ (226 od. 172 n. C. B.): CIG 3438;
Lebas 667; Z. 54, 1; s. Buresch S.
‘d 23 f., 59; vgl. Öhler, Eranos Vin-
§ dob. S. 278: tspd GV(ißicoGig Kal
VSCüXSQCi kxX. 1.
376 (226 od. 172 n. C. B.): CIG 3439;
Lebas 668; Z. 54, 2; s. Buresch
S. 23f., 59: tfpog Sov(iog 2.
*3771 (3. J. n. C.): Movasiov IH (1880)
S. 159 no. ti&'] Buresch, Aus Ly¬
dien S. 55 zu no. 31: vgl. &q%i-
ccxQog Kal isQocpdvxrig 2.
*378 Ja (Emir Hamam b. K.): MD AI XXI
'jjjjj (1896) S. 116 ([Wolters]): koX-
Xr\yiov 1.
379 MovgeIov III (1880) S. 169 no.
xir {; Z. 54: Gv(ißico 0 ig 2. vgl.
cpLlog 3.
380 Borlü(96n.C.? B.): Movasiov V (1884/5)
S. 57 no. vfi«'; Buresch, Aus Lydien
S. 54 no. 31; Z. 54: GvvßLcoGig b . vgl.
avvy[sv]slg 17.
*381 Maoni en: Movasiov Y (1885) S. 49 no.
vxd'; s. Buresch, Aus Lydien S. 55.
*382 Berg Toma (2. Hälfte d. 2. od. Anf. d.
3. J. n. C. B. S. 23f.): MovaslovY{l 886)
S. 76 no. <p£d' (Fontrier); Buresch,
Ans Lydien S. 58 no. 34: bov(iog 3.
* 383 Maonien: Buresch S. 131 (Erwähnung)
cpiXog 29.
*384 Tyanollos (Arpaly) (1. J. n. C.): Bu¬
resch , Aus Lydien S. 38 i no. 23:
xco/itj 4, 5, vgl. KcotirixiHOs 12, [x]®-
ft[ijrtx]a ij? 17, KaxoiKia 15, xdxoiKQi
7, 19.
*384A Tschapakly: A. Körte, Inscriptiones
Buxeschianae S. 5 no. 2: xgtKcofila 3.
-M?^ox[® fi7jrea] usw. 3f.
385 Mermere (zw. Sardes u. Thyateira)
(166 n. C. Buresch S. 21): Movasiov
V (1885/6) S. 52 no. yXs'-, BCH XI
(1887) S. 449 no. 8 (Radet); Z. 54:
xoivslov 3.
*385 A Attaleia: Movasiov V (1885/6) S. 52
no.
*386 Kenes (Gegend v. Thyateira): BCH XI
(1887) S. 453 no. 15 (Radet); vgl.
Buresch S. 131: oi vioinai oi cpga-
xogsg 2f.
*387 Gegend von Apollonis: BCH XVIII
(1894) S. 160 no. 4 (Fontrier): vgl.
luXQog Kai isgsvg xov ’AgxXxituqv 6f.
388 Kirk-Agatsch (zw, Thyateira u. Stra-
tonikeia); BCH XI (1887) S. 482
I. Listen dee benutzten Inschriften und Papyri.
571
no. 68 (Radet); Z. 18; 54: avfißtco-
xal 3.
ß 389 Baiat (zw. Thyateira u. Gordus): BCH
XI (1887) S. 483 no. 70 (Radet); Z.
54 (das Zitat fehlt): d'iaaog 3, vgl.
&Q%i(ivaxrig 2.
*390 Gordus: Lebas 678; BCHXXII(1898)
S. 239 (Ramsay): (irj [vayvg]xca
Mijvbg Tlafiov xai Mr\vog IIsxqu-
stxov lf.
391] CIG 3540; Lüders 43; Fran¬
kel, Iftn. v. Perg. H S. 236
zu no. 321; Z. 122: Aioa-
KOVQlX&V Gv (iß ico Gig dv-
§Q&V 1 f.
* 392 Fränkel, Iftn. v. Pergamon II
321.
393 (117 —138 n. C.): Fränkel, Iftn. v.
Pergamon II374; v. Prott, Fas-
ti sacri no. 27; Z. 90, A. 1; 91;
92: vfivcoSoi fösov Ssßaaxov
Kal &sug *Pft)fi7js) A 4f.; B 15 f.,
C 11, v(Lvcpdog D 13, 15,18, vgl.
•b(iv<pdslov B 17. vgl. &soXoyog
A 30.
*393A (erste Kaiserzeit): MD AI XXIX
(1904) S. 168 no. 8 (Schroeder,
Schräder, Kolbe): v(ivcp8oL 5.
* 394 Fränkel, Iftn. v. Perg. II 523:
.. [•üfti'codjö? &sov Avyova-
o xov 10.
*395 ■ I (214—218 n. C.): Fränkel, Iftn. v.
& Perg. 525: ftsoXoyog 8.
*396 ^ Movasiov n (1875/6) S. 7 no.
xta\ Fränkel, Iftn. v. Perg.
572.
* 397 a Fränkel, Iftn. v. Perg. 654.
*b MD AI XXIX (1904) S. 162f.
(Kolbe).
398a (1. H. d. 2. J. n. C. D.): Movasiov
II1 (1875) S.4 no. o£'\ Fränkel,
Iftn. v. Perg. H 485; Z. 60, 1 a;
Dittenbexger, Sy11. 2 743: ßov-
koXoi 1, 7.
b (1. H. d. 2. J. n. C.): Fränkel,
Iftn. v. Perg. 486; Z. 50, lb:
vgl. ccQpßovKoXog B 3, vgl. A 6.
icpijßocpvXa | B 7. vioi B 4.
*c (nachl06n.C.):MDAIXXIV(1899)
S. 179 no. 31 (Conze); vgl.Zie¬
barth, Rh. Mus. 56 (1900) S. 511:
ßov[x6Xoi ] 6.
d v (1./2.J. n. C.): Fränkel,Iftn. v. Perg.
' 487; Z. 50, lc: vgl. [aQ%iß]ov-
\k\oX&v 5.
398 e (l./2.J.n. C.): Fränkel,Iftn. v.Perg.
488; Z. 50, Id: vgl. ccg%ißovKO~
Xog 1.
399a (1./2. J. n. C.): Fränkel, Iftn. v.
Perg. 319; Z. 50, 2: MidaiisSsi-
xasv antsigj] 3 f.
b (1./2. J. n. C.): Fränkel, Iftn. v.
Perg. 320; Z. 50, 2: MiÖansdsi-
Ä T&v G7CSIQ71 3f.
400 | Fränkel, Iftn. v, Perg. 338;
§) Z. 50, 3: &EQa7i;8Vxa[ t] 3.
*401 Fränkel, Iftn. v. Perg. 297:
üaxoQixai 6.
402 MD AI XYH (1892) S. 190
no. 1 (Wilhelm); Fränkel,
Iftn. v. Perg. I S. 127 no.
222; Z. 50, 1 e: [ (ivaxai ] od.
[i ßovKoXoi ] 2.
* 403 (Mitte d. 2. J. v. C.): MD AI XXY1I
| (1902) S. 94f. no. 86 (Kolbe n.
v. Prott): ßaK%oi xov svaaxov
•Ofsov] 3.
*404 Hion: CIG 3629; Philologus Suppl. IE
(1863) S. 620f. (K. Keil): 2.
*405 Zeleia (aus Smyrna): Königl. Museen
in Berlin, Besehr. d. ant. Skulpt.,
1891, S. 322 no. 835; s. AEMÖst XX
(1897) S. 73 (Wilhelm): ol %(üqZxe oi
TjsXsixcqv 3. oi KG)(Lfits oi 21 vativ5)v 4.
*406] (1. J. v. C.) MD AI X (1885) S. 203,
vgl. S. 402 (Mordtmann); Mi¬
chel 1226.
407 (Römerzeit?): CIG 3679; vollst.:
Berl. Monatsber. 1874 S. 2 no. l
(Curtius); Z. 49, 1: oi tzq&xol
B av .%01 KvvooovQELxai 3f.
*407 A JHSt XXIV(1904) S. 21 no.4
(Hasluck): ®Qa 7 Uox<a{i 7 ixai
b 1, [xm^nfjxai 6, oi ysoxxsl-
g xai nal inl
xov d'sov Kal KaxoiKovvxsg
^ (dqaxiav Kco(Lriv b 3 ff.
408 (Anf. d. 1. J. v. C.)’: Revue arcb.
N. S. XXXVII (1879) S. 258
(Mordtmann jr.); Z. 49, 2: -frs-
ga7tsvxai 1.
*408 A JHSt XXIV (1904) S. 36 no.
58 (Hasluck): [&'SQaxesvx']al
oi (isxa kxX. 1.
409 (Umgegend von K.):24UXoyo? VIII
(1873/4) S. 172 no.6; Z. 49, 3:
&SQttitsvxai oi (isxa kxX. lf,
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
B 410 Panormos*): BOH XVII (1893) S. 520
no. 1 (Lechat u. Badet); Z. 66, 33;
richtiger: BCHXXIII (1899) S. 692
(Perdrizet): %&gog.
*410 A Hamamlu (bei See Manyas): BCH XII
(1888) S. 195 no. 5 (Lechat u. Ba¬
det): ol fista xxX. 2.
*410B Nuserat bei Kebsud (zw. Miletopolis
u. Ankvra Sidera): MD AI XXIX
(1904) S. 316 (Wiegand); XXX
(1905) S. 145 f. (Ziebarth): Bgo^iov
[Lvötrig [ i]sQQ)v lf. %ovg s. S. 263,
A. ff. vgl. 93[tZ]og 4.
411 Poimanenon (8. / 2. J. v. C.: Z.): MD AI
IX (1884) S. 35 (Lölling); Z. 49-
Gv^vGxav 7f.
*411A Bei-Tschiflik (zw. Daskylion u.
Bhyndakos): BCH XXIV (1900)
S. 375f. no. 20 n. S. 617 (Mendel);
vgl. Ziebarth, Bh. Mus. N. P. 55
(1900)S.511: [o]t \xvGxai Alovvgov 7.
412 Triglia(Chalkedon?) *) (121 v. C. : Z.):
BCH XVn (1893) S. 545 no. 32
(Legrand); Z. 50, 3: ftiaGslxai 2.
*412 A Triglia(?)*) : BCH XXIII (1899) S. 594
no. 5 (PI. Y, 2) (Perdrizet): vgl.
Tj^LEgOltOGLOV 2, 5.
*412 B Apameia Myrleia: Lebas HI 1139:
&d£%\cp~\ol 1.
*412 C Xrch. Anz. 1903 S. 39 (Watzinger):
kxaigOL %al Gvvtfftsig q>l%oi Z, 2,
noivov 8; vgl. itgscßvxsgog 1.
*413 BCH XXIV (1900) S. 366 f. no. 2
( i (Mendel); vgl. MD Al XXX (1905)
S. 146, Anm. 2 (Ziebarth): ol
(itsgi hxX. lsgka) \xvGxai (ytai dsxa-
xiozai) 4f.; 2.
*413 A BCH XXIV (1900) S. 368 no. 3
(Mendel): \yvGxai 1.
*413B (102—114n.C): BCH XXIV (1900)
S. 402 no. 78 (Mendel); Cagnat
HI 50: . . oxa . . ai\v&v ysi-
c3 X06\v\v7\ Bf.
*413C IJ BCH XXIV(1900) S. 405 no. 83
*5 (Mendel): Hcojrq 6.
*413D o BCH XXIY (1900) S. 303 no. 4
(Perdrizet); S. 404 no. 82
(Mendel): vgl. Qodl$so-
<9m] 4.
*413E Hammalar bei Tarakly: BCH XXIV
(1900) S. 415 no. 112 (Mendel):
'Oxcwjvwfi»] K&firi 2f.
414a \ ^ (123 v. C. Z.): Conze, Lesbos S. 61
^ bis 64 Taf. XVIII; Luders 44 A;
r§ Foncart 64; Z. 50, 2: &ta<rZ-
< x >
^ X CCL 1.
b ja (119 v. C. Z.): Conze, Lesbos S. 61
^ bis 64 Taf. XIX; Luders 44B;
Jj Foncart 65; Z. 50, 2: oi ah ccoZ-
tat Hai ZhaGixiftsg 1.
*414A Keremed (n. v. See v. Nikaia) (288/9
n.C.): BCH XXEV(1900) S. 386 no.41,
s. S. 617 (Mendel); Cagnat IH 1397:
XEtgotKcoplci 9, vgl. ßovdo ... 11.
415 (Bömerzeit): CIG- 3727; Luders 19;
Foncart 63; Z. 49,1: ol [{fJujVa-
m yjoiLEVOL [sfe] XOV g.7]TTp[0JC£Jt]6v
3 \^La\Go\y\ lff. d'iaßog 6.
416 Lebas 1143; Foncart 66; Z. 49, 2:
_ friccG&xui [1], 21.
*417 CIG 3773; verbessert MD AI XII
.g (1887) S. 173 f. zn no. 6 (Mordt-
mann): vgl, &QXti^y]G{x]rig dta
o ßLov 4.
*417A g Jahreshefte d. öst. areh. Inst VI
(1903) S. 122 (Zingerle): Hafiri 2.
418 Chalkedon (3. J. v. C. M.): Collitz HI
3051 (Bechtel); Z. 49, 1; Michel
1008; Dittenberger, Syll. s 595:
[ß-ia]G&xav 6, tro [kol]vov xb Nlho-
ll(Z%ElOV 6f.
*418A Khandra: BCH XXV (1901) S, 68
no. 203 (Mendel): Gvvoö[og] 6.
*419 Claudiopolis: CIG- 3803; Cagnat HI
73 (Mendel): vgl. y,v 6 xdg%rig 10,
fivoxijgia 7.
* 420 zw. Boli n. Viran-chehir (Bithyninm—
Clandiopolis nach Cratia—Flavio-
polis): BCH XXIV (1900). S. 302
no. 3 (Perdrizet); S. 425 no. 140
(Mendel): Aa8o%(ü[Lfixai 4.
* 421 MD AI XXIII (1898) S. 362 (Melie¬
rt pulos); XXV (1900) S. 445 f.
(Kretschmer): 8 ov^iog 7.
422 U (Nähe von D.): Annali d. J. 1861
p S. 188 no. 39 (Kirchhoff); Z. 55:
Hv[ajvcct 1.
* 422 A Orkistos: Ramsay, Cities etc. I 2 S. 563
(Erwähnung): ol itsgi xi]v ysttovla -
Giv xov % 6 gov.
*) Die Inschriften B 410; 412; 412 A; 414a; b weist Perdrizet (BCH XXIH, 1898, S.592ff.)
demselben Verein zn, doch steht nicht einmal dieselb® Provenienz für sie hinreichend fest,
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
573
Kotiaion: CID 3827s Add.; Lebas
III 798: ®£[co]i/s[i]ot 6 g% 7 } 6 xcd 14.
zw. Aizanoi u. Kotiaion:. CIG- 3857:
Bevvelxcu 2 .
Jemischlü (in der Abbaitis): Buresch,
Ans Lydien S. 147: cpgcixcog 2, vgl.
GWTjhg 1.
Antikyra Sidera (Sänjilar) (58 v. C.):
JHSt XVII (1897) S. 286 no. 53
(Munro): Gvvij&stg cpiloi lf.
Trajanopolis: CIG 3865 o Add.; Lebas
HI 719: Gvvßicozai 2.
Akmonia (Mitte d. 3. J. n. C.): Bev.
des et. anc. IH S. 275 f. (Ramsay):
slsga [G-Jtjsigri H 2 f.
Susuz-Keui (b. Akmonia): Ramsay,
Cities and bishoprics of Phrygia
1897, \ S. 644 no. 546; vgl. Zie¬
barth, Rh. Mus. N. F. 65 (1900)
S. 512: ol \iv 6 xai xov lsgov
60V 1.
das.: Ramsay, Cities lg S. 562 no. 465
bis 457: ysvxoGvvy] t&v itg[(nx]o 7 tv-
Xslx&v B 2 f.
' (Gegend v.Kidy es sos? B.) (169/170
.. n. C.): JHSt IV (1883) S. 417
g no. 31 n. Cities I 2 S. 609 no. 506
•$ (Ramsay); Buresch. S. 131: qp^a-
.2 tga hxX. 4f.
Ö Ramsay, Cities I 2 S. 610
no. 609.
Hieropolis (in der Pentapolis): BCH
XVH (1893) S. 276 no. 74 (Legrand
u. Chamonard); Ramsay, Cities 1 2
S. 700 no. 633: [fhccßfi) rca?] 1.
JHSt VHI (1887) S. 399 (R[am-
say]); Ramsay, Cities S. 156
no. 64; s. Buresch, Aus Lydien
^ S. 131: [ rj 2aXov8£<ov x] al Mrj-
. § Xo]ico^irixäv cpgaxga 1; X. u. M.
g oft.
g JHSt IV (1883) S. 385 no. 8 (Ram¬
say); Buresch S. 129: vgl. ol-
. vonoGiov 3.
1 A JA IV (1888) S. 278 f. u. Cities I a
S. 142f. no. 30 (Ramsay); vgl.
o Buresch, Aus Lydien S. 129;
d Ziebarth, Rh. Mus. 55 (1900) S.
H5 . 512f. no. 1: (pgaxga 7} itsgi hxX. 1.
^ AJA IV (1888) S. 279 n. Cities
■|j I t S. 143 no. 31 (Ramsay);
.2 vgl. Buresch, Aus Lydien
H S. 129; Ziebarth a. a. O.:
cpgatgcz i} itsgi %xX. 1.
<köö merapons: «iourn. oi rnilol. XIX
(1891) S. 80 no. 2 (Hogarth); Ju~
deich, Hierapolis no. 153; Ramsay,
Cities II S. 115 no. 19; Z. 67, 38;
55: ol 27]iii,occpogoL xov , A.gy t 7\yExov
’AitoXXcovog 4 f.
434 Apollonia: CIG 3972; Lebas III1193;
Z. 54: (ivGxal 1.
435 a JHSt IV (1883) S. 25 ff. (Ramsay);
PASehHI 366 Z. 6 ff. (Sterrett);
Z. 67, 38.
b Ramsay, Hist.Geogr. of Asia410,
no. 36 u. Class. Rev. XIX (1905)
Ä S. 420 ff.; Z. 67, 38; PASch IH
^ 366, Z. 1—5 (Sterrett): (Z. 2
§ nicht [fcjivot TsKiLojgetoi s. St.).
*ba S- TheClaBB.Eev.XIX(1905)S.419f.
no. 10 (Bamaay): ygl .rsnfioQSv-
Gag 34.
*bb das. S. 420 no. 12 (R.). Sevoi
J TEXflÖp[E«Ol] 1.
o PASch III S. 238 no. 369
(Sterrett); Z. 67 no. 38;
Cagnat III 298: SeW
c3 [T'c>l]uü(J£iOt 5.
d g ^ PASch HI S. 239 no. 370
(Sterrett); Z. 67 no. 38;
g ® Cagnat III 297: g&oi
~ Tt:‘A.ILOQ£-LOL 6.
e I" ^PAS.gi III S. 240 no. 371
4 co ® (Sterrett); Z. 67 no. 38;
► g Cagnat HI 296: Hivoi
W Tcxiioueun 3.
f PASch III S. 241 no. 372
O (Sterrett); Z. 67 no. 38:
[3lv}ol TcV.ILOQZIOI 1.
g The Class. Rev. XIX (1906)
S. 420 no. 11 (Ramsay).
436a REG-11(1889) S. 18 A (Ramsay);
(Cumont, MithralS. 91 no. 4);
Z. 56: ([‘Pjvif/c Atbg) [ivörca 1 ;
Ö 14, 19.
b RfiG H (1889) S. 20B (Ram-
„• say); Cnmont a. a. 0.;
Z. 65: ttvlijs Albs f ivatca
•r 2f., oi ßvv£Q%o[iEvoi y-cd
| d-Qrie-xevovTse *rt. 12 f., vgl.
f>'vv\ u]£T[d//)VT£g] 21.
c REG- H (1889) S. 21C (Ram¬
say); Z. 55: wvozui 3.
*436 C Barata(christl.):Ramsay,Hist. Geogr.
of Asia M. S. 338: y.olifj[y]tv 1.
574
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
t *437 a ö MD AI XXII (1897) S. 89 no. 23 (A.
^ Körte); Dittenberger, Orient.
O Gr. i. s. 540; Cagnat III 230:
httccßonaol ol xäv xr)[g ] &sov
ih f.ivßtriQicov [ivßxcc[L] 20 f.
*b MD AI XXV (1900) S. 437
^ no. 63 (A. Körte); Ditfcen-
berger, Orient. Gr. i. s. 541;
| Cagnat III225 •/AxxccßoKdoi
'S ol XCüV T7js ffgOV 'y/UGTTlQicoV
, ßvvjvvßxai 7 ff.
438 (145 — 161 n. C.): AEMÖst IX
(1885) S. 1191 no. 81 (Domas-
zewski); Z. 55; Cagnat III 162
cö (zum Teil): IsgovQyoi 62.
*439 ijj» MDAIXXI (1896) S. 467 no. 1
(Walenta); XXIII (1898)
S. 154 (Wolters); Cagnat
LH 215 tTtoXZTjyiovaö^ovfi-
j f LccQOvdrie a6, b4.
*439A Abonuteichos (137/6 v. C.): Leper
Izvieatiya Vffl 153; vgl. BÄ Gr XVII
(1904) S. 252 (Th. Reinach): cpQa-
Togsg 4,13,15, cpQatQa 9, hoivov 7.
*440 Sinope: BCH XIII (1889) S. 304 no. 7
(Doublet): adsXcpoi 5.
*440B Sebastopolis: JHSt XX(1900) S. 153
no. II; Dittenberger, Orient. Gr. i.
s. 529: 0 , Laß(XQ%rj6Cig 5.
*440F Telmessos: (TAM 1892: Hula); s.
öhler S. 27: (isvöitca,
*441 Sidyma: Benndorf u. Niemann; Ly¬
kien I S. 82 no. 69: cpLXoi 1, cpt-
Xog 1.
*442 Insel Megiste: BCH XVI (1892) S. 304
u. XVII (1893) S. 639 (Diamanta¬
ras): 6 V6XQCCX£V6a\L£V0L 5.
443 (4. J. v. C.): Lebas IH 1289; Peter-
sen u. v. Luschan, Reisen i. südw.
Kleinasien IIS.22no.27; Jahrb.
d.kaiserl.Samml.IX(1889) S.46
(Benndorf); Z. 11,1: ßvvysvstg 4,
■ g pivdig 4.
*443 A ^ (Myra) Petersen u. v. Luschan a. a.
0. II S. 47 no. 85: ßiwfrg(?) 6.
444 (Geg. v. K.) Petersen u. v. Luschan
a. a. 0. II S. 26 no. 31; Z. 11,
, Anm. 2: vgl. nurd noivov 6.
*445 Uhl Kern b. Kibyra: BCH H (1878)
S. 614 no. 37 (Collignon): b^vm-
Sog 2.
446 a § £5 PASeh II S. 53 no. 44 = S. 55 f.
•§ p no. 46 (Sterrett); Ramsay,
Ut?* Cities I 1 S. 290 no. 127 u.
H-l O
S. 310; Z. 55 : ptißxca xov Aiog
^3 jjj 2 aovd£ov 2 .
b § *«j PASch IIS. 53 no. 45 (Ster¬
il ~ rett); Ramsay, Cities I,
Jg S. 310; Z. 55.
_
447 Mb-utfator 1(1873/5) S. 135 no. vs';
BCH IV (1880) S. 195 no. 1
g (Duchesne); Z. 66 zu no. 30:
<ä 0 f .
’S , "ö cpi/tOii 1.
448 }| .3 MDAI XVII (1892) S. 190 (Wil-
U'cs heim); Z. 55 = (?) Denkschr.
m . d. Wien. Ak. 44 (1896) S. 104
no. 183 (Heberdey u. Wil¬
helm) : lidöxcu 3.
449 (Zeit d. Augustus): JHSt XII
(1891) S. 233f. no. 16 (Bent
.. u. Hicks); Z. 55; Dittenberger,
| Orient. Gr. i. s. 573: (ot hx ccZqol
-nal)SaßßaxLGtal (kxX.) lff.; 21.
450 JHStXII (1891) S.236 no. 17
rQfe.* (Bent u. Hicks); Z. 55;
*g • Denkschr. d. Wien. Ak.
•§ pj 44 (1896) S. 67 (Heberdey
u. Wilhelm): htaigia
§ xäv 2 cc^ißaxißx&v 1 .
451 W JHSt XH (1891) S. 229no. 5
(Bent n.Hicks); Z. 68 , 41
, (falsch. Zit.): cpiXoi 3.
451A Hieropolis-Castabala: JHSt XI (1890)
S. 249 no. 23 (Bent u. Hicks); Z. 68 ,
40: (pLloi 6 .
*451B El-Hazm (Trachonitis): Lebas HI
2537 d: $>qr\XQCt > Aaft'ccoi\vaiv'i 1.
451C Lebaba(Deir-Ali) (christlich): Lebas
IH 2558; Z. 131, Anm. 2 : ßvvayayr}
MaQ%L(ovLßx(ov Ka>ii(r]g)A£ßcißG}V xov
K(vqi)ov x[ci]l ß(cat 7 ])Q(os) xrl.
*451D Gerasa (246 n. C.): Cagnat HI 1363:
Gsßoiisvoi 5.
*45lE \ " Rev. arch. IV. ser. 1904 Hl S. 236
I g (Perdrizet): hxatQOi 2.
*451F jjg Rev.arch.IV.ser. 1904lVS.9(Jala-
* bert): (plX[oi xal ßv^ßnr\voi 3.
*451G Palmyra (203 n. C.): Cagnat IH 1533:
IsQstg (isylßxov ftsov Aiog Brf[Xov\ 4.
452 Taposiris (bald nach 193 y. C.: D.):
Rev. arch. III s. t. X (1887 II) S. 214
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
(Nerutsos Bey); Strack, Dynastie
d. Ptolemäer 76; Z. 61, 1; Ditten¬
berger, Orient. Gr. i. s. 97: ol nco-
(isyhxca x al ol fticcßsixai 10 f.
#453 (ca. 15 v. C.): CIG 4684d Add.;
Luders 72; Z. 61* 2: ol ^.hvovxsg
iv xfj ßvvobco 3.
*453 A (Alex. ?) (24/5n.C.): Bull, de la Soc.
arch. d’ Alex. IV (1902) S. 99
no. 73 (Botti); Arch. f. Papyrus¬
forsch. II S. 432 no. 13 (Sey-
mour de Ricci); ßvvodog ®sq-
ILov&tcniT] 2.
454a (115/4 v. C.): CIG 4678; Z. 62,
Anm. 1: GtiXotirixogsiog 3.
b Papyr. Taurin. IIS. 69 no. 13;
Rev. eg. 1881 S. 125; Z. 62,
Anm.l: <&t[X]o[ii]rix 6 QSLOs 5.
*455 » (etwa 186 v. C.): BSA Alex. I
h (1898) S. 41 no. VHI (Botti);
§ Arch. f. Pap. II S. 547 no. 25
« (Strack):
* 455 A (40—41 n. C.): Notice des Monum.
. .. Musee... d’Alex. 1893 S. 145
no. 2448 (Botti): ßvvodog 5.
*455 B (33 v. C.): Musee ... d’Alex. 1893
S. 135 no. 2464 (Botti); Ditten¬
berger, Orient. Gr. i. a. 195:
rtagdoixog 3.
*455 C (1 v.—1 n. G): Arch. f. Pap. II
(1903) S. 430 no. 5*.
*455D BSA Alex. VIII (1905) S. 121
no. 3 (Breccia); Arch. f. Pap.
IV(1907) S. 167 (Mahaffy);
vgl. S. 238(Wilcken): 6 vvo-
- &>[>] 3.
s. H 43 d [cpiXococpoi)*
*456 Ramleh b. Alexandria (247 — 221
v. C.): Riv. egiz. VI (1894) S. 21 f.
(Botti); Strack 43; Dittenberger,
Orient. Gr. i. s. 65: IsQSlg xov Aiog
llf.
*457 Kanopos (238 v. C.): Rev. eg. VI 13
bis 21 (Graff); Strack 38; Ditten¬
berger, Orient. Gr. i. s. 56: ol ccq-
XiSQSlg kxX. 3 ff.
*457 A Abukir (29/8 v. C.): Arch. f. Pap. II
(1903) S. 429 no. 2 (Seymour de
Ricci).
*458 (196 v.C.): CIG 46 9 7 (Franz); Strack
ö 69; Dittenberger, Orient. Gr.
® i. s. 90: &Q%tSQgZg 6 ff.
p§ IsQStg 16. 40, 50. -itXfjd'og 13.
*458A) BSA Alex. I (1898) S. 44
' no. XVI (Botti): jlnoXXm-
vtaxf] ßvvodog 4L
*458B 11 (20/1 n C.): BSA Alex. I (1898)
o S. 44 no. XVII (Botti); Arch.
^ f. Pap. H (1903) S. 431 no. 10
(Seymour de Ricci).
459 Naukratis (Kaiserzeit): Gardner, the
egypt explor. fand VI (Naukratis)
Taf. XXH 15, vgl. S. 68 ; Z. 61 no. 8:
£aiißa&iY,r\ (?) 2 .
*460 Kairo (Zeit ä. Ptol. VHI): CIG 4698
(Franz); Strack 105: ol nuxowoi
htitsig 4.
461 (17 v. C.): Melanges d’arch. ög. et
assyr. IS. 52 (Müler); Z. 61, 4;
Mus . . . d’Alex. 1893 S. 143
no. 2486: ol VEfiovxsg xi]v ßvvo-
[<5op] 5.
* 461A (2. J. v. G): Arch. f. Pap. IIIS. 129
ü no. 6 (Strack); Dittenberger,
^ Orient. Gr. i. s. 737: nXfi^og
§ z&v f ia%ciiQocpQQGiv 6 (vgl. IsQStg
^ % cd IsQotpdXxca 16; ol aitb xfjg
TtoXstog ’ldovficcToi 3f.; xb TtoXl-
xsvficc 2,, 18).
462 (Ende d. 2. J. v. G): Rev. arch.
N. S. XXI (1870) S. 111 ff., vgl.
170ff. (Miller); Z. 68, 42: xo
) v.olvov xtbv nxißxcüv 4.
*462AA Dimeh: Musee . . . d’Alexandrie
1893 S. 69 u. 1901 S. 470 (Botti):
vgl. Ttqoaxdxrig 1.
*462AD Karanis (69—79n.C.):Arch.f.Pap.
IIS.435no.29 (Seymour de Ricci);
Dittenberger, Orient. Gr. i. a. 671.
*462AK (18 v. G): Tebtunis Papyri II
S. 323 no. 573 (Grenfell u.
Hunt): ßvvo(Sog) Au(l& av-
Sgcav % (?) 2.
*462AL (Anf. d. 1. J. n. C.): Tebtunis
Papyri H S. 270 ff. no.401 (G.
u. H.): xco iltis ßvvo(dog)( ?) 23.
ßvvo(dog) ’Avxioviocg (?) 35.
*462A (Ende d.3. J. v.C.) Tebtunis
>M Papyri IS. 491 no. 118(G.
® u. H.); ßvvdsmvoi 4, 10.
*462 B (112/1 od. 76/5 v. C.) : Tebtunis
Papyri I S. 525 no. 177 (G.
u. H.).
*462C Tebtunis Papyri I S. 532
no. 224 (G. u. H.).
*462D (114 v. G): Tebtunis Papyri I
S. 534 no. 234 (G. u. H.); ncc-
fttvofö
576
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
B * 462 E Herakleopolis Magna (aus Oxyxhyn-
ohos) (426 n. G.): Arch. f. Pap. I
(1901) S. 408 (Wilcken): Ttuyuvixul
övvxiliai 10.
*463 Heimupolis Magna (61—52 v. C. D.):
BCH XX (1896) S. 178 fF. (Jouguet);
Arch. f. Pap. I (1901) S. 207_no. 21
(Strack); Dittenberger, Orient. Gr.
i. s. 182 : oi jrapsqpfedgJsfüoOT/jss ■ • •
[kgi] . .. xxiazai 2 f.
464a REGrlV (1891)8. 53no. 1 (Sayce);
Z. 117, 5; Waltzing III S. 20
no. 89, 1: nvvriyoi 2.
b das. S. 53 no. 2 (Sayce); Z. 117, 5;
Waltzing HI 8. 20 no. 89, 2:
(Gvvoc[v<x]ßcivx£s . . .) xvvr\yoi
{kcI) 2 ff.; 6 , 11 .
c -J~ das. S. 64 no. 3; WaltzingIIIS. 20
E no. 89, 3: vgl. xvvriyslv 2, dpjp-
§ xvvrjyog 1.
d ^ das. S. 55 no. 4: vgl. &Q%ixvvr\-
yo S 1.
e das. S. 55 no. 9: xvvriyög 6.
f das. S. 55 no. 10; Waltzing HI
S. 20, Anm. zn no. 89: Gvimva-
ßdvxsg . . . zov Ilavonolitov
xvvryyoi lff.
*464A Abydos: Arch. f. Pap. II (1903) S. 563
no. HO* (Seymour de. Ricci).
(21/2 u. 148/9 n. C.): Arch. f.
Pap. II (1903) S. 431 no. 11
(S. de R.).
(32 n. C.): Arch. f. Pap. II (1903)
S. 432 no. 16 (S. de R.).
(23—33 n. C.): Arch. f. Pap. II
(1903) S. 432 no. 17* (S. de
R.).
(149 n. C.): Arch. f. Pap. II
(1903) S. 441 no. 55 (S. deR.).
(138—160 n. C.): Arch. f. Pap. H
(1903) S. 443 no. 62 (S. de R.).
465 a (Papyr. Par. 15); vgl. Dittenberger
zu Orient. Gr. i. s. 130 adn. 9;
•g" Z. 62, 6: cpiloßuGdiaxal 5.
»b ä (Ende d. 2. J. v. C.): Amherst Pa-
£3 pyr. H no. 39 (Grenfell u. Hunt)
A u. Pap. Greuf. I 30; vgl. Wil-
■ E den (Arch. f. Pap. II S. 123);
.1 Arch. f. Pap. II S. 517 (Seymour
B- de Ricci): oi [^k] xov arjiiBlov
§ vBttvißnoi a 2. (pu.oßa.tjL'.LGztxz
I h2.
*466 B (42v.C.):CIG4717(Franz);Strack
J 157; Dittenberger, Orient. Gr.
’ i. s. 194: hgstg . .. Kai. ■ • *(>£<J-
ßvXSQOl 2f.
*466 A (10 n. 0.): Arch. f. Pap. El (1903)
S. 4301 no.7*(Seymour deRicci).
*467 .. (Ende d. 2. J. v. C.): Grenfell, An
jS Alex, erotic fragment etc. 1896
’jg s. 60 no. 31: vgl. Ziebarth, Rh.
^ Mus. 65 (1900) S. 5141 Gvv-
O'iaGlxtu 5,15.
* 467 A (88/ 7 v. C.): BCH XXI (1897) S. 141
(Jouguet): oi iv Ila&vQSl isQsig
lf.
468 Essehel (Bacchusinsel) (146—116v.C.):
CIG 4893 Add. (Franz); [Luders 42];
Z. 61, 5; Strack 108.; Dittenberger,
Orient. Gr. i. s. 130: oi. .. Buozli-
cxaL ... 51
*469 Assuan (115 v. C.): MD Al XX (1895)
S. 327 ff. u. Dyn. d. Ptol. 140
(Strack); Dittenberger, Orient. Gr.
i. a. 168: oi . . . isQSig 15 ff., 27 ff.,
vgl. 55.
(ca. 173/2 v. C.): Arch. f. Pap. III
S. 363 (Rubensohn-Borchardt):
oi iv zfi gvv6 dm xov 'Hna-
xXiovg 2.
(13 v. C.): CIG4938bAdd.(Franz);
Z. 62, 7: GvvoSog EiGiuv.r, 2.
CIG 4941 Add. (Franz); Z. 120,
8: q olloi . . . um ■ • [ßü]-
Gx[x]v]oi 3 ff.
ä (2.H. d. 2 .J.v.C.): CIG4896(Franz);
■a Hermes XXH (1887) S. lff.
S (Wilcken); Strack 103; Ditten¬
berger, Orient. Gr. i. s. 137:
isQZiS y.zl. 3 ff.
(2. H. d. 2. J. v. C.): das. 138: is-
qsis xxl. 4f.
(2. H. d. 2. J. v. C.): das. 1S9: le-
QSlg ml. 3f.
(456/7 n. C.): Arch. f. Pap. I (1901)
S. 413 (Wilcken): vgl. ztgtoxo-
nlivaQ%og 5.
*472B Talmis (5. J. n. C.): Arch. f. Pap. 1
(1901) S. 412ff. (bes. 417) (Wilcken):
oizQlg (xqLo) gvvüöüv 8,10; vgl. zlt-
vuQ%og {xfjg zzolcoig) 7, vgl. 13; 3,
4, 5, 7.
(Mitte d. 2. J. v. C.): Strack 95;
" Dittenberger, Orient. Gr. i. s.
-S 111; vgl. Ziebarth, Rh. Mus. N.
ft F. 55 (1900) S. 515: oi ti][v]
Gvv[o]Sov GwZGziqiivo\i] ml.
24 f.
*469A'
470
471
*472 a
*b
*e
*472 A
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
577
B *474 1 (23/4 n. C.): Arch. f. Pap. n (1903)
S. 431 no. 12 (Seymour de Ricci):
GvvoSog 3.
*474A g (31 n. C.): Arch. f. Pap. II (1903)
ft S. 432 no. 15* (Seymour de
Ricci): Gvvo&og ■nzX. 2f. (s. S. 172).
*474ß ‘ (78 v. C.): Arch. f. Pap. HI S. 131
no. 8 (Strack): oi in zjjg ’Eßsy-
%rißiccK7}s ßvvodov xzX. 3f.
*475a CIG 5790 (Franz); IG XIV 716
• (Kaibel); Cagnat I 430.
*b % CIG 5790b (Franz); IG XIV 717
5z; (Kaibel): ei&toi 15; vgl. fivGtij-
qlov 6.
476 CIG 595S (Franz); IG XIV 977;
Z. 62, 2; Cagnat I 52: gtceLqt\
tfpa 3, vgl. Jiovvgov isQStg 1.
477 a (196 n. C.): CIL VI 3770; IG XIV
1059 (Kaibel); Z. 90, 2; Cagnat
1145 : [( ptlojx'uptofc oi [HcujaviG-
ra[t]? 1.
b (146 n. C.): IG XIV 1084 (Kaibel);
Z. 90, 2; Cagnat 1144: (f) Iequ
za £is rav) TLxLaviGtcov (zov iv
Aiog ... ytcd .. . UsßaGzßv)
■ o 1 ff.; 8, raftg 6.
478 S (117—138): BCHIX (1885) S. 127f.
(B) (Giere); Z. 122, 2: xollrj-
ytov 35.
*479 IGXTV 1566 (Kaibel): xoXlrj-
yiov 2Jcö£o(isvov 7.
*479 Aa CIL VI 24628; vgl. melane-
pkorus 4.
*b CIL VI 24627: vgl. melane-
porus 2, 6 ; melanepore 4.
*480 IG XIV 2045 (Kaibel): ßov-
v.oXog.
481a (98 —117 n. C.): IG XIV 925
(Kaibel); Z. 62,1; Cagnat 1385:
^ ayvi] f vGsuvog GTtsiQri Tgcuctvrj-
oq 6 Lcov 1.
* b | (98—117 n. C.): CIL XIV 4: Traia-
. ft nenses 1.
*482 Castelforte: IG XIV S. 694 no. 902a
(Kaibel): 'Tystag Ttccidsg rpiXddsX-
g ooi lff.
483 Aquileia: CIG 6750 (Franz); IG XT V
2842 (Kaibel); Z. 120, 8: Gvönri-
VOL 17.
484 Malaca: IG XIV 2540 (Kaibel); Z. 123;
Cagnat I 26: ro MaXanT]'] £v-
qcov te 'aci[l . . . .] v&v [%]oiv[av]
7f. !
Poland, Gesch. d. grieoh. Vereinsweaens.
! 485 (incertae originis) (Kaiserzeit): CIG
IV 6850 A (E. Cnrtius); v. Prott,
I Fasti sacri 18; Z. 69, 46.
Übergangen sind Inschriften, die meines
Erachtens nicht für unsere Frage heranzu-
! ziehen sind; s. S. 24, A.*** Nachtr., 35, A.*,
! 54, A.*** Nachtr., 65, 124 ff, 153, A.** 154,
I A*, 155, A.^f., 168,193, A***, 198, A.* 534,
A***; s. auch bei Öhler die igavEGzcd S. 9,
PsQccLGZLccGtai (o. S. 67) S. 9, das v.oivov tmv
AiyoG^Evizäv S. 9, die Genossen des Aber-
kios S. 23, &QpydX%oq S. 28, itolizEV{ic(
S. 30 u. a.
r (rsQOVöia).
S. das Verzeichnis beiMenadier (Qua con-
dicione Epheaii usi sint inde ab Asia in
formam provinciae redacta, Berolini 1880)
S. 59 ff. A. 600, ergänzt von Li ermann
(Anelecta epigraphica et agonistica, Halis
Saxonum 1889) S. 68 und Levy (RÜGr
VIII, 1895) S. 239, A. 2.
(y . — ysQovGitt).
*la (Auf. d. 3. J. n. C.: L.): IG III 702
(Dittenberger); s. Menadier; Lar¬
feld II 286 (C VIII 4): IsQCi ysgov-
Gia 2, 10.
*b IG III 851 (Dittenberger); s. Lar-
ä feld II299 (CVIII7): y.?] 3.
*c >| (ca. 210 n. C.): CIG 189; IG IH 1062
-*! (Dittenberger); s. Larfeld II 322
(CIX 2): IsQÖg yiomv 7.
*d (um 180 n. C): ’E<p. 1883 Sp. 77
no. 6 (Philios); Dittenberger, Sy 11. 2
411; s. Larfeld H 284 (CVIIU):
y. 11 .
s. A 59.
*2 Tegea (2./1. J. v. C.?): Lebas II 341b
(Foucart); s. MDAIIV (1879) S, 145 f.
(Milchhöfer); s. Menadier: evvoSog rmv
yEQQVTtov 6, 9; vgl. Gvvo&og (duoir) 4;
[12]-
3 Hyettos (nach 212 n. C.): BCH II (1878)
S. 503 ff no. 11 (Girard); IG VH 2808
(Dittenberger); Z. 39, 5; 12; Ditten¬
berger Syll. 2 740; s. Menadier (iequ)
y. (zov ScozfiQog ’AGvlrptiov) 2f.; 8, 21
(l. y.), 30, 39, 43, 46, 48, 49; ysgovata -
Gtcd 17, 31.
37
578 I. Listen des benutzten Inschriften unb Papyri.
J 1 *5 Thessalonike (145 n. C.): Berl. phil. ! *15al BCHII(1878) S. 180 no.I(Gi-
Woeh.l902Sp.967(Papageorgiu):y.l4. rard); vgl. ’Etp. dp;j. 1898
*6a, Dumont u. Homolle, Melanges Sp. 249 (Perdrizet); s, Lier-
d’arch. et d’epigr. S. 437 no. I öi mann y. 8.
g 104; s. Menadier: Isqcc y. 7. j b-g BCHV(1881)S.480f. no.3 (Gi-
*b>.S Dumont u. Homolle S. 438 no. I m rard);Z. 116, 3; a.Liermann:
104a: y. 1. I »l ciXei<p6[ievoi iv T-jj ynnov-
* e (ehristl.): Dumont n. Homolle S. 438 j zixfj itctlctiazQa
no. 104b: [yspjouffi'ce? 3. j jiivoL z&v xot[oßvziooiv] 7f.
*7 Mesambria: CIG 2065; Lebas II 1562; ; *16al (166—169n.C.): CIG 2347 kAAdd;
Dnmont u. Homolle S. 462 no. 111 i; s. IG XII 5, no. 662 (Hiller v. Gär-
Menadier: ysQOvaaatrfs 1- ! tringen): zeig ... zfjv y. uzztyov-
*8 Trajana Augusta (Beroia): BCH II «it 12f.
(1878) S. 402 no. 2 (Dumont); Du- *t> Roß, Inscr. ined. 110; CIG
montu. Homolle S. 353 no. 61m; Cag- 2347kB Add.; IG XII 5, 665
natl 743; Kalinka, Antike Denkm. in ; (H. v.G); s. Menadier: yfpov-
Bulg. no. 132; s. Menadier: ysgovaia- ataotailO.
azrj[g] 5 . ; *c (138 — 161 d. C.): IG XII 5, 659
*9a Dumont u. Homolle S. 340 no. 55; : (H. v. G.): oi rljv [ y]e[eov]oiccv
Cagnatl729;s.Menadier: hga y.3. § /leztyovrtg 12f. vgl. [JJlrfö'Opoi
*b 45 CIG 2050;Lebas'II1552;Dumontund müdes] 19.
| Homolle S. 341 no. 57c; Cagnat I *d “ (183 n. C.): IG XH 5, 663(H. v. G.):
a 735; s. Menadier:. ysQovßiaarfjg jöüroAJo, V zrjg y. 101., ycoovoiao-
■g üiUnitoicoUirrygli. rai 14, 20. vgl. tlsvftzQOi mtlSig
*c ^ BCH XXV (1901)8.311 no.5 (Seure): j 24, 26f.
ySQOvGLaötrig ®nUmro7rolei[T?]]s 1. *e (193—211 n. C.): IG XH 5, 664
*10 Sofia (Serdica?): AEMÖstXYHI(1895) ! (H. v. G.): y. 10, oi rr)»> y. Wftor-
S.lll no. 17(Dobrusky):[y]£pojTr[Es]2. ! res 11, [yepowmaOTKi] 17.
- *f (251 n. C-): IG XII 5, 667 (H. v. G.):
*11 Oreos: CIG 2152i Add.; s. Menadier: j oi ztjv y. viportsg 9, 10, 15, 17,
zfl [yspontfi]« [t]co|V ’&Q£itä>v] 7. i 24f.?.vgl.3rao'9'STOt HevQ'Sqol 12.
*12 al ' " JHSt VIH (1887) S. 425 no. 30 j *16A Paros: (3. J. n. C.): IG XII 5, 141
(Bent): 6 £\LV 0 TCiT 0 V GVV&SqIOV \ (H. Y. Gr.): [ySQOVGlCCGTcd?) 6,
Sff- rjjsy. 6f. ! *17 Astypalaia: BCH XV S. 634 no. 9 (Le-
*b -§)'§ JHSt VIII (1887) S. 426 no. 31 j grand); IGXH3, 219 (Hiller v. Gärt-
' o g (Bent): y.2, ysgovaidfrvtuglS. : ringen): y. 1, [owjedpior t&g [y-] 6f.
*c CIG 2163d Add.; Conze, Reise *18al CIG 2623; Paton u. Hicks, In-
auf den Inseln des thrak. Meeres j scr. of Cos 163; Dittenberger
S. 18; s. Menadier:y. 1. i Sylt.* 882; s. Menadier: y. 1.
*13 Mytilene: MDAI XIV (1889) S. 257 : *b (161 -169 n. C.?): Paton u. Hicks
no. 29 (Cichorius); IG XII2 no. 51 (Pa- : 101: y. 1.
ton);verbess.:Papageorgiu,tIned.Iftn, *c CIG 2507; Paton u. Hicks 120; s.
v. Mytilene S.13 no. 43: yepo|>tfs]?4. I Menadier: y. 1.
*14al 198—117 n. C.): CIG 2216; s. Mena- *d Patonu. Hicks 121: y. 1.
dier:y. 1. I *e ä Patonu. Hicks 238: y. 4.
*b (98—117 n. C.): CIG 2216b Add.; ! *fa W Patonu. Hicks 95: y. 6.
MDAIXIII(1888)S.169 no.9(Stud- *ß JHSt VI (1885) S. 254 no. 6 (Gard-
.. niczka): 9 )Uos[^]Pkö[i:]o[s ye- j ner); Paton u. Hicks 96: y. 7.
.2 po-uldia 1. ! *y CIG 6843; Paton u. Hicks 97: y. 6.
*e o CIG2220; s.Menadier: oiztgso- : *g BCH V (1881) S. 229 no. 17 (Hau-
ßvzegot 1,4; itQsaßvtiKov 2. vette-Besnanlt u. Dubois); Paton
*d CIG2221; s.Menadier: vtgsßßv- ! u. Hicks 98; s. Liermann: y. 6.
tSQOi 1, KQSsßvwtov 4,« vlst- j *h (48—54 n, C,'?): CIG 2508; Paton
va Trgsttßvzigmv £vvoSog 8 u. Hicks 119; Collitz 3667; s.
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
579
Menadier: rtpsffßfepot 8, ffpffra- *24a\ CIG 2697; s. Menadier: y. 1.
f“ 12. *b MDAIXV (1890) S. 260 no. 14 (Ju-
r* 18i .. Rud. Herzog, Koische Forschungen | deich): y. 4.
'§ u- Funde, Leipzig 1899, S. 73 no. ; *c MDAI XV (1890) S. 267 no. 19 (Ju-
46: y. 2. g deich): y[epoufftu] 3, ovtfrjj^o :-fmo
k Herzog a. a. O. S. 95 no. 129: y. 3. .Jg jiZQcO'ßvTi-rjoiv^ 5f.
*1' Herzog a. a. 0. S. 67 no. 26: [y.] 5. *d % Sitzungsher. d. k. Ak. d. Wiss. zu
Rhodos s. N 66. Wien, phil.-hist. CI., 132 (1895)
19 Hierapytna (falsch „Cypern“ bei Mena- S. 17 f. no. 12 (Hula u. Szanto):
dier) (125 n. C.): CIG 2562; Z. 12, 3; Gvßzzjua zmv ztQ£o[ß^vzav4:{. vgl.
unvollst.: Cagnat 11019; s. Menadier: XVjifit/iYpovdpc 3.
y.7,17, 21, vmvov [1?], 12; züyiiazali. j *24Da (TAM: HulaIV58); s. ÖhIerS.25.
*20 Salamis auf Cypern: CIG2639; Eö- j *b (TAM: Szanto IV 34); s. Öhler
nigl. Museen zu Berlin, Beschreib d. j * 8.26.
antik. Skulpt., Berlin 1891 S. 458 no. *c>'g,(TAM: Szanto IV 35); 8. öhler
1180; s. Menadier: [fl Mti Äln|tiw 3 S. 25.
7- lf - *d (TAM: Szanto IV 36); s. Öhler
’ S. 25.
*21 Kaunos: Journalof theroyalgeogr.soc. *25a BCH XII (1888) S. 85f. no. 10 (Des-
of London XII (1843) S. 158 no. 1: y. 5. ehamps u. Cousin): y. 1.
*22a ^ Sitzungsher. d. k. Ak. d. Wiss. zu *b BCH XV (1891) S. 184 no. 129 (Des-
g 'Wien.phüos.-hiat.Cl., 132 v 1895) ehamps u. Cousin): y. 12.
| S.29 no. 4 (Hula u. Szanto): y. 10. *c BCH XV (1891) S. 194 no. 138 (Des-
"3 V£019 ' g ehamps u. Cousin): oi RETÄopTfy
*b W (TAM ni 47 Szanto); a. öhler S. 24. .| vijgy.lOi.
*23a^ BCH XI (1887) S. 215 no. 5 (Konto- *d 1 CIG 2720; BCH XXVHI (1904)
leon);REGrVI(1893)S.178no,13 n) S. 27 (Cousin); s. Menadier: y. 1 .
(Th. Reinach) • (ptXoösßccGrog y. 1 f. oi 8.
*b CIG 2685; Lebas III 306; s. Mena- *e CIG 2724; s. Menadier: y. 2. vtoi 6.
dier: t- 6 - : ’f BCH XVIII (1894) S. 36 no. 6 (Cou-
c RElrr. VI (1893) S. 166 no. 4 (Th. sin u. Deschamps): lepa [y.] 2.
Remach); Z. 113; 116: nqt-aßv- \ ”26al CIG 2776; s. Menadier: y. 2. vgl.
zeqol 1, 4, 7, 16. vdot 14. ) veog 15.
*d das. S. 169 f. no. 6 (Th. R.): *aa REGr XIX (1906) S. 140 no. 72
TtQtßßvtSQoii, 9, 13,15,18. (Th. Reinaoh): y. 2.
<e ( 2 J - v - C.: Z.?): das. S. 171f. no.7 *ab das. no. 73 (Th. R.): y. 2.
(Th. R.); vgl. Zieharth, Zeitft. f. *b Annali d.Inst. 1852 S. 126 (Falke-
^ vgl. Rechtswiss. XVI (1903) S. 278 neru.Henzen);LebasIII 1599 :y.l.
! no. 39: ttQsaßvtEQoi 18, 27. *c Annali d.Inst. 1852 S. 132 (Falkener
f M das. S.172ff. no.7 bi8(Th.R.). » n. Henzen); Lebas IH1603; REGr
„ 'S XIX(1906)S.131no.60(Th.R.'l:y)l.
g das. S. 176 no.10 (Th.R.); Tgl. *caj. ; g R^Gr XIX (1906) S. 132 no. 61
Ziebarth a. a. 0. S. 280: y. 1, £ (Th. Remach): [y.?] 1.
TCQtoßizzQoi, 4,12. vioi 12. | *d CIG 2813; s. Menadier: y. 1.
!! das.S.177no.ll (s.no. 12) (Th. , *e CIG2814;LiermannS.100no.XVIII-
ß.); vgl. Ziebarth a. a. 0. S. : s. Menadier: y. 2.
280: y.l,jzpsoßvt£()oL8.veot8. j *f CIG2820A;LebasIII 1602;Lierm ann
i das. S. 182 no. 23 (Th. R): y. 2. S.99f.no.XXVII;s.Menadier:y.l.
k das. S. 182f. no.25(Th.R.):y. 2 . | *g CIG 2782; Liermann S.73 no. XIV;
bnß^xveags. 7ca[t]Ssg5. Ziebarth, Zeitft. f. vgl. Rechts-
1 das. S.187no.32(Th.R.):®psc- ; wiss. XVI (1903) S. 292 f. no. 64; s.
1 ßvztQoi 2, [3?]. «oi2, [3], ' Menadier:(ispraTär?))y.32f.; 1,37.
*) HäSd gehört nicht nach Stratonikeia (Öhler S. 26), kaum e und f.
37 *
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
26hl CIG 2815; besser:RßGr XIX(1906) j
S. 115 no. 35 (Th. Rein ach); s. Me- !
nadier: y. 1.
*i CIG 2781; Lebas III1600• s. Mena- j
dier: y. 1. viot 1.
*k (3. J. n. C.): BCHIX (1885) S. 68 f. |
(Paris u. Holleaux) ; Liermann S. j
146 f. no. XXVIII: [y.] 1. [rs'oi] 1.
*1 Lebas IE 1601 (1. Hälfte = Lier-
mann S. 65 no. Xtl; 2. Hälfte = ;
CIG 2796): y. 1. veoi 2.
*m Anzeiger d. kais. Ak. d. Wiss. zu
Wien, philos. -hist.Cl.,XXX(1893)
S. 103 no. 14 (Kubitschek u. Rei¬
chel): REGrXIX ( 1906 )S. 133no. i
62 (Th. Reinach): y. 1. vioi 2.
*n g CIG 2786; 9. Menadier: y. 1, 22.
■S vioi 1.
*na j g RfiGr XIX (1906) S. 211 no. 94 (Th.
'S Reinach): ,[y.] 1. viot 2.
*o ^ BCHXIV(1890)S. 610f.no. 6(T)oub-
letn. Deschamps); s.Ziebarth, Zft.
f. vgl. Rechtswiss. XVI (1903)
S, 292 no. 62: y. 13.
*p (TAM: R I 36); s. Öhler S. 23 f.:
y. vsot.
*q (TAM: R I 56); s. öhler S. 24: ys-
QCClol.
*r (TAM: K V 34); s. Öhler 8. 23: xb
ieQatxaxov xtäv ySQEmv ß-bffZJJfia.
*s RläGr XIX (1906) S. 128 no. 56 (Th.
Reinach): y. 2.
*t das. S. 136 no. 68(Th.R.): y.l.
*u das.S.206no.83(Th. R.): [y.]l.
* V das. S. 215 no. 103(Th.R.): [y.]2.
*wl das.S.241no.l41d(Th.R.):y.21.
s. A 68.
*27 Tabai: BCH XIV (1890) S. 625 no. 27
(Doublet u. Deschamps); s. Levy: y.
7, y£Q[6 vTöiv tb %otv]nv 3.
28 a MDAI XVIII (1893) S. 268 (Kern);
Z. 114 Anm. 6: y. 3. vioii.
*b CIG 2881; s. Menadier: y. 19. «at-
dsg 14. vgl. rö.. . yviivvr,iov 6f.,
16 f.
*ca (Ift. v. Tralleis) Lebas III 1652h:
-g ysQovtstctaxiis . .. Mnh\aiav llf.
*ß ß (Ift. v. Tralleis) PASch H S. 4 no. 1
(Stexrett): ysQovaaxaxrie ■ .. M'et-
IrjOtav 9 f.
*d Rev.de philol. XXI (1897) S. 44
no. 19 (Haussoullier): y[tpj-
o[s]«S 7. 7CK X^QEg 5.
*e' (37—41 n. C.): Rev.de philol.XXIII
(1899) S. 148f. no. 29 (Haussoul-
lier); Dittenherger, Orient. Gr. i.
s. 472: y. 15. [ot] &nb vijs ’Aßlag
xsyvsTxca oi tyyagofisvoi T7]v iv
■ ■ Aidb[iOt.g vaov 1 ff.
*28f .*2 Rev. de philol. XXIII (1899)
S g. 318 no. 34 Haussoullier):
y. 4. ywatnsg 6. 7taQfl'EV0t 7.
7tatSse 9.
*g JHStVI (1885) S. 353 no. 105 (Cocke-
rell u. Gardner): itaxiQsg 14.
a. N 89 d, e, f.
*28Bai Wiegand, Priene S. 233; Iftn. v.
Priene S. 150 no. 246 (Hiller v.
j i; Gärtringen): rö cpiloGißaoxov
GwiÜQtOV tf]s y • ^f-
£ (2. J. v. C.) Iftn. v. Priene S. 150
no. 250 (Hiller von Gärtringen):
, ysQovtsg 1-
*29 al (Anf. d. 2. J. v. C.): Iftn. v. Mag¬
nesia a. M. S. 83f. no. 98 (Kern);
Dittenherger, Sylt. 3 553: y. 36.
itcdSsq 19, 39, vgl. 23. ’iyrißoL 38.
v^ot38.7r«?'9’^ot23,vgl.20. olxcc
AzvnocpQVTivcc vtx&vxsg wxl oi aX~
Xot oi vntcövxegwtX. 39 f.
*b BCH XVIII (1894) S. 13 no. 12
(Cousin u. Deschamps); Iftn.
v. M. S. 125 no. 164 (Kern);
REGr XIII (1900) S. 16 f.
(Bonrguet); Dittenberger,
Orient. Gr. i. s. 485 ff. : y. 1, 6.
*c (117—138n. C.) BCH XII (1888)
S. 204ff. (Cousin u. Des-
g ehamps); Iftn. v. M. S. 104 f.
cd no. 116 (Kern): y. 14. 29,
GVGXTjfta X&V TtQSGßvxiQGiV
n 3 f., vgl. ot tiExi.%ovx£g 16, yi~
^ QOVXEg 11. Ot UGEQ'/ l Qyi£VOl
%(p7ißoi 51, 58.
* e (2. Hälfte d. 2. J. v. C.): Iftn. v. M.
S.90f. no.102 (Kern): yiQOvxsgb,
11, [16], [20].
•f Iftn. v.M. S. 107 no. 119 (Kern):
y. 19. vgl. xQVGorpOQSIv 8,
vgl. 23; catQoßar7\s 17.
* g Iftn. v. M. S. 124 no. 162 (Kern);
Dittenberger adn. 2 zu Ori¬
ent. Gr. i. s. 485: y. 2.
*h Iftn. v.M. S. 128 no. 179(Kern):
(ptXoGißaGxog y. 18.
*i Eckhel, Doctr. nrnnm. IV 190
(nach Cuper) (ptXoaißaGxogy.
) v.al vioi.
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
581
(Zeit d. Augustus): BCH X (1886)
S. 516 no. o (Kontoleon); s. Lier-
mann: y. 3.
(54—68n. C.): BCH X (1886) S. 516 f.
no. 7 (Kontoleon); MDAI XIX
(1894) S. 110 no. XI (Buresch);
s. Liermann: y. 6.
Lebas HI 1652 a; MDAI XIX
(1894)S.109 no.II(Buresch):
(piXo 6 £ßuGxog [y.] 6f.
(150 n. C.): MDAI VIII (1883) S.318
no. 2 u. PASch IS. 96 no.II (Ster-
rett); s. Liermann: y. 2. vgl. XQta
yvfivaGicc 7.
(Pappakonstantinu, ZvXXoyrj
TgaXXiavcav iitiyg. S. 24 no.
18); s. Kern zu Iftn. v. Mag¬
nesia a. M. S. 124 no. 162: y . 1.
vgl. xa xqia yv^ivaata 4.
BCH XI (1887) S. 218 no.
12 (Kontoleon); PASch II
(1883/4) S. 329 no. 383 (Ster-
rett); s.Liermann: lsqov
6 xr\\ia xfjs y.2f.
CIG 2930; s. Menadier; Schul¬
ten, De conventibus civ.
Kom. 27;Komemann,De civ.
Rom. ... consist. no. 70:
[epiXoGißctGtov Gv~\GZ7]tia xfje
y. 1. cpiXoGeßaGxoL viot 2f.
ot iv TqozXX8g[ t] 'Pcofioctot
3f.
BCH V (1881) S. 347 no. 10
(Hauvette - Besnault u. Du-
bois); Z. 113, Anm. 4.; s.
Schulten, De convent. civ.
Rom. 27, Kornemann no.
71: tSQQV GV6X7]fia xrjs y. lf.
(ptXo6ißa6xoL viot 3. oi iv
TqcIXXegl [-nigayiiaxevo^svoL
'Paiiatoi] 3f.
MDAI VIII (1883) S. 328f.no. 19
u. PASch IS. 108 no. X (Ster-
rett); s. Liermann; Schulten.
D e convent. civ.Rom 2 7; Kor-
nemann no. 73: <ptXoGißaaxog
y. lOf. (ptXooißaGxotviot llf.
'Pofjatot 12.
(Anf.d.B.J.n.C.): CIG2930b;Le-
bas HI 610; MDAI VIH (1883)
' S. 321 no. 5 u. PASch I
(1882/3)S.98f.no.V(Sterrett);
s. Liermann y. 13.
* 30 k Lebas III603; s. Menadier: y. 4,
8 , 10 .
*1 Lebas III 612*); MDAI XXII
(1897) S. 485(Pappakonstan-
stinu): y. 4, vgl. avxijg 11.
GwiÖQLOV 5, 6.
*m BCHX(1886) S. 517no. 8 (Kon-
toleon); s. Liermann: ys qov-
^ GtaGxrjg 4.
*n £ RfiG XIV (1901) S. 304 no. 4
(Contoleon) : vgl. avtfje 3.
« o BCH XXVIII (1904) S. 78 no. 1
(Edhem Bey): y. 2.
*p (Pappakonstantinu, TqüIXsis
135); s. Öhler S. 26.
*q (HomerosH, 39); s. ÖhlerS. 26.
*r (TAM: KI 60); s. öhler S. 26.
*s (TAM: HI 1); 8. ÖhlerS. 26.
•t (TAM: K III 10a); s. Öhler
) S. 26.
S.H23 (s. Menadier); 24.
31 BCH X (1866) S. 520 no. 17 (Konto¬
leon); Z. 113 Anm.4; 8. Liermann:
y. 2. veoi 3.
*b BCH XI (1887) S. 347 no. 2 (Clere);
s. Liermann: y. 10. vioL 11.
*c ä MDAI XIX (1894) S. 102 (Buresch);
jgj 1 Anz. d. k. Akad.d.Wiss. zu Wien,
philos.-hist. CI.,'SO (1893) S. 96
(Kubitsehek und Reichel): Nv-
Gazcov i) y. 9.
* d (Homeros II38); s. Öhler S. 26.
*e (Homeros HI 240); s. Öhler S. 26.
s. zf 49 B (s. Liermann); Strabo XIV 1,
43f. p. 649Cf.
* 32 Orthosia: LebasIII 1583 bis; BCHXVIII
(1894) S. 340 (nach Pabricins: H[omol-
le]); s. Menadier: y. 3,4.
* 33 Mastaura (Nysa b. Boeekh u.Menadier):
CIG 2944; vollst.: LebaslHl663c; S.Me-
nadier: MaGtav^Ettatv ... ?) y. 1 f. vsot 3.
*33Aa | Coins of Caria Cos Rhodes etc.
■IV 1897 (Head) S. 17 no. 18: Is-
) OS ,
*bl-5 das. S. 18 no. 25.
*34 karische Stadt: BCHXIV (1890) S. 808f.
no. 4, vgl. 607 no. 3 (Doublet u. Des-
*) Die von Ziebarth S. 87, Anm. 1 mit Recht bezweifelte Lesung [rö y.otvbp\ xfjs
nsgl rö[v Aiovvoov evvööov] hat sich nunmehr erledigt, da offenbar dieselbe Inschriff
jetzt richtiger von Pappakonstantinu gegeben ist.
582
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
champs): vgl. üprouVoc C IG; ag/rav
C 17, 18._ j
LebasHI 141; besser: The journ.
of Philol. VII (1877) S. 140
(Hort): y. 12.
( 188—161 n.C.): CIG 2987b :([g>tl]o-
asßaoros) y. 13; 19.
i AGIBrM HI 470 (Hicks): y. 3.
I (ca. 104 n. C. H.): AGIBrM III 483
(Hicks): y. 4, 7, 21, 7 tg[s 6 ßvrspoL]
26, vgl. tsvviägiov t; ft cor 6. j
s (120 n.C.): AGIBrM III486 (Hicks); i
Dittenberger Syll. 2 38G: (Erps- \
nicov) t) y. 4; 13.
f (Zeit der Antonine): AGIBrM 544
(Hicks): y. 7, gerusia 5.
y (Auf. d. 2. J. n. C.) AGIBrM III
565 (Hicks): £vasßsard[rri ys-
(jocotui] 4f.
b (2. J. n. C.): AGIBrM III570 (Hicks):
neriyeiv. . .rov hgmrldzov] ovvs- ;
ä ? [I 0 n]b7ff.
i g- (2. J. n. 0.): AGIBrM III573 (Hicks): :
cd 7 tarQoy^Q(ov c 3.
k ^ (2. J. n. 0.) : AGIBrM HI 575 (Hicks):
u y£Q 0 V 6 l<XGX 1 ]$ 4,10, TCCCTQoly&QCöV*?]
H3 io.
: 1 • | AGIBrM III 577 (Hicks): (feecb-
^ xaxov) GvveÖQiov (tov futf-S’co-
\z]riQiQv) a 2 f.; b o.
n ^ AGIBrM IH587(Hicks) : y .b 4,6.
58 TtQeGßvxsQOL a2.
n 3 h AGIBrMIII 599 (Hicks): yeQOv-
GlCiGtrje 4.
: o AGIBrM III 636 (Hicks ): y. 13.
p AGIBrM III648 (Hicks ): y. 10.
; q (162/3 n. C.): Jabvesbefte d. österr.
a. 1.1 (l898)Beibl. S. 78f. (Heber-
dey); Dittenberger, Orient. Gr.
i. s. s. 508: y. xcbv ’Ecpsßtnv 5.
*r CIL III Snppl. (1902) 14195 4 :
gerusia . 6 , 7, (cpiXoGfßccGxog)
y. 16; 20.
*s (302/1 v. C.): Wood, Discov. at Epb.
Temple of Diana 19; AGIBrM
449 (Hicks); CollitzIIl5589 (Becb-
tel); Micbel 488; Dittenberger
Syll. 2 186: y. 2, 4.
*t (1./2. J. n. C.) AGIBrM III 558;
Dittenberger, Orient. Gr. i.
8. 534: [y ]£QOVTsicc-%.
*x . (TAM18971145);s.ÖhlerS.24:
s. B 330; 332; vgl. Öbler S. 24.
*36 Kolophon iMovßsiovIU. (1878/80) S.215
no.-rotf'; s.Levy: y. 2.
* 37 a C1G 3080; Lebas ILI 107; s. Mena-
dier: y. 3, vgl. ysgovaux e»& %Qrj-
[luxa 11. .
*b .. CIG 3098; s. Menadier: y.isgarslas
g mxQ&svoi. vim .
* c ^ MD AI XVI (1891) S. 297 no. 21 (Ju-
deich): y. vioi.
*d MDAI XVI (1891) S.298 no. 25 (Ju-
deich): [oruvozdrrj Tr\r]av y.
s. B 335b.
*38 Erythrai: Lebas III 53; s. Menadier:
y. 1, 3. vgl. hcanriv 7.
39a, CIG 3201; Z. 91, 2; s. Menadier:
vgvtpSol rfj g y. 5f.
* b CIG 3270; s.Menadier: (Zgvgvcdnv)
y. 8; 15, yiftov 19.
*c CIG 3281; s.Menadier: ßsgvimtov
ä ewidgiov zäv iv Zgvüvij ysgöv-
: rav 11 f.
*d | CIG 3292; s. Menadier: y. 10.
*e CIG 3318; s. Menadier: y. 8. vioi 9.
*f Movtsslov I (1873/5) S. 83 no. 55: y. 6.
•g Rev. arch. N. S. XVI vol. 30 (1875)
S. 51f.no. IV(Perrot): ZpvQveciav
y. 14 f.
s. T40 a; B 346; 349; 352; 369 ?; Arist. 1,20 p.
427,12D; vicov ml ng eg ßvrigav (ivv o Svt.
* 10 a . MovgeIov H(1876/8)S.27no. gx£ ;
MDAI XIV (1889) S. 101 no. 40
sä g (Kontoleon); CIL III 7 112; y.
8 h Mccyvijzmv urrh Zlzrvlov col.IIl.
y. ZpvQvalrav col.VI etc.s.S.101,
% | A*.
*b MovßetovV (1885/6) S.26 no. cpb'
(Fontrier): y. 6.
* 41 a CIG3421; LebasIII 649; s.Menadier:
ysQoveiciezris 9. irprjßccg%irj 8 us 16.
*b CIG 3429; 8. Menadier: y. 2,6.
*c CIG 3417; s.Menadier: y. 2. 6 vvi-
Sgiov zäv izgsnßvzigav 10.
*d .. MDAI XXV (1000) S. 122 f. no. 1
•" (Weber): GEgvozaxov evvidgiov
'S, Tijgy. 8f.
*e(^ MDAI XXV (1900) S. 123 no. 3.
£ (Weber); Rev. arch. 1900IIS. 505
£ no. 17 t (Cagnat u. Besnier): y. 2,
12, ysQOvGiaörcd 16.
*r MDAI XXV (1900) S. 123 no. 4
(Weber): Rev. arch. 1900 H S. 506
no. 172 (Cagnat u. Besnier): y. 1,
) 'Pagatoi 1.
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
583
s. Z 37 (s. Menadier).
r *4lA ( 2 .J.n.C.)Kastollosb.Philadelpheia:
(2.J.n.C.?): Movaeiov V (1884/5) S. 53
no. vXß': Bnresch, Ans Lydien S. 109
no. 50 (vgl. S. 2 ); Dittenberger, Orient.
Gr. i. s. 488: y. 2.
*42al CIG 3462; s.Menadier: y. 1. vgl.
*£*Etäsn(isVot 10.
*b Movaslov H (1876/8) S. 25 no. sxd':
yvgvdßiov ytoopöt/Ks] 2.
*c S (nach 248 n. C.):IGIH 129 (Ditten-
§ berger): EccqSi avös yipovciue-
02 rijs 33.
*d MDAI VI (1881) S. 269 no. 11
(Papadopulos Kevamens); s.
Liennann: y. 9.
s.Vitruv.2,8,10; Plin. nat. hist. 35, 49 § 172.
Thyateira s. Z 40 a.
* 43 a (41 —68 n. C.): Iftn. v. Pergamon II
477 (Frankel): [y.] 1.
*b Iftn. v. Pergamon II478 (Fran¬
kel) : y. 1.
* c Iftn. v. Pergamon II484 (Frän-
kel):[y.]l.
*d .. MDAI XXVH(1902) S. 99 no. 98
g (Kolbe n. v. Prott): y. 1.
*e 1 (139—133 v. C.): MDAI XXIX (1904)
“ S. 152 no. 1 (Scbroeder); Ditten-
^ berger Orient. Gr. i. s. 764: y. 18,
7tQ£OßvT£Q(H3.ä%£irp6[l£VOL HtI. 5,
17 f. Irprjßoi. 7, [23], 27, 29, 34,49.
ps'otlS, 24, 28, 29, 35. (IXsv&sqoi)
jraldss 3,19; 33. itcadsvzai 14,49.
uvdpss 34. i'cr/.y.rjXüTcc 13.
’Pwgcäoi 19. rsaaapa yvgäaia 59.
*44a| Annali d I. d. corr. a. 1842 S. 146
I g no. 30 (Kiepert);LebasIII 1727;
I Jj s. Menadier: [y.?] 1.
*b I Lebas ni 1729: avvtÜQiov.
*44A Skepsis: JHSt 1901 (XXI) S. 236
(Munro): y. 1, vgl. tau[Tijs] 10.
*45a) CIG 3642; s.Menadier: y. 3.
i 9 °
*b) Jg CIG 3643; s. Menadier: y. 1, 8.
*46a) ” CIG3687; s.Menadier:yeooi)St[aff-
IjÜ
*b 'I, JHSt XXIV (1901) S. 33 no.47 (Has-
) M luck); y. 3.
*47 Prusa: LebaslIIU12;s.Menadier:y. 1.
*47Ä Atjilar bei Goel-bazar: BCH XXIV
(1900) S. 405 no, 86 (Mendel): [ytjov]-
fftK5t:[r)]s 1.
8. E 75.
*48aN MDAI XIV (1889) S. 241 no. 2
i^Cichorins); [BCH XH (1888)
S. 198 f. no. 10 (Lechat u.Radet);
Cagnat IH 42]: [fls/ipotaTi] y.] C 8,
(isßä?) y. AB 1 ; 4, 5,
*b CIG 3749; s. Menadier: yeg[o]v-
£ <r[ta]ß[T]»js 6, awiSptov 5.
*c}3 CIG 3754; BCH XXIV (1900) S.302
g (Perdrizet); s . Menadier: y. 3.
*d (Umgegend v.H.): BCHXXIV(1900)
S. 391 no. 51 (Mendel): ysgovai-
aöxrjs 1.
*e MDAI XXIV (1899) S. 410
no. 11 (A. Koerte): yspovßi-
r &6xr\<s.
*48 A Jeni-keui (Nordnferd. Sees v. Nikaia):
BCH XXIV (1900) S. 384 no. 34 (Men-
del): ysQOvGiccßtris 2.
s. Nikomedia: Plin. ep. X 35, s. Menadier.
*48B Kara-tepe (sö. v. Nikomedia): Peter¬
manns geogr. Mitt. Erg'anzvmgsheft
Nr. 125 S. 12 (v. Diest u. A. Koerte):
7-1,3.
* 49 Prusias a. Hypios: Rev. arch. N. S. VII
(1863) S. 371 f. (Perrot); MDAI XXIV
(1899) S. 435f. no. 26 (A. Koerte); Cag¬
nat HI 66; s. Menadier: i.fn[ä] y. 9f.
vgl. rb y.otvhv r&v Bsi&vvtu EXXt]-
vrov 8f.
* 49 A (westl. v.Jnhissar): MDAI XXIV(1899)
s. 445 no. 42 (A. Koerte): yspovmcce-
[rfje] 2.
*49 B Hadrianopolis(?Aliler): BCH XXV(1901)
S.21 no. 154 (Mendel): yegaws 1.
*50a, (Anf. d. 2. J. n. C.): MDAI XXII
(1897) S. 180 (W[olters]); Ditten¬
berger, Orient. Gr. i. s. 479: ysgov-
rss 11, vgl. uvra>vl2. yvvaiv.tQ 14.
*b GöttingerGelehrt. Anz.1897 (I)
S. 412 no. 63 (A. Koerte):
§ [ysQojvaiuGrqs 2, vgl. av-
~ *ij[s]7 8.
«cg R. Oberhummer u. H. Zimme-
a rer, Durch Syrien u. Klein-
asien,Bevlinl899, S.382 no.4:
yegovGiaöxrjg 3,
*d Göttinger Gelehrt. Anz. 1897
(I)S. 400f.no. 45 (A. Koerte):
! yEQOvßiaßtcd 17.
*51a| -. CIG 3822b; s. Menadier: y. 1.
*b I S (180—192 n. C.): MDAI XIV (1889)
115 S. 91 no. 10 (Kontoleon); s. Mena-
I U
) O dier; y. 4.
L Listen der benetzten Inschriften und Papyri.
584
r*5äa-| BCH XVII (1893) S. 280 no. 79 (Le-
grand und Chamonard); MD AI
| XXII (1897) zu S. 28 uo. 1 (A.
( § Eoerte): y. 1.
m MD AI XXII (1897) S. 28 no. 1 (A.
Koerte): [y.] 1.
*53a\ BCH XVII (1893) S. 261 no.4o(Le-
” grand u. Chamonard): y. 10.
!i! b ’a Rev.d.et.anc.IIIS.275(Ramsay):y.4.
*54 (Trajanopolis ?): Lebas III 1677; :
<j Ramsay, Cities12, S. 642 no. 535; !
s. Menadier: y. 7.
*54A Goloi (117 — 138 n. C.): MDAI XXIX
(1904) S. 318 (Wiegand): cptXoGdßaGxog
FoXoltiv&v y. 4.
*55 Sebaste(Bria Bur.) (98/9 n.C.od.später):
BCH VII (1883) S. 452ff. no. II (Paris);
Ramsay, Cities I 2, S. 602 no. 475;
vgl. Buresch S. 171; s. Liermann; Levy:
[o]t i 6 £X&ovT£s[E]ls xr}v y. 4.
* 56 a .. CIG 3891; Ramsay, Cities 12 S. 520
■§ no. 361; s. Menadier: ysQcuog 5.
* b § BCH VIII (1884) S.234no. 2 (Paris):
I Ramsay, Cities I2S. 522 no. 364;
^ ysßsog 7.
*Ö7aI CIG 3912; Lebas III1680; Judeich,
Altertümer v. Hierapolis (Jahrb.
d. k.d.a .Inst., Ergänzungsheft IV)
S. 160 no. 293; s.Menadier: Gvv-
sÖQtov xfjs y. 6.
*b CIG 3915; Lebas III 1683; Judeich
S.172 no.339; s.Menadier: y. b 9.
*c CIG 3916; Judeich S. 171 no. 336;
s. Menadier: gvv£ 6 qiqv xfjg y. 23,
[yjgpßao/ 24.
:!: d CIG 3919; Lebas III1681; Judeich
S. 133f. no. 209; s. Menadier:
6 £(ivordrr} y. 6; vgl. it{v^tov) 7.
*e Ramsay, Cities I 1 S. 116 no. 20;
■ Judeich S.156 no.278: ro öydoov
.2 7Cv£,Lovxf\g y. 3.
*f ® LebasIII 1687 (a); Ramsay, Cities II
S. 118 no. 28 A; Judeich S. 142
no. 227; s. Menadier: 6 £^vordxr\
y. 5.
*g Judeich S. 85 no. 37: y. 2.
*h Judeich S. 93 no. 5öb: ' ISQCiTtoXsi-
x&v y. 3 f.
*i Judeich S. 96 no. 67: \G^£^vo[xdxr]
y.]1.
*k Judeich S. 97 no. 71: y. 5.
' i! l Judeich S. 98 no. 73: [g^e^lvotccxov |
GvvidQiov ysQOVGiccg 8.
*m Judeich S. 100 no. 80: IsQmr uvjj y. 5. |
*b7n\ Judeich S. 105 no. 98: 6E^voxaxri
y . 5 f. -
*x> Judeich S. 107no.lll: [<Je]^vo[Tatr]»]
y. 2f.
*p Judeich S. 108 no. 115: y. 3.
*q Judeich S. 117f. no. 146: Gs^voxatr] w“ ^
7- 5< j
*r Judeich S. 121 no. 158: y. 7.
*s Judeich S. 123 no. 167: y. 3.
*t Judeich S. 127 no. 186: y. 5.
*u Judeich S. 128 no.194:
'Ieq. y. 4. |'i
*v Judeich S. 131 no. 200: y. xatv'Is- ——i
gort. 3. .
*w Judeich S. 131 no. 201: G£\Lvoxdxt]
y . 4.
*x Judeich S. 145no. 234: G£[(iv]o[xd~
X7}] y. 4. itvt-ta 4.
""y Judeich S. 146 f. no. 241: y. 6.
*z /g^ Judeich S.156 no. 279: *Isq. y. 3f.
*aa m Judeich S. 158 no. 286: 'Jgp. y. 6f.
*ab pjj Judeich S. 158 no. 287: asfivotdtri
y. 3.
*ae Judeich S. 159 no. 290: [GE^voxaxri
y .?]4.
*ad Judeich S. 165 no. 312: öwidgiov
xijg y. 6.
*ae Judeich S. 165 no.314: 'Isgan. y. 1.
*af Judeich S. 166 no. 315: as^voxdxri ,?
y. 5. \«
*ag Judeich S. 170 no. 331 : rj y. 'Jgp. 6.
*ah (2. J. n C.): Ramsay, Cities I 1
S. 117 no. 23 A; vollständiger Au¬
deich S. 99 no. 78: y. 3.
*a i Eckhel, Doctr.Numm. IVp.191:
7-
,f! a k Head, Catalogue of the Greek coins
ofPhrygia 1906 S.241 no. 79: y.
'lEQCi7ZoX£LXÜ)V.
"all das. no. 80: y/IsQcatoXsiv&v.
s. A 49 C; D; Z 68 e.
*57A Laodikeiaa.Lykos:MDAIXXVH(1902)
S. 270 no. 1 (v. Prott): y. 9.
*58 Trapezopolis: CIG 3953c, s. Menadier:
y. 1.
*59 a (70—79 n. C.): BCH XVII (1893) S.
247 no. 18 (Legrand u. Chamo-
nard); MDAIXXI (1896) S. 469f.
.3 no. 1 (Wobei’); Ramsay, Cities 12
- 5 S. 468 no. 305; s. Levy: y. 9, 12,
yiQOvxtg 1, 12, vgl. <piXoydQ(ov 5.
*b BCH XVII (1893) S. 301 no. 1 f. (Be-*
rard); Anzeiger d.k. Akad.d. Wiss.
zu Wien, philos-hist. CI., XXX
I. Listen der, benutzten Inschriften und Papyri.
(1893) S. 94 no. 4 (Kubitschek u.
M Reichel) ; Ramsay, Cities 1 2 S. 469 j
'S no. 306: [G8]ibv6[t]avo[v Gvvddgi- ]
ft o]v x&v yspoJVrjüJv lf., ydgovxsg l
** 12 .
r *59 A Tiberiopolis: Ecthel, Doctr. N. V. I,
IV 191 (HI, 175); s. Menadier: y.
* 60 Limnobria (christl.): Ramsay, Cities 11 ,
S. 337 no. 175: y£(?a[g]t 6 g.
* 61 Apollonia (Uln Borlu): PASch IIIS. 371 .
no. 537 (Sterrett): y. [ 1 ], 6 .
*61A Amblada (165—159 v. C.): Ditten- j
berger, Orient. Gr. i. s. 751: ysgcaol 1.
*62 Ikonion (Sindjerli Khan ö. v. J.):
PASch II S. 226 no. 253 (anvollst. Um¬
schrift) (Sterrett): ysgcaol 2.
*63 Ankyra: Mordtmann, MarmoraAncy-
rana S. 15 no. 4; s. Menadier: [y.] 7.
*64 Amastris: CIG 4152c Add.; s.Mena¬
dier: y. 1 .
*65 Sinope: CIG 4157; s.Menadier: [«$]£<;-
ß[vx]ix[ov] 4.
*66 Lydai: JHSt X (1889) S, 55 (Hieks):
y squids dicc ßlov 7.
*67 Telmessos: CIG 4215; s. Menadier:
[TsX]^7iGGscov y. 6 f.
*68 Kadyanda: BCH X (1886) S.54no. 10 .
(Cousin u. Diehl); Cagnat III 516; s.
Liermann; Levy: y. 15.
*69a"l ( 1 ./ 2 . J. n. C.): CIG 4236; Cagnat HI
559; s. Menadier: Tlcoiav . .. t)
y. 4.
*b ( 1 ./ 2 . J. n. C.): CIG 4237; Cagnat
III 562; s. Menadier: TXeadmv ...
i} y. 4.
*C (1. J. n. C.): CIG 4238; Cagnat III
546; s. Menadier: TXatdav [,o]t
v\i]Ol XCi[l 7} y.] 1.
*d CIG 4240; Cagnat III 558; s.
Menadier: TXascov ... 17 y. 8 .
*e -o (98/9 n. C.?): CIG 4240 b (s. Mena-
^ dier) = (?) Benndorf, Wien. Stud.
XXIV 1902 S.250 adn. 1 ; Cagnat
III1511: TXcodav ... fj y. 4f.
*f CIG 4249; s.Menadier: TI. 17
y. 8 .
*g LebasIII 1266; s.Menadier:
y. al.
*h (102—117 n.. C.): Cagnat III557 (ex
schedislnst. arch. Vindob.): y. 8.
*i Cagnat III561 (ex schedis Inst.
arch. Vindob.): y. 6 . i
(TAM: Benndorf 1892); s. Öh-
« 1er S. 27.
^ (TAM: Heberdey 1895); s. Öh-
ler S. 27.
(185—192 n. C.): Benndorf u. Nie¬
mann, Lykien I S. 71 no. 50, vgl.
S. 157; Z. 115 Anm .2 (falsch.Cit.);
Cagnat in 582; s. Levy: y. 14,
GvGtrifia ysQOVtiKOV 6.
(185—192 n. C.): Benndorf u. Nie-
es mann, Lykien I S. 7 3 f. no. 51;
> Ps Cagnat III59 7 (unvollst.): oItcqg)-
^ xcog -xaxaxccydvtss lg xr\v y. 2 ff.
(185—192 n. C.): Benndorf u. Nie¬
mann, Lykien I S. 74f. no. 52;
Cagnat III 598 (unvollst.): y. 57.
Benndorf u. Niemann, Lykien
S.69 no.45; Cagnat583: «(jov
GVGX£(UX X&VXQiaXOVTCC b20f.
CIG 4275; Lebas III 1259; Z. 115;
s. Menadier: ge^voxuxti y. 4.
CIG4278hAdd.; s.Menadier: y. 6 .
JHSt XV (1895) S. 106 no. 12 (Da-
§ vies): Bozv&icov y. 4.
J. Savelsberg, Beitr. z. Entziff. d.
^ lyk. Sprachdenkmäler II (1878;
S. 190; Tit. A.Min.I 39 (Kalinka).
das. S. 207.
(TAM: Kalinka 1892); s. Ohler S. 27.
(TAM: Hula 1892); s. Öhler S. 27.
Denkschr. d. Wiener Akad.,
phil.-hist. CI., 45 (1897) S.26
no. 22 (Heberdey u.Kalinka):
IlttXCCQEGiV y. 4.
[ S (146 n. C.): Serta Harteliana, Wien
f 1 1896 (Heberdey u. Kalinka) S.lff.;
^ Cagnat III 704: Tlaxagdov ... y.
II ß 2 ff.
(TAM: Heberdey 1895); s. Öh¬
ler S. 27.
Benndorf u. Niemann, Lykien I
S. 30 no. 7; s. Liermann: Mvqs-
cov rj y. 9 f.
Savelsberg a. a. 0. S. 130; Tit. As.
^ Min. 192 (Kalinka); s. Menadier.
. ^ Petersen u. v. Luschan, Reisen im
^ südwestl. Kleinasien II S. 36 no.
57: 6 £(ivoxcüx 7 i y. 9
das. S.41 no.77 Mvqegjv 17 y. 9.
das. S. 45 no. 82; Cagnat III714:
G£{ivotax7] y. 20 f.
Kyaneai: CIG 4288 Add.; Lebas Hl
1303; s. Menadier: Kvuvefxwv y.
I, Listen der benützten Inschriften und Papyri.
’*74b' CIG 4303g Add. u. 4300p Add.; !
Lebas III1307; s. Menadier: Kvcc- i
v\ßix&v 7} y.] 4.
* c JHSt XV (1895) S. 110 no. 20 (Da-
vies); Cagnat III707: ysgaiol 2.
*d Petersen u. v. Luschan, Reisen im '
südwestl. Kleinasien II S. 9 no.
’S 16; Cagnat III 710: Kvccvsix[a>]v
• 1 V 1 - 2 -.
!!: e ^ das. S. 19 no. 23: Kvav[s]Lxdtv
y. 11.
*f das. S. 24f. no. 29: Kvccvsixa>v
7) y. 16.
*g das. S. 26 no. 32: 7\ Kvctvsix&v
y. 14.
*h das. S. 57 no. 110: i] Kvavix&v
, y. 11.
*75 Andriake: IHSt XV (1896) S. 112 no. 28 j
(Davies): y. 11.
*76ax CIG 4315i Add.; BCH XVIII (1894) ;
S. 328 no. 15 (Diamantaras); s. :
Ä Menadier: Aitivgiav y. lOf.
*b ■ CIG 4315 k Add.; s. Menadier: i]
At-iivgeoav y. 2.
*c Savelsberg a. a. 0. S. 7 no. IV a.
S. 14 f.
*77 Rhodiapolis: Savelsberg a. a. 0. S. 160
no. I; Tit. As. Min. I no. 149.
S: A 48 (s. Menadier).
*78 Phaselis: BCH XVI (1892) S. 443 no.93
(Bdrard): y. 17.
*79a] BCH VII (1883) S. 265 no. 6 (Ram-
say); Cagnat III 781; s. Liermann
yf$[caot] (y£p[oi/rss] C.) 1.
b - BCH VII (1883) S. 263 no. 5 (Ram-
. ’i say); CagnatIII780; Z. 113 (Zitat
3 fehlt): y. 5; s. S. 157, A.**
* c ^ Lanckorohski, Städte Pamphyliens j
u.Pisidiens I S. 158 no. 8; Cagnat i
III 783; s. Levy: ysgccioi 2. [vi ot]
. 1. Ttccidsg 2.
*80a-. (ca. 242 n. C.): CIG 4342 b 2 Add.;
Lebas III 1372; Cagnat HI 792;
- s. Menadier: y. 9.
* *b ■ (ca. 242 n. C.) : Lanckorohski, Städte
P-i Pamphyliens u. Pisidiens IS. 168
no. 38; Cagnat III 791 b; s. Levy:
y. 11.
"•Slaj .. BCH XIII (1889) S. 486 no. 1 (Radet
I © n. Paris): y. 1, ys[Q€it6g\ 16.
‘bis BCH XIII (1888) S. 487 no. 2 (Badet
) m u. Paris): ysgcaog 21.
BCH xnr (1889) S. 488 no. 3 (Radet
u. Paris): ysgcciog 9.
Lanckorohski a. a.O. IS. 175no.58;
CagnatUI800; s.Levy: yspoads9.
o Lanckoronski a a.0.IS. 176 no.59;
a Cagnat III 801: y. 1, ysgcaog 16.
m Lanckoronski a. a. 0.1 S. 177no.60;
Cagnat III 802: ysgcaog 21.
Lanckorohski a.a.O.IS.177 no.61:
[ysgcaog] 2.
r Side (s. Menadier) s. Z 78.
\ «j Lanckorohskia.a.O.IIS.202no,56;
(l s. Levy:y. 2.
I S Lanekorofiaki a. a. 0. II S. 219 no.
1 Ji 173: y. 18.
.. Lanckorohski a. a. 0. II S. 226 no.
1 194; G8tt. Gel. Anz. 1888 S. 590
,3 (Hirschfeld); s. Levy: y. 2.
bp Lanckoronski. a. a. 0. II S. 230 no.
m 218: ysgaiol 3.
1 .. BCH XV (1891) S. 553 no. 27 (Be-
[ ^ rard) : y. 9.
I & (TAM: Heberdey 1902); s. Ohler
) W S. 27.
BCH X (1886) S. 219 no. 3 (Hol-
leaux u. Paris), Dittenber-
ger, Orient Gr.i.s.566; Cag¬
nat III 489; s. Liermann:
Tequeggeoiv Z(üV TtQOS Oho-
tivSoLg ... 7} y. 1 ff.
BCH X (1886) S. 222 no. 4 (H.
u. P.); CagnatUI 491; s. Lier-
mann: T. z.ztg.Olv — -ri y.2il.
BCH X (1886) S. 222 no. 5 (II.
ä u. P.); CagnatUI 490; s.Lier-
a mann:T. z.zcg.Olv _i)y.lff.
. | BCH X (1886) S. 224 no. 6 (H.
Ö o. P.); s. Liermann: T. z. ng.
Jkg Oh.... ij y. 2ff.
! g (Mitte d. 3. J. n. C.): BCH X (1886)
| S. 226 no. 8 (H. u. P.); CagnatUI
481; s. Liermann: T. z, ztg. Olv —
£ v y- Tff.
f BCHXXIV (1900) S. 338f. no. 1
(Cousin): T. z. xq. Olv....z]
y. 1 ff.
r BGH XXIV (1900) S. 341 no. 3
(Cousin): T. z. «q. Olv. ... ij
y. lff.
i Denkschriften d.Wien. Ak., philos. -
hist. Ci., 45 (1897) S. 51 no. 68
(Heberdey u. Kalinka): T. z. ng.
) Oh. ... ^ y. 1 ff
I. Listen dek benützten Inschiuetkn und Papyki.
587
J"*84B Tarsos: Catalogue of tbe Gr. coins of
Lycaonia etc. (Hill) S.XC, 229, 230: F. !
s. Dion, Chrys. Or. 34 § 16ff. p. 418f.
*85 Lagbon (237 n. C.): JHSt VHI (1887) .
S. 253 no. 34 (R[amsay] u. S[herardJ):
&•]*■
*86 Hieropolis-Castabala: JHStXI(1890)
S, 250 no. 25 (Bent u. Hicks): y. a5.
*87 Anazarbos: (Vaillant p. 212); s.Mena- j
di er; Catalogue of the Gr. coins of I
Lycaonia etc. p. CHI; 38f.
* 87 A Alexandria (?): Areh. f. Pap. IIIS. 138
no. 21 (Strack): y. 5.
*87B Rom: Rev. arch. 1901 (II) S. 458 no.
139 (Cagnat u. Besnier): y£govGLccg%7]g 3.
*88 Campanien: CIL X 1 no. 1893: geru-
. siarches 4; s. S., 360.
*89 Massalia (incertae urbis?): IG XIV ;
2445; Collitz HI 5626 (Bechtel): vgl. ;
ySQcdxEQOS 2. Eq)7]ßoi 3
[90 (CIG IV 6843) = Tl8f] (jetzt erledigt). ;
In der Inschrift von Elateia N 25 A, Z. 15
ist nicht xt\v isgav [ ysgovöiav ?] zu ergänzen;
ebenso fehlt die Erwähnung der Gerusie in
den Inschriften von Magnesia a. M. Kern
no. 139 (S. 118) und 158 (S. 123), wo man
sie früher angenommen hatte; auch die Les¬
art i}j(7}<f>iG(iaxi) y(sQovGlag) in einer Inschrift
von Canum (CIG 2622; s. Menadier) ist
schwerlich richtig. Anders sind zu beziehen
(s. aber Menadier): ^49A; 68A; H20. Sehr
bezweifelt wird schließlich, daß die Buch¬
staben V. r. auf Münzen von Tarsos und
Anazarbos sieb auf die Gerusie beziehen;
vgl. Hill, Catalogue of the Greek coins of
Lycaonia Isauria and Cilicia p. XC s. Über
nicht hergehörige Gerusien s. S. 99 f.
A
(Die Liste ist in der Weise aus der in mei¬
nem Programme „De collegiis artificum.
Dionysiacorum u gegebenen erweitert, daß
die dortigen Nummern beibehalten sind.)
x . = XEXVtXCiL. 7t. x. A. — TtSQl xov Atovvßov.
1k Attischer Verein: (A gegen 275 v.
C., B ca. 125 v. C.): Luders 74; IG
II 551; Z. 75, 1; 86; Michel 1009;
s. Larfeld II150 (BI 2): oi n. x. A.
x. (oi iv ’A&tfvcug) 69; 37; oi x. oi
Hsre%[ovxs$ rfjg zag’ vjfiiv Gvvodov
1 43 f., oi x. (ot iv ’A&rivcng). ^9., 26,
74f., 80, 88 f., 93, 94; 14,16, 34;
xe%vLx7\s 10,19, 22, 24, 87, 6 x. [6
tisxi%(üv] r,7]g iv ’Aft'. Gvvodov 82 f.
*lß * BCH XXIV (1900) S. 82ff. (Co¬
lin); vgl. S. 216 ff (Wil¬
helm): oi n. x. A. x. (oi iv
Ad'.) 28 f.; 93, oi x. (oi iv Ad-.)
35f., 42, 53,59,60, 83f.;72,
90. XE%vix7\g 51, 77, 80, 82,
x. 6 LLs[xi%(ov xfjg iv Ad.
g\vvoSov 45f.
*lA (2. Hälfte d. 3. J. v. C.): Wilhelm,
Urkunden dramat. Aufführungen
in Athen S. 224: ssvvo\ßog x&v x\.
2f., (holvov xav) x. 13; 7, 18.
lBß (130—112; 117? v. C. Col.): IG II 5
p. 133 no. 551 c u. 552 frgm. a Z.
1 —7 (= Lüders 76); Z. 75,4; s.
Larfeld II 150 (B I 2): xs%vixmv
Gvvodog (7tccg’ AdTjvcclotg) c 11';
[19], x. a 7.
BCH XXIV (1900) S 94f. no. II
(Colin): xo ytoivov xcbv r.
(xä>v iv Adrjvcag) 35: [30].
£ r. Gvvodog (nag 3 ’Adryvciioiq)
^ 11, x. Gvvodog [xal äycoviü-
i “ rav] 16 f., Gvvodog [21], 22,
S oi ( 7 t. x. A.) x. oi iv A. od.
*Adr\v7\Giv 20; 26, 31, 41, 45
u. 22, 25, x. 27, 35.
(128 v. C.): BCH XXX (1906) S. 270 f.
no. 48 (Colin): iro xoivov x&v Tt.
x. A. x. 38, ä Gvvodog xav (iv A.)
x. 1, 31; 30, Gvvodog 6, x. 34.
(97 v. C.): BCH XXX(190G) S. 273 ff
no. 49 (Colin): xo xoivbv xeov 7t.
x. A. x. 40, ä (xeov x.) ßvvodog
(xä)v iv A.) 44, 60; 10, 41, oi 7t.
x. A. x. (oi iv A.) 3: 1, (ot iv A.)
x. 52; 51.
(Ende d. 2. J. v. C.): BCHXXX (1906)
S. 287ff. no. 50 (Colin): [a x&v
x. Gvvodog ] X(ov iv ’A. 38, oi 7t.
t. A. x. oi iv 3 A. 1, oi (iv *A.) x.
[41]; [40].
(Ende d.2. J.v.C.): BCHXXX(1906)
S. 292ff. no. 51 (Colin): (a Gvvo¬
dog) xgjv iv A. inoTtoi&v 7, 15;
1, 11.
(kurz nach 125 v. C.: L.): Lüders
76—78; IG II 552 fr. a Z. 8ff., b,
c u. d (BCH XXIII, 1899, S. 52f.
Colin) ;'Z. 75,4; 80, Anm. 1 j 9. Lar-
Attischer Verein;
588
I. Listen deh benutzten Inschriften und Papyri.
J
feld II S 150 (B I 2): irö xoivov
xäv x. xäv iv’A. c llff., Gvvodog \
[tÄt] XX. T[. A. X.J a 11, Ol XCCCQ
v[llv x. c7, i. a 12 (?), b 20(?). !
[di] 1 i ud'uon itcd Nefieagx. b 14(?).
(163—130 v. C.: D.): BCH XIX
(1895) S. 841 f. (Perdrizet u. Co¬
lin); Dittenberger, Orient. Gr. i.
ä. 352; [s. Z. 218, A. 1]; Larfeld
II102 (B I 5): [xüv xc. t.] A. x[e%-
VlXäV Xäv GVVXbXovVXCüV A& 7jV7]Gl
xo xoivov] 1 , [... xäv x. xäv ffvvtc-
lovvvcov ’A&]xjvTJ<UV 4f., TO XOIVOV
xäv xc. x. A. x. [3], 70f.?, Gvvodog
([töi-t.]) 12 f.; 17 (?), 31, [32], 74,
78, oi xc. x. A. xt%vlxai (ol ovvxt-
lovvxsg) iv A&ijvaig) 68; 21, 57,
r. [23], 44, 47, 51, [65], 73.
(aus Cagliari): Jahrb. d. k. <1.
arch. Inst. XI (1896) S. 102 ff.
(Maaß); s.Wilamowitz, Her¬
mes 1898 S. 524 no. XYHI :
'Hgasslg.
(2. Hälfte fl, 2. J. v. C.): IG II 625:
Z. 75, 7; s. Larfeld II162 (B I 5):
avvoäog 3, x. (?) 12.
(mnl30v.C.:W.):IGII626;Z.75,7;
s. Larfeld H 162 (B I 5); voll¬
ständiger : Wilhelm, Urkunden
S.225f.: xoivov (xävx.) [&3]; b 5,
[<jürjo[d ]oc a 8, r. b 7.
(Eleusis) (ca. 80 v. C.: L.): Luders
75; IG II 628; Z. 75; Michel 1010;
s. Larf. II 162 (B I 5): Gvvodog
(xäv xc. x. A. xsftvcxatv) 6; 16, 26,
32, 38, 41, 44, x. 20, 24, 33, 43.
IG II 629 (frg. b = Lüders 79);
Z. 75; s. Larf. II 162 (BI 5):
Gvvodog b 9, 10.
(2. J. v. C.?: Z.): IG H 1338; Z. 75,
3; s. Larf. II 206 (B V 5): [tö
x ]olvov x\fov xc. x. A.\ x. lf.
(3. j’ v. 0.): BCH III (1879) S. 352
(Hauvette-Besnault); IG II1351;
Z. 75, 2; Michel 1262; Ditten¬
berger, Syll. 1 424; Syll. 2 716; s.
Larf. II 206 (B V 6): tb xoivov
xäv x. 1. i
(3./1. J. v. C.): BCH XVII (1893) j
g. 577 (fr. B Z. 17 f.) u. XVIII
(1894) S. 359 ff. (Weil): vgl. [a-]«M- :
[e]rär ... Strebs.
BCHXVIII(1894) S. 352 v. 21f., j
S. 355 v. 39 (Weil); Z. 75, 6; j
ßuy.yov fiiyag &VQG07ckri§
[sOfiöe t]ro6;' xe%vixaö>v ivoi-
xoog xiof.ii KsxqoxiIcu 21 f.,
vgl.Bdx/ov... [ isQovixai] 39.
SB ( 2 . Hälfte d. 2. J. V.C.: P.): MDAI
.. XVII (1892) S. 272 no. 1 (Pernice);
'I Z. 18; 87, Amn. 2; s. Larf. II372
(C X 3): vgl. &SDOL7tovrsg . . . dio-
S-4 VVGOV 3.
*8C | (2./1. J. V. C.): CIG 1572; IG VII
2411: Gvv[odog]? 17.
*8D < IG III1337; Kaibel, Epigr. gr.
153:Z.18;35,19;87,Anm. 2;
s. Larf. II 365 (CX1): Aica-
vvaov chaGärai 11.
*8E IG III 977a p. 510; s. Larf. II
307 (C VIII11): t[£%vItcu'>] 2.
9 a (Beschluß der Aetoler für Teos) (E. d.
3. J. v. C.: D.): CIG 3046; Lebas III
85; Ca.uer, Del.- 238; Collitz II 1411
(Fick); Z. 86; Dittenberger, Syll. 5 280:
xdiovvoiauoi x. 15.
*ß BCH XXVI (1902) S. 282 no. 439 (An¬
fang) (Jarde).
10au (Beschluß der Delphier für Teos)
(E. d. 3. J. v. C.): Lebas HI 84; Cauer,
Del. 2 208; Z. 86; Gott. Gel. Anz. 1898
S. 218 f. (Wilhelm); Collitz II 2675
(Baunack): AiovvGiaxol x. 11 f.
*ß BCH XXVI (1902) S. 282f. no. 471
u. 993: [ AiovvGiaxol ] x. 58.
*b (dass.): BCH XXVI (1902) S. 282
no. 471: AiovvGiaxol x. 44.
(272 v. C.): Wescher et Foucart,
Inscr. de Delpbes, no. 3; Lü¬
ders 112, 1; Collitz II 2563
(Baunack): vgl. icQEvg 1.
(271 v. C.): Wescher et Foucart
a. a. O. no. 4; Lüders 112, 2;
CollitzH2564 (Baunack): vgl.
ibgevg 1.
(270 v. C.): Wescher et Foucart
3^ a. a. O. no. 5; Lüders 112, 3:
'S [Collitz II 2565 (Baunack)]:
vgl. hgsvg 1.
(269 v. C.): Wescher et Foucart
a. a. 0. no. 6; Lüders 112,4;
Collitz II2566 (Baunack); Mi¬
chel 896; Dittenberger, Syll. 1
404; Syll. 2 691; vgl. isgevs 1.
(227/6 v. C.): BCH XX (1896)
S. 628 A no. 2 a (Homolle);
Collitz II 2567 (Baunack).
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
589
A *10Af (226/5 v. C.): BCH XX (1896) r) Gvvodog (xäv x.) 40; 11, [21],
S. 628 A no. 2 b (Homolle); 34, xo nXiftog xäv x. 8, x. 16, 17,
Collitz II 2568 (Baunack). 29.
*10B (112 v. C.): [BCH XXI (1897) 12 (Mitte d. 2. J. v. C.): CIG 3068A;
S. 583 ff. (Erwähnung)] n. Lüders84; Z. 76, la; 82f.; Michel
XXIH (1899) S. 5 ff., 303 ; 1016 A: xb xoivov xäv xc. x. A. x.
(Colin); Dittenberger, Syll. 5 (xmv ixc’I. x.’E.xal xäv xc. x. xa&-
930; vgl.-Ziebarth, Rh. Mus. i)J’.) A. 3ff.; 11, Gvvodog 8, x. 10,
N. F. 55 (1900) S. 515 ff.: oi 14.
7 t. x. A. x. [... oc gvvteXovv- 13 (Mitte d. 2. J. v. C.): CIG 3068B:
xsg] bg ’folhtav [xca Nc[iid]v . Lüders 85; Z. 76, 2; 82; Michel
29 f., i) Gvvodog 7 ] xoivi, 7] \ 1016 B: (xo xoivov) xäv Gvvayco-
GifvxsXovGa (sig) 3 I.x. N. 49f., i - vtGxäv 1, 3, 14, 18, 28f.; 4, 8, 13,
oi x. oi 1% ’l. x. N. 53, 57, 59, i 1 1 16, 20, 24.
oi ixncXo\xc]ov[v\riGov x. 18, | *14 ^ (Mitte d. 2. J.): CIG,II 3068C; Lii-
13 oi iv @h[ßaig x.xat xivsg xäv , ders 86; Michel 1016 C: oi iv Ig~
'o iy Eoicoxiag 60, vgl. 40, oi t. i idtioH xal IVs^isai x. 1.
~ ol lv xy Axxtxfj bvxcg 32, 57, j 15 (153/2 v. C.: D.): CIG II 3070; Lii-
58f., oi iv’AS-rjvmg q>[a6x]ov- ders 40; Z. 76, Sb; Dittenberger,
«s uvm X. 37 f., Gvvodog 20, Orient. Gr. i. s. 325: x. 2. ’Axxcdi-
26, 32, 33, 37, 38, 39, 41,42, Grat 4.
45, 47, 53, x. 23, 43. (vgl. B 341a; b.)
*10BA (etwa dies. Zeit): BCH XXHI 16 (der teische Ursprung von Maaß
(1899) S. 48f. no. V (Colin): Jahrb. d. d. arch. I. XI 1896 S. 106
oi... iv [’fcflyi.rä xal N] cfiic: bestritten) :CIGH3072; Lüders87;
XE%vixai 5. Z. 76, lc (Zitat fehlt): Gvvodog 3,
*10BB (etwa dies. Zeit): BCH XXIII ) oi xc. x. A. x. 1.
(1899) S. 50 (no. 110 u. 160) 16A Pergamon (197—159 v. C.): Iftn. v.
(Colin): cd avvodoi 3. Pergamon I 163 (Frankel); Z. 84f.:
*10BC (etwa dies. Zeit): BCH XXHI AEMÖst XX (1897) S. 51 ff. (Wilhelm):
(1899)S.54f.:Fragmente(Co- vgl. bfislg u. viihcgac: BII 3, C 6, D 7
lin). 8, 10.
*10C Epidauros: Cävvadias, Pouilles d'Epi- * 16B | Lebas III 91; Lüders 88a.
daure I 237/9; JG IV 1508 (Frankel), *16C I g Lebas III 92; Lüders 88b.
Dittenberger,Syll. 9 688—690:dO'lijT cd *16Dj^ Lebas III 93; Lüders 88c: vgl.
B 2. x. C 2. / ibüfvg, aycovo&Exris 1.
10D Larisa: MDAI VH (1882) S. 347 (Lol- 17 (gegen 151 v. C.: M.): Lebas HI
ling); Z. 76 (falsches Zitat): x. 2. 281: Lüders 91; Z. 76, 1b; 83
*10E Delos: BCH H (1878) S. 570ff., Z. 29, A. 3; 84; Michel 1014: xo xoivbv
31, 40, 53, 66, 73; VI (1882) S. 6 ff., xäv xt. r. A. x. ([tco]v iv ’lcovia
Z. 13, 18, 21 f., 53, vgl. S. 75; XIV g [x]c[t] 'Ell7\Gxc6vxa xal xäv xt..
(1890) S. 445ff.; XXVIH(1904) S. 93f. ,3 x. KaftyyeicAva A.) lf.; 5, 11,
no. 1, Z. 10: TEftvixui. 21, 33, xclfi&og 20, 24, 26, x. 6,
*10F Kerkyra: CIG 1845; Collitz HI 3206 vgl. 13f.
(Blaß); IG IX 694(Dittenberger): x. oft. *17A Lebas HI 282: vgl. Awv[v]-
-- ff[o?] 3.
11^ (Mitte d. 2. J. v. C.): CIG II 3067; *17B Teos: Lebas III 89: ffuro[do s ] 3.
Fröhner, Inscript, gr. duLouvre 67; 18 Samothrake: Conze, Reise auf d. In-
Ltiders 83; Z. 76,1 a; 81 A.2; 82f.; . sein d. thrak. Meeres, S. 65 (vgl. S. 72);
g 84, A. 1; Michel 1015 : xo xoivbv ■ Conze, Hauser, Benndorf, Neue arch.
xäv xc. x. A. x. (xäv ixe’ 3 Imvlccg xal Unters, auf Samothrake II S. 97 uo. IV;
r Ef./.riGxiovtov xal xäv xceqi xbv Z. 85: tö xoivbv xäv [xc. x. A.\ x.
xa&7)yeti6va Ai6vvcov) 1 f., 5 f.; 4, xäv [axeb ’lcoviag ] xai 'EUt]Gxcovxo[v]
13 f’., 26, 33, xb xoivov xäv x. [30], 13 ff.
1. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
zl 19 Ephesos :x AGIBrM III 618 (Hicks); |
Z, 87: oi i% 3 ’ltaviag
xaV EXX7}G7tovxov a 2 f.,
b 13f., vgl. ot {lovaixoi
xai oi cc&%7\rai b 7 f, j
%QVGOCpOQOl b 16.
20 Tralleis: CIG II 2933; Lebas III [
605; [Luders 92]; Z. i
•S 87 f.; [PASchll S.326 |
■ | no.380 (Sterrett)]; Dit- j
‘1 tenberger, Orient. Gr. j
^ i. s. 501: i] GvvoSog
x&v ocitö ’lcoviag xai
' EXX7]G7tovxo\y\ 6f.
21 Teos: CIG II 3082; Luders 89;
Z. 87, A. 3: ... Kal
oi xovzcov GvvayaiviG-
rai 1. [tjspo: [<?]v[vo-
doc] 14.
*21 AI (Ende d. 3. J. v. C.): [Z. 77; 85];
Kern, Die Iftn. v. Magnesia a. M.
S. 45 no. 54: rö xoivov x&v 7t. r.
*: A. x. 22 f. 46, GvvoSog 37, x. 17,
. 26, 32, 36, 47.
*2lB ca (Ende d. 3. J. v. C.): Kern, Die Iftn.
® v. Magnesia a. M. S. 71 no. 89: xo
^3 XOIVOV X&V 7t. X. A. X. 3f., 10f.,
!S 12 f., 14, 21, 23f., 27 f., 32, 35 f.,
39, 44, 47, 52, 56, 63f., 67f., 71,
75 f., 78f., 81, GvvoSog 35, 38, 70,
oi ([jt. x. A.]) x. 53f.; 34, 40, 69. ;
21C Kos: Paton and Hieks, Inscript, of Cos
S. 39 no. 24; Z. 77: x 6 xoivov x&v (er. x.
A.) x. 3; 6, [xoivov] 13, x. 9, 10.
22 . Delphi (Ende d. 3. J. v. C.): CIG
1689; Lebas II 842; Fleckeisens
Jahrb. 40 (1894) S. 557 u. Taf. II
Fig. Y (Pomtow); Z. 76, 1: [rö
'S' xot]vov x&v x. xcöv sig ’lG&nbv
[: xai Ns(iiav] 12 f. (s. S. 133), [vö
2 xoivov x]&v x .. . 15, [r.] 10.
*23 B (Anf. d. 1. J. v. C.): Luders 110;
g> IG VII1760; Michel 892; s. BCH
XIX (1895) S. 339 no. 13 (Ja-
W mot): x. 4.
*23 A J (gegen 250 v. C.): BCHXIX (1895)
S. 314f. no. 1 (Jamot); [Z. 218,
J Anm. 1]; Michel 1012; Ditten-
berger, Sy11. 2 693; vgl. Ziebarth,
^ Rh. Mus. IST. F. 55 (1900) S. 515:
o l x. oi ifg’lG&iiov Kai Nsfiiag 6 f.,
(xo xoivov) x&v x . 44; 4, 6, 13,
27, 36, 36, 40, 46.
(3. J. v. C.): IG YII 1735 (Ditten-
berger); BCH XIX (1895) S. 322 f.
no. 2 (Jamot).
IG YII 2410 (Dittenberger);
BCHXIX (1895) S. 326f.no. 3
(Jamot).
BCH XIX (1895) S. 329 no. 4
(Jamot): vgl. v^iiv 8.
BCH XIX (1895) S. 331 no. 5
(Jamot).
(gegen 250 v. C.): BCH XIX (1895)
S. 332 no. 6 (Jamot); Michel 891:
x. 4.
IG YH 1762; BCH XIX (1895)
S. 333f. no. 7 (Jamot).
[Z. 218, A. 1]; BCH XIX (1895)
S. 334 no. 8 (Jamot): xs%[vl-
xai oi avv]xsXovvxsg slg'EXi-
x&va 8f. x. 5.
BCH XIX (1895), S. 335 no. 9
(Jamot): x. 5.
r BCH XIX (1895), S. 336 no. 10
1, (Jamot): x. 4.
\ BCHXIX (1895), S. 336f.no. 11
1 (Jamot).
f BCH XIX (1895), S. 337f.no. 12
> (Jamot): x. 5, 10.
q BCH IX (1885) S. 409 no. 21
= (Foucart); IG YII 1761 (Dit-
2 tenberger); BCH XIX (1895)
■j S. 340 no. 14 (Jamot).
5 CIG 1585; [Luders 111]; IG YII
1773 (Dittenberger); BGH
XIX (1895) S. 341 no. 15
(Jamot).
BCH XIX (1895) S. 342 no. 16
(Jamot).
BCH XIX (1895) S. 343f no.17
(Jamot).
CIG 1586; IG YII 1776 (Dit-
tenbergex); BCH XIX (1895)
S. 345 f. no. 18 (Jamot).
BCH XXI (1897) S. 569 no. 3
(Colin): x. 3. 6.
(Theben) (Anf. d. 1. J. v. C.): MD AI
YII (1882) S. 349 no. 1 (Lati-
sche'w); IG VII 2447 (Ditten¬
berger): [t.] 4.
Orchomenos: Luders 107,108,109=
IG YII 3195—97 (Dittenberger).
(vgl. Siegerlisten bei Reisch, De
musicis Graecorum certaminibus
u. IG YII.)
Isthmisches Kolleg:
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
) (nach d. Mitte d. 2. J. v. C.):
MD AI IH (1878) S. 140 no. 2
(Lölling); IG Vn 2413/4
(Dittenberger); Z. 75,1; 86:
[17 GvvoSog x. er.] x. A. tr.lOf.
(2.J.V.G.): CIGI1600; MD AI
HI (1878) S. 139 (Lölling);
Luders 100; Z. 76, la; IG
YH 2484 (Dittenberger): -rö
XOIVOV X&V 7t. X. A. ZE%Vl-
x&v x&v iv Oijßatg 1 ff.
X. {lOVGÖ7t6XcOV Gv¬
voSog 6.
| BCH IV (1880) S. 335
Jj (Haussoullier); IG YII
^ 2485 (Dittenberger);
Z. 76, 3: ro xoivov x.
7 t. x. A. [r. x]&v i£ ’lc-
iov xai Nspiag, ß[vv-
! xsXovvxcov tfs] iv ®v\-
ßatg 1 ff.
(2. J. v. C.): Luders 99; Z. 76,
2; IG YII 2486 (Ditten¬
berger): [ro XOIVOV x&v 7t.
x. A. zs%viz&]v x&v sig
[iiov xai Ns^iiav xai] Ihs-
giav gvvteXovv[xcov] 1 ff. (s.
S. 134, A.*), r. 6.
Opus (2. J. v. C.): ’Aq%. icp. 1874 S. 490
no. 443 (Eustratiadis); Collitz H
1502 (Becbtel); Z. 76; 79; IG IX
278 (Dittenberger); Michel 1013:
oi 7t. x. A. t. oi di ’Ig&ixov xai Ns-
piag, GvvxsXovvxsg Sb iv ’Onovvxi
lff., GvvoSog (x&v r.) 10, 12; 5,
14, (ro xoivov) x&v x. 7; 4.
Delphi (140—100 v. C.: B.): ’Ey.
ccqx- 1883 Sp. 161 f. (Stamatakis);
1884 Sp. 218 (Nikitsky); Z, 76,2;
Collitz U 2569 (Baunack): [ro
x]oivo[v x&v x. x&v i^’IcQ'fiov xai
N]s^isag If.
Argos (113 v. C.): [Luders 90]; ßev.
arch. N. S. 1870/1S. 107 f. u. Lebas
II 116a(Foucart); Z.76; 78 Anm.
2; 83; Michel 1011; IG IY 558
(Dittenberger); s. Ziebarth, Rh.
Mus. N.F. 55 (1900) S. 518: to xoi-
vov x&v 7t. x. A. r. x&v i£, I. xai
N . xfjg iv v Agysi ovvoSov 2f., 33,
39 f., ol 7t. x. A. x. oi it- I. xai N.
xrjg iv Agysi gvvqSov 29 f., i] Gv¬
voSog ([x&v r.]?) 19; 4f., [5], 7, 8,
11, 13, 14, 15, 20, 23, [23], 31,
34, 41, [42], to nlf}[ftog x&v r.]
9, r. 10, 12, 17, 28.
(Anf. d. 2.J.V.C.): BCH XYI
(1892) S. 91 (Joubin u. Wil¬
helm); Z. 76; 83, A. 2: ro
XOIVOV X&v 7t. X. A. X. x&v
P I. x. N. GvvxsXovvxcav Sh
» iy XalxiSv lff., 18f., 21 f.;
^ rö xoivov (x&v 7t. x. A. r.)
g 24; 20, [23], (17 GvvoSog )
x&v x. 12; 13, 7] i[y X]a[l-
xiSi (Tvrodo?] 9.
BCH XVI (1892) S. 107 no. 9
j (Jonbin u. Wilhelm): xoi-
vov ? 5, ij avxrj (yv[vo<Jog] 7.
Olympia ( 1 . J. v. C.): Iftn. v. Olym¬
pia 405 (Dittenberger u. Pur¬
gold); Z. 212: xs%vlxai 7t. x. A.
[j?i *1. xjai N. oi sig ’HXlv gv^l-
TtOQSVO^LSV Ol lf.
33 (Mitte d. 3. J. v. C. ?): BCH IX (1885)
S. 132f. no. 1 (Miller); Strack,
Dynastie d. Ptol. 36; Z. 77, 1;
Michel 1017; Dittenberger, Or.
Gr. i. s. 51; s. Gott, geh Anz.
1898 S. 211 (Wilhelm): r. oi 7t.
x. A. xai frsovs ’ASsXtpovg 1 f.,
rö xoivov ( x&v 7t. x. A. r.) 14;
23, x. 8, 21, vgl. xs%vixsvfia 11,
34 S (piXozs%vixai 56.
o (Mitte d. 3. J. v. C. ?): BCH IX (1885)
^ S. 140 no. 2 (Miller); Strack
no. 35; Z. 77, 2; Michel 1018;
Dittenberger, Orient. Gr. i. s.
no. 50: oi x. oi 7t. x. A. xai
©so-üs ’ASsXcpovg xai oi xt\v
GvvoSov vi^ovxsg lff., oi x. oi
, [er.] x. iiiyav A. xai ©sovg 3 ASsX-
j rpovg 7f.
S 34A Oxyrhynchos (145/6 n. C.): The Oxy-
rhynchus Papyri Part H S. 208, Z. 9f.
(Grenfell u. Hunt); iv xotzco xaXovphto
Alovvgov Ts%vsix&v.
35 CIG 2619; Explications IH S. 644
(Waddington zu Lebas 2796);
Sitzungsber. d. bayr. Ak. d. W.
phil.-hist. CI. 1888 I S. 328 no. E
S (Oberhummer); Z. 77,1; Ditten-
£ berger, Orient. Gr. i. s. 161; REGr
° XYII (1904) S.214 (Th.ßeinach):
rö xoi[vov x&v xaxa\ Kv7tQov
yga[i{iaz[icGv xai x&v AiovvGia-
x&vl xs%vix&v 4 ff.
I. Listen de® benützten Inschriften ünd Papyri.
(106/5 v. C.: D.): CIG 2620; AGIBrM
II385 (Newton); Z. 77,2 a; Strack,
Dyn. d. Ptol. 119; Dittenberger,
Orient. Gr. i. s. 166: ot rt. t. d.
Kal (jtovg EvBQ'/ixag x. 4 f.
Lebas LI 2793 fWaddington);
Z.77,3; Dittenberger, Orient.
Gr. i. 8 . 163 : oi v.ara Kvicqov
7t. r. A. x. 3l.
g (Ende d.2.J.v.C.:D.):LebasIII2794;
“ Cesnola, Cypern S. 367 no. 2;
Sitzungsber. d. bayr. Ak. d. Wiss.
phil.-hist. CI. 1888 I S. 334 no. 15
(Oberbummer); Z. 77, 2b: oi [».]
x.[d. % ai (9c]oi'7 EvSQyixag x. 2 f.
(Ende d. 2. J.v.C.: D.): JHSt IX (1888)
S. 250 no. 105 (Gardner, Hogarth,
James); Z. 77, 2 c; Strack a. a. 0.
120; Dittenberger, Orient. Gr. i.
s. 164: oi 5t. r. d. Kal @j-oi>g
Ev/gyixag x. 41.
Luders 101a; IG XIV 12 (Kaibel);
.. Z. 77: xb -aoivov x&v xt. x. d. x.
J W,
h Luders 101b; Z. 77; IG XIV 13
GQ (Kaibel): rö koivov [xav 7t. x. A.
t. ] 4.
Rhegion: CIG III5762 (Franz); IG XIV
615 (Kaibel); Z. 77: xo koivov xav 7t.
t. A. x. Kai itQo[g\ivav 6f.
(147 n. C.): CIG II 3176; Z. 51, 2b;
Dittenberger, Syll. 1 289; Syll. ~
406: ßvvodog xav 7t. x. Bqslöecc
A. 5f., ßvvodog xav iv 2 iivqvi]
flVßXCQV 25 f.
CIG 3160; Z. 91: vgl. BQ7}ߣvg
Aiovvoog 1. vyvmddg 7.
(80 u. 83 n. C.): CIG 3173; Z. 51,
2a; 89: vgl. £vßvaQ%7]g 13, 26.
cö TtaxQOiwßxris 17, 18.
\ (161—166 n. C.): CIG 3177: ßv[vo-
J] dog xav 7t. t. A. 6 f.
CIG 3195; Z. 51, 2c: vgl. Tta-
\ XQ0}lV6Xai 1,
CIG 3190; Z. 51, 3a: 7} tsga
avvoSog xav 7t. x. BQEißia
A. XS%V81XG)V Kai {LVßXäV 1 ff.
Vgl. Bd A A%Og XOV &EOV 7f.
CIG H 3210; Z. 51, 3b: [oi n.
t. Bgstßia A. x$%vslx]ai [jc]al
(ivßxca 1.
45 A j .. (3.J.n.C.):LebasIIl248u.Explica-
I g tions S. 360; Wiener nnmismat.
| Ztg. XXI (1889) S. 112; Z. 51, 8 c:
I 00 yvßxav TtQO Ttolsag BQStßiav.
vgl. A 75 n. 80a; b?
*46 Thyateira (138—161 n. G): CIG II
3476 b: Lüders 93: 7] [*£(>« &v^sh'n]ri
itSQiTtohßxMri Avxav[siv7] 'Jd£Jt]av[7j]
ys\yjdhß ff-u^odfos] 2f.
*47 Pessinus: CIG, III 4081; Lüders 98;
Cagnat III 231: 7) isgä ilovoikt] tieql-
TtoXLßttKi} ßvvodog xav 7t. x. A. x. [1],
12f., ßvvodog 10.
48 Rbodiapolis: CIG III4315 n Add>; Le¬
bas III1336; Z. 88, A. 1; Cagnat III733:
idQct &v(Ie1iK 7} ßvvodog 12. PodtctTto-
Xsixav . .. 7) ysQOVßia 2f. oVAd'rjvrißtv
’ETtlKOVQBLOl (ptloßocpoi 10 f.
*49 Kleinasien (?) (198—210 n. C.): CIG IV
6829; Lüders 103: Isqcc ßvvodog 8.
49 A. Rhodos (um 180 n. C.): CIG 2529; Z. 88;
IG XII 1, 83 (Hiller v. Gärtringen);
Collitz III 1, 3815 (van Gelder): isQcc
ßvvodog 6.
49 B Nysa: BCH VII (1883) S. 272 no. 15
(Ramsay); Z. 88: i\ ysQovßia Kai oi
vsoi neu 7) ßvvodog 2f.
* 49 C Jndeich, Altertümer von Hierap olis
(Jahrb. d. k. arch. Inst., Ergän¬
zungslieft IV) S. 81 no. 32: fj ys-
Qovoict Kai To ßwedgiov xav'Pa-
”3 yatav Kai o[i v]eol Kal ai ßvvo-
■ ä do[t] 3 ff. vgl. KOvßsvxa[Q]%rjßag
Ö xav c Pa){i[cu]i»i> 15f.
*49D W Judeich a. a. O. S. 84 no. 36: i} ys¬
Qovßia Kai j) sigoxdxri ßoivodog
Kai v ccTt'o xf}g oiKovuivTig isgo-
, vTKai 1 ff.
*49 E Pergamen. Reich: CIG IV 6820: ßvvo¬
dog ii Isqoc 8f.
*49F Pergamon: (Homeros 1875, 207); s.
Öhler S.20: ispa ßvvodog. 7td6r\gAßiag
v\ivadoi.
*50 Neapel (nach 138 n. C.): Lüders 102;
IG XIV 737 (Kaibel); Cagnat I 442:
ßvvodog ^v[iieXLK7} xav n. x. A .
r.] 4.
*51 (nach 130 n. C.): IG XIV S. 695
no. 978a (Kaibel); Cagnat I 55:
g ’JdQtavT} ßvvodog 1.
*51A CIG 6287; IG XIV 2000 (Kai¬
bel); Cagnat I 346: ßvvo-
da/tTjg 4.
;
I. Listen ber benutzten Inschriften und Papyri.
' (117—138 n. C.): CIG II 6786 (ohne
frgm. d) (Franz); IG XIV 2495
(Kaibel); CIL XII 3232; [Lüders
105]; Cagnat I 17 : tj isqcc dv^is-
[UK\T}'ldQiavT] ßvvodog xav [a7tb
xf\g 0LK0viL£v7)g 7t. x. A. «ai] Avxo-
KQccxoQa K. Tq. A. S. viov Avo-
V[VG0V X£%V£lXäV ISQOVSlKäV ßX£-
cpavstxav Kai xav rovxav ] ßvv-
aycovtßxav 5ff., [f) lEQaA]dQi.avr)
[o^j/odo?] c 2, [ovvodog] 8, sacra
(synhodus) c 5; d 3.
(98—117 n. C.): CIG 6785 (Franz);
Lüders 104; IG XIV 2496 (Kai¬
bel); Cagnat 118: [is^a
Xlkt] [e]v NByavßa rav d[®ö xf]g
oixovy.£vrig 7t. x. A. v.ai Avtokqoc-
m ro^a Nlo]ovav Tq. K . 2. \xe%vi-
§ xav ßvvodog ] (s. S. 143).
g [Lüders 105.106] ; IG XIV 2497
£ (Kaibel) (fr. a — CIG 6788
fr. a; fr. b = CIG 6787);
| Cagnat I 19 (s. A 55): vgl.
[&vii]EXtKri c 2.
CIG 6788 fr. b; [Lüders 106]; IG
XIV 2498 (Kaibel); Cagnat I
19 (s. 54): Isqcc ff-U7/od[os] 5.
CIG 6788 fr. c; [Lüders 106]; IG
I XIV 2499 (Kaibel); Cagnat
| 121: {iv c Pcbarj IsQd) ßvvo¬
dog 6; 8.
; A .IG XIV 2500 (Kaibel); Cagnat
I 20: (OufisXwr}) ßvvodog
3; 5?
>B IG XIV 2501 (Kaibel): ßvv\o-
dog] ... ['ö'UfigPjtKT; 1 f-
5 0 IG XIV 2502 (Kaibel): ßvvo- \
d[os] 1.
1 (117—161? n. C.: L.): Lüders 81;
IG ÜI 20; s. Larfeld L 247
(C H 2): [17 ßvvodog xav 7t. x. A.
%ai . . . 28]ßaß[vo]v , [viov A .,
xs%v£ixav i£QOV8t]Kav ßxscpavsi-
xäv lf., [ fl ] ßvvo[dog xav 7t. x. A.
xs^vexav] 22, [17 ßvvodog 77 ] 7t£Qi~
§ 7 to[fc]ißXLKri 25, ßvvodeTxat 19.
3 ’S (138—161 n. C.) (attisch?): Lüders
^ 82; IGHI22; AGIBrM 149(New¬
ton) ; s. Larfeld II247 (C II2): r)
IsQa’AäQMvT.&viisXi-XTi jt sqiitoh-
GVLK7] i-Uycdri ßvvodog t[äi\v &7to
tfjg oh.avahvr^ n. x. A. v.ca Avxo-
Y.odxooa K. T. All. 1/1. [‘Avx.
. Evß. viov d. [rs^vträv] lff.
BolanÄ, Gesoh. fl. griech. Vereinawesana.
(117—161? n. C.: L.): IG III 32;
Z. 88; s. Larfeld II 248 (GUI):
ßvvodog 9.
(nach 138 n.C.): IG LI 34a p.479;
s. Larf. II248 (CIII): [diovvaia-
k\ol t. 16.
(117—138 ? n. C:): IG III34 b p. 479;
s. Larf. II 248 (C III); [ot ir. t. dl\
xbv ßofistov v. 10.
(117—161? n. C.): IG III 34; s. Larf.
II 248 (C III): [ot 5t. r. d.] %s%-
[rijsttfat] 10.
(117—138 n. C.): IG III 36; s. Larf.
II 248 (C III) : ßvvodog {[xäv n.
x. d r.]) 6; 3, 4.
i (117—161?n.C.): IG III 36 ; 3. Larf.
II 248 (C DJ): [dwvv]ßi[u]xoi x. 5.
‘ (2.J.n.C.):IGIII278;PAScbIp.lG8
no. 33 (Wheeler); Z. 83, Anm. 1;
s. Larfeld II 266 (0 VI 1): x. 4.
(2. J. n. C.): IG III 280; PAScb 1
p. 168 no. 35(Wheeler); s. Lar¬
feld II 266 (C VI 1) : r. 3.
(132? n. C.: L.): IG III476; s. Lar¬
feld II 270 (C VIII 1): r. 6.
(138—161 n. C.): IG LI 21; s. Lar¬
feld II 247 (C H 2).
IG III 28; Gragberger, Erzieh,
ii. Unterr. im klasa. Altert.
III S. 115, A. 1; s. Larfeld II
S. 247 (C D 2): vgl. [«]fpt-
5to/.i[ort/.'/; j 5.
(127 n. C.): Lebas III1619; Lüders
95: [f) Isqu ßvvodog täv änb
s xi)g ob.ovjiiivqg xt. x. d. aat Av-
g xokq. Tq. K. 11 t : ov . /Ido. K.
g 2. viov diovvßov, x/yvhndv ....]
& y.ul ovvctytovißxmv 2 ff-, (isQa) ßv-
^ vodog 1, [9]; 9.
Lebas III 1620 c: ßvvodog 9.
Annali d. Inst. d. corr. areb. 1861
S. 183 no. 18 (Kirchhoff); Lüders
94; Mordtmann, Marmora Ancy-
rana p. 8; Cagnat III 210: ij
Uok [üüUtV.tV./ 1t£Ql7lOll6TlK]]\
ßvvodog xibv [_a.7tb xf]S oiKov^i-
^ rr ; c] 5t, x- d\_. v.ccl Avx.] To. ’Aöo.
a [K. 2sß. viov] d. xe[xvixäv Isqo -
^ v/LY.diV ßx]sq>ttv£i[xä)v Kal xäv
xovxmv ßvva ycovtjßxäv lff.
Annali a. a. O. no. 19 (K.); Mordt¬
mann, Marmora Ancyrana p. 9;
Lüders 94b:[t£p]ti<>wo5os(ff[u]-
ftelt[K»j]) 14; [1?].
38
I. Listen der benützten Inschriften und Papyri.
594
BCH IX (1885) S. 74 ho. 4 (Paris
ii. Holleaux); Liermann S. 167
no. XXXVI: leQovs[i]v.r}g anb Gv¬
vodov 6f. ysgovoia 2. vioi 3.
(180—190 n. C.: D.): CIG 2741;
S Dittenberger, Orient. Gr. i. s. 509;
•g Liermann S. 114f. no.XX; s. Zie-
2 barth, Zft. f. vgl. Bechtswiss. XVI
"ä (1908) S. 293 no. 65: Gvvodog 7.
CIG 2758: Gvvodog Al; vgl.
^uGTccQ^ris D 5, G III 8, C 8.
CIG 2759: [ow]o[d]off 2.
(41—54 n. C.): CIG 2739; Lebas
1621: vgl. ag%tsgsvg 4.
*69 Nysa (138—161 n. C.): BCH IX (1885)
S. 124ff. A (Clerc); s. Ziebartb, Zft. f.
vgl. Bechtswiss. XVI (1908) S. 289 no.
52: i] lsgä Adgtavi] ’Avz avsiv[rß ffuf i-
TCEQlTt. ftsyccl[7j VEG3 JtOpOg?] inl Profi#
Gvvodog [xav &]no rfjs o/x[ovp£vi]9 *].
r. A. [xcd Avxoxga]x. K. [T. Al'X.J
Adg. j^Jvxav. Z.~\ xxX. 73ff., ol anbzfjg
olx. 7t. [r.] A. x. Avx. K. . .. xs%vsi-
xai IsgovsZxat Gtsq)CiVsZTa[i xal] ol xov-
rav GvvayavtGxal ol &it[otsloti\vt£g
int xov ... Styava 35 ff., r\ (iv^Pcöfiij)
Gvvodog 68; 14, [ol] ano xoUovfie-
vr]g x. 18, ol inl *Pro firjg t. 24.
70 Trailers: BCH X (1886) S. 455 no. 5
(Kontoleon); PASch H (1883/4) S. 338
no. 387 (Sterrett); BÖ Gr II (1889) S. 28
(Bamsay); Z. 87, Anm. 1; 104, 4;
Waltzing HI S. 63 no. 172 f.: ol n[. x.
A].zs%vixai lf., <mS|Vo£o£] 4. [xäv ßa~
cpiav #? igy]aGia 1 .
71 Heraldeia a. Pontos (130 n. C.): Sitz.-
Ber. d. Berl. Ak. d. W. 1888 S. 882
(Hirschfeld); vgl. MDAI XIV (1889)
S. 316 no. 29 (Mordtmann); Z. 88, A. 3;
Cagnat III81 (unvollst.): f} Isga t}<uojv
’A dQictiri] ’Avxcov[v]ei\vri\ nsgt[nolt]-
gxlkt} [^ , ]v[ft]s[l]t5e'j) fisyaXr] vsaxogog
inl 'Profi# Gvvodog 20 ff., xb legov #firov
Gvvidgiov 5f., TO xoivbv 11, ol #[#*•]*:-
Ts[^otJ Gvvodixca 9f., vgl. 7]u.sZv 13.
*72 Thyateira: BÜGr IV (1891), B. 174f.
no. 2 (Contoleon): Gvvodog 18.
*73 (117—138 n. C.): BCH VII (1883)
S. 17 f. no. 4 (Ramsay); AEMÖst
^ IX (1885; S.124 no.85 (v.Domas-
*3 zewski), Cagnat HI 211: ol änb
zfjg olxovfigV#? n. x. A. xal Av-
xoxg. Tg. ’Adg. Kcug . Zsß. xs%-
A *68
*68 A
*68B
*68C
*68D
) vslxca isgovsZvtat Gxscpavetrai
xal ol xovxcov GvvayavtGxai 2 ff.
74 (117—138 n.C.): AEMÖstIX (1885)
S. 130 no. 98 (v. Domaszewski);
» [Z. 88, Anm. 2]; Cagnat IH 209:
ol ano tfjs ol*. n. t. A . xal Av~
iq xoxg. Tg.’Adg. Zsß. KcaG., viov
^ Avowgov , zs%vsixai te§o[Vs]?}cca
GxscpavsZtav xal ol xov\xco]v [ov-
v]aycoviGzal xal ol vipovxsg xrjv
isgav &vnsUxr]v Gvvodov 2 ff. vgl.
dyaiviGxcd 20.
75 Smyrna (?): AEMÖst IX (1885) S. 133
no. 1 (Szanto); Z. 51, 3d: x. 8, Gvvsl-
ftovxsg [sig xi]v Gvvodov] 9f., vgl. Bqt]-
Gsvg 5.
(vgl A 43—45 A).
*76 Tomoi: AEMÖst XI (1887) S. 43 f.
no. 56 (Tocilescu); Cagnat I 633:
fishxi] Gvvodog 8.
*77 Ephesos (98- 117 n. C.): Wood, Dis-
coveries at Ephesus, Great Theatre
S. 56 no. 12: Gvvodog.
*78 Prnsias am Hyp. (Aof. d. 3. J. n. C.):
Perxot, Exploration de la Galatie I
S. 31 no. 21; richtiger: MDAI XXIV
(1899) S. 433 f. no. 25 (A. Koerte);
Cagnat III 61: al lafgal] Gvvod\oC\ ol-
xo{v]is}vLxal ns[gt]noXi6\zix]ai, # [ts]
&VGX17.7] ‘Aal 7j ff-Uflsllf'/l#] 22 ff.
* 78 A Panamara: BCH XXVIII (1904) S. 20 f.
no. 1 Z. 28ff. (Cousin): ffu fielt/toi rs
xat ^vgxlxoI ccd'Xr]xai B29f.
*78B Alexandria? (3. J. n. C.): JHSt XXI
(1901) S. 283 no. VI (Milne); Arch. f.
Papyrusf. H S. 567 no. 130 (Seymour
de Bicci); Dittenberger, Orient. Gr. i.
s. 713: 7} iSQCt &v(isXi%ri *al (-vGUM]
Gvvodog 2f., 9.
* 79 Letoon: Benndorf u. Xiemann, Beisen
in Lyk. u. Kar. I S. 123 no. 96; Cag¬
nat IH 605: al legal £vgxim] xs xal
&vneXixi] Gvvodot 9. viot 6.
*79A Mytilene (1. J. v. C.? W.): Papageor-
giu, Unedierte Iftn. v. Mytilene (1900)
S. 6 no. 11; MDAI XXX (1905) S. 144
(Wilamowitz): Gvvodot . vgl. tpafiiXia.
dexovgitovsg.
* 79 B Ganos: MDAI IX (1884) S. 74 (Lölling);
Dumont u. Homolle, Melanges d’arch.
et d’epigr. S. 420 no. 88 c: gv-
Tod[og] 8.
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
80 a MovgsZov I (1873/5) S. 70 no. 21;
* 7 . Z. 51, 3d: Gvvodog 2.
b äs xo MovgsZov 1 (ISTd/5) S. 71 no. 22;
■ s 7 z. 61, ad: r. 6.
*81 (193—211 n.C.): CIG 3179 &. o:
Zsßrjgsiva Zsß[aaxr] gvvo-
. 1° dos?].
bV— fyitogoi. v. = vavxXrjgot. f P. — 'Pco-
f taZoL. K. == E. Kornemann, De civibus Bo-
manis in provinciis imperii consistentibns,
Berolini 1892 (neuere Übersicht Pauly-Wis-
sowa IV 1, Sp. 1184ff.). — Schulten — A.
Schulten, De conventibus civ. Born., Bero¬
lini 1892.
11 (5 J. v. C.): IG 135; Z. 27 (falsches
Citat): v, 3,4; vgl. intßax[tv.6v'] 7.
*1AA (5 J. v. C.): IGI 68: v.L
*1A (5 J.v.C.):IGIsuppl. p.50no.491a;
vavxXr\gog Xsggov7]Gixy\g 2f.
*1B (kurz v. d. Mitte d. 4. J. v. C.): CIG 87;
IGH86; Michel 93; Dittenberger,
Syll . 1 93; Syll . 2 118; s. Larf. II85
(Bll): vgl. bnoGoi . . dv Ztdco-
vlcov , olxovvxsg ig Zid&vt ... &«-
d7]]iG>GLV xaz* i^inogiav i A%"fiv7]Gi
30 ff.
2 (333/2 v. C.): Foucart 1; IG H 168;
Z. 28; 121, I n. 2; Michel 104;
Dittenberger, Syll . 1 355; Syll . 3 ;
551; s. Larf. II 94 (Bll): ol £(i-
nogot xwv Kixticov 38 f., ot i. ol
” K. 32, ol K. 8. ol Alyvnxtoi 42.
3 a • J (vor 332 v. C.): IG H 171; Z. 27 f.; s.
<1 Larf. H 95 (Bll): ol i. % al v. 2 f.
b (ca. 100 v.C.): IGH1339; Z. 27; s.
Larf. H 206 (B V 5); ol £.xal \y.~\ 1.
4 (114/3 v. C. ?): CIG 124; Luders 30;
IGH 475 u. II 5 p. 122; Z. 27;
Larf. II 142 (Bll): v. xat £. ol
tpigovtsg zr]v Gvvodov xov Aibg
xov Bsviov 14 ff., Gvvodog 17, 25;
vgl. xov savxmv ngotgivov 18.
*5 (330—326 v. C.? L.): IG II 197; s.
Larf. H 101 (B 11): v. 4.
*6 (362? v. G): IG II 546; s. Larf. H
149 (B I 2): [ol p.] 13, ol igya-
£6fievoi 13f., 23.
*7 (329/8 v. C.): IG H 834b p. 516 ff.,
col. I 70 u. H 11; s. Larf. H 172
(B H 9): fynogog.
*8/ IGH 773 Z. AH22; s. Larf. II
168 (B H 4): ifznog(og)
U[s(igaist)] ol«[ra](v).
* 9 (117—138 n. C.): IG IH 38; s. Larf. H
249 (C ni): i^inogog 41.
* 10 » CIG 495; IG IH 236; s. Larf. II
266 (CV 6): [ol] ffvp7rAforrfff
-p
■<1 vavxai 5.
*11 (ca. 150 n. C.): MDAI VIH (1883)
S. 287ff. (Köhler); Dittenberger,
Syll. 2 397: ol iv ngay-
, {tazsvzal ol nsgl xtX. 9f.
vgl. A 65 a; b; A; 66; 67; 68.
^llB Pagai (1. J. v. C.): ’A&rivaiov H (1873)
S. 481 f. (Kumanudis); IG Vn 190
(Dittenberger); s. K. 6 a; Schulten p. 57:
*Pcoiiaimv ol nccgsntda^Lovxsg [11 f.], 27,
'P. [ol na\govAOvvxsg 16. [Mey^agicov
ol nagen, xal AlyoGföEvtxav] ... 14.
*12 (69 v. C.): Lebas II 123 (Foucart);
CIL I 595 = ni 531; s. K. 2;
Schulten p. 56, 1: Italici , quei Ar¬
geis negotia[ntU7'] 2 f.
*b (67 v. C.): CIG 1137 (unvollst.); Le¬
bas H 124 (Foucart); CIL I 596
— HI 532 = 7265; IG IV 604
(Frankel); s. K. 3; Schulten
§ p. 56, 2: Italicei, quei negotian-
[tur Argeis] lf., *IzaX\ixoX\ ... 4.
*c Lebas H 124 a (Foucart); IG
IV 605 (Frankel); s. K. 4;
Schulten p. 56, 3: f IxaXol
od.'P. ol] ngaygaTSv[6iisvot
iv ] "Agyst 1 f.
*d [CIG 1123]; IG IV 606 (Fran¬
kel): 'P. ol iv "Agyei xaxoi-
j [x^ovvx [gff] 12 f.
*13 Amyklai (Kaiserzeit): CIG 13 r 38; Col-
litz HI 2, 4520 (Meister): MsGGav\i(ov\
xal *Agy[eicav} it[ß:l] Uatgalcov [*at\
Kogtv [ffltov] xal Ztxvcov [Itov] xal
’Ecplygaiav?] xal MsyaXonoXsixmv xal
xG)v äXXcov £ivcov xaxotxovvxeg xal
nagsntdaiiovvxsg iv [Ativ']xX[a]ig 3 ff.
* 14 Mantinea: Pbilologus 1854 S. 183 no. 9
(Baumeister); Lebas H 352 f (Foucart);
s, K. 5; Schulten p. 56: a noXig xmv
Avxtyovicov xai'P. ngaygax£v6g>Evot iv
avxa 1 ff.
s. B 27.
*15 Elia: Iftn. v. Olympia 335 (Ditten¬
berger) ; s. K. 6; Schulten p. 56: i] noXtg
7} xav *H. x. 'Prap-fatco^] ol ivyagovvxsg
11 _
38 *
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
596
E *16 Opus: IG IX 283 (Dittenberger): [V]
d. ’Oitovvxicav x. e Pcofuclcov o[£ irtith}-
govvtsg J 2.
*17 (57 v. C.) Beroia: Rev. des soc. sav.
5 (1858II) p. 791, n. 33 (Delacoulon-
che); K. 8; Schulten p, 57: Bsgoiaot
%al ot ivxsxx7}^ivoi e P. 2.
*18 Aigai (Edessa): CIG 1997d Add. ; Le-
bas H 134=5; AEM Öst XH(1888) S. 189
(Bormann) ; s. K. 9; Schulten p. 57 :
i] itoXig [x]al oi Gvv7tga[y]gax£v6gsvo[t,]
'P. lff.
*19 Ainos: Dumont u. Homolle, Melanges
d’ärehüol. et d’epigr. S. 4-37 no. 10;
CagnatI 826: vavxXr\gog flfcjpajte-urrjs
to-ö cpLXav[&g]G>7tov •Ö’SOÜ 9 AöxXy]7U0V 1 f.
*20 Sestos: BCH IV (1880) S. 516 (Hau-
vette-Besnault); Dumont u. Homolle
S. 457 no. 111c 10 ; s. K. 10; Schulten -
p. 58: 6 df/gog, ol ngaygatsvogsroi
*P. 8f.
21 a-. CIG 2024; Lebas II1465; Dumont u.
Homolle S. 389 no. 74 e; Z. 122;
o Cagnat 1800: ’AXsfcavdgstg oi itgay-
■ gatSVOgSVOl iv XIsgiV&G} 6 ff.
*h | MD AI XXH (1897) S. 474 no. 4 (®ga-
^ xixi] iitexvigig): ’AXs^avdgsig ol itg.
h n. 4f.
vgl. B 77 (Philippopolis); 81 (Kutlo-
vica).
22 By zantion (1 J. n. C ): CIG 2060; Laty-
schev, Inscr.... Ponti Eux. I 47; Z. 27,
A. 3: oi slg to ivnogiov rcXiovxsg 9; vgl.
ol slGitXsovtsg slg xöv Tlovxov noXslxai
13 f.
*23 Mesambria (3. J. n. C.): CIG 2053; Le¬
bas II 1561; MD AI IX (1884) S. 223
no. 8 (Latischew); Dumont u. Homolle,
Melanges d’arch. et d’epigr. S. 460 f.
no. Ille; Dittenberger Syll. 1 339;
Sy 11 . 2 504: ndvxsg ol xaxsgyagogsvoi
T7]V Ttoliv 5f.
24a\ (Mitte d, 2. J. n. C.): ( IXavdaga ,
Juni 1868 S. 83 no. 7); zu AGI Br
MII177 (Newton); Z. 32,1, Anm.
la; Waltzing HI S. 79 no. 218:
*o olxog tcöv vavxXrjgcov 2.
b 1 (138—101 n..C.): Arcb. Ztg. YIII
6-1 (1850) Sp. 140 no. 5 (Mercklin);
AEM ÖstXin (1890) S. 93 (v. Do-
maszewski); Luders 49; Z. 32,1,
. Anm. lb; WaltzingIII S. 78 no.
217} Cagnat I 610: olxog x&v iv
To^ist vavxXrjgcov 5 f.
25 (160 n. C.): (Allard, La Bulgarie
§ orientale, 1866, S. 283 m) ; Momm-
t2 sen, Rom. Gesch. V S. 284, A. 1;
Z. 32, 2; 122; Cagnat I 604:
' olxog v&v ’AXsJ-avdgiav 1.
s. B 103.
*26 Olbia (3. J. v. J.): Latyschev, Inscr.. ..
Ponti Eux. I 13 ol xa[xaitXsovxsg s£g]
rf]v lsgdv [vfjGov tt]v Aev]xrjv 7 f.
(220n. C.): LatyschevH430; [Z.27]:.
r ) Ttokig xai ot igitofgot] 13.
(228—234 n. C.): Latyschev n 432;
[Z. 27]; Cagnat I 924: r\ n. xai ol
■| l lif.
§ (235—240 n. C.): Latyschev II 433;
^ [Z. 27]; Cagnat I 925: 7} it. x cd
ol [fc] 10 f.
(236 n. C.): Latyschev II434; [Z.27];
vgl. kXX7]vdQ%rig 10.
Eretria s. IV 44 a.
28 (2./S. J. n. C.): JHSt VHI (1887)
S. 415 no. 14 (Hicks); Z. 31: vgl.
ag%Lxsgdig7togog 7.
*29a .. JHSt VIII (1887) S. 414 no. 12
o (Hicks): vavxXr\gog 2.
| JHSt VIII (1887) S. 416 no. 15
“ (Hicks): vuvxX[7]g]og xai ol
GvvnXiovxsg 4f.
JHSt VHI (1887) S. 417 no. 17
(Hicks): vavxXriQog 3.
*30 Mytilene (31 v. C.): CIL in 455 =
Suppl. 7160; s. K. 48; Schulten p. 35:
cives Romani qui Mytileneis negotian-
tur 1 f.
*31 a] IG XII 2, 517 (Paton); Collitz I 256
g (Bechtel); s. K. 49; Schulten
g p. 35, 1: [6] dauog xai oVP. 6 ff.
*b(J?IGXII2, 518 (Paton); s. K. 60;
^ Schulten p. 35, 2 : [5 $.] xai ol
*P. 1 f.
32 (1. J. n. C.): MDxAl XIII (1888) S. 169
no. 10 a (Studniczka); Z. 31: ot
v. x[al ot] inl toi) Xigsvog ig~
y[oXaßoi] 3f.
33 a lg (1J. n. C.): MDAIXIII (1888) S. 171
g no. 11 (Studniczka); Z. 31; ot
7ro90'ft«t[ff] 1.
b (1 J. n. C.): MDAI XIII (1888) S. 169
no. 10b (Studniczka); Z. 31: ot
i TtogO'gsvovrsg slg ’Egv&gag 6f,
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
597
E *34 (26 V.—14 n. 0.): CIG 2222; Dit¬
tenberger, Syll. 1 276; Syll. 2 355;
g s. K. 51; Schulten p. 29 (vgl.
g Appian. bell. Mithr. 47): (ot ...
itag’ avtolg övrsg) 'P. 17; 13,
vgl. 16.
*35 Samos: CIL HI 458; vgl. Schulten,
p. 69: vgl. magistrei 3.
s. Aigiale auf Amorgos N 50 C.
36) (2. J. v. 0.: D.): BCH IV (1880)
S. 222 no. 15 (Homolle); Z. 29,1;
Dittenberger, Orient. Gr. i. s.
344; s. Schulten p. 41: ot xaxa-
TtXiovxsg slg Bt&vvlav i. xai v.
2 ff.
*37 (9o—88v.C.): BGH XI (1887) S.263
no. 23 (Fougeres); s. Schulten
p. 41 V 8, 45, 46: ol i. xai v. 1.
*38 BCH XVI (1892) S. 157 no. 9
(Doublet); s. Schulten S.131:
[ot £.] xa[l olv ]. ot sv [Ar\Xcg]
xar [oixov]vxs[g].
*39a (48—42 v. C.: D.): BCH IH (1879)
S. 151 no. 1 (Homolle); Ditten¬
berger, Syll. 1 267; s. K. no. 38;
Schulten p. 39, I 3 u. 47: ’Afrii-
vaicov xai 'P. xai x&v aXXcov'EX-
Xrjvcov ol xazoixovvtsg iv Av\Xw
xat ol 7caQ£7ti$r}yovvTsg l. xai
v. lff.
*b ” (52—42? v.C.: H.): BCH III (1879)
S. 156 no. 3 (Homolle); s. K. 39;
ß Schulten p. 39, I 3 u. 47: ’A. x.
*P. x. tmv d. *E. ot xarotx. [iv A.
xai Ot] 7CCIQS7t. i. xai V. 1 ff.
* c BCH XVI (1892) S. 150 no. 1
(Doublet) ;s. Schulten S. 130:
p4. x. 'P. x. x. a.'E. ot xut-
OLX.] iv A. [X. ül ü. X. OL vi]
1 ff.; vgVEX?,ijvcov TtXad'vg 7.
*40a (58 v. C.: Homolle): CIG 2287; s.
E. 87; Schulten p. 40, 47: 3 A. %.
*P. ot xarotx. iv A. xai ol £. x. v.
lff.
*b BCH XI (1887) S. 264 no. 24
(Fougeres): \*A]. x, 'P. [ot
xatoix. iv Ari]X(p x. ot
[x. v.] lf.
*41 BCH XVI (1892) S. 152 no. 4
(Doublet); Schulten p. 1.31:
*A. ol xatotx. iv A. xai P. ot
itagsTtid. s. x. v. 4 ff.
*42 (Mitte d. 1. J. v. C.): BCH III (1879)
j S. 370no. 12 (Homolle); s, K. 41;
Schulten S. 47 d; adn. 2: \?A]fr.
x. *P. x. r&v [a%lto]v |. ot xa-rotx.
[x. TtaQ^srad. [^v A. x. ot] (sic!)
x. ot v. 3 ff.
* 43 (111 v. C.)': BCH VHI (1884) S. 123
(Homolle); s. K. 26; Schulten
S. 47, adn. 2: *A%'. ol xa-rotx. iv
A. x. ol x. ot v. x. e P. x. ta>v
äXX. |. ol 7taQsmS. 3f.
*44a BCH III (1879) S. 373 no. 13
(Homolle); s. K. 42; Schul¬
ten p. 39 I 2: *A, x. *P. x. t.
aXX. 'E. ol xatotx. iv A . x.
ot xaxanXiovTsg slg xtjv vfj-
GOV & X. V. lff.
*b BCH VIII (1884) S. 175 no. 11
(S. Reinach); s. K. 40; Schul¬
ten p. 39 I 2; 47: 'P. x. ’A&.
x. x. aXX. Z EXX. ol xaxoix. iv
A. x. x. v. ot xaxa7tXiovxsg
slg xi]V vfjGov 3 ff.
* c BCH XXIX (1905) S. 236 no. 93
(Dürrbach u. Jarde): 3 A&. xai
*P. x[al xfov aXXcov *EXX. ol
xa]rotx. iv A. [xai ol xaxa-
TtXsovtsg slg] xr\v vfjuov 2.
g [xai v.] lff.
*45 'H (110—100 V. C.): CIG 2285b; s.
K. 28; Schulten p. 48: *P. ol iv
A. igya^ofisvoi 2.
*46a BCH XI (1887) S. 269 no. 33
' (Fougeres); s. K. zu no. 47;
Schulten p. 41 VI 9 : ot £. x.
ol X7\v xstgaycovov §gya£6-
ysvo t 1.
*b (97 v. C.): BCH VIII (1884) S. 126
(Homolle); s. Schulten p. 41 VH
10: ot tj]v xstgaycovov igyagoys-
vot 1; vgl. iavx&v 4. & 4.
*47 a (um 111 v. C. K.): CIG 2286; s.
K. 27; Schulten p. 40 II 4, 45,
47: ’A. x. 'P. x. tcöv aXX. £,svcov
[ot] xarotx. x. nagemd, iv A. 2 ff.
*b CIG 2288; s. K. 43; Schulten
p. 40 H 4: ’A. x. *P. x. xcbv
dXX. | ivco[v ol xar]otx. x.
[7ta]gs7t. iv A. 4 ff.
*c BCH XI S. 262 no. 21 (Fou¬
geres) ; s. K. 47: [14. x. 'P. x.
xcav dXX. |.] ol [xa-rotx], [xat
7ra^g]3rtd. [iv A). lff.
*48 (Mitte d. 2. J. v. C.): BCHV (1881)
S. 463 no. 3 (Homolle); s. K. 24;
j Schulten p. 40 II 5; 45 f.: 3 A. x.
598
I. Listen der benützten Inschriften und Papybi.
’P. x. r. aU. ’EU. oi xarotx. x.
nagen. iv A. 3 f.
BCH XVI (1892) S. 151 no. 2
(Doublet); s. Schulten S. 131:
’A. x. [’P.] x. Tröv kW.. 'UW.
oi XKToltX.J TijF vjjffof»'] 4 ff.
BOH X (1886) 36 no. 21 (Ho¬
molle); IC. 46: [ü Sfigog 6
’J&r[]cdcöv [x. 'P. ot xßrotx.]
ft)[öof] lf.
BCH IV (1880) S. 220 no. 12.
(Homolle); K. 44; Schulten
p. 40 HI 6 u. 46 f.: ’A. oi »o-
toiv.. iv A. x. ’P. oi nage-
m8. lf.
BCH IV (1880) S. 221 no. 14
(Homolle); K. 45; Schulten
p. 40 III 6, 2: ’A. [oi xutolx.
x. 'P.] Ot TiaOZTt lÖ[.J 1 f.
(k. n. 80 v. C.): BCH HI (1879) 147
(Homolle); CILIH 7237; s. K. 32:
[plebs Athe]niensis et Italicei et
Graece[i que)i insula negotian-
tur 2f.
' (k. t. 75 v. C.); BCH I (1877) S. 284
no. V (Homolle); CIL 1H Suppl.
7240; BCH XXIX (1905) S. 228
no. 87 (Dürrbach u. Jarde); s. K.
33; Schulten p. 42 B VHI11: Ita¬
licei et Graecei guei [Delei consi-
stunt] 2, ’Peogaiwv ’lraltxol x.
'Eli. oi xat[otx]. 4.
(Mitte d. 2. J. v. C.): BCH IV (1880)
S. 219 no. 11 (Homolle); s. K. 23;
Schulten p. 42,46, 59: ’lralol xai
"EU. 2.
(c. 100 y. C.) BCH VHI (.1884) S. 128
(Homolle); s. K. 30; Schulten
p. 44: 'Iza7.iy.oi.
BCH XI (1887) S. 268 no. 30
(Fougeres); s. E. 35: ’lxa-
Ily.üL
BCH V (1881) S. 391 (Ho¬
molle); K. 25: ’iralixoi.
CIL HI Suppl. 7214; s. K. 34;
Italicei.
CIL HI Suppl. 7215; s. K. 15:
Italicei.
(ca. 88—84 v. C.): CIL III Suppl.
7225; a. K. 31: Italicei.
Ephem. epigr. V p. 607 no.
1428 (Mommsen); a. E. 36;
Schulten p. 44: Romani.
* 56 a (ca. 130 y. C.) BCH XVI (1892) S. 370
(1. Dekret) (Doublet): ’A. oi xa-
zoix. iv A. 9f., 26 f.
*b BOH XVI (1892) S. 370 (2. De¬
kret) (Doublet) :’A.oi xarotx.
iv A. 4f., 12.
*c BCH XVI (1892) S. 374f. no.II
(Doublet): ’A. [ot iv A.] 111,
’A. Ot XKTOtX. iv A. II 6f. £,
I 2.
*d BCH XIH (1889) S. 413f. (Ho¬
molle): ’A. ol xarotx. iv A.
12f., 23, 24f. [veoi] 6.
*57 a BCH HI (1879) S. 159 no. 7
(Homolle): b Sfjyog 6 ’A. xal
oi ryv vijoov oluovvzes 1.
*b BCH IH (1879) S. 160 no. 8
(Homolle): ö S. 6 ’A. x. oi zijv
- vrjaov otx. lf.
*c}| BCH H (1878) S. 399 no. 7
i—■ (Homolle): 6 8. 6 ’A. x. oi
zr}[v v.] olxovvzsg lf.
*d BCH IH (1879) S. 365 no. 5
(Homolle): 6 8. 6 ’A[. x. ot]
xarot[x]. [zr.v J).] lf.
*e (nicht Paros): IG XII 5, 271
(Hiller v. Gärtringen ): ä 8. 6
[’A. X.] oi X. V. [xKTOtX.j l.f.
*58a BCH II (1878) S. 400 no. 9
(Homolle): [6 8. 6 ’A. x. oi
ttjmrotx. iv r. itQÜ [v.] lf.
*b BCH IH (1879) S. 161 no. 10
(Homolle): 6 S. 6 ’A. x. oi
XKTOtX. iv T. icoä A. lf.
* 59 (Anf. d. 1. J, Y. C.) BCH'VHI (1884)
S. 119 (Homolle); s.K.29; Schul¬
ten p. 43 D 2 cc: ’P. ol iv A. ig-
yafcogevoi xal v.aroix. 1 f.
*60 BCH VI (1882) S. 328 no. 22
(Hauvette - Besnault): oi
1 nloi'gogevoi ndvres 3.
s. B 164—1G8; Z 15B.
*61 Kos (Haieis): Paton a. Hicks, inscr.
of Cos 344; s. K. 51a; Schulten p. 37;
ot xe nolüxca x. 'P. x. giroty.oi 7 f.
*61A Gortyna (196 n. C.): Ephem. epigr, VH
p. 425 no. 6 (vgl. CIL III 4); s. K. 52;
Schulten p. 36: c(ives) R(om.) gliii)
G{ortynae) c(onsishmt) 4.
*) Auf der römischen Kolonie in Delos angehörende Italiker verweist Kornemann
(no. 30 u. zu no. 47) nach dem Vorgänge von Homolle Les Romains ä Delos (BCH VHI 7 5 ff.).
I. Listen der benützten Inschriften ünd Papyri.
599
: *621 (Paphos): JHSt IX(1888)S.234 no.28
(G[ardner]); a. Schulten p. 36: [qiii
Pa]phi negoticmtur l,[oi iv] IJarpmi
’P. 3.
*63 | (Salamis): Lebas in 2754; CIL HI
£ 6051; s. K. 94; Schulten p. 36: [ei¬
nes Rom\ani gut -in Salam[ine ne-
got]iantur lff.
*64 CIL X 3847: [ c{ives) R. in provijncia
■ Gypro 11.
*64Aal BCH V(1881) S. 191 no. 12 (Hau-
ö vette- Besnault u. Dubois); XI
„ (1887) S. 146 no. 47 (Diehl n.
v| Cousin); s. K. 75; Schulten p.
28a: ’P. 4.
*b >-g BCH XI (1887) S. 147 no. 48 (D.
-g n. C.); s. K. 76; Schulten p. 28b;
^ *P x. h,ivoi tcXsZgzol 7.
*c .ä das. S. 148 no. 51 (D. u. C.); s. K.
77: 'P. x. 1;£vol 2. (vgl. S. 150,
s. K.)
*64B Panamara (Stratonikeia: K): [BCH
XH (1888) S. 255 (Deschamps u. Cou¬
sin)]; K. 78: 'P. xccl f. xal Ttdgotxoi (s.
auch Frauen).
Priene s. IV 90 (K.74; Schulten p. 28);
90Ae; f.
*65a| CIG2927; s. K. 72; Schulten p. 27:
«j [ol iv TgccllsGi x]a[z]oi[xovv]~
^ rss'P.
* b S CIL IH 444; K. 69: [eines] R. Tralli-
bus consisten{tes) 2.
s. r 30f; g; h (K. 70, 71, 73; Schulten
p. 27); vgl. die Erwähnungen von Rö¬
mern bei K. zu no. 73.
66v (138 — 161 n. C.): AGIBrM HI 503
(Hicks); Z.25; Dittenberger, Orient.
Gr. i. s. 496: s. Schulten p. 30;
g ot inl r ö zslmnov zijs i/ßvixf/g
■ £ n(iaygarevüiiavoi 8ff.
*67 ^ (41—54 n. G): Lebas IH 143; s. K.
68 (s. dort Erwähnungen von Rö¬
mern) ; Schulten p. 30: ot x[ktoix.
’P]. 7 f.
Teos b. N 96 a (K. 67; Schulten p. 29).
*68av BCH IV (1880) S. 161 no. 12 (Pot-
ä tier u. Hauvette-Besnault); K.
h no. 65: [ot 7tQ]a[yyccTev]6gsvoi
| mu
*b H Lehas III 60 fr. d; K. 66; Schulten
p. 29: ol 'P.
Smyrna 3. B 352.
*68Ä Magnesia am Sipylos(?): MovgsTov
Y (1885/6) S. 66 no. cpvS' (Fontrier):
' Vgl. 7to[v]QUTOQSV()CiS 8.
Philadelpheia s. T 41 f.
*68B Thyateira: MD AI XXI (1896) S. 262
(W[olters]); Dittenberger, Orient. Gr.
i. s. 524; Waltzing III S. 60f. no. 166 :
oirov ßzataglov iQyKGzal ncä n qo^evt] -
xcci Gcoildzcov lf., 6(ölKXZE[L7t0(>0S 5.
s. Z 45 (K. 87; Schulten p. 29).
*69a% (27 v.—14 n. C.): Jahrb. d. konigl.
preuß. Kunatsamnil. III (1882)
ö S. 86; Frankel, Iftn. v. Pergamon
g 383; s. K. 64; Schulten p. 33: 6
Ijd SfjiLOg [«a]l ol «[a] zoik. f P. 3f.
*b | MD AI XXIY (1899) S. 187 no. 48
(Conze u. Schuchhardt): [xccrot-
} x ]oviievol 'P. 3.
s. P43e.
*70a^ Lebas III 1034a; PASch I S. 45
no. XX (Sterrett); s. K. 56: Schul¬
ten p. 34, y: [ol iv*jGG{p] rtgay-
fiazsvofisvoi^P. 1.
* b (2 n. C.): PASch IS. 30 no. XIII (Ster¬
rett); s. K. 58: ö d. x. ol iiq. [hocq*
7}(itv 'P.J 1.
^c PASch I S. 32 no. XIY (I)
(Sterrett); s, K. 59; Schulten
p. 34, s: 6 S. x. ol 7tg. Ttag*
7l{lZv 'P. 1 ff.
# d PASch I S. 32 no. XIY (II)
(Sterrett); s. K. 60; Schulten
p. 34, d: 6 d. x. ol tc<xq > i]~
plv 'P. lff.
- PASch I S. 45 no. XIX (Ster-
| rett); s. K. 61; Schulten
p. 34, y: ö d. x. ol Ttgocyp.
\itccQ’ rjiiZv C P.] 1.
PASch I S. 46 no. XXI (Ster¬
rett); s. K. 62; Schulten
p. 34, ß: [6 d. x. ol Ttglayis..
[nag* 7}[iZv *P.] 1.
PASch I S. 55 no. XXVIII
(Sterrett); s. K. 63; Schul¬
ten p. 33f., cc: -f] [ßovXrj x.
6 d]. x. ol -reg. [nag’ i}. 'Pj.
15 f.
(37 n. C.): PASch IS. 50f. no. XXY1
(Sterrett); Eph. Epigr. V S. 165;
s. K. 57; Schulten p. 34, r\: i]
ßovXij x. ol 7tgccy{iuz. 7tag 3 fjiiZv
'P, 10f., 'P. zs xccl r, EXl7\vsg 12.
*71 Ilion: CIG 3598b Add.: ['Pw]^a?[ofc]?
23 (vgl. den Namen Lehas 1741).
600
X. Listen der benützten Inschriften und Papyri.
8. N 114 a.
Abydos s. Z 51 (K. 55; Schulten p. 34).
E 7*2 X (ca. 15 n. C.): Monatsber. d. k. pr.
Ak. d. W. zu Berlin 1874 S. 16 no.
III (E. Curtius); Z. 31: oi ä%b xfjg
[ 3 ’Aaiceg .. . %}(A7C0Q0L xcci %ivoi oi
iXrjXv&ozsg sig w'iv itavrjyvQW 10,
oi Si7C0 x. , A. igyccGxcd dq petyyAvot
slg x. nxX. 13f. vgl. t-evoL 8, 8.
*73 MD AI XIY (1889) S. 58 no. 5
(Wolters): vavnl[r\\gog Kv£i-
| nrivog 2f.
*74a ‘S MDAI VI (1881)8.41 f.(Mordt-
W* mann); s K. 54; Schulten
p. 35, 2: [6 d.] 6 Kv£. [x. ot
7 tgccyy]. iv xfj [itoXsi'P.] lff.
*b Ephem. Epigr. IV, S. 34 no. 53;
CIL III Suppl. 7061; s. K. 53;
Schulten p. 35, 1: c(ives) B.
qui Cysici [ consistunt ] ([ne-
gotiantur ] Sch.) et Cyzi-
[ceni] 6f.
*75 Atjilar (Östl. v. Goel-bazar): BCH
XXIV (1900) S. 406 f. no. 90/1 (Mendel):
vgl. iv7togidg%7]g 12, [yEgovGia]6xi]q
tov VEOKZlGTOV [j-fwro^tov]? 16; oivo-
7toGidg%r}g 14.
*76 Nikomedia (70/1 n. C.): (Jahxb. d. k.
russ. Inst, zu Konstantinopel IIS. 104);
Cagnat III4; s. Ziebarth, Rh. Mus. IST.
P. 55 (1900) S. 519, A. 2 : v. 3, vgl. vctv-
j iXr\[gt>n6g] 2.
Prusias s. T49.
*77 Prymnessos: MDAI VII (1882) S. 127
(Ramsay); CIL III Suppl. 7043; s. K.
89; Schulten p. 32: Prymness(enses)
et c(ives) R(omani), [qui ibi nego]tian-
tur 4f., 6 d. x. o[t x axow.] “P. 8f.
*78 Uschak (Trajanopolis?): CIG 3874; s.
K. 88; Schulten p. 30: ... x[a'|l oi
netto in. [*P]. 1.
*78A Naos (88 n. C.): JHSt IV (1883; S. 432
no. 42 u. Cities a. bishoprics of Phry-
gial 2 S. 610.no. 511 (Ramsay); s. IC
90; Schulten p. 30: oi iv Nasi nazoi-
novwsg 'P. zs Kai [f evoc?\ 5.
*79a-» . MDAIXVI(1891) S. 144f. (We-
^ ber); s. Schulten p. 32: ol
‘5 © tfig ’ÄGiccg 'P . x. 'EXXrjvrjg
rg T>» xorl 6 S-ggog b Accodmieov lf.
*b § Ramsay, Cities I 2 S. 72 no. 2:
ot'P. 6 d.
80 BCH VH (1883) S. 807 no. 29 u. be¬
richtigt: REGr II (1889) S. 32 u.
Cities I 2 S. 470 no. 309 (Ram¬
say); Z. 81; Waltzing III S. 34
no. 118; vgl. Bure sch, Aus Lydien
S. 107 zu no. 48: Gvvßieaxal ke
X ß' ä[X]Xot 6; vgl. ivitoQtdgpiS 2.
*81 a BCH XVII (1893) S. 305 no. 4 (Be-
rard): i] ßovXi } x. b d. 6 Aitagieav
x. oi %avoix, P. 1 ff.
*b (Anf. d. 3. J. n. C.: R.) BCH XVII
(1893) S. 302f. no. 2 (Doublet);
Ramsay, Cities I 2 S. 466 no. 300;
Anzeiger d. k. Ak. d. Wiss. zu
Wien XXX (1893), phil.-hist. CI.,
S. 94 no. 2 (Kubitschek u. Rei¬
chel) : 7j ß. x. b d. x. oi naxoixovv-
•i «s'p. if.
*c ■ | Ramsay, Cities I 2 S. 464 no. 298:
i] ß. k. o d[. x. oi] kccxolk. 'P. 1.
*d ^ (3. J. V n. C.: 1L): R£Gr II (1889) S. 33
no. f u. Cities # I 2 S. 466 no. 301
(Ramsay); MDAIXVI(1891) S.147
(Weher); Anz. d. k. Ak. d. Wiss.
zu Wien XXX. (1893), phil.-hist.
Ci., S. 94 no. 3 (Kubitschek u. Rei¬
chel); s. K. 85; Schulten p. 31, 2:
rj ß. x. b d. % cd oi naxottt. 'P. lf.
*e MDAI XVI (1891) S. 148 (We¬
ber); Ramsay, Cities S. 467
no. 302; s. K. 86; Schulten
p. 30, 1: d df]gog neu ol nct-
x o/.x. *P. lff.
*f Lebas HI 746; CIL III365; s. K.
83; Schulten p. 31, 4: [cives
JRomani ] qui Apameae nego-
tiantur 1 f.
s. Z 71 (IC 84); 72a; b; c.
Hierapolis s. A 49 C.
*81A Amastris:BCHXXV (1901)S.36no. 184
(Mendel): (d olnog b xcbv) vavnXrjgoiv
lf.; 8. ..
*8lB Vezir-Köprü (Nähe d. Halys) (3 v. C.:
D.); REGr XIV (1901) S. 26 ff. (Cu-
mont); Cagnat III 137; Dittenberger,
Orient. Gr. i. s. 532: ol xarotxf. 21a]-
eplayovict[v Kai oi 7tgay]iiatEv6u,[svoi
vca]g s avzolg *P[.] 5ff, vgl. oi i[v xf]i
%<hQcu] Ttuvtsg 36.
* 81C Amisos (aus Pergamon): MDAI XXIV
(1899) S. 173 no. 16 (Conze, Schuch¬
hardt): oi GVfi7Cohx£v6[ilEVOt] ( P. 3f.
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
601
E *8lD^ (Isparta) (450 n. C.?): PASch H
(1883/4) S. 118 no. 89 (Sterrett):
ea eg(yov) Kai Xqig[zov] ncd äyiov ..
xov äyiov reoQyiov Gvvodiex lf.;
bi vgl. ^[yETUGtat^Gag] 4.
*81E (Baiyat): PASch 111(1884/5) S. 333
g no. 465 (Sterrett): sg[yov X]qlgx~
^ ( ictvbv ) xai a[yiov ?] xov äyiov
rsoogyLov < jtQdyv[ri\ Gvvodict lff.;
vgl. iQ(ys7tiGxax7]6ctg) 3.
*81P Konana (Pisidien) (193 — 211 n. C.):
PASchIII (1884/5) S.339 no.473 (Ster¬
rett); Cagnat III 325; s. IV 91; Schul¬
ten p. 35: [17] ßovXi} xcci b ö\ n. ot neex-
[ot-K.'P.] 2.
*81G Usuftcha: Lebas III 1218; JHSt VIII
(1887) 234 no. 15 (Smith); PASch II
(1883/4) S. 37 no. 36 (Sterrett); s. K. 82;
Schulten p. 30: d d. x. oi 7cgayg. iv~
xav&a 'P. 1 f.
*82 al BCH II (1878) S. 598 no. 5 (Collig-
non); s. K. 79; Schulten p. 32, y :
d d.[x.] oi JtQaypb. 'P. lf.
(*b) Schulten p. 32, ex — p. 30 (s.
E81G).
* c BCH II (1878) S. 599 no. 6 (Collig-
non); verbessert: XIII (1889) S.
333 Anm. 1 (Cousin u. Diehl);
Denkschriften d. k. Ak. d.W. zu
Wien, phiL-hist. CI., 45 (1897)
S. 2 no. 5 (wohl dieselbe Ift.); s.
K. 80; Schulten p. 32 f. adn. 3:
j d d. x]. oi Evxcevd'ec [TtQayya-
zev6ilb]voi 'P. 1 f.
*d BCH XV (1891) S. 554 no. 32 (Be-
^ rard): d d. x. ol rcgccyu. ivxavd'ct
’p. iff.
*e ^ BCH XIII (1889) S. 333 (Cousin u.
Diehl); s. K. 81; Schulten p. 32 ß:
o dijyog xai oi ngay^axEvogsvoi
ivxexv&ct 'P. 1 ff.
*f Denkschriften d. Wien. Ak., phil.-
hist. CI., 45 (1897) S. 2 no. 3
j (Heberdey u. Kalinka): o [d].
xca ol 7 tQctyg. [^vxav^ct C P. lff.
*g das. S. 2 no. 4 (H. u. K.): o d[^]g-o?
Kcd oi 7CQ[a]ygccx.
C P. lff.
*h das. S. 3 no. 7 (H. u. K.): oi ngetyp.
iv Kißvgex 'P. 5f., 15f.: vgl. o d.
1, 10.
;}! 83 das. S. 3 no. 8 (H. u, K.): ol ini
) rfjg AGiexg^ElXrivEg A 1.
BCH XI (1887) S. 67 no. 46 (Radet
u. Paris); Cagnat III 294; s. K.
92; Schulten p.35,1: [’lGav]g8<nv
; g ßovXi] nai d d. olze gviltcoXitevo-
gsvot 'P. 1 f.
1 PASch III (1884/5) S. 101 f. no. 181
(Sterrett); Cagnat III 292; s. K.
93; Schulten p. 3ö, 2: ’laaveeav
■ij ß. x o ä- ol tt GvvitoX. ~V. 1
*85 Mallos: Denhschr. d. Wien. Ak., phil.-
hist. CI., 44 (1896) S. 8 no. 18 (Heber¬
dey u. Wilhelm): [Iialicei gu lei Mallei
[negotiantu]r.
86 Laodikeia in Syrien (in Delos gef.)
(187—176 v. C.) : BCH I (1877) S. 286
no. YH (Homolle); Z. 29; Dittenberger,
Orient. Sr. i. s. 247; vgl. Schulten p.41
adn. 1, 100: oi tv /la[odtit£iV] x\j iv
d>oi vmij iySoxsis ««1 4f.
*871 (137 n. C.): BCHY1(1882) S.439f.
([Foucart]); Cagnat III 1056: oi
iv'XOQOl’ 11.
88 a (142 n. C.): CIG 4489; Lebas HI 2689;
Z. 32, 1; Dittenberger, Orient.
Gr. i. S. 632; Cagnat III 1052;
vgl. Öhler (Eranos Yind. S. 278)
no. 25: vgl. 6vvo&ittQ% t\v oi gvvcc-
vaßavrss uir J avtov t. «rl. 3 ff.
b (155 n. C.): Lebas III 2590; Z. 32,
2; Dittenberger, Orient. Gr. i. s.
633; Cagnat III 1053: [/ tvrj
HitaGtvov] Xglqoly.os Gvvoöia 1,
vgl. GvvoSidgxm 5.
c (193 n. C.): Lebas-III 2596; PASch
g IH (1884/5) S. 440 no. 639 (Ster-
ja rett); Z. 32, 3; Cagnat III 1050:
Vgl. \(iw']oLLLOLoyV; oi Gvv [cA'rflJ
&vaßccv te[j oLTto j SjtaGivov Xoc-
QdKog 2 ff.
d (210/1 n. C.): PASch HI (1884/5)
S. 442 no. 641 (Sterrett); Z. 32,4;
Dittenberger, Orient. Gr. i. s. 638;
Cagnat III 1051: vgl. [gwoSlolq-
tlov i. v.ca [GvvodsvGavxa'i']
avtolg v.r?.., 2 ff., Gvv[oSia] 7.
e (247 n. C.): CIG 4490; Lebas 2599 ;
Z. 32, 6; Dittenberger, Orient.
Gr. i. s. 641: oi Gvv avzgj -aocvsX-
d’ovtEg tis ’OXoyEGtaSoc f. 3 ff.
f (257/8 n. C.): CIG 4486; Lebas
2603; Z. 32:. vgl. [&]$}rjimogov
avct%ogLGa[i'ta tt]v] GvvoStctv 3f.
602
I. Listen dee benutzten Inschriften und Papvbi.
E 88 gi (263—268 n. C.): CIG 4485; Lebas
■■ 2606 a(= 2583 Text); Z. 32; Dit-
teDberger, Orient. Gr. i. s. 646;
•S Cagnatlll 1046: evvoälai 6. &q-
8h ’/JllTlOQüL 8. vgl. aviizTOolvqyog
. .. lepimv 14 f.
*88Aa Deir-el-ICalaa (Syrien): Cagnat III
1080: xoivbv r qg zqicmddog 4f.
*b Berytos: CIL III Suppl. 6671: com¬
mune tricensimae 6f.
(127-117 v. C.): BCH XI (1887)
S. 249 no. 2 (Fougeres); Strack,
Die Dynastie d. Ptolem. no. 118;
Z. 30, 4; Dittenberger, Orient.
Gr. i. s. 140; s. Schulten S. 49,
lOOf.: ovvoSog zmv iv ’AXs£,uv-
öqalai izqEcßvriqmv iy$o%i <ov 7 f.
(127—117 v. C.): BCH XI (1887)
S. 262 no. 3 (Fougeres); Strack
a. a. 0. no. 115; Z. 30,4; Dit¬
tenberger, Orient. Gr. i. 3. adn. 7
zu 140: [ffwodjos z&v tv’Al^av-
dqeia 7Cq£ö)ßvztqcov iyfioyiov 5f.
(s.' b): BCH VIII (1884) S. 108 f.
(Homolle); XIII (1889) S. 116
(S. Reinach); CIL III Suppl.
7241;s.K.95; Schultenp.49:
oi iv ’Als^uvdQsta [itvv ainco
ysv6u.svoi * IzallxjOi.
(s. a): BCHVin (1884) S. 178
no. 14 u. XIII S. 115 (S, Rei-
nacb); CIL IH Suppl. 7241;
s. K. 95; Schulten p. 49:
Alexandreae Italicei quei
fuere [ibi cum eo ] (anders
Schulten S. 49 f.).
(127 v. C.>: BCH YHI (1884) S. 107
(Homolle) u. XIH (1889) S. 120f.
(S. Reinach); Strack a. a. 0. no.
113; Dittenberger, Orient. Gr. i. s.
135; s.K. 96; Schulten p. 43, 49,
58: ’P. oi etiegySTTi&ivTSS v. xai
l ml. lff.
(127? v. C.: D.): CIG 2285; Strack
a. a, 0. no. 114; Dittenberger,
Orient. Gr. i. s. 133: ’P. 6.
CIG 4679: oi iv tä Ailza vfjs
Alyvmov xal oi zr\v Brißai-
y.liv votiov oiy.ovvziQ "EXXtj-
vsg 5 ff.
93 Messana: CIG 5615; IG XIV 401 (Kai-
bel); Collitz III S , 5217 (Hoffmann);
Z. 32, 1: v.l 1.
*93A Halaesa: CIL X 7459; s. K. 1; Schul¬
ten p. 58: Italicei 1.
*94al (81 n. C.): REGr V (1892) S. 356
(Müller); Cagnat 1 420; Ditten¬
berger, Orient. Gr. i. s. 594: vgl.
Konus) c(oncessus) [<Z(eereio)] 8.
b (174 n. c.): CIG 5863; Mommsen,
Berichte d. sächs.Ges. d.W., phil.-
hist. CI., 1850IIS. 57 ff.; IG XIV
830; Z. 122,1; Cagnat 1421; Dit¬
tenberger, Orient. Gr. i. s. 595:
Tvqioi GzazitovdiQioi ozazicovog
TvQicixgg zfjg iv xolcoveui £e-
ßaozf] Hoziöloig 39f., azazimv (ßv
Uoziolotg) 5f.; 10,12,14,17 (iv-
4) &dds), 26, 28, oi iv IJ. Gzctzta-
• 8 vaQtoi 33f., Tvqioi Gz. 22, oi iv
P) II. v.uxoiv.. (Tvqioi) 7f.; 4f., oi iv
llozioloig 36. oi iv Fmiil] (Gza-
timvdnioi) 32; 34. Svo azaziavEg
35, 41. 2. 17, 31. v. 16, 30.
95 a CIL X 1634; Z..122, 2: cutto-
res Jovis HeliopolitaniBery-
tenses qui JPuteolis consi -
stunt 8 ff.
b CIL X 1579; Z. 122, 2: qui
in cultu corporis Heliopoli-
tanorum sunt 8f., corpus 7.
*96 CIL X 1797; mercatores qui
Alexandr(iai), Asiat , Syriai
negotiantu(r) 3.
*97 Baiae: IG XIV 879 Kaibel); Cagnat I
416: VKvy.XrJittg Tutiiidym v lf.
*98al (201 n. C.): CIG 5973; IG XIV 917
(Kaibel); Cagnat I 380: «äs 6
QHsi.avSqsXvog') Gzolog lOf.;. 6.
b (180—192 n. C.): CIG 5889; IG XIV
918 (K.); Z.33, 2; Cagnatl 392:
~ oi v.zov ztOQEvzLKOv’AlE^avÖQsl-
4) vov Gzolov 4f.
*c c ' (aus Alexandria) (194 n. C.): Areh.
f. Papyr. II (1903) S. 447 no. 77
(Seymour de Ricci): 6 ezöXogEv-
[O 1 v6]r(^.[ou] zov .:[•/.] « loimv tzo -
qevzlx&v ual 7tdvz[iov z&v Gvvt
ccbz ]o-ö?xrl.5ff, [rarxjli^pjoslO.
99, (154 n. C.): IG XIV 1062 (Kaibel);
Z, 33, 3; Cagnat I 147: ... rar
zfjg . .. firirqoTioXemg zfjg p4]ffias
ä . . . v. x. 2. 2.
*100 (138-161 n. C.): IG XIV 1064 (K.);
Cagnat I 131: Gzcezicov [z&v . ■.]
lavbiV ipüo6£ßwsxm\v y.cii (ptloQta-
p]aliDV 4 ff.
I. Listen der benutzten Inschbieten und Papyri.
603
3 101 al IG XIV 1008 (K.); Z. 123, 3;
Cagnat I 88: ZccqSuxvoI 2.
b .. IG XIV 1009 (K.); Z. 123, 3;
. § Cagnat I 89: Jüagdiavoi 2.
102 ^ CIL VI 839; Z. 123, A. 1: vgl.
sodalibns suis Serrensibus
3 f.
vgl. Malaca B 484.
Für dieVereinignngen der Römer vgl. auch
die zahlreichen Nachweise aus Schriftstellern
bei Schulten und besonders Kornemannn:
Capua, Sizilien, Syrakus, Panormos, Lily-
baeum (S. 97), Agrigentum, Messana, Sar¬
dinien,Acbaia, Zakyntbos, Makedonien
(S. 98), Thrakien (S. 91), Rhodos, Asien,
Lampsakos (S. 102), Adramytion, Smyrna
(S. 103), Kaunos (S. 104), Nikaia, Pontus,
Lykien (S. 105), Termessos, Kilikien,
Cypern, Syrien, Antiochia, Jerusalem (oi
ivzav&a’P.), Ktesiphon (S. 106). Vgl. Athen [?]
S. 98 no. 7.
i Übersicht bei J. Oehler (Eranos Yindo-
bonensis) S. 277 f.
Lebas I28b: ««[eospysts]?
(4. J. v. C.) CIG 455; IG n 3, 1327;
Z. 98; Michel 1045; Waltzing III
190(S. 68);vgl.LarfeldH205(BV6):
j itlvvrjg 1.
(c. 117 — 138 v. C. D.) IG HI 6lA,
Z.Il 29 sq,; Z, 98, A. 2; WaltzingHI
193 (S. 69); vgl. Larf. 252 (C IV);
" waymSot.
. J (270/69 v. C. L.) IG II 3,1332; Z. 99;
«1 Waltzing III 191 (S. 69); vgl. Larf.
II 205 (B V 5): noivbv zmv iqya£[o-
iiivmv] 2.
(1. H. d. 3. J. v. C.) IG II 1, 352 b
(p. 426); Z. 98; Waltzing III 192
(S. 69); vgl. Larf. II 124 (Bll):
lazQOi ml. 9.
IG H 3, 1449; vgl. Larf. H 215
(B V10, 2): ( laZQOi).
CIG 1134; Collitz HI 3297 (Prell-
witz); IG IV 581 (Frankel);
Z. 64, 16a; Waltzing III 186
g (S. 67): .Z[«c]rol?jo:<rrai 1.
'ff CIG 1135; Collitz III3298 (Prell-
<i Witz); IG rv 608 (F.); Z. 64,
15b; W. in 186 (S. 67): Astpt-
' äciozai 1,
CIG 1136; Collitz zu HI 3298
(Prellwitz); IG IV 607 (F.);
Z. 64, löc; W. HI 187 (S. 68):
o Assizai 1.
^ AJA XI (1896) p. 64f. n. XYI
(Richardson); IG IV 530 (F.):
IZralceHsES 8. ’Tääai 11. £[U~
gstSai 13. KsqitdScu 16.
Duehesne et Bayet, Mission au
mont Athos 83 (p. 52); Z. 102;
r* 56, 3; Waltzing IH 202(S.74):
§ ov vrftsia zojv uoqipvooßojf iov
”1 lf.
I das. 84 (p. 52); Z. 66, 2: Walt-
^ zingHI203 (S. 74): j'fl'sia ,
[zmv] itsgl A.
Ampbipolis: BCH XIX (1895) 110 no. 2
(Perdrizet); Ditt.Syll. s 773 Imb
rijg zs%vr]S 2f.
Kallipolis: (2. J. n. C.?) BCH I (1877)
410 (Fontrier); Dumont u. Homolle
p. 432 no. 100 m; Z. 24; Cagnat I 817:
ömvuQ%i)aavzes xai z£[Xoiv]i'-qyjjOc'-v-
zsg ml. 2f.
1 Dumont u. Homolle p. 378 no.
66; Z. 102, 2; W. III 207 (S.
75): ß ziyvri f] z&v acixxo-
" rfoomv ml. 1 ff.
A. A Kalinka nach öhler S. 11: ov-
.S vuymyi] z&v xcozioztml&v.
.2 zß (nach Marc Aurel Z.) D. u. H. p. 378
no. 65; Z. 102,1; W. IH 206 (S. 75);
[Cagnat I 807]: i] zi%vt\ z&v U-
Oovoy&v lOf.
F\ .. (Dobrnsky, Materiaux d’arch.
£ bulg. V (1901) p. 70, no. 77);
g* Cagnat I 717: zi%vri |fc[9j-
e\Aiav\
G 3 Kalinka, Ant. Denkm. in Bulg.
8-' no. 79: ziyvr\ gvqozzoi&v 3.
vgl. B 68; 82.
Lemnos: BCH IX (1885) S. 62 no, 6 (G.
Cousin, F. Durrbach); Z. 102; W. III
196 (S. 71): iqyaatai 2.
MDAI XI (1886) S. 282 no. 43
(Lölling); IG XII 2, 109 (Pa-
" ton); Z. 102,1; W. IH 178 (S.
g 64): oi zrjv 6xvzi[x]r]V rs'xnijv
A iqya[^]6y.EVOt 5f.
g CIG 2171 c Add.; IG XII, 2, 271
(Paton); Z. 103,2; W. HI 177
(S, 64): yvacpslg.
604
I, Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
; *15A| BCHXXIII(1899)S.74f.no.l7
(P.Jouguet): [%Qv~\6on(b%ca 1.
. !i! 15 B J BCH XXHI (1899) S. 78 no. 18
Q (P. Jouguet): oliv ArjXmzQa-
1t£S[tTCCl].
. [*15C Paros: ’A&riveaov V (1876) p. 35 n. 39
(Olympios); W. III no. 197 (S.71): %i[&o~
£oot]; s. aber IG XII5,273 (Hiller v. Gär-
tringen).]
* 16 Paton a. Hicks, Inscr. of Cos 324: ]
oh.6z£%vol 5. j
16x1 (4. J. v. C.) P. a. H. 37; Gollitz III1,3636
(Bechtel); Prott, Fasti sacri no. 5;
Z.97; vgl. W.III179 (8.65): icctgoi ,
” %cä'Asts, xsQapsZe 54=-
16B|W (189-167 v. C.) Gollitz III 1, 3632
(Bechtel); Z. 99; W. III180 (S. 65):
y.anoivatai 17. izzzdßoXoi rot iv
zolg iyßfvGiv 21. vscohtoi 22.
16 C Paton a.Hicks 129; Z. 99 wccvnr}-
yoi 4.
* 16 D Lappa (Kreta): Gollitz III2, p. 422, no.
5119a (Blaß): GvvsvvofLicotcd.
*17 Paphos: Lebas 2797; Cesnola, Cypern
(deutsche Bearb.) S. 369 no. 7; äg'gtr&t-
To[i>es] 3f.
*18 Karpasia b. Salamis: Hogarth, Devia
Cypria 92 no. 21 :zcc. .. [£@ya] ? 2 f.
19 (nach Marc Aurel): Rev. areh. 28
(1874), 112 f. (Rayet); Öliier 7;
Z.103; W. III 167 (S. 61): o/xovfts-
vi'aov Kal GSfivozccTov gvveSqiov
TÖ 3V XtVOVQy&V 11 f.
* 19 A Sitzungsber. d. K. A. d. W. zu
-g Berlin 1904 (III), S. 87 no. 1
Cg (Wiegand);Dittenberger,Or.
Gr. inscr. sei. II755: Gzazuov
xmv -nccvci noXiv m]7Covqcöv 4f.
* 19 B das. S. 87 no. 2 (Wiegand); Dit-
tenberger, Or. Gr. inscr. sei.
II 756: ovoXog rav GoXrivo-
, KEVtÜV 5.
s. r 2Se.
20 Magnesia a. M.: BGH YII (1883). 504f.
no. 10 (Foucart); Ohler 13; Z. 94; W.
[1191]; III144 (S. 49); Kern, Iftn. v. Ma¬
gnesia a. M. 114 (S. 102): agzononoi 4,
7 ; kzcagicc 8 .
21 j .. BCH X (1886), 519 no. 16 (Kon-
I ‘jS toleon); Öhler 4; Z. 103,1; W.
j la III 170 (S. 63): igyaGia rav
ßacpmv 3.
221 Anzeiger d. k. Akad. d. Wiss. zu
Wien 30 (1893), phil.-hist. CI.,
S. 94 no. 9 (Kubitschek u. Rei¬
chel) ; Z. 104, 3; W. III175 (S.
63): GvvSQyccGicc %XEivom\y\Cov.
23 BCH X (1886), 517 f. no. 9 (Kon-
^ toleon); Z. 104, 5; W. III 171
jjj (S. 63): ewsgydzca 3.
24 1 [Lebas HI 606 ]; MD AI VHI (1883)
^ 319 no. 3 (Sterrett); PASch I
(1882/3) 97 no. HI (Sterrett);
Öhler 8; Z. 104,2; W. HI 174 (S.
63): Gvvt£%vLa t&v Xivvcpcov 6 f.
*25 PASch I (1882/3) 98 no. 1Y (Ster¬
rett; MD AI Yni (1883) S. 320
no. 4 (Sterrett): [ Xivvcpot ?] 1.
s. A 70.
*25A Mastaura: LebasIII 1666c; W.III176
(S. 64): Xavoiiot 4.
26al Wood, Discov. at Ephesus, Inscr.
from tomhs 7; vgl. Monimsen,
Rom. Gesch. Y 590, Anm. 1; Z. 98:
zo GvvidQiov ol iv’EcpsGco an ö zov
MovgUov lazQoi 6 .
*b Jahreshefte des österr.'
archäol. Inst, in Wien
VIII (1905) S. 128 no. a
(J. Keil).
*o das. S.129no. bc (J.
Keil).
*d das. S. 130 no. d (J.
Keil). oi (ano
*e das. S. 131 no. e (J. xovMov-
Kßil)- aaiov)
’^f .. das. S. 131 no. f (J. lazgoC.
. I Keil).
*g das. S. 132 no. g (J.
W Keil).
*h das. S. 132 no. h (J.
Keil).
*i das. S. 133 no.i (J.
Keil).
2 7 W ood, Ephesus, Inscr. from the city
a. suburbs 4; Hermes VII31 no.
H (C. Curtius); Öhler 2; Z. 103,1;
W. IH140 (S. 47): GvvsQyaaia z&v
Xavagicov 6f.
* 27 A (Wood) ; s. öhler, Progr. S. 24 : gvve-
öqlov der aQyvQoy.6noi.
* 27 B (Heherdey); s. Öhler: cwsgya-
cla ßaXavscov ngsißdxGiV.
*27C s. Öhler: GweyQccG ia £vl07tQi-
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
605
s 27D\ (Pappankonstantinu no. 84); s.
öhler: GWEQyaßia kXeivotc[q]i<S- j
[z]o7V.
*27E (TAM 1898 III 36); s. Öhler:
GvvsQyciGta isgov ysviiuzog.
*27F (TAM); s. Öhler: TavQSaozai ,
cwsgyciGia Tcc'VQSivddcov.
*27G •• (TAM 1901,12); s. Öhler: gv-
§ ' vsQyaGia IlvgrivaScov.
28 (^ (aus Teira) CIG 3028: BCH XIX
W (1895) S. 556 (Jordanidis u. Fon¬
trier); öhler 21, 22; Z. 103, 2,3;
W. III 142 (S. 48): oi iv ’EcpEöa
tgyazai nq\_onvX£iz]ca %zX. 3f.
(über t zQOiiEXQcci s. S. 119, A.' - )-
29 Lebas 171; Kaibel, Epigr. 297;
Z. 103, 4 (dazu A. 2); W. III
141 (S. 47): iQyaGLT] 3.
*30 Teos: MD AI XYI (1891), 292 no. 17
(Judeich): | vXoncoXiT] 8, 12. ngoßazo-
[■vQOfpirß ? 8.
311 CIG 3154; Öhler 16; Z. 103,1;
W. III148 (S. 53); Dittenber-
ger Syll. 2 873: awsgyaola
I zäv agyngononcov v.ca %gv-
go%6g)v lf.
32 Mqv6elov I (1873/5), 65 no. 7;
Öhler 27; Z.103, 2; 109; W.
III 150 (S. 53): avvEgyaaicc
■AVQtoßoXcov lf.
33 CIG 3304; Luders 65; Öhler
S. 278; Z. 103,3; W. IH 149
g (S. 53): GviißicoGig x&v Zvn-
g* TUvaXcov (?) 3f. (s. S. 118);
^ GvvsygaGia 9.
34 AJA I (1885) 140 u. S. 385 f.
(Ramsay); Roehl, Schedae
epigr. 1876, p. 2 no. 3; öhler
23; Z. 103,4; W. III152 (S.54):
(pOQzriyol ’A6xXr\nia6tai 6 .
35 (Um 150/180 n.C.) AJA I(1885) 141
(Ramsay); Öhler 23; Z. 103, 5;
W. III151 (S. 54): ol cpogzr\yol oi
nsgl tbv ßslxov lOf.
*35 A/ CIG 3283 : jii'frodog 1, vgl. G.
36 Magnesia a. S.: CIG 3408; Öhler 18;
Z. 103,1, 2; 122, vgl. S. 109; W. III145
(S. 50): GvvoSog Z[wqvcceix(ov 2. xogal-
XionXaGzai 6.
37 Philadelpheia: CIG 3422; Lebas HI 648;
Öhler 1; Z. 104, 1; 108; W. III 146
(S. 51): Hvgvccqxiis 2. ozuvüzuzov avv-
hd<nov vrjs ysgovaiccs 23f. tsoä fpvVq
za)v voyfiiv 28. yv/.üt iztzd 25.
88 Philadelpheia: Lebas III656; Öhler 11;
Z. 104, 2 ; 108; 109; ~W. III147 (S. 52):
isQa tpvXi] rav gy.vzz(ov 12 f.
39 Sardes (459 n. 0.): CIG 3467; Lebas
III 628; öhler 19; Z.104: oixoäofioi. 1.
iZF%VlZKl Oft.)
40al * BCHXI (1887), 100 no. 23 (Fou¬
cart) ; Öhler 4; Z. 104,1;W.
III 164 (S.59f.); Tgl. Giere,
DerebusThyatiren.p.89ss.:
to) Tiöv ßa(p4av ($Qyov) 6 ; 2 .
yEQOvGia 15.
b CIG 3496; Z.104,1; 107, A. 1;
Öhler 4; MD AI XXIV (1899),
234no.75;W.III157(S.56f.);
vgl. Clere p. 89 ss.: (Sctqpsr? 10.
e ( 1 . H. d. 3 . J. n. C.) CIG 3497; Öhler 4;
W. HI 158 (S. 57); Z. 104, 1; vgl.
Clere p. 89 ss.: ßcctpsig 24.
cl CIG 3498; Öhler 4; W. III169
(S. 58); Z. 104,1; vgl.Clerc p.
89 ss.: (to EQyov) ßacptcov 5; 2.
41 CIG 3499; Öhler 12 ; Z. 104, 5;
W. III160 (S. 58); vgl. Clere
p. 89 ss.: ßvgGsls 8 .
*4lA Revue des et. anc. III265 (Fon¬
trier u. Fournier): Uqä nXa-
zsla 9.
42 ä CIG 3504; Öhler 7; Z. 104, 6 ;
■| W. III161 (S. 58 f.); vgl. Clere
z p. 89 SS. : XivovQyoi 15.
48 f* MDAIXII (1887), 253f.no. 18
(Kontoleon); Z. 104, 7; 107,
A. 1; Öhler 2; W. III 165
(S. 60); vgl. Clere p. 89ss.:
Xaväqioi 11.
44 CIG 3480; Öhler 10 ; Z. 104, 3;
W. III154 (S. 66 ); vgl. Clere
p. 89ss.: ol i{uxrsv6(isvoi 2 ,
£Qya,\_6]zcd 5.
45 BCH X (1886) S. 422 no. 31
(Clere); öhler 11 ; Z. 104,9;
MDAI XXIV (1899), 224 no.
| 55 (Conze u. Schuchhardt);
W. IH 162 (S. 59); vgl. Giere
p. 8 9 s s.; Kornemann de c o n v.
no. 87: Guvzoxofiot 1. rrai'Tw-
Liaicov -novßevzog 7.
46 BCH X (1886) S. 407 no. 10
(Clere) ; Öhler 16; Z. 104,8;
W. III163 (S. 59); vgl. Clere
p. 89 ss.; s. Buresch S. 106,
Anm. *: %ahi°zv-
} TtOl 3.
606
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
Z 47-j (211—217 n.C.)CIG 3485; öhler 14;
g Z. 104,2; W. III155 (S. 55 f.); vgl,
'S Clerc p. 89 ss.: nsgccpsTs 8.
48 |1 CIG 3495; Öhler 13; W.IH156
-■> jfj (S. 56); Z. 104,4; vgl. Clerc
£ p. 89 ss.: ccQTonoTtoi 2.
***** -
*49\ MDAI XXVH (1902), 101 no.
102 (v. Prott, Kolbe); Ditten-
berger, Or. Gr. i. s. 491: oi
o «kt omovvTsg tr}v IJccGizagsi-
x&v nXccxaiav 7ff.; vgl. ßcc-
£ <5p£V£ 11.
*49 A ^ (197 n. C.) Inscbr. v.Perg. (Frankel)
H 434: oi tt\v d« QOitoUv «kt oi-
HOvvxeg 4.
50 Sigeion: CIG 3639 Add. (Kiepert); Öhler
15; Z, 102; W. HI 138 (S. 46): ffVfi-
ßicoGig [x&]v %alyiio)v 2.
51 Lebas III 1743 n; öhler 20; Z.
102; W. UI 132 (S.43): tfjtrjptf-
ra[t] «kJ. iQyaG \ xcd ^ 3 f. r Pco -
paToi oi iv Ei[X]lm 3f.
*62 Lebas III1743 o; MD AI VI ( 1881 )
ä 227 (Lölling); Öhler 19; W. III
131 (S.43): doiiotisXTtüV 2.
*53 ^ (Zeit Justinians) MDAI IV (1879)
307 ff. (Mordtmann); vgl. Hermes
XIX (1884) 495 (Dessau); Ditten-
berger, Orient. Gr. i. sei. 521: vav-
xlriQOi 18,26. ofo?jyot22. iXrfyoL, 6g-
7tQ7}yoii XciQdriyoL 25. axr\yoi 28,
55 Parion: MDAI IX (1884), 63 (Lölling);
X (1885), 207 (Mordtmann); Z. 25, A. 1.
* 56x (1. J. v. C.) MDAI X (1885), 205 no. 30
(Mordtmann); Michel 1225.
57 MDAI VII (1882), 252 no. 19
(Mordtmann); Öhler 6; Z. 102,
3; W. 136 (S. 45 f.): [Is^QtbraTov
“ GwidqiOV X&V [y]vaCp£COV 6f.
58 ß MDAI VI (1881), 125 no.8(Mordt-
^ mann); Öhler 24; Z. 102, 1;
^ W.IHlBÖ(S.45): isgov Gvvedg.
x. [GceifitocpoQCüv x. dito t]ov
psxQriTov 6 f.
*69 JHSt XXIV (1904), 32 no.43 (Häs¬
in ck) : i£gm[xaxov GvviSgiov
' x]&v aXiicov 4f.
vgl. E 72.
60 Panormos bei Kyzikos: * EXX . cpiXoX .
ZvXX. VIH(1873/4), 171 no. 4; Öhler24;
Z. 102, 2; W. III 137 (S. 46): isQ&x.
GwiÖQ. X. GCCXXOCpOQCüV Xl{LSVELXQ}V.
*61 zw. Kotiaion n. Nikaia: CIG 3830;
MDAI X (1885), 13 (Mordtmann): Xaxv-
itot KovQvcaxrivoi 2f.
* 62 Temenothyrai: BGH XIX (1895), 557 f.
no.3 (Berard); W. III143 (S.48f.): x&v
yvacpicov owsgyaGia 14 f.
63 Akmonia: CIG 3858 e Add.; Lebas HI
755; Ramsay Cities I 2, 642 no. 534;
öhler 6; Z. 105; W. III 113 (S. 30): x.
yvacpicov GvvsgyuGicc llf.
64 al (— 2lTralles?) CIG 3924 b; Lebas HI
742; öhler 4; Judeich, Hierapolis
92 no. 50; Z. 104 1; W. III123 (S. 37);
vgl. Ramsay, Cities, Kap. IH § 10,
S. 105/7: i^gyccGicc] x&v ßacpicov 3.
*b Judeich 128f. no. 195; W.IH125
(S. 38 f.): igy. x. ßacp. 6.
65 Judeich 140 no. 218; Z. 105, 8;
W. IH 126 (S. 39): igyaaCa
[x&v %rß7t[o]vg[&v]? 6f.
66 Ramsay, Cities I 1, 118 no. 26;
Judeich 85 no. 40; öhler 3;
Z. 104, 2; W. HI 120 (S. 36):
GSfivoxdxt] igyaGia x&v igto-
TtXvxav lff.
67 (Mylasa? Z.) CIG 3912 a Add.; Lebas
HI 741 (= 1571 Mylasa); Z. 89,
A. 2; Judeich Anhang 6 (S. 180);
W. Hl 168 (S. 61 f.): [Gvvidgijov 5
(s. S. 157, A.*); [ 6]vvEQy(XGia 8.
68 a « Philologus XXXÜ (1873), 380;
; Ramsay 545 no. 411; Öhler 4
| u.5; Z. 104f., 3a; 105, 5; 107;
0 Judeich 174 no. 342 ;W. HI 128
(S. 41): GEiivoxdxi] ngoEÖgtcc
X&V 7COQ(pVQC(ßdcpß)V 4. 6VV-
tfßQtOV X&v] Hai(30$CC7tl6[x]&V
6f.
b Lebas 1687 b; Ramsay 119 no.
28 B u. 545 ff. no.412; öhler 4;
Z. 105, 3 b, 4; Judeich 142 no.
227; W. 127 (S. 40) r gvvsÜqlov
xfjg xcgoEdgictg x&v nogcpvgcc-
ßacpcov lf. 7} igyaaia 7 ) &g£(i-
(iccxinij 7.
*c Judeich 87 no, 41; W. HI 121
(S. 36 f.): igya[ßlcc x&v] xtog -
(p[vgaßdcpo)v] lf.
*d Judeich 87 no. 42; Dittenberger
Syll. 2 zu 87 3; W, HI 122 (S. 3 7):
GSlLVOXdtT} EQya6id X&V TlOQCpV-
gccßdcpcov 5f.
*e Judeich 114 no. 133 b;W.IJI 124
(S. 37): vgl. Z. S. 105,6,7: [g]vv-
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
607
\ [x]s%vLa x&v rilox6[7t]cov 2.
Gvvt. x. ncäxicov 3f. x&v tcoq-
Ä [cpvgaßd](pG)v 4. gsilvot. ysgov-
- §■< alu 5f.
*69 .2 CIG 3920; Ramsay 553 no. 420;
® Judeich 92 no. 51; Dittenber¬
ger Syll. 2 872: igyccGxrjg 1.
70 Laodikeia a. Lykos: CIG 3938; Ram-
eay 74 no. 8; öhler 6; Z. 104; W. HI
129 (S.42): [ipyarff/a] x&v yvcicp6[cov vmi
ßacpicov «al] änXovQy\&]v lf.
TI") R^Gr II (1889), 30 (Ramsay) u.
Rev. arch.1888 (HI,12) 221 no.7
(s. S. Reinach); Eph. Epigr.VII
(1892), 437; Öhler 11; Z. 105,
1; W. III 116 (S. 33): ol h
xfi Gv.vxiw.fi rtXaxela xs%v£ixcu
a 14f., b 14 f. ol %ccxoLKovvxEg
'PcoftKroi [a 1], bl. i}ß<xQ-
y/qGag b 5.
72 a Eph. Epigr.VII (1892)436; BCH
XVH (1893) 308 no. 6A (Be¬
rard); Z. 105, 2a; W. III115 A
(S. 31): £cpr}ßaQ%r}Gccg 5. oi iv
.2 xfj®£Qnat(X TtXaxsiaW. oinax-
S ot«.'P. 1.
li ft Eph. Epigr.VII (1892) 436; BCH
^ XVII (1893), 309 f. no. 6 B (Be¬
rard); Z. 105, 2a; W. 115B
i (S. 32): ui iv rfj Tzlcrrtla 14 f.
oi v.azüiy.. P. 1 f.
c BCHXVH(1893) 313f. no.8 (Be¬
rard) ; Ramsay Cities 12,464 f.
no.299; Z. 105,2b; W. III117
(S. 34): oi ini trje ©• nX. iqyao-
ral 21f. [oi »KTotH.] P. 1.
73 CIG 3960b; Ramsay Cities I 2,
467 no. 303; Z. 105,3; W. III
114 (S. 30f.): : ij iOQoräzTi itlu-
rta 5 f.
*74 Ikonion: CIG3995b; W. III106 (S.26):
ßxi^iiaxa r?)[s] ohto[dofi]iag 4, ts%v£T-
xai 2. _
75 Pessinns: CIG 4082; Öhler 29; Z. 106;
V. HI 130 (S. 43): eiexr\jLU xirjnov^mv 6 f.
*750 Myra(4.J.n.C.): (TÄM Benndorf 1892);
s. Öhler Progr. S. 27: Uvo^öoi.
76 a 1 (237 n. C.) Petersen u. v. j
| ü Luschan, Reisen im ( asßaoxi]
[ £ südw. Eieinasien II45 I lUaxsta,
I no. 83; Z. 106 ; W. HI *
100 (S. 24); Cagnat IH '
o 711. '
das. II 46 no. 84; Z.
106;W.nil01(S.
24 f.); Cagnat HI
712.
Ü Denkschr. d. Wien. ■
% Ak. 45 (1897),
phil.-hist.Cl.,S.15
no. 48 (Heberdey
u. Kalinka).
das. 16 no. 49.
das. 16 no. 50.
Olympos: BCH XVI (1892) 215.no. 11
(Berard): Gvvri&.icc 4.
CIG 4346 Add.; Lebas IH 1385;
öhler S. 278; Z. 106; 107; W.
HI 102 (S.26); Cagnat IH 810:
ysQovaia xov (isyalov avvSQ-
.y yiov 8f.
“ Lanckoronski, Städte Pamphy-
liens u. Pisidiens I185no.l07;
Cagnat IH 811: [ojoIt;] Msytt-
XonvlEixätv 4f.
Lanckorohski, Pamphylien II
208 no. 93; Z. 106, 1; BCH
XXin (1899) 297 no. 18 (Cou¬
sin); Cagnat HI 442: oi xaxä
ü «Ui» xEyvcixcu axvxsl s 6 ff.
S Lanckoronski, Pamphylien II
1 199 no. 34; Z. 106, 2; 108;
W. IH 109 Iß. 27 f.) : rs%vslxat-
25, 30. itcrfdsg 23.
Lanckoronski, Pamphylien II
200 no. 35 ; W. HI 110 (S.29):
x £%v£ixai 1 .
Sagalassos: Lanckoronski, Pamphy¬
lien H 225 no. 195; Z. 106; 108; W.HI
112 (S.29f.); s. Wilhelm: AEMÖst XX
(1897), 86 no. 9; Cagnat HI 360: gvvx£%-
vLa. ßacpicüv 12.
;3 BCH II (1878), 593f. (Colli-
gnon); Öhler 12; Z. 106; 109;
W. HI 119 (S. 35); Dittenber¬
ger, Or. Gr. i. s. 495: GSfivo-
, ^ TKT7J GVVSQyCtGl K X&V GHV TO-
ä ßvQGECOV 51.
A (T AM Heberdey 1902); s.Öhler,
Progr. S. 27: oi itgog itokiv
X^TtOVQOl 0 IkOVVXSS.
Denkschr. d. Wien. Ak. 44
(1896), 69 no.151 (Heberdey
608
I. Listen deb benutzten Inschbiften und PArvm.
u.Wilhelm); W. III9S (S. 23);
erwähnt öhler S. 27# no. 9;
Z. 106: ffnorrjfiK räv lijfisrrj-
S lä» hvonoläv ml. 2f.
Z *84A fr CIG 9179; Lebas III1443; Öh- '
iS ler 26; W. III 97 (S. 23):
t>v6dTs[ß]u 1 räv svysvsard-
rav rQcc7ts£iräv.
85 Tarsos: BCH YII (1883), 325f. no. 54
(Ramsay); Z. 68, 39; Cagnafc III 883:.
Isqov ßvvEQyiov 17.
86 Anazarbos (136 n. C.): JHStXI (1890),
240 no. 8 (Hicks); Öhler 7; Z. 106;
W. III 96 (S. 23); Cagnat III 896 : evp-
T£%vLa hvovgy&\y] 10.
87 Flaviopolis (Kars-Bazaar): JHSt XI
(1890), 236 no. 1 (Hicka); öhler 6; W.III
99 (S. 24); Z. 106: r'o lireleg avvigyiov
räv yvcc<p£cov lff.
88 Palmyra (258 n. C.): Lebas III 2602;
öhler 16; Z. 106; W.III 95 (S.22); Cag-
natIII1031: Gvvzh[xviatäv %gvao%]6av
nai uyyßvQonüctav \ 3f.
89 Sidon (47 v. C ): Rev. arch. 11117(1891),
108 (Clermont-Ganneau); Öhler 17; Z.
106; W.III94(S.22): notv'ov 6. iia%aiQO-
xoioL 4.
*89A Kanathai i. Arabien: Cagnat III 1230:
ispo: itlarsia 6.
90, (27/8n.C.) Alex.Mas.no. 64; Z.213,1;
Arch. f. Pap. II 432 no. 14 (Seymour
de Rio$i); W. III 90 (S.21): GvvoSog
PS ysiogyatv Kuloaoüg 2f.
91 ’ ^ Alex. Mus.; Z. 213, 2; Arch. f.
:< Pap. I 209 no. 27 (Strack);
W. III 91 (S. 21): GvvoSog räv
6vvysov%(ov 1.
* 92 Bulletin de la Soc. arch. d’ Alex.
no. 4(1902), S. 94 no. 60 (Botti) ;
Dittenberger, Or. Gr. i. sei. II
729: ÖXvQOKOrtOL 4.
93 a .. (ans Delos) BGH III (1879), 470 no. 2
I (Homolle); Z.98;Michel 1154; Dit-
."b tenberger, Or. Gr. i. sei. 1104; W.III
g 87 (S. 19): icctQol 3, Movatiov 4.
»b -3 Catalogue . . . Mus. greco-rom.
d’ Alex. (Botti) 1901, S. 537
no. 3; Dittenberger, Or. Gr. i. s.
712: qnloGotpoi 3, vgl. GvGGi-
tos 5.
s. H 43 d.
*94 Ägypten: s. Viereck, Bursians Jahres-
ber. 98 (1898), 160: (ägievtacpiaarrig).
Memphis (89 v.C.): s.V iereck das. S.l 74:
in rov ngbg Meacpcv fisydlov ’Aavlri-
TtlELOV TUniyEVXul.
; (109 n. C.) Egypt explor. fand III:
Eayflm towns (Grenfell, Hunt,
•5 Hogarth) 54 no.VI: xQSßßvreQOi
ßdy yiqSiOi 1 f.
L 'f (258/9 n. C.) Greek Papyri in the Brit.
£ Mus.HIS. 193ff.no. 1170(Kenyon
^ u.Bell): Oorodos reör ßovnolav72,
119. Bwodos(mitNamen)70,122.
Arsinoe (2 n. C.): Z. 100; Waltzing III1
(S. 18) : Ttlfi&og rav c:ctb rov 'AqGivoeitov
nct&agovgyäv v.cCi Ttlctnowronoiäv ■
8 - (92 n. C.) Greek Pap. II ed. Grenfell
and Hunt S. 69f. no. XL III: y£Q-
^ Stoi 10.
A (24 v. C.) Areh. f. Pap. II 430 no. 3
g* (Seymourde Ricci);Dittenberger,
ja Or.Gr.i. sei. II. 655:oUx Nsilov
co nölsag 7rQoßaront7jvorg6rpot 4f.
)9 Ägypt. Urkunden ans d. Berl.
Mus., Grieoh. Urk. I 337
(Krebs) : [/3<z]iji£ts Jcrl. 19-
3 rani-yEotaly.aiiyg^i.Xaycn’a -
’•§= itälca n. 22. yvaqiElg x. 23.
50 Mahaffy, The Flinders Petrie
Papyri II (1893) no. 32, 1:
Gnvtsvg 40.
01 Tebtunis (105/1 v. O.): Tebtunis Papyri
1119 (Grenfell, Hunt, Smyly): evvo-
Sog 22, 25, 30.
02 (316 n. C.) Oxyrh.Pap.I53 (Grenfell,
Hunt): noivov räv rsnrovmv ml. 2.
03 g (316 n. C.) Oxyrh. P. I 84 (G., H.):
'g noivov räv Gid 7 iQ 0 %alniav ml. 3.
.04 £, (338 n. C.) Oxyrh. P. 185 (G., H.): xot-
y vbv räv %cclnonolliiräv ml. II 3 ff.
<3 x. räv ßp&onaXäv ml. IM 3. do-
ronSctoi III. iXmoxäXaiY. iisXta-
eovgyoi VI.
L05 Hermupolis: Pap.Lond. CXXXI, 321 (S.
179) ed. Kenyon; vgl.Wilcken, Griech.
Ostraka 1272; 332 : ägxovriXarrie-
L07 Ägypten (46 n. C.): Alex. Mus. no. 47;
Z. 213, 3; Catalogue 1893, S. 145 (2489):
oi &a[b Tijs?] HTo[lc](io:t(Jos tsxt[oots]
3tg£s[(I«TSgO(J lff.
108 a\ (247 n. C.) Greek Papyri II ed.
Grenfell and Hunt 68. §
*b .2 (265 n. C.) das. 69. o
*c y (269 n. C.) das. 70. _§*
*d (244/8 n. C.) das. 71. §
* e (290—304 n. C.) das. 72.
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
£
5 *108f\ (Ende d. 3. J. n. C.) das. 73.
*g I (305 n. C.) das. 75. |
*h 1.2 (305/6 n. C.) das. 76. 'S
*i|| (3./4.J. n.C.) das. 77. J-
*k (249 n. C.) REGr VII (1894), S
J 301 ff. (Sayee).
109 av P. Taurin. I (I S. 24ff.). j N In
b das. II (IS. 172f.). U Ä*
c das. in (II S.lf.). ' I «
d das. IV (H S. 25). J ^ > r
e g (114 v.C.): Pap.Paris. 5, 6; Z.100.
*109 Aa ; Pap. Taur. VIII Z. 3f.l g
fe (II S. 45 ff.). • Ig'g
*b das. IX (IIS. 61). 7- ß
*d das. XIV (IIS. 75). > ?
*109B das. V (IIS. 34); VI (HS. 35);
Y3I (II S. 86): TCCCGTCHpOQOL.
* 110a \ .. Wilcken, Griech. Ostraka II i
Ij 1154; vgl.'1332. g-|
*b | das. 1155; vgl.1332. [P -g-
*c)^ das. 1156; vgl. 1332. ) V
111 Karnak (Anf. d. 1. J. n.C.): Academy
18931 p. 157f. (Sayce); Z.101: ivriXarai.
112 5 - (Pap. Paris. 5 col. 3, 3); Z. 101, A. 5:
( i= Gxvrslg rov üa&vQLzov.
113 I ^Pap.Tauvin.Ip.59; Z.101,A.5: olix
J t t yy iV MspVOVELCOV GKVtsig.
8. B 464 a—f.
114. (l.H. d. 1. J.n. C.) IG XIV1759; Z. 98;
! Cagnat I 286: vgl. a lgeGidg%i]s 11.
*115 .. IG XIV1092; Cagnat 1167: i£ X -
) f vtZrca 8.
* 116 I ^ (Zeit d. Severus) IG XIV1093; Cag-
j nat 1168: rpiXoi 11, iictgiiagugimv
J TÖy^xogl2f.
Manches Unsichere ist nicht aufgenommen;
s. öhler, S. 10 (t£%veitcu ), 24 (Ephesos), 30
(Gv.vtmi] Gxod ]; Kalinka 97.
Larf. II348 u. 349f. (CIX 3): |,a3.
ä £<jP- a8 -
* 6 J CIG 765; IG III 1335; AGI Brit.
^ Mus. I p. 146 no. 93 (Hicks);
s. Larf. II 364 (C X 1): 1.1.
*6A Eleusis: ’E<p. &g%. 1883, S. 138f. no. 13
(Philios): |. 4f.
7 Pagai (2. J. n. C.): LebasII 16; IG VH
192 (Dittenberger); Z. 40: isgä 6iv-
[odog] räv ‘HQcr/.X[EL6\räv 5f.
* 8 Korinth: CIG 1104: &&li\ruL 7.
*9 Sparta: CIG 1383: ä&Xjjtai 6.
*10 Arch. Ztg. XXXVI (1878) S. 94
no. 148; Dittenberger, Iftn. v.
Olympia 55 (vgl. Purgold);
'S, Dittenberger, Syll. s 686: Gvv-
I, oäog 4. J-vGtaQ%iai 9.
*11 S Arch. Ztg. XXXVII (1879) 132.
no. 261; Dittenberger, Iftn. v.
Olympia 56: &9Xt]raL oft. |. 51.
121 (85 n. C.) Arch. Ztg. XXXIV (1876) 56
no. 13; Dittenberger, Iftn. v. Olym¬
pia 436; Z. 89; 212: [oi dxo Ti)s]
olnov^iiv7}S iy.i!hi[rui o ts] GvUTtag
•J; gvatbg ... xßi r\ i£(?ß [iwa]nxrj ßvv-
^ odoslff.
*13 Dittenberger, Iftn. v. Olympia
469: oi d[jr]ö rij[s olxov fifeijs]
LE{iOvty.iy\i y.cd oc&Xr, Tat] lf.
*14 Herakleia-Perinthos: AEMÖst VIII
(1884) 220 no. 50 (Mordtmana); Du-
mont u. Homolle S. 392 f. no. 74 t (I):
|uöto7o cplXa&Xoi 3.
Byzanz s. Smyrna H 32.
*15 Chios: MDAI XIII (1888) 173 no. 14
(Studniezka); Movöüov II (187 5/6) S. 33
no. gli‘ (Krispis): i[utfro:OT öc< s] 2.
*16 Lyttos (Zeit d. flavischenKaiser?): CIG
2583; Cagnat I 979: |. 5.
* 1 IGIIJ.54; s. Larf. 11252 (CIV) :|.5.
•2 (147/8 n.C.): IG III 741; s. Larf. II290
(C VHI5): |. 6. 8.
*3 __ (ca. 120 n. C. Larf.): IG III 1056; s.
| Larf. II 320 f. (CIX 2): |. 37.
*4 ^ (45/6 n. G.): IG HI 1080; s. Larf. II
326 (C IX 3): naiSwtai 8. [gvvt]qo-
[rp]o( ? v.ui Gvvi~y. 10; Gvorarca 16;
i. 17.
*51 (197/8—207/8 Larf.): IG III 1171; s.
3?oland, Gesell, d. griech. Vereinsweaens.
"17 Knidos: AGIBrM IV 1, 794 (Hirsch¬
feld); vgl. Wilhelm, AEMÖstXX.(l897)
63: [oi] u7zo rfje olnovpivris 7.
[ovrodos?] 6.
18 (117—138n.C.): Annal. d.Inst, arch,
^ XIX (1847) 112 (Franz); Lehas HI
•f 1620; [Laders 96]; Liermann, Anal.
.'*§ epigr .et agon. p.70 no.XHI; Z.89:
5 i] Iequ 7tc<ii7toXiGxi7.'t] . . . [ovvoboc
■< xcl] 6 Gvjiitag \vGrbg ml. lff. vgl.
■ Gv[v]a9Xrir^e 30.
39
I. Liste» heu benutzte» Inschriften ünd Papyri.
t*19\ (161/9 n. C.):CIG 2811b Add.; Lebas
I 1620a; Liermann p. 86ss. no. XV:
| (xrl.) 3; 9.
*20 2 (2. J. n. G.): CIG 2810bÄdd. (1. TL);
'S. Lebas 1020b; Liermann p. 88ss.
^ no. XVI: 6.
* 21 Milet (2 J. n. C. ?): Revue de pbilol. XIX
(1895) 181 (Delamarre); vgl. Ziebartk,
Rb. Mus. N. P. 1900 S. 519, Anm. 1;
Dittenberger, Orient. Gr. i. sei. 494: oi
äito tfjg IsQOpelHca 12f.
*22a, (Zeit d. Caracalla?): MD AI XIX
(1894) S. 31 no. 24 (Hiller v. Gar¬
es tringen); Kern, Die Iftn. v. Ma-
-| gnesia S. 135 no. 199: |. 9.
*b § Kern, Die Inftn. v. Magnesia
Jf S. 129 no. 180: g. 2. Kv&xrj-
H v&v £vGxag%ia 20.
23 CIG 2931; Z. 89, Anm. 1: cpiXo-
oißdGXOg ySQOVGid if. viot 3.
’OXviirtL-}li] Gvvodog xxX. 3 ff.
*23 A (177—180 n.C.): BCH XXV1II(1904)
S. 80 no. 3 (Edhem Bey): 17 ’OIvji-
Ttmrj Gvvodog 2f.
*24 .2 MDAIXXI(1896) S.263(W[ol-
^ ters]): ol anb xfjg oi*ov(i£v7ig
£ liQOvtLY.ca %cd Gts{paveltai
Kal f] ySQOvaia 7 ff.
*25 CIG 2935; Lebas III 698: 9.
*25 A BCH XXYIII(1904) S.87 no. 10
(Edbem Bey): £. 2.
*25B BCH XXIX (1905) S. 361 (Pap-
pakonstantinu): f. 17.
*264 (33/2 v. C. B.): Classieal Revue VII
476ff. (KeDyon); Hermes 1897
S. 509 f. (Brandis); Philologus
1898, S. 422 (Thomas); vgl. Zie¬
barth, Rh. Mus. N. P. 55 (1900)
S. 518: f] Gvvobog (zwv aito ZT]g
(iiv.ovnivr^ hoovixüv Kal crsr/jc;-
veitcqv ) 8f.; 11, 22 f.
*26A § Anzeiger d.k. Ak.d.Wiss. '
J zuWien 41 (1904) S. 60f.
P§< u. Jabreshefte d. öst.
arch.I. VII (1904) Beibl.
Sp. 47 (Heberdey): U- a ^ :
QOV'cL'AUl [«]«! ätslslg ■ ~
Kal uv£IGrpogol 8f. '2
* 26B (2. J. n. C.) Gr. Pap. in the Brit.
Mus. HI S. 144ff. no. 1179
(Kenyon ü. Bell): [ifejorsi-
Mou K. dislsis 21.
*26C (212 n. C.) das. S. 156ff., Z. i )
9f. (K. u.B.): Ieqov. k. uteT.. I
*26D GIG 4683, Z. 4; vgl. Gr. i g
Pap. Brit. Mus. HIS. 165 g-
g adn. 9(K.u.B.): ££ ’Jv- P
Jj xivoov lsQOv[lii]cn.
*27 AGIBrM III 615 vs. 16 (K. u.
B.): Gvvodog.
*28 CIG 2999: 5.
*29 BCH I 290 no. 75 (Biemann):
6 - 3 .
s. d 19.
*30 Metropolis: MI)AI YII (1882) S. 142
(Ramsay); 6 [guffrog]? 3.
*31 ] & CIG 3203: Uqoveikcu 7, [crjvcnj-
[ &rt&XcuGx[()Ot] ? 9.
*32 j Jj CIG 3206: %vGTctQ%ica B 1.
S. H 10; z/43ß; Z 37.
34 *§ BCH XIX (1895) S. 558 (nach
£ Contoleon u. Fontrier): g. 16.
s. H32; Z 37.
Thyafceira s. H 43 m; n.
: 37 ( 33 CIG 3673: g.
*88 J ^ CIG 3678: \J£\vGxuQ%iai 3.
s. if 22b.
Bithynien s. Athen H 2.
Hierapolis s. A 49 D.
*39 Pompeiopolis: CTG 4155; ergänzt BCH
XIH (1889) S. 308 no. 15 (Doublet):
guffTOg 6.
Koloneia Antiocheia (Pisidien) s. Aphro-
disias H 19.
* 39 A Gerasa in Arabien (1. H. d. 3. J. n. C.):
CagnatIII1371: |. 7; 6 Gvvn. fcvGxog 8f.
Ägypten s. Neapel Pf 41; 26 A—D.
*40 Segesta: CIG 5546; IG XIV290 (Kai-
bel); Collitz III 2, 5189 (Hoffmann):
r|v] Gxog 6,
* 40 A IG XIY 739; Cagnat 1444: g. 2.
41 s (Auf. d. 2. J. n. C.): CIG 5804; IGXIV
? 747 (Kaibel); Z. 89, Anm. 3 ; Cag-
^ nat I 446: 7} cpiXoGtßaGxog . . .
^AXs^avSQiav .. . Gvvodog 2 f.;
Gv^n[ag ^vGXO g] 5.
Neapolis s. Olympia H 11.
L Listen der benutzten Inschriften Und Papyri.
(313 n. C.): IG XTV 956 (K.); s.Zie- j !
barth, Zft. f. vgl. Rechtsw. XYI
(1903) S. 309 f. no. 87: isga guff-
rtxrj nSQtnoXiöxvxri Gvvodog (s.
S. 149, A.***); £vGx6g A 10, 15,
[20], 26, B 7, 17: {Ibqu) Gtccxtcov
B 23; B 2, 10.
(134 n. C.): CIG 5906; IG XIV
1054 (K.); CagnatI 149: gvvkccs
f-vötog a 10; 6vvoSog f-vGxwr)
x&v nsQv xbv t H.Qa%kicc a&Äijxäv
. %xX. h 5 f.
(143 n. C.): CIG 5907; IG XIV
1055; CagnatI 146: dasselbe:
ö. a 9; 6vvodog vxX. b 6f.
(Ende d. 2. J. n. C.): CIG 5913;
IGXIV1102; CagnatI 153: gvv~
nag %,vGxog lf., 6f.; |. 2, 7.
CIG 5914; IG XIV 1103; Cag¬
nat 154; Dittenberger, Or.
Gr. i. s. 714: oi iv xcp Mov~
Geio) [gslxov^iievoi äxsXEig
cpiXo6ocpoi 4f., Gvtiitag |n-
Gxog 6; Gvvodog ,9; 7.
| CIG 5912; IG XIV 1104; Cag-
§ natl 152: 6 cvvitag ^vGxog
6, 15; g. 7, 13, 16.
CIG 5909; IG XIV 1105; Cag¬
nat I 155: 7} Ieqcc £vgtwi]
ßvvodog x&v 7t. x. i H. an6
'KaxaXv6£[(og £\v .. . *Pa>fW]x
wxxolxovvxcov 1 ff.; Gvvn.
%vGiog 8; 9.
CIG 5910; IGXIV 1107; Cag¬
nat 1156: i} i. G. x&v n. x.
'H. dd , l7]x&v 2f.; Gvvn.
Gxog llf.
CIG 5923; IGXIV 1108; Cag¬
nat 1157 : 'if ganXstog C 3.
CIG 5908; IG XIV 1109; Z.89;
CagnatI 150 : 7] i. Gvvodog
x&v n. r. 'if. an6 -naxalvGE-
cog iv .. .'P&firji 'x.axoi%Qvv-
x(ov 1 ff. ; Gvvn. t-vGxog 5, 8;
g. 4.
CIG 5911; IG XIV 1110; Cag¬
nat 1151 : Gvvn. %vGxog 2f.,
8; g. 3,9.
(Sparta): CIG 1428: 5; Gvvnag
^vgxos 7.
43 m\ ) 'S" CIG 3500: Gvvn. [gv]örd's 6;
■ 1 *© 7
I ^
I ^
*n J S CIG 3501: Gvvn. [%vGx6g] 2.
* o (384/392 n. C.): CIG 5924; IG XIV
1106.
*p IG XIV 1067: (gvördg?)
* q (46 n. C.): Greek Papyri in the Brit.
Mus.III(Kenyonu.Bell) S.215ff.,
Z.8—15: ivGTfKT] [ns-
QLnoXi6xi%]ri 10 f.
*r (47 n. C.): das. Z. 16ff. : G.^.n.x&v
n£Qlxbv'H(}axXtsal8f. Gvvodog^d.
*s ä (69/79 n. C.): das. Z. 32 ff.: isQa
pq ^vGxixi] 7tEQinoXi6Xr)tr)Gv[voö]og
x&v ns ql xbv 'if QaxXia 32 f., vgl.
äd’Xrjtai 34.
*t a (194 n. C.): das. Z. 37 ff.: L £.n.
^Adgiavi] ’Avxaiviavri 2£nxL(üavii
6vvodog x. n . x. 'if. xat xbv äya)-
viov xal avxoxQaxoQa KataaQU
A.UsnxiiuovI^EVTlQOvIlEQxivaxa
UsßaGxov S.S.b4:l,Gvvod6Crris 4:1,
vgl. 39f., (6v[inag) %vGxog 50, 78,
97 f.; 65,83; g. 50, 78, 98, vgl. 58.
*t/3 (194 n. C.): das. Z. 1 — 7: i. g. n.
hdQ. ’Avxcov. Usnxift. Gvvodog 2 f.,
Gvvodslxrjg 4, oi kno xfjg... 6. 2.
*44 Beneventum: IG XIV 691: [apO 1 ]!?]-
xal 1, g. 2.
*45 \ ^ CIG 7305: g voxog.
*46 ['S CIG8561: isQa g vGxtxi] *AvxG>v(iaV7\)
/ rogStavr] bvg. 2sß. Gvvodog.
die mit Techniten zusammengenannten
Athleten: J 68 B (g.); 49C; 78; A; B
79; A: Gvvodog.
g. =s %cpr]ßoi. v. = v&oi n. — naidsg.
Vgl. die Zusammenstellung vonöhler: Pauly-
Wissowa V 2, Sp. 2741 ff.
* 1 a (336/5 ? v.C.)*): IGIIö,p. 45 no. 128 c;
s. Larfeld II92 f. (B11): vgl. \nai~
^o-r]^t/5rjs 10.
*aa ” (305/4v.C.):IGHö,p. 70s.no. 251b;
£ s. L. II108 f.: g.oft.
* ah ^ (kurz vor 305/4 v. C.): IG n 5, p. 73
no. 251 c; s. L. II108.
*ac (282/1 v.C.): IG H 316; Michel 607;
Dittenberger Sylt. 1 346; Syll.*
*) Die Zeitbestimmungen sind meist im Anschluß an Larfeld (Handbuch der griechi¬
schen Epigraphik II) angegeben.
39
612
I. Listen der benützten Inschriften und Papyri.
1 520; s. L. II118 f.: ?• oft. — i<pn- j
ßsvüavvsg 7,19, 40.
y*lad (276/6? v. C.): IG II 324; s. L. B
120: ?. — i(pr]ße[vGavx£s] 6.
*ae (290/89 v. C.): IG II 330;' s. L. II
120f.: ?. — [itptißavGccpTSs] 7.
*af (tot 215 y. C.): IG II 338; s. L. II
122 : e. — liprißsveavrss [4], 19.
*ag (vor 215 y. C.): IG II 339; s. L. II
122f.
»ah IG II 341; s. L. II 123: l —
iq>t]ߣvGavzss [8?], [6].
*a i (260/30 v. C.) :IGE371; s. L. E 124f.:
trpriߣvGttv[T£s] 10.
»ak (ca. 166? Y. C.): IG II 444; s. L. II
138 f.: U. — ltaXStg ix rfjs T. [*«]-
lcdG[tQae] 61 f. [vcuv]iew>i oi iy
Avxsiov 67.
*al (ca. 160 v. C.): IG II 445; 3. L. II
138 f.: ?. — «ai[Ä]ss t* rffS T. na-
lcel(il[e]o:S 22 f. Ygl. UVÖQSS [f/
Avx]slov I 27.
»am (ca. 150 v. C.): IG II 446; s. L. H
138f.: ?.— itcüSss i* tljs’A.
XatGz[Qa g] 160f. oi vs[avia]xoL iy
A[vxeiov] I 65.
»an 1 g (n. 150? v. C.): IG II 447; s. L. II
5 138:?. — [v]£ß[r4ßnoi] 23.
*ao (n. 150? v. C): IG II 448; a. L. H
138: ?. — ltaiStg [?k rijs... ita]l.
. 25 f. [v£]ß[y]/ffuoi 31.
*ap (kurz y. 100 ?y. C.): IG II465; s.L.II
140f.: ?. — i<fn\ß{£\vGuvT£s 63.
*aq (ca. 100? y. C.): IG II 466; s. L. II
141: ?. — [?qp7]|3Eia] 37.
*ai (100/99 y. C.): IGII467; Michel 610;
Dittenberger Sylt. 1 347; Byll. 2
521; 3. L. II 140 f.: I. — irp'qßlia
42. £[cprißl:]v6CCVTES 105.
* a 9 (94/3 Y . C.): IG II468; s. L. E 140 f.:
?. — [/' f . rj / fc /«] 26 .
*at (110/9 ?y. C.): IG II469; s.L.II 140 f.:
?. — [£’gpr)](?Ei'a 29. l<piiߣvGuvt£[s]
89.
•je (69/2? y. C.): IG II 470; s.L.II
140 f.: ?. — naiStvxaL 36.
*aY (ca. 112/1? Y. C.): IG G 471; s. L. II
142f.: ?. — i(p7}ßEvGccvt£s 95,106.
xtalSee 53.
*aw IG II473; s. L. II 142.
*ax IG II474; 9. L. II 142.
*ay (Mitte des 1. J. v. C.): IG II 478; s.
L. II 144 f.: e. — vgl. xtcaSxmuL
c 4, d 10.
»lazl (Mitte des 1. J. v. C.): IG II 479; s.
L. II 144f.: ?. — [ly7]j3£iiffßYi:£s]
i 24 . [r.] 45. vgl. xtaidsvxai 27, 40.
*b (52/1 Y. C.): IG II 480; s.L.II 145:
2. — [i(priߣV6ccvx£s] 9. Ygl. v. 34;
■ xtuiStvxut 10, [30].
*ba (48/2 Y. C.): IG II 481; s. L. II 144f.:
?. — gtpzißsvGavzss [37], 70, i<fr r
ßeicc 47; vgl. [?>.] 68. mu$£vxcti
^ 48.
*bb (39/2 v. C): IGII 482; s. L. 111441:
?. — itprißsvßctvzss 17,40,61, [7 2],
80, [Jiyrjjlsia] 42. ewiyrißoi [1],
. , 64 , 70. v. 50. vgl. izctidsvtcd 42,57.
*bc IG II483; 9. L. II 146.
*bd IG II 513; s.L. II 148.
*be (334/3 v. C.): IG 115,p. 135no.563b;
Michel 603; Dittenberger Syll. 2
519; s. L.II 151 (BI8,1): ?.
*bf (302/1 y. C.): IGII5, p. 138 no. 565 b;
s. L.II151 (BI 3, 2): l
*bg (333 Y.C.): IGII 5, p. 142 no. 574d;
S. L. II 153 (BI3, 2): ?.
*bh (127/6 Y. C.): IG II 694; s. L. II 155
(B I 3, 3): &l£i(f6fi£voi 6.
»bk (kurz y. Ende d. 2. J. v. C.): IG II
g 840; s.L.II 174 (B II 9): [?. 11],
*3 i<priߣvouvte[s] 11.
»bl ^ IG II 5, p. 215 no. 952b; s. L. II
178 (B III4): [ii£]XUqn)ßoi.
*bm (k. y. 100?v.C.) : IGII97 9; s.L.II
181 (B III 6, 3).
»bn (k. n. 150? n. C.): IGII 1046; s. L. II
184 (BIII10).
*bo (k. n. 159? v. C.): IGII 1224; s.L.
II 196 (BV 3): [i<priߣvaav]r£S 1.
*bp (k. n. 159 Y. C.): IGII1225; s. L.II
196 (B V 3): irprißsvoavtss 1.
»bq (ca. 136/5 v. C.?): IG II 5, p. 252
no. 1225b; Michel 1034; s.L.II
196 (B V 3): itpxißevGalvrsjs 1.
*br (ca. 103/2 y. C.): IGII 1226 ; s. L.II
196 (BV 3): irprißsvGavtSsl.
*bs (ca. 104/3? v. C.): IG II 5, p. 252
no. 1226bc; s. L. II 196 (B Y 3):
\ß\yr\ßbvoas 1.
*bt (ca. 106/5? v. C.): IO II 5, p. 252
no. 1226 d; s. L. II 196 (BV3);
tyrißsvGttVTss 1.
»bd (296/5? v. C.): IG II 1350; Michel
1260; s.L.II 206 (B Y 6): l
*b v (331/0 Y. C.): IGII 5, p. 262 no. 157lb;
Michel 1033; a. L. II220 (B Y 10,
J 3): l
I Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
613
*!bwl IGII 5, p. 276 no. 2721 c; 9.
L.II 232 (BVII2, 1):?.
*bx (161—180? n. C.): IG BI 5; Ditten¬
berger Syll. 1 387; Syll. 2 652; 8.
L.II 244 (CI); ?.
*by (ca. 195 n. C.): IG HI 52; s.L. II 251
(C IY): ?. — avvitprjßoi [10], 62.
*bz ( 166/7 od. 167/8 n. C.): IG EI 93; s.
L. II 256 (C V 3).
* c (ca. 150? n. C.): IG III 100; s.L. II
256. (C Y 3).
»ca (61/0 Y. C.): IG HI 104; s.L. II257
(CY4).
»cb (k. n. 60? v.C.): IG1H105; s.L.II
257 (CV 4).
*CC (ca. 1? v. C.): IG III 106; s. L. II
257 (CY 4).
»cd (ca. 20? y. C.): IG III 107—111; s.
L. II257 (CY 4): ?.
*ce (160/1 n. C.): IG HI 119 Add.; s.
L. II 268 (C V 4): ?.
»cf (ca. 210/20? n. C.): IG III 121; s.
L.n 258 (C V 4): l
»cg (127/8 n.C ): IGIH735; 9.L.II289f.
(C YHI5): ?. — Gvv£cpnß°S 14 -
*ch (ca. 100 n. C.): IG HI 735 ab p. 502;
ä s.L.II290: «w?<pi#>ial,bl.
»ci'l (127/8 n. C.): IG BI 736; s. L. H
290: vg\.itvGrino[Uov%vvid]av2.
*ck IG III737; s. L. II290: l.-nul-
dsg 6.
*cl /Mitte d. 2 . J. n. C.): IG HI 738;
s. L.H 290: ?.
»cm (Mitte d. 2 . J. n. C.): IG BI 739;
s. L. 290: dtaqpofieyoi 1.
*en ( 144/5 n.C.): IGIII740 Add.; s. L.n
290; ?. — cpiloi v.cu evvavdxca'b 8.
»CO (151/2 n. C.): IG IH 742: s. L. II
290: ?.
*cp (160/1 n. C.): IG III 743 Add; s.
L. II 290 : ixalgos ■. ■ avvi<pijßos
5f. v&og 1.
*cq (171/2 n. C.): IG HI 744; s. L. II
2901: ?. — Ygl. GVG[TQ£{ltlCCtttQ]-
xns 8.
»er IG III 745; a.L.n 291: l
»cs IG BI 746; s. L. H 291: ?.
»ct (n. 161 n. C.): IG III 747; s.L. H
291: l
*cu (n. 138 n.C.): IG IE 748; s.L. II 291.
*cy (n. 138? n. C.): IG HI 749; s. L. E
291: OOT'pqnilfio 1 1.
*cw (n. 138? n. C.): IG III 750 Add.; s.
) L.E 291,
»lcxl (230/5 n. C.): IG IE 751 Add.; s. L.E
291: vgl. oi srapl rb Aioyivuov
gvvkqxovvss 6i.
* C y (ca. 160? n. C.) : IG IE 752; s. L. E
291J f.
*CZ (ca. 190 n. C.): IG IE 753; s. L. II
291:?.
*d (ca. 190? n. C.): IG EI 754; s.L.II
291.
»da (Ende d. 2. J. n. C.): IG III 756;
s. L. II 292.
*db (1. H. d. 3. J. n. C.): IG EI 757; s.
L. n 292: Ztprißos 3.
»de (ca. 250 n. C.): IG IE 758; s.L. II
292: ?. — GVG[xtXTca] 2. Gvv-
[ffreffi.uocjrapCTS 3 -
*dd (ca. 250 n. C.) IG III 758a p. 502;
s. L. n 292.
»de IG EI 759; s.L. E 292: ?.
»df IG HI 759a p. 503; s. L. II 292.
»dg IG IE 760; S.-L, U 292.
*dh IG EI 761; s.L. II 292: ?.
»di IG III 762; s.L. II 292: evvi-
qnißoi 3, [Gvvi]<prißos 3.
»dk ’A&rjVcam’Yill (1880)S.403 no.7
(Kumanudis): avvitprißoi 1.
*dl .^ ’j&ijvc{iovVIIl(1880) S.404no.8
^ (Kumanudis): Gvvsiprißoi 11.
»dm IG IE 763; s.L. E 292: ?yij-
(io[s] 4-
*dn (n. 126 n. C.): IG III 764; s. L. II
292: ?.
* d o IG III 765; s. L. II 292: avri-
rpTlßoid. vsum<s%aQ%riausl,8.
»dp IG III 768 ap. 503; s.L. II 292:
?<jprj|?os 1. Ygl. i\i%-£oi 1.
*dq (ca. 1—25? n. C.): IG IE 1076; s.
L. E 324 f. (C IX 3):
gkv tse l.
*dr (37/8 n. C.): IG IE 1077; s.L. II
326 f.: {q>r]ߣvGctvT£S 1.
»ds (ca. 41—54? n. C.): IG IE 1078; s.
L. II 326 f.: tpü-ai yo[eyoi] 6.
»dt (46/6 n. C.): IG IE 1079; s. L. II
826 f.: [qj/]loi yogyol yriqGioi 6.
»du (53/4? n. C.): IG III 1081; s. L. II
326 f.: cp/lot HC tl Gvvirprißol 6f.
*dy (ca. 55? n. C.): IG III1082; 9. L. n
326 f.: <piloi yoQfoi 18.
*dw (41—54 n. C.): IG III 1083; s. L. E
326 f.
*dx (41— 54 ?n. C.): IG EI 1084; s. L.II
, 326 f.: [<f(]Xbiyo^yoLß.
614
I. LISTEN DER BENÜTZTEN INSCHRIFTEN UND PAPYRI.
N*ldy'
(61/2 n. C.): IG III 1085; s. L. II
3261: I'. — ovßtaxa 1 15. vgl. nixi-
dEvxai 12.
*lew
*dz
(ca. 80? n. G): IG HI 1086; s. L. U
3281
"ex
*ea
(ca. 80? n. G): IG III 1087; s. L. H
3281: ßvvxo[o(poi v.al ßvvitprißot]
*ey
6.
*ez
*eb
(ca. 80? n. G): IG III 1088; s. L. II
3281
*ec
(ca. 90? n. G): IG III 1089; s. L. II
3281: (pilot i'Sioi ku\ ßvvttprfioL
9. vgl. Ttal&cVzal 5.
* f
*ed
(ca. 100 ? n. C.): IG III1089 a p. 513;
s. L.II 3281
*ef
IGIH 1089b p.513;s.L.H328f.
*fa
*eg
(1. J.? n. G): IG HI 1090; a.L. H
3281: [avv£<p]rißoi 1.
*fb
, *eh
(81—96 n. G): IGIII 1091; s. L.II
3281: £. — vgl. naiSevxcdb, III11 .
*fba
*ei
(k. n. 100 n. C.): IG IH 1092; s. L.II
3281: 1 — ßvvELprßoi. 7.
*ek
(k. n. 100 n. G): IG HI 1093; s. L. II
*fc
,
3281
*el
(ca. 112 n. G): IG III1094; s. L. II
3301
*fd
*em
g (ca. 112 n. G): IG 1095; s. L. H
£ 3301: Lpü.oi Kal Gvvßxccxai B 10,
*fe
^ 14, 17, 20, 26, C 1, adeXcpoi k. g.
B 23, 29.
*ff
*en
(112/3 n. G): IG III 1096; a. L. II
3301: — GVGxäxijg Kal ßvvicpTi-
*fg
\
ßog A9f. ßvvirprpioi A 12. vgl.
ncadsvTai B 1,
*fh
*eo
(112/3 n. 0.): IG IH 1097; a. L. II
3301: vgl. [Gv]varecpuvoi 7.
*fi
*ep
(116/7 n. G): IG III 1098; s. L. H
3301: I. — VEa'MGKaQxyGag b5.
*fk
vgl. zccaäEVTcd a6, 7.
*fl
*eci
(v. 126 n. G): IG III 1102; s. L. II
3321: 1 — cpiloi [r.cd] GvvEtprjßoz
B 1. vgl. naiSEVTui 14, 15.
*er
(v. 126 n. G): IG III 1103: s. L. II
3321: l
*fn
■“es
(124/5 od. k. vorher n. G): IG HI
1104; a. L. 3321: vgl. jtaiSevxui
*fo
HI 1.
*fp
'“et
(117—126 n. G): IGIII1106; s. L.II
3321 : ol ßvvtfp'pßoL z. gvvzlukXel-
voi k. rplXoi 81 vgl. cpiloi 17.
*fq
*eu
(117—125 n. G): IG III 1106; s.
•fr
L. II 3321 : vgl. Ttmdevxcd 10.
*ev
(128/9 n. G): IG III 1107; 8, L. n
3321: [ol d(p?]]|3£'UGa»’T£s 2.
•fs
(in—129 n. C.): IG III1108; 8 . L. II
334 f.: ol h t xov 0 vv 6 zoLuji]u-
r[os] l 7f. '
(117 — 129 n. C.): IG III 1109; s.
L. II 334 1: t
(ca. 131/40 n. G): IG III 1110; s.
L. II 334 £
(129—138 n. C.): IG III 1111 ; s. L. II
3341: 1 — icptißsvGuvzig Bl.
(zziGzol) tpihn D3; 0 3. vsuviBKog
D 7.
’E(pTi[L. 1890 Sp. 115 no. 11 __
(Kumanudis); 8 . L.II 3581:
[rpU]oL 70(1704 [xa]l svarä-
xai 11
dsXxtov 1890 S. 141 no. 21 :
[cpiJXot Ka[t a]w{cp7\ßoi 1 .
(141/2 v. C.): IG III 1112; s. L. II
3341
(143?n. C.) :’E<p.txg%. 1893, Sp.67ff.
no. 1 (Lölling); s. L. II 3341: vgl.
ToflJ/ßfoJ^ot kxX. I 50.
(143/4? n. C.):IG III 1113; s. L. II
3361: l. — vgl. xaEiq I) 2.
(144/5 n. C.): IGIII 1113a; 8 . L.II
33S1
(147/8 n. 0.): IG HI 1114; s. L. II
336 f.; s. — [i<p]rißevGavt£s 5.
(147/8 n. C.): IG III 1114a p. 517;
S.L.II 336 f.
(147/8 n. C.): IG III 1115; 3 . L. H
336f.: vgl. [zicachvzai ?j 1.
(147/8 n. 0.): IG III 1116; s. L. II
3361: evv£(prißoi6,[ev]GZQ£iLp.ai.
(148/9 n. C.): IG HI 1117; s. L. II
336f.: I
(145/6—150/1 n. C.): IG III 1118;
3 . L. II 336 f.
(149/50 od. 150/1 n. C.): IG HI
1119; s. L. II 336 f.: I.
(161/2 n. C,): IG III 1120; s. L. II
336 f.: I
(156/7 n. G): IG III 1121; s. L. II
338 f.: if. •— trppßzvßxvzEg 4.
(157/8 n. G): IG HI 1122; 8. L. II
338 f.: fc. — iqnjßsvGavxig 5.
(v. 157/8 n. G): IGIH1123; a. L. H
338 f.
(ca. 155n. G): IG HI 1124; s. L. H
3381: 1 — £<p[rf]ßEvßavxsg 5.
(160/1 n. G): IG III 1126; s. L. H
338f.: l
(163/4 n. G): IG IH 1127; s. L. II
338f.: 1 — Iqirißsveavxsg 3.
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyki.
615
jy *lftl (165/6 n. G): IG III 1128; s. L. II
338f.: i.
»fu (165/6 n. C.); IG III 1129; a. L. II
338f.: l'Sia nviLr(t?ii[;ir:za\ lf.,cü-
GTQSjifux zr.l. 2, 4.
*fv (ca. 165/6 n.G): IGHI1130; a.L.
II 340 f.
*fw (16t—169? n. G): IG HI 1131; s.
L. II 340f.: 2.
* fx (166/7 od. 167/8 n. C.): IG HI 1132;
Dittenberger, Syll. 8 407; s. L.II
340f.: ü. — [{tpußsvaavtss] 5.
»fy (171/2 n. C.): IG IH 1133; s. L. II
340 f.: ’i.
*fz (ca. 165—172 n. G): IG III 1134;
3 . L. II 340 f.
*g (ca. 165—172 n. G): IG HI 1135;
s. L. H 340f.
*ga (ca. 172—180 n. G): IG HI 1136;
s. L. H 340 f.: [rpiXoij Kal ßvßtd-
xai 4f.
*gb (172/3—176/7 n. C.): IG HI 1137;
8. L. II 340 f.
*gc (174/5—177/8 IG HI 1138;
s. L. II 342 f.: f. — irprjßevGav-
xsg 6.
•gdl g (k. v. 179/80 n. G): IG HI 1139;
^ s. L. H 342f.: vgl. 5t>c[T?sjiga-
rapx]ai 3.
•ge (k. v. 179/80? n. C.): IG III 1140;
s. L. n 342 f.
*gf (175/6—178/9 n. G): IG HI 1141;
s. L. II 342 f.: I
*gk (ca. 180 n. G): IG IH 1142; s. L. n
342 f.
*gi (179/80—190/1 v. C.): IGIII1143;
s.L. H 3421:2.— t<pr\ßsvGavxEqf>.
*gk (184/5—187/8 n. G); IGIII 1144;
s. L. II342f.: 2. — iipTißpvßavxss 4.
*gl ( 185 / 6 —191/2 n. G): IG IH 1146;
s. L. H 344f,: 2. — evvGxgeiilza-
xag%z]s I 40, 43, 44, 45. 0£ tzeqI
x[6 ÄJiO’pzvL.iov III 23 f.
* gm (185/6—191/2 n. G); IG HI 1146;
3 . L. II 344f.: vgl. xal-LS 3, [12],
*gn (180—192 n. G): IG HI 1147; 8. L.
n 3441:2,— &7ieslSai1b, ’Hqa-
kXe13c£l 75.
* 0 (180—192 n. C.): IG III 1148; 8. L.
II 344 f.
*gp (180—192 n. G): IG HI 1149; S.L.
II 344f.
*gq (180—192 n. G): IG III 1150; S.L.
II 344f.; rpiXoL Kal ßvfißiG>vai 2.
*lgrl (180—192 n. G); IG III 1151; s.L.
II 344f.: 2. — ztaldcov xdqiq 14f.
*gs (ca. 190 n. C.) : IG III 1152; ä. L.
II 344 f.
^gt (n. 210 n. G): IG III 1155; 8. L. II
346 f.; vgl. evGtgE[Lfiaxdgxns 6.
*gu (n. 210 n. G): IG III 1156; a. L. II
346 1: 2. — [itprißziGavtsg] 6.
*gv (n. ca. 190 n. C.): IG III 1157; 8.
L. n 3461.: [i<prißtvaavxEs] 4.
*gw (ca. 190—218 n. G): IG IH 1158;
8. L. II 346 f.: 2. — [i<pr\ßsvaav-
rss] 4.
*gx (ca. 190—200 n. G): IG IH 1159;
s. L. II 346 f.: Bvvs(pr]ßo[i] xov
T[eX£ßq>]ÖQOn 5f. vgl. ßvvß[xQ£fi-
jxa]rag[xrißav]x£g 6.
* gy (192/3 n. C.): IG HI 1160; s. L. II
3161; 2. — iqni[ß}sveavTsg 3; ol
6vv£xpz]ßoi k. ol tzeqI to zhoyi-
veiov (itdvTEg) II 16 ff.; 46 ff.
*gz (k. n. 190 n. G); IG ITI 1161; a. L.
II 3461
*h. (k. n. 190 n. C.): IG HI 1162; 8. L.
H 3461 : evv^cprtßot, 13. vgl. vsa-
vi6KaQ%rig 8 .
*hai g (ca. 190—200 n. G): IG III 1163;
- £ s. L. II 3481
*hb (ca. 190—200 n. C.); IG III 1164;
s. L.II 348f.: övvirprißot- 5. [tfjv-
*hc (ca. 200 n. C.): IG III1165; s. L. II
3481
*hd (178/9— ca. 216/7 n. C.): IG III
1166; s. L. II 3481
*he ( 178 / 9 — ca. 216/7 n. G): IG III
1167; s. L. II 3481
*hf (197—212 n. G): IG III 1169; s.L.
II 3481
*hg (197/8—207/8 n. C.); IG IH 1173;
a. L. H 3481
*hi (198/9—208/9 n. G): IG in 1174;
g. L. II 350 f.: l — hprißzvaav-
[tss] 4. vgl. ßvaxQEliliaxdQxns
(-jjffas) 11, 13.
*hk (ca. 210 n. G): IG III 1175; s.L. H
3501: 2.
»kl (ca. 210 n. G): IG IH 1176; S.L.II
3601
*hm (212/3—222/3 n. G): IG IH 1177:
8.L.H3501: l — iqjr}ßevßavxss8.
vgl. GvvGtQSfiiiaxdgxris n 15, 23,
25, 26, 28, 44, 45.
*hn) IG HI 1178; s.L.II 3501 ; l
616
JV *lho)
I. Listen des benützten Inschriften und Papyri.
(n. 212/3 n. C.): IG III 1179; s. L.
II 360 f.: I
(n. 212/3 n. C.): IG III 1181; s, L.
II 350f.: [Gvvstprj]ßoL uni avfi-
ßL(ü[zai] lf.
(k.n. 216/7 od. 222/3 n. C.): IG III
1184; s. L. II 350f.; I. — tk|£IS
iv dioyEvsico IY 13. oi «s[pi ro
di\oyivziov 20f.
(k.n. 216/7 od. 222/3 n.C.):IGIH
1186; s, L. II 352 f.: ?. Ygl. av-
ßTQ£lL(LaT(XQ%Ca 7.
(k. n. 225 n. C.): IG III 1186; s. L.
U 362 f.; avv[e<prißoi.] 8.
(k. n. 225 n. C.): IG IE 1187; s. L.
n 352f.
(217/8— ca. 230 n. C.): IG III1188;
s. L. II 352 f.
(ca. 230 n. C.): IG III 1189; a. L. II
352 f.
(ca. 230 n. C.): IG IH 1190; s.L.H
352 f.: Ygl. dvOTasiiaazunyixi 14.
(ea. 230 n. C.): IG III 1191; s. L. II
352f.
(ca. 230—235 n. C.): IG HI 1192;
s. L. II 352f.: 1'. — [ßrprßtvfiuv-
tas] 4.
(230/5 n. C.); IG HI 1193; s. L. II
354 f. : Ygl. v£txviGTtaQ%r\Gag III
22. evGTQ£ji[iciT(iQ%ca II 18 ff.
(233/9? n. C.): IG III1194; 8. L. II
364 f.: I
(k. v. 238—244 n. C.): IG III 1196;
s. L. H 354 f.
(238—244 n. G.) : IG III 1197; a. L,
354 f.; l. — vgl. oi nsgl tb zho-
ydvHov 4f. Gvcvnziiuavüoycu III
28 ff. v£avie[xd()% r;c’?] I 64.
(238—244 n. C.): IG III 1198; 8. L.
II 354f.: ?. — [ig)riߣVGOtVT£ff] 2.
(k. n. 245): IG III 1199 Add.; s. L.
II 354 f.: h'. — [E<pri]|3si5caFi;[£s] 3.
vgl. oi [jrcpl ro jdioy£~\vs iov 4.
IG IK 1200; s. L. II 354 f.: I
— [f<J)7](3£'l!<)K'm?] 3.
IG III 1201; s. L. II 354f.
(262/3? n. C.): IG IE 1202; s. L. E
316 f.; evvecprjßoi 11. vgl. oijtfpl.
vb dioy&vdiov 10. avvGTnzaiLa-
tägycti 7, III 16ff.
IG III 1203; a. L. II 356 f.
IGIH 1204; s. L. II 356 f.: I
IGIII1205; ä. L. II 356f.; Bvv-
ffTpffij/uraapx’js] 3.
*liol
IG EI 1206; a. L. II 356 f: [£.]
IG EI 1207; a. L. II 356f.: I
IG EI 1208; 8. L. II 356 f.
IG IE 1209; s. L. E 356 f.: I
IG EI 1210; s. L. II 356 f. : l
IG IE 1210 a; 9. L. II 356 f.:
[ovvscprißoi] 7.
IG EI 1211; s. L. II 3661
IG III 1212; s. L. E 3561
IG EI 1213; s. L. II3561: [<xi>-
GV(JE[ljllC£'tCCQ%Ca 4.
IG EI 1214; s. L. II 3561
IG IE 1215; s. L. E 3661
IG IE 1216; s. L. II 3561
IG EI 1217 a; a. L. II 3561
IG EI 1218; s. L. 113561:1'.-
Gvv[dtpr,ßoi'] 8. Ygl. oi [zKpi.
to dioyiv£i\ov 7.
IG EI 1219; s.L. E 3561: vgl.
ra|it? 4.
IG EI 1220; s. L. II 3561: avv-
l<p [ü/oi] 1.
IG EI 1221; s. L. n 3581: itp n -
3 ßtv6a[vTr : gJ 1.
IG EI 1222; s. L. II 3581
IG III 1223; s. L. II 3581 '
IG EI 1224; 8. L. E 3581
IG IE 1230; s, L. H 3581
IG IE 1232; s. L. II 3581
IG IE 1233; 3. L. II 3581
IG III 1242; 8. L. E 359.
IG EI 1243; a. L. II 359.
IGni 1245; a. L. E 359.
IG EI 1246; a. L. II 358.
IG EI 1248; b. L. H 3581
IG IE 1249; s. L. E 3581
IG III 1255 b p. 519; s. L. n
3681: i. 7.
IG EI 1270; s. L. II 3581
IG EI 1272; a. L. E 3581:
gn'loi 1.
IG in 1273; 8. L. II 3581:
rpitog ('Acu ßvv . . ..) 5; 4.
IG IE 1274; s. L. H 3581
IG IE 1275; a. L. E 3581: evv-
btpqßoi 3. rpiXot (yvrfaioL?)
8; E 11.
(172/6 n. C.): IG IE 1440; a. L. II
372 (G X 3): Else/O/sno: Ttctidcg
51
IG IE 3900; a. L. II384 (C XE).
IG III3980; s. L. II381 (C XII).
Jslriov btny. IY (1888) S. 49:
fisvdcprtßog 4.
I. Listen der benützten Inschriften ünd Papyri.
617
* 13 ^ BCH VII (1883) S. 751 no. 3 |
(Foucart): oi jiiXlitprißoi oi
ini »rl. 1.
BCH VE (1883) S. 761 (Fou¬
cart): (ivvtrprßot. 11; fl slli-
cpTlßoi iitl xtä. 1.
s. A 59; H 2; 4; 5.
*2al (Ende d. 3. J. Y. G.): Lebaa E 34 a
(Foucart): IG VII 27 (Ditten-
berger); Collitz IE 1, 3020 (Rech¬
tei) ; Michel 618: fc. 9.
*b (E. d. 3. J. y. C.): Lebas II 34b
(Foucart); IG VE 28 (D.); Col¬
litz IE 1, 3021 (Bechtel); Michel
ja 619: t 10.
*c . ^(E. d. 3. J. v. C.): Lebaa II 34c
| (Foucart); IG VE 29 (D.); Col¬
litz EI 1, 3022 (Bechtel): l 5.
*d (E. d. 3. J. v. C.): Lebas E 34 e
(Foucart); IG VE 31 (D.); Col¬
litz III 1, 3024 (Bechtel): 2. 4.
*3 MD AI XV (1890) S. 223
(Thumb); IG VII 3489 (D.):
&Xe[npäiisvoi] 10.
IG VE 209 (D.); Michel 620:
t 27.
IG Vn 212 (D.): I 2.
IG VII 215 (D.): I 3.
IG VII 216 (D.): I 3.
IG VII 217 (D.): I 3. '
IG VII 218 (D.): 2. 3.
IG VII 220 (D.): 2. 9.
*hV-S IG VE 221 (D.): (2.) 12.
*i W IG VII 222 (D.): [2.] 15. .
*4Aa .g IG- YII 210 (D.); Michel 6211:
§ i. iv itsltQyoQcis lf.
*b £ IG YII 211 (D.); Michel 621II:
§3 [£|] L ift 3tflT0q5090:[g] 4.
*4B *3 IG YII 214 (D.): ygl. iv 7ts[X -
To]g5[ö]^aff a7is[yQ']di}>Gvd , o
27.
*5 Argos: CIG 1121; Lebas II 119 (Fou¬
cart); IG IY 589 (Frankel): ccQ%s<pr}-
ßsvöag 3.
*5A Mykene (2. J. v. C.): IG IY 497 (F.);
Collitz III 1, 3315 (Prellwitz); Michel
173; Dittenberger, Syll. 2 271: [flfScov-
tsg ? 7.
*6 Epidauros: Collitz III1, 3353a (Prell¬
witz); Cavvadias, Fouilles d’^pidau-
re I 192; IG IY 1467 (F.): za yv^vd-
61 CC TC£ iv 'Elt. 1.
*4a'
*b ^
* c b
*d >
*e ^
cc
*g ^
7 (3. J. Y. C.): BCH XVII (1893) S. 95
no. XI (Legrand); Z. 116, lb: IG
■g IV 749 (F.): I 6. [wotftfjss? 6.
*7A | IG IV 754 (F.): [oi] e[a] ro[v
y öJavaGiov tov 'InitoXv-
r[£i]ov 3 ff.
8 a CIG 1183; Lebas II 157; Collitz
IH1,3366(PrellwitZ); Z. 116,1 a;
ä IG IV 790 (Frankel): öfcnpdfia-
.N VOl 1.
b | BCH XVH (1893) S. 96 no. XIH
(Legrand); Z. 116, lb; IG IV 792
(Frankel): &Uitp6[i£vot 1.
*9al Lebaa II 167 (Foncart): avvt-
tprißoi 1,10. (Ygl. xctläsg 8.)
♦aa CIG 1239: ffWEg)j]ßos HI 3.
*ab CIG 1240: Yg\.ßov[ayos]1 IIIl.
*ac CIG 1241: vgl. ßovayog oft.
*aß CIG 1242.
*ae CIG 1243.
*a£‘ CIG 1244: Gvviqnlßo$ 16.
*ag CIG 1245: vgl. ßovctydg 6.
*ah (138—161 n. C.): CIG 1247: gvv{-
tjnj(3os 14, 15.
*ai
CIG 1252: vgl. ßovctydg oft.
*ak
BCH I (1877) S. 385 (Martha):
Itpjjßos 3.
*al
BCH I (1877) S. 379 no. 2
(Martha): GcpaipElg vrl, 9 ff.
CIG 1254.
*an
CIG 1255: evvetprißos 2.
*ao ..
CIG 1256: Gvv[£]<prjßos II 8.
* a P ,|
CIG 1258: Ygl. ßovayog I 6.
*aq a
CIG 1268.
* m
*ar
CIG 1269.
*as
CIG 1270.
*at
CIG 1271.
*au
CIG 1273.
*av
CIG 1274: Ygl. [ ß]ovay[6e ] 4.
*aw
CIG 1275.
*ax
CIG 1276.
*ay
CIG 1277.
*az
CIG 1278: vgl. evvGEixoi 9.
*b
CIG 1279: veuvi ’.GnOL II 8.
*ba
CIG 1290.
*bb
CIG 1297.
*bc
CIG 1291.
*c
CIG 1350: vgl. ßoctydg 14.
*d
CIG 1353: vgl. oi XQOGUtvtss
bv Ta yvyuvccGitp tpi/.o) llf.
*e
CIG 1359: Gvvdtprjßog 3.
*f
CIG 1364: Gvvd(pri[ß]og b2.
:S g*
CIG 1370: vgl. ßoctyos 16.
618
I. Listen »er behüteten Inschriften und Papyri.
' *9111 (nach 161 n. C.): CIG 1386: etpai-
gevg 3; vgl. 7 rßlatffrpsm]S 2.
*i CIG 1426: vgl. ßoayö S 6.
* k CICt 1432: acpaigsts 4. 2. 6.
*1 Lebas II 164 (Foucart): [oi
eq>\aigetg oi vixäaavtsg 2.
*m CIG 1453: vgl. ßoayös 9.
*n (nach 161 n. C.): CIG 1459: vgl.
ßoay6g 2.
*0 CIG 1485: 'icpeßoi 1.
*p Lebas H 165 (Foucart).
»q (nach 161 n. C.): Lebas II 175a
(Foucart): vgl. ßactyog.
r * r Lebas II 176 (Foucart): vgl.
v [oi 8id]d.ßxcx%oi 1.
*S (nachl61 n.C.): LebasII, 180(Fou¬
cart).
*t Lebas II 162 c (Foucart) ;MDAI
XXH (1897) S. 335 no. 1 (Pre-
ger): vgl. ßoayog 1.
•ulTt Lebas II 162b; Cauer, Del. 2
J< 34 ;MDAI XXII (1897) S. 336
no. 2 (Preger).
*v Lebas II p. 142 no. 162j (Fou¬
cart); Cauer Del. 5 36; MD AI
XXII (1897) S.336 no. 3 (Pre¬
ger); Collitz III 2 4499 (Mei¬
ster): [iiKixLdöofievoL 6, vgl.
ßovayog 6.
*-w Lebas II162 a (Foucart); Cauer
Del. 2 37; MD AI XXII (1897)
S. 336 no. 4 (Preger).
*X MD AI XXII (1897) S. 337 no. 5
(Preger): [fu-,ti<(]<5o(i.e[i>oi] 5,
vgl. (3o«ay[os] 4.
* y MD AI XXIX (1897) S. 337 no. 6
(Preger): [[it]xixi8[66iisvoi\
5, vgl. [ßovocyog] 5.
* ya MD AI XXIX (1904) S. 50 (Tod):
[gm];ff<X<Xofr£rot 1.
*z MD AI XXII (1897) S. 337 no. 7
(Preger).
*10 Korone (131 n. C.): Lebas II 305 (Fou¬
cart): äg%{tprißos 10.
* 10 A Kastelia jnMeasenien(2. J. v. C. ?): JHSt
XXV (1905) S. 48 no. 9 (Tod): l 5.
*11. (3-/2. J. v. C,): Lebas II 301 (Fou¬
cart); Cauer Del. 3 46; Collitz III
ä 2, 4677 (Meister); Michel 612:
■'§ l 4.
*12 h (2. J. v. C.): Lebas 302 (Foucart);
Collitz III2, 4678 (Meister); Mi-
■’ chel 613: tgitigsvsg 2.
*13al BCH XVH (1893) S. 17 no. 21
(Berard): l. 3
* h BCH XVII (1893) S. 20 f. no. 24
(Berard): i. 5, &g%Eqnjßos 4.
*c (79od.233n. C. :HomolleS. 18 A. 3):
BCH XVn (1893) S. 19 no. 23
(Berard).
*d Lebas II 341c (Foucart).
e MDAIIV (1879) S. 140 (Milch-
g hoefer); Z. 117, 3.
f j & BCH IX (1885) S. 511 no. 2
H (Durrbach); Z. 117, 3. .
’g (194/5 n. Chr.): BCH XXV (1901)
S. 275 no. 12 (Mendel): l 9,
ccgxifp'gßoi 6.
*h ’Eq}. uq%. 1906 Sp. 50 f. (Arbani-
topullos): i[gpr}ßoi] 1.
*i MDAI IV (1879) S. 140f. no. k
(Milchhoefer);’Eq).«ox -1006
Sp.52(A.):£ 7,[d:p3;E(pj]|3os]6.
*14 Oropoa (gegen 325 v. C.): IG VII414;
Michel 889: rt. anavxmv 10f., 13f.,
18 f.; vgl. rGo yv\iva6L(üV 29 f., 31,
32, 33.
*15al Lebas II 449; IG VII 1669 (Ditten-
i berger): ijtpij[ßiv]eav 3.
*bj 1 JHStVI (1885) S. 149f.no. 27 (Gard-
1 ner); IG VII S. 728 no. 4239 (Dit-
J ^ tenberger): itpgßsvßav 9.
*161 (Anf. d. 3. J. v. C.): IG VII 1747
(Dittenberger); Michel 622: [ps]-
mrsgoi 3.
*17a ” IG VII 1749 (D.): [£.] 2.
*b (.3 (2. J. v. C.): IG VII 1767 (D.); Col-
g* litz I 814(Meister); Michel 623:
g l 2.
* c IG VII 1748 (D.): I. 4.
*d IG VII 1756 (D.): s r . 3.
*e/ IG VII 1750 (D.): [?.] 3.
(vgl. IG VH 1751—55).
*17 Aal " IG VH 2389 (D.): vgl. eaosygcccps[v]
|‘S tv [7t]slvocp6gag 2f.
*b| I IG VII 2390 (D.): vgl. ieet-ygaysv
f O tv ir[£lvog> 0 (ias] 3.
* 17 B Thisbe: IG vn 2235 (D.): vgl. y[ti(wa]-
ßtagxtfßag 2 .
*18 Theben: IG VH 2442 (D.): I 2.
(vgl. 2429—2445.)
*19a, ä IG VII 2715 (D.): I 4.
«b pi IG VII 2717 (D-): [?.] 6.
*c (g IG VII 2718 (D.): I. 5.
*d)q IG VII 2719 (D.): I 4.
I. Listen der benützten Inschriften und Papyri.
619
N *18el IG VH 2720 (D.): i. 5.
*f IG VII2716 (D.); Collitz157 la
p. 397 (Meister); Michel 624:
l 4.
*g IG VII 2721 (D.): i?. 1.
*h .2 BCH XXIII (1899) S. 193f.
,[Ä no. I (Perdrizet): 5. 7.
| das. S. 193 no. II (P.): I 9.
•*! das. S. 195 no. III (P.): I- 6.
das. S. 196 no. IV (P.): I 5.
das. S. 196 no. V (P.): ü- 21.
das. S. 198 no. VI tP.): I 5.
das. S. 198 no. VII (P.): 1 16.
das. S. 200 no. VHI (P.): I 4.
s. E 41; (42).
*19 A a IG VH 2781 (D.): vgl. toi cctcs-
yga-TpavTO iv örtXiTtxg 2.
*b IG VH 2782 (D.): vgl. [tvJl
ank ygaipfxv iio i [jx| arelro-
cp[oJpKS 7.
*ci'S IG Vn 2783 (D.): vgl. dass.
*d I o IG VH 2784 (D.): (vgl. dass.?)
*e W IG VII 2785 (D.).
*f IG VH 2786 (D,): vgl. dass.
*g IG VH 2787 (D.): vgl. dass.
*h IG VII 2788 (D.): vgl. dass.
*ij IG VII 2789 (D.): vgl. dass.
(246 v. C.): IG VII 2817 (D.):
fr/.arij-htkg 5.
IG VII 2809 (D.): rvt kviEyga-
ibav&o iv itiltogtogag 5f.
IG VII 2810 (D.): dass.
IG VH 2811 (D.): dass.
IG VII 2812 (D.): dass.
IG VII 2813 (D.): dass.
IG VII 2814 (D.): dass.
IG Vn 2815 (D.): dass.
IG VH 2816 (D.): dass.
IG VH 2818 (D.): dass.
J IG VII 2819 (D.): dass.
'S IG VH 2820 (D.): dass,
a IG VH 2821 (D.): dass.
IG VII 2822 (D.): dass.
IG VII 2823 (D.): dass.
IG VII 2824 (D.): dass.
IG VII 2825 (D.).
IG VU 2826 (D.): dass.
IG VII 2827 (D.): dass.
IG Vn 2828 (D.): dass.
IG VII 2829 (D.): dass.
IG VII 2830 (D.): dass.
IG VH 2831 (D.): dass.
IG VII 2832 (D.): dass.
»21a-, IG VH 3065 (D.): vgl. fimu-
J-iriES &7isygdipav&'0 2.
*b g IG VH 3066 (D.): vgl. dass.
*c>i IG VH 3067 (D.): vgl. dass.
*d "§ (3. J.v. C.): IG VII 3068 (D.);Michel
635: vgl. dass.
*e IG VII 3072 (D.): vgi. dass.
(vgl. 3069—3071; Ditt. ergänzt 3070
Z. 3 kaum richtig [ig iqjEißmv]).
* 22 al IG VH 3174 (D.): ngmuv
iavQ0tkvd9Ti 26 f.
*b IG VII 3175 (D.); Michel 636:
dass. 6.
*c .. IG VH 3178 (D.): dass. 9f.
*d % (Ende d. 3. J. v. C,): IG VH 3179
§ (D.); Michel 637: dass. 6.
*e § IG VII 3180 (D.); Michel 638:
£ dass. 13.
*f ° IG VII 3188 (D.): dass. 3f.
vgl. IG VH 3181—87, 89.
*22 A Keil, Sylloge inscr. Boeot. no.
XV; IG VII 3218 (D.): [oi
ex rov yv[ivccß]Lov? 2 Keil.
s. E 44.
*22 F Haliartos: IG VH 2849 (D.): [ftpaßoi] 7.
*23ax (Mitte d. S./2. J. v. C.): IG VII 3293
(D.): I 4.
*b ä IG VH 3294 (D.): I 3.
*0.1 (1. J.v. C.?) IG VH 3296 (D.): I 4.
*df.§ (1. J.T.C.?) IG VII 3297 (D.): vgl.
g 7Cgoßkyedq>7]ßctv itg[o g tö
TÜ.y\iu. 1.
*e> IG VH 3298 (D.): I 4.
(vgl. die unvollst. Iftn. IG VH 3295;
3299).
*24 Anthedon (3. J. v. C.): IG VII 4172
(D.): gtsXrocpögTi «irsfyJgÄ/’arf'O'o] 3.
*25 Delphi: BCH XXHI (1899) S. 570
(Colin): [ro xoivbv] räv äXEtq>o[iii-
vtov] 1.
*25 A Blateia (2. J. n. C.): IG IX 128 (Dit¬
tenberger); s. Ziebarth, Zft. f. vgl.
Bechtswiss, XVI (1903) S. 285 no. 46.
*261 (1. J. n. C.): Lebas II 1009; IG IX
^ 285 (D.): vgl. oi ivxgi&evTsg in'
cs avrov 2f.
27 ^ IGVH 4165 (D.); Z. 116, 2:
Cpl%0yV{LVCC6TCil 1.
io
*27 B Larisa: ’JEg?. ciQ%. 1900 S. 69 no. 17
(Zikides): veaviöHot 1.
*28 Piierae: BCH XHI (1889) S. 404 (.Fou-
geres); Berl. philol. Wochensclir. IX
620
I. Listen der benetzten Inschriften und Papyri.
(1889) Sp. 1386 (Ludwich): vgl. [>e-
1]ett5 1.
jV*29 Kerkyra: CIG 1883; IG IS 732 (D.):
itptjßevav 2.
*,30a] ö Duchesne et Bayet, Mission au
^ Mont Athos p. 13 no. 2: izprjßug-
Z®” &■
*b I (164n.C.): das.p.44no.60: itprjßev-
^ ectg 9.
* 31 Deuriopos (121 n. C.): (Ilczvämgce S. 200
no. 2); ZblXoyog V (1870/1) S. 3 no..2;
Ygl. Ziebartk, Zft. f. vgl. Rechtswiss.
XVI (1903) S. 284 f. no. 45: l 8; iipij-
(JapZOS Ö, Ygl. «praroffirKTi]? 11.
*32a\,n, CIG 1997e Add.: I oi izprißsvaav-
f 0 xsg 3, icfnßotQxog 5.
*b -3 Duchesne et Bayet a. a. 0. p. 102
no. 136; AEMÖst XII (1888)
1 S. 190 no. 8 (Bformann]): $. 6,
, 3 £<pt]ßccQ%äv 6.
*33 Celetrum (65 n. C.): CIG 1957g Add.;
Lelias II 1331; Duohesne et Bayet a. j
a. 0. p. 100 S. 134: K. 4, icpijßagxäiv 3 - |
34 Sirrha; CIG 2007; Duchesne et Bayet
a. a. 0. S. 17; Z. 113: veoi 1.
*34 A Amphipolis (1. J. v. C.): Jahreshefte
d. öster. arcb. Inst. I (1898) S. 180 ff.
(Cumont): vioi [21], 30, 55; xtQEoßv-
x iqoi 32; vgl. [i),.. mtc! rö yv]iivaoiov
&ti[p&£ia] 22 f.
*35 Kallipolis: Dumont u. Homolle, Me-
langes d’arch. et d’epigr. S. 435
no. lOOx: ?. 1. v. 1. naldxg 2. um-
} y dsvtai 2.
»6 Sestos (133—120 Y. C.): Dumont u.
Homolle a. a. 0. S. 461 ff. no. 111c 7 ;
Dittenberger, Sylt. 1 246; Orient. Gr.
i. s. 339; Michel 327; Z. 114: l 31, 36,
41, 76, 79, 82, 95, itprjßag%oi 42. v. 31,
37, 39, 41, 63, 67, 69, 71, 76, 79, 95,
99. TtcxiSsg 81. Ygl. vsAtsqoi 71. av-
dpes82. oi ceiticpöfisvot (*<tnas) 85; 72.
(i£xi%ovx£g xov dXsififiaxog 65, 74,. |^voi
Hz! 85.
*37 Herakleia-Perinthos: Dnmont u. Ho-
molleS. 397 no. 74z 10 no. 2:
*38 Byzantion s. Kyzikos.
*38A Byzantion: CIG 2034: ctvqßot 3.
*39 Philippopolis: Dumont u. Homolle
S. 336 no. 43: s’ip»)(3[ow] od. itpriß[£v-
flRi’TOs] 3.
*40a'\ MD AI X (1885) S. 314 no. 2
(Mordtmann);Kalinka,Ant.
yE Denkm. in Bulg. 92: v. 6.
*b ^ MD AI IX (1884) S. 228f.no. 13
o* (Latischew): v. 25.
*40Aa "S (238 n. C.): Rev. arch. N. S. 35
S. (1878 I) S. 112 no. 5 (Mordt-
I mann jun.); Kalinka 115: l 2.
*b 1 (238 n. C.): Rev. arch. N. S. 35
o (18781) S. 114 no. 6(M.j.);
Kalinka 114: l 4, itpijßag-
X°s 6.
*40C Serdica: Dumont u. Homolle S. 563
no. P 2 ; Kalinka 138: veog 3.
* 41 Tomoi: AEMÖst VI (1882) S. 24 no. 47
(Tocilescu) u. S. 51 f. (Th. G.): ?. [t<b]t
Ttoory/ovlatv](ov 5f.
*41B (3. J.y. C.): JHSt XXHI (1893) S. 39
(Hirat): Ygl. [yu|tvas]iaOT<jo:s 1.
*41C iS (3. J. y. 0.): Latyschev, Inser. . . .
© Ponti Eux. IV S. 301 no. 459:
V 8.
Tanais s. B 112.—145 G: s. S. 96, A.ff
(yECCVlG-AttQ%Xls).
*42a, CIG 2140a 1 Add.; Lebas II
1696; IG IV 46 (Frankel):
oi ix xov yvp[v\a6lov b 1.
*b I Lebas II 1097; IG IV 46 (F.):
|.ep oi ix xov yv\Lvaoiov blf.
*43 (nicht Siphnos) (Anf. di 1. J. n. C.):
CIG 2140 a 2 Add. = 2423 b; IG
IV4 (F.): oi&\Hq>6(i£Voii, 7,8,15.
3. B 147; 148.
*44a\ (Anf. d. 1. J. v. C-): AJASE (1896)
S. 173 ff. no. 1 (Richardson u.
Heermance); Dittenberger, Syll. 2
935: e. 5, 10. xrmS'Eg 5, 10. oi
äXXoi oi V7TÖ xi]V dnyrjv itsiitxov-
xsg 5 f., vgl. 11, OI 11£X£%0VX8S xäv
xoLvoiv (|eVoi) 27 f. ; 30f. Poj-
[iczlwv oi 7tag£7tLSj]ixovvx£S 30.
*b .. (Anf. d. 1. J. Y. C): AJA XI (1896)
■ J S. 188 no. H. (Pi. u. H.): I 5, 12,
8 [14], «Kidss 5, [12], [14]. oi alXoi
^ ot vTto xi]v d.gyryv Tt£inxovx£g 6,
vgl. 12f., 15. v. 10.
* c ’Ey. &QX- 1892 Sp. 136 no. 7
(Wilhelm); 1895 Sp. 144
(Stauropullos); Collitz HI 2,
5312 (Bechtel); Michel 640:
l 3.
*d BCH 11(1878) S. 277 f. (Girard):
l 24,
1. Liste» des benutzten Inschbiften und Papyri.
621 .
IV*44E Cbalkis (2./1. J. v. C.): Jahreshefte d. |
öst. arch. Inst. I (1893),. Beibl. 48f. j
(Wilhelm) : S. II. &yir£ioi H. uvSqxs
HI. xcääsg (xavucadsg) I. .
*45 1 “ Collitz I 295 (Bechtel); IG XH 2,
I § 134 (Paton): l 7. iq)dßccQx°s 4,
1 1 », v ' 7 '
*45A )s IG XII 2, 34 (Paton): v. 4.
*46 Chios (2. J. V. C.): CIG 2214; Michel
898; Dittenberger, Syll. 1 350; Sylt. 2
524: £.4.; s. veojxeqoi 12, 17, 2t f., 26,
30, l piaoi. 13, 18, 23, 27, t rtQEdßv-
rspoi 14, 19, 23, 28. »cridss 4, 11, 16,
21, 25, 29. ävägsg 15,20, 25, 28. vioi 5.
47 Samos: BCH V (1881) S. 481 f. no. 4
(Girard); Z. 114; MDAIXXVIII(1903)
S. 357 f. no. 2 (Preuner); s. Lieimann:
v. 2.
vgl. r 15 b.
*48 Ikaria; Movßxiov I (3 873/5) S. 139
no. £/ (Fontrier); Collignon, de colleg.
epheborum p. 81 no, 3: icprjßh\v]Guv
ö. i<p7}ßctQ%öiv 4.
49 Patmos (2. J. v. C.): Luders 70; Z. 116,
6; vgl. REG XIII (1900) S. 464 (Hol-
leaux); Dittenberger, Syll, 1 402; Syll. 2
681; vgl. Collitz III 2, 5521 (Bechtel);
Ziebarth, Zft. f. vgl. Rechtswiss. XVI
(1903) S. 273 f. no. 31: xb xoivor xäv
AavaaStex&v xäv iv Tldxixio r.ai iis-
\x\£%ovxcov xov dXsi(i^axog 1 ff. oi Aaii-
xtadiGxai ixcii uXsi(p6[i£Voi) 18f.; 11.
*50a1 Aigiale (l.J.v.C.): Roß, Inser. ined.
114; IG XII 7, 421 (Delaraarre):
i. 5.
*b (1. J. v. C.): Museo Italiano I (1885)
S. 231 no. VII (Comparetti); IG
XH 7, 424 (D.): I 4.
* c (1. J. Y. C. ?): IG XII 7, 422 (D.): l 5.
*d IG XII 7, 423 (D.): I 3.
*e IG XII 7, 425 (D.): ?. 3.
*60 C ^ (Aigiale) (E. d. 2. J. v. C.): ’Etp. &Q%.
to 1907 Sp. 185 tf. (Hiller y. Gär-
2 tringen u. Ziebartb); IG XII 7,
515 (Kirchner, Wilhelm, Dela-
marre): l. 47, 64, 101. vxmxsgoi
(pcttvxxg) ; 86, [r^Jof xtdvxsg 102 ;
«oidss 74, 82, 84. «eE[o(3]eT£§ot
101; avdgeglS, 82,84,'PrafiKiot 57.
*51 a (Minoa) (2./1. J. v. C.): BCH XH
(1888) S. 326 (Deschamps) (Er-
■w'ahnung); IG XII7, 235 (D.): tö
| xoLvbv (xäv cÜELcpouivav) bl,
j 19f.; 27. «cdd£s bl4.
*b \ ( 1 . J. y. C.): IG XH 7, 232 (D.): &X£i-
tpÖ\L£VGl 8 .
*c §3 IGXII7, 233 (D.): dletqpöpfrot
1 [15]- 2 2 -
*d < ( 2 ./ 1 . J. Y. C.): IG XH 7, 234 (D):
(xoLvbv)xäv ciXstipofiivav [1]; 22.
*52 (Anf. d. 1 . J. v. C.): BCH IV (1880)
S. 188 (Homolle); Dittenberger,
Orient. Gr. i. s. 343: icpxißsvectv-
xeg 3.
*b ( 101/1 V. c.): BCH XV (1891) S.
261 f. no. 3 (Fougeres): itprißsv-
GavxEg 1.
*e (1. J. y. C.): BCH HI (1879) S. 376
no. 16(Homolle):^qn](3£ÜffO!iir£sl.
*d (110/9 v. C.?): BCH XVI (1892) S.
159 no. 17 (Doublet): itprjßsvaav-
x£g 4.
*e BCH III (1879) S. 378 no. 16
bis (Homolle): ?(p?][j3o<].
*f (145/4 Y. C ?): BCH XIII (1889) S.
420f. (Homolle): l 9. vsctviexoi
9. iX£v&£QOi naldsg 8.
*g (Ended. 2. J. v. C.): BCHXV(1891)
» S. 252 f. (Fougferes); Michel 641:
^ icprjßivßuv 4.
*h BCH XXIX (1905) S. 229 no. 89
(Dürrhach n. Jarde): [^r;-
ß}svGuvx£g 3.
*53 (96 V. C.) BCH XV (1891) S. 263
no. 4 (Fougeres): xtaiSsg 2.
ovv(poi.X7]Xcd 4.
*54a BCH XV (1891) S. 265 no. 6
(Fougeres): &X£upofi£voi 1.
*b BCH XV (1891) S. 265 no. 7
(Fougeres): aXeicpofisvoi 1.
*c BCH XXVin (1904) S. 147f.
no. 44 (Dürrbach): oi xx\v
vfjOov oixovvxsg xcd ol äXn-
cp6y.svoL 2f.
*55 BCH XV (1891) S. 264 no. 5
(Fougeres): itprißsv&v 3.
tfjg Ni‘H7]Qcizov . . . tcccX cu-
6TQCCS
8. B 198; E 56d.
*56 Tenos: Philologus Suppl. H (1863)
S. 570 (K. Keil); Kaibel, Epigi-. gr.
948: I'. 10. £cp7]ßsv6avz8g 1- itaXca-
[g\tqZtc(i ri'i&soi 9.
*57 Andros (1. J. n. C.?): MDAI XVHI
(1893) S. 7 no. 1 (Pernice); IG XH 5,
729 (Hiller v. Gärtringen): vgl. f'Eopf;]
xul 'HquxXsI 2,
622
I. Listen »er benutzten Inschriften und Papyri.
r *57Aa\ CIO 2367cl Add.; Lebas II 1788:
IG XII5, 620 (Hiller v. Gärtrin-
gen): vgl. yviivaGLagxijGag 2.
*b # CIG 2367c Add.; Lebas II 1787;
je IG XII 5, 621 (H. v, G.): vgl.
^ yviivaGLCXQ%ijüC£s 2 .
*57H a IG XII 5, 544 (H. V. G.): Ttaldsg
§ A. 39, 55, 60.
*58 (Anf.d.3.J.v.C.)'.CIGr2360;Michel
402; Dittenberger, Sylt. 1 348;
Syll. 2 522; IG XII5 no. 647 (H.
v.G): vftor£poi.23,25. 7raZds$32.
Syros a. F 16c; d; f.
* 58 A a IG XII 6 no. 144 (H. v. G.); [1] 1.
*b IG XII 5 no. 145 (H. y. G-): 1.
* c CIG II 2386; Lebas II 2065; IG
XII 5 no. 232 (H. v. G.): [?.] 2.
*d ” CIG2391—6*);LebasIl2078—83;
■ | [Michel 1170]; IG XII6 no. 173
Pa (H. v. G): i<pjj§ws IV 2.
*e IG XII 5 no. 174 (H. v. G.): vgl.
).[aii7tä(i^n^ns} 3.
*f IG XII 5 no. 176 (H. y. G.): Xafi-
MxSaQzos II 4.
*58B Siphnos: IGXII6 no.484(H.v.G.): vgl.
[y]v[iv[a\GiaQ%äv 3.
*59 Naxos: CIG 2416; Lebas II 2156; IG
XII 5 no. 39 (Hiller v. Gärtringen):
[?.?] 3.
*60 CIG 2436; IG XII 3,1243(H.v.G.):
vsavi G'AQl. V[lv[(p]doL.
*60 Aa ” CIG 2430; Collitz HI 2, 4877
~ (Blaß) • IG Xn 3 no. 1091 (H. v.
^ G.): vgl. V7Coyv[(ivciGLaQX7]G]ag 1.
*b IG XII 3 no. 1074 (H. v. G.).* [scpiy-
ßsvGCCVZSS ?] 2.
*61 a\ IG XII 3, 460 (H. v. G.): vgl.
yv uvccGiaQxV 6 a £>•
*aa IG XII 3, 461 (H. v. G.): vgl.
[■ yVflVG'jGLCXQxl . . .].
*b IG XII 3, 338 (H. v. G.): [ifgsTj-
ßsvGjuvzsg 4.
*c » (4—37 n. C.): IG XII 3, 339 (H. v.
> O G.); [Collitz III 2, 4701 (Blafi)]:
H £(pr}ßsvGccvzsg 6. izc£Q£(prißog 23.
* d IG xn 3, 340 (H. v. G.): 7ta[ Q y
ttprjßog 19.
*6 IG XH 3, 341 (H. v. G.): yvn>-
[vaGl]ccQ%os 1.
*f IG Xn 3, 342 (H. v. G.): [f-gpTj-
ßEvGavTSg] 4.
*61 g\ (2. J. v. C.): IG XH 3, 391 (H. v. G.);
Collitz III 2, 4747 (Blaß): vgl.
yvnvaGiag[xrjöag] 2.
*h IG XII3, 392 (H. v. G.); Collitz
in 2, 4748 (Blaß): vgl. tiTto-
yviivccGuxQxcbv 3.
*i IG XII3, 393 (H. v. G.) Collitz
IG 2,4749 (Blaß): vgl. ['E^pa
wxl 'Hga]xXsi.
*k (4./3. J. v. C.)r IG XII 3, 394
(H. v. G.); Collitz HI 2, 4750
(Blaß): vgl.'Egii<].
*1 { i IG Xn 3, 395 (H. v. G.): vgl.
jg [yvgvaGLOCQ]xo?.
*m IG XII 3, 396 (H. v. G.): vgl.
dass.
*n IG XH 3, 397 (H. v. G.); Collitz
HI-2,4751 (Blaß): vgl. dass. ?
*0 IG XII 3, 398 (H. v. G.): vgl.
dass.
*p IG XII 3, 496 (H. v. G.): i(prj-
ßsvGccvzsg 4. v. 3.
*q IG XH 3, 524 (H. v. Gr.): I 5,
£<piißccQX°S 3.
*r CIG 2461; IGXn 3, 517 (H. v.
G.): £(prißev[7t]6reg 6.
s. B 220 Z. 138; (222?); (223?).
62 (3./2. J. v. C.)s CIG 6819; IG XU 3,
331 (H. V. G.); Z. 117,10; Michel
1002; Arch. f. Papyr. HI S. 134
no. 12 (Strack): v. 34. ctisicpo-
(isvol 1, 6,19, 46, TO Y.OIVQV 7, 27.
*63a IG XII 3, 526 (H. v. Gr.): oi
(iszfyovzsg zfjg £v Oi'a %a-
XcctGTQccg 5f.
*b IG Xn 3, 527 (H. v. G.): dass,
•j 4f.
'S IG XU 3,528 (H. v.G.) :oinsz£%.
^ t ov £v Oi'a yv(ivocGtov 3f.
*d IG XII3,529 (H.v. G.): olfiszEX-
zfjg £v Olu TtaXaiözgag 4f.
e CIG2463c Add.; Z. 116,5; IG
Xn 3, 531 (H. v. G.) : oi [isz£~
Xovzsg rov gvveSqLov
tf)Q ev Oi'a naXaiczgag 7 ff.
*f IG Xn 3, 534 (H. v. G.): [oi
/isrixovjtsg zov £v Oi'a yv(i-
v<x[gLov] 1 .
*63AA Astypalaia: BCH YH (1883) S. 478
no. 4 (Dubois); Collitz IH 1, 3480
(Beeilte!): zccrfdsg 3.
*) Die Lesart CIG 2396 (vgl. Luders 97) 7 ] vsov [Aiovvgov GvvoSog\ ist beseitigt.
!
I
I. Listen der benutzten Inschriften unj> Papyri.
! 63AI Paton a. Hicks, Inscr. of Cos 55:
[jrcaAeg] 3. vefairs^o?]? 1.
*64a Paton a. Hicks 65: %cpr\ßog.
*b Paton a. Hicks 106; Collitz IH 1,
3662 (Müllensiefen): £yr\ß ... 4.
*e Paton a. Hicks 107; Collitz HI 1,
3663 (Müllensiefen): £. 6.
*65a Paton a. Hicks 108; s. Liermann:
co 8. v. 7.
*b*W Paton a. Hicks 109; s. Liermann:
6. v. 6.
*c Paton a. Hicks 1X0: £. 4. v. 3.
*d Paton a. Hicks 111: £. 4. [p.] 3.
*e Paton a. Hicks 114; Collitz III 1,
3664 (Müllensiefen); s. Liermann:
v . 3.
*f Paton a. Hicks 8: yv^ivaGiov zmv
. VECOV 9.
*66 IG XH 1, 95 (H. v. G.): gqpij-
ßog b 3. a [ysgovGict ?] a 1 f.
*67 IG XH 1, 96 (H. v. G .): oi
v£öl Ol £(l TtoXSL 4f., XOL-
vov 3, 4.
* 68 (Lartos) (1. J. ? n. C.): IG Xn 1,918
g (H. v. G.); Z. 116, 7; Collitz III1,
►'S 4234 (van Gelder): 2vXXstoi AoX-
p5 Xeiol 7taidsvzcä oi Gvv 2vXXa 2 ff.
fc 68Aa Jahreshefte d. österr. arch.
Inst. Vn (1904) S. 92 f.
(Saridakis u. H. v. G.): £g vr\-
ßog 19.
*b MD AI XXI (1896) S. 42 no. 9
(H. v. G.): t 4.
s. B 256.
Kameiros s. B 282(?).
*69 Eleuthernai: AJA XI (1896) S. 587
no. 70 (Halbherr): aysX&zai 4.
* 69 A Malla: Mus. Itai. HI (1890) S. 635ff.
(Halbherr); Collitz III 2, 5100 (Blaß):
ccy£Xa 17, 24.
*69D Dreros (kurz v. 220 v, C.): Mus. Ital.
m (1890) S. 657ff. no. 73 {Halbherr);
Michel 23; Dittenberger, Syll. 2 463:
dcysldoi 11, ayiXa 153. vgl. kzaiQEiai
124, 135.
* 70 Kition (247—221 v. C.): Sitzungsber. d.
bayr. Ak. 18881S. 320 (Oberhummer);
Strack, Dynastie d. Ptol. no. 46: oi
&7to yviiva6io[v ] 3.
*71 Salamis (181—146 v. C.): Lebas HI
2756: o[i ?.? ot] £x yviLraßiov zqIt[ov] 1.
*72 Lapethos (29 n. C.): Lebas III 2773;
Dittenberger, Orient. Gr. i. s. 583; Cag-
nat IH 933: iqrrjßaQx&v 10. naiSsg 14.
*73 Cesnola, Cypern S. 371 no. 11; Cag-
| nat HI 935: irprißccQxog 6.
*73 A lg CIG 2627: 7taXaiGz[g]lzai. 3.
* 74 a (2. J. v. G): BCH X (1886) S. 491 no. 4
(Cousin u. Deschamps); vgl. XI
(1887) S. 212 (Hirschfeld); Michel
1190; van Gelder, Gesch. d. alt.
Rhod. no. 24: £tp7ißagxv ßcc S 3.
*b £ MD AI XI (1886) S. 327 no. 2
^ (Löwy); BCH X (1886) S. 490
ho. 3 (C. u. D.); van Gelder
a. a. O. no. 25: £(p7ißaQ%T/j-
. Gag 4.
*75a1i Newton, Halikarn. S. 701 no. 12;
AGIBrM IV 898 (Hirschfeld):
Scv£ßr}Gav sig uvdgag 2*).
* b Newton S. 7 02 no. 12a; vgl. AGIBrM
IV 898 (Hirschfeld): dass. 2.
* c Newton S. 703 no. 12b; vgl. AGIBrM
IV 898 (Hirschfeld): dass. 1.
*d NewtonS. 704no. 12c; vgl. AGIBrM
IV 898 (Hirschfeld): dass. 2.
* e BCH XIV (1890) S. 103 f. no. 7 (Cou¬
sin u. Diehl): dass. 1.
*76 Newton S. 705 no. 63; AGIBrM
g IV 905 (Hirschfeld): vsa)zsgo[i ] 4.
*77 Lebas IH 1618: yv(ivaGLovz&v £. 13.
^ vgl. v. 16. oi 7tgsGßvzsgoi ... xai
oi vEcatEgoi 3f.
*77A Sitzungsber. d. k. Ak. d. Wiss. zu
Wien, philos.-hist. CL, 132 (1895)
S. 29 no. 2 (Hula u. Szanto): £
VEcazsgot 2.
78 a BCH IV (1880) S. 402 f. uo. 14 (Haus-
soullier); Z. 113, Anm. 2: v. 1.
*b BCH XIV (1890) S. 102 no. 6 (Cou¬
sin u. Diehl): v. 1.
*c Newton, Halikarnassos 687 no. 2:
vioi 13.
s. F 22 a.
Shehir-Olyn s. B 309.
*79a\ BCH XI (1887) S. 213 no. 2 (Kon¬
toleon): v. 4.
*b | BCH XI (1887) S. 214 no. 3 (Kon-
’ § toleon); REGr VI (1893) S. 179
no, 14 (Th. Reinach): irpr\ßag~
XrjGag 2.
*) Über die unwahrscheinliche Ergänzung ägxi^’rißoL s. Pauly-Wissowa V 2 Sp. 2736.
1 Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
*79cl BCH XI (1887) S. 214 no. 4 (Kon¬
toleon) : REGx VI (1893) S. 179
no. 15 (Th. R.): v. 2.
d RE Gr YI (1893) S. 157 ff. no. 3 (Th.
R. ); Z. 112: tÖ tcav v. yv^ivdoLOV
A 23 f., B 10. v. B 26, 33,36,41.
*80a (34 n. 0.): REGr VI (1893) S. 190f.
no. 38 (Th. R.): (-(ptfßßvöciv 4.
*b (34 n. C.): das. S. 190f. no. 38 bis
(Th. R.): ficp7]ßsva(xv 5.
*c (34 n. C.): das. S. 191 no. 38 ter
(Th. R.): i(pt]ßsvffav 4.
*d (54n.C.): das. S. 192f.no. 39 (Th. R.):
~ iyijßevaccv 7, i<ptf[ßccQ%os] 5.
*e | (85 n. C.): das. S.193 no.40(Th.R.):
** itptfßsvGav 7, SrprjßaQzoi 3.
* f (92 n. C.): das. S.i 93 f. no. 41(Th. R.):
ifprfßsvGav 6, syy'ißaoy/jt 4.
*g das. S. 195ff. no. 42 (Th. R.):
jjcptfßsvGav A 3.
*h das. S. 187 no. 33 (Th. K.):
icprjß<xQx»S 5.
80 A BCH XI (1887) S 217 no. 9
(Kontoleon); REGr VI (1893)
S.168 no. 5 (Th.R.): Troddsgl.
81 RfiGr VI (1893) S. 176 no. 9
(Th. R.); Z. 112: ygl. yvii-
vaGiuQftriGag z&v zsggccqwv
yv^Lvaciav 8f.
s. r 23c; g; h; k; 1.
82 a-, C1G 2693d Add.; Lehas III 407;
Z. 114: [yV[LvaGL&] rav v£av 10 f.
*b BCH XII (1888) S. 16 no. 4 (Cousin
n. Diehl): v. 9, 11.
*0 Lehas HI 366: v. 1.
*83 .. Sitzungsber. d. k. Ai. d. Wiss. zu
| Wien, philos.-hisfc. CI., 132(1895)
S. 12 no. 1 (Hula u. Szanto): i'. 11,
TCcadEvzai 11.
83 A Lehas UI 363: oi £/. zqg 7r[alca-
orpjag rijs «rl. 3f.
*84 BCH XH (1888) S. 33 no. 13 (Cou¬
sin u. Diehl): [isXUtpijßog 3.
84A' Lehas in 429: naldsg 5.
Lagina s. B 318a.
85a)_o CIG 2716a u. b; Lebas III 519
J u. 520; Z. 92 (das Zitat fehlt):
^ I. 10, 11, 22. naldsg [10], [13],
•g 'S' 16,17,18, 20 (oi iv *o[lei]), 21,
'■S-Jj 22, vgl. tyr adlet 9, 18, 22.
*b BCHXI(1887) S.375f. no.l(Des-
| champs u. Cousin): i?. 21. nal-
a <?£S 21. vgl. Kilos Aetos 22.
*86 ^ Lebas III 525: v. 5.
s. r 25 d; e.
*86Dl REGrXIX (1906) S. 92 no. 8 (Th.
Rein ach): itp7]ßa(3%ia 6.
87 a Lebas III 1602 a; s. LiermannS.
lOlf. no. XLX; Z. 113; 114, A.
§ 4: v. 1, 6, 21, 25, 28.
*b -S Anz. d. k. Ai. d. Wiss. zu Wien
8 XXX (1893), phil.-hist. CI., S.102
a no. 10 (Kubitschek u. Reichel):
veog.
*c (TAM: RI 35); s. Öhler S. 23: v.
*87 AA REGr XIX (190 6) S.253no.l48(Th...
Reinach): 7iaiSsgl2. ayevetot.13.
s. F26a; i; k; 1; m; n; na; p; ri68.
*87Aa Herakleia Salbake: Head, Cat. of Greek
coins of Caria, Cos, Rhodes etc. S. 120
no. 25: v.
*b das. S. 120 no. 26: v.
*88 Alinda (?; Koskinnia: Öhler B. 25).
BCH XV (1891) S. 540 no. 5 (Berard)!
I 1, v. 1.
*89al JHSt VI (1885) S. 350 no. 98 (Co-
ckerell u. Gardner): [l](pr,[(5]os 6.
* b AGIBrM IV 924 (Hirschfeld): iyprj-
ßevGccv b9, c8, £{prjßccQ%og b 8,
[c 4?]. v. a. 3.
* c AGIBrMIV 925 (Hirschfeld): f. h 28,
J i(prjßaQ%og b 27, frpijßsvouv c 4.
ij v. a 3, b 28, 30.
*d ■ | Rev.de philol.N.S.XX(1896)S.100
S. no.4 (Haussonllier): v. 5. vgl. «or¬
ig TEpES 6.
*e g Rev. de philol. N. S. XXI (1897)
S. 42 no. 16 (Haussoullier): v. 4,
vgl. Ttar^Qsg 5.
*f Rev. de philol. N. S. XXI (1897)
S. 42 no. 17 (Haussoullier); v. 5,
Ttaldsg 10, ztazpopg 4.
s. T28a; h; f.
*89A Herakleia am Latmos: Rev. de philol.
XXIII (1899) S.284no. 7 (Haussoullier):
v. ö.
* 89 E Alabanda: BCH XVIII (1894) S. 34 no. 2
(Cousin u. Deschamps): Irpr/ßos.
*901 CIG2906; Iftn. v.Priene(Hil-
ler v. Gärtringen) 123; s.
Kornemann no. 74: icprj-
ßevxärsg rav aagoixav 8,
a ['Poj]uaiut 9, älstTpäfiEvoi
'S aztavvEg 6.
*90Aa 1=4 (ca. 100 v. C.): Iftn. v. Priene 99
(H. v. G.): I 21. v. 21.
*b (ca. 100 v. C.): Iftn. v.Priene 104
, (H.v.G.): [?.]11. v. 11, ««rdEf 10.
I Listen not benutzten Inschriften und Papyri.
625
IV*90Ac (nach 129 v. C.): Iftn. v. Pxiene
108 (H. v. G.): I 369. v. 369.
naiSsg 368.
*d (Anf. d. 1. J. v. C.): Iftn. v. Priene
111 (H. v. G.): 1 176, [194], 312,
v. 192, 312, 312. nalSsg 311.
*e (nach 84 v. C.): Iftn. v. Priene 112
(H. v. G.): I 73, 77, 78, 92, 95,
109, vgl. {tprißpxog 114. v. 27,
[30], 78, 92. TtcaSsvmi 77, 112.
['Pcifialoi] 80.
*f | (nach 84 v. Chr.): Iftn. v, Priene
TB 113 (H. V. G.): I 41, 57, 115,
itprißivxözsg 43. i>. [19], 115.
(&£i5'9'£got) rtaldsg 41; 24, 57,
116. ncaSsvzai 26, 29. 'Pauatoi
39, 43, 77, 83.
*g (nach 84 n. C.) : Iftn. v. Priene 114
(H. v. G.): v. 12, 16, 17. izcdäsg
16,18, 21. äUcp6[i£vob 13. nui-
SevzaL 22.
*h (sehr spät): Iftn. v. Priene 147 (H.
v.G.): itprißlvGdvzegb, £<)»] (?[«(>]-
%üv 3.
*90C Magnesia a. M.: Kern, Iftn. v. Magne¬
sia a. M. 306: [vs]aviGxctQ%rig 4.
s. F 29a; c; i.
*91 Tralleis (2. J. v. C.): BCH V (1881)
S. 343 no. 4 (Hauvette-Besnault u. Du-
bois); Michel 906; Dittenberger, Syll. 1
397; Syll. 2 674; s. Liermann: v. 2, vgl.
vSazSQOg 1.
s. V 30d; f; g; h; JT23.
92 a, BCH X (1886) S. 620 no. 19
(Kontoleon); Z. 114: v. 9.
*b .. (nach 161 n. C.): CIG 2949: v. 11.
*c ' ^ (Homeros H 38); s. Öhler S.
Ä 26: v.
*d (Homeros HI 240); s. Öhler S.
’ 26: v.
s. r 31a; h; A 49B.
Mastaura s. T33.
*93al Lehas 1664 bis: l 3.
*b Wood, DiscoveriesatEphesus.
lnscr. from the Augusteum
” no. 4; AGIBrM HI 579 frg. a
, § (Hicks): ^ijsijjiapfjjos] 7.
*c j-a (TAM 89II77); s.ÖhlerS.24: e'.
*d « (TAM III46); s. Öhler S. 24: ?,
*e (TAM 99II1); s. Öhler B. 24: g.
*93A CIL HI Suppl. 14195 9 : TtalSsg
14. icaiSpvzal 15, vgl. 3, 12.
Poland, Gesell, d. griech. Tereinswesens.
*93D\ ^ (2. J. n. C.): Jahreshefte d. österr.
I S arch. Inst. VIII (1905) S. 135
~ (J. Keil): oi 3T£gi ro Movgeiov
1 i— Ttcadsvzai 1 f.
s. B 330.
*93N Hotion ;Mitte d. 2. J. v. C.): Jahresh.
d. österr. arch. Inst. VHI (1905) S. 162
(Macridy); IX (1906) Beihl. Sp. 69 f.
(Brückner): i 6, [14], 19. v. 13. 19.
ztcxiSsg [6], 15, 20, [30], vgl. dlct[i)j]K-
(IET01 22.
*94 Metropolis: CIG 3034; MovgsIov II
(1876/8) S. 91 no. Gitg': l 1.
CIG 3062; Lebas III 90: 1 10,
Ttafdeg 10.
Lebas III 1558: I. al.
(ca. 300 v. C.): [CIG 3059]; Hermes
IX(1875) S. 501 (Hirschfeld); BCH
IV(1880) S. Ulf. (Pottieru.Hau-
vette-Besnault); Michel 498; Dit¬
tenberger, Syll. 2 523; vgl. Zie-
barth, Zft. f. vgl. Rechtswiss.
XVI (1903) 8. 253 no. 5: l 19,
24, 28. (ttsv&EQOi) mxtäsg 3, 61 f.;
9,17,19, 24,28, zzXrj&og zav 7t. 31.
jiccq(Hvoi 9. vgl. vemtSQot 18.
(197-159 V. C.): Lebas HI 88;
■ o Dittenberger Syll. 1 234; Orient.
^ Gr. 309: U/.pvfipnoi) Ttalö'pg 8; 10.
jr ccqXHvoi 9, 11.
*96a (Collignon p. 137 denkt an Lebe-
dos): BCH IV (1880) S. 179f.
no. 40 (Pottier u. Hauvette-Bes¬
nault); vgl. Kornemann no. 67:
v. 3. Poi^ialüi, 4.
*b CIG 3086; Lehas III105: f. a 1,
c 1. v. c I. itulSsg a 1. tbra-
Xsgzqoi al.
*c CIG 3079: t 4. v. 1.
*d CIG 3085: f. 1, i(p\zi]ßuQ%rjGas
2. v. 1; ol iiPTtyovtPg zov yvii-
. VCLGIOV 1 f.
s. B 335 a; b; F 37 b; c.
*97 Erytbrae: Lebas III 1543: v. 1.
* 98 a-) CIG 3185; Z. 114: ü 23. v. 16. 7 tert-
dsg 17, 23. nccQ&evoi 19. ncadsv-
- Tai 23. vgl. oi \ysv\i%7iy,0T£g rovg
g IsQOvg &yä>v(x$ 20 f.
*b q CIG 3326: %(p7)ßog 3, vgl. cuftsav
m \ß]Xiv.og tli; ay^lccg 2.
*98A Bulletlno d. Inst. 1860 S. 218 no. 1
- (Henzen): v£aviG%dQy / r\g 1.
s. B 346; 348; T 39 e; Aristides I (XX)
p. 427 D, Z. 15 (s. r 39).
40
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
N *99a Ö 3 Lebas III 643: §q>rjßciQ%ogl.
‘o
*b 'öS Lebas III 654: [ icprjßaQXV^s^li 6 .
*c CIG 3424: %(prißog 5.
S.P41 a.
*99D Koloe: Rev. arcb. IV. S. 1903IIS. 169
no 195 (Cagnatu. Besnier): xo asßaß-
xbv yv(iva6tov Kolor}vcbv 8 f.
'^lOOal .. MovöeTqv V (1885/6) S. 65 no. (pvy' •,
BCH XI(1887) S. 86 f. no. 6 (Fou-
! cart): icpriß8vc<xvx£s 4, £(pijßaQ%og
^ 6 , i<pr}ßaQ%<av 3, vgl. Si8T8lg 4,
iq)8XSLOL 9.
*b •§ B^Gi* III (1890) S. 69 no. 22 (S.
o R ein ach): icprißsv ßccvxsg ... ?}[{«•£-
"B «t]g? 5f., t<pi]ßo:Q%äv 4; vgl. r«
dvo yvpvdüßu] 2 f.
*101 Apollonis: BCH XVIII (1894) S. 158f.
no.'3 (Fontrier) ■ dipzißE^cov 17, dtp7jß$v~
GuvTEg 20, ifpr t ßuty/jGV 19.
*102a-j (Ende d. 2 . J. v. C.): E. Curtius,
ä Beitr. z. Gesch. u. Topogr. Klein-
, § asiens(Abhdlgn. d.Bei-1. Ak.1872)
73 S. 63 f.; Michel 643: l 6 , 8 , d<py-
-3 ßupy.cüv 4.
*bj (Kirk Agatseh): CIG 3667: if. 1 -
8 . Sardes F 42 a.
*103a\ (Ascarion?)MDAIXX(1895) S.
243 (Sturaites); BCHXV1II
(1894) S. 541 (H[omolle])
drppßupyßaus 8.
*b (Yaia-Keui); BCH X (1886) S. 415
DO. 23 (Clerc): dcpTjßa^yijGag 4.
*104 (Ascarion?)BCHXVIII(1894)S. 540
(H[omolle]); MD AI XX (1896)
ä S. 243 (Sturaites): -vioi 2 .
*105a X CIG 3502: ol tceql tov 'HqkhIscc
] t&v Ttgatcov yvfivaaLav vEa-
^ VLG-/.OL yal y.c.zcz zb UQyoiiov
rov zoizov 4ff.
*b CIG 3603: dass. 2 ff.
c LebasIII1657;Z.117,9;MDAI
XXIV (1899) S. 235 no. 77
(Conze u. Schuchhardt):
das. 2 ff.
*d MDAI XXIV (1899) S. 235f.
no. 78 (C. u. Sch): dass. 2 ff.
106 Kyme; CIG 3524: Egger, Mem. d’hist.
anc. et de phil. p. 78ss.; Z. 114: i?.
45, 50. v. 40, 45, 51.
*107 Elaia: MovgsIov II (1875/6) S. 18 (fs');
f Collignon, de colleg. epheborum, Ap-
/ pend. S. 791’. no. 2: i. 3f. itcct&svrcci 1 .
(s. 109 a).
*108al Lebas III 1721e; Frankel, Perg.
Iftn. S. 514: ?. 2.
*b Frankel 323: [I?] 6. acdSEg 4.
*c CIG 3538; Frankel S. 239 f. zu 324:
igpj)[j3]j]v7)gej(?) 24.
*d Frankel 324: [*cadrs] 19.
*e Frankel 325.
*f MDAI XXIX (1904) S. 171f.no. 14
(Schröder, Schräder, Kolbe): i'. 7.
statdss 6.
*g MDAI XXVII (1902) S. 100 no. 99
(v. Prottu. Kolbe): [?.?] 1. itul-
äsg 1.
*h das. S. 105 no, 108 (v. Prott n.
Kolbe): dcprjßocpilccxsg.
*i das. S. 126 no. 145: l 4.
*k das. S. 127 no. 146: vgl. [yvp.vßa-
aiiXQxog 2.
*1 Fränkel 464: 4.
*m Fränkel 465: [dip'rißuoyßGagl] 1.
'n etc. MDAI XXVH (1902) S. 127—132
no. 147—158 (v. Prottu, Kolbe).
s 108 A MDAI XXIX (1904) S. 167 no. 7
ä (Schröder, Schräder, Kolbe):
a Ttcädss 2.
*109a |o(Elaia; s. D.) (138 —133 v. C.):
(Ü Fränkel 246 u. II S. 510; Dit-
tenberger, Orient. Gr. i. s, 332:
£. 36. v. 36. ’jzul§£g 36. IsQOVt-
xcu 34. [yvvalxsg y.ui naQ&i-
vol] 37.
*b Fränkel 252: l 2, 16, [22],
[42], v. 3,16, 22, [37], [44],
44. vsuvloxoi 19.
*o Fränkel 273: [brpßßlanyog B 8.
[rcojv v. yavlryy VQiY.bv yv[i-
vdßLOv] C 16 f.
* d (140—146 n. C.): Fränkel 275: [ol]
iv n£Qyd[(ian y.?] 7 f.
*e Fränkel 278: to tcoy vitav
yviLvdaiov A 12 f., 14.
f (106 n. C.): Fränkel 440; Z. 114,
A. 2; Dittenberger, Orient. Gr.
i. 8. 486: GsßaGti] Gvvodog w
v. 17.
*g Fränkel 458: Ö'. 6. [r.] 6. [dir
fpdreg]« . . . [to: yvßivdcia
3 ff.
*h Lebas 1723 d; Fränkel 460:
• T^[ot?] 4.
I. Listen der benutzten Inscbiotten und Papyri.
Movgslov II (1876/6) S. 24 no.
qls'; Hermes VH(1873)S. 44
no. 14 (Curtius); Fränkel
461: vimv y[v[ivdGtov] 5.
Lebas 1723 a; Hermes VII
(1873) S. 42 no. 13 (Cur¬
tius); Z. 114; Fränkel 466:
vicov yvpvaGtov 6.
Fränkel468; Z.114, A. 2: v.l.
Fränkel 469 : v. 1.
Fränkel 571: [v.] 15.
(117 n. C,): Hermes VII (1873)
S. 37 no.XI (Curtius); Fränkel
274; Dittenberger, Syll. 1 283;
Sylt. 3 384: (ßvvoSos vä>v dv Tbay-
ydfiip) v. 7 f.; 19.
Lebas HI 1720c; Fränkel S.
> 211f.zm 273: f.]? 6 . v. 2.
1 itcädsg [2?], 7.
“ s. B 391; 398b; T43e.
3 MDAI XXIV (1899) S. 168 f.
no. 7 (Conze u. Schuch¬
hardt) : tö [irl/]'9 , Os 4 f.
Fränkel 463; Z. 116, 8: ol
Kls[t](p<ifi£roi iv tä 7Tavr r
yvQiv.[w] yvtivaiiiü) 1 ff.
TtaQ&ivoi 10, 11. GvvGyo- ■
laatal 13.
MDAI XXIV (1899) S. 186
no. 46 (Conze u. Schueh-
hardt); S. 485 no. 7 (Frän¬
kel): &[Xsitp6iisvai] 2.
Lebas 1723 c; MDAI XXIV
(1899) S. 178 no. 30 (Conze
• u. Sehuchhardt): [ yvii]va -
eia 11.
Fränkel 562: cpiX[oi] 9.
ö .. CIG 3588c Add.: rö hnav yvfi-
] « [v\daiov 3.
i B MDAI IX (1884) S. 72 (Lölling):
r rz TTatd[£g] 3, vgl. Tuadoxal-
^ ■" ßrjg 9.
CIG 3597: [^]<pj](Je ... a 9.
CIG 3620:. vgl. n[cci]dotQt-
ßqv 9.
CIG 3614: V. a 1. [yyuzriLYOvv-
tss? iv] ’lXim Poiutaot c 1.
3 CIG 3619: V. 1, 5.
ü (281 v.C.):Arch.Ztg.XXXH (1875)
S. 155 no. 2 (Hirschfeld); Orient.
Gr. i. s. 212: v. 9.
(80/79 v. C.): Schliemann, Ilios
S. 709; Dittenberger, Or. Gr. i.
s. 443: vSEXvißKOi 9.
*116 Lampsakos: CIG 3644: vcciiös s 5.
‘llßal (nach 212 n.C.): CIG3665: gtpqßos
11, drprjßEvGav 10, irptjßEvGag 53,
d(p7)ßc£Q%iöv 5, •V7tEcpr;ßoiQymv 8.
*b CIG 3660: i<pßßciQy[og] 2.
*e (37 n. C. : D.): Monatsber. d. Berl.
Ak. 1874 S. 16 f. no. IV (E. Cur¬
tius) ; Dittenberger, Syll. 1 279;
Syll. 2 365: 1. 23, dtpßßunyog 23.
dXiv&SQOi *aiäse 24.
*d (?) MDAI IV (1879) S. 21
(Mordtmann): 1'. 1.
*117a (138—1G1 n. C.):Ephem. ejiigr.III
156 (Mommsen): corpus cjuod
appellatur neon 2. .
*b (277/6 v. C.): JHSt XXH (1902)
S. 194f. no. 3 (Smith u. Bustaf-
jaell); Dittenberger, Orient. Gr.
i. s. 748: v. 16.
*c Denkschriften d. phil.-hist.
(s. By- Kl. d. k. Ak. d. Wiss. zu
zanz Wien 13 (18G4) S. 77 no.HI
N 38). (Mordtmann u. Dethier):
v. 1.
*d g das. S. 79 no. XVIH u. XIX
(M. u. D.): V. 6.
* e ^ das. S. 79 f. no. XXI u. XXH
(M. u. D.): v. 5.
*f das. S. 80 no.XXIV(M.u.D.):
v. 5:
*g das. S. 80 no. XXV u. XXVI
(M. u. D.): v. 6.
*h das. S. 81 no.XXVIIu. XXVHI
(M. u. D.): [y.] 5.
*118a 'Eli. tptXol. ZvXXoyog VIH
(1873/4) S.173no.9;MDAI
VII (1882) S. 252 zu no. 18
(Mordtmann): eva-cdrcaxd-
SsXtpol y.ul veuvIgv.oi. a 2 ff.
ädc/apol yEvtay.xoi veuvig-
xoi b 2 ff. v. a 6, b 6.
*b Denkschr. d. philos.-hist. Kl.
d. k. Ak. d. Wiss. zu Wien
13 (1864) S. .75 no. H (M.
u. D.): Gv Gz dz CiL 3.
*c Collignon, de colleg. ephe¬
borum, Appendix 1: GVGtd-
xui 2.
*d Denkschr. a. a. 0. S. 79 no.
J XVII (M.U. D.): GVGZCZZUL 2.
119 Poimanenon (1. J. v. C.): MADI IX
(1884) S. 31 f. (Lölling); Z. 114; s. Lier-
Tnann: f, 26. v. 26. v.ulüEg 26.
40*
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
jV*120 Kios (106/7 n. C.): BCH XV (1891)
S. 482 f. (Badet); MD AI XXIV (1899)
S. 416 ff. Do. 14 (A. Koerte); [Cagnat III
24]: l. 14, irprißugxäv 8.
121 Nikaia (116 q. C.): Latyschev, Inscr.
. . . Ponti Eur. II 39; Z. 113; 114;
Cagnat I 883: NsixctUoiv vCcov Gvvo-
Sos 11.
*122 Prusias a. Eypios (Kurtköi): MADI
XXIV (1899) S. 442f. no. 37 (A. Körte):
vsaviaxoi 5. y.ojuri 3.
*123a Sitzungsber d. k. preuß. Ak. d.
2 I Wiss. 1888 S. 884 no. 48
"g'-g (Hirschfeld): I. 1, 2.
*b BCH XXII (1808) S. 493 no. II
(Pargoire): l. vtmzsgoi 8.
*124 Nakoleia: JHSt III (1882) S. 125 (Bam-
say); vgl. BCH XV (1891) S. 278 no. 9
(Fongeres): v. 1.
*125 Aizanoi; CIG 3831a 6 Add.; Lebas EU
846: v. 7.
126 Svnnada (Ende d. 2. J. n. C.): BCH VH
(1883) S. 299 no. 23 (Ranisay): Z. 113
(Citat fehlt): gvvCöqlov (rwv [cpriojue-
[ßccjczcov viav) 1; 5.
*127 (70-80 n. C.): CIG 3858 Add.;
Lebas III 754; Ramsay, Cities
.3 and bishoprics of Phrygia I 2,
} ^ S. 637 no. 530: £(ptfßaQ%os 17.
128 J3 BCH XVII (1893) S. 261 no. 44
(Legrand u. Chamonard);
. Z. 91: v. 11. viivadoi 12.
129 Lunda: JHSt VIII (1887) S. 398 no.
38 (Hogarth); AJA IV (1888) S. 280
no. XIV (Bamsay); Bamsay, Cities 11,
245 f. no. 85; Z. 113: v. 1.
*130 Judeich, Altertümer von Hiera-
polis S. 104 no. 94: vsuvlg-xoi 5.
*130 A lg] Judeich S. 109 no. 117: gvvuSqiov
h rav v. b 5 f.
*130B (r; Judeich S. 153 no. 270: [Ttcud;, ]
10, vgl. [jtuLjdi'oiolcQojrpng 9.
s. 4 49 C.
*131 Kolossai: Lebas III 1693b S. 401: itpr]-
ßuQXWGixg 4.
Apameia s. Z 71; 72 a.
*132 Attuda: JHSt XVII (1897) S. 399 no. 3
(Anderson): v. 1, 6.
*133 Apollonia Pisidiae: BCH XVII (1893)
S. 255 no. 34 (Legrand n. Chamonard);
' Cagnat III 319: Ctpijßagyog 2.
*134 Kibyra: [CIG4380aAdd.];Lebasl213;
s. Liermann S. 60f.; Ziebarth, Zft. f.
vgl. Bechtswiss. XVI (1903) S. 2U0f.
no. 59: E. £v tm yv^vaGiat C 5f.
*135 Themisonion (Eriza: ö.) (114 v. C.):
BCH XIII (1889) S. 335 f. (Cousin u.
Diehl); Michel 644: ?. 16, 19. v. 19.
ztaidsg 9, 11. Ticudzvtcd 11. CtuStj-.
(lovvTEs £svot 20.
*135 B Pessinus: MD AI XXV (1900) S. 441
no. 69 (A.Koerte): vgl. mxiSovöfios 1.
*135Cal BCH XXVII (1903)S. 326 no.
31 (Mendel); Cagnat III
• 2 1446: [itprjßcia] 9, [fgjjj-
S, B - ßupxot?] 11.
*b J •§ „ das. S. 327 no. 32 (Men-
a ^ del): izprjßda 4, icp[ij-
£ 2 , ßctgXOtl ] 6 .
*c das. S. 327 no. 33 (Men¬
del): Ctprjßag^yoi?] 3.
Tlos s. F 69 c.
136 a .Benndorf u. Niemann, Lykien I
ä S. 68 no. 43; Z. 114; Cagnat
I, HI 684; s. Liermann: v. 10.
*b j| (nach 161 n. C.): CIG4266b; Cag¬
nat HI 595: v. 1.
8 137 JHSt XV (1895) S. 123 no. 12 (Da-
niell u. Fellows); Cagnat HI
^ 630: Gvv[c']cp'/ißöi 8.
*138a | CIG 4269dAdd.; Lebas III 1260:
| v. A 9.
b M Benndorf u. Niemann, Lykien I
S. 124 no. 98; Z. 114 A. 3 (fal-
’ sches Zitat): [Ä]a».8 , /[in]i> olv.l.
s. Letoon J 79.
*138 A Kandyba: Denkschr. d. k. Ak. d. Wiss.
zu Wien 45 (1897), philos.-hist. 01.,
S. 27 no. 27 (Heberdey u. Kalinka):
[Ka^vdvßstav ol v. 1.
*138K Patara: (TAM: Benndorf 1892); s.
öhler S. 27: v.
*139 JHStXV (1895) S. 111 no. 24 (Da-
vies): ol avv Zagrjziip avvsg>7]-
ßot lf., Gvvizprjßos 3.
*140a 'S JHSt XV (1895) S. 111 no. 23 (Da-
fg vies): r. 2.
*b ^ Denkschr. d. k. Ak. d. Wiss. zu
Wien 45 (1S97), philos.-bist. CE,
S. 28 no. 28 (Heberdey u. Kalin¬
ka):?.! [Kvavtir^cüv oi vioi 17.
I. Listen der benutzten Inschriften und Papyri.
629
IV *141 Akalissos (Idebessos: C.) (135 n.
C.?): JHSt XV (1895) S. 117 no. 1
(Hill); Cagnat HI 649: ayslagyla 14,
17.
*141A Idebessos (117—138 n. C.): Cagnat HI
643: uylXao%ia 15, 16, vgl. ccysXug-
I §| yiavog 14.
*142 Attaleia: CIG 4340b Add.; Lebas III
1364; Lanckoronski, Städte Pamphy-
liens n. Pisidiens I S. 158 no. 9;
Cagnat III 777: v. 1. ztatdsg 1.
||L. s. H 79c.
* 143 Perge: Lanckoronski,IS. 164no. 29:
l 26. [ v .] 26.
*144 Termessos: Lanckoronski, II S. 202
(no. 52: £<pijßagx°S 1-
s I B. Z 81a.
*144L Bakousa (Antiocheia a. Orontes): Le¬
bas HI 2680: £7t<xvußcdvovv£g ztatSeg
%tX. 1 .
*145 Berytos: Bevue arch. N S. 33 (1877
I) S. 61 no. 9 (Perrot): ?. 3.
*140 Byblos: Renan, Mission de Phenicie
p. 184: d'tdccGv.cäoe icptfßuv 15.
* 146A Ägypten {1. Hälfte d. 2. J. v. C.):
JHSt XXI (1901) S. 286 (Milne); Arch.
f. Papyr. II (1903) S. 560 no. 44
(Strack): evvsqjrjßoi 2.
* 146 B Karnak (116—108 v. C. ?): Arch. f.
Pap. II (1903) S. 553 no. 35 (Strack):
ol £[q/rißtv'/.6\zEg £v zun. y.zl. 4f.
*147 Alexandria (134 v. C): CIG 4682:
ol [r]o[t>] (Itovs) iiiXXaxsg 1.
*147 A Ptolcmais (in d. Thcbais) (3. J. v. C.):
BCH XXI (1897) S. 189 no. TIX (Jou-
guet): Arch. f. Papyr. I (1901) S. 202
no. 4 (Strack): ol vscözegoi xcd ol
uXloi 7t[oXiz]ai vxX. 15 f.
Theben s. B 465 b.
(57 od. 89 v. G: D.): CIG 4904
(Franz); Comptes rendus de
l’acad. des inscr. VII (1871)
p. 289 (Wescber);Ditcenberger,
Orient. Gr. i. s. 188: Gvv£yr\~
| ßog 7. .
Ph Comptes rendus de l’acad.
des inscr. YII (1871) p. 287
(We s eher); Ditterib erger,
Orient. Gr. i. s. 189: ol <pi-
Xot [xal ot] övvtcprjßoL 7 f.
148 (98 V. C.) : BCH XVIII (1394)
S. 147 no. 1 (Mahaffy); Strack,
Dynastie d. Ptol. 143; Z. 111;
Dittenbei'ger, Orient. Gr. i. s„
176: oi TO ß' Licprjßsvxorsg tqs
oviov odQEOsag £> ff.
148 A (95 v. C.): BCH XVIII (1894) S. 148
.. no. 2 (Mahaffy); MD AI XIX
J (1894) S. 212f. no. I u. Dynastie
•§* d. Pto 1 . no. 142 (Strack); Z. 111;
^ Dittenherger, Orient. Gr. i. s.
178: ol to . . . rjcpTißsvxoTSs rfjc
. . . ccLQEGsag 4ff.
*1486 Ptolemais (60/1 n. C.): Arch. f.
Papyr. II (1903) S. 434 no. 24
(Seymonr de Ricci); Difcten-
berger, Or. Gr. i. s. 668: oi xm
ß . . . icpTißsviioTsg 7cdv[rsg'j 9 ff.
*148 0 (Ort?) (185/1 y. C.): Arch. f. Papyr.
II (1903) S. 548 no. 26 (Strack): ol ix
tov yv(ivc([Giov'] 6.
*148D Unterägypten (Ende d. 2. J. v. C.):
Bulletin de la soc. arch. d’Alex. No. 7
(1905) S. 68 no. 14 (Breccia): $vo yv fi-
vdßLcc 2.
*148K Kyrene (3. J. v. C.): Michel 644:
ZQiccxaziOL 52, TQiccxa.rid.Q%a1 14.
149al CIG 5609; IG XIV 369 (Kaibel);
Collitz zu III 2, 5207 (Hoff-
mann); Z. 117, 13: aXsiepoiis-
•• [ yoi ] 1.
b l| IG XIV 370 (K.) ; Collitz zu 1112,
g 5207 (Hoffmann); Z. 117, 13:
<5 aXncp6yȣvoi 1.
c CIG 5610; IG XIV 371 (K.); Col¬
litz HI 2, 5207. (Hoffmann);
' Z. 117, 13 *. aXei(p6{L8V0L 1.
*150 Kephaloidion: IG XIV 349 (Kaibel);
(CIG 5592 anders): dX[ei(p6^£voL] 3.
151 Neeton: CIG 5466; IG XIV 240 (K.);
Collitz HI 2, 5260 (Hoffmann); Z. 117,
11: veaviaxoL '/epaiveofi] 4.
* 152 Phintias Gelorum (1. J. v. C.): CIG 5475;
IG XIV 256 (K.) ; Michel 552; Collitz
III 1, 4250 (van Gelder): h 12, 36.
vedorsQOL 12. oi äXXoi ol ccitodvott-svoi
slg to yv{ivd<siov 12 ff.
*153 Solus: IG XIV 311 (K.); Collitz III 2,
5197 (Hoffmann): 4. vgl. orsgeov
td^isg TQEig xtX 1.
*154 Tauromenion: IG XTV 432 (K.); Col¬
litz III2, 5230 (Hoffmann): (oi vsavla-
xoi) ol aXsMpoiisvoi 6; 8, vsavloxot, 10.
630
I. Listen der benützten Inschriften und Papyri. — H. Ortsbekister.
II. Ortsresister
631
N 155 Rhegion: IGXIV 616 Add. S. 688 (K.);
5i. 117, 12: zö noivbv TäV ClX£L<pO{l£~
vav 8.
Neapel s. B 475 a; b.
*156 Rom: CIG 6314; IG XTY 2133 (£.):
. [£.?] 1. Ygl. yvi.Lv[äg] 5.
Massalia s. V 89.
*157 Moesia superior: CIL III 8175: ephe-
bus 3.
Abbaitis 52.
Abdera 77. 223. 341*. 348.
Abonuteichos 53Nachtr. 166*.
182***. 299 N. 341. 426+++.
Abydos 54 N. 108f. 119 f.
Ägypter 79ff. 113ff. 161.219.
311. 315 f. 326. 443.617.520.
522 ff. 634.
ägyptischer Einfluß 41.66.78.
261. 264.275.295.326.364f.
437.521.524. 526. ä. Götter
35. 39 ff. 176. 182. 218 ff.
231 f. 238 tt- 241.391.396.
520.524. ä. Vereine 16***.
24. 25**. 27**. 28. 40f. 44.
54f. 64. 66. 69 N. 74. 76 ff.
78 ff. 84. 85 N. 86. 92 (vgl.
538). 97.101 N. 104 N. 106.
110***. 113. 116ff. 123 N.
124f. 128f. 141 f. 146.152 ff.
lGlf. 165. 167 f. 172. 179*.
187. 189***. 190*. 191 N.
193. 194. 200. 204f. 208f.
220 ff. 231f. 241.248 ff. 261 ff.
274f. 287f. 295. 297. 322f.
326. 889***. 348. 356 ff. 362.
364. 366f. 370. 373f. 378f.
384. 387. 396 f. 413. 421.
463 ftt- 455 ff. 465. 468**.
480. 490*. 508*. 522f. 529.
531***. 533 f.
Aigai 53. 77**. 179.
Aigiale 91N. 94N. 95N. 97N.
99 N.
Aigina 23. 25ff. 45. 76. 103f.
197f. 322***. 323*. 401+.
441. 462. 506**+. 526.531t.
Aigoathena 90.
Ainoa 99***. 100. 108f. 169.
Aizanoi 95.
Akalisaoe 90ff. 92*** N.
Akmonia 24. 25*. 39. 48. 85.
92. 95. 100. 117. 122f. 169.
172. 200. 202. 236 **f. 377.
379. 396.
Akraiphia 54. 60. 66. 91.
II. Ortsregister.
100**. 160. 228. 284. 295.
531***.
Alabanda 91 N.
Alexandreia 56.103* (vgl.539).
108. 113. 121. 145»*. 146.
148.161. 170.171.206.316.
344. 623.
Alexandria Troica 97 N. 103 **,
170.
Alexandriner 80 ff. 108 ff. 113.
116.161. 215. 220. 226.316.
319. 326. 524.
Alinda 91. 96. 401**.
s. ’Auaeste.
Alontion 8. Hahmtium.
Amaatris 101. 114. 365. 420.
507*.
Amblada 99 N. 100 N. 411*.
498**+. 527.
Ambrakia 42. 72. 167*. 178.
191.219**. 221 f.283*+.340.
391. 392*+. 396. 397. 399*.
525++.
Amisos HO***,
Amorgos 32. 42. 46. 49 N. 70.
91N. 95N. 184. 187. 354N.
398. 428+. 441.
Amorion 100 (vgl. 539). s.'IvXij
Aioe-
Amphipolis 94**. 96. 99+++.
118. 122.
AmyHai 110**. 186*.
Anaphe 526+.
Anazarbos 101. 117. 122.
Andania 42**. 266*. 393++.
460++.
Andriake 101.
Ankyra 42. 101. 144. 146 f.
155. 200**. 236. 344. 367*.
396.
Ankyra Sidera 39 N. 52 N.
200f.
Anthedon 91.
Antioeheia a. M. 100, 169 N.
Antiocheia i. Piaidien 188 f.
208 +. 361***,
Antiochier310. 313.316.319f.
326*. 328+.
Apameia 60+f. 86. 92. 99*.
100.107.110.117.121 f. 156.
170. 226**. 229. 289. 360.
363++. 405. 439. 506*.
Aphrodisias 49 N. 91 N. 95.
97 N. 99 N. 100.144.145***.
146f. 148.157N. 169. 236*.
262 N. 361*+. 379+. 401 *N.
405. 431+++. 439. 509 *N.
512.
Apollonia Pisidiea 39.92.100.
200 ***.
Apollonia Pontica 37. 44.198.
204. 365. 392. 398. 405.
Apollonidea 103*.
Apollonis 92. 209 ++. 421+.
Aquileja 297+++.
Arabien 169. 189*.
Argos 22*. 25***. 27**. 37.
63N. 74N. 90.110***. 116ff.
125. 135 f. 166+. 167. 182+.
197. 214. 230*. 273**. 340.
376. 382.420.456f. 462.472.
524 f.
Arpaly 85.
Arsinoe 119.
s. ZlGiavoi.
Assos 100. 110*.
Astypalaia 23. 25*. 26*. 97 N.
100. 156. 166**. 167. 175*
218. 341. 367. 416. 426+++.
526**.
Attaleia 95. 97+. 99**. 101.
401. 439.
attischer Einfluß 15. 376. a.
Vereine: Arten Sff. Ißff,
28ff. 37. 53. 56 N. 56. 53f.
61. 64. 67 ff. 72.74.76 f. 79 ff.
104f. 107.112f. 118++. 124.
127. 147. 154*. 159, 162.
165ff. Götter 176.180.183.
185.186 N. 188 ff. 194ff. 203.
206 ff. 209.2Uff. 217ff. 221 f.
226 ff. 236***+. 238 f. 242 f.
252. Kult 247. 249. 258.260.
Gründung272. Eintritt276.
Verzeichnisse 277. Zusam¬
mensetzung 282 f. 290 ff.
301 ff. 321***. 328. Verfas¬
sung 330ff. 406ff. Beamte
338ff. 348 ff. 361. 365. 366f.
370f.374ff. 378 ff. 383.385®.
392. 396f. 405ff. 414. 420ff.
Ehren 426ff. 434f. 440ff.
Strafen 446 ff. Grundbesitz
453 ff. 458 1 460 ff. 465 ff.
473 ff. Finanzen 487 ff. 493 ff.
Sittlichkeit 49 9 ff Bestat¬
tung 506 ff. Entwicklung
514 ff. 5181f. 524. 531+.
533. s, die einzelnen Ver¬
einsarten u. Vereine.
Attuda 95. 426+++.
Baüat 25*. 352*.
Barata 155 N. .
Belgrad 223+.
Beneventum 148**. 361*+.
Beroia 91+. 110**.
Berytier 110***. 115. 180. s.
IJoGsißiaviaGraL
Berytos 92.
Bithynien 77++. 100+++. 107.
113**. 114+. 162. 180. 251.
268. 341. 361+. 362. 392.
402*. 436. 509*. 511+++*.
Bizon 67 N.
Blemyer s. Talmis.
Böoter 180. 284.
Böotien 34 (vgl. 536). 74.137.
206. 213. 219. 362. 467.
bosporanischeVereine: Arten
16. 23ff. 26***. 28. 55. 64,
70. 72f. 77. 96. 107. 161.
163. Götter 177. 180. 216.
247*+. Listen 277. 279++.
Zusammensetzung 284 f.
288++.322***. 323 f. Beamte
339***. 341. 848. 356 f. 359.
371 ff. 383. 390f. 402f. 413.
415. Bestattung 506. Ent¬
wicklung 504++. 528. 534.
Branchidae 91. 95.
Bulgarien41.84.153.177.198.
Byblos 92.
Byzanz 23.27.91.97 N. 109++.
112**. 119 N. 456.
Campanien 101**.
Celetrum 91.
Chaironeia 32. 91.
Chalandri 310.
Chalke 58. 60. 82. 114*. 184.
190. 244***. 319.
Chalkedon 16**. 23. 25**. 74.
166***' 177. 248. 391. 418.
420**. 422,429 +*. 441.527 +.
Chalkis 135. 465**.
Chersonnesos 23.28.352+.534*.
Chios 58. 66. 91. 92**. 94***.
96.97+. 98.100.10S+. 109.
110***. 115.170.205**. 207.
210.356.361**. 363++. 383.
429***. 431++. 450*. 460f.
504. 526 f.
Chorsiai 91.
Chytroi 23. 185. 236*+.
Claudiopolis 39 N.
Cypern 23. 25*. 26.56. 66.91.
104. 106. 110***. 121. 125.
128. 136*. 142. 166.187***.
232. 384. 455**. 522+++.
526**. 527.
Cyprier 189. s. Kvtiqioi.
Daskylion 39. 200. 226***.
delisehe Vereine: Arten 16.
23ff. 28. 35. 43. 67. 69ff. 66.
79**. 80f. 84. 91. 94++. 95.
97+. 104f. 107 ff. 113. 118.
124. 129*. 141. 159. 161 f.
166 f. Götter 175 f. 185 f.
190*. 192.193+++. 194.197.
204 f. 219 ff. 224f.232.240ff.
Kult 247. 250. 260*’**. Kar¬
tell 276. Zusammensetzung
283. 296. 315 ff. 321. 326.
328. Versammlung 332. Be¬
amte 341. 348. 352 fl 357.
362. 366. 375. 377. 382f.
387 fl 396.408 f. 419 ff. Ehren
431. 433fl 436 ff. 441. 443.
Strafen 448f. Grundbesitz:
456. 458. 460. 462*. 463**.
468**. 469.472+**. 475.479.
484. Finanzen 492. Toten¬
ehren 510. Entwicklung
520f. 624. 529. 546 fl d.
Weiliinse triften 182.
Delphi 32. 65.104. 131f. 136.
138 f. 141. 186 f. 226 N. 287.
410. 445+++.
Demetrias 35. 43. 60 N. 161*.
219. 228 N. 247. 454**+.
489+. 491. 526+++. .
Deuriopos (Derriopos) 90 ++
91.
Didyma 401**.
Diouysopolis (thrak.) 37 N. 68.
67. 71.77. 198. 224N. 341*.
Dionysopolis (kleinas.) 37 N.
85. 200**.
Dioskoine 53. 218.
a. zhoöV.ovniTat.
Dorylaion39.97++.99.100.:l53.
200. 226 ***. 291+. 343. 386+.
Drama 37. 77.
Dreros 54 N. 92 N.
Edessa 91. 110*.
Elaia 92. 105**. 151**.
Elaiussa s. Kanytelideis.
Elateia 104. 169***.
Elephantine 41.
Eleusis 95+++. 195. 260“'.
263. 456. 459. 461***.
Eleutherna 92***.
Elis 110**. 138. 182.
Ephesier 82. 115. 319f.
Ephesoä 38. 44. 46. 48 f. 58.
66. 83f. 86. 91 f. 96***. 97+.
98 ff. 102.105. 110**. 115 ff.
118N. 119*. 121f. 140.145***.
146f. 148**. 150 f. 156 f. 169 fl
173. 184. 187. 195. 199.
201+++.205***. 206 ff. 216**.
220.224***. 226.234ff. 238+f.
242.248.252 ***.267.269***.
286. 300.325.327.341. 346 *.
348.360++.377.392f.393*+.
395 ff. 401*. 402*. 408**.
420**. 445+++. 471. 492***.
498**+. 512f. 527. 532. 540
oft.
Epidauros 58.65.86.129+.135.
160. 209. 211. 531***.
EretriaOl. 94**. 95.97+.110**.
188*. 252***.
Erythrai 45.75. 93.100.11.0 **.
341. 392. 418. 439. 627.
Euboia 64N. 91.101. 506**+.
526.
Eumeneia 99**. 100.
Eaijum 92. 154.
Flaviopolis 117. 122.'
Ganos 145 f. 161*.
Gerasa 150 N. 361*+. 468++.
Goel-bazar 85. 99***. 100+++.
Golgoi 187***.
Goloi 100 N. 170. 537.
r $m
632
Gordos 24.39.68f. 200**. 218.
507*.
Gorgippia 23.25 **. 285.341 **.
391. 405.
Gostilica 23. 25***.
Hadrianopolis 39. 99**. 100.
200**. 236. 355.
Halaesa 110***.
Haliartos 105. 160. 188. 340.
376. 428. 462. 525.
Halikaxnaß 23. 62. 66. 91. 94 *.
95.100.166 ***. 401. s. Posei-
doniosverein.
Haluntium 92*. 104.
Helikon 136*.
Heliopoliten 82. 110***. 155 .
Herakleia a. Latmos 73. 95.
401**.
Herakleia Pontica 92. 144 .
145***. 146.
Herakleia Salbake 9517.
8 . 'HguxlsioTca.
Hermione 294***. 526***.
Hermupolis 165.
Hierapolis 83**. 95. 97. 99**.
100. 103**. 108 fff. 110***.
116ff. 121.144*. 145»*. 146.
W8f. 151. 156ff. 169f. 205.
229. 260*. 359. 415. 450*f.
511 ff. s. HiifuaqtOQOL.
Hierapytna 99 ff-)-. 166 f.
252***. 254***. 258. 260***.
261. 267. 273. 285ff. 293.
295. 326*. 383 f. 447 f.
531***.
Hieropolis 24*. 25***. 54.101.
401*.
Hyda? am Buaen von Syme
5 8 ff. 66.190.204.21S.244tf.
297*. 320 **f.
Hyettos 91. s. ysQOvßla zov
HcorflQog ’KönlriTUov.
Hyrkanis 92. 351.
lalysos 57. 60. 206. 465 f.
Iasos 91. 95.97f. 99.100.103*.
138**. 141.170.343.378.401.
418. 426 fff. 492 f. 527 ff.
Idebessos 92 N.
Idyma 74**. 166f. 320.
Ikaria 91.
Ikonion 99**. 100. 119. 122.
155. 365.
ilion 45**. 92. 95. 97.153. 200.
390.
II. Ohtsregisteb.
Imbros 193 **f.
Inhisaar 99***. 100***.
Inseln des ägäischen Meeres
23 ff. 37. 51. 64ff. 91. 94 f.
98. 100. 103 f. 116 ff. 146.
162.197f. 219.247.267.319.
323.325.341. 356. 383f. 389.
429. 431. 438. 441. 504. 506.
522. 524. 526f. 530.
Isthmos 134. s. zs%vlzcu.
Italien 200f. 287. 507. 515.
528. 534.
Italiker 66.8117.lOÜff. 316ff.
327. 424. 520. 545.
Itanos 54 N.
Iulis 92 17.
Kadyanda 101. 376. 401*.
Kallatis 16 ***, 23. 25***. 27.
37. 67.161*. 198. 202*. 224.
247. 263. 267. 290f. 341*.
350. 411f. 412**. 418. 420.
426 fff. 4331 510. 52S.
Kallipolis 91. 95. 97 f. 105**.
119. 209. 222. 286. 360.
403. 405.
Kameiros 581 61. 190. 210.
Kanathai 122 N.
Kandyba 96 17. 426 fff. 436.
537.
Kanopos 40. 73**. 154. 252.
Kanytelideis(Kanygelleis) 54.
342. 507 *. s. ZcißßunozaL
s. kappadokische Herrscher.
Karatepe lOOfff.
Karien48. lOOff . 181.346.403.
Kastellos 59.
Kannos 100 N.
Kedreai 59. 66. 205. 244 ***.
Kenchreai 45. 197.
Keos 25*. 61. 96***. 97 f. 219.
221. 428 f. 441. 524. 526**.
Kepkaloidion 92*. 104.
Kerkyra 72. 91. 129f, 161*.
167. 283 *f. 324.340. 370***.
3911 393**. 525 ff.
Kibyra 48. 8417. 92. 95. 101.
110***. 117.119N. 122.126.
170. 186*. 401**. 487f*.
Kilikien 54. 66. 171. 218fff.
366. 449 ff.
Kios 23. 251 69f. 90ff. 92.
205**. 215. 221. 262***.
260***.«269. 389. 396.413«,
4281 4331 441, 624.
Kitier s. Kinzig.
Kition 23. 104 17. 113. 1881
Klazomenai 101*.
Kleinasiaten 82. 319. 321.
kleinasiatische Götter 40.
214 ff. 2411 398. 520. 524.
531. kl. Tereine: Arten
23ff. 37ff. 44ff. 46ff. 67ff.
75 ff. 82. 84ff. 871 911 941
98 ff. 107.1141116ff. 124ff.
138 ff. 146. 151 ff. 162. 186.
109. Götter 40. 177. 179 ff.
187ff. 195.197ff. 2011 2101
215. 2171 220. 2251 234ff.
241. Kult 191. 199. 2471
258. 2621 2691 Listen
2 78 ff. Zusammensetzung
2851 2891 294. 296. 300.
322®».323.325. 329 ß eamte
340***. 341. 346. 354 ff.
368. 370***. 371. 376. 379.
384. 387. 389. 395ff. 401 ff.
405. 413. 417. 420 ff. Ehren
428 ff. 436. 4381441.443**.
445*. Strafen 449. 452.
Grundbesitz 454. 469. 472.
476.488***. Finanzen 490***.
Totenehren 504ff. Entwick-
lung521f. 524.526ff. 629**.
530 ff.
Knidos 23. 25*. 67. 198. 325.
328. 497 ff. 527.
Koliorga 39. 200**.
Koloe 10317.
Kolophon 100.
Kolossai 92.
Konana 110**.
Kopai 91.
Koptos 221.
Korinth 22*. 134 ff.
Korone 90.
Korykos 84. 117, 158. 172.
Kos 16***.23. 251 57ff. 66. 76.
91.95. 97ff. 10317. 122. 124.
139*. 141.158.162.180.1831
1911 210ff. 219. 221. 232.
236 *f. 239***. 244**. 247.
255f. 285.322***.325.376ff.
389. 399. 4011 429. 439.
452. 460. 503. 524. 626. s.
Diomedonverein.Aaepnleis.
Kotiaion 46. 76. 118. 182***
Kreta 11917. 208. 361**. 363f.
527. s. Hierapytna.
Kula 155. 200**. 360 ff. 395.
Kutlovica 84. 198. 294 ff.
Kyaneai 76 ff. 83** 1 88. 92.
93. 95. 99**. 101. 169***.
186*. 401**. 604.
Kyme 39. 92. 95. 101*. 200**.
355. 401**. 607ff.
Kyrenäer 82**. 188. 310.
Kyrene 92 N. 188.
Kys 166f. 215. 258. 371. 389.
428ff. 431**. 436.
Kythrea 91.
Kyzikener 108.
Kyzikos 351 53**. 67. 76fff.
84.86.90.92.95.97 **.99***.
100. 107. 108 fff. 110***.
115. 117. 11917. 121. 155.
157. 169. 172. 180**. 189*.
191.194.200.215.220.2851
355*. 3601 3781 384. 3911
411 f. 470 f.
Lagbon 101.
Lagina 39. 60. 66. 91. 93.
100 N. 110***. 198.
Lakonien 3731 391. 394. 421.
s. Sparta.
Lampsakos 92*. 97f. 100.395*.
Laodikeia a. Lykos 100. 117.
121 .
Laodikeia (phön.) 81 . 108.
110***. 113. 315. 507*.
Lapetbos 91. 97f. 225. 236.
Larisa97N. 129 f. 135. 166f.
205***. 401f. 525 fff.
Lebaba 84 ff.
Lebadeia 91.
Lebedos 101*. 140.
Lemnosl5f.86f 121.203.223.
307 f. 467. 490 N. 626.
Lerna 67. 187***. 194. 197.
Lesbos 23.26.65.146.153.219.
222. 224. 247. 389. 429***.
458. 524. 526.
Letoon 146.
Liinnobria 99**. 100.
Limyra 83**. 101.
Lindos 56*. 57 ff. 178. 181.
190. 210. 217. 225. 319*.
Lissa 187**. 379 *f. 390 *f.
525 fff.
Loryma 62. 66 244«*. 320.
428 ff. 431**. 437 ***. 438 ff.
Lunda 95. 403.
Lydai 99**. 101.
II. Oetsbegistek.
| Lydien 50. 294. 341. 371.
Lykien 100*. 185.
Magnesiaa.M. 23f. 26*. 26. 38.
83**. 86.91.95. 9617. 97 f.
98 f. 100. 119. 121 *f. 126.
138. 141. 151**. 152 N. 158.
169ff. 187. 198. 245.264**f.
273. 295*f 346. 355.360 ff.
361.366. 374.391 fff. 395 ff.
401*. 402 fff. 403. 423,
491***. 499**. 507***. 510.
513 f. 527.
Magnesia a. S. 80, 32. 83**.
100. 118. 123. 163f. 226.
325. 361***. 376. 507*.
Magula 391 ff. 393 f.
Maionia 51. 69 ff. 152. 169.
180. 217. 462.
Maionien 217. 397.
Makedonien 23. 34. 77. 134*.
136. 138. 202 f.
Malaca 80. 82. 115. 167. 365.
534.
Malla 92 N.
Mallos 110.*.
Mantineia 41. 68.105***, 110*.
160. 167*. 195. 210f. 221.
249f. 259ff. 267. 296. 340.
346 *. 432 fff. 4 33. 436.
444ff.447. 449. 451.454**f,
463. 465 ff. 475. 482. 488.
497***. 525. 531***.
Massalia 92. 99**. 101 **.
Mastanra 83**. 95. 100. 118.
360ff. 374.
Megalopolis 191. 261. 296.
468**. 526.
Megara 16. 22 N. 25 17. 68. 90.
103f. 172. 174*. 197. 296ff.
340. 420. 437. 525.
Melos 37.42.49.91.97**. 166 f.
169. 197. 202. 226. 249 *f.
273. 296ff. 383. 395. 470.
506 **f. 531 f.
Memphis 120.161.267fff.399.
Mesembria 99 ***. 100.109 ff f.
Messana 108 f. 115. 191. 287.
528.
Messene 90 N. 135.
Methymna 61 .66.110***.166**.
248. 267. 285. 383. 389.
426 fff. 433. 456. 497 ff.
Metropolis 92.
Milesier 312*. 313.
633
Milet 83**. 84 N. 95. 97. 99.
100.117.11917.125***. 151.
157. 170f. 179. 258. 367*.
401. 439. s. Sängervereini-
gung.
Minoa 97N. 10417.167.401N.
453 N.
Mittelgriechenland 34. 64 f.
71 f. 74.104f. 135.160.283f.
323f. 506. 525.
Moesien 92 N.
Hompsuestia 361***.
Mykene 90.
Mykonos 31f. 197.,
Mylasa 32. 54*. 58. 66.85. 91.
95. 97 N. 98 ff. 103*. 105*f.
106. 158.181 f. 182***. 189.
205ff. 220f. 258fff. 269**.
286. 341.344.365.389. 401*.
418. 422. 488 ff.
Myonnesos 140.
Myra 83**. 101. 118 N. 170.
401*.
Myrina 101*.
Mysien 263 ff.
Mytilene 25*. 59. 65. 91. 95.
100.110***. 117.122.145***.
162“. 191f. 192. 325. 441.
506 *f.
Ifakoleia 92. 94**. »5.
Naos 110 **.
Naukratis 161. 222.
Naxos 32.91. 219f.285.362.383.
393**. 395f. 524. 526. 631 f.
Neapel 97***. 145.146 f. 226**.
361**. 369***. 628**.
Neeton 74. 92* 97. 401 f.
Neilupolis 116.
Nemausus 143. 145 ff.
Nemea 133f. s. Teehniten.
Neonteichos 68. 66. 76. 191.
Nikaia 16“. 23. 25**. 27. 45.
83***. 95. 99“. 100. 156.
163.170.187. -200.341*. 401*.
413**. 420.441.5111 f+*.513.
Nikomedia 39.100.114.200 **.
420. 456. 462. 468.
Nikopolis 49.68 N. 151 ff. 170.
172.181.198.234.329*. 341*.
348. 355.374. 398. 403. 405.
532.
Nisyros56. 58f.62. 66.76.78*.
82. 115. 168. 177. 181.190.
192. 198. 202. 244“. 262.
634
II. Ortsregister.
285.301. 320***.325. 328***. Pathyris 41. 117f. Pierien 134*. 136.
392. 429***. 430t. 626***. Patmos b. Aa^aSieml. Piräer 195f. 454***f. 465*f.
Norden 37. 72. 91. 161. 203. Pautalia 171***. 486f.
205.207.223.323.366.397. Pellene 90. Piräus 9ff. 14f. 17 ff. 78ff.
525. 531 f. Peloponnes 22ff. 64f.71f. 90. 107.113.177.220.238***1.
Notion 92N.95N.97N.103N. 136f. 160 . 197.214f.324.395. 241. 275. 313. 423.
401 N. 524f. 631 f. 535. Pirot 23. 25***. 26*. 69f.
Nysa 83**. 91. 95. 100. 103*. Peraia (rhod.) 216. 320. 437. Pisidien 39. 286. 371. s. Ttx-
144. 145***. 146. 468ft* 546. aOQum.
Nysäer in Rom 79f. 82. 155. Pergamon 35. 39*. 43*. 44.47. Platää 90.
274. 326. 455***. 464. 49.61.67.69* 78* 82.83***. Pogla 85*.
Odessos 91. 96. 481 ff. 84. 90***. 92. 93*. 95. 96. Poimanenon39.84.92.95.97f.
Oia 103. 157. 170. 97ff.100.103K.10if. 110**. 200**. 229.
Oinoanda 101K. s.Termessos. 114***,116.123.139f. 145K. Pompeji 462.
Olbia 92 N. 109 ff. 146***.153.163.170.187.199. Pompeiopolis 92 K. 150.
Olympia 148.182. 361 *f. 393. 200**. 2011 205ff. 210***. Portus Trajani 234.
olympische Weihinschriften 220. 223*f. 226. 281. 234ff. Pressowa 16***. 23. 25***. 28.
176. 182. 240. 249f.265.267.270*.276.282. Priene 91. 95N. 97N. 99N.
Olympos 52. 286. 288. 294fff. 298. 3011 100K. 103f. 105K. 110***.
Olynth 78*. 155. 223. 3561 3241 341. 346**. 374. 384. 140. 156. 170..457*. 507ff.
Opus 91. 106. 110**. 135. 186. 387. 397ff. 401 f. 420fff. Propontis 23. 179. 524. 527.
192.297. 454.468.513.523.527.5.321 Prusa 39. 62 N. 54 N. 76 N.
Orchomenos 54. 91. 104. 284. 6461 s. pergam. Fürsten. 77**. 100.166f. 208f. 220.
402*®. Perge 92. 95. 101. 401**. 367*. 371. 373. 402. 409**.
Oreos 83**. 100. Perinth 37. 44. 63**. 68. 80. Prusias 85. 96. 100. 145***.
Orkistos 85. 100. 82.84.86.91.110*. 116.118. 146.169.180** 379.
Ormelel68.s.Sauazosmysten. 120.122K. 153.155.180.198. Prymnessos 110**1
Oropos 104f. 211***. 226. 277 **f. 326. 341*. 348. Ptolemais 96 ***. 141. 378.439.
Oxthosia 100. 3551 368f. 378. 390*f.524, Puteoli 195ff. 236***f. 325.
Ostia 82 f. 115. 163.326.524. 547. s. Tyrier. '
534. Pessinus39.68.97N.119.145f. Pydnai 401**.
Oxyrhynchos 119. 156. 379. 158. 196.216. 236**f. 396*. Uessowa s. Pressowa.
Pagai 59. 65.110*®. 150. 204. 467. Rhegion 104.142. 363f. 401 f.
B. üayiOQlrui. Phanagoria 23. 25 N. 28. 77. 439.528.
Palairos 72. 283*f. 391.392*f. 284. 322***. 341**. 357***. Rhodiapolis 83 ”. 101. 145***.
393**. 525fff. 387. 390. 415f. 504ff. 146.
Palmyra41.107.114f.118. 122. Phaselis 101. Rhodier 205.
218.233N.360.S68.392.633. Pherae 91. rhodiseher Einfluß 32. 198.
Panamara 100 K. 146. Philadelpheia51.92.98f.100f. 210. 325. 429. 521 f. 526. rh.
Panion 63***. 110***. 116f. 154. 156.169. Ter eine: Arten 23N.26N.
Panopolis 106. 208. 170. 361. 377. 401*. 32ff. 41. 67ff. 62f. 65. 74ff.
Panormos 120. 157. 169. 370. Philae41.92.93.129.161.221. 80ff. 91. 95. 98fff. 100.
Pantikapaion23.25K.163.191. Philippi 37. 127. 198. 329*. 114. 128f. 146f. 166f. 172.
284. 322’**. 341**. 371fff. 511 fff. Götter 175ff. 181.183f. 186.
378. 402ff.415f. 420. 507. Pbilippopolis 55. 69. 82fff. 189. 190. 192. 194. 195*.
Paphlagonien 110*. s. Abo- 83**. 91. 99***. 100. 105f. 197f. 201.204.206.208.210.
nuteichos. 117K.122N.166f. 167*. 169. 215ff.- 224f. 22S***. 238ff.
PaphosllO***.118.125**. 142*. 210. 369. 376. 383. 243. 245. Kult 247. 249.254.
191. PhintiasGelorum 92.96.98**. 260*’*. Zusammensetzung
Parion 209.343.360 ff. 405ff. Phlius 135. 283. 296 f. 317ff. Yersamm-
Paros 43N. 91N. 99N. 100N. Phöniker 181. 212. 223. 315. lung332f. Beamte 341.354.
118 N. 197f. 210***. 211*.. 520. 367f. 383. 395. 417. Ehren
285ff. 291. .346*. Phrygien84.162.216f.223ff. 426ff. 438. 436ff. 441 f.
Patara 83**. .95 N. 101. 226. Strafen 448f. Grundbesitz
II, Ortseegistek.
635
463 fff. 456***. 464. Gel¬
der 481.495. Totenfürsorge
503f. 506. 508. 510. 513*f.
Entwicklung 521 f. 524.
531 ***.546. Nikasionverein
88. 154. 270. 273. 283. 294.
318. 320f. 359. 400. 402.
andere Y. 105. — 168. 378.
445. 495. — 456. — 328.
477**. — 497 ff. — 409*;
in der Peraia 213. 437. 546.
Rodosto s. Perinth.
Römer 84. 130ff. 127. 158.
185. 191 f, 217. 232ff. 316f.
359. 545.
Römerkonvente 109 ff. 327.
379*f. 386. 424. 529.
römischer Einfluß 34.88.102 f,
124ff. 131 ff. 137 f. 143ff. 155.
178.182.194f. 197.203f. 210.
215. 226. 242. 249f. 815ff.
323. 326 f. 329. 358. 366.
372ff. 415. 445. 462. 469.
472 f**. 480. 601. 503. 510.
.626. 528 f. r. Handelsver-
einigungen 80 ff. 109ff. 316.
482. r. Kult. 176. 182. 196.
204.224.227.242. r.Yereine
24. 49. 65**. 76**. 79 f. 82
(vgl. 637). 116f. 121 f. 143 ff.
153ff. 169ff. 196. 200f. 211.
220. 229. 235. 275. 294 fff.
325. 342. 346f. 371.390fff.
397.433.456 ***. 463 f. 474**.
487**f. 507.534. r. Yereins-
wesen 24. 34. 43. 45**. 55f.
127.163*. 173.184.188.211.
215 ff. 217. 225. 274f.
281 fff. 284. 295. 329. 337.
339.347. 351. 355.366. 375.
414 f. 479 f. 503. 514.
Rosette 40. 73”. 161. 252.
Sagalossos 99”. 101. 116.
122.
Salaminier (cypr.) 21. 189.
313. s. 2c{/.aalvt,oi.
Salamis (att.) 20. 21. 308.
(cypr.) 83”. 91. 100. 105®.
110***. 121**f. 125**.
Samos 41. 95. 98. 100. 104”.
182f. 187. 236*f. 332. 401.
454**f. 467f.
Samotbrake 82. 14Uf.
samothrakisehe Götter 40.114.
205f. 223f. 240. 242.244ff.
521.
Sardes 39. 83**. 99***. lbo.
119. 122***. 149. 153. 155.
168. 200. 202. 395. 401*.
468 ff. 8. EccqölkvoI.
schwarzes Meer 23 f. 27. 37.
56. 77. 114. 146. 284f. 323.
357. 402. 472. 528.
Sehaste 100.287.298. 611fff*.
Sebastopolis 28 N. 352f.
Seleukeia am Kalykadnos 39.
54. 200 f. 341. 507*.
Seleukeia Sidera 115. 225.
Seleukeia i. Syrien 101.
Serdica 23. 95 N. 99 f. 100.
166f. 216. 348. 365.
Serrener 82.
Sestos 91. 96. 97f. 103***.
110*. 193*. 252. 401”.
Setis s. BaatliGTctl.
Side 101. 122f. 154.171.415.
Sidon 53 N. 54 N. 118. 129 N.
167”. 363***. 528.
s. Jhdmvioi.
Sidyma 54. 95. 97 f. 101.158.
169. 282”. 286. 327. 329.
401.
Sigeion 61. 118.
Sikyon 90. 135. 137. 167 f.
Sillyon 99”. 101. 401*.
Sinope 55. 99. 101. 363 ff.
367®. 401*.
Siphnos 92 N.
Sirxha 95.
Sizilien 74. 92. 97*. 104.142.
287. 476.
Skepsis 100. 392.
Smyrna 16**. 23. 25”. 38.
47f. 60f. 54. 58.61.66. 67N.
83”. 84. 85”. 86. 88. 92. 96.
97. 99 ff. 105”. 110*”. 118 ff.
126. 145 f. 161. 154 N. 158.
163. 167*. 170. 172. 184.
195f. 199. 200”. 201. 210f.
221. 229. 234f. 286.300.326.
341. 366. 370. 398f. 401”.
402fff. 420fff. 421 f. 468.
604f. 607*. 510ff. 513”*.
524.532. s.Breseusmystens.
Smyrnaer s. SfivgvastTca.
Sofia 69. 166f. 182. s, Ser¬
dica.
Soluntum (Solus) 92. 154*.
Sparta 65. 71 f. 77. 90. 93. 96.
97 f. 127. 148”. 188*. 194.
206. 211. 227ff. 283. 293.
329. 340. 369. 373 f. 383.
391ff. 399. 403 f. 408”. 615.
526. s. ’4'/Qi7miu6Tcd, ßizr\-
&SVTSS, TmvaQloi.
Steiris 284. 525 fff.
Stratonikeia 48f, 50f. 91. 95.
97f. 98*. 100.110*”. 163”.
166f. 169. 188. 401. 436.
438 ff. 507 fff.
Sura 123. 170. 395.
Sylleion s. Sillyon.
Syrne 57 f. 61. 66. 82. 115.
166*. 190. 210. 224. 319f.
429*”. 430f. 488ff. Busen
v. Syme s. Hyda.
Synnada 95. 100. 157. 170.
Syrakus 142. 206. 245*. 247.
255”. 492f. 510. 528.
Syrer 79 f. s. Malaca.
Syrien 63*. 55. 63”*. 110”*.
167. 261. 313. 372. 507”.
633.
Syros 32. 77. 99*” N. 100.
166”. 194. 236***. 247.
322*”. 341. 354. 527.
Tabai 99*. 100. 156. 401*
42 6 fff.
Talmis 162.221.358.398.533f.
Tanagra 34. 67 f. 65.160.183.
197. 296ff. 323*. 506. 525.
Tanais 23. 25. 55. 107 N. 163.
284 f. 288 fff. 322”*. 341”.
371 fff. 402. 415 f.
Taposiris 24.
Tarent 528.
Tarmianer 91.
Tarsos 39. 95. 99*. 101. 117.
122. 169. 200**. 384*fff.
S. TuQGSiS.
Tauromenion 92*. 97. 104”.
Tebtunis 164 f.
Tegea 72. 90. 99 fff. 105. 160.
236 ff. 261.394f. 404. 429.
431. 441. 524.
Teira 16**. 24*. 46. 48. 85.
187”*. 189. 200. 235. 341.
390. 397.
Telmessos 83”. 101.
Telos 65 N. 187 **.
Temenothyiai 117. 122.
Tenedos 129. 205. 325. 341.
636
II. Ortsregister. — III. Sachregister.
Tenos 16***. 23. 25. 51. 5317.
55 N. 60. 66 . 91. 104***.
166**. 285. 383. 391. 394.
408**. 460'j'tf. 484++. 487.
526 f.
Teos 16. 23f. 25*. 26f. 38. 49.
58. 60f. 66 . 76. 83**. 92. 95.
97+f. 98**. 98++. 100.103.
110** 119 **.146.166**. 170+
199. 202. 212*. 224. 261**.
322***. 356**. 370. 427.433.
487.507*. 528. s.Atrraliöro:/,
T£%VLZat.
Tepe Kiöi 44. 153.
Termessos 83 ***. 84.92.100 N.
101. 117. 122. 168. 379.
Tlialamai 72. 374. 395. 404.
525**.
Thasos 68 . 99. 100. 107.108+.
114. 146. 156. 169. 170.
172. 184. 186*. 188*. 192f.
197. 202 ***. 297. 360. 395,
439. 681***.
Theadelpheia 533.
Theben 34.57+. 91*.135ff. 141.
183. 197. 245.362.374. 376.
421+. 467. 472. 525. (ägypt.)
41.
Themisonion 92. 96.97+. 99 +.
105”*. 110**. 401**.
Thera 16***. 23. 51***. 54*.
66 f. 73. 91. 95. 108 f. 128.
157. 166+. 170. 213. 247.
253. 377. 389. 401”*. 428+.
429***. 453+++. 470++. 491.
524. 526. s. Epiktetaverein,
’AvShGrriQ, Bux%iavaL
Therapne 90.
Thespiae 34. 74. 91. 96+. 132.
134f. 138. 141. 160++. 206.
342. 464**. 484. 526.
Abstimmung 333. 335. 349 ,
447. 647.
Acclamation 334.
aedicnla 459.
Agonistik 69.193.231 f. 235*+.
270. 275*. 359ff. 379. 399ff.
521. 526. 541. 546.
agonistische Verbände 84.
129 ff. 338. 439. 532.
Agrippa 529.
Thessalien 23.25***.28.74.284.
Thesaalonike 23. 25***. 26. 34 ,
37. 43. 51 1 69. 77.91. 100.
117.198.202f. 296. 325.346.
356. 358. 383. 408. 488.
511 +++■ 512. 513+.
Thisbe 92 N.
Thiunta 52f. 77**. 179. 208+.
286. 397. 400**+. 445+++.
Thraker 9. 79ff. 307.-311*+.
327. 516.
thrakische Götter 187. 202 .
216. 222f. 242. 524. tbr.
Vereine: 23ff. 37. 64. 77 .
94 f. 100. 116 ff. 125 ff. 153.
172. 182 ST. 387. 524. 52Jf.
631. 533. Götter 177. 179.
181 f. 184. 187.1971 201 ff.
205. 207. 210. 216. 223. 242.
263. Listen277.322***. 323 f.
327.329. Zusammensetzung
284. 296. Beamte 340f. 346.
354ff. 356ff. 371. 383. 396f.
405. Heiligtum 458. 472.
Grabpflege 611. einzelne
Vereine 377 . 387. 391.
Thuria 90. 93+++.
Thyateira 24. 60. 52. 70. 92.
95. 96. 100. 103*. 108+++.
110*"*. 114.116ff. 121.122N.
123. 144. 145®**. 146 f. 169.
205. 236+++. 343***. 355.
421. 464. 468. 607*.
Thyrrheion 72.283*+. 301.370.
390 ff. 393*»*. 396 f, 399*.
525++.
Thyssanns 546.
Tiberiopoiis 100 .
Tirnowa 82+++. 223.
Tlos 83 ***. 95 .101. 318*.405+.
511**.
ID. Sachregister.
Akademiker 206f. 250***.
Akten 337*. 369.382.447.449.
467. 484.
Alexander d.Gr. 131.133.139.
143. 230. 235. 516.
Altar 220. 277*. 351+. 387.
471 f. 480. 504***.
Altersgenossen 52. 151. 173.
415. 467; s. ysQovGia, Ju-
gendyereinigungen.
Tm olos 225**. s. Kmdaqiaazat.
Toma 153.
Tomoi 145***. 146. 169. 220 f.
277**+. 284. 323. 341*. 383.
395. 400+*. 402. 411 f. 415.
438. 528. 533 . einzelne Ver¬
eine: 23. 25***. 26.37**. 61 *.
67.77.80.82.84.91.94**. 114.
153. 154. 169.198. 223. 295.
326. 329*. 345f. 347**. 348.
355ff. 374. 393. 398. 402ff.
416.420**. 441.471**497++,
510. 524. s. Dendrophoren.
Trajana Augusta 99***. 100 .
341*.
Trajanopolis 50. 100 . 110 **.
Tralleis 39. 39 N. 59. 66 . 84.
95. 99***. 100. 103*. 110.
116ff. 11817. 121 f. 141**.
145***. 146.147*. 161.156ff,
163**. 166***. 169 f. 192.
200**. 220. 229. 320. 344.
361*+. 363++. 367*. 401*.
611*.
Trapezopolis 100 , 401*.
Tremithusa 56.
Triglia 16***. 23. 25**.
Troizen 411 67. 71. 75+. 77 .
90. 96*. 97+. 104f. 168. 191.
214. 280**. 283*+. 301.
322***. 383. 390f. 393**.
395. 453***. 458. 504+++.
524f.
Troketta 6217.
Tyrier 79 f. 82. 115. 160*.
208. 236. 270++. 275. 325.
498. 534. s. ‘HqcckXeigtcci.
Usuftcha 110 *.
Santhos 83**f. 90++. 92. 93*.
96. 101. 170. 229. 363+.
401.
Ammonverehrer(att.) 211 . 222 .
331. 458.
Amtsdauer 419 ff.
Amynosorgeonen (att.) 8 f. 13.
209. 211 ff. 227. 260**. 263.
299.305.314.331 +. 310.348.
352. 376. 380.383.392.428f.
435. 437. 445. 458. 478. 493.
Antinous 147. 235 f. 472+**.
I 641.
IH. Sachregister.
637
Antonine 38. 149.
Antoninus Pius 144 f. 149.
236 f. 344. 542.
Antonius 55 f+. 56. 140. 143.
150f. 233. 248**. 261. 411*.
529.
Antragsteller 306. 312ff. 333f.
364. 386.
Aphroditethiasoten (att.) 11 f.
21. 189f. 214***. 216. 241.
267.275. 308.313.406.416.
435. 458. 501.
Apotheose 230 ff.
Arbeiter 108. 121.
arcarius 379.
Archiv 136.149.403.467.475.
Archivar 369. 403.
Ariarathes V. 132. 232. 251 f.
253*. 409+++. 473.
Artemisthiasoten(att .)21 301
291. 308. 345. 376. 383. 421.
458.
Ärzte 51. 72.84.1201124.154.
157. 206. 209. 228**. 359.
360++. 365. 374.3941 402*.
534.
Asklepiospriester (Mantinea)
160. 2101 300. 436.
Attaliden74.1391202.231.525.
Auflösung des Vereins 275.
Aufnahme von Mitgliedern
2751
Augustus 47. 225. 234. 2511
307. 3131 340.345.348. 371.
374. 383. 392. 397. 415.
Bendisorgeonen (att.) S). 14.
79 ff. 2071 222. 246. 259.
262. 266. 268.2751 293.299.
307. 331. 333. 337**. 340.
345. 376. 380. 383. 386. 388.
407. 422. 4281 435. 446 ff.
458.461. 471.479.485.492ff.
501***. 51 6 . 544.
Bendisthiasoten (att.) 21 . 222 .
308. 376. 382**. 4061 458.
Bestattung27. 56. 381. 50511.
Bibliothek 477.
Binden 428.
bithyuische Herrscher 251. s.
Nikomedes, b. Vereine.
Breseusmysten 38. 86.145***.
147.199. 235.275**. 341.361,
374. 376. 378. 396. 400. 493.
532.
Bürger 15. 17 ff. 303 ff.
Bürgerrecht, attisches 131
Büttel 397. 404.
Caracalla 145. 235. 344.
Christentum 23.351 55.84++.
115. 1221 174*. 216. 224.
238. 254. 262. 268. 312. 358.
3651 368.373. 377.392. 399.
412. 442. 4631 475. 500 ff.
511. 513. 534.
Christenvereine 116.127.156.
Claudius 162. 235*. 344. 5411
253*. 265. 267+. 532.
Ausschließung 281. 448. 486.
Baal 182, 218. 392.
Bäume 468. 485.
Bauten 381. 406. 45411.
Beamte 43. 47 . 70 ff. 260. 266.
276. 279+++. 281.306.309 ff.
319. 334. 337 ff. 362. 435.
447ff. 470.483.487.495. 498.
507.516.5191527.634, 547.
Beamtenzahl 4141 530.
Befreiung von Leistungen
4361
Begräbnisplätze 52. 481. 503.
Begräbnisvereine 56.
Beisteuern (Beiträge) 15. 17.
29. 311 159. 162. 259. 266.
280.296.302.437.445.492ff.
eolitores ( cultores ) 68 . 82.
Commodus 236.
corpus 82. 155.
Datierung 33. 231***. 236++.
249. 278. 317+. 322. 331.
340***. 341***. 348. 352 ff.
357**. 362+++. 3641 370***.
371.379. 386. 400. 408. 419.
5451
Demen Attikas 131 19. 331.
428. 458. 515.
Demetrios von Phaleron 519.
622++.
Dichterkränzchen 54. 365.
Diomedonverein von Kos 75.
87. 191. 203. 207. 213.229.
243. 247. 249**. 254. 258.
261. 268. 273. 286. 293. 299.
544. 329.341.360.389.4181422.
Belelaorgeonen (att.) 7 +. 9. 452. 4571 460. 4631 469.
190. 215. 218. 283. 290. 292. I 476. 485. 489+. 491.494**+.
Dionysosorgeonen (att.) 9 f.
14. 17. 30.65.159.228. 247.
254*. 282.292.314.331.340.
376. 381**. 413*. 418.423***.
427.433. 466.4581463.469.
472***+. 473. 475.481.490.
499**.
Disziplinargewalt 382.
Domitian 235.
Egretesorgeonen (att.) 8 . 256.
305.376. 380. 458. 461.466.
4851 490.
Ehren 42152.54.85.12711401
2611 264.280.300++.336**.
3501 353 f. 377. 3811 3851
3881 395. 400. 407. 4091
422ff. 447 ff. 495.508 ff. 521.
545 ff.
Ehrenhildnisse 11 . 127. 201 .
232. 431 ff. 4721 6451
Ehrengericht 601.
Ehrenlisten 280. 344. 347.
Ehrenmitglieder 741 2881
299. 412. 437.
Ehrenrechte 351. 372.
Ehrensitz 436.
Ehrentitel 74. 372.
Ehrenverkündigung 440 ff.
519.
Ehrenvorsitzender 362. 366.
372. 413.
Eid 499.
Eintrittsgeld 276. 300. 302
349. 437. 449***. 4921 547.
Ekstase 441 67.
Eleusinischer Kult 133.
Entschuldigungsgründe
451+++.
Epakriosorgeonen (att.) 180.
Ephebenkränzchen 359. 364.
8. l<prjßoi, (7V6TOhU.llU.
Epiktetaverein in Thera 87.
156.1671207.229.243.247.
254. 2581 261. 264+. 265.
2671 2721 285. 293. 295.
2981 3321 341. 369. 377.
385. 389. 403. 4181 422.
447 ff. 454. 456. 467. 469.
478. 4851 488. 491. 498.
Epikur 64. 228.
Eranistenvereine 28 ff. 34. 62.
126.166.173.312.328.3631
3661 380. Athen 10.12.17.
22. 76. 1591 170. 178. 203.
638
DI. Sachregister.
205. 216 f. 260.272.274.276.
282. 291f. 304. 309f. 311*.
313.340f.348.352.365. 376.
381.388.405. 407. 415f. 420.
447. 458. 493. 499. 513’f.
519 f. Rhodos 65f. 85. 220.
321. 546. Inseln 341. 527.
Erbschaften 261. 481.
Ernennung der Beamten 417.
Erzpriester s. &qj’lsqsvs.
EumenesH. 1391200.231.527.
Familieneinfluß 18f. 45. 71.
154. 270 f. 276. 294. 298 ff.
515.
Familienvereinigungen 87 f.
156.165.178. 191.207f.215.
228f. 247**. .248. 250. 254.
267ff. 261. 267 ff. 282+. 285.
293 f. 298 f. 302. 309. 336 **.
341. 350. 389. 417 ff. 422.
447. 452. 456ff. 460f. 476.
481. 488f. 491. 493. 504f.
613*+. 526.
Feste 18. 36. 44f. 48. 52. 621
70ff. 85.138f. 141.146.159.
193. 203 f. 209 tf. 231. 236.
246ff. 293. 350. 357. 373f.
377.388. 393f.398.407.413.
415. 423. 436. 447. 466. 481.
485. 487. 489. 494. 497. 502.
511. 516.510.546. s. Staats¬
kult.
Festkalender 195. 267.
Festmahl 43. 221. 258 ff. 293.
302 f. 392 ff. 465 f. 626. 534.
Festpredigt 268. 360.
„Festvereine“ 70 ff. 255. 278.
281. 283. 301. 324. 828f.
369ff. 374. 378. 383. 390f.
395. 397. 399. 404. 413. 415.
421. 515. 525.
Finanzverwaltung 31. 36811.
375ff. 386. 447. 530. 546.
Fischergilde 343.360.403.405.
Frauen 20 . 26. 27. 29f. 32. 42.
87.187.203. 258f.268f.273.
285. 289ff. 306. 345ff. 392.
398f. 419. 500. 618. 547. s.
Priesterin.
Freigelassene 29. 316f. 324.
327 ff. 492+++. 545.
Fremde .20ff. 33. 175f. 181.
190f. 214. 303 ff. 373. 433.
516. 519. 521. 524.
Frühstück 262. 266,
Gallienus 236.
Gebet 268. 350.
Geburtstagsfeier 232. 235**.
. 236***. 250 ff. 265.
Gedächtnisfeiern 64.140.229.
250ff. 296. 447. 510ff. 523.
526.
Gehälter 423. 495.
Geheimkult 36 ff. 269 f.
Gelage 56 f. 262 ff. 392 ff.
Gelder 38.136.297ftt. 488 ff.
Geldhandel 109. 118.
Geldsammlung 30. 280f. 497.
645.
Geldverteilungen 250f. 262.
Georg (hl.) 115. 225.
Gerät 203f. 467. 475ff. 480f.
Gesandtschaften 40ff. 134.147.
409 ff. 414. 417. 423*. 442.
484. 497 *f. 544. 546.
Gesang s. Lied.
Geselligkeit 20. 33t. 47. 50ff.
55f. 102.107.159. 259ff. 289.
321.358. 459. 467.515. 533.
Gilden s. Handwerkervereine.
Gladiatoren 106. 165. 181.
285+-;-. 328***. 345.
Glossolalie 268. 534.
Gordiane 149. 235.
Götterbilder 179. 193. 201.
203ff. 210***. 220.226.294.
461. 471. 472. 480.482.485.
„Gottesnamen“ der Vereine
30. 32 f. 38. 57 ff. 74f. 126.
166. 244. 249. 309. 625. 528.
546.
Grabinschriften 33. 50f. 296f.
354. 536.
Grabmulten 103.127 (vgl.545).
297. 452. 505. 508 f.
Grabstätten 50. 52. 229f, 442.
504 ff. 521.
Grundbesitz 31. 150. 381.
453 ff. 526.
Gründer 18. 31. 74f. 88. 203.
309.353.357 +.366.421.440.
481 f. 486. 519. s. Stifter.
Gründerin 295 ff.
Gründung 32.27 lff. 279.352f.
478 ff.
Hadrian 47. 143 ff. (vgl. 541).
172. 234ff. 379. 467. 498**+.
532.
Handel s. Kaufleute.
Handwerker 20 . 71. 108. 184.
205.
Handwerkervereine 43. 50 ff.
79f. 83f. 86. 110ff. 136.
152 ff. 163+. 167 ff. 173.
179. 183.185.195.210. 236.
290. 297. 311 f. 325. 342f.
348. 356. 358. 360. 363ff.
374. 376. 378f. 384. 415.
421+. 433. 464. 467. 480.
492. 502. 504f. 509*. 511.
520. 522. 531 ff. 540 f.
Häuser 459 ff.
Heiligtum 11 ff. 31.46. 68.81.
102.144.147.159.174.185,
190. 203+. 211. 220. 227.
247**. 256.259.261.272.288.
350. 386. 399. 407f. 442f.
446 ff. 149.454 ff. 469.47 7 ff.
489. 495. 497. 515f. 521.
530.
Hellenismus 24.220f. 226.295.
326. 378. 386. 516 f. 526.
hellenistische Fürsten 47.138.
223. 230ff. 445,
Heraklesthiasoten (att.) 19.
203. 282. 340. 348.
Heroenverehrung 8 . 13. 21.
203. 207. 212 f. 227 ff. 237.
243. 266. 272 f. 503.
Heroisten 63. s:’HQO'lerai n. ä.
Hetären 7 ***. 191.285++.291f.
307. 324***. 465*+. 468++.
Hierodulen 391,
Hippokrates 228**.
Hirten 527.
Hochzeitsfeier 247**.293f++.
360. 461.
Horossteine 15.183.309+. 453.
460+++. 468++. 503+++; s.
Hypothekensteine.
Hypodektesorgeonen (att.) 9.
13. 213. 255*. 305. 376. 456.
458. 461. 466 f. 485. 490,
Hypotheken 484..
Hypothekensteine 19.29.490.
Inschriften 474f. 480.
Jäger 1051'. 182***. 205***.
284. 287**. 340. 365. 376.
462. 523. 525.
Judentum 76. 80. 156. 179f.
216f. 224. 250*. 356. 358.
360. 373. 511. 534. 639.
III. Sachregister.
639
Jugend Vereinigungen 70.89ff. kilikische Herrscher 449++. magistri 281 +++, 316. 339.
152.157.192.204f. 211.222. Kinder 258. 285.290. 293. 297. 365. 375. 480. 545.
231+++. 267. 270. 343. 377. 301 ff. Mänaden 273. 295*+. 398.
401 f. 429. 433f. 455. 467. Kleisthenes 19. „Mannesnamen“ der Vereine
492.500.507.523.526.537ff. Kollegialität derBeamten339. 74f. 166.
Juventus 226. 347.350*. 356.362.366. 388. Marc Aurel 38.145.149. 235 f.
Kaiser 47.143ff.(vgl. 541). 181 407.414.519. 379.
274. 343f. 379. 396. 410f. Kommissionen 338+. 368f. Menverein (att.) 29f. 217. 247.
442f. 481. 484. 529f. 546. 408ff. 414. 417. 451f. 259***. 272. 309. 328. 375.
Kaiserbilder 233ff. 472+**. Kompetenzen der Beamten 422.458.481.499**+.
482++. 338. 366. 369. 414. Meterorgeonen (att.) Off. 14.
Kaiserehren 127. 233ff. 261f. König B kultl53.196f.200.204. 30.189+. 214.216.269.276.
445. 230 ff. 251 f. 473. 290. 292. 306. 308. 314. 331.
Kaiserin 233***. 265. Konstantins Zeit 150. 345.349.352.376.382**.383.
Kaiserkult 38.40.42. 47 ff. 70. Kontrolleur 403. 546. 386f. 392. 396. 406. 416f.
154.173.197.202.226.233ff. Konventionalstrafe 132. 418ff. 428. 431f. 445. 447.
343f. 396.399.455.530.532. Körperpflege 394f. 456. 458f. 469f. 473***.474.
Kaiserpriester 236. 348f. Kranz 20.136.229.262.264*+. 478. 495+. 506**. 617.
Kaiserzeit (Vereine) 22. 31. 265.299.303.350.367.381. Meterthiasoten (att.) lOff. 21.
37ff.46ff;82f.88ff. 114.121ff. 388. 394. 407f. 421. 425ff. 313.340.461.
141. 143ff. 165. 177. 202. 447. 476f. 483++.. 507f. Metragyrten 68.
208.221.274.276.284.295ff. 510 ff. 521. 541. 5451 Mitgliederbeiträge263.409**.
299f.311.334.338.341.343f. Kriegervereine 128. 437. 493 f.
346.356.358.361.365.378ff. Kuchen 256*. 257. 265. Mitgliederzahl 282ff.
387. 390. 396f. 399f. 403. Kultbild 236. 265. 4721'. 490. Mitgliedskarte 276. 349.
408. 410f. 415. 420. 423f. Kultgemeinden 35f. 42f. 68. Mithradates 133. 232. 476**.
428 ff. 431. 433. 439. 465. 168. 176. 246. 520. 484. 521. vgl. 251.
467.469.471.480ff.488.491. Kultpersonal40ff.56.69.387ff. Monatsfeiern 15. 64. 218*.
498. 500. 508. 510. ,521**. 525 f. 252 f. 265. 388.
522. 528ff. 544ff. Kultvereine 5f. 27. 116. 125. Müllergilde (ägypt.) 221. 343.
Kapelle 49.236.460.462. 470. 128. 245 f. 515. 373.522.
.Kapitalien 377. 379. 381. 403. Labraundosthiasoten (att.) munizipale Korporationen der
480. 490ff. 308. 313. 340. 376. 433. 458. Kaiserzeit 48. 83. 89ff. 102.
kappadokischeHerrseher251. 469. 126.136.151.163.165.173.
* 434. Lampen 265. 187 f. 226.234.236.274.343.
Karawanen 107.115.286.360. Landsmannschaften 9. 14. 379.401.411.424.455.530.
367f. 533. 7Sff. 107ff. 113. 115. 128. Museum (alexandr.) 86+. 121.
Kartellvereine 9. 79. 81. 259. 155.165. 216. 225. 307. 311. 161. 206. 342. 367. 374.
266. 268. 275. 313. 319. 325. 468. 487. 464***+. 623. 533***.
Kasse 163+++. 264.389,488f. 520f. Musik 267f. 286. 398f. 532.
495. landwirtschaftliche Vereine Mystendrama 67. 162. 203.
Kassenwart 30. 181.266. 306. 119. .125. 161. 220. 522. 207.2081 210f. 221 ***. 226.
308. 310. 338. 349. 353. 365. lares compitales 515. s. Ko/iuts- 242. 268f. 281. 350. 395ff.
368. 375 ff. 380ff. 385f.406f. t aXiaeral. 416.532.
414ff. 420f. 423. 451. 475. Lehensl'änglichkeit der Ämter Mystenfeier s. [iverij^ax n. ä.
519. 347. 365. 404f. Mystenvereine 7. 27.36ff.44f.
Kaufleute 21. 27. 7811. 86. Leichenschmaus 508. 67 f. 84 (vgl. 536 f.). 86.153.
106ff. 152. 159. 167. 173. Liber Pater 224++. 161ff. 169.172.194ff. 233ff.
177f. 182.189.192.194.220. Lieder 44ff. 231+++. 2671.374. (vgl.542). 2421249.254.260.
224.226.236.241.311.315. 397ff. 632ff. 263.268ff.273.325.3451352.
3251360.365.369.376.383. Livia 234**. 252. 265. 3541 359. 370. 395ff. 4611
420.424.429.433.439.4571 Lokalverbände 131 528. 499. 52715311. Ägina462.
4791 482. 515. 5171 52011. Losung derBeamfcen 365. 416. Argos 214. 340. 4561 462.
628. 531. 633. 545, Lysimaehus. 102. 527. Amorions,#uli)z/ios. Ephe-
640
HI. Sachregister.
sos 377. Kallatis 224. 263.
267. 360. 418. Kleinasien
527. Magnesia a. M. 83*.
273. 510. Melos 226. 273.
470. Prusa 77**. 220. Smyrna
38. 376*f. 532. f. Breseus-
mysten. Thessalonike 23.
43. 296. 512.
Nachkommen 87f. 298ff. 437.
444.
nasi 375.
Neopbyten 67. 355 fff.
Nergal 218**.
Neujahrsfeier 265.
Nikomedes II. 138. 232. 626.
s. bithyn. Herrscher.
Öl 52f. 264ff. 423. 492***.
Opfer llf. 186.193.201.203t.
205**. 207. 209ff. 221.227.
229**. 231 ff. 235 f. 248 ff.
275. 299. 349f. 354. 359.
3811 386. 388 ff. 395. 4071
423. 434ff. 471. 487. 489ff.
494. 626.
Opferanteile 247.2681 350**.
377. 389. 397. 422. 436.
Opferkalender 221 ff.
Opferstock 470.
Opfertiere 257. 262. 389. 391.
3931
Opfertisch 19.
Orakel 499 (vgl. 544).
Ordnungsstrafe 404.
Orgeonenvereine '8 ff. (vgl.
535). 161 19. 22. 27.291 33.
49. 68. 76*. 86f. 126.1591
165. 174*. 2121 305ff. 311*.
312. 340. 352. 366. 376. 380.
383. 40Gf. 428. 458. 484.
ölöff. 528. Einzelnes 203.
209.2661 313.383.388. 429.
488.5251; s. Einzelvereine.
Orientalen 315. 3721375.452.
JPanegyris 255.
pariatores 403.
patronus 3651 372.
Peregrinus Proteus 352. 357.
366.
pergamenische Pürsten 139 ff.
202. 231.251 f.498**f.5271
Peripatetiker 206. 253**. 469.
475.490*. 494.498 ***. 5431
Persomfikationen225f.472f**.
Pflichten 2871 300.
Philetairos 231. 484.
Philipp II. 66.
Philopator 56.
Philosophensehulen 121**.
154 ff. 206. 228.2361 250.
272. 457***. 464. 469. 477.
481. 492. 509f. 517. 533***.
542.
Platon 228. 2501**.
P ompeius 529. s. HovitriiccGTixL.
Poseidoniosverein in Halikar¬
naß 25*. 871178. 185.208.
215. 227.229. 243. 2581 261.
273. 293. 298. 341. 360. 389.
418. 4221 452. 480.486.488.
489 f. 491.499**. 509 f. 527.
Priester 12. 19. 30. 42. 69. 71.
132.134.1391151.153.161.
173***. 177. 193. 203. 206.
220. 229**. 231. 232**. 2351
239.247.266.268.2741 2771
290. 294. 2981301.310. 313.
332ff. 838 ff. 3531 357. 369.
365ff. 371 ff. 3741 387. 389.
391. 3951 400. 408. 414.
416ff. 420. 422. 437. 448*.
483. 519. 621.
Priestergemahl 12. 306. 345.
352.
Priesterin llf. 26. 69. 160.
247. 275*. 283. 289 ff. 3061
313. 340. 345 ff. 352. 354.
371.387.416ff. 420.478.483.
Priesterlisten 344. 347.
Priesterpaar 12.39.345 f. 3491
371.
Priestervereinigung 34. 40 f.
154. 210.2501 284.295.373.
391.
principes 348. 373.
Prytaneion 267. 646.
psaltum synhodos 541.
Ptolemäer 70. 124. 128. 1411
197. 200. 222. 2311 251 ff.
326. 480. 6221
Publikation der Ehren 440 ff.
Pythagoreer 236***f. 528.
Quellen 468.
Kechenschaftablegung 31.
3361 386. 389. 423.
Rechte der Mitglieder 2871
300. R. der Beamten 4211
Rechtliche Verhältnisse 78.
4041 501 (vgl. 545). 530.
| Rede 268. 399.
Reeder 1071 177. 365. 439.
Reformatoren 74ff. 128. 273 .
Reichssynodos der Techniten
100***. 1411 143 ff. 158.
165** 167. 169*. 170. 206.
233ff. 274. 334. 338. 343f
3471 379. 395. 400ff. 4041
4091 415. 4201 433. 442ff.
456. 464. 477. 488ft. 5291
R. der Athleten 145.147 ff.
(vgl. 541 ff.). 163. 170. 208.
233 ff. 338. 3431 3481 361.
363.409.410.420.433.4561
464. 467. 481. 484. 492. 629.
5301 544.
Reihenfolge derBeamten3381
347 ff. 3541 386.
Reinigung 393. 499.
Reiseflotte 115. 215. 220.
Renten 489. 491.
Rosenfest 265. s. ^odtopos.
Sabazioseranos (att.) 216.
Sängervereinigung 40 ff. 374.
398; milesische S.46.64***.
186*. 194*. 2071 212*.
244*. 258fff. 264*. 267f.
270ff. 374. 395f. 399. 422.
527. s. ipvoiSoL
Satzungen 47. 349. 6461
Sanazosmysten v. Ormele 391
200 *. 286.294.341. 346.348.
3691 378. 403.
Säulenhallen 469.
Schatzhaus 4601 4661 *
Schatzkammern 4761
Schatzmeister s. Kassenwart.
Schenkungen 15. 481 ff. 4911
495 ff.
scholae 462. 4691 484.
Schreiber (Schriftführer) s.
Sekretär.
Schulden 491 fff. 495. 498.
Schutzpatrone 175 ff. 213.
Sekretär 45. 51.71.161**. 310.
314. 339* 353.363ff. 3641
369.380. 383ff. 402 f. 4031
4061 414ff. 4201 435. 519.
541. s. yocauiazsis, &q%i-
ypajifiarsvs.
Semiten 80ff. 1751 190. 225.
241. 325. 472 f**. 517. 520.
Septimius Severus 145. 235.
344. 542.
Sklaven 291 32. 71. 84. 124.
181. 217. 282. 292. 307. 309.
310***. 311 fff. 313. 316.
318**. 3201 3241 328f.
341f. 405.452.457.481.492.
518. 546.
Sklavenhändler 1141 236fff.
Societas 281 106. 164f. 292.
315. 354**. 488*f.
Sold 386. 4341
Soldaten 80.12 7 ff. 1641 204.
224. 250.287.3181321.326.
367. 370fff. 455***. 615.
521-ff.
solonisches Gesetz 13. 65 f/*’,
Sophokles 8. 131. 2061 2121
227. 239.
Spiele s. Agonistik.
staatliche Beziehungen 142.
162.337.352.379.401 f.424f.
433. 440. 443**. 449f. 451.
454. 498.
Staatsknlt 42.71173 *. 173 ***.
179. 182 f: 185*. 188. 191.
195. 206 ff. 209. 210. 219.
236. 245. 249***. 267. 267.
270*. 3541 359. 387***f.
471. 498 **f. 6141 517.
„Stationen“ 79. 82. 115. 170
(vgl. 537). 481. 498.
Stellvertreter des Vorsitzen¬
den 359. 375. 413.
Steuerpachtung 120. 220**f.
372. [der.
Stifter 227. 229.490. s. Grün-
Stiftungen 43. 271 ff. 2951
356. 4891 610 ff.
Strafen 12. 86. 132. 350. 369.
377. 389. 409**. 446ff.
Straßennamen 1221
stratio 265ff.
Studentenverbindungen 921
Sulla 133. [205.
Symbole 396. 476.
Tanz 44ff. 268. 286. 3581374.
397 f. 632.
Techniten: 46.69.129ff. (vgl.
5401). 150. 165.1671 2731
Götter 173. 182. 1861 201.
206. 230 ff. 243 ff. Kult 249.
253*ff. 256. 263. 267. 270.
Zusammensetzung 287 ff.
297. 327. Beamte 338,3421
3481 362.378ff.398.400.407.
HL Sachregister.
4091 415. 417. 419. Ehren
427.431.434. 4381 441.445.
Strafen 447*. 449. Besitz
455 ff. 464. 467. 471 ff. 480.
4911 Götter 600. Athen:
17.74.84.517. Kult 196.202.
25112571 Beamte 368.388.
391. 407. 421. Strafen 447.
Besitz 462ff. 468.475.490**.
Bestattung 506. Teischer
Verein; 528. Kult 187.199.
264. Beamte 338.400. Gerät
4761 Besitz 491. Isthmi-
scherVerband; 233. 382.
467. 526. 6451 Götter 192.
Frauen 290f. Beamte 367.
376.396. Strafen451.Ägypt.
V.: 289. 523. Syrakus. V.:
528. Kult 206. 247. Ehren
510. s. Reichssynodos.
Tempel 201. 222. 468f. 4741
s. Heiligtum.
Tempelgründer 165. 287.
Tempelpersonal s. Kultper¬
sonal.
Testament 271ff. 298f .369.481.
Theophrast 64. 228.
Thiasotenvereine 6. 9 ff. 16 ff.
(vgl. 535). 291 31. 33. 36. 40.
681 126. 158f. 1591 1651
169.181.198.200. 215.352f.
366.380.526ff. 535. Attika:
lOff. 282. 307ff. 311*. 3121
331. 340. 353. 376. 383. 386.
388. 4061435.454***f. 458.
506. 5181 einzelne Vereine
243. 291.403. 414.416.423.
448. 466. 471. 475. 498; s.
Einzelvereine. Ägina 526.
Ägypten 44. 78*. 161. Ak-
monia 172. Astypalaia 218.
341. Bosporanisches Gebiet
72. 534. Cypem 186. 455**.
Inseln 526. Kallatis 412f.
Keos 66. 219. Kios 221. 524.
Kos 62. 66. 76. 162. Klein¬
asion 371 179. 631. Knidos
325.328. Magnesia a.M. 86.
273. 355. Makedonien 203.
Megara 340.437.Nikaia346.
Norden 161. Phanagoria 77.
Samos 41. Sparta 547. Teos
628. Thyateira 356.
Tiberius 236.
641
„Tisch des Gottes“ 203 f, 269.
422.
Titel 48. 4111 437ff. 533.
Titus 235.
Todesanzeigen 50.
Totenehren509ff. [510.529.
Totenkult 261. 266. 276. 297.
Trajanl43.153.234ff.529.532.
Trieterisfeier 44. [435.
Tynarosthiasoten 21.308.406.
Verbände 122.133ff. 154.526.
Vereinsdiener 350.
Vereinsgericht 137.
Vereinslisten 29f. 71. 221.
277 ff. 299. 304. 323. 347.
354. 382*.385.398.403.4121
471. 482.
Vereinspolizei 360. 404.
Vereinsreliefs 193**f. 207***.
209. 211. 215*. 219f. 228*.
264+ff. 281. [49Off.
Vereinsvermögen 386. 407.
Vererbung der Ämter 418.
Vergniigungsvereine 6. 661
s. Geselligkeit.
Vergötterung 226ff.
Verkauf von Priesteratellen
381. 418. 494.
Vermächtnisse 31. 260. 296.
Vermietung s. Verpachtung.
vernaculi .284. 329*. 379.
Verpachtung 255. 306. 360.
381. 460. 4631 466. 474.
4801 4851 4.90. 516.
Versammlungen 247 ff. 276.
330 ff. 3491 369. 377. 388.
403. 462. 487.
Vespasian 5411
Vorsitzender 181 74ff. 78.
338 ff. 349. 364. 370. 3721
392. 398. 400. 405. 410. 420.
Wahl der Beamten 381.417 ff.
Weihgeschenke 136.277. 349.
434ff. 461. 470ff. 480. 482.
490. 495*. 601.
Weihrauch 257 f.265.299.434.
495*. 608. 513.
Wein 262ff. 266. 423. 508.
Weinland 488.
Wohltäter 289 ff. 295 ff.
Wohltätigkeitseinrichtungen
119. s. ÖQ<pavoq>vlal;.
Zuwahl 406.
Zwölfgötter 177.
41
Fol And, Gesch. 1. griech. Verelns'wosfnis,
'Aad'aoriväiV ? (pQ^zga 53*.
’Aya&i] Tv%r\ 221. 226. 242 f.
s. Tv%7\ ’A.
’Aycc&o&ainoviccGTcti 57. 227.
’Aya^og Acd\io)v 227. 229.
dyaX[ia 232. 431 f. 434. 472.
dysXaoi 92 *** (vgl. 538).
dysXag%ia 90ff. 92***. 360*.
aysXaxai 92.
dysXri 92*** (s.538). 93 ff.
aysQtLoi 11. 269. 349.
’JysGiXstdca 7**.
dyicoxaxog 179. 238 fff.
dyvslci 452*. 484. 499.
dyvog 171.
ayvcaaroi ygcosg 212.
dyogd 330 ff. 407. 516.
ayogavopog 411.
’Aygi7t-7iia6xcd 65: 233. 373.
aygog 458***. 488**. 488 ff.
dycoviaxai 132.
&yG>vo&£T7}g 139. 270.283. 338.
363 *f. 400. 402. 411.
aösXyoi 54.72f. 286** 288fff.
’AdeXcpol ©soi 141.
3 Adgaaxia 215.
’Adgiavi] (AvTtüVELvrj) Gvvodog
144.
Udgiavr} ’Avxcoviavj] ZsTtzi-
tuavi] Gvvodog 541.
’Ad&vicc 216. 249. 267.
’AdnviaGxcd 57. 66. 82. 83*.
190. 216. 546.
"Adavcg 62. 210. 216. 241.
dsidiog Gztcpavog 431 f. 444***.
txdroaiicc 468.
a£v(icov iöQTT] 250*.
’AQ'avalGxai 57. 65. 66. 183.
’A&rjva 175. 188 ff. 242.
’A.’Ogydvr] 20. 183. 237.
3 A . IIcc^ovGog 184. 237.
*A. IloXidg 182. 184. 237.
’A. SAxsiga 237.
3 A. XaXxsLa 183 ***. 237.
’A%-7\valGxal 57.65.66.160.183.
äd-Xr]tcd 70. 147 ff. 173. 182.
204. 230. 297. 327. 457. 464.
s. Reichssy nodos.
Alyvitxioi 81. s. Ägypter.
aisrog 180. 477**.
AlfrelßnXog 217. 218fff. 242.
AL[id%sioi 7**. 75 f.
aigs6idg%7]g 154. 359.
ceigsGig 154.
aha 258 f. 436,
alGV{ivrjrr}g (ccfavpvmv) 374.
dxgoßazai 49. 398***.
’AXaaißgt7]V0L 223 ff.
aXsififia 103.
&X(s)titztfgiov 467 f. 469***.
&Xstzovgyr\rog 437.
aXeicpsiv 264 **f.
aXstq)6^svoi 97.103f. (s. 539).
165. 332. 363f. 384**f. 401.
453 fff. 487 ff (vgl. 544).
524. 530. 544. 546.
’AXt'^avdgstg 82.
’AXs£avdgox6Xaxsg 230 f.
: ’AXs%s%slxai 7*. 68***. 82 fff.
162*** 316.520***.
'AXiadal s. AXiaarai.
AXluGtccL (x. Altadai) 7 **. 32»
33. 57. 183. 192. 208. 318f.
320 f. 333. 354. 367. 378.
417i. 421. 445. 447 ff 455***.
504.
'AUstg 7**.
aXisZg 119 N. 157. 169. 540.
aXinifaxai 105.
dXntxr\giov 8. aZsiytrrjgiov.
dlisog 468***.
’A^iaGsTg 82. 113.
ä{ißixog 476.
dliipriroßicov Gvvodog 56.
"Appcov 222.
3 AiLovQccG(ov&rjQ 219*. 222.
"Apovog 8. 13 f. 209. 212 f. 239.
469. s. Amynosorgeonen.
’A(i<piagaog 211.
d'tuptsrriQis 249.
Ajicpivstg CAticpivsoi) 7**.
j 95 fff.
3 A^(pLTQLrri 194. 240.
dficpo&og 161.
dvdßaGig 195. 249.
dvayyiXXsiv (dvayysXla) 441 f.
avayvcoGxag 399.
avayogsvstv ( dvayogsvGig)
333* 389. 407. 431. 441 ff.
avaygacpsvg 371, 384.
ccvd&rjua 381. 434f. s. Weih-
geschenke.
avcatriQV6G£iv (avunijgv&g)
441 f.
’Avav.xoxsXsGzai 42*. 224***.
3 Avylörri 215..*
dvdpsro?(sc.<?'yJUoyo?) 156.167.
293.
«^dpfg30.94.98f. (s.539). 542.
dvdgidg 431 f.
aveiöcpoQog 437. 493 *f.
”Av£\lqi 207f.
"Av&ag 213.
’Av&sGztfgta 263.
av&LSQSvg 333 f. 340. 349 f.
359** 366. 375. 387. 417.
’Av&iGzrjg 69. 213. 229. 253.
296. 490**.
aviigcooig 256.
avxcovocpogoi 7f. 44. 396**
dvoi%ig 270**.
’Avovßig 219 f. 232. 241.
3 Avovßia6xuL 57.
avziygaysvg 403. 414.
ccrziygatpofisvog 403. 405.
avziygacpov 442 f.
’AvxLvoog %ogsiog 342. s. An-
tinoos.
’AvxiopöxuL 232ff.
’AvziitazgiGzal 237.
’Avzcovsivr} Gvvodog 144. s.
’Adgiavrj zxX.
do£og 392.
änagaizrizog 450 *f.
anXovgyoi 117,
a7to&avov{i£vcov Gvvodog 56.
a7to-xavG{Lbg z&v Ttditcov 512 f.
’AtcöXXcov 185 ff. (s. 542). 208.
214. 223.240. 242 f. 245,253.
450 ff. 542. 545.
3 A. 3 AQX7iyixr\g 44. 129. 237. s.
XriiLiacpOQoi.
3 A. AvXagioxog 223. 237.
3 A. Aatpvaiog 187***. 237.
3 A. AsXcpivLog 186*. 237.
’A.’Egs&iiuog 186. 237.
’A. AvnsLog 187***. 237.
’A. Mogdiog 187***. 237.
3 A. 1laQvrjGGiog 64.. 185. 237.
’A. IJaondgiog 187. 237.
’A.üv&tog 186 f. 237. 245.
’A. ZmsQrivog 223. 237. 242.
3 A. Xfiivfhog 186*. 237.
3 A. Sovgiog 185. 187. 237. 343.
’A. Zzgazidyiog 65*** 186f. 237.
’A. TdgGLog 186*. 237.
IV. Register der griechischen Worte.
643
’AitoXXcaviazr) Gvvodog 69***. &Q%evsccq>ictaviqs 120. 360. ; dg%mv 339* 361 ff. (vgl. 543 f.).
, 161 * 187 ' &g%sgavl£siv {dg%sgavtGzslv) | 366.374.379.404.411 416**
AkoUwuxmI 69***. 33. 77. 85Sf. 630. 547. (&. ««1 tpddyctZo g)
AilolXcavLueml 57. 66. 111*. Kpjjspa vierrjs 30ff. 77. 274 ff 362 413
185f. 192.204. 224. 316.317. 313. 321. 348. 353f. 357^ ä. Mpvpos iU.
, 645f - 361 f*. 366. 367. 415f. 421. St. iqrfßav 90.
AnoXXavisTov 454***. 455**. 519. <*pj:<»»<ris360.361* 379**t-405
ammvflg 510f. ctQxiQccvoe 354** (ä. 543). ölq%b>vb>v 360.
ct^OQTiXuv Sttnvov 259** & ne iea S 362. 374. ’Arnctg, ccrcb zr,e 82ff. 107.
anitae {Aiovvaov) 36. 52. 199. &Qxe<yrißos (ctQ%£cprißevGas) 90 108fi-f. 115. 125***.
269. 397. 439. (s. 537). 360. ’Aeiuvoi 68. 82. 84 (s. 537). 115.
&.Qyvqoit6mn 118(3.540). 122**. ä n v a38f. 3611*. 153.198.316. 4** 359.
157 (3.541). ’AQxyy&ns ’AnilXav 129. ’AßidaTVLaezcti 6*. 58. 63. .65.
&QyvQoitQätat. 155. «6CT7ÖS 204- 86. 186. 192. 210ff. 546.
&WVQOzccpUcs 377 (3. 543f.). 6t 91 m Q ißx(ks 359**. ‘Aayl^äm. 209tf. 515.
ctQyvgaiia 393 *f. 475. cp^iarpos 360ff. 394f. 395*. ’Aexlnniaercd 58. 65.120.123.
Agsomxyeizca 411. 395ff. 126. 209 ff. 292. 309. 314.
Agrjs 189. &.g%i§mi%og 266. 334. 349 f. 458
339 nt. 342 *t. 351*f. 359. 365. 366. 404. ’Ae^mstov 210*.
«QißTztüs meyctvos 429. 415. ’Aa-A V n6 S 8. 0. 13**. 14. 49.
Aqiazoßovliaexai 57. 63. 75*. ötQxtßaeauQcc 398. 99t++- 196**. 209f. 221.
( 189 * ! ''- 224- otg%ißovxoXos 44. 153. 355***. 227. 238ff. 250f. 259. 261.
itgtazov 262 f; s. avvccgiaxiov. 3581. 374** 395,397.405. 542.
’Agtuxdss T**. ' <59Z J 7?W“«i5s384.541.543f. ’Aaxlrimbs Movmxiog 49.
’AqXxjSc av -ioivov 7*. 166f. äg X iSevSgo(p6goe 358. 372. ’AaaArtmaaxai 58. 66.
AgxoxQäzris 219. 221. 241. & Vz is Q otvLar^ s 353* (s. 543). &cxvv6ao s 411.
ürppijTa 270. B.&Qzegavw xxj s . äavußoXoe 437 (vgl. 544).
A-Qxayaxig 218. 241. öt n isgsv S 54.143**. 147.149f. kzußvQiuozui 58.
AgxEpig 50*. 174*. 187 ff. 238. (vgl. 541. 543f.). 202. 208. äxÜtuot 263. 299. 436 ff. 444.
292. g. Artemisthiasoten. 235*. 343 ff. 361 ff. 421. 444. 494.
A.ÄQiaxoßovXrj 63**. 189**. äg Z isgo&mag 359**. axsXstg 121**. 247*. 541.
"A.’AQXTiyhie 187. &g Z L»i<OQO S 338. 359**. 368. ’Axxaßoy-aol 39. 54*. 68. 216.
A.KaXXiaxri 410 (vgl. 543). 236**4.
A. Kolaing 77. 188. 292. 340. &Qzrfhuav&&otv 16 ***. 28. 545. ’AzxdXsiov 231.454.457 463.
346. agyitHatsirrfi 25.27.44“. 481.
"A. ArmO'PQVrtvn 139.187.237. 66.348ft-351*f.352f.483*. ’Axxahtsxcd 66. 74.129*. 139f.
„ 245 ; 520 ’ 162. 199. 231. 250. 274.
A. Nuvcc 188***. 237. 241. a?ZHtfp^ji*opos 107.193.360. 276fft-(154).457.463.4761'
A. Og&ta 188 *. 237. 531***. 481.491.492.528.
A. Zmxugoi 188. 237. äQXiK-vvrtyög 106. 360. ’AxxiSua 11. 216. 249.
A. TavgoxoXos 187. 237. ÄpjpfMiowjs 27. 36 ff. 44. 345*. "Azxig 68. 216. 241 269
’f 188 ,*** 352 ' 354f - 420 - ctvV«i 0 ?zos 416.
Agxsiußictßzca öS. 65.188.310. otQxi.jivßzmv 37. 153. 348. cciX-ij 11. 469. 488**
313 ’ _ 355***. 355f. 358f 359. ctiXxyxdg 339**. 399.
&Qtoxixtos 119. 393. &g%ixcgovgüßag 50*. 129***. Avhavehrje 238.
«Sproapfos 262. _ 361***f. otv&vHv 495***.
ccqxov 257 t- ctoyioaßi)ovylfict 358. avodnun. (vso t) 118. 126. 172.
agzvzrjQ 377. 403. 447. 419ff. otüyLGvvotycjyög 78*. 155. 223. 647.
&QX«?os liiazns 38.171.365. 355 ff. 364. 366. ctbtaUjuvdot 56.
UQxuiixuxos 542. &Q%ißvvctya>ymv 356. 408. etixövojioi 129. 172.
Af>x E ßÜH%og 201 f. <ipj;iT^rrai> 118. 125**. 393. ätpazsiv 396***f,
&(>X*w 362. &Qx°^h ov S 392. ätptXagyvgla 502.
&g%slov 361t*. 466**f. änxovrß.äx-iye 120t. 360. ’AtpQod(e)ieiaczcd 58. 66 76
%^(i»opo S 107. 114. 360. I 363t. 82. 184. 190f.
41*
644
IV, Register der griechischen Worte.
■A(fQoä(s)lvri 114. 189 ff. 210.
241 ff. 246. 346. 641.
k. Oigavla 190**. 191. 237.
241.
*A. HdvSrniog 64.
*A. UovxLa 194. 237.
A.Svgia lOf. 21. 189. 214f.
216. 218. 237. 241. s. Zvgia
ffdog.
*A. Zmxsiga 237.
BuxftsaGTcci 58. 67. 77. 198.
Bcnt%sia 197. 249.
Ba^xSLOV (.Ba?c%toi>) 36. 39. 68.
84. 152. 169. 172. 197. 355.
454.465f. 486**f. Bacchium
537.
BaxxsZog 197. 201.
Bänftri (ßo'/i^tg) 203*.
Bu‘A%i6xcä 25. 58. 67.128.162.
166** 197.200.232**. 250.
290. 299. 326. 437. 492***•{-
524.
Bav.%01 26. 27. 36. 67. 84.194f.
198. 200. 231. 242.359. 527.
531. 470 f.
Bcm%os 20.67f.196. s .AiovvGog.
ßaXavsvg 394. 540.
ßaXavrjov 469***.
ßaGiXEvg 411.
BaaiXiazcd 66. 78*. 86. 128.
161. 1931 200. 219. 222.
2311253.287.342.348.364.
524.
ßdcig 473*. 497 **.
ßaoadgca 398.
ßaGGagig 203*.
ßaipsvg 116. 117. 123. 394f.
421. 511 fff.
s. Bax%og.
BeVt\Xca (Evrtogta) 15.190.218.
238. 241.
BsvSig 192. 222. 242. 516. s.
Bendisorgeonen und Ben-
disthiasoten.
Bsvvstxca 182***. 537.
BijXog s. Baal.
Btiqvzkh 115. s. XIoGstdmvLCi-
Gtcd.
ßldvog 72. 369. 874.
BoaQG&V Y.OIVOV 7*. 74**.
Boqßoqixav kqivqv 7*. 224.
Boxgvg Atovvaog 77.198*.202;
ßo(v)ay6s 371.
fJovdöeo? 45.
ßovd6%og 45.
ßov&ov6ia 270ff.
ßovuoXa 197.
ßovKöXiKog 397. 415.
ßovxoXot (RindeiliiTten) 540.
542.
ßovxöXoi 36. 39*. 44f. 196.
1991 268. 278*f. 286. 341.
345*. 355*** 358. 3971
420fff. 531. 533.
ßovXuQ%og 405 f.
ßovXsvxrjgiov 462 ff. 467.
ßovXij 424. ß. vegjv 386 f.
ßovTtoX . . . 45***.
ßovg %OLvnucrfog 257 **f.
ßgaßsvxijg 351. 371. 378*f.
389. 414. 417. 448 f. 633.
Bgr}6svg ( Ai6vvaog ) 147. 199.
2011275**. 532. s.Breseus-
mysten.
Bgoiitog 82fff. 200. 201.
202*** 468. 536.
Bgovx&v 180**,
ßvßXiocpvXa | 403. 412.
ßvedstg 117.
ßcotiog s. Altar.
rawiLriSElxcuM***. 7of.211.
531***.
yEtroGvvr} 85. 123. 405.
ysXoiaaxai 56.
ysX(axonoiol 56. 203.
ysvtäXtog 7}ii£ga 250.
ySQcuog 99 ff. (vgl. 539). 397.
411* 498**f.
r£Qca6xi<xGxcd 67.
yigSioi 116***.
yigri 258. 350**. 422. 436.
ysgovxsici 539.
ysgovxsg 84. 88. 98 ff. 187. 300.
ysgovzntov 101 f. 468.
rsQOVGia 226. 445 fff.
yEQOvGia 48. 83. 89. 98 ff. (vgl.
539). 1261 136. 151. 1551
158. 163. 169ff. 205f. 226.
234. 236.247.262.266. 2731
282. 287. 288**. 293. 2971
300. 327. 343. 363. 367.
371. 3731 376 ff. 384. 3861
392, 395. 399. 4011 4031
405. 415. 4171 420. 423ff.
429. 439. 450. 455. 467 ff.
480,492.498.501.5081511.
527. 530. 532.
ysgovcia xov Xcozfjgog
%iov (Hyettos) 69**. 99 fff
100**. 169. 210. 276fff
282.284*. 300.365. 433.488
493. 531***
ysqovGid&iv 99. 101 f.
y£Qov6id()%rig 101 f (vgl. 539)
360.
ysqovGiccg 72. 369. 373f. 397
ysqovGiaGxal 98 ff« (vgl. 539).
ysvficc isgov 540.
ysopyol Kaiaagog 119. 161.
yfj 454. 457***.
yXvcpevg 394.
yXoiGGoxoiLOv 467.
yvacpsZg 117. 157. 169.
yvrjGiog 47. 172.
yvoafirj 335**.
yopog 120 f. 220***f. 222 f.
343. 364ff. 465**,
roqruaZoi &lce6og 7*.
yga^axsZov 16. 55. 467.
yga(L[i,(xzEvg s. Sekretär.
ygafi/iaxstg 121. 125**. 165
383 f. 547.
ygaii^idXEvav 35. 383. 386***
400*f. 408. 421. 544.
ygo'iLlictxocpvXd.iuov 467**.
yguiL[uxxorpvXccl- 383f. 403
414. 467.
yviivaGiccg%og 90. 94. 98fff
236. 339* 360. 393. 401 f
412. 450f. 467f. 538. 546
y. yvvcaxcov 291 f.
yv{tvaGiccq%ä>v 401 f.
yv^vaGiov 27. 52. 67f. 70, 74
86 ff. 102 ff. (vgl. 539). 152
170.174. 232.291.394. 467
505. 525. 534. 542. 646.
yvvaZxsg 97ff. s. Frauen.
yvvawovopog 293. 404.
dadoxojirjtrea 85. 511 fff*.
| AaixaXElg 56*.
dcaxvyLovEg 56*. 191.
Aa^ividSai 7 **.
SditeSov 475.
AaavXXisZov 67. 202*. 269**.
Acapvcäov 187***. 379*f. 454.
SsMtviGxtfqiov 261. 465. 482.
543. s. divtvrixtfgiov.
SeZtcvov 16. 247 ff. 259 fi.
Sunvoyogiauri icojiTcri 266*.
267*** 269***
dsL7tvo(p6gog 269***. 392.
SsKudiGzcd 64. 253. 544.
IV. Register der griechischen Worte.
645
d**aw«r«<7t.77“.2SO.870* K f. |
409“.
SsvSqoq)6goi 43. 215. 284 348.
358. 371 f.
Ae%Lwv 8. 14. 213, 227. 478.
Slq\ia. 422.
SsgiLCiXOvgyla 374,
dEVXsqaycoviGzTjg 139.
Asq)iSc(6xaL 118. 125.
AriXiaazai 64.
Ar\X67txr]g 222. 242.
AruirjtriQ 40.160.174*. 194ff.
223. 235. 242. 261. 270. 341.
435.
A. ©sG(LQcp6qog 195. 238.
A. Kcegitocpoqog 195f. 238.
AriiirizQiccGvcil 37 ***. 38.58.66.
195. 199.
dr}tiOKXivag%og 358***.
druiAatog 310. 313**, 316. 328.
diftiozmoi 314.
ArßioximviSca 17 ff. 471f.
Siaßhijs 374ff.
SiaSgo^i7j 270 ff.
Sid&Gfia 155.
ötcdzi} 470*** 544.
Sidnovog 42. 71. 165. 219**.
340. 891 f.
Siavoiiai 262.
Ataazijg 177**.
9ia.xa%1a.gxog 358f. 359.
diSdawxXoe 398.
SntaioSox7\g 405 f.
$«m>ap#fftV.86f. 120*. 360 ff.
405..
AixzvvvaiGxa t58.66.189.527f.
SiXtftivtov 428*.
ditiOLgia 258fff.
AioyEVEiuGxaL 237.
Sioniryvigg (Siomcbv) 878. 381.
414. 447.
dLOiLsdovzsiog'HqanXfjg 238**.
250**
AiovvGia 249. 266.
AiowGianol xs%vZxca 69 fff.
130*. 145***.
AiowGiaazai 15. 32. 58. 66.
183.197ff. s.Dionysosorgeo-
nen.
A. *l6ßav,X0L 547,
Aiovvgiov 454*** 455**.
AiowGOHoXanEg 70. 230 f.
Ai6vv6og 20. (24). 26. 37ff.
44f.67f. 143.153.19off.213,
218. 232. 234f. 241ff. 245.
249. 252. 262. 358. 368. 400,
476,527.531.535. B.xsxvZrat,
AgxsßäAxog, Banxstog, Bgi}-
asvg , sücu mjg, Ka&riyeiimVy
AvaZog , Tlgivofpogog, £r}zd~
vsiog , Tguxriginog, $X£(o g,
Xogstog , Tasibastenus.
AioaaxaßvgiaGxal 58f. 62. 84.
181. 227. 237. 328. 341 f.
Aioaxogav notvdv&d. 182.205.
AioayiovQLu6zcd 59. 66. 205.
224**.
AioGKOvgZzai’ 61. 82. 114***.
205f. 325.
AioG'aovqoi’U. 129.205 f. 213.
223. 240. 242. 283. 326**.
z/tofffult.%to:(>rC('t59.62.66.181.
237.
AioG%siviaGxai 59.62.177.198.
237.
AioGG(o%r\giaGxcd 59.178. 219.
237.
SwvrizriqiQv 261. 465.
Slcpgag ißivvios 476.
AimviovGiacxri 58. 65. 197.
Soyybuxa 334f.
So-niiiaGta 276. 423. 499. 505.
547.
AoU%riv6g 542.
AoXcov 189*.
So{ioz£kz cov 119.
8ovp.og 51. 152 f. 169. 180.
218fff. 242. 387. 633.
AovGcigr]g 218.
Aov6agiaGxai 218ff. .
^oto«5pdpot23.26.37.43.202**
Agotoyogog 202** 242***.
SvGig 195. 249.
iyysvrjg 320.
£yyv7}Xi]g 404ff,
iySavsiGraL 377f. 403. 414.
fySinog (ßxSntog) 85. 365***.
404f. 412. 420 (ßv-SntGiv).
iydoxsZg 81. 107 f. 113. 160f.
171. 315f.
£y%zr}Gtg 79.
’Eyg&rig 13. 213. s. Egretes-
orgeonen.
$&vog 14. 79.
Eiuddeia 64.
EfaccSstg 64. 253. 428. 458.
EUuSiozai 64. 253.
slumr 431 ff.
Eiqtfvri 226.
slcaydyiov 258*. 299.
elcriyriGdßEvog 334.
(E)iGriXvGiov 493. 647.
ElGiauri Gvvodog 69***. 161.
221 .
EIgloSeioi 74. 206.
slGirtfqiov 547.
slGLzrjz^gia 253***f.
eIgoSiov 437. 492.
(s^lGitoirizol (dSeXtpol) 55. 72.
278. 284. 373.
ElG7toqEv6\L8VOi 7***. 73. 165.
£LG7lQCC%ig 451.
slacpogd 486** 496**.
e Exdr r\ 49. 208.
ßxSniog s. $ydi%oq.
iwtXriala 332.
iHrtmtiara 475 *f.
iyupogd 507ff.
iXar\gd 86. 120.
£%aio$Hxr\g 72. 394ff.
iXaiOTtdgoxog 394ff.
ilaiOTt&XaL 119 f.
Uatga 257**f.
'EUvr\ 71. 206. 211. 240.
iXriyol 120*.
"EIXrivsg 81. 82 ff. 109 ff.
121 f. 363fff. 545.
iXXvxrjg 257 **f.
Ettitoqiov ßv-itogvov) 114.3 60 f.
s. ivTtogidgxrjg.
ifutOQOi 81. 107 f, 112 ff. 159.
545. s. Kaufleute.
ivßdxcn 38 **(vgl. 536). 398 ***.
ivyaZa 488ff.
110**. 182.
ivyeviKog 544.
£vs%vgaaia 451 f.
IvrigoGLov 488**.
£vd’q6viog 339 fff.
ivohuov 485.
ivTCOgidgxTjg 107. 114. 860.
tvvdyiov 543 f.
£%ccyrizdg 397 **f.
%%aXXog Gxtyavog 429.
i%iSga 470. 480 *f.
£%cötlxoi 288. 493.
hogxaGi\iala 248**.
kogxf) (Std ßlov) 248**. 250.
htaivog 426. 437.
i7trjxöog 180. 238fff.
iTußaXXsiv 338 f.
irtiygacprj 434.
646 IV.
imygdzpav 403.
imSafticc 63. 225, 321.
’EmSu(uuar<xi 59. 63.
imdiSovai (inlSoaig) 262*.
496**.
iTU&hrjs 392.
im&vpictGig 400***. 476 fff.
i'XLV.rjqvyucyza 442*.
‘EmnoAgsioi 84. 236***f.
imjiÜEia 338 f. 368. 380. 386.
405.
im(isXele&ai 278**.
imiisXzi&ivzsg zov dvad’jjfia-
zog 22. 407.
ixifisXritsitt 368.
im[ieXrizljg 21. 220. 306. 311,
313 f. 333. 338. 349**. 367.
368 f. 378. 380. 385 f. 388.
395. 40511'. 414. 417. 421.
519.
ixijirjvicc 252 ff.
&it(t7jj>j£ta388*f. 419.447.449.
im(zr\visvsiv 388*f. 413**.
impfjvioi 252, 347**. 350. 371.
377. 38811'. 408 f. 414. 422.
451.
imanevrj 478. 481.
inLaxonog 377. 381. 448 *f.
iniaeotpog 333. 369. 377. 403.
447. 449.
imGzdzris (imaxazäv) 73.148.
861*+. 354. 363. 367. 374.
395. 414.
imazoXrj 276.
imztxtpslv 508**.
imxLpiov 446 **.
iitizgonog 369 f. 378. 380,
imcpaviazazog 238 fff.
tm%vesis 263. 510f. 513*f.
im'ipfjgiigsiz 333f. 447***.
izcozzoioil32 (vgl.541). 445fff.
imöw/iog 77.348.370. s. Datie¬
rung.
imavvpoi rjßigai 250. 523.
imbvv(ios Isgsvg 342 **f. 349,
$guvdg%ris 354**.
iaavLiuv 33. 353.
iqiy.viv.ol roftot 451 ff.
igaviazui s. Eranistenvereine.
igavißzgtai 289***.
iqavos 12. 17f. 30ff„ 66. 76.
159. 173. 259***. 274. 292.
353 f. 494***.
’EgaziSsboi 7**. 74**. 207**®.
Registeh her griechischen Worte
i-gyagopsvoi 117. 121f. 123.
124***. 125***. 312. 376.
igyaata 119, 121.
igyaazai 82ff. 108. 114, 120.
121 f.
igyaGnjqiceqxvs 360 ff.
igyaGzijgtov 305ff. 463. 464f.
485.
igyäxui 83. 86 . 121.
igyazrjyög 371**.
igyEmGzdzrjs 367 (Vgl. 543 ].
’Egyi6Gz\voi 82 fff. 207. 284.
igyoXdßoi 108 f. 109. 115.
igyov 121. 125**. 481 f.
igioitXvzai 116.
igiovgyoL 116. 154. 169.
Hqupog 262**.
'Egpatce 193.
'Eqtuugovxsg 62. 66 . 192.
'EgfialGzcd 69. 65f. 76. 111 *.
129. 162***. 172. 184f. 192.
204. 224. 242. 316 f. 375.
468**. 469. 545.
192 ff. 205. 223. 242.
245. 360. 545.
E. KsgSijinogog 107. 192. 237.
’EGeyxnßtaxri avvoSogl 61 . 221.
ia&Ug 171*.
*Egzlu 194.
sGzia 370. 392. 471**.
inxiceeig 260.
’Eaziaazai 59. 194.
iezicizöqsiov 454f. 405.
iG%dgcc 476*f.
iz<ug(s)ici 93 ff. 119. 126. 169.
514.
izcäqoi 7f. 54 (vgl. 536). 373,
516*. 537.
Evdövz] 187***.
sidvzrjzos 238 fff.
svaaziis &s6g 67. 69*. 200f.
svyEviazazog 171 f.
sviqysaicc 438. 502*.
Evsgyizai (@soi) 232,
svsqyizris ( Evsgyizig ) 296. 319,
321. 412. 437ff. 506***f.
Ev&aXiSca 7**. 178*. 368*
409*.
tvxoGfiia 500. 543 f.
süxoo/ios 47. 350. 374. 397 f*.
398. 404. 415f. 417.447.449.
600.
Ebpivsta 139.
EhjisviGza i 140**,
EvmxzogiazuL 66. 105. 129*.
232.
Eiziogia 3 . BsXijXa.
Evgv9tu.i8i.oi 198. 202.
evGeßrjg 148***. 149. 171fff,
£$66 [IV 0$ 171.
svötu&sia. 500 f.
8vo%i]{icöv 500**f.
svxa^la 500**.
8va)%LCi 262*. 510 f.
itpfjßagyog (iyrißaQxäv) 90 ff.
(vgl. 538). 360. 363 f. 545.
’EcprjßiLa 226. 445 fff.
ifrjßsia 91 ff. (vgl. 538). 105.
266. 283. 314*. 518. 528,
ifnißiizijgsg 538.
itpt]ßmög 538.
icpr/ßoi 27.51.53.72.88 ff. 96 ff.
104. 154. 187.193. 207. 273,.
275*. 285ff. 205.296ff. 327.
359. 367. 370. 378. 384. 401.
411. 528. 545 f.
icpTißotpvXag 90*** (vgl. 638),
icprjliSQEVGiv 405.
i<pogog 369. 374.
iq>v(ivmS7]s 348. 374 ***.
£a%ogsv£iv 387.
Sdvogog 293.313f. 315***.316,
349. 387. 417. 419f. 447.
Zeig 51. 63. 177ff. 208. 220.
238. 240ff. 527.
Z.’Alaaißgizjvös 182. 237.
Z. Agxdyu&og 180. 237.
Z. ’AztxßvQLog 181.
Z.Bivviog 182***, 237.
Z. Bgovzäv 180**. 237.
Z. Tsagyag 180. 237.
ZEEzrdxgzog 180. 237. 306.
Z. HXiog Zdgamg 154. 235.
Z. Heliopolitanus 237.
Z. Ksgatog 180***. 237.
Z. Adßgcevvdog .21. 181. 237.
Z. Aoipdztie 180. 237. 547.
Z.Mciß(paXarriv6sl72,180.217.
237. 241. 452.
Z. MuXi%iog 181.
Z. Na'Cog 180. 237.
Z. Siviog 69. 114, 177 f. 159.
226. 237. 311ff. 376. 383.
439.
Z.’Olvfimog 182. 237.
Z. Oigw g 182. 237.
Z. IhxvsXXtfviog 182***. 237..
z. ELavvztigxazog 180. 237,
1
;
IV. Register der griechischen Worte.
Z. JTarpcot'og 178.185.237.243.
Z. TIoagwAg 182***. 237.
Z. Zzgdzioi 181. 237.
Z. Zwapoaiog 182***. 237.
Z. Ztazijg 53. 178f. 191. 237.
243. 500.
Z.'Tiziog 73. 180. 237.
Z."TipLBzog 85.177 ff. 237. 500.
Z. &[Xwg 178. 237.
Z. XaXa&og Zdtgrov 180 **. 237.
£vyoaxdisiu 470ff. 480*f. ,
£v&onä>Xcu 119 f. 640.
"Hßmv 226.
rjßcövzsg 90*f. 539.
iiyE^ovsvcov 42.348f. 355.370.
TJyeiunv 370.
7]yovfiEvog 370 f.
'HdvXXicov 9Laaog 7*.
Tjcfffoi 97***. 104***.
”JTliosl87. 208. 242. s.'AXia-
Gtcd.
”3. ZciqcJrzTjVÖg 208.
r ; loxd~oi 118. 511 fff.
•ijfESQOTtOGlOV 263.
■ijliHpöqiov 493*f.
'Hgassig 74.
'3gu%lsi8ui 93. 205.
'HgaxXsiog 67**. 70*. 204.
'HguxXEltSxal 59. 65 f. 147.150.
204.224**. Tvqioi2ö.66.81.
113. 159 f. 166**. 185*. 315.
332. 348. 352f. 376. 382**.
409. 437. 454***f. 456. 479.
r Hgaz.XsiziGzai 237.
7; ,aidsmzai 59**. 811 204***.
' IgaxXrjg 51. 67f. 161. 178.
193. 202 ff. 226. 238. 241 ff.
2451 254. 269. 461. 545. oi
ns gl zbv TT. 70. 1481 (vgl.
541). s. Reichssynodos.
* Hgaxlfig Aiout&ovztiog 75.
203. 229.
"Hgz] 181 f. 240.
‘TT. kXauißgirivil 182. 237.242.
r, H. Zvyzcc 182. 237.
rigiov 504.
'HgoiGzal 30. 59. 65. 76**. 228.
259. 309.353. 376.447.4931
s. Heroiatenvereine.
'HgmaGzai 60. 65. 160. 228.
273.
’3gmißzal 60. 537. 542.
ijgäov 229. 455. 470. 478. 505.
"Hgräg(&E6g)155. 223.238.284.
tfgc os 211ff. 226ff. 239. 243.
272 f. a. Heroenverehrung.
"Hcpaiazog ISS. 223.
&aXa[iog 465 *f.
d-aXiug%og 392 .
Q’dXXivog [d'a/.Xov) Gzirpavog
427.
&EaGslxm 16***.
O'ElaGELZai (S’sidGog) 16***.
&EEOV 240*.
©Elog 213.
©Eol ’ASsXcpoL 141. 232.
0eoI Evsgyizcti 142. 154.
&EoXoyta 268. 3491
tisaloyog 381 47. 49. 268.
339 fff. 399.
0£o£ivia 249. 268. 461.
0£olgsvitt6Xttl 60.62.66. 174*.
268.
«■Eos(ff5ot)10f. 174*. 201.203f.
213. 223*. 240*. 241. 242.
243 f. 245***. 246*. 271**.
472*f. Ti». 21. 174*. 188.
195. 214**. 222.
&£bg''Hg(i>g s."Hgois.
@eos "Tipiaxog 55. 70. 161**.
179 f. 224. 358. s. Zsbg T.
frsgansisiv 349. 351*.
&Egansvxai 35 f. (vgl. 536). 43.
78*. 190*. 210***. 219fff.
220.286. 341***. 463**. 520f,
d'EQll6\v%VOV 265*.
©sp/iovOtcxi) GvvoSog 82 fff.
161. 222**.
&EQ{LOV&Lg 222.
O'M/ioS'Erai 266. 411.
©SGfiorpogiaGzcd 60. 63. 192.
195*.
&SGpa8oL 49. 234.
■O-Erapodoxos 410.
&ECOQOE 338.410 (vgl. 543). 417.
IfrjxKfa 503.
6r; qorpviuv.iTloliTi v. 0 1 106.
ftrfiavnog 480 *f.
©r^GEtSceb 93. 205.
OioüJcj^etT 28. 352 f.
&iaGdg%zjs 27. 352. 357. 366.
7hG6aQ%tu 534*.
»laGElxai 16. 44. 77. 78*.
fhaßLzai 16. 25.
Oiaffm,drsl6***.215.289.290*.
9iaao s 6.9f. 16ff. 20.22ff.(vgl.
535). 37. 62. 66. 68f. 76. 86.
158f. 165. 169.185. 203***,
647
206. 273. 282. 291. 325. 328.
341. 412f. 456**. 523. 626f,
52S. 547. s. Thiasotenver-
eine.
■fhccöovvTeg 23. 28.
4hcc6cov 465.
'O-taöooratlO.llf. 15. IG ff. 41.
160. 165, s«. Thiasotenver-
eine.
ThaowTTjs <dtovv6ov 200. 235.
d'OLvatOQES 56*. 392 ***.
©gal-Ass 79. s. Thraker.
©Qix-y.ioyicofifjTai 537.
&QS^{iatL-itrj $Qya<rla 119'
©QSTtros Nsov Aiovvßov 203*.
397.
&QTi6nsia 508***.
d’QriGKSVTCii 36,
&qovi6h Off 268 ff. 269 ff.
&QOVQL 476.
&v<x£slv 41.
ftv&Hzca 41, 68. 86 f. 524.
d-val^tiata 257 **f.
‘d’vrjxoog 339f - |**|*. 536.
‘d'VtisXLKT] 6vvodog 143 ff.
ftviishyioi 129f. 147***. 540.
&viU(XTrj()iov 476.
^örog 350. 476.
ffuetfocpodos 199. 396.
&v6icc 31. 248. 252. 255. 461.
s. Opfer.
&v61u6tclL 34. 348.
%vtsvg 341 390,
} Iax%icc6tal 39. 60. 66. 198.
195.
s lazcLGowiav ’EQS&iniojv %oi~
vov 7**.
Icctq(£)lv 7} 238ff.
IcivqoL s. Arzte.
IdiäiTca 361 422.
idgv6is 79. 479.
Uqo. 255 f. 258. 299. 391 (&rt
x&v l). 436. 467. 478.
IsgacpoQOi 43*. 219**.
Uqslcc n. teps-üs s. Priesterin
n. Priester.
isQEvsiv u. a, 347**,
l£QStx)6vva 422**. s. Isqwövvcc.
t£Q7}tstci 347**.
Uqvcc 346.
41. 390.
tsQoxäQv£ 395.
395. 405.
hgoXöyog 399. '
648
IV.
isgog-rjvici 252 *f. 256**.
Ugogvägovsg 71.
Ugogvrjgtov (hgogVTjgovmv)
348 f. 365. 390,
lsgov 239. 465f. 457f. 466.
4 74 fff. 478. 484 f. s. Hei¬
ligtum.
Ugovaüxcu 81. 113. 225. 315.
i£göv(£)txuL (GzstpavsIxai) 49.
148 ff. (vgl. 541). 342 f. 349.
402*. 411*. 439. 529. 532.
legovogog 153***. 390.
isqq-xoelv 3S8*.
tsgoxoiog 21. 29. 41.42 **. 310.
313. 333. 388 ff. 407. 414.
416. 448*. 519.
hQOXQSJimg 269.
isqos 42**. 101. 149. 169f.
301 f. 391. 541.
hgos vogog 335***. l.olxo g38.
198. 460fff, 462®. i. axi-
tpctvog 477*.
iSQOGTÖXoi 43*.
iegoGvUu 452**.
iBQoavvrj 347**. s. Isq
hgoxagictg 377**.
isgovgyic: 256.
tS90wpjw42.69.165. 184. 236.
286. 344. 390fff. 396.
iigocptivTrig (ligorpuvxmi) 42.
360ff. 395f. 420.
Isgotpogog 396.
tego-ijictlxai. 267fff. 399.
Isgagsvog Alovvgov 198.
'Ieqmvsioi vte-.vL6y.OL 74. 97.
isQwavvcc 258. 422.
Uq{b)(ügvvti 236**1.347**. 352.
368. 389. 418.
Ift'vcpdXXoi 56.
’ld'vqjaT.Xos 209.
l(icitsv6ii£voi 117. 123. 464.
*l6ßav%0L 34**. 67 f. 169. 172.
195.197.211.213,242.249.
253. 263.265f.269. 274.276.
282. 288. 292 fff. 298.300ff
311. 331 ff. 335. 340. 348 ff.
359. 363 *f. 365f. 375 f. 382.
385.387.397.404.415ff. 420f.
423. 447 ff. 465. 469f. 475 f.
493f. 499fff. 500f. 507f.
532. ALovvGicxörcd */. 647.
frwrog 307.350.897,404.414 f.
417.
imtöGT&cici 488ff.
Register der griechischen W<
IpoftacTTrop 390.
IqotzöX og 339 fff. 346**.
’loiccGTcd 32. 60. 220. 524.
’IgLSlu 221. 249.
IgiXCC xal 7tVQO(fOQLVCC SSLTCVd
249ff. 261.
’lGig 40. 219 f, 232. 241, 398.
Alvulogvvt] 221.
T 7. ’JScfyfflß, L S 221.
*lGodctixr\g 209**.
IgoteXtis 310. 313.
16TIUTOQ8S 260**. 392.
lGt(cav)dQX7]s 116***. 360.
’lrccXtKoi s. Italiker.
’lr-ccXoi 110***.
iX&vßöXot 120*.
KccßsiQic' 223 *f.
KdißsiQOL 223. 238.
vuyvsXXoL 470 f.
vddog 476.
Kccd'ccQOVQyoi 119f.
Vd&dQrtfg 393.
Ka&riys{iG)v Aiovvoog 139f.
145* 153. 199f. 202. 344.
TtccLQodaTtLGTui 117. 157.
511fff.
KcuGccQiciGzcd QQ. 83*. 166***.
234. 262. 296. 371, 404.
444 ff.
KulGuqqq yscogyoL 119. 161.
KcModounoviccGtai 64.
nci{id.Qu 505.
va^uvicov 72. 393*f. 394ff.
Advr\(pOQLv6q 396 **f.
ncivricpOQovGa 316. 396.
Kdvemog 222. 241.
"AUTirßXog 394.
'A&TCOg S. AffTtOg.
AdQvsovsivdg 339 ***.
KccQTtol 207 f.
395. 408. s. vtjqv |.
Kccgtcoq 205 f.
KdGcoGGslg 85. 179. 381. 418.
422. 452. 457*.
VdTdycoyai 464.
Karaymyia 249. 266.
KaraißaraL 26. 38**. 68***.
202 **.
VdrdXvasig 464 **f.
KdZdTtXfQvreg 109f, 545.
vardGVivrj 478.
KazsQyaZ;6{i£voi 109.
Kdtsvxv 436.
tccvowUt 85. 448.
‘Ad.roLv.Qi 85***.
■AdtOLvovvrBsvrX.llO. 123.545,
KsQdTog 180***,
A8Qd(iSLg 119. 124.
A8QCC[UOV 264 f.
V£Q$^7tOQOL 107. 114. 184.
Kegvctdcn 118. 125.
vecpdXovQyog 360ff. 374.
vrjdsGd'di 508***.
Ki]7Z8ldca 7**.
Afj7Zog(vd7tog) 457.464f. 488**.
Atptovqoi 119. 158. 196. 467.
537.
ATiQioXdvald 512**.
at]qoL 513*
A7]Qvy[id 442.
ivrjQvvrbg Grtcpavog 441 f.
vfjQv£ 395. 409 ***f. 411.
vißcor 6 g. 4 i 67 **,.
AiQ'dQiGTd.q 399.
Kigkcqv fHccöog 7 *.
viGTdcpoQog 396.
Jfmetg21.81.107. 113.311.479.
vicov 480 *f.
vXBLdovx^Gdg 316. 396.
vX sivoaog^ol 393. 402.
vXsLvomyol 118.
vXSLV07tQLGrdL 540.
KXeo[ieviGTdl 232 ff.
vXivdQ%og 152. 358.
vXlvy] 152.162. 259.261.209ff,
393***. 477. 533.
aXigicx 466’'. 477. vX. Hvrifiog
436.
vXIglov 466*.
KXvrlSdi 450. 452**. 460f
vXcoazdg 394.
A0(L)d A AT7'}Q 391.
AOLva 288. 380, 392. 407 **f.
501**
voivsiov 168.
volvov 9. 28. 41 f. 62. 69. 80f.
99fff. 119.123.125.128***.
131ff,141f.l45**.156.158f.
163 ff. 197. 284. 294. 313.
333*. 340. 371.376.418.645f.
— K. (Kasse) 450fff. 488f.
xoivov igavLGtmv 28 f.
xolvov {xäv) 9 lugg>x3vv 17.19 f.
VOlVOg 501**,
VOLVCÖVLd 164 f.
voivcovtvd 164f.
VOLV03VOL 164f.
KoXawig s. "Agxsgig.
IV. ReQISTEK de» GRIECHISCHES WoBTE.
xoUijywv 76**. 78*. 79f, 155.
223. 366. 456***. 464. 541.
KogxexaXiaazcti 60.63.66.111*.
204.224ff. 242.317.375.545.
xovßsvxixQXijaccs 110***. 359.
xovßevxog 110***. 156***. 359f.
Kogdyice 68. 249. 267.
Kogdyiov 68. 454***. 474 fff.
Kogccyoi 68.160.195. 261. 270.
' 340. 436. 475.
xogccXXioxtXdGxai 118.
xogStxxiGxai 46. 62. 70. 398.
Koqr\ 38. 41. 195 f. 223. 242.
Kogvßavxsg 15. 75. 341. 418.
527.
Kigvvßog 203*.
xoegstv 351*. 393***.
K6tvg 22*. 223 ff.
xovxladsg 82 fff. 127.
XOVgdxtüQ (xOVgaXOgBVGCCg)
359 f. 375. 379 *f (vgl. 543).
curator 369. 379.
xou0£‘us72.77.12O,155.356.394.
KovQipsg 158*. 216**.
xqarrjp 263. 264*. 476.
M^Kijjpta^os 392.
XQ6LXL6T0S 171.
xqaavofiia 259***. 267. 388.
xgsio^vela 255 f. 262**.
Kqc og 209.
xTf^Lcy 453»*. 488 (vgl.544).
xtierrjg 165. 250. 272 f. (vgl.
543). 322 ff. 440.
xxotvi-ccu 32.
Kvßilri 187. 215. 242. 527.
xvßsQv&vrsg 405.
Kvfi-ijQioL 82fff. 213. 305ff;
314*. 340. 460*. 463. 464f.
485. 490.
xvxXog xeiv davslav 491fff.
xvvayig 394ff.
xvvrffoi 72.78*. 105f. 160.165.
286. 344.
xvvrjybg agmzog 360.
Kvvoeovgslxai (Bccxxol) 67.84.
172.
Kiitgioi 81 f. 113. 311.
xvQiog 223. 238.
xvotoßöloL 119.
xalf) 259***. 422.
xmiiKGiriQiov 465**.
xroiisydrca 7 f. 24. 44.78 *. 200.
xänn 85 (vgl. 537). 96. 125*.
268, 371. 449. 533.
xäfLog 17. 44.
xo>[i<pdol 121***. 124***.
x(07to£vGxca 124.
xanonmltn 540.
Aayvcoxslg 7*. 215. 389.
AapnadiaxctL 46*. 83***. 103.
250. 378. 418. 429. 491***.
XauTtgoTttxog 171.
Xuväqioi 116. 126.
AoLxri^LO-OxaL 60. 63. 225.
Xolq Srjyoi 120*.
Xuzoiim 118. 360ff.
larvjroi 118.
XccyavoTt&XoLL 119f.
Asstxai 118. 125.
Xntogsveag 362. 374.
XsizovygAv 338f. 496**.
XsLZovqylcc 154. 260.338f. 389.
419. 496**. 498***.
Xuxovgyög 374.
Xsixcag 278**. 374 *f.
Xs/ißagxovvxsg 360 ff. 405.
AsgvarLaGxcäv xoivov 62.
Asvxoysixav fHceaog 7 *.
Aij&ri 226 f.
ArniviaGTai 60. 63. 128*.
Xtjg.vL6v.og 264*f. 265**. 428*.
XLßaviorgig 476.
Xid-ogöoi 118 (vgl. 540).
Xid-ovgyoi 118.
XLXVCLtpogog 396.
UgsvlrccL (Xrjgsvtjxm) 86. 120.
157 f.
AivdiuGtaL 60. 63, 225.
XivoneiXai 84. 117. 158. 540.
Xivovgyoi 117. 157.
Xivvtpoi 117.
XoyiGTBLa 146. 379.
XoyLarijg(XoyLGTSvG>v)3&i.SlSt
Xoyxon 268.
Xoy%ov6gog 258 fff. 390.
Avatog 202.
Avxtlov 96.
Avxsiog 187***.
Xvxvaxzeta&ru 265*.
lv%via (Xv%vog) 265*. 476.
fiuyeigetov 466.
. gayeigog 71 f. 39 lfff. 393.421.
gaSiGvtrjQiov 460f.
gcc&rjxal 105. 325.
JVfßtK 192. 242.
Muxe&oviavol 63***.
gaxsXXägig 391,
gavxig 897.
649
| MagxitavLGxai&3***-. 68*f. 156,
373***f,
gaggagdgiov 118. 122***.
156***.
gdgxvQBg 404ff.
gaGxsLyotpogoi 404***.
Muxioi xxoiVEXcu xxX. 32.
Maxqbg ttttiiv v.oLvov 61.65®*.
183. 190. 192.
gaxcago-itoiol 118. 363 ***.
geyäXoL &bol 223 fff. 238 fff.
McyaloxvXslxm 123. 154.
giyagov 465.
gtyag 144. 171. 542.
g4&oSog 541.
MsixtavtaßxuL 63***.
[LsXavt]tp6goL 35*. 43 (vgl. 636).
162. 219ff. 316. 341***. 387.
396. 463**. 520f. s. 346f.
gsXiGaovgyol 119.
gÜlaxsg 97***. 287**.
gsXXieprjßoi 97. 207. 283**.
MeXxojisvog 202. 342.
gsvdixca 537.
gsgifciv 381ff.
gegig 258f. 387*. 389fff. 436.
gsgiGgoi 269.
gsgiGxal 378. 414.
gsgltca 314*.
gtqog 258. 269. 422**.
MsGovstg ( Msgovsol) 7**. 74**.
gsxäßoXoi oi iv rolg iyß-vGL 124.
gex^tprjßog 93**.
gstixBLV 288*.
girovxog 303. 320.
getgtjxtjg 86. 120. 157.
MtjXoxtogrjxßLL 85.
Mijv 51. 53.180. 196**. 2171'.
238. 241. 247. 286. 452.
gtivayvgxm 68f. 196**. 218.
gt]VL«gx>ls 359.
M-gviaazal 60. 190. 217. 320.
328f.
gilTr,Q 346®*. 372. 439***.
Mijtrjg (ffsrör) 9ff, 40. 65***.
174*. 214f. 223fff. 241.
243. 349. 378. 461 f. 476.
a. Meterorgeonea, -thia-
soten.
M. ’Ogaia 215. 241.
M. ToXvxtiavri 215, 238..
gvgnayvqzca 68.
gt]tgäov 11. 214**. 454.
MLäaxsdstxca 84. 153. 199,
650
IY. Register der griechischen Worte.
IV. Register der griechischen Worte.
Mi&qccxci vd 217. 248 fff.
249 ***
Mtägag 40. 182. 217.
luxtxidd6[iEvot 97 ff.
pivdig 88. 152**. 504.
tUG&og 435.
fwtfihü tat 403.
Iwß&cQvqQiov 156 f.
Mvsicc 226 f.
{ivTipsZov 488** 504 ff. 509 f.
Motgat, 207 f. 240. 243.
{lohzocQzriocig 536.
fioXizsvGccvxsg 46. 286.
poXnoi 46. 49 (vgl. 536),
liovond%oi 155*.
Movgcu 206 f. 229**. 240. 243.
245. 254. 456.
MovGa'CGtcd 60. 206.
Movasta 132. 206. 342.
MovasZov 121* 206.229 **. 454.
456. 478. 485. 540.
liovGixrj Gvvodog 144.
f lovglxoL 129 f. 206.
fio vgixov 268.
ItovGomoXoi 206.
(ivgov 265.
IivGxaymyog 355 ff.
ttvGvca s. Mystenvereine.
^ivGraQxVS 39. 355.
iivGrriQia 36 f. 42. 206*** 270*.
ItvGzriQiwTidsg rjp^gat 270*.
s. 265.
pvGztxi] Gvvodog 162.
pvGttxbg dydzv 270*.
pvGxtitoXoi |vvodoi 247 *f.
Naxogstcov xotvov 74**. .
vaxogog 387.
vcconoiog 393 fff.
vaog 459 f. 468**. 470. 474.
482.
vaGTog 257 **f.
vccvccQ%og 361***f.
vccvxXqqot 81.107 f. 112ff.l59.
287. 456. 471** 545.
vavx6gog 348***. 387.
vavitr\yot 124.
vsaviGxdgx’ris 93.96.339* 360.
402.
vsaviGxoi 49. 85 f. 96f. (vgl.
538). 104** 283 *f. 286**
401 f. 530.
vskvIgxoi 'Isgavstoi 74, 97.
NelXccTov 222 .
Nsaog 219*. 222.
NstXaci 222. 241. 249.
VExgox dcpot 120. 126*
vEpsovixrig 398 f.
NepsGig 226.
VEÖßaxxog 67.
vtoi 27. 48. 64. 83f. 88. 98 ff.
(Vgl. 538f.). 98.127.151.157.
163.170.193.207.236f. 274.
296 ff. 367 **. 377 f. 384.386.
401 ff. 415. 436. 439. 469***.
530. 532. 546.
v£og AiovvGog 133. 144 f. 230.
232 f. 235. 529. 532.
viog *HqaxXrjg 235.
Ni(p&vg 221 ff.
vs (oxogog 47.144.220.371.387.
536. 542.
| v. zcov JZJeßaGt&v 235 fff.
vscaXxot 124.
VECQTtOlCU 158*.
vs&g 456. s. vccog.
vsmzsgot 96 f. (vgl. 538), 304.
vr\cpa.Xiov 262 fff.
Nixo[Lci%ELov xotvov 74. 418.
vo&og 299. 419.
vo(toyga<pot 336***. 404. 414.
vo^odlxzrig 404.
VOilO&EGLK 3S6***.
vopot igccvtxot 451 ff.
vo(iog 273. 336** (vgl. 543).
398 f. 446.
vo(iog 125*.
vo(ioq)vXa^ 404 f.
vov[irivicc 253.
Nov^t\vhxgt(xL 64. 253.
NviicptxL 207. 223. 240. 242f.
Nv[i(pciZov 207. 266. 454***.
£svoxoi &sol 214.
|svtGpog 268.
£sW 82ff. 109f. 115. 288. 546.
&evol TsxpogEtot 129.325.384.
£svmvsg 460 f. 485.
&ovaagtctGtat 60. 218 ff.
^vXojtgtGzat 540.
hpXmvicx. 258**. 466,
gvvaycoysvg 352. 366.
^vvcopoaid 93ff.
^vGTaqxV? 148ff.(vgl.541.543f.)
349*. 360 f. 363. 400*. 420.
£vgtccqxic( 344. 361.
£vgtlx7) Gvvodog 147 ff. (vgl.
541. 544). 226fff. 387,
ZpGxtxoi &Q-Xr\xai 147***. 540.
>og 147 ff. (vgl. 541. =544).
289.297 fff. 344. 349* 361.
384.484.541.
oagvg 56. 152**.
ödeXovopot 378**.
OlaxiciGTctL 60. 66. 218.
oixr}pa 463 f. 467.
olxTpidztov 463 f.
otxrjGtg 463.
oixritiqQiov 463 f.
oixicL 293. 457. 459 ff. 485 ff
oixiaxot 547.
olxiov 463.
olxoßccGiXixov 468.
oixodopia. 119. 155.
olxodoiiot 119. 540.
oixovopog 378.
otxog 12. 459 ff. 465fff. 470,
Verein: 82. 108. 114 (vgl.
540). 152. 220. 365. 471**
otxog ftsZog 177.
otxog isgog 83*. 169. 541.
olxov ^tivr\g (dito ti)g) 143.148 f.
(vgl. 541). 151.
olxoviiEvtxog 125. 149. 171.
olxovgog 387.
olvr\yot 120*.
olvofiETqsZv 263 fff.
oivoTZQGici 263 *f. 512**.
olvonoGidqx i y \? 263. 392. 402*.
oivonÖGiov 263.
oivocpvXoci ; 392.
olvo%oog 392.
OIgtqoj 191.
’OxctT\vcbv xmpri 85.
’OXvpntxrj Gvvodog 148*. 151.
6lvy.7tiovsixrig 339***. 398 f.
bXvgoxoizot 119. s. Müllergilde.
optXlct 93 ff.
oIioXeitcoq 374*f.
Vpovota 20***. 196* 226.501.
dpozcctpot 56.
df tozsxvoi 122.
6vr\Xdxcu 120 f.
’Ovtzddca 46**.
bvopKtoygatpLot 543.
OTtrdvtov 466.
’Ogalcc 215. 346.
bgyEmvoa 9. 15.
ÖQysäivsg s. Orgeonenvereine.
ögyscovtxr} Gvvodog 9. 15 f. 160.
371.
dgyscovtxbv SeIhvov 16.
’OgsG&Ti'idca 7**
o()og s. Horossteinei
I
j
6g(pccvoq>vXcc!- 405.
'ÖQcpsozsXsGzcd 42*.
’Oqysvg 197. 213***.
ögxriGzcd 46. 75.
’OguqiocgxkL 60. 66. 162. 285.
524.
"Og(s)iqis 221. 241.
’OGiQiccxoi 300***.
’ÖGlQld&LV 62 f.
M OaoQog 220.
6G7tQ7}yoL 120 *.
O’bdgydGog 211.
fixXog 168.
oipdgta 510 f.
ötyoizoLog 393.
Teayavixcd GvvtiXsiai 156.
itctidv 49. 267ff.
Ttcuccviag 399.
JlatccvLGzcd 49.62.68.154.170.
208f. 220.235.340. 371f. 375.
379. 397. 463. 473***. 499**.
fl rcildEg 18. 71. 88. 96 ff 184.
188. m. 285. 301 f. 391.
511 546. — isgoi 301 f. 391.
XTiÖECCXQV 301**. 508.
TtcudsvzallOö**. (vgl. 540). 206.
5&Q.2jvXXsloiA6XX£loi n. 74 f.
105. 531***.
Ucixogltai 82f f f .200.325.468,
ITccXcd[iCQV 211. 242.
nccXcaog ysgcov 27. 397.
TtaXdtGvga 103 ff 150.157. ys-
govzixT] 101 f. 104**.
7tccXatGzgi]g 394ff.
7tccXeuGzqix7ig7Z. 104** 394ff.
492 f.
naXcu6tqo(pvXct | 394 ff.
Ildv 208 f. 221 ff. 242.
Uccvaftavatczcd 60. 66. 184.
225.
üavcc&rivctlGzcd 60. 62. 128*.
175. 183 f. 190.
UavcuzLCiGxcd 237.
UavaxELd 211. 240.
IIccvaxsTov 454.
navriyvQLdqxrig24:8**.%70AOO a
rtuvtfyvgig 248** 270.
UavLctazaC 32. 60. 208. 421.
455***
Tzavvvx’ig 53. 270.
Ttcevzdgxcov 90ff,
TlavztdSat 7 **. .
itagcißaivsiv 448 ff. •
7tagaßd>(itd 267 f. 446. 471.
7zctgccdtd6vcn 382.
itccQccxcdsiv 512 *f.
7tagcc(iv&icc 508.
7tdgai- 257 **f.
TtccgciTtqvzdvEig 76***. 370.414.
Ttocgdatzog 55 ff. 322 f. 392 **
parasiti Apollinis 344***.
641.
rtdgaGrdzrig 390fff.
izagciGxi-GTod 120 .
nccgcccpiXdya%og4 : X§A2Q. 507.
TtccQEiudripovvzsg 110. 545.
7tccgi-(p7jßog 91. 93**.
Ttccgd'ivoi&O ***. 97ff. 404***.
■jtdqoxog 393.
Jldaiog 178**..213. 229. 243.
TtCCGZOCpOQlQV 463^*.
TCaGzorpogot 120**. 220 *f.
ito'zsXXa 476.
Ttartgeg 99 fff (vgi. 539).
Ttazrjg 55**. 161**. 247 **f.
285***. 362. 357*** 371 ff.
439. pater 372.
Ttdtga 75 f.
ndxgiOL &eoI 175.
Ttdxgiog 195f. 257*** 427***.
546.
Ttazgi&zcu 7**. 67.
aazgoyEgav 101 f. 300. 373**
439.
nuxgopv6X7\g 300. 373**. 439.
Tvdrgcov 365 *. s. patronm.
HeXdgyr} 224***.
257 **f.
7tEVZ7\X0Gxp 250*.
niitXog 267. 270.
nsgLßoXog 463. 468. 478.
Tcsgißcopiot 42.
vtEgidsiTtvov 261. 508*.
nsgiTtatog 469.
7tEQi7toXiGTtxij GvvoSog 144ff
(vgl. 541)
TtSQiQäitzQia 291*. 346.
WEgff&t 468 f. 480 *f.
U£-t£OOV%OS 222f.
TtLvaxls 475.
niazig 226. 242.
TtXaxovvTiov 257 **f.
nlaxovvxo-jtoioi 119+.
nXataviazrjvoi 26. 68***.
202 **.
nlarsla 86. 117. 122 f. 152.
169. 53'3. Uqu 395. 540. 543, |
trsßaerij 363*f.
651
»Uj&og 168. 333*.
xXoi&iitvoi 219ttf.
zclvvfts 116*. 124***, 207. 282.
292. 312.
Uv c Wen mg 222 f.
nolpviov 93 ff.
151.165.231f-f-t.259***.
266f. 388. 407. 465**. 532.
646.
HovMr\Ccust(xl 66.88* 233. 316,
nOTtavov 257 **f.
■jtOQSvsG&ai 73.
aoQemixö g arolos 82 f. 116 ***.
152**. 215. 369.
jcopO'jiEis 109.
xoQ&fisvovTig 109.
KOQyvQaßäipoi (aogrpvQoßa-
tpoi) 52. 116f, 119** 157.
415. 511f.
^togtpvQOJtmXig 117*.
ItOQCpVQtHfOQm 132.
IIoGsiöuviKGTttl 60. 194. 210.
IIogslSöiv 194. 214. 240f. 646.
TI. Tcavägiog 71. 238. TI.
Xmud’Qrilog 194**. 238.
IIoGsidioviccGTui 60f. 66. 111 *.
186.192.194.204.224.315 ff.
BrjQvtioi 26.108.113.. 175*.
225. 241. 341***. 348. 362 f.
456 f. 462*. 545.
jronj'piov 475 f.
Ttnaynaräg 378.
lzguyiuxTSvoiisvoi 109f. 424*.
545.
xgayfimamcii 78. 108. 113.
311 ff. 378.
xgayfiatiMg 378.
ngeGßve 367 f. 373.
itgsaßmca 98 f. 158,
«ß£C|3i)rf5>ot49.92**. 98tf.l58.
343. 373. 402. 414. 447. 450.
522. 538. 846.
n geGßvregog 171f,
nQSGßvrixov 99. 101. 863 -f-f-
ügicazog 54*. 209.
Ilgivorpögoi 26.37. 43. 242***.
Tloivo'pöoog 37. 202.
ngoäytov 367 **f. 368,
«goßazoxtrjvozgocpov 540.
Ttgoßazozgoqiiri 119**.
ngosägiu 126. 157. 415. 436.
xgitägog 333 f.
ztgotgaviaxQict 30. 33. 219.
289***. 293. 354. 441. ,
652
IV. Register der griechisches Worte.
Ttgosardg 85. 365. 416**.
itQOriyslßQ'ca 335. TTgory/ovtiE-
vos 94**. 371.
-XQ(ny/q%r]$ 371**.
wpoffüt^s 390.
IJgoxaSrjys^mv 202 . 210 .
ngojihgai 119*. 375f.
xgövaog 189. 459 *f.
irpofsrjjtm Gauäzrov 108fff.
114.
xgol-Evog 112.142.151.287 ff.
289. 438 f.
7tgoitlv£iv 264ff. 381. 436.
izgortdUig (?) 537.
TTQu noXstog 86.
TtQOTtvteiraL 86.
TTQOGatQ&d'SVTES 407.
ngoaeSgevovTEs 416**.
zcQoaizaigoi 54***. 409**.
itgöaodog 349. 489**.
Jtpoor«r7jj54.106.221f.232**.
250. 286. 334. 342. S48f.
351 *f. 354. 3561 363 ff.
371f. 415 f. 420f. 483. 523.
543. n. zov lsgov 365. 487*.
utgoatatmv (nGOGzazr)Gag) 85.
220. 364.
TtQoaxucpia&iv 508**.
st goGrsigov 446**.
KQOGTfpOV 468.
ztQOGtpm OTjffis268. 350.447.449.
stooqpTj'rrjs 352. 357. 397.
ztgvzuvig (ytgvzavEvcov) 370.
373f.
ngmzsvgv9iJ,os 213. 242.
xgcozttprißog 545.
xgazoxXivagxog 152. 358***.
xgaroxvlElzai 85. 123.
XQmroardtris 90 ff.
Ttzegocpogctt 396***f.
TIvdayAqstoi (TIv&ayogiGrai)
b. Pythagoreer.
IIv&a'CGzal 65. 187***.
üv&iaGzal 61.63. 65.186.192,
210 .
%vd- 0 XQT)<ST 09 213. 499**.
ttvlglov 155.
IIvgt]vdäsg 540.
xvgoegytlg (?) 124***.
xvQorpogixa,deZxv<x 249 ff.
TLvggaviaGzul 237.
xvQcpögog 396.
UcoXaS-hg 119. 125.
(/oysvg 394 f.
'PodiaGzai 61. 63. 225.
'Pödiog 318.
goäiGfiog 85. 250. 511. 513.
goxaXa 476,
"Pcapaioi 1091'. 131. .133. 153.
158. 545. .
’Papca’cav axstga 84. 'Pafiimv
qpvXij 154 f.
’Pmfli] 224f. 234. 241 f. 265.
Zccßagiaazai 30. 61. 65. 216.
283. 292. 310.312 f. 314.328.
331.340. 348.376. 383.388.
406. 414. 458.
Zaßd&og 179. 216 f.
ZußßazifiTat(ZaußaziGTaij:A.
61. 66. 67 f. 69 ff. 217. 224.
350. 367 f. 447. 449f. 452.
455f.457.470.480. 483. 485.
ZaßßaziGzijg (<> ftebs) 69 ff.
217. 242. 450 ff.
aaxxocpogoi 120. 157. 169.
ZuXctfiinoi 81. 113. 189. 313
406.
ZaXovSslg 85.
Zag.ßa&iui] GvvoS o?69***. 161.
222 .
ZafiodgctiKiaazai .(Zafio&gu-
JB azai) 61. 63. 65f. 76***.
82fff. 128*. 190. 224. 238.
267. 456. 528,
Zagmxi§LOv 219. 454.
ZagaTticcGxai (ZsgaxtaGzal)
25. 30. 33. 61.65 f. 163.178.
219. 221 f. 285.293.310.364.
376. 383. 388. 402. 406. 441.
450 fff. 524.
ZagaitLEla (XapajrtiJo:) 219 ff.
220. 248 f.
^Kjc;ias(Z'Eja7tis)182.193**f.
208. 219f. 232. 241. 362.
ZagSiavoi 82. 115. 196.
Zdzvgoi 39*. 301 ff.
Zabufrg 40. 21 6 f. 421. s.
Sauazosmysten.
Zsßagiavog ftiaeog 23. .69 f.
216. 284. 348. 365.
Zsßaar oi(0eoL) 38.235. s. Kai¬
serkult.
GsßaGzog 148***. 170 (vgl. 542).
ZsßaGzr] ni-arsla 123. 286.
363 *f.
Gsßaato(pävzqg236**f.
GsßaGioqiavzovGa 236. 396.
Seßrjguvri GvvoSog 145.
j asßößEvoi 7N. 189*.
ZuXrjVol 269. 397 f.
Zsfit'Xt] 203*.
GE/ivözazog 170 (vgl. 542).
ZegamEiov 454 **f.
Srjiiiacpogoi 44. 69. 129. 187.
511. 533.
ZrjzdvEios ■ffros 202.
ZuSCxtag 227 ff.
GiäljgEia 121 f.
GidtjgoxaZ-AEis 118.
ZiSav 225. 241 ff.
ZiSmvioi 81. 110**'. 113. 167.
313. 468. 474.
GivSovocpogog 43. 219fff.
316**. 394.
Gtocpögog 396 fff.
eitagxoi 7f. 261*. 346*.
Gmjyot 120*.
aiz?j&Cvrsg7l. s. spartanische
Vereine.
GltOVllEVOL 55 ff. 121**.
GxiXog 422.
Gxiyvslzuil 08f 1 ff (vgl. 640) .120.
GX7\VT\ 466*.
GxzjVtoGig 393.
Gxtcpazoiios 391.
GxomdfavrEg 120*. 405.
ZxvXXalEtg 7**.
Gxvzslg 117. 125. 154. 169.
6r. vt 17.1]v zexvtjv igyafcofievoi
117. 122.
GKvzoßvgGSis 117.
Gxvzozoiiot, 117.
Z[ug£Zdat. 118. 125.
ZftvQvctelzca 80. 82.123.163 f.
325.
Zoavzsuav IHuGng 7*. 75 f.
Zoxvoxalog 222.
ZoviSdovv 7-olvvv 7*. 74.
I eoviiiiccgo'iSiis 155. 181 f.
Gov[iiuxQovSidgiot 327ff.
Zov%og 222 .
GitctdeiKotpögos 72. 394.
ZimtoXziaGzai 118. 125. 230*.
273**.
ßx£iga(Gmlgri)36. 44,84.153.
155.169. 171.196. 200. 234.
342.346. 359.375.390.395f.'
531. gtz. 'Pafpaicov 198.
ax(E)igdgxt]g 153. 198. 359.
axldyxva 422.fff. .
exovSij 262ff. 266. ,.
Gitoväo<poQos 393, ...
IV. Register der griechischen Worte.
653
ZxogzTiXr]voi 529**. 537. 544.
Gxaxdgiov 114.
Gxaziav 152**.
GzaricavdgtOL 82,
Gziyz] 466***.
öt^ftftce 119. 123. 155.
GZEcpav(E)lzai s. Ugovslxca.
GXEtpavijcpOQitt 431 fff. 512**.
GZE<favri<f6gog 291*. 307.
339 ff f.346.374.396.422ff.
azsrpavöxmXtg 294. 394.
Gzitpu ROSS.Kranz. Gx.ygumbq
lv GztfXXrj 429. er. y.rjpw/.zoq
429.
azEtpavmuxov 401 f. 508. 511.
513.
GzrjXz] 277.284. 361 f. 385.435.
443. 474 f. 482.
Gzißaisiov 477.
erißd-. 6. 249. 269 ff. 448**f.
. i( if. 477.
ßroä 469.
azolog 82 f. 115*** 152**. 369.
aTQdTEVadfl£VOt 7***. 8. 6VV-
6XQdTEV6d\L£V0L .
<STQC£T7jy6g 411.
ßtQmfiaTCii 477.
6TQCü{LV7] 269. 477.
GZQ&öLs 11. 265 f. 26 9 ff. 349.
avyysvslg (GvvysvsTg) 51. 87 f.
156. 504.
GvlUysiv 272*.
GvUoyrj 272**. 330f.
GvlXoyog 87. 248*. 330f. 332 f.
487ftt*
2tvU.ovniccviardi 61**. 63***.
GvußaXoiiEvoi 7 ***. 219 fff.
316*** (vgl. 543).
GviißicoGLg (GvvßicoGig) oOf. 82.
114***. 1221153. 169. 172.
286. 365. 391. 408**. 527.
GVfLßtarcd (GvvßuataL) 38. 50f.
52. 72. 78*. 114. 174*. 289.
301. 408**. 506*. 533. ff.
avv^Lvorat 7 f.
GvfißoXij 276ff. 494.
GvfißanoL 240.
ßviiiiEQiGLLog 258 fff.
GviLtioXitoi 46. 341.
GvpiiOQta 26 f. 155**. 212*.
6Vi£(ivGTcu (gvviivgtcu) 33. 38f.
84. 301 f.
XviirtiXsudElg 51. 118,
GV^7COXtTEv6lltVOL 110 .
GV117Z0[17VEVELV 267***.
ffvfwro^£voft£vot7***.73.129ff.
165. 389 f.
ffvy,7VOGid^7]g {Gv^ntoclccQ^og)
41. 218. 392. 533.
GV^.nOGlCiGXCX.1 {6VV7t06ldGXai)
55 (s. 5361). 62. 69.210. 259.
Gv^LTtooiov 263. [263.
GV^LTCQOVQOt 50*. 129***.
GvvayEiv 248* 272*. 332*. 357.
Gvvayoiisvoi 7***.
Gvvayovzsg 7***. 272*.
Gvvaycoystv 356*.
Gvvdymysvg (avvaycoyog) 155.
247**f. 278**. 348, B55ff.
362. 364. 366. 3711 378.
412. 414. 420.
Gvvdycoyij 77 .155 f. 2471 252.
260f. 272*. 330. 332. 356ff.
373*. 413**. 547.
GvvdyaviGXdi 47***. 139. 144.
261** 289.
GvvdS&viafcovzEg 62. 66. 216.
Gvvdvdßdvxsg 7***. 115.
SvvdvovßidGxai 33. 61. 66.
78*. 221. 326. 524.
GvvdQtGnov 56. 78*. 152**.
192. 259. 262. 285. 301.
GvvdQ%Ld 362*. 416.
GvvdQxovvsg 76***, 370,
GvvyeovxoL 119. 161.
GvvdEmvoi 55. 259. 261. 281 f.
288.
Gvvdmog 365. 404f. 4141
GvvtÖQiov 83.94.101.103.121*.
123.145**. 156H 165.1691
206f. 333* 530. 541. 646.
GvvEmtisXriZdi 380. 406*. 416*.
GVVEQdVLGXdi 32 1
GvvEQydaia 51. 122 (vgl. 540).
170. ff. derTechniten 1321
136.
GvvsQydGzai 122.
GvvSQydTLvrjg . .. &ld6og 120*.
Gw^gyiov 101. 122. 169. 171.
415.
GvvSQyog 122. 124.
Gvv£GZd(isvoi 7***. 78*. 128.161.
GVVEVVQ\LlG)Tdi 540.
Gvveyrißld (ovvicprißot) 53.91ff.
96.
GvvscpoQog 367*. 369**. 416*.
Gvvr\y\iivoi 7***, j
GvvtfyoQog 405. 420, I
Gvvrj&Eia 52. 77. 123.
Gvvrj&sig 511 (vgl. 536). 69.
203. 356. 408. 533. 547.
GVvQ'ld6tzat(GVvft’LdGa>ZdL)23f.
28. 33. 39. 78*. 277**f.
gvvQ'veiv 256 f.
GvvftvGidGXdi 255.
Gvvd'vxdt M (vgl. 536). 63. 65.
68. 74. 160. 183. 206. 265.
266. 284. 467. 525.
avvtSQElg 350*. 416**.
GvviSQOTtoioi 388**. 416*..
2vvaXrixog 226f.
gvvkXlvoi 259. 314*. 462. 537.
Gvvvdog 230. 2401
GvvvdvxdLl 20*. 209.222.236***.
Gvvodia 115. 225.
GvvoSidQ^rig US- 360. 368.
GvvoSlxai 145***. 163.
2vvo$og 542.
Gvvodog 10. 30. 38. 41. 43. 651
681 (ß. 537). 72.77f.80ff. 94.
99f ff. 1121119.121ff.l30ff.
141 ff. 158 ff. (vgl. 542). 167.
173.2041 220 ff. 224 ff.231
234. 2471 252. 2601 316.
330.332ff. 356.364.366.371.
376ff. 379.400.410.421.439;
520 ff. 5331 a. 85.
s. Techniten.
GvvoLnld 460fff„ 463. 481,
GVVQVGld 31. 93ff.
GVVnQOGZdXdL 416*.
GVVG%r\VQl 8. GvGwr\VQl.
GvvGticpdvoi 93 ff.
GvvGzr}(ia 248. s. avax^a.
GVVGXQCCXEv6tL£VOL(öVVGXQdXSV •
Gd{l£VOl) 8. GVGZQdXSVOHSVOl.
GVVG%0XdGTdl 105.
GvvxiXnd 122ff. 156, 492*.
GvvzsXsiv 130**. 135*.
evvzs%vlct. 122.156**.
GvvxqL'uXbivoi 53.
avvv^vcpdoL 47. 416*.
GVV(pOlX7\XdL 105.
GVVG)^06Ld 1261
HvTCTClVdkcöV GvvßicoGig S. Gvil-
TuXEddtig.
ZvQiud’EOgSb, 190.241.3451.
478. s. jicpQodizri 2vQta.
GVQQTCOlol 540.
GVGXTJVOI (gvvghtjvoi) 129 (vgL
540). 220***f. 297fff. 326**
GvGxijvcoGig 46.6**.. ..[515?,
654
IV, Register der griechischen Worte.
gvggIxicc 261. 628.
ßvaaixog 65.121**, 127. 392**.
GVGläxüLL 53.
eiicrijfta 100*. 123. 158. 165.
169. 530. 546. g. ysgovxizzov
101 f.
GVGTQCCZEVOflSVOl (GVVGXguXSV-
dftevot)74**. 128f.172.326**.
GvGxggfipazcc 93. 211. 283***.
GvaxgE^iiuxdgxrjs 359.
GcpcagEtg 93 ff.
ß%oXag%etv 360 ff,
GcoXzivon^vzai 540.
GcopdxEiov 123. 155.
Gcopaxipnogog 108. 115.
Saaiyiveiot 74**.
Smxsigcc 238. 314. 340.
Xcoxijg 238. 542.
Scaxfigsg 203. 213. 243. 521.
Eatzigiaßzal 30. 32. 61. 63.
65. 160. 184. 188. 190.192.
194.204. 210. 215. 225. 238.
243f. 260. 272. 283. 309f.
335. 353. 366. 376. 456. 546.
Tczivdgiol 67**. 71 f, 194.255. '
283. 324. 342. 391 ff. 403.
Taivagtazai 62. 71**.
to iivLcz 428.
zatistov (zapiEtov) 136. 376.
466f. 482.
xu[iiccg g. Kassenwart.
xafiiag %al ygamzazsiig xal iitt-
jmItjttjs 338.
zupicia 380*.
t afUBvsiv 380*.
xaiuevxim] aztovSij 266. 380*.
zcc£iag x os 359. [423.
Tajig 154. 169.
zagixevzaL 120. 125*.
Tunactg 84. 162. 198**.
Tasibastenus 202.
Tavgsczazcd (TuvguvdSav
evvsgyuetu ) 540.
Tuvgoc 41 ***.198**, 397+. 637,
xucpixov 606,
xdcpoi 442 (vgl 644), 504.
TsxpÖQEioi livoi 75. 188, 226.
286. 371. 476. 533.
zsxuogcvoas 540.
xixxovEg 119. 343.
zclafimv 72. 277. 443. 474**
ZEXEGzfjgEs 41 f. 69. 214. 461.
xclsazrjQiov 41f. 461***.
TslsatpQQog 93. 211.
xsXmvagxijßctvxsg 86 +. 120 *.
360 ++.
T£(££jios42.150.207.210.229**.
455 ff. 460. 464++. 468 f.
474+++. 480f. s. Heiligtum.
TczgaSiaxcd 64. 253.
xsxgcexcopUa 86.
xfyvr] 122.
Z£%v{e)lzca (dionysische) s.
Techniten.
xs%v(t)lxai (Handwerker)82++.
84. 117. 122. 126. 540.
xs%vlzcvpu 130.
xi/ua 446**.
xiucog Gxicpccvog 429.
ToXvmavri 915. 238.
xoztagxia 125*.
xonog 49. 97**. 126*. 453.
464+++. 475*. 504. 547.
Tgcauvryaioi 153, 234.
TguXXiavmv oi /ivaxai 39.
xgantgu 465**. 477.
zgans&zai 84. 109.
xgiandg 372.
xgiuxdxioL 638.
zgtdxovxa (oi) 158.
TgißaXXoL 56.
Tguxrigixos 37. 197. 202.
Tgisxzigig 249.
xgiijQagzrfßcig 396. 413**.
xgUXstvog 465**. 466+.
xQL-xXiviu 466.
xgixcop.ioc 537.
xgizcovg 476.
xgixaymviaxzyg 139.
xgixigcvcg 93+++.
Tvmgog 218.
Tvgog 225. 241++.
Tv%uiov 454***.
Tv%n 226. 242. T. Ayu&ij 227.
229. s. ‘Ay. T.
'TdScn 119. 125.
’Tyisia (’Tyila) 56**. 209. 211.
239f. 251.
vägozcoßia 270.
viot 52. 439 (vgl. 545).
i[ivrixijg 348*. 374.
bp.voSiSd6xcxXog 398.
vuvog 49. 267+.
vjzvaäclov 454. 465*
vpcvtpdia 48. 267. 532.
vfmpäoi 46ff. 69.170.181.184.
187. 225. 234f. 242.250. 252.
262.265ff. 276.282. 286. 288.
298. 300. 301 f. 327++. 341.
363.374. 377.387.398 f. 455.
493. 500. 508. 513. 533. 546.
vzzEtprjßugxog 90,
bzzr\gixr\g 316***. 319. 391. 414.
bizoyviivuoluQxog 90. 401.
'TjioWxttjs 9. 13. 2IB.
bztodiSdßxaXog 398++.
vjzodoxv 260***. 268++. 350**.
389+++. 463.
bztongodyav 867f.
, bno7CQvt&v£is 370.
V7toaroXot 35. 43. 219. 454 **f.
491.
l b7tOTQog)os 397.
''TfiGzos268**B.Zevs(@£Ös)'T.
z&cariviaxat 524. 537.
<pct[uXia 155*.
<pK(iro<3p6pog396. B.naGxocpogog.
tpcXloxaXaazuL 405.
yidXzi ‘116. cp. ££cXev&sgac?j 28. „
492+++.
<piaXr]<p6goi 293. 414.
iptXdya&og 411. 413.
ßt-Xadslcpot (0 eoI) 232,
cpildÖElyo g54***.55**.l 71.232.
cpildv&gccnxcc 43. 288.
tpiXcxcugog 54***. 171***,
Shlczriguoi ßvv%vrui 34. 74.
206**.
$iliu 51. 226+. 501++.
$iXoßuailiaxal 66. 128+. 232.
270++. 287. 364+++.
cpcloyigav 101+. 439.
g>tXoyv[tvaGzcd 105.
cpiXot 30. 53f. (vgl. 536). 174*.
283**. 286. 294+++. 365***.
394.408**. 531***. 540. 547.
(pcXoxvgiog 170.
cpiloXoyoi 121.
iXofirixoguoi 74. 232.
gpdogwfiazos 148. 170.
quXoatßaazog 101. 148. 170.
cpiloaocpoi 121**.
cptX6x(c)ipog 289. 356f. 402f.
405. 411 ff. 420. 438f.
cpiXoxsxvlxccL 141+. 287++. 439.
cpilaxifiiu 487. 493+++. 502.
$Xmg 201.
&otßog 242.
cpoivuxocpögog 394.
cpogd 269. 493.
<pogxziyoi8B. 120. cp. AßxX n ma-
(Steel 66. 126. 210.
IV. Register der griechischen Worte. — V. Bchandci.tr Inschriften.
cpgdxogss 14. 52f. (vgl. 536).
cpgdxgcc 52 f. (vgl. 536). 76**.
77**. 85.179.182***. 208+.
211. 215. 218. 226. 242. 270.
286. 325. 376. 400**+. 628*.
633. [468.
cpgaxglcc 13.18 f. 52 *. 53 *.93++.
cpguzgLc:gx 0 S 351*+.
cpgovgagxog 106. 129.
cpvXccQxog 154. 283. 321. 359.
cpvhj 76. 88.123.154.169.331.
458. 515. f l>. Aiog (Amorion)
36**. 39. 69.154.229.250***.
296. 433 184++. 488. 489+.
cpmlsd (fpo cos) 465. [512.
<pcoX?]XijgiOc' 465.
$oitk/(?) 226+.
y.cdccSocponcn 396***+.
X 0 cX%Elg 118.124. 511+++. 640.
%ulxoKollr\xul 118.
%uXnozv7toi 118.
Xccgig 426.
XagpoGvvce 249.
Xa gp,vX£lg 7**. 211. 229*.
454**. 457. 460.
Xdnavlog 211 f.
XSigozovciv 334.
Xvöuca (Xvovßat) Neßlrfß 219*.
Xöxg 266. [222.
XoXxvxai (/oayvxui) 120.
Xogctog 147. 202.
Xogqyvßag 398.
Xogt]yia 496**.
XopTiyos 398.
XogoSiSdßytaXog 398.
%ooog 93++. Chorus 236***+. 541.
XogoGxaxmv 374. 398.
XOvg 56**. 85++. 263. 437.
444'++. 494.
XQCmtpvXug 403++.
Xgrjfictzia/ios 379.382 +. 423***.
XQv6üv6i.iog 378.
X?DCO3iräl«llS.120.124.192**.
204*.
Xgvaocpogicc 132 f. 151.
XgvGocpögoi (xQVGOcpogovvzes)
48 f. (vgl. 636). 158*. 188.
400. 532. XQ• vEcoztOLol 536.
%qvgo%6oi 118. 222**. [541.
XgvGapzixcx 475.
XgvGcoxdg 394.
%mgEiSiov 488+++.
Xcogiov 453. 488++f.
X&gog 56**. 85. 370.
tyTjcpiGpu 335. 446.
zprjtpocpogslv 335.
ibdivoTtocös 394.
dnSog 399. 422++.
wgoXoyiov 470++.
'£lgog 222. 241.
A 6.
S. 458***.
„ 20
„ 403+.
„ 47a: „ 353***.
„ 59
„ 301+++.
B 40
„ 183+.
„ 70
„ 358+.
„ 19
„ 362*.
„ 102
„ 356++.
„ 137
„ 55+.
„ 158
„ 356.
„ 185
„ 449*.
„ 209
y *#
„ 225
„ 247+.
„ 245b: „ 392+.
„ 266
„ 248**.
„ 272
„ 186**.
„ 312
„ 252++.
Ober A 3d; e
A 3c: S. 259*.
„ 26
„ 20***.
i» 35
„ 289***.
„ 50
„ 291** Nachtr.
ß 220
„ 275+.
„ 229
„ 460*+.
„ 237
„ 244**.
„ 410
„ 85++.
„ 464b: „ 106*.
T 34
„ 403++.
V. Behandelte Inschriften.
Eigene Vorschläge:
I B 315 C: S. 260***. I
„ 398 b: „ 386+.
„ 404: „ 153***.
„ 408A: „ 636.
„ 410 B: „ 263++.
„ 413 B: „ 365***.
„ 449: „217*.
„ 455 C: „ 536***.
„ 458A: „ 364*.
T 27: „ 156++.
„ 301: „ 147* u. Liste T.
„ 48a: „ 169***.
„ 79 b: „ 157**.
Sonstige Besprechungen:
2
s.
275***.
„
2 A: „
297tft-
5»
5
11
368 f.
1 )
17
17
277 ***
„
31
11
371*.
E
42
11
697.
ii
81A: „
365**.
Z
28
„
512**.
i»
67
11
157*.
>i
70
11
Hy **
7»
88
„
122++.
N
25A: „
169***.
ii
71:
11
106*.
ii
130
11
103**.
Vgl. Demosthenes
XVIII 260: S. 396*+.
„ 169***.
A
1B:
S. 132**.
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