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H i g a e c
l|f(itfr«nniii()nknn(tlfr#rilioH
nebft *\
unb ber
herausgegeben bon
Pari*; ftuftolpli,
3Wufi!ref. beS „9tig. fcagebl."
^t0Ä 1890.
©ommifftonS-Scrlag öon 31. ftgmmel.
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TO NEW YORK
PUBLIC LIBRARY
umn
A3TÖK, L1NOXAND
TILDEN F€UNDATlüNB
* 1024 L
JosBOjeHo ueHsypoD. Para, 23. MapTa 1890 reaa.
v. -
Äu$brutfem be« „SRtgaer Sägeblatt" (SSMtyelm Sc$effer«), «Riga, $omp!a| 9lt. 5.
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Sltgocr Ijföter- ufe MimfÜet&jtf ob.
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2BaS ich bcn ßefern hiermit als „9tigaer TfyattT* unb £ottfünft!er*
Se^ifon" borlege, fottte urfprüngltch nichts SlnbereS toerben, als ein einfaches
SftamenSOeraeichnifj aller beim - 9tigaer Zfyattt engagirt ober : als ©äfte
bei bemfelben t^ättg getpefenen Sünftler, als Supplement ju ber im
3'toeiten XljeUe nachfolgenden ©efdjidjte beS 9tigaer Tfyatttz. SltteS, toaS
aufter ben Mnftlernamen in bem Suche git finben ift, bie (^Weiterung vieler
einzelner Strtifel p ^Biographien, bie Aufnahme bon 9tigaer Organiften,
^riöat-^uftfern, fremben Koncertgebern 2c, beruht auf nadjträglidjer förmeite«
runfl beS anfänglichen planes.
tiefer (SntftehungS *2ftobuS braute es mit fidj, bafr bie Xheater*
SDIitglieber, gleichotel, ob fie in erften ober in Heineren ^fächern, ob fie im
^or ober im Ordjefter tmrften, oollftänbig aufgeführt finb f toährenb
es unter ben $ßrtoat*2ftufifern natürlich einer Sichtung beburfte. Stuf biefe
2trt ift ber ftatt nicht auSgefdjloffen, bafe bieUeidjt ber 9tame biefeS ober
jenes außerhalb beS XfytatttZ ftehenben 3)lufiferS oermiftt toirb, toährenb
berjenige feines weniger bebeutenben, aber beim Xheater angeftettten ©ohneS
ober SBaters ermähnt ift.
£eroorragenbe Dilettanten höbe ich nur in bem ftatte aufführen
p bürfen geglaubt, toemt fie mich fc<*P anSbrütfltdj autorifirten, ober ich mich
toenigftenS auf früher gebrurfte Duetten ftüfcen fonnte. (Sans ebenfo oerfuhr
ich hinfichtlich ber Slufberfung oon Sßfeubontymen unb ber ©rmähnung öon
SSerheirathungen.
Die auSfchliefelich locale £enben$ beS ße^ifonS, bie ich bei &eur*
theilung beffelben ein* für allemal im Stuge ju behalten bitte, braute eS
mit ftch, baft bie in 9tiga geborenen, ober Ijter für längere Qtit anfäffig
geworbenen tünftler ba, too es oon mir abhing, im (Sanken ausführlicher
behanbelt tourben, als felbft berühmte (Sröfcen, toelcfje 9tiga nur als Xtyattx*
ober Koncertgäfte berührten. (So nahe bie 5Berfud)ung pm (Segentheil
häufig lag, f)<xbt t<h wir bezüglich grember einzelne SluSnahmen nur erlaubte
tüo ich cS mit Sßerfönlidjfetten ju thun hatte, über toelche in anberen
9?a<hfchlage*ȟchem bisher noch toenig ju finben ift.
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2luf bie üDtitauer Tf)&ti$tit beS 9ttgaer %f)tattv%, bejüglidj bereit
baS UJiaterial fc^r lürfen^aft ift, ^abe id) mich ber ©Ictt^mäfeigfcit toegen
im ße^tf ort überhaupt feine 9tüdfi<ht ju nehmen entfchloffen. 3n SBetradjt ju
aic^ctt märe biefelbe ohnehin faft einsig bei Slufjählung Don ©aftrotten
frember tüttftler getoefen.
* Site bei ber Ausarbeitung benufete Duetten finb öor Allem bie im
»efifee ber föigaer @tabt*33i*liothef ftttb ber ©tfellfdjaft für ©efchtdjte unb
$llterthumsfunbe ber Dftfeeproöinjen befinblichen Xtyattx* unb <£oncert*3ettet
ju nennen. SBicIeS berbanfe i<h ber ifreunblichfeit beS £errn 2f. © n t f <h in
SSerlin, toeWfjer mir feine oorjüglidje Sammlung bon Zf)tattX'Mmanaä)$ für
meinen 3^«* P benufcen geftattete. §ierp fommen ferner baS Slrdjiö beS
Sftfgafdjen 9tatl)S, bie Sßrotofoil^üdjer ber SRigaer 3Jhtffe, ein bon 1813
bis 1823 reidjenbeS Xagebudj beS ©djaufpielerS £. 2f. $orfdf|, bie in
9tiga feit bem 3a^re 1763 erfdjienenen 3^^^ften, eine Steide beutf<her
3Rufif* unb X^eater-3citnngen, einige alte 9Hgaer Slbre&bücher, faft fämmtlidje
ejiftirenben beutfdjen 9Bttfif« r .Sweater« unb @$riftftetter*ße$ifon3, eine üDtenge
bon Sünftler-Siograp^ien, £fyeater*@ef$id)tett f geftf Triften, Äataloge 2c,
bereu Xitel aufzuführen mir ber Staunt nicht erlaubt, enblich eine Ölttjahl
üon circa 400 Origina^ittfjeilungen.
3u§ ber 3<*h* derjenigen, meiere ber entftehung unb Skröffentltdjung
beS Seeons mit befonberem Sntereffe folgten, unb mich babei burdj ihren
9*ath bezüglich SJerbefferung, fotoie burd) 3Rittheilung behufs facttfdjer 33e«
reidjerung unb ^Berichtigung beS Inhalts untersten, habe id) namentlich
bie Herren $aul galcf in 9Hga unb ©buarb Stephan!) in @t.
Petersburg anzuführen, benen ich fyttmit öffentlich meinen 2>anf ausbreche.
3liga, im Stpril 1890.
3>i< »orftommm&m jtafaifcfrtatfti ftnb tt4<$ aftem ^tlfe fl<r«$»<t.
3lb<Sü>, $rl. Ernefttne, geb. in 2öten I
unb auSgebtlbet bafelbft itn ©efange burdf)
$rof. ßaufer, in bet SKtmif burd) 23allet=
meiftcr $rtce, betrat, 18 3af)re alt, perft
btc mi)ut in $reßburg als ©aft, bebüttrte
als $tbeS unb gab nodf) mehrere anberc
Partien. 23alb barauf folgte 1874 tf)r
Engagement in Sftiga, too fte, ausgezeichnet
burd) fdjöne, toetdje (Stimme unb fcpne
Erfdfjeinung, baS 3llt= unb 9tteföofoprans
gad) big 1876 bertrat. $en Sdjlujj tfjrer
faum begonnenen ßaufbafm bilbete ein En*
gagement in Bremen, nad) toeldfjem fte ber
üöüfme entfagte, um ftd) mit bem Slelteften
großer ©tlbe Sßatric föuefc in 8Uga p
oerf)eiratt)en.
%bi$, ©eorg ftrtebr., föegtffeur,
Sdjaufpteler ($äter) unb »aßbuffo 1869
bis 1870. ©ing oon 8Uga pnädjft nadf)
Elberfeld f 27. 9looember 1873 in %xanh
furt a. 2K.
31 bi*, Sri. Suite, £od)ter beS Vorigen,
begann ttjre Söüljnenlaufbafjn 1869—70 in
SHiga als p>eite ßtebf)aberin, toar barauf
in $)effau unb ^ranffurt a. 2ß. eugagirt
unb ift feit 1876 im 3fad)e ber jugenb*
lidfjen munteren unb fentimentalen Siebs
fjabertnnen unb Salonbamen am ®gl. Xf)e=
ater p Berlin tfjättg.
Slblamotuk*, 2Kab. Sßgl. Hogers.
91 bt, §erm., blinbgeborener SJManift aus
Hamburg, tüchtiger SötrtuoS, concertirte
19. ^obember 1833 im Sd)tt)ar3f)äupter.
31 bt, Earl 3ultuS, bom §oftf)eater
p Gaffel, erfter SBafftft 1844—1845. »olle,
toeidfje, faft liebliche (Stimme, mcfjr lt)=
rtfdfjer, als bramatifdjer (Sänger.
Slbt, 3frau3, ber befannte populäre 2ie*
bercomponift, Eapellmeifter in Wernburg
unb 3ti*td), gulcfet §of=Eapellmeifter p
Söraunfdfjtoetg, geb. 10. $ecember 1819 p
(Ulenburg, f 19 - 1885 2B«3 S
baben, beranftaltete am 16. 9ttärä 1869
unter 9ftitn)trfung ber „ßiebertafel", beS
„Öieberfranj" unb berfdfjiebener £f)eater=
initglieber tm Sdjtuar^äupter ein Eoncert,
in bem er auSfdjltefcltd) eigene Eompo=
fttionen aufführte.
Sieffrmann, Earl, bon $an§tg, bebü*
tirte 29. (September 1804 als $f)tltpp in
„3of)anna bon 2ftontfaucon". (Spielte erfte
ßiebtjaber unb jugenblidfje §elben unb let=
ftete, obtoofjl mef)r Sdjaufpieler, aud) in ©c=
f angSparticn mittlerer (Stimmlage &übfd)eS.
mit ©übe ber SRelper'fd) en $trectton, 1809,
ging er nad) 9fteoal, fefjrte aber im 9ttat
1812 prücf unb totrfte, nad) unb nadf) aud)
$äter=, 3titrigantens unb fomifdfje Stallen
in fein Söeretd) giefjenb, bis pm 2lugüft
1822 am Sfttgaer Xfjeater, toorauf er toieber
nad) Sftebal ging.
Siefermann, OJiab. Caroline, geb. 2Be**
ner, geboren 1775 in ^Berlin, . bebütirte
1788 bafelbft, begab fid) 1791 nadj ^am=
bürg, fe^rte aber in bemfelben Satjre nad)
Berlin prücf. 6ie toar in erfter &f)e mit
i^rem bormaligcn ße^rer, bem Xenoriften
ßippert, in Reiter @f)e mit borfte^enbem
Earl 21. berf)eiratf)et, ben fte burd) alle
Engagements begleitete. 3f)r %aä) toaren
bie erften ©efangSpartten, in benen fte
toäfjrenb i^reS erften S^igaer Engagements
nod) i^ren bollen ©lang entfaltete. (Sie
toirb als eine fe^r auSgebilbete, faft boll«
enbete 6äugerin bejeid)net, tfjre Stimme
toar fonor unb metallretd), i^r Spiel auS=
brudfsoott unb letbenfdjaftttd). 3u i^ren
^auptpartien gehörten $)onna Elbira unb
bie Königin ber S^ac^t. ßefetere fang fte
nod) 1815 „mit bieler Shmft unb bielem
SluSbrudf", gtng Jebod), neben ^)em. §erbft
me§r unb mef)r prüdftretenb, im Uebrigen
fd^on früfjer %u fleineren Partien unb pm
%ad)t ber Sllten über, toooet fte btS plefet
in einer langen 9ftetf)e bon Eoncerten gehört
tourbe. 3m Sdf)aufpiel SlnftanbSbamen unb
9ttütter. f 18 ^1 i« St. Petersburg. —
3^re ^od^ter, gfrteberife 21., gab bon
1814 an tinber=, fpäter audf) fleine (5Je=
fangSrollen.
Sief ermann, Earl ^riebr., beliebter
tyrtfdfjer ^enorift 1855—56.
Slcfcrmaiut, g-rau 3wliane E^arlotte
Söeronica, geb. Straube. SlnftanbSbamen
unb mtitx 1855—56.
SlbamoberSCbam«, I. ^lötift 1781 MS
1787, fleißiger unb gefd£)ä£ter Solobläfer
unb eine ber §auptftüfeen t>er 3Jluftfalif^ en
©efellfdjaft. SBar oor^er in Stocftjolm,
too^in er aud^ prürffe^rte.
9lt>amt (recte SlbamS), Sgr. E^arleS
9^., oon ber großen Oper in Stendorf,
£enortft, gaftirte gtotfd^cn Sanuar unb
gftärs 1863, pfammen mit Sgra. 3neg
gäbbri, an 10 Slbenben u. 51. als Sllfreb
in „£rabtata", SWanrico, Seöer, ^)on
1
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2 Slbamfolw
Ottaüto unb ©ennaro. Er toar gu SBofton
geboren mtb hat in Sßeft, SBten nnb Berlin
getoirft, aufterbem nteift an amertfantfchen
X^eatem.
Slt>amfof)n, $rl. 2ftarte, Sängerin 1880
big 1881.
9lt>t>ner, 8gl. fdbtoebtfdjer SKufifbirector,
Elarinett=$trtuoS, lieft ftd) in ben Sauren
1830—35 in berfdjtebenen Eoncerten hören.
5lbel, $)em., jtoette nnb brüte gächer,
«eine ©efangS#artten 1840—41.
Slbele, %xl, Sängerin öom -ftatferl. £of*
tfjeater in ©t. Petersburg, ©dfjülertn oon
Sagliont, gab im 2tuguft 1843 brei ©aft*
öorftdttnngen. ;
9lt>ettatt>, 2tb., gtoette Opern=$artten,
Ehormttglteb 1879—80. ©tng baranf nach
Sftebal, too er fe^r balb ftarb.
Wbltt, 3ttortfe, ©ouffleur 1883—85.
SIMer, ßeopolb, ßeb. p Etbenfchtfc bet
SBrünn, empfing feine erften ^h^ersEin*
brücfe in SBten unb lieft fich befonberS burd)
$)atotfon pm Einklagen ber tünftler*
laufbafjn begeiftern. 2luSgebtlbet burd)
ftob. 2tnfchüfe, grteb. ©d>mibt nnb Sil.
©trafofdf) bebtitirte er als grtebrich ©Ritter
in ben „EarlSfdmlern" in EarlSbab, f^tcltc
an üerfd)tebenen Theatern perft ßtebfjaber*,
f päter Eharacterrollen unb tourbe fd)Ueftlid)
ftegiffeur. 211S fold>er hat er feit 1887
auch in Sfttga eine anerfannte ihättgfett
entfaltet. 21. ift $erfaffer üerfd)iebener Mo*
üellen, bie tu 3eitfd)riften erf Lienen. 2tuch
als bramattfcher ©chriftfteller ^at er fich
berfud)t.
SlMerftetn, ßeop., gtoette unb britte
Rächer, Ehormttglieb 1872-74.
9lt>olft, %xan, geb. 1850 %u ©uns*
firmen in Ober=Oefterretch als ©olm beS
bortigen Oberlehrern unb Organiften, er*
hielt feinen erften 9ttuftfunterrtcf)t öon
feinem $ater. ©eine toettere Ziehung
empfing er im Softer temSmünfter, too
er mit 11 Sauren ©olo*©oprantft toarb.
Er fang fchon bamals u. 21. ben ©abrtel
in ber „©cppfung". ©eine urfprüngliche
2lbftd)t> ßefjrer p toerben, gab 21. toteber
auf. mit 18 Sauren trat er in bie §of*
Opernfchule gu 2öien, too er als Eleöe aud)
im §oftheater befchäfttgt tourbe. $)ann
nahm er Engagement in 2\n%, too er als
SBibebent bebütirte, barauf in Ehemnifc,
®öln, 23rünn, Imberg (3 Sahre), ©ent,
$üffelborf (6 3ahre) unb Breslau, ©eit
1888 ift er erfter SBafftft in ftiga. 3n
$üffelborf finb auch einige Eompoftttonen
oon ihm aufgeführt toorben.
Slboruo, $rl. 97tarte, geb. %u ftxcmU
furt a. als Xotyttx ber ©efanglehrertn,
früheren Eoncertfängerin grau Elifabetf)
Ealoefft=2lborno, erhielt bie gefammte ge*
fangltdje unb mufifaltfche 2luSbilbung burch
— SlhfoerS.
bie Butter unb trat fd&on als $tnb in
Eoncerten auf. $)ramatifchen Unterrieht
empfing fte burch Sßrice in Söien. 1884 trat
fte ihr erfteS Engagement unter Eolonel
2ftaplefon an, unter beffen $)trectton fie in
ber Academie of Musik äu9ceto*2)orf bebü*
ttrte, unb §toar in ber Oper „2tttretlle" oon
©ounob. SBeitere Engagements hatte fte
an ber Sßiener §ofoper, bem tölner, unb
1887—1888 als jugenblicbe Eoloratur=
fängerin am Sfttgaer ©tabttheater. — %xl
2lgathe 21., thre jüngere ©chtoefter, trat
in berfelben ©aifon bann unb toann in
fleinen ©efangSpartien auf.
3lefetteU, grl. $ßaula, ßiebhaberin 1870
bis 1871. Entfagte ber S3ühne.
Slflrtcola, WLt. r oon Hamburg, um
1776 g^itglieb ber 9^igaer ©efeEfchaft,
toährenb biefelbe in ©t. Petersburg fptelte.
SCfltfce, 3ohann Ehriftoph, geb. 3. Sunt
1814 in Erfurt, befugte erft baS Martins*
ftift, bann baS ßehrerfeminar bafelbft, in
bem er auch im Elaöier-, SSiolin* unb
Orgelfpiel, fotoie im ©eneralbaft unter?
richtet tourbe, unb baS er als ©chulamtS^
Eanbibat Oerlieft, bereits 1833 befleibete
er bie OrgantftenfteHe in ©uhl, 1839 fie*
belte er als totffenfchaftlidjer unb 2Jhififc
lehrer ber Söuehhol^fchen Shtaben^enftonS*
2lnftalt nach $Äiga über, 1840 tourbe er
Organift ber ©ertrubfirche unb ßehrer ber
Elifabethfchule, 1848 $omorgantft, toelche
©teffnng er bis %u feinem am 4. ganuar
1868 erfolgten 2:obe innc hatte. Sßährenb
biefer 3eit betheiligte er ftd) als Orgel*
fpieler an Oielen ttrdjenconcerten, bis*
toeilen auch als S3ratfdf)ift an ^ammermuftf*
2luffühnmgen, hauptfächlich aber entfaltete
er als ßehrer für Orgel* nnb Elaöierfptel,
Harmonie* nnb EompofttionSlehre eine
reiche Xhätigfeit. S5on 2l'S Eompofttionen
ift eine gantafte für Orgel unb Sßofaune
„tlage unb Stroft" toieberholt in ^igaer
Eoncerten gehört toorben, eine Eantate unb
mehrere toeltliche unb getftlidje ßieber finb
gebrucft. ©eine „ßieber für ©chnle unb
$auS" (^iga, $lateS) erfd)ienen 1867 in
2. 2luflage.
•5I(^ulntf, Wl. 2)., 2:enorift, oon ber^htl 5
harmonifchen ©efellfchaft in 3JloSfau, con*
certirte mit bem Eitherüirtuofen $rofeffor
SBauer am 12. Sanuar 1888 im ©chtoars*
häupter.
2lftlöer«^e.rm., ©ohn beS©chaufpieler*
unb ©ängerpaareS 21. in 2ftainä, tourbe in
Eoimar i. E. geboren, bebütirte unter $trec=
torObftf elber in §alberftabt als Etiennetn
ber „©rille", ging oon ba nach ^eibeiberg,
3Weintngen, Erefelb, gretburg im S3r., be*
reifte bie ganje ©chtoeij mehrere 2Jtate,
toar femer in $üff elborf, ©tralfunb, S3reS*
lau, S3raunfchtoetg, ^oftocf engagtrt unb
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fam 1873 an'S Sfttgaer Xfyattx, too er perft
ßiebtyaber gab unb fpäter tn'S gad) ber
Später unb djargtrten Kotten überging.
Ritter*, ^rau §clene. $gl. ©ruftuS.
Styrenbt, grl. ©life, unb
Slljrenbt, §rl. 3ennt), für üftebenrollen
1847—49. (Slifc 21., geb. 1832 p g)ftabt
in Sdj)toeben, foll fpäter als tragifd£)e 2ieb=
haberin nnb £elbin in Bremen, ^annooer,
Berlin, Sßeft, ©rag 2C. glücfttdje (Sarriöre
gemacht, fidj mit betn Söarttontften, nach*
maligen 2lacf)ener $)irector §od^^eimer
bermählt fyäbtn unb als Söttttoe am 21.
Dctober 1876 p Stralfunb geftorben fein.
Streit«, $err, (Shormitglieb 1867—71.
3ll)rflal, 2lbam, geb. 14. Dctober 1851
p (Solberg in ßtblanb, (Schüler öon 21.
Verübt unb 2lug. Sßabft, toar 1875—84
Dirigent beS ßetttfchen #ereinS=(ShorS, feit
1876 Dirigent beS ©ertrub=mrchend^,
ferner 2Jhififrcfcrent beS letttfchen „S3alt.
2BeftnefiS"; hat mit ©rfolg mehrere (Son*
ccrte geleitet. 3ft ßehrer an ber Sfteinholb*
9ttäb$enfdf)ule (§agenSberg).
2Ubam, grau, (Sängerin, gab unter
9ftittoirfung ber Herren Söetter unb 3fret)=
gang am 26. gebruar 1864 ein (Soncert in
einem $rtbatlocal.
mbtvt, (Slarinetttft, probuctrte fich 5.
$ecember 1782 im (£oncert, unb toar um
biefe Qtit beim Xfytatex angeftellt.
Gilbert, (Sugen, geb. 29. attärg 1864
p ©laSgoto als Sohn eines franpfifchen
2ftufiferSunb etner beutfchenSJhitter, Schüler
feinet SöaterS, ferner ©ruft Sßauer'S, £anS
^idjtcr'S unb $ranj ßtSgt'S, unter ben
jüngeren Sßiantften tootjl ber gentalfte, §of=
piantft beS ©rojjherpgS bon Söeimar,
concertirte in Sfttga am 6., 9. unb 11.
ccmber 1883, am 10., 13. unb 15. gfebruar
1887 unb am 14. unb 18. Dctober 1888.
3)aS brittgenannte (Soncert fanb im Xfytattx
ftatt.
SUbertaji, $omenico, SBiolinift, bom
Stalienifdjen Xfytattx in St. Petersburg,
concertirte 26. Sluguft 1790 mit ber ütfhifc
falifcfjen ©efellfchaft unb ber (Sängerin
$)em. $aulina im Sdjtoarähäupter.
SUbettt, §elb unb ßtebljaber, 2iuguft
big Sftobember 1856. ©ing pr ^elltüig'fchen
©efellfchaft nach SJUtau, bann nach 23ern=
bürg.
SUbcrtt, S3allet=2mmtfer unb 9^egiffcur
1868—69.
3Ubrtb^c, 3ra, Sieger, borpglicher eng=
lifd&cr Stragöbe, geb. 1. 2lprtl 1827 in
Baltimore, trat in ftliga im (September
unb Dctober 1858 unb im 3anuar 1859
an mehreren 2lbenben als Sf)t)locf unb
9Jlacbetf) auf, befonbereS 2luffehen erregte
er inbeft als Dtfjello. ©ab in bem für ihn
gefchrtebenen Schtoauf „£)aS SSorlegefchlofr"
Slßunan. 3
auch eine Spotte beutfcf). f toäfjrenb eines
©aftfpielg in 2ob§ am 7. Sluguft 1867.
3Ueganber, g-rl., öon Hamburg, gaftirtc
am 17. g-ebruar 1855 als ßucie in „$)aS
Tagebuch" unb als S3etty in w 2)er 2öeiber=
feinb".
Wlippi, ^enorift, concertirte mit ben
§erren i)elftno unb Franca unb ber aftufc
falifd^en ©efeCCfrfjaft am 12. unb 19. $e=
bruar 1793 in ber 2Jhtffe.
5lüunau, Slbolf, tourbe 29. (September
1848 p üftttau geboren. Setn Sßater toar
lettifdf)er, feine Butter beutfdf)er s Jtatio=
nalität. 2)ie erften poetifd^en Anregungen
erhielt 21. burd^ feine Butter, fotute.burdf)
ben baltifd^en 2)id&ter 3flob. ©rofetufft), ber
im elterlid^en §aufe berfetyrte, feine £iebe
pm lettifd^en Sßolfe, bem er fpäter fein
gan^eg ßeben unb Streben toibmete, tourbe
tf)tn ^auptfäd^lid^ burd^ einen Dfjeim, ben
lettifd^en ^id^ter unb Sd&rtftfteller 21.,
toeld^er borüberge^enb fein ßeijrer toar,
eingeimpft, unb bie ßetbenfdjaft für ba^
Xfytattx enttoidfelte ftdf) in i^m, als er,
toä^renb feiner (Sd^ulja^re im $aufe feines
©rofcbaterS, beS 3Jlitaufd^en ^at^^errn
Söoelfcfe, eines großen ^eaterfreunbeS
lebenb, Gelegenheit p häufigem ZfycattT*
befud^ fanb. Sein SBunfdf), felbft pm
X^eater p ge^en, ftieft anfänglidf) auf
äßiberfprucf) feitenS ber Altern, bie tyn p
toiffenfd^aftlid^en Stubien beftimmt Ratten,
auSfd^laggebenb toarb erft ber 2lu3fprudf)
X^eobor öebrun'S, ber p Sftatfye gepgen
tourbe. Sein erfter bramatifd^cr ße^rer
toar 2llfr. §anifd). 1866 bebütirte 21. in
$orpat als (Sr^arb in „2)te ßieber beS
SJlufifanten", bis 1868 fpielte er bann in
Dtoal, $orpat unb S^aroa, barauf in
Petersburg, too ftdö $enri §»üoart unb bie
bamalS berühmte 2ina §öfer befonberS
für bie toeitere 2luSbilbung feines Talents
intereffirten. 9iod) in bemfelben Sa^re
unternahm er bann mit ben erften W\U
gliebem ber beutfcf)en §ofbü^ne ein %totU
monatlid^eS ©aftfpiel in SBtborg, too er
jugenbli^c ßieb^aber unb üftaturburfd£)en
fpielte. gür bie Saifon 1869—70 tourbe
er für jugenblidfje gelben unb ßicb^aber
nad^ Dteoal berufen, begann aber l)ier be=
reits, fid) nad^ unb nac^ feinem fpäteren
eigentli^enga^, bem berd^aracterfomifd^en
Sollen psutoenben. 3m 2luguft 1870 tourbe
21. an ben neubegrünbeten ßetttfdjen herein
in Dtiga berufen unb mit ber Leitung beS
eben in'S ßeben tretenben Xl)eaterS beffelben
betraut. SBeber gab es eine lettifd&e bra^
matifd^e Literatur, nodj lettifd^e Sd^au*
fpieler, 2llleS Ijatte er felbft p befd^affcn.
(£r pg fic^ nun, fo gut es ging, feine
Gräfte ^eran unb rid£)tete nadö bereu fpe*
cielter Begabung and) bie öon ihm berfajjten
1*
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4 SÜfötoeh -
Stüde möglichft ein. 1875 bereifte er —
ettoaS big bahtn noch nie 3)agetoefeneS — ,
mit feiner ©efellfch aft bie Stäbte ßtblanbS.
3n feiner (Stellung blieb 21. bis 1885,
toorauf er bie (Sonceffton beS einzigen letti=
fd)en XheaterbtrectorS für gang Shirlanb
ertoarb unb in biefer (Stgenfchaft mit feinen
beften Gräften baS ganje ©oubcrnement
bereifte, ©egentoärtig ift er beim Litauer
ßetttfchen herein engagirt, beffen %i)tattx
toeiter fünftlerifd) p ^eben er eifrig be=
müht ift. — &on 81/8 Ortgtnal=Stütfen
finb bie folgenben gebrucft: „Eigene (Sr*
ätehung", ßuftfptel; „3n greub unb ßeib",
(Sharacterbtlb mit ©efang; „$)er Böttcher
unb bie SBöttcherin", Operette; „3fctg
SttofeS", (Sharacterbtlb mit ©efang; „(Sine
reiche 33raut", $offe mit ©efang; „$>eS
SdmlmetftcrS Pantoffel", »olföftücf mit
©efang; „3ohn fteulanb", SÖLoIf^ftücf mit
©efang; aufcerbem berfd)tebene Ueber=
fefcungen. gerner erfdjienen in 23ud)form:
„&erborragenbe Letten", „$)er (Souplet=
SBote" unb eine ©ebtd)tfammlung „Ueffeln".
(Singeine ©ebtd)te, s Jlobellen unb anbere
feuiffetonifttfd)e 2luffäfce ftnben fid) in öer=
fd)iebenen lettifdjen 3 e ttfd)riftcn unb Ka=
lenbern.
SUfötuel}, Sri. 9ttarg., Heine ©efangS*
Partien, (Shormitglteb 1844—51, feit 1848
öerf)etratf)et mit bem gleichzeitigen (Shor*
mitgliebe Heitmann.
2ll«t>orf, (Sari, geb. 1831 in 23uba=
peft, abfolbirte baS jurtftifche Stubtum,
ging barauf aus 2icbe pr tunft
^^eater unb bebütirte 1850 in Kafdjau als
gürft SBlabimir in „3ftbor unb Olga"
bon Sftaupad). (Später toar er in Xrieft,
2Bten, Oebenburg, Olmüfc, ßinj, ©rag unb
SBubapeft engagirt. 3n le|terer Stabt über=
nahm er bie $irection, berlor aber in golge
ber ungartfchen Sötrren ein grofceS SBer*
mögen. ÜJiad) 17 Jähriger ^ätigfeit in
S3ubapeft ging er als Oberregiffeur nach
Köln, bon ba 1875 nach 3Uga, too er bis
1887 als Jpelbenbater, getttoeilig auch als
Sftegtffeur totrfte. ©egentoärtig gehört b. 21.
bem §oftf)eater in Schtoeriu an. — (Seine
©atttn, 2lngela, geb. Stooboba, früher
beliebte (Soubrette in SBrünn, SBubapeft,
ßins 2C., f P 9Uga am 7. MäT% 1881.
*It, (Sari ©ottlicb, tourbe am 24. Oc=
tober 1807 p ^Breslau geboren. Sein
$ater, ein toot)U)abtnbtx Trauer, berarmte
bor feinem £obe, fo bajj (Sari bereits im
15. ßebenSjafjre ber Butter beim (Srtoerb
an bie §anb gehen mufcte. (Sr fang in ben
Kirchen, toop ihn eine gute Stimme unb
2ftufiftalent befähigten. Iftad) SBecnbigung
beS ©hmnaftumS bepg er baS SBreSlauer
(Seminar, too er auch Unterricht im (Slabter*,
Orgel= unb SBiolinfpiel, fotoic in ber 9ftufif=
$mantt.
ttyeorie erhielt, barauf tourbe er, neben
2lbolf §effc, ber auch fein ßehrer geioefen
fein bürfte, §ilfSorganift an ber S3reS=
lauer (St. ^Bernharb^auptfirche, nebenbei
Unterricht in 97htftf unb äBiffenfchaften er^
theilenb. 1834 toarb 21. als §auSlehrer
nach Bernau, 1837 als ßehrer an bie £)om-
fchule in SKtga berufen, in toelcher (Stellung
er bis 1842 blieb. 2lufeerbem toar er 1838
als Organift ber reformirten unb angli=
fanifchen (Semeinben angeftellt, toelche
bamals bicfelbe Kirche beulten. S3eibe
Stellen behielt er bis p feinem Xobt.
211S Organift componirte er für bie 23e=
bürfniffe ber anglifanifchen ©emeinbe flei=
nere ^ircheumuftfen, bie, toie anbere flei=
nere (Sompofitiouen ebenfalls, üftanufeript
blieben. Söon 1842 an gab 21. nur noch
$riöatuuterrid)t, oeranftaltete öon 3 e ^ p
3eit (Sonccrte unb intereffirte ftch für 93tl=
bung öon Ouartett=©efaugbereinen. 1845
gab er feine „§umortftifcheu Stubten"
heraus, nachbem er oorher §einr. 3)oru
ben Xt%t p beffen Oper „2)aS S3anner
bon (Snglanb" geliefert hatte. s Jleben feiner
Organtften=Xhättgfett lag feine Hauptarbeit
auf mufifalifchem ©ebiet in feinen tritifen
über Xheater unb (Soncert, meift für bie
, f 9fttgafd)e 3eitung", beren 9^ebaction er feit
1846 überhaupt führte, f 7. Tläx% 1858.
Slltmann, $ecorartouSmaler unb Ober=
S^afchinenmeifter 1873—74.
3t mau, 2lnbreaS 2luguft, ^Directorunb
Oberregiffeur beS 3nter imS=XheaterS 1885
bis 1886. Sßar borher 2)irector in <Strafc
bürg getoefen unb ging bon Sfttga in ber=
felben (Sigeufchaft nach Königsberg.
3ltnan, grau 2lnna, geb. Oberneber,
©attin beS Vorigen, geb. in Sing, genofe
ihre 2luSbilbung im SBiener ©onf erbatorium,
Schule 2ftard)eft; ihre bramatifchen ßehrer
toaren 211. Straf ofeh unb Dr. 2lug. görfter.
S^ach breijährigem (SurfuS, ben fie mit
greifen für ©efang, (Slabier 2C. abfchloft,
erhielt fie ein bretjährigeS Engagement am
3)reSbener §oftheater, loo fie als griebenS=
böte in „^iengi" ihr erfteS $>ebut machte.
Söon Bresben aus gaftirte fie im ßeip^tger
Stabttheater unb Schtoeriner §oftheater.
^ach ihrer SBerheirathung in S3afel, bon
tüo aus fie in berfchiebenen Schtoei^er
^Btäbttn gaftirte unb coucertirte, fam grau
21. nach Strasburg, trat in SJlefc, (Solmar
unb 9ftühlhaufen auf, unb tourbe 1885 bis
1886 (Sirection ihres ©atten) für jugenb=
lieh bramatifche unb (Soloraturpartien nach
fötga engagirt, too fie eine fleißige, bieU
feitige unb immer anerfannte Xfjätigfeit
entfaltete. Söirft pr 3eit am Königs^
berger Stabttheater.
Slmattn, Unternehmer unb ©efchäftS^
führcr eines SBiener i)ameuorchefterS, toel=
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Slmberg -
cbeS öom 24. 3amtar biö 22. $ebruar
1876 in Schmarl ©onccrtbaufe concerttrte.
$)aS Drcbefter beftanb aus 38 perfoneu,
nämlich 26 tarnen für alle Streicbtnftru=
mente unb bie g-löten, unb 12 Herren für
bie übrigen SBlaStnftrumente. $)te muft=
faltfcbe $trectton führte bie (Üattin beS
Unternehmers, $rau 3 o f e f t n e 21 m a n n =
SB ein I ich in ©emetnfebaft mit bem (Sapell=
meifter (Sari 2lmbroft. Solo^Btoltniftimten
ttmren $rl. 2llice üBarbt nnb ftrl. 2lugufte
Stetnert. $te Programms enthielten Duöer=
turen, Dpernftücfe, Sänge 2c, unb öermöge
feiner Reubeit, fowie beS bübfeben äu&eren
2lrrangementS ^atte baS Unternehmen guten
(Srfolg.
Slmfcerft, §einr. 3ac, geb. um 1756 gu
ßübeef, gehörte 1780 gur §ünbebergfchen
©efellfcbaft unb totrb als guter tomtfer
genannt, ßebte fpäter prtöattftrenb in
Riga, gab am 19. Roöember 1786 eine
©aftrolle, nahm barauf in Berlin unb
ftranffurt a. 3W. Engagement unb rourbe
1816 bafelbft penftonirt.
9(mbrofi, ßarl, Solm beS Dpern=
fängerS 21., ber u. 21. tn 2Jlünd)en unb
Imberg engagirt tuar, tft 1837 gu 2Bten
geboren, hatte (Stefangunterrtcbt bei^erbi=
nanb Schubert (SBruber öon gfrang Sd).),
2l&ma^r unb Dr. ßufe, gleichseitig Sötoltn;
Unterricht bei ßirfd), fam mit 17 3af)ren
ium Militär, mar bis gur 2luflöfung ber
(Sapellen ber (Saöallerte^egtmenter (1868)
Stabstrompeter unb £apellmetfter in WlaU
lanb, machte 1859 tn Stalten unb 1866
in ^Böhmen bie $elbgüge mit, trat bann
als I. Söioltntft beim St^eater a. b. SBien
ein, fam 1876 als £apellmetfter berSlmann-
Sßeinlichfchett $amencapelle nach Riga unb
fteht feit 1877 als (Sapellmctfter beS 115.
SßjäSmafcben Regiments in ruffifchen 3Jlili=
tärbienften.
3Cmbitraer, öom ©oftheater in (St.
Petersburg, II. ßtebbaber 1839—40.
Sltnetiba, Sßtolin*$)tlettant,befanntburcb
fein 3rreunbfd)aftSöerbältni& gu Jöeetboöen,
trat 12. Roöember 1799 in ber 9ttuft=
falifchen ©efellfcbaft als Soltft auf. f 1836
als paftor %u halfen.
$Immtrlat>tt, 3- SB., öom groftbergogl.
3ftecfleuburg=Strelt6er §oftheater. I. SBafftft
1832 — 1834. Rod) junger tünftler, mit
frifcher, nicht fehr tiefer Stimme.
$Imor, Peter, Sdjaufpteler unb £änger
1782—84, fpäter bis 1793 in SBetmar.
Starb als UniöerfitätS = £anglebrer in
©retfSroalb.
Sltifcer, 2llotS, geb. 29. 3ult 1821 gu
SBubtffin in Böhmen, öorgüglicher berühm=
ter £enortft, langjähriges beliebtes 9Jttt=
gliebbeS ^ofoperntbeaterS guSBieu, gafttrte
im Mai 1858 an 7 Slbenben als Styonel,
Slnforge. 5
Raoul, Prophet, ©bgarb, Strabella unb
©eorge 23rottm. f tm SBahnftnn 29. Ro=
öember 1864 gu S3ab SBartenberg.
SCnber«, II. Safftft 1839—40.
2lnt>erffon, $em. 1830—31 Reben=
rollen, ©bormitglteb.
SItibr*, öom Spater gu Stocfbolm,
trat am 9. Roöember 1858 in einer 2lffen=
rolle auf, ju einer 3eit, tn welcher ber
©efchmact für berartige ^robuetionen be=
reits im Stufen mar.
Sinbrce, SBilh-, öom Stabttheater gu
ßeipjig. 3ugenbliche ßiebhaber 1844—45.
Slnbreoli, Sänger, lieft fid) 8.3ult 1792 in
ben3toifche«acten hören. Sögl. auch ^licoloft.
5lnt)rffffn, ftrl. Slugufte, ©hormitglteb
1851—53, mar begabt unb fang auch
Heinere Solopartien. Söerbetrathete fid)
mit bem (Sbormitgltebe ©eorg i&ellroig,
fchlofe ftch, als berfelbe eine eigene ©e=
fellfchaft bilbete, ber lefeteren an, unb ge*
fiel öermöge ihrer guten Stimme beifpielS=
toeife in mtan. 1859—60 unb 1863—73
mar fte für fletne Dpernpartien unb &1)ot
roieber in $Äiga engagtrt unb warb fpäter
penfionirt.
3Cn<|f, 1836—37 SKttglieb beS S5orftabt=
theaterS.
3lttftelttti'9lafter, ^ift. S5gl. Softer.
%tmt\t), ßouis, ber befanntc poffen^
unb Söaubeöille * dichter unb Ueberfe^er,
beffen (Srgeugniffe ehemals baS Repertoire
aller Xheater förmlich überfebroemmten, mar
um 1788 in Berlin geboren. Rachbem er
ungefähr bie §älfte feines Schaufptelers
lebenS in föeöal unb Petersburg öerbracht,
toirfte er 1828—30 noch als $>arfteller unb
Regiffeur am ^öntgSftäbter Xheater in
Berlin, etablirtc barauf ein ©afthauS in
feiner Sßaterftabt unb f 4 - ^oöember 1835.
3n Riga hat 21. toieberholt (1816, 1821,
1824) längere ©aftfptele abfolöirt. Seine
fletne gigur öerfchloft ihm manche Rächer;
Erfolge hatte er aber auf bem ©ebtete ber
nieberen tomif, befonberS als Pfifferling
unb 3acob §irfch-
^Cttfttolitu, 3Jlab., Sängerin, concertirte
in Riga im October 1795, too fie auch
einige 2M in ber SKuftfalifcben ©efettfehaft
auftrat, ferner gab fte groet (Soncerte im
September 1821.
Wntevt, ©uft., IV. §omift 1871—84,
ferner feit 1887.
Slttfcftäft, %rl Elara, öom Stabttheater
tn Stettin, gaftirte im Slpril unb 27lat
1858 als Slgathe, 3rma in „Maurer unb
Schloffer", Prinjefftn ö. Raoarra, 33alen=
tine unb Bertha im „Prophet".
Slnfor^e, 3^h- ^arl, ©ouö.=Secretär,
gab in ben 3a^en 1819—22 einige Eompo=
fttionen heraus. — Ueber feine (Stettin ögl.
unten Mab. 2lrmanb.
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6 Slnftenfen
Slnfttnfett, ftrl. Jpulba, öortreffltcbe
Dperos(Soubrette unb jugenblid) bramatifdje
(Sängerin mit fjübfdjer gtgur nnb gnt ge=
fdjulter Stimme 1865—67, trat and) §iem=
lieb t)änfig in (£oncerten anf.
Sltttottetti, Sgrtua, ©ornet k ^tfton=
SSirtuoftn, Dom 20. Februar 1879 ab an
einer föeifye öon 2lbenben in Schmarl
(Sonccrthaufe.
2tntouf<*, 3oI). ßubto., geb. 1755 %u
Stansig, gehörte alg Anfänger fdjon 1776
pr ffltgaer ©efellfcbaft, bamalg in 6t. Pe=
tergburg. 1780 toar er in Bremen, 1783
in Böttingen, im 9ftat 1797 gaftirte er
in Sfttga unb toarb baffelbe 3at)r über für
„gelben, (Sabalierc unb moberne 2Mttär=
rotten'' engagirt. — Seine ©atttn, 9Jlab.
91., fott nad) £a (Softe'g Angabe gleia>
zeitig engagirt getoefen fein nnb Jugend
liehe tarnen gezielt fyaben, bod) ift für
nug nur ein am 15. 2ftai 1797 ftattge=
funbeneg ©aftfptel alg (SöeUne in ,,©r
mengt ftch in 2llleg" nadjtoeigbar.
Styett, %th, 2lltifttn öon 2luguft big
September 1864.
3lrettt>e, 3oh- fjriebr., geb. in fötga,
hielt fid) alg piantft unb Wtflehrer big
Anfang ber 30er Safyxt, fpäter nur noch
öorübergefjenb in feinet Baterftabt auf,
unb lebte im Uebrigen in St. Petersburg.
1830 gab er unter bem £itel /f 3Jhtfifaafdt)cr
2Bethnad)tgbaum" eine (Sammlung öon
Xängen fyeraug, bie jährlich fortgefefct
toerben follte.
9lrent>*, ßeop. (Scbrtftftellernamc : 2.
2lrenb), geb. 22. ftobember 1817 bei SBilna,
vnurbe^ nadjbem feine 9ftutter eine gtoeite
©fje t'n Sftiga eingegangen, in ^ieftgen
Spulen erlogen, ftubirte 1839 — 42 in
$)orpat pijarmacte, Hernie unb Phhftf,
fungirte big 1844 alg §auglehrer unb
ftebelte bann bauemb nad) Berlin über.
"Der größeren Deffentltdjfeit ift er öor
Slttem als (S-rfmber feineg neuen SpftemS
ber (Stenografie befannt. (£r berfa&te:
„$)cmoftheneg, ober: ©eHaS* Untergang",
Srauerfptel in 5 2lcten; „ßibuffa'g 2öahl",
3)rama in 5 2lcten; „$)ag SBunberretd) ber
9iatur", 3 Bänbe. 2luffef)en erregte 21.
hauptfäd)lid) tn fjadjfreifen burd) feine
Schrift „lieber ben Spracbgefang ber Bor=
^eit unb bie Jperftellbarfett beralthebräifchen
Bocal=9mtftf", mit 2Jhtfifbetlagen. t 1882
in Berlin. %tö bafelbft öon ihm be*
toohnte §au§ in ber Beffelfrrajje trägt feit
1885 etne ©ebenftafel.
9lrmant>, 2M>. 2lmalte, geborenin 9tiga
alg Xodjter beg £öpfermetfterg £aafe,
öerljeirathete fid) 1822 mit bem ©ouö.=
Secretär 3ofj. (Sari 2lnforge (bgl. oben),
ber balb ftarb. 1826, alg nod) junge $)ame,
machte fte bann, u. 21. als (Säfario, ihre
- Slmolb.
erften Berfucbe auf ber föigaer Bühne, für
bie fte im folgenben Qaftre engagirt tourbe.
Bon nicht allgu hohem, aber fd)lanfem2Bud)3
unb feinen, garten formen ftettte fte, ob=
toofjl in Sprache unb ©efticulation noeö
ungeübt, muntere (Sfjaraftere unb befonberg
hoffen in SMnuerfletbung fd^on bamalg
gut bar, getoann, ba fte na^ unb nad)
mefyr befä^äftigt tourbe, an Std)erljeit unb
Slugbrud unb mad)te überrafd^enbe ftoxU
fd^ritte. 33efonberg getdjnete fie ftd) im
ßuftfpiel au§, im £rauerfptel ^inberte fte
bie Sd)toäd)e i^rer JBruft. 3« größerer
Geltung gelangte 3Wab. 51. befonberS feit
bem ©aftfj)iel ber Sophie Sd)röber, 1829,
toelä^e ettoag auf il)r Talent ^ielt unb il)r
il)re Partien gelegentltd) felbft eütftubirte.
®ine fur^e Unterbred)ung 1831 abgerechnet,
blieb fie in JHiga big pm 9lprtl 1834 unb
tourbe barauf alg ^aiferl. ^offd^aufpielerin
nac^ (St. Petersburg berufen, öon tt)o fte
einzig im 3uli 1845 nod) einmal p gtüei
©aftrotten jurüeffam.
Armani, gfrl. @life, als £od)ter eineg
Kaufmanns in Breslau geboren, erhielt
i^re gefängliche SluSbilbung bei fjrl. 2uife
9ttk in Berlin, ^achbem fte in Breslau
ihren erften SSerfuch als Slennchen im
„greifchü^ gemacht, tourbe fte 1884—85
an bag $Rigaer 3nterimg^heater engagirt.
3h*e toeitere S3ühnenthätigfeit fefete ^rl.
21. an ben Stabttheatern %u Pofen unb
Stettin fort, 1887 gaftirte fte alg ©herubin,
JHegimentgtochter unb ©armen im §of=
theater gu Stuttgart, für bag fte mit mehr=
jährigem ©ontract getoonnen tourbe.
5lrnolt>, gerb. Phtlv eine ber hcröor=
ragenbften Gräfte, toelche bie Sfttgaer S3ühne
je befeffen, toar am 29. September 1757
%u SBien geboren. 3n feiner 3ugcnb fang
er, ba er eine gute Stimme hatte unb ein
ftchercr 23lattfänger toar, oft in ben streben*
muftfen mit, häufig auch in Solopartien,
toobei er bie 2lufmerffamfeit beg taiferg
3ofef, eineg großen SOiuftffreunbeg, auf ftd)
lenfte, ber, alg feine neuerrichtete beutfdje
Oper in'g ßeben trat, perföulich 21. ben
SBorfchlag machte, bei berfelben alg ^enorift
einzutreten. 21. mar geneigt, unb ber
Sßiberfpruch ber 3Jhttter, bie ben Sohn
pm geiftltchen Staube beftimmt h^te,
mürbe gleichfattg burch $ureben feiteng
beg ^aiferg gebrochen. !ftach einer 33or=
bereitung öon nur einigen 2öod)en bebü=
tirte 21. in einer großen Partie. Sein
©efang gefiel gleich, mit feinem Spiele,
in bem er fid) auch fpäter lebiglich burd)
eigene Beobachtung bilbete, mar er felbft
fehr unpfriebeu. (5r machte tnbeffen auch
hierin balb gortfehritte unb getuann nach
unb nach bie allgemeine $unft. ©g ent=
ging ihm aber nicht ber ®ram, ben feine
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Slrnolb -
9ftutter bemtod) über feine Berufgttmhl
empfanb. Er cntfdjlojs ftd) benn aug ßiebe
ihr, nad) einem Sah*e toieber bom
X^eater abzugeben unb befugte toteber
bag (Seminar big p ihrem Xobe, ber nach
einigen Saferen erfolgte. 2llgbann folgte
er toieber feiner üftetgung §nm Xptaiex unb
ging nad) Brünn, too er einige 3af)re
blieb, barauf nad) Hamburg unb Söarfdjau.
§ter fanb er reiche (Gelegenheit, fein Talent
toetter augjubilben. 2luf SBunfd) beg ®bntgg
bon Sßolen tourben ihm gelegentlich auch
Partien in bcr italientfdjen Dper §uge^
theilt, bie bortrefflid)e 2JHtglieber befafe,
unb hier eignete er ftdj jenen fd)melgenben,
feelenoollen £on an, ber feinen Bortrag
fpäter au^eic^nete. 9lad) einigen Sauren
nahm er etn borthetlhafteg Engagement
in feiner Baterftabt, too er fid) auch ber=
heirathete. $)a er ftd) aber nach beut £obe
beg ®aiferg in SBien nicht mehr gefiel,
bat er um Urlaub auf unbeftimmte Stit,
erhielt ihn unb nahm etn Engagement in
SKtga an, too er 1789 eintraf unb am
12. Dctober alg 2llestg im „$>eferteur"
bebütirte. £)a er hier rafd) biete f^reunbe
fanb, gab er feine Slnftellung in 3Bien,bieihm
noch immer offen gehalten tourbe, auf unb
blieb fortan in föiga. $>er£ob feiner ©attin
unb fpäter ber fetneg (Söhnet riefen thn
borübergehenb einige 9M nach Sßienprücf.
3n Sfltga fear 21. etne lange föeihe bon
Sahren ber erflärte ßtebltng beg $ublt=
cumg. Er berbiente bag junächft burch
feine fchöne, fanfte, %nm $ergen fpredjenbe,
hodjgebtlbete «Stimme, tote burch fein feinet,
in fetner §inftcht manirirteg (Spiel. §aupt*
rollen toaren: 2lle£tg (Seferteur), (St. Bai
(ganchon), £arar (2l£ur), Slrmanb ((Sin
Sag in $artg), Blonbel (Blaubart), ftlo*
regfy (ßobotgfa); im ßuftfptel: (Stubent
($>ie eiferfüchtige ftrau), ftrtfe Berg (SBett*
ton unb ^erjenggüte). Er toar aber auch
ein 9ftann bon geiftiger Bilbung unb feiten
feinen (Sitten, toadjfam noch tot fpäten
Sllter auf feine Belegungen, tote auf feine
äujjere ©rfcheinung, bodj toar er frei bon
jeber Steifheit unb ^ebanterte. $)ag machte
ihn äurn ßtebling ber bornehmen Greife,
©ein Engagement bauerte gunädjft big
1812, bann nach ungefähr einjähriger
Unterbrechung big 1814. 2lugnahmgtoeife
trat er btgtoeilen auch noch fpäter auf,
plefet im Sahre 1825, alg Eoncertfänger
in ber 9Jhiftfalifchen ©efellfdjaft fogar noch
1828. 9iad) feinem beftnitiben 2tbfd)teb
bon ber Bühne erfüllte er noch e *nen alten
ßtebltnggtounfd): er befuchte Stalten, bag
er big (Sicilten burchreifte. §ier traf ihn
bie Nachricht bon bem gänzlichen Berlufte
feineg erfparten Bermögeng. 2öie ihn #ttga
nun für fein lefcteg 2llter toentgfteng ge*
Slrnftctn. 7
gen Langel ficherftellte, erzählt Heinrich
$orn fo: $er 2ttagiftrat toählte ihn 1831
an (Stelle beg eben berftorbenen £elemann
pm Eantor ber beiben (Stabtftrchen, eine
(Stellung, bie 51. inbeffen nicht antreten
fonnte. 9ftan ^atte überfehen, bajj er
tathoiif toar. Um einen 2lugtoeg %u ftnben,
erhöhte man bag Etnfommen beg Eantorg
um ein üftamhafteg unb berpfltdjtete ihn, 21.
big gu feinem ßebengenbe eine Sßenfton
p gahlen. — 21. erlebte unb überlebte noch
ben 50. Sahregtag feineg erften 2luf treteng
in Sttiga. $)trector £offmann bemtfcte ben
12. unb 13. Dctober 1839 pr Beran=
ftaltung jtoeier geftborfteffungen, toährenb
bereu bcr greife Subtlar, felbft nicht actio,
ber 9fttttelpunft einer dtttyt begeifterter
Obationen toar. 21. brachte feine legten
Sahre in ber Familie beg 2Bettgerichtg=
©ceretärg $orfch %vl, bie ihn toie einen
lieben 2lnaehörigen pflegte. 2lm 15. WlaT%
1843 ftarb er an 2lltergfchn)äche etneg
fanften £obeg.
Slrnolb, Sohann, I. £enortft 1856—57.
©eloanbter, routinirter 6änger mit geiftig
belebtem Bortrag unb gutem (Spiel. 3um
feiten 3Ral tuar er 1866—67 engagirt.
Sfrtt^burfi, $rtebr. ßubtoig, geb. 1820
gu $regben, toibmete fich Enbe 1838 ber
Bühne unb begann feine ßaufbatjn tu
Brünn. $>ie Littel ju feiner 2lugbilbung
beftanben lebiglich in ber glücfltdjertoeife
häufigen Gelegenheit, herborragenbe ^ünft=
ler gu beobachten. Er toar barauf in Staubig,
Braunfchtoetg unb ^oln engagirt unb bebü=
tirte am 24. (September 1843 atg $Äicharb
SBanberer im Sftigaer Xheater, beffen En=
femble er ein feljr gefchä^teg 3Jlitglieb
tourbe. 2lber fchon im folgenben S<ih*f
alg Engelfen bie 2)irection übernahm,
nmrbe, toie überhaupt ber größte Xfytil
beg bigherigen 5ßerfonalg, fo auch 21. ent*
laffen. Einem s Äufe nach ^etergburg jog
er ein 2lnerbieten bon Eöntggberg aug
bor, too er über ^tuet S^hre blieb. 1847
hatte er abermalg bie ^ahl ^tüifd)cn ben
§oftf)eatem gu 2)regben unb 2öien, bereu
le^tereg er borgog. 3)te ^olge fetneg breU
maligen ©aftfpielg am §ofburgtheater tt)ar
ein jefct noch bauernbeg Engagement, gm
Sahre 1853 erhielt er bag ^enftong^ecret
alg ®. ®. toirfticher §offchaufpteler, unb
am 1. 3Rärz 1888 feierte er, bom g*ublt=
cum unb befonberg bon ben Eollegen
aufg Ehrenbollfte augge^eichnet, bag 40jäh=
rige Subiläum feineg SBirfeng in SBien.
21. fpielte in jüngeren Sohren muntere
ßiebhaber, ^aturburfchen unb Bonbibantg,
jefet ftnb fomifche Eharacterrollen fein gach-
SIrnfietn» §err unb 2Jtab., ßiebhaber
unb Liebhaberin, gaftirten am 13., 14. unb
17. 2lpril 1821, gefielen aber nur mäßig.
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3 Slrrefto -
ftrrefto, (£f)rtftlteb ©eorg £elnr., ge=
nannt Surdjarbt, geb. 1764 gu Sdjmertn,
beliebter Sdjaufpteler im gadje ber f)el*
teren ßtebtyaber, Sonbtbants unb gelben,
aud) $id)ter, u. 51. SSerfaffer beS früher
btelgegebenen Stüdes „$te Solbaten",
mar an berfdjtebenen Sühnen $eutfd)lanbS
engagtrt, gab in Stiga im September unb
October 1809 ein neun=abenblid)eS ©aftfptel,
u. 51. brei Wlal ben £arl Wloox. ©r marb
$trector beS beutfdjen XljeaterS in 6t.
Petersburg, Riefet £ergogl. metflenburgts
fdjer Sdjaufptelbtrector unb ftarb 1818 gu
Doberan.
»ttdt, 5Ue£. 3ofepf) Sftontagni), be=
rüf)mter unb ehemals bemunberter Siolin=
StrtuoS, geb. 23. Sanuar 1815 gu Trüffel,
1824—27 Sd)üler beS ^arifer ©onferba^
toriumS, bereifte faft gang Europa unb
ftarb 8. 3uli 1845 gu Sitte b' 5lbraQ bei
SfcbreS. ©oncerttrte in föiga am 7. unb
12. Sttat 1837 unb 12. 5lprtl 1838. ©r
mar Virtuos erften langes; fein (Spiel
mar im työdjften ©rabe elegant unb correct,
mogegen tbm bie ©rö&e beS XoneS unb
Stiles fehlte.
VLxtöt, Sttab.Sefträe, 9Ud)te beS Vorigen,
eine ber attererften ©efangSfünftlertnnen
ber ©egenmart, geb. 1839 gu Srüffel, ift
in 9ttga, ba ftd) gmet mit bem i^eater
abgefd}loffene©aftfptele gerfd)lugen, nur als
(Soncertfängertn befannt gemorben. 511S
fold)e trat fie, immer gufammen mit tf)rem
©atten 9tt. be sßabtlla, am 24. unb 26.
5lprtl 1879, fomte am 26. Dctober unb
12. Sftobember 1882 auf.
31*batf, 3man $eter, IT. Sioltntft
beS ^eatersDrdjefterS 1837—49; fpäter
flttitglieb beS Siegert'fdjen (£f)oreS, ging
1855 tn'S 5luSlanb gurütf.
ftftcenfelb, 3., (Sfjormttglteb 1872—74.
3Ifcfe6, £I)eobor, $irector unb Ober*
regiffeur beS 3nterimS=Xf)eaterS 1882 big
1883, borber u. 51. 1872 $irector in 9ttagbe=
bürg, um meldje 3^it 21. aud) ©fjarafters
rotten fptelte. üftäljereS mar uns ntdjt er=
reizbar.
Äffet, grl. Stofa, muntere ßiebfjaberiu
1859—60.
Slftmann, Otto 9tta£, bortrefflidjerl.
(Slartnetttft 1864—75 unb 1876—81, im
mitten ber legten Satfon penftonirt.
21<ftitbaU*9Raffet, 9M>. Sgl. 2ttaffei.
3tyger, grl. Caroline (recte grau ß a n g =
mara, ©atttn beS 5lugSburger ©apelk
metfterS ß.), geb. in 2Bten als Xodjter beS
ßtftorienmalerS unb SßrofefforS am Ä. ®.
(Staats c ©ijmnaftum gu Srünn, (£arl 51.,
Slberino.
mürbe im Söiener ©onferbatortum, fpectett
burdjgrau Smftmann auSgebtlbet,bebüttrte
guerft in ßaibaa^ als 5lennd)en, mar ferner
am ßanbeStfjeater gu ©rag unb beim
beutfdjen £f)eater in Subapeft engagirt,
bon mo fie al§ Dpern=Soubrette für bie
gmette £älfte ber Satfon 1885—86 nad)
fttga fam. 3ur 3eit in 5lugSburg tbättg.
Sluer, ßeop., geb. 16. 9ftai 1845 gu
Segprim (Ungarn), (Sdjüler ber (Sonfer*
batorien in $ßeft unb Söien, barauf bon
3oaa^im in $annober, ©oncertmeifter gu
^)üffelborf unb Hamburg, ift feit 1868
6olo4Btoltntft ber taiferl. Capelle unb
Sßrofeffor am (Sonferbatorium in@t. ^eterS=
bürg. Siolinift erften langes. SBirfte am
7. $ecember 1870 bei einer bom Xfjeater
beranftalteten Seetbobenfeier mit unb con=
certirte femer am 9. $ecember 1870 im
X^eater, ferner mit (S. ^eineefe gufammen
am 29. Sttärg unb 1. 5lpril 1877 im ©e-
merbeberein.
5luflu^tnomtffcb, grau. Sgl. be 2 i b 0.
Wumann, 2ß v 3Weifter be« ©labecin unb
Sßtanoforte, trat gmifa^en 1792 unb 1801
faft iäfjrltd) menigften« ein 2M in ber 3Kuft=
faltfd)en ©efellfa^aft auf unb gab mit Unter=
ftüfeung ber lederen 1792 fed)3 2lbounc=
ment«=(s:oncerte. gür feine ßeiftungen fpridjt
u. 51., ba& er bon g. Gimmel gur 3Jiit=
mirfung in einem ber ßoncerte begfelben
^erangegogen mürbe, lieber feine Sebent
ftettung ift fonft ntdjtä befannt, nur baft
er £itulärratf) mar. ®r mar aud) ©ompo=
nift unb gab fpäter in 6t. Petersburg, mo=
^in er 1801 überftebelte, ein Sammelmerf
für (£labier= unb ©efangSmuftf beraub.
Slttrety, grl., bom (Btabttycattx in
Königsberg, ©oloraturfängerin bom 5lpril
bis 3ttat 1869.
*»fl, grl. Sparte, (Sfjormitglteb 1852
bis 1854.
%*ttitto, @ugen, ^)irector einer febr
leiftungSfä^igen ttallentfcfjen Dperngefell=
fa^aft, mela^e ma^renb beS Sommers 1871
in diiqa fpielte, unb gmar bom 12. 3ult
an im ©emerbeberein, bon (£nbe 5luguft
an noa^ furge 3eit im ßettifa^en Serein,
bis fte ftd) auflöfte. 3^re ^auptfäc^lid)ften
2JHtglteber maren : (Sgr. ©. Sannt (Kapells
meifter), ©gra. ßagari^Sanni (Sopran),
<3gra. 51. gabrini (6ontra=5llt), Sgra. p.
©arofetti (Sopran), Sgr. ß. ßarofelli (I.
Stenor), Sgr. Solton (I. Sariton), Sgr.
©. (Srottt (I. Saft) unb Sgr. ßabifago
(Sa6=Suffo). — ©in „Sariete=Xbeater",
mcldjeS 51. im folgenben Sommer in s Jttga
eröffnete, gehört meniger fjterfjer.
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Saaber — S3ätmann.
9
Raubet, %xl ftanm?, ©hormttglteb 1881
bi« 1882.
&ad>tx, 9)c., (Souffleur 1844-45.
Startmann nebft $rau, flcine Partien,
©hotmttglieber 1837 (3ttab. 33., bie auch
Xängerin mar, etma« fpäter) bi« 1851.
ftocf kau*, ftrl. 3ba, ©homtitglieb (5tlt)
1873-81.
$abr, Dbercantor au« komno (33art=
tonift) nebft fünf ©leben, probuctrte ftd) mit
Vorträgen fertöfer iübifcher ©efänge am 8.
unb 17. 5luguft 1867 im (Saale be«3ßöhr=
mannten fyaxU.
Zabers, §rl., bom (Stabttheater guföebal,
gafiirte 12. 3anuar 1856 al« £uife etiler.
Sabina £f)eob., I. 33iolintft 1881—82.
&aecfele (auch ^aechle), 3©., fleine
Partien, ©hormttglieb 1859—60.
»äl>r, Sol, ©lartnett=3Mrtuo«, kaiferl.
kammermufifer, concertirte mit ber üftufc
falifchen (SJefellfchaft 10. ftobember 1790
unb 30. 9flai 1791 im 6d)margbäupter
unb trug berfdjiebene eigene ©ompofittonen
bor.
&atljr, (Sari gerb, ©olmar, (Sohn
eine« berliner 33ürger«, mürbe auf einer
SReife, bie feine ©Iteru unternahmen, am
30. $ecember 1834 in ftibbtdjom bei <Sd)mebt
(Bommern) geboren. (Sein &ater beftimmte
ihn für ben kaufmann«ftanb, unb fo be*
gann 33. bie <Setbengud)t gu erlernen unb
trat in einem 33erliner©efd)äft in bie £ef)re.
33on ©influfc auf fein ßeben mürbe bie gu=
fällig gemalte SBefanntfdjaft be« kammers
muficu« Jpannemann, ber tfjn auf feine
fchöne Xenorftimme aufmerffam machte unb
ihm, ba 23.'« eigene Littel nicht reichten,
unentgeltlichen (§efang«unterricht bei ©l«s
ler berfdjaffte. $)ie fomit begonnenen $e=
fang«ftubten mürben bann auch fortgefefct,
al« 33. gum Militär auggehoben unb auf
brei 3>ahre bem Regiment Garde du Corps
eingereiht mürbe. 511« ©arbift mürbe 33.
häufiger in'« Opernhaus commanbirt unb,
mar e« auch borläuftg nicht bie eigene
kunftleiftung, bie e« babei gur ©eltung
gu bringen gab, galt e« bielmehr lebig=
lieh/ bie — königlichen $ferbc gu begieß
ten, bie in ben 3[$orfteltungen auf ber 33ühue
gebraucht mürben, fo lernte er bod) babet
Opern fennen unb für Xheobor 3rorme«
fchmärmen. 511« SReferbift entlaffen, fang
33. barauf ein halbe« 3af)r imkönigl. ©£tra=
©hör unb nahm bann in köln Engagement
für ©hör unb fleine Sollen. §ter hatte er
feinen erften 33ühnenerfolg, inbem er? al«
gifcher in „£ell" für einen anberen <Sän=
ger einfprang. 1859 mürbe er gur WlobiU
machung etngegogen, 1860 mürbe er, jefct
nur für Partien, in kiel, 1861 in $eft enga=
girt, mo fetn©hatcauneuf(3ar unb3immer=
mann) befonber« gefiel. $te 33efanntfchaft
mit $)trector (Salbt hatte ein Engagement
an ber Söiener Jpofoper gur golge. £ter
hatte er al«$ermifch (Sßanba) ©lücf, mürbe
aber im llebrigen menig bermenbet. 9Wan
fagte, 33. tyabe diamanten in ber kehle,
e« fehle aber nur noch etma« (Schliff. 9iach
brei fahren ging er für gmeite tyrtfehe Par-
tien gur 33erliner föofoper unb mürbe bon
hier au« burch ßebrun 1866 fürfötga al«
erfter tyrtfdjer Xenor engagirt. (Sein 2)ebut
al« 5lrnolb ^atte benfelben burdjfdjlagen*
ben ©rfolg, ber auch fein fernere« 5lufs
treten gemöhnlich begleitete. 1869—72
mirfte 23. am $re«bener £oftheater, 1872
bi« 1881 mieber in SHtga, mo er, allgemein
hochbeliebt, eine umfangreiche, angeftrengte
Xhätigfeit entfaltete. $er „Diamant" in
feiner kehle hatte feinen (Schliff befommen;
feine (Stimme mar fehr umfangreich, ebel,
fräftig unb gleichmäßig, ebenfo ließen feine
Xonbilbung unb Sprache fetnerlet £abel
gu. s Jcur fein bramattfehe« Spiel med im
©fangen mentger entmicfelt, obgleich er auch
hierin (SBalter (Stolgtng) manchmal 5ln*
erfennen«merthe« bot. 1881 ^^«0 ^hn
ein gunehmenbe« ^ergletben, feiner 33ühnen=
thätigfeit in ber SBlüttje feiner 3ahre gang
§u entfagen.
&atbx, f?rl. 51., Xochter be« Vorigen,
©hbrmitglieb, eingetreten inmitten ber (Sat*
fon 1886—87. 1888 ausgetreten.
t>. ^aehr, ^rl. Sabine, (Schülerin be«
6t. $eter«burger ©onferbatorium«, ftubirte
femer in Statten, etablirte ftd) im ^erbft
1881 al« ©efang«lehrerin unb trat um biefe
3ett in einigen ©oncerten auf.
&ärmann, ©arl, berühmter gagottift,
mit fchönem, feelenbollen ^on, gab am
13. ^ecember 1819 ein ©oncert. ©r mar
1782 gu ^ßot«bam geboren, 1804—42 in
ber königl. ©apelle in 33erlin unb t a m
19. mx% 1842.
33ärmann, ©einrich, 33ruber be« Vori-
gen, ©larinete33irtuo« erften Spange«, con=
certirte am 2. unb 22. $ecember 1822 unb
am 31. 3anuar unb 6. Februar 1833. ©r
mar 1784 31t Sßot«bam geboren, bitntt 5ln=
fang« im ©arbecorp« unb mürbe 1806 in
ber ©of Capelle gu München angeftellt, ber
er bi« gu feinem am 30. Sttat 1847 er=
folgten £obe angehörte, ©r bereifte unter
mahren Triumphen faft gang ©uropa. «Sein
fchöner Xon mürbe bielfach (Sängern gum
dufter empfohlen, fein garte« Sßtano unb
feine ^ertigfeit merben al« unbergleichlich
gerühmt.
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10 SJärmann
95ärtnanit, Earl, ©ofjn unb ©djüler
beS SSortgen, mar gleichfalls ein aufter^
orbentlidjer Elarinetk unb 33affetf)orn4Ur=
tuoS. 3ßar 1820 in München geboren, gleich*
falls in ber borttgen ^ofcapelle angeftellt
unb t 12. gjtot 1885. 1833 mtrfte er in
ben (konterten beS 3SaterS mit.
Särnfcorf, Sri. 3lugufte, tatferl. ©of=
fcfjaufpielerin öon ©t. Petersburg, gaftirte
im Februar 1857 an 5 3lbenbcn als Flavia
(Stuart, Jungfrau öon Orleans, $ompa=
bour (Narcifc), Slbrtenne ßecoubreur 2C. ©te
mar um 1830 als £od)ter eines ©uts=
beftfcerS bei S3erltn geboren unb h^tte t^re
fchaufptelertfdjen Anfange in 33erltn unb
Dlbenburg gemacht. 1858 mit einem 33aron
ö. ©choulfc öerhetrathet, mirfte fte noch tu
£annober unb Hamburg, ging 1868 auf
ein 3af)r nach Sfatertfa unb 30g ftd) bann
üon ber 33ühne jjurücf.
SBaqbanoff, %xl ftabefhba, erfte ©o!o=
tängerin ber gatferl. Xheater in ©t. SßeterS=
bürg, eine ber gefeiertften ©röfcen ihrer
tunft, gaftirte im Februar 1858, Januar
1860, 3Jiärg 1862 unb Slprtl 1867. 2llS
33emetS ihrer ungemeinen Beliebtheit mirb
angeführt, bafc fte mährenb ihres erften
©aftfptelS bon ihren Verehrern in föiga
(unb 2Mtau) nicht mentger als 680 33lu=
menbouquetS unb 62 ßorbeerfränge erhielt.
(Sie reifte immer mit ihrem 33ruber $1 tco=
lai 33., (Solotänzer berfelben Xfjtattx, %w*
fammen. (Ein anberer 33ruber, 5Hejan*
ber 33., 1858 unb 1862 gleichfalls in fötga,
fungirte als Drd)efter=Dirigent, gmet anbere
©efdjmifter, Xhemtra unb Eofta 33.,
1862, maren länger.)
®<iftft. 3ohanneS, geboren gu £aubühl bei
3ett im gtllerthal, mo fein33ater alS©emS=
jäger bis 1837 lebte, um melche 3eit auSge*
brochencr^eligionSftreitigf eiten halber etma
400 gillerthaler ausmanberten , um unter
Biebrich Söilhelm III. in ben Sthälem beS
SfttefengebirgeS Aufnahme gu finben. Der
®önig backte ben Etnmanberern auch einen
ihrer Sprache, ihren Sitten, Gebräuchen 2c.
entfprechenben Sßriefter gu, unb fo mürbe
33. aus ber Dorffdjule herausgegriffen unb
auf's ©tymnaftum ju ©örltfc, bann als
töntgl. ©ttpenbtat auf bie Untüerfttät gu
33erlin gefchteft. ES ging jeboch burch bie
Etnbrücfe ber Jpauptftabt unb ben 33erfef)r
mit ^ünftlern eine SBanblung mttbemjuns
gen ^h^logen bor, bereu Ergebnifc, naa>
bem er auSftubirt unb fdjon geprebtgt hatte,
böhin ging, bafc aus bem für bie Xiroler
©emetnbe beftimmten ^riefter ein Dpern=
fänger mürbe. 33. fyattt einige gefängliche
unb muftfalifche Untermetfung burch ben
Jpofopernfänger Traufe unb ben ^rof. 3<tyff
erhalten, in ber Jpauptfache mar er aber
«lutobibact. Er bebütirte 1863 in Neuftrelifc
SJaltrufdh.
als Caspar. Darauf folgten Engagements
in 2Jlagbeburg, Düffelborf, Augsburg, Stets
tin unb 1870—81 in fötga. pitx ging er
öom feriöfen pm 33uffofach über, in bem
er (u. 51. als 33ecfmeffer) XüdjttgeS leiftete.
Später mar er noch tn Saigburg unb §h)et
Wlal bei Profit in 33erlin engagirt, morauf
er ber 33ühne entfagte.
Sa*«, 5lbelheib, geb. ©uttaett, ©attin
beS 33ortgen, ift gu Bohrungen in Oft*
preu&en geboren, mo ihr Bater $retSge=
richtSrath mar. 3h^e SluSbtlbung leitete
ßouife töfter in 33erlin, morauf fte beim
&oftheater 31t ©chmertn 1863 als Agathe
bebütirte. Engagements unb ©aftfptele
folgten in äftagbeburg, ^Himberg, ßübeef,
töln, Düffelboxf, Stettin unb 1872—73
in #ttga (für 3Jle^ofopranpartten), morauf
fte in'S Sßribatleben prüeftrat.
&aaolim, 3Kab. 9*ofa, geb. 3Wariani,
f^echtfünftlerin aus 3Wailanb, probucirte
ftch am 13. 3uli 1827 im Xheater. (Sie
forberte ßiebhaber auf, ftch mit ihr 31t
meffen, bod) blieb ihr ©atte ihr einziger
©egner.
Staferbt, Heinrich, bom (Stabttheater in
33remen, l^rifcher 2:enorift 1843—45, fpätcr
in 33reSlau, Mannheim, ftranffurt a. 3K.,
^öln 2C.
23aiÖot, Pierre 3Warie fjran90ts, geb.
19. September 1771 gu ^affi) bei SßartS,
^rofeffor beS ^ßartfer EonferöatortumS,
hochbebeutenber fran^öftfeher ©eiger, con=
certirte mit bem 35ioloncelliftcn be ßamare
am 13. Wlai 1808 im Schmarghäupter. 3Wan
bemunberte an feinem (Spiel befonberS bie
SJlarfigfeit feines (Strichs, bie ftülle beS
£onS unb überhaupt bie ^ü^n^eit unb
©ro&artigfeit feiner ^eprobuetion. SllS
Ouartettfpieler fott er betnahe unöergleich-
lieh gemefen fein.
S5af0^ aionf. 3of)., 3mtglieb einer
fran^öf. ©efettfehaft aus SBarfchau, melche
1822 unb 1823 im Theater gaftirte.
®ala0| ftälntän , Dirigent einer mu
garifchen 9lationalcape(le, concertirte mit
berfelben am 18. unb 21. Dctober 1863
im Xheater.
$$aü, ©eorg, bom Nürnberger <5tabU
Theater, bebütirte 10. (September 1839
als (£arl 9ttoor, ohne p gefallen, f tu
3nnSbrucf, mo er fein lefcteS Engagement
hatte, burch Selbftmorb.
®attitt, fjrl., üon Xrier, jugenbliche
ßiebhaberin 1868—69.
f&alotö, Earl, Dirigent einer ungari=
fchen, aus fechS 3nftrumentaliften beftehen=
ben ©efellfdjaft, melche im ^obember 1881
im ©emerbeüerein, Sdjmarghäupter unb
©chüfeenhaufe einige Eoncerte gab.
&altruf<b, Sri. Emma 5lbelheib, Ehor^
mttglieb 1854—56. ©ang auch Heine
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Samberg -
Solopartien, mit betten fte günftige 58eur=
Teilung fanb.
Bamberg, %xl £ebtoig, öom Stabt=
^eater in ßetpgtg. ©rfte jugenblicbe ©e=
fangSpartteu 1846—47. ßtebltng beS ^n=
blicumS,mtt ötelen perfönltdjen tmb gefang=
ltd)en$orgügen, nuralSSdjaufptelerinntcbt
ööllig retf.©tng jum §of tbeater gu Scbnxrin.
5Banftt>i$, Shmo, geb. am 13. Februar
1860 gu Altenburg als Sobn beS $ofau=
niften 33., 9JtttgltebS ber bergogl. ftofcapelle.
®r ttmrbe öon £auS aus gumSJhtftfer be=
ftimmt unb erhielt bie erftc Anleitung gum
SHoltnfptel öon feinem SJater, heiteren
Unterrtdjt öom ©oncertmeifter SBälfd) gu
ßolmar im ©Ifafc, fomte öon Sttüller^erg*
bauS, bamats in SBieSbaben, bis feine
fdjon red)t toeit gebiebenen Stubten bureb
ein 9ieröenletben auf faft ein 3abr untere
brodjen tourben. $a fein SBater niebt febr
bemittelt toax, mufeteSB.fcbon tm£erbftl874
als II. ©eiger in bie SßieSbabener (Sur=
©apelle eintreten, öon too er 1875 als
II. ©eiger gur StaSnty'fcben Capelle in
granffurt a. 2tt. unb 1876—81 als I.@eiger
gum Stabttbeater in 9ttaing übertrat. (Sein
Sntereffe für baS Stoltnfptel f)attt ftd)
übrigen^ feit feiner ^ranfbeit febr öerrin=
gert; um fo eifriger gab er ftcb jefet bem
Stubium ber (£ompofitton bin, toogu ibm
u. A. ftrtebr. 2uj Anleitung bot. 1878 er*
bielt er neue mäcbtige Anregungen bureb
baS Spiel Sarafate'S ; bureb erneute eifrige
Stubten braebte er eS fo meit, bafc er ftcb
1880 in einem ©oncert beS $b* Ibarmontf eben
Vereins gu 9Jiaing als Soltft bören laffen
fonnte. i)er Erfolg betoog ben SBater, beffen
SBerbältniffe ftcb gebeffert batten, 33. noeb
ein 3abr auf bie tönigl. $ocbfd)ule in
Berlin gu febiefen, too er unter &etnr. be
Abna auSgegeicbnete g-ortfebrtite maebte.
33om £etf>ft 1882 bis gum 3ttat 1885 ge=
börte er bann als I. ©etger ber 33ilfes
feben Capelle an, morauf er bie Stelle eines
(SoncertmeifterS unb SologetgerS bei 3ul.
ßaube übemabm, mit bem er nad) 3ßar=
febau, SBilna, Hamburg 2c. ging unb mit
bem er aud) nad) 9Jtojorenbof fam, too er
als Solift grofce Anerfennung fanb. 3m
(Sommer 1886 trennte er ftcb öon ßaube
unb nabm bie Stelle eines SBiolinlebrerS
bei ber fötgaer 97htftffd)ule an ; im folgen*
ben 3ßinter gab er mit Sari Sßoblig unb
Jpugo Martini brei tammermuftMSoncerte,
1887 mirfte er als (Soncertmetfter ber
3fcboppe'fcben (Sapelle in $)ubbeln, augers
bem ift er in öerfdjtebenen föigaer (£on=
certen aufgetreten.
®annicfe, $)em. $rieberife Henriette,
Sd)aufptelertnl843— 44, inmitten ber Sai=
fon mit bem gleicbgetttgen Sdjaufpteler
Snngmann öerbetratbet.
Sarloto. 11
&auf$uit, ^einrieb Auguft., II. unb III.
Partien in Dper unb Scbaufptel, ©bor*
fänger (I. 33afj), mit geringen Unterbrecbun*
gen öon 1863 bis gu feinem Stöbe, t'
43 3abre alt, am 18. (September 1878.
&axbi, grl. Alice, geborte als (Solo*
«ioliniftin 1876 ber Amann^einlWfcben
^amencapelte, als ^irectrice unb <SoIo=
Spielerin 1877 etner anberen SBiener 2)a=
mencapelle an unb fanb bureb ibre gemanbte
Xecbnif unb ibren bübfeben Vortrag 33ei=
fall. Später toibmete fte fieb bem (Stubtum
beS ©efangeS unb febrte als ^önigl. italie=
nifa)e^of fängerin 1886 nodjmalS nacb 9^iga
gurücf, um mit bem Sßtantften 33. (Sefi am 21.
unb 24. Januar gn)ei(Soucerte ju geben. Sie
geigte ftcb benf elben als trefflieb gefcbulte,
intelligente ^ünftlerin (3Weggofopraniftin
mit tooblfltngenber Stimme unb nur ettoaS
gu bettem Slnfafe), bie ben öerfebiebenften
Stilarten gerecht gu toerben muftte.
^or bit vi, gmei ©ebrüber, gemanbte 3)lan=
boltnen=^irtuofen, traten mit §erm ^ßer=
tufio gufammen öom3anuar bis April 1879,
fobann öom 9Wärg 1880 ab allabenblicb
in Sdjtoarg' (SoncertbauS auf unb batten
Söetfall.
^arab«r, ©arl, fürftl. ßtppe=$etmolb=
fcber^ofcapellmeifter, gebiegener Söioltntft,
Scbüler öon Spobr, ^aöib unb Qoacbim,
geb. 19. $)ecember 1831 gu 33ücfeburg, trat
am 18. ganuar 1870 in ber 9ttuftfalifcben
©efellfcbaft auf, concertirte in bemfelben
3abre am 20. ganuar in ber 3obanniS=
©ilbe (mit Xfj. Stein), am 14. SMrg im
2:b^ater, femer mit $rl. ©lara §abn gu=
fammen am 4. unb 13. 9ftärg 1875 im
©emerbeöerein. 3ft gegenmärttg &onuxU
meifter ber Sßbttbarmonif d)en ©efellfcbaft
unb ßebrer am^onferöatorium in Hamburg.
^arfau^, grl. 3Karie, früber im t?acbe
ber erften jugenblicben ßiebbaberinnen am
Xbalia=Xbeater gu Hamburg, bann am
nigl. St^eater in 33erlin tbätig, gaftirte als
Abrienne ßecouöreur, ^laire (feütttnbt*
ftfeer), 3ulia, ßueie (Scbulreiterin), 33e=
gäbmte Sßiberfpenftige, Söaife öon ßotooob,
bilippine SBelfer unb 3ungfrau öon
rleanS an 9 Abenben im 2)Mrg 1888.
^arlott), ^riebr. Sßilbelm, toar in Ham-
burg geboren. Seine tbeatralifebe ßaufbabn
f)attt er, {ebenfalls unter ben Äugen feiner
Altern, bie gleicbfallS Scbaufpieier toaren,
bei fleinen reifenben ©efellfcbafteu begon=
neu; 1815 toar er in üttttau, too fein Sßater
eben eine neue ©efellfcbaft organiftrt f)atte f
1817 in s JteüaI. 3n bemfelben 3abre gaftirte
er in ^tieja unb marb für baS bieftgeibeater
gemounen. @r mar noeb jung unb aud)
noeb gtemlicb Anfänger, geigte aber febr
bebeutenbe Anlagen, bie er an ben bamalS
öorbanbenen öortrefflieben ^orbilbern (§r.
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12 S3ar(ott> —
unb 2Rab. gebberf en, 9Jlab. Sflenbe, 5ßorf d) 2c.)
rafcJ) auSbtlbete. 2ludf> feine Neigung zum
Starffptelen fdjeint erübertounben zu haben,
fo baj eS ihm gelang, ftd) im Liebhabers,
gelbem unb ©hewafterfache zu einer ber
erften ß^rben beS fötgaer %f)tatex8 ^er=
angubilben. «Sein 2leufjereS unb feine phfc
ftfd)e Eraft toaren tmpofant. 2US $ecla=
mator beteiligte er ftd) fehr fleißig an
ben bamals beliebten „2lbenbunterhaltun=
gen", toobet er mit feinem Sßlattbeutfch biel
©lücf machte, baS er in feiner §etmath
fertig fyatte fprechen lernen. üttadf) g-ebber=
fen'S föücftrttt öon ber $)irectton gä^Ite
23., fo lange bie ©efeHfdjaft als w ^eater=
herein" fjotelte, zu ben föepräfentanten beS=
felben. 1825 ging er zum ipoftheater in
St. Petersburg, im folgenben Safere fefjrte
er noch einmal zu einem längeren ©aft=
fpiele prücf.
Sarlotn, 9M>. (Sharlotte, geb. SfteQer,
bie öertottttoete 9ttuiter beS Vorigen, fpielte
1822—25 9ttütterrollen.
9arita9, ßubtotg, einer ber bebeutenb*
ften beutfehen Schaufpteler, ©^renmitglieb
beS fyergogl. 2Retntngen'fchen $oftf)eaterS,
£auptbegrünber ber ©enoffenfdjaft beutfcfjer
SBühnenangehöriger. (Er ift am 30. Sanuar
1842 als Solut beS ^od^gead^teten Secre*
tärS ber tfraeltttf d)en ©emetnbe in gkft
geboren, erhielt unter ben 5lugen feinet
ftrengen 23aterS eine forgfältige 3ugenb=
erztehung, entzog ftd) aber fdjon als 15jäh=
riger Shtabe berfelben burdf) bie 3rlud)t,
um feinem Crange zur 23üf)ne zu folgen.
23et Sonnentfjal in 2Bten, ben er im öäter^
liefen £aufc |atte fennen lernen, fing er
an p ftubiren, lieft ftd) %toax burd) $or*
ftellungen fettenS ber Altern betoegen, tn'S
SBiener sßotytedjntcum einzutreten, tourbe
aber, ba er fein Sftollenftubtum nach nrie
öor als ßauptfadje betrieb, nad) £aufe
zurüefberufen. 3m Jperbfte 1859 muftte 23.
eine 2lrt 23udjf)alterftelle in tafdjau an=
treten, öerfüfete fid) jebodj bie aufgenötigte
23eruftStljätigf eit baburd), bafc er in einem
bortigen blatte SMttfen über baS fetter
beröffentltdjte. 23alb ftanb bei ihm ber
(Entfdjlufj über feinen toabren 23eruf feft.
Seiner unumtounbenen (Erflärung aber, ftd)
ber 23üfjne totbmen zu toollen, begegnete
ber erzürnte Später mit bem ftrengen S8cr=
böte, auf ber 23üf)ne jemals feinen ftamU
liennamen zu führen, unb fo betrat SB. am
20. Styrtl 1860 unter bem tarnen ßac r o t£
in £rautenau (23öhmen) zum erften 9Me
bie hetfi erfehnten Fretter als 23aron ©ee=
ren in £öpfer'S „Surücffefcung". $er (Er=
folg toar für ben $treetor fo toenig er=
mut^igenb, baft er tfjn fortan nur in
gang untergeorbneten ©pifoben befeftäftigte.
@ine 3 ettla «9 km 33- hierauf in Orten
iarnat)*Sreuser.
befd)äftigt, beren tarnen faum genannt
p toerben brausen, ©in SBenbepunft trat
für ttjn bagegen im folgenben 3a^re 1861
ein. Um biefe3ett rief bie beforgte 9Jhitter
ben fc^einbar berlorenen <Sol)n nad) £aufe,
mo er mehrere Söodjen lang tief öerborgen
lebte, ba tfjn fein Sßater nieftt einmal fe^en
toollte. 2)a beging 23. ben ©enteftreidft, ftdf)
^eimlid^ mit bem Dberregiffeur beg ^)ent=
fd)en X^eater«, melier am 20. 97tat fein
23enefis ^atte, über ein (Jfaftfptel als ßeo=
polb, in bem bamatä neuen Stüde „3lnna
ßiefe" üon §erfd^ gu einigen, ©ntfefct er^
fu^r ber $ater bie ^Ibmac^ung erft, als
er am borgen ben tarnen feines SofjneS
an allen Straftenerfen auf ben3etoln ^ r=
blirfte. ©r fonnte jefct nichts t^un, als
ben Erfolg abtoarten. 23. toar aber fo
glücfltd), nid)t nur allgemein gu gefallen,
fonbern aud) ben 2Sater enblic^ öon feinem
Sdjaufpielerberuf gu überzeugen. 23iS 1862
blieb er in $eft, bis 1863 nmrb er in
©rag, bis 1864 in 2Jlaing engagirt. 23ei
einem ©aftfpiel am 23urgt^eater tourbe er
oon ^einrid) ßaube freunbltd) ermuntert,
darauf fam 23. nadj SRiga. 2)aS ^ieftge
2:^eater toirb öon 23. felbft als beffen eigent=
lic^e 23ilbungSfd^ule bezeichnet. $)ie öor*
Züglid)e, bilbenbe ^ritif ber föebacteure
23ärenS unb ©dfarbt, baS gemä^lte 9leper=
toire, baS toarme 3ntereffe beS $PublicumS
bilbeten ben jungen 97tonn rafcf» zu einem
ber beften ^elbenliebfyaber, ber nun fdjon
Kotten, loie Oreft, Stell, Sßofa, ^auft 2C.
fünftlerifd^ unb mit bebeutenbem Erfolg
fpielte. Witt 23ebauem fa§ 9*iga im ©om*
mer 1865 feinen ßiebling fdjeiben, ben eS
feitbem einzig toieberfefjen follte, als 23.
im Styrtl unb 3Jlai 1880 zu einem elf*
maligen ©aftfpiele zurüeffe^rte. Seine totU
teren (Engagements fanb 23. toieber in
3)lainz (1865 — 67), ßeipgig (bis 1868),
Söeimar (bis 1870), ^ranffürt a. Tl. (bis
1875), Hamburg (bis 1880). 5luS bem
25erbanbe ber Societäre beS ^)eutfd)en
SC^eaterS zu 23erlin, zu beffen 23egrünbern
er zählte, fc^ieb er bereits im erften 3>af)re
(1884) mieber aus. Seine zahlreichen ©aft=
fpiele, bie ihn einige 2Me nach 5lmerifa
führten, laffen ftd) nicht einzeln aufzählen.
Sein 2)omicil ift 23erlin geblieben, mo er
im £erbft 1888 unter bem tarnen „23er*
liner Xfjeater" eine unter feiner eigenen
$)irection ftehenbe 23ühne eröffnet h^t.
&arttat> * Äreu^er, grau, (Gattin beS
25origen, trat mährenb beS (Engagements
beSfelben üier Wlal als ©aft auf, unb ztoar
als SSalenttne, ©retchen, ßeonore (Xrou*
babour) unb 9ted)a. 5lufterbem mirfte fte
in einer öon 23. gegebenen 2lbfd)iebSmattnee
mit. Sie ift 1841 inSBien geboren unbSd)ü=
lerin ihres 23aterS, beS ^enoriften Kreuzer.
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kartete — Naumann.
13
Sattel«, g-rl., ^mette ßiebhabertnuen
unb (Soubretten 1872—73. 2Bar aud) Et)or=
mttglieb.
»arteifen, 3- Elaüterfpieler, trat
1805 einige Male in ber Muftfaltfchen <$te
fcafdt)aft auf. Er lebte bamals in 33erlin,
lieg ftd) aber fpäter in 9ttga nieber unb
eröffnete 1818 eine breiflafftgeEhorgefangS;
(Schule für tarnen unb tinber. 3n bem=
felben 3at)re liefe er ftd) mit einem felbft=
compontrten Elaüterconcert hören. Einige
anbere Eompoftttonen (Toccata für $tano=
forte, 2 airs russes vari^s, $)orpat 1822)
finb gebrucft.
»attol&i, ftrl.Marte, trat 26.2luguftl868
als Sljucena auf.
Startfcfe, Trompeter", (StabtmuftcuS um
1766.
Sartfcfe, ftrl. Ottilie, bom (Stabttheater
%n ßübecf, fentimentale Liebhaberin, bom
Dctober 1854 bis pr SanbeStrauer im
Februar 1855.
®af$, (Stegfrteb, fomifdje Kotten, Dpe=
retten=£enor 1887—88. Vertrat plefet aud)
baS Xenorbuffos^ach in ber Dper.
Saafe, Ebuarb SBolbemar, geb. 1820
in Königsberg i. $r. als (Sohn eine« tgl.
Suftigbeamten, mar üon 3ugenb an üon
glühenber ßiebe jur Muftf befeelt unb fanb
in Muftfbtrector (Sobolemsft einen bor=
äüglidjen ßehrer. 1840 marb eS ihm nach
ferneren kämpfen mit feiner Familie ge=
ftatttt, unter bem angenommenen tarnen
33öhm feinen erften 33üf)nenüerfuch gu
machen. 5luf 3 urc ^ c ^ c * neg KöntgSberger
(Sängers bebütirte er in beffen 23enefi§ als
Ehabrenfo in ber „Subenfdjänfe" üon 5ln=
gety, vorauf ßorengo in „3fra $)iaüolo"
folgte. Mit einer r)übfcr)cn £enorfttmme
begabt, fanb er Engagement unb SBeifatt
in Sßofen, mo er aud) ßiebhaber fpielte,
Magbeburg, föubolftabt unb äßilna. $ie
folgenben adjt 3ahre am $oftf)eater in
$>effau, mo er u. 51. mit 51. 9ttemamt unb
%\). ßebrun g-reunbfchaft fcfjlof}, bezeichnet
33. als befonberS glücfltche unb ertnnerungS=
reiche, üftad) ruberem Aufenthalt in 33raun=
fcfjmetg, Königsberg unb ^Himberg fam er
bann 1856, jefct unter feinem richtigen $a=
miliennamen, nach Sfttga, meldjeS ihm jur
Stödten ^eimath mürbe. §ier hat er nach
ätoanaigjähriger $ienft3eit, plefct als Efjor^
führer, megen tränflichfett 1876 feine tytn*
ftonirung erreicht. 33. mar nicht nur ein
eifriges, allberetteS unb pfltchtgetreueS Mtt=
glieb, fonbem auch einer üon ben Sßcntgen,
bie ftd) ihr 3beal big in'S Sllter %u er*
halten miffen, bereit ßiebe §ur Sftmft erft
mit bem £obe erlifcht. Er hat auch als
©efangSlefjrer hübfche Erfolge erhielt.
Saefe, g-rau Marie. Sgl. 33rofemann.
»affr, Ehormitglieb 1858-59.
«affermanu. «gl. Jparff. 33etf)etltgte
ftch auch an einem am 31. Märg 1884 im
3)om gegebenen Eoncerte.
Satter, $em. Earoltne, geb. 16. Mai 1808
in §eibelberg, bebütirte 1822 in Karlsruhe
als Margarethe in ben „^ageftolgen", fpäter
Mitglteb ber £oftheater ^u 33erlin, $eterS=
bürg unb Bresben, quittirte bie 33ühne 1844,
oerheirathete ftch mit bem ©rafen ßabisl.
33roel=?ßlater, beröffentlichte w 33ühnen=Er=
innerungen", ,,5luS meinem Söühnenleben",
„tomöbiantenfahrten", bie fte, in äßtrfc
lichfeit üon Slrnolb SßeHmer abgefaßt, unter
ihrem eigenen tarnen erfcheinen lieft, mag
nach ihrem £obe gu fcanbalöfen Enthüllung
gen führte. (Sie gab in fötga, unter ftch
immer gletdjbleibenbem EnthuftaSmuS, in
ben Söhren 1828—34 toieberholt längere
©aftfpiele. SBar ihr bei ber 3artheit unb
Söeichhcit ihres OrganeS auch baS Talent
gum höheren Pathos üerfagt, fo mar fte
bod) eine Sirtuoftn üon f eltener 3Melfetttg=
fett, unb im .Laiben, drolligen, 6chel=
mifchen unb 3Jluthmilligen, aud) im 9ftth s
renben unb «Sentimentalen fanb fte noch
reiche Gelegenheit, ihre gro&e 3Wannig=
falttgfeit, ihr ftdjereS Auffaffen gu bemeifen.
9autr, 3ohann, Virtuos auf streich'
ätther unb Lyra d'amour, Ehrenmitglieb
beS ^önigl. tunftüereinS in München, unb
g-rau Marie 3anfa=33auer, (Sängerin,
traten am 12. Slpril 1841 im £f)eater auf.
ßefetere mar üflaturaltfttn, zeichnete ftch aber
burch ben feltenen Umfang ihrer (Stimme aus.
33auer, <$f>il Wl., bom Später in mü,
I. Xenortft 1844—45, barauf in 3^eüal.
üöaner, I. Oboer 1871—75.
33aner, Slbolf, Ehormltglieb (Il.^enor)
1863—85, üon 1881 an Ehorführer.
^auer, ^r. 2Bilhelmine, geb. E^ermann,
Ehormitglieb (3llt) 1876—85.
»auer, I. «iolinift feit 1885.
$aiter, Sßrof. ^. M., 3ither=33irtuoS aus
MoSfau, concertirte auf feinem üon ihm
üerbefferten 3itfrrument unter Mitmirtung
beS Xenoriften ^Igulnif 12. 3anuar 1888
im (Schmarghäupter.
£3auet'$)fflmer, ^rau Marie, für Mejgos
foprans unb bramatifche GefangSpartien
1885—86 engagirt, fcftieb ©efunbheitSrücf^
ft ehren halber bereitSEnbe^)ecemberl885 aus.
Vortrefflich als fttbelio, ^aüoritin, Ortrub :c.
^aumatiti, $em., Mitglieb beS 33or=
ftabttheaterS 1837.
SBaumann, Earl, 1. 2:enorift, 1850—53.
<Set)r beliebter (Sänger, bem, ausgenommen
ben etmaS belegten ©timmflang, alles ©ute
nachgerühmt mirb. 3nEoncerten liefe er ftch
nicht nur als Sänger, fonbem auch als 2tto*
linift hören, ©ing nach ftranffurt a .
^anmantt, Mab. Vgl. 33 e r t h a M ü 1 1 e r.
Naumann, Ehormitglieb 1858—69.
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14 Saumbacr)
gtaitmftag, toa^rfd^cinlid^ tbenttfch mit
bem früheren Hamburger (Sapellmetfter gleU
d)en Samens, mar ber erfte 9ttufifbirector
beS neuerbauten ZfytattxS 1782, mtnbeftenS
big 1783. Er mar ein guter Elabterfpteler
unb compontrte in Sftiga mehrere Schau^
fpiekSUhtfifen.
«aumctfler, %xl Maxie, geb. 20. 3a*
nuar 1819 in bürftigen SBerhältntffen gu
Berlin, machte ihre erftenSBerfuche in Schme^
rin, mar barauf in Gängig engagirt unb
fpielte, fdjon bamalS fer)r beliebt, 1842—44
naiöe Liebhaberinnen in 9tiga. ©efdjilbert
als liebenSmürbige S3rünette boll Leben
unb ©etft. darauf in Leipzig, r)auptfäcr)=
lidj aber mäfjrenb tfjreS elfjährigen En=
gagementS in Jpannober, entmtcfelte fte ftdt)
ju einer ber erften unb gefeiertften Schau*
fptelerinnen ihrer 3eit. Watt) ihrer $er=
heirathung mit bem Xheaterbirector 3 o h-
£of fmann (2ßien,3ofephftabt) f als beffen
^mette (Gattin, entfagte fte auf einige $t\t
ber Söühne, trat aber fpäter auf bem Xfyeattx
ihres ©atten mteber auf ünb mtrfte nach
bem Xobe beffelben, jefct im älteren s Jtollen=
fache, noch auf ben kühnen in Hamburg,
Leipzig unb Mannheim. Seit 1878 lebte
fte gurüefgegogen in Bresben, mo fte am
22. Sipril 1887 ftarb.
$attmeifler, Söilhelm, SBruber ber$o=
rigen, geb. 5. Sftobember 1815 gu Berlin,
ging erft nach einer längeren 2)ienftgeit
als Offizier §ur S3ühne. Engagirt in Letp*
§ig, mo er ftd) mit einer Xodjter beS ®U
rectorS SHingelharbtöerheirathete, Dürnberg,
Schmertn, 33reSlau unb Berlin, gaftirte er
an berfdjiebenen bebeutenben 33ühnen. Er
galt feiner 3^it als einer ber beften beutfdjen
löonbibants unb EonberfationS=ßiebhaber.
t 4. Slprtt 1875 in ©örlife. 3n Mga
gaftirte 23. im 2lprit unb Mai 1847 an
15 2lbenben.
&aitmeiflrr, %xl Antonie, buntere
unb fentimentale Liebhaberinnen 1862—63.
ätaumgaYtrit, 3öhann 3)aöib, Stabk
mufifer, 51 3ah*e> t ™ Suni 1877.
SBaux t>. SWetobc. Sßgl. Aerobe.
$aitrfd>nub, ßanbtbat ber Xheologie,
mar ein guter Dilettant, gab auf 3ure*
ben öon Kunftfreunben am 20. 3anuar 1790
in ber 9ttuffe ein Eoncert unb fpielte in
bemfelben ein Eoncertftücf für ben Flügel
unb eine freie $antafte, theilmeije im
ftrengen Stil. Scheint übrigens außerhalb
tfHga'3 gelebt ju haben.
&a)x, ©eorg, geb. 1773 in 23öhmifch=
frub, feit 1803 glötift in 2Bien, machte
meite Ktmftretfen unb gab 1805 in SKiga
mehrere Eoncerte. Er berftanb bie Kunft,
auf ber $Iöte 2)oppeitöne hervorzubringen,
t 1833 in 2öien.
33cartier (ba*ftfcfeeit) Fongern, eine
— »eefer.
©efellfchaft bon acht, concertirte 1859 u. 51.
am 26. 3ttai im Spater, am 5. 3uni in
ber Sßetrifirdje. 3hre Sßrobuctionen befrag
ben getüöbnlich aus nationalen ©efängen
unb 5lufgügen mit Jahnen :c. ; maS fie in
ber Kirche gefungen, ift unbefannt. £)ie
föectame behauptete, bafc bie metften bon
ihnen im Sßartfer Eonferbatortum gebilbet
unb bafc bie ©efeltfdjaft burch 9Wei)erbeer
empfohlen fei.
»eatri, ©tob., glötift, trat 29. Sanuar
1798 im Stheater auf.
&eber, %xl 3ba, bom §oftheater in
2)effau, gehörte ber föigaer SMhue als fehr
btqahtt unb beliebte jugenblid) bramatifche
unb Eoloraturfängerin 1877—78 an. Eine
ihrer beften Leitungen mar hier betfptelS-
metfe bie Söegähmte SBiberfpenftige in ber
©öfcfchen Oper. Sie mar in Deffau geboren
unb Schülerin bon (Sngel unb ^rau Max*
cheft in Sßien unb ^rau ©arcia in $ariS.
SSon $Riga ging fte gum §oftheater in
S3raunfchmeig, barauf gum Stabttheater in
Leipzig, mo fte befonberS als Söagner*
fängerin fehr gefdjäfct mürbe. 1883 ent=
fagte fte ber Sühne, um ftch gu berhei*
rathen (Sfrau ^heiffen) unb t 27. Kobern*
ber 1884 an ben folgen einer ©ntbinbung.
3n s Jliga hat fte ftd) auch als Soncerk
fängerin ausgezeichnet.
^ecf, 2)em. $gl. ^Dumouchel.
SBecf,2)em. S'lanette, oom S3raunfchmeiger
Wationaltheater, T. Sängerin 1819—20.
Sang auch tn ©oncerten.
»ccf, III. £oratft 1845—50.
fSed, 2lug., II. unb III. Partien in Oper
unb Schaufpiei, ©honnitglieb 1882—84.
Werfet, Wlab. 2Bilhclmine (alias ©aro=
line), als Xochter beS Xenoriften Slmbrofch
1791 in Berlin geboren, concertirte 1803
als ©laöierfpieterin, ging aber pr 33ühne
unb mirfte, theilS im Engagement, theilS
als ©aft in Breslau, Berlin, Hamburg,
Kopenhagen, Königsberg :c. 3m colorirten
©efange, mie in ber ©antilene galt fte als
bie erfte beutfcfje SBühnenfängerin ihrer 3eit.
2)aS Sftigaer publicum oerfefete fte im 9Jiai
unb 3uli 1817 an elf 2lbenben als ©on=
ftange (Entführung), Schöne Müllerin, ^an=
chon,2)onna 3)iana, Königin üon ©olfonba,
Slftafta (2lpr), 3Jc^rrha (Opf erf eft), Sßamina
2c. burch ben blenbenben ©lang unb bie 91eu=
heil beS Vortrags, mie burch ihre enorme
Kehlfertigfeit in Erftaunen. 3hre Stimme
reichte bis gum breigeftrichenen A, melcheS
fte flar unb fchön angab. — Unterhanblun=
gen, melche Mab. 23. bamats mit ber ®e=
fellfchaft megen llebernahme ber 3)irection
pflog, führten gu feinem s JtefuItate.
«cefer, oom 3JcoSfauer Xfjeater, S3afftft
mährenb ber gmeiten §älfte beS 3ah^eS
1832.
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Seder -
SBecfer, fjfrL ß., fletnere Partien, (Shor*
mttglteb 1859—60. (Sin $rl. 33. mar auch
1869—70 (Shormitglteb.
Werfer, Sean, Stolinift, concerttrte mit
9tfcotot tfhtbinftetn 27. unb 30. 2lprtl 1862.
©eborenl833 in 2tborf, mar er einen grofeen
$heil feinet ßebenS auf Steifen, thctlS als
Solift auftretenb, theitS mit bem 1865
öon ihm begrünbeten „Florentiner Streta>
Ouartett", gulefet feit 1880 mit feinen brei
Ktnbern (junges SB.'fc^cg Ouartett, refp.
£rio). t 8. October 1884.
«cefer, &arl, öom Stabttheater in Köln,
I. 23arttonift 1884—85.
«erfer, ^rof. 2llbert, geb. 1. Sunt 1834
in Ouebltnburg, 2lnfang3 Xfyeolog, in ber
©ompofttton fpäter Sdjüler öon 2)ef)n in
23erltn, fyattt fdjon öerfdjtebene heröor=
ragenbe SBerfe öeröff entlieht, mürbe aber
erft öon 1879 an burd) feine grofje, aud)
in fötga aufgeführte 9tteffe in B-moll all=
gemeiner befannt unb gemürbtgt. 2)te ©rofc
artigfeit ber iefcteren öeranla&te 20. 33erg=
ner, Sßrof. 33. 1885 gur 2)trection breier,
nur aus 23.'fd)en ßompoftttonen beftef)en=
ben ©oncerte auf guf orbern, meldje am 5.,
8. unb 12. üfloöember ftattfanben.
&eet, 3. 21., Röntgt, fdjmebifcher ßon=
certmeifter unb SoIo^Hoiintft, concertirte
1. unb 3. 2luguft 1832 im Sdjmarghäupter
unb ^^eater.
Speermann, Sßaul, geb. 21. October 1857
gu ßtydjen (ttefermarf), mar guerft längere
3eit Schüler öon ©rnft ^lügel, ftubirte
bann unter Sßrof. %f). KuHacf in Berlin
unb ^einerfe, 3aba3fohn unb föuft in ßeip=
gig, mar 1881—82 £ef>rer beS ßlaöter*
fpictS an ber SJhtftffchule gu 2lrnhetm
(§olfanb), unb mirft feit 1885 in berfelben
©igenfdjaft an ber „Schule ber £onfunft"
in 9tiga, mo er ftd^ mteberholt audj als
gebilbeter SJManift bemährt hat. $ortreff=
Itdjer ßehrer.
söe&lfe, 23ratfd)ift 1852—53.
$el>rettb, Wla$, als Sohn beS 2lrgteS
$)r. 23. in Dolberg geboren, empfing bie
erften Xfjeatereinbrücfe als Knabe in feiner
Sßaterftabt, unb ber Söunfd), felbft Schau*
fpieler gu merben, befeftigte ftd) in ifjm
noch mehr, nachbem er üftarie unb 2öil=
helmine Seebad), (Srneftine Söegner unb
baS (£nfemble beS Olbenburger §oftf)eaterS
gefehen. heimlich, metl bamalS gegen ben
Gilten ber $amilie, nahm er ein @ngage=
ment in einer f leinen <®tabt, machte aber
barauf grünblidje Stubicn bei 23ernbalin
Söerlin, bebütirte bann in (Sifenad) als
Lettner in „ttnfere grauen" unb fptelte balb
barauf fdjon giemltd) bebeutenbe Partien,
©rofje gfortfdjritte machte er barauf in Jpatte
unter bem alten ©umtau. Sflad) meiteren (§n=
gagements in ©rag, üörünn unb Düffelborf
öenba. 15
fam 33. nad) 9Hga, mo er feit 1887 ^a=
racterrollen unb 3ntriganteu fpielt. 3m
Pommer 1888 gaftirte er mit Erfolg am
S^euen beutfa^en Sweater in ^ßrag.
33c^rcnbt, jmeite ßieb^aber, ^ormits
glteb 1862—63.
f&efytinn, Sßrof. ßubmig, aug Xifiiä,
«ßiantft unb £>rgel=$trtuo3, concertirte am
9. October 1886 im 2)om. @ia^ als
«ßianift gleid^fattS gu geigen, ^atte er bis-
her einzig in ber übergroßen, unafuftifa^en
^ef^alle be§ III. Iettifd)en ©ängerfefteg
mangelhafte ©elegenljeit.
»citt^öfer, 6arl, bis 1802 ^egiffeur
in 5lliona, barauf, einen öorübergehenben
Aufenthalt in gängig abgeregnet, bis 1815
in Königsberg, mo er ftd) ohne ©rfolg
aua^ einmal als $)trector öerfua^te, 1815—17
in s Jliga, morauf er baS S3ühnenleben gang
aufgab. @r fott urforüngltd) Kloftergeift^
licher im Öberöfterreia)ifa^en gemefen fein.
2llS (Sa^aufpieler öcrfua^te er es aua^ mit
heroifa^en Sollen unb Opernpartien, be=
megte ftd) aber mit ©lüct nur in einer
nieberen Sphäre. 2113 $af}btnber, §iero=
n^muS Knicfer, 2:^roler SBaftel, ^apageno,
SQßafferträger 2C. gefiel er in Königsberg
bis gulefct; einen fdjmereren <&tanb fyattt
er in Sftiga, ba feine Stimme, öon ^auS
aus ftarf, aber überhaupt niemals mohl=
flingenb, fa^on gtemlid) befect mar. ©ut mar
er im ßuftfpiel im fjache ber poltemben
Sllten, unübertrefflich u. 21. als ©raufd)tm=
mel im „föehbocf".
^clfc, Frl., ©olotängerin 1853—54.
&elfe, ftxl 3Wathilbe, machte, mit einem
hübfa^en, ^o^cn Sopran bt^abt, am 18.
unb 24. 2Mrg 1854 ihre erften Sßerfudje
als ©abriete.
gSettegarbe, Wlab. unb WUt., Sänge=
rinnen, gaftirten 30. October 1836 im $or=
ftabttheater, follen aber total burdjgefalten
fein.
t>. $eaetritte'&itrt>, 3Jlab. Sgl. Our ^.
«eümann, II. Komifer 1792—1803,
üorher in Königsberg, fpäter in Gängig.
Spielte auch bie bamalS btlicbk ©laS=
harmonifa, auf ber er ftd) öffentlich hören
liefe.
üöcflmann, «Wicharb, Solo^ioloncettift
ber ßangenbach'fchen Capelle 1877.
23cÜoni, $ietro, Sänger, ©apellmeifter
öom ©onfcröatorium in Neapel, concertirte
mit Sttab. 2)eaamateaa am 21. 3uli 1798
im ^h^ater.
»cloto, 21., ßiebhaber 1884—85.
33cnba, ©eorg, geb. 1721 gu 3ungbung=
lau, f 25. October 1795 gu Köftrtfe, Sßiolis
nift in S3erlin, (£apeltmetfter in ©otha unb
Hamburg, aujjerbem öiel auf Reifen, be=
fannt als ©ompontft öon Opern, h<*upt=
fäd)ltch aber feiner 3Welobramen (2lriabne
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16 SÖenba -
auf Rap)g, üDlebea, Sßhßntalton), mit benen |
er eine auf Ißngere Qtit beliebt gebliebene, j
bortjer in $)eutfchlanb unbefannte brama=|
ttfche ©attung fdjuf. 33. concerttrte mit
feiner ©atttn, einer oor^ügltchen ®efangg= I
SStrtuoftn, am 16. Januar 1788 in ber
2Jluffe, am 18. 3anuar birigirte er im
Sweater feine „Slriabne".
Settba (recte <Sdf)mibt), 51., Itjrtfd^cr
Xenorift 1858—59, öorher u. 21. in ßübecf.
SBetiba, %xl 33ertt)a, öom (Stabttheater
tnSöafel, 33alletmetftertn unb (Solotängerin
1879—82.
&enber (auch Staettber), efjemalg be=
fannte Künftlerfamtlte, mar in Rtgaer (Son=
certen burch bie folgenben ©lieber öer=
treten: bie 33rüber Sße tcr unb grang,
(SlartnetteBirtuofen, 24. September 1806
im (Sdjtoarahäupter ; bie 33rüber 3acob
unb Valentin, geb. 1798 unb 1800,
beibe nteberlänbifdje SMttärmuftfmeifter
unb (£larinett^irtuofen,4. unb 11. 3uli 1821
im Xfytattx; Sßeter, 33toloncelltft aug
@t. ^etergburg, 4. unb 7. Dctober 1832
(mit ß. 9ttaurer) unb 14. ftebroar 1834
im (Schtoarghäupter unb Sweater.
Settbt, äbolf, geboren in 33raunfd)toeig,
Schüler bon grang Slbt, unter beffen ßei=
tung er fdf)on alg Dilettant (Solopartien,
mie 5lbam in ber „Schöpfung", in ©raun'g
„£ob 3efu" 2C. fang. $)ebüttrte in Rorb*
Raufen alg Sßlumfctt, mar barauf bei ben
fe^eatern gu (Sonberghaufen, Sßrefeburg,
(Saigburg, 3ürich/ Rotterbam, (Schwerin,
Sßofen unb Slawen unb ift feit 1881 für
SBäter unb als 33afjbuffo in Riga engagirt.
9enfe, Ulbert, bom (Stabttheater in
3nainj, 1859—60 alg Rachf olger beS33runo
33ernbt nach beffen £obe für I. gelben unb
ßtebfjaber engagirt, gefiel burch fein 2leuf$e=
reg unb fein männlicheg Organ, ©aftirte
barauf mit (Erfolg in 2ttünd)en.
Renfert, gr., <Solo4Btoloneell ift 1884big
1886 ber ßaube'fchen, 1888 ber (Sdfjeel'fchen
Gapelle in Sttajorenhof.
Bennert, grl., machte 21. Februar unb
7. Slpril 1838 ihre erften Serfuche im 2ieb=
haberinnenfach, nachbem fie feit 1835 einige
3M als (Soncertfängertn aufgetreten mar.
»enti&olb, 3oh- griebr. Ulbert, $tri=
gent einer 20 Sttann ftarfen (Sapelle 1880 in
(Schtoara' (£oncerthaug. äöurbe toegen eineg
burch einen feiner 3)luftfcr üerübten @js
ceffcg in Unterfuchung gebogen unb ber=
lieft Riga heimlich-
33enot#, grau 2Harie , geb. 1861, öor=
treffliche $ianiftin, Schülerin threg SBaterg
unbßefchetifcty'g, Sßrofeffortn am ßonferba*
torium gu <St. Petersburg, concertirte mit
2öurm unb<Seiffert21.unb 25. Dctober 1880
im (Sdjtoargljäupter, mit $rl. Stua am 23.
unb 25. Dctober 1885 im ©etucrbeüereiu.
- $erger.
! ^entbaf, 2lb. £outg, (Styaracterrotfen
j unb SBäter 1858—59.
I 9ereit*, ®eorg, 33iolintft, Stäbtmuftcug
um 1766.
I Petent, ©buarb' gerb., geb. 1835 in
Riga als ältefter (Sohn beg Kaufmanns
3ofj. ©buarb 33., mürbe in ber Sl&mug'fchen
$enfton erlogen unb mtbmete fid) 1851
in SJlttau beut 33uchh<wbel. Slber fchon
bor beenbeter ße^rjelt ^atte bie in ihm
ermatte ^eaterluft alle 33ebenfen, fo mie
alle ^inmänbe be8 SBaterä beftegt, unb
fo ging 33. in fein erfteg Engagement
nac^ s Jteüal, mo (Sc^ramef bamalg bie
$)irection führte. §ier bebüttrte er am
13. Sluguft 1855 als ©uftaö (äßeiberfeinb,
oou 33enebiö mit leiblichem ©rfolg uub blieb
in ben öerfchiebeuften holten befd)äftigt, big
im Cctober beffelben SafyxtS bag Xfyäkx
abbrannte. Um Routine unb Repertoire
gu erlangen, ging er barauf gur 9Heltfe'fd)cu
©efellfd)aft, bie in Bernau, üflarba unb
3öiborg fpielte, anbert^alb 3***)^ fpäter
alg jugenblicher Liebhaber gutn $ofti)eater
in ^effau. 5öon §kx an moEte ihm bag
(Jtfücf ftetig mohl; er mirfte femer in ßübedf,
Slmfterbam, 33remen, SDIeiningen, Sßien
(GarUXheater), Dürnberg, Königsberg, um
fchlte<ch an bag 5lctient§eater gu München
abgufchlieften. Sngmifchen mar er in bag
gach ber ©onberfationgliebhaber unb 33on=
üioantg übergetreten unb ^attc ftch in
bemfelben einen borgüglichen Ruf crmorben.
33olj, Ringelftern, 3acob öon ©llerbruun,
Sßetrucchio, ©gmont, Dr. äßegpe, 33ergheim,
Richarb SBanberer 2C. maren bie Rollen,
in benen er auch bei mehrfachen ®aft=
fpielen feine ^aupterfolge erhielte. 3k
München blieb 33. bon 1865—67, lefctereg
3ahr benufete er gu einem 33efuche feiner
gamilie in Riga. #ter machte ihm ^irector
Sßarrot mehrfache ©aftfpiel=2lnträge, jeboch
hat er ftch nie entfd)Iief$en fönneu, in feiner
33aterftabt aufzutreten. 33alb barauf folgte
er einem Rufe nach Reöal, mo er alg ©aft
über ein 3ahr blieb. $ort marb ihm nach
Rielife* Rücftrttt burch bag Xheater=©omit6
bie SMrcctton angetragen, bie er im Sluguft
1869 antrat unb, üon ber Rebaler ©e=
fellfchaft allseitig anerfannt unb hochge-
achtet, unter fchliefcltch recht fchtoierigen
35erhältniffen big auf bie ©egenmart ge=
führt hat. 33. ift 3nhaber ber ruft. Kaifcrl.
golbenen 3Webaille am ©taniglaugbanbe.
©erfter, $err Slnton, unb 9)iab. 9Jincf,
ein feiner 3ett in 2)eutfchlanb allenthalben
burch feine buo=bramatifd)en SSorftellungen
befannteg ©chaufpielerpaar, 1777 auch bei
ber Söbbelin'fchen ©efettfehaft in 33erlin
engagirt. Sie führten auf ihren Reifen
Stüde auf, in benen entmeber nur ätoct $er=
fonen befchäftigt marcu, ober in benen
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Serger -
betbc je mehrere hoffen fpielten, toobet fic
im Umfleiben eine bettjunbernStoürbtge
<Sd)nelltgfett betotefen. <So gaben fic aud)
in fötga toä^renb beS SBtnterS 1778—79
eine SKetye bon Vorftellungen im £fjeater
onf bem gtaräbeplafe, mit benen fie großen
S3cifatt fonben. 23eibe toaren bortrefflidje
SHinftter, 2Wab. V. eine gute, angenehme
unb fetyr mnfifalifd)e Sängerin mit einem
au&erorbentltdjen ©ebäd&tntfc, toomlt fte ein
ebleS (Spiel berbanb; 33. ein geborener
^omifer mit einer törpergetoanbtfjett unb
einer bortreff liefen SWimif, bie feinem Spiele
feinerlei 3t°cmg anmerfen ließ. Audj er
fang correct unb mit AuSbrudf. Anfang
3uni 1779 gingen beibe aunäcfrft nad) 3Wt=
tau. Anton 33. ftarb 1785 in Altona. - \
Ueber 2Rab. Vincf ift fonft 9MdjtS befannt,
als baf* fte 1745 in ©raj geboren toax.
ferner, ßubtotg, geb. 6. April 1777
3U »erlin, f Februar 1809 bafeibft,
berühmt als (£labter*(£ompontft unb ßeljrer
berfdjiebener berühmter <Sd)üler (2RenbelSs
fofm, $enfelt 2c.), trat 4. Mobember 1805
in ber 3WuftfaUf*cit ©efellfdjaft auf.
»erger, ß., Dtrector einer jübtfdjen
(Sdjaufpielgefettfdjaf* aus Obeffa (WiU
glieber u. A.: Abler, ftegtffeur; Seinftocf ;
(SpttoafotoSfi ; SraußetotfeMShatmottritfdf);
grau ©rabner), toeldfje bon (Snbe 1882
MS tn'S 3<*f>r 1883 fjinein im ßettifdjen
herein iübtfdje 3argonftficfe aufführte.
$ergfelb, (Soncertmetfter ber Aus*
ftellungS* (Sapelle 1883, ber (Sdjeel'fdjen
Capelle 1888.
Sergmaitit, 9Rab. föoftne. Vgl.2öertf)er.
Bergmann, (£arl, toax als ßiebljaber
unb »onbibant, unb beffen ©atttn 3ulte,
geb. (Sdfjnefe, als ßtebfjabertn unb jugenb*
lidje (Salonbame 1871—74 redfjt beliebtes
2Rttglieb. ftrau 83. mu&te toegen lang*
Gieriger färantyeit bereits inmitten ber
legten (Saifon austreten.
?Bergiter (senior), 2ötlf>elm, geb. 11.
3Rat 1802 im Dorfe (Sannanmrf in
ringen, als (Stffjn beS bortigen ©antorS
unb (SdfjulmetfrerS. @rft 2 3aljre alt,
oerlor er ben Öater, 8 3af>re fpäter audf)
bie 2>lutter. Um t&m eine l)öl>ere Aus*
bilbung %u geben, n>aS im engen £eimatl)S*
orte nidjt mögltd) getoefen fein mürbe,
forgte ein greuhb ber ftamtlte pnädjft für
feine Unterfunft tot ber «Sdfjuie gu ftranfen*
Raufen; mit 12 Sauren trat er in baS ©tym*
^naftum §u öilbcS&etm, unb fanb bafeibft
gletdföettig Aufnehme in ben ^trdjendjor.
^SWuftfaflfc^e ftenritniffe braute er ntd)t mit,
" fonbem nur eine gute (Stimme unb ein
fefjr feines ©efjör, unb ber Unterrtdfjt, ben
er Ijter erhielt, erftreefte fidf) aud) lebtgltd)
auf Das, toaS einem ®ird)enfänger eben
gelehrt toirb. @rft als älterer ©tjmnaftaft
Sergner. 17
unb fpäter toäfjrenb feiner Stubienjafjre
als X^eolog in fcalle (1822—24) erlernte
er ofyne jebe, ober menigftenS ofjne jebe
anbauernbe Anleitung (Slabier= unb Orgel=
fpiel, baS (Spielen aller <Stretdf)inftrumente
unb ber Oboe. Seine g-ertigfeiten auf
biefen 3nftrumenten, feine gletdjgeitig be=
triebene tf)eorettfd)e 5luSbilbung, jotoie
audft feine toiffenfcfjaftltcfjen ^enntniffe ber^
oollftänbigte er bann nod) toetter in feiner
&elmatt), bis er als s Mvl$U unb roiffen=
fc^aftli^er ße^rer an bie bamals too^l-
angefe^ene SSergmann'fc^c SßenfionSanftalt
in ßasbo^n berufen tourbe. üfteben feinen
Amtspflichten fdr)uf er r)ter einen 6änger=
d^or unb ein Ord^efter, componirte unb
arrangirte für biefelben unb meefte in
ben beteiligten Greifen ein reges muft=
falifd^eS ßeben. «Seine ^ier entftanbenen
Motetten unb ^ßfalmen toanberten aud)
nac^ 2:^üringen unb tourben in 23.'S §«i s
mat^ gu ftrd)lid)en geftmuftfen bertoenbet.
9lad^bem er ftc^ in 23albof)n ber^eirat^et
^atte, toanbte er ftdr) 1835 nad) SKtga unb
tourbe 1836 als Drganift ber $etrifird)e,
balb barauf als ©efangle^rer beS ©ou=
bernementSs^^mnaftumS angeftellt. 3n
le^terer ©tettung blieb er bis 1876, erftere
gab er toegen june^menber <Sdjtoädf)e uns
gefäfjr ein 3«^ bor feinem £obe auf.
)Ö. ^at fid^ in feinen mittleren 3^ren um
baS SHigaer 3Wuftfleben fe^r berbient ge=
mac^t. ©leid) 1836 fpielte er toä^renb
beS SKuftffefteS unb ber Vorbereitungen
gu bemfelben als (£f)orbtrector neben Dorn
eine Hauptrolle; längere 3*it leitete er bie
9Rufifaftföe ©efettfe^aft, bie ßiebertafel
unb einen gemtfcfjten &f)ox. ©ine bon
iljm gegrünbete ^inbers©efangfc^uie gab
er 1849 an Jpetnedfe ab. 83. foH biel
componirt ^aben, es fd&etnt aber bon
feinen Herfen ntd)t biel an bie Oeffent^
lidjfeit gelangt gu fein. Auf geführt tourbe :
Der 76. Spfalm für 6oli, tyox unb
Drd&efter; ibantatt gum 25 jährigen
3ubiläum beS ©ouüernementS s (Spulen •
DirectorS (Staatsrat^ 51. %. ^rann^alS,
Zeit bon SBittram; 3Wännerc$öre. ©ebrudft
ftnb: Vorfpiele gu ben gebräucfjltdjften
temmelobien ber eoangelifc^en ^ird)e *c.
9liga 1861, t^mmel. (Sein £I)oraibud>
(in enger ßage, 3^iga 1850, ebenbafelbft)
hat mehrere Auflagen erlebt unb ift nod)
bielfadj im ©ebraudj. Aucft mehrere Auf=
lagen beS $unfdf)erfd)en ©horalbnc^S ftnb
in JÖ.'S Bearbeitung erfd^ienen.
33ergtter (jun.), SBilhelm, 6o^n beS
Vorigen, geb. 4. ftobember 1837 in $»iga.
Seine ßefjrer toaren aufter anberen tyieftgen
Gräften: fein Vater, Dom=Organift Agt^e,
$r. tü^mftebt in ©ifenac^ unb 3of). (Sd)nei=
ber in DreSbeu. 1857, nad) Veenbigmtg
2
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18
SJergner.
feiner Stubten, mar er furge Seit 9Jcuftf=
leerer iit 33trfenruh, bann in Reoal. (Snbe
1862 mürbe 33. als Organift ber Anglt*
fantfdjen Kirche nach Riga berufen, gletcfc
geitig begann er auch feine ^ätigfeit als
£ef)rer für ©efang, (Sompofttton, ßlabier*
unb Orgelfpiel, auch fallen in biefe 3ett
feine erften i)irigententfjaten, bie er gunädjft
nicht bor ber Oeffentlichfett bollbrachte, fon*
bern im Greife einer funftftnnigen gfamilte,
bie bon 3ett gu 3eit prtbate SUhtfifauffüh 5
rungen beranftaltete. 2)er Oeffentltdjfett
näher trat er bann, als er nad) ^reifs'
$obe 1863 als Dirigent beS „SMeber*
frang" ermählt mürbe, meldje (Stellung
er 1871 mit ber gleichen in ber „Bieber *
taf el " bertaufd)te. Seine erfte mehr felbfc
fd&öpfertfd&e £hat fättt in bie 3ahre 1864
unb 1865. Angefpornt buxd) baS 33etfptel
ähnlicher auSlänbifcher Vereine, namentlich
offenbar beS Riebel'fdjen Vereins in ßetp=
gtg, unb angeregt burd) bie sperren Sßrof.
ftrühauf unb Rathsherr b. SBilnt fttftete
er ben 33 ad) berein, ber feine Xfjätigfett
mit einer Reihe bon 33lüthen jähren begann.
1868 mürbe er $omorgantft, in bemfelben
3ahre 9ttuftfbirector ber 9ttufifaltfd)en
©cfellfchaft, bie er guerft gufammen mit
SBeller, nad) beffen £obe aber allein
leitete. Sßermodjte er auch nicht ben Unter*
gang beS altehrmürbtgen 3nftitutS gu t)in*
berit, fo berbiente feine aufopfernbe Xhä-
tigfeit auch Ijter Anerfennung. Rad) 2öb*
mamt'S £obe marb er ©efanglehrer am
<Stabt=, nach feines 33aterS Rücftrttt auch
am ®oubernementSghmnaftum, 1878 ftif*
tete er ben $)om=®ird)euchor, burd) beffen
©rünbung eS ihm gelang, ben ebangelifdj*
lutherifchen fttrebengefang mentgftenS im
$om mieber einzuführen. 33efonbere SSer=
bienfte hat fid) 23. in Riga burch &ebung
ber Orgelfunft ermorben. 3« bielcn Orgel*
ßoncerten, bie namentlich bon 1884 an
fid) häufiger, unb geitmeilig in furzen,
faft periobtfd)en 3^Uchenräumeu folgten,
unb benen er fchtiefjltd) bann unb mann
burch §ingugief)ung beS OrdjefterS gang
neuen ©lang gu berleihen mußte, hat er
fid) bon jeher als h<M)ft tüchtiger 5ßrac*
tifer bemährt. 3n gang h^borragenber
SBeife hat er ftch aber als Or gel-@rün=
ber, refp. Renobator bethätigt. 3n ben
50er Sahren fchon üerbanfte ihm bie Orgel
ber ^tarttnSfirche eine Aufbefferung, fpäter
berhalf er ber alten $)omorgel, meld)e ihm
fein Vorgänger in fehr bernadjläfftgtem
3uftanbe hinterlaffen hatte, gu eingreifen*
ben unb foftfpieligen Reparaturen, gu be*
neu er bie Wlitttl burch ©oncerte aufbrachte,
ferner tourbe bie fleine, finnreich conftru*
irte Orgel beS (StabtgtymnaftumS auf feine
Anregung befchafft unb nach feiner £>iSpo*
fttion aufgeführt. Die $rone bon Allem
mar aber bie ©rünbung ber 124ftimmigen,
am 18. $ecember 1884 eingereihten Rte*
fenorgel im $om. Wlan muß bon bem
mühebollen betriebe beS groftartigen ^ro=
jectg, bon bem Umfange ber Erarbeiten,
ber (Sorrefponbeng 2C. einige ^enntnift be-
fifeen, um bon bem 2Jcaf$e ber Aufopferung
eine SSorftettung gu haben, bie 33. bttö&S,
big er, banf bem ©ntgegenfommen einer
funftftnnigen Kirchen =5lbminiftration unb
ber Mithülfe bieler Rigafcher Bürger, bie
^reube hatte, ba8 ftolge 2Ber! bollenbet gu
fehen. Xiefgreifenben unb nachhaltigen
©influft gemann 33. femer als £>irigeuj
ber (£oncerte gum 33eften ber Unterftü^ung^
(£affe für 35luftfer 2C. 9^och bor ßöbmann'8
Xobe, innerhalb ber 60er 3ahre, mürbe
ihm bie ßeitung bef fogenannten ©harfreis
taggsOratoriumf übertragen, bem er gu
einem borher nicht bagemefenen 5luffchmung
berhalf. 2Ba3 h^r geleiftet mürbe, läfet
ftch nicht eingeln aufführen, ermähnt merbe
nur, bag eg 33. burch abermals unermüb=
liehe Slnftrengungen 1886 jur erften Stuf-
führung ber 33ach , fd)en 3ÄatthäuSpaffton
brachte. 2)ie originellfte (Seite an feiner
©oncertthätigfett geben jebod) feine eigenen
$ßribat=Unternehmungcn ab. 3w Umgange
mit ber oben ermähnten funftftnnigen ga=
milie hatte 33. fchon ben Sßunfch gefühlt,
bie bort einftubirten äöerfe öffentlich auf*
guführen, unb fchon bamalg feimte in ihm
ber Sßlan gu ben großen, bon ihm bolk
ftänbig auf eigene Autorität unb ©efafjr
mit nicht beretnSmäftig organifirten, fon=
bern gum borliegenben 3^^cfe frei bereit
nigten Gräften tn'3 SBerf gefegten 2luffüh=
rungen, bie in ber ©ro&arttgfeit unb Mtyn*
heit ihrer Anlage ftch innerhalb ber übri=
gen ©oncertberhältniffe Rigas immer mie
älufiffefle ausnahmen. (Sie begannen,
nachbem ^. fchon 1871 eine h^r fchmer
fertig gu bringenbe Auphm«g ber 9. Stym=
phonie (33eethoüens6äcularfeier) in'S 2öerf
gefegt, 1878 mit (Schümanns „6cenen aus
§auft", benen bann, ber SBieberholungen
nidjt gu ermähnen, bie „Obhff ee" unb „©locfe"
bon 33rud), baS „Verlorene $arabieS" bon
Rubinftein, „Alarich" bon üßierling unb
AnbereS folgte; gulefct, 1889, ber „Achil*
leuS" bon 33ruch, mobei ihm ein für ben
3mecf gebilbeteS ^omit^ gur Seite ftanb.
— AIS fteftbtrtgent fungirte 33. in Riga
bei bem (Sängerfeft 1880 unb bem 50iäh=
rigen 3ubiläum ber „ßiebertafel". ©eles
gentlich beS le^teren führte er unter $tx*
angiehung ber nöthigen 2)amenfräfte u. A.
bie B-moll=2Jceffe bon Alb. 33ecfer auf.
(3Sgl. 33ecfer.) (Somponirt hat 33. eine
ftjmphonifche Dichtung „ßomala", einige
Ouberturen, ben 138. unb 150. Sßfalm, eine
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Sergner —
(Sonate für Elaöter, etntge Sßrälubten Mtb
gugen unb Ruberes für Orflei, ein (Stretch*
quarieit, Vocalquartette unb ßteber. $>aS
9Mfte ift 9ttanufcript. 1885 gab er ein
&f)OtaU unb Sßrälubtenbuch mit 9flobula=
ttonSbetfptelen heraus (fötga, 9ttelltn &
Nelbner).
$erfttter, ^ermann, Vruber beS VorU
gen, geb. 10. gebruar 1843, befugte in
SÄiga bas ©tymnaftum unb ftubirtc in $)or=
pat bie fechte., (Seine muftfaltfche Er^ie*
hmtg erhielt er burd) öerfchiebene hteftge
ßehrfräfte, u. 21. Kantor (Sömmertng. 3ft
Notar ber ftrepoft*EEpebitton beS Mtgafchen
Natf>S unb feit 1868 Organift unb $>trt 5
gent beS ftlrdfjenchorS ber Englifchen Sirche.
Berlin, (gchaufpteler (Vebtente 2c.)
1794—1801.
Berlin, grau Amalie, geb. Vluhm, ge*
boren p ftiga 30. Slprti 1861, trat, nach*
bem fie bereite einige 3<*h*e ^rtöatunter*
rieht im Elaöterfptel gelobt, 1875 in bie
neu begrünbete Ntgaer 2Jhtftffchule, fpäter
in bie „(Schule ber £onfunft* (Slug. $abft)
unb tourbe MS 1885 u. % öon 08c. Volcf,
ßouts, Sßaui unb 8lug. Sßabft, Vuchmaher,
ßang unb Vraffin unterrichtet. 3 ur & e5
fonjiren Ermutigung bei ihren @tubten
biente ihr ba3 günftige Urteil, toelcheS
Slnton ftubinfteiu über Üjreu Vortrag ber
SWofe^gfantafie Don £h<*l&erg äu&erte» als
er 1880 ben genannten Sfaftalten feinen
Vefud) machte. Deffentltch trat fie pm
erften 9Me 1879 in einem Eoncert beS
grl. ö. Vrunn auf, au&erbem fptelte fie
noch in mehreren ^ohlthättgfettSconcerten.
$auptfächlich toibmete fie ftdj aber fpäter
bem ßehrfache, namentlich als $)irectortn
ber „(Schule ber £onfunft", bereu ßeitung
fte nach bem £obe 8lug. SßabftS auf befon*
beren äBunfch beS Verftorbenen übernom*
men hat-
^erlitt«, $err unb 9Jtob., öon Königs*
berg, ßtebhaber unb ßtebhaberln, gaftirten
am 4. 3ttat 1804. Erfterer traf 1807 p
einem fetten (Sfaftfptel ein unb blieb bis
1809 im Engagement.
Serltojt, £ector,geb. 29. Noöember 1803
p E6te <St. 2lnbr<$ ($6partement Sf^re),
f 25. Februar 1869 p $arts, ber berühmte
EWetfter ber fogenannten $rogramms9ftuftf
unb geiftöolle 98uftffchriftfteller, machte be=
hufs weiterer Verbreitung ber tenntnifj
feiner Eompoftttonen häufigere Reifen. 3luf
einer folgen berührte er auch Ntga, too er
am 17. 2Jtot 1847 ein Eoncert im Schtoar^
häupter birigirte. $)te Jpauptnummern toa-
ren bie Duöerture „Earneöal Nomatn" unb
bie $arolbs@hmphonie.
Vernarb, Sßianift aus $)orpat, concer*
tirte 3. unb 10. Slpril 1841 im Später.
»etnatbeöi, gortunato, Valletmetfter,
Sernharbt. 19
gaftirte mit feiner ©efettfehaft (2Wab. 5(nna
V.; gerb. Urbani) im 3uli 1818 an 4
Slbenben. f 1832 in 3ttp3fau an ber Cholera.
Vgl. auch ßanner.
Vernarbt, fjrans, geb. in Unteröfterreich
1767. ©aöaliere, mitunter auch S3ätcr 1798
bi« ljBOO, öorher in Vrünn engagirt, fpä=
ter am ^oftheater gu äBien, too'er 1805
ftarb. Sßar auch Virtuos auf ber gleite,
bie er mit großer gertigfeit unb ungemeiner
3artheit fpielte, fotüie auch fcomponift für
biefelbe, unb h«t ftch in biefen ©tgenfehaf-
ten in fötga toieberholt öffeutlich gegeigt.
»erwbt, grl. 3Kinna, geb. 2. attar* 1828
aU Tochter be8 3)luftfbirector8 unb Orga=
niften 3oh- ^hrifto^h 33. in 3Kitau, genofe
ihre muftfaUfche Slugbilbung 1844—47 un=
ter 3nenbel8f ohn, 3Wof cheleg, dichter, Voehmc
unb SBengel im ©onferöatorium gu ßeipjig,
toelcheS fte mit Diplom öerliefj, unb ent=
faltete barauf, auch nach ihrer Verhetra*
thung mit bem ßottegtenrath 5lug. 9^ean =
ber in SJlttau, eine erfolgreiche Xhätigfett
a!3 2#uftflehrertn in ijrer Vaterftabt unb
ift bafelbft feit 1883 probtfortfehe Orga=
niftin an ber reformirten Kirche. 9Jlit einer
fchönen (Sontra-Slltftimme bt^abt, toirfte fie
früher nicht nur in SJlttau in aßen, bt-
fonber« in firchlichen JPluftfsSluffühtungen
mit, fonbem betheiligte ftch <SoIiftin in
ben 3ahren 1847—50 auch an ben Oiigaer
Dratjarien^ufführungen.
9?cr«bt, Vruno, geb. 1830 p ßöbau
aU <5ohn eines ©utSbeftfeerS, ftubirte auf
ber ßeipatger Uniöerfttät, muftte 1849 flüch=
ten unb machte in Slmerifa ©lücf als (Schau*
fpieler. Wad) Europa gurüefgefehrt, fanb
er 1858 in 2ttetningen öiel Slnerfennung.
gür bie <Saifon 1859—60 an baS 9iigaer
Theater als $elb unb tragifcher ßiebhaber
berufen, gefiel er bei feinen Debüts, ftarb
aber balb barauf plö^Iich am 21. <8eptem=
ber 1859. — Ein anberer V. fpielte 2
3ahre öorher Nebenrollen.
®ttnbt, Sllbert, SHuftflehrer feit 1871,
Dirigent beS „ßteberfranä", geittoeilig auch
ber w ßabo^,feit 1882£)rgantft ber ^etrifirche.
ferner, I. Violinift unb Drchefter^i*
rigent 1856—60.
&erttl>arb(*9ifcfeer), grl. 5lugufte.
Erfte ßiebhaberln unb £elbtn 1847—48.
1825 geboren, ^atte fie ihre Vühnenlauf=
bahn 1844 in ßeipgig begonnen unb mar
aufterbem noch tn VreSlau, Vrcmen, (Schees
rin, unb öon 1850 an am ^oftheater p
Verlin engagirt. &ter fe^te 1853 eine
öollftänbige ßähmung .ihrem Sßirfen ein
frühes 3iel. 1860 ftarb fte. (Sie toar öon
gro|er (Schönheit unb hochbegabt.
«ernharbt, grll. glpra unb Slnna. II.
unb III. gächer, Ehormitglieber, auch ^ä« s
gerinnen 1862—66.
2*
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20 Sernt) -
Setttip, fjrl. &arlotta, Cpernfängertn
aus SBten, conccrttrte am 11., 13. unb 15.
Dctober 1866 im Saale beS 2Böf>rmamt*
fcften $arfs.
SSerttita, fjrl. Hrnanba, Solotängerin
1880—82.
$ertraitb, 2JWe., $arfen=2Urtuoftn bom
Köntgl. fransöftfchen J&of, trat am 6. unb
11. mti 1829 tm 5C^eater auf.
®et»aU>, ©eorg 3<>h- ^öntgl.
fd^tDcbtfd^cr^ammermufifcr^aöottsSBtrtuo«,
machte auSgebefjnte (Soncertretfen unb trat
1798 unb 1801 in fötga auf. 3n feiner
^Begleitung befanb ftd) fein Sohn
Seroalb, 3<>h. $riebr., ber aud) 1802
noch mehrere (Soncerte gab. (£r mar 1788
3U Stocfhölm geboren unb ftarb bafelbft
1861 als ftöntgl. (Sapellmetfter. 211S ftinb
erregte er nicht nur burd) feine aufjeror*
bentltdje gertigfett auf ber Violine, fon*
bem aud) burd) fein ©ompoftttonStalent
3luffehen.
SBeffel. *ftame breier SBühnenmttgtteber,
£ödjtern beS Sd)aufpielerpaareS 33. in 23er*
lin. $te Emitter, Sltberttne 23., lebte mit
ihnen in Sfttga, trat aber ntdjt mehr auf.
2>te ältefte, PhtHpptne, gleich ihrer
näcbften Sd)toefter eine jugenbltch blühenbe
©eftalt, gehörte ber 83üf>ne feit 1796 an.
öts 1803 mar fte in SBerltn, barauf meift
in Königsberg. Sßon bem Huftreten ber
beiben Schtoeftern an regnete man bort
bie 3^it ber glängenben Toiletten auf ber
Jöüfjne. $>te ©Wartungen toaren aber im
SBorauS fünftltd) §u hoch gefteigert toorben,
als bafc fte ftd) boll Ratten betoähren fön*
neu. 3n fttga gab ^^tltpptnc 1809—10
erfte ©efangSpartten, ßtebhabertmten unb
gelegentlich Heroinen. 3h** Stimme toar
fletn, aber angenehm unb gut gebilbet, tote
ihr Vortrag. Sie ging barauf aunächft
nad) Petersburg, gaftirte aber 1813 in fötga
unb toarb für ihre früheren gfädjer toieber
engagirt. Anfang 1815 ^erheiratete fte
fid^ mit bem Schaufpteter Sßaulmann
unb ging mit bemfelben nad) Sftttau. f um
1820. — Henriette 83., geb. um 1787,
gab in Söerlin Kinberrollen, in Königsberg
jugenbltche ßtebfjaberinnen, tooneben fte
bereits im 3Uter öon 16 3ö^en einen
Skrfudj als Orftna machte, in 9ttga, 1809
bis 1810, fpäter toieber öon 1814 ab, ßteb*
^aberinnen im ßuftfptel unb jügenbltche
Kotten in ber Oper. 511S Sängerin mit*
telmä&ig, machte fie ftd) bagegen im guft*
fpiet allmälig nahezu unentbehrlich. (Sine
ihrer £riumphrollen toar bie S3aronin im
„töehbocf". Sfod) tn'S tragtfdje ftad) ar=
beitete fte ftd) fpäter ein, totetoobl mit toe*
niger ©lud. 1819 »erheiratete fte ftd)
mit bem ^rtbatlehrer 511. b. Setbltfc,
rat noch bis 1821 auf unb quttttrte baS
- Setyer.
Xfytattt. -- 3ohctnn.a S3., bie jüngfte ber
Sdjtoeftern, machte in 9ttga 1809 ihre er*
ften 33erfudje unb trat bis 1813 in jugenb*
liehen Sollen auf.
Seffer, ftrtebr., ftlöttft aus 9Ragbeburg,
concertirte im $>ecember 1806 unb Sanuar
1807. m ftlöttft 33., ber auch Me Staf)l=
btottne hielte, gab mit Sptefefer ju=
fammen am 2. 3uli 1820 ein (Soncert im
Sdjtoarahäupterhaufe.
Keffer (recte ^atotoSty), ©buarb, bom
^oftheater in fteuftreltfc, gaftirte 7. 3«ni
1828 als ßeporello.
»effin, Heinrich. I. ftagotttft 1863—64.
&e$, %tani, einer ber oorjü^lichften
33aritoniften ber (Segentoart, geb. 7. Wlati
1835 ju 9Kains, feit 1856 an ben Xheatern
%u ßannoöer, Slltenburg, ©era, S3emburg,
Döthen unb föoftocf, feit 1859 am^önigl.
Opernhaus in Berlin engagirt, gaftirte tm
5lpril 1868 an 6 Hbenben als ßuna, XtU,
Xempler, $>on 3uan unb ^eter Stoanoto.
«cuthner, 3oh- ^einr., geb. 15. Wlai
1693 gu Hamburg, toarb 1729 5öluftf^i=
rector unb ßehrer an ber $>omfthuie unb
ftarb 16. 2Jtat 1731. SBar ein fehr gelehrter
3Jhtftfcr.
t>. Seneitborf, %tl, Dom $oftheater in
^euftreliö, gaftirte, immer mit £tthatfd)ef
gufammen, im Hpril unb 3Rat 1861 an 4
Hbenben als 9lecha, 3lgathe unb ©lifabetf)
unb toarb für bie nächfte 6aifon als ju=
genbliche Sängerin unb Opernfoubrette
engagirt, ba ihre Stimme für baS gro&e
bramattfdje fjach §u gart toär. Sie blieb
tnbef* nur bis gum September.
9?ct>cr, Sßilhelm, oom föebaler X^tattx,
guerft als ©aft öom 3Wärs bis 3»ai 1828,
barauf im Engagement junächft bis 1830,
bann öon 1833—35, beteiligte fidj auch
an ben ber Hüfiöfung beS ^h^aterS fol=
genben Schaufpielunternehntungen unb ga=
ftirte einige 3Wat im IBorftabttheater. ©ab
erfte, fpäter jtoeite 33a6partien unb gelben
unb ßiebhaber, noch fpäter ältere Sollen.
Obtoohl tm Uebrtgen nicht ohne öortourf,
tourbe er u. 21. als $on 3uan . bamals
gleich hinter ben berühmten £eirir. S3lume
gefteßt. — Seine £od)ter granjiSca gab
$tnber= unb fpäter auch anbere jugenbltcbe
Sollen unb Soubretten unb fang unb
tankte auch-
SBci^cr, ^ermann, öom Xfytatet in üb-
nigSberg, gaftirte 27. Februar 1850 als
Sötafantetto. 2Bar 31. Sanuar 1814 bei
Kameug geboren, toährenb einer langen
tünftlerlaufbahn an Dielen guten Theatern
thätig unb toirfte noch toährenb feiner lefe=
ten ßebenSjahre als Opemregiffeur ber
Krott'fchen S3ühnc in JBcrHn. 3n Unterer
Stellung ftarb er gang plö^ltch am 21.
3uli 1877.
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Sepet, SBtlhelm, Dom (Stabttheater gu
»remen, borher als gefchäfcter erftcr %t*
nortft an berfchtebenen beuifchen ^(jeatern
thäiig, ift feit 1878 für ©Margen unb
fletne Senorpartten engagtrt. (Seit 1879
gleichzeitig 2$eaters@ecret&r.
$et>er, grau 3o^onna f geb. $ofer. ®o*
mifche; Rollen, Mütter, Dpernalte, Operet*
tenpartten fett 1878. grüner angefef>ene
DperusAltifttn.
Sie&ait, A. X. II. »afepartten 1837
MS 38.
Sielt«, II. Tenorpartien, (Shormttglteb
1861—1863.
9itlte, S^rift. (£arl, bom fcoftyeater
Dlbenburg. ßijrtfcher Xenortft 1845—46.
t>. Steiteitflamm, gab toährenb ber
3af>re 1829—32 eine „Rtchtpoltttfche 3et*
tung für $>eutfeb*Ru6lanb" heraus, bie
toöcheniltch erfchten unb bem Rtgaer Zf)t*
ater gans befonbere, etngehenbe Aufmerf*
famfett toibmete. $)ie ftrtttfen für btefelbe
fchrteb erft <S. fr 2B. ftletfcher (bgl. b.),
unb nach beffen £obe b. 83. felbft. Rad)
©rlöfchen beS Organ« arbeitete er auch
fritifch für bie „Rtgafche Rettung". 1832
eröffnete er eine höhere £od)terfchule.
löteruacfi, RtcobemuS, »toltntft, con*
certirte mit %. unb ©. dulden 9. unb
13. Märj 1853 im Sinter unb (Schirmr^
häupter.
t>. Signett, Rob., ©oncertmeifter ber
ßaube'fchen (Capelle 1886 unb 87.
mit>*t, Sri. Amalie. II. unb III.
Dpernpattten, (Shormttglieb 1872—74.
»Hfe, »enj., geboren 5. Auguft 1816 in
ßtegntfe, toarb 1842 ©tabtmuftfbtrector fei*
ner »aterftabt, eine (Stellung, bie er fpäter
burch 3tttriguen berlor, toorauf er fein
Orchefter auf eigene £anb toetterführte.
»on ba ab fchuf er ftd) als Dirigent
einen Weltruf. 1867 ging er %ur 2BeltauS*
fteflung nach SßartS, feit 1868 concertirte
er im SBtnter im »erltner ©oncerthaufe,
ioährenb beS (Sommers regelmäßig grofje
©oncertretfen unternehmenb. Auf einer
foldjen lehrte er toährenb beS 3ult unb
Auguft 1878 auf einen Monat in (Schmarl
©oncerthaus ein. 1885 30g er ftch bon ber
Oeffentltchfeit jurüct. ».'S Repertoire toar
*tn uniberfelleS. 3n Riga 1>at er u. A.
bie erften beiben Symphonien bon »rabmS
%\xx erften ^iefigett Aufführung gebracht.
«inber, Mab. Margarethe, »gl. Meljer.
5Bird).$>irfd>felbt, $err, trat am 4. $>e*
cember 1863 als ßuna im „£roubabour"
auf. Sßar 1863—64 ßhormttglteb.
SSitch^feiffcr, (Sharlotte, geb. am 11.
3uni 1800 in (Stuttgart, bon 3ugenb auf
©chaufpielertn unb befonberS feit ihrer
»erhetrathung mit bem (Scbrtftfteller Dr.
». biet auf Reifen, fpäter $trectortn beS
»laföfe. 21
%f)tatex% au 3ürich unb »erfaffertn einer
Menge bon (Stücfen, bie ehemals bie Re=
pertoire beherrfchten unb thetltoetfe noch
heute btel gegeben toerben. Als (Schau*
fpielerin geftet fte burch Breuer unb Rahir*
toahrhett, ©eift, ©etoanbthett unb poetifche
Auffaffung. (Sie gaftirte in Riga im $e=
cember 1826, unb im 3<wuar unb Auguft
1827 u. 21. al« 3«ngfrau bon Orleans,
Mebea (©rillparjer) , (Schaufpieterin in
„Eomm her!", Maria (Stuart, Margarethe
in „$>te ^ageftol^en", 2)onna 2)iana, 83er*
tha in „%>it Hhnfrau", Sßhäbra. Auch als
(Sängerin, unb gioar in ber Rolle beS
£ancreb, f)at fte ftch Rtga berfucht,
fcheint inbeffen hiermit toentg ©tücf gehabt
ju h^ben.
»itfbawm, ©arl. (Spielte 1837 im
Sßorftabttheater unb 1837—40 im 6tabt*
theater mnberrollen, 1843-43 ßiebhaber.
Später mar er beliebtes Mitglieb bei
Hamburger S3ühne.
Birnbaum, grau 3ofeftne (recte grei*
frau b. ßebebur, geb. 83.), geboren gu
Gaffel, toar bis 1874 in $ßrag, »erlin
(SBallnertheater), ©Ibing, Homburg, ©rajj
unb ßeipgig als ßiebhaberin thätig. Rad)
ihrer »ermählung mit bem 2)irector gfret*
herr b. ßebebur 30g fte ftch bon ber 33ühne
aurücf, trat aber mährenb ber (Saifon 1874
bis 1875 aus ©efälligfeit einige 3Wal als
©oft in Riga auf.
SMfaeeia, <Sgr., «ßtantft beS ©obent*
garben * StheaterS in ßonbon, eoncertirte
13. unb 20. October 1881 mit 3&ta 5tre*
belli im ©etoerbeberein.
»ifdhoff, ßouis, (Shormttgiteb unb 3n=
fpicient 1851—53.
93ifhop, 3Wab. Anna, geb. Rebiere, ge=
boren 1810 in ßonbon, einft hochgefeierte
(Sängerin, concertirte mit »odjfa, ihrem
nachmaligen ©arten, 10. gebruar 1841 im
(SdEjtoarahäupter unb trat 12. unb 15. $e=
bruar in berfchiebenen Cpemfcenen im
Theater auf. f 6. 1884 in Rem*
2)orf. »gl. »ochfa.
«ifier, gr^, II. »ioloncettift 1854—55
unb 1865—66.
Vieler, §err unb Mab., engagirt 1782
bis 1785, borher angefehene Mitglieber
ber ipentfeherfchen unb (Sdjuchlchen ©efea=
fchaft, er für humortfttfehe Alte, fte als
ßiebhaberin. 3n Riga toax Mab. noch
nicht 30 3ahre alt, bereits tn'S ältere gfach
getreten unb gab fomifche Mütter unb affec=
tirte Rotten.
Mittler, grau Ranni. »gl. sub ©en^e.
»*f ©arl, ^heatermitgtieb 1835 bis §ur
Aufföfung beS XheaterS in bemfelben 3<*ht-
^laufmetflet, ®mil, Sßtantft aus DreS*
beu, concertirte 6. Öcbr. 1841 tut Xheater.
33lafchfc, ßeop., (Slartnetttft unb »äffet*
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22
»oben.
föomtft tn $>tenften beS »aron b. gferfen,
Schüler bon Stabler, trat 1794 unb 95
einige 3M in ber amififaltfdjen ©ef ellfchaft
auf.
»laft, I. Oboer 1859—60.
»lattner, (Sari Slbolf, föegtffeur, $el*
ben unb ßtebhaber 1851— 53. ©r hotte
als Volontär in 9Jtonnhetm begonnen unb
ift an einer langen SÄethe Heiner unb gro&er
»üfnten tfjättg gemefen, tf>etlS engagtrt,
thetls als ©aft, u. 51. hat er auch in SBc*
rona unb »enebtg gefptelt. 1867 als Ober*
regtffeur beS »romberger StabttheaterS
feierte er fein 25jährtgeS ftünftlerjubtläum.
(£r mar ein trefflicher tünftler bon tmpo=
nirenber gigur unb herrlichem Organ, unb
auch im Uebrigen ein Schaufpteler, beffen
Sdjmäcben bon £ugenben mtnbeftenS über*
mögen mürben.
&le*fc&im&t, $rl. ©arntlla, (Shormtt*
glteb 1853—55.
&lo$, fjfrl. ßlara, bon ©logau. I. bra*
mattfehe (Sängerin mit umfangreicher mei*
eher aber fraftboller (Stimme 1856—57.
©tng nach Mrnberg.
mod, £err unb 9Rab., ^eatermitglie*
ber Slnfang ber 30er 3af)Tt. $err 83. be*
bütirte als ßtebhaber, fptelte aber, mte
feine ©atttn überhaupt, fpäter nur unter*
georbnete Kotten.
t>. SMombetfl, SBtlhelm, »aron. Souf*
fleur 1837—43. ©ntrtrte fpäter 1848 iu
Hamburg ein Opern -Unternehmen unb
errichtete 1853 iu »erlin eine Sweater.
Agentur.
t>. ^Homberg, grau genuine 3ulie
&f)axlottt f geb. Selbmann, £heatermtiglteb
1839—41.
mu$m, Sßilbelm. »toltntft, Stabtmus
ftcuS um 1766.
*luf)!n, *lum ober $lume, ftrl.,
ßhormttglteber btefeS tarnen« fommen
bor: 1841—42, 1851—52, 1853 — 54,
1860—61, 1863—66. »gl. 0. föofftuS.
»Iw&m, ftriebr., 1837—55 mechfelmeife
föecjutftteur, 3nfptctent, (Safftrer unb»iblto=
tf>efar. f, 48 3af>re alt, 25. 5Tuguftl855.
<tme, Heinrich, »ruber beS befannten
(Sompontften 2c. (Sari »lum (eigentlich
>8lume), geb. 13. Slprtl 1788, böslicher
Opern* unb Oratorienfänger, 1808—39 als
I. »afftft, fpäter bis 1848 mehr als Schau*
fpieler, unb big 1854 als Öpemregiffeur
befdjäftigt, an gftgur, Stimme, SluSbtlbung
unb (Spiel gleich bortrefflich, befonberS be*
rühmt als $)on 3uan unb Caspar, in tvtU
d)en beiben Kotten er nahezu unerreichbar
mar, gaftirte bom 2M bis Sunt 1828 aufeer
in ben beiben genannten Partien als Sene=
fdjall, Simeon unb fttgaro (3Wogart) k.
<tmetttl)a( , $rl. Emilie, borfjer in
3Hatnj. 3ugenbliche ©efangSpartteen, natbe
Kotten unb (Soubretten in Oper uttb Schau«
fptel 1847—50, im ©an^en fehr beliebte,
perfönltd) unb fttmmltch anmuthtg begabte
junge Jtünftlertn.
SMnmeuthal, gfrl., ^ianiftin, gab 27.
3anuar 1868 ein (Soncert im ©aale beS
©tymnafiumS.
. $lttmtter, StgtSmunb, foliber, fertiger
a&tantft, (Schüler bon EharleS Wltytx unb
£h- Shtllaf, als ßefjrer unb ©oncertift in
»erlin, ßonbon unb Petersburg anfäffig
gemefen, feit 1873 in SBien, concertirte mit
bem »ioliniften 3of. ©alter am 1. unb
9. 3anuar 1871 im ©etoerbeberein.
»ob^tiöfi, $ianift, bom Liener $o\u
ferbatorium, ioirfte 8. October 1885 in
einem ©oncert be8 grl. Raphael -3Wach=
toi^ mit.
&o4fol$* (eigentlich 9aU
cotii, 2lnna, geb. 1820 ju gfranffurt a. 3W.,
namhafte Opemfängerin, tottftc in Sßarts,
ßonbon unb Stalten, toar fur^e 3 e ^t in
©otha engagirt unb ftarb als ©efangleh?
rerin in ^ari« am 12. $>ecember 1879.
Sie gaftirte im 9«ärj unb Slpttl als Kor^
ma, ?JibeS, ^Donna Huna, ^ibelio, unb
als ©oncertfängerin, unb toirfte im ©h«* 2
freitagSconcert mit. 3h^e Stimme reichte
bom fleinen Es bis gum 3geftr. C.
^od^otD, g-rl., Heine Schaufpielpartien,
©hormitglieb 1863—64.
»oc^fa, Mob. Wie. ©horl., geb. 28. 3nli
1789 gu SWontm^b^, Schüler beS Sßartfer
©onferbatoriumS, liefe ftch 1816 in ßonbon
nieber, entführte bon bort 1839 bte bamals
berühmte Sängerin 2Rab. »ifhop unb
machte mit berfelben auSgebehnte Shinfts
reifen, burch fein birtuofeS ^arfenfpiel
überall 5luffehen erregenb, obtoohl er äufjer*
lieh bon faft fomifch toirfenber gigur
mar. 3n 9Mga concertirte er mit 3Wab.
»ifhop am 10., 12. unb 15. gfebruar 1841.
Um 1850 unterhielt er, immer mit 9Jlab.
». pfammen, eine reifenbe Opemgefett-
fchaft unb ftarb 25. $ecember 1855 §u
SibneQ.
»orf, borher 3Witglieb ber ©entfcheU
fchen ©efettfehaft in Rurich, gaftirte 22.
September 1782 unb marb bis 1783 en=
gagirt. Spielte hnmoriftifche 3llte, 3Kili=
tärS unb »ebiente. ©r mar um 1753
geboren.
$obett, %xl ©äcilie, bom ^önigSftäbtcr
Theater in »erlin, II. ßiebhaberin 1850
bis 1852. föouttntrte berftänbige unb ffeifei-
ge, auch fl^nt gefehene Schaufpielerin, an
höheren Erfolgen aber burch etmaS ange=
griffeneS unb fchmacheS Organ berhinbert.
©ährenb ihres Engagements mit bem »af*
ftften Ät^n berheirathet.
»oben, SlmabeuS, ©hormitglieb 1851
bis 1852.
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33öcf - b
SflttflJ «nb Sintern, geb. 1754 unb
1757 gti Stabt am §of, aufcerorbentltche
^Ibhorn^irtuofen, furge 3cit 1783—84
am fcfjtoebtfdjen £of, fpäter in Windjtn
engagtrt, einen großen %f)dl ihres ßebenS
aber auf Reifen, auf benen fie (SmthufiaS*
muS erregten unb Don gefrönten Häuptern
geehrt mürben. 3n SSenebtg mürbe eine
golbene $>enfmünge auf fie geprägt. $>er
Ijettpunct ihres Auftretens in fötga lä&t
ftdj nicht genau beftimmen, bodj bürfte
er in bie gtoeite £älfte ber 1780er 3<*h*e
fallen.
»olj t>on SRoftfron, 3of., I. SStoItnift
-J ggQ g J
»o&lfett, SBtlhelm, I. £enortft, befon*
berS für ©elbenpartien 1859—61. (Seine
(Gattin trat mährenb berfelben 3^tt in öer=
fchtebenen (£oloraturpartten als ©aft auf.
$oI)tn ((SeburtSname unbefannt), 3Wab.
©lifabeth, geb. 1756 in ftiga. SSortreff,
liehe Sängerin, bemunbert befonberS me*
gen ihrer umfangreichen unb reinen Sttm=
me unb bem bamit öerbunbenen feltenen
Spteltalent. Sie legte ihre gange (Sarrtere
im SluSlanbe gurücf , in fötga hielt fie fich
1787 auf, ohne jeboef) aufzutreten. Sie
hatte 1783 in Breslau als Slrfene (3Kon=
fignty) bebütirt, ging aber gleich Darauf
nach Streltfe unb öerheirathete ft<h mit
bem Sänger 2lnt. (£artellteri, öon bem fie
1785 mteber gefchieben tourbe. 9iach th*er
feiten 23erhetrathung mit bem Schau=
fpteler S3öhm mar fie bann öon 1788 an
eins ber beliebteften üUMtglteber beS 9ta=
ttonaltheaterS gu 33erltn, mo fie allgemein
betrauert 1797 ftarb.
Kb^nt, 3)em. 9ftarte, öon ©annoöer,
I. Sängerin 1828—31. 3hre Stimme
mar eben fo treffltd), tote ihre Schule,
Spiel h fl tte fte Weniger unb mar auch nicht
hübfeh. Jpauptpartten maren u. 21. bie
Königin ber stacht unb *ftofina. Seit 1829
mar fie ©attin beS ^Juitarre^irtuofen
St oll, mit bem fie fich in Sftiga Derbanb.
Sie öerliefc föiga, um, mte es hiefe/ an
anberen Orten eine noch höhere 2luSbil=
bung gu fuchen. 1832 fang fie in 2ttoSfau,
gefiel aber menig unb ging, anfänglich
ohne Aufteilung, nach Petersburg. 3n
fötga hat fte mit ihrem ©atten öerfchie=
bene ©oncerte gegeben.
m$m, fjrl, ©hormitglieb 1857-60.
3$ol)ttfe, Slugufte, Schaufptelertn, 24
Sahre alt, f im Sunt 1837 in föiga.
hereS unbefannt.
$Qraer, Abolf gerb., öom Xheater an
ber SBien. ©rfter £elb unb ßtebhaber
Dom September bis $>ecember 1844.
Horner, 23ernh., gaftirte einige 2M im
3anuar 1835 unb marb bis gur Auflöfung
beS Sparers in bemfelben Qahre engagirt.
>. 23ogbam. 23
©r toirfte bamalS hauptfächltcf) in S3a^=
Partien. Später befudjte er Sftiga als ©aft,
unb gtoar als 2JHtglteb beS ®ärntnerthor=
Theaters im 3uli 1839, unb als 9JHtglieb
beS £oftf)eaterS in St. Petersburg im
3anuar 1843. 23et beiben ©aftfpielen trat
er in bamalS beliebten fomifdjen Sollen —
Schelle, ,tlucf, SBinbmütter, talinSf^ ($u=
moriftifche Stubien), Valentin (SJerfchtoens
ber) — auf, unb fang ben $)octor S3ar=
tolo. Seine ^arftellungen geichneten fich
burch glüchtigfeit unb ^uheloftgfeit aus,
ein (Sanges ttmr nur fein tlucf, mit bem
er befonberen 23eifall hotte. Seine übri=
gen Stiftungen enthielten nur glängenbe
Einzelheiten, mie fie ihm ber Slugenblicf
eingab. 33. mar fpäter in Hamburg enga=
girt, mo er 1854 ftarb.
Börner, grl. ßuife pauline ftamtty,
jugenbliche ßiebhaberin 1867—68.
SSoetefeuer, Daniel, fpäter S3ürgermeis
fter öon SRiga, componirte unb birigirte
eine am 1. October 1766 gur ©inmeihuug
ber Kirche in liefern aufgeführte, für bie=
fcnStotd öon ©erber gebichtete ©antäte.
@r gählte bamalS gu ben thätigften Dilet-
tanten unb hcit S^erbienfte um baS ©ebeiheu
ber 3Wuftfalifchen ©efellfchaft.
$8ötel, Heinrich, üom Stabttheater in
Hamburg, gaftirte im 3Jlai unb 3uni 1884
an 5 Slbenben als 3Wanrico, ß^onel, po=
ftillon (2 mal) unb ^aoul, unb trat am
8. 3uni noch in einer 23eneftgüorftellung
aus ©efäCCtgfeit auf. — 23., 22. gebruar
1858 in Hamburg geboren, üon ©aus aus
bafelbft als $rofd)fenfutfcher thätig, Don
Director Pollini „entbeeft" unb Don (Sapell=
meifter 3 utn P c auSgebilbet, beftach bie
3Jlenge burch bie ^raft unb ben ©lang
feiner hohen £öne (A bis C), ermieS ftd)
auch im Uebrigen als anftellige ^raft,
geigte aber noch Diel Unreife. (Segen @nbe
1888 berltejs er fein Hamburger ©ngage^
ment, um in 3taticn meitere Stubien gu
machen.
Böttcher, Otto, Xenorift Dom 5luguft
bis S'loüember 1852.
mbttfiet, SBilh-, geb. 2. mal 1848 gu
töutgfee, mar für bie Saifon 1874—75
als II. (Sapellmeifter unb ©horbirector en=
gagirt, erfranfte gang im Anfange bcrfet=
ben unb ftarb am 24. $)ecember.
&bttid>et, ©ornift 1837-1841. ©uter
23läfer, auch in ©oncerten gehört, ©r ber=
lieg feine Stettung in gfolge 3ermürfniffeS
mit ber Direction plöfelich, manbte fich mit
guten Empfehlungen nach Petersburg unb
machte eine 3eit lang Karriere in 9ttoSfau,
ftarb aber früh-
Könnet, Sri., ©hormitglieb 1870-71.
t>. ^oqbani, grau SBanba, gute ®e-
fangSfünftlerin, mährenb beS gebruar 1878
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24 »ogbauSfy —
einige 3*tt in Schmarl teoncertbaug en*
gagirt.
Staftban** 9, &err unb 3Rab., Don SRetKil,
ßtebbaber unb Liebhaberin, gehörten betn
fötgaer Ebeater mäbrenb beg October 1831
furge 3eit an. — (£ine 2ttab. 33. gafttrte
am 29. (September 1850 als 9tocbbarin in
„Dag mar ich", unb als grau trebg in
„Der gerabe SEBeg".
$0411**9, ^ofauntft unb ftagotttft 1830
big 1835, ferner 1837—38, in lefcterem
3abre geftorben.
»o&nftebt, ^rofeffor ßubm., geb. 27.
October 1822 in ^etergburg, ftubirte ba*
felbft, fomte in »erltn unb 3talten, lebte
öon 1843 an in feiner Saterftabt, mürbe
bafeibft Oberarcbttect unb ©onfetlgmitglteb
beg erften S3egtrfg im Departement ber
2Baffer= unb Söeges&ommuntcatton, unb
^rofeffor ber Shinftafabemte, unb ftebelte
1863 alg (Senator für bag 33aumefen nach
©otba über. 83. mar einer ber nambafteften
Slrcbttecten ber SKeugeit unb u. 21. ber d£r=
bauer beg neuen SRigaer (Etcbttbeaterg auf
ber ehemaligen Sßfannfucben^aftton gegen*
über ber Xbeaterftra&e.
Bohrer, $btltW, Oboe^irtuog, bersogl.
furlänotfcber tammermuftfer, trat 25. Wo*
öember, 9., 23. unb 30. December 1794 in
ber 2mtftfaltfcf)en ©efellfcbaft auf unb gab
am 20. December beffelben Sabreg ein
ßoncert im Zfytattx.
IBo^tct, 3lnton, geb. 1783 gu 2ttüncben,
1 1852 alg ftöntgl. (Soncertmetfter in £an*
noöer, berühmter 3Stoltns$trtuog unb 6cm«
pontft für fein 3nftrument. d£r machte
^unftreifen in ©emetnfcbaft mit feinem
33ruber (»gl. unten), mit bem er 23. unb
26. 3)lat unb 4. October 1813 in ber 9Ruffe
unb im <Scbmargbäupter concertirte. fötga
befugte 3lnton SB. ferner mit feiner Docbter
(Sophie, in bereu ©oncerten er mitmirfte.
«obrer, 9Raj, geb. 1785 in 37cuncben,
berühmter $toIoncefi>23trtuo8, (Schüler öon
S3ernb- Homberg unb fruchtbarer ©ompo*
nift. ©r mar fett 1832 als I. »tolon*
cellift in Stuttgart angeftellt unb ftarb ba*
felbft 1867. Stüter oorermäbnten (£on*
certen lieft er ftcb noch am 3., 8. unb 11.
Januar 1837 in SRtga, in ber SBobnung
beg 2ftuftf*Directorg$. ^>orn, im ©9mna=
ftum unb %t)tattx boren.
«obrer, «Sophie, Dodjter beg Slnton 23.,
geb. 1828 in 2Rüncf)en, t 1849 in @t
Sßetergburg, gäblte unter bie gefeiertften
^ianifttnnen ibrer 3ett unb ermarb ftcb
bureb bie S3raöour unb geiftige Xicfe tbreg
(Spiels ben Beinamen beg „metbltcben ßiggt" .
<Ste gab in ber 3eit Dom 18. 3unt 1848
bis 2. 3anuar 1849 6 (Soncerte im (Scblof?
unb Sdjmargbäupter.
&old, Ogcar, geb. 20. ftebruar 1839
33ordjcrg*2ita.
gu öobenfteitt in Oftpreufjen, ^atte feine
mufffaltfcbe SfoSbilbung bei $e(olb in
niggberg, barauf 1857—60 im ikipgtger
(Sottfertmtartam, namentlich unter SRtefc unb
äRofdjeleg erhalten. Der 6d)auplafc feines
Sßtrfeng, bag burch ner&öfe ßetben mieber=
holt gältglich unterbrochen mürbe, mar be=
fonberg 2etpgi$, mo er als ^rtoatlebrer
unb mit ©ompofUton befchaftigt mar, auftcr^
bem lebte er al8 ßehter oorübergeheirb
in SBiborg, ßioerpool unb Bonbon, aU
gmeiter ^heater^apettmeifter 1868—69 in
SBürgburg, big 1870 in Stoßen, Dom flpril
1875 big in bie nächfte (Saifon hinein in
«Riga, mo er big 3JMte 1876 auch an ber
fötgaer «Wuftefchule unterrichtete, aulefet in
Bremen, mo er am 20. 2lpril 1888 einem
öruftleiben erlag. S3on ».»« (Sompofttto*
neu, bie fämmtlich ben gebilbeten SWuftfer
Oerrathen, feien nur ermähnt: Die Opern
„®ubrun", „^ierre ftobtn" (aufgeführt in
SRiga 27. 3Rai 1876), unb „3er^ unb 230*
tel^", eine ^^rühlinggf^mphonie", oerfchie*
bene Ouöerturen, ©haracterftücfe für ©la*
oier, ßieber 2C. 3m ©angen ftnb eg un*
gefähr 70 Söerfe. — ^erfönlich mar 33.
eine überreizte, ejeentrifche 9latur, bem
ßeben entfrembet, aber bieber.
&oüi, ©einrieb Wilhelm, (£omponift
Don Xangftücf en, 2ttuftfsDtrector, anf cheinenb
bei einem ÜJlilitär^orpg, big 1836, mo er
nach bem 3«nem Slufelanbg ging.
holten, Sßilhelm, ©hormitglieb (I.öaft)
1879—76.
33olton, (Sgr. ©ualtiero, I. öaritonift ber
italienifchen Oper Merino 1871. Nobler
Sänger mit gebilbeter Lanier unb ge=
manbter Darfteller.
«onetti, (Sboarbo, mirfte 19. 9b0ember
1882 in einem Äoncert oon ©arlotta $atti
mit. öaritonift mit oerblühter Stimme.
$ontemjM, grl. gfriba, oom Stabt=
theater gu ßübeef, gafrtrte im Wlän 1878
unb marb big 1880 engagtrt. 3hr fchöner
2tteföofopran unb ihr@pieltalent befähigten
fte gam oorgüglich §u (Spielpartien (9lanc^),
miemohl fte auch alg Ortrub, Slgucena,
Söanja 2c. fehr (Schöneg leiftete. 5luch alg
©oncertfängerin hatte fte gute (5-rfolge auf
meltlichem unb geiftlichem ©ebiete. (Sie
entfagte bem Xheater, üerheirathete ftch in
fötga mit bem ^iöil^ngenieur X i f ch b e i n ,
ftarb aber fchon am 21. 3anuar 1882.
33orcharbt, (^hormitglieb 1855—58, im
le^teren 3ahre geftorben.
«orchere -£ita r grau 3Warie, geb. 23.
2Kärä 1836 in Söien. ©rfte ©oloratur=
Partien unb ^ö^ere (Soubretten 1865—66,
üorher in ©rag, Dregben, ©amburg unb
Söürgburg, fpäter in ©annoüer, SBiegbaben,
3ürich unb SBeimar engagirt, auggebilbe
burch Salüi, Söartf), JRofft unb ßamperti
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»ordjftfibt -
Sie mar bard^ Schönheit ebenfo auSge*
getchnet, toie burdj too^IHingenbc Stimme
(in ihrer beften 3ett bis am« 3geftr. F),
letzten Slnfafc, tücid^c Xonfülle unb fau*
bere £echntf.
«orcWtabt, fttcolauS, »toltntft, Stabt*
muftcuS um bte 37Mtte ber 1760er 3af)re.
«ortf, (Sari ftriebr., 1795—96, perft
gaftirenb, hielte SBonbtbantS unb (Sbarac*
tasten, u. *. Ealb in „Stobale unb ßtebe",
toar fpater Jgoffchaufpteler tn 6t. SBeterS*
bürg unb gaftirte ferner in ben fahren
1804 unb 1819, tn erfterem 3a^re pfam*
men mit feiner (Gattin. 3n feinen jungen
3afjren machte er befonbereS ©lücf als Carl
*ftuff (<5d)a<f)mafd)tne).
$otftonbto, 2ttab. ©entile, geb. 1780
in SBreSeta Don abiigen ©liero, toar eine
ber gröfeten (£ontras2llttftinnen ihrer 3eü,
feierte in Statten, $)eutfchlanb unb fpäter
auch in Sftu&lanb großartige £rtumpb^
obgleich ihre (Stimme um biefe ^dt be*
reit« in Abnahme toar. Sie concertirte
in 9Hga am 27. Sfaguft 1819 unb 19. 3uli
1820. 5Tm 23. Suii 1820 gaftirte fte mit
Scenen aus „Xancreb" im ^eater.
gtatgtoarbt, (£., Sojto*(Sornettift ber
ßaube'fchen (Sapelle 1879 unb 86.
$ornI)olbt, grl. Slugufte, Oratorien*
(Sängerin aus Popenhagen, lebte 1868—69
als ©efangleljrerin tn fötga, gab 24. Slpril
1868 ein geiftltcheS (Soncert im $>om, fang
am Karfreitag 1869baS2llt*Solo im „3)lef=
fiaS" unb trat am 4. December in ber
2Ruftfaltfchen ©efettfe^aft auf.
$orofffa, Souffleur 1851—52. ©eine
©attin toar um biefelbe Seit (Shormttglteb.
Sofarb, SlloiS, föeaiffeur, I. (praeter*
rollen, Später unb ©eloen. $odjbebeutenbe
Praft öon 1837 an, Ijeröorragenb u. 21.
burd) feinen 2ear. SBemerfenStoerth ift,
bafc er gelegentlich (Sari unb Sfran^ 2ttoor
in einer unb berfelben SSorftellung gleich*
jettig fpielte. (Segen ©übe Don 1838 toarb
er contraetbrüchtg. Später toar er Dber*
föegtffeur unb Sdjaufpteler in St. ^ßeter^
bürg.
»oft (Sbuarb, geb. 1813 in ftameug,
ttmrb perft Sattler unb begann barauf feine
Stljeaterlauf bahn bei Söanbergef ellf djaf ten in
Sachfett unb Schieben. 1840 trat er beim
Stabttheater p Hamburg ein, ging bann
1849 nach ßei^ig, 1850—51 als erfter
23afftft nac^ SUga. (Sr befaß eine auSge*
äeidjnete tiefe unb toeiche Stimme üon 2
Octaöen Umfang, treffliche Bilbung unb
bramattfehen Vortrag, fang auch in Dielen
(Soncerten unb mar erflärter ßiebling. 3w
folgenben 3abre ging er, pnäcfjft als <$Jaft,
pr berliner &ofoper, too er balb ein un*
entbehrliches 9ftitglteb ttmrbe, bis er nach
Stoluft feiner Stimme an baS Pöntgl. Sdjau=
ö. »ratfel. 25
foielhaus berfefet ttmrb. f 20. Wai 1879
in »erltn.
»oft 9#ab. 9ftarte, geb.. Sthmibhnber,
©atttn beS Vorigen, joar um btefelbe 3ett
erfte ßiebhaberin, ausgestattet befonberS
in ber 2)arfteflung heroifd^er, tmpontrenber
(Sharactere,. fertig unb getoanbt bagegen
auch int ßuftfpiel. Sie ging üonSWiga gleich*
faUS nach Berlin unb toarb 1877 penftonirt.
^ottner, ö:arl, trat inmitten ber Saifon
1869—70 als IL «toloncelltft in^ 2:hcater=
orchefter, toirfte außerbem als ßehrer, toarb
1885— 86penfionirt unb ftarb, 453ahre alt,
am 4. 3uni 1886.
3$oud>al, 3öhflnn, IL unb III. D^ems ^
Partien, ©hormitglieb (23aß) 1877 bis Sin*
fang 1880. ©aftirte barauf unter bem
tarnen Stöbert längere 3eit als 2ieber-
fänger in Schtoarg' ^oncerthaus.
»ou^er r ©rneftine, 8iährtge^iolinsSir=
tuoftn, gab am 4. Oetober 1883 ein ©on*
cert im ©etoerbeüerein unb trug (£ompOs
fttionen Don SßieujtempS, SöieniatoSfi, $a=
ganint 2c. fehr fertig üor.
»our^eoid 3^iroli r Wlab. 3Raria, aus
9ttatianb, I. ©ontra^ltifttnber tönigl. Oper
in ßiffabon, eoneertirte 13. unb 16. 2ttära
1830 im Schtoar^häupter unb Xhcater.
»oi| r 3Wortö Sßilhelm, Dom X^alia^
Theater in Hamburg, jugenbliche ßte^höber
Anfang 1845. 3Wcl)r im ßuftfpiel als im
ernften $)rama am 5pia^e.
fStadd, &aralb ßubtpig Otto, äU
tefter Sohn beS ^)orpatfchen Preisgerichts*
SlffefforS ö. S3r., tourbe am 29. Slpril 1796
in 2)orpat geboren unb erhielt ben erften
Unterricht Don feinen ©Item. 1806 trat
er in baS erfte abiige 2anbs(£abetten=(SorpS
in St. Petersburg, too er ben ßefjrcurfuS
beenbigte. Sechs Safyxt fpäter tourbe er
burch tranfheit pm 3Wilitärbienfte um
tauglich, $ur<h Sjermittelung beS in
ber beutfehen Literatur rühmlid^ft befannt
geworbenen ©enerallieutenants ö. PI in *
ger, feines SSorgefefeten, ber bem 3üng*
linge üäterliche 3 unet un bemieS unb
auf beffen geiftige ®nth)irfelung ©influfe
geübt p h^ben fcheint, erhielt ö. 33r.
erft einen unbeftimmten Urlaub, bem
bann, ba ftdj baS ßeiben als unheilbar
herauSfteUte, 1816 feine ©ntlaffung aus
bem ©abettens^orps folgte, üftachbem ü.
S3r. bereits 1815 eiuige 3eit als ßehrer
ber ruffifchen Sprache bei ber PreiS=
fchule gu Söenben fungirt h^tte, würbe
er 1816 p bem Slmte eines 5lbiuncten
beim $)orpatfchen OrbnungSgerid^te beru=
fen, öerliefe baffelbe jeboch fchon 1817, um
in bie ©iöil^anglei beS ©eneral=@ouöer*
neurS Don 2iö* unb turlanb, Marquis
^aulucci einzutreten. 1822 ging er gur
Sftigafcheu ßommergbanf über, bei ber er
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26 Bräutigam
guerft al« Secretär«gehtlfe cmgeftellt tourbe,
unb al« bereit £>trector er am 22. 3&nuar
1851 ftarb. ö. Br. befafs bett föang eine«
£ollegten=$ttath« wnb tt>ar Snhaber be« St.
Stanl«lau«*Drben« bterter ©laffe unb be«
St. 2lnnen*Drben« britter klaffe. — Db--
tüoty ö. Br.'« (Srgtehung in feinen jungen
Sauren anbere 3tele berfolgt hatte, al«
Mejentgen einer tieferen hnffenfchaftltchen
(£rfenntntfc, hatte er ftch au« eigener ftraft
in feinen reifen 9Jtanne«jahren bodj eine
grünbltdje unb ttriffenfchaftltch gufammens
hängenbe©etfte«bilbung anzueignen gemußt
unb barin eine «Stufe erreicht, bie feine
@rf Meinung gu einer ungewöhnlichen machte.
$)er Umfang feine« SBtffcnS auf öerfdjie*
benen ©ebteten, bie ftlarhett feine« Ur*
tbetl«, bie traft unb Schärfe feine« m&
bruef« machte feinen Umgang eben fo lehr*
reich al« angiefjenb. b. Br. toar in fötga
fetnergett ber hauptfächltchfte Stttttetyunft
alle« geiftigen Berfefjr«, um ben ftch 2llte«
gruwtrte, toa« gu äBtffenfchaft unb ftunft
in Begiehung ftanb. ©ine befonbere fjreunb^
fd&aft öerbanb ihn mit poltet, ©off*
mann unb Hnberen. d£r benufcte aber feine
©aben nicht nur im gefelltgen Berfehr,
fonbern machte fie auch für weitere Greife
fruchtbar. 2Jttt ötelen gletchftrebenben üJtätt*
nern in ber Sftähe unb gerne ftanb er im
geiftigen 2lu«taufch unb toar ein thättge«
3Jittglieb totffenfchaftltcher unb gemetnnüfet«
ger »ereine. 311« SchrtftfteHer — Biele«
öon feinen SBerfen ift aud) ungebrueft ge*
blieben — hat ftch ö. Br. ötelfach mit ©e=
genftänben ber allgemein rufftfehen ober
fpecieU ber balttfchen ©efchichte unb 2U
teratur befdjäfttgt. gfmter hat er äfthe*
ttfa>frittfche unb btographtfdje 2(bhanbiun=
gen öerfafet unb eine SRethe ruffifdjer SBerfe
in*« $eutfche überf efet. 9toöellen unb $oett*
fd)e« finben fidj in 3eitfchrtften , 2llma*
nach« 2C. öerftreut. Sein toarme« 3nter=
effe für bie bramattfdje Shmft betätigte er
burdj eine 2ftenge bramaturgtfeher 3luffäfce,
fotote SScrtd^tc unb Betrachtungen fpectell
über ba« *fttgaer Theater, bie theil« in
fötgaer, theil« in au«länbtfchen Blättern
erfchtemn (untergetchnet mit „£)«toalb",
„D«h)alb2öahrlteb",ober mitSiffern). 1837
grünbete er unter bem£ttel „£)ramaturgifche
Blätter" fogar ein eigene«, ben Borgängen
auf ber fötgaer Bühne getotbmete« Organ,
toelche« bem §ä<fer'fchen „3ufd)auer" al«
Betlage beigegeben tourbe, mit (£nbe beffel*
ben 3ahre« aber toteber einging, ©in gang
befonbere« Berbienft ertoarb ftch ö. Br.
burdj feine thättge Xheilnahme an ber 9ceu=
grünbnng be« unter ben öorhergegangenen
$)trectionen öerfallenen fötgaer £heater«
im 3af>re 1837, bie unter £oltei, unb furg
barauf unter ©offmanu befanntltcf) birect
— Branbe«.
in eine ber f)öd)ften Bltit^e^erioben be«=
felbeu führte..
&räutta<ttn, ©einriß, ^)ecoration«maler
unb 3Wafc^inift 1820—35, femer 1837—41.
— 3^ c ^ $em. S3 f ©mmeline unb ©löira,
beren eine befonber« redjt begabt getoefen
fein fott, gaben 1830—35 Heine Partien
unb toaren auch Sängerinnen unb (Shor=
mitalieber.
^rauti^am, ©buarb, IT. (^axacttx\\>it:
ler be«Borftabttheater« 1836—37. — SRab.
^>ori« B, gleite gleichgeitig erfte «ieb*
haberinnen.
Franca, Dboe= unb ©nglifch $ortt*
Birtuo«, concertirte mit ben ©erren $)tU
fino unb $llippi am 12. unb 19. Februar
1793 in ber Sttuffe.
33ranb (recte Sßrü«fe) ßubmig, ©hc^
racters unb erfte fomifche Kotten, erfte
Margen 1809 bi« 1810 unb 1817 btä 1818,
um toeldje 3eit er eine« (Sfcceffe« megen,
ben er gegen einen £f)eflter*Beamten öer*
übte, entlaffen tourbe. Bor* unb nadjbem
toar er an faft allen Bühnen $eutfd)lanb«
unb SRufelanb« befdjäftigt gemefen unb
hatte Slnfang ber 30er 3ah*e fein le^te«
Engagement in ^önig«berg, öon too au«
er im Styril unb $ecember 1833 noch ®aft»
fpiele in Sfttga gab. 3in Uebrigen ein guter
(ShattKterfpteler, hatte er ftch um biefe 3cit
fchon überlebt. 3n einigen feiner früheren
Sollen h^te er noch öerbienten Beifall,
im Uebrigen fonnte er ftch mit ber bamal«
neuen bramatifchen Literatur nicht einleben.
9tad) Ablauf feiner tönig«berger 3eit, be=
reit« 60 3ahre alt, gog er mit einem bref=
ftrten Jpunbe öon Bühne gu Bühne, um
al« 9Jtacatre in bem @eufation«ftücfe „2)er
©unb be« 3lubri" aufgutreten. 1835, al«
er ftch eben gu einem ©aftfpiele in ßübeef
anfehiefte, ftarb er auf einer 3<*gb am
«Schlag. — 3Wab. B., feine ©attin, toar
mit ihm immer gleichgeitig in Sftiga. (Sie
fpielte ©elbenmütter, 2lnftanb«bamen, 3llte.
$rattbe*, 3oh«nn ©hriftian, eine ber
toichtigften ^erfonen in ber 9>Hgaer %\)t-
atergefchichte, öerlebte eine abenteuerliche
3ugenb. @r toox am 3. 9lobember 1735
gu Stettin geboren. (Seinen Bater, einen
ftellenlofen Theologen, fyat er wenig ge*
fannt. 3uerft trat B. al« ßehrling in ein
©anbel«hau«, mufete baffelbe aber einer
begangenen Beruntreuung toegen heimlich
öerlaffen. Unter ben fch^erften ®ntbeh=
rungen unb manchmal ben größten ©efah=
ren bettelte er ftch &nrch ba« ßanb, ifam
bt« $olen unb ungefähr anberthalb 3flh*e
fpäter nach Stettin gurücf. Untertoeg« ge=
rieth er in bie allerfchlechtefte ©efeafchaft,
u. 31. öerrichtete er eine 3eit lang ®ned)t«s
bienfte bei einem Ouacffalber. B. fanb bar=
auf glücflich in Berlin in einem oornehmen
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SSranbeS.
27
§aufelinterfunftalS23ebtenter, entmtch aber
unb mürbe ftecfbrtefltch öcrfolgt. Unters
beffett hatte er gelernt, ftd) nach einer etmaS
befferen (^tften^ p fernen unb fchloß ftd^
ber (Schönemann'fchen ©efellfchaft, bamals
in Lübecf, an, mo man ihn nicht recht
branden tonnte. ®r btente barauf als
(Schreiber in einer 3 c ttwtg8rebactton
Hamburg, bann bei einem ©eneral, ber
ihn fortfdjicfte, als ihm 33. bei feinen
Liebesabenteuern ^inberltc^ mürbe. (So
bauerte eS noch einige 3eit, bis ftch 23.
für einen beftimmten S3eruf entfchteb. (3mb*
ltd) fanb er Aufteilung bei ber «Schuch'f djen
<Schaufpiek©ef ellfdjaft, unböon hieran blieb
er bem Sweater treu, ohne eS jeboch je §u
einer bauemben (Stellung p bringen. 3n
Königsberg lernte er feine nachmalige ©afc
tin fennen, mit ber er fiel) in 23reSlau Der*
banb. Lefftng mürbe ihm befreunbet unb
übernahm ^athenftelle bei feiner £ochter.
Sötdjttgere (Stationen auf feinem Lebens*
mege maren femer Söeimar, ©otha unb
Bresben. 3n SBeimar bietete er fein
Jpaupimerf, baS 27lelobram „Ariabne auf
9lajoS", tocIc^cS Sluffc^cn machte unb lange
Seit überall gegeben mürbe, in Bresben
mürbe ihm bie Drganifation einer eigenen
§of * (Schaufptelergefellfchaft unter feiner
Leitung übertragen, aus melier Stellung
er tnbeffen burch ungünftige 3ettber§äitniffc
balb in bie eine« SRegtffeurS unter 23onbtnt
prüefgebrängt mürbe. Kabalen, bie ftch
befonberS gegen feine grau richteten, Oer«
leibeten ihm übrigens hier, mie fpäter in
Mannheim unb Hamburg feine (Stellung,
hieran fdjlteßt fic3^ fein Aufenthalt 1782
bis 1784 in föiga. 23aron 0. 23lettnghof,
befanntltch Dilettant, mochte 23. hauptfäch*
lieh berufen haben, um ihm bei ber artt*
fttfehen Leitung ber 23ühne, bie nominell
feinen anberen Dtrector hatte, pr (Seite p
ftehen. 23. ift alfo als derjenige p be=
trauten, bem baS neue Snftitut ben f)of)tn
Auffchmung, ben es fofort nahm, fyaupU
fächlttf) mttöerbanfte. d£r felbft nannte ftch
fogar Dtfeetor ber hiefigen 23üfme. 3n
feiner (Selbftbiographie (3 23änbe, »erlitt
1799) ift er beS Lobes ooH öon 9Hga unb
fötgaer 3uftänben, ift aber unpfrteben,
baß-23tettnghof bei feinem SBeggange nicht
ihm, fonbern Lehrer unb Koch baS £h*ater
übergab. Dte©enannten hätten ihm auch fo*
fort ein SBeiterengagement mit berfeiben
(Sage angeboten, aber unter (Streichung ber
SRegie unb feines 23enefigeS. 83. 30g eS alfo
öor, lieber metter p manbern unb hielt fich
pnädjft 4 SRonate beim §erpg oon Kurlanb
auf, ber ihn lebenslänglich engagiren
mollte. 23.'S gorberungen maren aber fo
übertrieben, baß er fid) baburch nur bie
bauernbe Ungnabe beS JperpgS ppg. 23on
hier an mürbe bie Emilie gänglich öom
©lüd öerlaffen. 3n Hamburg öerfuchte 23.
ein eigenes ^heaterunternehmen, unterlag
aber untet 23erluft feines ©rfparten ber
(Soncurreng (Schröber'S in Altona. Der
Söerluft feines (Sohnes, feiner ©atttn unb
aulefct fetner Tochter, mit ber er obenbrein
bie le&te 3eit im toöHtgen 3ermürfntß
lebte, beugten ihn. ®r ging an bie §er*
ausgäbe feiner gefammelten SBerfe, öer=
faßte noch Einiges unb lebte fümmerlich
feinem Xob entgegen, ber am 29. October
1799 in 23erltn erfolgte. — 23. hat es als
<Sd)aufaieler (in 9tiga: bürgerliche Söäter)
nie p größerer 23ebeutfamfeit gebracht,
als dichter unb 23ühnenleiter hat er fehr
©uteS geleiftet. Die 3af)l feiner 23ühnen=
merfe ift groß; in Sftiga mürben gegeben:
Die Luftfptele: Der geabelte Kaufmann;
§ans ö. 3anom; ©raf öon Dlsbach; Die
©rbfehaft; 2)er liebreiche (Shentann; Die
^ochgeitfeier; Der Namenstag; Der junge
©eigige; Der ©afthof; bie Xrauerf^iele:
Alberfon, I. £hetl; Der Schiffbruch; bie
©chaufpiele: Alberfon II. unb III. Xhetl;
(Sonftangte oon Detmolb; baS SWelobram
„Slrtabne auf S^ajoS", le^tereS fchon im
Xfjeater auf bem 5parabe^laö»
$tatnbe*, ©harlotte (^fther, geb. Koch,
entftammte guter Emilie, mürbe 1742 p
©roß=9tofinS{o geboren unb p Königsberg
erpgen. lieber ihr 23efanntmerben mit
ihrem ©atten mürbe fchon oben erphlt.
^Ste ging pr 23ühne, als fie fchon 23raut
mar. Anleitung erhielt fie burch feinen
©eringeren als ßeffing, ber öon ihrem
Talent entjücft mar. 23on Anfang an ge=
fiel fie unb bilbete ftch mit ungemeiner
(Schnelltgfett p einer ber öorpgltchften
(Schaufptelertnnen. Auf ben 23ühnen oon
23erltn, DreSben, ©otha, Mannheim, 2ßet*
mar unb Hamburg hatte fie als bie ©rfte
geglänzt unb ihre Nebenbuhlerinnen ber-
maßen öerbunfelt, baß fie meift ihre <Stel=
lung aufzugeben genöthtgt maren. Unb
mie um ihre gefährliche Sftähe Alle em*
^finben p laffen, trieb fie föetgbarfeit unb
(Smpfinbitchfett oon ^h^ater p ^h^ater.
heftig mar fie mie eine 3talienerin. 23ran=
j beS erzählt felbft, mie fie aus (Siferfucht
einmal mit einer Kollegin in'S Jpanbge*
menge gerieth. S$f)ttn $öhepunct erreichte
ihr Sftuhm mit ^Ariabne auf s Jta£dS", in
ber ihr feine gleich fam. 9^cu mtrfte hier
auf bie Sufdjwer auch % (£oftüm; fie
mar nämlich bie (Srfte, melche bie antife
Kleibung mieber auf bie 23ühne brachte,
menn fie auch, tote 23ilber Oon ihr geigen,
ftch nWjt ganj an bie reine Antife hielt.
(Sie fprach auch im gemöhnlichen Leben
nie ohne lebhafte (Smpfinbung. Daher
gab fie affectöolle Kotten oft mit p
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28 »ranbe»
ötel Qfeuer, fälteren hingegen gab fte
alle mögltcb i&altung unb im gfeinfomis
feben überfebrttt ftc nie MeßintebegSebönen.
Eg ift möglich, ba& ftc in fttga (1782—84)
ibren &öb*punet febon Übertritten tyatte,
toenigfteng foll ftc fic^ toäbrenb tyreg näeb*
ften unb Ickten Engagementg in Hamburg
bereits überlebt gehabt baben. 2lueb fpriebt
ibr ©atte, her in feiner 33tograpbie fe^r
gern öon ibren £riumpb*u er^äblt, in ben
legten Sabren auffaUenb toentg öon ibr.
©ine fötöaltn batte fte aber aueb in 0liga
niebt. Eine öortreffltebe ÜÖhitter unb über*
baüpt mit einem febr gefüblöollen ^er^en
begabt febetnt fte tbatfäebltcb an bem Kum-
mer über ben SSerluft tbreg Sobneg unb
fonfitaeg gamtlienunglücf geftorben au fein.
Der Xob überrafdjte fie am 1. 3Rat 1786.
&ranbe*, Ebarlotie SBUbelmtne, ober
2tttnna, toie fte fieb in Erinnerung an
ibren $atben ßefftng am liebften nannte,
bie geniale Xoebter ber Vorigen, geb.
am 10. 2ftai 1765 ^u Berlin, trat itoax
f(bon alg bretjäbrtgeg ttnb in Spreebrok
len auf unb fang bereits 1772 Öpernpar*
tien in Söetmar, too fte fieb bureb i^rc
feböne Stimme, bie öon Gr big G bureb
3 Dctaöen gereift baben foll, ibr ttebltebeg
SBefen unb ibr natöeg (Spiel bie $rotec=
tion beg &ofeg getoann, tourbe aber fetteng
tbreg »aterg, ber ängftlteb um ibre 2fog*
btlbung beforgt toar, in Dregben einen ibr
gemalten öortbeilbaften Engagementgans
trag jurüeftoteg unb fte längere 3eit böcfc
ftenS in Eoncerten auftreten liefe, in ibren
frübeften 3ab«n forgltcbft gefront. Sie
f^attt bie beften ßebrer, u. 21. toar fte ftolj
barauf, öon ber SRara unterloief en toor*
ben gu fein, unb noeb in 9Hga (ju berfel*
ben 3eit tote bie Eltern) alg ^rtmabonna
fuebte fie ftcb unter gebre unb S3aumbaeb
ioeitergubilben. Sie mar im Scbaufptel
toie in ber Oper gieteb öorgügltcb (&aupt*
rollen in ber lefeteren toqren u. 51. $tmixt
unb föögcben, im £rauerfptel Emtlta ©a*
lottt, Opbelta), unb bureb ibren perfönlt*
eben 9tti% bezauberte fte alle 2öelt. $on
ibren Sittbetern ttmrbe fte mit Anträgen
beftürmt, bie fte alle abtoteg, ein junger
föuffe erfebofe fieb aug ßiebe. Sie trug
aber ben Xob öon jeber im ^er^en. 3n
Hamburg mufete fte ibrer gerrütteten ©e=
fünbbeit toegen ber S3übne gänglieb ent*
fagen unb ftarb am 1. Sunt 1788. —
9Jtimta toax aueb *tu* Elaöterfpteterttt öon
bebeutenbergertigfeit uubäufeerft gefebmaef*
öollem Vortrag. Sie btuterltefe aueb eine
Sammlung üontbrfelbftcompotttrterßteber,
bie unter bem £tte( „attuftfaltfeber ftaebiafe
öon 2Jttnna SBranbeg" im Druef erfebienen.
93r«nM, Ebuarb,Ebormttglteb (II. 33afe)
fett 1880.
- »rafftn.
$ra»bftöttner, Ebuarb, öom ßanbeg*
tbeater in ©ra§. Sertöf e SBafepartten 1880-82.
33ranbfltTuj>,p, $rl. Earoltne, Solotän*
jerin 1854-55.
»raubt, Dem-, Sßiantftin aug 2JHtau,trat
1803 in ber Stotfifaltfeben ©efellfebaft auf.
«ranbt, Earl, ^bcatermitglieb 1830
big 1835, 1837—44. Spielte perft Sieb*
baber, fpäter Heinere gäeber, jule^t befom
berg ältere fomifebe Sollen, aueb Ebor«
mitglieb, ging nacb Sfteöal unb 1847, öom
Xbeater jurüeftretenb, in*g Sluglanb. f 26 -
3uli 1855 in St. ©atten, 52 Sabre alt.
«ranbt, Wab. 3aeobine. S3gl. gfranf.
33ranbt, Earl, ber berübmte aRafebinen«
birector in Darmftabt, geb. bafelbft 3. 3uni
1828, bat im ßaufe feiner SBirffamfeit bie
SBübnenteebnif, bie fogenannte 3Äafcbinerie,
ööllig umgeftaltet. Die alten febmerfälligen
S3erfenfungen unb Sertoanblungen, bie ge?
fäbrlicben unb unfebönen 5lugö>erfe unb
Slnbereg mebr, h>ag fieb bureb 3abr*
bunberte im ©ebraueb erbalten b^tte, er^
fe^te er bureb üUtofcbtnen einfacber Eon=
ftruetion, bie toabre feenifebe SBunber ioir!=
ten. Son allen Seiten lourben ibm 2luf*
träge, alte S3übnen umzubauen ober neue
einpriebten; fo baute 33. öon 1857—81
niebt Weniger alg 24 neue S3übnen, unter
benen nur bie beg SBagnertbeaterg in fQatp
reutb unb bie beg neuen Stabttbeaterg in
fötga (1863) genannt fein mögen, ftarb
am 15. Deeember 1881 in Darmftabt.
«ranbt (recte ©ifebof), 3Rarianne, geb.
31. 5luguft 1842 in Sßien, auggebilbet ba=
felbft, eine ber größten Slltiftinnen ber
©egenmart, 1868—82 Mitglieb ber ftöntgl.
Oper in Berlin, feitbem obne fefteg Enga=
gement nur gaftirenb, trat in 9tiga im Wlai
1874 an 8 Slbenben alg fttbeg, Slomeo
(öeaini), Seltca, Slgucena, gibelio unb
Drtrub auf. ftür ben Erfolg ibreg ©aft*
fpielg fpriebt am beften, bafe fte naeb S3e=
enbigung beffelben bureb e * nen 5 ö ^ljug
geebrt mürbe, ben ibr bie Xbcatermitglies
ber felbft braebten.
33ranbtticiner, ^ornift 1788 ttwbrfebetn=
lieb big 1795, aueb Eoncertbläfer.
»raffitt, ßouig, geb. 12. Sunt 1840 in
Druffel, bebeutenber Sßtantft, feit 1866 in
»erlitt, feit 1869 in Trüffel, fett 1879 erfter
Eiaöierprofeffor am St. ^etergburger Eon=
feröatorium, in toeleber Stellung er 1884
ftarb. Eoncertirte 22. unb 24. ^oöember
1878 im ©etoerbeöeretn.
»raffin, £eopolb, geb. 16. 2Kat 1843
in Strafeburg, feit 1857 £ofptantft beg
§erjogg öon Eoburg=©otba, loarb 1883
alg Elaöierlebrer an bie „Sebule ber £on=
fünft" berufen, f anb aber bter, toie aueb
alg Eoncertfpieler, toentg Erfolg unb öer?
liefe 9Mga febr balb toieber.
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»ratfifö
©ratjifö, (Sari ©ottlob, geb. 15. Oc*
lober 1807 $u 3tegelroba, toar öon 1847
an £orntft, (Sontrabafftft, Riefet big 1875
Raufet beg £fjeaterord)efterg. 2Bar ein
tüchtiger £ed)tttfer fotootyl anf beut §orn,
auf bem er audj bretfttmmtg blies, alg
aud) auf beut ©ontrabaft, ben er mit un*
getodfmlid)er Sßtrtuofität fptelte, unb auf
bem er, nodj gelegentlich fetneg 25jäf>rtgen
Subtläumg, 15. October 1872, bie fd)tote*
rigften (Soncert s (Spectalttäten augfüfjrte.
t alg ^enftonär am 21. ftebruar 1876.
feompontrte (£oneertftüc& für £orn unb
©ontrabafc unb Sänge.
fBtatt, 5IötensS5irtuo8 aug <Sd)toebett,
trat 25. October unb 29. 9toöember 1802,
ferner 28. ftebruar 1803 in ber SJhtftfalt*
fdjen ©efellfdjaft auf.
©rauefrnann, £f>eobor, Dom Königs*
berger Xljeater, gaftirte im Slprtl 1839 alg
^ofttllon, 3Jtoj, (George SBroton, gfra $ia*
öolo, Robert, Camino 2c. (Engagirt alg
erfter fjolfer £enor big 1841. (Sang in
©oncerten unb gaftirte femer nod) am 13.
«September 1842 unb an 3 2lbenben im
gfebruar unb 3Äärg 1847. 2öar nad) fei*
nem Sfttgaer Engagement nod) • in Sötlna,
öreglau unb 2ttatn§ Qätig. — SRab. (Sljarl.
©leon. (Sfjrtfttne 50., geb. »ebenfee, feine
(erfte) ©attin, gab 1839—44 f leine Partien
in Oper unb @d)aufptel.
©raun, (Sdjaufpteler, gaftirte 1805 alg
Pfifferling (oirtuofe Sertoanblunggrolle)
unb (£arl b. Sftuff in ber „<Sdjadjmafd)tne"
(S3onöioant).
©raun, (Sdjaufpteler unb 33äffift bom
©ofttyeater in (Stuttgart, gaftirte im 3)e*
cember 1831 alg ©manne! S3rec^t in „$er
©mpfeljluttggbrtef", öaftlio (SHofftnt) unb
ftuno.
©raun, 91., bom &oftl)eater in <Sd)toe*
ritt, gaftirte im 3lpril unb 9ttat 1866 als
2Jtofantello, (Sbgarbo, (Sleafar, Jpugo in
„Unbtne" unb Robert.
©raunföttetg, g?rl. 9i, oom £f)alta*
$l>eater in granffurt a. 2ft., ßtebfjabertn
1869—70.
©raunföntetg, %tl, (Sliormttglieb 1876
bi8 1877.
©raunt», äöttyelm, am 19. SRära 1816
§u granffurt a. O. geboren, ftubirte in 3ena
unb ©öttingen, ging bann gum Sweater,
bebütirte in 33raunfd)toetg, toar fpäter
1864—1866 für $äter unb (Sfjaracterrollen
in Sftiga, leitete bie Xfjeaier in (Stralfunb,
föoftocf unb £tlbegl>etm felbftftänbig unb
fam barauf 1874 naefy ©igmartngen, too
er 12 3<*f)*e alg Sftegtffeur unb (Sd)aufpteler
tfyättg mar, big er auf befonbere teftamen*
tartfdje Verfügung beg öerftorbenen dürften
(Sari 9ltttott oon ^o^enjollern penfiontrt
tourbe. f 27. Slprtl 1887.
- »reuer 29
©raunt», $rl. Efterefe, I. (Soubrette in
$offe unb »aubebttfe 1864—66, alg aug*
gezeichnete traft in gutem 2fabenfen.
•i ©raufettietter , X^eatermitglieb 1841
big 1843.
*. ©rebin, aSBtfyelm unb 3?rl. Natalie,
£ämer, gafttrten am 29. $>eeember 1824
im X^eater.
©reboto, Ulbert, $ecorattongmaler unb
3Rafd)tntft 1852—55, fpäter in föebal.
©rebotu, grt. Helene, ^ormitglieb
((Sopran) fett 1888.
©rebfönetber, Dr. phil. 5tug. ßebe*
red)t, Organift ber ©ertrubfirc^e ljmb (Ste
fangle^rer. f, 69 3a§re alt, im Sunt 1840.
©retttnß, ^ermann, geb. 12. October
1804 in Sluggburg, Jpelbentenorift mit rie=
fentyaftem Organ, engagirt u. Ä. an ben
ipoft^eatern oon Berlin unb Söten, befon=
berg Diel aber auf ©aftreifen, toar im
Slprtl unb 3Wai 1837 unb im 3anuar urtb
gfebruar 1842 in fötga, gab einige {Son<
certe unb gaftirte aig ©leafar, %ta Sto
Dolo, Snafantetto unb Robert, f 23. 9lo*
oember 1860 in ber 3rrenanftalt §of^eim
in Jpeffen.
©renner, 2ß., I. »ioltnift 1863.
©rtttfönriber, ©uft., ©hormitglieb (II.
©ofe) 1875—77.
©reuer, §einric^, Dom (Stabttyeater in
^öin, gaftirte im3»at 1851 unb toarb big
1853 engagirt. ®ab 33afc unb »afebuffo^
Partien unb Später, toar aud^ Opernregif*
feur. (Sttoag im ^aturaligmug befangen,
aber routinirt, an ^erfon unb latent retd)
begabt unb im ©eftfee eineg fräftigen, an=
genehmen Organg toar er aufterbem burc^
feine »telfetttgfett eine gute (Stüfee ber
Oper unb beg Sc^aufpielg.
©reuer, 3»ab., SRütter in ©(ftaufptet
unb Oper 1852—53.
©reuer, Philipp/ geb. am 8. 9looember
1811 gu töin, ging bom ©^mnafium jum
^^eater über, f)atte aber bei feinen erften
©aftfpielen unb ©ngagementg fo totel 3Rt6 s
erfolg,' bafe er bereitg beabfid^tigte, bie
^ünftierlaufba^n aufzugeben, alg er in
(Seile bie üBefanntfäaft beg berühmten 3Warr
machte, ber tfm ermutigte unb untertoteg.
Weitere Anleitung ^atte er burc^ 9lob.
Senebtj, mit bem er in SSernburg enge
greunbfe^aft fc^lofe, unb Ijter begann fein
@tern ju fteigen. @r fanb in 2)effau ben
S3cifaff beg ^ergogg, befonberg aber toar
eg ein über (frtoarten günftigeg (SJaftfpiel
in Söiegbaben, toeldjeg mehrere gute Ens
gagementg 5 2Cnerbieten jur golge ^atte. 3m
erbft 1838 trat 33. ein Engagement in
öniggberg an unb toarb in fur^er 3eit
ßiebiing beg ^ublicumg. 1840 folgte er einem
föufe nac^ 3)lagbeburg, fe^rte aber balb nad)
töniggberg jurücf, bem Sßunfc^e beg bor^
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30 »rice —
ttgen PubltcumS entfpredjenb, unb fam
bann noch in bemfelben 3a!)re nach Sftiga,
too er gleichfalls hodjbeltebt toar unb na*
mentltd) als &amlet fefjr gefiel. (£r fpteite
^icr erfte tragtfehe ßtebhaber, Reiben nnb
jugenbltd)e QifyatactmoJttn, fein ($ngag>
ment, bem erft ein ©aftfpiel voranging,
bauerte MS 1844. 33. ging baranf ein
3ahr nach <St. Petersburg unb 1846 nach
granffurt a. too er bis ju feinem
Tobe, 15. SRobember 1851, bie erfte (Stüfee
beS höheren S)ramaS btlbete. Enrg öor
feinem ©nbe, im Slprtl nnb 3Wat 1851
hatte er fötga noch einmal als ©aft befugt
unb ben tarntet, 83oltngbrofe, 3ngomar,
Sauft, £ean, Pofa 2c. gefptelt.
$rice, fchactnth, I. Xenortft beS Xh^
aterS fteijbeau &u partS, unb beffen ©atttn,
(Sängerin, concerttrten 27. 2Rat unb 19.
3uni 1818 unb 3. 2Rär$ 1819 im Xheater
unb ©chtoarjhäupter.
be 9t. ©ttee, 2Jtab. J>„ amtglteb ber
^h^hormonifa^en ®efellfd)aft gu ßonbon,
Äammerfängertn beS Königs öon granf*
retdj, auch piantfttn unb $arfentfttn, cott*
eertirte 23. October 1823 im (Schtoar^
häupter.
ftotee, 3ean, I. Teuorifi ber frangöft=
fdjen Oper in (St. Petersburg, oorher beim
Dbeon*Theater in Parts, gaftirte 1829.
2Bar fpäter $)irector ber franjöftfd)en Oper
in Strasburg. ($gl. $)eSqutntatne).
93ribflton>er. $gl. polegreen S3rtbg*
totoer.
»rieflet, <S. fjagottift 1845—50.
(Stabltrte fpäter eine anuftfalien^eihanftalt.
»rtttbt«, 3of. ftofarto, Sieger, Stölln*
StrtuoS, concertirte 13. 3Rai 1888 im
Sdjtoarghäupter, 12. 3ult beffelben 3öh* c 8
im (Sommertheater in £horen3berg.
»ritttenftettt, I. ©ornift 1815—30, auch
(Soncertfolift.
»rittfmattu, Otto, SI)aracterrolIeu 1883
bis 1885. ©lug sunt Hamburger 8tabt*
theater.
»rochnattn, 3oh- Detlef (nid)t gu öer=
toedjfeln mit bem berühmten 3<>h- t? ran 3
£teron. 33.) fott taut Katalog ber (Sultur*
hiftorifchen SluSftellung (1883) in ben 80er
3ahren beS öortgen 3<ih*huubertS WliU
glieb ber Sftigaer S3ühue getoefen fein, toor*
über uns bis jefet jeber »eitere 9toa)toeiS
fehlt.
#rocf l, 3oh-, Sioltntft aus Hamburg,
concertirte 27. October 1834 im @a)U)ar^
häupter.
$röße, $em. 3lbelatbe, öorher beim
(Stabttheater in Breslau. I. ßtebhaber*
innen 1839—42. ©ing nach <Stf)tpertn unb
granffurt a. unb entfagte ber S3ühne,
um ftch %u öerheirathen.
»röftnann, fjrl. £ebh)ig. II. unb III.
»rucfS.
Partien in (Sdjaufptel unb Oper, ©hör*
mitglieb 1873— 82, .fett 1876 öerhelrathet
mit bem ©hormttgltebe &anS Thiele-
93roharbi>, %tl Bertha, @oprantfttn,
tptrfte am 12. 5Robember 1885 unb 5. 3a*
nuar 1886 in (Soncerten 2llb. öecfer'S unb
5lb. Ore'S mit.
t>. 93ronfart, $anS, geb. 30. 3anuar
1830 ju Berlin, ©chüler ßiSgt^, bebeuten*
ber ©labiers^irtuoS, ©omponift mobemer
Dichtung, 1860—62 Dirigent ber ©uterpe
in ßeip^ig, 1867—87 3ntenbant ber $of*
bühue in ©annober, feitbem in gletdjer
(Stellung in SBeimar, concertirte 2., 6., 7.
unb 22. mäx% 1864 im ^h^ter unb
©a^ioanbäupter, 28. gfebruar 1865 im
©^mnapum.
£$ro/e, gelben, ©haracterrollen unb
ter 1814—15. ©ing nach ^lebal unb tö=
nigSberg.
«roftmanu, ftxl 3Rarie, geb. 1820 als
2:od^ter beS $of*a3aucontroleurS 33. in
©otha, mürbe auf Sßunfch unb auf Soften
beS ©ersogS ®rnft I. auSgebilbet, ftubirte
2 3ahre tu $Hfct<**tt bei grau 2uife
6a)mei^er unb legte baranf als &gath*
bie erfte Probe ihrer ^unftfertigfeit in
(Sobura ab. Um biefelbe 3^it fang fte jur
3ufriebenheit ber h^ogltchen Samilie in
oerfa^iebenen ©ofconcerten unb nmrbe, aber=
mals auf SSeranlaffung beS ßergogS, burd)
bie (Sängerin $rl. 2War. ©albreiter toetter^
gebilbet. darauf tourbe fte 3)Wtglieb Oer*
fa^iebener O^erngefeUfchaften, unb 1852
am ©oftheater gu Deffau engagirt. ©ter
fang fte, obgleia^ 3We§gofopraniftitt, u. H.
aud^ bie Titelrolle in „Hartha", unb ba
bie Oper, bamalS neu, fehr oft toieberholt
mürbe, jog fta^ 3frl. 83. ein Stimmleiben
%u, baS fte p mehrjähriger gänjlia^er 9^uhe
jtoang. Später toirfte fte an ben Stabt=
Theatern %u Slltona unb Ulm unb fam 1856
nach fötga, too fte ftch 1860 mit bem
Sänger Üb. S3aSfe »erheiratete. Sluf
Slnrathen beS T)irector Thomö toar fte in
baS 3M) ber Opemalten unb fomifchen
Mütter übergegangen, toeldf^eS fte bis ju-
lefet §ur 3ufriebenheit beS publicumS
Oerfah. 3 a 5^eic^e öeioeife Don bem SBohl*
toollen beS lederen erhielt fte u. 51., als
fie am 8. 3anuar 1871 ihr 25jährigeS
S3ühueniubiläum beging, bei melier ©e^
legenheit fie aua^ oon (Sornitz, 2)irector
unb Sollegen ehrenvoll ausgezeichnet tourbe.
1876 liefe ftch f?rau 33. mit ihrem ©atten
jufammen penftoniren.
»rouffai0, f?rl v pianifrtn, (Schülerin
toon $enfelt, toirfte am 4. $)ecember 1874
in einem ^oncert ber grau gfeborofHäRu*
rath mit.
&ructe, Otto, ^önigl. preufe. Cammers
SJiuftfer oon ber berliner ©ofoper, gehörte
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SJrue —
als IV. »läfer bem toSlecffchen ®aifer=
EornetkQuartett an, mit bem er SÄiga in
ben 3af)ren 1877—79 befugte, 2JM ge=
etgneter Sßerfönlichfett unb einer frönen
ajaritonftimme begabt, bilbete er fich fpäter
für bie SBühne aus, toarb 1883 an baS
£oftheater p Bresben, 1885 in Düffelborf
engagirt unb totrft feit 1886 am beutfdjen
ßanbeStheater in Sßrag. 3m *0tot 1888
gaftirte er als Don 3uan, Trompeter b.
«Säfftngen unb Valentin in „fjauft unb
^Margarethe".
SSrue, &err Urban, unb 2Rab. 2ttarie,
geb. DftrotoSfa, S3alletmeifter unb <Solotän=
gerin Dom ®öntgl. X^eater in Berlin, gafttr*
ten 1852, Dorn 2. Steril ab.
*rücH, grtebric^, geb. 1756 p SBien,
ging 1770 pm X^eater. Er ttmr ein fehr
geachteter ©chaufpteler unb gierte lange
§ett bie Sühnen p Leipzig, Bresben,
ranffurt unb fötga (1795—96), too er
gelben, Später unb Eharacterrolleu fpielte.
2Bar fpäter tu (St. Petersburg unb gaftirte
am 16. unb 21. 3<*nuar 1802 nochmals
in fötga.
&ritcH, SRab. Henriette, 3ttütter unb
SlnftanbSbamen 1795—96.
SBrucfl, 8en., Dem., Liebhaberinnen
1795—1808, feit 1798 mit bem Crd>efter=
mitglteb £aube toerfjetratyet.
iSvüdl, jun., Dem. 3cannette, begann
1795 tn ®tttberrotfen unb berltefe föiga
mit i^ren ©Item. 1802 fang fte als ©aft
u. 21. bie Sßamina, machte aber befonberS
gurore als fleiner 3Watrofe, hatte ein Söe*
neftg unb gab ein (Soncert. (Sin gtoetteS
©aftfbiel, im 3anuar 1805, führte p einem
bis 1809 bauemben Engagement. Dem. 83.
fang als gefeierter Liebling beS $ublt=
cumS bie erften Dpernpartten unb trat,
toenigftenS perft, auch btel als Liebhaberin
auf, fang baneben in faft allen Eoncerten,
beren fte auch toteber eigene gab. (Später
öerheirathete fte fich mit bem <S*h<ntfbteler
Ltnbenftein in (St. Petersburg unb gas
fttrte als beffen ©attin im SRobember 1810
als Octaöia (eofcdme)unb Lab9 27Ulforb.
t>. krümmer, %tau Luife. Sgl. dia*
beefe.
$ritiiui*, (Sari, bis ungefähr 1847 als
Darftefifer feinfomtfeher Sollen unb Sons
öibatttS feit einer SRci^c öon 3ahren £teb=
Wnft beS Hamburger SßubltcumS, fpäter
SWitglteb beS fcoftheaterS in (St. $eterS=
bürg, gaftirte im Sttära unb Wpxxl 1847,
gebruar unb 3Wärj 1852, unb g-ebruar unb
Wan 1858.
$rititettn »gl. @calchl=Lolli.
t>. &runtt, fjrl. Sllejanbrine, Sieben unb
Dratorienfängerin, lieft ftdj im Sfebruar
1878 als ©efanglehrerin in Sfttga nieber
unb totrfte bis 1882 in berfdjtebenen etge=
SMicfmer. 31
neu unb anbereu Eoncerten, Lebt jefet
in Serftn. (Sie mar eine refpectabel ge=
bilbete (Sängerin, ber bielleicht nur bie
fljmphtttiftf) ftimmenbe Snnerlichfeit abging.
«runner, aus 2öien, ftellte 1819 unb 33
jttiei öon ihm neuerfunbene Snftrumente
aus, bie er „SleoiMRelobtcon" unb „XxU
tonton" benannte. Das lefctere, mit einer
Elaotatur oou 5 Octaöen, fottte ben SHang
eines öollftänbtgen DrchefterS nachahmen
unb ttmrbe bom (September pm October
1833 täglich burch ben Organift föebenttfch
öffentlich im Staugarb'fcfjen (Saale gefpielt.
brutto, Sri. Sftarte, $ianiftin aus S3er=
lin, toirfte im Sflobember 1881 in ben Eon=
certen bon Slmalie 3oachim mit.
$u$arb, öorher bei ber Jpentf ehelichen
unb Stbt'fchen ©efellfchaft in Rurich, Sre*
men, ^annober. Liebhaber, &haracter= unb
SluShülfSrotten 1782—84. Er toax um
1759 geboren.
$u$arb, 9Jlab., früher erfte Sängerin
bei ben öorertoähnten ©efettfehaften, in
9Hga 1782—84 angeftefft. 6ie trat faft
nur in ber Oper auf unb ^atte Beifall.
«u*^oru r fjrieb. 2ßtlh., ©hormitglieb
1858—59.
95uchmai|cr, SRicharb> früher (Schüler
beS DreSbener EonferbatoriumS, begabter
Sßtantft, ber ftch tüährenb feines fötgaer
Aufenthaltes noch namhaft t>erbottfomm=
nete unb h^r befonberS feit feiner 2Jltt=
tüirfung tn ben Eoncerten ber grau
Etelfa ©erfter im ^oöember 1882 ber
öffentlichen 2lufmerf famfett näher trfit, toar
1879 erfter Elaöierlehrer an ber @chule
ber Xonfunft, pribatiftrte bis 1883 in 9Uga,
gab berfchiebene eigene ©oncerte, tüirfte in
Dielen anberen als (Solift ober Begleiter
mit unb berfafcte gelegentlich 9Jhtftf berichte
für bie „3eitung für 6tabt unb Lanb".
Subbeu*, Ebuarb, geb. in Sirensburg,
©chüler bon 3JlofcheleS, ^ofpianift beS
^ergogS bon <Sachfen=Eoburg, concertirte,
nad^bem er u. 31. in <St. Petersburg unb
Dorpat mit großem Erfolg aufgetreten toar,
in 9^iga am 19. 9toöember 1848, 10. unb
19. 9Jtöra unb 2. Styrtl 1850, baS public
cum burch eminent fertige, berart lange
nicht gehörte ßeiftungen überrafdjenb.
93ubetoi| r Ernft, geb. 27. October 1835
gu 3Kitau, erhielt 1857—59 feine muftfa*
lifche SluSbilbung im Leidiger Eoufer=
batorium burch 3KofcheleS, 2öengel 2c; fett
1863 trefflicher Elabierlehrer in ^liga, in
ben erften Sehten auch bann unb toann im
Eoncert gehört, (©ebrueft: Nocturne für
ptanoforte. 9fliga, ^etrief).
Büchner, 3oh- ßubto., geb. 1754 gu
ftranffurt, bebütirte als hoffnungSöotter
Anfänger, perft ben tarnen 9tennfchüb
führenb, 1776 bei ber Döbbelin'fchen ®e=
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32 SSübinger —
fellfdjaft, ging fpäter gur Slcfermann'fdjen
über, führte nadj 9teuorgantfatton beS 9^c*
öaler ZtyattxZ, ungefähr um 1809, bis
gum 33egtnn ber Kofcebue'fdjen $trectton
bic ffiegte bafelbft, gaftirtc im 2Rärg 1814
in 9Hga, fptelte als 9Kttglteb big 1818
33äter unb (Styaracterrollen, mar aud)
gtffeur, unb 1817 gefdjäftltdjer Vertreter
ber bamaltgen bereinigten ®efellfd)aft.
&itbtiißer, (Sari, II. 33arttonpartten,
(Sfjormttgiteb 1873—76.
&äbtttßer, grau ßuife, geb.S^m. 6^or-
mitglteb (211t) 1874—76.
Sübtttßer, grl. Antonie, (Sfjormitglteb
(Sopran) 1874—76.
*. &ulott>, §anS ©utbo, geb. 27. De*
cember 1829 in Bresben, Sd)üler öon
Sötecf, ©bermetn, Hauptmann, 2ttenbelSfobn
unb ßtSgt, ftubirte 3urtSprubeng unb madjte
erft bann bie 2Ruftf gu feinem ßebcnSberuf.
@r gilt feit gangem, unb nod) immer als
einer ber attererften Sßtantften, ber burd)
feine eminente iedjntf, feine ftd) audj in
feinem Spiel auSfpredjenbe untöerfetle 3311=
bung, tote burd) fein betfptellofeS ®ebäd)t*
ntfj 33emunberung erregt, £anb in §anb
bamit gef)t feine au&erorbentltd)e $>trtgtr=
fünft, bie er u. ». als Sntenbant ber ftek
nen SJleininger Jpofcapette glängenb betfjä*
tigt bat. 33. ift öon jefjer etfrigfter unb
rücfftdjtslofer SBcrfec^tcr ber fogenannten
neubeutfdjen 27htfirrtd)tung gemefen. 3n
SRiga coneertirte er am 13., 16. unb 22.
Februar 1873, 22. unb 25. ftebruar 1874
unb 14. unb 15. 3<ww*r 1885.
&nrbe, ©mtl, erfte ßtebbaber unb £el=
ben 1848—49. 33efajj fd)öne Littel, mar
aber bamalS nod) im Anfange fetner ßauf=
ba^n unb leiftete Ungleiches. @ing als
tönigl. Sdjaufpteler nadj Bresben unb öer=
betratfjete ftd) mit ber berühmten «Sängerin
3euntj «Ret». 3m 2Rat 1857 gaftirtc 33.
als fcamlet, Stocifc, gauft, Otbetto unb
gerbthanb (tabale unb ßtebe).
$urtner*$tlbe*ranbt, 2Rab. Sultane,
öom Stabttfjeater in 33reSlau, gaftirte in
ber 3eit öom Februar bis Sluguft 1842
an 19 Slbenben u. ». als ©rtfelbtS, Wlaxia
(Stuart, 33egäbmte, ßabi) 2»tlforb, Königin
in „$>on (SarloS", $>onna $>tana.
93iifter, ßouiS, öon ßübeef, tyrifd)er
£enortft 1844—45, barauf in Sfteöal, 1846
bis 1847 mteber in 9Hga.
»fifter, 2ttab. ßutfe. >. ©aubife.
Büttner, £einrtd) Sluguft, geb. 1782
in Berlin, ermarb ftd) mtffenfd)aftltd)e 23tt=
bung unb ging mit .19 3<*bi*n gum Xfjes
ater. 3m Anfange feiner ßaufbabn, 1802
2C. in Königsberg, fptelte er Sollen mie
grang 27ioor, Slpptant, Crispin (Seimes
ftem öon Sßrag), bis er feinen magren 33e=
ruf gur $)arftellnng nameutlidj ber Sd)iller=
ö. Sulmerincq.
fcbeniugenblic^enßtlben erfannte. ©rljatte
ein geiftöotteS ©effcfjt, berebte 33emegungen
unb ein feiten auSbrucfSöollcS Organ.
Später gab er aud) Sollen öon marftr=
terem ©epräge, mie ajtartneüi ?c. Seine
gro&e 5le^nlicbfeit mit Napoleon I. fam
i^m in ber kölQthut'fötn Spottfomöbie
„2)er ^luftgott Siemen" ^u ftatten, in ber
er baS publicum ^u 3ubel begeifterte. 3«
«Riga mar 33. 1813—14, barauf nodj |toei
3a|re toieber in Königsberg. 9Hd)t lange
naebber foll er im SRecflenburg'fcben ertrun^
fen fein.
aSuftif*, ^rl. Stofa. Solo^Sopraniftin
beim 2Kufiffeft 1836.
t». ^ufotiiq (ä$ufot>tr§ non Aid«
5l(tt0ftt), (Sari, geb. 25. 5luauft 1835 in
2öten, begann als 3ögling ber SMtttär*
Slfabemie eine ©arriöre, bie ju einem gang
anberen 3tele, als bem beabfldjttgten führte,
^r batte eS bereits bis gum Dberlteute*
nant gebraut, als er gum X^eater ging,
unb 1859 als 2ttaj in ©rag bebütirte. 3m
Sötener $ofopem*beater mar er barauf
audj ein 3^b^ l fl «0 £elbentenortft, mufete
aber, ba feine Stimme nur fünftltd) herauf?
gefc^raubt toar, fpäter 33aritonpartten ftn*
gen, öertor feine Singftimme bann gänslicft
unb mürbe äBetnretfenber. Später )og eS
ibn tüieber gum ^b^oter. (Sr übernahm
bie ^)irection ber ^eaterin ber Söteuer
Sofefftabt unb in Septtfe, gule^t beS ©teuer
Stabtt^eaterS, nad) beffen 33ranbe er 1884
für baS ^ofburgt^eater als ^atacter-
fomifer engagirt mürbe, in metebem 3rad)e
er febon öor^er erfolgreich tbätig ge^toefen
mar. f 22. 3Wärg 1888. 3« ftiga gaftirte
33. im Wlai 1860 als 3ampa, «ßeter 3ma=
nom, tönig (g-aöorittn), ^)on 3wa« unb
als ©oncertfänger.
t>. 33ulen»öfi, gfrtt. Söanba unb 3ob=
miga, ^ianiftin unb 33toliniftin, concer=
tirten am 3. 3Rat 1887 im Scbmar|f)äUpter.
t>. fBuliotrttt}, grau ßila, geb. ö. @%U
läg^i, tönigl. fädffifcbe $offchaufpielerin,
gaftirte im 31pril unb 2ttat 1864 als IDIarta
Stuart, 33icomte ö. fietoriöreS, 5lbrienne
ßecouöreur, ^)onna ^)iana, SBiberfpcnftige,
2)eborab, Sappbo, (Säctlie in w @r ift niebt
etferfüdjttg" 2C. Sie mürbe 1834 ju Klaufen^
bürg in Siebenbürgen geboren, 30g ftd)
1873 öon ber 33übne gurücf unb manbte
ftd) ber ftoüelttfttf gu.
fBuli, Die, geb. 24. 3anuar 1810 gu
33ergen, ber „norbifebe ^aganini", fetuer-
geit in faft gang (Suropa unb 9lorb*2lmertfa
ob feiner Jötrtuofität angeftaunt unb ge=
feiert, coneertirte am 3., 5., 6. unb 8.
bruar 1838 im Xbeater. f 5. Sluguft 1880
in fetner SSaterftabt.
t>. 33ulmcrincq, grau Söalborg, geb.
galfmann, lebte 1868—69 als (Slaöter*
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Siummotoicg
ßefjrertn in Sttga unb trat am 20. $0=
öember 1869 als Sßtantftin in einem (Son*
cert anf.
Sununonwj, dhormitglieb 1884—85.
Surd>arbt, (£arl (Ebuarb, geb. gu Kö*
nigSberg, Schmtfpteler feit 1769, in s JUga
engagirt 1786—87. ©ab Sllte nnb Be=
bleute.
Surc&arbt, machte am 22. Stuguft 1870
als ßatöur in „3ar Mb 3*wmermann"
feinen erften SSerfUd) unb fang in ber
näcfjften ?Jolge noch anbete tyrtfihe Tenors
Partien.
Surfer, 3uliuS (nach ben SllmanachS;
bie SRtgaer SlufgebotSlifte nannte ifjn
(Shrtfttan X^eobor ©eorg), erfter Baffift
1861—62. ©r toar am 17. Sanuar 1826 gu
SöteSbaben geboren, bebütirte bafeibft als
Sarafto, mar aufeerbem in 2Bürgburg, ßetps
gtg, Königsberg, $>üff elborf, Bafel, SonberS^
Raufen, s Jftagbeburg, Bern, (St. (Satten,
(£ob leng, $ortmunb, £rter unb SRofiocf
engagirt unb ftarb, nadjbem er in ben
legten Sahren gang tn'S Buffofad) über?
gegangen mar, am 12. 3uni 1878 in &affe.
Surfer »3$e(>e?, grau Amalie. 3Sgl.
Sßeber.
Surfharbt, $rl. SMtotne, öom $of=
theater in Schwerin. Opernfoubrette 1852
bis 1853. ©ittg nad) Köln.
Surmetfter, 2ftab. ®eorgine,geb. föaabe,
tourbe Don $)trector Schmtbt 1817 für
tragifdje ßtebhabertnnen unb Jpelbinnen
engagirt, getchnete ftch aber auch befonberS
in- jugendlichen ßtebhaberinnenrollen aus
unb bebütirte als Bertha in „$>er Der?
bannte Stator". 2lm 1. 3ult toarb fte mit
Schmtbt (bgl. b.) gufammen flüchtig. (Erft
am 17. October hmrbe fte, unb gtoar auf
Verlangen beS $ubllcumS, burd) gfebberfen
tüieber engagirt, bebütirte aufs 9leue,
glängenb empfangen, am 30. October als
3»aria Stuart unb blieb bis 1822. 2lm
23. October 1818 toarb fte Schmibt'S gleite
©atttn. ^orfd) ift in feinen Xagebu*=
Slufgetchnungen Don ihr (als Künftlerin)
beS ßobeS öott, nur tabelt er ihren
fdjneibenben, freifd^enben Xon bei leiben«
fchaftllchen unb fonftigen Kraftftelten. 2JHt
einer Bearbeitung Don SJtullner'S „König
gngurb" öerfuchte fte fiel) auch als Schrift*
ftefferin. — ©ine 9ttab. ©eorgtne Schmibi,
Dorn Stabttfjeater gu Köln, gab 1844—45
£elbenmütter unb Sllte.
Surmetfter, s Jftab., Souffleuf e 1848—49.
Surntetfter, §erm., 3ntrigauten unb
^aracterrottenl847— 50. Berfa&te: „(Sine
Komöbie aus bem Stegreif, ober: 3totcfauer
als 3ufchauer", Original * $offe in
2 Slbt^eilungen unb 3 bieten, aufgeführt
12. Februar 1849.
Surott), blinber Sänger unb flöten*
- Butenöj). 33
BtrtuoS, concertirte 14. 9toöember 1829
im Sweater.
Surfte, ßhormitglteb 1840—42. 2Bar
fpäter ßtebhaber iu tftebal.
Surfte, $>em. SJlarie, Heine Sollen,
^ormitglieb 1837—41, bann bis 1846
in föebal, too fte 2lltyartien fang, ©ine
9ftarie Helene 33. öerhetrathete ftch fpäter
mit einem Schaufpteler 2Bof)lbrucf unb
ftarb, 00m Xfjeater gurüefgetreten, am 15.
3ult 1881 in amtnfter.
Surftetn, g-rl., bramatifche Säugertu
im Anfange ber Satfon 1855—56.
Suefa, f}rl., So^anna, Dom Kaiferl.
^oft^eater in St. Petersburg, gaftirte im
Wlai 1873 an 12 Slbenben als ßlfriebe
(Slfc^enbröbel), ßorle (^Dorf unb Stabt),
&äctite (Kleiner S)amon), Sulia (Sfjafe*
fpeare), ©rille, ^ebtoig ($erj entbeeft),
©abriele (Bon brüben), ©ilberte (ftrou*
grou), Käthen öon ^eilbronn, ÜÖtorga*
ret^e (^ageftolgen), Bettu (Söeiberfetnb)
unb ftriSfa (Krifen). Sie trat als ©räftn
Xöröf fpäter in'S Sßrtüatleben, toanbte fic^
aber uac^ bem Xobe i^reS ©atten toieber
ber 23üf)ne gu unb toirft gur fttit am
beutf^en ßanbeSt^eater gu $rag. Sie ift
1848 in Königsberg geboren unb fjatte
ifjre erften (Engagements in Stuttgart unb
Berlin.
Suffe, (Sari, öom Königsberger £f)e=
ater. Kleine Bafepartien, größere SluS^
^ülfSrollen im Sci)aufpiel, (Sfjormiiglteb
1833—34, 1841—50. 2Bar auc^ 3nfpi=
cient, fpäter Sntenbant ber 2Jhtffe.
Suffe, 2Wab., fletne Sollen in Oper unb
Sdjaufptel, ©^ormitglieb 1840—50.
Suffe, $rl. Termine, ^ormitglieb 1879
bis 1885.
Suffe, (Sari, Bäter 1874—75.
Sufto, Sgra @mma, italienifcf)e Operm
unb ©oncertfängerin, bom Sanuar bis
gebruar 1880 in Sc^)tt)arg , Soncert^auS
engagirt.
Suteno^, ©arl Jpeinrtcf), ^eaterrntt«
glieb 1786, befafe eine fdjöne unb gebilbete
Xenorftimme. ©eboren am 9. October
1752 in Hamburg, f)atte er 1776 fein erfteS
®ebüt in ©ot^a gemadjt unb barauf bei
2)öbbelin in Berlin feljr gefallen. @r
ttmrbe aber auf feiner ßaufba^n, bie er
mit Begeifterung bis in fein l)of)eS 5llter
fortfe^te, Ijartuäcfig öom Unglücf »erfolgt,
fo bafj er es, öou ^eater gu X^eater
tuaubemb, eine3eit lang audj mit feinen
Kinbern eine eigene ©efettfdjaft bilbenb,
nie gu einer feften @£ifteng brachte. 3n
sfttga f oll er, wie eS in feiner Biographie
heifet, eines „unfeligen aJlt6t)erftänbniffeS
h)egen"nur toenige Monate gehalten toorben
fein. ($r ftarb am 10. Februar 1843 in
SBien.
3
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Söutcnop — Eareftini.
ttutenop, Wlab. Stuguftc, geb. 2öehl,
Dörfer Kammerfrau ber Jpergogtn bon 3Wecf=
lenburgsStreltfc, geb. 1758, ging erft nach
ihrer SSerhetrathung gur 23ülme, bebütirte
1781 in fünfter unb ftarb 1807. 3n
s JMaa mar fie mit ihrem Q&atkn gufammen
unb fpielte jugenbltche hoffen.
&itttertt>ec?, ^ermann, geb. 8. fjfebruar
1816 gu Gaffel, bebütirte, bon £6pttre aus*
gebtlbet, 1831 als Jöallettänger in feiner
Saterftabt, roo er einige 3ahre fpäter als
Solotänger angeftelft rourbe. 3ngroifchen
hatte er auch ©elegenheit gefunben, fid) in
feinem Stlter angemeffenen Sprechrollen gu
üben, roobet er burdj ben berühmten Sety*
beimann befonberS ermuntert mürbe, unb
ging fdjlte<d) gum Schaufptei über, für
baS er überhaupt größere Neigung ^atte.
©eine 1837 beginnenben Söanberjahre führ*
ten ihn über eine 2Renge SBühnen, bie nicht
einzeln aufgellt merben fönnen. 3m
©angen fott 33. thetlS im Engagement,
thetlS als ©aft auf circa 60 Xt)eatern
aufgetreten fein. 1848—50 unb 1853—56
mar er als Eharactcrfomifer unb SBuffo
in s JHga engagirt, in ber groettgenannten
$ertobe au* als föegtffeur, als tünftler
attfeitig gefchäfet unb beliebt, unb au* als
Sänger 2)aS übertreffenb, roaS Schaufpteler
fonft geroölmltch leiften. Settbem roirfte
33. ununterbrochen als föegtffeur unb &of=
fdjaufpieler gu 2)armftabt, roo er am 1.
gfebruar 1881, bon feinen Söorgefefeten unb
(Kollegen, tote öom publicum hochgefetert,
fein 50jährtgeS SHinftlerjubtläum beging.
1888 nahm er feinen 2lbfdjteb unb rourbe
gum Ehrenmitglteb beS grojshergogitdjen
&oftheaterS ernannt.
©uttermetf, 2ttab. 3lugufte, geb. ©ehrfe,
©attin beS Vorigen, früher u. % beliebte*
2Jtttgiteb beS fetten SheaterS in £an=
nober, 1848—50 für erfte tragifcfje ßleb=
Ijabertuuen in SKtga, mar gleichfalls eine
treffliche ftünftlertn, entfagte aber fdjon
1850 ber ȟhne.
Stttterttiecf, Eonrab, 33ruber bon &er=
mann 33., ift am 19. 2lprtt 1825 in taffei
geboren. Er trat fdjon 1830 in einer
fleinen ttuftfpielrolle auf. ©leid) feinem
33ruber roarb er für baS fallet auSgebtlbet
unb tankte 1831 fein erfte« Pas de trois
im „(Schlecht bemachten Sftäbchen", ging
aber in ber $olge gum ©efang über unb
mürbe bi« 1839 Ehorfängcr. 2faf mehrere
3ahre gog er ftd) bann bom Theater gu*
rüct, trat in eine practtfdje ßeljre unb ging
1843 in bie meite 2öelt. Erft 1846 fehrte
er gur 23ühne gurücf, bei ber er nun bau=
emb blieb. (Sein erfteS Engagement hatte
er in 2Bürgburg unter $)trector S3ürchl.
«on'SBürgburg ging er gunächft au fleinere
kühnen, bann 1854 nach Stettin, fpäter
nach «erben, &tlbeShetm, ©ötttngen,2öefel,
Erefelb, §annoüer, Slmfterbam, Elbing,
Xhom, ©raubeng, iorgau, ßübeef, Sßittcn=
berg, Berlin unb 1864 als erfter Komifer
nach 9tiga, roo er namentlich roährenb ber
Sölüthepertobe ber Sßoffe neben tyl £iüia
Eichberger unb 3lug. üftarfroorbt Xriumphe
feierte unb noch heute allgemein beliebt
ift. Sfaft ununterbrochen mar 33. in s Jttga
auch iHegiffeur, in früheren Sohren ber
Sßoffe, fpäter ber Oper.
SButtettved, SBernharb, Ehormitglieb
(I. 23a&) feit 1885.
&ttttt, gebrich/ für (Schlaginftrumente
feit 1883.
6.
Gafcetta, <Sgr. Eboarbo, Eapellmeifter
ber Er ot ti' fegen italienifchen Dpernge=
feUfchaft, melche im 3uni 1879 in ffliga
mar.
Galau, Earl 3ac- $ctnr., geb. 1763,
ging 1785 gur S3ühnc unb mar 1789—93
in s Jliga für Eabaliere unb gelben enga^
girt. ©ab u. 51. ben ßaerteS im „§amlet"
unb Earl Wloox.
Callenberg, Organift in s Jtiga um 1739.
SBirb bon 3Watthefon in beffen „Söoafom=
menen EapeUmeifter" als großer tünftler
gerühmt.
dapcUo, Earl^riebr., $önigl.§offänger
aus München, gaftirte im 9Jtai 1828 an
3 5lbenben als Eoncertfänger unb als
turnet) im „Dpferfeft".
Ca^itanon», grl. Eifa, Sängerin 1880
bis 1882.
©arrttbori*5iattit (recte Wlunt ), 3Wab.,
1803 in Sttatlaub bon beutfehen Eltern
geboren, 2Jtttgtteb ber Scala in SJiailanb,
fpäter ber 3taltenifchen Oper in Bonbon,
gab am 19. 5lpril 1833 ein ßoncert im
Schmarghäuptcr. ©erühmt mürbe an ihr
ihre begliche (Stimme, ihre auSgebilbete
Eoloratur unb fonftige tüchtige (Schule,
ihre graetöfe «ortragSmauier, in ber fie
mit ber tSontag metteiferte, unb ihre lieb=
liehe Erfchetuung.
Gatt (ober Earp, ober $arp), Sheater=
mitglieb 1839.
GareUe, Siphons, I. fomifcher Sänger
beS ^oftheaterS in 33rüffel, gaftirte oom
18. 3anuar 1839 ab. .
Gareftini, &err, unb SJlab. Slngel. E.,
ajlitglieber einer ©efeUfchaft italientfcher
Sänger, melche, oon St. Petersburg fom=
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£art -
tnettb, 15. (September 1795 ein ßoncert im
£fjeater gab.
<$arl, fjrl. Henriette, ehemals fehr be=
liebte Bühnenfängertn, geb. 1802 in Berlin,
auSgebtlbet burch bte Schmal^ in Berlin,
nnb burch bie $afta unb SRonconi in 3ta=
llen, gab 21. 3uni 1834 ein (Soncert im
Schmarghäupter. «Sie jcicf)itctc ftch burd)
flangöolte, umfangreiche Stimme nnb blen*
benbe gertigfeit aus, mäbrenb ihr ötelfach
gefünftelter, effectfüdjtiger Bortrag falt liefe.
Garlottm, $rl. Helene, öom Varietes
Xfyattx Slöerino. Spelte Liebhaberinnen
unb (Soubretten, II. unb III. Opernpartten
1872—73. ©tag nach föeöal.
(Earnor, tüchtiger erfter Bafftft unb
Buffo 1860—61.
(Sarofettt, Sgr. ßuboöico unb Sgra
$ta. Bgl. 3löertno. Sgra (£. mar an*
fdjetnenb begabte Slnfängerin öon grofcer
tugenblicher Schönheit.
Gartetttert, Antonio, italienif eher Sän=
ger, mahrfchetnlich ber erfte (Satte öon
(Slifabeth Böhm (ögl. b.), trat am 28.
September 1786 in einem £heatereoncert
auf.
(Saftnur, 3frl. Bertha, Solotän^erta
1858—59.
Gafitmr, grl. föofalle, gtoeite Schau*
fptelpartten, ©hormitglieb 1859—87.
Caspar, 3uliuS Sllbert, öon Berlin,
fpäter in Königsberg, bann lieber in
Berlin unb plefel öon 1850 an beim
Xhaliatheater in Hamburg, fpieltc in Riga
1844—46 fomifche Kotten unb Chargen.
3ungeS Dalent, bem man übrigens einzig ben
Vorwurf machte, bafc er ftch allp fehr an
Berliner Borbtlber, namentlich an ßouiS
Schweiber lehne. 3« Hamburg, mo er
ßtebltng mar, hatte er 1857 baS Unglücf,
unheilbar p erblinben. ®r mar 1823
geboren unb ftarb am 1. Sluguft 1863.
Gafclj (rectetafe), grf. Rofa, jugenb*
liehe Sängerin unb 2Jcegpfopranifttn 1861
bis 1862. ©eftel, obgleich Anfängerin,
burch ihr öolumtnöfeS, befonberS in ber
&iefe mohlfltngenbeS Organ, muftte aber
öor Saifonfdjlufj entlaffen »erben.
GftfteUt, $rl. ©Ifriebe, Dom £halia=
Xheater in Hamburg, ßiebhaberimten 1877
bis 1878, fpäter in Berlin (Reftbengthes
ater) unb SBteSbaben.
Gatalattt, Wlab. Slngeltca, gab am 3.
unb 7. 2Jlai 1820 gtoci (Soncerte im Saale
beS SchloffeS. Sie mar eine ber erften
Sängerinnen aller Seiten unb befafc eine
ber benfbar fchönften unb gemalttgften So=
öranfttmmen, bereu Umfang fehr bebeutenb
unb beren Bemeglichfett ebenfo auf$erge=
möhnlich, als bie Klangfraft berfelben im=
ponirenb mar. Der SluSbrucf, ben fte in
ihren ©efang p legen muftte, galt für
^atenfjufen. 35
unnachahmlich, unb ihre technifche $erttgs
feit für eine g-rucht öon Stubien, mie fte
in gleicher Bollenbung p gewinnen nur
bem unermüblichften gleite möglich ift.
(Stteubel.) £ur 3eit ihrer Rigaer (Son*
certe maren ihre Kuuftmtttel übrigens be=
reits im Abnehmen begriffen. — 3hr ®e=
burtSjahr mtrb smifchen 1779 unb 1784
fchtoanfenb angegeben, Durch Bofelli auS=
gebilbet, fang fte, überaß vergöttert, auf
ben größten ttalienifchen Sweatern, 1804
bis 1807 in ßiffabon, mo fte ftch ntit bem
fraitäöftf d>en ©efanbtfchaf tS^ttache B a l a =
bregue öerheiratfjete, bis 1814 bei einem
3ahreSgehalt öon 96,000 ftre. in ßoubon.
Bis 1818 mar fte barauf mit ber Leitung
ber 3talienifchen Oper in SßariS befdjäf*
tigt, fpäter bis 1827 nur auf Reifen. Sie
ftarb 31. 2Kat 1849 gu ^ariS an ber ^h^
lera. — 3n toelcher Berühmtheit fte ftanb,
bemieS in Sliga u. 21. ber 3ubrang p
ihren ©oncerten, tro^ ber für bamaligc
3etten ööllig unerhörten greife. Die
„fötgafche 3eitung", melche ftch im tlebrigeu
bamalS um ©oncert=@retgniffe fo gut mie
nicht fümmerte, hielt eS für^angegeigt, ihre
5lnfunft in tftiga an ber Spi^e ber betreff
feuben Kummer gu melben.
Gotenhufen, @rnft, tmtrbe geboren am
26. October 1841 in ftafeeburg als Sohn
eines hochgeftellten ©eiftlichen, befugte baS
©t)mnaftum feiner Baterftabt unb begog
bie Uniöerfttät Böttingen, um 3ura %u
ftubiren, hörte jebodj nur 5Ph^ofophie,
©efchid)te unb Literatur. Begabt unb öon
früher 3ugenb an mufifalifch erlogen, ging
er ein 3ahr fpäter in ßeipgig gang jur
3Jcuftf über nub gog öon ba nach Hamburg,
um 2 >/ 2 3ahre bei3gnajßachner p ftubiren.
Sein erfteS Engagement hatte ©. 1862
in 2Befel, öon 1863—65 ging er als II.
©apellmetfier unb ©horbirector pm neuen
Stabttheater in s Jtiga, wo er and) S)iri=
gent ber ßiebertafel mar, barauf als erfter
(Sapeltmeifter nach ßübeef, Königsberg,
dhemnifc, Köln, Hamburg (Thalia) unb
Berlin (Biebrich * SBühclmftabt). 1881
marb er an baS £balia=£beater in 9lem=
gorf engagirt, melcheS er als Sapellmeifter
unb Oberregtffeur ein 3ahr fpäter mit bem
neuen (Safüto bafelbft öertaufchte. 1884
erhielt (S. einen 9^uf als Dirigent beS
SJhtftföereinS in ajlilmaufee, mo er u. 51.
1886 baS in größtem Stil abgehaltene
Sängerfeft beS $orbamertfantfchen Sänger=
bunbeS leitete. Seit 1887 ift er als (Ste
fauglehrer unb ©omponift in (Sb*cago thä=
tig. — (Sompofitionen: 5lennchen öon Xha=
rau, Oper (aufgeführt in ßübcef); Wlvi\\i
p ben Sdjaufpieleu 2c: ßubmig ber (£i=
ferne, öon 9toft; ^rinjefftn Snemittchen,
Der Rattenfänger öon ©ameln, unb $rau
3*
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36 ßabati
Qottt, Don Börner; Stvti Stoße dichter*
jugenb, öon Pilger; gtgaroS Jpochgeit, öon
58eaumarchatS=$tngelftebt; Duberture gur
Sungfrau Don Orleans; ©antäte gur freier
bcr 23efretuugSfchlacbt bei ßetpgtg; Streich*
Quartette, ßteber, (£f)öre.
Qatmti, Sofef, Sänger, concerttrte 15.
3flärg 1794 im X^eater.
GatKtföa, (SontrabafcStrtuoS, trat 16.
September 1882 in einem öon grl. be
SBere 2C. gegebenen ©oncert als Soltft auf.
<$ettm, $)em. £erefina, Dpernfängertn,
concerttrte 10. 3Rärg 1800 im Saale beS
St. Petersburger Rotels.
Gefari, Sgr. unb SWleS. $gl. fttcoloft.
Gefef, £anS Ulbert, geb. gu ©ofd>ti=
alfoö tu Fähren 1863, erhielt ben erften
Unterricht burd) feinen ©rofcöater, toeldjer
Drganift unb feantor toar, bcfudjte baS
böbmtfche <5tymnaftum gu 2öalt. SReferitfd}
unb fpäter baS beutfebe in Sörtinn, tüo er
unter Profeffor Scbenner tiefere 3Jlufif=
ftubien machte, unb ftubtrte bann im $Me=
ner Sonferöatortum unter Scbenner (23ru=
ber beS Vorigen), (Spftein, proSnig unb
tonn Slabter, Xfjeorie unb (lompofttion.
23cim Abgänge befam er baS Diplom,
beim ßoncurS ben 1. preis unb bie fil=
beme SJlebaille. 9Zad) Vetteren prtöak
ftubien unter ©pftetn fam er 1883 als
(Slaöterlehrer an bie Schule ber Xonfuuft
in s Jttga, prtbattftrte bis 1887 noch einige
3eit hterfelbft, unb ertoteS ftcf) in einer
Sftethe öon (Soncerten als toenn noch nicht
öölltg burchgeretfter, aber getoanbter pia=
nift mit Diel Xechntf. — ©ebrueft: ©ine
Qdaüotte für ptanoforte, unb berfdjiebene
ßieber, op. 1—6.
(Seff, Benjamin, geb. 24. Dctober 1845
in Neapel, Schüler öon SDIercabante, pap=
patarbo unb Balberg, ptantft öon großer
gerttgfett unb traft, feit 1866 Profeffor
beS (£onferöatoriumS feiner Saterftabt,
concerttrte mit ftrl. Barbi 21. unb 24.
Sanuar 1886 im ®etoerbeberetn. £ebt
neuerlich in St. Petersburg.
Cfjajnffoii, Slbolf, unb beffen (Mattin
^erefe, geb. 2Jcafeler, ©bonnttglteber, erfte=
rer 1852—55, lefctere 1854—55.
(Sharon, Nicolai, gaftirte 24. Septem*
ber 1834 als grang 3Woor, mufcte aber
nadj bem 1. Stet bie Dtoffe an Robert
Schmtbt abgeben. 2öar 1839—41 Souffleur.
(üfyotfyevt, fjrl. @ltfe, hergoglicbe Schau*
fpielcrtn öon Sraunfchtoetg, ausgezeichnete
pifante 23aubeöiffc= unb poffen*Soubrette,
abfobirte längere ©aftfpiele im 3»ai 1856
unb im 9cobember unb $ecember 1857.
<£l>rtfattfter, ptantft aus Schieben,
concerttrte mit bem SBioltntften 331at»r=
bofer 18. Stprtt 1867 im Saale beS 2ööhr*
mannfehen SßarfS.
- <Sf)rift.
Gljrift, 3ofef Slnton, geb. 24. 3ttat 1744
gu Söten, entflog aus bem S^fuiteninftitute,
in bem er erlogen toerben foUte, machte
als &ufar einen %^ül beS 7jährigen ®rte=
geS mit unb liefe ftd) 1765 bei ber 3lg=
ner'fcben ©efettfebaft als Scbaufpieler en*
gagiren. Sßon 1774 an toar er bei bem
alten $>öbbeün in Berlin, too er in ßieb=
^aberrollen, jungen gelben unb (Spaliers
feinen grofeen diufym grünbete, 1778 nmrbe
er an »rocfmam^S Stelle nach Hamburg
berufen, 1783 ging er nach St. Meters*
bürg, am 24. Februar 17ö4 gaftirte er
als ^iccaut, in einer feiner größten ©lan^
rollen, in Sfttga, too er bis 1789 im £n=
gagement blieb. $on s Jtiga ging &tyx. jum
^lationaltheater in s Batnj, fpäter toar er
noch bei ber Seconba'fdjen ©efellfchaft,
bei toelcher er am 2. September 1815 unter
grofeen Oöattonen in ßei^ig fein 50j|äh'
rigeS ^ünftlerjubtläum feierte, f 13. 9Jtärg
1823 in Bresben. (Shr. toar ein ^ünftler
toie es nur toentge gegeben hat. 9JMt ben
einfachften Mitteln toufete er mächtig gu
toirfen, unb in biefer S3ejiehung tombt er
fogar über 3fflanb geftettt, ber ihn gern
feinen ßefjrer nannte, tote &fyt. überhaupt
fetnergeit auch totrflid) öiel Schule gemacht
hat. 3ttt Xrauerfpiele befreunbete man
ftch auch tt)ährenb fetner fpäteren 3cit noch
nicht allgemein mit ben ihm anhängenben
Spuren öfterreidjifchcn ^ialectS, im ßuft=
fpiel jeigte er fid) über jeben Xabel cr=
haben, Xrofc ber Einfachheit feines 9Jlie=
nenfpielS brachte er SBtrfungen h c ^or,
bie überrafchenb toaren uub über ben bar-
pftellenben feh^racter ein 2\ä)t oerbreiteten,
tote eS baS berebtfte SBort nicht beffer Oer*
mocht hätte. Seine ©h^actenollen fpielte
er mit fo grofeer 9Jcannigfaltigfeit unb
©inftcht, bafe man täglich einen anbmx
Schaufpieler %vl fehen üermeinte. 2öie fehr
er in Sfliga gefchä^t tourbe, erhellt u. %
barauS, bafe s Jliemanb mehr abonniren toollte,
als ©hr. einmal bereits 1788 feinen 3lb=
fchieb p nehmen gebachte. — föhr.'S erfte
grau, SfabeUa Waxia peijoto be (Softa,
geb. in ßiffabon 1742, bebutirte bafelbft
1765, fpielte fleinere Sollen, trat aber tu
fötga nicht auf unb ftarb hier 1784 nebft
ihrer mittleren £odjter, einem hoffnungS*
Dollen 2Jtäbd)en üon 11—12 fahren. Seine
ätoeite grau, Eatharine Barbara, geb.
3Richelfon, geb. 1762 in »tiga, fcheint nicht
Schaufpielerin getoefen gu fein. Sie ftarb
2. Mai 1795 p ßeipgtg.
6^rift r Sinn ette ©hriftine, ältefte
Tochter beS Vorigen, geb. 1768, erregte
fdjon als ®inb burch ihre grofee Begabung,
bie ber $ater auf S Sorgfältigfte auSbil=
bete, bie S3etounberung ber 3ufchauer. Sie
gaftirte in s Jtiga guerft am 24. gebruar
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1784 als gran^tSca in „2Jlinna oon SBarn*
heim" unb toar barauf gunächft big 1789
engagirt, too fic fötga mit ihrer g-amtlte
berliefs, bann ununterbrochen Don 1793
big 1821. 2lm 30. 2luguft beS genannten
3a^reg öerabfehtebete fie fich in einer 33e=
nefigborftettung für immer Don ber S3ühne,
nadjbem fie nidr)t lange öorfjer, 20. Wäx% 1821 ,
ihr 50jährtgeS ^ünftlerinneujubiläum be=
gangen hatte. Seit 1786 tt>ar fie mit bem
Schaufpteler 2ttenbe berhetrathet. Sie
gab toährenb ihrer langen 2Jtttgltebfchaft,
allezeit burch bie größten Erfolge auSge^
äetchttet, nach unb nach junge 2Mbchen,
jugenbiiehe unb tragifdje ßtebhabertnnen,
$>elbtnnen unb ©elbenmütter, in jüngeren
3ahren auch jugenbiiehe Opernpartten, für
bie fie ein „niebltch Sümmchen" befafc.
3§re gefängliche ^ätigfeit ftetttc fie je*
boch öerhältnt&mä&ig früh flan^ ein.
<Sftrift, Srieberife Antonie 3ofefhte,
jüngfte Xochter öon 3of. Slnton &f)t.,
fpäter alg SJlab. Schirm er gefeierte«
Sttttglteb beS $>reSbener &oftheaterS, ift
in Sfttga 1785 geboren, fommt aber für
bie ^teftge £heatergefchichte nicht toetter
in Betracht. Doch hat fötga ben föuhm,
fie toentgftenS als ljährtgeS ®tnb auf fei*
ner 33ühne gefehen gu haben.
Gljttft, 3ofcf, fam mit ben Sorftehen*
ben gleichzeitig nach fötga unb ift öielleicht
gleichfalls ein Sohn Don 3of. 5lnt. (Shr.
getoefen, toaS fich jeboch nicht nachreifen
lä&t. ÜJlach (Berber ift er 1768 in ^o*
ntfla in 23öhmen geboren unb Ulbttt fich
in $rag burch fich fclbft ^u einem öor=
^glichen SStoloncettiften au«. Er mar in
sftiga Orcheftermitglieb unb probuetrte fich
in feinen Eoncerten, beren er mehrere gab,
auch als Sänger unb (Somponift. 1788
ging er nach ©t. Petersburg, tuo er 1791
ftarb, nachbem er im Sanuar unb gebruar
1789 noch einige 2M in fötga concertirt
hatte. — lieber einen ßubtoig ©h*ift,
ber 1816 ®inberrollen gab, fehlt jeber
toeitere Nachweis.
(Kriftel, ^ranj, Sdjaufpieler, gaftirte
14. g-ebruar 1798, femer an 4 Slbenben
im 9Mrg 1816. SBurbe befonberS in 3ff=
lanb'fchcn Stücfen gern gefehen unb galt
überhaupt als tünftler Don Söerbienft. Ei=
genthümlich bemerfbar machte fich bie gro&e
5lehnlichfeit, bie er in jeber S3egiehung
mit feinem s JlamenSbertt)anbten 3of- 5l«t.
Shrift hatte.
Kriftel, Wilhelm, I. ftagottift 1876
bis 1882.
©^riftittiti (recte barbier), %xl ßife,
SHoloneelttftin, unb als folche Cammer*
birtuofin beS Königs bon £>änemarf, con=
certirte mit 2Jiab. Stütfrab 5. unb 7. fjc=
bruar 1847 im Schtoarjhäupter. Sie mar
ßhriftoph. 37
12. $ecember 1827 ju SßariS geboren unb
bafelbft auSgebilbet unb hatte in ben 3ah=
ren 1845—46 in ben großen Stäbten
$)eutfchlanbs, barauf in 2)änemarf eoncer*
tirt, unter großem Erfolge feitenS beS
^ublicumS, bem aber bie Urtheile ber
®rttif üielfach toiberfprachen, lebte fpäter
in föufjlanb unb ftarb 1853 in £obolSf.
Glptfttattfett, Herbert, StabtmufteuS,
Korrepetitor ber Oper unb SRttglteb beS
£h*aterorchefterS um 1779—1810, au&er*
bem (jebenfalls £ülfs~) Organift am $>om.
t, 70 3ahre alt, im Slprtl 1812.
Glptftten, ©ruft 9McolauS, Orgelbauer
um 1812—25. Unterzog im erftgenannten
3ah*e bie $>omorgel einer eingehenben
Reparatur.
G^HfHcn. fjrl. (Shrtfttne, geb. in SBien,
als Scfjaufptelerin auSgebilbet burch 3of.
ßetoinsft), bebütirte bafelbft als 3ane ®t)xt
in ber „SBatfe Don ßotooob" auf bem
SulfotoStyfchen UebungStheater unb tourbe
an'S S3urgtheater engagirt. fie jeboch dte
Slnfängerin bort nicht bie ihr genügenbe
S3efchäftigung finben fonnte, nahm fie ein
Engagement bei ben SWeiningern an, bei
benen fie mit öeifatt in Berlin, 2eip§ig,
Bresben unb Dürnberg auftrat, u. % als
Xf)dla in „Söaaenftein" unb ^redofa,
ging bann nach 33rihm, barauf 1884—87
fnx jugenbliche Heroinen unb Salonbamen
pm D^igaer Theater, bem fie hauptfächlich
ben Umfang ihres SftepertoirS üerbanft.
©ing öon 9*iga nach Bremen unb tüixtt
gegenwärtig an 23arnat)'S berliner Theater.
SluS ihrer SRtgaer Xhätigfeit ift u. *.
auch ihte ^arftellung ber Helena in „dto*
bert ber £eufei", unb ber §enella hcröor*
Theben, bie fie, im Anfange ihrer $ünft=
lerlaufbahn auch für baS Stallet gefault,
öorgüglich gab.
Gljrijhttatttt, 3-/ «iolinift, concertirte
mit &era ^imanoff am 6. unb 9. October
1881 im ©e^erbeöerein.
<£I)rtjt0j>l), 3)ca^, ftammt öon frangöft^
fchen Emigranten ab unb ift in Berlin
geboren, fieibenfehaft für bie Schaufpiek
fünft beftimmte ihn, auf bem Urania=ihc=
ater in 23erlin Uebung gu fuchen, worauf
er in OSnabrücf als 5lnbreaS in „9)hitter
unb Sohn" bebütirte. SllS ßiebhaber unb
23onöibant trat er bann 2 3ahre fpäter,
1875—77 im £oftheater in ©erlin auf,
ging barauf in $alle gum Eharacterfach
über unb toirfte in bemfelben am ^lefiben^
Theater in Jpamtoöer, in S3armen Bibers
felb, am üftationaltheater in 33erlin unb
ben Stabttheatern p Stettin unb $ofen
toährenb ber Sommer 1879—83 in $>elgo=
anb). 1885—86 toar er Eharacterfpieler
unb SRegtffeur in Sfttga unb n>arb öon f)itx
an baS Wremer Stabttheater engagirt.
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38: (SMtcff "
<$I)ti>oft<>fF, Sri., Sängerin, concertirtc
mit grl. 6tfchetintn am 11. nnb 15. ütto*
üember 1870 im Ulei.
<SUta£, Wlab., «Schaufptelerin aus (St.
Petersburg, üorfjer u. 21. ^toeite (Sängerin
in 23raunfcf)toeig unb erfte ßtebfjaberin in
Königsberg, gaftirte gtoifchen bem 10. Oo
tober unb 15. $ecember 1824 an meh*
reren 5lbenben.
Gtoja, föubolf, üom «Stabttheater in
Königsberg. Snfptctent, (Shormitglieb (IL
lenor) feit 1880.
Gtoja, grau ßuife, geb. ßubmtg, bon
bemfelben Xfjeater. Kleine Sollen, ^or=
mitglieb (6opran) feit 1880. — 3h**
Kinber Sllesanbrine, Margarethe unb 9)larie
ftnb fett 1883 in Ktnberrollen aufgetreten.
GütaMm, Sßtantft unb ©omponift aus
Bonbon, concertirte mit (Sgra be $aro am
18. 3uli, 14. Sluguft unb 14. (September
1852 im (Schtnarghäupter.
Glaar*£elta, grau Termine, ©attin
beS 3ntenbanten ber (Stabtiheater in granfv
furt a. 9JI., geb. 27. äRätft 1848 3 u 2Bien,
auSgcbilbet burd) ßetoinSty unb (Strafofch,
engagirt am %f)aliatf)tatti in Hamburg,
an ben $oftheatern ^u Berlin unb (Schtoerin,
unb ben (Stabitheatern gu ßeip^ig unbSßrag,
feitbem nur noch gaftirenb, gab im s Jftära
unb 2lpril 1885 acht ©aftborftellungen als
STteffalina, 3Jlutter bor ®erid)t, ©räfin
SlutrePal, gran<?otfe $>umenil (<Scf)aufptc=
lerin), ßeopolbine ö. «Strehlen 0öefte£on),
(Sboli, ftoemi ßlarffon(grembe) unbDbette.
©efd^äfet im gache ber eleganten (Salon^
bauten unb ptfanten Jpelbinnen.
Glaafen,2ttab>, (Shormttglieb 1852—54.
Glaubet, Mamille, öom (Sonferoatoire
in $ariS, I. SBtolinift ber Katferl. Oper
tn 6t. Petersburg, concertirte mit
marets pfammen 10., 13. unb 20. $>e=
cember 1824 im Xfytattx unb <Schtoarfr=
häupter. 3n lefcteren beiben (£oncerten
ttrirfte auch 2. Maurer mit.
Glaubtii*, SJlatthiaS, geb. am 9. ge^
bruar 1865 gu 2lItona bei Hamburg als
6ohnbeSKönigl.£anbgertchtSrath(SlaubtuS,
beffen ©rofeonfel ber befannte $id)ter WlaU
thiaS £laubiuS (ber SBanbSbecfer 23ote)
mar. &. betrat im 18. ßebeuSjahre in
33romberg bie S3ühne, nachbem er oon fei-
nen ©Item anfänglich für baS 9ftafchmen=
3ngenteurfach beftimmt gemefeu mar unb
practifch unb tljeoretifcf) brei 3ahre biefem
Berufe gegen feine Neigung obgelegen hatte.
s Jlad) Homberg folgten Engagements in
Königsberg, ßiegntfc, ©obleng, Jpannober,
(^efibengt^eater). Seit 1887 ift er für baS
gad) ber jugenbücheu ßiebhaber unb 9latur=
burfeben in s Jttga engagirt.
<£lauftuö, ©buarb, öom SBreSlauer
i&eater, gaftirte im September 1830.
- ßomoglto.
Liebhaber, gelben unb tefjaracterrollen bis
1834. Jpatte früher auch in Hamburg als
23onöiöant geglänzt unb braute einen guten
föuf mit, ben er beftätigte. $aS Urteil
gletfcher'S in ber „ftichtpoltttfchen Leitung"
gipfelte bafjtn, ba& KL für baS £uftfpiel unb
$rama baffelbe fei, toaS (Sophie (Schröber
für bie Xragöbie.
Glaufiii«, Mab. 3ulie, jugenbliche 2UU
^aberin unb Opernjoubrette 1830—34, als
merflief) begabte junge grau bezeichnet.
Clement, gran^, aKufifbirector beS
XheaterS an ber 2Bien, ein in feltener
SBeife befähigter Sßiolinift (auch ^ianift),
geb. 5. ftobember 1780, als SBiolintft
6chüler öerfchiebener 3)leifter, jule^t ©tar*
noöich'S, gab am 10. Slpril 1811 ein ©on=
cert im Xheater, fpielte in bemfelben ein
SSioltnconcert eigener Sompofition unb eine
©laütersgantafte, fantafirte auch ouf ber
Violine unb fcheint auch ettoaS a3lenbmerf
getrieben gu fyabtn, inbem er julefet eine
6onate auf einer einzigen 6aite, unb ^mar
mit umgefehrter Violine öortrug. (Sl.
hatte bie 3lbftdt)t nach s Jtuj$lanb §u gehen.
@r reifte fpäter mit ber ©atalani unb f
22. October 1842. «1. ift berfelbe, für ben
23eethoöen nicht nur feine Kreufcer=6onate,
fonbem auch fein SSiolinconcert urfprünglich
gefchrieben fyat. (SSergl. Slottebohm'S
SeethoöensKatalog sub opus 61.)
Glenteutt . @ennaro, I. Xenorift ber
italtentfchen Xruppe beS Kaiferl. XheaterS,
trat am 12. 9Jtot 1878 erft in ber „ßabo"
auf, gab am 15. 3)lai ein Soncert im
6chtoarähäupter, unb concertirte auch in
äftajorenhof.
Cüobtu*, 6chaufpieler unter ^ilferbing
unb «Scolari um 1760—69.
<SIoo#, ©ottfr., Orgelbauer, erbaute in
ben 3ahven 1729—34 bie 1884 abgetragene
Drgel ber Sßetriftrchc mit 43 6timmen für
4200 ftthlr. 2llb.
Gobin, 5luguft,öorher in Königsberg unb
JReüal. Kleine Sollen in 6chaufpiel unb
Oper 1818—21. @ab auch ben 5»lafetto.
<Soljri, ®cbr., nebft ©efeUfchaft, 14 $er=
fönen, gaftirten 1786 an 4 5lbenben. 3h re
SBorftellungen beftanben in Sßantominen,
©efaugüorträgen unb g^mnaftifchen $ßro-
buetipnen.
<$olt>t, 9Wab. Diannette, üorljer bei xtu
fenben ©efellfchaften in Sttitau unb 2)orpat,
für ältere gächer 1814—17 in Dtiga, marb
als Vertreterin befonberS bürgerlicher &f)a=
ractere oon ber bamaligen Kritif hoch an=
erfannt.
Gomo^Uo, Stephan, italienifcher 6än=
ger, trat am 22. unb 29. 6eptember unb
8. unb 29. October 1797 in ben 3toifchen=
acten mit fomifchen unb burleSfen ^8or=
trägen nieberen ©eures auf. ©r fang
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(Soube
im (koftüm. X^ciltücifc lief feine ftunft auf
Nachahmung bon ^terfttmmen hittaug.
Gonbo, $em. Sßaultne, fleine Sollen in
Schaufpielnnb Oper, (£hormttglteb 1837
big 1840. »erheiratete fich fpäter mit
9ttuftfbirector Slug. Sßabft unb ftarb 6. Sunt
1886 in föt^a.
Gottrabt, bom Stabttheater in
Hamburg, £enorift, trat in Schtoarg* (£on=
certfjaug bom Qanuar big 5Jlat 1878, femer
bom (September 1879 big ftebruar 1880 auf.
Gottflatttttt, $rl., totrfte 21. Februar
1865 in einem £heaterconcert mit unb foll
eine anfprechenbe Stimme gehabt Jjaben.
QottffoitttttotPttfd) (auch teonftan*
ttnon)itfcr)=(5:aftcUi ober b. ©onftant*
©aftelli), O., teoncert- unb Oratorten=
(Sänger, ße^rer für ©efang, $>eclamatton
unb Xheateraugbtibung, borübergehenb auch
©efanglefjrer bei ber Schule ber Xonhmft,
gab 18. October 1868 ein ©oncert im
Schtoargfjäupter unb eröffnete 1880 eine
©efangg* unb Opernfchule, hielt fid) aber
immer nur mit Unterbrechungen in Sftiga auf.
Gotttt, 9Jtab., (Sängerin, gab am 5.2lprtl
1797 „auf hohes Begehren" ein (Soncert
im Sdjtoarghäupter, bag erfte muftfalifdje
(5retgnij$ nach ber ßaubegtrauer um bie
taifertn Katharina II.
be Conti, Sllfrebo, I. Bariton ber .töntgi.
Oper gu £urin, concertirte 26. 27cärg unb
2. 2lprti 1886 im ©etoerbeberein, unb
totrfte 4. Stpril in einem 2Bof>ltf)ätigfeitg=
(Soncert mit.
Gottttue, $etnr. 2lnbreag, Orgelbauer
aug £alle, erbaute 1760 bie Orgel ber
3acobiftrd)e mit 2 9JianuaIen, Sßebal unb
25 fltngenben (Stimmen. Jptelt ftdt) auch
fpäter (1783) in «Riga auf, toobei eg iu=
beffen ungetoife bleibt, ob er feinen 2Bofnt=
fife überhaupt bauernb hier aufgefchlagen
hatte.
Gor be %a*, Sßrofeffor, Sßiantft, con=
certirte mit Sßaul »tarbot am 17. unb 19.
Februar 1881 im Sdjtoarghäupter, am 9.
unb 13. Sanuar 1889 mit ftrl. Dliftta im
©etoerbeöerein. ©ang befonberg ertoieg er
ftch alg auggegeichneter Begleiter.
(formier, Sipriano, »iolinbirtuog, con=
certirte am 9.3uli 1774 im Schtoarghäupter.
(£r fpielte eigene ©ompofttionen.
Gortobt, $rl. ßuife, bom tönigl. §of-
Xhcater gu $>regben, 1844—46 für erfte
©efanggpartien. 3h*e Stimme fcheint nicht
fehr auggiebtg unb auch nicht gang frtfeh
gewefen gu fein, fte fang aber mit an=
fprechenbem ©efühl unb feinem ©efehmaef
unb toax überhaupt eine mufifaltfch gebil=
bete tünftlertn mit birtuofer Xechntf.
Goftmauu, 2lbolf, gtoeite Rächer unb
Chargen, föegie=©ehülfe unb Qnfpector
1860—63. @r tft am 12. gebruar 1824
- Srottt. 39
geboren, betrat in töttiggberg in ber 9leu=
marf gum erften 9M bie »ühne, toar fpäter
in Stettin, »erlitt (»tetoriatheater), nach
1863 noch in Sßeft 2C. engagirt unb be*
fleibet feit 1874 bie Stelle eineg Ober=
3nfpectorg am ßobetheater in »reglau. 2lm
12. ftebruar 1884 feierte er, gufammen mit
feinem 60. ©eburtgtag, fein 40jährigeg
Bühnenjubiläum.
Goftmantt, s 4frofeffor»eroharb, Cammers
mufifer, namhafter »toloncelltft, geb. 5.3ftat
1822 in $effau, ift toährenb feineg ßebeng
in üerfchiebenen herborragenben Stellungen
in $eutfd)lanb(ßetpgtg, SBeimar) unb fflufc
lanb (3Jlogfau) thätig getoefen, unb toirft
feit 1878 alg »tolonceK^rofeffor am£ocfc
fchen Sonferbatorium in ^ranffurt a. 9tt.
»gl. J&arff. @r gab aufeerbem am 31.
3Jlärj ein ©oncert im $om unb toirfte aug
©efättigfeit am folgenben Xage in einer
Soiree beg Xhcaterchoreg alg I. »iolon^
cellift im Orchefter mit.
Gramer, f}rl. ßuife, bon »erlin, erfte
©efanggpartien 1844—45. Scheint nicht
in Jeber ^inficht genügt gu haben, geichnete
fich aber toieberholt alg tüchtige <£oncert=
Sängerin aug.
Gramer, $diE, n. »iolinift 1875—77.
Greltttger, 9Jlab., bom tönigl. ipoftheater
in »crlin, gafttrte im October 1830 an 5
Slbenben alg »aronin SBalbhüH (ßefete
aJlittel), ^)onna $iana, 3Jlabame ^anbiHe
(Schule ber Gilten), Caroline (2Ber trägt
bie Schuib?), Schaufpielerin (Äomm her!)
3Webea (bon ©otter) unb 3ulia (Shafe^
fpeare). — Sftab. geborene Slugufte
Düring, feit 1817 mit bem Scfjaufpteler
Stich unb feit 1824 mit bem taufmann
(£. berheirathet, war 25. September 1796
gu »erlin geboren, bebütirte 1812 am bor=
ttgen ^oftheater, beffen s iJMtglteb fte un=
unterbrochen big 1863 blieb, t 29. 5»lärg
1865 in »erlin. Sie toar eine augge*
geichnete Schaufpielerin. @ine imponi=
renbe ©eftalt bon ebler Haltung, ein fchö=
ner augbrucfgüoller topf, ein f eurigeg Sluge,
ein fiangbolleg Organ, eine mufterhaftburch-
gebilbete Sprache unterftü^ten bie tünft=
lerin, beren Talent, borherrfchenb rheto*
rifcher Statur, fie auf Sollen hochtragifchen
Stilg befonberg ^tnmtcg.
Grcmont, $ierre, unb beffen ©attin
gehörten einer frangöfifchen ©efellfchaft an,
bie 1802 im Sweater fpielte, unb gmar er
alg 2ftufifbirector, fte alg Schaufpielerin
unb Xängerin. — bamalg SJluftfbirector
beg frangöfifchen £heaterg in St. Sßetergs
bürg, toar um 1784 im fübltchen ftxanb
reich geboren unb galt alg auggegeichneter
»iolin= unb (S:iarinett=»irtuog. f W ^ourg
am 29. Februar 1848.
Grotti, ©iufeppe, toar 1871 erfter »affift
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40
&rufwS — 2)atd)eS.
ber italienifchen Cper Abertno. Später
btlbete er eine eigene ©efellfchaft, $u ber
u. A. ber Sapellmeifter Sboarbo ©ab e IIa,
bie Sßrtmabonna Sgra 2ttaria Srba, ber
Bariton föub. ©artbolbt unb ber £enor
$tetro $ ab ri gehörten, währenb er felbft
als I. 33afftft Wirfte. 3JM btefer ©cfcO=
fdt)aft befugte er fötga im Sunt 1879,
braute eS aber wegen ihm ungünftiger
ßeitberhältniffe nicht über bie zweite &or=
ftellung.
Gruftu*, %xl Helene, als Xofytx beS
X^eaterbirectorg S. in S3urgftäbtel bei
Bresben geboren, bebütirte in Sßafewalf
als Solotte in 3arctj$" unb mar zuerft
in 23raunfchwetg unb 23erlin engagirt. 3n
föiga, wo fie feit 1873 wirft unb wo fte
ftd) währenb ber erften Satfon mit bem
Schaufpieler&erm. AhlberS Oerhetrathete,
gabfteerftzwcitejugenbltcheßtebhabertnnen,
fpäter (Soubretten.
Gurb, Sari SBilhelm, £enor*»uffo,
^ormitglieb 1853—55, fpätcr in ftetml.
Cjcrn^, föatmunb, Oorher in 9fcebal.
Sttmmbegabter, feines bamals fleinen 9te=
pertotreS wegen aber fchwer zu bertoen*
benber tyrifcfjer SEenortft 1880—82, als
Solift auch in mehreren großen Soncerk
Aufführungen tfjättg. Sine Aufteilung am
$>reSbener Jpoftheater, meldte er nach fci=
nem fötgaer Engagement antrat, gab er
tüegen ihm nicht genügenber Sefchäfttgung
nach einem Sahre wteber auf. (Später in
Königsberg unb 9Wagbeburg.
(Sjerwenfa, Sfranz, oorzügltcher £)boe=
SBirtuo«, gab 20. Stooember 1818 ein Eons
cert im Schwarzhäupter unb trat brei Xage
fpäter in ber 9ttuftfalifd)en ©efellfchaft auf.
Sr war 1762 in Böhmen geboren unb
ftarb 1827 in St. Petersburg.
<S)tcty, Schaufpteler, gaftirte 22. 3Rai
1783 in bem Schaufptel „$te fcottäuber".
ßjiflftfl, $*iu SRofa, gaftirte im April
unb 9ttai 1856 an 7 Abenben als ftomeo
OBellint), föecha, ßueretia Söorgta, fttbelto,
Valentine unb Slotra (Srnant, III. Act).
«Sie würbe 1835 (?) z« Srfdjau geboren
unb hatte ihre ^au^tfäd^Iic^ften dngages
ments in Berlin unb SBien. 1852 ber=
mahlte fte fich mtt bem berühmten £afd)ens
fpteler £errmann, oon bem fte balb wieber
gefchiebeh würbe.
£aburfler, ftetyrtfeher Aipenfänger, gab
im Sunt 1834 unb im April 1840 je ztoet*
abenbliche ©aftfptele im Theater. (Seine
©enoffen waren baS erfte 9Jtol ein &err
SBirth unb ein £err ßaufer, baS zweite
2Jlal 21. $arr unb feine ©attin, 9M>.
®&f)M, %xl Smmty, trat im «September
unb October 18S5 in einigen &oloratur=
Partien auf.
£ännemarf, Johann ©eorg, war gu
halfen in Kurlanb am 7. Sunt 1751 ge=
boren. (Sein Später, ein geborener Sachfe,
übte bort bie £onhmft aus, 30g aber in
feinen fpäteren Sahren nach $iga, wo er
auch fein ßeben befchlofc. SBon ben 21
Kinbern fetner ©Item war Soljann ©eorg
eins ber jüngeren, grüfföeitig offenbarte
fich in bem Knaben ausgezeichnetes Xalent
unb entfehiebene Neigung für bie fchöne
Kunft. AuSgebilbet war feine treffliche An*
läge bon feinem Später felbft, unb fein
eigener $leife liefe ihn fo grofee fjortfehritte
machen, baft er fchon in feinem 11. ßebenSs
jähre im 6tanbe war, fich feinen 2ebenS=
unterhalt felbft gu erwerben. 3n feinem
15. Sahre öerliefe X. baS väterliche §auS
unb warb balb barauf öon bem 23aron
o. Herfen auf «SaliS in feine Sapelle auf=
genommen, bie er 5 3ahre lang birigirte.
6obann warb er als s iHtglieb beS 9^igaer
XheaterorchefterS (noch awf bem $arabe=
pla^) für bie I. Violine unb S3ratfche an=
geftellt, zugleich auch sum «StabtmuficuS
erwählt. 3enem erften Berufe, %u bem
fpäter noch Me Stellung eines Korrepetitors
fam, leiftete er öolle ©enüge oolle 56 3ahre
htnburd). ^)aS ^h^^crorchefter feierte baS
50jährige Subiläum feines 2KitwirfenS bei
bemfelben am 13. October 1823 burch ein
Soncert, unb er blieb auch bann noch tt)ä=
thigeS TOglieb beffelben, folange feine
abnehmenben Kräfte eS ihm öerftatteten.
SllS erfter unb ältefter 6tabtmuftcuS ftanb
er feinem Amte noch länger öor. (ÜRach
ben 9^ig. (Stabtbl.) Unter feinen Sollegen,
wie in ber ©efellfchaft nahm X. eine hoch=
geachtete Stellung ein. Am 2. Auguft 1832
war es ihm belieben, mit feiner ©attin,
Augufte Dorothea, geb. $)refeler, fein gok
beneS ^och^eitsjubiläum gu feiern, %u totU
ehern 3Äufifbirector Keller eine fjeifteantate
componirte. — 2). hat fich aufeerbem, wahr=
fcheinlich unbewußt, ein großes SSerbienft
erworben burch ©rünbung ber werthöollen
Sammlung oon Xheater^ unb Soncert=
zetteln, Welche fich, Oon feinem Sohne
Alejanber Stheobor ©. (geb. 1»03, f als
bimittirter JRathSherr 27. gebruar 1883,
bis 1869 Gräfes beS ^heatercomitö) fort=
gefegt, jefct im »cfife ber Stabtbibliothef
befmbet unb ein foftbareS hiftorifch-chronU
ftifcheS Material enthält. 3). ftarb, 86
3ahre alt, 15. 3Wai 1837.
£aid>e$, fjrl. Sophie, aus 2Btlna, Schü=
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3)al SBroga
lerin bon H. b. 9ttafomaSft, bebütirte,
nadjbem fie (anonym) fdjon borljer in etnt=
gen (Soncertcn aufgetreten mar, am 12. 3<* s
nuar 1878 in einer Kammermufiffoiree als
Piantftin. (Sie ftubirte barauf nod> eine
Sfeci^c bon Sauren bei (Sari Sfteinecfe in
ßetpgig unb gab am 30. 3unt 1885 ein
©oncert in Dubbeln.
£al$roßa (Pf eubontym), $rl. ©abrtella,
ßoncertfängertn, 2llttfttn bon gebiegener
(Schulung, 1859 geboren, ftammt aus einer
polnifcf)en 2lbelSfamtlie unb ift eine <Sou=
ftne beS befannten ttaltentfdfjen Didier*
(Somponiften 2lrrtgo SBotto. 2luS tfjrer
£etmatfj ftebelte fic 1876 nadf) DreSben über
unb genofj fjter ,if)re erfte ©efangS=
btlbung bei $rau KrebS=2Kidjalefi unb bei
<Sdf)öpf er, ©efanglefjrer am (£onf erbatorium.
darauf ftubirte fic 4 3af)re bei ßampertt
in 3Jtoilanb. $rl. T>. 23. f>at u. 21. in
DreSben, Pratau, 2Barfd>au unb SJlttau
concertirt, in föiga, too fte fid^ neuerbingS
niebergetaffen fjat, am 22. Wtäx% 1*87, 29.
Februar 1888 (Dom) unb 3. Februar 1889
(3of>anntSgtlbe). 2luj$erbem trat fie in
2Bof)ltf)ätigfettS s <5;oncerten auf.
£alf9, ßorenj, erfte, namentlidf) tyrifdje
Tenorpartien 1859—60, aud) ffäufig in
(£oncerten gehört, ©ing jur ^ietife'fa^en
©efeilfefaft. ©r Jjatte ein bolleS, fräfttgeS
Drgan, über feine ©efangSfunft gingen in=
beffen bie Urteile feljr auSetnanber.
<DaUe 5lfte, bom Köntgl. &oftfjeater in
Bresben, bermöge feines fraft= unb flang=
bollen, umfangreidjen unb gebtlbeten Dr=
gan« einer ber erften SBafftften feiner 3eit,
gaftirte im 2ftai 1850 an 9 2lbenben als
Marcel, 3acob, (Saraftro, piumfett, ftigaro
{Woioxt) unb 23ertram. SBirfte fpäter als
©efanglefjrer in Königsberg, feit 1886 in
»erlin.
£>aU ©cca, Domentco, Katferl. ruffiferjer
Kammermuftfer, geb. in (Sento bei 23ologna,
ßontrabafj Virtuos, concertirte 17. Wäx%
1800 im (Saal beS (St. Petersburger £o=
tels. ®r a^mte auf einem 3faitigen 3n=
ftrument (bamals neu) bie Töne ber ®laS=
Jparmonica nad) unb toar burdf) feinen fd)Ö=
neu Ton berühmt. — lieber feine berühmte
•fticfyte bgl. sub (Sdjoberledjner.
Gamete, 23ertljolb, geb. 25. 3anuar 1812
in Jpannober, angefefjener (£labier= unb
Drgel=23trtuoS unb (£ompontft, «Stüter bon
Sit. Schmitt, %. föteS unb Sajelble, nad)
unb nadO in berfdE)iebenen (Stellungen in
Jpannober, granffurt a. 271., PotSbam,
Berlin unb Königsberg, ftebelte 1845 nad)
<St. Petersburg über unb gab um biefe
3ett, 18. 3<*tuiar 1845, ein (Soncert im
Sdjtoarsfjäupter. 3n (St. Petersburg tote
fpäter in Paris fdf)uf er ftdf) eine geartete
(Stellung als pianift, £ef)rer unb Kritifer.
— 3)arnaut. 41
Garnier, @df)aufpteler bom beutfdjen
£ofil)eater in St. Petersburg, gaftirte 22.
2Jtärg 1829 als Söaller in „Die äöaife bon
©enf".
Garnier, Dem. Stlejanbra, (Sängerin
unb 2ttoliniftin, (Srfjülertn bon petrief
unb £ofee, trat 1832—40 in berfdjtebenen
Soncerten auf unb madjte am 8., 13., 30.
unb 31. mx% 1840 tlieatralifc^e $erfud)e
als Slbalgifa unb Sonftanje ((Sntfüfjrung).
QampUt, %xl 2lnna'3Katl)tlbe. II.
unb III. Partien, ßf>ormttglieb 1855—56,
femer mit llnterbrea^ungen bon 1860—76,
in biefer gtoeiten Periobe ber^eirat^et mit
bem ©Ijorfänger ^erger.
^annemann, K. 21., Profeffor bom 6t.
Petersburger (Sonferbatortum, pianift, con*
certirte mit grau 2ftenf(f)tfoff unb i&errn
ftifolajeto 25. Februar 1873 im ©etoerbe^
berein.
X^arlti (recte DitS), $rl. 2lbrienne,
tourbe 1850 %n ©jolnodt in Ungarn ge*
boren, unb in SBien bura^ profeffor ßaufer
unb §ofcapellmeifter proa^ gur Dpern=
Sängerin auSgebilbet. 37limifa^en Unters
rtd)t erhielt fie buro^ ben £ofbaHetmeifter
©. Teile. S3or bie Deffentiirfjfett trat fie,
17 3^^c ölt, guerft in einem ^oncerte,
toeld)eS unter 37littoirtung erfter tünftler
bon ber SBtener ^ofoper im Saale ®rbar
beranftaltet tourbe, ungefähr um biefelbe
eit trat fie in einem (Soncerte bei bem
ergog ©ruft bon (Soburgs©otIja auf, toel=
a^eS i^r ßeljrer proa^ felbft birigirte.
Darauf bebütirte fie unter (Strampfer in
ber Operette „T)te (Sdjäfer" im Theater
a. b. 2öien, tourbe bon Dingelftebt als
Diebin für bie §ofoper engagtrt, unb na^m
im ^erbft 1868 ein gtoeijä^rigeS @ngage=
ment in Breslau unter T^. fiobe an. Unter=
beffen toar in Sfttga burd^ Künbigung einer
ungeeigneten Debütantin baS 9Jle^ofopran=
unb 2lltfacö freigetoorben, gu beffen 33e=
fefeung fjrl. D. bura^ Olöber empfohlen
tourbe. Sie löfte iljren ©ontract mit ßobe
auf gütlidf)em SBege unb bebütirte Sttitte
December 1868 in fötga als 2ljucena unb
Drfint, toelo^en Kotten bann balb bie ber
Ulrica in bem bamalS neuen „2ttaSfenball"
bon äkrbi folgte. 3nt 3ult unb 2luguft
1869 übernahm ^rl. D. ein ©aftfpiel in
Kattien, too fte mit Tf). SBaa^tel, S3ertl)a
@^nn unb 2JI. b. SWarloto fang, im 6ep=
tember ging fte mit bretjäf)rtgem ©ontract
naa^ 2lmfterbam, löfte benfelben jebod^ fa^on
im 2Jlärj* 1870, um ftd^ mit bem Kaufmann
Kerf obius in föiga ju ber^eirat^en unb
bamtt ber 23üf)ncnlauf ba^n, toela^e fie anbern=
falls gunäa^ft auf brei 3a^re an baS $of=
tljeater gu Sa^toertn geführt ^aben toürbe,
überhaupt enbgiltig gu entfagen.
Sarnau*, ^elbenbäter 1860—61,
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42 SDcwbert —
Süchtiger (Sdjaufpieler bon gefälliger ftigur
unb bühnengemanbtem, fidjern Auftreten,
boch mehr für bürgerliche Kotten unb ge=
müthltche SBäter, als für Partien bon fürft*
Uchem Anftanb.
Zaubert, ©ruft äBiihelm, am 10. %t--
bruar 1829 in SRtga geboren, erhielt eine
faufmännifche (S^iehung, etabltrte ftch 1853
als felbftftänbiger Kaufmann unb hatte als
foldjer ©elegenheit, Reifen burch $>eutfch=
lanb, Jpollanb unb Belgien p machen,
eignete fid) bie franpfifche, cngltfche unb
bäntfehe (Spraye an unb lernte auf biefe
SBeife bei feiner Vorliebe für literarifrfje
S3efc^äftigung bie betreff enben Literaturen
fennen. (Sontemplattb beranlagt, berfudjte
er ftch fdjon in einer frühen Sßeriobe feinet
ßebenS auf bem ©ebiete ber 2t)xil (£r
mar jahrelang 2Jcttglteb, plefet Gräfes beS
£heöter=(SomtteS. (Seit einer ^Hei^e öon
Sauren gehört er auch bem 9^tgaer $)tchter=
herein an, beffen fßräfeS er gtoeimal ge=
toefen ift. ©lüeflich berheirathet, lebt er
inföigMhetlS als ftathSherr amtlich, theilS
als Kaufmann gefdjäftltch, in feinen 2Jhtfe=
ftunben literarifcf) befchäftigt. (Sein $effc
fpiel „Schillers 46. ©eburtstag" ift an
berfchiebenen beutfehen £fjeatem gegeben
morben, u. A. in mehreren SaifonS in
föiga, perft am 29. Dctober 1873 unb
Itoax unter bem Pf eubontym ©ruft 2B i l b a u ,
unter bem auch ©ebid)te beröff entlieht hat.
£atnfc, gferbtnanb, einer ber auSge*
&eichnetften beutfehen iUoltntften, Schüler
Spohr'S, war 7. 3uni 1810 in Hamburg
geboren. 1829—1835 war er I. $iolinift
beS ßtpharbt'fchen PribatquartettS in 3>or=
pat, unb übernahm halb barauf bie &onccrt=
meifterftelle bei ben ßetpgiger ©ett)anbhauS=
teoncerten, bie ihre Berühmtheit p einem gro=
ßen Shetle ihm mttberbanfen, mop fpäter
noch feine Xhättgfett als erfter SBtoltnlehrer
am (Sonferbatorium fam. f 7 - 3uli 18? 3
auf einer Steife in ber Schmeiß (Sein
Spiel trug ein clafftfcheS, echt beutfcheS
©epräge, er befjanbelte fein 3nftrument
metfterhaft fertig unb geiftboll, fein Xon
war groß unb feine 23ogenführung elegant,
©benfo bortrefflich war er als Quartetts
fpteler, gerabep unübertrefflich aber als
(£oncertmeifter unb Lehrer. Sttiga befugte
toährenb feines $orpater Aufenthalts
häufig, meift in ©emetnfehaft mit bem p
bemfelben Duartett gehörenden SBioloncek
liften (ShPrtan Homberg, baS lefcte 9ttal
mit feiner Schtoefter 9ttab. $ulcfen, unb
concertirte ftets mit großen Erfolgen. An=
toefenb, unb gwar pm Stvcdt beS 23efucf)S
hieftger Bemanbten, war er auch fpäter
noch, plefct im Sommer 1865, ohne je?
boch jemals toteber öffentlich p fpiclen.
£attubofF, (Sari, ttmr am 3. Sttärg 1838
2)eic^mann.
p ©olbtngen in Urlaub geboren, ftubirtc
in SfloSfau 1854—58 SJcathematif unb
toanbte ftch erft bann ber bis bahin aus
Liebhaberei betriebenen 27hiftf berufsmäßig
gu. 3m SSiolonccllfpiel, in bem er fchon
borher 3Keifter toar, erhielt er bie lefcte
SluSbilbung burch ©arl (Schuberth, ©ompo=
fttion ftubirte er bei Hauptmann in ßei^ig.
1859 warb er als erfter SBioloncellift im
Seidiger ©etoanbhauS angeftellt, 1862
ttmrbe er an baS ueue (Sonferbatortum in
6t. Petersburg berufen, too er perft ©e*
fliehte ber 2Jhiftf lehrte unb fpäter nach
(Schuberts Xobe bie erfte SBtoloncellclaffe
übernahm. 6eit 1878 femer führte er bie
Strectton beffclben SnftitutS, bie er 1887
plö^lich nieberlegte. 5lufeer btefen (Stel=
lungen befletbete er bie eines erften @oio=
SSioloncelliften beS ^atferl. §ofeS. 9toch
Aufgabe feiner 2lemter h^t er noch (Soncert=
reifen gemacht, aufeerbem befchäftigte er
ftch pl^^t als $irector einer ^abrif in
aJloSfau auf faufmännifchem ^elbe. f
ertoartet Anfang Februar 1889 in (St.
Petersburg. X. toar ein borpgltcher, fehr
bielfeitig gebilbeter ÜJhiftfer, ein, wie na*
mentiieh feine ^ammermuftftoerfe beweifen,
trefflicher ©omponift, unb als «ioloncelltft
fpeciell 9flufelanbS erfte ©röfee. 3n SRiga
hat er, theilS mit 2B. SBurm, theilS mit
(Safonoff pfammen, am 3. unb 5. 9Jlär^l870,
22. unb 24. 2Jlärg 1872, 9. unb 11. ftebraar
1883 unb 17. ftoöember 1887 concertirt.
©omifon, üBogumü, geb. 3. 3Rai 1818
p SBarfdjau, ©opift unb Ueberfe^er, pol=
nifcher 6chaufpieler in SBilna unb £em=
berg, ging 1847 pm beutfdjen 6chaufpiel
über unb toirfte am Hamburger ^h^ia=
Theater, Sßiener 23urgtheater unb am $of=
Xheater p Bresben, wo er 1869 in eine
©eifteSfranfheit berftel unb 20. 3anuar
1872 ftarb. 5)., einer ber größten tünftler
ber neueren 3ett/ gafttrte im 3Jlärj 1862
als 91arciß, Xhorane, Heinrich (ßorbeer=
bäum), (Shh^tf ©amlet.
^eahna, Heinrich fezxm., 9flegiffeur,
SBäterrolleu 1859—60.
®*Hl, Abolf, machte 7. Dctober 1873
feinen erften SSerfuch als ^oftnSfy.
CDecfer, gfrl. 3)1, II. unb III. Dpem=
Partien, (Sbormttglteb 1854—56, 1866—70.
^eichf Sri. Amalie, bon ßet^ig. 6oio=
Sängerin 1855—56.
£etd>ntattn, S3iolinift, gab 1. ^nni
1853 ein Soncert im Schloß.
^eichmann, ^rl. ©life, Soloratur=
(Sängerin 1875—77. ©ntfagte hierauf p*
nächft ber 33ühne unb berheirathete fich mit
bem 33ureauchef beS beutfehen ©eneralcon=
fnlats, SBenbt unb gaftirte fpäter im April
1882 als ftrau giuth, Sufanna unb 3Jca=
thilbe (SeÜ).
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£elfino —
£elfttto, Sllerjmber, rufftfdjer Kammer
muftfer, SSioIonccIIift, gab am 9. October
1809 ein (Soucert im (Sdjtoarafjäupter.
33gt. aud) Sllippi.
totüamattüa, 9)lab., «Sängerin, <Sd)ür
lerin öon (Stmaröfa, concertirte mit ptetro
SBellont 21. Suli 1798 im (Sdjtoqrgljäupter.
£elttßßt, (Sari, tyrifdjer Xenortft, Sluguft
uub (September 1884.
£eman, 3frl. Kätlje, fentimentale 2ieb=
fjaberinnen (September 1887. «Später am
«Stabttfjeater in 2Btener=fteuftabt.
£emnty, (Solpliornift ber ßaube'fdjen
(Sapelle 1879.
&enßremoitt, Maurice, geb. J7. (Sep=
tember 1867 in 9fcto Qaneiro, concertirte,
nadjbem er öorfjer einen grojjen £f)etl öon
©uropa als SBunberfnabe burdjretft, am
16. unb 19. 9Mrä 1882 im ©etoerbeöeretn.
5ln fid) ein guter SBiolinift, fanb er, ben
ftuf feiner Ktnbltdjfeit nur im Sßibcrftrett
mit Slngeic^en feiner fjeranreifenben Sttänns
ltdjfett aufregt erfjaltenb, in föiga toenig
Erfolg.
beriefet, Dirigent ber $auScapelle 2C.
in <5d)toaTtf (SoncertfjauS 1877—78.
£erletl>, II. unb III. Opernpartien
1872—73.
fcerocfce, m\>. 3of efa, gaftirte im 3uli
1802 als Eeonore in „Slpotfjefer unb $oc=
tor", unb als Königin ber 9tod)t. (Sie
mar 1775 %n SBien geboren.
£eftbert, Wlab., öon ber italienifdjen
Oper in Parts, concertirte 16. Sluguft 1847
im (Sdjtoar^äupter.
£e$marete, ©rnile, I. ^ioloncelltft ber
Katferl. (Sapellen in (St. Petersburg, con=
certirte 10., 13. unb 20. $ecember 1824
unb 3. Januar 1825, meift mit Staube!
gufammen, im Xljcater unb(Sc^toar^äupter.
£e*qutntatne, 9Jlab. 3ofeftne äMctortne
SlSpafta, geb. ßaöerge, concertirte 12., 14.
unb 21. October 1829. (Sie mar 19. 9to=
öember 1805 gu Parts geboren, unb I.
(Sängerin bafelbft, bann in St. Petersburg
unb gulefct (Strasburg. £ier toar fte fo
beliebt unb unerfefeltd), bajj ifyx £ob (4.
2ttai 1835) ben 23anferott ifjreS StrectorS
3ean S3rice, ber aud) iljr lefcter (Satte
loar, nad) fid) gog.
£effatt, 23ernf)arb, (Soncertmeifter ber
ßaube'fdjen (Sapelle 1883. sRteberlänbifdjer
Kammervirtuos, 1885 (Soncertmeifter iu
33rünn, 1886—88 am beutfdjen ßanbeS*
Xfjeater in Prag, feitbem Profeffor am
Königl. (Sonferöatorium in 9totterbam.
3Deffotr, gerbinanb, öorfjer 1857—61
am 8tabttf)eater in fcetpgig, gaftirte im
3anuar beS lefeteren 3af)reS in fomtfdjen
Kotten unb ttmrb für ben SReft ber (Saifon
engagirt. (Sr ift ein (Soljn beS berühmten
ßubioig geb. 17. Januar 1836 gu
$)eutfdjinger 43
Breslau, uub %ux- &tit erfter (Sljaracter*
fpieler in (St. Petersburg.
fceftat, Scan. SBgt.$unbtf)aier. 1809-10
fpielte er Kinberrotten im <Stabttf)eater.
CDeter, gfrl. Stfjerefe, II. unb III. Kotten,
(Sfjormitglteb 1866—68.
Detroit, Wab. ßuife, geb. äöoblbrücf,
öom (Stabttfjeater in Gängig, gaftirte im
Sanuar unb Februar 1834 an 3 Slbenben
in öerfdjtebenen 3JHitterroHen. (Sdjaufpie*
lerin geringerer 23ebeutung, geb. lbOO gu
Hamburg.
Rettmer, ftrl. 9Jtorte, Zofittt beS be=
rühmten ^ranffurter S3affiften (Seorg 3BiI=
Ijelm unb (Sdjtoefter beS ebenfalls be=
rühmten $reSbener §offcl)aufpieIerS fjrtfe
2)., toar 27. 3uti 1837 in ^ranffurt *. Wl.
geboren, burc^ bie $)irectorin TO^ling
auSgebitbet unb bebütirte mit 15 gafjren
in ber föotte beS jungen (Spinoza in „Uriel
5lcofta" gu ^anau. darauf fpielte fte 2
3afjre jugenblic^e ßicbfjabertnnen am ^)reS=
bener ^oft^eater, ging nad) peft f unb nadf)
bem 33anferott beS borttgen ^^eaterS 1860
bis 1861 nad) föiga, too fte im 3fad)e ber
jugenblic^en unb tragtfdjen ßieb^aberinnen
fe§r beliebt mar, entfagte bann ber S3ü^ne,
um ftd) mit bem taufmann ©, SBolff
in 3^iga gu berljeiratfjen, unb ftarb am
29. s Jloöember 1885. (Sie fpielte auc^
fetyr ^übfc^ §arfe unb probucirte fid) fc^on
in Bresben auf 2Bunfd) beS Königs mit
üerfc^tebenen bezüglichen Einlagen auf ber
S3ü^ne, toas auc^ in 9^iga gef^e^en ift.
£eutfd>, ©manuel, ^elbentenorift 1875
bis 1876.
^cutfcbinqcr, ^ranj, geb. 1. 6eptember
1834 gu SBien, befudjte baS ©t)mnafium,
ging 1852 gum X^cater, fetjrte aber 1853
p feinen (Stubien gurücf, um fid), unter*
beffen burc^ ßubto. ßötpe oorgebilbet, erft
1855 bauemb ber S3übne %u totbmen. 33alb
errang er fid) eine geartete (Stellung unb
toar u. 51. in Sandig, föiga (1861—63),
33remen, Hamburg, 23erlin (Söictoria) unb
ßeip^ig (63af)re) als erfter ©^aracterfpieler
t^ätig. gritfj begann ^)., bem eine reine
33egeifterung für bie ibealen Aufgaben fei=
neS 23erufS eigen toar, tfyäiig für bie ^e*
form ber SSüfjnenöerfyältntffe gu toirfen.
SBäfjrenb feines ßeip^iger Engagements
gab er lebhafte Anregung pr S3egrünbung
ber „2)eutfd)euS3ü^nengenoffenfchaft", unter
befonberer Betonung beS ibealen StotdtS
einer folgen. 1870 grünbete er bie „£eip=
Stger ^eaterfc^ule", gu gleicher 3 e ^t or=
gantfirtc er bie „2)eutfcbe ©enoffenfcfyaft
bramatifd)er Tutoren unb Somponiften",
bereu erfter $)irector er toax, grünbete unbre^
btgirte beren f pätereS of ftcielleS Organ „ 91eue
3eit" unb mar aud) fonft, meift unter bem
Pfeubontym 5- Subtotg, fdjriftftellerifdj
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44 2)ebitte
tfjättg. Der Grätig, nod) unmittelbarer
auf bte Snttotcfelung beg Dfjeaterg gu
toirfen, beftimmte D. Ijterauf, Dtrecttonen
gu übernehmen, unb gtoar guerft 1872—76
in föoftocf, barauf ebenfalls 4 Qafjre in
Sttatng. SSeibe X^eater blühten unter fetner
g-üfjrung. ferner toar er Dtrector beg
beutfd)en %f)tattr% in Sßeft, furge 3eit beg
Sarltfjeaterg in 2Bien, enblid) beg 6tabt=
Xfteaterg in Sluggburg, öon too er 1888
alg «ortraggmetfter unb ^egiffeur an «ar=
naty'g Xfytattx in «erlin berufen nmrbe.
darauf ging er toteber nad) Sßeft.
fcetnUe, Qofef, I. £enorift ber itatte*
nifrfjen Oper in Sßartg unb Eonbon, trat
am 13. unb 23. October 1823 in Son*
certen auf.
£etmettt, Sari Sluguft, 9lcffc beg be=
rühmten ßubtoig D., gletd)fallg berühmter
8djaufpteler im $ad)e ber ßiebfjaber,
gelben, Jpelbenöäter unb Sfjaracterrollen,
geb. 23. Slprtl 1797 gu «erlitt, £offd)au=
fpteler in Bresben unb £annoöer, 1823
big 1828 öcrf)etratf)et mit 2Btlf>elmtne
(©gröber, geftorben 22. 3uli 1872 gu ßau=
terberg am §arg, gaftirte im December 1834
an 8, unb im 9Mrg 1835 an 11 Slbenben,
u. 51. alg fterbiuanb (Kabale), Don
Sarlog, gauft, Stephan Softer, fötdjarb
Sßanberer, Sfticcaut, $ofa unb 2ear.
£et>rtent, g-riebrtd), ältefter <Sofjn beg
«origen, geb. 1825 in Dregben, engagirt
u. 21. am Sßiener «urgtfjeatcr, in fjranf*
furt a. £annoöer, SBtegbaben unb am
beutfdjen Xt)eater in 6t. Petersburg, f
bafelbft 7. üfloöember 1871. Sr gaftirte
in ftiga im SJlärg 1858 an 3 Slbenben
alg &amlet, üftarcifj unb 2lrtf)ur Dertooob
in „Sin Slrgt".
£et>?tettt, ©uftaö Smti, iüngfter «ruber
öon Sari D., geb. 24. Sluguft 1802 ober
1803, totrfte als 6d)auf pteler , unb in
feinen erften Sauren aud) als «aritontft,
abgefe^en öon feinen ©aftreifen, in «ramu
fd)tt)etg,«remen,£etpgtg, 2ttagbeburg, £am=
bürg, unb am £oftljeater in Bresben, alg
beffen Sf)tenmitglieb er am 26. 3uli 1872
ftarb. Sr war einer ber erften tünftler,
unb feiner $ett ber poefieöollfte £elb unb
ßtebfjaber, felbft big in feine fpäteren
3afjre. 3n fötga gaftirte er oom 2lpril
big Sluguft 1842, ferner im 2ftai 1849,
beibe 2ttal an einer längeren Sftetfje oon
2lbenben u. 51. alg gerbinanb (Kabale),
«olingbrofe (©lag SBaffer), $ofa, Sttdjarb
Söanberer, §amlet, Sftubeng, Don Sefar
(«raut oon SJlefftna), §etnrtd) (ßorbeer=
bäum), Sfteinfjarb (Dorf uub ©tabt) 2c.
^e^erbera, äBilliam, §arfenfoltft ber
ßaube'fd)en Sapelle 1879.
^tananrt, 9ftlle., Dängertn, gaftirte 11.
unb 16. >Jtot>ember 1804,
- SDitt.
^tef ott», fjrl. 5lnna, bramatif dje (Sängerin
1865—66. «erheiratete ftd) mit bem ®auf;
mann ßtjj in föiga unb entfagte gunädjft
ber «nfjne, ging aber fpäter toieber gum
X^eater unb toar um 1878 in 5(uggburg.
^ieffenba^, griebrid), erfte £teb^aber
1847—48.
CDieffenaa^ Wab. Sltfe. «gl. §el)l.
^iegelmann, Spifoben, S^ormitglieb
18B7— 70.
Liener, grang, geb. 7. Februar 1849
in Deffau, toarDrc^efter 5 «tolinift in «erlin,
bilbete ftd^ aber jum «ü^nenfänger aug
unb fonnte alg einer ber beften gelbem
Xenoriften gelten. 5llg ^ergogltC^ anf>alt=
fc^er ^ammerfänger, bamalg in ftöln en=
gagirt, gaftirte D. im 3Jlai 1877 an 9
5lbenben in ^tga alg Eo^engrin, 9Jlanrtco,
^afanietto, Sleafar, «ageo be ©ama,
Xann^äufer unb JRaoul. 1878 nmrbe er
in Dregben engagirt, toarb aber geifteg^
franf unb ftarb 2. SM 1879 in Dcffau
bei feinen «ertoanbten.
CDiet^e, I. Oboer 1852—54.
£>ietrt#, 3uliug, «äter 1875—77. Snt=
fagte hierauf ber «üfjne.
©ie^ 9Jlab. ^aultne, geb. 0. @d)totd)otü,
tragifdje ßieb^abertnnen 1837—38. 3f>re
Xo^ter D^ofa gab ®tnberrollen.
®ilon, ©uitarrift, trat 29. 3flärä 1845
im Soncert auf.
£Ußer, £eo, Orgelbauer in 9tiga. Max
1883 auf ber 9^igaer ©etocrbeaugftellung
burd) gtoei Orc^eftriong Oertreten.
®iü, ©uftao, ^omifer unb ^enorbuffo
1852—53.
®iü, 3Jlab. «ettt), «aubeoitte=@oubrette
1852.
£tatß, 5luguft Dettloff, langjä^rigeg
«ü^nenmttglieb, guerft 1838—41, bann
1844—55. 2ßar S^ormitglieb, fang f leine
«a^partien unb fott fteft in Keinen 6d)au=
fpielrollen betoäbrt ^aben. ©ing nad)
9fleüal, h\)vtt aber 1858—62 nad) dtiqa
gurüdf, toä^renb ber legten 2 3a|re p=
gleid) alg Secretär unb «ibltot^efar an=
geftettt, prioatiftrte bann unb ftarb, 52
3ai)re alt, am 31. SWärg 1867.
fctatfl, 3Jlab., fleine Sollen 1844—45.
£ttt, Martin, geb. 1800 in ftranffurt
a. begann alg Sfjorift in feiner «ater=
^tabt unb toar bann 8c^aufpteler in 2öteg=
baben, ßeipgig, «reglau unb Dangig. Die
betreffenben irittfen aug biefen 3alpn
rühmen aufeer feiner fdjönen 3Jlannegfigur
unb feinem metallretcfjen Organ, fein un^
gegmungeneg, frifdjeg 6piel. Sr gab ba=
malg Sieb^abcr unb gelben. Daffelbe
3fadj ujar il)m auc^ in s JHga, 1850—55
oon §aug aug gugebadjt, er fpielte aber
in ber $olgc §elbenoäter unb teiftete 5lug=
gegeid^neteg. $n s Jliga erft ü erheiratete
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&ittmarfdj
er fid), ging bann nadj föebal, fefjrtcaber
1857—60 gnrücf. Hauptrollen toaren bon
ifjm iefet König $f)ilipp, ber SBadjtmeifter
in „SBallenfteinS Säger" unb 2Biif)eIm
£ell, mit benen er 1859 beim Sdjillerfeft
glänzte, aujjerbem Stlba in „tiriel Slcofta"
2C. @r toar aud) Stegtffeur. Seine legten
16 3afjre beriebte er jurüefgegogen öon
ber Büfjne in unb bei Sdjlocf, too er am
15. October 1876 ftarb.
£tttmarfd>, 3onatf)an, geb. 1748 gu
$ofen, mar früher mit feiner ©attin bei
ber Döbbelin'fd)en ©efellfdjaft unb fam
1782 nad) SMga. (Sr hielte Bebiente unb
Margen, fanb aber £inberntffe in beftän=
biger Jpeif erfett. Später, als feine Stimme
ben Klang gan$ Verloren, tourbe er gum
Souffliren in ber Oper bertoenbet.
£tttmarfd>, 5Jlab. 3ofefa, in gtoetter
@f)e mit Vorigem berfjeiratfjet, toar 1754
in £roppau geboren. Sie gab 1782—95
alte Bäuerinnen, gänfifc^e unb fomtfdje
2Jtütter, aud) im Stugfptel, Ijatte eine gute
gigur, toar aber als Künftlerin unbebeus
tenb.
£tttmarfd>, Slnton, Sofnt ber vorigen
Reiben, geb. 1790 in 9liga. Die 9taa>
rieten über feine erfte3eit ftnb borfidjttg
aufzunehmen, um fo meljr als ifjn bie
einige biograpljtfdje Quelle, Stob. Blum'S
2C. „Pilgern. S^eater^.", offenbar mit
bem fjolgenben bertoedjfelt. 3n SUga, too
er 18u3— 4, unb 1807—10, ferner einen
Xfjeil beS Saures 1814 auftrat, Ijat er
überhaupt feine bebeutenbe Stellung ein=
genommen. Später ertoarb er fid) als
£iebf)aber unb £elb in Königsberg, Stettin,
föoftocf, Deffau, Slawen, Stuttgart, Breslau
unb SlugSburg einen gearteten 9tuf, um
1832 toar er in SWagbeburg bereits Ober=
Stegiffeur, barauf, nadjbem er als Sd^au*
fpieler tn'S %adj ber Bäter*, (£f)aracters
unb Ijumortftifdjen Sollen übergegangen
mar, s Jtegtffeur in DreSben, too er am 6.
December 1872 ftarb.
£tttntarfd> (recte %af)xt f alias 3fe=
rel), &arl, Sofjn ber Mab. D., uubSttefc
fofjn beS 3on. D., beffen tarnen er fpäter
annahm. (£r foll 1772 %u Olau in Sdjlefien
geboren fein, begann in SHtga in Ktnber=
Stötten unb gab bie erfte größere Partie
als $ring Jpetnrtd) in „3of)ann öon Sd)toa=
ben", Xrauerfpiel öon 3ftetj$ner. Bisher
fjatte fid) eine ber erften Sigaer Kräfte
feines XalenteS angenommen. Um ifjn
toeitergubtiben, fdjicfte i^n fein Stiefbater
1792 ju Sdiröber nadj Hamburg, bon too
er ein 3af)x fpäter jurüeffara. Seitbem
beriiefj er Sttga nicfjt toieber. (£r befajj
oorjüglia^e Anlagen für bas emftere Sdjau*
unb für baS Xrauerfptel, baneben aber
aud) eine üortrefflidje fomtfdje Kraft, bie
- $ölle. 4Ü
fidj befonberS in fpäteren 3<*f)ten in man*
djen Darftellungen burdjaus bottenbet geigte.
D. toar in Stiga eines ber beltebteften WllU
glieber aller 3 e ^ cn m b tourbe auf alle
Slrt gefeiert. 2lm 15. Stobember 1812 erlag
er einem Sterbenfieber. Das Sntereffe am
Verlaufe feiner Kranffjett unb bie %f)tiU
nafjme an f einerBeerbigung toaren allgemein.
Das Dljeater beranftaltete am 2. December
eine befonbere Xobtenfeier für ifjn, beren
©innafjme bie Sßitttoe erhielt.
Einrieb, (Srnft, ftlötift beS Sdjmtbfe
fa>n 3nuftfa^orS, gab 12. October 1841
ein teoncert im Sdjtoar^äupter. Später
tourbe er Kaiferl. ruffifa^er Kammermuftfer
unb concertirte ferner mit feinem Soljne,
®mil D., einem im DreSbener ©onferöas
torium gebilbeten Sßtantften, am 16. $lo*
öember 1858 im Saale beS Sa)loffeS.
^obonoti», Sänger, concertirte mit
bem Sßiantften 0. SdjoftafotoSfy am 16.
Februar unb 9. mn 1871 im ^ufftfa^en
(Slub.
X^ögen, Sa^aufpteler 1817.
©d^ler, &arfenift ber Stolöla^en (£a$
pette 1888—89.
£öUe, ©arl 21 uguft, öonS3raunfa)toeig.
I. Xenorift unb Sa)aufpieler 1821—32,
öon 1826—80 Director. lieber fein ßeben
ift faft -fttdjts befannt. ®r toar ein guter
Sänger (u. 2(. ber erfte 3Jlaj im „gret*
fa^üfe"), fang neben feinem Xenonepertoire
aua^ Baritonpartien, ging aber fpäter mef)r
unb meljr %um Sa^aufpiel über, in bem er
Bäter gab. D. ging bon SRiga naa^ ^eterS*
bürg, too er als ÜUltiglteb beS beutfdjen
^oft^eaterS 1848 an ber (Spolera ftarb.
©otte, 5»lab. 9Watl)ilbe, ©attin beS Bo^
rigen, 1821—33, toar erfte Sängerin mit
fa^melgenber Stimme unb auSgegeiajneter
Koloratur. Hauptpartien bon tljr toaren
mtUia (XituS) unb bie Königin ber 9lad)t.
3m Sdjaufpiel, für ßieb^aberinnen, fa^a*
bete if)r i^r ©nbonpoint, toie fie überhaupt
nia^t fa^ön getoefen fein foll, fpäter ent*
toirfelte fid) tl)r Talent auSge^eia^net für
djargtrte Stollen, SlnftanbSbamen unb fomi^
frfje Mütter. Sie toirfte aua^ als ©efang=
ße^rerin. Bon i^rem ©arten lebte fie gu=
le^t getrennt.
£otte, 3Warie Slnna, genannt Stonni,
fang }d)on 1821 fleinere Partien, toie ben
I. Knaben in ber „3auberpte", unb hiU
bete fid) für baS Soubretten* unb jugenb*
lia) bramatifa^e Opentfaa^. 3ft*e befteu
©rfol^e ^atte fie aber im Sdjaufptel, in
bem fte ßtebfjabertnneu gab. 3öte jung*
fräultdje 5lnmut^, bura) bie fie 3ebermannS
ßiebling toar, blieb noa) lange naa) tfjrem
Abgänge in ber ©rtunerung, unb i^re Dar*
ftellung mana^er ©^aractere galt noa) jafjre*
lang als eine 2lrt 3beal. Borpglidje
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46 Möttau
Sollen Wattn u. 91. (Stlbana unb $enella.
2118 ßcnorc (göltet) foll fic jeben SBergleich
mit ©aroitne 23auer beftanben haben. (Seit
1830 war fic mit bcm SBaffiften Sangen^
haun berhetrathet, mit bem fie 1831 nach
@t. Petersburg ging. — 3hre (Schtoefter
9Wagbalene, genannt SJenchen, mar nach
Sßorfch'S 3cugnife gleichfalls ein auSge*
äetchneteS £alent, ftarb aber bereite 1823,
10 3aJjre alt.
£önau, $rl. X^eop^ile, gaftitte am 28.
3anuar unb 4. gebruar 1852 unb warb
für ben 9fceft ber (Satfon engagirt. ßiefc
habertnneit.
£örtttfl, Slnton, bom Köntgl. ^annoöers
fdjen §oftheater. (Srfter SBafftft 1824—25.
51n feinem Söeneftgabenb trug er auch ein
Slöten^Solo bor.
£6rtttß, üDtob. gfrtebertfe, geb. Krtcfes
berg, tragtfdje ßtebhaberinnen unb £elbin*
neu 1824—25.
£örtttß (recte Daring), Xfytobox,
©^aracterfpieier erften langes, geb. 28.
$ecember 1802 in 2Barfchau, bebütirte 13.
3anuar 1825 in Söromberg, toar inSBreSlau,
s 5latnä, 2ttannhetm, Hamburg, Stuttgart,
£annober, unb feit 1845 in Berlin am
Köntgl. (Schauf ptelfjauS engagirt unb
ftarb am 5. Sluguft 1878. (Sr gaftirte im
StprtI unb 2Rat 1845, unb im Wärt unb
Slprti 1864 in einer föetfje feiner $aupt*
Partien, u. 51. als 3ube (Schema, ©ItaS
Krumm, Barlos ((£labtgo), ^ranj Wloox,
Slrmer $oet, «Sh^locf, $orfrichter Stbam,
Drillinge, Xartuffe, 2ttephtftopheleS, 2tat,
mtyan, £arpagon, fjalftaff (£etnrtd) IV.),
9Wulet) §affan :c.
$oetf$, 2Jluftfbtrector unb Organift
aus Köln, unb beffen ©atttn, bie (Sängerin
$r. 5llejanbrine concertirten am 11.,
17. unb 30. SJlära 1865 im $om unb in
ber reformirten Kirche. S3eibe toirften auch
im ^arfreitag^concert mit, $rau
aufjerbem am 5. 51pril in einem (Soncert
2B. $recf)SlerS.
£olle, grl. grieberife, (Soloratur fängerin
1847—48. Slnfängerin bon fdjöner ®r=
fdjetuung, ettoaS ungleicher, aber int (fangen
angenehm totrfenber (Stimme unb leichter
Koloratur.
£ontfättßer, königliche, aus ^Berlin.
©In au§ foldjen beftehenbeS ©nfemble con=
certirte im 3«ni unb Sult 1883 im ßocale
ber ©etoerbeauSftellung, in ber Petriftrche
unb im Kaiferl. ©arten. 2ttttgiteber beS=
felben toaren bie Herren Sßrofeffor 2lb.
©eber, (S. Berber, @. (Schmtbt, (Schmibt,
p. ©Urlaub, X. Heinrich, §olbgrün,
Opifc, 51. föebfch unb Kulicfe.
£on * £e*ruit, 3Jlab. Antonie. Sgl.
ßebrun.
»ottabto, 9Wle. Bianca, »gl. (Strafofc^.
— &ortt.
$)por, 51nton, Köntgl. fdr)tt»cbifc^cr £of=
ptanift, geb. 8. 3uni 1833 in 2öien, feit
1869 ^rofeffor beS bortigen (£onferba=
tortumS, concertirte 1. $Rax% 1859 im
(Saale beS (SchloffeS.
Doppler, Slnton, 33iolin^irtuoS aus ©t.
Petersburg, concertirte 26. 3uni 1844 unb
16. 3anuar 1845 im <Sdf)n>aräI)äupter, Utt b
trat in ber ßttrtfcfjengett in einigen anberen
(Soncerten auf. ßaut Slbrefebucr) lebte er
bamalS überhaupt in «Riga. 2Bar 1819
§u ^ieto geboren.
fcortat, Sri., II. ßiebhaberinnen 1870
bis 1871.
£orn, Heinrich ßubto. ©bmunb, tourbe
2. 9^obember 1804 in Königsberg geboren.
5tn feiner erften mufifalifdjen ®r§iehung
hatte feine Butter felbft h^oorragenben
51ntheil, toährenb für feine loiffenfchaftliche
5luSbilbung burch ben Sefud) beS Kollegium
^ribricianum geforgt tourbe. 1823 begog
2) . bie Uniberfttät in Königsberg, um fid)
ber 3uti^pntbenj %u loibmen, 1824 Der*
taufc^te er mit ber 3Jlutter ben bisherigen
SBohnort mit SBerlin. ^ier toirfte ber
freunbfchaftliche Umgang mit S^t*'
ger, Klein, ftellftab, »leicharb, ber Silber
2c. ftörenb auf baS ertoählte 6tubium, unb
f aum beburfte es eines SBefucheS in 3Bien
unb beS ©enuffeS ber reichen italienifchen
Oper, um ben ©ntfchlufj gur 9^eife ju
bringen, ftch gang ber stfluftf ju toibmen.
Mach Berlin gurüctgefehrt, ftubirte er unter
3elter unb Klein, tourbe eifriger WliU
arbetter ber neugegrünbeten berliner 9Wufts
falifcheu 3eitung unb bebütirte 1826 als
(Somponift mit ber Oper „$ie ^olanbS=
Knappen", aufgeführt auf bemKönigSftäbter
ZtyattT. ©ietch baranf erhielt er ein @n=
gagement als 2)htftfTehrer in ^ranffurt a.
ÜDl., öerliefe es aber fchon in bemfelben
3ahre toieber, um bie ihm angebotene
3) hiftfbirectorftelle am Xheater %n KönigS=
berg anzunehmen, fanb inbeffen auf ber
föetfe bahiu in Berlin einen Slbfagebrief
oor. 3Jlit erneutem @ifer toanbte ftch
baher toieber ber ©ompofttton unb mufU
falifchen Kritif ju. 1828 ging er bann
toirflich als s J3lufifbirector nach Königsberg,
1829 nach £etpgtg, too er ftch <wcf) öer=
heirathete, fpäter interimiftifch nach
bürg. 1832 folgte er einem JHufe nach
fötga, als Nachfolger beS 3nufifbirectorS
Keller, ©icr begann er feine öffentliche
SBtrffamfeit am 26. Slooember mit ber
Aufführung ber bon ihm einftubirten Oper
„Sauft" bon (Spohr. 3«t 3 u f a ^^ c «^^ c rt
mit bem ihm eng befreunbeten £eno*
riften §ollanb unb bem fpäter berühmt
geworbenen (^horbirector SBei^mann tourbe
t). öoritbergehenb eine neue (Stü^e beS
unter S^ctu ö. ^fchemjätoSf^ abtoärtS gehen*
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£>orn —
ben föigaer Xf)tattx%, trat aber 1834 ab.
3tt3totfcf>ett toar ihm nach 2. Ohutann'S
Xobt auch bte «Stellung eines (SantorS am
Dorn unb St. Sßeter, unter beut Xitel eine«
Jtäbtifchen2ttufifbirectorS'' übertragen mor=
ben. 2luch in btefem 2imt bemährte
feinen ©ifer, 1633 grünbete er bie heute
noch beftefjenbe „föigaer ßiebertafei", 1834
eine „(Stngaf abernte", bie mehrere 3ahre
lang blühte, 1836 bereits 80 actibe M\U
glieber zählte, fpäter aber roteber einging,
^ufeerbem entfaltete er eine reiche %t)ät\Q*
feit, befchäftigt.e ftc^ biet mit Unterricht,
gab eine föeihe eigener grofeer teoncerte,
btrigirte bie Sttufifatifche ©efellfchaft, mar
hierbei auf's ©ifrigfte bemüht, u. 21.
Seethoben enblid) einen fefteren 83oben zu
fchaffen unb teuere, barunter 2ttenbeiS}ofm
bollftänbiger einzuführen, berfuchte ferner
burch ^.eranftaltung bezüglicher Soireen
bie Eammermuftf einzubürgern, birigirte
bie (ShörfreitagSconccrte, unb mar überall
babet, mo eS ein (£oncert irgenbmte gu
unierftüfcengab. SkmerfenSmertf) ift hierbei,
bafs als SJManift allem 2lnfchetne nach
ber ©rfte mar, ber eine ßif Steche ©om*
pofttion auf ein öffentliches Programm
gebracht höt (Valse di bravoura, 31. 3a=
nuar 1839). Seine herborragenbfte Xfyat
in 9tiga mar aber baS 1836 abgehaltene
gro&e 9Kufiffeft, baS erfte unb bisher
einzige in ben rafftfehen Oftfeeprobtnzen,
beffen 3uftanbefommen uub glänzenber ©r*
folg, roar l ber ursprüngliche 2lnftof$ bazu
auch bon anberer (Seite ausgegangen, boch
hauptfächlich feinem fräftigen äBirfen zu
berbanfen mar. 1839, nach 9lich- SBagner'S
SBeggange, mürbe noch ein zweites
Wlal £heater=(£apellmeifter, unb zmar ohne
feine firchüchen Functionen aufzugeben,
bis 1843, mo er Sttiga mit feiner ftamttie
berliejj. ©eine ferneren £ebcnSfchicffate
beftehen turz in $olgenbem. (£r übernahm
als Nachfolger treufcer'S baS 2lmt beS
ftäbtifchen (SapellmeifterS in ftöln, mo er
ein 3ahr lang auch baS Xheaterorchefter
birigirte, bann aber auSfchltefjlich als (Son=
certbirigent, Dirigent ber „£iebertafel" unb
ßehrer mirfte. 1845 grüubetc er bte s Jthet=
nifche 3Jlufiffchule, 1844 unb 47 btrigirte
er bie Mheinifchen 3Jlufiffefte zu töln, auf
beren erfterem er zumerftenSftalc inDeutfcfc
lanb bie Missa solemnis bon 33eethobcn
aufführte, 1847 mürbe er zum Eönigl. preufc.
SJiufifbirector ernannt unb 1849 als (Sapelk
meifter an baS &oftheater in ^Berlin be=
rufen. £ier mürbe er 1869 mit bem Xitel
eines ®önigl. SßrofefforS penftonirt unb lebt
feitbem als ßehrer, tritifer unb 9)lufif=
[chriftfteller rüftig meitermirfenb in Berlin.
$on feinen bieten (Sompofitiouen ftnb in
föiga aufgeführt: $>ie Opern „$>ie 33ett=
Rottmar, 4?
lerin", Xejt bon £oltei, 1835 3 mal;
„$er Schöffe bon SßariS", Zttf bon 3Bohl=
brüct, 1838—43 11 9ttal; „2)aS Söanner
bon ©ngtanb", Xejt bon 2ltt, 1841—52
4 SM; S3ruchftücfe aus Opern, im (Son=
cert; einige Ouberturen; ein Orchefterftücf
„$)er Sängerfrieg" ; ein (Slabierconcert;
berfchiebene . (Slabterftüdfe ; @elegenheits=
unb anbere 4== bis 8ftimmige ©höre,
ßieber, am häuftgften „$aS SMbdjen an
ben 3)tonb".
£ortt, Sllej. 3ul. 5ßaul, geboren am
28. (nicht 27.) anai 1833 in ftiga als
6ohn beS Vorigen, fteht mit bem Wlufib
•leben feiner Jöaterftabt in fonft feiner S3e=
Ziehung. @r ift teomponift unb ^ßianift,
berlebte aus ©efunbljeitSrücfftchten feine
jüngeren Sahre in ©gtypten, marb 1865
SJluftfbirector in (Srefelb, unb fiebelte 1868
nach Berlin über, mo er, zwm Eönigl.
3)hiftfbirector ernannt, an ber Röntgt.
§ochfchule mirft.
^orn, ©buarb, bom SöienerSöurgtheater.
3ugenbliche ßiebhaber unb gelben 1851
bis 1852. »erfaffer ber Sßoffe „®in Sräu*
tigam aus ber iplle", aufgeführt zu feinem
SBenefiz.
^ornau^, ^^tlip^ ber ältefte beS ehe*
mals berühmten SBalbhorn^irtuof enpaareS
©ebr. 2)., furfürftlicher ^rter'fcher Cammer*
mufifer, trat 18. October 1802 in ber
2ttufifaltfchen ©efellfchaft auf unb, gab am
22. October ein eigenes föoncert, in bem
er bon einigen hochftehenben Dilettanten,
u. 21. bem Prinzen Sergei ©ölifein untere
ftü^t mürbe.
^orneipaö, SBtlhelm, unb ©arl trets
f d) t) , Tänzer, Schüler bon £efcher, machten
mit bemfeiben in ihren ^nabeniahren meh=
rere ©aftretfen faft burch ganz ©uropa,
erregten burch ihre fabelhafte ©emanbtheit
überall 2luffehen, unb traten 1832 1 3M,
unb 1334 5 9M in ^iga auf. 2). mar
25. 9Jlai 1818 in 3Jlagbeburg geboren unb
feierte 1879 baS 40jährige Jubiläum fetner
Qugehörigfeit zum $oftheater in 2)arm=
ftabt.
®oft, (Sari 2lug. ^erm., 28 Sahre, unb
feine ©attin ©ibonie 2eontine, geb. 91eu*
mann, 32 3ahre, feit 1847 ©hormitglieber
uub für fleine Partien, ftarben beibe 1853,
er an ber (Sklera, fie bor 2lusbruch ber=
felben. Xf)ome beranftaltcte für bie hinter=
bliebenen tinber ein löeneftz.
T>omat o»«f a'&Umovpttfd», s Diab.33ro=
niSlama, I. «Sängerin ber Oper in 2öars
fchau, concertirte mit ©uft. grieman unb
2tt. 3Wafomsfi am 23. unb 31. October
1881 im Schmarzhäuptcr.
Rottmar, Oboer, trat zmifchen 1796 unb
1804 bann unb mann in ber 9Jhtftfalifchen
©efellfchaft auf unb gehörte bielleicht zum
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46 $)recf)Ster -
£&eaterord)efter. ©tng 1805 nach <St. $es
terSburg.
£re$dler, 2lleranber SBilhelm, ttmrbe
in £alle a. <S. geboren, als fein Sater,
ein häufig auf Reifen begriffener 2Jhiftfer,
fid) gerabe in SRtga befanb. ®r machte
als SBunberftnb fein erfteS (Soncert=$>ebüt
bereits am 29. 3anuar 1837, als er erft
73aljre alt toar, unb jtüar mit bem A-moll*
(Soncert bon föobe unb ber 2Mancolte bon
Sßrume. (SttoaS fpäter trat er auch in
ßetp^tg unb Bresben auf, tote er auch in
ben (StymphoniesSoncerten unb in ber £>per
p £alle bereits als I. Stoltntft mtttotrfte.
5luS feiner ttnbhett erphlt ferner, bafr
Die Sull ihn gern als «Sohn abopttrt
hätte, toaS ber Sater aber nid^t tt)ünfd>te.
2luj$er ber (Sorge um feine eigene SBeiters
bilbung ertouchS bem jugenbltchen Shinftler
nach bem früh erfolgten £obe beS SaterS
balb genug auch bte um bte (S-rfjaltung
feiner $afylxtid)tn Familie unb bie ©rjie*
hung ber ©efchtotfter. SBieberftolte (£on=
certreifen nad) Jpollanb, Belgien, ben ^ein,
(Schleften, «Saufen, Hamburg, Sremen 2C,
p benen er mit empfehlenben Sltteften bon
s Jtei|tger, 9^iefe unb $>ablb auSgerüftet mar,
ermöglichten ihm inbefe nicht nur, biefe
gfamtltenpfltchten p erfüllen, fonbem festen
ihn aud) in ben (Staub, 1858 noch nad)=
trägltcf) baS Seidiger ©onferbatorium p
bestehen, too er bei $>abtb Stölln* unb
aufeerbem bei ©oefc eifrige ©efangSftubien
trieb. 1863 tourbe er (loncertmetfter bei
ftroll, 1864 in fötga. 211S Drchefterfpieler
nicht ohne (Schwächen, fanb er als (Solift
burch feinen frönen, flaugboden Xon, ben
er im Effect nur ettoaS p foretren liebte,
burdj feine gebtegene g-ingertechntf unb
burch feine in getotffen complictrten (Strich*
arten muftergtltige Sogenferttgfeit fofort
unb bauemb ben Seifall feiner 3uf)örer.
(Seine Shmft betätigte er nicht allein burch
feine DpernfoloS, fonbem aud) in feinen
regelmäßig alle Safjre gegebenen eigenen
Soncerten, burd) feine Sorträge in ber
Sttufifalifdjen ©efellfchaft unb in bielen
anberen Sutphnmgen. SBteberholte (£on*
certreifen burd) £iblanb :c. matten ifjn
auch außerhalb s JtigaS befannt. £). mar
in feinen früheren 3af)ren, über eine an=
genehme, gutgefd)ulte £enorfttmme ber*
fügenb, auch ein anerfemtenSioertfjer lr>rifcr)er
(Sänger unb trat als foldjer oft öffentlich
auf, meift mit Biebern, bie er felbft gebietet
unb compontrt hatte, unb bie er aud) felbft
begleitete, Sßrobucttonen, bie er einzig ei=
nige^a^re früher hätte unterbrechen müffen.
211S ßomponift im toentger tiefen als melo=
bifchen ©eure ift er überhaupt recht frucht*
bar getoefen. Einige feiner ßieber, toie
baS „©ebet ber 9Jiutter" unb ber „(Seelen*
fptegel" fdjeinen in Deutfdjlanb populär
p fein. — 2lm 1. man 1887 beging
fein 50 jähriges ^ünftlerjubiläum, im 37carz
1889 legte er feine fötgaer «Stellung nieber,
um in feiner £etmath ber 9Mf)e %n pflegen.
^rec^^ler, 5?rl. Henriette. &i)OxmlU
glieb (Sopran) bon 1882 ab. f 31. %t*
cember 1886.
^refefter, ^ßeter $bolf, unb
^refc^er, darl, tarnen gtoeier 9tigaer
Drganiften um 1783—1814, beren lefetercr,
70 Sahre alt, 1814 ftarb.
fcreftter, 3Jllle. Sultane Slugufte (Sophie,
machte ftch bon 1810 an, unb auch fpäter
nach ihrer 1816 erfolgten SSerheirathung
mit 3. 51. $r eis ettoa noch bis 1823 als
«Solofängertn, als toelcher ihr eine fchöne
fraftbode, befonberS in ber Littels unb
tiefen Sage ausgezeichnete (Stimme pr
Verfügung ftanb, um baS ©ebeihen ber
bamaligen 9JhififgefeHfchaften berbient.
^re^ler-^oUert, &rau. Sgl. Rollert.
^re^ler, 5lle£anber, bon Stettin, erfte
gelben unb ßtebhaber 1863—64.
©reftler, OScar, ßiebhaber 1874—75.
^rebere (recte ^ofebach), Sät er
1867—68. f 1882-
^remeö, ^ubolf, ausgezeichneter I. $or*
nift 1862—78.
©re|ifc^ocf,5llejanber,berühmter^labier5
SirtuoS, geb. 3. Dctober 1818 gu 3acf in
Böhmen, Schüler bon ^omafchef, concer^
tirte am 9., 11. unb 14. 3Jlärg 1840, 25.
3anuar 1841, unb 15. 2Jlat 1861 im
(Schtoar^häupter unb ^h^oter. ®. toar
fpäter bon 1862 an ©lablerprofeffor an
bem bamalS neubegrünbeten ©onferbatos
rium in <St. Petersburg, unb ftarb am 20.
2ttärä 1869 in Senebig.
©re^f*orf f geltjr, 9leffe beS Sortgen,
(Sohn beS ßeipjiger (SoncertmetfterS 9la^=
munb gleichfalls achtbarer &labter=
SirtuoS, concertirte mit $rma ©enfrah s.
unb 7. December 1884 im ©etoerbeberein.
^rne^, 2ttuftfbtrector, concertirte am
19. unb 20. 2ttai 1875 mit feiner aus 25
öfterreichifchen 3Jlilitärmuftfern beftehenben
Capelle in (SchtDar^ Xtbolt auf Altona.
^roberfl, Ulbert, bon 9floftocf, jugenb*
liehe ßiebhaber 1853—54; bermöge frifdjer
unb natürlicher ^arftellung fehr beliebtes
9Jcttglieb.
^rube, 6arl, borher Sorgeiger ber
JRabemacheffchen Sapelle, übernahm bom
Dctober 1866 ab bie ßeitung ber (Soncerte
im SBöhrmann'fchen Sßarf. @r beabfichtigte
aufeer ben gewöhnlichen 5lbenbconcerten
jeben 3Jlontag ein s Jlad)mtttagSconcert mit
nur clafftfehem Programm p geben, ein
Unternehmen, über beffen ©rfolg uns nichts
befannt ift.
£fehrme, daxl Sgl. (SeJhrioe.
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$>ürett — ®cf.
49
£uren, Sacobtne. Sgl. gfranf.
Striefen, 9ttab. ßutfe, geb. $abib, auS=
gezeichnete pianifttn, geb. 17. SRärg 1811
in Hamburg, in $eutfchlanb fchon feit
ihrem 10. ßebenSjahre befanftt, fpdter in
ßonbon lebeitb, concertirte mit ihrem Söru*
ber $erb. $>QOib am 24. unb 27. gebrnar
1834 im ©chtoarshäupter Uub Xfjeater.
t 31. man 1850 in ßonbon.
Luiden, gferbtnanb nnb ©buarb, con*
certirten 9., 19. unb 25. Wim !853 im
Xfytattx unb ber SohcmniSgtlbe unb totrften
aufeerbem 24. Wäx% in einem ©oncert bon
©. 3ttarfuS mit. fterb. $). toar pianift
unb ©djüler bon 2ttenbelSfohn, ©buarb
SBirtuoS auf ber (Soncertina (©pecieS ber
3ie^armonifa) f einem bamals beliebten,
fonft aber in ©oncerten nicht btei ber*
toenbeten Snftrument, burdh bereu btr=
tuoSsfünftlerlfche Söehanblung auch eine
(Souftne ber Goncertgeber, Sri. Sfabetta
$)., ehemals berühmt toar.
$>ulon, Biebrich ßubtotg, blinber $tö*
tenbirtuoS, geb. 2. Sluguft 1769 p Ora*
nienburg in 23rcutbenburg, berühmt foteohl
burch feine SKeifterfchaft auf ber gflöte, als
burch fein aufeerorbentttcheS ©ebächtntfe,
bereifte bon 1783 an faft gana Europa
unb concertirte 11. SMrj 1795 im ©aale
ber 3fluffe. t 25. Sunt 1826 in 2öür^
bürg.
35umont, ßubtotg, geb. 1809, begann
feine JÖüljncntaüfbafjn in £annober, toar
fpäter technifdjer $trector tu $etmolb,
Potsbam, 3ftagbeburg unb am II. Xfyeatcx
in £annober, fam barauf 1863—64 als
Opernregiffeur unb für gtnette Söäter nach
«Riga, ttrtrfte bann noch ein Safjr in SWatnj,
entfagte bem Xtytattx unb ftarb 14. 3uni
1875 p »erlin.
£umont, (Sari, geb. 1834, I. (Sapell*
meifter 1863—65, fpäter in gleicher ©tel*
lung u. 21. in ßetygig, Dürnberg, Breslau
2C, too er fdf>otram 17. SRobember 1877
fein 25jährigeS ^irigentenjubtläum feierte.
£umoucfcei, ©änger, concertirte mit
fetner ©attin, &arfeniftin, unb feiner
©chtoägerln, $)em. 33ecf, ptantfttn, ©df)ü*
lertn beS partfer (SonferbatorinmS, 26.
October 1804 im ©^toar^äupter. — 2lm
21. Sunt 1818 concertirte 3ttab. $>. mit
ihrem ©ohne, einem ptaniften, ©df)üler
bon gteib, im ©d^toar^äupter. — 2lnt
26. 3uni 1823 concertirte §err jr. mit
ber £arfeniftin unb ptaniftin 2ftab. ©on=
bret. (Sr lebte bamals in ©t. Petersburg.
£umpf, $>abib, in 9iiga geboren, eta=
blirte fid) 1844 in fetner Söaterftabt als
Snftrumentenmacher. @r hatte längere 3*it
in Paris gearbeitet unb ftellte im Sunt
1844 fein erfteS in 9Uga gearbeitetes 3n*
ftrument aus. (SS toar ein aufrechtftehen*
beS piauoforte mit nach unten laufenben
©aiten, bamals nod) etioaS Ungetoöljn*
liebes.
^uni, Antonio, ein 3taliener, bis ba*
^in als Kapells unb ©ingmeifter am ftatf.
$of in ©t. Petersburg angeftellt, liefe fid)
@nbe 1765 in 9^iga nieber unb empfafjl
fic^ jum Unterricht auf bem Slügei, im
©eneralbafe, in ber ©ompofition unb im
ttaltentfdjen ©efange. fjür lefetereS gad)
behauptete er bamals ber einzige ßeljrer
in 9^iga gu fetn.
Qupott, 3Jlonf ., I.©olotänger beS ®aif erl.
ruffifd^en ^oft^eaterS in ©t. Petersburg,
gaftirte im October unb ÜRo&ember 1811
an 5 2lbenben.
£uque$ne9, ehemaliger tönigl. preug.
33adetmeifter, nebft fjrau, gaftirte im 2lu=
guft unb ©eptember 1803 an 6 Slbenben.
Slonft, Stheatermitglteb 1817.
^urft, ^rau Caroline X^efla, geb. ©ruft,
©hormitglieb 1856—57.
^ufebni^, $r. Marcus, geb. 1827 in
Ungarn, I. SBaritontft 1857—58. ©ing
pnädjft nach ©tettin unb ftarb 6. $ecems
ber 1887 als ©efangtefjrer in Wm^oxl
^ufö*2?Ja|ctt>df^, grau 31., ptautfttn,
gab 29. ©eptember 1876 ein (Soncert im
©chtoarjhäupter unb liefe ftd) bann als
3Jhtfiflehrerin in SRtga nieber.
^b)t»ia, ($l)b3iutl), Trompeter
1829—38.
@bertud, griebr. SuliuS, ©hormit*
glieb 1863—68, toährenb ber legten 3eit
auch ©ecretär.
(£berl, Slnton, tüchtiger pianift unb
©omponift, probucirte ftdh in betben ©igen*
fchaften am 12. $ecember 1799 im Xheater.
Söar feit 1796 (kapellmeifter in ©t. Peters*
bürg, lebte aber fonft meift in SSMen, too
er 1. 3uni 1766 auch geboren toar unb
27. Februar 1807 ftarb.
<£cf, granj, geb. 1774 p Mannheim,
concertirte 27. s Jboember unb 1. 2)ecember
1802 im Theater, baS ^toettc 3Wal pm
Söeften ber S^rmen. Slufeerbem trat er am
29. SKobember in ber 2fluftfaitfchen ©efett^
fchaft auf. (5r befanb fich, nachbem er
München eines EtebeSabenkuerS toegen
hatte berlaffen müffen, auf ber ^etfe nach
©t. Petersburg, too er als ©olo-SBtotinift
angeftellt tourbe, unb ftarb bereits 1804
in ©trafeburg in einer 3*renanftalt. @r
toar toohl ber bebeutenbfte 58ioltnift feiner
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50 gefärbt -
3ett, unb u. 21. ber lefcte ßehrer bon ßout«
@pohr, Welcher Icfetcrc ftch in fötga
{ebenfalls in feiner ^Begleitung befun*
ben hat, ohne jebodj aufzutreten.
(Gefärbt, fjriebr., 23ruber be« $>ireo
tor« Koch (bgl. b.), fungirte währenb ber
$trectton beffelben al« ^^eaterbic^ter, unb
fchrieb auch fpäter berfchiebene Feftyrologe
für ba« ^eater. fiebert nennt ihn ben
beften ©etegenheitsbichter Piflas, ©in
a3änbdjen (Sebtchte, locld^e er Verausgab,
enthält mitunter liebliche poettfehe S3lumen.
(£r blieb in fötga, würbe (Megien^ffeffor
unb ift ber ©tammbater ber noch hier
lebenben Familie be8 Tanten«. (Starb
bor 1815.
(Scfurbt, SBtoltntft 1823—25, concertirte
auch ciis ©uitarrtft.
*. Gretenberg, 3oh- ©arl, ber fogenannte
„ftarfc 2Rann\ geb. um 1685 gu Jpar^
gerobe, burdfoog mit feiner 23anbe bie
©egenb unb fpielte um 1719 in «Riga. ($r
mar ein ©aufler gewöhnlicher (Sorte, ge=
hört aber bennodf) in unfere Aufzählung,
infofem er fidf) in $iga mit ber bamals
anmefenben<Schaufpielbtrectortn 9Wann ber*
bünbete, feine ©efellfchaft mit ber irrigen
bereinigte, unb hiermit einen nicht un=
intereffanten birecten Eingriff in bie $or*
gefd£)tchte be8 SRigaer X^eatertoefeng unter*
nahm. Später fpielte er eine bead&tung^
wertfje MoUt in ber berliner ^eater*
gefehlte, f 1764.
<£cfert, $em. ^aultne, erfte unb zweite
©efangSpartien 1832—34. $ebüttrte mit
einem -teoncertbortrag. «Sie war fetyr jung,
(Schülerin bon (Sponttnt, noch Slnfängerin,
aber mit einer föftltchen «Stimme btqabt,
einem 2llt bon einer Feinheit, einem
tatt unb einer Xiefe, wie ihn bie Statur
wohl nur feiten einer weiblichen ®ehle
berleifjt, „foldfjer 2lrt, bafj man ftch nicht
fatt hören fonttte." Sie trat noch öfter in
©oncerten auf, tfjre erfte größere Opern=
Partie mar Xancreb, ben fte auch über=
rafchenb gut fpielte. SBefchetbener Slnftanb,
anfpruchslofe 9latürltdf)feti, fowte eine be*
rcttS bebeutenbe Shmftfertigfeit zeichneten
fte aus.
». febelöberfl, %xl ^Uiwtne, ftönigl.
preüjjtfche £ofopernfängerin, geb. 1835,
gaftirte im Slpril unb 3Rai 1867 als Mo*
meo, Slzucena, Faborttin, SRofina unb F* s
beS. «Sie befafe eine feftöne Slltfttmme,
hatte aber ihre ßaufbahn als Sßianiftin
begonnen. (Spater fang fte in Slmerifa,
Trüffel unb in Statten.
<$beneta, (recte ©be), grl. 2ttarte, ift
in fötga geboren. 3hr Detter, ber Matf)&
beamte (Sari mar muftfliebenb unb
mufifaltfch, anbere Anregungen erhielt fte
burch Slnhören bon Opern, befonberS aber
(SbenSfa.
bon Oratorien, wie fte ftch überhaupt ihre
Vorliebe für reltgtöfe SJluftf auch toährenb
ihrer fpäteren ftnnftlaufbahn gu bewahren
berftanb. 3hr SBahlfprud) ift, wie fte felbft
angiebt: „2Ber ftngenb betet, betet zwei*
mal". 3hr nicht nur fchöner, fonbent ei«
gentlich Phänomenal zu nennenber, an Xon*
läge unb Klangfarbe bem Xenor ftch »ö*
herüber (Sontraalt würbe balb enbeeft, unb
auf Slnrathen u. 21. beg $>trector ^hom^
unb beS ©apellmeifter Ott ging $rl. @.
an bie AuSbiibung beffelben, guerft gu $rau
dornet in Hamburg, bann ju Montana unb
©htaramonte in Sßartg. Son hter brang
ihr ÜRame pm erften 3)tale in bie Oeffent=
lichfeit, alg fte im April 1859 gwet ©on*
certe mit Slrbeb 5ßoorten pfammen gab,
in benen S3eibe bie fchmeichelhaftefte An*
erfennung fanben. i)en Künftlemamen
©ben^fa nahm fte bamalg an, weil ihr
Familienname @be „auf frangöftfdj fchlechte
6onorität beft^t". 3n bemfelben 3ahre
gab fte in fötga ihre erften erfolgreichen
unb befuchten ©oncerte im $)om, (Schwaß
häupter unb Theater, wobei auch bie färtttf
ftch -in fuperlatiben ßobeSerhebungen er*
fchöpfte. 9lach 5ßäri3 §urücfgefehrt warb
grl. @. an ber ätaltentfdjen Oper enga«
girt. Slgucena, Welche fie an (Stelle ber
inbtSponirten 5llboni ohne $robe fang,
war ihr erfteS $>ebüt, Wobei fte gerufen
würbe. folgte noch 2flabbdlena in
„^igoletto", bannbanfte ber$)trector ab, unb
bie ftttglieber gingen augeinanber, — ftxi.
@. zur 2RaiIänber (Scala, unb nach S3e=
enbigung ber ©aifon aI8 Contraalto asso-
luto nad) SEtfltS. 1863 würbe bie bortige
Oper aufgehoben. Frl. ©. fam nach SRtga
prücf unb gab wieber mehrere (Soncerte,
im foigenben Söhre concertirte fte in (St.
Petersburg, 1865 in ßonbon. @in (£n*
gagement, welche« fte für 1865—66 für
bie faiferl. italienifche Oper in aRoSfau
abgefchloffen hotte, h<*t fte überhaupt nicht
angetreten, ba fchon bor ^Beginn beffelben
bas 3nftitut gefchloffen, unb alle (Sontracte
annulirt würben. (Seitbem h^t %xl. @.
nur noch tn Kirchen gefungen. F^ft alle
(Stäbte in ben baltifchen ßanben haben fie
gehört, 9tiga ^ule^t am 28. (September
1869. Ungefähr um biefe Qeit, unfere«
SBiffen« noch im »ollbeftfe ihrer Littel,
jebenfall« aber biel ju früh, gog fte ftch
bon ber Oeffentlichfeit jurücf. i)ie ßeiben^
fchaft, welche fte bon jeher für ba« Eeben
in ber freien !ftatur hatte, mag bei ihrem
©ntfdjluffe mitbeftimmenb gewefen fein;
2lu« ber tünftlerin, bie auch bon berfchie^
benen fürftlichen $öfen aufgenommen unb
ausgezeichnet worben ift, würbe eine lib=
länbtfche ßanbwirthin.
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(Sbetmcmn
<$belmann, (Solobioltntft ber <Stolfe*
fcben Capelle 1888—89.
@bflat, San (recte 3au ©bgar 23älä=
fttS), geb. 23. Sunt 1847 p Kolomea in
©allsten, wollte fieb urfprüngltd) bem <Stu=
Munt ber #ted)te wtbmen, btc guten £ei*
ftungen beS polnifcben XljeaterS in 2em*
berg aber, fowte bie ©aftfptele borpgltcher
beuifcher Mnftler, Wie «Sonnenthal, 3ulte
föetttd) 2C. regten ihn an, felbft (Schau*
fpteler p »erben. $urdj bie Sermitte*
lung ber Dichterin Öetty Sßaolt mürbe er
mit ßewtnSfy in Sßien befannt, ber ihn
pnädjft an ©onrabt wies, bann aber felbft
fein 2tteifter würbe. Weitere Unterwetfung
hatte in ber Kterfchner'fchen Sweater*
Slfabemte u. 21. bur* 21. (Strafofd). @r
bebütirte barauf als (SarloS in „(Slabigo",
unb 2ftephtftoleS ant £oftf)eater p $>effau,
too er auch fein erfteS Engagement fanb.
darauf wtrfte er am ©oftbeater p 2Bet*
mar, in SBerlin (SBtctortatbeater), Bresben
(fteftbenstheater), SDüffelborf, SBten (©tabt*
tfjeater), am ^oft^cater in DIbenburg,
$an£ig unb 2lugSburg, baprtfehen auch
als polntfd)er (Sdjaufpteler in Hemberg
gaftirenb. 1886—87 fptelte er in 9liga
©^aractenotten unb ging bann pnädjft
nach $ofen.
(Emulier, %ot). (recte 3ob.@b.9ttüller),
war in Berlin am 4. 9Mrg 1810 als (Sohn
eines ©olbfdjmiebs geboren. @r machte
auf bem $>tlettantentfjeater Urania feine
erften Serfuche unb würbe hier u. 21. bureb
2lngety in feinem ©ntfehluffe beftärft, fich
ber Kunft gan& p wtbmen. Ungefähr 20
3a^re alt trat er am KöntgSftäbter Xfytattt
als ©lebe ein unb würbe fpäter in «Sal^*
bürg unb SRatnj für Sntriganten unb ©bei*
racterrollen engagirt. !öon hier an ging
er pm fontifdjen %ad)t über unb war in
bemfelben nach unb nach berßtebltng beS
publicum« bon 23reSlau, 23remen, 2lltona,
föiga (1844-45), unb Königsberg. 1846 enb*
lid) würbe er an baffelbe X^eater prücf*
berufen, an bem er als ©lebe begonnen
hatte. 9^acr) beffen (Schließung pg er fid)
öon ber SSÜhne prücf unb machte feine
alte ßiebljaberet, bie beS Sammelnd bon
Naturalien, pm ©rwerb^weig, inbem er
einen $anbel bamit berbanb. 2lber noch
einmal, 1854, feljrte er pm X^eater prücf,
inbem er auf ein 3af>r bie arttfttfebe 2et*
tung beS KrolTfd)en ©tabltffements über*
nahm, f 24 - SRobember 1855. — (Sein
<Sofjn (Srnft ©bmüller ift als föecitator
befannt geworben unb trat als foldjer in
9ttga im «September bis Nobember 1879
wteberholt auf.
<$Mtbtcd)t t ftrl. Antonie, fleine jugenb*
lid^e ©efangSpartien feit 1888.
<£flrce, $err unb 3ttab., gehörten 1809
• ®tdf)f>erfler. 51
bem föunbthaler'fchen (Sommertheater an
unb gingen bon ba bis 1814 pm (Stabt*
t^eater über, er für fleine Sollen, fte für
fomifc^e unb emfte 9ttütter unb SlnftaubS^
bameu. @. unterhielt fpäter eine eigene
©efellfc^aft, mit ber er fid) 1815 in ßibatt
nteberliefc.
e^Ier^ 3«ab. <Sopf)ie 2Bil^. ©arol.,
(Sc^wefter bon 3f. 2B. S3arlow, ^elbinnen
unb ßiebfjaberinnen 1822—27, fenter 1830
bis 1835, jefct me^r unb me^r ju älteren
%ä(S)tm überge^enb. 77 Sabre alt,
im Februar 1875 in ÜRtga.
©hlerö, $)em. ©mmartfa, ßieb^abe-
rinnen 1834—35. Sßar aud) Sängerin.
©^renber^, ^rl. ©ugente, bom beut*
f c^en ^eater in 3JloSf au, Operettenf ängerin,
gaftirte im Sanuar unb fjebruar 1885 an
8 5lbcnben als 91anon, ^aiberofe, Slbele
(3-lebermauS) unb 33occacio.
@^tmatttt, fjfrl. s Jlofa, bom «Stabtt^eater
in Königsberg, 6oubrette für S3aubebille
unb Stoffe, gaftirte im ^ecember 1862
unb trat bis gum (Saifonf^luß in'S ®n^
gagement.
^^rmann, ©arl, erfter ^^eatercaffifer
fett 1876.
@ibenf^ü$, 3lona, bie liebenSWürbtge
finblic^e ^ianiftin, weldje fid& im'Dctober
1883, im ©ewerbeberein uttb ifn X^eater,
aud^ in Sftiga wieber^olt ^at Pren taffen,
ift am 8. 9Jlat 1872 als neuntes SHnb beS
DpemfängerS in $eft geboren. 2)ie
Slngetcben einer ungewöljnli(|en Begabung
traten in tfjrem frübeften Hilter ju Xage,
unb u. 21. foll fid) bamals aud) fjrang ßifet
für bie ©djtfjett i^reS Talentes auSge*
fprod^en ^aben. 9lad) halbjäbrigem Unter*
riebt bei (Sari 2Raref in Sßeft trat fte pm
erften 2Me öffentlich auf, ein fjalbeS
Sa^r fpäter, nun 6 Safjre alt, concertirte
fte in SBien unb würbe feitbem bon §anS
«Schmitt bafelbft wettergebilbet. ^lach ihrer
ftetfe 1883 nach 9tiga unb weiter nach
föujjlanb fehrte fte nach Sßien p ihren
(Stubien prücf. :,:
@i* f gfrl. 3Jlarie Ottilie, bon Königs*
berg, bebütirte am 15. SJtoi 1851 als
Agathe unb gab bis (Saifonfchlu^ gwette
©efangSpartien.
fjrl. 2lnna, bom (Stabttheater in
Königsberg, fang, nachbem fte am 25. 3a*
nuar 1856 mit ©oncertborträgen bebütirt
hatte, bis ©übe SJlat beffeiben SahreS
jWeite Partien. (Sie trat auch in noch
einigen (Soncerten auf unb War fpäter in
ftebal. ■ " -
©ichbcrqer, 3oWf ^elbentehor ü^tb
Opemregiffeur 1847—48. ®r ftanb' ba*
mals gerabe am ®nbe einer aufeergewöhn*
lieh erfolgreichen Xheaterlaufbafm, bie in
$eft 1823 begonnen hatte unb ihn bann
4*
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52 ©id)f>erfler -
pnädjft : nad) 2Bien unb $rag führte. 211S
er Anfang; ber 30er Satyr* tn ßeip^ig en*
gagirt to'ar, mar er fo tueit Sdjofefinb beS
SßublicumS, bafe bie bortigen Damen nur
nod) 9)lpbeftücfe trugen, bie fpeculatiber
KaufmarinSfinn mit ©'S bauten getüeiftt
tyatte (®ityberger*Kragen 2c). Slelmlid)
ging eS itjrn in Berlin, too er 1834 en*
gagirt warb, fjauptfäd)lid) um mit bem
berühmten Söaber p alterntren, bis er fid)
1842 buref) ben f)infid)tljd) leerer ®e*
faugSbilbung itjm überlegenen 9JlanttuS
öerbräng.en liefe. (£tje er nad) Sftiga fam,
lutrfte er aufeerbem u. 21. nod) in 2)lain^
unb Königsberg. (Später lebte er als
©efangleljrer in Deutfd)lanb unb ftarb 21.
ftebruar 1862 in 23remen, 52 3afjre alt.
(£td>bera,er, «Sof)tt beS. Vorigen. S3afe=
unb 23afebüffopartien 1867—68. $riüa*
tiftrt pr Seit in $rag.
<$td)fcerQcr, $rl. ßiüia, Xotyttx üon
3of. geb. in 23erlih, öerlebte it)re
Ktuberjaljre in Königsberg, too fte als
^oloutärin aud) bereits f (eine Partien
fang. S3alb barauf erfolgte ifjre erfte
etgentlidje Slnftcllung für Heinere ©e=
fangSpartten am DreSbener §oftf)eater,
mo fte toegen Langel an S3efrf)äftigung
nur 2 Satyre blieb, um barauf für erfte
Opernfoubretten unb jugenbltd)e ©efaugS*
Partien Engagements auf je ein 3atyr in
(Sf)emnt&, Köln unb (Stettin p nefjmen.
Der 2luffdjtoung, ben bie berliner $offc
unb bie Operette um biefe Qtit nahmen,
beftimmten fjrl. @. inbeffen, bie Opern*
(£arrtere.mtt ber einer (Sdjaufptel* unb
Sßoffenfottbrette p Pertaufdjen. 211S foldje
toar fte iuerft am ^Berliner &ictortatf)eatcr,
bann 4 Safjre in ^ranffurt a. 9JI., ferner
furje 3 e M S3reSlau, too baS Xfyeater
abbrannte (1865) unb ben 9teft berfelben
€>aifou am Hamburger £f)alia=XIjeater en=
gagirt. SBon ba fam fie 1866 nad) Sftiga, too
fie nodj tfjätig ift. ©ciftbolt begabt, routi*
ntrt unb mit allen perfönlidjen $orpgen
auSgeftattet, toarb fte fjier balb eins ber be=
liebteften unb unentbefjrltdjften ÜUtttglteber.
3tyre 3«telligen3 unb iljre ^telfeitigfeit
liefe fte aber toeit über ttyr eigentliches
3faxf) ftinauS toirfen. 9Hd)t nur in Sßoffc,
SBaubcüille unb Operette, fottbem aud) im
feineren £ufifpiel tyatte fte bie gröfeten (£r=
folge, lange 3 e ^ toibmete fte aud) ber
Oper eine öerbtenftltdje £f)ätigfett. «Sogar
für bie rein paniomtmifdje Partie ber 3re*
nella, bie fie jahrelang auSfdjliefeltd) ge=
geben hat, jeigte fie namhaftes ©efehief.
6eit einigen Safjren tyat gfrl. (S. ange*
fangen, fid) älteren $ädjern pptoenben. i
<£t$enttmlb, Sßiltyelm, öon Sttagbeburg,
gelben, Später, Styaracterrollen unb 23afe=
Partien 1840—41.
- ©ifenfcerg.
<£täentt>alb, SBiltyelm ßubro., geb.
30. ^ooember 1832 %w ^ranffurt a. O.,
bebütirte 1850 in 9ioftocf. 2ßar in SRiga
jtüci 3KaI engagirt, 1858— 59unbl861— 62.
3ugenblia^=fomifd)e Sollen unb Xenorbuffo,
fetyr beliebt. 3ft pr 3eit 9flegiffeur am
beutfdjen 2anbeSttyeater ju $rag, too er
aud) tyumoriftifa^e Später unb ©fjaracter*
rollen fpielt.
C?i*enti»alb, ^rau 9)largaretf)e, ©attin
beS Vorigen, beibe 2M glei^eirig mit itym
in ftUga engagirt, gab erfte uaiüe ßteb*
tyab erinuen.
©i^t)om f ©ebr. ©ruft (geb. 18. Slprtl
1822, f 4. 3uni 1844) unb ©buarb (geb.
5. October 1823), erregten als Knaben
burd) if)r aufeerorbentlia^eS Sßiolinfptel
5luffetyen unb concertirten im Sluguft unb
(September 1834 8 9ftal im 6^toar^äupter
unb Xtyeater, wobei ityr Später, ber 23afes
tyorn^irtuos 3oty. $ßaul @. gelegentlicty foli*
ftifety mittoirfte. 5öeibeS3rüber traten fpäter
in bie §ofcapelle jü (Sobutg.
©iA^orn, II. SSiolinift 1863—64.
<£i*|>ori!, ^rl. »arbara (S3cttt>)
fefa £l)erefia, Opernfoubrette, bann ju*
genbltd) bramatifa^e unb ©oloraturpartien
1872—75. £refflid)e unb beliebte Künft*
lerin, entfagte ber S3üf)ne, um fta^ mit bem
2Jlaler ©arl 5lug. ^oorten in SWiga %u
öermätylen. ßebt, pm gtoeiten Wlait 0er=
tyeirattyet, p ^eulengbad) bei SBien.
(gtAIer, $rl. 33erttya, II. 2ieb|aberin
3luguft bis ^ooember 1863.
(Stdc, ©arl 3 uli US, I. Bariton 1846
bis 1847, tyatte eine fo ungemötynlia^ um«
fangreidje Stimme, bafe er aud) Xenor*
Partien fingen fonttte. Dabei toax er fünft*
lerifd) tootylgebilbet. §auptpartten maren
u. 51. 3 am P a Mb ^ r Templer. @'r toar
öortyer in Breslau, Berlin (KönigSjtäbter
Xtyeater unb §ofoper) unb ßeipjig enga*
girt getoefen, fpäter Director in 2ttagbe=
bürg unb S3remen, unb ftarb 16. December
1866 als ^otelbefifeer in ßeipjig.
©tnöber, jtoeite Partien, fetyormitglieb
unb 3nfpicient 1862—63. ^atte feine
Eaufbafjn 1836 in $refeburg begonnen unb
ftarb 13. 3««i 1883 in Hamburg, too er
feit 1875 Opeminfpicient getoefen. toar.
^ifenberg, Wlai, geb. 29. «September
1859 p 23raunfd)tt>cig uub erlogen in. ber
bortigen DJealfdjule, toibmete fid^ ber ^uftf
tyauptfäd)lta^ auf Slnrattyen beS *ßrofefforS,
fpätereu §ofcapcllmeifterS ©arl «Sa^röber,
unb ftubirte 3 3atyre im ßeipgiger Eon*
feroatortum, meines er mit SluSgetdmung
verliefe. @r tourbe barauf <Solo4Biolon*
i cellift in üerfd)iebenen ©oncertcapellen
(£ai;be, ^atolomSf, berliner (SoncertyauS,
^elftngforS, SBarfa^au, Hamburg) unb
concertirte aud) felbftftäubtg, 1886—88 toar
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er ©olo=23toloncelltft ber (Sapellen t>on Seibel
unb ßaube in Smbbeln unb Sftajorenhof.
<§t*rtd>, (Sari Xrattgott, geb. um 1776
in Greuth, lebte ungefähr feit 1807 in
Shirlanb, fpäter einige 3eit in St. s 4*eter8=
bürg unb mar bann 1811—20 Sftuftfbirector
beS Aigner £heater8. Er ging borouf
einige 3eit nach Greußen, mürbe ober 1826
btö 1828^ in feine Aigner Stellung jurüefs
berufen, birigirte außerbem bie 2Jcuftfalif che
©efellfchaft, beren (Soncerte er oon jeher
al8 Solofänger 0Baß) unb Elabierfpieler
unterftüfct hatte, unterhielt eine ©efang*
fdjule, beren ©lieber in ben ©Karfreitage
9luffühnmgen mttmirften unb gab öerfdjies
bene eigene Eoncerte. 23efonber8 unb gmar
über feinen Diepgen 2ötrfung$fret8 htuauS,
bat ftch E. als ßompontft befannt gemacht.
3n 9Mga ftnb oon feinen SBerfen aufgeführt
morben: bie Opern: „$a$ Dorf im ©e=
btrge"; w ^ramug unb Xf)i$bt u ; „Elau=
bine t>on SBilla 23ella"; „geobore"; „$ie
SJläbchengarntfon'' ; „$er gafcbinber" ;
üJhifif gu ben Schaufptelen 2c. : „$)er tri*
umphtrenbe aStertelSmetfter" ; „itmoleon
ber Befreier"; „$er Schufcgeift" ; „$a3
ßeben ein $raum"; „Die neuefte 3ungs
frau bon Orleans* ; „Sfeel unb Söalburg" ;
„SHanghu"; „$aS $au3 bon Barcelona" ;
„$te fluge grau im 2Balbe"; fomie 31t
einer Sfteihe oon f5cftfpiclcn; Ouoerturen,
©antaten unb Jphmnen, Soloftücfe für Der*
fchtebene 33la8tnftrumente , fomie eine
3Renge ßteber, oon benen mehrere £efte
im $ntcf erfdjienen.
<§i«rid>, Earl, Sohu beS Vorigen, geb.
im Slpril ober 9ttai 1817 in fötga, mo er in
feinen erften ^inberjahren and) btSmeUen
auf ber 33ühne oermanbt mürbe. 23i3 1838
mohntc er fpöter in 6t. Sßetergburg, mo er
al% gefugter ©efanglefjrer in höhten
Greifen gefchäfct mürbe, fpöter ging er nach
9Mf chni=9tomgorob, SimbirSf unb Saratom,
tr»o er überall ©efangoercine bilbete unb
für clafftfdje SJcufif Sßropaganba machte unb
u. % mit Ulibifcheff greunbfehaft fdjlofe.
1863 lieft er ftch in tafan nieber unb er=
richtete bort eine mufifalifche Slfabemie,
plefct lebte er abmechfelnb in München
unb ®afan, tno er 1881 ftarb. E. mar ein
begeifterter Sttuftfer unb eine biebere üftatur,
äußerlich babet in öieler Söeatehung ein
Original. Eine glänjenbe Slnfteffung, bie
ihm einmal angeboten murbc, foll er au$=
gefchlagen haben toegen feiner unüberminb=
liehen Slbneigung gegen ba3 — graeftragen.
(Stftner, Earl, geb. 1802 p SßulStttfc,
tatferl. rufftfeher, fpätcr ^önigl. fächfifcher
tonmermuftf er , tauglicher 2Balbhoro=
SSirtuoS, berühmt burch feinen fchönen Xon
unb feine enorme gertigfeit auf bem 9catur=
hont, concertirte 10. Januar 1834 unfc 17.
©Umenreict). 53
Sanuar 1838 im Sheater, ba$ erfte 2M
pfammen mit feiner ©attin Elara, geb.
Siebert (ögl. b.)
<£t*n>aU>t, grl. Slgne«, oon 33erlin,
jugenbliche (Sängerin unb «Soubrette 1854
bi« 1855, engagirt nach öorauSgegangenem
©aftfpiel im October 1854 aU 3rma im
„9ttaurer" unb ßeonore in „(Strabetta".
&be, grl. 3)caltoine, oom Stabttheater
in Hamburg, erfte (bramatifche) Sängerin
1858—59. f ®ttoe 1860 in ftretburg.
©llcnbcrucr, Serbin., oom Stabttheater
31t ftöln, erfter »affift 1844—48, too er,
erft 34 3ahre alt, am 12. September ber
©holera 311m Opfer fiel. @r mar butch
Spohr pr S3ühuenlaufbahn beftimmt unb
au^gebilbet morben, feine Stimme mar
fchön unb flangooll, feine ^ertigfett lobend
merth unb fein Vortrag eignete ftch fü r
ernfte unb fomifche Partien gletd) bor=
güglich- ^auptpartien maren ßlporetto,
Sulpice unb anbere. ^erfönltch ttjar er
burch feinen unoermüftlichen ipumor ein
ßiebling ber ©efettfehaft.
^llcnbcrqcr, grau ©lementtne, geb.
Teufel, geb. 1812 in 2Bte8baben, erhielt
ihre erfte bramatifche 2lu3bilbung bütcr)
bie Schaufpielerin grau 2aubes;0erftng
bafelbft, bann burch Dtrector ©erber in
Olbenburg. 3h*e erften Engagements h^^e
fte in Olbenburg unb 33remen als tragifche
Liebhaberin unb juigenbliche $elbin. 3"
Söremen oerheirathefe fte ftch mit bem SBo*
rigen, mit bem fie bann nach Äöln ging
unb 1844 nach ^iga fam, too fte junge 3lns
ftanbSbamen, fpäter ^elbenmütter' fpielte.
1855 ging fte unter Schramef 8 Direction
nach $cöal, balb barauf, nach bem bor=
tigen Xheaterbranbe, in*« 5luSlanb, mürbe
aber 1860 nach SHtga prücf berufen unb
1864 penftonirt. Sie mar eine fetngebtU
bete Schaufpielerin unb fehr beliebt. Sftach
ihrem Austritt am bem Theater, oon bem
fie unter großen Oöationcn 5lbfd)ieb nahm,
lebte fte in ruhiger 3"rücfgcgogenheit in
^ttga unb ftarb 23. $ecember 1887.
feücnbcrgcr, groeitc ßiebhaber, S'laturs
burfchen, ©hormitglteb 1860—61.
<$ttettbt, Dem., Heine Opernpartien
©hormitglieb 1837—40.
C^Öin^cr, 3ofef, einer ber glänzen bften
^elbentenoriften, aitSgejeichnet auch <*l$
Soncertfänger, mar contraetlich 1853—56
in #Mga engagirt, marb aber fdjon nach
ber erften Saifon contraetbrüchig, mährenb
er in $rag gaftirte.
<£üttiqcr, grau. Sßgl. ©ngft= Etting er.
©flmeiiretch, 3ohonn öaptift, geb. 1770
31t Meubretfach, 1792—1800 in granffurt
a. engagirt, begann hierauf ein SBcm*
berieben, melcheS ihn einige 3<*hre lang
burch bie beutfdjen ipauptftäbte, nach s ^ari8
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54
unb ßonbon führte. 1806 marb er ®am=
merfänger tn München, fpäter in St.
Petersburg, fco er 1816 ftarb. 3n Riga
gafttrte er im October unb Robembcr 1806
an 8 2lbenbcn in öerfchiebenen Opern=,
ßuftfpteU imb anberen Kotten, u. 21. als
äßaffcrträgcr unb Dr. Bartolo (Seaumar=
chatS), auch trat er in einigen ßoncerten
auf. BefonberS toar (£. als Sänger aus*
gezeichnet. (Sein Bafe reifte bom (Sontra*
ß bi8 jum eingeftr. G. 2lud) als (Sompontft
hat er fich befannt gemalt. „Der Teufel
ein §hb*aultcuS" (vulgo „Bettelftubent"),
bie §arce „Die beiben (Sapellmetfter" unb
„Der berltebte Schufter" mit feiner 3Wuftf
waren bamals überall gegebene Stücfe.
(<£.'S ©atttn, ^rieberife, geb. Branbel,
machte fich als Schaufptelertn im $ad>e
ber Jpelbtnnen, Reibens unb ^örtlichen
Mütter, als Sängerin mu unb £enor=
Partien], fotote als Ueberfefcertn beachte*
bener Opern befannt, toar aber nicht in
Riga.)
(§Ömcnrcid>, 2llbert,Sohn beS Vorigen,
geb. am 29. 3anuar 1816 in Karlsruhe,
genofe in Jranffurt a. Wl. forgfältige @r=
gtehung unb muftfalifche 2luSbtlbung im
©efang, Violin* unb ©laöierfpiel unb be=
gann, nachbem er baS ©tymnafium abfol*
btrt, feine Bühnenlaufbahn auf bem bor*
tigen Stabttheater im ©hör unb tn fleinen
Rollen. Rad) feinen erften Engagements
im ßiebhaber* unb Barttonfache, in 2llten=
bürg, Rürnberg, SBürgburg unb Düffelborf
fam er an'S Schweriner Jpoftheater, bem
er, nach unb nach burch alte Rächer fort*
fchrettenb, 22 3af>re angehörte, £ter
fchon öielfad) als bramatifcher 2lutor unb
als & o m p o n i ft auf tretenb (er toar Schüler
beS SBürgburger (SapeltmeifterS Jperger ge=
toefen), arrangirte er öftere ©oncerte mit
eigenen Schöpfungen, lag in ben altjähr*
liehen Ferienmonaten bei B. 21. äftarj in
Berlin fjöftcrcit StuMen ob unb fchrteb
enbltch brei fomtfehe Opern, öon toelchen
jtoei, „©unbel, ober: Die beiben taifer",
unb „Der Schmteb üon ©retna=©reen"
an Dielen tyerborragenben Bühnen mit (5h>
folg aufgeführt tourben. 1860—62 führte
(£., nach feinem freiwilligen 2lbgange üon
Schwerin, bie Directton beS Roftocfer
StabttheaterS, Don ba ab ein SBanberleben
begtnnenb, trat er als Regiffeur, artiftt*
fcher ßetter, als engagtrteS 2ttitglteb unb
als (Saft, als Dcirftelter öon ©haratfer*
rollen, gelben unb l^umoriftif c^cn Vätern
auf mehr als fechgig öerfchkbenen Bühnen
auf, öon benen bie bebeutenberen Breslau,
Rotterbam, Berlin, (troll unb Victoria),
Stettin, 9ttetningen, 2ftaing, granffurt
a. Bremen, Dangig, $efi, Sigmarin*
gen, Sßofen, ßübeef, Strasburg, St.
Petersburg, 3$rag, Brünn, SBien (<&arl*
theater, unb 2ln ber Söten), Rümberg,
Düffelborf, Karlsruhe u. a. m. loaren.
1871—72 mar er in Riga für $äter en*
gagtrt. §ier brachte er feinen „Schmteb
oon ©retna=@reen", ben er perfönlich bi«
rigirte, gur Aufführung. Einige Seit toar
er ferner artiftifcher Director beS Schirfen*
höferfchen SCheaterS in SWitau. Sjeit 1887
lebt er, üon ber Sühne gurüefgegogen, in
ßübeef unb h<*t pch, tote zahlreiche, in
neuerer 3*it erfchienene SBerfe, namentlich
humoriftifche ©efangSftücfe unb ©höre öon
ihm betoetfen, lieber gang ber (Sompofition
gugemanbt. — @.'S bramattfehe (&ftling3*
arbeit, bie Ortflinalpoffe „%. ober:
Der ©nthufiaft" ging in ben öier^iger
3ahren über faft fämmtliche beutfehen
Sühnen, ebenfo fanben mehrere feiner
Uebertragungen aug bem granjöftfchen,
unter btefett öorjuggtoeife ber ©tnacter
w 3ch h^irathe meine grau" Verbreitung.
2luch feine Bearbeitung be3 „Richter öon
Salamea" loarb mehrfach gegeben, ein
Originalluftfpiel „Salber unb Sohn" auf
ber Berliner §ofbühne, ein plattbeutfcher
Schtoanf„3ulflapp" am Hamburger XfyaUa*
Xheater. Die frühere „Hamburger Sachfe*
fche 3eitung w , f otote bie „ßeipgtger ^heöter*
chronic brachten bramaturgtfehe 5luffäfee
unb ^enilleton=2lrtifel Don (£.
©Ümcnrcich, ßouig, Sohn be3 Vorigen,
geb. 26. Roü. 1839 in Schwerin, erhielt
feine Sorbilbung üom Sater, unb begann
feine ßaufbahn alg ©horfänger unb in
fleinen Rollen in feiner Saterftabt, too er
am 5. 3anuar 1856 als Sebienter im „Xa*
ItSman" fein erfte« Debüt ablegte. 2118
jugenblicher $elb unb ßiebhaber toar er
barauf in ©örlifc, Sremen unb ßeipgig,
fotote gtoei 9ttal 1860—61 unb 1864
bi§ 1865 in Riga engagirt. (Sr gaftirte
hierauf am Xholtatheater in Hamburg,
an ben ipoftheatern gu TOnchen, &ien unb
$annoüer, lourbe bann Schaufpielmitglieb
unb Regiffeur in Breslau, Berlin, SJtoing,
Mannheim, Bremen, Biburg i. Br.,
Breslau, Dangig (7 3ahre), loirfte 1875
bis 1888 als artiftifcher Director beS
StabttheaterS ju greiburg i. Br. unb
ging Don ba als Oberregiffeur gum Ber?
liner Theater (Bamai}).
©Ömcnrcic^, fjraugisfa (öerehel. öon
ftuchS=Rorbhoff), Schtoefter beS Vorigen,
geb. in Schwerin, erhielt ihre 2luSbilbung
erft oon ihrem Bater, bann üon ®arl
Deörient unb ©arl Sonntag, bebütirte in
3Weiningen unb mar bann in Gaffel, ^an^
notier, ßeipgig, Hamburg unb DreSben
engagirt, feit 1886 toieber in Hamburg.
Durch ihre ©aftfpiele, bie fie in 2(merifa
unb ßonbon auch in englifcher Sprache
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(SISner —
gab, ift fte als öortrefflicbe (Scbaufpielerin
toett befannt, in fötga trat fic im Styrü
unb 2Rat 1884 an 13, unb im 2lpril unb
SJtat 1886 an 8 Stbenben als Valentine
(ftre^tag), 2Raria (Stuart, Slbetyeib tömtecf,
Sejähmtc, Sungfrau, Dbette, 33eatrtcc
(SBtet ßärm), ßucte ((Scbulreiterin),
äfaura (Schule beS ßebenS), ßeonore
(©erettet), Glärcben, SMcomte oon ßeto*
rtereS, Slbricnnc ßecouöreur, ©retten, £.
$)tana unb 3ane <£gre auf.
m*ner, 2(boif, &tantft, (Schüler oon
Rummel, ctablirtc ftch oom 3uni 1836 ab
als ÜDiuftflehrer in fötga unb errichtete
in bemfelben 3at)re mit 51. fjifd^er gu=
fammen ein (Slaotertnftitut.
Gltoart, ©b., Virtuos auf ber Goppels
Sßebatyarfe, gab am 14. 3ult 1847 ein
doncert im Saal beS SBöbrmann'fchen
SßarfS.
(&lmn, gleite gfadjer, ^ormitglieb
1869—70.
<£tnme*«jöartinaiin, grau Stmölie. Sgl.
§artmann.
(Stifter*, $irector eine« DrcbefterS
oon Präger 9Jhtftfern, hielt ftch mit bem=
felben 1819 in SRtga auf unb concertirtc
am 3. 2M im Scbtoarjhäupter. (£r felbft
mar SBalbhorn* unb £rompettnenotrtuoS.
<§ttftel, gfrtebricb, in ©emetnfebaft mit
einem Jperrn Jperm. Füller, Unternehmer
eine« SommertheaterS 1855 unb 56 im
SSatferttcben ©arten.
(Sitftel, S., $tantft aus 2Bten, toar
1879 (Slaöterlehrer bei ber ©chule ber
£onfuuft unb trat in bemfelben 3ah*e in
einigen (Soncerten auf.
«itfleifcarfct, 21., Sßtantft aus Weimar,
gab mit bem $>eclamator Dr. Kiefetoetter
am 16. ftoöember 1840 ohne ©rfolg eine
Soträe im Schtoarghäupter.
<£nqelhart>t, föubolf, öom Slöntgi. ipof*
theater in Jpannoöer, Jpelbentenortft 1877
bis 1880, tüchtiger SBagnerfänger, u. 21.
ber erfte unb einige fötgaer ^iengi. 3m
(Soncert fang er u. 21. ben 2lrtel in Scbu= \
mann'S „Scenen aus gauft" unb baS
Xeuorfolo in ber Sruch'fcben „Dbtjffee".
SBalb nach feinem fötgaer Engagement gog
er ftd) öon ber S3ühne jurücf, fanb einen
SBirfungSfrelS als ßanb = ©eometer im
^ergogthum Sachfen^Iftetningen unb ftarb
in ber SoHfraft feiner 3ah*e <wt 18. Co
tober 1886.
<$nfteiten, fr, I. Stoltntft 1825—45,
Sorgeiger beim 2Jhtfiffeft 1836, aufeerbem
gern unb oft gehörter Solift. $aS 2ibrefe=
bueb öon 1845 führt ihn auch <rf* Stabt*
muftfer unb ^ferbeöerletber auf.
<£nfteUett, jr., $orntft 1827 unb 28.
(gttftelte, §rau ß., geb. SJrüggenau,
^hormitgtieb 18^3— 70,
(Snfelmann. 55
<£ttftelten, ftrtebrtcb, geb. 1804 (alias
1808) gu Obernculanb bei 23remen, ge*
nofc eine gute ©ntehung, namentlich Jn
ben neueren (Sprachen, ©eine theatralifche
ßaufbahn begann er bei ber fötcbter'fcben
©efellfcbaft, öon too er nach Sternen unb
föannooer ging, £ier fpiette er 7 3ah*e
dbaracterrollen, toar bann 2 3ah*e in
Söeimar unb übernahm bann bie $>irectton
erft in Sftoftocf, bann in Bremen. $>er
ungünftigen ^acbtöerhältniffe toegen be*
hielt er pe aber nur fehr furje 3eit, tourbe
(Sehaufpteler am Theater an ber Söten
unb fehrte erft 1841^43 in feine S3re*
mer Stellung jurücf, nachbem ftch bie ^cr=
bältniffe bafelbft geänbert hatten. 1844
bis <£nbe 3anuar 1846 leitete er baS
Sweater in ^iga, too er im ©anjen menig
©lücf fanb, fpäter noch bie Theater in
ffiürgburg, ^egenSburg, 2lugSburg, 3*frtch,
SBafel unb Ulm, gulefet 1865— 69 baS^olfS^
theater in München, tvo er 10 3ahre
fpäter ftarb. 2lm 20. Sunt 1879 tourbe
feine ßeiche in einem ber danäie beS eng*
lifchen ©artenS aufgefunben. 6ein ^ob
tourbe auf einen Unfall gurüefgeführt. @.
galt in feinen jüngeren Sahren als gebtk
betcr ©chaufpieler. ©r hat Ueberfefeungen
aus bem gfransöftfehen unb ©nglifchen
geliefert, auch ein oon ihm öerfafeteS
Originalluftfpiel in 4 Slcten, „(Specuiatton
unb ©emüth", ift 1845 in fötga gegeben
morben.
©n^clmaier, (Stefan, geb. 1732, ge*
börte um 1776 gum Siligaer ^erfonal unb
(pielte Später unb auch Sntrtganten, in
benen feine (Stärfe jeboch nicht lag. (Später
lebte er in fötga, betrat aber baS Xheater
erft öom $)ecember 1800 bis Sanuar 1801
mieber in mehreren f leinen Kotten unb ftarb
im 9Wä^ 1812. — (Seine ©attin gab 1776
bürgerliche Mütter unb mar 1782 bereits
geftorben.
<£itaelmanit, %xavL @mma. Sgl. 9Jle^er.
*. (Bnnft, ßouiS, geb. um 1800 in Site
lanb, toar einige 3eit bei Heineren ©e^
fettfehaften, fam 1823 oon Königsberg nach
MiQa unb bebüttrte am 3. October als
Slrnolb öon 3Jlelchthal. 3ugenbliche Sieb«
haber unb gelben bis 1825, too er in ber=
felben ©igenfehaft nach Söeimar ging. 3n
5Äiga hat er ftch auch als getoanbter %än$tx
probucirt.
<£itftft*<Satnfter, grau Stherefe, ?lltiftin
ober 2Jieääofoprantfttn 1853 bis Anfang
55. (Sie mar allerbingS noch Anfängerin,
hatte aber eine feiten fchöne, gehaltoolle
unb gebilbete (Stimme, bie öom fletnen
F bis über baS breigeftrichene C hinaus^
reichte unb gefiel ungemein.
<$ntelmaittt,6ecretär, Dilettant, probu*
Cirteftch 1793-1801 häufig o» «iolonceliift.
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56 Aftern -
<£pffetn, ©hormitglteb 1869—70.
<$rber, grl. Sophie, (Shormttglteb 1855
MS 1856.
t>. (£tb&crq (*&rc§ettriet9*ttO, WaU
thtaS, geb. 25. *ttoöember 1857 in «Riga,
Schaufpteler imb Sänger (Sartton), erhielt
feine SluSbtlbung burd) ben £offchaufpteler
Sernbal unb tammerfänger 23efc in Berlin
unb machte feine erften $)ebütS in Sfttga
im Wlai 1878 als ftubolf ®ern in „(Sin
Sliömäbel" unb ßuftig in „ßumpaetbaga*
bunbuS", unb 1879 am Jpoftheater in
$>effau. Son 1879 an mar er beim £of*
theater in föubolftabt, am Stabttheater
gu ©logau, 2 3ahre am Stabttheater gu
#alle, am $>cutfd)en Theater gu 23erlin, 2
3ahre am £oftheater gu St. Petersburg,
ferner ein 3afjr am $>eutfchen Theater in
SRoSfau engagirt. 1887—88 lebte er in
Mebal. Söährenb ber gangen 3eit hat er
mtcberholt (Soncerte in öerfchtebenen Stäb=
ten gegeben unb gelegentlich in 91iga am
4. October 1881 unb 3. ftebruar 1882
gaftirt. U. 51. ift er ferner am 21. 2ftärg
1886 in einem £ofconcert in ©atfehtna
unb einige Söochen fpäter in ber ^itclpartte
öon ©linfa'S „föuSlan" in ber ftatfcrl.
ruffifchen Oper in 2fl oSfau aufgetreten. 3m
Sommer 1888 gaftirte er im SlöntgSftäbtU
fd)en Theater in 23erltn, bann ging er sunt
Stabttheater in SBürgburg. o. ©. ift 3n=
haber ber großen jtlbernen ÜDiebattte am
StantSlauSbanbe für Shmft unb 2öiffen=
fchaft.
<£rbenfoIjn, Sllesanber, öon Hamburg.
I. Sarttontft 1847—48, auch ©oncertfänger.
^rtöatiftrte barauf einige 3eit in föiga
unb ging 1849 gum föeüaler Theater.
<$rbmantt, Robert, II. (Sapellmeifter
1886—87, feitbem (SfjorMrector in £am=
bürg.
(grflgelet, ^ermann, f leine Partien,
©hormUgltcb (II. Safe) 1858—59, 1871
bis 1884, barauf penftonirt. f mäfjrenb
ber Saifon 1886—87.
t&tfyatbt, ©antor um 1733 unb 34.
@rl, ftrl. Marianne, als Tochter beS
Tenortften @. am 1. (September 1853 gu
SBten geboren, ging mit 16 Sauren gu
Olmüfe gur 33ühue unb bebütirtc als 2lgu=
cena. Mängel in ber SluSbtlbung beran*
laftten fte gu weiterem gmetjährtgen Stu*
Munt, unb hierauf mar fte bon 1871 an
ben Sühnen gu SlugSburg, Hamburg, fötga
(1873— 74 als bramattfehe Sängerin) thättg.
Son hier ging fie nach T)effau unb Stettin.
erlanget, SJtojr, trefflicher Stolintft,
mar 1813 gu granffurt a.'9W. geboren,
mürbe guerft in feiner Saterftabt auSge=
btlbet unb erhielt ben legten Unterricht
bon 2ftat)feber in Söien. üftachbem er furge
3eit in £alle als 2Rufttbtrector gemirft,
tr. Sffen.
tourbe er als (Soncertmetfter nach fötga
berufen, mo er am 30. 5luguft 1845 mit
Slufführung einer bon ihm componirten
(Soncertoubejture bebütirtc. @r legte je*
bod) biefe Stellung balb mieber nieber unb
ging nach SttoSfau, nachbem er mit feiner
©attin 3ofefine, geb. ban Srfiffel, einer
gebilbeten Sßtantfttn (geb. 18J6, f 1858)
am 9. September 1846 ein SlbfchiebSconcert
gegeben hatte. 3n SftoSfau mirtte er über
20 3al)re als ©apettmeifter ber Hatf erliefen
Xl)eater, für bie er eine 9^et^e bon 33au*
beöilleS, Operetten, 3mifd&enactSs3yiufiten
2C. componirte. Stele feiner ©ompofttionen
(%äri%t, ßieber, 5lrien) ftnb im S)rucf er*
fd)ienen, unb gmar im Berlage ber 2JhtfU
falien^anblung 3War ©rlanger (fpater ®ut=
^etl) in 9WoSf au, bie er gleichfalls begrünbet,
aber, ba er als Slatferltcf)er Beamter nid)t
gletchgetttg Kaufmann fein fonnte, feinem
älteften So^ue übergeben hatte. 2luf$erbem
nahm @. als ftrittfer öerfchiebener ruffU
fcher SBlätter eine befonberS geachtete Stel*
lung ein. f 1873. 3u föiga ift aufeer
ber ermähnten Ouöerture noch feine 9Jhifif
SU bem hattet „Robert unb »ertranb«
befannt gemorben, bie noch 1869 benufct
mürbe; ferner eine D'iomange für Violine.
@rnfl f ©einr. Slug., 3JMglteb beS Sor^
ftabtthcaterS 1836—37, £elbent>äter, bfo
racterrollen.
@rnft f Heinrich SBilhelm, berühmter
SiolinöirtuoS, in öejug auf eblen, frönen
Xon unb feelenoollen SluSbrucf unüber*
troffen, geb. 1814 gu S3rünn, auSgebitbet
bauptfächlich burch S3öhm in Söien, lebte
meift auf Reifen, bie ihn burch faft gang
Europa führten unb ftarb 2. October 1865
in Wgga. @r trat .am 15., 18. unb 23.
3anuar 1847 im Schmarghäupter auf unb
mirfte 26. 3ouuar in einem ßoncert ber
grau trüger=5ürth mit.
@rnft, §rl. ßaura, grofehergoglichc §of=
fchaufpielerin oon Karlsruhe, gaftirte im
September, October unb ftoöember 1857
an 24 Slbenben, u. SC. als ©ritte, Stcomte
üon ßetori^reS, 3ane @hte, Sparte Sinne,
Sßarifer Taugenichts, ßorle, ©rifelbiS,
5lbelheib Sftunecf, ßueie (Tagebuch), Bertha
(5lm ©laöter) :c., unb fanb als auSge=
getchnete öielfeittae Schaufptelcrin biel Slm
flang. f 2. 3ult 1875 in »remen.
^Jcnbero, ^ß., im Sßarifer ©onferoas
torium gebilbetcr SioltnbirtuoS, probu*
cirte ftch am 26. 3uni 1818 im Schmarg^
häupter als Duart ettfpieler unb liefe auf
Serlangen am 12. 5lpril 1819 noch ein
(Soncert folgen, in bem er als StrtuoS
auftrat.
t>. <§ffen, grang, aus ^üftrin, ©antor
beS 2)omS unb ber $>omfchule 1738—73.
Söarb am 11. Slpril 1738 introbucirt unb
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@ffer - %a\m.
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hielt eine SlntrtttSrebe über baS Xfyma
„Quod Musica inter propaedeumata sit
referenda". 3 ur (£tnmethung beS neuen
3tatbb<wifeS, 11. October 1765, compontrte
er eine „toohlgefefcte fttrcbensSJcufique'', bie
tm $)om aufgeführt hrnrbe. 1773 mürbe
er emerittrt, 1774 ftarb er.
@ffet, (Sbuarb, geb. in Hftelfungen
(Reffen Gaffel) lernte juerft beim (Stabt*
muftfns in ©rtmma unb btlbetc ftd) bann
als fyiöttft bei ©ren^er in ßetpgtg toeifer,
too er auch einem ber borttgen Orcbefter
(SBenf) beitrat unb im £!>eaterordjefter
unb ©enmnbbauS Ptcartrte. 1852 hrnrbe
er als fjlötift tn'S fötgaer Drchefter berufen,
bem er, öorübergebenb auch als Sttoltntft,
ununterbrochen 35 Sa^re angehörte. 1887
erfrantte er in gfolge (ScblagfluffeS unb
nmrbe penftontrt. ffiährenb ber ganzen
3eit feiner Sötrffamfett ift er auch als
iötoltn* unb ftlötenlehrer ötelfach mit ©r*
folg tyätig getoefen. STm 16. October
1877 oeranftaltete baS Xf)tattx pr gfeter
feine« 25jäbrtgen 3ubtläumS eine (Soncert*
2Rattn6e.
@fftpoff, Annette, b^röorragenbe $ta=
niftin, (Schülerin ihres fpäteren ©atten
ßefcbettfcfy, concertirte in fötga am 12.,
15. unb 19. October 1874, 18., 20. unb
25. gfebruar 1882, 29. October unb 2.
Sloöember 1886, juerft im Xfyattt, bann
immer tm ©etoerbeöeretn. Obtoohl auch
an anberen Aufgaben erprobt, f)at fie Por
Ottern als 2Wetftertn beS getftreteben, feinen
unb ptfanten (SalonfptelS gu gelten.
<Sfhmeit*0itartett,3)aS ($)orpater(Stus
beuten), concertirte am 13. 3unt 1875
unter aWittoirfung beS Sßtantften O. fööt*
fcf)er gum Seften ber literärif^practtfdfien
SürgerPerbtnbung im (ScbüfcenhauS. SBct-
terc ©oncerte gab baffelbe Quartett, alte
jeit ausgezeichnet burch forgfältige 2luS*
arbeitung feiner Vorträge, am 17. Sunt
1875, fotote am 7. unb 12. October 1883.
@ftitMaittuta e*panola, $)te, eine Ser*
einigung Pon (Stubenten ber Hftabrtber
ttntoerfität, in 9iationaM£oftümen unb auf
Slationalsänftrumenten fptelenb, concertirte
am 23. Februar unb 3. 3Jlärg 1885 tm ©e*
toerbePeretn. Nationale« Sntereffe bitten
bie (Soncerte toenig, fünftlerifcbeS gar nicht.
<$*er*, grl., ßtebhabertn Sluguft bis
(September 1871.
<£t>erfc, ©ottfrteb, Pom ©tabttheater in
Hamburg, Iprtfcber ©artton mit jugenblid)
fdjöner (Stimme 1859—60, im Uebrigen
Anfänger.
<£t»alt>, ftrl., (Shormttglteb 1855—56.
<Sttm^(Sarlftrtebr.ä03tlh., Heine £enor*
Partien unb <Schaufptelrotten, (Sbormttglteb
unb 3nfptctent 1855—56, 1859—62.
<£ti>er**3$titibt, $rau Emilie. Sgl.
©cbmibt.
Sabbri, <Sgra 3nej, ^aiferl. braf.
&ofopernfängertn, gafttrte im 3anuar unb
ftebruar 1863 au 10 Slbenben alSXraPtata,
Sftorma, ßeonore (£roubabour), $>onna
5lnna, ßueretta 2c. (Sie trat mit bem
£enortften Slbami jufammen auf. — <Sgra
g. (recte SlgneS »Scbmtbt, Pereheltcbte
Uttulber, toar 1835 in Sßten geboren unb
hat in Königsberg unb Hamburg, aufter?
bem meift in Slmerifa getotrft, too fie
1873 ftarb.
tfabian, Sllfreb, toar 1884 2ftuftfbtrector
beS ^agenSberger ©ommertbeater«, unb
barauf furje 3ett S3ratfcbift im gnterimS*
theater, too er contraetbrüebig toarb.
tfabtani, ^rl. 3lba, ©ontraalttftin, geb.
in SJenebig, erhielt ihre mufifalifebe ®r?
jiebung bei ßamperti in ÜDiatlanb unb
bebüttrte ebenbafelbft im Xeatro ©aftello.
©leieb barauf erhielt fit ein Engagement
an ber Katferlichen 3talienifchen Oper in
XtfltS. 9lach Ablauf beffelben reifte pc
erft burch ben taufafuS, bann burch gang
9^ttfjlanb, in allen größeren (Stöbten con=
certtrenb. (So fam fie auch in bie baltt*
fchen ^rooinjen, concertirte am 26, Oc*
tober 1877 in 9Hga, trat als ©efangleh*
rerin bet ber fttgaer 3Wuft!fchule (taul«
barg) ein unb totrfte in biefer (Stellung, bis
fie 1881 als ©oncertfängerin unb ©efang=
lehrerin nach 6t. Petersburg überTtebelte.
Son bort aus ftattete fte SRtga im October
1882 noch einen ($oncert*23efuch ob.
Safrrictn*, ^rau, ©ouffleufe 1874—75,
1882 83.
». Kaetbet, 5. SB., um 1845 Sunft*
maier unb ßehrer für 9Jtoleret, ©efang,
©uitarre, Violine unb ftlöte, fpäter bis
minbeftenS 1856 2JMlttärcapettmetfter.
Lahrbach jr., «Philipp, concertirte mit
feiner (Sapeffe, aus SBien, Pom 20. $>e*
cember 1887 bis 13. 3Wärg 1888 faft all*
abenblich im SBintergarten beS 2ööf>r=
mann'fchen $arfs.
^alfmann, grl. Olena, 9Jcejföofopra=
niftin, concertirte mit 3lug. SBilhelmj am
3., 6. unb 8. ftoöember 1872 im Xbeater.
3altto f ©man. geb. 16. SRat 1847
gu ßanjoto in Söhnten als (Sohn beS
Organtften unb SHrcbenmuftf btrectorS Sluguft
3r-, abfoloirte baS ©Qmnafium unb bie
Sßrager Organiftenfchule, machte »eitere
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58 ftaltuS —
©tubten in Eompofttton uttb Eontrapunct
bei bcm Director beS Sßrager Eonferöa*
tortumS 3of. tojci, totrfte bann 1866—67
am ^rager Deutzen ßanbeStyeater als
»toloncelltft nnb SöalleMkorrepetttor, 1867
bis 1870 als Ehorbtrector unb II. Eapeil*
mciftcr am ©tabttyeater au Ulm, 1870—71
in gleicher ©tellung in Riga, barauf als
I. dapellmeifier an bcn ©tabttheatern gu
ßübecf, fttel, Stettin (4 3af>re), SBafcI unb
Breslau, unb tourbe 1879 als $ofcapell=
meifternad) Eoburg=©otha berufen. SlnEom*
pofitionen lieferte er, au&er Dielen Kirchen*
muftfen unb Neffen, ßteber unb £>rdjeft,er=
toerfe. 23erfdjtebene Ouberturen gu ©hafe=
fpear'fchen ©tücfen, fotote feine ütfhifif 3«
„2Bte eS euch gefallt" unb %\x bem Wdx-
eben „Dornröschen" ftnb in Riga aufae=
führt, fj. ift 3nf>aber beS RitterfreuseS
beS herzoglich fä^ftfd6en@meftinfa^en$au^
orbenS :c.
%altm, Robert, geb. 25. 3Rat 1850 in
Sßrag als ©ofm eines Sßoftbeamten, bt-
gann feine ^eaterlaufba^n, naebbem er
ftd) öorfjer als 2Wilttärmuftfer, ©djaufptelcr
bei einer fleinen £ruppe unb ©chrtftfefccr
berfuebt hatte, im Sa^re 1871 als ^or=
fänger beim böbmtfcben ßanbeStbeater in
Sßrag, too er balb auch Heine Partien be=
fam unb ftcb burd) bic ©ängerin Eöartotte
Sgabaun toetter auSbtlben gu laffen ©ele=
genfjeit fanb. Räch 3 Sauren ging er
pm beutfeben ßanbeStbeater über, machte
auf ben i^eatern gu S3ern unb SnnSbrucf
feine erften $erfud)e als tyrtfeher Xenorift,
fanb aber &tnberntffe in feinem ungenü=
?enben Repertoire, ftubirte baber noch ein
Saf)r bei ber ^rager ©ängerin unb ©cfang*
lehrertn Antonie Sßlobef unb bebütirte in
rag 1877 als 2Jtonrtco unb Ebgarbo.
n bemfelben 3afjre gaftirte noch in
£annoöer, 2ttatnz unb Ebemntfc, 1878
nahm er Engagement als I. £enortft in
Roftocf, 1879 in Stettin, barauf, nach
berftt)tebenen ©aftfptelen in Deutfcblanb,
1881—82 in Riga, fpäter in SlugSburg,
ßtnz, £roppau, 2ttefc * Strasburg * (Saar*
brüefen unb toteber Ebemntfc. 3n Riga, too
eru. 21. autt) bte Tenorpartie in ©cbumann'S
„©cenen aus 3fauft" ausführte, geigte er
ftd) als fttmmbegabter, intelligenter ©änger.
tfaitue»Üttni)ler, ftrau, ©attin beS
Vorigen, gaftirte 4. De,cembcr 1881 als
Eglanttne unb 1. Slpril 1882 als JibeS.
ftaitt», gfrl. Termine, ßtebhabertn 1881
bis 1882. ©tng zunäcbft zum beutfeben
Xfyatcx in 2ttoSfau.
tfarfäe üRör, EapeHmeifter einer 3i=
geunercapette aus ©zentcz, toelcbe im Slprtl
unb 9Jtot 1876 in 5 ©djtoarz' EoncertbauS
concertirte.
$a$, ^eo^tl, Xenorift 1848-52,
tJebberfen.
©änger mit frönen Mitteln, aua^ bis*
loctlen im (Soncert gehört, ©ing als XU
rector nad) Reöal. ©eine bort enttotcfelte
T^ätigfeit, Umfia^t unb Energie hmrben
foloeit anerfannt, bafe fia) ©tobt unb Ritter-
fa^aft m einer if)m gemährten beträa^t^
lia^en ©uböention lierbeiliefeen.
Saftbenber, öom ^ergoglidjen Sweater
in Deffau, I. Saffift, engagirt öom 3Jlat
1865 bis sunt ©atfonfdjlufe als Erfafe
für ben öorgeitig auSgefa}iebenen S3afftften
X^omä.
Sauft I. Xrompeter 1858—63.
Sanft Earl, geb. 6. fjebruar 1825 in
Reifte, feit 1853 2Mttärcapelfotetfter, bon
1865 an 2Jhtftfbirector in äöalbenburg,
©örltfc unb Breslau, Eompontft öieler
beliebter äMrfdje unb Xänje, concertirte
im 3<*nuar, Februar, Wläx$ unb Styrtl
1876 mit fetner Eapette tyetlS in Riga
(©ajlDarj' Eoncert^auS unb ©etoerbeöer*
ein), t^eilS in Radjbarorten. 3nitglieber
ber Capelle toaren u. 51. bie J&erren $ille
(Sölno.), tnoop unb Söenbel (Slle.), ßepel
(Ob.) <S*röter (Elar.), »ottenborf (£romt>.),
Dölfe (fjl.) unb ©erlaa) ($of.).
Secb^ielm, Decorationsmaler aus S3erlin,
fertigte 1797 in Riga bie becoratioe 2luS*
ftattung für bie bamals neue „Bauberflöte"
an. ©eine Slntoefen^eit läfet ffd& aua^ für
bie 3af>re 1812—18 nac|tt)cifen, 1817
malte er eine bie Rigaer Eitabelle bar*
ftellenbe Decoration für eine gcftoorftellung,
boc§ ift eS ungetotfe, ob er beim Theater
angeftellt toar,
Sebbetfen, ^riebr. E^riftop^ &arl, toar
geboren am 6. 3uli 1771 gu 3Jlagbeburg
als ©ofm beS fpäteren Eonftftorialrat^S
unb 2Utonatf#en ipauptpaftorS 3«. gr.
3. Er felbft fcatte bereits 2 3a^re tyto:
logie ftubirt, als er ftd) plöfelid) entfa^lofe,
©a^aufpieler gu »erben. SUIS fola}er glängte
et in ben legten jloei Dritteln feines ßebenS
oorgügiia^ in ßübeef, Königsberg unb Riga.
§ier toar er perft oom 1809—13 engagirt,
1813—14 führte er bie Direction. 3um
Darfteller befafe er bie f)errltd)ften ©aben.
S5on me^r als getoöljnltdjer aWanneS^ö^e,
oon ebler Haltung, unb mit einem metalU
reiben, biegfamen unb feiten fteigerungS*
fähigen Drgan htQabt (g. toar auc§ ein
guter 23a|=©änger), eignete er ftd) befon=
berS für gelben unb ^elbenüäter, ebenfo
ausgezeichnet, oielletajt nod) ausgezeichneter,
befonberS in ben legten S^ren, loo i^n
ein unglücflid)er ©eftchtsframpf oft in
ernften Darftellungen bel)inberte, toar er
als tomifer. Die ßeichtigfeit, mit ber er
fdjuf , üerleitete i^n allerbtngS auch 3U
fjlüchtigfeiten, üerfchiebene feiner ßetftun*
gen, befonberS fein SenjotoSfy, tourben
bem ßebenbi^ften unb (£rfa)ütternbfteu an
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^ebberfen
bic (Seite geftcHt, was je auf ber beutfdjett
S3übne gefeben worben ift. 1814 ging
nach Königsberg, am 12. Slprtl 1817 be*
bütirtc er wteber in föiga, bom 1. ©eps
tember beffelbcn 3af)re8 an übernahm er
zum gmeitenmale bic Dtrectton. Shtrze
3eit nachher fing er an zu fränfeln. ©ine
Säbntung ber ©chenfel, gegen bie er Der*
geblicb Teilung im $luSlanbe fuchte, ber*
Huberte ihn mehr unb mehr am Sluf*
treten. @nbe ftobember 1819 erflärte er
feinen SBanferott, „bölltg unerwartet", wie
eS in aHen Nachrichten Reifet, ©eine legten
ßebenSjahre waren trübe. ©ett 1814 war
5- nttt gfrtcberife, geb. Sange berbetratbet,
mit ber er fpäter im 3erwürfntfe lebte,
unb bic tfjn noch bor feinem Xobt berliefc.
©eine förderlichen ßeiben, bei benen er
nicht einmal bie nötige Pflege fjattc,
fteigerten ftch, bazu gefeilten fxif) fcbliefelicb
noch öftere geiftige (Störungen. 2im 19.
Nobember 1824 erlöfte ihn ber Xob.
Sefcfcetfen, 2Rab. «gl. gfrieberife Sange.
Seboroff-ÜRurath, grau (£., (Sängerin
aus (St. Petersburg, concertirte 4. Decents
ber 1874 im ©ewerbeberetn.
S?el>re, 3ul. 2iug., würbe 17. Sanuar
1745 in SDlttau geboren, wo fein &ater
Organift war. Die 2Ktttellofigfett feiner
Altern zwang ihn früh, feinen eigenen (£r=
werb gu fudjen, unb fo fam er, erft 14
3abre alt, fd)on 1759 nach fötga, um ftch
hier burd) Stfhtftfunterricht %n ernähren.
(SS gelang ihm auch, ©<hnler %u ftnben
unb ftch babti felbft in ber 2>htftf, in ber
er überhaupt $lutobibact War, fo Weit zn
berbollfommnen, ba& ftch fpäter fogar eine
Künftlerin, wie ÜDHnna SöranbeS, feiner
Weiteren Unterweifung anbertraute. (Seine
erftc Aufteilung fanb ft. als Organift ber
reformtrten Kirche. 1777—91, b. i. bis
zu feiner S3erhctrathung, war er SDlufifc
lehrer im $aufe beS ©ebeimratb &teting=
hof. Denfelben begleitete er wteberholt
nach ©t. Petersburg, wo ej auch einige*
mal bei Jpofe fpielte, um biefelbe 3ett
lieft er ftch auch in Sfttga öfters auf Sem
(klabecin hören. 1792 würbe Organift
Abjunct, 1801 wirfltcher Organift bei ber
Petrtftrcbe unb ftarb in biefer ©tellung am
29. Deccmber 1812. ©intge (Slabiercoms
^Optionen bon ftnb bei Artaria in Söten
erfchtenen.
SJe&riitfter, 2ttab. »ugufte, geb. SBitthuhn
(geb. 8. ftebruar 1822 zu Berlin, f 15.
©eptember 1877 zn äöeimar), feinergeit
neben bie ©chröber * Debrtent geftellte
tünftlerin, gaftirte im 2ttat unb $unt
1848 an 6 Stbenben als ßueretia, Slnto*
nina (Söelifar), sftegtmentstocbter, Donna
Anna unb 9iorma, aufeerbem in öruch«
ftücfeu. ©te trat mit beut $enortften$uow,
- Weigert. 59
threm nachmaligen zweiten ©atten, znfam=
men auf.
Seifte, (£arl Heinrich, ein Künftler, be*
aügltch beffen bie ßejica bie berworrenfien
Angaben machen, ©icher ift baS grolgenbc.
würbe am 12. 3uni 1757 in preufeifch
Pommern geboren, wo fein Später, ein ge*
biibeter 9Jhtftfitebbaber, Snfttzrath war,
(Sr befugte baS ©tymnaftum $u Gängig
unb genofc gebiegenen 9Kuftfunterrtc^t.
^ietinghof berief ihn 1782 birect bom
SluSlanbe nach SRiga, wo er als ßoucert=
meifter (SBorgeiger,nicht 3Wuftfbirector) beS
XheaterS unb 9Jhtftfbirector ber aßuftfalU
fchen ©efettfehaft bis 1787 wirfte. 23iS 1790
lebte er Wechfclwetfe in ©t. Petersburg,
9lebal unb £>orpat, Wo er ^oneerte gab.
Die Angabe, bafe er hierauf bis 1795
©oncertmeifter beS ^er^ogS bon ^urlanb
gewefen fei, beruht wabrfchetnttch auf einer
Serwechfclung mit feinem ÜßamenSbers
wanbten S^eichtner, {ebenfalls befanb
bereits 1794 wieber in feinen früheren
SRigafdjen ©tellungen. @r war ein auS=
gezeichneter Siolintft unb trat in ben ©ons
certen ber aJluftfaiifchen ©efettfehaft faft
regelmäßig auf, bis ihu etwa bon 1815
an äunebmenbe ^ränflichfeit mehr unb
mehr baran htaberte. S3iS bahin gab er
bisweilen auch einige ©oncerte. Sflm 16.
Slpril 1818 ftarb er nach 8monatlichem
^ranfenlager. Daft 5. währenb feines
3 weiten Engagements borübergehenb auch
^heatersaJlufifbirector gewefen, ift nicht aus*
gefchloffen, boch fehlt ber fixere Nachweis.
9eiftevl f Peregrin, geb. 1803 in einem
mährifchen Dorfe bei S3rünn, fam in feinem
12. 3ahre nach äöien unb würbe bafetbft
gum ßehrer auSgebilbet. (Sr war auch
wirflich fchon einige 3eit als folcher an
ber ©chulc ju ©t. ©tefan thätig gewefen,
als er ben (Sntfchlufc faßte, ftch in ber
2Jhtfif, befonbeS im Sötolinfpiel, baS er
bereits betrieben h^tte, füufttertfch auSju*
bilben. ©eine ©tubien bei $ellmeSberger
unb S3öhm waren benn auch fo erfolgreich,
baß er bom Söiener Eonferbatortum ein
®ünftlerbtylom erhielt. Darauf wanbte
ftch ?5- nach föußlanb, concertirte u. 51. am
18. December 1829 im föigacr Xbeater,
hielt ftch aber meift in 2RoSfau unb ©ti
Petersburg auf, bis er 1839—45 in Sftiga
engagirt Würbe. £ier erwarb er ftch ben
9tuf eines forgfältigen ©oncertmeifterS unb
eines ©olobiolintften bon fünftierifchem
©efehmaef unb gebiegener SBtrtuofttät. 3n
einem feiner (Soncerte, bereu er mehrere
gab, hotte er bie Auszeichnung, bon granj
ßtfet burch beffen amtwirfung unterftüfet
%u werben. @r grünbete femer ein SSiolins
Snftitut, welches fpäter bon ßöbmann
Weitergeführt wnrbe, Waä) 5luflöfung be?
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60 ftefete —
OrthefterS ging fr nach 2Bten ^itrücf, too
er ftd) nur noch mit Unterricht befchäfttgte
nnb als ßehrer fehr gefchäfct nntrbe. f
bafelbft 1877 nach langen Selben, fr hat
ftd) als SBerfaffer tnftructtöer SBtoltnfhchen
toorthetlhaft befannt gemalt. 3n SRtga
ftnb fetneraeit einige ßteber olnte Sorte
nnb brillante »artattonenfäfce für Violine
öon ihm befannt getoorben.
tfefete, Xenortft, trat am 13. Sluguft
1870 als Ebgarbo auf.
Selbt, Etarinettift aus Slmfterbam,
trat 16. Sftoöember 1835 in ber aJcuftfa*
lifchen ©efellfchaft auf.
3eUenberß, ^ermann, SRegiffeur unb
Söäter 1872—73. feierte 30. Sanuar 1883
in Söürgburg fein 40jährtgeS ftünftler*
Subtläum.
fteflenbetfl, frrau ßtna, gaftirte am 23.
Sfprtl 1873 (»enefi§ beS Vorigen) als
fcheubeltnbe in „$octor SßeSpe".
* 9el*ctot», Ernft, I. Spofauntft 1875—79.
3el*cton>, grau Slnna. Sgl. (Suchh.
Seifen ^eim, $em. Eharlotte, Sieb*
habertn unb ©elbin 1837—38. (Sang auch
gelegentlich Opernpartien. (^arneHa. II.
Shtabe. gWargettine in „Sigaro".)
3eltfd»er, 2lnton, geb. 15. ftebruar 1825
in ffltga als (Sohn eine« EonbttorS, aus*
gebtlbet burch Töpfer in Hamburg, bebü=
tirte 1844 als ©ptegclberg in (Stabe, unb
führte öorläuftg ein Söanberleben, bis er
burch ©enaft'S Empfehlung nach SBeimar
fam, too er öon 1849— 52 blieb. 3ttlefeterem
3ahre gaftirte er auch ^n 20 Slbenben im
^elbenfache am Äöntgl. Schaufptelhaufe
in Berlin. 23tS 1856 mar er bann in taffei,
bis 1859 in SSraunfchtoetg engagirt, ein
©aftfpiel am SBiener Suratheater faßt
ebenfalls in biefe 3eit. ©ein nächfteS
Engagement hatte er 1859—71 in Schwerin
als föegtffeur beS borttgen JpoftljeaterS,
öon (Schwerin ging er als $>trector nach
frretburg, barauf 1872 als Oberregiffeur
unb Eharacterfpieler nach ®öln, bis er
1874 als (Schaufpieler nach <St. SJeterS*
bürg berufen nmrbe, um bafelbft fpdter an
Stelle beS auSgcfchiebenen tönigf^ottert
auch bie Oberregie gu übernehmen. 3m
3uli 1885 ftarb er in SJcafetn im Eanton
©raubünben.
8er*, mttglteb ber ©tlferbingfchen ©e s
feCfchaft um 1743—47.
3ereitc§9, grang, geb. 31. 3anuar 1835
&u ttnghöar bei iofatj, ausgezeichneter
©elbentenorift, hotte feine ßaufbahn 1859
in ©rag begonnen, mar in fötga öom
Sluguft bis October 1861, fpäter u. 21.
noch in 33erlin, taffei, Karlsruhe, Hamburg
unb öon 1871 am Jpoftheater in Söteimar
thättg, too er am 23. Februar 1881 ftarb.
fterenq^, 3ofef, S3ruber be$ porigen,
frerrart.
geb. 3. Februar 1852 ebenfalls gu ttnghtmr,
bebütirte 1875 in SKcimar als Wlai unb
ertoarb ftd) als 9flttglteb üerfchiebener guter
Theater gleichfalls ben tarnen eines guten
Xenoriften. 3m Verlaufe feiner SBirk
famfeit ging er jebodj mehr gutn Operetten«
gefang über. 3m Sommer 1887 unb 88
gab er längere ©aftfptele im £horenS=
berger (Sommertheater. Söährenb ber fol*
genben Sßtuterfaifon Oerlautete mehrfach,
fr fei in Deutfchlanb gänzlich 3um redte
renben Schäufptel übergetreten.
Serlenbt*, Slleffanbro, geb. 1783 gu
S3enebig, berühmter SBtrtuoS auf Oboe unb
Engltfch £orn, concerttrte mit feiner ©atttn
am 25. Sttoöember 1811 im (Schtoarjhäuptcr.
$)ie lefctere, EamtHa, geb. S3arbert, eine
namhafte 5lltiftin, bie als 9JHtglteb ber
italtenifchen Oper in SßariS geglänzt hatte,
gaftirte aufeerbem am 4. $)ecember als
t)onna capricciofa(gioraüanti) im ^h^ater.
Sernanfc, ßubtoig (recte ßubto. fjerbi-
nanb fjtfcger), geb. 13. m\ 1848 *u
»erlin, befuchte bie tönigl. 9fcealfchule unb
bie Äönigl. '©etoerbe=2lfabemie bafelbft, um
ftch gum 3ngenieur ju bilben. SBahrenb
beS beutfch-franjöftfchen Krieges, ben er
mitmachte, entfrembete er fich inbeffen fei«
uem urfprünglichen ©tubium unb feine
Steigung jur Sühne getoann bie Oberhanb.
Wad) längerer UntcriDetfung fetteuS beS
töntgl. färfiftfchen ©offchaufpiclerS 3affe
bebütirte er bann im (September 1874 als
SKilhelm ü. Oranten (Egmont) in (Stettin,
too er 2 3ahre blieb, toar femer an ben
Spätem gu 9Wagbeburg, Dürnberg, 2lugS=
bürg, S3rünn, 2)üffelborf, Sleto^orf (®er=
mantas^heater), 4)etmolb, Karlsruhe unb
SBeimar engagirt unb ift feit 1887 in
föiga im gache ber ©elbenoäter thätig.
Scrnt f ©chtoeftern Virginia unb ©aro=
lina, Siolinoirtuoftnnen, geb. um 1845 in
(£omo, concertirten am 28. unb 30. @ep=
tember, unb 3. unb 7. October 1859 im
Xheäter. $on nieberer 5lbhmft, h^ten
fie auf 3<ihnnärften w^b in (£af6S begon=
neu, fanben aber ben SBeg in bie Eoncert«
fäle unb fotten nach ben ÜDitlanolloS bie
erften tarnen gemefen fein, bie burch SMoltn*
fpiel baS üolle 3ntereffe beS ^ublicumS ju
erregen ttmfeten. Virginia Ocrheirathetc
ftch bereits 1860 in ftt^a, Carolina, bie
begabtere, toanbte ftch fpäter ber italieni-
fchen Oper ^u.
%evnotv, g-rl. (Sophie, ^taniftin aus
S3erlin, nrirfte in ben Eoncerten mit, toelche
2lm. 3oachim im Dloüember 1883 gab.
»errang grl. Eifa, Liebhaberin 1883-84.
Scrrari, italtenifcher Opernfänger unb
SJcitglieb beS EonferüatoriumS in $ariS,
concertirte .31. October 1846 im Theater.
— - (£tn 5./ I. Bariton ber italienifchen
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(Setta "
Oper in SDlogfau, gab am 11. unb 20. t
9*obember 1856 gtoci Eoncerte im ©chlofc. j
»etta, flctnc Sollen 2lnfang 1866.
Seticftttttfter, $erm., Ehormitgaeb 1863
big 1867.
Sictitt*, Jpermannug, Kantor beg Domg
unb ber DomfdjuU 1566—77.
3tbatt£a, ©iobamti, ttalientfcher ©ui*
tarrtft, concertirte 19. unb 23. Sluguft 1824
im ©chmarghäupter. Ein borget ange*
fünbtgteg Eoncert fam nicht $u ©tanbe,
meil. nicht ein eing iget >3w^rer er*
fchienen mar, unfeteg Sßtffeng ber einzige
je bagefoefene $all feiner 2lrt.
SteMer, Ogcar, geb. am 3. 3uni 1848
in Sauften (Königreich ©achfen), empfing
feine muftfaltfche S3ilbung alg 23aritonift
bei ^rofeffor ©d)arf e in Dregben, unb
fpäter bei ©toefhaufen in Söerlin. ©ein
erfteg Engagement mar im October 1871
bei Director ©rofje in ©örltfe. Darauf
Sing er alg SBarttonift nad) ÜÖlagbeburg,
Ilm, Sßofeu, ftöniggberg, »erlin (fjrtebrtcfc
Sßilhelmftabt), 23reglau unb Mrnberg.
3n festerer ©tabt mar er 8 3afyre enga^
girr, unb jmar junt erften 9Wal auch alg
Opernrcgtffeur. ©eit 1888 ift fr Opern*
regiffeur in 9ttga, mo er auch alg Dar*
ftetter (Säter unb gmeite 23ariton»$artien)
bereit« eine btelfettige Jöermenbbarfeit be-
toiefen fyat
5Ke$rifl, So!). 2lug., Elarinettift bon
1845 an, ftarb, 28 3a$re alt, am 7. 3uli
1848 mährenb ber Eholeragett.
Stelb, ber berühmte, in mancher Segte*
hung unerreichte $tairtft, geb. 4. 3uit 1782
gu Dublin, fll. 3<muar 1837 in SDiogfau,
concertirte 7. October 1805 unb 22. unb
27. 3anuar 1806 im ©chtoarshäupter.
(Die Programm« nennen ihn einftimmig
Ebuarb bie fonfttgen Slachnchten aber,
fomie bie befanntc Sötogrtipfjie 3o^n
Sfielb'd laffen aufcer 3meifel, bafc eg ftd)
um ben legieren tyanbelt. Ein Ebuarb
& ift in ber Shtnftgef deichte unfereg 2Bif=
feng überhaupt nicht befannr.)
3tnt'£o!)r, 3Jtob. Slnna, I. ©ängerin
ber ajlailänber ©cala, concertirte in s Jltga
am 25. unb 28. 2lprtt, 3. Wai unb 13.
October 1843. ©ie hatte bamalg bte&&fu$t,
einige 3^* a ^ ßehrertn f)ier gu bleiben.
fttortüo, g-ebertgo, geb. 1753 gu 23raun=
fdjmeig, machte feine erften Serfucfte auf
ber äRanboline, bann mibmete er ftd) bem
©tubium ber Violine. 1780 ging er nad)
SBolen, 1782 fam er nad) 9Mga pm neuen
Xfjeater in ber $öniggftraf$e, jebod) nicht
alg 2Jtoftf birector, mie atteßerka behaupten,
fonbern alg 23attet=Eorrepefitor. 3m Fe-
bruar 1784 ftnbet er ftd) in ben 3citungen
als uad) Deutfdjlanb reif enb genannt. 3n
SStga compontrte er oerfd^iebene SBattetg
&ifcf)er. 61
lunb ©elegen^eitg*©türfe. ©päter lebte er
j in Sßarig, ßonbon unb Slmfterbam. fßon
feinen bielen Eompofitionen fydbtn ihn
feine SMolin Kapricen bauernb überlebt,
mertfjöolle Uebuuggftücfe, bie fpäter bon
©pohr unb Daöib neu herausgegeben
mürben.
3ifd>er, Sodann, geboren um bie 9JMtte
be» XVII. Sa^rj^unbertg in ©djmaben,
©c^üler üon Eapricomug in ©tuttgart unb
2uUü in $ari3, mar 1681 bei ber S3ar*
füfterfirdje in Slug^burg unb Anfang ber
1690er 3<*l)re al« prftlt* fturlänbifd>er
Eapcllmeifter in Wlitau angefteüt. ©päter
lebte er in ^tga, 1701 marb er Eapett*
meifter in ©djmerin, einige 3al)re nac^^er
burd)ftreifte er Dänemarf unb ©c^loeben,
marb gule^t 2WarfgräPid^er Eapellmeifter
gu ©darnebt in ^ommem unb ftarb in bief er
©tellung, 70 3a^re alt. £$f. toar ein be*
beutenber Biotins unb SBratfd^ens^irtuo«
unb ein fcfjr angefel)ener Eomponift. Qtod
feiner ßompofttionen, eine 2:rauersEantate
auf ben Dob beg Königs Earlg XL, unb
eine 3lrie w auf bie gfürnefyme SBreber« unb
SReutcrtfc^e ^oc^gett^re, fo in »liga ben
5. ©eptemb. 1694 gehalten mürbe", be*
fanben ftd^ 1883 auf ber föigaer cultur»
^iftorifc^en 51u8fteaung.
»tfcfcer, Sofef, ^önigl. meftpl)alifd^er,
fpäter preufetfdjer ipoffänger, renommirter
S3afftft, concertirte 2. unb 7. 3anuar 1811
unb 5. 3uui 1818 im ©djmargljäupter.
8ii$tv, Wnton, 3Wuftfbirector aug Berlin,
©d^üler öon Xomafd^ef in Sßrag, liefe ftd^
1832 alg ßetyrer für .^armonie* unb Eom«
pofition3!ef>rc unb Elaöierfpiel in JRiga
nieber. 1836 errichtete er mit 51. Eigner
gufammen eine aJluftffd^ule, reifte aber fd&on
1837 mieber ab. Er l)atte eine 1823 gc*
borene ^oeftter, meiere am 22. Wlax% 1833
öffentlich alg Elaüierfpielerin auftrat.
^tfeber, iperm., ©ouffleur 1849—51 ober
länger,
Stfcfrcr, 3Jlab. äBtlMmine, 5lughülfg s
rotten, Ehormitglteb 1849—51.
tftfeber, ^rl., E^ormitglieb 1857—59.
^tfeber, 3ofef, »iolinift, barauf gmeiter,
geitmeilig auch erfter Söratfchift feit 1861.
Siföer, Sluguft, geb. 4. 3«ärg 1847 gu
Xhattmig bei SBurgen, erhielt feine 5lug*
bilbung im Dregbener Eonferbatortum
burch ipüllmecf, ßauterbach, SRühlmann*
Döring unb s Jlifchbteter, mürbe 9)tttglteb
ber 2Weittiuger ipofcapelle, beg ßangenbach*
fchen Orchefterg :c, biente alg aJlilitär*
muftfer in $ofen, machte ben jRelbgug
gegen 5ranfreich mit unb fam im Octobet
1872 alg 9Huftfbirector beg bamaligen
ßöhr'fchen §ßaubebille=Dheaterg nach ^tga.
Anfang 1873 trat er alg I. »iolinift in'g
Dheaterorchefter, bem er big 1880 ange«
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62 &ifd)er -
hörte, unb fdjloji ftcf> hierauf bem Kuterpe*
Ordjefter an, beffen ßcitung er übernahm,
unb mit bem er 3 Sommer über in s Ma=
jorenhof fpielte. Söährenb ber SBtnter
machte er energtfehe Berfuche, billige po=
puläre Koncerte befferen Stils in föiga
einzubürgern. Bon Ijö^crcr Bebeutung
tourbe feine Thätigfett, als er im (Sommer
1883, bamalS fchon an ber ©ptfee einer
eigenen fletnen Kapelle ftehenb, mit ber
Btlbung unb ßettuna eines DrdfjefterS für
bie ©etoerbes&uSftellung betraut mürbe.
Obtoof)! bie verfügbaren Littel nicht fehr
bebeutenb toaren, toerftanb eS fj., ein Drehes
fter öon hoher ßetftungSfähtgfett gu fchaffen
unb in bemfelben einen guten fünftlertfdjen
©eift toad) pi galten, Künftler tote Koncert=
meifter £erolb, Koncertmetfter fj. Berg*
felb, unb bie Kammermufifer 2t. <Stetn=
mann, Th- SBinfier, SlbbaS, Leiter :c. be*
fanben fid& unter ben 2Witgliebern. 3§re
(Symphonie* unb (Soltftenabenbe tüaren
burchauS geeignet, auch bie anfpruchboHften
3Wuftffreunbe gu beliebigen unb mürben
ftd)er auch allgemeines 3ntereffe gefunben
haben, hätte bas Komite baS äufeere Ste
rahgement ber Koncerte einer nur einiger«
mafeen gröfeeren (Sorgfalt für toert^ ge«
galten. — 3m £erbft 1883 unternahm
mit #erolb, K. £artmaitn unb SC.
Schreiner einen KammermuftfcKhcluS, feit
1884 tft er mit feiner Capelle jeben <Som=
mer in Hemmern engagirt.
SKfcfret, ßouiS, II. Btolintft seittoeilig
toä^renb ber Satfon 1873—74.
fttfthet, föubolf, II. Koncertmeifter unb
Korrepetitor 1875—81, ferner II. Kapells
meifter unb Khorbirector 1881—82. Stuf*
geführte Kompoftttonen: Ouüerture gu bem
«Schaufptel „SClbrecht" öon Treller, ein
Wlaxd)t triomphate unb Balletftücfe für
Drchefter, 2 (Suttenfäfee für Blno, meto*
bramattfehe 2Wuft! außenau'S „SKalbcapeHe"
für ptanoforte, unb einige ßteber. *
3iföer, ftrau Sötihelmtne. Bgl. $agelfteb.
Siföcr, föob., oon 3ürtch, II. Bariton*
Partien 1876—79, trat u. 51. in ben Khar=
freitagSconcerten 1877 unb 79 als «Solo*
länger auf.
3ifd»er, Karl, II. Tenorpartien, Khor*
mitglieb (I. Tenor) 1880—87.
Sifther, Ulbert, I. Barttontft 1885—87,
barauf in Brünn. (Sang u. 51. am Kfjar*
freitag 1886 ben betrug, SßtlatuS :c. in
ber „2WatthäuSpaffton".
Sifeber, Sßrofeffor Karl 5lug., namhafter
OrgelötrtuoS (geb. 17. 3uli 1829 in KberS=
borf bei Khemntfc, auSgebtlbet in ßetp^tg
unb Bresben, Organift in ßonbon unb fett
1853 in Bresben), concertirte 5. unb 8.
ftoöember 1887 im T)om unb führte u. 51.
mehrere feiner Kompofitionen bor.
$feifcf)er.
Stfeber* Sichten, gefchäfcter Tenortft,
gafttrte im Wlai 1867 an 9 Slbenben als
Kltotn (9lacf)ttt>anblertn), Kbgarb, SClma*
öioa, Wla%, ftauft, Sofeph, Don Ottaoio
unb #eräog (föigoletto). Trat mit gprl.
Drg&tt jufammen auf. ßebt pr 3ett als
©efanglehrer in ©rag.
3ifcan, 3f r(m fo C &- 9 - 3<muar 1857 gu
^öt^en, toar oon $au$ aus mufüalifc^
erlogen unb u. SC. im^tolinfpiel unterrichtet
toorben. Kr toibmete fid^ guerft bem ©tu=
bium ber Philologie, bie Kinbrücfe beg
Opernbefuch« in ßeipgtg unb 33erlin be=
ftimmten il)n jebod), bie ©ängerlaufbahn
einpfd)lagen, nac^bem ftd) fjrang 93c^ über
feine fttmmltdje Befähigung günfttg ges
äufeert h^te. ging nun oon ber VLnU
öerfität jur ^önigl. ^ochfchule, tourbe hi^
bon fttt Schmtbt unb $rofeffor Kugel
unterrichtet unb ftubirte fpäter noch 5«t
SBenno (Stoltenberg in Berlin. 9loch toäh s
renb feiner 6tubiengeit bebütirte er in
Deffau als g-auft unb nahm fpäter Knga*
gementS in (SonberShoufen, SCflaing, SHtga
(1884—85), Koburg=@otha unb Dangig.
5i$cnha^cn, ^rau, Khormitglieb 1860
bis 1863.
Nixenhaften, g-rl. Khriftine, Khormtts
glieb 1864—65.
Nlcifcher, 3Wab., bom ^ebaler Theater,
gaftirte 10. (September 1807 als grau
©rteSgram in „Die Berf öhuung" (Stofcebue).
ftleifcher, ^htHppine, öorher bei ber
»lunbthaler'fchen ©efellfchoft, ging öon ber«
felben gum (Stabttheater über unb gab
1811—14 Junge Räbchen unb fleinc <5te
fangSrollen.
Klemer, Karl fjriebr. SBilh. geb. 1777
gu Braunfchtoetg, ertoarb fkh erft eine au$*
gezeichnete totffenfehaftiiehe Bilbung unb
ging bann als (Schoufpieler gum Theater.
1797 betrat er guerft bie Bühne in ßetpgig,
ein «Sah* fpäter ging er nach Brieg, unb
öon bort nach Königsberg, too er mit ben
auSgegetchnetften ©elehrten in Berbinbung
trat, 1810 föegtffeur, unb 1811, gufammen
mit bem föegtffeur SBeift, Dtrector tourbe.
Kr berltefe feine (Stellung jeboch auf Kin«
labung feines SugenbfreunbeS gebberfen,
ber ihn im Frühjahr 1813 nach s Jliga rief.
fpielte hier Bäter unb Kharacterrollen.
Söährenb ber Directton ber £erbft, 1814,
würbe er auch Sftegtffeur, folgte aber fchon
1815 einem föufe nach @t. Petersburg, too
er 3 3ahre toirfte unb u. SC. auch SSor*
lefungen über 5lefthetif hielt, toaS er 1805
bereits in Königsberg gethan hatte unb
fpäter in Sfttga mehrfach toieberholte. 9iach
einem borübergehenben Slufenthalt in feiner
Baterftabt fehrte g. nach ^9<J surürf, gab
aber feinen früheren Beruf auf unb grün=
bete eine Sßrtoatlehranfialt für Knaben,
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&Ietfd)er -
bic nach feinem tobt an Jpebenftröm übers
ging, f 15 - Wai 1831 m bcr ^otera.
— ttmr ein grünbltch gebilbeter SDlamt
bon bebeutenben Kenntniffen. 511S ©Grifts
ftetter hat er fid) burch ©elegenheitSgebtchie
unb anbere Dorftellungen über ©egenftänbe
beS XageS befannt gemalt, bor 5ltfem
aber burch feine frittfdjen 5luffäfce über
bog ^eater, bie in ben „föig. Stabtbl."
unb ber „ftichtpol. 3tg. für Deutfd)=9hifc
lattb" erfdjienen, unb in benen er fid) als
btelf eiliger Kenner ertoteS, ber auch bie
fjeber in feiner ©etoalt hatte. Dem Sweater
lieferte berfchtebene allegorifche g-eft«
fpiele, fomte eine Bearbeitung beS fron«
3Öfifd)en guftfpielS „Die Domeftifen".
SHeifcfcer, 3oh- Earl ßubto., Heine $ar«
tten, Ehormttglteb, Snfptcient 1838—51.
ftletfcber, Souffleur 1842—43.
ftleifdjer, Xfjeobor, bltnber £arfenbir=
tuoS, concertirte mit berfchtebenen eigenen
Eompoftttonen am 8. October 1817 unb
14. 3uli 1828 im Schtoarahäupter.
ftlcifcfcer, Earl ©ottlob, geb. in (Saufen.
Stabtmuftfer unb bielbefchäfttgter ßehrer
minbeftenS feit 1847. f um 1880 -
ftlcfcbe, ftrtebr. ßubtoig, hmrbe 27.
(September 1809 als Soljn eines fleinen
gabrifanten in 23erltn geboren, ber ttjn
baS ©tjmnafium befugen lieft. 2113 er
baiin im 16. Solare in baS Schullehrer«
(Seminar übertrat, mufefe er bei ber Littel«
loftgfelt feiner Eltern bereits feibft für
fid) forgen unb ertoarb ftd) feinen Unter«
halt burd) Unterricht unb burd) Tupfer«
frechen. Damals ttmrbe Eerf, ber Director
beS KöntgSftäbter XheaterS, auf fr, ber
/eine hübfdje Xenorfttmme befafe unb aud)
mufifaltfch toar, aufmerffam, unb betoog
benfelben, ein Engagement als (Sänger in
Stettin anzunehmen. S3on h*er fam er
1831 nach Sfttga unb bebütirte als ßeon
im „2ttaurer". Er toar noch unreif, aber
intelligent unb eignete fid) aufeer Xcnor«
Partien (ernften unb fomffchen) unb jugenb«
liefen ßtebhabern gang befonberS für 9ta«
turbtirfdjen. 3n Jftiga, too er ftd) aud)
betheirathete, blieb er bis 1835. Darauf
ging er bis 1839 nach Stettin prücE, too
e* gang jum fomifdjcn gfad)e übertrat,
bann nach Dangtg, Königsberg, SBilna,
granffurt a. D., SßotSbam unb SJlapbeburg.
1862 übernahm er bie Directton in 3rranf=
furt a. C., bie er bis gu feinem £obe,
22. December 1876, inne hotte.
3lef<*e, 3ttab. Sßaultne. S3gl. ©ünther.
ftüeflc, ^ermann, 2Ruftfbtrector aus
Berlin, concertirte mit feiner 50 9Jiann
ftarfen Eapelle bom 2. bis 31. 5luguft 1876
in Schtoarä'EoncertfjauS. 2ttitglieber toaren
u. 51. bie ©erren $affe unb ©rünberg
»Ine), ©runb (Sla), Sdjröber 0BUe),
- frltnfcer. 6S
Ungcr (gl.), ©artege (»lue), SBe^er unb
BoUenborf (Eoruet). Die fünf Erftge*
nannteu blieben, nachbem fte bereits am
29. 5luguft eine 9Jtotin6e gegeben, auf et«
genc ipanb noch bis jum 15. September
im (SoncertljauS, too fte meift mit ben
©locfenfptelern Spiro abtoechfelnb concer*
tirten. — 5- 1882 %nm Dirtgens
ten ber neu begrünbeten ftaiferl. ^ofcapelle
ernannt, für bie er mehrere 3Witglieber
beS öieftgen XhcaterorchefterS engagtrte.
3ltn$rr*£>aitpt, fjrau Emilie, tt>ar als
Xochter beS Königl. aJlufifbtrectorS 3oh-
©otth- §aupt in Sßofen geboren, too fte,
im Söeftfc einer fchönen Sopranftimme,
auch ihre 5luSbilbung erhielt unb, erft 17
3ahre alt, als ^ringeffin bon Sabona
bebütirte. 3hrc weitere Earri^re führte
fte nach unb nach an bie Xheaterbon 9toftocf,
5lltenburg, ßetp^ig, Sch»erin, Königsberg,
Mannheim unb Stettin. 1846 hotte fte
ftdj mit bem Xenoriften CScar fjlinöer
berheirathet. 3m3Woiunb3unt 1854gaftirte
fte an 5 5lbenben als ^orma, ßueretia,
Donna 5lnna, SBeifee Dame unb Valentine.
S^ach ihrem Stettiner Engagement trat fte
nur noch hier unb ba als ©oft auf,
grünbete ftch ciue umfangreiche SßrarjS als
©efanglehrerin unb toibmete ftch befonberS
ber 5luSbilbung ihrer beiben Töchter. 97M
benfelben ftebelte fie erft nach Königsberg,
bann bauemb nach fötga über. Sie feibft
trat hier noch einigemal im Eoncert auf,
fang u. 51. am(Sharfrettagl869 baS Sopran«
folo im „9ftefftaS" unb loar im Uebrigen
erfolgreich als Mehrerin thätig. f, 69
Söhre alt, 30. Samtar 1888.
31in$ev f fjrl. Elara aJlarie, Tochter
ber Vorigen, geb. in Mannheim, lourbe
in Stettin burch Kofemal^, Earl ßötpc unb
ihre Butter in Elabterfpiel, Theorie unb
©efang auSgebilbet unb trat öffentlich w
erft in Eoncerten auf. 17 3ahre alt, ber«
fuchte fte fich als ftoftne im ^öarbkr"
jum erften 3Jlale auf ber 23ühue unb be=
loieS burch ben Erfolg ihren S3eruf für
baS Soubretten« unb Eoloraturfad). Sie
tourbe barauf in Königsberg engagirt,
fpäter noch in ©rag, äöten, unb 1867—68
in fötga, morauf fte fich ttacr) im ©angen
4iähriger 23ühnencarriere mit bem Kauf«
mann E. Jpöfltnger in SRtga berheira«
thete unb ftch t^'S Sßrtbatleben gurüefgog.
3Un*er, %x\. Ottilie genuine, Schloe«
fter ber Vorigen, geb. in 9Jtomthetm, im
©efang Schülerin ihrer äftutter unb im
Elabierfpiel bon SB. S3ergner in 9ltga,
trat bon 1872 an guerft als ßieberfängerin
in ber ajluftfalifchcn ©efettfehaft, barauf
in berfchiebenen anberen weltlichen unb
Kirchenconcerten auf. 1875 fang fte bereits
bie Partie ©abriels in ber „Schöpfung"
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64 ftiorentnile -
fehr fchön. Unterbeffen h<*tte fte auf 23er=
anlaffung beS Sfrl. ©tc^^orn, an bereit 23es
neftaabenb, 21. gfebruar 1875, als dentis
djen im ^fjretfd^üfe" ihren erften 23ühnen=
Derfudj gemalt, toelche Partie fte in ber*
felbett Saifon noch einmal toteberholte.
23alb barauf begann fte ihre tüeitere^eaters
(Karriere oon SReuftrelife aus unb h<*t fett=
bem atS (koloraturfängerin mit auSgejeich*
netem Erfolge an öerfdjiebenen Theatern
getotrft. (Seit einigen 3afjren ift fte mit
bem £cnoriften $ctnfce öermählt.
$lorent>ttte , (recte 9Mller), g-rl.
2Rarie, erfte bramattfehe (Sängerin 1863
bis 1865. *öon geeigneter Sßerföntichfeit
unb mit einer fchönen, für ^eroifc^en ©e=
fang tote gefdjaffenen (Stimme begabt toar
fte eine öon benjenigen Gräften, toelche ber
bamaligen Oper ein glorreiche« Slnbenfen
gefiebert höben. 2lud) im (Soncert toar \fte
eine beliebte ©rfcheinung. 3m 5lprtl 1864
öerhetrathete fte ftch mit bem. gleichzeitigen
Xenoriften Sötnfelmann. Sftach ihrem
Abgänge öom ^eater blieb fte big jum
(Sommer 1866 als ©efanglehrerin in fötga
unb folgte bann nebft i^rem ©atten einem
föufe an ba£ Jpoftheater in $)effau. Später
entfagte fte ber Sbüfnte. @ie toar am 22.
(September 1834 geboren unb ftarb 24. 2Jcat
1884 in »raunfdjtoeig.
tflorio, ©hartes, (Slaöterfpteler, trat
11. Januar 1804 in einem (Soncert ber
3Jtora auf.
Slofl, ©^ormitglteb 1871—72, ging nach
Königsberg.
»ö U, ftriebr. Sernf)., 33ratfdt)ift 1854—56.
Sorftcr, Dr. ©. 51., ßehrer an ber $>om=
fd)ule,\gab 1826 heraus: „Der £onfunft,
befonberS ber Jptnnnobie ©influfe auf ber
2Jlenfchen ©efefitgfett unb ßeben, jebem
Jöerehrer ber 2Ruftf getotbmet." fötga,
£äcfer.
Sdtfter, Robert, S3ratfdt>ift 1864—84.
Sdrjter, SSWhelm, I. ßlarinetttft 1884
bis 1886, oorher u. 21. bei ber ßaube'fchen
Capelle, ©ing gum (Soncertljau&Crdjefter
nach 33erlin.
3ol»maitit, ©arl, fcornift 1880—81.
ftohftröm, 5rl. 511 ma (Seltne, geb.
2. Sanuar 1861 in ober bei JpelftngforS,
toar 1874—77 ©efangfdjülerin ber ftrau
•ftiffensSaloman, tourbe aber auch im (Sla*
öierfptel, fotoie tf^eoretifdr) auSgebilbet.
3n ihrer $eimath, fotoie in St. $eter§=
bürg liefe fte ftch fcfyon früher öffentlich
hören, ihre ^Berühmtheit fchretbt ftch aber
öon einem ©aftfptel her, baS fte 1878 mit
ungeheurem ©rfolge bei Kroll in Berlin
gab. $)erfelbe ©rfolg begleitete fte auch
auf ihren ferneren Reifen, bie ftch
5lmertfa erftreeften. 3n SRiga toar grl.
juerft im October 1880, too fte jtoei
- Sränfet.
(Soncerte im Theater gab unb 2 2Wal als
ßueta, bann einmal als ©retchen auftrat.
3m Oerober 1884 concertirte fte im ©e^
toerbeöerein unb gab im Xheater bie
ßueta unb Oerfchiebene Söruchftücfe. @in
©aftfptel Don 8 5Ibcnben, toogu noch ein
Auftreten in einer (Soncertmatinäe fam,
folgte noch im Wlai 1888. Söefonberen
23eifaU bei Kennern fanb fie bteSmal alg
Xraötata (2 Wal), nächftbem al« ©retchen
(3 3Wal). 5lu6erbem fang fte noch ßueia,
Slmtna unb Hartha, ©in öierteS ©aftfpiel
beginnt grl. 5. foeben toährenb beg DrucfeS
be8 SSorliegenben.
S'ormanerf, fjrl. 3Jlarie, I. jugenblich
bramatifche Sängerin 1864—65.
dornte«, &arl, ber toeltberühmte ge«
toalttge Safftft, gaftirte im Februar unb
2Rära 1852 an 7, im Styril 1860 an 5
5lbenben als (Saraftro, Marcel, ^igaro
(SHofftni), »ertram, 33rogni unb ßeporetto.
Slufeerbem liefe er ftch : einige 3M tm (£on=
cert hören. — <&. ift 1816 gu TOhlhctw
a. 9lh- geboren unb toar juerft Küfer, ©rft
1844 bebütirte er alg Saraftro in Köln
unb h<*t fpäter an berfchiebenen erften
Theatern gefungen, am längften in ßonbon.
Seit 1875 lebt er als ©efanglehrer in
(San g-rangtöco, ^t aber noch 1888 in
ßonbon concertirt.
^ornie«, Xheobor, gaftirte im 3lpril
unb 2Rai 1859 an 8 5lbenben als ©eorge
S3roton, ©leafar, ^annhäufer, Sftaoul,
3Wanrico unb 3Jlafanietto, fotoie als (Jon*
certfänger. — ein 83ruber beg Vorigen,
geb. 1826 p 2Rühlheim, toar juerft gleich*
fall« SBafftft mit fräftigem Organ, toorauf
ber feltene fJaH eintrat, bafe fein »afe ftch
in einen üollen, umfangreichen Xenor Oer*
toanbelte. ©r toar hauptfächlich an ber
Königl. Oper in Berlin thätig unb ftarb
3. October 1874 in ber Srrenanftalt ©nbe^
nich bei S3onn. 2öar einer ber erften
(Sänger feiner 3*tt.
ftorme*, IJrau Slugufte, geb. 5lren«,
©atfin be« SChcobor <$., Königl. ipoffchau*
fpielerin öon Berlin, getftreiche Darftellerin
feefhumoriftifcher unb launiger, aber auch
ernfter ßiebhaberinnen, gaftirte im 5lpril
1863 an 11 2lbcnben, u. 51. als ©ritte,
Sroni (©olbbauer), Bertha (2lm (Slaöier),
(Schaufpielerin (Komm 1)txl), ßife ^omrne
(SBeg burch^ fjenfter) unb Kätzchen öon
©eilbronn.
Sorti (recte Uiebl er), 51., Xenorbuffo
1868—69. ©ing im 3<muar ab.
fträitrel, ßubtotg, $olhtechnifer, fcfjr
ftimmbegabter 33aritonift, trat oon 1884
big 1887, anfänglich nur anonym, in einer
Sftethe öon ©oncerten auf unb begab ftch
1887 nach SEBten, um ftch für bie Oper
au^uhilben.
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3rränjt — grafa unb Stofettt.
65
3y*k*1, fterbtnanb, (geb. 12. SRat 1770
§u Scbtoefctngen i. b. $falg, t int 910*
öember 1833 in SRannbetm), einer ber
gröfeten Vtoltn*Vtrtuofen fetner 3ett, unb
namhafter (Sompontft, concerttrte 31. 9to*
Suft unb 5. September 1803 im Scbtoarj*
äupter unb Sweater, lieber feine ihn
begletienbe ©atttn, bie Sängerin mar,
tft nichts Oberes befannt.
be 9t*ntt»to, Venuto, Solotänzer
1868-69.
9?a«<f, Heine Kotten 1804.
9?*«<fe, ^friebr., Köntgl. bontfdjer £of*
mufifer, Vtoltn* unb £rompeten=VtrtuoS,
concertirte30. September 1805 im Schtoarä*
bäupter.
8?a«<fe, (£arl, t>om grofftergoglidjen
£oftbeater in $>armftabt, Jpelbentenortft
1845—46, in feinem gfldje eine ber aller*
öonügltcbften Gräfte, n>elcr)e bie 9Hgaer
Vügne }e befeffen. @r hatte ^ftgur, unb
bie bracht feiner Stimme .tourbe ebenfo
gerühmt, tote bie (Sultur berfelben. (Sie
hatte ßtebltchfett im $tano unb Kraft im
fjorte, er fang C unb Cis mit ber SBruft
unb hatte einen frönen dritter. $te ite
tbetle liefen babtn btttauS, bafe er „mehr
Stimme befifce, als »aber in feiner Vlütbe*
Seit, unb beffer finge als SCi*atfct)e!-'. U.
$(. foll er als Slbolar jebe (Soncurreng
aufgenommen haben. Einzig feine aJMttek
läge foll häufte belegt getoefen fein. $>er
©runb feines anfdjetneub auch ferner un*
ftäten ßebenS bürfte in feinen übrigen
ungeorbneten Verbäliniffen gelegen haben,
bie ihm auch fpäter in $orpat unb St.
Petersburg Verlegenheiten bereiteten unb
fetnerjeit offen in ber treffe erörtert
tourben.
9?a«<fe, (Sbormitglteb unb 3nfptctent
1857—59.
Stanrfe, I. Trompeter 1857—58.
Staneoni, ftr!., bom Stabttbeater in
§ofen, gafttrte im 9loöember 1866 als
ane (ätyre unb ©retten unb toarb als
fentimentale unb jugenbltcb bramattfebe
ßtebbabertn für bie Salfon engagtrt.
Stauf, $b*obor, gaftirte am 25. Sanuar
1811 als Abbö de l'Epee unb toarb en*
gagirt. ©r fptelte guerft neben jtoetten auch
erfte Partien (©raf SRoor Vater), gab
aber fpäter nur Vebtente unb Nebenrollen,
©ebörie bem Stüter big (£ n fc c October
1830 an. +, 74 3abre alt, im September
1845.
9t*ut, 9Rab., ©atttn beS Vorigen, Sllte
in Scbaufptel unb Oper, tt>ar)rfcr>einlt4 auch
©horfängerin 1811—24. f 6.gfebruarl825.
Sranf, 3acobtne, Slbopttbtocbter ber
Vorigen. 3br eigentlicher gfamiltenname
toar Düren. Sie tourbe fd)on als Ktnb
1814 auf-btr&üipte gebraut, übernahm
nach u «b nach Heine Partien unb trat in ben
Dperncbor. Diefe gfächer oerfah fie bis
1847. Seit 1832 toar fie mit bem Schau*
fpteler <£arl Vranbt öerbetrathet, ben fie
überlebte.
Stauf, Heinrich, früher in Deffau, Dan*
gtg, unb 1809—14 in Königsberg, bebü*
ttrte 14. Sanuar 1814. I. Vafftft, auch
Scbaufpteler, bis 1817. ©tng nach Staubig
jurücf.
Stauf, 9Rab., geb. Karlftetn. Vgl. Sauber. *
Stauf, SuliuS, Komtfer oon 1839 an,
ging fpäter gu Nebenrollen über unb fang
im ©h«>r. 3m Sluguft 1850 Oerliefe er
baS ibeater gänglich, bilbete ftch gum
Photographen aus unb praettfirte als fol*
eher in 9ttga.
Stauf, 5lbolf, Dpernfouffleur unb Se*
cretär oon 1856 an, ntufjte einer Vruftfranfs
heit toegen feine Stellung Anfang 1858 auf«
geben unb reifte in'S 5luSlanb §urücf.
9v*nf, W. Vgl. PreobrafhenSfi.
&taut. Kathi/ h^öorragenbe Schau*
fpielerin, feit Anfang ber 70er 3<*bre irt
Vremen, SBien (Stabt* unb Vurgtheater),
Hamburg unb Stuttgart, gaftirte im $e*
cember 1883 als 3<me @^re, 9Jcarta Stuart,
CSrni (Vurgruine), Schaüfpielerin (Komm
her!), grau o. ©hatena^ ($)elicater Slufs
trag), ^ompabour (Narcife), (F^prienne
unb 2lbrienne ßecouoreur. Sie trat mit
9Jtor, ßöioenfelb sufammen auf.
9taut, ^rl. Vetty, ift in VreSlau gebo*
ren unb in SBien burdj fjrau 3Warcheft aus*
gebilbet toorben. 3hr crftcS Engagement
in 3ürich bauerte nur loenige SMonate, ba
fie fehr balb barauf beim $oftbeater in
SBieSbaben 3lnftettung fanb. $ier blieb
fie 2 3ahre unb fam bann nach Niga, too
fie, aHgemein anerfannt unb gefcbäfct, 1884
bis 1885 jugenblich bramatifche unb Solo*
raturpartien fang. 9Rtt grofeem ©lücf trat
fte barauf bei Kroll in Verlin auf nnb ift
feitbem fehr beliebtes 2ttitglteb beS beut*
fdjen ßanbeStheaterS in $rag. @in (£n*
gagement an ber SBtener §ofoper unb ei*
nen glängenben ©aftfpielantrag nach 5lme*
rifa anjunehmen öerhtnbcrte fie ihr ^rager
©ontract. 1889 machte grl. 3f. ©ontract
mit bem Kölner Stabttheater.
Sranfc, sen. unb jun. 2)ecorationS*
maier unb 9Jtofchtnenmelfter gtoifchen 1855
unb 1878.
*. Stanfc, fjrl. Elife, geb gu Niga,
©ontraaltiftin, trat 21. Februar 1878 in
einem ßoncert beS Violiniften Sß^ga«
notoSfi auf.
Staufenberg, $ri. Sofefine, oon Sölen,
erfte jugenbliche Sängerin 1862—63.
SJranj (recte ® e S f e ) , ©uftao, II. Va&*
partteen, ©hormitglteb 1875-76.
»tafa unb 9?ofettt, Valletmetfter aus'
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66 ftxtbtx — t>. $r<
®enua, gafttrten mit einer Kinber*33allet*
©efellfchaft im 9toöember unb $ecember
1845 an 3 Slbenben.
Stefcet, (klartnetttft, beräogl.stoürtems
bergifcher Kammervirtuos, trat mit bem
SHoltniften ©rofe am 15. «September, 8. unb
29. $ecember 1800 unb 26. Januar 1801
im £l)eater unb in ber 9ttuftfalifchen ®t*
fellfchaft auf.
Steiftet«, grl. 2ftarte, (Shormitglteb
((Sopran) feit 1880.
Steunatttt, grl., 9iebenrollen , Por*
mttglteb 1850—51.
Stettlefcen, ftriebrich, toar öom Stuguft
1809 ab eigentlich für baS Drchefter en*
gagtri, liefe fid^ aber, U^abt mit einer
frönen (Stimme unb hübfeher $igur, be*
fitmmen, auf bie 33ühne gu gehen unb be=
bütirte als SBebrtllo. Xrofc beS ihm nach*
gerühmten ftletfeeS fchetnt eS ihm nicht
mehr gelungen gu fein, fid& als Scfjaufpieler
auf eine höhere Stufe gu fchtotngen, toenn
er auc^ Talent für baS Komtfche hatte unb
im (Standen boch eine öerbienftltche Stolle
fptelte. @r toar artch ©uttarrtft unb trat
als folcher auch öffentlich auf, ebenfo als
(Soncertfänger. f nach langen qualvollen
ßetben, 41 3af)re alt, am 7. Januar 1829.
Steubeitfretft, ©uftaö, II. pdjer unb
SBafcpartten, Snfptctent feit 1868, oon 1883
an auch »ibltotbefar. 2lm 8. Stobember
1873 beging er fein 25{ährigeS 33ühnen=
Jubiläum (SBenefig), gu bem Fretter ein
Sdjenfptel „hinter ben (kouliffen" öer*
fafet hatte.
Srei>, griebrich, geb. 1824 in «Schönau
bet£etbelberg, bereitete ftd) erft gum Sebrer*
beruf, tourbe bann Beamter unb erhielt
bann einen (5-ngagemcntSantrag für fleine
Sollen am $oftheater gu Ottenburg. &ter
trat er 1840—42 auf, ging bann nach Köln,
(Sobleng unb Xrier, 1844—47 toar er in
fötga engagirt, fpäter am Stabttbeater au
Hamburg, am Xheater an ber SBien, toieber
in Köln, äöürgburg, ©rag, am SBiener
»urgtheater, enblich feit 1852 in Sßrag,
too er am 12. 2lpril 1877 fein 25jährigeS
Jubiläum feierte. 3n Sfttga fptelte er,
noch unfertig, aber ftettg fortfehreitenb,
jugenbliche Liebhaber unb SöomnüantS.
Später ging er gu gefegten ßiebhabern,
gulefet gu ^harafterrollen über.
Steto, Daniel, geb\ am 9. Slpril 1817
gu Gaffel, übte fich auf ßiebhabertheatern,
ging bann gang gur 33ühne über unb be=
bütirte 1837 in bem Scbaufpiele „$ret
£age aus bem ßeben eines Spielers" in
3$ab 9ceunborf bei fcannoöer. 9iad) &er*
fchiebenen Engagements an fleinen unb
grofeen $heatern (u. 21. gtoei Wal tu Kölu)
tarn er, bereits gum birtuofen (praeter*
t)tafl*£ortnghoben.
fpieler enttotcfelt, 1858 nach $tga, trat
1859 toieber aus bem £h*ateroerbanbe aus,
lebte aber priöatiftrenb ^icr unb half
(Stauffacher in „£ell", 2ttuleh fcaffan in
„$ieSfo") einige anale aus ®ef älligf ett aus.
1862— 63 toar er toieber engagirt, jefet
zugleich als föegiffeur , 1863 tourbe er
Oberinfpector beS neuen Theaters, 1864
bis 69 toirfte er toieber als &baracier*
$arfteller unb SKegtffeur, gtoci 2Ral, 1865
unb 69 gleichzeitig mit ber interimiftifchen
2>irectionSführung betraut. S3on ^tiga
ging fj. als Slegiffeur gum £haliatheater
in ^ranffurt a. 3Ä., barauf p ^roll nach
Berlin. 1872 übernahm er bie $irectiou
beS <StabttheaterS in $anau. 1889 oon
Dtlga aus penftontrt.
Stell, grau 2lnna. Erfte 3Wütter ? unb
Gharacterrollen 1858—59. 211S öorgüg«
liehe ^ünftlerin gerühmt.
Sreii, grl. 3lngelifa. ßiebhaberinnen
1865—66, nachbem fie am 4. 2Rat 1865
als Termine in „$as ©efängnife" ihren
erften SJerfuch gemacht hatte.
^e^gaug, 2llejanber. Jparfenfpteler
1863— 66, auch mehrfach in Eonccrten
gehört, inmitten ber legten Saifon con*
traetbrüchig. ®r toar plefet 3nttglieb beS
XhomaS=OrchefterS in s Jlett)=?)orf unb beS
Söofton = S^mphonh = Orcheftre, unb ftarb
(Snbe Sept. 1887 in Mttotyoxl
t>. J?ret|tafl. Döring h^tjen, ^leyanbcr
S3aron, geb. am 26. Slpril 1849 in Mio
be Saneiro in SBrafilien, too fein SBater
im biplomatifchen Dienft ftanb, erlogen
in Stocfholm unb Kopenhagen, befugte
bie ^©eiehrtenfchule" (©tjmnafium) in
Bremen, ftubirte in $>orpat unb Berlin,
machte als triegS^rettoittiger in bem in
gängig garnifonirenben I. ßetbhufaren=
Regiment ^r. 1 ben beutfch=franjöftfchen
Krieg üon 1870 bis 1871 mit, erlangte
ben ©rab eines (Sanbibaten ber Staats*
äöiffenfchaften auf ber Unioerfität $>or*
pat, toar furge 3eit Beamter in 3Kitau,
bann in fötga, roo er gegentoärtig ben
Soften eines 92otärS ber Oberbirection
ber Hol. abeligen ©üter^rebit=@ocietät
befleibet, unb ift gleichseitig ©h^nritter
beS 3ohanniter*0rbeus unb Kammerherr
beS ÖJrofehergogS üon Sachfen. — <Seine
literarifche Shättgfett erftreefte fich SV=
nächft auf ©elegenheitS- unb anbere ©e=
bichte, auf feuittetoniftifche $luffä6e („fe
tnnerungen aus bem beutfch=frangöftfchen
Kriege"), föeifebefchretbungen unb anbere
Sfiggen, unb femer auf einzelne aiooellen
( w 3toei Schmettern" :c). 2ln brama«
tifchen Arbeiten Oerfafete er: „<$)it giit=
tertoochen", Scherg in 1 Slct (aufgeführt
im ftigaer (Stabttheater 1881); „Dichter*
leiben" (aufgeführt in Sttlettantenfretfen);
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b. $rct)tag-ßorhtgljot)en — ftriebrtd).
67
„%m Siranbe", Zauberei tn 1 2lct (1888;
aufgeführt in föiga, 2ttitau unb Sftebal);
„T)te Eoufine" (1889 in fötga aufgeführt
in einer äßobltbättgfettS*Sotr6e).
3tet>taß*£ottnftl)0»en, gfrau $fnna
Baronin. Vgl. t>. Seeborf.
Stufe, $em. (Sophie, geb. 27. 2lprtl
1824 §u Vraunfcbtoetg, begann ihre ßauf*
ba^n 1841 in ihrer Vaterftabt unb fam
1843 nach SRtga. T)ramattfcbe unb jugenb*
liehe ©efangSpartien bis 1844. SBirfte
fpäter in $etmolb, Königsberg, dachen,
3Jtogbeburg, ßübedf, VreSlau unb Gaffel,
unb fcblteftltcb nach nnb nach junt cbar*
girten unb 3Wtitter=gache int Scbaufptel
übergegangen, in äöteSbaben. Verheiratet
mit bem bortigen föegtffeur Gothmann.
3tt<fe, %tl Sftofa, Tänzerin, bom Theater
in Slmfterbam, gaftirte 28. 2ttai 1881.
»riefe, fticharb. Vtoloncelltft 1882-83.
fttibmann, 2lbolf. II. Varttontft 1875
big 76. (Sana am Ebarfrettag 1876 baS
Solo im „$eutf eben Requiem" bon VrabmS.
Stiege, blinber f^lötift^ concertirte am
18. ftebruar 1837 unb 12. ftobember 1850
im Scbtoarabäupter. Er toar in VreSlau
geboren unb im bortigen Vltnbeninftttut
auSgebtlbet. Er reifte bis gu feinem Tobe
beftänbtg, anfangt gang allein, fpäter, als
er fich öerheirathet 1>atU, aufteilen mit
feiner ftrau. 5118 er 1837 %um erften
2Hale in 8Hga toar, gettmnn er alle §örer
burch feint Vtrtuofttät unb feinen feelen*
boKen Vortrag, trofcbem bet berühmte
Vtrtuofe ©abrtelSft fürs borber hier con*
certirt hatte, f l 853 tn Sbttomir an
ber Ebolera.
Srtebfcerß, ©., bon §amtober. 3u=
genbliche Tenorpartien bom Slugnft bis
October 1862.
Stiebe, ftrl. Slltnc, Eoncertfäugedn,
concertirte mit ben Herren Kuhn unb fftapp
aus 2»ttau am 5. T>ecember 1881 im
Scbtoarabäupter.
Stteb^ettn, Earl. Intrigant unb Eba=
racterfpieler 1835—86. ©tng nach König**
berg.
Sftteb^eint, Arthur, $ianift, geb. am
14. October 1859 gu Petersburg bon
beutfehen Altern, (Schüler bon 2tS§t, con*
certirte mit fjrl. Tua unb f?rl. ©rtmmtn*
ger am 26. unb 28. October 1888 im ©e*
ttjerbeberetn unb Scbtoarsbäupter. 3m
jtoeiten Eoncert totrfte auch feine ©atttn
ÜRabelatne, geb. Sauber, als Sßianiftin mit.
ftnebhoff, gebrich- Sehr beliebter
Komtfer unb Vafebuffo 1855—57. ©tng
nach Stettin.
»tteb&off, g-rl. Eifa, Tochter beS Vo-
rigen, nmrbe am 23. Sluguft 1860 auf ber
föetfe bpn Verlin nach 9Jeu*Strelifc ge=
boren unb geigte fchon als Kinb gro&e
Vegabung unb ßuft pr Vühne, bie burch
öfteres Auftreten in Ktnberrollen (Söalter
Teil, Slbele in ber „SBatfe bon ßotooob")
noch berftärft hmrbe. 3nt jugenbltcben
Sllter bon 15 3ahren trat fic in SWaing
ihr erfteS Engagement an unb fyattt im
fjache ber jugenbltcben ßtebbabertnnen
fchon bamals ©lücf unb Erfolg, auch einen
Verf'uch in ber Operette, als OrlofSft in
ber „gflebermauS", unternahm fte bamals.
Ein Engagement in Hamburg, too fie
Kotten tüie König ften^S Tochter, Eberl*
ftane, SBolfgang ©oetbe fptelte, löfte fie
nach einem 3<*bte, toeil fte bort ntd)t bie
ihrem (Streben genügenbe Vefehäftigung
fanb, nnb ging nach (Stettin. §ter erhielt
fie bon T>trector görfter ben $uf an baS
ßetygtger Stabttbeater als Nachfolgerin
bon 3ofefine Söeffety, gaftirte im 2Rat 1879
bafelbft unb toarb bon 1880 ab engagirt.
$)te bagtotfchenltegenbe (Satfon berbrachte
fte in föiga, bon too fie fich, balb allgemein
gefehlt unb hochbeliebt, nach Ablauf beS
3ahreS toieber bcrabfdjiebete, um ihr En*
gagement in ßeipgig anzutreten. 1882
fchlofe fie einen glängenben Eontract mit
bem &oftheater in ^annober, bem fie,
namentlich als SRarta (Stuart, 3ulia,
Theüa, Klärchen, ©retchen, Ophelia, Viola,
ßuife ?c. beliebt, noch angehört. Von
Jpamtober aus hat fie auch biele ©aftfpiele
unternommen.
3tie*l*nbet, 3oftann 3acob, Violinift
1817—23 ober länger, ©ab mehrere Eon*
certe, in benen er fich a ^ ©uitarrtft
"hören liefe, unb fterb, 52 3ahre alt, im
$>ecember 1830. — Ein 3«o& Vetnharb
g., anufifer, lebte fchon bor 1810 in fttga.
ftrtcbmann, (Siegtoart, geb. 13. 5lpril
1842 ju Vubapeft, bebeutenber(Schaufpieler,
Schüler 2)atoifonS, feit 1863 9Kitglteb ber*
fchiebener bebeutenber ©tabt* unb ipof*
theater, feit 1883 «Soctetär beS beutfehen
Theaters in Verlin, gaftirte im Stprtl 1882
an 11 Slbenben als Thoren«, $amlet,
SanSnom («Schaufpieler beS KaiferS),
Vonjour, SRicharb III., 3oflt (Schelm bon
Vergen), Nocheferrier (Partie ^iquet),
©rlgnon (grauenfampf), %xanz Sftoor unb
Netfltngen (9fieif*^eiflingen).
Sttebtich, ftrl. Katharlne. Kleine 9tol*
len 1844—47, toährenb ber legten SMo*
nate berheirathet mit bem Schaufpieler
Köthel.
^riebneh, Earl Sluguft ßeberecht, eta*
blirte fich 1847 als Sttftrumentenmacher.
Seine 3rlügel lourben feinerjeit auch g* s
legentlich in Eoncerten gefptelt, fo bei*
fpielSloetfe 1856 bon Tb- Stein. f> 49
3ahre alt, am 4. 5lpril 1863.
JTttebti*, Ehormitglieb 1857-58.
»tiebti*, SJrl., Ehormitglieb 1859-62.
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08 Stiebt^
8ttcbw<$(recte 2Rennedfe), Arthur, geb.
in$erlin,gett)ann burcb ben»ef ucb bertöntgl.
fcfceater fd^on als mnb Neigung für • btc
bramattfdhe Shmft, bie er f^äter burcb ohne
äßtffen ber Altern unternommene fleißige
SRtttotrfung in ber «Urania 1 ' ftetgerte.
3Wit begtnnenbcm SUtonneSalter ging er
ganj jum Zfyattx über unb bebütirte auf
bemSfönigLSd^lofet^eatergu^arlottenburg
als »aumgarten (Xtü). Kurje 3eit bar=
auf fam er ju @mtl %$oma$, ber bamals
bas 2öolterSborf*£beater in »erlin leitete,
unb ihn für bas gacb ber fomtfcben Sieb*
baber befignirte. Nach 2 3abren ging g.
pm $oftbeater §u ©era, an bie Stabt=
tbeater gu äRagbcburg unb ftretburg i. »r.,
bie $oftfjeater ju Ottenburg unb Scbtoe*
ritt, barauf toarb er in Sfttga engagirt,
too er 1885—86 als ßtebbaber totrfte.
@r ewtfagtc hierauf ber ȟf)ne ganjunbftarb
plöfeltcb am 29. Dctober 1888 in »erlin.
9riebri<fr<9Ratcrna, grau Amalie, geb.
28. 3uni 1847 ju St. ©eorgen (Steier*
marf) als Xocbter eine« ScbullebrerS, be=
bütirte 1865 als (Soubrette in ©ra^, tourbe
bann als Dperettenfängertn am SBiener
(£arltl)eater engagirt, machte bon ba ben
Sprung sur bortigen $ofoper, ber fie als
erftc Vertreterin ber großen bramatifcben
Partien noch angehört, unb ift aufjerbem
burcb ihre 2ftittotrfung bei ben »atyreutber
fteftfptelen berühmt. 3m Sttat 1880 ga=
ftirtc fie in 9Hga als Seltfa, ftccba, ®\U
fabct^ unb Valentine, ihr weiteres ©aft=
fptel ttmrbe burcb bie bamalige ßanbcS*
trauer berbtttbert. •
fttiebri^fo«, ©ottfrteb (Sari. Souffleur
1808 big §u feinem £obe. (£r ftarb, 59
Sabrc alt, im 3Mr* 1823. »tebert nennt
ihn einen totffenf cbaftitcb gebtlbeten äflann,
ber urfprünftltcb^u einem anberen ©taube
beftimmt war.
Srteman», ©uftab, »tolinift, großer}.
Reffen * ftarrnftä^ifcber Kammervirtuos ,
concertirte 5v$. unb «20. SRobember 1879
unb 23. unb 31. ©ctefor 1881 im Zhcakx
unb Scbtoaräbäupter. 3n lefetcrem 3abre
trat er pfammen mit ber Sängerin äflab.
$ototafotoSfa auf.
Briefe, ^ermann, »toltntft, unb bcffen
Pächter, bie 13jäbrtgen 3tottttngSf d&toeftern
granjiSca unb Ottilie §», gleichfalls »io*
liniftinnen, (Schülerinnen bon ßaub, con=
certirten am 20. üteai 1860 im ©tymnafium.
8riefet,$beobor,2Balbborn s »trtuoS aus
Bresben, concertirte 15. unb 29. Septem*
ber 1857 im ©tymnafium.
9ntf4, ^ormitglieb 1858-59.
JMtfa, grau «Rannt. Dpernalte 2C. im
Anfange ber Satfon 1876—77.
»ritf**, 8frl. II. unb III. ßiebbabe*
rinnen, (Sbormitglteb 1859—60.
— ftuncf.
früffte, ©uftab, 1868—71, perft als
I. £elb unb ßtebbaber engagirt, bann
nach £ugo aftüller'S Abgang als beffet?
Nachfolger befignirt, Eünftlcr bon ange*
nebtoer (^rfcbetnung, ©leganj unb Hebens*
toürbigem §umor, betoäbrt namentlich im
gfacbe ber Salonliebhaber unb »onbtöantS.
Hauptrollen : Slrthur öon9ftarf an, gerbinanb
f)rang (@r mufs auf '8 ßanb), 3ean Sllöarcj
(Schulb einer fjrau), ©raf Slbolf »olfe$
(©etoohnheiten), 5lffeffor b. Helming (®ur^
ftd^tig). Sluch aU junger Xempolherr im
w 9lathan w »ar bortrefflich, toährenb er
fonft in clafftfchen Sollen toeniger gefiel.
— Verfaßte: Ä'önig unb ©renabier, ßuft*
fpiei nach Xxfytx; $)ubbeln über SllleS!
ßuftfpiel nach 3ule8, beibe aufgeführt 1869,
ftrohn, grl. ©harlotte, Schaufpielerin
bon 9^uf, geb. 2. September 18U in §am*
bürg, feit 1858 in $>anjtg, »erlin, $am*
bürg, St. Petersburg, $)armftabt :c. en*
gagirt, julefet 3Witglieb bes »erlincr Ne*
fibenjtheaterS (^)irection 31. Slnno, mit
bem fie feit 1876 berheirathet toar), ga*
ftirte im 3Rai 1868 an 7 Slbenben als
^)eborah,©abriele (3KeleSbittc unb Scribe),
ßucie (Tagebuch), 5lbriennc ßecoubreur,
ajlarguerite ©auticr unb ßeopolbine bon
Strehlen (»efte Xon). f 14. Wän 1888
in »erlin an einer »iutbcrgiftung.
8tot#^etttt, deiner S^lbefter, Negiffeur,
©elbenbäter unb föharactcrrofien 1857—58.
3öar auch ctn recht brauchbarer Sänger für
bie Spieloper.
m$tnto$t, Biebrich Wilhelm, 1856
SRitglieb beS SommertheaterS im Äaifer*
liehen ©arten, barauf ßbaracterfptcler bei
ber Jpeltortg^chett ©efefifchaft in 3Ritau,
war bon 1865 ab für chargirte unb (&b<rc<*cters
rollen in Sftiga engagirt. <§x wählte nicht
p ben bebeutenbften Talenten, machte fich
aber burch feine »ielfeitigfeit unb©etoiffen=
haftigfeit berbient. f ^löfelich öw 15-
cember 1871. »erfaffer beS SchwanfS
„foit ßateme, ober: i)er »uchftabe beS
ÖJefe^eS,- aufgeführt 1870.
9ntft (recte dt o f e n f e l b ) , ©buarb, bom
»urgtheater in Sien, gelben unb £ieb*
haber 1846—47.
Snrflenaii, 5lnton »emb., berühmter
glöten 5 »irtuoS, geb. 8. October 1792 gu
fünfter, f *. Nobember 1852 als Cammer*
»irtuoS in DreSben, concertirte als Shtabe
am 17. 3Wärg 1806 im Scbtoarjbäupter.
3n feiner »egleitung befanb fich fein »ater,
ber ebenfalls berühmte ftlötift Caspar g.,
(t 29. Slpril 1819 als Kammervirtuos in
Dlbenburg), ber fich gleichfalls hören liefe.
»Mlfcc, grl., ©hormitglieb 1854—57.
»mtcf, »ioloncettift, tönigi. bänifcher
Slammermuftfer, concertirte 20. September
1815 im Schtoarjhäupter.
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%nnt — (Santner.
69
9mf, Robert, t>on Reöal, erftc Bafc
Partien unb fertöfc Bäter 1818—27. Zxat
auch in totelen Eoncerten auf.
»mif, 2Rab. fcelene, geb. pttfeh, ©atttn
beS Vorigen, 6ängertn für Heine Partien,
auch Sängerin, übrigens Anfängerin, trat
18t 8— 27 bann unb toann auf, ftanb aber
nicht im Engagement,
»unfe, Dorfanger 1865— 66.
Sri. paultne, Opernfoubrettc 1874
bis 1875.
©abler, Ehriftoph 2luguft, geb. um 1770
ju SRühlborf i. B., ftubirte erft Geologie,
bann bte Rechte unb bilbete ft* gleichzeitig
aum toirtuofen Elabterfpteler. 6eit 1800
lebte er in Renal,, feit 1836 in 6t. Peters*
bürg, too er 1839 ftarb. Er toar auch ein
fruchtbarer, bamals gern gcfptclter Eom*
pontfi. @. concertirte am 21. 3Äärj 1803
im Sweater.
©abler, $em. 3eamtette, Softer unb
6chülertn beS Bortgen, gleichfalls auSge*
segnete ptantfttn, concertirte 30. Sunt
unb 5. 3uti 1826 im Srfjtoar^äupter unb
Ztyattt. 6te mar bie erfte, toelche baS
mtbtffät F-mollsEoncertftücr in Riga
fptelte.
©afrler, $em. &, Heine Partien, Ehor*
mitglieb 1859—60.
©«briel, ma%, geb. 9. (September 1861
in Elbtng, lernte bafelbft Elaöier bei £bter*
felber, Btoloncctf u. 2t. bei ESpcnfjahn in
»erlitt, Zfyoxit bei Sabaffohn in ßetpjtg,
unb fungirte als Eapellmctfter an Der*
fdjiebenen ^eatern, toährcnb ber 2. §älfte
ber 6atfon 1884—85 alSII.Eapeltmetftcr in
Riga, im SBinter 1886 beim ftflntgSfiäbter
^eater in Berltn. 6#rteb 3Ruftf ju poffen
2C, taofton in Riga Rtd&tS aufgeführt ift.
©abtieUfi, mmm, geb. 15. 3Rai 1791,
1 6. (September 1846 au Berlin, Stammer*
mufiter bafelbft, bebeutenber3flöien*Biriuos,
concertirte 12. $ecember 1836 im ©t)m=
nafium.
©aebe,Dem., oom fcofiheatcr gu $effau,
gaftirte 10. Suli 1840 als So^anna oon
SRontfaucon.
©artner, Earl, ©uttarrtft, concer=
tirte 16. unb 24. October 1821 im 6chh)arg s
Häupter unb Sweater. Er öcrftanb auch
bie Xöne ber glitte ohne 3nftrument nach*
auahmen unb lieft fleh mit biefer ®unft
öffentlich hören.
@aet$e, Earl 2lug. gfriebr., I. $ornift
1852—56.
©ainottt, §orntft aus 6t. Petersburg,
1871 im Ordjefter ber ttaitentfehen Oper
Sfoertno, blies auch Eoncert*6oli unb hatte
fogar ein Benefiz
©aUnter, 21., $heatermitglieb 1831
bis 1833. f 1846 ©*• Petersburg.
«alfi« f RifolauS > S5ioliH 5 »trtuoS,6oiift
beim Saifcrltchcn Ballet unb Profeffor am
Eonferbatorium in 6t. Petersburg, con*
certirte mit 21. 3abcl unb Jrau ©ItnSfy*
galfmann am 24. gfebruar 1 884 im ©emerbe*
Berein, £rat auch mehrfach am6tranbcauf.
©«UUni, paSqual, ptantft aus SBilna,
trat 17. October 1803 mit eigenen Eom*
poftttonen in ber ÜRuftfalifchen «efeß*
jdjaft auf.
(Stifter, Eaefar, ift als 6ohn beS $of*
fchaufpielers ®. 1847 in Reu*6treltfe gc*
boren. 2ln ben Dereinigten 6taM* unb
^h^liabühnen in Hamburg, mohin ber
Bater balb überftebette, fpieltc er nebft
feinen ©efdjwtftern alle fttnbcrrollen, unb
foüte bann Kaufmann toerben. $tc ge*
toonnene Reigung für bie 6chaufpiclfunft
behielt aber bie Oberhanb. 6etn crfteS
Engagement hatte Ef. in feiner Baterftabt,
barauf ging er jum Bictoriatheater in Berlin,
ferner pm $oftheater in Bresben, jwet
Sahre fpater jum Burgtheater in fBicn.
Sediere 6teUung Dertauf^te er nach bret
Sahren Wegen ungenügenber Befchäfttgung
mit feinem Engagement in Riga, too er
am 15. 2luguft 1ÖT4 als gferbinanb oon
^rang (Er muft auf S ßanb) unb Emft
gelber (6ünberin, oon SRofer) bebütirte.
6pielt feitbem bie erften BontotoantS, Eon^
öerf atiottSlicbhabcr unb jugcnbltche Reiben.
©alfter, Earl, Bruber beS Borigen, geb.
1849 p Hamburg, begann feine Baufbahn
1867 in 6traifunb, toar mehrere 3ahre
am 6tabttheater in Bremen, unb 1876 bis
1883 für jugcnbltche ßtebfjaber, Ratur^
burfchen unb fomtfdje Rollen in Riga
engagirt. ©ettbem ift er Mitglieb beS
$eutfchcn Zfyattxä in Berlin.
©ambof^^i, Xtnortft Don ber ©roften
Oper in 2Ratlanb, concertirte mit §ri.
Bafchetti unb bem Baritoniften ©iorbani
am 11. unb 13. 3uni 1858 im @^mnaftum
unb 6chiofe.
©antner, 2lnton, geb. 1740 in 2Bien,
ging mit 15 Söhlen jur Bühne unb itity
nete ftch balb auf oerfchiebenen öfter*
reichifchen prooinjialtheatern in ber estem*
porirten ipanStourftsÄomöbic aus. 6pdtcr
fam er an baS Ricoiint'fchc ^h^ter in
Braunfchweig, 1860 toar er bei ber 6chudj*
fchen ©cfeUf^aft. £tcr getoöh«te er ftd^
balb fo gut an baS regelmäßige 6ch<tu-
fpiel, baß er in ernfthaften ßtebhabers unb
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70 ©antner —
berfdjtebenarttgen ^aracterroffen ein be*
liebter ©djaufplefer mürbe. SBann er nadj
fötga gefommen, ift ntdjt genau nadföu*
metfen, jebenfaßs mar er fdjon 1766
bter, 1770-72 füftrte er mit bem älteren
2ftenbc pfantmen bie $)irectlon, unb fcit=
bem maebte er alle SBanblungen ber fötgaer
»iifme mit burd>, bis er 1795 ftarb. ®.
mar ein ©cbaufpteler öon SRuf, menngleicb
ntdjt öon erftem SRange, gubem febetnt er
fid) mit pne^menben 3abren öerfdjlecbtert
ju Ijaben. ©r gab in SHiga SBäter, mit
©lüc? befonbers fomtfdjc, fotote (praeter*
unb SRepräfentattonSrollen, unb mar aueb
ftegtffcur.
<9«ntner, 2Rab. ©lifabetf), geb. SRetnner,
(Gattin beS Vorigen, gleichfalls gute ©cbau*
fptelerin, befonbers im ©oubrettenfacbe,
mäljrenb fie für ßiebljabertnnen $inberntffe
in Mängeln ityrer Haltung unb iljreS Or=
ganS fanb. 3Wan ermartete öon tbr für
fpäter feljr ©uteS im gfadje ber fomlfdjen
2Rütter, fie ftarb aber fd>on 1781. 2Bar
1743 in ^Berlin geboren. — $on ifjren
£ödjtern mar bie ältefte bie fpätere 9ttet)rer
(001. b.). 3toei anbere, Wrtca, geb. 1773
in Sttga, unb 9Wagbalena, geb. 1779 in
6t. Petersburg, traten frü^ in fttnber*
rollen auf. $te eine mar bis 1808 actio,
bie anbere Oer^eirat^ete ftcb 1799 mit 2lug.
$etnr. porfcb als beffen gmeitc grau.
»attüi, ©änger, gaftirte 18. 3ult 1806
in einer ©olofcene.
Garn, %, ftöntgl. mürtemberglfdjer
Sammermuftfer, ©olosßorneittft I884 ber
ßtebtg'fd&en, 1886 ber ©etbel'fcben, 1888
ber 3f<boppe'fdjen (Sapelle.
©arfo, ©tga, geb. 1834 in Stfaa^eafeni)
(Ungarn), fang als Shtabe ©opranfolt
bei ben ^trebenmufifen, ftubirte %\)tt>-
logic, trat 1853 in bie ©efangfdjnle beS
Profeffor ©enttluomo in Peft unb marb
1856 als tyrtfdjer £enortft in Slmfterbam
engagirt, mo er als ßtyonel bebütirte. 9tad)
einem Saljre ging er nadj ©tetttn, bann
nacb Gängig, $armftabt, Hamburg unb
Staffel. 3m SRoöember 1865 gaftirte er
als ©trabella, Rottet unb ©eorg £romn
in SHlga unb mürbe für bie ©aifon enga*
girt. ©päter mirfte er noeb in S3remen,
ftdln unb SRotterbam, aufcerbem gaftirte er
bei öerfd&tebenen JÖitynen, gulefet im ftöntgl.
OpcrnbauS in »erlin. ©. galt als ein
au&ergetoöljnltd) gut gefdjulter £enortft,
mufctc aber eines potypen megen, ber ftd>
unter einem ©timmbanbe gebilbet ftatte,
unb beffen Operation mt&glticfte, fdjon 1871
öom i^eater abtreten. @r mirft feitbem
als ©efangleljrer in Bremen. SBerfdjtebene
ßieber öon tljm ftnb aueb in SRtga befannt
gemorben. ÜReuerbingS f)at ftd) ©. aufeers
Sern befannt gemalt burd) Verausgabe
©eljrntamt.
einer SBrofd^üre „(Sin offenes SBort über
©efang 2c." (Bremen, £aafe).
(9 äff er t, II. unb III. Opernpartien,
Pormitglieb 1869-72.
GaiiM*, $rl. ßuife, öon fcübecf, Heine
Partien 1844-45, plefet öerljetratljet mit
bem £enortften f8 ü 6 er.
©au«, ßari, ^ormitglieb (II. Safe)
feit 1888.
©cb&tttb, gfriebrieb Ulbert, unb beffen
©attin SWarie ^ebmig, geb. ©tein (geb.
1785 iu Sßemau), einft gefeiertes ©d)au*
fpieler* unb Opemfängerpaar, bebütirten
im Slpril 1803. $a fte jeboc^ alle gadjer
befefet unb gu menig S3efd)äftigung fanben,
öerlie^en fie 9tiga bereits im 2faguft beS=
fclben 3af>reS unb gingen nacb ©t. Peters*
bürg, mo fte 25 3a^re lang — ©. führte
bagmifebeu 2 Sabre bie ^)irection in SReöal
— bie Lieblinge beS §ofeS unb beS Publi*
cumS maren. 3m ÜWai 1822 gaftirten fte
noeb mehrere 3Walc in SRtga, u. 8(. als
amlet unb Ophelia, fte aufterbem als
ancreb, <$mmeline 2C, 1830 gingen ^err
unb 9Rab. ©. mit if>ren talentooUen 4
Xöä)ttxn — bie ältefte, Süesanbra, trat
1822 aud) in SWiga auf — nacb $eutfd)=
lanb unb gaftirten mit benfelben an meb=
reren X&eatem, bis 1831 führte ®. bie
$>trectton in »amberg, bis 1834 fpielte
bann bie ©efellfdjaft auf bem Sweater beS
dürften ptfupoff in a^oSfau. 2Wab. @.
ftarb im ftebtuar 1857, i^r @attc lebte
bamals noeb, 76 3al>re alt, Sllepnbra oer=
^eirat^ete ftd) mit einem reteben Kaufmann
in aWoSfau. —dufter ben genannten ga*
ftirte noeb ein ©ebbarb junior am 13.
©eptember 1805 in fötga als ©turmmalb
in „$octor unb tlpot^efer".
©eb^ttrb,Otto,a3a6 5 pofauniftl863-89.
®tttt, Dr. SBilb- 5lug., geb. am 28.
Wlai 1816, als ©obn beS SBeinbänblerS
SCb- 5lng. ©. in ftlga, befuebte baS ®ou s
öernementS 5 (Stymnaftum, ftubirte 3Webicin,
marb Slrgt, unb anlefct 1858—64 SRebacteur
ber „9ttgafcben3ettung\ flSQi. ©rrnar
aud) biebterifeb tbätig unb oerfafetc u. 21.
Sur ©inmei^ung bes neuen X^eaterS (29.
Sluguft 1863) baS einactige ftefifptel
w 5lpoUoS mbt".
®ebrc, I. $omift, 1884 borübergebenb.
©e^ttitfi, 3of., ^aiferl.^önigl. ümtftf*
btrector, ©oncertmeifter 1818—20 ober
länger. 2Bar ein Oirtuofer SSiolinift in
föob^S ÜWanier, gab mehrere doncerte,
barunter aud) eine ©treicbquartetts©oiree.
1833 befugte er fRiga mieber unb mirfte
am 22. 3Wärä in einem ©oncert 0§=
mann'S mit.
©ebrmonn, SlnbreaS, ©olooiolinift beS
Königs bon ©ebtoeben, unb beffen ©attin
fcljerefe, geb. SlSpegren, pianiftin, concer*
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ttrtcn 20. tmb 23. 3Jtot 1854 im 6chtoarg=
häupter.
<Stifen$timtr, grtebrtch, f leine *ßar=
tten, ^ormitglteb 1852—53 tmb, laut
Almanach, 1861-62.
®et#ler, 3ofef, oorfjer in gängig unb
StöntgSberg, toar 1831—34 erfter Vaffift
unb trat um biefe 3eit in otelen ßoncerten
auf. 3m (Schaufptcl gab er Vetter. <$r
braute einen.guten SHuf mit unb toar ein
fc^r gebilbeter, befonberS ein guter 9Wogart=
fänger. 1834 ging er sunt (Stabttheater
in Vremen, lehrte aber 1845 nach fötga
gurücf, loo er, einige in föeöal oerbradjte
3ahrc abgeregnet, big 1858 als 9Wufifc
leerer befonberS auch in ber %t)toxit untere
richtete. 3m ^eater trat er nur noch ein
einiges 2M, am 10. October 1846, bem
Veneftgabenb feiner ©atttn, auf, unb gtoar
als jiSaraftro. 1858 oerltefc er föiga. —
Aufgeführte (Sompofttionen: (Sine Oper
„Alfrcb"; ajhtfif gu bem Sttelobram „Olga,
bie ruffifchc SBatfe", unb gu ben (Schau*
fptelen „töinalbo SHinalbini" unb „ßubtotg
XI. in gerönne; ein Oratorium, ein
„©lorla*; Ouöerttiren; ©antaten unb fteft*
djörc; ßteber.
mtWn, Sttab. Agathe, geb. ßang,
©atttn beä Vorigen, früher in Königsberg,
too fte fchon oor ihrer Verheiratung baS
publicum namentlich als Afchenbröbei
entgüeft hatte. 3n tötga gab fte 1831—34
erfte muntere ßiebhabertnnen, unb jugenb*
Ii* natOe Kotten, fotote gtoette ©efangS=
Partien, unb gefiel auch hto ungemein.
(Sie galt als „Sttbegrtff aller ßtebenS*
toürbtglett" unb Königin im deiche ber
(Soubretten". 2Bar auch eine gefchiefte
Xängerln. 3« ihtem gleiten Engagement,
baS fte oon Vremen aus autrat, gab fte
SRütter in «Schaufptel unb Oper, ebenfo
1850—51. 21m 8. unb 12. fcecember 1851
gab fte bie Wlab. Vertranb in „9Jtaurer
unb (Schloffer", baS ßefcte, toas oon ihrer
»ühnenthätigfeit oerlautet, unb befchäfügte
ftch im Uebrigen mit £angunterricht, Ar*
rangemeuts oon §ochgettSfchergen *c.
©etiler, $)em. ©eorgine, Xodjter ber
Vorigen, bebütirte 26. ftooember 1834 als
fhmtgunbe in „£ans 6achS". 1845—47
unb 1850—52 gab fie Nebenrollen. (Seit
1851 oerheirathet mit bem (Souffleur
Vorofffa.
Oeiftler, gfriebrich, II. Liebhaber, 33a,
ritonrollen, fpäter ©horbirector, 1840—50.
fteiftler, 9ttab. Nannette, oom <Stabt=
theater gu ßetpgig. £elbtnnen unb An*
ftanbsbamen 1839—40.
Orifttitfter, SJlarte, geb. 14. 3nli 1840
in ©rag, begann 1844 in tinberrollen,
mar 1849 in ßaibach, 1852—54 am 3ofef*
ftäbter Xhcater in SBien als ßoealfängerin,
- ©enee. 71
1854-56 am griebrich-SBilhclmftäbter
Theater in »erlin, 1856—57 am fchalta*
Theater in Hamburg, 1857—58 in Sßofen,
1859—62 in fötga engagirt. AIS erfte
(Soubrette unb muntere ßtcbhaberht Oer«
einigte fte, tote es f)\tfa alle Vorgtige, bie
ihre Vorgängerinnen hatten, mit benen,
bie jenen fehlten. 3bre betounberungS*
toürbtge Vtelfetttgfett lieft fte aber toett
über ihr gfach htnauSgretfen, unb als tra*
gifche ßiebhaberin toar fte fehlte<ch eben
fo ausgezeichnet, tote als Soubrette. AIS
befonberS öorgügltche Sollen toerben ihre
©rille unb ihr £orle genannt. Auch ta
ber Oper toar fte tbätig, bodj fanb fte hier
in Jpauptpartten immerhin ^roteft. $a*
gegen toar fte eine gefchiefte Sängerin. —
1863 gtng&rl. ©..gum Vtctortatbcater in
Verlin, 1865 gum Xheater an ber Sßten,
beffen $>trectton fte 1869—75 führte, 1877
bis 1880, jefct Oerheirathet mit bem (Schau*
fpieler Auguft Norman, toar fie am
ßetpgtger (Stabttheater engagirt. (Seitbem *
hat fte nur noch ©aftrollen gegeben, oiel=
fach ^ Amerifa. Als ©aft ift [\t im April
unb 2Rat 1879 auch «Och einmal in fötga
getoefen, too fte 9 3M austrat. 3h* föeper*
toire umfaßte bamals alle benfbaren toeib=
liehen Fächer oon SPhißcnie, 3Wcffaiina,
$)onna $)iana, ^crefe Grones, 91anbl bis
herab jur Operette.
©clbfe, gfrl. %f)mU, oom (Stabttheater
in ßetpätg. Veliebte VaubeütHe s <Soubrette
1854—55.
©clbner, %tl. ©lara, geb. gu Oftrotoo
(^rolrtttg ^Pofen), auSgebtlbet in ber
Xheaterfchule gu VreSlau, toirfte an ben
Xheatern gu Sauer, ßiegnife, unb am 9^efi=
bengtheater in Bresben, unb ift feit 1884
iugenbliche ßiebhaberin in SRtga.
Olelitiece, 3oh- 3*L Orcheftermitglteb.
t, 46 3ahre alt, 26. October 1829.
®ettte, »Itcharb, geb. 26. 3anuar 1823
gu Dangig, als (Sohn beS bortigen Xheater*
$>trectorS ©., ftubirte erft 3Rebtdn, Oer=
taufchte bie Söiffenfchaft aber balb mit ber
3»uftf. 1848 tourbe er ©apettmeifter in
föeöal, 1850—53 mar er gtoeiter (Sapelk
meifter neben (Schramef in fötga, fcheint
inbeffen bem le^teren oöllig coorbinirt
getoefen gu fein, um fo mehr, als bie großen
9looitäten ber bamaligen ^ßeriobe, „Xann*
häufer" unb ber w ^ßrophct w unter feiner
ßeitung hcrauSfamen. ©. gab in SRtga
©efangs unb föompofttionSunterricht unb
birigirte einen ©efangoerein. 1853 ging
er mit fööber nach $öln, fpäter nach Düffel
borf, Aachen, 2)angig, SRaing, $rag (beut=
f cheS ßanbeStheater), unb gulefet gum St^ater
an ber SBten. ©egen ©übe ber 70er Sah«
hat er bie ©apellmetfter^hätigfeit gang
aufgegeben unb befchäftigt ftcf) eingig noch
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72 (Seuee -
mit Xe£tbtrf)tungett unb (£ompofUton oon
Operetten. — $on feinen Dielen dompos
fittonen ftnb in SRtga befannt geworben:
$)te< Operetten „$er ©eecabet" unb „sfta*
non", Sttuftf gu einer föethe »allets, hoffen
:c, mehrere Ouberturen, 2Wännerquartette,
ßteber unb anbere ©efangftüdfe, thetltoetfe
humorifttfehen 3nhalts.
Geiste , %tl Ottilie, ©chtoefter beS
Vorigen, Soubrette par excellence, geb.
in Scrltn, ^at fefte Engagement» nur in
ihrer SBaterftabt gehabt, ift aber burch otele
©aftfptele in ber gangen bentfehen £^eater=
toelt befannt geworben. 1865 ging fie nach
©an SrangtSco, leitet feitbem bort baS
beutfdfje £f>eater unb ift in thre£etmath
nur einmal 1884 oorübergehenb gurüdf*
gefehrt. ©ie gab in fötga im 3Rärg 1857,
unb im Slprtl unb Wlai 1863 ©aftfptele.
Oettff, #erm., Sßtanift au» Berlin, trat
8. September 1875 im 2:^eater auf. ßebt
fett ßängerem in Hamburg.
Genie, ©5riftop^ 3Mchael (ober, tüte
er ftdfj auf bem Sweater nannte, 3ultuS
©buarb ©.), geb. um 1774 in STMau,
tüibmcte ftd) anfängltdf) bcm©tubtum ber
Geologie, toanbte ftch jebodf) ber £heatcr*
<£arrtere gu, trat an ocrfchiebeneuXheatern
in Deutfchlanb auf, führte auch eine 3eit
lang bie $trectton in ©trafcburg, unb toar
bi» 1824 3ttttglteb beS »raunfehtoetger
fcofthcaterS. 3nt 2Rärg 1824 gaftirte er
in Sttga, ging barauf nach SReoal, fehrte
aber 1827 nach Sfttga gurüdf, too er im gfadje
ber Jpelben unb äBäter feljr beliebt toarb.
9ta<| Sluflöfuttg beS $heaterS arbeitete er
baS Sßroject eine» »orftabt*X^eaterg
aus, toelcheS, am 18. Octobcr 1836 eröffnet,
bafür forgte, bafc SWiga toährenb beS fok
genben äßtnterS nicht gang ohne brama=
ttfd&e SSorftettungen blieb, darauf emarb
er bie auch bon ©effau benufete, fpäter an
ftöljler unb SRtcltfe übergegangene (Ion*
ceffton für 2ifc, <£ft= unb fturlanb unb
fpielte in ßtbau, (Kölbingen 2c, auch eine
©atfon in SReoal, unb ftarb um 1840 in
ßtbau. — ©eine ©atttn, geb. Slrfct, mar
1827—35 (Slformttgltcb unb trat im ©tabfc,
tüte im WotftabUXtyattx in fleinen *ßar=
tten auf. &on ihren ttnbern ift erftltch
©e«|e, ßutfc, geb. 10. Februar 1823
gu ßübetf, nicht in iWtga getoefen. ©ie
tuarb bon einer gamtlte ©djjlegel in
ßtibeef aboptirt unb mar bis 1863 als
ftöntgl. preu&tfdfje ftammcrfängcrtn ßuife
® öfter, geb. ©d&legel, eine $auptgterbe
ber fTöntgl. Oper in »erlitt.
©en#e, Emilie, 1832—35 in ttnber*
rotten beschäftigt, toar 1851—56 (Shor=
mttglteb unb gehörte gu anberer $ett & cr
sRteltfc'fchcn 2C. ©cfellfchaft an.
Genie, Helene, geb. um 1827, toarb
(Serfier.
gleichfalls früh in SHnberrotten bertoanbt,
reifte mit bem »ater unb fehrte 1841—42
nach SRtga gurüdf, tvo fie als ©horfänflertn
angeftellt hnirbe. 3n berfelben Eigenf^aft,
fotote als ätoeite mit toar fie femer 1851
bis 1856, sulefct für «eine Hollen unb
&hor 1862—84 engagirt, loo fie penfionirt
tourbe. ©ie toar jtoeimal öerhrtrathet,
perft mit bem ©horfänger Äonjemsfi
(nicht gu Higa gehörig), bann mit bem
(Shormttglteb $enfe. $on ihren Äinbcrn
toar grl. ^anni ^onjetoSf i, fpäterc grau
Mittler 1867—71, fpäter 1879—81 für
ßhor uno gleite Partien engagirt. Olga
unb (Säfar ^enfe ttatm feinergeit in
SHttberrottcn auf, ohne bie 2:heaterlaufbahn
toetter ju verfolgen.
©eorftc, 3., Elaöier^irtuoS,concertirte
30. ©eptember 1816 im ©aale ber SRuffc
unb trug u. 21. einige eigene (Sompofi*
ttonen öor.
mtt>rw, fomtfehe Söebiente, gmeite S3a^
Partien, ©hormitglieb 1820—33.
(Berber, ^rl. Söett^, ©oubrette für ßuft^
fpiel unb ^aubebille 1853—54.
Getfcett, Heinrich, geb. 1836 gu Slborf
i. SJ., tüirfte im ßabc'fchen Orchefter in
Bresben, fefetc feine ©tubten als »ioltnift
unb Trompeter im Eonfcröatorium bafelbft
fort, trieb ^armonteftubien bei läppert,
toarb erfter »iolinift in ©tettin, barauf 1864
bis 1885 in fötga, too er in noch letftungS*
fähigem Sllter penftontrt nmrbe. SBirlt
feitbem als 3nuftflehrer.
©etbini, Wlüt. ßuife, »iolin 5 »trtuoftn
unb ©ängertn, concertirte 10. unb 24. Oc«
tober 1804 unb 9. 3ult 1806 im ©chtoarg*
häupter. 3n ihren Eonccrtcn totrftc aud^
ein £err ©erbini jr. mit, unb gtoar als
©änger.
(»tttt, ^uguft,»toltn^irtuoS aus SSBar*
fchau, concertirte am 16. 2Rat 1810 im
©chtoarghäupter unb trug u. ein eigenes
$toltns&oncert oor.
©crlach, ^rl. ßaura, ©olotängerin 1871
HS 1873.
©erItt*,§ugo,biS 1888 Xheaterbirector
in ßtbau, fpielte mit feiner ©efettfehaft
toährenb ber ©ommer 1885—89 im ©omnicr*
Theater im §agenSberger Sßarf. 511S
©d^aufpielcr erfte Ehargcn.
©ernert, grau Xherefe, Eh^nnitglieb
1854—55, 1857—58.
©emlctn, ©chaufpieter 1819.
(Btrfttl, Dem. Suite, oom Hamburger
©tabttheater, gafttrtc am 26. October 1829
als Sßrectofa, unb als Richte (S3linb unb
lahm), ©ie totrb als glängenbe ®rfdheis
nung im jugenblichen Sache gerühmt.
®erf*cr, ©tclfa, geb. 1856 gu ^afchau in
Ungarn, gefeierte »ühnenf ängertn, ©chü=
lerin ber grau Sttarcheft, fett 1877 oer^
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(SeruU -
heiratet mit bem Smprefario ©arbtnt,
concertirte am 22. utib 23. Roöember 1882
unter 9JHtwtrfung beS ptantften SBuchmeher
im ©euwrbeöeretn. ßebt legtet 3ett meift
in Slmertfa.
«KM*, ©eorg, I. SBarttontft 1888-89,
Dörfer an ben &>eatera gu gretburg i.
3$r., Königsberg unb Düffelborf.
®efft«, ^rl. (Slara «Wathtlbe, &hor*
mitglieb, unb
•cflra,'9rl. Agathe, Sängerin 1851
bis 1852. Gtfne bon ihnen mar um
1856-57 bei ber fcefltotg'fchen ©efellfchaft
in ÜWttau unb marb bort als Liebhaberin
fehr gefchäfct.
0e»er, profeffor 8lbolf, Königl. Dom«
länger aus Berlin, Senorift, concerttrte
am 1. unb 4 4 October 1874 im Dom unb
©etoerbetoercin. 3m (Sommer 1883 be*
fudjte er Riga an ber ©ptfee eine« (£n*
fembles oon ^Berliner Domfängern (bgl.
D.). 51"« IL 1886 «wb 3. Slprtl
1887 enblich fang profeffor ©. bic Partie
beS ©Dangeliften k. in ber 9RatthäuSpaffton
toon ä3ad>.
Gbebitti, ©aetano, gehörte ju einer
©efeufchaft itaitentfeher Sänger au« ©t.
Petersburg, »eiche 15. September 1795
im Sweater concertirtc.
3ule«, 8toftti*»trti!08, fSbtm
mttglteb ber Slfabemicn ju Bonbon, 9ftabrtb
unb 9Rünchen, concertirtc am 28. Sluguft
1844 im ©chtoarghäupter. dufter paga*
nini fpteite er nur eigene ©ompoftttonen.
«Htty, fcarl, fcorntft 1837—59, totel*
leicht mit Unterbrechung. 2öar auch ©tabt*
muftfer unb trat in (Soncerten auf. f, 66
3a^re alt, am 18. Robember 1862.
©iefe, fjrl., (Shormttglteb 1861—62.
©U*e?t,Decoratt0nSmaler. 8gl.2Hortfc
ße^mann.
GHuettt, 9Wab., Sängerin, gaftirte mit
Diel »etfaH im 3uli unb Sluguft 1816 an
5 9lbenben.
®t*?taiti, granaeSco (recte gfranj 3or*
ban), »arttonift, concertirte am 20. 3uni
1851 mit ©e^mour ©htff im Schwär^
häupter, ferner am 11. unb 13. Sunt 1858
mit 8frl. »afchetti unb $errn ©amboggt
im ©hmnaftum unb ©chlofe. — <$j. mar
9. 3<muar 1825 auf ber 3nfel HRobn ge*
boren, befugte baS (Stymnajium gu Reöal
unb ftubtrte 1843—44 erft in Dorpat, bann
in ©t. Petersburg. $ter begann er auch
feine ©efangSbilbung, bie er bei Roncont
in 3Wailanb boffenbete. Debütirte 1848 %u
Verona, concertirte in Algier, Drau, ©i=
braltar, Barcelona, 3Rarfetlle unb ©enua,
unb toarb 1849 erfter »aritonift ber ajtai=
länber ©cala.
(&iotut>*id)i, <$tot>., geb. 1745 in Pa=
lermo, Schüler öon Sollt, Virtuos im
©lafenapp. 73
SBiolin* unb — »iHarbfptel, feierte in erfte*
rer <$igenfd)aft enorme Triumphe, machte
ftdjaber anbererfettS burch fein ungeregelte«
ßeben unb feinen ©höracter, ber als ftrett*
füchtig gefdjtlbert toirb, an berfchtebenen
Orten (Berlin, Sonbon) auf längere Dauer
unmöglich, ©eine (Sompoftttonen beherrfd)-
ten ehemals bie Repertoire aller ©etger.
Räch SBranbeS' 3eugni& concertirte er in
Riga stoifchen 1782 unb 84, um »eiche
3eit (1783) fein Rame auch t« ben Rigaer
^erfehrSliften öorfommt. f i« ©t. PeterS*
bürg 1804.
Ottbert, Xonfünftier aus 3*na, gab am
17. Sunt 1832 im ©chtoarghäupter ein
(Soncert, in bem er ftd) auf ber gfranfltn*
fchen ^armontla unb auf einem neuerfun*
benen »laSinftrument, 3eph9ricon, h^ren
lieft.
GHt, »emharb, erfter »afftft unb 9Ba^
buffo 1853—54. 3üngcreS Talent mit
fchönen SRittclu.
»tnltant, Michael, Äatferl.^dnigl.^of^
&apeU'©änger, concertirte am 1. 9ftärgl821
im Schmarjhäuptcr. SBar auch (Buitarrift
unb trat als folchcr am 7. 3Wärj beffelben
SabreS im ^h^^r auf.
ftiuta, daxlo, concertirte mit einer
©efeHfchaft itaiienifchcr ©änger aus ©t.
Petersburg am 15. ©eptember 1795 im
£h*<*ter.
^iitßdi, @uftao, als ©ohn eines
Kaufmanns in Königsberg geboren, be>
Ei^te bafetbft bas @hmnaftum unb bie
ntöerfttät. Daneben trieb er bei Slug.
^abft dlaoierfpiei unb 3Wufiftheorie. 1874
MS 1876 ftubirtc er bann im ßeipjiger
©onferöatorium toeitcr. ©eine erftc ©teile
als SWuriHehrcr unb Dirigent befleibcte
er in 23aHenftcbt, feine stocitc an ber SWufif =
fchttle in ßins, barauf toirfte er 1878—79
als £ehrer für ©cfang unb dlaüierfpiel
an ber Rigaer ©chule ber ^onfunft, prU
oatiftrte einige 3<ihre als 3Kuftflehrer, unb
fchrieb : ©oncertberichtc für bie „Rtgafdje
geitung". 1885 grünbete er unter bem Ra-
men Rigaer 3Wuftffchulc ein 3)lufifinftitut,
baS er mit ©efdjtcf bis gu feinem £obe
leitete, f 1- Sfortl 1889. »on feinen
dompofttionen ftnb ca. 30 ^efte gebrueft,
ju einem großen Xhetle im ©eure ber
humoriftifchen Potpourris , fcherjhaften
9Welobramen 2C.
©Ufel, grl., fentimentale ßiebhaber=
innen 1865—66.
©lafenapp, (Sari ftrtebrtch, geb. 21.
©eptember 1847 in Riga, ftubirte 1867—72
Philologie unb Oergleichenbe ©prachfunbe
in Dorpat unb ift feit 1875 Oberlehrer
in Riga, ©rünber, unb feitbem meift auch
PräfeS beS Rigaer SBagner^ereinS.
öff entlichte: ^Richarb äöagner'S ßeben unb
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74
(Steife - (Sötte.
Söerfe". 2 S3be. 1876—77. II. öermehrte
SluSgabe 1882. (Sörettfopf & Härtel.)
ferner, mit 0. (Stein aufammen:
„Söagner * ßejtfon". ©auptbegrtffe ber
Kunft* unb 2öeltanfa)auung 9t Söagner'S,
aus feinen ©Triften äufammengeftefft.
1883. (fcotta).
3. ff. «toltntft 1845-46.
©letmaun, 3Rttglieb ber $ilferbingfd)en
©efeHfdjaft um 1743—47.
<&lei#en*erft, ©ad äßilhelm, bom £of*
tbeater in Söetmar, erfte ßtebfjaber 1858
big 1859, fpäter bei ber ftieii^fdjen ©e=
feßfdiaft in $orpat.
GHietnann, grl., gmeitc «Soubretten, unb
für anbere ätoette ffäc^er 1870—72. ©tag
nach Bremen.
(9liu*tiß'%altmann, ( ftTau, (£oncert= unb
Dpernfängertn, concertirtc mit ben Herren
3obcl unb ö. ©alftn am 24. ffebruar 1884
im ©etoerbeberein. 1888 trat fie toteberholt
im £horenSberger (Sommertheater auf.
<§taaitt$, (Sbuarb, geb. 18. 2Rai 1823
in (Stuttgart als (Sohn beS bortigen &f)a=
ractcrf^tctcrö ©., begann mit 16 Sauren
baS (Stubtum ber ßanb* unb fforftmiffens
fdjaft, ging aber ein 3af>r fpäter §um
£heater über unb bebütirte 1839 in <£fc
lingen als 3ager gfrtfc im „^erfchtoenber".
@r fptelte in ber ffotge eine Sftethe bon
3a^ren an Meinen, mittleren unb größeren
SMihnen SBürtembergS unb Stoverns unb
fam 1852 nach Königsberg, im Sluguft
1854 nach 9fHga. ©ngagtrt für baS 3fa<h
berSntrigantcn, ©^aracter* unb feinfomU
fdjen Sollen, betoährte er ftd) batb in ben
erften $agen als begabter unb tüchtiger
<Schaufpteler, mic nicht ötele in SRiga ge*
mefen fein follen. ©etabelt mtrb an feinen
Stiftungen überhaupt einzig, bafc er
in manchen Rotten fein $orbtlb, (Setybet*
mann, $u beutltch Oerrieth. ©. 30g ft$
wenige 9Wonate nach Antritt feines (£n*
gagements ein Stoöenfteber gu unb trat
am 26. Sftobember pm legten 2Rale auf.
5lm 12. $)ecember ftarb er, allgemein be*
trauert. 911S deichen feiner großen fünft*
lertfchen ©emiffenhafttgfeit mtrb angeführt,
bafe er fta) bebeutenbe Kotten ftetS felbft
abfdjrteb unb gu ben baräufteffenben&harao
teren ftd) bie Köpfe borher zeichnete.
Qtaanth, ffrau, geb. ^euberger, ©attin
beS Vorigen. Komtfche SWütter mährenb
ber erften £älfte ber (Saifon 1855—56.
©obbt, (Sefare, ttaltentfcher Opernfän*
ger, ein eigentümlicher Künftler, ber „bon
s Jtatur eine reine Söajfc unb (Sopranfttmme
in ftd) öeretntgte". Qu einem (Soncert,
Weltes er am 13. (September 1830 im
<Sd)tt>arftl)äupier gab, trug er eine Slrie
für 23a&, eine Slrte für (Sopran unb ein
bon tfjm componirteS $)uett bor.
<9o<ftt, ©ottlob ^renrei^,©ontrabafftft
1854— 56, fpäter Kammermuftfer in SWoSfau.
<9öbcl, ©ngelfjarbt, fehr beliebter erfter
&elb unb ßiebhaber 1870—81, ferner 1882
bis 1883. Anfang 1884 gaftirte er in
äfletntngen unb würbe auf 5 Safere enga*
girt, oerlieg jeboa) baS Engagement balb
toieber unb entfagte ber S3üfme. ßebt als
ßehrer in Berlin. ^lufjerhalb feines etgenfe
liehen ffaa^eS, für baS er b\t fchönften
©aben befafe, ^atte ©. u. 21. gelegentlich
auch auf bem ffelbe ber pafftben Komif
im ßuftfpiel bie beften Erfolge.
(Sotfin*, Wlab. 3o^anna, geb. 19. 3uli
1791 in Berlin. (Sie ftammte aus einer
gearteten ffamilie unb berfjetratyete ft<^
frtihseitig mit einem getoiffen ßami, bon
bem fie fid) toieber trennte. (Sie na^m
ifjren ©eburtsnamen mieber an, toar an
mehreren bebeutenben Sühnen ^)eutfa^=
lanbs engagirt getoefen unb hatte fid) überall
$taerfenmmg ertoorben, als poltet fte 1837
als fomifche SUie na* S^iga berief. (Sie
bebütirte als 9tod)bartn (^)as mar td>)
unb %äf)ltt toa^renb ber bamaligen ©lanj*
periobe beS X^eaterS %u ben gefch&iteften
3Witgliebem beffelben, bis fie nach fur^cr
Kranfheit am 9. gfebmar 1843 ftarb.
(Sorbe, &, ©apettmeifter ber Capelle
beS (Semenoto'fchen 2eibgarbe*^egimentS,
concertirte mit berfelben im (September
1887 unb mai 1888 im Sööbrmann'fchett
^ßarf. (Seine Vorträge jeichneten fich burch
berhältntfemä&tg hohe 2lbgefchliffenheit aus.
Qbotbtde, bom 3)reSbener jpoftheater,
gaftirte 17. (September 1830 als (Sari SRoor.
(Sobicfc, §einr. ©ottfr., anufifbtrector
aus fRebal, trat am 24. 2)ecember 1827
als »iolinift in einem (Soncert ©tSrtch'S
auf. 3n gmei (Soncerten, melche feine
Xochter Agathe ©., eine fehr fertige
^ßiantftin (geb. um 1808), barauf am 28.
fcecember 1827 unb 9. Sanuar 1828 im
(Schmarshäupier unb Theater gab, führte
er mehrere feiner (Sompofittonen bor. @r
war fpäter, bon 1832 an, SJhiftfbirector
beS Kaiferl. beutfehen Theaters in <St
Petersburg.
©öbiefe, 5lbolf Heinrich, <Sd)aufpteler
1834—35.
©ör|, ffrl. Helene, ©hormitglieb (<So=
pran) feit 1888.
<&otI)e, ^rl. Margarethe, ßiebhaber*
innen 1881—84, fpäter am Söafinertheater
in Berlin unb ^oftheatcr p ©otha. <£nt*
fagte bann ber S3tihtte, um fich mit bem
Kaufmann Heinrich Kluge in fötga %n
berheirathen. @ie ift bie Xochter ber frü=
heren renommirten Hamburger (Schau*
fpielerin grau Seuft*©öthe.
©otte, Sßilhelm, früher u. ». in 9leoal
unb £elftngforS, in »itga 1869—75, mar
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fpäter noch in danglg engagirt, entfagte
barauf bcr 23ühne, trat als föetfenber in
eine berliner SBetnhanblung ein unb ftärb
13. ftebruar 1886 in {einer Saterftäbt
Ormont. ©. toar bis fürs bor feinem
Abgänge oon fötga, felbft bei abnehmenber
(Sttmmfraft, ein fetjr guter Vertreter beS
£clbentenor^achS, für toelcheS fid& and)
fein reefenhafter SöuchS borgügltch eignete,
leiftete aber auch in (Spiel*, fogar gele^
gentltch in 23uffopartlen 2luSgeäetchtteieS.
(9b$, bom (Stabttheater &u $an*tg,
jugenbltche ßtebhaber bom Slngnft big Dc=
tober 1861.
<8o|, tfrau 5lnna, geb. 33et)tnel, geboren
in 2Remel, erhielt ihre muftfaltfche 2luS*
btlbung im (Stern'fchen (&onferbatortum in
Berlin, bem fte bann feit 1871 als ©efang*
lefjrertn angehörte, bis fte nach ihrer $ers
hetrathung 1882 nach föiga überfiebelte.
3n ^Berlin, too fte auch im $alatS beS
Kronprinzen, fpäteren KatferS ftrtebrtchlll.
gefnngen t)at, fotote in anberen (Stäbten
deutfchlanbS ift fte als (Soncertfängertn
toohlbefannt, in $tga, too fte gleichfalls
als ©efanglehrertn erfolgreich totrft, ift
fte groar im ©angen nicht oft öffentlich auf«
getreten, fyat fich aber bnreh ihren feelen=
üollen anfprea>enben Vortrag oiel 3lner=
fennnng ertoorben.
®9lb, ßeonharb, geb. v in Dbeffa, iüa>
tiger SloltnsSBirtuoS, Schüler bon üBöhm
in Sßten, trat am 17. nnb 22. 2Wärs 1838
im Xf)tattx, unb bajtotfchen am 19. 2Mrg
in einem (£oncert Sicharb SBagnerS auf.
ßr tolrtte fpäter als lötoltntft im Xfttattx*
Orcheftcr feiner SBaterftabt, 30g fich aber
bann, in glängenben »erhältniffen lebenb,
oon ber Kunft surücf.
©oIMetft, $rl. Sttarte, Xochter eines
Sftigaer Kaufmanns, ©efangfchülertn oon
©onftantsföaftelli, gab unter 2JMttotrfung
oon £. (kfef am 13. 9lpril 1885 ein (Som
cert im ©etoerbeberetn. (Sie bilbete fich
barauf bis 1889 bei grau duftmann im
SBiener ©onferbatortum toeiter aus unb
concertirte im Sommer beS gen. SahreS
am 6tranbe.
©olbett, Slbolf, geb. 30. Wän 1837 in
Hamburg, auSgebilbet burch Töpfer ba=
felbft, begann bei reifenben ©efellfchaftett
unb toirfte fpäter u. 21. am (Stabttheater
gu 2eipjig, §oftheater %n Olbenburg, «Stabi*
theater in 3Waing, 1863—64 als fetter
föhöwcterfpieler in jftiga. @r ging barauf
als erfter (Sharacterfpieler nach ftaffel,
Bremen unb Köln unb ift feit 1875 2Rit=
glieb beS (Stabttheater S in Hamburg.
<9olbfc$imbt, Slrthur, ©hormitglieb
(I. Safe) 1875—79. f H- 3uni 1879.
©r gehörte einer Xheaterfamilte an, bte
u. 91. 1856 burch mehrere ©lieber im
©ofeler. 75
(Sommertheater im Kaiferlichen ©arten
Oertreten toar. grau ©., toahrfcheinlich
feine 3Kutter, hat fich in ben 60er Sahren
auch tnit eigenen Unternehmungen Oerfucht.
<9oltm, italienifcher (Sänger, Söafftft,
gab am 23. 3Wat 1804 ein (Soncert im
@d)toarghäuptcr.
(&0li|tn. 3toei ©lieber ber berühmten
gamilie beS Samens haben fich auch in
ffltga öffentlich hören laffen: Sßrinj (Serge t
©. am 22. Dctober 1802 in einem (Soncert
Cornaus* als (Slabterfpteler, ^ringgeo«
bor am 5. October 1807 in einem (Son*
cert & 3Waurer'S als Solofänger.
©ol$, (Schaufpteler, foll nach SBtebertS
Angabe um 1789 für föelbenroHen in SRiga
engagirt getoefen fein.
Oonbret, 3Kab., Warfen* unb ©laoiers
fpielerin, concertirte mit §erm 2)umouchei
am 26. Sunt 1823 im (Schtoarghaupter.
®«>We,3ultuS£., oom^eDaler Xheater,
gelben unb ßiebhaber 1849-50. — ©in
©. toar auch W&on 1839 in ^0 a engagirt.
©orbiett», SB. I. Xenorift ber taiferl.
Oper, concertirte am 23. unb 26. 9Rat 1868
mit bem »afftften fflabonefhsft) im Ulet.
©orbott>«f^, % f Dirigent eines aus=
gezeichnet gefchulten fl einruf fifchen (Sänger^
%orS im Kofafencoftüm beS XVII. unb
XVIII. 3ahrhunbertS, concertirte mit bem=
feiben am 3., 4. unb 6. $ecember 1888 im
Ulei, (Schtoarzhäupter unb ©etoerbeberein.
©ort^ Wobert, Heinere Kotten, &f)Ot*
mitglieb 1862—63. Söarb im »erlaufe
ber (Saifon auch Sufpicient unb gog ftch
fpäter in*S Sßrioatieben jurücf.
©ori^, Otto, jüngerer S3ruber beS S5o*
rigen, bamals nach SRebal engagirt, gaftirte
auf ber durchreife bar)in im 9tobember
1862 an 2 Slbenben als i&ergog in w S3ürger
unb Sttolty'', «üb als SBerger in „öecferS
©efchichte\ ^ach 3lblauf feines föeüaler
Engagements ioar er in fötga 1867—68
als erfter Jugenblicher $elb unb Liebhaber
engagirt. gür baffelbe gach ging er bann
nach Bremen, bon ba an bas ipoftheater
in München, nach granffurt a. 9W., an bas
§oftheater in @chtt)erin, unb bon 1872-80
an bas ^önigl. (SchaufptelhauS in Berlin.
9lun trat er in baS ^elbenfach über unb
mirfte als ©aft in greiburg t. S3r., bann
in ©rag, SJtoSfau, S3rtinn unb feit 1886
in SBremen.
Q}ot*ti>. Sgl. 9Uc. eternberg.
C^offlcr, Heinrich, l)atte in Königsberg
als ©horift begonnen unb fang bafelbft
bon 1805 an auch Hetne Sagpartien. ©r
fam bon bort anberfchiebene anbere £b*ater,
bon benen bie §oftheater gu (Stuttgart unb
S3eriin, fotote bas ©tabttheater §u dangig
namentlich genannt »erben. 5lm 6. 3Jlat
1815 bebütirte er als (Saraftro in $tga
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76 ©ofeter -
wo er, halb barauf mit bcr bamaltgen
Ttrectortn (Emilie jperbft berhetrathet, bis
1817 blieb. ©. war fjauptfäc^ttd) Sänger,
bem eine borthetihafte gtgur unb ein fchö*
neS, lünftlertfch wohlgebtlbeteS Organ treffe
Uch m (Statten famen nnb rafch $ur SBe*
tiebt^tit berhaifen. 3m Schaufptei gab er
aufjerbem Säter unb fomifd&e Sollen. §ier
hatte er Weniger ©lücf, ba es ihm an
3nnerlidjfctt fehlte. 5US Komtfer aber war
ihm ber gleichseitig engagirte SBerther un*
gleich überlegen. 3« ber Oper Ahlten ber
©*af (gtgaroS fcodfoeit) unb Senefchall
(Sodann oon *ßarts) %n feinen Haupt*
leiftungen. ©. tuar fpäter in Königsberg,
Hamburg, St. Petersburg, 1822 lehrte er
§u ©aftrollen nach Sttga aurtief unb gab
§icr u. $1. gttei 2M ben gftgaro in bem
bamals neuen „Sarbter" öon 3Hofftni.
Stimmlich hatte er tnbeffen fchon ötcl Oer*
loren. 1824 mar ®. noch in Königsberg.
3n 9ttga war er fpäter noch einmal en*
gagtrt, unb &war als Drcheftermttglteb
unter ber legten Ttrectton feiner jefet öon
ihm gefchtebencu©atttn, nunmehrigen grau
b. Tfcherniäwsfy. ©. hatte fich als guter
©etger fchon wäfjrenb feines erften (£nga*
gements wteberholt in ©oncerten bewährt.
Witt fconcerten bon Kreuzer unb Spohr
liefe er fich noch 1832 unb 1833 mehrfach
hören. SÖeitereS unbefannt.
©»ftler, 9Kab. #gi. Emilie Jperbft.
©»ftntami, gfrtebcrtfe, Verehelichte »a*
ronin b. $rofefch*Dften, geb. 11. 9Jcärs
1837 %u SÖtirjburg, engagirt gu Königs*
berg, Hamburg unb SBien, eine ber be*
bcutenbften Schaufptelcrtnnen, namentlich
im uatben gache, berühmt öor Willem burch
ihre „©rille", gaftirte im $ecember 1861
unb Sanuar 1862 an 20 5lbenben u. 51.
als ©rille, Margarethe (©rstehungSrefut*
täte), $artfer Taugenichts, $icarbe, Suite
(Sie fehreibt an fich felbft), äRarte (fteuer
in ber 3Mbcbenfchute), (Sabine (Einfalt
öom fianbe), 5lgneS (©änSchen bon Buche-
nau), ßorle, Stcomte bon ßetortereS, Käth*
chen öon Hetlbronn. CSntfagte fpäter bem
Theater.
©»ttfctUii*, ©uftaö, I. Trompeter
1878-80.
©rabo», fjrl. ßueie, II. pcher, ©hor=
mitglieb ((Sopran) 1877—81.
(Öräfe, (Sari, öratfehift 1883-87.
©raff, $em. Sßaultne, oom 3ofefftäbtt*
fchen Theater in Söien. Sugenbltche ßteb*
haberinnen 1842—43, engagirt nach öor*
ausgegangenem ©aftfptel. ©ing nach 6t.
Petersburg.
@tttl)tt*00iiiift, Wlab. ßuctle, berühmte
Tänzerin, öom Hoftheater p München,
geb. 1821 gu Kopenhagen, gaftirte am 28.
®rimm.
5lprtl 1862 fJöenefij ihres ©atten g.) als
g)elba (Scrtbe).
©*«#, ©ottlieb, Virtuos auf ber (Stahl*
harfe (rycjM), probucirte fich am 4. !tto*
öember 1822 unb 27. Sanuar 1823 in
ßoncerten.
©tau, Theater*Secretär 1855—56.
©van, (Sari, geb. in Coburg, warb &u*
erft ^ofmupcuS Iii ber bortigen §ofcapelle,
bann 1873 II. (Sapeffmctftcr in greiburg
i. 23r., 1875 I. ©apettmeifter in ©örltfc,
1876 in S3em. 2*on ^icr an wanbte er
fich hauptfächlich ber Operette ju, für bic
ihm befonbereS Talent nachgefagt wirb,
unb nahm in gfrcrnffm* a. ÜW., Hamburg
unb Jpannober Engagements. 3ur Oper
f ehrte er oorübergehenb surücf, fo lange
er, bom 3Wärj bis 3«ni 1883, als (Stell*
öertreter bcS öorgetttg abgegangenen erften
©apellmeifterS 51. §agen in fötga fmigirte.
darauf ging er nach S3remen unb SKien,
toirftc oon 1885 ab in »erlin, §ur 3eit
ift er (Sapellmeifter beS Hamburger Thalia*
Theaters.
©trau!, blinber ^lötift, concertirte mit
feinem ßchrer Sonntag am 31. 2Rat 1840
im Theater.
©rebe, Sl. 3Wuftflehrer, trat am 28.
ftobember 1831 als ©uitarrift im Theater
auf, um fich sunt Unterricht gu empfehlen.
©regorotpttfc^, ©arl, S3ioiinift, Schüler
bon S3efefirSfi, concertirte als lOjährtger
Knabe am 20. unb 25. Februar, 2. unb 7.
Wäx% 1879, femer am 1. unb 7. T)ecember
1882 im Schtoarghäupter, ©etoerbeoerein
unb Ulei. 511S Begleiterin fungirte feine
(Schwefter Caroline ©., bie auch einige
(Slabterfolt oortrug. ©. ftubirte fpäter
bei 3oachtm Weiter unb nimmt jefct bereits
unter ben Siolin^irtuofen eine geachtete
Stellung ein.
©reftort», 3Jlab. ^ariana, Sängerin
aus S»om, gab am 7. Mai 1821 ein (Son*
cert im Schwar^häupter unb trat am 16.
9Wai als Ero in ber Dpcr „Ero e Leandro"
öon ©enerali im Theater auf.
©retiaborfer, giötift 1839-40.
©Hebel, ©crl, II. SBaftpartien, ©hör*
mitglieb 1854—55, fpeiter in föeöai. 2Bar
burch ©efang unb Spiel auch für f)öf)ere
Sofien befähigt unb gab u. 51. auch ben
St. 33riS in ben „Hugenotten".
©riqolatt^ ^ri. $rectofa, Tänzerin
öom Theater an ber SBten, gaftirte im
Februar unb 3Wärg 1887 an 7 5lbenben.
3hre Specialität beftanb in Sßrobucttonen
beS fcheinbaren Sliec^enS,gu welchem 3to«*e
fte in einigen für fte getriebenen Werth*
lofen Stücfen als g?ee :c. auftrat.
©ritnm f Schaufpieler (laut 5llmanach
©haracterrotten) 1863- 64.
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(ärtmmert — ©roJjntcmn.
77
Gtintntett, Ebuarbm, fomtfche hoffen,
e^omtttgltcb 1837—39.
<$rm«ititfter,grl. Slbolfine, grofsherjogl.
fächfif che^ofopernfängertn, früher in föebal,
concertirte mit 2lrth«r grtebhetm unb
Xerefina Xna am 26. unb 28. October
1888 im ©ewerbeöeretn unb (Schwär^
häupter.
<$riubel, (Sfeorg, geb. am 30. 3anuar
1810 ju fötga als (Sohn beS erciSarjteS
befuchte baS fötgafche (Stymnaftum,
ftubirte in 3>orpat 2Jcebtctn, warb 1841
5lrgt unb fam als folget gut flotten-
Equipage nach föronftabt. $on hier warb
er nach Slftrachan öerfefet, wo er am 11.
gebruar 1845 ftarb. 3ft als ßieberconu
pontft befannt geworben, u. 21. als Dieter
unb Eompontft zahlreicher 33urfchenlteber,
bie fytntt noch in $orpat allgemein ge*
fungen Werben.
Otonitty I. unb II., grl , Sängerinnen
1887—88.
&nfa, Senortft, gaftirte am 15. 2ftai
1881 als Sttanrico. ©in §wetteS ©aftfptel
als Maoni mürbe wteber abgefagt.
®ritt>tiift, Sttub., öon Sirengburg, öor*
trefflicher Orgel 5 $trtuoS, concertirte am 24.
(September 1887 im $>om, 17. October
1888 in ber ^etrtftrche.
<&xvbi, Dabtb, dorn (Stabttheater in
föeoal, gaftirte im mm 1883 als Styonel
unb gloreftan, fowte in 33ruchftücfen aus
£annhäufer unb ßohengrtn.
&t9ttdtt, W^PP* vortrefflicher to*
mifer, unb beffen (Stettin Sin na, geb. 3Jiejo,
beliebte Soubrette, gaben im Slprtl unb
2Jtot 1852, femer im $eccmber 1857 unb
3anuar 1858 längere ©aftfptele. »eibe ge*
Nörten bamals bem StöntgSftäbter Sweater
in »erlin an. W^PP @., 0<*- 30. Sluguft
1815 in (Spanbau, übernahm fpäter 1865
etn$otel in Ouebltnburg; plefct lebte er
prtbattftrenb in 3Jioabtt, wo er am 6. ge*
bruar 1883 ftarb. grau Slnna ©., geb.
15. 3uli 1836 (?) ^ Breslau, liefe ftch
fpäter 1859 oon ihrem ©atten fdjeiben,
unb entfagte ber Söühne 1874.
®?9ct0t»*r*, Trompeter 1810—29. f
im Sunt 1831.
(9roc*ow«f*, Heine Rächer, &f)oxm\U
glieb 1838—41.
»,<$r*Mttfter, grl. Suite, Softer beS
SKigaer EenferS (Staatsrate o. bilbete
ftch, \i. 91. bei EapeHmetfter $ugo (Seibel,
erft jur $tantfttn aus, wibmete ftch aber
barauf bem ©efangSfach, Welches fie bei
Eapefifotetfter SRutharbt unb anberen föigaer
ßehtfräften, fpäter bei grau 9ttffen*Salo=
man unb grau SKarchefi ftubirte. 1873
war fte bei ber (Schweriner §ofoper enga*
girt, fpäter bei ber rufftfehen Oper in <St.
Petersburg. 9lm 12. December 1880 unb
27. Sanuar 1881 gaftirte fte als föoftna
unb Königin ber 9tad)t in 3fttga. Uebri*
genS hatte fte um biefe 3eit ber kühnen*
Earrtere bereits wieber entfagt unb wtrfte
als ©efanglehrertn in fötga. Sie gab
gWifchen 1870 unb 1880 berfchtebene eigene
Eoncertc unb wirfte in anberen mit. Bebt
öerhetrathet in SttoSfau.
(großer, grt- ^tta, oom beutfehen £of*
theater in ©t. Petersburg, gaftirte (auf
Engagement) im Watt 1884 an 4 Slbenben
als Obette, Valentine, Orfina, Elmire
(Sartuffe) unb 2ttarie o. (Schönberg (Eine
grau, bie in $arts war). 3h* s W<ht*
Engagement rief eine heftige Sßolemif
jwtfchen bem^heatercomitö unb ber„9tiga*
fchen 3ei^fl" h^öor.
©rbftcr, 2ftab. Sohanna, geb. ajle^er,
herzoglich SBraunfchweigtfche $offchau*
fpielerin, gaftirte im Slpril unb SRai 1844
an 8 SÄbenben als 3ungfrau oon Orleans,
Orftna, ^ergogin o.^arlborough, ©retchen,
SRathilbe (Ein ©eheimnife), Sßarthenia unb
3«arie (3ttutterfegen). t tm S^r\i 1850
in üöraunfehweig.
©roSer, SBilhelm, ©ohn ber Vorigen,
jugenbliche Liebhaber, Heine ©efangSpar*
tien 1861-62. %m 28. Wobember 1839
in S3raunfchweig geboren unb urfprüngltdj
für ben ^aufmannSftanb beftimmt, begann
er 1853 feine fcheaterlaufbahn in ©ötttn*
gen. Er fyattt baS ©lücf, Engagements
an guten Xheatent p ftnben, brachte es
aber längere 3*tt 3 U teiner rechten <5ttU
lung. Erft nach feiner Sttgaer (Stellung
gelang es ihm überhaupt bie wahre 9latur
feines Talentes %u erfennen. Er wanbte
ftch bem ^elbenfache p unb fchuf fich in
bemfelben balb einen geachteten tarnen.
@eit 1865 war er ununterbrochen am $of*
theater %n EarlSruhc befchäftigt, bis er ftch
1881 eines ftetig junehmenben Heroen«
leibenS wegen penfioniren laffen mufete.
3m (Sommer 1884 mufcte er in baS 3n:en*
hauS ju Sllenau übergeführt werben, wo
er am 28. gebruar 1886 ftarb. — @. war
mit 3ba ©oft, einer Tochter oon Ebuarb
unb 3ttarie 33., oerheirathet.
®roh«««nn, Earl gerb. Daniel, geb.
1758 in ßeipgig, 8Higaer (Schaufpieler
1782—92, lebte barauf als Sßrioatgelehrter
unb^chrtftftetter hier unb ftarb im gebruar
1794. Er fchrieb 1782 ben Prolog pr Er*
Öffnung beS neuen XheaterS, unb ein 3actigeS
(Schaufpiel „9latur unb Eonbenieng, ober:
$)ie bitter mit ber ehernen Lüftung", aufs
geführt 1793 %u feinem S3eneft|. Slufeerbem
oeröffentlichte er w profaifche ©ebichte"
(9liga 1784, ©. fö. groeiieh); w @ebichte«,
II. (Sammlung (1785); „Beitrag %nx ßec=
ture" (ernfte unb fcherghafte Sluffä^e, in
Sßrofa unb Herfen. 1790, 3. E. $. Smitter);
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78 (Brokmann -
„Uebcr ben Unterfchteb bon gür unb Bor"
(1787, Selbftberlag).
Obmann, (Shormttglteb 1858.
(Brokmann, grl. 9Warte, afle^ofopran*
unb Slltpartten 1867—68. SBtrfte 1868 im
(Sbarfreitaggconcert mit.
®t*ft, Btolintft, ®ammermufif er beg $er*
jogg ßoutg b. Söürtemberg, conccrtirtc mit
bem&lartuetttftengreber am 15. September
1800 im £f>eater; am 1. $ecember 1800
unb 5. 3anuar 1801 trat er in ber 3JhifU
faltfchen ©efellfchaft auf.
©roft, 3oh- Ben}., geb. 31. Sluguft 1809
SU Klbtng, fear bon 1834 an Btoloncelltft
beg b. ßtpharbt'fchen Duartettg in Dorpat,
bon too am er föiga einige 9M befugte,
©r gab am 9.5lprill834 ein (Soncert im
Schtoarshäupter, beteiligte fid) 1836 am
s JWuftff eft unb führte gelegentlich beff elben ein
BtolonceIl=(£oncert eigener (Sompofttton unb
eine Ouberture über bie bamalg neueBolfg*
hhmne „Eo»e I^pn xpaHH" auf. @. mar
fpäter I. Btoloncelltft ber taif erl. (Sapelle in
St. Petersburg unb ftarb 20. Sluguft 1848
an ber (Sholera.
®ro#, ©efchwifter ftathartne unb ßoutg,
aug föebal, Stnber eine« bortigen 9Jcuftf=
leerer«, Btoliniften, 15 unb 12 3ahre alt,
gabeu, bon $etnr. $orn fpectell empfohlen,
mit bem blinben glöttften triebe am 18.
gebruar 1837 ein (Soncert im <&d)toaxfr
häupter.
©wS, 3ofef, Sänger mit nicht fc^r grofjer,
aber umfangreicher unb toohlgebtlbeter toet*
c^er Bafefttmme, trat toäbrenb ber Satfon
1878—79 einige attal in berfdjtebenen Kon*
certen auf, fear 1879—83 Satfongaft am
Xbeater, barauf bis 1885 engagtrteg WtiU
glieb.
®*p#, grau SRarte, (Stattin beg Borigen,
bon ber II. Berliner Oper (2Boltergborf 5
Xfyattx). Dramattfche (Sängerin 1878
big 1885, engagirt nach borauggegangenem
Gtaftfplel. ©ing gum £oftbeater in 9Hann=
heim. $ag Theater berlor mit ihr
eine ber fünften Sopranfttmmen, bie eg
je befeffen. grau ©. fang toährenb ihrer
berhältnt&mäfjtg langen Sirffamfelt auch
berfchiebene größere Koncertfoli (Kltag,
Obhffee, Requiem b. Brahmg, Berloreneg
Sßarabieg, Sccnen am gauft, ®locfe, 5Ha=
rieh 2C.)
Orofte, Bafftft, ein toabrfchetnitch auf
bem ßanbe lebenber Dilettant, trat 1816
big 1818 toieberholt in 9frtgaer (Soncerten
auf. ($r befafc nicht nur eine bezügliche
Stimme, fonbem auch efne ^unftferttgfett,
bermöge ber er mit bem beften ^ünftler
coneurriren fonnte.
Ghttfte, (£., grofehergoglich Olbenbur*
gifcher tammersBirtuog, toar um 1854 im
£h*aterorchefter alg Btoloncelltft. engagirt.
- (Sro&mamt.
Oroffer, Sluguft, geb. p granfenhaufen
in Sachfen, mugte fchon als ftnabe feinem
Sater, ber Stabtihtoner toar, bei ben mufc
faiifchen &mtghanblungen beffelben %ux
Jpanb gehen, aufjerbem fear er toährenb
feiner (Schulzeit Kurrenbe* unb Kirchen*
fänger. 9lach feiner Konfirmation machte
er feine ßehrjeit beim Stabtmufifer in
^enig burch unb lieft fleh bei berfchiebenen
Stabtorcheftern engagiren, julefet in ©hem«
ntfc. £ter trat er gum erften SÖlate in eine
höh*** üWuftffphäre ein unb hatte gelegen-
heit, in ben Stbonnementgs&oncerten grofee
Ätinftler gu hören. 1856 toarb @. erftcr
$toloncelltft im 9*igaer ^heaterorchefter,
zugleich äHoloncellift beg bamaligen SWigaer
Streichquartettg. C£r toar ein fertiger
^ünftler, hotte einen grofjcn, fchönen %on
unb nmrbe bon ©röften tote 9lulbinftein>
Klara Schumann, 3Jlortier be gontaine
%ut 3Jlittoirfung in ben Koncerten bcrfelben
herangezogen. Sluch im^h^ter teurbe er,
immer bom beften Erfolge begleitet, toieber=
holt gum Auftreten alg Soitft beranlaftt.
1877 liefe er ftch aug ©cfunbheitgrücffichten
penfioniren.
©roffi, grau Karlotta, geb. in Söien,
ftammt aug einem ber ftunft big bahin
ferngeftanbenen tofmannghaug. Dag 2fof*
fehen, toelcheg fte in frühem Hilter burc^
ihre fchöne Stimme machte, beftimmte ihren
$ater, fte ttinftlerifch augbilben §u laffen.
3hre hetborragenbften ßehrer toaren grau
SBtarbot=(5Jarcta, grau ^Otarcheft w& ßam-
perti sen. 3m ^erbft 1868 machte fte am
§ofopemtheater in Söten ihren erften thea=
tralifchen 35erfuch unb nahm bafelbft Kn«
gagement. Xa ihr aber ber bortige Söir*
funggfreig !eine toeitere Entfaltung ihreg
Xalentcg in Slugftcht ftettte, folgte fte einem
föufe an bie berliner ipofoper, ber fte eine
SRethe bon 3ahren angehörte. Söährenb*
bem ift fte auch ntehrere Sommerfaifong
an ber italtentfchen Oper in ßonbon thätig
getoefen. Seit ihrer SJerheirathung mit
Dr. grife bitter b. SOSur^bach hat fte ftch
hauptfächlich auf ©aftfpieie befchränft, u.
51. mar fte toährenb ber legten 3«hre ge=
feierter Saifongaft bei ftroll in Berlin.
Seit 1888 (Soloraturfängertn in 9liga.
®ro#mann, grl. £ont, geb. am 18.
5luguft 1862 in Sßürjburg alg Tochter beg
bortigen 5lpotheferg zeichnete ftch als
SHnb ftimmlich unb mufifalifch aug unb
fungirte im Schul- unb fttrehenchore alg
SopramSoliftin. 1881 betrat fte bit 33tihne,
unb atoar alg Schöne ©alathee in einer
2Bohlthätigfeitg 5 »orfteaung, bie mit »et*
fall noch gtoei 3Jlal ttrteberholt tourbe. Slach
bem Xobt beg Baterg fam fte $u Bermanbten
nach ©örltfe. Bon einem tociteren Ber*
folgen beg ©ebanfeng an bie Opern=ßauf«
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(äruhn —
bahn fomttc tytx feine Siebe fein, boch
nahm gfrl. ©. @efangunterricht bei bem
©örltfeer Organiften üRufifbirector ftifcher.
(£tn (foncert, in bem (j£ugen unb Wma
$tibach aus Bresben auftraten, machte fte
mit biefem genialen Gbfytpaat befannt, unb
ihr SBunfch, fctlbach'S Schülerin gu werben,
fanb feine (Erfüllung. Bei ihm eignete fte
ftch 1886—88 eine gebiegene, fttmmltch ge»
funbe Btlbung an. Darauf toanbte fte fleh
auf fpecietten SBunfch ihrer Berttwutbtcn
bem ße^rfad^e ju unb fam 1888 nach SMga,
gebenft aber mit Scachftem beftntttb als
Opernfoubrette §ur Bühne 311 gehen. 3n
»tga ^at ftch grl. ®. toteberhott, u. 51.
in einer <Soncert*3lufführottg bon ©lucfS
„Orpheus* al« ©oncertfängerin bemährt.
<9r«h«, Hbolf, erfte Liebhaber, Bon»
btbants unb gelben 1830—32, auch Opern*
fänger. Sehr beliebter Künftler mit ebiem
Slnftanb unb fehr fernem Organ, ging
aber in feinen Stiftungen jurücf. @in
jmetteS Engagement für Bäter, toeldjeS er
1850 antrat, bauerte nur furge 3eit.
totwubttn, (Soncertmetfier ber fliege*
fd&en, barauf ber ßtebig'fchen Capelle 1876.
Sgl. auch fliege. (£r toar fpäter mehrere
3ahre Sologetger in SonberShaufen, bann
bis 1889 Goncertmeifter in $rag unb fte*
beite in Unterem 3ah« nach Berlin über.
Grüntet*, glöttft aus £annober, con»
certirtc 6. Sluguft 1829 im Schwarshäupter.
®r*«er, Bafftft, gaftirte 13. Wtai 1797
als $tcronQmuS Kntcfer.
©tunff lb, ^Ifreb, bebeutenber $tanift,
herborragenb burch bie beftedjenbe Eleganz
feiner fcechntf, geb. 22. 3unt 1852 in $rag,
Schüler beS bortigen (SonfcrbatorlumS, con»
certirtc 30. 3Wärg, 1. Bprtl, 22., 27. unb
29. 9iobember 1883, 10. unb 14. 3anuar
1886 unb 30. October 1887 im ©etoerbe»
herein. ®. ift Katferl. Köntgl. Öfterret»
c^ifc^er $ofptantft.
i&tüuf elb, Heinrich, herborragenber Bio»
loncellift, Bruber beS Vorigen, beteiligte
fid) an ben bon Sllfreb @. im SRobember
1883 gegebenen <£oncerten.
©rü#wad>er, Sriebrich, Bioioncelltft
erften Sange«, geb. 18. g-ebruar 1832 %u
$cff au, ÜRttglieb beS@ctoanbhauSorchefterS
unb fiehrer beS (SonferbatortumS in &etp&tg,
feit 1860 Kammermufifer in Bresben, con»
certirtc am 17. unb 20. October 1878 mit
3rrl. &nna SÄehltg im ©etoerbeberein.
®rnh«iaii«, #err unb EWab., Sänger
1782.
Ornttb, Sßtantft aus Hamburg, trat mit
Beifall am 22. unb 29. October unb 19.
Hobember 1804 in ber 3Ruftfalifchen @e=
fcllfdjaft, am 14. $>ecember beffelben 3ahreS
in einem »eiteren (Soncert auf.
•tttttbuet, »ilhelm, geb. 1834 *u
©runtoalbt. 79
Braunfchtoetg, ging 1850 gur Bühne, toäh»
renb er ftch gleichseitig bei grau (Sltfe
Schmc^er §um Sänger bilbete. 1852 machte
er in Braunfchtoetg feinen erften größeren
Berfuch als SRaimbaut unb toirfte barauf
circa 30 3af>rc als erfter £enortft, fpäter
auch als ©c^aufpieler, u. 51. an ben £f>ea*
tem su Bremen, Königsberg, Köln, Düffel«
borf, 9Ratn§, ©oblenj, 3Ragbeburg, ©tettin,
(S^rlSru^e, 1860—61 in Stiga :c. 1879
übernahm er bie ^)irection beS 6tabttf)ea*
terS in 5lac^en, barauf bie in Eobleng,
$t:rier, Bafel, @t. ©atten unb loieber Xrier.
©rn«»alb, II. »ioloncettift 1864—65.
t inmitten ber ©aifon.
®mu»>albt, ©uftab ©buarb, als ein«
jigeS Kinb beS 9Hgafc^en Bürgers unb
amUlermeifterS 3o^. Daniel ©. am 23.3a»
nuar 1821 in bem SKarftfiecfen ©d>ön*
berg in Kurlanb geboren, erhielt feinen
erften Unterricht im @lternl>aufe burc^ einen
^auSle^rer, fam 1830 nach ffliga %u
einem O^eim, bem Kaufmann ©amuel
©ottlieb unb burd) biefen guerft in bie
(^iementarf^ule bon §etnr. ^elbig, bann
in bie f>öj>ere ®rgiehungSanftalt beS $a»
ftorS ^ebenftröm. Beibe genannten <5$uU
borfte^er maren dichter unb fyabtn als
foldje gmeifellofen ©influfe auch auf baS
poetifche (Bemüt^Sleben beS Knaben geübt,
ber einen eingctout^clten ©tun für bte
Schönheit ber ^atur mit in bie ©tabt ge«
bracht hatte. Stach Slbfolbirung ber $rima
trat ®. 1836 in ein httftfleS englifcheS
^anbelShauS, bis ftch bajfelbe 1839 auf»
löfte. 3m Befiie einiger mercantilifcher
Kenntniffe unb ber englifchen Sprache mäch»
tig, ttmrbe er bon bem Departement beS
auStoartigen ^anbels 1840 als ©chiffS»
mafler=@ehilfc am Stigafchen 3*>Ilamte an»
geftellt, 1866 pm ^an^leibeamten beffelben
3ottamtS unb 1884 311m (Sollegtenzfflegi*
ftrator mit Slncicnnität ernannt. Sieben
feinen SlmtSthätigfeiten hat ©. nie ber»
fäumt, feine Neigung gut bramatifchen £ite»
ratur unb $oefte gu pflegen unb practifch
%u üben. Daburch toar er mit fchöngei»
ftigen ^erfönlichfeiten unb Bereinen, na»
mentlich aber mit bemStheaterftetS Hirt. 3n
einem Zeiträume bon mehr als 30 3ahren
»urben bie Schöpfungen ber heiteren ßoeal»
SWufe ©/S nicht nur bon ber Bühne aus,
fonbem auch bon ben herborragenben Ber»
einen, fotoie bei gfamilienfeften aller ©e*
fellfchaftsfreife ftets, miüfontmen geheigen.
Unter ben Directoren ^offmann, Dingel*
harbt, X\)om£, Stöber, Sitte unb §alltoachs
finb nicht nur eine Ungaht bon ©. gefertigter
Couplets bon ben Komüem Buttertoecf,
Saalbach, ©bmüller, Xit1$ f Zimmermann,
unb bon ben Soubretten ©eiftinger, Bräunt?
X. gefungen worben, fonbem auch feine
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80
(SubeljuS — (Süntyer,
Bearbeitungen mehrerer ßocalpoffen(„$fttga
tn einem anbem SBeltthetlc" ; „fötga, tote
es meint unb lacht" ; „©ine Stacht in fttga";
„©in fötgfeher Bürger") finb beifaUtg unb
läufig totcberholt über bie Bühne gegangen.
(Die ©tnacter „Der Sonnenaufgang" unb
„©in Soften an ber Donau" finb an Som*
mertheateru aufgeführt toorben.) — Seit
1857 ift ©. 3Mtgltcb beS fötgaer Dichter*
OerctnS, öon 1863—66 toar er ättttgiieb
ber ftänbtfchen X^eateröcrmattung. ©ine
lange Steide oon Sahren ift er als Opern*
Referent thättg getoefen, fett 1869 ift er
Sftebacteur ber „Börfen* u.$anbcl^eitung".
Seit 1883 an ber Unfen Seite gelähmt,
fann er feine Beruf Spfttchten surgeit nur
mit grofjcr Sfaftrengung erfüllen.
<9nt>tfyu*, Heinrich, geboren in Slltcn*
hagen bei ©eile als Sohn beS bortigen
Schullehrers, bilbete fich perft gleichfalls
3um ßegrer unb totrfte als folcher einige
Sa^re in ©eile unb ©oSiar. ©lei^eittg
na^m er in bem nahen Braunfchtoetg <5Je*
fangunterricht bei ber 28itttoe Schnorr öou
©arolsfclbs. Dtcfe erfannte feine bebeu*
tenbe Stimme unb empfahl ihn an B. 0.
hülfen, ber ihn fofort für 3 gahre am
Berliner Opernhaus engagirte. ©. bebü*
tirtc 1871 als >Jlabort (3effonba), gefiel,
unb hatte SluSftcht auf reiche Befchäfttgung,
toar aber mit fich felbft unlieben, löfte
feinen Bertrag balb toieber, um »eitere
Stubten bei fjfrl. ßutfe föefj ju madjen.
©rft 1876 erfchien er toieber auf ber Bühne,
unb gkoar in 9Mga, too er bis 1876 gelben*
tenor toar. £ter, noch mehr aber barauf
in ßübeef enttotcfelte fich ber mit eifer*
nem ftletfje arbeitete, auf baS £crrltchfte.
Seine Stimme toar umfangreich, fein ion
ebenfo ebel unb grofc, als btegfam, feine
^ejtbeclamatton oon bramattfehem 9faS*
bruef. ©. fang noch ein 3ahr in ftxtU
bürg i. B. unb 2 Sah« tu Bremen, feit
1880 ift er für bie großen Sßagncrpartten
am §oftf)eater %u Bresben engagirt, als
feiten berufener SRepräfentant berfeiben hat
er fich aufcerbem burch feine 2fttttotrfung
bei ben Ba^reuther Sfeftfpielen einen 9öelt*
ruf gefchaffen. 3m W&n unb Slprtl 1888
gaftirte ©. an 6 $benben als ßohengrtn,
^annhäufer, gra Dtaboio, 9tooul unb
©leafar in fttga.
<*)u beftnfc» (ober ©«befiel), Dabtb, ©an*
tor ber Domfd&ule unb beS Doms 1577,
in bemfelben Sahre geftorben.
(&nntf)tt, Sluguft, Schaufpteler, unb
beffen ©atttn ©mtlte Schaufpieiertn
unb Dänjertn 1827—28, engagirt nach
oorauSgegangenem ®aftfptei. 3h* Sohn
Sßilhelm gab SHnberroßen, $agen k.
Günther, Dem. ^auline, oön Stettin,
erfteJugenbltcheBraoourfättgerin 1831—35,
im Schaufpiel Soubretten, fertige Sein*
gerin mit hübfeher Stimme, aber mangel*
haftem Spiel, feit 1833 oerhetrathet mit
bem Xenortfien fjlefche.
<9üut\)tx, (Sari, Sänger unb Schau*
fpieler glänjenben 3fagebcnfcnS, tourbe am
12. g-ebruar 1808 in Düffelborf als Sohn
beS fpäteren Braunfchtoetger $offchaufpte*
lerS ©. geboren. Seine Schtoeftcr toar bie
nachmalige berühmte ßetpgiger Günther*
Bachmaun. ©. befuchte fdjon bie UntOer*
fität in ßeipgig, als bie Steigung für baS
Xheater in ihm ertoachte. ©r bilbete ft#
bei bem ©efanglehrcr ticftl aus, bebütirte
in Braunfchtoeig mit einem ©oncertbortrag
unb tourbe für ©hör unb Heine Partien
engagirt. Unter Anleitung feitcnS beS
föegtffeurS 2Wedf unb burch Srleift gelangte
er fo toeit, bafj er balb einem SRufe nach
attatns als erfter Bafftft folgen fonntc.
^ier machte er bebeutenbe ftortfehrttte,
ging barauf als erfter Baf fift unb Buffo
nach Äöln, unb jtoet Sahrc fpäter nach
Düffelborf. ^ier nahmen fich 3»enbelSfohn
unb Smmermann feiner befonberS an, oon
hier aus machte er jufammen mit ber
©efettfehaft toieberholte SluSftüge nach £on*
bon. Smmermann toollte ihn bereben, ganj
%um Schaufpiel überzugehen, ©. entzog fich
aber enblich ber Berfu^ung, tnbem er ein
Engagement in J&annooer abfchloft. ^urje
3eit barauf getoann ihn $oltei 1837 für
9Hga. ®. tourbe hier fofort ßieblittg beS
$ublicumS. ©r befaft eine eble Baftftimme,
bie, obtoohl fte BoIKlang hatte, boch mehr
burch ihre Schönheit, als burch @etoalt
toirfte, babet toar fie echt fünfilcrifch ge*
bilbet. Slufterbem toar er ein Schaufpielcr,
ber felbft im Drama allein eine hohe Stufe
behauptet haben toürbc. Slm BoHenbetftcn
toaren feine Buffolciftungen, metfterhaft
oor Ottern fein ßeporello unb feine beiben
gfigaroS. Slnbere Hauptrollen toaren Wtaf*
fem, OSmin, Senef chatt, Bertram, Saraftro,
Caspar, ©aöefton, Sßafferträger, Sacob,
Don Suan, im Schaufpiel: $aul SBemcr,
Sllte fjelbherr, SBattheim, erfte ©horführer>
Oranien (©gmont), ©eneral 3Worin ($ßa*
rtfer Taugenichts). @.'S ©ngagement bau*
erte bis 1844. Seit 1838 toar er auch
Opemregiffeur aetoefen. Bon Stiga ging[
nach ^öln unb gefiel, obtoohl man bort
an gformeS getoöhnt toar, aufeerorbcntli^/
1849—52 toar er föcgtffeur unb Baftbuffo
in StegenSburg, hierauf nahm er ein ©n*
gagement in Bamberg an, 1854 fam er
als Oberregiffeur nach 3ürich, 1855 lehrte
er nach Bamberg gurücf. f 1$. gebruar
1859 in ßetpstg.
©ünther, 3Wab., geb. fcetyfer, ®attin
beS Borigen. Soubretten in Schau*
fpiel unb Oper 1837—43, bei reigenbem
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(Sünder -
Sleufcern in Heineren Kotten beifällig auf«
genommen.
i&üntfytx, Dem. (Slementlne, öom ^eater
gu Bremen, Soubretten nnb Liebhaberinnen
1844-45. @ab u. 8. au* bie fteneHa.
@ntitl)er, ßeopolb, geb. am 6. Slprtl
1825 gu Berlin alg Sohn eine« 3Jhififerg,
fang alg Shtabe unter ©rell im ®öntgl.
(SapeUchor nnb betrat bie ȟhne guerft 1837
alg (Shorfnabc beim ^öntggftäbter ^eater.
1843 mürbe er als ßhortenortft am £am*
burger £$altatf)eater angeftettt unb fanb
febon hier »ertoenbung alg Soltft. 1845
fam er nach «Riga unb bebütirte hier alg
Stlamir (»cltfar). (Sein ©eorg (äBaffen*
fajmieb) unb $ett (Unbine) brängten ihn
mehr unb mehr tn'g ftach ber £enorbuffog.
3n bemfeiben wtrfte er, nachbem er Sttga
1847 wteber berlaffen, aufcerbem alg erfter
tomiferthättg,fettl847 in ßübedf,1848— 49
in Bremen, bann in äöürgburg, 1851—52
in min. §ier fptelte er guerft auch
racterfomifebe, befonberg Shafefpeare'fdje
Sollen. 1853 ging ©. nach Slmfterbam,
um bort mit ßter gufammen bag beutfehe
$h*ater gu grünben, barauf nach »raun*
fchtoetg, 1857 nach Dürnberg, 1858 gum
SBolterSborf fdjen Dperntheater in 23erltn,
1859 nach töntggberg, 1864 an bag Stabt*
theater gu Hamburg, 1865 nach Schwerin,
too er 1868 auch bie Opernregie übernahm,
bie er noch führt, ßeopolb ©. hat ftd)
auch alg ȟhnenfchriftftetter befannt ge*
macht. $on feinen Stücfen fmb in 9Mga
gegeben toorben: Dag $aubeötlle „ßotf
ift tobt", unb bie ßuftfptele „Der ßelbargt",
„Der neue Sttftgargt" unb „Die Töchter
beg (Sommergienrathg" (tefetereg gufammen
mit feiner Tochter SWarie ©. bcrfafjt).
<&nnti)et, £ermamt, ßtebhaber 1855
big 1856.
©untrer, ©mit, bom £oftheater in
Deffau, I. £enortft 1883—84, engagirt
nach öorauggegangenem (SJaftfpiel. ©tng
gunächft nach fjreiburg in 33aben, bann naa)
ftöniggberg. 3ur 3eit Jpelbentenor in
Coburg.
®nnti)tt,m *Wagbalene(aJcagba),£oa>
ter beg meil. Sßaftorg ©. gu fötga, erhielt
ihren erften (SJefangunterrtcht burch %tl
£atn, ging barauf auf 2 3ahre nach S3erlin,
loo fie oon Defträe Slrtöt gur (£oncerfe
fängerin (Stteggof opran) auggebilbet mürbe,
unb ftubirte gleichgeitig Theorie unb ©es
fchichte ber SWuftf, italienifche Sprache k.
im (Sonfcrbatortum de. Schartoenfa'g. Seit
bem 4. Slpril 1886, too fie in föiga guerft
in einem äBohlthättgfettgconcert bebütirte,
ift fie noch mehrere 3ftal in (Soncerten auf-
getreten.
®ütte, Sri., gaftirte im December 1856
- (Sungl. 81
an 6 8lbenben in berfchiebeuen ßtebhabe«
rtnnen*9lollen.
©wflei, Sofef unb Heinrich, gtoei ber
größten SBalbhorntften Deutfcblanbg, geb.
um 1770 unb 1780 in Stuttgart, concer*
tirten am 26. ftebruar, 2. unb 9. äflärg
1812 im Schmarghäupter. Sie trugen nur
Duette oor. — Heinrich ©. Heft ftch au&er*
bem fpäter am 30. December 1816, 8. 3a*
nuar 1817 (gufammen mit feinem 9jährigen
Sohne, gieichfallg SBaibhomift) unb 23.
December 1822 unb 4. 3anuar 1823 in
9ttga hören. (£r lebte um biefe 3ett in
St. Sßetergburg.
<$nümant, Sllejanber, geb. 28. fjebruar
1837 gu Boulogne sur Mer, Schüler
feineg 33aterg, fpäter ßemmeng*, Organift
ber Kirche St. Xrinit^ gu Sßartg, con*
certirte am 19., 21. unb 28. September
1884 im Dom unb machte hier, mie anber*
toärtg, burch bie Neuheit feiner Drgelbe*
hanbiung unb SWcgiftermifchung ^uffehen.
(£r trug u. 31. eine 9leihe feiner eigenen
geiftootten dompofttionen bor.
©umbricht, <£arl, ^omtft, 1811—30,
mährenb berfeiben 3^it in unterfchieblichett
föoncerten gehört.
©umtan, Biebrich, geb. ben 20. Det
cember 1818 gu föofenthal bei »erlin,
machte feine erften SSerfuche in bem ^Berliner
ßiebhabertheater „Xtyalia", unb bebütirte
1842 in Deffau. 1850—52 toar er alg
Schaufpieler unb 9tegiffeur in fötga en^
gagirt, ging bann auf 1 3ahr nach ^eöal
unb gab am 5. 3ttat 1853 in SWiga noch
ein einmaligeg ©aftfpiet alg ^einharb in
„Dorf unb <&tabt». Seine fpäterc 3ett
brachte er gtoifchen 1865 unb 1884, abge*
fehen oon einigen bagmifchenfattenben ®n=
gagementg, gröfttentheilg in $aUe alg Di-
rector beg Stabttheaterg gu, in welcher
Stellung er ftch auggegetajnet betoährte.
Die legten 3ahre oerlebte er in ruhifte-r
3urücfgegogenheit unb ftarb plöfcltch am
31. October 1887. ©. mar ein oorgüglicher
Schaufpieler ber alten Schule unb perfönlich
burch feinen manchmal recht berben, troefe*
nen ^umor ebenfo befannt, mie burch feine
biebere 9techtlichfeit. 3n 9tiga mar er für
erfte gelben unb ßtebhaber engagirt, be«
megte ftch aber eben fo tiiel im gache ber
3ntrigantcn=, Sharacter^ unb chargirten
Sollen.
©unMach, Sri. 3Kathilbe, ©hormitglieb
(Sopran) 1873—79. f 4. Jtobember 1879,
nach ihrer Sßenftonirung.
©utiftl, 3ofef, geb. 19. 9lobember 1810
gu 3fambef in Ungarn, 3Jiilttärcapellmetfter
in öfterreichtfehen Dienften, populärer £ang*
©omponift, machte grofee föoncertreifen unb
gab am 16. unb 19. Slprti 1854 gmei
©oncerte im Theater. @r hatte übrigeng
6
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82
nicht feine eigene ßapeÄc mitgebracht
fonbem ftanb an ber Sptfec beS SHtgaer
XheatcrorcheftcrS, baS er lebtgltch burdj
biet feiner eigenen Eapettmttglteber Oer*
ftärftc» Unter ben Unteren befanb ftch ber
fcarfentfi 21. 3abel. Die Programm«
toaren populären 3nfjalts. — f am 20.
3onuar 1889 in Sßetmar, too er feine
lefrten 3af>re in föuhe ^erbracht hatte.
«Bnrtcfj, ©ömttte. »gl. Strafofch-
©utacfer, 2Rab., gaftirte am 25. 9c>
bcmbcr 1791 alSEaroltne in„Der2Bechfcl".
©titt), (Sari 3. 21., ßtebhaber nnb Sc*
norift 1822—23. ßebte fpäter als 2Rufif s
leerer in ftiga unb lieg fich bis 1827 bis*
toetlen auf ber &arfc hören.
®nthte, 2Rab., tragifchc Liebhaberinnen
1827—29.
©uttcrmatm, Dem., Stieftochter beS
fcerrn »rofe, jugcnbltche Kotten 1814—20,
ötellctcht mit Unterbrechung. %nt crftc
©efangSpartien ttmrbc fie nur aushülfe
tocife öcrtoanbt, toar aber tmbfd), U^abt
unb fleißig.
©njmann,£enrtor, fpantfcher National*
tänser öom ®öntgl. Sweater in EWabrib,
gaftirte mit Sennora »argaS im October
1854 an 6 2lbenben.
fyaadt, %tl 3ennt), fcntimentale Sieb*
haberinnen unb Salonbamen 1887—88.
Schieb jufolge UeberetnfommenS mit bem
Eomtte bereits am 1. 2Rat aus.
£>aaf, Earl, ©hormitglieb (Xenor)
1885—87.
$*a?tltu$er, Eb. 3of., Dilettant trat
2. unb 10. Februar 1828 in einigen fo*
mifchen Sollen (u. 21. Schnetber fttpS) im
Theater auf. Er toanbte fich ber »tihne
bauemb ju, toar fpäter in Gaffel unb Deff au
unb feheint feinem urfprünglich erforenen
Sache treu geblieben ju fein. 3nt October
1842 gaftirte er an 3 2lbenben, u. 21. als
Schelle (Schlcichhänbler) unb ^attnSfy
(§umoriftifchc Stubten).
$aa«, Sacob, geb. 15. Sunt 1824 in
SBelS als Sohn eines »uchhänblerS, ftu*
birte auf Söunfch beS »aterS 3ttebictn,
toanbte ftch aber bann trofe beS SBtber*
fpruchs feiner gamilie ber Sängerlaufbahn
%u unb begab ftch junächft nach ftmbon,
too er fich balb als ßteberfemger einen ge*
achteten tarnen ertoarb. 1847—48 mar er
erfter »affift in «Riga, too er bereits als
vortrefflicher Darfteller befonberS humo*
riftifcher unb feinfomifcher ©efangSpartten
2lnerfennung fanb. 2lnbere Engagements
hatte er an ben Xrjeatern oon aftains unb
SöteSbaben, sulefet 23 3ahre lang als erfter
»afftft unb SRegtffeur am &oftheater §u
§annobcr. f 29. 2ttai 1875 in 3Reran.
$>aafe, Biebrich, feit Sahrgehnten einer
ber berühmtsten Schaufpteler, geb. 20.
October 1826 §u Berlin als Sohn eines
tönigl. SlammerbtenerS, ^athenfinb grieb*
rieh SBilhelmS IV., unb auf »efehl beS*
felben auSgcbilbet burd) ßubto. £tecf, be=
bütirte am 2. 3aituar 1846 in Söeimar,
too er bis 184£ engagirt tourbe. hierauf
folgten^@näctg1mentS in ^otsbant, ^fcag,
EarlSruhe, München, ftranffurt a. 9ft., St.
«Petersburg, Eoburg*©otha (als Director),
Berlin. 1870 -76 führte er bie Directlon
beS ßeipatger StabttheaterS, aus ber fer*
neren golgejeit ift hauptfächlich feine »e=
theiligung beim Deutfd&en Theater in
»erlin §u nennen, bie aber nur ein 3<*h*
bauerte. ©inen großen $hetl feines 2t*
benS ift auf ©aftretfen getoefen, bie
ihn nach nnb nach in Europa unb 2tmerifa
über circa 100 »ühnen führten. 3n 9*iga
gaftirte er im 3Wärj unb 2fyrtl 1859, fje*
bmar unb ajear* 1860, EWärj 1861, unb
SKoöember unb December 1876 an gufam*
men 44 2lbenben. 2luS ber 9tethe ber bon
ihm bargeftettten, fämmtlich mit unöer*
gleichlicher Reinheit ausgeführten Eharac*
tere feien nur angeführt : Xhorane; ^larcife;
^arleigh (Sic ift toahnftnnig); Hüngsberg
»ater; ErommeÜ; föoeheferrter (Partie
Biquet); .^amiet; Elias Sfrumm; Don
Eefar; Dorfrichter 2lbam; 2lrthur oon
Marfan; ^räftbent (Urbiib beS Sartuff c);
Shhlocf 2C. — §. ift in Reiter Ehe mit
Elife, geb. Schönhoff, oerheirathet.
$>aafe, %xl Elizabeth ßuife, oom Stabt«
theater %u Sfranffnrt a. 2R., erfte SWütter
1859—60. Sie toar oon impofantcr Er^
fcheinung, h^te eine toürbige Haltung unb
fräftige, reine Diction, foll aber gelegene
lieh SBärme haben oermiffen laffen. (Eine
Elifabeth ©. ftarb als ©attin beS Slegif*
feurS gfeltfcher am 23. October 1883 in
$rag.)
fittttfe, grl., II. unb III. Rächer 1871
bis 1872.
$>a*er*te?, Ernft, ausgezeichneter ^ta=
nift, geb. 23. September 1813 in Königs*
berg, lebte u. 21. in St. Petersburg unb
ÜDioSfau, jule^t in »ergen, too er am 28.
gfebruar 1869 inmitten eines EoncerteS
am Elabtere ftarb. Er concertirte am 3.
9lobembcr 1842 im Schtoarghäupter unb
trat 15. December beffeiben 3ahreS in ber
3Rufifalifchen ©efettfehaft auf.
«$>acbe, griebr. 3Bilh., I. Trompeter
1856—57.
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$a$£, ?Jrt. 2luna, Dom Stabttyeater
gu £übecf. II. ©efangSpartten 1861—62.
<£>ad>meiftfr, ©eorg ©rnft, geb. 1788
p fclauStljal, ttmrbe 1814 als 9ttnfiflef)rer
bcr gfamtlic b. fö>fd)full nad) bcm ©ute
frufdjfaln in fturlanb berufen unb toar
bon 1819 ab Kantor in 3JMtau. 9lad)bem
er ftdf) mit einem gfrl. ßufcau berljeiratljct,
hwrbe er 1823 als Organtft=2lbiunct, unb
1828 als Organtft am fötgaer Dom
angeftellt. ©r fear ein guter Orgelf vieler
unb befaft audf) auf anberen'3«ftnimenten
fteritgfetf, bic er, im £ljcaterordf)efter
oteartrenb, berfd&tebentltdf) bewerbet fjat-
3u &oltet'S geit toar er im Xfteater &u
Begleitungen k. hinter ber Scene engagtrt,
als (Slabterfpteler unb Vtoloncelltft, fotote
aud) als Sänger liefe er fidf) in feinen
jüngeren Sauren aud> in (Soncerten f)ören.
f 29. $ecember 1847 in 9ttga.
£>ad>meifter, grrtebrtdf), Sofjn beS Vo=
rtgen, geb. 1835 in 9ttga, tourbe nadf) beS
Katers £obe burdfj Slgtlje unb fibbrnamt
toettergebtlbet unb machte fo Diel gort*
fdjrttte, bafe er fdfjon bon feinem 15. Safjre
an für ben (Srfteren an ber Orgel bteartren
fonnte. (Später fear er ein 3af)r lang
Organtft an ber 3RarttnSftrd>e. 2lm 10.
October 1854 gab er im Sd)tt>ar3f)äupter
ein (Soncert, in bem if)n bie erften Sweater*
fräfte unterftüfeten, unb ging bann nad)
Verltn, too ftd) $>orn feiner amtaf)m. 3m
Sluguft 1859 ttmrbe er als II. (Sapellmetfter
in Slmfterbam angeftellt unb balb barauf
als Dirigent für ben 3ttufifberetn St. (Se*
cilia in ©amarang auf Saüa, uttoett 23a*
tabta, engagtrt f ä u ®lamboe auf 3aba
am 5. ättai 1861 an ber Sd)totnbfud)t. —
Qrtne Sdfjtbefter bon tf)tn, grau b. SHaif on,
früher tüchtige Sopranfängerin, totrft nod)
gegenwärtig als 2Jhtfiflefjrertn in SHiga.
ab $>aber*lcben, 3oad)tm ©obljärb,
Kantor ber Domfd^ule unb beS $>omS 1603
bis 1616. ($r ttmrbe burdf) Unborftcfjttgfeit
eines Slnbern burdj einen 3rlintenfd()ttfe
berttmnbet unb ftarb am folgenben $ag,
ben 25. 9iobember 1616.
4>arfl, £ubtt>tg, aus SRfiudpn, II.
corationSmalcr 1887—88. ©ing pm ßetp*
äiger Stabttf>eater.
£>äbrid>, föbuarb, Dörfer in SRannljeim,
taffei, J&alle uub $ofen. (Srfte tyrifdje,
«Spiel* unb Vuffo=£enorpartten 1847—50,
beliebt buret) f)übfdfje Stimme, geloanbten
©efang unb fidleres Spiel, (SJtng junäd^ft
nad) föebal unb liefe ftd) um 1854 als
(SJefangleljrer unb 3Wuftfbirector in Bernau
nleber. ßomponift bon Xan^ftüdfen, 2ie=
bem 2C, bon benen baS populäre 3Wänner*
Quartett „2lbfd)teb bom ßtebdjen" bie toei=
tefte Verbreitung fanb.
©affnet; &3
$ärttitft, grt Slmftlte,- erfte ßtcbfjabe*
rinnen 1848—50.
$>ärtiitft, grl. Sophie, 3ußenbltd>e
ßiebfjabertnnen 1848—50. -
#*ttina, gfrl. eiife, früher u. in
SHebal, barauf als II. Sängerin ^n ber«
fd^iebenett guten Rettern engagirt, gaftirte
im Slpril 1«57 an 8 Slbenben u. ST. als
(Sfjerubitt, 3erline (f?ra 2)iabolo), Stocty,
^onaumeib^en, 9lanbl (Verfpred^en ßin^
term ^erb), ^ficarbe 2c. ^)urc^ ein gteelteS
©aftfpiel im mm unb Slpril 186»ff|at
fie ftd) befonberS als erfte Schöne ^ekna
ein Slnbenfen gefc^affen. Sie gab biefelbe
unter 11 ©aftroHen fteben 3Kal.
^bdrtin^, ^buarb, bom §oftl)eater in
^annober, gaftirte im 3Rat unb 3imt-1868
als SBoltngbrofe (®laS Gaffer), Soctor
§agen (©efängntfe), SRarctfe unb ^einrid^
<2orbeerbaum).
$>ättttt, Sd&aufpteler 1804, gab^e*
biente 2C. . ;v. '
^«ler, 3o^. SBil^., einer ber gröfeten
©labiers unb Orgelbirtuofen feiner 3ett,
aud^ bebeutenber ©ompon4ft, geb. IT. 3WSrg
1747 ju ©rfurt, concertirte am 22. Sep*
tember unb 6. October 1792 im Saale ber
3Wuffe unb erregte allgemeine ©cttmnberung.
5lm 8. October liefe er bann uodf) ein Ot^el*
cencert gum heften ber bttmals reparätuTs
bebürftigen 2)omorgel folgen, f i3t 3Wä^
1822 in SRoSfau. ■<
$>dtt#ler, ^err unb 5
^bdufiler, grau ©örolinc, geb. 3«rtfr
©^ormitglieber 1871—73.
,t>obetntf, 21., aus SWoSfau, im iÄ
gebruar 1868 mit ber 2lbft<|t nad^ Ottga,
ftc^ ^ier als ße^rcr für (Slabterfptel, ®e^
fang unb X^eorie niebe^ulaffen. 2lm 17.
gebruar follte er im 'XQeater baS Friröll*
©oncert bon SBeber Unb SlnbereS fpielett,
bie g5robuction unterblieb aber, öbttotyl fte
bereits auf bem XageSjettel angefünbt^t
toar. dagegen führte am 28. gebruar
unter feiner $trectton eine bon i^m xom*
ponirte „^aiabensOttbtrture" im X^eatet
auf, toorauf er s Jliga toieber berliefe.
$>affner, griebrid^ «il^elm, geb. 17*0
3U Bresben, ging 1781 gur Verlitter S3ü^,
1786 nac^ 3Wagbeburg, 1791 nad) törtigSt
berg. 1792- y5 gab er in s Jliga Felbens
unb (kfjaracterrollen. toirb als 9tatfc
ralift geWilbert, befafe aber Ijerrltdje l^aturs
gaben nnb ein feines VeobttdjtungSbe^
mögen. $la<S) feinem Slbgange toax er'bte
gu feinem Xöbe, 1818, eine 3ierbe bes
£oftf)eaterS in Bresben.
$>affner f 3Wab. &ettrktte Sop^ie> $tb.
SKartinfon, ©attin beS Vorigen, geb. 1755
3U ^öntgSbrüdf. Sc^aufpielerin' in 8fliga
1792—93. — 3&r @of)n ©arl §riebd4>
geb. 1782 in Verliit, gafr mttberro^eit: -
6*
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84 ©affner —
$affneY, ffrl. <£fjriftine, ßtebbabertn
1874—78, fpäter in Erfurt, Etfenacb, SEBcU
mar unb Coburg.
$agelfie*, Earl, in SKtga engagirt 1851,
1854—1855, unb 1860-81, too er am 24.
Sunt ftarb. Er gab II. unb III. ^arften,
toar e^ormitaUcb (II. SBafe), Snfpictent,
sulefct ^orfü$rcr. 3totfchen feinen betben
lefcten Engagement* befanb er fich bei ber
fcelltoig'fcbett ©efetlfchaft in 3Mtau.
§a*elfie*, 3M>., ^ormitglteb 1851.
a*elficb, Sri. SöWbelmine, febon 1869
flelegentltcb in SluSbülfSrollen befebäftigt,
ift ^ormttglieb (Sopran). 1877 Der*
beiratbete fte fich mit bem Eoncertmetfter,
fpäteren Ehorbtrector Sftub. gif eher.
£>aaen, Sohann SBaptiftc, toar als Sohn
beS 3RufüerS äBolfgang 2ttatthtaS £. am
10. 2luguft 1818 in 3Ratna geboren. WliU
glieb einer fehr zahlreichen, aber armen
gfamilie, mufcte er febon früh fein 33rob
üerbtenen, toogu ibm bie bamals bereinigten
kühnen ber Stäbte 2Mnz unb äßtcSbaben
Gelegenheit gaben. Schon mit feinem 18.
3af>re betrat er bie Eapellmetfter=Earriere,
inbem er im 3a^re 1836 als 2ttuftfbirector
nach Detmolb engagirt tourbe. günf Safyxt
fpäter ging er als Eapellmetfter an baS
Stabttheater in Bremen, belebe Stellung
er 12 3abre lang inne hatte, um fte als*
bann im Sahre 1853 mit ber eines ^er^ogl.
Jftaffautfchen föofcapellmetfterS %vl bertau=
feben. Slucb hier blieb er 12 Sahre, bis
er 1865 als Eapellmeifter nach fötga be=
rufen tourbe, too er auch bie „ßtebertafel"
btrigtrte. tlimattfcber Stobältntffe toegen
berltcfc er SRtga fd)on nach faum 2 Safjten.
Er febrte nach SBteSbaben gurücf, too er
als Dirigent beS bortigen SMnnergefang*
öeretnS 3 Sahre fpäter am 27. 3uli 1870
ftarb. & toar nicht nur ein ausgereicht
neter Dirigent unb vortrefflicher Sftuftfer,
faft noch mehr toar er burch feine perfön*
liehen Etgenfcbaften, toelche ihn als ben
HebenStoürbJgften ©efellfchafter unb ge=
müthDollftenSWenf eben, Hillen als ein toahrer
5-reunb in ber üftotb erfcheinen liegen, in
allen Greifen beliebt. Ein Scblaganfall
machte feinem ßeben ein Enbe. &on fei=
nenEompofltionen finb etneSubelouüerture,
ein geftmarfch unb berfebtebene 3Jtänner=
chöre hier aufgeführt morben.
$aft*tt, ©uftab Slbolf, Sobu beS SBo*
rigen, ift am 23. Sluguft 1851 in Bremen
geboren. ^Bereits im 15. ßebenSjahre trat
er in bie tönigl. Eapelle in SHeSbaben
ein, toelcher er 6 Sahre lang als (feiger an=
gehörte. 1872 begann er feine Dirigenten*
Earrtere^m Stabttheater zu Danaig. Sßon
%a* gintj er nach S3remen, too er 4 Sah**
lang als &bor* unb 3Jluftfbtrector beS
StabttheaterS unter fööficfe fungirte. 1877
b. $agn.
trat er als erfter Eapellmetfter in ben S5er*
banb beS StabttbeaterS zu gfreiburg i. 33r.
ein, Don too ihn Sßolltni nach 2 Sahren
nach Hamburg berief. 9tocb breijährtger
^hätigfeit am bortigen Stabttheater tourbe
er 1882 nach fötga engagirt, too er nach
bem £h*aterbranbe im SnterimStheater
unter fehr erfchtoerenben Umftänben eine
neue Oper zu Stanbe brachte. (Schon nach
faum halbjährigem SBtrfen folgte er einem
ehrenvollen fönfe an baS£oftbeater tnDrcS*
ben, too er bis ^eute bie Stellung eines
tönigL EapellmetfterS unb bie bamtt öer=
bunbene Stellung als StegenScbort ber
fatholtfchen £offircbe inne hat Seit 1884
ift er auch tnit ber artiftifchen Leitung beS
töntgl. EonfertoatortumS in DreSben be*
traut. — $on feinen (Sompofittonen hat
in föiga aufgeführt: Eine Eoncert*
Duöerture, unb bie 2actige fomifche Oper
„3toei Eomponiften, ober; Ein Schäfer-
fpiel in S5erfaiaeS w .
^Öagen, SB., $elbentenor 1865—66.
3lm 31. mt% 1866 trat er als 9ttafantello
gum legten Walt auf unb öerabfehiebete
fich bamit überhaupt Don einer tünftler*
laufbahn, auf ber er fich Wh einen guten
tarnen gemacht hatte. SBon §auS aus auf
baS ©lücflichfte htQobt, befafe er gule^t
atterbingS nicht mehr bie für fein %ad)
nothtoenbige Stimmfülle unb traft, toar
aber ein fehr gebtlbeter Sänger unb be=
hanbelte feine Aufgabe mit einem unge=
toöhnlichen fünftlerifchen Eraft.
f>ttfler, ©eorg, tofürftlich ^effifd^er
ftammermuftfer aus taffei, toirfte beim
SJcttftffeft 1836 als Solo= unb Drcbefter*
SSioltnift mit unb gab am 19. September
beffelben Söhres ein eigenes Eoncert im
©Qmnaftum.
*. $>aqn, fjrl. Eharlotte, Schaufpielertn,
ausgezeichnet eben fo burch geniale geiftige
Begabung, als burch perfönliche Slumuth,
geb. am 11. 3Wärg 1809 gu München, fchon
in ihrem 14. Sabre an bem bortigen §of=
tbeater, fpäter in 33erlin engagirt, gab im
^ooember unb December 1833 unb im
3Jlärg unb Slpril 1839 längere (Saftfptele,
u. 31. als Donna Diana, Sulia (Shafe=
fpeare), s $reciofa, ^fefferröfel, genella,
©rifelbiS. — Sie üerheirathete fich 1846
mit einem £errn &. Döen, entfagte ber
S3ühne unb lebt hoebbetagt gegentoärtig in
ihrer SBaterftabt.
$)aqn, grl. Slugufte, Schtoefter ber
Vorigen, geb. 1818 gu München, ebenfalls
ausgezeichnete tünftlerin im^ache ber gieb=
haberinnen unb Soubretten, gaftirte im
3ttär& 1835 an 7 Slbenben, meiftenS in
£uftfptelrollen. Sie gehörte bem töntg&
ftäbter Theater, fpäter bem töntgl. Schau?
fpiel in Berlin an.
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fcatimamt -
«f>af>mann, $rl. Wlaxtf)a, Heine Kotten
unb ©efangSpartien, ^ormitglicb (<So=
pran) feit 1888.
$>al)ii. ©mit, geb. 10. äJMra 1833 in
Dürnberg, totbmete ftch perft ber ßanb*
toirthfehaft nnb bem gforfttoefen nnb ging
fpäter pm Sweater, Stege $dt fang er
in Stettin im (Sbor nnb fptelte fleine
Kotten, balb machte er aber nnter (£b.
Detorient in (SarlSrnhe unb §etttr. üftarr
in Hamburg folche fjortfe^ritte, bafe er in
Hamburg als ßiebhaber, Bonbtüant unb
jugenbltcher &elb bereit« p ben ßtebltngen
beS publicum« phlte. 1861—62 toar er
als (Sfjaracterlieb^aber, gefegter ©clb unb
Oberregtffeur in Riga, fpäter übernahm
er bie Dtrectton toerfchtebener Theater, u. .
2T. beS BictortatheaterS in »erlitt. |
$>af>n, ftrau, Bürgerliche SJlütter unb
ältere SlnftanbSbamen 1865—66.
£>al)it, Hermann, geb. in Xl)üringen,
£f)eater=<3ecretär unb Darfteller chargtrter
Kotten 1869-71. ©ntfagte ber Bühne unb
ttmrbe Beamter ber Riga s Dünaburger
©tfenbahn.
4>ahn, gfrl. (Slara, ^tantftin, trat in
ben CSoncerten auf, luclc^e (£. Bargheer am
4. unb 13. man 1875 gab.
&al)itetv Heinrich, fleine Tenorpartien,
II. unb III. Sadjer, Chorführer 1863—66.
ßebte bi8 1867 als ©efanglefjrer in Riga
unb ging nach ßetpgtg.
$a!>tter, ftrau, (Shormitglieb 1863-66.
$>ahnfc, Sßtanift, trat am 26. Februar
1799 in ber OTuftfalifc^cn ©efellfchaft mit
einem (Soncert eigener (£ompofttton auf.
föalj?, Dem., (Soncertfängertn 1836.
ftaibitid), Alois, II. Btolintft feit 1887.
€>aittter, Dom Stabttfjeater p Hamburg,
I. Bariton 1858.
$>ain, gfrl. SJlathtlbe, geb. p Reu*
Rupptn als Xodjttx beS ehemaligen ^aiferl.
SBoftbirectorS bafelbft, fang, faum 15
3afjre alt, unter gerb. Sflöhring in Der«
fchiebenen ©oncerten. @ine fleine Oper
beffelben, in ber fie bie Jpauptpartte fang,
gab Beranlaffung, toeitere AuSbtlbung p
fuchen. (Sie bereitete fief) erft bei SBüerft,
bann in ber ®öntgl. Opernfchule p Berlin
pr Bühne toor unb trat bann nach 3'/ 2
3abren im 3fad)e ber bramattfehen unb
jugenblich bramattfdjen Partien in ßübeef,
ftiel, Reu*(Streliö unb ©Ottenburg ((Schrne*
ben) auf. Der Xob ihrer Butter unters
brach i^re Bühnenlaufbahn nach 4jährtgem
SBirfen. (Später entfchlofe fte ftd) als (Son*
certfängerin toteber aufzutreten, totbmete
ftch gleichseitig bem Mehrfach unb übte baS
lefctere 7 3ahre lang in sßotsbam unb
Berlin, toobei fte ftch ta ber Eönigt. Jpochf d^ulc
fpecieü als Mehrerin toetterbtlbete. 1876
bis 1889 lebte fte als ® ef anglefjrertn in Riga.
- D. fcafett. 85
$>aittfö, fjrau Sfagufte, (Shormitglieb
1875— 76.
$>ainf<h, Otto, (Shormttglteb (IL »aß)
1876— 77.
$>aia, IL DecorattonSmaler 1866—67.
^atjinqcr, Anton, gefeierter £enortft,
gro&berpgl babtfdjer Sftmtmerfänget, geb.
2. 9Mrj 1796 p 2BtlferSborf (Oefterretch),
1 19. December 1869 p 2Bten, gaftirte im
April 1835 u. A. als George S3rott)n,
5llmat)tba, gra Diaüolo, 2Jtofantetto, i&üon
2C, toirfte im ©h<rcfrcttag8concert mit unb
gab, mit ber fjolgenben pfammen ein ©ons
cert im (Schtoarghäupter.
^atjinqft, 3Jlab. Amalie, geb. 3Jlorftabt,
geb. 24. 5lpril 1800 (alias 23. Slpril 1799)
in (Karlsruhe, 1816 mit bem Schaufpielcr
^Reumann unb feit 1827 mit bem Vorigen
öermählt, toarb fchon mit 15 3ahren 3Wit s
glieb be3 ©oftheaterS p Karlsruhe, machte
jahrelang ©aftreifen unb trat 1846 in ben
»erbanb be« ©ofburgtheater« p SBien.
(Sie glänzte früher im gache ber tragifchen
unb ß.uftfptelsßtebhabertnnen, in ihren fpä-
teren 3ah*en in bem ber fomifchen 9Jlütter,
bie fte bi8 in ihr hohe« Hilter fpielte. f
27. Sluguft 1884 p SBien. ©aftirte in
9tiga im 5lprtl 1835 an 12 Stbenben u. X.
als $)onna Diana, %tau ü. (Schlingen
(SBiener in Berlin), Baronin Sßalbhütt
(ßefete Littel), 6chaufpielerin (^omm her!),
Bejähmte, fieopolbine (Befte 5Con), 3renella,
Sßamella unb fjatime (Oberon). Wlit ihren
Opernpartien hatte fte inbeffen weniger
©lütf, ebenfo mit ihren ©efangSDorträgen
in bem im öorigen Xrtif el ertoähnten^oncert.
*. $>afcn, SJlas, geb. in 9fttga am 29.
Wärt 1863 als 6of)n be8 toeilanb fßoHjct*
SlrgteS Dr. erhielt oon jeher im elter*
liehen ipaufe reiche muftfalifche Anregungen,
namentlich burch Slnhören ber Cammer*
mufif=5lbenbe beS BereinS „Con brio 1 *, an
beffen (Sptfee fein Bater jahrelang ftanb.
(Seine erften ßehrer im ©labier* unb Biolin^
fpiel toaren SapeHmeifter SRutharbt, di.
Buchmaher unb ^oncertmeiftcr Drechsler,
toorauf er bei ^hwtffe, §einr. (Schmarl,
9Jlaj lieber, ©apettmeifter ©luth, 3W.
(SactjS, ^rofeffor 3of. Rheinberger, $ro=
feffor 3of. Abel unb ^rofeffor Riehl toei^
tere (Stubien im ©laöiers unb Biolfnfptel,
in ber ^armonies unb ©ompoftttonSlehre,
im ^artiturfptel unb Dirigiren, unb in
ber amtftf gefliehte in ber Äönigl. SRuflfs
fchule p München machte. $lad) Becnbi=
gung berfelben f ehrte er 1887 nach
prücf unb toirft fettbem hier als ßehrer.
m 16. 2ttat 1888 leitete er eine Stuf*
fühntng öon Schumann^ w $arabteS unb
$eri" im Xheater. Bon feinen (jompoffe
tionen ift bis jefct ein §eft ßteber (Op: 1)
gebrueft.
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86 £alir -
*$altY, (Sari, (Soncertmeiftcr ber »tlfe*
fdjen (Sapette 1878, fpäter in Königsberg,
SWannfjetiM* Sßetmar unb Bresben. 3ft 20.
3anuar 1859 in ,§oljenclbe tu Siemen
geboren, nnb (Schüler beS $rager (Son*
ferbatortumS.
«£>aüttmd>a, Dr. SRetnfj., früher $trector
in 2Rattt3, 1862—63 erfter &elb unb Sieb*
baber in 3ttga, hwrbe pm artifttfdjen $)U
rector bcS neuen XfjeaterS ertoäljlt uub
leitete baffclbe big 1865. GJtng als Ober*
regiffeur nad) SWündjen unb ftarb bafelbft.
galtet, ©ottfrtcb, aus Sßreufeen, fett
1725 ße^rer ber $omfd)Ule, 1735—37
Kantor berfclben, fotoic am $>om, toarb
teeren fd)led)ter StuffüMjrung entlaffen.
$altnort(), äßtlljelm, tammermuftfer
aus $effau, fear im Sommer 1885 (£on=
certnteifter ber Setberfdjen ßapclle in
$)ubbeln. f itit Pommer 1888.
«jbamm, Slboif, Sdjaufateler, 3. W)a*
racterfomifer in granffurt a. Wl., gaftirte
8. g*bruar 1869 in bem öon tljm felbft
berfafeten ßljaracterbtlb „3m &od)gebtrge".
£>aistist'<£oitbelta, grau ßaura, (Gattin
beS Vorigen, geb. in Sßten als Xodjttx
eine« Offiziers a. $)., ftubtrte meiere
3al)re bei grau 3Rard)eft bafelbft, fang
bann Heine Partien am Sförntf)ttertbor=
Sweater unb bebüttrte als Jptrtenfnabe in
ber erften Sßtener Sluffüfjrung beS Xann^
Käufer. »on f)ter nmrbe fie als I. (Solo=
raturfängertn nad) SlugSburg, SBtirgburg,
Bremen, Stettin, fötga (1868—69), $rag,
$ofen unb $üffelborf engagirt, gaftirte
au&erbem in »raunfebtoeig, ftöln, Jjjants
bürg, fcrefelb, 23onn, 2Rain<* 2c. uub trat
in üerfdjiebenen Stäbteu audj als &oncexU
fängerin auf. Seit 1874 fjat fie ber S3ül)ne
entfagt,um fid) nur tfjrergamtlteäutotbmett.
«£>amincrftein, (Sfeorg, (£ljormttglteb
(33afe) 1876—81, 1886—87.
ftammetitein, grau9ttarte. >..§ipfet.
$>amj>ff (ob. 4>anff ), Drganift ber*ßetrt=
mxd)c ungefähr feit 1723. f int gebr. 1767.
$anbtoaft, Otto, geb. 22.$ecemberl825
p Berlin, Heine Partien, (Sfjormttglieb,
Seitmetlig aud) Snfotctent, feit 1863 big
gu feinem $obe, ber am 14. 3anuar 1875
plöfeltd) erfolgte.
$anf*3Re*borf, grl. Slbeline, ©tolon*
celliftin, concertirte mit grl. b. XermtnSfy
17. unb 20. Wläxi 1877.
<£>anifcb, 3ultuS, Reiben unb ßiebfjaber
1855—56.
4>anifd>, Sllfreb, ©ruber beS Vorigen,
gelben unb 33onbit>aniS 1862—63. (fttng
junäc^ft nad) 3Witau.
■ £>annfd)mann, Sdjaufpteler, gaftirte
25. gebruar 1788.
, $>a«fen, 3. oon Hamburg, »aHek
btrtjjcnt (ßanner'f c&e ©efettfdiaft) 1868-69.
Sarff.
*♦ $arber, grl. SWarie, namhafte gHa*
niftin, Zoster beS (SottefltenrtftijS unb
älteften 3RttgltebS beS fttgaer 3ollamtS,
früher in ßibau, teo 2Rarie ö. geboren
ift. ©ie erregte fc^on in i^rer 3ugc«b
Slufmerffamfeit burc^ t^re ©irtuofttät, ging «
@nbe ber 40er Sabxt (S^arl. 3Wa^er in
Dre^ben unb ©bopin in ^ariS, unb con-
certirtc bis 1857 an i>erfd)tebenen Jpöfert,
foteie oielfad^ öffentlid), u. 1854 im
Seidiger ©etoanb^au«.
$>arfc>tmutl), @bm., I. S3aritonift 1855
big 1856.
<C>arbtmut^f>ofFmann, grau3o^anna.
©0l. J&offmann.
^«rfff grl. @lif e, alg $od>ter beg ^aftor«
©eorg unb beffen GJatttn, geb. 0. ßufcau,
1836 in Kölbingen geboren, erhielt früi
ben beften Unteni^t im (Slaöterfpiel burc^
i^re Butter unb Ijörte im ©Item^aufe üiel
gute 3Wuftf. 5)te ^ö^ere muftfalif^e Slugbtl*
bung ertbeiltei^rin JHiga i^r Dnfel (Samuel
0. ßufeau, mit bem fie toteberljolt in ben
Sommerferien ju too^ltptigen 3teccfen in
Kölbingen concertirte. Später trat fie mit
bemfelben aud) in eigenen teoncerten in
3Kitau uub JHiga an bie Deff entlief ei t,
toobet ba» Untfonofotel ber Reiben Sluf«
merffamfeit erregte. $te 3a^re 1852 big
1860 berlebte grl. ^. alg 3Kuftfle^rerin
erft in Sdjlofc @btoa|len bei ber gamitie
beg S3aron8 0. SBebr, bann in Wurmen bei
ber polnif^gräflicbengamilie^omorotogfi,
beibeS in Ättrlanb, bagtotfeben, toäbrenb
beg Sommcrg 1859, toar fte furge geit
Scbülerin Zt>. Steint in »leöal. 1860-61
ftubtrte fte in Bresben bei (£1). 3Wa^er unb
3Wuftfbirector 9teid)el, gab unter WüttDix--
fung ber beiben tummer, be8 Xenorifteu
Scbnorr to. föarotgfelb unb ^auline Ulricbg
ätoet 3Katin^en unb ftebelte auf 2i9%t'S
JHatb, unb burc^ benfelben an S3ülon) em=
pfoblen, nad) Berlin über, günf %af)xc
blieb fte in Berlin, gtoet Safßt bei »Mo»,
unb (nadj beffen Ueberfiebelung nad) 3Rün=
d)en) nod) einige 3eit bei tullaf toeiter=
ftubirenb. $>urd) S3üloto unb Hubert 9tteä
tourbe ifjx aud) ein 2Birfung8felb al$
ßebrerin eröffnet, ba8 balb an #u8bef)=
nung getoann. $>er gamilie Sflieg gehörte
fte jahrelang als ^auggenofftn an unb
fanb §icr bie befte ©elegenbeit, ftcb in ber
^ammermuftf p toerüollfommnen. Sie
^atte bie Sluggeicbnung, im $atat3 93i^
maref ein (Sfjopin'fdjeS Stücf öorgutragen,
unb mit Sittton föubtnftetn in einem $Prioat=
(Soncert öierbänbtg gu fpielen, gab ein
eigenes (Soncert in ber Singafabemie unb
loirfte in einigen anberen mit. Slnfang
1867 burd) gamilienoer^ältniffe in bie
Jpetmatf) prüefgerufen, ging grl. £. nacb
St. Petersburg unb 9tto8fau. 3n St.
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£aringtott -
Petersburg gab fie ein teoncert, in bem
u. A. toteber Anton Slubtnftetn mit ihr
zufammentotrfte, nnb unter beffelben $>i*
rcction trat fte auch in ber ftatferl. rufft*
fdjen 2ttuftfgefellfchaft auf. 3n gjlosfau,
loo 9ttcolat SRubtnftetn unb gfcrbinaub
ßaub grofeeS Sntcrcffc an ihrem Xalcnt
nahmen, trat fte gleichfalls toieberbolt
öffentlich auf unb ^atte fccf»S 3afjre lang
al« ßebrertn einen grofeen SEBtrfungSfretS.
3n biefelben 3ahre fällt auch ihr toteber*
holter ertnnerungSretchcr Aufenthalt bei
3hrer ftatferl. Roheit, ber funftfhtntgen
(S5roftfürftin fcelene pawlottma int Palais
SWichcl %vl St. Petersburg, in ftamenje
Oftrott) unb Orantenbaum, ebenfalls um
bicfelbe 3«** erneuerte fte auch btc fchon
früher in Bresben gemachte ©efanntfdjaft
mit Abolf $enfelt, ber ftch öon ihr bor*
fptelen liefe unb mit ihr zufammenfptelte.
1871 gab fte in »ab SBtlbungen mit bem
Prinzen Abolf Saen SBtttgenftein %toti
SohlthätigfeitS^oncerte. 1873 erfolgte
ihre Ueberfiebelung öon 3ftoSfau nach
fötga. £enfelt totberrtetb ihr btefen
Schritt, boch bie &etmatbSltebe ftegte. 3n
fttga hat ftrl. erftlich unter ben bie*
figen ßehrfräfteu allezeit eine ber allererften
(Steffen behauptet. Auch öffentlich hören
hat fte ftch totberbolt laffen, im ©anzen
aber, namentlich bis etwa zum Söhre 1883,
allzu feiten. 2Bo cS aber gefd&af), gefchah
es mit ftctig ftch gletcftbleibenbem Erfolge.
Sieben einer oorzügltch gebilbcten Xechntf,
bezeugten ihre Vorträge einen großzügigen
(Stil unb einen ungewöhnlichen ftinftle*
rtfchen <$rnft. (So beherrfcht fte alle Stil*
arten oon ber älteren (Slafftcität bis zu
(Schumann unb (Sboptn. SBefonberS auch
inclinirt ihre Shtnftrtchtung zur claffifcften
unb neueren ®ammermuftf, auf bereu <£e*
biete fie auch in Sfttga »erbtenftltcheS ge*
leiftet h^. $aS Serlangen, baS neuer-
bingS hier ftarf Oernachläfftgte ©enre ber=
felben toicber einmal zu <£hren W bringen,
betoog fie fogar im 9Wärz 1884 ztoet auSge*
zeichnete SHmftler, ben Sioloniften SBaf f er*
mann imb ben SMoloncelltften Profeffor
(Sofemann fpeciell zur SWittoirfung in brei
ftammermuftfsßonccrten nach Stttga zu bc*
rufen. (£tnen Weiteren (ShcluS gab fte mit
©ans föofenmeuer unb Otto ßohfe oom
September bis $>ecember beffelben 3afjreS.
«Öannqton, Oboe^irtuoS, trat 13. Au*
guft 1786 im Theater auf.
$>atnad, (£., bltttberftlöten* unbSBiolin*
Virtuos, Schüler beS leipziger ©onferoato*
riumS, gab unter 2Rtttotrfung oon $>tlet=
tauten am 20. Sanuar 1871 ein (Soncert
im ©etoerbeöcretn.
be $>ato, Sgra., italienifche Sängerin,
concertirte mit Sgr. tettiabtni am 8. 3uli,
&artmann. 87
14, Auguft unb 14. September 1852 im
Schtparzhäupter.
«£>atpf, Dirigent ber Sdjtoarzbacher,
früher ®ungrfchen Capelle aus Ocfterretch,
gab mit berfelben im $ecember 1845 unb
3anuar 1846 eine föethe oon (Soncerten
(Soiräes ä la Straufj), gum $beil im
Theater. @r oerunglüefte fpäter 1847 mit
feiner gangen (Sapelle auf ber Ucberfahrt
nach SRorbamertfa.
parva*, 3oh- 3ac, SWuftflehrer im
Anfange beS 3ahrhunbcrt$. f als £)r*
gantft, 42 3ahre alt, im April 1826.
$arra*,3oh; Heinrich, falSOrganiftbcr
3efuSfirchc 23. Dctober 1847, 52 3ahre alt.
4>arraa, 3oh. ©hriftian, 3Äufifer unb
aWuftflehrcr ungefähr feit 1818, 3nhabcr
einer ßeihbibliothef für 3mtftfalien, f im
Anfange ber 60er 3ahre. ®r übertoieS
teftamentarifch bem (Schulcollegium ein (Sa*
pttal öon 20,000 ftbl., um aus ben 3infen
beffelben auf tlütoerSholm eine 3»äbd^en=
©lementarfchule einzurichten unb gu unter*
halten, welche 1868 in'S ßeben trat.
$artfnod>, &ax\ ©buarb, Sohn beS
SBuchhänblerS 3<>h- ^riebr. geb. um
1775 in fötga, trat fchon in ben 3ahren
1790—96 toieberholt in ber 3Wuftfalifchen
©efeUfchaft auf. Später ftubirte er bei
Rummel, ber ihn gu feinen heften Schülern
gählte, toie überhaupt %u ben fertigften
$ianiften gehörte, ausgezeichnet namentlich
im Vortrag ©ummerfcher ©ompofttionen.
Auch als ©omponift war er fehr angefehen.
ßebte als aWuftflehrer in St. Petersburg
unb 3JloSfau, loo er 1834 ftarb. Am 4.
Dctober 1824 concertirte er im Schmarl
häupter.
Hartman n, 3oh- Ale^. Sßilh., Sohn
eines ©etftltchen gu 3oben in Shirlanb,
geb. bafelbft am 28. 3uni 1785, befuchte
baS ©hmnaftum in 3Witau, war einige
3ahre öanblungSlehrling in aiiga, loib*
mete fich aber bann ber ÜWuftf, für bie er
leibenfchaftltche Neigung hatte. 1803 ging
er nach St. Petersburg, too er, feinen
Unterhalt babei fclbft ertoerbenb, 5 3ahre
ftubirte. SBährenb ber 3eit friegerifcher
Aufregung lange gu feiner ftcheren ©jifteng
gelangenb, aufeerbem mehrfach fränfelnb,
toechfelte er 3ahre lang feinen Aufenthalt
unb Derfuchte es toiebcrholt nach einanber
in ber liolänbifchen ©auptftabt unb in ber
SReftbenä, baztoifchen auch im AuSlanb. <5rft
1817 liefe er ftch bauemb in 9iiga nieber. £.
war ein 3Ruftfer, ber fich fein 3beal bis zu
feinem £obe bewahrte, unb ein auSgejei^
neter ßehrer, ber feinen eigenen feinen
Eunftftnn unb geläuterten ©efehmaef auch
feinen Schülern mitgutheilen Oerftanb.
3ehn 3ahrc leitete er einen herein für
^irchenntuftf, ben er zufammen mit einem
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S8 ©artmann
Dr. $ad)t gegrünbet f)attt unb unter be*
träd)tltc^cn ©elbopfern in SBlüthe erhielt.
<Sr ftarb fdjon am 19. ^uguft 1827.
* $artmattit, grl. 2lm<§lte (f pätere grau
$mmts$.), bom (Stabttheater in föebal,
fc^r günfttg beurteilte (£oloraturfängertn,
aafttrte im Sanuar big Wdn 1857 an 9
Slbenben als ßucta, $RegtmentStod)ter, 3fa=
betta (Robert), ftachrtoanblertn, «Wartha,
Königin ber SRadjt, unb Donna Slnna,
femer am 27. Sanuar, 21. unb 27. Wärt
1870 als (Slbtra (Sßurttaner) ßucta unb
Martha. 2lm 10. Mär^ 1857 gab fie ein
©oncert im Sdimarähäupter.
&artinattn, tSfrang, S3ruber ber Vorigen,
fcrtöfc SBafepartien 1869—70. ©ing nad)
Stettin.
$arttttaitit, ftrl. ßuife, ßtebfjabertn
1868—69. ©ntfagte ber SBühne, um fid)
mit bem tauf mann 2BellS in föiga p
berhetrathen. ©in $rl. $nna nidjt
engagirt, trat um biefelbe 3*tt gleichfalls
mieberholt auf.
&artmatttt, (£arl, JBruber ber Vorigen,
Dörfer längere 3ett Mttglieb ber S3tlfe=
f*en (Sapelle, liefe ftd^ im §erbft 1883 als
»ioltnlehrer in Sfttga nieber unb grünbete
mit ben Herren §erolb, 2lug. $ifd)er unb
(Schreiner einen (I tjcluS Don tammermufik
€>otr6en, bei bencn er 23ratfd)e fptelte.
fmrtistattit, $rl. 3ohanna, machte in
ben erften Monaten 1878 ihre erften $er=
fudje als Slnnasßtfe, Margarethe ((S^tes
hungSrefultate), ßeonie (f$rrauenfampf) unb
fcäctlie (<$r ift nicht etf erfüd)ttg), unb toarb
für bte nächfte (Satfon engagirt. ©ing
1879 pm Sßiener (Stabttheater, mo fte gefiel.
£>at§er, Sofcf, Mufiflefjrer bon ben 30er
Sahren bis um 1860. (Spielte auch Cr*
d)efter*3nftrumente, gehörte aber feinem Ör=
Hefter an. @r gab eine Menge Xangconts
pofittonen heraus, beren X^emen er ge=
möhnltd) bem Dpernrepertotr, bor 2lttem
ben jemctltgen -ftobitäten entlehnte. Dabei
berfd)onte er aud) SBagner nicht. 2luS
bem SSenuSthema aus „Xannhäufer" hat
er beifpielStoetfe einen (Salopp gefdjaffen.
Slufeerbem fdjrteb er eine Xannhäufers unb
eine ßof)engrin^ran9atfe, eine ßof)engrin=
$olfa 2C.
£>afetttaittt*&läftet7 Sfrau Marie, nam-
hafte <Sd)aufptelertn, geb. ben 1. Märg
1844 p taffei, Mttglteb beS <Stabttf)eaterS
in 2Bien, gaftirte im Slpril unb Mai 1874
als Marianne (©efdjmtfter), Margarethe
(^ageftolgen), ßorle, ^ermance (tinb beS
©lücfS), Slnnasßtfe, £ebmtg (<Sie f»at ihr
^er^ entbecft), ©ritte, tätigen b. £eil=
bronn, Slnbrea unb ©Ifrtebe (2lfd)enbröbel).
3ur 3 c *t in Darmftabt engagirt.
faffa, grl., Opernfoubrette im 3luguft
September 1871.
— Raufen.
föaffe, (£oncertmetfter ber ßtebtg'fdjen
(Sapelle 1875, ber ftltege'f d)en Capelle
1876. »gl. fliege.
t>an 4>afF<lt«33atth, Srrau 2lnna Marie
2Btll)., ftaiferl.4töttifll. öftcrreic^ifd^c unb
tönigl. bajjrtfdje tammerfängerin, gaftirte
im Februar 1851 als 3ulia (S3eUini),
9lorma, föoftne unb Valentine. (Sie toar
am 3. 3uli 1813 in Slmfterbam geboren,
lebte bamals nur nod) auf ©aftreifen, pg
fid) 1854 gong toon ber S3ü^ne prücf,
grünbete in SBien ein ©efanginftitut unb
ftarb 23. December 1880 p äWannfjetm.
^>aubolb, ^rl. (Sibonie, oom ßeipjiger
©onferoatorium, ma<hte am 26. (September
1845 als Drftni ihren erften 2$crf ud) unb
trat bis 1847 in'S ©ngagement. §atte
eine fchöne, gut gebilbete SlUftimme, fang
in ber t?olge jugenbli^e unb 6oubretten=
Partien, geigte auch für baS (Schaufpiel
Begabung unb trat in Derfchtebenen ©on^
certen auf.
^bauf, ftrl. Winnie, geb. 4. Slobember
1852 p Wentorf, bebütirte 1868 bafelbft
unb tourbe 1869 für bie Liener §ofoper
engagirt. 3m Slpril unb Wlai 1873 ga=
ftirte fte an 10 5lbenben als Angela, 3^r=
line (^ra Diatoolo), ©retchen, 3Warie
(Sßaffenfchmieb), 2Wignon, (Sufanne unb
fjrau o. ßatour. (Sie hat feitbem ©aft=
fpiele an ben bebeuienbften Theatern ge*
geben unb ift eine Sängerin Don herbor=
tretenbem s Jlang. 8. Sftobember 1888
machte fte 3Uga noch einen ©oncertbefuch-
fcaupt, griebrid) §ugo, §toetter 2)eco=
rationSmaler 1867—69.
£>aufett, ©rnft, geb. in Xucfum, bor=
jüglich für SJluftf unb 3ttechantf begabt,
lernte als Uhrmacher. Schon in feinem
16. 3ahre hatte er ben Sßlan p einem
neuen 3nftrument enttoorfen, welches er
w Olt)mptcon" nannte. Die Littel pr
Ausführung ertoarb er fid) auf einer mehr=
jährigen *ftetfe burch SRufelanb unb $olen,
auf ber er ©laütere je. unb Uhren repa*
rirte. DaS 3nftrument, welches er 1818
unb 1819 auch tn 9iiga auSfteffte, mar ein
6aitens3nftrument mit ©laütatur bon 5
Dctaben, hatte bie gform eines fjlügels
mit geloöibtem Mcfen, bereinigte bie ge=
bräud)lichcn (Saiteninstrumente bon ber
Violine bis pm (Sontrabafe, ermöglichte
eine beliebige Xonhaltung, (IreScenbo unb
(Staccato, ohne bafe über bie Slrt, tote bie
(Saiten pm Clingen gebracht mürben,
ettoaS befannt märe. 3ebenfallS gefchah
es ohne §tlfe bon S3ögen. §. hielt fein
Olt)mptcon befonberS für Kirchen paffenb,
um fo mehr als es einer grofjen Eraft
fähig toar, mentg SHaum einnahm unb
bittiger mar, als eine fleine Orgel.
Raufen, ^lifabeth unb Margarethe, 13
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fcaufer -
unb 12 3afjre alt, conccrttrtcit unter 2JMt*
totrfung ber (Stther^Btrtuofin f^rl. 2ttarte
ftlober aus 2Bten, unb unter ßettung ber
ftrau (Slara b. ©aufen, fächftfehe Offiziers*
SBttltuc r als (Sängerinnen unb ßither*
fbtelertnnen am 28. October 1875 in ber
©t. SoljanntSfltlbc, am 2. unb 6. Wobember
im ©ebtoarahäupter, unb führten aud) ^eU
tere bramatifche ©cenen auf. SBetbe cultU
ötrten fbäter baS ©it^erf^iel toetter unb
traten bom 24. 3anuar 1879 ab längere
3eit ^inburd^ in ©ebtoar^ (SoncertfjauS
auf. — ©lifabetb foff in ber golge
*um ©chaufbtel übergegangen unb 1884
für atoette ßtebbabertnnen = föoffen am
ftöntgl. ©djaufbtelhauS in 23erltn enga*
girt toorben fein.
$>aitfer, 3RtSfa, geb. 1822 in Sßrefc
bürg, ©djüler bon 23öhm, Sttabfeber unb
©e<hter,2Holtns2MrtuoS, ber ehemals fenfa*
ttoneffe Erfolge fanb, machte feit 1839
(Soncertrcifen, bie ihn burdj äffe 5 SBelt*
thetle führten, unb bie er in feinem 23ud)e
„2Banberbucb eine« öfterretchtfehen Sirs
tuofen" betrieben bat. 2lm 3., 9., 12.
unb 14. 3anuar 1866 unb 8., 14. unb 18.
December 1876 concertirte er im ©chtoar^
Wüßter, ©ctoerbeberetn unb Xtyeater. +
27. 9loi>ember 1887 in SBten.
$>att*istaitit, grau 2lngeltca, geb. 33eu=
melburg, geb. in fötga atn 3. SRobember
1825, ©chaufotelertn, gulefct ©ouffleufe in
ftranffurt a. Wl. f 2 - Dobember 1879.
£>au*inann, ©onftanttn, vortrefflicher
Dilettant, Xenorift, geb. §u fötga am 11.
October 1838 als ©ohn beS ©olbfchmtebS
(£. g. im ©efange auSgebtlbet bureb
21. §etnecfe, SßretS unb fbäter noch
fur^e 3cit burd) ©arl SBinfelmann, braute
eS im S3eftfce einer borätigltdjen, eblen
Stimme unb eines Ijodjenttotcfelten Kunfc
gefchmacfeS gu einer Jphe ber ßetftungS*
fäbtgfett, bie nicht nur über baS bei ßteb=
babero ©etoöhnte toett hinausging, fon*
bem ihn ben beften Künftlern gur (Seite
ftefft. ©eine ^ätigfeit als (Soncertfänger
begann toährenb feiner ©tubiengeit in
Dorpat, too er in faft äffen fetner 3*tt
gegebenen geiftlid^en unb toeltltchen $>t=
lettanten*2luffübrungen mitmirfte unb %n
ben metften (Soncerten ber burchreifenben
Künftler ^inpgejogen tourbe. Wach 2lb*
folbirung feines UniberfttätS=©tubtumS
nac^ fötga gurtiefgefehrt, hat er and) ^icr
bie antyruchSboffften Aufgaben ($enorfoli
im „SttefftaS", „©ItaS" ac.) mufterhaft ge*
löft. 211S ßieberfänger toähltc er mit Sor*
liebe ©ombofitionen bon ©Hubert, ©dju=
mann, ßoetoe, 2RenbelSfohn unb grau*.
£>ausmann, ßeobolb, S3ruber bcS $0=
rtgen, geb. am 3. Doüember 1851 in Sfttga,
tüirfte juerft als ©djaufpieler in ßibpes
- Leiber. 80
$>etmolb, ßübeef, Hamburg (©cbul^e*
$f)eater), unb Carmen, bann als Söaritontft
in©onberSf)aufen, Königsberg, ^Bremen unb
©tettin. ©ettbem ffat er ber S3ü^ne ent=
fagt, unb bon 23erlin aus, too er ate ®es
fangle^rer lebt, in lefctcr 3cit nur noch
manchmal (Soncertretfen gemacht. 3n S^iga
hat er, am 3. 3Rat 1880 als 3Wajimtiian
(glanbrtfche Abenteuer) gaftirt, am 5. ©eb=
tember 1874 unb 10. 3Kai 1883 ©onetrte
gegeben unb u. 31. am 24. unb 25. 9*0*
oember 1883 in ben 3ubtläumS*(Soncerten
ber „ßtebertafel" mitgetoirft.
^audmann, grau ^lifabeth, geb. in
9ttg*tilS£ocbterbeS S3anfierS b. ©cheluchin,
ftubirte in fötga bei ©. i>. ßufeau, fbäter
in 23erltn bei Kuffaf, ßoefchhorn unb 2)re^
fehoef, in SBien bei ß. ö. 3Wei)er, ©bftein
unb $anS ©chmitt. 3Wit 16 fahren öer=
hetrathet mit bem Hauptmann b. Ringer/
fbielte fie öffentlich gum erften 3Wale in
einem SBohlthätigfeitSconcert in Sööfen-
borfer*S ©aal. Dlach 9Wga übergefiebelt
unb junt gtoeiten ÜJlale mit bem Kaufmann
3ohanneS £. öermählt, hat fie pch auch
hier toieber|olt als fertige Sptaniftttt ge-
biegener Dichtung betoährt.
f>at>erianb, %xl. 5lnna, h^rborragenbe
©chaufbtelerin im ftatyt ber Heroinen unb
©alonbamen, engagirt in ßeib?jig, ^£)reS=
ben, 9Jletntngen, granffurt a. Berlin
(3)eutfcheS Theater), gaftirte im 9Mrs unb
^[prtl 1876 an 8 Slbenben als Sparta
©tuart, ©ufanne (23afffchuhe), S3egähmte,
©ermione, SWeffalina, Donna Diana, 3bht*
genie, 3ungfrau o. Orleans unb 3Jlebea.
$>eckt r Sri. (Säctlte, Obetnfoubrette unb
jugenbliche ©ängerin 1880—81. ©ie ift
1857 in Breslau geboren, bebütirte ba=
felbft unb hatte ihre erften Engagements
in ©tettin, JBraunfchtoetg, 2Bien unb Dürn-
berg gehabt.
4>td, ©arl, Komifer, »afftft unb S3a^=
buffo 1857—58. f 10. 2luguft 1858 in
fttga.
$>crf f fixem Bertha. Sgl. ©eeger.
Segel, früher u. 21. am <Btabttl)tatcic
^u »reSlau, gaftirte im gebruar unb Wärt
1857 an 4 2lbenben als fötebarb äßanberer,
Dubleb (SKaria ©tuart), DunoiS (3ung=
frau) unb Meiling (Sßetberfeinb). ßeitetc
fbäter eine eigene ©efefffchaft in ßibau.
^&e^l, %xl. ©life, erfte.ßtebhabertnnen
unb ^elblnnen 1847—48, inmitten ber
©aifon öerheirathet mit bem ßiebhaber
Dteff enbach. ©bäter toar fie bie (gtoette)
©attin beS ©chaufbielerS Otto ö. £>o^m
(nicht in fötga).
facibtmcqct, ©hormitglieb (I. 23a&)
1887—88, ausgetreten inmitten ber©aifon.
Reibet, 2lloiS, geb. 1835 in »reSlau,
fam mit 14 Sahren in bie ©chule SBilfe'S
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90 $etmerbinger
in ßtegntfc, mo er u. 31. bon bem bort
engagtrten (Sari ERüller (»raunfehmetger
Quartett) unterrichtet mürbe, tn ber Xf)toxit
bon Kantor gfrang. SBährenb fetner
tärjett, bte er als g-retmtlltger tn ftftltt
tn einem 27htftfd>or abbtente, mtrfte er tn
ben ©üraentchconcerten unb bei mehreren
»(etntfdien SRufiffeften mit, foäter, nach
Breslau gurürfgefehrt, in ben bortigen Dr*
d&efterbcretttS*<&oncerten, fomte tn Quartett*
©oträen. ($tncn Sommer reifte er hierauf
mit SBtlfe nach SBarfchau, bon t)\tx ging er
auf li/j Sabre als (Soncertmetfter an baS
©tabttbeater gu Imberg, mo er audf) bie
möchentltch ftattfinbenben (Soncerte beS
£b«atoordfjeftcrS leitete, mar femer eine
©atfon alsDr(hefters$irtgent im »reSlauer
©ommertbeater tbättg, ging 1863 als
aWilitär^apettmeiftcr nach $o(en unb ift
feit 1871 fctbtftonSs&apellmetfter tn 9Hga.
$>ei«ieebitift*r, Hermann, ©chaufpieler
im gad&e ber Später, auch ©änger 1868—69.
©r mar 9. Sfcobember 1834 in »erlin ge*
boren, mar gulefct ERittnbaber einer Sein*
banblung bafelbft unb ftarb am 17. Oc*
tober 1884 in ber Srrenanftalt $>allborf.
£>eiist*, %xl, gleite Liebhaberinnen
1863—64.
$eiitecte, (Sari Ulbert, geb. am 29.
3Rai 1818 §u SHMern bei Seidig als
©obn beS bortigen (SonrcctorS unb Orga*
ntftcn ©.^.S^.^etnecfe, ber ^met Monate
f^ätcr in ähnlicher ©tgcnfdjaft nach (Salbe
a. b, ©aale überfiebelte. befugte bis %vl
feinem 10. 3abre bie ©tabtfcbule &u (Salbe,
ebenfo lange gehörte er als ©olift bem
bortigen (Sbore an. ©päter befuebte er
bie ftxanh'fät ©cbule 3U Jpalle, ferner baS
©tymnaftum p $alberftabt. 3Wtt einer
fdjönen ©arttonfitmme U^aU unb muft*
faltfcb febr beanlagt, mürbe er ein gefugter
©aft in ben bortigen höheren Greifen, auch
mürbe ihm febon bamalS bie ßcitung etned
gemtfcbten©efangberetnS übertragen. $)em
SBunfcbe beS SaierS gentäfc bottenbete er
bann in Berlin bog ©tubium ber %f)to=
logte, um 1840 ging er als ßefjrer ber
9Rufif unb ber frangöftfefien ©praefie an
bie SBergmann'fcbe SpenfionSanftalt §u ßaS=
boljn (ßtblanb), einige 3<*l)*e fyäter fte=
belte er nach &tga über, (Sr begann hier
eine aufjerorbcntltcb rege ^^ätigfeit als
©efang* unb (Slabterlebrer, mürbe ©efang*
lefircr an ber ©tabts$öcbterfcbule unb
(Santor unb Drganift an ber 3acobtftrcbe.
(Sine befonbere ©orgfalt bermenbete er
bon jeher auf bie Pflege unb Hebung beS
(SborgefangeS. ©ein ^auptmerf auf biefem
©ebtete mar bie ©rünbung beS äftänners
gefangberetns „©ängerfretS", ber urft>rüng=
lieb ^aupfäcfilid^ ben 3medf berfolgtcßeuten
au« bem £anbmcrferftanbe ©elegenbctt $u
— ipeinfeen.
gefttteter Unterhaltung mäbrenb ber Slberife
ftunben, unb fomit gu geiftiger ^erebelung
$u bieten, unb aus bem ftc^ fpäter ber
©emerbeberein tytauSbilbttt, als beffen
3Wuftfbirector §. angeftettt mürbe, ©intge
Sabw nach ©rünbung beS ^SühgerfrciS"
bilbete er auch einen gemtfchtettShorgefang*
berein für Herren unb tarnen aller ©täube,
beffen männliche 9Witglieber jeböd) bem
^©ängerfretS'' gleichfalls angehören mugr
ten. ©eine Äemter legte er megen Äränf*
lichfeit 1874 nieber. 3lm 23. Suli 1875
ftarb er ju Sßommufch bei SBauSfe, mo er
auch beerbigt mürbe. mar ein 3Rann
bon ftrenger ated^tlichfeit, beffen flareS,
fcharfeS Urthetl ft<h in ben berfchiebettften
^erhältniffen bemährt t)at. 3}hififattfd)
mar er hauptfächlich Slutobtbact. ©eit 1846
mar berhetrathet mit Xherefe, geb.
SJaumgartU Xodfjter beS Organiften,
EKuftflehrerS unb ©laüitrfabrifanten 83.
311 SBinbau. ^)iefelbe hat ftch in früheren
3ahren als ©olofängcrin an ben 2luf*
führungen ber ERufifaltfcheu ©efettfehaft ?c.
betheiligt.
$>etnefettet, gfrl. ©abine, berühmte
©ängerin, gaftirte im gfebtuar unb EWärg
1834 an 7 2tbenben als föoftne, Xancreb,
gerline (gra 2)iabolö), ©ejtus unb ^)eS*
bemona, fomie im 2Rat 1841 u. 21. als
9lorma unb als- (^oncertf ängerin. 3hr
©efang hatte, enthuftaftifchen ©rfolg. ©ie
mar geb. am 7. 5luguft 1805, entfagte 1842
ber S3ühne, unb ftarb am 6.9tobembcr 1872
in ber 3rrenanftalt §u Sllenau.
$>eintmcpcr, ^^rtfttan, Ednigl. tarn*
mermuftfer aus ^annober, berühmter glö*
tift, concertirte am 10. unb 14. fjebruar
1850 im Ztyattt. (5r mar 1796 311 ©ette
geboren unb ftarb 24. ÜRooember 1872.
$>einrtd), Sari, ©chüler beS $rager
©onferbatoriumS, g-agotttfi, concertirte am
5. Wai 1838 im Xheater.
Heinrich , $>omtutcuS , ©ontrabafftft,
eingetreten inmitten ber ©atfon 1887—88.
^ein$e, bom ©tabttheater in s Bür^
bürg, gaftirte im Februar 1881 an 4 2lben=
ben als ßohengriu, ©leafar, föaoul unb
©eorge S3romn.
^einfe, 2lbolf, fruchtbarer unb nicht
unbegabter SEanacompontft. f 20 - October
1883 in fötga.
$>cin^en, grl. ©life, erfte bramatifche
unb ©oloraturpartien 1845—47. 2Bar
barauf bis 1850 in Gaffel unb berheira*
thete fidd in bemfelbcn Sahre mit bem
SBafftften S3ocf in Altona, ©ie mar eine
fehr btqabtt ©ängerin mit fchöner ©timme.
SBar fie auch für grofee bramatifche $ar*
tien noch nicht ^tnrctd^enb gefchult, fo
machte fie unter ber Leitung ber gfrau
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fcetnje -
K*üger=3tirth, bei ber ffc ftch in 9ttga noch
meiter btlbete, boch gute grortfehritie.
$ctitj|e, Schaufrteler, gafttrtc 26. Slu*
guft 1804 als »ertram in „$te Jßerfö^
nung".
£>citmnücr, ©einriß, geb. 1800 (?) in
Breslau als Sohn etneSKaffechauSbeftfcerS,
begann, ohne Neigung, fich betn Kaufmann*
ftanbe mtbmen unb enlfrembele fiebern*
felben gänzlich, nachbem er ben »efretungS=
frieg als freiwilliger 3äger mitgemacht
hatte. ($r hatte oon jeher bramattfcheS,
befonberS fomtfcheS Talent tu ftd) gefühlt
unb fchlofe ftch ber ftaller'fchett ©efettfeftafi
an, bie in Schleften unb SBeftpreujjeu
fpielte, $)aS SBanberlebcn fagte ihm aber
nicht gu, unb er nahm ein Engagement in
2Ragbeburg an, bon mo aus er ein 3al)r
fpätcr einem föufe als erfter Komifer nach
Königsberg folgte. $ter blieb er 17 3ahre
unb ermarb ftch Vertrauen, ^Beliebtheit unb
ben SRuf eines bebeutenben KünftlerS. (Srft
bie Slufiöfung bes Königsberger XheaterS
fefete feinem bortigen SBtrfen ein Sitl
liefe ftch burch £offmann 1841 nachfötga
engagiren unb fchuf ftch bei bem bteftgen
publicum fchnetl eine ähnliche Stellung.
3m fcerbft 1843 ging er nach St. Meters*
bürg, ©ein bortigeS Engagement, melcheS
fpätcr berlängert mürbe, mar urfjprüngltch
nur für eine Satf on gef chloffen. hatte ba*
her feine fjamtlie borläufig in 9ttga gelaffen,
befuchte fie aber mährenb ber Serien unb
trat bei folcher ©elegenfjeit im fjebruar
unb Sötärg 1844 auch einige 2Nal als ©aft
im Xheater auf. $>auernb mieberöereinigt
mürbe er nie mit ihr. ftarb in St.
Petersburg nach fur^er Kranfhctt am 30.
3anuar 1846. @r mar ein tüchtiger Künftler
im Sfache ber utebrigfomifchen ßbaractere,
auf gleicher £öbe mit feinen fdjaufbiele*
rtfchen ßeiftungen ftanben aber auch feine
gefänglichen: Scnefdjall (3obamt üon $a*
riS), ßeporello, $>octor »artolo ?c. 211S
Strobel (»emoofteS fcaupt), »iroteau
(Reiben jungen g-rauen) unb ȟrgernteifter
(gar unb gtmmermann) foll er unüber*
trefflich gemefen fein. — &.'S mttin mar
bie frühere Dpernfoubreüe unb (Soloratur*
fängerin SRathilbe Komalltcf, Tochter beS
böhmtfehen (Sompontften, Crganiften unb
ßehrerS K. Sie 30g fich ber befferen ®r=
gtehnng ihrer Ktnbcr p ßtebe früh öon
ber S3ühne surücf. f 8. TOrg 1889 in föiga.
\ $>fitmü(let, Elife (fpäter berehelichte
SR auch), Tochter ber »origen, geb. am
9. Sluguft 1832 in Königsberg, erhielt ihre
Schul* unb muftfaltfcbe Ȇbung theils in
ihrer ©eburtsftabt, thetlS in dtiqa burch
Öhfel ^etrtcf unb ßöbmann. 2JM muft*
falifchem Talent unb einer fchönen Sopran*
. fttmme bt^abt, txat fie, 16 3ahre alt, sunt
- fitebn. 91
erften 9Wale in ber Sßetrtftrche am Öfter*
fonntag mit bet 2lrte „3ch metfe, bafe mein
Erlöfer lebt« bor bie Oeffentlichfeit. »on
ber 3eit an mar fte 20 3ahre lang Solo*
fängerin für bie £auptfefte an bet $etrt»
Kirche unb am $om. Snjmifchen hatte fie
auf 3lnrathen ber $)trectortn $offmann unb
(Sonr. Kreufcer'S auch Dpernpartteu ftubtrt
unb bei Dhmann Unterricht in ber Decla*
mation genommen. 1849—51 begann fie
ihre »ühnenthätigfeit in fleincn Partien,
fang auch einige 2M ben Sßagen in ben
^^ugenoiten« unb mürbe auch int Schau*
fpiel befchäfttgi. 2)och fe^te bem meiteren
»erfolg ihrer £heaterlaufbahn ihre balb*
erfolgte »erhetraihung ein Biel. SllS 2KU*
glieb bet 2nuftfalifchen ©efeUfchaft unb
anberer »ereine mibmete fie ihr Talent
bem Eoncerttoefen , betheiligte ftch an
ber ©rünbung beS »achöereinS, trat in
SBohlthätigfeitSconcerten auf unb befehäf*
tigte ftch mit ©efangunterricht, bis fie ftch
burch Kranfhett beranlafjt fah, ihre %W*
tigfeit einstellen.
^>eücr, fleine <Schaufpielrollen unb »afc«
Partien, ©hormitglieb 1837—40.
^>cüiniah, ©ottlieb, junge Militärs,
garte ßiebhaber 1782—83. 2öar oorher
bei ber (sehler'fcften ©efettfehaft, fpäter
in »reSlau, mo er als Komifer fchr gefchäfet
mürbe. — Ein bom »raunfehmeiger
Theater, foll nach 2a (Softe 1815 als »afftft
unb Komifer, eine Tochter beffelben als
jugenbltche Liebhaberin unb Dpemf pubrette
engagirt gemefen fein.
$eUtv\$, ©eorg,Ehormitglieb 1851—53,
gehörte fpäter gu einer 6ommertheater=
©efellfchaft, mclche 1855 im Katferlicheu
©arten fpiclte, übernahm bann bie Dtrec^
tiou berfelben auf eigene Rechnung, com*
pletirte fie burch ^cuengagements^ unb gab
u. 51. 1856 »orftellungen in ßibau unb
mtau.
^Öeütoig ^ran Slugufte. »gl. 5(nbreffen.
^cUtotq, ??rl., II. unb III. gfächer,
(Shormttglteb 1866—68, in KtnbenoUen
fchon früher.
$etttvift, griebrich, ^DecorationSmaler,
geb. 1832 in »remen. Seinen erften Unter*
rieht «rhtelt er im Sltelter beS ^oftheaterS
p Dlbenburg, mürbe bann Schüler unb
foäter ©ehtlfe 3oh- SWühlborfcr^ in Mann*
heim, piekt öon 1863 an felbftftänbiger
Nachfolger beffelben. 1866 fam ^. nach
SRiga. Sein erfteS ^auptmerf mar hier
bie prachtöolle SluSftattung beS „Oberon"
mit 14 neuen $)ecorattonen. 1870 cjing
er pm Stabttheater in Dürnberg über,
f ehrte aber 1878 nach 3Mßa prücf.
$e(lttrift *!Htibol^t f ^rau ^almine,
»gl. Nubolphi.
0elm, Sheatermitglieb 1851.
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92 &elm -
$elttt, SHuboif, geb. in <Sad)fen, (Sdjüler
beS ©onferbatoriumS in ßetpgig, toar 1863
bis 1864 3nftitutg s ÜKuftflel)rer in 3<*cobr
ftabt, 1 864—65 9ttufif leerer in Ifttga, toanbte
fid) baronf nad) Saratoto, madjte fpäter
erneute (Stubten in $)eutfd)lanb unb lebt
3. 3- <A9 2ftuftfbirector in £amboh).
£>enbel*3d)ti$, 9ttab. ©enrtette, geb.
(Sdjüler, geb. am 1. Februar 1772 %u
Pöbeln in (Saufen, madjte 1809—17 grofee
Shtnftreifen nnb trat im 3anuar 1812 an
4 Slbenben in fttga als SJlebea (©otter),
9Jtorgaretf)e (©ageftolgen), Dctabta, nnb
mit pautomtmij djen S)arftellungen auf. Sie
bettte perft als Ballettänzerin im ßöntgl.
Xfytattx §u Berlin getoirft unb fid) fpäter
*ur gefeierten (Sdjaufptelerin auSgebtlbet.
SKod) größeren 8htfjm aber ertoarb fte fid)
als pantomtmifdje SHinftlerin, fpectell als
Darftettertn anttfer (Statuen, toortn fte
unübertroffen toar. Sie toar bter 9ttal
berijeiratfjet, mit bem Dpernfänger ©unife,
einem Dr. 9Jtot)er, einem Dr. ©enbel unb
einem Sßrofeffor @d)üfe (bgl. b.). 9htr
bie britte ©be toar burd) ben Xob beS
SttanneS gelöft toorben, alle übrigen ge*
ricfjtltd) gefdjteben. (Sie ftarb alt unb
bergeffen 1849 in (SöSltn.
$enbrtd>*, ©ermann, geb. 5. Dctober
1809 %n $öln, lernte erft als Kaufmann,
ging gur Büljne, fear 1831— 37 in granf*
furt a. 2JI., big 1844 in ©annober unb
©amburg, barauf bis 1864 im Berliner
Äönigl. gdjaufpielbaufe engagtrt, toarb
penftontrt, ging 1868 nad) Slmertfa, über*
naljm 1871 bie $>irectton beS Bictorta*
tljeaterS in Berlin unb ftarb am 21. Do
fober beffelben SaljreS. @r gaftirte im
Slprtl unb 3Hat 1846 an 14, unb im Slpril
unb 9ttat 1865 an 10 2lbenben in föiga
als 9toHa (dornen unb ßorbeer), ©arrief
(Dr. föobtn), Boltngbrofe (2ttarqutfe b.
Billette), $>on (SarloS, Bruno (Sttutter unb
(Sofjn), Sngomar, SMtere (Don B. 21.
©errmann), 2Mtere (Urbilb btS £artuffe),
fterbtnanb (Kabale), $f)tlipp ($lad)t unb
borgen), ^erbinanb (£reueßiebe), föomeo,
fterbinanb VT. (König unb (Sänger), $on
Säfar ($)onna $)tana) unb ©einriß b.
3orban (Sßerner) — unb toäbrenb btS
feiten ©aftfptels als Oerinbur (<Sd)uIb),
Otto oon SßtttelSbad), ©gmont, ©erjog
Sttbredjt (2Md). Wtt)x), ftotolanb Mo*
djefter, ©arrtcf, Dr. ©agen (©efängnift),
(Struenfee unb £ell. ©. foGC als <Bd)a\u
fpieler einzig an (£mii $ebrient einen
Sftibalen gefunben fyabtn.
£>ettte, (£äfar, Sljormttglteb, Souffleur,
äetttoeiltg aud) (Secretär 1853—56, 1860
bis 1862, ätotfdjeu beiben Engagements
in föebal. f ^ ©amburg.
^>ett?e; ^rau ©elene. Bgl sub ©cnfee.
- Öcnfel.
^cnfo, gfri; gba, geb. in «Htga,
©labierfdiülerin b. ayiafornaSfi^, concer=
tirte mit bemfelben im Sßobember 1879 in
Berlin, trat in fötga am 3. Sanitär unb
17. $>ecember 1880 in einer Quartett*
Soiree unb im Sweater auf, madjte im 6t.
Petersburger ©onferüatorium fernere 6tu=
bien, tjer^eirat^ete ftc^ unb lebt feitbem
in SBtlna.
$etttte, ©r., 3ntrtganten 1827—30.
,^ennc, 33lab. ©enriette, geb. (Stettnifd).
ßiebbaberinnen unb ©elbinnen 1827—30.
(Sie toar um 1806 in Berlin geboren,
burd) bie bortige ©offdjaufbtelertn Wlaafc
auSgebilbet, unb in (S^toerin, 2)lagbeburg,
SBeimar, Königsberg unb 3ttga engagtrt.
1831 ging fte für SlnftanbSbamen nad)
Breslau, 1833 an baS neuorgantftrte ©of=
tbeater in taffei. ©ter trat fie 1859 in
ben föul)eftanb unb ftarb im $)ecember
1879. — Biebert fagt bon tf)r: „(Seit bem
Slbgange ber 2M>. ©d^mibt ^aben totr
uns in btefem Sftollenfad) fetner folgen
©rfc^einung erfreut". SBeiter toirb fie
„eine coloffale breu&tfd)e 6d^ön^eit" ge=
nannt. 3^r fd)öneS Drgan toar fo aus=
gebilbet, bafe eS im loei^en SluSbrucf toie
im fräftigen Effect gleid) grofte SBirfung
machte. 2lm begabteften mar fte für baS
Xrauerf^iel, bod) Ijatte fie aud^ ©umor
unb feine ftomtf.
$>cnnc, 3)em., trat 1827 auf.
|>ettite*e?ft, SBil^. ^etc^arb, ©^or=
mttglieb 1852-63.
^ennin^, ^rl. (Sfjrtfttne, Sängerin
1881—82.
$>cnnin^, ßouiS, geb. 1860 in ^)an^ig,
(Schüler ber tönigl. ©o*fd)ule in Berlin,
totrfte 31/2 3^re in ber Btlfe'fdjen Capelle
als Biolinift, 1886 unter ßaube in 3Jla-
Joren^of, lebte bis 1888 als ßeljrer prioa=
tiftrenb in 9tiga, trat in einigen (Sonderten
als 6oltft unb Duartettfoieler auf unb
fiebelte nad) Dbeffa über.
^Dentici, (ober ©einrtei), 21., tüc^=
tiger Biolinift, concertirte 1827 am 10.
2ftai im Sweater, am 28. 2ftat im 6c^n)ar^
Häupter.
^cnfcl, ©err, gaftirte am 3. 3uni 1784
mit ntdjt nä^er bezeichneten 3nfttumental=
Borträgeu im ^bf^ter.
^enfel, gWebr. Sßil^elm, begann
feine £aufba^n 1830 als Battetelebe im
alten tönigSftäbter ^bcater in Berlin,
ging aber pm (Sdjaufpiel über, burc^ftreifte -
als jugenblic^er ßtebbaber, Bonbibant unb
9taturburfd)e 2)eutfc^lanb unb n)ar u. 31.
1852—53 in 9^tga engagirt. ©länsenbc
©rfebeinung, mobulattonSfäbigeS fonoreS
Drgan unb einfaches, toa^reS Spiel maebten
ibn aueb r)icr pm beliebten (Sdjaufpteler.
(Später ging ©. gum KönigSftäbter £f)eater,
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$enfef —
fibernahm nach bcffen (Schließung bie Di*
rection mehrerer größerer Bühnen, MS er
beim Berliner 9cattonaltheater in (Stellung
trat, too er 1880 fein SOjährtgeS ftünftler*
jubiläum beging.
€>cufel, fcetnr. 2ötlh. Abolf. (Shor*
mttglteb 1856—57.
. f>ettfelatt, Sfrau Eleonore Augufte,
e^ormitglteb 1855—56.
tenfelt, Abolf, geb. 30. April 1814
fytoabad) in Samern, eminenter ^tantft,
feit 183$ in 6t. Petersburg als Stammte
Virtuos lebenb unb fpäter pm Snfpector
ber ajhtftfclaffen in ben £öchterlehranftalten
beS Geichs ernannt, concertirte am 31. De*
cember 1839 im Schttmrähäupter unb am
5. unb 8. Sanuar 1840 im Zfytakx unb
trat aufcerbent am 16. Januar in einer (Soiree
gum Beften beS gfrauenberetnS auf.
#eii*fd)cl,3.3 / (SlartnettsBirtuoMuS*
gebilbet tmDreSbener BltnbensSuftttut, gab
unter 2Wtttt>trfung beS 9Hgaer (Streichquar*
ietts am 25. 1857 ein (Soncert im
(Schtuarghäupter.
£>crbolfc>, grl. Betty, «Soubretten in
(Schaufptel unb Oper, ßtebhabertnnen 1850
bis 1851. (Stimmbegabte, talentbolle unb
fleifeige Anfängerin.
«öetbort, (Sari, Baffift unb <Sd)aufpieler
((Sbaracterrollen) 1839—42. 2Bar fpäter
in Slawen engagirt, führte mehrere Sa^re
bie Dtrectton beS (StabttheaterS $u Bern
unb ftarb am 9. (September 1853.
$>ctbft, Dem. ©mtlte Abelatbe, bon
2a Sfroche als erfte (Sängerin unb (Sagaus
fptelertn engagirt, bebütirte am 19. 9Jlat
18U als Bttellta (Situs). 3m recitirenben
(Schaufptel überhaupt nicht ohne Mängel,
gab fie au&erbem burch gflüchtigfett ©runb
au mannigfachem £abel, toax aber („menn
fie mollte", bemerft 2a (Softe), trofe ihrer
16 «galjre eine bortreff liehe (Sängerin, burch
bie bie Oper einen bebeutenben Auffchtoung
nahm. 2ftan fanb ihre gertigfeit in Sßaffa=
gen unb drittem bemunberungsmürbig,
ba^u fjatte fie einen feelenbolten Vortrag
unb toar im föecitattb ebenfo metfterhaft,
tote im Abagto unb Allegro. Born 1. Wläxi
1814 ab übernahm fie bie felbftftänbige
DtrectionSführung. Anfang 1816 berhet=
. ratbete fie ftcb mit bem Baffiften ©o fei er.
3118 Directorin hatte fie Diele ©egner.
3JHt ihrem Sßerfonal fchetnt fie anfänglich
in gutem (Sinbernehmen gelebt p ^aben,
es traten aber 3^ürfniffe ein, unb bie
klagen über ihre llnberträgltchfeit, jtoeef-
lofe Sßtllfityr 2C. mehren fidf) im Verlaufe
ihrer brei DirecttonSjahre. ßangemifc, be*
fonberS aber Sßorfch finb in ihren gelegent-
lichen pribaten Aufoeidmungen Dotter Bitter*
feit, unb 2a (Softe totrb nicht mübe, fie ber
Bernacbläffigung beS SnftitutS unb ber Um
b. Werbet. 93
gefälltgfett gegen bie SBünfchc beS ätabli*
cumS anklagen, toobet ihr ©etoanbthett in
ber rein gefd)äftltd)en gtifjrung pgeftanben
toirb. 3m gebruar 1817 legte fie bie Dt*
rection nieber. 1819—22 fang fie in ®cU
nigSberg, mo fte überfdjtoengltch beurteilt
mürbe, unb in Hamburg, im Auguft unb
(September 1822 gab fie in fötga ein elf*
maltgeS ©aftfptel, toobet fte u. A. bie föof*
fhtt'fche ftofina hier creirte, 1828 liefe fte
ftd) bauernb in SRtga nieber, etablirte fia^,
toie früher, fo aua^ je^t in (Soncerten auf*
tretenb, als ©efangletyrertn unb grünbete
eine ©efangfa^ule für Damen, mit bem ein
bon Dfjmann geleitetes 3uftitut für Herren
©anb in §anb ging, unb mit bem fie bie
©Karfreitags * Aufführungen unterftüfete.
$ßon ©ofeler gef Rieben, oerheirathete fie
ftch Anfang 1829 mit bem ©oubcruementSs
(Secretär Alej. 0. Xf(herniätt)Sf t). Am
31. Auguft 1830 übernahm pe §um gtoeiten
3Wal bie Directton bes ^caterS unb führte
biefelbe gunäa)ft bis @nbe Watt 1834, fo*
bann, nad)bem baS Sßerfonal ben (Sommer
über auf SljeUimö gefptelt, bom -1. (Sep«
tember 1834 bis (Snbe Wax^ 1835. (Sie
legte bei ihrem Amtsantritt ben beften
SBtllen an ben $ag, fanb aber bie 2$er*
hältniffe allpfehr jerrüttet unb hatte gegen
unglüefliche 3 c ^^^ältniffe (bie GifjoUxa*
©pibemte 1831) anjufämpfen. SJon 1833
an berftel baS Xhcater unter ihrer ßeitung
gänsltch.
^erbft, 2ttab. grieberife, Tochter
ber berühmten Ungelmann, fpäteren
©ethmann in Berlin, jugenbltdje ßieb*
habertn unb (Sa^aufpiel * Soubrette 1815
bis 1816. Anmuthtge unb beliebte (Schau*
fpielerin, auch Sängerin gern gehört.
(Sie berheirathete ftd) mährenb ihres ©n*
gagements mit bem (Sänger Sötlh. SRäber
unb berltefj baS Theater toegen gefchäft*
licher Differenzen mit ber 2)trectton. 3h^e
Xochter Doris, ein ungefähr 7jährtgeS
hoffnungSbolleS Äinb, gab fttnberrollen.
$ttbit, A., (Souffleur 1855—56.
*. ^erber, 3ohann ©ottfrteb f geb. am
13. Auguft 1744 gu Bohrungen, ftubirte
in Königsberg ^h^logie unb Sßhtlofophte,
mar 1764—67 ©ollaborator an ber Dom*
fdjule unb Sßrebtger in 9liga unb bon 1775
an §ofprebtger, ©enerafc(Supertntenbent
unb Dbers&onftftortalrath in SBetmar. f
6. December 1803. Bon feinen (Schriften
feien nur biejenigen genannt, melche auf
bie 3Rufif birect Begug haben: „Bon ber
3Jlufif ber Sßfaimen"; „lieber bie 2Wuftf
als ©efang"; „lieber bie Berbinbung ber
2ftufif unb beS langes gum 9lattonalgefang"
(fämmtlich enthalten in feinem SBerfe „Der
©eift ber hebräifchen Sßoefte"); in ber
„Säcilia" hobelt er femer über bie Be?
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®4 ^erger —
fchaffenheti ber ^eiligen aWuflf, ber $hm s j
nen unb ber chrtftltchen Liturgie, in ber
3eitf*rift „Slbraftea" über ben Sang, baS
9Mobram, bie neuere beutfdjc Oper unb
bie SBMrfung ber SÄufif überhaupt auf $enf=
att unb Sitten, über ©. 5- fcänbel, baS
Oratorium ac. (Sine „(Sulturgefchtchte ber
9Ruftf beS 18. 3af>rf>unbert8* blieb um
oollenbet.
$>evf|er, 3ofef, bom fiänbifchen ^eater
in ©ras, »affift 1843—44, fpäter als SBafc
buffo 1859—60 normal« engagirt, in ber
3toif(^engeit u. % in Slawen. ©ab in ffltga
©cfangunterrtcht, totrfte in einigen (Eon*
certen mit unb mar ein gebilbeter (Sänger.
$er*er, (Sari 2Biü). Ulbert, Heine
Partien, (Shormttglteb 1855 -76 mit eint*
gen Unterbrechungen, getttoetlig auch 3n*
fptctent. feierte am 16. Februar 1875
fein 25jährtgeS ^Bühnenjubiläum burdj eine
im Schüfcenhaufe gegebene 9ftattne>.
€>er*er, grau 9Jtotf>ttbe. »gl. $ampfje.
&ertnft, $Ijeatermitgiieb 1833—34.
fwinft, griebrich/ Trompeter 1875—84,
ferner feit 1887.
£>erman, Schtoeftern ßaura unb s JJia=
ihilbe, 11 unb 9»/< 3ahre att, S3ioliniftin=
nen, pretSgefrönte Schülerinnen ber klaffe
2llarb beS ^arifer (SonferbatortumS, con=
certirten am 25., 27. unb 30. Dctober unb
4. unb 8. 9tobember 1873, 5., 10. unb 13.
October 1874 nnb 12. unb 14. September
unb 6. October 1877 im Spater unb ®t*
teerbeberetn. Sie erregten befonberS burd)
i^r UntfonosSufammenfpiel S3ettmnberung,
letfteten aber, befonberS bie jüngere, auch
im {Singelfpiel »ebeutenbeS.
German, 2lbam, Sttoloncelltft aus 2öar*
fchau, Schüler bon Serbais, concertirte
am 7. unb 20. 2lprtl 1856 im Theater
unb Schloß.
Hermann, g-agotttft, trat am 25. Oc-
tober 1802 in ber2Ruftfalifchett©efeUfchaft
al» Solift auf.
^ermann, ©uftab, feriöfer 33affift 1886
bis 1887. ©tng nach 3ürich.
$>enstaititt, fjrl., oom ^Nürnberger
Theater, trat am 15. October 1851 als
aiennchen (ftreifchüfe) auf. Später unter
bem tarnen Sin ob loch in s Jlcbal engagirt.
$evolb, Äönigl. 9ttufthnetfter, Dirigent
ber Capelle beS ftöntgl. preu&tfchcn (Sa=
bettencorpS, concertirte mit berfelben oom
22. 3uni bis 30. Sult 1876 aHabeubltch
mit großem Beifall in Schmarl (Eoncert--
hauS. Soltften ber Capelle maren u. 51.
bie Herren Füller unb ©tllfötter
(Kornett) unb Kleber (Trommel).
£>erolb, £enrt, I. (Soncertmeifter unb
gebiegener ättoltnfoltft ber fttfcher'fchen !
SfoSfteUungScapelle 1883, beabsichtigte ftch !
in 9^iga nieberjulaffen, grünbete mit ben»
$errmahn.
Serren 21. gifcher, (S. ©artmann unb 21.
chreiner einen (£^clus oon ftammermuftf*
Soireen, folgte aber turg nach Eröffnung
beffelben einem Stufe nach fcelftngforS. 1884
mar er (Soncertmetftcr ber ßtebtg'fchen ßa^
pelle in $>ubbeln, 1888 mürbe er gum he* s
jogl. Sachfen * Sütenburg'fchen Cammer*
»irtuofen ernannt unb lebt %. 3. in Berlin.
#ro, ^rl. 9ßargarethe, Sptantfttn, geb.
13. 9^obember 1857 gu Bresben, Schülerin
bon Prägen, (Elara Schumann unb fiiSgt,
concertirte mit gd. §ohenfchtlb am 10.
unb 15. October 1880, femer mit ftrau
Illbach am 8. unb 11. ftobember 1883
im Schtoarghäupter, am 16. 9iobember
beffelben 3ah"S im Später. Sie ift feit
1881 mit bem dichter unb ßtterarhtftortfer
Dr. 2lbolf Stern in Bresben berheirathet.
öerrle, Decorationsmater unb Ober»
mafchinift 1870-72. fertigte u. 3C. bie
Sfasftattung ber „2ttetfterfmger" an.
■öerrltng, ©uft. Slbolf, SluShülfSrollen,
©hormitglieb (I. £enor) 1848-52, 1858
bis .1859, 1887—88.
£>crrlingcr, $rl. 3Wargarethe (recte
3frau 3fr eh er, geb. §.), oom Stabttheater
in Stettin, als (Erfafc für gfrl. Rettmer
auSerfehen, gaftirte im 2lpril unb 3Kai 1861
an 4 &benben als Slbrtenne £ecoubreur,
Deborah, ©retchen unbSane @^re,unb toarb
für bie nächfte Satfon engagirt, trat jeboch
fchon ©nbe 3anuar 1862 toieber aus. (Sin
gmeiteS (Engagement bauerte oom ^ooember
1872 bis Satfonfchlufe 1875.
Hertmann, Daniel, Orcheftermitglieb
um 1782—83.
Hertmann, 3Jtob. (recte grau b. Xour»
nau), jugenbliche Stollen iu Schaufptel unb
Oper 1803—7.
Hertmann, 2lnton, bom Gängiger
Xheater. »arltouift unb »uffo 1815—17.
4&errmann, Otto (§err junior, auch
£err Sohn), SBebtente 2c. 1815—17.
^)errmann, Ü)lab. Scannette, geb.Uhlich^
ebenfalls bon 3)anjig, für erfte he^oifche
©efangspartien 1815—17 engagirt, aus*
gezeichnete Sängerin, aber förperlich ent-
fallt burch bie folgen eines fchlccht ge»
heilten 93einbruchS, toeShalb fte uur in SHol»
len mit (Erfolg bertoenbet toerben fonnte,
bie fehr Wenig 2lction erforbern. (Königin
ber ^acht.)
tcrrmaiin, iiaxl graus, Stabtmufifer
Utau, fiebelte nach Sliga über, mar um
1850 mehrere 3ahre Stolinift im Xhcater=
Orchefter unb ftarb, 67 3ahre alt, am 2.
Slprtl 1859.
£>crrmann, ilaxl, Sohn beS Vorigen,
geb. ben 18. 2luguft 1817 %n SBenben, er=
1 hielt ben erften Unterricht in feinem 7.
! Sah" oom Sater. ÜWtt 14 Sohren mtrfte
» er in ben Ouartetten unb ßoncerten beS
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#errmann
£ret»argte» £ofrgth @chtemann al» Btola*
fpteler unb SSiotönccttift. mit unb mürbe
baburch mit allen bur^retfenben ftünftlern,
mte ßafontzc. befarint. 1835 mar als
Btofoncelttft bei ber Oper gu 3JMau angeftellt,
1836 machte er, beim SRufiffeft im Ör*
Hefter mttmtrfenb, fein Debüt in fötga,
1837 trat er in'» Xheaterordjefter, bem er
mit einigen Unterbrechungen als erfter
Bratfchtft bt» 1883 angehörte. 1849 mürbe
er 3»itgriinber be» Sttgaer Streichquartett»,
bem er mährenb ber gangen $>auer feine»
Beftanbe» big 1880 ununterbrochen ange*
hörte, daneben entfaltete er eine aufjer*
orbentltdj au»gebehnteßehrthättgfett. (Seine
theorettfehe 2lu8btlbung hat £. in Sttga bon
Eautotfc ; empfangen, (Sompontrt hat er
mehrere QuartetMSefänge, ßieber für Bto*
line mit ^tanoforte ober Harmonium,
Stuben für Biotine. <5tn Andante religioso
für Violine unb Orgel unb ein Adagio
cantabile für (Streichquartett finb toteber*
holt aufgeführt toorben, ba» lefctere ift
auch gebrueft.
Hertmann, 2Ruftfbtrector au« Bre»lau,
concertirte mit feinem Orchefter im Wo*
bember 1838 an fech»$benben im (Schtoarg*
häupter unb Theater. Da» Orchefter mar
toohlbcfefet unb hatte gute (Solofpteler.
$.•» 3tot& bei feinen Reifen mar, beffere
SWufif populär gu machen unb bie £ang*
mufif auf eine höhere (Stufe gu heben.
Dtefe 3bee foll er fchon einige Söhre frü*
her al» ber ältere ©traufe berfolgt haben,
bei bem er fpäter noch fpedettc (Siubien
machte.
{»ermann, ©arl, Leiter, ©hormtigltcb
1851—52.
Hertmann, ftrl., (Shormttglteb 1855
bt» 1856.
Hertmann, £enorift bom (Stabttheater
in Hamburg, gaftirte im (September 1862
als (Strabella, Slrftr (£ancreb) unb Baftlto
(gtgaro)*
$errutann, Bernharb 2Cnton, geb. am
6. October 1806 in Hamburg al» Sohn
eine» Kaufmann», moHte anfänglich 3«^ s
prubeng ftubiren. Die s Jlothtoenbigfett
gtoang ihn jeboch, nach be» Bater» $obe
gegen feine Neigung in ein faufmänntfehe»
GJefchäft etngutreten. Da er fchrtftfteHe*
rifd)e» Talent in fich fühlte, berfuchte er
fkh bann auf bem ©ebiete ber ßtteratur
unb mürbe (£orrefponbent mehrerer 3our*
nale. Dtefe (Stellung brachte ihn mit bem
Theater in Berührung, moburch er ange*
regt tourbc, feine fchrtftftettcrifd^e £hätta*
feit gu ermettern unb frangöftfxhe (Stüdfe
für bie beutfehe Bühne gu bearbeiten. Die
3ahl feiner Bearbeitungen, bie überall
aufgeführt mürben, beträgt gegen 130.
1856 marb Bureauchef be» Hamburger
- §effe. 85
£heater3, 1862, nachbem Dr. gBoUheint
gurüefgetreten mar, Dtrector beffelbetj.,1868
übernahm er bie Dtrectton be» SUgaer
Theater», bie er &nbe 3Rärg 1869 mteber
nieberlegte unb au« Unfenntntfj ber hie-
ftgen Bcrhäjtntffe mit einem bebeutenben
Deficit abfdhloft. 9lach Hamburg gurücf*
geiehrt, übernahm er bie Dtrectton bafelbft
bon 1871—73 normal», gog {ich bann
bom Theater gurürf unb ftarb am 17. Utot
1876.
Hertmann, grl. WaUt) bon Berlin,
ßiebhaberin 1876—77.
$emn*nn*, bom ^oftheater in Mann-
heim, erfter Baffift 1851—52, al» ©rfafc
für £errn ftremeng.
Hertel, Orcheftermitgtieb 1835 unb
früher.
$>er*eft£, Marcel, (Sohn be» Dichter»
<£eorg £. , bortrefflicher Btoltnbtrtuo»,
trat in fötga guerft am 15. (September 1881
in einem teoncert be» grl. b. Älemm auf,
gab barauf mit SJrl. Slnna (Smith in bem-
felben 9Wonat noch mehrere (£oncerte unb
bereifte barauf mit berfelbcn unb bem
Sßiantften &arl (Sta»nh ßiölanb 2C. bi»
jftarba. 3m (September 1884 Veranlagte er
ben Orgelöirtuofen ©uiln^ant au» $ari»
nach 9tiga gu fommen unb concertirte mit
bemfelben brei 2M im Dom. 1885—86
lebte bann unb mann au»märt» con*
certirenb, gang in Sliga, gab gtoei eigene
^oncerte unb trat gulefct am 26. SWärg unb
2. Slpril 1886 in ©oncerten be» Bartto*
niften (Sontt auf. 3« bemfelben Sßinter
öeranftaltete er öier ^riöatsSluffüh^wngen
öon ^ammermuftf, bie in ber ^lealfchule
ftattf anben, unb mar auch al» ßehrer thätig.
1886 ging er t>on SRiga gunächft nach $ari».
^erg, grl. SBilhelminc, 3ȟtter unb
©haracterroden 1869—70. (SJtng nach
(Stettin.
Sergo^ Slarinettift 1845—49.
e#, Slnton, Stabtmuftfer, unb at»
Xrompetcr, ^ornift, gule^t al» Bratfchift
9Ritglieb be» ^heaterorchefter» mahrfchein*
lieh Won oor 1820, bi» 1857. t,™3ahre
alt, am 5. Slpril 1867.
^>e#, ^arl, $ianift au» Dre»beu, con*
certirte mit bem (Sänger öon ^ottbu»
(Äofeebue) am 6. 2lpril 1877 im (Schtoarg*
häupter. (®eb. 25. Sunt 1840 gu £ebbe2*
heim bei Mannheim.)
f>effe, ^laoierfpitler, trat gmifcheu
1828 unb 1831 in oerfchiebenen ©oncertenauf .
ßebte al» angefehener ÜRuftflehrer in 9fUga.
*effe, grl. Johanna, bom ^önig»ftäbter
Theater in Berlin. Beliebte ßiebhaberin
1853—54. — 3mei ©efchtotfter bon ihr,
Sari unb 3Rarie, fpielten Äinberrollen.
$effe f 5luguft Wilhelm, geb. am 22.
October 1805 gu (gtrafjburg, fam früh?
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fceffe - fceitelfömibt.
fettig, nachbem fein SSatcr ßcftorften, nach
München, too er burch feinen ©roftonfel
©ennefelber pm 2tt!jographen auggebtlbet
tourbe. ©eine loettgehenbe übrige SBtlbung
ertoarb er fich felbft. 1828 ging er pr
33ü^ne nnb ^telt fidj lange bei £Banber*
©efellfchaften auf, big er enbltch 1837 p
$trector Earl nach SBien fam, too er alg
Liebling beg SBubltcumg neben 9leftroty nnb
©cholj fecfjg Safyn totrfie. 1843—49 toar
er barauf Oberregtffeur in Hamburg, big
1852 3JMglteb beg Sriebrich^öttlhelrnftäbtt*
fdien %f)tattT%, big 1853 ©chaufpteler unb
föegiffeur beim Söntggftäbttfchen Zfytattx
in ^Berlin, fobann einige 3ett in töln
engagtrt, unb toteber . in S3erlin mit ber
tedinifdjen ßettung ber trolTfd)en Mi)nt
befd)äfttgt, toorauf er in 9Hga im Sanuar
1855 erft einige ©aftrollen gab, um bann
Jbtg ©atfonfcfjluft 1856 in'g Engagement
p treten. (Spater totrfte er noch in ßtbau,
Königsberg, 33reglau unb an berfchtebenen
berliner Xfytattxn unb ftarb am 4. 3ult
1864 p Berlin. fptelte tmmortfttfche
Später unb d)aracterfomifd)e Kotten. $on
feinen gasreichen SBühnenbtchtungen, bie
er meift unter bem ^feubontym 3. Eh-
äßageg (b. i. „3* eg") erf^einen
lieft, ftnb in SÄtga gegeben luorben: „Ein
Sir^t", ßuftfptel in 1 2lct, fr. n.b.^ran^.;
„SBeihnachten", phant. Ward), in 1 2lct,
mit 2ttuftf oon ©tmon (bgi. 2).); „'S ßorle,
ober: (Sin berliner im ©chtoargioalb",
©chmanf mit ®ef. in 1 2lct; „2Bag ftd)
ber SBalb ergäbt", bram. ©ft^e; „Ein
^ageftols unb feine Erben", ßufp. in 1 2lct;
f ,$)er berhängntftbolle ©chafftall, ober:
ßänblicheg ©tWeben", ßteberfp. in 1 2lct,
mit 2Jhifif bon ©imon; „$>te 3auberflöte,
ober: $er föaritätenf ammler", Sßoffe in
l.Hct; „Ueberau 3rrthum", $offe mit
©ef. in 1 2lct.
teffe, ^elij, ©oljn beg Vorigen, geb.
chopfhetm in Söaben, anfangg befttmmt,
pm 2Jtoler auggebilbet p toerben, lieft fich
burd) ßetbenfdjaft für bie ©chaufptelfunft
pm Ergreifen ber SBüfjnencarrtere betoegen.
1855 unb 1856 trat er im Katfertidjen
harten (9^ifla) im ©ommertheater auf unb
ging pnädrft pr ^etttüig'f^en ©efellfchaft
nach Sftitau. (Später, Don 1874 an, ioar
er $>trector beg Earl (S(^uiöe=^eaterg in
Hamburg, luo er befonberg bie Operette
cultibtrte, unb ftarb am 9. Slpril 1880 alg
anttglieb beg ^enne^eaterg in Berlin.
©effe, Sri. £ebtotg, bom Jpoftheater p
ftaffel, I. tragtfdje ßtebhabertn 1858—61.
(Sie toar jung unb talentboll unb ertoarb
fid) aufterbem eine getotffe Berühmtheit
burch unpaff enbe Eoftüme. 5Die Bertha im
„£elt" unbSenella fpielte fie in ber Eri=
noltne. (Später ging fie nad) Slmerifa unb
toar 1864 erfte ßiebtyabertn in Stedorf ;
1870 nad) 2)eutfc^lanb jurücfgele^rt, Oer«
fjetratyete fie ftc^ mit bem &trector Eb.
Körting in $affau, ging aber 1878 aber=
malg nad& Slmerila unb ftarb am 13.
2flärä 1881 in Elebelanb , angeblich 37
3a^re alt.
*effe, ^rl., E^ormitglteb 1861—62.
toeffti, SHigaer §armontfa4Btrtuog, ba=
malg anfe^einenb in Berlin lebenb, erfanb
1785 eine Oerbefferte <$lag=£armontfa,beren
Umfang bom tiefen G big pm 4geftr. C
reifte, unb bie burd) eine Elaoiatur ge*
fpielt ttjurbe. ©eine ©locfen tourben alg
äufterft fein unb angeuefjm tönenb, ber
3Jled^anigmug alg fef)r einfad^, bie ©piel^
art alg ganj „gemäc^lic^" gelobt, nid^t nur
alle (Stärfenüancen, fonbern fogar fertige
Friller toaren auf i^r augfü^rbar. ^llg
bef onberer unb gänjlic^ neuer SJorjug tourbe
femer ^erborge^oben, baft bie neue ^ar*
montla ein „^tnauftoinbett unb §erab*
totmmern" in Sldjteitönen bon einem Xone
jum anbern ermögliche, toag fie befonberg
$um Vortrage beg llbagio geeignet macfye.
$)effelbad), ^[lejanber, geb. gu Willi bei
Stöm^ilb (©.^etntngen), too fein »ater,
ein guter Organift unb gebtlbeter 3Wuftfer,
ße^rer toar, toanbte fid^ ber ©ängerlauf?
bafjn auf Slnrat^en 3uliug §et)*g, eine«
früheren ©d^ülerg feineg ^öaterg, %u, ber
feine ©timme entbeeft tyatte unb, erft l 1 ^
3a^re prtbatim, bann toeitere 2 3ö^re in
ber unter §ang b. S3üloto neu eröffneten
Königl. aWuftffc^ule §u TOn^en augbiibete.
ber audd in ber Harmonielehre unb im
Elabterfptel ©tubien gemacht fyattt,. Oerlieft
bie genannte Slnftalt mit brillanten 3* u fl s
niffen, bebütirte alg 3ftanrtco unb Xann*
Öäufer in SRotterbam unb fanb bafelbft für
Reibens unb ©piel^enorpartien fein erfteg
Engagement, bem toeitere Engagementg an
ben ©tabttfjeatero p 3ürich. Hamburg unb
©traftburg, unb am ^oftheater p ©tutt*
gart folgten. SJon hier aüg gaftirte er im
Februar unb 3Jlärj 1876 alg Eleafar, ßohens
grin unb Xannhäufer in 9fctga unb toarb '
für bie folgenbe ©aifon 1876— -77 alg
§elbentenor berpflichtet. 3« ^tflfl fang
auch toteberholt im Eoncert, u. 21. am
Eharfreitage bie Xenorpartte im „^auiug".
©päter toirfte u. 21. noch am §of theater
in Mannheim unb lebt %. 3- in feinem
©eburtgorte.
£>effert, Sri. Emilie, Opernfoubretten
unb Eoloraturpartten 1859—60.
$ettelfd»titibt, jttjeite ^äter, Ehorfänger
1861—62.
^ettclfc^tttibt, S^u, geb. ©chmibt,
1861—72 ©ouffleufe, in erfter 3eit auch
Ehormitglieb.
$)ettelfchmibt, S^ebrich, ©ohn ber Söo*
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©cufcr — ©ilferbmg.
97
rtgen, (Shormttglieb (I. Vafj) 1868-71,
ferner 1885—88.
$>cufcr, Karl, Dom herzoglichen ^eater
in Ottenburg. I. jugenbltd)e Liebhaber
nnb VonbtbauiS 1845—46. — grau
bon bemfelben ^eater, goftirte am 29.
Sanuar 1846, bem Veneftätage beS £errn
als grau in „Rehmt ein Tempel
bran".
genfer, fjrl. X^crefe ftaunh, Don ben
vereinigten X^eatem in $eft unb Ofen,
bebütirte am 17. Sanuar 1858, blieb als
iugenblidje £eibin bis (£nbe berfelben
(Satfon, unb mar, äußerlich glüdfltch be*
gabt unb im Veftfe eine« auSbrucfSbollen
Organs, beliebte« 27cttglteb. «Später, 1862,
berhetrathete fte fid) mit bem ftomtfer SBitt
unb gaftirte in ber 3eit Dom gfebruar bis
3Jlat 1863 an 82lbenben im Rtgaer ^eater.
1863—65 mirfte fie in 9Mtau.
$euf)ner, ©eorg, II. unb III. Vafc
Partien, SluShülfSrollen 1831—32.
$>ctt#uer, 3ftab., Don (Stettin, II. unb
UL Liebhaberinnen, (Sbormitglteb 1831
bis 1832.
äe^tnatin, (£arl, geb. am 24. September
1854 in fjitehne (Sßofen), einer ber bebeu*
tenbften ^taniften, hauptfächlich im &on*
ferbatorium §u ®öln auSgebilbet, machte
Sro&e (£onccrtreifen, mufjte aber feine Laufs
ahn nerböfer Leiben megen mteberholt
gänglic^ unterbrechen. Sit Riga, bamals
gerabe am Vorabenbe eines neuen Krank
hettSauSbruchS fteljenb, concertirte er am
8., 13. unb 16. Slprtt 1882. Scheint feit=
bem in ber Kunftmelt berfchollen.
fycpnc, fjrl. £elma, bon 2Bieu, bebü=
tirtc am 21. Sluguft 1851 als Lorle. (Srfte
Liebhaberinnen bis 1853. 3ugenblich fchönc
©rfcheinuug, fidlere unb berftäubige (Schau^
fpielertn, toenn auch öh«e bebeutenben
<Sd)fcung. Verheiratete fich 1854 in Verlin
mit bem (Eonccrtmeiftcr 2Bilf). R eh fc Ib.
£>et>nc, ftrl. Emilie, ©hormitglieb 1851
bis 1852.
$)et^uc, ©ruft, ©^ormitgltcb (I. Xeuor)
feit 1888.
<£>ct>uif<h, Victor, Kaiferl. rufftfeher
^ofmufifer, ^agottift, concertirte am 10.
October 1825 im ^chmarghäupter, unb
bürfte fpäter in Riga gelebt haben, ©in
anuftflehrcr fjriebrid) ©malb 68 Sahre
ölt, ftarb im Slpril 1848 hier.
$te?Uitft, Virtuos auf einer neuen 7octa=
blgen ©laSharmonifa, concertirte am 1. 3uni
1838 im Saale beS SBöhrmann'fchen ^arfs
unb fpäter in anberen Localen.
*. $üd>en, $rl., $taniftin, (Schülerin
bon L. SJkbft, trat 1877 in einigen &ou=
certen mttmtrfenb auf.
$übad>, $rau Slnna, geb. Schubert,
geboren am 23. (September 1852 in KöuigS=
berg, (Soncertfängertn (Sopran), feit 1880
als Lehrerin am $)reSbcner(£onferbatörium
hrirfenb, 1888 nach Verlin übergeftebelt,
concertirte mit fjrau Stern^err am 8.
unb ll.Robember 1883 imSchiuarghäupter.
£>übefoaitbt, gfrl., geboren in Riga,
mar 1845 in Vremen als erfte Sängerin
engagirt.
4)ilbcbranbt, Heinrich, ©hormitglieb
1863—65.
&übebrattbt, Vruno, am 21. Robember
1845 gu 3ittau geboren, erhielt feine 2luS=
biibung für bie Vühne in Bresben bei
griebr. SBiecf unb bem £offd)aufpielcr
2Binger. (Eigentlich für bie Oper beftimmt,
mufete er feine Öefaugftubteu aufgeben,
nachbem feine Stimme burch eine unge=
geeignete 2Mhobe gelitten h^tte. 1866
bebütirte er in Vern als Dr. Offenburg
(Zärtliche Vermanbten) unb erhielt fofort
alle jugenblichen Liebhaber unb gelben gu=
ertheilt, 1867—69 mar er in $otSbam unb
&hmriottenburg, vorauf er in Riga als
$)on (£äfar pm erften 3Jlale auftrat, kleben
ben jugenblichen gelben berfuchte er fid)
fchou h^r mit ©lücf in ber Oper unb
machte fich baneben in einigen fomifchen
Partien bemerfbar. 3für ben Umfang feiner
Vefchäftigung hier geugt eS, bafe er 1869
bis 1870 in 215 Vorftettungen antrat,
unb gtoar in 97 berfchiebenen Sollen, bon
benen er 74 gum erften 2Jkle fpielte. Von
hier ging nach (Stettin uub pm äßtener
(Saritheater. 3>aS Repertoire beS lederen
führte ihn nach unb nach faft gan§ ber
©efangSmufe in bie 5lrme prücf, unb auf
5lnrathen feines g-reunbcS (Suppe bilbete
er fich gum Opern^Vafebuffo. 2113 folcher
ging er 1882—83 nad) RegenSburg, 1883
an bas LanbeSthcater in ©rag, too er,
bon <Sd)aufpiel, Luftfpiel ^offe unb Ope=
rette gleid)falls mit in 5lnfpruch genom=
men, mit SluSgeichnuug noch toixft. Vis
Oftern 1888 toar im ©äugen an 4716
Xagen in 5080 Stüden, uub in biefen in
928 oerfchiebeneu Partien aufgetreten.
^iiferbing, $ßeter, famt neben (Sieg=
munb als ber Vater ber geregelten Sd)au=
fpielfunft in Riga betrachtet merben, jeben-
falls r)anbelt es ftd) bon feinem h^ftgen
Sluftreten an nur noch um Sdjaufpiel=
Unternehmungen, bie unter einanber in
einem fichtbaren 3ufammenhauge ftehen.
3n Riga felbft ift er babei nie feft anfäffig
gemefen. @r mar ber Sohn eines Italieners,
beffen eigentlicher Rame be Vifognofi,
unb ber auf ber SB teuer Vühne um 1706
als Sßantaloue berühmt mar. 3n SBiett
hatte ^peter feine Xhcaterlaufbahu be=
gonneu, 1721 ging er p ber iirectoriu
Scann nad) Königsberg, %ix bereu bor«
3ügltd)fteu Schaufpieleru — er gab fomifche
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98 fcilferbhtg
•
Kotten — er zählte, fpäter finben mir ihn
bei ber ©cfenberg'fchen Gruppe in Berlin.
1836 fpielte er bereits auf eigene Rechnung
in Königsberg, mieber etmaS fpäter behüte
Sfriebrid) ber ©roße, furj nad) feinem
Regierungsantritt, fein Privilegium auf
Königsberg, Verltn, Stettin, granffurt,
SJlagbeburg, $alle, $alberftabt unb SJlinben
unter ber Vebtngung aus, baß er ftd) in
Preußen für immer anfäfftg mache, ©leides
fettig erhielt er ben Xitel eines §of=
Komöbtanten. 3n Verlin mürbe er inbeffen
fefjr balb burd) bie ©chönemann'fche
Xruppe berbrängt, nad) anberen Raa>
rieten mürbe ihm baS Privilegium ent=
Zogen, metl er burd) fein Repertoire attju
laufig mit ber bortigen Polizei in ßonflict
gertetf). manbte ftd) nun nad) Rnßlanb.
Obgleich er ftd) fdjon bamals mit ©teg=
munb öerbünbet hatte, trat er 1740 bei
feinem erften (£rfd)etnen in Riga öffentlich
juerft als alleiniger $trector auf, bis um
1743 bie ©efellfchaft auf ©tegmunb'S
Ramen für öerfdjtebene rufftfdje ©täbte
ein KatferltcheS Privilegium erhielt unb
baS Verf)ältntß ftd) umfehrte. 1746—47
repräfentirten 33eibe bei ihren meiteren
Vefudjentn Riga baS Unternehmen gemein*
fdjaftlid), 1750 unb 1751, nad) ©iegmunb'S
£obe, fanb fid)§. mit einem eigenen Katfer=
liefen Privilegium mieber ein. 5lußer Riga
bereifte er auch Raröa, Bernau, Reüal,
$orpat unb 2öarfd)au, feineu eigentlichen
feften SQSo^nftfe fjatte er in ©t. Petersburg.
&.'S Stiftungen maren bereits öon ber ©ott=
fdjeb'fdjen Reform beeinflußt. Ob aud) ber
§arleftn nod) nicht befeitigt mar, mürben
bei ihm bod) Diele regelmäßige ©tücfe Don
Poliere, Voltaire, ©Riegel, ©ottfeheb :c.
gegeben, unb bie Ramen berfchtebener
SDtttglieber feiner ©efellfdjaft bürgen bafür,
baß eS ftd) um mtrfltd) fünftlerifdjc $>ar=
ftellungen hanbelte. öerfügte über
Gräfte, mte u. 51. bie berühmte Leiermann
nebft ihrem nachmals nod) berühmteren
©o^ne ßubm. griebr. ©gröber, (ßetber
läßt eS fid), ba er manchmal feine Gruppe
auf berfdjtebene Orte gleichseitig öertheilt
ZU höben fcheint, nicht mit ©tcherhett
nadjmetfen, ob bie benannten auch in
Riga mitgemtrft haben.) — 5ln (Sonfltcten
mit ber Obrtgfett, an Verwarnungen unb
an Verboten Don ©tücfen fehlte eS ihm
auch in Riga nicht. Ob nach 1751
noch perfönlich f)itx gemefen, ift ungemtß,
jebenfallS aber hat feine ©efellfdjaft noch
1761 unter ßettung eines öon ihm beüott*
ntächttgten Vertreters hier gefpielt. Räch
Preußen lehrte er nie mehr jurürf. (£r
ftarb 1769 in ©t. Petersburg. 3fland)eS,
maS man über ihn aus fpäteren fahren
hier unb ba in theatergefchid)tltd)en SBerfen
lieft, beruht auf Vermeidung mit bem
gfolgenben.
$>Uferbiitß, peter, ©ofjn beS Vorigen,
fpielte 1743 in Riga tinberrollen unb
reifte ferner mit feinem Vater pfammen.
1769 marb er öon ©t. Petersburg aus
ebictaliter citirt, um öon feiner grau, bie
er heimlich öerlaffen ^atte f gefdjteben zu
merben. Unterbeffen hatte er 1766 bie
beutfehe ©chaubühne in Söien gepachtet,
1780—81 führte er eine ©efeUfchaft in
§ermannSftabt, XemeSüar, Ofen, peft unb
Kafdjau fytmm unb foll fich allenthalben
burch feine eble Uneigennüfctgf eit, f omie burch
feine Bemühungen ausgezeichnet haben, £ef=
fing, ©hafefpeare,©oethe2c. Valjnzu brechen.
$>iü, gerbinanb, Don Königsberg, zweite
fomifche Partien in ber Oper, Liener :c.
im ©chaufpiel, auch ©horfänger 1828—34.
©eftel, fonnte aber zu größeren Partien
(Vaftlio im „Varbier") nur auSf)ülfSmeife
öermenbet merben.
<jptüe, Oscar, Violin^VirtuoS, SWitglieb
ber gauft'fchen Sapette 1876.
$iüer, 3ofef, gagottift um 1801—9.
£>iüer, (^arl, ©ouffleur 1823—35, ge=
legentlich auch auftretenb, unb 1835—36
an ben oom perfonal gegebenen tf)eatra=
lifchen Slbenbunterhaltungen aettö bethei=
ligt. 3n lederen, fomie öorher 1834,
traten auch 3tt>ci $em. auf, beren
eine fich i> a «n mit bem 2)ecorattonSmaler
Vräutigam öerheirathete. ftarb, 54
3ah*e alt, im Februar 1836.
«ntter, ^rl. 3narie, ©efangSfchülerin
3. Rutharbt'S, machte am 24. Slpril 1879
ihren erften £heateröerfuch als ^ucena.
^immcl, Biebrich, geb. am 8. Ro*
öember 1765 ju £reuenbrlefcen, f 27 - ^ fl i
1814, feit 1795 Königl. preußifcher $of=
©apedmeifter unb bamals fefjr angefehener
Opern= unb ßiebercomponift, machte 1798
bis 1800 eine Reife nach Rußlanb. 1799
öerlebte er ben ©ommer in Riga unb trat
am 2. 3uni unb 25. 3uli auch mit £on=
certen an bie Oeffentlidjfeit. ©S mürben in
bcufelbe« auSfchließlich §.'fche (SompofU
tionen aufgeführt, u. 51. Vruchftücfe aus
feiner foeben in ©t. Petersburg compo*
nirten Oper „^lle^anber" unb eine ©onate
für 2 ßlaütcre, meld)e er in Riga compo=
nirt hatte unb mit Siumann jufammen
öortrug. 1801 concertirte gleichfalls
in Riga.
Gimmel, 51. 2B. d. ©erharb, Ratur=
burfchen 1852—53.
4>i\mni<\1)oftttt, %t\. Sennh, jugenbliche
Heroinen, tragtfehe Liebhaberinnen, ©alon=
bamen feit 1887.
£>um<hö (recte Heinrich), ©bmin, ift
p ©orau (Rieberlauftö) als ©oh« beS
meilanb Königl. preußifchen 3KuftfbirectorS
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£infe — $ßfer.
99
£. geboren, ber ftch u. 51. burdj §erauS=
gäbe eines ShoralbuchS imb üerfchiebener,
^oralfpiel unb Orgellehre betreffenber
©chriften befannt gemalt ^at. mar
urfprüngltch für ben 23ud)^anbel beftimmt,
bem er ftd) bis 51t feinem 26. 3af)re mibmete,
bann ging er jnr 23üf)ne über, begann feine
Laufbahn bei einer reifenben ©cfellfchaft
in ©chleften, ftnbirte baranf einige 3a^re
bei SJlanttuS in Berlin nnb mtrfte barauf
1872—73 in föeöal/biS 1874 in Königs*
berg, bis 1876 am ßobetheater in Breslau,
big 1880 am ftriebrtch = Söil^clmftäbter
£f)eater in Berlin, 1880—87 in föiga, mo
er, als Xeuorbuffo ift ber Oper, mie als
Operettenfänger gletchermetfe bctüä^rt, feit=
bem noch nicht böllig miebererfefct ift. §.
ging öon 9Mga ptm beutfchen ßanbeStheater
in $rag.
f>tn|> $rl. Emma, §elbenmütter nnb 51m
ftanbsbamen üom Sluguft bis October 1863.
f inge, $rl. ©elma, öom ©tabttheater
afel. ©ef)r begabte Liebhaberin 1878
bis 1879.
£>t*fel, grl. 2ttarie, II. nnb III. Opern*
Partien, Ehormitglteb 1873-82, feit 1878
verheiratet mit bem Dorfanger §am=
m e r ft e i n. f im ftebruar 1885 in ©t. ©allen.
«ötyfel, Sri. Caroline, II. nnb III.
pd)er nnb Opernpartten, ^ormitglieb
1874-79, fpäter als ftrau Koller *§tpfel
1886 penftontrt.
frippim, f5frl. Slbele, geb. in s Jteöal,
©chülerin öon «Stein, in Sftu&lanb ge=
fchäfcte panifttn, gab am 14. Sannar 1879
ein Eoncert im ©chmarahäupter.
frtrfel, Ehormitglteb 1862-63.
fnrfö, 23enno, öom ©tabttheater in
Bremen, ß^rifa^er £enortft 1857—58.
©eine ©timme mar Hein nnb reifte l)öa>
ftenS für bie jarte Eantilcne ans, bocf)
mar er ein routinirter ©änger mit öcr=
fd)tebenen guten Etgenfchaften.
ötrfö, ftrau Sttarte, geb. ^obolsty,
Mütter 1857—58. ©ute unb beliebte ©chau=
fptelertn, beren Engagement als mefenk
Iid>cr Beitrag jur SBerbefferung ber ©chau*
fpiel^uftättbe angcfefjen mürbe, f 19 -
ce'mber 1876 in ©an ^raugiSco, mo fie
feit 3 Sauren als fomtfche 5Xlte mirfte.
£>irf4be?Q, ßubmtg, Sßianift, mtrfte
1876 in ben Eoncerten 3. Soachim'S als
Begleiter unb ©olift mit.
|>ltf#fett>. »gl. S3ird)=§irfc^felb.
|>trf#fel&t, grtebrtch, Köntgl. fdjmeb.
Kammermuftfer, föornift, trat am 12: unb
31. 3auuar 1803 in ber 3fluftfälifchen
©efellfa^aft auf.
$>t|tötatl), grife, geb. am 24. Slpril
1847 in ©chmalentngfen (KretS 9tagntt,
an ber. ruffifdjen ©renje), befchäftigte ftch
als junger Kaufmann in Königsberg mit
Sonmaltftif, fct)rieb auch £f)eaterreferatc
für ben „Telegraph" unb bie „^artung'fche
Rettung", mürbe auf biefe SBeife mttKünft*
lern befannt unb trat gleichzeitig in ßteb=
haberöorftettungeu auf. ©eine Erfolge bc*
ftimmten ihn, fidt) ber Künftlerlaufbahn 3U
mibmen unb im ©ommer 1865, ohne be=
fonbere fünftlerifche SluSbilbung, am fürft*
liehen X^eater %w SßutbuS als erfter £elb
ju bebütircn. ©eine erfteSftolle mar^ofef
in „2)eborah". 3m £erbft beffelben 3a^eS
ftebelte er an baS ©tabttl)eater in ©ttttin
über, mo er fyauptfä'djlid) 3U jugenblic^
fomifa^en ©efangSrolleu üermanbt marb.
1866 machte er als ^reimidiger beim 3.
gelb=5lrtillerie=^egiment beu^elbgug gegen
Defterreidö mit, im &erbft 1867 ging er
p üfte&müller naa^ Bresben, bann naa^
£oba, Xtlftt unb Kernel. 3m ^elbjuge
gegen 55ranfreia^ bei ©raüelotte üermunbet
unb öor 2e 3)ianS ferner erfrauft, mufete
er ftd^ längere 3^it erholen, 1872 ging er
nacf) s ^ofen, 1873 leitete er baS ©tabt=
t^eater in Kernel, 1874 unb 1875 mar er
9legiffeur unb £)peretteu=23artton am Earl
©a^ulfee-^eater in Hamburg, 1876 am
berliner ^Bictoriat^eater, barauf als§clben=
lieb^aber in Dürnberg, Köln, ©trafcburg,
unb 1881—82 in ^iga, mo er als $&ah
bemar, Qfauft unb Effej erfolgreich bebü=
tirie. üftad) bem ii)ectterbranbe gaftirte
§. in 9JloSfau, ging üou ba nach äßaütä,
$ofen, unb im ©ommer 1884 au baS
iflflltatbeater in s ^em=?)orf, mo er, einige
in Sßhtlabelphta »erbrachte 9Jlouate abge=
rechnet, als ^egiffeur unb gelbenliebbaber
bis 1887 befchäftigt mar. ©eitbem lebt
er als SMrector beS ^h^liatheaterS in
3J?ilmaufee.
«öo^, £beobor, fehr beliebter ©olo*
Eomettift ber »ilfe'fchen Eapette 1878 in
©chmarg' EoncerthauS.
$od>bvüdtt, 3. E., £arf cnift unb ßehrcr
feines 3nftmmentS um bieSJHtte beS oo=
rigen Sah^^^ertS. Er üerfertigte auch
neue Warfen jum ^erfauf.
$>ocf, Wilhelm, geb. am 16. ^ooern^
ber 1832 311 ßübecf, begann als £>arfteüer
1851 unb mar in ©tettin, 9Jlagbeburg,
Köln, Königsberg, Berlin, Dfen=$eft, unb
als ^egiffcur unb für §elbeuoäter 1863
bis 1864 in fltiga engagirt. 18G4— 67
mar er bann als Oberregiffeur beim fieip=
^iger ©tabttheater, 1874—84 Dpernbirector
iu Hamburg, bis 1885 Director ber^etro=
politan=Oper in 9iem=?)orf,f eitbem $>irector
ber 9lmertcan Opera, melche Sßprftclltmgeu
in atten grofeen ©täbteu SlmefifaS giebt.
$>bdcl, Ehormitglieb 1862—63,
$ofel, bom ©tabttheater in S3remeu;
23affift unb Safebuffo 1861-62.
$6fer, Sri. ßina, geb. 1829, engagirt
7*
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100 ©Jffcrt -
u. 21. am Zfyaliafytattx in Hamburg, in
Breslau, ftröuffurt a. 3»., 1853-69 fc^r
beliebtes SRttglteb beS fcoftbeaterS in St.
Petersburg, gab Dom SWärj bis 3M 1853
einen längeren ®aftfptel*&hcluS (ßtebfjabe*
rinnen* unb (Soubrettenrotten) in Sfttga. f am
14. 3uli 1874 gu Söetfcenbach (Oefterretch).
4>öffett, 9Jlab. Emilie, geb. 1808 in
$effau als einzige £odf)ter ßubmtg $e*
Orients, ehemals namhafte «Schaufptelertn,
auch Opern*3llttfttn, gaftirte am 31. 2Kat
unb 3. Sunt 1829 als ßenore (poltet) unb
EiSbeth (3 Sßa^rjeic^en). f 13. ftoöcmber
1857 in (Siebenbürgen. $>te Angabe ber
ße^tfa, ba& ihr ©atte, ber Schaufpieter
in SKtga engagirt gemefen fei, ift irrig.
$oflet, $em. 9tannt, geb. am 22. 9Jlai
1821 $u ftranffurt a. 9JI. als Softer beS
Xenortften üerlor früh ihren Sßater,
ber ber prücfbletbenben SJlutter bie «Sorge
für bteräehn ®tnber hinterließ, üon benen
nur jmet oottfimttg, bie übrigen aber
thetiS gänzlich gehörlos, thetiS fehr fd&mer*
hörig maren. Um bie traurige ßage ber
gfamtlie %n erleichtern ging Scannt bereits
1835 äum ^^eater unb bebütirte in $effau.
§ier jebodf), mte barauf in 2ftagbeburg,
fonnte fte nicht lange bleiben, ba betbe
S3ühnen gefchloffen mürben. 1837 nahm
fie Engagement in Ottenburg, 1840—42
mar fte in Sftiga als Opern* unb (Schau*
fptel*Soubrette fehr beliebt. §ier geigten
ftch bereits bie Meinte eines 23ruftübelS,
bem fte am 31. 3uli 1845 in ßetpgtg erlag.
#oIje (ober pbtt), $toloncell=$ötrtuoS,
trat am 9. Februar 1796 in ber 3Jluftfa=
lifchen ©efettfdjaft auf.
&bfyne, Earl Heinrich, ttmrbe imSa^re
1844 in Sßraeffltttft Oßrob. ^ofen) geboren.
$>ie erften nachhaltig mufifaltfchett Ein*
brücfe gemann er bereits im jarteften Hilter
in feinem Efcfernhaufe, mo diel muftcirt
mürbe. $en erften Unterricht auf bem
Sßtanoforte, ber Violine, unb bem SBiolon*
cetto, auf meld) lefeterem balb fo bie!
gerttgfeit erlangt mar, um im (Streich
Ouartett mttfoirfen ju fönnen, erhielt er
Don feinem Söater, einem aus einer $ad)=
muftferfamtlte ftammenben ötelfeittg muft*
faltfd), felbft theorettfd) gebttbeten$ilettan*
ten, fpäter, gleichfalls noch im Knaben*
alter, fam noch Orgelfptei bap, mortn
ihn ber Eantor loci ÜUlehlfjofe untermteS.
3n jener 3ett mar aber nie baöon bie
Siebe, bafc er einft ÜUlufifer merben follte;
erft ötel fpäter gelangte er aus fid) felbft
heraus §u biefer Erfenntntfc, als bie übliche
Schulzeit beeubigt mar, unb er auf ben
3rr* unb Ouerfafjrten eines gelungen ein*
gefchlagcnen, ihm feine SBefrtebigung ge=
mährettben <J &benSberufeS in bie ©egettb
öou SonberShaufen öerfdjlagen mürbe, mo
- ©ofer.
ihm oft ©elegenhett mürbe, bie bamals
unter 9fla£ Bruchs ßeitung ftehenbe bortige
£ofcapetfe unb baS ©ebrüber «Sd&röber'fdje
Streid^quartett, beffenßetter auch fein ßehrer
mürbe, %u hören, ES mar mohl Weniger ber
fünftlerifche Stuf EaffelS, als feine munber*
fchöne ßage unb maierifche Umgegenb, toaS
§. im Frühjahr 1869 bemog, nadjjbem er
feinen bisherigen 23eruf aufgegeben hatte,
borthin überguftebeln unb fidf) bem Unter*
richte (im telabter* unb Drgelfoiel, Xfyoxit
unb ©ompofitionSiehre) beS löftigl. preufe.
3JluftfbirectorS 31. Schulde anvertrauen
unb öon bem fönigl. ®ammermufifer
©trabel ^iolinunterrt^t ju nehmen. 3 U
planmäßigen, namentlich für ben fünftigen
ßehrerberuf öorbereitenben Stubien fam
es inbeffen erft ein halbes 3ahr fpäter im
Eonferöatorium p ßcipjig unter ber ßei*
tung üon SJlofcheieS, EocctuS unb SBenjel
((Slaöier), dichter, Dr. ^apperife, »leinecfe
unb Dr.O.^aul (ih^orte, feompofttion unb
©efdjichte ber 9}lufif), ^ermänn (Violine),
Giebel (Shorgefang) unb SBerber (3ta=
Itentfch). Söährenb ber legten «Semefter
ertheilte er bereits mit gutem Erfolge
Unterricht, darauf mürbe er im &erbft
1872 als ßehrer für Elabierfpiel unb
Ehorgefang, juglcic^ auch als Organift
an bie ßehr* unb ErjiehungSanftalt
33irfenruh in ßiölanb berufen, mo er bis
pm Pommer 1874 mtrfte, toorauf er feine
bortige Stellung aufgab unb pdf) in &tga
als ßehrer beS SJHauofortefptelS unb ber
Xheorte ber 37htftf nieberliefe. 3m 3anuar
1877 mürbe er als ßehrer beS $ümoforte=
fpielS für bie Ober* unb 3JHttelflaffen an
bie Sfttgaer Sftuftffchule berufen, an ber er
noch mtrft. $ßianiftifch ift er in fötga nicht
an bie Oeffentlichfeit getreten, boch ift er,
menn auch nur OertretungSmeife, mieberholt
mit ©ef chief als Opern* unb (Soncert*
referent für bie „3tg. f. 6t. u. 2." unb bie
3ig. 3tg." thätig getoefen.
9bm&, fjrl. Sllma, ©hormitglieb (So*
pran) 1885—86
$ofbatter, granj, früher (Sd^üler beS
$rager EonferoatoriumS, ließ fich im Oc*
tober 1862 iu Dfliga nieber, marb Organift
bertathoiifchentirdje, practifirte als ßehrer
für (Slaöterfptel unb ih^orie, leitete ben
„33ajan" unb ben ©efaugSchor ber^ßabo"
unb ftebelte um 1869 nach üftoSfau über.
$ofcr f Xheobor, geb. in Xrier, tourbe
in ©amburg erlogen unb pm ©raöeur
auSgebilbet. ©eine SluSbilbung für ben
Operngefaug begann er iu Stocffjolm bei
bem Opernfänger ßunbmicf, unter beffen
ßeitung er fo meit geförbert mürbe, um
äitnächft ein smeijährtgeS Engagement in
^elftngforS annehmen gu fönnen. Weitere
Stubiett machte bann bei ^puftad^e in
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SßartS unb bei £etnefetter in Berlin, mo=
rauf er ein Sabr lang in T>ortmwtb, 2
Safjre in Slltenburg engagirt mar. 1887
big 1888 mar er erftcr Söafftft in «Riga
unb ging oon ^ier nach Stettin. — Seine
©attin grau Tbefla früher beim
®öntgl. Theater in Stocfholm, trat to'äfy
renb beg Sommerg 1888 einige Sttale alg
Schöne ©alath^e im JpagenSberger Sommer*
tbeater auf.
$ofer. Sri., (khormttgtteb (2Ut) 1887
big 1888.
$offmaitit, ©eorg, $ornift um 1788
big 1795. Trat auch in (Soncerten auf.
$offmcwn, §err unb 2Wab., gaftirten
am 27. «September 1807 als ©erbft unb
2ftabame §erbft in „T>er $merifaner\
$offtnattit, Qobamt, geb. am 10. 2Jlai
1802 gn 2öten alg Sohn beg Sijnbtcug
befafe frül) Neigung gur 3)htftf unb
erhielt guten Unterricht, namentlich auf
beröioltne. Waä) Sollenbung fetner Schul*
bilbung begog er bie Untöerfttät unb mürbe
1820 beim 3ßagiftrat angefteat. STUein
burch feine fcfjöne Stimme öeranla&t, nahm
er bei Algier ©efangunterrtcht unb trat
1826 auf Slnratfjen beg T>irectorg beg
Sßtener §ofoperntheaterg, T>ufort, aug bem
Staatgbienfte mteber aug. Tmfort §attc
in mehreren (Soncerten, fomof)l tu
$riöatfreifen alg öffentlich gehört, namens
lieh in ben (Soncerten beg 2öiener (Eonfers
oatoriumg, gu beffen SRttglieb ber junge
Sänger aufgenommen morben mar. dr
hatte mit richtigem SBltcf bag muftfaltfche
unb bramattfd&e Talent £.'g gemürbigt,
unb ba in ßefcterem bie ßetbenfdjaft für
bag Theater bereits SBurgel gefaßt hatte,
gelang eg balb, ihn gu bereben, ftch ber
Oper gu mibmen. fer bereitete ftch bei bem
bamalg berühmten Sänger Simoni unb
bem Schaufpieler Slnfchüfc für bie Sühne
uor unb bebütirte am 16. SRooember 1826
in ber Titelrolle ber Oper „T>er ®laugner
am müften SBcrge" Don (Sarafa. 1828
gaftirte in Sßeft unb ging bann nach
2Watng, 1829 nach Berlin, mo er für bie
ipofoper engagirt marb. §ier öerhetrathete
er ftch 1830 mit ber s J*achfolgenben, mit
ber er 1835 nach St. Sßetergburg berufen
ttmrbe. §ier marb er 1836 auch Opern*
föegtffeur. <£r marb alg ftünftlcr unb 3flenfcf)
in allen ©efellfchaftgtreifen gefchäfet, eg
fehlte aber auch nicht an Skrbrteftltchfetten,
mefehalb er 1838 bcfd)lo&, nach Teutfch*
lanb gurüefgufehren. S3ei ber durchreife
burch SRtga bot^oltei bemföhepaa* einen
auf längere 3eit lautenben ©aftfpiel*(Son=
tract an. bebütirte am 2. September
1838 alg §ra T)iaüolo unb fanb in ber
3foIge foldjen SBetfall, baß er ftch flern
gum bleiben entfchlojj. 8llg göltet im
§offmann. 101
Tiecember beffelben Sahreg bann fein 21mt
nteberlegte, übertrug er bie fteffber*
tretenbe gfübvung beffelben, bie fo befrte*
btgenb augftel, bag er am 1. September
1839 bie dtreetton für eigene Rechnung
erhielt. 2ftit (Stfer unb ftenntntfe führte
er biefelbe big 1844. 2fuch alg Sänger
toar er entfehieben beliebt. @r mar ein
burchaug bramattfeher Sänger unb mtrfte,
üon einem männlich fchönen Sleufeeren
unterftüfct, befonberg in benjenigen Opern, in
benen er neben feiuer gebiegenen ©efangg*
methobe auch fein Spiel umfaffenb Oer*
mertfjen !onnte. Uebrigeng fang Jq. in
^iga nicht nur alle großen Tenorpartien,
bie fein eigentliches ftach maren, fonbern
auch oerfchiebene 23aritonpartien,. mie bie
SWarfchner'fchen gelben, unb ben Säger.
SRach feinem 51bfd)teb bon SÄiga ging er
auf ©aftfpiele, 1846—52 übernahm er
bie $trectton in $ßrag, big 1855 in %xanU
furt a. 9Jl„ mW bie beg Sofefftäbter
Xheaterg in ^ien, mo er am 1. September
1865 ftarb. Vorher hatte er mit 3Jtorteä3au=
meifter noch eine atoette @h* gefchloffen.
$offmann, Wlab. Katharina, geb.^raing,
©atttn beg Vorigen, geb. am 12. Februar
1809 3U ©raj alg Tochter eineg Orgel*
bauerg, begann alg ©horfängertn am
Theater ihrer Söaterftabt, bilbete ftch bann
bei ßietmara in 2Bien Detter aug unb
bebütirte 1826 bafelbft unter bem tarnen
©reig alg Wlaxit in ber gleichnamigen
Oper bon ©erolb. 1828 fear fte in dachen
engagirt, 1829 fang fte in $arig, big 1833
(jefet bereits öerheirathet), toar fte in
Berlin erft am ^öniggftäbter Theater, bann
bei ber $öntgl. Oper thättg, 1835 ging
fte mit ihrem ©atten nach St. Sßetergburg,
1838—44 totrftc fte neben bemfelben in
9tiga. begabt mit bem angenehmften
Sleufeeren unb im JÖeftfee einer auf'g ^öchfte
auggebilbeten SSirtuofttät, repräfentirte fte
bie ©ragte im ©efange mit feiten bage-
ioejener SSollfommenheit unb mürbe un=
gemein gefeiert. @ine ganj ähnliche
Stellung nahm fte nach ihrem Abgänge
in $ßrag ein, bou mo aug fte im Sluguft
1849 noch einmal ju einem ©aftfpiel ein=
traf, um bag Sftigaer publicum lOSlbenbe
über burch Vorführung ihrer S3raöour*
rollen gu erfreuen. Sie ftarb am 22. 9*0=
Oember 1857 gu granffurt a.
^offmann, Johanna, Tochter ber Sßo=
rigen, geb. am 25. 3uli 1833 ju Berlin,
mürbe jmifchen 1838 unb 1844 bereits gu
Elnberrollen öcrmanbt, machte aber ihre
erften Sßerfuche in größeren Partien (Sulia
in ber ^ettinffchen Oper, Slbalgifa, 3fa=
betta unbSlgathe) 1849 gelegentlich beg öor=
ermähnten ©aftfpiclg ber Butter. Später
öerheirathete fte ftch mit bem 23aritoniften
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102 ©offmann -
JparbtmutI) unb mar mit bcmfelben 1855
bis 1856 für erftc ©cfangSpartten in föiga
engagtrt.
$off mann, Ebuarb, üorher in Schwerin
imb §ranffurt a. 2JL, Eharacterrolleu,
3ntriganten unb SSäter, auch Sftegtffeur
1844—47. Später in (Stettin, um 1852
in Altona.
$>offmaiin, 9M>. So^anna, p>eite
©attin beS Vorigen, Xod)ter beS Sd)toe=
riner SftegtffeurS € finale. 3ugenblichc
£clbinncn unb Liebhaberinnen 1844—47.
(Sine tünftlerin, bteSöa^rljeit mit Erhaben*
heit, 3Jlad)t mit 3mttgfeit uub ©ragte im
feltenften 9Jta&e üereintgte, unb neben ber,
mie 23racfel fchretbt, felbft JpenbrtchS ge=
legentlich einen ferneren Staub hatte, Sie
ging üon 9tiga nach Stettin, fptelte 1850
bis 1851 in SSraunfchtoetg, Iranfte barauf
ein 3ahr lang an einem Söruftübel unb
ftarb, 32 3af)re alt, am 9. Slpril 1852 in
Hamburg.
$offmantt, E., gaftirte am 26. 2luguft
1846 als 3acob in „$>er $errätl)cr".
/poffmann, grl, Slugufte grieberife,
Sängerin 1851—52.
$offmattit, £err, Don ütflitau, gaftirte
am 3. $>ecember 1852 als Sdjuffelmann
(Dr. gauft'S &auSfäppd)en). Engagtrt
bis 1854.
&offinann, 3Jlajimilian, Secretär unb
Dpernfouffleur 1853—55.
$0ffmann*3Raierattott>öf<i, grau £o*
norina, üon ©rag. Eoloraturpartien unb
Dpernfoubrctten 1853—55, in beiben gä=
djem gleich üorpglid), mit mehr prter
unb lieblicher, als fraftüoller Stimme, ba=
bei üon fehr hübfeher perföulichfeit unb
fehr btlitbt. ©ing 1855 nach Sfteüal pm
3nterimStheater unter Schramef, barauf nach
^elftngfors, gaftirte im September 1856
noch 3 3Jlal in $iga unb ging nach 23reSlau.
$off "tantt, Johann unb 9)tattoei, ferner
grau grieberife geb.^h^h^im, unb grl.
2ftarie §. mareu 1858—59 Ehormttglteber.
$off mann ober $ofinann, (Sari SBtlf).
Eb., Ehormitglieb 1868-69.
$offmann, geli£, gleite gädjer, fleine
23a§par*ien, Ehormitglteb (II. 23afe) 1888
bis 1889.
$of manu, SBeugel, Kantor unb Organift
ber tatholifcheu Kirche, »erliefe föiga 1796.
/pofmann, §err unbüUtab., fleine Sollen.
Ehormitglieber 1844—46.
$ofmann, grl. 51 nn a grangtSca. Eolo=
raturpartien unb Dpernfoubretten 1857
bis 1859. 3wtfleS, üom publicum beüor*
pgteS Xalent, auch in Eoncerten Diel be=
fchäftigt, ftimmlich tnbeffen mährenb beS
Engagements mehr unb mehr üerfattenb.
$ofmann, grl. Elara Natalie, fleine
©efangspartteu 1858.
- JßoHanb.
$ofmann, Earl Ebmunb, II. Sßofauntft
1868—83, inmitten ber lefcteu Saifon
penftoutrt.
$>ofmann, grl. gannty, Operufoubrette
1885—86.
#ofri*ter, grl. ©abriele, beliebte Eolo=
raturfängerin 1866—67.
£>x>henfchUb, grl. Slugufte, Eoncert=
fängerin (3(lt) aus 23erlin, concertirte in
s Jliga am 10. unb 15. October 1880, 26.
9Jlärg, 17. unb 23. September 1887. 2ln
ihren Eoncerten betheiltgten fid) aufeerbem
grl. SJlarg. §err, §r. ü. 3ur=3Äühlen unb
§anS Schmibt. 2lm Karfreitag 1887
fang fte baS Slltfolo in ber Bach'fcheu
3)latthäuSpaffton.
toolt, grl. Elara, Liebhaberin 1873
bis 1874. ©ing nach $eft.
£>oüanb, Eonftanttn, geb. am 4.gebruar
1804 p ättatyftof, ftubirte p Berlin unb
Breslau, man bte fich bann ber Sttufif gu
unb machte fich als glöten=5ßtrtuoS unb
(&ompouift leichterer Sachen balb einen ge=
mtffen tarnen. 9kch grünblichen theore*
tifchen Stubien bei feinem Sdjtoager, bem
Stabtmufifbirector Urban in @lbtng, be=
fleibete er einige 3 C ^ Stelle eines
gmeiten (SapellmeifterS am Stabttheater ju
Breslau, gier J>atte er ©elegenheit, eine
Sßorftellung üon w 3Waurer unb Schloffer"
baburch %u retten, bafe er für einen er-
franften Xenoriften bie Partie SHogcr'S
übernahm. @r hatte Erfolg unb blieb bei
ber Sängercarriere, nahm Engagement in
$ofen unb Königsberg, gab üon Enbe 1831
an eine Sfteihe üon ©aftrollen in JHiga,
trat in fcfteS Engagement unb gefiel nicht
nur au&erorbentlich, fonbem bilbete p=
fammen mit 2)om unb SKeifemann bis 1833
überhaupt einen äJUttelpunct beS hteftgen
KunftlebenS. darauf ging er auf 20 3ahre
nach St. Petersburg, mo er noch ungefähr
10 3ah*e bie erften Tenorpartien fang unb
bann, nachbem er feine Stimme plöfclich
üerloren, als £>arfteller feinfomifcher Eha=
racterrotten unb 33onüiüantS fehr beliebt
mar. 3m 2^ärj 1834 gaftirte er noch 6
Wlal in $Rtga. 1853 üeranla&te ihn feine
Sehnfucht nach bem Söaterlanbe, feinen
Slbfchieb p nehmen. 1855—58 fpielte er
in Mannheim, unb f ehrte barauf nach St.
Petersburg prücf, um bie Dberregte (nach
^eben=ESbecf'S Slngabe bie artiftifche <&u
rection) beS ©oftheaterS p übernehmen.
EinerfeitS ber unterbeffen üeränberten 35ers
hältntffe, anbererfeitS eines fich einftellenben
^ergleibenS megen legte er fein $lmt 1863
mieber nieber. Er üerfuchte fich ferner noch
als Opernregiffeur p Hamburg unb S3reS=
lau, ftarb aber in lefeterer Stabt bereits
am 21. SJlärs 1868. — galt in ben
30er unb 40er Sohren als einer ber be=
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£oHanb -
beutenbften Sftepräfentanten beutfcher Büh s
nenfunft in Sttufjlänb. 3m Befifce etgenk
lid) nicht großartiger Stimmmittcl, tougte
er burch ftympathtfehen Xtmbre, burch getfc
bollen Vortrag, namentlich aber burd) fein
lebenSüolleS Spiel ^in^nrei^en.
<£>oÜttnt>, 2ttab. Marianne, geb. ftaing,
(Stettin beS Borigen, ebenfalls namhafte
(gängerin, mar am 7. 2Jlat 1801 gnSnn^
bruef als Xochter beS Bafftften t. nnb
ber 2llttfttn tathtnfa, geb. Schröfl geboren.
3n SBien gebilbet (and) (Sari 3ttari a b. SBeber
foll an ihrer 2luSbtlbung beteiligt ge=
toefen fein), begann ftc ihre Bühnencarrtere
als 14jährtgeS Wläifytu unb fang fcfjon
bamals bie Königin ber 9tad)t. 3n Söien
totrfte fie bis 1824, toorauf ftc nach gtalicn
ging unb u. 2t in Floren* unb 9flailanb
, Seifall fanb. $>ann reifte fie, ütelfadj auS=
gezeichnet, burd) gan^ $)eutfd)lanb unb fam
1831—33 nach ^iga, too fie gleich ihrem
©atten feljr beliebt mar. Bon legerem
toarb fie in SHtga gefchieben, fpäter ber=
heiratete fie ftch aufs 9leue mit bem
£f)eaterbirector tefteloot, 1838 ubernahm
fie mit bemfelben bie $)trection in Sftebal,
1842 in SBilna, bon 1851 an begleitete
fie ihre £od)ter Marie auf bereu Reifen,
jog ftd) bann nach Brünn jurücf uub ftarb
bort am 19. Mär* 1866.
^ottattb, Marie, £od)ter ber Zotigen,
ift am 30. 2lprtl 1833 in SKiga geboren.
2luf ber föebaler Bühne fanb fie als ßtllt
($onautoetbd)en) fdjon mit 5 Sohren Bet=
fall, jtoet 3ahrc fpäter begab fte fi<h a ^
2Buuberftnb auf Reifen, bie fie nad) uub
nach burch faft ganj JTtufelanb führten. 2luf
ber Bühne, bie fie 1846 juerft toteber be=
trat, totbmete fie fid) fernerhin anfänglich
(in £ula, Stmferopol, Setoaftopol, Obeffa)
bem rufftfehen Schaufpiel, fpäter ging fie
3ur Oper über, 31t toelchem 3^ccfe fie in
Benebtg Stubien machte. Sie fang in
Dlmüfc, Hemberg, $anjig, $ofen, ^oftoef,
Stettin 2C., 1864 an ber trolTfchen Oper
in Berlin, too fie bcfonberS als SRoftna unb
Springeffin Don Wabarra gefiel, darauf ging
fte nach Sd)toeben. 1874 ginn gache ber
fomifchen 2llten übergegangen, toar fie
mehrereßahre, gulefet in Breslau, thätig,
unb lebt 3ur $tit als ©efanglehrerin in
Stettin.
£>oÜanber, Heinrich, fehr mufifalifdjer
Dilettant (Xenortft), befanut u. 51. burch
feine freunbfchaftlichen Beziehungen p 2.
Maurer, trat in beu3af)ren 1810—23 in
Dielen (£oncerten auf.
#ofliittber, Benoit. Bgl. Strafofd).
£>0Umaitn, %xl Marianne, gtoeite Sou=
breiten, Heine Partien, (Shormitglieb (2llt)
1862—63, 1873—84. f im s Jtobember
1888 in Bresben.
b. fcoltet. 103
£>oUmann. Bgl. Strafofd).
£>oÜftctn, Kruft, Mufifbtrector, fpielte
mit einer 25 Mann ftarfen Kapelle im
Sommer 1882 in Smbbeln. Mttglteber
berfelben toaren u. 21. bie Herren föagen
(Koncertmeifter), Sßeifebach (Klarinette),
SrcnäeK (Btoloncell), Striemer (fjlöte),
fttauS (§om) unb ßinbner (trompete).
<£>olm, $em. ^rteberife, 9)|itgiieb ber
^unbthaler'fchen ©efellfchaft, barauf 1809
bis 1810 bon 2a JHoche für baS Stabt*
theater engagirt. Bei lefetcrem mar um
biefclbe 3eit auch iftre Butter thätig.
folm, fjrl. Bertha, bom Stabttheater
angig, bom $ecember 1861 biSSaifon^
fchlufe 1862 als erfte Sängerin erft gaftirenb,
bann engagirt. Sie toar in Ütttga u. 21.
bie erfte $tnorah unb bie erfte Margarethe
(©ounob) unb fang auch in berfchiebenen
Koncerten. £ebte gulefet als ©efanglehrerin
in Hamburg unb ftarb bafelbft am 12.
üRobember 1888.
^>olft,3ohann,Schtoarghäupter=2leltefter,
taufmann, mufifalifch gebilbeter unb öer=
btenter Dilettant, geb. im 2luguft 1744.
($r componirte 1792 unb 1793 für baS
Theater bie 3Jlufif gu mehreren f^eftfpielen
unb gab 1793 unter bem Xitel „fitblanbS
mufifalifd)eS SBochenblatt" ein 2ieferungS=
toerf für ^auSmufif heraus, f 29 -
October 1814.
t». göltet, Karl (Sbuarb, eine ber leuch-
tcnbfteu ©rfcheinungen in ber SÄigaer Xhea*
tergefchichte, gtoar nur borübergehenb, tn%
bem aber bauernb nachtoirfeub. Ueber
feinen ßebenSgang, ben er in feinem 2BerIe
„Biergtg 3ahre" felbft ausführlich be=
fchrteben tyat, hier nur baS ^olgenbe:
tourbe am 12. 3<*nuar 1798 ju Breslau
geboren. Sein Bater toar Sfttttmetfter im
öfterretchtfehen $eere, feine 3Jhitter, eine
geborene b. ^effel, ftarb balb nach feiner
©eburt, toefehalb er außerhalb beS bäter=
liehen §aufeS bon eiuer Bertoaubten beS
BaterS er=, ober toie er felbft ergäbt, bieU
mehr ü erlogen tourbe. ©r befuchte baS
3Jlagbalenen5@i)mnafium unb folltefichbann
gum ßanbtoirth auSbilben, trat aber, bem
allgemeinen 3 u 9 e ber patriotifchen Be=
geifterung folgenb, 1815 in bie Sdjaaren
ber ^reitoittigen. Sftad) bem ^arifer grie=
ben hörte er in Breslau Kollegien, gab
ftch babei boll ber ßeibenfehaft hin, bie er
bon je für baS £h ea *er empfunben hatte,
unb üerfuchte fich als $arfteller jum erften
3Wale auf bem Sßriüattheater beS ©rafen
©erberftein in ©rafenort, too er auch feine
nachmalige (erfte) (Stettin ßuife, geb. 9fog6e
feunen lernte. 2luf öffentlicher Bühne,
als 3florttmer (SJlaria Stuart), bebütirte
er 1819 in Breslau, too er auch engagirt
tourbe. Seine ^heatcrftellung bertrug
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104
b. poltet.
fich tnbcffctt mentg mit ben ^Beziehungen, bic
er öon ©eburt p ber SBreSlauer ©efellfdjaft
einnahm, mefcbalb er bie erftere balb auf=
gab unb eine s Jletfe als SSorlefer antrat, bic '
ihn u. 51. auch nach Bresben führte, mo er
furge 3ett am Jpoftheater angeftellt marb.
($r verheiratete fid) barauf unb marb nebft
fetner jungen $rau mteber in 23reSlau
engagirt, fte als (Schaufptelertn, er als
Xf)eaterbtdjter unb (Secretär. 23alb barauf
unternahmen betbe eine Shtnftreife über
Sßrag, 2Bien, ^Berlin unb Hamburg, bis
feine $rau ein ©ngagement beim föofc
theater in Berlin fanb. ©r felbft befdjäfs
tigte fich mährenb biefer 3eit mit (Schrift
ftellerei. 1828 marb et pm erften 3Jtale
SBtttmer. Aus ben folgenben Sauren ift
befonberS feine Xhätigfeit als (Secretär,
Xheaterbtd)tcr unb SRegiffeur beim alten
ftönigSftäbter Xtyattx herüorpheben, mäh--
renb ber er üerfchtebene feiner beften (Stüde
üerf afetc, ferner eine SJtetfe, bie er mit
bem ©rafen $erberftein nach SßariS unter=
nahm. 3m fdrj 1830 üerheirathete ftdt)
£>. pm feiten ütfcale mit ber ©d)au=
fpielerin §o!gbed)er. 9JHt ihr folgte er
in bemfelben 3af)re einem Sftufe nad) $arm»
ftabt, mo er fur^e 3ett als föegiffeur mtrfte,
fehrte aber fdjon 1831 nach SBerltn prücf,
mo feine grau lieber in ihr früheres
Engagement beim ®önig8ftäbter£f)eater ein=
trat, mährenb er mieber feiner fchriftftelles
rtfchen Xhättgfett oblag. 1834 traten beibe
mieber eine Steife an, bie fte u. 51. nad)
Bresben, ^Breslau unb Söien (Sofefftäbtcr
Xfytattx) führte, unb auf ber er aud) mieber
als (Sdfjaufpieler auftrat. 3n Berlin trug
fid) mit ber Abftdjt, ein eigenes Sweater
31t grünben, als er bie Berufung nach
s Jttga erhielt, um f)ter baS burd) Patriotin
fdjen SBürgerftnn unb Sftmftltebe neu erfte=
henbe Xfyeatcx p organiftren unb unter feine
g-ityrung p nehmen. (£r fd)lo& ben Vertrag
mit bem ©omite perfönlid) ab, unb f)telt
fdjou bei btefer Gelegenheit am 8. Wäx$
1837 eine bramattfdjeSBorlcfung pm SBeften
beS Armcubtrectortums. 2Bäf)renb ber fol=
genbeu Monate beforgte er bie (£ngage=
ntents, unb am 1. (September beffelben
3af)rcS eröffnete er bie neue 33üf)ne. AHeS
in Allem fjatte er fdjon bei ben SBorbereU
tungen ein organtfatorifdjeS ©efdt)icf an
ben £ag gelegt, beffen Umfang felbft
feine näheren SBefannten in ©rftaunen
fcfcte, unb bem eutfprad) auch baS (Sr=
gebntfj feiner ferneren ©efd)äftsführung.
3)ie «Summe öon Allem ift, bafe er baS
Xbeatcr mit einem (Schlage auf eine faum
ermartetc ,£b'he fteüte. Namentlich gilt
baS Dom <Sc|aufptel, baS gleich am brüten
Xage mit einer Aufführung beS „£ear"
heroortrat, bie bei (*inf) etmtf djeu unb
gfremben gerabep 2Tuffer)en erregte. Aehn*
iicheS mürbe bie unter Sfticharb SBagner
ftehenbe Oper geboten haben, hätte nicht ber
©ontraetbrud) ber erften (Sängerin hier für
längere 3eit eine fühlbare ßücfe erzeugt.
begann feine SMrectton auf eigene S3er=
antmortung, aber trofcbem unter SBormunb*
fchaft beS (SomtteS. SttefeS burch einen
ungenau gefa&ten ©ontract gefchaffene3Wi6=
öerhältnift, melcheS auch SBerbrtefjltchfetten
herbeiführte, tourbe inbeffen balb nach fei=
nem SBunfche geregelt. S3om 15. ^ecember
1837 an mürbe ihm baS ^^cater p freier
eigener ^)iSpofttion übergeben, unb gtuar
auf brei 3al)re. 3)er Xob feiner grau
betoog ihn Utbeffen, öor 3Iblauf biefer 3eit
um ßöfung beS öerhältntffeS nachsuchen.
SSährenb er felbft nach $>eutfd)lanb gurücf=
fehrte, übertrug er feine (Stefifoertretung
bem ^enoriften §offmann, ber bann öom
@nbe ber ©atfoh 1839 an bie 2)irection
auf feinen eigenen tarnen übernahm. SÜlS
6d)aufpieler trat in Sftiga %um legten
WlaU am 4. gebruar 1839 in w ßorbeer=
bäum unb SBettelftab" auf. Söeretoigt hat
er fich htet/ abgefehen öon feinen fonftigen
SBerbtenften, noch burch ©rünbung beS jefet
noch ejiftirenben ^enfionSfonbS, beffen
Sßorhanbenfein in ber golge gur 6icher=
fteüung unb 23Iüthe beS JWigaer Theaters
fehr öiel beigetragen hat. Sßie öorher, fo
hat fein unruhiges SBanberlebcn auch
nach Aufgabe feiner Sfttgaer 2Birffamfeit
Weitergeführt. Er fehrte noch mehrere 9Me,
als ©aft, als 23ibliothefar :c. ju bem öor=
ermähnten ©rafen §crberftein nach ©rafen^
ort jurücf, für ben er auch einmal eine
£heatergefelffchaft p organiftren hatte.
WIM bem Theater fam er aufeerbem femer
nur noch üorübergehenb in Berührung.
Einmal, 1840, mar er furge 3eit beim
SBiener Earltheater, 1844—45 führte er
ftellüertretenb bie $)trectton in Breslau.
3m Uebrigen ftreifte er öonStabt ju (Stabt,
mit SBorlefungen befchäftigt, baneben führte
er feine „Söiergig 3ahre" ber Söollenbung
p. 5ßon 1861 an lebte er bei fetner r>er*
heirateten Xochter in ©rag, bie legten
ßebenSjahre öerbrachte er in feiner 33ater=
ftabt. (Seinen 80. ©eburtstag verbrachte
er bei ben „S3armherjigen 23rübern" ba=
felbft, unter beren Pflege er jmei 3ahre
fpätcr, am 31. 3anuar 1880 ftarb. 2)ie
Hälfte ber 23eüölferung ber (Btabt gab bem
„SBreSlauer Alten" baS le^te ©eleite. AIS
(Sc^aufoieler mürbe aufeerorbentlich öer=
fchieben beurteilt. 2Bährenb er auf ber
einen geite begeifterte 3uftimmung fanb,
marb er Don ber anberen als Dilettant be=
geid^net. 3ebenfa(lS aber hatte er fürbte2)ar=
fteüung feiner eigenen $>icf)terftguren, bie
er fpätcrhtn überhaupt noch einzig fpielte,
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ü. göltet
eine anerfannte, hergltdje, gemtnnenbe Ort=
gtnalttät. 211s dichter hat er hauptfächltch
bas SBerbtenft, baS gemüthöoffe ßteberfpiel
auf ber beutfdjcn SBü^tic eingebürgert, refp.
für biefelbe gefchaffen gu haben. $on fei*
nen 9Mobten fütb ütele populär gemorben.
$)te Xitel feiner gasreichen S3ü^nenftücfe
unb fonftigen ©chrtften aufguführen, öer=
bietet bie tftütfftd&t auf ben 3toun. 3n fötga
aufgeführt mürben bie folgenben ©tücfe:
„$te Söiener in Söcrlin", ßteberpoffe in
1 2lct; „2lrm unb fteich", Ortg.rßuftfp.
in 4 STcten; „$>te berliner tn SSten",
Eteberpoffe in 1 Stet; „$>er alte gelbherr",
heroifcheS ßteberfp. in 1 2lct; „Eenore",
$rama mit ©ef. in 3 Slbtf).; „($rinne=
rung", ßieberfp. in 2 2lct.; „Robert ber
Xeufelf , bram. £egenbe tn 5 2Jct. ; „£or=
beerbaum unb SBcttelftab", ©djaufp. mit
©ef. in 3 2lct. nebft 9^acr)f p. ; „#anS
3ürge", ©chaufp. in 1 3Tct; „(StneS ©d)au=
fpielerS Sftorgenftunbe", bram. Duobl.;
„$ie lücibltcr)en $>ri(ltnge", ßieberfp. in
l 9lct. ; w ^)er fct)ottifcr)e Hantel", ßtcberfp.
in 1 2lct.; „33 Minuten in ©rüneberg",
$offe in I 2lct; „©in Ochtel öom großen
Soofe", ^offenfp. in 1 Stet; „©hafefpeare
in ber ^eimatfr, Ortg.*©chaufp. tn 4 2lct. ;
„fcerr fetter", $offe in 1 2lct; „$>te
SBicner in Sparte, ©chaufp. in 2 Slct.;
„$er bumme Sßeter", ©chaufp. in 1 2lct;
„$>te ^erlenfdjnur", ßieberfp. in 1 2lct;
„Sie fdt)retbt an fid) felbft", ßuftfp. tn
1 9Tct; „©rieh ber©etghalS",Ortg.=©cbaufp.
in 5 2(ct.; „$>er 23rumtenargt", ©chaufp.
in 5 3(ct. — ift au&erbem ber £er>
bitter ber in fötga mehrfach gegebenen
Oper „$)eS SlblerS £orft", componkt bon
©läfcr. pr baS fötgaer Sweater fpectetl
öerfafcte er eine 2lngahl öon $eftprologen.
*• poltet, 3ulte, geb. ^olgbecher, mürbe
am 17. Suli 1809 in Berlin als £ocf)ter
beS ©ängerS unb ©chanfptelerS geboren,
©te erhielt eine f orgfältige ©rgtebung, unb
betrat, burdj bie ©djaufpielerin ©tief),
nachmalige (£reltnger borgebilbet, in ihrem
14. 3at)re probemetfe bie ^önigl. £ofbühne
in Berlin, mo fie bei ber nächften Sßacang
angeftefft merben füllte, ging aber gur
ftöntgsftäbter 33üt)nc über, mo fie balb ber
gefeierte ßtebling beS SßubltcumS mürbe,
poltet trat fie guerft näher, als berfelbe
i^r bie Atolle ber 3Jlinctte in feinem Sieben
fpiel „$>te üermanbelte $afce" etnftubirte.
©ie bereinigte fidt) mit ihm am 11. 2ftärg
1830, mürbe aber feitbem gurücfgefefct,
mefehalb fte bie Gelegenheit ergriff, mit
ihrem ©arten gum §oftheater gu 2)arm=
ftabt überzugehen. 9Jlan bermanbte fie
hier für baS tragifche gach, für melcheS
fie ftch meniger eignete. (£3 gelang ihr
baher hier nicht, ftch ©tellung gu beschaffen,
— ^oppe. 105
fie ging gur töntgöftabt gurücf, ^atte aber
auch h*er mitSßibermärtigfetten gu fämpfen.
3luf ihren ferneren SBanberfahrten, ftetS an
ber ©eite ihres (Statten, feierte fie befon=
berS in Bresben unb auf bem 3ofefftäbter
Theater in SBien Triumphe. 3« ^ifla
fchäfcte man fie als bie Sirone beS borjüg^
liehen ©nfembleS. ©te befafe neben ben
fchönften perfönlichen ©aben ein eminentes
2)arftellertalent, bas fie gur öolleu ^unft=
höhe auSgebtlbet hatte. 2Bie als mnfc
lerin mar fie auch perfönltd) affgemein
geliebt unb geachtet. 3h* £*>b, ber in
golge einer gu frühen ©ntbinbung am
20. $ecember 1838 erfolgte, mürbe mie
ein nicht nur bem Theater, fonbern ber ge=
fammten©efefffchaft miberfahreneS fchmergs
licheS Unglücf betrauert. 3hr lefete VtoUt
mar bie $or§ta im „Kaufmann Don
nebtg."
t». poltet, 3Harie, Xochter ^.'S aus
erfter @he, geb. am 5. Dctober 1822 in
23reSlau, h^Mptfächlich burch ihre ihr tn
ßiebe ergebene ©tiefmutter ergogen, trat
in föiga öon 1837 ab in jugenblichen
hoffen auf, öerfolgte aber fpäter bie
Xheatcrlaufbahn nicht meiter. S'lach bem
Xobt ber Vorigen, unb ihres ^ater Slbreife
lebte fie noch ein 3«hr in S^iga tm §aufe
beS ber Jpoltet'fchen JJamilie engbefreun=
beten DberpaftorS ©raöe unb fehrtc, als
berfelbe gleichfalls ftarb, nach $>eutfchlanb
gnrücf, mo fie ftch l 842 öerheirathete.
^>olgftamm, SBolbemar, öom <5tabU
theater in Hamburg, gab Dom 13. 3Jtörg
1863 ab eine lange Diethe bon ©aftroffen
unb mirfte bann als engagirter ftomifer
bis ptn ©chlufe ber ©aifon, refp. beS
Theaters in ber tönigSftrafee.
^omanu, fjrl. ßaura, Sängerin 1861
biS 1862.
£)0mattn, $rl., 5lltifttn im Anfange
ber ©aifon 1866—1867, trat in ber nächften
gfolgegett noch in öerfchiebenen (Soncerten
auf.
^omiltu^ ^ßrofcffor £., aus ©t. $eterS=
bürg, namhafter Orgei=^irtuoS, gehörte gu
ben ©jperten bei Abnahme ber neuen 2)om=
Orgel unb mirfte am 19. 3anuar 1884 tn
bem erften auf bcrfelben gegebenen ^ort-
certe mit.
&oppt, Ulbert, ©ornet=SßirtuoS, Statferl.
rufftfeher ftammermuftfer, 1884 unb 1885
als ©olift bei ber ßaube'fchen ^apeffe in
2Jlaiorcnhof, liefe ftch ««t k* e f c 3^it auch
mteberholt in ftäbtifchen ßoealen hören.
€>oppc, ^rang, geb. 1810 in ©t. $eterS=
bürg, ftubirte früh 5muftf unb bilbete ftch
gum §orniften aus, barauf manbte er ftch
ber Sßharmacte gu unb ging bann gum
Xheater. ©eine Slnfänge machte er 1829,
anfeheinenb in untergeorbneter ©tellung,
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106 fcoppenftäbt
in Sfttga. «Später machte er in $üffeiborf,
S3raunfcfttt)eig unb Berlin ebrenbolle ©ar=
rtere unb ftarb, ttadjbem er ftd) furj bor=
her mit ber jQoffdjaufpielertn £lara Stich
berhetrathet hatte, am 24. 3unt 1849.
fyvppcnfläbt, ftrtebr. äßtlf)., früher
Kantor in Lüneburg, feit 1681 Lehrer ber
$>omfd)ule, 1696—1700 ©antor berfelben.
$9rla<*er, Dsmalb, geb. 1834 in 2ötn*
bau, tyatte 6 3ahre in ßetpjtg, 9Mnd)en
unb Stuttgart ftubirt unb fich gum (Son=
certfänger gebtlbet. Schon in 9flünchen
unb «Stuttgart hatte er toteberfjolt öffentlich
gefungen, mobet ihn (£lara Schumann am
Slabter begleitete. 1858 concerttrte er in
<St. Petersburg, unb am 9. 27lat in 9ftiga,
licfe fich als Lehrer hier nteber, unb be=
heiligte ftd) burch tjäuftge 27ltttotrfung in
anberen (Soncerten, u. %. in benen ber
3fluftf aitf d)en ©ef ellf d)af t, fleißig am Diepgen
Slunftleben, toobet fein fdjön gebilbeter
Bartton, feine mafettofe £onbtlbung, feine
&oioraturferttgfeit unb borjügltche 2luS^
fpradje anerfannt mürben, ©ine 3ctt lang
leitete er aud) ben ,,3Jiännergefangtteretn''.
mar ein SHmftler, bem im 3ufammens
mtrfen mit bem tfjm engbefreunbeten tieffei
ein ©influfe auf baS ^ieftge 3Wuftfleben
nicht absprechen mar. ^Namentlich um
(Stnfübrung Schumann'fcher 2ftufif h at er
ftd) berbtent gemalt. Sein £obeStag ift
un§ nicht befannt, beerbigt mürbe er am
9. 2lprtl 1867. (Sin 3af)r fpäter marb
feine Leiche nach $)onbangen übergeführt.
— beröffentltd)te 1864 als Op. 1 ein
£eft bon 6 Ltebern, bie bon Begabung
jeugen. ®r bietete ferner ben %t%t ber
bon tieffei compontrten unb in SHtga aufs
geführten Dper „3>eS Speermanns £affe".
$>otn, I. ©larinettift 1845—56, aud)
flei|ig in (Soncerten auftretenb. Bläfer
mit fd)önem Xon unb btrtuofer gferttgfett,
aud) feomponift für fein 3nftrument(@legie;
fjantafte; (Soncertino). f> 66 3 a ^ e
am 8. September 1887 als (Sapellmetfter
in Sßarfchau.
$orit, ©fjrtftian, ^elbentenor 1855—56.
(Sorrecter Sänger, nicht ohne 2luSbrud
unb bramattfdjeS Leben, befjinbert aber
burd) feine %tvax ftarfe, aber umflorte
Stimme, bie in ber £öf)e an Elang berlor.
So mürbe er bei feinen Debüts beurteilt.
Später lautete baS Urthetl günfttger, gur
Beliebtheit bermod)te eS inbe| nicht
gu bringen.
£>ont, Sötlhelm, i^rtfd&cr £enortft 1869
bis 1870. ©ing nad) Lübecf.
Sormtttg, Theatermaler 1783.
orft*5Rt#tet, erfte Liebhaber 1861
bis 1862.
$orttait, 3flab., SBtttme beS Sd)aufptel=
btrectorS melcher mit feiner ©efellfdjaft
— b. §oi)m.
in Dftpreufcen unb turiaub fptelte, ge=
hörte um 1809 unb 1810 %u ber SRunb^
tfjaleffdjen ©efellfd)aft, bie in ßiülanb unb
JJinnlanb reifte, mar bann unter Eofcebue
in SHeOal, unb 1821—27 in s JMga engagirt,
m fte fomifd^e Slltc gab.
$>orttan, 2)em. Caroline, bie ältefte
^o^ter ber Vorigen, geb. am 14. gebruar
1802 in Kernel, begann als ®tnb bei
9flunbthaler, mar fpäter mit ber 2flutter in
föeöal unb fam mit berfelben 1821 nad)
Sfttga, too fie jugenbltd)e Liebhaberinnen
fpielte. Sie mar noch Slnfängertn, gefiel aber.
9iachbem fte unter Ohmann nod| fpecielle
©efangftubien gemacht, übernahm fie balb
auch erfte Dpernpartien, u. 21. gab fie 1822
baS erfte Slemtdjen im „greifchüfe". 1827
ging fie öon Sfttga als erfte Liebhaberin
nach St. Petersburg, gab biefeS ©ngage=
ment 1830 toieber auf, üerheirathete fich
mit einem Dr. med. 211 brecht, tourbe
aber bereits ein 3<*h* barauf Söittme. Sie
toanbte fich alfo mieber ber 5öühne gu, unb
blieb, balb barauf gum gach ber fomifchen
2llten übertretenb, bis pt ihrem Xobe beim
beutfehen §oftheater in St. Petersburg.
Sie ftarb am 3. $ebruar 1875. - ©aro=
litte £. mar eine ^ünftleriu, üon beren
reichen (Srfahnmgen fogar ihre Kollegen
gern ©ebrauch machten. 2luf bem ©ebtete
ber ©oftümfunbe galt fie als 2lutorität.
$)ortian, Charlotte, Henriette unb 9la=
talie, gaben 1822—27 erft SHnberrollen,
bann fletne SchaufpteU unb Opernpartien,
©in 2llejanber toirb um btefelbe 3eit
ebenfalls als $)arfteller öott tinberrollen
genannt.
€>ot»emann, ^ermann, Siegiffeur, 23äter,
23a|buffo 1870—71.
<£>ottu$< Steinau, grau ©lementine,
groghergoglich babifche tammerfängerin,
gaftirte im 3^nuar unb Februar 1858 als
^legimentStochter, ^oftna, £heophile(ftron=
biamanten), Hartha unb grau ö. Latour.
t». $>ot>m, %xau (Caroline, geb. $orth,
tourbe am 8. $ecember 1827 als Xochter
beS erften ßharacterfptelerS in $)arm=
ftabt geboren. SSon ihrem erften 3)ebüt,
melcheS fte 6 3ahre fpäter als 3nfantin
in „Xon (SarloS" in Leipzig ablegte,
ergählt fie felbft: ,,3d) tnufe n?of)l
fchon bamals eine hohe Meinung öon
ber toft gehabt haben, benn als
ich auf ber Sßrobe fah, baft bie WliU
glteber über mich fchcrjtcn, fagte ich gc«ä
ernfthaft: w 2Benn $te lachen, fptele ich
nicht", unb mürbe für biefen 2luSfpruch
bom iirector JHingelharbt mit einer grofeen
3ucferbüte belohnt". 3 toe i Sah^e fpäter
nebelten ihre Altern für immer nach 3DreS=
ben über. $>er rege ^ünftlerberfehr in
ihrem §aufe entflammte auch ben Sinn
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§rt$ — £ünbeberg.
107
beS jungen SJcabchenS für bie Kunft. (£aro=
line 23auer, ftrangtSca S3crg unb .Sßccct
31mbrogto mürben tf»rc Lehrer, unb fo auSs
gerüftet, bttxat fte mit ihrem 16. 3af)re
bic $ofbühne gu Bresben als $ann<$en
im „Sßollmarft" bon (Stauren. Um Routine gu
gewinnen, ging fie bann auf 23afjre gu einer
reifenben ©efellfchäft unb mürbe barauf
als muntere Liebhaberin in Sßofen eiya^
girt. 1846 öcrf»eiratf>ete fie fich mit bem
Schaufpieler ftreilj. b. £ohm, ben fie
auch begleitete, als ihn bie poltttfcben Uu*
ruhen 1848 unb 1849 gmangen, nach 2lme=
rifa auSgutpanbern. ©in f)tcr begrünbeteS
^eater=Unterue^men braute bem jungen
Paare fein ©lücf, unb $rau b. mar
gelungen, nadj$eutfchlanb gurücfguf ehren.
£ter nahm fie in ©örltfe, §alle unb Königs*
berg Engagement unb (am bann 1857—61
nach Riga. §ter entfaltete fte, anfänglich
eigentlich für ©elbinnen, bann für Margen
engagirt, bermöge einer feltenen ©emanbt=
bett ftch fchlie<cf) in jebeS Rollenfach
fehiefenb, eine folche Xhättgfett, bafc fte bic
4 3ahre über, ftets anerfannt, faft jeben
5lbenb auftrat. 1860 b erheiratete fie ftchmtt
bem Kaufmann (Sonrab porfdj (einem
(Snfel bon §etnr. 2lug. p.), ohne ihren
SBühnennamen gu mechfeln. 1861 gog fte
fich gänglich bon ber 23ühne gurücf, lebte
bis 1887 in Riga, uub flcbeltc bann, in*
gmifchen bermtttmet, nach Bresben über.
$>rttö, (auch SHicf^ gefchrieben), (Som
trabafftft 1845—53.
pubex, Schautyieler, früher bei ber
©chtfaneber'fchen ©efellfchaft in Stuttgart,
gaftirte am 5. 3ult 1804 als S3albuin bon
(Sichcnhorft (Kreugfahrer).
Hubert, ÜBiolintft, trat am 9. unb 29.
SDecember 1821 im Xheater auf. 1822
gehörte er gum Xheaterorchefter unb mar
als (Soncertfoieler fehr beliebt.
pubexti (recte pomfei), grl. (5Itfa=
betr>, machte am 3., 13., 17. unb 22. $es
cember 1854 mit begebenen 33ruchftücfen
aus „Romeo uub 3ulia", „Lucretta" 2C.,
morin fie bie Slltyartten fang, ihre erften
Opernberfuche.
«öuehthaufen, ftrl. $>ora, Sängerin 1880
big 1882.
«fMiblcr, Senorift unb Liebhaber unter
©antner unb ©ünbeberg in ben 70er 3al)reu
beS 18. 3af)rhwtbertS.
£>nblcr, 3ftab. SBgl. «Steinbrecher.
$>tt biter, Sdjauftneler 1811.
f>übner, $)em. feharlotte, I. Sängerin
bom Stabttbeater in Königsberg, gaftirte
bom 21. g-ebruar 1840 ab unb marb bis
1842 engagirt, mar aber lange 3 e ^ fd)toer
franf. f Königl. Sängerin in Berlin
im 2tyrtl 1850.
$äbite?, ©apellmeifter, nebft Capelle
beS Katferl. (&)ebalier=$atf>.esRfgimentg
aus 8t. Petersburg, 52 2Kawt ftarf, con*
certirte bom 25. 3uli bis 4. Sluguft 1880
in Schtoarg* ©oncertfjaus.
#iibf#, 3ohaun S3aptift (geb. gu
3amniö in Fähren 1755, alias 17,64),
ehemals berühmter »afflft, Katferl. ruffc
fcher ©offänger, concertirte in ben Sohren
1801—6 mehrfach in Riga unb gaftirte
am 28. Robember unb 13. $>ecember 1804
als 5lj;ur unb Saraftro im Xheater.
$>übf#, ftrau 9tttmta (Barbara mu
helmtue), bom Biebrich = SBtlhelmftäbter
Sheater in »erlitt. Komtfche Mütter,
Dpernalte 1853—55, auf beiben gelbem
gern gefehene, berftänbige unb gemanbte
$>arftellertn, ber ber Retg erheiternber
ftomt! gu Gebote ftanb. 3öar 1855—56
in Rebal, baS 3ahr barauf bei ©ellmig
in SDIitau. ©ine fehr talentbolle Softer
bon ihr, (5: f> r t ft t u e gab KtnberroUen.
tf)ülfe, . ^rl. 3obauna, machte am 9.
uub 21. 2Rai 1875 als Caroline (&e^be=
mann unb 6ohu) ihre erften ^erfudje,
trat noch einige Wlal gaftmeife auf unb
marb barauf bis 1876 als Liebhaberin
engagirt. 1887 befanb fie fich beim ©ben=
theater in ^ariS.
£>unbeberg, Rathanaet ©rnft, mürbe
1743 gu Gängig geboren. 3lus feiuem
frühereu Leben ift RidjtS befannt. 3ttttte
ber .70er Safyvt gehörte er gu ben 6chau=
fpielern, bie ber ©eheimratf) b. Söietinghoff
auf bem ^arabeblafc berfammelt ^atte uub
©itbe 1775 nach St. Petersburg führte.
3n ©t. Petersburg trennte er ftch bon
ber ©efellfchaft unb übernahm 1777 nach
©colari'S Sobe mit einem $erfonale bon
20 perfonen baS Sheater in Rebal, bon
mo aus er mteberholt Reifen nach 2)orj)at
unb Riga machte. So gab er u. 31. in
Riga 1779 gur fjeter ber ©eburt beS ©rofc
fürften Eonftantin pamlomitfch eine $eft=
borftellung. S3efonberS gut foll bamals
feine Dpcr gemefen fein. Sßon bielen
Seiteu aufgeforbert unb bielfach unterftüfct,
ftebelte er 1780 gang nach Riga über, führte
auf eigene Rechnung baS Sheater bis 1782,
liefe ftch ^ a « n für baS neue Sheater in
ber KönigSftra&e engagiren unb gehörte
gu beffen 9JMgliebem bis 1793. 3n bem=
felben 3^h^ ftarb er. SllS Schaufpieler
mirb er im ©angen fehr günftig beurtheilt,
fcheiut aber bon 1782 hinter ben bamaligen
Kräften erften Ranges, mclche baS Sheater
befafe, etmaS gurüefgetreten m fein. @r
fpielte $äter unb ©h^racterroften unb foll
fich befonberS in ben „rührenben 2llten"
auSgcgeichnet haben, falls er fie nicht allgu
meich nahm.
£>nnbcbcrg, Wlab. 5lbelheib, früher ber=
mählte ^enbe (3Jcutter beS jüngeren 3oadj.
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108 £übart -
grtebr. 9Renbe), geb. 1743 gu HöntgSberg,
gehörte in «Repal unb mtga gur ©efellfchaft
threS ©atten unb ftarb um 1790, nachbem
fic fich fdjon geraume 3^it ber33ühne
gurtiefgegogen fyattt. ms ©chaufptelertn
gefiel fie am metften in ©oubrettenrollen,
in höheren ^rächern öermochte fie fid) öon
einem übertriebenen Pathos nicht freies
galten. — 3hre £ocf)ter Slbelhetb, geb.
1776 in ©t. Petersburg, gab Don 1784
an fttnberrpllen, eine anbere, 1781 in «Riga
geborene £ochter fpäter gleichfalls. ©ett
beS Katers. Xob oerfchmtnbet ber «Rame
£. Pom SRtgaer Ztyattx gängltch.
$n*artv ©onftant 3lug. Jpenrt, geb.
am 17. 3)ecember 1822 gu 23erltn, ging
mit feinem 26. 3al>re gur ȟfjne unb nahm
guerft bei $>trector 93aftö Engagement,
beffen ©efellfchaft in Emben, Rurich 2C.
fptelte. $>ann mar er im gfache ber Reiben
unb ßtebhaber bei troll in »erlin tfmtig,
1856—57 mar er als «Regtffeur unb für
Väter tu «Riga, fpäter in $ranffurt a. 2R.,
Hamburg unb VreSlau, gulefet feit 1863
am $ofthcater in ©t. Petersburg engagirt,
mo er am 8. $ecember 1873 ftarb. —
©ein ©oljn @mtl melier in «Riga
fötnberrollen gab, mar als ©djaufpteler unb
föegtffeur fpäter in Prag, ©rag, Königs*
berg unb Vrümt, mo ihm 1881 bie artU
ftifc^e SHrectton übertragen mürbe, 1883
bis 1884 SMrector in ßtegntfc, feitbem ift
er $)trecter einer (§nfemble= ©efellfchaft,
meiere h<wptfächltch clafftfdje (Stüde aufs
füljrt (fo nach bem £f)eaters$llmanad)).
$n*arf, $rl. <£onftange, ©chtoefter beS
Vorigen, SlnftanbSbamen unb £elbenmütter
1865—66.
4&uljn, I. Vratfdjtft 1861—64.
$um6*0i<$,@chlagtnftmmente feit 1885.
$>itm*fet, Sofjauu Michael, Dom
©tabttheater in Königsberg, gaftirte im
«Robember unb $)ecember 1855 als 2Raj,
©eper unb (Sbgarb unb marb bis (Snbe
ber ©atfon engagirt. Vortrefflicher, fünft-
gebiibeter ©elbentenor, ber feine Littel
auch im garten Effect gu Dermerthen Per*
ftanb. ©eftel auch <rt$ ©chaufpteler.
Rummel, 3oh- SRep. (geb. am 2. SRo*
Dember 1778 gu prefeburg, f am 5
tober 1837 gu SBeimar, £ofcapellmetfter
in SBeimar, epochemachenber (£laoier=Virs
tuoS unb namhafter (Somponift), concertirte
am 22. unb 26. Slprtt 1822 im ©chmargs
häupter.
$unuiit*, ftrtcbr. Sßilh. £erm., geb.
1762, f am 5. Februar 1815 gu Söeimar,
©chaufpteler, SMrector Derfchtebeuer Xf)ta=
ter, namhafter Vafftft, gaftirte tmDctober
1806 an 4 Slbeuben als DSmtn unb ©a=
- ©rfel.
raftro unb mit einem ©olo^ntermeggo-
Sieben ihm traten feine ©atttn als Son«
certfängerin, unb eine Tochter als Vlonb=
chen auf.
$unmi*, fjrl. Konica, geb. 1859 in
«Riga, erhielt ihren erften ©efangunterrtcht
burch fjrl. Jpain. $er ©ebanfe, fich felbft
ber Kunftlaufbahu gu mtbtnen, lag ihr oon
§auS aus ferne. 3)en erften Slnftofe h*ergu
erhielt fie erft burch SlnhÄren eines ßieber=
abenb SftaimunbS oon QütsWifym, mäh-
renb ber mirfliche (j^tfchlyfe erft burch ben
SluSfpruch Slmalie Soachtm'S gur «Reife
gelangte, bie ihr Talent prüfte unb ftch
günfttg über baffelbe äußerte. 1882 ging
??rl. gu ©toefhaufen nach fjranffurt a.
fiebelte mit bemfelben 1883 WS
^odTfche ©onferüatorium jiber unb ftubirte
barauf noch eine 3*tt bei JJrau SBtarbot=
©arcia, morauf fie tu Karlsruhe in einer
^ammermuftf^oiröe als ©oncertfangerin
mit ßtebern Don Schümann unb 23rahmS
bebütirte. 3m §erbft 1884 liefe fie ftch
als ©efanglehrerin in $tga nieber unb
ift hier feitbem in mehreren ©oucerten
aufgetreten.
$>ntft, £ouiS (alias 5luguft), SSaffift
unb SBafebuffo 1854—55.
»jon^^c^forge^, $ierre ßouiS, geb 2.
3Rärg 1773 gu Xoulon, f & Sanuar 1838,
erfter Sßioloncellift am f rang öfif chen £ofe,
fpäter taiferl. rufftfeher ©apellmeifter, con=
certirte am 28. Dctober 1811 im ©chmarg=
häupter. @r fpielte nur eigene ©ompo=
fttionen.
#t>fel, 3ofef, ©ohn unb Schüler beS
£heaterbtrectorS unb ßapellmcifters
mürbe am 16. $ecember 1808 in ©rag
geboren. @r ging 1825 gum Xbeater unb
berbrachte feine erften 3ah r e bei fleineh
©efellfchaften. 33on 1836 an glängte er
bann als erfter £enorift in 3ürid), too er
ftch *839 mit ber JJolgenben oerheirathete,
1842—44 in Sftiga engagirt, gab er bereits
nur noch fleinere Sollen, trat aber in
mehreren (Soncerten auf, eutfagte barauf
ber ©ängerlaufbahn, liefe ftch als ©efang=
lehrer an ber Katferl. Xheaterfchule in
©t. Petersburg engagiren unb ftarb am
21. Februar 1877 als . Opernregtffeur in
^ranffurt a. Tl.
$9fel, 3Rab. Emilie, geb. ^ufegänger,
©attin beS Vorigen, Porher in 3ürich unb
am ^oftheater gu ©djmertn engagirt, be=
bütirtc am 3. ©eptember 1842 als ©ri=
felbts. Erfte fiiebhaberin bis 1844. ©ie
ging üon Dliga gum §oftheater in ©t.
Petersburg unb gaftirte fpäter im 3Wärg
1851 an 7 Slbenben in «Riga.
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3adf(f) — Sa^o.
109
3*<ff*, Bloltntft um 1824-30.
3arofct, Dörfer bei ber Jpofcapelle in
$effau. Btoloncelltft 1803-23, au* (Sott*
certs unb Oußrtettfpteler, fehr gef^&^ter
Äünftler, f 3tt)tf*en 3Rärj uub Hprtl 1825.
3acob«,<£ontrabaffift unbSagotttft 1852
big 1855.
3*eofcfo£tt, Simon, Btoltntft, S*üler
©. 2BellerS, unb fpäter ft. $abtb$ inßct^tg,
concertirtc 11. Sanuar 1860 im X^catcr.
Sarquee, grl 9^ofa, früher in Köln,
Sranffurt a. >JJl. unb Königsberg. Sou*
bretten unb }ugenblt*e Partien in ber
Oper 1850—51. 9Ra*te bei nt*t gerabe
herborragenben Mitteln einen angenehmen
(§tnbrucf unb foll üon Sfttga na* 2lmertfa
gegangen fein.
SaecTri, 3ul. Bolfmar, ßhormttglteb
1851—52.
3*aet, Selts, I. ©apellmetfter 1883—84.
Stuf geführte ©ompoftttoneu : »&trf* in ber
Xangftunbe", fomtf*e (SefangSfcene, bon
2lug. SMarfmorbt am 8. 5lprtl 1876 als
Einlage ^u ber Sßoffe „SafelhanS" gefun*
gen; Ouüerture ju „9llaf unb §ialfa";
lieber „O bleib ein ^tub", „2Benn ber
Bogel naf*eu mtll"; „3* liebe bt*\ —
3. manbte fi* fpäter na* 2lmertfa unb
mar 1888—89 (Sapellmeifter in ©eaft Sa*
gtnam, Staat 3Wt*tgan, mo er u. $1. baS
heutzutage feltene ©lücf hatte, ben *3frei=
f*üfc" üon <£. 2K. ü. 2Beber als 9tobttät
aufführen %u fönnen.
3atftermanu , fjricbr. , 3nftrumenten-
ma*er, urfprünglt* SRüller unb 9ttüblen=
bauer. 3n feinem fpäteren %ad)t auSge«
bilbet in SUHtau, berüollfommnete er fi*
auf einer ausgebeizten 2Banberf*aft, bie
ihn u. 51. bi^ £onbon unb %n ©rarb na*
^artö führte. ©r mollte fi* in St. SßeterS=
bürg etabltren, fefjrte aber auf ©runb
ganj befonberer Slnläffe na* STMtau jurücf
unb arbeitete bort allerbingS anerfamtt,
aber no* ohne größeren ©rfolg. 1843
ftebelte er na* föiga über. Seine 3uftru=
meute, bie ihre folibcn @igenf*aften felbft
heute no* ni*t verleugnen, mürben ba*
mal« gang aufeerorbentlt* gef*äfet. — f,
67 3<*re alt, im 3uli 1871.
3aftele<9totI), grau ©mma, geb. 1828
in Berlin, erregte als Kinb bie Slufmerf*
famfett Spontiut'S unb mürbe bur* bie
©attin $einr. 9Jlarf*ner'S in Jpannober
auSgebübet, mo fte als Agathe bebütirte.
2luf SBunf* beS ^önigg ftubirte fte bann
in SßariS bei (Starcia no* metter. Später
mirfte fte im Engagement ober als öaft
an berf*iebenen Xfytattxw in $>eutf*lanb,
u. 5t. Berlin, Hamburg, SBieSbaben unb
Sranffurt a. 3H., 1860—61 als Koloratur*
fängerin in SRtga, entfagte ber Bühne unb
lieft ft* als ©efanglehrertn erft in gret*
bürg i. Br., bann in 5Jranfwi* nieber.
Bon hier bur* ben Krieg bertrieben, grün«
bete fte in Berlin ein @efang*äuftttut, ber*
bunben mit einer eigenen UebungSbühne.
3aftner, ©uftab, ^apellmeifter au« 2öar=
f*au, lebte 1841 tnffltga unb unterrichtete
in berf*tebenen 2Ruftfsmeigen.
3«(jn, #bolf SBtlhelm, Suftrumenten*
gabrifant, ftarb, 62 3ahre alt, im Sep«
tember 1859.
3afubott»ttf*, Sri. Xherefe, $ianiftin,
©*ülerin bon bitter in $ari8, concerttrte
mit Sri. gabtant unb §erm b. Saulbar«
am 22. 3Jlärj 1879 im <S*marghäupter.
3amatea, ©*aufpieler, gaftirte am 19.
Huguft 1831 al« griebri* Sßahl in „fttx
gerabe 2Beg\
3aiauf*ef, Sri. gann^ (recte %xatt*
jtöca SRagbalena Äomance), berühmte Xra-
göbtn, geb. 8. 3ult 1830 p 5ßrag, feit
1845 in Heineren ©täbten <Sa*fen3 unb
SBürtembergä engagtrt, 1847 in Äöln,
1848—60 in granffurt a. 1861 in
Bresben, feitbem meift in ?[merifa gafti*
renb, trat in fttga im SRärs unb 9lprtl
1867 an 12 Slbenben auf, als 2Rebea,
Sphiflcnie, §ebmig bau ber ©Üben (Bad
&u Merbrunn) , ©*aufpielerin (^omra
her!), Königin (®ffej), ßucilte (Bu* 3,
(£ap. 1), ©räfin 5lutreoal (Jfrauenfampf),
Brunbilb, Orfina, ßab^ Macbeth, SKarga^
rethe (©rjählungen ber Königin b. 9labarra)
unb SWarta Stuart.
3anccfe, fjrl., II. unb III. 3rä*er, ©hör«
mitglteb 1868—74.
3anftet9t$, Trompeter, mahrf*einli*
©tabtmuftcus um 1766.
3anfen, 2)em. Sohonna Bertha, tleine
Stollen in Oper unb (§*aufptel, ©hormtfe
glteb 1838-41.
3anfett, ßubmig, geb. 8. September
1828 in Hamburg, bebütirte bafelbft 1853
al$ Säger, mar in Stettin, Gängig, 1861
bis 1862 in »tiga als erfter Bariton,
ferner in SKaing unb ßübeef engagtrt,
etablirte ft* 1868 in Hamburg als ^hoto*
graph unb ftarb bafelbft 26. $ecember 1885.
Sanfcn, Sri. @ltfe, ©arfenfptelertn ber
Bilfe'f*en ©apcUe 1878.
3anfon, 5lnton, l^rif*er ^enorift 1837
bis 1839. Spra* altgemein an, fonnte
aber, in beiben SaifonS anhaltenb frant,
berhältntfjmä&ig mentg auftreten.
3**&a, ©eorg, treffli*er Biolinift, geb.
16. 5luguft 1832 gu Königsberg, S*tiler
üon 2)abtb, ^re^fd^oef, Singer unb 9Üarb,
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110
3ari) — 3oad)im.
trat 27. unb 28. Dctober 1859 im £f)eater
auf. 3ft g. 3 Koncertmetfter unb ßehrer
am Konferöatorium gu ®öln.
%att>, (recte SaromerSgf ty), fjrang,
bon 3)angtg, SBaffift unb S3afebuffo 1863
big 1869, anfangs auch Wegiffeur.
3<tti>, grau ßene, Khormitglteb 1863
bis 1869.
Senctcf, Slbolf, Schlagtnftrumente 1882
bis 1883.
t>. 3euber*ty, Karl, als Sohn eines
Sßolen am 8. 3ult 1835 in Sßrag geboren,
öerlebte feine 3ugenb in ßeipgtg, mo er
auch QurtSprubeng ftubirte unb auf bem
ßtebhabertheater „X^alia" Gelegenheit
gu feinen erften 23ühnenübungen fanb.
3)eftntttö gum Xfytattx ging er erft nach
feines SSaterS £obe. Kr mar als Anfänger
in &alle engagtrt, bann in Stettin, QbU
btng, föoftocf, SBetmar, Olbenburg, 1858
bis 1859 als jugenblidjer ßtebhaber unb
SBonötöant, bamalS aber nod) ntdjt auf
feiner &öhc, in 9tiga. 3n einer Diethe
weiterer (Engagements, u. 51. au<h an met)=
reren Xheatern in Slmerifa, entmtcfelte er
fich gum guten Schaufpteler, fanb jebodj
feine &aupterfolge fpäter als Sftegtffeur, in
meldjer Stellung er julefet tu Sßrag totrfte.
£ter ftarb. er plöfettd) am 27. Slpril 1886.
Settufe, grl. ^tlbegarb, größtmöglich
fächftfdje Sdjaufptelertn aus Sßeimar, gas
ftirte tm 3flärg. unb 2lprtU886 an 5 2lben=
ben als Klaire töüttenbefifcer), 9flarta
(Stuart, ßorle, 2tnna=£tfe unb Helene
(3feenhänbe).
3enif<h, Sluguft ßubm. griebr., geb.
im §annööerfchen" um 1766, hatte ftd) ur=
fprüngttch ber Geologie gemtbmet unb
fam 1789 als Hauslehrer nach Stttga. $on
ic^cr in ber 2Jluftf gebtlbet, griff er f ef>r
balb in baS bamalige ÜDluftfleben ein unb
beteiligte ftd) als Klaöterfpieler unb Sän=
ger (er mar 23afftft) an ben ftattfinbenben
Koncerten. Später ging er gang gur üftuftf
über unb . ermarb ftd) eine einflußreiche
Stellung unb bauernbe&erbienfte. Kr mürbe
1799 ©efjtlfe beS mrchenmuftfbtrcctorS,
Korrepetitor, unb Don 1801 bis gu feinem
£obe 2ftuftfbtrector beS £f)eaterS, in mel=
djer Stellung er mit Ktfer unb greift ar*
bcitete. < Kr grünbete eine $rtöat=@efang=
fdjule, burd) bie er Sinn unb ©efchmacf
für guten ©efaug in weiteren Greifen Der*
breitete unb intereffirte ftd) außerbem be=
fouberS für §ebung ber Stirdjenmuftf unb
beS ©emeinbegefangeS, %u meinem 3wecfe
er eine 3ett lang ben Unterricht im Khoral*
gefang im ©tymnaftum unentgeltlich über*
nahm. 2US Organift ber reformirten
SHrdje unb §ülfSorganift am $>om geigte
er einen überaus feinen Sinn : für rein*
firchlid)cS Orgelfptel. 3u bem Sitten führt«
er öorübergehenb noch eine 2Jhtfifalten=
hanblung. Kin bleibenbeS $)enfmal f)at
fich 3- geftiftet burch ©rünbung ber noch
ejtftirenben Unterftü^ungScaff e für
3Rufifer unb Sänger unb bereu Söttttoeu
unb SBatfen, beren $lan er guerft entmarf,
unb beren 3nftanbefommen er mit befjarr*
lichem (Eifer betrieb. $>en erften $onbS
bagu befdjaffte er 1804 burch gmeimatige
Sluffühntng ber „Sieben Sßorte" öon^a^bn,
%u ihren tfjättgften SSörftehern %tyltt er, bis
er burch feine lefete ®ranff)ett gtDingenbe
Serhinberung fanb. (Er ftarb am 15. Sa-
nitär 1811. — 3. hat ©antaten unb änbere
fttrchenmufif, bie 2Ruftf %u einem Scftfpiel/
mehrere ©laöierconcerte, ein $>oppelconcert
für ^ianoforte unb glöte, ein Xrio ünb ein
felabterfeptett feiner (Eompofition aufge*
führt.
3entf$, grl , II. unb III. pcher, ©hör*
mltglieb 1864-68, feit 1865 Verheiratet
mit bem Xenorbuffo 2ubtt)ig, ber toentge
Xage fpäter ftarb.
Serrtui^ länger 1858—59.
3ctt)c, gfrl. ^attltne unb ©mma, S3iolon=
cettiftin unb Sioliniftin, concertirten 27.
Wm unb 22. 5lpril 1872 im 9ftealg^m=
naftum unb SchüfeenhauS.
t». 3ctt)c|f^, fixan 51., (Eoncertfängertn
(3)ie^ofopran) f mirfte in ben erften 9Jlo=
naten beS 3ahreS 1885 in mehreren (Eons
certen mtt.
*. Süenberrter, ©abr. 5lnt. ©ruft, gelben*
tenorift tm Sluguft unb September 1868;
Süifch, 2flaEtm., Secretär unb 2)rama=
turg 1858—60.
3tttfe, 5lbolf, Dirigent 1878 beS (Eoncert=
Dr^efterS tn 2)ubbeln 1878—80 beS $auS=
DrchefterS in Schtoarg' (EoncerthauS.
Joachim, 3ofef, ber größte ©eiger bct
3e^tgcit, übertroffen alterbingS burch ©lang
beS Kolorits öon einigen jüngeren, burd)
geiftige ©röfee unb (Elafftcität beS Stiles
aber Sitten überlegen, ift 3. Quli 1831 gu
^ittfee bei ^ßreßburg geboren. Kr besuchte
fchon als 7jähriger ^nabe baS SBiener Konf er=
öatorium, trat 1843 im ßeipgiger ©etoanb=
hauS auf, ftubirte ioeitere 6 3ahre untei'
4>aöib unb Hauptmann, mar 1849—54
Koncertmeifter in Söeimar, bann bis l'86e
in Jpannoöer unb mürbe 1868 2)trector
ber töntgl. §ochfchule ber 3Jlufif tn »erlitt.
Kr concertirte 27., 29. unb 31. Sanuar
1876 tm ©emerbeüeretn unb Theater.
Soachim, Slmalie, geborene Schneemeiß,
berühmte 5lltiftin, geb. 6. 2ttat 1839 gu
Harburg (Steiermarf), gehörte unter bem
tarnen 2Beif$ bent Xheater gu §ermannS=
ftabt, bem ^ämtnerthor^h 60 ^ un ^ bex
§ofoper tn ^annooer an, ünb entfagte
1863 nach ihter »erheirathuhg mit Bo,
rigem ber S3ühne, bie fte' erft in 'neuefter
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3ol)<mnfof)n
3ett in 2Rünchen nnb »erlitt (ftroH) ge*
legentltch lieber betrat. 3m Uebrtgett
mirfte fte feit 1863, überall gefeiert, als
©oncertfängeritt uttb ift im Vortrage tta=
mentlich Schubert'fdjcr uttb Schumamt'fcher
ßieber trofc bereits gefchmälerter Stimm=
mittel heute nod) unerreicht. (Sie concer=
tirte unter ajlttmirfung öerfchtebener jßtas
niftintten (Sri. Bruno, Sri. Sernom, fjrau
föapbolbt=®ahrer,Srau 2oen=@erbracht) in
fötga am 24. unb 26. SRobember 1881,
15., 18. unb 20. sftobember 1883, 2. unb
6. 9loöember 1885 unb 18. Dctober unb
8. ftobember 1887.
Soljattitfoljti, X§., Sßtanoforte=Sabrts
fant. 3öar in ber ©emerbe^uSftellung
1883 mit einem Sßiantno Vertreten.
So&it, ^ormitglieb 1861—62.
%oua, ?frl. ßaura, öorher in Dürnberg.
Sehr beliebte unb öortreffliche £>pern=
(Soubrette 1876—80, toenngleid) burd) *ßer=
fönltchfett unb bebcutenbeS Spieltalent
mehr totrfenb, als burch ihren ©efang.
(Sing als Operettenfängerin gum Sßiener
SfHngtheater, nach bem Branbe beffelben
gum ^^eater an ber 2Btett, entfagte bem
Dperettengefang unb ttwr feit 1884 als
Schaufptelerin furge 3eit am SBiener Stabt*
theaier, barauf am Hamburger Xfyalife
theater engagirt. Sßirft §. 3. in Bresben.
3orban, Balletmeifter aus <St. ^eterS*
bürg, gaftirte im Wlai uttb sßoöember 1830
an jufammen 4 5lbenben.
Jotbani, lebte um 1804 tu 9tiga. <£r
mar Virtuos auf ber SJlanboltne unb Bt=
eile (3nftrument mit nur einer (Saite), unb
(Sänger unb hatte ftch u. 21. in <St. SßetcrSs
bürg bei $ofe pren laffen.
Soft, (Sart, geb. 1789 in einem $orfe
bei Brieg, ftttbirte 9flebicitt unb ging bann,
anfänglich mit menig ©lücf, %ut Bühne.
1819—20 gefiel er in s Jtiga in 3ntriganten=
ünb fomifchen Sollen unb War auch $fte=
gtffcur. &auptpartten : Bot (Partei entoutt;),
$>reipfentttg (Bieltotffcr), StpS, Sßoftmeifter
(3ch irre mich nie), ßubmig XI. 211S fich
1819 ber £heateröerein conftttuirte, toarb
er öon ber £heilnahme an bemfelben auS=
gefchloffett, meil man ihn mit Sebberfen,
bezüglich feinet Banferotts, im @inöer=
nehmen glaubte. 3. machte fpäter gute
Karriere, befonberS öon 1837 an als ©ha*
räcterf^ieler in München. 3m September
1843 gaftirte er an 9 Slbenben als 2Binb=
müller, Slrmer Sßoet, SJlephtftopheleS, Sh*)*
locf, 3«be 6chetoa :c. f 13 - Sluguft 1870
in München.
Soft 2ttab. Eleonore, geb. b. Bergen, erfte
(Stattin beSBortgen. (Sängerin 1818— 1819.
3>rf$i<f, grau 27lagba (öerehelichte %xtU
frau t). Verfall), ^önigl. bairtfehe £of*
fchaufpteterin, gaftirte im Wlai 1882 an
— Sürflenfofjn. 111
6 Slbenben als $)eborah, 27taria (Stuart,
©eiersäßalty, Sülarie^nne, Brunhilb unb
©rifelbtS. Sie ift am 28. Sunt 1841 gu
Sßien geboren unb hat in ©uropa unb
Slmertla an berfchtebenen herborragenben
Bühnen gemirft.
Sfoarb, SStlhelm, erfte gelben unb
&elbenbäter, (Sharacterrotfen, Bafjpartten,
auch föegiffeur 1848-50. @ing als ®t=
rector nach Üflebal, gab im Sftobember 1852
in fötga noch ein ©aftfptel bon 4 5lbenben
alSSllSborf (2)ret Xage auSbem(Stubenten=
leben), Surft ßeopolb (Bor 100 3ahren)
unb gean Bart, grünbete in £)eutfchlanb
eine Xheateragentur, unb gab eine 3eitung
w ^)er äöanberer burch bie Bühnenmelt"
heraus, f 7. 3ult 1864 in Berlin. —
Bon 3- rührt in bem genannten «Stüde
„$>ret Xage aus bem Stubentenleben" („2)er
lange 3^racl") bie Scene mit ben <Stu«
bentenliebem her, bie beim publicum bes
fonberen Beifall hatte.
3nbUaum$fduaer, bie, eine aus bc=
freiten Sclaöen beftehenbe 91orbamerifa=
uifche ^egergefeafchaft, bereiften Slnfang
ber 80er 3ahre mit ihren Sßrobucttonen
nationaler ©efänge unb %'än%t ©uropa
unb traten öom 21. Watt 1880 ab in
(Sch^ar^ ©oncerthaus unb am 2. unb 6.
Sebruar 1882 im ©etoerbetoerein auf. 3hr
3)irector mar §arrty ©lifton. 2)er9lame
3. foll mit ber jübtfehen geftrechnung p=
fammenhängen, nach ber jebeS 50. 3al)r
bas Subeljahr (3obal=, b. i. $ßofauncn s
jähr) ift. 3n bemfelben follten u. 81. atte
(Sclaöen freigelaffen ttjerbett.
3u*«6erö, ©hormitglieb (I. Ba&) feit
1887.
Sür^an, Heinrich, erfte gelben unb 2ieb=
haber 1860—62, Bäter 1873—74. 3., ein
au&erorbentiich begabter ©chaufpieler, toar
am 9. Sluguft 1829 geboren, unb Anfang
ber 50er 3ahre SJUtglieb beS Eönigl. Schau=
fpieiS in Berlin. §ier fah ihn £aube,
ber ihn für baS Burgtheater gemann, bon
tvo er nach M\Qa tarn, ^ach feiner
^igaer 3eit hat er felbft mit gutem Erfolg
fleinere Xxnppm geleitet, bis ihn Sßolltut
als §ülfSregiffeur für bie bereinigten £hea=
ter &amburg'S engagirte. 3. fam inbeffen
in feinen Berhältniffen gan^ herunter. 3m
Sommer 1886 tourbe er, fchtuerfranf, in
Berlin auf ber Strafte gefuhben unb in
bie (Shartte gebracht, f fl m 8 - Sebruar
1887 in ber Srrenanftalt SaHborf.
3ürgan, Srau, machte am 28. (Septem*
ber unb 23. 9lotoember 1860 als 3ulie
(Bef enntniffe) unb 2tf e Sßotnme (2öeg burch'S
Senfter) ihre erften Berfuche.
Sürgcnfohn, §err unb 3Kab., gaftirten am
12. 2flat 1808 als Baron Stein unb Slmalte
Sriebberg in „$ie beiben ^lingSberg".
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112 3üterboct - ö.
3u*er*o<f, Aug., ^ormitglicb (II. Safe)
1875—77.
Sülm*, ßouts, Don ßetpgtg, 3ntrtganten,
&haracter= unb fomtfche Folien 1850. (Sr
mar am 17. 27lärg 1811 geboren unb ftarb
am 20. Auguft 1879 tn 27tartenbab.
3imfl, ftrtebrtd), »ratfehtfi 1857—63.
*. 3iuta*3ttUtna, fjrl. Amalie, mürbe
am 25. (September 1829 gu 9Jlttau als
Stodjter beS bortigen (5Jom>ernemcntS=2$ofts
birectorS StaatSrath unb Dttttcr gfriebrtd)
ö. 3.=St. geboren. 3h* ©roßöater mar
ber befannte Sdjriftfteller 3oh- §etur. ö.
3.»@t. 1838 mit ihren ©Item nach Riga
übergefiebelt, genoß gfrl. ö. 3- burd) $etn*
rieh $>om, fpäter burch Jpugo preis eine
vortreffliche aflufifeßrgtehung. 3h* Vater,
felbft ein leibenf d)aftltcher ftunftfreunb, ber
n. 51. tn ber Aufführung beS „aBeltgertcht"
oon Sdmetber beim 2ftufiffeft 1836 bie
JöaßsSolopartte fang, unterhielt einen re=
gen ffltnftleroerfehr unb mußte alle Riga
befudjenben großen Virtuofen in fetu gaft*
freie« ' ©aus gu sieben, fjerb. $>at>tb,
ßiSgt, £hftl&erg, Jpenfelt, (Srnft, Schulhoff,
&lara Schumann, SBtlhelmtne Schröber=
$)ebrtent maren feine ©äfte, unb Don allen
ihnen, fomte öon Dielen Späteren erhielt
$rl. o. 3- unberlöfchlidje 3ugenbetnbrücfe
unb manche Belehrung. Sie berufsmäßig
für bie Shmft auSgubtlben, lag nicht tn
ber Abficht ber ©Item, bod) fottte fie gu
mettercr Veröollfommmtng nach Parts ge=
fehieft merben, als ihr Vater 1853 ftarb.
Sie mtbmete ftd) barauf bem ßehrfadje,
für baS fie ftch burch theoretifche Stubien
unter Agtfje noch metter öorberettete, unb
begann ihre ßehrthätigfeit unter fpecietler
Leitung Samuel £ufeau'S. Ocffentlich ge=
fpiclt hat $rl. 0. 3- unfereS SBtffenS nie,
bod) ift fie in ber 2Kufifaltfd)en ©efetlfdjaft
aufgetreten. AIS Mehrerin gählt fie gu ben
allererften Gräften Rigas.
Suttae, (Sbmunb, I. Violinift 1884—87.
Suuftituntu, öom Stabttheater gu $>an=
gig. Sdjaufpteler 1843—44. lieber feine
Gattin ögl. sub Vamticfe.
Suußtnaitn, ^ermann, öom ftäbtifchen
Theater in ßemberg, erfte Tenorpartien
1861—62.
Juugmann, Vtoltntft 1861—62.
Suttftitteifter, Heinrich ©ottfrieb, geb.
gu 3eulenrobe am 7. 3anuar 1784, empfing
ben erften Unterricht in feiner Vaterftabt,
ging, um ftd) gur Untöerfität oorguberetten,
nach SBetmar, mo er als ©urrenbefdjüler
unb burch muftfalifchen Unterricht ftch
Diel ermarb, baß er fümmerlich leben fotuttc,
bis ihm ber £ergog Don SSetmar eine Untere
ftüfeung berltch, bie ihm feine Schuljahre
erleichterte, dagegen mar er abermals auf
fich felbft angemtefen, fo lauge er 1802—5
3tt?aniötö*S^ctfiIenfo.
in 3ena bie fechte ftubirte. 1805 fam er
als ßehrer in baS &auS eines liolänbifchen
PrebtaerS, 1808 ftebelte er mit bem Vor*
fafce, ftch gang ber ÜUlufif gu ergeben, nach
Riga über. 1813 marb er als Organtft=
Abjunct am $om, 1822 als Vorfänger an
berfelben mify angeftettt, feit 1820 mar
er auch ©efqnglehrer am ©outoemementSs
(Stymnaftum. (5r ftarb am 25. October
1825, nachbem er oorher burch mleberholte
Sdjlagflüffe hetmgefucht morben mar.
3«nfcrmann, Sluguft, geb. 3. $>eccmber
1832 gu »ielefelb als Sohn beS bortigen
S3ürgermeifterS, engagirt u. 31 am 2Biener
©arlsXheater, in Bremen, Slmfterbam, sftüms
berg, ^öln, Sßeimar, Breslau, gulefet in
Stuttgart , 2)arfteller characterfomtfeher
Sollen, oor Allem gfrife föeuteffcher ©ha s
rattere in üon ihm felbft bramattfirten
^euterfchen Stücfen, gaftirte im April 1887
an 10 Abcnben als »räfig, TOtter Sßoß,
trifchan §anf, Sonett ^ßäfel, Snut, %ab
ftaff (Heinrich IV.) 2C.
Snrjatt, AnbrcaS, geb. 18. September
1856 in ßiolanb, Schloß (Srlaa, erhielt
bie erfte mufifaltfche ®rgiehung in feiner
§etmath, bann bei SSembt in 9liga. 9<lad)
Abfolötrung beS ruffifchen ^athariuäumS
in fötga trat er 1875 in baS ©onferüa=
torium gu St. Petersburg, baS er als
„freier tünftler" in brei Specialttäten
(Drgel, ©ompofitton unb Sßalbhorn) mit
ber großen filbernen 3)lcbaille üerließ.
Seine ßehrer maren hier bie Herren &o*
miliuS I unb II, 3of)annfen unb 9ftimSft)=
^orfafoff. Seit 1882 ift 3- orbentlicher
ßehrer au ber 3fluftffchule ber taiferl.
ruffifchen SJtufifgefeltfchaft gu ©harfom.
föoucertirt hat er in St: Petersburg, ßfjars
fom, mieberholt in 9tiga unb in anbereu
Stäbten ber Dftfeeprooingen, bei melden
Gelegenheiten er [ich auf ber Orgel unb
bem Söalbhorn hören ließ. $on feinen
(Sompofittonen finb gebrueft: „^)aina",
10 ßieber; einige ^>efte lettifcheröotfslieber
für 1 unb 4 Singftimmen mit ianoforte,
f omie anbere ßieber. — Aufgeführt mürben
ferner in &harforo unb 3tiga: @ln ftim*
phonifcheS Allegro, eine Ouüerture, geft-
märfche, letttfehe S'lationaltänge, fämmtlid^
für Drchefter; eine $tymne für Solo, ©hör
unb Drchefter; eine 23arcarole für §oru
unb Drchefter; S3allabe für Violoncello unb
ptanoforte; oerfchiebene ©efänge, barunter
ein preis^ättnerchor für baS III. letttfehe
Sängerfeft. — 3. ift üWufiffritifer ber 3ei=
tung „Sufchn^ ^fraj w in ©harfom.
*. Jttittui^.^ttftleitfo, grl. 3)?.,
Sopraniftiu, concertirte 7. 3^uuar 1879
unb 7. 3anuar -1880 im Ruffifchen (5lub
unb Schmarghäupter.
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ftabe — ftarl&red&t.
113
Stabe (ober &a!jbe, auch Gaben*),
Daniel, Kantor unb Chori Mus. Rigensis
Director 1660 btS &u feinem £obe 1689.
Staffta (recte (Sngelma nn), 3o^ann
©hrtftopb, geb. gtuifd^en 1747 unb 1754
p SRegenSburg, toar bon &auS aus pm
getftltchen (©taube beftimmt. (Seine ftet«
gung §um Xheaterfptelen öerbanfte er, wie
er felbft jagte, feiner frühzeitigen XfytiU
nannte an Procefftonen, bei benen er balb
einen ©ngel, balb anbere hoffen barjus
ftetten ^atte, fotote feiner 2tttttoirfung in
geiftUdjen ©djaufptelen als 3ögling beS
(StymnaftumS ber Sutten in fetner Bater*
ftabt. ©te liefe ftch auch fpäter nicht unter*
brüefen, als er 1772 als ^oöige bei ben
©ifteretenfern ju ®atferShetm aufgenommen
toorben toar. Wlü Vorliebe befdjäfttgte er
fich mit bem Richten bon ^caterftücfen,
unb feine Prebtgten ftrofeten Don ausführ*
liefen ©ttaten aus ber profanen brama*
ttfehen Literatur. ©nbltch fchüttelte er bie
getftliche gfeffel ab unb ging gum^eater.
1775 toar er 2Jhtftfe3>ireciOT beim beutfehen
Xi)tattx in Prag, fpäter ging er als ©änger
unb ©chaufpteler nach Mrnberg, gfranf*
furt, ßetpjig, Bresben unb Berlin, too er
unter (Smgel bramattfehe ©tubten gemalt
haben fott. 2)ie Untreue feiner erften, fpäter
fcon ihm getriebenen grau öeranla&te
ihn, Don i)itx toteber nach Prag, bann
nach Brünn, Breslau unb noch anberen
Orten gu gehen. 1789 fam er nach 9ttga
unb bebütirte als 5llejiS im „^eferteur",
1792 30g er nach Bresben, $effau unb
©t. Petersburg, bis er 1801 na* ftiga
äurücffehrte. $>te einftimmige Angabe feiner
Biographen, bafj er hier neben feiner Ztya*
ierthättgfett 1805 eine Buchhanblung ge=
grünbet habe, ift ötelletcht irrig, ba ein
bamals allerbingS oorhanbener Budjhänbler
3- <S. tafffa als „2ttttaufcher Kaufmann"
be§etchnet toirb. 3toifchen 1812—14 toar
ft. bann föegtffeur in ©raj, 1814 tourbe
er sunt britten Wal na* fötga engagirt,
too er am 17. 3anuar 1815 toährenb einer
Slupfjrung öon „föochuS pumperntcfel" in
ber ©arberobe ftarb. ®. toar eine fct)r
brauchbare Straft fürBafc unb Bafjbuffo*
Partien, im ©djaufpiel für Bäter unb
höhere ©hargen. (£r öerfa&te eine Siftethe
öon ßufts, ©djaits unb £rauerfptelen, theilS
Originale, theilS Bearbeitungen, toar auch
ein erfahrener (Sompontft unb fdjrieb Opern,
©tjmphonten, Neffen, ein Oratorium :c.
Bon feinen bramattfehen ©ompoftttonen,
in benen er ©lucf nachahmte, finb in fötga
gegeben toorben: „$>er Talisman", unb
„©o prellt man alte ftüchfe". — ©eine
gtoeite grau bürfte öon 1789 an als
Sängerin engagirt getoefen fein. 5lm 22.
2ttat 1800 gaftirte fte als Papagena.
Maffi, Heinrich, geb. 19. 3anuar 1831
in München, befugte baS ©tjmnafium unb
ßonferoatortum bafelbft, too 3ul. Sttetjer,
(£mtl ßeonharb unb fein eigener Bater,
ber $ofmuftfer unb (£onferöatoriumSsPro=
feffor 8., feine ©tubien leiteten. <£r fam
barauf als ©lebe in bie ^önigl. $ofcapelle,
oon ba als Biolinift in bie fragliche
ipofcapelle in SBteSbabefl. 2)aS borttge
Shiftftoefen unb ber Berfehr mit Männern
toie Stoff 2C. gemährten ihm mächtige 2ln=
regung unb Belehrung, ©r tourbe ^icr
auch als ©olorepetitor angefteUt unb totrfte
in Ouartettfoireen mit. 1866—68 tourbe
er burch ßebrun als II. (Sapellmeifter unb
&hort>trector nach Stiga berufen. §ier
birtgirte er auch bie 3Äuftf alif *c ©ef ettf *af t
unb ben Sttännergefangöerein. 1868 tourbe
®. I. (£apettmeifter in ©tettin, bie gerien
benufete er gur 2)irection ber©ommeropcrin
dachen, 1872 toarb er als ©horbirector an baS
töntgl. Opernhaus nach Berlin berufen, 2
3ahre fpäter gum ®öntgl. SWuftfbirector
ernannt. 9la$ @cf erts ^obe enblich tourbe er
1879 erft proötfortfch, bann ein 3ah* fpäter
bepnitio als tönigl. fcapellmetfter ange*
ftettt. 211S folcher toirft er no*. ift
3nhaber beS rothen 5lblerorbenS. — 3n
SKtga fchrieb er SWuftf gu ben folgenben
©tücfen: 2)er Binfenfönig :c. (^inber*
fomöbie); 3^r Detter; Slnno 66; ©ine
Sßeinprobe; ©in alter (SommtS; 5lnno 67;
3)ie pringefftn oon 2War§ipan :c. (tinbers
fomöbie); 2Bo bleibt bie^afe?; aufeerbem
einige iDIännerquartette.
Stahle, oom ©tabttheater in granffurt
a. W., gaftirte 15. unb 16. 2ttai 1853 als
föaoul unb 3Kafaniello.
Staunt, 2lbolf, ^ontift 1856-58, 1862
bis 1864; auch tn einigen ©oncerten gehört.
Äaifer * dornet * Quartett. Bgl.
SfoSlecf.
*. Sialtt, grl. 5lbele, ßiebhaberin 1871
biS 1872.
Äals, granj ^ermann, jpelbenoäter unb
©httracterrollen 1809—10, oorher bei ber
^unbthaler'fchen ©efettfehaft.
Äamcnöfa, 3Wab., SJIe^ofopraniftin ber
^aiferl. Oper in ©t. Petersburg, concer*
tirte mit prjanifchnifoto am 4. unb 6.
Slpril 1879 im ©etoerbeoerein.
Äariuö, Dorn ^>tabttf)tattx in ^Heoal,
gaftirte im 3<muar unb gebruar 1850 an
3 Slbenben. ©teilte rufftfehe ©h^ractere bar.
&arlbre<*t, grl. 2eontine, machte 1871
bis 1874 ©efangftubten im ©iegerffcheu
8
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114 Sctrfdjmibt
amiftftnftttut, toeid)e« fte mit 3lu«äetchnung
terltefj, trat in Sfttga in berfchiebenen Kon*
ccrten auf, machte eine Koncertretfe burd)
bie baltifdjen Probien, tourbe baranf
als Sllttfttn an ba« Siabttheater in ftotU
munb engagtrt, ftarb aber, 32 3ahre alt,
bereit« 1877.
ftatfömtH Vtoloncelltft au«2Barfd)au,
coneerttrte im Dctober, SRobember unb
$>ecember 1801 mehrfach in fötga. Später
Vtoloncelltft be« ftatferl. Drdjefter« in
SBarfdjau.
tourfamibt, Michael, ViolonceMft, 1830
big 1831 furge 3eit im Üttgaer Sweater*
Drdjefter engagirt, gab um btefe $ett auch
einige ßoncerte, ging bann äimächft nach
Sttitau unb foll fpätcr in SBilna gelebt
haben.
Äartatpotp, $)irccior au« Sötlna, gab
mit feiner fehr leiftung«fähtgen rufftfchen
Dpertts©efellfchaft öom 18. September 1888
ab eine föeilje öon Vorftellungen im Saale
be« Ulei. 2ttttglieber berfelben tearen u.
81. bie tarnen Samaroto ((Sopran), Kaplan
(211t), Xtchomtrotoa, Slrbt (flehte Partien),
9ttaijtt>teh)a (Sopran), paltje (Sopran),
unb bie Herren ßjubin ($enor), Detroit)
(Va&), Vrtftn (Bariton), 2lltn8fy (Xenor)
unb (Sielrott (Va&). Dirigent toar £err
Seiend föegtffeur #err (Sielrott, Vallet*
meifter £err Schalott). — Verriebene
ber ©enannten toaren in SRtga bereit« im
2ftai beffelben 3abre« bei ber 2ufotoics=
fchen (SJefellfchaft aufgetreten.
Äaften, Dpernfänger, öortjer Söafftft in
©ot^a unb töln, lebte geittoeilig prtöa*
tiftrenb in s Jtiga unb trat am 13. Dctober
1885 als St. Vri« auf, ben er au«hülf8*
toetfe gab unb ohne Probe fang.
Äauffcrt, Stabtmuftcu« um 1783—91.
Äaufhoib, $rl. J&ebtotg, bom ^aiferl.
beutfdjen Sweater in St. Petersburg,
gaftirte im 3»ai unb 3uni 1883 al« 3ung=
frau öon Drleau«, $)onna $>tana unb
Königin (®la« SBaffer).
Kaufmann, grtebrtd) (geb. 1785 &u
Bresben, f 1866 bafelbft), 5lfuftifer, machte
mit einer 3lnja^l bon ihm conftruirter
mechanifdjer Spieltocrfe Reifen unb ftellte
biefelben am 29. 5lprtl unb 7. 2ttat 1838
im Schtoar^häupter au«, ©in^eil feiner
funftretchen 2Berfe h<*t ftd) lebtgltd) al«
ephemere« ©spertment ertotefen, fein
„Stymphonton" ift bagegen al« Vorläufer
be« fpäteren allgemein befannten „Drehe*
ftrton«" &u betrauten. Vefonber« berühmt
toar ®>« SrompetersSlutomat. ($erfelbe
lohnte beiläufig feinem ©rftnber feine
©Eifteng baburd), bafj er ihm beim 2ib=
fefccn ber trompete ein 5luge au«fchlug.)
Äaufmann, ©einritt), II. £orntft feit
1864. Veröffentlichte mehrere £efte 5lrran=
— Äaulf.
gement« :c. für 1, 2 unb mehr Körnet«
k ptfton«.
Staul, ©bewarb, Organift ber $>omfirche
1749—72. f tm mn 1772.
total, 51., II. Vtolintft 1862-63.
t>. Äautbara, ^ermann Varon, geb. 14.
5luguft 1846 in <©t. $eter«burg. Sein
SSater toar ©omponift fetner&ett fe^r be*
liebter 9Jlärfa)e, Sänge 2C, unb überbauet
hatte bie Ütfhtfif in feiner gamilie fron jefjer
liebevolle Pflege gefunben. So erhielt ^.
frübäeitig Klavierunterricht, al« Shtabe
hielte er mit Vorliebe Veetljoben'fche So*
naten, mit 11 3af>ren machte er feine
erften Kompofition«öerfuche, 14 3ahre alt
begann er, burd) 2Bteniato«fi begeiftert,
auch ba« Vtolinfpiel gu erlernen. (£r hörte
in St. $eter«burg noch btele anbere^ünftler
erften ^ange«, unb ba«5lnhören be« Slbagio
au« ber Schumann'fchen C-dursSijmphonie
unter ^ubinftein« ßeitung, loelche« tief
auf ibn iotrfte, machte feinen SBunfch, ftch
— anftatt ber eingetragenen aWilitär*
Karriere — bem Eünftlerberufe ju loibmen,
gum @ntfd)lu&. ^. ftubirte nun 4 3ahre
im öeipjiger Sonferbatorium unter $)abtb,
Röntgen, 3Kofchcle«, Kocciu«, Paul, pa^
beri^, dichter, SRcincrfc unb 3abaffohn unb
bereitete ftch w. 31. fpeciell für ben 2)iris
gentenberuf öor. Sßährenb berfelben 3 cW
toirfte er al« Violinift im ©etoanbhau«*
unb Xhcttterorchefter mit. 1873 trat er
eine 2ttuftfbtrectorftelle in SDHnben an, too
er ben „SDhiftfoeretn" birigirte unb S^m^
bhonieconcerte in'« ßeben rief. Später
trat er al« ßehrer in bie fötgaer 2Wuftf s
fchule, bereu Leitung al« $)trector er bon
1879^81 übernahm. 3tt Sftiga liefe er
ftch al« ptanift, Violinift, fpäter befonber«
al« Sänger auch in berfchtebenen ©oncerten
hören, darauf unternahm er <£oncertreifen
an ber Sßolga, bi« 1883 lebte er in 3»o«fau,
concertirte toieber in ben Dftfeeproöingen,
machte 1884 bie ßonboner Saifon mit,
übernahm 1885 bie $)irectton ber attuftfc
fchule ber ©efettfchaft ber fchönen fünfte
in Obeffa unb ift feit 1886 Dirigent ber
Dbeffaer 5lbtheilung ber ^aiferl. ruffifchen
^uftf s ©efellfchaft. ©r bilbete baf eibft einen
beutfchen gemifd)ten (£hor unb grünbete
Shmphonieconcerte. -- ^. hat eine Hngahl
ßieber coraponirt, öon benen öerfdjtebene
auch tu 9ligaer (£oncerten vorgetragen
tourbeu, unb bie jum Xheil auch gebrucft
ftnb, ferner eine Kantate, eine gfuge für
Ordjefter, 2 Streichquartette unb Slnbere«.
ÄauU, Khriftoph Wilhelm, nennen«^
toertfjer ©eigenbausfiiebhaber. 9lach bem
hinterlaffenen genauen Versetchntfe h^t er
öon 1822 an im ©an^en 14 Violinen unb
1 Viola verfertigt, bie pm Zf)til Don
Eünftlent benufet tourbcit, im Uebrigen
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ftaftnfth)
befchäfttgre er ftch ötel mit Reparaturen,
meinem 3toecfe ihm ftünftler tote ßoutg
Maurer, (Sari ßufcau, Retntcfe, $äunemarf
2C. ihre 3nftrumente anöertrauten. @r
war ein genau beobadjtenber unb bereis
nenber Arbeiter unb ejpertmentirte auch
felbftftänbtg. (Sein Sagebuch reicht big gnnt
8. September 1860.
&a§t>ttaft>, Xirector einer in äBilna unb
2tttng! anfäfftgen polntfchen ©efellfchaft,
mit toelcher er toährenb ber (Sommermonate
1799, 1805 (btegmal affoeiirt mit Rut*
fotoglg) unb 1809 Sorftellunggcijclen im
Rigaer X&eater gab. $ie ©efellfchaft gab
bag erfte Wat nur (Schau* unb Suftfptele,
fpäter aber faft nur noch Opern, mar
übrigen« fefjr letftunggfähig. 9ttanche
Opern fott fte „unöerbeff erlief) " gegeben
haben.
Segel, $heobor, geb. in Stfchofgtoerba,
Trompeter, Stabt*, in ben 40er Sauren
auch £heatermuftfer. f, 57 3ahr* alt, am
7. $ecember 1875.
Seflel, (Sari, au« Bresben, II. »iolinift
1875—88, inmitten ber legten (Saifon ge*
ftorben.
SeJjlntaitu, Oboer unb ftagoittft um
1830.
Seifert, $em. Amalie, fomtfehe Rollen
unb stoeite ©efanggpartten 1828—33. $er*
heiratete ftdr) ganj im Anfange threg ®n=
gagementg mit bem 2ttufilbtrector Heller.
Seutert, $em. Dorothea 3ofefme. Aug*
hülfgroHen, ©hormitglteb 1848-55. f>
82 Sa^re alt, am 13. 3ult 1885 in Riga.
Seifet, ftrtfc, geb. ben 29. 3unt 1848
in ßöln, abfolötrte bag (Stymnafium in
Gaffel unb follte Ätiologie ftubiren, toen*
bete ftch aber bem Stubtum ber SWufif gu
unb erhielt theorettfehen Unterricht öon
<L 21. 37tongolb in $armftabt. 1870 hmrbe
er SRujif birector am Stabttheater p (Stettin,
1871—74 toax er II. (Sapellmetfter unb
(Shorbtrector in Riga, bann big 1875 in
(Strafeburg, unb big 1876 in Köln, femer
I. <£apellmeifter in £übecf unb Stettin,
öon hier ging er 1878 als Köntgl. SÄuftf*
birector sunt $oftheater feiner Sßaterftabt,
öter 3<*hre fpäter als grofehergogl.
birector an bag $oftheater ju Sarmftabt,
too er, aufeerbem alg (Slaöterlehrer am
&onferöatortum fotote mit $>trection öer-
fchtebener Vereine befchäfttgt, noch thätig
ift. 3n Riga compontrte er 2ftuftf &u öer*
fchiebenen Schaufpielen unb hoffen unb
öerfdjtebeneg Hnbere.
Sei*, 5lu8hülf grollen, (Shormttglteb,
Snfpiciettt 1850-51.
Seflfcerfi, gftL ßuife, geb. in Riga 1826,
trat fdjon 1843 bigtoeilen in (Soncerten
auf, unb bilbete ftch unter %xl (Sorrobt
toetter. 5lm 23. Slprtl 1847 machte fte
— flern. 115
auf ber Rigaer Bühne alg Slbalgtfa ihren
erften SBühnenöerfuch, ging bann gur fer*
neren Slugbilbung nach ^Berlin unb toar
bort 1848-50 bei ber Köntgl. Oper en*
gagirt. 1850—51 fear fte &oioratur=
fängerin in Riga, too fie auch tn öielen
(Soncerten fang, öon hier ging fte nach
Sßrag, 1853 — jefet mit bem öaffiften
öernharb Sdjmibt öerheirathet — nach
Köln. SBeitere ©ngagementg hatte fte noch
in SSraunfchtoeig, 3)anjig, unb gulefet in
Sßeimar, too ihr ©atte §ur 3eit noch alg
Regiffeur thätig ift. —Sie ift bie Butter ber
TOndjener ©oloraturfängerin fjrau 93afta.
äeaet, ©eorg Biebrich, SÄufifbirector
(Sapellmeifter) beg 2:heaterg 1828—32.
ä)irigirte öiele (Soncerte unb liefe ftch auch
alg Orgelfpieler, befonberg aber häufig
alg (£laöterft)teler unb Sänger hören. 3n
Riga aufgeführte ^ompofttionen: 2)ie
Äarmeltterttt, grofee heroifche Oper in 3
bieten; 3Kuftf %\x einer Reihe öon <Sdjau=
fpielen 2c., Don benen „$)ret ^age aug
bem £eben eineg Spielerg" öon $ucauge
unb 2)inauj, unb ^Robert ber £eufel"
öon poltet befonberg ju nennen ftnb;
Ouöerturen, Mtchöre, lieber 2c. — ^.
toar allem Slnfchetn nach geborener Rigenf er.
Seiler, 2Wab. Sgl 2)em. Reichert.
Setter, SBilhelm, 3ntriganten unb &t>a*
racterrollen 1853-54 unb 1860—61, bag
lefete 2Jcal auch Regiffeur. — 5luf ber
beutfehen S3ühne ftnb 310 ei Schanfpieler
Rameng Sßilhelm ^. befannt getoorben.
2)er eine berfelben ftarb alg $offd)aufpteler
in Schloerin am 4. SUcärg 1885 toährenb
einer Aufführung ber ^öraut öon 3ttefftna"
auf ber öühne, ber anbere am 11. Ro=
öember 1881 alg penftonirter Oberregiffeur
beg SBaUnertheaterg. Speicher öon beiben
ettoa mit unferem U. ibeutifch, öermögen
mir nicht §u entfeheiben.
Setterer, 3of6, geb. in München, ang=«
gebtlbet in ber ^önigl. Ü»htftff chule bafelbft
burch ^rofeffor §e^ unb Schimon, befon-
berg aber burch Sßrofeffor ^affeibeef, be^
bütirtc alg ©omej (Rachtlager) in SJlagbei
bürg unb toirft fett 1887 alg tyrtfeher unb
©pieltenor in Riga, too er ftch 51- burch
einige öon ihm felbft gegebene Soncerte
auch öerftänbnifeöoller ßieberfänger
beliebt gemacht hett.
Seflerniann, ^hriftian, geb. 15. 3ctnuar
1815 in Rattberg (3ütlanb), f 21. Ro«
öember 1866 in Kopenhagen, bebeutenbef
Bioloncellift, ^öttigl. bäntfeher Kammer^
Söirtuog, concertirte 9., 16., 20. unb 24.
October 1850 unb 2., 6., 7., 8. unb 11.
Slpril unb 20. October 1853 im <Sd)foar3=
häupter unb Sweater.
Seflner, 3of., I. (Slartnetttft 1881—84.
Seru, fjrl. Änna, öom ipoftheater in
8*
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116 Äerner
SRannhetm. ©rfte bramattfche (Sängerin
1859—60. Sie tmpontrte burd) fd)öne,
proporttontrte, cblc ©eftalt nnb tyatte etne
reine, grofjc Stimme, eine runbe (Soloratur
nnb ein forgfälttgeS Spiel, fott aber für
gewöhnlich toentg SBärme gegeigt haben.
Äerner, ©ebrüber, 2Balbhorns»trtuofen,
mirften am 17. 9tobember 1792 in einem
(Sonceri mit.
Äeffel, 2ttab., ©elbcnmütter 2c. 1787.
Äcftlcr, DScar, geb. 25. fjebruar 1846
SU Detmolb als Sohn beS bamaligen ©ofc
fchaufptelerS ®. bafelbft, abfolöirte baS
©tymnafium unb fottte Kaufmann toerben,
ging aber gegen ben SBtßen ber ©Item
pr »ühne, bebütirte 1864 in Slawen, too
er für (Sfjor unb fletne Kotten ©ngage*
ment fanb, unb fear tytemad) in granffurt
a. m., SBteSbaben, Amertfa (£ourn<*e mit
Sannty 3anaufd)ef), Hamburg unb 1868
bis 1869 für iugenblidK Stebhaber unb
gelben in Sfttga engagirt. Später toirfte er
in »remcn, 9 3afjre lang in St. Petersburg,
too er feinen »ertrag nad) Ableben .tatfer
SllejanoerS II. löfte, unb gehört feitbem
gu ben ^eröorrageuben 2ttttgliebern beS
töntgl. SdjaufptelS in »erlin. »on St.
Petersburg aus gafttrte im Wdx% 1874
an 4 Abenben als Selt£ ö. Farben (SWofe
unb fööSdjen), ftbrfter (3ttoberne Million),
Storno (Butter unb Sohn) unb »aron ö.
ßauten (©rgit^ung macht ben 2ftenfdjen). —
St. ift 3nf)aber ber ftatferl. ruffifchen großen
golbenen 3Webaitte am StaniSlauSbanbe.
«efleloot-Älahij, 3ttab. »gl. 2ttab.
©ollanb.
*. Stcttlet, ftrl. (Sharlotte, ptauiftin,
concertirte l.Sult 1818imSd)h)ar3häupter.
äeu*ei, Sohatüt ©ottlieb, Stabtmuftfer
unb 9Jlitglteb beS ^eaterorc^efterS um
1766 bis 1806. f, 78 3af>re alt, am 30.
Sunt 1818 in Srifqten.
t>. &tel, %xl 9ttarte, ©efanglehrertn um
1871-72.
&terfd»ner, 2ftarie, namhafte Schau*
fptelertn öom ®öntgl.©bfthcater in »erlin,
gaftirte im Dctober unb Sttoöember 1862
an 14 Slbenben, meift im gfadje ber jugenbs
liehen Liebhaberinnen unb Salonbamen.
— 9ttarte Ä., geb. 28ei&happel, geb. um
1834 in 2Bien, fear erft nach ihrer fefjr
früh erfolgten »erhetrathung mit bcm
Schaufpieler ©buarb gur »ühne gegan*
gen, hatte in »rünn als ©retten bebüttrt
unb fear, beöor fie 1859 nadj »erlin ging,
in Peft, ©ermannftabt, unb am äßiener
»urgtljcater engagirt getoefen. Schon 1869
toarb fie penftontrt.
Ättefliinft, (Sari, II. ftagottift feit 1875.
Äinbermann, ©ermann, geb. 1829 in
ßübecf, erhielt ben crften Unterricht als
ßehrling ber bamaligen s JJhififertnnung
• SHrdjner.
unb $toax öorgugStoeife als »iolinift unb
(£larinettft. Später, als er SerbatS ge*
hört hatte, ging er gum »ioloncelle über,
auf bem er fid) bann in »erlin bei ©ang
unb in ber töntgl. Snftrumentalf^ulc
unter §. fötefe toetterbilbete, nebenbei als
I. »ioloncettift bei troll thätig. ftach 3
fahren ging er nach Söarfchau gu einem
Üoncertorchefter, unb begab ftd) barauf für
längere 3*tt auf ©oncertretfen burch Polen,
Schlefien, bie ruffifdjen Oftfeeproöingcn,
SfrieSlanb, §ollanb unb toutbe fobann auf
10 3ahre Solift ber £of Capelle in »raun5
fchtoeig. »on ^ier n>urbe er als ßchrer
an bie ftatferl. 3»uftffchule in (Sharfoto
berufen, 4 i$afyxt fpäter ging er toieber
auf Reifen in Sübrufjlanb unb ben Oft*
feeproöinjen unb grimbete in pernau eine
SWuftffchule, bie er fpäter nach 2ibau öer^
legte. 3n 3Hga ift nicht feft anfäffig
getoefen, t)at aber hier in ben Sahren 1859
bis 1876 häufig concerttrt, unb hat fkh
audh als (Somponift für fein Snftrument
befannt gemacht. 2luf feinen Reifen be=
gleitete ihn getoöfmHch feine ©attin, eine
muftfalifch gebilbete pianiftin, Schülerin
öon Sßenbt in fiibau.
Äirdheifeu, Stofalie, 11jährige pianiftin
aus 2)orpat, trat am 11. gebruar 1828
in einem 2lbonnementSconcert auf unb gab
21.gfebruar ein eigenes ©oncert imSch^a^
häupter. 3n leitcrem toirfte auch eine
$em. Natalie als (SlatoterfptclerUt mit.
^lirchneflner, Dem. Marianne, geb. 1770
§u Sßaghäufel bei »ruchfal, öerlor in ihrem
4. Sahre baS Augenlicht burch bie »lattern.
©in ©önner liefe fie bann f päter im Spiel
ber bamals beliebten ©laSharmonifa aus?
bilben, auf ber fie es gu einer hohen »te
tuofttät brachte, »on 1791 an begab fie
ftch/ überall betounbert unb gefeiert, auf
Shmftreifen, unb concertirte am 21. 2)e*
cember 1797 unb 6. September 1798.it.
21. auch tut SHigaer Xhearer unb Schtoarj*
häupter. Sie ftarb am 27. Sloöember
1808 in Schaffhaufen.
Ätrchhof, Schaufpielerin unter 3Kenbe
um 1766. ©erber (in einem »rief) nenni fie
eine Slctrice ohne ©ragie, aber in ber $>e=
clamation bie »efte in ber ©efellfchaft,
nur fpiele fie mit fo öiel ^ünftelei, baj
s Jliemanb fie lange ausftehen fönne.
ätt<*hoff, Mas, I. »iolinift 1887—88,
inmitten ber Saifon unter einfeitiger 2ö*
fung beS (SontractS auSgefchieben.
Ätrchner, Xheobor, öom SBiener ©of*
theater, gaftirte . im Suli unb Auguft 1829,
September unb October 1833 unb Sluguft
1842 in einer langen föethe bon Sollen.
M toax befonberS öoßenbet in ber 2)ar=
fteßung öon grauenroßen, bie er aber nicht
etttm farrif trte, fonberu, in bie ©ehetmniffe
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ftife — Sleinfdjmibt.
117
ber weiblichen Körperhaltung auf unglaub*
Itcbe 2öetfe etngebrungen, mit täufebenbem
3aubcr unb mtt ber jarteften Reinheit in
Slnftdnb unb ©eberben gab. ^Natürlich war
er Dottenbeter fjalfetttft. (Sben fo gewanbt
unb djaracteriftifcb erfdjten er inbeffen in
ntönnli^en Kotten, f/ 83 Sa^re alt, 1876
al« penfionirter bairtfeber §offcbaufoteler,
Stift, 3öäft. Bgl. SoutS ©cbwarfc.
tfifflo», SBafftli Seftmowttf d), Dirigent
beS attgafeben btfcböfltcbett (SboreS, würbe
geboren am 28. gebruar 1848 in ©i.
Petersburg. 3m 3abre 1866 trat er,
ohne irgenb meldte mufifalifebe Borbtlbung,
in bie unentgeltliche 2ttuftffd)ule unter
Directton beS befannten WlufiU unb ©es
fanglefjrerS X. 3. ßomafin ein, wo er,
nad) Beprüfung fetner ©timme, als BarU
tontft eingefchrieben würbe; in ben fol*
genben 3äbren erhielt er ©efangunierrtebt
bon ben profefforen beS (SonferbatortumS
für ©olo*©efang BttteboiS unb föepetto
unb in ben Sahren 1870, 1871 unb 1872
nahm er als ©änger an öielen (Sojtcerten
Xhctl- 3m 3ah" 1873 oerlor er in ftolge
einer ftarfen ©rfältung feine (Stimme unb
wtbmete fich barauf bem ©tubtum ber
Theorie ber 3ttuftf im ©t. Petersburger
©onferbatortum, wo er bie gan^e Harmonie*
lehre unb namentlich ben ftrengen ©til
burchnahm. 3m ftebruar 1875 trat er * n
ben $ofs©ängercbor ©r. Katferl. Roheit
beS ©ro&fürften Sflifolat Sflifolajewitfcb beS
kelteren als jüngerer ©efanglehrer ein,
unb gur felben $tit auch tn ber gleichen
©igenfehaft bei ber Katferlicben italienifchen
Oper. 2lm 9. 9?obember 1876 würbe er
gum Dirigenten ber $e IbguggsSöuger bei ©r.
Katferl. Roheit 9Ufolai Wfoiajewttfcb bem
Sleltereu im ruf fifcfctürftf eben Kriege er*
nannt, wäbrenb beffen er ©brenäeteben unb
bon ©r. Sttajeftät bem Katfer eine golbene
Uhr nebft Kette SMerböcbft sunt ©efebenf
erhielt. 9tacb Beenbigung beS Krieges
fefcte er feinen Dtenft in ©t. Petersburg
bei bem obenerwähnten #of=©ängcrcbor
unb bei ber ttalteuifcheu Dper fort. 3m
3ahre 1879 beftanb er baS (ganten bei
ber £ofs©ängercapelle unb erhielt baS
Dtrtgenien*Dtylom. 5lm 5. Cctober beS-
felben 3<*breS Würbe er bon ©r. ©mineng
bem Bifcbof Pbilaret ptn Dirigenten beS
fötgafchen btfdjöflicben MSboreS unb gum
©efanglehrer bei ben getftlicheu ßebran*
ftalten in föiga berufen, welche ©tellungen
er bis jum heutigen Xage bef leibet. 3ut
3ahre 1884 würbe ihm ber ©t. ©taniS*
lausorben 3. Klaffe Slüerböcbft verliehen.
Bon 1880—86 war er ©efanglehrer unb
Dirigent im ©efangöerein „Bajan". ®r
hat in $iga fünf geiftliche (Soncerte ge*
geben unb fich wieberholt an Weltlichen
(Soncerten betheiligt, ©r hat fowohl getffe
liehe, als weltliche Gompoftttonctt berfafjt,
bie jeboch nicht veröffentlicht worben finb.
^ifiner, (Shormttglteb 1869-70.
&i$uifl, %xl föofine, pormitglieb 1868
bis 1869.
&laqc*, <£arl SBilhelm, von ßctyjtg,
II. Bafepartten 1845-46.
Älaie, Sfaflotttft 1845-49.
£tofftft# Sri. Marianne SBilhelmine,
©hormitglieb 1856-57.
ftlawing, p., Organift ber 3ohanniS^
firche feit 1887.
Älee, Dem. Henriette, Heinere Rächer,
©hormitglieb 1833—35, foäter öerheirathet
mit bem ©chauf vieler 2top. ©a lg mann,
Riefet, nach bem Dobe beffelben, mit beffen
Bruber, bem Kaufmann (karl ©igiSmunb
ßubwtg ©al^mann.
SUeffel, 5lmo, geb. 23. 2luguft 1840 ju
Pöfenecf in Dhüringen, ftubirte im 2tip*
giger (£onferöatortum unb würbe 1862 als
ÜRufiflebrer einer PenftonSanftalt nach 3« s
cobftabt in Kurlanb, 1864 als Dirigent
ber attuftfattfehen ©efeßfehaft nach ffitga be=
rufen, wo er 1864—65 auch bie „Biebers
tafel" birigirte, ging bann gunächft als
©apellmeifter pm 2:höHatheater in Köln,
fpäter u. 51. für* eine föetbe oon 3«hren
gum 5riebrich*SS3ilhclmftäbtifchen Später
in Berlin, femer gu ben ©tabttheatern in
5lugSburg unb 37togbeburg, unb wirft feit
1884 als (SapeHmetfter beS ©tabttheaterS
in Köln. 3« ^tga h^ fich ®- *W rinx als
fehr talentootter unb ftrebfamer, fonbem
trofe berKürge feiner £bätigfett burch fein
frifch anregenbeS Söefen auch als etnflu6=
reicher 2ttufifer bewährt. §icr aufgeführte
Som^ofitioncn: Die Opex w DeS ÜWeer=
mannS £arfe", einige Ouoerturen, ein
©treichquartett, einige ©tücfc für Violine
unb pianoforte, ©höre unb ßieber.
mein, (Sari, geb. in föiga 1832, ©chüler
öon ©am. ßuftau unb 5lgthe h^rfelbft,
barauf oonpiaib^ unbelebter inßei^ig,
Wirft als ßehrer feit 1852, guerft in »irfem
ruh/ fpäter in Drei, wo er 1865 am
3Uejanbrinen s 3uftitut angeftellt würbe,
©at öerfchiebene gefchmacföoUe ©laöter-
(Som^ofittonen veröffentlicht (fRiga, SBefe).
älletti, Xheatermttglkb 1858.
Äleinert, Paul, geb. 20. 3uli 1833 in
Breslau. Bäter 1872—75, auch ^cgiffeur.
t 19. Sunt 1875 in SWitau.
mein&etnj, ptanift, concertirte
am 1. Februar 1804 im ©chwarghäupter
unb trat barauf in ber 3Wufifalifc|en ®e=
fettfehaft auf.
Äleinfchmibt, grl., ßiebhaberinnen öom
3luguft bis October 1857. ^ntfagte ber
Bühne.
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118 Äteinfd)mtbt
£ttetnfd)titibt, Sdjauf vieler öom 1. 3a=
uuar bis Satfonfchlufj 1872, engagirt als
©rfafe für ben beworbenen g-ührnrohr.
©tng nach Königsberg.
*. ätettttn, grl. 5lbele, ßoncertfängertn
aus St. Petersburg, trat in *fttga am 27.
unb 30. Slprtl imb 29. October 1870, unb
15. September 1881 auf.
Sleiict, Robert, Eitler beS Liener unb
ßeipatger (SonferöatortumS. SHolinift 1874
bis 1875.
Stengel, Slug. 2lle£., geb. 17. 3anuar
1784 gu Bresben, f bafelbft ant 10. fto*
öember 1852, Schüler öon (Sleutentt, bis
1811 in St. Petersburg, fpäter in SßartS
lebenb, fett 1816 Jpoforgantft in Bresben,
Sßtanift unb berühmter (Sontrapunfttft, com
certtrte am 4. unb 11. 9cobember 1805
in ber 2Ruftfalifchett ©efeHfchaft.
Ätetife, ©eorg 2tug., 2WuftfIef>rer unb
Organtft ber SefuSftrche. f, 50 3ahre
alt, im SRärg 1862.
&le$er, $ert, befannter, ötelgeretfter
SBtoloncelltft, Sßrofeffor unb Sachfen*(£o*
burgs©otljafd)er Kammervirtuos, geb. um
1830 in Ungarn, f am *• Wai 1878 gu
Kterltng bei Söten, concertirte am 18., 21.
unb 28. Mobember 1874 im £f)eater unb
Schtoarghäupter. 3n bem lefcten ©oncert
totrfte feine ©attin »alerte K., Schau=
fptelertn, als $eclamatortn mtt.
Äletocr, ^eatermttglieb 1858.
Äliefte, (Sari Sluguft, (Shormitgltcb 1855
bis 1856.
>. ftltföniftfl* ©buarb, geb. am 30.
September 1812 ober 1813 gu ßonbon,
befannter Xfjtermtmtfer, ber als 5lffen=
barfteffer gerabegu fenfationelle Erfolge
feierte. (Sr toar guerft am Drurtylanes
XI) tatet engagirt, trat fobann als (Slotmt
auf unb 30g fdf)on bamals burdf) bie mu
glaublichften SSerrenfungen bie Slufmerk
jamfett ber SUlenge auf ftch. 3« öan
5lfenS Menagerie gu $ariS fpielte er nach
bem Sobe beS großen, btelbetonnberten
Orang-Utang bie föolle btefeS gefdjtcften
SßterhänberS toetter unb ertoarb ftd) ba=
burch bie ßanb Don Slfen'S Sodfjter. 1836
begab er ftd) nach Söien gu $irector (Sari
mit bem Hnfuchen, als Slffe auftreten gu
bürfen. (£arl meinte iebodf), 5lffen gäbe
es in Söien genug unb brach baS ©efpräch
ab. K. öerafefdjtebete ftch fdjtoetgenb,
machte eine befümmerte fomtfclje 2ftf ene unb
fragte ftd), bie ^^ürHinfc fdfjon in ber
£anb, traurig mit bem gfufj ^interm O^r.
tiefer übertoäülgenbe ©ffect fd)lug bei
(Sari burd). s Jleftrot) fdjrteb für K. bie
fßoffc „$er Slffe unb ber Bräutigam",
toelche 40 »orftellungen nad) einanber er=
lebte. 3^ furger $eit entftanben eine 2ttenge
— ftlungc.
£h*aterftücfe, bie bem Hffenfünftler (Gelegen-
heit gaben, feine fjerttgfetten gu geigen. &.
bereifte barauf bie meiften öfterretchtfehen
unb beutfehen £h*aterftäbte unb fam fpäJter
auch nach SKufttanb. 3n fötga, tt>o er im
SRoöember 1850 unb 3anuar 1851 gaftirte,
hatte er genug Beifall, um, meiftens in
obengenannter $offe, 9 3^al auftreten p
fönnen. (Einmal fptelte er auch einc
Srofchrotte. 5llS er 1862 nach SSien
jurüeff ehrte, hatte ftch bie Schwärmerei
für biefen 5luSiouchS bramatifcher Äunft
bereits überlebt. ^. ftarb %vl Söten am
5. 2Wär* 1877.
Älöffler, 3oh. S^ebr., ©apellbirector in
2)ienften beS ©rafen t>. S3entheim 5 Stein=
furth/ traf im $)eccmber 1783 aus Deutfch^
lanb in 9ttga ein, hat offenbar auch con*
certtrt unb fcheint ftch überhaupt einige
Sftonate fytt aufgehalten jv. haben, dr
gab in JRiga jtoei ©ompoftttonen h^aus,
ein (Slaöierconcert unb eine w 3nftrumentals
SBataille", bie hier, toie aus ber Slnjetge
hervorgeht, befannt getoefen ju fein fcheint.
Stlofi, i&einrich. Sänger 1809—10, fpä*
ter als Sanglehrer priöatiftrenb.
SHob, (Sari Sohann ßhrtfttan, $rofef s
for, feinergeit öielgenannter Drgel^BtrtuoS,
geb. am 27. Sanuar 1792 gu Bohrungen
bei (StSleben, mo fein »ater Kantor h>ar.
Seine muftfaltfche 2luSbtlbung erhielt er
hauptfäd)lich burch ben (Santor JRßbtger
in SangerShaufen unb burch Sürf in £aHe.
9^ach beffen Sobe bilbete er ftch noch in
ßetyjtg äum »iolinfpieler, mürbe als foldjer
im Drchefter angeftellt unb trat auch als
Sßtantft im ©etoanbhauS mtt öeifaü auf.
»on ba ging er nach Königsberg, (£lbtng,
Dangig, Bresben, ßrouftabt, oon 1840 be*
fanb er ftch, überaß Drgelconcerte Oeran^
ftaltenb, beftänbig auf Reifen. 5lm 25.
Wläti 1853 probuetrte er ftch in ber Sfttgaer
^ßetrifirche unb führte hier auch einige
(Shorcompoftttonen auf. 2tttt lederen looHtc
er u. 51. Sßropaganba für ben fogenannten
rht)thmifchen Choral machen. 9liga tourbe
ber lefcte 3t^^nnct feiner Sßanberfahrten.
& ftarb hier am 20. ober 26. Slpril beS=
felben 3ahreS.
*. Älot*$)ct|btcnfelb, Jrl. Helene, 5llma
unb 5llice, muftfalifch gebilbete Dilet.
tantinnen, Schtoeftern, würben ber Deffeuts
lichfeit hauptfächlich burch ihre »ocal^
Serjett=S3orträge befannt, burch bie fte im
3ahre 1885 oerfchiebene 2öohlthätigfeitS=
unb anbere ©oncerte unterftü^ten.
&lo$, grau Emilie, 00m ftänbifchen
Sheater in ßemberg, ©haracterrollen unb
Mütter 1870—71, engagirt nach öorauS^
gegangenem ©aftfpiel.
AHunfic, gtoeiter Senorift um 1776.
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Muw -
Ülupp, 3ofef, ftlötift 1838-45, trat
auch In £oncerten auf, lebte fernerhin tn
föiga unb ftarb, 65 3af>re alt, am 21.
Slpril 1875.
ftnaaef, Sßtltjelm, langjähriger beliebter
S?omtfer beS tearltheaterS in Söten, geb.
am 1. SJlat 1830, gab im Sttat unb Sunt
1885 ein ©aftfbtel öon 16 Slbenben.
Slnaat, Sodann £etnr. (Sarften, I.
(Solotänzer oom (Stabttheater in Hamburg,
bebüttrte am 24. ftoöember 1854. fön*
gagirt bis gum (Satfonfchlufj.
Änab, $rau Doris, <Sd)aufbielerin unb
(Shormttglteb 1868—69. 2öar am 19.
3luguft 1820 geboren unb ftarb als $rau
Sßöfchel am 3. gunt 1884 tn ftranffurt
a. Wl.
Älnauff, IL SBioliutft 1874-75.
ftnofel, gfri., gtoette «tebhaberinnen,
(Sljormitglieb 1870—72.
tfnofler, 3Waj, geb. am 4. Sanuar 1861
p SBeimar, erhielt bie erfte mufifalifcfje
Anleitung burd) feinen älteften öruber
(Sbuarb ßehrer an ber ©rofthergogl.
Xaubftummeiu unb S3ltnbenfd)ule gu 2Bei*
mar. s iJlit 11 Sauren warb er @opran=
(Soltft beS äBeimar'fchen (Stabtfirchen*
choreS, 1872 totrfte er bereit« in ben
firdjltdjen Sluffü^rungcn ber Sonftinftler*
^erfammlung gu Gaffel mit. ©eine toeitere
muftfaltfche SluSbtlbung erhielt er 1875
bis 1880 in ber ©rofehersogl. 9Kuftf* unb
Dpernfdjule in SBeimar unter ^rofeffor
mUtx^axtnn (Glabier), Organift 83.
(Sulje (X^eorie) unb ben (Soncertmetftern
2Bat)lbrühl unb tömpel (Violine), £ier
gelangten aud) feine erften (Sombofittonen
gur Aufführung, u. 51. eine ßegenbe für
Violine mit Drchefter, bie ihm baS @tt*
penbtum freien Unterrichts eintrug. 2öä^=
renb ber legten beiben Safyxt feines <Stu*
btumS nahm er als SSiolinift auch <nt ben
OpemsSlupfjrungen beS£oftf)eaterS Xl)t\l
3m (Sommer 1880 totrfte ft. als 1. $io=
linift in ber ^ofeapette p (SonberShaufen,
im folgenben Sötnter begann er feine
(Sapellmeiftersßaufbalm am £oftf)eater p
9teus<Streltfe unter &ofcabellmetfter ftlug*
harbt, fbäter toar er an ben (Stabttfjeatern
•gu (Stralfunb unb §eibelberg tfjätig. (Seit
1887 ift er IL ßapellmeifter unb &hor=
btrector in SHtga. t. hat ßieber für
Männer? unb für gemifchten &t>ox, SSiolitts
unb ßlaöterftücfe, 9Mrfd)e unb Duberturen
componirt. 3toet lefcteren finb in SRiga
aufgeführt toorben. 5luf$erbem fchrieb er
SJcuftf au ©örner'S äöeihnachtS^ärchen
„£anfel unb ©retel" (§eibelberg 1885)
unb „Sßrtnaefftn Dornröschen" (in s Jtiga
1887-88 13 9M aufgeführt), fotoie eine
Oper „Alrune", mit %t& öon Dr. ©.
föethtoifch.
- SJod). 119
Änofler, gfrau Margarethe, geb. ©eb=
harb, geb. anl 20. 3Jlai 1861 in ßetfctg,
(Schülerin öon ©apellmeifter TOhlborfer,
Dpcrnfänger SBäfjr unb Stcgtffeur Sßettera
bafelbft, ©attin beS Vorigen, ift in fötga
für fleine (Schaufbtel* unb Cbempartien
unb ©hör (Sllt) feit 1887 engagirt.
&nvpp, (£arl, berühmter Senorift, geb.
am 27. >Jcobember 1823 in »nbapeft, en*
gagirt in ^emcSbar, ©rag, Hamburg,
$rag unb SBeimar, au^erbem biel auf
©aftretfen, gaftirte im 9Jiat unb 3uni
1848 an 6 ilbenben als ©ennaro, 2llamir,
$onto, 3ofeph (S3ruchftüde), 3). Dttabto
unb 6eöer.
Äobicr, SöaUettän^erfamilie, bom $of=
iheater in SBien , beftehenb aus $errn
^•ranj U., Dem. 2Harg. ^. unb Dem. 3<> s
hanna t., benen ftch noch eine Dem. Dieg
unb Jperr «Seife angefchloffen, gaftirte öom
3. Dctober 1824 ab an 21 Slbenben. Unter
ben aufgeführten SBalletS befanben ftch meh=
rere öon %xan% ^. oerfajte. — %xan%
Nobler (33ater) toar aufterbem 1844—45
als S3alletmeifter engagirt, %u gleicher 3eit
^ranj (6ohn) als länger, unb bie
Dem. ßuife unb 9Mna ^. als Sängerinnen.
Diefelben gingen mit 3oh- £offmann 1845
nach ^frag.
Äoch (recteßefarbt), ©tegfrieb ©ott=
hilf, tourbe am 14. Dctober 1754 %u
Berlin geboren. (Sein SSater gefärbt loar
ein angefehener Kaufmann oon hc^or=
ragenber 33ilbung. Der @ohn genoft eine
gute ®r|iehung, öerlieft bie <Sdjule mit
clafftfehem SBiffen auSgerüftet, toanbte ftch
ber (Sameraliftif gu unb tourbe, 18 Safyxt
alt, nach SSoffenbung feines ©tubiumS bei
ber SBergtoerfSsSlbmittiftratiOtt als ©ecretär
angeftellt. Der Umgang mit (£ngel unb
bem S3aron ö. ©emmingen fyattt feinen
Slnftchteu oom Xheater eine Dichtung ge=
geben, bie entfeheibenb für ihn hrnrb. Die
s -8orfteÜungett ber ©ottfrieb Heinrich Sloch«
fcheu unb Döbbelin'fchen ©efellfchaft, ba=
malS in Berlin, gogen ihn fo mächtig an,
ba& er ftch felbft ber S3ühne %vl ibibmen
befcfjlofj. @r oerliefe alfo, gegen ben SBiUen
feiner Familie, S3erlin, unb toanbte ftch
guerft nach ©amburg, too er ftch an ben
löetfpielen üon ©chröber, S3rocfmann unb
SWeinecfe bilbete. @r machte ftch bie (Sache
nid)t leicht. Unter bem Flamen toch, ben
er feinem erften großen berliner SSorbilbe
%\\ ©hten angenommen h^te, begann er
bann im October 1778 %u SchleStoig feine
theatralifche ßaufbahn, unb gtoar als Haupts
mann ©belfee im „$oftpg w . üBalb ging
er bann gleich an baS (Stubium beS §amlet,
toaS in einer 3eit, too für baS Sßcrftänbnife
<ShGfrfpe<n*S noch toenig gethan toar, ein
SBagntfj bebeutete. ^. toar eigentlich nach
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120 ®odj -
SBrocfmann überhaupt ber Stodtt, &
unternahm. 2(n ber Spifce feiner 23ehmns
berer ftmtb bamals ßeffing. ft. fam fd&ou
bamals in SdjleStötg in ben SBeftfe aller
erften Kotten im 2uft= unb (©djaufptel.
1779 erhielt er einen Ruf an baS erfc
btfd)öfltd|e Sweater gu $tlbeSf)eim. $ier
ääljlte man if)n bereits ben erften
beutfdjen 23üfjnenmetftern. 1780 ging er
*u ber 2Bttttoe Sdjud), bamals in ftöntgSs
berg unb ^an^ig. 2ttacbetfj unb ßear,
ätoei ©eftalten, bie er öölltg aus ftd) felbft
fyerausfebaffen mußte, erregten t)ter allge^
meine Söetounberung. Slufjerbem fptelte
er ßiebfjaber, SBonötöants, fogar Später,
unb fragte ftd) enblidfj aud) an $alftaff. ®.
fott bamals bie £auptöeranlaffung getoefen
fein, bafj ber £ergog öon Shirlanb bie
<sd>u#fd)e ©efeflfdjaft nad) mitan berief.
$ier hwrbe t. öom 3lbel, tote aud) öom
J&ergog auf baS gfreunbfdjaftltdjfte aufge*
nommen, fjter machte er audj bie S3efannt=
febaft eineg gfrl. ö. S3rucfenfelb, feiner
nacbmaltgen ©atttn. 3n biefe Sßertobe
fällt feine 93efanntfcbaft mit tofeebue, mit
bem er eine bauembe ftreunbfcbaft an=
fnü^ftc. 3n SWitau lernte tbn aud) ber
SBaron $ietingf)off fennen, ber ifjn für fein
neues $f)eater in Riga getoann. ®. be*
bütirte Ijter am 8. ftebruar 1783 als ©raf
in „3eannette" öon ©otter, bem einige
£age fpäter feine bebeutenbfte Stoffe, Jpamlet,
folgte. ©r fpielte fyter Reiben, gefefcie
ßtebfjaber unb ©fjaracterrollen unb glänzte
audj in Riga befonberS als (Sfjafefpeares
$arfteller. 2lm 2. Slprtl 1784 übernahm
er mit SWetyrer pfammen bie $>trectton.
3n biefer Stellung enttotcfelte er eine un*
getoötjnltdje ©efdjtcfltdjfett. ©r tou&te bie
Talente feiner ©djaufpieler eben fo gu er=
gießen, tote fein publicum, unb öon beiben
«Seiten tmtrbe er geliebt, ©ein Repertoire,
bas ben ftrengften Shmftanforberungen ent=
fprad), öerftanb er babei mit behwnbemS*
toürbtger tunft ben 3nbiöibualitäten fetner
$)arfieller anjupaffen, toobei er aufjerbem
bie Sntereffen ber ©äffe gu berücfftdjttgen
öerftanb. Söalb trieb es tf)n inbeffen nad)
$>eutfd)lanb gurücf, unb obtoofyl man tfjm
in Riga bie öerlodenbften Slnerbietungen
madjte, legte er bie $)trectton im 3<ntuar
1788 nieber. ©r übernahm juerft bie Lei-
tung ber beiben bereinigten Xfteater öon
ftranffurt a. Wl. unb 3Kaing, unb befdjränfte
bann, als in üRaing ein furfürftl. £of=
tljeater errtdjtet tourbe, feine £f>ättgfett
auf biefe @tabt. Racb bem SBranbe beS
^eaterS ging er auf ©aftfptelretfen, naefc
bem er ungefähr ein 3al)r lang unter 3ff s
lanb in 3Wann^eim getotrft fjatte. ©ine
3eit lang leitete er bann baS ben färben
beS $>trectorS ©rofjmann ge^örenbe ^ca=
Söller.
ter in £annoöer, bis er auf ®ofcebue'S ^er=
anlaffung 1798 an baS ©oft^eater gu Sßicn
berufen ttmrbe. $ier erregte feine öon ber
getoitynten Liener SCrt abloeid^enbe $ar*
ftellungStoeife %toax anfangs ötelfad^ 2Jhfc
fallen, ^. fiegte aber unb blieb eine 9teif)e
öon 3a*)ren ber (©tolg ber SBiener. <$r
ftarb am 30. SOlai, nad) anberer Angabe
am 2. 3uni 1831 %u öaben bei SBien.
Sioä>, f8tttt) (fälifabetb), Xod)kv beS
Vorigen, geb. 1778 %u Hamburg, begann
1784 in Riga in mnberrollen. Sßar fpäter
als gfrau R o o f e gefeierte $of f djaufotelertn
in ai^ien unb ftarb bafelbft 1808. — fäine
gtoeite Sodjter öon ^oc^, Henriette, gleic^s
falls §offd)auföteiertn in Söten (f 1828),
ftefjt gänglid^ außerhalb ber Rigaer i^eater^
gefdjtdjte.
Äo<*, 2Kffe. 3Karie ©op^ie, bebütirte
am 9. Roöember 1802 als S3lanea in
„fdaiaxb". ©ef eierte erfte tragtf^e ßieb=
baberin bis jum ©cblufe ber SWe^rer'fd^en
Strcction 1809, feit 1804 öermö^lt mit
bem 23afftften, fpäteren 3)|uftfbirector ßouiS
D^mann, mit bem fie nacb Reöal ging.
jüo«, 3o^. SSWl)., blinber SBalb^orn*
unb Xrompeten^irtuoS, concertirtc am 19.
September 1804 im $f)eater.
äo$, fäarl SBtl^., »ioiinift (5lutobibact)
SWitte ber 30er 34re, als ©olift in ber
9Jhtftfalifd)ett ©efellfd)aft fe^r gefebäfet.
f, 22 3at)re alt, ©übe 3uli 1836.
&od>, 5luguft ßubto., öom ipoft^eater
in 3Weiningen, bebütirte am 3. October
1843 als Neugier ((Snbltd) f)at er eS bod)
gut gemadjt). ^omifer bis gum ©übe ber
@aifon.
Äo*, fäbuarb, II. «iolonceffift 1853
bis 1854. $rat in einigen ©oncerten auf
unb lebte fpäter in Bresben.
$lo<$, f?rl. griba, II. unb III. ©(bau*
fpielfä(|er unb Cpernpartien, (£l)ormttgtteb
(Hit) 1876-81, gulefet öer^eirat^et mit
bem (Sbormttglteb Otto Krüger.
&öbifd), Dem. 2lgneS, öom tönigl.
§oftl)eater in Berlin. Xängerin 1844—45.
Später öeref)eltd)te §oguet.
Äoc^er, Wlab. So^anna, öom tönigS^
berger ^eater, Mütter, Opemalte 1830
bis 1835. Sreffltdje ^ünftlerin, begabt
für baS !)öt)ere unb niebere ^omifd^e. 3 U
Rollen, tote Crftna, loarb fte nur in dr*
mangelung einer anberen ®raft öeriöenbet.
Slöfyet, 3uliuS, 2iebf)aber unb gelben,
auc^ ^toeite ©efangSpartien 1832—33. —
©in htxx öom taiferl. ipoftbeater in
6t. Petersburg gaftirte am 26. Februar
1845 als Käufer, ©in ^. cnbli« fear
1847 $trector einer ©efeUWaft in SBefen^
berg, bie bort fdf)ledjte ©efd^äfte ma^te.
Slbfylet, §err unb 3Jlab., X^eatermit=
glieber 1828—30.
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Sohlet -
ftoStfer, £einrid), 9Wuftflehrer 1833 ober
früher. Verlieft Sftiga in ben 50er Sauren.
ftoljler, dSbuarb, geb. 1815 au granf*
furt a. £>., erlernte bafelbft baS Sd)miebe*
hanbwerf, ging 1836 pr Bühne unb wtrfte
in Schwerin, St. Petersburg, fötga, Köln,
9ttamtf>etm, Braunfdjwetg, ßübeef als erfter
Xenortft. 1849 auf einer ©aftreife nach
$>änemarf unb Schweben berlor er bie
Stimme, war nach biefer 3eit noch als
Schaufpteler unb Dpernregtffeur tfjättg unb
ftarb am 30. sRoöember 1880 in Berlin.
3n #Hga, wo er auch in (£oncerten gehört
würbe, war er 1837—38 recht beliebt.
ftoljler, 9ttab. Söfeftne, geb. Schreiner,
©attin beS Vorigen, Soubretten in Oper
unb Sdjaufptel 1837—38.
&of)ier, Bernharb, Dom Stabttheater gu
Königsberg, gaftirte im 2ttai unb 3unt
1841. Site erfter ©elbentenor engagirt big
1843. — ©in Bernf). K. war fpäier lange
3a^re Schaufpteler unb ^orfänger beim
beutfdfjen ©oftfjeater in St. Petersburg
unb ftarb bafelbft 1884.
&o!)Ur, 2Rab. <£f)ar!otie, öom Stabt*
tfjeater in Königsberg, ©rfte £elbenmütter
unb AnftanbSbamen 1841—43, engagirt
nad) vorausgegangenem ©aftfpiel.
&6l)ier, §err (Sohn), machte am 20.
3<muar 1843 als Drobift feinen erften
Bühnenberfudj.
Äöhter, $>em. Angeltca, öom Stabt*
theater p Königsberg. @rfte Sängerin
1841—43, engagirt nad) oorauSgegangenem
©aftfpiel.
Stöger, Unico, ^Wetter ßapellmeifter
unb (ShorMrector 1869—70. ©ebtegener
ptantft unb ßefjrer für ßlaöierfpiel, ©e-
fang unb (£ompofttton. Bon feinen ^om-
poftttonen würben in Sftiga aufgeführt:
9Jtuftf §u «König Sohcmn" öon<St)afefpeare;
aWuftf p „$er 2cibfutfct)cr", Sdjwanf öon
Saltngre; Duberture gu „$)te Braut bon
2Keffina"; 3toet SBalger für Drchefter.
ftoljler, grl. Sophie, Dom <Stabtt^cater
in Königsberg, gaftirte im gebruar 1869
an 2 Abenben unb warb engagirt. 3« 5
genbltdf) iragtfehe ßtebfjabertnnen bis 1870,
als (£rfafc für fjrl. &artmann. ©ing gutn
Xfyaliatfjtattv gu Breslau.
&o!>ler, gran& Bruno, bon SRebal,
geb. am 7. Sunt 1849 %n 3eife unb aus*
gebtlbet in ßetp^ig. 3wetter &apellmetfter
unb (Sljorbtrector 1876—81. 9todjbem er
bie folgenbe 3*ü in $>eutfd)lanb ^erbracht,
f ehrte er 1883 alS97cuftfbirector beS$agenS*
berger SommeriheaterS gurücf, trat balb
barauf als ©rfafe für ben oor^eitig aus*
geriebenen feiten (£apelimeifter ßohfe
beim 3ntertmStf)eater ein unb blieb in
biefer Stellung bis ju feinem £obe. f
am 31. Sanuar 1885.
b. Sönigf. 121
Stbtytx, grau £f)erefe, geb. Koch, ©attin
beS Borigen, ßhormttglteb (Alt) feit 1881.
Nobler*, öon Hamburg, erfte Bäter
bon Auguft bis October 1861.
Hobler*, grau, (Shormttgitcb 1861.
Äd^ti, ©löira, Kinberrollen, junge üWäb=
djen 2C. 1869—74. ^ter beS 1873 ge=
ftorbenen DbergarberobierS K.
&ölbct, ^rl. 5lnna (recte grau 51. be
Barbiert, geb. K.). Beliebte jugenbiidje
ßieb^aberin 1854 -55, bereu feingebilbeteS,
treffenbeS unb lebenbigeS (Spiel, toie es
Ijtef}, bie Saifon über einen ber QavupU
reije beS Sdjau* unb SuftfpieiS bilbete.
Äoßer, (Sfjrtfttan, Drganift ber 3efuS=
fird^e bon 1734 an.
Äolicr, 2lbolf, ftaturburfdjen unb Gebern
rotten 1845—46.
». Äönifl, grl. ünat^ilbc, Sentimentale
ßteb&abertmten 1864—65.
^otttf), grl. Wlaxit, Dom Siabttljeatcr
gu ÜKemel, ßieb^aberinnen 1880—81.
Äönirt, grau ganni), 2)irectrice eines
Liener Kinber=@nfemblcS, gaftirte oom 19.
September bis 17.Dctober 1879 inS^ar^
©oncertljaus. 3« t^rer ©efettfe^aft gehörten
u. 51. bie Heine tytppx K. unb 3Wimi K.
Aufgeführt tourben bramatiftre Kinber«
märten unb ^änje.
*. Ätotiinf (ßt)farch-Königf), Dr.
5Uejanber (S^efttcmamc: Xoüttt), geb.
am 28. Sluguft 1811 §ü 3fiiga, befuct)te
1820—25 bie Somfdjute, bann bis 1828
baS t)teftge©ijmnafium, unb follte in2)orpat
Geologie ftubiren, gab aber ben SRilttär*
Sßiffenfchaften ben Borjug unb befudjte
bie bamalige $a\i$U, je^ige ÜRicolatsSn*
genieurfc^ule in St. Petersburg, aus
toeldjer er 1831 als gelb^öenieur^Offi^
cier in ben KaufafuS ging. Anfang 1835
qutittrte er ben ÜRtlttärbtenft unb bttxat,
einer langgehegten Steigung folgenb, unter
^irector ©effau in Stlftt bie Bühne. Auf
2öunfd) feiner ©Item Verliefe er btefelbe
iebod^ Anfang 1836 toteber, machte in
2)orpat fein ©jamcu unb würbe Kreis*
lehrer in BauSfe in Kurlanb, gtoci 3ah«
fpäter ^ranSlateur am 9ligaer 3ollamt.
Aber bie urfprüngliche 2eibenfchaft trieb
ihn 1842 toteber pm Später. Slach ei*
nigen 2)ebütrollen in SHtga ($err öon
Abenbftern; fötdjarb SBanberer; ©cfar in
w 2)ie Einfalt oom ßanbe") unb in föebal
unter feinem alten 2)irector ©effau toanbte
er fich nad) St. Petersburg, loo er am
26. April 1842 als glotttoell %um erften
3Jlale im beutfehen #oftt)cater auftrat,
^ter tourbe er als Sdjaufpteler 1862
penfionirt unb wollte ftch in ben Sfcuhe^
ftanb gurüd^tehen, als er berufen würbe,
bie artifttfdje 5)irection beffelben %f)ea*
terS gu übernehmen, bie er unter bem
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122. • t>. Äöntgf -
SCttcI ctneS OberregtffeurS bis 1879 führte.
SBälpcnb ber 37 3afjre feiner St. PeterS*
burger &Hrf famfett hat er für bte SBühne
eine 9ttenge Stüde, tbetlS Originale, thetlS
^Bearbeitungen, gerieben, beren $ahl auf
53 angegeben totrb. — 3u fötga fjat ö. K.,
abgefehen bon oben ermähnten $)ebflts,
noch an 4 Slbcnben int 3ult 1845 gaftirt.
t ben 30. 3uli 1880 in St. Petersburg.
tf. atöniflf, tote eS Reifet ein SBruber
beS aSortjcn, toar in [Riga 1869—71, totel*
leidet auch fdfjon früher ©bormitgltcb.
*♦ Ä6wifl«lotP, Otto/ «toitn^trtuoS,
geb. am 1. iftobember 1824 gu Hamburg,
Schüler bon$>abtb unb Hauptmann, 1858
big 1881 (Soncertmctfter in Köln, feitbent
prttoattftrenb, concertirte am 4. $ecember
1850 im X^cater.
Börner, «toliutft 1837—38.
Jtorttletn, Sodann, Dom Stabttfjeater
in Dürnberg, Reiter $)ecorattonSmalcr
1878^-79, ©tng nach ßtbau.
tfoettli*, 8lbolf, geb* am 15. September
1820 gu £rier, tüchtiger »toltnift, al«
(Sompontft fjauptfädjltd) burch 2 Streif*
quartette befannt, 1848—56 (Soncertmetfter
in Königsberg, trat ani 2. unb 11. 910«
öember unb 7. $>ecember 1856 in ber*
fc^iebenen ©oncerten, u. 31. im £^eater
auf unb gab am 26. gebruar 1857 noch
ein Slbfd^tcbSconccrt mit eigenen (£ompo*
fiitonen im Scf)lo&. ($r lieft ftd) fpäter
als 2Ruftflehrer in llralsf nieber unb öer=
unglüefte bafelbft am 14. October 1860
auf ber 3agb.
&eff*ty, $aul, geb. 1839 gu föetoal als
Soh« eines Kaufmanns, befudjte 1851—55
baWbft baS ©oubernementS*©pmnafium
unb erhielt STcuftfunterrtcht bon (£oncert*
metfter Ose. Söagner, Scptoang, unb furge
3eit bei $b- Stein. Später ftubirte er
bei Prof. 2Betcfmann unb ßouts Maurer
toeiter, toorauf feine Stubien burch eine
lange Kranfbeit unterbrochen hntrbeu. 1863
erhielt er bie Stelle als 2Ruftflef)rer am
abiigen penfionat beS aölabtmtr'fcben ©ou*
bernementSs©t)mnaftumS, gleichzeitig bie
eintS (£oncertmeifterS am bortigen Stabt*
tytattx. SSon JL867 an toirfte er borübers
gehenb als erfter SMoltnift im fötgaer
äheateroreftefter unb ftebelte bann nach
SJMau über. $ort leitete er bon 1869—81
bie Stabtcapelle, mit ber er 2 3af)re in
Kemmern, bann 9 S^h« in 9Jtojorenhof
bie Sommermuftf ausführte unb hat ftch
feitbem gang bem fiehrfadj getotbmet.
ftohaut, grang, borgügltcher Sporns unb
Xroinpeten^irtuoS, geb. in Söien, concer«
tirte am 7. 3uli 1821 unb 7. 3<muar
1822 im Scbroargbäupter unb^heater. (£r
lebte bamals als (Sapellmetfter einer ab*
ligen Pripatcapelle bei SWoSfau,
Konetofa.
Äohjer, grl. $ugufte, ©hormitglieb
(Sopran) 1882—85.
Äof, 3ean Henri, I. Stambour^ajor
ber bormaltgen 9lapoleonSs©arbe, trat am
7. September 1832 im Xhcater auf.
Stoiber«, 3acob PontitS, geb. 1801 in
föebal, tourbe in SRiga 3Ritglieb beS 3Raler»
amts, arbeitete lange 3*tt in bem Sltelter
bon Bräutigam als $ecorattonSmaler, unb
toar barauf feit beginn ber btergtger 3ab*e
felbftftänbig, erft allein, bann mit Beihilfe
feines Sohnes (Sbuarb K., als Xfytattu
maier am Stabttheater tfjättg. f am 29 -
Slprtl 1859. $u ben Stücfcn, bie er für
baS fötgaer Xf)tattx boHftänbtg ober thetl=
toeife auSftattete, gehören u. 31. bie Opern
„$)as Sanner öou ©nglanb^ öon ^)om,
„^auft" bon Spohr, „®er Schnee" öon
3luber, w Karl ber Kühne", „®tx greifchüfe",
„£anS Meiling", „Söramantc" Don Xau*
toifc, „Qit Hugenotten".
Äoibcrfi, ^erbinanb, Sohn beS Vorigen,
Oberlehrer, geb. 1830 tn^Hga, fchrieb gur
Eröffnung beS erneuten StabttheaterS
(1. September 1887) ein 5?eftfpiei mit
©efang: „$te 2Bct()e beS fiaufeS", mit
SBenufcuug einer ähnlichen Dichtung üon
©. gu Putlife, gerner öerfafete er einen
Prolog gur fteter beS 100jährigen ®on
3uan s 3nbiläumS, gefprochen toou grl.
©immighoffen am 17. October 1887, unb
einen Prolog gur Säcularfeier ber erften
fötgaer Slufführmtg öon ,,^)on ©arloS",
gefprochen *on ©alfter am 9. Woöember
1887.
. Äolbetft, grl. @lifabeth,3lltiftin, Tochter
beS Vorigen, Schülerin ber ^au t>. S3rüm=
mer^abcefe unb ber grau ö. greptag^ßo-
ringhoöemSeeborf, ift feit 1886 in föiga
unb in Stäbten ber proiUngen in (£on=
certen aufgetreten, fßom September 1889
ab ift fte an baS ^oftheater gu Kaffel
engagirt.
tfolgotn, grl. O. SB., Sängerin, totrfte
am 17. 3Kärg 1874 in einem ©oncert ber
grau ö. ßeonoto mit.
.^olgotv, O. concertirte mit feinem
rufftfehen Sängerchor am 7. gebruar 1875
im ©etoerbeberein. ^)aS Programm ent=
hielt ruffifche 9lationallieber.
MonbratfciP, Dirigent einer fogenannten
£omtftens&apette aus bem $orfe SRifchnett)
im ©ouoemement SBlabimir. ®tefelbe, aus
12 3Wann unb Söorbläfcr beftehenb, con=
certirte auf ihren fchalmetartigen 3nftru=
menten im 3«ni unb 3uli 1888 an meh=
reren 2lbeuben im Sööhrmann'fchett Parf,
Katferlichen ©arten unb im XhorenSberger
Sommertheater.
Moneiofa («©ft^ebert), Ulbert, ttar
1834 als Sohn eines UniöerfttätS^eamteu
in ©reifstoalb geboren, ftubirte 3uriS=
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ö. ftonopacfk)
pxnbtnz, ging aber, nadjbcm er feine forn*
batfjtfcfc Xenorfttmme burd& SWanttuS uttb
£efdf)ner Ijatte ausbtlben laffen,gum$f)eater
über unb bebütirte 1860 in S3ern, too er
ben SBtnter über alle großen Partien
fang. 1862 ging er nacb Stalten, ftubtrtc
bei £amperti sen. nnb ©an ©tobaunt
metter, trat in Xurtn, Sßiacenja unb 2Rat=
taub auf, unb tourbe 1864 an baS ßety*
ätgcr ©tabttfK«ter, 1865 nadj 9tiga enga*
girt. bereit» im ©epiember beffelben
3a^rc8 muftie er ben Operngefang aber
aus ISefunb&riiSrücffidjtett für immer aufs
geben. &r concertirte nodj einige 3ctt in
öerfd&iebenen liölänbifx^en ©täbten, in ©t.
Petersburg nnb 2BoSfau unb fanb bann
in <£l)arfom ein i^m gufagenbeS Klima.
$)rei Saljre leitete er bort eine 3Mif*
fdjule, mar barauf jtoei Saljre ©efangle^rer
am geiziger (Sonferbatortum, grünbete im
&erbft 1873 in ftranffurt a. SW. eine <5te
faugfdjule, bie fid) eines guten SftufeS er«
freute, mürbe alsßebrer an baS ^ocfTfcfie
ßonferbatorium berufen, ftarb aber, e^e
er btefc ©iellung antreten tonnte, am 28.
©e^tembcr 1876.— K. Ijat ßteber, Duette,
Quartette unb ©olfeggten combontrt.
*. Stonopadp, £anS, ^tantft, concer*
tirte am 11., 13. unb 15. Dctobcr 1866
im ©aale beS äööfjrmann'fdjeu SßarfS.
*. ftontety, (Sefdjmtftcr (Sari, Hnton
unb © t a n i S 1 a u S , concertirten als 2Bun*
berfinber unter 2Rttmtrfung tyrer ©d&mefter
teugente meldte ©ängerin mar, am
5. 3uli, 23. 5Iuguft unb 15. ©e^tember
1828 im ©d&margfiäubter. 3n bem legten
(Soncert trug aud) ber gang Heine 51 poU
iinar t., meldfrer bamalS 3 3af)re alt
mar, ein Stoltnfoio bor, toogu er, mte
3eitgenoffen ergäben, im Nebenzimmer
aus bem ©djiafe gemecft merbcn mufjte.
©bäter lehrten nur Slpollinar unb
21 n ton mteber hierher ptrücf, unb §mar
concertirte ber erftere am 13. unb 20. ©eb=
tember 1852, unb am 27. unb 29. Styrtl
1868 im ©<fjh>aräf)äui>ter unb Sweater, ber
lefetere am 6. unb 10. 2tyrtl 1864 im
©d&margljäubier. ((Sari, geb. 25. Sluguft
1815 gu Krafau, lebte foäter als (Slabter*
lefjrer in SßartS; Slnton K., ber (£ompontft
beS „Reveil du lion", geb. 15. Dctober
1817 guKrafau, lebte einige 3eit in SßariS,
bann in SBerlin, mo er £ofbtantft tourbe,
bann in ßonbon, feitbem im ©lebelanb;
©iantSlauS Jt, geb. 26. ©eptember 1820
*\t Tralau, ift »tolinlefjrer in SßartS;
SfooUtnar, geb 11. Dctober 1825 *u 2öar*
fd&au, ©dfjüler feine« SBruberS (£arl unb
^agantnt'S, mar 1853—61 erfter ©olo*
»iolinlft ber ftatferiidjen (Sapeile in ©t.
Petersburg, grünbetc bann baS ©onferba*
torium %vl 2Barfcf)au unb leitete baffelbe
- ®tifäaMt>. 123
bis ju feinem Xob, 17. 3unt 1879; über
(Sugente K. fehlen mettere 9ladf)rtdjten.)
&oit)eti>*ty, $rau Helene unb
£f onjemaf i, gfrl. »Rannt. Sgl. süb ©enfee.
' &t>pcdp, 0., (Soncertmeifter ber ßaube«
fc^ett ©apette 1879. ßebt als föonccrt.
meifter in Hamburg.
Siopta, ©uftab, ©^ormitgiteb (I. Xtnox)
feit 1886.
Sitpta, 5rl. Emilie, IL ^artUn, ^or*
mitgtieb (©opran) 1886—88.
Stoppe, ©cbaufpieler, gaftirte am 1. 3uli
1804 als WKW i« ^So^anna b. 3«ont 5
faueon".
StoppeUnt, (S^ormitgiieb (II. »afe)
1887—88.
Äo^^rafcb, ©arl Xraugott, borber
Äammermuftfer in $effau, ©ontrabafftft
1803—35. ©ielt mit fr $tefefer gufam*
men um 1811 eine Sefebtbttotbef unb ein
(SommtfFtonSiager bon SRuftfalien. f, 68
3abre alt, am 10. Dctober 1837.
Äorbela«, @., (Sapcl(meifter beS 25. 3n^
fanterie^egimentS, in fötga um 1867—69.
(n.) Stotf, bon Königsberg, ^ormit*
glieb 1851—52.
Stvtop, ©c^aufpicler 1809—10, bor^er
in 3«itau, f bäter in Sibau.
Äoölccf, SuliuS, geb. am 21. 9lobember
1835 gu Neugarb in Bommern, bebeutenber
Virtuos auf ber trompete unb bem (£omet a
^ifton, a^itglieb ber Königi. (SapeHe, unb
ße^rer ber KöntgL #otlrfd)uie für aWupf
gu SSerlin, unb in meiteren Greifen fyaupU
fädjltd) als SSegrünbcr beS w taifers(5ornets
Quartetts* befannt, me|d^eS aufter i^m
felbft aus ben Herren frinfterbufc^, ©eng
unb S3rucfs (f bäter erfe^t bureb ^errn
©erlacb) beftanb. 3Jlit bemfelben concer=
tirte er erft oom 21. Sunt bis 15. 3«lt
1877 ; bann bom 13. 3uni bis 18. 3uli
1878 in ©d^mar^ (SoncertfjauS. 2)as gmeite
Wlal batte aufeerbem ein aus 21 Künft?
lern befte^enbeS^laSsOrcbefter mitgebracht,
meines in fidf) mieber ein ©olosXrompetens,
Sporns unb ein ^ofauneiiquartett enthielt
(I. ©olo=^rombeter SBille, troebW 2c).
5lm 19. 3uli meiftte bie Tabelle bie neue
3Kuftf^alle beS SBöörmann'fc^en ^arfs ein.
1879 unb 1880 concertirte baS ®atfer=(Sors
netsOuartctt nod^ miebertjolt im ©d^üöen=
garten unb am fötgaer ©tranbe. ©eine
Vorträge maren oon böd^fgr Slccurateffe
unb tedjntfdjer 5lbrunbung, hielten ftd^ aber
gelegentlich nic^t frei oon Beichlicbfeit.
&o*loti>dty, Xheatermitglieb 1831—32.
Äoft, 3Wab., Xänjerin aus SSarfd^au,
gaftirte 1845 oom 18. 5lbrii ab unb marb
für ben 9teft ber ©aifon engagirt.
äotWaUttß, SRaoui, 4V 2 jäbriger Sßtantft
aus SBarfchau, gab am 30. Dctober 1888
ein (£oncert im ©chmar^äubter un ^ trug
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124
ö. Sofcebue — ö. ®rebs.
u. 51. berfdjiebene einfachere (Stücfe oon
(Sboptn oor.
t>. &o£ebue, (Sonftanttn, geb. am 18.
October 1846, (Soncertfänger aus (St. $e*
terSburg, concertirte am 6. April 1877,
26. September 1884, unb 1. unb 6. April
1885 im (Scbtoargbäupter, bei feinem erften
Befucb unter bem $feubont)m Cottbus.
(Sott neuerbtngS ber (Sängerlaufbabn ent*
fagt haben.
&otpett, $rl. ßutfe, bom £baltaibeater
in Hamburg. ÜRatoe ßtebbabertnnen 1845
bis 1846. 3unge, talentvolle Anfängerin,
fpäter in föebal, too fte ftcb 1849 mit bem
<Scbaufpteler ©liemann berbeiratbete.
Ärämer, ©eorg gfrtebrtcb, Orcbeftermtfe
glteb in ben 30er fahren.
ftränfiel, Sßtlbelm, (Sbormttglieb 1871
big 1873.
föttitfiel, §ugo, Bruber beS Vorigen,
©bormitglieb 1881—85.
Ätafft, (Sari ßubm., Orgautft ber 3o s
banntsftrebe bon 1783 bis %u feinem £obe
1789.
Ärabe, Sttab. (Sltfc, bom ftöntgl. £of*
tbeater in ^München, gab am 5. 9ttai 1834
ein (Soucert im £fjeater, gaftirte barauf
ben «September unb October binbureb in
ben bamaligen erften ©efangSpartten (u.
21. aufcerbem als $enella), trat barauf tn'S
Engagement, ging jeboeb febon im folgen*
ben 9lobember gur beutfeben Oper in <St.
Petersburg über unb entfagte balb barauf
ber Bühne gänzlich-
Stvampt, 3ob. ©^rift., fetnergeit einer
ber adjtbarften beutfeben (Sdjaufpieler, geb.
am 2. ganuar 1774 gu (Schwerin, f «m
25. Man 1849 als penftontrter ^offebau*
fptel*$trector in feiner Baterftabt, gaftirte
am 14. 2ttat 1816 als OSmtn. — 3n
feiner Begleitung befanb ftcb feine Xodjter
griebertfe, bie als Bertha (Sähgornige
§rau), Sgtetro (Reiben <Sabot)arben) unb
Blonbcben auftrat. (Sie berbeiratbete ftcb
fpäter mit bem föegiffeur ©buarb £offs
mann in (Schwerin unb ftarb 1838.
&ramd>, Btctor, ^tantft unb (Soucerfe
fänger bon 1822, unbefannt bis gu toelcbem
Sabre. 1851 erfebien bon ibm in «Riga
ein §eft „Romances sans paroles". AIS
Pianift tonrbe ibm auSnebmenbe #artbeit
unb ©efübl, als (Sänger eine toobl Heine,
aber anmutt)ij> (Stimme nacbgerübmt, über*
baupt toarb er als ftünftler gefdjäfct. 1829
bis 1836 trat er toteberbolt öffentlich auf
unb gab audj einige eigene ßoncerte.
Ätatitri*, 3of)., I. (Slartnettift 1875
bis Anfang ber (Satfon 1876—77.
t>. ftraffotvety, fjrau (£. (Sontra*
Altiftin ber rufftfeben Oper in (St. *ßeterS=
bürg, concertirte am 5. 9ftai 1880 im
©ebtoarsbäupter.
&ratod>tmfl, gfrang, I. gagotttft bon
1875 an. f, 25 3abre alt, am 13. <Sep=
tember 1876.
Ära*, grl. Anna, %oä)itx beS ^beater*
MrectorS, nachmaligen ^bcateragenten
betrat bie Bühne als Äinb. 3n ihrem
17. 3öbte fang fte Opernpartten, toie
Aennchen unb 3*tf ine, fpäter ging fie gum
gache ber Soubretten im ßuftfpiel unb
Baubebille über. Born Hamburger Xbalia*
tbeater, too fie perft engagirt toar, fam
fte nach ßetpgtg, unb 1856—58 nach fötga,
1859— 60 hatte fte bebeuteribe Erfolge in
Berlin (grtebrtcb * 2öifbelmftabt), ebenfo
1860— 61 am Söiener Earltbeater. Bon
hier %oq fte ßaube als Bertrcterin beS
Jugenblichsnaiöen gfadM an'S Burgtheater,
bem fie, fpäter in'S g^ch ber fomifeben
Alten übergegangen, noch angehört. (Ste-
ift mit bem Hauptmann d. ©ratbfehmibt
oermählt.
Strausberg, Michael, Organift ber 3^
hanniSfircbe. f, 73 go^re alt, am 11.
October 1887.
Äraufe, föarl SBilbelm, geb. %u «Riga
als <Sotm beS ©olbarbeiterS, Kaufmann
f?rang t., mar urfprünglich fürbenSuriftens
ftanb beftimmt, geigte jeboch febon frühgettig
einen fo mächtigen £rieb pr Bühne, bafj
er fchlie^lich oon feinen Altern bie ©in*
mittigung erhielt unb mit 17 3abren am
ßibauer ©tabttheater (2)irector Stuhle) als
Bolontär feine erften theatralifchen Ber*
fuche machte. 3n ben barauf folgenben
Sahren in 3Jcitau, Bromberg, Cottbus
(2 3abre) als ßiebbaber unb Bonoiöant
engagirt, ging er in'S gacb ber ®t)axacttt*
rollen unb Sntrigantcn über, tourbe
giffeur, unb ift feitbem in £rter, an ben
J&oftbeatern in SonberShaufen unb ^leu^
(Strelifc, am Bictoria^hcater in Berlin
unb am beutfeben X^taitx (^arabteS) in
SWoSfau engagirt getoefen. (Seit 1889 ift
er ©baracter^arfteller unb SRegtffeur am
(Stabttheater in Sfteoal.
ätaufe, 3:heatermitglieb 1833—34.
Äraufc, grl., bramatifebe (Sängerin oom
Auguft bis September 1873.
ßrauft, Slötift 1852—62.
ftrauft, ©hörmitglieb 1881—84.
Äro je«3lftlae,S^« ßenfa, oom ^lationaU
tbeater in Sßeft, gafHrte am 28. unb 30. 3a=
nuar 1874 als ^onna Anna unb Balentine.
&xbe$, «ßeter, 2öalbhom*BirtuoS aus
5ßrag, concertirte am 14. 3Wärj 1831 im
6chn>arjhäupter.
&reb*, %xl 3Kart), berühmte ^iauiftin,
tönigl. fächftfehe ^ammer*Birtuoftn, geb.
am 23. Üftobember 1851 Bresben, con=
certirte am 19. unb 22. (September unb
7. October 1876 im ©etotrbeüerein.
i>. Ärcbs, Oscar, Sohn beS 9ligaer
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SfcetSfdfjut * SnfpectorS (guftab ö. Ä„ geb.
1850 *u gfelltn, erhielt fetne fünftlertfcbe
SluSbtlbung im $>reSbener ©onferbatortum
unb betrot bic )8üi)ne gum crften Wlal 1872
am ^oft^eater &u Scbtoertn, too er 2.3a^rc
im ©ngagement blieb. 1874 fam er bann
als erfter SBarttontft an baS $oftIjeater in
$>effau nnb ttmrbe bafelbfi 1883 mit bem
Xitel eines SlammerfängerS lebenSläuglidf)
angeftellt. b. ®. ift 3nf>aber beS Zitters
freuje^ beS SSerbtenftorbenS Slbolf S bon
9toffau, unb ber golbenen 2ttebatlle für
ftunft unb 2Biffcnfd>aft, toelcbe tbm ber
©erjog bptt Ottenburg bcrltcb. @afttrt
bat er an ben #of%atern p taffei unb
Sdjtoerin. 3« fötga ift er am 8. unb 14.
Sunt 1883 als 3äger (9lad)tlager) unb
Wagimiiian in „ftlanbrtfdje Abenteuer"
(3ar unb Zimmermann) aufgetreten, auf$er=
bem in derfcbiebenen Soncerten. S3cfonberö
beteiligte er ftdj mebrfad) an ben in bie
(Sommermonate faßenben ©oncerten beS
„ßteberfrang".
Strebner, ©eorg $rtebrtdf), geb. um 1815
in föalberftabt, muftfaltfd) auSgebilbet in
ßetp&ig, penfionirter ^ammermuftfer bon
ber ftatferl. Oper in St. Petersburg, be=
heiligte fid^ bon 1852 an als SBtoltmft,
Söratfd^tft unb Sßtoloncetttft bielfad) an ben
Goncerten ber 9ttuftfaltfcben ©efellfdjaft,
foioie an Dielen ®ammermuftfs2lnffüfjruugen.
1855 toar er jmelter &toltntft beS fötgaer
StreidwwrtettS, 1857-58 Dirigent ber
„ßtebertafel", 1858 übernahm er bie 2tU
tung ber Capelle beS üftetoSfi'fd&en See*
regiments ($qoI& unb SölaSinftrumente),
bie er binnen turpem btbtnttnb fcob, unb
bereu Programms (Gmoll=$uge öon S3ad),
Säfce aus bem SBeetboben'ftben (Sextett
2C.) pgleicb Stutftttffc feines StrebenS ab*
legen. 1863— ü4 trat ft. als »ioloncellifi
tn'S £beaterorcfjefter, ettoaS fpäter toarb
er ©apellmetfter beS in 9tiga ftationirten
Sappeur=a3atatllonS, beffen ©apelle unter
ibm gleichfalls ftortfcbritte machte, 1874
bis 1876 btrigtrte er bie CrcbeftergefelU
fdjaft „Strebfamer herein", toeld&e unter
tbm unb turj nad) ibm itjre S3lüt^e^eit
erlebte. (£r ftarb, nadjbem er feine 2lemter
toegen etneS gune^menben SlugenletbenS
fd&on einige 3abre borber niebergelegt
batte, am 11. $ecember 1879.
ftvettten), qtylltpp, bom $reSbener $of*
tl)eater. I. löafftft im Anfange ber Salfon
1851-52, bis Wobember.
Ären;- 3ofef, I. unb IL. Jöafjpartien
1850—52, SBafcbuffo 1868—69. — (Sine
febr talentvolle Xodjter bon tbm, Eibele
ftarb, 22 3af>re alt, als SJWglteb beS
5?riebrid)=2Bilhelmftäbtifd)en2:heatcrS1882.
Ueber feine ©attin bgl. gfrl. «oben,
.ftreftner, ^rofeffor Otto, I. g-lötift beS
- ftretf<fy). 125
Königs bon «Saufen, concertirte am 12.
unb 17. Sluguft unb 19. September 1827,
unb am 8. 3uni 1828 im Sljeöter unb
Sd)toar3fjäupter. Später ging er nadj
Statten, um öefang gu ftubiren, 1846 toar
er 9ftuftfbtrector in Altona, bon 1848 an
lebte er in Hamburg, too er, ettoa 50 3abre
alt, 1858 ftarb.
&reftner* VMtfutftnn, Üftab. Emilie.
Sögl. Sßoblmann.
Äretfcimar, gfrl. 5lgneS, bom ^öttigS*
ftäbter ^Ijeater in 23er lin, geb. am 10.
2)ecember 1826 in ßet^tg, bebütirte am
2. Februar 1846 als Sufette (9*ofeu beS
Gerrit bon 3WaleS^erbeS). 3ug^nblid)e
ßieb^aberinnen bis Saifonfcßml 1847,
burd) ^nmutb unb ßiebreij ^ugemein ge*
feiert. Sie berlobte fid) in 8tfga mit
gran^ Saliner, mit bem fte fid) im
ilpxii 1848 in ©atte berheirathete unb
pm beutfd^en ^oft^eatcr nad^ St. Meters*
bürg ging. 3m 2Rai 1848 gaftirte fte
gufammen mit iljm an 5 Slbenben als
2orle, $icarbe, 9lofa («erfdjroenber, III.
2lct), ©bd^en (SermuufAene $ring) unb
StyoUonta (Stabt unb l^anb).
ftretfdjmar, ©arl 3tubolf, Souffleur
1855—59.
Äretfcftmcr, ^omift, 30er 3a^re.
Ärctfctti, (Sari. «gl. 3)orneroaS.
ÄrctfctM. 3Warie, hmrbe als Xod^ter
beS Dr. med. (ämtamtel ^unbt in Sßol*
ferSborf bei SBten geboren, fiebelte jebod)
in i^rem 5. 3a^re mit ibren ©Item nadft
Debenburg in Ungarn über, too fte ibre
©rgie^ung genofe. 3^e Altern toaren f eljr
muftfalifdl (bie Butter fang fefjr fd^bn)
unb pflegten f#on früb ben muftfalifeben
Sinn ber Äinber. 3Warie ^. toar fd&on
in ber Scbule «orfängerin, geigte feit
früher 3ugenb untoiberfte^licben &ang gum
^eaterfpielen unb foll in ^inberfomöbien
unb bei $>ilettantenborftellungen entfe^ie-.
beneS Talent betoiefen ^aben. ©inen
grünblid^cn muftfalifrfjcn SSorunterricbt er-
biclt fte inOebenburg bureb ben 9iegenSs
d^ori ber bortigen ^)omtixdic, 3- 9^- ßorenj,
toeldjer fte jum ^irc^end&ore gu^og. föter
lernte fte bie clafftfdjen 2fteifter in i^ren
beften SBerfen fennen unb errei^te bamit
eine tüdjttge ©runblage für i^re fpätere
5luSbtlbung. %xo§ ber günfttgen Urtbeile
bon $emteru toottte inbeffen ber Spater
bon einer 5luSbilbung für bie SBübne nid)ts
miffen. ©rft nad) mebreren Sab^en, als
junge %xa\\ JfJretf cb^, trieb fte baSSd&tcffal
ber ^imft in bieSlrme. Sie empfing ibre
gefanglid^e 5luSbilbung bureb %xau 3War=
cbeft, bamalS in Söieu, bie fcbaufpieleriftbe
burd) ben £offd)aufpteler unb ^ßrofeffor
am SBiener ©onferbatorinm, ßeo ^riebrieb.
3^r crfteS ^)ebüt machte fte als Königin
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126
ftreufcer.
in ben „Hugenotten" su äJtonnhetm, tuo I
fie bt« 1878 im Engagement M ic &- *M&*
renb biefer 3*** f^wg fic häufig in Eon*
certen in bcn SRachbarftäbicn, fo in
2toben*33aben bic Sopranfolt in ©a^bn'«
„ «Schöpfung toobet ihr ßachnerben
erftcn ßorbeerfrans überreizte. 1878—82
toar fie (Soloraturfängertn am 9Hgaer
Stabttheater, auf ber föctfe ftferljer gab
fie ein fur^e« ©aftfoitl bei ftroll in Berlin.
1882 entfagte fte ber Söühne, totrft aber
aufterfjalb berfelben eifrig in ber ftunft
als Syrerin unb Eoncertfängertn. 1883
rief fie unter bem £ttel „^fjtlfyarmotttfdje
©efellfchaft" einen gemixten ©fjorgefang*
berein in'« ßeben, als beffen &trtgenttn
fie in alljährlichen 2foffüh*ungen größere
unb fletnere 2Bcrfe bon ©abe, Schumann,
9Renbel«fohn, SBrudf), Brahnt« 2c. %u ®ehör
braute. 1885 fdfjloft. fie eine gtoeite <£$e
mit bem $Ugaer Kaufmann (Saugen $ocfs
robt. 1885—87 toar fie ©efanglehrertn
an ber „fötgaer ajtofiffdjule", barauf grün*
bete fie eine $rtbat=<5Jefangfdfjule für $a*
men unb Herren, ber fte noch borftefjt.
(Seit ihrer Ueberfiebelung nach fötga fjat
fie in btelen (Soncerten gefungen, u. 51.
ihre traft auf ba« SBeretttotlltgfte in ben
Stenft bteler2öohlthättgfett«3tt>ecfe gefteHt.
Streufter, 3oh- (£arl, unb 9Jtab. SJtarta
SRagbalena geb. 83ercf, $trectoren
einer flehten, setttoetfe 4, gu anberen &tittn
bis 12 ^erfonen ftarfen @efellfdf)afi, sogen
mit berfelben in Sßreuften, Sßolen :c. umher
unb tarnen ©übe 1729 nad) ^Riga. E« ift
inbeffen ungetotft, ob fie bamal« hter toixh
lief) gezielt haben. $)a« lefetere toar
fpäter big 1736 toteberholt ber ftall. $ie
©efeafdjaft foll fdf)ledf)t actoefen fein. —
9Jlabame ®. berhetratfjete ftch fpätcr mit bem
ftomöbianten ©ottlieb W i g n o n. 3totf djen
1744 unb 1748 befugte fie fötga mit einer
eigenen ©efettfdfjaft noch öfter. Sie reifte
auf ba« Sßrtbtlegtum ber SBitttoe Sieg*
munb, fam aber, einmal, toeil ba«$rtbt*
legium nicht als ihr eigen anerfannt ttmrbe,
ba« anbere 2M, toetl fte fein Socal fanb,
hier nie toieber ptn Spielen.
Strettfeer, ßonrabtn, geb. am 10. 9to=
öember 1780 (nicht 1782) gn 2ttöftftrd) in
33aben, tt>o fein Später 9Jtühlenbefifcer toar,
erhielt früh s JJlufifunterrtcht unb follte nach
bem £obe feine« ätoter« 2ftebtctn ftubtren,
bodfj gelang e« ihm, ben SBiberftanb feine«
SSormunbe« gegen feine mufifaltfche 9let=
gung %u befiegen. üftadjbem bereit« 1800
fein erfte« Stugfptel ($)te lächerliche 2Ber=
bung) p ftretburg im 23r. aufgeführt roor*
ben toar, erhielt er bie (Srlaubtüft, fidf) in
2Bten pm Sttuftfer au«äubttben. 5luf ber
Steife bort^in ^ielt er fidfj inbeffen erft
einige 3a^re in ^onftanj auf. ©rft 1804
fam er uadf) SGBien unb hmrbe (Schüler
5Hbred^t«berger«. 93alb ^atte er mit feinen ,
Opern pbfd^e Erfolge, bie 5luffüf)rung •
feiner Dper „©onrabtn" oerf Raffte i^m -
1812 bie Ernennung jum £ofcapellmetfter
in Stuttgart. 1817 lourbe er (Sapellmdfter
be« dürften oon ^ürftenberg in ^onau«
efd^ingen, 1822 ging er toteber nad^ SBien.
$ort ioar er bi« 1827, femer 1829—33
unb 1837—40 (SapeUmeifter am ftärotner*
t^or^^eater, bajtoif^en 1833—37 am
Sofefftäbttfc&en ^^eater. 1840—46 fam
er al« ©apettmeifter be« Stabtt^eater« nad)
ftöln, unb 1847—1848 al« SRadtfolger O.
Nicolai 1 « toieber nac^ Sßien. Söou ^ier
an mibmete er fidf) faft au^fd^liefelid^ noc^
ber toeiteren Pflege be« ©efangStalente«
feiner jüngeren $od)ter Wlaxit, bie bamal«
fd^on eine angefe^ene 33ü^nenfängerin toar.
mit i^r (unb mit feiner gtoeiten &attin
Amalie, geb. Oft^eim) fam er 1848 nac^
föiga. 2)aß er ^ier (^apellmeifter getoefen
fei, ^ört man ^ier unb ba trrtÜümlidf)
beftaupten, ebenfo beruht e« auf leerer ^x-
finbung, baß er nad) Hnberer SÄetnung
in SWiga ungefannt ein fümmeriid^e« ßeben
geführt ^abe. ®r na^m eine feljr ange*
fe^ene Stellung in ber ®cfellfd)aft ein,
unterhielt u. 51. einen regen $erfef)r mit
ber „ßtebertafel", befd^äftigte ft* mttße*
fangunterric^t unb componirte aud| Einige«.
8lud) im X^eater lieft er fidf) als (Saft
einmal am SMrtgentenpuite fe^en, inbem
er am 16. Februar 1849 gum 33enefij
feiner £odf)ter fein ^^ad^tlager" birigirte.
Seine SBofjnung ^ier toar guerft in ber
(Sarlftrafee im ©aufe be« SWaurermeifterS
Stein, fpäter in ber ftäbttfdfjen großen
Sc^miebeftrafee 9k. 16, too er am 2. $e*
cember 1849, Slbenb« 11 Ufjr ftarb, na<^
bem i^m am 5lbenb oor^er etn Sd^lagfluft
Sprache unb S3efinnung geraubt hatte.
&m 9. ^ecember tourbe er unter ^etU
na^me ber w £iebertafel", be« gefammten
^hfoterperfonal« unb einer grojjen 3Wenge
5lnberer bon ber römifdMatholtfchen ^irc§e
au« auf bem fatfjoitfeheu grieb^of in ber
^o«fauer SSorftabt beerbigt. 2)ie lieber*
tafel" lieft pdf) bie Errichtung eine« ©rab*
benfmal« für ihn augelegen fein; toeldfje«
am 5lbenb be« 7. 3uli 1851 feierlich ein*
getoetht tourbe, unb hält ba« ©rab noch
heute unter ihrer fpeciellen Obhut,
gehörte nicht %u ben ©omponiften, toelche
burch Originalität unb Xiefe imponiren.
s 2lnfprechenbe, iieben«mürbige, unb bor
Slllem fehr fangbare 2Mobie toaltet in
feinen Schöpfungen bor, bie babei eine
burdjau« gewählte Sprache rebett. ^er
2lu«brucf ungezwungener ©eiterfeit, gemüth=
boller 3nnigfeit ober leichter Trauer, bie
ftch nicht in'« Sentimentale berirrte, toar
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SJreufcer — ftrugersfturtfj.
feine Stärfe, tragtfeher (£rnft unb grofje
ßeibenfehaft toaren ihm fremb. So toar
er befonberS für baS ßieb btQabt, unb fo
ift e8 erflärltch, ba| er, noch baju in ber
3ettbeS eben aufbiühenben9Jlännergefaugs
$ßefenS, burch feine ©horgefäuge ber ge*
feierte ßtebltng ber $>eutfchett tourbe. $on
feinen gasreichen jöühnentoerfen ^at fidfj
nur baS „Nachtlager in ©ranaba" unb
bie SRufif &u föaimuhb'S „Serfdjtoenber"
Iebeubig erhalten, ©eine einftimmigen
ßieber, feine Eirenen*, tammermufifs unb
ßlabters&ompofttionen finb oergeffen. 3«
fötga aufgeführt finb: „$aS Nachtlager in
©ranaba",romanttfche Oper in 2 Slcten (su*
crftaml9. Slprti 1840); „2>er ©belfnecht",
romauttfehe Oper in 4 Sicten (10. unb 15.
Nooembcr 1854); bie 9fluftf sunt „$er*
fchtoenber" (perft am 23. W'kti 1840);
23rud)ftücfe aus ber Oper „$ie £ocfc
l&ttberttt" (16. ftebruar 1849); Ouöerture
pr Oper „2Mufine" (7. 3anuar 1850 im
Xf)eater); aufjerbem eine Nethe oon £iebem
unb &horgefängen, unter benen „Sonn*
tagSmorgeu" (3)aS ift ber Sag beS Jperrn)
unb feine bret „(Sapelleu" bie befannteften
finb.
äreufcer, %tt Ütftorie, jüngfte Xochter
beS Vorigen, geb. 1829. $urch ihren
SSater auSgebtlbet ging fie früh gur S3ühne
unb trat 1846 mit otet Erfolg in öerün
auf, 1847 fang fie in fünfter, 1848 fam
fie als erfte (Sängerin nach Niga. Sie
hatte einen fehr ^o^en unb überhaupt fehr
umfangreichen «Sopran, eine fdfjöne leichte
Sonbtlbung, ©oloraturfertigfett unb einen
bramattfd) lebeubigen Vortrag, oermochte
jjeboef) bie 2lnftrengungen, bie thr baS Nepers
toire auferlegte, nicht $u ertragen, unb
fchieb beShalb fdjon am Anfange ihre«
feiten (Engagements * 3af)reS aus bem
Sheateroerbanb. 5lm 18. October 1849
trat fie sunt legten 3Jtole auf. Nach bem
£obe ihre« Saterg ging fie nach 2>eutfdj*
lanb gurüdf unb entfagte ber Sänger*
(Karriere überhaupt.
Äreu*er, 3Rajimilian, I. SBarttonift 1863
bis 1864.
Stretjfd, $rl. Siuua, oon Srafau, (Solo*
ratur= unb jugenblich=bramattfche Partien
1853—55. 2öar Jung, uub trofe etnjeiner
SJtangel recht beliebt.
Äricfler, gf. Siug., Souffleur 1845—47.
Ärüctffoto, $em., Sheatermitglieb 1828
big 1832.
Ärille, ©hriftianßeberecht, 2flufiflehrer,
geb. um 1765, f am 10. 3ult 1821 in
Ntga. 3n jüngeren 3ahte« trat er in
ber 3ttuftfaltfchen ©efellfchaft als Sänger
(SBaffift) auf unb hat auch (EtutgeS für
Orcheftev compouirt.
ftriftistud, %xl 2lnna, 2Re^ofopraniftin
1857—58. ©tng nach $anstg.
Strötfer, oon Königsberg, bebfittrte am
12. October 1792 als ftrtfc Böttcher in
„2>aS mb ber Siebe". S3tS 1796. $öäh=
renb ber Slbtoefenheit oon (£arl Dittmarfch
1792 2C. öertrat er beffen ^ach-
Ärocpfdj, griebrich 3lboif, geb. am 17.
5ipril 1836 ju aWittentoalbe i. b. 2»arf,
mar Solo^larinettift unb ©bor^eltefter
in ber Saroten Capelle beS Eatfer grans
©renabier^egiments in Berlin, totrfte bei
ben großen ^ßreiSconcerten gu $ari8 1867
unb %n Jöofton 1872 mit unb toar 1875
als SWitglieb ber ßiebig»fchen, 187$ ber
KoSlecTfchen ©apette in föiga. @r galt
als einer ber erften (£lartnetts$trtuofen
S3erlinS uub hat ftch burch Verausgabe
einer fehr practifchen ©larinettensSthule,
fotoie mehrerer ©oncertftücfe für biefeS
3nftrument öerbient gemacht, fiufdtxlin
am 29. October 1885.
ftron, oom ipoftheater in Mannheim,
l^rtfcher ^enorift, gaftirte im Slprtl unb
3Jlai 1861 (meift gleichseitig mit Stehet*
fchef) an 9 Hbenben als ßeopolb (3übin),
SllphonS (3ampa), SBalther (SEannhäufer),
26on (Maurer), ß^onei (III. %ct), öllfonfo
(ftencUa) unb 5lrthur (ßueia).
Äronc, ftrl. Ottilie, oom Stabttheater
in (Shemntfc, gaftirte im 5lprii 1877 an
3 Sibenben als gibelio, ©retchen unb
Valentine.
ilrottettberg, bebütirte am 14. 3auuar
1863 als Slnton in Ablers ^orft^.
Äronmcier, 2llb., I. ©larinettift T886
biS 1887.
Ärüger, 3ohann, oom Stabttheater in
Steoal, gaftirte am 4. Slpril .1823 als
Sofol (SBaib bei &ermaunSftabt).
Ärüflcr, 51., geb. am 31. $>ecember
1810, I. Oboer 1845—48. «orjüglicher
^ünftler, ber ftch auch öerfchiebentlich als
ausgezeichneter ©oncertbläfer betoährte. ®r
fiebelte nach SReoal über, übernahm bafelbft
bie SMrection ber ßiebertaf el, grfanbete ben
w 9^eoaler TOnnergefangoerein", ben er
lange 3ah*e leitete, n>arb fpäter Stabt*
3Wuftfbirector unb ©efauglehrer beS ©ou=
oemementSs®hmuafiumS unb ftarb am
11. 5luguft 188ft:
Ärüflcr* Sürth, 3ftab. Caroline, oom
§oftheater su $>etmoib, ©attin beS So*
rigen. (Srfte Sängerin 1845—46. 9lach
ihrem Abgang oom Theater fang fie nod)
in (Soucerten unb gab ©efangunterricht.
Sie toar eine ^ünftierin, bie bei ber größten
techuifchen ^etoanbtheit fo otei brama«
tifchen 51uSbrurf befafc, baft ih" ßeiftungen
gelegentlich als ooUenbet hätten gelten fön«
nen, toäre ihre Stimme nicht bereits fcharf
geioefen. 3« 3tt>ei föoncerten, welche fie
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128 Strüger -
1847 gab, ttmrbe fie öon föünftlern kt>ie
2B. ternft unb bcr Schröber*$eörtcnt
untcrftüfct. ©tng mit ihrem ©arten nach
Neöal.
Krüger, ftrl. ©öxt, trat als Dilettantin
öon 1842 an in öerfdjiebenen teoncerten
auf. Später bilbete fte fich unter Sin*
leitung ber Vorigen toetter aus, gab am
4. 3anuar 1850 ein (Soncert unb fiebeltc,
burd) ben Xob ihres »aterS mittellos ge*
toorben, als ©efanglehrcrin nach Gostau
über. (Sie foll einen fügen, öotteu £on
gehabt haben, tote er nadj ber Poliert
aufjerbem utdjt wieber gehört toorben war.
SttüQtt, 2lrthur, Souffleur 1859—61.
ftrüger, Otto, öom ©oftbeater in Gaffel,
©hormttglieb (II. »afe) 1879—81.
fcrüger, ftrau ftriba. »gl. ftod).
ftröger, DScar, gelben unb ßtebhaber
1884—85.
tfrüger, 2ttorifc, befanntcr Schaufptcler
unb Xljcaterbtrcctor, geft. 1886 in ©ras,
foll nach einftimmtger Angabe feiner »io=
grapsen (nach ©ettfe fogar jtoei 2M) in
Niga als jugcubltcljer ßiebhaber engagirt
getoefen fein, unb gtoar öor 1862, ift aber
in ben SDUtglteberöeractchniffcn aus jener
3eit nicht aufftnbbar.
ftritg, Slbolf, blinbgeborener ptanift,
Spület öon $h- ShiUaf, geb. in Pofcn,
feit 1863 in »erlin lebenb, concertirte am
16., 20. unb 22. Februar 1867, unb 19.
2Jcära 1868 in ber 3<>hanniSgilbe, im
Sweater unb Neals@gmnafium. $at u.
21. (£laöterfonaten, ein $rto unb eine
©antäte componirt.
ftruglcr, 3 ßhormitglieb 1863—67.
Ämfe, Heinrich, »loloncell * »irtuoS,
totrfte am 25. September 1887 in einem
Soncert beS grl. Sorani erfolgreich mit.
5trufe, NiclaS, Schaufpielbtrector, fpielte
mit feiner Gruppe 1687 einige Monate in
Ntga.
ärtife (recte ö. (SrurJ, Sötlhelm, Schau*
fpieler 1819.
tfucera, ftranj, I. ftagottift feit 1882.
Stüdj, (Sourab, Xenorift, bebütirte am
28. 2lug. 1868 als SJcag. junger 2lufänger,
mit Heiner aber angenehmer Stimme.
ÄüMbad), üNitglicb ber Nabemachers
fefteti Capelle, trat 1867 als II. »tolinift
in'S X^caterorc^eftcr unb toarb fpäter
s mtlitär*£apellmeifter.
Slülitt, (Sari, blinbgeborener »ioltntft
au« St. Petersburg, trat am 19. Noöember
1827 in einem ßoncerte bcS ßapellmeifterS
(SiSrtch auf unb concertirte ferner am 17.
Decembcr 1827 unb 19. Sluguft 1843 im
Schtoarjhäuptcr unb Theater.
ftül)», fcoutS, geb. am 12. 2lpril 1816
3U ©lafc, ^ttc urfprüngltch bie 2lbfid)t,
Philologie p ftubiren, folgte aber, um fo
mehr als öerfchtebene »erfuche auf $>tlet*
tantenbtihnen glüeflich ausgefallen toaren,
feiner Neigung jum Theater. Seine erften
Schritte auf ber ȟlnte leitete SMrector
Saafe, ber ihn 1834 für baS »reSlauer
tabitheater eugagirte, too er als Dcta*
öiuS (SuliuS (Säfar) bebütirte. Seiue
tjortfehritte maren fo fchnell, bafj er bc*
reitS im 21. 3ahre ben ÜNephtftopheleS mit
»eifatt fpielte. 1839 ging er nach ftötttgS*
berg, 1840 äum tönigSftäbtcr Theater p
»crlin, 1841 als Nachfolger SNarr'S nach
»raunfehtoetg, 1843 als Nachfolger Duan=
tcr'S nach Gaffel, öom 3uni beffelben 3afc
res bis 1846 an ©ruuertS Stelle nach
Mannheim, öon mo aus er u. 21. mit
gröfttem »eifall in Bresben gaftirte, 1847
nach »remeu, fürs barauf nach »reSlau,
foo er befonberS als ütat (£rfolg hatte,
1848 nach Hamburg, 1849 nach öeipätg,
1851—56 nach $armftabt, 1856 als <&ha*
ractcrfpteler unb Negiffeur nach Niga.
£ter mar er ein 3ahr lang bie angefehenftc
^raft unb toarb auch für bie nädjfte Saifon
engagirt, 30g fich aber EranfheitS halber
bereits im September 1857 gurücf. ©twaS
fpäter engagirte er fich in Naröa, 1858 in
St. Petersburg, »on 1861 an totrfte er
noch an mehreren Xhcatem in Deutfchlanb,
öon 1869 ab fear er eine Nethe öon 3ah*en
Negiffeur am »ictorias^heater in »erlin.
Söcttcrc Nachrichten fehlen. ®. galt als
einer bcr beften (Sharacterfpteler Deutfch*
lanbS.
ftü^ts, ^rau, foU in Ntga geboren
toorben fein, unb mar als Sdjauf pielerin u. 21.
früher in »reSlau thätig gemefen. 1856
fam ftc, ohne öorläufig engagirt ju fein,
mit bem »origen, ihrem Qtatttn, nach
Niga. Um ihre »cfähigung für bie htefige
ȟhne p erproben, gaftirte fie im 3anu<rc
unb Februar 1857 an 3 2lbenben unb trat
für bie nächfte Saifon in ben 3»itglieber=
öerbanb, 1858 ging fte nach @t. PeterS^
bürg. Sie fpielte erfte Mütter.
Stft|n, »ictor, Schlaginftrumcnte 1875
bis 1877, barauf contraetbrüchig.
Aftf^ grau ©Iii, geb. ©ulefc, ift 1842
in ttiülanb geboren unb erhielt ihre ©las
üier=2luSbilbung hauptfächlich öon 1859
ab im $reSbener ©ouferüatorium, 1861
bis 1862 bei Sam. ü. ßufeau in Niga,
unb 1863—64 bei 3- Sdjulhoff in Bresben.
Nach Nifolajen) in Nuftlaub öerheirathet,
trat fie öfters in bortigen (Soncerten auf,
in benen fie baS Dmolls&oncert öon s J)los
gart, baS Esdurs&oncert öon »eethoöen,
Hmolls&apriccio öon 3WenbclSfohn 2c. mit
Orchefter fpielte. ©cgen @nbc bcr 70er
3ahrc wegeu ^ränfli$fcit ihres ©atten
nach Niga übergeftebclt, toibmete ftc ftd)
bem Slaöiermttcrricht, bagnjifcheu machte
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Stüfmborf •
fic im (Sommer 1885 unter £anS ö. Vüloh)
noch einen mehrtoöchentlichen ©labiercurfuS
im SRaffs&onferöatorium gu $ranffnrt a.
burd). 3n Mtga hat fie in öerfd)ie=
benen (£oncerten mitgetoirft nnb in ben*
felben eine fdjöne Befähigung befonberS
für clafftfche unb ®ammermufif befunbet.
tfüljnborf, (Sari, (Slartnetttft feit 1882,
Dörfer beim (£uterpeorchefter.
tfölltte, föetnholb. Sgl. b. 2enj.
ftöttgel, Robert, geb. am 18.3uli 1863
%u Dfthaufen bet tranichfelb (Springen),
erhielt feine muftfalifche SluSbtlbung 1877
bi§ 1881 in ber gro^ergogl. Sttufiffdutle
%u SBeimar, t>on 1881 an foirfte er als
(Soncertmeifter am <Stabttheater, aufjerbem
als ßehrer für »tolin* nnb (Slaöierfptel,
1889 ging er als teoncertmeifter nach^rünu.
Stufin, 3ultuS 3of)aune* 2Bilheim, geb.
am 11. 5lprtl 1833 ju Karlsruhe, too fein
Vater Beamter im 9Jttniftertum toar, er*
hielt bereit in früher mnbheit 9ttuftf s
Unterricht burd) feine auch in Weiteren
Greifen ihrer frönen stimme falber be*
fannte 9Jlutter. $>te fpätere SluSbilbung
— ®. entfchieb ftd) in ber $olge für baS
BtolonccU — übernahm ein ^ofmufifer.
14 3af>re alt, erhielt St bon ber (SarlS*
ruher allgemeinen 9ttuftf-a3tlbungS*2lnftalt
ben erften 9$retS in ©eftalt einer filbernen
SWebatUe, im 17. 3al)re ging er nach
(Stuttgart, um ben Vudjhanbel p erlernen.
3n «Stuttgart erregte er allgemeine 5luf-
merffamfett burch fein (Spiel, h>ar tnbcfj
nicht geneigt, ftd) auSfd)ltcf$ttd) ber mufi*
faltfdjen (Sarrtere pjunjenben. Slnfang
1853 trat er als ©ehtlfe in bie föe^her'fche,
fpäter »efthorn'fche »uchhanbluug in WIU
tan eiu unb übernahm 1859 bie (Stellung
eines Buchhalters beS turlänbtfchen (Srebifc
bereinS, bie er bis gn feinem Tobe inne*
hatte. (£r ftarb fnrg nach feinem 25jäf) s
rigen SImtSiubtläum am 23. Slprtl 1884.
St. war 30 3ahre lang ber eifrigfte nnb
unetgemtüfetgfte 2JUtträger beS Sttitauer
2fluftflebenS nnb ift auch in ^taa vielfach
aufgetreten, $ür ben fünftlertfchen SBertf)
feiner ßetftungen jeugt eS n. 21., baf$ ih«
1880 intern föubinftetu pr 9JHttotrhmg
in einem feiner (Soncerte beranlaßte. (£r
hatte einen großen, feelenbollen Ton, beffen
»ertoerthung er fich am £tebften angelegen
fein lieft, obgleich er auch im Uebrigeu
über eine bollenttotcfcite Xedjntf berfügte.
BefonberS gefdjäfct war er auch als Öuar*
tttU nnb Trtofpteler.
5titl)it, fjrl., jugenbliche ©efangSpartten,
Dpernfoubretten 1863—64. 3unge 2ln=
fängerin mit Talent nnb angenehmer fri*
fdjer (Stimme. Trat auch in doncerten auf.
ättUitt, 3ohv Sßiantft ans Stocfholm,
concertirte am 19. Slprtl 1845 im Theater.
- ftutufotb. 129
Äunifd), gfrl. 2lnn^, ßtebhabertn 1882
biS 1883.
Httttft, 3oh ^ubn)ig f Oboer 1810— 53
mit ben f elbftöerftänblichen Unterbrechungen,
meiftenS erfter, nur in ben legten 3ahren
Reiter Bläfer. 3n feinen jüngeren 3a|reu
zeichnete er ftch burd) grofce ^echnif nnb
ungemeine ßeichtigfeit aus. (&c gab bis
1820 berfdjiebene eigene ©oncerte unb
trat in anberen noch 1836 auf. f, 81
3ahre alt, am 18. (September 1864.
5lii«ft, 9Nab. Slugufte. »gl. Schmibt.
^tmft, Wilhelm, Dorn Theater an ber
SBten, namhafter ^elbenfpieler, geb. am
21. 3anuar 1798 gu Hamburg, gaftirtc
im 3uli 1841 an 11 Slbenben als Sari
anoor, »elifar, ©eneral 3Korin («ßarifer
Taugenichts), S3aron Sßallenfelb ((Spieler),
5ßercioal, Macbeth, Sßof a, ^)on Sef ar (2)onna
$iana), ©amlet, öaron Biburg («Stille
Sßaffcr) unb ^umpelpuff (galfche ^rima«
bonna). Slufter burch feine fchaufpielertfchen
ßetftungen machte ftch ^.befannt burch fetnen
abcnteucrlichett ©nttoicfelungSgang, ben er
als (Stief elpufeer , Solbat, Kaufmanns*
lehrling k. begann, ferner burch bießeichtig«
feit, mit ber er fid) über alle contractlichen
Verpflichtungen ^tntocfljufc^cn oerftanb,
foloie burch feine nur menige Söochen
ioährenbe @he mit ber berühmten Sophie
(Schröbcr. f, arm unb oerfommen, am
5. ^coöember 1859 in SBien.
Stnnft, jun., SBilhelm, 2lboptiö 5 (Sohu
beS Vorigen, geb. am 22. September 1822
3U Hamburg, gaftirte am 7. unb 30. 3uli
1841 als Sßarifer Taugenichts unb 3flno^
rantiuS (ftalf che ^ßrimabonna). f 23. 5luguft
1873 in aniltoaufee.
5lutt^ ©buarb, beliebter Varitonift unb
Vaffift 1852—53, früher in 5ßrag. Seine
(Stimme h>ar fchön, ftarf unb umfangreich,
feine Techntf ftcher, fein «Spiel routinirt,
fein Vortrag Don übermäßigem geuer.
Httttje, ©apcllmeifter, Oboe=VirtuoS, trat
am 16. aiooember 1818 im (Soncert auf.
Htttiae, ®rnft, »toltnift feit 1863.
Stumt, ®mtl, II. ftagotttft 1864—75.
Stuiw, V., II. »ioloncelltft, eingetreten
inmitten ber Saifon 1868—69. f toährenb
ber nächften Saifon.
Sinti, SBilhelm, Heine SchaufpieU unb
gloeite Teuorpartien 1837- 39. SBarb auch
für ^ringen öerioanbt.
fturtjmig, ^)at)ib ©hi'iftoph, ®tabU
muftcuS, angeftellt 1747, toenigftenS bis
1790, im fpäteren Verlaufe feiner 2)ienft=
jeit aud) iheaters9)iuftfer. fer befaft auf
„blafenben" unb auf anberen 3nftmmenten
eine große Settigfeit.
Htttttfoto, Sri., atte^ofopranifttn, trat
am 17. 9Mrg 1888 in einem ©oncert ber
Stau o. 9Jlenfdjifoh) auf.
9
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So Softe — ßafrcnj.
8* Gölte, ^rtebrich, geb. am 26. 9io*
öember (n. <St.'f) 1769 zu Pförten in bcr
9iteber4>aufik, ftubtrte in Seidig Rechts*
miffenfchaftcn unb practiftrtc bann bafelbft
als Notarius publicus. daneben fchrieb er
SRtttetsSftomane, oon benen er fpäter Vichts
mehr mtffeu mollte. 1796 fam er als <£r*
Ziehcr in baS gräflich (SteoerS'fdK &auS
nach SBenbcn, mürbe balb barauf $ftet£=
nnb Occonomic^i^cal bafclbft, 1800—1822
lebte er als &ofgertd)tS=2lbt>ocat in föiga,
bann als (SintbtcuS beim föath nnb Slffeffor
beS <Stabt=&onfiftortumS in Sßeman. f a nt
5. (September 1823. 3n SRiga grünbete
& 1815 ein „föigtfcheS £heaterblatt" unb
mürbe anf biefe SBeifc ber SSater ber »t*
ga'fdjen Kritif. ©ein 3med mar, baS 3n*
tereffe für bie bramatifche Kunft zu ftärfen,
$)iScufftonen anzuregen, Meinungen zu
fiären, unb ben auSübenben Tüftlern eine
2lufmunterung in ihrem «Streben zu bitten.
Sluch pr föebung ber materiellen Sage ber=
felben machte er SSorfdjläge, lauter $>inge,
bie bcr bamaligen poltttfchen £ageSpreffe
burchauS ferne lagen. (Sein Urtfyeil macht
beu* ©tnbrud echter, für bie (Sache empfuns
bener SBcgetfterung, öerlor fich aber mana>
mal in Klctnltdjfetten. gür bie ßeiftuugen
ber bamaligen erften Künftler mar er ooll
übrigens fetneSmegS blinber 83emunberung,
baS Unzulängliche unb gar fidjtbaren
Slcangel an gutem äBttten berfolgte er mit
rüdfidjtSlofer (Schärfe. $>er auSgefprochene
£abel, p bem er bei ber 2Jcand)eS zu
münfehen laffenben $>trectionSführung ber
$)em. &erbft reiche ©elegenhett faub, zog
ihm ins unb außerhalb beS Xtyattxä biel
äBiberfprud) zu« $>ef$hulb hat er auch eigenk
ltdje Erfolge nie zu bezeichnen gehabt,
©in bauernbeS SSerbienft ermarb er fid)
ba&cgen burch Veröffentlichung ber fid)
burd) bie einzelnen Jölätter hiuburchziehenben
„©cfdjichte beS 9Ugaer £heaterS", melcheS
für alles fpäter ©efchrtebene bie ©runb=
läge geblieben ift. 9cod) in bemfeiben
3ahre oermanbcltc er fein ZfytattxMatt
in ein UnterhaltungSblatt allgemeinen
3nhaltS.
be fia €roig, 3oh<*uw Sluton griebrid),
genannt 3toan, geb. am 26. Sluguft 1781
Zu 2Minomfa im (Saratom'fdjen ©ouberae=
meut als <Sohu eines in Sftufclanb natu*
raltftrten belgtfcheu ©belmanneS, biente
1793—97. al« fcabett im SBoronef dachen
£ufarenregiment, trat aber bann in ben
(Sibilbienft über. Um 1802 mar er einige
3eit als £ranSlateur erft bei bem ba=
maligeu. <^eral=©ouberneur dürften ©o?
lifcin, bann beim Itblänbtfchen Jpofgertdjt
in Stttga angeftellt, fpäter berbradjte er 36
3ahre als (Secretär unb ßanzlei^trector
beS furiänbifdjen ©iüil=©ouöerneurS in
3)Htau. 5lm 19. Slprtl 1852 ftarb er als
(Senfor in ^)orpat. 5luS feiner berbteufc
öoaen fchriftftcttcrifchen Xhättgfeit feien
als auf bie SMiljne bezüglich nur bie fo(s
genben <Stücfe ermähnt: 2)ramattfa)e Sjer=
fudje, 1851 in Xoxpat gebmdt. Sie ent^
halten 3 (Stüde in Herfen: 1) (Splitter
unb halfen, ßuftfpiel iu 2 5lcten; 2)
$>it ^auSfreunbe, ßuftfpiei in 1 5lct;
3) Ucbcrtreibungen, ober: $roccf$fucht unb
©enefung, ßuftfptel in 3 Slcten, fämmtlich
nach franjöftfchen 3been. ferner öerfafete
er baS 5 actige romanttfdje (Schaufpiel „&tr
gifchcr oon Senebig" (ßeipgig 1845) unb
baS 2actigc (Stngfpicl w 2)ie $ütte bei
3WoSfma, ober: 2)er 3ar unb ber ^öauer",
mit 3Jhiftf oon (Schramef, in 9^iga auf*
geführt am 22. unb 31. Sluguft 1846.
£atöe$, ©uftaö, einer ber bcbeutenbften
@chaufpicler bcr guten alten (Schule, geb.
am 1. Slprtl 1796 ju Königsberg, bt^ctm
feine Sauf bahn am 13. Sttooembcr 1813
3U 3Jcemel als fterbtnanb (tabale). %on
einer trefflichen Söülntcng eftalt unb hcvoor=
ragenben gähigfeiten unterftüfct, verbrachte
er bie uächften 3ahre an oft^ unb meft-
preufeifchen Sühnen unb ging 1818nach 2Bar=
fchau, 1819 nach S3rünn, 1820 natt) Dfen.
dorthin anfangs nur als ©aft berufen, über=
nahm er auf 5 3&hre bic $)irection unb
führte fte mit ©efchid. 1830—35 mar er
als ßiebhaber unb Sonöiöant am Königs^
ftäbter Theater in Berlin, 1836 ging er
%n ©aftrollen nach 2)öU3ig, mo er bis 1841
mieber bie 2)irection übernahm. 2US er
bort 1841 feine erfte ©attin, geb. 2Bein=
lanb, öerlor, folgte er einem föufe §off-
mann'S nach 9*"ifla, mirfte \)itx als Dber=
regiffeur, als Schaufpieler gleichzeitig im
Reiben*, SBäter* unb ©haracterfache thätig.
1844—57 mar 2. eiue 3ierbe ber St.
Petersburger S3ühne, bis er penftonirt
mürbe. ®r zog ftch baun nach 3Ji«tti3 zu=
rüd unb ftarb baf elbft am 21. 3anuar 1872.
ftifottt, &t)axl Ph^v ausgezeichneter
SHoltnift, Kaiferl. mffifcher, fpäter ftöuigt.
franzöfifcher Kammervirtuos, auch^oncerts
fänger, concertirte 23. unb 30. 9*obember
1808, 14. (September 1814, nnb 14. unb
15. aflat 1835 im Xheater unb <Schmarz=
häupter. ^r fpielte nur eigene föompos
fttionen. (@eb. 19. 9loüember 1781 zw
Paris, f XI. Sluguft 1839.)
Kafren*, ^cab. Caroline, geb. anaSfe,
oon Sößürzburg. SßerbienteS SchaufpieU
unb Dpernmitglieb 1839^-45. 6ie mar
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pttxft Soubrette, fang aber au* höh*?*
©efangSpartten mtb fott fogar, in
fetten oon Anbeten überragt im ©angen
genommen bamalS eigentlich bie erfte
Sängerin getoefen fein. 3nmitten ihres
(SmgagementS ging fie früh pm älteren
3a*e in S*aufptcl unb Oper über unb
toarb au* hierin beliebtet 9Jcttglteb. ©tng
na* 3)anjig unb Königsberg. — ©ine
£o*ter, 2Jtorie gab KtnberroUen unb
öerbetrathete fi* fpäter mit einem 3o^n
^eitenba* in Ritten.
SRtft 8tobena t bebeutenbe $ia«
niftitt, geb. 18. Slprtl 1819 in »retton
(Dorffffto), fpäter erlogen in Königsberg,
concertirtc 4. unb 11. Januar im Später
unb S*toarähaupter. Obglei* fte au*
Vraöour befajs, rife fte befonberS bur*
baS 3arte, Seidje unb <Slegtf*e ihres
Vortrag« f)in.
gatotodft), SlnbreaS, oon Königsberg,
II. Tenorpartien, <£hormttglteb 1832—33.
gittern***, grau ^aulinc, geb. ©i*
fäffer, Opernfängertn feit 1880, bis 1883
als ßoloraturfängertn in granffurt a. 2Jc.,
bis 1884 in ßetpjtg, fpäter auf ©aftreifen,
gaftirte im Sfyril unb 3Wat 1886 an 9
Äbenben als SRoftne, ©armen, grau ftlutf),
9tegimentSto*ter, Dofalinbe (glebermauS)
unb S*öne ©alathee. $en S*ritt auf
ben »oben ber Operette t^at fte in föiga
pm erften 2Jtale.
ht gamare, 3acqueS 3ftt*el, berühmter
Vtoitntft, befonberS aber Vtoloncelltft,
^rofeffor beS (SonferbatortumS p $arts,
geb. 19. 9lprtt 1772, concertirte 2. Styrit
unb . 28. $ecember 1804, unb 13. 3ttat
1808 im S*foarähäupter unb Spater,
bas lefete anal pfammen mit VatHot. f
27. m&n 1823. — ß. fptelte nur angebli*
eigene (Sompoftttoncn, ftanb aber in einem
eigentümlichen Verhältnis p Sluber, beff en
erften äBerfen er feinen tarnen lieh, n>äb=
renb er felbft gar nicht componirt
haben foll.
£att»a, Sßen^el, I. Violtutft 1840—45.
©tng tn'S SiuSlanb.
Sang, £enrh, geb. 27. (September 1854
p 9ten>OrleanS, trieb früh eifrig äfoiftf
unb trat f*on im 12. 3abre als ^ianift
auf. 1870—74 ftubirte er im (Sonferba*
torium p Stuttgart bei fiebert, $$rucfner
unb Sratfjt, feine fcompoftttonSfcnntniffe
oeröoUftänbigte erfpäterno* bei V.&a*ner
in Karlsruhe, in ber höheren Formenlehre,
fotote im höheren ©ontrapunet tft er ba=
gegeu Slntobibact. Von Straf of* eugagirt,
machte 2. ©oncertreifen als Sßtantft mit
bem ©etger Dementi unb bem Vtolon*
celliften $>iem, tourbe ßchrer an einem
gro&herpgl. $>amentnftttut in Karlsruhe,
too er bereits größere (Sompoftttonen auf*
— Sange. 131
führte, unb fam bann 1880—83 na* fötga.
$t«r tortrfte er al$<£latrterlehrer bei berS*u(e
ber Tonfunft unb entfaltete begleitenb unb
foliftif* eine fleißige Stbätigfcit in einer
SRethe meiftcnS bon Ruberen gegebener (Son*
certe. Später toar er ein 3abr lang fiehrer
am ©onferoatorium p Königsberg, feit
1885 beteiligt er ft* bafelbft regelmäßig
an ben KammermuftfsSotreen, aufjerbem
bef*äftigt als Sßrtbatlehrer, Sßtantft, (Som*
ponift, 3Huftfreferent unb Dirigent. 2ÜS
©omponift hat £. namentlt* in grofjen
formen £ü*ttgeS geletftet. 3n ffltga auf*
geführt ftnb: <£tn Xrio, ein Ouintett für
Sßtanoforte unb VlaStnftrumentc, etneSo*
nate für ^tanoforte unb Violoncello (in
Hamburg pretSgefrönt), fomphontf*e Va*
riationen für 2 Sßtanoforte, fotote Oer*
f*iebene ©iaöierftücfe unb einige ßieber.
(Einiges baoon, barunter bie Violoncelli
Sonate, ift gebrueft.
Sauge (recte ßüberwalb), ©eorg
©rnft, geb. am 1. Februar 1765 p Verlin,
ftubirte in ©reifsmalb, bebüttrte bafelbft
unter bem tarnen ßinbheim 1783, bereifte
als S*anfpteler bie pommer^en Stäbte,
fehrte aber ein 3ahr fpäter p feinen
Stubien prücf unb öollenbcte biefelben in
^ranffurt a. b. Ober. 1786 ging er na*
Verlin unb trat bann in bie $>tenfte beS
SWarfgrafen öon S*tocbt, ging jebo* na*
bem Tobe beffelben unter bem -Warnen fiange
toieber pr Vüljnc. ®r toar in ©arlSruhe>
bann in ^üffelborf thätig unb fam 1791
na* ffitga. $ier blieb er pnä*ft bis 1814,
öcrtauf*tc fetneStettuug barauf mit Königs*
berg, toar 1817—24 abermals in^Hga enga«
gtrt, ging öon hier na* St. Petersburg
unb bef*loß fein geben priöatiftrettb toie=
ber in 9Hga. t int 3Wärj 1835. <Sr hat
oerf*icbcne erfte ^ä*er, hauptfä*li* 3n*
trigantett, Chargen unb ^haracterrofien
gefptelt unb toar an* Sänger unb Theater*
bi*ter. Von ihm componirte, 1)itx gege*
bene Opern ftnb „fiiftunb Ungefähr, ober:
$er glücflt*c 3«fall w , unb „S)er fjrei=
brief ^lußerbem bi*tete er baS Schau*
fpiel „Monna, ober: 2)ie heilige «Sethe",
unb bearbeitete einige anbere S*aufpiele
unb Opemtejte für baS hiefige Theater.
Sange f 9Jcab., ©attin beS Vorigen,
tüxhtige Vtihnen* unb fehr beliebte (Soncert*
fängerin, fang 1791—1802 bie erften par=
tien in ber Oper.
fcange, fjrtebcrif e Henriette ©rneftine
Slabefhba, 2;o*ter ber Vorigen, mürbe am
1. 3amtar 1798 in 8Hga geboren. Sie
trat als Kinb perft 1808 auf, brei 3ahre
fpäter gab fte bereits jugettblt*e Partien
in S*aufpiel unb Oper (^apaf ena) unb
enttoicfelteft* mit außerorbentli*er S*weU
ligfeit »eiter, um „aus ber SBiege ge*
9*
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132 Sange -
foiffermafcen mit einem fötefenfehrttt auf
ben Kothurn §u gelangen", (ßa Softe).
1813 foielte fie bte X^efla in „SBallen*
ftetn", 1814 bie 3nngfrau uon Orleans.
Sie oerfprad) bamals für baS tragifdje
gfadj gang 5luf$erorbentlid)eS, fanb aber
ihre ©auptftärfe fpäter auf anberem gelbe.
3n ihrem 16. 3af)re hatte fie fich mit
Sfebberfeu berhetrathet unb ging etn3afjr
fpäter mit ihm nach Königsberg, 1817 fehrte
fie mit ihm gurücf. 9lun begann bie eigene
liehe Periobe ihrer Triumphe. Sie Oer*
einigte in fid) eine feltene gülle Itefc
retjenber ©igenfehaften. körperliche ©ra^te
unb ©etoanbthett im (SHnflangc mit regem
innern ßeben, SBohllaut bcS Organs unb
©ebtegenheit ber föebe, ein SJHenenfptel,
baS erm^ ohne (Spraye ber ßippen Der*
ftänbltdj getoefen fein ttmrbe, öerbunben
mit ber ®unft ber manuigfachfteu Mancen
in ben 5tbfptegelungen ber 3nfle ber fei*
nen SBelt, ihre grajiöfe Kofetterte, baS
unbefangene 3n^aufcfein in ihrem SBir*
fungSfretS, affeS Dies machte fie ju einer
ber gefeiertften Künftlcrinneu aller 3*tten.
3m beften ßtd)te erfchien fie im ßuftfpiel
in ben Darftellungcn beS ©eitern, ©efäl*
ligen unb SJUithtotlltgen. 2118 (Sängerin
leiftete fie toenig, fonbem totrfte in ber
Dper gleichfalls mehr burch (£rfcheinung
unb Spiel. 3h* Engagement bauerte bis
1824. Sie ging nach St. Petersburg unb
gaftirte im fjebruar unb 2Rära 1827 noch
an 9 5lbenbeu in 9Uga. 9lad> ihres ©atten
£obe uerhetratbetc fie fid) in Si. PeterS*
bürg mit bem SJtojor o. ßtooff unb ftarb
am 12. Januar 1828 an ben folgen einer
©ntbtnbung.
Sange, ^heatermitgiieb 1834—35.
gange, grl. 2Jtorte 2 u i f e, oom $rtebrid)=
SÖHlhelmftäbtifchen £heater in Berlin.
SBaubeüiHesSoubrette 1863—64, trat auch
als DpernsSoubrette auf. 3n lefcterem
Sache toegen für baffelbe nicht auSreichenber
©efaugSbtlbung nicht genügeub, toar fie
für baS $aubeutlle, lote auch für bie
Poffe ein toohl ?u üertoenbenbeS 9)Utglteb.
Sange, Paul, S3ruber ber Vorigen, trat
im September 1887 als £enorbuffo auf.
Sange, $rl. Bertha, oom Stabttheater
in flachen, &honnitglieb (Sopran) feit
1879, feit 1881 mit bem fchormitglteb
51. Siegert uerljetrathet.
Sange, 3?rl. Emilie, geb. in Prag,
zeichnete fid) als Kinb burch ihre fchöne
Sopranftfmme aus unb toar mit 12 3al)ren
Solofäugeriu in ber ®irdje. Die ©ins
brüefe, toelche fie burch bie uorjügliche
Oper ihrer Sßaterftabt ($rau ü. Sttofer,
fjrl. $e#$rb) erhielt, bestimmten fie bann,
fich felbft für bie Dper auSbilben gu laffen.
fßitv Safyxt befuchte fie baS prager (ton*
- Sanner.
feroatortum unb oerlief} baffelbe nach ber
legten großen Prüfung mit ausgezeichneten
3eugntffen. Später machte fie noch »eitere
Stubien bei Sgra bc föuba. 9lod) oor
Slblauf ihrer Stubtenjett hotte fie ein
Engagement in ©oblen§ abgefchloffen, too
fie ätoet 3<*h*e blieb. Darauf ging fie
für eine Saifon nadj ©alle a. S., unb
Wirft feitbem (feit 1888) als iugenbitd)*
bramaüfdje Sängerin in fötga. 511S (Son=
certfängerin ift Sri. £. in Prag, Berlin
unb in Dortmunb aufgetreten, too fie bte
beiben Sopranpartien in ber „Schöpfung"
ausführte.
Saugenbad), 3nituS, Dirigent einer
renommirten, bamals 60 HHann ftarfen
©oncertcapclle, gab mit berfelben im Sep=
tember 1877 9 ©oncerte im ©etoerbeöeretn.
Der Capelle gehörten u. 51. an: bie Herren
51. Paulh (Soncertmeiftcr), m$. »eil*
mann (Violoncello), ©erm. 9Ütter (Viola
alta), D. ©erarb^ (dornet), ©ebharb
(Pofaune), unb grau ßangenbach (&arfe).
Programms unb 5luSfühmng entfprachen
bem beften ©efehmaef.
Sangenfel^ ^heatermitglteb 1867—68.
Sangenfiaun, ßeopolb, erfter S3afftft,
im Schaufpielßiebhaber, 1827—31. Sßar
jung unb fehr ht^abt, hatte eine oolle,
fchöne Safeftimme, eignete ftch befonberS
für fräftige ©ha^actere, bie er feurig gab,
toar aber auch ein guter Saraftro. @r
öerltefj Sliga, toeil ihm bie oerlangte DiS=
penfation oom Schaufpiel abgeschlagen
lourbe, ging mit feiner ©attin nadh St.
Petersburg unb ftarb als penfionirter
ruffifcher ©offchaufpieler (Snbe 1874 in
DreSben.
Sangen^ann, 2Jlab. Plannt. Vgl. Dölle.
Sangetoi^ ©eorg SigiSmunb, geb. in
griebrtchftabt, mufifaltfcher Dilettant, nam=
haft %u machen als ^auptgrünber ber
,,9Jluftfalifchen ^omgefeUfchaft" (fpäter
㤟on"). t, 71 3ahre alt, als Steuer*
beamter am 16. September 1846 in 9ttga.
— 5luS ber ß/fchen fjamtlie ftamrat aud)
bie einzig ejiftirenbe, Don 5lnfang (1782)
an oollftänbige, foftbare Sammlung oon
SRtgaer Xheatergettelu, toelchc fich icöt im
33efi^e ber 5llterthumSforfd)enbett ©efell=
fd)aft beftubet.
Sanner, grl. tatharine (^athi), erfte
Sängerin oom Äaiferl.=^öttigl. ^ofopern*
theater in SBten, gaftirte gufammen mit
&£eoaffeur im Wai 1859. an 8 5lbenben.
SBährenb ber Saifon 1868—69 toar %xl
2. mit eigener Jöalletgefellfchaft bis jum
5. 3Kärj engagirt. attitglieber ber ©tfett*
fellfchaft toaren u. 51.: Sri. äIHnnt Schul?,
3frl. Bertha ßiuba, fjrl. 5lm. ßüttenfee,
$err Vcnuto be grauceSco, §err Vernar*
beüi, §err 5llberti (»ttmifer unb 9*cgtf=
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Sans -
feur), £err 3- Raufen (9Jhtftfbtrector).
grl. ß. felbft wirfte als crftc Solotän^erln.
Sie ift als £od)tcr beS bcfamtten SM^er*
©ompontften 1831 gu 2öten geboren. 2lm
9. Februar 1869 trat fte als (Slabiers
fptelerin in einem (£oncert auf.
Söilhelm, Dorn timigSbergcr
Theater, gaftirte im 2lprtl nnb Wai 1833
an 3 2lbenben als £urfa (ßichtenfteiner),
fcommiffär 2Bailmann (2luSfteuer), föetn=
holb ($)er SMtller unb fein fttnb) unb
ßaffentuS töofmetfter in taufenb 2lengften).
Sana, &em. 2Jtorte, öon Königsberg,
Opernfoubrctteu, im Sdjaufpiel Heinere
Sollen 1831—33. 2Bar fefjr begabt.
(Xochter beS Vorigen, fowte Sdjwcfter
ber m\>. ©ei&ler.)
£at>caittdty, ©mtl, löjähriger (Slabter*
Virtuos, Schüler öon $rehfchocf, concer=
tirte 19. unb 22. ftebruar 1853 im £f)eater
unb Vlaugarb'fchen ,§auS, unb trat barauf
uod) in je einem (foncerte SBeller'S unb
ber 2Jhtftfalifd)en ®efellfchaft auf.
«a Woche, ßouiS, bebütirte am 26. SJtai
1804 als 2lbbe be l'(Spee. 1809 über*
nahm er bie öon Wfyxtv niebergelegte
$irecttou, bie er big <£nbe Sluguft 1810
führte. Söährenb biefer 3^it gränbete er
äum erften 3Jtole einen £heater=$ßcnftonS=
fonbS, ber tnbefj balb wieber einging.
2luS feinem ßebeu ift fonft 9lid)tS befannt,
als ba& er ein Verwandter beS fpäteren
befannten SBtener ßarl ßa s JJod)e gewefen
fein foU unb fpäter Sachfen^otha'fcher
§ofrath würbe.
ß'Wrrotige, Xheobor, öom&önigSftäbter
^eater in Verltn, wo er mit ©bmüller
unb ©robeefer äufammen bas berühmte
^omifer=Strifolium bilbete, gaftirte im
2tprtl 1851 an 7 2tbenben. (*r war ber
Sater beS $td)ters 2lbolf ß'2lrronge, unb
ftarb am 3. 3uni 1878.
Safer, (Shormttglteb 1851—52, oorher
in föeöal.
ßafotuSft), Styrtll, I. Vtolinift 1822—23.
ßafc, 3of>ann (Sari (alias (Shrifttan),
geb. 1757 tu $>anätg, «Souffleur unb Sdjau=
fptelcr 1782—95, borher in »tebal.
be gatrobe. Sodann ftrtebrich Vonnebal,
geb. am 30. Sttat 1769 ju &helfea bei
ßonbon, würbe p gulnecf in $orffhtrc,
ftieSty bei ©örlifc unb Varbl) im 2Jtogbe=
burgtfdjen erlogen unb ftubtrte öon 1790
an in 3ena 2ttcbtctn. daneben befdjäfttgte
er ftch eifrig mit 2luSbtlbung feinet mnfi=
faltfdjen, namentlich feines (SompoftttonSs
XalenteS, baS gute ftrüchte trug unb
ihn fpäter mit 9Kännem wie ftafd), 3elter
unb föetcharb in freunbfchaftltche Ve=
ätehungeu braute. 2lud) mit ©oetfje
würbe er in 3ena befannt. 1793 nutzte ß.
fein Stubtum unterbrechen, er nahm eine
ßaub. 133
^auSlchrerftclle iu ßiölanb au, 1795 legte
er in Sena fein 2)octor=@jamen ab, gleich
barauf fe^rte er nach ßiblanb gurtief, um
fich als Slr^t Jjtcr nieber ju laffen. 2luf
fein Jenaer Diplom erhielt er aber bie
©onceffton hierzu nicht, unb fo ergab er
ftch ber 9Jluftf. 3n SRiga, wo er bamalS
lebte, componirte er u. 21. 1797 eine Sans
täte „mit Dielen ©ingftimmen unb ftarfer
Begleitung " auf bie Krönung taifer $aul'S
I., bie jwei 3Jlal aufgeführt würbe, auch
lieft er ftch bamalS als telabterfpteler
hören. 3« einer ftcheren ©jiftenj brachte
er cS inbeffeu in &iga nicht, ©o nahm
i er in bem muftfalifchen Jpaufe bcS §errn
ö. ßilienfelbt auf ^eu^Oberpahlen wieber
eine ^auSlehrerftellc an. 1808 würbe er
tirchfoielSrtchter in Oberpahlen, 1819 öer=
heirathete er ftch tnit ber öerwtttweten
S3arontn <&opf)it (Stacfelberg in SHeöal,
auf bereu ©ute er ftch &tS 1829 ber ßanb=
wirthfdjaft wibmete. 3ulefet ftcbelte er,
angezogen öon bem bortigen, burd) ßip=
hart gefchaffenen 3Wuftfleben, gang nach
&orpat über, grünbete bort 1835 uod)
einen gemifchten ©efangöerein, ben er bis
1840 leitete, unb ftarb am 19. $>ecember
1850. 6o öerfchieben feine ßcbenS=(Stel=
lungen geWefen waren, in allen h^* «
fich ber Pflege ber 3Wuftf gewibmet. 23on
feinen föompofitiouen ftnb gebrueft: ^rauer=
cantate auf ben £ob feines ^reunbeS
^Soelchau (ßeipjig); 12 Variationen Emoll
für ßlaöier (ßeipjig 1793); Sonate für
panoforte unb obligate Violine (23reit=
fopf & ©artel); 3 ^)iöertimentoS für
Violine, Satlle unb Vaft, unb 50 fleine
Stüde in allen Xonarten (<St. Petersburg);
„Stabat mater" unb „Agnus Dei"
(Verlin, herausgegeben öon aRenbelSfohn);
mehrere Sammlungen ßieber, unter benen
„Äernift bu baS ßaub", „Qtx ©ichwalb
brauft", „ftreubboll unb leiböoll", „2)ie
Trommel gerührt" befonberS hervorragen.
Sein reicher ungebruefter Slachlaft enthält
u. 21. eine öftimmige 3Äeffe, ein „Invo-
cantem me exaudi" unb ein „Dignare",
bie in Sftcöal aufgeführt würben, fämmtlich
mit Orcheftcr.
Öoub, 8re*b., berühmter Violinift, con=
certirte 19. unb 22. $eccmber 1858 im
<Schlo& (mit bem Sßiantftcn SBehle) unb
^heoter, am 31. 3anuar unb 3. Februar
1873 (mit 2Mgunoff) im @d)Warjhäupter
unb ©ewerbeöerein, aufeerbem noch ein
Tlai in ber 9Ruftfaltfchen ©efeUfchaft. @r
war 7. 3anuar 1832 %u $rgg geb., (£ott=
certmeifter in 2Beimar, Violinlehrer am
(Stem'fchen ©onferoatorium, fpäter ^önigl.
Soncertmeifter unb ^ammersVirtuoS in
Verlin, gule^t ©oncertmeifter unb ^Sro=
feffor am (lonferbatortum in 3JloSfau,
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2aut>e — ßagart»3Janm.
unb ftarb 5. Wm 1875 ©rte« bei
Bo&en.
2aube, 3ultu«, mürbe in Sdjlothetm
(Sd)tt>ar§burgs$Rubolftabt) geboren. Schon
mit feinem 15. 3ah*e rourbc ihm bie 8ei*
tung ber Kapelle in Bab ®öfen übertragen,
fpäter rourbe er erfter Bioltntft bei ber
Shtrcapellc in Bab Hornburg ö. b. £öhe,
1862 Strector ber Stabtcapelle jn ÜtfHtyU
Raufen in £!)•, 1865 erfter Bioltntft ber
£ofcapelle in Sonber«haufen, nnb gletdj=
zeitig SHufifbircctor für ba« f ürftl. Schmarl
burg«Sonber«haufener Kontingent. 3n lefe*
terer Ktgcnfdjaft machte 2. ben <?elbaug
1866 bei ber SRainarmee mit nnb trat
nad) Sluflöfung be« Kontingent« 1867 al«
Kapellmetfter bei bem I. Stf)üringenfd)en
3nfanteric^egiment s Jtr. 31 in Krfurt ein,
roelche« 1871 nad) Slltona ücrlegt ttmrbe.
1875 roährenb ber taifer^anööer leitete
er ben groften 3apfenftretd) nnb erhielt
oom ftatfer ba« allgemeine Khrenäcichen.
1877 nahm 8. feinen 2lbfd)icb, nm bie
ßettung ber KoncorbtasKoncertc in Hamburg
übernehmen. Scttbcm concertirte er
mäfjrcnb be« Söinter« gewöhnlich in £am*
bürg, 1881— 83 im Kentraihotcl in Bertin.
3n ben (Sommermonaten machte er mit
feiner (Capelle Reifen nad) ßonbon nnb
SRuftlanb. 3n föiga mar er Pom 2Wat
bt« 8luguft 1879 in Schmarl Koncerthau«
engagirt unb fdjuf mit feinen Koncertcn
oorübergehenb ein äftuftflcben, roie e« üor=
nnb nachher nicht toieber bagcroefen ift.
$)a« Schroar^fche Ktabiiffement erreichte
bamit ben Jpöbepunci feiner alle 3*t* gut=
gemeinten i^ätigfeit. 2.'« Bemühungen um
|$opulartfirung bef onber« ber neueren 9)htftf,
bie in feinen Programm« nad) unb nach
burd) eine gan^e Diethe bebeutfamer 9toöi=
täten öertreten warb, finb nicht hoch genug
anjuerfennen, ebenfo bie Qualität feine«
circa 70 Üttann ftarfen Ordjefter«. 3« bem
lefeteren wählten u. 21. bie Herren: O. $o=
petfp unb aÄühlmann (Koncertmetfter, Bto=
litte), £amm (Bioline), Kharle« Mothe
(Viola alta), ftltotn Sdjröber unb ©uft.
SBinbifch (Btoloncclle), 2tb. Unger (5?löte),
fö.Sachfe (Oboe), 08c. Konrab (Klarinette),
Borgmarbt, 51. Bafte, Blanfemann unb
. fr fttcfl (Kornett) Sut. $emnifc (£orn),
Karl ©crladj (^ofaune) unb SßtHiam
Steyerberg (£arfe). — 2. concertirte mit
Heineren Kapellen roährenb be« Sommer«
1883 in ftubbtln, 1884—87 in 3naioren 5
hof, öor Beginn nnb nach Schluß ber
borttgen Satfon« lieft er fid) auch regele
mäftig in ber Stabt hören, n. 21. beran*
ftaltete er im Berein mit 20. Bergner
mieberholt Ordjefterconcerte mit Orgel im
$om. 1888 unb 1889 mar er für $aro=
loro«f engagirt.
gaitdfa, grans, öortreffltcher $tantft,
SlammersBtrtuo« in München, öon 1798 an
Klaöierichrer in Berlin, lieft ftd) 18.3ttat,
21. September unb 31. October 1797 unb
2. 3amtar 1798 in ber SJhtftfaltfchen ©e=
fellfchaft unb im Später hören. Kr fpielte
faft nur eigene Kompofittonen. (28ar geb.
1. 3anuar 1764 in Brünn, f 6. Slpril
1825 in Berlin.)
tfantettfdjläger, K., Obermafchinett=
meifter au« München, richtete 1886—87
bie 3Rafchtncrten für ba« im Söteberaufbau
begriffene Stabttheater ein. Borher mar
er fchon 1863, fpeciett empfohlen burch
feinen 2ehrer Karl Branbt, %\x ähnlichem
3mecf in SRiga gemefen unb §at hier nach
Kröffnung be« bamal« neuen £h*atcr«
einige 3eit al« 9Wafchinenmeifter fungirt.
Bon h*er an batirt 8. feine eigentliche
Bühneuthätigfeit, toiemohl er fchon porher
unter Branbt am §oftheater in feiner Bater=
ftabt Darmftabt f eft angeftellt gemefen mar.
2. ift 1843 geboren unb begann in $armftabt
ai« ^nabe unter bem tarnen Bormuth
— fo hteft fein © tief Pater unb fo nannte
er ftd) noch tttföiga — eine au«ftcht«reiche
©djaufpielerlaufbahn, bie er aber bem
SBunfche feiner Familie entfpredjcnb nicht
weiter oerfolgte. Bon 9*tga fam er an
ba« $?oftf)eatcr in Stuttgart unb Don ba
1874 an ba« Jpoftheater in 3Wünd)eu, mo
er feinen SBeltruf hauptfächlich erworben
hat. 8. ift auch ber Krfte geroefen, ber
bie £heaterbeleud)tung burch clectrifche«
8icht eingeführt hat.
2<mterb<td|, ^rl. 8uife, bramatifche
Sängerin 1875—77.
Satoertt^, 2luton 8ubm., Xhcatermit=
glieb 1830—31.
8amrohi, S. Bafftft ber tatferl.
rufftfehen Oper, concertirte 17. Januar
1873, 8. 3uli 1884, unb 16. unb 19. 2Rat
1885 im ©emerbeüerein unb Uiei, aufter=
bem mehrfach am Straube, immer gu=
fammen mit gfrau SWcnfchtforo.
iiatovotott), $rau Klifabeth, geb .1845 p
tafchitt(©ouoerncment^tt)er),au«gegeichnte
berühmte 2lltiftin,murbe unter protection ber
©roftfürftin Helene burch Ifrau ^iffen^Salos
manau«gcbilbct,ftubirte fpäter ein Sahrbet
Srau Biarbot=©arcia in ^ari«, mar einige
3ahre bei ber rufftfehen Oper in St.
$cter«burg engagirt, öerhetrathete ftch mit
einem dürften 3cretelem, entfagte ber
Bühne unb tritt nur noch feiten in Kon=
certen auf. Sie concertirte mit $ri. 3)la=
lofemom am 24. unb 27. Januar 1879 im
©eroerbeöereiu.
%a$avi*Wanni, Sgra. 8ucta, ^rima=
bonna ber italientfchen Oper 2löertno 1871.
Süchtig gebilbete Sängerin mit bereit«
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SebiobfotoSfi
ftarf angegriffener Stimme, f 29 - Sebruar
1872 in $ünaburg.
ßebiobfohiöfi, ^Icjanbcr, Crd)efter=
mitglicb 1885—89, gucrft als II. Btoitnift,
bann als I. Bratfchift. Xxat mährenb bcr
legten «Satfon toteberbolt in (Schaufptek
rotten auf nnb berltefe baS (Engagement,
um ftch gana bem (Sdjaufpiel gu toibmen.
ßebntn, <£ari, geb. 26. (September 1792
gu £alberftabt, f 13. 3uli 1842 in £am*
bürg, tt>o er feit 1818 als <Sd)aufpteler,
längere 3eit aud) als 9Jlitbirector beS
(StabitheaterS getoirft ^atte, bebeutenber
$>arfteller öon ßtebbaber*, fpäter öon ©h^
racterrotten, in benen er, befouberS im
3retnfomtfchen, SluSgejetchneteS leiftete, be=
fannt aufcerbem als ßuftfpielbichter unb
Bearbeiter, gaftirte im 9Kai 1825 an 11,
unb im 3iiii 1839 an 5 Slbenben.
getont«, 3Rab. Caroline, geb. (Steiger,
geb. 16. Slprtl 1800 in Hamburg, ©atttn
beS Borigen, eine ber oorgüglidjften heroi*
fdjen ßiebhaberinnen, tueidje bie beutfcfje
Bühne gefehlt, gaftirte im 2ttai 1825 an
13 Slbenben, n. 21. als Sßrectofa unb 3ung=
frau öön Orleans, auch in öerfdjiebenen
ßuftfptelrollen, in benen fie aber gegen bie
noch frtfcfjen (Erinnerungen an bie 3*b*
berfen feinen ganj leisten (Staub hatte.
<Ste ftarb als f)o#etagte ©reifm, Don
ber 3Wittoelt fchon bergeffen, am 11. 3a=
nuar 1886 in Hamburg.
gefenra, $)em. Antonie, Xochter ber
Borigen, geb. 1823 in Hamburg, machte
1Ö3& bäfelbft ihre erften Bcrfuche unb be*
bütirte in bemfelbcn 3af)re in s JUga. 91aiöe
ßiebhaberinnen bis 1842, too fte, ungern
entlaffen, toteber nach Hamburg ging.
Später in Bresben öerhetraihete fie ftch 1847
mit einem Baronet $ou, entfagte ber
Bühne, ging aber $u berfelben gurücf unb
nahm 1850—51 ein Weites Engagement
in &tga. 2Bie früher, betoieS fie auch jefet
©etft unb ©ra^te, natürliche unb maftöolle
ßaune unb ein reiches Xalent für ben SluSs
bruef natöer ßtebenStoürbigfett. 2Birfte
fpater in Söetmar. föauptpartteu öon ihr
loaren in föiga: ßabt) Arabella (©entuS
. unb ©cfellfchaft), Amalie (£reue ßiebe),
3uüe (SBemer), 9Jtolty(Bürger unb 3Jlolty).
Sebrutt (recte ß e i n e to> e b e r), Xheobor,
geb. am 2. 3anuar 1828 auf feines BaterS
©ut Slbl. (Eomiten bei Königsberg, be=
fuchte in Königsberg baS Kneiphöffche
©tymnaftum unb ging 1847 n*d) Berlin,
um 9Jccbictn gu ftubiren. §ier unb mofyt
fdjon früher ertoachte bie Neigung pm
X^eater in ihm. Berfdjiebene Berfuche,
toelcbe er auf Berliner ßtebhabertheatern
machte, giütftcn, unb im £erbft 1848 liefe
er ftch bei einer reifenben ©cfellfchaft in
2öefipreuf$en (X^orn, ©raubenj, 2Jlarten=
— ö. Scbcbur. 135
merber 2C.) engagiren. ß. fpielte <£ljaracter=
rollen, 3«trtganten, Bäter :c, unb biefem
$ad)c ift er treu geblieben. Weitere @n=
gagements in $)effau, ßübeef, Köln, (Stettin,
Gängig, Breslau, Jpauuoöer, toieber BreS=
lau abfoiötrte er bis 3af>re 1858
mit längerer ober fürgerer $>auer mit ©lücf.
(Sd^on in Köln fanb man i^n für 9fcegte=
fü^rung geeignet, fo bafj er im ©erbft
1858 mit Bertrauen bie (Stellung eines
giemlich felbftänbigen ©djaufpielsßeiterS
am bamaligen £ergogl. ipoftheater in 2BieS=
baben annehmen fonnte. 2)ort blieb er 6
3af)re, übentahm bann 3 3af>re (1865—68)
bie i^m wieberholt angetragene $>trectton
beS S^igaer XheaterS, baS nnter feiner
ßeitung auf eine öorhernurauSnahmSmeife,
fpäter aber nie toieber erreichte fünftlerifche
^öhe gelangte, ©leichjeitig fpielte ß. hier
baS erfte ©^aracterfoer). 3m fjrühiahr
1868 pachtete er baS Berliner SBallner*
theatcr, baS er, mitunter in fchmierigfter
ßage, ungefähr 18 3ah^e lang birigirte.
1886 gab er Sßacht unb $irection auf,
gaftirte an Derfchtebenen Xheatern unb ift
feit bem September 1887 als Megtffeur
unb (Schaufpieler am Hamburger £halta=
Xheater thätig. SBähreub feiner mehr als
40iährtgen Xhätigfcit ift ß. faft an fämmt=
liehen größeren unb mittleren Theatern
X>eutfchlanbS aufgetreten. 2ÜS ^)irector
beS Sßallner^heaterS hat er in fttga im
2ttära unb 5lpril 1872 noch einen (StycluS
öon ©aftrollen gegeben, unb ätoar n.
als Cnfel 3RofcS, ^arleigh, Macbeth,
Dbrift totrmifc (^ring Biebrich öon $om=
bürg), Beethoöen (Slbelaibe), galftaff
(Heinrich IV.) nnb ßear. 1889 trat er als
©aft in ©agenSberg auf.
*. ßebebur, ©arl SBilh- fjerb. §einr.,
Freiherr, loarb geboren am 1. Februar
1840 p Berlin als (Sohn beS 2JtojorS unb
ßornmanbanten beS 3nöaliben=§aufeS %u
<Stolp (Berfaffer beS „Xonfünftler^ßeri^
fons Berlins" ac, Berlin, 1861, bei ß.
Sftauh). 3m ©abettencorps %u Sßotsbam
unb fpäter in Berlin erlogen, 1858 als
Portepee s^ähntich im 2. ©arberegimeut
ju ^ufe angeftellt, 1859 pm Seconbesßieus
tenant beförbert, balb barauf in baS 3.
©arbes Ulanen = Regiment öerfefct, befuchte
er 3 3ahre lang bie KriegS=2lfabemie gu
Berlin, warb 1866 %um $remier 5 ßieute=
nant beförbert, unb 1869 unter (Stellung
ä la suite feines Regiments pm 3nten=
banten ber Königi. (Schaufpielc in 2öieS=
baben ernannt, roetche er bis pm 2luS=
brud) beS Krieges, 1870, leitete. 9tad)
Beenbigung beS Krieges, in welchem ihm
baS ©ifeme Kreuj II. klaffe öerliehen
tt)arb, ttmrbc er gum ^)ircctor ber ©enoffen=
fchaft bramatifcher Tutoren unb (Sompo=
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136 geberer -
ntftett imb bann 1874 anf Empfehlung
ßaube'S, ftlotow'S unb^oltet'S gum artt*
fttfehen unb techntfehen $trector in Ntga er*
wäf)lt,itt weldjerStellung er bis gum^heciter*
branbe 1882 blieb. 1883 tmtrbe er junäcftft
probtforifd), 1884 bann befmitiü als Sutern
bant beS großhergogl. §oftf)eaterS nnb ber
©ofeapeße in Schwerin angeftellt unb 1886
bei Einweihung beS nenen ©oftheaterS
gum großhergogl. Kammerherru ernannt.
— b. ß. hat eine nmfaffenbe muftfalifche
Sötlbung genoffen unb auch berfd)iebenc
3Dlärfc^c f ßieber ?c. componirt, bie gebrueft
würben. Seine AnSbilbung erftreeft ftd)
auf Elabter, Orgel, $löte, Sioloncell
(Kammermuftfer Espenhahn) , ftaQott,
Klarinette , ©eneralbaß (Kammernroftfcr
Böhmer) unb ©cfang (2Jhtfifbtrec=
tor Söiebemann, üfltoftfbirector £erfc*
berg, Nid). Süerft). Als SchriftfteUer
hat er ftd) burd) ein hiftortfdjeS äßerf
„König ftriebrtd) I. öon Greußen" (2
S3änbc) befannt gemalt, ü. ß. ift bitter
mehrerer fjoljer Drben.
Oberer, £ornift unb üBiotiuift 1825
MS 1829, oorljer in Neöal.
gebet $h-, Eonftange, Sophie unb
Auguft, Xängerfamiite, gaftirte im Dctober
1833 an 4 Abenbcu.
Seiner, %xl Sohanua, tragifdje ßteb*
Oberinnen 1863—64. ©ebbt finben ftd)
ihre einfache, innige, herggewinuenbe i)e=
clamatton unb ihr ebleS, fcon feufchem
Ernft getragenes Spiel.
Sefrattc bc Zt 9Rarie, ans s $artS,
Eompouift unb «iotintft, gab 3. SNärg 1810
ein Eoucert im Sd)Wargf)äupter.
ße $em. ßtlli (recte ßiUt $ant*
trin be St. Urbain), ßtebhaberin 1831—33,
üerf)eiratf)ete ftd) Anfang Unteren 3ahrcS
mit Nub. Smolian, 50g fid) öou ber
^ülme gurücf unb gaftirte fpäter nur noch
einige 2ftal im $orftabt*£h«*ter. Sie mar
eine btQäbtt, mit Dielen perfönlidjen SBor*
gügen auSgeftattete Anfängerin, gab aber u.
21. baStäthdjen öon £etllwounfel)rhübfch.
£ef»fel*, Otto, geb. 22. Sannar 1825
gu Breslau, f U. Nobembcr 1885 gu
Söeimar, wo er feit 1861 engagirt war,
bebeutenber Sdjaufpteler im %ad)t ber
gelben, ©elbenbäter unb Efjaracterr ollen,
fjerborragenb befonberS als Sfjafefpeare*
®arfteller, gaftirte im April nnb 3ttat 1870
an 7 Abenben als ßear, König (3opf nnb
Schwert), Nidjarb III., £agen (Nibelungen),
©öfe, SBallenftetn (£ob) unb£ergog (Karls*
fauler).
£el)mattn, Katharine, fjlöttftin aus
Bernau, trat als 9iäfjrtgeS Kinb unter
3Ritwtrfung ber SJhtftfalifdjen ©efeHfdjaft
am 15. Februar 1808 im SBlaugarb'fdjen
Saale auf. 3hr mitwirfenber Später war
Seemann.
gleichfalls ^lötift. 3n einem fpäteren Eon*
cert, 11. gebruar 1818, probucirte fte fid)
auch als Sängerin.
Ii. ftc^matsts, Noberid), würbe am 20.
3uli 1808 gu $effau als Sohn eines
Kammerherrn geboren unb genoß feine
Ziehung im $äbagogium gu ©alle, ber
$omfd)ule gu 2Jtogbeburg nnb im Softer
s Jlo6leben. Seine ßeibenfe^aft für baS
Sweater fugten bie ©Item öergebltcty ge=
waltfam gu erftiefen, uub fo ging er nach
abgelegtem SJlaturitätSs^jamen gegen ben
^Bitten berfelben heimlich pr 33ühne. 3n
ßeipätg machte er unter bem angenommen
neu Namen ßinbo unb unter ben bitter*
ften Entbehrungen feine erften Anfänge
als fchortft. 33alb barauf erhielt er ein
Engagement für fleine Sollen unb (£f)or,
unb machte unter Anleitung oon ßa Noche
nnb Duranb fo öiel ^ortfehritte, baft er
1833 als erfter tomifer nach Bremen
gehen fonnte. §ier gefiel er, bieUnftcher=
heit beS bortigen £h*aterS bewog ihn aber,
baS Engagement im nädjften 3ahre eigen*
mächtig gu üerlaffen. Mehrere Sahre
fah er fich bann oom ©lücf öerlaffen.
Er öerf uchte es, nothgebrungen jeit=
Wcilig auch außerhalb feines eigent*
liehen ^acheS, an öerfdjiebenen Theatern,
fanb aber erft 1836 in 3Ragbeburg wieber
einen geeigneten Sßlafc. 1837 — 41 genoß
er als erfter tomifer, Eharacterfpieler unb
Söaßbuffo in Niga bie bolle ©unft beS
^ublicumS, bie ihm auch erhalten blieb,
als er im ^rühiahr 1844 noch einen ©aft=
fpielc^cluS hier gab. Seine $>arftellung
war tief geiftretd) unb wahr, alS^omifer
wußte er mit unfehlbarer Straft ju wirfen.
3u feinen beften ßeiftungen gählteu n. A. :
Schelle, SBinbmüller, ber Narr in „ßear",
SBurm, S3ocf (NicharbS ^anberleben), SBa*
lentin (Serfchwenber), Abam(^orf barbier),
fröhlich, flftarqutS be Eorc^ 2c. — ö. ß.
giug oon Niga nach Hamburg, 1844 nad)
Königsberg, 1845 nach ©annoöer, wo er
bis 1867 wirfte, 1869 nach ßetygig. f
am 5. Wläxz 1873 %n Bresben.
Se^miittttr Earl Auguft, oorher in
^)eutfchlanb günftig belannter Sänger, war .
in ben erften 2Wonaten ber Saifon 1852
bis 1853 für hohe Tenorpartien engagirt.
gefjmaitti, ©uibo, begabter jugenblicher
ßiebhaber 1854—55, oorher in ©rag,
SBien, ßaibach, tlagenfurt, ^ßeft unb 33er*
lin, fpäter in S3rünn, Köln, Wieber in ©rag,
unb guiefet in SBeimar, Wo er feit 1871
lebenslänglich angeftellt ift.
£e^mamt, 3Wori^, 2)ecorationSmaler 2c.
1863—64. Er war 1819 tu Bresben geb.
unb arbeitete guerft für bie ©ofbühne
feiner 3Jaterftabt, ging aber bann nach
äöien, wo er 1850 gum ©ofbecorateur er*
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Seemann
nannt würbe. 1861 übernahm er bic $>t=
rection be« Earltheater« in Sien, minirte
ftd) aber babei in wenigen Monaten. 3n
fHiga War er für bic (Satfon big 1865
gletchfaU« engagirt, bnrfte aber ©Bulben
|aiber ßeipsig, wo er fich aufgehalten
hatte, nicht öerlaffen nnb gerietr) in Eon*
cur«, wefchalb fich Sftiga mit Don ihm an=
gefertigten <Sftföen begnügte, bie fein
Schüler ©ilbert fytx ausführte. (Später
mar ß. $ccoration«maler in Sßeft, wo er
am 28. Sluguft 1877 ftarb. Er mar ein
genialer, aufjerorbentlich fchncllarbeitenber
2Rater, ben man nnr gelegentlich etwa« gu
phantafitfch fanb. Vermöge feine« beweg*
liehen Xemperament« unb feine« fchtag*
fertigen 2JtotterWtfee« war er in SRiga, wie
früher in 2öien, eine allgemein beliebte,
populäre Sßerfönlichfeit.
Keitmann, ^rl., Sfolbe, tragtfehe ßieb*
habertnnen, jugenbltche §elbinnen Anfang
ber (Satfon 1864—65.
Seljiitefcer ober ßitymetyer, erfter fomU
fd)er £änjer 1782—84. (Spielte auch S3c=
biente unb zweite ßtebhaber.
genialer, Philipp, geb. m 3ttunbcnl>eim
bei ßubwtg«hafen a. 2JI., war, ehe er fich
ber (Sängercarrtere jnioanbte, practifcher
Sftuftfer. (Seine gefängliche 2lu«biibung
erhielt er öon bem grofeheraogl. Opern«
fanger 3oljann (Starte in 3ftannf)cim, 1881
lourbc er nach äWcimaitgem ©aftfpiel auf 3
3af)re am £oftheater in 2Bie«baben enga*
girt. SBegen ungenngenber Sefdjäfttgung
fudjte er inbeffen bereit« nach *i™m Sahre
um feine Entlaffung nach unb nahm bann
auf je ein 3ahr Engagement in ßtibeef,
3Ragbeburg unb fötga, wo er 1884—85
ba« feriöfe Safjfadj öerfaf), unb namens
lieh in Partien fyrifdjer 9totur fcr)r gern
gehört würbe. £ter fang er auch einige
größere Eoncertfolt. Son fötga folgte er
gunächft einem Sftufe an ba« Metropolitan
Dpera £oufe in 9lewt)orf, nach erfolgreich
beenbeter <Saifon würbe er gu einem En=
fembie 5 ©aftfpiei (Ehtcago, <St. ßout«,
Etnctnnati, ^ß^ilabelp^ia :c.) engagirt nnb
hat feitbem wieber an mehreren Sühnen
in $eutfd)lanb gewirft. 3ur 3*it in
$>üffelborf engagirt.
Seiner*, al« ©ehülfe 9ttortfc Lehmann'«
II. $>ecoratioit«mater 1863—64.
tfehnfjoib, 3Kab., 1804 bi« Slnfang 1807
erfte (Sängerin al« Nachfolgerin ber Wlab.
Sßerther unb ber $em. Käufer. £rat in
öiclen Eoncerten auf. Qt)t ©atte %tx=
binanb ß., (Schaufpteler, in Sftiga aber nicht
engagirt, war föigafcher Sürger).
ßeljr (auch ßear gefchrieben), Sßalb=
horn=Strtuo«, concertirte am 23. $>ecember
1793 unb 15. Wän 1794 in ftiga.
- Semfe ' 13?
ßeipjifler Ouartettsuub eottccris&ins
ger. Sgl. 9lorbbeutfd)e.
Zeiering, Earl, nebft gamilte, öon
Kopenhagen fommenb, gab am 17. unb 29.
3uli 1818 je eine mimifch^plafttfche Dar=
fteUung im Xheater. Er war auch rtu
brauchbarer (Schaufpieler unb gaftirte al«
folchcr am 28. 3ult al« ©raf ^Berthen in
„Sefchämte Eiferet".
Seifert, ©eorg, geb. am 17. (September
1852 gu S)re«ben, concertirte bereit« 1865
öffentlich, machte fpäter noch <Stubien bei
ßi«gt, ber ihn mit nach 9tom nahm, unb
hat weite Reifen gemalt. 3n föiga con*
certirte er am 3., 6. unb 8. sfloöember 1872
(mit 2BUhelmj), 16. unb 19. 9Jtära 1882
(mit $)engremont) unb 19. S'coöember 1882
(mit ©arlotta ^ßatti).
Seit^tter, ©buarb, (Sänger oon bebeu=
tenbem Nuf, geb. am 26. Februar 1815
SU SBien, ftubirte unter Sörani^f^, fpäter
würbe er al« ßhorfnabe an ber $eter«=
firc^e in SBicn angeftettt, wo feine mufi=
faiifche 5lu«bilbung fortgefefet würbe. 1836
warb er erfter S3affift in ßatbadj unb
magenfurt, 1838 ging er nach *efr, 1840
nach Hamburg, 1842 jur ipofoper in SBien.
1853—55 war er al« föegiffeur unb (Sänger
in Niga, öon f)itx warb er nach töln
engagirt, 1856 nach Hamburg, 1857 wic=
ber nach töln, 1858—60 war er abcrmal«
in s Jliga. (Später fang er noch tu 9JlaiU3,
$effau unb Sßtirjburg, wo eram 17. 5lpril
1874 ftarb. S/8 (Stimme reichte öom tiefen
Es bi« pm h^h^n As. (So ift e« er^
flärlidj, bafe er in $Riga bei feinem erften
Engagement bie erften SBaritonpartien fang,
währenb er ba« jWeite 9Jlal al« erfter
S3affift angeftettt war. Slufeer feinem <$te
fang fanb auch fein (Spiel öiel Söeifatt.
Söcfonber« gefiel er al« 3l«thon, ben er
in einer gang neuen SBeife gab, ferner al«
$on 3uan unb Sertram.
ßeH, (Schaufpieler oom 9Jtannhetmer
Xheater, gaftirte am 29. unb 30. Sluguft
unb 8. (September 1815 al« ^ippetbang
(Epigramm), Sßeter ©utfehaf (Organe be«
©ehim«), (Schnapp« (Seiben Sillet«) unb
Smno (Elara o. ßoheneichen).
Selorraitt, fjrl. Ilmölic, Sängerin, gab
am 4. 3uni 1848 ein Eoncert im (Schwaß
häupter.
l'cmfc, (Schaufpicier, gehörte 1758 gu
ber tirebhoffchen ©efettfehaft in Slltona
(Hamburg). 1763 ging er mit ber ^weiten
Srau be« (Schaufpieler« Slntoufch (nicht
in s Jliga gewefen) burch, engagirte fich mit
ihr jwifchen 1763 unb 1769 bei fciiferbing
unb (Scolari unb ^ciratr)cte biefclbe. Er
hatte öortreffltche Anlage gum SRiebrig=
fomifchen, befonber« p bummen Sollen.
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136 ßcmtc -
Sttttfc 3o^. fjfrtebr., iugenbttd)e 2teb=
baber, S3onbtbantS unb junge gelben 1818
bis 1823, 3tnfänger, aber nad) Porfdj'S
^eugntfe redjt begabt.
«emW 3ttab., Nebenrollen 1849—1850.
3*>r 2ftanu mar £t)eatermeifter.
Settorfeett, $>em., 12jä^rige <£labier=
fptefcrin, concerttrte am 19. Slpril 1820.
genau, gfrl. 5lntba, bom Stabtttycater
$u ßübcef. ©alonbamen unb jugeublidje
£dbtmten ; 188,8^89.
Kwde, Sdjaufpieler öon 3Jiitau. $äter
unb frmettc föfjaracterrollen 1804—11,
fpäter <54f firer unb 3ufpector. ©tng 1814
tn'S SluSlanb.
ßenrfe, 2Jiab., Eleonore Elifabetf), geb.
SRunbtljaier. Stu$enmäbd)en :c. 1804—12.
ßenblc, Sdjaufpieler, trat im Stuguft
1866 in eintflen. ßiebljaberrollen auf.
ß'<£»fer, 8., Nebenrotten, Efjormttglieb
1850—51, ,".
Sett^orb^rans E., bom Prager Xl)eater,
gaftirte tm September .1830 als ©eorge
iBromn, ÜRafanietto unb Siljnabiba. I.
Xeuorift bis 1832, aud) Eoncertfänger.
©riiubete im October 1832 eine ©efang=
fdjule, bie er bis 1833 leitete, unb folgte
bann feiner 3frau nad) St. Petersburg.
Er mar ein gefdjmacfboller Sänger unb
aufjerbem ein fertiger ©uttarrefpieler, mo=
oou er als SUmabiba im „23arbter" ®e=
braudj machte.
Slenfyavb, 5Jtab., ^ictortne, bom ßübeefer
£f)'eater, gaftirte im Nobember unb $)e=
cember mit ©lücf als Sophie (SargineS),
SejtuS, Noftne unb $>eSbemona. I. Sän=
gertu, bis fie 1832 nad) 6t. Petersburg
berufen mürbe.
ßeitfc, ßiebfjaber im Anfange ber Saif on
1872—73.
ßeitg, 3ob<"w Netnfjolb, Sofjn beS
1791 in ben StbelSftanb erhobenen, 1831 als
Eollegtenratf) in Ntga geftorbeueu 3o^.
Efjrtft. 8., Enfel beS 1798 beworbenen ltb=
iänbifdjen ©eneral=Supertntenbenten Ef)ri=
ftian $abtb ß., unb Neffe beS ungiücfltdjen
$td)terS ß., mürbe am 14. Nobember 1778
in Pernau geboren, mo fein SSater bamals
Stabtfccretär mar. Seine erfte Ergieijung
erhielt er bei feiner ©rofjmutter auf bem
©ute 3RelguS auf Defel, feine fpätere
Sdjulbtlbung größtenteils in Königsberg.
2JM 16 Sauren trat er in ruffifdjen Kriegs*
bienft unb biente unter Katfer Paul im
abiigen EfjebaliercorpS. Nad) beffen 2iuf=
löfung biente er bem ©el)etmratl) 3-
SieberS eine ßeitiang als Pribatfecretär,
bis tf)n baS ©efdjicf auf bie 23üf)ne führte,
für bie er bon jefjer grofje Neigung ge=
babt fjattc, unb auf bie tfjm eine berotfdj
idjöne ©eftait, förperltdje ©emanbtfjcit
unb feiner Slnftaub ben 2öeg ebnete. 3m
D. ßettj.
(September 1801 bebtitirte er als 3ferbi=
nanb in „Kabale unb ßtebe" unter bem
Künftlernamen 5tftl)tte, ben er lange 3^tt
beibehielt, Er gefiel unb machte äud) mit
feinen folgenben $arftettungen ©litcf. $>te
$olgc mar eine fef)r bortfjetlfjafte Sfaftel*
lung in Königsberg, bie er 1803 antrat
unb, feit 1805 mit ßutfe Eafftut, einer
im gfacfjc ber munteren ßtebl)abertnnen
fjerborragenben Ktinftlertn berfjetratljet,
bis sunt $f)eaterbranbc 1808 innehatte.
Er bereifte nun mit feiner ©atttn Berlin,
33raunfdjmetg unb ßtibeef unb fanb einen 1
feften Verbleib in Hamburg. Xro^ aller
öerlocfenben Slnerbtetungen mufete er biefeS
Engagement aufgeben, meil feine (Gattin
baS Klima ntd&t öertrug. 1811—14 mirfte
baS Paar in 33reSlau, mo 2. aud) Ncgifs
feur mar, barauf fefjrten beibe nac^ §ams
bürg äurücf. 1815 mürbe bie <5fje burc^
ben Xob ber fjrau getrennt. Er felbft
befugte bon Hamburg aus mieber^olt Niga
unb gab, namentlid) in ben 3a^ren f819,
21, 22, 24, 29 unb 39 unter e^ren=
üoller Slnerfennung ^ier ©aftrollen. 3«t
3ult 1823 berljciratljetc fteft ß. pm jmeiten
3Ral, unb jmar mit ber tragtfdjen Künft=
ierin, oermittmeten Dr. Un^er, geb. 3fiecf,
bie bereits 1824 ftarb. Später berl)et=
ratete er fid) pm brüten 3Wale, mit ber
<Sd)aufptelertu Caroline Schäfer (ögl.
unten), bon ber er nad^malS gef^iebeu
mürbe. 3m ßaufe ber 3eit bilbete ftd)
ein ^lugenleiben pm grauen (Staar aus,
unb obgleicb 2. glücfltd) bon bemfelben
geseilt mürbe, liefe er ftd) bod) beftimmen,
feinen 2tbfd)ieb }u nehmen. 3m Siprtl
1844, nad) im ©an^en 33jä^riger X^ätig=
feit bafelbft, berabfdjiebcte er ftc^ unter
allgemeiner £ljeiinat)me Dou ©amburg
unb marb penftonirt. 2)en Neft feines
ßebenS berbradjtc er tu Niga, bon 3^it
%u 3cit öeranftaltetc er SBorlefungen in
ben Nac^barftäbten, bismcilen, plefet 1850,
trat er aud) nod) im ^beater auf, unb
ftarb 7. Februar 1854 in Niga. 2ln feiner
S3eftattung, üon ber $5omftrd)e aus, be=
t^eiligte ftd) baS ganje X^eatcrperfonal
mit SMrector X^ome an ber ©pt^e, fomie
ein grofeeS Publicum, ß. mar bon \)0^tx
männli^er ©eftalt, befafe eine eble $>aU
tung, eine angie^enbe geiftüolle ©efi^tSs
bilbuug, befonberS jum Anbeuten ber fein=
fteu Nuancen im ßuftfpiel geeignet, ein
üolltönenbeS biegfameS Organ, eine öoll=
fpmmen reine Sprache, feine «Sitten, bie
aud) im Privatleben ben Umgang mit tf)m
angenehm madjtcn unb eine burc^ grünb=
UdjeS Stubium ermorbenc tiefe 3Wenf^en=
fenntntfe. So bt^abt, ging er mit ber
3eit aus einem $adje in baS anbere. 3m
blüfjeuben Hilter fpieltc er jugenblic^e
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ö. ßen$ —
gelben unb 2\ttyabtt, im reiferen ältere
gelben, noch f^äter Später unb QfyaxacttTs
rotten, bagu auch fomtfehe Kotten, Seine
grofte Bebeutung hatte er tyäter fyaupU
fächltch in ber ©eftaltung bürgerlicher &ha*
ractere im (SonberfattonSftücf. 3n hoch*
tragifchen ©haracteren befriebigte er im
©anjen mentger. 2118 öortrefflidje 8et*
ftungen werben gerühmt: Sdjmetaer, $ent,
Präfibent (tabale unb Siebe), SBtntfter
(9Rad)t ber Berhältniffe), Oberförfter (3ä=
ger), SHarenbach (Slböocaten), fomte eine
Steide fomtfeher (Eharactere. Selber mar
ihm baS lefete 3a^e^nt feiner $hättfl s
fett burch bie Untreue feines ©ebächtntffcS
ötelfach erfchtoeri. Bon 8. rührt auch bie
Bearbeitung berfchtebener frember Stücfe
^er, öon benen „Die flucht nach ftentt*
morth", „Stella, ober: ttnbliche Siebe"
unb „Der Briefträger, ober: Sdjulbtg,
ober nicht fchulbtg" in s JHga aufgeführt
mürben.
*. %tm, fjrau Caroline, geb. Schäfer,
bie britte ©attin beS Borigen, öom $am*
burger Stabttheater, gafttrte im 3ult unb
Jtuguft 1829 an 12 Slbenben u. 21. als
fjrieberife (Säger), ääthehen üon £etl*
bronn, Bezähmte, Margarethe (£ageftol§en),
ßenore (poltet) unb 5?ranji8ca (9Rinna
oon Barnhelm).
*. Se«s, (Shrifttan SBtlhelm, mürbe
al§ Sohn beS nachmaligen $ofgericht8=
SecretärS 2lug. 2ötlh. ö. 8. am 1.3nntl809
in Sfttga geboren. Seine SJhttter ©life mar
eine geborene ö. Broecfer. Sein erfter
unb einiger SJhtfiflchrer in 9ttga mar
s Jtetntcfe, ber ihn auch tu ber Xheorie
unterrichtete, aufterbem hatte er Gelegenheit,
mit Ohmann, Rachel unb Ruberen häufig
Quartette ^u fpielen, mobei er ben erften
©runb §u fetner fpätcren bielfettigen, in
Bepg auf BeethoüenS Sßerfe fogar be=
rühmten Stteratur^enntnift legte. 9tad>
Slbfolbirung beS (StymnafmmS ging er 1827
tn'S SfaStanb bis Ober=3talien unb bon
ba nach ©cnf f 1828 nach Parts, mo er
Schüler beS jungen 8tföt mürbe unb in
ben (Eonccrten beS (EonferbatortumS feinen
(£nthuftaSmuS für Beethoben ju nähren
Gelegenheit fanb, 1829 nach 8onbon, mo
er bei 3Rof<heleS meitere Stubten unb auch
bie Befanntfchaft SJienbelSfohn'S machte.
Born fcerbft beffelben 3ahreS bis 1831
ftubirte er in Dorpai SRechtSmtffcnfchaft,
ging bann gur Bottenbuug feine« Stu*
btums nach SJloSfau unb lieg fich bann
burch ben berühmten $arf ett*Btrtuofen Pa=
rtfh*2llbarS befttmmen, benfelben auf feiner
©oncertfahrt nach ßonftanttnopel &u be=
gleiten. 1832 befanb er ftch &um 3mecfe
bon Beetbobenftubien in SBien, 1833 ging
er nach ®t. Petersburg, trat in Staate
o. ßeouotoa. 1ÖÖ
bienfte, mürbe Beamter für befonbere 2tuf*
träge beim 3ufti3=3Winifter, Söcitglteb beS
<£enfurs<&omtteS unb Beamter beS Ober*
t>rocureurS*£ifcheS beS III. Departements
beS Senat«. Dabei blieb er mit ben bor*
nehmften Shmfifrcifen in fteter Berbinbung.
1868 als Sßirflicher Staatsrath berab*
fchiebet, befchäfttgte er fich «och bis 1879
mit litcrartfehen Arbeiten, jog ftch
ganj jurtief unb ftarb am 19. 3<muar 1883
in St. Petersburg. 2US Schriftfteller ift
8. befannt gemorben burch fein „iagebuch
eines SiülänberS" (äBien, 1850), in bem
er feine föetf e nach ©onftantinopel betreibt,
feine „Schicffale eines SiblänberS in @t.
Petersburg-, bie 1878 in ber „@t. Pct.
3tg. w erfchienen, unb in benen er baS
mufifalifchc 8eben ber Stefibeng fchilbert,
burch feine 3luffä^e in ber „bleuen. Berl.
Muf s 3tg ", unter benen eine fpäter auch
in Buchform erfchienenc Serie „Die großen
Pianoforte*Btrtuofen unferer 3eit" her*
oorragt, burch fein öormtegenb ph^ntaftifch
gef ehrt ebenes frangöftf che« Sßerf „ Beethoven
et ses trois styles" (St. PeterSbnrg, 1852),
baS er felbft für unreif erflärt, unb fein
beutfcheS äßerf «Bccthoücn, eine ^unft=
ftubte" (Gaffel, 1851—55, II. ttufl. ©am*
bürg, 1860), beffen auch im Separat*^
bruef erfchienener gmeiter Xheil „^ritifcher
Katalog oott 8. 0. BcethobenS fämmtltchen
SBerfen mit bereu 2lnatyfe" merthöott ift.
Seng, «eine Bafjpartien 1858—59.
ßeo, 3., II. Rächer unb ©pifoben, ©h«>r-
mitglieb 1860—61.
8eonarb, ©ubert, geb. 26. mm 1819
bei Stittich, einer ber oorgüglichften Biolitt=
Birtuofen, hcrborragenber8ehrer unb ©om=
ponift für fein 3nftrument, Profeffor am
Sonferoatorium m Brtiffel, fett 1866 in
Paris lebenb, concertirte am 17., 22. nnb
25. Sanuar 1853 im Schmar^häupter, am
28. unb 30. 3anuar unb 1. Februar bes=
felben 3ah^eS im Xheater. 3n feinen
©oncerten mirfte feine ©attin Antonie,
geb. be 3Wenbi, eine oortreffliche Sän=
gerin, Richte öon Manuel ©arda, mit.
Seonfiorbt fjrl. (£lara, oom ©oftheater
%n DreSben, gafttrte am 9. ^oöember 1857
als löschen (D^ofe unb löschen) unb marb
engagirt. 3ugenbltche 8iebhaberinnen bis
1858, ausgezeichnet namentlich im 8ttftfptel.
8conharbt, Ulbert, I. Baritonift 1882
bis 1884, barauf in Augsburg.
»• Seottotoa, ^rauDarja, heroorragenbe
rufftfehe Slltiftin, geb. 1825 im ©ouöerne*
ment Xmer, trat mit* 13 3ahren in bie
^aiferl. Opemfchule gu St. Petersburg
unb bebüttrte mit 18 Sahren als Sßanja
am aRarientheater, bem fie lange 3<*h*e
angehörte. Sie hat ftch auch im ShtSlanb
befannt gemacht unb u. 8t. 1874 eine Steife
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140 ßeontjeff -
um bie äßeit gurücfgelegt. Sie conccrtirtc
am 19. unb 27. Februar 1874 im ©emerbes
beretn unb gaftirtc barauf am 5. unb 8.
2Rärg alg 2lgucena unb mit betriebenen
Vruchftücfen im Xfytattx.
ßeotttjeff, grau (Saroltne, Slltiftin au«
(St. Petersburg, coucertirte am 14. Wlai
1869 mit §etnr. (Stiehl in ber föeformtrten
ttrehe.
%*ot>o\b, grl. Antonie, Soubretten in
Oper unb Schaufpiei 1845—46. 2öar
Dörfer beim Zfytattx in tehemnifc unb ging
nach Gängig.
ßeoMb, grl. Caroline, bon St. Sßeterg*
bürg, gaftirte am 17., 20. unb 24. 3<*nuar
1872 als J&ebmtg (»all 911 ©llerbrunn),
2Rathtlbe OBcnebtrJ, Baronin gerfen ($tr
mte mir) unb alg )8egähmte.
ßeHerö, Bariton. Sgl. Strafofcf).
SeUd, (Sontrabaffift 1856—57.
Äe ^ettr, $>em. »ertha, III. ßtebhabe*
rinnen unb fleine ©efanggpartien, dfyox*
mitglieb 1837—45.
Se «eitr, grl., fcarfenifttn beg Xfya*
terg bom 1. 3anuar 1868 big Slnfang
Sluguft 1869. Xrat auch alg (Stabier*
fptelerin auf.
»• Seffer, Stanigl., ßlarinetttft, etnge*
treten inmitten ber Satfon 1880—81, big
Saifonfchlufc 1882. $at fid) alg «erfaffer
einer Schrift über £anbgtymnaftif Mannt
gemalt.
ßefling, 2Kab. (Sfther, SBittme, mirfte
am 10. unb 29. (September unb 19. 9to=
bember 1850 in (£oncerten threg ßehrerg
Tratte alg (Sängerin mit.
gedgiitöty, SBilf)., Don dachen, h)rtfcf)er
£enortft 1852—53, (Sänger mit fleiner,
aber angenehmer (Stimme, guter Kanter
unb menig entmtcfeltem (Spiel.
Sedgittöfi), Dom £oftheater gu $effau,
II. (Sapellmetfter unb ßhorbirector 1860
big 1861. (Sompontrte 37htftf gu „(Sine
SKacht in tötga", ßoealpoffe in 5 Slcten
bon ©runmalb.
tfdtingcr, <£arl, I. »aritoutft 1866—68,
auch einige Wal im ©oucert gehört.
Sefcaffettr, ßoutg, bon ber Academie
imperiale in Sßartg, £änger, gaftirte mit
Sri. ßauner im 3Rai 1859 an 8 5lbenben.
Setoaffor, I. tomifer beg £f)eatre bu
^alaig föoijal in $artg, gaftirte bom 28.
3anuar big 3. gebruar 1858 in einer föeihe
berfchtebener frangöftfdjer Solofcenen, ©e^
fangborträge 2c. 2lm 2. gebruar gab er
eine 9Jiattnee im Xfytattx.
£eto>, ßeon, &attfor in SJcttau, trat in
Dttga am 22. 9lobembcr unb 3. $>ecember
1878 unb 10. $ecember 1879 alg (£oncert=
fänger auf.
Qetoatsboftgfa, grl. Sllesanbrtne, ^or=
mitglieb 1883—85.
- ßteMing.
ßehicttberg, 2llph., ÜBiolinift, begabter
Dilettant, trat feit 1888 in einigen (Son=
certen alg Soltft auf.
Ketof), 3of., I. Soio^ornift beg tatferl.
®öntgl. föoftheaterg in SBten, coucertirte
mit bem (£lartnetttfteu Slbbncr gufammen
am 28. Sauuar 1833 im Schmarghäupter.
£orntft erften 9tangeg.
gibermams, ^ermann, Röntgt, preufjt*
fdjer „^ofs^atursglötift'', coucertirte am
28. 3uni 1854 im Sd)lo&. berftanb
bie Shtnft, ben £on ber glöte ohne 3n*
ftrumeut herborgubriugen unb machte Sllleg,
mag ein glöttft machen fann.
Sic^iettegg, 3frL ©abriete, ift in 3lgram
geboren. 3^r ^atcr mar ßaubtaggabgc*
orbneter unb SBejirfg^auptmann in ©ifii.
3^re ©rjie^ung genofe fte in ©rag. ^)ort
fang fte alg fleineg aWäbc^en in ber tirefte
bei3luphrung großer mufifaltfc^er Söerfe
bie Soli, toobet i§re ^elle (Stimme auf =
fiel. (Sie bereitete fid) für bie 2Mtf>nen*
carriere öor unb machte i^re ©efan^g=
ftubien bei grau 2ttard)eft i" Sößten, bebü=
tirtc alg ©räfin (gfigarog^o^eit) in ©rag,
gaftirtc hierauf beim^o^eater in (Stufe
gart unb toarb bafelbft für mehrere 3a^re
engagirt. Sßon Ijier ging grt. ß. gu EroH
nac^ Berlin, au bie (Stabttyeater gu Stettin,
©rag unb S3rünn unb fam bon ba 1886
nach s JHga, mo fte alg Vertreterin ber
großen bramatifchen Dpentpartien rafch
allgemeine Slnerfennung fanb. Anfang
1888 berheirathete fte ftch, ohne ber ä3üf)nc
gu entfagen, mit bem Kaufmann ^ugo
Füller unb führt feitbem ben 2)oppek
namen grau 9)lülter=ßtchtcnegg.
^ichtner, grl. 2lnna, ßiebhaberin 1858
big 1859.
he ßibo, grl. 3Jlarie (grau b. 2lug,uft^ =
noloieg), bon ber ^aiferl. Oper in St.
^etergburg, trat am 16. 9lobcmber 1883
(neben ber ^iantftin grau Stern^err)
alg ©oueertfängerin im Xfteatcr auf, ga=
ftirte ferner am 23. s Jlobember alg ßueia
unb gab am 28. 9iobember ein (S^oncert
im Sdjtoarghäupter.
^ieberf, 3licolaug, II. Violinift 1881
big 1884.
fiebert, ©buarb, bom Stabttheater in
SRebal, gaftirte am 31. Wlai 1851 alg Wa*
fanteüo. ß^rifcher lenortft big 1852. (§r
mar ftimmtich hochbegabt, meun auch fünft=
lerifch nicht burchgebtlbet, mufete im aug=
brucfgbollen ©efange gu ergreifen, unb ge*
fiel, mar aber alg Schaufptelcr fchmach.
SBar ftubirter s Jlebiciner unb befafe alg
folcher ben Doctorgrab.
fiebert, 3Wab., gaftirte am 21. unb 25.
September 1851 alg Sibelatbe in „$er
ßiebegbrief".
ßieblittg, ©eorg, geb. ben .10. 3anuar
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ßtefcig -
1865 in Berlin, ptantft, Schüler oon Xf).
unb grans KuHaf, feit 1881 öehrer an
Kullaf'S Slfabemic, concertirtc mit $rl.
(Senfrah am 1. SRoüember 1886 im ®e=
toerbeberein.
Siebig, 3uliuS, Köuigl. 3Kuftfbtrector
aus Berlin, geb. bafelbft 1838 als Sohn
beS „alten 2.", beS eigentlichen Katers
ber feitbem überall eingeführten populären
teoncerte mit t^ciltücifc clafftfehem, häufig
mit SpmphontesProgramm, concerttrte öom
9. October big 9. ^oöember 1875 (mit 32
3Jtann), unb Dom 1. October bis 81. De*
cember 1876 (mit 36 27tenn) in Schmarl
©oncerthauS. 1884 toar er mit einer 42
SRann ftarfen Capelle ben (Sommer über
in Dubbeln engagirt, too er otei Betfall
faub. f «n 14. December 1885 in Berlin^
Söährenb feines erften Engagements in
(Sdjtoarä' ©onccrthauS gabeu einige 3Rit*
glieber ber ©apelle, bie Herren ©äffe,
Brach, Knopp unb 2llto. Sdjröber, einige
Kammermuftfs&oncerte.
Sie*, Sri. fclara, ©hormitglieb 1879
bis 1880, ging inmitten ber Saifon ab.
Siefegattg, (£arl, II. unb III. Partien,
©hormitglieb (I. £enor) feit 1875.
Siefegattg, ftxau 21nna, geb. 3ung,
II. unb III. Rächer, ßhormitglteb (2lit)
feit 1875.
Silin, ?JrI. £ebtotg, muntere liebhabe*
rinnen 1887— 88.
Statte, ©uftao (£arl ©buarb, üom
Stabttheatcr in ßetpätg, ßtebhaber, Bon*
ötöantS, SRaturburfchen,£enorift 1846—50,
auch Opernregtffeur. SBerfoffcr bon: „Wot*
mte, ober: ©atttn unb Tochter ßuftfptel
in 2 Steten nach bem Sraugöftfchen, auf*
geführt 1848.
Stab, 3frl. 3ba, oom Stabitheatcr p
Köln, iugenbiiehe ßtebhaberinnen 1860
bis 1863, bei angenehmem Slcufcero im
©an^cn gute Schaufptelerin, manchmal p
emphatifch.
ginta, %xl Bertha, (Solotänzern beS
ßanner'fchen BalletS 1868—69, fpäter
Primaballerina am Berliner, bann am
Liener ©oftheater. ©ing 1880 auf fur^e
3cit pnt ©chaufpiel über nub hotte in
(ImS Erfolge, f ehrte aber noch in bemfelben
3ahre pm Ballet prütf unb trat toteber
in SBien auf. 1882 bcrmähltc fie fich mit
bem Wlakx £anS 5Rafart, ber balb ftarb,
1888 mit ©raf (Strachau*.
«ittbe, 9)tab., geb. Sroft, foil nach 3fo*
gäbe beS Katalogs ber Enlturhiftorifchen
SluSftellung (1883) am Enbe beS vorigen
3ahrl)nnbertS als ©chaufpieleriu in 9ttga
gelebt hoben.
Sittbemantt v £err unb ÜDiab. , WHU
glieber beS ©enfce'fcben BorftabttheaterS
1836—37.
ßininer. 141
Stabemattit, #orntft (metft bterter) 1856
bis 1863. f/ 44 Sahre alt, im 3anuar
1868.
tttafceis, (b. iMotoSMJtnben), SllfonS.
Erfte gelben unb ßiebhaber 1847—48, als
3ngomar borpgltch. Kam bon SBieS-
baben unb fear fpäter in ©annober.
ttittbeitfeerg, Sri. Caroline (iHna)
Elara, geb. in 9Uga als £odjter beS h** 5
figen Kaufmanns &, ttmrbe in ^ieftgen
ßehranftalten erlogen unb toanbte fich bann
ber Bühne p. 9tachbem fie ihr« bra=
mattfehe Borbtlbung bei Oberlänber in
Berlin genoffen, bebüttrte fte im Stlter
pon 17 bis 18 3ahren pnächft bei ben
2tteintngero unb ging bann pm ©oftheater
in Slltenburg. 3tt)tfchen bem December
1880 unb äKat 1881 gaftirte fie toieberholt
in 9iiga unb marb f)itx als ßiebhaberin
für bie (satfon 1881—82 engagtrt. Serner
gaftirte fte in fötga am 1. Dctober 1887
als ^»eSbemona. ©eltbem lotrft fie in
Königsberg, too fte fich 1889 mit bem
föegtffcur unb tomifer Srtcbr. äBilh-
ßubto. ^eterS oerheirathete.
Sin^eufteiit, tomtfer, fpäter ©offchau*
fpieler unb föcgtffcur in @t. Petersburg,
gaftirte im October unb ^ooember 1810
an 6, unb oom $ecember 1829 bis 3a*
nuar 1830 an 5 Slbcnben. (Schaufpteler
ber alten guten ©duile, ohne oorpgHcheS
Organ, aber im 91iebrigfomtfchen oortreff^
lieh- <5etn gröftter ^tefiger Triumph toar
ber ©ehneiber %ipä.
Stabettfteitt, üttab. 3cannette. Bgl.Brücf l.
Sittbtter, 3Ragifter, 3oh- ©otthilf, geb.
am 11. (September 1729 in $interpommern,
ftubirte in Königsberg unb hatte in feinem
Baterlanbe bereits ben 8htf eines getft*
unb gemüthbollen Cannes, S^eunbeS ber
fchöneu Künfte unb SGBiffenfchaften unb
eifrigen <Sd)riftftellerS erworben, als er,
26 3ahre alt, als föector ber 2)omfchule
nach 9liga berufen ttmrbe. ^picr louftte
er ein frifdheS geifttgeS ßeben um fich 3«
fchaffen unb loibmete fich mit gang befon*
berem föifer ber Pflege beS $)ramaS in
ber Schule, tooburch er für Sunbirung ber
©chaufpieUBerhältniffe iu $tga in be=
achtenSloerthcr 3Beife mit oorbereitenb
loirftc. ^en Anfang machte er am 27.
Slpril 1758, bem ©ebächtnifetage ber Krö=
nung ber Kaiferin ©lifabeth Petroiona
burch Slufführuug beS 6chaufpielS ,,^)ie
Krönung ©ottfriebS p 3emfalem". (Später
folgten „5lbboltimon", w ^)ie öier ^empe^
ramente", „Unglücf lehret ©ott frühe f uch«n
„Sllbert, ober: Die ©rünbung ^igaS",
„Der toieberfehrenbe Sohn", „Xelcmach
finbet feineix Bater Ul^ffeS toteber", unb
„§ipparin, DionS Sohn". Sämmtliche ge^
nannte 6tücfe, oou 2. felbft in Profa
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14Ü Stabiler
öerfafet, finden fid) in bat Programm« l
ber T>omfdjule gebrueft. 1765 ging 2. als
*ßrofeffor ber T>tcbthmft nad) Königsberg
äurücf unb ftarb bafeibfi als Dr. theoL,
Kirnen* nnb <Sdmlr*ty am 20. attärg 1776.
Eine Wvßmaffl, feiner tbcatraltfcften ©Triften
gab er mtter bent Titel „SBeljirag &u <Sd)ttl*
fjanblungen" in Königsberg 1762 heraus.
3>.te $orrebe enthält etne förmliche Theorie
beS <Scbui*T>ramaS. (Sein Portrait ftubet
ftd) in ber Ntgaer ©tabtbtbltothef.
»iitbtter, 2Kab. $oro#ea (Sötrtme), geb.
1753, mar um 17762»tiglteb unter Gfantner,
hatte eine gute (Stngfttmme, mürbe aber
nur gu Nebenrollen Dcrmanbt. ©päter,
naebbem fie einige 3*** Königsberg
gewirft, lebte fte bis 1792 ohne Engage*
ment in Ntga unb bereifte bann baS ßanb
als SHrectortn einer eigenen ©efellfchaft.
ttittfctter, gerbtnanb, Nebenrollen 1797
biS 1798.
Stabiler, 3fran&, oon ber Köntgl. 2Rufif*
fchulc gu 9)Htnchen, Tenorpartien, auch
jmette (Sebaufptelfftcher 1888—1889.
ßtttf, ©eorg, entftammt einer befannten
Künftlerfamtlte unb mürbe am 13. <Sep*
tember 1843 iu Nürnberg geboren, mo
feine Butter, SBabette £., geb. Noberer,
öiele 3abre eins ber beiiebteften NHtgltcber
beS (StabttbeaterS mar. & mürbe ur*
fprüngltcb für ben KaufmannSftaub er»
Sogen unb befudjte bie höhereu Elaffen ber
§anbelS*©emerbefchule in Nürnberg. $>er
frühe Tob beS SSaterS oeranlafjte ihn je*
boeb, fieb ebenfalls ber theatralischen öcntf*
babn ppmeuben. 2ßte bamalS üblich,
oerbiente er fteb bie (Sporen bei einer
SBanberbübne. (So fam er nach Harburg
in (Steiermark öon.ba nach ©rag, Dcbcn*
bürg, 33aben bei Söieu, bann pim Theater
an ber SBten unb für furje 3cit an'S
Söallnertheater in »erlin, 1863—64 als
erftcr iugcnbltdjer Htebhaber unb §elb nacb
Ntga. $on ^tcr ging er nacb (Stettin,
1865—76 mirfte er am (Stabttbeater in
iktpätg, feitbem ift er geacbteteS 3Mtglieb
beS §oftbeaterS > iu Berlin.
«tat, %xl Nofa öabette, «Scbmefter beS
Vorigen, erfte fentimcntale ßiebbaberinnen
1863—64. Bit ift bie erfte Künftiertn,
melcbe auf ber bamalS neuen Sühne (in
bem Mtfpicl „Slpollo'S ©abe" öon ©cerfc)
gesprochen bat, ein ®iücf, meines ihr
fpäter bei Eröffnung beS neuen (BtabU
tbeaterS in ßeip^ig nocbmalS ju Tbeil
mürbe. (Sie mürbe am 1. Slpril 1846 ju
Nürnberg geboren, ging, erft 13 3abre
alt, mit ibrem »ruber äufammeu sur
SBübne unb begleitete benfelben bureb alle
Engagements bis ßeip^ig. £ter öerbet*
ratbete fie ftd) 1871 mit bem @d)aufpteter
Sllbrecbt öer^felb unb folgte bemfelben
I na(b 2Ramthetm unb Hamburg, ©ett 187»
ift fte im ber J&erafcteit, $eU*n*
mütter unb Änftanbsbaraen ein gefcbäfcteS
ÜJUtglteb beS $oftheaterS in 2fcüncben.
«tat, Sri. Agathe, öon T)effau. 3ugenb*
liebe ©ängerin 1868—69.
gittiiter, 3of ef, oon (Stettin, erfte Tenor*
Partien 1857—58.
gifmeli, 3Wab., itaitentfebe (Sängerin,
trat 1796 in ber SWufifaltfdjen @efeUf(baft
auf.
«ipinSKi, (Sari, geb. 1790 p Nab^n
in^olen, berühmter »toiin^trtuoS, T.öto^
linift ber Kaiferl. rufftfe^en Capelle, oon
1839 an ©oncertmeifter in Bresben (f am
4. $ecember 1861), concertirte im Nigaer
Theater am 6. unb 9. ÜRal 1839.
«itipert, %xl ©oueorbia Slbolftne, %f)ta*
termttglieb 1845.
«iHdft^ Nobert, erftcr (&^aracter s Komtf er,
Xenorbuffo 1863—64. @r b*tte feine
SSü^nenlaufba^n in Gängig begonnen, mo
er Nebenrollen fptelte. Na$ feinem Sttgaer
Engagement mirfte er bis 1872 an Oer*
febtebenen berliner X^eatent, bis 1873 in
ßtegntfe, bis 1874 in ßübeef, barauf am
Eentral^aUensTbeater iu Hamburg unb
am 2BUbetm=£beater in 3)tagbeburg. f
am 24. Suli 1878 in 3etfc. 3)er Tob er*
löfte ibn öor ber ©efabr gänslldjer Er*
blinbung.
^ifebfe, Orgelbauer unb Drganift ber
SobanntSfircbc, angeftellt 1748. f »^r*
febeinlicb 1765.
giftet* %vl Antonie, Nebenrollen 1846
bis 1847.
ßi««t, Sri. Juliane, Ebormitglieb 1863
MS 1864.
ßifet, 3frana, mürbe am 10. Dctober
1811 au Naibing bei Oebenburg (Ungarn)
geboren, ©ein erfter ße^rer im Elaoier*
fpiel mar fein »ater, fein jmeiter unb legtet
(Sari Eaerni) in Sßien. (Spater, öon 1823
au, fefcte er lebigitd) baS Dörfer bei (Sa*
lieri begonnene @tubtum ber Eompofitton
in s $artS bei Neicba unb $aer nod) eine
3eitlang metter fort. 211S Virtuos fanb
er feine eigentliche ^ocbfcbulc oor ber
Deffentlicbfeit, als Künftler überbaupt aber
im fpäteren Umgang mit Eboptn unb
Öerltos. Slucb ^aganini mirfte mäcbtig
förbernb auf ibn. ^öon 1824 bis 1827
maebte ß. oerfebtebene Eoncertretfen nad)
Bonbon unb bureb ftranfretcb, ua(b bem
Tobe feines «aterS blieb er mit fetner
Butter oorläuftg in ^ariS, 1839 begann
er bann feine (SiegeSgüge bureb faft gang
Europa. 3« btefe 3ctt fättt aueb feine
berübmte rufftfebe Netfe, auf ber er u. 21.
aueb feine gleichfalls berühmten Trtumpbe
in Niga feierte. (Seiue bteftgen Eoncerte
fanben am 16., 18. unb 22. mn 1842
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ßitfjcm -
im Sheater fiatt. 2lm 24. mn mtrfte
er aufeerbem in einem (£oncert beS (Son«
certmetfterS Veigerl mit, morauf eS meiter
gen ©t, Petersburg ging, hiermit pren
feine oorübergehenben Beziehungen p Sfttga
oollftätibig auf, mährenb feine SBcbeutung
für bie mnftfaiifdje tunft in jeher 33e*
äictyung fpäter noch fo fehr in'S ®rofc
artige muchS, bafe ihre 2Bürbiguug über
beu Ärci^ unfereS localen 3telen nach*
ftrebenben SBerfeS allju toeit hinausragt.
1847 liefe fich 2. in Weimar nieber nnb
übernahm bort M81861 bte^ofcapellmeifter*
ftelle. darauf maubte er fich nach föom,
too er 1865 bie nieberen Sßrteftermeihen
iiatyn. ©ett 1870 lebte er abmechfelnb in
ftom, SBeimar nnb $eft. 2lm 19. 3ult
1886 ftarb er mährenb ber Seftfpiele in
Bayreuth, mo er and) beftattet ift.
giiljait, Sodann ©ottlieb, Organift ber
Sacobtfirdje bis &ur <£tnmeihung ber nenen
Orgel berfelben 1763. äBurbe barauf an
ber 3of)anni$fird)e angeftellt, too er noch
1798 ihätig mar.
ttiubin, Xenorift oon ber gaiferl. Oper
in ©t. Petersburg, concertirte mit gfrau
äflenfchtfom am 8. 3ult 1884 im Ulei.
2ttien, 3fran 2uife, oon ber&ofoper in
©tocfholm. ©opraniftiu, concertirte am 3.
Üttai 1870 in ber Sacobifirc^c nnb am 6.
Nobember 1873 im ©emerbeoereiu. gür
baS lefctere föoncert hatte fte fid) mit einem
abenteuerlich coftümirten £rommel=iUrtuo=
feu tarnen* 9ligaS SlbbulaS affoeiirt, beffen
9Ritmirfung baS (£reignif$ aus ber ©ppre
beS füiiftlerifdjen (£rnfteS ^inan^brängte.
Socfeer, S)ecorationSmaler nnb Ober«
mafdjtnift 1872—73. ©ing nach SReoal.
kodier, (£arl, Orgels2MrtuoS, geb. am
22. October 1843 in Bern, Organift in
feiner Baterftabt, befannt u. 21. burch fein
trefflid)cö 2öerf „(£rflärung ber Orgel*
regifter", concertirte am 10. unb 13. SJtot
1888 im $)om. 2Bie er feine ganje aus*
gebeulte (£oucertthättgfeü big bafmt aus*
fdjliefeltd) firc^lictjcu 3mecfen gemibmet
haben foll, ^atte er auch ben (Ertrag feiner
9ligaer (Soncerte für ben hiefigen $>ombau*
öcretu beftimmt.
Sibbev, gfrl. 3ohamta. Opcrnfoubrette
nnb jugeublichc ©ängerin 1869—70, fpätcr
bis 1889 Opernalte in s Jteöal, oerhdrathet
mit bem bortigen Sapellmetfter äBilhelmi.
ttöbmattn, ftxanfa geb. beu 17. Slpril
1809 §u Betfdjau OJUeb erlauft), erhielt
beu erfteu practifchen Uuterrid)t auf meh=
rereu 3uftmmenten oon feiuem Bater 3gna-
tili« 2., m elcher 3)iufifbtrcctpr unb Organift
in 9ttuSfau mar. «Schon in feiuem 12.
2ebenSjahre founte er feinen Bater als Or=
gautfjt oertreteu. Heopolb ©chefer, bem ba8
Jjalent be§ Knaben anffiej, gab ihm hierauf
fttömann. 143
einen ätoeijährtgen unentgeltlichen Unter*
rieht in ber Harmonielehre unb im (£on*
trapunet; 17 3ahre alt, fam 2. als Söio*
linift nach Berlin an ba* ^önig^ftäbter
Xf)tattx unb erhielt meiteren Unterricht im
33iolinfpiel oon einem fjreunbe feiltet
SBater«, bem ^önigl. ©^mphoniemeifter
@. 2)amm. 5luch ®tt)\\ machte fich burch
£ehre unb Slumeifung vielfach um ihn
oerbient. 1834 folgte er einem ftufe al^
©horbtrector nnb ©oncertmeifter nach 9^t0^
al8 Nachfolger Sßei^mann'«, toelche ©teilen
er big &ur 5luflöfung be« XfytattxS inne
hatte. Um biefe 3ett begrünbete er feinen
9hif al« Söiolinfpieler unb ©laoierlehrer
fo feft, bafj er mehr alg fyinxtitynb 33e*
fchäftigung aU ßehrer fanb. U. 9t. unter«
richtete er bamal« im §aufe be« ©eneral*
©ouoerneurg o. Rahlen. 2ln feinem Sttolin*
fpiel rühmte man namentlich bengrofeen^on
unb bie gefchmadoolle 2luffaffung. 511«
ba8 Xheater unter ©oltei loieber eröffnet
mürbe, trat ß. mieber als ßhorbirector
unb aSiolinift ein. 2lu3 biefer 3eit ftammt
feine fpecielle ^wnbfchaft mit SRicharb
äBagner, melche beiberfeit« bi« jum iobe
2/8 unterhalten mürbe. S3eibe ©tellungen
gab er jeboch balb auf, erft fpäter, 1861
bi« 1874, bi« p feiner ^enfionimug, liefe
er fich nochmals aU I. &ioltnift anftellen«
auch II. SapeHmeifter unb &ho*M*ector
mar er nochmals oorübergehenb, an ©teile
beS mitten in ber ©aifon 1862—63 auS=
gefchiebenen @mil ©iegert, nachbem er im
3uli 1861 einige SSorfteUungen ber italie«
nifchen Operngefellfchaft 2orini geleitet
hatte. 9tad) ^orn'S Slbgange mar 2.
unterbeffen oom ^Rathe als ftäbtifcher
9Jlufifbirector unb Kantor augeftellt
morben, in melchem 2lmte er am 3. $)e-
cember 1869 fein 25jährigeS 3ubiläum
feierte. 211S folcher birigirte er u. % über
20 3ahre lang bie (SharfreitagS^uffüh*
rungen, fomie eine 3Kenge aiiberer ^on«
certe. 2luf baS SKufifleben NigaS mirfte
2. lauge 3^it einen belebenben unb för*
beruhen diuflufc. SJiit 2o^e, iperrmaun
unb ü. 2nfcau üeranftaltete er fdjon 1837
bis 1838 2luphrungen oon ^ammermufif,
in ben 40er unb 50er fahren mar er
3)lufifbirector ber 9)lufifalifchen ©efeüfchaft.
Um 184iJ grünbete er einen „©ingüerein",
ber fpäter mit einem oon $reiS ge*
leiteten ähnlichen herein gur ,,©ingafabe=
mie" oereiuigt mürbe unb fich «n* ^eih«
oon 3ahreu hielt. 1847 fam h^P ein
„SHlettanteiioereiu", tu bem ©laoierfijieler,
)Cioliniften, 23ratfd)iften, SSioloncettiften,
©anger uub ©äugeriunen aufgenommen
mürben, unb tu bem hauptfächlich Cammer*
mufifmerfe aufgeführt mürben, bie in ber
2Jhififalifd)eu ©efellfchaft feiten ober gar
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144 Söffler -
nicht p Ijören toaren. Vet ben 5luffüh s
rungen beffelben totrften auch ütele tünftler
mit. derbem leitete ß. oon 1850—61
ein oorher oon fttiQtxi begrtinbete8„Violin=
Snftttut", Unternehmungen alfo, bie feine
große, pbem burd) eine auSgebehnte &la=
öterunterrtchtSsSßraEtS in 5lnfprud) genom*
mene 5lrbeit8fraft oott au befchäftigen im
(Staubt toaren. 9tttt ber Oeffentltchfett
unterhielt ß. babei ben regften Verfehr
burch eine lange SReilje eigener Goncerte, in
benen er bie bebeutfamften 9ioottäten aufs
führte, ganj abgefehen oon ber 3Raffe ber=
jenigen (Soncerte Ruberer, in benen er als
Violtnift ober Vratfchift, folifttfeh ober im
CSnfemble, al$ ©laoter* ober Harmoniums
fpieler mtttotrfte. $)em lefetberührten 3n=
ftrument toibmete er fogar eine 3*ttfon0
befoubere Slufmerffamfeit unb foH es fefjr
fc^ön gefptelt ^aben. 5luch außerhalb
»ttgaS, u. 51. 1847 im Seidiger (Stabt*
theater, fanb er noch 3e*t, als Violtnift
p concertiren, immer mit 5faerfenmtng.
ß. toax ein 2Rufifer, bem bie tunft allezeit
§e^engfaa>e toar, unb ber mit einem be*
beutenben können einen regen (Sinn auch
für bie auf muftfalifchem ©ebtete gemalten
Sfortfchrttte oerbanb. $>aß er ftd) in
mancher Ve^tehung bei pnehmenbem Sllter
bod) noch oon ber 3cit überholen liefe,
lag ftcher nur baran, baß ihm in fpäteren
3a^ren fein ©ehör nicht mehr ben oollen
$tenft leiftete. (Seine ©mpfängltchfett für
ba8 ©ute, toaS bie Weujett braute, i>at
er bi8 p feinem £obe betoahrt; ba8 befte
3eugni6 ftellt ihm in btefer £tnftd)t feine
nie gefcf)toäd)te Vorliebe für bie SBagner*
fdje SDlufif au«, für bie er gelegentlich auch
mit ber Seber eintrat. 2. ftarb plöfcltch
am 25. 3uli 1878 in VtlberltngShof auf
bem Vretterfteg. (Sompoftttonen (pm
größten ^eil in SRiga aufgeführt): „3u*
btth", Oratorium oon ©ollmicf; „$>er
clafftfehe (SapeUmeifter, ober: $te folgen
einer (Sabeuj", fomtfehe Oper öon ©olk
mief (aufgeführt barauS einzelne s Jhtmmem
im (Soncert); „$er 2Mßigfett8öerein'',
Oper (ungerotß, ob ooHenbet); $)a8 Vater=
unfer, für &f)or, Ordjefter unb Orgel; $>er
121. $falm, für SMnnerchor mit Ordjefter;
außerbem (Sautaten auf alle größeren
Shrchenfefte; Shriegerchor, 2flännerftimmen
mit (Soli unb Ordjefter; mehrere Ouoer^
turen für Ordjefter; 3ri«=^olonaife für
Ordjefter; 2RtUtä>(£oiicert, für Ordjefter;
Potpourri ruffifdjer Zfymata, für Or=
djefter; ©roßer £rauermarfdj, bem 5ln=
beuten ®aiferS Nicolai, für Ordjefter;
Ouartett für <Stretd)tnftrumente; 3JliIttär=
(loncert für Violine; (Soncertino für Vio=
line, einbaute unb 9toubo für Violine; |
Sntrobuction unb Variationen für Violine |
ßötoe.
o^ne Begleitung ; Variationen, ßteber ohne
Sßorte, unb anoere ftir§ere (Stücfe für Vio=
line, theil« mit ^ianoforte theilö mit
Ordjefter; 3tt>et ^Doppelconcerte für2Vio=
linen mit Ora^efter; Slnbante unb ^olonaife
für 2 Violinen mit Ordjefter; (Soncertante
für 4 (Solo^Violinen (oielfach algß/S befte«
Sßcrf bezeichnet); ^ma unb Variationen
für glitte mit Ordjefter; Sntrobuction,
Xhema unb Slrpeggto für Viola unb $tano*
forte; Anbaute für Violine, Viola, Vtolon*
celle, ©armonium nnb Sßtanoforte; Einige«
für 4 Violoncetti; Sagbftücf für 4 Börner;
Sin ©laoierconcert mit Ordjefter ; öer^
fchiebene anbere größere unb f leinere 2Berfe
für Sßtanoforte; ©ompofttionen für 3Wän=
uers unb gemifchten &t)Ot; ßieber.
Söffler, Heinrich, beliebter §elbenfpieler
oom mn bi« 3uli 1840, engagirt nach
5maligem ©aftfpiel al« glotttoett, ftu*
noi« 2c.
Söffler, « v 3»ufthneifter be« tönigl.
preußifch4ttthauifchen2)ragoners9legimettt8
9lr. 1, $ring Wibrecht oon Greußen, con=
certirte mit feiner (Sapelle im 3uli 1865
toieberholt im taiferl. ©arteu. 2lm 14.
3uli gab er ein (S^mphonie^oncert im
^öhrmannfehen ^Jarf.
ßöiir, 3ran§, grünbete 1872 in bem ba*
maligen Deutfchen Viergarten (fpöter
@chtoarä , ©oncerthau«) ein Vaubeüilles
£h*ater. (Schon am 26. 3anuar 1873
fünbigte er inbeffen feinen 2JHtgltebem an,
baß er oon ber ßeitung gurüeftrete, toeil
ba« Stüter p loentg 3ufpruch fyabt. $)te
SJcitglieber fpielten noch eine 3eitlang
auf ^hcilung, unb bie (Sapelle, unter Set*
tung be« §errn 51. 3fifcher, operirte felbft^
ftänbig toeiter. 5lm 12. Februar ttmr bie
le^te Vorftettung.
ßöftr, ©eorg, IT. Vaßpartien (u. ».
tothner), ©hormitglieb 1870—74.
ßodn»Werbrad|t f Jfrau, ^ianiftiu, be*
theiligte ftch 1887 als Vegleiterin unb
(Soliftin an ben (Soncerten oon Amalie
3oachim.
ßöfcfc, (Shriftian §einr., gaftirte am 6.
October 1810 als Vifttator in „$te 3« s
bianer in (Snglanb".
ßöfcfciorti, Sllbert, ^rofeffor ber ftöntgl.
muftfalifchen s 2lfabemie in Verlin (geb. 15.
Sunt 1819 p Verlin, 8d)üler oon ß.
Verger, oortrefflicher s $tantft unb befannter
(Somponift), gab mit ben ©ebrübern 51. unb
3- (Stahlfnedjt im Februar 1853 oier
^rio=(Soireett im (Schtoarjhäupter unb
£h*flter unb trat mit benfelben am 4.
Februar auch in ber SHuftfalifcheu ©efett^
fchaft auf.
ßötoe, 2)em. ßilla, oom ^oftheater in
! Mannheim, geb. 1817 in ßeipjig, gaftirte
I am 6. 5lpril 1841 al« ^reciofa. 1845
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Bottenberg
entfagte fic ber Vühne imb berhetrathete
fid^ mit $retherrn ö. Lüfter in (St. $eterS=
bürg.
Sötoettfcera, Robert, oom (Stabttheater
p gfranffurt a. gaftirte im 3cmuar
1846 an 52ibenben als fötngeiftern(Vürger s
lieh nnb romanttfd)),^erctbal, VaronSacob
(Satt p (SHerbrunn), 3obft ö. föitterfoorn
((Sdjule ber Verliebten) imb ©abriet o.
föennepont (©toige 3ube).
ßötoenfelb, 2fta£, Köntgl. toiirtember*
gtfeher $offdjauft>teler, geb. 13. Wläx% 1849
p VreSlau, erft Kaufmann, bann ©d)aus
fpieler, engagirt am Sßallnertheater in
Verlin, 1878—83 in (Stuttgart, bann in
Hamburg, 3JloSfau, Sßten ((Saritheater),
$rag unb toteber in Hamburg thättg, ga*
ftirte im Secember 1883, metft mit Katht
granf gufammen, an 6 Slbenben als Sfto=
Hefter (SBaife bon ßotooob), Sall^eim
(Vurgrutne), (Schaufpielbtrector (Komm
her!) ßeonce ($eltcater Auftrag), gfalf
(Unglücfltdjen), 9larct6 $runelleS (&WxU
enne) nnb SBalttjer ($räftbent).
£ötoettfteitt, %xl. Helene, bom (Stabk
theater in Vremen. £reffltche bramattfehe
(Sängerin 1855—56, engagirt nach %totU
maligem ©aftfptel als ßueretia unb Agathe.
götoiefe, (Sari $riebr. Sßill)., geb. am 9.
äRai 1838 p ©Ibing, erhielt feine erfte (Sla*
bter=AuSbtlbung in Königsberg bon einem
bort renommirten 2ftuftflehrer (SchautnS*
lanb. Von feinem 12. bis 16.3atjre machte er
mit bem Vtoitn=Vtrtuof en£opolSft doncert*
reifen in ber Sßrobtna nnb ging bann 311
feiner wetteren Veroollfommnung anf meh=
rere Sa^re p Kullaf nach Verltn. Am 1.
3)ecember 1857 gab er bort ein (Soncert,
welches öon Sftellftab, ©umprecht, (§ngel
2c. günftig beurteilt tourbe. Unmittelbar
barauf trat er, immer mit £opolSft p=
fammen, eine föetfe nach Sftufslaub an, con=
certirte in mehreren am Sßege liegenben
beutfdjen (Stäbten, ferner in 2\ban nnb
2Kttau, fcfjliefeltcf) am 1. Wlai 1858 im
Sftigaer (Schlofj. 3n Sftiga trennte er
ftd) bon feinem bisherigen Sfteifegefährten
nnb übernahm am 24. 3uni beffelben
3al)reS bie Drganifteuftelle an ber ©ertrub*
firdje, bie er noch inne hat. 3n ben er=
ften Sauren feines JpierfetnS gab er nnter
gutem Erfolg alljährlich ein ßoncert unb
trat aud) außerhalb SfttgaS auf. 1871 er=
öffnete er ein SUtagagiu bon telabieren unb
Harmoniums , unb (Slabtcr=2eihtnftttut,
Welches fid) feitbem mit Jebem 3a^r er=
»eitert hat.
Solpttamt, Soadjim, Violoncellift, wahr*
fchetnlid) (StabtmnftcuS, um 1766. f 31 -
Tlän 1767.
Solrfe, (Sari ©ufiab Otto, geb. am 9.
(September 1858 p Bresben, geigte früh
- fioftfe. 145
muftfalifdje Anlagen, pr $reube beS Va=
terS, ber, iu feinen jungen fahren im S3cft^
einer frönen £enorftimme, am liebften
felbft bie Vithnen^ßaufbahn eingefchlagen
hätte, unb nun feinen ßiebltngSWuufch
barein fefete, toenigftenS in feinem (Soj)n
einen SHinftler erfte^en p fe^en. DeS
ßefeteren Neigung ftimmte üöllig bamit
uberein, ttmfjrenb fia) bie 3Jiutter erft
fpäter mit feiner Sßa^l auSfö^nen fonnte.
3m 7. Sa^re begann ber ©iabterunterridjt,
unb ba ber Vater in günftigen Verkälts
niff en lebte, toarb öon §auS aus bie befte
©elegenl)eit ^iei^u auSgefua^t. 511S Knabe
fang 2. einen pbfdjen Sopran, ber i^m
balb bon ftufcen toerben foUte. 211S er 13
3af)re alt toar, oerlor fein Vater fein
ganges Vermögen. Von Veenbigung beS
©^mnaftumS unb öon UniüerfttätSftubien,
toeld^e ben muftfalifd^en urfprimgltd) oor=
aus ge^en follten, fonnte nun feine Sftebe
me^r fein. 2. fanb eine Aufteilung als
(Solofänger im (S&ore ber ^euftabt^reS-
bener 3)reifönigSftra^e unb erhielt bafür
Unterricht in ber ^euftäbter föeatfcfmle.
2)abei ermöglichte ber Vater aber ben gort*
gang beS 2ftuftfunterrid)tS, 2. begann baS
Violoncettf piel beim KammermufifuS Vürgel
unb machte barin fo rafdje fjortfehritte,
bafe er fdjon mit 16 Sahren im 3tütfchen*
actSsOrchefter beS ipoftheaterS mtttotrfen
fonnte. 1874—76 befudite er baS ®reS=
bener (Sonferöatorium, berlieft baffelbe
wegen 2JMttelloftgfett unb gelangte erft
1878 burch felbftertheilten Unterricht in
bie £age, auf*S 9leue auf ein Sah* cins
treten p fönnen. Unterbeffen toax ihm
aud) ber Eintritt in'S ^ofopemorchefter
öerftattet Horben, perft als Volontär, bann
mit fleiner ©ntfehäbigung. (So begann
für ihn eine rege Xhätigfeit. Slufeer fei*
nen eigenen Stubien ((Sompofttion, Diri^
gentenclaffe, fölaoier, Violoncell, allgemeine
Rächer, unter SBüllner, 9Mcob6, Vlaftmann,
©rü^macher) gab er felbft Unterricht, Der*
fah ben Drdjefterbtenft in Zfyattx unb
Kirche, unb fungirte als „^inpaufer" in
ber Dpcrnfchule beS (SonferöatoriumS unb
bei erften Dpemmitgiiebem. Slufeerbem
tourbe er fdjon bamaiS als Vegleiter in
(Soncerten gefud)t, fogar ohne (Soncertreifen
nach ^rooingialsfStäbteu ging eS nicht ab.
1879, nach abgelegter Prüfung, berliefj 2.
Bresben unb toanbte fich nach SHufelanb.
1879—80 toar er ßehrer bei ber ftatferl.
3Jlufifalifd)en ©efettfehaft inKronftabt, 1880
bis 1882 erfter öehrer an ber Kaiferl.
2Jinfiffchule in Sßilna. &ier .griinbete er
eine 9Jhififalifche ®cfellfd)aft (©hör unb
Drd)efter), mit ber er gleich im erften
hinter größere Sßerfe aufführte. 1882
tourbe er als Reiter (Sapellmeifter an baS
10
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ßohfe — ßorcnj.
s Jtigaer 3ntertm8tl)e(iter berufen, ba8 er
im äftat 1884 lieber öerliefj. (Seitbem
lebte er in fötga alg ^rtöatlehrer, 3Wuftf=
referent ber „3tg. fft* Stabt unb &anb",
2fluftfbirector beg 2öagner=Bereiug, ber
„£abo" 2c, aufserbem mit ©ompofttton
befd)äfttgt. (Seit 1889 ift 2. I. <5apell=
metfter beg (Stabttheaterg. Bon feinen
(£ompoftttonen ftnb gebrueft: 3 lieber:
„©onboliera", op. 1; „tlage", op. 2;
„Söiegenlteb", op. 4; ferner 3 9)iänner=
chöre, op. 3. 3m 2Jtanufcrtpt ftnb aufcer*
bem öoöenbet: gegen 30 lieber; tpeltltche
unb gciftltche $rauenchöre, mit nnb ohne
Begleitung; 9flännerchöre, ohne Begleitung,
unb mit Ordjefter ; ätoci größere gemtf d)te
©^orfä^e; ber 84. Sßfalm, alg 2)uett für
(Sopran unb 2llt, mit Orchefter; Benebtctug
unb SlgnuS $)ei, für ^We^ofopran, ge=
mieten &hor, (Stretchorchefter unb Orgel;
SHtl^rambe, für Üftejpfopran, £enor nnb
Bariton, gemtf chten &hor unb Orchefter;
$eutfd)e 2fteffe, für Stte^ofopran, £enor,
Orgel unb grofjeg Orchefter; ein Streich*
Ouartett; größere unb Heinere (Säfce für
Orchefter allein. (Sine 3actige Öper „$)er
$ring miber SBtllen" ift oollenbet, aber
Sur Stunbe noch nicht aufgeführt. 3 m
hinter 1888—89 leitete 2. einen (Stjctug
öon 5 l)iftorifrf)en föoncerten, bereu Ertrag
für ben Batyreuther s 4$atronatg=3ronbg be=
fttmmt mar.
ßolrfe, grau Slnna Slbetb. 2Natbtlbe,
geb. Slrboe, geb. am 5. gebruar 1859 p
SRiga, abfolöirte bag rufftfdje ©tymuaftum
3U SBitebgf unb naf)m fpätcr ©efang=
Unterricht bei Sri. Xherefe TOller in $iga,
jebod) o^ne bie 2lbftcht, ftch fachmäftig aug=
pbilben. 1876 ging fte mit ihrer Familie
nach Bresben, um ftch im borttgen (5on=
feroatorium bem Elaoterfpiel p rotbmen,
eine Slbftcht, bie burch ein nerööfeg 2lrm=
leiben öerettelt tintrbc. Sie ttmnbte ftch
baranf toteber bem ©efange 3u, in beffen
(Stubium fte $irector Söüllner mit befon=
berem Sntereffe auf jebc SSetfe p förbern
fuchte. 1880 »erheiratete fte ftch mit bem
Borigen, mit bem fte ftch äiüet 3ahre oor=
her oerlobt hatte. Tlxt ihm mürbe fte
barauf in Söilna an ber 9)htftffchule unb
an anberen Shrongauftaltcn alg ©efang=
lehrerin augeftellt. 3n föiga, wo fte gleic§=
falte alg ßehrerin totrft, hat fte alg (£on=
xertfängerin im 3üfammcnttnrfeu mit ihrem
©atten mieberholt ben entfdjiebenften Er-
folg gefunben.
tfooff, ©our ab Heinrich, geb. am 29.
3)ccember 1749 p 2Äagbebnrg, ^atte in
feinen jungen 3ahreu eine lebhafte s Jki=
gung jum Stubium ber Rheologie, muftte
aber uad) bem Hillen feinet Baterg bei
einem (Mbfchmieb in bie Lehre treten,
bei bem er 6 3ahre lang big p feiner
Sreifprechung blieb. 2öie er pr Bühne
gefommen, ift nicht befannt. 1774 trat er
p ftlengburg perft auf, 1778 fptelte er
bei ber Slgner'fchen ©efellfchaft in föoftocf,
in 9Hga bebütirte er am 3. 3nni 1779
als gelbmebicuä üßftngftgräf in „Qtx
Unterfchieb bei Dienftbetoerbungen". 2Jlit
berfelben Sftolle oerabfehiebete er fich 38
3ahrefpäter am 12.$ebruar 1817oom^ubli=
cum, oor bem er nur am 12. $)ecember be$=
f elben 3af)xt% noch einmal auftrat, unb jtoar
al« SBallmann in ,,^)ie Slu^fteuer", p=
fammen mit ber fchon früher prücfgetre=
tenen 9Jiab. 3Ke^rer. ^>anf feiner <Spar=
famfeit üerlebte er ein glücfltche3 Sllter,
bis ihn 1823 eine Zähmung ber rechten
(Seite traf. Bon berfelben blieb ihm eine
(Schwäche prücf, bie mehr unb mehr p=
nahm, big er, oon einer treuen früheren
Wienerin gepflegt, am 19. 3uut 1828 ftarb.
(Sich nach feiner 2luflöfung fehnenb, h^tte
er ftch fchon c ^ n 3 a ^ r vorher einen (Sarg
anfertigen unb nach feiner Sohnung
bringen laffen. — (£r glänzte in feiner
Blüthe^ett, bei einer gemtffen @införmig=
fett, befonberg in ben Sollen pebantifcher
unb poltember Gilten in Sfflanb'fchen unb
einigen Stofeebue'fchen Schaufpieleu.
ßooff, Sttab. Eleonore. Bgl. (Schmalfelbt.
^oronge, $em., II. unb III. 2tebhabc=
rinnen, ©hormttglieb, auch ^änjerin 1839
big 1848, feit 1846 »erheiratet mit bem
(Sbonnttglieb @chüle.
Soreti^ SBtlhelm, geb. 6. 2Mrg 1832
p 2)cffau alg Sohn beg bortigen lang=
jährigen tammermufiferg 2., ftubirte bie
Oboe bei feinem Bater, Bioline bei £ou=
certmeifter Barteig unb Theorie bei 6on=
certmeifter Slppel. 6 3ahre mar er 2lc=
ceffift ber 2)effauer ©ofcapelle unter gr.
®chneiber, barauf I. Oboer in Bremen,
8iU8 unb 9leoal, 1854—65 II. Oboer unb
Bibliothefar in 9liga. Sßährenb feineg
hieftgen äBirfeug erhielte, am l.October
1862 oom §crpg p ^)effau bie ®rnens
uuug pm hcrgogl. 3lnhalt=^)effau^ötheu=
fd)en kammermitftfer.
%ovcm, ^xan £utfe, ©attiu beg Bo=
rigen. Bgl. Schneiber.
Kovem, %xl. Olga, Tochter ber Borigen,
geboren p Sftiga unb für bie Bühne oor=
bereitet burch ^xan oon äßafotoicä, trat im
2lpril unb mal 1873 an 5 Slbenben alg SRene
(äöilbfeuer), Katharina (Bürgerlich nnb
romautifch), Sophie (2)ag üügen) unb
Stuniguube (2lfchenbröbel) auf. 3h^ erfteg
Engagement i)atk fie alg Liebhaberin in
s Jteoal, ein mehrmaligeg ©aftfptel, melcheg
fte barauf in ben legten Monaten beg
3a()reg 1874 in s JMga gab,, führte pm
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ßorenj —
baucmbcn Berbleib ^icrfclbft. ßm 3rad)e
ber £iebl)aberinnen, bon bem fie ftd) all*
mältg big in bagjentge ber Heroinen ^in=
einhielte, fanb fie reiche Befestigung
unb allgemeine 2lnerfennung, big fic föiga
1882 oeriiefj. (Scroti im Secember 1881
Ijaite ftc ein erfolgreich ©aftfpiel im
EöniflI. @d)aufptelf)aufe p Berlin gegeben
unb war oom Dctober 1882 ab für ba3-
felbe öerpfitdjtet Horben, äßegen ungeniU
genber Befdjäfttgung öerliefc fie jebod) tljre
berliner (Stellung bereite im sjiooember
beffelben 3a^rc8 Wteber unb ging pm
£oftf)eater p 2Mningen über, bem fie,
bom ©ro&fjerpg 1887 mit bem Berbtenfc
freuä für totft unb 2Biffenfd)aft augge*
3eid)net, feitbem angehört. (Seit bem SDe*
cember 1887 ift fie mit bem £offd)aufpteler
2ller,anber Otto öerl)etratf)et.
Sotettj, 3ultug, £l)eater:=Eaffirer 1856
big 1877, feitbem Eaffafüljrer beg Eomtteg.
goritti, 2ld)tlle, Smprefario ber italie*
nifdjen Oper beg Btctorta=£I)eaterg in
Berlin, gab unter 2JUtwtrfung einzelner
l)tefiger ftr&fte bom Sttat big 3ult 1861
17 Borftettungen im 9Ugaer Sweater.
(Seine fyauptfäd)lid)ften 9Jlitglieber waren :
Wab. 2ab orbe, I. Sßrimabonna; <Sgra.
(Sonnieri, II. Sßrimabonna; <Sgr. Baragli,
I. £enor; <Sgr. Briaui, I. Bariton; <Sgr.
ßaftni, Baffo prof.; <Sgr. £eba, Baffo
Buffo. 55>te in ben 3ult fattenben Bor;
ftellungen birigirte ßöbmann.
Sorittfer, ©ufti, geb. p äßien,
I)atte alg ftinb ®eiegenl)eit, einige 9Jial
in ber bortigen £ofoper p bebütiren, wo=
bei tf)re Neigung für bie Dpernlaufbafnt
bereitg bie erften fteime trieb. 2Jhififalifd)
begabt, begann fie einige 3af)re fpäter i^rc
gefängliche Slugbilbung, unterbeffen nad)
©rag übergefiebelt, bei bem bortigen ©e=
fanglefjrer 5Hid>. ^augmann unb beenbete
fic bei $rau 2Betnlicfc£tpfa bafelbft. 3*)t
erfteg Engagement fyatte %xl 2. am <Stabt=
tf)eatcr p Xcplfy, barauf ging fie pm
^lefibengt^eater in £annoocr. 3w (Sommer
1888 madjte fie eine Eoucerttour nad) ®lei=
djeuberg unb ben böfnnifdjen Bäbern Earlg=
bab, gfrangengbab, Sttarienbab unb Xeplifc,
bie Don gutem runftlerifdjen Erfolge war.
(Seit 1888 wirft fie alg £)pern=(Soubrette
iu Ditga.
ßoffoto, <Sd)auftrieler, um 1779 bei ber
2Bäfer'fd)en ©efellfdjaft iu Breglau, ga=
ftirte am 19. Wai 1796 alg ©raf Slbelftan
in Robert unb ^allifte". Er foll früher
befonberg iu blöben£iebl)aberrolleu unüber-
trefflich gewefen fein.
Vomdnuö, 3acob, Eautor beg $omg
unb ber $)omfd)ule 1616—59. Er war
1586 geboren unb ftarb am 11. &ecember
1659.
Subetotg. 147
%otto, 3fibor, tfammer*Birtuog beg ffl*
nigg bon Portugal unb beg ©rofeljerpgg
bon SBetmar, Biolinift, geb. am 10. $)c=
cember 1840 p 2Barfd)au, (Schüler oon
SKaffart, oon 1862 (Solo^iolinift in SBei=
mar, feit 1872 Bioltnleljrer am (Strafe-
burger Eonferöatortum, concertirte am 29.
Sluguft 1871 im (Sc&toar^äupter. Ein
p)eiteg Eoncert fam ntd)t p (©taube.
ßofce, Earl, geb. am 14. $>eeember 1816
p Berlin alg(So^n eineg ©c^miebemeifterg,
Schüler oon D^ieg, trat 1836 pm erften
malt alg Biolinift im Äönigl. @d)aufpicl=
fjaufe auf. Balb barauf unternahm er
eine Eoncertreife nad) ßeipgig, 3ena unb
SBeimar unb trat fjter mit ©ummel in
regen tünftleroerfc^r. 1837 ging er alg
Eoncertmeifter nac^ 9tiga, fd)uf firf) l)ier
alg (Solo-, Drc^efter* unb Ouartetts©eiger
einen gearteten tarnen, gab üerfdjiebene
eigene Eoncertc unb bereifte öon ^ier aug
aud) Titian, $>orpat, SReoal :c. $la$ 9luf=
löfung beg Orcftefterg 1845 priDatifirte er
nod) 2 3a^re in föiga. Einen Dfhif nac^
(St. Sßetergburg fc^lug er aug unb pg eg
oor, nad) Berlin prücf p fe^ren. 3)ort
fanb er baib alg ßefjrer grofee 5lnerfennung
unb tourbc 1857 alg ^ammermufifer an=
geftellt.
ßttcca, ^auline, geb am 13. Slpril 1841
p 2Bien, eine 3cit lang E^ormitglicb am
bortigen ^oft^eatcr, fpäter in £)lmüfe unb
^rag, bon 1861 an in Berlin engagirt,
1872—74 in 2lmerifa, g. 3- E^renmitglieb
ber SBiener ©ofoper, concertirte am 2. unb
4. Secember 1884 unb 25. October 1889
im ©etoerbeöeretn unb trat am 6. 3)ecem<
ber 1884 alg Earmen im £f)eater auf.
Sticoitiics, 21. D., 3)irector ber £)ptx\u
unb Balletgefellfdjaft beg ^elfingforg'fcben
Sliejanbert^eaterg, toeldje im 3Jlai 1888
einige mffifdje Opernborftettungen erft im
X^orengberger (Sommertljeater, banu im
Ulei gab. 3Jlitgiieber beg im ©angen fe^r
letftmtggfäljtgcn Enfembleg toareu u. 21.
bie tarnen 2:amarott), ^reig unb Kaplan,
unb bie Herren ffltxfäbi%tt), föabugin uub
^ßetrott). 2llg Eapellmeifter fungirte $err
Bauer.
Subetoi0 r SBUfjelm, toax um 1815 in
töniggberg, wo er alle möglichen 3räd)er
hielte unb fid) befonberg alg föcgiffenr
oerbient mad)te. (Später, um 1817 toarf
er ftc^ in Gängig auf bie ^ragöbie, für
bie i^m tü^ne (ü. ßenj) pm Borbilb
biente, in ber er aber nur geseilte Erfolge
fanb. 1821 war er wieber in ^öniggberg
unb veröffentlichte hier eine (Sdjrtft „grag=
mente aug meinem c 2agebud)e", am 8. 2lu=
guft 1822 bebütirte er in s Jliga. §ier fpielte
er alte gelben, 3ntrigauten, fomifc^e 2llte
unb BaPuffo^articu, in jebem biefer
10*
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148 ßubetmg —
Rächer genügenb, ohne unübertrefflich p
fein. @r toar auch SRegtffeur, führte für
Ohmamt 1823 toährenb beffen Slbtoefenhett
bie SDtrection unb half 1826 ben bamaltgen
^eaterüerein nach aufcen repräfenttren.
3m 3ult 1830 öerltefe er feine (Stellung,
tote aus einem SlbfchtebStoort an baS tyxu
blicum hervorzugehen fchetnt, im 3erȟrf-
nifc mit ber ©efellfchaft unb ging als
Sttrector nach Königsberg, fefete ^ier feiu
in SRtga (SrfparteS %u unb ftarb, gänzlich
berarmt, an einem Xage gufammen mit
feiner ©atttn an ber (Spolera, unbefannt,
in toeldjem Sa^re. 3n föiga ftnb einige
bon ihm beforgte Bühnenbearbeitungen
aufgeführt toorben: „$er 3Jlüller unb feine
©ef eilen", @chaufptel nach $ocofe; „$er
©olbfchmteb üon SPartS", (Schaufptel nad)
@. X. £offmann; „@tn 2ttorgen auf bem
Staube", Ballet. Slufjerbem berfaftte er
einige ©elegenhettSftücfe.
Sufcetoia, 27iab. ftriebertfe, ©atttn beS
Bortgen, bon Königsberg, Mütter in
(Schaufptel unb Oper 1822—30. 2IIS treffe
liehe tünftlerin gefehlt.
gufctoifl, $em. Nebenrollen, ©hormits
glieb (ober =3»itglieber) 1837—38, 1843
M8 1844.
i'ubtoifl, 3acob, oom beutfehen Theater
in 51mfterbam, ©haracterfomifer 1856—57,
nach borauSgegangenem ©aftfptel. ©ing
junächft nach SJiaing unb ftarb am 13.
2Mrs 1883 in ftranffurt a. 271, too er 8
3ahre lang fein ßeben burch aftilbthättg*
feit Ruberer gefrtftet hatte.
fttfctoia, Xenorbuffo 1864—65. 2Bar
bom October ab franf unb ftarb im Wläx%
1865.
ßiiMoi«, 3Jtob. Sgl. 3entfch.
Sufttoia, ©htiftian (Sari grtebrich,
I. Oboer 1856—71, too er, 40 3ahre alt,
am 17. 3luguft ftarb.
Sufctoia, $rau 5lugufte, ©oufflenfe
feit 1884.
Sfifaecf, £outS, geb. 1838 im £aag,
1863—70 erfter Bioloncelliftjim fcetpätger
©etoanbhauS, fpäter (Solooiolonccllift bei
Btlfe, befuchte mit beffen Capelle Niga
1878. Sßirft 3. 3- in ber Königl. &of 5
Capelle in Berlin. — <Setn Bater 3ohan«
fcetnr. 2., geb. 30. 3anuar 1799 p Sllpen
(^beinproüina), fpäter als $>irector beS
©onferoatortumS unb ^ofcapellmeifter im
£aag üielberbtenter Huftier, f 26. 3anuar
1865, foll nach Angabe ber ßetfca als
Btoltntft am fötgaer Sweater engagtrt ge=
toefen fein, toorüber ber toeitere s Jtacf)toetS
fehlt. (Sein Engagement müfjte iu bte
3eit stoifchen 1816 unb 1822 fallen.
ßübfe, II. Biolonceliift 1866—69, tu»
mitten ber lefeten (Saifon contraetbrüch ig.
fcücf, Sari, (Shormttglteb 1853—55.
ü. ßufcau.
Sttfcerg, ©uftab, II. Trompeter 1857
MS 1875.
ßüqui, 3ultuS, II. Bäter, alte Steuer,
Sntriganteu 1844—45, fpäter in föeüai.
ttüttettfee, $rl. SlmSlie, (Solotänserin
1868—69.
Sütiettfee, ftrl. 3ulie, Sängerin 1868
biS 1869.
ßitft, Heinrich, geb. 26. Sluguft 1813 p
2ftagbeburg, 3ttuftflehrer in ßtolanb, 1839
bis 1860 erfter Oboer in @t. Petersburg,
1868 3u 3Jiagbeburg, concerttrte am 29.
ecember 1834 in fötga. BirtuoS erften
langes.
Kuvert, 51nton, ©larinettift 1838—45,
II. Oboer 1848—49.
gufleri, SlnbreaS, ©omift 1838—45,
ferner 1861—62. £rat in einigen Eon=
certen auf. (Sompoftttonen: eine Ouber-
ture; Bariationeu für 2 $önier.
U ßitigt, 3Wab. ©orinua, italienifche
Opernfängerin, angeblich ^in^ifle ©chülerin
JRofftniS, gab, bamalS fchon über ihre
Blüthe hinauf am 14. 3nni 1873 ein
(Soncert in ber 3ohanitiS*©ilbe.
8ttfan, 5luguft, ©ouffleur 1861—82.
Beging am 15. October 1876 baS 30jäh=
rigeSubiläum feiner Bühnenthätigfeit, bie
er an einer Keinen Bühne unter $>trector
Obftfelber begonnen hatte.
Sufati, ©Itfe, Kinberrollen, fpäter junge
2Käbchen 1871—82.
H. Sufacgti, grau, bebütirte am 3. Oc*
tober 1863 als Orftna (®milia ©alotti).
Sufafcbetoift, Käufer um 1823.
%nmbe, 3ohonn, ^ianift, gab am 1.
2Rat 1849 ein föoncert im (©chtoarshäupter.
©pielte eigene Eompofitiouen unb Bear^
beitungen.
ßunb, BiolittsBirtuoS aus Kopenhagen,
concertirte am 17. unb 24. Februar 1844
im ©chtoarghäupter unb £h*ater.
^uplou, $iantft, ungetoife, ob Künftler
ober Dilettant, .trat in ben 3ahren 1798
bis 1801 in Dielen (Soncerten ber 9}iuft s
falifchen ©efeüfchaft auf.
Luther, grl. (Sophie, fleinc ©efangS=
Partien, (Shormitglieb 1856—58. ©ing
nach Prag.
Kultier, Sri. 5lnua, II. unb HL $ar*
tten, Shormitglteb 1863—64, 1867—68.
H. Kuwait, (£arl IJriebrich, geb. in
©olbingen, (Schüler bon 3W. Bohrer, trat
1829 als Biolonceliift in'S Xhcaterorch efter,
bem er bis jur Sluflöfung beffelben, 1845
angehörte, ^r prioatifirte bann noch einige
3ahre in $Riga unb ging barauf pr ^aiferl.
Oper in 2WoSfau. 1872 fehrte er als pen=
ftonirter Äammermuftfer bon bort prücf
unb gab in s Jttga Unterricht, f am 21.
Sluguft 1872 auf eiuer Steife in Sünaburg.
211S Biolonceliift würben ihm grofee fjertifl^
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ü. ßufeau — ÜTiad^tg.
149
feit, reicher ©efühlSattSbrucf, ooller, mar=
figer Xon unb fdjöner ©efang nachgerühmt,
als SJlcnfc^ toar er burch feine gefelltgcn
©aben unb . burch feinen fchlagfertigen
§umor allgemein beliebt. 6r gab ätotfdjen
1836 unb 1847 in Sfttga üerfdjiebene eigene
(Soncerte, trat in öielen anbereu auf unb
hat auch bie^robinjen bereift. $on ß.'fchen
(Sompofittonen haben totr einzig „$>aS
2llpenhorn", ein ßteb für £enor mit
©labier unb obligatem SSioloncell nennen
hören.
&♦ gttfeais, Samuel ©toalb, Detter beS
Vorigen, tourbe am 26. (September 1816
als Reiter (Sohn beS SKigafcfjen SRat^S=
herrn Sluguft ©ottfrieb b. 2. geboren.
(Sein $ater, ein refpectabier $toiinfpieier,
bemerfte mit greuben bie mufifalifcheu
Anlagen beS Knaben unb that alles 2flög=
liehe, benfelben burch gebiegene 2Jhtftflehrer
toie Jpachmetfter unb §effe bie richtige
Pflege p fdjaffen. o. & machte über=
rafchenbe $ortf abritte, fo ba& er, noch wicht
14 Sahre alt, mit $abtb unb (S. Homberg
baS erfte ^ummerfche Xrto fpielen fonnte.
1833 trat er in 2Mtau pm erften 9Me
öffentlich auf, im Sanuar 1834 concertirte
er mit 3frl. ö. (Sturm in $>orpat. darauf
ging er in Begleitung eines 23aron ©arl
0. fcötoenftern nach $)eutfchlanb, feierte
u. 51. in Karlsruhe unb Dürnberg Triumphe
unb getoann baS befonbere freunbfehaftliche
Sntereffe öon Männern toie Rummel,
2JtofcheleS, teigiger unb ßgemt). 1835
rief ihn ber £ob feines SöaterS nach ^taa
prücf. §ier blieb er bis 1837, baranf
ging er bis 1842 nach Bresben, too er I
bei 3of). (Schneiber auch baS Orgelfpiel
ftubirte, unb blieb, flüchtige SBefudje in
fötga abgerechnet, bis 1848 im SluSlanbe.
$on ba an gehörte er bis p feinem £obe
gang feiner s Jßaterftabt. führten ihn feine
früheren Erfolge nicht in eine glängenbe
S3irtuofen=ßaufbahu, fonbern p einer ftil=
leren, prücfgepgneren Sthätigfeit, fo lag
baS {ebenfalls nicht an feiner fünftlertfdjen
Befähigung, fonbern an feinem befdjetbe*
neu ©haracter, ber fich gegen bie. geräuf<h=
bolle Oeffentltchfett ftrfiubte. ©r hat
in föiga fein einiges (Soncert felbft unter*
nommen, öffentlich aufgetreten ift er über*
haupt nur fehr feiten, plefet im $h*ater
gelegentlich ber SBeethobenfeier am 14.
Wdn 1871, bei ber er baS Seethobenfche
Bdur s ©oncert öortrug. SorpgltcheS let*
ftete er als ßehrer. (£r ftarb am 9. Sunt
1871. 3}on feinen (Sompoftttonen, bie ftch
toeniger burch ihre üftenge, als burch ihren
finnigen ©ehalt auszeichnen, ift bie (Sa=
price „9iecfereten" (op. 12) am befannteften
gemorbeu.
i'ufenbcrg, ©hormitglieb 1870—71.
ßtooff, SÄleEiS, geb. 13. 2ftat 1799 p
föebal, f 16. $ecember 1870 auf feiner
23eftfeuug im totono'fchen ©oubernement,
Generalmajor, Slbjutant beS EaiferS
Nicolai unb Dirigent ber $offänger=
(Sapelle, ausgezeichneter 2ttoltnift unb
als foldjer auch im 3luSlanbe aner=
fannt, in feinem Sllter ööllig taub, com*
ponirte mehrere Dpern, toar augerbem auf
berfdfjiebeuen ©ebteten ber profanen unb
firchlichen 2ttuftf als (Sompontft thätig,
unb hat ftch namentlich als 2fotor ber
Nationalhymne „Borne uapa xpaHH* ein
bleibenbeS $>enfmal gefefet. 2. ttmr um
1817 als Lieutenant in Niga ftationirt
unb ift hier auch im Soncert aufgetreten.
SluS jener 3eit batirt jebenfalls feine 33e=
fanntfehaft mit 3Jtob. Sebberfen, bie ftch
fpäter nad) ihres 3JtonneS £obe mit ihm
berhetrathete.
fctjfouber, Sfrau SUtorte, geb. griebe,
(Soncertfängerin, hat fich fett 1885, na=
mentiieh in beu Sluffühmngen &*r „fyt)iU
harmontfchen®efellfchaft," burch ihren lteb=
liehen (Sopran unb ein anfprechenbeS SSor*
tragStalent befannt gemacht. 2lm 4. Oc*
tober 1888 gab fte ein eigenes ©oncert im
©chtoarghäupter unb trat barauf eine (Son=
certreife burch bie Sßrobtng an.
«iodiolöfli, SBiolinift, (StabtmuftcuS bis
1782, too er Niga öeriaffen p haben fcheint.
S3iS bahin toax er ein fehr beliebter (£on=
certfpieler.
Woditö, (Sari, ift am 4. Sunt 1846 p
SBeimar geboren. £>urch Soadjtm, (Singer,
Xauftg, Benbel, s Jlaff unb Rubere, bie im
§aufe feines SBaterS, eines Eammermu=
fiferS, oerfehrten, erhielt er reiche Sln=
regung. SouiS Sungmann, S3enbel, ^leifch=
hauer, Finger, 8tör, 6^arl ©ö^e unb
Töpfer tourben, aufeer feinem ätater, feine
2ehrer. 5luch ßiSgt interefftrte ftch für ben
Knaben, üerfdjaffte ihm ein breijähriges
Stipenbium unb toürbigte ihn tüährenb
gtoeter Pommer feiner eigenen Untertoei=
fnng. 211S Slaüier^ unb Sßiolinfpieler be=
büttrte er in Sßetmar in feinem 13. 3aht.
Später toar er 3 Sahre Biolinift in ber
^ofcapelle p ßötoenberg in (Sdjlefien, je
ein 3ahr bei beut Ouartett beS ©rafen
b. <Stollberg=2Bernigerobe, ©oncertmeifter
beim ßübeefer (Stabttheater unb Xonhallens
£)rdjefter, unb einen SBtnter ©apellmeifter
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150 3Kad£)tiuk -
am <Stabttf)eater p 3ürtcf). 3n SBicIcfcIb
leitete ermann 3 3ahre bie 9fluftfaltfche
©efellfchaft unb bie 2ftännergefangberetne
„ßtebertafel" unb „2lrton". 1875—76 toar
Wi ll. (Sapellmetfter unb (Shorbirector in
s Jtiga, unb übernahm auch bie ßettung ber
bamalS blühenben Orchefters©efellfchaft
„(Strebfamer herein" unb beS „23a}an",
bie er bis 1878 führte. (Settbem ift er
Eapellmetfter ber grofcherpgl- Surcapelle
tu S3ab Nauheim bei §ranffurt a. Tl. unb
concertirt mit einem 36 2ftann ftarfen
Drdjefter im Sötnter im Sßalmgarten in
föannober. — Bon SDi'S (Sompoftttoneu
für Drdjefter ftnb bis jefct gebrucft: 3* 5
geunerleben, Satttafte; ©rofce (Serenabe;
£uftfptelouberture; £raum beS ^ringen
Earnebal, gantafte; 9ftärchentbt)ll. ferner
(klabierftücfe, (Stüde für Violine, Btoloncell,
Dboe unb (£ngltfch £orn mit ©laoter*,
Harmoniums, Orgel* ober Dra^efterbeglei=
hing, ßteber, 2Jiäntterdjöre. Eomponirt
hat 2Jt. ferner Dubertüren p Othello uub
^amlet, eine ©gmonts Symphonie, einige
grofje ÜRärfche, enbltcfj 2Jhtftf p „$te
Sternenjungfrau" bon ©affner. 4)ie mei=
ften feiner größeren ©ompoftttonen ftnb in
9ttga aufgeführt toorben.
«»a*toift (ftafaelsaw.), Sri. Sufttne,
©ontra*5lltiftitt bon ber ÜRatlänber (Scala
unb $er 9Jtojefty's S^eatre in ßonbon,
trat in Stttga perft in einer 3ftattn6e beS
(SapellmetfterS SKutharbt am 18. 9Mrj 1879
auf unb gäftirte bann als Slpcena, Sßanja,
^aooritin unb Planet) (theilS ttaltentfch,
tfjcilS rufftfch). 2lm 8. Dctober 1885 cou=
certirte fte im ©ctoerbeberetn.
H. Stttacaetodfi, %xl Soncorbia, ent=
ftammt einer mufifalif djen gamilie SUHtauS.
3h* ©rofcbater (Samuel Diofe toar Organift
ber SrtnttatiSftrchc bafelbft, ihr Bater,
$riebr. b. Staatsbeamter, eifriger
(kompontft unb Dirigent ber Litauer
ßiebcrtafel, ihre 3Jlutter eine renommirte
Sttuftflehrertn, ihr Bruber SlmabeuS b. 9)1
2Jhtftfbtrcctor in ^atfcrSlautern, too er 1879
ftarb. $rl. b. eine rüstige ^ianiftin,
ift auSfchliefeltch burch ihre Butter auSs
gebilbet toorben, toeitere fünftlertfcfje Sin*
rcgung, fotoic fernere görberung ihres
Berftänbntff eS unb ©ef dfjmacf S gewährten ihr
tt)icberr)oltc Reifen nach $)eutfchlanb. (Sie
lebte bis 1879 in 2fMau, gab bafelbft
Unterricht, fptelte häufig in (Soncerten unb
ftebelte bann nach Heibelberg über. 3n
föiga trat fte am II. Slpril 1871 auf, in=
bem fte in ber äJhtftfaltfcheu ©efeilfchaft
baS A-molU&oncert bon (Schumann bor=
trug.
&♦ SHIacaetodft), @ug., lebte 1871 unb
fpäter als (Slabterlehrer in fötga unb fjattt
herborragenben 2luthctl an ber ©rünbung
- 3Rafotoefc.
ber mufifalifcheu ©efettfdjaft „(Strebfamer
herein".
«Waffel, ^rofeffor Sofef, ^önigl. grie=
chif eher §ofmufifer, XrompetenüirtuoS, con=
certirte 5. 5luguft unb 7. (September 1843
im Xfyattt unb ©tymnaftum, mit ihm gu=
fammen bie ^rimabonna ber italienifchen
Opent in Slthen, Sonftantinopel unb Dbeffa,
Mab. Stherefe 2lftrubali=3)laffei.
9HaQ0i r nebft ©efellfchaft, gab am 5.
Februar 1806 eine pantomimif che $orftel=
lung im Theater.
9Kol|ler f Sluguft, ^ianift aus Söien,
concertirte, erft mit 21. Doppler, bann mit
©. Täubin pfammen, am 26. Sunt 1844
unb am 16. Suni unb 1. Suli 1853 im
(Schtoar^häupter, <Schlog unb Spater.
«Jointjer, Sßiolin 5 »irtuoS, trat 13. $e=
bruar 1815 in einem SlbonnementSs&oncert
beS XheaterorchefterS auf. 6r ttmr9Jtaftf=
birector in Dleöal. @in oon ihm compo=
nirteS (Singfpiel „$er erfte Slpril" (auch
als „$)er le^te 2lpril w gegeben), nach bem
fjrangöftfchen „Les femmes soldat" bear=
bettet oon ^norring, iftl8!4, 1815 unb 1832
auch in Sfttga toteberholt aufgeführt toorben.
äHaiti^et, 3Jlab., bom ^ebaler Xfyattx,
Sängerin, gaftirte am 2. Februar 1815
als Königin bon ©olconba.
H. aWofomoSfi, Xaüer, geb. p ^h^nt
in Seftpreufeen am 25. SÄpril 1840, be=
fuchte baS ©^mnaftum unb trat 1857 in
baS fcetpäiger ©onferoatorium, too er burch
$>abtb unb ^)rct)fcr)ocf im Söiolinfptel auS=
gebilbet tourbe. (Sein erfteS Engagement
hatte er 1863—69 am SKtgaer bamals neuen
Theater als I. SSioltnift, ging barauf in
berfelben ©igenfehaft pr Staltcnifchen Oper
in (St. Petersburg unb fehrte 1873 als
(Soncertmetftcr na$ D^tiga prücf, too er,
nachbem er 1875 feine Xheaterftettung auf=
gegeben, bis 1881 toetter pribatifirte.
(Seit 1873 ^tanb er and) an ber (Sptfce beS
bamaligen 9tigaer Streichquartetts unb
beranftaltete unb unterftüfete eine grofje
2lnphl öon ©oncerten, in benen er ftdj
allegett als fertiger unb mufifalif eher $io=
linift mit anfehnlichem Xone betüährte.
Slufeerbem rotrftc er mit Erfolg als ßehrer
nicht nur beS S8ioltn=, fonbern auch beS
ElaoierfpielS. (Seit 1881 lebt t>. SR. in
Berlin unb marb als 9Ihtftflehrer ber ©a=
bettenanftalt p ßichterfelbe angeftellt, bis
er burch £h- ^ullaf beranlafet tourbe, 1885
ben SHolinunterricht in beffeu „^Ifabemie
ber Xonfunft" gu übernehmen. 4)abei tritt
er fleißig in Eoncerten auf, auch leitet er
feit 1886 ben (Shor ber tatholifchen 3»at=
thiaS=mrche in Berlin. 1889 grünbete er
bafelbft ein (Sonferbatorium ber SÄnftf.
^KafoltJcjj» Johann, ^ammerbirtuos beS
dürften Efterhagi unb ber bertoitttoeten
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Königin bon Greußen, unb beffett 15jäf)= |
rigcr Sohn, SBalbhorntften, concertirten
5. October 1801 tm £f)eater unb traten
12. October unb 2. Sftobcmber in bcr 2ftuft=
faltfchen ©efellfdjaft auf. <$r trug meift
eigene (Sompofttionen bor.
9Haf otoöft, 2ttastmiltan, pantft, tuirfte
23. unb 31. October 1881 in (Soncerten @.
Srimamt'S unb ber äftab. $)owtafowSfi mit.
analedcot, fjrl. Melanie, preiSgefrönte
Sßtaniftin aus SßariS, (Schülerin Don ©hopin
unb ßtS&t concertirte 27. 9Kai 1852 int
Schwar^häupter. Sie war eine treffliche
$ünftlertn, fott aber trofcbem fich nicht gang
auf ber §ölje beS zeitgemäßen Sötrtuofen*
tlmmS gegeigt haben.
Wlalinotom, ftlöttft unb «iolttrtft,
auch StabtmuftcuS 1808—20, trat in üer=
fchtebenen (£oncerten auf unb ging 1820
nach St. Petersburg.
SRlalüttfler, 2Jtati>tlbe (S3aronin Schim*
melpfenuig b. b. Otye), ausgezeichnete bra=
ntatifche (tönigl. preußifche Cammer-)
Sängerin, gaftirte im 9ftai 1872 an 6 9tben=
ben als Sufanne, ©retchen, s Jtorma, ($oa,
Slgathe unbHeonore(£ronbabour). Sietft5.
Februar 1847 p Slgram geboren unb burd)
©orbtntani unb SBogl in präg unb ßerot)
in SBiett ausgebildet. 1866-69 gehörte
fte ber Sftüuchener, öon ba MS 1882 ber
berliner §of oper anterior bie «Stimme, biU
bete ftd) barauf pmSchaufptel aus unb trat
roährenb beS (Sommers 1888 im berliner
^öntgSftäbter Später auf. 2ebt in Berlin.
Wulofemoft, $rl., pianifttn, nrtrfte 24.
unb 27. 3flwuar 1879 in Soncerten ber
Srrau ßawrowsft mit.
fce Stttattara, SÖtaqutS Prosper aus
Parma, Sßtoiütfchüier angeblich öon Paga=
uini, gab 28. (September 1843 ein (Soncert
im Theater, foll aber fehr mittelmäßig
gefptelt haben-
Wann, ftrl., Liebhaberinnen 1856—57.
SQiatttt, Victoria (£lara, geb. 23euecfe,
unb bereu ©arte Wl. waren Sttrectoren
einer ©efellfchaft öon Schaufpielern, bie
1719 unb 1722 in s JHga fpielie, unb oon
ber weiter nichts befanut ift, als baß fie
fehlest mar. 9ftab. 9ftanu öerbünbete ftd)
in fötga mit ber gleichfalls anwefenbeu b.
©cfcnberg'fchen ©auflerbanbe, mit ber fte
bann bie ©efdjäfte gemeinfehaftiieh betrieb.
9!lattfd)itt0er, $rl. ßolla, oom Stabt=
theater in Hamburg, gaftirte im 3anuar
1875 als Hartha, Königin ber 9lad)t unb
ßeonore (£roubabour).
tn 9Rattteuffel, ©. Söarou, componirte:
„£)u Opferlamm", ®ird)eulieb für S3ariton
mit obligater Violine, $toloncelle unb
Orgel, aufgeführt am ©harfreitag 1879
in ber fatholifchen tirche; femer: „Sieb
an baS teua", für 23aß mit Orgel, be=
- aWardhifto 151
I axhtittt nach einem geiftlichen ßtebe 3Jloni=
uSgfoS, aufgeführt bei berfelben ©elegeits
heit. (Stnige Salon=Xänje oon ihm finb
gebrueft.
maniotoani, 9ftab., gaftirte im October
1804 als Margarethe (§ageftolgen), WIU
ranba (S3atyarb) unb ©löira (Spanier in
Peru).
9Rara, ©ertrub ©lifabeth, geb. Sehnte*
ling, eine ber erften Sängerinnen ihrer
3eit, geb. 11. Februar 1749 p Gaffel,
würbe anfangs pr $iolintfttn gebilbet,
ftubirte barauf bei Parabift in ßonbon
unb giller in ßetpgtg ©efang, würbe 1771
für Sie berliner 23üfme engagirt, ging,
nachbem fte ftch 1773 mit beut $tolon=
celliften Wlaxa berheirathet h^tte, nach
$ariS, unb lebte 1784—1802 in ßonbon,
überall öon enormen (Erfolgen begleitet.
1799 liefe fte ftd) bon ihrem öerfchwenbe=
rifchen ©atten fchetben unb ftebelte bann
nach Gostau über, wo fte bei bem großen
S3ranbe SllleS oerlor, was fie befaß. Sie
begab ftch barauf als ©efanglehrerin nach
föeoal unb ftarb bort am 8. 3anuar 1833 in
bürfttgenSSerhältniffen. Wlah. concertirte
im Schwarghäupter am 21. unb 28.
cember 1803, unb am 11. 3auuar unb 28.
September 1804. 3h r ^thm grünbete ftch
nicht nur auf bie wunberbare Stärfe unb
Sülle ihres XonS, ber auch m ®ta* s
heit, Feinheit unb ©efchmeibigfeit ben
höchften ©rab ber SSollfommenheit erreicht
hatte, fonbem auch ^uf bie beifpiellofe
ßeichtigfeit, Schnettigfeit unb s Jhtnbung,
mit ber fte bie fchwerften ^affagen öor=
trug. 3m SluSbrucf beS Adagio foll fte
befonberS unerreichbar gewefen fein.
WlatdpüUftantom, Wlatia, ^öuigl.
preußifche .tammerfängerin, concertirte am
21. September, 10. October unb 9. ®e*
cember 1807 unb trat am 11. October in
bem SDtottobrama „§ero" im Xhcater auf.
Sie war, wie SSorftehenbe, hinter ber fie
nur an Ölunbung ber ^affagen gurücfftanb,
gleichfalls eine außerorbentlidje Sängerin,
bie ihre guhörer burch iht ^ßianifftmo
außer 2ltf)em p bringen unb burch ihr
Sorte &u erfchüttern wußte. 2llS ©ero riß
fte alle äßelt hitt, eine anbere ihrer §aupt=
Partien h^tte fie in ber Oper „®alltrhoe",
bereu §auptnummern fte in einem ihrer
©oncerte Dortrug. Sie War 1765 p Neapel
geboren unb feit 1786 mit bem ebenfalls
berühmten Sänger $<mtoäät öerheirathet.
mavd)\no, Barbara (Stltiftiu) unb Sar=
lotta (Sopraniftin), ausgezeichnete italies
nifche Sängerinnett, bereiften in ben 60er
Sahreu bie curopätfehen ©auptftäbte öon
ßoubon bis St. Petersburg mit namhaften
Erfolgen unb gaftirten im 2lprtl unb 3Jlai
1864, immer pfammen auftretenb, in Sftiga
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152 3Rared£)eaiiE
als Slbalgtfa unb 9lorma, Slpcena unb
ßeonore, föofina unb Bertha, ÜHabbalcna
unb ©tlba, 3erltne unb $onna 2lnna,
Sftancty unb 3Jtortha, Orftnt unb ßucretta.
$te übrigen ©auptpartien in ben betreff
fenben Opern fangen ber Xenortft SJci*
netti unb ber Barttontft Wlauxo 3acdjt.
— Sarlotta 2JI. tuar bamalS bereite öer=
heiratet mit bem' (Schrtftfteller unb Baf*
ftften Sug. Sofellt (recte Shtt)), unb ftarb,
ettoa 34 3af>re alt, 16. Suui 1872.
mavtüeaux, Sug. ©am. Biet., Brat*
fdjtft 1845—52, fpäter prtbattfirenb.
9Jlarf)oIm, ßeonharb Oßfeubontym für
ßaura 3JI ohr), geb. in s Jttga, öerfafctc:
„$atful", £ragöbte in 2 feilen; „$rau
3Jtarianne", $>rama in 4 2lcten. $aS
lefctere ift 1882 im föigaer (Stabttheater
unb Berliner 9flcft b engt I) cat er, ferner in
hollänbtfcher Ueberfefeung 1885 in Slmfter*
bam aufgeführt toorben. 1889 öerhei=
ratete fid) %xl SR. mit bem nortoegifchen
(Schriftfteller Ola £anffon.
«ioringer, 3 , Shormttglieb 1861—62.
SnarftiS, Sari. Bgl. SKarr^arfuS.
marttoovto, Sluguft, geb. 4. Sanuar
1832 in 2ftagbeburg, befugte bis p feinem
14. Qahre baS ©tymnafium bafelbft unb trat
barauf bei ber 3Jlagbeburger 3eitung als
(Schrtftfefeeriehrltng ein. ^Mehrmalige 9Jltt=
totrfung bei £tebhabertheatern ertoeefte
ttmhrenb biefer 3ett feine ßuft für bie
Bühne, unb als er mit faft 18 Sauren bie
©Item feinem Unternehmen geneigt gemalt
hatte, betrat er auf bem (Stabttheater feiner
Baterftabt als Sutuelier im „Berfchtoenber"
pm erften 3Me bie Bretter. Sin 3a*)r
bort engagirt unb in feiten ßiebhaber=
rollen, -ftaturburfdjen unb im Sf)or (too
er feltfamer Sßetfe II. Bafe fang!) thättg,
fiebelte er p einer ambulanten Bühne über,
um ftrf) eine größere Routine p beschaffen,
üftach Jtoei Sahren nahm er bann ein Sn=
gagement am ^oftheater p Sfteuftreltfc unter
$öbbelin. SbenfallS 2 3ahre coutraetlich
gebunben, fang er hier Pt« erften 9Me
£enorbuffoS unb tyrtfehe Tenorpartien, p
toelchem 3toecfe ihm ber bamaltge ®ammer=
herr ö. Oerfeen ©efangunterricht ertheilte.
darauf folgte er einem Stufe nach Sßofen,
Hamburg (Slctientheater), föoftocf, ßeipgtg,
Alains, unb fam 1858 an baS ßanbeS*
theater nach Sßrag, bem er 4 3ahre ange=
hörte, gafttrte toährenb biefer 3ett in Sien
(taiferl. Oper), 3Jlagbeburg, föetchenberg
i. B., Olmüfc, ßin?, £epltfe, SariSbab,
^lagenfurt, nahm 1862 Sngagement beim
£reumanntheater in SBien, machte 1863
ben Branb beffelben mit, fiebelte unter
berfelben $)trectton pm Saritheater über,
unb fam 1864 nach ^tga, too er am 25.
Sluguft als ©abrtel in „Sin ftuchS" be=
— 3Rarfau.
bütirte. Tl. f)at feitbem jugenbltcfje $ar*
tien gefungen, ftd) als Xenorbuffo unb
^omifer, plefct auch als äugerft getoanbter
Operettenfänger ausgezeichnet, öielfad) aber
auch in tyrtfdjen Opernpartien (föaimbaut,
£onto, Sllfonfo in „^enella", Arthur in
„ßueta") pr 3ufriebenheit getoirft. Balb
neben grl. Stcfjberger unb S. Buttertoecf
auf bem ©ebiete ber Sßoffe p ben er=
flärteften Wieblingen be« fötgaer 5ßubli=
cumS phlenb, h^t er feine Xhätigfeit
Jahrelang fo toeit auggebehnt, ba| er in
feiner fräftigften 3eit big 28 9)tal im
3ßonat auftrat. 3)abei hat er feine $ar=
ftettunggfunft ftetig gefteigert unb p einer
bebeutenben Bielfettigfett au8gebehnt. ©ein
ajl^bag in ber „(Schönen ©alathee", 2)aoib
in ben „2fteifterftngcrn", ©aSparb in ben
„©locfen öon Sorneöille" toaren, fo öer=
fchieben fte unter einanber finb, 3rtguren
öon gleich meifterhaft getroffenem Sha=
racter, ber feinen Stiftungen überhaupt
nie fehlte, falls ihm einigermaßen 3eit
gelaffen tourbe, fid) in feine Slufgabeu
p öerttefen, tt)enn er, tt)ie mit feinem
untotberftehltchen Beppo in „$ra 2)iaöolo/'
gelegentlich auch über ba§ 3tel luftig ht«=
augpfchiefeen öerfteht. 2lm 7. Sloöember
1874 feierte er in föiga fein 25jährige§
Bühnenjubiläum, am 7. 9toüember 1889
ba3 25jährige Jubiläum feiner ^itglieb^
fchaft am htefigen Theater.
&♦ Womit], Shriftine, Slaöierlehrerin,
hat in ben 50er;3ah*en öerfchiebene Xan3=
ftücfe üeröffentlicht.
9Horofctti f 3Jlab., I. (Sängerin beS ^ö=
nigg oon (Sarbinien, gafttrte 16. 3uli
1833 mit ©efangSborträgen im Stheater.
WorqnorM, grieb. SBilhelm 2lnt.
II. Biolinift 1863—67.
H. mavva (recte ö. ^aef), Sri. 2flarte,
taiferlich königlich öfterreichifche ®am=
merfängerin, fpäter erfte (Sängerin in (St.
Petersburg, geb. 8. 3uli 1822, f 13. ®e«
cember 1878 in ^ranffurt a. Tl., feit 1848
üerhetrathet mit bem (Schaufpieler ^h-
Bollmer, gaftirte, abgefehen öon einigen
Soncerten, im Februar unb aJlärj 1847 an
8, unb im 2lprtl, 3Rai unb October 1849
an 14. Slbenben, immer mit bebeutenbem
Srfolg, in 9Uga als 2ucia, ^achttoanb=
lerin, &egtment$tochter, Slüira (Puritaner),
Slbina (SiebeStranf), ßutfe ö. (Schlingen
(SBiener in Berlin), Qrrau ü. ßatour, 3^o=
ftne (1. 2lct) unb 9lorma. 3n „Robert
ber Xeufel'' fang fte bie beiben Grauens
rollen in einer unb berfelben Borftellung.
3h*e tragifchen Sharactere toaren eben fo
öollenbet, roic ihre li^rif d)en unb muntern, unb
ihre ©efangSfertigfeit tourbe betounbert.
9!larfau» ©eorg. föector ber ^Domfchule
1567—1578. 5lm 15. 9Mrg 1576 tourbe
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2Rarfd)tter —
unter feiner Leitung auf bem Sftathhaufe
öon $)omfchülem bag (Sdjaufptel „$er
ftampf öon Sliba" aufgeführt.
Worfdiner, 3ofef, L, fpäter II. Vrafc
fchtft 1796—1835, auch <Stabtmuftfer. f,
71 Sa^re alt, 18. Slprtl 1839.
WoHin, Sluguft, Orgelbauer, tft alg
<Sof)n beg Erfurter Orgelbauerg (&h*tftoph
3ac. am 8. 3unt 1808 tu bem $orfe
^ohenfelben bei (Arfurt geboren, too ftdt)
bte ©Item jettmeilig aufhielten. (£r be=
fucfyte bis 3U feinem 15. 3ahre bag ©tynts
naftum, abfolötrte 1823—26 ben (£urfug
im ßehrerfeminar unb trat bei bem Orgel?
bauer <£rnft (Stegfr. §effe in $ad)tt)ig
in bie £ehre. Von bemfelben ttmrbe
er fchon nach 2 1 /« Sahren aug ber ßehre
entlaffen unb wettere 2 Safpe als ©es
hilfe befchäftigt. ber jefet eigentlich
nach 2lmertfa p gehen beabfidjtigte, aber
burch einen unglüeflichen 3ufall bag (Schiff
öerfäumte, arbeitete barauf bei (Sari Vuch=
holfc in Berlin, bann bei feinem Sater unb bei
feinem ßehrherrn. $>er leitete erhielt um
biefe 3^it ben Auftrag, bie $etrt*Orgel
in Sftiga %u repartren, für welche 9JI. alg
©ehilfe 12 neue «Stimmen anfertigte. 1838
fam er bann mit §effe nach Sfttga, blieb
nach Veenbtgung ber Reparatur hier, er*
hielt Slufträge unb würbe rufftfeher Unter=
than, Bürger unb Stfietfter. «Seit 1840 hat
er big 1885 im ©angen 67 ttrdjens unb
19 <Schul=0rgeln angefertigt, bie nicht ein=
geln aufgeführt »erben fönnen. @g be=
finben ftd) barunter bie Orgeln ber 3o=
hannigs, Harting? unb ®ertrubftrd)e in
&tga. — Sßegen öorgerücften Hilters über=
gab er bag ©efchäft 1885 feinem (Sohne
©mtl W.
9Harttn, %f)tobox, Valletmetfter öom
tönigl. Xheater in ßiffabon, nebft ©e=
fellfchaft (2Kab. ßuife 2ttartin=3ttn =
mann, fjrl. £tna ©ärtner, SBilh- San*
ner), gab öom October big $)ecember 1849
16 ©aftöorftellungen. £err unb 9Jtab. Wl.
blieben barauf big gum (September 1850
im Engagement, waren jeboch mit ben ber=
fügbaren Valletfräften unpfrteben unb
gingen nach Gängig.
Wortineüi, Johann Biebrich, unb (Sari
£ubwtg, tarnen gweter ©hormttglteber
(auch fletne Sollen) gwtfchen 1834 unb 1851.
anartitteiU, ^rau, (Soufleufe 1854—55.
Warttnt, §ugo, geb. §u (Schlotheim in
Thüringen, (Schüler öon $aul föotb am
(Stragburger (Sonferöatorium/war erftäfttk
glieb ber grofeh^ogl. §ofcapelle in Olben=
bürg, bann beg fcaube'fchen Ordjefterg, trat
öon hier 1886 pnächft alg II. Vtoloncelltft
in'g 5Cheaterorchefter unb rücfte 1887 in
in bie erfte (Stelle.
Wortuege, Vtolintft aug Mtan, trat
2Jtottoufd£)eI. 153
23. Februar 1866 in ber 27iuftfaltfchert ©e=
fellfdjaft auf.
anargsSHarf ud, Sari, am 11. $ecember
1820 p ©rimma geboren, war 1840-^-45
Vtoloncellift im ©ewaubfjaug unb ber (Su*
terpe in ßetpstg, fett 1843, protegirt burch
2Renbelgfohn unb $aötb, auch greifchüler
beg bortigen (Sonferöatoriumg. 1845 würbe
er, abermalg burch bie genannten ßetp^iger
2Mfter warm empfohlen, alg Vtoloncelltft
in bag bamalg gang neugebilbete Sftigaer
^heaterorchefter berufen, entfaltete fyzt
aufcerbem eine reiche (Soncertthättgfett alg
(Soltft unb bethciligte ftd) mit Sßeller,
Schönfelb unb §errmann an ber ©rünbung
beg bekannten öortreffltdjen fötgaer <Siretch=
quartettg. 1856 ging er bann gur italie=
ntfdjen Oper in St. $etergburg unb blieb
big gu bereu 5luflöfung 1885 3Jlitglieb ber
^aiferlichen Ordjefter. (Seit 1857 ift er
femer ßehrer ber ^offängercapelle, mit
bereu 3)irector 51. £tooff (ebenfo, Wie mit
bem ©rafen m. Sßtlhorgfy) er fünftle^
rifchen Berfehr unterhielt, feit 1874 $ro=
feffor ber BtolonceHclaffe beg <St. $eterg=
burger (Sonferöatoriumg. 3^ allen biefen
(Stettungen mit Sfoggetchmmg thätig, tourbe
er faiferlicherfeitg burch Verleihung gttjeier
großer golbenen 3ßebaillen, eiueg Brillant=
ringeg, unb beg (Staniglaugorbeng geehrt,
©ebruefte (Sompofitionen: Berf chiebene (Solo=
ftücfe für Bioloncell, 5lrrangementg, Ouar^
tette für 4 Bioloncelle unb lieber mit
Violoncelli unb ©laöierbeglettung.
9Hofdie, f?rl. Caroline SBilhelmine, f leine
©efanggpartien, ^hormitglieb 1856—60,
feit 1858 öerheirathet mit bem ©horfänger
X. Füller.
äRaffoto, grau Amalie, geb. Bio, tra^
gifche Liebhaberin, auch Sängerin, gaftirte
im 2ftai unb September 1828 an 3 2lbett=
ben unb toar big 3uli 1829 engagirt,
fonnte jeboch th*e Vorgängerin 3Wab.§enne
alg ^ünftlertn nicht öoll erfe^en. 8eit
ajtitte ber 30er 3ahre hat fie fpäter alg
Vertreterin emfter unb fomifcher 3ßüiter
im 6chaus unb (Singfpiel bem §oftheater
in üfteuftreüfc angehört, tourbe nach 2luflö-
fung beffelben 1848 penftonirt unb ftarb, 82
3ahre alt, 13. SDecember 1877. 3h^ ^ten
3ahre hatte fte, beg Slugenlichtg beraubt,
in öölliger ©infamfeit öerlebt.
Wlattyä, 8frl v öom grofeh^ööi- ^h^ater
in ^Dleiningen, toahrfchetnltch geborene 3tU
genferin, gaftirte 18. 3anuar 1867 alg
©lärchen in „Egmont".
9!latottfd)ef r 9^ame gweier 2Jhtfik unb
gefchäftlicher ^Directoren öfterreichifcher (Sa=
pellen, toelche währenb ber (Sommer 1874
big 1876 hauptfächlich in (Schwär^ £töoli
auf Slltona concertirten unb recht ©uteg
leifteten.
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SRattfUbt - 2Jlai)rhofer.
Wlattmt, Sodann Sofcf, geb. gu
DreSbeu 1759. 3ntrtganten, Margen 1798
MS 1803. Bis gu berfelben 3eit toirften
auch gtoet 9MeS Tl. als (Schaufptelerinnen
unb (Sängerinnen, beren ältere 1800 in
fleinen Kotten aufzutreten begann.
9Matttfd|etoi^,2lnton,Crganift um 1810.
Maurer, ßoutS, Btoltn=BtrtuoS, geb.
27. 3ult 1789 gu SßotSbam, töntgl. preuf=
ftfeher Kammermuftfer, fpäter Königl. fjan=
nööerfcher ©oncertmetfter, gulefct Katferl.
rufftfdjer ©apellmetfter unb 3nfpector ber
Katferl. Drdjefter in (St. Petersburg, fjat
fid), mit einer fötgenferin öermäblt, oft unb
häufig längere 3*tt in Sfttga aufgehalten.
Hier enttotcfelte ftch bei ben Befugen beS
allbefannten unb ItebcnStoürbigen KünftlerS
ein gan^ befonbereS muftfaltfcheS £ebett.
„ÜUlaurer tft ba", l)it% eS bann in ber
Stabt, unb bie muftfaltfchen Sfttgenfer, fo=
tpeit fie biefer ©unft thetlhaftig werben
fonnten, brängten ftch gu ben 9ttufifabenben,
bie Tl. mit ben beften Hieftgen im §aufe
feinet ©aftfreuubeS gab. ©ern ergriff er
auch ben Dirigentenftab in ber Sttuftfalifchen
©efellfcbaft, bereu Drchefter fid) öon ihm
gu gang befonberen Saaten anfeuern Uefa,
unb einmal gu einer Probe ber Duöerture
gu „Figaros Qodßtit" totHtg einen gangen
Vormittag geopfert haben fott. Die 3af)l
feiner in Sfttga gegebenen öffentlichen (Ion*
certe, meift im Xfyattx, ift oon feinem
anberen ©oncertgeber auch nur annähemb
erreicht toorben. (Sie berthetlen ftch auf
bie gang enorme 3ettyeriobe öon 1807 big
1858, toobet auf bie legten 25 Sahre
allerbtngS nur 2 (Soncerte entfatten. (3n
Dorpat fott 3JI. noch im 3cmuar 1864 con=
certirt haben) — Tl. hat in 9ttga auch
feine Opern „Der neue Paris" unb „Sllotfe"
toieberholt perfönlid) geleitet. 3m 3ai)xt
1832 tarn er in Begleitung feines 13iäfc
rigen (Sohnes SBfetooiob, ber Bioitnift toar,
ebenfo 1833; 1858 concertirte er mit fei*
nem (Sohne Sllejanber, toelcber Katferl. Bto=
loncettift toar. — Tl. ftarb, faft 90 3ah*e
alt, am 13. Dctober 1878.
SRtaurice, länger aus SBarfchau, ga=
ftirte 1845 öom 18. $prii ab, unb toarb
für ben föeft ber (Saifon engagirt.
9Rat>er, trefflicher (Slarinetttft, unb beffen
©atttn, geb. ß6öed)e, eine tüchtige pta=
niftin, concertirten am 9. Tlai 1799 im
£fjeater. Tl. bürfte fich bamalS auf bem
SBege nach (St. Petersburg befunben haben,
toohtn er oon Königsberg als (£apellmeifter
berufen toar, unb oon too er fpäter nach
ÜUloSfau überftebelte. Tl. unb $rau toaren
bie ©Item beS nachmaligen berühmten
(Sompontften unb Pianiften &f)axU8
9ttatyer, ber 2 Monate borher am 9. Tläx%
1799 in Königsberg geboren toorben toar.
Der ßefctere, ein frühreifes ©ente, machte
1814 feine erfte grofee ßoncertreife, auf
welcher er am 16. unb 21. Februar unb 26.
(September im Sdjtoarghäupter unb Xheater
auftrat. (&r toar (Schüler fttelb'S unb ba=
malS fchon fertiger BtrtuoS. 1819—50
lebte er in (St. Petersburg, barauf in
Bresben, too er am 20. 3uni 1862 ftarb.
mattet, 3ofef, nebft Töchtern Emilie
unb 5lbelheib, concertirte 19. unb 20. 3a=
nuar 1859 im Spater. ®r toax ein ad)t=
barer ©ither^irtuoS, bie Damen (Säuger
rinnen.
«Jotjer, $rl. ßuife, gute unb fehr be=
liebte 3lltiftin 1869—71, auch als ©oncert=
fängerin (^arabieS unb $eri; (SliaS; IX.
Symphonie) gehört. 33efouberS gern gc=
hörte Partien: Orpheus (©lucf) ^age in
ben „Hugenotten".
9»at|et, grl., ©hormitglieb 1874—75.
aiiatjr, Benebict, geb. 9. (September
1835 gu Kempten in Bauern, auSgebilbet
im ©onferoatorium gu 3Mnchen, bebütirte
1859 in SftegenSburg, toar 4 3ahre beim
^oftheater in S3raunfchtoeig, barauf in
Breslau unb Bremen engagirt, 1867—68
in föiga, feitbem am §oftheater in Darm^
ftabt, too er alle großen Helbentenors^ars
tien fingt, ©aftirt hat Tl. mit Erfolg in
DreSben, SBien, Hamburg, Karlsruhe,
München, Kaffel, SBeimar. (Seit 1880 ift
er auch Dpernregiffeur.
t>Kol)r=Clbridi, %xau Antonie, geb. 21.
Slpril 1844 gu Breslau, Utxat fchon mit
16 3ahren bie Bühne ihrer Baterftabt,
berheirathete ftch mit bem Borigen, ging
1865 nach bem Branbe beS Breslauer
(StabttheaterS nach Bremen, 1867—68 als
(Soloraturfängertn nach ^iga, unb toirft
feitbem, bei publicum unb §of beliebt,
am Hoftheater in Darmftabt. $Ux tourbe
fie gur Kammerfängerin ernannt unb mit
ber 9Jlebatlle für Kunft unb 2Biffenfchaft
auSgegeichnet. (Erfolgreiche ©aftfpiele gab
fie in Berlin, Hannooer, Karlsruhe, 8tutt=
gart, Tlann^tim, fjranffurt :c.
SRatjr, grang SBaoer, HanblnngScommiS
aus Böhmen, feit mehreren 3<*h*en ge=
fchäfeteS 3Jlitgiieb beS D^igaer £ieberfrang,
machte am 18. Tlax 1862 als ©leafar ei=
neu Bühnenoerfuch, berfolgte barauf eine
3citlang bie Bühnencarriere toeiter im
^uSlanbe, entfagte berfelben jeboch balb
toieber unb fehrte nach s Jtiga gurücf. Hi^t*
betoegte er ftch in öerfchiebenen £ebenS=
ftellungeu, trat auch gelegentlich noch als
Solofänger h^roor unb ftarb 5. Februar
1882, 52 3ahre alt.
9Hot)rl|ofer f Steffen, Biolinift, concer=
tirte mit bem ^ianiften ©h*ifanber am
18. 5lprii 1867 im Saale beS 2ööhrmann=
fcheu ^arfS.
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aßeauBcrt -
«leaubert, gaftirte 10. Dctober 1845
als SBilhelm in „Der berwmtfchene $rtna".
9HedjoU>, (£mil, oorher 9mtglieb eines
2ttuftfchorS in £etpzig, trat im Verlaufe
ber (Satfon 1863—64 pnächft als IT.
Trompeter ein, unb gehörte beut Drdjefter
bann als I. Trompeter 1864-76, 1877
bis 1878 nnb 1880—87 an. f, 47 3a^re
alt, 20. 3nnt 1887 in 9ieu=Dubbeltt.
iWerflcnbnnt, ffrl. (Sltfe, erfte 2ftürter
1864—65.
«Uber, 3Jtob., X^catcrmttgltcb 1787.
Wichet, 3ohann Valentin, geboren in
ftranfen nnt 1648, ftanb bis in fein 40.
3af)r als (Sänger in Dtenfien mehrerer
dürften. 1688 warb er als (Sapetfateifter
uach Gängig, nnb 1700 als 2fluftfbtrector
(ßantor) nach 9Hga berufen. £ier hatte
er bie SHrdjemmtftf p birigiren unb führte
gewöhnlich fttue eigenen Sompoftttonen
auf, bie er jefet baher auch meiftenS für
bie Kirche fdjrieb, währenb er früher, unb
namentlich in Gängig, auch einige Opern
unb ©antaten compontrt hatte, 9Jtatthefon
phlt i^n unter bie würbigften (£ompo=
niften fetner 3^it. Dem teantorat ftanb
er tnbeffen bloS bis pm (September 1701
bor, unb zwar währenb ber legten 2Jlo=
nate nur als „ad interim conftituirter
Director", nachbem er feine (Stellung fac=
ttf ch bereits im Wän beff elben 3ah*eS mit
ber beS Organtften am Dom oertaufdjt
hatte. 211S Dom=Organtft fommt er in
ben ^rotocoHen beS föaths bis 1717 bor.
Die ©efeHfdjaft für ©efchtchte unb 3llter=
thumSfunbe 2c., fowte bie (Stabtbibliothef
beftfcen je eineu Drucf bon componirter
Derje. Der eine ift überf trieben: „Sluff
bie erlangten (Siegesfahnen erfolgen bie
2ob= unb Dancf^falmeu", unb begeht ftch
auf ben am 9. 3ult 1701 oon (Sari XII.
jenfeitS ber Düna erfochteueu (Sieg; ber
anbere führt ben Xitel „Der SMpomene
mag4Heb Uber ben in ber blutigen Slctton
auff 2u^offS 5 §olm S3ct) SKiga ben 9. 3uty
1701 erlittenen Dob beS £rn. 2ttagnuS
SBeuebictuS bon §ellmerffcn Oermittels
eines beweglichen Trauer =9ftarcheS bor=
geftellet bon 3. SB. 9Jieber." (Seine ©om=
pofttionen waren nach feinem eigenen
3eugntf$ „aus oielen (Stimmen beftehenb"
nnb erforberten eine ftarfe 23efefcung.
9Heboy, (Samuel, Director einer 8chau=
fpielgefettfchaft, gaftirte 1790 als W)lbad)
in „Der Sßechfel", unb als Tambour in
„Der oerliebte Sperber", ßefetere föolle
gab er wegen ber ihm eigenen fjertigfett
im trommeln, (£r war 9fteifter in biefer
Shtnft unb hatte fte früher auf Oielen Reifen
öffentlich mit Orchefterbegleitung geübt.
@r warf babei bie Klöppel in bie §öhe
unb fing fte wieber, unb baS SUlcS be=
aReitt^olb. 156
forgte er, währenb er mit einem gfufc auf
einem fretfdjwebenben Drahtfeile ftanb.
»neeQSMan, 9ftab. Amalie, I. (Sängerin
ber töntgl. Dheater p Neapel, ßonbon
unb Sßarts, (Sontraaltifttn, concertirte 26.
3uni unb 2. 3uli 1836 unb 25. (Septem^
ber 1837 im ©chwarghäupter. (Sie fyattt
eine wohlgebilbete, nur etwas farblofe unb
in ber £öhe bünne (Stimme, leiftete aber
im gierlichen ©efange unb im ßteberoortrag
Vorzügliches. 3h* ©atte Heinrich StteeS,
Director ber töntgl. nieberlänbifchen
Slfabemie, birigirte ihre (Soncerte unb be=
forgte bie Begleitungen.
Gelfert , 2ttortfe, iugenblich fomifche
föolleu, £enorbuffo, Operettentenor 1888
bis 1889. ©ein Sater war renommirter
gelbentenorift in Sßetmar.
Wlttyen, ©hriftian, ^iefiger fertiger
^lötensDilettant, (Schüler oon SBernarbi,
trat fchon als lOjähriger tnabe am 30.
3anuar 1800 in einem ©oncerte feines
ßehrerS öffentlich auf unb lieft ftch MS
1807 noch öfter hören.
2Rle!)Ua, ©elbentenor, bebütirte 10. 3Jlai
1833 als Sttafantello, fang aufterbem noch
ben Wla& $ra Diaoolo, 3ampa, Othello
2c. unb würbe contraetbrüchig.
WeWifi, Sri. Slnna, bortrefflich'e $ia=
niftin, geb. 30. Wlai 1847 in (Stuttgart,
(Schülerin oon Hebert unb ßiS^t, concer=
tirte 13., 17. unb 26. 3auuar 1874, 17.
unb 20. 3anuar 1876 unb 17. unb 20.
Dctober 1878 im ©ewerbeberein unb
Xheater, im lefeteren Safyxt mit ©rüfc
macher. (Seit einigen 3ah^en ift fte mit
bem taufmann f?alf in Slntwerpen oer=
mählt.
9Reter, ©hormitglieber 1830, 1850 unb
1862—63.
Stteittecfe, Director eiueS (Sommer=
theaterS, 1809 im ^oppe^fchen ©arten un=
weit ber ©Splanabenftrafte, in bem aber
nur 2 Vorftellungen gegeben worben %u
fein fcheinen, am 25. 3uli „Der reiche
Kaufmann aus ßonbon", XagS baranf
„Die Räuber".
9Heinl|oIb f ©arl 5lnton, geb. 1819 *u
s Jleufalja in ^hw^ngen, begog bie $öerg=
5lfabemie p gretberg unb oerfehrtc bort
hinter ben ©ouliffen eines zeitweilig an=
wefenben Operntheaters. 3luf biefe Sßctfe
lernte er Opernpartieu fennen, beren ^ennt=
nift er als (Stellüertreter beS erfranften
erften Xenortften balb p berwertheu ©e=
legenhett fanb. ©ineS Duells wegen rele=
girt, engagirte er fid) barauf bei berfelben
©efellfchaft. Später war er in <Sonber3=
häufen, §PotSbam, Berlin (griebrich-2Bil=
helmftabt), Sranffurt a. unb ©arlS=
ruhe. ,§ier bot ihm @b. Deorient einen
10jährigen ©ontract an, pg es aber
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156
2Rejo — aWcnbc.
oor, gum DreSbener ^poftfteater gu ge^cn,
too er, obtoohl auf ebenfalls 10 3ahre
engagirt, unb obtoohl er S3etfatt hatte,
nad) bem Tobe beS Königs entlaffen tourbe.
(So fam er 1855—58 nach fötga. $or=
gugStoeife bem ßuftfptel imb Saubebille
angehörenb, toar Tl. burch feine gute
(Stimme, bereu gfalfett namentlich au|er=
gewöhnlich auSgebilbet toax, fotote feine
©efangSferttgfeit auch in ber Oper tooljl
üertoenbbar, als Tenorbuffo fott er fogar
auSgegetdjnet getoefen fein. Tl. ging oon
fötga nad) SreSlau. — (Seine ttuber $aul,
ßina unb Robert hatte Tl. gu einem ®tn=
bersfönfembie auSgebilbet, toeldje« fid& gum
erften 9Me am Seneftgabenbe beS SaterS,
27. December 1857, fpäter noch einige Tlal
in geeigneten (Stücfen (Shtrmärfer unb
Sßtcarbe, (Sadrfen in Sßreuften) probuetrte.
9Heio, ftrl. Saun^ (Sltfabeth, bon )8re=
men, (Soubrette für Sßoffe unb Saubebtlle
1855—56. S^r (Spiel djaracterifirte fid)
burch guberfichtltdje, manchmal ettoaS aus*
gelaffene 2Jhtnterfett, burd) feefe pralle
Haltung, fräftige sftaibetät, ihr ©efang
toax laut unb f^tü, wenn auch nut natu*
raltfttfd). (Tlit ber 1883 geftorbenen frü=
heren SBraunfchtoeigtfchen (Sängerin 'Sannt)
©öfler, geb. 2ftejo fchetnt fte nicht tben=
ttfeh P fein.)
^Keifelbodi, I. Tenortft unb <Sd)au=
fpteler 1802—5. (Seine ©atttn toar um
btefelbe 3ett jugenbltche (Sängerin, £)pern=
foubrette unb ©chaufptelertn.
9Neifener, Orcheftermttglteb 1783.
Reifen er, gerbinanb, bon Jpannooer,
I. unb II. Tenorpartien, muntere 2teb=
haber 1815—17. (£r toar u. 91. ber befte
(St. Sal in „ftandjon" feit Slrnolb, im
Uebrigen toirb er als (Sänger unb <Sdjau=
fpieler fefjr üerfdjiebenarttg beurteilt.
Uebereinftimmenb gerühmt toirb nur fein
tabettofer 2Bud)S, ber in ber That baS
toahre Slbbtlb jugenbltcher Slnmutf) bot.
(§in Tl., toahrfcheinltd) berfelbe, toar 1822
big 1823 für bie gleiten ftädjer engagirt.
— 9ttab. Tl. gab 1815—17 gtoette 2ieb=
habertnnen unb Dpernpartien. lieber Tlab.
Tl., toeldje 1822—23 in 9ttga engagirt
toar, bgl. 3uccartnt.
«leifener, (Shormttglieb 1853—56.
Mtelar, Sri. Slitotne, bom (Stabttheater
gu £alle. SThmtere Liebhaberinnen feit
1888
t». »nelflitttof?, SultuS, $tantft, geb.
1846 im ©oubernement ^oftroma, (Schüler
Jpenfelt'S unb beiber föubtnftetn, concer=
tirte 31. Qanuar unb 3. Februar 1873 mit
gerb. 2aub im (Schtoarghäupter. £at fidj
fpäter u. 21. burd) Verausgabe einer <Samm=
lung rufftfdjer SolfSlteber mit nationaler
^armontfirung befannt gemalt
SHette, 8frl. 2lgneS, bom (Stabttheater
in spofen, jugenblidje (Sängerin unb £>pern=
foubrette 1844—45.
WeHemus, 3o^ann 9lbolf, 3uftrumen=
tenmarf)er feit ^Ritte ber 30er Sa^re, bon
1850 an mit 3of. Treff elt affoeiirt. f,
56 Sa^re alt, 23. 2)ecember 1856.
Wleltiev, Sodann (Samuel, geb. um 1777
in (Slbtng, ftiöten^irtuoS unb SBtolon=
cettift, lebte 1795—1803 ober länger in
9ttga, anfdjetnenb pribatiftrenb. ©enauere«
über feine fjteftge ßebengftellung ift nic^t
gu erfahren. S3i^ 1798 trat er in Dielen
feoncerten auf, auch leitete er einen ©e=
fang§s©hor, mit bem er am 2. unb 4.3Wärg
1803 bie „(Sdjöpfung" bon Jpatjbn anf=
führte. toaren bie erften 2luffül)rungen
be8 2Berfe3 in 9tiga.
meiner, ^rl., Dilettantin, fang um
1836 btstoeilen öffentlich unb toar auch
gur 2ftittotrfung al^ (Soliftin bei bem
bamaligen grofeen 3Kuft!feft auSerfehen,
tourbe aber burdj ^ranfheit an ber Xfytih
nähme berhinbert.
Semmel, 2ubn)ig, (£ho?mitgiieb unb
Snfpicient 1856—57, 1860—61, 1863—64,
fpäter big 1870 föequtftteur.
^Remittier, ©uftab, geb. 2. Februar
1847 gu Berlin, fang al^ Shtabe im bor=
tigen tönigl. Dpemchor, tourbe gum $el=
bentenor au$gebtlbet unb tüixttc in 3)effau,
2lmfterbam, 3Waing, Hamburg unb Seimar.
@r gaftirte, leiber ftänbig inbigponirt, in
9Uga im 3ßärg 1887 als ßohengrin, @lea=
far, Tannhäufer unb äftafantello.
äHetibe. 9lame einer alten <Schaufpteler=
familie in 9fliga, föebal unb ©t. ^eterg=
bürg, ©ein erfter befannter Träger,
Joachim ftriebrich Wl. f toar um 1760
bei ber (Sdjud^fchen, barauf 3Witglieb ber
(Scolarffchen ©efellfchaft, beren Direction
er bann um 1766—72 führte, thetltoeife
mit ©antner gufammen. 1777 toar er bei
Jpünbeberg in s Jtebai, bem er in berfchie=
bentlicher ^inftcht an bie §anb ging. 2lctib
toar er bamalg nur noch in einigen 9leben=
rollen, tourbe barauf gänglich entlaffen unb
ber £tlflofigfeit be3 Alters preisgegeben.
+ in (St. Petersburg. Tl. toar ber llr=
heber beS alten Theaters am 9fligaer
Sßarabeplafe.
«knbe, Wab. 2lbelheib, ©attin bes
Vorigen, fpäter mit §ünbeberg berhetra*
thet, toax um 1766 in Sfttga beliebte <Schau=
fptelerin. Sgl. £ünbeberg. — Ob 3ßab.
Dorothea Tl., geb. ®em, bes Sortgen
gtoette ©attin, gleichfattS (Schaufpielerin
getoefen, ift unbefannt. (Sie ftarb um 1785.
9Nenbe, Soachim griebrich (alias ®ott=
frieb Biebrich), (Sohn beS Vorigen, auch
als ©tieffohn §ünbebergS begeid^net, be=
gaun um 1776 als Anfänger in Miga unb
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3)tenbe
toar 1777 in SKeoal, barm in 8t. PeterS*
bürg, genügte bamalS noch nicht, %t\qk
aber ötel Talent für fomtfehe Bebiente.
Sttefe, fotoic Bauern nnb Dümmlinge, fo=
toie zweite fomifche Kotten im Singfpiel
waren auch fpäter fein $ad), in bem er
1780—89, 1793—1808 ein nüfcltcheS W\U
glieb beS fötgaer Jäters war. 3wifdjen
betben Engagements war er in 2ttainz.
Seilt $obeSjaf)r ift unbefannt, jebenfaHS
aber ftarb er bor 1821.
iWenbe, Wlab. Annette, (Sattin beS Bo*
rigen. Sgl. (Shrift.
Sttlettbe, (Srnft, Sohn ber Vorigen,
fommt 1803 in Sftnberrollen oor.
9Hetrt>e, ßutfe, jüngere Xodjter bon
3oadj. ftrteb. unb Annette fing 1809
als Keines ®tnb an, fang fpäter fletne
©efangSroUen nnb gab zulefet, big 1821,
Liebhaberinnen nnb (Soubretten. (Sie fotf
fpäter ben Bonbtbant (Sari ©ottfr. Bauer
(geb. 1802 in föebal) geheiratet haben
unb ftarb 9. 3anuar 1866 in $>eutf erlaub.
9Henbe, ©ertrub, Sdjwefter bon3oadj.
$rteb. Tl. jun., geb. 1766 in fötga, be=
gann als fttnb bei günbeberg nnb er=
werfte bamalS, um 1779, bie grö&ten $off=
nungen, bie fich aber Wenig erfüllten. Sie
fang gleite Dpernrollen unb trat aud) im
Schaufptel auf. Seit 1791 mit bem Baf*
fiften Sßtebemann verheiratet, ging fie
nach unb nach gu älteren Kotten über unb
trat bis 1811 auf.
9Retri>e, föegtne, Sdjwefter ber Vorigen
unb beS Soach- fjricbr. 2tt. jr., geb. 1770 in
8t. Petersburg, war eine liebliche Sän=
gerin, bie auch im (Spiel wcutgftenS bt-
friebigte unb gab auch zweite 2iebhabe=
rinnen unb muntere Sollen. (Sie ty\xa*
thete außerhalb beS %f)eatex$, unb gttjar
ZWei3M. 3h* erfter©attehie6 2autier,
ber zweite 3oh- 2Btlf). ©raff.
9Heubc, (Sari, Bruber ber Bortgen, gab
1783 ^überrollen.
SKettfce, 2ouiS, II. jugenblicher Sieb*
haber 1837— 43, währenb ber legten Sahre
auch (Spielbariton. 2Bar fpäter in präg.
ti, 9Heugben, ©uftab Freiherr, @ohn
beS liölänbifchen fcanbrathS Otto b.
war zu SRiga ober auf (Schloß Sunzel am 17.
2tprii 1627 geboren. (Sr fchlug früh bie
btplomattfche (Sarrtfcre ein, auf ber er
grofje (Srfolge hatte, unb würbe 1655 ltb=
lättbifcher ßanbrath unb ßanbmarfchall.
Slufeerbem machte er fich burch berfchtebene
bichterifche unb wtffenfchaftltche (Schriften
befannt, bie eine außergewöhnliche geiftige
Begabung unb Btlbung befunben. Uuter
ihnen befinbeu fich gtoei Sammlungen
„SonntagS=©ebanfen eines ©haften fo fich
an ©Ott öermiethet", unb „Der verfolgte,
Werfet. 16?
errettete unb lobftngenbe $)abtb, baS ift:
Sllle Pfalmeu $abibS in Neimen gefaßt
unb auf benen bei ben (Sbangeltfchen £tr*
d)eu gebräuchlichen Gelobten eingerichtet
burch einen ©haften, fo fich in feinem
Pathmo an ©ott bermiethet." 36 ber ben
Biebern beigegebenen, öon ©. b. 2JI. mit
einem bezifferten Baffe berfehenen (Shoral*
ÜMobten ftnb burch 3B. b. Bocf, ber fie zu
bem Sdjönften rechnet, was ber proteftan*
ttfdje ^irchengefang aller 3^ten auftu*
weifen hat, 1864 bei (S. 3. ftarow in
$)orpat neu herausgegeben worben. 0. SR.
ftarb am 16. Deecmber 1688.
9HengerSI)aiifen, borfjer in Gängig,
Hamburg, Königsberg :c. thätig. Schau*
fpieler 1812—14, gab £icbhaber=, gelben-,
Bäter=, (Sharacter* unb fomifche Sollen,
fang auch II. Bafjpartten. 3n allen biefen
^fächern pflegte er Vichts p öerberben,
war aber auch in feinem borpglicf). (Seit
1813 toar er föegtffeur.
9lletifd)ifoff r ^rau 5llejanbra, Kaiferl.
rufftfehe §ofopernfängerin oon ber rufft*
fchen Oper in (St. Petersburg, gaftirte tm
man 1873 au 3 Slbenben als ßeonore
(Xroubabour), S)onna Slnna, mit einer
nachcomponirten (Scene ber Saline aus
»3rra 2)iaooio" unb ßieberoorträgen, fer-
ner im 5lpril 1876 als ©retchen unb
Balentine. 3n (Soncerten ift fte feit 1873
ziemlich oft gehört toorben.
9)len<er, Sophie, als Tochter beS Bio^
loncettiften 3ofef 3». am 17. 3uli 1846
Zu ÜTHmchen geboren, zur 3*it als bie erfte
unter ben ptantfttnnen angefehen, ©chü«
ierin öon Büloto unb ßiSjt, concertirte
26. unb 29. 9looember, unb 16. $>ecember
1875, unb 7., 12. unb 26. 3Jlärz 1878 im
©etoerbeüeretn unb (Schtoarghäupter, zu*
fammen mit ihrem ©atten Daoib Popper.
9Bett*eI, Sluguft 2lbolf, IV. ©ornift
1863—72.
^Herfel, Dr. 3ohanneS, geb. am 25.
September 1860 zu ßetpztg, abfolütrte ba«
felbft baS ©hmnaftum unb baS Sonfer*
oatorium, unb befuchte bie Unioerfität.
Seine füuftlerifche 2luSbilbung erhielt er
burch (Sari piutti, DScar Paul, (Sari
Sftetnecfe unb 3ranz ßiSzt, auf ber Üniüer*
fttät gab er fich befonberS bem Stubium
ber 9ttufiftt)iffenfchaft, tunft= unb attge«
meinen ©efchichte unb Philofophie l)in.
1885 erlangte er auf ©runb einer 5lb*
hanblung über ben 2luffchtoung ber beut«
fchen Xonfuuft im XVIII. 3ahrh«nbert
nach beftaubenem föigorofum ben philofo^
Phifchen ^octorgrab. 211S Pianift ift W.
zuerft in (Shemutfc aufgetreten, unb z^>ar
mit bem Amoll=(Soncert oou Schumann
unb Soloftticfen eigener (Sompofttion. 3m
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158 ö. Aerobe
äötnter 1887 unternahm er in Begleitung
beS Viola-alta-Birtuofen £erm. bitter
eine erfolgreiche (£oncert=£our burdj SBeft«
unb Dftpreufeen, Bommern unb 9Äecflen=
bürg. Bon feinen ©ompofttionen finb bts=
^er eine ©laöiers©onate, 3 9loöelletten unb
6 £ieber gebrueft, unter ben ungebruetteu
befinbet fich ein (Soncert für £laöier unb
Drdjefter, »eichet er bereits in £hemnifc
unb Berlin gur Aufführung gebraut fyat
Seit 1888 ift Wt. als erfter ßetjrer für
(£laöterfpiel, Xfytoxit unb ©ompofition an
ber SUgaer 9Jhtftffdjule thättg, 1889 über=
nahm er bie Bettung berfelben. 211g $ia*
nift ift er aud) in Sftiga mteberholt auf=
getreten.
to, SRlerobe (recte Baur ö. 911 er ob e),
Sari, Sßianift aus 2Bten, concertirte 5. Tlai
1843 im ^eater.
Alerten, jjagottift aus SBetmar, con=
certirte 25. Sftoöember 1843 im %1)tattx.
9ReriettS, %tl, (Shormitglieb 1860—61.
^Hertens, ^ermann, geb. um 1820 in
©harlottenburg, machte in Sfttga am 15.
Sftoöember 1840 als Camino feinen erften
Berfud) unb marb für I. unb II. £enor=
Partien engagirt, bis er sub 10. (September
1842 burd) Director §offmann als cou=
tractbrüdjig erflärt mürbe. (£r mar ba=
malS in Königsberg, mo er big 1843 blieb,
barauf in Breslau, SSHen unb §annoöer.
(§r hatte fiefj p einem öortrefflidjen ©än=
ger gebilbet unb gaftirte in D^iga noch im
Februar unb Wläx% 1857 als ©trabella,
©eorge Bromn, ©Imin OJlachtmanblertn),
Wlai unb 3)on Dttaöto. ©eine Stimme
mar ein echter fchmel^reicher hoher £enor,
feine ©efaugSmanter fehlerfrei, fein Bor=
trag auSbrucfSöoll, Borpge, aus benen er
fchon ein gemtffeS Borredjt abkxkn burfte,
im (Spiel weniger p leiften.
9Rer*fe, ©ruft Wilhelm, geb. 1783,
biente als preufeifcher ©olbat unter Blücher
unb ©chill mit SluS^eichnuug. 3n feiner
Familie mürbe als foftbare Reliquie ein
XfyaltT aufbewahrt, ben Blücher „bem
Kerl" bei irgenb einer (Gelegenheit gefchenft
hatte. Unter ©d)ill pm.Dfftcier aöancirt,
gerieth Tl. bei ©tralfunb in franpftfehe
(#efangenfa)aft. (£r mürbe über üftad)t in
einer ©chewte bemalt, um am anberen
borgen erfdjoffen p merben, entfam je=
bod) auf rätselhafte Söeife unb floh über
bie poluifdje ©renge. 2luf biefem SBege
fam er nach Sftiga. SBann unb mo er
Smtftf ftubirt, ift unbefannt. 3n fötga fanb
er, mahrfcheiulich ©übe 1809, Aufteilung
im Theater unb ©tabtorch efter, unb gmar
pnädrft als II. Oboer (Slbre&buch 1810).
tiefes (Sntgagement unterbrach er nicht
lange barauf bnrd) eine ßoucertreife nach
ßonbou, mo er u. 31. mit ber ßatalaui
- SWcrtfc.
befannt mürbe, mit ber er fpäter auch
9tiga pfammen concertirte, ferner mit
3Jlofa)eleS, ber ihn in feinen Briefen nicht
nur als beliebten ©efettfdjafter, fonbern
auch fltö fertigen Dboe=Birtuofen ermähnt.
Darauf fehrte er nach S^iga in feine ©tei=
lung prücf, ging jebodj öon ber Oboe pm
I. §agott über, auf beut er gleichfalls
2Mfter mar. 3m £)rd)efter blieb 9ft., ber
auch öielen ßoncerteu aufgetreten ift,
bis 1850 unb marb bann penftonirt. 2lm
17. gfebmar 1854 ftarb er in feinem §aufe
in ber KönigSftrafje, betrauert als Künftler,
unb megen feines bieberen, gutmüthigeu
SharacterS.
SHertfe, (Sbuarb, ©ohn beS Borigen,
geb. 17. Sunt 1833, erhielt öom Bater
fchon öom 5. Sahre ab ben erften Unter=
rieht im ©laoier= unb Biolinfpiel. ©päter
maren £ufcau, ßofce, SBeEcr unb Slgthe
feine £ehrer. 3Jlit 10 fahren fpielte er
bereits baS Fmoll=(£oncert öon SBeber,
mit 14 3ßh^en öertrat er einige 3cit ben
Drganiftenpoften auf 5llejanberShöhc, mit
15 Safymx mürbe er im &heaterorchefter
als Slcceffift bei ber I. Bioline angeftettt,
mit 17 3ah^en, am 26. Wdn 1850, gab
er fein erfteS föoncert im ©chmarghäupter.
Kur^e 3eit barauf erfolgte feine Slbreife
nach ©t. Petersburg, mo er öon §enfelt
unb Maurer als fyotyitimibtr ©d)üler
meiter unterrichtet mürbe, unb mo er, mie
auch iu Möttau, als pianift öffentlich
auftrat. 1853 trat 2Jt. in'S £onferöato=
rium %u ßeipgig, ftubirte unter Hauptmann,
dichter, SJlofcheleS, D^iefe, $>aöib 2C, unb
mürbe auf beS £e^teren Empfehlung fchon
als ©chüler für baS ©emanbhauSora)efter
als I. ©eiger engagirt. 3m ©angen blieb
er 6 3a^re in ßeip^ig unb unternahm
bann 1859 eine größere ©oncertreife burd)
©faubinaöieu, auf ber er als Sßtanift große
(Srfolge unb bie fchmeichelhaftefte Beur*
theilung fanb, 1860 übernahm er eiue
3Jlufifbirectorftelle in SBeff erling im (Slfafe,
öon mo aus er öiele ©oncertauSjlüge
machte, 1861 mürbe er ftäbtifcher 9)htfif*
birector in ßujern, mo er auch bie beutfdje
Dper unb bie ftäbtifdje 3Jiuftffchule p
leiten hatte.. 1865 mar er erfter Kapells
metfter in ^retburg in Baben, ftebelte aber
balb nach Mannheim über, öon mo er feine
Soncertreifen bis nach £>ollanb auSbehnte.
Sluch liefe er ftd) §ier pm erften 2)lale
äitr ©ompofttion einer Oper anregen, bie
mit Erfolg gegeben mürbe, bie er aber
felbft balb mieber prüefgog. 3m Dctober
1869 eublich trat 3W. bie ©iellimg eines
^rofefforS für Slaöier unb Xheorte im
Eonferöatorium p Stölu an, unb iu ber<
felben beftubet er fich noch jefct. $tcr bot
fich ihm nun ein auSgebehuter 3ßirfuugS«
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9Keföe -
freiS. 211g £ehrer Mlbete er Sßracttfer unb
Xfjeoretifer, bie fid) fcttbem in ber Kunfc
melt bcfannt gemalt haben, pm Df^l
audj iefet als (loEegen ucbcu ihm mtrfen.
311^ Dirigent mürben feiner ßettnng p=
gleich ober uadj eiuanber ber Vad)öeretn,
bie $hilharmonifd)e ©efeEfdjaft, ber
©täbtifdje ©efangöereiu :c. unterfteEt, unb
hier toar es, mo 501. mandjen jungen talenk
öoEen, aber noch unbefannten ©ompoutften
perft in bie Deffentiidjfeit einführte. SR. tft
aufeerbem Vice= s $räftbent beS Xonfünftler*
Vereins, unb ^räfibent beS 9Jhififlehrers
Vereins in Köln. 1877 erhielt er ben
£itel eines Köuigl. 9ttuftfbtrectorS. $ür
SBibmung öon (Somp Optionen erhielt er u.
21. öom König £ubrotg II. ein fchmeidjek
hafteS «©abreiben, öom König 3oi)ann eis
neu foftbaren VriEantrtng. — 211S &om=
ponift ift 9R. auf öerfd)tebeuen ©ebteten
thätig gemefen. @r fajrteb: Die £)per
„£ifa" (aufgeführt in 2ttannhetm; eine
gmeite Dper mar 1887 nodj unöoEenbet);
„Sttinnefang", 4 fymphonifdje ©äfce für
Orchefter, op. 10; eine ©tymphonte Cdur,
eine Sftomange Fmoll unb ein ©cherp
Cmoll, für Orchefter; „Die Vlumengetfter",
op. 6, „Des £iebeS Verflärung'', op. 9,
unb mehrere Jptymnen für ©olt, §hor unb
Drdjefter; SRomance unb (Scherzo für Vto*
liue; (£laöterftücfe öerfdjiebenen &harac=
terS; lieber; ©efänge für gemtfdjten unb
SJcannerdjor. DaS Reifte ift gebrueft. Die
Veröffentlichung öon 210 gefantmelten
Ufraintfchen VolfSlteber mit £ejt, bie bei
SftietersVtebermann in £etpäig=äBtnterthur
erfchetnen foEten, fttefc leiber auf ©djmie*
rtgfeiten, bie benDrucf öerhinberten. Ve=
fonbere Verbreitung fanben bie „Ded)ni=
fdjen ©tubien für Sßtanoforte" öon S W.,
ber aufeerbem burd) feine Sftebactton ber
öielöerbreiteten ©teingräber'fä)en 2luSgabe
öon 9tteubelSfohn'S unb (Shoptn'S (£laöter=
werfen befanut ift.
9Hefd>*, ftrE. 3)iarie unb Sherefe. (£i }ors
mitglieber 1861—63.
9Hefcner, (Smtl (Srnft, £orntft 1852
bis 1870, auch ©tabtmufifer. (Sr befa)ä>
tigte fid) mit Reparaturen alter, fpäter
aud) mit Q-abrifatton neuer ©treid)=3n=
ftromente, bie gut gearbeitet gemefen fein
foEeu, unb ejperimeutirte ferner mit einem
aus Vledjfdjeiben beftehenben Apparat, ber,
im Snnern öon Violinen 2c. unb ßlaöteren
angebradjt, ben Klaug berfelben öerftärfen,
refp. auffrifcheu foEte. f 22. 2lpril 1880.
Weener, 3frl v trat imSluguft 1874 in
öerjehiebenen bramatifdjeu ©efaugSpar=
tieu auf.
teurer. Vgl. Sfle^rer.
9He$er, 3acob ©ritft, Crganift ber
SefuSfirdje um 1768.
- 3Ke^er. 159
Wieget, Vebiente unb -ftebenroEen um
1776.
»Neljer, Drcheftermttglteb bis 1785.
©tng nach Petersburg.
9Hetjer, 2Äab., unb Dem. Margarethe
9Ji., bisher in Königsberg, gaftirten im
Dctober unb ftobember 1816 an 2 2lben*
ben. — Dem. Wl., geb. am 28. Dctober
1801, ftanb uod) gang im Anfange ihrer
ßaufbahn, bie fie gunächft in Reöal fort*
fefete. ©päter toar fie in ßübeef, Hamburg,
Vremen, bis 1824 in DreSben, unb bis
1854 tn^rag engagirt. f 1870 gu SßiEniö
bei DreSben. 6ie mar suerft mit einem
ruffifdjen Dfpcier öon ber Klugen, bann
mit bem Xenortften V in ber öerheirathet.
3n ihrer Vlüthegett tourbe fie als eine ber
öoEenbetften naiöen ßiebhaberinnen gefeiert.
3ut Wal 1835 gab fie in fötga noch 3
©aftroEen, fonnte eS aber, ba baS Theater
bamalS bereits in öoEer 2luflöfung be^
griffen mar, %u feinem mirflichen ©rfolge
bringen.
i)Kc^cr, 3of., I. Violinift 1826 ober
früher, bis 1830.
Hefter, Arthur Silhelm, Margen
1830—32, auch ^hormitglieb. (Sr fam
öon ber für ^iunlaub priöilegirten beut=
fchen ©efeEfchaft. — (£in Sßilh. 3W. trat
auch 1837 im Vorftabttheater auf.
SRetyer, Heinrich, geboren 1815 in ^iga,
erbliubete in feinem 7. 3ah*e au ben fjol-
gen beS @d)arladj unb mürbe in 6t.
Petersburg gum Drgelfpieler auSgebilbet.
3JUt einem (Soncert, toelcheS er am 27.
Februar 1832 in ber s $etrtftrche gab, trat
er überhaupt pm erften 3Jlale öor bie
Deffentlichfeit.
Mletycv, 2;heobor, öom ©tabttheater %\x
Köln, jugenbliche Liebhaber unb gelben
1840—41.
Wieget, Dem. ^rieberife, öon ebenba,
toar um biefelbe 3eit erfte Sängerin unb
trat auch in ©oncerten auf.
üttieljer, Johann ©hriftian ßubtoig,
öom ©tabttheater p Köln, ^h^acterroEen
1844—45. ©ab auch jugenbliche DloEen,
für bie er aber ntdjt pafete, unb giug als
Dtegiffeur jutn £haliatheater in Hamburg,
©eine etmaige Sbcittität mit bem bamalS
mohlrenommirteu DarfteEer feiufomifchcr
unb ©aöalierroEen , £ubmig S M., ber
gleichfaES in Köln gemefen ift, läfjt fid)
nicht uachtoeifen.
Sttefter, 3)iab., öon bemfelben Xheater,
gaftirte 29. 2Mrä 1845 als Slbigail in
„Das ©las Söaffer".
Düetjer, grl. ©ftriftttte, fleine s JtoEeu,
(Shormitglieb 1846—48. Starb 1848 au
ber &holent.
mt*et, grl. Vertha Slbolfiue ßuife,
öorher tu Königsberg, 1851—52 uad) öor=
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ieö mm -
ausgegangenem ©aftf^icl für natbe 2teb=
haberinnen engagirt. §atte Talent unb
fa)öne SJcaturmtttel, menngleich gtgur unb
Organ Hein toareu, loa« gu Uebertretbun=
gen führte.
Sßieljer, fjrl. 9Jlarie, geb. 8. December
1838 gu ©ra^ ftubirte in ihrer Bater*
frabt, bebütirte bafelbft 1855 als Pieroto
(ßinba) unb toarb engagirt. Balb barauf,
1855—56, war fie erfte Sängerin in Sftiga.
Sie §atte eine jugenblicfje Stimme bom
&haracter beS SJleggofopran unb einem
Umfang bon 21/2 Octaben unb gefiel u.
51. als fttbeS. Bon SUga ging fie nach
Hamburg unb ein 3afjr fpäter naa) Betpgtg,
too fie fich 1860 mit bem Sänger £einr.
Bertram berhetrathete. üftadj weiteren
Engagements in Darmftabt unb 2BteS=
habtn 30g fie fidj in Stuttgart tn'S Prtbat=
leben gurücf.
9Re$er, £arrt), Später unb ©^aracter=
rotten 1855—56. (£r machte fid) in feinen
legten ßebenSjahren and) als Sdjriftfteller
unb Soumalift befannt, unb ftarb im 3uni
1880 in Berlin.
Wl^cr, grl. 2Btlhelmtne, (Shormttglteb
1858—59.
»lieber» ^ormttglieb 1861—68.
düeijer, $rl. ©mma, als £otf)ter etneS
Kaufmanns in 3Jlitau geboren, ftebelte mit
ihren ©Item in frühem Sllter nadj Sftiga
über. Der ©labterunterricht fear bereits
begonnen unb mürbe bei ßöbmann fort=
gefegt. Salb toar (Smma Wl fo toett, um
in einem SöohlthätigfeitSconcert auftreten
gu tonnen, toorauf fie im nod) ftnbltchen
Sllter bon 12 3a^ren Schülerin beS £on=
ferbatortumS gu ßeipgtg hmrbe. piaibty,
SBengel unb 3Jlofd)eleS toaren t)itx ihre
ßehrer, unb in ben öon Dabtb geleiteten
©nfembleftunben namentlich erhielt fie burdj
baS 3ufammenn)irfeu mit bamalS fdjon
berühmten ober fpäter berühmt geworbenen
Tüftlern, u. 51. SBtlhelmi unb Datotboff
frudjtbringenbe Anregung unb bauernbe
teinbrücte. 9laü) abgelegter Prüfung „ehren*
öott" entlaffen unb nach 9Uga prücfgefefjrt,
trat fie in ber 3Jluftfattfa)en ©efellfchaft auf
unb gab am 27. 9lobember 1863 ein ei=
geneS ©oncert. 3toet 3ai)re lebte fie %\tx-
auf in St. Petersburg, mo fie als ßehrertn
in einem bornehmen §aufe tfjätig toar
unb aufjerbem mehrfach inßoncerten auf*
trat. Später berhetrathete fie fid) mit
bem SUhtftfalienhänbler ©. ©ngelmann
in Sftiga unb Ijat fia) feitbem nur uod)
gelegentlich iu ber 9ttufifaltfchen ©efell=
fd)aft, fotoie 1870 in einem (Soncerte Da=
totboff'S, unb 1871 in einem ßoncertc 3.
ßotto'S öffentlich fyöxcn laffen.
Mietet, Sari, §arfentft feit 1887.
9Re$er*$elittftttfc, @rtf, ift iu St. Pe=
Sttetyrer.
terSburg am 3. Slprll 1861 als Sohn beS
langjährigen Dirigenten ber bortigenßieber^
tafel, ProfefforS am (£onferbatorium unb
Stfhtfif^ttiferS ber „St. Petersburger 3et=
taug" ©ruft 3Jletyer geboren unb ftammt
burrf) feine Butter, geb Bolmerauge=£el=
munb, aus sfttgafdjer Familie. Sein muft=
falifcheS Talent geigte fia) feljr früh, feine
erften £ompofittonS=Berfuche unternahm
er bereits im 10. ßebenSjahre. (£r legte
fich anfänglich befonberS auf baS Stubium
ber Bioline unb trat mit 16 3ah*en in
bie ®önigl. £ochfdjule gu Berlin, bie er
gtoei 3öh* c I^ng befuchte, unb mo Deahna
fein £ehrer toar. ©ompofttton h^tte er
bei feinem Bater ftubtrt, in Berlin fefetc
er baS Stubium unter tiel fort. Darauf
ging er, feine Baritonftimme für ben ©on*
cert=©efang auSpbilben, erft %u Storfs
häufen nach $ranffurt a. tl. f bann 31t
Barefi nach Sttatlanb. hat in Deutf ch*
lanb, in^elftngforS, 9fttga (25. October unb
4. Sftoüember 1883 unb 2. December 1886
im SdjüfcenhauS unb Schtoarghäupter),
femer in Dorpat, St. Petersburg 2c. Diel
concertirt, hon^tfächlich aber feine £hättg=
feit auf bie (Sompofition öerlegt. Seine
SBerfe, bie bereits bis pr DpuSgahl 78
im Drucf erfchienen ftnb, beftehen meift in
eiuftimmigen £iebern, boch h^t er auch
Ouartette für gemtfd)ten= unb für 3ycänner=
chor, (Slabterftücfe unb eine Biolinsgantafte
gefc^rieben. 3n Slttem geigt er fich <*iS an^
fcheinenb fehr leichtfchaffenbeS Talent, Don
feinen Biebern ift 2ftana)eS bereits nahegu
populär geworben. 3n le^ter 3^it fyat er
auch eine Oper „SJlargfjtta'' bollenbet, toeldje
im Stabttheater gu Sücagbeburg am 20. üfto-
bember 1889 ihre erfte Sluph^g er^
leben follte.
töUtjcrer, fjrl. fjrieberife Dorothea,
ßhormttglteb 1855—56.
9He^et^öfct r ©einrich, 3ntrigant unb
&haracterfpieler 1852—53. Sßacferer unb
öerftänbtger ^ünftler, in bem mau eine
gute 5lcquifttion erblictte.
9Kctjcrl)öfcr, g-rl., Slnfängerin mit be^
beutenbem Talent unb lieblicher, angiehen=
ber Perfönltdjfett, fang 1852—53 gtoeite
Partien unb trat auch tn ©oncerten auf.
9NetjerI)off, grl. Termine (g-rau b.
^atitfcheto,geb.3Jl.), Operettenfängerin, ga=
fttrte im Wai 1888 an 7 Slbenben als
Boccaccio, Schöne §elena, ©aiberofe, $Ro=
faliube unb Saffi.
9Heljn(nach Biebert Wlat)x), Sänger, ga=
ftirte am 3. 3uli 1806 als Snfant in „ßilla".
9IUt)nabicr, %xl, föoncertfäugerin aus
Paris, concertirte mit 2. ^irauba unb
p. Biarbot am 24. gebruar 1883 im Ulei.
»leljrer (auc^ teurer), 3oh-
ftoph ©otthilf, mar 1749 gu Weimar geb.
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STle^rer -
unb gehörte bem fötgaer Sßerfonale bon
1772 bis 1809 an. ftadj «tettnghoff'S
Sftücftrttt übernahm er 1784 bic $>trectton,
erft mit Koch pfammen, bann bon 1788
ab allein. Einige Unterbrechungen, mäh=
renb beren bie ©efeüfchaft auf Teilung
fpielte, maren borübergefjenb, unb auch
hier führte 9JI. bie ©efchäfte. 1788 hatte
er ber 3Jlab. (Schucfj in Königsberg auch
baS SJkibtlegium für 9Jtttan abgefauft,
unb mit biefem 3ahre begannen bie fpäter
lange fortgefefeten regelmäßigen Ausflüge
ber fötgaer ©efellfchaft borthin. 3n Witau
befdfjloß Tl. im Sahrc 1810 auch fein ßeben,
nachbem er anberthalb 3aljr borber megen
borrücf enben 2llterS unb pnehmenber Kränf=
lichfeit tn'S Sßribatleben prüefgetreten mar.
«Seine $hättgfett als (Schaufpteler hatte
er fchon 10 $ahre früher faft gang einge=
ftellt. 23tS bahiu gab er, mit einem fräf=
tigeu, angenehmen, freilich nur natura*
liftifch geübten S3aß begabt, meift SBuffoS,
im ©chaufptel erfte chargirte unb fontt*
fche Sollen. 2118 SDirector berftanb er eS,
baS Theater auf ber burch SBtettnghoff er=
reichten §öbe p halten. (§r hatte bie pr
ßeitung nötigen Kenntniffe, mar beim
$erfonal feines noblen unb mohlmollenben
©haracterS megen beliebt unb befaß baS
Vertrauen beS SßublicumS.
»H^rer , 2Jlab. föoftna gfran§t8fa
üDlarta, geb. ©antner, geb. 1761 p $ranf=
furt a. O., gehörte bem Sfttgaer Theater
gleichfalls fchon feit 1772 an unb berget*
rathete fich am 1. 3Jlärg 1778 mit bem
Sortgen. 2ln Erfolgen im höheren 2)rama
burch ihr fchmadjeS Organ berhinbert, mar
fte lange 3eit in fentimentalen unb naiöen
ßtebbaberinnen außerorbentlich beliebt, mit
ber 3eit ging fie p älteren fächern über.
@ine ihrer beften Seiftungen mar bie £anb=
räthin Surlach in „Sie <8tricf nabeln",
melcbe fte noch 1817 als ©aft gab, uach=
bem fie fchon 1809 mit ihrem Watten p=
gleich ihren Slbfdjicb genommen hatte. —
2>rei Ktnber bon ihr, Slbam, s 2lutou unb
3lnna, fommen bis 1801 nur in Ktnbcr=
rollen bor, berfolgten aber bie Xheater=
lanfbahn nicht weiter.
9Rid>aeliö, Slrthur, (Soncertmeifter ber
£iebtg'fchen (Sapelle 1876.
fc. 95Ud)alohJsfa, grl. Eleonore, <Solo*
tänjerin bom Königl. £oftheater in Berlin,
gaftirte im Dctober 1840 an 7 5lbenben,
u. 51. 3toet Wal als Helena (Robert).
«ttlidielfott, %xl 5lHce, geb. in $iga
als Xochter beS SlfabemiferS W., bilbete
ftch unter Blaßmann im SreSbener (Son=
ferbatortum pr ^ianiftin aus. Von 1881
ab practiftrte fte einige 3ett als (£labier=
lehrerin in föiga, ging aber balb nach
SRttter. 161
Bresben prücf unb ift bort mteberholt in
(Soncerten aufgetreten.
«Mierfe, (£., ©hormitglieb 1861—63.
tWierjttnnöft), ßabiSlato, geb. 9. Oc*
tober 1850 p SBarfchau, Stenorift mit
pfjänomalen Rütteln, benen ber fünftlerifche
fjonbs inbeffen nicht bie SBage hält, ga=
ftirte 27. 9tobember 1885 als Slmolb, 15.
unb 20. 25ecember 1888 alS : föaoul unb
17. Secember 1888 als (Sleafar, unb con=
certirte am 28. unb 31. Sanuar 1887 im
©emerbeberein.
SMgttott, Wlab. Sgl. teurer.
SRiffd), furfürftl. fächfifcher Kammer*
muftfer, SBalbborntft unb ©uitarrtft, con*
certirte 25. Februar 1805 int (Schmarl
häupter.
WWanoUo, Sri. (Slottlbe unb Slbelatbe,
Violtnifttmten, Richten beS früheren be=
rühmten SchtoefternpaareS^herefe unb 9Jla=
Tic Tl., concertirten am 7. unb 10. October
1886 im ©chtoarshäutrter , }eboch ohne
größeren Erfolg.
fmilbe, ^rl. Sutfe, II. unb III. Rächer,
ßhormttglteb 1871—82, feit 1874 ber=
heirathet mit bem ©horfänger $t auf chen=
berg.
s Mi\t>evs#au\)tmafm, 5lnna, einft ge=
feierte bramatifche ©ängerin, bie namens
lieh in 2öien unb Berlin geglänzt hatte,
geb. ©übe 1785 in ftonftantinopel, f ^
Wai 1838 in Berlin, concerttrte 10. ^e^
bruar 1830 im ©chtbar^häupter.
milenh Robert, geb. 30. Januar 1856
p lausig, lernte als Kaufmann unb be=
theiligte fich an bem aus Sßrtbatyerfonen
beftehenben ®£tra=©hor ber bortigen Oper,
©leicfföeittg mürbe er burch &en Opern=
fänger ©lomme unb ©apellmetfter ©ö^e
auSgebilbet unb 1876 für fleine $enor=
Partien in'S isugagement genommen. 5luf
einer ©aftfpieltour beS Gängiger ©nfembleS
fang er Suffopartien. @ein Sorbilb mar
namentlich ber gleichfalls miteugagirte
Xenorift ©ötte, au beffen Vortragsart er
fpätcr auch ftarf erinnerte. 3}i.'S meitere
Engagements maren bauu in §alle, $Pofeu
unb Dürnberg, bon mo aus er auch tu
Coburg fang. Söähreub ber ©ommer trat
er 1881 in $>orpat, 1883 bei Kroll unb
1884 bei ber ©pieloper im Seidiger Krt)=
ftallpalaft auf. 1885-87 berfah 3)1. in
s Jtiga baS gauge erfte ^enorfach allein
unb betoieS, bon ber Operetten* unb Opent=
©pielpartie aufmärts bis pm ßoheugrin
3lllem gerecht merbenb, eine außerorbent=
liehe Sielfeitigfeit. ®r mirft feitbem am
©tabttheater 31t Königsberg.
miiUex, 3uliuS (geb. 1782 31t Bresben,
f 1851 31t (Sharlottenburg), gaftirte 24.
October 1829 als Othello OKofftnt). ©r
mar bamals als ^enorift befanut, mar
U
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mar aber im (Staube, auch Bafepartien p
fingen. Slufeerbem mar er Bioltu=BirtuoS
unb ©ompontft mehrerer Opern. 211s Sän=
ger gehörte er öerfdjtebenen Sweatern an,
u. 31. mar er 3)irector in Slmfterbam unb
3)effau.
SMUer, $rl. Slugufte, öom taiferl.
töntgl. Xfyattx an ber 2Bien, gaftirte 8.
unb 9. Januar 1851 als Preciofa unb
Settdjen (treug unb Stern).
miücv, (Shormttglteb 1858—59.
9Htlleö, fjrl. ßeöina, (Koloratursängerin
1337 gg
»Ufo/Sut., Souffleur 1852—55.
SQHtteitf, Sgr., öou ber tönigl. Oper
in £urtn, gaftirte im Slprtl unb 3Jlai 1864
als üDlanrtco, £erpg (^tgolctto), Lionel,
©ennaro unb Sbreno (SemtramiS). (Sr
trat mit beu Schmeftern SUtardjifio p=
fammen auf.
t>* Sßiittftoife, ftrl., (Soncertfängertn aus
(St. Petersburg, fang am Karfreitag 1886
bie »Itfolt in ber 2KatthäuSpaffton.
üttttranba, £err &, öon ber $atferl.
Oper in St. Petersburg, Baffift mit
fchönem, öollem Organ, concertirte am
10., 12. unb 15. 3iuguft unb 16. September
1882, femer am 24. gebruar 1883 im
Saale beS äBöhrmann'fdjen Parf S, Schmarl
häupter unb Ulei, pfammeu mit 2Me be
Bere unb Wlab. Potentini, baS Iefetc 2Jtal
mit %xl 2Ket)nabier unb Paul Biarbot.
3lm 1. Wläxi 1883 gaftirte er im 3nter=
imStheater in Bruchftütfen aus „Barbier"
unb „Hugenotten".
9Mr*, Sofef, ^aiferl. ^öuigl. £of=$echt=
meifter, {ebenfalls mit ©efeUfchaft, fpielte
im Wai 1791 au 4 Slbenben auf ber
föigaer Bühne unb führte ein pantomimi=
fcheS Schaufpiel „$>ie ßanbung beS ©api=
tän ©oofS auf ber Snfet Omaihi, unb
beffen Zob" auf.
Smüretmfe, Sodann, £ornift, geittoeilig
auchXrompeter feit 1877, hatte öorher ein
eigenes fleineS Orchefter.
9Rttfd>erltttfl,$rl.©eorgine, öomStabt=
tljeater in Strafeburg, Liebhaberin 1879
bis 1880.
Witten, Sari, geb. 14. October 1824
p SBien, für bie Bühne auSgebilbet u. 21.
burch feinen Bater, ber £ofburgfd)aufpieler
mar, begann 1847 am X^eater an ber
SBien unb mar 1855—57 für iugenbltche
ßtebhaber unb BouötöantS in $iga enga=
girt, mufete aber feinen föolleufreis meit
über biefe ©renken ^inauS auSpbehnen.
3n «Riga bereits fefjr beliebt, entmtcfelte
er ftd& fpäter als 2>Htglieb beS SßaEner^
unb BtctoriatljeaterS in Berlin (57—65),
beS ^oftfjeaterS . p Bresben (65—67),
beS StabttheaterS in ßeipjig (67—76),
beS ^aliat^eaterS in Hamburg (78—84)
Götter.
pr Berühmtheit. Mehrere 3ahre mar er
nur auf Reifen, im SMr^ unb 3lprtl 1877
an 16 2ibenbeu in ffltga. 1886 mar er
burch Berluft beS rechten SlugeS genötigt,
in ben 9htljeftanb p treten, f)at aber feit
bem SBinter 1887—88 mieber auf öer=
fchiebenen Bühnen gaftirt. f «m 1. 3Jlärg
1889 in Blafemife bei Bresben.
mitteümexkbad), grau Amalie. Bgl.
SBeifebach.
Wlitttvtouwt > fjricbr. , Sohn beS
DreSbener Baritouiften Slnton 971., geb.
4. September 1844 p Bresben, in ©ha=
racter* unb ßuftfpielrotten einer ber nam=
hafteften unb originellften Scfjaufpteier ber
©egenmart, engagirt in ©ras, ßeipgig unb
am Burgtheater in SBien, 1884—85 2)irector
beS (£arl=£heaterS, neuerbingS in 5lmerifa
auf ©aftreifen, gaftirte im 5lpril unb 9Jlai
1883 an 12 5lbeuben als ^areife, ^i^arb
III., SReif^Jleiflingen (ßrieg im ^rieben),
Sh^loct, §arieigh (Sie ift mahnfinnig),
2Bolf ( s JRein neuer $ut), Bergheim (@in
ßuftfpiel), §amlet unb grang 3Äoor.
9WöHe, ($b„ L, fpäter III. Pofauntft feit
1882
Wiöüev, ©eorg, ^tlitär^apeUmeifter
um 1746.
WlöUtv, fetinxid), dltdox ber $>omfchule
1583—88, fefetc baS öon feinem Borgänger
Xeuthorn tu ber Schule gepflegte Eomöbien=
fpiel fort. 1588 $aben bie ^)omfchüler
unter feiner Leitung auf bem Schmarl
häupterhaufe gefptett („gertmet").
Möficx, §einr. gerb., geb. 1745 p
OlberSborf in Schlefien, um 1777 3Jlit=
glieb ber Setjler'fchenÖcfellfchaft am ^h^in,
öor^üglicher Schaufpieler, u. 31. als einer
ber beften Paul SBerner gerühmt Balb
barauf pg er ftch öon ber Bühne als
2)arfteller prücf, begleitete aber feine
©attin (f. u.) burch bereu fernere ($n=
gagemeutS in jHeöal unb s JHga. ©r befafe
einen guten tarnen als Schriftfteller unb
Xf)tattxbiä)ttx unb ift befouberS burch fein
auch in s JUga öielgegebeneS Schaufpiel
„$er ®raf öou SBaltron" befannt ge=
morben. 3n S^iga grünbete er 1780 eine
2Ronat8fcfjrtft w ^ür ßefer unb ßeferinnen",
bie ©übe 1782 mieber einging, f 15. ge=
bruar 1798 auf einer Dfoife in gehrbellin.
Möller, Mab. Caroline, geb. Arnberg,
öorher bei ber Sdjuch'fchen unb Set)ler=
fchen, barauf bei ber ^ünbeberg'fchen ©e^
feilfehaft in «eöal. mit berfelbeu fam fte
1780 nach 3^tga. äBie lange fie hier ge=
mtrft, ift unbefannt, ftcher ift nur, baf$ fte
am 18. 3Jlai beS genannten SahreS in
„SnliuS öon ^arent" auftrat. Sßahr=
fcheinlich aber blieb fie bis 1782, menig=
ftenS finbet fie ftch im üMrg biefeS 3ahreS
in beu tftigaer BerfehrSltften als nach
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St. Petersburg retfenb öersetchnet. Sie
mar eine ausgezeichnete (Schaufpielerin,
befonberS im tragtfehen, mentger bagegen
im natöen 3fad)e. Herten (Tagebuch eines
Muffen) ibentificirt fie mit 3Jlab. Gelier,
bie 1783 in Sftiga gaftirte, maS jebodö
f ämmtltdjen anbeten Nachrichten über fie
frrict pmiberläuft. 1784 mar fie (immer als
9ttab. Völler) toteber in $>eutfchlanb.
möücv, ^^eatermitglieb 1842.
9HöHer, ©hormitglteb 1859—61.
Zöllner (recte ttf)l), ©buarb, jugenbs
Utf)e ßiebtmber 1852— 53, öon angenehmem
2leuf3ern unb anfpredjenbem Organ.
WlöUt, (Sari, geb. 12. Sanuar 1774 p
»erlin, t bafelbft 15. 3anuar 1851 als
Königl. ßapellmeifter, bebentenber SBioltn*
SBtrtuoS, concertirte 13. nnb 22. 9toöember
1809 nnb 31. 3ult 1811 im (Schtoar^
Häupter nnb Sweater. 2ln6erbem trat er
27. sftoöember 1809 in ber 2Jhififalifd)en
©efellfchaft anf. 3u feinem erften <Son=
certe probuetrte er fid) auch als Sänger.
SRofer, 2luguft, (Sohn beS Vorigen,
ebenfalls namhafter SStolintft, Köntgl.
preujjtfdjer Kammervirtuos, geb. 8. %t-
cember 1825 p Berlin, f 1859 anf einer
(Soucerttour tn 2lmerifa, trat 7. nnb 19.
üftoöember 1846 im Sweater unb in ber
2Ruftfaltfchen @efcEfct)aft auf.
s Mo\)atQfy, Slbraham, Orcheftermitglteb
unb Stabtmuftfer um 1750—82. (Stammte
aus Söhnten.
Wiof)t, Sari, Katferl. §offdjaufpieler
au§ St. Petersburg, gaftirte im Wäx%
unb 2lpril 1834 an 7, im Februar unb
3Jlärg 1839 an 8 2lbenben. <$r gab $äter=,
fomtfehe unb ©fyaracterrotfeu.
9RoI>r, 2tbolf, geb. 11. (September 1841
p München, auSgebilbet burd) 33ülom,
SBetfemamt unb Ulridt) im Steru'fchen &oxu
feröatorium, II. (Sapellmetfter unb ßhor 3
birector 1868—69, fpäter (Sapellmeifter in
SDüffelborf, Berlin unb ©amburg (Xfyalia).
Später befannt gemorben als (£omponift
öerfchtebener Opern uub Operetten. 3n
$tga mürbe öon ihm aufgeführt: üDlufif
pr Sßoffe „ßuftfehlöffer", unb ein 23rud)=
ftücf aus einer Oper „$>er tönig im ©Eil"
(im ßoncert).
s Motyv f grau 3ba, früher am <&tabU
tfjeater p SBrcSlau, gaftirte am 33enefi^=
abenb beS Vorigen, 22. Sttärg 1869 als
föofalie gelbberg (ßetd)te $erfon).
Stttalique, Söenthv £ofconcertmeifter aus
Stuttgart, berühmter $ioltn=$iriuoS, geb.
25. (September 1807 p Dürnberg, f 28 -
2lprtl 1869 p Kannftabt, concertirte 21.
uub 24. 3anuar 1844 im Theater. Spielte
nur eigene (Sompoftttoneu.
fXüoüet, (Sari, Dom Königsberger Thea-
ter, SRegtffeur, §elben, §elbenöäter unb
SDtoratoSfy. 163
£!jaracterroffen 1830—35. (Sang auch
Söafspartien. (§r mar öou ebler, impo=
fanter £elbengeftalt unb hatte ein mohl=
tönenbeS Organ, fpredjenbeS 2luge, pla=
ftifche 23eh>egungen, fprad) aber ettoaS
norbbeutfeh btalecttfd). 3u $)arftellung
geraber, offener ©haractere lag feine be=
fonbere (Stärfe. Später mar er Sftegiffeur
in föeöal.
SRolttar, 21., II. (SapeUmetfter 1865
bis 1866. (Somponirte in fötga 37htftf p
ber KtnbersKomöbte „$>te öermunfehenen
Königstöchter", bie nod) 1873 bemtfct
mürbe. 2Bar 1884—85 I. ©apellmeifter in
©hemni^, fpäter in S3rünn uitb S^otterbam.
moUjd)(wotv, 3, @., burch feine Reifen
foett befannt getoorbener SßolfSfänger nebft
aus 30 ajlännern unb Knaben beftehenbem
Khor. 9^iga fah feine 2)arftellungen ur^
toüchftgen ruffifchen SSolfSthumS perft
1876, mo er im ^oöember 3 Wal im
(Saale beS ßettifchen Vereins auftrat. Tl.
begab ftch barauf pr Sßarifer SBeltauSftel=
lung unb liefe ftch im S^oöember 1878 noch
4 3M im ßettifchen unb ©emerbeöerein
hören, ©r ftarb Anfang ^oöember 1881
in SBlabimir.
fXüontaba, ßean, S3aritonift, öom Stabt*
theater p Dürnberg, mar im 2lprtl unb
3Jlai 1875 als Stelloertreter beS bamalS
fttmmitch inbiSponirten ^igaer erften 23a*
ritoniften, hauptfächlich behufs Sicherftel*
lung ber beöorftehenben Operngaftfpiele
(üftiemanu, ^äulein ^Rabecte) engagirt.
Mlontefr ßola, berühmte Xän^erin, ba-
malS in ßonbon angeftellt, fpäter Dom
König öon 23atyem gur ©räfin 2anbSfelb
erhoben, gaftirte 9. unb 10. Februar 1844.
Sßon 1852 machte fie als Sdjaufpielerüt,
ple^t als Sßorlefertn in 5lmerifa gurore.
9Jlooöbrugaer, Biebrich, ©oncertfänger
(fehr forgfältig gefchulter ienorift), ©e=
fauglehrer, 2Waler nnb 3«ichcnlehrer, t>ielt
ftch 1880—84 in 9tiga auf unb mirfte in
einer s Jlethe öon ©oncerten mit, u. 21. in
mehreren 2luphrungen beS S3achöereinS,
in eiuer 2luffühmug ber „©locfe" öon
23ruch, unb in beut &harfrettagS=(£oucert
1883.
üttiorattfct, 33gl. ^)em. ßeonore ^eu^
mann.
9lloratii9fl|, birector eiuer poluifcheu
) ©efeEfchaft, melche im Sunt 1800 17 S^or*
ftellmtgeu im £l)earer gab. 3Witglieber
mareu aufeer ihm: feine (Stettin unb fein
(Sohn, bie §erreu ©regoromitfeh nebft
grau, sftogomsty nebft §rau, 3«fomSft)
nebft grau, 97Urfd)tnSfy, S3aranomsfQ,
motüitft), ©ierSbotoSfy, aJlaltnomS^, 2Be=
romsf^, SBinefomsf^, trüber Statfomsf^,
^eQmatomsf^, 23olcemSf^ unb KaminSfy.
11*
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164 anoretti
$>te ©efellfdjaft gab einige <Sd)au= unb
£uftfptele, meift aber Dpern.
DlloxeUi, (£oSmuS, Solotänzer unb 23al=
ietmeifter 1788—89, um melche 3eit auch
eine s Jteihe öon ihm öerfafjter Sattel auf=
geführt mürbe.
IKloritti, ßapellmeifter au« stalten, gab
4. December 1794 ein ©oncert, in bem er
2 Symphonien unb öerfdjiebene ©efang*
ftücfc feiner (£ompofttion aufführte. 2Bar
auch ©laöierfpteler.
Woriffon, Robert, geb. in Staubig, II.
Vafepartien 1866—67. 2Bar gulefct &hor=
fönger unb Schaufpteler in taffei unb
ftarb 15. Wärt 1883 in Seidig.
SRoriier fce fioutaine, §enri ßouiS
StantSl., berühmter ^tanift, geb. 1. ^ai
1816 in SBoi^ntcn, lebte lange 3ett in
©t. Petersburg, bann in 2ttüud)eu, SßariS
unb ßonbon, mo er am 28. Slpril 1883
ftarb. (Sr concertirte am 17. unb 19. De^
cember 1859, uub am 21., 23. unb 26.
Februar 1860 im Schmarghäupter unb
Sweater. 2öar einer ber ($rfteu, melche eS
magten, Veethoöeu'fdje ©onateu öffentlid)
gu fielen.
9ttofer, ftxl., öom Steuer (£onferöato=
rtum, £arfenfpieferüt 1853—54.
*♦ SKIofers^Hertter, grau SJcartc. Vgl.
Sperner.
SHlotubrat) (^feubou^m), $rl. Dorothea,
machte am 16. December 1887 ihren erftett
Vühneuöerfudj als ©abriete ( s Jcadjtlager).
äRraaef, 3., Dirigent ber 2flatoufd)ef=
fdjen Capelle 1875.
9ttitcf, 3., I. ftlötift 1837—38.
9MÜI>1, guter SBaffift, angeheilter fttrd)en=
fänger öom 2lpril 1774 bis um 1779, mo
er narf) €>t. Petersburg ging, ferner öom
3uni 1781 ab, unbeftimmt, bis p melcher
3eit. ©S ift nicht unmöglich, baft er mit
bem Solgenben ibenttfd) ift.
3ftäl)te, SUcolauS, geb. um 1750 in
©Rieften, ift ber ältefte befamtte Sweater*
(£apellmeifter s JttgaS. ($r befaub ftch feit
1770 bei 2Banbergefellfd)aften unb mar um
1776 2)htftfbirector beS XbeaterS au bem
^arabeplafc. SBeiter ift öon ihm nichts
befannt, als bafj er eine 9%eir)e öou<Sing=
f fielen compouirt fyat, bie Xalent öer=
rieben.
Wlüf)UnHM t (£art, Sßtautft uub Vio*
linift, gab 20. Slprit 1814 eiu (Soncert im
Schmarghäupter. VemerfenSmerth ift, baft
er fd)on um biefe Seit es magte, mit ei=
uem Veetboöen'fdjen ßlaöterconcert fid)
bem Urteile ber Oeffentlidjfeit auS^ufe^en,
um fo mefjr als er felbft, 1797 in s Jtorter=
bam geboren, bamals erft 17 3af)re
alt mar.
müWeM, fr SB., aus 9ttagbeburg,
öorher tu Leipzig unb Berlin tfjättg, mar
- äHüHer.
1845—48 erfter ftlötift unb ftarb an ber
(Spolera.
9ttül)lmMttt, (£rnft, im ßeipsiger (£on=
feröatorium gebilbet, mar 1879 ßoncert«
meifter ber fcaube'fchen Capelle, fpäter I.
(Soncertmetfter beS ©tabttfjeaterS p Ham-
burg.
(ÄttülUr), Unfer Veraeichntfe öon Z^ea*
termitgliebern beS Samens welche
Heinere ftächer befleibeten, ift ftellenmeife
fo öermorren, bafe toir eS gum %t)til öon
ber Veröffentlichung auSfchliefjen müffen.
MiMer, 3Jlarttn, nebft ®attx\\, Principal
einer tomöbianteu=Xruppe, bie auch in
9corbbeutfd)lanb reifte, fpielte mit ber=
felben 1717—18, 1721, 1728 unb 1737—38
in s JUga. Die ©efellfchaft foll, mentg*
ftens geitioeilig, recht gut gemefen fein.
müücr, Sodann e^riftian, ©tabtmuftfer
um 1747, öielleidjt ibentifc^ mit einem
Drgauifteu SR., beffeu tarnen mir fc^on
1740 begegnen. 1749 toarb er als „ s ^re=
mier ber ©tabtmuftei" angeftellt uub öer=
trat biefeS Slmt nod^ 1790.
MlixUev, ©aft 1795, trat am2.£)ctober
als ©toalb in „$er <&txi<i) burc^ bie föecfc
uung" auf.
WlüUtv, 9)iab. fcuife, öom ^an^iger
X^eater, tragifc^e Liebhaberinnen unb
iugcnblid&c ^elbinuen 1815—17.
9Müller, ©atte ber Vorigen, lebte bis
1817 gleichfalls in föiga. £)b er in irgenb
toelchcr ©igenfehaft beim Xfytattx angefteEt
mar, ift uns bis jefct ju ergrünben un=
möglid) gemefen, als <Sd)aufpteler ift er
jebeufallS nicht engagirt gemefen, noch ie=
malS als ©aft aufgetreten. 2Bir mürben
beShalb feinen tarnen eiufach übergangen
haben, h<*nbelte eS ftch nicht um Vermu^
thnngen, bie öou Slnbereu an benfelben
gefnüpft unb öffentlich auSgefprodjen mor=
ben ftnb. S3. Vrunolb erzählt in ber
„©arteniaube" (1872 ÜRr. 24 „(Sin literart=
fd)eS©eheimni6") öou einem SilhelmTOU
ler, ber Anfang ber gmangiger 3«h^c
als 6d)aufpielbirector aus Stttga gefommen
fei, fpäter mit feiner ©efellfchaft in ©öslin
gefpielt habe, fidj fchlie^lich als fruchtbarer
unb feiner^eit öielgelefener ©chriftfteller,
metft über ruffifdje (Sujets, unter bem s Jia=
meu 21 b a m i (mir f ernten nur einen 2lbami,
ber inbeffen erft 1816 geboren fein foll)
auch fl^ Söühnenbtchter bemerfbar gemacht
habe unb 1866 in (Sharlottenburg geftorben
fei. ©eine ^rau, eine liebliche Schönheit,
habe er in 9liga am ©arge ihres Cannes
in bitterfter 9Zoth feunen gelernt unb fte
fammt ihrem (einen) 6ohne in ftch 9^
nommett, fpäter, als fte ihn in i)eutfdj=
lanb leichtfertig öerlaffen, höbe er eine
zweite @h^ gefd)loffeu 2C. Die „Sftigafdjen
Stabtblätter" (1872 s Jlr, 31) greifeu bie
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Brunolb'fche 2)ttttheihtug auf unb möchten
ben (Scfjaufpielbirector 3ft. öom Anfange
ber 20er Safjre mit bem 1817 abgcrciften
ibenttficiren, ein SBerfud^, ber gfoar
nid^t ohne äffe Berechtigung, anbererfettS
aber aus öerfchtebenen ©rünben mieber
menig faltbar fd^eint. 5lbgefefjen öon ber
chronologtfchen Differenz ift eS fehr un=
mahrfcheinltch, bafe ftd) 9N. in 2Hga öer=
heiratet hat. Porfd), melier in feinem
Hagebuche Don äffen bie £f)eaters@efeff=
fchaft betreffenben mistigeren föreigniffen
üftotiz nimmt, toeifc öon einer Bermttttoung
unb 2öteberüerf)etratf)ung feiner ©offegin
Vichts, fonbern bemerft unterm 3. 2ttärz
1817 einfach „Reiften Beinhöfer, SDlüfferS
unb 3M&ner ab". Sluct) J^atte 2ttab, 3JI.
nicht nur einen @ofnt, fonbem br et Kin=
ber, bie nach 2luSmeiS ber BerfehrSliften
auch mit ben ©Item abreiften. dagegen
paßt BerfcfjtebeneS öon ben Brunolb'fchen
Angaben auf ben $irector äBilhelm
©chmibt, ber föiga 1822 öerliefe, unb
öon beffen Slntecebentien unb fpäterem
2eben mir gar nichts miffen. Brunolb
öermuthet felbft, ba& „9Jlüffer" ein ange=
nommener ÜRame fei, beffen fpätere 5lb=
opttrung fetteng (Schmibt'S in £tnblicf
auf beffen nicht mafeffoS gebliebene %\*
rector=Bergangenheit gar nicht unmöglich
erfcheint. freilich hatte auch (Schmitt
feine $rau, gefchiebene Burmeifter, gebo=
rene föaabe, mit ber er ftch in Sftiga am 23.
October 1818 öerhetrathete, nicht in Dltga
fennen gelernt, fonbern, toie aus anbermettis
gen Samitien^achrichten unzweifelhaft her*
öorgeht, fpätefteuS im Februar beffelben
3af)reS, als er in $>eutfdjlanb ($ngage=
mentS abfchlofc, auch toirb SMhelm üMffer
öon Brunolb als unbebeutenber (Sdjau=
fpieler bezeichnet, maS (Scfjmibt ftdjer nicht
gemefen ift; jeboch notiren mir baS Bor=
ftehenbe überhaupt lebiglich als, menn auch
beachtenSmerthe §t)pothefe. — ©in ©he^
paar Tl. Dom Braunfchtoeiger £oftheata*,
welches gebberfen 1819 für Sftiga enga=
girte, fann bei ber $rage nicht in Be=
tracht f ommen. $affelbe blieb einfach aus.
SRtitter, $em., öom Katferl. beutfchen
Xheater tn<St Petersburg, treffliche iugenb*
liehe (Sängerin, gaftirte im Sluguft 1815
an 3 Slbenben u. 51. als ©ufanne.
mMcr, (Sari Slbolf, geb. 23. (Septem*
ber 1805 in Berlin, öerbradjte feine frü=
hefte Ktnbheit als ©leöe ber Königl, £anz=
fchule. $>ie Borbtlber ber Königl. Bühne
(& Seörient, p. 31. SBolff) meeften inbefe
ben SBunfch in ihm, zum «Schaufptel über=
zugehen, maS ihm auch geftattet mürbe.
3n Berlin tonnte er nicht befchäftigt toer=
ben, bagegen toarb er nach Mannheim
empfohlen, mo er Liebhaber fpielte. 1829
165
bis 1832 mar er in $reiburg, Ulm unb
Königsberg, 1832—35 in 9Uga als erfter
Jpelb unb ßiebhaber. (§r hatte ein reines,
öofftönenbeS Organ, ©eftalt unb ©efichtS*
bilbung ferner machten ihn in hochfeuti*
mentalen Sollen ($>on (SarloS), fomie im
ßuftfpiel, in bem er pfammen mit ber
bamalS gaftirenben Caroline Bauer lange
UnöergeffeneS leiftete, pm erflärten £ieb=
ling beS PublicumS. 1835 ging er nach
<St, Petersburg, mo er gleichfalls auf$er=
orbentlich beliebt mar, unb gaftirte im
2ftärz 1838 noch ein 3ttat an 3 Slbenben als
^erbinanb (Kabale), 2)on ©arloS unb HU
bert (Bier (Sterne) in 2Hga. 1847 nach
^)eutfdhlanb prüefgefehrt, hielt er ftch ei*
nige 3^it ttt SJlainz auf unb marb 1849
an bie Mannheimer Bühne prüefengagirt,
bie er unter Ernennung pm @h^enmit=
gliebe erft 1880 mieber öerliefe. f 23. Sunt
1882 in Mannheim.
9Hülter, ^rau 5lbelaibe, geb. ö. 5lnnoni,
geb. 1806 p (^refelb, mo ihre Altern
(Sd^aufpieier maren. (Sie ging früh
Bühne unb gefiel eine 3eit lang als Dpern=
fängerin, namentlich als Slgathe. (Später
pm (Schaufpiel übergegangen, fanb fte
burch if)tt eble Körperbilbung unb ihr
öofftöuenbeS tiefes Organ ihr geeignetfteS
gelb im Sache ber tragtfehen 2iebhabe=
rinnen unb jugenblichen ^elbinnen, in bem
fte öon Kennern hodjgefchäfct n)urbe, mäh=
renb fte öermöge beS hohen, mürbigen,
faft ftrengeu ©rnfteS, mit bem fte alle
Aufgaben behanbelte, bei ber SJlenge me=
niger burdjbrang. ©eit 1830 mit Borigem
öerheirathet, mar fte in Königsberg, Sfttga
unb <St> Petersburg gleichzeitig mit ihm.
5lm 26. 3Jlärg 1844 ftarb fte in (St, PeterS=
bürg am (Scharlach, pfammen mit meh-
reren ihrer Kinber.
StttWer, 2tfe£iS, 6ohn ber Borigen, geb.
1833 in föiga, mürbe in St Petersburg
unb Pernau für bie ßanbmirthfchaft er=
Zogen, ging aber, nachbem er am 24» Slpril
1854 feinen erften Bühnenöerfudj als
Sranz in „2)er Better aus Bremen" in
$iga gemacht, bauentb %um Theater über,
üftach öerfchiebenen Irrfahrten marb er
1856 am (Stabttheater in Sranffurt a. 371.
engagirt, bem er als gefchäfcteS 27litglieb
noch angehört.
9RüHer, 3uliuS, Bruber öon (Sari WL,
geb> in Berlin, jugenbliche Liebhaber 1837
bis 1839, entfagte hierauf ber Bühne.
SRüller, ©ebrüber (Sari, ©eorg, ©uftaö
unb ^heobor, geb. unb geft. fämmtlich z«
Braunfchtoeig, machten als (Streichquartett
1831—55 erfolgreiche (Soncertretfen. 3lm
16 v 19. unb 22. Mai 1845 traten fte in föiga
im ©tjmitaftum unb (Schinarzhäuptcr auf.
SHüUer, 3luguft, berühmter ©ontraba^=
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166
mmx.
SBtrtuoS, geb. 1810, f 13. $ecember 1867
als grofeherpgl. Kammervirtuos unb Eon=
certmetfter, concerttrte 15. 2ftat 1847 im
Scbtoarshäupter.
9Rüller, fjlöttft 1823—35. — Etn an=
bercr 2)1. toar bon bor 1835—41 Käufer.
$)er eine Don ihnen, geftorben 4. 3ult
1845, 46 3af)re alt, htefe ©eorg Eonrab,
bcr anbcrc So^aun Dietrich ßeopolb.
mUtt, 2>em. Sherefe, ßie&habertn Don
(St. Petersburg, gaftirte im 3anuar 1842
als Abele Füller (©efährliche Xante),
3faura (Schule beS £ebenS) unb Sßrectofa.
©tng nach Königsberg in'S Engagement.
Wlüücv, ©eorg § ermann, Ehormtt=
glieb unb Snfptcient bis 1855, grünbete
unb leitete pfammen mit fjr. Engel 1855
ein Sommertheater im Kaiferl. ©arten.
WüUer, $rl. »ertha, Don Königsberg,
Solotänaertn unb SBalletmetfterin 1 850—53,
feit 1851 berhetrathet mit bem Senortften
Naumann
9RMer, Sri. SBifhelmine, ßiebhabertn
2c. 1853 bis Enbe 9tobember 1854. ©eftel
befonberS als Sßorgia unb als Königin
(®iaS ffiaffer),
9Hüller, Eontrabafftft 1854—55.
Füller, grl. E., bom Stänbtfchen
Xbeater in ©ras, Stön&ertn 1861—62.
9RüHer, %xl £herefe, ift Anfang ber
30er Safyxt in einer deinen ungartfehen
Stabt geboren^ too ihr SBater als Organift
ber fatf)oltfcf)en Kirche augeftellt toar. $>er
lefctere, ein gebilbeter SJlufifer, leitete ihre
muftfaltfd)e unb ftimmliche AuSbilbung
auf baS Sorgfältigfte. Schon mit 16
3af)ren machte fte ihren erften Stöhnen*
Derfud) als SfcegtmeutStodjter, unb tourbe
barauf in Salzburg, 2in% unb fpäter in
$eft als Anfängerin in Oper, Sßoffc unb
SBaubeDtlle, auch im £uftfptel Diel befd)äf=
tigt. Eine Stellung am Liener Earl=
theater, too fte unter üfteftroty eine Sftetlje
oon Aufführungen ber Sßarobte „%f)tatta*
lifcher Unfinu" mitmachte, fagte ihr auf
bie $auer nicht p, ba fte ihre fttmmlichen
Anlagen auf bie Oper ^tnmiefen, unb fo
nahm fte ein Engagement in $rag an,
too fte 5 3af)re lang in ber Oper neben
$rau 2)uftmann-3Jic^er, ber £ucca unb
Sßadjbaur toirfte, aber freilid) hauptfädjs
lieh toieber in ber Offenbareren Operette
unb äBiener £ocalpoffe befdfjäftigt mürbe
s Jiach einem toetteren Engagement in .^am*
bürg fam fie im Februar 1863 nadj $tga,
mo fte bis pm Enbe ber Satfon als ©aft
blieb. 3« Köln ging fte bann gang pr
Oper über, 1865 gaftirte fte als Eoloratur=
fängerin in Breslau, mürbe auf 3 3af)re
eugagirt, fonnte baS Engagement aber
nicht antreten, ba baS Zfytattx abbxawntt.
Sie fanb Stellung in greiburg i. 23r.,
barauf in 3ürid& unb ^ofen, 1869 toieber
in fötga. £ier toar fte bis 1873 als Eo=
loraturfängerin fef)r beliebt, auch mit grö=
feeren EoncertfoloS 0ßeri; IX. Symphonie;
Elias; Athalia; Requiem üon 23rahmS;
9tofe Pilgerfahrt 2C.) liefe fte fich toteber=
holt hören. Kur^e ötit hielt fte ftdj noa^
im SluSlanbe auf, balb aber fehrte fte
bauernb nach ^tßa prücf, too fte feitbem
als ©efanglehrerin toirft.
9Küller, Dr. ipugo, erfter Eonberfa*
tionSliebhaber unb S3onöibant, Sa^aufpiels
^egiffeur 1863—69, oom Wax% 1868 an
bis pm beginn ber nächften Saifon inter=
imiftifcher ^irector. ©aftirte ferner im
April 1879 an 10 Abenben als ©raf
Sfolani, Söolä, Wlont\ot)e, 2)octor SBeSpe,
Sßalfer (§errin bon Altme^l), Arthur
(3)]an fucfjt einen Erzieher), unb S3elphegor
(S3ajagp unb feine Familie). — 371. tourbe
18. October 1830 ober 31 p Sßofen als
@ohn beS (Schulraths ^rof . Dr. ©. 3flüller
geboren, ^orgüglich begabt, bepg er fchou
mit 16 3ahren bie Uniocrfität erft in
Berlin, bann in 3ena unb Breslau, unb
bollenbete baS juriftifche ©tubium. Sein
©eift mar inbeffen bon gang anberen 3bea=
len erfüllt. Schon im StaatSbienft, be=
faun er ftch plö^lich anberS unb ging ohne
fpecielle Vorbereitung pr Sühne, p ber
er bisher nur burch Umgang mit Künft=
lern unb Künftlerinnen in Skgtehung ge=
ftanben hatte. Seine ungemein leichte
AneignungSfraft oerliefe ihn aber auch
hier nicht. Kaum mar er ein 3fth* fcwb
unb quer burch $>etttfchlaub gepgen, fo
fpielte er jugenbliche Liebhaber in Breslau
unb gleich barauf am^oftheater p $an=
nooer. §ohe ©agen*Angebote oeraulafete.n
ihn bann auf 3 3(*hre nach s ?eft p gehen,
mo er bom publicum auf ben^änbett ge=
tragen mürbe, bann pm SSictoriatheater
in Berlin. S3on f)itx, trofc ebenfalls glän=
genben EinfommenS, trieben ihn ©elbber*
legenheiten, an benen eS ihm nie fehlte,
auf ©aftfpielreifen. 3n München, too er
perft mteber fefehaft tourbe, fanb er glän=
genbe Sefchäftigung unb feierte Triumphe.
SBibertoärttgfeiten anberer Art liefeen ihm
aber fein Engagement nicht auf bie 2)auer
haltbar erfcheineu. Er ging nach Stallen,
unb ein hal&eS 3^h^ fpäter machte er ben
birecten Sprung nach ^tga- Sein 3w-
fammentoirfen u, A. mit £ebmn brachte
eS nicht pm toenigften mit, bafe ftch ^te
bamalige ^eriobe p einer ber glän^enbfteu
geftaltete, bie baS $Rigaer Xfyattx je er=
lebt hat- Tl. tourbe mit Auszeichnungen
überfchnttet unb gewann einen grofeen Kreis
treuer greunbe im ^rioatleben. Auch
fetue $irecttonsführnufl trug ihm Aner=
fenuuug ein. s Mit ber neuen ^trection
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medjfelten aber and) bie fünftlerifdjeu SScr^
maltungSprtnctpien. Tl. fomtte ftcft i^nen
uidjt unterorbnen imb 30g feinem alten $>t=
rector unb Sreunbe ßebruu nad), ber ttyn
am Sßallnertbeater bei ftdj behielt. (Später
führte er einige 3eit bie Directton beS
föeftbenstljeaterS in DreSbcu unb beS ßobe=
tfyeaterS in Breslau, audj mar er nodj
ein Wal als föegiffeur beS $tctoriatf)eaterS
in Sranffurt tbätig. ©ein Stern mar
aber im Untergeben. (Sein früher fo
unruhiger, ungeftümer nnb e£centrifa)er
©etft fjatte ftd) jefct uicrjt nur beruhigt, fon=
bern mar bereit« gebrücft, förperltdj mar
er zerrüttet. Er ftarb am 9. 3uli 1881
p Sftiebermaltuf a. föf). (Sein treuer
gaer Sreunb (£rtaf ftiftete ifjm ein ®rab=
benfmat, befteljenb in einem bronceneu
$ortrait=9Jlebaillon, melctjeS 1885 aufge=
jiellt mürbe. Den Stein baju lieferte bie
33üf)nengenoffenfdjaft, bereu Sßräftbent SR.
gemefen mar. — 9Jl.'S literarifcbe £f)ärig=
feit, meldje öiclfacr) angefroren morben
ift, läfet ftdö f)ier ntdr)t ausfülltet) mür=
btgen. ES genüge bie Slufääljtung ber=
jenigen Stüde, metdje im fötgaer Xfjeater
gegeben morben ftnb: „3m Sßartefaton
erfter Elaffe", Drtgtnakßuftfpiel in 1 Stet;
„Sieben £age ©efängntfe, ober: ©in 2lben=
teuer im Dunfetn", $offe mit ©efang in
1 5lct; „Der Diplomat ber alten Schule",
Driginakßuftfptel in 3 Steten; „3lnno66",
üBolfSftücf mit ©efang unb San* in 4
Steten; „$ürft Emil", Scfjaufpiel in 5
SJfcten; „Sinno 67, ober: Stuf ber Sßarifer
SBeltauSfteltung", Sßoffe mit ©efang unb
Daus in 4 Steten; „Sreubüoll unb letböoll
(Slbelaibe)", ©enrebilb in 1 Stet; „§et)be=
mann unb Sobn", ßebenSbilb mit ©efang
in 3 Steten; „Dufel 2ttofeS", ©baracterbilb
in 1 Stet; „Duft", ßuftfpiet in 1 Stet;
„$on (Stufe 31t ©rufe", ßebenSbilb mii
©efang unb £ans in 4 Steten; „%axtf)tU
mann'« Reiben", ßebenSbilb in 5 Steten;
„2Betcf)er?", Sdfjmanf in 1 Stet; ,,©raf
3folant", (Scfjaufptet in 9Ei)aracterbttbern;
„Die Spifcenfönigtn", ßebenSbilb mit
©efang in 3 3lbtf)etlungen. — Ueber=
fefcungen: „$ietro 2flicca, ober: Ein Sol=
batenfjera", biftortfdjeS Drama in 5 Steten,
oon ßope$; „Die §errin bon Slltme^i",
ßuftfpiel in 4 Steten, Don gürft 23.
Stourbga.
mmtx * Zäunte, grau Elara. «gl.
<Sa)unfe.
»Hüller, gfrl. $ofatie, geb. 26. mäx$
1839 in Berlin, fuuftgebitbete üBiolintftin,
Schülerin öou 31. 3immermann iuS3ertiu,
concertirte 24. September 1861 im ©pt?
uafium. 1
WMer, Stnguft, §eibcntcnor 1863 65.
Stu 2Bud)ö, üppiger, ausgiebiger Stimme, j
ÜJlünter. 167
bramattfd) feurigem (Spiel unb fdjmung*
bollern Vortrage gleich ausgezeichneter
®ünftler, ber eine ber erften Serben ber
bamaligen Oper mar. 1879 lebte er lei*
benb unb bül)uemmfäl)ig in $annoöer.
9HMer, Earl, II. unb III. ftäcber,
Eljormttglieb 1863—64.
9KMer, I. Sagotttft 1864—65.
t>. Wüller, ^rl. Slugufte, Stltifttn 1876
big 1877, fpäter in SonberStyaufen unb
ßübeef.
9RMer, ^rl. Stugufte, II. unb III.
$ädf)er, ©^ormitglieb (Sopran) 1879—82.
s Müüct, grl. 3Waraaret^e, geb. in Qam-
bürg, befugte bie Drdjefter- unb 3Wuftfs
fd^ule in SBeimar, mar hierauf big 1880
(Schülerin Don Slb. ßanfel in £)effau unb
trat bann in bemfelben Safere in i^r erfte8
unb einziges Engagement al^ ©arfen^
fpieterin am fötgaer (Stabtt^eater, melc^eg
bi§ I887bauerte. darauf, mie fc§on Dörfer,
trieb fie grünblic^e Stubien, um ftd) gur
Karriere als Opemfängerin öorjubereiten.
2Bä^renb ber (Saifon 1888—89 ^at fie in
2)ortmunb unb Sftotterbam als Drtmb
gaftirt, im (Sommer 1889 liefe fie fiel) ge*
legentltd) im ^igaer Dom f)ören.
9HäUer, ©buarb, II. S^aracterroaen
1882—83.
9RüHer, ^rt 33ert^a, II. Partien in
Scbaufpiel unb Oper, (Sfjormttgtteb feit
1887.
müücr, ^rl. SlgneS, ^ormitglieb
(Sopran) feit 1887.
9Nüller, Sri ß^bia, Sängerin aus
Dorpat, concertirte 9. October 1887 im
(Sa^mar^äupter.
9Hüllcr, %xl 3ba, 00m Slcttenttjeater
p 3üria). Sllt= unb SJle^ofopran^artien
feit 1888.
mMtt, ©arl Scrb,, mcilanb fttfätt
be§ ©uteS Solitube bei fötga. Eifriger
©eigenbau^ilettant, fiebette Slnfang ber
70er 3abre nacb Stuttgart über unb ftarb
bafelbft 3. $ecember 1881.
SRüllersgartttttg, fjrl. Sulie, Eoncert=
fängerin au3 SBeimar, trat 21. October
1886 als Soliftin in einem (Soncert beS
S3acboereinS auf unb gab 24. unb 28. De*
tober beffelben 3a^reS Eoncerte im Dom
unb Sdjmaraljäupter.
fXUMet sßid)tcttcflfl , grau ©abriete,
«gl. ßtcrjtenegg.
9Ülümtid), Sri. ^at^ar. SWarg., II. Sou=
bretten, Ebormitglieb 1873—74.
fünfter, Sri. ßuife, Don Stettin. ßieb=
fyaberin 1852—53. Soll eine fe^r gemaubte,
öerftänbige (Scbaufpielerin gemefen fein.
SRiutter, Srang Sernb., trat als Ditet=
taut öou 1806 an in toerfd)tebenen Eotu
certen aH Safefänger unb ©uitarrift auf,
| ging fpäter 1810—12 3um ^eater über
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168
mttyl - üflad)baur.
unb faug ameite )öaßpartten. 3m Sdjau*
fpiel gab er Väter.
9Kütf)cl r 30t). ©ottfr., geb. 1729 gu
SJMen im &aueuburgifdjen, mürbe in fei^
uem 17. Safjre ®ammermufifer unb §of=
organift am 2ftecflenburg <Sdf)mertnfdjeu
£ofe unb erhielt nadj einigen 3a^ren tte
Iaub einer (Stubtenreife. ©r ging gu=
nädjft gu 3of)- @eb. S3ac^ f um bei biefem
(Slabter, Orgel unb (Sompofttion p ftu-
biren unb molntte bei bem 3Jleiftcr im
§aufe. Üftad) beffen £obe fud)te er u. 21.
ben Verf eljr mit *ßf)il. (Sm. S3ac^ in $ot&
bam unb Verlin auf unb fc^Iofe greuub^
fdjaft mit if)tn. üftad) 9ftecftenburg fefjrte
nur nodj auf furge 3^it gurücf, bann
folgte er einem föufe VtetingljofPS nadj
s Jttga, beffen £auScapelle er gmei 3a^re
leitete. 3n toeldjem Safyxe er nadfj 9ttga
überftebelte, ift ntdjt genau befannt. ©er=
ber giebt baS 3af)r 1753 an. SebenfallS
mar er 1756 buref) feine „gute ©efdjid=
lidfjfett unb 2öiffenfd>aft in ber SThtftque",
öon ber man „berfdjtebene groben mit
Vergnügen gefeiten", fomeit befannt, baß
ifjm ber s JUgafdje dlatt) in bem genannten
3aljre bie 9Jnmartfdjaft auf bie erfte öa=
cante Orgautften = (Stelle pftdjerte. 3W.
mußte tnbeff eu auf biefe erfte Vacana big 1767
warten, in meinem 3af)re er als Organift
ber Sßetriftrdje (uidjt beS 2)omS, mie eS
fonft fjeißt) inftattirt marb. 3n biefem
5lmte blieb er bis gu feinem £obe, ber im
3uni 1788 erfolgte. — 2H. mar einer ber
größten Orgel* unb (£labier=Virtuofen feiner
3eit. 2ludj als (Sompontft mar er fefjr
bebeutenb. ÜRadj SBeifcmann'S Eingabe
ift er mafjrfdjeinltdj ber (Srfte gemefen,
ber für baS $orteptano campontrte unb
biefeS bamaiS uod) meuig berbreitete 3»?
ftrument auf bem feitel eines feiner SBerfe
namhaft machte, 2)ie ©ompofttiou Reifet:
$)uetto für (Slabiere, gmen $orte=
piano ober %tvtt) $lügel (Dliga, $artfnod)).
Slußerbem componirte er: 3 Sonates et
2 Ariosi avec 12 Variations pour le
Clavecin (Dürnberg, §affner); 2 Concerti
per il Cembalo (Iftiga 1767). 3« feiner
Lanier nähert ftd) 2fl. feinem fjreunbc
(£manuel Vadj, fdfjreibt aber „mentger fanft
unb meljr raufdf)enb". Vurnet) faub feine
2lrbetten gmar fdjmieriger, als bie bon
©anbei, (Scarlatti unb dm. Vad), aber fo
boll öon ueueu ©cbaufen, bon Slnmutf)
unb totftfertigfeit, baß er ftc unter bie
größten $robucte feiner 3ett regnete. 9JI.
fdjrteb inbeffen nur fcf>r menig, metl er
nur in (Stunben ganj befonberer 3ttfpira=
tton arbeitete, ober, mie anbere üftadjrtdjteu
befagen, aus Vequemlicf)feit. 2luS bem=
felben ©runbe foll er öerfd)iebene bortt)eil=
öftere (Stellungen auSgefd)lageu ^aben.
SöranbeS (ßebenSgefc^i^te, III. Sanb)
fc^ilbert i^n als einen üftann mit fonber*
baren Saunen. So foll er ftdj %. 33. nie
anberS tyaben ^öreu laffen, als im Sßinter
bei tiefem Sdfjnee, um ftd& nic^t burdj
SBagengeräufc^ ftören ju laffen.
H. WlütW, Sri. ©arriet, geb. in ShirSf,
mar juerft (Schülerin il)rer Butter, unb
mürbe bann burdj fiebert unb Sßrucfner in
(Stuttgart unb D. ^ötfe^er in 9iiga meiter=
gebilbet. ßebt feit 1879 in ftiga unb ftat
ftdj als ße^rerin, fomie burd^ mteberljolteS
Auftreten auc^ als fertige, fefjr mufifalifc^e
^ianiftin auSgegeic^net. 3m ©ommer 1889
gab fie mit ben ©ebrübern ©c^eel bier
^ammermuftf-Soncerte in ütflaioreufjof, um
biefelbe 3eit unb ebenbafelbft trat fie aud)
nocl) mit anberen großen 6oncerts5lufgaben
bor bie Oeff entlief eit.
H, mnievt, gr., geb. in 3Jlitau, ^tubixte
in 25orpat 3Jlebicin unb trat bann als
$toloncelk(Sdjüler iu'S 6t. Petersburger
©onferbatorium, meines er mit ber großen
filbernen ÜJiebaille berließ, nadfjbem er
3a^re bei Damiboff ftubirt ^atte. 2lm
22. Sluguft 1886 trat er in einem geift*
lid^en Soncert im $>om auf.
«lumm, Daniel, Organift ber 3efuS=
firc^e, als fold^er am 7. Sluguft 1745 an*
geftellt. f im Februar 1757.
bc9Jluncf, ©ruft, berühmter Violoncelli
Virtuos, geb. am. 9. December 1840 §u
23rüffel, angefteHt in ßoubon, ^ariS unb
SBeimar, außerbem biel auf Reifen, berftet=
ratzet mit ßarlotta Sßatti, coucertirte mit
berfelben am 19. ^obeinber 1882.
9Kunbinfl, 3ofef, unb grau föofiua
Wl., geb. (Starbt, ^ormitglieber 1871
bis 1874.
2Ritfd)ittöf!) I. unb II., Drd)eftermit=
glieber um 1783.
anuftn» Ooibe, Violin=VirtuoS, coucer=
tirte mit 3cHa irebellt am 13. unb 20.
October 1886 im ©emerbebercin.
9iabel, griebrid) föberl)arb, 6d)au=
fpieler, engagirt im X^eater au bem Sßa=
rabepia^e bis Anfang 1782, mo er naä)
(St. Petersburg ging.
9lad)baur, grang, ÄöuigL bairtfdjer
.tammerfäuger, geb. 13. Wax^ 1835 auf
(Sdjloß @ießen CSürtemberg), begann als
©Gorfäuger in Vafel, mürbe b#un burd)
Jöermittehmg eines Saccus bei fiamperti
in 2}iailaub ausgebilbet unb fpäter in
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9tctdjca —
s Uteiuingeu, £auuober, Sßrag, $>armftabt
engagtrt, feit 1868 mWlüufytn. 1874—75
totrfte er bazttrifchen ai3 Saifongaft in
§amburg. Er gaftirte in Sftiga im 2lpril
unb 2ttat 1872 an 6, im Wai 1876 an 7
2lbenben al3 ßohengrin, s $oftillon, ©eorge
öroton, 9taoul, äJiafaniello, $ra $>iabolo,
Herzog (fötgoletto) unb Sßropfjet.
9lad>e$, £ibabar, guter Biolinift, geb.
19. 2iprtl 1859 zuBubapeft, Schüler bon
Sabatfjtel, Soadjim unb ßeonarb, in 2öten
bomtetlirenb, metft aber feit 1881 auf
Reifen, concertirte mit bem Euterpeordjefter
zufammen am 7. unb 17. September 1882
im ©emerbeberetn.
9iad)Haal, Sri. SBaleSca, bom £of=
theater gu Braunfchtoeig , Solotänzertn
1858—59, engagirt nach borau8gegange=
nem ©aftfptel. Später in ßetpzig.
9lagel, %xL, jugenbliche ßtebfjabertmten
1866—67.
9lart>org, %xl, £heatermttgiieb 1850.
Slogan, blinber Drgeteßirtuoä au3
Hamburg, Sehrer am Sfttgaer 23ltnben~3n s
ftttut, trat am 26. 3anuar 1884 in einem
Eoncert im 2)om auf.
9laitHtt, Emil, I. Xenorift öon ber
italientf djen Dper in St. Petersburg, con=
certirte mit bem Liener $taniften Sftahler
am 26. Sunt unb 1. 3ult 1853 im Schloft
unb Sweater, unb gaftirte aufjerbem am
29. unb 30. Sunt als Ebgarbo unb ©en=
naro.
Naumann, Sari, Sßofauntft 1845—52.
t, 53 3af)re alt, im 3Jlärz 1869.
üHatoafefl), Eapellmcifter, concertirte mit
feiner (Capelle (§ornmuftf) am 4. unb 16.
(September 1834 imßocale be3 Eonbitor3
Sdjtüarz (5llejanberftra6e, fpäter S3orftabt=
£heater). Er felbft mar Eornettift.
Watvrath, 2trno, geb. 1860 in Berltu,
ausgebilbet bafelbft burd) profeffor ©.
Engel unb §. Dberlänber, bebütirte am
Suifenftäbtifchen ^eater al3 Balenttu
(tjauft) unb fang eine 3eit lang an bem=
fefben X^eater erfte Saritonpartien. Eine
Sttmmfranfhett nötigte ihn barauf su
einjähriger völliger SHuhe unb geftattete
ihm erft 1886 toieber ein Engagement am
2BattjaIIatI)eater in Berlin anzunehmen uub
Ztoar ber noch nicht bölitg miebergefräf*
tigteu Stimme foegen für gtoeite Bariton*
Partien, $>erfelbe ©runb beranlafjte ihn
auch 1887—88 baffelbe $aä) in 9ttga zu
übernehmen.
9leanber, fjrl. Ella, Eoncertfängerin,
trat 10. September 1879, 22. 3anuar
unb 20. 2lprti 1882 in berfdjiebenen Eon*
certen auf.
ÜHecfer, $rl §ulba, muntere ßiebhabe=
rinnen 1868—69.
9lei>er, §err unb 9Jtab., gaftirten 1836
Hubert. 169
im SBorftabttheater. Er mar ein feiner
tomifer unb zeichnete fid) u. 21. buref) fein
fdjöneS föuffifch au§.
«Reff, $eter, Biolintft 1837-41.
9leüanb, Drcfjeftermitglteb in ben 30er
Sahren.
üttetfefd), II.Dperupartien, Ehormitgiteb
1862.
fteitttrid), 2t, Btolintft 1821-24, mo
er Sftiga berliefj. Er mar ein au3gezetä>
neter (Seiger unb Jiefj fich auch als ®u* s
tarrift hören. Iftach feinem am 24. 910=
öember 1823 gegebenen 2lbfchteb£concerte
hiefe e§ „Witt §erru 91. aber möchte man
jürnen, bafe er alle Qrertigfett, Feinheit
unb Sßräcifton feinet Spiele, alle ®raft
unb Seele feinet Bogenä aufzubieten fchien,
um ung feinen beborftehenben Serluft recht
fühlbar zu machen". Er reifte im Sanuar
1824 ab.
fteWert, ^heobor Wilhelm, geb. 8.
2luguft 1850 in 3Jlitau, erhielt feinen erfteu
9Jluftfunterricht in ber §eimath, ging bann
ZU feiner Weiteren 2lu^bilbung nach £<W 5
nober, mo er 1874—77 Sßribatunterricht
im Elabier= unb Drgelfpiei unb in ber
Theorie nahm, unb bollenbete feine Stu=
bieu 1877—79 im leipziger Eouferbato=
rium. 2ebt feitbem ai^ 3Wuftflehrer in
Dftiga.
9lcruba, Sßilhelmine, bebeutenbe $ioltn=
Söirtuofin, Schülerin bon Sanfa, geb. 17.
9flärz 1839 in S3rünn, too ihr SBater,
Sofef m. (t 1875) Drganift mar, tratzu=
erft in ihrem 7. Sah** öffentlich auf,
machte mit ihrem ^ater unb ihren ©e-
fchtoiftern lange Reifen, berheirathete ftch
1864 mit bem tönigl. fchtoebifchen Eapett^
meifter öubm. Tormann (f 1885) unb
nach beffeu Xobt mit bem 2onbouer $Pia=
ni^tm EharieS ©aüe. Seit 1869 ift fie
eine ftänbige 3^be ber Saifon in £on=
bon, mo fie mit 3oacf)im berglichen mirb.
Einzig 9Waur er aufgenommen, ift fie unter
allen auätoärtigenSöirtuofenunb ^irtuoftn=
neu biejenige, melche in s Jliga bie größte
Eoncertzahl erreicht hat. 3n ben fahren bon
1851, mo fie bereite hoch gefeiert unb burch
©ebichte berherriieht mürbe, big 1861 ift fie
in 23 Eoncerten aufgetreten. 1851 befanb fie
fich in Begleitung ihrer Schtoefter Slmaii e
(^ianifttn), 1856 unb 1861 in ber ihrer
@efd)toifter 9Jcarie (gleichf am SBiolintftin)
unb^rauz(SioionceEift, geb. 1843). 23ei
Ouartettborträgen totrfte auch ber Sater
alg Söratfchift mit.
9lcubaucr, feriöfer 33affift unb Eha=
racierfpieler 1842-43.
WmbevQ, machte am 30. 2lpril 1869
alf Valentin SBillert ( s Jlomeo auf bem
Bureau) feinen erften Berfucf).
Meutert, granz, ©orntft um 1823-36.
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170 Neuenbürg
üttettettlusrg, §err unb Sfrau, Xfytattx*
mttgUeber 1854.
üHeufetot, Dom KöntgSberger Ztyattx,
I. £enortft 1830—31, ettgagirt nad) Dor=
ausgegangenem ©aftfptel als 2ftaE, 511=
fonfo (Stumme) unb 3ofepb- 3uuger,
fttmmbegabter unb moblgebilbeter Sänger,
au beffen Spiel baS gefpreiste feiner Stel=
fangen mt&fälltg bemerft mürbe. 311S
Scbaufpieler geigte er für treubergige Na=
turföbne gletdjmobl offenbaret Xalent.
9leufeU>t, 9Jlab., Don bemfelben %t)tattx,
gaftirte im September 1630 erfolgreich
als 2flaria Stuart unb gfenella. ©ngagirt
bis 183 L für£elbimten unb tragifebe ßieb=
baberinnen. §ür baS ^odjtragtfdje befafe
fte trofc etmaS miberftrebenben Organs
unb etmaS btalecttfdjer Spradje entfd)ie=
beneS Talent. 3b*e Sftarta Stuart unb
Orftna mürben befonberS gefcbäfct.
ftcitfetöt, %xl (Slara, IL unb III.
Opernpartien, (Sbormitglteb 1870—71.
9leitl)aitd , Söilbelm, Sirector eines
SommertbeaterS 1814 auf SUtona. 23on
feineu SBorfteüungen finb 4 Settel aus ben
£agen Dom 17. 9Hai bis ungefäbr ©übe
3uni erbalten. ßaut biefer befanben fid)
bei ber ©efellfdjaft aufter bem Strector
eine Sem. £ange, Sem. ©oppe unb
©err Qanifcbetü^fQ. 5lnfgefü^rt mürben
faft auSfdjUejjltcb Kofeebue'fcbe £uftfptele.
9l«u^off,3obann $rtebrid), Sdjaufpteler
unter §tlferbtng, unb beS fieberen beöott=
mäcbtigter Stettöertreter, als bie £ilfer=
bing'fcbe ©efeUfdjaft 1761 in föiga fpielte.
1762 führte er ein eigenes auf feinen unb
feiner $rau tarnen lautenbeS SßrtDilegium.
f um 1764.
9ieutnann, Sobann, Scbaufpieler 1791
bis 1794, eugagirt nacb DorauSgegangenem
©aftfptel als Samuel Önbianer in ©ng=
lanb). Spielte aufcerbem Nebenrollen.
9tettmantt,2eonore,10iäbrige$Biolttttfttn,
concertirte am 19, 3lpril unb 2. 2ttai 1829
im Xbeater. Ser SBiolintft 2ttoranbi,
ber in benfelben ©oncerten auftrat, mar
ibr £ebrer.
üHettittatttt, §cinr. 3lug., Sßofanntft unb
f^agottift 1837 ober früber, bis 1841,
ferner 1851-64. 2Bar aud) Stabtmuftfer.
t als ^enponär, 75 Sabre alt, am 2. 3uli
1879,
*Reittttatttt, (#corg $romb. 3mm., fleine
Kotten, ©bormitglieb 1841—56, fpäter
3Mitär=(Sapellmetfter.
Weumann, %xa\\ 9Narg. üögl. 3llfcbmeb.
9ieumann, 3ob« 3frtebr., 3»ftntmeuteu=
macber um 1835—64. Seine (SlaDiere
mürben ebemalS gelegeutlid) in Gonccrtcn
benufct.
9lcumann, 3lußuft, Dom Stabttbcatcr p
Negeusburg, Gbaractcrf omif er 185 1-52.
— Nicolai.
2Bar fpäter lange 3abre beim $riebrtcb=
SMbelmftäbttfcben unb 2Balluer s £beater
in Berlin unb lebte plefct priöatifirenb
in SonberSbaufen.
9icumann, $rl. Henriette Caroline 3lmas
He, Sängerin 1851-52.
9lettmatttt, 3ultuS, geb. p 2llt=Ofen bei
Söubapeft, befuebte baS Sßotytecbntcum in
Sßien, ging pm Xfytattx über unb bebü=
tirte in £emeSDar. Ser Erfolg mar fo
ermutbigenb, bafs 91. fofort an baS Stu=
bium beS $auft ging, ben er htrge 3ett
nacb feinem Sebüt aud) mirfltdj fpielte.
lieber mebrere fleine 33übnen biumeg fanb
er ben 2Beg nacb S&ten, mo er Dor kaufte
$robe fpielte unb Don bemfelben ermntbt=
genben 3ufonid) erfubr. £rofcbem ent=
fcblofj er fid), pr Oper überzugeben unb
mar bie barauf folgenben 3«bre 1858—62,
u. 31. in Hamburg, als l^rifcber unb Spiel=
teuor tbätig, innere Neigung fübrte tl)n
jeboeb reettirenben Scbaufpiet jurücf.
3n i)üffelborf unb Königsberg, fomie am
SbttUatbeatcr in§amburg gab er iugeub=
liebe £icbbaberrotten, 1866—67 in Niga
erfte gelben. 58on bier ging er nacb s $of en,
3J?atng, Bremen, Leipzig unb mteber nacb
Königsberg. Seit 1881 ift er für SBäter
unb §elbenöäter in 3)?aunbeim angeftellt.
9leumct|Cf» Jrl. ©life, ©bormitglieb
1873—76.
9leumet)cr, %xl 3obauna, 9J?ejgofopran=
unb 5lltpartien 1884-85. ©ing nacb
Stettin, Gängig, ^ranffurt a. 3W. unb
Süffelborf.
Wcumüller (rede Füller), SBilbelm,
erfte »artton« unb bobe 33afepartten 1848
bis 1850, oorber u. 31. in §atte. Scbetut
ftcb bei fonft burebmeg fcbäöbaren @igeu=
febaften etmaS im £oSlegen gefallen gu
baben.
9leuteu^er r Sem., Dom Königsberger
Xbcater, gaftirte im 3Jcai 1833 an 7 3lben=
ben als Negia, 3lgatbe, SBeifee Same,
(Smtmeline, 3 er ^ue (gra SiaDolo), 3ulia
(ü8eftalin) unb SeSbemona (Nofftni).
Nicolai, ©arl, geb. gu Königsberg am
17. October 1785, maebte Neifeu nad)
^ßolen, Nufelanb unb Oefterreicb unb mar
abmeebfelub ©efanglebrer unb £enorift bei
Derfcbiebenen Xbeatern. 1819—20 mar er
in Niga eugagirt, anfebeinenb als Stella
Dertreter für beu beurlaubten 3lug. 2öiebc=
mann, gefiel aber menig. f p Berlin am
21. 2Jfärg 1857. ©r mar ber ^ater beS
fpäteren domponiften ber „üuftigenSBeiber",
Otto s Jc., ber bamals 9, refp. 10 3abre
alt mar.
9Hcolai r §eiurid), fleine Xeuorparticn,
(Sr)ormttgIicb (I. Xenor) 1885-86.
Nicolai, ^ran Warte, geb. ^fann, <5t)or=
i mttglieb (9Hr) 1885—86.
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SHcotaS
Wcolae, grl. Sinne, geb. am 12. 2lu= 1
guft 1827 p Berlin, machte 1844 ifjre !
erften SBerfudje in ber berliner „Urania",
liefe ftd) burdj £tecf toeiterbtlben nnb be=
bütirte als Büfette 0ftofen beS §errn bou i
üUtaleSfjerbeS). ©leid) baranf toarb fie 1844 I
bi« 1845 als gmeite ßieb^aberin für baS I
s Jligaer XljcaUx engagirt. Sie trat ferner
in Dangig, Stettin, SBten, (Sfjemnifc nnb
®iel anf nnb ftarb am 25. Sluguft 1848
in Berlin.
9Ucoloft, 2Hitglteb einer italtenifdjen
Dperngefellfd)aft, foeldje im December 1777
im Xfjeater an bem Sßarabeplafc fptelte.
Diefelbe beftanb aufcerbem aus Sgr. 2ln=
breoli, Sgr. (£efart nnb %mi Dem. ßefart.
9liebura, grl. SBertfja, (^ormttglteb
(Sopran) feit 1889.
üHiebt, feonrab, erfte fertöfe nnb ljumos
rtftifdje Söäter nnb d)aracterfomtfd)e dioU
len 1861—69, geittoetlig aud) föegtffeur.
(Snbe ber 70er 3a^re fear er *ttegiffeur
nnb Sdjaufpieler am ^önigl.greiftäbttfdjeu
Sweater in Sßrefeburg. s JtteI)rere feiner
SHnber gaben ttnberrollen.
«Hieltfc, (S. Xt)., Heine Sollen, (Sfjor*
mitglieb 1843—51. Später mar er Di~
rector einer in ßitolanb reifenben, bann in
dtttxd nnb Dorpat anfäfftgen ©efellfdjaft,
1869 legte er toegen Ungnnft ber $erl)ält=
niffe bte Dtrectton nieber, 30g ftd) bom
Sweater prücf nnb ftarb nm 1874.
«HieUfc, 9Jlab., «eine Folien, (formte
glieb 1844—51. Mtf)tm tfjrer tinber
maren toon 1847 an in ®inberrollen tf)ätig.
üHtemantt, Ulbert, berühmter §efben=
tenor, ^önigl. preufjtfdjer ^ammerfänger,
eine ber fjeröorragenbften ©rfdieinnngen
auf bem ©ebiete ber bramatifdjen ©efangS=
fünft, ift am 3. Sanuar 1831 p Rieben
bei 3Jlagbeburg als Solm eines ©aftmirtfjS
geboren unb follte 2ftafd)ineubauer toerben,
öerfudjte aber fein ©lücf auf ber 23ür)ue,
unb ätoar in fleirau holten unb als (£t)or=
fänger in Deffau. Seine aufjerorbentlidjen
ftimmiia)en Anlagen tourben burd) grtebr.
Sdjneiber, Gilbert Üftufdj unb fpäter burdj
Duprej in ^ariS auSgebilbet. Üftadibem
•ft. je ein 3aljr in &alle, Berlin nnb
Stettin gefungen, tourbe er 1854—66 am
§oft^eater in §annoöer engagirt nnb mar
feitbem bie erfte 3ierbe ber ^öntgl. £>per
in Berlin. Seinen auSgebeljnten Urlaub be=
nufete er p©aftfpielreifen, bie tfm plefct bis
Slmertfa führten. s Jl. toarb an bramatifdjer
©eftaltungSfraf t öon feinem anbereu %t\\o*
riften erreicht. Seii 1889 penftonirt. 3u
föiga gaftirte er im Slpril 1866 au 10,
unb im Slpril unb 2flai 1875 an 8 Sibeuben
als £aunf)äufer, 9ftanrtco, Qofep^, ©leafar,
gauft, Sflaoul, gra Diaöolo, £oI)eugrtit
unb $ropf)et.
- mttl 171
1 9lieitiatms^eebad), SJtorte. $gl. See=
! barf).
Niemann-Maabc, £ebtuig. $gl. Sftaabc.
ütttentMttt, Sftubolf, Sßianift unb &om=
; ponift, geb. 22. 9loüember 1838 in 2Beffet=
| buren (i&olftetn) als So^n beS bortigen
1 Organiften, anSgebilbet burc^ feinen Söater,
bann in ben (lonferDatorien p ßeip^tg
unb $ßariS, ferner bura) 33ülom unb tiel
in S3erlin, bomicilirenb in Hamburg unb
SBieSbaben, ift feit 1873 ber getreue 9tcife=
begleiter 5luguft Söil^elmfS, mit bem er
feitbem regelmäßig autf) in $Riga auftrat.
SSgi. SBilbelmj.
9liefeU» iperm., öon 9toftocf, Solotänzer
1853—54.
mtita, grl. ßuife, junge tympatf)ifa)e
(Soncertfängerin, concertirte am 9. unb 13.
3anuar 1889 mit bem Sßtantften Sor be
2aS im ©eloerbeüerein. 3m folgenben
Wdx% bebütirte fie mit biel ©rfolg in
30loSfau auf ber Söüljne.
9Uflau6utuena, Dem. ©onftantia. II.
Partien 1818—19.
Olifolaictn, » v I. £enorift ber Äoiferl.
rufftfa^en Oper, concertirte am 17. 3cntuar,
25. Februar unb 11. 5lpril 1873, erft mit
grau 2flenfdjtfoto, bann mit grau gabian=
üöiana^i.
9liffctts^aloman, grau Henriette, geb.
28. gebmar 1819 §u ©Ottenburg, Sa^ü=
lerin öon ©arcia unb ©^opin in SßartS,
^od^gefeierte 23ü^nen= unb Soncertfängerin,
bie ehemals mit ber Sinb riöaliftrte, feit
1859 ©efangle^reriu am ©onferöatorium
in St. Petersburg, concertirte am 12. uub
14. 3anuar 1851 im Sa)toar^äupter. t
15. 3uli 1879 p «lanfenburg im §arg.
mm*, ^ormitgiieb 1870-71.
mttfäalh grl. ©lara, ©oncert= unb
Dratorien=Säugerin aus Berlin, coucer=
tirte 1888 am 2. October im Dom, am
9. October im Sd)tt)arsl)äupter.
9iobiu*, So^anneS, ©antor beS DomS
unb ber Domfa^nle 1585—1602.
9lötel, ßouiS, So^n beS §off a)aufpielerS
unb (StjrenmttgiiebeS 91. öom gro^er^ogl.
§oft^eater in Darmftabt, toar am 13. 3a=
nuar 1837 pDarmftabt geboren. (§r be=
gann feine ^^eaterlanfba^n am 21. 5luguft
1853 in 5lrtern (^egierungS=S3esirf 3nerfe=
bürg) unb f)atte A feitbem, t^eilS im @nga=
gement, tfjeilS als ©aft, an nia)t loeniger
als 81 S3n^nen in Deutfdjlanb, ^ufelanb,
^ollanb unb Defterreia^ gefpielt. 3n s Jliga
toar er 1870— 71 s Jiegiffeur nnb§elbenbater,
feine legten Engagements ftatte er in SBien,
unb giuar erft als s Jtegiffeur beS 9ling=
t^eaterS,uad) beffen33ranb er 1881 pm§of=
burgt^eater überging, bem er bis p feinem
£obc angehörte. — Sßon 51/S 33ü^neu=
werfen ift in ^tiga nur bas 4actige ßuft=
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172 mtti -
fptel w a»ofe« L, 2. 18." gegeben toorbeu
(1881), unb stüar unter bem Xitd „©« ift
nxfyt gut, bafe ber 9Ilenfcb allein fei",
ferner \)at er öerfafet: ©ine grau öom
Xljeater, (Sdjaufptel ; Der flammenbe (Stern,
bramatifdje« ©ebtdjt; Die (Sternfdjnuppe,
ßuftfptel; Der beutfdje SRid&el, <Sd)aufptel
(öon Slnberen pr Oper umgearbeitet);
©arl ber ©rofee, £ragöbte; 3m Saune be«
Borurtbetl«, (Sdjaufptel; Der £err £of*
fdjaufpieler, (Sdfjtoanf; ©in (Sdjufe in'«
«Sdjtoarae, Sßoffc; (Sine tofjlenprinaeffin,
@d)aufptel; ©« toar einmal!, bramatifcbe«
©ebtd)t; ©« ftanb gefdjrieben, (Singfpiel.
— ÜJi. toar bittet be« grofetyerpgl. ^effi=
fd)en Berbtenft = £rben« $btltpp'« be«
©roßmütlitgen. -f am 9. 3Jlärj 1889 in
2Bten au ben folgen einer §ü^neraugen=
Operation, bie er felbft unternommen fjatte.
«Rötel, grauSlmalte, geb. Mütter, ©attin
be« Vorigen, 2lnftanb«bamen 1870—71.
Wohl ßubto., geb. 23. ftoöember 1831
p Sferlofm, 9ttuftffdjriftfteller, befonber«
auf bem ©ebtete ber 23eetf>oöen= unb
Söagnerforfdjung. ©r machte 1872 eine
Steife burd) bie Dftfeeprobingen unb nad)
(St. Sßeter«burg befjuf« (Sammlung öon
Material p feinem Söerfe über 33eetfjo=
öen« ßeben unb «Staffen, unb fjtelt bei
biefer ©elegenljeit in Sftiga am 14., 18.
unb 24. Januar stoct Vorträge über
23eetf)oöen, unb einen über dt. SBaguer
unb bie beutfc^e ®unft. f 3. December
1885 p §etbelberg al« ^riöatbocent ber
©efcf)td)te unb Steftljettf ber SJhtfif.
yiovbevt, Sari, öom (Stabttbeaier in
Hamburg, gaftirte im Wlax 1875 al«
$a«co be ©ama, Sftaoul unb 2Baltf)er
(Stoljing.
9lorberis$agett, grau, Dom <Stabt=
t^eater in (Stettin, gaftirte im Slprtl 1887
als ßucia, 3^ofc gfriquet unb ©armen.
9lorbbeistfd)e Quartetts ttttb GoucevU
&ümev. Bereinigungen btefe« tarnen«
baben fid) in Sftiga p üerfdjiebenen Seiten
l)ören laffen. Die erfte, beftefjenb au« ben
Herren <Sd)enf, Seift, äBaltber, (Sdmlfen
unb 83erof)arbt, toelcfje laut Sinnige WliU
glieber ber ßiebertafeln p^öln unb 39er=
Ün toaren, trat am 21., 23. unb 27. 3a=
nuar 1859 im Xfytakx auf. 3^re SSor=
träge beftanben in Ouartettgefängen ernften
unb bumorifttfdjen 3nbalt«. — ©ine gleite
©efellfdjaft, beftebenb au« ben^erren 23udj=
mann, S3rücfner, 2ftid)aeli«,<Sabe unb (Stracf,
bap ber tomifer £anfe, liefe fid) am 30.
3uH, 1. unb 4. 5luguft 1874 im <Sd)üfcen=
baufe unb ©etoerbeöeretu mit £Htartett=
Vorträgen, Strien unb liebem Ijöreu. —
Die brüte, au« ßeipgtg, unter Directton
oon ©mtl Heitmann, beftaub au« ben
Chtartettfäugern Jgtlbmamt, ftüfme, ©ipuer, i
Stötten.
unb s Jtocf), toop uodfj mehrere fpeciell
f)umoriftifd)e Gräfte für ©efang, 3uftru=
mentalöorträge unb Saug, fottrie ein $ia=
nift famen. (Sie gaben öon 5lufang 3uui
1888 ab eine lange dtttyt öon Untermal*
tung«abenbeu im 8aale be« SBöbrmamu
fd^en ^arf«. Siufeer bem Ouartettg efang
befafete fte ftc^ mit t>umorifttfdjen Decla=
mationen unb anberen (Soloöorträgen, bra=
matifd&en (Sceuen 2c. — ©ine öierte unb
lefcte (ßeipgiger) ©efellfc^aft unter Direc=
tion be« §errn ©ipuer trat im 5lprii unb
3Jlai 1889 faft aUabenblid), meift im
ipagen«berger Sßarf, bann im ^boren«=
berger Sßarf auf. Slufeer bem Director
gehörten p i^r noc^ bie §erren ®ebli4
§ilbmann, ©emaba, S3ö^mer unb ber
Sßianift ©lafer. Slucb Ijatte fte eineu
fomifeben ^ön^er unb einen ©lottm. —
Wart ftebt fjierau«, bafe bie Programm«
ber 91. Ouartett=@äuger in einer fteten
©rtoeiterung begriffen getoefen ftnb. ttnfere«
Söiffen« ^abeu fte aber bie ©renge be«
^armlofen Ulf« nie überf djrttten unb eine
Drütte unöerborbenen, leidet genießbaren
Unterbaltung«ftoffe« geboten.
9lo«ef, ©arl, Biolin^irtuo«, loirfte
am 22. 3Jlärg 1872 in einem ©oncerte
Datoiboff'« mit unb gab 2 £age fpäter
ein eigene« ©oncert im Sweater, loarb
barauf al« ©oncertmeifter engagirt, blieb
in biefer (Stellung bi« 1873, toirfte foäf)=
renb berfelben 3eit aud) al« I. Bioiiuift
be« Sfttgaer (Streichquartett« unb liefe ftcb
aufeerbem uodj in einigen toeiteren fremben
unb eigenen ©oncerten fyören, toelcbe
festeren er im herein mit feiner ©attin,
ber ©oncertfängerin ßuife 91., geb. ®uq
au« ^ßari«, gab. (Seitbem ift er für un«
öerfc^ollen. @ein Bortrag toar öon einem
felteu toeieben unb f^märmerifc^en 3lu«=
bruef unb felbft im Allegro niebt o^ue
einen 3«9 «od) bem ©legifeben ^in, tnU
beerte aber feiue«toeg« be« poetifeben
©ehalt«.
%ot\)üQ, fjrl. §irlanba, üom <Stabt=
tbeater in 23re«lau, bebütirte am 22. 2lu=
guft 1859 al« erfte £iebf)aberin, unb ent=
femte ftcb nacb biefem ibrem einzigen 5luf=
treten.
9lot^cn, D«car, geb. 2. December 1835
p 2Bil«bruf bei Dre«ben, lernte bei bem
©tabtmuftfbirector feine« §eimatb«orte«
öerfebiebene 3itftmmente, u. 21. fein nach=
malige« §auptinftrument gagott, auf bem
er fid) bann bei bem gagotkBirtuofeu W.
gtnfe in Dre«ben toeiter öeröollfommnete.
s Jlacb 3jährigem 6tubium nabm er öer?
febiebene ©ugagement«, u. 51. längere 3*it
bei ber $arpffcf)en ©apelle (ögl. b.) unb
6 3abre bei bem öfiwburgcr Xbeater= unb
I ^tyi^cirmoutfcfjeu Crcfjeftcr. 1865—75 toar
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SRoöatiuS — Dhmann.
173
N. crftcr Uagottift beS Ntgaer Xt)tatex*
DrdjefterS unb gählte üermöge feines fd)ö=
neu fa)tnclgcnbcn £oneS p ben bcftcn
Mttgliebern beffelben. (Seitbem penfiontrt,
lebt er als SKuftfiehrer in Niga.
Woöaüue, £h<>maS, Kantor beS 2>omS
mtb bcr $omfcf)ule big 1552.
Woöcilo, Stttfj (Slara, eine bcr auS=
geseichnetften (Sängerinnen (£nglanbs, geb.
1815 in ßonbon, gab am 22. unb 23. $e=
cember 1838 jtüei (Soncerte im Xheater,
bie fo üiel (Erfolg Ratten, bafc fie ihr bie
für bamalige 3ett gang ungewöhnlich h<>h c
(Summe öon 600 Nbl. <S. einbrachten.
Motoarf, ftrl. SKathtlbe, II. ßiebhabertn
1850. ©in Sri. N. II. gab gleichzeitig
Nebenrollen.
Wotoad. Xxat im October unb No=
üember 1887 einige Mal als £enorbuffo
auf.
*»ud, Salbu in OScar, geb. am 29.
3anuar 1835 p Nemplenborf bei «Schleif
in Springen, befugte 1849 -53 baS ßtj*
ceum unb baS Hehrerfemtnar p Neufc
©reis unb btlbete fta) öon Oftern 1853
bi8 2Beif>ttacf)tett 1856 im £onferüatortum
p ßetpstg ^auptfäa^lia) im Orgeln unb
£laöterfpiel, fotüic in ber Theorie unb
£ompofttion aus. 1857—64 toar er barauf
als Muftflehrer an ber Shtabens^tehungSs
Anftalt öon Sang unb ©aife in Ober=
pahlen bei $)orpat thättg unb ftebelte bann
nach Ntga über. (Seit 1875 ift N. als
Organift unb Kantor an ber 3acobtftrcf)e,
unb als ©efanglefjrer an ber (Stabt=Neal=
fdple unb <Stabt=£ödf)terfchule angeftellt.
Aufjerbem ift er feit einer Netfje öon
3ahren Dirigent beS „Sajan" getoefen,
feit 1884 auch beS ©efangöeretuS „2t)ra".
— (Sompofittonen: Männerquartette, 2i&
ber 2C.
0.
&'€0ttttor, Sri. Salme, (Sängerin,
trat 29. Dctober 1832 in einem (Soncert
öffentlich auf.
Oeljr, 3ol)anneg Sapt. $ratt3, I. Sio=
linift 1854—55. f 25. Noüember 1861,
34 3af)re alt.
©efer, (Sari £einr., I. Sagottift 1856
big 1863.
©efer, Säterrollen im Anfange ber
(Saifon 1874—75.
Oefterberg, 3Jittc Margarethe, <Scf)au=
fptelertn 1786—87. 2Bar 1767 in Ntga
geboren, unb Anfängerin, ©ab p)ette
jugenbliche Nollen.
Cefterleitt, Sari £etnr., geb. p Serlttt
1758, tourbe 1787 (Secretär beS ©ertchtS*
hofeS peinlicher «Sachen p Niga, unb
fehrte 1797 nach $>etttfchlanb prücf. ©in
öon ihm üerfaftteS 4actigeS (Sdjaufpiel
„$er Bräutigam fommt" tourbe 1794
brei Mal in Niga gegeben.
&efterreid>tfd>e $amenquartett, baS
erfte, befteheub aus ben tarnen %am\t)
% f a) a m p a (I. (Sopran), Marie £ f ch a m p a
(IL (Sopran), ©leonore (Sorg er (I. 211t)
unb Amalie Xfdjampa (II. Alt), mürbe
1877 in ©ras gegrünbet, fanb perft in
äßien unb anberen öfterreichifchen (Stäbten
grofte ©rfolge unb machte öon 1878 an
auSgebehnte Neifen buref) faft ganj ®u=
ropa. Qu Ntga .concertirten bie tarnen
unter Mittoirhmg beS Sßianiften ßang am
12. unb 16. Februar 1882. ©in pm Wart
1889 augegeigteg ©oncert unterblieb, toetl
bag Ouartett auf ber SRetfe einfehneite.
Ofll, Anna ßhfiftine, eine öortreffliche
(Sängerin, bie üorher in 23erlin als bie
„fdjöne unb galante Ohlin" ©lücf gemacht
hatte, gehörte p 2Biröeliug , ©efellfchaft
unb toar um 1743—47 JptlferbtngS erfte
^raft. Nach Auflöfung beg ^ilferbing^
fchen Untemehmeng in (St. Petersburg
ftettte fie ftch an bie (Sptfce eineg Z$uXt%
ber ©efellfchaft, fehrte mit bemfelben nach
$>eutfcf)lanb prücf unb f oll 1751 in ®öntg3s
berg geftorben fein. 3n biefe Nachrichten
fpielt inbeffen loahrfcheinlich irgenb ein
Srrthum h^cin, ber öielleicht auf einer
Sertoechfelung mit einer ihrer üter iöchter
beruht, öon benen gtoet (Schaufpielertnneu
toaren.
Cfitttatittr Anton £ubtoig Heinrich,
tourbe 1. Februar 1775 in Hamburg ge^
boren, too fein Sater ©apellmeifter unb
üttufiflehrer toar. ©r tüirfte eine3^itlang
als Siolinift am Hamburger ^h^ater unb
tourbe 1795 (Soncertmetfter in Neüal, 1797
berief ihn Slofcebue an baS ^oftheater nach
SBien, unb gtoei Qahre fpäter tourbe er
in SreSlau als (Sänger (Safftft) engagirt.
Aber auch hier blieb er nicht, fonbem erft
in Niga, too er im $)ecember 1801 bei
einem ©aftfptel fehr gefiel, nahm er bau=
ernb (Stellung als (Sänger unb (Schau*
fpieler (erfte Säter). 1809, mit aJcetjrefS
Nücftritt, gingD. toieber nach Neöal, ga=
ftirte 1815 unb 1818 in Niga unb tourbe
als Nachfolger (SiSrich'S Anfang 3Jcärg
1820 als äRujtfbtrector. hierher gurücf*
berufen, nebenbei noch immer als länger
unb (Schaufpieler thätig. AIS fein Smber
(ügl. unten) bie 2)irection nieberlegte,
trat er Anfang 1826 als Sioloncettift in'S
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174 Dfjmann
Orchefter, big er nach £elemann'g 8tücf=
tritt am 6. mx% 1829 alg (Santor ber
(Stabtfirchen, ©efanglehrer an bcr 2öatfeu=
fdjule 2c. angcftcttt tourbe, in toeldjer
(Stellung er am 30. (September 1833 ftarb.
Ohne auf ben tarnen etneg geirrten
9ftufiferg Slnfpruch machen gu fönnen,
zeichnete fich O. befonberg burd) reelle
practifche tenntnife öerfchtebener Snftru*
mente unb burdfj feine Vertrautheit mit
ben Herfen mufifaltfcher (Slaffifer aus.
SBon feinen ötelen (Sompofittonen ftnb in
9Hga aufgeführt: (Sine Oper „Die $rin=
jeffitt oon £acambo"; 2)tufif p bem
(Sdjaufptel „2Kicf)ael geborotottfeh föoma*
noto" oon @. £ange, unb gu bem 2uft=
fptel „Der fürftliche Sßtlbfang" oon
®ofcebue; ^irchenmufifen 2c; Ouöerturen;
(Soncertftücfe für ^ioloncell unb gagott;
(Soncertarten für 23afe unb (Sopran ; mehr^
ftimmige ©efangftücfe; Lieber, »ieleg
hieroon führte er iu feinen eigenen (£on=
certen öor.
Otjmann, 2Jlab. Sttarie (Sophie, ©atttn
beg Vorigen. S3gl. Sttlle ^od>. — Shre
gleichnamige Tochter, nachmalg öerehe=
lichte (Strauch, liefe fich 1827 unb 1828
einige 2M alg (Sängerin unb £laöier=
fpielerin öffentlich hören, f ö ^ öertottt*
toete föatbgherrin 2Jctln am 30. 5luguft
1888 %u $tHnifc bei Bresben.
Öljntatttt, 3ohöwn ©eorg, SBruber beg
ßubto. O., geb. 1786, hatte feine Laufbahn
in SHeoal begonnen unb fommt auf bem
Sftigaer Xheater auerft am 1. (September
1803 öor. ($r toar bamalg noch Anfänger
unb gab nur nebenfächliche föolleu. 1809
ging er mit nach Sfteöal unb fcheint ^icr
alleg Mögliche getoefeu fein: @cf)au=
fpieler mit Heiner ©age, «Souffleur, bann
toieber Dtegtffeur, fogar Decorateur unb
^heatermetfter. förft 1817 liefe fich C
wieber in fötga fehen; er gaftirte als
.trieggratf) Saliner in „Dienftpfiicht'' unb
5lmtmann D. 3ecf in „Die Säger", unb
bebütirte bann am 5. SWcirg 1818 alg en=
gagirteg 3Witglieb. (Sein gad) waren
jefct feriöfe unb bumoriftifche Üßäter unb
ÜIJHlitärg, in bereit Darftelluug er aber
eine oft getabelte Sttonotonie nicht über=
toanb, ettoag fpäter tourbe er auch s ^ c
gtffeur, im Februar 1820 eublich über=
nahm er, juerft alg befolbeter Director
unter einer aus ^Bürgern beftehenben Ober=
öertoaltung, nachher auf eigene Rechnung
bie felbftftänbige Rührung beg Xheater^.
Die $erhältniffe toareu aber ungemein
fchtt)ierig. Die Oper toar faft gang au3=
einanbergegangen, bie noch oorhanbenen
guten «Schaufpielmttglieber liefeen fich
nur mit Opfern holten. O. reifte tn'g
2luglanb, um bag s $erfoual §u comple=
— Dre.
tiren, unb eg gelang ihm, bag Später
auf einige Sahre toieber in georbneten
©ang ju bringen, bis er fich int December
1825 mit SBegtnn ber Lanbegtrauer nach
bem Dobe Sfriifer 2lle£anberg I. genötigt
fah, alle (Sontracte gu annulliren. 1827
öerabfehiebete fich £• öffentlich öon fötga
unb übernahm balb barauf bie Direction
beg beutfehen %t)tattx$ in 2Rogfau. $ter
toar er fo unglüeflich, bafe er eS als eine
SBohlthat betrachten mufete, al§ Henriette
(Sontag ein (s;oncert gum heften feiner
©efettfehaft gab. Manche »orftettung foll
ihm nicht mehr aU 7 Ml S3anco ein=
gebracht haben, unb btötoetlen fonnte
toegen ööttigen 2Rangelg an 3ufchauent
gar nicht gefpielt »erben. 9loch gröfeer
tourbe ba§ ©lenb, als mit 2lu8brudj ber
©holera bag ^h^ater ganj gefchloffen
toerben mufete. Um bie lefcte 3cit ber
Xfchemiätogf^, 1835, toar O. toteber iu
fötga. 2luch poltet engagirte ihn toieber,
unb fo toar er als ßuftfpielregiffeur noch
big gum Dctober 1844 thätig. 5ll§ (Schau=
fpieler trat er immer feitener auf. Darauf
legte er fein tot nieber unb biente als
Snfpector noch &i3 1851. 2lm 14. f?c=
bruar beffelbeu Sahreg tourbe er mit
200 9ibl. penftontrt, ber @rfte, toei=
ehern ber oou ^oltei begrünbete
gonbg 3U ©ute fam. ($r ftarb am
28. 3ult 1853 in SRiga. D. toar »er=
f äff er ber folgenben (Stüde: „Der alte
«Schaufpieler, ober: Dag ©aftfpiel", ©enre=
bilb in 1 5lct (1846); „Der ©rofeoater,
ober : (So beffert man Dhoren", ^h^racter=
©emälbe in 5 5lbtheilungen nach Didfeng
(1848); „Die grauen", hettereg ©emälbe
in 1 2lct (1848).
Olbefo^ ^lleganber Heinrich gerbinanb,
geb. 1791, toar üUcufifiehrer, Snhaber einer
^uchhöttblung unb SJcufifalietußeihanftalt,
unb (Santor, toahrfcheinlich ber SefugHrche.
®r trat alg ©oncertfänger auf unb gab
mehrere eigene ©oncerte. f 2 - 3ult 1848.
bc Clitia, 6ennora Pepita, berühmte
Sängerin, gaftirte im Sanuar 1860 an
7 2lbenben, u. S X alg ^icarbe unb genella,
ferner im gebruar 1861 an 2 5lbenben.
OliUicr, Xheatermitglieb 1837-38.
Cütitcr, Scan 3JI., 1. Dboer ber 3ta=
lienifchen Oper in Sßarig, concertirte 30.
5ipril unb 7. s ^at 1842 im Theater.
CMtj, Sohauueg, (Schlaginftntmente
1876—81.
Otrffc, ffltcharb, II. «iolinift 1877—81.
Orbatt, Tixl i^ucie, Liebhaberin 1883
big 1884. Später in Deutfchlanb üer=
heirathet mit bem Gomponifteu @ugen
Linbner.
Orc, 5lbam, geb. gu «Saligburg in £iüs
lanb, erhielt ben erften aJlufifuuterricht
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Drgem
burd) feine Schtoefteru unb befuchte barauf
bie Schule ber Xonhtnft in #Uga, fpäter
baS ßonferoatorium in (Stuttgart, mogu
er bie nötigen Littel burdfj ßoncerte, bie
er an oerfchiebenen Orten als (klauier^
fpieler gab, mühfam felbft aufbraßte. 3n
Stuttgart bilbete er fidj gum oirtuofen
Orgelfpieler. £)urch Ueberanftrengung 30g
er fich jeboch ein Serben* unb tehlfopfleiben
gu, tt>eldr)e^ ihn nötigte, fich gur gort=
fefcung feiner Stubten nach Stalten gu be=
geben. Settbem hat er als Orgelfpieler
öielfadfj int SluSlanb, im innern föufjlaub
(St. Petersburg, $omno, Sßilna) nteift
aber in ben Oftfeeproutngen concerttrt.
3m 3a^re 1887 legte er eine auSgebehnte
(Soncertretfe burd) £>eutfd)lanb gurücf. —
©ebruefte (£ompofttionen: Einige §efte
ßieber; Ouartette für gemifa)ten unb
9Jtännerchor; gefammelte SSolfSlteber, meift
lettifd), oterftimmtg btaxhütd; einige
(Slaoterftücfe.
Orgettt (recte 0. ©örger St. 3ör=
gen), $rl. Stglaja, geb. 1841 gu Sttima=
Sgombat in Ungarn, oortreffltche (Solo=
raturfäugerin, 1865—66 bei ber Slöntgl.
Oper in 23erlin, im Uebrigen nur gaftt=
renb, trat in föiga im ättat 1867 an 11
Slbenben als 2lmine, £ucia, föofina, Slgathe,
©retten, Hartha, 3erliue (£on 3uan),
©ilba 2C. auf. Seit 1886 ift fte ©efang=
lehrerin am ^önigl. ßonferoatortum in
Bresben.
CrloH, ^ermann, (£haracterrolten 5luguft
unb September 1886.
Orgedjotodft, Robert, ift in ©rofeglogau
in üftieberfd)lefieu geboren unb hat feine
mufifalifdje SluSbilbung in $eutfcf)lanb
erhalten, u. 21. oon bem bcfannkn 9iector
unb Organiften -fteugebauer. Sftachbem er
bann baS ßehrerfemtnar gu SßeiSfretfcham,
auf bem er es bis gum s JtegenSchort ge=
bracht, mit bem Seugnift eines (£Iementar=
unb SJlufiflehrerS Derlaffen, trat er 1853
in preu&ifdjen üDttlitärbienft, aus bem er 4
3ahre fpäter als SiabStrompeter mieber
auSfajieb. 1858 übernahm er bie Leitung
beS SBergchoreS in 2)ombroma ©orniega im
Königreiche $olen, 1867 mürbe er 3JHlitär=
(Sapeltmeifter im Kaiferl. rnffifcfjen 9JloS=
faufchen ©reuabierregiment unb biente
barauf Don 1868—72 in gleicher ($igen=
fdjaft im SHaftifchen ^ufarenregimeut.
hierauf oerlieg er ben Stttlitärbtenft uub
leitete in ßobg eine (£oncertcapelle. 2)ie
bortige fchled)te ©efchäftslage oeraulafjte
3 3al)re fpäter bie s 2luftöfung biefer Capelle,
unb in $olge beffen übernahm O. 1876
bie Stelle beS GapellmeifterS bei ber II.
Sappeur=23rtgabe in Sftiga. 1877 muftte er
auf benEriegSfchauplafc in ber Xüxt ei, mo er
alsbalb bem Hauptquartier beS bamaligen
- Ott. 175
©rofcfürften X^ronfolger« attalfixt mürbe.
$)afelbft mürben ihm gu toieberljolten^alen
höchfte^lnerfenuungen %u%t)til Slu&er bem
ßlaffenrang, bem StaniSlauSsOrben III.
(klaffe unb ber ErtegSmebaille erhielt er
bebeutenbe ©elbgefchenfe unb einen S3ril*
lantring. 1887 mürbe O. nach SBilna
oerfe^t. 3n SKtga ^atte er aus feinem
9Jtilitärcf)or aua^ eine @treia)capelle for*
mirt, auch birigirte er feit 1882 ben »er*
ein ,,öüon".
€>fft>olu, 31., ehormitglieb (S3afe) feit
1889.
€)ftett (recte Otten), ©arl ober (Sfjrt*
ftian, gelben unb Siebter 1857-59.
3m Slpril unb 9ttat 1860 toarb O., offene
bar um baS gleichzeitige ©aftfpiel ber
9ttemann=Seebacf) %u unterftüfeen, su 9ma=
ligem Auftreten engagirt. ^r gehörte ba=
mal« bem Stabtt|eater gu Gängig an.
S3on oortheilhafter $erfönltcf)fett, toirb er
alg natürlich, lebenbig unb warm gefchil*
bert, geigte noch ©efen im Spiel unb Un=
beftimmtheiten in ber SJUmtf, toar aber
fehr talentoott.
*♦ Cftcns^acfcn, grau 3Jlarte, concer^
tirte 10. September 1879 im Scf)h)arg=
häupter unb toirfte 22. 5luguft 1885 in
einem ^omeoncert mit. ßebte alg ©efang=
lehrerin in föeoal, je^t in Sraunfchtoeig.
Ottjmcr, grl., oon Gängig, I. Sou=
brette unb muntere Liebhaberin 1862—63.
Ott, ©eorge, tourbe im 2lpril 1803 in ©rag
geboren. (§r ^attc fchon mehrere Semefter
al^Stubent ber fechte bie Uniüerfttät feiner
Söatcrftabt befucht, als er fich ber 2Ruftf, bie
er fchon oorher eifrig gepflegt hatte, gang
gutoanbte. 3« ben 20er 3ahren folgte
er eiuem SHufe nach SSien unb fungirte
bort triele Sah^e alg 3Jiufifbirector in ber
Sofefftabt. s -öon h^r au3 begleitete er
feinen ^)irector, Stöger, auf einer Steife
nachStalien, unb & ift angunehmen, ba§
er oon bort feine Vorliebe für italienifche
anufif mitgebracht hat. 2lu3 biefer 3eit
fchreibeu fich auch feine gasreichen Ueber*
feiungen italienifd) er Opern tn'3 2)eutfche.
3n ben 40er 3ah^^ itfyxit O. in feine
$eimath gurücf, toirfte beim ©rager Theater
als (kapellmeifter unb leitete ben fteter*
märfifcheu aJlufifo ereilt , ber ihm einen
grogeu 3luffchtt)ung oerbaufte. 1853 fam
er mit Sttrector £home gufammen oon
©rag als (Sapeltmeifter uaej) S^iga uub
mar tu biefer SteEuug, eine 3*ttlang
neben Sd)ramef, mit Erfolg 7 3ah*e
thätig. Seit 1856 ober 57 leitete er and)
bie SKufifalifche ©efellfchaft. 1860 fing
er an gu fränfeln unb ftarb am 18. 2lu=
guft beffelben 3ah*e3. Unter großer XfytiU
nähme mürbe er auf bem fatljoltfchen
Kirchhofe an ber Seite feines langjährigen
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176
Ott - $a&ft.
3freunbe8 #onrabin föreufcer beftattet. $on
feinen (Sompofttionen finb in Sftiga gehört
morben: Sttuftf p „$>ie gölten öon $art3",
©enre=@emälbe öou 3utn; 2ftufif p „£)er
barbier imb fein Sßflegefinb", fomtfdjeg
ikbenäbtlb Don $of)l.
Ott, Sri, ^llt= nnb 9tteföofopran#ar=
tien 1873—74.
Oller, 8. ©buarb, oon Stettin,
^aracterrotten unbSntrtganten 1863—64.
Otterntatttt, $rl. ßutfe, geb. 31t 9tafel,
Sßroöins $ofen, alg £od)ter eine« in feU
netn Berufe erblinbeten ^^ilologen, ber
für 2lu§bilbung ihrer muftfaltfdjeu Anlagen
fo gnt roie 9Hd)tg thun fonnte. 3*)*e erftc
Sertigfeit eignete fie ftdfj felbft an. üftad)
be£ $ater3 Xobe 30g fte mit ber SJlutter
nad) Berlin, nnb hier gelang e$, fte einige
3ahre im Stern'fd)en (Sonferüatorium bei
3ennt) 9tterjer ©efangftubien machen p
laffen, anfange; unter ben bitttx^ttn (§htt=
bedungen, big fte mttberäcit felbft eine
ätemltcf) befdjäfttgte ©efanglehrertn unb
aud) p (£oncerten hiupgepgen rourbe.
(§8 bräugte fte aber pr 23üf)ne, unb fo
bebütirte fte al3 $)onna ©totra in 3*ttau
bei ber bamals bort fpielenben ©efellfdjaft
beS fürftl. X^eaterS öon Sonber3haufen.
3l)re wetteren ©ngagementg hatte fte in
Sdjroerin, £)üffelborf, 2ftagbeburg, üttains,
unb 1886—87 in Sttga. 2)tuftfaltfd) üon
&au8 au8 glänjenb begabt, beroieä fte bie
grofee Solibttät ihrer (Schule in ben an=
fprud)3öollfteu (£oloraturpartien (£ucia,
Margarethe 0. Salote). 2lud) für f)öf)ere
Soubretten (Dtegimenfetodjter 2c.) geigte
fte fd)öne3 Talent, lote fte anbererfette in
ihren tyrifdjen Partien (öor 3lllem WlU
caela) burdj 2lu8brutf anfprad). 3^re
(Stimme toar ein burcfjauS ungefdjäbtgter
Sopran, ber nur au traft etroag p
roünfdjen liefe. 3nt (£oncert hmfete fte
burd) gemütvollen, wie burd) feinpotn=
tirten ßiebüortrag p gefallen. Sie ging
öon fötga nach SBafel. 3m Sommer 1888
gehörte fte ber trolTfdjen 23übne in Berlin
an, barauf ben Stabttheatern in (Shemntfc
unb Slawen.
Otto. £rat im $ecember 1800 als
SBaffethorntft in ber SJhtftfalifdjen ®efell=
fdjaft auf unb bürfte um biefe 3eit ßlart=
nettift in Sftiga geroefen fein.
Otto, 9Me, gaftirte am 3. ^oüember
1805 als @mma oon $alfenftein in „$>tc
Kreuzfahrer". (Sugagtrt bis 9looember
1806, aud) für pjeite ©efangSpartiett.
Otto, £. (Sapellmeifter be3 I. See=
regimentS um 1S38 unb 1839. Sßar Solift
auf ber Sßofaune.
Otto, (Sari Sflorife, (Sfjormitglteb 1853
big 1857. @ing nad) Gängig.
Otto, ^rl. Termine, 9fleföofoprantftin
1862 -63.
Otto (recte Jpemp), II. unb III. $ar^
tien, (Sfjormitglieb 1870—71. Sßarb cou=
tractbrüd)ig.
Ourljr 3lnton3ameg, Biolin=S3irtuog aug
ßonbon, unb beffen ©attin Caroline, geb.
ö. »eaeoiae, concertirte 10. unb 13. $e=
bruar 1834 im Sa^loar^äupter unb ^ea=
ter. ^au ö. S3.=Du., geb. 1808 in 3Jlün=
c^en, f 10. Quli 1880 bafelbft, Schülerin
üon ©gernt), erregte bamalg alg ^ianiftiu
öiel 5luffeben.
Otoifltidflir ©l)ormitglieb 1854—55.
Vabft, 9luguft, geb. am 8. ober 18.
2Nai 1811 in (Slberfelb, toar ber SoV
be£ Dberle^rerS £eop. s ^., ber fpäter
als 3nfpcctor beg Seminars; nad) Arfurt
berufen mürbe. 1822 trat er iu'g ©Qm=
uaftum, 1824 in'S Seminar gu ©rfurt,
um unter bem Seminarle^rer S3aa) unb
©oncertmeifter 3Jlid). @ottl). «Jtfd&er §ar=
moniele^re p ftubiren. 1825 mufete er
infolge eineg 3ugenbftretdje3 ben )Öefuc^
beg Seminar^ aufgeben, tooranf t^n fein
!öater priüaiim beim Orgauifteu ©eb^arbi
unb bem ^iolin=^irtttofeu S3raun tu Öene=
ralbafe, Drgel= unb SBiolinfpiel unterrichten
liefe. $la<fy beenbigter Stubiengeit gab er
©laöierunterric^t. Sein (§ifer unb feine
(Energie oerfdjafften t^m u. 51. bie s $rotec=
tion ber ©ema^lin beg Kommaubanten
oon ©rfurt unb bura^ biefe bie 2lnftel=
lung alg Kapellmeifter beim 32. Regiment,
inbeffen führte feine 3ugeub p allerlei
^lifebettigfeiten 5toifa)en ibm unb ber &a=
pette, fo bafe er ftd) fchliefelid) belogen
füllte, ben Sirigentenftab nteber p legen
uub lieber alg ^uftflehrer gu priöatifiren.
9113 foldjer ging er barauf nad) 23irfen=
ruh, um biefe 3*it hielt er fta^ aua) be=
reitS üorübergehenb in s Jliga auf uub
toirfte 1836 atö «iolinift beim 3nuftffeft
mit, 1839—40 mar er ßhorbirector beim
Sfltgaer ^h^ter. darauf begab er ftch
auf bie Steife nach Gängig, roo er eine
Orgauifteuftette angenommen hatte, mufete
aber au ber ©renge um= unb uao) SHiga
prüeffehren, ba er unterlaffen tiatte, fid)
mit ber gehörigen Legitimation p üer=
fehen. Um 1843 mar er Kap ellmeifter
einer beutfdjen Dperngefellfchaft, bie öon
Königsberg aug unter 3Mrectton beg 33a=
ron ü. Stefteloot nach Söilua engagirt mar,
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halb baranf rourbc er erft ftelloertretenb,
bann befinittö als Organift tu Königsberg
augeftellt. (Später erhielt er beu Xitel
eines Königl. preufeifdjeu 9fluftfbirectorS.
1875 fe^rtc ^ß. nach 9tiga prücf, grünbete
im herein mit feinem (Sohlte £ouiS eine
föigaer ^htftffdjule, 1877 trennte er fidj
Don berfelben nnb grünbete bie @d)ule ber
£onfunft, ber er big p feinem £obe oor=
ftanb. f am 5. 3uni 1885. I>at Diele
<£ompofitionen htnterlaffen, Don beuen uns
ein einigermaßen genaueres ^ergeidjntfe
fehlt. (Seilt ^auptmerf, bie Oper „Die
legten £age öou Pompeji", fomie bie
Opern „Der (Saftellan öon Krafau", unb
„Unfer Sodann", mürben in Königsberg,
erftere auch in DreSben gegebeu. DaS
(Stngfpiel „Der roeibliche ^oftttton", roel=
djeS 1880 pjei 2)tol in Dttga gegeben
mürbe, ift {ebenfalls eine Umarbeitung Don
„Unfer 3oImnu". ©ine oierte Oper Reifet
„Die ßongobarben". ©tue (Symphonie
unb eine (SoncertsOuoerture mürben 1879
burd) äftamtSfelbt tu DreSben, bie lefetere
in bemfelben Saljre and) burd) £aube in
s JHga aufgeführt. 3n föiga fdjrieb Sß.
3Jhtftf p mehreren Sdjaufpielen. (Seine
populärfte ©ompofttion ift baS ßieb „Die
$lafche", roelcheS auf allen beutfehen &üh=
neu als Einlage beS KellermeifterS in
„Uubine" oerroenbet roirb.
*<tfcft, Srau ^auline. SBgl. (Sonb6.
Vßabft, ßouiS, (Sohn beS Vorigen, mar
mehrere 3a^re als Sßianift bei ber $f)tl=
harmontfehen (Befettfchaft in ßtöerpool an*
gefteEt. 1869 liefe er fia) als Glaoierlehrer
in fötga nieber, 1875 grünbete er biefttigaer
9Kufiffchule (ogl. oben), bie er bis 1877
pfammen mit bem &ater, barauf bis
(Snbe 1878 allein leitete. (£r oerliefe t)ier=
auf $iga unb mirft 3. in SMbourue
in Sluftralien. 3u Siiga hat er fiefj tu
oielen (Soncerteu als fertiger s $ianift be=
mährt. S3on feinen (£ompofitiouen erfdjies
neu bie erften, op. 1—6, fämmtlich (£laöier=
ftücfe, bei 20. S3cfe hier.
"Jtofcft, grau §elene, geb. ©ngelharbt,
(üattin beS 23origeu, trat am 26. October
1877 als Sßianiftin in einem (Soucert auf,
ift aber im Uebrigen mehr als Dichterin
befauut.
tyabft, Sßaul, jitugerer @of)u öou 5lug.
geb. am 15. 3)tot 1854 p Königsberg,
geigte als Knabe fo bebeutenbe Einlagen
pr ÜJtuftf, bafe fein Sßater itm bereits
mit 11 Stohren fo meit auSgebilbet hatte,
um ihn mit Ole S3ull auf eine Xouruee
nach 3fhifelanb gehen p laffen. -ftach eiuer
äroeiteu Xournee mit Sftath. s JJlattinger,
bem Xenoriften Carrion unb SRiSfa Käufer
(1868) hielt man ilm 00m öffentlichen ^uf=
treten oorläufig prücf, um bie weitere
- 177
fünftlerifche 51uSbilbuug p ermöglichen.
@r ging nach DreSbeu unb ftubirte bort
unter $iefc unb SRifchbieter (kompofttion
unb (£ontrapunct. 911S 5ßiantft erroarb er
fid) 1869—70 auch aus bem 2Jlunbe ßiS^t'S
in Sßeimar ßobfprüche. üftadj gröfeereu
Reifen iu Deutfchlanb unb s Jlufelanb, auf
beuen er üon 1870 an aucl) S^iga roieber=
holt berührte, machte er fia) üou 1874 au
hier feft anfäfftg, trat in oielen ©oncerten
auf unb mirfte als ßefjrer in ber JRigaer
2J?uftffchule , bann iu ber (Schule ber
Xonfunft. Darauf engagirte ihn ^lic.
Sftubinftetn, nachbem er ihn fpielen gehört,
als Lehrer an baS SJloSfauer (Sonferoa*
torium. 3luch hier ermarb er fid) als
Sßtanift unb ßehrer balb einen bebeuteu=
ben $uf, unb mürbe nach ^ubinftetn'S
£obe 1881 ^rofeffor ber 5luSbilbnngS 5
©laffen. 3m 9ttai 1886 mürbe er pm
Sßrofeffor erften langes ernannt, am 1.
Qanuar 1887 erhielt er beu (Stanislaus*
orben LH. klaffe. ift aufeerbem 3«=
fpector ber 9Jhtftf am Kaiferl. UfatfchemSfQ=
Xfcherniamsf^=3nftitut. SSon feinen (Som*
pofitionen erfchienen u. 51.: <§ftu ©laoier-
(Soncert Es-dur mit Drchefter, eine Sonate,
^araphrafeu über XfchaiforoStys Opern,
eine S3allabe unb Heinere (Slaöierftücfe.
Wabft, Sri. Emilie, (Shormttglteb (So*
pran) 1885—87.
H. ^adjntamt, SSIabimir, ©laüier^ir*
tuoS, concertirte am 13. unb 15. Wläxz
1885, unb am 10. unb 15. Sttärä 1887 im
©emerbeoerein.
^adjmcicr, ©hormitgfieb 1860-62.
*jjoafott)öfo , 3Jlab. ^rieberife, geb.
2arbufch, 00m ^h^ter S^eoal, öero*
tuen, (SharacterroEen 1815—17, als 9iad)*
folgeriu ber Dem. (Schönfmth, bie fte,
meuu auch Organ unb Declamation ge*
fielen, geiftig nicht üoll erreichte. $ u ihrem
S3enefig 1817 mürbe ein öou ihr oerfafeteS
Xrauerfpiel „5lnua 91eüil" gegeben.
be tyabiüa (t) tHomos), s ^ariauo.
Sögl. Slrtot. @r ift 1842 31t 3Jlurcia in
Spanien geboren.
^oepfe, ©arl, Kontrabofftft feit 1866,
ßehrer für SSiolonceEfpiel.
^afil^riebrich, ©tabtmufifer miubeftenS
feit 1790. t 82 Sa^re alt, im 3uli 1810.
*af|l, Biebrich Wilhelm, ^ufiflehrer,
Inhaber eines 3ttuftf=3nftitittS um 1810.
f, 51 3«hte alt, als 3)niitär^apellmeifter
am 20. 9Wörg 1821.
yM>l, Biebrich Sluguft, als I. ©oritift
fchou 1809, fpäter als I. Oboer bis 1826
im £heater=Orchefter, fpieUe auch Violine
unb ©uitarre, liefe fid) auf biefen 3nftru*
menten öffentlich hören unb gab aud)
eigene (£oncerre. ©iitg 1826 nad) 9Wo8f au.
*a^l f ©ottfrteb, um 1823 II. Oboer,
12
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178 $alm
bann big 1826 SBtoltnift im £f>eater=
Orcbefter, trat öon 1825 an mteberbolt im
(Soncert auf, bilbctc fid) unter üttaurer in
.ftannooer metter unb lebte fpäter alg (Son*
certmeifter in Sttogfau.
*alnt, Martin, II. Tenorpartien 1872
big 1874.
*ßalmim, Antonio, öon ber italtentfcben
Oper in St. Sßetergburg, concertirte p*
fammen mit mehreren anberen SJlitgltebern
beffelben Snftitutg am 15. September 1795
im Sweater.
^totttaleotti , Xeuorift aug Senebig,
concertirte am 23. gebruar 1842 im Xfyta*
ter. ®r nannte ftcb „33egleiter beg be=
rühmten (Slaöter=$trtuofen $errn 2ltyt M ,
ber aber erft einige Söocben fpäter auftrat, i
<UapcnMf, ©uftaö, geb. um 1840 p
£ilftt, concertirte alg Sßuuberptauift am
15. 3anuar 1846 unb bann am 3. unb 4.
3anuar 1857 im Scbmarabäupter. 3n ben
legten beiben (Soncerten trat auch feine
Scbmefter 3ba (geb. 1842), melcbe ftarfe
fptelte, mit auf.
3tot»rife, (Sbormitglieb 1863 - 65.
H. Uaprifc, $rl. ©ugenie, mirfte am 1.
December 1882 in einem (Soncert öon (Sari
©regoromttfcb mit.
H. ^orrot, griebrid), Sohn beg mir!*
lieben Staatgratbg, ^rofefforg ber tyWü
unb Rectoris magn.ber UniöerfttätDorpat,
Dr. $riebr. hmrbe in fetner 2Sater=
ftabt Dorpat unb iu ber Scbmtbt'fcben
(SrsiebungSanftalt in Rettin gebilbet. (£r
abfolötrte auf bem s $oit)tecbntcum p
Bresben ben (Surfug alg (SiöilsSngenieur,
manbte fid) barauf bem Xfycattx p, er=
marb fid) unter bem .tünftlernamen ^ierö
eine geartete Stellung alg ©elbenbarfteller
auf tferfdjiebenen äHtyuen, befdjäfttgte ftcb
mit literarifcben Arbeiten, namentlich über
bie Reform beg beutfebeu Xbeaterg unb
führte plefct bie s Jiegie beg Dramag in
Sern unb Ottenburg, alg er 1869 alg
artifttfeber Director an bag Sftigaer Xfytattx
berufen mürbe. 3u biefer Stellung blieb
er, big er fie am 28. üDtärj 1874 heimlich
öerlieg. Seine Directiongjabre pfjleu
übrigeng gu ben beffereu, auf bie bie
9ttgaer 23übne prücfpblicfeu bot. 211g
Scbaufpieler trat er im (fangen feiten, aber
nicht obne ©lücf auf. 2lufcerbalb beg
^bcaterg mirfte er alg Declamator bef
oerfebiebenen Sluffnbrungeu groger 3)htftf=
merfe mit öerbtubenbem Ztit mit (Oebi*
pug. Ruinen oon Sitten. SMarifreb).
Soll in 2lmerifa leben.
Uartjs, 2intoiue, Söiolinift, coucertirte
am 20. September, 5. October unb 23.
üftoöember 1849 im Scbmargbäupter.
fce ^asqualiö, (Sarlo, SBalletmeifter
ang ffiom/ uebft ©efellfd)aft (^rl. 2llber=
Sßault).
ttue Scbeller, $rl. 3ultette Sofft, Sri.
Selma $ufd)mann, Herren (Sbtatiui, 211=
fonfo unb be (Sbarleg), gaftirte im Dcto=
ber 1857 an 5 2lbenben.
tyatü, (Sarlotta, geb. 1840 p Sloreng,
bureb auggebefjnte Reifen in duropa unb
2lmertfa befaunte (Soloraturfäugertn, in
jüngeren 3afjren gleich ibrer jüngeren
Scbmefter 2lbeline % namentlicb burdj bie
phänomenale 2lugbilbung ibrer Jpöbe be=
rübmt, concertirte in SRtga am 19. 9lo=
öember 1882. 2ln ihrem (Soncert betbet*
iigten ftcb t^r (Satte (ber SiolonceMHrtuog
b e 3Kuncf), ber 33arttontft SBonettt unb ber
^tantft Deitert. tl»-3uni 1889 in^arig.
WüuI, %xl lUarie, uom Stabttbeater
p Düffelborf, 1. unb II. 3Wejpfopran=
Partien, engagirt nacb uorauggegangenem
©aftfpiel alg Womeo unb Donna (Slüira.
2llg Sängerin unb Darftellerin befäbigt,
aber noeb menig routinirt.
Voulitta (recte Sßaulina (Sr o a ti), Dem.,
öon ber italienifcben Oper in St. $eterg=
bürg, concertirte am 26. 2luguft 1790 mit
ber 3Jhtftfalifcbeu ©efettfdjaft im Sc^loar^
bäupter.
Vaultttann, (Sari ßubto. Jriebricb,
geb. am 11. 2Jlärs 1789 in ^annoöer, be*
gamt feine i^aufbabn bei Director 2:omola
im 23ergifcben, ging bann nacb ®önigg=
berg, Danjig 2c, unb 1814 nac§ SRiga»
(Sbaracterrollett, aueb erfte 23aritonpartieu
(Don 3uan) big 1815. (Sr gaftirte bann
iu .töniggberg unb Berlin, mo er 1817
gelegentlich einer 2luffübrung ber „Räuber"
ben ^bcaterbranb mitmaebte, mar barauf
beim ^oftbeater iu föannooer unb fefjrte
1821—22 naebföiga in feine alten ^äc^er
prücf. Später mar er u. 21. nodj in £af*
fei, unb ftarb 1830 in ^auuooer tt)äbrenb
einer s $robe. s 4^. mar einer ber öorpg=
licbfteu (Söaracterfpieler feiner ^eit. —
Ueber feine beiben Gattinnen ogl. tyfyU
lippine S3ef f ei unb Margarethe 3B e r t b e r.
^oulmann, 3uliug, Sobn beg Vorigen,
SOlttglieb beg Jßorftabttbeaterg 1836—37,
barauf, naebbem er alg Stuben bebütirt,
beg ^>tabtti)tatm 1840—44. tomifebe
Kotten unb fleine Opernpartien. Später
mar er lange 3abre iu Seipgig unb beim
SBteuer 33urgtbeater unb ftarb am 8. De-
cember 1874 mäbrenb eiuer Sorftellung
ber „JHänber", naebbem er feiue Stolle alg
Dauiel eben beenbet hatte.
%;aulmaun, Mab. §ulba, ©attin beg
Vorigen, uub mit ibm beibe Mal gleich*
zeitig engagirt, gab fleine Partien in Oper
unb Schaufpiel unb mar auch ^oxmxU
glieb unb Sängerin.
tyault), ©arl ©buarb, mar 1810 unb
fpäter in ^öniggberg, mo er burch unan?
genehm braufenbeg Siefen unb feiuegmegg
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fonoreS Organ mißfiel. SBefonberS ^ofeebue
mar fehr imgufricbcn mit ihm, meßhaib
er 1815 nach 9Uga ging, £ter, n>ic öor*
her, fpielte er jugenblicfje Liebhaber, mit
benen er fxd^ abermals mettig bemährte.
^Dagegen geigte er gleich bamaiS große
Einlagen für baS fomtfche $ach, p bem
er bann auch überging, nnb in bem er
big 1835 bie größten ©rfolge hatte. Nach
^orfcf) lag fein Söcrtf) befonbcrS baritt,
baß er für bie meiften $)arftelfungen eine
fehr charactertftifche WaSfe z« finben mußte,
©r gaftirte 1836—37 einige Wal im SBor=
ftabttheater nnb ftarb in größter $>ürftig=
fett am 18. $ecember 1837. - SBon fei=
nen brei ftrauen mar nur bie erfte Schau*
fptelertn. »gl. Warg. Sßerther.
*<tult>, Slttatoie, »tolttttft, Schüler beS
ßcipgigcr (SottferöatortumS, trat am 30.
Noöember unb 4. December 1874 im
Xfytattr unb in einem (£oncert ber grau
$eboroff=Wurath auf. 1877 mar er als
ßoncertmeifter ber ßangenbach'fchett Capelle
in Ntga.
*auty, Sßaul 3uliuS Otto, geb. in
Berlin am 28. Slprtl 1858, erhielt feine
Schulbtlbung auf bem ^uifenftäbtifd^en
Neals(5tymnafuutt, unb bereitete ftd) bann
fogleich für bie &üf)nenlauf bahn öor, ge=
hört mithin zu ben toentgen Schaufpielern,
melche, ohne zuttächft einen anberen 33eruf
ZU ergreifen, birect öon ber Schulbattf
Zum £f)eater gegangen finb. 2118 Shtabe
befudjte er oft bie Borftelluugeu beS tönigi.
SdfjaufpielhaufeS unb fah bort einige
Schöpfungen ßubmtg $>effoir'S, ben er
auch perfönltch fennen lernte. $aS mürbe
für feine Äufunft etttfchetbenb. Nadfjbem
er bei Dberiänber Unterricht genommen
unb ftch gleichzeitig auf ber Sßrtöatbühtte
Urania einen Söinter über practifd) geübt
hatte, trat er am 4. September 1877 als
$rtttz öon 2lrragonien (Staufmann öon
Skttebig) am föoftfjeater in Dlbettburg
Zum erften Wale an bie £>effentlichfeir.
tiefer S3ühne gehörte er 3 Sahre an,
barauf toirfte er in 23romberg, ßrefelb,
SortberShaufen, ©era, 3^rich, dachen unb
23re§lau. 3n Niga bebüttrte am 2.
September 1889 als Narciß. (§r befleibet
baS $ach ber erften ©haracterrollett.
^tountaarttter, fjrl. Warte, bramattfche
Sängerin 1874—75.
Käufer, gohauu WatthiaS, geb. 1747 zu
Warfheim t. b. $falz, 1779 bei ber S3oubini=
fchen ©efettfdfjaft in Leipzig unb Bresben,
mar in Niga zuttächft 1782-88 für ge=
fefcte ßiebfjaber, ^ameter* unb fomtfche,
fomte für S3uffo-$artten jeber Stimmlage
eugagirt. 1788 ging er zum Herzog öon
Shtrianb, fehrte aber 1792 nach Niga zu=
rücf, mo er außer fomifchen Sollen jefct
- Sßeftel. 179
Batet* unb $elbenöäter fpielte. 3u allen
biefen gächent bemährte er ftch als fehr
brauchbarer Schaufpieler , in fomifchen
©efangSrollen foll er nicht nur fehr launig,
fonbern auch originell gemefeit fein. 1804zog
er ftch in'S ^riöatieben zurücf. $>aS 3lbreß=
buch öon 1810 enthält feinen tarnen uoef).
Käufer, Wab. 5lnna £herefta, geb. 1755
ZU Wünchen, fpielte 1783—88 Nebenrollen,
trat aber nur feiten auf. S3ei Nücffefjr
ihres ©atten, beS Vorigen, lebte fte noch,
fd^eint aber öor 1810 geftorbeu zu fein.
Käufer, Wlle Slugufte Caroline, geb.
um 1777, begann 1783 in tinberrollen,
öerließ Niga mit ihrer gamtlte, fehrte
mit ihr zurütf, übernahm nach uttb nach
größere ftäcfjer unb gab bis 1804 fcf)ließ=
lieh iugenbliche ßtebhaberinnett unb erfte
©efangSpartten. @rfte Sängerin mar fte
ferner 1809—11, als Schaufpielerin trat
fte zulefct 1836-37 im Borftabttheater
auf. Bon ihrem 16. Sahre an mar fte
eine hditbtt nnb oft gehörte ßoncerk
Sängerin gemefen unb ift 1795—96 auch
einige Wal als ^ianiftin aufgetreten, f
am 23. September 1846.— 3h*e jüngere
Schmefter ©harl. 5lmalie, geb. um 1784,
gab 1793—95 bann unb mann ^tnber*
rollen, öerfolgte aber bie £heaterlaufbahn
nicht meiter. Später üerehel. Soufulentin
Stieba, f im Wärz 1854.
VedjiU, ©htiftoph, aus S3ranbenburg,
(Santor beS $omS unb ber $)omfchule
1690—96, mo er ftarb. 2luS bem 3ahre
1695 ftnbet ftch in beu NathSprotocoUeu
bie Nachricht: „2öetl ber Kantor ber^)om*
fchule ftch beim (Dramen biafenber 3nftrtt*
mente als 3infen unb ^ofaunen bebtent,
melcheS ftch 6ei ber noch mährenben hohen
Trauer uid^t gezieme, foll ihm foldjeS öer»
miefen merben".
^ercra, ©manuel, hollänbifcher (£omös
Maut, mit (^efettfehaft, fpielte oom Wat
bis September 1691 in Niga. Sein Theater
mar im £ofe ber großen ©ilbe.
^ertti^ ^terott. ^hnftoph, Wuftflehrer,
concertirte ztoifcheu 1822 unb 1834 roieber*
holt als (Slarutetttft unb ©uitarrtft unb
ftarb am 9. 3luguft beS lefeteren 3ah^eS.
^ertufio »gl. »arbieri.
^cfaroöiuö, mahrfcheinlich Dilettant,
trat 1792 -97 mieberholt als $iantft in
ber Wufifalifchen @efeUfd)aft auf.
^efdifa s tfaitncr, ^rau Dr. Wittna,
bebeutenbe (Soloraturfängertn, geb. am 13.
October 1839 zu 2Bieu, engagtrt haupt*
fächlich in 2)armftabt, Leipzig, Hamburg
unb töltt, je^t prioatiftrenb, gaftirte im
Wai 1871 an 8 2lbenben als NegtmentS^
tochter, £ucia, Nofina, Königin bei* Nacht
unb $rau ^luth-
*e»el, Ulbert, vortrefflich er Bioliuift^
12*
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180
Meters — ö. Sßettentofer.
geb. in SttoSfau, auSgebilbet bafelbft burd)
Klamroth, ferner burd) $)aöib unb Sd)ra=
bteef in Letpsig, ßauterbad) mtb Sauret,
reifte 3 3&f)re in Deutfdjlanb unb ($ng=
(anb, Farn 1882 nach 9tiga unb liefe ftd)
in einigen (Soncerteu hören, u. 91. am 20.
Wprtl mit Sri. §arff im ©eioerbeoerein.
Um biefe £eit erhielt er auf 51. s Jhtbin=
fteinS (Empfehlung eine Berufung als
»tolin**ßrofeffor gum (Sonferoatortum in
(Sharfoh), too er einige 3ah*e toirfte. 1889
ftcbcltc er auf furge 3ctt pr Kaiferl.
rufftfehen 9fhtftf = ©efellfchaft nach Obeffa
über unb befinbet fidj ^ur 3ett auf Reifen.
3n #ttga concertirte er ferner nod) am 24.
Sebruar unb 2. Wein 1888, abermals mit
Sri. £arff. Wit berfelben, fotoie mit
$rofeffor ©lehn, gab er im October 1889
brei ®ammermufif=(£oncerte.
Erters, (Sari, ßhormttglieb (I. Xeuor)
1870—71, 1873—76.
*PcterS, Sri. Slugufte, Heine Opern-
Partien, ßfjormitglieb 1871—74.
<$eterfett, Sri. ßuife, ßfjormitglieb
(Sopran) feit 1889.
^derfoljtt, oomStabttheater in üttagbes
bürg, gaftirte am 1. ftoöember 1883 als
König in ber „Sungfrau 0. Orleans".
*Pe<erfon, ä;|eatermaler (otelleicht nur
©ef)tlfe) 1783.
^MU»a (auch <PctüjiaS; {ebenfalls an=
genommener 9lame, in einer 3eit, too bie
berühmte Pepita be Olioa Surore
machte), £err unb 9ttab., Dom ^oftheater
in St. Petersburg, gaftirten im Wläx%
1863 au 8 Slbenben.
«Petit 3ean. »gl. ßottiS Sdjtüarfe.
tyetvid, ©arl ßubtotg, geb. am 4. 3^=
nuar 1804 in Berlin, toar bort »nd)= unb
9Jluftfalienhänbler, als ber feiner $eit be=
rühmte ©efanglefjrer »enelli, auf bie
fdjöne £enorftimme beS jungen mufifalifd)
gebilbeten SJcamteS aufmerffam getoorben,
biefelbe für bie S3üftnc auSbilbete.
fang hierauf in Königsberg, am 1. 3nni
1828 bebütirte er in Miga als Don Dtta=
oto unb betoäfjrte eine grofee ,tuuftfertig=
feit. 2lud) für Othello, Slrmanb (2Baffer=
träger) iuar er ein gefdjäfcter Vertreter,
ebenfo mar er ein gefeierter s 3ftafauiello,
hatte aber, ba bie bamals neue „Stumme"
fefjr oft hrieberljolt nntrbe, baS Ituglücf,
burd) Ueberanftrengnug beu Sehntet* feiner
Stimme einsubüfeeu. s Jtad)bem s $. ben
ganzen Sßinter 1830—31 franf getoefen,
ging er nach Lübecf, ioo er mieber anf=
trat. 1835 fefjrte er nach Miga prücf
unb trat in eütigeu (Soncerten auf, 1837
bis 1839 loar er toieber, jefct für Heinere
Partien, im Xfytattx eugagirt. 3wgleid^
fuugirte er neben Mid). SBaguer als (Sfjor«
3>trector. s Jtad) feinem SHücftritt Dom
X^eater tourbe er als (Sjefangleljrer feljr
gefudjt. f am 13. SNooember 1847.
hat »erfdjtebeneS für ein= unb meljrftim=
migen ©efang componirt. Sü"f Lieber
erfdjieneu nad) feinem Xobe.
Uctrtrf, Wlab. Sttarie. »gl. Dem.
Sd)neiber.
H. ^cirtfoltJöfa, Sri. (Sä eilte (Sl)ar=
lotte, muntere Liebhaberinnen 1856-57.
©ing pm Hamburger Stabttfjeater.
^cfrtlü, Sgra Eleonore, Slltifttu, con=
certirte am 23. 3anuar 1875 im ©ererbe*
Oerein.
ytettoto, Dtrector einer rufftfehen Opem=
©efellfchaft, toelche im 2Nai 1798 u. 91.
ein 3Jlal im X^eater fpielte.
s Pctrolt)i^, Organift ber fatfjolifdjen
Kirche 1832—45.
*elfd)fc, I. (Slarinettift 1852-53.
t>. ^etietifofer, Otto, ein na^er »er=
toanbter beS berühmten gleichnamigen
3«ünchener 3WebictuerS, ift 1827 in 5lugS=
bürg geboreu unb entftammt einer ber
angefeljeuften bortigen S^tlicn. ©r ge=
nofe in ben öorgügltdjften Slnftalten feiner
SSaterftabt eine grünbliche »ilbung unb
trat 1844 3unäd)ft als (Sabet in baS erfte
ba^rifche 2lrtiaerie=SHegimeut. 1850 gab
er bann ben KrtegSbienft auf unb toanbte
ftd) ber ȟhne %n, bie er in 3Mud)en,
Bresben, ßübeef, Mannheim unb ®ra^
mit ©lücf betrat. 1855—58 mirfte er tu
»liga als erfter feriöfer »affift, fdjeint fich
gans befonberS für l^rifc^e Partien ge=
eignet gu haben unb toar oermöge feines
ootten, marfigeu, umfangreichen unb an*
genehmen Organs fehr beliebt, »onföiga
ging er nach S3rüun unb Dait^ig, »arb
aber burdj eine ^rfchlaffung ber Stimm=
bänber ^um Aufgeben feiner hoff«««Ö^ s
oollen Laufbahn öeranlafct unb übernahm,
nadjbem er ftd) bie erforberlichen $ennt=
niffc rafch angeeignet hcitte, bie Stellung
eines DirectorS ber bamals ueubegrün=
beten ©aSauftalt Stetyr in Ober=Oefter=
reich, welcher er noch oorfteht.
n. ^diettfofer, S*gu Sufaune, üom
§oftheater gu Bresben, ©atttn beS »o^
rigen, gaftirte im 3auuar unb S^bruar
1856 als Slbalgifa, ^egimentStochter unb
3!gatf)e, gefiel, mtb ertoieS fich loährenb
ihres auf baS ©aftfpiel folgeuben (£nga=
gementS, bis 1858, mehr unb mehr als
gute, getoanbte Sängerin mtb Darftellerin,
bereu Abgang man bebauerte. 3n Reiter
($he mit bem »afftfteu Xhümmel üer=
heirathet, lebte fie fpäter mit bemfelbeu
abermals in JTttga, gaftirte im December
1872 jtuei üMal als 3übin unb iourbe
1876—78 für Mütter unb Opernalte en*
gagirt. 2ßar fpäter eilte s Jteihe üon 3ahreu
3)Utglieb beS Stabttl)eaterS tu Libau.
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Sßefcolb -
Wtolb, g-rl. Slntoute, öom Jpoftbeater
in Bresben, gafttrte im gfebruar unb 3Wärj
1873 an 3 3lbenben als 3olantbe (Köllig
9flen#S Tochter), 3ulle(@hafefpeare), s Jftart)
(T>octor Sftobtn) unb (5öleftine ($r mufi
auf S Laub), mürbe als Liebhaberin für
ble näcbfte Satfon engaglrt, ging aber
Im September 1873 nadj TreSben prücf.
Waolfc, L., (Sf)ef=föebacteur unb gelft=
öolter ©cbaufpiel = ftrlttfer ber „fölgafdjen
Geltung" Dom (September 1869 bis Witte
1879.
Waffe, ©buarb, Glariuetttft 1837-40.
Waffe, gratis, £ornift 1845—52.
Wefferfortt, LoutS, flelne Vaftpartten
unb ©cbaufptelrollen 1840—44, fpäter
s DhtfifIeIjrer, plefct Inhaber beS &otel bu
9torb. Lebt feit einigen 3ab*eu als $ften=
tter lu Berlin.
Wefferforit, jtüei $>em., Barett glichen
1830 unb 1833 für flelne Wollen unb Gfjor
engaglrt.
Pfeiffer, DScar, ^ianift aus 2Bten, con=
certtrte am 12. unb 18. Slpril 1847.
Weiffer, Sodann, II. (Slartuetttft 1861
MS 1882, barauf penfionlrt.
Pfeiffer, Hermann, oon Hamburg, I.
Varttontft 1868—70, fpäter u. 51. tu 3ü=
rieh unb Dürnberg. VefonberS beliebt
als WeluSfo.
Weil, 1858—59 (Sbormttglteb.
»feil, $rl., Liebhaberinnen 1857, bis
©übe Dctober.
pflaum, (£rnft Garl 3ob-, (Sontrabaffift
unb ^ofauntft 1853—56.
Wob, Srans 3ofv ?am um 1810 mit
einer 9Jhtfifgefettfcbaft tn'S Laub, trennte
fich In Sßenben uou berfelben, liefe fich
fpäter in 9tiga uieber unb fchloft ftdj ^icr
einem fletnen SJtoftfäjor au, baS, nur 6
9Jtonn ftarf, l>aitptfäcf)(ic^ mit VlaS=,<par=
monie=Vorträgen Vortreffliches leiftete unb
fpäter burch ble Siegert'fche ©efellfcfjaft
oerbrängt mürbe.
Wob, 3ultuS, ©ofm beS Vorigen, geb.
1818 In s Jitga, befuchte btc Domfcfjule unb
mürbe tu ber ÜJhtftf burd) Torn, ffieben=
ttfd) unb Taumtfc, Im ftlötenfptel fpeciell
bureb feineu Vater unterrichtet. 1837 trat
er als Reiter Dboer tn'S Tb eater=Drdj efter,
1845 50g er fid) tn'S s $rtoatlebeu prücf,
bis er 1848, jefct als erfter fttöttft, mieber
am Theater engaglrt mürbe, eine 3tel=
lung, ble er faft ununterbrochen bis p
fetner 1878 erfolgten s $enftontrung befleiß
bete. 2lm 1, September 1866 beging er
fein 25iä'brtge3 3)tenftiubiläum burch eine
9Jtattttee Im Theater. (£r bat öerfcblebene
ßoncerte gegeben unb tft aubermetttg mef)r=
fach als @oltft aufgetreten. 3lufeer einer
beträchtlichen ^erttgfett zeichnete er fich als
Vläfer befonberS burch ble (^röfce feines
- ^üscr. 181
TouS aus. hieben feinem Tbeaterbteuft
hat er eine Spenge oon Schülern Im (£laoter=
unb glötenfptel unterrichtet f, nachbem
er ble legten Lebensjahre burch 9leröen=
leiben an jeber mufifaltfcbeu Tbättgfett
oerhtubert gemefen, am 8. gebruar 1889.
WlilU»}», pfrau £tlbegarb, ^oncert-unb
Cratorten=Sängertn aus Verltn, coucerttrte
mit 91. 3iebarth am 31. Sluguft 1889 Im
Tom.
W)UiMrf> LoutS ^ermann, öon £am=
bürg, I. Varitontft 1858—59, auch tu öer=
fchtebeneu ©oucerten thätig. Ltjrlfcher
Säuger mit fchönem Drgau, fpäter 1866
bis 1885 tu 2Bte8baben, mo er tu ben
föubeftaub trat.
Wccolo, 3ean. Vgl. LoutS ©chtoar^.
^id^anclti, ^rance^co, Theatermaler
1746.
W^on, ^anj, öom (Stabttheater gu
töln, guter Varitonift 1845—46 nach öor=
ausgegangenem ©aftfptel.
Wd)Oü, 3)lab. 5lnua, gafttrte am 8.
unb 11. $ecember 1845 als ^ofehana
(Oberou).
Wcrö, (Schaufptelername beS 2)trectorS
S. ^ßarrot.
Werfon, 3JJab., trat als ^tantfttu 1796
bis 1798, 9Me um blefelbe 3ett als
(Sängerin mteberholt In ber 3Wuftfaltfchen
ÖJefellfchaft auf.
W*fcfer, Srtebrlcb, ^löten=VtrtuoS aus
Verltn, mar 1805—31 1. ftlöttft Im Theater
unb trat bis 1828 In einer langen föetfje
oon (Soncerten auf. Ausgezeichneter Vläfer
mit großem Ton, ber als „§armontfa=
©locfenton" gelobt mtrb. 3Jltt topprafch
pfammeu hielt er um 1811 ein 2Rufifa=
llenlager. f, 54 3ahre alt, Im 3ult 1832.
Wetter, £em. ^rtebertfe, Tochter beS
Vorigen, fpäter öerehellchte SÖtttenburg,
geb. um 1800, btlbete fich %vlx ©oncert=
Säugerin unb trat smifcheu 1818 unb 1834
oft auf. f am 22. 2)ecembcr 1838.
Wtotiefer, grlfe, unb 55rau W.
^hormltglteber (II. Tenor uub »It) fett
1886.
Wliier, Srtebrtch, am 12. 3Rä^ 1837
p s Jiorbhaufen am ^arj als ©ohn eines
^rebtgerS geboren, befugte bort baS ©t)m=
uaftum unb mürbe, ba eS bem Vater bei
gasreicher Familie an ben 3Jlttteln gebrach,
Ihn ftubiren 51t laff eu, für ben ®auf mauuS=
ftanb beftimmt, bem er oon feinem 15.
bis 21. Lebensjahre angehörte. 2Bäf)renb
biefer 3eit fteigerte fich tu Ihm ble WtU
gung für Sßtffenfchaft unb ^unft unb ber
Trieb p Hterartfcher unb btehtertfeher Ve=
fchäftlgung. 3lefthettfch=frtttfche Sluffäfee,
9iooeIlen, Itjrlfche unb eptfehe ©ebtehte üon
Ihm, ble In oerfchtebenen Sournalen er=
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182 Spinton —
fd)ienen, Waren ber SCttlag, baft er Don
älteren 3reunbeu in bem Sßlane beftärft
würbe, umpfatteln nnb bie Uniöerfttät p
Berlin p befugen, wohin er fich, mit
Empfehlungen anSßrofefforen unb ©Grifts
fteller öerfehen, begab, nm ©efdjtchte,
^hüofophte, ßiterato nnb Shmftgefchtchte
p ftubtren. Dort fefcte er auch feine
fdjou früher eifrig gepflegten (Stubien in
Sporte nnb ©efchichte ber 9ttufif fort,
währenb er pgleich, nm feinen Unterhalt
p gewinnen, für üerfchtebene 3cttnngen
arbeitete nnb Sßribatunterricht ertfjetlte.
3n beginn beg Sa^reg 1862 alg WiU
arbeitet* für bie bamalige „berliner Sibenb*
Leitung" engagirt, folgte er im (Sommer
1863 bem Antrage, alg Dramaturg nnb
^ecretär beg ftäubifcljen X^eaterS in föiga
p fungiren, in weicher (Stellung er, aufter
einer $nphl öon ^eft^rologen, bag pr
freier öon (Sfjafefpeareg 300jährtgem ©e=
burtgtag am 23. Slpril 1864 aufgeführte
(Schaufptel in 2 Steten „3*0^ Stoße Dichter^
jugenb", femer bag im December 1865
pr 200. 2lnffül)wng beg „Sreifdjüfe" ge=
gebene einactige (Schaufpiei „Deg 3fret*
fdjüfcen ©eburt" nnb noch anbere ©degen*
Ijeitgftücfe, refp. fteftfpiele öerfafete. 3lug
biefer (Stellung fdfjieb er mit bem ®nbe
beg 3al)re§ 1866 nnb f)at feitbem ber
„föigafchen 3eitung" alg 2ftitrebacteur
angehört. @r berheirathete ftdf> §ier 1869.
(Sowohl in ber früheren, öon 2lug. Sßabft
nnb beffcit (Sohne ßouig $abft geleiteten
„fttigaer 2Jlufiffchule" , alg auch in ber
fpäter öon 2lug. Sßabft gegrünbeten „(Schule
ber Xonfunft" p 9liga gehörte er bem ßehr=
Förper alg Sortragenber für ©efchichte ber
üUcufif an nnb wirft in biefer ©tgenfdjaft
gegenwärtig feit einigen 3al)reu an ber
öon ©. ü. ©ipefi nen organifirten „SRigaer
3Jhifi!fd)ule". ©in öon ihm öerfaftteg, ben
Slbenb fülleubegßuftfpiel in 3 Betender
§err Doctor hat bag 2Bort" ift neuerbtngg
öom berliner Xfytattx (S3arnat>) pr 2luf=
führung angenommen Worben.
^itttottr 9ßab., (Sängerin, concertirte
mit bem (Sopraniften 2obi am 23. 3lprtl
1810, nnb im 3uui 1814 im (Schwär^
häupter.
*Ptquc, ©uitarrift aug $rag, con=
certirte am 12. unb 16. 3anuar 1839 im
Xfytattx.
Girant, ©ugenio, Sßtanift, geb. am 27.
s >tuguft 1852 p Ferrari in 3talien, feit
1870 iu Berlin lebenb, concertirte am 10.
Wäx% 1883 nnb 19. 3annar 1888 im
(Schwarghäupter. 3n lefcterem föoncert
führte er auöfc^Ite^ltcf» eigene Sßerfe auf.
H. «PWecfy, bitter, 2NufiFbirector ber
Capelle beg Haiferl. ßetbgarbe^egimeutg,
concertirte mit berfelben öom 26. 9ttat
Sßlettner.
big 20. 3mti 1877 in 6djtoara v ßonceri--
fjaug.
*♦ Wflrtd), %vl SBtlhelmiue, gab toafy
renb be§3Rail854 öerfd^iebene £ieb^aber=
inuensDlotten. 2Bar öor* unb nachher in
9teöai.
^itfd)cr, ßubiuig, ehemaliger Eammer=
9J?uft!er beg ^ringen Heinrich öon $reufjen,
bann beim $erjog öon Sfttrlanb, tonrbe
1782 alg ^ioloncellift öon SBietingfiof für
beffen $ßrtöat=ßapette unb für bag Xheater
engagirt S3efannter 3Weifter feines 3n^
ftrumentg. 1788 fott er nach <5tocff)olm
gegangen fein, fc^eint aber fpäter big um
1806 toieber in »liga gelebt %u haben.
Wtofo, SBilhelm, ^omifer, gaftirte im
5luguft 1819 an 5, im 9flärs 1821 au 4
Slbenben. Um lefctere 3^it gehörte er bem
Sßtlna'fchen %f)tattt an.
^riebr. SBilh-, Sßiolinift, geb.
1786 p Mannheim, f 8. October 1842
p $rag, unb fein S3ruber 3 oh» Sßeter
^ianift, geb. 1788 ebenba, f 10. 2)e=
cember 1874 in S3aben=S3aben, befuchten
Sftiga alg Knaben unb concertirten am 21.
unb 28. October unb 11. 9*oöember 1801,
ferner am 28. 3uli 1802 im £heater unb
(Schtoarghänpter, unb ttattn auch einige
2Kal in ber ^uftfalifchen ©efettfehaft auf.
planer, Dem. ßtbbt) Amalie, @chn)ä=
gerin Dlicharb SBagnerg. ®rfte unb gtoeite
©efanggpartien 1837—39, iu erfterer ®U
genfehaft aber nur mehr ftettöertretenb;
Debütirte am 25. Dctober 1837 alg 9?o=
meo. ©ntfagte ber Sühne, um fid) mit
bem ©arbe=ßteutenant, 5lbjutant toi 3oh-
©uft. ü. 2ftecf p üerheirathen.
H. ^latonoff, g-rau 3nlie, taiferl. ruffU
fche §ofopernfängerin, concertirte am 23.
^oöember 1876 im rufftfehen ©lub. 3m
5lpril unb 3Wai 1878 gaftirte fte au 4
5lbenben alg @lfa, ©lifabeth, Valentine
unb Margarethe.
m*totoim, »oleglatü, S3äter, »legiffeur
1869—70, ©iug aig artiftifcher Director
nach S^ciburg.
^Iciftiter, Heinrich ©hnftiau, geb. 1756
p ©otha, Nebenrollen in Dper unb
echaufpiel 1797—1803. ©ing nach §am=
bürg.
^kitftner, ©eorg Sßilhelm, Organift
ber 3oh«nnigfirche öon 1739 an. 2luf$er
biefer (Stellung hatte er auch &en Orga=
ntften=$)ienft in ber ^eformirten Kirche
übernommen, toag p Differenzen mit ber
Slbminiftration ber erfteren führte. 3nbeff en
blieb er in htibtn Remtern, big er 1748
freiwillig abtrat. (Später toar er, miu=
befteng big 1775, Drganift ber 3efugfirche.
yßlottnct, 5luguft, (Schanfpieler unb
(Säuger, gaftirte im Sluguft 1819 an 6
Slbenben, unb war öom Februar bigSnni
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t). piiitersborf - Pohl.
183
1828 engagiri. 2Bar bis bahin beim St.
Petersburger Jpoftheater gemefen. £alenfe
Dotter Sdjaufpieler, begabt befonberS für
yiatüTbur\d)t\\.
t>. «Plittersdorf, grau Olga, SlnftanbS*
bauten 1864—65, + um 1878.
Wort, $rl. pauiine, ^ormitglteb 1852
bis 1854.
*Ioft, Kurt, I. Elartnettift fett 1887.
*£lott>o, (Sari £etnrtd), ^Nebenrollen
1807—11.
^Mitge, s Jtubolf, öou Breslau, begabter
I. »arttmttft 1850—52. 2öar auch fer=
tiger Elaöterfpteler.
<UofcMg, 3-, oou fteöal, II. fomifche
Partien 1860—61.
Uöfd^cl, 9Jtob., gehörte 1777 gur Sei)=
ler'fdjen ©efettfdjaft am 9tyetn. Sie mar
faft nur (Sängerin, aufcerbem eine fertige
Slßtenbläfertn. 3n Sttga ift fie nur als
ftänbige Begleiterin ihrer Kinber Caroline,
Amalie unb ©uftaö gemef em 2tttt ihnen mar
ftebiS 1806 inSBien, bann MS1809 infötga,
bann in föeoal, 1812—13 lieber in fötga,
fpäter in (St. Petersburg. Caroline p.,
bte ältere unb bebeutenbere Schmefter, mar
erfte jugenbltdfje Liebhaberin unb jugenb=
liehe (Sängerin. (Sie gaftirte au&erbem
im 9Jtörä unb Slpril 1814 noch an 7 2lben=
ben unb mürbe ungefähr ein 3<*h* fpäter
in ^Breslau gefeiert. Amalie p. gab
gmette iugenblidje Sollen in Dper unb.
Sdjaufptel, ©uftaö p., meldjer fidfj beim
Stödten Engagement ber gfamtlte oon ber=
felben getrennt hatte, trat in fleinen Kotten
auf. — ©in p. mar ferner 1824—26 ßieb=
haber, eine p.'fdje Kinbergef ellf chaft,
beftehenb aus malten p. (7 3ahre), Earl
P. (8 Sa&re), unb ©uftaö ÜWunbthaler
(10 3af)re), gaftirte am 14. Sluguft 1823
mit Sluffitymng öon „Der Sdjaufpieler
mtber Söitten" unb „Der Detter aus
SBremeu".
<ßogrel(, Heine Kotten, Ehormitglieb
1837—38.
*ßogrcU, Dem. Earoltne &uife, flehte
Kotten, Ehormitglieb 1838—39.
^ol>l, gerbinanb, Virtuos auf ber ©laS=
Jparmonifa, concertirte am 24. 2lpril 1805
im £fjeater.
^oljl, 23eruharb, oom §oftf)eater p
Deffau, gefd)äfcter 1. «aritonift 1860—61.
Er ift am 4. December 1838 p Köln ge=
boren, mo er auefj guerft bebütirte. s Jcad)
Aufgabe feiner Sängercarriere marb er
3mprefarto einer italtenifdjen ©efettfehaft,
bann felbftftänbiger Xfjeatermtternebmer
in Hemberg, einige 3ah*e mar er Director
ber 3talienifc^en Dper in 8t. peterS=
bürg unb Möttau, feit 1874 ift er
unter bem Flamen pollini buref) feine
erfolgreiche DtrecttonSführung tu £am=
bürg berühmt geworben.
*ol>l, ©ruft, Ehormitglieb (I. £enor)
1881—86.
*ol>l, Emil, geb. am 26. 2M 1824 in
Königsberg als Sohn eines Pieren WlxlU
tärbeamten, mufcte, ba fein SBater balb
ftarb, als ©lieb einer fefjr gasreichen
Familie bereits frü^ einen S3emf ergreifen
unb mürbe ßanbmeffer bei ber Militärs
öermaltung in Dftpreuf$en. 9htr menige
3a^re jebod) hielt er eS in biefem Söerufe
aus, ging fobann, einem inneren Drange
folgenb, ptn Dheater unb mirfte als
Denor*Buffo, bann als Oberregtffeur au
ben £ofbühnen öon Schmerin (unter
ö. gflotom, mit bem er in perfönltcher
3freunbfdf)aft ftanb) unb Gaffel, fomte am
Berliner Sttctortatheater. 23ebeutenbe Er?
folge mit einigen bramattfch^literartfchett
S^erfuchen öeranlafjren tf)n jeboch, feine
Sühnenthätigfeit mieber aufzugeben. (Spä=
ter, oon 1876 ab, übernahm er bie Direo
tion beS (StabttheaterS in Bremen, 1883
bis 1885 bie beS ^igaer 3nterimStheaterS,
im Uebrigen fyat er ftdt) feitbem nur nod)
literarifch befcf)äfttgt. ^eben Kalifch ift
p. mol)l ber bebeutenbfte unb gefeiertfte
Vertreter ber alten guten berliner Poffe,
unb eS giebt faum eine beutfehe 33ühne,
auf ber feine Stüde nicht mit Erfolg ge*
geben morben mären. 3lucf) als l^rifcher
Dichter t>at ftd) p. mit Erfolg öerfucf>t,
Dichtungen öon ihm ftuben ftd) in öer=
fchiebenen Anthologien äerftreut. (Seine
S3ühnenmerfe erreichen faft bie 3<*hl ^ Utts
bert. 5luf ber Dttgaer Bühne mar er öon
1857 ab burd) bie folgeuben Poffen, ßuft^
fptele 2c. oertreteu: (Sachfeu in Preußen;
Der ©rille; Der barbier unb fein Pfleg e=
finb, ober: Eine Million für einen Erben ;
3m Eircns, ober: Berlin unb ßeipgig
(Der 3ougleur); §err SWeibinger unb fein
Eontrabaf; Unruhige gelten, ^cr : ßie^c^S
Memoiren; Eine leichte Perfon; (Seine
Dritte, ober: 5lmerifa unb (Spanbau;
S3ruber Lieberlich; s JlameuloS, ober: Die
©eheimniffe ber £heatermelt (mit talifch);
Klein ©elb; 3eitgemäfe, ober: Uni-
oerfalmittel unb ihre SBirhmg; flotte
S3urfchen oon ber $lotte, ober: Krieg mit
Dänemarf ; 3luS bemegter 3^tt; Die Sterne
motten eS; 3lnf eignen ftüfeeu (mit 2öil=
efen); Eine oerfolgte Unfchulb (mit 2an=
ger); Hucinbe oomDhcater ; 3flh«fchmerjen;
Salon 3äfd)fe; Die brei ßanghänfe; Der
Sieg ber geier (g ur ßuthersSäcularf eier) ;
Des S3olfSliebeS ^ulbiguug (feenifcher Epi=
log jur Kreu^erfeier); Die fteben Dlaben;
Die Schulreiterin; S3om £anbmtrtbfchaft=
liehen »all; ^eftfpiel gur Sd)itterfeier
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184
1884; Die blmte ©rotte. - ty. prtbatifirt
tu Berlin.
*oftl, SBitbelm, I. Vtoliuift feit 1887.
^oljlerS, (Sari, ©hormitglteb 1853- 54.
yotyiq, (Sari, ^önigl. fd^mcbifc^er £of*
^iantft, geb. am 29. ganuar 1861 in Sab
Deplifc, befugte baS ©tymnaftum in 2Bet-
mar, unb mürbe fchon als tnabe Don
£iSgt in beffen Scfjülerphl aufgenommen.
(Ir concertirte mit großem (Srfolg in ben
bebeutenbften Stäbten, mar einige $ett
als £ef)rer in SonberShaufen thättg unb
mirfte 1885-88 an ber föigaer Mn[xh
fchule. 3113 Sßianift bebütirte er in föiga
öffentlich am 6. September 1885 in beut
bamaligen^bfchiebS^oncertberßaube'fchen
(iapelle. 2luS ber 9<ieihe ber (Soncerte, bie
er baranf tfjeils felbft gab, thetlS burd)
feine 2ttitroirfung unterftüfete, feien nur
bie folgenben ermähnt: ein Auftreten im
Zfytatn am 11. December 1885; gtoei
(Styclen Don ^ammermuftf; ein (StyclttS
fämmlid)er «Sonaten Don VeethoDen (8
5lbenbe), unb ein clabter=hiftorifcher (StjcluS
(5 Slbenbe). Die (enteren btibtn ßtjclen
gab er pm heften beS Vatyreuther $as
tronatsfonbs. geigte fid) als ein ^ünftler
Don ibealem Streben unb ^ianift Don
bebeutenber $ertigfeit. Seine erften £or=
beeren erroarb er fid) auf bem ©ebiete
ber mobernen Virtuofität, banebeu neigte
fein Naturell Don &auS aus mohl am
Steiften ber neuereu ^omantif p. 2lber
auch im (Slaffifchen lieg er mefjr unb mehr
eine grünblidje Vertiefung erblicten. s Jlam=
f)afte Begabung bemieS er auch alS(£om=
ponift. SBäbrenb feines Sligaer 2lufent=
haltet fdjrteb er sroei Symphonien, bie
burch bie ßaube'fdje (Sapelle tu Sttajorenfjof
aufgeführt mürben. Die erfte, „Durch
Söeltenräume", mar Doli genialer Unge=
bunbenheit, nichtsbeftomeniger aber DielDer=
hetfcenb, bie gmeite, „£elben=£ob unb 5lpo=
tbeofe" gab fich bereits ungleich geflärter.
s 2luch eine ^omange für Violine, fomie
mehrere lieber ftnb in Sftiga gehört roor=
ben. mirfte nach feinem SBeggange
einige 3^tt mit 5lnerfeunuug in Verlin
unb ift fett bem 9ttärg 1889 als erfter (Sla=
Dierlefjrer an ber üJhiftffcfjute beS fteier=
märfifchen Sttuftf Der eins in ©rag angefteltt.
>#ot)lntamt. Dem. ©milie, geb. 1800 in
Berlin, erfte Sängerin beS StabttheaterS
in Hamburg, ehemals htbeutmbt Sängerin,
bie neben Henriette Sontag Triumphe
feierte, gab in ben 3ah?ett 1825, 1826,
1827, 1828 unb 1833 anSgebehnte ©oft*
(Speien in Dtiga unb mürbe auch hier ge=
feiert, mie lange Dor ihr feine Sängerin.
3f>re Erfolge Derbanfte fte, ohne fdjön,
unb ohne im Vefifce einer fehr ftarfen
ober umfangreichen Stimme p fein —
fte beherrfchte nur iy 2 OctaDe — , fmupt=
fächlich ber ßieblidjfeit unb ©lätte ihres
augerorbentlidj gefchulten ©efangeS, ber
Harmonie ihrer (Srfd)eimmg unb ber ©ragie
ihres 9luftanbeS. ??and)on, Sufanne unb
bie Schöne Müllerin roaren ihre erfolg*
reichften ßeiftungen. Sie Derlör aber ihre
Stimme früh, wtb bereits bei ihrem legten
©aftfptel, bas in ein bis 1835 bauernbeS
Engagement auslief, mar Don bem friU
heren ^eig menig übrig geblieben. 3wm
Sdjaufpiel übergegangen, gab fte 1838— 3S
Dormiegenb 5lnftanbSbamen unb ältere
gfädjer, eben fo lange ertheilte fte ©efanö=
Unterricht, unb berlteg 9tiga bann balb.
Seit 1828 mar fie mit Sßrofeffortregner
(Dgl. b.) Derheirathet gemefen, Don bem fte
1837 roteber gefchieben mürbe, f l6 -
3uli 1875 in Wernburg.
tyofyvt SRtgaer mufifalifdje Familie,
bereu eifrige unb Dielfach fehr oerbienftDolle
Vetljeiligung an bem hteftgen Äunftie&en
ftch bereits burch mehrere ©enerationen
Derfolgen lägt. 3h* erfter uns befanuter
Vertreter, ber Sleltefte unb Stiftung
(Salculator ©eorg ^ofjrt (geb. 15. 3»H
1765, f 29. 3anuar 1837), fdjeiut als
auSübenber Spieler nicht aufgetreten p
fein, mar aber ein begeifterter ^unftfreuub
unb miubeftens Don 1796—1818 Vor=
fteher ber 2)htftfaltfchen ©efellfchaft. Sein
ältefter Sohn
*ol>rt, Earl Sßilhelm, in 5Wiga ge*
boren am 2. September 1799, erhielt
theiiS burch ^cn Vater, theilS burch ben
^uftflehrer Frille forgfältigen Unterricht
unb entmicfelte ftch fo fchnell, bag er burch
fein brillantes Spiel unb burch feine
^ertigfeit im Vlattfpiel fchon im ftnabeiu
alter 5lufmerffamfeit erregte. VereitS im
3ahre 1808 trat er in ber 9Jhtftfalifcheu
©efellfchaft mit einem (£labter=(£oncert Don
Duffef auf unb lieg fich eine ffieihe Don
3ahren noch öfter Dor bemfelben 3uhörer=
tretfe hören. @r mählte inbeffen nicht bie
s Jftuftf pm ßebenSberufe, fonbern bepg
bie UniDerfttät Dorpat unb ftubirte Don
1819—1822 SuriSpmbeug, mobei er fid)
in ber muftfalifchen ^h^rie, fomie im
©laDier= unb Violiufpiel burch Selbft*
ftubium meiterbilbete. 3u Dorpat mürbe
er balb in mufifalifche $rofefforenfreife,
fomie in baS D. üipharbffche §auS ge=
pgen unb machte fich, als SoUft, Begleiter,
Guartettfpieler, auch als Arrangeur Don
(Joncerten ihm empfohlener .^ünftler p
einem michtigen 3)Htträger beS bortigeu
3JlufiflebeuS. S M<$) ^iga prüefgefehrt,
mürbe im §aufe beS 5lelteften 3oh^nn
©einrief» ©ollanber befannt, ^eirat^ete bie
ältefte Xochter beffelben unb mürbe ba=
burch, ba in ber J&.'fcfjen Familie fäiumt*
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lidje fytefige uub burdjreifenbe Slünftler
öerfefjrten, bcm s Jtigaer ^unfttretben immer
uäljer geftellt. 2luSübenb beteiligte er
ftd) lange 3^tt an allen £oncert=3luffüb=
rangen, in ber 2)htfifalifcf)en ©efellfdjaft,
in beren SSorftanb er aufgenommen worbeu
war, entwtcfelte er eine ötelfeittge £f)ätig=
feit. 1833 würbe er ÜÖlttgrünber ber 2ieber=
tafel, bie er 1835—36 als 3flufiföorftef)er
(Dirigent) leitete, bie tfm fpäter gu tfjrem
(£fjremnttgliebe ernannte, nnb bie fein Sin*
benfen Ijeute nodj baburef) efjrt, baft fie
feine s JlamenS=(£biffre C. P. neben ber
£)om'S in ifjrem Sßappen, auf tf)rer Salute
2C. füfjrt. (Seinem $erljältnif$ gurSligaer
ßiebertafei öerbanft aud) eine grofte 2ln=
äafjl öon ifjm compouirter 3Jiäuner=Onars
tette if)re dntfiefyung. ütftandje öon leiten
werben nod) jefet gefungen, einige finb
aud) gebnieft. Slujjerbem fdjrteb erßieber
für eine Siugfttmme, Xänje für telaöter
unb öterljänbige SirrangementS öon £)r=
djefterftücfen. — ty. ftarb als Secretär beS
SßettgeridjtS am 8, ftebruar 1844 au ber
tef)lfopf=Sd)Wtnbfud)t.
IPßolirt, $em. Sophie Caroline,
Sdjwefter beS Vorigen, geb. 3. Februar
1801 in föiga, f am 20. Sluguft 1857 als
$rau Sßanber, War eine gebilbete &laöier=«
fpielerin. 1819 trat fte in ber 2)htfifalifd)en
©efellfdjaft mit einem Goncert öon S3eet=
Ijoöen auf.
'Jtoljrt, ©eorg ^eturidj, älierer Solm
öon (Sari 2Biif)elm geb. in föiga am
4. $)ecember 1837, befugte baS ©ouöemes
mentSs(#t)mnaftum, ftubirte 1859—65 in
Dorpat 3uriSprubeug, barauf im ßeip^iger
(Sonferoatorium SJhtftf, ftarb aber bereits
am 7. 3uni 1867 ju S3ef, im Danton SBaabt.
'Jtoljrt, Sllejanber, jüngerer S3ruber beS
Vorigen, empfing ßletcti tiefem uadjljaltige
9Jhtfif = ©inbrüefe fdjon im ©Iternljaufe.
s J)hiftfunterricftt erhielt er öon öerfd)iebenen
ßefjrern tfjetls in s JUga, tfjeils wäfjrenb
feiner fpäteren ©r^te^ung in 23irfenruf),
tfjetiS audj nod) als $orpater Stubent,
äulefet öon £)♦ s Jtötfd)er. ©ein auSgefpro^
d)eneS 5)toftftalent, fowie bie Erfolge, bie
er bei meljrfacfjer ÜÖHtwirfung in (Soncerteu,
fowie beim Sirrangiren, (Sinftubireu unb
felbfttljättgen Letten öon folgen fanb, be=
fttmmten ifnt wofjl, im ßonferöatorium
^u ßeipgig fernere SiuSbilbuug p fueben,
bodj gab er biefen $lan nadj weiterer
Ueberlegung wteber auf unb trat in ben
©ifeubafjnbtenft. 3u 9tiga ift er ba6ei
aud) als &laöterlef)rer mit Erfolg tf>ättg
gewefen, bis bie wadjfenben 9lnforberungen
feines 2lmteS es nxd)t Weiter guliefeen. s $.
bat (Slaöierftücfe unb £ieber componirt.
2öic feinem $ater, fo öerbanft audj ifjm
aber fjauptfädjlta) bie 9ttänuergefangS=
Korten. 185
Literatur fdjäfcbare Vereiterungen. 3n
feilten gelungensten ßompoftttoneu auf
biefem Selbe gehören: 3Jlein liebfter 5luf=
enthalt; dornte taudjt in 3JleereSflttt^en ; 2c.
^olcflrccn « ^Bribgiottier , SLUoloncell^
Virtuos, concertirte mit ber 3)htfifalifa^en
©efeßfeftaft am 11. 3uli 1804 im^eater.
«Pollacf, Slnton, Sßalb^orn = Virtuos,
concertirte am 3. 3uii 1794, 18, Tläx^
1795 unb 19. Dctober 1801 im £f>eater,
im 9Jluffcnfaal unb in ber 2ttuftfalifcf)en
©efeUfa^aft
yßoUad, ^rl. (£rneftiue, öon ber S3er=
liner ^ofoper, erfte Sängerin 1862—63,
1865—66, 3n ber 3toif^ensctt gaftirte
fie am 23. 5lprtt 1865 ein 9ttal als ©u=
bojia. ©timme war Weic^ unb an*
geuefjm, wenn aua^ nia^t ftarf, fie fjatte
aber bramatifa^en SluSbmcf, uub ifjre (£olo=
ratnr war tabelloS. ^rat in mehreren
(£oncerten auf.
VßoUett, Sari ^nbwig, öom Gängiger
X^eater, gelben unb ßiebfjaber 1827— 28,
ttadj öorauSgegangenem ©aftfpiel, ferner
1838—39.
Softer*, Wlab. Caroline, geb. 3^ig,
öom Liener ^ofopernt^eater, früher in
Sftagbeburg unb granffurt a. SR., gaftirte
öom gebruar 1838 bis pm @nbe ber
©aifon unb war bann bis 1839 als erfte
Säugerin engagirt ©ine weitere 2ter=
längerung beS Engagements aerfdjlttg fid)
an ®ageu=2)ifferen?ien. ^)ie Urteile über
baS SHtnftlerifc^e t^reS ©efangeS gingen
fefir aus einanber, ftcfjer befaft fie aber
eine glocfeureine, metattreia^e, wol)llautenbe
Stimme, einen bramattfd) warmen ^öor=
trag unb ein auSbrucfSüoIleS Spiel, unb
war fefyr beliebt ^pattptrotten waren s Jlorma,
3ulia, Seffonba, Rebecca, 5llice, «eftalin,
Camilla ?c. — Sie würbe öon beut Söo=
rigen, ifirem ©atten, in s JUga geftt^ieben,
öer^eirat^ete firfj in ^Weiter @l)cmit bem ebe=
maligen GameralftofSbeamten 2ller. 2)refe =
ler, blieb nodj einige 3ftt in SWiga nnb
gab bis 1841 einige (£oncerte. 1844 war
fie in Hamburg engagirt, 1849 in $öln,
1851 in $Hoftocf.
^oUctin, grl. Slugufte, öom Jl)alia=
X^eater in Hamburg, Solotänjerin 1845
bis 1846. 2krf)ctratf)ete fid^ mit Soucert=
meifter eil er.
*olö, Xl)eatermitglieb 1833—34.
Uoortcn, 5lröeb, geboren 1836 in
Stiga, ftammt aus einer baltifc^en tya*
trijierfamilie. Sein 35ater SSolbemar
2JIeranber Schiff Srfieber, <5abrifant
unb $atf)Sf)err, u. 81. an bem 3uftanbe=
fommen beS 1836er 3RuftffefteS uub an
ber 3öieberattfrid)tung beS XfjeaterS im
3abre 1837 in fjerüorragettber Sßeife be=
t^eiligt, war ein begeifterter 3)iufifbilettant,
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186 Popper -
ber iu feinen jüngeren Sahreu als gefd)macf=
boller Xeuorfänger and) actib in baS
fttgaer 9Jhtftfleben eingriff unb, felbft ein
refpectabler Vtolafpteler, in feinem £aufe
eifrig bie ^ammermufif cultibtrte. 2>iefe
UebeboHe SJhtfif pflege, fotote ber rege Ver=
fefjr einhetmifcher nnb auswärtiger ®ünftler
im elterlichen Jpaufe toeefte auch in ben
mnbern früh bie £tebe pr taft. Sirbeb
p. erhielt bom 11. 3a|re an Unterricht
tat Vtoloncettfptel, erft burch £• b. ßufcau,
imb nach *>effeu Sl&gange burch SJlarhtS,
nnb mar in feinem 14. Sahre fo toeit
borgefdfjritten, bafe er an bem häuslichen
Duartett, in bem nnterbeffen fein älterer
Vruber SBolbemar (borpgltcher £)ilet=
tant, iefet 2lrjt in föiga) bie erfte Violine
übernommen fjatte, thetlnehmen fonnte*
sflachbem er in einem in Dtiga gegebenen
(Soncerte 33etfaU gefunben, ging er pr
Weiteren ttriffenfchaftlidjen nnb fünftle*
rifcfjen 2luSbilbung nach Bresben, too
51. Kummer nnb Snl Otto feine ßehrer
tonrben. (Schon bamals erflärte ihn ber
(öftere für toürbtg, neben ben betben
SttcciuS, 3.2BafteletoSfi nnb 9ttarte Söiecf in
bem borttgen herein für ^ammermuftf ben
Plafc am Violoncell einzunehmen. Xrofc
bem ftnbirte p. bon 1856 an noch längere
3eit unter 3f. (SerbatS unb 33* £>amcfe
in Vrüffel toeiter, too er ein 3ahr fpäter
ben erften Preis erhielt unb bon ben bor=
ttgen 9lotabilttöteu, $etiS, fceonarb 2c.
anbertoeitig ausgezeichnet toarb. Unter=
beffen toaren jtoei feiner (£ompofittonen,
bie SJläunerquartette „5la unb Embach"
unb „2lm Jpeiligenfee", aus einer bon ber
Stttgaer ßiebertafel beranftalteten (Soucur=
renj als (Steger hervorgegangen. s Jlacfj
©rlangung feinet SHplomS in Trüffel con=
certirte p. in s Jitga, 9flitau, £>orpat, föebal
2c. unb fehrte bann p neuen Stubien p
feineu Vrüffeler SJleiftern prücf. (Seinen
tarnen als Violoncell* Virtuos fdjuf er
ftch jefet hauptfächlich burch bie (£oncerte,
bie er in Trüffel unb anberen belgifchen
(Stäbten, fottJic 1859 in Paris unb Bonbon
gab» 1860 fehrte p. nach föu&Iaub prücf,
legte eine gleite (Soncert=Xournee burch
bie baltifchen Probinsen prücf unb nntrbe
in (St. Petersburg im Orcfjefter ber ita=
iienifchen Oper, gleichzeitig auch im @ou=
ferbatorium angeftellt, too er neben Dahn=
boff als Lehrer ber jüngeren Violoncelli
(Slaffe mirfte. 3n biefen (Stellungen blieb
er lange 3cit. £)er anftrengenbe Orcfjefter=
btenft führte jeboch mit ben fahren eilt
Ohrenleiben herbei, toeldjeS ihn p)ang,
1874 fetneu 3lbfd)teb p nehmen» ©ine
fefte Slnftelluug hat p. fpäter nur noch
ein einziges 2ftal übernommen, inbem er
ftch pjet Qafjre lang als (Solo=Violon=
- porf4
ccUift (ohne Orchefterbienft) bei ber 2Bar=
flauer 2Jhxfifalifchen ©efeEfttjaft engagiren
liefe. £ter organiftrte er mit SßientatoSft
unb ben Reigern ©orSfi unb Xrombint
auch einen ^ammermuftfs&tycluS, ber grofjeu
Erfolg hatte* Slufeerbem ^at er feine 3ett
p toeitauSgebehnteu Reifen benu^t, bie
ihn in ©egenben führten, loelche gänzlich
abfeitS bon ber fonft üblichen ättrtuofen*
Sahrftrafje liegen. (Schon 1868 unternahm
er mit bem Sßianiften ©toerfe eine £our,
bie ihn in bie 2Bolga*©egenben unb ^rim
führte. 9lach feinem Austritt aus bem
Drchefter ber italienifdf)en Oper trat er
mit feiner ©attin, als (Soucertfängertn,
unb bemfelben $Pianiften eine Steife an,
bie ihn burch gang (Sibirien bis 3apan
führen follte, burch ©toerk' Xob aber an
ber fibirifchen ©renge unterbrochen toarb.
S3iS über ben Ural führte ihn noch ^
3ahr 1887, auch im taufafuS hat con=
eertirt, in ßibabia tourbe er p einem $of=
concert gelaben* 2)ie ^rlebniffe unb ($r=
fahrungen feiner Reifen hat er in ben
(Schriften „Une tournee artistique dans
l'Int^rieur de la Russie", unb „Un
coin perdu de la Russie" nieber gelegt,
bie in S3rüff el unb SßartS erfchienen. ©ein
le^teS literarifcheS Sßerf, mit bem er ftch
bon ber Ocffentlicfjfeit p berabfehieben
gebenft, ift 1889 pnächft in franpfifcher
Sprache erfchienen unb führt ben Xitel:
„ Testament d'un Musicien " . ®ine beutf ch e
5luSgahe fott folgen. — hat bie legten
3ahre meift in $ariS feinen Söohttfife ge=
habt Von feinen (£ompofttionen, meift
fürVioloucett, ftub einige in 3Jlainj((Schott),
Verlin (SUeS & ©rier), Vrüffel unb $aris
erfchienen, bie meiften aber ungebrueft.
tyoWcr, Dabib, berühmter Violoncellift.
Vgl. Center. @r ift am 6. 3uni 1845 in
Sßrag geboren unb toar einige Safjre bei
ber Liener £of oper angeftellt. Von feiner
©attitt Sophie Center ift er feit 1886
gefchieben.
*Po^i s s Ma\evam, @gra Slmalie, I.
Slltiftin oom italienifchen ipoftheater in
(St. Petersburg, concertirte am 22. Februar
1847 im Xheater unb mirfte am 2. 3Wärg
in einem (Soncerte (Salbi'S mit.
♦JJorfd^,<Schaufpieierfamilte. 3h^ ältefteS
hier iu Vetracht 31t ftiehenbeS OWitglieb,
2lrnolb ©einrieb toax in töntgS*
berg als Sohn beS föonftftorialrathS
geboren. ®r hatte ^echtstoiffenfehaft ftu=
birt, toirfte in 2ib= unb ^urlanb als ßefjrer,
toarb in (St. Petersburg Profeffor beim
^abetiencorps, lernte hier bie 9lachf olgenbe
fennen, folgte ihr bis Sßeimar unb hei=
rathete fte, nachbem er iu SBeimar als
Xheaterbtchter angeftellt toorben. Später
organiftrte er eine eigene Scf)aufpiel=
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Sßorfd) -
ttuppt, 1760—65 führte er bie ^Dirccttou
iu üöcatnz, ferner btente er als Secretär
beS ©ottoerneurS üon äöeftyhalen uub
hatte bie 2tbftcf)t, ben «Heft feines ßebeuS
in feiner SSatcrftabt zu ^erbringen, als er
anf ber föetfe bahtn um 1770 in £>anztg
ftarb. 3u3ti0a hat er feine befttmmteren
Seziehungeu gehabt.
*£orfd), 2flab. föoftua Dorothea, ©attiit
beSSorigen, f^attc ztoifchen 1743—55 als
$em., toahrfchetnltch aber dg 2ttabame
dichter ber £ilferbing'fchen ©efellfchaft
angehört unb mit berfelben in 8t. SßeterS=
bürg nub fötga gefptelt. Später ging fte
nach Sßeimar, unb mit bem Vorigen u. 21.
nad) 2)tatnz, unb fpielte bann eine 3ett=
lang bei ber Slcfermann'fchen ©efellfdjaft
in Sraunfchtoeig. 3eittoetlig öon ihrem
©atten getrennt, hatte fte fid) foeben mit
bemfelben toieber bereinigt als fte Sßttttoe
toarb. $)er £ob ihres ©arten veranlagte
fte, bie eben aufgegebene Schaufptelers
ßaufbafjn öon Beuern aufzunehmen, unb
fo fam fie im 2lpril 1771 zu Scolari ober
beffen Nachfolger nach Dttga, ging balb
barauf nach Königsberg unb ftarb bort
um 1775.
^torfd), Sluguft ©eturief), Sohn beS
Vorigen, toar am 10. October 1759 in
Weimar geboren. $>er Sßlan, ttm Geologie
ftubtren %u laffen, mufcte mit bem £obe
beS SaterS aufgegeben toerben, unb fo be*
gaun Sß. 1771 in föiga bie (Sc^aufrieler=
Karriere. Ungefähr ein 3af)r fpäter folgte
er ber 2ttutter nach Königsberg unb trat
bei ber Schuch'fchen ©efellfchaft auf. £ter
nahm ftch feiner ber Schaufpteler Schmtbt
an, ber fein Talent erfannte unb ihn öom
fomtfehen gache unb Sollet, in bem er
anfänglich meift gettrirft hatte, in baS ber
ßtebhaber unb jngeitblicheu gelben übers
führte, ber nach b«n %töt feiner
Butter für ftch unb ^toei trüber forgen
mufcte, befanb ftd) tu fefjr brüefenber ßage,
unb er folgte gern, als ihm 1780 §ünbeberg
eine beffere Stellung in fötga bot £ier
blieb er, öon Siettnghof 1782 mit für baS
neue ^ater gewonnen, zunächft bis 1784,
ging einige Monate nach St. Petersburg,
hmrbe aber burch SJletyrer unb Koch tu
bemfelben 3afjre zurüefberufeu. 1789 be=
reitS gutn öoUen Künftler gereift, folgte
er Koc| nach 2Jiatnz unb $ranffurt a. 27c.,
gaftirte in Gängig, Serlin 2c. unb tourbe
hier an ber Seite öon 3fflanb unb fjlccf
gefeiert. Son 1796 gehörte er bann bem
töigaer Theater ununterbrochen bis gu
feinem £obe an, ber am 30. Sluguft 1823
erfolgte. Seine lefete s Jlolle loar am 8.
Sfyril 1823 ber Dberbramin im „3aubei*s
glöcfcheu". Sß. ift nach uub nach auf allen
©ebteten ber Schaufptelfmtft thätig ge=
$orth. 187
ioefeu. 211S gro&es £aleut fchon iu feineu
jungen Sahren anerfanut, enttotcfelte er
ftch jum Sttetfter, als er ©elegenheit fanb,
Koch als Sorbilb nachzueifern, bereits iu
ben 1780 er fahren, too er noch Liebhaber
fpielte, galt er für bie erfte Kraft neben
(£h*ift, fpäter forberte er als (praeter*
fpieler in ben fchtoierigften Sollen, toie
ßear :c. gur Setounberuug heraus. Unb
um fo höher su üeranfchlagen toaren biefe
Erfolge, als öom jüngeren Hilter an
nur eine fdjttmche Sruft hatte. Son bem
ungemeinen 9lnfef)en, iu bem er bei (Sol*
legen unb publicum ftanb, z^flte bie am
21. Slpril 1821 begangene fjeter feines
50jährigen KünftlersSubtläumS, toie auch
bie £obtenfeier, bie baS ^h^ter ihm am
4. September 1823 auf ber S3ühne ber*
anftaltete. — toar jtoei Wlal üerhet*
rathet. lieber feine erfte fjrau bgl. unter
SBirfing. Seine gtoeite %xan, bie er
1799 geheirathet hatte, loar eine geborene
©antner, unb ift, toentgftenS nach threr
Serheirathung, auf bem £fjeater nia^t
aufgetreten.
*£orid), s Jtofalie Henriette, geb. 1805,
begann 1814 in Kinberrollen, gab am 2.
October 1817 als 3ulte (»läufchchen) ihre
erfte größere Atolle, fpielte barauf naibe
ßiebhaberinnen, für toelche fte bebeutenbe
Begabung geigte, ging aber ihrem Sater,
bem Vorigen, fchon am 16* ÜJioüember
1822 im äobe oorauS. — 3*^1 anbere
Kinber üon £einr. 5lug. ^luguft unb
ßonrab, traten als Kinber auf, üerfolgten
aber bie Sdjaufatelerlaufbahn nicht toeiter.
^orfdf), ^'ang, ©ruber üon Heinrich
Sluguft geb. 1764 in 9tfünchen, gab
öon 1782 an gtoeite Sebiente unb 9cebftn*
rollen uub ftarb 1788.
^orfd), IJrau Caroline. Sgl. §o^m.
*ortft, geb. 1864 in fcannoöer,
entftammt einer burd) mehrere ©enerationen
befannten Schaufpieler^amilie, fein Sater
ift 5. 3. noch ein angefeheneS SWitglieb
beS $>reSbener ^oftheaterS. ty. follte,
nachbem er bie Kreugfchule abfolöirt, ftu=
biren, hatte aber im i)reSbener ^oftheater
allp beftimmenbe (Sinbrücfe erhalten, um
fich nicht felbft pr Sühne ^tticjegogcn zu
fühlen. Seine 5luSbilbung beforgte l'/s
3ahre lang fein Sater. Söährenb biefer
3eit erfolgte am 20. 2lpril 1882 fein erfteS
SDebüt als SJtylabeS, unb ztoar in s Jteichen=
berg in Söhnten, toohtn ein $>reSbener
©nfemble einen ©aftfpiel = 5luSflug unter=
nahm. 1883 übernahm er fein erfteS (^n=
gagement am §oftheater zu 2lltenburg,
too er ztoei 3ahte blieb, barauf hrirfte er
je ein 3aht an ben Stabttheatern z«
Hamburg, Srünn unb ©raz, unb fam 1888
nach Sltga. Sei feinem Scheiben öon
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188 $ ffart
2Utenburg bereite ihm ber ©erjog fein
Bilb nebft einer foftbaren Brtllantnabel.
©ing 1889 sunt §oftheater in Gaffel.
^offart, ©ruft, berühmter (Sharacter=
Spieler, geb. am 29. Slprtl 1841 gu Berlin,
engagirt in Breslau, Berit, ©amburg unb
2flünchen, mo er 1878 pm Scf)aufpiel=
Director erhoben tourbe, gaftirte im 2flat
1886 an 7 5lbenben als S^locf, Nathan,
Greife, £ear, fticharb III. unb £amlet.
Voffel. Mubolf, mar am 20. gjtot 1820
als (Sohn beS CSantorS nnb Drganiften
Benj. p ^ardjmifc a. b. Kafcbad) bei
£iegntfc geboren. (Seinen erften 9Wufif*
Unterricht erhielt er bon feinem »ruber
($mil ber ftch nachmals als Scfjrift=
fteller auf bem ©ebtete ber mufifaltfchen
unb allgemeinen ^äbagogif befaunt ge=
macht hat. 211S 3ögling beS £ebrer=
(Seminars %u Bullau menbete feine
Neigung im Umgange mit bem bortigen
2ttufifbirector Maroni immer mehr ber
ÜDhtfif p, unb trat barauf in baS Köntgl.
3nftttut für Kirdjenmuftf über, mop ihm
bie Sßrotriuäial = Sdjulbehörbe ^ülfrctc^c
.§anb bot. 6eine ßefjrer mürben fjitx
Slug. Sßilhelm Ba<h, ®b. ©rell unb ^tantft
fttllitfchgi). $leife unb Sntereffe mibmete
er befonberS bem theoretifchen unb bem
Drgelftubium. Bon hier ging als
SJhtfiflehrer %u ber £ollauber'fchen Slnftalt
in Btrfenrub. 2flit il)ren 3ögltngen, unter
Heranziehung einiger externer Gräfte, öer=
anftaltete er eine Sln^bt Weltlicher unb
geiftlicber &bor=2luffübrungeu, u. % beS
„^auluS" bon SHenbelSfohn, p bem er
bie Begleitung für (Slabier p 4 ©änben
fefete. <$nbe 1849 grüubete ty. inSBeuben
bie fpätere (MbtgenS'fcbe, jefct Bierbuff febe
höhere £öcbterfcbule, ftebelte aber fcf>on
im (September 1850 nach 3Witaw über,
mo er am 1. October beffelben 3al)re$
als s Dluftfbirector unb Organtft ber £rini=
tatiSfirche angeftellt mürbe. Seitbem ift
er ber Üölittelpunft unb bie Xriebfraft beS
bortigen 9JhtftflebenS gemefen, hat ftd) aber
auch tu ^igft burch mieberholteS Auftreten
als Orgel=BtrtuoS befaunt gemacht, f a nt
7. 2Nai 1889 in SRttau. Bon feinen (Som=
poftttonen ftnb gebrueft: £eimatblieb,
gemifchteS Ouartett mit Glaoier, op. 1.
(Berlin, (Sfcltnger); Sonate op. 2 (eben=
bafelbft); 3 geiftliche ©efänge am (Slaoier,
op. 4 (ebeubafelbft); 6 meltliche ©efänge
am (Slaüier, op. 5 (ebeubafelbft); s $falm
VIII für aJlännerchor nnb Crchefter, op.
3, aufgeführt pm fchleftfchen 3Jtoftffeft in
Sauer; 6 btblifdje Sprüche, 2ftimmig
(Öcipsig, Börner); 150 (Sboralüorfpiele für
Orgel ober Harmonium (Mitaw, Beftbont);
Gboralbud) für ftirebe, Schule unb .ftauS
(ebeubafelbft); 10 ftiuberlteber (Berlin,
— greife.
DtteS & (Mer); Fingerübungen pr 2luS=
bilbung beS SlnfdjlagS 2c. — Ungebrucft
ober Lithographirt ftnb: ©ine Ottberture,
ber 93. unb 130. Sßfaim, erfterer mit
Ordjefter (fämmtlich in föiga gehört), eine
9lnph* Wlotttttn unb fletnere (Shorfäfce.
^otentim, Sflab. 5lppia, I. Slltiftin ber
Opera nationale in s ^ariS, coucertirte mit
Wttt be Bere unb §errn aWtranba am
10., 12. unb 15. 2luguft unb 16. (September
1882 im ©aale beS äööhrmaun'fchen $arfs
unb im (Schmaräbäupter.
^outteou, 5cigott=BirtuoS, coucertirte
1780 in ftiga. 1804 ftellte er ein öon
ihm erfunbeueS Orcheftrion(Xafteu=3itftru=
ment) aus.
^rocflcr, 3)iuftfbirector ©einrich. aus
Königsberg, ^omponift unb Biolinift, con=
certirte am 11. unb 24. (September 1816
in ber 9)htffe unb im alten SßalaiS.
Wrattt v 5lnt. föb., Königl. fehmebtfeher
Cioncertmetfter, BirtuoS auf ber 5ßebal=
Harfe, coucertirte am 10. unb 29. (Sep=
tember unb 8. unb 12. ^oöember 1850
im ©chtoarshäupter unb Xheater.
^rcibifd> f fjrang, Stabtmuftfer, mar,
minbeftenS feit 1837, bis 1859 theilS als
Bratfchift, theilS als II. Biolinift, im
£b<wter engagirt unb ftarb, 65 3ahre alt,
am 4. October 1862. ©omponirte einige
Ouvertüren unb öerfchtebene ^änge.
^retbifet), Frau ßuife, £ocf)ter bes
früheren ^apellmeifterS ßouiS ©chubertb,
(^hormitglieb 1856—59, 1863—70. f am
3. ober 4. ©eptember 1870.
Ikcibifcf), (^hormitglieb 1869—71.
greift, 3oh- 5lnton, marb am 5. Slpril
1774 bei (farlsbab in Böhmen als (Sohn
eines HanbmerferS geboren, ber feine 10
ftinber nur färgltch ernähren fonnte, unb
ben er überbieS fchon in feinem 3. £ebenS=
jähre öerlor. (£r mufete ftch mit ber bürf=
tigeu Bilbung begnügen, bie er in ber
SJorffchule erhielt, unb 30g im 11. 3abre
mit einem älteren Brnber unb gmei au=
•bereu (Gefährten als ^uftfant in bie
Sßelt. Die äBanberung ging bis Sütlanb
unb marf menigftenS fo üiel ab, um bie
flehte ©efellfchaft 51t erhalten nnb ber
9Jhitter einige Unterftü^ung pfeuben p
fönueu. 1786 ging eS jur See nach
beef, bann nach £tbau, unb bann öon ©ut
3U ©ut, unb üou Stabt p (Stabt bis in'S
^leSfau'fche, mo fte ber bamalige Bice=
(ijouDerneur als ßehrer feiner @rb=Bauern
aufteilte, aus beneu er ftch Hne Capelle
bilben moHte. s Jlach gmei fahren trennten
fich bie ©efährten, unb erhielt, jefet
15 3ahve alt, eine Stelle als Stabtmuftfer
in ßtbau. £Sier arbeitete er aus eigenen
.Sh'äfteu mit folchem (5ifer nnb (Erfolg an
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greife -
feiner allgemeinen nnb funftlerifd)cu SluSs
bilbuug, ba& er, als er feine Stellung
1794 mit ber ciueS Dr*eftermufiferS in
tftiga üertauf*te, 3ugang %nx gnten ©e=
fellf*aft fanb nnb einen anfpru*Süollen
3Birfnngöfrei§ ausfüllen lentte. ®r unter*
richtete einegro&c 3lngaf)l Don S*ülern unb
Sd)ülerinneu im ©efange unb anberen
ÜUcuftfätoeigen, grünbete 1810 einen ®efaug=
üerein, mit bem er attiäfjrlidje 2lupfj=
ruugen toeranftaltete, unb foll um 1820
big 1821 au* bie Mufifalif*e ®efeltf*aft
geleitet fjabeu. 3m Ör*efter fptelte er
mofjl meift I. Violine, mar aber an* ein
gehmnbrer Jpornift, unb no* anberer 3n=
ftrumente mächtig. (£r ftarb am 19. Sep*
tember 1825. Unter feinen ©ompofitionen
fteben mehrere Symphonien unb berf*ie*
bene (SoucertsDuüerturen oben an. (Seine
übrigen SBerfe befteljen hauptfä*li* aus
einer langen Sfaihe bon (£oncertfäfcen, p
einem großen Xljeil in 23artationenform,
für ein, jmet ober mehrere S3IaSinftru=
mente.
greift, Wab. Snliane. $gl. $re&ler.
greift, £ugo Velbert, Sohn ber §ßo=
rtgen, tourbe am 22. $>ecember 1815 in
tftiga geboren unb entfdjieb fi* früh für
bie 3Jhtftf als fcebenSberuf. Mit guten
iBorfenntntff en ausgerüstet, nnb bur* §ein=
ri* 2)orn mit fpeciellen Empfehlungen
berfehen, begab er fi*, 17 3c*re alt, na*
2)effau, unb ftubirte bort unter $riebr.
S*neiber toter 3ahre lang, darauf fehrte
er na* Sftiga gurücf, übernahm na* $)orn'S
Abgänge bie ßeituug ber ßiebertafel, be=
tätigte einen großen Eifer bei 5luSbil=
buug ^ieftger Solo= unb (£f)or=©efang3=
fräjte, grünbete um 1846 eiuen gemif*ten
©efangtteretn, ber zeitweilig in beu 5luf=
führungen ber 9Jluftfalif*en ©efellf*aft
mitttmfte, unb 1851 ben s JHgaer £ieber=
franz, bem er fi* btö p feinem Chtbe mit
befonberer &iebe mibmete. 2lu* als Or=
ganift ber ®ertrubfir*e ift er thätig ge=
tuefen. p. ftarb na* furzer Sfranfbeit am
16. 9toöember 1862 unb toarb uuter großer
£l)eilnaljme auf bem 3acobi4tHr*hofe be=
ftatter. Sein ®rab f*mücft ein tiom NU
gaer ßieberfranz geftifteteS Monument.
2US (Somponift befa| p. eine febr beftimmt
auSgefprodjene Begabung für baS ©eure
beS MäuuercjuartettS, beffen Literatur ihm
man*e ^Bereicherung berbanft. Sein
„^erntt ihr baS L>anb" fyat eS zur auSge=
behnteften Popularität gebracht. — ©ine
S*u>efter üon §ugo p., grl. Meta p.,
lebt zur $t\t als Mufiflehrerin in 9iiga.
greife, ftriebri*. 23ratf*ift 1857—58.
greife, JJrl. Sofeftue, öom Stabttheater
ZU granffurt a. M., jugenbli*=bramatif*e
unb Koloratur Partien 1861—62. Sie
$rume. , 189
hatte eine Heine Stimme, bie, ttrie e§ l)etfet,
felbft für bie „anftrengeubc Partie ber
©abriele" nicfjt ausreichte.
^rcobrof^cuöfi'fd)en I. ßeibgarbe=JHe=
gimentö, bie (Capelle beS, ItcfT ftdj am 17.
3februar unb 14. December 1831 iu beu
3n)if*enacten im ^^ater hören. Später
befu*tc fte JHiga unter 2)irection öon
Wl >?ranf im Wai unb 3uni 1875 unb
im 3uni 1881, unter 2)irection bon
Sdjtnbelar im 3uni 1888.
^rcf;lcr f fjrl. 9Wathilbe, Dpemfoubrette
1771—72.
^rcii, Biebrich, geb. in ßeipgig, mar
1784 bis gum 5luguft 1787 als Wlu\ib
2)irector beim JHigaer Xfjeater angeftellt,
fpäter um 1790 in gleicher öjigenfdjaft iu
S3a^reuth. $>a3 ©erber'fche ßejeicon (1792)
fagt in unflarer Sßetfe, bag „außer
feinem Talente nnb guten bergen öom
S*ic(fale febr ftiefmütterlich btbafyt"
getoefen fei. 3« s ^tga componirte er
3Jlnftf %vl berf*iebenen S*aufpielen unb
$eftprologen, fotoie anbere ©elegenheitS=
anufit.
^rcumat)cr f brei ©ebrüber, ^agottiften,
traten am 3. unb 8. October unb 3. Stt*
cember 1804 im Sweater unb in ber 2ttu=
ftfalifchen ©efettfehaft auf.
«Preufe, %xl Bertha, ^hormitglieb QMt)
1881—88, öon 1882 an berheirathet mit
bem ßhörfänger S33«rner.
^rjonifdjnifoto, ausgezeichneter 33ari=
tonift, früher Marineoffizier, bann $oll=
beamter in $Higa, begann feine ©efangS=
bilbuug bei ^eineefe hier, ging barauf %xxm
St. Petersburger (Sonferbatorium, bann
na* Stalieu. 1878 toarb er an ber
Äaifcrl. rufftf*en Oper in St. Petersburg
angeftellt, am 4. unb 6. 5lpril 1879 cott*
certirte er mit 3Jlab. ^amenSfa in tfUga.
*ßricc, 2:änzerfamilie (Sohn, SBtlliam,
Slara, 9tofa, dmilie uub 3terbinaub), ga?
ftirte im Februar unb 2)cärz 1852 an 10
Slbenben.
*Hcfe, 3oh- §einri*, ^hörmitglieb
1838-41, 1842-45, bazmif*eu iu 9lebal.
^rodjere, ^rau 3eannette, s &attcU
meifteriu unb Solotängerin 1887—89.
^rofoffiett), ^^ritt, ^ioltnift, concertirte
am 24. Februar 1817 im S*toarghäupter.
^rotitttdfo, ?5rl. 3ofefine, üom Stabt«
theater in SBür^burg, (^hormitglieb (2llt)
1877—80.
^rumc, f$ran<?. §ubert, ^iolin^ir*
tuos, geb. am 22. Mai 1816 %\\ Stabelot
bei Hütii*, f 2. 3uli 1849 ebeuba*
felbft, coucertirte am 23. unb 25. 3anuar
1840 im Xheater.
^rumc (3c^tm<ßritmc), 5*ran^., ^io^
lin=33irtnoS, s Jceffe beS Vorigen, coucertirte
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190
Sßüfdjel — Sftabecfe.
am 29. 5luguft unb 9. September 1856
im Xf)tattx unb Schmarghäupter.
^üfd)d, ßeo, unb grau, Shormitglteber
1868-69.
«Pitld, Sri. Marie, mar um 1853 als
5lnfängertn in5lug$burg, föalleunb Gängig,
fpäter bis 1858 beim tönigl. <Sd)aufpiel=
hauS in 23erltn, barauf am £oftf)eater in
taffei. 3m (September 1864 gaftirte fte
als Valentine, Marciuife oonSßtllette, Mabe=
(aiue (3hr Sötlb) unb Bertha 0. Söeau*
mont (5tm (£Iaöier) in s Jliga unb marb
als Nachfolgerin be3 Sri. Seemann für
erfte tragifd&e ßtebhaberinnen, Saloubamen
unb jugenblidje ©elbinnen engagirt. 5111=
gemein gefdjäfcte tünftlerin. 3h*e ©lan^
rollen waren 3Phtflenie, 53eatrice (23raut
öon Meffina), £ermione, tyoxtfa (3uliu3
ßäfar), T>omta $>iana 2c, unb bie geift=
reichen, eleganten tarnen ber mobernen
fran^öftfehen ^ornöbie. (Sie trat bt§ gum
21. Sebruar 1866 auf unb entfagte ber
Söühne. f <*18 Baronin Metjenborff
19. Mai 1871.
Vitrratlj, 3ultu8, (Shormttglieb 1866
big 1869. ©ing als Drganift nach bem
$aftorat ©gtpten in fturtanb, marb Milt=
tär=(£apellmeifter in £)ünaburg unb leitete
fpäter in 9tiga einen lettifchen (Sänger
(Shor, mit bem er 1882 bie MoSfauer 5lu3=
ftellung befugte.
Vitrrmatttt, Sari, äroeite Dpernpartien,
Schauf pielepif oben, (Shormitglteb (1. Tenor)
1866—72, 1879—87, bann penftonirt.
*$itrrmamt, grl., ©hormitglieb 1870
big 1872.
^iifterttofotu, $aul, Biotin * SBtrtuoS
au« 6t. Petersburg, concertirte mit grl.
Seuberltd) am 9. 3anuar 1887 im Sdjmarfc
Häupter.
Hon ber Ctiorf, $rl. 5lnna Sibtlla,
Heine Sollen, (Shormitglieb 1853—55.
Cuten, ©ttftaö, Sdjaufpieler 1833-34,
junger, fehr begabter Anfänger.
Otitcu, grl. 3ba, au« Berlin, Schmefter
beS Vorigen, fc^r junge Anfängerin mit
Ijerrltdjeu ftimmlichen Anlagen, befonberS
empfohlen burdj (Sponthti, beffen Schülerin
fte gemefen fein foll. Sie bebütirte p=
nädjft am 18. Nobember 1832 als &oncert=
Sängerin unb trat in noefj mehreren (&on=
certen auf. T>ann fang fte big 1834 »er*
fcfjiebene erfte unb sroelte Dpernpartien,
fdjeint aber bie anfänglich großen Qx-
martungen nicht erfüllt p haben. 1856—57
mar fte (£f)ormitglteb, ebenfo eiue Schmefter
öon ihr, Sri. (*lifc jQ.
tftaabe, grl. ©ebmtg, geb. am 1. T>e*
cember 1844 p Magbeburg, fpätere ©attin
beS Tenortften Sllbert üftiemaun, enga=
girt u. 51. an ben jQoftfjeatem $u St.
Petersburg unb Berlin, eiue ber belieb=
teften Schaufptelertnnen im t$ad)t ber
uaiöen Liebhaberinnen, gaftirte im Mär?;
1867 an 11, unb im5lpril unb Mai 1876
an 10 5lbenben, als Marie (Seuer in ber
3)läb(henfchule),$artfer Taugenichts, ©rille,
3nlie (Schreibt an fich felbft), 5lgneS
(©änSchen öon Buchenau), §ebtoig (§erj
entbeeft), ©ermance (ftinb beS ©lücfS),
3ulie (Schmäbtn), Margarethe äöeftern
(@r§iehung«=Nefultate), tforle, 3anc (£t)re,
5lnna = ßtfe, (£äcilte (kleiner T)ämon),
Margarethe (§ageftolgen), ©Ifriebe (5lfchen=
bröbel), Marianne (©efc^roifter) , ©life
(Pieschen Sßtlbermuth), Gilberte (^rou=
Srou) unb Nene (Sßilbfeuer).
tHobittg, Sri., (Shormitglieb 1852—53.
tHo4fott, ^ermann, Muftfbirector, nebft
Sapelle, concerürte im Sommer 1881 in
Smbbelu unb gelegentlich in ber Stabt,
Dom 5. üftobember 1889 ab ungefähr einen
Monat im Sßöhrmauu'fchen $arf.
9locgcf v ©efchmifter Stiebrid), Sophie
unb Victor, SHoliniftcn, concertirten am
11., 15. unb 16. Februar 1858 im Theater.
»ttabeefe, ^rl. ßuife, ift am 15. Sunt
1846 in ©eile in ©annober geboren, öon
roo fte noch al§ ^inb ihren Altern uach
C^nabrücf folgte. 3h^ emftlichen ©efaug=
ftubien begann fte in ihrem 17. 3ahre bei
s $rofeffor ©aggiati in ©aunooer unb fam
nach fnrjer Unterbrechung in bie Schule
ber Srau Marcheft, bamalä am ©onferoa=
torium in ®ölu. SDort trat fte 1867 als
5lgathe auf unb marb fofort für ba§ (BtctbU
theater engagirt. Dag Engagement mürbe
burch ben iheaterbraub unterbrochen, unb
Sri. faub einen femereu 2Birfung3=
freist in Söeimar, öon mo fte 1871 nach
N Jtiga fam. ©ier entmicfelte ftch ih^ fdjöneS
Talent bi^ gum ©öhepunet, unb halb mar
fte innerhalb ber bamalS überhaupt fchr
guten Oper ber erf lärte ßtebling beg s $ubii=
cum§. ©anj befonber^ gefiel fte al*
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SWabedfc
Höchen wnb ©retten. 5luf alle Slrten
gefeiert, blieb fie, big fic 1873 einem 9tofe
an baS £oftheater p SMndjen folgte,
too fic ihr SHepertoir rafd) auSgubebnen
Gelegenheit fanb. ®önig ßubtoig IL, ber
ihr Skrbienft, namentlich in ber 2Bagner=
fdjen Dper, erfannte nnb toürbigte, be=
fdjenfte bie fömftleriu mit einem großen,
fehl* toerthöollen Driginal=(£artou taul=
bach'S, fcohengrtn'S Slbfdjieb oon (Slfa
barftellenb. $on üflündjen aus gaftirte
Sri. 91 im 2ttai 1875 an 10 5lbenben als
©retten, Seltca, Senta, Valentine, (£bd)en,
$onna 5lnna, (Slfa, Slgatbe, SJiignon unb
Srau Sluth in 9Hga. 1876 entfagte fie
ber 23ühne, öerheirathete fid) mit £errn
0. 83 r ümmer =2öwenruh unb lebt feitbem
in Sftiga, wo fie als ©efanglefjrerin eine
eifrige St^ätigfeit entfaltet, unb burefj ihre
9Jtitwtrfung in (Soncerten managen fünft=
lertfehen ober woblthätigen 3wecf mitge*
förbert hat.
Oiofcerfc, grl. 2fana, Sdjwefter ber SBo=
rigen, eine Iftetbe oon Sauren gefchäfcte
2littftin in ftöln, bann als ftrau 33c cf =
föabecfe big 1889 in SBieSbaben, concer=
tirte 7. $ecember 1880 im Sdjwarahänpter.
to. OTafcecft, (£arl, geb. am 8. gjtör*
1842 als Solut eines ©utSbeftfeerS auf
SöohlerSbof in£iölanb, erhielt feine erfte
muftfaiifche (Ziehung burd) feine Butter
3of)cmna, geb. Sögel. (Seine Begabung
etttwicfelte fid) fo rafdj, bafe er fpäter, als
er baS ©tymnaftum in 9tiga be^og, fdjon
in öffentlichen (Soncerten uutwirfen fonnte.
*Rad) bem £obe beS$aterS sogen Butter
unb Sohn nach Seidig, oorher, am 8.
Sanuar 1861, gab ber Skfctere oor gela-
benen 3uf)b'rern ein (£oncert in ber 3o s
hanniSgilbe, in bem mehrere feiner (Som=
pofitionen %um Vortrag faincn. Seine
ftligaer ßefjrer waren . ßöbmanit, ©r off er
unb £>errmaun geWefen, in Heilig ioarb
er <Sdjüler oon Stteinecfe, Hauptmann,
$>aöib unb 2Ben§el. 1869 liefe er fid) als
Director ber ftäbtifchen Capelle inßanbau
aufteilen, unb als biefelbe mit Ausbruch
beS Krieges 1870 aufgelöft warb, folgte er
einem 9tufe als Director ber neuen 9Jhtfif=
fchuie in Karlsruhe. s Jlerööfe ßetbeu
gtoangen ihu inbeffen balb, jebc Xhätig=
feit aufzugeben, unb erft fpäter uahm er in
SaooS, wohin er 1875 übergefiebelt war,
feinen fünftlerifchen S3eruf wieber nach
unb nach wf. t unerwartet in ber flacht
öom 30. p 31. Sluguft 1885. — o. 9t
toax öerheiratfjet mit ber ^taniftin 3rma,
geb. Steinacfer.
to. tHoberfi, %xl Dlga, geb. iu 9Uga,
Würbe früh in ber Sftuftf auSgebilbct, u.
21. in ber §armonie= unb Formenlehre
burch SuliuS 9httbarbt, ber fie aud) an*
SHäber. 191
regte, pr Sßollenbung ihrer Stubien nad)
Deutfchlanb gehen. 2HS Schülerin beS
(Stuttgarter ßonferöatoriumS genofe fie im
(Slabterfpiel ben Unterricht ßebert'S unb
Sßrucfner'S, in ber Sporte ben Starf'S.
1880 fiebelte fie nach ftranffurt a. 371.
über, um ihre Stubien im ©laöierfpiel
bei felara Schumann, in ber (Sompofitton
unb im (Sontrapunct bei $Raff for^ufe^en.
3m December 1881 ging fie bann nach
^ofton, too fie in ben St>mphontes(£on=
certen als $ßianiftin bebütirte, unb bem
erften Auftreten folgte eine Sfteihe feibft=
ftänbiger ^oncert-Unternehmungen unb @n^
gagements in Slmerifa, unter benen ihre
SJlittoirfung bei ben Sluphrungeu ber
33ofton=Stjmphönie=C>rcheftra oon größter
^öebeutung Waren. Mehrere äftale fehrte
fie pm 8ommeraufenthalt in ihre $>tU
math gurücf unb liefe fid) toieberhoit in
ben Stranborten hören, am 10. (September
1886 gab fie ein (£oncert im Schwär^
häupter unb führte in bemfelben u. %.
einige ihrer (Sotnpofttionen auf. Seit 1889
ift fie bauernb nach Sfttga prfidf geteert 511S
©omponiftin ift fie überhaupt mit einem
cluS oon £laoierftücfen „3ut grühliug",
einem ©laüiertrio , einer Siaoierfonate,
üerfchiebenen fürgereu ©labierftücfen unb
Biebern oor bie Deffentlidjfeit getreten.
3m September 1886 erhielt fte in 33eriin
ben SßreiS ber 5menbelSfohn=Stiftung für
^laoierfpiel.
Oiol>cmod)cr, ©arl, Il.^apellmeifterunb
©horbirector 1859—60, fpäter Siolinift im
Ordjefter, übernahnt 1864—66 bie ßeitung
ber ©oucerte im neuerbauten Saale beS
Sööhrmann'fchen s ^arfS, für welche er ein
Crchefter aus auSlänbifdjen 9Jhififeru gu
engagiren Ijattt, unb prtoatifirte fpäter.
^omponirte eine lactige Dper ,,^)aS dlt\u
bejbouS, ober: Solbatenftreidje" (aufge*
führt 1860), 9nuftf p ber ^ßoffe „3lmor
in $)ubbeln", eine Ouoerture „3ln bie
Hoffnung", Xäuge ?c.
Oiodc^flj, Soh^tttt. Srau Henriette dl,
geb. SKutfchfe, unb gfrl. Amalie ©hor=
3«itgiieber (1. 83afe refp.Soprau) 1876—79.
Sparen oorher in ßeipgig unb entfagten iu
9liga ber Jöühue.
$Ra&Ottef<*h|, s $. 31., I. Söafftft ber
SlaifcrI. rufftfehen Dper, concerttrte mit
©orbjew am 23. unb 26. Wax 1869 im Uiei.
m*er, (Shriftian, 3Wab. ?R. unb 3Konf.
Ift. (^nabe), gaftirten am 7., 11. unb 21.
3üii 1791. $er tnabe ift atter Sßahr*
fcheiulichfeit nach mit bem golgeubeu
ibentifch.
m&bct, ^riebr. Wilhelm, ernfte unb
fomifche S3afepartiett 1814— 18, auch ßou*
certfänger.
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192
9täber — »tapp.
Wäber, Wab, gfrtebertfe, unb Doris 9*.
«gl. fierbft.
SHäbcr, ©uftao, geb. am 10. 2lpril 181 i
3U Breslau, f am 4. 3uli 1868 p £epli<$,
iöafftft unb Sdjaufpteler, berühmt geroor=
beu bcfouberS als I. ftomifer beS $reS=
beuer ßoftbeaterS, foroie als s 4$offenbidjter,
gaftirte im Sttärj 1858 an 10 Slbeuben
u. 51. als Valentin ($erfcbroenber), Schelle,
Söürgermeifter bon Saarbam, Doctor 23ar=
tolo (Söarbier), SBertram ($offe) 2c.
tHac&cr, Arthur, geb. in föiga am 5.
3ult 1862 als Sohn beS Sd)UlüorfteberS
(£b. 9!., begann, nach erhaltenem brama*
tifcfjeit Unterricht in Heilig, feine Lauf=
bahn 1882 als Scbaufpteler äunäcbft an
flehten Jöübnen. «Sein erfteS beffereS ($m=
gagement hatte er öon 1883—84 in £rop=
pau, barauf mar er ein Sab* in Slacben
nnb 2 3afvre in Strasburg. Seit 1887
ift er bis 1890 an baS Stabttbeater in
Königsberg gebuubeu, roo er baS $ad)
ber ©elbenöäter nnb (Sbaracterrollen mit
grofeem ©rfolge befleibet
tHäitber, Lubrotg, (^bormitglieb (II.
23afe) feit 1880.
Wofocbi>}iochttn<;, $rl. »gl. madiiuie.
tHoftcr (^ngelini^oftci), Sflife
gaftirte im 3auuar 1852 als s JtegtmentS=
tod)ter, 3^tne (Don Snan), Lametta,
tftoftne unb (Suborja, nnb warb bis ©nbe
ber Saifon für (£oloratur= unb fyöfytxt
Soubretten^artien engagirt. 2Bar borber
bei ber italienifcben Cper in 23crlin, bann
in 3ftanffurt a. unb Hamburg geroefen,
harte ein reijenbeS Sleüftere, eine belle
liebliche Stimme bis pm 3 geftr. F,
eilte gebiegene SSirtuofttät unb ein leb=
bafteS Spiel, unb warb, obgleich beS
Xeutfcben nicht gan§ mächtig, als Säugerin
fehr gefdjäfet.
Oiafter, 3of)u, S3ruber ber Vorigen, I.
Xenorift Dorn Drurhlane=Xheater in £ou=
bon, gaftirte am 11. unb 14. 2lpril unb
12. üMai 1852 als ©Imiu, ©bgarbo unb
als (Soncertfäuger, unb gab am 7. Wlai
ein (Soucert im Scbroarsbäupter. ©ehr ge=
bilbeter Säuger mit angenehmer Stimme.
tHofte, S-rl. ©Ifa, geb. am 26. Mai
1862*) in s i>iagbeburg, erhielt ihren erfreu
brantatifebeu Unterricht 1878 oott ft.
Stirfcbner unb fixan 5rieb=33Iumauer in
Berlin. 3br erfteS Debüt machte fie in
ber „Urania" als Florette (Donna Diana),
(5-ngagementS hatte fie oon 1879 an bei
beu Stabttbearern 31t föalte, Hamburg
(2 3al)re), ^ofeu (als Saifongaft), Stettin,
.unb plefct 1884-87 in s Jtiga, roo fie es
*) 9itd)t fidjev, aber immcrijin n>aljrf$e!nli($cr alö
bie von bev (Smfcubcrin cigenljänbin für im 3 notirtc
^at,)iec»jat)I 1882.
als muntere Liebhaberin %w großer 23eitebt=
heit brachte. 5US Stteta (9teue StiftSargt)
öerabfdjtebete fie fich hier uou ber Jöübne,
um fid) in Sibneh in 2luftralien mit einem
Jperrn Jöuhroro p öerheirathen.
Oiaincr, Lubroig, befaunterSllpenf äuger,
uebft Dtjroler Säugergefellfcbaft, bamalS
beftehenb aus beu £errn SBranbel, 9tteber=
lampacher unb Käufer, unb beu Damen
Slioife, 2luna unb ih^refe SBranbel, trat
am 2., 4. unb 5. December 1859 im
Xbeater auf. Später, 1878— 79, mar er
auf längere 3eit in Schroars' ©oncertbauS
engagirt. Obroohl aus ^aturfängern be=
ftehenb, erfreute fich feine ©efeltfchaft alle
3eit beS heften föufeS.
Oioincr, Klemens, ipelbeuüäter, (&ba=
ractcrrollen unb 3»trigauten 1864—65
als (Stffafc für §ocf, mürbe namentlich im
Xrauerfpiel febr gefchäfet. SBurbe ent=
laffen, ba Unterhanblungeu mit ßebruit
im ©ange maren, bie jeboch bamalS ohne
JHefultat ö erliefen.
tHoif*of, Virtuos auf ber Reuttis
Xrompete, aus Sßarfcbau, concertirte am
13. ^oöember 1843 im Xhcater.
tHottc, §ornift 1883—85.
Oialph^ Sri" 0cb. in 3fliga, machte im
September 1878 ihre erften SÖühnenöerfuche
in ßibau als 3ane @t>re unb 5lnna 2ife.
Sönrbe barauf als feutimeutale Liebhaberin
nach s Jteüal engagirt.
tRaltifc %xl $aula, mu unb 9Reg30«
fopran^^artieu 1887—88.
Oiomlcr, 3frl. ß:iara, öon Königsberg,
jugenbliche Liebhabertnueu 1855—56. ^or=
treffliche Künftleriu, befouberS gefchä^t im
Luft= unb Scbaufpiel, roeniger im Xrauer=
fpiel. Später gro&heraogl. ^offchaufpics
lerin in Söeimar, nnb ©attin öon Otto
ßehfelb.
tHomföe, Sßilhelm, nebft 26 Sflaun
ftarfer Capelle, concertirte in beu Som=
mern 1879 unb 1880 in Dubbeln.
»intif, öratf^ift 1852-53.
t>. tHnnufchcttJttfct) , ^rl. Sintfjaviuc,
^iautftin, Schülerin üon LiSgt unb .^eu=
feit, concertirte am 11. SMr* 1885 im
Schmarshäupter.
m<iW>, ©arl, geb. 1853, erhielt fchou
im 6. Lebensjahre Unterricht im £laüier=
fpiel öon feinem ^ater — bamalS ©efang*
lehrer am SRttauer ©hmnafium, als s ^ianift
and) in iHiga nicht unbefauut gebliebeu — ,
im ^toliufpiel oon Söäbr. 3US 14iährigcr
.Stuabe befam er in 3-olge einer am St.$eterS=
burger ßonferüatortum fehr gut beftanbeueu
Prüfung oon ber ©rofefürftin geleite ^am=
loroua ein Stipenbium unb ftubirte hier?
auf 1868—73 im ^rager ^onferöatorium
CSontrapunct unter .^irejei unb Violine
unter SBettuetui^, lüährenb er GlaDter*
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9tappo — 9tetd)en6ach.
193
Unterricht bei tyeröorragenben $ßrtbatleh=
rem nahm. 9JMt bem erhaltenen Diplom
fehrte er in fein SSaterlanb prücf, com
certtrte in 9tiga, ßtbau, SBtnbau, Bernau,
SKttau unb in ben 9Hgaer ©tranborten,
machte 1874-75 mit ben »tolttitfttmtcn
ßaura unb äftathtlbe German eine grofce
ßoncerttour burch bag innere Stu&lanb,
machte ftd) barauf für furge 3*tt in 9ttga an=
fäffig, ftebette aber balb nach ÜDfttau über,
wo er alg ßehrer für ©laöters unb 23iolin=
fpiel unb Theorie, neuerbtngg auch alg
^Dirigent ber ßiebertafel noch lebt, 3n
fötga ift er alg Sßtanift unb Söioitnift noch
mehrfach aufgetreten, u. S X mieberholt alg
Duartettfoieier. $on feinen ßompoftttos
neu für ^laöieivSßioliue^rchefteiv^länners
quartett :c. ift (Sintgeg gebrueft.
fRaWo, grau (Sharlotte, hielt im ©om=
merl876 einige 3ett inföiga etn„9tawo=
Theater", in bem ßuftfytele, lebenbc 23iiber,
btoplafttfdje ©ru^en, Söattcttängc :c. pr
Darftellung famen.
WaDDoft, grl., Xod)kx beg gleich
zeitigen £heatermetfterg 9t., ©hormitgiteb
unb Sängerin 1851—54.
9tftD*oU>is5laI)rer, grau fcaura, *ßia=
nifttn, ®önigl. fächftfdje tammerbirtuoftn,
geb. am 2. Sanuar 1853 gu SJctftclbach
bei SBten, ©chülertn beg Sötener (Sonfer=
batoriumg unb g. 2i$%t% concerttrte mit
grau Soachim am 2. unb 6. SRobember
1885 im ©em erbeberein.
tHaDDoDort, 21. ©., Xenorift, concertirte
mit gr. 2Jtenfd)tfow :c, am 16, unb 19,
3Jtat 1885 im Ulei.
WoftelH, grl,, &ofopernfängerin aug
äBetmar, concertirte am 10. October 1865
im (Schmarjhäupter.
tHathgcbcr, £eonharb, 23alletmeifter unb
©olotänaer 1840—43, 1845—46. $riöa*
tifirte barauf big 1847 in 9tiga unb lehrte
nach $>eutfchianb gurücf. 3m 2Jtat 1865,
felbft nicht mehr actiö, gaftirte er mit
einer öon ihm. geleiteten ©efellfchaft (grl.
gann^ 9t„ grl. Oehlfe, ©errn S3öhm, grl.
©chamang, grl £tllacf, grl. grefeer, grl.
3ttufeel, grl. ©chneiber, grl. (Siife unb
9Jtarte SBehrhahn) an einer s Jteit)e bon
5lbenben. — 1843 mar er mit ber Xan*
gerin 9t., geh, 23ernarbellt oerheirathet,
mit ber er im Jperbft beg genannten Sahreg
in 9ttga gaftirte. — (Sin s Jt. mar auch
amtgiteb beg ßanner'fcheu ^alletg 1868
big 1869.
tRatltfettö, Otto, oom ©tabttheater in
dachen, gaftirte im 2Jiai 1880 an 6 2lben=
ben alg SBolfram, üfteoerg, $ou 3uan,
^ühleborn, gigaro (9toffint) unb Valentin.
*HottdM«EBeniott, grau9tofa, öon©on=
berghaufen, früher in 3ürtch, Dpernalte
Sluguft unb ©eptember 1863.
fRottmoutt, grl, fletne ©efanggpartien,
©hormitgiieb 1829-31.
tHoufchcnberg, SBilhelm, fleine Kotten,
(Shormitglieb 1872—82, in ben legten
3ah*en auch Snfptcknt.
Woufchenberg, grau £uife. »gl. mibe.
to. SHauteuielb, grl. 3*nnh, geb, in
©t,$etergburg, ©oncertfängeriu, ©cfjülertu
oon 9tutharbt unb grl.gabtaui in 9Uga,
gulefet ber gran 2lrtöt in 23erlin, trat
einige 2M in 9Jcattn6en ber ßefeteren,
feit 1886 auch wieberholt in Sftiga auf,
mo fic gegenwärtig lebt.
tHcbctsüfd), ©ari Xraugott, fommt nebft
bem golgeuben 1804 alg „Sßrager 3Wuft=
fant" tu ben föigaer 35erfehrgliften oor,
1807 toax er in s Jtiga anfäffig, 1809 unb
1810 alg II. (Slarinettift im Sheater^
Orch efter nachioeigbar. ©päier wirb er
alg 3Jtuftflehrer ermähnt, f, 67 3ahre
alt, am 10. 3uni 1838.
tHebcuüfch, ©hriftoph ©ruft, Tupfer
minbefteng feit 1810, war 1811 ©tabt=
muftfer. 3n bemfelben 3al)xt warb er au
©teile beg öerftorbeneu 3cuifch alg£)rganift
ber 9teformirten Kirche unb Slbjunct beim
2)om angefteUt, 1812 alg Orgauift beg
2)omg, 1813 warb er in berjelben @igcu=
fchaft an bie ^etrifirchc oerfefet. 3n
biefer ©tellung, gu ber noch bie eineg
©efangiehrerg am (Stymnaftum fam, ftarb
er, 57 3ahre alt, am 22, mxt 1836. (Sr
war etn guter Orgelfpieier unb hat eine
9^eihe bon ©oncerten gegeben. 3« einem
berfelben führte er ein Saterunfer feiner
©ompofttton auf.
IHccfcrt, grl., um 1841 &hormitglieb,
bilbete ftch bei ^etrtcf weiter unb trat
1844 unb 1845 in einigen (Soncerten auf,
in benen fie achtbareg Xalent geigte.
H. tWebcii, grl. Helene greiin, II. ®e^
fanggpartien 1875—76. ©ang u. 51. auch
tinmal bie Donna ©löira,
aieibamt, ^hormitglieb 1837-41.
©ab auch Partien unb warb burd)
Ohntann öffentlich alg ©lauicrlehrer em=
pfohlen.
IHehfclb, Wilhelm, II. (^apeUmeifter
öon @nbe ©eptember big Wlittt Dctober
1850, barauf einige 3eit alg ©efauglehrer
prtöatifircnb. (Sr war ©chüler öon 3elter
unb s Jtungenhagen , hatte an mehreren
grö&ereu kühnen Deutfchlanbg alg WlujlU
biretor fungirt, in Stalten ©efanggftnbien
gemacht, war 2JUtglteb ber s 2lfabemie
©anta (£äcilia in 9tom unb alg beutfeher
ßiebercomponift nicht unbefaunt geblieben.
Weiche, £heobor, fleine Partien, ©6or=
mitglieb (I. Xenor) 1878—79, öorher in
Slltenburg.
IHeicheuboch, griebrich, Orgauift ber
Sßetrtfirche, weuigfteng feit 1716, warb
13
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194 Mä)tl -
1719 in berfelben tetgenfchaft an bcn $)om
berfefct unb ftarb mahrfchetnlich 1728,
fpäteftenS 1730.
Reichel, £heatermttglteb 1833—34.
OTeicfeel, 3ofef, geb. 15. Sanuar 1801
p SBetnborf bct Ofen, einer ber erften
Jöaffiftcn feiner 3^tt/ concertirte mit feiner
mttin Sofephtue 9i am 18. nnb 24.
April 1839 im Schmarähäupter, unb gas
ftirte barauf am 29. April unb 2, Mai als
6araftro unb SBertram im %f)tattx. f 1856.
WeidM»*«*, 2RaEtmtlian, (Slabter*, @e=
faugS* unb $)eclamattonS * Jpumorift, gab
Dom 27. Februar 1880 ab einen (Stylus
feiner äufcerft fomifchen Probucttonen in
(Schmarl (&oncerthauS. dl. mar übrigens
ein guter piantft unb führte baS bom
3Mutfter beS taiferl. £aufeS auSgeftellte
Diplom eines tatferl. rufftfehen ®ammer=
^irtuofen bei ftd). ®r ftarb im $)eccmber
1880 %n (Strasburg au ben Solgen einer
©ehtrnerfchüttermtg, bie er ftch burd) einen
unglücklichen <Sturg pgegogen hatte.
Weidmann, Xfyobox, Röntgt, batrtfeher
Stammerfänger, bis 1889 bei ber SBiener
©ofoper thätig, geb. am 6. SJcärg 1849 31t
s Jtoftocf, einer ber boräüglicfjften 23artto=
uiften ber ©egenmart, berühmt u. 51. burch
feine £f)eilnaf)me an ben 23at)reuther fjcft=
fptelen, gafttrte im Wai 1884 an 9, im
»tat 1885 an 10 unb im 2Kat 1889 an
6 Abenben als jQollänber, £ell, Meiling,
9fan6 Sßalther, $>on 3uan, Templer, Säger,
&una, Söolfram, Sßamphr, Trompeter,
s JHgoletto, mit Söruchftücfen unb als (Son=
certfänger. 23efonberen ©inbruef machte
er als Jpollänber unb mit ben 9Jcarfcfjners
Partien. (9i mar fchon für baS f?rüh s
jähr 1881 %u einem ©aftctycluS engagtrt,
ber ßontract marb inbeffen nach ber bor=
hergegangenen ßanbeStrauer fettenS beS
£f)eatercomite3 gelöft.)
tHetmann, (Sari (Sbuarb, geb. am 23.
2)ecember 1832 in Bresben, üftaturburfchen
unb ßtebhaber 1857 -58. (£r mar borher
in Hamburg, fietpgtg, (St. Petersburg unb
^Bremen eugagirt gemefen. 9lacf) feiner
fötgaer 3*tt mirfte er u. A. noch in ttel
unb §annoöer. 1862 übernahm er baS
(stabttheater gu £roppau, fpäter bereinigte
er bamit bie $)irectioneu In $emeSbar, mo
er um bie Pflege unb Aufrechtcrhaltung
ber beutfdjen totft Rühmliches leiftete,
unb in 2m. (seit 1870 ift er Sirector
ber ^eater in Söürgburg unb Ufingen,
fomte ber $ur=(£apelle in lefcterem Orte.
Weimer, ©buarb, blinber (Slabterfpteler,
gab am 11. s Jlobember 1847 ein ßoncert
im ^eater. ($r mar in SBtlna geboren
unb um 1839 in Riga Apothefer=©ehilfe
gemefen. S3ei Anfertigung eines djemts
fehen Präparats hatte er beibe Augen
3teinhofb.
berloren unb mibmete ftch herauf bem
fpecielten (Stubtum beS (£labterfptel3. ör
fott talentöott gemefen fein, aber fein
Virtuos, ©ein fjteftgeS ^oncert toar baS
erfte, toelcfjeS er außerhalb feiner Sater=
ftabt gab.
Weimer, $äter, Margen, ßljormttglteb
1856— 59,im legten 3a^re au* ötbltotfiefar.
Weinbecf, ©c^aufpieler, gaftirte am 20.
October 1786 als Philipp »roef (aMnbel,
bon 3fflanb). gelben unb gtebljaber bis
1789. 3u einer ftrtttf Reifet eS: „3ft
nxd)t ganj frf)lec^t, aber baS publicum
fann il)n nun einmal ntdjt leiben." Ob
er mit bem efjemals befannten S3ü^nen-
frf)riftftetter ©eorg ibentifc^, ift ni*t
iw entfe^eiben. 2^aS über baS ßeben beS
2e^teren befannt ift, fpricfjt faum bafür.
Weinccfe, ^arl, berühmter ©omponift
unb Pianift, geb. am 11. Sunt 1824 gu
Altona, feit 1860 $trtgent ber Gktoanb*
^auSconcerte in ßeipgig, concertirte am
29. Tläxi unb 1. April 1877 mit 2. Auer
im ©etoerbeberetn.
tReinerfe, grl. ßuife, muntere 2ieb=
haberin 1870—72. %f)xt £auptftärfe hatte
fie in ber Sarftellung bon jungen frö^
liehen 2Jläbchen, mährenb ihr Partien, in
bie ber ©ruft beS £ebenS hinetnfptelte,
Weniger gelangen, ©ing nach 33remen.
Weinfclbt, 3., geb. am 24. Wäx% 1850
ptabillen in turlanb, erhtelt ben erften
ajluftfunterricht burch ben bortigen Orga=
uiften gtdholbt, barauf 1868—71 als
3ögling beS (Seminars p 3nnlau burch
3- 23ehting. 1872 nach 9^iga übergefiebelt,
erhielt er eine Aufteilung als ßefjrer, ber=
öollfommnete ftch ^icr in ber SJhtfif weiter
unb tnarb 1876 als Organift an ber
27torttnSftrd)e angeftettt. ®r hat öerfd)ie=
bene ^oncerte gu SöohlthätigfeitSjtoecfen
üeranftaltet unb in benfelben als Dirigent
unb Orgelfpieler gemirft. @ine £ieber*
fammlung „S3altifcher ßieberfranj" erfchieu
in 2 Auflagen bei tluge in fteDal.
tHeinharbt, 2ubtoig, geb. am 15. Sa-
nitär 1842 in Böttingen, begann als ©chau^
fpieler bei ber aJHttelhaufen'fchen ©efett=
fchaft in Oftpreujpen, hielt ftch tm* 3eit
in ßübeef unb ^öntgSberg auf unb mar
für iugenbliche ßiebhaber 1862—63 in
9^iga eugagirt. 9tochbem er barauf einige
3eit an ben ^oftheatem gu Oibenburg
unb ^aunoöcr gemirft, reifte er mit %axmt)
Sanaufchef burch Amerifa unb fanb enb=
Uch einen piafc in SBeimar, too er fehr
gefchäfet mürbe, aber fdjon am 30. dlo-
bember 1875 ftarb. @tn bon ihm ber=
fafeteS Strauerfpiel „ebttarb" ift in SBetmar
gegeben morben.
tHettt^oIb f Nebenrollen, (£hormitglieb
1850—51.
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ttdttJM^JMejr., bou ber fceutf dj en Oper
in Sftotterbmn, trat im October unb 9io=
öemberl884 in berfchtcbenen crftfit £enor=
Partien auf.
fteteitfe, fjriebr. 2Bilt)., SBtolintft ber
3>effaueri&of Capelle, barauf 1808—22 ober
länger im 9Ugaer Xfjeaterord) efter, gebte^
gener (Beiger, beliebter (Soncertfolift, Ouar=
tettfpieler, unb in jeber Söejie^ung einer
ber §auptträger beg bamaligen 2Wuftf=
lebend um 1818,-19 auch 2Jhtftfbtrector
ber *DtoftfaUfd)en ©efellfchaft. Steint
big in bie 40er 3ahre in föiga gelebt p
haben unb bann abgereift gu fein.
tReintter, ^rang, geb. 1749 31t (£reuj
in (Kroatien, länger unb Schaufpieler in
aUen möglichen Sägern 1783—1809. 5llg
(Sänger fear er gefchäfet, im Uebrigen gab
er am befreit fomtfd)e Kotten, in benen
er burd) feinen fremben fehleren ^talect
toentger behtnbert fear. Slufcerhalb beg
3$eater9 rotrfte er als 2Jluftflehrer unb
tft als foldjer big 1812 nachtoeigbar.
{Rettmer, Wlab. Xtyxtfia, geb. 2an%,
geb. 1754 gu ÜRüncrjen, (Schaufptelerin unb
(Sängerin 1783—97, auggegeichnet burd)
impofante ^örperbtlbung, aber auch au&er=
bem fofoeit funftlertfch berbtent, bafc fte
neben ßhrtft, tod), $orfct) unb 9Mnna
Söranbeg alg eine ber erften 3^rben be^
Migaer Sweaters bezeichnet tntrb. (Sie
gab guerft jugenbliche Kotten, ©elbinnen,
fpäter eble 3ttütter unb fetnfomifche &ha=
racterrollen. 3^re ©langleiftung toar bie
Oberf örftertn in ben „Sägern". — 3hre £oct>
terßutfe gab 1787— 1800 ftinberrollen 2c.
1788 alg 7jährtgeg 9Mbd)en trat fte ferjou
alg ßlaoierfptelertn öffentlich auf.
{Reitttoalbt, %xl ßlbira, (Shormttglteb
(Sopran) 1883—86.
{Reifcfcert, 2Bilf)elm, Heine ®$aü\pitU
rollen unb 23af$partien, ^ormitglieb 1859
bi§ 1875, bann penftontrt. f ™t 23 -
(September 1882.
{Reiferer*, $rl. Dorothea, gtoette pdjer,
• Ghormitglieb (Sopran) 1881-84.
{Reifettatter, Sllfreb, bebeutenber_^ia=
nift, befonberg ^tnreifeenber ßiggt=Spieler,
concertirte am 21., 25. unb 28. Dctober
1887 unb 8. unb 18. üötärj 1888 im ©e=
toerbeberetn unb Xfjeater, machte bann
auggebefjnte Reifen im heiteren s Jhtf$lanb
unb fetjrte im 9lobember 1889 uodjmalg
nach föiga prücf.
{ReiftgoU», länger 1845.
{Reiffittger, SBengei fSfranj, Säuger 1854
. big 1855, 1858—59.
{Heiter, ^ammermuftfer aug £>annober,
äöalbhontsSottft ber 2lugftelluugg=(Sapelle
1883.
{Reitlpttetjer , $em. 3of)anna, Sieb*
. haberinueti 1337—38.
- 9hrf<«er. 19:>
{ReitljnfetKr, Dem. Suite, bramattf che
©efangSpartten 1837—38,
{Rettuttert, $rl. s JJtortf)a, ^ianifttn, geb.
1854 ju ©rofcfchtoetn bei ©logau, Sd)u=
lerin bon Shtllacf, Sauftg unb £ig&t, con=
certirte am 14. unb 18. Februar 1874 im
Sweater, am 14. October 1886 mit fjrl.
^inna Smit^ int ©ctt)erbebfer,ein, unb hatte
bei ihrem erften Söefud) bebeutenben, beim
ätoetten nur fefjr geringen (Erfolg, ©in
toeitereg (£oucert, toeldjeg gum 17. October
1886 angefünbtgt toar, mu&te abgefagt
tuerben.
{Remofatti (recte ftrtbl), S^- ^u« 5
nelba, tragifc^e £iebljabertnnen 1856—57,
(Sc^aufpielerin mit frönen ©aben. SBar
öorljer in 5lngbad), fpäter in 2etpäig.
D^emt), ^rl., ©efaugg = (Soltftin beim
3»irftffeft 1836.
{Retter, grau, 1866—67 toaljrfcfjetniid)
<Sl)ormttgIieb.
Oicnncr, 3. % 3f v iUanift, concertirte
am 5. 5lug. 1818 unb 3. September 1824
im <Sd)h>aräl)änpter. (£r uanntc fteft Schüler
oon SJlojart unb 33eet^oben.
{Remter, ^ermann, I. §omift 1878—80.
{Renner* , £einr. ©eorg ^arl, Später
1847-48.
g&efcfc, grl. 3lnna, geb. in töln alg
^od^ter beg geuertoerftdjerungg-Snfpectorg
^./er^ielt tt)re gefängliche 5lugbilbung
big 1871 im . bortigen (Sonferbatortum
unter §errn unb ^au 3Jlarcbeft unb ftu=
birte barauf ein 3al)r laug Partien in
Berlin bei ©apettmeifter $)umont unb
$)trectortn ©rnft. Darauf bebütirte fte
3U 9)laing alg ^ucena unb blieb alg 2kr*
treterin beg Slltfacfjeg bafelbft 1872—74,
ging bann 1874—80 gum ©oftheater $n
SBiegbaben, bon tvo aug fte in Wla\n$
unb ^öln gaftirte (St. ©allen befugte
fte um biefe $tü a ^ Oratorienfängeriu),
1880—81 na* Wßa, bon hier big 1882
nach 2luggburg. s Jlach ©chlnft biefer Icfcteu
Saifon berhetrathete fte ftch mit bem 9ti*
gaer Kaufmann Sfrtebr. s Jtibola.
{Refetter, %ti., bom (Stabtthealer 31t
granffurt, gaftirte am 9. üKoüember 1857
alg Dftofa in „Sftofa unb Abgehen".
{Refetter, $rl. s 2lgneg, jugeubliche ßteb^
haberiuuett 1865 big pm 14. October 1866,
wo, fte, fdjou borher längere 3*tt burd)
Siraufheit au Ausübung ihreg 33erufeg ge=
hinbert, augtrat. 3« Berlin geboren unb
burch grau ©lagbremter = ^eront augge=
bilbet, hatte fte tu jugenbltchem Hilter
furj borher in Berlin (Stroll) unb Bremen
bie 33ühue betreten. 3n JHiga eutfagte
fte ber Stunft unb fd)lofe mit bem ^ieftgeit
Kaufmann 3*r ei bufch einen ©hcbuub, ber
fehr balb burch ben 2ob beg SERauueg
mieber getrennt toarb. 3nx Stunft .gurürf«
13*
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1Ö6 Sftcfe -
gefeiert, wirfte fte bann crft in WltU
ntngen unb gulefet tn granffurt a. 9K V
wo ftc am 5. Slprtl 1877 ftarb. 3)urd)
Slronutf) tljrer gkrfönltdjfett unb burdj
tfjre ftinftlertfcbe ©ewtffenfafttgfett war
fic tn allen tl)ren Engagement« fjocfjges
fReft, Earl, öom $oftf>eater tn $effau,
gafttrte im Anfange ber<Satfon 1866—67
unb warb engagirt. (Seriöfe SBafepartten
bis 1869, barauf I. «affift tn ßetpgtg,
wo er gegenwärtig ai8 ©efangleljrer wirft.
iReft, ^rl. grtebertfe, 6d)Wefter beg
Vorigen, geb. am 6. 5iprti 1841 in granfc
furt a. Wl., unb auSgebtlbet bafelbft, 511=
ttfttn, Ijatte tfjr erfteS Engagement 1865
big 1866 bei ber «Berliner &ofoper unb
bcfd^Iofe tfjre furge ßaufbafm 1866—67 in
Sftiga, erfranfte barauf unb ftarb am 27.
3uni 1869 in »erlin.
Wetlato (recte Sßenfcel), %xl Olga,
geb. in föiga, macfjte t&re erften Serfudje
auf ber 2)ilettantenbüfme beS fötgaer ®e=
WerbeöeretnS, bebüttrte in nodj fel)r ju-
genbltcfjem Hilter als ©ebtoig tn „(Bit Ijat
t&r #erg entbeeft" bei ber föebarfd)en
©efellfdjaft ($trector »erent), bie bamais
tn Bernau fptelte, warb bort für bie
(Saifon engagirt fonnte aber franff>ett§=
falber ba3 Engagement ntd)t antreten unb
Sog fiel) über gwei 3af)re lang gängltdj wte=
ber öon ber S3ü^ne gurücf. (Später mar fic
bei $trector (Salb tn ©olbtngen, im Jperbft
1883 trat fte einige 3M tn föiga auf,
ging bann gu Sttrector 9htf)le tn Kölbingen
unb $trector ©erlad) in ßibau. Seit 1888
tft fte SHrectortn einer eigenen ©cfellfdjaft, !
bie ben Sßtnter über tn tiölänbtfdjen
(Stäbten fpieit,
H. SReitt, SMoltntft, concerttrte am 30.
(September 1833 im <Sd)Wargf)äupter.
Meutfdier, SBti&elm, £iebf)aber 1875
bis 1876. Entfagte fpäter bem Sweater
unb lebt tu Hamburg.
Wöbe, Sri. ßutfe Slug. 2ßil&., gmette
fciebtjabertmten, Efjormttglieb 1858—59,
9i^obe*<£bding, ©ermann, würbe am
18. Sluguft 1846 als (Sof)U be3 Dr. jur.
©ermann Ebeltng geboren. $a feine
Eitern furg naef) fetner ©eburt gefd)iebeu
würben, warb er bei feiner ©rofemutter,
ber 2BittWe be£ 2tugenargte8 Ebeltng er*
gogen, bte tfjn gang bei fidt) bettelt. föl^E-
(föfiobe tft ber ©eburtSname fetner Butter)
mar für ben ®aufmamtS=Stanb befttmmt
unb lernte 2 3afjre tn einem großen
S>anblung3f)aufe. (Seine gro&e ßuft, Sd&au-
fpteler gu Werben, lieft tfjm feine Sttufje;
ba bte ©roftmutter jebod) öom Sweater
ntd)t3 wiffen, er felbft aber als Kaufmann
ntd)t leben wollte, würbe er gu einem S3udj=
l)äubler tn bte £ef)re gegeben. Ein 3af)r
fpäter ftarb bte ©rofemutter, unb nun Ijtelt
tfm Sßtcfjtg meljr Dom X^eater gurücf.
Ofjne Wettere Sorbtlbung nafjm er, guerft
unter ben 9lameit 9flf)obe, ein Engagement
bei ber reifenben ©efettfdjaft einer grau
<Sd)äffer in Elsfleth (©ergogt^um Olben=
bürg) an unb bebüttrte am 9. October
1865. $on ba an fd)lug er ftc^ bei nod)
mehreren SBanbergefellf haften burc^, big
er gu 9legmüller nad^ Bresben fam. ©ter
^atte er ©elegenfjett, 2 1 /« 3a^re lang alle«
2ftöglirf)e burc^ einanber gu fptelen unb
gu fingen — er befafc bamal« eine ^übfd& e
^enorfttmme — , erfannte babet feinen
33eruf für ba3 E^aracterfad^ unb fpielte
ftdj immer me^r in baffelbe ein, &on
2)re8ben fam er nad) $of en , Slawen,
wieber Sßofen, ^öntg^berg, »eriin {Wa*
tionaltbeater) , greiburg t. S3r., ©rag,
Seplifc, ^öln, 3ürtc^ unb ^Breslau,
worauf er 1884 al« I. Efjaracterfpteler
unb 3*cgtffcur nad^ föiga fam. 1885 über=
na^m er bte fretgeworbeue ^)irectton beS
SRigaer letttfc^en 2;§eater8, gu beffen Wei=
terer Entwicfelung er »ieleg betgetragen
l)at. Hufterbem gat er tn Sfttga, wie auc^
aufwärts, burdf) Vorträge unb ^erttatio=
neu, metft eptfdjer Dichtungen, grofte Er=
folge gehabt. Obgleich ber iettifd^en
(Sprache nod) nic^t gang mächtig, Ijat er
tn berfelben, aufter unbebeutenben fleineren
Sollen, bereite ben ©aSparb (©locfen bon
Eorneötlle) unb 6f)tylof gegeben unb ba=
mit großen Erfolg gehabt.
W tRlotto, (Sennorita Sllbtna, I. Xän*
gerin öom Röntgt, ©oft^eater gu 3Wabrib,
gafttrte im Februar 1858 an 4 5lbenben,
u. 31. gwei Wal aU $tcarbe.
tHicciarbi, ^enorift oon ber großen
Dper tu Bonbon, gab am 21. September
1847 eine Matinee im (Sc^lo^ trat am
27. (September in einem Eoncert be3 grl.
Söernbt auf unb gaftirte am 11. unb 15.
October als Othello unb tn SBrudjftücfen.
tHidjorbt, 2ubwig, uom 6tabtt^eater
gu ftöln, E^aracter = ^omtfer 1859—62.
3n ben Sommern 1861 unb 1862 fpielte
er an ber<Spiöe einer 2lngaf)l bon SHigaer
2;^eatermttgliebern tn ßtbau. Sortreffs
lieber, fe^r ötelfeittger ^ünftler. f tm
October 1868 in Berlin als 3Rttgltcb be«
SBaHnert^caterg.
midjorb, Emtl, 1885 unb 1886 E^a=
racterfomifer unb Otcgiffcur be« §agen^=
berger, 1887 uub 1888 $trector be£ 5t^o=
renSbcrger Sommert^eatcrS, innerhalb be§
le^tcrcn 3a^rc§ banferott. S3efanb ftd)
wä^renb ber folgenben Saifon aU to=
mifer erft tn Strasburg, bann betm S3cr=
Huer 2öallner-Xf)eater.
midier, ©err unb Wab. f 3Witglteber ber
©ilfcrbtng'f d)en ©efettfe^aft um 1743-1747,
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»lichter -
Widder, $rtebrtch, I. Trompeter 1810,
unb gtoar roahrfcheinlich fchon feit 1786.
mWev, 2Btlhelm, Schüler bon 3Jlöfer,
concerttrte am 20. gfebruar 1831 im $hea*
ter. ©ngagirt al« I. Btoltntft unb ©hör*
btrector bt« 1832. £rat noch etntge 3M
in ©oncerten auf. teomponift einer ba*
mal« im Sfjeater aufgeführten Duberture.
Oli«ter, Robert, größere Au«f)ülf «rotten
1844—45. ©tng nach ftebai.
Winter, Aug., I. Trompeter 1845—46,
1853—56. £rat al« ©oltft auf.
Widder, £>. »gl. £orft^tchter.
Widder, %xl Smmo, au« ©t. Peter«*
bürg, (Schülerin bon 3<t&el, ©arfeniftin
be« Spater« 1866—68. £rat einige Sttal
mit ßoncertborträgen auf unb gab am
20. Tim 1867 ein (Soncert, in bem fic
ftd) auch al« ptantftin hören liefe.
Hilter, (Sari, (Souffleur 1877—84,
ferner feit 1885.
Widder, Heinrich, IL Bafepartien, (Shor*
mitglieb 1885—87.
fRiecfce, ^ermann, geb. 1842 p 3t 5
menau in Düringen, 1856—61 ©chüler
be« SJhtftfbtrector« SB. s Jtoft in Arnftabt,
mar 1861—62 I. glötift be« ©tabttheater«
p Arfurt unb ber ©oller'fchen (Soncerte,
bttbete ftd) um biefetbe 3ett bei $h-
SBtnfler in SBeimar meiter, ftebelte 1862
nach Bernau, unb 1864 als SJcitglteb ber
©djolä'fchen Capelle nach fötga über. (Seit
1878 tft er al« I. fjlötift im Theater en=
gagirt. Sßtrft aufeerbem al« üftuftflehrer.
miede, Jpelbenfpteler, gaftirte im Sunt
unb 3uli 1806 an 5 Abenben unb ftarb
nach furgem Aufenthalt in 9tiga.
Ottectyoff, Wilhelm, geb. 1849 p
©djmertn, bttxat in SRoftod, roo er bom
10. bt« 17. 3ahre bie ftäbtif che föealf chule
befud&te, am 4. Dctober 1868 al« toftn«fy
(Räuber) pm erften üttale bie Bühne.
Seine erften Engagement« hatte er in
fctegntfe, Amfterbam, ©trelife, ©trafeburg
unb ©alle. 1874—77 gehörte er al« ju=
genbltcher ßiebhaber bem ©oftheater tu
6t. Petersburg an, ging bann in'« 3fach
ber erften Liebhaber über unb mar in
bemfelben in Berlin (Btctortatheater),
Mm^oxt unb 3Jctimaufee thättg, leitete
ferner bret Safjre ba« beutfehe Sweater in
©t. ßout« unb gehörte hierauf, nach
$eutfdjlanb prüdgefefjrt, ben <&tabttf)ta:
tern tn Bre«lau, Aug«bttrg unb Pofen
an. Seit 1885 ift er für gelben unb
ßtebhaber in fötga engagirt.
Wierf hoff^efftoef , grau §eleue, ©attin
be« Vorigen, renommirte Dpernfängerin,
geb. 1849 p Raibach, engagirt u. A. in
$re«beu, Gaffel, Berlin, §BMe«baben 2C,
gaftirte im April 1886 an 3 Abenben al«
Agathe, ©räftn (3ftgato) unb ©retchen.
ö. 3liefhoff. 197
mtU\, $rl., bom ©tabttheater tn
ßetygtg, Solotän^erin 1845—46.
SHicM, Johann ©eorg, ©tabttmtfifer,
ßlartnetttft im Xheaterordjefter 1837 ober
früher, mit Unterbrechung bt« 1860.
ftieffialjl, <£arl, (Soncertmetfter, Btolt*
nift, concertirte am 30. Qanuar unb 2.
Februar 1845 im Xheater.
fRieljm, gerbinanb, bebütirte am 17.
October 1823 mit bem Vortrag bon Beet*
hoben'« „Abelatbe". $enors, auch <Sdjau=
fpietyartten bi« 15. September 1824. £rat
auch in (Soncerten auf unb mar um 1830
in 6t. Petersburg engagirt.
H. OTiefljoff, Biebrich ftetnholb, <£ol=
legieurath unb bitter, Beamter ber lib*
länbifchen ©teuerberroaltung, geb. am 11.
3anuar 1809 in fötga, ftubtrte in 3)orpat
1829—34 erft Rheologie, bann 3«ra, unb
mürbe 1838 pnacfjft beim ©oubemeur
bon ßiblanb für ba« ©rimtnalfach ange«
ftellt. %\t ßiebe §ur Poefte, bie ftch fchon
früh im Knaben getgte unb fpäter in
$)orpat reichen Antrieb unb S3oben ge=
mann, begleitete thn in'« foätc Alter unb
bethätigte ftch tu bielfachen Sßrobucttonen.
Seiner ®emüth«aniage nach neigte dl.
mehr pr Styrtf, al« pm @po«, Vornan
unb Urania, unb baher ift er auch im
ßteb am meiften probuetib getoefen, boch
hat er ftch gerabe p Anfange feine«
3ftanne«alter« meift nur ber bramatifchen
Dichtung gugemanbt unb in biefer btel=
fach gefchaffen, auch btc Auphning einis
ger Stüde erlebt, bie freunblich aufge*
nommen mürben. 3« fötga gegeben ftnb:
„$übefe, ober: 2)a« Räbchen bon Arn*
fterbam", bramattfehe« ©ebicht in 5 Acten,
1842 (gebrudt in Berlin 1843); „Berber*
ftopfte arteftfehe Brunnen", 3<wbertytel
mit ©efang in 3 Ableitungen, 1847 (ge=
brudt in$tgal847); ,,2)e« 2»etfter« le^te
©tunbe", geftfpiel pm Sterbetage 3Wo=
prt« 1850 (gebrudt in fötga 1850); „ftit
Sökihe ber tunft'', geftfptei 1850; „$te
©chlacht bei ©inope", Scene nach Shtfolntf,
1854; ,,^)ie ©holeramaife" , bramattfehe
©cene, 1853 (gebrudt bei Jpäder); ber=
fchiebene Prologe. Bon dt. ift femer ber
Ste^t ber Oper „$ie SCeftamentSbraut'',
componirt bon ©djrämef, fomie bie Zttft
berfchiebener ©elegenheit« - Kantaten. —
Unauf geführt blieb: „£)er Vornan einer
©tunbe, ober: 2)ie feltene SBette", ©chmanf
tn 1 Act. ®r fottte am 30. 3Kärs 1844
al« 9tobttät pm Beneftj be« Penfton«*
fonb« gegeben merben, Auph^ung unb
Benefiz unterblieben aber au« unbefannten
©rünben. — Anbere bramattfehe äöerfe
bon % ftnb: „Martin ©iefe", ^rauerfpiel
in 5 Acten; „3rerbinanb SBalben, ober:
3beat unbßeben", ©chaufoiel in 5 Acten;
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198 SRiefmann
„»teilst, ber lefete 2rtbun", Xrauerfptel
tu 5 Steten; „2Jtac ftergufon", Sd)aufptel
in 3 2lcten, fotoie bte Dpernteste „Der
fcfjtoarae Sßirat" (compontrt bon <Sd)r&mef)
uub „SaügeSfrteg, ober: Deutfcfje uno
ttaltenifdje «Schule", fämmtlid) ungebrueft.
ftiehnamt, (Sljormitgiteb 1871—73.
ÜHicS, ?}crbtnanb, ber berühmte Sd)üler
VeetfjobenS, bebeutenber (£labter*VtrtuoS
uub (Sompontft, geb. am 17. s Jtobember
1784 p Sonn, f *w 1. Sartuor 1838 p
Jranffurt a. 9R., concerttrte am 8. Siprtl
1812 im Sdjmargfjäupter. «Spielte eigene
Gompofttionen.
Oliefe, 9htbolf, mmttere ßiebljaber, II.
Opernpartien 1827—29, (Sänger mit gu=
ter (Stimme.
Wiek grtebri4 I. (Sapellmetfter 1869
MS 1871, Sotm beS als £ofcapeltmeifter
in Bresben beworbenen berühmten 3ultuS
%, mürbe er 1840 in Düffelborf geboren
unb im ßetpgtger (Sonferbatorium, fpäter
uodj unter fpecieller Rettung feines Vaters
auSgebilbet. 2lufjer in 9Hga fyat er als (£a=
pellmeifter in Düffelborf, Lübecf, föoftocf,
ftretburg 2c. fungirt, gegenwärtig f)at er
fidj bom $f>eater prüefgepgen, tote eS
tjetfjt, toegen bölltger (£rbltnbung. (£r fjat
ben tarnen eines borpglid)en 9JhtftferS,
namentltd) etneS tüchtigen TfjeoretiferS.
(Sdjrteb tn »iga bte Sttuftf p bem geft*
fpiei „Vor 100 3af)ren" bon Sßitger, fotote
eine Duberture p bem Sd)aufptel „(£tu
beutfdjer Vürger" bon Vauernfelb.
tftifjaer $oloqnartctt, ein, beftef)eub
aus ben sperren Sfatdjarbt, 2ftenfe,
£t). ^ettetottfd) unb (S SBtemer, bereifte
im Sommer 1881 Siiblanb, u. 21. aud)
bie 9Hgaer Stranborte. Der lefcte ber
(benannten mtrft neiierbtngS aud) als
9Jtännergefang*VeretnS=Dtrigent.
H. Wigeno, 21., gelben unb VonbtbantS
1844—45, borljer in Vremen unb Düffel*
borf, fpäter in 9tebal. Sdjaufpteler mit
nidjtaltpbebeutenbeu Mitteln, aufterbem p
btelfeittg befdjäftigt, um fid) tu ein be=
fttmmteS $ad) Vertiefen p tönneu.
tHingcHjarbt, $rtebr. Sebalb (alias
Serbin. Sebafttau), nmrbc am 17. 2tpril
1785 als Sofjn beS 2anbrid)terS 9t. p
Oftrau bei £atte geboren. ®leid)fallS für
baS jurtfttfd)e gadj beftimmt, befugte er
bie Untberfität p £alle. Unluft für feinen
Veruf, bie für 3uriften bamalS im 5111=
gemeinen ntd)t befonberS fyoffnungSbollen
2luSftd)ten, bie Vermögenslage feines ftn=
berretdjen Vaters unb feine fdjon bortyer
im Umgange mit Jpetnr. 2infd)üfc genährte
Vorliebe für baS Dfjeater beftimmten tljn
inbeffen, 1806 in 2ßagbeburg bie Vüfme
p betreten. 9tad) einem falben 3af)*e
ging er bann nadj Samberg, barauf nadj
- SRiftori.
Dürnberg, fpäter nadj Bresben, too er
mit ber Sdjtrmer'fdjen ijamtlte unb mit
ßutoig Debrtent in ben anregenbften Ver=
feljr trat. 1809—10 mar 9t. Liebhaber
in s Jttga, bon fjter ging er als »egtffeur
nadj VreSlau, mo er ftd) berljetratfjete
(bgl. Victorine Sßepraua^), unb mo t^m
aua^ ein großer Xfyetl ber 3)irectionSs
gefd^äfte pfiel, bereu Leitung i^m 2lner=
fennung braute. 1816—20 leitete er baS
(Stabtt^eater pVremen, bon ba Ms 1832
ioar er Director in töln unb gleidjgeittg
in 5lad}en, bann bis 1844 in Beipjig.
%xo% ber fdjtotertgen Ver^ältniffe, bte er
l)ter fotoo^l, als borget in ®öln borge=
funben, ^atte er burdj fa^arffia)tige DiS=
pofitioneu feine VermögenSberfjältntffe fo=
meit geförbert, baft er ftd) in <Sd)önefelb
bei ßetpäig ein ©ut faufen fonnte, um
auf bemfelben fernerhin ber 9tu^e p pfle=
gen. @S pg i^n inbeffen noa) ein 9Jtal
pm X^eater prücf, unb fo übernahm er
noa^ 1845 bie $trectton in s Jtiga, um
biefetbe bis 1850 p führen. Seine Jpoff=
nung, je^t noa^ einige 3al)re in »u^e
unter ben Seinen leben p fönnen, erfüllte
fid) ntd)t. Seine ©attin ftarb, unb er felbft
folgte if)r am 12. $ecember 1855. SDie
Urfaa^e feines XobeS mar ein 3ungenfrebS.
mnm (recte 9ttj:i), 3uliuS, (formte
glieb (I. 2:enor) 1871—78, toarb feiner
frönen Stimme toegeu aud? p bebeuten=
bereu Tenorpartien (Srtfdjer in „Stell";
^^gmalion) ^erangepgen unb trat am
9. Slpril 1872 in ber 9ttufifaltfd)en ®efell=
fd)aft auf.
miöletj, ^rofeffor, aus Wlabelpfcia,
unb feine beiben Sö^ue 3oljn unb ^enri,
Xänjer unb Sßantomimtfer, gaftirten im
3anuar 1845 an 6 Slbenben. Wlit i^rett
plafttfdjen Darftellungen foUen fte toa^r?
fyaft poetifc^e SBirfungen erhielt Imben.
tHtffoit, Wlab. Vgl. ToScani.
tHiftori, Slbeiaibe, berühmte ttaltcntfc^e
Tragöbin, mela^e in Europa, 5lmerifa unb
Sluftralien ©aftreifen machte unb aua^ bor
iebem anberSfpraa^igen publicum bie gröfe=
ten Erfolge erhielte. Sie tourbe als £od)ter
unbebeutenber Sa^aufpieler 1818 p (£tbi=
bale geboren unb fdjon als fleineS tinb
auf bie Vüljne gebraut, mit 14 Sauren
fpieite fte erfte tragifa^e Liebhaberinnen
unb erhielt bie bort^eil^afteften <£ngage=
mentS=5lnträge, pg eS jeboa^ bor, als
9tatbe auf 3 3af)re pm ^oft^eater beS
Königs bon Sarbinien p gef)cn. §ier
ertoarb fte fta^ bie SluSbilbung, ber fte
tf)re fpäteren ©rfolge berbanft. 3n 9Hga
gaftirte fte mit einer bollftänbigen S*au=
fpiet=©efeaf^aft bom 12. bis 28. October
1861. 3f)r ^ieftgeS Repertoire umfafete:
,,3ubttf)" unb „©lifabethrbon ©iacometti,
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„2Jtoria «Stuart", „3Nebea", „$eborah",
„$tc glücfltcheu (Eiferfüchttgen" bon ®U
raub, „2Jtiranboltna" bon ©olbont, „2lbrt=
cxtne Öecoubreur", „ s 4$ia" bon 9Jlarenco,
anfcerbem 33ruchftücfe, u.2l. aus „2Wacbeth".
fRiftotD, 8frl., (Shormttglteb 1862—63.
Witter, $em. ßuife, bom K önigSberger
Sweater, Liebhaberinnen unb Soubretten,
auch (Sängerin 1833—35.
fRitter, Hermann, geb. am 4. September
1849 #t SBiSmar, befugte ^iga 1877 als
3Jtitglteb ber Langeubach'fchen Capelle.
(Er tft befannt als (Erftnber ber tu mannen
Drcheftern fettbem anftatt ber gewöhnlichen
)8ratfche eingeführten Viola alta, bie er
in SRtga auch als Soloiuftrument bor*
führte.
Witter *9Himtitte, fjrau 2lugnfte, $ia=
ntftin, Zofytv beS 3ttuftfbtrectorS 2fl. in
Sellin, (Schülerin beS Leidiger (£onferba=
toriumS, hatte mehrfach in $>eutfd)lanb,
fowte in Lite, (Efi= unb Kurlanb concer^
tirt, gab am 14. Öctober 1880 ein (Eoucert
im (Schwarahäupter unb blieb einige 3af)re
als ße^rerin in SKtga.
Olifcler, (Earl, 2flufifbirecior u. 21. ber
2>öbbeltn'fchen ©efellfchaft, fpäter u. 21. bis-
um 1818 beS *ttebaler SheaterS, begleitete
im Uebrigen feine ©atttn (bgl. unten)
burch bereu (Engagements. (Er tüar Virtuos
auf ber Violine unb ber $tola uub hat
fid) in 9ttga in (Eoncerteu hören laffeu, auch
fchetnt er im Drchefter tfjätig gewefen p
fein. 2lud) auf ber löüfjne ift er hier, tote
früher in Königsberg, bisweilen als Säu=
ger aufgetreten. Um 1818—19 foH er bie
iStoftfaltfche ©efellfdjaft geleitet haben.
fRifeler, Wlab. Sftofa, mar erfte Sängerin
bei ber $öbbeltn'fcheu ©efellfchaft, bann
in Königsberg, bon 1810 an in Dan^ig,
1813—14 in fötga, barauf lieber in
$>anaig ober Königsberg, worauf fie nach
föebal ging unb 1818—19 nach s JUga p=
rücffehrte. $on fleiner, liebreigenber ©e=
ftalt unb mit einer hübfehen Sopranftimme
begabt, mar fie an fich eine angenehme
33ühncnerfcheinung, hatte aber fowoljl in
Königsberg als auch baS gweite 5M in
föiga baS Ungiücf, pm (Erfafc für Sänge=
rinnen berufen p werben, bie ihr als
Künftlerinnen überlegen waren.
fRiy, Xfyobov, geb. in SBten als Sohn
eines SutoelterS, bethätigte feine fchon in
früher 3ugenb erwachte Liebe pm Ko=
möbiefpielen perft baburch, bafc er in ben
bamaltgen KinberborfteHungen, welche baS
Theater a. b. Sßten (Sonntags 9tochmit=
tags gab, mitwtrfte, unb jwar ohne SBiffen
feiner Altern, bie ihn als 3ufchauer bort
glaubten. $)er Herrath eiueS Kameraben
fefcte biefer Liebhaberei ein (Enbe. 9t.
lernte als Kaufmann. 211S aber 1873 ber
ÜRobmfon. 199
SSMeuer SBörfenfradj neben btelen anberen
jungen 9flännern auch ih« feine Stellung
foftete, fafete er ben Qmtfcfjlujs, Sänger p
werben unb führte ihn aus, nacfjbem er
ben ffiiberftanb feiner Emilie überwunben
hatte. 3m 2öiener .(Sonferbatortum burch
föofttanSfy unb 2inbere auSgebtlbet, er=
hielt er fein erftcS (Engagement an ber
Komifchen Dper (fpäter Mingtheater) in
SBien, bebütirtc am 6. Dctober 1878 in ber
Dper „$>te SBattfahrt ber Köntgin" unb
fanb gleich reiche S3efchäftigung. SRach
etwa etnem 3ah*e reifte er mit etner flet=
neu ©efellfchaft burch bie fleiuen Stäbte
Mährens unb SBöhmenS, unb wirfte banu
1879—80 in Stettin, bis 1883 in <Rürn=
berg (im Sommer 1882 einige 3*tt bei
Kroll), bis 1885 in S3rümt, 1885—86
in s JUga, barauf tu Königsberg. % tft
namentlich für bie djargtrten unb (£ha=
racterpartien beS jöafe^acheS (3Jiep^ifto=
PhdeS, KaSpar unb anbere) ein auSge=
geichueter Vertreter.
miuoni, i?rl. Emilie, geb. in 9«iga,
^iantftin, Schülerin berfchiebener Lehrer,
plefet bon 9JcafomaSft unb ^lötfcher, auch
als Mehrerin thätig, trat feiten bor bie
Deffentlichfett unb lebt neuerbingS ber=
heirathet außerhalb 9ltgaS.
Wob, S)irector einer w böhmifch=
flabifchen Sfluftfcapelle" , welche am 28.
Dctober 1880 im ©ewerbeberein con=
certirte.
SHobert, (Emmerich, geb. am 9. 3Jlat
1847 p $eft, herborragenber Schaufpieler
im Liebhabers, Reibens, unb (Sharacter*
fach, feit 1878 am 33urgtheater in SBien,
gaftirte im 2fyril unb 3Wai 1876 an 16
2lbenben als §amlet, SKomeo, (Effej, ^?ofa,
SigiSmunb (ßeben ein £raum), Gumbert
(Verliebte ßöwe), ftarctfc, Uriel ^[cofta,
3Jioli^re (Urbilb), fterbinanb (^aUU) unb
2lrmanb (^amelienbame).
Wobcrtö, Xtm. Suliane, geb. 1763
23raunfchweig , betrat bie Söühne perft
1782 uub war 1783 in $rag. 1784
würbe fie, nadjbem fie am 13. SJcat unb
18. 3uli mit Soncertborträgen gaftirt, als
erfte Sängerin in föiga engagirt. Sie War
eine borpgHcfje Sängerin unb wufrte fich
p halten, obwohl fie namentlich im 2ln=
fange als Nachfolgerin bon s iftiuna S3ran=
beS einen ferneren Staub hatte. 1786
berheirathete fie fich ntit bem ^enortfteu
3gn.2B alter, mit bem fie fchon in $rag
befannt geworben War, berlieft mit ihm
föiga in bemfelben 3ahre unb folgte ihm
burch feine weiteren (Engagements. Später
erbliubete fie.
tHoMttfott, 2lbolf, hcvborragenber 23art=
tpnift, gaftirte im Wal 1870 an 6 2lben=
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200 9tobinfon
ben alg 3ontpa, £una, £ell, Figaro (föofs
ftnt), $>ou 3uan unb mit Etnäelfcenen.
Er mirfte bis bor bürgern au ber 9ftetro=
polttan=Opera in ^lem^orf, früher in
Hamburg, Sßrag, 23remen 2c.
tftobittfon, 3ofef, oom Stabttbeater p
^öniggberg, Jpelbentenor im 3luguft unb
September 1880.
Wobifd), ftrl. Simalie & Marianne,
Ebormitglieb 1852—53.
tHotf, 2lbolf, Ebormitglieb (I. Xenor)
feit 1886.
tftobe, ^terre, berühmter Sötoliitift, geb.
am 14. g-ebruar 1774 p 23orbeau£, ange*
ftettt u. 81. 1803—8 alg Solo = Sötolinift
beg ®aiferg bon Dtußlanb, b^tborragenber
Eomponift für fein Snftrument, concer=
tirte am 21., 23., 28. unb 30. 9tobember
1803 unb am 11. unb 20. Slpril 1808 im
Xf^ater, Sdjtoaräbäupter , unb in ber
2KuftfaItfd)en ©cfcUfc^aft.
Oiöfcer, gerbtnanb, mar ber Sobn etueg
Slaufmanng unb mürbe 1809 in ®öln ge=
boren. Er bepg fe^r früb bie Uniberfttät
in 23oun, um &ed)te p ftubiren, gab je=
boct) fein Stubium obne 23orh>iffen ber
©Item auf unb mürbe Scbaufpieler. S3ci
einer fleinen Xruppe in SBlanfenburg unb
Salämebel faub er Engagement, unb fdjon
nacb einem 3abre batte er fieb pnt erften
2iebbaber unb gelben in Bremen empor*
gefebmungen. 23on l)ki hmrbe er mit be=
beuteubem ©ebalt erft nacb Dürnberg,
fpäter nacb 23erlin unb 2Bien engagirt.
daneben maebte er ©aftretfen unb trat
uad) unb nacb auf allen größeren Xfjeatern
£)eutfcbianbg auf. 1840 hmrbe tbm bie
$>irection beg Stabttbeaterg in Bamberg
übertragen. Er führte biefelbe bter 3abre
unb bereinigte bamit im brüten 3afjre
bie £)irection ber §ofbübue in Stteiningen,
bi^ 1845 mar er t)irector in 9tegengburg,
big 1849 in Dürnberg, mo er 1847 audj
ein großeg, 3000 ^erfonen faffenbeg
Sommertbeater erbaute. $on Dürnberg
aug bereifte er audj anbere Stäbte. &ie
Unruben in $>eutfcblanb öeranlaßten ibn
jebodj, bie Direction einer großen, für bie
beutfebe Oper in 5lmfterbam gemäblten
©efellfcbaft p übernebmen. 1849 führte
er eine große Operngefellfdjaft, beftebenb
aus erften ©efangg = SRotabilitäten, einem
ftarfen ©bor unb großen Ordjefter nacb
ßonbon unb febrte im£erbft mteber nacb
Slmfterbam prücf, mo er bie Oper big
1850 leitete. Anfang 1850 mar 9t. in
tfttga unb fd)loß mit bem Eomtte einen
Eontract auf Uebernabme beg rjieftgen
ZfytattxS. 33ei berfelben ©elegenbeit ga=
ftirte er alg £amlet. SBäbrenb feiner
folgenben $)irectiongfüf)rung big 1853
bielt er befonberg auf eine möglicbft gute
- SRöficfc.
Oper, am 3. £)ecember 1851 feierte er
fein 25jäbrigeg tünftlerjubiläum. Sluf
feine SRigaer $)irection, bie pecuntär febr
glüeflieb für ibn öerlief, folcjte big 1855 bie
in ®öln unb gleicb^ettig in 23omt, bei ber
er Serlufte batte, bann in Sßofen unb am
trott'fcben ^bcater. 1856 erriebtete er
in Berlin feine befannte, anfänglicb alg
„unentgeltlich' empfoblene ^beateragentur.
t am 18. 3uni 1880 in feiner SBitCa bei
Honnef am 9tf)tin.
tHöber Hott tftotttatti, fjrau 23ertba,
©atttn beg Vorigen, 1849 ^rtmabonna
bei beffen ©efellfcbaft in 2lmfterbam unb
ßonbon, gaftirte im Slpril 1850 mit größtem
Erfolge in töln unb mar bann big 1852
erfte Sängerin in $iga, h>o fie bod) ge=
feiert mürbe. 3b*e ©timme reiebte oom
fleinen G big §um breigeftr. C, ibre 2lug=
bilbung mar eben fo btrtuog, alg ibr
Vortrag bramatifcb tief mar. Sßäbrenb
ibreg Engagementg gaftirte fie 1851 in
Berlin unb $rag, fpäter 1852 in Srcgben,
1853 in föebai, in bemfelben Sabre febrte
fie nacb Deutf erlaub gurücf. Slußerbem ift
über ibr ßeben SRicbtg befannt, alg baß
fie um 1829 in $rag alg £ocbter beg
borttgen $oli§eibirectorg geboren mar.
Olitoer, mia, 5lboptibtocbter üon ^er=
bin. 9t., geb. in 9liga um 1849. öefannte
Opem= unb Operettenfängerin, in 5Riga
uid)t aufgetreten, f l 9 - Wai 1888 in
min.
9)öber r S3 V gmeiter Eapellmeifter unb
Eborbirector 1861—62.
mt>ex, ^rau, Ebormitglieb 1861—62.
9locHfler f %xl Eiifabetb, geb. in §anau,
genoß ibre gefanglicbe 5lugbilbung bei
^rau 3ob- tonemfa in ^ranffurt a.
bebütirte bafelbft, uutcmabm bann einige
3eit noeb meitere Stubien bei $rau
3.Uarbots©arcia in $arig unb mürbe am
fürftl. Xbeater in Sonbergbaufen engagirt.
1882- 84 mar fie in fötga alg jugenblicb
bramatifebe unb Eoloraturfängerin rect)t
beliebteg 3nitglieb. »on §ter ging fie
nacb Sternen, barauf nacb Arnberg (2
3abre) unb einen Sommer p ®toU in
Berlin. Seit 1887 mirft fie am Stabt=
tbeater ju Hamburg.
Börner, Xbeatermitglieb 1811.
tHömcr, gfrans ßouig, fleine Partien,
Ebormitglieb 1873—74.
Oiöppfc, 3Jlab. Henriette, erfte öieb=
baberinnen, ^elbinnen 1810—11.
Olöf*, I. Oboer 1849—56.
möftrfc, Ebuarb Eari, geb. am 30.
Sluguft 1798 in Berlin, begann feine
Xbeaterlaufbabn 1821 in^atte unb fptelte
bann bei reifenben ©efellfdjaften fiieb=
baber, big er 1824 an bag ftöntggftäbter
ib^ater in Berlin fam. §ter manbte er
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9iöftcfe -
fich auSfchltefcltch bem fotntfdjett gfacfje p
uttb marb ein mürbtger %§dl beS bter*
blätterigen Kleeblatts Slngety, (Scfjmelfa,
(Spifceber nnb 9t, baS bamals biefeS
Dheater jterte. 811S ihm fpäter feine
£l)ättgfett neben «eefmann ntd&t mehr p*
fagte, gtng er 1834 als Schaufpteler unb
^tegiffeur naefj Dlbenburg, mo er ant 2.
Smti 1837 ftarb. Sttetfterhaft mar 9i be*
fonberS tn ber Darfteilung aus bem ßeben
gegriffener (Sharactere. (£r gaftirte in
9ttga an 13 2lbenben im October unb
ftobember 1832.
tRöficfe, «ernharb, <Sof)n beS Vorigen,
geb. 1838 tu Dlbenburg, mar urfprüngltch
für bte Kaufmanns s (£arrtere befttmmt,
folgte aber feiner Neigung pr«üfjne unb
trat 1859 p Naumburg a. S. pm erften
9Me auf. ®r mürbe barauf tTm §ofc
tfjeater p 9leus<Strelife, 1861 am <5tabU
theater in Dangig, bann in 2ltnfterbant
engagirt. 1863—66 fptelte er in föiga
iugenbliche ßtebhaber unb Chargen, 1868
ging er für sßaturburfchen unb iugenbiicfje
«onbtbants an baS bon feinem «ruber
(bgl. u.) geleitete ©tabttheater p «remen
nnb blieb bort bis 1878. ©päter mar er
noch in 3ürtcfj, «in Jpoftheater in SonberS*
Raufen, unb am ßetpgtger (Sarolatheater
engagirt, 1883 pg er fich tn'S Privatleben
prücf. 3n Sftiga mürbe 1866 ein bon
ihm berfa&teS 2actigeS «olfsftücf mit
©efang „Die Sßathe beS ©anbmirthS"
aufgeführt.
Oiöfirfc, Slboif, älterer «ruber beS «o=
rigen, geb. am 9. 3auuar 1828 in «erlin,
marb burefj ben £>offchaufptefer «ethge
auSgebilbet, übte fich auf ber «erliner
„Urania", nahm barauf ein Engagement
bei ber atttttelhaufen'fchen ©efellfchaft unb
bebütirte bei berfelben am 28. (September
1848 in Kulm als föeinfjarb (Dorf unb
Stabt). 1851 fam er bann an baS$of theater
in Coburg, 1852 an baS £oftheater p
Ottenburg, piet Sahre fpäter nach Stettin,
«reSlau, unb 1856—59, jefct pm ^eroor=
ragenben Darfteller iugenbltdjer gelben
unb «onbtbants herangereift, nach ßetp^tg.
Darauf ging er pm £oftheater in «raun*
fcfjmeig, unb nach zahlreichen ©aftfpielen
auf fünf Sahre an baS ©tabttheater p
«reuten, «on hier mürbe er nach Wlamu
heim berufen, fehrte aber nach 6 Monaten
nach «remen prücf unb führte hier 1867
bis 1877 bte Direction. SBäfirenb ber=
felben 3^tt gehörte er 5 3ahre lang pm
Directorial * SluSfchufe beS beutfehen «üh=
neubereinS. 9lacr) einigen fahren ber
töuhe leitete er ferner 1880—85 baS Stabt=
theater p SKains unb ift feit 1886 artt=
ftifcher Director unb Oberregtffeur beS
DheaterS in 9tiga, mo er 1888 baS 40jäh 5
Sftötfcher. 201
rige Subiläum fetner «üfmenthätigfett
feierte. 211S (Schaufpieler mar 91. einer
ber heften «ertrttcr ber romanttfehen
«Schule, mobet ihm befonberS fein fdjöneS
Organ p ftatten fam, gleich ausgezeichnet
mar er aber im (SonberfattonSfach. ©eine
DirectionSführung charactertfirt fich burch
fünftlertfche ftobleffe. Er ift Inhaber beS
Köntgl. preufeifchen Kronenorbens , beS
Köntgl. fächftfehen feeft. §auSorbenS,
beS hctgogl. meiningenfehen «erbienft=
freujeS für Kunft unb Sßiffenfchaft unb
ber öohengollernmebaille.
Wöfeler, Cornau, geb. 1853 in ©ablonj
a. ». in «öhmen, abfolbirte baS ©on^
ferbatorium in $rag, too er unter Dtrector
Krejct unb «ennemt^ ftubirte, trat perft
in Prag als ©olobioltnift öffentlich auf,
mar 1877—83 (Sapellmetfter beS s JWalo s
jaroSlam'fchen 9legimeutS in 9Uga, 1883
bis 1884 I. «ioliuift im Dheaterorchefter,
gleichseitig ßehrer für Xheorie, «iolin=
unb ^armontumfpiei unb GUefaug im ruffi=
fchen ßehrerfeminar ^icrfclbft, tuarb 1886
Eapellmeifter beS 15. 2lleraubrotofchen
Dragoner^egtmentS in Kalifd) unb lettete
feit 1888 eine ßtbtlcapelle unb einen ge=
mtfdjten &t)Ox in 3^^^bon? bei Sßarfcfjau.
t bafelbft am 8. Sult 1889. Slnläfelich
ber Soncerte, toelche er 1886 tn <5pala
bor 3httK 3Jlajeftäten p geben ©elegen=
heit hatte, erhielt er einen allerhöchsten
Danf, ber auf Kaiferl. SBunfch tm ^e^i=
mentsbefehl beröffentlicht tuurbe. «on
feinen Eompofttionen ftnb gebrueft: Dänge,
ajeärfche, „Xraumbilb" unb „fciebeSlieb"
für Orchefter, f ,5lbfchieb" für «ioltne.
tHöfencr, ßubtoig, namhafter §arfen=
«irtuoS bom ,t>oftheater in Dartnftabt,
concertirte mit ^axlotit Schaffner am
2., 6. nnb 17. September 1836 in ber
3ohanniSgilbe unb im (Saale beS 2ööhr=
mann'fchen SßarfS.
tHötljcl, 2outS, bom Stabttheater in
«remeu, 5luShi'tlfSr ollen, fleinc Denor=
Partien, (^hormttglieb 1844—47.
tHötftel^ab.Katharine. «gl. $riebrtd).
Oiötfdicr, Otfrieb, geb. 1840 in «rom=
berg als (Sohn beS befannten Dramas
turgen unb KritiferS Heinrich ^h^obor
(geftorben in «erlin), ermarb fich ©l)m=
naftalbtlbung unb machte feine 2Wufif=
Stubten im Stern'fchen Eonferbatorium,
mo er ©ans b. «ülom'S bor^üglichfter
(Schüler mar unb fich bei bemfelben pm
bortrefflichen Pianiften auSbilbete. s Jlacfj
«eenbigung feiner ©tubien übernahm er
eine 9)htftflehrerftelle in gteteumalbe a. O.
unb ftebelte bann mit bem größten Dheil
feiner gamilie — ber «ater blieb in
«erlin — nach Dorpat über, mo fein
«ruber als Uniberfttäts= unb 6tabt=2lr=
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202 StoflaH -
Rittet ongeftettt toorben toax. Vorher
trat er 1864 mit gro&em SBetfaH beim
(Karlsruher aRuftffeft auf. 9iac^ feiner
Ueberfiebelung concerttrte 9t. in $)orpat
nnb in anberen Stäbten, jog ftd) aber um
biefe 3^tt ben ©laoterframpf unb
mufjte feine ptantfttfche £hättgfett unge*
fähr 7 3afjre lang unterbrechen. 2Bährenb=
bem befdjäfttgte er ftd& mit Orcftefter-Di^
rigiren unb mtt &laöiersUnterrtdjt. (£nb=
Iii) von feinem ßetben gehetlt, gab er bon
Beuern (Soncerte in ßtölanb, Äurlanb unb
$eutfcfjlanb (ßetpatg unb 33erltn) unb liefe
ftd) enbltd) 1875 bauernb in 9Uga uteber,
mo er ftd) als ßefjrfraft erften 9tongeS
bemäfjrt bat. @iner Berufung nach %xt&
ben, als erfter Sßrofeffor für baS bortige
tönigl. (Sonferoatorium, gog er nicht m
folgen oor. Deffentitd) gezielt §at er in
Sttga am 7. unb 18. Wlän, 6. unb 11.
$ecembcr 1874, 13. 3unt 1875 unb 14.
Wdn 1876 im Sparer, im Sd)ttmr3=
Häupter, unb in einem (Soncerte beS £)or=
pater ©ftonensOuartettS im ScbüfeenhauS.
OTogatt, Schaufptder Anfang 1861.
tHoger* (2lb laut o totes), 2Jtob. Sfona,
tu Slmertfa befannt geworbene Sängerin,
concertirte mit ihrer £odjter unb Schü-
lerin, ber sptantfttn unb Sängerin Sri.
Öi ctoria 9t, am 29. Sluguft 1867, unb
am 21. unb 27. (September 1870 im Saale
beS SBöbrmamt'fchen SßarfS unb ber 3o=
fjanntSgilbe. 1870 trat auch bie Sängerin
3ftl. Sluna dt. in ihren ßoncerten auf.
SRogotti, ©antor ber alten Synagoge
um bie 1870er 3ahre.
Woljbecf, Sluguft, ßtebbaber, (Sptfoben,
(Sbormttglteb 1863 bis *um £erbft 1870.
Woljlof?, SStlbelm, Iprtf che Tenorpartien,
munttxt ßtebbaber, befonberS aber in ber
Dper befchäfttgt, 1809—14. Sehr fünft*
fertiger Sänger, fpäter in Königsberg.
Woljloff, Wlab. »gl. £>em. 2Bangen=
hetm sen.
fRoljtitljal, ^rl. 9tegtne, 5llt= unb äReago*
fopran^artien 1864—65. 3unge Sllttftin
mtt fchmelgreicher, nicht all§u ftarfer, aber
vortrefflich auSgebtlbeter Stimme, ge=
manbter Koloratur, leichtem Xriller 2c.
. fftoUe, $)omfänger aus Jöerltn, fang
am 3. Slprtl 1887 bie (ShrtftuS^artte in
ber 9JcattfjäuSpaffton oon 23adj.
tttoloff, Sohann, aus Mgen, früher
ßefjrer in Straifunb, toar 1681—1714
Kantor ber 3efuSfirche.
Woloff, Gfjrtftopb S3ernharb, Gantor
unb tüfter ber Sacobiftrdje 1711—55, f,
72 3ahre alt, am 20. Slpril 1755.
moman, ftrl. Warte, Ghormitglieb (2ltt)
fett 1887.
Homberg, 23embarb, geb. am 31. £)c=
tober 1767 gu ^incflage in ©Ibenburg, t
9lofcnme^er.
1. Sluguft 1841 in ©amburg, (konferoas
toriumsprofeffor in ^arts, Soltft im
®öutgl. Operuorchefter in S3erltu, $of=
capellmeifter ebenba, einer ber bebeutenb=
ften S3ioloncelliften unb namhafter (£onu
pontft für fein äuftrument, concerttrte am
17. unb 21. $ecember 1808, 13. Slpril
1812, 1. Sunt 1825, 8. unb 12. Sanuar
1829, 20. Februar unb 27. Sunt 1830
nnb 13. 3anuar 1834 im Xfyattx unb
Schtoarahäupter. — 1825 hatte er feine
fttnber (Sari unb S3ernharbine, $to=
loncellift unb Sängerin, bei ftd), bie gleich*
faUS auftraten. — 9t's Erfolge in 9tiga
toaren aufeerorbentlich- ®r toar 1808 ber
erfte Virtuos fyitx, bem baS Drdjefter
einen ^ufch brachte.
Oiomberg, ^prian, 9leffe beS Vorigen,
geb. 1810 in Hamburg, als ^iolonceUift
Witglteb beS ßipharbt'fchen Quartetts in
Sorpat, fpäter ber taiferl. Capelle in
St. Petersburg, concertirte, immer mit
^)aoib pfammen, am 6. unb 7. Februar
1830, 19. unb 21. 3anuar 1831, 5. unb
9. 3cwucir 1832 im $h«rter w^b Schtoar^
häitpter.
Wonniger, (£nttl, von ber Liener
§ofoper, gaftirte am 31. October unb 3.
^ooember 1832 als Goncertfänger unb
als IJigaro (Wogart).
Mosberg, fölarinettift um 1782—86,
auch föoncertbläfer.
tHofdflan, 9ttcharb, oom ^oftheater in
Karlsruhe, erfter Bariton 1859—60, be=
fonberS für Spielpartien.
Wofcnberg, ©. S3 V oorgüglicher ^)tlet=
tant f Virtuos auf Sßalbhom, trompete,
SBiener §orn unb 5lnaconba (hornähn*
ItcheS SölaSinftrament), lebte stoifchen 1800
unb 1824 in 9ttga, gab oerfchtebene Hon*
certe unb totrfte in Dielen anberen mit»
t>. tHofcnbcrg, fehr begabter Liebhaber,
auch Sänger 1821—22, oorher inÄönigS*
berg. 33ei hübfeher gtgur, angenehmem
Drgan unb guter ©eifteSbilbung ertoeefte
er bamals ungetoöhniiche (£rtoartungen für
bie 3ufuuft.
Oiofenbcrg, Dem., ÜMtglteb beS «or=
ftabttheaters 1836-37.
tftofettfrana, e^irl ßubtoig, fleine Sollen
1844—47. t 33 3ahre alt, im Wax*
1847.
Wofcnmotjcr, §err unb 3)iab. s 2Jlit=
glieber beS SßorftabttheaterS 1836—37.
tRofettmelier, grl., £heatermttglieb um
1854.
tRofetttnelier, §anS, aus Jöerlin, Schü*
ler oou 3oad)im, mährenb beS Sommers
1884 (Soncertmetfrer ber Sifchcr'fchen ©a*
peUe in Hemmern, liefe ftch bis 1886 in
9Hga nieber, grünbete mit grl. §arff unb
O. i^ohfe einen $t)duS Don Kajumermuftf,
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trat tn &erfd)tebenen (Soncerten auf unb
mtrfte als ßefjrer, u. 21. öon 1885 an in
bcr 9ttgaer 9tfuftffd)ule.
ftofoitidf!), 33., geb. 1843 p 9laltbofy,
®ouöernement SÖtlno, ftubtrtc im €>t.
Petersburger ßonferöatorium ©efang bei
profeffor 9tepetto, ©ompofttton bct Pro=
feffor 3aremba, unb ift fett 1871 als
Dbercantor ber neuen (Synagoge angeftellt.
Sßerauftaltete fettbem einige getftltdje ©on*
certe, in benen er u. 51. mehrere feiner
(£f)or*(£ompofittonen aupfjrte.
tHofft, 3fri. gran^tSca, Sängerin 1871
bis 1872. <5Hng nad) Hamburg.
«Hofft, 9JlarceUo, $Btoitn=#MrtuoS, geb.
am 4. Dctober 1862 p SBten, totrfte am
24. unb 26. 2lprtl 1879 in (Eoncerten ber
grau 2lrtöt mit.
*« tRof fittd, ^rau Ciaff anbra, geb. Sölufyme,
^ormitglieb 1874—76.
tHoft, Martin, <Sd)aufptelbtrector, hielte
in ben erften Monaten beS 3af)reS 1644
mit fetner ©efellfdmft in 9ttga.
tRotil, (Sari Slnton, geb.. 1763, I. ©la=
rinettift 1789—1830, aua) ©tabtmufifer.
©ab bis 1822 biete eigene ©oncerte unb
trat tn einer SJtenge anberer auf. 2ebte
fpäter mittellos in 9ttga unb ftarb am
30. 3uli 1853.
tHotlj, fletne Dpernpartten, ©fjormitglteb
1863—64, 1865—69.
Woü> bc «Blatte grau Stoma, tüchtige
«toltn^trtuofm franäöftfdjer 9ttd)tuug,
3ut)aberin ber golbenen Shmftmebatlle beS
Königs öon Belgien, gafttrte Dom 25. ®e*
cember 1879 bt$ 27. . gebruar 1880 in
8d)War^ (SoncertljauS. .ßm 9toöcmber
unb $)ecentber 1881 trat fie aufterbem in
ßoncerten beS (£uterpeord)efterS auf, am
22. 9toöembcr gab fie mit 9t. 23ud)metyer
unb £ang eine 9)tottuee im ©djmar^
Häupter.
ÜHotlje, Sllfreb, öom 6tabttf)eater p
Breslau, &f)ormttglieb (II. SBafe) 1879—81.
»Ott, 27lortfc, geb. 1796 p Prag, t
27. gebruar 1867 als penfiontrter tönigt.
8djaufpteler p Berlin, §elben= unb (Sf)a=
racterfpteler Don 9tuf, gaftirte im 2lprtl
1858 an 12 Slbenben als ßear, ftrtcgSratt)
Saliner, Oltöter ßrommell, gauft (1. 2lct),
JKein^olb (3JlüUer unb fein ®tnb), 2Kac=
betf), SWocf, SBallenftetn (£ob), 2öalter
(Bettler), ©raf (Puls), 9ttd>arb III.,
pfjtltpp IL, Sttattre pierre (ßubmtg XI.)
unb ©amlet.
mottet, grl. Charlotte, trat am 1.
September 1885 als Stebel (@ouuob) auf.
äiotiebitto, Staiferl. rufftftfjer ^offänger,
concertirte mit ber 9JhtfifaItfd)ett ©efell=
fdjaft am 11. 9ioöembcr 1807 im <8d)toars=
Häupter.
• fliiiMnfteiiJ» 2inton, einer .bgr emttt,e.n=
SRuboIpt). 203
teften (£laöiers)ötrtuofen, beffen faScini=
renbe ftraft pr 3ctt toof)t überhaupt öon
feinem Ruberen öoll mtebererreidjt ttrirb,
ift am 16. 9toöember 1829 p 2Bea>
tootynea in S3effarabten geboren. 2lujjer
feiner Butter, bie iljn früf) unterstes, unb
bem ptantften Sötltoing in ÜttoSfau, ber
it)n fpöter aud) auf Reifen begleitete, f)at
er im (Slabterfptel feine ßetyrer gehabt,
(Sompofttton ftubirte er bei $)ef)tt in Berlin.
1859 übernahm er bie Direction ber ®aU
ferl. rufftfaien 3Jlufifgefeafa^aft in @t
Petersburg, 1862 begrünbete er ba8 @t.
Petersburger ©ottferöatorium, beffeu 2)irec=
tion er 1867 nieberlegte, um fie erft 1887
toteber p übernehmen. Slnbere fefte 5ln=
fteUungen ftat 9t. nie gehabt unb ben gröfc
ten Xfytil feines ßebenS f)at er auf ©oncert=
reifen Derbraa^t, bie it>n im Xriump^ bis
5lmerifa führten, ober über ßompofiitons-
Arbeiten, bie i^m gletd^f allS einen flaugs
Dollen Tanten einbraa^ten. 9t. concertirte
in 9Hga guerft am 29. 2Jlat unb 2. 3uni
1844, sufammcn.mit bem golgenben, f enter
am 4., 6. unb 7. Slprtl 1860, 7., 9.., 11. unb
13. October 1869, 13. unb 16. December
1870, unb am 23., 25., 29. unb 30 Januar
1880. £)aS lefete Goncert (SRatinee), gab
er p öerfdftiebenen tüoljithötigen 3^«^-
tRubittfteiti, Nicolai, jüngerer S3ruber
beS Vorigen, geb. 1835 p 33toSfau, gleia^^
falls eminenter ptantft, (Schüler öon ®ö=
bei tn SttoSfau unb ^e^n tn Berlin,
grünbete 1859 bie SKoSfauer 3Jlufifaltfa^e
@efeafa)aft , 1864 baS (Sonferöatortum
bafelbft unb ftarb am 11. Wim 1881 in
Paris. (£r concertirte in 9tiga am 29.
Wlai unb 2. 3uni 1844 (bgl. oben), unb
fpäter mit 3ean S3ecfer am 27, unb 30.
Slprtt 1862.,
mubolff, WWt), geb. am 3. Wai 1854
in 2Balf, lernte, in feiner Sßaterftabt bei
feinem Dufel 2ftortfc 9t. brei 3a^tc lang
ben 23ua> unb ^uftfalieu^anbel. 2Bä^
renb berfelbeu Qcit unb noa^ fpäter be-
reitete er fia^ eifrig für baS P^ere (£la=
oierftubium öor, trat als @a}üler bon 2.
Pabft 1875 auf gtoei 3a^re in bie9tigaer
^Dtufiffa^ule unb mürbe bann in berfelbeu
als ßebrer für bie unteren klaffen ange=
ftellt, in melier Stellung er aud) fpäter
unter ö. totlbarS noa5 brei Semefter
blieb. 5lnf Slnratljen 21. 9tubiufteinS
ging er bann gu feiner meiteren 5luSbil=
bung noa^ auf ein 3af)r naa^ 2Bien. @ett=
bem priöatifirt er als 3Wuftfle^rer in 9tiga.
211S ptanift ift er nur in einigen @d)üler=
unb 2ef)rercou.certett ber 9tigaer 9Rufif=
fdjule öffeutltd) aufgetreten.
Wuhom, 3Kori^ geb. 1843 p £eipgtg
als So^u beS Priöatgele^rten Dr. 3Wori^
9t., befugte bie bortige ^omaSfa^ule, be=
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204 fflubolpl)
30g bie Untberfttät als gtytlolog, trat
aber tn'S Eonferbatortum über, um fiü)
bauptfäcbltcb pm SBtoloncelliften auSp=
btlben. Anlagen 31t nerböfen £etben be=
ftitiimten ibn jebodj balb, ftcb allgemeineren
3-äcbern unb fpecietter bem (Slabterfptel
gugutücnben. 3m 2lprtl 1865 marb er
als 2Jtuftf leerer an bie bamaltge 3tcgen=
btrt'fcbe P^ere £öd)terfcfjule nacb 3acob=
ftabt in turlanb berufen, im £erbft 1867
ftebelte er nacb 9Mga über. £ter über*
nabm er neben feiner 3J?ufifIe^rer^rajt8
Dom Sommer 1871 an bie muftfaUfcfje
23eritf)terftattung für bie „3etiung für
(Stabt unb ßanb", fpäter für bie „üfteue
3ettung für (Stabt unb ßaub" refp.
„föigaer Tageblatt".
tHttboUrij, £err unb grau, (Sfjormit*
glieber 1884—85.
WubolPM, grl. 97lalmtne, Sängerin,
gmette Partien, (Sbormttglteb 1863—70,
ple^t berbeiratfjet mit bem $)ecorattonS=
maier grieb. Jpellmtg.
MubolPM, ©bormitglieb (I. £enor)
1887—88.
tttäbfam, ftrtebrtcb, marb als <Sobn
eine« ^effifd^cn gorftbeamten am 5. Suni
1829 geboren. 1847—50 ftubirte er in
©tefeen (Sameralia unb trat, mufifalifdj
btqabt, unb im Söeftfce einer prächtigen
Söarttonfttmme, fd&ou bamalS in Eoncerten
auf. 9todj beenbetem (Stubtum liefe er
ftcb burdj (Sapellmetfter ©uftab (Scbmtbt
in granffurt a. 2Jt. pr Dperncarrt&re
beftimmen, unb $)trector ©offmann enga=
girte ibn auf 5 3abre für baS $ranf=
furter (Stabttfjeater, mäbrenb er ibn gletcfc
zeitig bei 21. Slnfcfmfc, bamalS ebenfalls
in Sfranffurt, auSbtlben liefe. (Stimme
unb ©ptel entmtcfelten fid) ,fo, bafe Stt.
bereits im erften 3abre erfte Partien mit
(Erfolg burebfübren fonnte. 211S ©offmann
bie $)trection nieberlegte, ging Sft. gum
©oftbeater in 9ttüncben, unb 1 3abr
fpätcr nacb Gaffel, mofjiu ibn febon früber
eingegangene SBerpflicbtungen riefen, ©ier
blieb er 7 Sabre, bann ging er nacb
£eipäig, bon ba nacb ©amburg, unb 1864
bis 1865 nacb fötga, mo er eins ber ber=
borragenbften 9JUtglteber ber bamals bor*
Süglicben Dper mar. Sein Organ bötte
fieb unterbeffen %u riefenbaftem Volumen
entmtcfelt, mar babei ebel gebilbet unb
^attt einen Umfang Dom tiefen F bis pm
bobeu A erreiebt. $on 9iiga febrte dt.
nacb Hamburg gnrücf, fang 6 Monate als
©aft in Bremen unb engagirte ftd) sunt
britten 9Me in Hamburg. (Sein lefcteS
Engagement b^tte er in Sftotterbam, im
Uebrtgett mar er fett biefer 3cit meift nur
auf ©aftreifen tbätig, bie ibu an bie bcr=
borragenbften beutfcfjeu Xf)takx fübrten.
— Stufte.
5lucb mit Ullmann unb gtfcbböf ^ett er
SRunbretfen gemaebt. «Seinen SBobnftfc
batte er babei in grauffurt a. Wl., mo er
ftcb, «1* ßebrer für ©efang unb brama=
tifebe SluSbtlbung tbätig, unb glctcfoetttg
eine Xbeateragentur für <Stib*$>eutfcblanb
leitenb, noeb iefct anfbält. 9i mar ein
bebeutenber »arttonift mit feltencn Mitteln,
nambafter Söilbung unb grofeer 3ntedi=
genj, (Sein ungemöbnlicber Umfang er=
laubte ibm, über bie gemöbnltdjen ©renken
beS Bariton =$epertotrS meit bttiauSju=
greifen. @r fang aufeerbalb beffelben
aueb ben $ßietro, ^ßlumfett, taSpar, 3acob,
(Saraftro, 9Jlarcel, galftaff, 23ürgermeifter
bon (Saarbam, anbererfeits ben fjra 2)ia=
bolo, fogar als Wlai fyat er ftcb berfuebt.
tHöMam^eit^ grau, ©attin beS
Vorigen, feiner^eit nambafte (£oloratur=
fängeriu, bon ibrem 18. 3abre ab itt
granffurt a. 3)1, taffei, ßeipjig, ©amburg
unb 23remen engagirt, gaftirte am 5. unb
17. ^obember 1864 in fttga als «Äoftne
unb 2ücia (II. Stet). (Seit 1870 bon ber
SBübne prüefgetreten unb in granffurt
a. W. als ©efanglebrcrin tbätig.
tttficfttiarM, gfrl. Waxtf)a, ©oucert.
fängerin aus Berlin-, marb 1885 nacb
9Mga berufen, um am 28. unb 31. Sauuar,
unb am 3. gebmar bie Slltpartie in
„2llartcb" bon Pierling auSpfübren.
Eigene Eoncerte gab fte aufeerbem am
5. gebmar 1885, unb am 12. unb 17. ge=
bruar 1888 im (Scbmarjbäupter, ©emerbe=
berein unb $>om.
mü1>maim, grl. 23cttb, Ebormitglieb
1852—55.
tHüttindcr, g. £f>., 3Wufiflebrer um
1829. ©ab eine (Slabterfcbule in mebreren
©eften unb 2 (Sonaten bcrauS, ferner ein
dboralbucb mit S5or= unb 3Mfcbemfptelen.
rntteft, Earl «Äicbarb, geb. %vl 9Hga
10. Wäx% 1850, mürbe im SRtgaer ©ou=
bernementS=©^mnafium erlogen unb bejog
1868 bie Uniberfität 2)orpat, bie er als
Cand. jur. 1874 berliefe, um ftcb tu ber^
felbeu (Stabt als 5lbbocat nieber^ulaffen.
1878 febrte er nacb 9^0** ^vlxM unb mürbe
berantmortlicber 5Rebacteur ber „S^itung
für (Stabt unb ßanb", melcbe 1884 in
feinen 23efifc überging. Unter bem $feu=
bon^m 5llfreb SBilmS berfafete er ein
einactigeS ßuftfpiel „5luf ber ^ebaction",
meines unter ben $>trecttonen £ebebur
unb $obl je brei 3Jlal am Sfttgaer Xfytattx
aufgeführt mürbe. Seit 1879 (ScbaufpieU
^ritifer ber „3^tung für (Stabt unb
ßanb".
tHttlile, £b c obor, befannter Xbeater=
leitet*, bis 1884 in Sflitau, borber inßibau
tbätig. $ür uns fommt er infofern tu
»etraebt, als er am 22. Februar 1883 mit *
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9htnbtf)ater — Saalbad).
205
feinem Sßerfonal tm SRtgaer ©emerbe*
t)eretu ben „ßufttgen Krieg" oon Straufe
aupf)rte unb im Anfange beg «Sommert
1884 einige SBod^en lang $>trector beg
Sommertljeaterg in £agengberg mar.
Wuubt\)alev, $)irector einer anfebetnenb
fc^r letftunggfäbigen Scbaufptel=©efelt=:
fdjaft, meiere am Anfange btefeg 3abr=
bunbertg in berfebtebenen für* unb lib=
länbtfcben Stäbten fpielte. 1809 errichtete
er ein Sommertljeater auf Slltona, ftarb
aber am 4. Sluguft. ©eine ©efeltfcbaft löfte
fid) auf, marb aber pm größten Xtyilt
oon £a föoebe für bag Stabttbeater
engagirt.
tftuttae, ©hriftian griebrid), gaftirte
im 2luguft unb (September 1794 unb tüarb
engagirt. ©bargtrtc (£f)aracterrotten big
1798. SBar oorber $)trector einer reifenbeu
©efellfdjaft .gemefen unb ein fefjr brauch?
barer Scbaufpieler.
MuperH, gJiatttft, audj »ioltnift unb
S3raifd)tft, lebte um 1815—27 in ftiga
unb trat in berfdjiebenen (Soncerten auf.
2B. ö. £eng, ber feine 23etf)etltgung an
ben 2Jlaurer'fd)en 3ftuftf ab enben im $oU
lanber'fcben £aufe ermäbnt , pblt ben
„genialen" 9i unter bie beften ^iefigen
Künftler.
fflttfterljolaer, grt., (Sbormitglieb 1856
big 1857. ©ntfagte ber S3üf)ne.
*JtaiI)arl>t, Sultug, geb. am 1. $)ecember
1841 p Stuttgart, mo fein SSater bodj=
gefdjäfeter I. £>boer ber Jpofcapelle mar.
aftütterltcfjerf ettg ftammt er aug ber buref) ber=
f d)tebene tbrer ©lieber berühmten £äf er'f djen
Küitftlerfamtlie. fö. bilbete fid) tm ^Biotin*
fptel bei feinem Cnfel (£arl trat fd)on
in feinem 14. Sabre otelfad) in ßoncerten
auf, mtrfte com 14. big pm 18. 3abre
alg ^iolinift in ber ^ofcapelle, concer=
ttrtc 1859 pm erften 9ttale in $arig,
mar bann 9)hiftflebrer in (£nglanb, ftubirte
bann ferner in Sßartg ßompofttion bei
§alebty, Violine bei Sllarb, ©efang bei
4>upreä, Montana 2c, birigirte bafelbft bie
$>eutfd)e ßiebertafel zc. unb begann barauf
1865 in3üricfj bie ©apeUmeifter=Sarriere,
fefetc biefelbe u. 51. in *Regengburg unb
Königsberg fort unb fam 1871 alg I.
(Sapellmetfter nad) 9Uga. 2luf$er feiner
Operntptigfeit machte er fid) |ier u. 51.
burd) feine feit 1873 alfiäfjrttdj gegebenen
©oncerts3Jlattn^en berbient, bie ftdj ntdjt
nur iebeS 2)tol burdj bie $ottenbnng ber
Slugfübmng angeeigneten, fonbern aud)
eine güHe bemerfengmertber üftobttäten
brauten. 2tuc^ am übrigen 97luftfleben
bat er fiefj eifrig beteiligt. 1882 ging
er pm Öetpgtger Stabttbeater, öou ba
nad) s Jlagbeburg unb S3remen. 2Bäbrenb
ber lefeten Sommer fnngirte er babei alg
(Sapellmeifter bei Kroll in Berlin. — fö.
tft 3nbaber ber b^ogl. fäcbftfdjen $er=
btenftmebaille für Kunft unb SBiffenfcbaft
unb ber Kaiferl. rufftfdjen grofcen golbenen
ütflebaille am Stanigiaugbanbe. 3n SRiga
componirte er üUiufif gu bem ^rauerfpiei
„£uiba" bon 23iömfon, fotoie %vl mehreren
^eftfpielen. ^lufeerbem mürben mebrere
ßteber oon i^m befannt.
mtt^arbt, grau äftarte, geb. gieet,
©attin beg Vorigen, oor^er am @tabt=
tfjeater p 3Jlagbeburg, oertrat im 5in=
fange ber (Saifon 1872—73 bag gacb beg
oerfpätet eingetroffenen grl. §errlinger.
3og ftcb bon ba an ganj oon ber Söübne
prücf unb ftarb am 14. Februar 1883 in
^eipgig.
fflutliarfct, 5(bolf, Sobu ber Vorigen,
iugenbiiebe öiebbaber unb 9iaturburfcben
1886—87, barauf beim ©oftbeater in
Scbmertn.
Wutfotoöft). ^g(. ta^ngf^.
tMutfotoeft), sen., Oboer, gagottift
unb Trompeter 1804 ober früher, big
1835, mabrfebeiniieb mit Unterbrechung.
muttotom, WltLt., fleine junge Sollen
in Scbaufptel unb Dper (T. Knabe 2C.)
1802—4. ging alg Kiub an unb ent=
micfelte ftcb rafeb.
muttotoztt}, jr., giötift 1830—41.
2Bar aueb ©uitarrift.
^uficto f Sßengel, Sontrabaffift 1864
big 1865.
Wuftcfa, grang, II. Sßioionceflift 1864
big 1865, eingetreten inmitten ber Saifou.
6.
^ool f SRttgUeb beg ©enfee'fcben ^or^
ftabttbeaterg 1836-37. 2ebte, gtemlid)
betagt, uoeb 3Jlitte ber 50er 3a|re prtoa=
tifirenb in s Jliga.
^aalbad) f ^cobor, geb. 1811 tu
ßeipjig. 5ilg Süngling befugte er feineu
£)nfel, ben §offc|aufpieler 51nfcbü^ in
$ßitn, bei meldjer ©elegenbcit fein @nts
fdjlufj, pr S3ü^nc p getjen, pr Steife
gebteb. ©r bebütirte in Sßrefeburg unb
geigte öou Anfang an bag auggefproebenfte
Talent für bag fomifebe gacb. Später
mar er in $üffetborf, auf bie §bl)e feiner
ßeiftungen gelangte er in s Jliga, mo er
1844—51 alg erfter Äomifer unb S3afe=
buffo mirfte. Seine gaupt=gorcerolle
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206 &aalbaä>
mar ©althdfat in „2lrteftfd)ert Sörunuen".
©r ging bon fötga nach ftbln, SRains,
Mrobetg, jutn grtebrtch=2ßtlbeltnftäbttf eben
£b«iter, nach föoftocf unb Königsberg,
äulefct an baS SBtener ©arltbeater, unb
ftarb am 10. 2ttat 1861 in ßeipstg.
©in 3a^r bor feinem Xobe gaftirte er
im Wlai 1860 noch an 5 Slbenben in
fötga.
$a«Uuufe, mab. Paultne, geb. $itte--
ueube, gab 1844—45 fleine Motten, f 19.
3ttai 1847.
&*at f ßontS, 1835 in Prag geboren,
ftnbtrte erft im Prager ©onfcrbatortum,
bann noch fpectcll ©labierfptel bei feinem
Oheim SftofcbeleS in ßeip^ig, unb marb,
fanm 20 3abre alt, als (Sapellmetfter erft
in Krafau, bann in SBarfcfjau, ßcmbcrg,
SHtenburg, föalle unb Sftebal angeftellt.
1862—63 mar er ber lefete (kapcUmetfter
beS alten SRtgaer £ljeater£ in ber Königs*
ftrafce. Sßon ^ier ging er nach (Stettin,
1864^71 an bie beutfche Oper in Motten
bam, bie er einige ,3af)re auch als $)trector
leitete, barauf turge 3eit nach Stalten,
ferner an baS ßobentgarben-Xljeater in
Bonbon, an baS Stabttbeater §u §am=
bürg, unb 1875 nach Strafeburg. 3n
Siiga mürbe 1863 baS „SBtntermärcben"
bon Sbafefpeare mit ÜDtoftf bon S. ge=
geben.
^accöräberg, 3ultuS, unb grau %\)t*
refe S., geb. Slrbeffer, ©^ormitglieber
(I. Xenor unb (Sopran) 1876—77.
^acfefe, grtebr., Königl. hannoberfcber
ObersStabStrompeter unb Kammermuftf er,
Director fämmtltcber (£aballerte=9}htftfs
djöre, SBtrtuoS auf ber SBenttltrompete,
concertirte am 4. unb 9. 3anuar 1847
im Scbtoarahäupter.
^adjfe , 91, Solo=Oboer ber ßaube*
fcr)en Capelle 1879.
ZaMcvMvün, grau grtebertfe, Kam*
merfängerin beS ^erjogs Don (£oburg=
©otha, geb. 1836 gu SKannhetm, Spulerin
bon 23. ßadjner unb £amperti, engagtrt
u. 51. in grauffurt a. 3tt., taffei, Berlin
(Köntgl. Opernhaus) zc, aufeerbem burd)
©aftfpiele befannt, bie erfte ©Ufabett) in
Bologna unb erfte gricfa in 23atyreuth,
feit 1869 berheiratbet mit beut rufftfdjen
Kollegien * Secretär itongiu b. Sabier, %.
3- als ©efauglehrerin in St. Petersburg
lebenb, concertirte im Sommer 1888
mteberholt am Straube, bann am 6. Sep=
tember im $om, 15. (September in ber
föealfchule.
ti* <3aett0ers$llafeut, grau, ptauifttu,
concertirte am 16. September 1880 mit
grl. Strampcbacb im Schtoar^häupter.
«afonoff, 3B V £ef>rer am £onfcrbato=
rium m St. Petersburg, trat als 23e=
— 6amctf.
gletter Damtböff S, fomte als Soltft am
9. unb 11. gebruar 1883 unb 17. 9io=
bember 1887 in fötga auf. @r mar
Schüler bon 2. 23raffm gemefen unb tyatte
baS St. Petersburger Sonferöatorium
1880 mit ber golbenen ^iebaiUe beriaffen.
Seine ©atttn, Sängerin, auSgebilbet
burd) grau s JUffen=Saloman unb Profeffor
ßamperti, mtrfte in ben erftgenannten
beiben donccrteu gleid^faüS mit. Sie
trat bamit überhaupt gum erften 9)Me
bor bie Oeff entlief ett.
^afotoöft) , $>abtb , jmette Partien,
^ormitglieb 1830—35, bann im S3or=
ftabtt^eater.
^afott>sft) f 3Wab., a^itglieb bc8 $or=
ftabttt>eaterS 1836—37.
ealb, SBatter, Margen 1871—79,
gleichzeitig auc^ Secretär unb 2Hbliott)efar.
Serf afete ben %t& ^u bem Sableau „5iuf
§difonS frot)" (5. 3)ecember 1872). dr
leitete barauf eine eigene ©efeüfdjaft,
mit ber er in ßiblanb reifte unb u.
auc§ ülbau fptelte, unb mar fpäter
Dramaturg be§ XtyattxS ParabteS in
9tto8fau.
kalbest, grl. 3na, jugenbliche ©efangS=
Partien 1876—77.
^albon, S3alletmeifter, mit ©leben,
gaftirte am 23. unb 25. September 1805.
^alm, gran^, ^laturburf^u, fleine
Tenorpartien, ©hormitglieb 1855— 58. ©r
mar am 10. September 1835 in tötfjen
geboren unb ftarb als ©borfcmött beS
^önigl. XtyeaterS §annober am 30.
^obember 1884.
®aM, Üorengo, I. Xenor ber italtent=
fc^en Oper in St. Petersburg, gab mit
grl. b. 2Jtorra unb Sgra Poppt=9)talerani
am 2. 3Wära 1847 ein ©oncert im S^mar^=
bäupter.
^albini (PlommerS=Salbini), 3)iab.,
aus SJenebig, bamals berühmte, biel=
gereifte Opernfängerin, gab am 26. $lpril
1798 ein ©oncert im Schmarjhäupter.
^al$mann, 2 e o p o l b ©buarb, trat als
Scfjaufpieler 1834—35, fomte in ben
barauffolgenben „3lbenbuntert)altuugen"
auf, mar 1837—40 ©afftrer unb übernahm
1840 baS §otel „Siabt Bonbon", f, 34
3abre alt, am 21. gebruar 1842. $er=
öffeutlichte eine S3rochure über baS 1836
abgehaltene s 2ftuftffefi.
£al*oiamt, Wlab. «gl. tlee.
^amailotn, ^atferl. ruffifcher §offänger
unb Schaufpieler, gab am 30. 3uli 1817
ein ©oncert im Schtoar^häupter unb mirfte
am 6. Sluguft in einem anberen ©oncert
mit.
®amtd, §eiur., II. SBarttonpartten,
©hatflen uub ©ptfoben 1863—64. Soll
fpäter £heateragent in 2&ten gemefen unb
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(Sammt — <
betm Branbe beS SttngtheaterS umge-
. fommen fein.
Saarrat, ftrtebr. 2ötlf). Süejanber,
geb. am 22. 3uli 1815 in »erlitt, fang
als Snabe im Eöntgl. Operndjor bafelbft
ttnb gab auch Shtaben = Solopartien. <§!r
follte baranf £anbtoerfer »erben, bilbete
ftch aber mit §ifer auf einem ßiebfjaber*
theater toeiter unb nahm 1833 fein erfteS
Engagement in Danjtg. 1837 toarb er
burch göltet nach SRtga engagirt. £ter
fang er anfänglich auc^ im &t)ox, balb'
aber ttwrbe er nur in Partien beschäftigt.
(£r gab ÜJtoturburfcfjen, fomtfdje Sollen
unb £enorbuffoS, griff fteH&ertretenb auch
in baS lt>rifcfje £enorfadj ein nnb toar
MS 1844 ßtebling beS PubltcumS. ©letche
Beliebtheit ermarb er ftch barauf in St.
Petersburg, too er nach 35jährtger $tenft=
Seit 1879 penftontrt ttntrbe unb am 7.
ober 8. Sluguft 1883 ftarb.
S*m«t, 2ttab. (Slementtne. »gl.
Schmale.
Sattbali, Sgr. (Sänger ober 3nftru=
mentaltft?) trat um 1776 totebcrholt in
ber 3ttufifaltfchcn ©efellfchaft auf.
Zauber, $em. Sophie, Sängerin mit
angenehmer Sttmme, im Uebrigen aber
nicht bebeutenber JJertigfctt, auch unter
bem Flamen ^arlftein befannt (fpäter
wrehelichte ftranf), gab am 5. 3ult 1809
ein teoncert im Xfytattx unb trat (tefct
als 2Rab. ftTanf) im 3ult 1816 an 3
Slbenben als SJtyrha (Opferfefi), Bttellta
(£ttuS) unb Sophie (Sargine«) auf.
Zauber (recte Schreiber), grl. %,
oom ^oftheater in &annoöcr, erfte jugenb^
liehe Liebhaberin 1860—61. ©eftel.
Zauber, $rl. 97latb. ober (Mtfe, &f)or*
mitglieb 1872—76.
bc Sarafate, Pablo, concertirte in
ffltga am 10., 12., 16., 19. unb 22. $>e=
cember 1880, unb am 21., 25. unb 27.
3anuar 1883, thctls im ©etoerbeöerein,
thetlS im Theater, (£r ift, tote 9tiemann,
anbere Angaben bertchttgenb, bezeichnet,
am 27. Februar 1844 ju Pamplona ge=
boren, fpielte fdjon mit 10 fahren am
fpanifchen £ofe, ftubirte 1856-59 bei
Warb in Parts unb \>at bte SBelt Dorn
Orient bis Slmertfa bereift, ©r ift eine
ber erften ®etgergrößen unb beftfct außer
unfehlbarer Sntottation unb großartiger
Xechntf einen beftrtcfenb fußen Xon. Sein
ooUer ftame ift Pablo SRartin äReltton
Sarafate -JtaöaScueS.
Sara», (Sari ©uftao, Mitglieb beS
Borftabt=Xbe ater 3 1836-37.
Sara, gfrl. Bertha, ßtebhaberinnen,
jtoette jugenbliche Opernpartien oom Slu=
guft bis October 1874. £rat am 8.
September in einem ©oncert auf.
Sauertoctb. i&l
Saril»*, #err unb 9Wab., üom ZfytaUx
ber ^ergogin ö. Berrty, gaftirten am 10.
September 1828 in &tt)et fran^öftfehen
Stücfen.
Sattler, Sohann £arl, geb. 1842 gu
föiga als Sohu beS StabtthetlSsSluffeberS
m XhorenSberg, <£arl S v in beff en $aufe
bie 3J?ufif liebebolle Pflege fanb, befucfjte
baS ^tefige ©tymnafium, ftubirte außerbem
Btoltn= unb Glabterfptel, ®efang unb
Harmonielehre, u. 51. bei 9lStenfelbt, be*
thättgte feinen 2Jhtftfetfer auch burch (£om=
poftttonSsBerfuche, be§og 1862 ba* (Son*
feroatorium in ßeipjig unb ftarb als beffen
Schüler 1864.
Sattler, stoeite Baßpartien 1886-87.
Zap>U>m, $1. 3JI., L^orbtrißent ber
^eter^^aut^athebrale um 1864.
Satter, (Smti, heröorragenber ^labier^
Birtuo«, geb. am 26. September 1862 tu
Hamburg, auSgebtlbet hauptfächlich burch
9tic. ^Jhtbinftein in 3Wo8fau, concertirte
am 9., 16. unb 20. Slpril 1885, unb am
10., 13. unb 21. 9tobember 1887 im
toerbeoerein unb Xheater.
Sauer, ftrl. ®Hfe, ift 1867 in Staubig
geboren unb fiebelte fpäter mit ihrer fta*
milte nach Straßburg i. über. £ter
tourbe ein ©aftfpiel (Slara 3iegler'3, an
bem fte ftch begeifterte, für ihre Beruft
toahl entfeheibenb. Unterbeffen tourben
ihre (Sltern burch trübe Berhältniffe nach
^eüai oerfchlagcn. §ier engagirte fich
grl. S. bei $)trector Berent, gab al3
erfte felbftftänbigere Atolle loährenb eine«
©aftfpiel« ^liffen^ aus St. Petersburg
bte 3lrmgarb in „XtW, gab noch mehrere
anbere Partien, toobet ihr baS ernftere
gach befonberS gufagte, unb fam 1888
als üflitglteb beS $agen§berger Sommer=
theaterS nach ^tflö- ^on ba tourbe fie
als jugenbliche Liebhaberin an ba8 ^tefige
Stabttheater engagirt. 1889 abgegangen.
Satter, SBilhelm, einer ber h^or*
ragenbften beutfehen Orgelbauer, geb. 11.
2Mrä 1831 p ^rieblanb in 2Recflenburg,
Schüler feines BaterS, ift fett 1857 in
fjranffurt a. O. etablirt. Seitbem §at
er eine 9^eihe hctDorragenber SBerfe ge=
liefert, bie meift in $eutfcf)lanb aufgeftettt
ftnb, eines u. 51. auch t« ©t- Petersburg.
1889 erbaute er bie neue Orgel für bie
SefuSfirche in 9Uga mit 3 Manualen,
pebal, 35 fltngenben Stimmen (2039
Pfeifen) unb oerfchiebenen mobemen me=
chanifcheu JpülfS * Borrichtungen. Sie ift
bereits fein 520. 2Berf. — ®tn OrgeU
bauer S. lebte um 1852 in Sfttga.
Sauertoeib, Johann (£arl, unb Wlab.
S., Xheatermttglteber um 1766—75. ör
fpielte alle jacher. $)te Urteile über
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208 (Säuret -
tfjtt liefen btametral auSeinanber, bo* fott
er in ftarf *argirten Kotten gut getoefen
fein, (Sr toar au* <S*riftfteller unb gab
1784 bie 2KonatSf*rift „9fhtffif*e &hea=
troiien" .Gerau«. — 2)tab. <S. fpielte affec=
ttrte Mütter, if)re beften (Srfolge fjatte fte
im Xrauerfptel, bie geringften im Sing=
fpiel. 211S bie ®efetlf*aft 1775 na* 6t.
Petersburg 30g, blieb fte gurücf, fpäter
ging fte gu «Scolari na* SReoal.
Säuret, (Smii, einer ber ^eröorragenb-
ften Riolintften ber 3efetäeit, geb. 10. 2M
1852 gu Dun le 9loi, S*üler beS «ßorlfer
unb Rrüffeler (SonferoatortumS (Rertot),
concertirtc am 18. unb 21. Dctober 1883
im (Setoerbeoerein.
Zautilct, 5lnt., Solo=g-lötift beS Königs
ber Üftieberlanbe :c, coucertirte am 2. unb
20. December 1852 im £beater unb in
ber 2mtftfalif*en ©efeilf*aft. £rug u. 5t.
ein (Stücf mit ber iinfen £anb allein box.
H. ^otortjmototcj, $rl. ßtybia, geb* in
föefcal, ftubirte bei (Sapellmeifter föutljarbt
in Sftiga unb iu ber ©öfee^ofcebue'f*en
©efangf*ule in DreSben, bebütirte als
Slgucena in $la*eu unb toar als erfte
Slltiftin feit 1886 bafelbft unb in (Stettin
engagirt.
^d^ad^e, (Sari Sfteiuhoib, geb. 29.
3Jlai 1836 %u (Sroffen, Sßroöiitä Sa*fen,
als Sohn beS bortigeu (SantorS, ftubirte
guerft beim Sater, bann bei 9)htfifbtrector
$erfurtf) in (Sifenberg, biente in $ßotS=
bam beim I. ©arberegiment als gornift,
machte weitere Stubien im Rioliufpiel bei
bem öfterret*tf*en tammer=Rirtuofen 5lb.
©rümoalbt unb im (Sontrapunct bei Sllb.
Recfer in Berlin, mit bem er au* perföu=
Ii* in freunbf*aftli*e Regierungen trat.
1862—68 mar er bann I. Riolinift beim
Stegert'f*en 2Jtuftf*or in 9ftga, priöati=
ftrte barauf ein 3a^r unb trat 1869 als
I. Riolinift in'S ^^eateror*efter. ßefjrer
für (Slaöier= unb Rioliufpiel, unb (Som-
pontft öerf*iebener ^änge unb eines s Jlot=
turno für großes Dr*efter, tt)iebet*olt
aufgeführt in Berlin.
^cfeabl), £err, ^eibenbarftetter oom
Stabttheater in (Shemntfc, fungirte iu bett
lefeteu 2Bo*en ber Saifou 1884-85 als
Stellvertreter beS üorgeitig abgegangeneu
£erw trüger.
^cfe&fer, Srerbiu., aus Leipzig, (Soncert*
meifter ber SeibeH*en (Sapelle iu Dub*
beln, trat am 11. 3uli 1886 im Dom auf.
^cfc&fers&rufe, $rau, gaftirte imSttai
1881 als Boccaccio, Unbine unb 2lentt*en.
ecfeftffer, $rl. eignes, Liebhaberin 1872
bis 1875, actiö bis pnt 24. £lprii, barauf
beurlaubt, f 3 4. September 1875 p
Sftühlheim a. b. 9h*r.
<3d>aelhta, Sßiantft aus Stockholm,
toirfte am 26. October unb 12. üftooember
1882 in (Soncerren ber grau Slrtot mit.
£*ätpg, (Shormitglieb 1855—58.
^cfcafftter, Dem. 3ba, Liebhaberin,
gaftirte im 9)lai 1833 an 7 Slbenben uub
gab oom October bis December 1834 ein
längeres ©aftfpiel. Sie trat u. 51. als
Lenore, ßeopolbine öon Strehlen (Refte
£ou), Wlaxxa Stuart, Sßrectofa, ßuife
Miller uub, ©ret*en auf unb gefiel. 2Be=
niger gefielen ihre ©efangSleiftungen
(5an*on, ^amina). — Reibe 2M glei*^
geitig gaftirte au* fjrl. §ulba S*., trat
aber feltener auf. Sie toar eine ange=
ue^me, getuaubte, reigeube Soubrette.
3d)af?tter, Charlotte, §arfen*Rirtuoftn,
öom grogherjogl. ^effifc^eit §oft^eater,
coucertirte mit 2nbtü. ^ö&tter am 2., 6.
unb 17. September 1836 in ber 3ohanniS=
©übe uub im SBöhrmann'^en Sßarf.
^d^alt grang, ©oucertmeifter auS^rag,
fpäter Eammer^RirtuoS ber ^rin^effüt Don
s 4$arma, S3affethom=RirtuoS, concertirte am
24. unb 29. $ecember 1821, unb 11. 5lu=
guft 1833 im X^ater.
Landing , ©buarb, II. Xrompeter
1851—57. f 28. December 1859.
^4attiatnSft) f Raritonift, toirfte am
8. October 1885 in einem (Soncert beS
Sri. ^aphael 5 ÜJla*toife mit.
Debatte, SJlitglieb ber §ilferbing , f*en
©efellf*aft um 1743—47.
^d^cbcft f SlgneS, uam^aftc bramatif*e
Sängerin, geb. am 3. gebruar 1813 in
Sßien, 1840 üermäf)lt mit Daöib Strauß
üou beut fte fi* toteber trennte, geftorben
am 10. $>ecember 1870 gu (Stuttgart, ga=
ftirtc im ^ooember unb December 1840
an 14 Sibenben als 9tomeo, 91orma, £an=
creb, Rebecca (3)larf*tter), Dt^ello,
Sribelio, 9floftne (Luftige S*ufter) 2C,
au* trat fie in einigen ßoncerteu auf.
ZO^ccl gri^, ^uftfbirector aus &\)tm*
uife, concertirte mit eigener (Sapelle im
3unil888äunä*ft einige 2ftale imtaifer=
li*en ©arten unb Dom, bann bis gum
2luguft in 3Jlaiorei*of. Dafelbft toirfte
er mit feinem £)r*efter au* toährenb
beS Sommers 1889. (Sr hat ft* au* als
fertiger Riolinift betoäfjrt, namentli* im
tammer = Stil, als er im Sommer 1889
mit ^rl. o. 3ftüthel gufammeu mehrere
tammermuftf=(£oncerte iu SRajorenhof gab.
2Jlit feinen Rrübem s Jlubolf, 3uliuS
unb Sßaul S*., bie 1889 fämmtli* DHU
glieber fetner (Sapelle maren, bilbete er
ein öortreffli*eS Ouartett=(Snfemble.
3d)ctbc, Dtto, geb. in DreSben, be=
fu*te baS bortige tönigl. (Sonferöatortum,
ftubirte Oboe bei ©iebenbahl, Rioline bei
£ülltuecf 2C, toarb TOglieb beS $uff=
holbff*eu (fpäter 3JlannSfelb , f*en) ftäbti=
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(Sdjeibler —
fa)en äftuftfdjorS, bicntc im 101. ©rena=
bierregiment, (Sapettmeifter £renfler, unter
meinem er ßoncertreifen nadj^ottanb 2c.
mitmachte. 1875 fam er al% II. Oboer
iit'ö Sfttgaer £f)caterord)efter, übernahm
aber nod) tu berfelben Saifon bie erfte
(Stimme, bie er nod) bertritt.
<S4eü>ler, ftriebr. SBi^elm, »ätcr,
Jöafftft 1837—39, 1843—44. ©iug barauf
nad) SBre3lau. Söraöer ©äuger mit fräf=
tiger Stimme.
<§4etbiuetlcr, £oui3, öom Stabttfjeater
in Gängig, gaftirte im 2lpril uub 2Jtai
1884 atö £annf)äufer, Slrnolb uub SRaouI.
Später in $>effau engagirt.
£d)eUcttbcrg, 3of., Xänger uub 9lrran=
geur 1855—56. (Seine Scbmeftern Amalie
uub $auline Sd). maren um biefelbe
3eit Solotängerinuen, femer traten nod)
^toet Stinber Samens Sd). auf.
geller, 9tubolf, fleine Tenorpartien
Siuguft bis 9loöember 1886. Später
Senorbuffo in 3ürid).
<3cfeetittttel, 2tuguft, 12jäf)rtger $ioli=
utft, coucertirte mit feinem SSater, bem
äfluftfiefjrer Sd). au3 Berlin, am 27. Sflat
unb 3. 3uui in 9Hga.
^cfeettcfel , fjeraogl. mürtembergifd)er
(Soncertmeifter, £arfens$irtuo3, trat 1787
in ber äJhtfifalifdjen ©efellfdjaft, barauf
am 24. Qamtar im Sweater auf. @r
fpielte auf einer neuerfunbenen £arfe ei=
gene Gompofttionen.
3d)cnf, griebrid), geb. 1806 in 2Jtogbe=
bürg, foltte Theologie ftubtren, trat aber
früf) in beu Staatäbienft, biente 1 3ctf)r
im 3Mitär, fam bann 1825 nad) Sfttga,
um f)ier Sdjaufpieler p merben, fpielte
bi§ 1827 ßiebtjaber, ging bann nad) $fte=
üal, Söiborg, tonftabt, 2iliona, öou ba
uadj 9Jto3fau, 1832 nad) 9ftagbeburg uub
taffei. 1834 in £)üffelborf menbete er
fid) mefjr bem £>eibenfad)e 31t, fing audj
f a)ou an, ftd) in ^elbettöätern p öerfudjen,
reifte bann über öerfdjtebene Stäbte,
mirfte einige 3eit in £eipgig unb marb
1838 als Sfadrfolger ©fjlatrS in Sttündjeu
angeftettt.
3d)cböft), . DScar, ift am 12. ganuar
1850 in Neuenbürg (^Urlaub) geboren
unb erhielt bie erfte Anleitung burd) fei=
neu Söater, meidjer ßef)rer uub fpäter
Organift bafelbft mar. 3m 13. Safjre
mar er fd)on int Staube, feinen SSater im
5imte p öertreten unb beu gangen ®otte3=
bienft p leiten. (Geregelten (£laöierunter=
ridjt erhielt er erft mit 15 Sauren burd)
beu Seminarlefjrer S3er)tiug p Stralau.
SDerfctbc öeranlaßte ifjn aud), feinen ©nt=
fdjluft, 3$olf£fd)ullef)rer p merben, aufp=
geben unb ftd) gang ber SJhtftf p mtbmen.
1867 bepg Sd). ba§ ßonferöatorium p
(Scbereitberg. 209
I Eeip^ig, mußte jebod) baffelbe nad) 3af>ve3=
frift mieber berlaffeu, meil bie tlnn öou
! einem ßanbmirtöe in 2Ut3ftd)t gefteüten
Littel in proige fd)led)ter Ernten nidjt
meiter bewilligt merben fonnten. 1869
tourbe er Drganift in f^rauenburg in ^ur=
laub, 1876 als ßefjrer für bie SSorclaffen
an bie Söhtpff^uie öou &>ut8 «ßabft in
Oliga berufen. $om Sanuar 1881 ^ielt
er fid) gum 3^^de toeiterer Siubien bei
SUfdjbieter, S31afemaun, 3t. fjtföer,
©Erlieft uub Taubert nott^ IV2 3^1)r in
T)re^ben (ßonferoatortum) unb S3erltn
auf, im Sluguft 1883 fe^rte er naa^ 9tiga
gurüd unb mürbe ^ier 1884 als Organift
ber 3efugfird^e angefteftt. Sa}, ift in
9iiga in fcerfdjiebenen Drgelconcerteu auf=
getreten, perft gelegeutlia^ be§ erften let=
tifa^eu ©efangfefte3 im Safyxt 1873, aud)
ift er alä mufif=fritifd)er S3erid)terftatter
für öerfdn'ebene ^iefige ^Blätter t^ätig ge=
mefen.
3d)crbortl)5^licH f fixem, öom ftatferl.
beutfa^en Theater in St. s ^etergburg, ga=
ftirte im September unb Dctober 1868
an 10 2lbenben alg Sdjöne §elena, Schöne
©alatfjee, 3lpcena, Wlaxic (&affenfa^mieb),
©retten, ®urt)bife (Dffenbaa^) unb ^anbl
(^erfprea^en Jjinter'm §erb).
^d^erctibcrg, ©uftaü Otto, geb. am
30. 3lpril 1832 p Sttnnemünbe alg So^n
be§ (SonfulS Sa^. , auggebtlbet bttre^
§enbria^§ uub Stramm, bebütirte am
6. Dctober 1852 in feiner SJaterftabt.
Später mar er in 9^iga für ßtebljaber
1855—56, uub für jugettblidje gelben uub
ßieb^aber 1865—67 engagirt. Rubere
®ugag erneute ^atte er in Gängig, S3re^lau
(Stabttl)eater), Berlin (2Balluertf)eater),
5ßeft, ^Srag, S3rünn, Hamburg (Stabt=
t^eater), töln, Berlin (^efibengt^eater),
Stettin unb 2tugäburg. 1867—68 be=
reifte er pfammeu mit ^amt^ ßcmaw 2
fd)ef 3imerifa. Später fyat er ftd) nur
uod) mit ber felbftftänbigen ßeitung ber=
ftt)iebener Söüljuen befaßt (mie er e^ fd)on
1862 in Sßenebig unb Verona üerfuc^t
l)atte), fo 1874—75 in 9km=g)orf uub
Baltimore, 1880—82 in $ofen. 23efonber§
^at er ftd) al3 ^)irector beg berliner
&ictoriatf)eater3 burd) feine großartig
infeeuirten, füllten S3aEet=Uuterue^muugeu
einen tarnen gemacht.
^djerenberg, grau 3o^anna, ©attin
be^ Vorigen, ^aubeDitte= unb Operetteu=
fängerin, unb al3 fola^e oor^er am £>of=
t^eater in 3Jlüud)en unb am Stabttfjeater
p ^eft engagirt gemefen, gaftirte im
3«ärg 1866 au 6 Slbenben. Sic gab
ferner 1866 ©efangunterridjt unb trat am
20. 3)iärg 1867 in einem ßoncert be^ fixl
($mma Siebter auf.
14
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210 ©Merenberg -
Merenberg, Sri. ©uftl, Xod)ttx ber
Vorigen, toax 1885 amtgtteb beS Victoria*
tbeaterS in üBerltn unb gaftirtc im Slprtl
unb äKat 1886 an 6 5lbcnben als «Höfa*
linbe, £aura (SBettelftubent), (Sberubin,
Slenncben unb 3eniity (SBeifte $>ame) in
3itfla. £ter blieb fte, erft als Opern*
foubrette, bann als (Soubrette in ßuftfptel
unb poff e, immer aber aueb als Operetten*
fängerin befebäftigt, bis 1889, too fie pm
Srtebricb * ©«belmftäbtifcbeu Xbeater in
Berlin überging. 3n $tga mar fie bureb
angenebme (£rfd)etmmg unb gragtöS potn*
tirte SBortragSfunft eine febr beliebte
traft.
^c^erttiitiaf 4» fjrau 3ftarie, geb. Steffel,
geb. 1853 in ßtbau, trieb bon Sugenb
auf mit (Stfer ÜJtofif unb gelangte als
(Schülerin Don 2lb. SBenbt balb fo toett,
bafe fie als ptantfttn toieberbolt in ben
ßoncerten ber ßiebertaf el mitmtrfen f onnte.
Weitere atoetiäbrtge (Stubten machte fie
in 2RoSfau bei 9tic. föubinftetn, ber ibr
aueb bort ©elegenbeit $u erfolgreichem
Auftreten berfebaffte. 9todf) £tbau surücf^
gefebrt, fpielte fie mit Beifall im bortigen
Shtrbaufe. (Seit tbrer $erbetratbung lebt
fie, mit 2Rufifunterrtcbt befebäftigt, in
Sftiga unb bat fid^ bei oerfebtebenen ©e^
legenbeiten (tn SBoblibättgfettSconcerten,
in 2lupb*nngen ber „Pbtlbarmontfcben
©efeUfcbaft" :c.) als gute, febr mufifaltfcbe
ptantftin betoäbrt.
3d>er*bera, ©üntber, fcorntft 1885—87,
oorber bei ber (Setberfdjen (Sapelle in
$ubbeln.
$cfeier, ßarlo, Slntonto, 3ofef, Helene
unb ßeopolbtne, fomie S3apttfte Gabler,
Zättitx öom ©ofoperntbeater in 2Bien,
gaftirteu im Dctober unb Sftobember 1846
an 7 Slbenben. $ie Herren maren audj
©tymnafttfer.
®cfeiffmamt, (Sbtoin, I. SBtoltntft 1873
MS 1883. ©ing inmitten ber legten
©aifon jur ftatferl. Capelle nadf) (St.
Petersburg.
*• Zd)il\mtt), Jrl. (Sopbte, geboreu
tn SKtga, erbtelt tbre löiffenf^aftli^e 2luS*
bilbung tbeilS iu ber <St. Sinnend cbule
p @t. Petersburg, tbeilS in ber 2fteufcben=
febeu iöcbterfcbule , tbeilS aueb bureb
prtüat41nterricbt, tf>re muftfaltfcben <Stu=
bieu mad)te fie bei SBerguer in ftttga,
bann im <St. Petersburger teonferoatortum,
plefct bei 21. ©utlmant in pariS. 3m
feouferbatortum maebte fie baS Orgelfptel,
in meinem «§omtltuS ibr £ebrer toar, ju
ibrem föauptf adf), aufcerbem maebte fie
(Stubieu im ©labterfblcl, ©efebtebte ber
s Dhtfjf unb ben tbeorettfeben Sägern. ÜRad)
fünfiäbrigem Slufentbalt oerltefc fie baS
(Sonfcroatorium 1882 mit beut ^ünfiler*
- Sd)fetterer.
Diplom unb ber großen ftlbcrneu üftebatlle.
Sri. ö. <Sd). bat in föiga am 28. Suli
1882, 26. &uguft 1883, 29. 3anuar 1884
unb 1. Dctober 1886 auf ben Orgeln ber
2JlarttnS=, $om= unb ©ertrubfirebe concerttrt
unb tn ber Söeberrfdjung beS 3nftrumentS
eine namhafte ^ertigfeit beriefen. Slufeer^
bem gab fie bis jefct ©oneerte in SJtttau,
s Jleöal, Dorpat, ßibau, <&t Petersburg,
3WoSfau, (Smolensf, (Sbarfoh), &tett>, mfcbi=
nein, Poltaioa, Obeffa unb SBilna.
ö. ZWimfy, Sri. 9Karte, 8d)rt)efter
ber Vorigen, geboren in Sliga, erjogeu
in ber atteuftben^djen Xöd^terfcbuie f)iex,
erbielt ©labierunterrtd^t bureb S3erguer
unb SSiecfmann. 5luf einer 8tetfe, bie fte
aus ©efunbbettSrticfficbten in'S SluSlanb
unternabm, ^atte fie mieberbolt ©eiegen^
beit, bor größeren 3ubötcr^eifen aufp=
treten, unb bie bterbet gefunbenen Erfolge
beftimmten fte, bie ^ünftlerlaufbabn ein=
jufcblagcn. 3nt 6t. Petersburger (Son-
ferüatorium ftubtrte fte, erft bei (Sabler,
bann bei 2. 23raffin, baS ©laoterfpiel,
bis ein ^anbletben fie gtoang, baffelbe
aufjiföcben. ©ie toaubte fieb bterauf ber
©ompißtion ju, in ber fte fd&on in ibrer
tinbbett ^erfu<be gemalt batte, unb btl=
bete fi(^ bei ben Profefforen 3obannfobn
unb «ÄimSfi^orffafoto. 1888 beritefe fie
baS ©onferoatorium mit bem tünftler-
Diplom, naebbem fie im «Scblnfc s ©jamen
eine bon ibr componirte Kantate w 2)er
Slofe Pilgerfabrt" für (Soli, ^bor unb
Drcbefter aufgefübrt unb felbft birigirt
batte. grl. ü. @cb. hat femer für &la=
öier unb Drgel componirt. 3b^ Op. 1,
brei (Salonftücfe, erfreu 1889 bei S3effel&
©omp. ©ine üon ibr componirte „heberte"
bat 5lufnabme in baS gelegentltcb beS
^ubtnftein ^ 3ubtläumS im Berlage bon
33üttner erfebienene $ftubtnftetn=2llbum ge=
funbeu.
Z(t)\Ucv, XbeaterKnjabrf^einlicb &borO
3nitglieb 1858-59.
Zd>\mi(t)ct, 3ob- Stieb, ßubtotg, Po=
faunift 1852—62, fpöter penfionirt.
^diinbclar, 33. »gl. preobrafbenSti.
^d^irmer f 3ob- ©eorg, Organift in
JRtga um 1701, ungen)t6, an foeld&er ^irebe.
®41egel r Dr. ©ottlieb, JRector
unb 3«fpector ber $>omfcbule 1765—90
(t 1810 in Deutfcblanb), fe^te bie bon
feinem Vorgänger ßinbuer (ogl. b.) ge=
pflegten „©d^ulbanblungen" anfanglid)
gleicbfallS fort unb öeranftaitete am 11.
Dctober 1765 gelegentltcb ber (£tntt>etbung
beS neuen föatbbaufeS eine tbeatralifebe
3luffübrung tn ber tatbebral^cbule, ein
Sali, ber inbeffeu bielleicbt bereinjelt
baftebt.
<341etterer, Sri. Slnna, febr beliebte,
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Sdjliphate
getftbotte Opern = Soubrette 1881—84,
fpäter in 3tiri4 feit 1888 oerhetratbet
mit betn SBarttontften SHcgiffcur 9Jlohr.
<&cblit>!)*fe, 3frl. SlgneS, stoette ©ou=
bretten, fchormitgltcb 1858—59. f 17.
Sunt 1859.
®cJ»lö0ett, Otto, oon 3Jtotn3, I. »afftft
1862—63.
ti. $d>lö*er, Prof. Paul, ptantft, con=
certirte mit ©arafate am 21., 25. nnb
27. 3anuar 1883 im ©etoerbeoeretn.
Schlüter, ©uftao, Dom ©tabttheater gu
Dan^tg, bebütirte 1858 mit günfttgem (£r=
folge als ßeporetto. 3toette SBa&partten
pnächft bis 1859, auch im ©chaufptel
t^ättg. »iS 1860 toar er bei ber 9Uelife=
fdjen @efeHf<haft in föeoaUDorpat, 1860
bis 1863, ferner 1870—72 toieber als
SBafftft in «Riga, boranf n. ». in Dangig
unb ©trafjburg, enbltch 1878—82 jmn
Merten 2Me in fötga engagirt, jefet für
II. unb III. Opernpartten unb (5^or.
Der Slnfang feiner ©ängerlaufbahn, ben
er unfereS SßtffenS in S3erlin machte,
fteUte ihm glängcnbe SluSftchten. — ©eine
Tochter 3b a ©cfj. trat atotfehen 1881 unb
1882 gelegentlich in ftinberrollen auf, unb
bebütirte am 16. Sunt 1883 in bem ßufc
fptet „©te hat ihr $erj eutbeeft" im
©agenSberger ©ommertheater.
£d)läter, Paul, (Shormttgiteb (Xenor)
feit 1889.
<3d)ittale, Dem. <£lementtne, geb. in
Gaffel, begann am &oftheater &u ©chtocrtn,
too ihr Sater föegiffeur toar, in ®tnber=
rotten unb fpielte baun bafelbft baS ftach
ber ©oubretten in ber Oper, tote im
©chaufptel. Daffelbe $ad) befletbete fie
bann, nachbem fie am 5. October 1842
als 2lemtcf)eu bebütirt, bis 1844 in fötga.
3m man 1844 üerheirathete fie ftdj mit
2Uej. ©ammt, ging mit bemfeiben au
baS beutfdje £oftbeater gu ©t. PeterS*
bürg, unb toar bort, erft in jugenbltcheu,
fpäter in älteren Sollen, eine lange SRetbe
oon 3a^cn beim publicum fefjr beliebt.
1874 feierte fie mit ihrem ©atten jufam=
men ihr 30jährtgeS ©t. Petersburger Sttte
gliebg^Subiläum.
3d>ntalfeU>i, Dem. Eleonore ©opbte,
geb. 1763 in ©t. Petersburg, bebütirte
1779, nac§ anberer Nachricht fott fte fdjou
1776 bei ©colari in s Jleoal aufgetreten
fein. 1780 fam fte mit ^ünbeberg nach
8tiga, loo fte fich balb mit (Sonr. ßooff
üerheirathete. ©ic fpielte alle Reicher oon
ben fetten ßtebhabertnnen bis gu ben
SfnftanbSbamen unb füttern, gab auch
ÜMnnerrotten, toar feine tiefauffaffenbe
ober fdjöpfertfch geftaltenbe ©chaufpielerin,
aber hübfeh unb gerngefehen. f 12 - 3l l,s
guft 1812.
- Schmtbt. 211
<2d>titalä, ftatferl. rufftfeher tammer=
Virtuos, SBtoloncelltft, concertirte am 24.
mx% unb 1. &prtl 1825 im Theater.
ecftmelfa, Garl 3ofef, ftigaer Sintis*
97lalermetfter, DecorattonSmater 1788—90
ober länger, als einer ber erften ftftnftler
feines ftacheS bezeichnet. 3« föiga lebte
er bis 1797 unb ift bann üerfchollett, tote
aus einem oon feiner fixan angeftrengteu
©hcfchcibungS^rocefe hetborgeht.
£d)tnelfa, 2Jlab. Huna 97larte, geb.
SBittner, geb. um 1757 gußemberg, betrat
baS Xheater guerft 1768 unb totrfte fpä=
ter bei bem marfgräflichen Theater 311
©djtoebt, oon loo fte Sbd) nach S^ifla be=
rief, ©ter fpielte fte 1787—94 ©elbinneu
unb ©haracterrotten. ©ie mar eine auS=
gezeichnete »nftlerin. Um 1796—99 ge=
hörte fie pr ©cconba'fchen ©efettfehaft in
ßeipgig unb DreSben.
^cftiitelfa, Heinrich ßubtoig, geb. in
©chtoebt um 1770. lieber feine ©erfunft
unb 3ugcnb, über bte er felbft ungern
fprach, oerlautet ®ehetmntfjOolleS unb SSi^
berfprechenbeS. %xoi$ feines Samens foll
er oäterlicherfeitS aus einer abiigen
milie ftammen. Sitte Sßtberfprüche löfen
ftch iebocfj, toenn man anntmmt, baft &ub=
n)ig ©ch. oon obigem Sari ©dj. fpäter
aboptirt morben ift. (£r oerlebte feine
tinbheit in glüdlichen, fein SünglingS^
alter bagegen unter nicht näher befannten,
fehr brüefenben Serhältniffen, unb tourbe
äuerft ©anStourft einer ^unftreiter=@efell=
fchaft. ©eine erften 23ühnenocrfuche machte
er 1787-88 in «Riga, unb gtoar meift im
Sache ber jugenbltchen gelben, oon bem
er banu ju bem ber 3ntriganten überging,
©eine S3eftimmung für baS fomifche §ad),
in bem er berühmt tourbe, entbeefte er
erft fpäter. (£r toirfte nach feinen SRigaer
Anfängen in Prag, 2Bien unb Breslau,
oon 1824 ab toar er eins ber ©chofcftuber
beS PublicumS beS ^öuigSftäbter XheaterS
in Berlin, f 15. Slpril 1837 in Panfoto.
$4«ti*t (i^cte $Rothbart), Dem. 5lu=
gnfte, Xänjeriu, auch ©oubrette unb naioe
Liebhaberin 1809-15, ferner 1817—20.
3n ben erften 3ah^cn faug fte auch Heine
artien. ©eit 1813 toar fte mit bem
boer Eunft oerheirathet.
£d)raibt, Biebrich Wilhelm, oom
grofeh^ogl- tytCLttx in 9Jlannheim, be=
bütirte am 23. 5lpril 1815 als Söaron
Dieburg in „©tille 2Baffer\ @rfte ßel^
ben unb ßiebhaber, auch Tenorpartien,
guttächft bis 1817. 3lm 1. 3)Mrg beffelben
3ahreS tibernahm er, nachbem er im 5luS=
lanbe eine föethe bebeutenber 9lettengage-
ments abgefchloffeu hatte, bte Dtrectton,
hatte aber fein ©itief ttnb machte am 1.
3nli einen mifelnngenen Jluchtoerfuch, für
14*
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212 @d)i
bcn er 12 £age fpäter bcm oerfammelten
publicum Abbitte leiftete. ©r blieb oor=
läufig in IKiga, mo feine (smette) ©attin
noch im ©ngagement ftanb, trat bann
1819 einige ättale ftelloertretenb auf unb
marb 1820—22 mteber engagirt. ©d).
mar ein ö ortreff lieber Schaufpteler. 3n
^iebhaberrollen foll er natürliche Sßärme
3u öermiffen gelaffen haben, bagegen geigte
er nebeu ben oben ermähnten fächern
mcf)x 'unb me^r Seruf für Sntrtganteu.
ÜUhtfterhaft fear er in ©onöerfatiouSr ollen.
Sgl. sub 2ftüller pag. 164—165.
^raibt, 9)lab. ©eorgtne, ^mette @attin
beS Vorigen. Sgl. Surmeifter.
3d>i»iM, $rait3iSca, Tochter öon 2öilf).
(5d). aus erfter ©he, geb. 1808 iu $ranf=
fürt a. Wl., mar fdjon 1813 in «Ötaim*
heim aufgetreten, unb gtoar in einem flei=
neu Stücfe „$te tofafen auf ber 2)ceffe",
melcbeS Freiherr ö. ßtchtenftein befouberS
für fie gefchrieben hatte. 3« SRtfla begann
fie in ätnberrollen unb erregte bamals
burd) ih* ungemeines Serftänbnift Se=
tounberung unb bie meitgehenbften £off=
nungen. s Jtad) unb nach übernahm fie
größere Sollen, gab 6oubretteu uub ßteb=
haberinnen, auch Heilte Dpernpartien unb
mar bis 1831 ein beliebtes ÜJMglteb.
1824 hatte fie ftch mit bem £heaterfecretär
Siebert öerbetraihet, öon bem fie ftch
mteber getrennt %u fyabtn fcheint. 1831
ging fte nad) 9JioSfau, mo fte ohne ©r=
folg auch Hauptrollen im tragifdjeu %ad)
übernehmen mufete, 1832 fear fte in
9ftagbeburg unb üerheirathete ftch boxt
mit bem 6cbaufpteler <Sdjenf (ogl. b.),
bem fte, als naibe ßiebhaberin überall
gefeiert, burd) beffen fernere ©ugagementS
folgte.
Schmibt, Wl unb 51., ^ofanntften,
coucertirten, oou %xau o. £fd)erniämSfy
mit hochHingenber ^eclame eingeführt,
am 30. 2lprtl, 2., 5., 8. unb 10. Sttai
1851 imXheater, unb mirften amll.3)tai
in einer £>on 3uan=5luffüh™ng mit, ber
einzige Sali eines auf bem 3cttcl ange=
geigten ©aftfptels im Crchefter. — ©in
Sßofauntft ©eh., SJcitglieb ber S)reSbener
Hofcapelle, lieft ftch aud) 1840 iu föiga
hören.
^djmtbi, ©arl Otto Robert, geboreu
in Bresben als ©ohn beS HofprebtgerS
<5d)., lernte als Slpotfjefer unb begann in
2eipäig baS 6tubium ber $h<*nnacie,
mnftte es aber mit bem £obe beS SaterS
unterbrechen unb manbte ftch, int 2teftfc
einer fchönen £enorfttmme, ber Sühne
&u, für welche ihn 2Jfteffd) unb Sßaulty in
Bresben auSbtlbeteu. ©ein feftgefefcieS
£ebüt als Dberon in Bresben vereitelte
ber £ob beS .töutgS 3*riebrid) 5lugnft uub
mibt.
bie folgenbe ikmbeStrauer, unb fo betrat
er bie Sühne gum erften Male 1827 in
©rfurt als Xamino. fiiex blieb er ein
3ahr, fang bann iu Königsberg, Danjig
unb «Stettin, unb tarn 1831 als Helben=
tenorift nach fötga. 3m ©djaufptel gab
er SonbtbantS unb fomifche Sollen. Mit
3luflöfnrtg beS XheaterS 1835 fehrte er
nach Königsberg prücf, mürbe aber 1840
mieber nach ^iflfl berufen. 5lm 21. @ep=
tember bebütirte er als 2)laufer, unb mar
nun in feiten £euor=, fpäter nur nod)
iu fleineu ©efangSpartten, ferner in ©a=
üalier=, fpäter auch in ©praeter* unb
Säterrollen unb erfteu ©hargen, immer
aber mit befonberem ©rfolge in fomifchen
unb huntoriftifchen ©baracteren ununter=
brochett bis pm 6d)luffe beS £f)eaterS
iu ber ^önigSftrafee 1863 befd>äfttgt.
1863—72 mar er Sibliothefar unb trat
nur gauj anSnahmSmeife 1870 noch einige
2Jktl auf. @ch- toar attjett ein ^reunb
beS XheaterpublicumS. ©eine $omtf mar
mehr pafftöer 91atur, aber öon biefer
(Seite äufrerft mirffam. ©ine feiner ©lang=
rollen mar 5lbam in „2)octor SöeSpe".
511s 6äuger mar er nur mährenb feines
erfteu ©ngagements bebeuteuber. damals
trat er auch häufiger in ©oncerten auf.
2lm 15. s Jtoüember 1855 (um ein 3ah*
verfrüht), marb ber 25. S^h^^tag feines
erften ^tefigext SluftretenS burd) ein $eft=
fpiel gefeiert, iu bem er felbft, bargeftcllt
ooti ihm felbft, bie Hauptrolle fpielte. s JHe
foll eine s Jtolle mit größerer Wahrheit
gegeben toorben fein, ©in 3teftfouper be=
fchlofe bie fteter. <Sd). ftarb, faft 70 3af)re
alt, am 27. December 1872.
edjmtDt, Mab. ©milie, erfte (Stettin
beS Sorigen, fpäter gefchieben. 9iaioe
ßiebhaberinnen, ©oubrettett, f leine ®e=
fangSpartieu 1831—35. 2Bar auch £än=
^erin. 5lm 19. 2)ecember 1847 gaftirte
fte unter bem s Jtamett ©merS=(8chmibt
als s Jloftne (3urift uub Sauer) unb
Üfttranboliita.
^d^mtbt, $em. 3Jlarie Stan^iSca
Seruharbiue, gab in ben lefcteu üDionaten
beS 3ah*eS 1834 einige gmeite ©efaugS=
partieu, entfagte ber Sühne unb berf)ei=
rathete ftch i» s ^tga.
£d)tiiibt, ©arl, aus Sachfen, <5taW
mttfifer, Dirigent eines nach ihm genauu=
tett s ^uftfchorS, melcheS, 1839 nach s Jttga
berufen, unter biefem tarnen bis tu bie
60er 3ahre beftanb, nachbem es fd)on
früher an ©cholj übergegangen mar.
©d). ftarb, 59 3ahre alt, am 5. 2)totl859.
Zdtmibt, ©outrabafftft im Theater
1857—58, fpäter beim ©uterpeorchefter.
3d)tnibt ©hormitglicb 1859- 60.
3dimibt f ©hormitglicb 1866—1868,
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machte am 22. JJtoüembcr 1866 alsStfcber
tu „ftarl bcr ftübne" (Seil) eineu Jöerfudj
in einer größeren Partie.
3d)miM, 3nliuS (Säfar, jitammer»8irs
tuoS, feit 1841 erfter üBtoiouceUtft ber
©ofeapette in 2>etmolb, concertirte mit
Sri. s Jtemmert am 14. uub 18. Sebruar
1874 im Xheater uub trat am 19. gfe»
bruar in einem (Soucert ber ftxaxi Don
Seonow auf.
Zd)m\t>t, Seoit, ©fjormttgiteb (IL 23aft)
1876.
§d>mibt, ^rofeffor 9L, ^tanift, wtrfte
am 24. unb 26. Slprtl 1879 in (Soncerten
ber Srau 5lrtöt mit.
<&d>mibt, £auS, ift am 6. September
1856 in Sellin geboren, wo fein $ater<
$)irector bcr befanuten (£rgtehuugSanftalt
für ftltaben mar. $>en Sinn für $ßoefie
unb Üöhtfif glaubt er oon feiner 3Äutter
ererbt gu ^abeu, bie als eine geborene
Seng einer S^milie angehört, bie in bem
Dichter 3o&. 9Md). 9ieinf)olb Seng, bem
3ugenbgcfährteu ©oetfje's, unb iu bem
iöeetboben = Biographen SBilljehn ü. Seng
auf beiben ©ebietett namhafte Vertreter
aufguwetfen fmt. (Seinen erften Unter»
rieht im (£labier= unb Drgelfpicl unb im
(#cfang empfing Sd). öon bem bortigen
Wufiflc^rer SJhtmme, unb gute 9Jhtftfauf=
fübruugeu, bie berfelbe mit etnf)eimtfd)en
Straften gu ©taube gu bringen wuftte, fo=
wie ©oncerte burebreifenber Süinftler Heften
früh beu Söunfd) in ihm erfteben, ftd)
gang ber äftuftf gu wtbmen, ein plan,
öon bem ber 33ater oor Slbfolotrung ber
(Schule in feinem Salle etwas Wiffen
wollte. 9lad) abgelegtem 9ftatnritätS=
(ganten unb erlebigter 9Jlilttärpflicht be=
gog Sd). 1875 baS Seipgiger (Sonferöa=
torium, wo er brei 3abre lang 2Bengel,
putti, föetneefe, Srefcfdjntar unb 3aba8*
fofm gu fpectelten Sebrern §atte. Qu ber
Sdjluftprüfung gelangten eine Sonate
unb Steber oon ihm gur Sluffü^rung. 2LUel
Sörberung unb Anregung würbe ihm in
Seipgig ferner bura) beu Umgang mit
Sraug b. ^olftetn, fowie burd) beu Söefudj
Phtlofopbifcher Kollegien an ber Unioer=
fttät. S)er SBunfd), uod) weiter iu muft=
falifd) bilbfamer Suft leben gu fönneu,
oeranlaftte tlm banaü) in Berlin in baS
3oad)tm , fd)e §auS gu treten, wo tfjm bie
Verpflichtung, bie Arbeiten ber Söhne gu
überwachen, genügenbe 9ftufte lieft, gleta>
geitig in ber SIfabemie unter SHel fyaupU
fädjltd) feine tbeoretifdjen (ötubten fort-
gufefcen. $ie Befamttfdjaft mit 23rafmtS
unb beffeu 3utereffc für fein Xalent be=
wogen ilm nach aubertfjalbjäbrtgem 9luf=
entbalt bafelbft, Berlin mit 2öien gu öer=
tauften, wofelbft er uod) weiter (Slairier
Sd)mtebecfe. 213
bei ^rofeffor SmietanSfp, (Soutrapunct
bei s Jbttebobm ftubirte uub feine ßorn*
pofitiouen Don 3eit gu gett S3ra^m«f öor=
legen burfte. ÖJlei^geitig begann er ba=
rnals für muftfalifa^e unb aubere SBlätter
gu correfponbiren, fotoie ^oncertretfeu mit
s Jt. o. 3«t=3)lü^len gu unternehmen, toeld)e
in erfter Sieibe bem )öefud)e ber ^eimat^
galten. Wad) gtoeiiafjrigem Aufenthalte
in Sßieu uub einem folgenbeu SBinter»
anfent^alte in Sranffurt a. ber bura^
ben Stefeljr mit bem ©chumann'f^en tmb
<5todf)<m\tn^d)en §aufe bebeutfam rourbe,
nahm er bann, in bem SBunfdje nach
einem geregelten 33erufe, bie augenbltcfltd)
gcrabe öaeante Drganiften = ©teile tu
Slren^bnrg (ßefel) an, welche er über
gtoet 3ahre inne h^tte, worauf er 1885
als muftfaltfcher 33erichterftatter ber „9?iga=
fchen 3eitung" nach ÖHga berufen würbe.
$ter wirft er aufterbem als Hehrer unb
als Setter eines mufifalifchen Greifes, mit
bem er berfd)tebene Slufführnngen t>cran=
ftaltet hat. — $113 (Somponift bewegt ftd)
©d). in Heineren Sormen, h<*uptfächltd)
ftnb eS Sieber, in benen er DrtgtueHea
gefa^affen, unb gu betten allen er auch bie
£e£te felbft gebietet hat. UebrigenS ftnb
©a^.'fa^e iejte aua^ &ott auberen (£ompo=
niften, wie g. 23. öon 23rahmS, §euberger,
üftattbert, ©d)ütt 2C. in 3Huftf gefegt worben.
2)lehrf aa^ f)at er ferner bie ßieber anberS-
fprachiger (Somponiften in'S 2)eutfche über-
tragen, fo für bie grofte Söreitfopf & Jpär =
tel'fche ©hopttt=3luSgabe bie ßboptnlcheu
unb für Sorberg, ^ahter uub 3ürgenfohn'
üerfa^iebene Sol0 cn Xfchaifowsf^^cher. 3m
£)rucf erfchienene Driginal=^ompoftttonen
ftnb; 8 SHnberlteber op. 1; 6ßieberop.2;
SBeifeu frember Golfer (mit htngugebid)=
tetem Xqt) op. 3; $lu§ jungen £agen,
(^laöierftücfe op. 4; ßiebeSlicber op, 5;
4 Duette o]). 6; Sänbliche Sieber op. 7;
©infame Sieber op. 8; 5 Sieber op. 9;
£>oiber 5lbenbfa^ein unb aubere Steber
op. 10, meift erfchienen bei 5lnbr^, theil=
weife bei SBrettfopf & öärtel, ^ahtcr unb
©imroef. Veröffentlichte aufterbem einen
Vanb ©ebia^te unb Ueberfe^ungcn (3lnbre);
2öethnad)t3fpiel («artbolomauS, Arfurt);
3 SWartt^en in Herfen («ehre, mtavi).
edjtttibt, (Sari, IL SBioloncellift 1887
bi§ 1889.
edjtttib*, §anS, I. Violinift feit 1889.
<3d>ittiel>ecfe, 3oh- ©hnftian, hergogl.
iSachfen^eimar'fdjcr ^ammermuftfer, fpä=
ter in ©t. Petersburg lebenb, 33iolinift, trat
am 26. September uub 3. October 1803,
femer am 15., 17. unb 27. 3flnuar 1817
im Xheater unb <2djwarghäupter auf.
<5cfemicfcecfc, ©arl 3ul. ©b., Dorher
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214 Sd&miebecfe -
um 1835 u. 21. jlociter ^cnorift, ^omifer
unb Zugleich ©^orbircctor in Slmfterbant,
fpäter in SJtogbeburg, gehörte bcm Sfttgaer
Xfjeater als ©borbirector unb acttPeS
(Sbormttgiteb (fchorfübrer) ätotfcben 1851
unb 1868 §u Perfdjtebenen 3 c ^cn an,
immer aber anfebetnenb nnr anf ffirgere
Dauer.
^efemtebeefe, ^rau 9Jlarte Henriette,
geb. $errmann, Mütter, Opernalte, auch
(Sbormttgtteb 1851—55, ferner &$omiU
glteb 1858—70, mit Unterbrechungen, bie
fte bei ber §elitt)tg'fcben nnb sJUeltfc'fcben
©efellfcbaft oerbraebte. Warb 1870 pen=
ftonirt nnb ftarb am 20. (September 1876.
<3cJ>miel>ecfe, Slugufte Amalie, Xofyttt
ber Vorigen, fttnberrollen 1851—55, II.
Opernpartien , (Sbormitglteb 1860- 62,
1863—77. ©ing nach 9ietü=?)orf.
3d)tmtj, Gbormttglteb 1859—60.
3chnabel, %xl, II. ©efangSpartten
1854—55. 2Bar im ßeipjiger (Sonferpa*
torinm pr (SlaPterfptelertn, gnr (Sängerin
aber erft fpäter auSgebtlbet toorben.
Zd)tttt, $rl. 3Jlaric, ift anf einem ©ute
in ßiplanb geboren. 3m löefifce einer
fjübfcfjen Stimme begann fte ihre erften
Stubten in Dorpat unb tourbe bann,
uaebbem fie ben SBiberftanb beS SaterS
&u brechen gemußt, auf glüei Sabre im
ßonferpatortum ju töln Schülerin ber
9Jtarcf)eft. 211S folc^c totrfte fte auch in
ben großartigen ©bor * Aufführungen im
©ürsentd) mit. Die 2lbftd)t, pr 23ütme
311 geben, mußte fte häufig tüteberfebrenber
föetferfeit toegen aufgeben, aus bemfelben
©runbe ift fte in doncerten nur tüenige
s Jttale aufgetreten. Um bie 1 870er 3a£re in
bie §etmatb prütfgefebrt, tuibmete fte fidj
bem Mehrfach, erft in Dorpat, bann in #Uga.
^cJwetfcer, tünftlerfamilte. Der $ater,
©eorg Abraham Sd). (geb. 7. April
1770 %\x Darmftabt, fruchtbarer ßompontft,
geft. 7. Sanuar 1839 als §ofcapellmctfter
in Berlin), toar früher in ber Capelle
beS ^ringen ^einrieb Pon Greußen als
I. Jporntft, feine ©attlu Caroline, geb.
portmann als erfte (Soucertfängertu an^
geftettt getoefen. Der £ob beS ^ringen
unb anbere Stobältniffe fübrten ibn 1813
mit feiner gamiiie auf einige $eit nach
föußlanb. (£r tourbe 2Jtufifbtrector, feine
©atttn erfte (Sängerin in 9tePal. §ier
bauptfäcblicb btlbete er feine beibeu älteften
.finber, ^rang unb 3obanna, im ©e^
fange aus unb führte fie ber SBtibne 31t.
Stuf ber ftücfreife begriffen, bielt ftd) bie
ffamilte 1816 einige £ett in fttga auf unb
gaftirte jtüifcben bem 4. Februar unb 14.
s JMrj im^beater. 9Jlab. Caroline trat als
(MPtra(Opferfeft) auf, Sobanna als ®m-
meltue (ibre Hauptrolle), Sfandjon, s Jlofine
- ©d&nettet.
(Dorffängerinnen), üflprba, Donua Anna,
Pauline (£ag in #artS), (Sonftanje (©ntfüfc
mng nnb 2Baff erträger), Königin Pon ©ol=
conba, Se^tuS, kleiner 97latrofe unb Su=
fanue, %xan% al^ 27tafferu, ßabrie (Xag in
s ^ari^), ^ebrtllo, 3acob Biburg, 3obann
(3e toller je bejfer) unb gigaro (3Ro^art).
5lm 12. Februar unb 6. Wläxz gaben fie
©oncerte, in benen ßompoftttonen pon
5lbrabam (Sd). aufgeführt tuurben, u. 51.
ba3 Oratorium „Die ©eburt ©^rtftt",
toelcbe« großen ©inbruef machte. 5lucb in
eintgeu anbcrnßonccrten wirfte bie gmittlie
mit. — Die beibeu jüngften ©lieber ber
Familie toaren bamals noch finber.
ßoui« Scb-, geb. ben 17. Slprtl 1805 in
Berlin, betrat bie S3übne gnerft 1814 in
s JlePal, toar fpäter als SHcgiffeur unb ^0=
mifer eiu b^rPorragenbe« 3Jlitglieb bcö
(StbaufptelbaufeS, pon 1836 an gletcb^eittg
£ebrer ber englifcben unb rufftfeben Sprache
an ber allgemeinen ftrtegSfchule in ^Berlin,
Pon 1854 an SSorlefer beS ^önigg, fpä=
teren ®atfers> SBilhelm unb ftarb am 4.
December 1878 §u ^ot^bam. <£r gaftirte
im mal 1847 an 3 Slbenben in Perfchie=
benen fomifchen Sollen in 9liga. —
Ü)lafchinfa (Seh-, geb. in^ePal, fpäter als
Per ehelichte Schubert, berühmte (Sängerin
in DreSben, toar pr 3^tt ihrer Slntoefen-
heit in 9^iga noch nicht 2 3abre alt.
^ebtteiber, Dem. 3Warie, geb. am 13.
3anuar 1815 p S3raunfchtt)eig, begann
ihre theatralifche ßaufbahn am ^oftheater
bafelbft al« Opernfängerin, ging bann
put Schaufpiei über unb toar in ßtibeef,
Gaffel unb Bremen ein febr beliebte«
»ühnenmitglicb. »om 9loPember 1838
m 3anuar 1839 gaftirte fte an 6 5lben=
ben al« (Sugente (33mber unb ©eliebter),
^arifer XaugenichtS, Eibele (©efährliche
Xante), ©rtfelbts, Ophelia unb Corona
ö. Salu^o in ^Higa, Perheirathete fid)
barauf mit bem ©ho^birector ^e trief,
jog ftch in'8 ^ßriPatleben jurücf unb trat
nur noch einige 3Jtal als Sängerin in
(Soncerten auf. s Jiach ihres ©atten £obe
mar fte eine lange *fteibe Pon 3öh^« «IS
©efaug= unb (SlaPteriebrerin in 9Hga thä-
tig unb lebt 3. 3. tn St. Petersburg.
^ehneiber, gfrl. &ttfe, fpäter üerhei=
rathet mit bem Orcheftermitglteb ^ammer=
muftfer 2B. ßoreng, ^ho^nttglieb 1851
biS 1852, 1853—56, 1869—70.
Schneiber, ©hormitglieb 1864—67.
^4neiber r ©erm., I. $ofaunift 1879
bis 1882, porher ©ontrabaffift bei Jsöilfe.
^d^neiber, g-rl. 3ohanna, jugenbliche
Selbinnen unb Salonbamen Sluguft uub
eptember 1884.
^chnetter, 3oh- ©ottfr., aus Berlin,
&lapter= unb Orgclfpieler, auch ^iolinift,
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215.
Schüler Don Wö\tx, conccrtirtc am 9. Slpril
1827 tm Schtoarshäupter, uub am 15. 3nnt
1832 in ber 3acobifird)e. (Sr mar btiitb
geboren, ein ©efebief, melcheS feine fämmk
liefen je^n ©efebtotfter gleichfalls feilten.
feefettifcer, Dem., bebütirte am 24. Oc=
tober 1840 mit einem ©efaugoortrag.
Meine Slltpartten bis 1841.
Sdjnöbel, Stoitntft um 1792—96, her*
Dorragenber Dilettant.
^d^ttttr, ^erbinanb, Schanfpteler nnb
länger, ©^ormitglieb 1837—40.
^d^oberled^ner, graua, geb. am 9. 3nlt
1797 ju SBien, f 26. December 1842 gu
Berlin, bamals befannter ©ompontft nnb
5ßiaitift f (£apellmetfter am £ofe $u &ucca,
concertirte am 9. nnb 14. gfebroar 1824
tm £beater nnb Scbmarahäupter. (£r be*
fanb fich bamals auf bem 2Bege nach 8t.
Petersburg, too er fich mit ber jungen
unb frönen erfteu Sängerin ber italic-
ntfeben Oper, Sophie Dali 'Dcca Der*
betrathete. 2)Ut ihr gab er ferner im
Sflat 1826 unb im gebwar unb 2Närj
1830 je brei (Soucerte in SRiga.
$cJ»0«, Drcheftermttglteb um 1783.
^cfeöit, ^ammermufüer, ftagotttft, cou=
certirte mit ber 3Jhtftfaltfchen ©efellfchaft
am 27. (September 1802 im Zt)tattx.
(Spielte eigene (Sompoftttonen.
Zü)6n, Safr unb Safebuffo = Partien
1858— 59,
2d)ön % $eifesiriefcer, 3)tob. Caroline,
Dom §oftbeater %u SRüncben, gaftirte tm
3ult unb Sluguft 1838 an 6 Slbenben als
Söetfee Dame, Slbatgtfa, (Slotra (Stumme),
©räjin (fttgaro) unb Königin ber Mafit.
3cfeötteicfe, 2t)eatermitglieb 1857.
^cfeätterftftfci, (£mtl, geb. am 4. Je*
bruar 1830 als Sohn beS berliner Dom*
(SapellmeifterS Sd)., erlogen im Militärs
2Batfenhaufe }n PotSbam, mtrfte als
Schanfpteler in Berlin, Stettin, dachen,
üölagbeburg, töutgSberg, föiga (1853—54),
SBürgburg, Srüun, 2Bten. 3n SRtga fpielte
er jngenbitebe fctebhaber, fpäter ging er
pm gelben», gulefct gum (Sharacterfad)
über. (Seit 1865 mar er femer Director
ber Stabttheater in Sftoftocf uub (Shemntfe,
beS <Saroias$f)eater3 in ßetpgtg unb beS
StabttheaterS in Homberg.
Sdjömelb, Sßtlhelm, geb. 1826 tu
(^bemniö, erhielt feine erfte SluSbtlbuug
burdj ben ftäbttfdjen äJtuftfbtrector 9flcjo
tu fetner Saterftabt, ftubirte bann 1842
bis 1845 in ßcipgig ^auptfä^lic^ Sioltn*
fpiel metter unb hmrbe im Sluguft beffelben
3ahrcS tn'S SRtgaer £l)eaterordjefter be=
ntfen, bem er als erfter II. Stoltnifi noch
angehört. &m 8. Februar 1876 feierte
er fein 30jährtgeS Jubiläum burd) eine
(£oncertmattu6e im %i)cattx. Serbient ge=
; macht bßt er fich aufterbem bureb 2tttfc=
grünbuug beS SHtgacr Streichquartetts, in
; bem er bis &ur Sluflöfung beffelben als
. IL Sioltntft mtrfte.
! Zd)önt)ol ftrl. (Sltfe, geb. am 27. $(u*
iguft 1837 (?) in Sraunfchmeig, muntere
' Liebhaberinnen unb (Soubretten iu Schau^
fpiel unb Poffe 1847-50. 3hre Dar=
ftellung hmrbe als aumuthtg, lieblid) unb
lebeubtg gerühmt. (Sie ging barauf nadj
<St. Petersburg unb gaftirte im Wim
1861 an 3 Slbettben in fötga als ©ritte,
2lttna*2tfe, Emilie (®r toetfe niebt, toas
er toitt) unb Pauline (Der §err Söetter).
(Später öerfjetratyete fte ftcb mit griebri*
§aafe unb entfagte ber S3ü^ne.
Z^önhut^r ©arl Slnton, 3ntriganten,
jtoeite (ifyaxacttx* unb fomifc^e Kotten
1809—15, foo er iubeffen fc^on alt uub ntdjt
me^r im S3efi(}e feiner Dollen früheren
LeiftungSfä^igfeit toar. Weiteres ögl. im
^olgenben.
^d^ön^ni^, Dem. Caroline Antonie,
Xod^ter beS SSortgen, erfte Liebhaberinnen
uub ©elbinnen 1809—15. <Ste ioar im
Xragifc^eu befonberS Dorpglich uub totrb
überhaupt als Dolle, nach thron Abgänge
lange Dermtfcte SHinftlerin gefchilbert. (Sie
war am 13. September 1791 $u DreSbeu
1 geboren. 2)Uttc ber 90er 3ahre erhielt
| ber Sater, bisher bei toanbernben ©efett=
I fchaften, eine beff ere 5lnftellung in SHagbe*
bürg. $ter tourbe fte als SHnb auf bie
Sühne gebracht, üßadj einigen 3«h^^
ging fie mit bem Sater jur Sachmamts
fcheu ©efettfehaft nach Gängig unb EönigS*
berg, too fte, faum 15 3ahre alt, als
ßuife Miller ihre erfte grofee WoUt fpielte.
Son 9^iga, too fie in ben erfteu Käufern
berfehrte unb gefchäfet tourbe, ging fie
nach SWagbeburg, bann nach §annober.
1819 Derhetrathete fte ftch mitbemSchau^
fpieler &arl ßubm. Senf. 9tad) Der^
fchiebenen anbtxn Engagements fehrte fie
1828 mieber nach J&amtoDer jurücf, ging
gauj in baS grad) ber chargirteu fomifcheu
Sollen unb älteren 3^fluen über unb ftarb
am 1. Snni 1840.
Schöning, Xheatermitglieb 1842—43.
edjoepf, 3oh- 5?riebr., Stabt^OrgeU
bauer um 1769—78. Er baute ©laDiere nad)
Lübecfi^cher 5lrt, Dom ©ontra^F bis jum
3geftr. F f auf 3Wahagoni=2lrt gebebt, mit
golbenen ßeiften unb mefftngeuen Sefchlä*
gen, sunt greife Don 20 m^lx. 3llb.
3cJ»olfe, 3Jlajimiiian, geb. 1743 in Prag,
mo er 1760 auch Schaufpieler anfing,
befudjte «Htga guerft als ©aft 1783 uub
mar fpäter für gelben unb ©httracterrotten
1789—90 hier engagirt. 3. 3- ©«flei
nennt ihn einen ber hcrDorragenbften
Schaufpieler beS porigen 3ah*hwtbert$.
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•216 Sc^olg -
Er mar it. 21. noch in Berlin unb SreSlau
eugagirt unb ftarb, faft 92 3afjre alt, im I
Wobember 1834 in $anfom. — Setbe
Mal gleichzeitig mit ifjm mar feine
©attin, Ebmunbe, geb. Zillt), in fötga.
Sie fptelte Liebhabertnntn unb Heroinen
unb gaftirte aufeerbem au 7 2lbenben im
October unb 9loöember 1807, u. 21. als
Margarethe Opageftolzen) unb 3ohanna
ü. Montfancon.
&d)oU, Sllejanber, Don 2Bien. $)ebü=
ttrte als Mafetto. II. ©efangSpartten oom
(September big ®ecember 1840. Entfagte
barauf bem Xfytattx.
<3d>olä> grl. Elara, öon Berlin, erfte
Liebhaberinnen 1861—62. Talentvolle
Anfängerin.
^djol*, ^rau ittofa, geb. Töppermetn,
geb. am 9. October 1826 bei SBeferliugen,
mürbe burch ^rau Ereltnger unb Eharl.
ö. §a^n auSgebilbet, bebüttrte 1845 als
Mifydjtn öou ©eilbromt in 2lltenburg,
berhetrathete fiel) in Erfurt mit bem
$omifer 2luguft Sa)., mirfte als erfte
Liebhaberin au uerfchtebeuen Sühnen, ging
1863 in min in baS ftach ber Mütter
unb 2lnftanbSbamen über, mar für baS=
felbe u. 21. 1868-69 in 9Hga engagirt
unb ift feit 1885 gknftonäriu beS §am=
burger StabttheaterS. — Sit s JUga traten
mehrere Töchter öon ihr in tinberrollen
auf, eine berfelben, @retchen (Sd)., ftarb,
21 Qahre alt, am 9. ftoüember 1883 als
Soubrette beS (StabttheaterS p Liegntfc.
— ©in gräuleiu 6cf). gab in Otiga 1868
bis 1869 (Soubretteu unb zweite unb bxittt
Rächer.
^d|oM, $rauz 2lbolf, geb. 1819 31t
Hainichen in Sachfen, (Schüler u. 21 üon
Schubert in Bresben, hotte bereits in
(&hemnt& Bresben, ^reiberg gemirft, als
er 1842 zum Schmtbt'fchen Muftfchor nach
ittiga berufen mürbe, melcheS er bann auf
feinen eigenen tarnen übernahm. Süch-
tiger Siolintft unb überhaupt guter Mn=
ftfer, liefe es <Scf). mährenb fetner laugen
jRigaer Xhätigfeit u. 21. nicht an mieber=
holten Serfuchen znr Einbürgerung popu*
lärer Eoncerte befferen Stiles fehlen, faub
aber bamit, mie mancher 2lubere üor,
neben unb nach *hm, wenig Erfolg $ie
legten 3af)re üerlebte er als Mufiflefjrer
priüatiftrenb. f 19 - 2luguft 1888.
£d)offoto, $rl., Ehormitgiieb 1855—56.
Ii. ®d>oitlfc$lfd)erabest, s Jiembert, Sa=
ron, 2lffcffor beS Ltülänbifcijeu £>ofgertcf)tS,
hat 1820-45 bem EultuS ber clafftfehen
Eammermuftf, befonberS beS (Streidf)quar=
tettS, in melchem er znmeift bie I. Violine
üertrat unb in ben s Jttgaer ^riüatfretfen
ber Käufer (Sdmobel, Slault, (SchroeberSfp
unb Sßoorten auf feiner (Strabuart=®eige
©Araber.
] gern gehört mürbe, mit Eifer obgelegen.
! Mit gleich regem 3utereffe betheiiigte er
j ftch an ben öffentlichen St)mphonie=2luf=
\ führungen ber bamals auf ber £>öt)e ihrer
i LeiftungSfähigfeit ftehenben Mufifalifcheu
1 ©efettfehaft, p bereu Sorftanb er gehörte.
1836 mar er Mitglieb beS EomtteS beS
MuftffefteS.
H. Zd)ou\i\ s WcheraDeit, Robert, 33a=
ron, Sohn beS Sortgen, geb. 1825, feit
1860 Sftotair ber Liülänbtfchen fttrterfchaft,
üerbanft ben 2lnregungen beS ElternbaufeS
ben frühzeitigen ©efdjmacf an ber ebleren
Mufif, befonberS ber höhten $ammer=
mttftf, bie er mit ungefchmäcfjter Liebe bis
heute pflegt. 211S Schüler E. ü. Lufcau'S
unb beS Cammer = Sirtuofen Dofcauer in
Bresben im Sefifc einer ausgezeichneten
^ertigfeit auf bem SBioloucell h^t er, mct=
ftens mo es hum^e 3mecte zu förbern
galt, in einer s Jteihc oon (Streichquartett=
ober Ouintett = 2lufführungen mitgemirft,
mie er anbrerfeitS feinerzeit zn ben hcr=
borragenbften Mitglieberu ber Mufifa=
lifchen ©efettfehaft zählte, bereu ißorftanb
er auch zcümeilig augehört hat.
&d)tabet, ($,axl, geb. 1810 zn §am=
bürg, betrat bafetbft 1828 als I. Xenortft
zuerft bie Sühne unb fam in bemfelben
3ahre nach ^Ö«r mo er bis 1830 blieb.
Erfte lurifche Tenorpartien, auch Liebhaber.
Später mirfte er in Leipzig, 2lad>en, ®ölu,
Hamburg, (Streli^. Er mar ein ftimm=
begabter, gutgebilbeter, gemanbter Sänger,
hatte einen marmen Vortrag, auch ein
frifcheS (Spiel unb mar befonberS für bie
(Spieloper fehr üermenbbar.
grober, Ebmunb, ^omifer 1852—54.
Er mar als Schanfpieler feit 1836 thätig.
2)er ©lattzpunft fetner ^irffamfeit fiel
in eine ßett, in ber er mit einer @efell=
fchaft erfter beutfeher ©chaufpieler einen
Et)duS üon ©aftöorftellungen in Loubon
gab, mo er auch bon ber Shrtttf befonberS
anerfeunenb beurtheilt mürbe. Seoor er
nach fani, gehörte er eine Jfteihe üon
3ahren ber Hamburger Sühne an. 3n
&iga zählte er als .fomifer balb zu btw
erflärten Lieblingen beS üßubltcumS, aber
auch in ernften Partien Derrieih er ben
gebilbeten, fühlenben unb benfenben ©chau=
fpieler. Er mar auch für bie folgenbe
Saifon 1854—55 engagirt, marb aber
burch monatelange tonfheit öerhiubert,
in berfelben jemals aufzutreieu unb nahm
fetneu 2lbfd)teb, Ein am 6. s Jioöembcr
1854 gegebenes 2lbfchiebSbeneftz hatte
großen Erfolg. Später mar er SÜegtffeur
in s ^eüal, zulegt Suh^öer beS „§otcl Sran=
benburg" in Scrliu,
^djrabcr, ftxl 2lugufte, geb. in Schme=
rin, mürbe burch ben Xob ihres SaterS
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Schrämet — ©cfjramni.
217
genötigt, ihr bramatifd)c3 Daleut fdjou
ate 16jäbrtge£ 2Jtöbd)eu p Oermerthen,
begann im (£I)or uub in flcincn Kotten
am Sd)mertuer Jpoftbeater unb ging, uaa>
bem ftc firf) unter ber §offcbaufpielerin ^rau
Sifcber meiter au3gebtlbet, p Dtrector
Damm nad) ^ambttrg. £ter gab fte al§
Eifa in „Onfel Zom'$ ,§ütte" ihre erfte
größere MoUt unb brachte e£ fcbuelt p
foldjer Beliebtheit, bafe ba£ publicum bei
ihrem 3lbfd)tcbc beu Dtrector fogar öor
bie £ampen rief unb benfelben megen
s Jttd)tüerlängerung ifjreS (£outracte£ pr
föebe ftellte. 2tefynlid)e (Erfolge Jjatte fte
barauf in $ftoftocf=Stralfunb, aud) in Sfttga,
wo fte 1854—55 erfte Ötebbaberiuneu
hielte, fanb fte ben Betfall be<3 $ublt=
cum£. (Sie entfagtc barauf ber Bühne
unb öerbetratbete fid) mit bem Kaufmann
%m Seiler.
<3cferctiitef, 3obami 3-, geb. 1814 in
^rag, befud)te ba$ bortige ©pmnaftum
unb mar oon feinem Bater für ben getft=
lid)eu Stanb beftimmt. 2lu8 £tebe pr
9Jhtfif gab er iubeffen bie tbeologifdjen
Stubien auf, trat tn'8 Sßrager (£onferoa=
torium unb ftubirte Bioltufpiel unb (#e=
fang, fomie 9Jhtfifmiffeufd)aften. ©ine
3eit laug bat er als «Sänger fungirt,
bann concerttrte er in Deutfd)Ianb als Bio=
Itntft, unb legte fid) fpäter befouberS auf
bie (Sompoftttou. ©übe ber 40er Saljre
finb oon ihm oerfebiebene Opern in
Deutfd)lanb gegeben morbeu. ©roften 9hif
ermarb fteft Sd). als Dirigent. 3ln ber
Spifcc eiueg eigenen OrdjefterS unb einer
eigenen Operntruppe bat er in s $artS,
Eonbon, 9Jtottt3 unb granffurt a. Drt=
umpbc gefeiert. 1844 fam er als Xl)takx=
(kipellmetfrer unb Dirigent ber 3Wufi*
faltfcben ©efelifcbaft nad) Sttiga unb blieb
fiter puäcbft bis 1855. 3u biefem
3abre, uad) Beenbtgung ber &anbestrauer,
ging er nad) *Heöal als Director beS bor=
tigen XbeaterS, meld)eS er in furjer 3eit
namhaft hob. Doch fd)on am 21. October
öerlor er baS Zfyatcx burd) geuer, mobei
er grofee Berlufte erlitt. @r cntfc^loft
fid) rafd), bie ©efellfcbaft trofcbem p
balten, entlieg nur einige aftttglteber, gab
mit beu übrigen ßoncerte unb lieg uuter=
beffen ben grofjeuSaal beS ©tlbenbaufeS
p eiuem 3uterimSlocal herrichten, meld)eS
13 £age nad) bem Sbeciterbranb eröffnet
mürbe. 3m §erbft 1856 mar Sd). in St.
Petersburg mit ber Bilbuug einer neuen
Operngefcllfcbaft für Sh'onftabt unb ??inn=
laub befdjäfttgt, 1857 mar er fttr^e $eit
in SftoSfau, 1858 Director unb (Sapelf=
meifter in ^reiburg, 1859—62 mieber in
^iga, mo er bt3 gegen (§nbe J863 gelebt
$u ^aben fd)eint, Um biefelbe Qeit btri=
gtrte er aud) bie Eiebertafel, 1861 leitete
er mit $rei3 gufammen ba§ erfte baliifdjc
8ängerfeft. 3m October 1863 ging er
at3 dapellmeifter ber Oper unb ber Eieber=
tafel uad) 2Ro3fau uub ftarb bafelbft 91n=
fang October 1864. — (Sdj. fyat and) alö
©efauglefirer mit Erfolg gemirtt. 5ll§
(Sontpontft fd)iog er ftcb ben ^rabitionen
ber älteren Sßiener (Scbule an unb befaft
©emaubtbeit im bott)pf)onen Stile. 3u
s Jtiga ftub üon ifim aufgeführt morbeu:
„Xcx ^acbtmäcbter", fomifebe Ober in 1
2lct; „Die §ütte bei 3Jio§fma, ober: 3>er
3ar unb ber Bauer", (Stugfpiel in 2 5(c*
teu; „$as Brautfeft auf Oliüo, ober:
3)te Seeräuber", romantifebe Ober in 4
Slctcn; „Die ^eftameut^braut", fomifdjc
Oper in 3 Steten ; Brudjftücfe au^ ben
Opern „fötorba" uub „Der fc^marge ^irat";
$hiftf %n berfebiebenen BaUet^, ^offon
unb Sdjaufpielen, baruntcr ©efänge p
„Donna Diana"; mehrere Ouoerturen,
barunter eine mit ber &olf8f)ttmne, 9)?är=
fche unb* ein Sßalger für Orchefter; (5au=
taten jur 8d)iller= unb Uhlanbfeier, auf
ben ^ob ftteinbolb b. ^en^ 2c; (ifyöxt unb
(Sologefänge. ©r fyat auch ntfftfcfjc
Oper »llAbn MypoMem> u compouirt, bie
nicht aufgeführt morbeu ift.
$d>ratttef, Wab: 3JiathiIbe, geb. Dobx'ife,
(üatün be^ Vorigen, in Deutfchlanb al§
tüchtige Opemfängerin befannt, bamalö
aber fdjon etmag über ihre S3lüthegeit, trat
1844—46 einigemal al§ (Soucertfängerin
auf. ferner fang fte, au§ ©efälligfcit,
gmei 9Jlal bie Königin ber s Jlacht, unb je
ein s iM bie ^rinseffiu oon s Jlaöarra uub
33itellia, le^tere am 7. December 1849.
<Sd|raitittt f Wlab. Henriette, geb. ©rat)=
mann, geb. am 30. 3Mrg 1803, bilbetc
ftch in 2eipgig unter ^üftuer^ ßeituug
unb ©apellmeifter Schneiber^ Schule unb
mar al£ «Sängerin, mie al§ (Scbaufpielerin
gleid) auggeseichnet entmirfelt, al3 fie, faft
noch im Sttubc3alter, ihre (Karriere begann.
Die glöusenbften Offerten mürben ihr ge=
macht, bod) mie§ fie alle prürf, um fid)
oon ihrem tarnte, bem «Schaufpieter s )lic.
Schramm, ben fte in ihrem 16. 3ahi*e ge=
heirathet, nicht trennen p müffeu. <So
marb fte, überall hoch gefeiert, nad) ber
s Jleihe SJUtglieb ber Theater in tönig§=
berg, 9ttemcl, ©Ibiug, Dangig, SJlagbeburg,
Sftoftotf, Dürnberg 2c, Die ,t>ofbühuen üon
Deffau unb (Sonber^hciufen, mo fte auf
iebe SBeife ausgezeichnet mürbe, üerlieg
fte, um ihren b^Guroacbfenben Töchtern
eine paffenbe Stellung p üerfd)affeu, ohne
fte p oerlaffen p brauchen. So fam fie,
faft borseittg in'S ältere gad) übergetreten,
1847—50 für Mütter, SluftanbSbamen unb
Opemalte uach s Jtiga. Darauf . eutfagte
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21Ö Stramm —
fic ber JBühne gänzlich, um ficf> auSfd)Iiefc 1
Ud) bcr 2lnSbtlbnug ihrer iüttgften Xofyttx
2lnna ju totbmen. Sic ftarb am 14. 2lprtl
1876 51t tpfcfcheubroba bei Bresben. 3u
ätoeiter ©he toar fic mit bem ÜBafftften
Söemer »erheiratet. Sgl. ßubtolg ferner.
ZÜramm, #tl 2lugufte, ältefte Xofyttx
bcr Vorigen, Soubretten tu Oper unb
Sdjaufptel bou 1847 an. Sic trat am
20. $ecember 1£49 juni legten 3M auf,
träufelte, uub ftarb fdjon 1854.
3d)ratstitf, $rl. Amalie, ätoeite £od)ter
oon Henriette Sd)., Schülerin ihrer 9ßutter
uub bcr 2Ra*ra * Vollmer. (£oloratur=
fängertn 1847—50, ausgezeichnet burdj
eine als fyerrltdj gefchiiberte Stimme, burd)
bic fie 1847 fclbft neben ber Sdjröber=
SJebrteut Triumphe feierte. Sie trat auch
häufig in ßoncerten auf. 1851—52 toar
fic fefjr beliebtet äWttglteb in föebal, in
Wtga gab fie am 27. September 1851
nod) ein £oncert, bann ging fie nach
Magbeburg, ^Berlin (ftriebrtch * 2öühelm=
ftabt), ^tiefet nach Sd)toeriu, too fie als
^enjtonärin lebt. $)urd) Sfranfyett ihrer
Singftimme berlufttg gegangen, toar fie
fdjou in ihrem 29. 3ahre gänzlich gum
Schanfptcl übergetreten,
<3d>raitiiti, 2lnna, jüngfte Xodjter oon
Henriette Sd)., geb. am 27. Wläx% 1840
§u föetchenberg, gab in föiga 1847—50
^überrollen* 3h* c hauptfächltch bou ber
ÜKRutter erhaltene 2luSbtibung berbollftän*
bigte fie bei SRob. öcnebtE unb fytant
«bt. Sie ift bie gefeierte Soubrette beS
Berniter äöallnertheaters, burdj ©aftfpiele
in ber gangen ^heatertoelt, in fölga fpe=
ciett burd) llmaligeS Stuf treten im SJlärj
1871 befannt. 1876 30g fie fid) bon ber
Bühne jurücf, berlor aber fpäter burd)
ihren ©arten (£onrab Bügter, ber fie ber=
liefe unb nach 2lmertfa ging, ihr gau^eS
Vermögen. — „2lllcS, nur nicht bie (Sner*
gte", toie fie ftcf> feibft auSbrüdft. Sie
ging ptn Xfytattx prücf unb braute eS
burd) erfolgreiche ©aftfptele in ßeipaig,
£übecf, Berlin, Breslau, Stettin, (£arlS=
ruhe, SßieSbaben, SBeimar, 3ttannhetm,
®era, 2litenburg, ®effau 2c. balb bahin,
ba& fie ihre beriorene Billa in ®öfcfdjen=
broba gurüefpfaufen bermodjte unb über=
haupt forgenfrei leben fönnte, menn ihr
XfytattxbM t^r ber 9Jht6e gu pflegen er=
laubte. 9todj 1888 hat fie auf 5 3ahre
unter glänjeubeu Bebingungen an baS
Sallnertheater abgefdjloffen.
H. <3d>ra«iiti, 3-, (£oncertmeifter aus
Berlin, Btoitntft, concertirte mit 21. £er=
fdjaf am 29. 9lobember 1856 im Sd)toar5=
Häupter.
&d)tatt, %xl. tatljarine, bom Stabt=
t^eater p Sien, fpäter ^ofburgfa^aus
- 6d|reinäer.
I fpieleriu bafelbft, gaftirte am 16. unb 18.
2lpril 1876 aU (Slfriebe (Slfa^enbröbel)
unb Eät^eu oon ©eilbroun. %t)i ©aft*
fpiel mufjte hierauf aus @enoffenf4aftS=
s J^ücffta)ten abgebrochen toerbeu unb fanb
feine $ortfefcung erft im mai 1883, too
fjrl Sa^., abermals mit 2lfd)enbröbel be=
giuueub, an 9 Slbenbeu aufeerbem als
(£^ptrienne, 8tenö (SBilbf euer), «orle, %\)t*
refe Grones, Gilberte (grou^rou), S3e*
gä^mte, &ebtt>lg (^ura^ bie Sntenbauj),
Sllfreb b. Selbenecf ((Spibemifd)) uub 9taubl
(Serfpredjen ^inter'm ^erb) auftrat
«djrcrf, ^rl. 21., (Sfjormttgiteb 1864-74.
SBurbe fpäter als Sfrau S3orftelmann toä^
renb ber Saifon 1884—85 penfiouirt.
3d)rcibcr, ^einria^, toirb juerft 1723
als Stabt s aWuftfant gtoeiter Kompagnie
erioä^nt. Einige 3af)Tt fpäter toarb er
Premier ber Stabtmuftf, toeldje Stellung
er bis 31t feinem £obc befleibete. 2lufeer=
bem toar er £)rganlft=2ibiunct bei ber
Sacobtflrdje, um §aftuaa)t 1727 toarb er
als Orgauift ber So^auniSlira^e, im 3Jtai
1728 als Organift beS $>omS augeftellt.
2lua^ fpieite er in bem bamaligen &o\u
certleben eine Atolle, f ^ m September
1749.
$d»rettter, 3- 2lugnft, geb. am 28.
September 1846 iu £eipgtg, too fein Sater
Dirigent eines SJhtfildjorS toar, Sdjüler
oon ©arl Giebel, SRoft unb 2luguft 6oni,
barauf 1863—67 beS ßonferbatoriumS
bafeibft, toar 1867—72 9Wufif leerer am
©ijmnaftum 31t 23lrfenrufj unb lebt f eitbem
als ^ribatlefjrer in ««iga. ^ier ift er in
berfdjtebenen ©oncerten als Sioloncellift
aufgetreten, 1883 grünbete er mit
rolb, 21. Srtfdjer unb ^artmann einen
(StyciuS oon tammermuftf - 2luffü^rungen.
Son feineu (Sompofttionen finb gebrueft:
5 ßieber o^ne äöorte für Sioloncett mit
Sßtanoforte; Marche funebre, für^ianos
forte; $)eutfd)er SBaljer für ^iauoforte,
arrangirt aus feinem IV. Streichquartett;
$eftlid)er 3^9. ptn lOOjäljrigem 3ubi=
iäum ber „SJhtffe", für Ora^efter; mehrere
£efte lieber. SSon ungebrueften SompofU
tionen ift ein $toioncell=(£oucert $u er=
toäljnen, toela)eS er im Sommer 1889
öffentlich borfüljrte.
^dircittcr, i&btotg, jugeubliche gelben
unb Liebhaber 1887—88.
£d)rcin*cr, SR., bor^er beliebtes WiU
glieb iu Breslau, fam 1817 nach ^Jliga
unb gab bis 1820 Später, auch gefegte
Liebhaber, hauptfächlich aber erfte S3a6=
Partien, für bie er au&er impofanter ftiQüx
unb gutem Spiel ein fräftigeS Organ
mitbrachte. 9iach Sßorfd) toar er inbeffen
eiu fefjr manirirter Sänger. 3Jom ^De«
cember 1819 bis Februar 1820 toar er
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Schreinger -
Mitrepräfeutaut bc^ bamaiigen Xtyattx*
beretnS. ®r trat bamals auch in einer
Selige bon ßoncerten auf. 1831 als ©aft
nach 9Uga gurüefgefehrt, mar er entmeber
als Sänger aus ber Uebung gefommen
ober h<*tte an feiner «Stimme bereit« ber=
loren. 9lac^ feinem tötgaer Engagement
warb Seh- Muftfbtrector am beutfehen £of=
theater in St. Petersburg unb ftarb ba=
felbft in ben 30er 3aJjreu an ber (Spolera.
Seine in töiga befannt geworbenen &om*
pofttlonen beftanben meift in eiu= ober
mehrftimmtgen ©efangftücfen.
<3d>reittger, Mab., ©attin beS Vorigen,
Schaufpielertn unb (Sängerin (Heinere
Partien) 1817—20.
3d)rcittgcr, $>em. ©harlotte, Soubretten,
Heinere, fpäter auch erfte ©efangSpartteu
1817—20. 211S ^amina befouberS gelobt.
$rat in berfdjiebenen ßoncerten auf.
$d»mttger, finita, mnberrollen 1820.
Siebte fpäter als Sängerin unb ^iantftin
iu Gängig unb fyat berfchiebeue (£labter=
ftücfe unb ßieber herausgegeben.
edjrcinacr, ftrtebrich, au« St. Meters*
bürg, concertirie am 4. unb 7. 3anuar
1831 im Schtoarghäupter unb Tt)tattx,
führte berfchiebeue feiner Sompofittonen
bor, bie fein Sater (bgl. oben) btrigirte,
unb liefe ftch au* aß Sßiantft preu. f
als Mufifbirector in ßübeef im Septem*
ber 1853.
<&d)töM f gfrl. Margarethe, ßoncerfc
fängerin (2Ht), geb. in ©alle, auSgebiibet
in ber tönigl. ©ochfchule gu Berlin, bann
Mehrerin am (Sonferbatorlum in SBraun*
fchtoeig, mirfte 1888—89 als ©efang*
lehrerin an ber Stttgaer Mufiffchule, trat
mehrere Mal in (£oncerten auf unb gefiel
befouberS als 2lnbromache in SBrudj'S
„SichtUeuS".
<3d>röl>er, (Sari, gaftirte am 1. Septem*
ber 1803 als £ruffa!bino (Liener gmeter
Herren) unb marb bis 1806 engagirt.
3d)röbcr, Sophia £ocf)ter beS Schau=
fpielerS ©. Bürger, geb. 1781 gu Sßaber*
bom, geftorben 1868 gu München, $>eutfch=
lanbs größte £ragöbin, engagirt fyaupU
fächlich in Hamburg, Sßrag, SBien unb
München, gaftirte in ber 3eit bom 30.
September 1829 bis 3. 3anuar 1830 an
einer föeihe bon Slbenben als $)onna
SfabeHa (Söraut bon Meffina), Mebea,
Königin (Maria Stuart), Sappho, 3<> 5
hauna b. Montfaucon, Merope, ^häbra,
Glementtne b. Slubignh 2C, u. 21. augers
bem als $)eciamatortn unb gmei Mal mit
pantomimifch * plafttfdjen $)arftellungen
OJliobe). — 3hr fie begleitenber Sohu
2üe£anber Sei (geb. 1812), ber einige
Mal mit ihr gufammen auftrat, fchlug
fpäter bie Mtlitär=(Sarriere ein.
- <3d)röber. 219
3d)röbcr;$et>ricn*, äöilhelmine, £od)=
ter ber Vorigen, geb. am 24. Mobember
1804, in erfter ©he mit (£arl $>ebrtent,
barauf mit einem £errn b. Döring, gu=
lefct mit bem liblänbifcheu itonbroarfchall
Heinrich b. SBocf berheirathet, geftorbeuam
14.3anuar 1860 gu Coburg, begann in ätu*
berrollen, mirfte bis gu ihrem 17. 3ahre im
Schaufpiel, fing bann in Opernpartien an
unb ermarb ihre SBeitberühmtheit als
Mitgüeb beS §oftheaterS gu Bresben,
1823-47. Wadi m$a gelangte -fte erft
gang am Chtbe ihrer ßaufbahn, inbem fte
bom 1. SRobember bis 17. $)ecember 1847
an 11 Slbeuben mehrere ihrer h<tuptfäd)=
lichften ©langrollen borführte Sie trat
alSSRomeo, $orma, Sfibelio, Rebecca unb
ßueretia auf unb lief fich auch tu einigen
(Soncerten, u. 51. am 10. $>ecember in
einer eigenen Matinee hören.
^djrdfrer, grl. Emilie, Eoloratur= unb
jugenbltche Partien 1852—53. Slnfängerin
mit angenehmer Stimme, hatte ihre befielt
Erfolge als fltofa (Bertha im „Prophet")
unb Slbalgifa.
^diröber, Xheobor, geb. iu $amtober,
toibmete fich mit 18 3ah**n ber S3ühne,
trat gum erften Male 1856 am St. ©eorg=
theater iu Hamburg auf, mar bann an
ben Stabttheatern in Bremen, Slöln, 3rranf=
furt a. M., ßemberg unb Hamburg enga^
girt, als er 1866 einem «Rufe nach ^iß*
folgte. (£r fpielte hier guerft ßiebhaber,
bann gelben, gule^t chargirte unb (£h^-
racterrollen, unb blieb fortan ununter^
brocheu in bem SSerbanbe ber ^ieftgeu
S3ühnc, &*3 er 1880 in golge eines StnrgeS
gegtouugen toar, feiner fünftierifchen SBirf=
famfeit gu entfagen unb penftonirt mürbe,
nachbem er bom (komite gur freier feiner
25jährigeu S3ühnenthätigfeit ein SlbfchiebS*
SBenefig erhalten.
<3d>ritt>er, 3rau Slnna, geb. föh«=
loupfa, geboren 1834 in SfönigSgrä^ iu
Böhmen, erhielt im teonferbatorium in
5ßrag ihre ^uSbiibung, httvat bort am
beutfeheu ßanbeStheater guerft bie Sühne,
mar bann an ben £h*atern gu Olrnü^
unb £emeSbar als jugenbliche Sängerin
thätig unb tourbe 1858 als erfte brama=
tifche Sängerin an baS Stabttheater gu
^ölu berufen, mo fie namentlich als Slorma,
$>onna Slnna unb Valentine gefeiert mürbe.
§ier fchlofe fie mit Vorigem ein&hebünbnifc,
toeicheS inbeffen fpäter mieber gelöft mürbe.
Sie mar bann an ben Stabttheatern gu
granffurt a. M., Hemberg, ©rag unb
Hamburg thätig, bis fie 1866—72 nad)
Äiga engagirt mürbe. Slllgemein hoch 5
gefdjäfct, bemährte fie fich als ^ünftlerin
bon großer fjertigfeit unb bebeutenber
^raft, abgefehen bon ben btxtit^ genannten
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220 edjröber -
Partien, u. SC. befonberS uod) als Selka.
3m lefetcu 3al)re, als bic geftigfcit ihrer
Stimme in ber £>öfye in htnbernber 2Beife
nadjgelaffeu Ijatte, fang grau Sd)., im
Sopranfadje neben grl. fttabecfe mehr p=
rücftreteub, and) bie großen Slltpartien,
mie gibes unb Ortmb. 3u ben erften
3abren befonberS trat fie aud) öfters in
(Soncerten auf, im 2)2ai 1873 gaftirte fie
noch je ein 3M als dtqia unb Ortrub.
darauf ging fie nad) Stettin, mufcte aber
eiltet §alSletbenS megen 1876 ber SBübueu=
lanfbafjn entfagen. 3n Stettin grüubete
fie eine ©cfangfdjule, hauptfächlich pr s 2luS=
bilbung öou Sängerinnen für bie Oper.
Edjröber, grl. 5lnna, Sftegpfopran,
geb. in §afenpotb, auSgebilbet pr (£on=
certfängerin burd) Konerofa im Seipgiger
(£ouferbatorium, liefe fid) gmifdjen October
uub 3>ecember 1872 in einigen (£oncerten
hören, plefct am 15. Stpril 1874 mit grl.
Spinbier.
Edjröber s $anf9ängl, grau Sparte,
ftönigl. Kammerfängeriu bom ©oftheater
in Stuttgart, üorfjcr einige 3ett im
Theatre lyrique in s 4kriS, fpäter, feit
1882, in granffurt a. 3R. tfjätig, auSge=
zeichnete feoloraturfängerin, gaftirte im
Slpril 1874 au 8 Slbenben als Stoftne,
SMnorafj, ©retten, IDonna 5lnna, Wlax*
garetbe t>. Sßalois, Hucia (III. Slct), 5lgatf)e
unb $^iline.
grober, Sllroin, geb. 1855 p s Jteu=
halbenSleben, bilbete ficf) erft pm $ia=
niftcu unb Sßioltniften, unb erft fpäter,
unb groar autobtbactifdj, ginn $ioloucel=
liften. 2US foldjer machte er feine 2ln=
fange bei ber Htebig'fcben (Sapelle, mit ber
er 1875 nach Sftiga fam. 1876 fefjrte er
als erfter Vtoloncelltft ber gltege'fchen,
1879 in gleicher Stellung bei ber £aube=
fcften (Capelle nad) 9iiga prücf unb machte
bann 1880 ben ungeheuren Sprung in'S
Heipgiger $eroaub hauSordjefter, in bem er
als erfter Sßtoloncellift eine hochgeachtete
Stellung einnimmt, gleichseitig als Hehrer
am Heiliger Gonferöatorium rotrfenb.
Edjröber, ©eorg, Reiben unb Hieb=
haber im SUtguft uub September 1885*
edjrön, I. SSioHntft 1862—63.
&d)toettev, ©eorg, Dom Stabttheater
in Gängig, gaftirte am 11. 9ttai 1885 als
Xamtbäufer.
3d)itbart, Mab., gaftirte am 23. ge=
bruar 1839 als grau ö. llhlen (©tfcr*
füchtige grau). (*ngagirt bis September
beffelben 3ah re ^-
3d>tsbcrt , s J!ftitglteb ber ©tlfcrbing*
fcheu ©efettfd&aft um 1743—47.'
3d)isbert, oom Xheater in Königsberg,
roo er 3ah^ * anc l ber befte Sdjaufpieler
geroefeu fein foll, bebütirte am 4. Sep=
Sdjubetifj.
tember 1830 als Hören* Kinblein. (Sha=
ractcrrollen bi^ pm s Mai 1831, roo er
ber (Sholcra pm Opfer fiel.
Hubert, SJlitglieb beS Vorftabtthca^
terS 1836—37
^djubert, grl. Haura, bom §oftheater
p Bresben, erfte Soubretten in Sd)an=
fpiel unb Oper 1858-59, auf^runb ihm*
lieblichen ©eftalt, ihres öortrefflicheu
Spiele unb ihrer anmuthigen Stimme aU
oollenbet gerühmt.
^djubcrt 3oha«ite§, al^ Sohn be£
3Jhtfifbirector^ Houi^ Seh- am 15. October
1859 in Königsberg geboren, fam 3 Qahre
alt mit feineu ©Itern nach Bresben. 5
3ahre alt befchäftigte er fid) fchon am
Slaoier, einige 3«hrc fpäter befam er
oberflächlichen Uuterrid)t, ber ihn fo roenig
förberte, bafe er mit 14 3ahi*cn feine 3lb=
ftd)t, fich ber $ßtaniften=Haufbahn gu roib=
men, bereits aufzugeben im begriff mar,
als er burd) Slnhören einer Schüler=2Jca=
tinee Krägen^ neuen eintrieb erhielt.
@r begab fich in Krägen'S Hehre unb
machte bebentenbe gortfdjritte. daneben
befuchte er bie Sööbme'fdje Dkalfchule. 9lls
er biefelbe abfolüirt, ergab er fich bann
bollftänbig feinen mnfifaltfchen Stubien.
^ie Ueberftebelung ^ermann Sdjolfe' oon
3)^ünchen nach Bresben öeranlafete ihn,
bei biefem 3J?eifter meiteren Uuterrtd^t m
nehmen, babei ftubirte er ^ompofition bei
$)raefefe unb gab bereits felbft Stnnben.
3m gebruar 1879 gab er mit gutem fe=
folg fein erfteS föoncert unb fpielte bou
ba an öfters öffentlich. 1880 hntrbe er
bou 3lug. ^Pabft als ©labierlehrer au bie
„Schule ber £onfuuft" nach SHiga berufen.
§ier gab er mehrere eigene ©oncerte unb
mirfte in manchen anberen mit. 3lud)
fdjrieb er furge 3^tt s JJJuftfberichte für bie
„Leitung für Stabt unb ßanb". 2)ie un=
heilbare ©rfranfnng feines SßaterS rief ihn
1883 nach Bresben prüct. 2)ort faub er
balb einen großen SchülerfreiS, aufeerbem
hat er feitbem in Bresben, Heip^ig unb
anberen Stäbten ^)eutfchlanbS mehrfach
concertirt. 5ßon feinen ßornpofttionen er=
fchienen: S3arcarole, 14 Variationen über
ein Originalthema, fttomauge, unb fleiuere
Stüde für (£labier, unb eine Sonate für
Violoncell uub ©labier»
&d)\\bevtl), HouiS, geb. am 6. 5lpril
1806 in 9ttagbebucg als Sohn beS bor=
tigen Oboe= uub (5larinett=2LUrtuofen @ott=
lob Sd)., gleich feinem unten folgenbeu
33ruber ein bortrefflicher SBioloncellift,
mirfte als Orchcftermitglieb , bann als
9Jhtfifbtrector in SOiagbeburg, fpäter als
s J)htfifbtrector in Olbeuburg, Königsberg,
1834-35 unb 1843—44 in föiga, wo er
auch bie 9ttuftfalifche ©efellfchaft leitete.
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£cf)ub€rtf) -
3Son l)ier ging er nad) St. Petersburg,
mo er 311m §of = teapcltmeifter ernannt
mürbe, tüte eS Reifet, in $olge ber 2lttf=
fübrung einer feiner Stympbouien. Später
fd)cint er mieber in s JHga gelebt baben.
&on feilten (£ompofittouen finb in 9tiga
aufgeführt mehrere Stympbonieu (mettig=
ftenS %toii, in E-dur nnb A-dur), £)uoer=
tnre nnb £riumpbmarfd) aus ber Dper
„£0309 bon33urgunb, ober: 2)ieSd)lad)t
bei OJhtrten, eine Duberture pm Sd)ilter=
3ubiläum 1859, nnb ein „3rrüblingS=2öal=
Itx" für £)rd)efter, in (©tran^'fc^er Lanier.
<3d)itt>ertf), (Sari, trüber beS Vorigen,
geb. am 13. g-ebruar 1811 §u 9ftagbeburg,
erhielt ben erften 3)lufifnnterrid)t bon fei=
nem $ater, baranf ftubirte er bei $>effe
in 9)togbeburg, fpäter bei $>ofcauer in £>reS=
ben baS Sßiolonceüfpiel, in betn er eS bis
pr t)öcbfteu2tteifterfd)aft braute. S3onl828
an maa)te er ßoucertreifen, bie ibu n. 21.
nad) topenbagen, $ariS nnb Bonbon
führten, 3m §erbft 1835 tarn er nad)
fliiga. $on ber ^iefigen ©efellfdjaft mit
äkgetfternng aufgenommen, trat er in
mehreren ©oncerten auf, griff aud) außer*
bem mit 3ntereffe in baS bamalige 2fluftf=
leben ein nnb blieb im (Sanken 3 Monate.
Jöou I)ier aus mürbe er als erfter Haiferl.
Solo=&iolouceliift nad) 6t. Petersburg
berufeu, mo er fpäter and) als 9ftuftf=
birector an ber ilttiberfttät nnb Qnfpector
ber mit bem £beater berbunbenett 3Jhtfif=
fa)nle angeftellt mürbe, föiga befudjte Sd).
fpäter noeb öfter. 2lm 28. $ebruar nnb 1.
ättära 1839 concertirte er im Xfjeater, am 4.,
6. unb 7. Sipril 1860 beteiligte er fid) als
^ioloncellift nnb Dirigent an (Soncerten
2Ittt. 9iubinfteiuS. f 10. 3uli 1863 anf
einer örbolungSreifc in 3ürid). ®r mar
aud) ein ausgezeichneter ßomponift für
fein 3itftrument.
3d)üle, SlnbreaS Robert £)Scar, bom
Stabttl)eater 311 (Styemnife, fomifebe nnb
•MebeuroEen in Oper nnb Sdjaufptel, (Sbor=
mitglieb 1 845— 48. $)ebüttrte am 5. Sep=
tember 1845 als Kilian.
<2>d)itte, Wlab. $gt. ^Orange.
^djüler, ßarl 3ultuS tebriftian, geb.
1746 p 3rmel§f)aufen in 5-ranfeu, mar
1779 bei ber Seiler'fd)en, baranf bei ber
SBäfer'fcben ©efellfcbaft. 1788 mar er in
Wiga engagirt. Spielte fleine $äd)er
(Korporale, Sierfermeifter).
<5d)üfe, Sobu beS berühmten Spradj=
forfdjerS Sd)., mar Sßrofeffor ber fdjöneu
fünfte an ber Untberfttät §alle nnb manbte
fi<fj .ber 23übne 31t, als bie Unioerfttät
burdj Napoleon I. anfgeboben mnrbe.
Später erlangte er feine Stellung in §alle
mieber. @r gaftirtc in s JUga am 20. 3a=
nuar 1812 als Gäfar in „Cctabia". lieber;
feine gleidföeitig gaftirenbe ©attin bgl.
£enbel;=Scbü&.
^djüfc, $crr unb 9ttab., Nebenrollen,
^börinitglieber 1849— 51, borber in >Jfeoal,
^djttl^off, 3nliu^ geb. am 21. 3uli
1825 in ^ßrag, Sd)üler oon ^ifd), XebcSco
unb XomaS^ef, berül)mter (5laoier=)öirtuoS
unb beliebter teomponift für fein 3nftnt=
ment, concertirte am 12., 16. unb 19. £>c=
tober 1851 im Scbmarsbäupter. 2tbt
meift in Bresben.
Multen, 33., (^bormitglieb (IT. Xenor)
feit 1888.
^d)iilthcift, ©uftao, I. §oruift, trat
inmitten ber Saifon 1880—81 ein unb
febieb inmitten ber Saifon 1883—84 aus.
^d)ul^ Sari (ober ^einrieb), geb. 1735
in Sttitau, mar Souffleur bei ber fltigaer
©efcllfcbaft, als biefelbe iu St, ^eterS=
bürg fpielte. 1777 mürbe er oon §üube=
berg mit nad) Stebal uub fpäter mit nad)
9tiga genommen, mo er bis 1807 gietd)*
faES b<utytfäd)licb als Souffleur mirfte.
daneben fpielte er aud) einige 2ltte unb
fleinere Sollen, mar aber ein mittelmäßiger
^Jarfteller. Seine größte Partie fc|eint
$aulSQ3erner (3Wiuna üon ätornbeim) ge=
mefeu §u fein.
3d)tslfe, Wlab., @attiu beS Vorigen,
mürbe 1775 engagirt, um an Stelle ber
2ftab. Sauermeib, bie fie nid)t oollftänbig
erfefete, mit ber ®efellfd)aft nacb St. s ^e=
terSburg 3u geben unb mar 1777 gletcbfallS
iu flieoal. 2BeitercS unbefannt.
^d)ultj, 3ftab. 9^ofalie, geb. Sauuabid),
(5laöier=SSirtuoftn, concertirte amll.3«ni
1790 im Scbmargbäupter.
^djulfc, TOcbael, I. ^iolinift 1851-62,
in ben beiben legten 3ab^f» aud) Drd)efter=
birigent (Soncertmeifter), 2ebte uod) fpä=
ter iu JHiga.
3ri)uU; (ober Scbulg, ober Sdjulje),
%xl, Tl. ßiebbaberinnen mäbrenb ber er=
ften §älfte ber Saifon 1869—70.
8d)islfe, ^einrieb, geb. in Stetiin,
erft S3ureau=S3eamter, ging bann gur ÜJhtfif
über, ftubirte in Berlin am Jhtllaffcben
(Sonfcröatorinm 3^iolin= uub ßlabierfpiei
nebft 9^ebenfäcbern, mirfte bann auSbüifS=
meife im ^ilfe'fcbeu £)rd) efter unb fam
1886 als 23ratfd)ift nacb 9liga (ßagcnS=
berg). 1887 marb er am Stabtt.beater
engagirt. Seit 1889 mirft er an bem=
felbcn als I. 23ratfd)ift.
^djultjc, fjrl., fomifebe Sängerin 00m
beutfeben Slub=Xbeater in Gostau, trat
mit anberen 3)iitgiiebcrn bcffelben 3nfti=
tnts am 23. Februar 1871 im öemerbe^
o ereiu auf.
^djul*, ©err, unb s Mab. (^barlotte Sd).,
Xbeatermttgliebcr 1817—18. s J)iab. Sa).
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£22 öcliurä -
fear Sängerin unb trat gelegentlich auch
mit (Soucertoorträgen auf.
Ztiuh, (Shormttglteb 1865-67.
Ztiuh, Sri. 2Rtmtt, Solotänaerin 1868
btS 1869.
ZQulh Otto, I. Trompeter feit 1887.
3d)iilgc, 3. S?., Orgelbauer an« $aultn=
gelle bei (Arfurt, erbante 1850 bie Orgel
für bie SrtnttaitSflrche In 9JMau. ©lelcfc
zeitig lieferte er bie gleichfalls oon Ihm
erbante neue Orgel für bte Reformtrte
mrche in Riga ab.
®d)uUt jr., ßapellmetfter etneS ®ofafen=
Regiment«, beffen (Sapelle im Sluguft 1885
in Riga concerttrte.
3d)iiIgti>cU>a, Rtd)arb, (Sapellmetfter
beS SommertheaterS in i&agenSberg im
Anfange ber Salfou 1886.
$d)iiimimt, Bartholomäus, Stabt=Or=
gelbauer um 1701.
3d)timamt, erfte Bebtentenrollen 1786
bis 1787.
3d)umamt, Oboer minbeftenS feit 1806.
Sßar auch SWanboltnenfpteler unb trat als
foldjer im Eoncett auf. f, 30 3ahre alt,
im Stprtl 1810.
<3dHtimimt, Srau Elara, geb. SBtecf,
geb. am 1. September 1819 In Leipzig,
concerttrte In 9^iga am 31. 3anuar unb
3. gfebmar 1844, unb am 2., 5., 14. unb
16. Februar 1864, baS lefcte 9M in ber
3JlufifaIifchen ©efellfchafi. Schülerin ihres
BaterS, beS berühmten Srtebr. Sßtecf,
hatte fte Ihren $tantfttnnen=Ruhm fchon als
13jährigeS 9Mbcf)en §u begrünben ange*
fangen, erlangte Inbeffen Ihre oolle Reife,
bte fie lange 3&hre a ^ bie abfolut erfte
ftüuftlertn Ihres SnftrumenteS charactert=
ftrte, erft unter bem genialen ©inflitfj
Robert Schumanns, mit bem fie ftdj 1837
oerlobte unb 1840 Oerhetrathete. Roch
heute gilt fie unter Ihren ©ollegtnneu als
bte ebelfte Bertretertn ber clafftfdjen 2ra=
bttlon. Seit 1878 wirft fie als erfte (Sla=
oierlehrertu am Jpoch'fcheu (Sonferoatortum
tu Srauffurt a. S M. — Bet ihrem erften
Befuche in Riga 1844 befanb fich ihr ©atte
Robert Schumann iu Ihrer Begleitung.
3d)iitstamt, ©eorg Lubto. Robert, I.
ftorntft 1858—62. ©In Sch. toar 1862
MS 1863 ^ofauntft.
3d)ttmamt, (Shormttglteb 1867- 71.
3d)ttttf, £heobor, oom Stabttheater p
min, gaftirte am 28. October unb 4. Ro*
oember 1842 als Eitotn (Rachttoanblerin)
unb Sliamtr (Beltfar). 5lm 25. 9Hai 1843
bebüttrte er bann als Camino unb rolrfte
bis sum Satfonfchlufc als tyrtfdjer £eno=
rtft Im Engagement.
<3d>mtfe, 9Rab. Caroline, geb. Senger,
oom .^oftheater ju München, bebütirte am
Sdjtoarfc.
30. September 1843 als Sfabella (Braut
oon 9fleffina). Engagtrt bis 1844.
^diitnfc, Sri. (Slara, bon München, I.
muntere Liebhaberinnen unb jugenbllche
Salonbamen 1863—69, als getftoolle
tünftlertn au$erorbentllch gefchäfct. mit
Dr. §ugo Füller oerhelrathet, trat fte
fpäter mährenb beS ©aftfptels beffelben am
20. unb 21. Slprtl 1876 als (Sugente
(£errtn oon Sllttoehl) unb Sophie (34
fpeife bei meiner 9Jcutter) auf. Sie iolrfte
Sutefct feit 1883 am $eutfchen Xheater tu
Berlin unb hat fich jefct oon ber Bühne
prücfgeäogeu.
£d)h>ab, %xl, ©hormitgiieb 1864—72.
3d)ti>abc, oorher bei ber Xfyutn unb
Xajrts'fcheu Stheatergefettfchaft In Segens*
bürg, Baltetmetfter unb Ständer 1782—84,
too er nach äßarfdjau ging. Er üerfafjte
eine Slngahl BalletS, bie thetltoeife mit
aWufif oon gfiorlllo aufgeführt mürben,
©ab auch Heine Schaufptelrollen, hatte
aber ein unangenehmes Organ. — Seine
©atttn toar mit Ihm gleichseitig als £än=
äerln engaglrt.
$d»ti><irfe, Sri. üttathübe, Liebhaberin*
nen unb jugenbllche 5lnftanbSbamen 1854
bis 1855. Sie totrb als getoanbte Scf)au=
fptelertn bezeichnet.
^ditoarfe, LoutS, ^heaterbtrector aus
Sßrefjburg, feinergeit befannt burch feine
©aftretfeu mit ben 3 3*oergen 3ean
^tccolo, 3ean $ettt unb ®t& 3osft,
gab mit benfelben oom 29. Roüember bis
22. $ecember 1858 eine Reihe bon Bor*
ftellungen Im Rigaer Theater. $aS Whxb
mürbtgfte für bte 9iachtoelt finb bte tu
ben 5infünbigungen angegebenen ©röften^
mafee, ferner ber zufällige ©lücfSumftanb,
baß alle brei, burch Sch. in üerfchiebenen
©egenben juf ammeng efunben, nicht nur
3toerge toaren, fonbern auch fämmtitd)
bramatlfcheS Talent befeffen fyaben folleu.
^ftccolo (recte Soh^nn Sohlflemuth,
24 3ahre) foH 34, ^etlt (recte Sohann
SBunberltch, oorher SlmtSfchretber In $fch
In Böhmen, 23 3ahre) fott 29, unb
(recte 3ofef Scheiber, aus einem unga*
rlfchen ^orfe gebürtig, 17 Sa^rc), gar nur
25 3oll gemeffen, alfo ungefähr bte Länge
einer größeren ^uppe befeffen haben (!).
Tlit Ihnen jufammen reiften aufeerbem ein
Sri. £tll, ein 5rl.©locfe unb ein §err
Äoger, oon benen In Dttga Inbeffen nur
bte erfte auftrat. 3hr Repertoire fefete ftd)
aus ber $offen= uub leichteren Luftfptel*
Literatur jufammen unb enthielt auch eine
Reihe fomlfcher Solofcenen 2c. — 3)irector
Sch- toar fpäter Oberregtffeur beS Wm*
chener ^haliatheaterS unb ftarb am 15.
9Mra 1878 in SBien an ben Solgen einer
SttfcSlmpittatton.
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S<$toars — 6d)tt>ebifdje 3)amenquariettc.
223
3d)toarg, ©buarb, geb. am 29. 3anuar
1793 (alias 1798) gu (Stettin, toax ber
©ohn beS bortigen, bamalS rübmlichft be^
fannten ©cbaufpielerS SMnton $>ue, ge*
uannt ©chioarä, ber fpäter in Hamburg
bie $>trectton führte nnb in ßefftng'S bra*
maturgifchen Briefen ertoäbnt tolrb, nnb
beffen ©atttn, einer geborenen SBolfchotoSÜ.
®r ftnbirte in Kiel 3Jcebtcin, machte ben
üBefretungSfrteg als g-reitotlltger mit nnb
erhielt bie 2JcebatIte am blausrotb=ioeißen
S3anbe. 2luS Paris prücfgefebrt, toibmete
er ftch als (S^aufpieler in J&amburg ber
33üfjne. ©eine erften atafudje mißglüeften
gänzlich, trofcbem aber, unb obtoobl ftch
ihm 2luSfichten auf eine gnte ftaatSbürger*
liebe (Saniere eröffneten, blieb er beut
Spater tren. 1816 fdjtcfte ihn fein Spater
mit einem (SmpfeblungSbriefe nach S3re=
men gn ©erber. $>erfelbe erfannte feine
Begabung, entbeefte namentlich, baß ©d).
eine b&bfcbe £enorfttmme befaß unb gab
ihm bie erfte 2luSbilbuug. ©cb. ging bann
nach SBraunfcbtoeig, £olftein, 2lltona, nnb
guriief nach Hamburg, roo er bureb feine
liebliche Stimme je£t bie beften Erfolge
fanb, bann nach Gängig, Königsberg nnb
föiga, tt)o er am 31. Dctober 1823 als
Sohann üon pariS bebütirte. 2118 2ieb*
haber, Sonotüant unb erfter Xenortft,
and) im (Soncert, toar er fyitt bis 1827
ber erflärte ßiebling. darauf ging er
nach ©t. Petersburg, too er, sulefct in baS
5?ach ber ernften unb gemütblichen SSäter
übergetreten, bis gu feinem £obe gefeiert
ttmrbe. ($r ftarb in Sfolge eines ©d)lag=
fluffeS im Slnfange beS 3af)reS 1863. 3n
Sftiga hat ©d). öou ©t. Petersburg aus
in ben Sohren 1828, 1829, 1830 unb 1834
uod) in je einer föetbe öou Dpern^ unb
£uftfptelrolleu gaftirt.
£d)ft>ar*, 9flab. ©opbte, Xocbter beS
Hamburger $)ecorationSmalerS S3reuter,
©attin beS Vorigen, toar mit bemfeiben
äufammen in Gängig, Königsberg, föiga
nnb ©t. Petersburg engagirt, unb gleich*
falls fehr beliebt. 3u föiga gab fic 2ieb*
haberinneu, erfte unb gioeite ©efangS*
Partien, toar auch £ätt&ertn unb eine oft
gehörte (Soncertfäugerin. f 1834 t« ©t.
Petersburg.
3d)tt>ar* (ein anberer), £beatermttglteb
1830—34.
<&d)toath I. £ornift 1846—51.
3d)tt>ar*, I. Öaritonift 1865 -66, aud)
in einigeu (Soncerten gehört. (£r hatte
eine sarte, augenehme ©timme, bie frei=
lid) für Kraftpartien nicht ausreichte, unb
ein elegantes, gettmnbteS ©piel.
<&d)toath £>perns©ouffleur 1873—74.
ZÜtvan, IL SBloltnift 1884—85.
3d)toar*C!tbcr0, grl. 2lnna, (Soncert=
fängerin, concertirte am 13. 9Jcar$ 1878
im ©chioarghäupter.
3d)h>cd), ©chaufpieler 1801-3. ©ab
»ebiente.
^ditocbcrSft), ©eneraUSlgent ber rüfft*
fchen ßebenSöerftchemugS s S3anf, $toltn=
Dilettant, trat 1836^-37 toteberbott in
©oncerten auf. ©ein fünftlerifcheS §aupt=
Oerbienft liegt in bem 3wftaubefommeu
beS 1836 abgehaltenen erften unb einzigen
baltifchen 9JhtftffefteS, beffen Urheberfchaft
hauptfächlich ihm gugefchrieben toirb. —
©eine Xochter, grl. ©d)., ©efaitgS^tlek
tantin, trat um biefelbe 3eit gleichfalls
foliftifch in (Soncerten auf unb toirfte
beim SJcufiffeft als ©olo*2lltiftin.
^ditocbif d)e$<&&wttwavtett f © ch e=
bifcheS ©ängerquintett, ©chtoebi*
fche ^ationalfänger :c. ©ängeroer*
einignngen oorftehenber ober ähnlicher S3e=
nennungen haben feit 1871 faft jebeS Saljx
unb in ben öerfchiebenften ßoealeu in 9ttga
concertirt. ©ie haben oor Slllem als S5er=
treter beS fuuftmä&tg georbneten S3olfS=
gefangeS %u gelten, fteeften ftch aber alle*
%tit auch höhere 3tele unb toagten ftch iw
9*iga mit (Srfolg fogar bis in bie Kirche.
3h« Vorträge geichneteu ftch getoöhnlid)
bnreh große Slccurateffe, meift auch burch
großen Sßohlflang aus, fanben immer
Beifall unb machten bis ju einem gemiffeu
©rabe unter ben ftimmbegabten Sttlettaus
ten fogar ,,©chule". 2)ie erfte fchloebifche
©äugergefellfchaft, loelche 9^iga 1871 be=
f uchte, beftaub aus ben Herren £utte=
mann, p. Blomberg, Wilberg,
nnb ©. ^hberg, eine gtoeite, bie balb
barauf folgte, aus ben Herren SBenn=
ftröm, ^Rofen, % ßagerholfe, 21.
§öfenberg, ©h^öe unb ©. SHnb =
lunbt. S3eibe machten im Verlaufe ber
3ahre jebe für fich ihre SBanblungen burd)
unb öerfchmoljen ftch fchltcßHch in ®tnS.
2lnbere ihcilnehmer außer ben ©enannteu
toareu tin\\$t\\ 1875 unb 1888: 2in =
qnift, St. ßuubgreen, Düring, 21.
©bgren, ^. ©riffon, % ©tenfelb,
©. ©mebberg, 21. Sifcher, ^rö^
holm, ©mitt, ©chill, 2ln =
berfon unb 91. ßötoenmar!.
^d|tocbifd|C Stotstcnquaridtc :c. f)a=
ben fRiga mehrere befucht. 2)aS erfte ber^
feiben concertirte am 7., 12. unb 15. 2Mrs
1872, unb am 26. nnb 28. ©eptember 1876
im ©etoerbeöeretn. ©S beftanb aus ben
tarnen $iiba SBibeberg, 2lmh 2lberg,
Waxia petterfon unb SBÜhelmiue ©ö*
berlunb, bie ftch «i^t nur mit Ouartett*,
fonbern auch mit ©ologefängen ^ö^eren
©tilS probucirten. SBefonbereS 2luffchen
machte ber tiefe, tote männlich flingenbe
(Sontraalt beS Sri. ©öberlunb. 1880 hatte
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SdjjtoibifdjeS dhuon'alStefy&epiett — (Seebad).
es fid) aufgelöft. — (Sin „9ltnc%" fdjme-
bifdjeS Tanten = Quartett, beftebeub aus
bert Damen 3lmaitba Garlfon, 3ttgcborß
^öfgren, 3uga (Scfftröm mtb Bertha
(fcriron, concertirte am 7., 9. uttb 11.
September 1875 im Sdjroarflhäupter imb
fäcmerbcbereiu. - ©in ScbroebifdjeS. Da=
mcns.Quartett unter Leitung ber grau
Minna Sa a)fe, beftel)enb aus ^mei Sd)ftx=
fteru Sacbfe nnb ^mei Sdjmeftent (lä-
hm b, concertirte Dom ,24. 3nnuar 1879
ab längere 3^it in Sdjroar^ (SoncerthauS.
— ©in „SchrocbifcbeS National = Damens
Septett" r unter ßeitnng beS $errn *iouiS
üöro^maittt aus ©tocffjolm, trat bom
13,-25. Sluguft 1887 im Saale beS 2ööhr=
mannten Sßarfs auf, ein unter berfelben
Dtrection ftefjeubeS, aus burchauS anbereu
Gräften pfammengefefcteS Sextett befugte
SHiga im Sommer 1889.
ein, concertirte im gebruar unb 9Mrg
1876 in Schmarl ©oucertbauS, theilmeife
pfammeu mit ber fjaitfffc^cn teapeEe,
itnb zeichnete fid) burd) Slccurateffe beS
3ufammenf langes aus. ©in bar auf im
Dom gegebenes ßoncert öermoebte fid)
über bie Sphäre beS profanen nid)t p
erbeben. Dirigent beS Sextetts mar S-
Uppgren, anbere Sftitglieber maren ber
£euor=$ofaunift 2 unb in, ber Es=(£ornet=
ttft fcuttmann, ber SöafcDubaift 23jörf=
rotl) unb ber B=£ornettift 23ergftröm.
^djtactgljofcr, gfeli£, namhafter ©h** 2
ractersKomifer, bom Sweater an ber SBien
(geb. 1842 in S3rünn), gaftirte im 9ttai
1878 an 13 Slbenben als Sufdjl (Elegante
s $erfon), Scheu (bor bem Sftintfter), pfel
(Umfonft), (£äfar (Sttonfteur §erfuleS),
mant (Schufcgeift), 2eo SBrüller 08lifc=
mäbel) , Srotrn (SumpaciüagabuubuS),
Stauf (SIebermauS) unb in einer Solo=
feene „(Sin Sonntag in SBien".
^djtoerbgeburtl), ^ermann, Decora=
tiouSmaler 1844—45. f im September
1849 als Xfjeatermeifter in Königsberg.
<3d>!t>erin, Garl &ouiS, geb. 1791 in
23erliu, mar bis 1820 9)Ütglteb ber s Jie=
oaler SBühne unb gaftirte öon ba aus im
Muguft 1819 an 6 Slbenben in s Jliga.
1820- 22 mar er f)ier für jugenblicbe
gelben unb ßiebfjabcr engagirt unb fang
and) ernfte unb fomifche Opernpartieu.
1822 ging er nach s Jtebal prücf unb roarb
9)Htbirector ber borttgen Bühne, fpätcr
führte er bie Dircction beS i^eaters
in äfloSfau unb ftarb 1839 in St. ^eterS=
bürg. 3m Sluguft 1825 hatte er in Sftiga
nod) 3 ©aftrollen gegeben, ^orfd) lobt 1
feine Öeicfttigfeit nnb feine feilten Sanieren. I
3m(5oncert trat er einige s J)tal als üuar=
tettfänger auf. I
<§d)ft>eritt, 9Jtab. 2uife, Gattin beS $o=
rigen, gaftirte im Slugttft 1819 an 4 9lbeu=
ben, u. s 2t. als ©mmeltne (Schmeiß
familie) unb 9)tyrt)a (Dpferfeft). 1«20
bis 1822 gab fte Liebhaberinnen, fomie
erftc itnb ^meitc ©efangSpartieu im (£u=
gagement. 3bre Stimme mar angenehm,
ihr Spiel bon ungesrouugener ©ra^ie.
&d)\v\dctt, 3., s 2l Käufer unb %xan
Käufer, baurifche 9cationalfänger, traten
im September unb October 1833 brei ÜDial
im Xfytattx auf.
§d)!t>ing, Setbiuaub, geb. am 30. 3nui
1839 in Hamburg, erhielt feine fprac^lic^e
s iluSbilbung bei beut följetor 3- Sdjramm.
1855 mar er 4 3)!onate laug als &olon=
tair tu ßeipgig tf)ätig, ^atte bann ©nga=
gemeutS in äftaing, 2lad)en, Stettin, Düffels
borf, gaftirte in Sörünn, ®raj, Söien
(©arltl)eater)uub fam 1859 — 60 als jugeub=
lieber §elb unb ßiebtjaber nad) 3^iga. §icr
fyatte er gang befonberen Erfolg als Don
(SarloS (Sd^illerfeier), in meldjer Partie
er 14 Mal gerufen morbeu fein foll. S5ou
SHiga ging Sa^. nad^ Köln, 1863 pm
Königl. Scbaufptel^auS in Berlin, too er
1888 fein 25jö^rigeS 3ubilänm beging.
^d)tt)ing, %xl., Liebhaberinnen 1855
bis 1856. - mi Sri. 3o^anna 9«aric
SBil^elmine Sc^. trat auc^ in ber Saifon
1857—58, bis pm December auf.
«Scolari, bis 1721 in SBien, roo er als
Komifer feljr gefc^ä^t mürbe, ging um
biefc 3^it sur ^ann'fc^en ©efellfc^aft uad)
Königsberg, barauf %n (Scfenberg nad)
»erlitt, um 1737 fdjlofc er fid) §ilfer*
bing'S ©efeEfajaft an. Später operirtc er
felbftftänbig, am 2. September 1776 ftarb
er als Director beS 9tebaler XljeaterS.
Tlit feinem Dobe öerfc^iüanben alle er=
temporirten Komöbien unb S3urleSfen, bie
er itoc^ gepflegt f^tte. Seine Sßitttoc
übernahm bie (Sefellfdjaft unb gab ben
Söinter über bie auSgefud)teften bramati=
fchen Söerfe. 1777 ging bie ©efellfcftaft
an §ünbeberg über.
Zcotti, 9)iab., italienifdje Sängerin,
gaftirte am 11. unb 16. Stoüember 1804
als ©b elf ran in beut 3ntermejp „Le
donne campiate", unb trat am 5. unb
12. SRooember in ber «htftfatifcheu ®efcü=
fdjaft auf.
H. Scotiiö, Sri-, liefe fieft 1795 unb 96
mieberfjolt als (^laöierfpieleriu in ber 3Jht=
ftfalifcbeu (^efellfchaft hören.
Seebad), Sriebrid) Wilhelm, Komifcr,
»arttouift unb S3uffo 1828-32, gehörte
als 33uffo p ben »efferen feines Sad)S,
mar aber auch in auberen Sollen trefflid).
Seine aitSgejeichnetfte Leiftung mar Sifl^ro
(Ücoffini), bou bem allgemein gefagtnoarb,
fein anberer beutfd)cr Sänger habe ihn
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<seef>acf)
erreichen fömten. Borjüglich war er auch
als ^apageno, unb and) als Don 3uan
liefe er matteten feiner Vorgänger hinter
ftcf). S.- mar in Sftiga u. 31 ber erfte
3rra Diabolo, bem er aber, ba er nicht
Xenorift mar, gefänglich nicht ganj gc=
nügen fonnte. — S. mar 1798 in s Jtoftocf
geboren nnb früh gnr Bühne gegangen.
Bon s JUga ging er, lebhaft bebauert, in*
nächft pm KönigSftäbtifd)en Sweater in
Berlin. Slufterbem mirfte er noch in Slawen,
SBür^burg, Leipzig, Sßeft, 9ftündjen, ®rag,
Arnberg, Hamburg, Bremen, h<utptfädjtid)
aber in Köln, mo er als Komifer fefjr
beliebt mar, toofyin er bon feinen @nga=
gementS immer mieber äurücffchrte, nnb
n>o er am 18. 9Mrs 1862 and) ftarb.
Seebad), Mab., Liebhaberinnen, ^tuettc
©efangSpartien 1828—32.
Seebad), s Ularie Sötlhelmine, Xodjtcx
ber Vorigen; geb. am 12. gebruar 1829
in JHiga, einftmalS bie bebentenbfte unb poe=
fteüottfte Liebhaberin ber betttfehen Bühne,
begann 1835—36 in Slawen in Ktnber=
rollen, bie fte fpäter auch in Sßürsbnrg
nnb min fptelte. Bon 1846 an fpielte
fte mnntere Liebhaberinnen unb <Soubret=
ten in Dürnberg, Lübecf, Gängig unb
taffei, 1852—54 erfte Liebhaberinnen in
Hamburg, 1854 bei beu s JJhtfterborftellun=
gen in München, 1854—56 am Söieuer
Burgtfyeater, 1856—66 in £amtober. §ier
bermählte fte ftd) mit bem Denorifteu 311=
bert ^temauu, oou bem fie ftd) fpäter
mieber trennte. 9tad) ihrem § ait ^ober=
fchen (Engagement gaftirte fte eine Steihe
bon Sahren, u. 31. 1871 in 3lmerifa, feit
1878 ift fie Königl. Schaufpielerin in
Berlin im 3fad)e ber Mütter 2c. — 3n
föiga gaftirte fte im 31pril nnb Sftai 1860
an 11 3lbeubeu als ©reichen, 3lbrienne
Lecoubreur, 3lnua Life, Qane ©tyre, 2ftarta
Stuart, Bezähmte, Sulia, Luife s Mtter,
©rille nnb ©rifelbis.
^eebobe, 3lug. 3lle£., Schüler beS 2Baff=
fchen SemtuarS, bon «Sichle unb S^K
um 1868 2c, Lehrer in Wiga unb Drganift
ber SttartinSfirdje, f gegen Söeifjnachten
1887 als Drganift in Söenben, trat u. 31.
gelegentlich beS erften lettifdjen Säuger*
fefteS im 3 a h rc l^ 73 mit einem Orgel=
&oncertbortrag im Dom auf.
ö. <3eeborf, JJrl. 3luua, mürbe gu Ka=
fchau in Ungarn geboren unb in äßten
erlogen. Der Befud) ber b ortreff liehen
Söiener Xtjtakx, häufiges SJHtmirfeu in
$ribat=3luffühmugen, bagu bie güufttgeu
Urtheile , meldje Autoritäten über ihre
Befähigung fäUten, bemogen fie pm ©ins
Schlagen ber .tnnftlaufbahu. 3luSgebilbet
burch 3llejanber Strafofd), bebütirte fte
am Lobetheater in Breslau , bann am
- (Sehring. 225
^^altatfjcatcr in öambnrg als Bertha
(3lm (Slaoier) unb ßlemence (Drei Staats*
berbrecheu) nnb mürbe für lefctere Bühne
auf mehrere 3af)re engagirt. Witt bem
(Enfemble beS Hamburger Xh^^^h^^^
gaftirte fie auch einige 3öod)en über im
Leipziger ßarolatheater. Darauf folgte
1884—87 ihr (Engagement in #Uga, mo
fte im g-ad)e ber Liebhaberinnen nnb Sa=
lonbamen fehr gefd)ä&t mürbe. 9iad)bem
fte ftd) oou bem ^Htgaer Theater als ($lfe
Seruer in ben „Malern" oerabfehiebet, ent=
fagte fie ber ferneren Bühnen = (Saniere
unb berhciratfjete ftd) mit bem Baron
31le£anber n . r e t) t a g = L o r i n g h o o e u
in tftiga.
£ecger, $rl., (Shormitglieb 1857—59,
feit 1858 oerheirathet mit bem .tomifer
<QCd.
8eelanbt r feexx unb $rau, ©hormit=
glieber (II. Bafc unb ©oprau) 1886-87.
ti. <^eele, 3«ran Bertha, oom @tabt=
£f)eater tu ^egen^bttrg, bebütirte am 16.
September 1840 als (Stba in „Die trotte
oou Gpperu". (Srfte §eibenmütter unb
Salonbamen bis 1841, als treffliche tünft=
lerin bezeichnet. Sie ging gnnächft nach
Königsberg, berheirathete ftd) mit bem
Baffiften §erbort (f. b.) unb führte mit
! bemfelbeu mehrere 3af)re bie Direction in
Bern. (Später, fdjon bermittmet, erfranfte
fte an einem ftrebsleibeu an ber Brüft
unb foll ftch angeftchtS ber beborftehenben
Operation erfdjoffen fyabtn.
federt, ßapellmeifter ber (Capelle beS
@reuabier=9legimeuts Sr. töuigl. Roheit
beS grinsen Wilhelm bou ^reufeen, melche
am 9. 3lnguft 1832 im Dheater concertirtc.
^eelifl, grl. Natalie, erfte bramatifche
©efangSpartien 1853—54. Sie eignete ftch
an 5?igur, Stimme, ©efang unb Spiel für
bas 5?ach, nur mürbe ihre (Koloratur btS=
mcileu getabelt. 3lm 12. 3lpril 1854 er-
franfte fie mährenb ber Borfteltung nnb
trat feitbem nicht mehr auf.
3celig, ftxl. (Caroline, machte am 16.
^ooember 1853 ihren erften Bühuenüerf ud)
als (Slara in „^urücffeöung" unb fanb
Beifall.
Seemann, (Sapellmeiftcr beS Doufd)eu
.fofafen=^cgtmentS 9h\ 3, beffen (^apeUe
am 30. 3luguft 1878 in Schmarl (Joncert^
hanS concertirte.
i <2cc;cn, Crgauift ber 3ohctuntSfird)e
um 1845.
^eJjrutfl (reeto Stroh m), (5. §./ geb.*
am 28. s Jioüembcr 1785 in (Karlsruhe, öiel=
fettig gebilbeter tüuftier, bis 1807 als I.
Baffift in Königsberg angefteltt, gab am
27. 3lpril beS genannten 3ahreS sufammeu
mit LouiS Maurer ein (^oncert im Sdjmar^
häupter, gaftirte barauf am 30. 3lpril
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226 <8el)rtt>e —
7. unb 10. mal alSXita in ^itta", Slbbei
in „$aud)ott" nnb Slfur, unb wirfte bis
sunt folgenben 3uH iwi ©ngagenteut. ©r
machte bann auSgebehnte Steifen, fehrte in
feine Baterftabt prücf unb erhielt bafelbft
eine lebenslängliche Slnftellung als £of=
fchattfpieler unb Jpoffänger. Um 1849 mar
er peuftonirt unb befchäftigte ftd) lite=
rarifdj.
<3eljrti>e (auch $>f ehrwe), Organift ber
3efuSfirche, f am 2. 3uni 1884.
Deibel, 3of). ©ottlieb Sari, fmmori*
fttfd^c Bäter, Oberregtffeur, fpeciell 9te=
giffeur für Oper, Sßoffe unb Baubeotlle
1858—59.
«Settel, £ugo 2lbelbert, bis 1867 I.
(Sapellmelfter in Stettin, wirfte 1867-69
in gleicher (Stellung in Sfciga, wo er auch
Dirigent ber „fctebertafel" mar, ©r ift ein
uorgüglicher ^ianift, trat als folcher in
mehreren (Soncerten auf unb gab am 25.
Februar 1868 unb 30. üöcärs 1869 (Soireen
im Schwar^häupter. Später ging er als
I. (Sapellmelfter u. 31. uad) s Jtotterbam,
Breslau, 1888 nad) ©ra^. Bon feinen
(Sompofttioucu würben in JHiga gehört:
ein £rto für Sßiauoforte, Violine unb
Bioloncell, ein SanctuS für Solo, Gfjor
unb Ordjefter, unb ein Sttännerdjor „3tt
treuem Pflichten".
Settel, 9lrtf)ur, geb. am 1. Slpril 1849
p ^eiffe in Sd)lefien, erhielt äitfammeit
mit feinen Brübern im elterlichen £aufe,
in bem bie clafftfehe Kammermufif eifrig
gepflegt würbe, eine gebiegene SluSbtlbung
im (SIaüter=, Bioliu=, Violoncelli unb Orgeln
fpiel, trug im herein mit feinem (£laoier=
leerer fdjon als Knabe baS attoaart'fche
Goppel = (Soncert mit Ordjefter in einer
öffentlichen Schüler = Prüfung anSwenbtg
uor, unb oertrat als Schüler beS ©tym=
naftumS öon Ouinta bis Unterprima ben
Organlften = Soften an ber (Stymuaftal*
(3efuiteu=) Kirche. $)ie ©rlaubntfc ju
Weiteren SJhtftfftubien erhielt er aber erft,
nad)bem er, brei 3af)re aB ßehrling in
einer Bua> unb 9Jtoftfalien=BerlagShaubs
hing befdjäftigt, weitere übergeugeube Sßro=
beu feines Talents — auch öffentlich, &e*
fonberS als beliebter Begleiter am (£la=
toter — abgelegt hatte. S. ging jefct ^
uächft in'S Kölner ©oufertoatorium, wo
Seift, SJerfum, filier unb 3f- Söeber feine
Lehrer würben, fiebelte aber ein 3afjr
fpäter au bie neugegrünbete ^odjfdjule nach
Berlin über, um ^tcr noch faft brei 3afjre
bei »uborf, Sötlf). Mütter, £aupt unb Kiel
ßlatoier, Bioloncell, Orgel unb (SompofU
tton p ftubiren, bis ihn ber £ob feines
Katers nach feiner ©eburtsftabt prüefrief.
bereits in Köln hatte S. burch äWeimaltge
3lnfführmtg einer (Sonccrt = CitUertuve fein
- (SeUheim.
i $ebüt als £ompoutft unb Dirigent ge*
macht, in 9ceiffe grünbete er einen 9Mnner=
©efangöeretn unb leitete bie burch ihn
wieberbegrünbete Stngafabemie. 3^>ei
3ahre fpäter ging er als (£apeHmeifter
gutn Xheater. (£r begamt in Sftühlhaufett
in Xh- unb hatte weitere Engagements
in üNorbhaufen, (Srfurt, Königsberg, wo
er pm erften >JJcale eine Oper birtgtrte,
föotterbam, Köln, Bremen, Breslau, wie*
ber Königsberg, 1884- 86 in fötga. $ter
birigirte er auch mehrere teoncerte, 1885
bis 1886 leitete er bie Sommermuftf in
$)ubbeln. Bon föiga ging er 1886 nad)
Hamburg, 1887 nach 3/cagbeburg. — $>te
Singahl toott S.'S (Sompofitiouen ift p
grofj, um einzeln aufgeführt p Werbeu.
©S befinben fich barunter: SJhtfif %u einer
JÄeihe oon Sdjaufpielen :c, unb einigen
SBalletS, (Sompofttionen für botteS, für
Streich- unb SJcilitär^Orchefter, für Streich«
quartett, einzelne Streich=3nftrumente, für
Orgel unb für ßlaoter, &höre mit unb
ohne Begleitung, ßieber. 3« ^tga öffent*
lieh gehört Würben: Marsche triomphale,
Seftmarfch, SBallabe, Serenabe unb ÖiebeS=
lieb (aus ber 2Jhiftf sunt ^Sturm'O für
Orchefter; „JHeiterlieb" für 3Wännerchor
unb BlaSinftrumente; „Qtx JHofe Begrab*
nifc" für gemifchteu Shor unb ©laoter,
unb einiges Slnbere.
3ciMcr, Otto, Oboer feit 1886.
*• SeibUfc, 3)lab. Henriette. Bgl.
Öeffel.
fcetffert, 3., Kaiferl. Solo-^ioloncettift
aus St. Petersburg, concertirte mit Tlai.
Benott unb SB. 2Burm am 21. unb 25.
October 1880 im Sdjwarähäupter. 2luj5er=
bem ift er feit 1864 einige 9Kal in $ub*
beln aufgetreteu.
^cldioto, grl., jweite jugenbliche Opern=
Partien 1874—75.
<&tltt, ©uftao Slbolf, länger, gaftirte
1824 mit ber Kobler'fdjeu Balletgcfellfchaft
in mqa. 3»ifchcn 1827 unb 1834 wat-
et* als länger uub Slrrangeur mehrfad)
am Theater thätig, war auch c t nc 3*tt
lang als Balletmeifter bei bemfelbcn an=
geftellt, fcheint aber zeitweilig auch als
Xanjlehrer prioatiftrt ober fötga gaug Oer-
laffeu gehabt gu haben. Seine Slrrange-
mentS folleu oiel ©efehief öerrathen haben.
Sellhcini, 3oh- Heinrich, war 1739 im
3Jcarftflecfeu ßiSberg im Reffen = 2)arm-
ftäbtifdjen geboren, wo feine ©Item eine
flciuc Beftfelichfeit hatten. 1762 würbe
er Schullehrer gu ßtnbhetm in ber SBcts
terau, 1769 würbe er als Hauslehrer nach
ßiolanb zu bem ßaubrath Baron Ungern*
Sterubcrg auf ©rraftfer empfohlen, im
3uni 1772 fant er als Organift ber 3a=
cobifirdjc nad) ffliga, in weldjer Stellung
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<§em6rid) —
er bis %u feinem Xobt blieb. 2lufeerbem
befleibete er berfdjiebette anbere Remter
bei ber föentet unb bem (£ameralbof, auch
unterhielt er eine Siegellacf45rabrif. f tm
2lpril 1814.
^embrid) (recte StengeT, geb. ®o=
djauSft), Sttarcella, geb. am 3. Februar 1858
%u äöieSnebchf in ©allsten, biibete ftd) erft
pr ^tantfttn aus unb ftubirte bei äötlbelm
(Stengel (ihrem nachmaligen ®a#en) in
£emberg, unb bei ©pftein in 2öien.-*£ier
mürbe ihre stimme entbeeft, bie fte bei
£ampertt in SERailaub auSbilbete. 3ur
Phänomenalen (Soloraturfängerin t)txan*
gereift, bebütlrte fte 1877 in 2ltfum, 1879
mürbe fte am 2)reSbener §oftbeater, 1880
in ßonbon engagirt, Don mo aus fte
mit ungeheurem Erfolge auSgebebnte dttU
fen gemacht r)at. 2lm 12. unb 15. 3<t 5
nuar 1886 concertirte fte im fötgaer (#e=
merbeöerein. «Sie ift auch eine borjügs
liehe äHoiinifttn.
^cmmel^üd, fjrl. 2lugufte, II. unb III.
Rächer, (Shormltglieb 1866 MS aum Sep=
tember 1867. Sie mar noch fang unb
machte fpäter unter bem tarnen 21 mau
gute Karriere im 2lttSianbe. Sie mtrfte
al$ Soubrette an öerfchiebenen fübbeutfehen
£heatem, 1877—78 mar fte gefeierte Sßri*
mabonna in föotterbam, im 2ttai 1881
gaftirte fte, u. 21. als föecha, im berliner
Dpernhaufe. f 9 - Styrtl 1888 in ©amburg.
<&tuf, gran^, üBloltntft öon 1871 an,
ging inmitten ber Satfon 1873—74 ab.
Spater SWitglieb, seitmeiitg Dirigent beS
(SuterpesDrchefterg.
l>« ^estafcttfd), (Sonful, trat in beu 30er
Sohren bismetlen in (koncerten als Sänger
auf unb mtrfte 1836 als Solift beim ©e*
fangfeft. 1844—52 mar er Sflttglieb beS
£h<ttters<£omtte\
^ettfraf) (recte £arfnefe), grl. 2lrma,
geb. am 25. 3Jcai 1864 in *Rem=§)orf, aus*
gebiibet burd) #ilf (ßeip^tg), Slenjamsft
unb ätteuEtempS, SBioiintftin bon 2Beitruf,
concertirte mit $eliE $>rehfchocf am 5. unb
7. $)eeember 1884, unb mit ©eorg £ieb=
ling am 1. ^oüember 1886 im ©emerbe*
öerein. 1888 oerheiratbete fte ftd) mit bem
föechtSanmait §o ff mann tu SBeimar.
Petita, ^rl. Helene, £h«tfermttglteb
1874. 2lm 5. >Jlobember trat fie mit einer
©efangSetnlage im „$erfchn)enber" auf.
$ettg, HouiS. $gi. SloStecf. S. ftarb
am 26. Suli 1887 in Berlin.
^crfeaiä, $raucoiS, einer ber herüor=
ragenbften SSioloncell^irtuofen, auch
(Somponift unb ßefjrer feine« SnftrttmentS
bebeutenb, concertirte mit Sßieu£tempS gu=
fammen am 3 V 5. unb 7. Januar 1839
im Theater. @r mar am 25. Wal 1807
geboren unb ftarb am 14. ftobember 1866
- <Seu6erfic&. 227
als ^rofeffor beS ßonferöatoriumS gu
Trüffel.
^cffelberg, 3uItuS, 23affift im 2lnfange
ber Saifon 1850-51. ®r trat bis sunt
27. September 1850 auf, fcheint • frank
bettshalber auSgefd)tebett gu fein unb mar
fpäter tu föeöal.
^efft (recte Natorp, geb. Scffi),
fjratt Marianne, ehemals Ijocrjberitöntte
Soprauiftin, geb. 1771 gu Sftom, engagirt
u. 21. in 2Bien, burch auSgebebnte Steifen
aber in gang Europa befauut getoorbeu,
gab in 9fciga im September bis Üfeoüem&er
1819 unb im Wäxz 1820 mehrere (Sott*
certe unb trat auch nueberholt im Xfytahx
auf. (Sin ftarf berfpätetcS föoucert im
Theater liefe fte noch am 9. Sftoöember
1827 folgen. 3n fämmtlicben (Soncerteu
trug fte ein Don ihr felbft componirteS
SßolfSlieb „Viva Alessandro" , refp.
„Viva Nicolai" bor. f 26. g-ebruar
1847 in SBien. 3n ihrer Slüthe^eit hatte
fte eine an Umfang, £raft unb Söoblflang
taum mieber erreichte Stimme unb eine
öolleubete Koloratur. 211S Schaufpielerin
toar fte uubebeutenb.
<&etti, Sänger öom ^önigl, Spater
San ©arlo in Neapel, concertirte am 18.
9Jiat 1840 im Schtoarabäupter unb trat
am 27. 9ftai mit einer Scene beS 2lffur
(SemiramiS) im Xheater auf.
<3eitberlid), gtoei $>tm., ©labier= unb
S3ioiin-2)ilettantin, traten gmifchen 1810
unb 1818 bismeiien in ^oncerten auf.
<3euberlid), Robert, geb. am 2. Dctober
1800 in ^iga, f am 15.3anuar 1856, 3iiga=
fcher 33ürgermeifter , Oberianbbogt unb
^ßicef^nbicuS, muftfalifch gebiibeter X)\kU
taut öon namhafter fünftlcrtfcher 23ega=
bung, 3Jiitftifter ber föigaer öiebertafel,
mar nicht nur eins ber auSge^eichnetfien
Mtglieber ber lefctcren, fonbern hat ftd),
im Öeftfce einer fchönen S3aritonftimme
bis etma 1837 burch toieberholte 2Rttartr*
fung in föoncerten auch ctl8 Solofänger
bemährt. 211S ©omponift ift er fyaupU
fächlich burd) 3Jlännerquartette (^)aS lefete
©las; 2)er ®önig in Xt)\iU; ^ätergruft;
2)eS SftütlerS 23lumen 2c.) befannt geblie=
beu. ©in ©tubeumerf für fölaoier, über
meldjeS ftch 3JlofcheleS fcr)r günftig auS=
gefprocheu ha^en foll, ift in öeipgtg im
i>rucf erfchienen.
^ettberüd), Sohann Robert (Sberharb,
Sohn beS Vorigen, mürbe am 11. Dctober
1828 in $Higa geboren. @r befuchte baS
©^mnaftnm bierfelbft unb bie 2lnftalt
Jöirfenruh unb ging 1848 nad) Seip^tg,
mo er unter SJIofcheleS, Hauptmann unb
Sftiefe bis 1852 muftfalifche Stubten machte.
9cad) erfolgreicher S3eenbigung berfelben
liefe er ftd) als $rit>atlehrer in St. -Meters*
15*
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228 6euberlidj
bürg nicbcr unb ftarb bafctbft 1873. SJon
feineu (Sompofttiouen finb gebrucft: (*in
(Capriccio, getoibmet 3b*e* tatferL Roheit
ber ©ro&fürftin geleite Patolomna, unb
ein Allegro appassionato. Slu&erbem
erküren üou ihm mehrere ßieber, Sümnts
blätter unb eine s Jtomauce für (Slatrier.
3euberUd), föubolf SBilhelm, »ruber
beS Vorigen, geb. am 13. December 1841
511 ffltga, fyat bie ßiebe p 9ftuftf unb
poefte öon feinem ütater geerbt, entfchteb
fid) aber für bie faufmämtifche itaufbafnt,
ba er feineu Gräften unb 3fäbtgfeiten,
9Jhtftfer p merben, mop er bie gröfete
Neigung in fid) füllte, nicht genügenb
traute. 9lad) beenbeter ßcr)räcit, meiere
fedjS Safjre umfchlofc, ging er auf
Reifen, um bie Söelt rennen p lernen
unb feine (Spradjfemttntffe p öerooll=
fommnen. 9lacr) einem pjeijährtgen 2luf=
enthalte in ftranfretdj unb Spanien fehrte
er in bie Jpeimatb prücf, toar hier
perft als teorrefponbent tfjätig unb eta=
Wirte ftdj bann als Slgent Durch feine
@ebtdjts@ammlungen „3Mne 9)lufe" unb
„SSilber ©arten" tjat er fid) p einem
beliebten baltifdjen Dieter gemalt, ein
Don ihm Derfafcter Schtoanf „©ine tolle
©efd)id)te" ift toäbrenb ber Saifon 1879
bi« 1880 toteberbolt im ftigaer X^eater
gegeben morbeu. ferner bietete er ben
Xt%i ber Oper „Das berlorene £eftament,
ober: Der Prin^ totber Söillen" (compo=
nirt bon Otto ßobfe), bie 1890 aufgeführt
marb, au&erbem gab er eine metrifdje
Ueberfefcung ber großen ^efraffomfeben
Dichtung „2Ber lebt glüdFtidt) in sRufc
lanb" herauf.
^eubcrlid), Sri. 9tti% Xodjkx öon
Robert ©bewarb <&., tourbe 1859 in (St.
Petersburg geboreu. s Jtad) beS SBaterS
Dobe ftebelte fte mit ihrer Butter nad)
9tiga über, um tytx ihre Schulbübung p
erhalten, in ber üttufif mar fte mährenb
biefer 3ett Schülerin ihrer Butter. 1879,
uad)bem fie Slutou Sftubinftein oorgefpieit
unb beffen ©utadjten eingeholt, trat fte
tu'S (St. Petersburger ©onferöatorium, er=
hielt im nächften 3abre ein (Sttpenbium
uub enbete ihr Stubium 1885 mit Diplom
unb ftlbemer 2Kebaille. Solofpiel t>at fte
bei Profeffor £ütfdjg, (Sufemble bei Da=
toiboff ftubirt. 2luf$erbem machte fte 1886
einen 33adj = »eetljoöen = (SurfuS bei £anS
o. )öülom burd). 8eit bemfelben 3aljr
ift fie als Syrerin am 6t. Petersburger
teonferoatorium angeftellt. — JJrl. <S. con=
certirte im Scrjmarabäupter am 9. Sanuar
1887, 3ufammen mit bem ^ioliuifteu
Pufteruafotu.
ZtyM, 3*rl. Henriette, jugcnblidje
— Siebet*.
©efangspartien 1875—76. $rat auch in
lioncerten auf.
$etf>ler, Philipp, Sföuigl. bänifdjer
SlammermuficuS unb 5löt=Draöcrfift, con=
certirte am 28. 5luguft unb 18. (September
1805 im Schtoar^häupter unb nrirfte am
11. «September in einem anberu (£oncert mit.
£cl)ffcrth, SBilhelm, trat inmitten ber
6aifon 1871—72 als Oboer in'S Xheater=
Orchefter. ©ngagirt als Oboer pnächft
bis 1875, bann 1876—85, barauf uod)
ungefähr 1 3<*bt ctls erfter S3ratfchtft.
Xrat oor @aifonfchlu6 1886 aus unb
entfagte ber 23ühiw-
^etiler. Sacob (alias 3ofef). I. %t*
uorift 1848—50. 9toch feinen Debüts
mürbe er „an Umfang, «Schönheit ber
(Stimme, gtortgfeit, Vortrag unb (Spiel
bie fdjönfte ^xtx'bt unferer Oper" genamtt.
©ine feiner heften Partien mar ber po*
ftiEou. 511S Sllmaöioa überrafchte er burch
feine fertige (Koloratur.
^cljraour ^hiff» befannter pianift unb
^mproöifator, ©apellmeifter ans ßonbon,
concertirte am 30. ü^ai 1850, 29. mal
1851 uub 17. September uub 24. Oetober
1859 im (Schtoarjhänpter unb ^heetter.
2lu&erbem trat er 1851 in mehreren aube*
ren (^oneerten auf.
£hufoh>, Sri. Sera, aus Gostau,
(£oncertfängerin, concertirte am 12.
bruar 1889 im Ulei.
€icbcrg, Sri. ^lara, ©hormitglieb
(Sopran), Xängerin feit 1883.
fiebert, profeffor %xan, geb. 1788
gu ©inftebel im ©rggebirge, bebeutenber
33a6fänger, unb überhaupt oortrefflicher
3Jluftfer, engagirt an berfchiebeuen beut*
fdjen ^oftheatern unb anfeerbem Diel auf
Reifen, gaftirte im üßoüentber unb Decem=
ber 1827 an 12 Slbenbeu als SenefchaU,
Xancreb, Saraftro, Caspar, OSmin,
DonSnan, unb als (£oncertfänger; ferner
im Sanuar unb Wlai 1828 an 5 Slbenbeu
u. 51. als fttgaro (SWojart). Slufeerbem
trat er in oerfchiebenen ©oncerten auf.
®r oerfolgte noch fernerhin eine ehren*
Dolle <Sänger42aufbahn, . foll aber fpäter
öerfommeu fein unb um 1846 fid) in
Böhmen als ^neipenfänger in nieberen
s ißirthShäufern hcrnmgefchlagen haben, %\u
fammen mit einem 13jährigen (Sohn, ber
Talent unb eine fchöne Soprauftimme
hatte,
fiebert, Dem. (Siara, Tochter beS iöo=
rigen, bie tro^ ihrer Sngenb bereits eiu
Engagement als grofeher^ogl. ^offäugerin
hinter fid) t)attc, gaftirte im 9tobeutbcr
unb December 1827, pfammen mit ihrem
Sßater, an 12 Slbenben als pamina, Stö=
uigin ber 9*ad)t (beibe Partien auch an
einem 3lbenb), Agathe, (Sonftan^e (®nt*
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©icbcrt — ©tegeri.
229
fubrung), 97tyrl)a (Dpferfeft) uub'^oitna
5lnna; ferner im Sanitär unb Wlai 1828
au 5 5lbeubeu u. 51. als Sufanne. 3n
beibeu Saljren trat fte aud) in ©oncerten
auf. Sie öerbeiratbete ftd) fpäter mit bent
6t Petersburger SBaibborn = »irtuofen
(Stfeuer uub concerttrte mit bemfelben am
10. Januar 1834 nod) ein Wlal in föiga.
fiebert, (Smtl, ^aracterfomifer, ift
1835 gu Sftannbeint als Sobn beS $of=
operufängerS %van% S. geboren. @r be=
gleitete feinen $ater früfföeitig auf beffen
©aftreifeu uub eignete fidj bei blefer ®e=
iegenbeit bie große $talect^enntni{3 an,
bie ifnn fpäter bei feineu Darftellungen
fo febr p «Statten fam. ©r b^t, aulefct
am £oftfjeaier in taffei, üerbältntfemäftig
wenige Aufteilungen gehabt, aber öiel ga=
ftirt, u. 51. in fötga im 2flai uub 3utti
1880 an 6 5lbenben in öerfebiebeneu £uft=
fptelen, fomifeben Solofcenen :c.
eicflel, mit}. @uft., I. 3agottift 1851
bis 1866.
Siegel, Tbeaterinitglieb 1853.
3ieflcrnd)e Wufif djor, baS, eine ®e=
fettfdjaft öou 8 als oorjüglicb gerühmten j
3Ruftfent, machte in ben 30er 3ol)ten auS=
gebebnte Reifen. üffiäbrenb beS SöinterS
1836—37 r)atte es in 6t. Petersburg:
concerttrt, fco eS u. 51. mit »ctfatt j
aud) bei §ofe aufgetreten mar. 5luf
feiner fttiefreife öou bort traf cS im
5lpril 1837 in ffliga ein, machte ftd) i)\tx
bauernb fefcbaft unb begann feine £bä 5
tigfeit mit einer Sfteifje öon „(Soncerten
ä la Strauß, bie eS im Scbmaräbäupter
gab. 33erfd)iebene ÜJMtglieber, barunter
bie folgenben brei Siegert (5lubreaS, 3rang
uub Sofef) traten nad) unb nad) in'S
X^eater=Orc^efter über, mäbrenb bie ©cfett=
fdjaft ftd) burd) anbere Gräfte ergängte.
Später fptelte baS (Sbor eine Reifte öon
Sommern u. 21. in Dubbeln, 1874 öer=
einigte eS ftd) mit bem Sdjols'fcbeu Sljor
jum ,,(£uterpes€rd)efter".
Sieger* , SlnbreaS, I. üBtoitntft im
XtyattT 1840—45. (£r gab unterfebteb*
lid)e Xan^Sompofitioneu berättS unb ftarb,
75 3a^re alt, am 27. 5luguft 1882 in
ftiga.
Sieger*, ^rang, ßontrabaffift unb $a=
gottift im X^eater 1838—45. ©r fptelte
and) »ioloncell unb trat als (Sontrabafc
Solift mit (£oncert=$orträgen auf. 5luf
lefcterem 3uftrument mar er Virtuos.
Sieger*, 3ofef, §ornift im Tbeater
1840—45.
Sieger*, ftrtebr. ffiU&. @mtl, gleid)
ben gfolgenben mit ben Vorigen nid)t üer=
maubt, geb. p Berlin am 7. 9loüember
1838, madjte als 6jäbrtger ftnabe feiue
erften Serfudje am (Slaüter obne jeglidje
Zuleitung, ^ic SRefuItate berfelben öer=
anlasten feinen s -ßater (einen üortreffltcben
«toltniften, Sattler <£arl SRöferS, eine
3eit lang 9Nitglieb ber ftönigl. aapeile),
ibn in ber 3Jiuftf unterrichten laffen.
511S bann im Dctober 1848 ber «ater
ftarb, fehlte eS gur weiteren 5lusbilbung
S.'S borläufig an Mitteln, bis berfelbe
als lljä^riger ftnabe ©amifon = Sänger,
ein 3ai)T fpäter DomsSänger mürbe. ^>a
er sunt fogenauuteu fleineu (Sbor (Solo=
fänger) pgegogen uub fofort gagirt lourbe,
öerbiente er fo öiel, bag er feine ^uftfs
ftubien fortfe^eu fonnte. Seine ße^rcr
toaren 9Wuftfbirector Slug.fteitbarbt, 3Kuftf=
birector §erm. §auer, Sßrofeffor 9^uugen=
bagen, fpäter (5b. ©rell, ©. 51. papeubief,
5llb. ®Spenf)af)!t unb SSilb- ^ofe. 3m
14. unb 15. 3<tb*e leitete <S. febon einen
©efangoereiu in Berlin, 1856 30g er mit
trüber unb Scbmefter (ogl. unten) nacb
SKiga unb liefe ftd) als (Sbormttglteb (II.
S3afe) unb für fletne Partien beim X^eater
engagireu, sunädjft bis 1858, bie näcbfteu
3abre oerbradjte er in Xan^ig, 9Jle(fleu=
burg=Streltfc unb fReoaL 1861 febrte er
nad) föiga in feine frühere Stellung jurücf,
5U ber 1862 uod) bie als II. (Sapellmetfter
uub (^borbirector fam. ®a er ftd) iefct
überburbet fab^erbat er feine ©ntlaffung,
erbielt biefelbe, unb toibmete ftcb öon jefet
au gauj bcfonberS bem Uuterricbt. Unter*
beffen mar er 1862 pm Dirigenten beS
„2WännergefangoereinS" gemäblt toorben.
1864 gritnbete er fein „(SrfteS anuft!infti=
tut", melcbeS 1889 baS Subiläum feines
25jäbrigen 33eftebenS feierte, bis 1875 lei=
tete er fpäter bie muftfaiifd)e ©efettfebaft
„Strebfamer herein", 1874 tourbe er nad)
£einecfe'S ^üeftritt als 9Jluftfbirector beS
©emerbeöereinS (SängerfreiS, gemifebter
&l)Ox uub $ilettanten=£)rd)efter) angeftellt.
S. b«t feit 1850 über 150 (5 omp Optionen
(£>rd)efter= nub fölaöierftücfe, 3Jlänner= unb
gemifdjten ^böre, ßieber, Duette uub £er=
gette) gefebrteben, oon benen berfdjiebene
tbeilS bei Scbleftuger in Berlin, tbeiiS
bei Deubner in $iga im Drucf erfebienen
ftnb. — S. ift Snbaber ber golbenen
a^ebaille mit ber 5luffcbrift „$ür ©ifer",
gu tragen am öalfe am StauiSlauS=a3anbe.
etcgerl, 3ob- ©ottfr. 9^ubolf, 23ru=
ber beS Vorigen, ©bormitglieb 1856—58,
1861—63. t 38 3abre alt, am 5. 3a=
nuar 1868.
Siegelt, 3rL Caroline ^atbilbe §en=
riette, Scbmefter üon @mil S., ©^ormit=
glieb 1856—58, 1861—63.
^iegert, 2ßilbclm 5llbert, »ruber öou
@mtl S., II. Tenorpartien, II. unb III.
Scbaufpiel=?5äcber, ßbormitglieb (I. Tenor)
1871—86, barauf penfionirt.
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230 Sieger* -
«ittttrt, #rau Bertha, ©attin beS %o~-
rigeu. $gl. Hange.
<3te0inmtb, 3oh<Utn (£t»rtftopt» r toar als
Sohn eine« Drechslers 1705 in Königsberg
geboren. Aus feinem Heben erjäljlt er
felbft, bafc er als lOjähriger Knabe öon
ruffifdjen Schiffern, bereit Schiffe er aus
Neugier befucht hatte, nebft brei anbereu
ihm unbefannten Knaben mit nach St.
Petersburg genommen*, toorben fei, bafc
er bort protection gefuuben habe nnb an
ben £>of empfohlen toorben fei, bafc fich
feiner namentlich bie (^rofefürftin (£lifabetb
angenommen, uub ihn .in AHem ()abe
unterrichten (äffen, too^u er Hüft ^atte.
(£r fe^rte inbeffeu mit feinem 22. 3<thre
nad) Deutfchlanb prücf, fdt)iofe fich ber
(£cfenberg , fcheu Schaufpteler = Xrappe an
nnb ging bann gu Jptlferbing, beffen s MiU
birector er tourbe. fögl. ^ilferbing). f
fpäteftenS 1748. — S. toar auch brama=
tifdjer Schriftfteller. (*r öerfaftte ein Httft-
fpiel „Sechfei beS ©lücfS", in bem er bie
&orfchriften©ottfchebS beobachtete, uub gab
1741 eine neue Ueberfefcung beS „Xartüffe"
unter bem Xitel „X)er Scheinheilige" herauf.
^teamitnb, Wlab. ©lifabetf), geb. £üb=
ner, Gattin beS Vorigen unb s JJtttbeftfcerin
beS S.'fcheu Privilegiums, fpielte auf baS=
fclbe auch toährenb iht*S 9ttanneS Ab=
toefenhelt in s JUga, fo nach Oftern 1745,
oiclleicht auch fchon baS 3ahr öorher.
Anwerbern führte fte eine Sammluug me-
chauifcher Statuen bei fid), bie fte für
(Mb feheu liefe. Wach ihres ©atten Xobe
oerfaufte fte baS Privilegium unter ge=
tuiffen Söebingungeu an bie 9JHgnon unb
Oerheiratbete fid) mit einem geioiffen
3tegler.
<3temös@rl, grau (Emilie, geb. in SBieu
als Xochter beS Xenoriften (Sri, begann
ihre «übnen * Haufbafm 1866 in örüun,
loo fte mit ©lücf als Alice (Robert) be=
bütirte. 3u jung, baS erfte bramatifche
3acb auszufüllen, übernahm fte alle ihr
^ugetheilten Sollen, bis fte nach Schluß
ber Saifou lieber nach 2Bten ging unb
bei föicharb Hetot) weitere ©efangSftubten
machte. 9tod) einem Engagement in DU
müfc ging fte als ©aft nach Heilig, im
.§erbft 1869 in'S ©ttgagement nach AugS=
bürg, 1870 nach X)armftabt. 2)ort oerhetra=
thete fie fich mit bem äkilletmetfter Siems
unb ging mit bemfelben an baS Stabt=
Xheater pKöln, oon too fte 1877—78 als
erfte bramatifche Sängerin nach föiga fam.
dienere, ©eorg griebr. äßilh-, öom
Kölner Stabttbeater, Hiebhaber toährenb
beS Anfangs ber Satfon 1850—51.
fjrl. Hitta, ältere AnftanbSbamett
unb ©haracterroUcn 1867—68. Sie hat
aufeerbem am berliner Söallnertheatcr unb
Simon.
am ©oftheater %u Weimar getotrft, aulefct
in ftranffurt a. 2W., too fte am 25. 9co=
öember 1875 ftarb.
«ifltmittb, ©ontrabaffift 1865—66.
^imott, ©buarb, geboreu in ßeipjig,
ftubirte bafelbft $toItnfptel unb föompoft=
ttoif.unter 2)aüib unb <S. ©. Mütter. 9lach=
beiß er als SKufifbirector in mehreren
fleijiin Stäbten 2)eittfchlanbS, u. S X in
Sjitberhanfen getoirft, ging er 1843—44
caSyäBtoljuift uub S3allet^orrepetitor &ur
s Ä40ter ^ofoper, öon ba als (£apellmetfter
tmdh Xroppau. 1845—56 toar er I. S$to=
linift, setttoetltg auch Sallet^irigent in
s Jtiga, oon 1856 ab ^iolinift bei ben
^aiferl. Xheatern in St Petersburg, §u=
le^t II. Dirigent unb (£oncertmeifter am
beutfeheu ©oftheater bafelbft. Seit 1887
lebt er als penftonirter Äammermufifer
priöatiftrenb in ^Dorpat. 3n OHga eins
ber tüchtigften Orchefter 5 ajatglieber, er=
toarb fich ©. foloohl als gebilbeter 9)hi=
ftfer, toie als ©omponift Sichtung. ®r
trat in oerfchiebenen teoncerten foliftifch
auf, mirfte in einigen Aufführungen beS
SHigaer Streichquartetts mit, too baffelbe
fich 3um Outntett erweiterte, unb gab am
22. April 1856 ein Abfcf)tebS 5 (£oncert im
Schtoarghäupter. Schrieb 3Wuft! gu einer
föeibe oon 58alletS, ßieberfpielen 2c, auch
^toei Duüertüreu, einige 9Äärfche unb an=
bere Drchefterftücfe oon ihm ttmrbeu in
s Jtiga aufgeführt.
Einsott, 3uliuS, geb. am 6. s Jiärj 1835 .
als Sohn beS SchaufpielerS S. in ßeipgig,
toollte taufmann loerben, tourbe aber
burch ben plö^lichen Xob feines Katers
gejtouugeu, fofört felbft für feine föjifteng
ju forgen. Sein &ormunb, ber birector
SBirfing in Heipjig, eugagtrte ihu für ben
Ghor, unb am 6. 3uli 1850 fpielte er
feine erfte Jöebienteurolle. darauf ging
er 3U einer in Sachfen reifenben 3öanber=
gefcllfchaft, fein erfter bebeutenber 2Btr=
fungSfreiS toar in St. ©allen unb Hin=
bau, barauf in Zürich, 3)lagbeburg, ^öln,
^ranffurt a. Königsberg. Um biefe
3elt, 1854—55, toar S. auch in fötga.
fer fpielte bamalS 9laturburfchett unb fo=
mifche Sollen, unb man hielt ihn für be=
fonberS begabt für characterfomifche SRol=
len. Sluch foE er ein guter s Jftccaut ge=
toefen fein. Aber fchon 1856 fpielte er in
Köln erfte Reiben unb Hiebhaber, 1859 gab
er in Königsberg ben SBallenftein. Seine
nächften Engagements hatte er am SBtener
(Saritheater, Hamburger Xhaliatheater, in
Mannheim, am berliner ^ictoriatheater,
in 23reSlau, Schwerin, Prag, barauf führte
er einige 3eit bie 2)irection beS £)ftenb=
XheaterS in Berlin unb tourbe plefct nach
St. Petersburg engagirt. 2)ort ftarb er
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©iuger —
am 24. Deccmber 1879. S. mar mit ei=
ner tmpofanten $tgur unb elegantem,
berggemtnneuben SBefen auSgeftattet. 3« s
lefet fptelte er £elbenbäter unb foll in
btefem gfache großartig gemefen fein.
^ittfler, f?ri. Waxit, bebütirte am 24.
Dctober 1863 als ßabh 3ttilforb unb fptelte
bi8 in ben folgenben jftoüember hinein &tU
benmütter unb SlnftanbSbamen. ©in §rl.
2Jcarte S- mar 1882—85 (Sfjorotftglteb
((Sopran).
<3ittgers&rotte*, $rau, bon SBrünn,
trat am 1. September 1888 als Königin
in ben „Hugenotten" auf.
^ittfictoieg, (Safimtr, $)irector ber prt*
Dilegirten borftäbttfehen „mufifaltfchen ©e=
fellfthaft" (2Rttftfer*3nnuttg), f im $ecem*
ber 1796. (©ein Nachfolger mürbe ©eorg
S., mahrfchetnltch fein Sohn.
^irotfitt, 3Ra£, (Shormitglteb (II. Xt*
nor) 1874—82.
De ^idletit 9Jtab., (£labterfptelerin unb
(Sängerin, trat am 24. 3ult 1794 in et*
nem ©oncert auf unb concertirte am 7.
Jtuguft im £tyeater. Sie mar eine fran=
jöftfdje ©migrantin unb ^iefs eigentlich
Gomteffe be ©ourmont. 211S Sttrtuofm
unb Sängerin mar fte burch feurigen 9luS*
bruef unb Sßräctfion ausgezeichnet.
^iffra, grl. Margarethe, (Shonnitglieb
(Sopran) 1884—87.
<§frobgfi, %txbi\xanb , bom Stettiner
X^cater, L SBafftft 1831—32, 1834—35.
$>ebüttrte am 22. Slpril 1831 als DSmtn.
1835—36 gehörte er gu ber in berSchmtebe=
ftrafee fpielenben £hetfangS ^ ©efellfdjaft.
Seiner Stimme fehlte eS meber an ^iefe,
noch an SBohlflaug, boch mar fte nicht
hinlänglich gefchult.
®tult, (Sari, II. ftlöttft fett 1887, bor=
her u. 31. in berfelben ©igenfehaft 1883
in bem ©oncertorchefter ber <5JemerbeauS=
ftellung thätig gemefen.
£lat>if, Slnton, Schüler beS Sßrager
(£onferbatoriumS, Lehrer für (£labier= unb
«iolinfpiel 1840.
^lomionsfi (recte b'Agrenef f), 2>t=
mttri SlleEanbromttfch, ftammt au« einer
mohlhabenben mfftfehen 2lbelSfamtlte, bie
im SmolenSfifchen aufäfftg ift. ©eboren
mürbe er in SÄoSfau, mo er, auf bem
(Stymnafhim unb ber Uniberfität, auch feine
©rgiehung erhielt. SMtt Ausbruch beS
färimfrtegeS ging er pm Militär. $on
(Stnflufj auf fein fpätereS ßeben mürbe
bie Söefanntfchaft mit ber funftftnnigeu
(Gräfin föaftoptfchtn, bie ben jungen 9Jtonn
beftimmte, bie ^ünftlerlaufbahn einpf chla*
gen. ©r manbte fich nach Stalien, mo er
6 3ahre htnburcfj bie etngehenbften @e=
fangSftubten machte, perft bei Sßapolarbo
in Neapel, bann bei ^tetro fttomant in
SlaroianSfi. 231
s Jtom, unb ftubirte baun nod) circa 2 3ah«
lang bei Sßanoffa unb S3ouolbi in $arts
Dpempartien. 3n Neapel mirfte er mit
©rfolg al« »ühnenfänger. (SS litt ihn
inbeffen bei ber Zfytattv = Karriere nicht
lange. Schon mährenb feiner Stubien^eit
mar er mieberholt auf fürgere 3etten in
feine &etmath prüefgefehrt unb hatte ftd)
in ©oncerten hören laffen. SBieber mar
eS bie genannte ©räfin 9i, bie ihn haupt=
fächlich beftimmte, fein Talent ferner bem
SSaterlanbe %u mibmen, 9Ran ^atte an
ihm eine befonbere Begabung für ben
Vortrag ber ntffifchen SSolfSlieber erblicft,
unb bamit maren ihm bie Singerjeige für
bie fünftige Art feines SSMrfenS gegeben.
(£r unternahm eine grofce Steife burch Stufc
lanb, um bie im $olfe lebenben 3Welobieu
fomie auch bereits Stimmen für einen
fünftigen $f)ox %a fammeln. Um biefe
3eit legte er fich ben tarnen SlarnjauSfi
bei. 3n feinen (Soncerten, in benen er
borläufig noch allein auftrat, mar er fortan
unter Ruberem um Verbreitung beS öou
ihm funftmäfeig ausgeführten SBolfSliebeS
bemüht, baS er bei ber öölligen Neuheit
ber Sache nur allmälig mehr unb mehr
in feine Programme einführen fonute.
3m Slpril 1865 trat er als (Soncertfänger
an 3 Slbenben auch im Sftigaer Xtyatex
auf. Unterbeffen mar fein &hor ^inrei=
chenb gefchult, um ihn in ben Staub gu
fe^en, feine SBirffamfeit als 5lpoftel ber
rufftfch=uationalen 3Jluftf erft in ber rid)=
tigften Sßeife unb ooll p entfalten. Seit*
bem hat er mit feinem beftänbig öergrö*
fjerteu unb neu ergänzten Qifyoxt bie mei*
teften Steifen gemacht, burch baS gange
5Ru6lanb incluftoe Sibirien bis ^iachta,
bie Stürfei (tonftantinopel), Oefterreich,
$>eutfchlattb , S'lorbamerifa (11 Monate
mährenb ber 3«h^e 1869—70). Seine
über ein 3<th* bauernbe Steife im 2luS=
lanbe, 1886, führte ihn aufcer nach
2)eutfchlanb, in bie Schmetg, granfreich
unb ©nglanb, mo er allenthalben oolle
SBürbiguug fanb. Sein ©hör, ber in bie
rufftfeh * nationale bracht beS XVI. unb
XVII. 3«hrhunbertS gefleibet ift, präfeu=
tirt fich auch äußerlich auf baS s JJlale=
rifchfte. Sl. h^t öon feinen Reifen man^
nigfache Auszeichnungen mitgebracht unter
benen fich auch ber türfifche 3Webfchibi}e=
Orben beftnbet. 3n s Jttga concertirte er,
abgefehen oon oben ermähntem Solo=2luf=
treten, im 3Wärg 1868, ^ecember 1881,
3anuar unb Februar 1883, Wlai 1885
unb $ecember 1887. 3ln bem Sßtrfen beS
©horeS hat auch bie ©attinSl.% ^au
Dlga Sl., thätigen 5lntheil. Sie ift eine
gebilbete SJcuftferin, hat eingehenbe theo^
iretifdje Stubieu bei S3riftler in Berlin
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232 ©mitfj -
gemacht, befigt baS preufeifd)e(Sapellmeifters I
t)iplom, ift attdj oou ber Parifcr Stabes
mie ausgezeichnet roorbeu unb Sftitglteb
ber 6t. Petersburger etfmographifdjen ©e^
fellfchaft. Unter Ruberem fhtb alle 2lrrau=
gcments ber ©efänge, fo, mie fie pm
Vortrag gelangen, ihre Slrbeit.
3mUf), Sri. $uua, (£oncertfäugerin ans
C^^riftiania, concertirte mit 3K. Jpermegh,
mit bem fie bann bitrd) Sioiaub reifte,
am 18., 25. n. 29. September 1881, mit
2Rartl)a föemmert am 14. October 1886
im ®eroerbebereiu. 3h r ÖJefang war tU
was farblos, zeichnete fid) aber burd) uu=
gewöhnliche ($ntroicfelnug ber£>öf)e, fowte
burd) fidjere $ertigfeit aus unb fanb ötel
Beifall.
^moltan, ittubolf 2llwin, ftomifer
1831—35, Dörfer in 6t. Petersburg. ©r
mar ein ausgezeichneter ^ünftler mit fd)ar=
fer s 2luffaffungSgabe, ber bie parteiifdje
Oppofttion, welche feine Debüts begleitete,
balb p befettigeu oerftaub. f, 31 3a^re
alt, am 12. 3uli 1836.
§moU<tfi, 3ttab. &gl. ©ai.
«moüan, 2lrtbur X^eobor Serbin
nanb, geb. am 21. s Jtobember 1856 in üttiga,
befudjte nach Stbfolüirung ber ättolicu'fchen
Schule baS SfrouSgpmnafium unb machte
gleid)geitig mufifalifche Stubieu bei ftrf-
Füller, (£. £>errmamt, 3. Pfo& unb 3-
föutharbt. Schon als töumnafiaft bebü=
ttrte er wieberholt mit ßlaöieroorträgeu
unb eigenen (Sompofitiouen. 3m Sommer
1876 bepg er bie ftöuigl. SJhtfttfcfjuIe
p Wtf'incheu, wo er nuter Mhciuberger,
Süllner unb $ärmauu feine höhere mufi*
falifche s >htSbilbung erl)ielt, gleichzeitig
aber an ber Uniuerfität ^orlefungen über
pbüofophie, (#efd)id)te, Literatur unb
Slefthctif l)örte. $on 1879- 82 mar er
au öerfdjiebeueu Xheateru als (Korrepetitor
unb ßapellmeifter tljätig, fo in 23afel,
3)ortmuub, Stettin, Berlin (ftroll) ?c.
Daun liefe er fid) in Leipzig nieber, wo
er Unterricht crtt>eilte unb bie Rettung beS
,,3Jlämter=@efaug=^ereinS'' übernahm. 3nt
Sommer 1884 fiebelte er nach SöteSbabeu
über unb ift bort als Lehrer für GIaüier=
fpiel, Xtyeorie mtb föefaug tf)ätig. 6. ift
ein tüchtiger ptauift unb beöorzugt als
fölcher bie 2Berfe ber ßlaffifer unb bie*
jenigen £iSzt'S. (*r l)at fid) mit gröfeter
iöegeifterung ber 2Bagnerfad)e augefdjloffen,
mar für bie $eftfpielzeit 1889 zur mufi*
falifdjen 2lffifteuz (dinftubireu bon Sollen)
in !öapreuth thättg, gehört aber im Uebri=
gen zu ieneu s Jttufifern ber neueren $ett,
benen eine tüchtige uniüerf eile ©eifteS=
bilbung bas 5?eruebleiben bon einem eng=
herzigen Partei = Stanbpuuct ermöglicht.
33 on S.'s ßompofitionen finb mehrere
Sonn.
I Sieber unb &f)bxt gebrueft. 2luch hat er
oftmals zur geber gegriffeu, um in S8e=
fpredpngeu unb ftritifen pr Klärung mu=
ftfalifcher Streitfragen beizutragen.
<$tteH, 9Kag. (Sari %WW, ^cetor ber
^)omfd)ule 1780-87, ^ier p nennen als
Söerfaffer eines „^ie (Sporen" betitelten
„päbagogifchen XrauerfpielS" in 3 Slcten
(ungemtfe, ob aufgeführt). (£r mar 1753
in ber ©raff chaft äafeenellenbogen geboren
unb ftarb 1806 in Reffen.
^obiesfa, $rl., oom 6tabttheater in
Hamburg, bebütirte am 19. October 1884
als ^lachfolgeriu beS grl. 6chneiber für
iugenbliche §elbinnen unb (Salonbamen.
Xrat bis pm 10. ^oüember auf unb
mürbe bann au baS ^oftljeater in 2Wei«
ningeu engagirt.
<&obottn, fertiger unb temperamentboller
)öioliuift, mährenb beS (Sommers 1889
(Soncertmeifter ber fjifdtjcr'fd^en ©apeUe in
Hemmern, trat nach S3eenbigung ber bor=
tigen 6aifon auch in ^tfl^ (6chü^en=
garten) als Solift auf.
Pommer tnfl, ^ermann, geb. p £eu=
bingen in Xhüringeu unb erlogen im
(Seminar p ©rfurt, fam Anfang ber
1830er 3ahre als ©lementarlehrer au bie
23ergmaun , fche ©rgiehungSanftalt %n üaS=
bohu. 9iach fur^em Slufenthalt bafelbft
fiebelte er nach ^iga über unb mar hier
um 1834—51 Kantor unb Organift ber
3acobifirche, pgleich Sehrer ber 3ohannis=
(Schule. (£r trat als S3afe=Sänger btSroetleu
in ©oncerteu auf uub tutrfte, theilS als
«ocaUSolift, theilS im Orchefter als ^ou=
trabaffift, 1836 beim aßufiffeft mit. 3n
ben 1850er 3ahreu folgte er einem 3*ufe
als Lehrer nach Sfamara unb ftarb bort
oor mehreren 3ah*eu.
^ofo(taeft), grl. i&mmt), auSgebilbet
in ber ©ö^e - tofcebue'fcheu ©efangfchule
in Bresben, ©efanglehrertu bon 1886
an, feit berfelben 3eit auch in oerfchiebe=
neu (Soucerteu gehört, ueuerbiugS aufeer=
halb s JiigaS oerheirathet.
„ Zolo s (SVefangquarteÜ 44 , baS, ber
Herren 3ofeph, Palm, Seile unb äöiufier,
(Ihorfänger oou ber berliner §ofoper,
concertirte am 29. 3uui unb 3. 3uli 1881
im Sd)üfceuhauS.
(Somtnerfelb , (Sari, Souffleur 1875
bis 1877.
^ond)t, Stanislaus, JBarttonift, pro=
feffor ber ©efangSfuuft aus aJ?ailanb, trat
am 14. Februar 1884 in einem Soncert
feiner Gattin, ber %xau Sorbib=Sonchi,
als Solofänger auf, jebodj ohne ©rfolg.
^dnn, 5?rl. 3lugufte, geb. in üftiga, be=
fuchte hier bie ©cferS'fche höhere Xöchtcr=
I Sdiule unb baS Siegert'fche 9)lufif=3üftitut,
I I welches le^tere fie mit ber golbenen 5iuS=
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©onnenfelb — ©pltet.
233
geidjnung üerlie|. darauf mar fic eine
^ctt lang Schülerin oon & pabft uub
trat fdjliefelid) in baS 6t. Petersburger
Konferoatorium, mo fie in bie Klabier=
(klaffe Xf). Stetn'S aufgenommen mürbe,
uub too fie bis gur Krlangung beS Künftler=
Diplome berblieb. grl. S. lebt als fcefc
rerin in s JUga uub ift l)ter am 13. $>e=
cember 1888 unb 12. 3anuar 1889 in
Koncerten mitmirfenb aufgetreten.
^ottttettfeU», 2lbotf, 3Jhififbtrector aus
äBarfdjau, concertivte mit feiner 40 UWann
ftarfeu Gapelle bom 28. 3uli big 30. 2lu*
öuft 1877 im Sajtoarg' KoncertljauS. 3ur
(Spelle gehörten u. 21. bie Herren Souölet
unb 3oaa5im (SJioline), Bufd) unb Philipp
(Bioloncell), Becfert ($löte),Seftaf(Dboe),
Söolff (Klarinette), 2Becf (öorn), fcrö&mer
(Kornet unb Xrompete), Temmler (£ront=
Pete), uub Blume (pofaune). 3m 2lu*
fange mürbe aud) bie SDtitmirfung beS
„berühmten Biolihiften Sfibor Lotto"
angefünbigt, bei* aber anfällig ausblieb.
eonncntW, 2lbolf, geb. 1833 gu peft,
bon £auS aus Sdjneiber, bann Sd)au=
fpieler in XemeSbar, ©ermannftabt, ©rag
uub Königsberg,, feit 1856 bie erfte .Straft
beS Liener BurgttyeaterS, gaftute im ÜJtärg
unb 2lpril 1889 an 10 2lbcnben als ©amlct,
Visier sen., ©raf b. Prad)S (2lttaa»,
Urtel 2lcofta, Kcan, SBaHenftein (lob),
^abriciuS, §eiuricf} (Lorbeerbaum) uub
Philipp 2>erblaQ (©üttenbeft^er).
^otttttag, KammermuftcuS aus £)effau,
Jlötift, concertirte mit feinem bliuben
Soviler ©raui am 31. 3Kat 1840 ; im
£l)eater.
Sonntag, §erm., I. Dboer im Anfange
ber Saifon 1875-76. Starb burd) Selbft=
morb.
&onntt)al, Berntyarb, Sutrigant.eu 1850
bis 1856.
Montag, Henriette (Gräfin Oioift), eine
ber berüf)mteften Sängerinnen ifyrer 3eit,
geb. am 22. 3)ecember 1805 gu Kobleng,
geftorben am 5. Sunt 1854 in 9Jterico an
ber Kljotera, concertirte bei für bie ba=
malige 3eit au&ergemöf)nlid) Ijoben greifen
am 4. unb 5. 3uui 1830 im Sweater unb
Sdjmargfyäupter.
^ottt^citst, §eturid), Köuigl. mürtem=
bergtfdjer Kammerfänger, gaftirte im 2lprtl
unb mal 1869 an 10 2lbenben als Klea=
far, Othello, 2Kafaniello, Kbgarbo, $ra
$iaoolo, Lpouel unb Sttaoul. Kr ift 1820
gu . Babenfyaufen bei «Stuttgart geboren
unb lebt prioatiftrenb in Stuttgart.
^oratti, ^rl. ©üba, Schülerin ber ftrau
Profeffor Küerarbt in St Petersburg,
gab am 25. September 1887 ein Koncert
im ©emcrbeuerein. Sie tyatte oorljer u. 21.
mit Krfolg tn.Brüffel concertirt uub. in
ber Kaifetl italienifc^en JCper in St.
Petersburg gefungen.
> ^ouftmamt, ©einrieb , I. ftlötift ber
! Kaiferl. Kapelle iu St. Petersburg, geb.
]am 11. 3attuar 1796 gu Berlin, f 1848 ,
i concertirte am 3. , unb 5. 2lpril 1837 im
] Sdjmargtyäupter uub in ber üJlufifalifdjeu
| ®efellfa>ft.
: ^Jraieri , I. giötift beS Hamburger
XfyeaterS, concertirte am 6 Cctober 1831
im X^eater.
Rangier, ©uft. 2lbolf, unb
Rangier, 2ttab. Slugufte, geb. &aeufel,
K^ormitglieber, erfterer 1839—44, lefeterc
i 1840—44.
Gerling , Kfjormitglieb , 3nfpicient
1851—56.
^feertter, fjrl. 3Jiarie (^rau b. 9ftofer=
Sperner), früher am Hamburger Xt)ajia=
X^eatcr, bann am Leipziger Stabtttyeater,
gule^t bis 1872 in ©rag, gaftirte im Wpril
! 1872 als Jpelene (geen^äube), ©retdjen,
j Kamelienbame unb 3Jtatl)ilbe (Benebir),
unb marb für bie näc^fte Saifon engagirt,
berliefe baS Kugagement aber bereits im
3anuar 1873 mieber. Später mar fie
beim Berliner Bictoria=Xt)eater, in WeU
itingen, Prag, bis 1889 in Bremen.
etiittMer, %xl ^ilbegarb, Pianiftin,
Stoa^ter beS befannten Komponiften 3*riö
Sp., concertirte mit grl. 5lnna Sa^röber
am 15. 2lpril 1854 im Sd)margpupter.
Seit 1875 ift fie mit bem rufftfc§en §of=
rat^ Di-. Koppe berf)etratf)et.
^Dira uub StttteS, ans 8 perfonen
befte^enbe Säugerfamilie, concertirte am
7. unb 9. 9J!ai 1835 im X^eater. - 3-i'mf,
refp. ftebeu ©efc^mifter Sp. , fpanifdje
©locfenfpieler, traten im September 1876
uub im 3anuar unb Februar 1880 in
Sc^marg' Koncert^auS auf.
enüei, Kart Sriebr. 2öil^., Nebeiu
rollen, K^ormitglieb 1844—46. Kr mar
in s Jtiga 1818 geboren.
Witt, $rl. Sßall^, geb. iu ^Jtiga als
Xodftter eines Pieren poligei = Beamteu,
Koucert= unb Dratorienfängerin, beenbete
if>r in J)iiga begouneneS ©efangftubium
1878 in ber ©öfce = Kofcebuefcf>en © e fang=
Schule in Bresben. 1886 concertirte fie
in ben föauptorten ber balttfdjeu Pro=
bingen, fomie in ^)ubbeln, am 20.
bruar 1887 gab fie ein eigenes Koncert
im Sd)tt)argf)äupter, am 25. Februar unb
3. 3lpril beffelbeu 3dl)rcS fang fie bie
Sopranfoli in „3fraet in Kgijpten" uub
iu ber üüiatt^äuS = paffton. 3n 2)eutfd)=
tanb ift fie in oielen geiftlid)en unb melt=
liefen K.oncerten aufgetreten, u. 21. am
£of beS föergogS bott 2lltenburg. 3ftren
MoW* Mi. ^ ®X>< *" ^fi^ifl- .
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234 6pol>r -
$poI)r» SBolbemar (genannt Salbe),
war um 1874 Drgantft bcr 3Rartin«ftrd)c.
3m S3cftfe einer guten £enorfttmme ging
er, nadjbcm er am 28. Sinti 1876 im &o*
cale be« 3onatf)au - herein« ein (Soncert
gegeben, nadj $>re«ben, um ftd) bort in
ber mm Weiter 31t btlben. m$ in
SBten trieb er nod) »eitere (Stubtcn. 3m
Sluguft 1879 liefe er ftd) al« 9)htfMel)rer
in Sttga nieber, öerltefe aber feinen 2ötr=
fung«fret« balb wteber. §at ßteber com*
pontrt.
^Doljr, ftrl Slugufte, SWc^ofoprans uub
Partien 1886—87.
Grengel, Klaoterfpteler, 1814 im (£on=
cert gehört.
spring, Maurice, SMolinift, gab am
20.3>eccmber 1838 etnKoncert im <&d)toatfc
Häupter. @r ftrtelte einige S3ioIin^oncert=
ftücfe eigener (Sompofttton unb führte jwei
oon iljm fclbft berfafete Ouöertnren auf.
Springer, (£a«par, eine« Kblen unb
£od)Würbigen Sftatlj« bcftalltcr Princeps
Musices Instrumentalis um 1652 — 96.
(galten finb oon tf)tn einige bocale unb i
inftrumentale ©etegcnf)ett«muftfcn.
Springer, £etnrtd>, etjemal« befaunter
$lffen 5 $arfteller, für ben feiner 3eit bie
Stücfe „3ocfo" unb „Storni 44 gefdjrtebcu
würben, gaftirte mit (Srf olg tu ben 3af)ren
1827 unb 1828 in einer föeitje bon SBor*
ftellungen in öerfdjtebencn £fjtcrs, befou*
ber« Stffeurollen. (Sin weitere« ©aftfptel
liefe er 1840 folgen, bod) fd&ctnt er bie«
s JJlal weniger gefallen gu ftaben. (£r war
am 27. October 1794 &u gfranffurt a. D.
geboren, gelernter 2Jkdjantcu«, fpätcr 9ten=
baut be« berliner 9totionaltl>eater«, unb
ftarb am 17. Februar 1876 in S3ertin.
Spriugfclb, $rl. »ertya, bilbete ftd>
1869—72 für bie Oper im ©iegert'f^en
®rfteu 2Hufifc3nftitnt au«, welche« fie mit
5lu«3eid)mmg verliefe, bebütirtc al« 2lenn=
djen in Otebal, wo fie engagirt würbe,
f)atte (Engagement« an einigen Sweatern
in $eutfdjlanb unb bcrtKtratfjctc fid) bann
mit bem Dr. med. SBledjmann in SRiga.
^proljge, g-rl. 2tua, Sängerin 1880
bt« 1882.
^proljge, $rl. Smta, Sängerin feit 1887.
3profi, ftrl. taa, geb. in SRtga,
eifrige 2Ruftflcf>rertn, al« ^ianiftin felbft
unermübltdje Pflegerin bcr ^ammermuftf,
3U bereu 2lu«tibung fie fett einer langen
Mtif)t »on Sauren aud) atte befferen Äünftlcr
flrtga« in ityrem $aufe bereinigt Ijat, Der*
bient ferner befonber« bnrdj ©rtinbung
einer Unterftüfcnng« = ßaffe für SKtgaer
Üöhtftflcfjrer unb 9Ruftflel)rentnnen, bie fie
1872 mit fefjr bebeutenben eigenen Opfern
in'« £eben rief.
^fodiansft), §itarion, 6jityrtger &to=
(Stabler.
Huift, gab am 14. 3uni 1873 ein (Soncert
im 9htffifc^eit (Slub. (Er ftammte au« bem
$fd)erutgow'fd)en @oubernemcnt unb toar
buräjau« Slutobibact.
iL geüy, früher am »ariet&Sfjeater
nnb am $aiferl. franaöfifdjen Xtyattt tn
<St. Petersburg, gaftirte am 19. gebruar
1827 mit fomtfd)en ©olofccnen, ^eclama*
tton unb ^an§.
%taad 9 ©tegfrieb (Sonrab, Sicbtjabcr
1888—84. (Bing al« Dramaturg pnt £of=
Xfftattt tnSBeimar unb ift feit 1887 ®U
rector bc8 ©tabtt^eater« §u 3^^ a w-
Stadler, ^aifcrl. Äönigl. tammermu=
fteug au« 3ßien, ©lartnett* unb 33affet=
i^orn^irtuo«, concertirtc am 25. gebrnar,
5. unb 21. Wläti 1794 im Sweater unb
trug u. Sl. berfdjtebcne eigene ©ompoft=
tioneu bor. @r benufete ein neu cou=
ftmirteS 3nftrumcnt eigener ©rfinbung,
mcl^e« in bcr Sttcfc 3 §albe $öne meljr
^atte, aU bic gcroöfjnltdje Klarinette refp.
Baffctliorn, im fangen einen Umfang oon
angebli^ 4 Octaben.
i «tobler, 3ofcf, geb. am 18. 3C»ril 1864
in (£arl8bab in Böhmen, zeigte im früfK*
ften Sflter grofee mufifaHfdjc Anlagen, bic
aber, ba bie Altern arm waren, unan«*
gebilbet bleiben mufeten, b« fi* ein 3Ru=
fiter 3rran§ 3)anja feiner annahm uub i^m
1874 ben erften «iolin^Unterri^t erteilte.
@(^on nad) einem falben 3a^re geigte
@t. an bcr 6citc feine« ßc^rcr« in ben
grül^meff en unb bei Xan^muftfen mtt, unb
na^ einem weiteren falben 3a^re founte
er feinen SÄciftcr in beffen «bwefen^eit
bei einzelnen ©c^ülcm in ben Untcrrtd)t3s
6tunben oertreten. 1876 tarn St. burd)
Sermittelung eine« in (£arl«bab concerti^
renben ^ianiften in'« Sßrager ©onfcroa=
tortum. ^)a er Ijier bie Siolin = Klaff en
überfüllt fanb, ging er gum »ioloncell
über unb begann fein <Stubtum beficlbcn
bei Sßrofeffor Sranj ^egenbart. 1882 oer=
liefe er ba« Konfcrbatorium mit Sorsug«*
Diplom, nac^bem er ein 3aljr oor^er mtt
fnapper Mott) bcr ©efal>r be« 3lu«f^luffe«
wegen unerlaubten öffentlichen Auftreten«
(tn Karl«bab) entgangen war. 9iad) fei*
nem Austritt Wirfte er 2 3a^re im^ilfc^
f(^eu Orc^efter unb fam 1884 al« erfter
Siolonceatft na^ 9hga. §ier erwarb er
ftdj al« 6oloft)ieler fd>nell eine aufeerges
wöl)nii(h angefe^ene (Stellung, trat tm
^Ijeater unb tm Koncertfaal wieberl)olt
al« ©olift auf, beteiligte ft* 1885—86
au einem ftammermuftf = Kt)du« unb gab
, 1886 unb 1887 je etn ftarf befugte« ei=
genc« Koncert. 1887 folgte er einem S MU
al« ßefyrer an ba« Konferoatortum in
^afan, 1888 warb er, nadjbem er beu
©ommer al« <Solos$tolonceHt{t ber Sföop*
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©taeger —
pe'fchen Kapelle in $ubbclu Verbracht, an
bie ftatferl. Oper in SfloSfau engagtrt,
1889 an bic Aatferl. Oper in (St. ^eterS;
bürg. ©t. ift ein »toloncellift oon fel=
ttner Begabung unb für Riga fpecieE
allem Anfchetn nach unerfefcltdj. 3n fei*
uem legten Koncert, 15. 9Mra 1887, fpielte
er ein Don ihm felbft compontrteS An-
dante, toelcheS ©efdjicf oerrietf).
^taeger, Sllejanber £fjeobor, ift am
6. April 1857 *u SBinbau in turlanb als
«Sohn btS toeilanb bortigen ©tabtargteS
ßubtoig 3acob ©t. geboren. $>en erften
9ttuftfunterrtcht erteilte ihm feine ältefte
©chtoeftcr, big ein fleiner KompoftttonS=
berfuch $eranlaffung toarb, ihn ben §än=
ben beS SUhififbirectorS $infe gn über^
geben, gtoci 3ah« fpäter, jefet 15 3af)re
alt, bejog er baS (Stymnafutm in Kfolbin*
gen, toieber 2 3ahre fpäter bic S3orberci=
tungSfdjule beS SßotytedjuicumS in Rtga,
1875 tourbe er als (Stubent ber 9ttafd)i=
ncnsSngenieur - Abteilung immatriculirt.
Um btefe3eit beteiligte er ftd) alSKf)or=
fänger an ben burd) SB. S3crgner beran=
ftaltctcn grofeen KborauPhruugen , im
engeren Greife ber Fraternitas Rigensis
erregte er buref) Aufführung einiger £)r*
d)efter=Kompofttionen bie Aufmerffamfett
feiner Kommilitonen unb Anberer, in ber
Öicbcrtafcl eignete er ftd) bie ^enntntfc beS
9Mnnerd)oreS an, 1880 gelang eS ihm,
für feine Kompofttton beS BegrüfcungSs
liebes ber fremben ©änger beim legten
baltifchen (Sängerfeft ben SßreiS gu er=
halten. $>aS technifd)e (Stubium ^atte
nnterbeffen mehr unb mehr an Sntereffe
für ihn Oerloren, 1881 begab er ftd) gum
SWufifftubtwm nach 2ftünd)en, toop ihm
fein Rigaer greunb 6. Naumann bie
Littel bot. 3n 3Künd)en fanb er nach
•einigen SBodjen eifriger autobtbaettfeher
SBefdjäftigung mit ber Harmonielehre Auf=
nähme in bie unterfte KontrapunckKlaffe
Rheinberger^ an ber ftöntgl. attufiffdjule.
2Bäfjrenb feines bretjährigen (StnbiumS
bafelbft hatte er auch ©elegenfjeit, öon ihm
componirte gemtfd)te Kfjöre, fotote gtoet
SBerfe für ©oli, Khor unb Drdjefter
(„£>eS (Sängerg ??luch", nach Uhlanb, unb
„£annhäufer", nach ©eibel) mit ef)ren=
oollem Krfolge aufzuführen. Rad) Abfol=
otrnng beS KonferoatoriumS h^lt ftd) ©t.
noch ein 3ahr prtbattfirenb in München
auf, auch toar er bamalS mehrere 3fto=
uate als Klaoterlchrer au ber^öntgl.
3)htftffd)ule interimiftifch angeftellfe (Seit
1885 lebt er als 9Jhtfiflef)rer in ' Riga.
§ier hat er auch P t>erfd)iebenen SJtalen,
hauptfächlich in ber Kirche, als Dirigent
oocaler unb inftrumcntaler 3^uftf fungirt,
u. % am (Sharfreitag 1888 atö Leiter
©iammer» 235
ber B-moll=aWeffc Don SBecfer. Seit 1887
Dirigent beS »creiii» „©fion". — ©e=
bmefte Kompofttioneu: 3Jläbchenlieber öon
^. H**)fe, für 3ftimmigen weiblichen Khor
mit $ianoforte, op. 1; 6 ßieber für ge=
mifchten ©hör, op. 2; S3on^eng unb ßiebe,
3 felabierftüctc, op. 3; Xraumfönig unb
fein ßieb, 23aUabe für 2Jtännerd)or, ©oio
unb panoforte, op. 4; 21u8 @ommer=
tagen, 4 (£laöterftücf e %u 4 Hänben, op. 5.
&taeljmfd), Hermann, alias Karl, 2)ra=
maturg um 1844. Aufgeführt tourbe Don
ihm in Riga ein lactigcS ßuftfpiel „3m
Stoielicht" unb mehrere §eftprologe. 5lufeer=
bem tyat er geschrieben „H^wP ^ßhonta*
ften im Wremer Rath^fcller, ober: 2>a3
Sahregfcft ber Rofe" (Rähereg fehlt),
fotoie ein Sßaubeöille „Melchior oou a3re=
men", tooju (Schramef üUluftf componirt
haben foll. ©t. toar aus ßeipgig, lebte
barauf in $art£ unb tourbe um 1846 in
Karlsruhe in einem Duell lebensgefährlich
oeriuunbet.
^tahlfticdjt ©ebrüber Slbolf unb 3«=
HuS, ^ammermufifer beS Königs öou
^reufeen, gaben 8. unb 9. Februar 1853
mit Sßrofeffor ßöfchhorn gnfammen Xrio=
(Soireen im Theater. Abolf ©t., geb. am
6. Sunt 1813 su Söarfchau, toar »iolinift,
SuliuS 6t., geb. am 5. gflärg 1817 31t
$ofen, SiolonceUift. S?eibe ftnb auch als
Komponiften nicht unbefannt geblieben.
^talltstann, Karl, ßiebhaber 1871—74,
feitbem am ©tabttheater 31t ^öln.
^tamm, Karl, früher Drganift au ber
2>ecanatSfird)e gu ^re^ni^ in Böhmen,
trat 1845 als $aufer itfS theatcrorchefter
unb blieb in bemfelbeu bis 1859. 2luj$er=
bem toar er auch 2tfyxtx, befonberS für
Klaüier= unb ^arfenfpicl, fotoie Organift
an ber tatholtfdjen tirche.
^tammberg , Kbuarb , Khormitglieb
(II. S3afe) feit 1887.
^tatsttstberg, grl. 3Mtoine, Khormit=
glieb (©opran) feit 1886, feit 1888
oerheirathet mit bem Khormitglieb 33.
SButiertoecf.
Cammer, Kmil, ©aifongaft für ^eitc
»afepartien 1885—86. ©ing nach ^önigS=
berg, machte ©efangftnbien unb toarb ba=
felbft für erfte Partien engagirt 3nt
.(Sommer 1889 betheiligte er ftch aß erfter
,S9afftft an bem beutfehen Dpem=Untcrneh=
men in bem Ktabltffemcnt ßioabia ((St.
Petersburg), im Herbft beffelben 3ahteS
ffüftirte er mit gutem Krfolge im berliner
UöfliQl Opernhaus, für toelcheS er auf
5 Sah 1 * ^fittflttt tourbe, uachbem eS ihm
gelungen toar, feinen noch laufenbeu
^önigSberger Kontract auf gütlichem 2öege
311 löfen.
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236
©tatttfefsfy - ©tritt.
3tattifef9ft), 8tauislauS, I. ^ioliuift
fett 1883.
3tattf ictoit? , ünbrotg, Crganift ber
römifd)=fatholtfd)eu &ird)e um 1790.
&tattfo, grl., öom goft^eatcr tu §an=
uouer, gafttrtc im Dctober 1856 an 3
s 2lbenben als 2lgatf)e, Srcnc (23eltfar) uttb
Planet).
Ztard ö. &rottfart, $rau 3ugeborg,
geb. am 12. 2luguft 1840 in 6t. Peters*
bürg, bebeutenbe piautftin, Schülerin
iiiS^'S, anef) gefdjicfte (Somponiftin, öer=
heiratet mit bem Sßtantfteu 2c. ©aus o.
23roufart, concertirtc am 17. unb 19. Slpril
1862, unb am 4. unb 18. Februar 1863
im ©djmaräfjäupter, Xt)tattx unb ©djlofc.
Mi 6. ftebruar 186s trat fic in ber
tJJhiftfalifdjen ®efellfd)aft auf, ferner roäf)=
renb beS (Sommert 1866 in $)nbbeln.
Ztavtc, Xtjeatermitglieb um 1776. (Sr
gab Detter unb alte üBebientenrollen, fpielte
aber befonberS 3uben öorgüfllid). ©ute
Sollen oon ifjm roareu ferner ber &omtf)ur
im „©auSbater" unb ber alte &ufar in
ben „3Berbem".
Ztavfc, Organift, mtrfte am 3. Sluguft
1889 tu einem Orgel^oncert im $om mit.
3td?ctitutt, pianiftiu, coucertirte
mtfgfrl. (£f)moftoff am 11. unb 15. >Jto=
uember 1870 im Met.
etebmidj, $em., Ghormitglieb 1827
big 1830.
^icffcnß, Öhiftab, begann feine Xf)üt\^
feit 1864 in ©tralfunb, mar bann in
©örlifc, 1868 als II. (Sapellmeifter unb
(Shorbtrector furje 3eit in s Jttga, fpäter
tu (Stettin, ^ofen unb töln. Seit 1870
hat er als (£apeHmeifter an öerfchiebeneu
berliner ^tatttn gettrirft. (§r ^at Wufif
3U mehr als 80 hoffen, )8aubeüilleS, Cpe^
retten, ferner ßieber, feoupletS, Or^efter-
Potpourris 2c. componirt. 3it SHiga be=
fannt geroorben u. 31.: „©dnifcenlieSl",
„6djöne Ungarin".
Steffens, ($mtl Robert £einrtd), geb.
am 20. 3uni 1857 in SWiga, befugte baS
(Stymnaftum in 9JMtau unb trat bann auf
SBunfd) feiner ©Item als Lehrling in ein
tfttgaer JpanbelShauS ein, bereitete fich aber
gleichzeitig bei beut föegiffeur ^leinert für
bic bramatifdje £aufbcifm bor. 2lm 28.
3nli 1874 betrat er als ©ternfelS in
„(Zitier bon unfreEeuf" sunt erften Wale
bie $ühne in &ibau ($>ir. 33ernacf). @t.
fpielt erfte gelben unb gefefete Liebhaber,
mar in $ortmnnb, ©lafc, ©Iberfelb, 3)et-
molb=Ptyrmoni, granffurt a. D , fünfter,
DSnabrücf, unb roieber in 3)etmolb enga=
girt unb mirft 3. 3- ttt Warburg.
Sieger, ^ranj, £of Opernfänger aus
2öien, bebeutenber £enorift, gaftirte im
•ftooember unb $>ecember 1857 an 15
3lbenbeu als ©leafar, (*bgarbo, ßtjonel,
©trabella, Wafantello, Robert, ©ennaro,
3lrnolb, §erjog OJttgoletto) unb Ct^eUo.
^tegmatttt, 23emharb ©etnrid), ©d)au=
fpteler, 22 3a^re alt, lebte 1782 in Mga,
fdjeint aber um biefe Qeit nid)t engagirt
geroefen gu fein.
^teatstann, 3Ufreb, (^oncertmeifter 1871
m 1873. ^rat and) bisroetlen in (Sou=
certeu auf.
<3te1|1e, f?rl. §ebmig, iugeublidje üqcxoU
neu unb ©alonbamen im 3lnfauge ber
©otfon 1883-84.
3tcibcU, Daniel eiuft gefeierter (Sla=
bieröirtuo^ unb Sttobecompontft, geb. 1765
in Berlin, geftorben am 8. September
1823 in (St. Petersburg, gab unter mu
mirfung ber Wufifalifc^en ©efellfdiaft am
6. Ticin 1809 ein (Soncert im <3d)mar3=
Häupter, in bem er auSfdjltcftltd) eigene
©ompofitionen aufführte.
@teiit, Sc^aufpieler, göftirtc am 3., 7.
unb 8. 3amtar 1802 als $tatt) Sßaanau
(Wann Don Söort), ^ofratö ©ta^l (fion**
friebe) unb Hauptmann ö. gcniau (©djrei*
bepult). — @in ©arl 6t. gaftirte am
20. Wärg 1813 als ftrlfc »öftrer (^nb
ber ßiebe). — @iu ©t., öom JReöaler
X^eater, gaftirte im Wat 1822 an 6 5lben=
ben alsDrbaffan (Oper Xaucrcb), ©tiefei
(^agenftreid)e), föid)arb S3oll^.^err b.
Warimon ($agen beS §er^og^ bon 3^en=
bome) unb 2lrd)tp (poftftation).
^tein, ^^cobor, Sgianift unb 3ntpro=
öifator auf bem (Ilabier, geb. 1819 in
Altona, lebte jeitmeiltg in ©tocf^olm,
©elfiugforS unb s ^ebal unb feit 1872 in
6t. Petersburg. 3u s JHga trat er bereits,
am 23. unb 28. 3anuar unb 2. gfebruar
1835 im ^^eater unb ©djroaraljaupter auf,
1836 mar er gleichfalls in JHiga, fpielte
aber nur in priöatgirfelu. Wlii 20. Sßurm
coucertirte er ferner am 21., 25. unb 27.
Wärs* 1856 im ©djroarsbäuptet unb^heater,
mit (t 23argheer trat er am 20. 3<tnuar 1870
in ber 3or)anntSgiIbe auf.
eteitt, Wab. Waria, erfte ßicb^abe=
rinnen, ©elbinnen 2c. 1838—39.
&teut, ©ho^^^öltcber beS Samens ©t.
toaren 1850—52, 18H4—65, 1868-69,
1874—76 in SHiga engagirt. $)er lefete
tjiefe ^arl unb fang I. Xenor. (@in cbc=
maliger ©fjorfänger föarl ©t., recte Uu=
rein, f *™ ™- 3uli 1883 in 2la^cn. (5r
mar am 7. 2lpril 1820 geboren.)
^tei», 5rau 23ertf)a, geb. $onat. ©l)or=
mttglieb (©opran) 1873—77.
^teitt, 5lle^anber, geb. am 24. 3anuar
1843 in s Jtiga, befugte hier bie alte2)om=
Schule unb baS SkonS=©rjmnafium, ftubirtc
bon 1861 an f nach abgelegtem 2Katurttäts=
©jamen, in ^orpat SuriSpmbenä, toirfte
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Stewart -
in Äaufafien beim (General Jeimann, bcn;
berühmten fpätcren Eroberer bon Slrbafjan
alg &auglebret, fpäter in Dbeffa alg
Xranglateur. Seit 1872 ift er alg Xrang*
lateur unb 3ournalift in Sftiga tfjättg unb
bat ber ^iefigen iocalen Sßublicifttf feine
3Jlitarbcitcrfc§aft aettmeiltg in febr etfriger
äBeife gemtbmct. $ür bie „2Mgaer ©tabt-
blätter" Ijat er aud) Xbeaterreferate ber=
fafei. ftür bie Bübne felbft fdjrieb St.
Einlagen, guerft 1869 in Dbeffa für bcn
ftomiter Scfymeigbofer, fpäter and) für
bie fyieftgen ®omifer; ferner (unter bem
s 4$feubont)m fjcrbinanb Stetnfelber):
einen Prolog gur (Seburtgfeier beg Xf)ron=
folgert Uleganber 2ller,anbromitfd) , am
26. ftebruar 1872 in SRttau gefprocben
Dom SHrector Sßarrot; einen Sßrolog
pm 20Oiä^rigen ©eburtgfefte ^eterg beg
©rofeen, mit SBufif bon SRutfjarbt unb mit
lebenben Silbern, gefprodjen am 30. üRai
1872 bom $)trector Sßarrot; einen Prolog
^um SOjäfjrigtu Jubiläum ber Fraternitas
Rigensis, am 22. unb 25. 3anuar 1873
gefprodjen bon ©öbel, mit SHufif bon
Reifer.
Steittart, %xl , Solobioltnifttu beg
Slman'fdjen $amen=Ord)efterg lb76.
Steinberg, 3ob- 2fog., aug ^eipgig.
3)iuftfer um bie 40cr 3af)re. ©r fjtelt eine
f leine, big U üftann entfjaltenbe Capelle
für (Selegent)eitö=3«uftfen. 1845 hielte er
iuDubbein unb im Sööbrmann'fcben Sßarf.
Steinbrecher, 9Jlab., geb. Spiegelberg,
mar in ben 1740er 3afjrcn SJlitglieb ber
Öilferbtng'fdjen (Sefeüfdjaft. Sie mar be*
ionberg in bem fcuftfpiel „X>ie fofetten
Sttütter" berühmt. Db ifjr ©arte, ein be=
rübmter ©arieftn, gletdjfallg in #Mga ge=
mefen, ift ntd)t nadjmeigbar.
Steinbrecher, Witte. Caroline ©lifabetf),
Xodjter ber Borigen, geb. 1733 in St.
s 4$etergburg, betrat bag Xbeater 1744 bei
ber 9kuber'fdjen ®efellfd)aft, fpielte balb
barauf mit tljrer s i)iutter in iHiga unb foll
bamalg eine auggegcicljuete X)arftellerin für
naibe unb Soubretten=Sftollen gemefen fein.
Später mar fie bei ber £)t)l in Seutfcfc
lanb, 1757 bei ber Sdjönemann'fcben
Xruppe. Branbeg ergäbt iu feiner Selbft*
biograpbie, ba& er fie bamalg fenuen ge=
lernt unb um fie gemorben babe, aber bon
ibr falt abgemiefen morben fei. Unter
(Sfbof 3 Anleitung machte fie grofee ?jfort=
fdjritte» 1765 mar fie bei bem &od)'fd)en
Xfjeater in fceipgig, obne eine 9lote gu
fennen, erfte Sängerin, unb filier fdjrieb
feine Opern für fie. 2Bag üjr an Shtnft*
fertigfeit abging, erfefcte fie burd) tljre
fjelle unb flare Stimme unb burd) ibre
lebljafte Lotion, 1774 mar fie mieber in
SHiga, befletbete I)ier bag $ad) ber erfteu
Steiner. 23?
s J)lütter im Xrauer* unb ßuftfpiel unb ber
s 21nftanb3bamen unb gefiel befonber« al§
©räfinDlSbad), Butter in „X)ie3miaiuge"
unb ©eneratin in ,,^)ie$o^ettfeier w , 1775
ging fie mit nadj St. ^eter^burg, too fie
fidr> an frangöfifeben äRuftern öerborben
^aben foU, 1777 ging fie mit ^ünbeberg
nac^ föebal, 1780 fe^rte fie mit tf)m nad)
s Jliga prücf, trat nod) bi« 1785 auf, unb
pribatifirte bann big %u ibrem Xobe, ber
im 3anuar 1796 erfolgte. Sie fyatte fieb
früher mit bem Xenoriften ^übler ötr^
beiratbet, bon bem fie plebt getrennt lebte.
Steinburg, $rl. 9Jlartba, bou 3Ragbe=
bürg, I. fentimentaie unb jngenblid)=tra=
gifebe ßieb^aberinnen 1867—68.
Steinburg, fjrl. ©ebtoig, ma^te am
20. Cctobcr 1867 alg 3ba in „&fd)eu=
bröbel" ibren erften tfyeatralifdjen ^erfueb
unb trat in berfelben Saifon nod) einige
mal auf.
Steinerfe, ^einric^, bon $rag, I. S3ari-
tonpartien 1862—63, auc^ in einigen (f otu
certen aufgetreten.
Steiner, 3uliuä, geb. am 20. 3uli 1816
als So^n be§ §ofgärtner$ St. in ^ax-
lottenburg, liefe fid) burd) bie im &bar=
lottenburger S(|lofet^eater gegebenen Sßors
fteüungen frü^ für bie S^aufpielfunft be=
geiftern, fonnte aber feiner Neigung nur
SBütyne erft folgen, al& er nad) be$
^ater« SöiUen bie fcaubfd)aftg=©ärtnerei
erlernt, unb bann auf Soften ^riebric^
SBilbclm IV. in Berlin außer ^laturtuiffen^
fa^aften aud) 3left^etif, Slttert^umgfunbe
2C. ftubirt batte. 1842 begann er al§
Scbaufpieler iu (£refelb unb trat an
berfebiebenen fleineren 33ü^nen auf, bi^
er 1846 nad) Dürnberg, 1847 nad) ßüberf
fam, mo er mit S3runner ^ufammen 1849
bi^ 1850 bie £>irection führte. S3t0 1851
mar er bann tu 9ftagbeburg 9tegiffeur unb
©efcbäftgfü^rer, big 1852 in ©örlife unb
Söremen, 1852—53, mo er feine fdjaufptes
lerifdje X^ätigfeit bereite mel)r unb mebr
einguftellen begann, mar er SRegiffeur in
Sftiga, barauf ging er als artiftifeber ^)i=
rector nad) X>effau unb nad^ bem Traube
beg bortigen X^eaterg 1855 in gleicher
Stellung nac^ Sd^merin, mo er, 1863 gum
§ofratb ernannt, am 20. X)ecember 1880
fein 25jäbrigeg X)ienftiubiläum feierte. St.
ift 2terfaffer einer Schrift „3nr Sfteorga=
nifatiou beg X^eaterg", bie er iu Bremen
erfdjeinen liefe.
Steiner, §rl., muntere 2iebf)aberinneu
1853—54. Satte Beifall.
Steiner, §rt., (£bormitglieb 1869—70.
| Steiner, Lambert, (§:apellmeifter einer
aug 40 Knaben bon 9—14 3af)reu befte=
benbeu Ungarifdjen Knaben = Capelle aug
^eu=35cnnt bei 3lrab, concertirte mit ber*
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Öreinert — Niemberg.
felben oom 17« 3ttat bis 21. 3uni 1876
in (©a^toar*' GoncerthauS, ferner gtoifcheu
bem 27. Sttai nnb 15. 3imt 1882 Oer»
fd»tcbeuc 2Jlale im ©cbüfcengarteu, enblich
im 3ult unb Sluguft 1889 toicberbolt tm
DhorenSberger $arf. 6t. felbft ift ein
ausgezeichneter GornetteBtrtuoS.
Ztcincvt, Dbcophil, ©chaufpteler 1788
big 1791. @ab erftc »ebiente.
^teittfelber, fterbtnanb. üögt. 2lle£.
(Stein.
3tcittgrabcr, Üouts, Sßrofeffor ber (Sä*
cilien-3lfabemie in 910m, ißtolin=2ttrtuoS,
trat am 22. nnb 23. Sluguft 1877 als ©aft
in (Soucerten ber (Sonnenfelb'fehen Capelle
anf. (£r trug n. M. ein (£oncertftücf eige=
ner (£ompoftttou oor.
3tcinl)aufctt, grl. Söertfja, J&arfenlfttn
beS DheatersDrchefterS 1854—56, trat auch
als Soliftiu anf, unb gab Unterricht im
,£arfen= nnb (£laoterfpiel unb im ®e=
fang. — ©in £err (£. ©t v früher Dtrt«
gent beS Sluhalt'fchen ©efangoeretnS, lebte
gleichseitig als ©efanglebrer in s Jttga.
Steiniger, (SlartnettsSBirtuoS au« mu
na, gab unter SJlittoirfung ber SDhififalt*
fchen ©efellfchaft am 9. $ult 1800 ein
(Soncert im X^eaier.
steinte, ©hormitglteb 1855—56.
Steiittstann, Sllfreb, tammermufifer, I.
üBiolouccUtft ber 2luSftellungS=(5;apelle 1883.
$teitttstar, §err unb 9Mab., finb nach
fiebert 1804 in Sfttga engagirt getoefen,
finb aber auf ben 3erteln nicht aufjnfinben.
SteittSberg, oom föeoaler Dheater, ga=
ftirte im Sanuar 1825 an 3 2lbenben, u.
8t. als (Sari 2Jtoor.
<^leiitdlierg,Drcheftermitgliebl845— 46.
Stella (motte), grau 2flarte, geb.
3frauä, I. ©haracter - Dän^erin oon ber
©ro&en Oper in 2WoSfau, gaftirte am 15.
Watt 1867. ©ing fpäter zum ^Berliner
SBictortasDheater unb toar 1878—79 als
(Solotängerin unb S3alletmeifterin in föiga
engagirt. Die ^icr oon ihr gcfchulten
Salletfräfte nahm fte bei ihrem Abgänge
mit nach St. Petersburg, toohiu fte gu=
nächft tn'S Engagement ging.
Stcuber, Sllfreb, geb. in Hübecf als
Sohn eines $abrifanten, bilbete fich im
ßocomotiobau=5ache, trat als ftreitoilliger
in bie beutfehe trtegSmariut, biente eine
3eitlang als 2Kafchintft, mufete aber ben
Seebteuft feiner Surafichtigfeit toegen quit*
tireu unb trat als Ingenieur iu bie
Schtoarfefopf'fche £ocomotiü = $abrif in
Berlin. §ier beftimmten ihn bie in ber
fctöntgl. Oper erhaltenen ©inbrüefe, felbft
Sur Sühne %vl gehen. (Sr bilbete fid) in
**übecf bei bem ©efangfehrer Wlaxia ipein-
rieh Schmibt aus unb machte als Don
Ottaoio ein glücflicheS Debüt iu StraU
fnub. Darauf toirfte er als jugeuMfcher
Liebhaber unb Deuortft an oerfchtebeneu
flehten Scbtoetäer Theatern, oon ättatlanb
ans mad)tt er bann ben 2öeg als Sänger
über 3ürtdj, Sern, &hemntfe, Strasburg,
Hornburg nach s Dtatn&, too er als I. tyri*
fchcr Denor beliebt toar. s Jlach einem ©afi*
f ptele als &hateauneuf im 33erliutr Dpem=
häufe füllte er 8 3af>re bie Stellung bcS
lijrif djen, SBuffo= unb Dperettcn=DenorS am
Stabttheater in Dürnberg aus, bis ihn
bie bortige ermübenbe Xhätigfeit betoog,
bie ihm gebotene Dauerftellmtg aufzugeben
nnb, auSfchlieftlich als l^rtfcher ©änger,
naa^ Berich surüefsutehren. 3^on ba iourbe
er 1889 für jugenblich * fomifche Kotten,
Denorbuffo= unb Operetten * Partien nach
s JUga berufen unb h^t ftch f)ia in feinen
fächern binnen ^urjem eine fehr tooftl-
angefchene Stellung oerfchafft
Stenge, Slhtcnb SBilhclm, glötift 1814
bis 1821, auch in oerfchiebenen ©oneexteu
gehört. (£omponirte ÜJhtftf §u „Duranbot"
(1820). @ine geftouüerture oon ihm tourbe
am trömmgSfcfte in ber ©aifon 1841—42
im Dheater gefpielt.
Ztcnqcl (£hriftoph SMhelm, um 1816
©larinettift in SWitau, fam 1819 nach »Itga
unb toirfte bis 1835 als L fölarinettift
im Dheaterorchefter, getttoetlig (um 1821)
auch als ©apellmeifter beS Regiments
•SPrttQ SBilhclm. S3iS 1836 toirfte er in
einer 9ttenge ©oncerten mit, bereu er auch
oerfchiebene eigene gab. f, 52 Sahre alt,
im ^erbft 1836.
Stengel, ©oStoin, erfte feriöfe Safe^
unb »afebuffo^artien 1865—66.
<&t&t)an, Heinrich ©arl, oon ©chtoe«
rin, 1851—55, anfangs (Shormttglteb,
bann ©pieltenor, 1852—53 auch 3nfpi=
cient, fpäter ©pieltenor in 9ieüal.
^tertt, ©ecretair, Dilettant, als Sänger
unb (Slaoierfpteler um 1795 in ber 9Jtoft*
falifchen ©efettfehaft thätig.
Zttrn, Dietrich ober Daniel, Stölln*
Virtuos aus 3ttoSfau, gab am 23. ge=
bruar 1832 ein ©oncert im Schaars*
häupter unb toirfte 1836 beim ÜDhtftffcft
im Orchefter mit. (£r befaft einen oollen,
gleichmäßigen Don unb eine zeitgemäß
oollenbcte Söirtuofität.
Ztcvnsfttrx, fttau Margarethe. SSgl.
#err.
^terttberg» Nicolai, aus Bernau, trat
in 9ttga perft als I. Denorift eines $er=
uauer MännerquartettS auf, baS hter im
3uui 1881 concertirte. ®r toanbte fich
bann gan* ber ©ängercarri^re gu. Söom
Februar bis Slpril 1884 toirfte er in
einer föeihe berfchiebener s Jtigaer ©oncerte,
barauf machte er bis 1886 weitere 6tu=
bien bei Antonio ©eloa in s $abua, toäh*
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©iernfrerg
rcnb feiner ©tubtenaeit gaftirte er am
27. unb 30. $ecember 1885 als ©trabella
unb £orenp im 3ntertm3theater, im ©om*
mer 1886 fang er in 33affano nnb $olo
(ßicblinggaufcnthalt ber oornehmen 33cne*
tier) tn (&onccrten, pm Iföoöember bt&
feiben 3«hi*S tourbe er p einem ©äffe
fptel an ber ®atferl. Oper in ©t. Sßetera*
bürg aufgeforbert. S3t3 1889 totrfte er
bann nntcr bem SHmftlernamcn ©orSft
an berfchtebenen ^^eafem $>eutfchlanb8,
u. 21. in (Stettin, (Slberfelb, fotote bei
.trott in Berlin, im (Sommer 1889 er*
öffnete er in bem ©tabtiffement „ßioabia"
(©t. Petersburg) eine ©ommeroper nach
bem SWufter ber föolTfchen, mufcte aber
fein Unternehmen fehr fc^nett fcheitern
fchen.
Hemberg, SBolbemar, geb. am 29.
2Rai 1855 anf bem ©ute *ttenfa in (Sft*
lanb, tourbe in ber Anftalt Sötrfcuruh er«
jogen unb befudjte fpäter ba$ $olt)tech=
ntcnm in SRtga. ©eine mnftfaltfdje AuS*
btibung, für bie er bereite in SBtrfenruh
burd) ©chmtbt eine tüchtige ©runblage
ertoorbeu tjatte, fefete er bei ^rofeffor
fiaufer in Karlsruhe unb bei ber Opern*
fängerin $rau ©tiebers&arn in Berlin
fort. (Seine fchöue S3arttonftünme hatte
ihn fchon toähreub feiner fötgaer ©tubten*
jähre, öon 1»77 an, pm gern unb oft
gehörten &oncertgaft gemacht unb thm(£r=
folge oerfchafft, bie ihn fpäter pm (£tn*
fchlagen ber Opernlanfbahn beftimmien.
Am 24. October machte er als Söger im
„Sfauhtlager" feinen erften S3ühnenöerfuch
im Sfttgacr SntcrimStheatcr unb trat in
berfelbcn (Saifou noch ätoct 2)tal als ($S*
camtllo in „(Sannen" auf. Xie nächfte
3eit oerbrachte er auf ©oneertreifen, bie
ihn,üon JRiga, too er häufiger aufgetreten
ift, nach @t. Petersburg, SHeöal, SDorpat,
s Jtartoa, Bernau, Sftitau, SBinbau :c. führ»
ten. U. A. fang er in ©t. Petersburg
ben Paulus, in $orpat ben ObtjffeuS
(»ruch). 1887 ging er als erfter SBart*
tonift pm ©tabttheater iu 9Wefc.
Zttrntt>a\, leuorift aus Söteu, trat
am 21. Sanuar 1805 in ber SHufifalifchen
©efcllfchaft auf.
3tic*s€reUit0er, Wab. A. »gl. Gre*
linger, auch int Nachtrag.
&ic*ler, (Sott!., (Shormttglieb (II. Xe*
nor) feit 1887.
ZiukXtx, %xU Sängerin 1887—88.
ZÜtty, Heinrich, geb. am 24. 3nlt 1829
p fcübecf, tüchtiger OrgelbirtuoS unb (Som*
pontft, hatte feine ©tubten in äBetmar
unb Heilig gemacht, ging pnächft nach
Xänemarf unb ©chtoeben, bann nach ©t.
Petersburg, too er 13 3ahte lang Organift
ber petriftrdje unb Dirigent ber ©ing=
- 6tott.
Afabemte war, nahm Aufenthalt in SBien,
Bonbon unb S3elfaft (3rlanb), machte ba=
ätotfehen auSgebehnte (£oncertretfen unb
totrfte feit 1880 als Organift ber Olai*
Kirche unb Dirigent ber.©ingafabemic in
ftcöal, too er u. A. bie »ach'fche SJtotthäuSs
Paffion auphrte. f * 6 - April 1886 in
SRebal. ©t. toar auch tfa fruchtbarer &om=
pontft gebiegenerer Achtung. 3n 9tiga
(S^eformirte Kirche, alte unb neue $om=
orgcl) concertirte er am 21. 3uni 1867,
14. 3Rat 1869, 2. unb 5. April 18S5.
<Stiemer r S^irtuo» auf bem gforteptano,
ber Violine, unb auf ber „gan& neuen unb
noch fo feiten befannteu Orphica, erfunben
oon $errn Köllig in SBien/ trat am 30.
3anuar 1798 in ber 3Jhifitalifchen ©efell*
fchaft auf unb gab mit Unterftü^ung bcr=
feiben am 8. Februar beffelbeu 3ahre§ ein
©oncert im $h*ater.
«tigeUi, ©corg, I. Scnortft beg &o*
oentgarbeus^heatcr^ in ßonbon, gab am
26. 3unuar 1853 ein (Soncert im ©chtt)arj=
haupter.
etoif, ©uftao, (Sontrabaffift 1858—59,
1863—64.
Ztodmann, ©ontrabafftft, toahrfchein*
lieh ©tabtmuftcu«, um 1766.
^töl^el» ©arl Albert, erfte gelben unb
ßiebhaber, »onbioantg 1837—40, unb
auch für bie nächfte ©aifon engagtrt. (£r
mar aber bie größte 3eit berfelben, bi$
in ben 3Wai, franf, unb trat plefct im
Auguft unb ©eptember 1841 noch einige
2M als ©aft auf. S3eim publicum toar
er höchbeliebt. 1H44 gaftirte er in Sßien,
1845 toar er in $eft.
^toetier, 3ohann 3acob, Slötift unb
»ratfehift, Oielleicht ©tabtmuftcu8 um 1766
M8 1795.
^tötnttfl, $aul, ©oncertmeifter ber
2aube*fchen Sapelle 1884 in 3Rajorenhof.
3m ^erbft beffelbeu 3ci^xc« concertirte er
mit grofjem ©rfolg in SRctosgorf.
ZtoU, grang, geb. am 4. April 1807
in ©chönbrunn bei Söien, einer ber größten
©uitarre^Sßirtuofen feiner 3eit, ©chüler
öon ©iuliano, fam 1828 nach 9ttga, con*
certtrte am 3., 9. unb 10. ftebmar im
Theater unb fanb im Orchefter Aufteilung
bis 1831, ohne bafc ftch beftimmen iäfet,
toelche« 3«fttument er in bemfelben fpieite.
3ebenfafi$ aber gehörte er p ben h«roor=
ragenbften 3Witgliebem, loa« u. A. barauä
herüorgeht, bafe f^rau 0. $fchemiätt>3ft
1830 in ihrer Abonnement« = ©inlabung
fein aSieber^ngagement au«brücflich be*
tonte. ®r trat bi« 1831 als ©uitarrift
noch tu einer Sftethe eigener unb auberer
©oucerte auf unb trug oerfchtebene eigene
(Sompofittoneu oor, bie fich burch ©enia=
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U6
Stott - 6tröbet.
iität ber ©rfinbttng attSgeseidjuct böben
foKen.
®totl, ÜDtab. Warte, «gl. üööbm.
3toltc, grau pauline, geb. Söetbemamt,
^er^ogl. ©offdjaufpielerin bon S3raitn=
fdjmeig, gaftirte int 2lpril unb 2Jtoi 1856
an 8 2lbenben als Waria Stuart, Par*
tbenia, (SlSbetf) (furnier p Ktouftein),
Warquife be ßfjatelot (»ot&e (Sdjleife),
(Gräfin b'2lutrebat (2>amenfampf), 3ulte
(Selben), ©rifelbiS, fjrau (üttef)mt ein
(Stempel brau), ferner in „£>aS 6olo=ßuft=
fptel", unb als $)eclamatorin.
3toffe, Xt)eobor, Dirigent ber Wündjes
ner 2(uSftelluugScapelle, 32 Wauu, con=
certirte mit berfelben bom 30. October
1888 bis 26. gebruar 1889 unb bom 5.
Deccmber 1889 bis 5. Januar 1890 int
(Saale beS 2ööf)rmannfd)eu ParfS. $ie
Programme waren bormiegenb populären
3nf)airS,bod)famen aud) einige <St)tnpf)onie=
ßoncerte, 2öagner=2lbenbe 2c. bor. WliU
glieber mar en u. 21. bie Herren ©beimann
(<Solobiolinift), Sölöcf er («ioloucelle) unb
$öf)ler (&arfe).
^toUtiettljagett, ftrtebrtdj, (Sdjaufpieler,
geb. in 9ttga, ftarb, 65 3af>re alt, im 2ttat
1887 311 Strasburg i. (S. (£r mar ba-
malS baS ältefte Witglieb beS Weininger
©oftfjeaterS, bem er 21 Satyxz angehört
fyatte, unb ein gcfdjäfcter ßljaracterfpieler.
Ztouval, 2B., (Sapellmeifter ber S3öl)=
mifdfen (Capelle %. 9ftatoufd)ef & (Somp.,
meiere bom 9ßai bis 3imt 1876 auf 211=
tona unb um biefelbe 3ett <wd) einige
Wal in ftäbtifdjen &ocalen concertirte.
^totje, Oboer, eingetreten inmitten ber
©aifon 1884—85, bis 1886.
8trafofd>, ber befannte 3ntprefario,
beranftaltete am 1., 5. unb 7. 2fuguft 1875
brei ©oncerte in Sftiga, bie im <SdjiM$en=
bauS unb ©emerbeberein ftattfanben. Wit=
glieber feiner ©efetffdjaft maren: 3ofef
Möllmann, KammermuftcuS beS Königs
bon §ollaub, SMoioncelltft; GfjarleS ße=
perS, SBaritonift beS Theatre italien in
pariS; 23enoit § oll au ber, Kammer*
WuftcuS beS Königs bon ©oflanb, &to*
iintft; WHe. Bianca Donabio, (Sopra*
uiftin. 3m feiten ßoncert mirfte außer*
bem ber Pianift (Mamille ©uriefj mit.
etrafemeier, ftrl. 2lnna, Sängerin 1868
big 1869.
Ii. t&traögetpicg, 33., Papier bon £efd)e=
tifcfp, liefe ftc^ 1884 als (£labierlef)rer in
fttiga nieber. (Seit 1886 gehört er 311m
ßefjrerperfoual ber s JUgaer Wuftffdple.
^tratmatttt, 3obann Warthas; 3nftru=
mentmaa)er, Orgelbauer, ftarb, 77 3öf)*e
alt, im Wai 1858. 3m 3af)re 1838 er*
baute er eine Orgel für bie Kirche in
liefern.
^traudi, 2)em. Annette ©amuela, $io*
Uuiftin, (Schülerin bon & Maurer, mirfte
am 10. October 1808 in einem (loncertc
beffelben mit unb trat bis 1811 nod)
öfter auf.
Strebloto, ©ottlob, Königl. preußifdjer,
fpäter Kaiferl. ruffifefter tammermnficusl,
^agottift, concertirte in föiga unter Wl\U
mirfung ber SDhtftfalifdjen ©efellfajaft am
17. 2lpril l805, {1. Deccmber 1811 unb
nod) eiu Wal im December 1815.
3treefe, ©^ormitglieb 1876—80. ©ing
nacb Dorpat.
^triebe, f^riebridö, I. £ornift, eiuge=
treten mä^renb ber ©aifon 1884—85.
2ßar bortjer II. ©ornift ber ©epberfd^eu
(Capelle in Dubbelu.
Ztvobcl, grang, erfte 33a6partieu 1853
bis 1855, talentboller unb gebilbeter <Säu=
ger, nur obne größere S3a6=^iefe, fotoie
o^ne fa^ärfereS bramatifc^eS ^araetcrift^
rungä^öermögen. @r mar 1826 geboren,
unb u. 21. uoc§ an ben §oftf)eatem p
Darmftabt unb ^annober engagirt gemefen»
f nadö 35jäf)riger 23übuenlaufba^n am
31. Wai 1880 als (Sänger, ©djaufpieler
unb Dpernregiffcur ber bereinigten 2:^eater
2Bürjburgs.tifftngen.
<§tröbel, 3o^anii ©l)riftop^ geb. 1745
p ^iplau im SSoigtlanbe, ging mit 13
3al)ren pr 8ül)ue unb fpielte um 1775 in
9tiga, barauf in (St* Petersburg ernftljafte
^ieb^aber unb gefegte ©^aractere. 8k=
foubereS ©lücf ^atte er in fomtfcfjen S3c=
bienten. 3« 2lllcm aber ^igte er ftd) als
gebilbeter unb beufenber .ttinftler, mobon
er aua^ als $rtn§ in „@milia ©alotti"
unb als (Slabigo groben gab, ^attc in=
beffen menig güuftige äußere ©aben. S3e=
beuteuber crfd)etnt er erft fpäter, als er
1780—83 bei ber SBäfer'fdjen ©efefffc^aft
in S3reSlau, barauf bei ber ©cfjuc^fcfjeu
Gruppe in Königsberg fpielte. ®r gab
I)ier ben ?5alftaff (©einriß IV ), ßorenp
(.Kaufmann bon ^enebig), ben 2Rofjren
(?5ieSco), S3urleig^ (Waria Stuart), De*
tabio (Sßtccolomtni), ^räfibenten (Kabale),
Slatban 2c. 8eit 1799 mar er in Königs*
berg X^eater=^eubant, eiu 3«^ lang
mar er aud) SRegiffeur. 2lufgetreten ift er
nod) 1819.
Gtröhel. Wab., ©attin beS Vorigen,
I. Dpern= unb (Scfjaufpklpartten um 1775
in s Jtiga, 1776 in 6t Petersburg, bann
ma^rf%cinlic^ in 9^ebal unb 23reSlau, feit
1783 in Königsberg, mo ftc ple^t TOtter
unb 2lnftanbsbamen gab unb tfjre Sauf*
ba^n beenbet 31t fyabeu fa^eiut. 3n 9Hga
mürbe fie fct)r gern gefefyen 3b rc stimme
mar bett, angenehm unb umfangreich, boeb
foll fie bon 9latur niebt fe^r muftfaltfcb
gemefeu -fdn.
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Ström —
Zttöm, ßubtotg, (Shormttglteb(I.$enor)
1874—75.
Ztrömivt, %xl, trat (als »olontärtn)
oom 10. Cctober 1887 ab tn einigen (lei-
nen (SefangS-partten auf. 1888—89 mar
ftc in Hilfen engagtrt.
3tisbel, %xl. 3enn*), Dperettenfängertn
bom ftrtcbrtch^ilhelmftäbttfchen $heater
in »erlin, gaftirte im 3Hai 1881 an 9
Stbeuben als föofalinbe, Boccaccio, $ati-
ntfca, SRamfell 9lngot, kleiner §er$og nnb
©eecabet.
Stücfrab, 2Hab. (Jäcilie (Srneftine mu
helmtne, geb. Zfyomtö, (£oncert (ßteber-)
Sängerin an« »erlin, beteiligte ftd) 1847
an ben bon ber »toloncellifttn (Shrtftiani
gegebenen ßoncerten. 3u benfelben, {eben-
falls als »egletter, toirfte an* tbr ©atte
©eorg ©t. mit.
<3tft«ter, Jpctnrtch, bom ©oftheater in
»erlin, gaftirte im Octobcr 1827 an 7
Slbenben als SRurneh (Dpferfeft), Tlat,
3ohann bon Parts, SUpino (oon SBolfram),
»elmonte unb ©corge »roton. (Sr galt
als einer ber beften £enortften Deutfch-
lanbs. (Seine befte SRoHe toar bie aulefct
genannte.
®mt, 3oh<mneS, II. Trompeter 1884
btS 1887.
Ztnty, Dem. <£., (Sängerin an« Parts,
concertirte mit 3- ©. Söenbt am 9. £)c-
tober 1848 im ©chtoarahäupter.
<3*nrl, 9Kuftfbircctor, mit Capelle (öfter-
retcbifdje äRtlttärmuftfer, 32 2Rann), con-
certtrtc, meift mit bem SloSlecTfchen&omctt-
Quartett pfammen, im 3uni unb 3nli
1877 im ©djtoarä'fchen (Sonccrtgarten.
Ztutm, Dem. Eleonore, Dilettantin,
trat 1827 unb 1828 toteberholt öffentlich
als (Slabterfpieiertn auf.
Ztnxm, Dem. Henriette, ©oprantfttn
(Dilettantin), trat 1832-35 in öerfd)ie-
benen (Sonccrten auf. 1834 concertirte fte,
glän^cnb beurteilt, mit ©. oon ßufcau in
Dorpat, 1836 toirfte fte bei bem fötgaer
3fluftffeft als ©oltftin. ©päter berhet-
ratbet mit 3toan »aron o. taulbarS.
SubiuS, Käufer 1861—62.
Zu**, $rl. Slnna, ©hormitgiteb 1872
big 1876, plefct üerheirathet mit bem
Drdjeftermitglteb gfeiScfoto.
$tstco, SReinholb, ©chlaginftrumente
1865—85, barauf penftontrt. (£r bcfdjäf-
tigte ftcb febon in ben erften 3ahren mit
^Reparatur oon Harmoniums, Pofttiben 2c,
unb eröffnete 1882 ein jefet noch beftehen-
beS Atelier für Reparatur 2C. oon ©tretd)-
3nftrumenten, bereu »au er früher er?
lernt hat.
fcuef, ftlöttft aus 6t. Petersburg, con-
certirte am 14. December 1804 im ©chtoarg-
Häupter unb trat barauf am 17. December
SutKiimt). 241
beffelben 3abreS in ber 2Kuftfaltfchen <$c-
fcllfdjaft auf.
ettftmilcfc, %xani, <Sontrabafc»irtuoS,
oom Üaiferl. fran^öfifeben £oftbeater in
©t. Petersburg, gab unter SMtttoirfung
ber 3fluftfaltfchen ©efellfchaft am 2. De-
cember 1811 ein (Soncert im ©chtoar-*-
häupter.
^uljrlaubt, gfrl. 3lnna, geb. 1842 in
»atjern, erlogen unb für baS Spater aus-
gebilbet in SÖien, begann als jugenbltch-
tragtfd)e ßtebbabcrtn unb £elbtn in Deben-
bürg unb toirfte bann in fiing, »remen
unb Hamburg. 3m Slpril 1866 gaftirte
ftc als Deborafj, <£lärdjen unb ßabt) Mac-
beth in Sftiga unb blieb gunäc^ft für erfte
Heroinen unb tragifc^e ßtebfjabertnuen bis
1872, ein jtoeiteS Engagement hatte fte
hierfelbft 1875-79, ein britteS, toeldjeS
noch anbauert, trat fte 1881 an. Die ba=
gtoifchen liegenben 3^hre berbrachte fte an
ben ©tabttheatern ju ße^ig unb £am*
bürg. @in ihr 1875 oon ßeip^tg aus ge-
totbmeter Nachruf characteriftrt auch ihr
Sfttgaer Sßirfen fo treffenb, bafe toir ihn
auSgugStoeife folgen laffen. $rl. ©., heifet
eS, ragte unter ben toeiblichen 3Jiitgliebem
nnferer»ühne als eine ®raft erften lan-
ges h^rbor. (Sine oorsügliche Darftellerin
loar fie für Sollen, bie etnen claffifcheu
Slbel oerlangen, bet ber »telfcttigfett ihres
Talentes toar bieS jeboch nicht ihre
eingige ©tärfe. SBährcnb fte tn einigen
Partien burch ihren eblen 91nftanb unb
bie SRobleffe ihrer ganzen ©rfcheinung im-
ponirte, rife fie in anbereu burch bie 9Wäch-
tigfeit ihrer ßetbenfcfjaft ht«, «no felbft
fchtoadje Partien oerftanb fte mit feinen,
intereffanten ^tngcläügen, mit überrafchen-
ben ©eifteSbltfeen auSguftattcn ober burch
ein fräftigeS Kolorit p beleben. 3« ben
claffifcheu Sollen ihres 9*ej>ertoireS brachte
fte ben 3ntenttoncn beS Dichters ftetS baS
feinfte »erftänbnife unb eine burchbachte,
oon ernften ©tubien geugenbe Sluffaffung
entgegen. — ^rl. ©• gtebt jefet gefefete
ßeroineu, (Sharacterrollen unb SWütter.
entiannl), ^rl. 3«Ue, tourbe 1840 iu
SBien als Tochter beS ®atferl.©tattbaltcret-
9*athS ©toiecent) geboren. 2öte allge-
mein geiftig, toar fte auch muftfalifch aufeer-
orbentlich begabt, fo bafj ihr-»ater ftch
öeranlafet fah, ihr eine höhere 5luSbilbung
geben ju laffen, unb gtoar bei Jrau 9War=
cheft im Söiener (Sonferöatortum. §ier
machte fte rafche $ortfchrttte, bie ^rlaub-
uife, gur »tihne §u gehen, erhielt fte in-
beffen erft nach längerer Weigerung feitenS
ihrer Familie,, unb nur unter ber »ebtn-
gung, bafe fte ihren tarnen änbere. ©ie
ging bann auf ein halbes 3«hr gu ßam-
perti nach 9)Jatlanb, um noch fpectclle
16
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bc Sfoert — Storquitiio.
(Eoloratur = Stubien gu macben, bebütirte
unter bcm tarnen (Suoannt) tu Krafau,
unb fang gtoet 3abre in S3rttnn nnb ein
3abr in flöht (Eoloratur s $arttcn, toäbrenb
ber (Sommer 1862 nnb 1863 bei troll in
Berlin. 2öon bort tourbe fie nacb 9ttga
engagirt. SBie überall, tonrbe fie aud)
bier burd) ibre ausgiebige, glocfenbelle
Stimme, tbre gebtegene (Scfjule, tbre leichte
(Koloratur unb bureb bie Harmonie iljrer
gragtöfen (Erfcbeimtug ber erflärte ßiebltng
beS SßublicumS. 3b* (Eontract lautete auf
3 Sabre, boeb febon ttacb Ablauf ber gtoet*
ten (Satfon bat fie um ibre (Entladung,
bie man i^r nacb langem S'oqtxn aud)
getoäbrte. 1865 trat fie ein (Engagement
am Sktpgiger (Stabttbeater an. $te 1866
eingetroffene 9tocbrtd)t Oon ibrer Werbet*
ratbung mit (Eapellmeifter 2) um out, ber
gletcbfallS 1865 oon fttga nacb fcetpgtg
gegangen toar, erflärte benn aueb bie 3Wo=
ttoe, bie fte gu ifyxtm bieftgen oorgettigen
(Scbetben oeranlafct fyatttn. 9tttt ibrem
(hatten ging fte toieber nacb Köln, bann
nacb Breslau, tt>o 1870 ber Krieg ibr
(Engagement löfte. 2*erbältntff e , fotoie
aufjergetoöbulicb b*>b e $ ®agen=©ebot Oer-
antafeten fie enbltcb 1871 an baS grtebricb=
^ilbelmftäbtifcbe Später nacb »erlin gu
geben. (Sie fanb fieb in ben ibr oöllig
neuen SBirfungSfretS, ber ftcb ibt fytx tx~-
öffnete, gletcbfallS fdjnell btnetn, ftarb aber
febon am 3. 2Jlat 1872 am ttabbettfieber.
3u ben Partien, in benen fte aueb in Wga
befonberS gefallen fyattt, gebörte u. 21.
grau glutb, bie Königin in ben „£uge=
notten", Unbine, 9Jtartba, ©reteben.
be ®tottt, 3uleS, geb. am 4. Auguft
1843 gu ßötoen, (Scbüler oon (SerbaiS,
nambafter SStoloncellift, feit 1865 ange*
fteUt in 3>üffelborf, Weimar, SBien (£of=
Oper) unb SöerltnOpofoper unb $ocbftbule),
oon 1881 ab erft obne Aufteilung in ßetp=
gtg lebenb, neuerbtngs als $>ireetor ber
ftäbtifeben 3ttuftffcbule in Dftenbe tbättg,
concertirte am 2., 5. unb 16. October
1884 im ©etoerbeoeretn nnb im Zfytattx.
ein oorber auf ben 11. 3ttärg 1881 an*
gefefcteS (Eoncert tourbe bureb ßanbeStrauer
pcrettelt.
^tooboba, Albin, töntgl. fäcbftfcber
fcoffcbaufpteler, gaftirte im 3uni 1886 an
9 Abenben als (Siegel (Detter), (SU
geuner), 9JtottbtaS gerner (3Hetnetbbauer),
Seetbooen (Abelaibe) , (Eommergtenratb
»olgau ((SttftuugSfcft), £tmoibcuS SBloom
(SRofenmüller), Valentin (SBerfcbtotuber),
gerbtnanb 9tatmunb (Xfytxtft KroneS) unb
Kurgcnbofbauer (S'totberttmrg'n).
*. ^Ijnbratm&oedalfottiöft, grl. üto*
nie, ©efangfcbülertn oon D. (Einberg in
»erlin, 2Heggofoprantfttn, trat fett Ahfang
1889 in einigen äßobltbättgfettSconcerten,
u. A. aueb einige 9Wal im »aeböeretn auf.
<3tjrt»ita^oftd)i, (Eoeltne, sßrtmabomta
oon ben Operntbeatern p SRatlanb, 9iea=
pel unb »enebig, concertirte am 14. unb
23. gebruar 1884 im ©etoerbeberein unb
©ebtoargbäupter.
^^omeitfU, griebrtcb Sßilbelm, unb
£*ameitfü, SWab. gtieberife, anttglieber
beS »orftabttbeaterS 1837.
®llttt)u&ti t (Simon, blinbgeborener 3tto*
itnift, auSgebilbet im Liener (Sonferba*
torium, concertirte am 23. Dctober unb
16. 9ioOember 1849 im (Scbtoargbäupter.
®fam*noto$t*t grau 2Rarie, geb.
Sßolomsfi, treffiiebe paniftin, geb. 1790
in $oien, geftorben 1831 in St. Sßeter3=
bürg, Scbülerin oon gielb, concertirte
am 28. Sunt 1822 unb 27. gebruar 1827
im Scbtoargbäupter.
Z*ä)tl, ®uttarrtft, lieft ftcb in ben 20er
Sabven gelegentlicb pren. Sßom 31. Au-
guft 1830 ab als I. »ioltnift im Stbcater
engagirt.
Sv »ioloncettift aus Königsberg,
bielt fieb 1875 einige 3cit in ^i^a auf
unb beteiligte ftcb einige 3Wal an (Eon=
certen unb einer Duartettauffübrung.
Saaliatta, grl. (Emilie, flöuigl. preufti=
febe flammerfängerin, geb. 1854 in 2ttat=
lanb, engagirt in Neapel, glorcng, - s Jtom,
^ßartS, Dbeffa, Söieu, »erlin, fpäter
um 1885 am ^catro Argenttha gu 9iom,
gaftirte im 9Jtoi 1882 als ^egim?ntStod)ter,
©reteben, Seriinc (gra 2)tabolo) unb $>U
norab- 4)ic toeitere gortfefeung beS ©aft=
fpiels, toelcbeS feinen fonberlic^en (Erfolg
batte, unterblieb ioegen ©rfranfung beS
Sri. X.
be ZaUe**u%, 9Jtorie, (Sängerin, gab
am 21. April 1857 ein (^oncert im Scbtoarg=
bäupter.
^aneeff, (Sergei, s ^ianift, concertirte
am 19. uub 22. 9Mrg 1878 im (Scb»arg=
bäupter. (Später $>irector beS ©onferoa=
toriumS in s JfoSfau.
Zäunender, (Earl, 2iebbaber, oom
Auguft bis ^looembcr 1863. SBar fpäter
2)irector ber oereinigten £beatcr bon
^^rmont^etmolb^DSnabritcf.
^annbof, griebrieb, II. fomifebe Sollen,
(Ebormitglieb 1859-60.
$arquiiti0,Sopranift,3ögiing beS (£on=
ferbatoriumS in Neapel, comeertirte mit
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£au6e —
ber 3Huftfaltfchen (Sefellfchaft am 9. 3uli
1810 tm ©chtoarahäupter.
%*ubt, (Shrtftoph SBtlhelm, Vtoitntft
ober Bratfdjtft 1790 ober früher, big 1813.
(SJtng uach @t. Petersburg, lieber feilte
©atttn ögl. 2>em. Brücfl sen.
staube, Bratfdjtft 1858—59.
XauH, motä, Sßiantft aus SBten, fpätcr
in Sarfchau, geb. um 1818, f 1885 in
ßetpäifl, bet Vater beS berühmten @arl
%., concertirte mit ^rofeffor Vtmercatt
am 1. fjebruar 1838 im (Schtoarahäupter.
Xauüt, (SaSpar Matthias, freit ftd>
um 1801—4 in 9%iga auf unb eröffnete
im 9tobember 1803 eine 9Kufi!fchulc. 3n
ber genannten 3ett gab er jährlich uieh*
rere Orgelconcerte, bie öttl llnflang fan^
ben, unb machte fid) auef) burd) (SompofU
itonen(<©onatcn, Variationen, ßteber, Xanp
ftücfe) befannt. «Später teerte er gang nach
$>eutfd)lanb surücf. 3;. foll früher 2Bönd)
jjetoefen fein. 3m ffrbruar 1810 fam er
in ärmltchften Verhältntffen nach <Saal=
felb in Düringen, »o er burd) ein
Orgelconcert eine CHnnahme %n machen
hoffte, bie Vürgcrfchaft protefttrte aber
gegen bie „tenttoethung beS ©ottcShaufcS"
unb baS ßoncert- unterblieb. X. ftarb in
(©aalfelb , ehe er bie Stabt oerlaffen
tonnte.
Sauiaife, föbuarb, geb. am 9. Januar
1812 in (Stfafc unb exogen bafelbft, fang
als ftnabe im tir^cn^or, lernte ©lavier
unb Violine unb machte als (itymnafiaft
auf eigene $anb feine erften (£ompofttionS=
öerfud)e. 1831 begog er bie Uniberfität
Breslau als (Stubeut ber SurtSprubens,
befdjäfttgte ftch aber faft auSfchiicfetid) mit
SWufit, ftubirte bei attofctotuS unb SBolff
ßompofttton unb tourbe 1836 pm $)trt=
genten beS afabemtfehen 9RufifberetnS ge=
wählt. 1838 mürbe er als (SapeUmetftcr
an baS SBilnaer Xfytatct berufen unb
compontrte bort feine erfte Oper „£rtllp",
bie auch aufgeführt toarb. 211S fid) baS
Zf)tattx in Sötlna mtflöftc, fam X. 1839
nach SRtga, too er als II. (Sapellmelfter
unb (Shorbtrector angcftcllt tourbe unb
fdjltcfcltch nach $orn'S Abgänge auf furge
3ett bte fämmtltdjen &apettmetfter=3func=
tionen übernahm. Obgleich ihm feine Sftts
gaer (Stellung pfagte, 30g cS thu bod)
nach ber Jpeimath. <So ging er 1843 als
(Sapcllmetfter nad) Breslau, 1846 nad)
Prag. $ort tourbe er 1863 penftontrt.
9todj biefer 3*i* ^at er fid) noch mit ber
Leitung berfdjtebener heroorragenber 9Mns
ner=©efangbcretnc befdjäfttgt unb totrft gur
Seit als Dirigent ber Prager (Sophien*
^fabemie. — 5t. t)at als Gompontft etne
aufeerorbentltdje gfrudjtbarfett betotefen,
er compontrte Opern unb BalletS, 9Wuftf
Setemamt. $43
31t einer Steide bon Schaufptelen, hoffen
2c, eine Spenge ßieber unb &f)'6rt, t>on
benen manche tocite Verbreitung gefunben
liabcn, ^ammermuftf unb SlnbcreS. 3n
fötga tourben aufgeführt: w S3afef unb
6d)molfe", fomifc^e Oper in 1 2lct (guerft
27. 2)ecember 1841); „Vramante", 3auber*
oper in 5 Slcten (1843 2c); w 2)er Holter«
abenb^ fotntfd>eS VaCet (22. 9loöembcr
1841 2c); w ^)ie Nebenbuhler, ober: 3)aS
nad)tlid>e ^enbesbouS", hattet (30. unb
31. 9Wat 1841); 9Wuftf p bem ©*aufpicl
w ^fetcr bon <&%apax% ober: 3)eS Ungarn
Wa<bt u oon VtrdHßfetffcr (27. ^December
1840 2c); einige Ouberturcn.
Xtd>, ©Margen unb ©pifoben 1863—65.
©ntfagte ber Bühne.
$eefe, föari, Violoucettift 1883—84.
Xtiä), Garl ^luguft, geb. bei Vif*ofS«
toerba in ©achfen, unb auSgebilbet im
ßehrerfeminar su Vaufeen, in ber SRufif
fpeciell burch gering, feit 1863 Drganift
ber Neformirtcn fttrdje in Niga.
%tinw*u* * Glm*** 3Wab v Sßianiftin,
gab am 19. 5lpril 1858 ein Goncert im
(S^lofe.
SefaKatttt, ®eorg 3Wich|iel, toar am 9.
Slprtl 1748 §u ^lött in $blfiettt geboren,
too fein Vater Sßrebigcr toar. 3u feinem
7. Sa^re bertoaift, tourbe er Don feinem
©rofeoater, bem berühmten (Somponiften unb
©antor ©eorg ^hiHpp X. in Hamburg in'S
§auS genommen unb erlogen, $ier faub
er bte befte Gelegenheit, ft(h in ber9Wuftf,
befonberS in ber ©ompofttton gu oerboö*
fommucn unb fich auf ben< prächtigen
Hamburger Orgeln gu üben. (£r befleibete
auch einige Sahre bie (Stelle eines 5lccom=
pagniften bet bem bortigen 3Kufifchor,
unb nutfjte nach bem 1767 erfolgkn Xobe
feines ©rofebaterS auch einige 3eit bie
S3cf orgnng ber ^irdhenmufifen übernehmen.
SRach beeubigten (»chulftubien befugte er
biS 1770 baS Gymnasium academicum,
too er hauptfächlich philofophifche unb hi 5
ftorifdhe Sßiffenfdhaften ftubirte unb be§og
bann als (Stubent ber Geologie bie Uni=
oerfttät ®tel. darauf unterrichtete er
fui^e 3eit in ber lateinifdhen (Schule in
Hamburg unb mürbe 1773 Pom Nigaer
dtaty als Kantor unb amtftfbtrcctor ber
(Stabtf irchen, pgleich als (Santor unb ßeh=
rer ber $)omfchule nach ^ifl« berufen. $>ie
ßehrerfteße legte er 1801 toieber nieber,
1813 tourbe er mtt Beibehaltung bcS (San*
toratS pm Orgauiften ber 3)omfirche er=
nanut. 3lm 20. 3uli 1828 erhielt er auf
fein Slnfuchen toegen Slugettfchtüäche feine
©ntlaffuug mit Beibehaltung nicht nur
fetneS oollen ©ehaltS, fonbem fogar mit
3ulage bon 100 ftbl. 3lm 4. 3Ȋr5 1831
ftarb er an gänälidher (Sntfräftuug. — -Z.
16*
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244 fcetter -
beröff entließe u. 2*.: Settrag gur SHrchen=
muftf, beftefjenb tn einer ^Cn^a^l getftlicher
üfyoxt, tüte auch für bte Orgel etngerich*
teter Choräle unb Sugen, Königsberg 1785;
(Shoral „Buferftehn", fötga 1809; &f)oxaU
buch über baS fett 1810 gu fötga 2C. ein=
geführte ©efangbud), TOtau 1812; „lieber
bte 3Bat)t ber Gelobte eines ttrchenltebeS",
Slbbanblung, 1821; Slbhanbtung bom^es
neralba&2c. 2lufeerbem compoutrte er etne
s I7ienge (Kantaten unb befonberS ^affionS=
©efänge für bte SRtgafchen (Stabtftrcben.
— %. mar ber lefcie (£antor ber $om*
(Spille, ba baS 2lmt nicht toteber befefct
ttmrbe.
Setter, Wlab. Sttarte ßutfe, geb. <Sdju=
rtam, geb. 1753 gu ©crltn, thättg u. 31.
in Sfteuftreltfc uitb (St. Petersburg, gafttrte
1783 in 9Uga. »gl. and) Völler.
XeUoto, Sri. ßuife (£., Heine <Scbaufoiel=
unbDpern^artieu,(Shormitgiiebl866— 68.
$eltj, $rl. SRofa, (Soloratur* unb Dpern*
foubretten=$artten 1855—56.
£ell>, %xl Emilie, erhielt ihre muftfa=
lifdje SluSbtlbung im teonferbatortum gu
s $eft, ihrer ©aierftabt, unb ttmrbe nach
©ollenbung berfelben 1857—59 an ber
borttgen Sftattonaloper engagtrt. $>affelbe
Sad) berfeth fte big 1860 am Präger <5tabU
£bcater, unb im (Sommer 1860 bei Kroll
in ©erlin, toorauf fie nach einjährigem
äßirfen 1860—61 als iugenbltcfje «Sängerin
unb Dpern = (Soubrette in Ditga ihrer im
©angen 4iährtgcu Söü^ncn=Xt)ätigfeit tnU
fagte, um ftdj mit bem Kaufmann 9h
ÜDcelfcer in 9ttga gu berhetratben.
ö. Sermittdft), ftrl. Konica, pantfttn,
concerttrte mtt $rl. $anf = ÜUcefcborf am
17. unb 20. 9Jtärg 1877 im <&d)toaxfr
fjäupter.
Xcrtdjaf, Slbolf, Slöteit=©irtuoS unb
fruchtbarer flöten « (£omponift, geb. 1832
gu £ermannjtabt, concertirte am 8., 12.
unb 29. Sftobember 1856 im Spater unb
(Sdjtoarghäupter.
Sefcfcer, (Sari, geb. am 21. Slnguft 1812
in 2Bten, ©alletmetfter u. 51. am KönigS=
ftäbter ä^eater in ©erltn, machte mit fei*
neu Schülern 3)ornett)aS unb Kretfdjty auS=
gebebnte ©aftretfen unb gafttrte mit ihnen
im Slprtl 1834 an 5 Slbenben in föiga.
SJBar fpäter lange 3abre &irector beS
ÖoftbeaterS in $>armftabt unb ftarb am
30. ülflärg 1883 in SöteSbaben.
Ztntfyotu, (Stefan, SHector ber $>om=
(Schule 1580—83. (Sr f)telt bie Somfcbüler
gu häufigem tomöbtenfptel an unb foll
manches „gar fdjön bnb erbatoltd) ftuef"
gegeben haben. 1582 ift unter feiner Lei-
tung baS (Spiel bon bem „olben 3acob
bnb Sofcph" gtoet 9)tal gegeben toorben.
Ibalau, (Sapellmeifter beS 116. 3Mo*
jaroSlato'fchen Regiments, geftorben 25.
Sluguft 1885.
Balberg, (StgtSmunb, einer ber be*
rühmteften eiabter^irtuofen, ehemals 9fe
oal bonßt^t, geb. am 26. $ecembcr 1811
3U ©enf, f am 15. Slprtl 1871 su Neapel,
concerttrte am 5. unb 6. Februar 1839
im «Sdjtoar^äupter.
Zkaütt, Sri. ftatljt, geb. tn ©ra^.
3före gamilic gehörte bem Beamten* unb
SJUlttärftanbe an, ftanb alfo bem £f>eatcr
gang ferne. 2)te ®tnber*$orftettungen, bie
bamals in ©rag in 23lütt>e ftanben, ent=
flammten iljre X^eaterluft; faum ber
(Scbule cnttoad)fen, ging fte mtt i^rera
älteren ©ruber ot)ne ©ortoiffen bereitem
gur ©ü^ne unb errang t^re erften Erfolge
in (SiUt. S«ac5bem fte ftd) bei einigen
SBanberbü^nen aufgehalten, führte fie ber
3ufatt nad) Xeplti bon ba ging fie sum
§oft^eater in ©arlSrube, (Sarltfjeater
in fflitn unb ßanbeSt^eater tn $rag.
S3i8 1889 toar Sri. Zf). 3Wttglteb ber
„aWüncbcner", mit benen fte aUjäljrltcb
bte erfolgreichen ©aftfpiel^oum^en burch
gang 2)eutfcblanb mitmachte, ©eitbem ift
fie für ba$ %ad) ber (Salonbamcn in 9Hga
engagirt.
Zitate, PrifHan, 8ohn ber 1886 ge*
ftorbenen ©raunfcbloeiger §offd)aufptelertn
Srieberife Xfy, geb. (Scbulmetfter, tyrtfdjer
Xenortft bom 9iobcmber 1884 bis gum
f olgenben @aif onf ebluft. Anfänger mit f ebr
bübfeber «Stimme, g. 3. tn $>üffelborf.
XWle, I. ©lartnettift 1856—64, unb
II. Oboer 1866—71, baranf penftonirt.
Steile, ?JrI. X^erefe, muntere ßteb=
habertnnen im Anfange ber (Saifon 1887
btS 1888.
Xbciffiug, Sri. Antonie, bom 8tabt=
Theater in 9Katng, 5llttfttn 1877—78, auch
als föoncertfängerin bielfach thättg.
^iel, 9tame glocier Drcheftermitg lieber,
©iolinift unb ©toloncelltft, um 1809—15.
2)er eine berfelben, 3oh- ©ottl. %\)., auch
(Stabtmufifer, ftarb ©nbe October 1822,
45 3abre alt.
Xbiclc, $anS, Heine Partien, ^hormtt=
glieb (1. $enor) 1873—81.— Srau ©eb^
toig £b- ©gl. ©röfemann.
^^iem, 3frl. ©ertba, gtoette ßiebhabc«
rinnen unb Heinere Säcfjer, Heine Dpem*
Partien, (Shormitglteb 1860—64.
Xböring, ßouts, II. Pofaunift, etnge*
treten inmitten ber Saifon 1882—83.
Xbomü, JHuboIf, fehr beliebter fertöfer
©affift 1863-65, franfhettShalber bor
@d)luf$ ber legten (Saifon auSgefchtebcn.
äßar borber in ©raunfehtoeig unb Königs*
berg.
^omaSr (^mil, unb beffen <$attin
©ettt), geb. Samhof er, begannen am
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Sporne —
2. Sunt 1882 ein btS auf 7 Slbeube
gebrachtes ©aftfptcl, toelcheS burch ben
Xfjeaterbranb abgebrochen tourbe. 2lm 18.
Sunt totrften Betbe in einem (Soucerte
mit, toelcheS bte Theatermttglteber im
äööhrmann'fchen $arf gaben. — Dh- tft
am 12. 9lobember 1836 p Berlin geboren,
als ftomtfer tn gan§ Deutfchlanb rühmlich
befannt, unb g. 3- Dtrector beS Berliner
(Sentraltheaters.
Storni, ^fran^, mar tn Söten als (Sohn
etueS ©anäletbcamten ber rufftfehen Bofc
fdjaft geboren unb erhielt feine ßrjie^ung
im ßtymnafium p Bresben, toohtn feine
Butter nach f4neS Katers Dobe gepgeu
toar. 9flit 17 Safjren folgte er feiner Neigung
pr Bühne unb trat tn Söien als iugenb=
lieber ßtebfjaber auf, blieb einige 3ahre
bort unb toar fpäter an mehreren ber be=
bentenbften öftcrrcic^tfc^cn Bühnen als
(Sdjaufpteler unb föegtffeur engagirt. 1842
gafttrte er als §elb unb ßtebhaber mit
entfehtebenem Beifall in 3Jlainj. Da ber
bortige Dtrector ftd) eben anfehiefte, mit
einer beutfdjen Opemgefellfchaft nach ^ s
rts p gehen, unb Dh- ba* größte Ber=
langen empfaub, bte bortigen Dheater
fennen p lernen, fchlofc er fich ihm an
unb übernahm, ba er nicht (Sänger toar,
Sprechrollcn, fotoie SluSfjülfe beim <Souf*
fliren, mufete aber ben «Schiffbruch ber
©efettfehaft miterleben. Balb baranf er*
langte er erft ein Engagement in Mm*
berg, bann bte Directum in Raibach, oer=
bunben mit trieft, 1847 bie in ßemberg.
£ier richtete er eine oorpgltche Oper ein,
ba ihm aber bie Berbältntffe nicht er*
möglichten, baS (Sdjaufpiel auf eine ent=
fpredjenbe §öbe p bringen, pg er es oor,
1848 nach ßaibaef) unb trieft prücf 31t
gehen unb gleichzeitig noch bie Directton
beS ftlagenfurter DheaterS p übernehmen.
Dicfe brei kühnen leitete er bis 1850,
als bie Directton in ©raj erlebigt unb
ihm übertragen tourbe. Die ©efchicflich-
feit, mtt ber er bort bie zerrütteten Ber=
höltniffe p orbnen berftanb, ertoarb ihm
bie allfeitige Slnerfennung. 1853—57 lei=
tetc er bann baS fötgacr Dhcater, 1857
organiftrte er ein Opernunternebmen in
JpelfingforS, 1858 toar er Dtrector in Prag.
Xljompfott, SJctfc 2t)bia, Solotänjerin
üom Drur^ßane^heater in fionbon, ga=
ftirte im December 1856 au 9, unb im
(September 1857 au 8 Slbenbeu.
Sljomfoit, £anS Dietrich, ftagottift 1825
bis 1829, too er, 28 3af)re alt, ftarb.
fflar (Stabtmufifer. Blies auch Klarinette
unb ben bamalS beliebten (£pfan, unb
trat mit betben Snftrumenten im Kons
cert auf.
£^ormet)cr, 3Jlaj, 9lame eines Bioton=
Stebemantt. 145
(Seiliften, ber fich ätutfehen 1876—77 in
Sfttga aufhielt unb bamalS mehrfach ge=
nannt tourbe.
Sfjrafeer, ©corg, II. Tenorpartien,
©hormitglieb 1867—70.
Hümmel, ©buarb, I.feriöfe Bafepartten
1871—80. (Sang auch mehrere grofce ($on=
certfoli. (£r hatte feine Bühnenlaufbahn
1853 am ©tabttfjeater in Bremen als
Pumfett begonnen, ber bis pickt eine
feiner beften Partien toar. 1881 penfto=
nirt. f a ™ 18 - December beffelben 3ah=
res in Altona (Hamburg).
Sljütttititf, gfrau, ©attiu beS Vorigen,
«gl. Pettcnfofer.
^hürnagcl, §ngo Otto, Balletmetfler
Dom Sftobember 1821 bis pm nächften
(Satfoufchlufc.
Xidjatfdjct 3of. 2ltoiS, berühmter %t*
norift, geb. am 29. 3uui 1807 p Ober=
toerfetsborf in Böhmen, f am 6 « Sanuar
1886 p DrcSben, engagirt als Khorift
au ber SBieuer £ofopcr, baun als (Solift
in ©rag, unb oon 1837—72 in DreSben,
gaftirte im Slprtl unb 5Dcat 1861 an 8
2lbenbeu als ©leafar, 3<Mtpa, Wla$, lamu
häufer, 9ftogcr, 3JlafauteIlo unb in üer=
fchiebenen Bruchftücfen.
t». ^ibtböfih Sri. 3ohanria, geb. in
$iga am 18.December 1868, lam mit 13
3ahreu nad) 3Jlttau in baS §auS ber
Damen 0. 3WacgetoSli (bgl. b.), too fie
oorgügltchen Klaoier^Uuterricht genoß. SBon
bort aus abfoloirte ftebte<Schule ber ©räftn
s Jtehbiuber, im 16. 3ahre tourbe fie in bte
ftlinftlerfchule beS Stuttgarter Sonferbas
toriumS aufgenommen, too fiebert unb
^ruefner im ßlaüterfptel, @tarf tn ber
Dheorie unb ©ompofttiou ihre. 2ehrer
tottrben. 9cach öier Sahnen berliefe fie baS
(£onferbatortum mit bem Slünftler* unb
ßehrersDiplom, ftubirte noch längere 3*it
bei §enfelt in (St. Petersburg, fehrte bann
nach «Stuttgart prücf unb unterrichtete
1883—86 an ber tünftlerfdjtule. 5luch trat
fie bamalS in mehreren beutfehen (Stäbten
(Stuttgart, Karlsruhe, Baben^aben) öf=
fentltch auf. @eitbem lebt fie in <St. ^e^
terSburg unb unterrichtet bort an gtoci
^aiferlichen 2Mbchen=3nftttuten ((Srnolna^
unb tatharinen=6tift).
^iebemann, Theobor, geb. um 1743,
lebte um 1778—1798 als Orgelbauer in
SRtga. 1797 reparirte, erweiterte unb öer=
befferte er u. 81. bie Domorgel, am 14.
December 1799 tourbe er als Organift ber
SefuSfircfje angeftettt unb blieb in btefer
(Stettung bis um 1806.
£icbctstann, Ostoalb§ugo, oomXhcater
51t ^ranffurt, II. ßiebhaber, Sutrtganten
1845—46.
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246 b. £tefenfee
H; Ziefenfee, gri. Eharlotte, Pom 3fc=
nice^X^catcr in Vcnebtg, gafttrte im %t*
cember 1856 unb 3<wnar 1857 au 5
Stbenben als SRorma, ßucta unb in oer=
fdjiebcnen Etnäelfcenen, aujjcrbem gab fte
am 4. unb 9. 3anuar 1857 im ©chlofe
unb Xfyattx Eoncerte. 211« Eoncertfän=
gertn trat ftc ferner am 30. September
1875 im Sdjtoar^äupter auf. 3« bem
erftgenanuten Eoncert Hefe fie fid) audj
al« Elaöterfptelertn hören, nub gtuar mit
einer eigenen Eompofitton. 1875 fjattc
ihre «Stimme fdjon abgenommen.
Siefe (recte Vranbftctter), Sofcf 3a=
cob, !ftaturburfd)cu, fomifdje Sollen 1853
bis 1854. Suugcr hoffnungSöoller <Schau=
fptcler. Er ift am 21. 3anuar 1830 in
München geboren r hat fetne Stauf bahn 1840
iit Königsberg begonnen unb mar nad)
9>Hga noch in Verona, Vogen, 3nnSbrucf,
»erlin (ftriebrtch^ötlhelmftabt), VreSlau
unb toteber in Verlin (Vtctoriatheater) eu=
gagirt. ©eit 1870 totrft er als Eharacter=
tforntfer in l'cipjig.
liDmami, Wie., fletne Partien, Ehor=
ÜWitglicb 1859—60.
Xmt>, Wttt Slnua, geb. 1770 §u Söcfc
lar, unb
ZiUn. WUt Antonie, geb. 1771 gu
Vaufeen, bcBütirtcn am 3. (September 1789
als 3ulie unb Eharlotte in „Die brei
£öd)ter". Erfte unb gleite ßtcbfjöbertnncn
bts 1790.
Ximanoff, ^rl. XBcra, gttantfttu, geb.
am 6. gebruar 1855 gu Ufa, (Schülerin
beS @t. Petersburger EonferbatortnntS,
Earl $auftg'S unb ytSst'S, grofehergogl.
fädjftfche £ofptantftiu, concertirte mit 3-
Ehrtfttftann am 6. unb 9. Dctober 1881,
ferner allein am 4. Februar 1883 im
(ÄJetoerbe&cretn.
Ii mm, Sri., $tautfttit, trat in ben
3af>ren 1835 unb 1837 toteberhoit in Eon=
certen auf unb totrfte 1836 beim 3Jhifif=
feft mit.
Sittel, I. Sjontpeter 1851—52.
lifcentljaler, ftrana, geb. 1837, gehörte
einer in Deutfch = Vöhmen aufäffigen 3fa=
milie au, meldte früher aus 6übbaiern=
Xtjtol borthtu übcrgefiebelt toar. ©eine
öerfchtebcnarttgeu Talente Heften ihn in
feiner 3ngcnb fchtoanfen, ob er @d)au=
fptcler ober 3Mcr werben follte. Er ent-
fehteb fid) tubefj für baS Erftere unb fanb,
bamals 16 3ahre alt, in bem trefflichen
2etpätger ©chaufptelcr Wubolph einen cbcn=
falls trefflichen £ehrer. ÖJegeu ben Hillen
bcffelben liefe fid) X. barauf öon bem
Drange, fein Talent fo balb als möglich
praettfd) gu erproben, befttmmeu, fid) einer
flctneh manbernben ©efellfdjaft im 2llten=
burg'fdjcn angufd)ltef$en, bie er nad) gtoet
— loScant.
Monaten toieber berltefj. Durch 2Bof)l*
geftalt, flangöottcs Organ unb auSbrucfS*
öoüc (ijeftchtsbtlbung empfohlen, fanb er
Engagement bei WcSmütter in Bresben
unb gefiel in einer Eharactcrltebhaberrolle
in bem batrtfehen VolfSftücf „Xont unb fei
Vurgct". SBeitcr ging er gunächft an bie
vereinigten D^eater Ansbach, Erlangen,
Vagreuth. Ein Engagement in Dürnberg,
too er gafttrt hatte, fonnte er nicht an-
nehmen, ba ihn ber £ob feines Katers
vorläufig in feine $etmath gurücfrtef. X.
hatte bisher feitfamer Steife meift Väter
unb &clbcnbäter gcfpiclt. 3cfct fltng er
§u erften gelben unb ßiebhaberu über unb
öertrat biefe Sicher in ßaibach, Xrieft,
EarlSbab, Weuftrcltfc, Dcffau (1858—60),
Königsberg, öon 1861—67 faft ununter^
brochen in Dlbenburg. Daranf gaftirtc
er mit Erfolg in ßeipgtg unb fam 1868
bis 1869 nad> 9Hga. @eine bcöorftehenbe
Vermählung mit feiner in ßcipgig tooh*
nenben Söraut legte ihm iubeffen ben
SBunfch einer Ucbcrftebelung nad^ Deutfch-
lanb nahe. Er gaftirte noch an einigen
£hK*tem «Mb eutfagte auf bringenben
SBunfch feines <SchtoiegeroatcrS bem Xhea*
ter, um in beffen grofecS (ijefd^äft ctups
treten, bis baffelbe teftamentartfeh in ben
alleinigen 5öefife feines ©chtoagerS über=
ging. X. ftanb jefet oor ber SUteruatiöe,
gum Xheater prüc^ufehren ober eine an*
bertoeitige gefchaftliche Egiftenj gu fuchen.
3u Erftercm fid) fd)on p alt fühlenb,
grünbete er tu Olbcnburg eine photogra^
phifch=artiftif*e Slnftait.
Xohi, ©tufeppe, (Soprauift. »gl.^inton.
Töpfer, Slötift um 1822, ungettrtfe, ob
im Theater angeftellt.
Säufer, J)cm., fleine Partien in ber
Dpcr 1840—41.
Zoütrt, ^llejanber. Vgl. o. Seöutgf.
Xontafiiti, Eomponift unb ©änger, 3Wit-
glieb beS EonferoatoriumS gu Venebig
unb ber Slfabemie gu Vologna, gab am
4. October 1809 ein Eoucert im Theater.
Xomawt* Va6= unb Vagbuffo*
Partien 1865—66. — Srau ßutfe X.
trat am 26. 3anuar 1866 als (Sängerin
in ber 9Rnftfaitfd)en ©efettfehaft auf.
*o«boft (recte gleifchmann), 3frl. Wa*
thübe gfraujiSca, ©oiotängerin 1854—55.
Xotolatt), § ermann Sllej., blinber
Violinift, concertirte mit Earl fcötotcfe,
beffen ftäubtger SHeifebegleiter er bis ba-
hin getoefeu, am 1.3Wai 1858 im^chlofe.
£ort>, g-agotttft 1821— 23. 3Bar au^
ÖJuitarrift.
Soecaui, 9JlUc s ilugufte Sßiihelmine,
früher in Xtyoxn, Dan^tg, Vraunfchtocig
unb Königsberg, jugenblidhe Partien in
Oper unb 6chaufpicl 1811—13, feit 1812
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SEoScam -
öerhetrathet mit bem Sprachlehrer gfricbr.
2Btlh. fötffon. Trat in ©oncertcn auf.
ToScaui, 2JHle Antotnette, jüngere
Schtoeftcr ber Vorigen, gaftirte im $c=
cembcr 1813 an 3 Abenbeu als ©lifene
(SBalb bei £ermannftabt) , ^Margarethe
(fcageftoljen, IV. unb V. Act), ©life
Wäthfel) unb Sena (SalomoS Urteil).
Sic toar bamals bie beliebtefte traft beS
KöntgSberger Theaters unb im nattoen
Sache fcollenbct. Später furje Seit (Stettin
beS (Sompontften (Sari S3lum.
SofH ($fcubonhm), Terefa, (Soncerfc
Sängerin, conccrtirte am 18. October 1885
im ©ctoerbeberein, erfüllte aber tyter, wie
fpäter trtelfach anbertoärts, bie fünftltch
hochgeftetgerten Erwartungen nur thctls
Weife.
Xtnmt>t*a<k, %tl 3cnnt), Sängerin,
concertirtc mit grau b. Sänger * Alabtn
am 16. September 1880 im Schwär^
häupter.
Zrat»t>, (Sari 3oh- Anbr., bom Stabt=
Theater in Hamburg, feriöfc 83a(jpartten
Dom April 1858 bis ginn Satfonfchlufj.
Sein SBaft fott ein magrer Kolofc toon
Stimme gewefen fein. — ©in »affift T.
mar auch 1866—67 engagtrt, fam aber
franfhettshalbcr überhaupt nicht jum Auf*
treten unb ttmrbe burd) (£arl SRefj erfefct.
Trauftl, SDtotthtaS, fleine Tenorpartien,
Pormttgtteb 1856-57, fpäter in ftcbal.
irebefli (recte ©tlfebcrt), 3eiia, geb.
1838 gu SßartS bou beutfehen ©Item, be=
rühmte Alttftin, feit 1862 befonberS in
ßonbon thättg, gaftirte im September 1862
an 11 Abenbeu al« föoftna, Orftni, Agit*
cena, Tancreb, Almabtba (ben fte in ber
Tcnorlagc fang), (Sljcrubtn, llrbain, unb
in oerfchtebenen (Sinjelfcenen. — Mit 3Jtafm
unb Sifaccia concertirte fte am 13. unb
20. October 1881 im ©ewerbeoeretn.
Trebloto, ^ormitglicb 1863—65.
XrtUet, Sranj, machte feine theatras
lifchcn Anfänge 1857 an einer fletuen
mi)i\t unter $trcctor Obftfelber, wtrftc
als Anfänger in Amftcrbam unb £)lbeu=
bürg, fpieltc 1858—59 in Guthaben jugenb*
liehe gelben unb 33onbibantS, wanbte ftch
aber früh bem (£f)aracterfacf> ju, in tt>el=
djcm er ftd) suerft in Böttingen unb (JJörltfc
mit ©lücf bewegte. Als erfter Vertreter
MefeS ftacheS war er 1862—63 in S3re=
meu, bi8 1864 tu 9icuftrelife big 1866 in
Ottenburg, bis 1868 in Königsberg, bann
1868- 82 in 3Uga. £ter wtrfte er bon
1870 an auch als SKcgtffcur, aujjerbem
als Dramaturg, wtebcrholt führte er
auch fttllbertretenb bie T)trectton. Am
15. Wlax% 1882 beging er fein 25jährtgeS
^Bühnenjubiläum. 9lac$ bem Theaterbranbe
ging tr junächft §u $arabieS nach SRoSfau,
- Xreffelt. 247
ferner gaftirte er in Stettin unb am 2Bte*
ner (Sarltheatcr, gab bie S^eatcrlaufbaljn
bann ganj auf unb ift gur 3cit SRcbacteur
ber„ftaffeler Allgemeinen äettung". — Z.
ift SBcrfaffcr etner 9lctl)e öon M^nenftücfen,
t>on benen ftd) man^e über ben Dut(^=
fc^nittstoertl) erhoben, unb öon benen in
SRtga bie folgenben gegeben tourben: ff 9la$
3JUnna öon 33arn$elm w , 2)ramolet in 1
Act; „gugenbfünben", Original=S*aufpiel
tn 4 Acten; „SBtllfommen!", ßnftfpiel in
1 Act; „$>eS Königs 9larr", St^aufpiel
in 5 Acten; „$>er 3i0CMttcrfönig", Sc^au«
fpiel mit ©efang in 1 Act; „fötgenfer in
Kairo w , $offc mit ©efang in 1 Act;
hinter ben Goultffen", ©clegen^ettS^
S^ergfpiel in 1 Act (anonym); w ©in
©enie 4 ', Sdjtoanf in 1 Act; w $arolb, ber
lefcte Sa^fenfönig", 55rama in 5 Acten;
„$er 19. 3ebruar w , Seftfpicl mit 3Wuftf;
w 2)octor Sanftlebcn", Sd&toanl in 3 Acten;
^Noblesse oblige", ßuftfpiel in 3 Acten;
„$etu ßeopolb-, ßuftfpicl in 1 Act, auf*
geführt aufeer^alb beS Theaters ; „$om
Sä^iungStage^^clegen^eitSf^erj in 1 Act;
ferner berfdjtebenc feentfe^e unb anbere
Prologe. 35ie neue Tejtbearbeitung %u ber
üßabft'fcf)en Oper „fta tneibli^e ^ofttflou"
ift gleichfalls Don %. — ©in »olfS^S^au*
fpiel w ^o^cngollern unb ^otyenftaufen" ift
1889 in Kaffcl aufgeführt.
ti. XtefitU, Sri. Augufte, Dom #of*
Ztyattx p 2)armftabt, gaftirte am 12. unb
13. Auguft 1845 als ^reciofa, »esähmte
unb SRataplan.
^Ireffclt, ©hrtftian, II. fcomtft um 1809
bis 1819.
Zreffelt, Johann ©hriftian 3 o f e f , geb.
in bringen, lebte als 3Wufiflehrcr tn
s JHga unb ftarb, 30 3ahre alt, am 30. %t*
cember 1830.
Sreffell, Nicolai 3ofef, Sohn beS
Vorigen, geb. 1823 gu ©rofebreitenbach
in Thüringen, lernte bei SRellenius in
9liga ben $ianofortebau, ging bann nach
St. Petersburg, arbeitete als SBerfmeifter
in ber ßtehtcntharfäcn Pianoforte=gabril
bafclbft, lehrte nad) ^tiga jurücf, affoeiirte
ftch hto mit feinem- früheren ßehrherrn
unb übernahm 1857 baS ®ef(häft auf fei*
nen eigenen tarnen, f 15. man 1883.
Seitbem Wirb baS ®efehäft öon gtoeien
feiner Söhne, ftubolf unb3bfef Tref«
feit, weitergeführt unb ift Don benfelben
nicht nur auf feiner #öhe erhalten, fon*
bern noch erweitert toorben. i)ie Treffelt=
fche ^ianoforte^abrif ift bie brittgröfete
in Sfhifelanb überhaupt unb fyat jur 3eit
bereits gegen 4000 Snftrumentc fertigge=
ftcllt, bie §u etnem großen Theile nach bem
3nnern unb Süben SlufelanbS öcrfanbt
worben ftnb unb bort, tote im baltifchen
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24B Xxmmann — b
2anbe, fehr gefehlt toerben. 1883 toar
bie fjirma 3ofef • £. burd) einen grofcen
glügel (<Stetmöat) s St>ftem) unb ein $ia=
nino auf ber Nigaer @JetDerbe*2faSfteEung
bertreten nnb ttmrbe prämttrt. — $>te ber*
^eiligen ßhefs Nubolf nnb Sofef X. flnb
beibe auch funftgebilbete 3nftrumentaliften
nnb, ber öftere als Btoloucellift, ber 2efe=
tere als SSiolinift bielfach in (£oncerten
aufgetreten.
Xreumamt , bom Hamburger BtabU
Xfyattx, gaftirte am 26. October 1829 als
2)on ©ugento (Sßreciofa).
Xrit>t>, grö&ere Nebenrollen, ßhonnits
glieb 1855-56, 1858-60.
XrodMU, £auS, ©elbentenor 1880—81,
fpäter MS 1884 in Stettin, bann in 2llten=
bürg.
Xröt|d)d, §ugo, aus äBeimar, 1885
ßontrabaffift ber (Setbel'fchen Capelle in
£>ubbeln, mar auch fertiger Orgelfpteler
unb toirfte als folcher am 14. Sluguft in
einem ©oneert im Ntgaer $>om mit.
©päter als Orgautft ber Berliner (£oncert=
hauS=(Sapelle augeftellt.
Zxoft, Sodann, £ornift unb Xrompeter
1845—50.
XrotMtl, gfrl. äflarie, Dorn Stabttheater
%n 3ürid). 2lltpartien Sluguft unb <Sep=
tember 1880.
Xrttljdrt, (£rnft Slnton Immanuel,
Sohn beS Nigaer (Stabt^^^ftcuö SC., geb.
am 4. 3uli 1764 gu 3ena, ftubtrte, uaa>
bem er bie £)omfd)ule in Ntga befugt
hatte, gu Erlangen unb Qena, toar bon
1787 an Sßrotoeolltft beim poltsetamt in
Ntga, Secretär beim Naih , NatfjSherr
unb ^oligeimeifter, gog fid) 1800 auf«
ßanb gurüdf unb ftarb in Ntga am 2, 9ttär$
1835. (£r berfafcte bie folgenben inNiga
aufgeführten «Stüde: „SJloSfauS S3cfrei=
img", 3eitgemälbe in 2 Slcten (1813);
„2lm Slbenb ber Sd)lad)t bei Sßoltanm",
^eftfbiel in 1 2lct (1815); „3Rinin unb
SßofcharSfot, ober: $ie Belagerung 9ftoS=
fauS", 3eitgemälbe in 3 Slcien, nad) trju=
fotoSfoi (1832); „$te ßeid)en=€affe", na*
einer Bolchen Sßoffe (1817).
Xruljn, §teronbmuS, geb. am 2. Octo=
ber 1811 gu ©ibtng, bilbete fid) pm giö=
tiften unb Btoltntften aus unb ftubirte
(Sompofition befonberS bei SHetu in Berlin.
1835 toarb er (Sapellmeifter in Gängig
unb legte fid) bann, als baS bortige
Zf)tattx 1837 in (£oncurS gerteih, neben
feiner ßompofittonSthäiigfett mit gang be=
fonberem Erfolg auf bie mufifalifche
Sdjrtftftelleret. daneben machte er &on=
certreifen nad) Nu&lanb unb (Sfanbtnabten
unb beranftaltete u. 21. am 29. Nobember
1840 ein ßoncert im Ntgaer £henter.
1848—52 btrigirte er einen ©efangbereiu
in ©Ibtng unb ertoarb fid) babei aufeer
anbermettiger Slnerfennung baS ^räbicat
eine« tönigl. mtfifbirectorS, 1852—54
leitete er in Berlin bie bon ihm b*grtin=
bete Neue öiebertafel, 1854 fam er mit
feiner $odjter (bgl. unten) naa^Niga, »ar
Ijier bi« 1858 aU Se^rcr tfjatig, leitete
berfc^iebene ^oncerte, fa^rieb gelegentltdj
eoucertfrttifen für bie Ntgafc^e Leitung
unb btrigirte ein Sa^r lang aud) bie £ie=
beriafel. ©eitbem lebte er ununterbrochen
in Berlin, too er am 18. October 1886 ftarb.
Bon feinen bielen (Sompoftttonen »urben
in Niga öffentlich gehört: 3ßuftf %u bem
2)rama „SWutter, beliebte, Baterianb";
einige Ouberturen unb aubere Orchefter=
ftücfe; ÜDIännerguartette ($>te täferfnaben
2C.) unbßteber, bon benen „2)er ©tbalgo",
„<Sd)etben unb 2eiben w unb „£>er ^orb"
am befanuteften tourben.
Xru^n, grl. fölife, Xoc^ter beg Borigen,
toarb burch &opt)\t ©chröber für bie Bühne
borgebilbet unb begann, noch fefjr jung,
in (Stettin im 8fad)e ber jugenblichen £teb=
haberinnen. 1855— 66 in Niga, too fte
mit Erfolg bereite aud) in ba^Jenige ber
tragifchen Siebhaberinnen eingriff, gefiel fte
befonber« alg ^äthehen bon £etlbronn unb
3ungfrau bon Orleans. 1856 ging fie
als ©eroine nach ©chtoerin, 1858 nach
Hamburg, too fie fich mit bem ©chaufpieler
Slbolf Bethgc berheirathete, 1863 toar
fie toieber in ©chtoerin, 1864 als <3aifon=
©aft in Coburg. Um 1878 führte fie bie
SJirection beg Xhalta^hcaterg in©chn)e=
rin. t am 31. $>ecember 1888.
Ii* SidKrnjämefi, Tsxau Emilie. Bgl.
©erbft.
Ziüevba, fjrl. Slmanba, geb. am 1. 2M
1846 in ßübeef, tourbe, faum 14 $age alt,
nach ^)üffelborf gu ihrer ©rofcmutter, ber
bertoitttoeteu Negierunggräthiu ßachentoife
(©chtoefter 2B. ©acflänberg) gebracht unb
burd) biefelbe erlogen. * 2JMt einer Tochter
beg bortigen £heatersS)trectorg befreunbet,
getoann fie 3ntereffe für baS ^hcciter, unb
erlangte nach bielem Bitten bie ^rlaubntg,
fich bemfelben gu toibmen. 5lu3gebilbet
burd) üttanttug unb ben ©ho^^^^ctor 3tof =
eifen in Berlin, bebütirte fie 1865 am
Kölner ©tabttheater, fanb aber hier toeuig
gufagenbe Befchäftigung , ging pnächft
nach Bremen, unb machte bann an ben
Theatern gu ©tettin, Nürnberg, ^ofen,
Königsberg, Berlin (SöaUnertheater), 6t.
Petersburg (£>oftheater) gute Karriere.
Bis 1888 toirfte fie bann in Berlin bei
£)trecior (Scherenberg in ber Operette, feit=
bem ift fie für fomifche NoEen, Mütter,
Opernalte unb Operetten^artien in Niga
engagirt.
*♦ ZiWMomti, m. 3ulie, fehr be^
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£fäit<$ — Untfrm.
249
gabte Kotttra*2lliiftin, (Schülerin ber grau
;ftiffen=Saloman, conccrtirtc in föiga am
27. SHai 1877, 15. unb 23. gebruar, 12.
mti, 13. Sluguft, 1., 15. unb 29. Octo=
ber 1878.
£{d»ird», ©mil, Kfjaracterrollen Sluguft
unb September 1883.
Tfd>ortti, (Sari 2llpl)0us, oomStabt=
Theater gu StegenSburg, erfte ßieb^aber
• nnb SBonbtöantS 1843—44, ferner 1848
bis 1852, ba*totfd)en in Dangig. )8efon=
berS im ttuftfptel oortrefflid).
Zna, grl. Tereftna, geb. am 10. ÜJtat
1867 $u Turin als Sttnb eines armen
3Jhiftfanten, auSgebilbet auf »ertoenbung
einer reiben föufftn bnrdj 2Jtoffart in Sßa=
ris, tammer = »trtuofin beS Königs bon
Spanien, fjat ftd) feit 1882 burrf) auSge*
behüte Koucertretfen befannt gemadjt. 3n
9tiga trat fte auf am 22., 25., 27. unb
29. maxi 1883 (mit dl. »udjmaijer), 23.
unb 25. October 1885 (mtt grau S3enotS)
unb 26. unb 28. October 1888 (mit %t*
t^ur griebfyeim).
Turba, 2B., Kapellmetfter beS IV. ßetb=
garbesSdjüfeenbatatllonS ber ®aiferl. ga=
milte, concerttrte mit feiner Kapelle (40
SKann) im 3ult unb Sluguft 1876 in 211=
iona, ein Mal im Sdmfeengarten.
Zmbii, grl. Slnna, Slltiftin 1861-62.
Scroti, Tljeatermttglteb 1817—22.
I (Sel)r »aljrf djetnttd) berf elbe, toie $u s Jtong.)
U.
Ubert, 3of). 3ul. ©uft., Oboer, concer*
tirte am 15. September 1841 im Gtym=
naftum.
Ubridi, ßouis, borfjer in Breslau unb
3Jlaing. Sntriganten unb Kfjaracterrollen
1859-60.
UcbcraU, Kfjormüglteb 1870—71.
!!V>e, II. Tenorpartien 1869—70. ®tng
nadj Königsberg.
ttltfig, Kpifoben, II. Tenorpartien,
Kljormttglteb 1863-66.
Ulbrid), 3ol>. Sluguft, «afc unb S3afc
buffopartien 1864—65, fang aud) in ei=
uigen Koncerten. 1866 mar er in S3re=
men engagirt, h>o er als Bürger anfäffig
toar.
Ulbricht, Tljeobor, Souffleur 1842—43.
lllferig, öom ßübeefer Theater, gaftirte
am 25. October 1817 als 23aron grifc
2Belltngf)orft (Söilbfang).
Wieb, Sodann 5luguft, Sdjaufptelbtrec=
tor, fpielte mit feiner Truppe Dom October
1690 bis gegen Oftero 1691 in föiga.
Ullrid), gerb. 2luguft, geb. am 9.
October 1799 p 5lnnaberg (Saufen),
fam 1817 mit einer fog. SJkager Capelle
nad) SRiga. 211S fid) biefeibe ein 3<*f)r
fpäter auflöfte, erhielt U. burd) »ermitte*
lung feines OufelS, beS Organiften Gebern
ttfdfj, eine SlnfteHung als II. Klarinettift
im Tf)eater=Ordjefter. Später ging er gum
Kontrabaß über, auf beut er Virtuos toar.
Wit Slupfung beS OrdjefterS 1845 trennte
ftd) aud) U. öom Theater. Kr totrfte als
Stabtmuftfer unb in ber 3Jiufifaltfd)cu
©efeEfd)aft toeiter, im Uebrigen totbmete
er ftd) einer feljr auSgcbeljnien 9Jluftfle!)rer=
$rayis. f am 26 - October 1865.
Ullrid), ein £trr, trat 1796—99 btS=
toetlen als Sänger auf. MljereS unbe*
fannt, ütelleidjt mit golgenbem ibentifd).
UUridi, 3o^anu grang, Stabtmuftfer
unb Ord)eftermitglieb toenigftenS öon 1809
bis 1835, fpäter 1836 nod) beim aWuftffeft
tfjätig. Sein §auptinftrument toar ga=
gott, bas er aua) im ßoncert blies, aufters
beut fpielte er Klarinette, Trompete unb
Stola, ©omponirte Tänge. f am 3. Sep=
tember 1856.
UMd>, 3o^. öottfrieb, Organift ber
3acobtfira)e. f, nad)bem er fein SCmt
bereits niebergelegt, 64 3a^re alt, im
3uni 1849.
Ulri«, grl., ^auline, äöntgl. fä^fifefte
$offa^aufpielerin, gaftirte im Tlai 1869
an 13 Slbenben als Solange (^öntg )We=
neS Toaster), ßeopolbine öon Strehlen
(Befte Ton), 3Waria Stuart, Slnna (®u=
ftao SSafa), Söiberfpenftige, 3ulia (S^afe=
fpeare), SStcomte o. ßetoriereS, ßortenfe
(^lauberftunben), 3Jlargaret^e (S3allf *u^e),
ßueie (Tagebna)), Valentine, Helene (geen=
l)änbe), ^at^arine £oh>arb, geloa, Bertha
(2lm ©laöier) unb (Slife (®r ejperimen=
tirt).
Ungut, grl. Klara, uom ^oft^eater in
Sdjtoertn, jugenblta^e ©efangS= unb (Soio=
raturpartien 1859—60, fe^r beliebt befotp
berS in ber Spieloper, in pberen s Jleprä=
fentationSrollen ettoaS fa^toäd&er.
Uttger, K^ormitglieb, fpäter aua^ 3n=
fpicient 1865 bis ©übe 1867.
llttger, 2lb., Soioflötift ber giiege'fa^en
unb £iebig'fd)en Kapette 1876, beS SBiener
T)amenor$efterS 1877 unb ber ßaube'fdjen
Kapelle 1879. gerttger unb fel)r beliebter
Solift. »gl. aua^ gltege.
Utti^dtt, i^erm., o^ne Slrme geborener
»toliuift, toar im üDlärs 1869 in föiga
unb beabftd)tigte fjter gu concerttren. 2lm
11. Wlai toirfte er in einem Koncert beS
grl. Qaxlt), am 22. 9ttat in einem
anbern, öom ©etoerbeöerein öeranftalteteu
Koncert mtl.
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250
ätalbecf — Sßiorbot.
^albect f ©mil, geb. in äßten, wo er
reiche Theatereinbrücfe empfing, bilbete
ftch grögtent^eils bureb fleißige« 6etbft=
ftubiuttt, toobet er an ben (Sdjaufpielgröfjen
beS SBurgtbeaterS bie beften &orbilber
fanb. $orübergehe|tb beteiligte er ftch
bann an ben mtmtfchen " unb 23ortragS=
ftunben für (Sänger unb (Sängerinnen —
bie Schaufpielers&bthetlung mar bamals
noch nicht eröffnet — im SBtener (Säufers
batortum, benen er als ©jterner bettoohnie.
@r bebütirte hierauf als ©riugoire auf
bem fürftl. (SuifotoStyfcheu Prtbattbeater
unb mar bann, metft in (Sharacterrollen,
an ben Theatern 31t Pre&burg, Siing, SJtotnä,
(Shemntfc, Pofen, £übecf, §annober tbättg,
1886- 87 in fötga, mo er feine Straft be=
rcitö bauptfächtid) ber 9Kegteführuug gu=
menbete, ber er fid) nach unb nach über=
haupt ausfdjliefeitch p totbmen gebenft.
1887 toarb er auf 3 3ahre an baS &obe=
Theater in SBreSlau engagirt.
Valentin, Huftier um 1782.
3*alori, %xl, Liebhaberinnen im Siuguft
unb (September 1871.
UtottljaU, Herr unb 2)lab., toirfteu um
1776 mteberholt in ber 27hiftfaltf<f)en ©e^
fellfchaft mit.
3tottiiti (recte £ell), ftri. (Saroltne,
öom 58urgtheater in SGBten, tragifche ßteb=
^aberinnen unb jugenbltcheSlnftanbSbamen,
äunächft bom 20. Sluguft bis 26; <Septem=
ber 1861, bann bom gebruar bis pm
(Satfonfchlufe 1862, baatotfrfjen in <St. Pe*
tersburg. SfoSgefteichnete tünftlertn, eben
fo ebei in ihrer (Srfchetnuug, als in ihrer
Darfteilung, f nach langen ßetben am
29. Slprii 1867 in 2öteSbaben.
9torga£, (Semtora Pepa, Sängerin bom
flönigt. Theater in 2Jtobrtb, gaftirte mit
3. ©ugmann im 9lobember 1854 an 6
Slbenben.
SBurl), Mubolf, tyrifche Tenorpartien
1871—72.
$$<tfcb*tti, Sri., ©opraniftin bon ber
©rofeen Oper in 9Jtotlanb, concertirte mit
ben (Sängern ©amboggt unb ©torbant
am 11. 3uut 1858 im ©ijmnaftum, 13.
3uni im Sd)lof$.
flktdjtncr, tSxawt Slbam, concertirte am
7. ftebruar 1790 im (Saale ber 9Jhtffe unb
gab gufammeu mit ber 9Wufifalifd)en ©e^
fellfdjaft unb bem SBioloncelliften (Shrift
am 22. December ' 1790 ein (Soncert im
(Schtoar^häupter. (§ r fo 0r 1740 p s JtegenS=
bürg geboren, (Schüler bon S3enba, lebte
als ©oncertmeifter beS Herzogs öon &ur=
lanb in3Witau, ging fpäter als $ofcapelU
SJMglteb nach (St. Petersburg unb ftarb
am 3. 2Wärä 1822 auf ber mtemenhoffchen
gorftet in Äurlanb, »0 fein (Sohn ange=
ftettt mar. (T>er Katalog ber ©ulturhtfto^
rifdjen SluSftellung öon 1883 führt ihn
als „SJhtficuS in fötga" auf.)
«Beith, ^rl. Bertha, ©olotän^erin feit #
1887.
ine SBere, 2Me (Slementtne, öon ber
©rofcen Oper in pariS, (Sopraniftin,
concertirte mit 9Jtob. Potentini unb Herrn
SWtranba am 10., 12. unb 15. Sluguft unb
16. (September 1882 im (Saale beS 2Böhr=
mannfehen Parfs unb <Schmat$häupter.
3terfttt0, Safftft bon ber ipofoper in
(St. Petersburg, gaftirte im SRärj unb
Slprtl 1845 an 9 Slbenben als 2)opper=
gugel (ZtU), 3acob, Bertram, taspar,
Orobift, Pietro, (Senefchall, ©roScanon
(SRataplan) unb ^>on 3u<m. 2Bar 184Ö
in Prag, 1847 nrieber in (St. Petersburg
engagirt.
«ert>, Leopolb, föhormttgiieb (II. »afe)
1877—78. (Sprang gelegentlich als St.
S3riS (Hugenotten) ein.
*. ftefttmli, gelicttas, ©offchaufpielerin
öom ßljeeumtheater in ßonbon. ©ine
marfante ^ünftlererfcheinnng, toeiche, öor=
her in ©nglanb unb Slmerifa berühmt,
00m ©übe ber 60er 3ah*e au in $eutfch-
lanb burch ihre 2)arftellung männlicher
(Shafefpeare 5 fefyaxacttxt Sluffehen erregte
uub im Frühjahr 1869 auch in 9tiga
aufter ber Königin in „föffer/' ihren Hamlet
unb Petrncchto borführte. Obwohl fte auch
toeibiiehe Sollen fpielte, blieben bte beiben
letztgenannten Partien, namentlich Hamlet,
ihre boraügltchften ßeiftnngen. Söebor fte
ftch ber £ragöbte pmanbte, ^atte fie als
©ontra^ltiftin Triumphe gefeiert. — (Sie
toar in (Stettin geboren unb ftammte aus
etner aitabligen gtomtlie, bie ihren 2lbelS=
tttel abgelegt h^tte, in ber beutfehen
Theatcrtoelt unter bem Flamen 6tege=
mann auch anbertoett befannt geworben
tft unb in allerueuefter 3eit noch 3Jtt s
tau, 3tebal, fotoie auf beu ^ligaer (Sommer^
Theatern bertreten toar. f a ^ 22 - 3W^rj
1880 iu 3Barfchau.
Detter, muftfalifcher Dilettant, piantft
unb ©omponift, ber 1817 in Sttiga auch
öffentlich concertirte.
<NeUcrlcin, ^riebrich, hielt im Slpril
1837 einige bramatifche Söorlefungen unb
trat baranf im ^öorftabttheater auf, mo
auch feine ©attin, geb. §erolb, engagirt »ar.
^Biarbot Paul, SBiotht^trtuoS, 6ohn
ber berühmten Pauiine 3^. s ©arcia, unb
(Sd)üler bon ßeonarb, concertirte mit üer=
fchiebenen Ruberen am 17. uub 19. $cbruar
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1881, 24. fjebruar unb 1. SWärj 1883 im
©chtoarshäupter, lllci unb Xfytattx.
be Wd)*, 2W., ttaltentfcfter Opernfänger
aus 6t. Petersburg, gab am 14. Octobcr
1862 ein teoncert im <Sd)toar3häupter.
fiebert, Sodann 9 ri cb r t d), geb. 1791
*u dhemntfe, arbeitete als fttnb in einer
3fabrif unb genofj in einer gfabrtffthule
eine fpärltcheSilbung, bie er fpäter burd)
Selbftftubtum berbollftänbtgte. 3um Xf)ta-
ter übergegangen, totrfte er an öerfcf)tebe=
nen Sühnen $eutfchlanbs, bann intöeoal,
öon tt>o aus er tm3Hat 1822in9ttga gaftirte.
©ter blteb er big 1833, mtt fur^er Unters
brechung, toährenb toelcher er mit feiner
©atttn nach bem 3nnem SRuftlanbS ging,
©r fpteite Margen, fomtfdje Nebenrollen
unb alte Liener, toar ein forgfälttger $>ar*
fteller, aber fein bebeutenber ©chaufpteler.
Aufcerbem fungirte er als Dramaturg unb
€>ecretär. Sou feinen bramattfehen ©tücfeu
ift befonberS „$>tc £alentprobe einer reis
fenben Strtuofiu" befannt geworben, tütU
che einige $)ecennien lang allen Sraoour*
Sängerinnen Gelegenheit gu einer Sßarabe*
&etftung geboten hat. Aufgeführt tourbe
ferner baS fcuftfptel „$>er ©aftfpteter, ober:
2)aS geräumte Orchefter", toelcheS fammt
anberen feiner ©ttiefe in feinem „Alma*
nach für gfreuube ber <3d)aufptelfunft"
(1828—30) abgebrueft ift. 3n lefeterem
oeröffentltchte er aufeerbem u. 2t. eine auf
2a Softe fufeenbe, bon ihm btS 1829 tt>etter=
geführte ©efchtdjte beS SRtgaer £h«aterS.
fiebert, 9Kab. »gl. grangtSca ©chmtbt.
to* Xlieiittglpof, Otto ©ermann, Saron,
totrflicher (Staatsrat!), Itblänbtfdjer föe*
gterangSrath, fpäter ©enateur unb Generale
SHrector beS föetdjsmebtctnifchen (Sollegts
ums, bitter beS toetfjen Ablers unb <3t.
AnnensOrbenS, geb. 1722, geftorben am
24. Sunt 1792 in ©t. Petersburg. ©r fear,
ettoa öon ber 3ftttte beS öortgen 3ah* s
hunberts an, nicht nur ber 3Jltttelpunft
ber feinen ©efcllfchaft fttgaS, bie ftd) in
feinem ©aufe %n bereinigen pflegte, foiu
bem auch außerhalb beffelben hat er ftch
bnreh auf opf ernbe Semühuugen benahm
beS öerbienftöollften ftörbererS ber fünfte
ertoorben, ber in SRiga je gelebt hat. ©ang
befonberS gilt baS öon ber (Sdjaufptel*
Jfcunft, bie fich erft unter feiner Mithilfe
bauemb einbürgerte, um ber oom großen
Sßeltberfehr äbfettS liegenben (Stabt SRtga
bis auf ben heutigen £ag eine ©aupt=
quelle geifttger Anregung unb Stlbuug
ju »erben. 2Bie ftch *>• S- 3U ben Unter*
nehmungen ber retfenben@efellfchaften ber=
halten hat, toeldje bis in bie 1760er 3ahre
u. A. in bem SKathSfpetcher au ber Stüter*
Pforte üon 3ett git 3eit ihr Quartier auf=
fchlugen, ift nicht befannt, jeb«tfallS aber
- SBto. 25t
öerbanfte f<hon baS 1768 eröffnete £h«ater
am Sßarabeplafe, mag er es nun ganj
aus eigenen Soften erbaut, ober bie SJltttel
auf anbere Art aufgebraßt haben, feine
(Sntftehnng feiner Snitiattöe. Son 1772
bis 1775, too er bann auf längere 3<*t
auf Reifen ging, nahm er ftch gleichfalls
beS Betriebes beffelben fpectell an unb
führte benfelben unter Opfern auf eigene
föedjnung. <Setn ©aupttoerf toar aber bie
©rünbmtg beS bamals neuen, aus eigenen
Mitteln errichteten, fpäter an bie 2Jhtfte
übergegangenen ^heatergebäubeS in ber
ÄönigSftrafte, tu toelchem bie 9ligaer@ßau»
fpielhtnft alsbalb pr lueitreichenben 33e*
rühmtheit gebieh- ©ter führte er bie
3)trection auf feinen eigenen tarnen.
3Jiit feiner prtbat=(Sapelle, bie befonberS
burch ihre oorjüglichen S3läfer berühmt
toar, unb in ber neben engagirten SRuftfem
auch leibeigene mitgetotrft ju haben fchet*
nen, gab er auch öffentliche föoncerie. ^)afe
er feine $>trectton 1784 nieberlegte unb
ftch oom Theater überhaupt gurücfjog,
toirb öon 3?ranbeS tu feiner ©elbftblo*
graphie bahin erflärt, bafe ©ehäfftgfett
pch bemüht habe, feine ftunftbeftrebungen
höheren Orts als Sernachläfftgung feiner
Amtspflichten p (haracteriftren.
Ii* 3$ieiittgl)0f, S3aron, oom ©oftheater
tu Wernburg, gaftirte am 8. Sanuar 1847
als Söoltngbrofe (SDlarqutfe b. Stilette),
feine ©attin ©enriette, geb. Speichert,
um biefelbe 3eit an 3 Abenben als föo*
meo, Agathe unb $)onna Anna, grau t).
». trat ferner am 25. Sanuar 1855, ba*
mals bem ©oftheater tu 2)effau angehös
renb, als ©oneertfängertn im iheater auf.
3tttttg ttmW, ©enri, bebeutenber astolin«
Virtuos unb Somponift, geb. am 8. Qfebruar
1820 gu JBeröierS, f am 25. 2Rat 1881
ju 9Wuftapha in Algerien, concerttrte mit
<$. (SeröaiS am 3., 5. unb 7. 3amtar 1839
im Xheater.
«igirn, müt, italtenifche (Sängerin,
concerttrte am 20. 3ult 1777 im 6chtoar^
häupter.
«imercati, ptetro (geb. 1779, t 1850
p ©enua), ber „pagantut ber ayianboltne",
concerttrte mtt bem paniften AI. ^auftg
am 1. ftebruar 1838 tm (Schtoarshäupter,
(£r führte auf feinem Snftrumente bie
fd)toierigften SSiolincoucerte aus. — Glicht
mit ihm 51t bertoechfeln ift ber 2Jianboltn*
fpteler föarlo 33., welcher ftch ben
3ahren 1873 unb 1874 tm „$eutfd)en
Tiergarten" hören liefe.
StoA SJlab. SJtaria Sofepha s Jlofa.
Sgl. Anton Söerger.
Wio, 2Btlhelm, bon Königsberg, beiteb=
ter Komtfer feinerer Art, bebütirte am 3.
Februar 1827 als £ruffalbtno (Liener
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352 Stfäet -
gtoeter ©erren), etner feiner ^auptpartten,
Bei ber ihm bie fdtene Jöetoeglichfeit feilte«
letdjtgebauten Körpers unb fein ^ol6ber=
fotogener, Ijalb frcunbltcb einfältiger ®e*
ftebtsausbruef fcefonbers p Statten famen.
för blieb bis 1829, ging bann pm ©of*
Theater in ©t. Petersburg unb gaftirte
fpäter im Februar unb 3Wärg 1830 unb
1833 in einer föetbe bon Sollen.
Kiffer, Otto, geb. p ©iralfunb, toaubte
fich, tmS3egriff, feiner toät)renb ber@kntts
uafialiatyre allmältg ertt>ad)ten Sweater*
neigung 31t folgen, an £f>eobor Döring,
ben er neben Sootf) unb föofft auch in
feinen ferneren Künftlerjabren als Künftlers
3beal betrachtete, beffen SRatljfchläge er ftch
auf feiner begtnnenben ßaufbabn als Sftorm
btenen lieft, unb beffen ©lüdfamufeh freu*
big entgegen p nehmen er (Gelegenheit
fanb, ate bcrfelbe tlju fbäter auf bem
berliner ©tabttbeater Ijatte fbielen fefjen.
©ein erfteS £>ebüt bor ber Oeffentltdjtett
f)aüt «.im »erltiter 33elle=Miance=£f)eatcr
in einer ganj untergeorbneten Atolle im
„©löcfner oon 9fotrebame" gemacht. 2ln=
fang 1880 nmrbe er oon SRoftocf au« als
9iad)folger X^eobor ©chröber'S für (Sba*
racierrollen nach fötga engagirt unb fdjuf
ftd) hier eine febr geachtete Stellung, bis
ber itjeaterbranb 1882 berfelben ein ©übe
madjte. hierauf totrfte er bis 1888 am
Seidiger ©tabttbeater, feitbem ift er 2Rtt=
glieb beS 2effing*£l>eaterS in Jöerltn. —
SB. fdjrieb in fötga baS öaettge ßuftfptel
„$aS Stfdjerfeft in ßoljme", toelcbeS 1882
aufgeführt tourbe. %üx ben geringen
folg beffelben entfehäbtgten tt)n fpäter bie
Erfolge, ttjeldjeS fein ©djaufbiel „£>te
©nfeltn" unb baS ßuftfpiel „O biefer
$apa !" au einer 9tetfje guter 33üfjnen
hatten. Skrfa&ie ferner ein ßitftfpiel „9htr
poettfd)!" uub einen ©ebtoant „SBarnenbe
©Eempel" unb SlnbereS.
Kiflper, engltfd)er Virtuos, h^t nach
23ranbeS pufdjen 1782—84 in 9tiga con=
certtrt.
Webber, 3. £>., blinbgeborener glätift,
3ögling beS <£onferbatoriumS in 2tmfter=
bam, gab am 24, ©eptember 1839 ein
föoncert im ©ebtoarahäupter.
«BorfrobKttretfcbto, gfrau.»gT. Kretfdjb-
«BöKel, 3of). ftrieb., Trompeter 1845
btS 1850.
Golfer, ßhrtftian §einr., Organift unb
Sttufiflebrer um 1810. 68 3ahre alt,
©nbc 3anuar 1837.
Kogel, 2., flöten • Virtuos, trat mit
Beifall am 4. 3ult, 19. unb 24. ©eptem=
ber unb 15. October 1804 in oerfcbtebe=
nen (Soncerten auf.
Soflmer.
Kogl, ftrl. ÜJtortha, (Soloraturfängertn
bom Köntgl. Ztyattx in SßieSbaben, enga*
girt t>om (Snbe Slpril bis jum ©atfon*
feblufe 1877 als (Srfafe für fjrl. $>etdj=
mann.
Kogl, ©einrieb, Köntgi. bairtfdjer &am=
merfönger, geb. am 3. S^uuar 1845 in
SWün^en, berühmt befonberS al« 3Bagner=
©äuget, unb früher lange 3*tt ber einzig
bor^anbene Iriftan, gaftirte tm 3öuuar
1886 an 5 Slbenben als ©leafar, ßohen^
grin, ^annhäufer unb gloreftan, fomie
aU ßieberfänger. — ©eine ©attin %\>t*
refe, geb. £homa, ebenfalls batrif(he
Äammerfängerin, trat gleichseitig als Ste
*a, Drtrub, föltfabeth unb gfibelio auf.
©ie ift am 31. October 1845 gu ^u^ing
am ©tamberger ©ee geboren.
Kogler, Slbt ©eorg 3ofef, berühmter
©omponift, ^fjeorettfer unb Orgel^irtnog,
geb. am 3. 3nni 1749 311 SBürjburg, f
am 24. Slprtl 1814 gn 3)armftabt, gab
am 18. 9lobember 1788 ein Orgelconcert
auf ber ^etriorgel „pm geseilten S3eften
mit ber Kirche uub ben 2hrmen". ©r
fc^eint ftd) bamals längere 3eit in Miga
aufgehalten p ^aben, »enigften« fommt
er oorber in ben $er!ehr$ltften pm legten
SWale am 3. 3uni als angeretft oor.
$$ogi, Slnbrcag, Oboer, toa^rfc^einlich
©tabtmuftfer um 1766.
SBogt, ^liaS, feinerseit ntdjt unberühm^
ter S3aaetmeifte^ mar in SRtga 1782—83,
ferner ettoa bon 1785 an bi* 1788 enga=
girt. 3u ber S^tfc^enjeit trat er gele*
gentlich ai« Gtaft auf, 1794 lebte er in
mtfjlidjcn «er^äitniffen unb tobtfrauf noch
in fötga unb bürfte um biefe 3^it geftor=
ben fein. Skrfaffer oerfc^iebener ^ier ge=
gebener S3alletg.
Kogt, mab., mttin bes Vorigen,
Stoette Sollen in ©c^aufptel unb Dptx,
2:änserin 1782—83.
Kogt, ©buarb, bom X^eater p 2lmfter=
bam, trat am 28. 2Jtot 1834 in einer
2lbenbunter^altuug tm Zfyattx auf. 3m
©ebtember unb October beffelben 3<*h*e3
gaftirte er als ftra Diaoolo, 9)lajc, £üon,
3amba unb SWafantello, unb blieb bis
Ünbc 9looember im Engagement.
«oigt, §err, unb ^ri. & »oigt, ©hor^
3Kitglieber 1862-63.
«BoHart, ®rnft grieb. 2ötl^., II. fjlöttft
1845-52.
KoHmer, 2:^eobor, oom ©tabttheater
gu Königsberg, gafttrte im 3uli 1849 an
4 Slbenben als gferbinanb (Kabale), 3fer 5
btnanb ((Sigenftnn), Slbolf (öefenntniffe),
SBetter oon ©trahl unb S3olingbrofe
(3Rarquife b. SBtllette). SBar fpätcr bon
1853 an lange 3«^e Oberregiffeur in
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Äolttoetter — äßriflner.
gfranffurt a. SR., too er gegentoärtig als
$enftonär lebt,
33oHti»eUer, (Sari, Sßtantft, renommtrter
£ef>rer, mehrere 3a^re in <St. Sßeter3burg,
geb. 1813 gu Offenbar f 15 - Sanuar
1848 $u ©etbelberg, concerttrte mit 2ötU).
äBagner am 28. (September unb 6. Dcto*
ber 1835 im <Sd)toarj#äupter, unb totrfte
am 11. October in einem (&oncert 2öb*
männ'g mit.
SBofo 5-, öom (Stabttljeater gn ©onber&
Raufen, gafttrte am 19. Slpril nnb 5. Wlai
1852 als 2)t<ffon (SBetfee $ame). £enor*
Partien bis <£nbe ber (Satfon.
2Bo&» Sri. Helene, £>perettenfängertn
1885—86.
SS.
SÖaarf, Gart, geb. 1861 in £übecf, er=
Ijtelt als Shtabe suerft £laöterunterrtd)t,
fafete aber, nacfybem er £>le ähtll gehört,
Neigung gum Sötoltnfpicl unb totbmete ftd)
bemfeiben unter ßettung beS Sttoltuiften
Sßfifcner, inbem er ftd) im (Slaöterfptel unb
in ber £f)eorte gletdföetttg bt8 1879 bei
bem 2)omorgantften ße^ toetterbtlbete.
(Seit 1878 totrfte er bann and) in äffen
Dpernaupbrungen unb in ben ©oncerten
öou ©ottfr. German mit. 3n einem ber
lefcteren bebiittrte er (Snbe 1879 mit bem
Amoll 5 (Soucert t>on SBiottt als «Soltft,
fanb 33etfall, gab in golge beffen balb
barauf ein eigenes (Soncert unb getoaun
burd) baffeibe bte Littel pm 23efud)e be3
(SonfcröatoriumS au Sßeimar (2ttüffer*
Wartung). .§ter fanb er aud) öiel ©e^
legeubett, in (Soncerieu aufzutreten, totrfte
in ber Oper mit unb madjte eine
(Soncertretfe burd) 2Ktttelbeutfd)lanb. Wad)
einem 3a^re fleißigen (StubtumS erhielt
er 1881 ein Engagement al8 (SolosStolintft
in Sftnnlanb, fefjrte 1883 Dörnberg efjenb
nad) £>eutftf)ianb gurtief unb toirft feit
bem 2luguft beffelben SafjreS als ßebrer
tnSRtga. >Jleuerbtng8 Dirigent begOrcbefter*
Vereins Jparmoute". Von feinen (Sompoft*
tionen ift etne„®onboItera" für©efaug mit
Sßtanoforte unb §orn ober Vtoloncelle,op.3,
bei 2lnbr6 erfdjtenen. %üt btefelbe gtrma
reötbtrte er berfebiebeue Viottntoerte.
M*d)&mutb %xl 9Harte, toirfte 1883
big 1886 als ©efanglebrerin in 9ttga unb
trat in berfditebenen ©oncerten auf.
%Qad)te\, Zfytobox, geb. am 26. Februar
1823 gu Hamburg, erft $>rofd)fenfutfcber,
bann iu beiben äßelten gefeierter £enortft,
engagirt in (Scbtoertu, Bresben, Söür&burg,
$)armftabt, ©annoöer, Gaffel 2C, fpäter
nur gafttrenb, trat in ftttga an 14 SÄben*
ben im September unb Dctober 1862 als
5lrnoib, ©bgarbo, Sßofttllon, $ra $)iabolo,
©eorge Proton, <Strabella, Sfyonel unb
Camino auf. 2lm 14. unb 26. Dctober
liefe er fieb in ©oncerten bören.
ftöäfer, 3of>. (Sfjrift., <Sd)aufptetbtrector,
fptelte mit f einer ©efefffebaft toäbrenb ber
ätoetten $älf te be§ 3at)n$ 1765 in ^iga.
9öag«cr , 3o^. üBeui-, TOglieb b&
^uubt^ale^f c^en (©ommert^eaterg 1 809,
barauf big 1811 be$ ©tabttbeaterS. II.
©boracterroffen, aueb <3änger. .
Partner, SBioIinift um 1810—11, au^
föoncertfptcler.
Wagner, 3)lab., gaftirte am 25. unb
27. 5luguft 1826 al§ «ejäbmte, ©räfin
gflorentinc (ipöttentötttn) unb S3aronin
Söalbbüff (ßefete Littel).
Wagner, 2öilf)., I. fclarinettift ber grofe^
ber^ogl. ^efftf^en ©ofeapeffe, concerttrte
mit 8. SJofftoeiler am 28. (September unb
5. October 1835 im (Sdjtoaräftfupter.
^Öagncr, äBtlfjeim SRic^ar b, ber größte
bramatifc^e Somponift be« 19. 3abrl)uu=
bert«, äugleidi ein genialer Siebter, tourbe
am 10. 2ttat 1813 in ßetpatg geboren,
©ein SSater, ^oliseiactuar unb ein paffio*
nirter <S*aufptel=2)iIettant, ftarb, als 2ß.
faum ein IjalbeSSabr a ^ war, unb feine
ÜRutter berbeirat^ete ftc^ pm gtoeiten 3Me
mit bem ©c^aufpieler ßubtoig ©etjer in
2) regben. §ier touc^g SB. auf; toäbtenb
beg »efuc^g ber ftreugfdmle enttotef elte ftcb
gunäcbft feine Neigung pr 2)i(^tfunft, fei?
nen S3eruf sur 2)hifif erfaunte er erft, als
er fpäter uad) ßeipgig gurüefgefe^rt toar,
too er bie 9 f ttcoiatfd)ule abfolöirte unb bie
Uniöerfttät be^og. Er na^m jefct Elaöier=
Unterriebt beim Organiften ©ottlieb Mütter
unb trieb (Stubien im Eontrapunct bei
Söetnitg. (Seine erften Eompofttionen,
eine «Sonate, Quartette, eine (Stympbonte
2C, fotoie Enttoürfe einer Cper, „2)ie
Üodtotit", Heften bie fpätere SB.'fdje ©röfee
noeb niebt at^nen. 1834 toarb SB. ^uftf=
3) irector am (Stabtt^eater gu 3Wagbeburg,
1836 in Königsberg, 1837—39 unter
poltet unb ^offmann in 9*iga. Wlad)tt
feiner Stellung in beiben erftgenannten
(Stäbten ber SSanferott ber ^irection ein
Enbe, fo toar e8 in 9&tga ber eigene, ber
e^ine toeitere Verlängerung beg Engap
gementg unmöglicb machte. 2ß. öerlieft
s Jliga fyeimltcb unb ging gur See über
ßonbon nac^ ^Parig. (Scbon öor feiner
3^agbeburger 3t\t ^atte er feine Dper
w ^)ie ^een'', in 9ßagbeburg felbft ba3
„ßie be8ö er bot" .gefdjrteben,, in 9*iga
batte er ben „dt tenit" begonnen, bie 3bee
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2SA . Wagner
Sunt „3rHegeubcn $ollänber" fafcte
er auf bcr fltctfc naety $art«. ®r öerfebte
i)\tx eine 3ctt ber bitteren Notty, tyatte
Uber ©elegcntyett, bie bollcnbeten ftufffifc
rungen ber borttgeu ©rofeen Oper fenneu
SU lernen uub su ftnbiren. Die SSorberets
tuugen p „BHenst" in $>re«ben öeranlafcteu
ttyn, 1842 batytn gurfidfoufetyren, bie (£r=
folge ber Sluptyrungcn bewtrften, bafe
bem „dienst" ein tyalbe« Satyr fpäter,
Anfang 1843 auety ber „Jpoflänber" folgte.
Su biefem Söerfe jeigte fiety Söagner, ber
mittlerweile al« £ofcapellmtifter angeftellt
©erben war, sunt erften 2Jtole al« teuerer,
öon itym natymeu bie fpäter fo erbittert
gefütyrten äöagnerfämpfe bereit« ityren
#u«gaug. 20. fütyrte in $>re«ben ferner
1845 feineu „Stanntyäuf er" auf uub
tyatte beu „Boty eng r in", ja bie „Ntbe*
lungen" bereit« begonnen, als ityn bie Biebers
werfung be« äKataufftaube« 1849 sur
Sluctyt uöttytgte. ©r wanbte fiety naety tya*
rt« unb balb barauf naety 3ürtcty. Um
biefe 3rit entftanb eine Nettye feiner tyer=
öorrageubften Sctyrtften. 1855 würbe er
§ur ßeitung ber Sßtytltyarmontfctyen (Soucerte
naety ßonbou berufen, 1860 befuetyte er
$art« unb Trüffel, um für feine SBerfe
^ropaganba su maetyen, in s $art« erreietyte
er 1861 bie Sluptyruug be« „Sanntyäufer",
ber aber in Steige ber £>ppofiiton einer
etnfiufjretetyeu ©lique eine totale Biebers
läge erlitt. 20. war unterbeffen am*
neftirt worben unb fetyrte naety $>cutfety*
lanb swrücf. 1862 arbeitete er tu JBtebrtcty
an ber ©ompofition ber „SWetfterfinger",
bie er fpäter tu SBteu fortfefete, 1863
maetyte er einen (£oucertau«flug naety 8t.
$eter«burg. ©tu wtctyttger SBenbepunft
in feinem ßeben trat ein, al« töuig£ub=
wtg II. bie Sflßagner'fctye Sactye su
feinen maetyte. Unter feiner protection
braetyte 30. in 3Wtinetyen 1865 „Srtftan
unb Sfolbe«, 1868 bie „Wetfterfin*
ger^ 1869 ba« „fttyetngolb" sur 2luf*
fütywng. Sein ßtebltng«plan, bte ©rün*
bung pertobifety wteberfetyrenber nationaler
«utyuen^eftfpicle, reifte jefet feiner «er*
toirfltctyung entgegen. 311« Stätte feine«
nationalen £tyeater« tyatte er SBaijreutty
au«erfetyen, wotytn er 1871 überftebeite.
1872 erfolgte bie ©runbftetnlcgung für
ba« fteftfpteltyau«, 1876 bie erften brei
tluptyrungen be« Nibelungen ©ijclu«
ORtyetngolb, äöalfüre, Stegfrieb,
©ötterbämmeruug). 20.'« leötc« SBüty*
nentoerf ift „Sßarftf al", beffen erfteSluf*
fütyrungen er 1882 noety perfönltcty leitete.
äBenige Sftonate Dor ber s^eiteu SluPty*
rung«pertobe ftarb er unerwartet am 1.
3Rat 1883 in »euebtg. — dufter ben öor=
ftctyenb genannten SSütyueuwerfeu SB.'«
ftnb al« tyauptfäctyltctyfte ©ompoftttonen
noety bie folgeubeu su nennen: ©tue gauft-
Duöerture, &ulbtgung«=, förtfer* unb $tyt=
labelptytamarfcty, Siegfrteb=3btyK (fämmfc
Hd) für Drctyefter) unb ba« „ßtebe«matyl
ber 2tpoftcl" (2Jtönnerctyor mit Drctyefter).
SSbn feinen Sctyrtften nur bte allerwtcty=
tigften: „3>a« Shmftwerf ber 3ufunft";
„Dper unb $>rama"; „3wfwnft«muftf w ;
w 3)eutfctye ftiutft unb beutfetye ^olitif";
w Ueber ba« $>trtgtren"; w S3eettyooen";
^lieber bie S3eftimmung ber Dper" :c. 2C
— ©tue eingetyeubere SBürbtgung oon SB/«
SBirfen loürbe un« su Weit über unfer 3tel
tyinau«ftityren. Ueber feine SBirtfamfeit in
9Wga ift roeuig su fagen. Sr ftanb ba=
mal« noety in feiner erften ©ntwtcfelung«*
^eriobe, lebte mit ganser $itt§ebuitg für
feinen SBeruf, fetywärmte tyeute für äklltui
uub fuetyte morgen bei Gompofttiott feine«
„Ntensi" 35le^erbeer'« SBütyneneffecte nacty=
Suntytneu, plagte feine Cpemglteber, braetyte
aber muftertyafte 3luptyrungen unb würbt
fietyer noety metyr geletftet tyaben, tyätte e«
nietyt längere 3*tt an einer oollgenügenben
erften Sängerin gefetylt. 3lufeertyaib be«
Xtyeater« birigirte er stoet eigene unb tU
nige aubere, f owie eine Serie oon Sibonttes
ment«=©oncerten be« 2:tyeaterorctyefter«,
beren Programm« fetyon bamal« feine
grofee SJeretyrung S3eettyooen« beseugten.
SSon feinen Söerfen würben in fötga auf*
gefütyrt: ©ine gefttytymne tum ^tyronbe^
fteigung«fefte 1837; bie Duöerturen w s Jlule
«rttanta" unb w ©olumbu«" (19.^ärs 1838);
3)er fltegenbe $ollänber, juerft 22. 9ttat
1843; 2:anntyäufer r 6. Sanuar 1853; ßotyen*
grin, 24.Sanuar 1855; $ie 3Wetfterfänger
öon Nürnberg, 11. $ecember 1871; Niensi,
28. San. 1878; bie Sßalfüre, 13. Oct. 188d.
<Kagtter, 9Jlab. SKinna, geb. planer,
(Stettin be« Vorigen, mit bem fie fiety in
9Jtogbeburg oermätylt tyatte, gaftirte im
Slprii 1839 an 4 Jlbeuben al« ^attyarina
(Setyaufpieleriu oon Benebtg), ^reciofa,
Flavia Stuart, (^tyriftine (ßtebe unb ©nt«
fagung) unb Sulie (gelben), ^lufterbem
trat fie in beu beiben ©oncerten be« 2$o*
rigen al« 2)eclamatorin auf.
Rogner, § 4/ ^ioloucettift 1854—56.
— ©in ^toloncettift 3Wori^ SB. trat am
8. Scmuar 1857 im SCtycatcr auf.
$tagtter, Sofef, oon ^ßeft, ^elbentenor
5luguft unb September 1866.
Rogner, ©tyormitglieb 1869—71.
göö^r, ©arl, geb. 1745 in St. ^eter«*
bürg, bem Xtyeater angetyörenb feit 1764.
Um 1778 fpielte er bei ber SBäfer'fctyen
@efellfctyaft in 3Ragbeburg unb sötylte ba=
mal« sw ben erften betttfetyen Sctyaufpie=»
lern, au«geseictynet in Sollen, wie Dreft,
ßear, Cl«bacty, @ö^, Seaumarctyai«, auety
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SÜtoibtitfler -
1781 in Salzburg, unb 1783 tu Sßrag
toar er fefjr augefehen. Um 1811 unb
otelletcht lange Dörfer lebte er in Riga.
3n melier ©tgenfehaft er ettoa beim ^ie=
ftgen Sweater angeftellt getoefen toäre, ift
unbefannt, jebenfallS gab bas lefctere 1811
ein Venefig für ihn. (Siegen (£nbe beffel-
ben 3ah**S ftarb er.
«Jaibinfler (bltnb), ©uffef nnb teller,
£onfünftlcr aus Ungarn, (Slartuetttften
unb Vaffek£orutften, concertirten am 6.
Sluguft 1817 im Schtoarshäupter. SB.' blies
auch ben (Spfan.
28alrfer, ^. & Gomp., Orgelbau
Sfirma in HubtotgSburg, gegrünbet öon
(Sberbarb Sfrtebr. 2B., geb. am 21. 3unt
.1794 p^annftatt, geftorben am 22. Sep=
tember 1872 p HubtotgSburg. $>erfelbe
etablirte fich 1820 in HubtoigSburg unb
jd^uf ftch burch allerbanb Verbefferungen
unb thetltoetfe epochemachenbe ©rfiubungen
(ftegellaben) balb einen Weltruf. Rad)
feinem £obe ging baS <$efd)äft an feine
fünf Söhne Heinrich, ^rtebrtch, CSarl, $aul
unb (Sberharbt über. (Sie erbauten u. 21.
bie Riefenorgel beS Rtgaer 2>omS mit 4
9)tonualeu, $ebal, 124 flingenben Sttm=
meu unb 6826 pfeifen unb auSgeftattet
mit allen mobernen mechantfehen .§ülfs*
Vorrichtungen, bereu Slufftelluug s ^anl 2ß.
(geb. 19. 2)cat 1846) im Sluguft 1883 be*
gann unb im 3anuar 1884 oolleubete.
Sie toar um bie 3ett ihrer ©rbauung
unb einige 3a^re fpäter bie gröfjte Orgel
ber SBelt unb toirb fettbem in Europa einzig
burch bie&tbauer Orgel um einige Stimmen
übertroffen. — Von SB. & ©omp. ift auch
bie 1886 öollenbete neue Orgel ber $etrt=
SHrche mit 3 2Ranualen, $ebal unb 51
flingenben Stimmen, fotote bie flcine finn^
reiche Orgel beS StabtghmnaftumS. Volk
eubet ober ber Volleubung nahe ftnb fer*
ner je eine 5ftimmige Orgel für baS neue
SBatfenbauS in Riga unb für bie Capelle
in VilberltugSbof.
$tal<fer, ^ermann, Sohn bon ©einriß
SB. (ögl. oben), geb. in ßubtotgSburg,
Schüler ber borertoähnten 3firma, in
Riga perft als ©efjtlfe bei Slufftellung
ber $)om-Orgel thäitg, ftellte fpäter bte.hte=
fige $etrt=Orgel felbftftänbig auf, lebt feit
1888 bauernb in Riga als Vertreter ber
Ä'fd)en.3ftrma, im Vefonberen mit ber
3nftanbhaltung ber hier unb im Haube
befinbltchen SB.'fchen Orgeln betraut, unb
eröffnete ein Sltelier für Orgelbau, in beut
er auch felbftftänbig arbeitet.
$&aU>, grl. Emilie, Dom Stabttheater
p ßeipsig, gaftirte im 9Kai 1882 an 3
Slbenbeu als $>eborah, Sürftin VorotoSfh
(©raf SBalbemar) unb Orfina.
. Walfrid, Vurcharb, ber ältefte befannte
- $aHtfer. 256
bramattfehe Slutor Rigas, ein gelehrter
9Rönch, geb. im 15. 3ahrhunbert p Sillens
borf an ber SBerra, biente bem ©rjbifchof
3aSper ßinben als befonbereS SBerfjeug
pr Untertreibung beS bamals in Riga
fich Vahn brechenben ReformattonSs2Ber=
feS, tourbe aber fpäter felbft eifriger 2ln=
hänger be^ ßutherthumg, ergriff ein ©e=
toerbe, machte grofee faufmännifche Reifen,
befchäftigte fich babei bichterifch unb ftanb
in hotKtn 2fafehen, bi§ er auf uubefannte
Veranlaffung in peinliche Unterfuchung
gerteth- ®r entfloh berfelben unb toarb
1544 als Pfarrer p 5lbterobe in ipeffen an=
gefteUt, too er gtotfehen 1554 unb 1557 ftarb.
30. ift ber dichter eines am 17. gebmar
1527 in SRtga aufgeführten Saftnacht^=
fpieleg, barftellcnb bie Parabel öom öer»
lorenen ©ohne unb ben @mnb=Unterfchieb
gttJtfchen ber alten nnb ber neuen Kirche,
bie Hehre oon ber Rechtfertigung burch
ben Glauben gegenüber ber ßehre ber
alten Kirche öon ben SBerfen.
«iaUbad) f grl. Hiua, ift geboren in
Stuttgart alz Tochter beS bortigen frü=
heren langjährigen §offchaufpielerS. unb
9tegtffenr3 SB. unb ber i?rau 28. * (Sanji,
toelche 3aJ>rc lang erfte 6ängerin an ber
<Scala in SKailanb unb bem Jpoftbeaier
in Stuttgart mar. «Sie ift Schülerin ihrer
SDhitter unb ber ??rau 3Warra-VoUiner in
^rauffurt a. 2R„ bebütirte in Stuttgart
al« ^age (Hugenotten), toirfte bann an*
fangS al§ Öpernfoubrette, fpäter als erfte
ßoloraturfängertn in 9Weiningen, $effau,
Sfranlfurt a. ßeip^tg, Hamburg, 3ü=
rieh, unb 1873—74 in Riga. Sie t>er=
heirathete fnf) barauf mit bem Schau=
fpieler ^h^obor Schröber unb entfagte ber
Vühne.
SBdUfcorf (recte ö. 3ünborff) 9Hco*
laus, geb. p töln, unb hauptfächlich aus*
gebilbet 1867—69 burch 3Jtanttu3 in Ver*
lin, bebütirte in ©h«nntfc als Huna unb
toirfte bann als erfter Varitonift 1871—73
in $ortmunb, ferner je ein 3ah* iw s 4^o*
fen, Slltenburg, 9Ratn3, Zürich, Stettin,
Rotterbam, unb 1879—82, tt>o fein noch
loeiterreichenber ©ontract burch ben Zf)ta-
terbranb gelöft toarb, in Riga. Von hter ging
er nach Königsberg, Vremen,S3armen
unb Rotterbam, unb fehrte 1887—88 nach
Riga prücf. 3m Wlai 1880 gaftirte er
in Stuttgart, im Sommer 1883 trat er
auShülfStoetfe in ßeipgig unb Vraunfchtoeig
auf, überall mit 5lnerfennung. 3n Riga
hat 2B. öerfchiebene grofee ^oncertfoli ge=
fungen.
28allifer, gerbinanb, geb. 1813 in ber
Schtoeig, fiebelte mit feinen Altern balb
nach SBien über unb toibmete fich
KaufmannSftanbe. 2US §anblungSreifenber
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256 fiMiier
burdföog er $>eutf<hlanb imb Polen, feine
ÜRtfecrfolgc Oerbarben ihm aber feine ge=
ringe £uft für biefen »eruf gänzlich, unb
fo folgte er feiner Neigung pr Sötiftnc.
1834 begann er im ®öutgSftäbter X^eater
in »erlin als (Shortft, ettoaS fpäter Der*
fucfjte er fid^ in ber „Urania" in »äter^
»Motten, anf bie ihn 3rigur nnb Organ oon
2lnfang an J)intoiefen. 1838 tourbe er in
(Schtoertu engagtrt, too er fich toeiter ent*
totcfelte, 1843 in 3ürid), 1845—47 in
Sftiga. 3n allen biefen (Stäbten, ebenfo
baranf in ®öln nnb »reSlau, nahm er
bie geachtetfte Stellung ein. ©inen ihm
öölltg pfagenben pia$ hoffte er enblid)
in »raunfchtoeig p finben, toofjtn er 1854
bemfen toarb. ©r bebütirte als Nathan,
ein altes rheumaitfcheS ßeiben brach aber
alSbalb fo heftig heroor, baft er nur bieg
eine 2)lal auftreten fonnte. (Sr tourbe
nach Berlin übergeführt unb ftarb i)ier
am 9. ^ooember 1855. — 2B. toar »er^
faffer beS fomifchen S^aracters©emälbeg
„Paragraph (Sieben, ober: ©in £ag au«
bcm ßeben eines .tomiferS", aufgeführt
1846.
3$<tttfter (recte SetbeSborf), $ranä,
geb. am 13. (September 1810 in 2Bien,
engagtrt u. 21. beim 3ofefftäbter £f)eater
in 2Bten unb beim £oftheater in (St. Pe*
terSburg, bann Director ber (Stabttheater
in ??retburg t. »., Pofeu unb beS Königs-
ftäbter Theaters in »erlin, ©rünber beS
äöallnertheaterS ebenbafelbft, baS er bis
1868 perfihiltch leitete, f 3anuar 1876
in $l\m- ®* gafttrtc in tötga in oer=
f Rieben en fomtfchcn Kotten an 15 Slbenben
im 3)iärj unb 2lprtl 1846, unb an 5 2lbenben
im 3ttat 1848.
Saliner, 3)lab. 2lgneS. »gl ftretfchmar.
$talferf, grl. Bertha, oon »remen.
(Soloratur= unb anbere erfte Partien 1857
bis 1858, trat in Oerfchiebeneu ©oncertcn
auf, $übfd)e ©rfdjetnung unb getoaubte
Soloraturfängerin, fchetnt tnbeffen bauernb
mit bem Mima gefämpft p haben.
maltet, ©eorg ©uftao (alias ßubolf),
ätoette Liebhaber, (Siggen, auch ©änger
1782.
kalter, 3gnas, geb. p)ifd)en 1756 unb
1759 p Sttabotoifc in Böhmen, btlbete fich
bei (Starger in 2ßien im ©efang unb (Son=
trapunet aus unb tourbe 1779 am £of=
Xheater engagtrt. $ier, toie fpäter in
Prag, fanb feine ungemein angenehme
Senorfttmme oiel »etfatt, toährcnb fein
(Spiel fteif blieb. 1784—86 toar er I.
Senortft in 9Uga, öiettetcht auch gleich*
jetttg SJhtftfbtrector, toaS inbeffen nicht
ftcher p ertoeifen ift. üRachbem er fich
hier üerheirathet, ging er mit feiner ©atttn
nach 3ttatu§, fjranffurt a. unb ©am*
- Satter.
bürg, too er auch Me Oper leitete. (Später
toar er $trector in »remen, 30g fich öon
ber »üf>ne prücf unb ftarb hochbetagt um
1850 in MegenSburg. (£r toar ein feiner
3eit fehr beliebter (Sompouift unb als
folcher auf atten ©ebteten thättg. »on
feinen Opern finb in ÜRtga gegeben:
„25,000 ©utben"; „$er ©raf Oon 2öal=
tron"; „$)te böfe $rau". Gomponirte
hier au&erbem mehrere fteftprologe.
kalter, 9ttab. 3uliane. »gl. Roberts.
kalter jr., »ruber beS 3gna& 2B.,
fflnber* unb fleine Kotten 1784—86.
kalter, 3-, öom ©oftheater p ©arls^
ruhe, tomifer, gaftirte 00m 25. October
bis 5. $)ecember 1856 in einer 9teihe öer=
fchiebener@pre^s unb ©efangSrotten. äBäh=
renb beS Engagements ber ^olgenbcn trat
er ferner als (Saifongaft auf. 2B. toar
früher, um 1800, ein fehr guter Xenorift
getoefen unb h^tte u. 21. in ^ariS fehr
gefallen. «Roch um 1830 hatte fich feine
stimme öerhältnifjmäfctg gut erhalten.
(Später toar (Staberl (föetfeabenteuer) eine
feiner Hauptrollen.
kalter, ^)cm. 2lbele, Tochter beS »0=
rigen, oorher an ben ©oftheatem p ©arlS^
ruhe unb <St. Petersburg, I. (Sängerin
1830—33, uarf) oorauSgegangcnem ÖJaft*
fpiel, trat in (Soncertcn auf unb gab be-
reu einige felbft. (Sie befafe, ohne noch
fehr routiuirt gu fein, eine gute (Schule
unb eine fytxxüdjt (Stimme, ©ertihmt
toerben u. 21. ihre einfach rührenbe ^a=
mtna, ihr £ancreb, femer (Sargines,
©mmeline, Söetfee ^)ame, 3erline (Sxa
2)iaoolo).
Staltet, grl. fi., wtitt Liebhaberinnen
1864—65.
«Kalter, ??rl. 9«arie, geb. am 23, 2lpril
1848 als Tochter beS SRegtffeurS 2B. in
Prag, betrat 1866 bie ȟfjne in (Stettin,
unb totrfte als Opernfoubrette in »remen,
»reSlau, SRtga (1868— 69,fototel875-76),
9Jlain^, SBieSbaben, Hamburg, föotterbam,
2lachen unb ^öln. »ereitS toährenb ihrer
legten Engagements toar fie leibenb, bar*
awf pg fte ftch öon ber »ühne prücf unb
ftarb am 13. 2luguft 1880 in SDiagbeburg
an ben folgen einer qualoollen Operation.
maltet, 3ofef, »ioltnift, geb. am 18.
$)ecember 1833 p 9ieuburg a. b. $onau,
t am 3. 3uli 1875 p München, too er
als Eoncertmeifter totrfte, concertirte mit
(S. »lumner am 1. unb 9. 3anuar 1871
im ©etoerbeoerein.
kalter, 1872—73, toahrfcheinlich &hor--
3Ritglieb.
Waltet, &axl I. Xenortft 1882—83.
©ing nach ^HegenSburg.
kalter, Eb., (Sohn beS »origen, I.
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SBottcr -
Bioltntft feit 1882, inmitten ber 6aifon
1883-^84 cotttraetbrüdjig.
Holter, ©uftab, tatferl. tönigl. &of=
Opern= unb tatmerfänger, ber berühmte
6d)uberifänger, ^at fid) in tfliga baburdf)
benfttmrbig gemacht, bafc er am 11. 3a=
nuar 1883 baS publicum %u einer 6djttberts
(gotr6e in beit 6aai beS ©etoerbebereinS
einhib nnb ohne 2lbfage im 6tidj lieft,
ein Satt, ber in feiner 5lrt unfereS SßiffenS
böEtg öereingelt haftest
. 9$dltfjcr, Heine Tenorpartien, ^ormtt=
glteb 1859.
*öaltf>er, %xl SKarie, mu nnb 9Jle^o=
fopranpartten 1881— 82. 6ang auch et*
ntge größere Soncertfoli.
fttalfe, öon Stetig, trat am 11, 3fe=
bmarl827 als Ouartcttfänger im ^bcater
auf nnb bebütirte bann am 15. gebruar
als Sö^ann (Scbnerf in „Die 6d)tt)eftem
bon Sßrag". (£ngagirt bis 13. October.
©eftel.
<8tott*er, ftriebr. Söll*)., geb. Jim- 1733.
^labiers nnb Orgelbaner nm 1767—96.
6oE ein getiefter SWeifter getoefen fein.
$ÖdU0eul)cim sen., Dem. Zl)txt\ia, bon
Berlin, Sängerin, Liebhaberinnen 1809
big 1814, feit 1811 berheiratfjet mit bem
(Sänger föofjlaff, ©tng nach töntgS=
berg, too fie erfte tragif dje Liebhaberinnen
gab, für toelcbe fie toofjl baS £empera=
ment, aber nicht baS Organ befaft.
£tott!iettlpeittt jr., Dem., fptelte in s JUga
bon 1810 bis Anfang 1815 ^tuette Lieb*
habertnnen. 6ie ging nad) üftttau nnb
arbeitete fieb ba bis jnr Heroine empor,
für tuclc^c^ 3fad^ fie Dalent gehabt h** 5
ben foE.
$&attgeit!peim, (Sbnarb, fjlötift aus 6t.
Petersburg, concertirte am 29. October
rotb 21. 9lobember 1831 im Dfjeater. 1832
bis sunt man 1834 mar er als I. ftlöttft
angefteEt, trat häufig als 6oltft auf unb
gao mehrere eigene (Soucerte.
Maut, ftrl. Slnna, oom @tabtt*jeater
in &h.emnife, ©^aracterrotten nnb Mütter
1879—81. ©tng pm ^efiben^eater in
^annooer.
Ii* SSÜdfotaica, f?rau Henriette, geboren
als £od)ter beS Dtfd)lermetfterS Färber
in Breslau, machte ibr erfteS Bühnenbcbüt
im Sllter bon 3 Sauren, loo fie in einer
bem amoefenben ^ronprtngen gfrtebrid)
Sötlhelm unb beffen junger ©attiu &u
fö^ren beranftalteten ffeftborfteEung als
2lmor $u figuriren auSerfehen toarb. Der
©rfolg, ben fie buref) ihre grofje finblicbe
6ct)önf)eit fanb, oeranlaftte ihre nochmalige
Berroenbung als ©^riftfinb in lebenben
Silbern, toorauf cS mit ber cbeu begon=
neuen Bühnenlaufbahn vorläufig aus toar.
Bon unübemtnbltcher ^eater=£etbenfcbaf t
äßattler. 267
erfaßt, arrangirte fte fpäter mit ihren ©e=
fpteltnnen (Somöbten nad) Opernbüdjern
unb fear bann nach beS BaterSDobe bis
p ihrem 14. 3ab*e «tue gefugte traft
für Liebhaberinnen in Dilettanten = 8luf=
fübmngen. ^acb tyxtt Konfirmation be*
ging fie ben ©enieftreieb, fid) in S3rieg
bei einer fieinen ©efellfc^aft mit 3 Zfa
lern Söochengage anfteEen %vl laffen. Die
erzürnte 3Jlutter holte fie öon bort gurücf
unb gab fie bei einer 2Beiftnähertn in bie
ßcljre. Die junge tüuftlerin fanb inbeffen
neue ©elegenbeit, auf ßiebhabertheatern
aufzutreten, erregte bie Slufmerffamfeit
3WejoS, tourbe oon i^m einer ©efettfehaft
in Sßofen unb S3romberg empfohlen, fefcte
ihren ^Bitten burch unb bebütirte, noch
nicht 16 Sahre alt, als ©rifelbtS. Die
nächfte Saifou fpielte fie tu föatibor, öon
ba fam fie an bas ©tabtfheater %xc Ol«
mu|, bann nach trafau. hierauf öerhei^
rathete fie fid) unter fchetnbar glängenben
S^erhältniffen unb entfagte ber »ühne,
muftte jeboch ein Sahr fpäter öon Jleüem
©ngagement fuchen. 3^^i Sahre toirfte
ftc in3ürtcf), too fie als Sßorjia bebütirte,
Sutern unb 6t, ©aUen, gaftirte auf @m=
Pfeilung Lnbtoig Deffoir'S am fjürfti.
^ürftenbergifdjen §oftheater nnb toar
barauf 12 3ahre lang ber bertoöhnie
Liebling beS ^ublicumS öon Brünn, h>o
fie ihrer eigenen SluSfage nach erft ihre
eigentliche 23tlbungSfd)ule burchmachte, unb
bon too aus fie u. 21. am SBieuer Surg=
theater gaftirte. 1851 ging fie gum ^h^flter
an berSBien, 1858, jefet fchon in*S gefefc
tere fjach übergegangen, tourbe fie p ben
bamalS arrangirten ©aftfpielen atter gro=
Jen Eünftler an baS ©arltfjeater engagirt.
1864 folgte fie einem Dtufe nach Hamburg,
1867 nach $eft, 1870 nach ^rag unb 1871
nach Üliga, too fie bis 1879 &haracter=
Kotten nnb Mütter gab unb am 22.3Wai
beS lefeteren 3ahreS ihr 40jährigeS Mnft=
ier=3ubiläum feierte. 1879 ging fie nach
©raj, mufete jeboch S^ct 3ahre fpäter
eines gichtifcheu LeibeuS toegen ber Bühne
eutfagen. ^rau b. 'SB. auch als bra^
matifche Lehrerin ©rfoige erhielt.
!!• ^afotoica, Sri. Emilie, Xochter ber
Borigen, begann ihre Laufbahn in Sßeft,
ging fpäter nach Düffelborf unb Deffau
unb fam bann nach s Jitga. §ier gaftirte
fte im Mobember 1873 als Mtn6 (äöilb^
feuer) uub Broui (©olbbauer) unb toarb
für Liebhaberinnen bis 1875 ettgagirt.
Darauf entfagte fie ber Bühne, ftubirte
päbagogifche SBiffeufchaften unb ift an ber
Lehrerinnen = BilbungS * Slnftalt %vl ©raj
angefteEt.
Sattler, ©buarb 6ebaftian, bom §of-
I theater p Deffau, gaftirte im 6eptember
17
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256
unb Dctober 1833 an 3 Slbenben als BaU
butn bon (Sidjeit^orft in „3)ie Kreuzfahrer",
föubolf in „§ebtotg" unb Runter Kaspar
in „$er 3ettgetft".
kalter, Theatcr=, toahrfchetnlich (£fyor=
Mftgtieb 1858.
*ft*cbcr, bom Kaiferl. Königl. $of=
Theater in SBten, gaftirte bom 14. Sep=
tcmbcr 1844 ab in einer SRethe bon §el=
benrotten nnb toarb für ^aracter= nnb
SlnftanbSpartten bis 1846 engagtrt. Trat
and) toteberhott als 2)eclamator auf.
Söeber, $rt. St^crcfc (genannt Theta),
bom Stabttfjeater in ^antbnrg, bebütirte
am 1. (September 1844 als ßaura (2)omta
T>iana). I. natbe ßtebhabertnnen bis 1847.
Sie toar noch nicht böttig burchgebtlbet,
totrb aber als intelligent nnb fehr fleißig
gerühmt. $ür baS Trauerfptel eignete
ftd) ihr Organ nicht, and) fdjeint fie f)ivc
Jpinberntffe in ihrer ©eftdjtSbilbung ge=
fttnben %u haben.
28eber, ßarl ©einriß geb. am 9. Hn-
fluft 1834 in Krautenberg bei (Shemntfc,
bon too fein Bater <Sbuarb 20, (f 31.
Mai 1859) im Safjre 1839 als Mttglieb
beS Schmibt'fchen MufifdjorS unb Stabt*
MuftcuS nöd) föiga überftebelte, ftnbtrte
1846—49 im geiziger (Sonferbatorium,
befugte baS ©oubernements * ©hmnafium
in fötga big 1850 nnb practtftrte hier bon
1858 an als angef ebener Muftt leerer. 1865
fiebelte er nach MoSfau über, wo er
1866—70 Sßrofeffor^biunct am (Sonfers
batorium unb bon 1867 bis 1877 Muftf=
Snfpector am Marten*3nftitut toar. 1877
MS 1881 befletbete er bie «Stellung eines
T>irectorS ber Saratotofchen Slbthetlung
ber Kaiferl. Muftfalifcheu ©efellfdjaft ((Son*
certinftitut unb Muftffchule), nnb feit 1881
totrft er am 3lleranbrinen = Sufritut für
ablige gfräuletn in Tamboto. SB.'S
muftfaltfch = literarifche nnb muftfatifch*
päbagogtfcfje Thätigfett ift fehr aus»
gebreitet, (£r ift feit bieten Safjren
feorrefponbent unb Mitarbeiter berfchtes
bener in St. Petersburg, MoSfau unb
Obeffa erfcheinenber Luftleitungen, außer*
bem erfdjten bon ihm: „5ßractifcr)c §ln=
lettung für ben fhftematifchen 5lnfangS=
Unterricht auf bem ptauoforte" (2 5luf=
lagen); „Führer beim Unterricht im
£labterfpiel" (3 Stuftagen); unb „Kurier
Umriß beS gegenwärtigen 3ufrcmbeS ber
mufifaltfchen Btlbung in Sftußlanb", fotote
Bearbeitungen clabier=päbagogtf djer Söerf e,
SIEeS in rufftfdjer Sprache. 2B. ift Tttulär=
dtatf), in Slnerfennung feiner Be*
mühungen um &ebung ber mufifaltfchen
Berhältntffe im innern fflußlanb erhielt
er außerbem ben StantSlauS=Drben, unb
an Katferlichen ©efchenfen eine golbene
Uhr mit bem Staatswappen, einen Bril*
lantring unb berfchtebene ©rattficattonen
in ©elb. 3n feinen Schriften giebt er
ftch als eifriger Kämpfer beS ftortfchrtttS
unb ber Feinheit ber Kunft.
Stfeber, fjrl. ßuife Amalie, bom Stabt=
Theater in Königsberg, I. bramatifche
Sängerin 1861—62. Jöerheirathete ftch
im ßaufe ber Saifon mit bem S3afftften
23urger. Sie befaß eine große 9fteääo=
f opranftimme , fott aber als Sängerin
nicht ohne Mängel getoefen fein. •
*• SÖcbcr, grl. Margarethe, geb. am
22. Sanuar 1866 in Xl)Oxn f Urgroßnid^te
©art Maria b. SßeberS, erhielt ihre SluS^
bilbung 1882—84 burd) %rau Stieben
S3am in Berlin unb trat bafelbft im Kroll*
fdjen Theater gum erften Mal bor bie
Oeffentlichfett. darauf toar fie bis 1885
in dachen, bis 1887 in Main* engagirt,
außerbem toirfte fie an ben Monatsopern
p ©era, ^ranff urt a. D. unb ^alberftabt.
1887—88 toar fie als DpermSoubrette in
fötga unb ging bon hto junächft nach
^ofen.
«ßcif e, (Sari Beuebict, Bebientc, hieben*
Sollen, auch ©efangSpartien, zugleich ©ar*
berobeinfpector 1782—87. 2öar 1726 ju
Berlin geboren unb ftarb 1787 in fötga.
28ehle, ^hartes, geb. 5. Märg 1825 %n
Prag, f 21. ober 22. 3unt 1883 gu pa=
riS, Schüler bon MofchdeS ÄHttaf,
bnreh auSgebehntc ^oncerrreifen tu ©uro*
pa, 5lmerifa nnb 5lfien befannter ©labiers
BtrtuoS, concertirte mit ^erb, ßaub am
19 r nnb 22. 2)ecember 1858 im Schloß.
<$e!>rfteM, fjrl. Emilie, Theater*, toahr*
fcheinlich ©hormitglieb 1868—69.
2öeitf, 3)em. Söilhelmine, Soubretten,
fleine Partien in Oper unb Sdjaufpiel,
©hormitglieb 1837—47 ober länger.
Berhetratfjete fich mit bem nachmaligen
föathsherrn 3lug. §einr. ©oltanber
unb ftarb am 27. $)ecember 1883.
ftfoibetmmtt, (Sari ^riebrich, I. I^ri=
fdjc Tenorpartien 1854—55. $atte eine
im ©an^en angenehme, aber ungleich ge*
bilbete Stimme, ©ing nach föebal.
^cibucr f 5lnbreaS, Schaufpieibtrector,
fpielte mit fetner ©efellfchaft 1738 unb
1739 in 2tiga.
^öeibtter (recte Ullrich), Sofef, bom
Theater ju Marfetlle, bebütirte am 4.
September 1844 als 3äger (Nachtlager).
I. Bariton = Partien bis 1845, barauf in
föebal. Trat in SRtga auch in konterten
auf.
«Öeibner, Mab. (Säcilie Marie, geb.
Kellermann, bon bemfelben Theater, trat
am 15. September 1844 als Slbolphine
(PhlegmaticuS) auf. — ©ine Mab. Sß.
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beißet
tüttr 1847—48 engagirt. 3m 3inti 1852
proclamtrt mit Earl Bl att ner.
£Öeiö*l, 3frl. grranjtSca, oom flrofe^cr-
gogl. £oftbeater tn $>armftabt, trat als
jngenbliche Heroine mtb (Salonbame 2ln*
fang October 1883 für ftrl. <StehIe ein.
Engagirt bis 1884.
SBeifje, Sßilhelm, (Schaufpieler (brttte
fctebhaber) 1844t-45. ©ing na* SReöal.
3Beifaiit, Oscar, Eontrabafftft 1862
bt3 1865, gegen Eube ber Ickten (Saifou
contractbrüdjtg.
*8eUenbcrf, 3ofcf, gafttrte Dom 3a*
nnar bis 3ttai 1861 in einer $Hcil»c oon
©elbeu* unb S^aracterroEen, u. SM. als
9*arct&, Sitbc Schetoa, 2Meh i&affan,
SÄocbeferrier (Partie Biquet), £arpagou,
^kphtftopheleS :c Er fear am 8. De*
tober 1820 31t grtume geboren, toar afa*
benttfef) gebilbet, hatte in $ofeu, Altona,
SBieSbaben, $rag nnb Breslau getoirft
nnb ftarb, f aft gänzlich erbltnbet, als pen*
ftontrter ^er^ogl. SReintngeufcher £offd)au=
fpiclcr am 15. SJcärg 1885 tn Dettingen.
SBeittfcerg, (Simon, föetfegefährte unb
©efchäfisführer oon Eugen gfalje, bttytU
ligte ftd) 1883 unb 1885 theiltoetfe als
Begleiter unb auch als ©olofpteler an ben
Eoncerteu beffelben, üermochte eS aber in
ber Unteren Eigenfdjaft gu feinem gröfee*
reu (Erfolge p bringen.
«8einö4|eiraer, $)em. Siugufte, bebüttrte
am 13. 2Rat 1827 als ®äth<hen oon $tiU
bromi, warb engagirt, hielte aber in ber
Sfolge Heinere Kotten. Bei befebränften
PhhW)«« Mitteln unb äRcmget an (Selbft*
vertrauen fott fte batnais (SJrunb &u ber
Annahme gegeben haben, ba| eS ihr über-
haupt an Beruf fehle. (Sie trat aud) als
(Sängerin auf. Eube 1829 ging fic nach
üfloSfau, roo ftd^ ihre Anlagen bennoeb
fünftierifdj enttotcfclten, am 28. Hprtl 1882
gafttrte fie als $ont (Börner) in 8Uga
unb toarb bis 1834 abermals engagirt.
SBeinffeitt, oom «Stabttheater tn
Breslau, (Sljormttglieb (L Baft) 1878-85,
femer feit 1887.
*8ciraitd), SU., ber befannte Berliner
^ornifer unb Sßoffenbtchter, gafttrte oom
29. December 1862 bis 6* Februar 1863
in einer föetfje oon Sßoffenrollcn. t 19 -
(September 1883 tn föubolftabt, ioo er p*
lefet prtöatiftrenb gelebt hatte. — Ein 2B.,
Dom (Stabttheater in Königsberg, ioelcber
am 9. uub 12. Waxi 1847 als Neugier
(Eublich ^at er es boeb gut gemacht),
©ins (2öeiblicbe 6d)ilbtoache), <Se*
bafttan (&tabt unb Sanb) nnb $eter
Sßefcolb (Dachbecfer) gafttrte, toar Dtelletc&t
berfelbe.
SBeife, Dom KönigSberger Später, ga=
ftirte am 15. Slpril 1830 mit ©lücf als
- Seife. am
Bapttfte in „2Ramer unb <Sd)loffcr". ©tng
mit ber golgenten nach <St. Petersburg
tn'S Engagement.
2$eife, 2Rab., Don bentfelben Später,
gaftirte am 12. unb 15. 2ipril 1830 als
27tomfell Felicitas (Elementine), 9iad)barin
(£aS toar ich) »ub 9)iabame Bertranb
(Maurer unb ^jcbloffer) unb ertüieS ftch
als getoanbte Künftlertn mit geläufigem
Organ.
SÖeife, 3uliuS Ulbert, geb. 1823 in
Berlin, buref) ftattlic|e 3figur unb auS^
brucfSüolleS Drgan für erfte gelben unb
iüetihaber »on ^aus aus glücfltd) üeran=
lagt, f>attc in ben 40er 3ah^n an
fleinen ^catern begonnen unb loar 1853
bis 1855 für bie genanuten Rächer in
diiqa engagirt. später toirfte er in Bre*
men, ©ras, Hamburg, 9Waing, Breslau 2c,
1868 -72 in aWeiningen, bann tn Braun*
fdjtoetg, 1874—75 loieber in Hamburg,
1876—83 in Staffel als fcelbenüatet. . t
13. 3«ni 1886 in ^ßotsbam. @r galt aUe
3ctt für einen ad)rungStoertt)en Künftler
itnb toar in ^ttga geliebt, nur umrbe ihm
borgetoorfen, bafe er nicht immer Iperr
feines ©ebächtniffeS toar.
Steife, grau Bianca, geb. ©chtoeichler,
bom ÄönigSberger ©tabttheater, ^än^erin,
trat mährenb berfelben beiben ©aifonS
(1853—55) toteberholt auf, fehetut aber
nicht engagirt getoefen 3U fein.
SBeifer, gfrl.fiubmüla, BtotoBirtuofüt,
concerttrte am 11. unb 13. Slpril 1868
im Theater.
tteil» fleine Partien in Oper unb
<Schaufpiel öom 3itlt 1842 bis Septem*
ber 1843.
9»eiS, SBilhelm, aus »ttga, ^iauift,
gab am 27. Utobember 1854 ein <£oncert
im (Schtoar^hänpter unb ioirb in ben ba*
maltgen Beridjten als fehr begabter, toeun
aud) funftlerifd) uod) nicht öölltg burch*
gebilbeter junger SRattn gefchttburt, 1645
trat er noch in oerfchiebenen (konterten
auf unb ocrltefe bann SRiga. Einen grofeeu
%t)til feines ßebenS oerbrachte S. fpäter
in Sübamertfa, mo er als Elaoierlchrer
anfeerorbentltch gefchä^t toorben fein foll,
oorübergehenb fuchte er auch bie Jpetmath
toieber auf. ßebt %. 3. in SKieSbaben.
f&cii, Earl, Don Weimar, jugeubltch
fomifche Sollen, s Jiaturburfchen. auch Opern*
(Sänger unb länger 1850—52, fett 1851
auch Stegiffeur ber Sßoffe. 3nngur 3)iaun
oon urtoücbftg fräftigem Talent, unb ent*
fchiebener ßiebltng beS ^ubltcumS. 3ur
3eit ftomtfer iu öotha.
9»eiS, Emft, für tiefe Bafcpartien en*
gagirt 1852—53. Er toar am 31. 3Kär^
1828 bei Eoburg geboren, erhielt erft eine
gelehrte Erziehung unb ging erft baun
17*
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260 2ßet& -
jum Sweater. 3n Sttga toar er uo* 2ltu
fänger. ©eine (Stimme machte bamals ben
2lnf*etn eine« tiefen SBafe, enttoicfelte ft*
aber mehr unb mehr gum Bariton unb
erlaubte f*liefclt* fogar, bafe 20. toährenb
etner Kranfhett beS erften £enortftcn 33au=
mann etnmal (7. 9Mrs 1853) bie Partie
©eoerS tu „9torma" für benfelben über-
nahm. 9to* feinem Abgänge oon $tga
unternahm 20. erft tiefere unb ftyftematt*
f*e ©efangftubten. $>er £ergog bon (£o=
bürg f*tefte ihn auf feine Soften gu gelles
grint ua* 2tttin*en, unb unter beffen %tU
tung tou*S er gur fünftlcrifd^cn »ebeu*
tung empor. Uta* toetteren (Engagements
in ^Himberg, (Stettin, Königsberg, ^an*
nooer unb Hamburg tourbe er 1858, jefct
jum 3Rctfter gereift, in »raunf*toeig als
erfter Barttontft angeftellt, fpäter tourbe
er bafelbft au* Dpernrcgtffeur. 3n biefer
Stellung ftarb er am 14. 3uli 1871.
9öei&, 21. fr, oom ©tabtiheater %u
Breslau, gaftirte im October 1854 als
9Jtofantello„ Prophet unb ©trabella unb
toarb alä(£rfafr für ben contractbrü*igen
©atngcr engagirt. £elbentenortft bis 1855.
©r toar ein te*ntf* bur*gebtlbeter (San*
ger, ber mit feiner gef*macfbollen, bur**
getätigten unb gcfühlSrct*en»ortragStoetfe
bie £örer gu feffeln unb §u ergreifen tou&te,
toenn au* Kraft unb Breuer fefjr begrenzt
toaren, (k f*etnt aber nt*t oon gün*
ftiger gtgur getoefen %n fein unb tourbe
na* jeber Slnftrengung Reifer.
«®ei|, SWeher, TL SBafjpartten, ©bor*
äRttalteb 1856—57. ©tng na* 3)anjtg.
«teil, Otto, SHrector, oom Köntgi.
SBeloeb^re %u Bresben, gab mit feiner
©efeHf*aft oom 23. 3uli 1869 ab „thea*
traltf*e ßoncertborftellungen" im Slctien*
häufe ju $>ubbeln. £>ie ®efellf*aft trat
bann au* in fötga auf, unb gtoar in ber
3of>anntS*(5ttlbe,
Äcifcbad), %tl Amalie, erfte ßtebhabe*
rinnen, au* ©elbinnen 1837—39. 3n ben
40er Söhren totrfte fie am (©tabttheater in
Hamburg unbtn^rag, feitl846tn2Bienam
Theater an ber 2öien, too fie u. 21. bie
erfte, oon 9Rofentbal felbft rübmenb aner*
fannte $arftettertn ber $eborah toar,
fpäter am borttgen ©arltheater. Unters
beffen mit bem 6*aufpteier (Sari atttttell
öer^eirat^et, fer)rtc fte 1855-57 für 2ln=
ftanbsbamen unb ©elbenmütter na* Sfttga
prtief. ©at.te fie ft* bereits toährenb
i^reS erften ©ugagements bur* poettf*e
Sluffaffung unb ruhig-gebiegene ^ertotrf*
H*ung ihrer jugenblt*en Sollen auSge*
jei*net, fo mar fie jefet gereifter, lebeu=
biger unb unmittelbarer totrfenb, befafc
eine betonnbernStoerrbe <3pra*te*ntf unb '
in ihrer $arftellung lebenbtgeS Sfeuer. |
SBeller.
öefonberS toar fte im £rauerfptel an tb=
rem $lafee, aber au* für baS lei*te 8uft*
fptel ($ant*en Unberjagt. Sllte Sungfer)
mar fte fchr btqahl S3on 9tiga ging fte
na* $eft, 1859 na* @*toerin, 1860 pnt
tönigl. £h*ater m ©annoöcr, too fte 1880
penftontrt tourbe unb am 24. September
1885 ftarb.
SBeifto&rfeer, bur*reif enber Xonfünftler,
trat am 20. unb 27. Dctober 1806 in ber
9Wuftfalif*en ©efellf*aft auf. ©r toar
ßlartnett^BtrtuoSunb probucirte ft* aufeer=
bem auf ber Stahlbannonica, ^>^n <£on=
ftruetton er üerbeffert hötte.
SBeifeiitattit, ©arl ^friebri*, geb. am
29. 3uli 1808 gu »erlin, ftubirte äStolin*
fpiei bei Penning, £h*orie bei Klein ba^
felbft, btlbete ft* bei (Spohr unb ©aupt*
mann in Kaffel toeiter unb fam 1833 (ober
@nbe 1832) als ßhwbtrector unb I. SBio*
Itnift na* 9^tga. $ier h<*t er ft* u. 81.
mit an ber ©rünbung ber „ßtebertafel"
betheiligt, au* trat er als ^iolintft in
mehreren ©oncerten auf. 1834 toarb er
3Kuftfbtrector in fteoal, 1836 I. SSiolinift
ber Kaiferl. Capelle unb 3Jhtfifbirector ber
2lnnenftr*e %u @t. Petersburg, 1846 ging
er äu <Stubienstoerfen na* SßartS unb ßon^
bon, feit 1848 lebte er als (SompofitiouS*
ßebrer unb muftfalif*er <S*riftfteller in
Berlin, too er am 26. Dctober 1880 ftarb,
— 20. tft bur* eine ftethe theorettf*er
unb hiftortf*er (S*riften Mannt, bie oon
»ebeutung ftnb. »on feinen teompofttto*
nen ftnb ju nenneu: 3 Opern (Räubers
liebe; 2BalpurgtSna*t; ßorbeerbaum unb
»ettelftab), bie in Stebal aufgeführt tour^
ben; geiftli*e ©efänge für gemif*ten(5hor;
$totu unb oterhänbige ©laoterftücfe, bar«
unter: „IWäthfel gu oier ©änben" (SanonS);
©ontrapunftftubten, unb 1800 ^rälubien
unb 2Robulattonen (clafftf* unb roman-
tif*). — 3n JHiga ftnb früher gehört
toorben: geftouoerture über ruffif*e ^a*
ttonattieber (1836); »ariatiouen für »io=
line, über ein Xhema a. b. „6tumme oon
^ortict" (k la ^aganini, 1833); »olero
für ©efang (1833); (geene unb 2lrie für
33a6 (1834).
WeittUtotUv, 3., Kammerfänger, frü*
her renommirter Xenorift, engagirt u. 21.
in Bresben unb SWeiningcn. 2^rif*e
Xenorpartien 1861—62, u. 31. ber erfte
©tebel in „3rauft unb Margarethe". (Seine
3ett foll toährenb feines Aigner ©ngage*
ments iubeffen f*on oöllig oorüber ge=
toefen fein.
Felben, %xl (Stllt, Liebhaberinnen
1875—76, fpäter in SlugSburg.
Heller, ©buarb, toar guerft mehrere
! 3ahre als »toltnift (Slccefftft) an ber »er=
I liner ©ofoper thättg. 91a* 91iga , als
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SBcHer -
Eoncertmetfter, anfänglich aud) als Jöallet*
Dirigent, fam er, als Engelfen 1845 bog
gefammte £t>caterorcf)efter entlaffen Ijatte
unb burd) ein öötttcj neugebtlbeteS erfc^tc.
Da baS publicum in ber 2lngelegenf)ett
Spartet gegen bie Directton tytelt, foU aud)
SB. bei feinem erften Debüt, baS er am
31. Slnguft mit einem Eonccrtbortrag im
3mtfcf)enact ablegte, mit Dppofttton p
fäntpfeu gehabt f>aben, hmfete ftd) aber balb
«Sympathie p gewinnen. Er mar eine
gebiegene ftüuftlernatur nnb befafe 3fäljtg=
fetten, fotote perfönltdjeS 5lufeljen genug,
um auf baS SRtgaer SJhiftfleben balb
einen Etnflufe getotnnen p fönueu.
Serbient Ijat er fid) gans befonberS
burd) ©rünbung beS BHgaer ©tretd^
DuartettS (1849, mit ben Herren
@d)öKfelb , §errmann unb SttarfuS)
gemalt, beffen erfter Siolinift er bis p
feinem Dobe mar, unb toeldjeS unter feiner
ßeitung fogletd) p f>ot>er ßeiftung«fä^ig=
feit gebtel). 9fofeerbem totrftc er als Dr=
Hefter * Dirigent ber 2miftfaltfd)ctt ©efell*
fc^aft, gab eine lange Steide eigener Eon=
certe unb tourbe als (Solofpteler t>odj q&
fdjäfct. 2lls Eompontft l>at er in ben 40er
Sauren lebtglidj einige Xanjftücfe heraus^
gegeben, bagegen tt)ar er als ßefjrer fefyr
angefefjen. Er ftarb am 6. 2Kat 1871
uad) furger Krauffjett, 51 Saljre alt.
Heller jr., Ebuarb, geb. 1846, @ol)n
beS Vorigen, üon 1871 ab im £fjeater-
Orc^efter als T. »tolinift angeftellt, toarb
inmitten ber ©aifon 1872—73 contractu
brühig.
H. «ÖeUS, 2)tab., trat 1796 einige 3M
als Elauterfptelertn in ber 2Jhtfifaltfd)en
©efeHfd)aft auf.
£Bett*i, 3- ©., I. Xrompettft beS
ntgS öon §annober, concerttrte am 18.
(September unb 9. Dctober 1843 im Sweater
unb ©d)ft>ar3l)äupter, baS lefete SWal p*
fammen mit Dem. ©tufjl.
<$enM, 51., SJUautft, 1846 auf einer
Eoncertretfe nad) <©t. Petersburg unb
2)loSfau begriffen, trat bereite im 9)iai
unb (September beS genannten SafyreS in
Eoncerten beS fjrl. Adlberg unb beS §errn
Sßetrtcf auf unb liefe bann am 12. October
ein eigenes Eoncert folgen. Er ttmrbe
als echter ^ünftler bezeichnet, ber, pr ba=
maligen 3eit nichts ©etoöfyniidjeS, nament=
lid) gern 23eetl>oben fpielte. (Später toarb
er Organtft in ßibau, too er ftd) u. 81.
burd) ©rünbung ber bortigeu SKtefcnorgel
berbteut machte. Anfang 1857 liefe er
fidj bor einem privaten 3uf)örerfretfe auf
ber Stttgaer Domorgel pren unb totrb als
Crgelfptcler gerühmt, t 1886 in ßibau.
mevtot, II. fcorntft 1846—48.
Sßertf)er. 261
$}ettfeis$eid)ttt<iittt, grau. $gl. Detcfc
mann.
«Äenfter, Dr. Em., @d)üler beS 2lbt
Vogler, unb Stftufifbtrector ber Söntgl.
fd)toebtfdjen Uniberfttät p ßunb, Orgel=
Virtuos, concerttrte am 1. unb 12. gfebruar
uub 27. Sunt 1812 im Dom unb in ber
$etriftrd)e.
Mtnteh Sri., ^ormitglteb 1884—85.
mtntiamty, fttxbinanb, Heine 33afe 5
Partien, ^ormitgltebl853— 55, 1857—58.
«Bcr^ati (auc^ SBe^r^a^n), gfrl.ölife
unb 2Rarte, 3Witglieber ber ^at^geber'f^en
a3allet 5 ©efellföaft 1865. — ®in 3frl. 2B.
mar auc^ 1870—71 für II. unb III. $ar*
tien unb (Sf>ör, 1871—72 als ^än^ertn
eugagirt. 6ie ging nac^ Olbenburg.
^entemüttbe, §rl. ©lara, Koloratur«
©ängerin bom Wremer (©tabtt^eater, con^
certirte mit ßeopolb ^auSmann, mit bem
fie ftd) fpäter öer^eirat^ete, am 10. 2Wat
1883 im ©etoerbeöercin.
$8eruer, öubtoig ©einrieb, geb. am
I. ^obember 1807 in Berlin, begann ba=
felbft als ^orfänger bei ber ftöntgl. Oper.
Durc^ (Spontini fetner coloffalen Stimme
toegen protegtrt, ftteg er balb, fang barauf
im ^öntgSftäbter ^eater, barauf I. unb
II. öafepartten in Dangig, ferner toar er
als S3affift, Söafebuffo unb 6c^aufpicler
am <3d)toertner ^oft^eater tptig, 1844
bis 1845 als II. »afflft 2c. in 9ltga,
bannnoc^ in9*oftocf, SonberS^aufen, 5lugS=
bürg unb granffurt a. Tl. 1848 toar er
im begriff, ein Engagement in 9^ebal an*
ptreten. 5luf ber Durchreife Ijlelt er ftc^
in 3ltga bei feiner ftamtlie (ögl. $enrt 5
ette (©djramrn) auf unb tourbe ^ier im
3uli ein Opfer ber (Spolera.
ferner, fjfrl. SBil^elmtne, ©olotänsertn
1853—54.
ferner, föl)ormitglieb 1858—59, 1860
bis 1861.
Center (recte ©olbner), Wlai. (Spr*
SWttglieb (II. S3afe) 1881—88.
ferner, grau SBcrt^a. ^gl. ^reufe.
ferner, 2llej. ^etnr., II. SSioIinift
1884—89.
«Berti, 2:^eatermttglteb 1812.
28ertf>er, ßubttiig, geb. im Slprtl 1769,
trat in 5Riga perft am 18. 2Wärg 1796
als <Std)el in tf 5lpot^efer unb Doctor"
auf. ®omtfer in (Sc^aufpiel unb Oper
pnädjft bis 1809, bann 1811-15, in ber
3totfd)en3ett in 9leöal. Er genofe als
^ünftler tüte als Sttenfcf) ber allgemetnften
Achtung, tourbe aber öon ber Dtrection
(Emilie ©erbft) f^lec^t gehalten unb ging
im 3erto'ürfntfe mit berfelben, allgemein
bebauert, 1815 nad) Königsberg. 211S
3cugnife fetner grofeen S3eltebtbett btent,
bafe t§m, um t^m einen forgenfreten S3e^
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202 Sßerther — \
gtftu feiner neuen 2crofb«#tt gu ermöglWhen,
bei feinem Abgang fetteus beS SßubltcumS
eilt anfehnitcheS ©efchettf überreizt würbe.
3n f öntgSberg hatte er baS Unglücf, bie
gänzliche Sluflöfuug beS %\)tatet& mitp=
erleben. ®r hatte jefct bie 2lbftd)t, Wetter
nad) $)eutfd)lanb &u gefeit, wop ihm
fto^ebue feine befonbere protection bot.
2 a (Softe befürwortete inbeffen SÖ.'S 3u*
rürfberufung uad) 9hga unb ermunterte
baS publicum, biefelbe gerabegu %n for=
bern. 2B. f ehrte 1817 wtrflkh aurücf
unb begann eine lange s JteiIjc neuer Xri*
umpbe. 3um legten 9Jtale trat er am 2.
3uti 1830 auf. S&egen pnebmeuber
<Mufltd)fett uub oorrüefenben SllterS ent=
fagte er ber 23ühnc, um in 8t. PeterS*
bürg bei einem bort lebenbcn Sohne ber
#tube p pflegen.
ftfertlper, 3»ab v ©attin beS »ortgeu,
bebütirte am 14. ättärg 1796 als 3ulie
in „$te SBalbmänner". Sraöourfängertu
bis 1803, wo fte Wegeu gefd)Wächter »ruft
bem ^^eater gäu§iich entfagte. 331S ba=
hin liefe fte fid) aud) in Dielen (Soncerten
hören, bereu fte and) wteberholt eigene
gab. £>te gMflenben ftub ihre £öd)ter.
SBertlper, ^Margarethe (©retten) (Sltfa=
beth, 1807-15 mit Unterbrechungen, fer=
ner 1817—22. (Sie gab perft Sltuber=
rollen, fpäier übernahm fie fleinerc, bann
größere ©efaugSrollen, im Schaufptel
ßiebhaberinuen. Sie f oll bef onberS talentooll
gewefen feiu, 2a (Softe nennt fie einen „em--
porblübeuben föofeujmetg" (1815). (Seit
1819 war fte mit (£arl Paulp öerheira*
tfjet, fett 1822, uad) ihrer Sdjeibuug Don
bemfelben, mit gfriebrtd) Sßaulmann.
«Öertyer, Slnuette, gab 1813—15, bann
1817—30 erft ttnber, junge Sftäbdjen,
bann iugenblidje ßiebhaberinuen , aud)
Dpernfoubretten.
«ßertber, föoftua (TOSdjen), gab 1818
big 1825 tinber= unb Heinere Mollen. £>ie
Weitere S3itl>nen= Karriere fah fie fid) burd)
ben SSerlttft eines SlugeS üerfcbloffen. £>as
gegen trat fte, wie fdjon als tinb, fo
auc^ noch fernerhin in (£oncerteu auf,
wobei ihre liebliche Stimme, ihre gewtffetu
hafte ©enauigfett unb ihr garter, bebeut=
famer Vortrag gerühmt würben. SSon
1829 verlieren wir fte aus unferem ©efidjtSs
freiS. Seit 1826 war fte mit bem 3n*
ftrumentenmacher 3. ©ottfr. Bergmann
öerheirathet.
Steffel, gratis, 1809—13 als Liebhaber
uub S3afftft ungemein beliebt, ©ab auch
lomifche unb Sntrtganteurollen.
H. <Kej*t>I>alett, $rl. Sllma SJcagbalena,
23aroneffe, mad)te am 24. üKuguft 1856
als 3rene ()8elifar) ihren erften äkrfud),
warb bis 1857 engagirt uub fang fleinerc
ü. 2Bet)rauch.
Sollen. £rat au&erbem iu&oncerten auf.
(Sie War Slnfängerin mit fdjöner Stimme
uub ging Don Jtttga nach St. ©allen.
(Sari ©ottlteb, tomtfer 1857
bis 1858, auch Megiffeur für Poffe unb
$aubeotlle. ©eb. am 17. ftebmar 1819
in JpannoDer, begann er feine S3ühuen=
laufbahu perft als (Sharacterfpieler unb
ging bann gum fomifchen ^ache über.
Slufcer 9tiga ift er noch in Lüneburg,
2)üffelborf, ©annoöer (Xhalia), 3ü*t&
»reSlau, Berlin (©attenbach uub SßoltcrS^
borff), ^Bamberg, ^refelb 2C. engagirt ge=
wefen. @r tyat fid) burd) tüchtige brama*
turgifche Sluffä^e befannt gemacht unb
bramatiftrte einige (Stählungen nach ber
„©arteulaube" unb nach §rtfc Deuter
(©eheimnife ber alten SKamfell; Onfel
33räftg).
SBetjlattM, ©buarb, bebütirte 15. £)c=
tober 1825 als Serbtuanb (Kabale). I.
ßiebhaber unb jugeubliche gelben bis 1830.
3m «orftabttheater, 1836—37, gab er
eine lange s Jtetf)e öon ©aftrollen. @r be^
fafe eine fd)öne Xheaterftgur unb fpielte
mit Sicherheit, ftraft unb geuer, „fobalb
er ßuft h«tte", wie eS Reifet. iöefonberS
glürflid) war er in ber £>arftellung
herzlicher üftaturmeufcheu unb in munteren
9loUen.
<fö*tjlattM, Wl ab. Sßilhelminc, geb. um
1803, bebütirte 20. October 1825 als
Sßreciofa. ßiebhaberinuen bis 1826. 2lm
15. 3auuar 1827 gaftirte fte als ©reichen
(Detter aus 33remen). Sie war eine Por-
güglidje brünette Schönheit mit feurigen
fchwarjen 5lugen, als .tünftleriu aber uod)
nicht ausgereift
H, 3£et>rait4, 5lug. $einr., würbe am
30. Slpril 1788 als Sohu beS ßiPlänbi=
fcheu ©ouoernements^oftmeiftets (Jriebr.
SBilh- D. 333. (t 80 3<ifjre alt, am 1.
gebntar 1838 in St. Petersburg) gu^ttga
geboren. 9lachbem er in feiner SBaterftabt
unb in St. Petersburg in PriPat * (Srjte*
hungSanftalten gebilbet worben war, über^
nahm er in fötga einen öffentlichen Soften,
ben er balb wieber aufgab, um feinem
©ange &ur Eunft unb Literatur uachsu=
gehen, ^r ftubirte in $orpat fleißig bei
fchon borgerüeften Sah^n wnb würbe 1820
als fcector ber beutfehen Sprache an ber
bortigen Unioerfttät angeftellt, Perliefe je*
boch nach Verlauf eines 3«h^cS auch biefe
Stellung. Seine literarifche ^h«tigfeit,
bie ftd) aufeer gelehrten 2lrbciten auch auf
Iprifche unb epifch=lprifche Dichtungen er-
ftreefte, wirb burch feine ßieb«4ompofttio;
neu Weit übertroffen. Namentlich follen
„günf Sammlungen beutfeher £tes
ber", bie er in fetner jugenbltchen Pe«
riobe tu ber afabemtfd)en S3uchhflwbtung
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2Bei)raud& —
in $>orpat erfdjeinen liefe, gu ben Silier*
beften g&ljlen, mos bie bamalige 3^it auf
biefem Gebiet Ijerborgebradfjt fjat. -ftad)
Segör b. 6iberS „entfaltet er in biefem
einzig fdjönen ßieber * ©tyduS eine übers
rafdjeube %Mt origineller, mit unmiber*
fteijlidjer ©emalt in baS ©emütf) etnbrtn*
genber unb im ©ebädjtntß baftenber 9Jte
lobten, bie faft burdjgängig bon einem
tbm eigenen romanttfcf)4bealen Vaudje be*
feelt ftnb unb fid) burdjauS als (Srgüffe
beS ©enieS bon ben reflecttrenben waty
merfen Unberufener unierf Reiben." 6ie
follen ebebem eine $t\t lang bon ben
mufifaltfdjen halten faft auSfdjlteßltd) ge*
fungen morben fein. Ungleid) fd)mäd)er
ift ein anbereS £iebermerf bon tljm, totU
d)eS er unter bem Xitel „&er neuen
ßteber erfte unb gtoeite Sammlung"
fpäter in Bresben im 6elbftberlage fcer*
ausgegeben bat. 1865 fcbrteb ber ge*
nannte 3. b. 6tberS auf SReuauSgabe
fämmtlidjer Vefte eine 6ubfcrtytton in
Riga aus, über bereu Erfolg uns ntdfjts
befannt ift. 1822 erfdjien bon SB. ferner
in Qoxpat eine bterbänbtge Ouberture
al« op. 3. — b. SB. berlebte feine legten
ßebenSjabre in fümmerltdjen Stobältntffen
in Bresben, mo er 'am 24. Februar 1865
ftarb. 3n feinen jungen 3abren bot er
fid) in Riga aueb als (&labterfpteler bören
laffen, ebenfo ein 23ruber öon ibm, über
ben mir fonft ntdjtS SftäbereS miffen.
SÖeljraud), 3Jlab. (SBtttme), geb. SBeber,
trat am 2. &ecember 1805 als (Soncert=
6ängertn in ber 97luftfaltfd)en ©efellfdjaft,
unb am 5. $)ecember als 3fabella in
„ßilla" im Xbeater auf. 6ie fam aus
6t. pkterSburg, batte früber in Königsberg
gemtrft, unb mar eine nabe SSermanbte,
maljrfdjetnlid) eine (Soufine bon Sari 2Jiarta
b. SBeber, aber eine mittelmäßige Küuft*
lerin.
9$e^raud), $em. SStciortne ober ftrie*
bertfe, £od)ter ber Vorigen, aus 6t. ißt-
terSburg, trat am 9. $ecember 1805 als
(Slabterfotelertn in ber 3Jhtftfalifcbett ©e^
feUfcfjaft auf. 6ie mar bie fpätere ©atttn
beS S)trectorS föingelfyarbt unb ftarb
1850 in 6d)önefelb bei Seidig.
9Be$rid>, ©ottljarb, mürbe 1845 *u
$>ubena in Kurlanb als 6obn beS tyxop*
fteS SB. geboren. 6eine ©Item — ber
Später bat fid) u. 51. burdj Verausgabe
einer 6ammlung bterfttmmtger letttfdjer
©efänge mit größtenteils felbftüberfefeten
Xejten unter bem Xitel „®feefmu mat*
nagS" befannt gemaebt — maren beibe
mufifaltfd), unb feine 9Jiutter, eine 6djü=
lerin ßufcau'S, ertbeilte ibm ben erfteu
Glabterunterridjt. SBeitere 2ttuftfftubteu
maebte er als ©tjmnaftaft iu Zittau bei
t>. Siecfcn. . 263
bem bortigen Organtften <&l>r. 23ernbt,
fpäter bei SB. S3ergner jr. in 9liga, vo-
rauf er baS ©onferöatorium in £ety5tg
begog. 1869 lieft er fieb als 3Jiufiflebrer
in 5Higa nieber. Vier mirfte er als £>r*
gelf^ieler in öerfebiebenen im 3)om gege*
beneu (Soncerten mit, SuUöt in ber t(uf=
fübrung ber ^acbl^en 3WattpuSpaffton
1886, moranf er in bemfeiben Sa^re als
üKacbfolgcr Vetnri^ 6tiebrs als Organift
an bie 6t. Olaifircbe in föeöat berufen
mürbe. 6eit berfelben 3eit ift er mu\\b
Referent beS „Sleöaitr »eoba^terS". SB.
tyat lieber com))onirt, bon benen einige
gebrudt ftnb.
^öidjmann, 3. (£., aus Sttga, ftellte
1814 ein bon i^m erfunbeneS neues ©las
bter*3nftrument auf ber großen ©iibftube
aus, meines er „S^elobica" nannte. (SS
mar obne 6atten, flöten ober pfeifen,
bon an^altenbem £on, unb ^ielt ft<b im
Klange smifeben Orgel, ©las = £<mnontfa
unb Vornmufif.
^Öicbc, ©arl, aus Königsberg gebürtig,
mürbe bafelbft bon 1809 an §u fletnen
2!uSl)ülfSrollen bermenbet unb fptelte bann
neben SBüttner (bgl. b.) jmette ßtebtyaber.
6eine 2)arftellungen maren %\\ menig ht-
lebt, ba er feine &d)ü(t)ttxni)tit unb fein
ungeleufeS SBenebmen nur bis gu einem
gemiffen ©rabe befämpfen fonnte unb fonft
mit feiner ©eftalt unb feinem Organ mefyr
©inbrurf ptte machen müffen. ©r begab
fid) nad) ^ufelanb unb erbielt eine %\x-
ftellung am 6t. Petersburger V^ft^eater.
Vier trat er balb in baS fjad) ber älteren
Velben unb Später, ^ad^ .10 Sauren pen=
ftontrt, mürbe er bei ber ausmärtigen
©enfur angeftellt. SBiSmetlen gab er ba=
bei nod) ©aftroüen, fo in fRiga im 2T*>rtI
1820 bier, unb amifdjen 2)ecember 1839
unb Februar 1840 fed)S. 6etn Repertoire
reifte bon ^erbinanb in „Kabale" bis
gum ßear, bod^ fpracb er aud) §ter nur
mäßig an. 6etne größte Xugenb erblirfte
man tu feinem ftarfen Organ. 1842 fef)rte
er nad) Königsberg gurürf, mo er 1846
ftarb.
mtbe, 2Jlab., gaftirte am 16. «pril
1820 als 5llbertine (Se^lgcf^offen) unb
9tettd)en (ßanbbauS an ber Veerftraße).
med, %xt. maxit, Sto^ter uub 6d^ü=
lerin beS berühmten Slabierpäbag^gen
ftrtebrid) SB. (t 1873) in Bresben, unb
6cbmefter bon ©lara 6d)umaun, bortreff*
lid^e ^ianiftin, als ßlabiers unb ©efang*
£e$rertn iu Bresben lebenb, concertirte
am 13. unb 30. October 1870. 2lm 23.
October beffeiben SabreS trat fie außer*
bem in ber 27htfifalifd)en ©efellfdjaft auf.
*. mtdtn, Sri. Katbarine, $lltiftin,
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264 D. SBtetf&orft •
trat gtt)ifd&cn 1842—45 in einigen (Son*
ccrtcn auf.
*. Ktttctyorft, %xl @$ülerin beS
St. Petersburger (lonferbatortumS, con=
certtrte am 7. ßanuar 1880 mit $rl. bon
3mantfefl)=SBafiIenfo im 6df)margf)äupter.
EHctfmatitw, ©ottlteb (Sbrtftopt), lebte
als 3ttuftflef)rer Anfang ber 40er 3abre
in s Jttga. 1845—48 mar er als II. Oboer
am £beater engagtrt unb trat um btef e
3ett audf) al§ 6olo = Oboer in ßoncerten
auf, barauf ging er für (£ngltfdf) £orn
gur taiferl. Oper tu 6t. Petersburg,
febrte nad) fetuer Sßenftontrung 2ln=
fang ber 70er 3afjre naä) ^tiga gurücf,
prtüattftrte fyitx, liefe fid^ auf bem (£ng=
lifeben £orn 1871 unb 1872 uodf) einige
3Jtol in ftir<ben=(£oncerten bören unb ftarb,
63 3abre alt, im 9Wat 1880.
SBiefcentftmt, 3)taEimtltan, bebütirte am
11. October 1789 als ©apellmeifter fta*
folbi in „$>ie §etratb burdf) ein Sovens
blatt". ®omtf<f)e 2llie, ©afepartien bis
1799. (£r galt als gute Slcquifition unb
bemäfjrte ftdf) auf bte $auer, n>ic ber Um=
ftanb bemetft, bafe it)tn ©eneftge gemäbrt
nmrben. (Sr trat audf) in (£oncerten auf.
Söicbcmatw, 2Jtab. Sgl. ©ertrub
9Jienbe. Um baS 3a^r 1813 ging fie, mie
eS gelegentlidf) Reifet, „bem ftftlflofen 2Hter
entgegen".
<&iebcmanit, ©ruft 5luguft, 6obn ber
Vorigen, geb. 1792 in Dliga, mürbe fdfjon
in feinen früljeften Einberiabren auf bie
©übne gebracht, ©eine 2luSbtibung ge=
nofe er in fetner ©aterftabt. 1809 mar
er SJUtglteb ber föunbibaler'fcben ©efeU=
fdfjaft auf Slltoua, bon ba brachte 2a $loü)t
if)n au'S Stabttbeater. föier mar er bis
1820 als ßiebbaber unb £elb, befouberS
aber als erfter Xenortft ber entfdjiebenfte
ßiebltng beS ^ublicumS. ©erübmt mürben
an feinem ©efauge öor Willem bie 3«rt=
beit beS Vortrags unb bie (Sorrecibeit
ber Xonberbinbung. 2luSgegetdf)net mar er
u. 21. als <SejtuS (XituS öon 2ttogart).
2ludf) in teoncerien mar er febr beliebt.
1820 mürbe er gu einem ©aftfpiel au baS
tönigl. ^oftbeater gu ©erltn berufen, baS
glängenben Erfolg b^tte unb gu einem
gmetiäfyrtgeu Engagement führte. §ier
fdfjetnt SB. bereits angefangen gu fyabeu,
baS fomtfebe $adf) mefjr in fein ©eretd)
gu gießen. SJon ©erltn ging er nadf) ßetpgtg,
mo er ftcb audf) als föegtffeur 2lnerfennung
ermarb, barauf uadf) Hamburg unb Olben=
bürg, 1834 febrte er nadf) 9^iga gurücf,
gab bter fomifebe, gmette feboracterrollen
unb ienor = 23uffoS unb mürbe aufeerbem
als länger gu allem -Jftögltcben öermanbt,
bem er ftdfj nic^t mebr gemadjfen geigte,
©on 1835 an mtrfie er als .fomtfer,
- 2Bienian>8ft.
Xenor*©uffo unb 3itfpicient am $oftbeater
in @t. Petersburg, 1845 mürbe er penfto=
nirt, ertrug tnbeffen ben fHubeftanb ntdfjt
unb liefe fid) 1847 als föegtffeur = ©ebtlfe
unb Sibliotbefar öon Beuern in 6t. $e=
terSburg anftetten. 2lm 18. October 1852
ftarb er an einem Üfterbenfteber, baS er
ftdf) burd^ eine heftige ©rfäitung gugegogen
batte. — 30. ijattt einen ©ruber ©eorg
unb eine 6cbmefter ^onftange, bie beibe
bie Söübne nur als ttnber betreten baben.
©onftange foll fpöter bauemb gefränfelt,
ibreu ©ruber Sluguft aber überlebt b^ben.
SBUfeematttt, X^eater=, mabrfc^etniid^
©bormitglieb 1861.
2»Ufd, ^riebrt^, III. ©ornift 1870
bis Anfang ber @aifon 1877—78.
«Sicgucr, ®rnft, geb. 1850 im ©oibin=
genf^en Greife, 1868—73 £e^rer unb Or=
gantft in einer ßaubgemetnbe, erbielt feine
muftfaitf^e2luSbilbung 1873-79 im 3KoS=
fauer Sonferöatorium, mo er erft ©labter,
unb bam unter £fdf)atfomsft) ^ompofttion
ftubirte. ®r manbte ftd^ bann fpeciell ber
©oealmufif gu, mar S^orbirigent ber 9ftoS=
fauer Pb^b^rmonifd^en ©efeUfcbaft unb
9Jhififlebrer au ber ^omiffarom f fd^eu ttfy
ntfdfjen 6d^ule bafelbft. 2)urcb ein 2un=
genleiben öeraniafet, 3WoSfau gu öerlaffen,
ging SB. 1885 uad^ SBtlna unb nabm bort
6tettung als Dirigent beS 3Jhiftfalifd^=
^ramatifd^en SkretnS, unb als ^labier=
2e^rer an ber <5paftttffötn 3Kufitfd^ule,
SB. öeranftaltete (Soncerte in 3WoSfau unb
anberen 6täbten $RufelanbS unb liefe ftcb
1886 als 3Jlufiflebrer in fötga nieber, mo
er gur 3ett ©efanglebrer am £omo=
noffom=©t)muaftum unb au ber ruffifeben
^ealfd^ule ift. 1888 mar er fteftbtrtgent
bei bem III. ßetttfdjeu ©efangfeft.
«Kttdliordff, brei ©ebrüber, ©rafen,
traten 1806—7 mieberbolt in mgaer Son^
certen auf, am fjäuftgften 2llejanber SB.,
melcber Sßtoloncell fpielte. 2)ie anberen
S3rüber, 9Wi^ei unb 3ofef, maren ©tolinift
unb ©ratfebift.
^Öicniatoöfi, ^einrieb, geb. 28. 3uni
1835 gu Dublin, f 19. SWärg 1880 in
SttoSfau, in 5|SariS gum b^borragenben
©ioliu = ©irtuofeu auSgebtlbet , fett 1860
®aiferl. rufftfeber tammer ^ ©irtuoS, con=
certirte in Sfttga guerft als 13jäf)rtger
tnabe am 21. unb 28. 3uni 1848 (6(bmarg s
bäupter), ferner am 1. unb 5. 3uui 1851,
15. unb 25. 2fyrtl 1852, 20., 25., 27. unb
29. Slpril 1866 unb 25. unb 26. 2lprii 1872.
Kttettiatodfi, 3ofef, geb. 11.3nail837
gu ßublin, bebeutenber pantft, ebenfalls
in $ariS gebilbet, unb le^ter 3^it in
SBarfdfjau lebenb, concertirte mit bem $o=
rigen, feinem ©ruber, 1851, 1852 unb 1872
gufammen in Sfttga.
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fBienricft, ^fricbr. 2Btlh. 2«cj v öom]
£oftheater gu ©onberghaufen, länger,
SSalletmeifter unb Arrangeur 1844—46.
SBittirid), Dl ab. ©lifabeth, geb. ©gebij,
gaftirte alg ©djaufpietertn am 30. Dctober
1845 unb blieb bann, ttahrfchetnlich als
Sängerin, big pm 3<ttroar 1846 im (£n=
gagement
t». Söief ettber, mufitaltfche $)tiettanien=
8famtlte, in ben Programms ber 2Jhiftfa=
Uferen ©efellfdjaft sn>if*en 1796 unb 1823
bertreten burd) ein Sri. ü. 2B. nnb einen
£errn Sllejanber b. 2B., toelche beibe ($la=
bier fptelten.
fBttedner, $rl. gann^, öom <5iabU
Xf)tattx 31t ©Iberfelb, Liebhaberinnen 1879
big 1880.
$BUtfett$, £err, (Stobter* unb flöten*
Dilettant, gtotfehen 1809 unb 1817 öfter«
in ©oncerten gehört.
2»iH>e, $aul, 1787 in $)orpat alg ©ot>n
beg borttgen 23ürgermetfterg unb Sfcmf manng
2B. geboren, aufeerorbentttch beliebteg Witt*
glich beg £oftheaterg in ©t. Sßetergburg,
gaftirte im 3uli unb Sfoguft 1823 an 4
2lbenben alg gerbinanb äßalter, 23aron
©luiheu (ßefete Littel), grau* üöloor unb
^Uibert jun. f <*m 10. Slprtl 1827.
miht, ©djaufpteier, gaftirte im Wo*
üember unb $ecember 1836 an 4 2ibenben
alg Obcrft b. ©hrenpretg ((Sapricctofa),
£ang (ftrtboltn) unb Sßubbtng (S3eneft^=
$orftellung) im öorftabttheater.
mtlplmi, 3frl. Antonie (fpäter berehe=
lichte ©ulenftetn), geb. 5. SMr* 1826,
©chaufptelertn in Sßeft, Sßrefcburg, Söreglau,
Hamburg, $)regben (J&oftheater) unb ©tutk
gart (ebenfo), feit 1866 öom Sweater prücfc
getreten, gaftirte im Slprtl unb 3Rai 1850
an 7 5lbenben alg $onna $iana, $ar=
thenia, 9Jlarte 2lnne, $onna 3faura
(©chule beg ßebeng), 3ungfrau b. Drle=
ang, 3fran§tgca (2Rutter unb ©ohn) unb
Jpebtotg (Jöall gu ©llerbrunn). (Sie toar
bon §eroinen^after Sftgur, hatte einen
lebenbigen ©eftdjtgaugbrucf, ein fpredjenbeg
getftbolleg 2luge unb bolleg Organ unb
eignete fich borguggtoetfe für letbenfdjafk
liehe, patljetifche ©hetractere.
SBitydmi (recte ©djabe), Sultug,
gelben unb Liebhaber 1870—71.
mi%elml ^rofeffor Sluguft, berühmter
»toltntft, concertirte mit gfrl. Olena ftalf*
mann unb ©eorg Deitert am 3., 6. unb
8. 9tobember 1872 im £h*ater, femer mit
9*ub. 9Hemann am 18. unb 21. Sftobember
1873 unb am 22. unb 27. gfebruar unb
4. $ecember 1885 im ©etoerbeberetn. 2lm
7. $ecember 1885 gab er ein ©onceri im
$om. — 2B., geb. am 9. «September 1845
ju Ufingen in SRaffau, mar perft ©chüler
bon (£. Sftfcher in SBtegbaben, bann bon >
- äBlttfon. 265
$)abtb, Hauptmann unb dichter im ßetp=
jiger ©onferbatorium, plefet bon föaff in
2öiegbaben. Sftach beenbeter ^ef^ett be=
trat er, überall bon ben größten Erfolgen
begleitet, bie Sirtuofenlaufbahn, bie ihn
um bie ganje SBelt führte, ©einen 2Bof)n=
fife h^t er in £tebertch a. dti)., too er
eine ipochfchule für Sioltnfpiel gegrün=
bet hat.
*»ilfe, $rl. 3Jlarte, Dom ©tabttheater
gu ©tettin, ßiebhaberinnen im Anfange
ber ©aifon 1879—80.
KKlfettS, ^)em., Xheatermitgiteb 1841
big 1843.
mm**Un, fleine Wollen um 1776.
SBittfeora, Sohcmn S«tbin v Snftruments
macher in 9*iga ungefähr feit beginn ber
1840er Sahre. @r oeriiefe »liga 1847, um
tn'g 5luglanb gu gehen, fehrte aber jurücf
unb etablirte fich 1848 auf J g ^eue. SB.
toax ein forgfältiger, foiiber unb benfen=
ber «Weifter, beffen ©laöiere bie beutlichen
©puren etnftiger Sortrefflichfeit noch heute
tragen. &erettg 1853 erbaute er ein mit
allerhanb felbfterfunbenen ^erbefferungen
ber 3KechaniI auggeftatteteg freujfatti=
geg ^Sianino, beffen S3efchreibung fich
in ber „föigafchen 3eitung" 5lr, 224 finbet.
Sluch bei ^afelciaoieren brachte er 9tat=
conftruetionen an. f plöfeli<h am 3«^
1864. SB.'fche ©laötere tourben in frü=
heren 3aljren mehrfach in ©oncerten ge=
fptelt, big fte burch bie augtoärttgen unb
ireffelffchen Flügel öerbrängt tourben.
♦Äiöborg, SBtlhelm, ©ohn beg Vorigen,
oortrefflicher ^ßianift, in 3fliga geboren
unb in SWogfau lebenb. ($r trat am 1.
unb 14. Styrit 1873 in ber SJtoftfaltfchen
©efettfehaft auf unb gab am 5. Slpril
1874 ein eigeneg ©oncert im ©chtoar3=
häupter.
$Bitte, ©olotrompeter, gelegentlich auch
ftelloertretenber Dirigent ber ^ogieef^fcheu
Capelle 1878, ferner ©olo*(Sornetttft ber
^achfatt'fchen ©apette (Dubbeln) 1881.
*Äiömann0 r ©arl ©buarb, bortrefflicher,
fehr gefchä^ter ©laoierlehrer. f, 43 3«h^
alt, im 3ult 1855.
^iömere, 9tuboif, betannter ©laöier=
öirtuog unb (klabtercompontft, taiferl.
^önigl. öfterreichifcher §ofpianift, concer=
tirte am 26. unb 27. 3anuar unb 1.
bruar 1857 im Theater. @r toar am 19.
October 1821 ju Berlin geboren unb ftarb
im Söahnftmt am 12. Sluguft 1878 in
SBien.
münet, Sluguft, (kontrabafftft 1864
big 1881, toarb inmitten ber legten ©ai=
fon penfionirt unb ftarb am 21. ©eptem=
ber 1881.
^Öiöfon (ober SBilfon, auch 2Öil=
' leng). £heatamitgiteb 1884.
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2ee aöiflu -
9BUU), ©uftab, bom ©oft^catcr in
»raunfdjtoeig , ^ormitglicb (I. 33afe)
1879—84, 3. 3. in »rcglau.
!>♦ SÖUw, Sßeter Nicolai, toarb am
20. ftebruar 1834 gu 9Hga als Solm et*
neg gefdfäfcten 9iea)tggelel)rtett geboren.
3m elterlichen §aufe, in bem fid) n. 21.
ba£ ehemalige #Hgaer Streta>Duartett
SBeller, Sdjönfelb, $errmann unb Sttarfug
conftitutrte nnb $af)xt lang mädjetttltd)
ein 2M bereinigte, ttmrbe bie 2fhtfif liebe»
bott gepflegt. So fanb b. SB.'g Neigung
für biefelbe frül) retdje, SRaljmng. $>aj$
er, urfprüngiid) für ein totffenfdjaftlidjeg
Siubtum beftimmt, fta) auaft#ie&tidr ber
Shmft Eingeben burfte, berbiutfte er ber
toarmen tjürfpradje beg bamalg in Sftiga
lebenben ©onrabtn föreufcer, nad)bem bie=
fem ber 3ufall einige 3ugenbarbeiten SB.'g
in bie Jpänbe gefpielt Ijatte. $ie glück
Itc^c SBaljl feiner erften &ef>rer: SBtllmanng
(fclabter), Detter (Violine), Sd)ramef,
®reufcer, nnb nad) beffen £obe Slgtye
(©ompofition) fefete tl)u in ben Staub,
feinem Stubtum eine foiibe, ftreng clafft»
fd>e ©mnblage gn geben nnb befähigte
tfyn, 1851 in bag ©onferbatortum ber
2ttuftf p ßetp^tg einzutreten. £tcr ber=
Hefe b. SB. bie anfänglia) etngefd)lagene
Virtuofens&ttajtung unb itoibmete fid) &e=
fonberg ber £f)eorie unb (Sompofttton.
SWandje groben ber lederen famen in
ben jäf)rlitt)en Prüfungen beg (£ouferba=
tortumg bor bie Dffeniliajfeit unb er*
freuten fid) einer günftigen S3ettrttyettung
feiieng ber ßeipstger treffe. ©leicfoeUig
toirften bie auggeaeidjneten ßefyrfräfte ber
Uniberfttät anregenb auf bie (Snimtcf elung
feines ©etfteg. 9tad) boUftänbig abfol=
birtem (£urfu8, unb nadjbem b. 583. nod)
ein 3aljr lang ben $ßribat4interrid)t beg
auggeaeidmeten £f)eorettferg SWortfc £aupk
mann genoffen, madjte er Reifen burd)
3)eutfa)lanb, Belgien unb gfranfretd), auf
benett fta) ©elegenfyett bot, feinen friti=
fdjen Sinu erfolgreich augjubiiben. 3u
feine Vaterftabt gurüefgefefjrt, übernahm
er 1857 bie gtoeite (SapeUmeifter * Stelle
am Stabttyeater, gab biefelbe jebodj fä)on
im folgenben 3afjre toieber auf unb
manbte fid) nad) St. Sßetergburg. $ort
trat er mit ben Spifeen ber mufifalifa^eu
ftuttft in Verüfjrung unb erhielt 1860 auf
(Smpfeljlung 2Iboif ©enfelt'g feine §lnftel=
lung aig ßefjrer her Xljeorte unb beg
(Slabierfpteig am taiferi. ^icolai=3nftitut.
9tod) feiner Sßenfiontrung fiebeite er 1875
nad) ftregben, 1878 nadj 2Btegbaben über.
— b. 2B. fjat auf begebenen Gebieten
ber Stommermufif gefdjaffen. 4 Streif
Ouartette in C-nioll (op. 4 ), E-raoll, A-dur
unb D-dur f atten in feine frühere 3eü-
t>. 3BUm.
Sie finb fämmtltd) in Sfttga au^gtfü^rt,
bag erfte ift gebmeft, ebenfo ein Sejtett
für Stteldtfuftrumettte in H-moll, op. 27.
($tn großer X^eil feiner Som>»fttionett
befte^t in ßiebern, gemifc^ten unb 3Rän=
nerc^ören. S3ei feinen ßiebern liegt ber
Sd)tt>et£unlt überall in fdjrönbetoegter ©on=
tour ber Stngfttmme, toäfjrenb ber (^la=
bterpart btgeret betyanbelt ift, o^nc Mrftig
gu toerben. SWandjeg nähert fidj unmtttel=
bar bem Solfgton. Seine 9Äännera)öre
geia^nen fid) bura) leisten gluft unb
ebenfo praettfdjtn toie llangbollen Sa^
aug, unter feinen mannigfaltigen, nid^t
toeniger fangbaren unb nobel ge^aUenen
Arbeiten für gcmifajten ®^or bilben eine
befonbere ©ruppe bie brei= big aa)tftim=
migen 3Rotettett op. 40, benen iateitttfdje
tirajengefänge gu ©runbe liegen, unb bie
fid) bem heften anreihen, mag in ben
legten 3)ecennten bon ^ird)enmufif ge^
fd^rieben toorben ift. 33ei toeitem bie
«Wefjraafjl unter b. SB/g SBerfen bilben
aber feine ©labierftücfe. gür bag attmu=
t^ig gefellige ©etire ber SDlufif h quatre
mains befiit er befonbere Vorliebe unb
fjerborragenbeg Xalent. 3n bem ©efdjtcf
— toir citiren ^ier b. SB.'g S3tograp^en
51. 91tggli — , mit bem er ben Stoff auf
bie betben Spieler bertyellt, aber audj
in ber S^ön^eit unb bem 9leia)t^um beg
tlangcoloritg berührt er fia^ mit Slb.
3enfen, toit benn bie 2lnmutf) unb poetU
fa^e Barett ber SB.'fdjen Slugbrujfgtteife
bielfaa^ an biefen ßiebiing ber ©ragien
erinnern. 3n iüngfter 3ctt |at unfer £on=
bitter bie leinegtoegg übermäßig befefete
ßiteratur für 2 g^ianof orte um eine *fteif)e
fe^r beaa)tengmertf)er ©ompofitionen be-
reihert, bon benen totr bie p^antafie- unb
woPautbollen Variationen op. 64 ^er=
bor^ebeu. SBag bie äufeere ©eftait feiner
&labierfd)öpfungett betrifft, fo pflegt SB.
ä^nlio) tote Stephen fetter, 5lb. 3cnfen,
2:^eob. ^ira^ner unb bie meiften Beuern
nid)t bie clafftfc^cn Stilformen ber Sonate,
fonbern ^ält fid) an bag fnapper geglie=
berte ßieb o^ne SBorte, bag Sdjergo,
S^onbo 2C. Seine Xtfyuil ertoeift fta^
burd^weg aig eine mafjbolle, fälifyt na*
türlia^e. ^lirgenbg belangt er feine ©e=
Mibe mit birtuofem Flitter, fud)t er ben
£örer bura^ äußere ©ffecte, glänjenbeg
$affagentoerf, rei^e Koloratur, impofante
Elangmaffen su beftea)en. b. SB/g ©labier=
totvte berlangen ba^er feine tyodjgrabtge
fjingerfertigfeit, too^l aber poetifa^en
Sinn, ©efdjmacf im Vortrag, eine ben
melobtfdjen Umrift, toie bie btynamifdjen
2(bftufungen feinfühlig toiebergebenbe^anb,
unb gerabe hierfür bürfen i$m unfere ge=
bilbeten Dilettanten baufbar fein. — Unter
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2Bilfd>jdtter -
bem Xitel „($iu ©rufe aus ber f?etne" fjat
o. 393. hei ©tteba in s JUga aud) cittc ©e=
btdfjifammlung oeröffentltdjt.
8Mlf datier, ftiöttft, conccrttrtc am 13.
gfcbruor 1831 im Sweater.
gfrau Wlatit, geb. fctebeuiljaler,
geb. am 1». 3annar 1633 ju 2öten, h\U
bete fid) gur ©ängertn aus, als fie febon
mit bem 3«genteur 2B. oer&etratljet war,
trat erft in (Soncerten auf unb bebtittrte
1865 auf bem ©ra§er Sweater, ©ettbeftt
totrfte fie in ©erUn, ßonbon, men, ßetp*
3*& SSrünn, $eft 2c, unb fd^eint fid) iefct
prüefflegogen gu Ijaben. 3n fötga gafttrte
fie tm 2lpril unb Mai 1871 an, 8 2Bben=
bett als Iftorma, Valentine, &onna 2lnna,
s Jted)a, ßeonore (Xroubabour) unb in Der*
fdjtebenen örudjftütfen. 3f)r (Sopran war
t>on gewaltiger ftraft, grofcem Umfang
unb wobllauienb.
«*il|in, $em., £&eaiermitglteb 1842
biö 1843.
2Bi»»er, %tl Maxit, ßbormttglieb
(©opran) feit 1889.
mn*ntk grau ©opf)te, (S^ormitglieb
1868—70.
ftttnfelittftttit, (£arl griebr. äBtif)., febr
beliebter tyrtfdjer Xenorift 1863—65. (Sr
befafc feine grofeen ©fcimms9fttttel, erhielte
aber burdj bie fünftlertfdje Defonomte,
mit ber er %n fingen oerftanb, 2öirfungen,
bie fttmmbegabteren, aber Weniger ge=
faulten Sängern berfagt fhtb. ©ein ©piel
ftanb auf entfpredjenber £öf>e. (£r trat
in oielen ©oncerten auf, unb madjte eine
ßoucertreife burdj ßtblanb. Sßacb feinem
2ltiStrttt aus bem £f)eater Wirft* er eine
gettiang, jufammeu mit feiner ©atttn,
als ©efanglebrer in föiga, folgte aber
1866 einem Stufe an baS &ofif)eater au
$effau. f 12. 9tooember 1878 als £enor;
buffo iu Sftotterbant* ©eboreu war er am
5. Sult 1830 in ^Berlin. - $rei lieber
für ©opran ober £euor oon 2B., grl.
©lifabetl) o. äötlfen gewtbmet, erfdjienen
1866 als op. 3 bei ^etrtcf in 8Hga.
2lu&erbem bat er u. 21. bie £ejtbidjtung
ber Oper „3wei ßompontften" oerfafjt,
weldje mit 2lb. Jagens 2RuftE in $iga
aufgeführt worben ift.
Kttnfeiittftittt, grau 3)larie. «gl. %\o--
renotlle.
SBiafler, {Jrl. SJtarianne, oom ^öntgl.
§oftbeaier iu taffei. Dperufoubrette 1870
MS 1871.
SBittfler, X^eobor, bebeutenber Stötift,
Kammervirtuos aus Söetmar, ©oltft ber
(Sapelle ber ©ewerbe=2luSftellung 1883.
«EBinfier, föidjarb, 1884 $ireetor beS
©ommertfjeaterS im &agensberger $arf,
bem er fdjon 1883 als föcgtffeur unb
©djaufpieier angehört fjatte. 1884—85
- SBirfceltaS. 267
fptelte er mit fetner ©efettf^ffc längere
3eit iu 5)orpat (Sr war ein umftdjtiger
©efc^äftsraann, tüdrtiger Jle§iffeit unb
begabter ©djaufpicler, unb bejtrebte fic^
mitfefolg, mit Keinen Mitteln bas mög=
Itdrft »efte ju bieten, »efonbers öerftanb
er eS, fein Xl)eater öon 2lu»tt)üd)fe4t unb
2äd^erlid)feiten frei p Raiten, toelcbe S3ü^
neu oon fo fletnen «er^ältntffen fonft faft
immer an&ul>afien Pflegen, ^at bem $&ta=
ter entfagt unb priöatifirt in Berlin.
dinier, 3o^ann <§b mun b. ^elbentenor
1858—59. <Sr finbet fid) u. 21. als 2Jtan=
rico unb Xann^äufer im (fangen gelobt,
^atte aber mattete Mängel.
Mittler, L Trompeter im Anfange ber
©atfou 1863-64.
SSitftermatus, Softann ^eter, ^>ecora=
tionS s 3»aier 1809-17, gelegentli^ auc^
als ©d>anfpielcr actiö. f, 42 Safyct alt,
im 2lpril 1817.
mt*d>, Sri. Emilie, oon 9ioftorf,
©olotängcrin 1853—54.
«W, Sodann, ^itglieb bes ©ttgert-
fdjen Ü«ufif(^orS f bann 1838—45 Jpornift
im Sweater, and) einige 3Jlal im donceri
gehört.
«ßirfiiig, Sobann Satob, geb. 1754
in Königsberg. Sugenblidje, fpäter fö^a=
racterrollen, in ber Oper poette Öa6=
Partien 1784—1809. ©tng nac^ ?»eoal.
3m 3uli unb 2luguft 1815 gaftirte er
an 3 2lbenbctt als ©ofratb (Pfeifer
(SSlboocatcn), 9lunj (Xo(|ter ^tyaraontS)
nnb Obercommiffär %t)lbtn («erbrechen
aus ($f)rfucbt). SBä^renb feines SRigaer
(Engagements toar er toeuig beliebt unb
würbe aud) wenig befc|äftigt f bei feiner
9töicffe!jr war er aum Künftler gereift.
Sßirfinti, Wab. Kat^arine, geb. »wfc
ner, erfte ©attin beS Vorigen, ^ragif^e
ßiebbaberinnen 1784—88, innet^alb beS
genannten ^atbeS tü^tig, aufter^alb beS=
felben aber burd^ bie ©c^were ibrer ©pracbe
unb ©efticulation an Erfolgen oerbinbert.
©ie ^atte ^mpftnbung uttb Snnigfett beS
Vortrags unb ©pielS, fprad) aber SBiener
2)ialect. 23on i^rem ©atten gef(öieben,
öer^eiratbete fie fid) mit 9lug. $orf^
als beffen erfte grau unb trat als SJtob.
^3. nod^ bis gum 20. ftebntar 1789 auf.
f um 1795 in ÜBerltu.
Aufing, mab., jweite ©attin oon 3o=
^ann Sß., ßiebbabertnnen 1798—1801.
^ireUuS (Sßirslaoius), (Jantor beS
£>oms unb ber 2>omfdjule 1561—66.
^ir^clinS f 3obann ^erbinaub, ©d)au=
fpiel=2)irector, gab um bie 1740er 3ab*e
SBorftellungen in bem &omöbtenfHütfe auf
bem »ifd^ofsberge. 3u feiner ©efettf^aft
gehörten jebeufatts mehrere ber a. O. auf=
geführten $Ue* £>t)l
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268 2B!»$aler
mm^nltx, %xl 2lgneS. Sugenbltche
£elbtnnen unb ©alonbamen 1882—83.
KHtfotndfi, »tottntft, concerttrte am
11. 2lprtl 1803 im Xtyatvc unb trug u.
31. eine freie Sntproötfatton öor. @r nannte
fidj Schüler beS berühmten £atybn.
SßBttt, SRttglieb beS »orftabttheaterS
1836—37.
SWttt 3ultuS Ulbert, geb. ptöntgSs
berg, bebüttrte 1852 bei ber ©efellfchaft
beS SttrectorS Sefjring in Haufehmen,
mürbe bann öon SBolterSborf engagirt,
hierauf 2)citglteb ber Gruppe beS Sttrec*
torS 2ttorohn, unb, nachbem er einige
3aljre als Kaufmann in Hamburg gear^
beitet hatte, beS SBallnertheaterS in »erlin.
»on ba fam er 1862—63 als erfter &h<* 5
racter = ®omif er nad) #ttga. Stach feinem
2lbfd)teb öon f)ier pachtete er öom Sweater*
fcomtte, meldjeS fid) nur bie So^anni^eit
felbft oorbehtelt, baS Litauer Xtyattx,
baS er bis 1865 führte. 1865-69 mar
er $trector in 2lad)en, 1869 begrünbete
er eine »olfSoper im ßutfenft&btifdjen
Xtyattx in »erlin, öon 1872 mirfte er
als Sftegtffeur unb Sdjaufpteter am ®er=
mania^eater in 9lett) = ?)orf. Nachbem
er bafelbft fein 25jährtgeS ^unftler^ubi^
läum gefeiert, ging er als ®irector nad)
San ^ranjtSco unb ftarb bort <£nbe 1879.
mtt, grau Samty, ©attin beS »ori*
gen. »gl. genfer.
3Sttt, Sri. ®mnta, ^iantfttn, gab am
7. Sebruar 1876 pm »efien beS hieftgen
2lrmen SMrectortumS unb beS ®ranfen=
Kaufes in ©robtn ein teoncert im %t-
merbeöeretn, ohne fid) ihrer Aufgabe ge*
madjfen p feigen. Sie liefe fid) barauf
als Severin für (£iaöterfptel unb %\)toxit
in Sftiga nieber, foll aber fpäter in ber
Shmft beS 3uf<*metbenS unterrichtet haben.
!>• »ttte, £$eobor, SMrector 1857 -63,
als Schaufpteier »onötüantS unb Sieb*
haber. 3n lefeterer (£tgenfd)aft fanb mau
ihn genial, dr hatte ein befonbereS 2luf*
faffungStalent für bie $arftellung mo-
bemer @alon=©eftalten, mufete mit großer
Sicherheit ben Xon p treffen, ber in ber
pgletch blafirten unb bod) immer noch
fentimentalen mobernen©efeIlfd)aft herrfdjt
unb mar barum feines ©rfolgeS auSnahmS*
los ftdjer, fco er in mobemen ßebenSbilbern
auftrat, ü. SB. mar ein -f ehr gemanbter $)t=
rector, ein beftimmteS fünftlertfdjeS 3itl
läfet fid) inbeffen aus feineu 3)t3poftttonen
bei »ermaltung beS ber 2luftöfung geweihten
Jäters in ber tönigSftrafee nicht er=
fennen.
*. Witt*, Stau 3o^anna, ©atttn beS
»ortgen. Liebhaberinnen, ^elbinnen, tra=
gtfdje Mütter 1857—63. »ortreffitdje
^ünftlerin, öon ber es Ijtefe, „bafe fie ge=
- SBölfert.
troft mit ben erften ©röfeen beS Kothurn
in bie Sdjranfen treten fönne". f tm
Wläxt 1877 p §annoöer.
9BUte, ©ugen, öom taiferl. ^^eater
in @t. Petersburg, gaftirte am 19. Sc=
bruar 1868 als ßeopolb öon S^b^eim
(»laubart, öon ^ierf), unb am 19. Slpril
beffelben Sa^reS als (kamouflet (Xaffe
^^ee) unb ^ettt (3igeuner).
maM, Srang, ©ontrabafftft 1881 2c.
t plöfeli^ am 20. Sebruar 1888.
Wülfer, öubmtg, »äter unb (Sl)aracter=
Kotten 1850—51, öor^er u. 21. in 3Jiagbe=
bürg, §aHe unb Imberg.
Golfer, Wlab. Emilie, gaftirte am 15.
September 1850 als ^rinjefftn SBil^el^
mine (3opf unb (Sc^mert).
»Äölfcrt. ßouiS (SmilSrtebrtck ift 1850
in$Riga als^o^n beS3Jhtfiflel)rerSSrtebrtcl)
SB. geboren, ber auc^ fein erfter ßefjrer
mar. ®r mar anfangs für ben Äaufmann^
ftanb beftimmt, entfd)ieb fic^ aber für bie
muftlalifdje ßaufba^n unb ftubirte, nac^bem
er ft^ bei 21. tfleffel meiter gebilbet, unb
®. ö. fiufeau ftd^ günftig über fein Talent
geäußert |atte, öon 1866 an in ben (&onfer 5
öatorien pßei^ig unb Bresben unter SOBen*
gel, ©occiuS, aWofc^eleS, SRid^ter, ©djmole,
»lifchbieter, mti$ unb 2lnberen. 1870 liefe
er fid) bann in Sfttga als 3Jtufftleljrer nieber.
&ter ^at er and) öerfc^tebene ©efang^
unb anbere muftfalifd^e »ereine geleitet,
u. 21. bie mufifalifche ©efettfäaft „Streb,
famer »erein", ben ,»aian - unb bie
^ßabo*. (Seit 1879 ift SB. aufeerbem
©apeameifter beS letttfd&en ^^eaterS.
^Öölfcrt. ^arl, jüngerer »ruber beS
»origen, geb. in fötga am 5. 2lnguft 1854,
mürbe gleic^faES frü^eitig öon feinem
»ater im (Slaöterfpiei unterrichtet unb ge=
nofe bann noch Weiteren Unterricht bei
anberen 9ügacr ßehrem, mobei er baS
»ioloncett p feinem £>aupt = Snftrument
machte. Seine erfte Xhcitigfeit als Or=
chefterfpieler begann er in ber 3Rufifalifchen
©efettfehaft unb ber italienifchen Oper
2löerino, als Solift in hingen »ereineu.
2lm 10. (September 1872 gab er fein erfteS
eigenes (Sonceri im ©efoerbeöeretn unb
begab fid) bann auf 3 3ahre nach 2)«**
ben p meiteren (Stubien tm borttgen (£on=
feröatorium unter ©rüfemacher. 3n $)reSs
ben trat er in öerfchtebenen ©oncerten
auf, unb mirfte in ber SJlannSfelb^chcn
©apette als @olo 5 »ioloncettift. 3nmitten
ber Saifon 1876—77 mürbe er als erfter
»ioloncellift WS fötgaer ^heaterorchefter
berufen, öon berfelben 3*tt an betheiligte
er fid) an bem bamaltgen ^igaer Streich*
Ouartett unb trat mieber in mehreren (Son=
certen auf. 1883 ging er pr ^aiferl.
§ofcapeile (3)trector S^cgc) @t.
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terSburg, mufete aber fpäter nerböfer Sei*
beu toegen feine Xptigfcit unterbrechen,
©rft 1887 nahm er biefelbe lieber auf,
tnbem er ben (Sommer über als (Solo*
SStoloncelltft ber (Sottcertsßapelle in Oferfi
bettrat. «Settbem lebt er prtbattftrenb in
9liga. <§r f>at für SMoloncell, (Slabter,
©efang, gemifdjten &hor, Stretchquartett,
SölaSinftromente unb Orchefter compontrt.
£ööreS 9Htöfa, Sttrector einer ungart*
fchen gräflichen BranbtS'fchen (Stretch*
(SapeUe, bie im 2luguft 1885 u. SC. im
©etoerbeberetn concertirte.
3£ogrUfd), gfrau gannh, Opernfängertn
aus SBten, gab am 1. October 1867 ein
(Soncert in ber SoljanniSgttbe.
*8ohlbrücf, 3o^ann ©ottfrieb, bebte
tirte am 16. October 1796 als (Secretär
Saliner in „$tenftpfltcht". ^aracter-
Sollen bis 1798. ©r machte fid^ fpäter bei
mehreren Bühnen als bor^üglidher (Schau*
fpteler berbtent, in Sfttga tmtrbe er mentg
befdhäftigt. SBar am 12. Wlän 1770 in 23er*
litt geboren unb ftarb am 15. 2lprtl 1822
als föegiffeur beS ©tabttfjeaterS p ßetp^tg.
X&otybTM, 27lab., geb. 27langolb, be*
bütirte am 23. October 1796 als X^erefe
(ßrbfchletcher) unb trat bis 1797 auf.
SÖolMbrücf, ©uftab Biebrich, ältefter
(Sohn bon 3oh- ©ottfr. SB., geb. am 16.
(September 1793 %n Barth in Sßommeru,
giug in feinem 19. 3ahre pr Bühne,
machte erft einige mißlungene Berfuche in
ßiebhaberrollen unb manbte fid) bann gleich
bem ©^aracterfac^e p. %nx baffelbe toar
er in Gängig, Bremen, ßing, fpäter in
Königsberg, 1829- 39 iu <St. Petersburg
engagirt. SRach feiner bort erlangten Pen*
fionirung toirfte er noch mehrere 3a^re
in Königsberg, pleöt 6 3af>re in SBeimar
unb ftarb bafelbft am 23. Februar 1849.
3n fötga hat fich SB. nur als ©aft auf*
gehalten. 3uerft trat er am 28. 2Jtoi 1829
auf, ferner an 3 2lbenben im Sfebruar
unb Wläx$ 1830, unb an 6 Slbenben im
(September unb October 1839. (Seine
größte (Stärfe hatte er in feiner reifen
3eit in ben gemütlichen 2Hten, in fein*
lomtfdjen Sofien unb Sntriganten, in be*
nen er fehr hoch gefdjäfei tourbe,
Söoljlbrütf, SBtlhelm 2luguft, jüngerer
(So^n bon 3oh- ©ottfr. SB., toar um 1794
geboren, bürfte fidf) alfo fchon als fleineS
Einb mit feinen ©Itern in SRiga befunben
haben. (Später toar er bis 1832 als
(Sctjaufpieler u. 21. beim (Stabttheater in
ßetpjig engagirt, bom ^obember 1832
bis sunt mxi 1834 fptelte er Sntrtganten
unb (^haracterroHen in SRtga. ©ieich bei
feinen erften Debüts als (koofe (^Parteien*
touth) unb (Shtylof tourbe er fyet als
Künftler bon ungetoöhnlicher Bebeutung
- So^lbrfid. 269
erfanut. 3m $ecember 1834 unb 3<wtuar
1835, fürs bor htm ©nbe ber Xfcheru*
jätoSfi'fchen $irectton, gafttrte er an 8
2Ibenben, u. 21. ätoet 2M als 3ttephifto=
pheleS unb jtoet 3M als ßubtotg XI.
OSdjlofc be piefiS), bou Eröffnung beS
XheaterS 1837 unter poltet, *tS 1848,
toar er als (Schaufpiels unb Opernregiffeur,
Sutrigant unb fomifdjer ©h^acterfpieler
engagirt. f & cr ^ a ^^ öom 15 - P m
16. 3uli 1848 an ber (Spolera. — SB.
toar ein getotffenhafter, oorgüglicher (Schau^
fpieter unb mürbe mahrfchetnltdf) ein Künft*
ler erften langes geworben fein, hätte er
bebeutenbere förderliche unb IlangooHere
ftimmliche Littel befeffen, bereu Langel
ihn abhielt, nach beut 2lllerhöchften gu
ftreben. ®r befa| aber, mie literarifch,
fo auch bramatifch gleichwohl eine bebeu*
tenbe S3ilbung, unb einen fcharf burch=
bringenben ©eift. 3n feinen ^änben foll
ftd) jebe Partie §u einer ©h^cter=partie
gcftaltet fyabtn, auch Heilten unb un*
fdheinbaren Sollen foll er immer eine ori*
ginelle (Seite abzugewinnen berftanben
haben, ohne aus bem eigentlichen ©ha*
racter berfeiben herauszutreten. ®r toar
auch bid&tertfch mohlbegabt unb feinerjett
ein fleißiger unb beliebter ©elegenheitS*
bichter. "pr bie. S3ühne fyat er einige
Bearbeitungen aus bem gfrangöftfehen
(„$>aS ©c^lofe be PefiS, ober: $er Xob
ßubtoigS XI.", nach $>elabtgne; Bichel
Herrin, ober: 2)er (Spion miber SBitten"),
geliefert, bie in Sfttga gegeben mürben.
2lm befannteften ift er geblieben burdf)
feine Xestbichtungen ju ben Opern „$>er
Sßampht^, unb Templer unb 3übtn",
bie er für feinen ©djtoager §einr.' 3Jlarfdh=
ner fchrieb. 2lufeerbcm bichtete er bie
ZttXt p „2)er 6chöffe bon ^artS" (comp,
bon $)orn) unb w S3afel urib ©chmolfe"
(componirt bon ^aumife).
SBoIMbrücf, mb-, ©attin beS Vorigen,
fcheint biefem als tünftlerin nicht ebenbürtig
gemefen ju fein. 83et ihren Debüts im $>e*
cember 1832 unb 3anuar 1833 als Sacobe
(Schmalheim (2luSfteuer) unb 3Jlabame S3er«
tranb (Maurer unb (Schloffer) mißfiel fte, in
ber Umgenannten Partie fogarfo entf Rieben,
bafj im publicum nach bem 1. 2lct bie
tJortfe^ung ber Stoße burch eine anbere
tünftlerin berlangi tourbe. 3)och fpielte
fte, nicht nur §unächft bis @nbe 1833,
fonbem auch fpäter 1837—41 SJtütter unb
Opernaite unb fcheint in ber 3folge Vichts
berborben gu h^beu. 2lm 6.^ ^uguft 1841
ftarb fie. ($te hi^ unb ba berbrettete
2lnpcht baft fte eine (Schtoefter Heinrich
3WarfchnerS gemefen fei, ift irrig. SBilh-
2lug. SBohlbrücf'S (Sdhtoägerfchaft mit
SWarfd^ner grünbete ftd) bielmehr auf beS
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Röteren mit bcr Sängerin SDtarianne
2Boblbrücf, einer ©djmefter bon 2Ö. 91.
*öof)lbvücf, $em., bebüttrte am 28.
3unt 1833 als £tesd)en in „$>er mptn*
fönig \ ©te mar fc^r jung nnb mabr*
fd)einlid> eine $od)ter bcr Vorigen, fyatte
eine gierlt^c ©eftalt, ein nieblid)eS ©cficftt
nnb eine angenehme ©ingfttmme, eignete fidj
für Soubretten unb fang w. 91. baSSBärbd)en
im „gtgaro" unb Slenndjen im „Sretfdjüfc".
$ad) 1834 tft fie für uns berfebotten.
Söoljlbrücf. 9flitglteber beS Namen«
SB. marett bei bcr Btigaer Sötibne in ben
3abren 1839-^41 nod) mehrere borbanbeu,
of)ite bafc fte fid) nad) bem bon uns be*
nufcten QneHenmaterial beutitdjer bon etn=
auber fonbern liefen, ©te fptelten fleine
3äd)er. Unter Sßilb- 2lug. SB.'S SHnbern
tft ber 2-olgenbe fteröorsu^eben.
S8of)lbrtt<f , $rtebrtd>, tjatte feine fdjau*
fptelerifdje&utfbabn nnter ben5lngen feines
Katers in $tga in ^inbetroßen begonnen.
3« ber beutfdjen Styeatermelt ftellte man
tf)n unter bie begabteften ftomifer, als er
fÜT bie ©atfon 1863—64 für bie 9ftgaer
25üf)ne al« erfter ßbaracterfomtfer enga*
girt mürbe. 2öie aber bie Skcltmattfmmg
eine» ftomtferS in einem fremben 2Btr*
fungSfretfe überhaupt mandjmal gegen
ganj befonberc ©d>miertgfetten anpfäm*
pfen $u fjaben fdjetut, gelang es audj tfjtn
ntd)t, fid) ©teÄung gu berfdjaffeu, toeft^alb
ein banernbeS (5m$agetnent ntöfji §u ©taube
fam. ©eljr f)übfd) fott er EoupletS ge*
fungen Ijaben.
»oftltritf, ftrau Warte CHtfabet$,
borfjer in ©onberSbanfen, gaftirte am 26.
unb 27. 2Mr* 1866 als grau ftrebS
(@erabe Sßeg) unb <£f)rtfttue ($>tenftboten),
nnb toatb für bie nädrfte ©atfon für fo*
mtfd)e Mütter engagtrr, gefiel aber» nur
mittelmäßig.
motyebc, blinber <Slartnett*ä3trtuoS aus
Bresben, trat am 5. 3anua* 1846 in ber
2Ruftfoltfd)en ©efellfdjaft auf unb gab am
14.3anuar ein kontert im ©djmaräbäupter»
£*0l)ttetr, 3- Orgelbauer au« SCU
tona, reparlrte unb berbefferte mäfjrejtb
beS Sommert 1829 bie 35omorgel.
SÖolf, ftlöttft, eoncertirte pfammen mit
Sogbaum am 30. 3ult 1828 im Sweater.
«Bolf, 2>em. ^tauiine, bebütirte am 22.
Detobet 1841 als ©uferte OWofen beS #errn
b. 9flaleSf)erbeS). II. ßteb^aberinnen bis
1842.
SÖolf, (£ari Sluguft, fdjon borber in
»ftga tyättg, mtrfte 1862—66, ferner 1867
bis 1872 als I. SBtoltnift im Sweater*
Ordjefter, entfagte bann bcr jöüljne unb
ftarb, 40 3a^re alt, im Styrtl 1873.
SBoIff, (Sbormttglteb 1855—57.
Sttolfbcim, gjtar, n. (Sapellmetfter unb
^orbirector 1885—86. £rat mä&renb
beS ©ommerS 1886 als ÜJhififbtrector beim
©ommertbeater in &agen8berg ein, toela^e
©tedung er aud) 1887 inne ^atte. 3ur
3ett in 2)üffelborf.
Wolfram, 3ofef, lljäbriger glötrft aus
Söieu, gab am ll.Slpril 1811 ein (Soncert
im i^eater.
m^Mrdbe, Bubtoig, geb. 1808 als ©of>n
eine« Hamburger ^:^eatermnf!ferS, betrat
1828 juerft bie SBülme in Hamburg, fpielte
ftäter bei reifenben ©efeUfa^aften ßieb^
Ijaber unb ^onbibants, tt)tr!te bann eine
3cit laug als ^enorift, ^ettotbuffo unb
©a^aufpieler in ßübeef, $annotoer unb
^etmolb, ging jum gaa>e ber $dben über
unb fanb toeitere Engagements in-ftHn,
5laa)en, »reSiau, ßei^ig, ^üffetborf, fpä^
ter am Steuer Sweater an ber SSien.
5lm 4. 8lprii 1852 gaftirte er in SHga
als ©eneral 8Jlortn (^arifer ^augenta^tS).
®r reifte bamalS fdjon fett mehreren 3^ s
reu mit feinen ^inbern Amalie, ger*
binanb unb (Säcitie, bie er ju einem
©djaufpteU unb ©änger=®nfembie auSge=
bilbet, unb mit beneu er u. tu ftkrlin
biel Erfolg gefunben batte. 9leUftab fä^iU
bert ibre ^eiftungen als rübrenb unb tft
bon tljrer finblia^en Unbefairgert^eit ent=
%Mt. mt ©tüdfen, tote „Shirmärfer unb
^tcarbe'S w 2)er ©tralauer Stfdföug",
„ 9 9 lefete genfterlu 4 ', aufeerbem mit Biefang*
Vorträgen unb Declamationen probuetrten
fle fttt) im2)ecember 1851 unb aipril 1852
aut^ im ^igaer X^eater. 8lm 16. 3anuar
1852 gaben fte eine ©Dtr£e im ©a^toar^
bäupter. (Amalie 3ß v bie begabtefte ber
©efefjtotfter, geb. am 20. ftebruar 1837,
bermäblte fta^ 1861 mit bem Sßrtnjen ßeos
polb b, ßömenfteinsSBert^eim^reubenberg
unb mürbe bon ®öntg ßubmig II. pr
greiin SBollrabe bon SBollrabe, 1875 pr
©räftn bon ßömenfteins©d)arffetiecf et^obeu.
^)ie Butter beS Kleeblatts mar eine geborene
SBadjmann, unb f<^on 1848geftorben).— Sß.
mar in «Riga 1866— 67 als Opemregtffeur,
fomie für SBäter unb E^aracterrollen en*
gagtrt. f l g 72.
X&oUtüh*, grl. Slugufte, I. bramatifd&e
©efangSpartien 1854—55. 3unge, febr be=
gabte ©ängerin bon anjiebeubem ^leufeern.
3b^e ©ttmme mar nnr mittelftarf, aber
fa^ön, meid) unb biegfam, ttnre ©a^ule
correct, ibr bramatifeber SluSbrucf lebenbig,
ibr ©piel über ibre 3öb^e fjtuauS eut^
midfelt. f?für bie fontifd)e Oper mar i^r
©efang p menig pointirt.
^oUrabe, grau 3Winua, geb. SRtiUer,
^meite <$attin bon ßubmig ättere 9lu $
ftanbsbamen unb E^aracterrottett 1866
bis 1867.
£$olmant), 33runo. Erfte ßiebbaber,
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jugenbliche Ehwacteralleu 1837—40, febr
gefcbäfcteS SMtiglieb. Er gab am 15. <Sep*
tember 1840 eine 9ttatin6e ith <Scbtoar3=
Häupter unb trat am 20. September nod)
einmal als ©aft im £b*<iter auf.
*Boldft>,2lnton, Drganift^bjunct, gleich
baranf Drgantft ber SefuSftrcbe bon
Februar 1757 ab.
SöoUemaaS, 3ob- $riebr., Drgantft ber
SefuSftrcbe 1733—34. Er bernad)läfftgte
fein 8lmt, tourbe pr 33eranttt>ortung ge*
pgen, fud)te um feine Entlaffung nad)
unb erhielt biefelbe in bem jtuettgenannten
3ab*e.
SBotifotoefi, ftrl. Helene, »toltn^tr^
tuoftn, concertirte am 7. unb 15. Robem=
ber 1879 im ^eater unb «Sdjtoar^äupter.
28oofl«, grl. Emma, bom Stabttbeater
p ßei^ig, gafttrie im Sunt 1886 an 3
Slbenben als Agathe, ©retten unb SJcarte
(Trompeter öon Söflingen).
SBoUk» (Sari ßubtotg, öon Breslau.
Erfte unb stoeite ßtebbaber 1784—85, auch
guter länger, Er mar 1755 p granffnrt
a. O. geboren.
fBotlje, Scbaufpteler, gaftirte am 19.
Slnguft 1831 als 23aron SfarabäuS (Unter*
brochene 2Bf)tftyartte) unb Sflafor Kurten
(©erabe 2Beg), trat in'« Engagement unb
tourbe im Robember beffelben 3al>re8 enfe
laffen.
9®o|taf4, jjrl. Rofa, Dom Stabttbeater
in Dürnberg. Liebhaberinnen 1880—81.
*>vcbc, Ulbert. I. »aritonpartten 1837
big 1839, auc§ berfebtebenen Eoncerten
gehört. (Sänger mit feböner ©eftalt. fpre*
d)enben ©efichts^ügen, jugenb = fräftiger
Stimme unb ruhigem Spiel, ©ab mit
Eb. Möhler pfammen am 10. Styril 1838
ein Eoncert im Schttmrähäupter. SÖar
fpäter bis 1846 in Roftocf, bann in Det-
molb.
«Brefce, Wlab., trat am 10. Slpril 1838
als (Sängerin im Eoncert auf.
SBülfffeit, 3frl. SWarte, bom Stabt*
£hcater §u greiburg. ßiebhabertnnen 1880
big 1881. 2Bar fpäter bis 1887 am §of*
Zfftattx p Sd)toertn engagirt, mo fie ber
S3ühne enifagte, um fid) p berbeiratben.
2$ünacr, Xfytobox, geb. am 21. Sep=
tember 1831 p Sd)toabmünd)en in SBatjern
als (Sah« rtnts töutjjl. SteuercommtffarS,
beenbigte feine ©hmnafialftubten in 3Jlün*
d)en, bepg im §erbft 1851 bie Uniberfität
München unb hörte pf)tlofopf>ifc^e unb
juriftifche EoHegten. Der SBefucb be«
§oftbeaterS in München regte tyn an unb
liefe ben Entfdjlufe in ihm reifen, fid) ber
Jöühne p totbmen. Die ©offdjaufpteier
Soft unb Biebrich J&aafe bereiteten ihn
bor, unb er bebütirte in RegenSburg unter
Engelfen als »alenttu in ©oetbe'S „Sauft".
. ber kuriert. Vit
Engagements tu SlugSburg, 2Bür§burg,
3ürich unb Ehemni^ folgten rafd) auf ein*
anber, unb 20. trat für baS $ad) ber ju^
genblichen ßiebhaber im ©erbft 1856 in
ben SBerbanb beS ^eimar'fchen^oftheaterS.
8 Qahre blieb er bort unb gelangte p
bem Rollenfach ber erften gelben. 1864
ging er ttrteber nac? 3ürid^ - als gelben«
fpieler unb Regiffeur, unb fam 1865
als erfter $elb unb ßiebhaber nach Äiga.
Slufeer biefem RoIlenfretS hielte er hier
perft auch baS ältere £elbenfacb, ben
SBattenftetu, ©rofeen ^urfürften, ©öfe bon
S3erltchingen. 1866 ftebelte er nach ^öln
über, bon ba rafch *V ba% §oftheater ju
SJceiningen, 1869 to^rbe er für gelbem
bäter, zugleich als Regtffeur am ^önigl.
<Schauft>telbauS in SSerlin engagirt, 1874
folgte er einem Rufe an bie §ofbühne p
Darmftabt, tourbe bafelbft 1877 pm Ober=
Regiffeur, unb 1879 bepnitib jum Direetor
unb Ehef beS ©rofehe^ogl. ^efftfehen $of*
^hcoterS unbber^ofmuftf ernannt. 3m Oes
tober beffelben 3^hrcS mürbe unter feiner
ßeitung baS neue §auS eröffnet, unb
Manches neu organifirt. 511S Darfteller
tft 2B. gleichfalls noch h^öorragenb thätig.
SBfirgfittro, ßubmig, geb. in ^renglau
(Ucfermar!), burch J&etrath bertoanbt mit
»ogumil Datoifon, burch Blutbermanbi*
fchaft mit -3«Une ©abitton, geb. 3£ürs*
bürg, einer Eoufine feiner 3Jtutier, er=
langte bie Einmilltgung feiner 5lngehö*
,rigen, pm ^hcöter p gehen, erft nach
längerer Steigerung unb liefe fid) burch
SBembal in Berlin auSbilben. Ȁhtenb
ber Stubtenseit gleite er in ber „Urania".
Sein erfteS Engagement hatieeram£hölias
£h*ater in Hamburg, mo er pm erften
2Me in ber SerfleibungSrotte ber brei
SalfS (Unglücflichen) auftrat, bie er fpäter
auch in Riga toteberholt gegeben hat.
©rofeen Einflufe auf feine tunftlertfche
SQBeiierbttbung übte hier Heinrich Wlaxx.
20. ging barauf nach ©ra§, pm £of*
Sthcater in Gaffel, unb bann prücf pm
Hamburger %f)a\ia * %f)tattx. 1882—84
totrfte er als Eharacterfpieler in Riga unb
tourbe bon fytx pnächft au baS 83elle=
5llliances, bann an baS Reftben^^hcflter
in Berlin engagirt. Seit 1887 ift er
JWttglieb beS *Ballner=£heaterS.
ti* btv ♦Äür^ctt, Emil, geb. in Jöern,
erhielt feine 3tuSbiIbuug iu München burch
^rofeffor (Schimon, $rofeffor ßet) unb
Cberregiffeur ^rofeffor »ruffiot, bebütirte
bon München aus tu Regensburg als Ca-
mino, unb toar barauf in Dortmunb,
Reid&enberg in Böhmen, S3afel, unb 1887
bis 1889 in Riga als ©elbentenorift en*
gagirt. Sorgfältiger, benfenber Scbau*
Vieler, unb im 23efifc eines umfangretchen,
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272
bis C retchenben, fräfttgen unb toohlfltns
genben Organ«, hat er fich Ijter gang bt-
fonberS in 2Bagner=Partien bemä^rt. 3m
Februar 1889 fattg er in 3 5lup^mngcn
bes „SlchtUeuS" bon S3ruch bic £itelpartie.
2Ȋf*, 3ultuS, bon Slmftcrbam. Sugenb*
lieber ©efangSfomtfer 1863—64, o^nc her*
borragenbe Sttmm=27ltftel, im Ucbrigcn bor=
trefflich-
SBttlfotD, ©mtl, bon aRagbeburg. 3u=
geubltche ßtebhaber 1850—51, fünftlertfch
noch unfertig, aber ftrebfam unb in jeber
SBegiehung fehr bt^abt
SBttttfeer, ©artmann ©hrifttan, geb. am
29. ßemuar 1754 gu ©otha, berühmter
Öafftft mit ttjohlfltngenber, gletchmä&tger
Stimme bom (Sontra^H bis gum eingeftr.
Fis, concertirte am 23. $ecember 1793
im ©aale ber 2Jtuffe, unb am 21. 2)tärg
1808 im Spater. 2lm 29. Sftobember unb
1. $ecember 1797 gaftirte er als Saraftro.
3£>tmtt, Ulbert, geb. am 2. Ültobember
1783 gu ©retfenhageu in Bommern als
Sohn armer Altern, unb früh bermaift,
toarb , guerft S3ebtenter, bann Sdjnetber,
Puppenfpteler, ftunftretier, ging gum Xfyta*
ter, machte anfänglich als Xenorift burch
feine umfangreiche , liebliche Stimme
©ffect, entmtcfelte fich aber in ber 3-olge
gu einem ber bebeutenbften Komtfer feiner
3«tt, wobei er ftch auch mit emften ©ha-*
racterrollen befaßte, ©r gaftirte in fötga
im 5(prtl 1819 an 15, im 3<wuar unb
gfebruar 1827 an 7 Slbenben. ©ine feiner
©auptftärfen fyattt er in ber $arftetfung
bon 3nbeu ber ©attung, welche ftch burch
gerotffe eigenthümliche ©eberben gu erfen=
nen giebt. Sßar er fchon hierin ÜWeifter,
fo erfchien er noch unmtberftehficher bei
©opirung bon gebildeten 3uben, bie
ihre Nationalität gu berleugnen gelernt
haben, unb nur gelegentlich berrathen.
3n biefem Sinne fyattt er fich auch gum
&eclamator gebilbet. ©ine feiner ©lang*
leiftuugen toar ber Schtller'fche „Taucher",
borgetragen bou einer feinen jübifchen
$ame. f 9 - SJiarg 1834 gu ©arlSruhe.
Söurm, Wilhelm, Solift für ©oruet k
ptftonS an ben ftatferl. Theatern gu (St.
Petersburg, Virtuos erfteu langes mit
ttmnberboöein £on, concertirte in 9Uga
mit £h- ©teilt am 21., 25. unb 27. 3ttärg
1856, ferner mit ©. $atotboff am 22. unb
24. 3Mrg 1872, enbltch mit grau 33enoit
unb bem Sßioloncelltften Seifert am 21.
unb 25. Dctober 1880. — 2im 24. 2flärg
1872 mirfte fein Sohn ©. SBurm als S3e*
gleiter am ©labier mit.
ift^ganotosfi, ©erarb, »iolinift, cou=
certirte am 21. gebruar 1878 im Schtoarg*
häupter.
v Detta, 3frl. ©abriete, I. Sängerin bom
©oftheater in St. Petersburg, gaftirte im
2Kärg unb Slprtl 1856 an 9 2lbenben.
©in ©aftfptei im borhergehenben 3afjre
gerfdjlug fich tn fjolfle eingetretener 2an*
beStrauer.
?>omtg, Biebrich, bom ©oftfjeater in
München, gaftirte im 2lpril unb 9Jlai 1862
an 10 Slbenben als Sftaoul, ©eorge Proton,
©leagar, Strabetta, ß^onel, gauft (in ben
3 erften Sluph^wfl^ bei Oper), unb in
berfchiebenen S3ruchftücfen. f am 3 ^ 3a s
nuar 1884 tn ber 3*renanftalt gu Äenne^
ring bei (Sulingen, nachbem er ftd) bon
ben folgen eines 21 3ah*e borher in
Sßürgburg erlittenen SturgeS in bie S?er=
fenfung nicht toieber erholt hatte.
$f«$e, ©ugen, ^iolin=»irtuoS, früher
SoUft bei «ilfe, g. 3. aiolinprofeffor in
Trüffel, concertirte am 28. gebruar uttb
4., 8. unb 12. SWärg 1883, femer am 15.,
21. unb 25. gfebruar 1885 unb am 4.
unb 8. 3Mrg 1890 im ©etoerbeberetn,
^^catcr unb Schtoarghäupter.
3.
Sabtl, Sllbert, ^önigl. preufetfeher tam=
mermufifer, feit. 1851 ©arfenfolift in S3er=
lin, fpäter an ben ipoftheatern in St.
Petersburg, unb Sßrofeffor am St. Meters*
burger ©onferbatorium, n>ar guerft 1854
als 3Witglieb ber ©ungrfchen Capelle in
s Jliga. Später concertirte er mit 21. $oor=
ten am 13. 5c&niar 1874, unb mit $ro-
feffor ©alfin unb $rau ©linSf^Jalfmann
am 24. Februar 1884 im ©etoerbeberein.
^obcl, grau fiuife, geb. $acler, geb.
1 am 23. September 1846 gu Königsberg,
mar bon 1879 ab für ©elbinnen engagirt,
fchteb aber aus ©efunbheitSrücfftchten fchon
im Nobember beffelben 3ahreS aus. ©at
ftch fpäter gang bon ber S3ühne gurücfge*
Sogen.
Mcty, 3)lauro, bon ber tönigl. Oper
in £urtn, befuchte Niga in ©efeüfchaft
ber Schtueftern 3/iarchifto unb beS Steno-
rifteu Wlinttti, unb trat im Slpril unb Wlai
1864 als Kmia, %iQaxo ( s Jtoffini), Nigo«
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Babrafäitt _
Utto, $ou 3uan, piumfett, Süfonfo (ßu* |
cretia), fotoie in föingclfccncn anf .
3abrofd)iI f Dirigent einer 22 9Wann
ftarfen ungartfeben RattouaI=(Sapelle, toel=
che im September 1877 in ©cb^ar^ ßon=
certhauä concertirte.
3*l«> ®corg PbtltPP, berühmter
gotfcVtrtuoS, lebte um bie 2JMte beS 00=
rtgeu 3al)rf)unbert8, mtnbefienS oon 1750
an, in Riga unb mar ^ier eine bod^ge-
fehlte (Soncertfraft. 3m Slprtl 1760
pettttontrte er beim Rath, t^m baS Dtrec*
torinm ber ©tabt = 2Wuftct p übertragen.
(£r oertoabrtc fieb bagegen, mit ben ge-
toöbnltcben ©tabtmuftfanten ettoa bei
£augmufifen :c. mttptotrfen, fonbern be=
aufpruebte nur, baf$ er für öffentliche &o\U
certc, jotote für anbere ©elegenbelten,
töo beflere 2Kuftf öerlaugt totirbe, ben
©tabtmuftfanten unter bem £ttel eines
(SoncertmetfterS übergeftellt toerbe. 3«
ber Kirche »ollte er pr ©bre ©otteS felbft
actio mittoirfen unb ftdj hierbei totlltg ber
Dtrectton beS (SantorS nnterorbnen. ©S
toar bteS ein frettoilltg unternommener
Reform&erfucb, ber aber p feinem &Ult
führte. 93a(b barauf ging 3- Sur Kalferi.
Sapellc in ®t. Petersburg, ertoarb fieb
bnrdj Souccrte ein Vermögen, toenbeie fieb
bann nach Deutfdjlanb unb ftärb gegen*
(Jnbe beS 3abfbwtbertS p Rothenburg
a. b. Zauber, too er ftdj eine Vefifcltcbfctt
getauft hatte.
3areiafr*!i, 3uleS, geb. am 6. gebruar
1854 p ©bitomir, ausgezeichneter ptanift,
©cbüler oon StSst, liefe fieb gang befolg
ber« bie Verbreitung ber Kcnntnifj beS
äßangeoi'fcben DoppeiclaöterS angelegen
fein, baS er auch in Riga am 20. unb
23. 2Rära 1879 im ©djtoarshäuptcr oor=
fptelte. ©r toarb 1879 als profeffor am
(Sonfcroatortum p Trüffel angeftellt unb
ftarb am 3. ©epteutber 1885 in feiner
Vaterfiabt.
3aremfr£?i, ftrau Sanina, geb. 2Ben&cl,
(Stettin beS Vorigen, ebenfalls gute Pia*
niftin, totrfte in obenertoäbnten (Sonccrtcn
mit. SBirft am (£onferoatortum p Vrüffel.
3t*rife> ^rl. 2Rarte, fdjtoebtfcbe (Sonccrfc
fängerin, trat am 17» Dctobcr 1872 im
£b*ater im 3^tfcbettact auf.
- 3tiMg, beliebter Stenorift aus ßetpstg,
trat am 15. Roocmber 1802 in ber aWufc
faltfcben ©efellfcbaft auf unb gaftirte am
18. Roöember als Xarar (&jur) im Xtya*
ter. ®ing nach ©t. Petersburg tn'S @n*
gagement, too er minbefienS bis 1816
blieb.
3*lta*«it, (£arl, Jpafopernfänger oon
Vrauufcbtoctg, toar im Slprtl unb 9)tai
1857 p einem ©aftfpiel eugagirt, tyaupU
fäcbltcb «m ein ©aftfptel ber Vürbe * 5Re^
3immermärttt. 3?3
SU unterftü^en, toeldje aber felbft aus-
blieb, ©r trat als ©trabetta, ^onio,
ß^oncl, Slrnolb, fotoie in Vm(bftüc!en auf,
unb toarb für bie nädrfte ©aifon bis 1858
eugagirt, toarb aber contractbrüdjtg. 9lacb
einem Engagement iu Rottcrbam toar er
bann 1862-63 erfter ^enorift in Riga,
um btefe 3eit trat er aueb iu Goncerten
auf. Roch ein 3Wal toar er bann, jefct
febon üerblübt, 1870—71 eugagirt. t>
oon ber SBü^ne gurüefgegogen, am 25. 2fyrtl
1875 in Verlin.
*♦ ^rboni (recte Ritter 0. 3. be©po=
fetto), Alfons, ßiebbaber 1856-57. OJtng
nach Rartoa unb trat fpäter am 27. ^Iprii
1860 noch ein 3Wal auf.
*♦ 3erfconi> 5rau, ßtebbaberin 1856
bis 1857.
$ttl»tud, 14jäbriger Oboe = Virtuos,
©cbüler oon 3of. Väbr, trat am 30. 3Rat
1791 iu einem (Soncerte beS ßefcteren auf.
3eu«er, Cboer, trat 1804 unb 1805
bann unb toann in ber SRufifalifcben @e=
feUfcbaft auf, ebeufo ein Piantft 3.
&th*tth , Rubolpb , bebeutenber $0;
faunift, tatferl. rufftfeber Kammervirtuos,
geb. tn gtlebne (Prooiuj Pofen), auSge=
btlbet in Verlin unb ßeipgtg u. 8. bureb
Rabt4 ^itglieb beS DrcbefterS ber Kai=
ferl. mfftfeben Dper in ©t. Petersburg
1868—88, gleichzeitig aWilitär^apellmet^
fter, feitbem penftonirt, % 3. Dirigent beS
Dilettanten ^ VlaS = OrchefterS „©armoutc"
in ©t. Petersburg, feit 1886 auch ßefrer
am Kaiferl. Sllejanbersß^ceum, concertirte
im Rigaer Dom am 2. unb 5. $tprtl unb
19. 3uli 1885, 9, 3ull 1888 unb 31. Slu--
guft 1889.
3iegler, oom ©tabttheatcr p tönigS-
berg, gaftirte am 22. 2Rat 1841 als ©om*
thur. Kleinere Vafepartten, Rebenrotten im
©chaufpiel bis 1843, auch einige 3Kal im
(Soncert. ®in 3- bebütirte femer am 2.
December 1857 -als ftttrft tn w Karl ber
Kühne" (Xell), trat aber nur bis pm 7.
December auf.
3ie*, ©chaufpieler 1788—94. ©pielte
junge Militärs unb Rebenrollen.
§\wmtx\, ©arl, geb. um 1753 guSBien,
bebütirte bafelbft als 3llejiS (Deferteur)
unb toar um 1780 bei ber Vöhm^'chen
©efettfehaft in SlugSburg, 1782—84 in
Riga, 1787-99 in Verlin thätig. ©r
toar ein fdjlecbter ©chaufpieler, aber fehr
guter Xcnorift.
3i«M«erl, 3Rab., ©attin beS Vorigen
unb mit ihm gleichseitig engagirt. Bus*
gesei<hnete ^änserin oon reijenber ®r*
febeimmg, gab auch Streite Liebhaberinnen
unb gtoeite ©efangSpartien.
3i««iewwnni,©hrtftianßeberecht, 6em«
balift unb Drgelfpteler, lebte 1767 unb
18
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2?4 SiromeTfflänn
früher in Sfltga unb betoarb ftd^ in bem
genannteu 3af)te um bic Drgautftenftelle
am <St. $eter, mtetoobl bergebltd). ($r
h)ar bis 1772 Crgantft >ber 3acobtJtrcbe
unb mürbe barauf in berfelben ©igenfäaft
am $)om attgeftellt, tt>o er nttnbeftenS bfö<
1791 blieb, Sie 9facbrtcbten über tbn
fommen babtn überein, bafc er ein guter
Drgeffptefer utib tüchtiger äNufifer mar.
jjtttimermann, Sßeter, gaftirte 1787 als
StabtfbnbicuS in „$er SBürgermeifter". ;
Zimmermann, Ulbert, als Sobn eines
berumgiebenben ScbaufptelerpaareS* ntebe*'
reu langes am 1. $>ecember 1827 in
SBolgaft geboren, erhielt in Bremen, ftöln
unb Xrier eine notbbtirfttge Scbuibtlbung
unb engägirte ftcb< mit 15 3abren 'als
&borift bei irgenb einem £beater. 3^**
3af>re tiar er bann (Scbaufpteier in 93afcl.
ßtmaS fpäter fcblojj er-fWjj einer <#efelt=
fdjaft an, mit ber er einen abeitteuerlicbeu
äBanbergug nacb Sfranfretcb antrat.- $>aS
Unternehmen löfte fieb in ber traurtgften
SBeife in 3Jlarfeitte auf, 3- trat ben Md*
tueg gu fju6 an unb fanb 5fnftelluug in
ftöln; 1848 -49 Meute er als ftretmtlHger
in ScbleStotg, 30g bann mieber als <Sd)au=
fpteler-bon einer SBübne gur auberu unb
fam eitbltcb 1854 an baS Hamburger
^boltatbeater. $ier ging fein ©lücfftem
auf, unb als er 1859 nad) s JHga engagirt
marb; mar fein Sftttf Jcbon begrünbet. 3«
Sfttga gab er SonbtbantS unb iugenbltcb=
fonttfebe Sollen, aud) fübrte er bte Dpern=
regte; ÜJlad) feinem Abgänge gegen ($mbe
1860 gaftirte er erft in föebal, ging -bar*
auf 2 3abre nad) 2Bkn, unb bann nacb
<St. Petersburg, mo er am 17. (September
1880 ftarb.
3i«tmermatttt, (&ontrabafftft im fpä=
teren Verlaufe ber Satfon 1863—64.
^infcrnagcl, (Earl, bom Jpofibeater wx
(Stuttgart, &elbentenor 1868—69, öom
^ooember an, nacb vorausgegangenem
©aftfptel als <Strabella, ©eorge Proton,
SBaSco be ©ama unb fflat.
3U>fer, ^rau Slnna, tatferl. rttfftfcbe
©offcbaufpteleriu, gaftirte im Wäx$ unb
Spill 1870 an n Slbenbcu als »eatrice
ÖBtelßärm), 3ba ($uft), Öaronin fterfen
($tr lote mir), 2ftargaretbe SBeftern (ßx*
äiebuugSvefultate), Königin (©las 2Baffer),
Saue (&)re, ©rille, Sufauue (£allfd)tti)e),
3natb«be (Sknebii), ^karbe unb 9Ättrta
Stuart. — $erbeiratf)ete ftcb 1872 mit
bem -Scbaujpieler SWajrim. £ubmtg. ^
3t*nfcor?er, fjrl. SWargaretbe, bom &of=
Realer in '^atmftabt. förfte brantattfebe
unb iugenbli^e' ©efaiiöSpartten 1858—59. j
(Sie mar eine £od)ier beS • ScbrtftftetterS j
Dr. <Stgmunb 3 unb galt tröfc ibrer 3u= j
genb'alS bebeuteubeS ©efangStalent. j
3itt, Sri. (Slara, geb. am 19. $ecember
1839 in £rter als ftinb bon <Sd)aufpte=
lern, begann früfj in fttnberrollen unb
mürbe 1861 am berliner Stctortatfyeater,
1862—63 in ffliga für Stebbabertnuen
uub jngenblicbe Salonbamen engagirt.
Slon bter ging fie gum Hamburger ^ba^ß 5
Xbeater, öerbetrat^ete ftcb mit bem
Sdjaufpteler 3uliuS ipubner, muftte fieb
aber 1 einer @etfteSfranff)ett megen in 1 ibrer
S3lütf)e3eit bon ber 33ü^ne gurüefgieben unb
ftarb am 3. TOr* 1876.
3ötter, SBilbclm, I. »arttonift 1870-79.
©tng nacb Bremen, entfagte aber baib
ber 2Mtfnu unb lebt prioatifirenb in grant=
fnrt a. W.
3ogbaum, ^pornift, concertirte mit bem
Slöttften 2öolf am 30. 3uli 1828 im
$^eater.
3ortt, ^arl, ßieb^aber, 9iaturburfcben,
fomifd^e Sollen, fpäter ^umoriftifebe »äter
1858 bis October 1860. f am 4. ^o=
öember lfe66 in S3erltn an einem §tx%*
leiben.
3otlma|r, fiubtoig, üon SlugSburg, I.
SBaritonift 1856-57. ©ing nacb »reSlau.
3otoe, -"8frl. ©mma, oom Stabtfbcater
in Königsberg, fiiebbaberinnen 1851—52,
engagirt nacb borausgegangenem (Saftfpiel
als $artbenia.
3f4iefd^e; %xl ^auline, tourbe 1830
in Sßeft geboren, mo i^r SSater, ber nacb=
maiige berübmte berliner S3affift 3., beff eu
aWetfterleiftungen fie fe^r balb feldft für
bie bramattfebe fiaufba^n begeifterteu, ba=
malS engagirt mar. Sie erbielt mit tf>reh
aebt ©efebmiftern etue febr ftreugi bä«^ s
liebe ©rste^ung, fie gefänglich felbft auS=
gubtlben feblte bem SBatcr inbeffen bie
©ebulb. <So nabm ftcb ber 3Rufifbirector
©iSler ibrer an, auf beffen Sermittelung
ibr fpäter 2WeQerbeer mebrere Kotten, u.
51. bte '5llice unt) Valentine etnftubtrte.
9iacbbem fie in ber berliner ©tngafabemte
in ©oncerten bon fiiSgt, ^rebWocf, x %m.
Moefer :c. mitgemirft batte, betrat fie
1847 perft bie mty\t in ©reifsmalb afs
^ringefftn in „Sodann bon $artS", SBeifee
i)ame, 3^It«f w«b 8fgatl)e. 3^em bor=
tigen SBirfen fefcte ber balb erfolgte %ob
beS DirectorS ein fcbnelleS ©nbe, inStet=
tin berftatteteu ibr bte bantaligen polttt*
feben 3«ftänbe fein längeres bleiben. (Sie
ging nacb 3^agbeburg unb'ttmrb* baradf
febr gefcbäfeteS 3«itglieb tu Min.- 3n
s -öonn, mo fie bon töln aus öfters <mf*
trat, marb fie' bureb $acfelgüge unb «Sere-
naben gefeiert. §ier börte fie 2)irector
i s Jtöber unb engägirte fie 1851 nad) 9Hga,
mo fie als erfte Säugeritt bis 1853 blieb
lunb fieb bureb -tyxt gefangiiebe tjertigfeit,
I i^re muftfalifebe Sic^er^eit unb bur^ i^re
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3fd)ief4e -
perfönlichen (Sigenfchafteu grofce Söcltcbt- ,
hett ertoarb. #IS BetoetS ihrer ©d^Iag-
fcrttgfett berbieht u. 21. angeführt gu
werben, bafc fic in ber 5. Aufführung beS \
„£annhäufer" neben ber EUfabeth=Partte
auch noch bie ber BenuS für ihre erfranfte
Kollegin übernahm nnb fo bie Borftellung
unb baS Benefig beS EapellmetfterS ©en6e
rettete, Elizabeth unb Valentine folteu
ihre hturei&enbften Stiftungen getoefeu fein.
Mad) tftver ffltgaer 3ett gaftirte Sri. 3-
toieberbolt mit Beifall am ftöntgl. Opern*
häufe in Berlin, fefte Engagements tyattt
fic. nod^ in Gängig unb Sßofeit. 1861 ber*
heiratete fic fich mit bem fpäteren IjerjogL
. Eoburg=$othaifchen tammerfänger 2lbolf
$acfer, mit bem fie gunächft uach$effau
ging, ipter trat fie, 6 Safjre nach ihrer
Berfjeiratbung, noch ein einziges Wlal als
Elifabeth auf, inbem fic für eine Kollegin
etnfprang, im Uebrigen ffatte fie fid) auf
äöunfch ihres (Statten bereits bon ber Bühne
gurüefgegogen. ßebt gur 3^tt bertottttoet
tnEoburg, too if)xt iüngfte£od)ter grl. Eifa
als #offchaufptelertn totrft. 3h* äU
tefter Sohn ©eorg ift ^eatermaler
bei ben üftetntugew.
3f$ief$e, 3rl. Betty, ältere Sdjtoefter
ber Vorigen, begleitete biefelbe faft immer
auf ihren Steifen, Sie fyattt eine fehr
fdjöne Stimme unb toar fehr mufilaltfd),
für bie Darftellung aber fehr wenig be=
gabt. Sie trat in fötga toteberholi auS=
hütfStoetfe auf, u. ». als I. $ame (3au=
berftöie), unb foll fogar einmal bie tö=
nigin ber Uiadjt uttborberettet übernommen
unb fertig burchgefübrt haben, ftanb aber
nicht im Engagement, f lß 88 »erltn
an ben folgen eines SajenfelbruchS.
3fcf|ifcf|ta, Karl, geb. um 1771, toirfte
u. 21. an ben $ljeatern gu Bremen unb
Gaffel unb bebütirte am 11. September
1823 als OSmtu in fttga. 1. unb II.
Bafcpartten, im Sdjaufptel fomtfehe nnb
polternbe 2llte biS 1831. Er toar ein
guter Sänger, in ber 2lctton aber burch
feine getoalttge Beleibtheit arg beljtnbert.
UebrtgenS ging er in feineu Berhältntffen,
tote fttmmitch gurücf. 1834—35 toar er
Efjorfänger, 1836 gaben bie in berSd)mtebe=
(Strafte fptelenbeu Sdjaufpteler, gu benen
er felbft nicht gehörte, ein Benefiz für ihn.
Einmal gaftirte er nod) 1837 im Borftabt=
Xfyeattx.
3fdE|ifd|fft, 9ttab. Sophie, geb. Tübinger,
geb. am 4. 2lprtl 1794 (V) in SchleStotg.
2US Schaufptelerfinb betrat fie fehr früh
bie Bühne nnb foll fdjon 1807 in 2Ragbe=
bürg baS Soubrettenfach in Oper unb
Schaufptel faft allein befletbet unb ba-
malS fdjon erfte Partien gefungen haben.
3n ihren fpäteren Engagements in 2Uiona,
- äuceanm.
.Ottenburg, ©annober, Sdjtoertn, Slawen
2C. berbollfommnete fie fid) , berlor aber
I mehr unb mehr bie Stimme unb ging
ipm Schaufptel über, in bem fie fich,
obgleich jung unb für ßiebhabertnnen
tuohlauSgerüftet, gleich bem älteren %ad)t
gutoanbte. 1817 ging fie für SfaftaubSs
bamen, djargtrte Mollen unb fomtfehe
SWütter nach ÜUtotfig, baun nach ©alle,
SBetmar, $effau, Bremen, ©ier berhei=
rathete fie fich ^tt bem Borigen. 9toch ber=
fchiebenen anberen Engagements toar fie
bemn 1823—25 in $iga, too ihre Ehe ge*
trennt tourbe. Spater fchuf fie fich in
Söeimar bis 1838 eine angenehmere Stel=
lung, toirfte bann, uachbem fie ihren Bater
unb ihren Sohn berloren, noch an eini=
gen auberen Theatern unb ftarb 1845 in
taffei.
3f$oj>J>e, Otto SBolb. Eonftantiu,
als Sohn beS ^ofauntften 3. am 10.^
bember 1850 in Bresben geboren, erhielt
feinen erften 3Wufifunterricht burc^ feinen
Bater unb ben 2ttüftfbirector Spohr, 1859
bis 1865 begog er baS $5reSbener Eon=
ferbatortum, too er Bioline bei Behr, ©üll=
toeef unb ßauterbach, Elabier bei Mf)U
mann unb Döring; Oboe bei ©iebenbahl,
Theorie bei fötfehbteter unb 3*ieö ftubirte.
1867—70 biente er als I. Oboer unb I.
Biolinift beim 101. Regiment in Bresben,
1870 toarb er beim Eur=Ordjefter in Ems
engagtrt, mufete aber alSbalb ben anS=
brechenben trieg mitmachen. ^ad& Been*
bigung beffelben toirfte er einige Safyxt
beiherborragenben Eoncert«Orchefteru,1872
trat er als I. Oboer in baS Xtyattx*
Orchefter p Sfreibitrg i. Br., abauetrte
1873 gum Eapellmeifter in St. ©allen
unb hat feitbem bie Eapellmeifter * ßauf*
bahn ununterbrochen toeiter berfoigt. 2lb*
gefehen bon einigen Sommer-EngagementS
hat er in Ulm, ©eibelberg, Bayreuth,
3franffurt a. Wl, ©amburg, Bremen, föot=
terbam, töln unb toteber in ^otterbam
getotrft, 1886—89 toar er I. Eapellmeifter
in SRtga. 3n bief er Stellung hat er toäh s
renb ber Sommer 1887, 1888 unb 1889
auch Me Eur=Eapelle in 2)nbbein geleitet.
@ing 1889 nach Brünn. — 1879 hat 3.
ein 4acttgeS Ballet„$>aS fehlest betoachte
3Wäbchen" compoutrt, baS in Wagbebu^g
aufgeführt tourbe. ;
3ttccaritti, ®tm. ©eiene (genannt ßtna),
Pflegetochter ber 3Wab. Eolbe. 3ugenbliche
Partien unb Soubretteu 1814—17. 3h*e
2lumuth unb ihr reiner ©efang toerben
toieberholt gerühmt. Später berheirathete
fie fich mit bem ßiebhaber unb Sänger
Reifen er als beffen toahrfcheintich gtoeite
%xau unb toar mit ihm 1822—23 toteber
tu fötga engagirt.
18*
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2fö
Sucdjt — t\ Su^ühtert.
3ttcd)i, SBtrgtitia, ehemalige prima
Ballerina ber berliner Jpofoper, zulefct
ber <St. Petersburger föofbühne, gafttrie
mit einer aus 45 ^erfonen beftehenben
»aflet = ©efellfchaft (tarnen unb Herren,
u. A. ber (Solotänzer 9catta) im 5-ebruar
unb 9ttärz 1889 an 9 Abenben. <5te führte
berfdjtebene 93attet^ auf, in benen fte bie
jebeSmaltge Hauptrolle gab, nnb trat ein*
mal als gfenella auf. Sotoohl als $än*
Zertn, tote als SWtmtferin betoährtc fie fid^
alSbebeutenbe SHtnftlerin.
3stüfat), Sri. Termine, trat am 14.
(September 1887 als fcaura im „»eitel*
ftubent" auf.
*• ^unWükUn, geb. tarp, grau Sennt),
geb. in 28alf, auSgebtlbet l)auptföd^Itd^
burd) $rau b. krümmer = 9tabecfe, 'totrft
als ©efanglehrertn unb £oncertfängertn
((Sopran) in fötga. Sie bat in berfchte*
benen Stäbten turlanbS unb ÖtblaubS
concerttrt unb ift toäbrenb ber legten
Sabre auch in ffttga mit ©rfolg aufge-
treten.
H. iutmWcn f föaimunb, ift am 29.
Dctober 1854 311 *Reu*£eunafftlm bei Rellin,
bem ©ute feines »aterS, geboren. Scroti
als Shtabe ^cid^uete er ftd) burd) eine un=
getoöbnltd) fd)öne Sopranfttmme unb fei*
tene muftfalifd)e, tote gefangltdje »ega*
buug ans, toelcbe (Stgenfcbafteu ihn be=
reitS bamalS öfters zu ben (£oncert*Auf*
fübrmtgen beS rührigen ftäbtifeben s JJhtftf=
lehrerS 9ftumme herangezogen zu toerbeu
befähigten. WIM Eintritt beS 3üngltngS*
alters 30g er mit ber gefammren ^anttlie
ganj nach Sd)leften über, too er in §trfd)=
berg baS ©tymnafium befudjte. 9iac^ ber
SJhttattou toollte ftd) lange 3ett (ein be*
fttmmter (Stimm *($ fjaracter toieber ein*
ftelten, ein llmftaub, ber bie ftetS gehegte
Abftd)t, ftd) gang bem ©efauge zu tolbmen,
eine 3ett laug tn'S Uugetotffe hinaus*
trieben liefe. mt bem 21. 3ahre hatte
ftd) bann baS Organ fo toeit berauSge*
bilbet, bafc mit bem (Stubtum begonnett
toerben tonnte. 0. 3- sS ^- trat in bie
Äönigl. ©od)fd)itle zu Berlin, mo er zuerft
ben Unterricht beS ^rofefforS ??elij <Sd)mtbt
genofj, um balb in bie klaffe beS *ßro=
fefforSAbolf Scbnlfce überzugeben, bereits
nad) furjem Stubinm tourbe er "in beu
größeren Aufführungen beS SnftitutS folt*
fttfd) bertoenbet unb nahm auch fdjon ($tn*
labungen nach außerhalb an. »on grofter
»ebeutuug in allgemein muftfalifcher »e*
Ziehung tourbe für ihn ein längerer Auf ent*
halt in 9flünfter bei bem bortigen 9Jtoftf=
$irector 3.D.®rtmm (geb. in Sßernau), ber
fich beS juugen £anbSmannS mit lebhaftem
3ntereffe annahm. (SS folgte btefem Aufent*
halte ein zweijähriger in granffuri a.
too SJhlbatftunben bei (Stocfbaufen unb
eifriges 3Jhtftciren mit ßlara Schumann
ihm toettere reiche $örberung brachten,
»ou hier ging er nach Paris, too er ftd)
$rau »iarbot borftellte unb bon ihr be*
ftenS an ben profeffor »nfftnt empfohlen
tourbe, mit bem er einen SBinter über
toteber eifrig ftubirte. Aber auch ferner*
hin blieb fein fteter SBahlfpmdj, ba& w beS
Lernens fein ©übe fei", »et einem Auf*
enthalt in (Snglanb fonnte er noch bon
3ennh fiinb ftch berathen laffen, toie er
meiterhtn auch noch M 9Wab. Artöt fpe*
cielle (Sachen burchnahm unb ebenfo in
Italien nicht berfäumte, bei ben bortigen
föelebritäten immer toetter zu profttiren.
liefen unauSgefefeten getoifjietthoften »e*
mühungen berbanft b. 3 =2W- fetite nach
unb nach erreichte ftünftlerhöhe. ®r hat
eine fein geläuterte (Sprache unb beherrfcht
beu %on in ben berfchiebenften muftfalifchen
(Stil= unb beu beclamatorifchen Vortrag
in manntgfad)en StimmungSsArten boll*
ftänbtg. 3»r 3ett zählt er überhaupt zu
beu allererften beutfehen ßieberfängem,
ein ^erbtettfr, welches ihm um fo höher
zu beratschlagen ift, als fein £enor, burch
ftch felbft mächtig z» toirfen, nicht ange-
than ift. b. 3.=aKühlen ift unter befon*
berS in neuerer 3eit toachfenber Anerfen*
uung mohl ziemlich in ganz $>eutfdjlanb,
in ber (Sd)toeiz, Belgien, §ollanb, öfters
itt ©nglanb aufgetreten, u. A. audh mehr*
fad) am beutfehen ^atferl. ©ofe. 3n JRiga
concertirie er, n. A* immer mit feinem
ihm fünftlerifch congenialen 3ugenbfreunbe
ÖanS (Sdjmibt zufammen, am 30. <Sep*
tember 1879, 26. (September 1886, 20. unb
23. (September 1887, 25. unb 27. «Sep*
tember 1888, unb 20. unb 24. (September
1889, ferner mit Amalie 3oad)tm :c. zu*
fammen am 29. S'iobember unb 1. ^)e*
cember 1889. Seit 1886 ift »erlin fein
ftäubiger Aufenthaltsort.
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#omo —
. $>omo, %xan Dr. Olga, geb. b. 2ßer=
Wtfcfy geb. in St. Petersburg alS£ocf)ter
eines Sonfulenten, auSgefitlbei burdj bor«
ttge ßehrer, barcutf einige 3eil im 6t.
Petersburger (Sonf erbatortum . Schülerin
bon 21. Mubtnftetn, MS ber $ob ihres
SBaters ihre Stubten unterbrach, berhet*
rathete fidj balb barauf mit bem Dr. med.
©.-tu 9ttga unb ift feit beffeu £obe als
©labterlehrertn bter tbättg.
$ontast, (£arl, jugenbltcbe gelben unb
ßtebbaber feit 1889.
(3acobfan), ßubtoig, ©hormitglteb
(23a&) feit 1889.
3oad)tm, Amalie/ concertirte ferner
am 29. 9lobember unb 1» $>ecember 1889
in 9iiga,
SoljatMtfott, grl. ©Ha, «Sängerin, geb.
unb auSgebilbet in Wga, trat feit 1889
in mehreren (£oncerten auf unb gab am
18. Wim 1889 unb 20. 2ttärg 1890 eigene
(Soncerte im ®$taax$&upttx.
(Stnty), &etnr., ©apellmeifter. ©eburts=
jähr nicht 1831, fonbern 1839.
JtrtlM, SRajtm., ptanift, trat am 25.
Dctober 1889 in einem (Soncert ber grau
Succa auf.
fttifer, ftob., unb gri. 3tt. St, Gbor*
SJMgtteber (#af$ unb Sopran) feit 1889.
5Ut»J>f, ©einriß (Shormtiglteb (33afe)
feit 1889.
ftarageorgiietoitfcfi, 2Ue|. Petrotottfd),
concertirte mit feinem Sängercbor (tarnen,
Knaben unb ertoadjfene Sanger, im alten
Bojaren *$oftüm) im Mobember 1889 im
Uiet.
«U$, ^ioloncettift fett 1889.
Hinge, Chtgen 2lb., geb. am 8. 3uli
1865 in Wtga, ging im Sunt 1888 nach
»erlin, lebte bort als 3o«rnaIift, arbeitete
am „ßocalausetger" unb „grembenblatt",
toar Sftebacteur ber granffurter „£)ber=
3ettung", lehrte 1889 nach fttga gurürf,
Würbe Hauslehrer unb begab ftd) sunt
Sdjlufe beS Sahreg toteber in'S SluStanb.
3m Sommer 1889 mürbe ein bon ihm
»erfaßter lactiger Schioanf „Roheit auf
helfen" toteberholt im £agenSberger Som=
mertbeater gegeben. 2tu&erbem tourbe fein
©inacter „grauenltft" in gürftentoalbe
aufgeführt.
fttyler, SStoltntft feit 1889,
Strömet, Robert, ift am 8. 3anuar
1864 in ©reis OKeufc) geboren. 9tod)bem
er im noch nicht botfenbeten 14. ßebenS=
jähre feinen $ater berloren — feine
SRutter h<*t er faum gefannt -, toar er
barauf angettrtefen, feineu Unterhalt als
Volontär unb SJlufifergebilfe bei eiuigen
fleinen Stabtpfetfereteu in Saufen feibft
gu berbteuen. 27ltt 17 3<*h*en tourbe er
(Soncertmetfter beim Orcbefterberetn in
Sitttmtaner. 281 .
$>ortmunb, bon ba ging er nad) ber
Setzeis ($aboS, 3nterlafen), too er 2
3abre lang . als Sologetger gern gehört
ttmrbe, bann loar er roettere 2 Safjre
(Soncertmetfter beim 3üric*jer ^onhalletts
Drcbefter. £ter erfparte er fo btel, bafc
er ein orbentltcbeS Stubium tn'S Sluge
faffen fonnte. SBäfjrenb er, ebenfall« als
Solofpteler, einen Sommer über auf bem
tönigl. Jöelbebere in Bresben rotrfie, ge^
nofe er ben Unterricht beS ^önigl. ^oncert=
2Retfter8 5ßrofeffor $Rappolbi, ben SBinter
beffelben %a1)xt8 trat er als fetter ®tu
ger in bie töntgl. Capelle. <&a t^m aber
biefe Stellung ntdji gufagte, ging er nad) t
2eipgig unb ftubtrte bort noeb 2 gja^rc
bei SJSrofeffor S3rob^ft>. Seit 1889 ift
t. I. (Soncertmeifter in IRiga unb b«t fi^
bier au^ bereits als gefdjmadfooHer unb
gebiegener ©oucertfpieler betoäbrt.
Äntg, ©uftaü, geb. in f?ran!furt a.
toibmete ftcb guerft bem EaufmannSftanbe
unb bereitete ftdö bann, angeregt burd) ben
Serfebr mit 23ü^nen=9Witgliebern unb au«
ßiebe gur Sac^e, bei 2Ha£$letfcb, erft im
©od^^^en ©onferoatorium, bann in bem
nac^ ^aff'S^obe neuerrichteten föafHSon*
feröatorium ju ^ranffurt für bie Sänger--
fiaufba^n bor. üftadj 3 »/jährigen Stu*
bien toarb er 1885 an baS Stabttheater
in Königsberg engagirt. Seine erfte
Partie toar ©raf ßuna, ferner fang er
ben SBolfram (Xannhäufer), ben ©amoens
in „3nbra", fotoie biele Keine Partien.
2)ie folgenben Safyxt toar er als erfter
Söarttonift in SonberSfjaufen, Srefelb unb
SlugSburg, 1889-90 bertrat er baffelbe
^ad) in fötga.
(Sättge), ©eorg @rnft, berfa&te femer:
„2)ie Rettung am Sternen", Schaufpiel in
1 2lct, aufgeführt am KrönungSfeft 15.
September 1813.
SaUUittg, %xl Hartha, (^hormitglieb
(Sopran) feit 1889.
(Sebrttn), 2)em. Antonie, fpäter ber«
ehelichte 2)on, jefet grau Slmeluug, ber^
heirathet mit bem $)trector ber ßebenSs
berficherungSs^efellfchaft „©ermania" in
Stettin.
Silitmtancv, baS ©nfemble ber ^)ircc=
tion ©ebrüber ^ofeufelb, für getoohn^
lieh in- S3erlin anfäffig, gab im 2Jlat 1889
erft einige ©aftborftelluugeu im ^h^renSs
berger Sommertheater unb fiebeite bann
WS Stabttheater über, too es noch H
3Wal auftrat. 3Jlitglteber toaren bie foU
genben 3^erge: grang ©bert, 3flna|
unb 3ohfl«tt SBolf , §ermaun fHiug, 2Raj
2öalter, grLSelma ©örner, grl.Sba
anahr, grl.9^inna 33 e der, grl. »ertha
3äger unb grl. Xoni Süleifter, au6er=
bem berfdjtebene Slormal^enfchen. 5lufs
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282 Succo —
geführt würben „Sneemtttchen" oon ©ör=
ner, „Singbogelchen", „Jöerfprechen h*« s
ierm£erb", „7 9Wäbd)en unb fein 3Jlamt",
aujjerbem t>crfd»tcbcnc mertfjlofe hoffen aus
ber 3feber be$ Dramaturgen bcr ©efell*
fdjaft §an* ®rofe.
(fiucca), $attltne, concertirte ferner am
25. Dctober 1889 im ©emerbeoeretn.
iWaftal) 9Mlt, $>trector einer ungari=
fdjen Rattonakßapelle (oormala 9Rouncp
ßajo$), concertirte mit berfelben im Oes
iober, Roöember nnb $ecember 1889 im
Wintergarten be$ SBöhrmann'fchen ^arfs.
»Ramtdfel*, Slöntgi. Sttufifbtrector,
• leitete oom 3annar bis Februar 1890 bie
Goncerte im SBtntergarten beä 393öhr=
mamt'fchen $arf3. ^at fid) perft
($nbe ber 1850er 3af)re burd) feine (£on=
certe im £tnffd)en 33abe in XreSben be=
fajmt gemadjt, mar bann eine Reihe oon
3ahren Stabtmufifbtrector in (Shemnifc,
bann 15 3aljre 9Jtafifbtrector im ©emerbe--
fjau3 in $re$ben, baranf nach Silfe'*
Rücftrtit 1 Saljr im berliner (Soncerthausf.
Seit Stebtg'a Xobe leitet er bie (Soncerte
in ®m£.
(fNitd), 23albutn. Sein ©eburteort Reifet
Remptendorf.
(Vattl), %xl ÜRarte, mar 1846—47 en=
gagirt. Sie oerfjetrathete fid) baranf mit
3nl. @icfe (ogl. b.) nnb nach beffen£obe
mit Sßrofeffor tfueba in Erlangen, mo fie
noch lebt.
CPefctf a % Zentner), Jran 2RUtna, f
31. December 1889 in 2Bte$baben.
(Wl*cr), ftrtebrid), öerfafjte ferner:
„Warte Holter", Schaufptel in 4 üKcten
(aufgeführt in Riga 1890).
Itoridwit, ©eorg, geb. am 24. 3uui
1773 *u (Sremon (ittölanb), lebte in Riga
unb lieft fid) bann in Hamburg nteber,
mo er u. 21. Umgang mit Sllopftocf genofe.
$urd) Slnfauf ber Ijinterlaffenen SDlufU
fallen $f). Em. 33adö'ö legte er ben ©runb
$u feiner grofcen unb foftbaren 9Jtofifalten=
2Büüner.
Sammlung, toeldje er in einer Reihe Don
3aljren äufatntnenbradjte, unb meldje na*
mentltd) an S3ad)'fd)en 2(utograp^en reich
i gemefen fein foH. 1813 fiebelte er nad)
i Berlin über unb mürbe bort Ober=33iblio=
Itljefar ber Stngafabemie. f 31. 3ult 1836.
I Sein Rachlafc mürbe thetlä oon ber Sing-
| afabemte, thetls oon ber ^önigl. SBtbltothel
I in Berlin ermorben. Sß. i)at fid) oerbtettt
gemalt burd) £erau$gabe alter claffifdjer
SHufifmerfe. U. 21. ^at er auch Rad)--,
forfdjungen nad) bamala Oerfchottenen
Eompofittonen fjricbrtd^ö beS ©rofceu an-
geftellt, mobet e3 tfjm gelungen ift, 120
berfelben aufpfinben. 3n meiere Safjre
fein Rigaer Aufenthalt fällt, ift nidjt ge*
nauer p ermittein, bod) liegt in einer
Rotig beS fötßGtt „3uf(hauer 4 ' (1818
Rr. 1666) bas befttmmte 3eugni6 oor,
baft er f)itx anfäfpg gemefen ift.
<34malfel*, Rub v öafftft, concertirte
mit fjran 3oad)im am 29. Robember unb
1. $ecember 1880 im ©emerbeberetn.
^orolott», ©rigorij, rnffifdjer Rational
Sänger, concertirte mit feinem Sängerdjor
am 15. October 1889 im Ulet.
feofolotod, 21. 2B., Eaiferl. ruffifd)e
©ofopernfängertn, concertirte mit O. St
Führer am 19. SWärg 1889 im Ulei.
($ifeent!)dler), ^ranj, mar nicht 1868
bi8 69, fonbem 1867—68 in Riga engagirt.
I (3©cirf), ftri. Sßilhelmine, mar am 30.
3uni 1815 in ^annooer geboren. 3h*
Familienname mar SBa^lamicf, ihre ©1=
tern, meldje fie früh berlor, maren ^ng=
lanber. Sie ging 1835 gur 33ühne unb
nahm perft am ^önigftäbtifchen Zutatet
in Berlin Engagement, oon mo fie 1838
nach tötga lam, mar oon angenehmer ©r=
fcheinung, mit einer fdjönen Stimme be=
gabt, unb Liebling bed ^ublicum^.
©ol«, ©ruft, ^ianift, nnb
©ftHner t grL 2(nna, Sopraniftin, con=
certirten am 29. Rooember unb 1. $e=
cember 1889 mit 3rau*3oachim im @e=
merbeoereiu.
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($>te in Bommern aufgeführten tarnen fommen fdjon im fcaupttoerf bor. $>te
betreffenben drittel entgolten 3ufftfce ober Berichtigungen. '$te übrigen Manien
finb neu.)
*Jttbre«c, Sohaun @eorg, au« Etfenach,
Eantpr ber $omfchule, angeftellt im ©ep=
tember 1701. + 17. *E)ecember 1710 an
ber ieft.
(ttrertö), ßeo|>., f 1882, am 10. SRärs.
©ein Buch „Heber beu ©prachgefang ber
«onett 2c." erfchten 1867 tn »erlin.
(ttniol*), gferb. tft nicht am
15. mn 1843 geftorbeu, fonberh, tote
au« ben „Erinnerungen ber ßtebertafel"
Vorgeht, bereit« im ftobember ober
$ecember 1842.
(ttftmaini), Otto Wlat, feit 1889 beim
Sweater toieber angeftellt, unb stoar als
»ratfehtjt.
(««Wattn), 3ohann %vitMd>
heim. Slu« einem ^rotofoll be« ftatb«
geht h*tt>or, bajj er 9Wuft!er oon 3fad)
unb 1796 oonfttga abtoefenb toar, inbem
er fid) im befolge be« (iJeneraUßteutenant«
unb bitter« Surften ©uboto tu Werften
befanb. ©päter lebte er toieber in 9Hga.
Er fcheint au« »erlin geftammt p haben.
(&aiter), fttehorb, im &aupttoerf al« I.
«toltntft aufgeführt, ift feit bem 1. ©ej>*
tember 1889 al«' II. Eoncertmetfter ange*
ftellt. Er ift eintr oon beseitigen ftünft*
lern, bie ein ad)tung«toerthe« können le*
biglich ber etgenejt Energie unb ber etge=
neu »eobachtuiig unb Nachahmung ber
Stiftungen Ruberer oerbanfen. 81« ©ohu
eine« ftnberretcheh, aber mittettofen SBeber«
1866 in ßimbach (SSotgtlanb) geboren,
machte er bt« gu feinem 13. 3ahre bie ört=
liehe (Schule burd) unb begab fid) bann nach
©retj bei bem bortigen SRufifbtrector in
Me ßehre. Da er hier gegen feine Steigung
mehr al« Siöttft befchäftigt tourbe, mufcte
er auf bie Erfütfung feine« SBuufche«, fid)
im »iolinfpiel toeiter au btlben, »arten,
bi« er nach »eenbigung feiner £ehrgeit
Heine Engagement« antrat. Ungefähr mit
17 Sahren reifte er in ©chlefieu mit einer
EapeHe, bet ber er al« ©oltft »etfail
fanb. Salb barauf erhtelt er etrie 9ht«
ftellung al« erfter ötoltnift bei einer »abe*
Capelle in ber ©chtoeta, toenig fpäter trat
er 1885 fetn 9ttgaer Engagement an.
Starter, Sohanne«, Eantor : ber $>om*
©chule 1652-58.
(*. ®e*r), Sri. Nabine (nicht oon
©äehr), oerheirathete fich mtt Dr. phil.
N. «enjtg unb lebt außerhalb 9Hga«.
»etreit*, Sri. mtbt, geb. in »erlin,
fiebeite früh mit threr gfamtlte nach ^tfla
über, genofc ^icr ihre gefammte Erziehung,
bilbete fich bei E. »uttertoeef für bö$
%fyattx oor unb machte ihte erfteu bra*
mattfehen SSerfuche auf ber Silettanteu*
»tihne be« Nigaer ©etoerbeberetn«. 1889
tourbe fie oon $>trector ©erlach für ba«
(Sommertheater tn §agen«berg engafctrt,
3. 3. toirft fie al« erfte muntere öteb*
haberin in 2Kltau.
(fBefttiit*), ßubtoig, ift 1856 untoett
Noblen tn .fturlanb geboren, ©ein SSater,
SWufiflehrer am ßehrer s ©eminar gu 3hn*
lau, gab ihm beu erfteu Unterricht im
Elabter* unb Orgelf piel, fotoie in ben
3lnfang«grüuben ber Sporte. 3n ber
$enfton«s©chuIebe« 3rmlaufchett ©emtri«r=
$trector« oorgebilbet, befuchte er 1871—75
ba« (Stymnaftum in SRttau, toährenb er feine
muritalifchen ©tubten bei $oftel unb
oorttbergehenb bei 3frl. E. ^arff fortfefcte,
1875 trat er in'« ©t. ,$eter«burger Eon*
ferbatortum, too ßefchettfcty fein ßehrer
toar, *on 1878 an, bereit« im »efifc be«
ätinftler Diplom« unb ber filbernen 9Re*
batlle, ftubirte er noch eine 3eit lang
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m
Lettin! — &eutfcj)mamt.
Ztyoxte bei 9HmSf>ftorffafoto im Eonfer=
batortum, bis er 1879-80 eine gnföftona
bei ber Filiale beS ©t. Petersburger Eon-
feroatortumS in fttetn als Elatoterlebrer
für bie Oberflaffen fanb. Slnbatfernbe
nerüöfe Sopffdjmeräen fübrteu barauf. eine
aanglic^e Unterbrechung feiner mufifatif eben
tbättgfett gerbet unb veranlagten • bann
bie Ueberfiebelung in ein tbm mef)r ju-
fagenbeS Sltma. Ein folcbeS fanb ; er in
StfltS, too er 1882—88 als fcebrer am
Eonferbatortum Wtrfte. SBä^renb betreiben
3eit machte er noch eine ©tubienretfe tn'S
SluSlanb. MeuerbingS bat fid>" ». tittötga
önfäffeg gemacht unb fungirt I)ter u. 21.
als erfter Elabterlebrer an ber Schule ber
Swtfunft. . ^
»AtKiiti, $rl. Emilie; Solotäusertn unb
»alletmelftertu: fett -1"889, öorber u. & in
Prag unb »afel.
SStnMtt, ©teronbmuS Victor, tourbe
im October 1717 ai« Organift ber 3o=
banntSIirche angefteUt unb mar fpäter bis
1724 Organift ber Petrtftrcbe. 3m Sluguft
beffetben 3abreS pettttontrte er beim Statb
um ©etoäbrung einer »terteljabrS=(5Jage
unb eines mtlben »taticumS, toelcbeS bet*
beS t^tft abgefcblageji hmrbe, metl er „ben
Dorm als gehabten Drganiften * Dienft un=
gebübrlUb berlaffen, a^tch ohne borber » fich
§u meiben, baüongegangettjet".
($*»***), Efcbrüber, meldte 1821 in
9tiga. concerttrten, toaren niebt $acob unb
»alenttn, fonbern abermals $ et er unb
% rang, »etbe toaren bamalS jtatferl.
ruffifebe ftämmermuftfer.
(&er*er), Öubtotg, f nicht 1809, fon«
bern 1839.
(»ergner sen.), Sötlb-, t ™- 3nnt
1883.
(»ertttpirtt I.) 3rl v 1862-66, oerbet*
ratbete fich fpäter mit bem Kaufmann
Söolb ^öbme in 9Uga.
(&t«tfciter), 3obann ^einrieb, tourbe
niebt 1729, fonbern febon 1717 an ber
Domfcbule angeftellt. »orber hatte er tri
ättoSfrro gelebt.
*. fBmf , äßolbemar, geb. am 9. $0=
bember 1816 gu fterfel tu ßtülanb, ftu=
birte \in beu 30er3ab«n in Dorpat3urtSs
prubeng, lebte 1857—66 in föiga, tonrbe
1857 »teepräfibent beS liblänbtfcben ipof=
gertdjts, uabm aber bereits am 8. 9io=
öember beffelben Sab^eS feine Entlaffuug,
berliefc SRtga 1866 rpit feiner Familie unb
nahm fetneu Aufenthalt in Öueblinbiirg.
»on feinen Schriften unb foufttgen 2Ber=
ten ftnb biet namhaft 51t machen: lieber
öou Stetgeniefcb, Etcbeuborff, #etne unb
Otüdtevt, für eiue Stngftimme mit piano«
forte. Dorpat bei ftluge, unb £ety§tg bei
»reitfopf & &ärtel, 1847; „2a Xxobt",
SBIätter ber Erinnerung an ben SWenfchen
unb ftünftler. (3nlanb 1848, 9tr. 10, 13,
15 unb 21; 12 Eboralftubten, gum £betl
in alten Ürchentonarten gefegt, begleitet
oon einem ausführlichen tbeorettfirenben
»ormort. Erfurt 1855; 36 Eboräie auS
ben Schriften beS liblänbtfcbeu SanbratbS
@. Freiherr b. 3Wengben 1627- 88. Xotyat
1864; „©ötbe in feinem «erhältniffe jur
mn\\t\ Berlin 1871.
»oef häufecr , Ehriftian , ed)aufpiel=
£>trector, fpielte mit feiner ©efettfehaft in
9Üga oon Enbe 1679 bis WS nöchfte
3ahr ^itictn.
^Bormm^ &gl. ßautenfehläger im
ipauptmerf.
(«Boroffa), SWab. »gl. 3Dem. ©eor^ :
gine ©eitler im ipaubtmerf.
(«mnettt) $er 9tame ift irrtbümltd)
aufgenommen, unb ber $infteiS auf
©calchi^ßolli hinfällig, ba baS ange?
geigte Goncert ber fieberen nicht
fanb.
$toi|eitiisd obe» WuttnuS, Paul, (^an=
tor beS $>omS unb bet 4>omfcbule 1582
biS 1585. f 1586-
^uttcrlaecf , gfrau ÜJcaltotne. »gl. %ü.
^tammberg im ^auptmerf.
^arlion, peter, Organift ber '3fftt8*
ftirebe um -1690.
(£afimir), ^r(. ^ofalie, oerbeiratbete
fich toäbvenb ihres Engagements mit bept
tauf mann »ictor Oüanber^
(eioofif; ©ottfrieb , . mar ftigafeber
6tabt = Orgelbauer unb üom ©eptember
1728 bis m feinem ^tobe, 1740,, auch ajs
Organift ber Soh 011 »^^^^ angefteUt.
t^relinger), 2Hab. »ugufte. Auger
ihrem im ©auptmerfe ertoöhiüeit ©aftfpiel
gaftirte fie : fchon borber im September
1828 au 9 Wbtnben als 3ungfrau , öon
Orleans , (©chaufpielerin (^omm her!),
Phäbra, ©ctbriele, Elife (Der Oberft),
Preciofa, 3ulia (<5t)aUtytaxt) , 2)oni)a
Diana, »aronttt 3Balbbüll unb '))lQi\a
<5tuavt.
erooit ober Gro^n, 1749 interimiftifch
als Dom « Organift angefteUt, f im De=
cember 1799 als Organift ber petrtftrcbe.
^aunittflcr, $r(. 3ba, Ebormitglieb
(5llt) feit 1889.
($entfdj), Emanuel, f, 52 3ahve alt,
am 14. 3anuar 1890 in »erlin, nachbem
er fich in Sfalge einer »lutüergiftung ber
Imputation eines »eines fyatU unter*
Sieben muffen.
$cutfd)manu, Jrl. Elifabeth, geb. am
28. 9Wai 1Ö63 in »erliu, feit frühefter
SHnbbeit jeboch in DreSbeu erlogen, trat
nach t^ver Eoufirmcition in baS bortige
Äönigl. ßebrerinnen = Seminar ein. Die
Etnbrücfe ber fcofbübne, fomie bte
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" fcofte —
Urtbetle über t£re fttmmltcbe Begabung
bewogen fte jebod), anftott beS ftaibeberS
ficf) btr Stibne 311 wtbmen. ©0 befugte
fie 4 3al)tc lang bte '©dfce'ltofcebue'fcbe
<8efangfd)ule ünb ftubtrte gleicbgettlg <£la?
öierfptcl unb %i)tox\t bet dttfctQoIb SBetfer,
3taltentfcb bei ßoeetta. 9Mt 19 3a&rcn
bebüttrte fie erfoigtetd) als Stenndjen
(ftretfcbftfc) i« Dlmöfc, nabm bort (£nga?
gemertt unb wtrtte barauf an ben @tabt?
Sbeatern m SRagbeburg, Diiffeiborf,i*übecfy
3fretburg i. »r., Breslau, 1889—90 als
(Soubrette für Oper unb Operette tfc fttga.
(Sole), %tl 8rteberife, ünrf)etratf)ete
fieb nad) tbrem Ätgaer Engagement in
Deutfdfclanb mit einem ©errn ©cbmtbt
unb öerfolgte tbre ©übnenlaufbabn nid)t
toeiter.
($recb*ler), Sötlbelm, (Soncertmeifter,
t 1. October 1889 tn feiner »aterftabt,
($rcfdte?), £arl, War feit bem 8. De?
cembtf 1771 Drganift ber @ertrubftrd)e
gewefen.
$ttrtam, SBilltam, Principal einer
„<$ngltfcb=$od)beutf(ben'' ©efeflfeböft, mit
ber er im £erbft 1726 einigest in ffliga
hielte.
SttlMl^riebrid), Gbormttglieb (Senor)
feit 1889.
(erfarbt), grtebrtcb, war am 18. Oc?
tober 1769 in- »erlin geboren, erhielt
fetue Erhebung tbeils bafelbft, tfceils, in
&lofterbergen bei SRagbeburg, unb follte
Geolog werben, trat aber in SRilttär?
btenftt, guerft in preu&tfdK, bann in öfter?
retd)ifd)e. 3n S&ten, wo er garotfontrte,
fdjrtcb * er oerfdjtebene $lj£aterftücfe, bie
oon ber ©oftbeater?Dtrectiou pretSgefrönt
würben. 1786 fam er als $i)eaterbid)ter
nad) JHiga, 1787 warb er »rebtoar bei
ber litfWnbtfcbeu®ouoernemeutS?$Regierung
unb lebte boebgeaebtet in 9Hga, big er fldj
am 22. Februar 1806, wie eS bei&t, ^urcö
erbattene unglücfltdje 9la$ttd>ttn befttm?
men liefe, feinem geben burd) <£rtranfen
in ber Düna etu(£nbe 31t mtoben.— $on
tft baS suerft 1804 aufgärte 1 actige
©cbaufptel „ftiafa unb SHeianber".
4BdJt4»tte*«off (recte <&Srtd)»<£bar?
pentter), ftrau SJtorta, Sodfter beS Gapell?
metfterS (Sari (H Sri d), geb.-1818 in »iga,
betrat hier am 16. (September 1827 £um
erfteü Sflale bie »ttbne alS&illt im „Do?
uauwetbcbeu". WIM t^rer .^famtlie nadj
<©t. Petersburg tibergefiebeft,' wtrtte fie,
ungefübr 14 3abre alt, in einer 2luffüb=
rung ber „3abreS3ettett" mit, unb bei
biefer (Megenbett würbe ber bamalige
UapeHmeifter daöoS auf .ifcre grofce »e?
gabung aufmerffam. (St tfberrebete bie
Altern, fie für bie Jöübne auSbtlbeu p
laffen, unb 2 Saljre fpäier bebütirte Warta
& als 2llice (3fobertber Teufel) in Gt.„
Petersburg, ©leben 3Wbre toirfte fie bort,
ferner bret 3«Jr* in 3Wo*tau au ben
Äatferl. Xfyattm, sog es aber bann, nacb
Erlangung ibrerDoÄen ^ettfion, öor, in'g
9lu«lanb p gesell. $ori fyat fie fefte
Engagements feiten anfteitommeuy bagege^n
befugte fie ben grö&ten £b*tl ber beüt=
f*cn ©täbte al« @aft. Ein Dortbeil?
haftet »nerbieten Karl %om&, mit ibm
nad) Bonbon gu geben, lehnte fie ab, ein
mit Sttrector Ztywtä flir ^iga feft^ab?
gefcbloffener ^outract niufete . gelöft Wer?
oen, ba fie fm^ por t&rer beabfiebttgtenv;
Slbreife in ®m f*Wer am 9leroenfteber
erfranlte. ^acb ibter, SBiebergehefuug.
lebte fie bi8 1860 in JWün^en, baraufv
mehrere 3abre äl« ©Iaoier= unb ©efang?
lebrerin an etnem abiigen 3frAuleins@ttft
in £tflt8, wofjtn fie fi^ urfprihtglicb f ni^r
pm 3wecfe beg 93efit<^S ibre« bort leben?
ben »rubetS begeben ^atte. Die 9fHlcffid^t v
auf bie Slutfbtlbung ibrer $td(bter (etner
oortrefflicben Koloratur ? Sängerin) be?.
ftimmte fie jeboeb, fi<$ 1871 wieber na*
9Wtincben gu Wenben. Dort wirfte fie al^
angefebene ©efangle^rerin bt« 1885, feit?
bem pflegt fie ttt<St. Petersburg ber Shrbe.
(^rfiarbt), SlnbreaS ©lia«, borber in
©amburg, war 1731-35 Dom ? (Saiitor.
3n Unterem 3a^te fud^te er beim 3tatb
um feine ©ntlaffung nach, weil er mit
feinen Ehiffttitten ntdjt pfrieben war, er? ■
bielt biefeibe unb febrte itadi Deutfäfanb
surücf.
ifalbe, ^eobor, Orgelbauer um 1740.
{3*+k*\mh Xrattgott, 9»aler, war
bbakwPt in 9ciga anfäffig unb ftarb
bierfelbft Wäbvenb ber ttotiUn fcälfte beS
3a^re* 1819.
(9el»re), 3ul. Kug., würbe niebt 1801,
fonbera, wie aus einem ^atb« ? ^rötofoll
berporgebt, febon im December 1799 als
Drganift ber $etri!ir(be angeftettt, ndcb?
bem er ftbon ^pr^er alSUbjunct be§ £>r?
ganipen ^roön fungirt ^dtte. — 2itt$ bet?
felben Ouette^erfliebt fi(^, bafe ein3obfln«
®eotg 2f., m mqa, 1827 in <5t. Peters-
burg als (£laoter?&ebrer bet *ber bortigen
^beaterfcbule fcugeftellt war.
gflecf, Dapib, Principal einer Xruppe
S5nigl. englifeber .f omöbianten , fptette
mit berfelben oom 3jini bis Deceftiber
1699 tn IWiga.
(SomwSl, ^arl, f ott Por beginn feiner
©öngeriaufbabn niebt Äftfer, fonbem tü?
fter gewefen fein, f December 1889
in 9iew?Dort. «» ©eburtSbatum flirrten
bie ibm geWibmeten fla<brufe ben 26.
3uii 1^10 an.
3#rH^tir $bütpp> Jöaritontft, concer*
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Ö8Ö b. «Ju^tofl'öorjnfl^
tirtc mit grau Luccü am 25. Dctober
1889 ttn (Stemerbeberetu.
(»* ffrettfag * 8»riit*!i»»eii), 9lle£an=
bcr )Baron, öerfafete femer: „Slona",
Scbaufpiel in 3 Steten (aufgeführt im
«tgaer Stabttbeater 1890); „2>er Mite
metfter", Scbtoanf in 1 Set .(aufgeführt
in finer So^ätigfeit^oir^e).
mtrer, O. ä3«fftft, Opernfänger,
concerttrte mit 81. 2B. Sofolotoa am 19.
ÜRärs 1889 im Wei.
(GeifHitger) , 9Warie. 3« bem im
öaupttoerfe angegebenen , feit bem (£r«
febetnen beS betreffenben StrttfelS mehr-
fach angeatoeifelten ©eburtSbatam hat ftdj
feinerseit Srau ©. felbft öffentlich befannt,
toefebalb baffelbe als rtdjttg gu gelten
hat.
(<&i4>r*ani), ftranseSco. ©übe ber 60er
3ahre 30g er fieb bbu ber Sängerlaufbabn
äuritcf, grünbete in Saratoto bie rei<^=
. baltigfte bortige 3nftrument- imb 3WufU
falienbanblung , mar auch stoet 3ab*e
..2Rttbtredor ber bortigen Stbtbetluug ber
Öatferl. ruffifchen 2Rufifaiifcheu:©ef ettf *aft
unb ftarb nach mancherlei SBecbfelfällen
beS Lebens im hinter 1884 plöfcltcb am
$ergfchlag in ®afan.
*. mtkm, ^rofeffor, SBtoioncelltft aus
fteöal, betbetltgte fi<h atn 3., 8. unb 11.
£)ctober ?: 1889 an Äammermufif^uph 5
rungen, toeldje 3M- £arff üerauftaltete.
(€Miitöt))'t$dlfmftitit), faau, oerbetra*
thete fich nach 1888 mit bem £beater*
jbtrector 9ttarjcbulfc tu 9Kttau.
ftrigg, SohauUf Principal einer ho* 5
beutfcbenftomöbtanteu s £ruppe, hielte 1734
unb Stilfang 1735 in SRtga unb mad)te
fehr Schlechte ©efchäfte.
(ttrof)«atttt) , fterb. Dan., öerfafete
ferner: <$ioconbe, ober: 2Üctbercad)e
f ennt feine ©renken, OriginaUirauerfpiel
, in 3 »den. Leipzig 1781. (3n föiga
nicht gegeben).
€***üwr«, @b„ 1856 in fötga geboren,
in ber ^ief|§eti SlretSfcbule erlogen, bra-
: matifcf) burch ^ietnert oorgebilbet, toar
• als Scbaufpteler in XünaburgV SReoal,
2Wagbeburg, (Böttingen, Solothum, tron*
ftabt (Siebenbürgen) 2c. engagirt. 1887
unb 1888 gehörte er als ipelb unb Lteb=
h^ber pr £boreuSberger ©efetffebaft.
■ ; »rrte, Stlt*$ofauttMt feit 1889.
(tftroficr), &ug. Geburtsort nicht Sran*
fenbaufen, fonbern granfenberg.
«Hu**, &bolf, ift am 3. ftebruar 1853
&u ©öfelingen in 2Bürtemberg als Sohn
beS bortigen SdmllebrerS nnb Organiften
. @. geboren. 3u Strafeburg, too er als
»rchiteft bei ber gortificatton angejtellt
.jpar, fang er gelegentlich etner^uffübrung
oben — fcofbawex
ber „Schöpfung* bie Partie beS Uriel,
unb ber Erfolg beftimmte ihn, ftcb ber
Sängerlauf bahn gitpmenben. SluSgebtlbet
burch Schütte in Stuttgart, bebütirte er
in Strafeburg als Sauft. ($S folgten @n=
gagements gu Söafel, $etmolb, (£bemnt$,
äRagbeburg, äölu, föotterbam, »reStau,
auj&rbem totrftt er feit 1882 bei ben
Seftfpteien tu Xktyreutft mit. 1889—90
toar er in 9ttga für baS ©elbent'enorfach
engagirt. (£rtoäbnenStoerth ift hier u. %
feine oortreffliche ßeifrung als Siegmunb
in ber „SBalfüre".
i$*xtin%), %xt Amalie. Später ber«
heirathet mit bem ^ameralhofS Beamten
(£mtl, o. ^ube.
t$4rtittg), gri. Sophie. Später Oer«
heirathet mit ^hwbor Öebrun. .
»;'$al, darl, fotoie grau Helene oon
§. .unb %vl SBilhelmine b. (^hormtt=
glieber (»afe, Sopran unb mt) feit 1889.
«ebbet (recte Sai^l), %vl Xherefe
unb Ghriftine, ©nfelinnen beS 2)id^terS
gfriebrich toelcher ber . ^attr ihrer
9Rutter toar f begabte Liebhaberinnen im
»ttfajtge thter Äunft^ßaufbahn, in fötga
engagirt 1889—90.
«<rättS,(5omöMaut 1668. 3n bemfeiben
3ah^ üerheirathete er fid), tote.auS einem
Schreiben beS 9tathS hetborgtht, mit ber
2:och^er beS ^iefigett Scharfrichters.
tpKer), Äathartna StgneS, fpäter ber=
eheftd^te Bräutigam, t, 80 Söhre alt,
22. 2)ecember 1889.
($jktt«i#|ofie«), Sri. 3enn^, geb. in
Sranffurt a. 3W. als Tochter eines $ötel«
befiöerS, erhielt, nachbem fie bie S<hu*e
bur$gemacht hatte unb confirmirt Horben
loar,\ihreu bramatifchen Unterricht burdh
tbrejfcOnfel, ben ßiteratur^rofeffor Dr.
Tempel unb burch ftegtffeur 3a^emacf,
beftanb ihre erfte Prüfung im Stoffe
ßtefrenftein (^hü^ngen) oor bem $ergog
oon-» Meürtngen , beffen Gemahlin unb
bem @eh. fcofratb ö. SBerber als ßuife
(tabale unb ßiebe), tourbe für 3Reiningen
engagirt, oerliefe aber, um felbftftänbig
p toerben, baS Engagement nach einem
Sabte, fptelte mit 17 3ahren an^ Stabt=
Theater gu ^{agbeburg baS oodftänbige
%aä) ber erften fentimentalen unb jngenb=
lieh tragifchen Liebhaberinnen, toax bann
an ben Stabttheatern in Syburg i. 33r v
Äöln unb Strafeburg mehrere 3ahre eu«
gagirt unb lam 1887 nad)8Uga. 3ugenb=
liehe : Heroinen, tragifche Liebhaberinnen
unb Salonbamen bis 1890.
($Qfbauer), Srang. Lebte fpäter als
m$U nnb 3etchenlehrer beS Militär«
^hmnafiumS in SimbirSf unb ftarb um
1884 gelegentlich eines »efuchS bei feinen
S^erloanbten in: ^rag.
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