leitstlrri|t
ha
3cröifd?cn <ße^d}xd}isv Steins,
herausgegeben
von
t Jhrof. Dr. »JUlj. Crecdfam u. (büj. TixijmxtA Dr. nJaUi. j^orUI
in £lb«ftlb in DAffelborf.
^flnfuttbjtpattjigjler 3an5
(ber nenen ^ol^e ffinf3el{nter Sanb).
3aljrgang 1889.
«ttt bicl aibblllinngen.
j8x)ttn 1890.
3n Jtontntiffion bei 9. 9Ratcu«.
^Ä. ^<p.r
•mntt M «. S*| * «Ufa, Cktfal. «»ItaAkndaa ia SttffcOotf.
3nl^alt.
Ccitc
3ut (Stinnttung an SBi(§t(m Srtct(iu< (f 13. Z>e}. 1889),
Stacht, Kcfcolog ttiib 93ct)e«^i< bet Si^tifttn betfeOcn.
SBon 93. ^atlt^, SpntnofiaUOierb^ Sutfc^ unb
Sn^ox Dr. aSac^tet I— XXXVII
I. S(u8 ^(te<»agtn< Sor)eU: €!Ii|}cn }ut Scfc^it^tt von
Xmt unb ^tti^ett $flde<»agtn wt 1818. 3n fle6|(§n
XBfi^niiten mit 13 ard^olifi^ e<igaben. Son S. 9at(e^ 1—262
3ut !Btrtf4aft<9cf4i(^t( be< 9Kebcn^cin8. SBon ^rofeffot
Dr. (S. von 8t(o» tu itSnigMerg L ip 363—269
Sctti^ bc8 Dr. IUti4 3affai< Aber bie einnahmt von
3)f4etia bun^ bie Xüittn 1660. SHtgetcitt von Xr^iaar
Dr. aSac^ttr }u Dttffelbotf 270—271
IV. SBcreininac^ni^tcn. Son S^nmofiadObctl^Tet Sutfc^ }u
eibttfelb. ($ierju3Xb6i(bun0enbett.ba<e4lo^Scni6<re) 272—275
V. 3>ie 6<rann(ungen bet 93(iein<. Sodmg, gegolten in ber
Setfaimn(ung |u (SlbetfeD) am 4. !Ce|. 1889 von O. Sc^ell 276—278
Tl. 3a^»en(^t bet ScfeOf^aft für K^etnifi^ Sefc^it^hmbe
für 1889 279-284
VU. Sojei^niS ber SRUglieber be< Sctgif^en Sef^i^ttveietnS 286—293
n.
m.
i^itstlrrilt
bt<
^crgifd^en (Sefd^td^tspereins,
^rausgegeben
oon
-f- |)rof. Dr. Willf. (ürecclüiB u. ®clj. ÄrdjtDr'Ot Dr. WoUi. J^orUg
in (Elberftlb in DSjfelborf.
(Jiet neuen jolgc oierjeltntec Sanb, I. Qeft).
3aljrgang 1889.
jSxjmt 1890.
3n itommiffion bei 3L 9Rarcu«.
«<kt»ttt<ie.«o| «de., Malal. ttfMiinamintaf^abctf.
gur Erinnerung
an
f 13. Dc3ember 1889.
'SR\t htm 2u0bntc(e tiefen @4mer)e0 l)at bet anit^etaua^
gebet biefft ß^itf^tift beten 25. Sanb einjuleiten: benn }um
jroeiteit SWale iji am 13. ©ejembet 1889 bem Setßifc^en
©efc^ic^täneteine bet aSotftftenbe, bet 3**tfc^tift bet ^awpU
leitet butc^ ben Xob enttifleu notben. @ett bet ©tünbung
hei aSereinft im ^a^te 1863 neben jtati 3BiI§eIm Souteinet,
bem unnetgefelic^en etften aSotftftenben (f 22. 35ejembet 1868)
in ^etBoitttßenbet SBeife füt bie görbetung bet a5eteln8=
intetejlen t^ätig, ^at bet nun auc^ bo^ingefc^iebene Sßil^elm
Steceliuft im 3'*t^ouin' ^on me^t ald imex ^a^tje^nten
bem SSeteine mit gtofeet Slteue unb fettenem ©efc^icfe »ot=
geftariben unb in unabläfftget etfoIgteic^i>i Sltbeit ju befjen
©ebei^en baft meifle beigetragen. Unb nie fe^t et, mit bem
von ©Ott i^m oetlie^enen ^funbe nu^etnb, vermöge feinet
ungemeinen 3ltbeit8lraft unb feinet gtofeen ©elebtfamfeit jum
SEBo^le bed SSeteinft unb jut j^ötbetung bet niebett^einifc^en
©efc^ic^tdfotfc^ung genitft, bafür bieten bie 39änbe biefet
3eitfc^tift bie ja^lteic^jien Belege. @0 ijl bet ©eiji liebe=
»ollet 95etfen(ung in ben ©egenjianb, meieret uns aus 6te=
celius 9ltbeiten, tietneten nie grögeten, ^iet übetad entgegen«
ne^t unb in bem et 9teueS unb Slltes aus bem @^a(e
feines SBiffens unb feinet ^forfdjung in ebenfo anjie^enbet
als le^t^aftet SDatlegung, einfach unb mit einet i^m jur
9iatut gertiotbenen 3lltible bem Sefet »orjufü^ren »etjianb.
n
XüxtS) bie 3^tf<$tift, beten Settung i^m ^erjenefad^e loar unb
bie er fieta auf ber Qd\)e ifyctx loif^enfc^aftüc^en 9(ufgabe )u Ratten
ftdb bemühte, ^at jt^ ber Seretoigte fetter ein 3)enfmat feiner
oerbienflooQen SirtfamM auf bent ©rbiete heimatlicher ©efc^id^ta^
ihibien gefUftet, ba« feinen 3lamm ber Slac^roelt überliefern unb
fo ©Ott n)iQ, betoa^iren toirb, auc^ nenn bie Hinterbliebenen ©enoffen
unb gteunbe längft unter ben fä|>len 9(lafen gebettet jtnb.
^Multis ille bonis flebilis occidit, nulli flebilior qaum mihi'
möd^te ber Schreiber biefer einleitenben SBorte mit leidster aSer»
dnberung ber ^ic^terfteQe (Horat. Carm. I. 24. v. 10 sq.) ^injus
fügen, inbem baa 99ilb bee teuem, über ein aSiertelja^rHunbert i^m
na^e befreunbeten SWannefl lebhaft oor feine ©eele tritt. 3n arbeit
unb Sr^olung, im fd^riftlic^en toie münblic^en Serfe^re für feine
SJiitmenfc^en ftete {ugänglic^, gefällig unb ^ülfabereit, ein offener
unb fefter S^araher, allem untoa^ren unb gezierten SBefen abge:
neigt, bebSc^tig in feinen ^u^erungen unb namentlid^ oerlefeenbe
Urteile über Stritte ftete meibenb, babei aU oortrefflid^er ©efelt
fd^after in ©d^erj unb (Srnji bie §8rer oft erfteuenb unb pacfenb,
eine toeit^in gekannte unb beliebte ^erfönlic^feit: fo jie^ et oor
uns in feiner behäbigen Süßeren (Srfd^einung, mit feinem e^rlic^en
unb gemütaoollen ©eftc^tsauAbrucf, ein SKann fc^lec^t unb rec^t^
von toa^r^aft beutfc^er 9lrt unb oon {irc^lid^ toie politifc^ fonferoa«
tioer, (iirüd^ten moberner Snttsicflung bie er als üble Sluemüd^fe
erlannt, entfd^ieben abgeneigter ©efinnung,*) mit einem §et}en
o^ne galfd^, ein treuer unb juoerldfftger greunb. 3n ^eutjutage
feltener ^erbinbung ebenfofe^r altflafftfcH^umaniftifc^er als germa«
niftifc^er ^^ilcloge, war er, toie $err ^rofeffor Sirlinger in feinem
Slad^rufe (Alemannia XVIII. 1.) tteffenb bemetft, ein feinet Sateinet,
auflgejeic^netet Sehtet, befonberfl aud^ be« ^ebräifc^en, ein Äenner
ber ^umaniftenieit fonie be« beutfc^en Jtirc^en' unb SSolfaliebea bee
16. unb 17. Sa^t^unberta wie wenige, daneben aud^ ein Jlenner bea
Sanafrit unb ein oorjüglic^er Säotaniler, ber in feinem auagejeid^«
neten ©ebä^tniffe bie entlegenflen Sinnö'fd^en ^flaniennamen in
Sereitfc^aft ^atte, etwiefl et jic^ in feinet grünblid^en äsielfeitigleit,
nac^ feiner fprad^wiffenfc^aftlic^en unb ^iflorifd^en Silbuni) ale ein
gefc^äfeter unb gewifferma^en unentbe^rlid^er SKtarbeiter einesteils
') ^ietffiT ifi bitti^ntvb, nai et in fc^nj^aftec Üi^ettteibung 3ftet<
Äußerte: fftc i^n ^öte bie SEBetts unb 2itteTatucgef(^i(^te eigentlich mit bent
Slo^c 1648 auf, mit aOem Spfttttcn fpmiwt^ifiete er menig.
in
b«4 „SeieinA ffli 9Heberbeutf^e Sptat^forfci^ung'', an beffen Sers
l^nblungen er t^ätigen Slnteil na^m, anbemteiU bei am 1. Sunt
1881 begtfinbeten „©efeQfd^ft für «R^dnift^e ©efci^i^tahtnbe",
meldte leitete inGtecelüiA «nes i^iet SSoiftanbAmitgliebet unb ben fieltei
ber beabftci^tigten 3u«gabe Kieberr^etnifci^et Urbare oerloren ^t
am 14. ^bruar 1890 fyit ber Sergifd^e ®ef(^i(i^t0t)erein tu
Sl^ren be« Heimgegangenen in (Elberfeib eine @eb&d^tniAfeier abge«
^ten, mü^t ja^lreid^, aud^ von austoArtigen befud^t war.
S)et }eitige fielloettretenbe SereinSprftfe« ^en Suguft ^ronein
eröffnete bie-Si^ung mit folgenbrt Snfprad^e:
„"SRnnt Herren! 9ßir naren genötigt, im vorigen Stonate bie
Si^ung, xotlife ber ©ebftd^tnisfeier geioibmet fein foQte, ausfallen
iu laffen, loeil viele ber SSereinSmitglieber burd^ ftranf^eit )u
erfd^einen oer^inbert gewefen fein würben, ato wir, meine Vetren,
)um legten SJtoIe oerfammelt waren, ba glaubten wir nod^ ber
Hoffnung 9iaum geben )u bürfen, ba^ unfer verehrter SSorft^enber,
Herr ^rofeffor Dr. SBil^elm GreceliuA uns erhalten bleiben werbe
92ad^ @otte« SRatfd^lu^ follte ed aber nid^t fein, nur wenige X%t
nad^^er §aben wir fd^merjbewegt feine flerblid^e QSiät )u ®rabe
geleiten müjfen. aber, meine Herren, nod^ lebenbig fle^t ba« 93ilb
be4 t^attrftftigen Cannes, biefe« fleißigen SrbeiterA unb unermüb«
lid^en gorfd^erfl cor unfern Xugen, wir fe^en i^n nod^, ben an«
fprud^Alofen ^ann, wie er auA bem reid^n @d^e feine« äßiffen«
in unetgennfiftigßer liebenAwürbigfler 3Beife einem jeben mitteilte, ber
i^ barum anging. 9hd^t allein wir, feine 3e^tgeno{fen, fonbem
aud^ bie 9lad^geborenen werben i^m ein banlbare« Snbenlen
bewahren, inAbefonbere für baa, vaai er )ur aufllärung ber @efd^id^te
unferer H^intat, be« bergifd^en Sanbe« get^an ^at.
3d^ bitte @ie, meine Herren, ba« Snbenlen be« lieben SSer«
ewigten baburd^ )u e^ren, ba^ @ie ftd^ oon ^'^xm @i^n er^ben."
9{ad^bem bie Snwefenben biefer Sufforberung bes SSorftftenben
nad^etotlimm waren, trug ber Sd^riftffi^rer bes SSereinS, Qetx
©pmnafiaL'Dberle^er Sutfd^, ben oon i^m «erfaßten 9leIrolog be«
Verewigten oor, weld^er, bem einftimmigen SSefdblujf e ber Serfammlung
entfpre(^enb, im Slad^fle^enben wörtlid^ mitgeteilt wirb. @tn fpe)ieIIeA
Ser)eid^ni8 ber oon SreceliuA oeröffentlid^ten Sd^riften unb älb>
^nblungen, oon Herrn älrd^ioar Dr. äBad^ter )ufammengejlellt, burc^
weld^es bie im Sletrologe bereits gegebenen Slad^weifungen oer«
oolljlänbigt werben, folgt am Sd^luffe.
gefptoc^en oon .^etm @9mna{tal<06er(e§ter £utf d^.
(Sin fc^roetet SBetluft l)at uiifetn SJetetn gettoffett, fettbem wir
tkx« le^te 3llal ju einer ©i^ung oeieinigt toaren. 3)er 3Rann,
bejfen ganje ^etfönlid||leit untoiUtfirtid^ xfox bem get<fUgen 9uge
auftaud||te, wenn vom Seigifc^en ©efc^ic^tSDereine bie SRebe toar,
bct bie ött^i^n flcifüflen 3nt«reffen unb aufgaben biefe« SJereinö in
feiner ^erfon }u Ion}entneren fd^ien, ber Slann, ben man mit $ug.
unb 3fled)t aU ben SSater ber bergifc^en ®ef<i^id^e unb ato ben
^eroorragenbflen imb gebiegenflen Aenner berfelben anfa|, ber
S^ann, mit bejfen Flamen man ein gut ^eil bee geifügen Sebene
im SBuppertl^ale }u Betfnüpfen getoolint toar, unfer langjä^iger^
^od^oetbienter unb l)od^Deref)rter SJorftftenber $ert ^ßrofeffor Dr.
SB. ©receliu« ift aus unferet SKitte genommen roorben. SBir
werben fünftig^in o^ne il)n unfere Sifeungen liatten, unfere äuf^
gaben erlebigen, unfere ^iüt Derfolgen muffen. 2)a8 wirb une
rec^t ferner werben; unb e« wirb un« nur gelingen, wenn wir
uns t)on feinem ®eifie leiten lajfen in ber weitern ©rforfc^ung ber
engem ^eimat, in ber Sichtung ber OueQen, in ber ©c^eibung bei»
3BaI)ren Dom @rbic^teten unb in ber SRitteilung bes burc^ bie
gorfd^ung ©ewonnenen, Daju ober gehört neben ber nötigen 3eit
ein unoerbroffene« Vertiefen in Urfunben unb SSauwerfe, eine
warme Siebe für bae bergifd^e Sanb unb feine (Sef^ic^te unb eine
DpferwiHigleit, bie ba« eigene ^nterejfe l^inter baö ber anbem
jurütftreten Iftftt. ^iefe ©genfc^aften werben unter unö genölirt
unb erlialten werben muffen, fotl unfer SSerein frifc^ unb häftig
weiter gebeiljen. SSae aber wäre geeigneter, biefe jträfte ju n&^en
xmb }u erlialten, als ein SSerfenlen in bie ?|JerfönUc^Ieit, in ba«
SBefen unb SBirlen unfere« l^eimgegangenen SSorjifcenben? 3fl e*
boc^ walir, xoai ©filier im Prolog jum äBaüettflein fagt, bag ein
großes SKujler Slad^eiferung wirft, ©o liegt e8 benn, meine id^,
ebenfofe^ im 3ntereffe be« 8Beitergebeil)en8 unfere« SBerein«, wie
e« eine ^flic^t ber 3)anlbar!eit unb ^ßietdt ijl, wenn ber erfte
Sßortrag, ber na4 feinem ^infd^eiben in unferem Äreife gelialten
wirb, feinem Slnbenfen gewibmet ift
34 wiH balier nerfudien, in wenigen S^gen ^f)nm ein
£eben«bilb be« teuem ©ntf^lafetien Borjufü^ren, unb bitte ©ic
nur, bie 3Jtöngel, welche bemfelben anhaften, mit ber Änapplieit ber
^t frotnblic^fl nUfd^utbigen p »o8en, bie mit in ben U^tt
tBo^en }uc SSerfflgung {lanb.
äU>am Vbolfl^ G^ttfhan Sßtl^hn CteceliuS entflammt einem
®t\ä)leiiU, vatldtH nad^ feiner eigenen Xngabe feinen @ift in b*tn
Orte ftretet in ber (Sifel ^e, aber bereit« oor 1592 ouSioanbeste,
tun fld^ im IBe^enoalbe niebetpiaffen. @eine Socfo^ren gc^rten
grSgtenteila bem geifUi^en @tanbe an. @ein Urgro^oater, ber
Jlaplan ^ol^annes GreceliuS iu 9ieid^elAl^eim, einem utfprflag:
lid^ naffauifd(i«n S>orfe, fpAter tu Obenl^aufen am redeten
Ufer ber Safyn, mar oerm&i^lt mit Jtat^rina Henriette ^dicUo«
Suff, einer ^f^ioeflet be« ^ter« von G^arlotte «uff, ber
belaimten ^eunbin @oetl^e« in Sßellar.
S)er SSatet be« umgegangenen — ^intid^ Q^rifiopl) —
■NU Steuereiratel^mer in bem @täbtd^ jungen an ber ^ostof
im ®ro^^eriogtum Reffen. Gr mar 9erm&||lt mit Dorot^ geb.
S^lapp, einer Xoc^ter bea Severe Q^\app in Ulfa in Ober*
Wien.
au« biefer S^e mürbe äSU^Im Greceliu» am 18. SRai 1828
alA Sttcfte« Ainb geboren. 3l^m folgten nod^ )wei @4mej)em, «on
benen bie ältere im fd^Ipfli^tigen 'SLUtx ftosb» wA^renb bie iOngere,
Sl^erefe, bem Sruber viele ^iafyct eine treue ®efft^n blieb.
S)er ftnabc entmidelte {td^ förperUd^ mie gciflig fel^r fd^fl
itnb bemiet fd^ frü^ bie bem SDIoniK eigentflmlid^e @elbfünbigftit.
@o «itiog et {t^ olA gan) Heiner 3unge ber oiefleid^t olI)u dngfU
li^n eltetßd^ @orgfamüit, inbem er bei ben Sia^bozn um^
lief, bie i^m in ber Jtleibung größere ^ei^ geflotten unb in
tKt SEBo^l ber i^ ju rei<^ben Xa^tung meniger oorftd^ig fein
wod^n, al« e« bie Sltem »aren.
2tn feinem festen Sebentja^e verlor ber fräftig l^eranmod^
{enbe ftnabe feinen SSater burd^ ben %ob. ^e SSormunbfd^
flbemo^ni fein Ol^m, ber 3ollinfpettc(r ^ieft in diesen.
3m Oltober 1837 fl^elte ber neuni&l^rigc ftnabe naA 9nat>
iurg iu feinem O^m, bem Sanbgeri^ttfefret&r S^mtnermann/
fiber unb mürbe am 6. Ottober be«fetben ^a^refl in bie fe^te
itlaffe beft bortigen unter ber Seitung beA befannten iSitterar^^iftoic
riter« SSilmar fte^enben ©pmnafiuma aufgenommen. Suf bem
erfkn 3nignif{e, meld^ er l^ier erl^ielt, finben {1$ mit Sluenal^me
iKt 9taturtunbe unb beö @ingens nur bie ^tdbifate „fe^r gut" unb
^lec^t gut", "^aäf ^albjäl^rigem Befud^e ber @earta rücTte bec
VI
i>e%obtt unb fleißige ®(S)üln in bie Duinta auf, Oftern 39 in bie
Duorta, Dfiern 40 in bie Siertia, Dflem 41 in bie ©ecunba. äHe
^euflniffe, xot^t et in biefen Älaffen erhielt, ftnb »oHer anetlen*
nung ber ftttlici^en gü^runß, be« gleite« unb ber Seijtunßen be«
Snaben. 9lur im @ingen begegnet bae ^räbitat „gering" ober
„litmli^", in ollen übrigen |5ä(i^em finbet man „»otjüglid^", „fe^r
gut", „gut", im gleifee lauten bie Spräbifate „rü^mlid^ft" ober
„lobenöroert", in ben ©itten „untabel^aft".
9lm 22. Oltober 1842, ale ei ftc^ um bie aufnähme be« an«
gel^enben Jünglings in ben tur^effifc^en Untert^anen-Sierbanb
l^anbelte, fietlte i^m Siilmar folgenbe« 3'U0n^^ ou<i: „9ß&l)renb ber
3eit biefee feines @d^ulbefud^8 ^at er t\^ hux^ fe^ bebeutenbe
3^alente, ben unermüblid^ften ^^leig unb ungenöl^nltd^e ^^ortfö^ritte,
fotoie burc^ ein DöIIig untabel^aftes Setragen Dor atlen feinen
Snitfd^ülem auSgejeid^net, nie bieS fc^on burd^ fein fd)nellee unb
bi« baljin in bem Ijiefigen ©pmnafium beifpiellofe«
SSorrüden burc^ bie einzelnen Älaffen Ijinreid^enb bofumentiert
toirb. @e tonnen mitl)in bei feinem in ftetem Steigen begriffenen
toiffenfd^aftlic^en @ifer ungeachtet feiner ^ugenb fc^on je^t Don x^m
für bie 3ufunft bebeutenbe iöeiftungeii in ber SBiffenfö^aft unb ju=
mal in bem ^aci^e be« geleierten @<i^uln}efenö, für toelc^ed er 'Sleu
gung jeigt, mit um fo größerer @id^erl)eit erwartet toerben, aU er
mit feinen SJalenten unb ßeifhingen bie größte anfprud^alofigfeit
unb SBefd^eibenljeit »erbinbet. ^d) mufe e« an fid^ unb im Sntereffe
be« Daterlänbifd^en Staatdbienitefi überl)aupt, aber inebefonbere nac^
ben mir burd^ meine amtliche Stellung als SJorftanb eines ®i)\nf
nafiums unb ^nit^S^aminator ber Aanbibaten bee gelel)rten @c^uU
fad^« bargebotenen ©rfaljrungen im Snterejfe be« furljeffifd^en
@pmna{taltt)efen« für \)iS^^ njünfd^enetoert galten, bie Hoffnungen,
roeld^e biefer junge TOenfd^ geroäljrt, an feine bereinjHge 93enoenbung
im furl)efftfd^en Stoatebienft anlnüpfen ju bürfen unb glaube es
mit bem befien Oeroijfen »erfid^em ju bürfen, bafe bie aJlitroirfung
}ur Sufnal^me biefes angel^enben Jünglings in ben turl^efftfc^en
UntertljanensaSerbanb unb feiner 3«** t" i»«" 5lurl)efftfd^en ©taats^
bienft ein bem Siaterlanbe geleifteter, ftc^ gerai^ lol^nenber S)ien{l
fein würbe."
@o lautete bas 3^0^^^^ ^^^ urteilsfähigen unb ben&l^rten
^iRonneS über ben 14iäl)rigen Secunbaner. @inige SRonate bevor
t)iefes 3^0ni<' auSgefleUt würbe, am erften ^fingfttage, ben 15.
vn
SRai 1842, nxit ber )u bot fünften Hoffnungen bered^tigenbe
Sünflling in bet tefotmletten ^ßforrtitdbe }u aJlotbutfl !onfitmiert
TMtbot. ©ein jSptud^ loutete: ^©ei fletreu bt« in ben %o\), fo
»iQ i$ bii bie Jlrone be« Seben« geben". GteceliuS ttat nic^t in
ben tut^ftfd^en Unteit^nen43erbanb, fonbem ging auf bas @^m»
naüum )u (Siegen über unb abfoloiette ^er am 4. 3bpv,l 1845,
alfp no4 nic^t 17 ^o^e alt, baS Abiturienten :@£amen 3"
f&mtlid^en ^ä)tm, xotläte ©egenfianbe bet ^rflfung waren, fRtlu
gionsle^e, S)eutfci), Sateinifd^, @rie#f4, ^an}öftf(l^, ®ef(^ic^te,
SRat^ematil, Sloturfunbe, ^bräifd), Gnglifc^ erhielt er bae '^rd«
bifat „re^t gut". 9Un ©d^Iuffe be« Seugniffe« ^eigt e«: „Greceliuft
^at ftc() burc^ mußerliafte« Setragen unb rege« loiffenfdt^aftlic^e«
Sntereffe feinen biel)erigen äe^em fe^ loett gemad^t unb berechtigt
fflt bie Sutunft }U frönen Hoffnungen."
3)a« loaren Seiftungen eine« no4 ni^t ITjd^rigen SänglingS,
meiere bie allgemeine Sufmerlfamleit auf i^n lenlen mußten unb
aa^ nirtlidb lentten. @« ift mir erj&^lt loorben, bag ja^lreic^e
Leitungen von ber Xt)ai\aiit Sloti) genommen unb Greceliu« als
eine 9rt SSunbertinb gepriefen ^aben.
5Diefe« „SBunbertinb" b^og nun bie Unioerfit&t ®iegen^
um ^er S^^eologie unb ^^ilologie }u fhtbieren. Unter feinen £el)rem
tfl oor aQen ber ^rofeffor Ofann }u nennen, ber in einem in ben
Stten be« ^eftgen @pmnafium« beftnblic^en Briefe ooQ be« Sobe«
ift Aber ben bamaligen ©tubenten unb namentlich feine grünblic()en
jtenntniffe im @an«{rit rfll)menb l)en)or^ebt
3n bem politifc^ fo bebeutung«oo(len 2la^re 1848 beftanb
bet itanbibat be« l)ö^em Se^rfad^«, ber, mie e« in feinem äniitu«
rienten:3eugniffe beilt, „in politifc^er Hinfic()t unoerb&d|tig" n>ar,
bie Prüfung pro facnltate docendi. 3)a« nod^ oor^anbene ^rü«
fungd^Seugni« lonfiatiett mit }iemlid^ bünen äBorten ba« Säefle^en
be« 6{amen«.
Son Hetbfl 1848 bi« Hnbft 1849 n>ar er älcceffift am ®ro^
l^oglic^en @pmnaftum in @iegen. 3n Snetfennung ber SSer^
bienfte, meldte er ftc^ in biefer ©teSung erworben ^atte, erhielt er
nad^ ablauf be« 2la^re« eine Stemuneration oon 100 ®ulben.
SBertooHer aber, al« biefer pehtniäre £o^n, war für i^n ba«
3eugm«, toelii^e« i^m ikber feine erfte amtlid^e Xl)ätig(eit au«ge{leat
mürbe. t£« lautete: „3n biefen gunftionen ^t er nid^t nur groge
©enriffen^aftigleit bemiefen, fonbem ^^ audb in jeber anbem
vm
9e)te]()un0 oI« bur^au« tä($ttger fieser oott' grflnblid^iec nriflen«
f^aftltd^et SUbung.benä^/'
^er erprobte Sekret würbe nun oud^ oon ber Unioerfttfit'
®iefeen unter aSefreiung oon ber öffcntttd^en Sitaputotion „post
exploratas et comprobatas insignes ingenii et doctrinae dotes"
am 22. Sugufi 1849 jum S)octoT ber ^^ilofop^e promooiert
3m ^ttfyce 1851 übernahm er bie St^ie^ung unb ben Unter:
ti(i^t ber beiben älteren @5^ne be« ^flrjlen ju Dfenburg unb
SObingen unb blieb $rinjens@r)tel^ bi« jum $ftngfife{ie be«
Stt^refl 1854. Um bieje 3eit trat er alfl Se^rer am aSi^t^umfd^en
®efc^ed^t«:®9mnarium unb ber bamit oerbunbenen ^e^enbergerfc^en
(früher ä3Io($mannfd^en) Sriie^ungftanfiaU in 3)re<}ben ein. ^ier
aber nar feine« SSenoeilen« nid^t lange.
9uf ben begabten, gebilbeten unb pflid^ttreuen 2efycn nar man
in @(berfelb aufmerffam genorben, unb man berief i^n im €ommer
1856 2un&d^fl )ur Vertretung be& beurlaubten Dr. ^erbfl ^ier^er.
Sreceliue folgte bem 9hife unb trat im Dttober beflf elben 3a^e«
bei bem ©pmnaftum ein, bem ec fortan feine firäfte geioibmet
^ot. <Be^x balb erfannte man per bie Xlüc^tigteit beft SDlanne«,
beft \!e^rer« unb be« ©ele^rten. @o fd^reibt ber bamalige S)lrettor
aSouterroef im Programme be« Sa^re« 1857: „3" biefem but^
umfaffenbe, tief begrünbete ©ele^rfamteit, t)ielfa($ erprobte«, ed^te«
Sd^tmeiflevs unb ©rsie^alent, rüftige X^tigteit unb unoerbrof«
fenen, ^armlofen 3nut auAg^eid^neten äKanne ^at unfer ©^mnafium
eine neue Sürgfc^aft für fein ehrenvolle« äQeiterbe^e^en et^olten."
Unb am 24. ^uU be« Sa^re« 1857 ma^te i^m bie ©(^ullommifrun
bie amtlid^e äRitteilung, fie ^abe tvieber^olt ben 9Bunfd^ unb bie
Hoffnung auBgefprod^en, ba§ bie oon i^m belleibete prooiforifd^e
©teile in eine beftnitioe oenoonbelt toerbe.
SHefer 9Bunfd^ unb biefe Hoffnung gingen balb in (fofaHung.
an bie ©teile ber proolforifd^en trat im September 1858 bie
beftttitiue anflellung. aud^ nad& biefer 3eH war bie @d^Hom=
mifflon in jeber äßeife bemUp, ben beioä^rten 9Rann, täd^tigen
fieser unb grilnblid^en (Belehrten . immer me^r an bie anjlott ju
fejfeln.
Unb Creceliu« enoie« {td^ banibar bofUr. @o fd^lug er einen
9hif an ba« ©^mnafium ju Carmen, ber im Februar 1863 an
i^n erging, au«, um bem @^mnaftum, mit bem er immer me^r
oenoadifen war, treu ju bleiben. Sa aud^ ba« $rooinjial:@d[)uU
IX
Megunn in eoblcn) feine Sebeutung erianut ^tte unb ju loütbigen
wa^tt, nnitbe i^ im 2|a^e 1864 bet 3;itel «Obctle^ec* «er«
Uelzen-
Son 3a^T |u ^afyc me^ \)aüz ftd^ bet @o^n bet SBettetou
im 3^Ie bet SBuppet unb bem fianbe bet Vetge eingelebt, immet
nte^ ffi^lte et ftd^ als ange^tigen besfelben. 9U ba^et im
€ommet 1863 bet bomoUge ©pmnafialbirettot Dr. SSil^elm
Soutetmet in (Slbetfelb in Setbinbung mit bem $a|iot itatl
Jttafft unb bem bamaligen Svdfivfefntät Dr. $atlei in S)fi{fels
b9tf bie Sntegung }ut @tl^nbung eine« Seteins gab, bet „boA
3nteteffe füt bie ®efd^id^ be« betgif^en Sonbe« meden unb
nft^ten foBte", folgte Ctecelin« beceitnifligfl biefet Stitegung unb
mitbe SRitbegtiknbet bes Vetgif(i^en (Sefd^i^ttseteinft.
3n ben Sot^nb geoA^It, übernahm et ba« Smt befl etfleit S^tift«
fü^eift unb am 9. Septembet beftfelben ^o^e«, als bie ^ausgäbe
einet 3ntf(l^ft befd^Ioffen nnitbe, neben Soutettoet bie Stebaftion
betfelben. ^iet etAffnete ft^ mm füt Cteceliut ein tei<i^es unb
etgiebigefl ^[elb niffenfc^^aftli^et 2:^gfeit. ftoum abet ^e et
biefelbe begonnen, als abetmato bie SSetfud^ung an i^ ^anttat,
^etfelb ben Stätten ju te^en. 3ra 3uni 1865 traf ein fe^t
fd^mei(i^el^fte0 Sd^teiben aus fianbAberg an bet SBott^e ein, butd^
rotUfya il^m am botttgen ©pmnaftum bie jneite Obetle^tetfiefle
angdtoten nutbe. St nnit abet mit feinem ^etjen in SIbetfelb
fo fefi gennt^yelt, ba^ et ben 9iuf, fo ditensoH et nat, auefc()Iug.
Unb ^iet nm^te man biefen Sd^titt ju n&tbigen. 9U bie Set«
ttetung bet tefotmietten ©emeinbe einen {weiten Obetle^tet )u
matten ^otte, einigte man ftc() auf feine 9Ba^L biefelbe fanb bie
Se^tigung bet ootgefe^ten Se^dtben, unb fo tikdte benn GteceliuS
am 1. Ottobet 1866 in bie }tDeite Dbetle^tetflelle ein. 93iet ^o^te
fpdter, am 9. ^egembet 1870, nmtbe i^m in 9lnetfennung feinet
bebeutenben Scibienfie auf Snttog beS ^tooinsiaUSd&uIMegium«
in Eoblenj bet 5ptofeffots3;iteI netlie^en; einen 9luf, bie Seihmg
be4 (S^mnaftumA }u SSfibingen }u ikbetne^nwn, ^atte et in feinet
^4eU)en^t, vieBcidbt oud^ in bet 9nna^me, bag i^m eine fold^e
SteOung füt feine n)i{fenfcbaftUc()e X^tigteit nid^t genügenbe 3nt
laffen »Atbe, auAgefd^Iagen, nie et berni aud^ bafüt gefotgt ^atte,
bog man ben $ian, i^n jum 9lad^foIget SSoutetroelS ju mad^en,
avfgab.
SEB&^enb bts beutfd^-fran}djtfd^en jttiege« trieb ei U)n, beit
Bdfawpla^i hei großen Jtampfes unb bie Sanbfcliaften inebefonbece
au^ufud^en, beten äBtebecemetbung für Seutfd^lanb in ausftd^t
fknb. Engere i8eran(aifung baju bot i^m bie Segieitung eine«
$rot)iant)uge< oon @lberfelb nad^ Stanjig. 9Uid^ oerfd^iebenen
jtreuj^ unb Cluer)ägen fd^log er ftd^ freinridig ben ^cunben
^arie^ unb ^fannenfd^mib on^ bie bamale im S)epartementa(ard^it)e
bet äneurt^e ju 9lan)ig auf ®tunb be« i^nen oon bem S)ire{«
torium bet preugifd^en ©taoteard^ioe erteilten auftrage mit Untere
fud^ung ber lot^ringifd^en 9rd^it)befl£nbe befd^äftigt loaten. Vtü
ber i^m eigenen Srbeiteluft rege eingteifenb unb gern ftd^
begnügenb mit bem (leinen ^Id^d^en, loeld^es bae enge amts-
timmer bee freunblid^en Srd^ioarft Sepage nur nod^ bacbot, vtax
er bort Urfunben lefenb unb lopierenb unb jioar teile .aue^ilfdioeife
teil« für private Qvaede oom 23. September bie 9. Dttober
t^ötig unb beteiligte ftd^ u. a. aud^ an bem Sefud^e bed S^eparte^
mentalard^io« ju 99ar4e:S)uc unb bee Srdtiioe )U Soul, balb
nad^bem biefe ^fhmg lapituliert ^atte. Snitte DItober über
^agenau im (Slfag in bie Heimat jurüdtgele^rt, oeröffentlid^te er
im ftebenten Sanbe unferer S^lf'^'rtft als litterarifd^e S^üd^te
feiner Steife bie SWitteilungen „©rünbung eine« 35orf« im 17.
SSa^r^nbert" (nämlid^ be« S)orfe« Sommert in ber ©raffd^aft
35ag«burg) unb „Urfunben au« ®eutfd()sSot^ngen". ®ine
äußere Snertennung für feine oerbienftltd^e ^ilfeleifhing empfing
er 1872 burd^ bie Serlei^ung ber Ariegsbenfmünje für 9lid^t:
fombattanten.
2tn (Slberfelb loibmete er ftd^ nad^ nie vor feiner amtlid^en
S^^ätigleit, feinen umfangreidben mffenf^aftlidden Stubien unb ber
^berung ber 3ntereffen be« Sergifd()en ©efd^id^tsoerein«, bcffen
Seitung feit bem SJobe Souterroef« in feiner $anb lag ; unb bie«
mit einem @ifer, ber {eine Shil^e unb leine Sr^olung )u lennen
fd^ien. S)abei würbe er oon einer lemigen @efunb](ieit, bie jeber
Snfhengung trotte, unterflü^t ^m ^inblid barauf pflegte er
»0^1 fd^er)n)eife ju fagen, er ^abe nod^ nie gefüllt, loo fein ä^ogen
fei, unb »o« Sleroen feien, roiffe er nid^t
ein fd^merjlid^er Serlujl trübte im ©ejember 1875 feine fonjl
fo ^eitere, ju frö^lid^er ©efettigleit geneigte Stimmung: er »erlor
burd^ ben Xoh feine SDlutter, bie im 3a^re 1861 mit i^rer Zodftex
%l)ete\e ju il^m gqogen »ar, um i^m ein angenel^me« $eim iu
XI
Ueten^ ba er )ut ®TÜnbung eines eigenen ^ouBfknbe«^ nie et )u
fagen pflegte^ no^ ni^t bie 3eit gefunben ^e.
ein ho^x fpfiter entriß i^ ber Xob einen Heben ftodegen^
mit xoüi^ er feit feinem Eintritt am Glberfelber (SpmnafUim
)ufammen gewirft ^atte, ben Oberleder ^rofeffor Dr. S laufen.
Oftem 1877 würbe er bejfen Kad^folger in bec erflen Oberlehrer*
^tüt, bie er biA )u feinem Zobe betleibete.
9Rit rafUofem Sifer^ in rüfUger Jtraft unb m&nnlid^r %n\^t
nrirftc er in biefer Stellung toeiter )um @egen ber reiferen ®pm«
naftaljugenb^ )ur ^berung ber SEBi^enf^aft unb )um 0ebei^en beft
Sergifd^en ©efii^i^tSoereins.
Smmer größer nmrbe bie 3a^l ber SRdnner, beren Z^an^rfeit^
Siebe unb greunbf^aft er fi^ bur«J^ feinen anregenben Unter»
ri<i^t^ feine £eutfeligleit/ Uneigennü^igleit^ Vef^eiben^eit unb @f
feQigleit erioarb. Sin berebte« 3ni0nifl bafflr legte ber 7. Dttober
be« ^ofycei 1881 ab, an loel^em 25 Sa^re feit feinem eintritt
beim Slberfelber @pmnafium oerfloffen waren. (Sine ©^ulfeier
^atte ber befii^eibene 3Slann fid^ oerbeten, aber feine JtoKegen unb
^eunbe liefen e& fid^ nid^t nehmen, ben XaQ fefUid^ )u begeben.
9ta<i^bem i^ bas Se^rer^ftoQegium be« 6h)mnafium« am SRorgen
eine Ifln^erif^ ausgeführte Sotiotafel fibenei^t ^atte, begrüßte
i^ bes 9lbenb« im großen @aale bes ^ieftgen Itaftnos eine ftatt<
li^ €^ar früherer ©dualer unb «^reunbe. ©lüdwünf^enb über»
gab Dr. äCbrol^m ^oioein in beren 9lamen bem gefeierten eine
loftbare Sibliot^el, melii^e bie für einen ©ef^iii^tsforf^er wert»
soQften unb unentbe^lid^ften SBerle enthielt/ nrie bie Monnmenta
Germaniae historica^ bie oon SttQfrieb unb äJlaercter ^eraus«
gegebenen Monnmenta Zollerana, Urhmbenbud^ )ur ®ef(bi(bte bes
Kaufes ^o^enjoHem/ bie Scriptores rerum PrusBicanun, ^erouS»
gegeben oon ^irfd^, a;öppen unb ©tre^lle, bie ^nferecefle, bie
3a|)^Ad^er bes beutfd^en Sleid^es, (S^ronilen ber beutfd^en @täbte/
^orf^ungen )ur beutfd^en ©efd^id^te^ ^ro^fens ©efd^id^te ber
preu^fd^en ^olitif unb mand^es anbere. 2)ie wiffenfii^aftlid^ t^ätigen
^eimbe aber brad^ten i^m einen @ammelbanb „(^{tgabe für
SSil^elm Grecclius" bar, xoüäfn 45 Sb^anblungen enthielt. (Sbenfo
nribmete ^rofeffor Sirlinger feinem ^eunbe unb äRitarbeiter ben
a^ten S3anb ber „Alemannia". Sn ben tfeftatt fd^lo^ ftd^ ein
^[eftma^l, bei bem mancbes Sntgnis oon ber ^o^en äld^tung unb
2Bertf(!^ä^ung, beren ber Jubilar fK^ )u erfreuen ^atte, abgelegt würbe.
xn
3el0te ft(i^ bei btefer t^eiet, loie man bie ou^etocbentUci^en
9}erbienfle bes Se^rec« unb ®e(e^en in ben jtreifen ber @lbet>
felbet Sürger ju ipürbtgen unb )U fd^&^n nugte, jo legten audi
bie ^aatli(i^en Se^rben in me^rfad^en Xus^eid^nungen bie Untt?
lennung feinet ^bienfie an ben 2:ag. Sei bem JDtbenefefie am
18. Sonuat 1882 oerli^ i^m @eine atajeflät 5{aifer unb Jlönig
Sßil^elm I. ben roten Sntlerotben IV. Alaffe.
S)tefe Xnetfennungen, Xuejeiii^ngen unb Seneife §etjIi(i^eT
^^nbf(i^aft geteid^ten bem anfpru(|elofen äßamte )u gro^et ^^be.
'S>o^ in bie t^eube mifd^te ftd^ aud^ balb loieber bie S^iouer.. 3tn
^erbft bee Sa^re« 1883 rig ber Xob bie @d^e^er, bie i^m feit
bem Heimgänge ber SDhttter ben ^aus^alt geführt, von feiner
@eite. änit treuer brüberlid^er fitebe ^tte er an i^r gegangen;
um fo fd^merjlid^er mar i^m ber SerlufL ^ötc fonft fo ^eitere
unb ^röl^id^e nmrbe emfter unb ftider unb mieb bie gefeOigen
jtceife, bie er fonfi au^ufud^en. unb burd^ fein ^inrei^be« Srsft^Ien
talent {u beleben pflegte. Um fo me^ vertiefte er {td^ in bie
aSiffenfd^ft
S>em begeifierten t^orfd^er bxad^te enblid^ ber 9ßinter befl
^aiftti 1884/85 bie Erfüllung eine« lange gehegten äSunfd^fc
3>urd^ bae Auratorium befl ©prnnaftunts iouri>e i^m mit ®ene^
niigung bee ^ooin$taU@d^uUoäegtume unb be« AultuS«9ninifierft
)ur ^erftedung feiner etn>aA gefd^äd^ten ©efunb^eit, befonbert
aber }ur |$örberung feiner nriffenfd^aftlid^en arbeiten ein ^Ibjäbtiget
Urlaub %tvaSJ)vt. 3n befonberer SInerfennung ber ^o^en Serbienfte
beft äßamtee bevifiigte bie ©tabtoerorbnetensSSerfammlttng bie
Jlo^en feiner Vertretung.
Unter Italiens ^mmel neriüngte ftd^ bas Q«xi unb bie ftraft
beft rajUofen ^orfd^er«. S)aoon )eugen )a^lreid()e Sriefe, »eld^e et
oon bort auA an ^eunbe unb 5loIlegen rid^tete. SOtit fprubelnber
£aune erjä^lt er in benfelben oon ben ^enlid^Ieiten, bie fein Sluge
geno^, oon ben Seobsd^tungen, bie er inmitten beA intereffonten
italienifd^en SSoUee ^fid^tlid^ be« S^aralter« unb ber @en)obn^itm
beafelben mad^te, oon feinen Srlebniffen in ber einigen @tabt, in
9(eapel unb ben 9luinen oon ^mpeji, nid^t }um minbeflen aber
aud^ oon feinen @tubien in Sibliot^eten, in Sammlungen antiter
jtunffaoerte, in Jtird^ unb Villen, auf &tnbftra^en unb Segr&bnid»
fUUten.
xm
WA einer rti<l^ ^Oe ber ft^önfien Sinbräde unb einer
^ttli^en Sammlung $^to grapsen, felbfigefertigter Sbbräde oon
^nfd^ften, fettmer itaüenifd^ ^flanjen unb 6anb^riften<jlo(Ios
ttonen lehrte er im Sprit 1885 mui^ (^berfeib jurfid, frifd^ gefl&rft
in bent Sta^Ibobe antifer ftnnft unb ontiten fiebenA.
)Hvm ^fycU er feine ^eunbe wtb 6(büler «t ber ^nb ber
Sammlungen im &nfit in jene« SBunbcrIanb, befonber« )u ben
3eugen einfUger $errli(i^feit; mit ber gemo^nten Eingebung öffnete
er in ben- @i^imgen be« ä3ergif<^ Oefd^^tAoereinA biejenigen »on
t>en mitgebrad^ten Sd^ä^cn, bie auf bie bcrgifd^e ©efd^id^te Sejug
^tten; mit unermflblid^em ^ei^e nribmete er fid^ ber @id^tung
^ex umfangreidlen Su^d^ungen, bie er ouA alten ^onbfd^riften
unb 9)ruden gemad^t ^tte.
Salb aber )eigte efl fid^, bo^ e« i^m Valien« ^immet unb
bie freiere Suft be« 9Reere«flranbeA aud^ nod^ in anberer Setie^ng
onget^an ^tte: maA bie n&^n ^eunbe, benen ein 9tid in ba«
^erj befl numne^r Siebenunbffin^igja^rigen vergönnt nwr, fd^on
vermutet ^tten, ging loä^renb ber ^erbfiferien befl ^a:^tti 1885
in @rfflilung. CreceliuA verlobte ftd^ mit feiner jtuftne Sugufle
Sd^Iapp unb vermählte ftdEi mit i^ am 17. DItober be«fel6en
So^re« in SEBormA. @o »ar i^m benn nun oudEi ba« lange ent--
befjKtt traute ^amilien^eim befd^ieben, xmb er ffl^tte ftd^ mo^l in
bemfelbcn. SHe (Battin na^m teil an feinen ^euben unb Seiben,
teil aud^ an ben S^ren, bie bem verbienten SRanne ge)o(It würben.
am 20. DItober, brei Xage nadEi feiner SSermä^tung, nurbe
er oon bem ^{torif^en iBeretne fttr ben 9lieben^ jum &ftm>
mitgliebe ernannt; er »ar au^erbem iS^enmitglieb ber ^iftorifd^n
@cfeSfdE|aft in Utrecht unb (orrefponbierenbeA SRitgtieb be« ^iflo«
tifdben SereinA für 9lieberfad^fen, beA SereinA fär ®efd|id^te uvb
tUtertumAfunbe in ^antfurt a. SRain, beA ^erolb unb beA ^ifios
rifd^en SereinA für baA ©ro^^ertogtum Reffen.
Sine mo^Ioerbiente @^re enoieA i^ ber Sergifd^e ®efd^id|^>
verein bei ber ^er feineA fanfunb}iDan)igi&^rigen Sefie^etiA. 3"
ber ^efifi^ung am 29. 2luli 1888 überreizte id^ i^m im auftrage
unb 9lamen beA SorftanbeA unb beA ^efi^lomiteeA eine vom Stirer
^oltmannA in Cronenberg hinflooll auAgefü^rte abreffe. @ie ^atte
ben äßortlout: „@<inem ^od^vere^en Sorftftenben, bem um bie
@rgrftnbung ber SonbeAgef^id^te ^od^oerbienten, aud^ bie iviffen^
jd^ftlid^en Seflrebungen anberer in größter Uneigennü^igleit
XIV
förbemben ^erm ^ofeffor Dr. SBU^elm (SxtcüiM bringt für bie
25iä^rige aufopfembe unb rafUofe ^ätigleit im ^fntereffe be«
Sergifd^en ©efd^d^tdoeretn« bm ^erjlid^flen S)anl bor int 9lamen
befl äSereinS baa 2(uI>iläunte4tontitee 9[ueu{l t^raein, Sugufl Sttdt
man, Dtto Sutfd^, SDanib ?ßeter«, Dr. ßorl ©d^mibt, abolf SBert^.
eiberfelb am 17. 3uni 1888."
3n feiner SSefd^eibeni^eit lenlte aud^ ^ter ber »erbiente ©ele^rte
unb unetgennü^tge SRann ben i^m ge}oaten S)anf Don fid^ ab auf
bie übrigen SRitbegrünbet unb ^rberer be« äSereine.
9Qer ben rüjUgen @ed^8}tger, ber eben ein Idnger anbauembeft
r^eumatifd^efl Setben übertounben ^atte, bei biefem ^ubelfefle fa^,
ber ^offte too^I, ba^ ber Sßunfd^, ber bei ber Öberreid^ung ber
^breffe auegefprod^en tourbe, ftd^ erfüllen, ba^ ber fßeretn tiod^
lange aus biefem, wie e« fd^ten, untjerftegbaren SSruttnen wijfens
fd^aftlid^er SrtenntntS fd^öpfen toürbe. allein bie SSorfe^g ^atte
es anberft befd^loffen. Sd^on roä^renb ber ^erbflferien befi vorigen
2ta^re« erlranite Sreceliue in beforgntderregenber Sßetfe; bod^ erholte
ex ftd^ balb wieber unb fe^te, anfd^einenb mit ungebrod^ener Itraft,
nad^ ablauf ber 9lu^e}eit feine amtltd^e S^^ätigfeit, feine ^SliU
t eilungen in ben @i^ungen bed Säergifd^en ©efd^td^tSDereinS unb
feine nijfenfd^aftlid^en @tubien fort. 3a ei fd^ien, als ^&tte fein
gorfd^erbrang an 3ntenftt)ität nod^ gewonnen. 9Jtit ©ifer, felbfl
mit $a{l, als gälte es bie turje Spanne 3^^/ ^^^ i^nt ^^
befd^ieben mar, }ur ^örberung ber Sßtffenfd^aft auS}unu6en, flürjte
<r {td^ auf feine 9[rbetten. Ob er a^nte, ba^ es aud^ für i^n
balb ^ei^en würbe: „S3is ^ier^er unb «td^t roetter"? — id^ roei^
ti ntd^t, aber id^ Dermute eS baraus, ha% er mir toenige 2Bod^en
Dor bem @d^lage, ber i^n traf, in einer Dertraulic^en @tunbe
eröffnete, toas er nod^ }u ooQenben gebadete, e^c er ftd^ 9ht^
gönnte. 9Qer i^n bamals befud^te, fanb i^n beftänbig bei ber
arbeit. 3)a8 ober^effifd^e Sßörterbud^ na^te {td^ me^r unb
me^r feiner ^oQenbung. ^an merhe, bag bieS bas jttnb feiner
Sorge, feiner Siebe unb fetner ^^reube mar. Sßie glüdElid^ loat er
bod^, als er bie erflen Jtonefturbogen bes SßerfeS in ^änben ^atte !
3n ben testen SBod^en feine« gefunben Sebens befd^äftigte er itd(>
mit einer ^anbfd^rtft »on 9lubolfs »on ®ins 93eltd^roni{, bie er
«US Sßemigerobe ftd^ ^atte fdfidEen laffen. Über biefer Arbeit über»
rafdfte t^n baS ^er^ängnis. 9}od^ am Sbenb bes 18. 9}oDember
^atte .er Ttd^ — man möd)te fagen mit fieberhafter ^afi — mit
XV
bem Säl^len bet Setfe biefer ^bfii^ft befd^äftigt unb fe^ (ange
übet biejer Xrbett gefef en. Xm üRotgen be« folgenben Xa^ti, oU
<c ftd^ fbe» )UTn ®ange )ut @(!^Ie rüftete, ttat ein Slutergu^ ins
(8t^m tin, infolgebej^en er bte Seftnnune oerlor unb bie gante
te^te Seite be« itörpetd gelahmt toutbe. 9lad^ einigen Xagen
te^te bie Sefinnung jeitioeife ivaüd, aber ba ble Otgane bet
€ptad^e gelabt toaren, tonnte er ftd^ nur fd^ncr DeTftftnbIi(!b
tno^en. St tannte fein Seiben^ bas ging aus Beiden ^^^ ^^
beutungen ^root^ unb Utt innetlid^ fe^ fd^toer unter biefer üt'
{enntnift loie unter bem Unoemdgen^ feine ©ebantot unb Smpftn«
bungen jum XuAbrud |u bringen. SBos i^n befonbers lebhaft
befc^äftigte, baft offenbarte ber eine« Xage« ausgeflogene 9luf: „2t4
liege ^ter fo ma^g." @d^n fd^ien e«, ato würbe unter ber treuen
pflege feiner ®attin unb feiner ©d^io&gerin^ toüäft bei ber erften
^rtranbmg aud Shi^lanb herbeigeeilt var, eine Sejferung in feinem
Seftnben, toenn nid^t eine @enefung eintreten^ ba loieber^otten {td^
bie Siutergüffe^ unb am {^eitag ben 13. 2)e)ember abenbft 7 U^r
fd^Io^ er nad^ langem Sobe«röd^e(n für immer bie Sugen.
9)ie Jlunbe oon bem Heimgänge be« ^od^gefd^ft^ten^ im ganjen
bergifd^en £anbe unb n>eit über beffen ©renjen ^inaue befannten
9lanneft verbreitete ft^i fe^r fd^ned 3)ie Settungen brad^ten Serid^te
über fein Seben unb n)armemf>funbene 9lad^rufe be« Se^rer^Jtofle«
gium« be« ^eflgen S^mnaftum« unb be« Sergifd^en ®efd^id^ts«
oeretn«.
Unter ben la^lxd^, )um größten Xei( fe^r tDertooflen
Slumenfpenben, meldte bem Sntfd^lofenen oon 99e^örben, 93ereinen
unb ^eunben al« le^te« Siebe«ieid^en borgebrad^t würben^ befanb
ftd^ aud^ ein Jlran) au« @p^eu oon ber €d^logruine 99urg an bet
iBvofpet, bem Srgrünber ber bergifd^en ©efd^iddte genibmet oon
bem 9Sorft^enben be« hierein« )ur äBieber^erftellung jener Stuine.
SHe unter 99(umen gebettete fterbiid^e $üfle rourbe am 16.
^)(cember oon bem ganzen ©pmnaftum^ bem Se^rer^lloflegium biefer
Xnfialt, ja^lreid^en äSertretern ber übrigen ^ö^eren Se^ranftalten
©Iberfetb«, oielen fonfHgen greunben be« Heimgegangenen, botunter
^[reid^en SRitgliebem be« Sergifd^en @efd^id^t«oerein« )ur legten
9iu^eflätte geleitet. Xm Sarge unb am ®rabe toibmete ^afbr
itod^ bem Sntfd^iafenen einen tiefempfunbenen 92ad^tuf/ fprad^ ber
-SEBittoe Xrofl ein unb betete für bie Seele, bie i^e irbifd^e Qüüt
«erlaffen. 9}od^ ben üblidfen legten @ru6 in ble @ruft hinein l
XVI
— unb wir trennten un« von einem SWanne, bet — ba« mag
junäd^fl ^etootge^oben »erben — ein ebler SWenfd^ war.
Sd^on an feinem Sorge nmrbe ernannt, ba§ er nie über
feine ftoQegen etma« Sdjied^ted gefagt unb ei nül^t ^abe mit an:
^ren lönnen, nenn in feiner ©egennort einmal bie \fS)xocu!^n
Seiten eine« Slitmenfd^en (Segtnftanb ber Unterhaltung iu roerben
anfingen, ©ewife ein ebler 3u8 fei"«8 ^erjen«! aber nid^t ber
einjige. SBa« an feinem S^aratter befonberft I)croortrat, baö mar
bie felbfllofe Eingabe an ^erfonen unb ©cgen^nbe. SBie et
feine SRuttcr, feine @d^mefter, feine ®attin auf ^änben getragen
^t, roie er für fie geforgt, i^nen greube }u mad^en gefud^t, i^re
Sd^merjen }u linbem fid^ bemüht I)at, bafür lönnten jalilreid^
©eifpiete angefül)rt »erben. SBie oft fal) man U)n balb mit
grüd^ten, balb mit erjeugniffen ber Rod^lunft, balb mit ©lumen
belaben von ber Srbeit im (Spmnafium nad^ ^aufe manbem! 3Bte
oft trennte er fic^ »on ben i^n begleitenben greunben, um in
bitfem ober jenem ßaben etwas }u laufen, womit er feiner ©d^roefier,
feiner ®attin eine greube machen rooQte! Unb wie oft ^aben biefe
l^ngebenbe ©elbftloftgleit feine ftoQegen unb litterarifd^en greunbe
erfal)ren! 93on il)m {onnte man verlangen unb wünfc^en, mas
man moQte, ber ©emä^rung lonnte man ftc^er feift, mocQte bie«
felbe auc^ nod^ foüiel SWü^e, älrbeit unb 3«»* lofien. Qx war
immer iur ^ilfe bereit, mod^te nun ein AoQege bie Prüfung einer
gröfeem arbeit »on i^m erbitten, mod^te ein ©ele^rter um SBei^
tr&ge für ein neues litterarifd^eA Untemel)men i^n angel)en, mod^te
einer feine $ilfe beim @ud^en nad) berühmten Siorfo^ren in 9ln<
fpruc§ nehmen ober Urlunben gelefen unb überfe^t ^ben moQeti,
ober mod^te man um 9Ritteilung aus ber reid^en güOe feiner
Äenntniffe i^n erfud^en. UntJerbrojfen arbeitete unb fud^te er, um
biefe bisweilen red^t anfprud^SttoOen 3)itten }u erfüQen, unb baö t^at
er nid^t um 3elberwerb, aud^ nic^t um 9fiu^m unb ®^re }u erlangen,
fonbem lebiglid^ getrieben von ber @elbftlofigIeit feines @I)ara{ters.
Unb was war es anbers, als biefer eble 3ug, was i^n veranlagte,
mel)r benn 26 3a^re feine« Sebens in bcit 5Dien|l bes Sergifdjen
©efd^id^tsvereins }u jteQen? 2Bas wollte er burc^ biefe Dpfer für
fic^ gewinnen? — 3l\äit (Selb nod^ @^re nodb fonfi etwas ^at er
für fic^ erftrebt; anbern ju bienen, fie ju belehren, fid^ für bie
S9eantwortung von fragen }ur äSerfügung }u fieQen, bas war bie
xvu
eble S^tiebfebcr, bie i^n oeronlagte, bcn Serrin mit ju bcgrfinben,
bie 3<^tfd^i{ft mit )u rebigteren unb mit ab^nblungen auA feiner
^bei )u füllen, ben 93orft^ }u übernehmen, bie 93er^nblungen )u
leiten unb in ben monatlichen Si^ungen bei Sturm unb @onnem
fc^ein, bei ^i^e nnb Aälte, mit gefunbem unb mit trantem Aörpet
ju erfd)einen unb 93ortr&ge }u galten.
3u biefer Uneigennü^igteit unb unoerbroffenen DpferoiHigteit
gefeQte ftdi bei i^m als nettere 3^^^' ^f^ Qetitni bie Sefd^ei«
ben^eit nnb Snfpruc^ölofigfeit. @c^on an bem 14ici^rigen
jina6en ^ob SSilmar in bem t)or()in ertoä^nten S^Bniff^ b^'fc
Xugenben ^croor, unb ber SRann ^at fie bewahrt bis )u feinem
^obe, fo fe^r i^m aud^ feine felbflenoorbenen Aenntniffe, feine
Xüd^tigteit als Se^rer unb bie iSerbienfle, bie er ftd^ um bie Silbung
ber 3uS'n^ unb ^noeiterung ber äBiffenfd^aft nwotbm, ein geniffes
fUeibi jum @elb{tbeiougtfein verliefen Ratten. 93on ben e^renooQen
Stufen, bie i^m }u 3^ei[ nmrben, fyiUn auA feinem SDtunbe nur
biejenigen erfahren, benen er nait feiner Smtepflid^t 9){itteilung
mad^en mugte. 5Dag er t>on mehreren ^iftorifc^en Vereinen )um
@^renmitgUeb ernannt vorben n>ar, ^at er taum ben i^m am
ndd^flen' @te^enben e^ä^lt; unb ben erhaltenen Drben ^at er,
glaube i^, nur ein 3Ra[ angelegt S!)iefelbe Sefd^eiben^eit legte er
an ben 3:ag, n>enn i^m 3Dan{ unb älnertennung gejodt nmrbe.
Mt Sntfd^ieben^eit meft er fie jurüct, inbem er bie eigenen Ser«
bienfle anbem )uf4rieb; nod^ lieber ent}og er fid^ i^nen gan}. @o
n>äre er ber {Jfeier feine« 25iä^ngen Se^rer-^ubiläums gern aus
bem 3Bege gegangen, n>eit er oorausfo^, bag i^m babei 5Danf unb
älnerfennung )u Sleil toerben narbe; unb nur baö Sevu^tfein, bag
er baburdt) feine ja^Ireid^en @d^üter unb ^eunbe um bie ^eube
bringen ipürbe, bem S!)range i^reA ^er)enA @enüge t^un )u tonnen,
— nur biefe« Sevugtfein war t&, wai i^n boran ^inberte, fid^
jebe ^eier )u verbitten. Su« biefer Sefd^etben^eit unb (gering-
ft^ä^ung ber eigenen Xüd^tigteit flo^ bann bie Seutfeligfeit unb
e^reunblic^teit gegen jebermann, inAbefonbere aud^ gegen bie
untern @d^id^ten be« 93ol{e«. Ser einjUge ^rinjenei^ie^er oerfe^rte
mit aSorliebe mit ^anbioerlem unb Arbeitern, betaufd^te i^re 2)ia=
leite unb lieg fid^ i^re Sagen erj&^Ien, i^re SSoUsUeber vortragen,
i^re Snfd^auungen mitteilen. 2)a^«r erflärt t& fid^ aud^, bag er
in Slberfelb fafi t>on jebem Ainbe gelannt -unb t>on gro| unb
{lein gead^tet unb verehrt nmrbe. (Sin rü^renbee 3Kt<^cn t>tefer
2
xvm
buTd^ feine Seutfeligfett enootbenen Sere^rung ^oBe ii) am Xa^e
feiner Seerbigunß erlebt, ©in älterer SBole überbrachte im Suf«
trofle feiner ^errfd^aft einen Äranj. älfl er i^n abgegeben ^atte,
bot er um We ©rlaubni«, ben SJoten nod^ fe^en ju bürfen. 2)ie
SSitte rourbe i^m natürlich geroä^rt, unb mit feud^tem Suge fe^rte
ber fd^liddte SWann noni 6arge jurüd. 2)iefefl «erlangen befl ein»
fad^en SRanneö unb fein trauriger 9li(t fpred^en berebter oon ber
^erjgeroinnenben fieutfeligleit befi ©ntfd^Iafenen, ale efl ber 3)hmb
befl genjanbteflcn Slebnerfl uermögen TOürbe. ©nblid^ fei feiner
^flid^ttreue unb ©ewiffen^aftigleit gebadet ^en ^ojlen,
auf ben @ott i^n gefleflt ^atte, nad^ Äräften aufljufüllen, allen
^flid^ten, bie i^m fein verantroortungevoSer Seruf auferlegte, nad^«
iulommen, war bafl Sefireben biefefl snannefl vom erflen Xage
feinefl Eintritte on bie ine fpäte 2Uter. S)en legten lateinifd^en
Suffa^ ^at er mit berfelben @enauigleit lorrigiert wie ben erflen,
bie Seiftungen feiner ©d^üler in ben legten S^agen feiner ämt»*
t^ättgleit mit berfelben @eit)iffen^aftigfeit geprüft unb abgewogen,
wie in ben ^agen ber jugenblid^en SSegeifierung; bie Stätte feiner
Sßirifamfett ^at er aud^ in ben Sauren, wo fein Jtörper an (Slajti>
jität eingebüßt ^atte, Sag für Sag bei ^i^e unb bei Stalte, bei
@turm unb @latteifl mit oorbilblid^er ^ünttUd^Ieit aufgefud^t unb
gar mand^ee SDtal gegen Unwo^lfein angelämpft, um feinem ^flid^t*
gefü^l @enüge ju t^un. 9lod^ in einer S^t, wo mand^er anbere
ftd^ bie verbiente 3^^e gegönnt ^tte, ^at er bie Sürbe befl latei*
nifd^en Unterrid^tfl in ben oberflen Älaffen o^ne SWurren unb ©eufjen
getragen, obwohl er burdfi bie Sänge ber 3eit, in ber er Tte getragen
— efl waren 31 3a^re — Ttd^ ein gewiffefl Slnred^t auf ©d^onung
erworben ^atte unb efl nur eines Sßunfd^efl feinerfeite beburft ^ätte,
um baoon entbunben ju werben.
3)iefe ^jKd^ttreue unb ®eroiffen^aftigfeit, bie er in ber Erfüllung
feinefl Serufefl an ben Sag legte, offenbarte er aud^ bei feinen
wiffenfd^aftlid^en arbeiten. Sei i^m war nie ber SBunfd^ ber Sßater
befl @ebanfenfl, nie ein oberfläd^lid^er ^runf unb ©lanj bafl 3iel
feinefl @trebenfl. ä9ei allem, wafl er auf bem @ebiete ber SSiffen«
fd^aft fd^uf, ging er ouf bie er|ten Quellen jurüd, unb wae biefe
nid^t offenbarten, bafl behauptete er nid^t. O^ern oon Jener bequemen
Srt, lü^ne Äombinationen ber ^P^antafte alfl ©rgebniffe wiffenfd^aft=
Hd^er Unterfud^ung auf ben läJlarft ju bringen, ^at er SWonate, ja
^a^re lang bie Quellen burd^fud^t, älrc^ioe unb SSibliot^fen burd^:
XIX
fotfd^t, e^e et mit einer Arbeit an bie C)ffentlid^Ieit trat. Unb fo
ftarl aud^ fein ©ebä^tni« toar: bei ©a^en, bie er publi)ieren
noQte, oerliet er ftd^ nie auf badfelbe. 2)iefer ®rn)i{fenl|aftig{ett
in ber Slrbeit ift e« benn aud^ )u banlen, bag wir burd^ i^n ein
unoerf&Ifd^te« S9ilb ber äiergangenl^eit bets bergifd^en Sanbefi unb
bcn urfptünglid^en ^e^ oon vielen ^unberten oon Solleliebem
cr^lten ^en, ntd^t }u teben oon einer fUtttlid^en Steige anberer
fünfte, bie er burdb gemffen^afte ^rUfung ber JQueQen rid^tig
gefieOt ^t
@elb{llofe Eingabe alfo unb Dpfenoifligleit, SSefd^eibenl^eit unb
Snfprud^Alofigteit, ^erablaffung unb £eutfelig{eit, ^flid^ttteue unb
(Sennffen^aftigteit nniren bie ^roor^ec^enben menfd^Iid^en Xugenben
biefe« SRanneS.
über feine religiöfe ®cftnnung oemtag id^ nid^td }u fagen,
ba er biefelbe, auAge^enb oon bem nneber^oU ausgefptod^ienen
ärunbfa^e, bag bie 9leligion $et)en«fad^e fei, taum {emanb offen:
bort ^at 9lur bas fei ertod^nt, bag er ein {^eunb ber gefungenen
Siturgie n>ar unb er Erörterungen über religiöfe tragen gern ^u^
^örte,fl(^ aud^ roobl an i^nen beteiligte, fei e« aud^ nur, bag er
bie abgeriffene Semertung ^intoarf, als Sprößling einer lut^erifd^en
^aftorenfomilie ^e^e er fejt auf ber älugdburger Aonfeffton unt>
ben übrigen fvmbolifd^eti Sudlern ber lut^erifd^en Aird^ie.
3)ie S9ebeutung, »elc^e Sreceliu« al« ©pmnafialle^rer
gehabt ^at, braud^t be« nähern nid^t nad^igetoiefen )u »erben. S)ie
ehrenvollen 9htfe, bie i^m )u Xeil rourben, bafl oor^in angeführte
Urteil feines S)ireItor8 Souterroet, bie ebenfaÜA enoä^nte ^ugerung
ber Sd^ultommiffton, bie SBa^l }um ^roeiten Oberlehrer feiten« ber
Vertreter ber reformierten @emeinbe, bie SSerlei^ung befl ^rofeffor«
S^iteU feiten« be« Aultus^äniniftere unb be« roten älblerorben«
fetten« Seiner SRaje^ät be« Aaifer« unb ftönig«, bie ^et)lid()e älrt,
mit ber fein 25iä^rige« Jubiläum gefeiert rourbe, unb enblid^ ber
9la(^ruf, ben i^m ber 2)ire!tor unb ba« Se^rertodegium geroibmet
baben, }eigen beutlic^, ba^ er ber beften einer mar. Unb toie ^ätte
e« aud^ anber« fein tonnen bei einem SRanne mit bem rieftgen
@ebäc^tni«, ber umfaffenben, tief begrünbeten ©ele^rfamteit, ber
Tüftigen 9lrbeit«{raft, bem unoerbrojfenen SSRüt, ber Reitern Stim^
mung unb ben ebeln @igenid^aften be« ^ei^en«? @o ift e« benit
uM^r, n>a« ba« Se^rertollegium in feinem 9lad()rufe ^eroor^ob, ba^
,,au« ben reid()en ®aben feine« @ei^c« unb ©emüte« ein ooQe« ^a%
XX
l^od^fö^Sfebater grüAte etmad^fen ifi für ba« SBetf bet ©c^ule", ber
er oon feinen 62 SebenSjatiren melir ol8 bie fiälfte geroibmet ^ot —
„@ine gto^e ^a!i)l banfbaret @ö^üler btxDa})xt in pietätooQent
Slnbenten, roa» ®eifi unb ^erg beö treuen roo^lmeinenben fielirer»-
itinen gegeben l)oben", unb nrirb il)m nid^t ba8 ©d^idfol ju S^eil
roerben laffen, meld^eö fo mand^em roiberfaliren ijl, ba^ aus ben-
Heinen menfö^liö^en @d^mäd^en, bie jebem anliaften, bei (einem
Stonbe aber melir an bie Öffentlic^feit treten, als bei biefem, ein
Silb entworfen wirb, meld^es bem Original wenig ober gar nid&t
entfprid^t
SBJirb il)n üor biefem ©d^idfale f(!()on bas treue ©ebenfen berer,.
bie üon itim gebilbet roorbeu ftnb, bemaliren, fo roirb es noö^ oiel
melir bie Erinnerung tljun an bie Sebeutung, bie biefer SRann alft^
(3 elelirter unb ^orfd^er geliabt I)at unb aü^ femerl)in Iiabenioirb,
{$reili(i^ ein fd^öpferifd^es S^alent, roeld^es neue 2ibeen in bie
SBelt wirft unb umgejlaltenb auf bie Slnfö^auungen feiner 3eit roirltV
war SreceliuS nid^t, roolil aber in I)o^em ^Dfla^e ein forgfamer
Sammler, ein geroijfen^after gorfö^er unb ein Stann ton um?
fajfenber ©ele^rfamfeit
S8on früher Sugenb an bis ins fpäte 9llter ^at er Wcäjive
unb S3ibliot^e(en, jtir(i^en unb ©rabfiätten burc^forfö^t, 9[uS}üge
aus ^anbfd^riften unb alten Druden gemacht, SlbbrUde unb Sta^^
bilbungen oon 2infd^riften genommen, baS fo ©ewonnene oerarbeitet
unb fd^lie^liö^ in Programmen, 3citf(i^ften unb Sammelraerten
oeröffentlid^t.
Unter ben ©ebieten, bie et befonberS gepflegt unb bearbeitet
^at, nenne ii) bie ©prad^wiffenfd^aft, bie beutfc^e Äultur»
unb Sitteraturgefd^ic^te, bie beutfd^e Sn^tliologie unb bie
©efd^id^tebes 9lieberr^eine,fpejiell bes iexQ\\i)en SanbeS.
Mes anjufüliren, was er auf biefem ©ebiete gefd^affen Iiat,.
würbe ermüben unb ijl mir aud) — uorlöufig wenigftens — un*
möglid^, ba e« über eine grofee änja^l ton 3eitf(i&riften unb anbem
SBerfen jerflreut ijl. ^i) begnüge mid^ ba^er mit ber fieroor^ebunj
beS SBic^tigfien unb mit ber SHennung einiger Stellen, wo äb^anbs
lungen unb aWitteilungen oon i^m }u finben fmb.')
') !Die »ot bem So^te 1864 vtti^müiäfitn ÄB^onbtungen jtnb bem
Seticic^niS entnommen, wetc^eS ^^ in Souteme» ®ef(^ii$te bet Soteintfc^
^ule SU eaetfelb e. 202 f. ftnbei.
XXI
Sa^lreid^ ftnb junäd^jl bie Sb^anblungen unb ^ublitationen,
-aeUlit ftd^ mit fpTad^iotffenfd^aftlic^en ©egenfl&nben befc^äftigen.
"Son benfelben feien ^ier enoö^nt:
1. 3"^ lateintfd^en Sinologie in ^fer« B^i^^nft für bie
aBiffenfd^aft ber ©prad^e III unb IV.
2. 3"^ Glflärung be« carmen fratrum arviJium ebenb. IV.
3. 3unt 9{omanifd^en ebenb. IV.
4. Augaatmi de dialectica liber recensait et adnotavit W.
Cr. SSeilage jum Programm be« ©pmnaftum« )u eiber^
felb 1857.
5 Collectae ad augendam nominum propriorom Saxoni-
comm et Frisiorum sdentiam spectantes.
L Index bonorum et redituoin monasteriorom Werdi-
nensis et Helmostadensis, @(beTfeIb 1864.
IL Indices antiqnissimi eorum quae monasterio Wer-
dinensi per Westfaliam redibant Part I. eibecfelb 1869.
•6. Übet bie 9ßut)eln MA unb MAN: Seilage jum ^lo^:
gramm befl Slbetfelber ©pmnafiumA oon 1860.
7. @ine ^njaljl oon SBotterflötungen in Pfeiffers ©emtania,
in bet 3^tfii^rift für beutfd^e ^^ilologie oon Döpfner unb
Saiitx unb in bem AoTrefponbenjblatte bes SSetein« fäi
niebetbeutfd^e Sprac^fotfd^ung.
5. @ine Steil^e oon Xrtiteln in (Stimm A 2)eutfd^em SBöttet:
bud^e, {u beffen ^ttfegetn et jä^Ue
9. S>ie Strafen: unb (Saffennamen oon (Solmar in S3iilingets
Alemannia I.
10. aitbeutfd^e 3leuja^t«blättet füt 1874, ent^altenb mittel»
unb niebeibeutfd^e ^ialettproben. .herausgegeben oon S3ii:
lingei unb SieceliuA.
11. Übet bie ©renjen be« 9liebetbeutfd^en unb aRitt elfränfifd^en
(gebrudtet SSottrag) unb oot allem
12. 3)a« im Snanufftipt oodenbete Dbetlieffif d^e 2Bötterbud^.
auf bem ®ebiete ber beutfd^en fiittetatut= unb Äultur»
gefd&id&te etfltedten Rc^ feine ©tubien auf bie 3eit oom 9. bi«
jum 17. 3a^l)unbett. 91amentli<§ oetroeilte frin fotfc^enbet ®eift
getn im 15., 16. unb 17. Sa'^t^unbert, unb ^ier roatcn e« roieber
bie ^umanijlen, baA gei^Iic^e unb bae SBoltftlieb, 2loI)ann
gifd^att, Sebaftian Stant, ^anä ©ad^ä, bie Jßetfaffer
9on ^afinad^tsfpielen, bie i^n befonbets anjogen.
XXII
Sine trid^e '^Me oon ^ublifationen unb Sb^anblungen ftnb
oue btefen €tubien hervorgegangen. 3Ran flnbet fte jnnä^ft in
tjerfd^iebenen 3"tf<ä&riften/ fo im anjeißer für Äunbe ber
beutfc^en SSorjeit 1856, 1862 unb 1864; in $aupt8 3eit»
fd^rift für beutfdbe« aitertum 1856, 1876 unb 1877; in
^feifferß ©erraania 1867 unb 1875; in SBaßnerö Srd^i»
für bie ©efd^ic&te beutfdber Sprad^e unb S^id^tung 1873;
m Srd^io für Sitteraturgefdbid^te herausgegeben oon
@d^norr oon Sarolsfelb S3anb VI unb VII; im 3&eimarfd^en
2Sa^rbud^e Sanb IV; in ben 3<»^Tbüd^ern unb bem Äorre=
fponbenjblatte für nieberbeutfd^e @prad^forfd^ung; in ber
3eitf(!brift. bes S3ergifd^en ©efd^id^tsoereins unb befonberft
ja^lreid^ in S3irlingerft älemannio.
3)emfelben Oebiete gehören femer an mehrere Slb^anblungen
unb ^ublifationen in Programmen bes @Iberfelber ©pm»
nafiums unb in ©ratulationefd^riften. @8 feien ^ier
genannt:
1. De codice epistulanun Johannia Molani, rectoris olim
Duiaburgenaia in ber ©rotulationöfd^rift an S. @id)^off
jum 25jä^rigen ^ireftorjubiläum 1870,
2. De Antonii Liberi Sasatenaia vita et acriptia, SSeilage
jum Programm bes (SIberfelber ©pmnafiumö 1870.
3. Epiatulae Budolfi Langü aex, Slberfelbet Programm 1876.
4. Joachimi Magdeburgii epiatulae trea. ©ratuIationSfd^rift
jur %ntx ha 3501ä^rigen @tiftungsfe{tes be« ^o^anneums
in Hamburg 1879.
5. S9riefe oon ^o^anneö Snagbeburg aus ben Originalen in
ber S3üd^erfammlung ber Jtat^arinenfird^e )u Hamburg,
©ratulationsfd^rift }ur ^eier bes SOjälirigen S3e{le^enft be»
3iereine für ^amburgifd^e ®efd)id^te 1889.
@nblid^ gepren ^ier^er mehrere SCrtifel in ber äCUgemeinen
beutfd^en S9tograp^ie, herausgegeben oon % oon Siliencron,
eine 9n)a^l oon Siebem in £iIiencrons ^iftorifd^en ^olfs»
liebern ber 9)eutfd^en oom 13. bis 16. ^a^r^unbert;
3)eutfd^e Sieber — ^feflgrufe an ßubroig 6rf oon Sirlinger
unb Srecelius unb oor allem bie mit S3irlinger oeranftaltete
neue SluSgabe oon „Xei Jtnaben SBunber^orn" nebft ja^lreid^en
(£rgän)ungen in ber ällemannia.
xxin
Son feinen €tubien auf bem @ebtete bet beutfd^en SR^t^o«
logie )eugen meiere 9b^anb(ungen, ne(d^ et in 9Bo(fs 3<^1*
fc^rift fflr beutfc^e Wptliologie oeröffentütl^t 1)at, fo ^au
^olba unb ber Senusberg, 3l(te Segensformein, Suejug au« ^ef>
fifc^ ^enpro)e|ahen von 1562—1633; fetner bie Sb^anblung
@obeebetg-.SSobensbetg in bet 3eitf^ft be« Setgifd^en ©efc^ic^tfts
Vereins (Sonb VII); enb(i(i^ eine Slei^e noc^ ungebtudtet SSortr&ge,
nrie „SMe m^t^otogif(i^en ftbenejle vom SHeberr^n", „SBoban unb
bie mit i^ im Sufammenliange fie^enben Sagen'^ „^onnar im
Solfegiauben", „bie altgermanifc^en Sonnengötter".
9m etgiebigfien abet naren feine @tubien in bet @ef(i^i(^te
be« betgif^en fianbe«. ^iet ^at et }unä(^{i bae ®enebe }et<
fUtt, XDeli)t& ba« ma^te 9i(b bet betgifd^en Setgangen^eit oer^
^dte, tnbeni et bie ^Ifd^ungen natl^roiti, beten ftd^ af(i^enbetg
unb anbete fc^ulbig gemacht Ratten, unb ^at bann biefe« 9i(b
mögli(i^{i rein unb Ilar vor unfete älugen gefleüt Unb ba eine
®e^(S)iä)tt be« bergifc^en fianbe« nic^t )u fc^reiben »ar, o^ne ben
ganten SRieben^ein mit in Setrac^t }u }ie^en, fo ^at er au^ biefen
in ben Jtreie feiner ^orfc^ungen mit aufgenommen. 3o^(i^^4ie
^(i^te Iiaben biefelben gejeitigt 2t(i^ roeife im&ä)^ auf bie 'SM-
^nbiungen ^in, bie er in ben 24 bi«bet erf(i^ienenen SBdnben ber
3eitf(i^tift be« Sergifc^en ©efd^id^tftoeretns veröffentlicht ^at^). 3)a
finben nrir Sbiffäfte Aber bie Krd^ii^en Sßer^ältniffe in ber %tn^At
(Elberfelb vor ber ^Reformation, Aber Sarmen im ^a^re 1641, Aber
bie alte ©erid^tsftätte @lberfelbe, über ba« ^ou« Sane«bed, Aber
ben ^oen^of. Aber bie Sltefien protefiantifd^en ©efangbAd^er am
Slieben^ein, Aber bie erfien 3uben in (Slberfelb, Aber }nei 2tfenberge,
Aber @m{i SRoti^ Smbt unb bofl Sl^einlanb, über bie ^enen oon
^arbenberg, über bie ®eri(i^te im 9lmte Sepenburg, Aber bie SRufen:
almanad^e am 91ieberr^ein )u Anfang be« 19. 2ta^^nberte, Aber
ben Stitterft^ l£as;>arsbroi(!^. Aber bergifd^e ©c^Agenfefte im 17.
Sal^^nbert, Aber bie Jtird^e in eiberfelb im ^a^r^^unbett ber 91e*
formotion, über fiüttring^aufen im ^a^re 1550, über bie $fane
Dberlaffel, über ben ©elbrifc^en (Srbfolgefheit, über ben Einfall ber
') SHe in ben erflen 23 SSnben etfc^ienenen Stt^anbtungen flnb ooS«
fi&nbis aufgesS^tt in bet ^ejHc^ft {Ut ^ier bei 26iS^risen Sefie^cnü b«8
Setsif(^ ®ef(^tBomin8 @. 64 ff.
XXIV
©panier in ben meberT^eintfd^::ii)eflf&Iifd^en Areie 1598 unb 1599,
über bie Ainbet beS ^erjoge SBil^elm unb man^ti anbete.
3u biefen in bet 3«itf(|)rift unfete« SBereinfl etfdjienenen SÄ*
l^anblungen gefeilt [i^ fobann eine äfiei^e gebrucfter 33ottiäge; fo
„S9e|lrafung bet SRörbet bee (Srjbifd^ofe Engelbert oon Jtötn";
„®taf Sngelbett oon 8erg, (Srjbifd^of oon A5ln"; „$einti(i^, $et}og
oon Simbutg unb ®taf oon Setg"; „S)ie olteflen ®tafen von
»etg unb baö Äloftet aitenbetg" ; „®taf abolf IV. oon »erg unb
©tjbifd^of ©ontab oon Äöln" ; „®taf äbolf V. oon Setg unb ®tj*
bifd^of Engelbert 11. oon Äöln". 3)et ®efd^id^te be« SWebett^einö
fmb femet geroibmet bie mit ®. Ätafft ^etauflgegebenen „Seittäge
jut ®t\<S)X(i)tt be« öumaniömu« am iRiebenl^ein unb 2Bejlfalen"
1870 unb 1875.
3Jlxt ben Anfängen bee ©d^ulioefenä in SIbetfelb befd^afttgen
{td^ ivotx von xfym oetfa^te S9eUagen }u ^togtammen bee @^mna«
ftume (1880 unb 1882); unb enblid^ ^at et eine ©efd^id^te be«
^ofe« unb bet ä3utg }u Sberoelbe (Slbetfelb) geliefert füt bie
®ef(i^id^te bet fetten von (Sberfelbt, toeld^e ^td^iotot Dr. älanbet
^e^ben )u SBäd^tet«bad^ übernommen.
S)od^ genug bet Einführungen oon älb^anblungen unb $ubli:
lationen, bie au« bet geber^ biefeö geleierten gotfd^et« geflojfen jtnb,
nenn aud^ i^te 2a.\)l nod^ <längfl nid^t etfd^öpft i|l! S)a« SUnge^
führte toitb teid^lid^ genügen, um )U ettennen, ba^ mit bem
Sntfd^lafenen nid^t blo^ ein eblet Sßenfd^ unb ein tüd^ttget
©^mnaftalle^tet, fonbem aud^ ein Sßann ber SBiffenfd^aft
)u ®rabe getragen icorben ift, icie i^n ba« bergifd^e Sanb nie
juoot gehabt ^at.
aJlit ooHem SRed^te ift biefer SWonn in bet betonnten Sd^tift
„Sin ®ang but4)ä SBuppett^al'' bet gelel^rtefle 3)tann be« 3;^le«
genannt lootben.
SBat et ba« abet, fo gebührt i^m aud^ ein S^tenpla^ in bet
®efdeidete be« betgifd^en Sanbe« unb ba« um fo me^t, al« et fid^
getabe um bie @tgrünbung betfelben unfterbli4)e S3etbien{ie
enootben ^at.
3)em Setgifd^en ©efd^id^töoetein abet, bem §üter unb Pfleger
ber ®efdeidete be« bergifd^tn iSanbe«, toar er nod^ me^t, al« ber
eble ^enfd^, ber gro^e ®eleerte unb ber @rgrünber ber Sefd^id^te
be« engern SSaterlanbeö : i^m war er ein nie rafienber, nie ennü=
benber, immer bereiter, immer opferroiHiger Seiter unb görberer
-frincT Snterenen, ein treuer i^reunb in trüben Xagen unb ein
i^eüerer ©efeQfd^aftet bei frö^lUi^en ^{ten.
Seit bem Xobe S3outenDe(e, alfo feit 2)e)em6er 1868, bis )u
feiner erfronfung ^t er am Steuer be« Sd^iffe« gefeffen unb e«
feji ge^en tro( Sturm unb SBetter. Unb vas ^at er )ur Se^
kbung ber monotli^en @i(ungen, )ur Serme^rung unb btbming
^ Sammlungen, )ur S3ereid^erung ber S3änbe unferet 3<^tfd^^ft
get^an!
Son ben ja^IIofen Vorträgen, bie er in ben Si^ungen gelialten
i^at, feien auger ben in ber 3^M^^ft gebructten nod^ ^ecoor«
gelben bie über Sterlens £I)toniI, über bie ^iftorifd^en i^nbe im
9%^[anbe, über bergifd^e ^Familiennamen, über ben 9urggraben
im Surg^ol) bei 5tronenberg, über be« Jtanbibaten Stofd^ Steifes
beri<!^t, über Slusgrabungen altgermanifd^er Dpferflätten in Reffen,
über bie SBiebertäufer:9en)egung in SBefifalen unb am St^ein,
über bae alte SWünjioefen am SWeberr^n, über Äortum, ben SSer»
foffrr ber 2tobfiabe, über beutfd^e @rab{lätten in 9tom, über ben
^ung^ei^g Aarl t^ebrid^ von 3üItd^«(Slet)es9erg, über ben @lberfelber
Stehor SBeibner, über bie Hofnarren, über ben Urfprung ber
^e£enpro}effe, über bie ääranbenburger $o^en|oIIem bis |ur &r:
iverbung oon Sleoe unb S3erg, über bie $fal)graffd^aft am St^ein
unb ber le^te, ben er uns gehalten ^at, über bie SBeltd^ronil
Shibolfs oon @ms.
äßos (SreceliuS enblid^ für bie SSermelirung unb Drbnung
unferer Sammlungen, namentlid^ ber äRfinj^ unb Siegelfammlung
get^an §at, ift ju belannt, aU bag id^ es ^ier enoä^nen mügte.
SnieS {ufammengenommen loirb man fagen lönnen unb muffen:
ber Heimgegangene mar ber Sater bes ©efd^id^tSoereinS im ooQen
Umfange bcs Segriff efl. —
9lun rulit er brausen im füllen 6ct)og ber Srbe. Sein
äRunb ift oerftummt, er ^ält uns {eine äSorträge me^r; bas Suge
ift gefd^Ioffen, es burd^fotfd^t nid^t mtfy: älrd^ioe unb Sibliot^eten;
bie ^anb ift erflarrt, fie fü§rt nid^t me^r bie jyeber, um unfere
3eitf^rift mit Sb^anblungen ju füden; ber ®eifl ifl jur 9hi^e
gegangen, er öffnet uns nid^t me^r bie reid^en Sc^ä^e feines SßiffenS
unb JtönnenS.
Siel, unenblid^ oiel ^aben mir an i^m oerloren. ^e fd^mer}:
lid^er mir aber biefen Serluft empftitben, beflo lebhafter regt fid^
in unfern fierjen ba« Serlangen, bem treuen Sloten ben SCribut
XXVI
ber ^anfbarteit bar)ubnngen. SBir looQen es t^un, tnbem ipir
bte @ad)e, bet et einen großen £eil feines Sebend geoibmet ^at^
n>eiter}ufü^Ten fud^en; roir iDoQen ei \t^i t^un, inbem vaix ti aus«
jpred^en, vaai baS ^et) bemegt:
Unvergeffen foQ und bleiben ber ^od^verbiente Ißotft^enbe
unfetes. äJeteins, ber Heimgegangene ^rofejfor GreceliuS.
S>asfelbe entl^ält aQe von SreceliuS oeröffentticbten Slb^anb«^
lungen, (Sinjelfd^riften, Beiträge unb SBorterltärungen. äCuS^
gejd^Ioffen blieben Süd^erbefpred^ungen unb Stelrologe, mit Su«:
na^me ber beiben von itarl SSil^elm Soutenoef, bem ©rünber
beS SJereinS unb ^ebrid^ SBoefte, bem geioiegten itenner beS
9lieberbeutfd^en unb eifrigflen SDtitgtiebeS bes Vereines, benen Srece«
liuS felbfl einen ^emorragenben^Iab in ber 3eilf(^^ft jugemiejen
l^atte. ^ie von il^m für @rimm8 3)eutfd^es SBörterbudt> unb
fiilienaonö ©iftorifd^e SJoIlöIieber ber ^eutfd^en vom XIIL— XVI.
^a^r^unbert gelieferten Seiträge finb ebenfalls übergangen.
9lur fteunblidbe Unterftü^ung von SJerel^rem bes ^eimgegam
genen ermdgtid^te eS, baS fo iveit jerjtreute Stateriat ^erbeijufd^aff en
unb fei i^nen aud^ an biefer ©teile ber gebU^renbe ^anl hierfür
auSgebrücft.
1. dttt Hofltf^ puologit nsb mttttanslauit mi sar (8t\it\iftt
^öfers 3eitfd6rift für bie SBiffenfd^aft bet ©prad^e:
3ur lateinifd^en (gtpmologie. 9b. III, 342—347 unb Sb.
IV, 106—116 unb 273—277.
3ur Srilärung beS carmen fratmin arvalium. S3b. IV,
116—118.
3um 9lomanifd6en. 9b. IV, 118—120, 166—168.
augujiinus übet (St^mologie. 9b. IV, 152—165.
AuguBtini de dialectica über, recensuit et adnotavit W. Cr.,
Seilage jum ^togtamm beS ©pmnafiums }u ßlbetfelb 1857.
Übet bie SButjeln Ma unb MAN: Seilage }um ^togtamm beS
@Iberfe{bet ©pmnaftums von 1860.
XXVII
3i^einifc^e« fRufeum für ^^ilologie:
ein Serlagtcontroct au< betn 16. So^t^unbett 9b. XXX,
470. 471.
ein $Dü{felborfer @tatiu«fra0ment «b. XXXII, 632—636.
^ledeifen'S ^a^tbad^er ffir flaffifd^e ^^ilologie:
1. ein Siud^flüd au0 Cicero'« Hortensias. 9b. III, 79. 80.
De codice epistolarum Johannia Molani, rectoris olim Dnis-
buigensis in ber ©ratulationafc^tift an S. eid^^off }um
25jä^en S)ireftoriubildum. 1870.
De Antonii Liberi Susatensis vita et scriptis. Seilage }Um
^TOgtomm befl eiberfelbei ©Qtnnartuma. 1870.
Epistolae Rudolfi Langü sex. ^ogtamm be« ©^mnartumt )u
eiberfelb. 1876.
Joachimi Magdeburgii epistulae tres. ©tatulation^d^tift )UT Ofeier
be« 350)ä^gen ®tiftung<fe|ie« befl ^olianneum« in Hamburg.
Sriefe t)on Soliannefl fRagbebutg au0 ben Diiginalen in bec 9Q(fiec«
fammlung ber Aat^arinentird^e )u Hamburg. ®ratulations>
fd^rift )ur |^eier befl SOjä^gen 93efle^en0 befl Ißerein« fikr
^amburgifd^e (Sefc^id^te. 1889.
2. 3Br Bttmanifi^ $|iIoIogie nnb Wtertnmtlsttke:
3HitteU unb nieberbeutfd^e S)iaIeftproben. 3«: Sltbeutf^e iJleuia^r«»
bl&tter für 1874. herausgegeben t)on Sirlinger unb Sreceliu«.
Collectae ad augendam nominum propriorom Saxoniconim et
Frisiorom scientiam spectantes edidit W. Crecelius Dr.
I. Index bonomm et redituum monasterionim Werdinensis
et Helmonstadensis, saecnlo decimo vel undecimo con-
Bcriptua. eiberfelb 1864. Seilage )um Programm bei
bortigen ©i^mnajtumt unb felbflänbig bei Sabarq u. So.
in Serlin.
II* Indices antiquissimi eonun qaae monasterio Werdinensi
per Westfaliam redibant. Part. I. eiberfelb 1869.
III» unb III'' Traditiones Werdinenses, eiberfelb 1870, al»
€onberab}üge au0 ber 3eitf4rift bee Sergifd^en ©ef^i^ta«
Vereins erfd^ienen.
effener ©(offen. S>er bei ber 34. Serfammlung beutfd^er ${)iIologen
unb @d^ulmänner |u Girier tagenben ®emianifd^9toinanif$en
@e(tion )um ®ru|e bargebrac^L 9lorben 1879. 3bt$ in
XXX
^^ilips Sanbgraffen }u Reffen, || alA fte be« nort &ottti
falben oon Aapfec Carl |{ gefriegt fein tootben im 1546
iat, im t^nn || me man ^et^og Georgen oon SSaiem
rmgL S3b. VH, 277-278.
ein Sieb aus bem Snfang be« XVII. 3<>^t^nberts. 6benba,
303—304.
Opitian». »b. XIV, 109.
3u 3incgtef'« »riefen an ©ruter. ebenba, 317—318.
% an. aCßagner. ard^io für @efd^id^te beutfc^er @prad^e
unb 3)i4ltung:
3ur ^ifd^artbibliograp^ie, betrifft bie Xudgabe beA ®argantua.
»b. I, 12.
^o^ann Saftmir Aolb von SBartenberg, 3)ic^ter geifUid^cr
Sieber. ©benba, 45 — 47.
©in böfer 3)ru(ffe^ler, betreffenb bie ©rabfd^rift be« 3o^.
anat^ertu«. ebenba, 47.
über bie Duetten oon Seifentrit'8 ©efangbud^. ebenba,337— 354.
Sieimarfd^ed ^a^rbud^:
S)rei alte Sieber. Sa^rgang 1884, ©. 236 ff.
Alemannia. 3<i^f4l^f^ f^^ Sprache, Sitteratur unb SSoltefunbe
bed 6lfaf|e« unb Dberr^einA, herausgegeben oon Dr. Snton
Sirlinger:
^o^ann ^ifc^artd Überfe^ung oon SS. Sa}iuA: über bie
SQJanberungen ber S3ölfer. Sb. 1, 113—145.
©in »uc^ au« gifc^art« »ibliot^el. »b. I, 250—254.
3)ie ©trafeens unb ©affennamen oon ©olmar. Sb. I, 258—262.
3u @eba{iian Srant unb ©eiler oon Jteifersberg. Sßb. I,
102-104.
@in ©ebid^t ^einric^d oon Soufenberg. S9b. TL, 223—233.
»riefe an Vadianus. @6enba, 50 — 60.
3u bed Jtnaben äßunber^om. (3m »eiein mit »irlingcr.)
»b. II, 181—191, m, 164— 172, IV, 33—45, 283—288,
VIII, 55-74, X, 47—54, 151—174, X, 142—154, XI,
51—80, XII, 59—79, XIH, 41—50.
Sobgebidbt beA SraAmuA oon Siotterbam auf <3<^lettfkbt.
»b. III, 137—139.
3roei Sprüche oon ^ari«. ©benba, 47—53.
^ie ^eiligenoere^rung in ber @4ltDei} im 16. Sf^^^^unbert.
ebenba, 53—61.
XXXI
^ans Stute in Sem unb fein Spiel t)on bet ^bnifd^en unb
päpfUid^en abgötteiei. Sbenba, 120—128.
fitaite^eimer Sd^Iotbnung t)on 1480 mit beutfd^en geifWd^en
Siebetn. ©benba 247—262 unb giad&trofl IV, 16—18.
tjnfirultion fäi ben ^lotengt&ber au« bem Staile^elmei ^fanbud^e
XV. sec. au« bei 2|nfinittion fäi ben ©Udnet. Sb.UI, 82.
Stud^jtäd eine« altbeutfd^en ®ebid^te4. <gbenba 175—176.
3ur gifd&att «ibliogtop^ie. »b. UI, 262—263 unb VI, 127.
Über ba« Segnen. 9b. DI, 263—266.
Sprid&n>ÖTt€t. »b. m, 177—178, VI, 158—161, Vm,
75—77, XVI, 168.
Briefe bee Stia^buiger 3:^eologen 2t Snaibad^ über bie ®t'
meinbe ber vertriebenen ^anjofen unb iRieberlänber ju
etrafeburg unb granffurt. 9b. IV, 22—24.
So^onn 3Qcob SBeibner. ebenbo 30—33.
(Srails^eimer Stuben« unb ^ebammenorbnung 1480 (Sbenba,
12—16.
3ofua Ulö^eimerd Steifen nad^ amerifa unb Sefd^reibtmg be«
Sonbe«. »b. VI, 90—126.
3ur aiemonnia. ebenbo, 199—201.
2)er geiftlid&e aSogelgefong. 83b. VII, 219—229.
2Sofua Uld^eimerö Steifen nad^ ©uinea unb Sefd^reibung be«
Sanbe«. ebenbo, 97—120.
ein ©prud& üon Sodann ®ro6 in »afeL »b. VIII, 77—80.
gifc&artlhibien I. «b. VIU, 236—240, II. »b. XIV, 258—260.
SJrudiJtüd einer profaifdien ©ijlorienbibeL »b. Vm, 135—142.
über bie Sd^waben unb Alemannen, II t)on aOg&u unb ben
aUgduem (im »erein mit »irlinger). ©benbo, 263- 267.
^aftifo üon 9ta«. ©benbo 271—272.
^liegenbe Slötter au« bem brei^igiä^gen jtriege. 99b. XI,
211—220.
Lachrymae Soevico-Germanae; Germano-Soevicae. ISbenba,
207-211.
Socob SBimp^eling unb bie ©d^woben. S3b. XII, 44—68.
3wei Sieber, »oierifdbe Äird&enfa^rt unb ein ©d&roeijer SJoIf««
lieb von ber Sufenoectung befl Sa)aru4. ebenba, 114 — 117.
@d)n)abenlieb. ISbenba, 177.
eiföffif^e SSoltelieber. @benba, 180—189.
ein Srief t)on 3R. Stingmann an Sßimp^eling. 9b. XIII, 237.
XXXII
Camillus TeutonicuB. (Sbenba, 59 — 63.
arte SRejepte. (Sbenba, 64.
ein »rief an Sodann ©türm. Sb. XIV, 52. 53.
Curiosa. @benba, 55.
Swei %e^ä)ii)tl\iie Sieber: Son ber grofeen unb f(i^äbli(i^ett
Srunft in beß §. 3tömifd&en SReid^ä ©tabt 3fln^. »on
aufru^r unb SlebeHioii etli(i^er SSauern im Sunbflou.
»b. XVI, 201—206.
2;rinfs unb Siebe«lieber au« bem XVII. ^a^r^unbert, im Sln=
fd&lu| barau jroei erjä^le.nbe ®ebi(!^te, XVI— XVII. 3a^r=
^unbert. »b. XVII, 25-42.
58ier Sieber über bie Seiben unb Sitten ber ^nt (aufl bem
3a^re 1622). (Sbenba 42—51.
eiföfüfd^e »riefe ber »rüber 3acobufl unb Slaliufl ?5abriciu«.
ebenba 144—151, 273—282.
NigrinuB über Aventinus. @benba 174.
@^äi\i)Üiäie Sieber auß bem XVn. 3a^r^unbert, IL im 3i,n-
fd^Iufe an Sieber aufl bem XVn. ^a^r^unbert Don 9Inton
»irlinger. Sb. XVII, 191—192, XVm, 1—15.
au« SRuboIfa oon ©nt« S!Belt(i^ronit ebenba, 94—95.
Snjeiger für Äunbe ber beutf^en »orjeit.
Öanbfd^riftlidde Seitungen be« XVI. unb XVIL Sa^r^unbert«.
3af)rflaftfl 1856, 11—14.
J)ie fieben freien Äünfle. ©benba 273—274, 303—305.
^oljfd^ni^arbeiten in ber ©(i^Io^Iapelle }u »übingen. (Sbenba,
369, 370 unb ^a^rganfl 1873, 303.
Spottflebid^t auf ben Äölner 3lat (XVIL Sa^r^unbert), 3a^r«
flanfl 1862, 195—198.
Sin neto Siebt t)on ber »elegerung ber @tat Sd^toeinfurt
(1553). ebenba 273—276.
»rud^ftüd eine« alten Ralenber« (XV. 3a^rl()unbert), 3al()r=
ganfl 1864, 376, ebenfo ein folc^e« aufl bem XV. 3a^r=
^unbert in Sa^rflong 1865, 280.
Über ein alte« SWarienlieb (aufl bem ;&ilbe8^eimer 6<xntuat
1619), Sa^rganfl 1865, 100—101.
J)afl geil be« 3lbtefl ron ©loucefler, ^a^rflang 1881, 207.
92ac^trag }u äßattenbad^'fl glei(j^namigem arttleL
xxxm
3. SB. SBolf: 3eitjd^rift ffir beutfd^e aR^t^ologte unb
Sittentunbe:
gfiau ^olba unb bet Senusberg. 9b. I, 272—277.
«Ite ©egenafonneln. (gbenba, 277—280 unb S3b. n, 77—78.
au^ug au6 ^effij(i^en ^e^enpro^e^alten oon 1562—1633.
S9b. II, 62-77.
3. «riettei tnf ^m «cUäc Idmflii^t «efi^ii^te:
Urlunben jur ©efc^ic^te Sannen». tlte{le 3eit 1245—1600.
Satmen 1873 (^togramm).
^e anfange btfl @<i^ulioejen« in (Slbetfetb, I., IL, III. (mxiS)
unter bem Xite(: ^o^onn Seon^arb SJetbnet, Sieftor bet
fioteinfc^ule). 9)Tei ^gtantme be« ©pmnaftum» )u Slbet^
fe(b oon 1880, 1882 unb 1886.
aufffttt< unb Sortrfige in 3<itungen unb @onbeTab){lgen:
S)ie Slteflen ®rafen oon Serg unb bas Jtlofler aitenberg.
ßlbetfclbet 3eitu"8-
®raf abolf V. oon «erg unb erjbifc^of ©ngelbert II. oon
jtö(n. Sbenba.
®Taf abolf V. oon Serg unb @r}bifc^of Aonrab oon jtöln. Sbenba.
Sejliafung bet SRötbet be« @r}bif(i^ofs Gngelbett Sbenbo.
®taf Gngelbett oon Setg, @Tjbif(i^of oon 5töln. ISbenbo.
^eintic^, ^etjog oon Simbutg unb ®taf oon 9etg. Sbenbo.
®ef($i($te bes Schlöffe« unb ^ofe« @Ibetfelb.>) Zfiglic^et
anjeiget füt «etg unb aRatl 3tt. 275, 277, 279, 280, 282.
3a]^tgong 1873.
SIbetfelb im oottgen ^a^^unbett. @benbafelb|l. 91t. 157 bed
3aln:gang« 1878.
S>et Sc^toelmet Stunnen I. II. @benbafeIbfL 9h. 160 unb
9lt. 201 besfelben ^a^tgang«.
annalen bes ^iflotifc^en Sßetein« füt ©effcn:
1. eine Uthtnbe oon 1429, 3uli 16, tut ®ef($i($te bet Sanb<
fc^abcn oon ©teinac^. 33b. XIV, 720.
2. anidceUen, ent^altenb audjüge au4 einem Auctarium ju
Trithems catalogus Tirorom illuBtrium. 93b. XVI,
748—750.
') aSgl. au(^ ba8 &. XXIY üitx eine ®t\^v^tt btS $of(> unb bet SBurg
iu eiBctfelb aRUetteittt.
8
X XXIV
Seitfd^rift bes Sergifi^en ©efd^id^tftoereins:
S>{e hxtSfii^m aSet^äUniffe in ber {^rei^eit @Iberf«Ib cor bet
Siefotmotion. S3b. 1, 263.
Übet bie Sßerfölf^ng ber ßlberfelber unb Seigift^ ®e'
fd^id^te burd^ Sfd^nberg. @benba, 269.
^ijlorifd^e ©ebid^te oom SHtebetrl^cin. Sb. 11, 84.
@ine SBeibftt'fd^e Jtlofleilegenbe. @benba, 271.
Seiträge jut @cfd^id^te Barmene.
s. S>aA erfle SSorfontmen beS 9lamens äSarmen in einem
SBetbener ^ebeiegißer. @benba, 305.
b. ®raf Submg oon Siaoensbeig oeifauft ben $of Samten
an @raf ^einrid^ von Seig. @benba, 317.
c. üuftiug aue ber äSepenburger älmtsred^nung de 1693.
@benba, 321.
d. Sannen im 3a^re 1641. Sbenba, 324.
e. S)ie SBetpfänbung an ßleoe im Saläre 1399. Sb. iV, 212.
f. Slmtered^nung oon Sepenburg aue bem ^a^tt 1466.
iSbenba, 216.
SDie alte ®etid^t8jtätte eiberfelb«. Sb. IV, 84.
2)ae ^aus a3arre«bei) bei @Iberfelb. Sbenba, 241.
Urhmben )ur @efd^id^te be« Jtreifea 3Rettmann. Sbenba, 252.
^er 2)oeni^of. Sbenba, 268.
Über bie ältejlen prote{lantifd^en @efangbüd^er am Sliebenl^ein.
»b. V, 253.
5tarl 3BiI^. Soutenoel. Sbenba, 365.
Traditiones Werdinenses. Sb. VI, 1 unb VII, 1. (»gl.
©. xxvn.)
S)ie etfien 3uben in eiberfelb. Sb. VI, 181.
SDie beiben Sfenberge. »b. VH, 82.
ääerid^t bee 9(btee 5tonrab IL oon Sterben. @benba, 84.
®rünbung eine« S>otfe8 im XVn. 3tt^t^unbett. (Sbenba, 165.
Urhmben aus S)eutfd^:Sot]^ringen. @benba 171.
3ur Sieformationsgefd^id^te oon (Solingen. @benb«, 186.
Seiträge )ur ©efd^id^te bes Humanismus in Si^einlanb unb
aSeftfalen (in ®emeinfd^aft mit Ä. Ärafft).
Snitteilungen aber Sle^anber ^egius unb feine ©dualer.
(Sbenba 213 unb Sb. XI, 1 (aud^ in befonberem SlbbtudE
bei ©. Safoor^ u. (£o. in Serlin erjd^ienen).
Solingensia. Sb. VII, 311.
XXXV
@obe^er0sSBobenflbct0. &(vba, 814.
a. 9R. ältnbt unb bot »^einknb. »b. Vm, 185.
SHe $ertn von Abenberg. Sbenba, 19S.
über bie (Setid^te hn Stnte Se^buig. »b. IX, 4a
SBeistum oon Slbetfelb. Sbenba, 58.
Sbtft ber ^of^aUung bM Aucfaifien ^ebtid^ IIL oon jtöln.
ebeidKt, 100.
Setenntnift einet alA ^e angesagten Sonne de 1516.
&tvba, 108.
SHe 9Rufenalmana<i^ am SUebett^ )u Sbifang b« XIX.
So^i^nbett«. Cbenba, 208.
SBcUtum oon £angenbeig. Sbenba, 221.
a)er füxät^ii Saftpatflbtoid^. 9b. X, 47.
lUberfeldensia auA S^niffc^. Sbenba, 47.
SHe betgtfd^en Sc^ü^enfejie im 17. Sa^^tmbect Sbcnba, 76.
Urlunblid^e« äbet bie Aitti^e in Slbetfelb im 3<i^^u>ä>cct bet
9flefoimation. (Sbenba, 161.
(SUoffor )u ben Utbmben unb älhenjiaden übet SIatenba(i^.
ebenba, 230.
3ui 9tefotmationfls unb ftttd^engefd^td^tf. fiftttting^oufen im
3a^e 1550. »b. XI, 121.
einnal^mes93et}eid^nU aus @{fen. Sbenba, 200.
tltfunben Aber SSo^nrihleL S3b. XII, 248.
SHe $fane Obertanel bei Sonn 1550. Sbenba, €. 256.
Lennepensia. S3b. XIII, 238.
flaäfwoxt }u 0. b. 0ot6: S)et Getemonienflrtit in iSennep.
»b. XIV, 72.
^ebtid^ SBoefte, 9te(to(og. »b. XV, 1.
Uibinben }ur ®efd^id^te bec @amna^nmg im SSuppctt^al.
»b. XVI, 73. XVII, 11.
@enealogifd^e< au« SSormen. 9b. XVI, 168, XVII, 11.
üxa bem Srd^io bet eoangelifd^en ®emeinbe )u 9i^epbt.
»b. XVn, 202.
Sef^eibung bec oom^mficn ^nbetofläbtc unb gleden bes
eetgif^en Sanbc« oon goftat SBaifing de 1729. S3b.
XIX, 114.
tttbrnben b« SUofUt« 2>flnioaIb. 6benba, 175.
Uchmblid^e OeittSge luiittanl^eiUgefd^id^te bet ^erjöge mU
f)t\m unb 3o^ann Sßil^tn. 9b. XXIII, 1.
XXXVI
3uc ®efd^id^e hti $er)og0 Aar! oon ©elbern. Sbenba, 30.
S>er ©elbrifd^e ^rbfolgefirett ®benba, 50.
^Umar oon SRänd^iiaufenft Überfall }ioeiet 2Hener be« QtxiOQi
oon (Sine 1544. @benba, 156.
Jtonefponben} }nnfd^en ^et^og SBU^elm unb Sanbgraf ^^ilipp.
ebenba, 159.
fiepte ^age unb Segtäbnift bed @r}]^et}ogA Aotl ^riebrid^,
ebenba, 166.
Slad^rid^ten über ben (SinfaH ber ©panier in ben nieben^einifd^^
mejlfdlifd^en Jtreid 1598 unb 1599. @benba, 178.
2)ie Jtinber be» ^etsog« SBii^elm. @benba, 186.
9lad^tra0 )u ben ®rab{d^tiften unb SEßappen ber ^te oon
aitenberg. (Sbtvba, 206.
^a& gefd^id^tlid^e Sieb unb bie Seitung im XVI. unb XVII.
3a^t^unbert «b. XXIV, 1.
Slad^rid^ten über ben SinfaQ ber Spanier in ben nieben^einif(]^s
roejlfaiifd^en fttei« 1598. @benba, 23.
^e (Sammlungen be« 93ergi{(i^en ®efc^id^tsoereins, Vortrag.
gehalten in ber ©eneraloeifammlung )u (Slberfelb im
2)^ember 1887 in: ^ejlfd^rift }um fünfunb)n)an}igjd^tigen
Subildum be« »etgifd^en ©efd^ic^tdoereins. 1888, @. 75.
3n ber „SUgemeinen beutfd^en Siograp^ie" finb folgenbe
SSeittäge oon ^receliud geliefert:
91^U9S, $einric^; Sfd^enberg, SBil^elm. 8b. L
»ersioorbt, 3oi 0. b. 93b. II. »outenoel, ^riebrid^ 9lugu|l;
Soutenoef, Jlatl SBil^elm. SSri^ius, 9lorbanuS; Srofiue,
So^anne« X^oma». 93b. IIL
San^f, ®eratb. 93b. III. Sopus, äBil^elm; Srecelius,3o^anneS;
©ruftu«, ^ermann. 93b. IV.
a)eflpetantiu8, 3o^anne«; 3)iergarbt, griebrid^, grei^err oon,
93b. V.
Sberl^atb I., ®raf oon SQtena; Sber^rb, 93rubet abolfs, bes
etilen ©tafen oon 93etg ; (Sbet^atb IL, ®taf oon ber aJlatf.
93b. V. gngetbert, ®taf oon 93etg, Sol^n Slbolf« IL;
engelbcrt L, EL, m. ®rafen oon ber Watt 93b. VI.
jjobti, 3o^anne8; gabticiu«, granj, genannt ajlorcoburanu«;
^briciu«, 3o^anne» 93oIanbu8. 93b. VI,
XXXVII
gtiebtid^ ber @tieitbate, ®taf von amsbetg. 9b. VII.
^otoein, t^abntantenfamilie in Slbetfelb. 9b. VIII.
©etlad^ I., IL,ni., IV., ©ettcn »onfiimburg; ©ottfricb I, IL,
III., IV., fetten »on arnftberg; ©tafl^of, ÄarL 83b. IX.
Sohnes von $ilbe«^ettn; 2tfcn^utg unb Sabingen, ernfi
Saiimit 1, ®raf )U — ; Sfenburg unb Sübingen, SBolf»
ßang, $etnrid6 I., ®taf ju — . 8b. XIV.
ftoppenbetg, ®ottftieb. 8b XV. ftleinfotgen, ®er^arb;
Äöln, »art^obmäufl oon — . 8b. XVI.
fiiber, Jlntoniu«. 8b. XVHI.
£o, ?ßeter. 8b. XVIH. fiuneflob, ftaflpat; Cuneflab, So^nne«.
Sb. XIX.
aKon^eim, So^nn. 8b. XXII.
XXXVI
3ur (St^^i^t bes ^erjogs Jtxrl oon ©elbem. @6mba, 30.
S)er ®elbnf(i^e Srbfolgejheit Sbenba, 50.
Hilmar oon SDilünci^l^aufenfl überfoü jioeter SHener be« ^erjogs
oon SIeoe 1544. @benba, 156.
Aorrefponbeti; jiDifci^en $ei}og SBiQelm unb Sanbgraf ^^ilipp.
ebenba, 159.
Se^te Xa^e unb SSegräbnia befl ®T)l^ei)ogS Jtxrl ^riebrii^,
@benba, 166.
9ta(i^n(i^ten über ben @tnfaQ bet ©panier in ben nieberrl^einifd^:
m'^&li^^m Ärei« 1598 unb 1599. ebenba, 178.
S)te ftinbet befl $ei}oge SSHC^elm. Sbenba, 186.
3ta^txaQ )u ben ®rabf(i^riften unb SSktppen bet ^te oon
Sntenberg. @benba, 206.
S)aö gef(i&i(i^tli(i&e Sieb unb bie 3eitung im XVI. unb XVII.
3a^riunbert. Sb. XXIV, 1.
92ad^n(i^ten über ben @tnfa(I ber Spanier in ben nieberr^einifi^
toefifäIif(i^en Jtreifl 1598. @benba, 23.
^ie Sammlungen befl S9ergif(i^en ©efd^ci^tfloereinfl, Vortrag.
gel^alten in ber ®enera(t>erfammlung )u SlberfeD) im
S)^ember 1887 in: gefifi^rtft jum fünfunbjnjanjigjfi^rigen
Jubiläum befl S9etgif(i^en ©efci^id^tdoereins. 1888, @. 75.
2|n ber „Sllgemeinen beutf(i^en SSiograpl^ie" finb folgenbe
SBeitr&ge oon GreceliuS geliefert:
ät^u^e, $einri(i^; afc^enberg, SBill^elm. Sb. I.
Serdioorbt, ^o^ o. b. Sb. II. Soutermel, $riebri(i^ 3lugu{t;
S9outem)e{, Jtxrl SBU^elm. SSri^ufl, 92orbanua; SSroftuS,
Sol^annefl Xf)omai. SSb. III.
©an^f, ©erarb. SSb.lU. ©opufl, äBil^elm; Greceliu«, 3o]^anneft;
©rufiu«, ^ermann. S9b. IV.
S)eflperantiu«, 3o^annefl; ©iergarbt, griebri(i&, grei^err oon,
«b. V.
eber^arb L, ®taf oon aitena; eberl^arb, ©ruber Sftolf«, be«
erjlen ©rufen oon Serg ; eberl^arb IL, ®raf oon ber SWarf.
aSb. V. engelbert, ®raf oon »erg, ©ol^n aibolf« 11.;
©ngelbert L, H., m. ®rafen oon ber 3fiatt. »b. VL
gabrt, gol^annefl; gabriciu«, granj, genannt SWarcoburanu«;
gabriciu«, Sol^anne« Solanbu«. 35b. VI.
SXXVII
griebti^ bei ©treitbate, ®taf oon amsbetg. Sb. VII.
gtoroein, gabrifantenfamtlie in eibetfelb. Sb. VIII.
©etltt^ I., II., III., IV., Ferren t)on ßimbutB; ©ottfrieb I , IL,
III., IV., Ferren t)on amöbetg; ©rafl^of, ÄarL »b. IX.
So^nned t>on ^ilbed^eim; 2lfenbutg unb Sübingen, @rn|l
Cajtmit 1., ®raf }u — ; Sfenburg unb Sübingen, SBoIf«
(jang, fietnti(!^ L, ®taf ju — . S3b. XIV.
Aappenbetg, ©ottfiieb. Sb XV. fileinfotgen, ©etliatb;
Äöln, »att^olomöu« oon — . »b. XVI.
fiiber, »ntoniu«. Sb. XVni.
2o, ?ßetet. S3b. XVin. fiunejlob, Äa«pat; fiuneflab, ^o^anne«.
Sb. XIX.
3Konl)eim, 2lo^ana 9b. XXII.
jenen fernen QtiUn }u unö l^trübet unb es mag au(!^ ber Umflanb,
ba^ unfere ©egenb, noie ongesommen toerben batf, no^ innerhalb
ber von ^iberiuö angelegten unb von fpätcren römifd^en {^Ib^erten
unb ^Imperatoren fortgeführten fianbtoe^r fid^ befanb, einer feflen
9lieberlaf|ung bafelbft l^inberlid^ getoefen fein, fo (ange njenigftens,
bis bie SRömer jtd^ mel^r unb me^r auf bie dtl^einlinie als bie
®ren}e bes 9teid^eS gegen bas freie @ermanien }urüd}Ogen.
S)aS 3)untel, toeld^es gewifferma^en ben gan}en Shil^r« unb
Sßitpperbiftrift bamals nod^ oer^ttQte, beginnt erfl in ber legten
^eriobe ber 9Umer^errf^aft fid^ ein toenig }u lid^ten, nad^bem bie
^attuarier, l^öd^ftnia^rfd^einlid^ ber nad^ ber genoaltfamen äSerfefeung
eines erl^eblid^en S^eils ber @igambem in bie @egenben }it)ifd^en
Sed^te unb ^ffel burd) S^iberius (8 v. @^r.) in ber alten ^eimat
jurädEgebliebene 9te|t biefeS ftreitbaren Stammes, gleid^ i^ren
Srübem jenfeits ber Satanerinfel, fobann bie 2lenfterer, bie Srufs
terer jioifd^en i^ippe unb 3iü\)v unb insbefonbere bie Statten um
baS ^al)v 258 n. 61^r. ben i^ranfennamen angenommen Ratten.
®egen bie ^attuarier unb früherer »anbte Tiä), in i^re ©ebiete
einbringenb, in ben 3a^ren 306 unb 307 Äaifer (Soniiantin unb
biefelben ©tänime finb es, bie mit S^enfterem unb anberen SBölfer*
fd^aften im ^af)vt 313, ju einem granfenbunbe tjereint, blefem
jtaifer von Steuern entgegentreten. Sßieberum oeranlaffen im
Saläre 360 ^attuarifd^e ^anfen ben Jtaifer Julian ium angriff:
von 3£anten aus fübtoärts über bie Sippe vorrüdEenb, jtPingt er fie
jum ^eben.
Sßenn njir ^ören, ba^ bie ^attuariei bei fold^en unb anbem
Kämpfen auf ben ©Aufi i^rer Serge unb SBolber trotten,») fo ifi
es nad^ allen 9lad)rid^ten unjraeifel^aft, bag fte jun&d^ft in ben
Shil^rgegenben, oiedeid^t aber aud) bis jur SBupper noo^nten, rot>
fie bann toa^rfd^einlid^ mit ben ^enfterem jufammengrenjten. aber
mögen nun in ben erften jnei bis brei 2la^i^uni>^en unferer
3eitred&nung ©igambem ($attuarier) ober 2lenfteter in unb beim
heutigen ^üdtesroagen gefeffen ^aben, fo »iel fte^t feji, bafe beffen
SJiftrift, feit bie §ranfen Vetren beiber Si^einufer geworben, jum
ripuarifd^en ^rantenlanbe, jur Süpuaria gehörte. 2)iefeS Stipuarien
ober ber S)ucat von Siipuarien erfhecfte fid^ oon ba an unb nad^
■) Sgl. bie aCngabe beä 6u(püiuS SUesanber Oitx bot 3uq bed QuiniimiS
oon 9leu| ^et inS ru^tär^inif^c @ctmanien (388) bei ®tegot sott XotnS,
Hist. Franc, ü, 9.
3eugnt{^n oomel^lt^ bes 8. bi« 12. ^o^rfiunbetts Unfst^etnifc^
6ti )UT 3Raai, red^tsr^einifd^ intfii^en 9t^n, Sippe, diafyc unb
6iefl. SBie aber ® erben im 8. unb 9. 3o^^unberte »iebet^olt
aU im 9iipuariet«@au gelegen enoAtint wirb, fo erinnerte mit
fpöter nod^ bie fetter {nifclM Smmerid^ unb SieeB an bie alten
So^nfi^e ber ^attuorier auf bem redeten St^einufer, von wo aus
biefelben ftd^ im 4. ober 5. So^r^unbette auf ba« linte oerbreitet
unb in ben ©egenben }n)if(l)en St^ein, 9Ker« unb 9Raa« feflgefefit
^tten. £inf8r^einifc^ umfaßte ber ^ettergau, ber pagoB Attu*-
riorom ober Attuarias, bad fpätere Sleoifd^e ®ebiet, fStdxi unb
einen Xeil be« Dberquartier« von @elbem, wogegen er red^ts^
r^einifd^ nörbtid^ unb füblid^ ber Stppemfinbung bis }ut obem 9hi^r
reid^te. Orte nie ^nfinbetiieim, iStprum unb ^erbebe in fid^ fc^lie«
^enb/) mit^n norböfltid^, bei te^terem unb na^rfd^einltd^ auc^
bei ^etterfd^eib in Sanbftric^e einfd^neibenb, welche notorifc^ {um
@a(!^fenlanbe ge}(l^lt norben ftnb. 2)er Siöllerfd^aftsgau ber ^aU
tuorier machte ben nörblid^en Xeil dtipuorienS aus unb oieQeid^t
war SBerben einer ber ^ßunhe, wo ftd& bie ©renjen beiber
$oQsgaue, bes ^ettergaueS unb bes fUblid^n SHpuariergaues,
nüi^ minber als bie ©renken ber ^anlen unb @ac^fen be«
rührten.")
3Uii) Xusbilbung ber politifc^en ©au« unb ©raffc^aftsoerfaffung
bet tarotingifc^en ^eriobe erfc^nen als ©raffd^afts^ unb Unter«
goue Stipuariens auf ber rechten Seite bes 9l^nes ber Suelgau,
ber ^eulergou, ber jtelbo^ ober jtelbac^gau unb ber Shi^rgau ober
Xjuisburger ©au, in i^ren ©ren}en im ganzen unb großen ftc^
bedenb mit ben S)efanieen von Siegburg, ^eu|, 9leug unb 3)uiSs
bürg, oon benen bie beiben Unteren belanntlid^ auc^ auf bas linle
*) ttrhuibe Jtöni^ Ottos L oon 946 bti ütibvii, Script, rer. Bnuu-
Tieens. II. p. 875. TransUt. s. Alexandri a. 85t bei $ett, Monom. Genn.
hiat. XL p. 660. £ac., Utfunbenb. I, 207. ZHe ftu^erften fünfte fabto«ft(i(^
unb notbdjl(i(^ finb but($ fBUxxibtüftm unb ^erbebe }temK($ genau bejett^net.
Se^eteä ma im 11. Sa^t^nbert jum ffie^olengau flejogen, laut bet Urt.
Jtatfet $etnri($8 IL ffit bat Stift Häufungen oon 1020 bei Ku($enbedeT,
Analect. HaMiac. I, p. 73.
•) tlnb jnjot te(^ete man SBetben felbjt (ogl. Soc, Urtunbenb. I. 37,
50, 57, 68) no($ )u bem im toeiteren Sinne fijnon^m mit ^ettergau al8
Xtt^gau gefaxten nürbltc^en Xnle, bem pagos Bibnariornm sapra fluTiom
Suram, nie ^(oboatb ^t (AnnaL ad. a. 928 bei $er|, M. G. Y. p. 871).
3n Iit($(i(^er $tnft($t bagegen narb e8 bem 92eu|et 2)elanate jugcteitt.
1*
Ufer ^erübetreid^ten.') 3«" SJuiabutger ®au mar bie »roöllerung
allinäi)lid& mit fdd^iifd^cn ©tammeöelementen me^r ober iDemger
Dctfeftt iDotben, roogegen jid^ in ben übrigen ®auen ber fränfifd^»
ri7uarif($e %\)ifü& liemlii) rein erhalten ^atte. @o ba^er au($ in
bem 3)euger ®aue (pagas Tuitiensis), toeUber bie ®egenben
iT>)if(iben ^^ein, Slgger unb Sßupper, mithin au($ bie £)rtli($leit
oon ^üdeAToagen in [\ä) f($loB.
SJiefer SJeufier ®au, in beffen Sereid^ SJeuft, ba« alte Siömer«
lafteH, Öplaben, ßeid^Ungen, Solingen, SBJipperfürt^, »urfd^eib,
Seneberg unb mand^e anbere Dtte [\ä) enttoidelt ^aben unb wo an
ber 3)^ünn auf bem ©tammitfie ber SJpnajien com Serge bie
©ifierdenfer Sbtei ältenberg i^ren Urfprung na^m, ifi bie SBiege
fo {u fagen ber ®raffd^aft ober bee fpäteren ^er}ogtums S3erg.
S)Httels prioater unb öffentlid^er Siedete, ber SSogteifd^aften ber
Sbtei 3)eug fotoie ber ^ouptpfe ber er}bifdbö{lid^en Xafel, beft
3)omIapitele unb mand^ anberer geiftlid^en ftoiporationen Aöln«
unb geftü^t burd^ anfe^nlid^e Erbgüter baute {td^ bort auf bec
®runblage ber ©erid^tel^o^eit admä^lid^ bie @evoa\i ber Sbel^erren
vom Serge. 9ls bie ©auoerfaffung @nbe bes 11. unb Snfang
beö 12, Slo^^unbertA in ben niebenl^einifd^en Sanben xoit anber^
TOört« im aieid^e ju jerbrödEeln begann, traten bie Sergifd^en 95p=
naften, ben ®rafentitel Rd^ beilegenb, im SJeu^ergoue gewifier«
mafeen an bie Stelle ber rl^einifd^en ^faljgrafen, bie, loie e«
fd^eint, in ben nier red^tarl^einifd^en Sltpuariergouen jumeiji be«
®rafenamte0 gewartet l^otten unb baSfelbe aud^ im Aelbagaue nod^
bi« gegen bie SDtttte be« 12. Sal^r^unbert« bel^ielten ■). ©8 ijl
bcbeutfam für bie übenolegenbe ®eltung ber erfien ®rafen Don
Serg im ®aue, ba^ neben benfelben, obgefel^en Don ben rafd^
vorübergegangenen ®rafen von ^^eufe*) nur nod^ ein ®efd^led^t
auftaud^t, ba« bie ©rafenroürbe trägt 3)a« finb bie ©rafen
') äRflnbel^dm gelitte )um itelbagau, 6e)ie^entti(^ sunt Sleu^ei ^tanai,
@t9tum fonie aRfll^eim }um 3>uie6urgeT ®au unb 3)e<anat. 3(ngeT§aufen
unb ber $of D6er>3(ngetn bOrften ebenfalls no(^ )u Unterem gerechnet norben
fein (f. Sac. a. a. D. I, 83). üb ober ber fleinc ^elanotbeiirt oon (Sffen
no($ }um Stu^gau, ober f($on )um 8oro!tiagaue {ft^tte, ift {neifel^aft (f. Sac.
0. 0. D. I, 109).
•) £oc, «w^tn f. b. ®ef(5. b. 9Kebert^. III. @. 30—36.
•) «nwtb ®rof »on 2)eu^ (de Tuitio, TuitionsU), 1100—1136 bei
£ac., UTfunbenbu($ I, 268, 392; ®fini^et, cod. dipl. Rheno-Mosell I, 109, 110.
Don^fidefl nagen, aU beten fiü^efler @raf ^ebrid^ uns in
einet Utfunbe von 1138 begegnet.*)
SBie )u ^ot) bei Senabetg bafl ben ®tafen von Serg juge^
foüene ^auptgeti^t be« ®auea gehalten nxttb, fo gehörte o^ne
3tonfeI aud^ ^üdesroagen )u ben alt^eitömmlid^en SRalflätten, an
benen bie ^unbertfdbaftaoetfammlungen, untet bem SJotfifie be«
©ttugtafen obet feine« ©teDoetttetetfl, fei e« be« Sentenat« ober
Sd^^eigen, obet be« befonbet« com ®rafen befleOten ®eioalts
boten (misaoB comitis) )ufammentraten. SRit bem ^tx^aüt bet
@auoetfanun0 abet loatb be« ®rafen SSettteter nriebet, roa« et al«
Sltfreiet oieOeid^t urfptfinglid^ gevefen, felbftSnbiget ©erid^ta^ett.
2.
ini( t^ ^tommpt
3>ie et^e utfunblid^e ISnoä^nung $üde«n)agen« batiett von
bem ^ofyct 1085. 3)ie ^btiffin Sioan^ilb von Sffen ^atte mit
SufHmmung i^re« Srubet« Sutd^atb unb befyen®atttn SSiOibetga
oerfd^iebene an bet 9Het« unb anbenoStt« gelegene Scbgütet,
baruntex aud^ ^flde«n)agen, intern Jtonoente gefd^enlt, roa« fiaifer
Öeinrid^ IV. im SWai be« ootgenonnten 3a^te« bejWtigte.*) 3)ie
Sd^entung fd^eint inbe« ^njt(|tUd^ ^fldeSioagen« nid^t von nad^s
l^ltiger SBirfung geroefen {u fein, ba ftd^ leinetlei loeitete @put
übet Sefife unb ©eted^tfame be« Stifte« @|fen am Dtte ftnbei
Um fo unge^nbertet lonnte in unb um ba« ®ut al« ben S9urg<
ft^ oieQei^t be« nämlid^en eblen ©efd^Ied^te«, au« bem jenet
Sutd^atb unb bie ^btifftn Stoan^ilb ftammtcn, eine gefd^Ioffene
^enlid^teit entfielen.
3)ie ältefie bet übetliefetten ^^otmen be« Drt«namen«, ^ufenge«:
wage; me^ifad^ miebeile^tenb al« ^ufingiflioage in bet Utfunbe be«
@tafen @ngelbett oon S9etg von 1189 unb al« ^ud^inge«n)age 1190,
jebod^ fd^on 1138 im et^en Sleil )u ^ufene«n)agene abgeffaimpft,')
•) 8ac. a. 0. D. I, 328.
*) 2ac., Utfunbenfi. I, 236.
^ 2at., Uchxnttni. 236, I. 620. Voi^mtx, Acta imperU p. 163 sq.
Sac 0. 0. 0. I, 828.
6
lä^t bej^en Urfprung unb Sebeutung unf^toet ettennen: ti ifi
ju^ammengeye^t aus bem ®mnbn)orte wa%t (yaac), butdb meldte«
im toriteflen Sinne SSajfer, bann in ben SRunbarten indbefonbere
Sinnenroaj^et unb Sanbfee, naf^e unb fumpftge 9liebetung bejti^net
n)irb,*) unb bem 9e{Hmmung8n)0Tte anfing, bem ^atron^mifon
oteQeid^t bes etfien ©utdberi^ers bafelbfl. S)a0 n&mli^e ©runb^
»Ott, ^etoorgerufen bur^ ben SBafferrei^tum ber @egenb, fxnbet
ft^ ^eute no^ me^rfa^ bei $ü<{e«roagen (in SBaag, ^ipKtog),
bas $e{Kmmungen)OTt bagegen in 9lamen roie -Uedeflborf (^uline^;
botp), Dden^eim ($ufine«^eim) u. a. m. 25ie in ben Urfunben
bed 12. unb 13. ^a^r^unberte oorlommenben S^reibungen beft
9lamen9 (fo ^ulenSwag 1176, ^udenSioad^ 1195, ^ucenBwage
1197, ^ulpnaioagen 1197, ^fenSioagen 1208, ^ufinSroage 1218,
1266, ^ufeflioage, ^ucbedn>age 1198, 1240, ^ugitoagin 1188,
^ufilroage 1197, ^ocendroage 1198, ^olensioag 1200, ^ug^ina^
n>ag 1217 ; miebeium neben ^ulenSioage 1205 ^utingidrooge, 1210
^ufengidmage ; ^ufendmoge, ^u^endmage unb ^utindioage 1209,
1220, 1260, 1298, ^o^ineBroage 1226), bieten, o^ne »orfte^enbet
Verleitung ju roiberfpredöen unb inbem jxe ^öAfiena bie SSerbunle»
(ung ober abfd^io&^ung bes Eigennamens bolumcntieren , eine
)iemli4 bunte 9Ruftei!arte, feit bem SuBgange bes 13. ^a^r^nbertft
bereid^ert bur^ bie auf ben ^etrfd^aftU^en ^of fuib gtfinbenbe
anbetroeitige Sufo'n'ncnf^ung, bie als ^ulens^ove (1298), ^09«
Rna^one (1315), ©oefea^oeoen (1397), ^o^fiB^opoen (1402),
^oedid^eoen (1450) mit ber älteren ^orm, oorgugSioeife |ur Se^
jeid^nung be« S^loffefl, ^uftg unb bift in bie neueren Seiten
loe^felt. S)ae Mnifteriolengefcble^t ber StafleQane )u ^üdesnxtgen
^at, fo meit bie vor^anbenen 2)aten erfennen laffen, in ber 9iegel
ben 9lamen vom ^ofe gefül)rt Sluf bem @runb unb Soben biefe«
alten ^ofee er^ob ft^ baa @d^loB ^üdedmagen, juerfl ermähnt im
3a^re 1189.*) Sieben bem unmittelbaren ©^toPcrei^ mit beffen
ätnfieblungen unb porigen ge^rten bamale }um gräflichen SQobe
u. a. S)ürpe (3)uripe), 3)orpfelb (convicinia de Duriprelde),
unb ber ^of 2)^ünn (curia de Dune), fo ba^ bie Sraff^aft
Vttde«n>agen in i^rer fiängenauebe^nung minbefien« oon ber 'Buppec
bie an bie Heine S)^änn reifte. 3)aa altfreie ©ef^le^t, beffen
') Sgl. (8. gfoerftemann, bie beutfc^ OtMnamen, S. 28. Stegen nage:
£ac. a. a. D. lU. 696, 767.
■) 80:., UrtunbenJ. L 620.
Stomm^Itre ben Stamm bet ©raf en von ^fldeftioagen angenommen
fyitten unb aU beten erfter, nie nur gefel)en, ®taf ^iebricb im
3a^e 1138 auftritt, bilbet ein ni(!^t unbebeutenbe« @Iieb in jener
o(manbtf(!^aftU<i^ loie politifc^ }ufanimen^ängenben 9iet^e von
S)pnaften, bie oon 9SeftfaIen bis in bae 3aU4f(!^e unb an ben
SiUtelt^ein ftd^ erfhedte. 9li(^t feiten ftnb ba^ in Uttunben
töInifci^eT @t)bif(i^dfe {ufammen mit ben ®rafen unb Sbel^etren
oon Serg, SIeoe, Start, aitena, Sat^n, SSidrat^, ^engebac!^, ßUIo
u. 0. bie Häupter bee @ei(!^lec^te als 3<U6^ genannt, fo befonbers
@raf $einri(i^, bet jioette bet urtunbli(!^ betannten @rafen oon
^deftvagen, ben »ir }ioifc^en 1176 unb 1205 im ©efolge nidbt
nur, fonbetn au^i im engen poIitif(!^en Snfcbluffe an bie @t}bif(!^dfe
$^ilipp oon Heinsberg unb Sbolf oon 9ltena treffen.') Tiai voox
bamale no(!^ bie Haltung bet meiflen Heineren 3)^naften am
SRieberr^ein. 3Xit anbeten Sblen am 14. 3uli 1190, alfo )u bet
Seit, 100 ^^ilipp oon ^einsbetg na<i^ bem SbfaOe bet ^a^re
1186 unb 1187 bem tdmif(!^en Jtönige 6einri(!^ VI. fi(j^ nriebet
}u n&I^etn fu(!^te, untet ben 3^6<" ^^ {öniglicben @(!^en(ung0:
btiefe fflt bae jtdinet 2)omIapiteI, betreff enb ®üter )u ftit(i^I)erten,*)
erfdteint @taf ^eintiii^ in glei(i^et @igenf(!^aft 1198 im ^tioilegium
b(A SBelfen Otto IV. }u ®un{len oon ^bif(J^of qj^ilipps 9la(i^foIget
Sbolf, loie glei(!^}eitig in ben Sfinbnifl« unb 99eflätigung«utfunben
biefed £egteten ffit bie Sbtei (Eotoet;.') Unb an bet Seite bee
Sbe^ttn ßbetliatb oon ^engebaA, beffen So^neft Sßil^elm, ®rafen
oon 2KUid>, bet ®rafen Sbolf oon 99erg unb ^einric!^ oon Aeffel,
fovie befi ßbel^erm Sbet^atb oon a^etg ttitt ouc^ bet btitte
une n&^et bekannte ^fidefiioagenet S^^najt, Stnolb, als S^uge in
einet Urfunbe beft melfifcb geftnnten @r}bif(!^ofA S)ietrii]^ L oon
jtöln, $etm oon Heinsberg, für bie Slbtei Samp 1208 }um etilen
atale auf/) an feinem ^eile ^ietbur(i^ bie ben ^o^enflaufen ab«
geneigte Haltung ber @bel^ertm bes 9liebertbeins betunbenb unb
bag er iUiä) jenen ber Partei bes @r}bif(!^ofs Sbolf L oon ftöln
m^ zugefallen toar, als biefer 1204 [i^ bem ^o^enflaufen ^^ilipp
viebet angefc^Ioffen ^atte.
') Sac, Odunbcn». I. 469, 514, 520, 682, 5&4, 560, 662. Cnnnt unb
9daH, DucOen j. 0tf(^. jt&tnd II, IS.
*) SB^met 1. c. p. 16S sq.
^ 2ac. 0. 0. D. L 662. Schoten, Annal. Paderborn. I. p. 642, 646.
*) 8ac 0. 0. O. n. 24.
6
läfet beffen Urfptung unb Sebeutung un^d^njet ertennen: e« ifl
iufammengefe^t aus bem ©runbroorte roage (roac), iuxtb neld^ed
im weitefien ©inne SBaffet, bann in ben SRunbarten inöbefonbete
Sinnenroaffer unb Sanbfee, naj^e unb fumpftge Stiebeiung bejeid^net
roitb,') unb bem öefHmmungarootte öufing, bem ^ottonpmifon
meüeiii^t bes erflen ©utsbertfeers bafelbfi S)aS nämlid^e ®runb«
»ort, l^otflenifen butd^ ben SSBafferreid^tum ber ©eflenb, fuxbet
jtd^ ^eute nod^ me^rfad^ bei ^üde^iDagen (in ^ISaa^, ^ipxtag),
bad SefUmmungeroort bagegen in 9lamen nne -Uedesbotf (^v^nei-
borp), Ddenl^eim (^utineB^eim) u. a. m. S)te in ben Urtunben
hti 12. unb 13. ^a^r^unberts oorlommenben ©d^reibungen be»
9lamend (fo ^ulensnag 1176, ^udenftroad^ 1195, ^ucenenage
1197, ^ulpndiDagen 1197, ^ulenSnagen 1208, ^ufinSnage 1218,
1266, Qüteivoa%e, ^udbeeroage 1198, 1240, ^ugilnagin 1188,
^ufilraage 1197, $ocenen)age 1198, ^olenSnag 1200, ^ug^ine»
mag 1217 ; roitberum neben ^ulenftroage 1205 ^utingierooge, 1210
^ulengisnage; ^u{enen)age, ^d^endnage unb ^ufindiDage 1209,
1220, 1260, 1298, ^od^inednage 1226), bieten, o^ue oorfleldenber
Verleitung }u roiberfpred^en unb inbem [xt ^öd^fiend bie äSerbunfe^
lung ober Slbfd^iDäd^ung bes Sigennamend bohimtntieten, eine
gtemlid^ bunte 9Ru{leiIatte, feit bem Sudgange bes 13. 2la^T^nbeitft
beteid^crt butd& bie auf ben ^etrfd^aftlid^en fiof fid^ grünbenbe
anberroeitige Sufommenfefiung, bie aU ^ulensl^ooe (1298), ^09=
finö^ooe (1316), ©oefeö^ocoen (1397), ©o^fis^poen (1402),
^oedEis^oeoen (1450) mit ber älteren ^^orm, oorjugsraeife ^r ^e=
geid^nung bed @d^[offe«, I)äuftg unb bis in bie neueren ^tiUn
ned^felt ^ae aRiniflerialengefcbled^t ber AafleDane }u ^üdeSnxtgen
^at, fo n)eit bie oor^anbenen Saaten erlennen laffen, in ber Siegel
ben 9lamen oom ^ofe geführt. Sluf bem ®runb unb Soben biefeö
alten ^ofed erl^ob fid|) bae @d^lo^ ^üdesnagen, }uer{l enoä^nt im
^afyct 1189.*) Sieben bem unmittelbaren ©(^lofebeteid^ mit bejfen
älnfteblungcn unb porigen gehörten bamald gum gtäflid^en SDobe
u. a. 2)ürpe (©uripe), 2)orpfelb (oonvicinia de Duripyelde),
unb ber ^of S^l^ünn (curia de Dune), fo ba^ bie ®raffd^aft
V&deSn)agen in i^rer £ängenaudbe^nung minbeflend oon ber iBupper
bia an bie flein« 2)l^ünn reid^te. 2)a8 altfreie ©efd^led^t, beffen
') aSgl. (5. Sonjtemann, bie beutfc^en OrMnamen, @. 28. Sueben isage:
Sac. a. a. D. m. 696, 757.
•) Sac, Urtunbenb. I. 520.
X
€tamm^IttT ben 3lamm ber ®rafen von ^fldMnagen angenommen
litten unb alA beren erfler, nie mir gefeiten, ©taf j^ebridb im
^iafyce 1138 auftiitt, bilbet ein ni^t unbebeutenbee ©lieb in jener
oeniianbtf^aftli(i^ ivie politifc^ sufammen^ängenben 9ieil)e von
S^pnaflen, bie von 9SeftfaIen biA in ba« ^Aliii^f^e unb an ben
9iittelrl)ein ftc^ etftoedte. 9Ii(^t fetten ftnb bal)er in Urhtnben
tölnifii^eT @t)bifdtiöfe jufammen mit ben ®rafen unb €bell)etren
von Serg, Steve, Start, Altena, Sat^n, Sßidrat^, ^engeba^ @l4lo
u. 0. bie Häupter bes ©ef^lec^t« al« Beugen genannt, fo befonber«
@raf ^einric^, ber peite ber urfunbli(!^ befannten @rafen von
^ü(Ie«n)agen, ben mir }ivifc^en 1176 unb 1205 im ©efolge nidbt
nur, fonbem aud) im engen politifd^n Slnfdbluffe an bie Stjbifci^öfe
^^Kpp von Heinsberg unb abolf von aitena treffen.') 2)a« mar
bomolfl no^ bie Haltung ber meif^en Heineren 2)^naf}en am
SiiebetT^ein. SWit anberen ©blen am 14. 3uli 1190, alfo ju bet
3eit, no $I)iltpp von ^eineberg na^ bem SbfaOe ber ^aüfre
1186 unb 1187 bem römif^en Äönige ^einridd VI. R^ nrieber
{u nähern fu^te, unter ben 3n<0en ^^ löniglidien S^enfungB:
btief« fflr bas jtölner 2)omIapiteI, betreffenb @üter ju jttrd^^erten,*)
erf(!^eint @raf ^einri^ in qltiiftx Sigenf(i^aft 1198 im Privilegium
hts SBelfen Otto IV. ju ©unften von (^bif^of ^^ilipp« 9la(!^folger
Sbolf, mie glei^jeittg in ben SfinbniB« unb SSefl&tigungeurtunben
biefed Se^teren für bie Sbtei (Eorvet;.') Unb an ber Seite bes
(Sbel^erm eberl)arb von ^engebadb, beffen @o^e« Sßil^elm, ©rafen
von ^liäi, bet ©rafen Stttolf von Setg imb ^einrid^ von Jteffel,
foTvie befi ßbell)erm €berl)arb von a^berg tritt au4 ber brltte
uns ndlKt betannte ^fidesnagener S)9naft, Srnolb, alö 3^0^ i"
einer Urfunbe be« nelfifc!^ geftnnten Stibif^ofe SMetri^ L von
Jtöln, ^erm von Heinsberg, für bie Slbtei Samp 1208 jum erften
9lale auf/) an feinem Seile ^txtmti) bie ben ^oI)enftaufen ab:
geneigte Haltung ber @bell)enen be« 9lieberrI)einA behmbenb unb
bag er glei^ jenen ber Partei be« Stibif^ofe Sbolf L von ftöln
niii^t jugefaden war, ale biefet 1204 ft^ bem ^o^enftaufen $^ilipp
loteber angefc^loffen ^atte.
■) 2at., rUhiriottib. I. 469, 614, 620, 6S2, 564, 660, 662. 9mm unb
tdtxH, DueOen ). 9ef(^. JtötnS n, 18.
*) fßb^mn I. c. p. 163 sq.
^ 2ac. 0. a. O. L 662. Staaten, Annal. Paderborn. I. p. 642, 646.
*) Sac a. a. O. n. 24.
10
otben,*) 35a8 iji bae Ie|temal, bafe er am 3l^eln in btefet gunltion
erfd^cint : im Suni 1228 flnben wir \\)n wiebet, aber in 3)ienften
unb am ^ofe 5tdnige ^tjempfl Dta{ar I. oon SSö^men, ale bej^en
abgefanbter tmb Unter^änblec in angelegen^eit ber Sßer^tatung
ber bö^mifd^en jtönigetod^ter Slgnes mit ^einri^ m. oon Snglanb
et injunf^en bei biefem in SUeftminfier geroefen mar unb fp&ter
iDa^cf^etnlid^ aud^ no^ einmal bort^in jurüdle^rte.') ^ae Set«
^ältnie }um bö^tntf(!ben itönige beioittte bie bauembe 9lieberlaffung
älmolbs unb feiner gomilie in Sö^men unb 9Rä^ten. Sßä^renb
ber 2la^te 1234 bie 1238 in Uthtnben be« Jtönige SSenceöIaue I.
oon Sö^men unb beffen aSruber« SKatlgrafen ^tjem^fl oon SKöftten
öfter als ^tüQt genannt,") gtttnbete er fid^ bort eine neue ^errf^aft
im nocböftli^en SRä^ren, in beren Flamen (^ucftoalb, ^udennalb,
^o^njalb, mä^rifdg ^utnalb^) fi^ too^l nid^t iufäQig bie Srinne*
rung an bie r^einif^e Heimat mit ber S9e}eid)nung ber Soben^
bef^affen^ett mif^te. Sn biefe ^errfd^aft, bie bis in bie neueren
Seiten fottbe^nben ^at, tnüpfte ftd^ ber äSeftl bee SSergfc^Ioffee alt«
3:itfd^in, toofelbfl (in caatro nostro Ditschin) @taf Smolb nrb^
feiner ®ema^Iin äbela unb unter 3uf^tntnun0 f^n^^ Sohnes
granco am 14. 3uli 1240 ber Sbtei ©teinfelb ba« e&ift beut
SKtter ©erlad^ Dgit abgelaufte Sdobium }U 9l^önbocf beim ^rad^en«
fels (Ruendorp iuxta montem qoi dicitur Drachenvels) alA
©efd^enl übertrug.*)
3raan}ig 2la^te banad^ ooQenbete bet ebengebaci^te ^onco in
©emeinfd^aft mit feinem altem Sruber ^einrid^, Sanonic!^ )u @t.
®ereon in Adln/) bie älblüfung bed ®efd^led^te« t>om ^eimifd^en
©oben, inbem beibe mit Urfunbe oom 6. 3uli unb 11. September
1260 bem Stammgute ^üdeeroagen )u ®unflen ber ®räfin Star«
garet^a oon 33erg, äBitroe be« 1259 geflorbenen ®rafen Slbolf IV.
•) eiteflet, 0. 0. D. m. 279, e. 227.
*) Stpmer, Foeder. Angl. I. p. lOö. ZHe obtxwtmS^ttU igmai tarn
(danntßc^ mdft ju @tanbe, SCgned ging 123.3 ini Stlofltt. Sgl. 3>ttbil, 9ef(^.
narrend Y. p. 172. Stben, Regesta Boemiae et lioraviae I. p. 340.
*) Stfien, Hegest. Boem. et Morav. L p. 406 nq., 412 sq., 430, 488.
«. »ocjd, Cod. dipl. Morav. n. p. 263, 279, 288, 298, 312, 829, V. p. 229.
♦) Zac. U.=!B. IV. 660.
*) !Ca^ ^tnu«^ bet AIte|}e 8ruber »ar, hmüft bie tlttunbe oon 12)8
in betreff 06etfaf[el8, infofetn biefeI6e Slmolba Jtinber, bie bontats no($
untatfinbigen ^eintii^, (Soerorb, Vbüa, SUeibia unb Xgne« ouffü^ o^e ^franco
}u nennen.
11
von Serg unb €^efUr be< (Siibifd^fs Sontab von Jtdln au«
btm ^ufe ^od^^ben, enbgültlg entfagten.') ^te Xbfinbungft:
fumme, 220 fRoxf, nntrbe von Sbolf von SBtle, bem Stnttnanne
bei @räftn, ben 9rübem in ©cgemoort bet 9Htter iRm^ unb
^eimonn von Siennenberg auCgeja^It. @o ging ^ädefinogen
befinitit) an bas betgif^c ®rafenbaus äbet, na^bem ei geraume
3eU oor^et fd^on von bemfelBen ab^ngig getoorben loar.
®Taf ^einiid^ oon ^fldeiioagen, Slmoib« SSorgänger, ^tte
nömlid^ int ^afyct 1189 bem ©rafen (Engelbert oon Serg gegen
Seimaigung eine« 2)ar(e^n« oon 100 Wart eine Siente oon 20
SRorl jä^rlid^ au« feinem SOobium ^ädcAioagen unter bet Ser-
pfitditung oerfd^riebcn. Binnen 4 Sa^en ein anbcre« XUobc )um
gleid^ Jtapitaltoerte )u enoerben, loeldbt* tt il^ ju äbereignen
unb fobamt alft £e^en iurüdjuempfangen fytbt, toibrigenfaOs ^flde««
nagen felbß Eigentum unb Seben be« bergif^en ©rafen toerbe.*)
Später mobiftiierte man biefen Sertrag babin, ba^ ®raf Sngelbert
onßatt barer 100 Start bem @rafen ^einridb feinen $of @teim
bau« bei Sarmen )um 9ltegbrau(b tmb a(« Seben bis {ur XbUfung
mit jener Summe fiberlie^, wogegen ^fidesioagen fo lange bergif^e«
(Eigen unb Seben blieb, als bie @ub{Utution eine« anbem ®ute«
im itapitahoerte ni^t erfolgte. 3" biefer @ub{Utution war nad^
SbUfung be« ®utes Stetnbau«, wofür ber Termin oom ^fie be«
apoftel« @t. Sacobu« (25. 3u(i) ab lief, nur ein 3abr ^rift fibrig;
batte ber ^üdeftnagener ®raf biefe unbenu^t oerftreicben laffen,
fo foQte fein Stammgut auf emige 3<^ten in £ebn«oerbältmffe ju
Serg verbleiben.
Ser $of Steinbaus, bie ®rünbung«{tätte be« SlugufUners
tonoente« Sepenburg, toar im 13. ^abrbunbert toieber freier Sefi^
be« bergif^en ®rafen; ba^ aber ber $flde«toagener ^pna^ biefem
an^tt feine« Stammgutes ein anbere« ju Seben aufgetragen, toirb
nirgenb« berichtet
Seit ber SSeräu^enmg ^üdestoagen« oerf^toinbet beffen ^^
nafiengefdble^t au« ben nieberrbeinifdben Urtunben. jlur} oorber
no<!b, im Suguft 1259, botte bie Sbelfrau (nobilis matrona) Sutta
oon ^üdesnagen, bie SEBitme oieOeicbt oon ^nco« älterem SSruber
(Sberborb, nenn nidbt be« SSater« Slmolb au« }toeiter @b</ »tit
') £ac a. 0. D., U.>8. U. 193 unt) 9lote batu.
*) Sac, n.>8. I. 620. 6« ifi nxt^c^nlit^, ba( bie iejeu^nete Xente
bie gefamten ^o^ttStinlfinftc bet Staffel reprAfentiette.
12
i^ren fed^s Xb(S)tem Seatris, @op^ia, Hbela, SDlat^Ubie, (SUfabet^
unb Jlat^arina auf Slnfprttd^e SSetjid^t geldflet, bie im SBiberfptud^e
mit bet ©(i^enfung beö ©rafen amolb »om Sa^re 1209 ober bo«^
mittel« anfechtbarer Snterpretation berfelben ^inft(i^tli(i^ be« ^atro»
nats ber ^farrfird^e }u ^onrat^ bei 3Ba^lfd^eib im ie^igen Siegfreife
gegen ben JtonDent @r&frat^ von i^r geltenbgemad^ttoorbentoaren.*)
3n SWd^ren aber folgte bcm Stammhalter granco, oon beffen
bebeutenben Seftgungen audb bad ^efkment bed SBifd^ofS Snmo
»on Dlmü^ »om 29. Slooember 1267 Äunbe giebt (bei SSocje!,
cod. dipl. Morav. p. 403), ©raf ^einric^, S^uße i" t»*™ Sü^ne«
»ertrage jtoifcöen S3if(i^of S)ietrid6 »on Dlmüfi unb griebri(i^ »on
©(j^önburg »om 29. 3uli 1285") unb, fooiel wir mffen, ber Se|te
feines ©ef^led^ts. Sd^on 1316 rooren bie Dlmüfeer S)oml^erren
3)ietti(i^ unb ^einric^ »on güttfiein „^eaen ju $0(i^n)alb" (Redens
toalb), 1321—1327 unb fpStcr no(i^ bie »on Äittli^ im Sertfie
ber $errf(i^aft, 1495 Senef(i^ oon Sosloroicj Qttt »on ^ufroolbp
(pan na Hukwaldech),») bt8 basfelbe juleftt an bie gütflbif(i^5fe
»on Dlmü^ überging.
93on einem @rafen Sigenin »on ^üdeeroagen, ber )ur ©träfe
bafür, bafe er bem nö(ibtli(iben ©Ifenreigen auf ben SBiefen oberl^alb
feine« Schlöffe« gelauf(ibt, auf einem Suge erblinbete, roeife nur
bie . Sage, wenn wir nuS)t lieber fagen rooCen bie erfinberif(i^e
^bontafte eine« Steuern,*) ju erjdblen. 9li(ibt« weiter als ba« in
') Sac, U.-'9. n. 25, 475. ^tttta nennt ftc^ auf unrein @{<gel „comitissa
de Honkinawagin"; im äRemotienhtc^e bed itölner äRatiengrabenfHftä au3 ber
ineiten $Ufte beä 13. ^a^r^unbertä ift alB i^r Zobeätag ber 19. 91« oer>
jeü^net, ogL £ac., «r«§io 11. ©. 49. So^ne, ®ef«§. ber Ä5tnif(^en, gütic^ft^en
unb Sergift^en ©efe^te^ter I. ®. 179, ^tttt fte für Stmotbä jneüe grou, ber
alSbann aß oorserüdtrr ^nfjiger ober @e($3iiger mit i^r 3ur @^e gefc^mtten
fein mü^e. Sg^ ««<§ «>• Stramberg, Ä^ein. antUfuartu« m. 6, ©. 39 ff.
*) Socjel, a. a. 0. IT. p. 299 (Henrictu comes de Hnkenswald).
■) Socjel, a. a. D. IV. p. 72 unb 276. V. p. 136. ®rün§agen, Cod.
dipL Siles. n, 218 sq.
*) StontanuB, bie Sorjeit, Sagen unb ©efc^ic^ten ber fiänber Sleoe^äRarf
u. f. m. I, @. 67. Siwi) ba^ bie 92onne Katharina ju ©rüfrat^, 1312 unb
1313 als Sema^rertn ber Reliquien bafelbft, inäbefonbere auc^ berjjenigen i^rer
^eiligen SlamenSfc^mefter oon Stle^anbrien, genannt (^to^, gefc^ic^tL ^wfyn^im
ftber bie Stac^. Heiligtümer, @. 890 ff.), eine geborene ©rSfin oon ^fldeSnagen
genefen, etnia ber ofienenoft^ten 3utta Zoc^ter, beruht nur auf fpftteren
(Srja^Iungen. @. gto^ a. a. 0. @. 159 f. Sgl. auc^ ®. ^ieper, ®rafrat§
bie Xbtei unb bie @tabt, 2. SSeorb. @. 20.
13
SSotfle^enbem SufmnmengefteHte i^ uns uifunblid^ oon jenem
©efd^Ied^te fiberliefett, bas im 12. unb 13. Sa^r^unbette auf
^fldesioagen unb am Siebengebirge in anfe^nlid^er SteQung geioaltet
^t unb feine Seftfeungen ofhoäits bis in ba« Sfilid^f^e erfhredte.
Untet feinen @efippten unb @efceunbten bie (Sbel^etren unb ®tafen
von SDtoldbeig, aiberg, 9RoIbad), ^engebad^, <5a^n, SEBilbenburg
unb anbete 2>9na{len bes 9lieber< unb Stitted^eine {ä^lenb, ifi
baAfeCbe but^ fein ^errfd^aftsnapptn ({loei <5panen im ©d^ilbe)
ein @[ieb in bei ©nippe bei «Spanengefd^Ied^ter, fomit bet ©tafen
unb ebel^ercen oon Staoensbetg, @IäIo an bei 3Raai, ^ibenberg,
Steratenberg, mit beten beiben (enteren loa^rf^einli^ {uglei^ aud^
eine StammeSoenoanbtfd^aft bie ^fidetnjagenet ^enen oetbanb.*)
Su^et biefem SBappen, loel^efi an nieben^einif^en Utfunben oon
1218 bis 1260 in me^t obet neniger gut et^altenem 3u^ni>c
on^gt, ttitt uns abet metAofitbigetnxife in ben Utfunben über
ben ^ßetii^t auf $üde«ioagen oom 6. 3uli unb 11. @eptembet
1260') no^ ein {»eitefl baoon oetf^tiebene« äSappen als baAjenige
oon ältnolbft (befi ,come8 de Hokenswage' na^ bet £egenbe feinet
Siegel) öltetem SBtubet ^nti^, Jlanonitue ju @t. ®eteon oon
ftöin entgegen, auf bem oiet fünfbl&tttige SRofen abgebilbet ftnb.')
2}a ee nun butcbauA bet Sinologie entfptid^t, bag bae ni^t
im ^auptgute fuccebietenbe ^amilienglieb (im ootliegenben ^Qe
bet aitete 99tubet) bas $aue> unb ©efd^le^tsmappen feft^ält, bae>
jenige bagegen, baft ft^ im Seftfee eine« Sutgbetitlfl obet ^ett^
f^oftebeteid^ befinbet (loie ^et bet jfingete Stubet) oon biefem
bas Sßoppen ffl^tt, unb ba fibet^aupt ©ef^U^td^ unb ^enfd^ftd-
moppen (meietlei ftnb unb na^ Sefi^ unb ^amilie »ed^feln — es
fei ^ietbei nut an bie Seifpiele bet S)pnaften oon Setg unb
feeinsbetg ettnnett, — fo bütfen mit in bem ©panenfiegel ni^t
o^ne @tunb baS ®utS: unb fojufagen £anbeSioappen, im 9lofen<
fiegel baS utfptfingUd^e @tamm< unb gamilienioappen oetmuten.
9lit fol^em ^^Uienvappen abet teilen {t^ bie ®tafen oon
^deSuKigen ben in einet frönen älb^anblung bes oeteioigten Dr.
') S{|L 9ß. erecelhiS, bie Vetren oon ^bcn(«rg in bet Stf^r. bdl
Sog. Sef(^.>Sereind TOI. €. 198. %a^t, gfotft^ungen m. e. 21.
*) SacomMet, Uthmbenfi. n. 493 unb 9lote.
*) S(u(^ bie ^igutenftegel ber ®r(lftn Sutto von ^üdednagen an ben
UttuRben oon 1269 (£ac, ttthmbenb. n. 476) unb 1274 (f. oben) {eigen }U
ieibcn Seiten ber ®e{ia(t langftielige Slumen, onfc^einenb Siofen.
14
fieopolb fjreil^erm tjon fiebebut*) no(i^gen)iefenen dio^mq^^Uifttm
an, ju benen, abgelesen oon ben obengenannten 2)9nafien oon
atbetg unb SBilbenburg (bei aitenfitd(»en a. b. ©teg), ben (gbet
Ferren oon bei Sippe, oon SBalbenburg bei Stttenbocn u. j. id.,
tjorne^mlidö bie gtofee ©i^jpe Serg«3Utenai3Jenbur9s8tmbuT9«3HatI
gehörte.
3.
^ü±tsmag,in in im ^metteti ^Slfit i^ts 13. |a^^(nts.
Seoor bafl 9eTgif(i^e ^aue in ben tul^igen 99efi| oon ^fldes«
nagen trat, max no(i^ bei Sinfpntd^ eine« @blen, be« ^m^oib
genannt Shtj^e ober 9lu^e, ju flbenoinben, bet einem im (Smfl: unb
SRflnfterlanbe anfe^nli(i^ begüterten ®ef$le(i^t entflammte, ^erfelbe
bequemte ftd^ inbefjen ber @räftn SRargaret^a oon Setg unb i^rem
(^ftgeborenen 9lbolf gegenüber ju einem 93erglei(!^e, inbem er auf
fein ©rbgut, nämli(i^ feine ©öfe „Sufleten" unb „Äalbele", bie
wa]^rfd^einli(i^ bae Dbjett be« Streites geioefen, oerii(i^tete, um
beibe unmittelbar barauf aus ben ^änben ber äSorgenannten alfl
Srble^n iurfidjuempfangen, in (Segentoart feine« äSoterS äßil^elm
9htffe, ber Sbel^erren Smolb oon ^arbenberg, SSun^arb oon Sroui^
unb ©erwarb oon SBilbenbur«, fotoie einer an^a^I bergifi^er 9iitter.*)
äSon jenen $öfen ift ber eine, SuQeren, roomi) Ti(S) ein ritterlid^e«
®efdiled|)t nannte,') ibentif(i^ mit bem l^eutigen Slittergute äSulbem
im jtreife Soesfelb, Sage unb je^iger 3lame bed anbenn bagegen
ni(i^t me^r mit @id|)er^eit ju be^immen. S)er Sater SBU^elm Shtffe
(9lucen, 9iut^ie), im 2la^re 1244 als (Sbel^err bejeid^net unb 1252
^fanb^en oon ©ütern bed (Sbel^erm oon SRontjoie an ber (Smfl
unb äSed^ta, ^atte oor bem @bel^erm Dtto oon ^orftmar am
18. "iSR&ti 1247 auf baS $aus ^u^burg im Atr(i^fpie[ @enben,
toelddeS er oon fie^terem ju fie^n getragen, reftgniert, bamit biefer
basfelbe ber @t. ®eorgS«Sommenbe ju fünfter übereigne.*) 2lened
') «Tc^to f. beutft^e «betSgef^. L S. 233 ff.
*) Atetnet, SeUt. j. ®fllc^< unb JBerg. ®efc^. I. ttiK. 6. 114.
Ö Stuter IBil^Im oon „JBuaaten" in Urtunbc oon 1247 6«i 9BUmanB,
»efifU. ttthmbenbuc^ m. 467.
*) jtinbßnger, äXflnfi. SeUt. II. €. 266. m. 186. StUmonS, ffiefif.
UtfvnbenB. in. 467. 640.
15
^u^itrg ($iile«buig in bei Urfunbc ti5n 1247) foiDO^I oli bic
ttmffttten ®flter bes Setn^orb Shiffe finb ober btf^alb für uns
von befonbeinn ^ntereife, neil fie |u einem 9iü(If(^(u{fe geninet*
malen auf alte Sefi^ungen unb Defie^gen be« 2)i)nafUngef(^Ie<i^tM
von ^fkdcflioagen im ioe{lf&lif(|en 9Ranfierlanbe beteiligen, {ugleid^
an ben ^of ^utinfttielbe bei Sfibingl^oufen gemo^enb.')
91s @taf abolf y. natf) etlangter @to|iäi^gIett unb naiä)*
bem feine SRuttet 9Rargatet^a i^m nod) einige ^aiftt ^inbuttf) aU
^itregentin )ut Seite geftonben, Snbe 1267 bie 3ügel bet ^en«
f^aft felbfi&nbig ergriffen ^atte, behielt ^mt ^fideSioagen mit
3ube^ör aÜ SBittum. iS^ali ®iäfin von Serg, je^t ^^au von
^üdefttoagen, fo nirb fie ballet in einer Urfunbe be« @o^ne« tiom
3a^e 1280 genannt,*) jut fietrorl^bung genriffermafeen, ba| i^
SBirfungfttteiS auf ^fldeflioagen bef^täntt loar, nid^t aber, neil fie
etsxt, mie angenommen motben, }um jioeiten SKale, unb jioar an
ein ®lieb bed alten ^adednagenet 2)9na{ienl)aufe«, verheiratet
geioefen märe, fie^terer burtf) t^atfäd^Uti^e 9Homente in leiner 3ßeife
ge^^ten SSermutung fte^t fd^on bet Umflanb entgegen, ba| SRar«
goret^a nixi^ in fpäteren ^afycm auftbtfidüd) ali @r&fin von 83erg
bejeid^net ifL«)
2)ie ®räfin aber blieb ou(i^ nad^ bem Sbleben i^e« <So^neft
»bolf V. (t 28. (September 1296)*) im ®enuffe iljre« äBittumfl.
S)em ®rafen 9SiIt)elm L gegenüber, vaüäfn bem Siuber Sbolf in
ber Stegietung be« £anbe« gefolgt mar, oeriid()tete bet Sd^magei
@rof eber^arb oon SRorl bemgemöfe unter bem 20. SKoi 1298
nid^t nur auf feine Srbanfprüd^ an bie ®raffd()aft Serg flberl^aupt,
fonbem indbefonbere auäf ouf oQefl limtäji an bem 9lie|braud()e,
ben bie ©röftn SKaTgaTetl^ ar fiüdeamagen unb 3ube^r bobe.*)
9Rit biefem 9lie|broud()e ftonb naäf ben geltenben @runbfä^en
^t Seit/ — ba berfelbe ben fiobeitenepfl mit 83erg leineöweg«
ouf^ob, — bie aScrlei^ng eine« SWanngelbe« oon 6 SJlorl jöbrlid^
oufi ben ®efäflen ber Äeflnerei fiüdeSwage« feiten« be« ®Tafen
') Sac, Xn^ HL 6. 260. ^tttivObt m litt, von 1267 bei itinb»
linget, 0. 0. O. m, 207.
*) Atemer, a. a. O. III. Uttb. &. 169. (Eine }U ^ütfeBnagen von bet
Otfifin auSflepelUe llthinbe bei £acomb(et, Urlb. IL 666.
*) SgL SBoinaA unb o. CtamonBlp, Jttei8 £ennq>, &. 130; (Sfo^e,
Äilnifi^, gut unb »erg. ®ef(§l. L S. 179; Soc., «.«». IIL 28.
♦) Soc,'an^tp IV. ©. 16.
^ 2ae., tUß. n. 98a
16
SBil'^elm an ben SKtter ©obfrieb ©luf unb befien ötuber Solenn,
tooräber fie^tere am 31. ilugufl 1298 bem Srfteren Traerfterten,')
nic^t in SBiberfpruc^. @0 lann eben beö'^alb nid^t befiemben, ba^
@Taf SBil^elm nebfl feinet ®ema^Iin 2^0Qtbia von (Sleoe unb
unter 3ufKmmung feiner SDhitter Snaigaref^a, Herrin von ^üdeft^
toagen, foroie feines S3rubet8, bes S^omprobftea Sonrab )u Adln,
am 25. 3Räxi 1297 einen für bie neitere Snttmdlung befl Drteft
bebeutfamen 9!t voQjog, bie @ntlaffung nömlid^ ber Aiic^fpiel:
genoffen )u ^üde«n>agen au0 bet fhrengen Sigen^örigteit*) S)iefe
(Sntlaffung gefd^a^ bet Stt, ba^ bie fieute etblic^ bem SItare bet
\). Aat^arina in ber ^fatrürd^e ju ^ädesroagen ali SBac^ejinfige
übereignet nmrben, xoai beren Serfefeung in bie ©tufe ber milberen
^örigleit unb bamit in bie näc^fl^ö^ere gefeQfc^aftUc^e ©c^ic^t be:
beutete. 3n biefer neuen (Sigenfc^aft Ratten bie porigen Snfoff«"
ber Sutgfrei^eit ^infort einen ©elbjinä (von jwei Penaten) ott=
jä^rlic^ am $efie ber ^. Aot^artna (25. Slooember) auf beten ültar
)ur Beleuchtung beefelben ju entrichten; ali Aikrmebe erfiel auger:
bem von jebem aSerftorbenen, männlichen toie toeiblic^en @efc^Iec^te,
ba0 befte 5tleib )u Rauben unb jum S3e^ufe be« ^flors, bet atU
toöc^entlic^ am 2Henetage an bem nämlichen älltate eine SReffe füt
bie lebenben unb »etflotbenen ülmofenfpenbet ju celebtieten »et»
pflichtet toat.
9lu0 biefem SSotgange et'^eQt jugleic^, bag ei bamale fc^on
ein befonbetefl, von SBippetfürti^ obet SBetmelsKtc^en abge}toeigteft
Aitc^fpiel ^üdesroagen gab, obwohl bie SRegifiet (libri valoris)
äbet bie augetotbentlic^e S3e)e^ntung obet bie fogenannten subsidia
caritatiTa be« Aleru« bet @t)biö)efe Adln, beten ältefle« balb nai$
1376 vetfagt ifi, bie ^ädeSroogenet Altere bis tief in bafl 15. ^a^t^
') «oc, tt..». U. 1006.
'; 'ab omniboa iuriboa et Beiritiis que ratione BeiriliB conditionis, quod
Tulgariter dicitur egenschaf, nobU facere tenebantur, qnitamas' etc.
in Utfunbe 6tt v. Sebeiur, SHtg. 9x^w fflr bie Sefc^ic^tShinbe beS $reu$tf(^en
Staats, Sb. 16, 6. 176 tu f. 2)ie Utfunbe botieit vom 25. SRat] (in festo
aimtmtiatioiiis b. Virginis Marie 1296), tsaS inbeffen a(8 1297 nac^ unfetet
Sa^Iung aufiufaffen ift, inbem 1296 noc^ 6iB Dftem (14. aprit) 1297 geted^net
norben, nie in ben Urhmben d. d. 1296, 10. unb 11. Sprit bei £acom6{et,
U.>S. IL 970 unb 971 unb fonft ^ftuftg, bet Zriet'fc^en ^ta^^iS entfprec^enb,
in ber Seit beS itainer (Ei^bifc^ofS Siegfrieb von SBeftetburg. Sie Urfunbe
i^ übrigens nac^ einer fpftten 3(6f(^rtft, roie e8 fc^eint, unb j'ebe<fal(8 fe§r
fe^Iet^aft gebtuAt.
17
^nbert ate Rcapdle nad^fä^en. ') S)a bie libri valoris auf ®Tunb
alteret Snfd^ISge, tDa^TJdbeinlid^ au« bem Snbe be« 13. ober %nt
fange be« 14. Sol^^unbettfl erneuert lourben, fo i{l }u oermuten^
bag bie itopeüe }u ^fideftioagen nid^t fel^r lange oor^er, jebe«fail4
aber im Saufe be« 13. ^al^r^bertfl, bie JQualit&t einer $fan<
fopelle (capella curata) erhalten ^aben nrirb.
®raf äßil^elm I. von 99erg, ber Sßo^lt^dter ber ^ädeAioogener
»eodiferung, {tarb am 21. Slpril 1308.*) SHe Stutter SKargaret^a
foU erfi am 2. ^bruar 1314, ®rAftn Srmgarb am 12. 'Slax 1319
gefiorben fein.*) Me brei fanben in ber 99ergif(!^en ^rftengruft
}u 9(tenberg i^re Shi^flätte.
4.
9fühesn»i$eti$ in^tit (Bittitiiittelitns wm 14. bis 16.
|al^cj|itnl>erte.
@o roar ^ädefttoagen mit @dblog, ^errfd)aft, ^atroxat*) unb
allem fonftigen 3u(i'^<)'^ it" ^uf' ^f^ 13. ^a^r^unbert« beftnitio
an bafi ääergifd^e 2)vnaftm^auö gefommen. 9mtd: unb ^errfd^aftö^
bejirf bedten jtd^ mit ben ©renjen beö Äir(!^fpiel9, bo^er in ben
unter SJlitroirfung ber ©tobte unb SJanbbejirfe «oUjogenen Stents
»erfd^reibungcn befl ©rafen SBil^elm II. »on Serg unb feiner
©ema^lin, ber Sa^erifd^en anna, «om 6. September 1363*) unb
26. April 1390 „bafl ganje Äird^fpicl ^üdeö^otjen" ben übrigen
33ergifd)en Ämtern paroHelifiert ift. 2)enn ©üdeöl)ooen mar, wie
oben f(!^on erroö^nt, jeftt bie «or^errfd^enbe Slomenöform geworben,
nac^ bem ^aupt^ofe, roooon bad @(!^log gleid^fam einen 9luefd^nitt
bilbete. 93on bem ^ofe fährte ba^er aud^ bad iDUnijterialengefd^lec^t
') Hackenawage, HnkinhoeTen, HnckenhoTen capella. 93gt. Sintctim
unb SKooren, aUe unb neue @T)biB}efe JtStn L @. 310.
>) ». SuccalmagHo, ®ef(^. ber Stbtei SUtenberg, @. 146.
*) Ka^ Sbifjei^nungen, roetc^e anfc^einenb bem SUtenierget SRemoriem
bu(^e entle^t finb.
*) SDer ,Uber collatornm ecdesiaa ColoniensU' au8 bem 15. 3a^r^.
nennt ^üdelwogen (Onkiahoven) unter ben Aitc^en lanbeSfarftKc^en ^aironatd.
@. Sinterim unb SRooren a. a. D. I, @. 849.
•) 2oc., «rc^i» IV. S. 147 ff.
2
18
äbenotegenb ben Flamen, loeld^ea bort ben Bxi ^atte unb als beffen
©lieber, näd^fl bem roa^rfc^einlid^en a^nen SKtter ©obfcalf (1266),
im ^a^re 1305 Stitter S)ietrid^ oon ^üdetroagen (^uüa^ooen),
oon 1326 bis 1340 Siitter Sbotf oon ^üdefitoagen ober ^üdeft«
^ooen, 1324 aber beö Se^eren ©emo^lin ^ba urfunblicib bejeugt
ftnb.*) 3"l«ftt werben SSoIquin »on §üde«^ODen unb feine grau
aUeibie ale ©tifter ^efi ©t. antontu«»aitare in ber ^farrlird^c
)u ^üdefiroagen (1460)*) unb Stlf oon $üde«l|ooen, färfUi(i^ec
Äüc^enfd&reiber (1462—66) genannt, ©eitbem oerliert fid^ bie
Spur biefer im 99ergifd^en, befonberd im älmte SJHfelo^e, me^rfai^
begüterten unb u. 9L )u £eid^Iingen mit le^na^errlid^en ©ered^t^
famen auagef)atteten gamilie. S)ae }ioeiteiIige Sßoppenf^Ub ber^
fetben jeigt im oberen gelbe red^td einen gifd^ mit geöffnetem
'SRaule, jum ^inioeife offenbar auf bie SSebeutung, loel^e ber gifd^«
fang für ben Drt unb Umgegenb ^atte. S)a^ aud^ ber in bem
fd^on citierten 9>2emorienbu(^e bed Jtö(ner ^ariengrabenflifta aus
ber jtociten ©älfte beä 13. 3a^r^unbert8 unter bem ©terbebatum
be« 14. Dttober eingetragene^ ^ofpitaliterbruber ®erl|arb oon
$ulendn)age bem ^inifierialen^ unb nic^t bem ^pnaftengefc^Iec^te
angehört' ^abe, toirb burd^ bas gel|Ien befi Seifa^eS ^nobilis' loa^r:
fd^einlic^ gemad^t.
S)ie Seinen, toel^e im ^aufe $er)og 2BiIl|elm8 I. oon 99erg
nac^ beffen 9lieberlage oor ©leoe (1397) auöbrad^en, übten begreif»
li^enoeife i^re Stüdroirlung aud^ auf ^üdefiroagen. Slad^bem ber
^erjog unter bem 24. DItober 1397 bae @^Io^ $üdefil|0oen mit
bem Kird^fpiele, femer bie ©tabt Wipperfürth mit ber SSejte ©tein»
ia^ unb bie ©tabt £ennep mit ber SSefte 93omefeIb ben ©ö^en
abolf, @erbarb unb 9Bill|eIm überktffen unb Sbolf barauf am 12.
UnSr) 1402 ^üdedroagen oon feinem SSruber SS^illielm gegen 9iaoene;
berg unb einen änteil on SBiebenbrügge eingetauf^t liatte, toieö ber
') fiac, U.=». n. 566. ni. 212. 767 (»ote). 3n gfif(^ent(^ ^aüt
Stitter Sbolf oon ^adee^ooen oom KSIner @eteonfKfie ben SlIobiaI>3e^nten
bafetfift 18-24 in @r6pa(^t empfangen; 1S31 würbe baS oon i^m (e^nrfl^e
SRanngut )um 8uf(^ im Jtin^fpiel Solingen oeraulett. 3n ber ootgebac^ten
Utfunbe oon 1324 Adolfns de Hackenswach, in raeiteren de Hukighoven unb
Okenshoven {i(^ nennenb, fiegelt berfetfie in erfterer al8 ,Adolfas de Huckens-
hoTen', in einer anberen oier oon 1340, wo im Xegte Ofkiahoven fte^t, alS
,Adolfos de Hokingswagen*.
•) 5o^ne a. a. D. I. ®. 179.
•) Sac Slre^io H. S. 49.
19
nadb Xbolfs offener Sntpöning am 2. 3uH 1405 jipifd^en Sätet
unb €o^n gefti^Ioffene ^ebe betn Septem mit bem gtd^ten Xeile
b«4 9ergif(^en Sanbe« aud^ unfet jtird^fpiel )u. infolge bejfen tarn
bte itlaufel beft %erglei(^0 von 1402, ioona(i^ Sbotf im legten
Siettelja^e vor 8blauf bet bebungenen fünfjd^gen Sefi^eit
@(i^(o^ unb jtitd^fpiel ^adeftioagen an ben £eT)og 9leinalb von
^l\fy®tVbtm 3u ^änben bet ftnappen ^o^ann von SBintell^ufen
imb ^eintid^ von @ben>clbe abetantn>otten foQte, nid^t jut Su4<
ffl^nmg')-
Sei bet ^eigenben @elbnot am ffitftlid^en ^ofe, nofüt baa
15. Sa^^nbert bie )a^Itei(i^ften Selege bietet, tonnten gleid^no^l
Setpfänbungen bet ^etrfd^aft msi)t ausbleiben. Die et^ betfelben
gefd^^ butd^ $et|og %bolf von ^lüf^^aq, balb nad^ feinem
9tegienmgeanttitt, untet bem 22. Suguft 1409 an bie Sl^egatten
Setmann Doeladet unb f)tuba gegen ein Datteln von 2500
@oIbguIben, nobei bie SSetftfiteibung auf „ba0 BMoi ^üdeö^ooen
mit bem Ait(i^fpiel unb aQen @ülten, dienten, 3^f^/ $&d^ten, ben
@efdllen beim 99e{t(ioe(i^feI (vervall ind upkominge), unb bet
gif(i^etei in bet SBuppet (np der Wipperen)" loutet SJemndd^fl
gelangten ©d^Io^ unb fiit(i^fpiel ^adesmagen )uglei(i^ mit anbeten
betgif(i^en ©ebietateilen, jufolge Utfunbe vom 24. Xuguft 1425 in
ben ^fanbbeft^ Sbet^atbe von Simbutg, ^etm )u ^atbenbetg,
be«felben, bet im ^a^e 1428 al0 @ema^l %nna0 unb @i$ioaget
3o^nn0 von Sberoelbe, fein &tbs unb ^iebetUfete(i^t an bet
$enli(i^{ett SIbetfelb auf ben ^etjog älbolf von 3äli(i^:99etg unb
beffen ©o^n 9hipte<i^t übetttug.«)
2)et folgenbe ^fanbin^abet, S)ietti(i^ oamme Svo^vA, vtat ju»
glei(i^ älmtmann )u ^üdeamagen unb ^atte baafelbe fomit „amtfi»
unb pfanbroeife" etl^alten.*) 9lad9 gefd^e^enet SQBiebetlöfe nmtb
untet bem 14. 9RSrj (des neisten sondags nae sante Gregorius
dage des hilligen pays) 1451 bet 9lat ^o^ann von 9leffeltobe,
@o§n Stitter äBU^elmS von 9leffeltobe, ^etm )u @tein, ium 9lmt»
mann ebenba befteQt, gioei ^age nad^bem $et)og ©er^atb von
Süüd^sSBctg, auf ben gaU feine« finbetlofen abfletbenfi, in gotm
eine« Setlauf« unb untet au«btädlid^em @infd^Iu^ von $üdU«:
') Soc, U.=a9. in. 1033. IV, 7 (Jlote). IV. 11, 38.
•) Slft^r. beä aSetg. ®ef<§.=8et. I. ®. 238. SJie Utfl. »on 1409 unk
1425 f. l^ter ali eeigobe I unb IL
*) Über folc^e DeipfAnbungen ogl. gettfi^. beS Serg. (Sef(^.>9)et. 1. 6. 242.
2*
20^
loaoen bie Übergabe be« ^eijogtums 9erg nebfl ber ^errf(|aft
SSIanlenberg, ber @raffd^aft SRaoenSberg unb ben @t&bten Sinjig
unb 9iemagen,an ben Srjbifd^of 2)ietrid^ von Jtöln beurlunbet ^otte.')
3n ber 93eilaUung für 2lo^nn von 9iejfe(robe xoax auf biefen f$afl
99e)ug genommen unb ber neue Slmtmann letflete ba^er ebenfo nie
balb na(i)\)n audt) t)ie Singefefienen )u ^fideftvagen bem ®r}blf(it)ofe
bie SoentuoIiSib^uIbigung.*) Selanntlid^ lourbe inbeffen burd^l ^tc
f^te @eburt eine« 2läli(i^:^etgif(i^en Stammhalters ber Serfaufs«
aft rfidgängig gema(|t.
3>ie Snobalit&ten, unter benen ^o^ann von 9lefielrobe bie
3lmtmannf(i^aft )u £üde«n>agen em^ng, ftnb nid^t o^ne 2lntereffe.
3um Unterlialte bes Sö)lo^ti unb ber jtneti^te barin vurben i^m
60 obetIänbif(i^e @ulben jäl^Iüi^ übenoiefen, au^erbem 60 @ulben
jloftgelb fär jiDei jtarfe äRdnner als ^urmrodti^ter unb einen
Pförtner, fovie )ur Aleibung unb 3<^n0 f{>^ ^^^ beiben @rfteren
je 5 @ulben, in @umma mitljin 130 @ulben bas ^a^r, roeU^e
aus ben 3flenten unb @efä(Ien be« Jtirti^fpieU, um nield^e ber 3lmt«
mann im Übrigen [i^ nid^lt iu fümmem Iiatte, vorab aui^uia^ten
varen. ^o^ann oon 9leffeIrobe burfte o^ne Genehmigung bes
^ersogS niemanben ein« nod^ audlaffen, nur Se^terem unb bejfen
@ema^Iin ftanben bie 3^ore be« Sfifb^tA ieberjeit offen.
Unb bag ^erjog @erl)arb foroie insbefonbere feine @ema^Iin,
@opI)ie x>on Baä^tn, bort luneilen reftbierten, blidt aus ber
f^affung jener 93ejte(IungSurIunbe ni(|t unbeut(i(i^ ^eroor.
SBec^fel' ober 2lneinanber x>on $fanb^errf(i^aft unb Slmtmann«
fd^aft, bas ijt audd für ^ädeStoagen bie Signatur bes 15. 2la^r-
^unbert«. aibennals warb unter bem 16. gebruar 1494 oon
^erjog SBit^elm ü. »on 3üli(i^=aerg 6«rli(i^feit unb ©(i^Iofe mit
Airdlifpiel unb JteQnerei unb mit allen }ugel)örigen @üütn,
©(i^afeungen, 3)ienften, SBeiliem, ^ifd^ereten, SBiefen, SBeiben,
3HiÜ)lm, 3i"fe"/ ^Pöti^ten, fiülinem, Äapaunen, JBrüti^ten, Äurmeben
unb fonfligen ©eföHen in Jlojfem unb 2;rodenem, — rote es in
ber betreffenben Urfunbe Reifet, — für bie ©umme oon 4000
©olbgulben an SBillielm oon ^lettenberg )u @runb, Stemboibs
6ol)n, »erf^rieben, bei befjen Sebjeiten jubem bie SBieberlöfe nid^lt
flattflnben foßte. 3)a bas ©d^Iofe felir bouföHig (abouwich)
geworben, fo überioies ber ^er}og bem Genannten jugleidt) t)as in
■) 8ttc., U..«. IV. 294. «tc^ro IV. S. 272 f.
•) 3eüfc^t. be8 ««a. ®«fe^.=Set. I. S. 240 u. f.
21
ben Ämtern VHfelolde unb Somefelb im Setrage oon je 60 T|ei<
nifd^ien €(i^a^gulben jä|Tltd^ verfallenbe Saugelb auf bie S>auet
me^eier 2laf|Te unb mit bet Setpf{i(i^tung }ur SuSfä^tung bet
notnenbigen Sauten unb genauer 9le<!^nungeablage').
SaSit^etm t)on ^(ettenberg, ber urfunbU(i^ }ule$t im 3ult 1496
auftritt, fd^eint m(i^t lange be« ^fanbe« genoffen }u ^aben. @eine
Sitne Sgne« oerm&^lte ftd^ batb nieber mit bem ^erjoglid^en 9tat
@tep||an JDuabe, auf ben ba^er ou^ bie ^fonboerfd^reibung Aber:
ging, fie^terer nennt fi(i^ 1503 „3)roft }u Sepenburg unb }u
^{tdeStoagen". 2)ae ^fanbfd^aftftvet^ttnis ^fldeAtoagenS bauerte
fomit fort unb itmr iebeftfaUe !ein ^inbemift bafür geroefen, ba^
^er}og SBil^elm n. in ber @](ieberebung {tirifd^n feiner ein}igen
S^o^ter anaria unb bem 3ung](ier}oge 3o^nn oon Sleoe*) als
SRitgift ber ©rfleren, — ju überantroorten nad& erfolgtem Seilager
utib fofem er nod& lebe — neben ben 3flIi<ä&f<äÖ«n Äir(i^fpielen
Ski^Ien unb ©fid^teln „bae @ijHo^, AeQnerei unb Air^fpiel ^üdefl«
nxigen'' befHmmte. 2)er iäf|r(i(i^e 9lenten:<Srtrag ober SEBert t)on
^üdefitoagen toar hierbei }u 1250 ®o(bgulben t)eranf(i^[agt.
SEBill^elm II. flarb am 9. September 1511, na(i^bem im 9Jlai
1510 }u 3)üffetborf bie ^o(!^eit feiner ^o(i^ter mit bem eieT>if(i^en
^ng§er}oge gefeiert loorben.
3ur @inldfung bes ^fanbe« !am ee gleic^ioo^l nic^t, oielmel^r
erf)ö§te ^erjog Slol^nn 1513*) bie ^fanbfumme noc^ baburc^, ba^
er aud^ baft im ^a'^ 1494 }u @unften be« |er)ogli(^en Sanb:
fd^reiber« 2lol(iann Srade oorbel^altene $ol}gelb (b. i. bie jäl^rlid^e
fletognition fär bie Sefreiung t)on ben ^otjbienftfu^ren au« bem
^errfd^aftlid^en Sßalbe unb fär bie in le^terem oerftatteten 9lu^ungen)
bem ©tepl^an JQuabe für 600 ®ulben oerfd^rieb foioie benfelben
6el)ufft ber baulid^en ^er^edung bee ©d^Ioffe« }u ferneren 9(uf:
menbungen oerpflid^tete, loeld^e bei ber SffiieberUfe }ufammen mit
ber oorgebad^ten @umme unb bem ^auptgelbe erjlattet nerben follten.
@tep^n Ouabe foroo^l ale feine Vorgänger SEBil^elm t)on
$lettenberg unb 3)ietn(^ oamme Qwijvtl nerben auäbrücCIid^ ale
amtmänner t)on ^fldeftnagen bejeid^net. ^ie Serbienfle, loeld^e
fid^ namentlid^ <5tep|an Ouabe um bie baulid^e ^erfteHung beä
€d^{offeä enoarb, ffll^rten jn loeiterer Srfd^merung ber ^fanbfd^aft
*) »eigote m.
*) «acomBIet, U.=». IV. 474.
22
vnb iule^t jur Setletliung befl [ebenfllängti^en $fanbre(i^tM iu
benen ®unflen. Wt Urhinbe oom 18. Januar 1529 janfttomerte
bei ^eijog bte tlnablöelid^Int bM ^fanbobjelted auf Btepfyxni
unb feinet @atttn älgned Seben6}eU, unter bei Serpflid^tung für
biefelben, bte Untett^anen in i^ren ^et^eiten, Sled^en unb in
i^rem alten ^erlomtnen ju I)anbl)aben, bei eintretenben 2lttungen
unb Wi^oetflänbniffen aber ftd^ ftete ber obetflen Sntfc^eibung b«S
gilrflen }u untenoetfen. 'Sflan fteljt au^ Iiietbei loiebet, loie bie
Serpfänbung fetneAioege bie ©uepenfton adei lanbeöljenlid^en $ot)eit
bebeutete, unb jroot biefe« om toenigften in ber Sßeriobe etfiarfter
fürfilidier älutorität unter ^o^ann m.
S)od^ nid^t Stepljan Quabe aQein, fonbem aud^ beffen So^n
^ermann unb nac^ Se^terem ber Sntel ääertram blieben im Sen^e
bee ^fanbefl, bifl ^ei^g SBUIjelm IU. t)on (Slenf^iHifyfdtXQ im
2|al)re 1554 baflfetbe burd^ eine diente t)on 319 ©olbgulben e4ette,
bie nad^ äufliieferung ber auf ^üdeflroagen bejüglic^en ^fanbbriefe
feiten« befl Sertram, biefem für bae aQmäliU^ auf 6385 ©olb«
gulben angenrac^fene Jlapital oerfd^rieben lourbea Son jener Siente
nurben aÖjä^rlid^ 200 ©olbgulben aufl bem Sc^a^e (ber Sc^a^ung)
unb ben fonjtigen ©elbgefdQen bed älmtee $Ude«n)agen, 119 @oQ><
gulben aud bem älmte Somefelb fäUig unb ben @rben unb Siechte:
nad^folgem ääertrame teilroeife m^ bie in ben älnfang biefe« ^af)X'
^unbertd auägejalilt.
3lm 4. 2l(inuar 1555 empfing ber 9iat S3ertram oon ^letten^
berg, roeld^er bereit« al« ämtmann ju 95ornefelb fungierte, bie
gleid^e ääefladung (jinftd^tUd^ ber Smter ^fideeroagen unb ääuri;,
bamit berfelbe, wie efl in bem Sßatente I/eifet, „biefe Snttet ^infort
e^rbarlid^ unb treuUd^ }u unferem (beS i^rflen) meiften 3ta^ unb
S3eften oenoaljre, bebiene, Ijanbljabe unb uert^ötige, 2lei>£tmann
auf ©eftnnen 91ed^t unb (Sd^öffenurteil angebei^en unb roiberfa^ren
laffe, aud^ bie Unterfaffen bei guten ®en)o^nI)eiten, ^eiljeiten unb
altem ^erfommen Ijalte, ade ^o^eit, ^errlid^feit unb @erec^tigleit
auf aQen Stätten unb ^lä^en getreulid^ roa^re foroie jeber ben lanbe««
Iierrlid^en ©eredfetfamen irgenb na^teiligen 9ieuerung entgegentrete".
Xie bem älmtmann jugeroiefenen SSejüge beflanben, tvae S3orne>
felb anbelangt, in jö^rlic^en Sienten t)on 25 @ulben rljeinifc^ unb
25 aJlalter ^afer, bem je^nten ^Pfennig t)on ben Srüd^ten unb ber
^oflleibung; roegen 9urg unb ^üdeöroagen lamen Iiinju dienten
t)on 50 2;i)lr. unb 50 SRaltet Qa^n, foroie in Serüdfld^tigung ber
23
bur<!^ bie älusbe^ng bet brci lerntet bebingten Unloflen als
bcfonbeie ^la^t \afyA\fii noc^ 50 Xiflx., 100 ^ü^net unb 25 obcf
Ifinbifd^e ®uU>en, 5 @eil ^ unb 2 SSagen @tro^ ou« bei
JteDnecei Surg, 5 Seil $eu unb ein Sßagen Stio^ au8 bei
itefinerei $ü(Ie«nxigen.
Stadt) bent ättleben Setttam« von ^lettenbeig loarb beffen
Sol^n SSiil^elm unter bem 22. Januar 1561 }um Srntmann von
Somefelb etnonnt, ber Sitte bct 3ett gemäfe, welche bie ©tblid^feit
bet anrtmannfd^aft nid)t nur begünjtigte, fonbem getabeju fotberte.
luf biefen folgte in Sotnefelb unb ^fldeAtoagen, wtlil)tA Untere
feit 1555 mit bem elfteren Sejirte abminifttatit) tjetbunben blieb,
butt!^ patent »om 3. 9Rai 1607 3obann tjon SBvltd^ ju Setnfau.
3njn)ifd^en roat miebet ein leil bet ©efäHe «on ^ücteawagen
unb S3ornefelb oerfd^rieben roorben, unb ixoat an ben (Srafen
^^ilipp V. «on SBalbecf, ben ©o^n ^^ilipp« ill. au« beffen
peitet &)( mit 9lnna, Xod^tet ^etjogS ^o^ann II. von Sleoe.
^^lipp V. Ijiatte bafür, bafe et bem ^etjoge SBil^elm III. bie
Summe «on 4000 Sl^lt. «otgefttectt, eine ßeibtente «on 400 X^lx.
au« jenen Oefäüen mit Urfunbe com 23. 2)ejembet 1575*)
empfongen. Olcidijeitig routbe tl^m mittel« femetet Urhmbe») ba«
Biflo^ $äde«i«agen jut SEßo^nung eingeräumt unb }Ut Sefttettung
feine« ^u«^alt«, aufeet einem ^oljbeputat, ein Äcetfum «on jä^r«
\xäf 30 SWaltet SRoggen, 28 9Raltet ®etfte unb 200 ^Haltet ^afer
au«gefegt, untet $in}uffigimg bet jä^tli^ in bie jteQnetei gelieferten
fiü^net, J)a biefe« a«etfum «on bet ßeibtente in abted^nung
gebrad^t werben foQte unb babei ba« SDtaltet Sioggen unb (Setfle
ju 2 3:^lt., ba« SRaltet ^afet }u 1 X^lt., iebe« ^u^n }u 2 aibu«
oeranfd^lagt mar, fo fte^t man leidet, bag an Sarja^lung auf bie
©elbrente nid^t mel^r «iel übrig blieb. 6« roat ein ßeben länb*
lid^ei Stille unb 3ui^<f9^0ntl^eit, ba« bem (Stafen in ^üde«:
nagen jufiel. 9lad) ^afen unb ^^l^ül^nern, fo befiimmte bie
jweite Utfunbe «om 23. 2)e}embet 1575, foHte er gleid^ ben
©liebem bet betgifd^en 9iitletfd)aft jagen bütfen, bagegen ftd^
anbetet ^agben, roie aud^ bet älmte«etroaltung enthalten, leitete
»ielme^t ben «om ^etjoge georbneten Sefel^l«^bem tibetlaffen.
®taf ^l^ilipp V. fiatb in ttübet Seit, al« bie SBitten be« ntebet^
länbifd^en unb fölnifd^en ober ttud^fegifd^en jtrieg« aud^ bem
') »eigoSe V.
VlBeigabe VI.
24
berglfd^en Sanbe me^t unb me^t ffi^tbat gemotben/) am 5. 3Rär}
1584. gut bie oereinigten niebett^einifd^en ^etjogtümer bereiteten
fid^ mittlenoeile Sretgniffe oot, beten Aonfequenjen aud) ^äcteft^
wagen, wie reit felien aetben, in befonbetet SBcife betü^ten fottten.
5.
Sfidte$t9a$en fett Jlits$an$ U» 16. |a^^iiiUt»t$ inti> initer
als bie erneuerte 9lmtmonn«beflattüng für SBU^elm von
^piettenberg im Flamen bea ^etjog« Sodann SBil^elm oon 2lüli4=
eieoe^öerg unter bem 29. SKai 1596 ben SBefe^Ia^abetn «nb
Untcrt^anen oon Somefelb unb fittdeaujagen oerfünblgt roucbe,
war }u 3)üffelbotf bie ttagif(i^e Äatajirop^e be« gürflen^aufea
na^e, hüx<i) roeld^e bie fianbe ben SBinen unb SBanblunge« bea
langen ©rbfolgeflteit« preiagegeben würben. 3)aa (Slenb, bna ber
fiabet ber poUtif(i^en «Parteien um ^Regiment unb ©rbfd^cft unb
jumal bie mafelofen Sjntriguen am §ofc unter fleigenber finanjieller
Serrüttung gejeitigt, roarb hutit bie fortbauetnben Ariegebrangfale
ber ^erjogtiimer bia }u einer fa|t unerttäglidien ^ö^e gefteigert
S3ef(i^Iüfle unb Sef(i^roerben ber Sftäte fo roenig wie ber fianbfldnbe
oermod^ten bie S)urd^jüge ber fpanifd^en unb nieberlänbifd^en ^eere,
beren Einlagerungen unb ^piünberungen )u ^inbem. Unb laum
war in ben inneren aSertnaltungajuftänben unter ber 3tegentfd^aft
ber energifdEien jroeiten ©ema^lin bea fietjoga Sodann SBU^elm,
3tntoinette oon fiot^tingen, roenigflena einige SBefferung fühlbar
geworben, ba ftarb am 25. 9Jlärj 1609 ber geiileafranle giirft
ala ber fiepte im 9)Iannaftamm feine« ^aufea. S)amit mar baa
feit 2la^t)e^nten oon ben grbprötenbenten, rorab fturbranbenburg
unb ^Pfalj'Jleuburg, umworbene (Srbe eröffnet unb anberetfeit« für
Raifer SRuboIf 11, roie ea fdE)ien, ber Slugenblicf gefommen, butd^
@in}ie^ung bea oalanten 9leid)amannle^ena aud^ am SUeben^ein
') Sflt. SJeftflnation im gfttfUntum »etfl befi^e^enet Snlagetungen unb
SJut^sflfle 1680—1590, in ben »nnaten be8 ^flot. Seteinä f. b. SWebett^. XV.
@. 171 ff. 3m Sanuot 1584 SJuw^iftg« oon Äneflättuppen buri^ »otnefelb:
baf. @. 174.
25
bte ^bsburgifd^e $auema(|)t feflen tSfuI Men }u lajfen.') 9hit
bie ^Üung Aönige ^eittTid^ IV. von tifrantiei(i^ oet^inbette, ba|
bte $Une ßjUrreid^ unb @paniene, ben pTOteflanti|(i^en ^tflen
}um Xxo^t, fofoTt venDitHid^f toutben. 2)od^ tfl ^ier ntd^t ber
Ort, auf biefe SSenmdelungen unb t^ten Sufotnnten^atig mit ber
bcutfd^t unb eutopdifd^en ^olitit jener ^nt n&^er eitquge^en. @e
genüge, an bie erjlen äfte ber Seft^ergreifung fetten« be« jturffirflen
^o^Kum @igiemunb von 93ranbenburg als ®ema^U von 3nna von
^reufeen (mUlit bie öltefle SJoditer war uon ber ältefien ©d^roejler
6eT}ogs Sodann SBtl^lm von eieoe^^aiid^, $er)ogin SDlaria SIeonora
txm beugen), unb be« $fal)grafen äBolfgang 9Sil^elnt oon 9leuburg
ate @o§ne« von be«feUien ^o^ann SSil^elm }n>eiter Sd^ioefter Snna,
im Spril 1609 ju erinnern, bei bent caiÜi ^üdeflroagen mit feinem
9e}irte m(i^t unbeteiligt geblieben fein toirb, loenngleid^ ein SSerid^t
über bafelbft fiattge^abte ädefi^ergreifungefeierlid^teiten nUl^t oorliegt.
9uf bie ^eriobe befl jtonbominats ber „pofftbierenben" dürften,
inauguriert hxx(^ ben 3)ortmunber S^erglei^ oom 31. ^JRai 1609,
folgte f(i^on bolb (1614) bie ber geteilten ^eroaltung, vermöge toeld^er
3üli(ij)=Serg bero ^faljgrafen, 6lei)e=3RarI bem Jlurfürflen proDifortf(i^
untergeben toarb. 3)0Tt fud^te ber {at^olif(i^ geworbene SEBoIfgang
Sit^elm Slnle^nung an Spanien, ^ier ber }u ben Steformierten
übergetretene ^o^ann @igiemunb @(i^u6 bei ben gloubenevertvanbten
fioHänbern. Snnritten ber SJer^nblungen SBranbenburgfl mit ^falj»
92euburg unb ben ©eneralftaaten toie mit ben @tänben ber vier
£anbe ober tritt une ale befonbere einflu^reid^ ein Wann entgegen,
bejfen 9lame mit ben ©efd^icten ^fidesioagen« epo(i^emad^enb ver^
Infipft ifl. @e toar biefee ®raf Sbam von €d^tvar}enberg,
befi ^ei^erm unb nad^maligen ®rafen 9(bolf, taiferlid^en i^Ib:
§erm in Ungarn roiber bie Spürten tntb ÜBiebereroberere von 9laab
(t 29. 3uli 1600) einjiger ©o^n unb ber nieberr^einifd^snieber«
(änbifc^en Sinie bee alten ©efci^led^ted ber @etne§eim ju ©d^njarjem
berg entfproffen,*) ein Staatsmann von bebeutenber SSegabung unb
(Snergte, ber unter bem Äurfürflen ®eorg SBil^elm (1619—1640)
bas ^eft ber tKegierung faft unumfc^r&ntt in ben ^änben ^ielt
3^ ju ®efallen Ratten f(!^on im ^a\ftt 1610 bie pofftbierenben
^rjten bas^ ^aus ©imborn im m&rfifd^en Smte 9leuftabt, roel^es
•) 89I. a». ?^i?)i>fon, §etnri(^ IV. «nb ^^Uipp HI., «b. 3, ®. 328 ff.
*) Sfl(. a. Wnaä), SetttSgc )ux ®«f(^t(^U ber T^emifc^en £ime beB
S&tftei^ee S(^niaT)en6er0, 8b. XH biefer S^d)n^, @. 201—236.
26
@Taf abain als ^eirategut feinet (Sro^tnuttet Snna, einet gebotenen
»on ^otff/*) übevlommen, )u einet Untet^enlid^leit gemad^t unb
Autfütfl ^t)\)am ©igiemunb 1616 bie ftitd^fpiele ©ummetebad^
unb anüdenbad^ ^iniugefägt*) Slad^bem bet ®taf (geboten am
26. augujl 1584 unb feit 1612 futbtanbenbutgifd^et ©e^eimet
%xt) als Stott^dtet in SIeoe unb fobann in ben 9Rat!en eine
l^etoottagenbe SteKung genonnen, nxitb tJ^nt/ bet aud^ bie äBütben
be« futfütfttid^en Dbetfifammetl^ettn unb be« $ettenmeliiet8 be«
Sol^annitetotben« in ben SWatlen, )u ©ad^fen, ^ommetn unb SBenben
in fi(^ oeteinigte, jum SJanle füt feine SJienjie unb mit Slüctftd^t
inöbefonbete auf bie t)on ifyn obgefd^Ioffenen ^totiiilonabetgleid^
t)om 11. anai 1624 unb 9. änat} 1629 nid^t nut butd^ Stiag
be« Autfütften ®eotg 2Bil^eIm t)om 1. Dftobet 1630 bet ganjc
übtige Xeil bed 9mted Sleuftabt, fonbetn aud^ bae umoeit (Simbom
Im betgifd^en Smte Steinbad^ belegene ftitd^fpiel Sinblat nebft
bem Smtl^aufe 9ieuetbutg — unb {loat beteite butd^ Uthinben befl
g}fal}gtafen vom 12. an&t; unb be« Autfütften vom 31. 9nat
1629 — übetttagett. Sufeetbem genehmigte SBolfgang SBil^elm
bie btanbenbutgifd^etfeits gefd^e^ene Setfd^reibung unb 3ui>'<lfun9
bes clet)lfd^en älmtö ^uiffen nebft mel^teten angtenjenben (Sütetn
unb SBatben an ben ©tafen unb netpfänbete i^m übetbies felbft
nod^ ©d^Iofe unb ^enfd^aft a)bntioie im gaiid^fd^en (9. SWätj 1629).
@o fe^t fd^ien bie ®unft be« ^fal)gtafen je^t bemfelben JKanne
jugetoanbt/ beffen ©ütet im 2i&Ii4f<^eQ etft 1624 unb 1625 untet
bem ^TOtefie ftutbtanbenbutgs oon i^m Ionfld}iett n>otben n>aten.
S)a ftd^ inbeffen gegen bie @intäumung £inblatd an @d^n>at}em
betg gemid^tige Sinroänbe geltenb mad^ten, roatb il^m an beffen
©teile untet bem 17. 3uni 1631 ©d^Iofe, gteil^eit unb Äitd^«
fpiel ^üdedroagen ^mit aQen unb jeben feinen 3ubel^önmgen,
2(utidbiftion, ^ol^eit, £anbedobtigteit, Siegalien, flitä)t, ©ete^tigfeit
unb Slufibatfeit" unb in ben olt^etfömmlid^en ©tenjen ol8 bet»
gifd^es äHannle^en unb ald eine aud^ äugetlid^ butd^ ^lattfteine
unb SBoppen non bem übrigen betgifdben SIetritorium abjufonbetnbe
Öettfd^aft übetantTOOttet. 9lut bie ^eii)i> unb Äteiöjieuetn ^nad^
genö^nlid^et 9natritel obet altet Duotifation" unb bemgemä^ aud^
') Störat^ 0. a. 0. @. 217.
Ö t). Steinen, SSäepfflL ®ef(^. n. S. 304.
27
btt Seitcetnng bet ^etrfci^aft auf ffteiifi: unb Sttrietagen foQte bcn
b(igif(!^en SonbMfatflen ooibe^Iten bleiben.')
@Taf Sbam von ©c^narjenbecg fftumte nl4t, oon bet neuen
^errfci^aft Selt^ tu ergieifen. Sd^on am 1. 3uU 1631 empfing
fein jugenblid^et @o^n ^lan) ^ataxb 9lamene be« Sätet« )u
Süffelborf, im SSeifein bed State unb amtmanne }u SBinbed,
e^ftop^ oon Soiopt, unb äSill^elme oon Qidee^eim bie 8ele^nung
mit ^ädeemagen. SSenige S^oge botouf ttofen bie beffufe bet
f5imlid(>en äbetgabe bet ^ettfd^aft beibetfeite abgeotbneten Aommiffate,
von Seiten bee ^fa^tafen bet genannte Cl^riftop^ oon 8aiot;t
unb bet Ste^enmeifUt ältnolb JtpQmann, oon Seiten Sd^matjens
betge 3)aDib oon bet IRanoig unb Dr. jor. 3oI)ann oon 3)iejt,
in ^üdeöioagen ein, fanben inbeffen bei bet SRe^a^l bet Sin*
gefeffenen, loelc^ oon bem tat^olifd^en (Btafen bie @eföl)tbung
i^et @eted^tfame unb inebefonbete i^tee eoangelif(!^en Setenntnifiee
befotgten, unenoatteten 3Bibetfknb. ^Hünblid^ unb fd^tiftlUi^ gab
fi<j^ bie SBeigetung funb, oot auebtädlicbet ®atantierung bet
Otteptioilegien unb bet fteien Steligioneübung bem neuen $ettn
bie ^ulbigung }u leiften. @e {am fogot )u S^ceffen, inbem bie
aufgelegte 3)Ienge in bie feit 1618 \>ux(i) ben ^fal^gtafen SSolfgang
Sßil^elm bem tat^olifcben jtultue }utüdgegebene ^fottfitd^e ein*
jlütmte, ben fungietenben ^tieftet oerttieb unb ben tefotraietten
^tebiget an beffen Stelle fe^te.*) S>atob bto^te Sd^joatjenbetg
') 68 genflge ^ M« Semtifamg, bo^ alle ni^t buri^ gebrutlte OueDen
fpcjieO beltgte Sttgofien auf Stt^balien teilä be8 @e^einten 6taat8at(^it)B )u
eerlm, tetlä be8 Xafyelbotfer 6taatSat(^ioä bofleren.
*) Xlä fod^er fungiert« banta(3, nie (Staf 9(. oon St^ioarjenfierg am
6. Sonuat 1632 bem Aurfflrflen ®eoTg 9Di(^e(m oon Sronbenburg berit^tete,
Sacob Simreii^, ein äXamt oon 70 unb me^r Sagten, nai^ o. Siedfing^aufen
(Siefonnat. > ®ef(^. oon 3fln(^>(S(eoe=»erg n. 6. 472 u. f.) feit 1610 Ol»
{loeüer Stai^folget feines gleii^namigen Sotetd im %mt, 1618 ober )ioif(^en<
buri^ buTi^ Sodann Xl^afer erfetjt. IDenn Si^ioarjenberg in jenem Serii^te
tei^t fyii, mat £. „in ber Oualität eineft rbmifi^'fat^olifi^en ^tiefterS ange»
fieU unb fo lange oetblieben, biB er oon beS $etm ^olggtafen ^t^. S>ut(^I.
obgefi^afft unb loiebetum ein btt^olifi^er ^tieftet eingefe^et norben". @<^n)at)en.
berg ^ottc fibrigcnS 1632 in ^deSioageny n>o „ni(^t alle Jtin^fpteUgenoffen
ber te^mninten Sieligion lugetban, fonbetn viele tat^olifi^ unb lut^erifi^",
ein @imultaneum fQr Soangelifi^e unb Aat^olilen „mit gutem contentement
Bttbeifeitä ReligionBoensanbten" bo^in angeotbnet, ba^ ber fat^olifi^e ^rieflet
morgens ftetS biS 9 tl^r, bet refotmiette ^rebiget bagegen oon 9 bis 12 in
bet ^onfiic^ bcn ®otte>bienfi oerru^ete, nai^mittagS aber etflerem bis
28
mit fhenger a^nbung: SDHttel unb Sßege, betnerlte tx, toflrben fid^
fti^on finben, bie Untett^anen )ur ^rffiaung i^er ©d^ulbigleit am
^u^altetu äBoIfgang Sßil^elm aber eiitfanbte ben ©e^eimen 'SHat
^ei^erm So^onn oon ®i)atibeti ate ©peiiallommil^ar mit bem
Sufttage, jtirti^e unb Pfarre mit aQem 3ube^ör ben jtat^olilen }u
tejlituieren unb bie SRäbeldfa^rer famt bem ^rebiger oer^aften unb
auf bas amt^ous )ut 99urg a. b. SBupper in ©etoa^rfam bringen
3U laften. 3" Se^terem lam ti ikii)voo\)[ n\(S)t, inbem es ben
• Snculpaten mit $ülfe guter ^eunbe im 9ergif(i^en gelong, burd^
erlegung einer Äaution oon 3000 ©olbgulben bie ©efftngniaflrofc
Bon ri<ä& objuwenben. •)
^njroifd^en toor fd^on am 11. 3|uli 1631 bie Übergabe oon
@(i^(o^, ^ei^eit unb jtird^fpiel ^fldefitoagen an ®(i^ar}enberge
äSeooQmäd^tigte geric^tliti^ ooEjogen toorben. Sßd^renb bie bergifd^en
£anb|idnbe gegen bie Abtrennung ^fldetroagena proteftierten, er^ob
ber ®raf wegen ber ©injiel^ng jener ©trafgelber burd^ SBoIfgong
SBil^elm SJefd^roerbe, weld^e oielme^r i^m al8 bem nunmehrigen
Sn^aber ber £anbe8^o^eit am Drte auspantroorten feien. %a^
gleid^ieitig begann ber lange @treit {»ifd^en Sßoifgang SBU^elm unb
bem ©rafen in betreff ber jtontributionepflid^t ^fidtedtoagens.
©d^toarjenberg ^ielt babei att ber Snfid^t fejl, bag ale din(i)i=
unb Areie|teuern, )u benen bie ^errfd^aft nad^ ber Serleil^nge«
urlunbe oom 17. 3uni 1631 beijutragen ^atte, nur biejenigen }u
betrad^ten feien, roeld^e auf orbentlid^en Sfleid^a» unb Äreifltagen
oerroittigt roorben, wogegen ber ^faljgraf aud^ bie ©teuerleifiungen
iur Untergattung ber Steid^sfriegSoöRer in jene eingerechnet unb
bea^alb bie iBeitragsquote ^üdtesioagene )ur @efamtlontribution bea
$er}ogtumd 99erg burd^ bie Statrilel fejlgefteQt niffen tDoQte. 3"
fold^en gemeinen 9leid^8laften nad^ ^erfömmlidber Ouote beisufleuem,
meinte SBoIfgang Sßil^elm, roecbe aud^ ben ^üdCesroagenern oiel
erträglid^er anlommen, als bie parti(ul&re SSeranlagung. ®raf
3 U^t, festerem oon 3 6t8 6 U^t bie Ättc^e jut Serfagung ftanb. SRan fie^t,
ba| ®taf abam, rote et auc^ ben Äutfürften oet|lc^erte, 8«n"flt w«/ Xotetonj
in Te(t0iöfen Singen ju flben, abtt (eife treten rooHte er, fo gab et }U oet»
^§en, um nic^t SBoIfgong ffiU^elm oufju^ac^eln. S>oc$ loir greifen ^ier bem
befonberen Stbfc^nitte oor, ber bie lttc$(i(^en Set^SItniffe $ade8ioagen< 6e<
^anbeln foS.
') 9luf ^arfprac^e ber reformierten @ema^(in beS ^faljgrafen, ber ebe(n
Katharina S^arlotte, rourbe fpSter, im ^^iai^re 1632, bie itaution«fumme
„ben Untert^anen ber ^i^eit ^adeSioagen au< ®naben loieber aulgtfolgt".
29
9bam iebo^ enoibnte: lieber noDe ei fein Sanb it(i^ gevoltfam
entreißen kifen, als feine 9ie4te aufgeben.
9u« bem Slawen bet SorfleOungen, Alagen unb ^tefiationen
oon ber einen ober anbein €eite tritt und beutlid^ ba« Silb bet
2>TangfaIe entgegen, untei benen ^fideflioagen in ben 3<it^ be«
btei^igii^en Jbriegefl faft ununtetbtod^en }u leiben l^tte. Sim
lageiungen, Shird^flge unb Sdba^ungen bur^ ^oO&nbifdbc, &^voti
bif(!^e, fiigifHfd)e, $efftf(!^e unb anbete Xtuppen folgten einanbei,
iumal in ben So^en 1631—1637, in tafd^em 9&e^\el 3m ^uli
bi« flooembet 1631 (al« bet ^faljgraf oerfünben lie^, oon "ben
auf bem AreiAtoge bem ^ersogtum 99etg aufjuetlegenben SiSmet«
monaten foSe ftets bet 53. Xtü. bie $&de«n>agenet Dtwtc bilben),
lagen im Ort niebetlänbif(!^e 3Rannf(!^aften untet ®taf SBil^lm
oon 9}affau; im 9Rät} 1632 finben nit bafelbfi btei ligifHf(!^e
Stegimenter untet bem Dbetften abolf oon (Spnatten, beten Shitd^)«
nunrfd^ Jtutffitfl ^binanb oon Adln bem ®Tafen als unumg&ngli«!^
^fieSte, im 3uli be«felben So^te« f(!^n>ebtf(!^e Steiterei unb gu^
ooU unter bem DberfUieutenant Sadpat oon Dftenoid, bie ft(!^ im
€(!^loffe 9leuetbuTg nie in ^fideftmagen feftgefe^t Ratten unb oon
bort mie aus bem 9mte Steinba«!^ unb Jtitd^fpiel fiinblat ißtooiant unb
Shinitbn tequirietten, inbe« fie in ber ©laffd^aft 9Rat! i^te SSetbe«,
@ammel> unb SRufletpl&^e erri(!^teten. 2lm 9iooembet 1633 ^öten roit
oon ben Serfu(!^en be0 fc^ioebifd^en Jlommanbanten }u Siegburg, oon
^ädeftioagen Kontribution ein}U3ie^en unb baefelbe „unter ba0 t$flrflen-
tum ä9erg {u quotifieren unb an}uf dalagen", auf SnfHften ber Aommif<
fare äBolfgang SSil^elm«, loie S(!^ioar}enberg behauptete, loafl Stfterer
aber als oöQig grunblo* unb mit ber Srilärung jurüdioiefl, er
fytbt ben 9nf(!^lSgen be« jlommanbanten nie in ääejug auf baS
übrige bergifd^e fianb fo aud^ in Setreff $&de«n>agend ftetft
niberftanben. 3ug(^($ i^0tc ft($ ber $fal}gtaf bereit, gemeim
fd^ftlid^ mit Aurbranbenburg bei unb n>iber ©daneben @d^tte
{u t^un, bamit man ^infori oon Aonttibutionen, (S^attionen, Sin^
quariierungen unb fonjligen AriegBlaften unbehelligt bleibe; bann
tofirben oud^ bie Untert^anen, „loeld^e ie^t auA Stangel an Stoffen
unb Sie^, fo i^nen oon ben Sdbveben abgenommen, ilire eigenen
^Iber nid^t }u bauen imftanbc feien, bem ^enenmeifler bie fd^uU
bigen 3>ienile befb e^er präfHeren lönnen". 3m ^a^re barauf (1634)
l^tte ber faiferlid^e Aommiffar SSil^elm oon Selbrüd ^fideiroagen
ofiupieri, fonffribierie bafelbft ein Siegiment @olbaten unb preßte
30
ben Untert^cmen innerhalb utet Sllonaten bei 8000 Sftt^It., 58iftualien
nid^t geied^net, ab. 3)er laiferlid^e @metal (Siaf ^etei oon
Wanefelb befeittgte ivaai auf bie i^tn gemad^ten aSorflellungen bie
SJelbrüctfd&e 6inquartienm0, ebod^ nur, um felbp bie ©ngefeffenen
^üdefttsagens aufe neue biei äHonate lang mit Jttiegdfleuent ju
belegen. SRittlertDeile begann ber Dberfl Jtridenbed }u ^üdediuagen
für fein Slegiment eine ^etiutiening, oon ber fid^ bie oielgeptagten
Semo^ner nur burd^ Erlegung einer abflonbftfumme von 1800
9h^Irn. }u befreien oetmod^ten. Unb als ber SRarquia be @aretto
an ber @pige eines taiferlid^en Jtorps anr&dtte, nntrbe bae ganje
^ragonerregiment bed Oberfien fieälie in ber ^ertfd^aft einquartiert,
oon »eld^em gemelbet mirb, ed f)abt mä^renb eined me^nnöd^ents
lid^en Slufent^alts, abgefe^en von ben Jtoflen ber Unterhaltung unb
{^ouragierung, eine S3ranbfd§a^ung oon 14 000 ®ulben vom Drte
erjaungen. Slid^t uiel bejfer »irtfd^afteten in ben Sauren 1636
unb 1637 bafelbfl bie Siegimenter ber Dberflen @rafen von ältt^eim
unb von SoQorebo. ^n ber ^^at mar bad Heine ^üdeemagen in
jenen ^agen gleid^fam ein SSrennpunft für bie 3)ur4)}ttge unb
Operationen beiber Heerlager gemorben unb ts fd^eint, atö ^be
man bie friegerifd^en @äfle oft red^t abfi^tlid^ aue bem neutralen
@ebiete be« ^erjogtums S9erg über bie @ren}pfä^Ie ^üctedmagene
geioiefen. 9Konate, felbfi ^afyce lang, blieben bie angrenjenben
bergifd^en Smter oerfd^ont, m&^renb e» in ^üdtedmagen oon Sin^
quortietung mimmelte.
@raf 3lbam oon ®d^mar}enberg, mit äßolfgang äßtl^elm
belanntlid^ in unermüblid^er SSerfed^tung ber eigenen ^Sntereifen
mettetfemb unb mit biefem }u ben fd^reibeiftigften 3)iplomaten bee
17. SSd^i^unberte jäl^tenb, ^atte nid^t unterlaffen, bie ^ülfe bes
Jturfür{ten @eorg SBil^elm fomo^l aU aud^ be« Jtaifere t^erbinanb
ni. miber feine SEßiberfad^er unb S9ebränger anjurufen. 3»
Unteren gefeilten fid^ gemifferma^en au4) bie bergifd^en Sanbjlänbe,
beren ^ro}e| gegen ben @rafen unb ben ^fal}gtafen }uglei4) beim
9iei4)S{ammergeti4)t }u ©peper fd^mebte.
®em trat ber Jturfürfl für ben ©tanbpunft feinea ^e^eimen
SÄotefl ein, inbe« ber Äaifer bemfetben unter bem 26. Slooembet
1636 ein Aonflrmatione^^atent bejüglid^ ber Smter ^üdteaioagen,
^uiffen unb ?leuerburg ausfteHte unb am 4. 9looember 1637
bem @eneraUJlaftterer 93d^mer S9efe^I gab, ben ®rafen gegen jebe
SeläfUgung in S9etreff ^üdtestoogene }u fd^ügen. Sbt ben t$elb«
31
iDO^tmeiflet oon S^Ien unb ben ^0>tnfttf(i^a(l ®tafen SReU^or
oon ^a^felb rrgingen jubem Iaiferli(i^e SBrifungen )ur Sbroe^
irbe« SingtiffM in bie ben ^ctrfd^aftcn ©(fy^ox^oAttii %tn6fyiu
S^emtion.
^ieibut(i^ nKtrb ^tüxi) bantals fo locnig nie in ben folgenben
So^en ben ntUitöriffi^en Jtontributioncn unb Slequifttionen ein 3icl
gefe|t 9Ran ft^t an folgten Seifpielen, nie bet Srm b«c
Obrigleit lo^m unb fimodb genoibcn xoax in jenen böfen Qdtm.
e< mat int f^^fontmet 1639, als ber ^eil^t unb bem
Xmte ^ü(fe«n)agen fafl gleic^eitig mit biteften S^a^ungen bvaif
bie taifetlicben Obetften Dtto S^riflop^ oon @patr unb SNeutec
oon ben ^fif^en Sefe^te^abem in SIbetfelb, bem ©cnetaUftiirgA«
tonrniiffoT Aarl oon Uffeln unb bem Oberftlieutcnant unb Jtomman«
banten €$fltte fd^otfe SRequijttionen auferlegt nnirben, mit ^inmeifung
barauf, ba§ bie ^ildedniagenet bis auf SBeitete« aQein ^ietbiorc^
oon „ben l^f(i^äbli(i^en änUitärseseCutionen unb anbeten Unge»
legenden" oerf(i^ont bleiben lönnten. anbeierfeits brängte Sßolf;
gang SBU^elm auf (Sinja^Iung bet Jtontributionsquote füt bie no<^
im Setgifd^ kgetnben diegimentet bet Dbetfien bleutet unb
Spott.
@egen bie ftd) SEBeigetnben fd^titt mm bet ^faljgtaf )ut
S^ehition. @nbe ähtgufl 1689 tädte ein Xtuppenlommonbo au«
S)äffeIbotf in bie ^ettfd^ft ein, oon bort (gefangene tmb übet
100 @tfid 9tinboie^ nad) Slberfelb entfä^enb unb ^Kontributionen
oer^ängenb. ^rotefle @(i^ioatjenbetgA unb feine« Obetamtmannes
2to^nn ^etbing, fomie beffen @enbung na(i^ S)üffeIbotf blieben
Sunäd)fl o^ne Stfolg; ba gelang efl ©(^wotjenbetg, ben in laifet?
iid)en ^ienften in bet @taffd)aft 3Ratf fle^enben btanbenbutgifcben
Obetften @iegmunb Xxea^d) oon Suttlot )ut Unterflü^ung ^eron«
Itqie^en, nad)bem f(^n einige äBod^en oot^et fturfürft @eotg
SEBil^elm ben Sefe^l an bie Seamten bet @taff(i^aft ^atte etge^en
lajfen, im gafle ber ^faljgtaf gegen ben ^ettenmeifier unb beffen
Untett^en etioos X^ätlicbe« ootfe^te, ©emolt mit (Senalt )u
oettteiben, SRit jwei »egieitetn beim ©tfd^einen eine« neuen neu»
butgif(i^en @;eIutions^mmiffat«, be« ftapitän^fiieutenants SRouton,
eiligfl mit 3Üitna teitenb, btad^te ^etbing am 10. Scptembet
1689 felbfl )ioei Jtompagnien }u Siog be« S9uttlatf(i^en Aotp« naif
^fideflwagen, imi Jtompagnien )u ^^ abet nad^ @d)ioelm, mit
bet S)to^ng, bag lein neubutgif(i^et @olbat, bet fid^ nod^ in
32
Öüdeawagen antteffen lafje, om Seben bleiben wetbe. Unb fogat
©parr unb 3Jleutet, fo munfelte mon, bereiteten ftd^, Suttlot ju
affijHeten, »ä^renb in ©Ibetfelb unb Samten, »o^in bae auB
^üdeenagen oertriebene ^te^ famt ben befangenen gebrad^t »orben,
aOeö eine« feinblid^en ÜbetfoUe gemättig mar. äBolfgang äBt^ielm
feinetjeit« erliefe Befehle jur SSerteibigung ber Stabt ©Ibetfelb unb
orbnete iuglei<!^ bie alebalbige SSJegfä^ng ber befangenen unb bes
ntd^t oerfauften Sie^c« nad^ S)üjfelborf an. ©o fd^ien ein blutiger
Äonflift unuermeibli^i, ben }u f^iüren ©d^roarjenberg nid^t für
unjeitgentäfe gehalten ^atte, um mit ^ülfe befl Aotfer« 99ranbenburg
in ben aQeinigen S9e{t^ beö nieberr^einifd^en @rbeö }u bringea
3m legten älugenblicte gab inbeB äBolfgang SSJil^elm, lute n
unter SBa^rung feiner Siedete am 30. ©eptembet 1639 bem ftut»
fttrflen melbete, bie @efangenen unb bie S9eute aus ^üdedioagen
Lob. Sin laiferlid^eB ^roteftorium unb ^naUSnanbat, baB
©d^varjenberg ftd^ burd^ ben @rafen XrautmannBborff bei ^bi<
nanb IIL auBgetoirlt, tl^at baB übrige unb fo var einftmeilen ber
äufeere triebe }n)if4ien Jturbranbenburg unb $fal}neuburg geftd^ert
SlB nun ^etbing oon SSJolfgang SSJil^etm bie Sificterftattung
verfd^iebener S9eträge, SRanjionBgelber für baB eingelöfte 93ie^ fonrie
bie oon bem Hauptmann ^outon unter bem Flamen Soloaguarbie«
@elber oon ^üdeBmagifd^en Untert^anen erpreßten ©ummen, mit
ißrotoIoQ oom 27. DItober 1639, forberte, xoiti ber $fal}graf
feinen ©ubemator, ®e^eimen %xt, Aömmerer unb Dberften ^^onn
oon Slorptat^ an, bie SRanjionBgelbet „filr biefeB SWal", unter
Sieferoierung ber @r^ebung ber SReid^B: unb AreiBfteuem famt
S^ieftanten, )u erftatten unb aud^ ben 9nouton jur Slüd^^lung ber
©abaguorbiegelber, fooiel er baoon nid^t in Sied^nung gebrad^t,
)u oetanlaffen. Unb im 3Rai 1640 ^ielt SSJolfgang 2Bill(ielm ben
branbenburgifd^en Sbgefanbten gegenüber, »eld^e megen ber Se^
fteiung ^üdeBnKigenö oon aQen laiferlidben AriegB^Sinquartierungen
unb Rontributionen oorfteQig gemorben, ivoax an feinem ©tanbpunit
ba^in feft, bafe aOe oon laiferlid^er anajeftät für 9{eid^Bool{ auf^
erlegten Safien nid^tB anberB alB S^ieid^Blafien unb SReic^Bfteuem
feien, beutete iebod^ an, er nolle ftd^ in Hoffnung auf bie htrfürji:
lid^e Snterceffion jur Befreiung feineB ©tammlanbeB 3ieuburg
»illfä^rig erjeigen, inbem er baBjenige, maB feine Untert^anen für
bie ^üdeBnagenet }u ben JtriegBlaftrn biB^er Rotten oorfd^iefeen
muffen, liiegteren in ®naben erlaffe. S)abei meinte er, eB mürbe
33
au^ inrifinftige foI(^en 9rif(^uffee ber ^fidMioageneT )u ben e^tra^
orbinöten yttiäü' unb ftricgelallen nic^t bebärfen, „loenn ti 3^re
e^infötfUidie Shtrc^Iaud^ nebflanbetn Q,\)vu unb %üt^m bei eiltet
ftatferL SRajefUtt ba^n tieften roeQten, ba^ I)tnfort {eine RrieQ«:
oSOec in biefe Sanbe gelegt, auc^ teine anbem Steuern unb Saiten,
olA bie auf 9{ei(^«c unb ftreistagen otbentlic^ eingeimOigten, ben:
felben feinen Sanben aufgebtungen nieti>en". SdjlieBlic^ qcA bet
@efanbte bie (Srfläiung ab, fein $ett, bet Sit^OQ, fei erbötig, ti
mit ber G^aftion unb G^elution ber itrieg«{ontri6ution noc^ fernere
fec^ SRonate an|tel)en }u (äffen, „in ber genHffen Hoffnung, e« nerbe
unterbeffen bei bem Iturfürftlic^en Koflegialtage }u 9tamberg unb
etnxi in Jturiem etfolgenbem Sleic^toge bie @ac^e burd) bie Aur«
unb pT^en be« Steige bei ber ftaiferlid^en äRajeftät unb fonjt
nieber auf ben ^i ber Iieilfamen Sieic^fa^ungen unb bed alten
^etfomntens, fonberlic^ aber auf bie fo teuer erworbenen %er>
f^onune«:@rtlärungen gerichtet unb '^fjtt j^r^lic^e 3)urc^laud^t ber
Stnquortietungen enthoben »erben".
9lm 14. ^&rj 1641 ftarb ®raf 9bam von ©c^roorjenberg.
S)er @oI)n ^oliann 9lboIf beeilte ftd^, in bie Siechte unb Seft^ungen
be< %atet« einjutreten. ^n ^ücfetniagen erfolgte am 5. unb
8. Sptil 1641 bie @rb^ulbigung ber Untertlianen unb bie feierlicbe
Sefigergreifung be« @(f)loffe«. 2)er junge ®raf lieB ungefci)eut
oettfinben, ba^ er ®imborn>9leuftabt unb ^üdefltoagen ate freie
Sieid^fl^Knfdyaften fiberlomnten I)abe, roogegen, ma« le^tere Qexx'
fc^ft betraf, 9Bolfgang Sßil^elm begreiflic^enoeife auf bae ent:
fii^enfle proteftierte, nac^ nie oor an feiner Se^nd^errlicbteit unb
benfonitigen9ie<^t0anfprtt(^en feftlialtenb. ®raf2|ol^ann9lboIf parierte
mit ber ^berung ber feinem SSater 1631 erneuert auf SRontjoie
oerfci^ebenen diente ober äludlieferung bti Unterpfanbe«. 3)a aber
ber ^foljgraf meber bie oerbrieften 50 000 3^lr. jtapital, nod^
bie auf 3000 2^I)lr. tebujiette jälirlicbe Stente ju ^o^len imjlanbe
mar, lam ei noc^ langen Serl^anbtungen fc^lie^lic^ )u einem Ser^
gleite, morin einerfeite oom @rafen ^nftci)tlic!^ ^üdFeflnKigend bie
SSerpflü^tung anerfannt nmrbe, nid^t aQein bie ©einer ^ürftlid^en
S)ur(^laudf^ teferoierten fRnäß* unb Jtrei«{leuem, fo auf 3tää)it
unb Kreistagen gebilligt, fonbern aud^ bie Sinquartierunge« unb
Setpflegungdlaften fonie fonjtigen Kontributionen für dieid)«: unb
5tteifltnqppen }u V«4 bed gefomten bergif^en Jtontingent« ju tragen,
anbererfeit« aber SSolfgang äßillielm bem ®rafen gegen Slüdgabe
3
34
bec Serfd^reibung auf ^tontjoie bad 9mt Somefelb mit bem
Jtird^fpiele SDermeläftrd^en, ben fün^e^n ^öfett, 3)abrtng^aufen,
3)^finn, 9(lentf<i^etb unb bem Jtlid^fpiel Sßippecfürt^ pfanbnxife
fibetlieferte. Singefdbloffen hierin naren ber Srbfd^a^ unb bie
^erbflbebe bes genannten Slmte Somefelb (}ufammen auf jS^rlid^
1229 ®ulben 24 @($iatng unb 9 Pfenning 3t^etmf($ oeranfd^Iagt),
befigleid^en bie l^ergebrad^te Slccife oon Sßein, Sier unb äJrotbaden,
bie Slaturalgefääe ober bas ©filbenlom (nSmlid^ 6 kalter äBeijen,
26 3Jlaltet 2 €ümmet •/• Viertel «oggen, 12 SKaltet 3 ©ümmer
unb 1 Se^er ®erfie, 106 SWaltet 1 Summet, 2 SSiertel unb
2Vt S3e^er $afet, ferner ber (Srbfd&aft unb bie ©erbflbebe im
Jtird^fpiel SBipperffittl^ (ca. 408 ®ulben, 14 S^iQing unb 3 Pfenning
9l^einifd^), 65 SRalter gemeinen ^terl^afere, oerfd^iebene SRü^Iem
gefalle, bie S3tüd&ten unb SJienfle, S^gben u f. ro. SJlefer 9Ser=
glei($, meld^er ftbrigenä bem $fal}grafen bie lanbesfürfllic^e l^o^e
Dbrigleit unb bamit oerbunbene ©ered^tfame unb bie SBiebetein:
löfung bea ^fanbes mit 30 000 3Wl^lr. innerl^olb 9 3Jlonaten oor=
behielt, für bie 3nt na($ Sblauf biefes ^lermins bie ^fanbfumme
jebod^ auf bas Stoppelte er^öl^te, roarb am 4. gebruar 1645 be^
urhtnbet unb am 8. bedfelben ^J)(onatd oon beiben jtontral^enten
ratifijiert ©leid&jeitig empfing (mit Urhinbe oom 6. gebruar 1645)
®raf 2tol^ann Sbolf oon SBoIfgong SBill^elm bie Segnung mit
ber ^errfd^aft ^ikdeSioagen. S)iefer Sluägang ber SSer^anbUingen
erregte im Sanbe lebhaften Unnnllen. Sli^t nur bie SSorfle^er bed
Äird^fpiels SBipperfürt^, fonbem aud& bie bergif<i^en ßanbftSnbe
oon Slitterfd&aft unb ©täbten, im granji8faner=TOinoritenfIojier }u
Äöln oerfammelt, protejlierten. 9Jlan flagte laut über bie SSets
ftümmelung beS SonbeS ä9erg unb bie SBeggebung ber @ingefeffenen
unb Eingeborenen, als nenn fol^e leibeigene ©{laoen mären unb
bef^Iog ba^er, unbeirrt burd^ fürfllid^e Sbmol^nungen unb bie
laiferlid^e Seftätigung ienee SSerglei^S, unangefe^en ou^, ba^ ®raf
Sd^roarjenberg oon Somefelb unb ^üdesroagen bereit« Seft^ er^
griffen, }ur SBa^rung ber oerle^ten Sanbesprioilegien ben $ro}e^
bei Btei^etag unb dleid^dl^ofrat^ }u oerfolgen.
erjl na^ SBoIfgang SBil^elmfi JCobe (f 14. 3Jlärj 1653) trat
eine entf^eibenbe SBenbung «in, inbem beffen @o^n unb Slad^folger
^ß^ilipp SBill^elm, ben Sd^ritten unb Seftrebungen ber ßonbflänbe
fid^ anfd^Iie^enb, ben ®runbfaft anetfannte, ben bie jülid^fd^en unb
bergifd^en <3tänbe 1649 ftatuiert Ratten, ba^ n&mli^ o^ne {tän=
35
bifd^e Sennfltgung bei Sanbe«fürß fein 5lammeT0ut ju oerfd^enfen
obet fonfi ju oerSu^em befugt fei ^^ilipp SEBtl^elm verfehlte au(i^
gelegentlich ntd^t, auf tatferlici^e 3Ranbate )u oenueifen, burd^ meiere
bie 2)onati<men unb SCIienationen feinefl SkitetS für nuQ unb
rn^g erflätt norben feien.
6in Schlag, in aQet Stille geplant, foQte bie entfrembeten
^fanbftttäe bent bergifci^en Stammlanbe »iebet {ufü^ren.
es loar im 9tooenibet 1653. Sin Sieutenant oon ber Jtonu
pognie beft neuburgifd^^ Hauptmanns @d^itp ^atte ousgefunb*
fd^aftet, ba^ auf bem ^aufe Hüctesmagen nur fünf 3Rann SSad^e
pofHert feien. 3tä6)Ü\d9t Überrumpelung berfelben nad^ übeifteigung
ber @d^lo^mauer erfd^ien ba^er, bei einigem ffitiSfyillt, eine leidste
@ad^e. ^en oon $^iKpp äBil^elm erteilten Sefe^Ien gemS^ rüdCte
am 9lad^mittage beS 18. 9looember 1653 ber Sieutenant ^ungblut^
' mit 25 9Rann unb mit ben nötigen ©turmleitem oor ^üctedioagen,
nod^bem ber Dberji Jtonrob @umpred^t oon SSelbrüct mit 100 3Rann
)u %a^ unb 25 ^ferben in einer Entfernung oon etwa 1 Vt @tunbe
ium SuccurS jtd^ aufgefteQt l^atte. ©leid^jeitig erfd^ien ber t^istaU
äboofat Dr. jur. ^^ilipp SHift mit bem Auftrage, ben getöanen
©d^tt mit Berufung auf bie Sanbjlonbe, beren Äonfenfl bem
®rafen oon ©d^njarjenberg mongele, ju red^tfertigen.
3He Dffupation ging rafd^ unb glüctlid^ oon ftatten, bod) jur
^ulbigung für ^^ilipp SQil^elm wollten fid^ bie HücteSinagener
vriber Snoarten nid^t oerfte^en. 9(uf bie nieber^olte Steigerung
ber oorgetabenen SSorfie^er, ©c^bffen unb Untert^anen ber jjtei^eit
unb bes Jtird^fpiels, bie ftd^ auf bie bem @rafen oon Sdbnarjen:
berg geleiftete ^ulbigung unb ben jegt ju befa^renben SReineib
beriefen, brad^en beS^alb fd^Iie^Itd^ bie fürfUid^en SSeooQmäd^tigten,
unter SCnbro^ung ber l^öd^ilen Ungnabe be< ^faljgrafen unb
Ser^&ngung einer $ön oon 2100 @oIbguIben, bie Sier^anb^
langen ab.
€s voax ein Symptom ftarf ausgeprägten ^artifularismus
ber in loenig me^r als 20 ^aliren ousgebilbeten Siebe für bas
Soterlönbd^en innerhalb ber @d^n)at}enbergtfd^en ©renjpfä^Ie, bas
üdb in biefem S3er^alten ber HücteSmagener funbgab, anbrerfeits
aber audb ein 3nd^en ehrenhaften t^e{l^altens an ber bem @rafen
gelobten Streue unb ber Slu8fCu§ eines Sied^tsfinnes, bem ein aber«
maliger SBed^fel bes 9legiment8 in fo furjer 3nt, nac^bem man
ftd^ eben erft mit bem Sefle^enben ausgefö^nt ^atte, ftarl loiber«
3*
36
fh^ebte, }umal berfelbe in plä^liiitx unb geraoUfamet Sßeife einge«
leitet roor,
^t 9U{litutton bet ^etrfd^aft an bafl ^ous <S(^i9at)en6ecg
{am es inbeHen trog bes in StegenSburg unb beim Sleic^s^ofiate
oom (Srafen ^to^ann ilbolf angeflrengten ^roje^ed unb oerfd^iebener
bem ^faljgrafen ungünfUgen S3efd^Iü{fe unb SJtanbate ni^t $^lipp
äBil^elm oerflanb ed untet gefc^idCter Sinrcirfung auf bie äRajoritöt
b(4 9ieid^«^oftat8, iDobei auc^ ^^ä^Iein guten 9ledanoeinS nic^t
gefpart iDurben, ben ®rla^ entfc^eibenbet {aiferlic^er Befehle {u
^intertteiben, roä^tenb bet fc^Ieppenbe @ang be« ^rojeffes me^r
unb me^t ber anfügt 9{aum gab, ntft ein gütliche« Sbbmnun
!önne ben jlonftilt ^eben. <Bä)lie^lvi) bequemte fid^ benn au4
@(^niar)enberg, injraifd^en }um taifetlic^en ©e^eimen 9lat unb
^rärtbenten bets Sleic^a^ofrat« befötbeirt unb 1674 in ben Sfleic^««
fürftenilanb erhoben, jum 33etgleid^e, bet unter faifetUc^et Set»
mittelung butc^ beiberfeitige Aommiflare )u RUn am 14. Dltobei
1675 feine cnbgültige jjejtjtettung emp^ng. gütjt ©(i&raaijen»
betg oeiiic^tete banac^ auf feine Snfptüc^e an ^ütfeiiDagen gegen
eine Sntfc^äbigungsfumme oon 100 000 @ulben, beten größter Xeil
mit 63 703 V« Stt^ltn. ben @4iDat}enbergifd^en SSeooIImdc^tigten
fofort audgeja^lt raurbe, »ogegen bet 9lefi im betrage von 2963
dlt^Itn. an ben taifetlic^en 9teid^S^oftat unb älbgefonbten ^ofymn
^fc^et bis jum SuSttage bet rcegen befl 3(t^Iung«futfed unb bcA
Slufgelbes noc^ obfd^raebenben Differenzen ale Depofltum fiberging.*)
Die @pifobe @d^iDat}enbetgif(^et ^enfc^aft loar hiermit ffir
^üdeeraagen beenbigt
') SBarat bie üBcr biefcn Refl oor6e§attene IBiener 9tefo(utt«n, bet ^
$^Uq>^ aßi^eln fOgen noDte, etfoCgt ifi, ge§t out bem !Dflffe(bo;fet SRotetioIe
nit^t ^etoot. SHc Attfc^igungSfunme toor flfirigene nebet caii 2>oinania(>
nod^ au8 £anbeSimtte(n, fonbetn hvs^ eine auletotbentli^c Xnfei^e (ef^afft
notben, {u neiget bie fSmilit^en ®e^eiinen 9teQiettmg8<, $of: unb Jtammet»
t&te nebfi fonfttgen Seamten bet Jtonegi(i(ie§l>tben foniie bie Hmüevtt,
S5gte, Sticktet unb S^uU^ei^en oon 3üli($>eetg gegen Setpfdnbung bet f&ift«
Citren Spontanen beitragen. 2>te bettejfenben Set^anblungen ^aite ju Jt5(n im
6eptcm6et 1675 bet ®e§etme 9iat unb 3&ti($f<l^ lton)Iet ^o^ann ^ebii(^
9t^- »Ott (Bottjiein mit ben bott^in befc^iebenen Setttetetn bet Seamten
ßeftt^
37
6.
IStmoÜMUi (1675—1806).
9{it ber beflnitioen 9itüdgeninnung ^üdMtoogenfl burd^ $f(tl)<
graf ^^lipp 9BUI)eIm traten fflr baflfelbe oer^ältniSmSgig tul)igete
Betten ein, in benen ftirc^fpiel unb 9lmt im Su^em 3ßoI)liianbe,
nwnn a&d) nid^t ol^ne äBedjfelfäSe, foit}ufd^reiten in ber Sage
nxtcen. ^afl @tiflleben, votli)ti bie ^üdeenagenet unter ben 9{e>
gtenmgen ^^ilipp SBiüielmfl (f 1690) unb feiner ©ö^ne, ber Äur«
fürften Sodann SBil^elm (1690—1716) unb ftarl ?ppp (1716
bi« 1742) geroiiyermalen fü^en burften, ijl burd^ bemerfenflmerte
lotole ereigniffe nic^t unterbrochen, mit ausnähme aflein ber QüU
btgung«feierlid^{eiten, bie niegen be« SiegierungSioed^felt ober |u
©unjicn pröfumtiuer ©rbfolger In ben 3al)ren 1716 unb 1717,
1731 unb 1742 ftottgefunben ^aben. Auf bie interimiftifd^e fiuU
bigung ober bas feierliche ^anbgeldbnid für Jtarl $^ilipp, )u
wtl^tm aQe Singefeffenen ber tombinierten ^mter Somefelb unb
$üde8ioagen am 19. unb 20. 3uni 1716 oorbefc^ieben morben,
folgte im 9topember befl näd^flen Sa^re« bie förmlid^e Srbl^ulbigung
unb eö mar am 4., 5., 8. unb 9. 3uni 1731, als bie @oentuaU
Srb^^igung für ftarl ^^ilipp'fl jüngeren 8ruber, ben 1729
enoä^Iten unb f(!^on am 19. SIprit 1732 oerflorbenen (Srjbifd^of
unb 5turfürflen oon 9Rain}, f^ranj fiubmg oon ^falg^Sleuburg,
por fid^ ging.
9Bie bae nod^ porl^anbene ^rototoS befagt, gefd^al) bie feiere
lic^e Sereibigung oor bem Smtmann j^eil^erm oon 9lagell }u ^erl
als fubflituierten furmainjüc^en Jtommiffar unb bem ^oflammerrat
unb Slic^ter 2BilI)elm Sem^arb ^Ml^eim: nad) Serlefung ber
lanbed^errlid^en Verfügung unb SoQmad^t leitete juerft ber Sd^ult^
{Ki6 ^^iOpp Soeper, beiber Steckte S)ottor, ben iSib, bemnäd^^
tamen bie reformierten ^rebiger ^o^annes ^oltI)aufen unb 3oI)annes
Srüningl^aufen, ber Sürgermeifler ber ;^eil)eit 3oI)anned $aager
unb beren Schöffen: $eter <3teinlauler, SI)riftian ^anten^aufen,
^bamte« ftrt|er, ^einrieb Surgl^off, S^itmann f^rol^n^aud, Soi^anne«
Jtooffer unb 2lo^(tnne4 fiangenbid, an bie Sieil^e. hierauf begab
man ftd^ auf ben <3d^Io^pla(, n)o beim ^errengebinge unb noc^
ben gleiten f^ormalitöten ber 9lamen3aufruf unb fobann bie @tbeiS:
38
lelflung ber Sinno^ner etfolgte. 3)lefeI6en naren teile perfönlld^
etfd^ienen, teils in gQltiget iÖSeife entfd^ulbigt unb oertreten. S>aA
?protofoII fü^rt runb 300 Slamen auf, unter benen rt<i& 5 »odt
^acter (So^anneö unb ^(ürgen Sod^acter, SEBitroe G^riilian Sodt
^ader, 33itn)e $etet Sod^odet unb nod^mals Wim S^rifHan
Sod^oder), 2 SBie^agen (SBil^elm unb Soad&im), 6 »omefelbt,
3 Säger, 3 Äott^auö, 5 »ergrau«, 2 3)orpmüaer finben.»)
SJTit bem 3^obe bee in }n>eimaliger @^e (inberlod gebliebenen
jturfürflen Hatl ^^ilipp etlofd^ am 31. 3)Qember 1742 bie neu^
burgifd^e £inie be8 pfäl}ifd^en ^aufed. Jtur) votier mar in ben
Öerjogtümem 3ülid& unb Serg jufolge lurfürlilid^en ©biftfi vom
22. Dttobet bed julegt genannten ^a^vi }ur @oentuaU®rb^ulbigung
für ben ^faljgrafen jtarl 3^^eobor oon Sulibac^ unb beffen al«
©ro^nic^ten Äarl ^^ilipp» mitbered^tigte SSertoanbte, bie ?prin=
jefjinnen ©lifabetl) Slugufle, SDtaria 3lnna unb SRaria granjtflla,
j;öd^ter bea ©rbprinjen Sofep^ Äarl ®manuel 3lugu|i oon ©uljs
bad^ (t 1729), gefd&ritten worben. iRac^ bem Seric^te bea $of=
fammerrats ^Ul^eim tourbe bie ^ulbigung )u ^üdefttoagen Dor;=
fd^riftdmä|ig am 18. 9looember 1742 betoirft, nad^bem bie ^ubli«
fation bea htrfürftlic^en Srlaj^ea „aUent^albeu mit ungemeinem
gro^loden ber 2lmtfleingefeflenen" begrübt roorben war. 3n ber
lat^olifd^en Jtird^e (ber @d^lo^!apeIIe) toar feierlid^ea muftfalifd^ea
^od^amt „mit Slbftngung bea älmbrofianifd^en Sobgefongea unb
unter beftänbiger Slbfeuerung einiger ©efc^üge unb ^öd^ft lebhafter
©rfc^einung ber mit htrfürftlic^er ©rlaubnia unb ^rioilegio gnäbigft
proDibirten 2lunggefeIIen:@ompagnie", bie i^rer ^eube burd^ fec^a^
malige Sntlabung i^rer ^Ruafeten Sluabrud gab. 9lad^ beenbigten
^JJlorgena: unb 9lad^mittaga::®otteabien{len etftra^lten fotoo^l baa
') 9it($i o^e 3nictef[e t^ bie gleichfalls no(^ erhaltene S^üienred^nung,
laut »eichet enq)ftngen: bet Xmtmann ^^t. Don 'Haiti füt oiei Xage Xn>
tnefen^eU, M eigener IBel&fKguns, idglic^ 3 @o(bgu(ben, fomit im ®an}en
12 @otbguIben ober 16 Stielt. 64 ilKuS, ^oflammetrat aRfll^eim fto bie
g(ei(^e Seitbauet je 2 @oCbguIben, tufammen alfo 11 Sit^It. 16 SUbuS, ®en(^ia<
fc^reiber Stofq 2 Stielt. Zniien, mithin inJSgefami 8 Stielt,, au^erbem noc^
füt ®Epebiüon unb SRunbtetung ber Ser^anblungen 1 Sit^Ir. 40 SUbuS. 3)em
gfl^rer $l>net unb bem Soien Sffer »urben fUr i^re Sei^aife t&glic^ 28 %bu8,
)ufammen je 1 Sit^Ir. 32 XliuS oenoiaigt, fobo^ bie Xuigabe für SHäten in
, @umma 40 9li^(r. 24 XlbuS ebilhnlt^ig betrug. ^Or bie ^au^tbeteiligten
»aren biefe (Einnahmen leineSnegS gering, ba fte fu^ in IBenneUlirc^cn,
3)abring§aufen, 3)^ann u. f. w. genau ebenfo nieber^olien.
39
but^ „Susfteaung txfi fuTfürfllidben SBoppens" als fflrfU^er Sit
getenn^eid^nete S^Iog ald bie gan^e {^etl)eit in einer „ooHtommenen
Saumtnation", begleitet oon netten fptül)enbem ^enoerL
S)ie ^fyct ber langen 9tegierung be« AuTfflt{ten Stoxl X^eobot
(f 16. gebtuat 1799) »erliefen für ^üdearoagen unb für ba«
bergifc^e Sanb äbet^oupt niti^t fo oer^SItniSmälig tu^ig nie bie
bet näti^fien Vorgänger. 9taijlbem ber oufblü^enbe Drt am 5. @ep<
tember 1753 hatif eine geuersbninfi Sifntt gefti^äbigt norben,
l^atte betreibe in ben ^a^xm 1757 bi« 1760 butcb eimtuartie«
ningen tmb Stanbfti^a^ungen befonbere feiten« bet ^anjofen, teil«
»eife au<i^ feitens bur^ie^enbet preu^if^iet unb I)annöoerf<i^er
S)etai!^ements mel )u leiben^ ebenfo au<i^ ba« Smt SSomefelb unb
bie bergifti^e ^ouptfkbt Sennep.
Solcbefi voat ahn nur ein SSorfpiel beffen^ vao& bas le^te
3al)rie^nt Raxl X^eobotS bringen follte. 9te Aurfürft SDlanmilian
2fofep^ aus ber Sinie ^faljsSweibrüdensSäirfenfelb in ber Slegierung
fiber bie gefamten pfäliifti^sba^erifdben Staaten fuccebierte unb
unter bem 26. ^ebtudr 1799 bie Sefitergreifung bed $eT}ogtumS
Serg in feinem 9lamen unb bie Sereibigung ber fämtliti^en Beamten
anorbnete, fianb bas Sanb no4) unter bem Sirude ber AriegA^
ereigniffe, bie am 6. September 1795 {ur ä9efe|ung ber Siertben)
S)ä^eIborf bur<i^ bie {^aniofen gefüI)Tt unb bamit eine ^eriobe
gerbet S)rangfale eingdeitet Ratten. @S nrnr )u jenen oon bem
^elbenntütigen ^erbinanb Stüäer aus SSensbetg geleiteten ^xn^
f<i^arenbilbung«n unb Stumpfen (1795—96) getommen, in nelti^en
fi<i^ bie erbittetung be« SanbDoIts fiber bie ma^Iofen ^orberungen
unb äCuflfd^eitungen ber nälfdben ISinbringlinge nid^t nur im Ober:
bergif(i^en unb bei bem balb oon ben fran)ö{tf(i^en, balb nneber
oon taiferlid^en Q^ruppen befe^ten @<i^(ojfe Sensbetg, fonbem au<i^
bis in bie @egenb oon ^üdednagen ^in funbgab. Sin Ifi^ner
Überfall, ben ©tüder im $erbfie 1796 geplant, war oerraten »orben
unb ^atte ju bem 9Rarf<i^e bes SHoiftonSgenetalS 9te9 fiber Dpiaben
unb Solingen nacb aEßermelSfird^en |u, foioie bemnäc^fi {ur Silbung
eines Sagers bei ^üäesnagen Serantaffung gegeben. SB&^renb
Stüder, ber nod) in ber SHadbt oom 7. jum 8. SJejember 1796
na^e beim Säger eine %tü>via<S)t bes jjfeinbes aufgehoben, ber über«
ma^t toeid^en mu§te, ^e 9te^ fein Hauptquartier in ^üdeSioagen
aufgefti^Utgen: er felbfi nar mit 10 S)ome|Uten unb 15 $f erben
im Stf^lofte in^Hiert, bie SDtannf^aft bei ben Singefeffenen ber
40
^et^rit, unb nmx ben ganjen iiinter unb baö ^rü^io^ 1797
^inburiif). *)
2)ie Occupatton bet 9fteftben) 2)af[eIboTf unb anbetet Xeile bed
^etjogtumö äSetg butd^ bie ftangdfif^en Xtuppen ettei^te i^t l£nbe
betannttid^ etft na^ bem ätbfd^lujle beö £uneoiIlet ^ebenA, im
SKoi 1801.
{$a^ getäufc^to« unb in engeten Jtteifen etfolgte untet biefen
Umftänben im ^«^ling 1799 bie aSeteibigung füt ben neuen
ßonbeö^ettn, mit beten aSoma^rae bet ©e^eime diät unb Ober«
älppeaationflgend(>tö:a3icept&ftbent ^ei^ett oon Seoeten unb bet
@e^eime fHat ^ei^ett oon ^ompef<i() beaufttagt waten. Unb jioat
ooU}og ftd^ bet 9tt ju ^üde^ioagen in ben 2:agen oom 26. bis
30 SWärj 1799, wie auö ben betteffenben amtli^en Seti^ten unb
ben f^tiftlid^ beiliegenben (Sibeäleifhmgen, mit Obetamtmann %tnf
^en pon 9lage(I, 9mtfloetn)altet oon Schatte, SKc^tet äRouba^ an
bet Spifee, erl^eUt.
3n oiettet ©enetation oom SSotet jum @o^ne Ratten bamols
bie ^ei^etten oon 9lage(I )u ^etl unb @aul beteitfl bie Xmt:
mannf^oft )u äSomefrlb unb ^üdedioagen inne: auf ^o^ann 9bolf
(um 1677) iDot SRatti^ioö SBetnet (f 1731), auf biefen «nton
(jonrab 6o8pat (f 15. Dejembet 1764) unb juleftt bejfen ältetet
©o^n ^anj Sbolf 3ofep^ (1765—1806) gefolgt Äl« «mt«--
oenoaltrr fungietten (ba bie abligen älmtmännet im allgemeinen
webet felbft bie ©ef^äfte befotgten no^ bauetnb am älmtäft^e
too^nten) in ben ^a^ten 1718 — 1731 3o^ann Öetttom Sätofp,
1731—1739 bet SRat unb Sfiefetenbat 3o^anu «bam Äodjfl,
1739—1780 3o^ann »tnolb »tofp, juleftt Catl ^^Uipp oon
©chatte, betannt hm^ feinen langen jtonflih mit bem Xmtmonn.
SHe ©tetten be« Stiftet« unb RellnerS obet Sientmeiftet«, ftü^et
gettennt, etfc^einen feit bet a){itte roenigftena be« 18. ^a^r^tmbett«
{ombiniett unb }ioat folgten in biefet boppelten Sigenf^aft ouf
3o^ann 9lbam ©ebaftion aKülbeim 1774 beflen ^olbbtubet SSil^elm
') Sgl. 3. So^natf unb O. o. (EjamotsSf;, 2>tt itrei« Sennep, 6. 132
MS 184. Sefonbeid fc^tset n>or mu^ bat benachbarte SQippetffitt^ betrajfen
tDorben. 2>enn not^bem etfl 1796 eine ^ettbrunfi ben gri^ien XeU beS
@tikbtc(enä in Sfc^e geiegt ^atte — „fo f^neQ", ^ei^t iä, „ba$ bie Sinno^nei
oon i^ren SRobilien nic^t baS minbefte retten tonnten" — nar ber Ort unge^
fft^r {u ber gleichen S^ii nie ^fltfeSnagen nic^t »eniger a(e 14 SBoc^en (ang
ben SinCaeeruneen, ^C&nberungen unb ^ouragierungen bet Sle^'fc^en itorpt
^preisgegeben.
41
«onftontin iRfil^eim (f 6. Wal 1786), leftterein bet Lic jur.
Äranj 3ofep^ stffowc (f 7. Stovmbn 1793), otblicö bet urtttr
betn 29. 9tooembet 1798 ernannte ^oflammerrat flori 3Raubad^.
3)en letzen Ae[InereU9le<!6nungen von Somefelb^^fidetioagen
6U 1806 lufolge blatte bet amtntann an ®e^tt in ®elb \6fycl\i9
21 W^lx. 53 aibu« bergifc^, baneben an jogen. gk^Itt^^ber
50 SRoItet unb al« Seigflbmg für bie ^ofKeibung no^ 5 9it^lr.
55 albus )u bejie^; au^erbem tompetierten bentfelben ffir bte
IKTfdnli^e Xeilna^me an ben breimal jft^tUdi) flattftnbenben Ferren«
gebingen, fonie an ben jä^lid^en iSiteuer«9lepartitionS: unb Sied^^
nungSoblage^äJer^anblungen brei ®olbguIben (in ber 9iegel im
@kin}en jä^rlic^ etma 24 ©olbgulben) S)i&ten. S^er 9ti(i^ter unb
Mner erhielt al« ^ebegeba^r 1% befl j&^rlid^en @leuer:au«f(i^rei«
bungs^Zluantums, mithin auft bem Smte ^üdefliuagen für ba0
Sled^nungaja^r 1770—71 Bon ber eingegangenen (Summe (von
4275 Stt^r. 72 Slbufl) bie betreffenbe Quote mit 42 »t^(r. 63
SUbu« 8 ^eQer, unb laut ber Steuer« unb ^enfionftrec^nung bed
amtfl unb ber gtei^eit ^üdeiroagen für 1787—88 Bon ber
@efaint«@£igen} oon 4996 9tt^lr. 12 Slbufl 8 geller (van vaüä)n
4559 Sh^lt. 70 aibu» au« bem Smte, 436 SHt^Ir. 22 Slbu«
8 ^Qet aus ber l^ei^ett erfaUen naren) biefelbe Quote mit
49 9lt^lT. 76 aibu« 10 ^eOer. ^ai ®in{ommen be« jleaner«
al« fold^en beflanb bis 1806 iä^rlicb in 14 9tt^lr. 58 ällbus,
18 äRatter ^fer unb 2 Stt^lr. 18 albus Sergütung für baS
Soffleib. S)er ©teuer^empfänger — um 1770 3o§ann 9li(i(>ael
§tid)ericl)S, 1787—88 So^iann SBil^elm ^aas — genofe eine ^be=
gebühr von 3*'/e, fonad^ im le^tgenannten äted^nungSja^re 150 9it^lr.
7 albus 6 ^eOer. S)et Sflrgermeiflet ju ^fldeSmagen (um 1770
abolf ^ttmann) }og aus ber Steuerta^e „fein gen>ö^nlid^e4 ^a^t«
geholt" von 10 Sh^lr., alfo nod^ nic^t ^alb fooiel als bet Sote
unb 9la(i^tn)ä(i^ter ber ^ei^eit, ^ermann SRalmenbe, bem na(i^ ber
Ste^ung für 1770—71 für beibe »ienfle jufammen 27 Slt^lr.
40 albus unb baju als @ntfc^&bigung für bas bei ben 9la(i()tn)ad^en
ocrbraufi^te CA 4 SHt^lr. jö^rlid^ sugebiSigt naren.
2)as ®e^a(t ber ad^t Sorjt^er bes amts, als meldte 1772
^imvAö9 Körper, 3. $. iflberfe^gen, ^alob 9u(i^^ol|}, $eter äJoi
3- $()ilipp fbodfyxitx, S^rtftian $ager, ^o^ann SBil^elm Sod«
Mtr unb S^riilian 34)mttt erfti^einen, mar auf 8 Sh^lr. für
^afyi unb ftopf normiert.
42
3)utd^ bie neue Drgonifation bet SonbeSoenoaltung im ficrjog»
tum »ctg (1802—1803) unb bie barauf gemäfe futfüt[llid6en
erlafle« oom 30. Slooembet 1803 erfolgte Übettcagung bet 9les
gierung bes Sanbe« auf 3Rai Sofep^S äkttec unb <3(fymaQ(x,
^erjog SBit^elm in Sofern (1804—1806) warb bie bisherige
Smtsoerfajfung nid^t berflf)Tt, oielme^r ^at biefelbe nie anbenoäTtS
fo au4 }u ipaäeewagen nod() einige 3cit bae @nbe be« alten
9legimef3 fiberbauert, nad()bem im 9(ugufl 1804 }ugleid^ bem ^et-
joge SBil^etm als bet ^joorgefefeten ^errfdjaft* unb bem fturfürjlen
SKaEimitian Sofep^ al8 bem Sanbeafürjten Steue gefd^woten
loorben roar.
7.
^fUktsvtugfn ptr §eit ber Irendt^errfdtaft md be$
®ewrttl-ffl0BOTrnement5 (1806 — 1816).
Sßte ber SmtSoenoalter oon @d^atte unter bem 19. Januar
1806 berichtete, roar bie ^roKamation SWaEimilian Sofep^S Dom
1. be«felben SRonatd unb 2taf)te, mit roeld^er berfelbe bie 9(nna^me
ber jtönigerofitbe erflärte, an bem genannten 3^age )u ^ttctedroagen
;,tiot tietfammeltem Solte" oon ben ftanjeln oerffinbigt roorben.
Unb nodd nidbt ooQe jroei SDtonate fpätet, am 23. SRär), erfuhr
man bafelbft, ba^ ber nunmehrige Jtünig oon Sägern fein bergifc^e«
Sanb an Slopoleon abgetreten, biefer feinem S^roager Soadbim
SDlutat bie ^Regierung oon Sleoe unb Serg übergeben unb bet
neue ^erjog oon feinem Hauptquartier )u 5töln aus bereit« am
21. 3när) bie Setanntmad^ung bei taifetlidden Sefflonsafte fttt ben
gan}en Umfang feiner Sanbe angeorbnet ^abe. Sm 24. SDtär) )og
2toad()im feierlidd in 2)üffelborf ein, am {weitfolgenben S^age \jiaU
bigten i^m bafelbfl bie Sanbflänbe aus SfKtterfc^aft unb @täbten
foroie bie Sanbesbitafterien, ber @e^eime 9tat, bie 9tegierung, boS
DberappeQationS: unb bae ^ofgertd^t. 2)ie burcb ®rla^ oom
28. 9Rär) 1806 angeorbnete Sereibigung fämtU^er Beamten unb
SDtagijlrate bes Sanbe« fanb bemnäc^fl aud^ ju Hactesioagen ftatt
Unlöugbar fara oon jefet ab ein jirammerer, fejterer 3u9 in
bie Setroaltung, unb es barf jugegeben werben, ba^ auf mand^en
(Gebieten bee öffentlid^en Sebene, auc^ in ben @inrid^tungen bet
43
SufUipfkge, b« Siiuxntioefen« unb bcr ©emrinbeoetfoffung bur^
bte organifatotif^e ^fttigfeit bei neuen Stegieret anfä^e Au^erK^
georbneteret 3u{tftnbe, getoi^ nid^t immer }um Sd^ben bcA Sanbe«,
^erootgetufen würben. 9)ennod^ laHete ein f^verer X)rud auf ber
SeoöUerung, ber S>rud eben ber ^remb^errf^ft, ben brei gro^e
Übel: bie enblofe Steuerfd^raube be< neuen 9tegime<, bie fort«
wölben äRUitärlonftri^ytionen unb bie Aontinentalfperre gegen
Snglonb infolge bei ^ehet« Stopoteon« L oom 21. 9}ooember 1806
{u einer unertrögH^en $5^e fieigerten.
Sd ifl unter folgen Umü&nben ald ein ®\&d )u b^^nen,
ba^ CA bem Sanbe bamals an Sndnnem nid^t fel^lte, nteld^e, fooiel
an i^nen lag, für beffen äBo^l {u mirten reblid^ beflrebt nxnen.
3n biefer ^inft^t oerbient befonber« flail Sofepi) ®raf oon Steffels
tobes9leid^enflein, ber le^te Srbbirettoi ber altbergifd^en 9)itterf4aft
unb feit bem 3. 3um 1806 SRiniller be« 3nnem }u JDüffelborf,
genannt }u werben, ein Stann, in bem perfSnli^ed SBo^liooQen
unb äSiligtettAgeffi^l ftd^ mit @ad^{enntni« unb ©efd^äfttgenanbt^eit
oerbanben. Qu ben oer^ftltniemä^ig beßen SSeamten an ber @pi(e
unb in ben \)i\)ttm @d^id^ten ber Senoaltung }äi)Uen audb ber
taiferliii^e Jtommiffar ®raf Sacqueft Glaube Seugnot ju 9)affelborf
(1808—1813) unb ber am 19. Slonember 1806 ernannte ?Jro»
oin)iaIrat Zl)iximn }u Slberfelb, frfilier Unterpräfelt {u Sirtem
felb unb }ule^t @eneralbirettor ber S)omänen«, @tempeU unb
69P0t^efein>enDaltung. 3^nen ivoax nid^t burd^ bie ^I)e feiner
Stellung, no^l aber burd^ jta(!^tigfeit im 9(mte oergleid^bar, ^t
ber @tabtbirettor unb nad^Iierige SJlaire 3o^ann ®eorg JDule« }u
^Odetnagen loegen feiner pflichteifrigen unb gemeinnü^igen äBirt
fomleit ftd^ ein bauembes unb eltrenooQe« Snbenten geft^ert
2)urd^ 9)efret be« neuen ^errf^er«, bem älrtilel V ber r^ei:
nifd^en äSunbeealte oom 12. ^uli 1806 me^rfad^en ®ebietd}uiDaiii)A
imb ben Xitel ®ro^^er}og {ugebrac^t, loar mit bem 8. Slugufi be4<
felben ^a^ree bad altbergifd^e Ibanb in bie oier ätoronbiffementö
S&ffelborf, Slberfelb, Siegburg unb 9)iail()eim eingeteilt morben.
S)er Slberfelber S9qirt umfaßte bie Smter Carmen unb Sepen«
bürg, dlberfelb, ^ü(feli9agen«Somefelb unb Solingen nebft ber
fieOnerei äSurg unb ber Unter^errfd^aft ^arbenberg.
<SA war X^ärämin, ber auf ber ©runblage ber grogI)er)og:
lid^en Serorbnung über bie @tnfül)rung ber 9Rum}ipalt}em)altung
(d. d. ^ntainebleau, 18. Oltober 1807) unb mit bereitmiOiger
44
Suflimmunfl JleRelrobe« ju anfang bei 3a^tefl 1808 ^eil^t tuib
amt §ü(fe«n)aflen mit bamal« jufatnmen 3827 ©imoo^nem al8
Kommune britten Stange« ju einer aJhinijipalitöt organilterte unb
in Oule«, toelc^er fc^on in ben Iet)ten ^o^ten bee alten Stegime«
bie Ortacetroaltung geleitet ^atte, ben regten SKann jut görbenmg
bet Oemeinbeintetej^en erfannte. am 27. 3uni 1808 empfing leitetet
bun^ ben 9)tini{trr beS 2innein, vorbehaltlich ber gro|§er}ogIic^en 9e<
jlätigune, feine 99eflaQung ali Stabtbireftor unb gleic^}eitig tourben
bemfelben in ben {Junftionen bea erflen, bejie^entli^ jroeiten Seigeorbs
neten 3o§ann SBil^elm Sod^atfer unb Sodann ^eter Steinberg juge*
feßt, foToie fünfje^n Slunijipalräte ernannt, nämlic^ griebric^ SKeufer,
31. ©oeoing^off, gJeter i'appe, ^eter $af(ifamp, gJetet SEBüIflng,
©c^öffe be »toia, Sodann S^aai jun., ^eter SBil^elm Ootbfd^afe,
f&mtlic^ }u Südeatoagen too^n^aft, Schöffe ^oerfter }u ©c^id^aufen,
SEßil^Im $ager am äSufenbetg, ©ottfrieb äSod^acter ju ä^od^aden,
Sd^ffe 33ucl)l)olj ju Äüborf, ©c^öffe SBefien ju ^eib. Schaffe
SBeufer ju Äarrenflein, 30^««" Sufc^er ju ©irfen^oufen. Da
inei von biefen, 99od§ader unb 99ufc^er, ablehnten, tourben auf
Sßorfc^lag oon Duied am 28. ©eptember 1808 an beren ©teQen
©ottfrieba ©of)n ^einric^ äSod^oder, SJuc^fobrilant unb ®uts«
beftfter unb ftarl ftloeber oon ber Seoer berufen. ai8 SßenoaU
tungafefretär trat am 9 3uli 1808 Äarl Siitttng^fen (mit
275 SRt^lr. ©e^alt) in 5Dienfl
Slac^bem ©roß^erjog Soad^im am 15. 3uli 1808 auf Öetg
gegen 9{eapel unb ©i^ilien oerjid^tet, am 7. augufl beefeUien Sa^rea
flc^ Don feinen bia^erigen Untert^anen oerabfc^iebet unb Jtaifer
9lapoIeon }unäc^ft felbft bie SRegierung bea ©ro|^er}ogtuma über»
nommen ^atte, erging oon Surgoa baa 2)elfret über bie SJerritoriaU
einteilung,') na(i roeld^em ber bergifc^e ©taat ftc^ in 4 2)epartes
menta, 12 arronbiffementa unb 78 ftantona glieberte unb für bad
aitbergifc^e bie ^ertönimlid^e amtaoerfaffung fomit beftnitiv befeitigt
roarb. aia 99eflanbteil bea Si^einbepartementa, beiie^entlic^ bea
arronbiffementa ©Iberfelb war ©üdearoagen nunmehr bem ftanton
ßennep einoerleibt
SJaga barauf, nad^bem 9lapoIeon I. baa ©ro|^er}ogtum an
feinen Keinen Steffen Stopoleon Äubroig (f 1831), ben filteren
*) Scottt, (Defe^e unb Serotbmmgen fflt 3&It4<SIe«e:8ng unb ®ts(>
^etjogtum Setg, TU. @. Hol.
45
Siubet bet britten SHopoIeon, abgetreten ^otte, in be{fen 92ainen
er bie 9te0ierung befl Sonbe« fortffll^en su »ollen ertlirte, warb
(am 10. 9Räi) 1809) mitteU Ernennung oon $r&fett«n, Unter«
liräfeften unb ^räfeltunäten ber Snf^tufi an boA SensaltungS«
fqftem ^ontreÜ^ oerooll^nbigt. 3nt September 1809 benotete
Saire Duled an ben Unterpr&felten über bie Ser^ältnifie feine«
Shutisipalitötflbeiirl«: bag ber Rieden ^{ideSiDagen mit ben suge«
^((rigen oier ^onnfd^aften, ber gn>^ ^onnfd^aft, Sflborf, ^'
bingftfelb imb Serg^aujen, 136 ^öfe, 658 ^Aujer unb 743 ^er«
flellen, an Sderlanb 6209 SRorgen (ben 3torgen su 150 Aölnifd^en
Sluten, bie Sfaite su 16 gfufe gerec^et). femer 1109 9Rorgen SBiefen,
150 SRoigen äBalb unb 7626 Storgen ^eibe befajfe unb eine ©e^
famtbeoöllerung oon 4691 (1812 : 5112) ^erfonen aufiuneifen ^abt.
2)em grogenteil« fleinigen, ^n unb »ieber aud^ lehmigen
Soben, toel^er bei einmaliger SefUÜung an ^räd^ten nur ^afer
unb @ommerIom, oon Aortoffein abgefe^en, auftommen laffe unb
in aRitteljo^ren eine Srnte oon ungef&^r 5000 SRoIter ^afer,
900 äRoIter Jtom unb 606,410 $funb ^eu ergebe, fUat ber
Seric^t bie ^eroonogenbe Setriebfamteit ber Sinioo^ner gegenüber,
bie aU oon 9latur oiel 3utrauen ^enb unb aU getreu in il^
SSerfpred^ungen gefd^ilbert werben. SSerfd^ioeigen wollte Dule« frei»
Ii(^ anbrerfeits nid^t, bag eigennuj} einen wefentli^en 3ug im
e^alter ber ^üdcSwogener unb eine ^aupttriebfeber ihrer X()&tig«
feit ausmad^.
e« waren oor}U0Sweife bie Xud^numufatturen ber tjfrei^,
weU^e in jenen Xagen noc^ im ©anjen unb (Kronen in einem bei
aller Ungunfi ber Ser^iltniffe erträglichen ®ange geblieben waren
unb einige taufenb Arbeiter befd^äftigten, wogegen bie Sifen^mmer
infolge ber jlontinentalfperre sur Hälfte ftill lagen. 9)ie Xud^»
fabrifatton J^jotte ftd^ nad^ Dule»' ^tu%n\i in ben erjlen Seiten be«
itoalitionstriegs gegen bas republifanifd^e ^anheid^ fogar fo fe^r
gehoben, bag bie Sinwol()ner an eine i^nen „fonft unbelannte
Srbeitfamfeit unb SJ^ätigfeit" gewölkt würben unb htify>!lb ifyc
olt^erlömmlid^ed @d^ü(enfe{t eingel()en liegen.')
') Snit^t bed aXoite Ou(e8 an ben ttnietpcftfelten )u (Saetfelb som
23. fbtq^ 1809: „6ctt unbenllü^en Sauren", §ei^ t» in bemfelien, „aar
m ber ^rei^ $&(te2nagen eine et^fitcngefenfi^aft. Si« beftanb au8 meieren
Sompagnien, in nwfa^e aSe SlannS^onen ber grei^eit, bie ba8 eargerrtc^t
befafen, einttteitt moren. 2>ie Unoer^irateten aaren oon ben Verdateten
46
9U 9bfa^gebiet für bie %üfS)t QMeivaaqmi rnttbe t)on
OulM in etiler Sinie bae nörblid^e Sutopa, befonbetö @übbeutfd^>
lanb unb bie @d^ioei) bejetd^net; ber Xaqth^n, fügte et ^nju,
fei vet^dltnientä^ig fy>it.
^nt Sllgemeinen nKtt freilid^ bie Soge be« ^anbelejlanbe« int
®to^^ei)ogtum nid^tft raenigec als beneibenen)ert. SBä^enb bet
96fat) bet ^abtitate nad^ Slu^tn fiodte unb viele Gabrilen vn^
dbeten, war im ^nem bie 9lrt unb SSeife, n)ie bie. 2)ouane unb
bie Siegie (bes @al}s unb ^abalmonopole) ge^anb^abt loutbe,
oon vetberblid^flet SSittung. 2)ie Sebtüdungen bet Q'^^^^o^^^f^
Ratten 3Uibetfet)Ud^(eiten oon Seiten bet ®tnioo^net )uc t^lge,
meliti in me^eten fällen fe^ fd^ioet, ja fogat mit bem Slobe
bejlraft nmtben. So fam e«, bafe man^e Raufleute unb ^bri«
fanten aus bem S3etgtfd&en auf ba« linfe Sl^einufet, namentli(5
nad^ JUIn, Sad^en unb anbetn gtö^eten Dtten be« bamoligen
Sioetbepattemente fibetftebelten, ba fte ^iet bo6) be« Sd^ufieft bet
franjöfifd^en ^bufttie teilhaftig loetben lonnten unb bie ^o^en
SingangejöQe n)egfielen, bie, nrie man fagte, allein bem jtaifet
me^ einbtad^ten, als bie gefamten tegelmä^igen Sintünfte be«
©to^^ei^ogtume. 9lue bemfelben ©runbe ootne^mlid^ unb nid^t
auft bloßem Setoilismue ging man in inbuftrieüen Steifen be«
betgifd^en Sanbe« emfllid^ mit bem ©ebonfen um, butd^ eine
S^eputation bee ^anbelsftanbe« an ben Jlaifet 9lapoleon bie un«
mittelbate Bereinigung be« ®tt)^^et)ogtume mit bem ftanjöftfd^en
Sleid^e }u erbitten. SHe Äaufmannf^oft be« Slttonbijfement« &i«X'
felb befd^lofe im 3onuat 1811 in oHgemeinet SSetfornmlung, biefen
äBunfd^ ^öd^flen Drte ootjuttagen, unb bet ^anblungeootflanb oon
Slbetfelb unb Satmen ettlätte am 1. gebtuat be«felben ^cü^xei,
ba^ bet gefamte ^anbelS: unb 3RanufaItutjtanb bee ©to^^ei^og^
turne o^ne Qron^tl in bet tlbei^eugung einig fei, bie ptelSte Sage
beS SSatetlanbee mad^e ei notioenbig, eine 2)eputation aut ben
ofigefortbert, jebe XBteUung ^atte i^ce Dfftjiete unb ^^nen. Si^Iü^ nmrb«
einmal bet Soge! ofigefc^onm unb bie gange (Stntic^tung mochte oielleit^t
i^rem ^wtit ali SoBSfefi entfetteten. Sett bem Xnfange be8 9teootution8>
feiegeS, toobuTC^ biefefi SoRSfeft untet6roc^en norben, ^Srte bie ^et be3fe((en
auf, imb ba um bie nftmtit^e ^xt mit ben ^ieftgen Xuc^manufalturen eine
befonbete @poc^e Begann, noburc^ bie ^iefigen (Stnno^nrc an eine i^nen fonft
un6elannte XtBeitfamleit unb X^fttiglett genS^nt nurben, fo oetlot flc^ bet
6inn ffir biefe ^etlit^Ieit, mtl^ nac^^ nie nieber gehalten norben ifL"
47
oecfö^cbenen ^^obrii^iDeigen )u biOxn, „mtläje @t. SRajefi&t brat
Aaifet bie Sitte bM Solle« um SSeteinigung nttt ^anfreic^ a\i
\>ai afleinige 9tettungsmittel in aler Untert^nigleit )u ^^en
lege-.
2)ein Unteipt&felten }u SQierfelb nmrbe inbef^en barouf be«
beutet/ ba^ bie Aaufmannfd^aft leinen Setuf l^abe, ali bas Organ
befl Solls ooT bent Aaifet austreten; lein lonftitutioneQed ober
fonfttgefl SerE|ältniS räume Ü^ bcqu bie Sefugnis ein; aud^ ^&tte
ja bafl Sanb bereits mit ^nheid^ ben unfd^&ftboren Sorjug
gemein, von @r. 1. 1 Stajeftät unmittelbar bel^errfd^t )u werben;
bie (Seftnmmgen bed Jtaifers für bas ©ro^^erjogtum genährten
bie [i^tx^t, joioie glorreid^fle Sfirgfc^aft, ba^ berfelbe bem Aauf:
mannsftanbe bie erfhebten ^anbelaoorteile, infofem ti Qmie .
^^er Drbnung gematteten, gern oerf (Raffen noQe.')
Bundd^ft blieb es, angejid^ts )umal ber fortfd^eitenben lonu
mersieQen Sbfperrung be« Sanbe«, bH ben A(agen, ba^ „eine
unglüdltd^e Sarriöre" bas Sanb von „ben unerme^lid^en Staaten"
bcfl jlaifere trenne*) unb bag ber iSsport nad^ Spanien, Portugal,
Stalten, bem gonjen 9lorben fonie nod^ älmerita unb ben Jtolonien
aufgehört fyiU. ftein SSunber ba^, ba^ DuleS im ^^fommer
1813 ^inftd^tlid^ ber ttoanjig Xud^fabrilen ^fldEednagenS )u Ion»
fiatieren ^atte, biefelben befd^&ftigten anflatt ber früheren Qo^l von
me^ als 1000 iefit laum nod^ 200 Arbeiter unb eS fei bas fflb<
liii^e Siutf($lanb )ur 3^t bas einjige Slbfafigebiet fär bie Pollens
waren ber SWairie.')
9m njibenoiUigften aber ertrug bas bergifd^e Soll baS fran«
)5|tf(^e Stonffriptionsf^ftem, raeld^es bie 2lud^^l&te bes fianbes
)um fremb^errlid^en aSkffenbienfle ^eranjog. ^aoon jeugten bie
Z)efertionen unb SBiberfefilid^Ieiten im großen Sna^ftabe, bie foroo^l
') SqI. l^{et)u 91. (Sotit, ba< (S)TO|^etioetum Setg, &. 77.
*) Sentit beS 9latie SHebmd^S ju Slemfd^eib Ober bU Sfoinlm unb
nomifafturm im ©to^l^ersogtum vom 4. 2)e)em6et 1810.
*) „3)abur(5", bemetft betfetbe, „ba^ bie ffifaiful^r b« ^teflgen fBoBeru
foBtUote n«^ ^amiurg, fittbed, Steinni unb ^oKanb nt($t me^r etlauBt
tmnbe, etittten bie ^ieflsen ^oicSen ben stiften @to^; benn biefe ©egenben
nwten ti, mo^in ber ^auptabfaK jlaitfanb. Seit biefem einfu^toetiot nitb
Uaun ein Siette( betjenigen fa6ti}ieTt, naS fonjl ofigefetit nurbe. 3n IBejl«
falen laim Degen bei l^o^n (Sinfu^rtet^te m($t8 eingeffl^tt netben. $iet;u
tommt rto^, ba( bie fran}5rtf($en Xw^foirUen i^te ^obrUate in8 (Sro^^etjog«
tum etnfO^Ten fSnnen, obfd^on t»on ^teiau8 ni^tS na^ Sranfceid^ ge^n batf."
48
bei ben Sud^ebungen ate in ben ©amifonen fottbauemb ootlamen.
Sroijc^en 1809 unb 1812 fmb nadj glaubwürbigen aiad^tid^ten bei
600 aJlann oon ben oerfd^iebenen grofe^etjofllid^en Süegimentern
bejettiert. 91U bann bic patriotijd^en ©efü^Ie burd) bie Jlunbe
i»n ber SKeberloge bet großen ättmee SlcupoleoM in Sht^lanb unb
burd^ ^reu^ens AtiegSettläiung unb (Sr^ebung in intern tiefften
®nmbe erregt tourben, aii nod§ boju ber Aufruf Aöntge ^ebrit^
9Bi[^e[m m. t)om 6. ^xxl 1813 aud) bie Setoo^ner ber e^emal«
preufeifd^en ißrooinjen am Sl^ein unb in SBeflfalen jur Siettung
be« SSaterUmbe« mit ^crbei)uei(en mahnte, ba nal^men unter ben
im fianbe gebliebenen Gruppen bie 2)efertionen }u ben %erbflnbeten
immer mel^r }u unb allein oon ben Äonffribierten be« ^afycti 1813
wrliefeen bi« jum ©pötfommer über 500 SWann i^e gähnen. SJon
bem im gelbe jie^enben bergifd^en iJanciersSiegimente toat fd^on
nad§ ber @c^lad§t an ber Serefina (28. Stooember 1812) ein 2:ei[
ber aJZannfc^aften in bie rufftfdb^beutfdöe Segion eingetreten.*)
S)urd^ taiferlid^e« S)etret vom 9. Januar 1813 toat in bem
®ro^|)er)ogtum eine neue Aushebung oon 2500 SDlann angeorbnet
toorben. 2)iefelbe gab in einem Steile beS bergifd^en 3G)dn= unb
bes Siegbepartements 9nla6 )u oorüberge^enben 3;umulten ber
lonffribierten Stannfd^aften, in benen bie toa^re SSollAfümmung
beutlid^ genug ^eroortrot 2)ie in ber 3<it oom 22. Januar bis
3. gebruar jenes ^dffxti im Siegenfd^en unb aitbergifd^en, in
3)illenburg, Siegen, &itorf, Honnef, AönigSnnnter, SSalbbroel,
Sinblar, Doeratl^, Siegburg, Sensberg, foroie in SBermelSfird^en,
Sennep, @lberfelb, 9ton«borf ausbred^enben Unruhen äußerten ftd^
in 3ufammenrottungen cor ben Smtsgeböuben, @r{tilrmung unb
teiltoeife aud§ ^lünberung ber SBo^nungen unb SüreouS ber ftaat«
liefen Stent: unb ber Aommunalbeamten. 3untal gegen bie 2)0«
mänenbiireaus, gegen bas oer^a^te Stempelpapier, bie ^erfonen«
ftanbsregifter fonie gegen bie @al)« unb 3;abaIbepots rid^tete {td§
bie SSoKsnmt. SBo bie @r)cffe baS Eigentum unb bie @id§erl^eit
ber ^erfonen bebrol^ten, toie in @itorf burd^ 3ln)ünben bes Rapier:
Vorrats im 9)om&nenbareau, erhoben fi^i bie beft^enben Sauein
fofort gegen bie 2:umultuanten unb trugen fo }u rafd^erer ^erfteUung
') 3m Tanten un)> ®TO^en BCiefi biefefi 1813 bun^ m«^«^ XuS»
Hebungen eteftn)ie Kegiment iei ben frattiöf^i^ gfo^nen, 6i8 efl 1814 ali
iergifc^eS $ufaren>9ieeniient neu fonmert »urbe. @. baS Sw^ beS ^t^m.
von arbenne, Sergifc^e £angtet8 u. f. m., 6. 118—166 f.
49
bei JOi^mtnig bn. Sn einigen ^untten ^en [\if gtögere Raufen
gefammelt 9m 1. ^ebruat 1813 lam eft )u {^den^atten im
Siegenf d^en )u einem Scbormü^el )imfd^en 120 fogenannten 9(u^
{iänbtf(6en unb einer oon SHQenbuig i^nen entgegengerüdten abtei«
(ung @ensbanneiie unb Setetanen. Xit \iiit(S)t benwffneten Storu
firibietten nnitben xa\iif )er{heut, nati^bem ymd IRaxm getötet unb
18 gefangen genommen norben naten. @in anbetet, oQm&^lid^
auf etma 500 äRann angenad^fenet $aufe )og am 2. unb 3.
^tuot oom Dbetbetgif(!^en ^et but<i^ Uedetatti, Stinet, Sinblat
unb Ooetat^; betfelbe nat ebenfaQs nut }um Seil mit ^ftolen,
Junten unb Säbeln bewaffnet unb ^atte bie 9b{t<i^t, )un&<i^fl bie
ftatqöfifd^e Plegie in SRüI^m au^u^ebtn; bod^ bei Sensbetg unb
£inb(at nnttben bie Seute tafd^ but<i^ nenige ©ensbatmen unb
Ulanen jetfptengt äBie o^ne Sio^f^I fibettteibenbe ftan)ö{lf^
Sendete melbeten, {knben biefe @d^aten mit einem gtögeren
^furgententotps in Setbinbung, bas 2—3000 SRonn flatt, fid^
in bem angtenjenben @ebiete be4 ^ütften von ber Se^en gebitbet
^aben unb oon oetobf^ebeten pteugifd^en Dffi}ieten befehligt fein
foOte.
@in {weitet gtö^etet ^oufe loat fd^on jnifd^en bem 22. unb
30. 2S(tnu<tt 1^13 im 9liebetbetgifd^en unb in ben mätlifd^en @tm^
be)it!en aufgetteten. 9lm 22. ^otniot teooltietten in Stonsbotf bie
Aonfttibietten bet btei 3Raitien SlonSbotf, 9lemfd^eib unb Jttonen«
beig, als bie B^e^u^g fiattftnben foQte, einige (Sensbatmen teid^ten
inbe§ au^ ^iet l^n, um bie 9ht^eftötet }u )et|heuen. 9Im 27.
3anuat btad^en am etfteten Otte neue Untu^en aus; bas Stat^auS
nxttb etftütmt unb ber bafelbft ootgefunbene Sottat an äBaffen,
S^tommeln unb ^^nen etbeutet (Segen älbenb nianbte fid^ bet
3ug nad^ Satmen, oeteinigte [\^ bott mit anbeten Sd^aten
jtonfftibiettet unb oenoüftete )un&d|)fl bie Xabals« unb @al)tegien
)u Satmen unb Sd^nelm, notauf fie fid^ auf bem Statlte }u
©emoite lagerten.
@in Seil bet S^umultuanten, 50 Seroaffnete mit }n)ei ^^nen
unb einem Xambout an bet Spi^e, tüdte am 30. 2|anuat mittags
in (Slberfelb ein; es galt einen angriff auf baS Süteau bes bo«
maligen 2)omänententmeißeTS äBülflng. allein ein von S){lffelborf
beotbertes Jtommanbo Sonders unb (SenSbatmen mad^te mit einet
lei4lten SUtaque aud^ ^iet ben Unruhen ein tafd^es ®nbe. S)ie
nod^ in ©emarte angefammelten ftonftribierten }et^teuten ftd^ von
4
50
felbfl; aadf in Solingen unb Sennep, no ee am 28., 29. unb
80. Samtar unru^g getoorben roat, xovxht bie Drbnung o§ne
poU)eiIi(i^e anUtel burci^ bie ä3fitger auf gfltll(i^em Skge l^et«
gefhOt
S)a^ au(i^ ^fideStoagen non ber Setoegung nld^ unbetü^
blieb, ifl begteifli(i^, nenngleici^ ee bafelbft nici^t )u größeren aue«
fd^teltungen gefommen )u fein f(i^eint.
@d TO&te butd^ous unangemejfen unb ber SBo^l^eit juniber,
noQte num bas, ro<a im @runbe nut ber tol^e, ungqflgelte unb
planlofe SiuSbruci^ ber Sßolfflempflnbungen unb jumal bed ^eigenben
^ffefl gegen bie frembe ^errfd^aft toar, als eine großartige &r«
§ebung ^infleQen. ^ ^aris loar man gleici^tool^l f(i^on ffai^ig
geiDorben aber fold^e SßorgSnge, nie benn 9lapoleon be{anntli(i6 jebe
Siegung bes SßolfSgeifteS außerorbentlid^ fd^eute. SRan ^ielt ti
beel^olb für nötig, ben S^iniftonSgeneroI Semarrois, erflen aide
du camp bei jtaifers, al8 oberften ftommanbanten aSer franiö:
rtf(i^en unb bergifci^en 2;tuppen im ©rofe^erjogtum nad^ ©üffetborf
)u entfenben, ber bafelbft am 3. ^bruor 1813 eintraf. SRe^ere
ber Siäbelefü^rer bes Sufflanbe« raurben nor ein itriegsgerid)t
gefteOt unb erfd^ojfen, vorab ein geniffer ^eter Suden^aufl, als
vermeintlicher ^auptanfUfter ber ganzen @meute. Einigen anbem
)um Xobe Sßerurteilten aus bem @iegenf(i6en gelang es, burci^ bie
^d^ )u enttommen. äluftoiegler, fo behaupteten bie fraiijöfifd^en
^el^örben, Ratten ben Sßerleiteten oorgefpiegelt, bie franjöfifd^en
Gruppen feien neit entfernt unb non il^nen bis )ur Snfunft ber
9htffen fein SSiberftoib )u enoarten; jubem Ratten jene biefelben
brndf ^inraeifung auf ben 3>rud ber Steuern unb ber Jtonf{ription
nie auf bie june^menbe @todung bes Rubels aufgereiht Snglonb
narb babei als bie im @el^eimen )ur ^nfurreltton treibenbe aRad^t
gefd^ilbert unb nodf im ^6ft 1813 noQte man oon Umtrieben
niffen, bei beneh englifd^es @olb im Spiele fei
3)ur(i^ bie SRo^regeln beS @enerals Semorrois, )u benen
namentlidi eine ftarle Entfaltung ber @ensbarmerie gehörte, norb
bie SBenegung balb fibeiaQ bewältigt*) ^m älpril 1813 isurben
4000 SDtann polnifd^er S^ruppen in ben ärronbiffements ©Iberfetb,
SJhll^eim unb ßffen einquartiert unb im 3uni bie bisl^er in SDBippet=
ffirtl^ ftotionierte @ensbarmeries9rigabe nad^ ^fldesnogen als bem
') SgL (Soede a. a. 0. @. 86.
51
Jtnotenpanlt meldetet ioi<|tigen Strogen unb )nxtr in bafl iSd^Io^
bofelbfl «erlegt.
SHe fiauptflabt 3)ttffelbotf war Don ben eb«n gefd^tlbertm
untu^gen aufttitten rnd^t betü^ norben: ^ier burfte man, offi)ieE
wtmQ^mi, I^ 69nq>at^iecn für bie beutfd^e Si^ebung bet^ätigttt
imb nod^ am 11. ^bntot 1813 befd^Io^ ber ©emeinbetot, auf
ben Soitrag befl 3Rom ^et^erm von $fetl, bem erloud^ten 9es
fd^ö^ bes r^etnifd^ Sunbes ein freintQtges Opfer von 12 vöQig
ouegerafieten ftavaderiepferbeit barjubnngen unb sugletd^ auf bem
6eftetariate ber SKaltie eine Subfiriptionsliile ju Seittägen für
bie Sanbeflvecteibtgung )u etdpen.
Gcft im @pat^bfte fodte fftt bas beigifd^e Sanb bie 6tunbe
bet 93efretung fd^kgen. 9lm Xage, nad^bem bei pteu^lfd^e SRaior
von Smim an ber @pi^e einer ^ruppenabteilung in bas SlArtifd^e
etngecfidt nar unb eine ^roHamation an bas SoR von Statt
unb Serg gcrid^tet ^tte, am 10. Stooember 1813, jog ein Äofaden»
betad^ement unter ©eneral 3uffeforoltfd^ in 2)üj^eIborf ein. „©erj«
Uä)tx", fd^reibt ein Sugenjeuge, „roaren biefe raupen Ärieger wol^
nod^ nlrgenb« umarmt, reldMidKt ntd^ betotrtet worben, al« bie
ftfltn Äofoden in Düf^elborf.'' Äurj barauf folgten preufetfd^e
Stegimenter.
Aaum »aren bie Serbänbeten im Seft^e be< Sanbee, fo jeigte
{td^ bie im @Tunbe beutfd^ gebliebene ©eftnnung ber SeoöHetung
in ber unjneibeutigften SBeife: bie nirtlid^ @r^ebung bes SHottti
begann, beren trübe« unb trügerifd^ SSorfpiel Jene Unruhen im
SBinter gemefen naren. Slle 99erid^te beftdtigen überein{timmenb,
ba^ in {einer ®egenb Deutfd^Ianbs Sanbne^ unb fianbfhtrm
fd^neder organiftert unb mit me^r Snergie aus bem SSolIe felbfl
geförbert würben, als in ben n)e[ifälifd^=bergifd^en S)ifhilten. SJBar
begreiflid^ertveife bas nationale 93eimigtfeln unb bie Dpfern)i(Iig!eit
|ier aud^ nod^ nidt^ fo allgemein unb fo entividelt mie im Dften
bes 88aterI«nbeS, fo fam man bod^ ben SSerbünbeten in weiten
Äreifen freubig unb mit Eingebung entgegen. Sias jeigte fid^,
als )u 2>üffeIborf, no nad^ @tein's Snorbnung ein prooiforifd^es
SenetalgouDemement gebilbet n>orben xoox, ber mit bejfen Seitung
beauftragte ruffifd^e Staatsrat 3ujlus ©runer am 26. Slovember
1813 einen Aufruf }u potriotifd^en SSeiträgen unb am 29. besfelben
SRonots bie älufforberung )u freinidigem Eintritt ins ^eer behufs
93ilbung einer ^einilllgenfd^ar vom 9l^ein unb ber ®ieg erlie^>
4*
52
3m jtanton 3)ajfeIborf Ratten ficf) am 25. 3)^embet 1813 fd^on
158 auf eigene Jloflen equipierte ^einidige gemelbet unb 227 %täf
xDiUxit, fät loeld^e bie ©emeinben bie Jloflen ber auerüfhing ttugen.
an frettoiQigen Seittägen naten im gleic()en B^itraume com itreije
17 793 ?tanlen ßejeid^net worben. S)er SWagijirat )u 3lon«borf
aberfanbte )um 25. S)^ember 1813 736 Sitiilr. 41>/4 @tabet
patriotijd^er SSeifleuer. 3n SIberfelb noren bis )itm 7. ^lonuar
1814 46 ^eimaige auf eigene itoflen, 33 berfeÜen auf fioflen
bet ®emeinbe auägerfiflet; bie freinnQigen SSeittäge beliefen ft(!^ bie
ba^in auf 28 000 %t. @d^on am 19. S)e)ember 1813 ^atte bie
Stabt ®QietfeIb burd^ ben er^n fldbtifd^en Seigeorbneten, ^ebridg
^Ib^off, bie Summe von 10 000 ^. als potriotifd^en Seittag
)ur ©enetaltajfe in S)ü{feIborf übergeben lajfen unb fafl gleidb^eitig
vereinigten {id^ bie angefe^enften @inn)0^ner von Slbetfelb unb
»atmen, um ber ©eneratSanbesIajfe eine fünfptojentige Anteile
t)on 100 000 %t., tüd^a^Oiot aus ben tüdflSnbigen @teuem im
Sa^e 1814, ju etöffnen.
3u ^fidesvagen nutben in ben lefiten Xagen bes St^^teS 1813
auf eigene jtoften 19, auf Jtoflen bet ©emeinbe 22, insgefamt
alfo 41 greiwittige geflettt') Die freiwilligen Seitrdge oon ®in«
gefejfenen ber Sfirgemteifterei bezifferten {Id^ bagegen, nad^ DuIeS'
»erid^t com 7. ^tanuar 1814, auf nur 124 Sit^lr. 45 V« Stöbet.
3ur ©ntfd^ulbigung unb 9[ufflärung fügte berfelbe ^n)u, bie Sei«
trdge nörben weit reid^Iid^er ausgefallen fein, ^Atten nid^t bie
ftarlen S>urd^mdrfd^e unb Einquartierungen fonie bie bis ba^in aus»
gefd^riebenen Lieferungen bie Jträfte ber ©emeinbe gänjlid^ erfd^öpft
3ßenn aud^ nodb mand^erlei Sd^nonfungen unb Trübungen
untemorfen, blieb bie patriotifd^e Stimmung ber Seuölterung,
einmal gemedt, in fletiger Srftartung begriffen.*)
bereits ju 9nfang bes ^äi)xti 1814 varen Sinie unb Sanb«
ne^r im Sereid^e bes bergifd^en ®enerat®out)emements oötlig
organifiert S)as alte ^rjogtum Serg aOein fteOte bei 7000 SRann
ins %eü>, barunter bas fd^ön auSgerüftete freiwillige Sägerbataillon
beS Dberften von 97{auoiQon unb eine freinnllige ^ufaren^d^ioabron.
9lud^ bie burd^ SSerorbnung com 25. S)e}ember 1813 eingeleitete
Silbung bes SonbfhtrmS ^atte ben beflen Fortgang: ein ®eban{e,
*) ®. SGBtnter, sur Sefc^ic^te beS ®enera(>®0U9cmeinent< Serg, 9b. 19
«. 70 biefer Seitfc^rift.
*) SgL SSSWer a. o. D. ©. 68 ff.
5S
ein begeifletteft Streben erfäQte eben Sit unb gung, Xäl )u ^aben
an bet SSoQenbung be< großen jtampfe« )ur Befreiung be( SSotet«
lanbe«. ^rauenoereine entflanben )ut pflege bet Aranlen tmb
SSenounbeten, 5ffentlid^ 9taga}{ne unb ^miatuntetne^mungen oet*
{af^n glei(i^m&^ bte äbiArfidenben tntt SBoffen unb jtleibung,
hoi, ein beutf(i^er Sinn gab ft^ im fianbe (unb, »ie man t*
naif ben Sorten ber t$temb§eiif(i^aft laum enoatten tonnte.
Unb al0 nun bet @tbfeinb gef(i^Iagen toar unb $ati< am
31. 3RSxi 1814 lapitulieit ^atte, ^ertfci^te autiti in ^ficfecioagen
leb^fte ^eube. ^ier nne im ganjen fianton Sennep trat )uglei(i^
bet 9Bunf(i^ na(i^ balbiget @inoerleibung in ^reu^tn, oon ber bie
^Ae ging, immet entfd^ebenet ^eroor.') 3)erfelbe erl^ielt ft4,
nä^renb bem finat^ieQ ]^m fo fe^r mitgenommenen fianbe neue
{Misere Opfer — nrir erinnern ^et an bie oon bem bamaligen
@enerals®ouoemeur $rin}en äUe^anber )u @olm0 am 17. ^bruor
1814 oerffigte B^'^nS^"^^' iio" 1 SliUion ^n(en unb bie
biefer folgenbe aufeerorbentlid&e Ärieg«|ieuer oon 3 aRittionen %t.') —
auferlegt toerben mußten. Sm 20. September 1814 beri^tete ber
$oli|eioogt SRiffitie )u £ennep an ben ®eneraIs^oli)eibirettOT ©d^nabel
iu ^fiffelbotf, bie SßoUoftimmung fei gut, inbem er befonberft bet
oor Aurjem }u ^üdeAioogen, Siabeoormnalb unb 9lemlingrabe
^ottge^abten Jtirme| gebatikte, bei meldtet auf fein @tfu(i^en bet
Sanbfiutm in ®emeinf(i^aft mit ben ^oUjeibeamten bie Dri>nung
auf0 befle aufreci^t er^en l)abt. Selten, fagte 9)tif(i^e ^in)u,
feien in frfil^en 3^ten biefe jtirmeffen, loelti^e oorjugAtoeife oon
ben Sauem au0 ber 9lad^barf(i^aft, oon Jto^Ientteibem, ^ammer-
f(i^mieben, Stbeitetn ber Slud^fabrilen unb fonjUgen ^anbtoette«
gefeQen befud^t nfitben, o^ne SSIutoetgiegen ober Slobfd^Iag abge«
laufen, biefe« 3M aber ^e er ftd^ mit ber größten Sefriebigung
perfönli(itl fiberjeugt, ba^ „aQe Sntoefenben im beflen ®inoerftänbs
niffe, al0 toenn fle nur eine ^amilie auAgemad^t Ratten, {td^ blo^
bem Sßergnfigen unb bem 9laufd^e ungeftörter t^eube fiberliegen,
nobei häufige @efunbbeiten in froren Areifen oon ben SderAleuten,
^onbnKrlem, ^britorbeitem, @d)mieben unb iUblem auf ba0
Sßo^l ber b^^^en SSerbfinbeten, oor}figlic^ auf basjenige Seiner
') fBmter a. a. O. S. 66 f.
*) ecotti 0. a. O. Ul e. 16S9, 1692, 1676. 6<^n am 16. Januar
angwtbnet, gelangte biefe Steuer bo($ etfi mit bem 27. 9lai 1814 jur befl>
sttioen fjtft^tttmi tmb er^ung.
54
"Slaleflät be« ftöntgs oon Stetigen unb bcffen ^o^ unb nieberen
Beamten outgebra^t mürben".
äBie in oieUn onberen bergtf^n Orten beging man owi^ ju
^OdeSnogen bie erfU 3a^efln>enbe ber SSölIerf^la^t bei 2«ip)ig
unb ber bobur^ herbeigeführten Sßiebergeburt beutfd^ ^rei^eit
in ben SJagen beft 17. bis 19. Dftober 1814 mit befonberen %nm
Umleiten: Stif^ rü^mt bie oor)ügIid^ gute Stimmung^ bie ftd^
anlä§lid^ biefer Sujlbarteiten gejeigt unb gefeftigt l^Ktbe. SBenn
bie Sewo^er bed JtantonS Sennep — fo berUJ^tete berfeibe om
20. D^ember 1814 — eine RIage litten, fo fei e« biefe, bafe fic
ber fo lange unb fo fe^nli^ erhofften Sla^ri^t von ber beftnitioen
Sinoerleibung \M @eneraI:®ouoemementA in ^reugen no^ immer
mit beängfUgenber Ungemi^^eit entgegenfel^en müßten.
S)ie inbuftriele 2:i^&tigteit fomo^l ioäde«n>agene oU Sennepfl
^atte ftd^ feit bera ^bendfc^Iuffe oom 30. SRai 1814 rafd^ unb
erl^eblid^ gel^oben unb narb au^ burd^ ben äBieberauSbrud^ be«
Jtrieged im 3R&q, 1815 nur auf {urje 3eit gefUSrt')
SHe UngennB^eit fdl^nrnnb unb gefiedertere gelten brad^ aud|
f&r ioadedmagen an, ali ber 5. 9pril 1815 )n>ei entfd^eibenbe
®rlaf[e jtdnig ^ebrid^ SBil^elmd IIL gebracht ^otte, ba« patent
iDegen ^eft^na^me ber ^eriogtümer Sleoe, 9erg^ Selbem, beft
garftentumft SRörft unb ber @raffc^aften @{fen unb äBerben unb
bie ^roflamotton „an bie ginrao^ner ber mit ber preu^if^n
Sßonard^ie vereinigten St^inlünber".*) Stafc^ folgten fi^ je^t bie
feflli^en unb freubigen älfte: am 21. älpril bie än^eftung ber
preugif^en abler am Süat^oufe, am 15. 9Rai bie ^ulbigung ber
neuen ^rooit^en 9Ueben^in unb eiei)e::S3erg }u 9a(!ben, mit ber
') „2>ie l^ief^en ^lilen unb btt SeioetbfUi^", tnelb«te SRifc^ am
20. gfebnior 1816, „fmb ie^t im be{len gtoi, fo ba| fafl Xag unb Sta^t
geatbettet nrärb unb benno^ lönnen bie Dielen eingegangenen ein> unb au3<
nftttigen SefieSungen aSe nic^t gefc^ninbe genug befciebtgt nerben. 3>er
getingfte gabtilatbetter »erbieni fe^t 4 bi< 6 mfflx., anbete 7 bis 8 9it^Ir.
nb^taUi^, ^ivM ^«n bie Bftü^te, baä 8tot unb fon^ge £eben<ntitte{ in
fe§r biSigen Ij^ietfen, fo ba^ feibfl bet gemeine StbtÜet, nenn er miK, ft((
etoaä etitbrigen {ana 3>ie SBol^nungSmieten finb burc^ bie )u ^unbettm
Don (Su^en, SetDterB, SRontjoie ic. ^iei^ei gezogenen gfabnlaibettet fe^r teuer
unb rar gemoiben, fo ba^ lein tinietlommen me^ )u finben tft, unb bo^
lommen l^Sufige Klagen bei l^iefigem ^(i)eiamte ein, ba^ ein gfobrilant bem
onbem feine Xrbeitet ab^Onbig mochte." SgL SQinter a. a. 0. @. 71.
*) ®efe4>6ammlung fai bie ISnigL preu^ Staaten, 1816, S. 3. 81 f. 26^
55
W gleiten '^nnlxäflnttn in bra einjelnen Drtfd^aften $anb in
{^anb gingen,^ im ^uni unb 2tuU (unb }iiHtT im jtanton Sennep
cm 21. 3uni unb 12. 2!uli) fobann bie SiegMfe^e negen bet
&StUiiit i>ä SeSe^SUIiance unb bM @in)uge bet 9}erbUnbeten in
iß(äi0. Unb au4 boB ©ebuttefefl be« ASrngS (3. Suguft) unb
baft in>eite ^a^gebäd^tni« bet Setp}igcr @(i^lad^t (18. Oltober)
gaben ju ^üdeSuKigen unb Sennep isie in anbeten ^ieilen be(
bergtf(i^en Sonbe« ju lauten ^u^etungen potriotifc^ec ^eube in
gemeinfamen 93eran{kltungen 9lnla^, bei benen t» an fefUi(i^en
äbi^ägen bet SJtttget unb insbefonbete be« Sanb^tmfl nid^t fehlte.
3nsi»if^ ging bie ^etiobe bet ptovifotijc^n SSenoaUung
be« £anbe« i^ent ßnbe entgegen. 9la(i^bem bet @enetaU@ouoetncut
3u{ht8 @iunet, bet }uetfl vom 13. 9looembet 1813 bis 4. ^ebtuat
1814, bann, na(i^ ^nifd^eitUd^et Sblöfung but(i^ ben ^tinjen
aie^anbet la ®o\mi, vom 1. @eptembet 1814 ab bie ®ef(i^äfte
geleitet ^tte, am 15. 2funi 1815 obbetufen notben, bie obete
l^tung bei beiben ®enetal«@ouoetnementfl (vom Stiebet« unb
Stittelt^ unb von SJetg) von bem @taat8tat ®Qd ilbetnommen
unb als S9e)itl«be^5tbe )u ^Sfl^elbotf ein @ouoetnementStat ein«
gefegt nat, ttaten im ^^ja^e 1816 bie Obetptfiftbien )u A5ln
unb eoblen) unb untet et^etem am 22. 3[ptil befljelben 3a^te<
bie Siegietungen ju 3)flnelbotf unb Cleoe in SBitffamteit S)aft
altbetgifiibe fionb tam }um 9iegietung«bQitI 9)fljfelbotf, bem
^üdestoogen als einet bet fiauptotte be« ftteije« Sennep no(i^ ^eute
ange^tt
2>ie Satgetmei^ei ^fidefinagen {ä^Ite &tbe 1815 4863 Sin«
»ol^net, n&^tenb boft 93ubget bet ^ei^eit in @inna^me unb 9lu8-
gabe auf 3750 %t., boAjenige bet 4 ^onnfd^aften auf 3886 ^
64 etfl. fe^gefteOt nat. Sn bet ©pifte bet flöbtifd^en Senoaltung
nat nod^ Dulefl/ bet im @p&t^etb{ie 1814 ausfd^ieb, bet ^abtit
beft^et 9. 3o^nn^ getteten, p SJeigeotbneten rautben am 8. 9lo«
\)embet 1814 (an SteQe von Jlat( SSet^ unb ^einri(i^ SBil^elm
SJod^det) äBill^elm äBefH^ouS unb Benjamin äfofent^al etnannt
Sßit fc^lie^en ^ietmit bie @{iüe bet äu^eten @efd^ide be« DtteS,
inbem mix auf bie oltbetgifd^e 3tit {utfidgteifenb uns bet nä^eten
S9etta(i^tung bet inneten Suflcinbe von ^ei^eit unb älmt )uioenben.
') Ser. Sb. n, e. 289 ff. btef« 3eitf4rlft. SBegen be< KontonS Sennep:
SBtatter a. a. 0. &. 72 f.
56
8.
9te 90fe$0erffl)]rini9 im $e^ltt von ^fidu^niflgen.
®« ifl ein altfränfif(i&et ©al^jof, auf beffen ®runb unb Soben
ftd^ ^üdedtoagen entiotdelt l^at Unb- old fold^et ifi et gennffer«
ma^en nod^ bia in bie neuere 3^^ ()elenn}eid^net, inbem man im
ämte öüdesroagen, roie beffen ÄeHnetei« ober 9lentntetfierei=9ied^«
nungen bis 1807 }etgen, feine 3c'^n^c>^(^^n9/ ^om lanbeei^eit«
Ud^en Stottje^nlen, falla biefer Dorlam, felbfbecftänbUd^ abgefel^en,
tonnte, mitl^in bas oltbeutfd^e Soned^t bet 3ei^ntfrei]^eit befl @al«
gutd ftd^ ftd^et eri^alten ^atte.
S)eT ^aupt« unb äBirt^fd^aftdl^of lag bid^t neben bem l^ö^er
fldö erl^ebenben <B^U)^t unb fteUte nebft biefem unb ben unmittelbar
ftd^ anfd^lie^enben SSnbereien ben engeren S3ereid^ bed freien ©ok
gutd bar, mit bem ftd^ bie ©runb^ertUd^Ieit über bas umliegenbe
Sanb, bie S9ered^tigung }u 9Balb, 9Beibe, °ia%b unb ^fd^erei [unb
gerotfferma^en oud^ bie ©erid^tsbarfeit aber ^eie nie Unfreie bes
Sejirfs Dertnüpften. 3)ie C>rtlid^lett befUmmenb unb be^errfd^enb,
»oren Surg^ unb äBirtfd^aftagebäube burd^ ^o^e Q&vmt unb Sin«
friebigungen, ®räben unb S3äd^e abgegren}t 9üng<i um ben @al«
^of breiteten fid^ beffen Ädter, — Je nod^ Umftänben in gonje, l^albe
ober oiettel ^ufen (eine öufe befaßt befonntlid^ in ber Siegel 60
3Jlorgen) ober aud^ in nod& Heinere 2;eile jerfollenb, — »eld&e ben
porigen ober irgenbroie abhängigen Seuten ber öerrfd^oft gegen
jlä^rlid^en 3in8 unb unter SSerpflid^tung ju befonberen »bgoben
unb 3)ienflen überlaffen nKtren. Sin bie 3lieberlaffungen biefet
^üfener unb Äötter reiften ftd^ nun aber auf bem juge^örigen
@runb unb S3oben beö weiteren Umfteifeö Sleben^öfe, bie in i^er
Unterorbnung unter ben QaaipU- unb fierren^of ben 3ting be8 §ofe«s
cerbanbe« fd^loffen,
3ur ^errfd^oftlid^en S9urg gehörten SBurgfriebe unb Surgfrei»
fftit SEBo bie "öufeeren S3ebingungen günjttg waren, wie bei
$üdte«»agen, bilbete fid^ unter bem ©d&ufte ber Uncerleftlid&feit,
bie biefem engeren Geringe eignete, eine con gemiffen Saften be«
freite, mit jläbtifd^en aSorre^ten auägeikttete Drtfd^aft, für roeld^e
bie S9ejetd&nung „grei^eit" feit bem 15. 3o^r^unberte attmö^tid^
jur ©eltung getongte. ®8 ifl fd&roerlid^ juföttig, wenn über biefe
an be^errfd^enbe »urgen ongele^te grei^citen — im »ergifd^en
57
iDoren M ou^et Qüieivac^m Sngenmmb, Se^enburg, 9urg,
Slbetfelb — ©rfinbungSurbinben nid^t oorltegen. @oU^er Utfunbm
beburfte e« nur ba, no man bie ^ertömmlid^en 3Jledmtde ber
9uxgfrn|«iten auf frei gelegene, ^öc^flenft an ^^^öfe int 93eft|^
geißlüi^er ober neltlüi^er Ferren ongefd^Ioffene S)orff^aften fibet»
tragen nwOte. So bei Solingen (1374), ®r&frat^ (1402), aiett*
mann (1424).
SBaft bie ^ei^iten im SQgemeinen auA)ei(i^nete unb oom
platten £anbe trennte, mar bie Befreiung oon @^a| unb 9)ienfL
9)er @d^a| ober bie inxingSioeife }u er^ebenbe Steuer (exactio),
im urfprüngtidten Segiiffe oon ber Sebe (petitio), ber freiioitligen,
erbetenen Steuer, oerfti^eben, nmrbe oon aQen oetpflid^teten ®atem
imb ©nmbftfiden bur^i bie gönnen ober ^unbertfd^aftsbeamten
na(i^ feflen S9etr&gen unb in ben ^emac^ ftA ergebenben ©efamtfummen
e^oben unb biefe be«^alb al« „Summenfd^a^ungen" ober au^
„Surnmen" be}eid^net; baneben pflegte man nodb „einle^ige", b. i
ou^erorbentUd^e unb oereinjelte, in ildrer $ö^ nic^t enbgUltig
befKmmte S(i^a|ungen einjutreiben. 93on beiben ©attungen bei
erblid^en Sd^a^e« mürben bie Sinmo^ner ber ^^rei^eiten, meld^
bereits im 14. 2tal^r^unberte SQrger genannt toerben, grunbfä|lid^
befreit, ebenfo oon ben Sbgaben befl Aonu ober 9loggengelbeS, be«
^eifd^gelbee (einer in ben erflen S>e)enmen be« 15. SalSirl^nbertft
an bie Stelle ber 9latural«t$leif(i^lieferungen für bie ffirfilui^e R&i^t
getretenen Seiffaing), be« gfu^rengelbe« (ate 9%eIognition für erlaffene
$0^ unb ^eufuldren )um ^errfd^aftlid^en ^ofe), be« auf ben alten
@rafenbann {urädmeifenben @rafengelbeft unb ber inbirelten Sb«
gaben bts ^\la unb ber Sccife.^) ^ner )ä^lte ju ben ^rioi«
legien ber §rei^eitd«@ingefeffenen bie Befreiung oon aQen t^ro^n*
bienflen, insbefonbere oon SSati^tbienflen unb oon ^anb« unb
Spannbienfien für $of unb S[hn;g.
2)er grunbfä^lid^en Sntlaffatng ber ^ei^eiten oon oorgebad^ten
abgaben entfpra^l inbeffen bie SSir(li(i^feit nur }um ^eil. 9Re^rs
fad^ mürben ^erbflbebe unb ifutter^afer ober eine Sd^o^entrid^tung
oorbeJEialten.*) @an) frei oon Sd^ag unb SMenflien maren, fo meit
fi^i txUnntn lä|t, bie ^ei^eiten Sngermunb unb Surg, wogegen
') S9I. l^tei}u bie DatUgimgen oon O. oon SSeloio in beffen „Imüx
^tobif«^ SetfafTung in 3ftli($ unb SSetg«, ftwfüü I in S9b. XXI biefn
Seitt^rtft, 6. 197—200.
') 6. 0. SSeloio 0. a. 0. 6. 211 ff.
58
®iäfTat§ laut Urlunbe $«tiog0 Sßil^elm L oon 9etg oom 7. Suguü
1402 (mondachs nae a. Sixtas dage des hilligen pajs) imax
von S3eU>etn befreit wat, bagegen anfktt beS Sd^o^ee eine Slebgmtion
oon 30 r^einifd^en ©ulben jä^rlidl) mit je 10 ®ulben an ben biei
^enninen )u £ic^tme^, im äJtai unb ^eibfi )u entriii^ten fyxüe,
bie in ben JteUneteired^tnunsen bet Simtme bee im. Slmte erfaSenben
©d^a^ed in befonbeiem Sufa^e nai^gefügt mürbe. Slid^t fd^o^frei
waren onbererjeits bie {^ei^eiten Solingen, (Stberfelb, Sepenburg,^)
3Ron^eim (mo {eitmetlig eine ä3urg ober Sßefie beflonben) imb
^ttdtefimagen.
aSie ber jtellnec Stoubad^ unter bem 17. 3uli 1807 berid^tet«,
erftel aue ber ^ei^eit ^üdtefimagen an obigem Sd^a^ aQi&^lid^
)u 9nartini ba« Ouantum von 107 SRalter unb einem Siertel
^afer; bie ^äftationen bes Slugenbereid^S, oon 9mt unb jtird^fpiel
^üdeflmagen im engem Sinne, beftanben bagegen in 160 SVlaUer
unb 4 Viertel ^afer fomie in 312 2:^lr. 25 @täber 7 ^eOer
ebiltm&^ig an baarem (Selbe, meldte S^^^ns an i>cn i>tn üblid^en
2:enmnen )u erfolgen ^atte. 3n ®elb umgefe^t, b^ifferte ftd^ bie
^aferabgabe, }u runb 267 SnoUer angenommen unb ben äHalter )u
18 @taber beredbnet, insgefamt auf 80 X\)k. 8 @täber unb 2 geller.
S)en mit oor^anbenen AeQneretred^mmgen bes 18. 2l<i^r^unbertA
jufolge — biejenigen vor 1749 ftnb leiber gleid^ benen ber übrigen
Sergifd^en Smter im °iai^xe 1803 oemid^tet morben — i&iße man
ben brei Sd^ä^en bed Aird^fpiels in befonberen ^ofttionen bie
anal: unb ^erbftbebe (mit je 24 SRarl 9 Sc^iUing), bod @d^auff>
gelb (anjtott ber 9laturallieferung in @tro^), ^oljgelb, aBacEitgeQi,
^leifd^gelb, Sioggengelb imb ben fogenannten SHtterpfenning ^in)u.
2|m ganzen ertrugen bie brei Sc^ä^e befi Aird^fpieto 557 3Slari
10 Sd^iQing unb llVa ^f., vaai nad^ bem fürjUid^en Sbilte vom
19. 9looember 1619, 30 Siaberalbu« auf einen ©olbgulben unb
ben SReid^et^aler )u 80 albus gered^net, 223 @olbgulben 18*/a
Stoberalbue = 312 Sit^lr. 34 Sllbue 6 ^eUer auflmacEite, mithin
mit ber oben angegebenen SSere^nung äRaubad^fl nad^ ebiftmägigem
83ergifd()en ®elbe fHmmte.
') SuS bem Sagetbuc^e be8 SImteS Se^enfiutg sott 1597 i{i nut bie
SHenflftei^eU, nU^t atu^ bie 6($a|}ftei^eU beS OtteS Oeveniure (u lonflatieren.
2>ie »Ott ^oftarnmertat IBfllffine 1729 (f. 3tf($c. XTX, S. 120)' be^ou^tete
ec^otfret^eit bet „gftei^" obet beB gtedene SOitiing^aufen i^ jebenfaOa
neueren tttfprunge.
59
Sott fiml^en fisnt ®ef&&cn, neU^e in bot ittOneteireti^nungcn
anfgefä^ Dcrbcit, fei ^er nui tuM^ bed afli&^tH^ am C^ti^beitb
fäSigen OpfetgcOM gebod^t^ ba« ber Sütgcnneifiet itn Setrage
Mn 2 Stt^lc. 6 @tflba; in ba« @#>§ abiuliefetn ^atte. S)iefe«
Opfetgelb ftnbct ft^ in aDen Scrgifd^en @t&bten unb %tn!)t\tm
«nb unttbe, nrie von Stloto') crmittett ^t, urfptflnglid^ an bcn
äcnbietitmeiBer, feit bem 17. ^o^^bctt aber an bie iteDnet
0qal^ (^tfhraben alft ein bem £anbe«^cnn ffit empfangene
ffio|It^ateii/ fpetieQ ffic SSefieitmg von ^enflen unb Saften, geioib«
mete« S^antopfer^ tcid^t baBfelbe im adgcmetnen loo^^einli^ Aber
ba« 15. So^i^ixit iurüdt,*) tinb gemannt, tsoft ^fldcftmagen an«
belangt, fotntt an ben oben (@. 16) gefc^Ibetten Sit be« ®tafen
Sil^elm von 8etg oom 25. 9}ät} 1297, loenngleid^ ein umnitteU
terei 3ufaininen^ang jiDif^ biefem Sotgange unb fenet Sbgobe
ni^t SU enoeifen ift
Snbem nun aber ®caf Sßti^elm wm 9«tg bie Jtit^fpieU«
genoffen imb bie in feinem (Eigentum fte^enben fieute") oufl bet
fbengen Sigen^örigteit bei .SBoDfil^ibigen in bie ^ö^ere @tufe ber
SBo^inftgen er^b, beren Aorrelat bie fiürmebe loar, begrflnbete
et ffit ben grillten Xeil bet (Bütet im fiiid^fpiel ^fideftioagcn ein
6U in bie neuem Q^m in Araft gebliebene« Ser^ältni«. 9iod^
SRauba4 }äl^te 1807 nid^ neniget al« 118 tütmebepflid^tige ©fiter,
beten 3n^ber bei fdtem (MfaSe bie Afitmebe mittel« Sntrid^tung
bet Xoje ffit ba« befle @tfid Sie^ )u t^&tigen Ratten.') 9)iefe
S^o^e narb ^ertömmli^ fo niebtig gehalten, ba^ 9Rauba4 ben
ifi^lidlen Ertrag ber ootlommenben ftfirmeben, »el^er bie Steige
') «. 0. D. S. 214, Stnm. 153.
*) $er;o0 ^tet^aib von Sflli^'Serg ermahnt in einet ttifunbe oom
28. Stiüri lüä, (eteeffenb bie CSi^etAmg b«l 2)flffcIbotfet Opjereetbet tun
il^cttt^ 60 Si^iniff^ ®uQ>en an ba8 ltse«ait&b«dKofiet bofeÖ^, ba^ feine
Sotfoflten biefeS Selb oon bet Siobt 2)flffeU)orf )Dtfi^ ^etbfi unb SSei^«
nackten bejogen Ratten, banac^ aiet baSfeKe oon feinem D^eim 9[bo(f {eitoeUig
fto baS „heiltnm", b. ^. bie Reliquien bei f). XpoSinatiS in bet €Stift8Kt($e,
ttetnicfen motben fei. — SHe SUgoie be8 Dpfetgelbel mar ftirigeni leineB»
aKflS auf Setg Befi^nlt, Begeenei oielme^ auc^ in ftutIMn, beffen Sanbtfi^eti^
bet Ct)Mfc^of, 6eifpi((8ioeift ein iS^tÜ^ti Opfetgelb oon 100 ®ulben auB btm
goSe gu Sftilftsinn obet Qmi et^o6.
*) „parochianoe et homines noatroi pertinentM in noetrum mancipium",
fo »itb 0. d. C; bie offenbat oetbetbte Stelle )u emenbieten fein.
*) Haäf aUetcn Xn«aben (oon 1677) bc^nb bie ftfitmebe icbetmal in
2 Z^br. boat unb bem „befien CXuid".
60
ber nid^t flänbigen @efälle }u eröjfnen pflegte, nai), breiidl^em
S)uidbf(inUt }u m(i^t me^ als 13 Stt^li. 30 ©tüber anf(i^Iug. SSon
ben lünnebigen @ütem erfiel au^erbem minbeftens bis @nbe b«S
17. 3(t^^berts ein 2la^ieS}ins von 1 Sit^It.; ba^ biefelben als
uneigentli^e fielen aud^ }u Saubemien (oon 2> bes ©utsioerts)
unb }ui Sin^olung beS consensas alienandi bei aQen SSeräu^etungen
unb Sertaufd^ungen oerpflid^tet feien, loaib oon ben Seftftetn ebenfo
fe^i beflritten als anbeterfetts oon ben ftamerolbel^öiben behauptet
unb auf ®Tunb ber @eneraloerorbnungen vom 21. Januar 1764
unb 8. 3uU 1777') urgiert. Seitens ber ©d^effen, Sorfle^er unb
@ingefeffenen beS flird^fpiels fom es }ur Alage beim SSüUd^sSSergifd^en
^ofrate, ber am 18. Spril 1796 }u Siedet erloratte, ba^ bie ftlägec
„bei bem uralt l^ergebrod^ten ^ei^eitsbeft^ in Setreff ber von il^en
ftunnubS:@ütem bei Serfaufungs> unb ^ermutationSt^den ge«
forbert loerben tooQenben Saubemial:@elber }u ^onb^ben feien".
S)aS DberoppeUationSgerid^t }u S)üffelborf bejlätigte am 15. Februar
1798 biefes Urteil.
S)en }ur jtürmebe oerpflid^teten flanben, nad^ Su^eid^nungen
beS 16. unb 17. ^a^r^berts, im Smte nur fteben freie @ütet
gegenüber, beren ^tt^aber bem fionbes^erm auf ISrforbem mit
^ferb unb ^omtfd^ )u bienen l^atten, von ben geiod^nlid^en Ferren«
bienflen bagegen befreit loaren, n&mlid^ bie $öfe ääombid (Som«
bad^), $iIgeS:Sangenberg, ^^Umanns^Sangenberg, SlberS^oufen
(@lbringl^aufen), %eü, }u bem SBsge unb }u bem l^nvege {%üx>
loeg). Son biefen ^öfen gel^örte übrigens Slbersl^oufen an boS
^auS ttnb ^fgebing }u SSer unb loar bo^in fürmebepflid^tig xab
ebcnfo ^atte ber Seft^er von Sombidf um 1538 an 2lo^<inn Xfy^n
von @lenber^an Jtürmebe }u geben, fo ba§ bie Qa^l ber von biefer
abgäbe gan} freien $öfe im Slmte eine fe^ fleine n>ar.
Sbneid^enb von ben dlteren älufftellungen iverben in einet
amtlid^en Seranfd^lagung vom ^oJ^xe 1794 als freie ^öfe mit
unbefannter 'SfloxQtniabl Sombed, Dberlangenberg, SUeberlangenberg,
@lbers^aufen, @teinberg, ftleppersfelb unb ^ip)aag, als fattelfreie
@äter (mit pfammen ca. 290 SRorgen älreal), SBolfsöge, SlaeS«
bever, ^^eg, S)ierler^of unb Serg^oufen angegeben, ^iemad^
l^at feit bem 17. ^a^r^unbert eine Sun"^'"« ber S^^l ber freien
') ecoiti, Sfllk^'Soglfd^e @efete unb Serorbrnmeen L Kr. 1941,
IL Kr. 21S».
61
(Bfitec im fttt<i^finel ^dMvagen') ßattgefunben unb e« nriib bte
Senmiümg be«^Ib um fo toeniger abjuioeifen fein, bog oud^ oon
ben @fltent bcifelben jtotegorie filteret 'S^i loentgflena ein Xeil
hmä) auöbrädltd^e Sefieiung feitena bea $eitn caii betn aUgc:
meinen Stammen fojufogen l^erauagel^oben morben mar.
Sber au<!^ fo befaßten bie freien @üter, }umal bie älteren
betfelben, mie berief mirb, bitrd^ Stx^V'^iütxmQ fe^ gef<i^mdlert
SHiren, noäf nid^t ben fe<!^a)el^nten Xeil ber ©efamtfldd^e oon ^ei«
^ unb Aird^finel Südeamagen.*) ^^e Seltzer metben bei 9uf«
geboten unb 3Ruftentngen im 16. So^r^nberte ala ^eie oerjeiti^net.
2>a§ auger biefen }u ^fldeanagen nod^ ein Stamm freiet Säuern, unab«
^&n9{goom§errf(i^aftli(i^en$ofe,beftanben,i{ln)enigflenani(i^t Überlief ett
Sliden mir nod^ einmal auf bie Urbtnbe oom 25. SRär) 1297
lurfid. ®raf SSU^Im oon Serg ent^bt in betfelben bie ftir<i^*
fpielagenoffen ^fideamogena, »elti^e sugleic^ feine eigenen Seute
maren,") aua i^em Maserigen Stonbe unb befreit biefelben fonad^
oon ben fd^merfien 3>ienfUn unb Seiftungen ber Sodfd^ulbigen, oon
ben nieberen täglid^en arbeiten fär ben ^erren^of, inbetn er fie
ala SSad^jinftge bem Sltare ber \). ftat^arina in ber ^farrflrd^e
imter Serpflid^tung }u ben für baa neue Seiä^<nia l^erlömmlid^en
abgaben fibenoeift @ine ftiUfd^meigenbe ftonfequetq ifl ea, ba^
bie alfo befreiten, meldte nunme^ in bie Steigen ber grunbl^örigen
Binabouem eintreten unb aOmdl^lid^ in ben feften Seftg ber i^en
zugeteilten ^ofeafpliffe gelangen, bei Srbfaien bem ^erm nid^t
m^ ben gefamten 9tad^la^ bea Sorbeft^era, fonbem nur eine
auatoa^I aua biefem, in ber Siegel boa befte ^ferb ober baa befte
@täd ätinboiel^, }u fiberantnorten l^aben.
^ftrmebe unb SSad^a^ina gel^ren, nie fd^on bemerft, immer
lufammen, nid^t minber Jtflrmebe unb Se^nbigung. Z)ie ^dtfyxn>
bigungagfiter mit i^en l^altenben ober beftftenben unb empfangenben
') SieOric^t als gfotge gSnilü^et BBUfung ber Jtftrmebe, mie eS in ben
(e|ien Sejenmen beS Dorigen ^o^^unbettS im SSergifc^en, |. 89. )u ®eneS<
9ciin, tne^tfixc^ Dorftot.
*) 9ti4 X^. 3. 3. Sensen CBe^ttdee )ur SioHftU be« $ettogt^. Setg,
SXtff. 1802, &. 82) (ettue bie aRotgento^t b«t geifilic^, oblit^en, £e^<
unb fon^ freien Eftnbeteien 994, bitjjenige beS {leuetboten XetntinB 16468.
Su^ Xnfc^tag geloffen maren 10O8'/i Stotgen.
*) !Da( num bie parochianoe et hominei noetroe ber Urhinbe atB h 8ia
Svoir |u f offen ^at, et^eQt ouS ber noi^fotgenben Stfitfeiie^ng (o. o. D. S. 176):
praedictos hominei noatros parocliianoa.
62
ober erbbere(|tigten ^ben aber weifen wteber auf ben äBa<H*
)ine jurüd, ber ftil im Saufe ber 3^^^ otelfad^ verloren ^otte.
Slus ben 9lad^fommen ber load^dginftgen fieute waren allm&^H^
^ofeebeft^er geworben, bte f!d^ na^ Sefeittgung be« ®rii}tnfe<
t^atfä^Kö^ als iStgentämer betrad^ten burften. Unb bat niat
namentli(| im Jtird^fpiel '^fidesvogen ber ^Q, too bte @rb)tnS:
jal^Iung ber ftürmebegüter, n>ie es f(|etnt, }u Xnfong be« 18. ^^
l^nberts aufhörte.
SBenn nun aber in ben oor^anbenen amtlid^en 9Utf}eid^nungen
nHeberl^lt betont wirb, bag a&e ober na|e}u fdmmtlid^e ^öfe unb
©üter.im Säejirl oon ^ädesnogen oerpflid^tet feien, bie ftärmebe
in bae @d^lo^ )u tntdäftm, unb nenn man bebenit, ba^ bie
118 Sürmebegüter mit i^en S&nbereien jufammen ben größten
Seil ber lonbwirtf^aftU^ ertragfähigen unb genügten Sobenfl&i^e
einnahmen, fo bleibt' für ftreife ober Susfd^nitte ou^er^alb bes
^ofesxierbanbes, oon ber ^ei^eit unb ben freien ^efen bes Jtird^:
fpiele abgefe^en, ein nad^n>etebarer 9taum ni^t übrig. Sbtd^ bei
^üdeSnKtgen treten ime wie bei anberen alten ^errlid^feiten bie
9la(|mtlungen enger perfönli(|er wie bingli(|er 3ugei§örigfeit fäntts
li(|er Unterti^anen hti ®ut«: unb ^errfd^ofttbereÜ^s entgegen,
wenn {t(| biefelben oud^ ni<i^t, wie es ). fb. ^nfi(|tlii3^ ber 9iei<i^S:
l|errf(|aft SBidratl^ unb ber {urtölnifd^en 9Rebiatl|errfd^aft Oben»
tir(|en ber ^Q war, in einer bis ins 17. imb 18. ^a^r^nbett
fefige^altenen ober fogor rerfd^ärften Seibeigenfd^aft manifeüierten.
S)ie fortbouembe ^ofeSred^tlid^e 9Q)^5ngigfeit ber S3eecbten vaäf
€ingefeffenen bes Jtird^piels fanb i^ren Süßeren Susbrud oomel^m«
li(| in ben ^anb« unb Sparaibienften, weU^e biefelben jum Sd^ffe
)u leiflen Rotten. SHefe S>ienfte, wel(!^ oon ^eien wie Unfreien
oerrid^tet werben tonnten, waren burd§ ben Sit oom 25. SRärj 1297
ni(|t berfil^ worben unb finb bis ju ber burd^ bas S>elret 9tapo«
leons I. nom 13. September 1811 (art. 21 unb 23) oerfügten
allgemeinen Slbfd^affung fowo^l ber ^ro^nbienfie als ber flatt ber^
felben ausbebungenen ^räflotionen in ®elb ober Skturolien') für
bie vier ^nnfd^aften in Jtraft geblieben.
SHd^ter SRoubad^ betid^tete am 4. September 1809 an ben
Unterprftfeften ju ©Iberfelb, ©erren= ober ©anb« unb ©pannbienfle
feien bie S3eerbten bes jtird^fpiels ^üdeswagen jum @d^lof[e bafelbft,
') ®efet>SuIletin fOr hai ©to^ettostum »ere fftt 1811 9tT. 16.
63
|Bt Somtmfii^ unb )u ben itamerolnalbungen )u tdften oetbunben.
Wfyxt» )ut Sod^e ecgiebt eine oon Scl^effen unb SSorfle^em be«
itird^fpield unter bem 7. ^^camax 1684 auAgefcttigte unb untet«
jeUi^ete 9la(^eifung, Unit toeU^ bie ftlt<i^fpielAein0efe{fenen au^ec
ben füt hca @(i^Io^ unb beffen bauli^ Untet^attung nötigen ^nbs
bienjien unb $u^en bie 9Rfl^I{letne, S9au^öl}et unb fonüige S9au<
nuttetialien {ut ^)etrf(i^aftli(i^en ftotnmfl^Ie )u liefern/ bie Stühlen«
\^lea^t auf ber SSupper )u reparieren unb ben Stfl^lengraben
i&^tt^ ju reinigen unb in @tanb }u ^ten ^en. ferner naren
biefdben oerpf{i4)tet, bie ^iirbräde Aber bie SSupper an ber fürft«
U^en ftoppelioiefe, voü^t bei Sieg&ngen öfter abgetrieben nurbe,
auf i^e JtofUn p erbauen unb biefe JBrüde, fonie ale SBege
pm^i)m ber Jtoppeltoiefe unb ben Aanteralnei^em oon ber ^ei^eit
bis iur Jtommfl^Ie fo oft toie nötig l^uilellen, ani) bei jjeber
Sefd^igung ber itoppelmiefe burii^ ben @trom mit ^anbreiii^ung
unb gu^en be^ufpringen. S>en n&mß^en Singefejfenen lag e«
jubem ob, bie i^erfeite üSfyäxf!) )u entri(i^tenbe ^aferabgabe nebfl
ber^enigen ber ^ei^t na4 2)üffeIborf {u transportieren, faQe fte
»egen ber fd^erigen ^ferbebef^affung — ba man in ^ädeSnagen
bie 9(&rpfeä>e ^ertömmliii^ ni^t felb^ befag, fonbem bei 93ebarf
auil ber ®raff<i^aft SRart unb bem ©auerlanbe entließ — nid^
9or)ogen, bie 3>ien{Hei{htng mit einem «^(i^tgelbe oon iebeSmal
15 ©tfiber ffir ben SRalter abjulöfen. S)ie ©pannbienfte tonnten
im Stnte überhaupt burii^ eine @dl^Iung erfefet merben, neU^e
man nai) ber @teuermatrilel auf bie 3>ien{lf(i^ulbigen unb beren
@äter um}ulegen pflegte.
Suf bie ^öfe unb Käufer in ben ^onnf^often fomen je 1
bi« 4 ^anbbienfte im ^ofyi. 1684 {ä^lte man in ber @rogen
6onnf(i^aft 46 : 98, in ber fifi^borfer 22 : 47, in ber ^erbingefelber
29:49, in ber Serg^aufer $onnf(i^aft 18:33 an ^öfen unb
j^fem, bejiel^entlidt) ^anbbienften, im @an)en alfo 115 ${{i(!^e
mit 227 ^onbbienflen.
SDen £eiftungen ber @efamt]()eit, als beren Heinfie bas an
SteQe ber Stoturallieferung oon 459 ^fl^nem getretene ^fl^netgelb
im betrage oon 38 9tt^Ir. 20 Stikber, ba« ^u^n )u 5 @tüber
gere(i^net, unb ba« (fletgelb oon 44 @tflber 8 ^f. erf(i^einen, fteQen
fid^ in ben Sled^nungen bie oon einjelnen ©ruppen ber ©ingefeffenen
^errü^enben feften ©ef&He, bie Srb« unb 2Sa^rpä(i^te inebefonbere
oon SBiefen, 9äf(i^en unb SBei^em, oon ^a^h unb gtf^erei unb
64
bte 9ieIogmttonen oon SRü^Ien {C)U unb SSoltmü^Ien) ttnb oon
Sded^ämmetn insbefonbete für aBaffemuftung (als aBofletsßrtetintni«)
gegenäber. Unb aue^ biefe ©efäUe jetgen un« Suftflüffe be« alten
ooQfreien SalgutS: benn mie bie einen umnittelbate Xeile befl ^eci>
f(i^aftli(i^en ®tunb imb Sobens betreffen, fo toeifen bie anbetn, nenn?
Qlüii in neueren Seiitn allgemein als lanbes^errli^e ©ereti^tfame
entmidelt, in i^en SÜutseln unb nantentli^ ba, too ein ^etten^f
nie ju ^üdefttoagen beflanb, auf baft gtunb^etrli<!^e Dberetgentum
an SBaffer, SBalb unb SBeibe }urä(l 9htr bie ^ei^eit QMei^
toogen ^atte alft Stefl getoiffermagen ber gemeinen äßoct fogenonnte
gemeine ©rünbe, meifl ^aibelanb, bie inbeffen ni^t oon bebeutenbem
Umfange naren unb ouif imtli äkt&ugerungen fuccefftoe ft<!^ min^
betten; bodb maren leitete babutdb etfdbmett, bag fo oft etnas oon
biefen ©tfinben oerlauft, oettouf^t ober in Srbpad^t ausget^
tourbe, bas lanbe«^errli$e S>Tittfu^gere<i^tfam (bad 3teäft bes btttten
gufee* ober btitten Pfennig«) jut Slnnjenbung tarn.')
"Sladt ber auffteQung be« 2lal^re« 1794 oerteiae fi^ bas ©e^
famtareal befl Smte« wie folgt:
I. ©rofee ^onnf^aft: 2305 aWotgen 19 V« Stuten SWerlonb,
3138 SKorgen 1 Viertel 29 Stuten »üf<!^e, 382 aRorgen 1 »iettel
29 Stuten SBiefen, 197 SWotgen 3 «iettel 16 Stuten $of unb
©arten:
IL fiO^borfer ^onnf^aft: 1228 Storgen 1 SSiertel 36 Stuten
aderlanb, 1680 äRorgen 2 SSiertel 3"/8 Stuten 9fif<!^e, 200 SRorgen
36 Stuten SBiefen, 83 SJlorgen IIV« Stuten $of unb ©arten;
m. ^erbingsfelber ^onnf^aft: 1448 borgen 2 Siectel
12 Stuten Slderlonb, 1800 borgen 3 SSiertel 4>/a Stuten 9äf(i^e,
200 3Rorgen 3'/f Stuten SBiefen, 48 borgen 2 SSiertel 16*/«
Stuten $of unb ©arten;
IV. Serg^aufer fiomtfii^oft: 1028 SRorgen 3 aSiertel 14 'jk
Stuten äldEerlanb, 1158 SRorgen 3 SSiettel 32 Stuten 9äf(!^,
214 Storgen 3 SSiertel 4 Stuten SBiefen, 48 3Rorgen 1 Stettd
36 Stuten ^of unb ©orten.
') XHefeS 9ie($t, bun^ Setortmung oom 30. SRSt) 1744 eingefc^Stft,
l^atte SeifpteUtDetfe jur ^olge, ha% @ti>enn SEDftjt^off oegen 150 Stuten gemeinen
®tunbe8, bte i^ 1749 flBerlaffen votben, eine Stdognition oon jlk^rli«^ 1 Sit^.
enlrii^tete. S>et Sc^OnfOxber Sodann fSoaS, mtU^ec auf gemetnem ®nmbe
1764 $au8, Stau unb Sorten fönte einen 9Baf($tei($ angelegt ^atte, berief
fU^ ^inftc^tüt^ ber ilbgabe beS britten ^ti^eS auf ben i^ angeblich betoilTtgten
ISrla^ berfelBen.
65
3uT ^et^eit QMtimoQtn jaulten 314 SRotgen äldetlanb,
einfd^lie^lic^ bet unmittelbar }utn ^ert)c^aftUc^en ^ofe ge^rigen
Stfide. äßiefen unb SEBei^er, Untere im ükufe ber 3eit grö^tentrllfl
in SßiefenUmb t>etn)anbelt, 93enben unb Bü\fS)e, @ätten unb freie
$(ö^e umgaben bad @c^lo^, unter benen nad^ ber XabeQe beft
jientmeifter« SS^filffing oom September 1807 fid) 16 erbpäd^tige
$ai)ellen (ber @c^Io^baumgarten, Sc^logfc^euerplag, bie fogenannte
ffitlbba^n, bie gro^e Aoppel, bie ftu^miefe, bie Senben oberhalb unb
unterhalb ber Srüde, ber {^feltoei^er u. f. xo.) befanben, mit
22'/io Shtten $of unb ©arten, 62 SRorgen 29»/8 9luten SBiefen,
5 Stuten Sufdb, femer als ial^rpäd^tige Stüde bie ftommü^Ie, ber
Srant- ober trodene äßei^er, ber {(eine Sßei^er, ber Sßalfioei^er,
ber D^ligStoei^er, ber S3urggraben, bie fogenannte Heine Äoppel —
fSmtlid^ iu SBiefen geworben — imb ber ^ü^nerroei^er nebfl
onberen {leinen ^arjeUen (teilen ber ^errfdiaftUc^en Süfc^e unb
bet Sanbne^), im ©anjen 18 Stade mit 6 borgen 1 SSiertel
ll»,'i Stuten SBiefen, 79 «Dlorgen 2 viertel 21«/« Stuten »ufc^.
3)iefem engeren Sereid^e gegenüber nahmen bie {ilrmebepflid^:
tigen @üter nebft ben 93u)d^: unb ^eibegrünben unb ben ju ge^
toerblic^en 3^c(Icn bienenben ^orjeUen ben bei weitem größten Xeil
ber Sobenfläd^e bee 3imUi ein,^) ben Sting bee alten ^ofeäoep
bonbeö fd^lie^enb unb in ber von oielen i^rer Seftfier bis über
baa imeite unb britte S^ejennium unferee ^to^t^un^erte freitDiQig
fejige^oltenen ^flic^t — }ule^t Denoeigerten nodi 34 Don 37 biefer
Seftfeer bie 3lblöfung — al8 SDepenbenjen beö Qevcixif)0^ei ftcö
enoeifenb.
(£« {ommt ^ieiyt in 33etrac^t, bafe mit beiu 6 — 7000 aJlorgen
umfajfenben 9lderboben — atte 3ä^lungen ftnb beim 3Jlangel eine«
förmlichen Jtatafterö unjutjerläffig unb fc^n)an{enb — in me^r aU
gleidber 3o^' unfrud^tbare« ^aibelanb abwed^felte, toeld^es jumeift
mit niebrigem 93ufc^n)er{ unb ^aibehraut beftanben war unb nur
fpärlic^ed £aub: unb Stabel^ol} auftoiee. S)iefe ^aibe, einfc^Iieg^
Ii4 bed immer me^r ftf^ oerringemben Stefte« alter SBalbungen,
begriff, rote Dule« im Dctober 1809 beri^tete, im ®anjen 7827
^Sorgen 119 Stuten, roä^enb als frud^tbare« £anb 7052 borgen
145 Stuten ader, 1476 «Dlorgen 78 Stuten SBiefe gejault würben.
S>te S3üfc^e bee ^aibebi{lri{te waren teiU ^errfdiaftltd^, teil« im
') @. baS Set|ei(^m8 betfeQen m 8ttl. YIL
64
bie Stelognitionen von SRü^len (&U unb SSoItmü^Ien) unb von
StectJ^ämmem indbefonbere für äSßajtemu^ung (ale SBa{fer:@r(enntni8)
gcgenäber. Unb oueb biefe @efäQe }etgen uns SuAflüffe bM alten
voQfreten Salgute: benn nne bie einen unmittelbare Seile beä ^err«
fd^aftlid^en @runb unb 93oben8 betreffen, fo neifen bie anbem, nenn?
gleid^ in neueren S^it^t allgemein olä (onbeft^enlid^e @ered^tfame
entnridelt, in i^en Siurjeln unb namentlid^ ba, iso ein ^erren^of
n>ie }u ^üdeätoogen beraub, auf bae grunb^errßd^e Dbereigentum
an SBaffer, SBalb unb SBeibe juräd 9htr bie i^ei^eit ^adefl«
isagen ^atte als 9le{t geraiffermagen ber gemeinen SRart fogenannte
gemeine @ränbe, meifl ^aibelanb, bie inbeffen nid^t oon bebeutenbem
Umfange naren unb auä) burd^ 93eräugerungen fuccefftoe {td^ min^
berten; bod^ waren legiere baburd^ erfdbtDert, bag fo oft etisas oon
biefen @ränben verlauft, oertaufd^t ober in Srb^ad^t aueget^
nmrbe, baä lanbeft^enlid^e 2)rittfu^gered^tfam (bas Sted^t be« britten
%a^i» ober britten Pfennig«) jur 3lnn)enbung lom.')
9lad6 ber äluffieOung be« 2la^reö 1794 »erteilte ftd^ ba« ®e<
fomtoreal bed Smte« xoxt folgt:
I. @roge Sonnfd^aft: 2305 borgen 19 Vi äihtten ScCerianb,
3138 äRorgen 1 SSiertel 29 9hiten 93äfd^e, 382 SDtorgen 1 Viertel
29 SHuten SlBiefen, 197 SRorgen 3 Viertel 16 Shtten ^of unb
©arten;
n. SO^borfer ^onnfd^aft: 1228 3Rorgen 1 Viertel 36 Shiten
älderlanb, 1680 äßorgen 2 SSiertel Z'k WxAm Süfd^e, 200 äßotgen
36 Shtten SBiefen, 83 äRorgen ll'/i Siuten ^of unb ©arten;
m. ^erbingefelber ^oratfd^aft: 1448 äRorgen 2 SSiectel
12 Sfhiten älderlanb, 1800 3Rorgen 3 aSiertel 4 Vi 9htten Süfd^e,
200 3Rorgen 3'/f Stuten SSiefen, 48 SRorgen 2 Siertel 16"/4
Shtten $of unb ©orten;
IV. 93erg^aufer ^oratfd^aft: 1028 9)torgen 3 Viertel 14>/i
Stuten älderlanb, 1158 äRorgen 3 SSiertel 32 Shtten Süfd^e,
214 äRorgen 3 SSiertel 4 Sfhtten Sßiefen, 48 äRorgen 1 SSiertel
36 Shiten ^f unb ©orten.
') 2>iefe3 fltd^t, bun^ Setottmung oom 30. SRftr} 1744 eingtf^Srft,
l^atte 6nfp{e(Sn)etfe jur go^S'' ^% Seoetm SB&ft^off »egen 150 Stuten gemeinen
(SnmbeS, bie i^ 1749 üierlaffen notben, eine Kelognttion »on iSfycli^ 1 9lt^(r.
entri^ieie. S)er 64finfbBet Soj^onn ^aai, rotU^tx auf gemeinem ®nmbe
1764 $au8, QtdSl unb (Hatten fmoie einen SSafd^teid^ angelegt ^atte, (trief
^ ffin^üi^ bet XbgoBe beS btitten gfu^ea auf ben ii^m ongebfu^ Beioiaigten
(StIo^ betfelBen.
3ur ^ei^eit QüdamoQm jö^Iten 314 borgen adetlanb,
einfd^lie^li^ bet unmittelbar }um ^errfd^oftlid^en ^ofe ge^rigen
©tüde. SBiefen unb SBei^et, leitete im Saufe bet 3ett gtöfetenteil«
in äBiefenlanb Denoanbelt, 93enben unb ä3fifd^e, ©arten unb freie
^läge umgaben baft @d^Iog, unter benen nad^ ber XabeQe be«
ätentmeifterft 9Salffing oom September 1807 fid) 16 erbpäd^tige
^rjeUen (ber Sd^lo^baumgorten, (Sd^logfd^euerplo^, bie fogenannte
SeSilbba^n, bie gro^e Aoppel, bie Au^toiefe, bie ä3enben oberhalb unb
unterhalb ber äSrfide, ber ^afelioei^er u. f. id.) befanben, mit
22^/10 Shtten ^of unb ©arten, 62 borgen 29*^/8 Shiten SBiefen,
5 9htten ä3ufdb, ferner aU ja^rpäd^tige Stilde bie Aommü^le, ber
2;rant ober trodene äBei^er, ber tleine SBeil^, ber äSalfnei^er,
ber D^lig«n)etl)er, ber S3urggraben, bie fogenannte Heine Äoppel —
fämtlid^ }u äSiefen geworben — unb ber ^ft^nenoei^er nebfl
anberen Ileinen ^orteSen (teilen ber ^errfd^aftlid^en Silfd^e unb
ber Sanbroe^r), im ©anjen 13 ©tüde mit 6 SRorgen 1 Sßicrtel
11 »/i Stuten SßJiefen, 79 SRorgen 2 SJiertel 218/* 3hiten »ufd&.
3)iefem engeren ä3ereid^e gegenilber nahmen bie Iilrmebepflid^>
tigen ©üter nebfl ben äSufd^^ unb ^eibegrünben unb ben }u ge^
nerblid^en Qwiden bienenben ^orteden ben bei weitem größten ^eil
ber ä3obenfIäd^e be« 3lmte4 ein,') ben 9Kng be« alten ^ofedoers
banbes fd^Iie^enb unb in ber oon oielen i^rei ä3e|t^er bid ilber
baS }n)ette unb britte 3)e}ennium unfereft ^a^i^unberts freitoidig
feftge^altenen ißflid&t — juleftt rerroeigerten nod) 34 ron 37 biefer
ä3efi^er bie Slblöfung — aU 3)epenben}en befl .^erren^ofeft fid)
enoeifenb.
@ft tommt ^eT)u in ä3etrad^t, ba^ mit bem 6—7000 borgen
umfaffenben Sderboben — aUe ßä^lungen finb beim Mangel eine«
förmlid^en Äatafterö unjuoerläffig unb fd^roanfenb — in me^r aU
gleidber So^^ unfrud^tbared ^aibelanb abtoed^felte, roeld^es }umeift
mit niebrigem Sufd^toerl unb ^aibetraut beftanben toai unb nur
fpärlid^eS Saub: unb 9labeI^ol} auftoied. S)iefe $aibe, etnfd^Iie^s
lid^ bed immer me^r fid^ oerringemben 9{eflefl alter SGSalbungen,
begriff, roie Dulea im Dctober 1809 berid^tete, im ©anjen 7827
aRorgen 119 SRuten, toä^enb alfl frud^tbarefl fianb 7052 SJlorgen
145 Stuten ader, 1476 SKorgen 78 SRuten SBiefe gejault würben,
^ie äSüfd^e bed ^atbebiftriltd waren teil« ^enfc^aftlic^, teil« im
■) @. baS Setjeic^niS betfe[&en in Stil. Vn.
66
Seft^e von ^ädedmagener Singefefyenen, toelii^e leitete fäi i^ie
^atjeQen getneinfam einen 93ufd^auffe^er ju befUUen Ratten. Sßte
fe^t übrigens alle ©tö^enangoben oariieien, erhellt nid^t nur aus oors
{le^enben Sci:^lm, fonbem oud^ aua einer bem @nbe bee 17. ^af)u
^unberte entfiamtnenben Tabelle, toeld^e fär baa 9lmt ^ädeatDagen
4702 SKorgen jleuerbarer ©rünbe, 191 SRorgen 2 Viertel ber ®es
toinn unb ©eioerbefleuer unterworfenen fianbea (b. \). oerpad^teter
jleuerfreier ®üter), 292 SJlorgen ©arten unb Songert, 592 «Dlotgen
aSiefe unb 5920 SKorgen 2 SJiertel Salbung, baju für bie ^rei»
l^eit ^üdedtDagen 151 3Rorgen 2 ißiertel {teuerbaren ©runbed, 29
9Rorgen 3 SSiertel ©orten unb Songert, 28 SRorgen 2 Siertel
äßiefe in Slnfo^ bringt
9.
lnntsventtoUimg nnlt (Snb^utffen fa jjfidttsutastiL
SBie oben (©. 6) bereits erwähnt roorben, erjirectte fid^ bie
©raffd^aft ^ücCedmagen um 1189 in i^rer SängenaüSbe^nung oon
ber SBupper bie an bie Heine 2)l^ünn, fd^Io^ fomit bamald einen
^eil be« fpdtem älmtfi Somefelb ein, ju tpeld^em Unteren nad^
3eugniffen aua ber jtpeiten ^&lfte bea 14. 2lal)r^unberte 2)^ünn,
äßermetefird^en (SBermoI^fird^en), fiüttring^aufen (fiutmenn^nd^ufen,
Sut^elntind^ufen), Stemfd^eib unb 2)abring^aufen '), foroie roa^rfd^cin--
lid^ aud^ fd^on bie fogenannten ^ünfje^n ^öfe jaulten, eine oud
jerflreut liegenben SdCet^öfen aümä^lidl entftanbene ©emeinbe. 93on
biefem Smt unb SSeft 93omefelb unterfd^ieben unb mit ber alten
©raffd^aft in ben ©renjen Tid^ ntd^t bectenb, erfd^eint ein 3a^s
^unbert nad^ bem ©rboertid^te ber ©ebrüber ^anco unb ^einrid^
oon ©ücteöroagen*), unb jroar in ber SSerfd^reibungöurfunbe wegen
Slanfenberg oom 6. September 1363"), in ber 3"t miti^in, al8
') e. bie Utf. »om 6. Stift. 1363. Bei «ocomBIet, «tt^lo IV. ®. 147 f.
3m 16. 3a$t^unbert natb ba8 Itit^fpiel SOttring^aufen bem Sbnte Sepenfeurg
iugeieilt. Sgl. biefe Seitf^rift 8b. 4 @. 221, »b. 18 @. 113.
•) ©. oben ©. 10 unb 11.
>) @. Sac. 9lt($tt) lY, @. 148. 3)et XuSbnut „ba« ganje ititd^fpiel
^adeSnagen" fa^t fiete bie tJftei^eU unb baS Att($fpte( im engeren Sinne,
bem S(u^en6eiei($ ber oiet ^onnf^aften, jufammen.
67
fuj^ im Sergifd^ bie amttoerfaffung ousbilbete, bat „gan^e itird^
^I Qüdei^oütn", in bent Umfange, ben e« fottbauetnb be^,
nömlü!^ mit ber {^ei^eit unb ben vier $onnf(i^ften, bet großen
^oroifd^ft, ber Sfll^botfer, ^erbingtfelbet unb Sergl^oufer $onn«
\ifa\t, neben ben alten flnttem be« £anbeft, feitbem batb als amt unb
SteOnetei, boQ) ali @<i^log;. ^ei^eit unb Jtise^fpiel, ober S^to^,
AeOnerei unb ftitd^piel, ober ^ugleicb aud^ aU ^errlid^Ieit äfatai»
teriftert S)enno(i^ loarb boAfelbe bi« in bie erflen S)eiennien beA
16. Sa^r^unbertS mit Jenen a^t altlftnbif^en Ämtern (Snger«
munb, SRettmonn, Solingen, 9Ron^m, Stifelol^e, Somefelb,
^oq*9en«berg, @tetnbad^), fo loenig nie Slberfetb, Sepenburg,
Sarmen, SBinbed, SOlsborf, 9tanlen6erg unb ba« freili<i^ fpAt
(1484) J^ü^teriDorbene £anb SAioenberg in eine Sftetl^e gefteOt
SHe erinnenmg an einfUge territoriale Sefonber^t l^eü 1^ im
Serein mit ben ftetig ft<i^ n)id)erl^olenben Serpf&nbungen bie Unter«
fd^eibung ^nnf^n bcm ©tammbereid^e unb beften aQm&l^lid^em 3u*
n»a^fe lange aufredet. @rft gegen bie 9Ritte be« 16. Sa^^^unbert«,
in ber $eriobe eingreif enber obminiftratioer Umgeftoltungen, mar
btefelbe bem öffentlichen 9ennt|tfein entfd^nwnben.
2ln Se)ug auf bie Se^erung eignete nur ben ad^t äUmtem beft
Sanbe« S3erg im 15. °iafjitfyxnbtxt eine Sbgabe, bie ato 3uf<^lo0
}u ben in bie ^ouptfumme ge^eUten Soften (Sd^afe u. f. m.) unb
mit biefen in fixierten betragen in ben brei SIerminen, ^u 9nai,
^erbft unb £id^e§ (in drien gesatten gelden) erhoben ^u merben
pftegte: e4 mar bieft bofl Su^en« ober oielmel^r Sou^engel^
(bayssengelt), fo genannt, meil eft bem Sanbefllyerm nod^ auger
bem @d^^e, «^leifc^elbe vu f. xo. unb 2i»ar ^ur @d^ulbentilgung
unb für befonbere Sebürfniffe (herenbayssen zo mynB gnedigen
heren Sonderlingen schulden ind sachen ober oud^ herentboeven
zo etzligen schulden myns gnedigen heren ^i§t eS in ben Sfted^
nungSaufflcQungen) — gegeben mürbe.') Xu« bem ^üdetmagen
■) @TO$e erfl(^ten (brache) unb buTssengelt bei SliniS Slngennunb,
»e(($e bem SKtter Obolf Duabe, Stmimann bofeU^, but(^ $eT)Og ®et§at4>
oon 3ü(t<(>8«Tg »egen be< Orteten gforbnung oon 742 obetianbtf(^en r^ei«
mH^ SuQxn (aul ttilunbe vom 13. Seiembet 1446 oetft^rieben »otben,
finb {»etetlei ZHnge; aii Bitten netben in ben Sled^nuneSpapieten be< 16.
3a^§unbett8 »eber bie großen not^ bie Keinen Btttd^ (bie fogenannten
CUiatcm6erge(ber) bejeü^t 9i ifk bernnoi^ ungetet^tfettigt unb irtefft^renb,
baS Hey bayssen galt obet Hey bnssen geiatten g«U, nne gfa^*/ ®ef(^. bei
(S«f(^Ie^te< s. Stae(<$i>(^, VOl. @. 88 t^xd, mit „Staibu^" nriebettugtben.
68
junäd^il gelegenen Slmte Sornefelb erftelen betfpteleroeife an jebem
Termine 84/) aus SJiifelo^e unb @teinbad^ beSgleid^en je 145
©ulben folgen Suf^lage«.')
(Seiner Statur nac^ bei S9ebe nalie tieimanbt unb für bie a^t
SLemtei no^ in ben ad^tjiget ^a'^ttn bes 15. ^td^'^'^nberte na^^
neisbai, I)at berfelbe beffen @nbe, roie ee fd^eint, ni^t übeibauert.
(Sin Sla^flang unb Sleft geroinettnafeen biefer ©teuer »ar e«, tnenn
im amte Somefelb im 18. Saljrljunbert unb biä jur Sefeittgung
ber alten Sßerfaffung au^er ben brei @^ä^en unb jugleid^ mit ber
^auptfumme eine ^erbftbebe mittele ^ebejettelä von ben Stitä):
fpielen unb ^onnfd&aften eingejogen loutbe (im S3etrage »on 15 Slobers
marf ober 4 ©ulben 8 Sllbu«), „mitangefeftt" ttiie in ben Sled&nungen
bemerlt ift, „toann bie 3)ienfte unb Unfojlen im 9lmte ausgeteilt
ttjerben." ^n ben SJiaterialien über baS Sled^nungSroefen beS
15. 2!al)il)unberts flnbet man biefe 9ebe no^ ni^t.
3m 2lmte ^ücteSroagen liatte f\(S), wie wir gefeljen Ijaben,
neben ben brei @^d^en bie 3Jlau unb ^erbflbebe, jebe jum ^er«
lömmlid^en @a^e von 24 3natt 9 ©d^iding erlialten. S9eibe äSebe^
jalilungen figurierteninbenÄeUnereired&nungenbes 18.3olirI)unbertSmit
bem ^eif^gelbe, ^oljgelbe, Sßä^tergelbe u.f.ro.inneri)alb ber @d^a^titeL
3)ie ©rljebung unb SBened^nung biefer unb anberer fifen ®elbs
gefätte (beS Sloggengelbes, ©^ulbf^toeingelbes, bes SlitterpfenntgS,
ber auf bie oier Duatember oerteilten accife) jlonb urfprüngli^
allein bem ©d&ultljeifeen ju, wogegen bem Äettner bie Seitreibung
ber Slaturalpräflationen fotnie ber ©elbjinfen oon ber ftomerat
mül)le, ben äBaltmü^len unb von allen übrigen oerpa^teten @runb«
gutem unb Jhiftungen oblag. Selbe Seomte, ber ©^uttljetfe, ber,
roie ber Slome befogt, bie ©Bulben, b. I). bie S^ulbforberungen
be« $erm ju Ijeifd&en Ijatte, unb ber na^ bem SBeinj unb SJor«
ratsteSer benannte Slentmeifler n)aren bem Entmann untergeorbnet,
beffen periobif^e abre^nungen mit bem ©erjoge in me^rfa^en SBer»
I)anblungen aus ber erften Hälfte bes 15. 2!o^i^uni>etts no^ vorliegen.
Uns intetefftert bei benfelben ^auptfö^lid^ bie SBaljmeljmung, bafe
>) @. bie Ut(. Obet bie Setlei^ung beS ^etbfUic^en Suf» obet Bau^engelbeS
beS aCmteS 99omefe(b an 99etto(b »on ^lettenBetg d. d. 23. @ept. 1449,
»b. XXIV, ©. 26 biefer 3eitf(^rift.
•) ©. bie in Seit. VIII. obgebruÄte, roa^tfc^eintie^ im jroeiten SSejennium
bei 15. Sa^^unbettS gefertigte $eberoIIe ber ac^t äimter, au8 ber ftc^ im
«ngem Stammen ein treues Silb bamaltgen SKgobemtiefenS geninnen la^t.
69
fte, auf (infeitige ober aud^ betberfeitige ©utl^aben ^nauSlaufenb^
{lets in einet gemffen Sd^roebe bleiben; jur DoQfiänbtgen SluSs
gleid^ung lam ti bei fold^en ©efd^äften eben bamale nie obet bod^
öufeerfl feiten.*)
Sladbbem fd^on Slogan" Don ^affroebe (^affratl^) laut einet
abted^nung aber fteQnetei unb @d^ltl^eigamt )u S^üiti^ovm Dom
31. auguft 1467 (fät bie 3eit Don ^flngften 1465 bis ebenba^in
1467) bie gunftionen be« 6d^ult!^ei6en unb ÄeHnet« in feinet
^erfon Deteinigt l^otte, toutben biefelben bei bet Ernennung Don
beft aSotgenonnten @o^n unb 9lad^folger Sßenemot Don ^a^oebe
(20. 9Rai 1470) toiebet getrennt Se^tetet roaltete iebeefaHs bis
)ut aSetpfänbung ^ädteStoagenS an SBil^elm oon ^lettenberg (1494,
f. oben 6. 20), n)a^rfdt)einlid^ aber aud^ nod^ unter biefem unb
beffen 9lad^folget Stephan Quabe (f. 6. 21) bis gegen 1515 befl
@d^uttl^ei^amt0, ba ^erjog 2lo^ann Don 2lfllid^s9etg, älteftet 6o^n
)u Steoe, mit Urlunbe Dom 28. 3uni 1515 bem ^fanbin^abet
Duabe bie älbldfüng bet Don ^et}og ©erwarb bent Sßenemar Der«
fc^riebenen diente Don 30 @ulben ben ftinbem unb @tben betfelben
gegenüber oerftattete unb i^n jugleid^ jur iOHebetbefe^ung jenefl
amte« burd^ „nfi^e unb bequeme ^erfonen" oufforbette.*) fteOnet
toar )u SBenemar'fl Qtit X^omaS SBuffenmeifter, aud^ 3;^oinas
Don Snettmonn genannt (nod^ um 1485).
Son 9Benemar unb 3^^omaS ^aben ftd^ amtsred^nungen Don
1483—84 etl^alten, weld^e als ättefie S)oIumente biefer Art für
^üdesniagen — benn bie früheren ^brec^ungen bieten nid^ts toeitet
als fummatifd^e Sufammen^eOungen bet Derfd^ulbeten ^auptfummen
in utfunblid^et gorm — bet Setöffentlid^ung in biefen Slftttem
md()t umoert erfd^ienen Ttnb.*)
@leid^)eitig mit bet abminijtratiDen Seteinigung ber Erntet
Somefelb unb ^üdfeSwagen (1555) wirb 3oi&ann Sml^oeoe Ont^of)
>) Selege bitten bie Vbted^nung ber nad^gelaffenen itinber go^annS
oamme 3^)"I/ ^^^ '^i^ na^nnibaxtn SbntmannS iu ^QdeSmagen, d. d.
24. Sunt 1485 für bie 3eit oom 1. Stosembet 1429 Bis ^fingften (31. aXai)
1433, bie Sbted^ungen beB XmtntannS unb ^fanbin^obetB S)ietrld^ oamme
Stv^vtl Ober ba8 oom Sd^ult^ei^ Smetg^n ju $fl<Ie8§ooen (Empfangene
1485—1438, 1488—1441, beSgleid^en bie Xbred^nungen beSfelben in Sesug
auf (Selb unb 9latutatien fflt 1440, beiie^entlid^ 1441—1446.
*) Caos. Mont 1511—21, fol. 113. !Die Xuffotbening »utbe erneuert
ben 28. S)e}br. 1515 (frydach na dem hilligen Cristdage).
*) Selgaben IX unb X.
70
ds 9üd^teT unb ©elbl^eber }u Somefelb unb als JtellneT }u Qüdti'
loagen bejeid^net 3>te gleid^en ^nltionen empfing für beibe Erntet
burd^ patent ^er)ogd Sßtl^elm IIL von ^ülid^^SIeoesSerg vom
14. Slpril 1564 ^ermann $ae| ober ^opfl, nod^ 1616 im SebenS:
alter oon mel^r ate 80 Sa^en unb im 52. S)ien{lia^re, foime bid
}u feinem ^obe im f^^jal^re 1618 @d)uIt^ciB unb jtedner ju
^ädesroagen, na(i^bem initoifc^en (feit 1594) }u 93omefeIb ^ol^ot^
9Ron^eim, ein @o^n bed befannten ^umoniflen gleid^ed 92amen8,
für i^n eingetreten mar. Srflerem folgte ber um bes ererbten
reformierten ©laubens roiden anfangs beanflanbete, jebo^ nad^
Slusfledung eines feine gemäßigte Haltung in fonfefftoneden S)ingen
oerftd^emben 9ieoerfeS unter bem 4. Sboember 1616 als Sbjunft
unb präfumtioer Sladt^folger bes SaterS }uge[affene gleid^nomige
@o^n (älterer 93ruber bes 9iats Dr. jur. SEBil^elm ^abfl) laut
förmlicher SeflaQung unb Seflätigung JBoIfgang S!Bill(ieIms oom
12. 3Rat 1618. 91IS ®raf SStbam von Sd^iDarjenberg ben Seft«
9on ^üdeSiDagen angetreten l^atte, bewilligte ffer $fal}graf am
25. September 1631 Unterem bie erbetene Snttaffung.
Um 1668 nar ^ol^ann @d^erer ©c^ult^eig )u ^üdeSnagen
tmb gleid^jeitig ^ol^ann (Sottfrieb £oeper Stic^ter unb 9ientmeifter
bes älmts Somefelb. 9n Sd^erers iStede rourbe iioeper fpäter
Sd^ultl^ei^ ober 9{id^ter auc^ ju ^üdCeSnagen unb fungierte in biefer
Stgenf^aft nod^ im ^ai)Xt 1696; mit bem 9lamen Sc^ultl^ei^
!ommt er julefet 1679 cor.*)
S)ie befinitioe Bereinigung bes Stid^ter« unb fteUneitienfles
beiber Remter Somefelb unb ^üdfeSroagen, neld^e bemn&d^fl in bet
^erfon bes ^ol^ann 9bam Sebaflian äRüIl^eim mit ober balb nad^
beffen SlmtSantritte (im Saläre 1733) ftd^ oodjog,») joarb etfi nad^
bem ©nttitte ber grembl^errfd^aft unb jroar im September 1807
loieber befeitigt, inbem ber ^oftammerrat äRaubac^ bamals Stid^tet
blieb, bie 9{entmei{lerei bagegen an ^l^ilipp SEBüIfflng aus 9ions«
borf abtreten unb mit biefem auc^ bie S)ien{bDol^nung im Sd^Ioffe
teilen mu^te.
93on ben oorenoä^nten S3rud^{tüd(en bes 15. ^al^r^unbetts
obgefel^en, ftnb es l^auptfäd^Iic^ bie 9{ed^nungen ber (Sebrflber
9Rül^eim unb i^rer 9lad^foIger, aus benen man älrt. Umfang unb
') @etn ®e^att bejog ber SttUntx noc^ Snb« bH la ^o^utAettS aii
„Sc^ult^et^ unb Sttünet".
•) Serflt. oben ©. 40.
71
SeiHmmung ber ^eTrf<i^aftli<i^en ©efäDe erlieft. Z)ie (Einnahmen
festen ftd^ bemsufolge im äSefentlid^en {ufammen au« ben btei
@(i^ä4en, ber ^erbfÜtebe, bem ^leifc^gelbe unb ben fibrigen, n>ie
oben bemerlt, unter bem Sc^afetitel begriffenen $r&ftationen, femer
ttva bem Opfergelbe, ben SEBa^er^Srlenntniffen ober Sietognitionen
oon Clmfil^len, Sßoltmfi^len, Sted^ömmem -unb Gifen^ämmem,
ben Srüden', äBafenmeifiereU unb 9Refferf4)letfereU9le{ognitionen,
ben erb:: unb Sol^ipa^tiinfcn oon SEBiefen, Sßei^em, ®ärten,
Süfc^ unb ^eibjlreu fotoie für 3oflt> «nb gifii^erei, pon ber
fiameratilommfi^le, oon ber ilameral > Säier« unb Säranntroein««
Skdfe; femer ou« ben 9Uiga6en oon neugebauten ^öufern unb ben
tniSft flänbigen ©efSQen aus ben türmebigen ©fitem, oon bem jum
feilen Itaufe gebadenen Särot, au« oerdugertem ^o^e, caa ^orfU
brfi4)ten, Spielpatenten, SäranntneinteffetSiefognitionen, Sladbfleuem
unb 9lb)ug«gelbem, SäaftorbtgefäQen') unb ^iottje^ten. S)ie 9lue>
gaben befaßten, abgefe^en oon augerorbentlid^en Soften, bie auf
Serf(i^eibungen fl^) grfinbenben jS^lic^en ^enrione« unb Stentes
ja^lungen, 2)eputate (inebefonbere für bie ^raniietonersStecoaecten
)u Sßipperfürt^ toegen Säebienung ber tat^olifd^en Pfarre {u ^üdes«
toogen), @e^älter (für Smtmann, jtedner, Wiener unb Säoten),
Sau« unb Sieparaturfoften unb fogenannte 9blagegelber (©ebü^ren
bee JteQnere für bie Stec^nungsablegung).')
3n ber 9la<i^n}eifung oon 1807 Tinb 18 ^ofitionen ia^rpäc^tigec
Stüde unb fefier ^a^redgefäQe mit einem ©efamtertrage oon
2021 äüt^lr. 49 @tfiber 8 ^eOer aufgeführt, toogegen für bie erb»
pS<i^tigen (3tüde in 16 ^ofttionen nur ein ^a^redeinfommen oon
83 äÜt^lr. 33 etüber angefegt i{L
SHe 5lommü^le (früher erbpö(i^tig) war oon 1709 ab
auf je 12 3a^Te für 500—550 gtt^lr., juleftt 1807-1819 an
aJaniel ^öftere^ für 1605 SRt^lr. i&fyclxä) oergeben, ber trodene
') Stotb ein »a|iatb o^ne ^intetloffung oon Äeiteäetben, fo oetflel
bem SonbeB^ettn bie eine ^aifte beä SDlobiKatbeft|e8 ober ber ®etelbe be8«
fetben, bie anbete bagegen ben n&i^fien anoenoanbten.
>) 9Q§ S^flge beS lombinietten Gi^uU^ei^ unb AeOnetbienfteS flnb in
Siei^nung ffit 1759—60 t>eTiet<(net: baareS @e^att jS^Ki^ 80 9i^ein. Oulben
k 20 »ob«rott»i8 (= ei fL 6 »».), »um Unterhalt bet ajitnet be^ufa »eauf«
iti^tigung bet «aft^e unb SBiefen 20 fL; jut Untet^attung beä ?f6ttnet8 20 fl.;
aSenflHeibung, bete(^et }u 8 fi. 18 »Ib., « ©eil $eu, betei^net ju 32 fL,
8 Kältet »oggen, 6 Kottet ®etfte, 4 feifie &i)mwM au8 bet Rommfl^Ie,
18 Vfunb 9uitet ebenba^et, 200 (Siet, bete<^net }U 64 «IbuS.
72
äBet^et, Heine SBei^ei, SBalftoei^et, Dltgetoei^ei, 93uiggTaben, bte
Iletne ftoppel als SBiefenftüde jufommen ouf 24 Raffte t)on 1798
bte 1822 für einen 3in8 von 255 9lt^Ii. an Sta^If^mibt unb
^tjberg »etpo^tet. S)ie gifd^eret in ber SBuppet (t)on bem
ajiflrifte on ben ^ö^len unterhalb SBippetfürt^ on bis l^erob ju
bei Jträ^winlelei Srüde unb bie an ben Sntenflein) lieferte
90 SRt^lt., bte Sogb, in btei SJtfltilte (auf bem linfen aSupperufer
jjon ber aBipperfütt^er bis jut Senneper Otenje, auf bem redeten
SBuppetufer jroifcben ber SKipperfürt^er unb »e^enbutger Orenje,
{toifd^en bem redeten Ufer bee S^örpeibad^e unb bei fiennep»
SBetmelsKtd&ener ©ttafee) geteilt, im ©anjen 120 Stt^Ir. jö^rltc^er
^ad^tgefäde. S)et Sammei= unb ^il^Ien^Sietognttionen gab eö 1806
in Jtiid^fpiel imb i^et^eit Sadfedtoagen 89, mit einem 2|a^tedertiage
»on jufammen 33 Stt^lr. 20 älbu«, fonfiiger Slelognitionen (für
Stüdfengelb, SKefferfd^leifen, SBafenmeifietei) 6. Unter bem 3tubrum
enblid^ „oon neugebauten Käufern" ftnb bie fe^r geringen ®ef&Qe
oerjeid^net, toeld^e für äberlaffene Saupl&^e unb 9leubauten auf
benfelben aQJd^rlid^ ju entrid^ten toaren.
3n t^ren ©auptfummen jeigen bie ftettnerei^SRed^nungen, »on
ben fefien Slaturaleinlünften abgefefien, »on Sa^r ju 3a^r begreif»
lid&erroeife größere ober geringere Serfd&ieben^eiten. ©o betrug
beifpield^alber nad^ ber dled^nung für 7159—60 bie ©elbeinna^me
1578 Stt^lt. 32 Sllbue 6 geller, bie Ausgabe 498 Sttl^Ir. 40
aibua 10 fetter. S)ie Äettnerei^gied&nung für 1802—1803 mei^
bagegen einen Smpfang »on 1920 ^^Ir. 75 Slbud 2 ^eQer, eine
äiuagabe »on 1184 Stt^lr. 54 3llbue, mithin einen fiberfd^ug »on
736 Stt^Ir. 21 Sllbue 2 geller auf unb toieberum Ttnb in Slec^nung
»on 1805—1806 in @innabme 2142 Stt^lr. 25 SlbuS 2 ^eOer,
in äluegabe aber nur 365 9lt^lr. 61 SlbuS 4 ^eOer fummiert
S)ie überfc^üffe nsurben jufammen mit benen bed älmtd Somefelb
an bie Sanbrentmeifterei {u S5üffeIborf abgeführt, für 1759—60
}. 9. im @an}en 3303 Stt^Ir. 38 Slbue 16 ^eOet. ^an beredt
nete um 1770 bie ßtnja^Iung {ur £anbrentmeiflerei aue bem {om»
binierten 9Imte ^üdfeötoagen^Somefelb nad) breijä^gem S)utd^s
fd&nttte auf 3337 Jlt^lr.
99i8 in bad le^te S^rittel be« 18. 2lo^^unbertd ^atte ber
@d^ult^eig unb JteUner {ugletd^ ben Empfang ber »on ben Sanb«
ftänben aue SHtterfd^aft unb ©tobten auf ben Sanbtagen bewilligten
unb nad^ ber SJiatritel umgelegten Steuern ju betoirten. SUe
73
jdwdb SHIl^elnt itonßanttn SKfill^eitn am 10. 9l[pril 1771 bte
S^pecton) auf ben 9lid^teTs unb Aednerbienß erhielt, toorb biefem
unter 9e}ugna^me auf bat in ber SSenoaltung me^r unb me^r
)ut @eUung gelongenbe ^Tin)ip ber @efd^äft8tetlung bte See«
pflt(fetung auferlegt, ben Steuerempfang beim Amtsantritte niebei«
julegen unb ein befonberer Steuerempfänger für bat 9mt in ber
$erfon be« 2lo^nn SSil^elm ißaas, Slattfoenoanbten ju 2ennep,
beftimmt, meld^er fpöter aud^ bie j^unttion be« bereite oor 1769
für bie ^ei^ angefteOten Empfängers 2lo^nn 9Rid)ae[ ^eberid^e
}u übernehmen ^atte. $aad blieb bis ju @nbe bes alten SlegimeS
im Slmte.
es iß ein buntes ä3tlb, bas in ä3e)ug auf bie SuSgefkltung
unb ^anb^abung be« Steuenoefens fotoo^l bie Territorien beS
^eiligen Slömifd^en Sleid^S beutfd^er Station im allgemeinen, als
infonber^eit bas ^erjogtum ä3erg barbieten, biefes in feinen Slei^s«
unb itreisfteuem mit ftammerjielem unb SUmermonaten, ben oon
ben £anbflänben fortlaufenb oemiOigten Steuern )ur militärifd^en
^gen) unb )u fonftigen Sanbesbebürfnijfen, ber Seninm unb
Semeibefteuer, meldte nad^ Jtlaffen abgefhtft teils oon ben ^äd^tern
ober ^albtoinnem freier @üter, teils oon ^anbtoerfem, Jtaufleuten
unb ^britanten erhoben tourbe unb aud^ ben Flamen ^miliem
toje fü^e,') ber oorjugSmeife in ben 3<^»ren 1797 bi« 1804 jut
Shird^ffi^rung gelangten 2Snbu{lriefleuer (Steuer für 2Snbuihianten
unb Aopttali^en), ben au^erorbentlid^en auflagen )ur fianbesbefenfton
unb iu Ariegsitoedten überl)aupt, fotoie in ber gleid^faOs nur au^er«
orbentlid^enoeife erhobenen Aopitation ober Hopffteuer. 2Sn ber
3eit ber ^emb^errfd^aft trat an Stelle ber ^amilienta^e burd^
taifeilid^es 2)elret oom 3. 9looember 1809 bie oQgemeine SRobiliar«
ßeuer, nad^bem ber (ttlafi oom 31. SRär} besfelben ^afyci ben
3nbufhieabgaben bie ^atentfteuer beigefeDt ^e.
SHe auf jebes 9lmt, bejie^entlid^ jebe Stabt, ^ei^eit ober
^errf^aft ausgefd^riebenen Steuerfummen rourben oon ben Beamten
in einer eigenen amtSmatrilel fpejialijiert,*) mittels Umlegung
berfelben auf bie einzelnen Unterabteilungen (5tird^fpiele, S)örfer,
^onnfd^aften) bes Sejirfs, unb auf ber @runblage, jebod^ nid^t
immer mit genauer Seobad^tung beS fo gewonnenen allgemeinen
SSertetlungSooranf d^lags (bes fogenannten directoriiun repartitionis),
•) Sgl. X^. 3. 3. Senjen o. o. D. ®. 57.
*) Äenjen o. o. D. ®. 61.
74
aber flets an ber $anb ber ^ehebüiftx unb $unbert}ettel, bte
@ubbioiftonen bis auf bte eittielnen @&ter unb ©lunbflüde, Raufet
unb ^erfonen benitft (ba^et bie leibet bie auf geringe 9lefte
untergegangenen @ubbioifion0}ettel).
SBerfud^en ntr ei, une bie Steuerleiftungen von Smt unb
t^ei^eit ^üdetnagen in einigen SeifpieUn }U oergegemsärtigen.
als im ^a\)ve 1513 Sütterfd^aft, @täbtefreunbe unb gemeine Unter::
tränen bes f^ärftentums SBerg tmb ber Sanbfd^aften Slanfenberg
unb Sönenberg bem ^erjoge 2lo^ann behufs @inlöfung oerpfänbeter
Ämter unb ©d^Ififfer eine „freiwillige ©teuer unb Sebe* oerroiHigt,
trug bie {^ei^eit ^üdeSnagen ba}u 34 Vt @ulben bei unb empfing
bes^alb unter bem 24. ^li 1514 einen i^re 9led^te fid^erflellenben
9leoerd. 3tn ©eptember 1590 iDurben an Sanbeöfteuem für ba«
$er}ogtum S3erg 30 349 Slt^lr. 3Vi Drt umgelegt, von neld^en
25 942"/* Sdt^lr. auf bte Ämter, 447 Stt^lr. V« Drt auf bie
@t&bte unb ^ei^eiten famen, unb imax fpejiell auf bas Smt
^fldeenagen 525, auf bte ^ei^eit 49 Slt^lr. 3m ^a^re 1611
erftelen bei einem @efamtanfd^lage oon 15 000 Slt^lr. auf bas SImt
271 SHti^lr. 50 albus, auf bie ^eü^eit 26 9lt^lr. 12 albus 6 ^eUer;
femer oon ber Sanbfd^ügenfleuer im Setrage oon jufammen 9000
Stt^lr. auf bas Smt 163 SRt^lr., auf bie ^rei^eit 15 9lt^lr.,
52 albus 6 feiler. SBon ber ^iemad^ fid^ ergebenben ©efamtquote
ber grei^eit lieferte »ürgermeifler Sodann Steinhaus am 25. 9lo«
oember 1611 ben Setiag oon 25 9H^lr. 37 albus 6 ^eOer,
am 6. april 1612 fobann ben gleit mit 16 SRt^lr. 27 aibu«
6 geller ab.
3ta^ ber am 17. 3uni 1623 ouSgefd^riebenen SRatrifel betrug
ber anf(^lag für bas amt ^QdeSioagen 648 V* 9H^lr., für bie
^eilieit 61 SH^lr.; 1625 famen auf bos amt 600, auf bie ^ei«
^eit 56 gilt^lr. an ben im ©eptember 1666 oenstaigten 5522 '/t
9h^lr. ^atte bas amt mit 96 9lt^lr. 15 albus 10 ^eOer, bie
^eil>eit mit 9 Stt^lr. 10 albus 4 geller Xnl SBon bem im
2)e}ember 1669 ausgefd^riebenen au^erorbentlid^en Setrage oon
22 582 9h^lr. iDurben auf boS amt ^üdeSioagen 392 9ttl)lr.
51 albus 7 ^eOer, auf bie ^ei^eit 37 SHt^lr. 29 albus 10 ^eOer
umgelegt, am 20. 2luli 1670 belief ftd^ bie @teuerausf(!^reibung
im Sergif (i^en auf 24 543 Slt^lr., oon ttield^en auf Ämter unb
©täbte 13583 Slt^lr. 42 aibuS 9 ^eOer, auf bie ^rei^eiten
850 fHÜ)[x. 54 albus famen. S)as amt ^üdesioagen toar babet
75
mtt 426 9ltI)Ir. 75 9C(buS 9 ^Qer, bie ^^eit mit 40 Stt^It.
39 ällbua 10 ^Qet beteiligt 3)ei betgifd^en Ijßfennigmeißerei'
ic4!^mtng fflr 1673 iufolge betrug bie Susfd^reibung bamalft
54 742 Stt^It.; ^iemn fielen auf bie tmtet 46 968 Slt^Ir. 22
aibu«, auf Stabte unb ^ei^eiten 7773 mf)lx. 56 aibu«, fpe)iea
auf 9[mt ^üdesioagen 954 9it^Ir. 65 aibufl, auf bie j^ei^t
74 ätt^Ir. 75 albus. Sm 3a^e 1681 tepattiette man oon
85 900 Stt^lr. auf bas Smt ^ütfeAnxigen 1499 9it^lr. 23 aibu«,
auf bie ^rei^t 142 Slt^lt. 77 albus.
@teigenbe Setrfige jeigt bat 18. So^^unbert 9lad& ber
®teuer=Sfl«i^un9 »on ©üdeswagen für 1770—71 roaten für baA
amt 4275 9it^lt. 72 aibu« veranfd^lagt, jebod^ gelangten ^ietoon
nur 917 Sh^lt. 64 albus 7 ^eOer au« ben oier ^onnfd^aften jut
(Sr^ebung. Umgele^tt war in becfelben 3«* bie gtei^eit ouf 409
Sit^lr. 9 albus oeranfci^lagt, n>&^enb bei witllid^e Empfang mit
9eif(!^iagen ffit ©eiltet, Späten, ^ebegebü^ren u. f. vo. \i<i) bafelb^
auf 529 9it^lr. 74 albus 8 gellet flellte. ^m ^ied^nungsja^t
1779—80 bettug ber anf(!^lag be« amtes 4299 9it^lt. 57 albus,
beijenige bei ^ei^eit 411 9it^lr. 31 albus 4 ^eUer. X)agegen
nmiben mit Seifd^lägen bamals n)iitli<i^ umgelegt unb ei^oben im
amte 4783 9U^lr. 49 aibuS 8 geller, in bei ^ei^eit 403 9it^li.
71 albus 3 ^ellei.
3m Äe^nungsjo^i 1780—81 bejifferte [\ät bie Umlage füi
amt unb ^eilieit sufammen'auf 5698 9it^li. 42 albus l*/4
^eOei; bie ^ei^eit oOein ^tte 513 Sfitlili. 72 albus Vi deOei,
ou^bem an ^enftonen obei feften 3inf^ u"^ au^eiorbentli<i^en
£afUn (iu ©alaiieningen füi ben Sibcgeimeißei, ben ^ei^eits«
boten unb Slad^troä^tei, ben Sianbfpii^enmeiM tmb ben flüftei,
füi bie Stellung bei Xutmu^i), im ganzen 150 9tt^li. 50 aibuS
11 V« fiell« aufjubringen. 1787 — 88 imiiben auSgef(i&rieben im
amte 4559 9h^li. 70 aibuS, in bei ^ei^t 436 Sftt^li. 22
albus 8 ^edei, niitlid^ umgelegt mit 9eif<i^lägen (»el^e füi baft
amt 238 9ttl|li. 76 aibuS Vi ^eüei betragen), inSgef amt 5472 Sttl^li.
2 albus 9 gellet, fpesieO in bei ^ei^eit 486 9it^li. 3 aibuS
Vii feilet, ju nel^' le^teiem Settage nod^ bie ^enftonen mit
200 9ttl|li. 37 albus 9 ^eOei ^njulamen.*) ßs nitb in bei
■} 3n biefe ^enjlonen xocatn au^et ben o6en fci^on aufgefa^iien So^Iungen
«inige jur itellnetet absuffi^renbe (üefAlIe, nftmlic^ baS Opfergelb mit jA^rtici^
76
betteffenben Sied^nung bemertt, ba^ bie Singefeffenen ber ^et^ett
nacb bem erblid^en (Sa^e obet älnfd^Iage bet (Sebäulid^ feiten (®e«
^eud^ter), adetlänbereien, O&rten unb SBSiefen, fomie naä) bet Oewinn»
unb (Seioerbefteuer ober ^amtliento^e ju jaulen Ratten. Unb »oft
bas 9lmt betrifft, fo Ratten bie ^onnfAaften, nie ebenbafelbß
betont ttiirb, „nad^ bem geioö^nlid^en Snatrifulatfu^ unb ben uralt
üMid^en fiunbertjetteln" beijutragen, mitteU beren für äße Äon*
tribuenten ober fteuerbaren ®äter basjenige, toas fte oon iebent
$unbert )u geben oerbunben, in älnfd^Iag gebrad^t toar.
9iad^ ber aiuffteflung »om 17. 2lpril 1787 fteuerten bie
einzelnen ^onnfd^aften )u ber (Sefammtfumme oon 4985 9it^Ir.
79 aibu« 7V« fetter wie folgt, bei:
Orofee ^onnfd^aft .... 1 912 SRti^Ir. 70 «Ibu« 8 fetter
Sü^borfer $onnfd^aft ... 1 069 „ 12 „ 2 Vi „
^erbingsfelber $onnfd^aft . 1246 „ 41 „ 1 „
»erg^aufer $onnfd^aft . . 757 „ 35 „ 8 „
2)en ^anbelS: unb (Seioerbeflanb berührten au^er ber 2|nbuflrie«
{teuer, toeld^e anfange äu|er|t gering mar unb beifpielsioeife 1799
ju ^üde«toagen nur 12 Sit^lr. 3 Stüber einbrad^te, befonbere aud^
bie ftriegSauflagen, nad^bem ber (Srunbfa^ jur 3)urd^fü^rung gelangt
toar, ba^ nid^t nur alle liegenben (Srfinbe o^ne älusna^me, fonbem
aud| Snbuflrie unb Äapital )u Unteren ^eranjujie^en feien. Unb
)ttiar repartierte man biefe Saflen )u brei 9>ierteln auf bie liegenben
®rünbe, )u einem Sßiertel auf Snbuftrie unb Äapital. 3m 9led^
nungsia^re 1804 — 1805 ^atte bas 9lmt ^üdteSioagen an AriegA«
foflen 5661 Stt^lr. 79 aibu« 8 $eßer, an tegelmäfeigen Steuern
5034 Sit^Ir. 16 «Ibu«, an Äommunattaflen 29 SRt^It. 64 aibu«
ju tragen.
3)ie au^erorbentlid^e itapitation«: ober Jtopffteuer, meldte auf
®runb geheim gehaltener ^eberoQen unb nai) bem @bilte beö
Slurfürften Äarl ^ß^ilipp oom 8. gebruar 1738 in fed^ä Älajfen et»
^oben tourbe, mar in i^ren S3etrögen felbfloerftänbUd^ oon ber
med^felnben Sa\)l ber SSeoößerung ab^dngig. @s fei ^ier nur einer
1 9tt^(r. unb bad negen beS ber Sfirgerfd^aft oerpad^tetm $unb8n)ei^et8 gu
enirid^tenbe ^fi^nergelb (oon jO^riu^ 13 Stt^Ir. 4 fUbui) einfieetiffen. SHe
oier ^onnfd^aften be8 Airc^fpUIS Ratten inner^a(6 ber @teuer<9tepartUti]nB<
fummen unb nad^ attem ^erfomnten an SQad^S« unb Opfergelb ja^rlid^ 13 Stt^lr.
60 %l6ui )u erlegen.
_ 2Z
ber frfl^eflen betreiben, berjenigen oon 1673 gebatikt/) bie au« ben
Semtetn be« ^ersogtum« Berg 32 036 Stt^Ir. 19 Slbue 10 ^eDer,
aus be^en @täbten unb ^et^eUen 7896 W^k. 7 Slbu« 5 Qtitx,
im @anien alfo 39932 W^lx. 26 Slbu« 15 ^eOer erbrachte.
S)aft Smt ^fidMioagen max hierbei mit 414 9lt^Ir. 76 aibu«, bie
gteü^ mit 171 9tt^It. beteiligt.
Übet iebe Solllung Ratten bie @teuerempfänger in ben limtem
unb eoentueU beten Unterbeamte )u befd^inigen; @&umigen gegen*
übet roaren biefelben an bie ^ülfe anbetet Beamten, )unäd){l be»
@^(t^^en unb Sticktet«, geniiefen, ba iljnen felb{l Bfangdbefugni«
unb eigene ^utiAbiftiou ni(i^t {u^nb.*)
3ugleid) ^ofted^tlic^et unb öff entließet Beamtet, mat bet
Sd^It^ei^ bie ältefle oom $etm beftedte autotität bes Sejitle,
biejenige ^etfon, in »eichet ftdb lange 3^^ I^nbutci^ 9iid)tetamt
unb ^ofeAoetioaltung, 9legiment unb Setttetung bes Dtte oet«
einigten.
SBit je^en benjelben mit ben Sc^effen unb @inge[ejyenen be«
gonjen itit^^piels $ü(fe«^ooen Xeil neljmen an bet SSetfc^teibung
feiten« bet @täbte unb Sanbgemeinben bet @taf[c^aft SBetg megen
be« Snfauf« oon 93Ian!enbetg oom 6. @eptembet 1363") unb
ebenjo ftnb efi bet Sticktet (bamal« Sodann SBintet^agen) unb bie
@(i^effen )u Qüäe&^ovtn, x>ox benen 2SilI)elm @tael oon ^olflein
am 9. ?|um 1407 )u @unflen be« $et}Og« SEßil^elm oon SBetg
auf ba« Stbbtoflen« unb ®tb^ofmei{tetamt be« ^etjogtum« oetjic^«
tete.^) Xai lofale 9legiment be« @(i^ult^ei^en ttat etft jutüd, al«
bie ^ei^eit (®nbe be« 15. obet Snfang be« 16. 3a^t^.) eigene
SSfitgetmeiflet empfing.
@in befonbete« ^ofe«getic^t, »ie e« j. 8. ju Siemfc^etb fott«
bauetnb neben bem Sanbgeti(i^te befknb, ^atte ftd^ )u $üde«n)agen
ni(i^t et^alten, oielme^t n>at ba«felbe abfotbiett forool)! al« jugleid)
mitoettteten butc^ ba« auf bet ©tunblage bet ®etic^tfil)0^eit fc^on
bet alten Sbelljetten unb ®tafen entioidelte öffentlid^e @eti(i^t
S)iefe« Ijatte nac^ bet Gttunbigung fibet bie ®etid^t«oetfaffung im
') Ao))ffteuet:St^e6ungen fanben im Setgi|i^en ftolt in ben Sollten 1673
1677, 1678, 1696 unb 1697, 1714, 1738, 1741, 1742, 1746, 1767, 1794,
boi^ (at ftc^ übtx bie einfi^titgtoen Xbtei^nungen ntenig erhalten.
') Senjen a. a. O. &. 62.
•) Sacomfctet, Sre^i» IV. S. 148.
*) ^o^e, (Sefi^. bet Ferren @tael von ^olftein, nrH @. 60.
80
beflanbe« bireft beim 3üli(l((:8etfltfc^en fiofrat unb bie Stbltefetung
bee ^fxhxti)exi nad^ 5Düj|eIboif.') S)ei ^ofrat vaax ei bemnäd^fl,
bet nac^ etfolfltet roeiteret Snfttuftion ber <Ba6)e iüxit ben gtflfaU
älboofoten unb 3uiU^ung befl S^tulpatore ober SSerteibigetfl ben
Vortrag beft ftriminaliefeienbare an()örte unb barübet bas Urteil
be« @d^effm{hii^ls }u 3)üjfelboTf eoent. bedienigen ju 2lülid^ ober
S)üien einholte, um baiauf^in fd^Iie^lid^ feine ßntfd^eibung ju
fäHen.») ®ne obet|ie ^nfl^ni (olö roeld^e teitoeife früher bie
Suftijabteilung be« 3ülic6= Sergif (i^en ®et)eimen Statt galt) tarn
allgemein buic^ bas mittele @tla{feä bea ftuifüiften Jtarl X()eoboi
oom 12, 3uli 1769 ertid^tete unb am 31. Sluguft be«felben 3at)refl
eröffnete DbetaSlppeflationögeridbt ju ajüjfelborf ^inju.^)
3[u0 iebem 3Imte, mit()in aud^ aue ^üdeeioagen, raaien
aQmonatlid^ bie Stad^ioeife bei bafelbfl infhuterten unb oorläuftg
beurteilten JtnminalfäQe an ben ^ofrat beite()entlid^ bejfen ^ielal:
unb Aiimtnalabteilung einjufenben, bei banad^ oieiteljäliilid^e ^loje^s
tabeHen aufjuflellen i^atte.*) 3n jlieitigen Sioilfad^en abei buifte
bei fiofrat nui auf Slniufen beibet Sßaiteien ben Sßiojefe gejlatten
obet in etflei Snflanj etfennen.*)
@e ifl eine befonbeie in bei {»eiten ^älfte befl 18. 2la()is
()unbeite befunbete ftlage, bag bie älmtm&nnei bie oben ein)ä()nten
Dbliegen()eiten oemad^läfftgten ober aud^ ganj unteiliegen. 3"
ben ^{{id^ten beifelben ge()öite ee fibrigenfl aui), bag fte bie ^olitei^
aufftit im SImte fütirten unb füt petfönlid^e 3ie*d^tflflagen unb
biejenigen binglid^en Stteitigfeiten, roeld&e ein fummarifd^ie« SSet*
fällten ettjeifd^ten, in fogenanntet ®jtiajubiciaIsÄognition untet bem
Säeift^e be« SKd^teis ein Slmteoeii^öi ab()ieltea S)a galt bafl fog.
unoeijüglid^e Siedet, bei unoetjüglid^ fummarifd&e ^rojefe: fold&e
amtaoeitiöre foHten ftattfinben, loenn eö Ttd^ um jlteitigen unb
augenblidtlid^en S3e|tftftanb, gewaltfame Angriffe, SIngelegentieiten
bei lanbedfürfllid^en ^o()eit unb (Srenjen, liquibe @d^uIbfotbeiungen,
ajiffetenjen jaifd^en Unteittjanen wegen Silletietenfl unb Duaitieten«
in befd^roeilid^en 3^^ten unb Jtriegdläuften u. a. m. (lanbelte; untet
') ©bat »om 27. «pril 1744, Scotti 3.««. (Sefe^e u. f. n». I. 1562.
>) Seiver, Sammlung einiget (ei bem 3&It<^: unb Sergif<^en 3)ilajletiat
entf<^iebenet »e<^t8faae, IV. S. 1 unb ff.
•) Scotti 0. a. O. gir. 2036, 2036.
«) ©cotti 0, 0. O. 9h;. 1401.
») Scotti a. 0. O. Sfh. 1404.
81
3iqtel^ung bei ©erid^tifd^inbets roai übet ade« ein ^rotolod ab)us
faffen unb übetl^aupt ben Parteien „unoer)ügltd)ee Sledbt unfhaf^
borlid^ }u abminiftrieten." *)
3?et amtmann ptärtbierte ferner (wie bejüglid) ©ütfearoagen«
auäbrüdlid^ angegeben wirb) b«n ^enengebingen (ben alten ungebo*
tenen ©ebingen, ju neigen aOe Serpflid)tete unaufgeforbert ftd^
einjuftnben Ratten unb bei benen bie ^o^eitlid^en @ered^tfame be«
£anbe«^erm geniefen unb ge^anb^abt mürben) breimal im Sa^re,
beritt unb beftd^tigte bei biefer ®elegen^eit mit ben übrigen Beamten
bie älmtegrenjen unb no^nte ben @teuer:3itet>artitionen fonie ber
abläge ber ©teuer= unb $enfton«red^nungen bei. 3m 3a^re 1780
beifpieteioeife loirlten in ^üdeSioagen §ier}u ber Sürgermeifter, bet
Jfidtter, brei ©d^effen, tier 35or|le^et unb |roei ©emeinsmönnet
mit. einmal jä^rlid^, unb jroar }u $ücte«roagen im September,
^e ber Smtmann ober bejfen Siertreter ba« Srfid^tengebing )u
t^ättgen, nadibem i^ com 9Kd^ter bie auf ben ungebotenen ©e-
bingen oorgelommenen brüd)tfftlligen jtlagefad^en }ugefertigt morben
unb überhaupt bie )u befhafenben @;ceffe unb Vergebungen (ju
benen aQe poli)eilid^en Uebertretungen unb )umal ^ogb: unb ^rjlfreoel
Jaulten) oor§er auf bem ^errengebinge ober beim 9mteoer^ör
gehörig feflgeftellt loaren. ^a aud^ bie 93egepoli)ei ben Smtleuten
}uftanb, Rotten biefelben unter 3u}^£§uno ^*^ @erid^tfd^reibere unb
{loeier ©d^effen oon Qät )u 3^^ ^ne genaue Sefid^tigung ber
SEBege unb ©trafen uorjune^men.") 2>er ÄmtÄBerfaffung entfpre«
d^enb mar bafl ^üd^tenoer^ör im allgemeinen auf bie eigentlid^en
amtAbejirte befdiränft; bod^ Ratten bie ^tagiflrate ber ©tobte unb
f^rei^etten ju bemfelben im lanbes^errlid^en ^ntereffe aut^entifd^e
©p^ififationen ber in bie ^rotofolle i§rer ©emeinben eingefd^riebenen
Delinquenten unb ber liquibierten ©Ejeff e einjuf enben, ebenfo bie Pfarrer
ber brei im 9iömifd^en 3iex^e aneriCannten 5lonfefftonen SSerjeid^niffe
aller in ben ©enb« ober SSifttattoneprotoloüen aufgeffil^rten Sierge^en.')
') 3ftl. unb »erg. Äanjlet=^rojet=Drbnung »om U. 3>»K 1661, §. 16,
3ufa^ jut 3üt.»a9etg. 9l«(^t8orbnmig, S. 7. »etoet, Sec^Hftttte IV. e. 162 ff.
*) »tüi^tenorbnung »o« 14. gfefinwr 1597 a. a. D., 8tü(5ten=SeT5ör=
Dtbnung »o« 30. «ptil 1737 bei Scottt, 3ül..aetg. ©efe^e u. f. to. I, 1399.
(Srft. gegen @nbe be8 alten Regime nurbe burc^ bie ptootforif^e Stfl^ten^
otbnung vom 2. 9too. 1802 (@cotti a. a. 0. n, 266ö) bie Wfaffung unb
®nTei<^ung monatlii^er Stflc^tenprotoIoUe ben Te^tSgele^rten 99eamten be&
SejhrtS aufertegt.
') eTfl($ten:SeT^&i=OTbnung vom 30. aCpiil 1737 a. a. O.
6
82
9Bie iebe« Srnt in ^filtd^^Serg ^atte aud^ ^üdeevagen ^vd^U
lUlft Seiflfinbe in ben gefe^Iid^en SUiooIaten (advocati l^ales),
beten 3a§I in ber 9tegel 4 bis 5 betrug.') 3)a8 orbentIi(f)e &e»
Tid)t, beffen 93e)irt auf @runb be« furfütfllid^en Sbitte« oom
6. 3uli 1739 burc^i $in}una§me oon Seflanbteilen bei Smtft
Somefelb, nämlid^ be« itird^fpiele 2)§ünn unb ber günfse^n ^ofe,
etroeitert »orben, »arb oom Siid^ter ade oierje^n S^age, unb imas
Samstag« auf bem @d^Ioffe mit 1 Sd^effen au« ber t^rei^eit, \e 1
au« ber (Stoßen, Sü^borfer unb ^erbingsfelber ^onnfd^aft, alfo
mit 3 au« bem Stird^fpiel $fi(Ie«n)agen, femer mit 2 au« bem
Aicd^fpiel 2)^änn unb mit 1 au« ben ^ünfje^n ^öfen, in Summa
mit 7 Sc^ieffen geilten.
^ ber 3^t ber gremb^errfd^aft erreid^te ba« alte ©erid^t
mit ber 3[mt«oerfaffung fein ®nbe. $ü(Ie«toagen gehörte feitbem
unb in ©emäfe^eit be« Sujlij'Drganifationdbelret« t)om 17. S)es
}ember 1811 }unt (^eben«gerid)t«be)irfe liiennep.
®« erübrigt ^ier nod^ be« Siegel« }u gebenlen, ba« oom
$fi(Ie«ioagener (Sendete, nrie bie Srfunbigung oon 1555*) anju:
nehmen bered)tigt, fd^on oor biefem S^i^punfte, jebod^ nad^ bem
16. gebruar U94 (f. »eigabe III.), geführt tourbe. 3)a«felbe jeigt
(nad) einem 3[6bru(Ie oon 1630) in ^orijontal geteiltem S(f)i[be
o6en ben halbierten red^t«fpringenben Sergifd^en Söioen, unten
einen ftdb in ben Sd^man} bei^enben %\^ii).
10.
^MtsmaQtns (fümttbfitiff unK SattDel itor 1816.
(^feninbuflrie unb S^ud^toeberei ftnb altein^eimifd^ )u ^üiei=
Toagen. SBann bafelbjl ber eine unb anbete ©eroerbjioeig auf«
gelommen, ift jroar nt(f)t übetliefett, fo oiel abet genifa, ba^ SBBalt
müßten unb 9iecf§(imntet feit ^ia^t^unbetten unb jioat in mannig:
fa(f)em 3l^ed)fe[ be« @ntfte^enä unb äietge^en« bafe[6fi an bet
■) 1769 fungtetien alS fol^e X^eob. Staipax 99ra(, Sne;. Sofep^ ^r,
©uftas SRatt^iad SQOIffing, S^ri^ S^^iebri^ SQflIffing; 1801 @er^. äRau6a4,
3. $eint. ffliffelind, (j^rift. ©einr. fflüffftnfl, 30^. fflil^. Xitti.
') aSb. XX, @. 157 biefer 3ritf(^tift: „^aben bie fi^ejfen ein gemein
bieget, nirt senoart in einer fiften in bet fiteren, bar jeber {(Reffen einen
Wix^ti iu ^at". Über bie geri^tn^en ©efOSe f. a. a. O. e. 157 f.
83
SBuppet, an bet Seoet unb 2)öTpe, an betn SBiebbad^e ob«r Sßte^
bad^e unb an anbeten tteinen SBaffetläufen {t^ et^ben ^aben.
2)ut4 eine Slei^e batiettei lanbea^errlid^ei Aonjefftonen aitb )ubem
tne fletige Setme^iung foI(i^er anlogen belunbet, n>obei mit )u
bebauem ift, ba^ bie etl^Itenen 3la(fyA^tm übet biefelben erft mit
bem 17. 3a^t^bett beginnen Stn 15. Oftobet 1607 geüattete
■$ec)og Sodann SBil^elm bem ftü^eten Sßaibttx bet ^ttfc^aftli^en
jtotnmü^le )u ^ädedjoagen, Solenn oon S)^ün, auf feinem Sib<
gute )ut %\il)T, mo oot langen So^^^sn (tuf einem Keinen eins
fliegenben ©etoäffet, Steintbid obet SReinSba^ genannt, eine Sßal!«
unb Ölmühle gejianben, vriebetum eine gleite 9)}ü^le )u etbauen
unb in Setrieb )u fegen, gegen eine SEßaffer:®rIenntni0 ober 9le(o«
gnition Don jä^rli^ l*/a @olbgulben )ur iteUnetei ^ütfeAivagen.
@leid^ettig empfing bet Sürger unb Singefeffene ber t^fi^^it ^üdeA-
nagen Slifola« ^ombrec^en für einen @olbgulben jä^rli^ bie &[•
loubni« )ur (Srri^tung einer SEßalfmü^le „auf bem SBä^elc^en ober
@eifgen, fo längs unferei gemeinbt bafelbfl ^erabfleuft".
^efen betben SRü^len, oon benen bie erftere jufolge S9en>i(Ii:
gung be« Sturfürften ®eorg Sßil^elm oon Sranbenburg oom
15. Januar 1621 unter ^usbebingung einer Stebgnition oon )n>ei
^ü^netn unb einem ©olbgulben jäl^rli^ auf So^annA oon S)^ün
eigenes ®ut oerlegt, bie tegtere aber im näc^flen ^a^t^unbert al«
untergegangen bejeic^net warb, reiben ft^ nait ber Qiit ber
fioi^effton folgenbe äBalt unb Ölmühlen an:
1651 — 52: SBaltmüIjle be« ^o^ann ^mm, bie S3eoer genannt,
„auf einem in ^iefiger gtei^eit fliefeenben SBdjfer^en" (Stelognition
>/4 ©olbgulben).
1676, 31. 3anuar: iffiallmü^le be« Slmolb SJÜflel, »ürger«
)u ^üdeStoagen, „auf einem ^lä^en oon ca. 6 Stuten unterhalb
ber furfürfUid^en Stommü^le" (Stetognition V< @olbguIben unb ein
paar ^ül^ner).
1680, 5. 9[pril: SBaltmü^le, „auf bem furfürfUi^en Sac^,
bie ^örpe genannt" ober ^ager Snü^le bes Xt)0\nai im $agen
(Stelognition '/« ©olbgulben).
(Um 1690): ffialfmü^le*) be« 6^ri(tittn unb ^o^ann in ber
2)otpmü^len auf ber S)örpe CM ©olbgulben Stetognition).
') 2)atum n\<S)t flbetUefett. 2)em ^etet ^eintt^ unb ^etet in ber 2)orp>
mü^len routbe am d. 3u(i 1723 »erftattet, i§ter 9EBa(fmil^(e noi^ ein 9EBaUiab
anju^Sngen, gegen V« ®9- Stelogn.
6*
84
1694, 7. S)e)embet: Ölma^le be« ^o^anne« itatl^erenba^I
„auf bem SBSfferd^en bie Seoer genonnt" (Slelognitton Vi ®otb»
fiulben), oor 1759 jerf allen unb bann oI« unbtoud^bat niebet«
geriffen, xoe^^alb bie Aon}ef{u>n {urüdgegeben nmtbe.
1714, 7. Siejembet: äBalt unb £)lmfi^(e be« ^etet Sätag,
Singefeffenen befl Smtd ^ädeflroagen, auf ber 3)öipe (^efognition
Vi ©olbgulben oon bet äiktllmü^Ie unb ebenfooiel oon bet-
Ölmühle).
1715, 7. Januar: äOallmfl^Ie be« 2So^ann Dmming^aud auf
bem SBiebbad^ (Siefognitton V* ©olbgutben), um 1748 unter Slüct»
gäbe ber Serlei^ungSurlunbe nteber befeitigt
1749, 3. 3uli: (?): 2Balhnü^(e be« ^ßeter in ber SJorpmü^len
auf ber 2)örpe (9lefognition 21 ©tüber).
1800, 28. 2luni: SBaltmil^ie ber Infanten ^^omad unb
Dule« an ber äBupper (1 ©olbgutben äBaffer'SrtenntniS).
3Lli unbatierte Sniagen treten in ben testen SuffleUungen oon
1807 ^inju bie SBallmä^le be« Slnbrea« ^oad^im auf ber ^\)ün
(42 @tüber Sielognition) unb bie Ölmühle ber SBitroe ^ager an
berfelben 35^ün (9lefognition 1 3tt^lr. 24 ©tüber).
Ba^lteid^er al« bie oorgebad^ten äOalfs unb Ölmühlen finb bie
GifenredlSlämmer, beren Sufiä^Iung unter Soranftellung ber Aon«
}effton«baten unb ber Flamen ber Säeft^er ^ier folgt
1714, 8. DItober: ^eter Slarenbad^, 2 Sted^ämmer auf bem
im Smte ^üdesroagen oon il^m emorbenen ®runbe in ber £!)ge,
auf ben ba« 9Baffer mittel« einer ©d^lad^t au« ber SBupper geleitet
»urbe (Slelognition 2 ©olbgulben }ufammen).
1715, 18. 35ejember: 3o^ann Sßeter auf bem Sü^borf, 9te(fc
Jammer auf ber 2)örpe ("/♦ ©otbgulben SRefognition).
1718, 12. 3uli: Sodann auf bem $epbt unb So'^ann Surg»
^of, eifen^ammer ouf ber 3)örpe (V« ©olbgulben jRefognition).
1719, 15. SJJärj: Engelbert fiartlop, 3lect^ammer auf bet
S3eoer oberhalb ber ^ei^eit öücte«TOogen (2Bafferset!enntni«
</9 ©olbgulben).
1720, 6. april: 2)erfelbe Engelbert fiorttop, loeiterer 3lect»
Jammer ebenbafelbft (SBaffepSrtenntni« V> ©olbgulben).
1723, 3. «ugufi: ^ßeter SBurg^of unb Sodann fiepber, ©ifen*
Jammer auf beren eigenem ®runb unb Säoben am fogen. SDötp-
looffer (2Bofier=er!enntnia V« ©olbgulben).
85
1723, 22. augufl: 9litolaufi S3iefen6a(!^, (Eifen^mmet auf ber
SSupper unb auf bejfen eigenem @runbe ('/4 (Bolbgulben SSkiffer^
SileiuiUiiS).
1725, 18. 9nät}: 3)erfeQ)e Siefenbac!^, sroeitet @ifen^ammer
auf ber Sßupper, mit Srlaubnie, bas Stab }u treiben (SBaffet:
Srienntnis 'I* ©olbgulben).
1725, i. 3Rai: Srben @(!^ioeren8, n&mU(!^ $etnri(!^ Soen unb
Snna ©ertrub @(!^u(Iman8, ditSljammtx auf bem 8eDeTba<!^e
(äBaffer^ertenntnis '/t (Bolbgulben).
1726, 7. a^^embet: ^etet ©lorenbod^, ju ben oot^ erbauten
2 Sled^fimmem 2 neue auf bem SBupperftrom (1 @oIbguIben
Stetognition fär jeben).
1727, 20. aWai: S)erfelbe Glarenba^, neben beffen (Sifen»
^»fimmem an bet Ard^minlelet SBuppetbrfide }n)ei mit @teinto^Ien
getriebene Jammer (Sieetognition oon jebem 1 ©olbgulben).
1727, 25. auguft: 3>erfeQ)e $eter Glorenbad^ (ber ältere),
)u ben oon i^m erbauten 4 jammern über ber SBupper nod^
1 9ie<!^ammer (iSaffer^^lSrfenntni« 1 ©olbgulben).
1728, 29. Spril: ^einri<!^ Soen, Stetl^ammer auf bem fbntX'
ba<!^, oertauf(!^t gegen ben oon Sut^er l^angen unb (Bebrübem im
ittrd^fpiel 9lemf(!^eib erbauten @ta^l^mmer (äBaffer^Srlenntnis
'/s ©olbgulben).
1729, 1 Dftober: SJerfelbe, Sted^mmer auf ber SBupper
(aBa{fer:@r(enntnifl V< (Bolbgulben).
1733, 12. 3uU: 3)erfelbe, Siecf^ammet auf ber SBupper mit
Ao^Ienbetrieb unb aQein oon (Slarenbac!^ unb beften StSen ^er}u{ieQen
unb }u unterhalten (^aner^Srtenntnid V« @oU>guIben).
1734, 12. m&ti: ^eter Glarenbad^ ber jüngere, Jammer,
»eld^er mit @teinto^Ien getrieben »irb, auf bem Keinen Selbeider
S9ad^ (V4 ©olbgulben SSajfer'Srfenntni«).
1737, 12. 3ult: $eter SBil^elm »rafe, jroei mit ©teinfo^Ien
getriebene ®ifen^ömmer auf ber SJörpe an ©teile ber 1714 oer»
{ktteten aBalt unb i&Imfl^Ie (SBaffer^Srlenntni« 'M @o[bgu[ben).
1740, 9. 3«ni: Sliloiau« SJiefenOad^, britter ©ifen^ammer
bedfelben auf ber SBupper {'l* ©olbgulben SBajfer^SrtenntniS).
1744, 1. October: (SngelSert ^artfop, britter Sied^ammer
be«felben auf bem SBeoerbad^e (Äefognition V« ®g-);
1748, 25. 2lanuar: ^o^ann ^^lenber, }ioei @ifenred^ämmer
auf bem SBiebbad^e, an @teQe einer SBalfmft^Ie (Vs ®g. SRetognition) ;
86
1750, 26. 3unl: 3o^nn ^eter Saufe, mit ©teinfo^Ien
^etnebener Jammer am Seoerbad^e, (SSaf^eri^rtenntnis 2 ®g.)r
1753, 29. aipril: 3o^ann glenber, ditd^ammtt auf bem
Sötoecbaä^e (8Eßaf[er«(£rfenntni8 V* ®ß.);
1759, 13. SDejember: SDerfetbe glenbet, jtoeitet ©ifenredt-
l^ammec auf bem Seoecba^e (2Baffer=®tfenntm8 1 ©ß.);
1772, 18. ,3loDember: SBil^elm 9letn8l^a0en, 6a»«nwr auf ber
aSBuppet («efoeniHon 2 Stt^It. 64 3llbu8);
1782, 16. SJloDembec: Sol^ann gimbet, ^mmer auf ber
SBupper (Stefognition nie oor).
$iema^ gab e8 )u ^üdeStoagen bi8 1782 im ganjen 26
9ied^ämmet'fton}efftonen unb 30 Sted^ämmer, to&l^renb man in
ben brei Äir^fpielen öüdeßtoagen, SlabeBormiuatb unb SEBippcrfilrt^
}ufammen 55 SRed^mmer i&^e.')
SHe Süfvfyc bei 9Rat«tia(8 erfalgte auf alten unb oft tief
ausgefahrenen unb fe^T unregelmäßigen SBegcn (gkid^ ber Sifen-
unb Sto^lfteafee oon äfabeoormraalb nad^ 9iemfd^eib unb bem Sonb«
roege non SlabeooTmiijalb naii^ ©iegen), an beren ©ttCe erfl
aUmd^lid^, al8 ftd^ ber ©«raerbfleife nad^ ben Seiten bet Jtrieg8«
brangfale unb be« SSerfaU« lieber gehoben ^atte,*) regelred^te
Jtunft^afeen traten, in8befonbere bie oon 9{on8borf na^ Xiennep
unb Don ba weiter re^tö na^ aBermetetircben unb SMül^eim am
9)^n unb lin{8 nadd ^fldeöiDagen unb SQSipperfürt^ fftl^renbe
Sanbjhafee, mel^e 1778 angelegt würbe.*)
8ule^ {amen in ^fideSioagen nod^ 2 ©ta^l^ömmer l^inju,
fo bafe 1809 unb in ben a;abeaen oom Sunt unb September 181»
auebiüdlid^ 30 Sifen« unb 2 Stahlkammer als oori^anben bejei^net
werben. S)od& war non biefen wegen ber eingetretenen ungünftigen
3eitt»ei^ältniffe im lefttgenannten Sa^re bur^f^nittli^ nur ber
fünfte 2;eil (1809 nod^ ber nierte) im öettieb; c8 mar in bet a;^at
ein trauriges 93ilb, bos bamald bie oetöbeten S&etfe barboten.
■) 6{e§e ben Seilest beB ^offammenatS ^ebric^ $einri(^ 3aco6i Ober
bie Snbuftrie bet ©etjofllütnet 3flR(^ unb »et«, »b. XVm, @. 43 biefer
3ettf(^rift.
*) Sgl. §ier)u ben Sacobi'fc^en Setic^t a. o. O. S. 65—57.
*) 2>ie e^auffee »on äRfll^eim a. 9t§. nac^ ^üdeSnagen §atte nac^ S.
% IBiebeline (SBeitt. j. e^uipfaij. Stoatengefd^. @. 14) eine SAnge oon 9227>
T^einifd^en Stuten unb nat mit einem Itojtenaufnanbe oon 83 04S Stt^lr. f)tt
^efieUt notben.
87
9H(!bt me^ als 20 ®(!bmiebe (gegen 60 in 1809) oetaibeiteten
bae Sto^material unb !aum 600000 ^funb nntiben iifyclii) fa6ri}iit,
nogegen bas Ouantum vor bem €eetriege me^r als 8 9RiQionen
betragen l^tte. 'Slaib ber vom SRaire Duled unter bem 20. @ep>
tember 1812 autgefertigten XabeQe befc^änfte fid^ bie ^robuttion,
im annS^emben SSerte von 126 000 ganten, iumcifl auf Säanb*
unb 9ionb:@if(n, fe^r menig nur biente }u $ferb« unb Stabbefd^lag.
S5on ben Urftoffen, im SBerte oon 105 000 gronfcn, bejog man
bie Sifenbarren )um gröberen ^ei(e aus bem (Siegbepottement be<
©rsfi^erjogtumA, nur in geringem SDla^e aus bem betjeit ^efftfd^en
^erjogtum SSe^falen; bie Steinto^Ien lieferte bat bergifd^e 9h(^p
bepartement. Z)aA 9[6fa|gebiet, loeld^e« oorbem Spanien, Portugal,
Smerifa, D{1= unb äBe^nbien befaßte, nar jefet auf ^oQanb unb
^anfreid) eingefd^rdnft. ^a^u (amen bie ^o^en (SingangSjöUe auf
Sifen, meldte 10 bi« 15 ^rojent von bejfen äBerte auAmad^ten
unb von Dule« als ein ^upt^inbernift fär ben Sifen^anbel bejeid^net
nerben. ,,Sßegen be« unbebeutenben Sbfa^eA", bemertt berfelbe,
„^e^n niifi nur bie meijlen ^brifen fiill, fonbem aud^ ber Urfloff,
nämlid^ bas SSarreifen, i{l feit einem falben 3<^re 28 bifl 30
^toicnt im greife gefunten." (Eigentümer ber Gtfen^ämmer loareu
bamalft ®ebrüber ^lenber, 3)aniel Ciarenbac^, 2lo^ann SSefUn unb
Carl @ombom, nä^enb bie (Stahlkammer bem So^nn ©olbenberg
}uge^ört(n.
Sebeutenber als bie Sifeninbufhie platten ftd^ ju ^fidednagen
im Saufe ber S^t bie äBoQen^ unb inAbefonbere Slud^manufcdturen
entnridelt Denn ju ben äBaltmfi^len, beren e« jur 3^t ber
t^mb^errfd^ft nur nod^ fünf gab, unb bem ^autgenerbe von
SBebem unb (Spulern mar feit bem britten 3)eiennium etna befl
18. Sa^r^unbertA in größerem Umfange bie ^obrilation von
SßoQentud^en, €iamofen, looQenen (Strümpfen unb Jtappen ^inju«
getreten unb t» vnid^e biefe ^nbuflrie rafd), jumal nad^bem um
1786 ba« SaumrooQenfpinnrab eingefü^ unb boburd^ bie iSiamofen«
roeberei erjeiigt würben.') Ueber ben Setrieb biefer SWanufofturen
um 1774 giebt ber Serid^t be« ^offonwnerrat« g. $. ^ocobi»)
nähere äluAtunft; ernannt fei aus bemfelben ^ier nur, bafi burd^
bie 3Boaentudb=3)Ianufattur 39 bi« 60, im Wittelja^re 48 (Stühle,
') fBtebetmg a. a. O. 6. 18 unb 19.
*) toJeUen baf., 3tf(it. XVin, S. 99-107.
88
bucd) bie SiamofeitsäRanufaltur (bamals aDein in ^änben ber
©ebrüber Sren« unb be« ^ol^onn ^etcr $art{op) 120 btfl 145,
im S>uTd^fd)nitt 130 ©tül^Ie im ®ange erl^alten rourben, bog ieber
bet SiamofemStü^Ie jd^tli^ 12 Stüd, mithin fSmtli^e 130
Stühle 1560 Stüd Siamofen Don 100 Srabanter Sllen Derfer^
tigten, foroie bag für bie ^etfleQung roodener Strümpfe unb Sappen
15 bis 22, burd^f^nittlid^ 18 @tü^Ie oufgefteQt tourben, Don benen
ieber ungefähr 117 Su^enb oon beiberlei 16efleibung0gegenftänben
im 2|a^re lieferte. Um 1792 gab efl na<i^ äUiebefing') auf ben
jerftreut liegenben ^öfen im Smte ^ücfeStoagen bei 400 @tü^le,
bie ber @iamofen:3Beberei Dienten. Serfelbe Serid^terftatter giebt
femer für bie feit 1756 neu entftanbene ^anbboummoDfpinnerei
bie Slmter ^üdeflroagen unb Steinbad^ foioie bafi Hird^fpiel Stu^
im älmte SSinbed aii SBetriebSgebiete an unb jä^lt in Sennep,
^üdeflnKxgen, SBipperfürt^, SBermeUftrd^en, Sangenberg, 9labeoorm<
nxilb, fiüttring^aufen unb ben um biefe Drte liegenben ^öfen
in^gefomt 284 ber äBoQentud^mamtfaltur gemibmete Stühle.*)
©lei^ioie in fiennep l^atten aber aud^ in ^üdefltoagen bie
Sefi^er ber 2;ud^fabri{en im legten Sejennium bes 18. 2lo^i^unbert«,
)ur 3sit be« oon äBiebeftng lebhaft gepriefenen äluff^nungs ber
bergif^en 2lnbuftne, ni<i^t menig burd) bie Unterfc^leife )u leiben,
mel^e ft^ bie in i^en ^abrifen befcbäftigten Spinner unb SEBeber
tu @c^ulben tommen liefen. 9ll0 ft^ nun bie $&lle fortbauemb
mehrten, ba^ au0 feinem äBoQentud^gam fabrijierte ^lanelle,
Strümpfe, S^laffoppen unb Slnbered im ^anbel jum Sorf^ein
{amen, toeldie oon ben ^abrill^erren unitoeifel^aft nid^t abgefertigt
toaren, tourben bei einer Snja^l oerbäd^tiger ^erfonen ^aud^:
fu^ungen abgel^alten, beren Ergebnis ben großen Umfang ber
Sefraubation IlarfteHte. Stan fanb, bag eine Steige oon fogenannten
älbträgern unb ^e^lem }um toiberred^tlid^en ©eniinn jufammen-
gemirlt Ratten: bie Spinner oertauften bie äBoQe, bie 3Beber
{toadten ganje Stränge ®arn ob unb oerfouften biefelben i^ren
Unter^änblem; Untere brauten bae @am fobann ben Strumpf»
") a. a. O. S. 19.
*) a. a. O. Xobetlc )U @. 5. Xxt ^anb^aumnoUfpinnerci etnO^tte 7244
^etfonen 6ci einem {it^tici^en ftapitatutnfci^Iage oon 386 198 fHÜx., an ben
äBoUentuci^tnanufaftuten bagegen naten 2804 ^erfonen mit iOttRci^ 1036070
9lt(c. »eteUtgt.
89
vebetn, mtl(^t ^ol(S)ti entmeber fflt bie Übetbringer oecatbeiteten
obet gegen fertige Strümpfe unb Rappen umtaufci^ten.
3bl)ülfe fud)enb nanbte fu!^ bie Aaufmannf(i^aft von Qüäti^
sKtgen unb Sennep butd^ Sßennittelung bes 9lntt«t)craalter4 von
@d)atte in SßermeUIit(!^en btifyüb unter bem 6. 3Rai 1791 an
bie {utfür^i(!^e fianbeftregierung: bafl SSerge^en ber älrbeiter,
nnttbe ouAgefä^, fei um fo {hafbarer, alft bie {^obritanten bcn
SBcbetn bie ba^in bb« bie S^xtüdbtfydtxinQ ber Snben ober hirjen
^en, xoA(^t beim Sßeben etna abbräd^en, no^gefelien, {eineenegft
aber eriaubt I)ätten, bat überfci^fifftge Spulen^ ober Sinfd)lag0gam
unb bie fogenonnten JtettingS« ober Jtettenfh&nge ^ieici^falle an fid^
SU nehmen. Xnbererfeit« fei au(i^ bofi feine ^abritgam nid^t einmal
)u Strümpfen ober 5tappen nü^lic!^ ju oenoenben, bie boroue
gefertigte SBaare fei oon gar {einer S)auer, ntee^alb bie Strumpfs
mo^er für bergleic^en ^abrilgom nur ein ©eringeft }a^lten; fo
lomme e« benn, ba^ bie SQSeber unb 3lbtr&ger batfelbe in großen
JQuantitäten ber gabrit entließen, um etnae baran ju oerbienen;
ou^erbem fämen öfters äluel&nber, bie bae ge{loI)lene ®am, bie
Snben, fogar SBoQe oon ben 9lbträgem {auflief enoerben, eintauf^en
ober fonfl er^anbeln unb ju I)unberten oon ^funben in bafl £ütti(i^er
unb £imburger £anb negfü^ren; ber itaufmann, wl(S)n bie feine
fpanifc^e SEBoUe teuer ein^nbeln muffe unb bie überbleibenben
©amfhänge anbenoeit mit 9lu^en oensenben lönne, leibe auf biefe
Srt au^erorbentUd^en Stäben.
S)em Seric^te be« SmtSoenvoIterA war ber Sntrourf eines
prooiforif^en Steglement« beigefügt, ben eine Aommiffun ber Kauf«
mannfd^aft autgearbeitet Iiatte, „bamit ben Spinnern unb %üäi*
mac^em ^\ü unb 9Ra^ geftedt »erben tonne". SRan ^offte auf
Genehmigung biefes Steglements unb bat, ee möd^te ben äludlSnbem,
älbträgern unb äiorläufem bae einlaufen, %oxi^(^tn unb überliaupt
aQer unb jeber ^anbel mit fold^en biebifd^ entnenbeten ^abrif:
tnaterialien unterfd)ieb«loS unb auf bas ftrengf^e verboten »erben.
Seitens bes turfürftli^en ®el)eimen 9{at0 »arb barauf näliere
Unterfuc^ung ber Sngelegenlieit befd^loffen unb bie SSeme^mung
einesteile ber Sluc^f^eerer unb SReiiler, anbemteile ber Xüdt^
fabrilanten )u ^ücEeftnagen unb £ennep burd^ Steftript vom
30. aiuguft 1791 unb 17. Dftobe: 1792 angeorbnet
9leu unb oereinjelt »aren berartige SSortommniffe in ben
2Süli^9ergifc^en £anben freili^ nid)t, oielmelir Ratten, ^äuftge Ser»
90
untreuungen unb Setrflgeteien namenUi^ in ben 3:u4manufaftuien
ju SRontjoie unb ben ®amb[ei($ereien oon (Slberfelb unb iBarmen
bereit« in ben Saluten 1769 unb 1774 unb fpejieü mit Sejuß ouf
bafl SBuppert^al untet bem 22. auguft 1786 unb 29. 9looembet
1791 fojoie juleftt wegen Wontjoie'« am 30. OToi 1792 «u fdjatfen
©ttaferloffen geführt.') »uf biefen beruhte bie neue für ßennep'
unb ^Odeflioagen nie Oberhaupt für bie ganje Setgifd^e äBoHeus
tud^inbujhie gültige 9loTmaUSetoibnimg oom 25. ^ni 1793,
butd^ v)t\ä)t auf (Entisenbung oon %ü6i unb ^britationsmatetiolien
je mi) bem Sßerte befl geflo^lenen ©egenflanbeft ni^t nur 3"^^
^audftrafen (oon 1 ^al^ie bi« auf Sebend^eit) nebft gSrügeln unb
Suflfiellung am gSianget, fonbem aud^ 3:obeefh;afe burd^ ben ©trong
(bei SHebflä^len im SBeite oon me^ aU 40 SttijlT.) gefegt mürbe.')
S>ie „ftommeT)ianten unb ^brifanten" fiennep« Ratten QläiSt^
leitig bie Srri^tung eines eigenen ^anbetegeridbts beantragt, voai
inbeffen nid^t SeioiQigung fanb; bagegen raarb (ebenfalle unter
bew 25. 3wni 1793) oerorbnet, bafe ©treitigteiten in gabrifs unb
^anbeUangelegen^eiten mie aud^ bie im ^abrilioefen )u 3^age tre<
tenben Unterfd^leife oom jeitigen €tabtrid()ter unb ©erid^tdfc^reiber
ju fiennep unter 3u)ie^ung jioeier ^anblungdbeputirten unb ndtigen^
faQfl )ioeier )u oereibigenben SBertoerßänbigen oom einfd^lägigen
©eioerbe im fummarifd^en äBege, o^ne 3u^iluns oon aboofaten,
)u unterfud^en unb red^tlic^ ju entfd^eiben fein.') Unb )ioar ^atte
biefe SJerorbnung nid&t nur für ßennep, fonbem, wie ein öeifpiet
oon 1794 )cigt, für bie ^mter ^üdtetioagen foroo^l aU Somefelb
®eltung. S)emjemgen, ber ftc^ burd^ eine betreffenbe ^nfd^ulbigung
befd)ioert füllte, flonb ber Stelurfl )um ©e^men State in S)ä{feU
borf offen, bie ^Diebereien im eigentlid()en ©inne unb beren S3e<
fhafung aber gehörten oor bafl ^rum ber firiminalbe^örbe, beft
3üli*=»ergif(^en ^ofratfl.*)
Später (im SWärj 1794) tlagte man, bafe bie SRormatSets
orbnung oom 25. ^uni 1793 nid^t ben erwarteten Erfolg gehabt
') 2He 9)etOTbmin0en oon 1786, 1791 unb 1792 Bei Scotti, 3fl(.>8etg.
®cfetK u. f. n. II, Kr. 2258, 2388 unb 2347.
") 3. SB. Sener, eammlung oon Ste^tfifSKen, (Ebilttn u. f. n. U, 6.
66—76 unb »eigobe XI.
•) Scotti a. a. D. 9lr. 2366.
*) SSenet, eommlung a. a. D. @. 76.
91
]^e, inmefem, tfigt fiä) mb<nen nid^ beuiteiten, ba ti an
nxUeren 9lad^n4)ten über jene Sorlommniffe gebriiibt.
3u Sennep beftanb eine 9B(bet> unb eine Xu(i)fd^erec>3unft,
iF»n benen bie testete im ^aifct 1790 aufgehoben tourbe, bie etfiete
fü^on frä^r einging. 3n ber ^i^eit ^üdeAtoagen aber Rotten
ftd^ d^nfte unb Innungen niti^t gebtlbct 2)er einzige 3>^o^/
bet in bet ^rei^ aöi&^ttid^ am etüen @onntag im 9lai fiatt«
fanb unb mit biefen einen Xag bauerte, toat von fe^t mö^igcr
9ä>eutung, inbem auf bemfetbcn nut einige @egen{ldnbe bet ^us«
^Itung, in^befonbere 1)bli<mt, eifctne unb bted^etne SRöbet unb
@cfd^iTTe, fottie Heinere Selleibungefiade, ). 9. noQene @träntpfe,
in geringen Duantit&ten ausgepellt ju toetben pflegten/ beten 3LU
nehmet lebigtid^ bie Snfaffen bet ^ei^eit unb beft Aird^fpieU
«raren. 2)en SRarlt ^ieit ber Umfianb ober rid^ger vietteiii^t
bie €age aufreii^, ba^ man auf bemfelben um 10 ^ro)ent bifliget
faufe al6 bei ben itrömem b« Drts.
3m ®anien unb ®ro^en aber erlitten tpeber bie ftr&mer unb
felbflAnbigen ^anbverfet $ä<fe«toagene nod^ beffen ^britanten
er^btid^e Sinbu^e burd^ ben ^a^attt, neit nad^teitiger für bie
{enteren toar ber im Sergifd^en tmausgefe^t von au^en ^er betriebene
^auftt^anbet mit tsoOenen fiaten, Xfic^etn, fogenannten Jtitfcbeien
unb anbeten üBoQentoaoren. 2>a aud^ bie Serotbnungen vom 31.
9lugufl 1706 unb 1. September 1767 biefem $anbe[ nid^t ju
^ern vermodbt ^tten, erging unter bem 17. September 1790
osf bie bringenben SocfteQungen ber itaufmannfdbaft unb ber
Soüentucd^^abrifanten von Sennep unb $fldte4ioagen ein jene Ser*
orbnungen erneuember unb verfd^rfenber turffirfltidber Srla^ mit
bem auftbtüddid^en Setbote an bie Orteobrigfeiten, autlänbifd^e
Xud^^änbter auf ben ^o^fii^cn vor)u}ie^; umgeb^ foQten
bie Xud^^änbter fotvo^t aus Sennep unb $üdte«ioagen als au4
anberen furfürfUid^en Sanbe«teilen bei bet 3baxDal)l unb Sintid^
tung bet Slatftflanbpt&te oot a&en ^emben unb 9luet(lnbem ben
Sor^ug ^aben unb von ben einmal genft^Iten Steilen nid^t nnebet
verbt&ngt toetben bfltfen.
3Me )ur Sfltgetfd^aft unb ^ei^eit ^fldtesnagen gehörigen
äBoQentalen^^abtilanten ^tten fomit baä Siedet, Die ^Q^tmctttte in
3ülid^ unb 9etg mit i^ten Staaten )u befdl^idten; ein fönuKdliee
Privilegium ba}u, ivie fte e« unter bem 13. Sprit 1790 erbaten,
nrar i^nen, foiveit erftd^tlid^, inbeffen nid^t jugeftanben »orben imb
92
ebenforoenig gelang ü i^nen, bas SShtppert^er @amh'U\fy^x\x>u
legium )u ©unften i^ter ^abrilate )u butd^bred^en.
9Ll0 ba« alte !Regime )u &nbe ging, befknben in ^üdteStoagen
23 %\x(i)' unb ftaftmirr^SRanufaftuten, toelci^e {ufammen äbet 1000
arbeitet befci^äftigten. 9lod^ in einer ^abeQe oom ^o^re 1809
ntrb biefe 3<>^^ naci^gefü^rt unb bas Quantum ber jä^rlid^ fabti«
}ierten @til(Ie auf 2400 (}um ann&^emben SBerte von 334 000
9itlT.) angegeben. 9Ud^t lange oor^er toar von ben ©ebrübem
Särikning aus ©Iberfelb eine med)anif(i^e SäaumnjoQfpinnerei mit
SBaflerttaft am Drte erttci^tet roorben'), »on ber ee nod^ im 3""*
1813 ^ei^t, ba^ fte bis 9Rai beflfelben Saures 200 3Lrbeiter
(— 3Rönner, grauen unb Äinber mit Sd^reinem unb S)red^fllem
jufammeugered^net — ) befd^dftigt ^abe unb ba^ in i^ren Stöumen
bia eben ba^in nöd^entlic^ 800 bis 1000 $funb, mithin jä^rlid^
42 000 bis 50000 ^funb SäaumtooQe gefponnen norben feien,
jum annä^ernben SBerte »on 260000 bis 300000 gronlen. SHe
To^e SäoumnoQe, toelci^e aus älmerifa unb ber Seoante bejogen
nurbe, to^tt o^ne bie abgaben 160 000 jfranlen. SS^ie toeiter^n
in ber le^tbejogenen Tabelle bemertt ifl, rourbe baS gefponnene
SäaitmtooQengarn in bie ^brilen bes ©ro^^erjogtums verlauft unb
oou biefen, fobalb es rot gefärbt toorben, nad^ @ad^fen, Sägern,
B^roabm unb in bie übrigen Staaten bes Si^einbunbes oerfanbt.
angeftd^ts ber g^^^^'^P^^nifi^ ^% ^i^ Säeforgnis bamals na^e
genug, ba^ bas @tabliffement bie itonlurren) bes SuslanbeS nid^t
lange me^r aushalten fönne unb )um großen 9lacbteil ^adfeflnagens
eingeben mäffe. S)ie XabeQen vom 2tuni unb September 1813
l^atten nur nodt) 20 S^ud^fabriten mit neniger als 200 9Irbeitem
unb einem jä^rlid^en gobrilationS^Quantum von 600 Stttcl Xud^
unb Äafimir (im SBert »on etwa 216 000 gran!en) ju cerjeid^nen;
als Sigentttmer ber ÜRanufatturen tourben genannt: äBil^elm
älmolb ^o^anni^, @eorg Dule«, älnton ^aifing (SBittme unb
©ö^ne), Söil^elm fiager, ^ßeter Steinberg, ^eter Sd^mift, ©ottlieb
5tart^aue, Aott^aus & Stetnleuler, $eter ^affrat^, S)ietrid^ äBil^tlm
^affrat^ & Sö^ne, ^einrid^ SS^il^elm SSodt^dter, ©ebraber S9odE>
^adter, äüil^elm Sappe, ©ebrüber Aarrenflein (2 gabtiten), ^eter
') Sie erfte betottige Sphtnetti ^te b«T Aommeriientat 8rSge(mann,
gleit^fallg aus SIBerfeD), im 3a^e 1783 ju Stomfotb bei Siatingen begrünbct,
»gt. «. Vfiin, bie 3nbMft«e «»« Äiebett^ein, n. S. 188.
93
2|o^ann SSaltet, &>ttf)axh & Sie., SBU^elm Stragtoeg, ^o^nn
Somtnett, $eter Seoer.
„QJode unb ^arbfloffe — iDvb in ben oom SRaire DuleS
beglaubigten Tabellen beti(!^tet — ftnb bie Ut{loffe; ber ^tt
baoon beträgt 108000 ^anc«. 2He SSoOe toirb aufl @adbfen,
Sölnnen, Sn&^ren unb @(!^leften belogen, bie '^arbiloffe liefetn je^t
gtd^tenteilfl bie }u ftöln a. Sü)., )u Uetbingen unb in anbeten
©tobten beö SRoerbepattements »on gtonfrei(!^ roo^nenben gorbftoffs
^nblet. 3)ae fQbliti^e 3)eutf(!^lanb ifi je^tnod^ bieein^ige ®egenb, no^in
bie ^ieftgen SBoDennaaten eingeführt nerben bflrfen; baburti^, ba§
bie @infu^ bet ^iefigen äBoQenfabiitate nati^ ^ambutg, &üitd,
Sternen unb ^oQanb niti^t me^r erlaubt nurbe, erlitten bie ^iefigen
{^abrifen ben größten @to^; benn biefe @egenben naren e6, no^in
ber ^auptabfa^ ftattfanb. @ett biefem @infu^etbot nirb faum
ein SSietteil besjenigen fabrijiert, roa« fonfi abgefegt nmtbe. 3n
Sßefifalen tann negen ber ^o^en Sinfu^neti^te niti^ts eingeführt
toerben. ^ierju tömmt nofS), ba^ bie fran}öftf(i^en Xudbfabriten
i^re {^abrilote ins @ro§^eriogtum einführen tonnen, obfti^on oon
^ier aus niti^te na(!^ ^anfreic^ ge^en barf."
9Bir ^aben biefe in ben beiben {^abriltabeQen oon 1813 gleid^
lautenb enthaltenen auelaffungen lodrtliti^ mitgeteilt, um bae Silb
beS bamaligen 3uftanbeS mögliti^fi }U nerbeutliti^en. @S ^alf bei
folti^en Ser^öltniffen ben ^abritanten menig, toenn i^re ©rteugniffe
oor mie nati^ als bie be^en unb feinften meit unb breit gerühmt
mürben.')
SieQeiti^t ^ing eS mit ber Sage ber Xuti^fabritation auti^ }u<
fammen, bag ^<i) um bie nämliti^e 3^t ju ^üdteSmagen ein Aon«
fortium oon flaufleuten (unter ber {^nna @ta^lf(i^mibt, flloeber,
^ager, ^omm & Sie.) jur S^ploitation ber oon i^nen etmorbetten
flupfetfd^mel}^ütte auf bem fogenannten 3)anielSiuge )um itupfer^
betg bei flreuiberg in ber iRairie Alüppelberg, flanton SSipper«
fürt^, gebilbet ^atte. Ilai) Angaben beS Saures 1809 mürbe baft
oon ben ^ntereffenttn gemonnene @r}, nad^bem eS ju jtupfer um^
gefd^mol}en mar, im 9io^iufknbe teils nati^ Sferlo^n teils jenfeit
bes 9i^eins exportiert
') Lei maanfactores de Lennep, HnclceBwagen et Kettwig se
distingnent pu la belle qoalit^ de lean marchandiaes ^i^ e8 ;. B. in
«lum Beriet oom 10. Xiejember 1809.
94
2tn bei ^lei^eit gab eS, um a\x^ biefee nod^ ju eitoä^nen,
brei StanntroetnsStenneteten, bte inbeffen jufommen jä^tlic^ m<i^
me^t ols 2000 SKafe (jum un^efä^ten SBert con 700 ffiOfk.) au«
com SR^eine ^er bejogenem Äome im SBette con ca. 400 Stt^Ir.
piobu}terten, ein Quantum, bae nad^ Duted' Seiidbte (d. d. 20.
^{äi) 1810), bte toiifll^e Stonfumtion bei toeitem nid^t }U bedten
imflanbe roax. 9ln 9iu«fu^i bes ^üdteetoagenet Srannttoeine lonnte
bes^atb auc^ ntc^t gebadet toeiben.
SSorfite^enbe 9uf}ä^lung bei gewerblichen äinflalten unb Unter«
ne^mungen ^üdesroagenä f^liefeen roir mit ber Jlotij, bafe um
1810 eine ßo^gerberei bafelbft im ®ange mar, ujelc^e burd^fdjnittlid^
800 geHe jum gabrifationaroerte con 1200 3Rt^lr. }u bearbeiten
^atte. ^a^ unb inroieioeit \ii) bie inbultrielle X^ätigleit am Orte
nac^ bem Sturze 9lapoIeon8 I. langfam nieber gehoben, ift bereite
oben (©. 54) furj berü^ rootben.*)
11,
^eritt^isniege ntU> $eilte^r$mtttei in unl» bei jjfiibtömagen.
Öanbel unb ©eroerbe ftnb überall unb immer bur^ 83erfe^r8s
loege unb 83erfe^r8mittel bebingt Unb infofem feine fortlid^feit
o^ne einen geroij^en 3ufammen^ang mit ber 9lu6enroelt ju befielen
»ermag, fann eä an ftc^ ni^t auffaHenb fein, wenn bie ®egenb
Bon ©üdearoagen fd^on jur Slömerjeit unb roä^renb beä 3RttteU
alters i^re SSiege batte, burc^ toeld^e bie Sierbinbung na^ oerfd^ie^
benen ^immelsri^tungen ermöglidbt warb, ©ierju fommt, bafe unfer
S3ejirf no4 innerhalb ber römif^en ©trafeenjüge xtditev SR^einfeite lag,
jund^ft ^iä) anfd^lieöenb an bie 3Jlilitorftra6en »on Äöln unb 3)eu6
^er burd^ baä bergifdje ßanb unb norbroeftroärtä gebedt »on einer
»ieHei^t glei^faHä bur^ bie SRömer geschaffenen Sefeftigungöanlage,
ber Sanbroe^r nämli^, njeld^e auf ber Orenje jroifd^en ben Smtem
^üdesroagen unb Sepenburg nad^ SHabeootmtoalb ^in no^ am 22.
3)lärj unb 13. SWai 1809 al8 Staatseigentum unb fiofi^ioalb
bejlanb, als ite jur ©röfee oon 9 9Jiorgen 102*/« SRuten oon bem
') 3taiS) % So^norf unb D. v. Sjamowäl?, Ätei« Sennep, ©. 134
^oite ^üdeSmagen 1790 20 bis 25 Xu($fc^erer, 1814 bnüii Ober 100.
95
^ientmrificr SSfilfftng an ^an} fbodi)«Ldet )u ^enocg auf 24 ^afyct
Dom 1. 3omiat 1809 ab oetpoc^tet würbe.')
Sine ^aupt^le, nelcbe oon Jlöln unb 2>eu4 mät Sßippcts
fütt^ unb ajejlfalen führte, oereinigte Rd^ futj oot SBippetfürt^
mit ber @tra|e oon ^üdeAioagen,*) loä^eub in ber 9li<i^tung oon
Slül^eim am Si^in über 2)ünioalb, @d^Iebufd^, SSiermelfltird^en,
fiennep ber fogenannte Steinmeg bot Sanb bifl nad^ Sßitten unb
^mm burc^fc^nitt.")
3u welii^er Stit nun aber au4 bie alten, oft tief auflgefa^«
renen unb febr unregelmäßigen Straßen entftanben fein mögen,
beren bereits oben (ß. 86) gebac^t roorben, fo oiel ift geroiß, baß
ber 9}eubau oon Aunftflraßen nac^ mobemem 3ufc^nitt in unb bei
6ü(fe«wagen erft feit bem legten 2)rittel be« 18. ^a^r^unbertt
begonnen ^at. Unb noc^ }u Anfang biefe« ^a^r^unbertfl unb in
ber ^eriobe bes ®ro§^er}ogtum8 99erg Ratten für ^üdeöwagen bie
nötigften S^auffeeanlagen i^ren 9lbfd^Iuß nid^t gefunben. (SA mar
aUerbingfl ein erheblicher ^nfd^nitt, loeldier ber oon Jtüln unb
HRül^eim am St^ein über £ennep na4 SIberfelb fü^renben @traße
gegeben werben mußte, um über ^üde^wagen unb SBipperfürt^ bie
SSerbinbung mit ber ^ronffurtsSiegener Straße ^erjuftellen. Slanc^efl
^riootgrunbftüd würbe gan) ober teilweife }ur S^auffeeankge tm
gejogen, }u nid)t geringer Si^äbigung fogar oieler ^ingefeffenen
ber grei^eit ^üdeAioagen. 2)enn unter bem 20. 3n&r) 1800 tlogten
liefe,*) fte Ratten bereit« 25 ^afyct lang in golge ber S^auffee»
bauten i^re @runbflfide nid^t nur }u entbehren, fonbem aud^ für
biefelben bie Steuern bifl 1790 einjd^ließlid^, b. \). bifl jur übet:
toeifung ber betreffenben Siaten auf ben Sani^regelberfonbfl befl
Slmtfl ^üdeflwagen burd^ (Erlaß oom 28. Januar 1791, unb oor
nie nad^ ade fonjligen haften }u tragen ge^abt^ o^ne befl^lb ent»
') «. Jo^ne, bie Sanbioe^t u. y. i». »anb 14, @. 16-2 biefet 3ettf(5rift.
Sot^er ^atte am 10. Sugu^ 1790 fS^ilipp Moil)aitt benfeI6en Diftritt meift<
iietenb auf 18 Sa^re für einen ^ac^tjinS oon 2 Sit^It. ebittmft^ig empfangen.
«on 1809 ab Betrug ba« ^ac^tgelb jS^ic^ 4 »t^It. 26 Stfliet.
*) 9a ^ne a. a. D. 8. 200.
*) 3. Sc^neiber, Botalfmfc^ungen Oiet bie aCten ^eei^a^en u. f. n.
1874, ®. 9; ga^ne a. a. D. ®. 201.
*) %(8 $aupt6eteiUgte etfc^einen: SU S^tiftop^ Stottmann, Sodann
^omm, 3o^ann ®eotg eta^(f(^mibt, ^^t(ipp 2)uid6erg, Satoi f^on^aui,
So^nn $etet ^ger, Sßetct Sufc^et, ^^ilipp 3aIo6 ^itter^off, SBitne SEBU^elm
.^attmann, 3o^ann 2)anie( ^oftere^ (8atgermeiflet be8 3a^re8 1791).
96
f(i^äbtgt )u loeiben. tie Sefd^ioerbe ^atte )ui ^olge, ba^ ivxif
Setfügung bet ©oftammet uom 20. 9loi?embet 1800 ben ^Petenten
Mfl auf SBeitetee eine oei^ältniamä^ige Sefteiung von @d^a^: unb
^aferabgaben benilligt icaib.
Set bet neuen Dtgantfatton be« ©ttalenbauroefen« im ®to§=
^erjogtum 9erg tourbe im Sommei 1806 bie ^oitfü^rung bet noäi
unfertigen @tia§e von ^üdeetoagen na(i^ SBippetfürt^ unb tlber @um:
mexibai) mtb Siegen in einer @efamtlänge von 8260 r^einifdien
Stuten ober 16520 Xoifen unb ju einem ftoftenanfd^Iage von
110960 Slt^lr.i) als bringenbe« Sebtirfni« jumal ftlr bie bergif*e
©ifeninbuftrie anerfannt, roeld^e bur(ä^ bie Ungunfi ber Serl)ältnifie
fo fe^r )u leiben ^atte. 9(ue bem @iegenf(i^en bejogen bie Sifen^
fabrifen i^r SRo^material unb bie märfif(ä^»preu§if(ä^e ©ttafee roar
efl, bie bejfen 2;ran8port jutörberft bi8 }u bem ^Punlte »ermittelte,
ber am näc^ften jum jebeemaligen Seftimmungdorte führte. 3)ann
mußten bie ^^rleute ablaben unb \ii) nic^t feiten mit Iialber
^a(it burd^ bie fd^Iimmen SBege auf bergifd^em Soben fo gut
burd^arbeiten, nie fie eben bnnten. SRan betonte balier, ber burd^
bie bisherigen 2;ran8porte erfd^roerte Setrieb ber bergifd^en ®ifen=
fabrifen merlie nid^t allein burd^ bie projeltierte Sanbftra^e gel)oben,
fonbem mit berfelben aud^ eine 3la^rung8q«eIIe für bie ifolierten
armen Sejirle be« Sanbe« eröffnet werben, inbem man bie bem
Sergifd^en burd^ bie preufeifd^e ©trafee ganj entjogene ^affage
miebergetDinne. @eplant mar, bie neue SBegelinie vom fogenannten
„S>annenbaum" bei öüdteäroagen roeftroärt« ber aBupper über bie
Steind^ager Jammer bifl SBipperfürtli }u jie^en. 3)ort gingen,
wie ber Dber=aBege=3nfpeftor SBefermann unter bem 16. September
1806 ausführt, jtDei SSege ber Sänge nac^ burd^ bae SBuppert^al,
beren 3"fton^ feineäroegfl ber belle mar. Sei großem SBaffer
pflegte ba« 2;^al bi« an ben gu| ber auf beiben ©eiten »or^an»
benen ©r^ebungen in bet Sreite »on 140 bift etioa 200 Sftuten
berart überfd&toemmt ju werben, bafe bie SBupper mit i^ten 3"'
flüffen einen förmlidben ©ee bilbete. Som SJannenbaum ging bie
^auptlanbjhafee, roie fte bamalö befd^affen, bejie^entlid^ in Singriff
genommen mar, quer butd^ bag Xlial nad^ bem jenfeitigen öfilid^en
Sergranbe über brei jum 3)anneiibaum geliörige ^ammergräben
') 2)ie Strome oon ^adcSnagen na^ Sq>petfatt^ aOetn tfattt eine
£anee oon 1894 »uien ober 2788 Xoifen.
S^ttfc^rift
beS
3ergifd?en <5efd?id?tst)ereins.
^eraudgegeben
Don
t Prof. Dr. Wiüf. ©rcccltu» u. ®clj. Ärdjbrot Dr. WoUi. ^^orkg
in €lb<rfelb in Dfiffelborf.
^flnfunöjwanjigfter Banö, II. ^eft
(bet neuen 9o(S< f&nf)e^ter Sanb, n. $tft).
3aljrgang 1889.
mit brei 21 bbi (bunten.
-— J|P—
Bonn \890.
3n Äottittiiffion Sei 31. 3Katcu8.
97
von je 6 %u^ SBeüe unb über eine alte fleinerne Stüdte von 24
^u| lid)ter SBette, von nelc^er ber itaufmann ftlötoer bae Srädten«
gelb ergeben lte§, fett er biefelbe für 4000 Sit^lr. aus ber oäter^
li(6en ©rbfc^aft übernommen ^atte. „SßJeiter^in — fo fd^rt SPefers
monn roörtlü^ fort — „auf biefer fianbflrafee ifl oom SImtmann
von 9tagel ein 3Begegelb angelegt unb toeil bei äBipperfürt^ bie
öfUidie 93rrgioanb isiebcr oerlaffen unb mit einer alten Srüde oou
3 Sögen beim. 12, 35 unb 12 %ai in lid)tcr SBeite nac^ ber
öftlid^en Seite quer burd^ bae SBuppert^al gegangen mirb, fo lä^t
ftd) bie Stabt äBipperfürt^ ebenfalls Srüdengelb be^a^len. 2)a8
äSBuppert^al roirb folc^eni nac^ }meimal quer burd^fa^ren, es ift
fe^r flac^ unb niebrig unb bei einer Überfd)roemntung fliegt ba«
SBaffer am Tannenbaum 57 Shiten breit, ungefähr 3'/a j^ufe ^oc^
bie befd^riebene alte äSrüde oorbei, mo fid^ bann bie ^u^rmerte mit
Sebendgefa^r 57 Stuten lang burc^arbeiten ober fo lange liegen
bleiben muffen, bis bas 3Baffer Keiner geworben ifl."
Sie jtoflen ber projeftierten neuen <Stragenanlage bered^nete
' 8Bef ermann ju 11957 Slt^lr. 57 Stüber; biefelben fleigerten Rd^
j aber auf 16 929 Wflx. 10 Stüber, roenn bie S^auffeen über bie
I für}efte SSerbinbungSlinie oon iUiipperfürt^ nad^ ber märfifdien
I S^auffee unroeit XoUenanfd^lag geführt unb fo bie birefte ^Serbin:
bung mit ber granffurtsSiegener Strafe ^ergeiletlt mürbe. 3)er
1 93au ging fo langfam von ftatten, bag im 'ünärj 1809 bie fertige
I Strede von eiberfelb über Sennep u. f. ro. erft 2 Stunben unb
' 42 3Rinuten, bie unvoKenbete lüüde oon SBipperfürtl) über ?{önfa^l
bis an bie granffurter ©trafee bei ÄierSpe noc^ 3 Stunben unb»
35 3Rinuten ausmachte; jmei 9{obenlinien führten einerfeits oon
SBipperfütt^ nad) 3;olIenanfd^lag, ^auptfäc^lic^ für bie Jammer«
merfe an ber SSolme unb für Sübenfc^eib (in einer Stunbe unb
50 äßinuten) unb oon ^üdeSmagen auf ?{abciiormroalb nad^
©^roelm (in 2 Stunben unb 30 üJJinuten).
iDag übrigens felbft an ber iS^auffee jmifc^en ^üdeSmagen
unb SBipperfürt^ no^ 1811 unb fpäter bie arbeiten md)t ganj
I beenbigt maren, geigen bie oorl)aubenen 9tad)rid)ten.
Sei bem 3äger^aufe, meines an ber ©renje ber 9)fairieen
SBertnelsÜrc^en unb ^üdeSroagen lag, oereinigte ftd^ bie red^ts oon
SRül^eim über @^lebufc^ unb Surfc^eib ge^enbe SBermelsfirdier
mit ber SlonSborf, Süttring^aufen, Sennep unb öüdeSroagcii linfSs
fettig burd^fdineibenben SBipperfürt^er 6^aujfee. Über bie SBuppec
98
füf)tten brei fleineme Srüden (bie 9rüde am 2)annenbaum, bie
ilretotntelet Srüde unb bie von ben jttrdijpieldgenojyen erbaute
ehemalige 9Imtdbrüde) innerfialb Qüdeiwa%tM unb eine vierte
Srüde an ber Orenje ber 3Kairie SRabevormroalb.
3)ie oben jd)on enoä^nte ^üdedivager fianbne^r §atte jediA
burd^ge^enbe ^afirivege: naä) Slabevormtoalb, na(i^ bem ^agelltepen,
nad^ ben ^oltereid^en, juiei jogenannte 9lad^barfaf)rn)ege unb einen
^afinoeg na^ bem ^unbebru(i^. ')
@o ettoa ftanb es um bie SSerle^reivege in unb bei ^üde4=
roagen vor 1816. ©e^en wir nun, roie fi^ ^ierju bie Sßerfef)r8s
mittel oerfjielten. 9lle joI(i^e bienten jeit ben frü^eflen ^nUn bie
burd^ ben lanbtoirtfiJd^aftHd^en unb getoerblid^en Setrieb bebingten
SBagens unb jlarrenfufiren jotoie bie Stitte unb ®änge ber Soten
bes 3lmt8 unb ber grei^eit, von jonftigen privaten Seranftaltungen
abgelesen. @ine birelte ^oftverbinbung §atte ^üdeeivagen jelbfi
n)äf)renb bee ganjen 18. 2la^r§unbertd no(i^ nid^t unb ba^er aud^
fein ^ßoflfiau«. 5Der jeit 1719 jtoifd^en ©Iberfelb unb «Ulül^eim
am 9l^ein, be}n). 5töln fa^renbe ^ofttarren berüfirte Qüdfedroagen
jo ivenig ald bie roöd^entUd^ bieimal fafirenben ^erfonenpofien beA
ÄobtenjäRölner flurfe« über 3)eut}, S)üjfeIborf, ©Iberfetb u. j. ro.
9Imt unb (Vreifieit ^üdfeflivagen roaren baf)er genötigt, bie Serbin^
bung einerfeits mit ©Iberfelb (mit ben fett 1743 unb 1748 funs
gierenben Xljum' unb Tojis'jd^en ^ßerfonen* unb ^ßadets fotoie
Sriefpofien jtoijd^en S)üjIeIborf unb ©Iberfelb) unb anbererjeit« mit
9Rülf)eim am 9tf)etn burd^ regelmäßige Sotenbienfie )u unterhalten.
:i<aut Eingabe vom 2la^re 1788 mußten von ^üdtedroagen aus „bie ,
gnäbigften Mandata unb jonfUge 9lmtebriefjd^aften burd^ einen i
epreffen Soten ivöc^entlid^ jiveimal )u @lberfelb abgeholt unb bie '
untertfjänigften 8erid)te bort^in überbrad^f' werben unb es beftanb i
be«f)olb mit bem ^ßofiboten 3of)ann $ager ein Übereinlommen, nad^
toelcftem bcrfelbe für bie grei^eit foivol als bie beiben Ämter ,'
Sotnefelb unb fiüdedtoagen bie betreffenben 3)ienfie gegen eine I
@ntfc^äbigung von 12 Stt^lm. jäfirlid^ verrid^tete. älue Wül^eim
am SRfiein übcrfd^idfte ber vereibigte SDlarftmeifier aDroöd^entlid^ nad^ I
^üdfedroagen burd^ ben ^oftboten bie Tabede ber ^d^tpreife, I
') yiaä) bem SttuaHon8p(an ber Sanbtoe^t 6ei ^üdeStoagen, aufgenommen
am 9. 3u(i 1810 von bem oeteibigten @eometer Kmolb 9u(^^oI|}. 3>ie bei
bet 3fptng)^obet SDiefe anfangenbe Sanbne^t teufte biä an bai Snu^er ^elb
unb ^iett o^ne bie but(^ge^enben ^a^xmtit 9 SRotgen unb 31 Kuten.
99
nofüt er {ufolge lanbM^enlid^et 93enoi(Iigung vom 28. 3uni 1774
jä^Iid^ 5 9h^[t. unb bet ^oftbote 1 3H^x. )u empfangen ^atte.
3)ie tom ?(}oftamte in Sennep tejfortietenbe ^ßojiepebüion )u
^ücfeäroagen geljött, foroeit erfid^tlid^, etfl ber 3"t mi) 1816 an,
'Slo^ im So^re 1809 toar bie Ginrid^tung etnea ^ofttoagenturfe«
ton f?ran!furt über SBeftlor unb eiberfelb nad^ SWünfter, »eld^er
über ^üdeAnagen unb SSipperfürt^ ge^en unb )ugletd^ bie bejfere
SSerbinbung von flöln ^er vermitteln fodte, unausgeführt geblieben.
3nan nirb fonad^ nid^t behaupten fönnen, ba^ {t(b ^üdeAroagen in
früheren Reiten au«ge)eic^eter äSerfe^rdmittel ju erfreuen gehabt ^obe.
12.
2)a6 bie @blen Ferren unb ®rafen von $üde«toagen im 12.
unb 13. Sa^r^unberte bereite ben grunb^errlidl^en SBUbbann in
i^er ^enfd^aft enoorben Ratten, i|t )n)ar nid^t audbrüctlid^ über«
liefert, fann aber bem allgemeinen @ntntdlungegange ber Sflu^ungS«
unb @igentumaoer^ä(tniffe an Sßalb unb ^agb in S)eutfd^lanb
)ufoIge faum be^neifelt n)erben.') 91n biefen ein|t audgebe^nten
S9annbe}irf erinnerten burd^ i^ren Flamen in ben legten Otiten be«
alten Siegime nur nod^ brei als „3BiIbbai)n" bejeid^nete ^arjeüen in ber
grei^it, oon benen bie Ileinfte, nur '/lo SRute meffenb, im ^a^tt
1807 mit §aufl unb fiof *>«« ^«ter Sappe für einen Äanon oon
3 ©tübern in (Srbpad^t verliei^en roar. 'ibit peite ^ai^elle, in
60 9hiten SBiefe unb @arten befte^enb, ^atte im nämlid^en ^ai^re
3o^ann ^aaä für einen ilanon oon 1 Stt^lr. 16 ©tüber, bie
britte, ton 6 Shiten »ufd^, Äaufljänbler Dule« für 7 ©tüber
8 gelter in (Srbpad^t. 918 ^eile bes alten SBalblompIe^eA naren
ferner in ber greiljeit ber ©d^lofeljagen, 6'/« SWorgen grofe, unb
etroa 80 SHorgen SBufd^ (in ja^rpäd^tigen ^arjellen) einfc^lieglid^
bea S3e{tanbe8 auf bem Surgberge (oon ungefät)r 29 SRorgen Sufd^)
übrig, wogegen ber 8ufd^= unb ^aibebtftrift ber vier Äird^fpielc
be« aCmta ^üdfearoagen gegen 8000 SJlorgen umfafete.")
') SflI. 91. @(^T5ber, Se^B. ber beutfc^en Sflec^tSgefc^ic^te, &. 619.
*) a. o6«n S. 64 f.
7*
100
Sluf ben alten SBilbbann miei mit überhaupt im Sergifd^en^
fo insbefonbere in Slnit unb {^cei^ett ^üdedroagen bie ^o^e ober
grobe 3agbgere(i^tig!eit bei Sanbeäfflrften }urü(f. %ü<Si ^ier ^atte
ft^l bie 9{egalit&t ber '^a^h aQmä^Iid^ flarf entniidelt; ei war
längft in SSergeRenl^eit geraten, ba§ bie 3agb famt ber i5if<6erei
urfprünglid^ ein ausflu^ be« ooHfreien ©runbetgentum« geroefen
nar. Xai auefd^Iie^Ii^ie Stellt ber l^o^en ^agb in ber ^anb be»
SonbeS^errn, an 9)ritte nur burd^ befonbere Srlaubnis unb SSer;
Ici^ung übertragbar, warb geioiRerma^en fpnonpm mit SBtlbbann
unb Sannforjked^t. 3n ben com gürflen unmittelbar genügten
Serei^ien ber ^o^en 3agb, oom 16. bis 18. ^a'^r^unberte in cers
berbter unb umgebeuteter SBortform „bie SBilbba^n" genannt, blieb-
o^ne roeiteres aui) für bie bef^iränfte ^agbbefugnis ber SRitterfti^aft
leine Stelle.*)
^ierju jtimmte, ba^ bem ®rafen ^^ilipp von SBalbed, a(»
i^m unter bem 23. Sejeinber 1575 oon fierjog SBil^elm III.
oon 2(üli4|;ßlet)e=93erg lebenslängli^ie SBo^nung auf bem ©^Hof^e
fiücEeSroagen eingeräumt roorben, jroar gleid» ber SRitterf^iaft fiafen«
jagb unb gelb^ü^nerfang, alfo 3::eile ber niebecn 3agb, nebjt ber
gif^ierei gejtattet, jebe anbere Ausübung ber erfteren aber gänjiicfy
oerboten roar.*)
©omit blieb nur bie „Heine SBilbpretSiSagbgereditigteit", bie-
ben 2lmtmännem ^erlömmli^l überlaj^en rourbe. 9lm 26. September
1722 empfing ber 3fmtmann 3Katt^iaS SBerner ^et^err oon Ütagell
baju bie ^o^e 3agb ober „grobe ^agbgere^ltigfeit" in ben beiben
ätmtern öüÄeSroagen unb Sornefelb, foroie in ben angrenjenben
Äir^lfpielen bes 3lmteS 3J?ifeIo^e, roel^ie con ber Äellnerei be*
©4lIof)eS Surg rejfortierte, für eine jä^rli^ie SRefognition oon 20
St^Ir. in ^ad^t, SCnfang 3)ejember 1731 roar biefe burd^ ba«
') Sg(. ^erju baB Sergifc^e 9te(^tö6u4 b(S 14. Sa^r^unbertB unb beffen
3ufftt>e »on 1478 bei 2acomUtt, Src^h) fflr bie ®ef(^. be8 SKebetr^. I, @. 93 f.
unb S. 93, foniie ben Xbfc^nitt „oon Sagen unb iBaibneri" ber Sftßc^:
99eTgif(^en ^onjetorbnung von 1554, @. 52 f. ber ^uägafie oon 1696- ®egen
Snbe beS 14. ja^r^unberiS butfie bie Setgifc^e nUietfc^aft in ben ^orfien
noc^ junge 9ie^e, $afen, äQilbfc^cine unb ^elb^ü^net jagen; §unbert Sa^tc
fpSter unb um bie Slitte beB 16. Sa^t^unbertS mar berfelben bagegen unter«
fagt, in ben Sc)tt(en ber ^o§en 3agb ober ben „SBlIbba^nen" o^e fpejielle
(SraiSc^tigung nac^ Stehen, $afen, Saninc^en unb (^eCb^ü^nem ju jagen; il6eT>
^aupt foUte bie Stittcrfc^aft bem $erm „in feine ^o^e 3agb ni^t iaften".
•) »eigoie VI.
101
'Ableben befi ^ftet^etm von StageQ loteber erlebigt, norauf bent
-dliii^tet unb JteHner }ur Surg, ^ofrat unb @teueT<i^ifttaI Si)entiat
€)uinpcr^, auf fein äbifud^en buid^ tutfarft(id)e« Steftript vom 13.
Sejember 1731 bie 9lac^fo(ge in bie ^ogb )ueifannt nurbe. ^n«
folge bef[en tarn ©umper^ mit bem 8o^ne be« verjtorbenen SImt«
manne, Xnton 5tonrab Jtaspar ^ei^itn von 92ageQ, unb bem
Stid^ter in Itonflift: ba man i^m bie ^anb« unb Spannbienflc
-oenortgerte/ er^ob er ivieber^olt Sefd^werbe unb envirttc auc^ eine
feine Stedite fdiQ^enbe Serffigung an ben 93ergif(!^en Dberftjäger'
meiflet grei^enn von S^natten. ®ump<r( follte ^^ inbeffen
iiid^t fe^r lange feiner $ac^t freuen, inbem bem Sntrage be« DberfU
jögermeifler« entfpre(!^enb am 9. 3Rär} 1739 bie Cinjie^ung beS
ganjen 2>i{hift« )ur unmittelbaren fürjUid^en ,,38ilbba^n" anbe-
fohlen unb aud^ tro^ be< anfängUd^en SBiberfheben« be« ®umper^
burd^gefe^t lourbe. ^er Oberitjägermeifter ^tte im ^inblide auf
ten geringen SBilbftnnb im ^agbbejirfe, ber ftd^, xooA ba« Siotnilb
anbetraf, lebiglid^ au« bem bann unb mann au8 bem WärKfd^en
^übenved^felnben Streid^nilbe ergän)te, bie Stadtteile beA fort«
gefegten SBeofd)iegen« burd^ ben ^äd^ter insbefonbere aud^ für b««
^ensberger Scibge^ege betont. 2>a« gab ben 9biAfd^Iag unb führte
)ug(eid) )ur Bereitung unb Sijttation be« S3e}irf8, bie burd^ ben
3Sger SBil^elm S:acr unter 3u}ie^g be« alten SBUbförftei«
"Slingelgen, ber feit bem 21. 9läxj 1695 im SKmte nar, erfolgte.
3n beiben imttm vaai bie niebere 3agb, )u neld^ec vor»
ne^mlid^ ber JlrammetAoogelfang in Sogel^erben gehörte, bie ein«
ttäglid^fte unb roerni e4 aud^ 1739 bem älmtmann nodb gelang, bie
9(u«abung berfelben ftd^ }u erhalten, fo blieb bod^ i^re @in)ie^ung,
«oentueQ )um Sorteile ber ^oftäd^e, in SuSftd^t. ^ierju lam e«
benn au^i na^ bem S^obe be« grei^erm ilonrab Jtaspor von
9tagea im ^a^re 1765. ^ie Seaufftd^tigung ber 9tufebarfeiten be«
f leinen SBaibiverl« loarb bem 3(mt8jäger ber ^o^ SSUbba^n —
bomals mar biefe« ^ebrid^ Sirc^ol^ — unter 93eiorbnung eine«
3ägerburf4en unb Setflärhmg ber )ur ^agb unb jur Sertilgung
be« fc^Iid^en 9iaub}eug« nötigen ^unbe, beren @e(^«)a^I ftd^ au«
einem fieitl^nbe, {loei Saufinbem, iioei ^Q^nerbunben unb einem
2>a^«^nb( {ufammenfe^te, übertragen, tvä^renb bie bi«^ vom
Ümtmann ausgegangene äßerpad^tung ber Sogel^erben an ben
ilteijtbietenben bem JteQner jufiel. 3)en jä^rlicben Srtrag biefer
-Serpad^tung, iveld^er 1765 für beibe Erntet insgefamt )u ungefähr
102
71 Stt^lr. 18 @tü6er 8 geller beied^net tourbe, empfing )unädift
t)et äCmtSjäget ju feinem @e^alte unb mit ber SSetpflid^tung, }us
gleid^ bamit ben Unterhalt bei ääurfd^en ju beftreiten. ^n fpftteier
3eit tDe<i^felte man wieber {roifd^en Serpad^tung unb freier Über«
laffung ber SSogel^erben an ben SlmtAjäger unb juleftt an ben
Dberftj&germeifler unb SSufd^infpeftor ab unb beließ bann biefelben
ben Sedieren, bie bei ber ääerufung be« ^ei^ierm oon bem
Serg^e genannt ^ripe jur Seitung be4 SagbwefenS im J^er^ogtum
(15. 3utt 1799) bie SBiebereinjte^ung ber SSogel^erben für ben
ftameralftstue unb bann 1803 beren regelmäßige Snitoerpad^tung
mit ber turfärftlid^en 2|(tgb angeorbnet rourbe.
3m 3o^re 1731, alfo ju ber 8^t <»te bem Slmtmann no^
bie aSerpa^tung ber SSogel^erben juflanb, roaren biefe im Amte
^üdedwagen in 44 ^a^tanteile gefonbert, oon benen 36 genügt
würben unb jufammen 21 Slt^lr. 12 Stüber unb 62 ©ebunb
Sögel an ^ad^t einbrad^lten. äUs nu^nbe ^äd^ter ber Anteile
werben glei^jeitig aufgeführt: So^anneö Seoertus, ^ane ^eter
SeDertuA, Jörgen )um ^olt, So^anne« ääud^^olft, 3o^onn^ ^ebbe«
laufe (fiebbing^aufl), Sbolf gif^er jum Sci^eibt, ^eter ^ifberg,
XUman ju S)a^l^aufen, ^ilman $lö§er, ^eter jum Sc^eibt, ^an«
^eter jum gorjle, X^omaS S3ergl)aufl, So^anne« ^ijberg, Slbolf
)u ©trudsfelb, a;ilman )u gelbt, a;ilman Strafeweeg, Sngel öerg»
^oue, Schöffe Arider, ^an« ^eter ^ager, 3o{)anneA 9lutenbad)/
So^anne« äBinter^agen, So^annee fta^l, 9lbolf )um S9om, ^eter
So^annefl ©eiger, 2;ilman jur ©totte, 3o^anne« aufm ajorfljolft,
3o^annee oon ben ^infl^olen, 3o^(tnned Aermefl^eufer, 3oi)anned )ur
@abteren, 9liIo[a« Delling, Xilman üieoertu«,3o^annee aBa|len,£ilman
jum SSufd^, Xilman )u f^ol^n^aufen, S^riftian ju Sßie^ogen, 3oi)ann
JU 9Biei)agen ber ältere; oon Slbra^am äBillme, 3o^anne« jur Sinbe,
SCmolb jum S3om, 5peter ^affrati^ unb einigen änberen Reifet efl,
fte l^ätten nid^t genügt.
S3ogel{)erben befte{)en befanntlic^ in er^ö^ten unb abgefonberten
^lä^en, auf benen ber S^ogeljleller bie SBögel in ®amen ober
Sfle^en fängt. Sei ber S3erpadE)tung biefer ^l&^e würbe urfprüngli(i^
in ben Ämtern ^Udeöwagen unb äSomefelb nur eine @elbabgabe,
fpäter erft aud^ bie ÜRiteinlieferung oon Sögein in @ebunben ouA:
bebungen. 2)er j&^rlic^e Ertrag biefer 3)erpa(i^tung fteOte ftc^
fpejieQ für bas Smt ^üdeSwagen nac^ einem Serid^te be« ftedners
3Jltil^eim oom 4. Sölärj 1765 jroifc^en 1755 unb 1764 wie folgt:
103
i3t0>pad)i
®tbunb Stgel
1755
38
m\)lr
57
@t.
24
1756
38
//
27
30
1757:
48
»/
57
28
1758
37
//
27
22
1759
39
//
27
22
1760
34
//
12
22
1761
37
//
27
20
1762
34
//
47
24
1763
38
//
2
14
1764
: 34
/,
17
—
Summa 382 äit^lr. 222 @ebunb.
^et 9lmt«iägei ^ivdfyilii betid^tete am 26. Januar 1765,
ba^ bie Sa!l)l ber Sßoget^erben im 91mte ^üdeAioagen Hd) auf 60
belaufe, bei butd)f^nittU^em Srttage von 30 Stüber für jebeö
Städ obet von 30 Stt^lt. im ganzen. 3ugM4 abet tlagte ber*
felbe übet bie oon 2la^i }u ^ai)x giö^et neibenbe, in ben vielen
liegengebliebenen 93ogel^etben ftd) jeigenbe älbna^me be« SSogel«
fang«. 2lm 9lmte Säomefelb naien im 2la^ie 1764 verpaßtet:
69 etüd SSogel^etben füt 41 Sit^lr. 18 Stübet 8 ^eOer, unb
jioat im Aiid)fpiele SBemeUtir^en 46 Stad für 27 9lt^li. 32
Stäbei, im ftir^fpiel äiemf^eib 13 @tad fär 6 m)lx. 46 Stüber
8 ^eOet, in ben j^ünfte^n ^öfen 10 @tüd füt 7 Slt^lt.
20 @tabet.
2hn ^a\)xe 1793 jä^lte man im älmte ^ädeAnagen 53, im
^mte Somefelb 81, jufammen 134 93ogel^etben, beten S3erpad)tung
)u einem 3%t^lr. fttt jeben ^etb erfolgte. 93on jenen 53 ^etben
abet befanben fid) in bet 6onnfd)aft Sübotf 16, in bet (Stoßen
^onnf^aft 18, in bet ^etbingsfelbet 16 unb in bet ä3etg^aufet
^onnf^ft 3 @tad.
a)ht bem 2. älpril 1803 begann fät bie ^etrf^aftlid)e 2lagb
befi älmte« ^üdesnagen eine neue ^etiobe, inbem an biefem Xage .
biefelbe in btei beteit« oben (©. 72) angegebenen Difttiften eins
f^Ue^lid) bet SSogel^etben }u lebenslängli^et SSerpa^tung gelangte.
Unb }ioat empfing 9U)i)otat SSet^aa« füt 30 3%tl)lt. ^a^tjtn« ben
Difttitt auf bem linfen äBuppetufei, ftaufl)änblet ^oliann $aa«
benjenigen an bem testen aSupperufet jum gleiten ßinfe, Äauf=
tlönblet (S^flopt) ^enfe füt 60 SRt^lt. jö^tli* ben »ejitf jnnfd>en
bem testen Ufet be« ^ötpetbac^S unb bei äBetmelSttt^en^Senneper
104
©tiafee, ber einerfeita bie ßenneper Otenje berührte, anbetetfeit«
von ber Strafe von 93orn i)tx, bem ^alinoege nad^, burd^ ben
Siattenbetg bis an bie btei Säume jid^ erfhedte.
Sud^ abgelesen »on ber 3agb fel)lte e« nid^l an ftetigen
Stu^ungen bes 9ufd^- unb SBalbbobenS. @o Ratten bie Bürger
^üdeSroagend einen fteinen Seil (36 SRorgen) beS Sufd^eS @rlem
fter), roeld^er le^tere ben älmtstednereirec^nungen jufolge 224 borgen
befaßte, eine 3eit(ang pad^troeife im Oebroud^e; feit 1774 aber
roaren biefetben auf juerfl 4V«, bann nur nod^ 3 3Jlorgen fiaibes
ftreu aue bem genannten S3ufd^e unb bem Sufc^e „an ben »ers
brannten ©töden" jum 3eitpod&tjinfe »on \&^xlxä) 12 9ltl)(r. bes
fd^ränft. ^ufeerbem ^atte man benfelben Sürgem im 3a^re 1766
gefiattet, in bem Sufd^biftrifte SBefll)ofen (17 SJlorgen grofe) gegen
eine j&^rlic^e Abgabe von 24 Slt^ir. ^aibe ju ^aden unb Saub
}u fd^arren.
3u ben oerpad^teten Sufd^teiien }ät)(te u. 91 eine @trede
„hinter bem ©od&en", 12 V« SJlorgen ^altenb, toeid^e jule^t ant
18. September 1787 bem E^flian ^pi^berg auf 24 3a^re für
jä^riid^ 5 ffH^lx. 30 aibufl überiaffen rourbe. ©in ober 5)iflrift
»on 4 borgen ,,im §errenbufd^ am fierrenufer* warb ant
27. auguft 1803 bem ^ßeter Srügger für jö^riid^ 15 ©tüber auf
ben SJlorgen in ©rbpad^t oerlie^en.
35ie fucceffiue Serringerung be« ÄreaU ber fog. „SBilbba^n"
mar l)auptfäd^lid^ burd^ ^ergäbe von ^arjeden berfeiben }u ^äufer^
bauten neraniafet. aia im 3a^re 1735 bem Seuerin SBüfl^off
150 Stuten bet SBilbba^n )ur @rric^tung eines 2Bo^n^aufe8 nebft
Oartenanlagen eingeräumt roorben, erl)oben SSürgermeiflct unb
3iat »on fiüdeflroagen unter Serufung auf i^re ^rioilegien ^rotefl
@d tarn babei }ur Sprad^e — tood burd^ Urtunben nid^t me^r }u
belegen ift — , bafe auf ®runb jener ^priuiiegien ben ©ingefeffenen
ber grei^eit ber SBeib« unt) ©d^roeibgang auf ber SEBilbba^n jufle^e.
^em ^rotefte ungeadjtet fiel bie Sntfc^etbung }u ©unften bes äBüft^
l;off au9; weitere Äonjeffionen gleid^er ärt folgten, oon benen
inflbefonbere Ser^anbiungen ber 3a^re 1783 unb 1784 Äunbe geben.
2)er ^ifdberei, roei^e im ganzen Umfange be« amtä ^üde«=
loagen lanbea^erriid^ war,') bienten bie SBupper, bie in biefeibe
*) @. bie (Srtunbtgung Oier „bie (Sematten unb Sift^erien iti SanbtS
»on bem Cerge" »on 1655 im „Strj^io fflr bie (Sefj^. be8 Wieberr^." III.
105
tltefeenben Säd^e unb eine ju oerfd^ebetten 3"*«" oerfd&iebene Stns
)al^I Hemer 9Beif)er.') Unb ivaax bejeidinet ali bct i^jd^erei
onne^e Sfidie ein Seri^t beft JteQnet« 9nülf)eim oom 28. Hpril
1785 bie nad^jlel^enben: 1. bcn SSorbidet SSad^, bet oon bet hitf
ffirfUic^en (^jc^erei jetne Slid^tung Me unten an ^ammerfleinS^&ge
nimntt unb bur($ ben 9BipperfflTtf)er ®Tunb in bie 9Suppcr läuft,
2. ben Srnnabad^ (bie 9Tunebi(f), 3. ein oon ber SBaag ^er«
fommenbeS 99äd^Iein, 4. ben fogenannten S)ötpeTba(!^ (bie 3)örpe),
in »eld^e ungefähr 6 Heinere 93äd^e ober @iefen einlaufen, loä^renb
er fclbft innerl^alb ^fitfeamagenft in bie Sßupper ge^t, 5. baft
ebenfattfl burd^ meiere einfliefeenbe Siefen oerjlärhe S5eoerflü6<ien,
6. ben ^ermannflbac^, 7. ben oom Sof« $ombre<ien ^erfommenben
fietoerbad^, 8. einen Keinen SSadb, ber auf bem fiofe im Ärift
entfpringt, 9. ben fogenannten iEBtebad^, ber in bie gtfd&erei be«
grei^erm oon ^ammerflein münbet. 2)ie oier erfien ©Sd^e biefer
Steige faden, nie SHil^eim nod^ l^injufügt, rechts, bie flbrtgen linfs
in bie SSupper.
9m 13. Suli 1668 ^atte ^faljgraf W^^V SBil^elm bem
amtmann oon Somefelb unb ^ütfesmagen, äBolfgang SSil^elm
oon unb }u Dffenbroid^, auf 24 ^a^xt unb gegen einen jäl^rlid^en
3tn« oon 85 lölnifd^en ®ulben ben Songart näd^fl bem @d^Ioffe
^flde«ioagen foioie bie ^fd^erei in ber SBupper jroifd^ bcn ^ö^Ien
unb bem Sntenflein, in ber 93eoer tmb in ber S)örpe unb in fed^a
SSei^em, bem ^^ranfroei^er, fleinen SBei^, {^afelmei^, SBalfioei^er,
DligSmei^er unb Surggraben oerpad^tet, ba}u auc^ nod^ bas in
ber ^ei^eit ^üdfeSroagen gelegene ^ägd^en, genannt ber $unb4:
loei^er.') Somit gab e6 f4)on in ber jrociten ^älfte be« 17. ^afyc»
^nbertd in Smt unb ^eil^eit ^äcfeSioagen ntd^t me^r aU fed^S
€■ 295, no eS ^t^t: Ampt Hackeswagen: Die Vischeri«!! gehören allent-
holben meinem gn. liem cn.
<) ©. oSen ©. &), 72.
>) X)te ®xt)it biefer SBei^er ift in Sufjeit^nungen btr So^re 1711 6«8
18C8 mit berjenigen in bet Sietpai^tungaurtunbe oon 1668 jiemR(§ fiSerein^
^mmenb anetgeitn, nlmRiS) ber Xranfnei^er )u 2 Storgen 52 Stuten, bet
Kein« fBei^er oot ber S^miebe (ober gk^mitten) jm 46 Stuten, ber ^felmei^
Bu 1 '/t SRoreen 30'/> M 38' j, Stuten, ber fHaOmn^a )u 1 SRorgen 32 Stuten,
bet OligSnet^er )u 1 SXorgen 10 Stuten, bet Buteerofien ju 1 Storgen
14 Stuten. Xer al8 „oens&fteteS ^litgc^en" bejei^nete $unbgnei^er (atte
nur 10 SRuten. !Cerfe(Be, au8 melt^em eine Kb%abt oon iS^rlit^ 2 $ü(nem
jur AeUnerei erfiel, ^ti%t in ben Ste^nungen ber letzten Qüt au^ ^Q^nenoei^.
108
^iug mit ben äBieftnftüden o^ne toeiteres an bie n<uen ^&d^ter
übti, bie im auftrage bet 9firgei[d)aft ^anbelten, unb mar fomit
in ben Jpadjtjinfl non 255 3W|)lr. (822 jjrc«. 58 at8.) einbegriffen.
Suglrid^ aber Ratten biefelben ^öc^ter 3lamtni ber Sürger ber
j^rei^ett ftd^ oerpfliditet, ben t^rtoeg {reifd^en ben jtoppelbenbcn
unb ben i^en oerpad^teten SBiefenftüden auf eigene Soften in
ge^övigen @tanb )u fe^en unb neiter^in )u unteri^alten. <i6 noib
^ierburd) ein langer Sled^tsflreit ber «^eifieit »iber 9mt unb
Jtirdifpiel beftnitio befeitigt, nad^bem bereit« am 9. Stovember
1780 ein Urteil be« Dbei'SIppellationftgerici^te in 3)UffeIborf ju
Ungunften ber erfleren ergangen mar. SHefer 9ie(i^t4{treit fiatte
2tai)rief)nte f)inburd^ )u großer Benachteiligung be« öffentli(!^en
^erfefirA bie SEßege an ben SEBiefen unb bur(!^ bie jtoppelbenben
in &u^erflen SerfaQ geraten unb faft gan) unbraud)bar »erben
laffen, namentlid^ aber aud^ bie Sßeibenu^ungen ber ©emeinbe auf
ben jtoppein be^inbert 2tn SSerf^anblungen bes ^a^xti 1745 ift
ber traurige 3uf^anb biefer Senben gef(!^tlbert, n^te fte einerfeitfl,
infolge eine« vom j{ir(!^fpiele jum Xnfd^Iuffe an bie fhreitige ^\)Xt
ftra^e eigenm&(!^tig angelegten neuen ^^X' unb Xreibioege, einer
vertretenen unb oenoüfteten Sanbjha^e mefir aU einer SBeibe
glidjen, anbererfeit« burdb bie Überfd^nemmungen ber oorbeiflic^enben
SBupper oerfleinert unb unbroud^bar gemad^t norben feien.
SoU^n Ubelji&nben toutbe bur(^ bie SSerpad^tung vom 18.
3R&XI 1800 entgegengetpirft, infofem beren SefUmmungen foivo^l
ben )U berfelben gef^örigen j[a^rpäd)tigen $ar}ellen als ben von
ber ©emeinbe nid^t birett genügten Aoppelbenben (ber großen
jtoppel) galten.
£ange vorder I^atten übrigens ^Bürger unb ®ingefeffene ber
§reil)eit ^üdeAnagen bie )um @d^Ioffe bafelbft ge^rigen SBeiben
unb 99enben fdion einmal innegef^abt, unb )nKxr auf 12 ^a:^xe )U
einem ^ad^tjinfe von 5 Oulben Äölnifdier 5lBat(rung für jeben
borgen buidd Urhinbe ^erjogS 2to^ann äßilfielm vom 10. 'SHax 1604.
€8 naren im n^efentlid^en bie ^emad^ )uerfi bem €d^ultf)ei^en
unb bann ben 9mtm&n\;em «^ei^en von SBindteltKiufen unb j^rei-
^en von Slaged in Slu^ung gegebenen €tfide: bie nad^ bem Xranf«
meiner ju gelegene grofee Äoppel, 10 V« ^])forgen unb IV« 3Siertel
gro^, bie Senben oberhalb ber Srüde (9 Sl^orgen unb etlid^e Stuten
befaffenb), bie Senben unterl^alb ber Srüde (von beinahe 7 SRorgen),
bie @d^eurenIoppel (von 6 !9lorgen 8 93iertel), bie ftul^iveibe
109
(beinahe 5 3Rorgen ^altenb) unb ein 3Rorgen SSBtefe, genannt ber
„bröfle" ober trodene SBei^er.')
S)a ein n4l>cre« eingeben auf bie SSer^ältniffe feit 1816
augerl^alb ber ©renjen biefet 2)atfle(Iung liegt, möge ^tet ^inri^tütt)
be« SBalbbefknbe« nur nodb ber ^ermerf ^laft flnben, bag berfelb«
nac^ einet amtlitt^en Ueberft^t vom ^iafycz 1817 in ber @emeinbe
^ädesioagen 4324 borgen 4 Stuten, in ber (Benteinbe unb gonm
ftt)aft Sü^borf 2605 SDIorgen 162 Shtten betrug. Pierson waren
nur ber ©ttenfleri (278 3Jlorgen) unb bie „gebrannten ©töde"
(2 aRorgen 24 9%uten) fldtaliftt), aQe« Übrige im girioatbertfee.
SDie gifdbetei in btr SßJuppet jroifd&en ber Srüningfd^en aHü^len»
fc^laddt unb bem ^elsblodc genannt „ber bide Stein" nmrbe 1842
ben Sabrifbertfiern @ebrüber ©dbnabel ju ^üdefttoagen oertauft.
13.
Die hird^Ud^en ^tttfiüm^t itt ^vat nnb |tnl)(it
Hflihtstitagfn.
ms ®raf äßil^elm I. von 9erg am 25. 3R&xi 1297 bie auft
ber fhengen fiörigteit cntlaffenen Äirdbfpielägenoffen oon $üde»»
wagen bem aitare ber \). Äot^arina in ber ^farrlirdbe bafelbfl al«
ffiacb«jinftge übermie«,«) war wenig mel^r als ein 3Jlenfc^enaIter
feit bem Serlaufe ber ^errfdbaft an Serg (1260) oerftoffen. Um
fo wa^rfc^einlicl)er ifi es, bag bas vermutlich oon iBermelsttrdben
abgezweigte Airc^fpiel unb in i^m bie $fan!apelle bereits cor bem
S3e)i|wedbfel befknben ^aben unb Untere fomit ibre Stiftung unb
Dotation ben @blen fetten unb ©rafen oon ^üdeswagen oerbanfte.
SBcnn eS |tc^ fo »erhielt, l^aben bie ©rafen unb ^erjoge oon Serg
als Jlec^tSnadbfotget ber alten 3)pnaftie bas ^atronat ju ^ildeswagen
erworben unb bis in bie neueren Qäten ausgeübt. 3)a^ fte baS:
felbe unbefiritten befeffen ^aben, ifl unjweifel^aft.
3)a bie Übergabe oon Sffiac^Sjinltgen bem firc^lic^en Sraudbc
flemöfe oor ben ^auptaltären ber betrejfenben Äirc^en gefdbal^, barf
f^on aus bem 2lfte oon 1297 gefolgert werben, ba^ bie ^fan»
') beffen Slame fi(^ \piUt — ittigenseife — au(^ für ben Xronfwei^er
angeoenbet ftnbet, f. oBen €S. 66 unb 72.
*) ©. oben S. 16.
110
lird^e fiücfesraagenfl bet ^. Äat^otina geweift war. 6« wirb biefe«
aüd) befiätigt bur^ einen im Originale nod^ oor^anbenen SIblafes
brief oon 16 orientalif^en unb ttaltentfd^en iBifd^öfeo für bte
„^farrfird^e ber f). Äat^arina ju Qüiei\)Ovm" (ecclesia parro-
chialis sancte Catherine in Hagkinshowin in comitatu veteris
Montis) axa bem 3a^re 1300 (d. Rome anno domini Millesimo
trecentesimo, pontificatus domini Bonifacii pape VIH. anno
sexto). änbererfeita aber fte^t oorgebad^tem »blafebriefe, toeld^er
aae SRerfmale ber ©d^t^eit an Ttd^ trägt, eine anbere ebenjo unoer»
bäc^tige unb nod& boju im 2;ran8fiEe mit einer Seftätigung etj»
bifd^of« SBicboIba ron Äöln d. d. 27. Sluguft 1299 oerfe^ene
CriginalsUrfunbe gleid&er ärt rom lefeteren 3a^re (auflgefteat oon
11 33ifc6öfen unb batiert Rome anno domini M. CC. nonogesimo
IX. pontificatus domini Bonifacii pape VIII. anno V.) gegen»
über, in ber bie 5ßfarrfird^e al8 Äird^e be8 ^. 9liIoIau« ju ^üde«-
roagen (ecclesia sancti Nicholai in Huckenswage) bejeid^net
wirb.») SDiefer onfd&einenbe SBiberfprud^ erflärt nd& gIeicön?o^I
nid^t bur^ einen 3rrtum in ber einen ober anbem Urfunbe, fonbem
fo, bafe beibe, ber ^. Stifolau« unb bie ^. Äat^arina ber ?Pfarr»
lirdbe al8 Sitularpatrone jugeroiefen toorben roaren, in einer ^in«
Tic^tlid^ biefer .^eiligen aud^ fonfi, namentlid^ bei SSifarieen, nic^t
ganj feltenen Äombination. ©ntfd&eibenb ift hierbei ber Umflanb,
bafe fpäter unb bi8 in bad 16. unb 17. Sa^r^unbert ber f). 9UIo«
lau8 aaein ale ^itularpatron ber alten 5ßforrIird6e erfc^eint unb
foriad^ tliatföd^Iic^ a potiori ober al8 ^auptpatron bie 3JHtpotronin
oerbrängt ober wenn man lieber toiH, rerbuulelt l)at.
auf bae giIiaIoerl)öItni8 ber 5ßfarrfird^e roeifi ber »eifoft
„capella" jurüdt, ber bei öü(feän?agen in ben 3flegifiem über bie
auBerorbentlid^e Seje^ntung be8 Äl«ru8 ber erjbiöjefe Äöln rom
14. bi8 über bie 3Jeitte be8 15. 3al)rl)unbert6 begegnet (f. oben
©. 16) unb juerft in ber aufftettung oom 3al)re 1510 fe^It 3n
biefen Jlegiftern ift unter ben Äird^en be8 2)efanat8 3)eu6, unmitteU
bar liinter SBermeUfird^en, „Huckenswage capella" ober „Huckin-
hoven capella" mit einem Sa^reäeinfommen ron 8 3)tar! atd
©runbtafe foroie ben Se^ntanf dalägen beä 14. bis 16. 3a^ri)unbert8
(einfad^ ju 9 Sd^ifling unb 6 «Pfennig unb fed&efadd ju 4 SRar!
') Sie 6etben im laHoKfi^en ^farrari^ioe ju ^üdeSroagen 6eit)a§tten
Slfito^riefe ftnb bem SJetfoffet buri^ bie bonlenBioerte 3uootfommen§eit be«
$errn ^fattoifar« 8ommerj§eim bafet6ft jugftngliii gemalt »orbeit.
111
9 @^IIin0, enblic^ 1510 itoanjigfadb )u 15 SRail 10 Pfennig)
aufgeführt. 3)iefe Angaben beilegen ft^ inbeffen nuT auf bie ^fan-
fteQe, «»gegen bet beiben Sitarieen bei bet ftitd^e, bie buTdd %er>
anftoltungen inner^lb bet ©emeinbe, fei ti feit bem erften 2)rittel
t>e« 15. 3a^T^unb«ct0, fei ti fd^on frülter, beftanben, in benfelben
^etjeic^niffen feine Snvd^nung gefd^ielit @e vaten biefr« bie
Sßifarie B. Mariae Virginis, beten Setgebung i^tei Stiftung ent*
fpte^enb oon bem ^aflot, ben 4 Äitdjmeifietn, 8 9lat«männem>
bem jeittgen Sätgetmeiftet unb einem ben weiteten JtreiA bet
^fitgetfc^aft oetttetenben 3Ritbätget ou«)uge^en ^atte, unb bie oon
«in paat Sätgetn ^üdeAioagene, ale veU^e 1550^) bie @tben oon
bet @tiaeten, anbenvettig abet jumetft') holtet im @tetn()aue unb
beffen @attin Sbel^etb genannt vetben, begrünbete Sitarie be« (>.
Antonius.*) 3" leitetet ptdfentietten bie Slad^tommen bet Stifter,
bie in bet jioetten ^älfte be« 16. ^a^t^nbette aud^ \)itv, nie in
fo manchen anbeten g&llen, bie Sefe^ung „oon lanbe«fürjMid^et
Dbrigleit wegen" eintiat
^et ootbeiogenen Uthtnbe oon 1300 pfolge fungierten bei
bet ^fatrtttd^e bamatB jwet ?Ptieflet, bet ^fattet (rector) unb
«in ^ülf«getfäii)et (capellanus).*) 3m 3a^te 1299 ^tefe bet
^;ßaflot aibett. 3n ber jtoeiten Hälfte be« 15. 3a()t^nberte nar
'Dietrich Sd^elpage Pfarrer, nie aus beffen etgen()änbiget Summierung
bet änbutgenjen am 9lanbe bet Sbla^btiefe oon 1299 unb 1300
^erootgel^*) %on bejfen Stac^folgetn ift }unäd^ft betannt ^etnrid^
*) 3m Stfimbigung86u(^e ftbtt bie ^faTtrien im ^etjogtum 8erg von lööO-
*) @o von S^utt^ei^ ^etmonn $a6^ in beffen Beii^ten von 1&77 unb 1582.
*) SSiefe, anfi^einenb bie iflngere von beiben Sitatieen, foS von einem
vamme Stv^vel Oo^nn ober 2>ietri4?) 1433 3utoenbungen empfangen ^a6en.
*) Sgl. bie „Beifoftge jur ©ef^i^te $fl(te8toagenS" in ber „Bergif^en
SSoß8j3eUung", »r. 20 vom 16. gfebnior 1880.
') Shn:^ bie Urfunbe von 1299 nurbe ben ©Uubigen, toel^e unter
Erfüllung ber vorgef(^riebenen 8ebingungen bie ^farrfirc^e ju $fl(te8nagen
an ben vier ^o^en gfe^en SBei^na^ten, Dfiem, S^tt Himmelfahrt unb
^fingfien, ben vier Haupt>3Rarienfeßen, bem ^e So^anniS^ffint^auptung
(29. Httgufi), bem gfefte be« ^. 9tiIoIau8 (6. SSejember) unb ber ^. ttot^arina
(25. Slovember) unb am ttir^toei^efle fonie innerhalb ber Ohaven iener gefte
befugten, ein 9hla% von jufommen 440 Zagen verlie^n; bie jtoeite Urfunbe von
1300 benirtgte 640 Xage 3(bla^ ffir bie votb(jet(^neten 1)ti^fttn ge^e, ffir aSe
Storienfefte. ffit bie ^efle be8 1). (Srjengen 3Ri(^aeI (29. September), be«
f). (Svongelifien So^anne« (27. S)e}ember), SUIer ^eiligen (1. 9lovember), f&mt<
ti^er Xpoftel, beS ^. 6tep^anu8 (26. SSejember), be< ^. 2aurentiu8 (10. %ttg.).
112
€tid^te6ofe ober @ti(6ten6of(i^, ber 1529 präfentiert unb inoe^iert
nuTbe unb minbeflend bis 1568 ald ^aflor fungiert f)at.^)
SSifar jum ^. 2lntoniud roax jur ^tH ber 3I6faffung be»
Sergif c^en Srfunbigungäbuc^ed oon 1550 ^o^ann SBoIterä, toä^renb
,^err Eaöpar, ^aftor ju Stabt" (äftabeDormroalb), „ein gef(j^i(!ter
@efell", bie 5ßiJarie B. M. V. bebiente. 9Kd6t lange barauf, uni^
yoax cor ber @rnennung bed ^ermann $a6Tt jum Sd^ult^eigen in
^üdeötoagen (15. 9tpril 1564)*) fe^nroir (inaö n)a^rfd&elnUd& fd^on
frül^ernidöt feiten oorgcfommen roar) beibe 5ßifarieen in einer ^anb xxx'
einigt, in berjenigen nämli<]^ be« ^ermann oon fiagen»), bem, toie
es fd^eint, anfangs ber ftebiiger ^a^re bes ^a^r^unberte 2to^anneft
€bberting aus 2)ortmunb folgte, aüä) ^o^ann oon iCortinunb genannt.
2)er geringen ©infftnfte falber loaren, loie ©d^ult^eife ^er^
mann 5pab^ am 20. 9tprit 1582 bem fierjoge berid^tetc, bie Sßifarieen
„jufammengefcblagen" loorben. 3la^ ^abft« Outad^ten fonnte
man es hierbei oorläufig bemenben laffen, jumal bem ^aflor }u
gönnen mar, bafe i^m ju feinem gleic^fall« unjulänglid^en ®in=
fommen an« ben Gefällen ber Sßifarieen, loie bisher fdion gefielen,
„etioad (uoerorbnet" merbe.
9?adb ber ©rfunbigung oon 1567 gegärten }u bem SBibem*
ober Sßfarr^ofe ju ^üdearoagen fo oiel fiänbereien, SBiefen unb^
©arten, bafe ber Sßafior notbürftig brei Äü^e unb ein ober jioet
junge Stinber unterhalten tonnte; ber Suf^l bes SBibem^ofS lieferte^
ungefähr ben falben SBranb. 3" SBei^nadfiten crftel bem Sßfarrer
oon jeber ©o^I^ätte im ftird^fpiele ein ©ümmer $afer ungebrüdten
(ober toie man aud& fagte: „ungebftuten") ^Rafee«, im ganjen
etroa 30 9Walter ©afcr. JDiefeä Quantum ^atte ber Spaftor aber
r>ti f). imolaui, Ud f). SDtattinug (11. Sloii.), ber ^. SDtatgaret^a (13. ^tUi),
fftt baä Äitc^et^feft unb für bie Dftooen bet genonnten gejle, fofetn biefelben
mit einet Dftaoe gefeiert mürben. 2)ie „Seitr&ge jut ®ef(^i(§te ^attcänagenS"
(a. 0. D. ah. 20), bet »it ootfte^enbe «ngoben entnehmen, bringen ^ietju,
auf ®tunb einet $anbf(^ft im SEBippetfflrt^et $fartat(^ioe. bie IRoti}, ti fei
in Solge bet butt^ Beibe «fclo^briefe erteilten Setgünfügungen bi« ^fottfitt^e
ju ^üdeSnagen iiie(fa(^ oon pilgern au8 bet 9ta($batf($aft befut^t notben unb
beifpieldn>eife im 14- So^t^unberie oon äBipperfüct^ auS aUja^tli«^ eine $tOt
jeffton, bie fog. ^eiltgentrat^t, bott^in gejogen. @(^e(page, bet au3 St^nette
flammte, ^atb nai^ einem Xftenftflcte im fat^. fiit(^enat(^ioe }u ^OdeSmagen
am 24. Suguft 1487.
>) Setg. geiftr. ®thmbigung«bü(ift oon 1550 unb 1566—67.
•) »eri*t beäfelben oom 20. «pril 1582.
•) (Srwa^nt im Sergift^en geiftlit^en (grlunbigung8bu(^e oon 1566—67.
113
fiet« auf eigene Äofien einjuforbem unb abholen ju loRen. S8er«
ßleid&t mon bie Sladjroeifung »on 1567 mit einer etroa« jungem
(»om 8. ajejentbet 1579), fo beftanb baä ©runbeiflentum bet ?Pfans
ftette in 2 ©tüd Scferlanb, 2 ©tücf ober Drt SSufd) (»on jufammen
5 anorgen), unb 3 SOSiefen^ @raS: unb ©artenflüden; ^ier}u famen
in 9 bis 10 ^ofttionen fefie 2la^testenten in @elb unb 92aturalirn
auA Air^jpiel unb ^rei^eit ^üdetmagen, Jtir^fpiel Slabeoormioalb
unb Amt Somefelb unb in ©ummo belief fi^ ba8 3a^re«einlonimen
be« ^fonera (na^ ber »ufflettunfl »on 1579) auf 92 ©ulben
7'/« 2lbu8 ober — bie ©olbgulben ju 2V« ©ilberflulben geretl^net
— auf 36 ©olbflulben unb 55 V« »Ibu«.
Seiben Silarieen eigneten Heine, al« olt unb oerfallen flefd^iU
berte Käufer mit ©Neunen unb ©artenpar^eden. Süperbem ^atte
ber oorenoälinten 92ad^ioeifung von 1579 gemct^ bie Siebfrauen^
Sitorie aus ©runbbeftg unb ©elbjinfen eine @inna^me von iä^rlic^
64 ©ulben 3V« aibuä (ober 25 ©olbflulben 39 3llbu9 6 fetter),
bie ©t. äntoniufcSilorie ebenbalier iö^rlid^ 87 ©ulben 23 aibu8
(= 35 ©olbflulben 11 aibu«).
SDie äußeren SSer^ältniffe bes ^afiord unb ber ^ülfsgei{llid)en
}u ^üdeSioaflen naren fona^ {eineöiiieflS glänjenb, fo ba^, mie e&
no^ 1589 beifet, bie ©inlünfte beiber Silarieen jum Unterhalte
foiDo^l be« erjtem als be« 93itar«, „fo bie ©d&ule mit reflicre",
bienen mufeten. ^o^anneä ©bbertinfl wirb 1577 „SSilar unb ©c^juU
meifter" flenannt unb urfprünflli^ nat ber SSitar te& ©t Sntoniud-
aitar« berjenifle, ber „bie Äinber ju lehren" ^atte.
9nit oorfte^enben S)aten ftnb roir teilnieife über ben S^itpuntt
l^inauöflelonflt, }u loelc^em bie 9leformation in ^ücteAmaflen &n'
flanfl gefunben ^atte. SQäann biefefi juerft ber gaU fleroefen, ift
}ioar ni^t audbrüdlii]^ überliefert unb nur fo viel aud ber ©rhim
biflunfl von 1550 }u entnehmen, ba^ bis ba^in „{eine 9teuerunfl"
im titc^li^en Seben unb beim ^fanflottedbienfte bortfelbft öffentlid^
l^eroorgetreten mar. AeineäipegS aber folgt ^ierauA bad 3li^ivox'
^anbenfein einer religiöfen Seisegunfl in unb bei ^üdedniagen um
bie SRitte beS 16. 2la^^unbert8. SSielme^r loirb baS ©egenteil
rool^rf^einlid^, menn man ft^ bie ©rf^einungen, loelii^e bad Sluf:
treten Sut^erä in ben nieberr^einifc^en, inabefonbere 3üli(^=5Ber=
gif(^en Rauben hervorgerufen unb ben eigentümli<]^en ©ang ber
fir(^lic^en 2)inge bafelbft »ergegenroörtigt
1 14
©8 ifl c^atafteriftifd^ für biefe ®ebiete, ba§ bie refotmatorifc&ctt
SBeroeßungen ftd^ in benfelben nid^t \ovoo\)l mit, atä gfßen Jliifitung
unb äßitlen ber fürfttid^en Dbtigfeit entroidelt ^aben. ©o fd^on
unter bet SRegietung be« auf bie ©tabilierung ber tanbeäl)enKd^en
Autorität unb bie ^etftellung georbnetcr öffentlid^er S^fiönbe oor«
jugsroeife bebad^ten ^erjog« 3ol)ann III. (1511, bejie^entKd^ 1521
bis 1539). aJIan roei^, wie biefer ptft bereit« im 3a^te 1517
ber Verbreitung ber Se^re Sut^er« entgegengetreten roar unb unter
bem 26. 3J]drj 1525 ein fd^arfe« ©bift ju beren UnterbrücEung
ertaffen l)atte,') anbererfeits aber burd^ baä ©bift oom 8. 3uli
1525,") bie Äird^enorbnung oom 11. Januar 1532 unb beren
©eflaration oom 8. 3lprit 1533 im änfd^Iujfe an bie in Jliebers
beutfd^Ianb befonber« mä4)tigen ^umaniftifd^sretigiöfen 2;cnben}en
be« ©rasmuö oon 5Rotterbam eine fird&Iid^e SReform ^erbeijufü^ren
ftd^ bemühte. Unb nod^ loeit me^r toaren es unter 2lo^anns m.
So^n unb SRad^foIger SEßit^elm m. (1539—1592) biefetben mittet
partei[idE)en SBeftrebungen jur §erftetlung einer fojufagen oon allen
gleden unb SRunjeln gereinigten fat^otifdjen Sanbeötitd^e, bie, bis
bie fiegreid^e SReaftion i^nen um 1570 ©in^aft t^at, in me^rfad^en
$^afen, mit ba[b größerer balb geringerer Snnä^erung an bie
@runbfä(e ber beutfd^en Sieformatoren |u ja^Ireic^en %er^anb[ungen
unb entwürfen roie ju einer SRei^e oon ©rlaflen führten, burd^
Toel6)t bie lanbeS^errHd^en 9tormen roiber bas Umftd^greifen gegen:
fä^Iid^er SRid^tungen roie überhaupt roiber jebe Übertretung niijg:
lid^fi gef4)äfet werben follten.
Dieje Sa^rje^nte ^inburd^ unter ber SRitroirfung namhafter
^erfönlid^feiten mit ©rnft unb ©ifer oerfotgten Sfleformoerfuc^e be«
^erjoglid^en §ofe8 {u Düflelborf unb ßleoe genauer ju fd^ilbern, ift
nid^t biefea Drtä; e« genüge ^ier bie ^inroeifung, roie ben 9Jla|=
nahmen unb ©nroirfungen oon Oben eine Strömung oon Unten
begegnete, burd^ bie jene oielfad^ ge^inbert ober mobifiiiert rourben.
3m Sßergifd^en Sanbe loar allem Slnfd^eine nad^ oor Ausgang be«
britten Sa^rje^nt« be« Sa^r^unbert« bie religüjfe Seroegung in
weite Äreife gebrungen unb ^atte in ©Iberfelb, Süttring^aufen,
Sennep unb anberroärts") ja^Ireid^e 3tn^änger gewonnen, jumat
•) ©cotti, 3üt. «erg. ®efe^e, I. 20, ©. 18. »gt. ben «rtilel übet
Sodann III. in ber «ttgem. beutfc^en »iograp^ie, XIV, @. 214.
•) ©cotti a. a. D. 21, ©. 19—25.
•) ©. »outenoef, bie Deformation im SBuppert^t, »b. IV, S. 273 ff.
biefer Seitft^rift.
115
ali abolf SLavmiaä), ber „Sdefotmatot unb etile eBangelif^e
3Rärt9ret be« Sergifdiien Sanbefl" (t ju Äöln 28. September 1529),
iiDif^en 1526 unb 1528 balb von feiner ^eimat, bem Sflfd^er^ofe
im Jtird^fpiel Süttriitg^oufen aus bie benad)6arten Ortfd^aften be*
fud]te, um bafelbfl bie Se^ren ber Sieformation ju oertänbigen/)
balD auf ienem $ofe unb in Sennep Sorträge I^elt, }u benen bie
Seute au0 ber Umgegenb )ufamni«nfh;ömten. 3n Sennep »ar neben
Slarenbad^ caxi) ber frühere 9luguflinermönc^ unb Kaplan ju Süberid^
bei 9BefeI ii^o^aim Jtloprie« t^ötifl (jule^t als (Benoffe ber SDtünflerf^en
SBiebertäufer gefangen genommen unb am 1. ^bruat 1535 )u
Srü^i ^ingerid^tet) unb foQ bort (nac^ 9B. Xe^iitnma^n) ben
er^n ®runb }u einer eoange(if(i^en (Semeinbe gelegt ^oben. Um
fo weniger nirb man annehmen bflrfen, efl fei bafi na^e Qüdei:
mögen bamola von ber Sewegung noc^ unberührt geblieben.
3)ie ftird^enorbnung von 1532 vurbe nebfi ber erläutemben
Serfügung von 1533 nie an aßen übrigen XmtA^auptorten befl
Sergifd^en fianbeö fo aui) )u ^üdeftmagen bem „gemeinen ^anne"
von ber ftanjel oertünbigt SB&^renb aber bie £anbe«regierung
nac^ roie vor ber ^liebermerfung beft SRünflerfc^en Sufru^re über
bie Durchführung i^rer oermitteinben (Snmbfä^e nad^te unb ftd)
in einer Steige tjon ©rlaffen») gegen bie SBiebertdufer, ©aframen«
tierer unb anbere „oufrü^rerifd>e, tjerbammte XJe^ren" roenbcte,
gelang e« anbererfeit« ntd^t, bie „33ufd&s unb SBinlelprebiger" ju
befeitigen, voeUS)t in SBirtfi^äufem unb im ^eien jum Solle rebeten.
3ubem legte man in ben @täbten unb größeren Orten nie an ben
@itien beß ritterfc^aftlüi^en 9lbel« ber 9u«übung befl älugsburgifdöen
Selenntniffe« rielfac^ leine öinbemiffe in ben SBeg. 3m ganjen
unb großen maren ba^et bie Slnl)änger ber neuen Se^re in fleter
3una^me begriffen, ftein Sßunber alfo, ba^ in einem Schreiben
an Ser}og SBU^elm ni., batiert SCugSburg ben 4. ^u^i l^^S,
jtaifer Aarl V. ben Sefd^merben über bie 3uflänbe in bed Srfleren
Sanben lebhaften äludbrud gab, inbem er barauf ^inmie«, mie
bafelbfl bie Slutorität unb Suriabiltion ber @eifllid)feit nid^t nur
') Sgl. u. S. ben Xrtilel ,4ttacen6a4" t>on K. ffra^ in $ei}oeB 9leal<
ftnaßopibxt für ;itote^ Z^togie unb Jtir^e Vm, 9. 20—33 unb Souintoet
0. 0. D. IV, @. 281 ff. Mefet SeUfr^tift.
*) 3- 9- i)«n CbilUn vom 20. ftooetnier unb 12. Dtjembtr 1534,
10. Suli 1662, 23. Sonuar 1665 (tc^tneS bei 2. JteOer, Segenreformatioa
in 9BeftfaIen unb am SKebert^ein I, @. 114—119).
8-
116
Detad&tet, fonbem an etlichen Drten gar nic&t me^r jugeloffen
fei. Sßiele ^ftünben würben burd) apojiafterte 3)Unä)t ober burd&
beioetbte unb ni(!^t gemeinte ^Pttejler »etfel^en unb einem 3eben
ungefhraft geflattet, ju raeid^er Sefte er moUe, T\ä) )u Ratten, ^er«
Qtbtaäjtt Iird&Ii(!^e ßeremonien feien »etfpottet unb »erlod&t, ^in
unb roieber fogar »erboten, unb in ben »omel^mjlen Stabten trage
man bie Seigren von aüer^anb €eften vor, o^ne ba^ bie 3u^^er
gel^inbert würben, benfelben jujufaHen; felbji Amtleute bulbeten
nid^t allein fol^e 2)inge, fonbem förbetten fte fei e« mit Oüte
ober burc^ 3too"9' Unb n)ie es um 1562 am 9lieberr^ein unb
befonber« au(!^ im 9er9if(!^en in Squg auf ben öffentlid&en Äultuft
auöfal^, }eigt ber 9)eric^t be« ^o^ann ^oUiuS an 9htbo[f SBalt^er
in 3ött^ »"»" nämli(!^en Sa^re.*) (Sine „gemifc&te Sßeife" be8
@otte«bicnjlefl mar »ielerörtfi übli^ geroorben, bei roeld|er bie 3Weffe
jmar ooüftänbig abgehalten, in beren Sütte aber @efan^ unb
^rebigt im (Seifte ber ätugsburgif(!^en Aonfeffton eingefd|altet marb.
Oenriffcrma^en fanb hierbei ein ©imultaneum jiatt, infofem »or
ber ^rebigt be« „Wiener« ber reineren Se^e" bie Äat^olifen,
mä^renb ber 3)teffe aber bie ^roteftanten bie Ritäft {eitmeilig ju
»erlaffen pftegten. 2)ie Spenbung be« l^eiligen abenbmal^Iö unter
einer foroo^I al8 unter beiberlei ©efialt roar freigegeben, Um^er«
tragungen bed geneigten Srote« unb ber Silber, ^rojeffionen unb
SBaQfa^rten mit unb )u 9teliquien unb Heiligtümern bagegen
blieben im allgemeinen ber mafegebenben ®ra8mif(!^=^umanijlifd|en
91nfd|auung gemä^ abgeftellt. (Sinerfeitö fomit 3ui^&n^^/ voelfSft
Weber bie Sut^erifd|en unb ^Reformierten nod| bie Sln^dnger ber
alten Äird6e befriebigten, anbererfeitö f(!^on feit 3)litte beB 3a^
^unberts unb me^r nod| feit ben ftebjiger 210^1^^"/ nad^bem bie
ftreng {at^olif(!^e 9li(!^tung bei <^ofe wieber bie Dber^anb gewonnen
^atte, ^eimlid^e ei^angelifc^e @emeinf(!^aften, teilweife von me^r ober
weniger fpiritualijlif(!^em ßl^arafter, religiöfe Sufonini^ttÖlnfte in
ber aSerborgen^eit unb felbft im 2)unfel ber Jfad^t, benen audt) bie
f(!^örfften Verbote lein Q^el festen,*)
•) @. S3b. IX, ©. 162 ff. biefet Seitfi^rift.
*) tlntet bem 12. t^efituor 1584 ^atte b^ ^erjog oon @t^(o^ $am5at^ and
unb itoax junfti^^ fflt baä Sleotft^e ein Setfiot bet fionoentUel, SBtnlelptebtgten unb
bet ^ftuSIii^en (SotteSbienfte, 6et @trafe oon 26 alten @t^i(ben für S^enjenigen, bet
fein $au8 ;u gotte8bien{i(it^en Serfammlungen ^etgafi unb von 5 alten Sd^Cben fflt
einen 3'ben, bet ftc§ ju benfelben einfinbe, ergeben laffen. S. S. Äetlet, a. a. D.
117
&nt größere ftläiung unb Sc^eibung bet Serl^ältniffe trat im
^etgifc^en erft hti) cor bem legten 2|ai)tie{)nt bes 16. 3a{)r{)unbettd
ein, als ftc^ bie reformierten (Bemeinben ungea^tet befl auf i{)nen
no4 laftenben 2)ntde« fefler }ufammen}ufc^Iiegen begannen. S)ad
^ef^a^ na^ bem Vorgänge ber Sleoifd^en ©laubensgenoffen }unä^|l
buTcb bie erfte reformierte Spnobe }u Shoiges in ber Sergif^en
Unter{)errf^aft ^rbenberg, bie am 21. 2(uli 1^89 unter bem
«Sc^ufee be« bamaligen Unter{)erm 9BiII)eIm oon Semfau abge^Iten
nnirbe.') Seit biefem S^tpmHt erft laffen ftc^ im $er}ogtum
99erg bie reformierten unb lut^erifc^en ©emeinben mit i^en ^re«
bigem urtunbli^ unb im 3ufa<nntcnl^ange verfolgen.
SBie aber ou^ bamaU no^ bie „gemifd^te SBeife" bes öffent«
Ii<l^en ©otteAbienfleS in mannigfaltiger Serquidung alter Jtultue«
formen mit ben Sorf^riften eoangelifc^er jlirc^enorbnungen in
Übung geblieben nar, lel^rt grabe l^inft^tli^ ber ^mter 99ornefeIb
unb ^fldeAmagen ein fe^r bemerlentioerter Sifttationsberic^t be«
93ergif^en Sanbf^reibers unb ©eneralanioaltA Sietri^ ©raminäus
oom 3a^re 1589. SJiefer JBeri^t läfet juglei^ feinen Q'^^^^^
barübcr, bafe bie Seigren ber 3leformation an ben betreffenben Drten
in aQem Sßefentli^en unb auc^ ilber bie B^xcmten ber lanbes«
fflrftlic^en Srlaffe unb bes Interims von 1548 {/inauS feit ^aSftt
Itijitttm $lat gegriffen l^atten, fo bog man ftd^ bereits auf fe^
flel^enbe ©eiool^nl^eiten berufen lonnte.
2)er Auftrag, meldten ©raminäus,*) ein entf^iebener ®egner
ber Sieformation, von ben l^er}0gli^en Siöten am 4. Januar 1589
I, e. 266. Sin »ettereS Sbift »tber bie SStebct» unb SSin!e(taufet, @alra'
meniienr, „§«nnli(^en unb baju ee6&tn(^et SBeife mt angefiellten unb ttlaubten
^Kbtgo" folgte om 1. Dttobet 1585 (bei «ettet a. o. D. 11, 8. 75 f.).
■) 2)a3 9t%te f. bei jt. Arafft, bie Stiftung bet eetgif(^en ^tootnsial«
fpnobe am 21. 3utt 1589 )u Steoige« bei Saerfelb, SIberf. 1889 (84 63.).
SSU^elm oon SSemfau, bet fic^ bem tefotmietten Selenntniffe mit (Sntf(^ieben>
^eit jugeioenbet ^atte (f 1597), not bet @(^n>aget beS 1598 but^ fpanif(^e
SoOioten etnutbeten ®tafen 9Btri(^ VI. oon D^aun unb t^ollenftein, $«ttn
}U fßtei^, be8 Bebeutenbfien Sotfam^fttfl bet €oangenf(^en am 2)ü{fe(botfer
$ofe unb an bet Spi^e bet äiittetfc^aft bet Züli^<<S,lem\<!^tn £anbe.
*) Diettic^ ©taminduB, geboten um 1530 ju Sioetmonb, flubiette
)u Mtn SutiBptuben} unb SDlat^ematil unb enoatb fu^ bafeßfi bie ®tabe
eines 2)o{totS bet ^^fop^ie unb eine8 Sicentiaten beibet Siechte. 9la(^bem
et ju Jtöln eine 3<ttlang ali Sekret bet SRat^ematil gentttt, loatb et am
26. 3uni 1580 ali ^tficeptor beS iungen ^e^ogS 3o^n SBil^Im angefieSt,
mit bet SBeifung, ben Se^teten in bet $iftotie unb ben fteien jtünften }U
118
empfangen, war junäd&fi butd^ ©d&ritte be« 9RagtJlrate bet Set»
gifd^en ^auptflabt Sennep oetanlagt iDorben, roüi)t bie Smd^tung
einet ^Irioialfd^ute bafelbji unb (taut gebtudtet ©d^ulotbnung) bie
einfüötung be« Sut^erfc^en Äated&iftmua bet btefet b^roeAen. 3Wit
genauer S^fttultion, insbefonbete 47 gtageiiüden auf Otunb bet
fürjtlid^en Ättd^ens unb ^ot^eiotbnungen an aße fianbbed&anten,
^ajioten unb ©eetfotget be« Sanbe« auägetüfiet, bettat Otaminäu«
am ©onntag ben 22. Sanuat be« lefitgenannten 3a^e8 bie ^fartJ
fitd^e ju Sennep, n)o x\)m etfiärt tmttbe, ba^ ba« I). Slbenbma^I
uutet beibetlet Ocftalt feit 34 3al)ten aßfonntdglid^ bei bet SKeffe
ausgeteilt wetbe unb bafe bet ©jorjiemu« bei bet ^. ^ioufe gemäfe
fütftlid^et Drbnung jlattfinbe, fonjtige ©ctemonien abet abgefd&afft
feien. Slm ©d^tuffe bet ^tebigt folgte eine aSamung an bie
3u^öter DOt ben Stttümem be« ^apfte« unb bet Sefuiten unb
ein gemeinfame« Oebet füt beten (Stteud^tung. ipaftot (3o^ann
©tetnbetg, feit etwa 20 Sagten im ämte) unb Äaplon (3ol)ann
@teinn)eg au« Slbetfelb, xoelfS^ [xäf auAbtüdlidb }ut Sugebutgifd^en
ftonfefjion befannte), roaten cetlieitatet.
2hibem n)it oon Sennep ben äSIicf auf $üd(e«n)agen jurücf:
tenfen unb roegen bet übtigen Don Otaminäu« befud^ten Äitd^en
auf beffen in ben Seigaben*) roöttlid^ mitgeteilten S3etid^t nenoeifen
muffen, fonjiatieten mit au« bemfetben Dergleid&ungslialbet l)iet
nur nod^, ba^ ju 2)^ttn bie lutl)etifd)e S)ottmunbet Sgenbe, ju
untettii^ten unb bafftr p fotgen, ba^ ber ^rin} in @otte3furi$t aufmai^fe
unb in ber „alten oa^ren lot^olifi^en Steligion lonfitmiett" nietbe. 3« bie[er
unb feiner fpAteten amtlii^en Stellung oetöjfentlic^te er u. %. bie Sielation
Aber bie nieberl&nbifc^en j^ebenioer^anblungen oon 1579 (ft5In, 1680), bie
Exhortatlo de exeqnendA calendarii correctione (S)&jfe(borf, 1583, an ben
itaifer unb ben ^ung^erjog 3o^onn SBU^Int gerii^tet), bie Sefi^reibung ber
prftli(^ 3a(i(^fi$en ^oi)it\i oom 16. 3uni 1585 — fein belanntefieS äBerl
(ft5ln, 1587) — , bie feiten genorbene Schrift „®aibner Stofen ®e§eimnig"
u. f. ni. }u (S^ren ber Serlei^ung ber goibenen 3!ugenbrofe bur(^ ^o^fi @istud V.
an bie $er}ogin So^to^' oon 'iütx^ (ft5(n, 1588), ba8 ben Xob unb baS
£ei4en6egllngni8 ^erjog 9}il§elm« m. (f 5. Januar 1592) 6e]^anbe(nbe
Äupferroerf „Spiegel ber »erglnglic^fett" (S5üffelborf, 1592) unb bie Jnductio
siTe directorinm', b. i. Anleitung ober unbenseifung, nie ein Stii^ter in
Sriminal' unb peinlichen fachen bie 3auBerer unb $e{en belangent, fi(^ }u
oer^atten u. f. m. (Ä5In 1594), eine ben ft^arfjten ®egenfat} }u ben «ejireSungen
be« Dr. Sodann SBeper Befunbenbe Si^rift. »ejügtic^ ber fonftigen litterorifi^cn
Z^Stigleit beS ®raminllu« ogl. $ar$^eim, Bibl. Colon, p. 304.
') »eiga6e XII.
119
3)abring^aufen bie Sanau«£td^tenbeigifd^e ftirciirnorbnung von 1573,
}u gilben bie augshiigifd^e Slonfeffton unb Sut^eis RateäfismM,
in ^an ber ^eibelberger Aated^iSmud im @ebraud^e xoax.
3m gebtuat — ber 3;ag ifl nidjt nä^et angegeben - na^m
©laminäuö )u ^üdeflnagen bie SBifUatifln ooi. 2)afelbfl ^otte
natb ^einrid^ @tic^tebofe @bet^arb (Soett) 2)ue8betg ungefaßt
20 ^ofyct (oon 1568 bi« in ben aptit 1588) be« Pfarramt« ge=
maltet, nogegen bet oben f(i)on genannte ^o^ann Sbberting oue
3)oxtmunb }tinfcben 1570 unb 1582, 12 Sa^re lang, als Äaplan
unb «S^uIIe^ier unb jettioeilig nenigftene ou^ dii ^n^abei beiber
Silatieen im 2>ienfle gemefen unb batauf nadd be« Septem Sets
fe^ung ^oaciiim Sllbinua auö <Sonnenbuig in ber 3Raxl Stanben^
bürg eingetreten mar, }uer{t, nie ee fciieint, ale jtaplan unb im
reii^tlid^en SBeftge blos ber Siebfrauen:S3ifarie, bis er auf bie
Bteftgnotion be« ^o^ann äpot^eter (Apothecarias) au« ^ortmunb,
nad^maligen ^aftorS }u S)^ün, am 4. ^onuar 1585 bie lanbeS::
^errli^e Genehmigung }ar Sebienung ber @t. ^ntoniuS^Sitarie
erhielt Unb am 28. 3uni 1588 marb bemfelben 9llbinu8 aud)
baa Pfarramt )u «St ShtoIouS (divi Nicolai) in ^ädestoagen,
nad^ Sbiseifung be« SDlitbeioerber« Sbberting, ju S^eiL
an äUbinuS als ^aftor ^atte fiä) mit^n ®raminäu8 im
^ruar 1589 ju wenben. SBenn SB. Xt^^mma^zt (in feinen
^nbfd^riftlid^en ftird^enannolen) Senen aU ben erflen eoangelif^en
^rebiger }u ^ädeSnagen bejeiciinet, fo ift biefe« jebeAfaQfi niciit
genou. 2)enn Slbinuä beruft fi^ in feinen Slusfagen bejüglici) ber
C^riftenle^e, ber SReffe unb einjelner ®thxäüd)e unb Zeremonien
nieber^oU auf bie bisherige @en)o^n^ett ber ^farrtir^e unb auf bie
bei feiner Siihtnft oon i^m oorgefunbene Sgenbe (bie SBürttem»
bergifciie jtird^enorbnung in ber 1565 }u i^an{furt a. Wl erfd^ienenen
ausgäbe). &« {ommt ^in}u, ba| berfelbe in ber erflen 3"^ f^inc«
5taplan8bienfte« unter ben Sugen be« ^aftore öffentlich ^od^jeit
^elt unb fid^ „mit pfeifen unb anberem (Sefpiele }ur Jtird^e führen
unb geleiten" lieg, aller SBa^rfd^einliciiteit nad^ ^at ba^er fciion
(Soert Shiesberg mit feinem 5taplan @bbecting, ber gleidjfaO« oer^
heiratet mar unb bem bei feiner Seioerbung um bie ^farrfteQe
bc«;^alb bie approbation be« Sanbbed^anten 3;^eobor oon ^olt^aufen
ju ^üffelborf oerfogt nurbe, bie neue JDrbnung ber {ir(i)li(i)en
^inge in ^üdeSroagen eingeführt.
120
^oa^tm aibinus ^otte feiner eigenen StuSfage mif in '^anU
fürt 0. b. D. fhibiert, »ar am 31. 9Jlät} 1582 In Äöln jum
^rieftet geioei^t unb ju 3)üffeIborf con bem ßanbbed^anten ejamis
niert norben. @e gelang i^m au^, beffen SufUmmung ju ^etjog«
lid^er ^räfentation }u erhalten, weil er, nie ber $a{lor ju 9)^ün
i^m @d)ulb gab, feinen @^ejianb }u oer^eimlid^en oerfknben. 9)em
gegenüber betonte er, bag er in red^tmägiger, d^riftli^ geführter
@^e lebe. 3" ber erften Qnt feined Pfarramts ber einjige ange«
fleUte (SeifUi^e am Drte, mar er bei ber ^er}ogli(!6en Slegierung
@nbe ätugufl 1589 eben um iffiieberanflellung eine« mit ber @t
SlntoniuSsSSifarie ju belei^enben ^alf8geifUi(!^en in ber $erjon be«
^rieflerfl ^o^ann 9licoIai au8 Unna, ber i^n bieder f^on oon
SBermeUtird^en au6 eine S^ lang unterflü^t ^atte, eingetommen,
als ein an jtd^ geringfügiger ©treit um 9Kein unb 3)ein mit ber
(Semeinbe feinem amtlicben SBJirfen ein frü^e« ©nbe feftte. ©ine«
XageS ging bie Aunbe burd^ ^ei^eit unb Rir^fpiel, ber ^aftor
^abe con bem bi^t an bie Pfarrei anjiofeenben gelbe feine« 9la^«
bar« eine ftarre $aferfutter wegführen lajfen. 9Son bem Slad^bor
be«balb jur SRebe gefleHt unb um Steflitution be« ^tter« ange«
gangen, wie« 9Ubinu« juDörberft jebe Erinnerung unb SBiffenfd^aft
}ur Sa^e loeit oon Tt^, }umal e« feinen (Sebanten gänjüd^ fenu
liege, 3emanbem ba« ©eine ju nehmen; fpäter aber überführt, ba§
bie Rarre mirflid^ con be« ^a(!^bar« gelbe geholt toorben, gab er
ben unniffentli^en 2ltrtum oon feiner Seite ju, unter (Senä^rung
ooDen @rfa^e« für ^enen. 9)amit mar aber bie @ad^e teineSmeg«
beigelegt, vielmehr ^atte ^ii) bie Stimmung ber ^farrgenoffen fo
fe^r gegen i^n gemenbet, bag man i^n gerabe}u be« 9)iebfta^l«
jie^ unb aQe«, wie er felbfl in einer Eingabe oom Anfang DItober
1589 fagt, i^m „jum ergften gef^erpfft unb auffgemufeet" würbe. 3)a«
ftd^erlid^ m6)t \)uti) böfe %bii6)t be« giaflor« herbeigeführte 3iox>
fommni« nötigte biefen unter folgen Umflänben al«balb jur Slefu
gnation unb jum äBegjuge unb einem oergebli^en eintrage auf
äßiebereinfe^ung in ba« Pfarramt na(!^ SCbleiflung eine« Seimffen«-
ober 9leinigung«eibe« folgte am 21. DItober 1589 bie befinitioe
„Beurlaubung" ober oielme^r ©ntlaffung be« SUbinu«. an feine
©tefle fam 3afob ßimri(ib (au^ ßimburgenfi«, ßimburg unb ßim»
berg genannt), unb al« (Se^ülfe iDurbe bemfelben bur(^ ä3erufung
feiten« be« Sürgermeifler«, ber ©d^öffen, Äir^meifter unb Slatleute
laut aft com 23. äpril 1590 SRi(!^arb Sabenofl beigegeben, ber
121
„als ^Amtx am SBorte ®otte« }u ^ädMtoagen" im ^a^ie 1592
bas entfd^ieben iffonnterte 93etenntni6 be« M. ^o^ann Stori^
Setflct, ^ojbt« ju effen, mituntetjd&rieb.')
@A fmb fonad^ brei ^^afen ber leligtüfen SBetoegung in unb
b«i Qüdt&moQm, bie fid^ am Sudgange bes 16. ^a^i^unberts unter«
fd^eiben lanen: bie Qnt bei erflen Anregungen unb Silbungen oom
britten 2la^e^nt ab, bie 3<it, in loel^er unter (Beibehaltung
tat^olifd^er 5tuItusformen unb Seobad^tung mand^er fünfte ber
lanbe«far{Uid^en SSorfd^riften bie roärttembergifd^e 5tird^enorbnung
be« 2loI)ann Sren), ettoa oon ben fed^S)iger ija^ren ab, ma^gebenb toor,
enblid^ im legten 2la§t3<§nt bie 3nt be« befUmmteren ^eroortretene
einer reformierten ©emeinbe, bie, toie ber alt oom 23. Hpril 1590
erfenncn Id^, fogar bie oor^eirfd^enbe am Dite toar, o^ne jebod^
nac^^er toie oor^ unb bis in bad 17. 2l(t^i^unbert ben S^aralter
einer ^mlid^en ©emeinfd^aft, einer ©emetnbe unter bem 5treu)e,
JU oerlieren*). a)er engere 3ufttmmenfd&lufe ber lut^erifd^ ©eftnnten
ift anfc^etnenb )u ^ädedtoagen raie aud^ anbenoärts oon jüngerem
2)atum.
93on ^atab Simric^ toirb beeidetet, er fei juerft tat^olifd^er,
bann lut^erifd&er unb juleftt reformierter ^afior getoefen; ferner
^ei^t es, er \)abt „bai 9lad^tma^l ben Steformierten fotoo^I als
£ut^erifd^en nid^t nad^ bem Sroud^e ber reformierten ftonfeffion,
fonbem mit SJaneid&ung einer öojHe abminiftriert" unb bie Slltäre
in ber ^farrfirc^e in i^rem duneren @d^mudte unangetafiet ge«
laffen. @o oiel ge^t aUerbings aud ben oor^anbenen 9{ad^rid^ten
^eroor, ba^ Simcid^ )uerft ber lut^erifc^en 9tid)tung, bann aber
ber reformierten fid) jutoenbete. Xtx SUaplan unb SSitar SabenoU
toar es, ber ben ^eibelberger 5tated^idmud )u ^ädestoagcn ein«
führte. Unb nid^t nur ber balb anberstoo^in berufene äJabenoH,
fonbem au4 be{fen 9lad)f olger bis nad) 1624, S)aniel ©olbbac^,
$eter ©d^ac^t aus @lberfelb, ^einrid) @fd^toeiIer, M. ^o^ann £^afer
<) Sg{. ^ietflBer Soutetnel, ®efc^ic^te ber (ateinifc^en @c^ule }u @[6et>
fe(b, @. 9. BoienuII finbet flc^ auc^ im StamenSonjeu^mj^e ber Betgifc^en
refomtietten fStebtget bei SeUmann, Centuris prima ab anno 1589—1689,
(gilben, 1890) S. 89.
*) ^a% e8 auc^ an XBiebertüufem in ben ämtetn Sotnefelb unb ^ftcteS«
nagen nv^t gan} fe^tte, erbeut au3 Set^anbtungen ber Sa^re 1570 bis 1572.
9(m 10. Oltobet 1638 beti(^tete bagegen ber SHc^ter ^erfenrat^ }u Somefelb,
(8 fei lein XBiebertAufer im Xmte ermittelt tsorben.
122
oue bet ^fa^i/ Ratten benfelben Jtated^iemuS im ©ebtauc^e. S)utd^
eine Steige von B^ugenauefageii unb anttlicE)en Stflätungen bet
3a^re 1648 biä 1670 ifl ei jubetn, entfleßenfte^enben anßoben
gegenüber, na^rfd^einlid^ gemalt, bag bie SReformierten }nnfc()en
1590 unb 1628 im ®anjen unb Stoßen bie fetten bet ^fJfatts
titele genefen fmb. an 3Bec()feIfäUen fehlte ei i^nen bid ba^in
gleid^nol^l nid)!: fo foQ int fogenannten Siotmalja^te 1624 bet
aU eifriger Sotfämpfet bet ©egentefotmation befonnte 3ef"it
P. SBil^elnt 93oe« mit bem Aanonihte ©totfelbt aud &mmetic()
ft^ bet Aitd^e bemäd^tigt unb in betfelben fat^olifcben ®oUe«bienft
abgehalten ^aben, ebenfo auc^ ein aus bem fpanifc^en Saget ^etbei«
gefommenet ^prieftet, unb in ben 3a^en 1625 unb 1626 P. fÖoes
jum gleid^en ^xotit }u öfteten ÜRalen iniebetetfc^ienen fein.*) 3n
folc^en 3;agen bet Sebtängni« inaten bann bie Sieformietten
gejioungen, i^te gottedbienftlid^en Setfammlungen auf bem jlitd^^ofe
ober in ^rioat^äufetn ab}u^aUen.
2)a 3atob ßimrid» feinet 3"t al8 lat^olifiet ^rieftet feine
©teile angetteten, roatb et untet bem 15. 3uli 1628 »om ©enetoU
%i{at ^o^annee ©eleniud, S)ombed^anten unb S)e4anten von St.
apofteln }u jtöln oot bad geiftlid^e ©eric()t {Ut Serantnottung
gejogen unb ettlätte batauf auc^, als i^m am 15. Septembet be«
nämlichen ^a^ted biefe Sßotlabung notarieQ infinuiett n)Utbe, ba^
et [li) in ©e^otfam fügen motte, am 17. DItobet 1628 folgte
bae abfe^ungebeftet füt £imri(!^ megen ^attnädiget ^ärefte unb
fafrilegifd^en £eben6 im Jtonhtbinate, gleid^iieitig obet bolb batna^
mutbe bie Aitd^e ben Slefotmietten ent}ogen unb bet untet
bem 23. Oftobet beäfelben ^alfxei vom ^fal}gtafen präfentierte
©eiftlic^e Aonrab 9{ongen als neuet ^fattet in biefelbe eingefü^tt')
') Ü6et hai auftreten oonSoeS {u Slierfelb m ben Sorten 1G26 biä 1G29
og[. Soutenoet, ©efc^ic^te bet £ateintf($en Schule ju @[6erfe(b, S. 47—49.
■) <Si tft ^tetnac^ bie irrige ^a^regja^I 1618 (ftatt 1628) auf @ette 27
biefeä SanbeS ju (ertc^tigen. Xafelbft ift auc^ in Xnm. 2 3afo6 Simric^ mit
beffen gleichnamigem, bei o. Xedling^ufen a. a. D. enoO^nten, oon SB. Zefc^em
mat^r ober nic^t genannten So^ne oensec^felt, waS ^ier nac^tr&gKc^ lonftatiert
nerben mu^. Xa^ übrigenä XongenS (Sinffl^rung nur mit Senalt bun^gefet^t
norben, belunben bie 3(ugenau8fagen (beä genefenen Sftrgermeiftetä X^omaS
Sectet u. 9L) oon 1648, bo^inge^enb, ba^ Xongen unb P. 9oe8 mit Solbaten
in bie Äire^e eingebrungen feien unb bie Äeformietten auS betfelben »trtrieben
Ratten. Xer genannte Sectet fe|t biefeS (SteigniS jugleic^ in ba8 ^a^t 1629,
nogegen anbete SuSfagen jmifc^en 1627 unb 1629 fc^nanten.
123
tiefem vooxb vom @eneraU93ifat unttr 8e)ugna^ine barauf, ba^
bie Ginwo^ner ^üdrtwagen« bent tat^oltjc^en ©lauben entftembet,
bte Ornamente tmb Utenftiten bei Aitc^e oerloren gegangen unb
beten einlfinfte but^^s un§utetd^enb feien, bie ^Bereinigung ber
@t SlntoniuS'Sifarie mit bem ^afisrate geftattet SEBä^irenb nun
Simrid^ bie Aird^e nid^t me^ betrat unb, ein balb fteb}ig)ä^riger
. 9tann, in ber Stile als $a{ior ber Steformierten }u wirten fort«
ful>r, var „ein Salvinijd^er ^röbitant, neld^er ftd^ einen CapeQon
bofelbfi nennen läfet", — o^ne S'o'ifet ift 2;^fer gemeint —
}urüdgeb[ieben, beffen „abfd^affung" bem @c^lt^ei^en jQermann
$abft burd^ <^la^ SBolfgang SBU^elmS vom 22. Januar 1629
an^fo^Ien nmrbe: ^ßabft ^atte f eibigem emfUid^ einjubinben, ba^
er fid^ bei Strafe oon 50 ©olbgulben be« ^eimlid^en ober öffent^
lid^ ^ebigens »ie aud^ beft Aopulierens unb Ainbertaufens
gänjlii!^ ent^e.
e« ifl oben (@. 27) jd^on «no&^nt norben, nie bie Sefi^^
na^me ^üifeftmagens burd^ ben (Srafen 9bam oon Sd^warjenberg
iu lebhaften Sejorgniffen in 93etreff ber SIeligionsübung unb jelbfl
}u einigen Unruhen Snlafi gegeben ^atte. Sine Petition ber
jämt[id)en Sorfte^er unb @emeindmänner be« Aird^fpiels erinnerte
ben @rafen an bie- na4 ber Srb^ulbigung erteilte Ser^eifiung,
i^nen bie ^forrfird^e }u refUtuiercn unb }um freien @;ercttium
ber reformierten Sieligion, bie fte über breigig unb me^r Sa^re in
öffentlicher Uebung ge^bt, förberlic^ }u verhelfen. „9lun trägt eft
ftc^ leiber bep uns }u" — ^^t es in ber Eingabe — „bas un« @ott
ber 3Umed)tig mit ber abfc^lid^en plage ber ^efHlen^ ^eimfuc^t,
bara^ bie Seute plöftlic^, o^ne trofi unb untenid^t aus @ottes
nort ^infierben, beronegen wir Uebrigen, fo nod^ im fieben finbt,
uns ^er^lid^ betrfiben, baS nid^t aSein wir fold^ Slenbt a^n unfern
obgejtorbenen freunbten unb oenoanbten gefe^en, fonbem einer unbt
ber anbre unter uns bergleic^en täglich gewertig fein muffe, wo
nic^t Sw. ^oc^würben ®nabt bie gnebige Serfe^ung t^un,* bag
baS Exercitium reformirter religion in unfrer ftirdden, fort bie
befud^ung b« tranden unb anbere bem @ottesbienfl anllebenbe lehren
unbt ceremonien, womac^ wir fc^mer^lid^ feuffjen unbt verlangen,
wiberumb }ugelaffen werbe." S)ie Petenten bitten bes^alb flehentlich,
ber ®raf wolle „ben attbetagten ^afloren, öerm 3acoben fiimric^",
welcher bereits vor 42 2S<'^<^cn fein patent burc^ ^erjog Sßill)elm
erlangt unb ben SSifar, SDlagifter 3»^«"« 3;^afer, ber oon Äur«
124
fürftlid^er Surd^Iaud^t }u SSranbenburg unter bes ®rafen eigenl^än«
biger Unterfd^rift am 5. 3anuar 1618 bie SSeflattung für beibe
SSilarieen empfangen, toieberum inftattieren laffen.
^a^ unb in toeU^er üßeije barauf ein Simultaneum für
Jlatl^olilen unb Sleformierte in ber ^forrtird^e angeorbnet tourbe,
i^ gleid^faHö oben (a. a. D.) fd^on bargelegt. S^asfelbe l^at red^«
Ixä) bis 1672, alfo bis jur ^eriobe ber 9IeIigiona:9{e}ef|e }toifd^en
Jturbranbenburg unb $fal}:9teuburg , t^tfäd^Iid^ aber nod^ biA
^itte 1683 beflanben. SBä^renb biefer Seit bilbete ber lat^olifd^e
®otteabien|i }u ^fideflroagen nid|)t feiten ben 9JKtteIpunft, um ben
fid) mit ber im legten drittel beö 17. ^al^rl^unberta fd^toerlid^ ein
9!d^tel ber SBevölIerung erreid^enben Drtagemeinbe bie Jlatl^olilen
aus 3)l^ün, SRabevormrooIb unb SRemfd|)eib fammelten. SttoaS
ja^lreid^er als bie Jlatl^olilen toaren um 1624 bie Sut^erifd^en,
oon benen 1670 gemelbet toirb, fie l^ätten bamals mie voriger in
^ortmans ^aufe unb in anbem Käufern ber ^eil^eit fome
innerhalb bes Jlird|)fpiels im Sßir^l^agen ©ottesbien^ gel^alten
unb {toar }toifd^en 1654 unb 1670 §auptf&d^lid^ burd^ bie bereit'
roiHige 9(usf)ülfe bes lut^erifc^en ^aflors unb @pnobaU2(nfpeftorS
M. 3of)ann Sd^eibler }u i^ennep.
2)er Iatf)olifd^e Pfarrer Äonrab Stengen war 1632 als 95ilat
nod^ SlabetJormnalb, too er fräl^er gemefen, }urüd(gele^
älm 26. "ORäxi 1636 verlief) ®raf Slbam oon Sd^marjenberg
burd^ feinen 9lat unb Dberrid^ter ©ottfrieb »on SBiferoiler bie burd^
gflefignation be« SHejanber Staffel« — eines jungem ©eijllid^en,
ber in jtöln fhtbierte unb fpäter in bas f^ran}isIaner:Obferoanten<
Älofter ju SBipperfürt^ trat — erlebigten beiben SSilarteen bei ber
^üdtestoager Äirc^e bem 5ßriefter äbam SReuter, bamit biefer
bie ©eelforge ber Äatfjolilen am Drte übemefimen lönne. 2)ie
jnifd^en beiben SIeligionsparteien fheitigen ^aftoratrenten blieben
iumeijt, nie es fd^eint, unb aud^ noc^ um 1670 in ben ^änben
bes Informierten ^a^ors. 2tm le^tgenannten 3a^re }&l)lte man in
^eil)eit unb Jlird^fpiel ^üdesioagen 35 Iatl)olifd^e unb beinahe
ebenfooiel lut^erifd^e {^amilien, fonie etroa 200*) lat^olifd^e unb
1200 reformierte Jlommunilanten.
9lad^ bem Slbleben bes SSilars Slbam Sieuter »ar bur^ @rla^
bc« ^faljgrafen 5ßf)ilipp SBilficlm oom 16. äpril 1658 bie geift=
') 9ta(^ anberer Sngobe iric^t oiel üfiet 100.
125
Itd^e äSebienung bet tat^olifd^en @entetnbe ^üdeAioagenS ben
^ansietanei:9{e{olIeIten }u Sßipperffirt^ fibettragen unb benfelben
bafür eine jä^rlid^e Untetflä^ung von 60 Sit^Ir. aus ber AcHneteU
laffe bed Smtes }U9eioiefen toorben. ^e jtloftetbtübet toalteten
}undd)f) in ^uftger Sbnxd^felung i^red amts unb erfl feit SRitte
etoa be« 18. Sa^rl^nbetts, mä) SBiebergetoinnung einet ^fatts
»o^raing, waren in ber Siegel }roei Stitglieber be« Orbens, von
benen ber eine ooTjugSioeife $a{ior, bet anbete Silar obet jtaplan
genannt natb, in bauetnbet @teQung am Dtte t^dtig.
Seiten« ber Stefotmietten Ilagte man balb nac^ bem (Sintreffen
bet erflen gtanjialaner aud SBipperfütt^ übet beten Steuerungen
unb Übetgtiffe: um ftc^ in ben ausfd)Iie^Ud)en Serift be« Q>f)oxi
bet Aird^e unb be« ^auptaltar« bafelbfl }u fe^en, Ratten bie
5tonoentualen bie jtirc^enftfi^Ie unb bie ^rebigerft^e vom S^ote
entfernen laffen, „aud^, al8 bie Stefotmierten i^e unb ber ^rebiger
@tfi^Ie imebetum ba^in gefteHet, felbige abetmo^U toeggefe^et unb
t^eil« bie „©actiftei petfd^lojfen" ; al« ^etnad^ bie Stefonnietten
i^e posseasionem gleid^mo^I continuiret", Ratten bie ältönd^e
bie ©tü^Ie bet tefotmietten 3u^ötet foroo^t alfl bet ^tebiger in
©tüde gefd^lagen unb mit $ütfe »eiferet SKännet übet bie Äitc^«
^ofemauet oot bas ©d^lo^t^ot gerootfen. ^tmtv befd^ulbigte man
bie Dtbenägeiftlid^en, bie ©d^öffenfifte auf ben aitat bet gtefotmietten
gefteOt unb ben Sltot im (li)ov, roibet bie bis^etige Dbfetoan}, mit
S^bem audgeftattet }u ^oben. @in ^eiligenftod im treibe (obet-
^6 be« aSeget^of«) fei 1660 ertid^tet rootben unb ^tojefflonen
ttütben ^öufig um bie ßitc^e gefü^tt, ju benen beten ©lodfen,
felbft untet Seanfptud^ung bet SJienfte be« tefotmietten Äüftetß,
läuteten. Slid^t nut feien bie Stefotmierten »ielfac^ in bet Übung
i^tet @ottedbien{te beeinttäd^tigt, fonbetn man nötige ^u caii) {ut
»eobad^tung fpejiftfd^ tömifd^=Iate(otifd^et gefl= unb geiertage.»)
') 9tat$ bem Kefientejeffe oom 9. September 1666 Ratten bie Snange»
life^en fte§ jioor an getotenen fol^olife^en geiettogen „ottet Su^etlie^en $onb»
unb getborteit" gleie^ ben Äot^oKlen }u entgolten, boe§ foOten p« "««t ®«>6'
a(^tung biefei j^teitage aibei bie DifetDanj beS 3a§te8 1624 nü^t iefc^nett
»eiben. !Da8 Stfieiten in ben ^Sufem an folc^en Zagen 'toat abn geftattei,
aw^ binrfte (bem R^einiergei e;eIutionS>9lebente)efTe oom 10. aRArj 1682
jufolge) auf fiefonbetS nac^jufut^enbe (Erlaubnis 9totarbeit auf bem gelbe )ur
@aats unb (Emtejeit oon Xnge^&rigen beiber 9teIigion8parteien auSno^mSmeife
oerttt^tet merben. 9loc$ unter bem 16. aprT( 1790 erging auf SorfteDung
ber @<§effen unb Sorfte^er ju ^adetoagen eine lurfütfUit^e Sntf^eibung an
126
<Boiäim unb äl^nlic^en Sefd^toerben gegenüber beriefen ^ bie
DrbenegeifUic^en nid^t fotool^l auf fürfllU^e Sefe^Ie, als auf bie
i^nen vom ®uarbian )u SSipperfütt^ erteilten äBeifungen.
@0 i(l unter biefen Untftänben begreifli^, ba^ bie reformierte
@emeinbe )u ^üdefltoagen bie 3(uf(dfung be« SimuItaneumS ^erbei«
feinte unb anlä^Ii^ ber Sleligioneoerl^anblungen {tDif^en ^fal)«
neuburg unb Aurbranbenburg ben bire!ten Antrag nieber^olt fteEen
lie^, e& möchte ben ilat^olifen bie @d^lo^fapeIIe, von ber biefe
früher fd^on eine 3eit lang ©ebraud^ gematibt, )u ibrem ©otte^enfie
bauemb übenuiefen werben.
Shtrd^ ben SleligionMergleid^ vom 26. april 1672 toarb
biefeä »erlangen erfaßt, ©erfelbe tjerffigte (»rt. VII, §. 3) bie
äCbfd^ajfung bes @imultaneum«, fotoie bie Sleftitution ber ben SRefor>
mierten entjogenen ^älfte ber Jtird^enrenten unb ber fSmtlid^en
©efaEe beiber Sifarieen unb ixoax biejenige ber le^teren nad^ bem
Slbleben be« {eitigen 9lut)nie|er8, be« bantald unb nod^ @nbe ber
a^tjiger 3a^re bed 3a^r^unbertfl aU SWifftonapfarrer fungierenben
P. Sil^elmuS ^edeliue ober ^edeling aus SSipperfürt^. dagegen
rourben bie Sieformierten )u ^üdesroagen tjerpflic^tet, ber lot^o«
lifd^en ©emeinbe jur SReporatur ber ©^lofefapeUe 100 Stt^Ir. unb
iur Sntf^äbigung filr bie verlorenen Sifarierenten 500 3iÜ)lx.
auöju}a^Ien.
9lad^bem bie ©(iblo^topeUe im @ommer 1683 von ber tot^o«
lifc^en ®emeinbe beflniti» in Seftfe genommen war, liefe biefe
wegen be« ungünftigen, eine längere aBirffamleit nid^t me^r in
au«ricbt fieHenben ®efunb^eit9jujlanbefl i^refl ©eelforger« P. ©edeliu«
ficö bereit ftnben, bie SRenten ber beiben Sifarieen gegen Sa^^ung
eines &?uit)alent8 tjon 1000 (ftott 500) fftt^Ir. fd^on cor beffen
Slbleben unb jroor jum 22. gebruar 1688 ben SReformierten )u
cebieren. 5)er betreffenbe, com 4. Siocember 1687 botierenbe Ser*
gleid^, roAsS)ex lat^olifcberfeits »om SRid^ter 3o^onn ©ottfrieb Söper,
bem iJanblieutenont 3o^onRe« Raffet, foroie ben Äird^meiflern Slbolf
bie Seomten beS %mt86e)iif3 ba^in, ba^ fttr ben ^ bnnfllü^et £feIbar6eUen
tvx ^aferfaatjeit bie Stloubnid, {u benfelben au(^ {Jfeiettage ju oetnenben, ben
ft($ melbenben (Ssang«(tf(^en nie ben ttoüfolütn iebeSmoI unnetgerlit^ unb
unentgeltlich erteilt nerben foDe, unb iroax ben @oangeIifc^ bitelt bun^ bie
Beamten, o^ne ^ene an ben {ot^olift^en ^fotrer ju netfen. £et}teteT ^atte von
etwa einttetenber Setlegung eines lat^olift^en ^ertagS bie refotmierten &ä^
liefen jeitig normet ju benachrichtigen.
127
^rgljoff itnb Slbam fiien^ar^, leformiertetfrits burc^ ^lebiget
äbolf öolt^aujen, öütflertneifler ?Petet ©teinfauler unb bie ®e«
meinbe»ertreter ?Peter $leife, .Älaeä ju fiotnbre^en, S^ilman im
^agen unb jtlae« }um Jtatterba^l unteijei^net ift, empfing untet
bem 3, gebruor 1688 bie SBeilätigung be« ÄutprinjensStegenten
2lot)ann SBil^elm.
^ei g[ei4}eitige 3ßunfc^ bei fotlioUfc^en ©emeinbe, einen )u
beftönbiget äfeftbenj oeipflic^teten ^aftoi, fei betfelbe SBeltgeiftlic^et
ober mit Stloubnid bes $tootn}taU feft angefteDtei Oibenaptieftet,
anflatt be« tcäntlid^en unb oft abnefenben P. Qtdelwi^) ju erhalten,
blieb bamala no6) unetrei^t. Unb auc^ ali bie 93et^ältniffe fic^
in biefer ^infic^t gebeffert Iiatten, beljielt bie ®emeinbe unter bet
fottbauemben SBirtfamteit oon DTbejidbrübern ben Sliaialter einer
^fftonafhtion mit )niei Snifjtonaren, bie bem ^atronote ber
föc^rtfc^en ^rooinj be« gronjiafanerorbenfl unterflellt waren. Stoc^
in ben ^ci^xtn 1805 bis 1815 »erben al8 ^Pfarrer P. SJornion
Sübbelfl, Jlaifolger be« P. ©ugeniu« Slobemann (1779—1801),
unb al« jtaplan P. 3)emetriu« Jtüiler« aufgefülirt, beibe ou« bem
SBipperfürtlier Älojier. 3)ie ©efamteinlünfte be« förfteren beliefen
ftc^ ber^eit, einfc^lie^li^ be« 3uf4uffe« au« JteQnereimitteln, auf
107 3tt^lr. 30 ©tüber ober 346 grc«. 78 6t«., bie be« fieftteren
auf 58 att^lr.
Sleue ©treitigfeiten, bie megen ber Ärmenfonb« jwifc^ejt
^leformierten unb JtatI)oliten }u $üde«n)agen entftanben waren,
würben burc^ einen SBergleidö oom 4. 3uH 1715 beenbigt, buri
welchen Srftere ftc^ oerpflid^teten, ber tatliolifc^en ©emeinbe bi« }u
fpetri ©tu^lfeier (22. Februar) 1716 jmei unb ein ^albe« Srot
für bie armen ju liefern unb oon biefem SIermine ab jebe« ©rot
mit 11 Vi gettmönn^en ju pergüten ober aber ein Äapital bafür
JU erlegen. Sefttere« gef^al), inbem bie SReformierten am oor^
genannten S^age bie ©umme pon 479 SRt^lr. 8 älbu« unb 8 ©eller
aud}al)lten, bagegen entfagten bie Jtatlioliten allen Snfprü^en an
bie llrmenfonb«.
Äu« ben 3al)ren 1806 bi« 1810 liegen angaben über bie
3a^l ber ÄatI)olifen in ben oier ©onnfc^aften unb ber grei^eit
rot, welche inbejfen felir unfi^er ftnb, ba jie jroifien 935 unb
') »erfelie war 1675 6i8 1678 ®«atbian be« SBipperfürt^et Rloftetä
eenefm unb isurbe am 28. guni beS (e^igenannten ga^nS im ^roninsiaCi
Äapiiel jum Silar beS Aonoentö }u SRünfter i. SQ.enunnt.
128
1196 fd^roanfen, ebenfo roie ^injic^tlid^ bet Sut^etifc^en jioif<6en
800 unb 1043 unb in »ettcff bet 9tefomtietten jroifc^en 2061,
2640 unb 3200. ©pejiefl in bet ^ei^jeit tmitben am 3. Sanuat
1810 g^ö^It 465 Äat^iolifen, 321 Sutbetanet unb 722 9lefotmiette.»)
9Bit l^aben im SSotfle^enben bie fat^olifc^e ©emeinbe )u
^üdesnagen ootjugeioeife in i^ten 9e)iel)ungen ju ben Soam
gelif^en bettac^tet.*) @d etübtigt, futj nod^ bet tefotmietten unb
bet lut^etifc^en ©emeinbe ^üdeinagene )u gebenten, um fobann
biefen Sbfc^nitt mit einem '3Iide auf bie jtitc^engeböube gu
befd^Iiegen.
Sie ^aflot bet 9iefotmietten vat auf $etet ^olt^aufen
(1633—1674) am 8. SJlai 1674 beffen ©o^n abolf ^olt^aufen
(älbiunft feit 1661) bur4 9Ba^l bet ©emeinbe gefolgt unb am
14. 3uni be«felben 3<»^«fl Ianbe8l)ettli^ betätigt rootben. 31*
iveitet ^tebiget nutbe am 14. Slooetnbet 1706 Slbolfd @ol)n
3oI)ann ^olt^aufen betufen unb am 31. SKötj 1707 beflätigt
(t 1746), na^ äbolf fiolt^aufen (f 1716) roä^lte bie ©emeinbe
am 29. m&xi 1717 3oI)ann S3tüning^aufen (f 24. 3um 1738),
bann folgte (laut ^lacitum oom 17. Dftobet 1738) gtiebti^ MU
f)üm So^mann aue Samen, butc^ Sßa^I oom 29. Septembet 1746
an Stelle von 3o^ann ^olti^aufen 3o^ann Sßil^Im von Serg,
unb als £o^mann nac^ jttonenbetg betufen notben, 3o^ann MiU
^elm änget au« ©tdftat^ (getoäI)lt am 10. 'SH&ti 1750), bet aber
f^on oot bet Dtbination ftatb. 3üi gnieitet ^tebiget ttat baliet
jufolge Sßa^Ialte oom 18. 92oDembet unb äJetuff^eine oom
') 3nt 3a§K 1888 {i^lte man bagegen in bet Satgetmeifietei 3696
jtat^olüen unb ca. 8000 Snge^ötige anbetet Selennhriffe (@. bai ^anbbuä)
bet ©tjbiäjefe Äöln füt 1888, ®. 110 u. f.). 3uben waten 1804 unb auä)
no(^ 1809, gemi^ OuIeS' StlUtung oom 1. Sugufi hti leiteten 3a^re8, im
Sejitte ni(^t anfftffig. Ou(ed oetneinte au(^, ba^ bie 3o§( bet „um^etjb;ei(^en>
ben Suben" bafelbft iettic^tltc^ fei.
*) 9)}an(^e Z>etaild übet bie fat^olifc^e ®emeinbe finben ft(^ in ben ftü^et
beteiiS citietten „Seittftgen }ut ®ef($i(^te ^ftdeSmagenä" in ben Jo^tgingen
1879 unb 1880 bet „«etgif(^en SoB8»Seitung". »ut nebenbei lann §iet bet
SBo^It^aten geba(^t »etben, bie but(^ Xeflament beB Dr. jur. ^^ilt^p Söpet oom
26. aptil 1748 (mitte» 3unienbung oon je 1000 Stt^It. fttt bie atmen unb
)ut ^bung beS ®otteBbienfted fonie eineS $aufe3 unb ®attenä), bui4
@(^en{ung oon $audpla^ unb (Statten feiteni beS SieutenantS {Jftieb^of d. d.
23. Sanuat unb 7. j^tuat 1753, t)uxä) Stiftung unb ©(^enhtng beB SCmti
mannä gt^tn. oon Wagett oom 29. Dftobet 1779 bejw. 21. a)ejem6et 1781
bet {at^olifc^en ^fatte }u Xei( genotben ftnb.
129
6. SJejemtwt 1750 bet bifl^eriße ^ptebißet an ber reformierten
©emeinbe )u ^rönbenberg, 3of>ann Jöeinrii^ $eiQ, ein unb nac^bem
ber teitige etfle ^rebiger 2lo^ann SSiil^elni oon Serg Slnfang 1775
gestorben nxit, warb (burc^ SBa^t oom 4. unb Seiufung oom
22. 2lanuar 1776) bie Sude burd^ ^o^ann ^einiic^ SeUingrat^,
f eitler in ber SDeOing,« 9lmt« Steinbad^, t^ätig, ausgefüllt, ju:
meifi unter entfpred^enbem ^ufrQden beS überlebenben ftoQegen.
%li äSedingrat^ Snfang 1778 mit $aan abgegangen, narb am
3. r^ebiuar le^tgenannten ;l;a^re« Woii^ ftafimir Sber^arbi aus
Sippflabt unb na^ ^eiü'« a;obe am 9. aJlai 1787 So^onn fieinric^
Schnabel (aus 3Bie^t ber ^ertfc^aft .Qomburg Dor ber 3Rart)
genKi^It. 99etbe, Schnabel (ber bie )toeite ^rebigerflelle er^lten
^te, bagegen bas erfle ber beiben reformierten ^fart^äufct
benennte) imb ßber^arbi fungierten nod^ in ber $eriobe beft
@eneraU@ouDernemenl» 8erg. 9)aa ©e^alt bes öfteren betrug
nad) ber SpejiaUAultuatabelle ffir ^üdeAtoagen Dom 1. 2luni 1809,
unterfdirieben oom Staire Dule«, 231 9h^lr. 22 Stäber, basjenige
beft ^rebtgere @ber^arbi 191 Sltbtr. 33 etUber.
SHe Sut^erifdien ju ^üdeenagen waren burd^ ben Steligione»
Berglei* Doni 26. äpril 1672 (Irt. Vn, §. 4 9tr. 25) benjenigen
@emeinben gugetfi^It nwrben, bie bas öffentlidie 9ieIigion«e@;ercitium
„f^aben unb behalten" foUten. 9lid^tftbefion)eniger Ratten {te noc^
über ein 2la^r^nbert {t* )u gebulben, e^e i^nen bie SBo^lt^at
ber @efiattung unb 9nerlennung i^ree ftultud nirllid^ )u 3^eil
Djurbe. 3)er lut^erifd^en ©emeinbe ^üdednagens, bie bo<!^ manche
ber angefe^enften Jlaufleute unb ^elftbeerbten ju ben SS^i^iBcn
}d^(te, not eine lange 3^it bes 3)rude4 unb ber äSerfolgung be^
fdlieben, unb {war oome^mlid^, weil bie 91eformierten es für i^re
^flid^t hielten, bie ungeänberte 9lug4burgi|(be ftonfeffton am Drte
nicbt auftommen )u laffen. Unb man fdjeute fid^ auf Seiten ber
9ieformierten nid)t, bie ^ilfe ber Sanbedregietung unb ber Iat^o>
lifd^en ©emeinbe anjurufen, um bie Ausübung bes lut^erif^en
@otteftbien{lea )u oer^inbem.
©eftü^t auf eine i^nen günftige @ntfd^eibung bed Slmtmann»
äSoIfgang ^U^elm oon unb ju Offenbroic^ oom 31. 3)e)ember 1666')
') @. baä 9t&§ere barübet nie übet ben unerquidlic^en Siteit toegen bei
lui^etifc^en 9leIiguin8:(S;etcitium8 )u ^ftdeänagen überhaupt im 4. Slbfc^nitte
ber Stt^onbfung non St. 9Dä. jjr^m. o. b. ®ot| „ber ©eremonienjhreit in Sennep",
«b. XIV, ®. 62 ff. biefer 3eüf(^rift.
9
130
Ratten bie fiutfjerifd^en Sd^ritte jut ftonfolibierunfl ifjret Oemetns
fd^aft getfian unb am britten Sonntag nad^ @pip{)amae (24. Januar)
1672 ben bisfjeriflen Sleftot bet Sd^ule }u fiennep, granj Stniben,
}u il)tem ^afbr erroä^It unb berufen. Äaum' war berfelbe orbü
niert, fo erf)ob bie reformierte ©emeinbe bei ber grabe }U Sielefelb
jtattfinbenben SReligionefonferen} ^roteft gegen baA it)ter Snfid^t
na4 gan} unbered^tigte äiorge^en ber Suttierifd^en. Gtiriftian
€rufiu8, ^aflor }u Solingen unb $räfe« ber reformierten Sergifd^en
Spnobe, bejeugte, ba^ „bie fiut{)erifd^en contra observantiam anni
1624 bas Exercitium i^rer 9ieIigion in ber §reiE)eit nun eine 3'^t
{)er ein}uffi{)ren fid^ unterftanben", o()ne ba^ felbige« i^ten }uer:
fannt fei. 2fa eS fam fogar im Suguft 1672 in ber greifjeit ju
Suefd^reitungen, inbem ein ^oufe 9ieformierter Sonntags in
3;önnie8 JtleinA $of, toäiirenb bie fiut()erif(^en in bemfelben }um
®otte«bienft vereinigt maren, einbrang, bie Serfammelten E)inauös
trieb imb fobann von einem ^aufe }um anberen verfolgte, nit^t
e{)er rulienb, ald bis „gro^e ^l)ätlid|)feiten'' oerfibt toaren. Sei
fo feinbfeliger Haltung ber eoangelifd^en JlonfeffionAoenoanbten ^alf
ed ben £utl)eranem ^üdEedtoagens }unäd^ft menig, ba^ ^fal}graf
^fjilipp aSil^elm unter bem 11. SKai 1677 bem ?ßaftor Struben
bae ^lacitum erteilte imb neiter^in am 4. 3uni ber @emeinbe
bie balbige aSerleiliung ber freien SieligionSübung in lluBfid^t
fteUte.') SBielmelir trat für bie fiutlienfd^en ein SUidEgang ber
(Snttoidelung ein, ba fie iliren erften ^aftor nid^t bei}ube^alten
oermod^ten unb }u il)ren ^arod^iat^anblungen ftd^ bal)er mieberum
auf bie ^ülfe ber benad^barten ^^rebiger ilirer jtonfeffton angemiefen
fallen, toälirenb fte Sonntagd metftens nad^ 9labenormnxtlb, fiennep,
9iemfd^eib, S)abnng^aufen, SredEerfelb unb anberen Drten an ber
äRärtifd^en ®ren}e }um ®otteäbien|le }u gel)en tiatten.
3äie bann gegen äRitte be« 18. 2|a^ti)unbertA bie S)rangfale
ber lutliertfd^en ©emeinbe anl&^lid^ ber aQerbingS nid^t orbnungs«
mä^ig erfolgten $Bal)l eine« neuen '^rebigerft in ber ^erfon be«
jlanbibaten 2lo^(inn ^etnrid^ SBeoer (1746) unb ber non bem
©emetnbeoorftanbe toegen Erbauung einer Airdte unb anläge eine«
Jlird^l)ofee eingeleiteten Sd^ntte ftd^ unter Aooperation be« Siebter«
unb reformierter Parteiführer bid }u getoaltfamer Störung unb
9{uf{)ebung bee lut^erifd^en ©ottedbienftee in ^üdedtoagen jleigerten.
■) e. «b. XIV, S. 53 biefet Seitfc^rift.
131
ijl oon St. 9B. ^fym. v. b. Oolft») au«fü^rli(5 borgeiiellt. Slad^^
b«m me^acb mebei^olte ®efuc^e bet evangelifd^ : lut^erifd^en
Äaufmannfc^aft unb SJleiilbeetbten o^ne ©rfolg geblieben roaten,
roorb enblic^ burd) httfürittid^e« Äefcript uom 29. 9louembet 1785
ber ®emetnbe bte dffentlid^e Suaübung i^refl 5tultua benriOigt,
gegen bie von i^ren 3)eputiecten jugeflanbene Sebingung, ba^ ftd^
biefelbe uerpflic^te, für eine inldnbifd^e lat^olifc^e ^fane, SKiffion
ober ©d^ule 1000 SW^Ir. abjufü^ren unb fobalb bie 3a^l bet
jlommunilanten taufenb eiteid^t ^abe, weitete 1000 Stielt. }um
gleid^en S^ede ^njujufügen. @fl nutbe inbeffen geflattet, biefe
@ummen mit id^rlid^ 4% }u verjinfen, fo ba^ bie ®emeinbe
jö^rlid) 40 9h^Ir. }u }a^Ien ^atte, neld^e ^Ib bem SRinoritenlloftet
füt ben lat^olifd^en @d^ulle^tet in Sennep, ^alb bem lat^olifd^en
©d^uUe^er in SBetmelelird^en }u gute lamen.
^e lut^erifc^e @emeinbe i)at, nac^ Sblc^nung eines i^terfeite
©nbe 3uni 1799 bet ungünftigen 3«tt)er^ältniffe wegen an ben
jturfütften gerichteten Stittage auf oorläuftge Sriaffung Dorbejeic^:
neter So^Iungen, beibe SJeputate bi« 1809 unb — alfl bie S^^lung
für ben Senneper Sc^uUe^rer burc^ bad giog^eiioglid^ Setgifc^e
^nanjminifterium aufgehoben worben — biejenige für ben Sc^uU
leerer }u aßermelelird&en noc^ bis 1816 einfc^Iie^Iic^ geleiftet. @r{t
burd^ ÄabinetSsJOrbre Äönig« griebric^ SBil^elm III. com 1. gebruar
1817 mirbe bie ©emeinbe, i^rem 3lnfuc^en entfpred^enb, auc^ uon
leftteret abgäbe befreit
ai« ^faner berfelben fungierte feit 1786 Sodann SBil^elm
Sieche aue Sennep, auf roeld^en am 26. 3uH 1796 Sem^arb
e^rijiop^ Submg 9latorp, ©o^n be« ^ajlor Slatorp ju SBerben,
folgte, ai« biefer 1798 einen Stuf nad^ ©ifen angenommen, warb
an feine Stelle ^o^ann ^eter @d^lieper aus SÜemfd^eib enoä^lt,
anjktt be« fieftteren, ber nac^ ^lettenberg ging, am 19. Suguil
1807 a. S)ieberid)a, bis ba^in @c^ulreItor ju fiübenfd^eib. S)e{fen
Jlad^folger waren: 1810 griebrid^ Sflommel aus fiolpe, 1811 %
®edE oon Äübenfd^eib, 1815 3. ?ß. »eüingrobt au« Oi^e.«)
■) «. a. D. «b. XIV, e. 64-72. »gt. au(^ 3. »o^naÄ unb D. n.
(E)atnoni9(9, bet JtieiS Sennep 6. 131. Seiten! bet ®egner, bei benen td
feft^anb, ba^ bie (ut^erifc^e ©emeinbe ^ftdeSmagen nur bur($ Irrtum in
ben Setgteü^ oom 26. XptU 1672 aufgenommen tsorben, nannte man baS ber
9Ba^( oon 1746 erieiUe $(acitum ein „erf($(i($eneg".
*) 3- 9C- oon Siedßng^aufen, 9teformation8gef($ic^te ber Sinber 3&li($r
9erg u. f. V3. II, @. 660—61. ®elegentlt($ bet XBa^t oon 2)ieberi($8 tm
9»
132
^et {onfefftoneQe Antagonismus roar injroifc^en auc^ }u ^ädeS-
wa^en beit Sinroithingen bes 3lufIlätungS}eitalters gemieden untv
man toulte fomit p TÜlimen, ba| bae ä3anb be« gebend bie
l^tt^rif^e unb bie beiben neben berfel&en befle^enben @etneinben
umfcblinge. Unb als ein erfteuli(!§er Seioei» bafür etf(!§ien, ba^
im ^a^re 1796, aÜ @enetal 3ler) Rixä)t unb @(!§ule ber Sutlieraner
in Snilitärmagoiine veriDanbelt, ni^t aQein bie reformiette, fonbem
oud^ bie Iat^oiif(!§e @emeinbe ft^ erbot, b«m bamaligen Iut()etif(!§en
^aflor Slatorp i^re jtir^e }ur 9(usübung beS @otteebienfie» }u.
öffnen.*) ^ierju jUmmt, bafe Dulefl in feinem öfter erroä^nten
9eri(!§te vom 1. 9lugu{l 1809 baä gegenfeitige Ser^alten ber oer^^
fii^iebenen Steligiondparteien in ^üdednagen aU ein „fe^t tolerante«"
bejeid^nete.
^ie älteften {ird^liii^en @ebäube ^üdeSroagenS roaten bie
f(i&on im 13. 2i0^tl)unbeTte befle^enbe ^farrtirti^e unb bie S^lo^^
lapeQe. Srf^ere toarb iSnbe bed 15. ^a^rliunberts burc^ einea
92eubau erfegt, niel(!§et im fia'^xt 1506 burd) ben bamaligen Kölner
SBei^bif(!§of, ben auguftinermön(i^ 35ietri^ »on Äaflet, Sifc^of
t)on Sirene, bie fir^Ji^e SBei^e empfing. 35iefe neue Äirc^e ifl
ben „Seiträgen )ut @efd^i^te ^üdesnKigens" sufo^«/ ^^^ ^^
bi«fe baugef(^i4tli(i^e 9loti} entnelimen,') als eine breif(!§iffige )u
benlen; jie ^atte fünf aitäre, je einen im ©eitenf(i^iffe, ben $o(^»
altar in ber Sliorapjte unb nod^ ivoti Seitenaltäte im (Si)Ox. S3on
biefen fünf Elitären waren ^mei, ber SOtariemSlltar unb ber Sltar
bes ^. Antonius, voi^ mx gefe^en ^aben, mit Sitarieen oudgeflattet
Sa^te 1807 {c^ tote bamaltge O&feroan) in Setreff ber ^tebiget: unb Sc^ul«
mei^ensa^len in ^ge, nac^ nxlc^er {tset Sotfte^et auB feber ber oier $onn>
fc^often tti Xmtä unb eienfotriele au8 ber ^ft^^, jufammen olfo jel^n 3)e>
putierte oon $auB ju $au8 $etunt|uge^en ^tien, um bie Stimmen auftu«
nehmen, be;|e^entli($ ein3ufamme(n unb fobann ba8 (Sr^altene ben äBa^U
Stoberotoren am Xage ber äBa^I Brachten, bamit biefe bie il6fttmmungen auf
baS forgfaitig^e prüften unb, nenn bag ber Orbnung nac^ gefc^e^en nar, ben<
ienigen, ber bie meiften Stimmen ^atte, aI8 ben rei^tmS^g (SletsA^Iten )>u6K>
jieren tonnten. 3)iefer Obferwui} gegenflier im« ouS ber Utitie ber (Kemeinbe
bie SSomo^me Sffentfu^er SBa^Ien in ber Jtirc^e sor bem SUtare »erlangt
morben, boc^ entfc^ieb baä Stintfierium beg Innern auf ben 8eri($t be&
3nj'l>eltor8 ^artmann ju 9)af[eIborf unter bem 14. Suguft 1807, ba^ bie 3Ba§I,
D^ne lünftigen Ser&efferungSsorfc^iagen )u prAjubtiieren, in ber bisherigen.
..^eife gefc^e^en foSe.
■) So $a^or SeSingrobt in ber Singobe oom 6. 9Rai 1816.
*) S. „SSergife^e 95otI8=3ettung" Sir. 20 oom 16. Jebruar 1880.
133
^aäjibtm bcren ©efälle mitfamt bent Äitd^enoebdube bet refor»
mierten ©emetnbe bcfinttit juettannt rootben, bebiente biefe ftc^
1>er ®t. 9H{oIau«nTd^e nod^ etna ein ^a^t^unbett lang, bi« ba«
buwil b«n Stanb ton 1760 iiatl befc^Sbigte Oebfiube aböebtoc^en
«nb an beffen ©Me in ben Sagten 1783—1786 bie lefeige ^ftttrs
ftrc^e errid^tet nmrbe.
SHe jur lat^olifd^en ^farrfird&e umgefd^affene urtb btitc^ etnen
(Slocfenturtn erajelterte ©d^Io^lapeUe nutbe, fonttt bie SRittel bet
@emetnbe nid^t cuMeid^ten, nebft bem ^forr« unb ©d^ul^aufe, fflr
vadifei man am 15. 2lunl 1730 einen Saupla^ enootb, burd^
äSeioiQigung lanbed^errlic^et 3ufd^f|e (oomel^lid^ ani ben Srüd^ten«
gelbetn) unb ton Äollelten bei ben ®louben«genof|en in ©tanb
^el^alten. 9)ie (Semetnbe ^at ftd^ mit biefem Immetl^in notbfirftigen
©ebäube bereifen muffen, bi« ein bteifc^ffiget Jleubau im roma»
nifc^en ©tile )u ©tanbe lam, bet unter bem 12. Jlotembet 1882
al« ^fatrfird^e „jut $immelfol^rt SWariö" eingeweiht loutbe.
35ie lutlierifd^e (Semeinbe, meldte 1786 an ©teile eine« mit
€tTol^ gebedten 3^'^^ ein Säet^KUtA ftd^ gefd^affen, lie^ in ben
^[o^ren 1836 unb 1837 ba« jeftige Äitd^engebfiube etfle^en.')
14.
^drultneftn ;ii Sfidusmagtn vn 1816.
übet bie ©c^ulen im ßird^fpiel unb ^rei^eit ^üdteSroagen
^aben ftd^ au« ftü^eten S^ten nur fe^t bütftige Jlad^tid^ten er«
^laiten. 2)en ©c^ulunterric^t erteilten, nie n>ir oben (@. 113)
gcfe^en ^aben, bi« gegen ©nbe be« 16. Sa^t^unbett« unb übet
biefe 3^^ ^inau« bie $älf«geiftlic^en, fo bag 1577 unb 1582
foroie 1589 be« SSitar« gebadet nitb, bet aud^ ©d^ulmeiftet fei
unb bie Jtinbei let)te. Unb ebenfo nmten nad^ fötmltd^et jlonfti«
tuienmg bet tefotmietten (Semeinbe bie jtopläne obet ^loeiten (Seifte
') 2im «ttt^^of um We olte ^fattlitd^, »eitler feit 1672 »on Äot^otBen
tinb RefotmlerteiT genteinforn unb eine Qnt long anä) oon ben ßut^erifdjen
tenutjt »utbe, etfe^te 1809 bet neue 3*ieb^of für olle brei Äonfefftonen. Sgl.
^terfiber unb über bie fifit^enbeftottungcn in bet (ot^otif^en Kirche bie „8ei<
trage jur ®e|(^. ^üdeSroagen«" in ber „»ergifd^en Soll3>3eitun9" 9lt. 9 oom
21. gomior 1880.
134
lid^en berfelben, nie Spaniel @olbbad^, ^eter @(i^a(i^t unb 2lo^ann
%\)a^n, bis mä) 1624 als <Bä)u\lt\)tex t^dtig unb erfl um biefe
3eit fd^eint bet erfte 9U($tgei{Uid)e von bet ©eineinbe fpe}teQ jum
©d^ullialten berufen toorben }u fein. S>ie Jtat^olilen ^üdetioagenft
Ratten minbeflend feit 1680 einen toeltlid^en Sel^ter, ber jugleid^
Jtüftet unb Drganift toar unb anf&nglid^ butd^ bie @emeinbe fiei
geioä^It, fp&ter huxä) Ianbe«l^ettli($e JtoQation berufen unb julefet
(feit @nbe bed 18. ^a^r^unberte) auf SBo^l unb 9}orf($lag ber
@emeinbe von ber Sanbe«regierung bejt&tigt n>urbe. Seit 1804
n>ar inbeffen, ba bie hirfürjUid^e ©(j^ullommiffton im 5{ompeten}s
lonflifte mit ber ^erjoglid^en Sanbeäregierung bie fernere SJer^
binbung ber brei llmter für un^uläffig erll&rte, bie Stede beft
@($uUe^erd oon berjenigen bee Jtüjlere unb Drganiften getrennt.
S>ad (Sinlommen beä @($ulle]^rer« belief ftd^ no($ }ur 3^it ber
^emb^errf(i^aft auf ni($t me^r aU 80 bis ^ö(${lend 90 Sh^lr.
iä^rlid^.»)
') ai8 ©djulmetliet, ÄOftet unb Dtganlft bet lat^oltfdjtn (Semeinbe
fungierte oon 1680 ai 3o^n Soltman, bann nac^einanbet ^a% Siefenboc^
unb Sodann ^tintic^ SBemgatten. Se^terem folgte 1746 fein So^n Zobiaä
Jetbinanb SBeingorten (f 10. «uguft 1762), biefem, nac^ injmifc^en butt^ bie
aXifftonBeeiftlid^en geleiftetet SuS^aife unb nac^bem Sodann äRic^ae( j^ebetid^B
au8.S)ftf[e(borf bie SteSe beä XmtSfieuerempfangerS bet Setufung inS Afifter^
unb Sd^ulamt oorgejogen, am 30. Suguft 1771 beS Xo6ia8 @o^n Seopotb
SBeingarten. JlaiS) einet «uffteHung beä SRifftonäpfattetä P. »einem« »elnet8
oom Septembet 1771 ^atte bamalS bet Jtaftet unb Sd^ulmeiftet au^ei bem
jft^tlid^en 3uf4uf[e oon 26 (Dolbgulben obet 36 Stielt. auS bet Srü^tenlaffe
a(8 (Debü^ten bei Jto;)u(ationen unb Seetbigungen je 12 Stübet, bei einem
Segtftbniffe am SIbenb 6 @t., bei einet Xaufe 6 St., bei einet Sinffl^tung
1 St 8 $eSet, oon 5ttanfen 3 Stft&er ju bejie^en; fetnet geno^ betfe(be bie
3infen eine« Rapitol« »on 100 3W^It. mit 470, 1 3W§It. fog. Sc^ultente unb
iVi Stielt. (Sottenpad^t unb empfing an Sd^ulgelb oon ben jtinbetn, beten
im Sommet {aum 10, im XBintet 20 biB 26 naten, metteliS^rlic^ 16 StOber.
Snblid^ nat mit bet bteifad^en gunltion neben freiet SBo^nung noc^ ba« Siecht,
einige $afetgatben einjufammeln, oerbunben, fo ba^ bie Smolumente inägefamt
etna 100 (Dutben au«ma($ten. XHefe ung&nfHgen Sudeten SSet^dltniffe, »et:
fd^Iimmett burc^ bie allgemeine SnÜa^t unb befonbet« burc^ öftere« unb
anbauetnbe« au«b(eiben be« 3uf(^uf[eB auB bet ^etrfd^aftlic^en Stfid^tenlaffe,
Ratten )ut ($o(ge, ba^ mehrere ber im Xmte befinblic^en, bejie^entlit^ f&r baS^
felbe neu enoft^Iten (JunItionSre (nie Seopolb SBeingarten unb (Jfran) Salob
»ulanb ou« (SCberfelb 1798, $etet Sofep^ »amac^er auB 9iatingen 1804) ent>
nebet freiniSig reftgnierten ober [vi) fibet^oupt nic^t einfanben. Stac^ £. 3Bein>
garten nurbe am 18. September 1798 So^onn Sd^umac^er, MB ba^in Otganift
3U SItenberg, noc^ a(S Se^rer, Aftfler unb Organift, bemnftc^ft am 7. 2>e)ember
135
3)te refonniette ®emeinbe ^atte taut Tabelle oom 24. XejembeT
1806 (ine funbiette Sd^ule in ber ^ei^eit unb oier 9lebenfd^uten
im Stitd^fpiet, nämtid^ ju SEBi<te«berg unb )u SS^inter^gen in bet
großen ^onnfd^aft, auf bem (Sid^enba^t in bet Sfibotfer unb aufm
^b in ber ^etbingsfetber ^onnfd^aft. eine fflnfte @d^ute, meldte
in ber Serg^ufer ^onnfd^aft beflanben, toirb (in ben Beilagen
{ur gebadeten 2;a6elle) al« eingegangen bejeid^net Se^rer maren
bamal« in ber ^ei^t $eter S)amet SBitte, auf bem 9Bi<teflberge
^eter Smolb Sd^neiber, ;um SBtnter^gen ^o^ann SEBilljietm Stoä),
im eic^enba^I ä(bra(>am älmbt«, aufm $etb Solenn $utfd^.
3)er Se^er ber reformierten ©auptfc^e in ber grei^eit fpielte al«
^farrfd^ulle^rer jugleid^ in ber Äird^e bie Orgel, mar Sorfänger beim
@otteflbienfie unb ^atte an ber Spi^ ber Sd^fller bie Seichen mit
@efange ;u ®rabe ju geleiten, bagegen mar er nic^t Aflfter. Sein
Hfinbige« (Sinfommen belief füi^ 1806, eingerechnet 50 Stt^lr. für
bie gunftion ote Drganift, auf 118 Ät^lr. 36«/4 Stüber; aufeer»
bem empfing er für jebe Seid^enbegleitung 30 Stüber, al« ScfeuU
gelb „oon jebem Anfänger unb Sd^reiber" merteljä^icb 20 unb
oon jebem „Äed^er" 40 Stüber. 3ur SBinter«'jeit ^atte jebe«
JUnb i^m oierteljd^rlid^ 10 -Stüber Sranbgelb ;u entrichten. 3)ie
jö^rlic^e ©efamteinna^e be« reformierten ^farrfd^uUe^rer« betrug
bemnac^, bei einer 3<»^l oon 100 bi« 120 Sd^ülem, ftarf 300
9ttl)tr., oon meldten übrigen« nod^ ein Untererer falariert toeiben
mu|te. 3)en ^auptle^rer to&^lte bie ganje @emeinbe. S)ie 9leben«
le^er mürben oon ben reformierten @ingefeffenen ber betreffenben
^onnfc^ften berufen unb aud^ (burd^ freie Setöjligung fomie au«
bem Sd^ulgelbe unb burd^ fonjtige abgaben unb UnteTÜÜ^ungen)
notbürftig unterhalten. 9tur ber ^auptle^rer ^atte freie SQo^nung,
mogegen bie Se^rer ber 9lebenfd^ulen auf bie ©ajlfreunbfcbaft be«
einen ober anbem Singefeffenen angemiefen maren.
3)ie lut^erifc^e ©emeinbe befag um 1806 eine ^aupt^ unb eine
9lebenfd^ule, oon benen erftere in ber ^rei^eit, le^tere im jtirc^fpiel
an ber 3)örpmü^le ftd^ befanb. Se^rer ber ^aupt: unb ^farrfc^ule
(mit burd^fd^nittlid^ 110 jtinbem) nar bamal« Slrnolb Arau«, ber
Sieben» ober -^offd^ule (mit etroa 30 Äinbem) 3o^ann 3lmolb
1805 ^etet Sk^tibtr blot als £e^Ttt Berufen. (Snbe 1807 folgte nat^
6(^eibete ßmeimung junt Süteau'Sbiuidten bet fttOnerei gu ®ecte8^eim
e^rifiian VHäftUn itlein a(8 guet^ pTosifotift^, bann befinitts angejielltet Sekret,
auf biefen {amen 1810 ^eter (Etantet, 1815 ^o^ann fkMn au8 Obent^oT.
136
Sd^netber. ^et ^aupt(e^er toai, q,le\.^ feinen fatl^oltfd^en itoQegen
vor 1804, )ugleid^ Jlüfier unb Drganifl; fein @in{ommen, bae jt<i^
teile aus ben (Stträgniffen eine« j&E)r(i(^en Umgange butd^ bie
Oemeinbe unb aue einem von betfelben au^erbem {meimal jä^rlid^
i^m gemibmeten Opfer, teile aue bem S^ulgelbe unb ben @ebQ^ren
bei Rafualien jufammenfe^te, muibe 1810 auf inegefamt 450 9lt^(i.
gefc^fiftt
@o unbefriebigenb nie im allgemeinen bie äußere Stge ber
<B6)u\ie\)Ttt ber brei Stonfefftonen )u ^üdeenagen erf^ien, ^ menig
genügenb ermiefen fi$ au^ bie S^lgebäube. Über beren Ser»
befferung unb SReutierfleQung »arb bai^er ciel unb oft oer^anbelt.
^ae reformierte S^ul^aue mar bei bem Sranbe oon 1760 gänj>
li^ eingeäf(i^ert morben unb ein htrfärftliii^e« 91effript oom 5. älpril
1764 bemidigte beef>alb ber ©emeinbe )ur Sßieberaufrid^tung ber
S^uie eine AoQehe bei ben @(aubenegenoffen, mel^e ungefäE)r
2000 9ltE)Ir. abmarf. %li ber unjulänglid^ 9teubau fc^n 1783
mieber abgebro^en morben unb bie Verlegung ber @(^ule auf eine
onbere Stelle (am ®nbe ber ^ei^eit, beim ^tirmege) angeregt
mar, erE)ob ber \>ama(ige Si^^ulle^et* ^o^ann $eter @<ibmi6 miber
ben oom 5tonfiftorium ber reformierten ©emeinbe im ^ai)ve 1798
bemirften älnfauf bee ^aufee ber @^e(eute äBeingarten jum <36jiaU
^aufe megen beffen Un)medmägig(eit ben entf<ibiebenften @infpru(^
unb geriet beeE^alb mit ber @emeinbe in einen itonflitt, meldtet
auf ben Slntrag ber [enteren bie 9U)fe4ung bee über 40 ^a^ve im
Slmte gemefenen @<ibmi|) bur^ bie SDtoberatoren ber Solinger
reformierten Alajf e jur ^olge E)atte, nadbbem Wiener grober ^If jungen
in feinem Streite fomie oerfdbiebener 93ergeE)ungen im 2)ienftc unb
überhaupt einee unmürbigen Sebenemanbele — jumal er, ber felbft
eine SBranntroeinfd^enfe Ijielt, bem Ilrunfe frö^nte — überführt
morben mar. ^er St&K^^'ääergifdbe ©e^eime ?tat beanfknbete jmar
ben äSefdblu^ ber SRoberatoren megen ^nfompeten) ber iSe^teren,
genehmigte aber f(blie^lidb unter bem 24. SRooember 1801 bie
älbfetiung bee Sdbmi^.')
') Schmitt ^e, nie Ser^onbtungen ber Raffte 1784 bii 1788 leigen,
au($ in ootberftet Steige ber Dppofttion geftanben, bie ftc^ gegen bie auf Set<
an(affung ber 2anbe3regierung Bon ber €Spnobe entnorfene unb unici bem
2ö. Stpril 1786 (anbee^li«^ befi&tiste „allgemeine Q^uimeifttt' unb Xü^er>
orbnung für bie reformierten ®emeinben im ^$ogtum Serg" bei Septem
unb ®emeinben oielfac^ tunbgab. Sc^mi^ aar e8 auc^, ber bur^ biefe Ctb*
137
^tnfid^tlid^ ber Sefd^affen^t bM im ^af)u 1798 oon ber
teformierten @(metnbe enootfxnen Sd^ul^oufeS ^tte übrigens
@4mi4, TDie es fiibeint, ntdbt ganj Uncni^t.' 3)enn in fdmittn
von ben ^a^ren 1806 unb 1807 ^ei^ eS, ba« Iut^rif(!be ®d)uts
^aut fei ein neues @e6äube, bequem unb ger&umtg, bie reformierte
^farrfdbule bagegen ein re<i^teS 3^(^(t^/ ^^ ti"<M @iebene<I im
^weiten @tode oon 8Vt %u^ ^i^t, )u bem eine fteile 2;reppe
ffi^re. SS)M jf^ige Se^r)innner, bemerft i^el^rer SBitte im 9looember
1810, fei re^ ba)u geeignet, „ben ^rol^ftnn ber @d^üler imb bie
^eitcrfeit befi Se^r« bei feinem @efd^äfte ju orrbr&ngen". Um
fo frenbiger begrüßte berfelbe SBitte, ber alt ein fe^r pfli(!bttreuer
unb fleiBign SRann gefdbilbert loirb unb in feiner freien 3(it oud^
^rioatunterrüibt in ©eogrop^ie, Stuft! unb QtUlintn erteilte, bas
bamale (anfd^etnenb feit 1809) im 9au begriffene neue @4ul^e
ber ®emeinbe. Sann biefe« feiner S3efKmmung fibergeben toorben,
ift nid^t überliefert
S>er tat^olifd^e Se^er Sramer l>atte 1810 freie Sßobnung
von ber @emeinbe unb es mirb ^injugeffigt, ba| fid^ in berfelben
bae 8(!bul)immer beflnbe, beffen iSinrid^tung fotoeit oerbeffert toar,
aU ee ber (Srtrag ber butdi ba« grof)^er}oglid^e sniniflerium bee
2|nnem unter bem 27. Januar 1807 bewilligten oienoöd^entlid^rn
JtoQefte in ben vereinigten Ämtern S9omefelb unb ^üdeflmogen
gemattete.
2|m ®an)en unb Großen geminnt man aue ben vor^anbenen
SSerid^ten ber Se^er unb @d^ulpfleger lein erfreuliche« 9ilb ber
Sd^ul)uftdnbe im Sejirle von ^üdeeivagen vor 1816. 3)er ©d^uU
befud^ ber Jtinber tvar ein fe^r ungeregelter; oft blieben, tvie SBitte
tlagte, bie Jtinber 1, 2 bi« 8 3Bod^en au« unb tamen bann nieber
auf 3 bie 4 Xa%e, ja nid^t feiten tvurben fte Stonate lang )u
^aufe gebalten. @e^t nadbteilig mar befonbfr« ba« fogenannte
„auf ^albe 3<it Se^en", veranlag burd^ bie @tvaof)n^nt nidbt nur
ber armen, fonbem oud^ ber beffer geftellten (Eltern, it)re Jttniitt
nur ben i^ilben XaQ in bie Schule )u f^iden unb bie anbere
^älfte be« XaQti enttvcber in Unt^ätigleit ju laffen ober für i^re
l)äu«lid^en unb 5Ionomifd^en S^f^f )u befdbäftigen. SSome^mlicb
mar e« im jtird^fpiele ba« ben Ainbem von ben (Altern aufgegebene
nung „fCtooift^t Untemetfung" bed Se^retftanbed unier ben SEBtIltn ber ^rebtger
^etbeigeffl^rt fo^ unb berfelben bo^er fo [ange et {onnte, ben @e^orfam «et<
neigerte.
138
äiiel^l^äten, meläfti ia\)lx<\6)t SSerföumntne unb ein fletiged ©inten
ber ©d^ülerja^l im ©ommcr flegenübcr betjenigen im SBtnter oet=
ttrfac^te. 3lx6)t menige itinber mürben auc^ f^on frü^e babur^
bem regelmäßigen Unterrichte entiogen, baß bie @ltem fte iu $aufe
;um Spinnen ober ;u anbem gabtifarbeiten onl^ielten. itein
SBunber. ba^er, baß im erften 2la^i}e'^nt bes ^la^^un^c^A u"^^
ber ^lugcnb beä SSejirfs ©leid^gfiltigfeit gegen bie @d^ule unb
mangell^afte SuSbilbung in ben Elementen be« 9Bijfenä oielfad^ {id^
jeigte unb aud^ ber ftttlid^en Haltung ber jlnaben, oon benen nid|t
menige ftd^ bei 2:ag unb äbenb burd^ Sdrmen, ©pielen unb Saufen
auf ber ©traße l^emort^aten, leineameg« jum Sefien gebadet nnirbe.*)
S^nli^e Übelftönbe finben Tii) freili^ mel^r ober weniger
allenthalben unb ;u aQen 3riten: um gerecht ju fein, barf man
l^ierbei bes ©d^riftnurts nidbt oergeffen, baß ba« 2)id^ten be«
menfd^lid^en ©erjen« böfe ifi oon Sugenb auf (1 SDlofe 8, 21);
man muß {td^ aud^ bie allgemeinen 3u{^^nb' ^^ 3"^ oergegen^:
loärtigen unb baß ein gefe^Iid^er ©li^u^mang, mie mir i^ ^eute
l^aben, in jenen Silagen noi) unbelannt mar.
Einigermaßen georbnetere 3uflänbe auf bem ®ebiete ber ©d^ule
brad^te, äußertid^ betrad^tet, erfl bie $eriobe ber j^embl^errfd^aft.
©0 menig man ate guter 2)eutfij[)er mit biefer im ®an;en f^mpa:
t^ifteren fann, ba« muß man i^r bodb jugefie^en, baß fte ;u orga*
nifteren oerftanben ^at, inbem jie bafl ©d^ulmefen ;u einer Snge*
legenl^eit ber meltlid^en ©emeinbe ju mad^en fid^ befhebte unb
basfelbe mit meit ftrafferen SH^^i^ ^^^ früher an bie flaatlid^e
Dbeiaufftd^t banb.
9luf @runb beä 2)e{ret8 über bie Drganifation bes öffentlid|en
Unterrid^tfl oom 17. 2)ejember 1811 unb oor ©rlaß ber 9JliniftetiaU
Snfiruftion über bie Einteilung ber ©d^ulb^irle oom 12.3uni 1812*)
fanben aud^ }u ^üdeSmagen SSerl^anblungen über bie 9leugeftaltung
ber ©d^uleinrid^tungen ftatt, bei benen {td^ ergab, baß im ^afjtt
1811 in ber greift bie ga^l ber fd^ulfö^igen Äinber jroifd^en
6 unb 12 3a^en 163 betrug, oon benen 83 reformierter, 47
') »!I>ie SagelloftgleU bet ^ieflgen gugenb — fo {tagt ber £el^ttt 3- S(.
itTaud am ö- 9losemfiet 1810 — unb bie (Jfa§t(ft^igfett bei Sttent ge^t l^iet
in'S SQeiie: man fielet l^iet AnaDen auf iffentßc^en itegeKa^nen, man fie^i fte
Betrunlen, man fielet fte Stn^etmtfc^e unb ^embe an tl^tem Aöt^et unb an
ifycm ®üiem tnfultieten, man fie^t fte Aarten fpielen u. f. m."
•) ecotti, 3üt.»»et9. Setotbn. m. 3lr. 3288, 3349.
139
taä)oli\^tx, 33 Iut^enf($er Jtonfeffton maxm. Suf bie @($ulen
ber $onnf(!^aften verteilten [li^ im glei($en ^täftt 339 f(!^ulf&^ige
jtinber von benfelben 9Iter80ren}en, itnb }tDar lanten auf ^erbingft«
felb 65, auf Saborf gleid^faUs 65, auf bie Serg^aufei ^onnfci^aft
100, bie @ro^e ^onnfc^aft 109. 9laä) ben Aonfcffunen f(i^ieben
{t(!^ bicfe 339 in 176 reformierte, 98 lutl^rifci^e unb 65 lat^olifc^e
Jlinber.
3)ie beflnitioe ^ftfe^ung ber neuen @(!^uloer^ältniffe }u
^ädetStoagen erfolgte, foweit erftti^tlic!^, im $erb{le be« Saures
1812 unb }tDar in Sinie^ung an ben 9ef(!^(u^ be« 3Raire Dule«
vom 24. SHooember 1811 unb an bie biefen im 9BefentU(!^en
beflätigenbe äioriage be« ^räfelten be« Si^einbepartements ©rafen
von Sortte oom 26. ^ebruar 1812 Sd foQten bemna^ ^infort
im 9erei($e ber SRairie ^üdesroqgen ad^t Slementatfc^ulen
befielen, näm(i($ brei nie bisher lonfcffionelle @(!^ulen am Drte
ober in ber ^ei^t fetbfl unb fünf ^ofb^irldfc^ulen (jum ^eib,
}um Soii^^/ tu Unterlangenberg, ^idedberg unb SlUebeminter«
^agen). S)ie S^irte nmrben babei nie folgt befUmmt. S)en brei
@emeinbef(!^ulen ber bisherigen ^ei^eit fielen }u ber Ort ^üde«*
»agen foioie bie $öfe unb @treden, welche leine ^olbe @tunbe
von er^erem entfernt tooren, nämli^ $i£berg, ^mbüc&en, äBie^agen,
Sergerl^of, 3)iert, Sever, 9rücte:S)annenbaum, Aleineic^en, ^u^r,
®ro6enf(!^eib, Serg^aufen, ^ipjaog, Sllten^of, ©ro^erg^oufen,
2Baag, Jtnevetoberg, Jtleinf^eib, 9)rundba(!^ (SrunSbicE)/ Heine
Srücfe, ©od&fiepen, SBeger^of unb ftobe«^ofen mit einer Oefamts
iai)l von 230 f(!^ulfä^igen Jtinbern; ber erfle ^ofbejirl (jum ^eib)
umfaßte bie ©öfe ©irlen^aufen, ©eoer, Sreclen, ®clen^aufen, gunfen»
(laufen, ßips^oufen, @(!^euer, Oberba^l^aufen, S9öctel, ?{ieberba^l«
Raufen, ^ertoeg, :^eib, äBiijte, 3ltvif)ava, ^leus, Sinbe, f^ocfen«
Raufen, Äormerä^aufen, ^ogeirtepen, 9Jlitberg, Dberbid, Äirf(i^=
fiepen, Saade, 9Ueberbid, Oberroalb, SBalb, ^ein^ombred^en, Jtri^,
ftarrenflein, 9iemmel«^ombrec^en unb @iebe(3^ombred^en (mit }u:
fammen 62 fdiulfd^igen Äinbem), ber jroeite ^ofb^irl (jum
gorfien) bie $öfe Somefelb, Sleoenba^l, ftaltenbom, Srafe^ogen,
9Ueberlangenbid, Dberlangenbid, ^eib, @nge(8burg, (Sic^enba^l,
Süborf, gorfl,3lip«lä^e, »elbid, ffiörpmü^len, ffiörp^olj, SUieber»
börp^olj, Dlmanartepen, ^agermü^le, Ärifi^SDreeä^agen, ©teffen8=
^agen, 2;^oma8^agen. ^ammerüeinäsÖge, Dge, Äreioinlelerbrüde
unb engela^ogen (mit 61 f(i^ulfä^igen Äinbem). SDer britten ^ofs
140
bejirTefd^uIe }u Unterlansenberg geirrten }u bie ^dfe f^ttoeg, ^eibe^
@ro6en=eid^, eibert^aufen, ©tetnberg, Dbcrlongenbetg, 9Ueb«s
langenberg, Jtäfecnberg, Sßeuelö^of, bide Seoer, ©idefl^Säever, Alein*
©ö^felb, ö% SRaffeljletn, grö^Ien^aufen, 83uf4, ^lafil^fen,
aWtden^agen (mit 44 fd^ulfä^tgen Äinbetn); bie mette ^ofbejtttfls
fc^ule jum ®icfe8berge begriff bie $6fe Dbenl^ll, aSotb, 5laifert'
bufc^, SRaufeenberg, 3Keberburg^of, SJogels^olI, Dberburg^of, g«rb,
»oct^aden, ©dbüi^aufen, ©traPurg, SBicfeflberg, 9Wttgen/®ro§en»
latent, Äleinlatern, ©tra^njeg, ftott^aufen, Sinbe, Sod^eti, fifllfeiu
bufcö, ©d^neppenba^I, ^olte, So^l, eibert«^ager^äu9d^en uftb
®rünen|lra|ie (mit 58 fd&ulfä^igen 5linbem); in ben fünftm §of«
fcbutbejirf waren eingefilojfen bie ^öfe SBeji^ofett, S)örpfelb,
etrudafelb, Äurjfelb, 5Dteibäum, ©tote, aBenaflote, ©ontbof^,
(S3ornbi<I), ©onnenfd^ein, ©iepen, Songenbufd^, 3)ötpetileg, äKeiS*
börpe, DberböTpe, SHeberbötpe, $eib, Dberrointet^en, Jlieber*
minter^gen, öufenberg, Sufe unb öufenbac^ (mit 40 fd^ulfft^igen
Äinbern).
@Ieid^ieitig loutbe bie @tbauung eine« neuen ©d^lgebäubes
ju SBatb (im ©d^lbejirle $eib) genehmigt, beffen Äojien au8 b«n
freiroilligen Seitrdgen ber Sntereffenten jurfiö^e oon 1000 9lt^Ir.
beftritten toerben foUten. ^S^bem Setter tourbe au^er bem @<$uU
gelb? bae 9lotmaIge^aIt oon 260 %xci. gemährt, bagegen fielen
vom Xage bed 9e}ug« biefed ©e^alts an ade bisherigen ftodeften,
Umgänge unb 9laturalgefä(Ie ber Se^rer meg.
15.
Um 1550 gab e«, wie berid)tet wirb,') roeber SStuberfc^aften
noc^ ein ^oepital ju ^ücteetoagen. dagegen fanb aüjä^rtic^ am
Jtarfreitage eine ©penbe ober SImofenoerteitung fiatt, j[eboc^ nic^
au« fefien baju geroibmetcn Flenten, fonbem nac^ 3Ka^gabe ber
jebc«mat eingegangenen Seiträge. 9Bie lange biefer Srauc^ bei:
behalten worben, erbeut au8 ben äufierfi bürftigen Jlad^rid^ten über
bie Srmen: unb 5tranfenpf{ege }u ^ücEeStoagen nid^t.
') ®eifH. (STfunbtgungB6u(^ fftt bad ^Krjogtinn Setg oon 1660, foU 87.
141
3m 3a^te 1801 oetcinigten fi^ bie fämtli^en SBoQens
fabtitartten unb bie £>anbioer{er ber {$teif)ett, um eine ä9Tuber>
f^fttlobe )ut SSerpfIfgung ber tranlen fotoie jut 99eetbigung bet
vn^otbtnen ©enojfen }u begränben unb bamtt einem lange empfun«
benen S9ebfirfnif[fr ab)u^elfen. 5Da bie bem turffttftü^en @e^eimen
9tote nriebet^olt unterbreiteten ^totutcnentrofirfe inbeffen einiget
ungeeign^en Seftimmungen loegen bejfen (Sknefimigung nid^t fanben,
blieb bie Saü^e auf füf berufen.
Um fo me§r {onnte nod^ im äluguft 1809 berietet »erben,
ba^ SfideAmagen lein j^oftpital unb {eine allgemeine Slrmenonftalt
l^e unb bag jebe tir^i^e @emeinbe ifire Srmen unb Jtronten
felbjt Derforge. 3ebe ber brei ^faneien fyxiU \\)xt befonoeren 9ier«
anfkltungen pt Unterftä^ung bet ^oudarmen mie )u periobif^er
Sbtfteilung von Stmengelbem, SSetfd^affung von Srbeit an arbeite«
lofe unb abjlellung be« Zettel«. 2>ie 93em>alter bet betreffenben
äbiftolten fü()tten, mie flbei^oupt am 9lieben()ein äbli^ mar, ben
Flamen ^rooiforen unb mürben feiten« ber beiben proteflantifd^en
Jtonfefftonen vom Stonft^otium, be}ie^entlic^ SSotjlanbe bet ®emeinbe,
lat^olifd^etfeite biteft von ber ®emeinbe ernannt. SMefe ^roois
foren fäfirten i^r Smt unentgeltlid^. 9Iur bet für alle brei ®e«
raeinben befteOte SBunbar)t bejog jur ^«\t ber ^rembliercfd^aft ein
feflefl ®e^t, »eld^e« auf baft iS^rliti^e 5tommunalbubget übet;
nommen mar. Srjt unb Slpot^eter mürben bagegen für i^re äSe^
mä^ungen au« ben ©emeinbe^Srmentaffen befriebigt*)
3u biefen SSeranflaltungen trat auf ®runb be« laifetli^nt
3)elret« in 99etteff ber SBo^lt()&tig{eit«an{talten vom 3. 92ooembet
1800 (9lrt 16 unb ff.)>) su ^üdesnmgen ein bem CenttaUäBoliU
t^tig{eit«büteau be« Aanton« £ennep untergeorbnete« ^ülf«bäreau
von brei SDIitgliebem, meldte au« i^rer ^titte einen @ehetäx unb
einen Sinne^met mahlten, S« mürbe infolge beffen ein gemein^
fame« ä)ubget für bie brei ®emeinben aufgefleOt, jebod^ unter
genauer älrennung ber {$onb« imb Shtfreti^t^altung ber bi«^erigen
fpe)iellen SSetmalttmg berfelben. S>ie reformierte Srmenlaffe (unter
einem äSermalter) ^atte im ^aJ)xe 1806 eine 3^otaleinna^me oon
jö^rlid^ 1391 Sit^lr., bie fid^ au« 91 SRtf>lr. ^ad^^infen oon
') Setü^i beB Statt« Ouied oom 27. Sboemiet 1809.
*) ®efe^SuKetin beB (Sto^etg. Serg, U. @. 92 ff. 3um SRUgliebe
be« ScnitotbureauB ju Sennep tmtrbe buT(^ 'Sidttt beB ftrafefien beB 9t^ein>
bepatiementB oom 20. Sueufi 1810 ijfciebrü^ @(^mit| ju ^QifeBnaeen ernannt.
142
Uegenben ©rünben, 155 SH^lt. an 9ientettbe}Qgen unb 1144 9tt^tt.
}ufäQiget Sinno^men {ufammenfe^tc; bie Sutgabe betrug füt Steuern
13 Sft^lr., für Süreous unb aSenooItungsIoilen 2 ait^lr., für ®e^
^älter unb So^n 94 Sft^Ir., an Äonfumtionaloften 1831 9ttl)lr.,
jufammen 1940 fHÜflx., überftieg mithin um 549 Stt^lr. bie &n'
na^me. Dule« erllärte biefefl boburd^, ba^ bie fretraidigen Seiträge
feit ^jo^ten fe^r unregelmäßig eingefommen feien unb oon einigen
©emeinbegliebem überhaupt nid^t me^r entrid^tet mürben. S)ie
armenloffe ber lut^erif(^en (Semeinbe (unter jroei aSerroaltem) ^atte
g(ei(^}eitig 522 9lt^(r. in einnähme (mit 200 Stt^lr. {uföttiger
3uf(^üf|e unb 322 3lt^Ir. freiroifliger Beiträge burd^ ©ubffription
unb JloQetten) unb eben fo oiel in Ausgabe (nämlid^ 40 Stt^lr.
für @e^älter unb So^in unb 482 9tt^lr. ftonfumtionsbften) }u
oerjeid^nen, bie fot^oKfd^e (Semeinbe^ärmenfaffe (unter einem SSer«
roalter), 57 9lt^tr. Slentenbejüge, 137 »It^Ir. on jufäffigen ©in«
nahmen, 343 Slt^Ir. burc^ freimiQige Beiträge, im ®an}en olfo
537 fHi^lx. (^nna^me unb anbererfeite bie gleiche, in 1 3ti.f)lx. für
99üreau< unb SSerioaltungeloflen, 50 9tt^Ir. für ©e^älter unb So^n,
486 Slt^Ir. jlonfumtionsfoflen ftc^ teilenbe Suegabe. ^ie ^fleg^
linge in ben brei 9n{lalten beliefen ftd^ }ur nämlid^en Qnt inS:
gefamt auf 112 (45 ©reife, 22 Jlranfe, 4 @c^madb{tnnige unb 41
Ainber jufammengered^net); außerbem mürben 52 unterftü^ungs«
bebürftige 3lrme gejault ^m "^afyct 1809 betrug bagegen bie
3a^l ber unterjlü^ten Srmen 91, oon benen 13 auf bie fat^oUfd^e,
20 auf bie tut^erifd^e unb 58 auf bie reformierte (Semeinbe
famen.
SSaa bie 93or)eit in @e)ug auf armen« unb Jtranfenpflege
oerfäumt ober in unjulänglid^em SWafee ausgefü^irt, ^at bie (Segen»
loart auf baa loürbigfte nad^ge^olt unb ergän}t, nie ba« oon bem
^!|ubilar Pfarrer (Siefen erbaute {at^oUfd^e Jtranfen^ouS (9narien:
^ofpitol) unb baa neue, oom ^faner 99rucb begrünbete unb im
^alfx 1889 eröffnete eoangelifd^e armen» unb ^aifen^aud jebem
Sefud^er ^üdteamagene bemeifen.
143
16.
^m Hufe niü> pni im Jlmtt Hfiittesmagen.
3n Setreff ber freien $öfe unb @attelgfiter im Srnte SsüdeSs
loagen i^ früher (@. 60 f.) fci^on berid^tet loorben. 2)ie meiflen
berfelben loaren in ben ^finben bäuerlidier unb bürgerlid^er Sigen«
tümer, bie in ber Siegel ben 9tamen oom @ute führten: efl werben
genannt 1587 unb 1594 3)aem in ber Sombid, ^o^ann unb
Safob }u (^ilge«)=Sangenberg, E^riftion (Äirftgen) ju (2;ilman«>
£angenberg, Sodann )u @lbere^aufen, Jlirftgen )u bem i^lbe,
9)ietrid) )u bem iSage, iebeSmal mit bem Seifafte, bag biefelben
«in 5ßferb }u ftetten Ratten.') 3n fpäterer 3eit (1708), ala bie
3a^l ber freien @üter ettoae }ugenommen ^atte, eifd^einen als
Sefifeer bee 2)ierler ^ofee*) äBitroe Sd^önenberg, bee Serg^aufer
.^ofeft ^eter unb 3ofep^ Serg^aufen, bee ^ofee Sieoer ober Seoer
(Slaeflbeoer) Shdbter ßoeper, oon ben ^öfen Dberlangenberg, Slieber»
langenberg, (SlberS^aufen, Alepperefelb, Sombid unb 9Baag (^ip
naag) jufammen ^ermann Jlürten.
Um 1775 werben (in unbatierter Slufjeicbnung) ala öeji^er
oon Sombid aufgeführt äSttioe SJür^ager, ^eter Slren^, Sinber,
^o^ann ^ermann Sod^adere @iben, ferner aU Seftfeer oon Ober«
langenbeig SIbolf unb ^ol^ann $eter Sangenberg, von Siieber^
iangenberg Sol^ann $eter @tra^n>eg, ^erming^aue, Siilman Sangen^
berg. Qa @lberd^aufen waren bamals Eigentümer ^o^ann, älbolf
unb @eorg ^ummeltenberg, )u @teinberg SBitwe ^etei @teinberg
unb jtüfltr, )u AlepperSfetb @rben Surg^off unb 9liIolaue t^loe«
') S>. f). ein ZHenftpfetb jum Sdflo^t, Sscatpi^idfVid) naten biefe Sefltet
vtxv^ti^, ttn 9lot< unb XiieeSfallt mit ^ferb unb da)mif(4 )U bienen. Ste^t
ali ^ö(^{Un( jnei SHenfheiter oermM^ien btefeKen ober negen bed geringen
UmfangS ber @aier unb ber ungAnfügen Sobenbef(^affen^t vA^i auf)u>
bringen.
*) !Ger SHerler $of (ber T»)tU) roat nie aud) baS ®ui Serg^aufen
früher in Ianbe8^err(i<^ein Seft^e unb 1494 mit (e^terem an jnei HlofttX'
Jungfrauen, oon ^Uttenberg imb Spränge, UbenBUnga(4 oerfc^eben; na(4
beren Xobe aber fönten beibe ®flter an SDil^ebn oon ^(ettenberg alt $fanb<
^erm oon ^ftdeSioagen übergeben unb fo lange biefem Mtb beffen Srben oer<
bleiben, ali baS $fanbf(4aftSo<r^a(tni8 befiele, unbcfc^abet iebo(^ ber ¥a(4t
bed 2^ma8 oon SRettmann an Serg^aufen (tlrl. oom 16. gebruar 1494>
«etgabe III).
144
iai), ju ^tp)aag SBitroe $ö^e, S^riftian unb amolb ^uMberg,
$eter ^ö^e, )u ^terl SHdbtet 'Xtül^eim, )u Serg^aufen ^etet unb
Jtaspat ^icberg, (£tben Stl^ingcn unb Sringmann/ |u Seoer
@ebtübet Sieinsl^agen. Somit befanben fic^ im legten S)rittel beä
18. 2la^t(|unbettS faft fämtlic^e fattelfreie €iüter in geteiltem Seft^e.
S)en bäuetlid)«n obec bütgetlid^en Seft^etn freiet @ätet {lanb
1538 X^m oon ©lenber^an') al« aQeinigei ßbelmann im Xmte
unb ivoax als auf bem ^ofe 9^m>eg tool^niiaft, gegenäbei. 3)iefen
^atte 1594 ^o^am von ^ei^gen gt Sinnig, bem bet Stitterft^
JD^Qnn ober S)i)ünnbutg im Smte Sotnefelb geiföcte, 1708 unb
um 1780 bet ^eil^en oon SiageQ )u @auL Seibe ^$amilien
benoiinten ben ^of inbeffen nid)t felbft, fonbern liefen i^n oiet
mei)t butd) Qalbtoinnet obet ^ö^tet benirtfdiaften. (^benfo »aten
1594 bie banutlö bem Sietttam Ouabt ju SQet gei)ötenben ^öfe
Serg^aufen, S)ietl unb Secet an ;,^alfen" »ergeben.
SBie 1538, fo toatb auc^ 1594') ein einjiget iU)liget al« im
Smte anfäfftg bejeit^net: bas mai S^rtftopi) oon ^mmetftein
ocm ^aufe ^ammetftein im Jtitc^fpiel Sonnbotn, bet 1570") bad
@ut SBoIfööge (SBolfdaue) im ^adedroagifc^en, berseit noäi ein
gen)öi)nHd)re @d^a^gut, {ein fteie« @ut,*) enootben f)aüt. S)etfe[be
baute fi6 auf bet in einet @c^luc^t an bet SBuppet tomantifd)
gelegenen Sefi^ung^ ein neue« ^aue unb erlangte butd^ 93et^
mittlung be« jlutftttjlen ^ebtid^ IV. oon bet ^fal) oom ^ei}Oge
3o^ann 9Bi(^eIm oon 2|üIt(^:6leoe>9etg d. d. 16. SRooembet 1602
bie Sefieiung bed @utes oon ben biA^etigen abgaben unb £a{len,*)
mit älu0nai)me einet jft^tlid^en abgäbe oon 10 9iabetaIbuA an baft
^auA Se^enbutg, roel^e fo lange fottbauem foQte, als le^tetee —
') 9ta($ bem 99tn(^ bet K^neS oon SDmM^fen, Siitne bc8 @tep^
Quobe, an ^etjog Sodann IIL oon Sfllü^'SUooSetg oom 27. Slu0uft 15S8.
*) Stricht beS @($u(t§et^ ^cnnonn $a^ oom 24. 9iooemi«t 1691.
*) ®ef($u^U bet ^te^ettlü^ oon ^mmetfUtn'f($en gfamilie (^annooet
1866) 6. 103.
*) So fpobfi a. a. D.
*) @ef($. bet Bftei^ettl. oon $ammetfiein'f($en S^mitte S. 128. XaS
®ut, müt^ti beim SBettaufe nix^ ein Stteol oon 160 Slotgen ^attt, not um
1866 im Sefi^e oon (EngeU unb Oelbetmann ju Sennep, bie auf bemfeUen
eine @<^afn)oKf^innetei bettieben.
') Xie X^goBen jut JteKnetei ^OdeSmagen bejlonben in je 67'/i Stöbet«
albus ^etbft-, Si($ime^ unb 9laif($a4, 6 Sümmetn ^afet, 10 6($auff @tto^
unb 2 ^O^netn.
145
bamald in ^änbeit bM Srafen uitb @blen ^erm ©imon VI. }ut
Sippe — oerpfänbet nar. (^n nai) bem Xoie S^riftop^d oon
fiammertlein (6. 2)ejembet 1606) oon befien dlteilim So^ne gtanj
unter bem 13. ©eptembcr 1607 mit ben aSorile^em ber Süborfet
^nnf^aft abgefd^IoRener SSergleic^ beftegelte (gegen eine fSnU
fcbäbigung oon 80 ffit\)lx.) bie oöQige (Snt^ebung ber äJen^er t>on
ben ^erlömmlid^en 2)ien{len unb Steuerauflagen be« ^ofd, vorauf
berfelbe butd^ Srboertrag {nif^en ben Jlinbern be« oorgenannten
e^ftop^ oom 23. 9Jlai a. ©t ober 2. 3uni n. ©t. 1608') jum
abU^en @rbjlammgute ertl&rt nurbe. 3)ad ^aud SSolfd^ ober
Sammerjleindöge trat ^iernad^ tl)alfä^[i$ in bie Siei^e* ber fleuer-
freien Stittergüter bed ^er}ogtuin8 9erg, o^ne gleid^nol)! beffen
lanbtogefä^igen Stitterftben, für toeld^e bie Snatrifel oon 1730 ben
9lbf^(u6 bilbete, {ugetä^lt {u loerben. SJeile oon ben SigentUmem
felbfl betoo^nt, teild oon benfelbcn in ^a^t ober ju ^albgcioinn
verliefen, ifl bad ^üi b\i mä) 1811 im 9eft^e bee altebeln
@ef^Ie(^ted ber ^ei^erren oon ^ammerflein, beiie^entlid) ber fiinie
berfelben {u ^onrat^ unb &%( geblieben unb I)eute no^, na^bem
tnjioifd^en ^eft^ n>ie S^efUmmung bes @uted me^rfa^ geioe^felt,
erinnert bad Mianjtoappen über ber %\)üxe bed ^aufed an SI)riflop^
oon öammerfiein, ben Segrünber be« 9littergutefl, unb beffen ®e=
ma^lin 3Jlorgaret^a oon SBrebe jum ©Äeflenftein.*)
^urd^ bie oorgebac^te Urtunbe oom 16. Stooember 1602 nar
jenem &^riftop^ unb beffen (srben oom ^erjoge bie SSered^tigung
jur iJifclierei in ber SäJupper erteilt roorben, unb jroar auf ber bi«
ba^in oon ber fürfUid^en JteHnerei oerpad^tet genefenen ©trede
„oon ber 3)ürpe an big oben an bae QöU, ha ber ^^noeg burct»
*) X)en Sertras (oBft^riftlit^ in Sften iti SMiffelbotfer StaatSart^toS)
f($(offen '^axii sott ^atnmetftein, Stuxpfftljtft^er ^id^ofmeifter |u ^eibeßerg,
Sxtni SBemer v. ^., JtuTfflrftlit^er älmtmann }u fßoätl^tim, $anB S^nfiop^
unb ^ani SBetner s. ^., fflr ft^ fetbfi unb 3Bi(^((m son St^eibt gt. 3Bef(^<
Pfenning }um Sogelfang foraie ®eorg $anB son $u6(iB anftatt unb son negen
i§tti ®ema^[innen, S(nna unb ®ettrub gebotenen son ^ammerflein, ntbßt^
bie jüngfie no(^ unverheiratete St^neftet S(nna (Slifobet^ v. $. mit 3ufHminung
fixtet SRuttet, ber setnitmeten ^au SDtotgaret^a s. ^., geborenen son iBrebe.
iSd loiabe beftimmt, bafi baS neue Stammhaus in abfteigenber mJtnnK(^er
£inte vererben unb junAt^fl oon l^anj ». $. ali Jttteflem S9ruber unb So^n
mit juge^örigen 3agb> unb gfif^neigeret^tfamen befeffen unb Behalten nerben foQe.
*) ^aB $au3 Öge ^atte ®i^ unb Stu^I in ber reformierten ftirt^e ju
^üdeBnagen. (®ef(^. ber ^amilie o. ^ammerftein @. 121.)
10
146
bie SBupper ge^et". Xud^ narb ben ^(n^o^cnt bM ^aufed fige
eine Sogbgeted^tigfeit juetfonnt, ^mrtd^tlid^ betet e« jeitweilig (1686)
}u Siec^Ufttettigfetten itoifd^en ben ^ei^enen von ^ammetftetn
itnb von ^lageU tarn.
3ldi)t 6et Sßotfdöge lag Da« im Saufe bet 3^*^ f^oi^^ jutäd^
gegangene alte ®ut Sötpe (bie Duyrpe), roctd^e« in bent fd^on
bejogenen S9eti($te vom ^di)tt 1538 als ein fteie« ®ut unb alä
Öofgut jugleld^ beä 3unfets »on Dbetfiein/) einge^ättg in befien
^ofgebing }u bet 3}{on(en im Jtitd^fpiel äßippetfätt^, c^ataftetifiett
raitb. Sabei roitb betont, ba« Out fei fo Kein unb jetfpUttett,
ba^ man ein $fetb bafelbft nic^t galten fönne unb atid^ feit langen
3eiten nid^t me^t gel^alten ^abe.
17.
^fiihtrUitt auf §1^10^ nnd ||trrntl;of HfUfcesmagen.
aSon bet ben Ott übettagenben Sutg, um ben ftc^ ^ettfd^aft,
gteil^eit unb 9Imt entwidelt, tfl bie Satjietlung bet mittelaltetlid^en
unb neueten ^etl^ältniffe ^üdeöraagenä ausgegangen unb ei f)a\
[li) in »otflel^enben ©töttetungen öftet anlafe gefunben, be« Sd^loffe«
in feinet S3ebeutung füt ben umliegenben SSejitt )u gebenlen.*)
Slid^t me^t ald billig ijt ed ba^et, nenn am @c^luffe bet S3ettad^:
tung bet Slidt nod^ einmal auf ben alten ^tftotifd^en ^aupt^ unb
aJlittelpunft bet Oegenb ficb jutüdnienbet. SBit erinnern und, roie
im 12. unb 13, ^a^t^unbette bie ©bleu fetten unb Otafen »on
^fidednagen auf bet S3utg gehaltet, bann feit 1260 SSetgifd^e
©tafeu unb $etjoge an beten Stelle getteten unb »om 15. ?|o^t=
^unbette ab 3lmtmdnnet unb ^fanb^etten, einfd^lie^lid^ beä ©tafen
^^ilipp III. von SBalbedE, i^ten @i& bafelbjt gehabt, bid bad @d^log
jule^t nut nod^ füt ^Hebtet unb Sientmeiflet als Smtdno^nung
biente itnb bie alte @d^lo^IapelIe )ut tat^olifd^en ^fatttitd^e unu
geftaltet nat. 9lud^ ^aben vaiv bee ^ettenl^ofe« beim @($loffe }u
gebenden, mit raeld^em bie älteften Beamten bed S3eteid^d, @d^ult^ei|
•) ©emeint t^ SBiri(^ V., ®taf v. a)§aun unb gaßen^etn, §ett ju
Dfietfletn unb «roi<§ (f 1646). fflegen ber bwi ©pßffe Dfietbötpe, SHeberbötpe
unb gitebet» ob« 3Ret8b5tpe Dgt. SSelgoBe Vn (®ro^e ^onnf<§aft 9lt. 27, 28, 31).
•) S. inäfief. SS. 6, 15, 18—23, 89, 62, 63, 70 biefe« S9anbe8.
147
unb JtellneT, sufammeniiingen unb naä) bem ft^ bat @t[ä)ltd)t
bei AaßeQane von ^ddeStoagcn (^üdeei)ooen) oor)ug8toeife benannt
t)at. 3nt>«>n ixtfi @^(«6 aU gefc^ic^tlic^e« 9Ronui)ient unb Sc:
innecungtbilb getoinemtagen bie bebeutfamflen $f)afen ber Set>
gongen^t be« Orte« niberfpiegeU, erf^eint eA um fo bebouetKci^ier,
bag oon bei Saugef^ic^te beflfelben laum eine 3la^nä)t oon
grdgetem Gelange überliefert ijL 3lns but^ fpejieUe ted^nif^e
Unterfuc^ung toecben fi^ baffer bie @til< unb SSaupetioben be<
@(|U)ffeA, fo neit toie äberiKtupt nodb miQÜäi), unterfc^eiben laffen.
äBo« in Setteff besfelben aus Urlunben unb älften su entnei)men
ift, giebt einerfeite oon öfterem unb juneftmenbem SBerfaQe, anberer«
feitft von feltenen unb meifl unbebeutenben ober un)ulängli(i()en
^erfleUungen beefelben ftenntnis. 93on bilbK^en S)arflellungen befl
e^dtbigen Saue« aber ift, fo viel uns belonnt, nur bie bee
@tic6 $^i[i;)p ^loennieS vom Satire 1715 oorf^anben, roeld)t in
oerfleinertem 9Rag{tabe int @upp(enienti)eft sunt 19. SSanbe bet
3eitf(i()Tift be« S9ergif(i()en ®efc^4)teoerein8') toiebergegeben toorben.
Sänge unb man^ma( beoot baS ©ebäube bie bur^ ^loennie«'
3eid)nung überlieferte ©eftalt belommen, i)atte baSfelbe flc^ et:
neuerungsbebürftig enoiefen. 3Bir ^aben oben (@. 20 u. f.)
gefe^n, toie SBilf^elm von ^lettenbetg aU Amtmann unb ^fanb»
in^aber oon ^üdeStoagen oetpßi^tet tourbe, bae fe^r bauf&Uig
geworbene @(i()U)6 mit ^ülfe ber il)m hti^aü com 6eT}oge sur
SSetfügung gefleUten ©elbmittel toieber^er^uftellen unb inftbefonbere
be« von ^lettenberg 9la<i^folger @tepf)an Ouabe fi^ um bie ^n?
^bfe^ung be« ©ebäubee oerbient machte, fieftteter, ber na^
ber Vereinbarung vom 19. ^'^^(it 1513*) ju bem bereits vom
Ser)oge SBilf^elm II. betoiUigten ®elbe no^ 400 ®o(bgulben auf
Sauloflen oorf^ie^en foQte, oenoenbete, toie berietet loirb, bi«
1520 für ben iSc^Io^bau 735 ©olbgulben 80 SlbuS. Su^ bem
©rafen $f)ili;)p oon Sßalbed toarb, aU biefer am 23. ^ejember
1575 (ebenelängUd^e 3Bof)nung auf bem Schlöffe txffiüt, beffen
Sefferung unb geprige Unterf^altung oorgef^rieben.') S)o(^ ift
über baä bemiufo(ge ®ef^ef)ene fo toenig toie über bie Sieparatureti
am @(|loffe toäi)renb bee 17. unb in ber erften ^ä(fte bed 18.
2[a^f)unberte eine Slac^ric^t aufbetoaf^rt geblieben. @rft 1695 toirb
•) «. a. D. laf. 14.
*) «etfloJe IV.
•) »eigobe VL
10*
148
-jtnebet einmal „baft DerfaQene unb jur AeQnerei unb ^farrtird^r
amtierte <S6)Ui )u ^äde^toagen" enoä^nt unb jtoifd^en 1750 uni>
1804 fmb ei, abgefe^en tton fpftrlid^en äkr^anblungen bet turfürfU
U(ben ^oftammet au« bem legten 2ia^T)e^nt be« 18. unb ben
etilen ^a^en be« 19. Sa^r^unbert«, ^auptfäd^lid^ bie Smtdtellnerei:
ted^nungen, mittete beren man einigen ©inblict in bie Suflönbe
be« @(J^lojfee unb bie fucceffttte an bemfelbtn vorgenommenen %üi'
bejfetungen einjelner ober meieret 2;eile gewinnt. 3)er Äellner
^atte bie nötigen 9ieparaturen )ur anzeige )u bringen unb beren
itoflen in ber Siegel aus ben AeQnereimitteln )u befireiten. SReiflenft
aber galten bie auf Sefeitigung ober menig^end SRilberung ber
übelfUtnbe ab^nedenben 9lrbeiten ben 2}äd^em unb itaminen fonie
ben ^{auem unb ^nnenmänben be« ^aupt^aufeS unb ber Sieben:
gebäube, ben X^oren unb Stallen, ber <Si)lo^btüdt unb ben äußeren
Umfaffungdmauern nur an einjelnen Stellen unb in befd^ränftem
Umfange, mogegen größere ^Reparaturen megen bro^enben @inftur}eft
gan^r Stade feltener, nämlid^ }n)if4en 1752 unb 1754 auf SSer^
fügungcn Dom 18. gebruar 1752 unb 8. aRai 1753, femer 1769
unb 1770 unb im 3uf("n>nen^ange mit ben burd^ bie fran^öftfti^e
Cccupation (1796—97)') tjerurfad^ten ©efd^äbigungen gemdfe SDBei»
fung oom 3. aWärj 1797 in ben Sauren 1799 unb 1800, 1802
bis 1804 jur SuSfü^rung gelangten.*)
Sendete be« Slid^terS Snaubad^ aus bem legten ^o^re bes
18. 3o^<^uni>s^A fd^Ubem ben tro^ aller 9ieparaturen fe^ir unbe«
friebigenben 3uf^oni> i>^ @ebäulid^teiten: baft Srbgefd^og fei negen
^eud^tigteit nid^t }u gebraud^en, blos bas erfte Stodioert ba^er
benennt, bie Speid^er aber feien in fd^led^tejter SSerfaffung, bod
2}a(^ beft ^aupt^aufed gewähre leinen @d^u^ gegen Siegen unb
Sd^nee, audi feien bie Sie^fläUe, von benen ber eine gleid^ am
Eingänge bes Sd^loffe« neben ber AapeQe, ber anbere auf bem
oberen ^ofe neben bem SBo^ngebäube fle^e, fo fe^t verfallen, ba§
bad aSie^ in benfelben taum me^r Sd^u^ vor bem äBetter §abe.
SBä^renb bie oorgebad^ten, von bem ^ofbaumeifter ^ufd^berger
') S. o6en S. 39—40.
*) Seit AeIlneTette($nungen oon ^ttdeBroagen jufolge ftnb innetl^aß ber
oben angegebenen SeUgtenjen na^eju 10000 Sttl^It. jut 6auß($en ^erfleKung
beä @($Io{7eä sensenbet rootben, ntl^t fi($ im ©anjen auf 84 Stet^nungSia^re
wxtnUn, unb jroar fo, ba^ bie «uägaBen in 16 biefer 3a^re 100 6t« 200O
5lt^(t., in ben tt&rigen 19 Sauren aber nur 1 bxi 88 Stt^b. betragen.
149
geleiteten $erflellunfl«arfieiten im ®anfle waren, flürjte (1800) eilt
^eil ber ©d^Io^mauer ein. aifl ein weitetet Suf«'««"«"^'^^
tetfelben an bem übet bem X^ote befinblid^en e^emali(jen Sßad^t«
tutme anfang 3RSt} 1806 etfolgt roat, ging man baju übet, bie
dauern teiU notbütftig auSiube^^em, teile, wo fte übetflüfftg
fc^enen, abjubtetjen.
^ie Saulid^teiten be« ©d^loffed beftanben nad) einem ©ut»
ai)ten be« ÄtiegStat« Selimann oom 1. 3uli 1808 au« bem alten
mafftBtn ^auptgebäube mit anfci^liefeenbem Slutme, ba« feit ©etbfl
1807 ben beiben Sofalbeamten SKd&tet 'SHavbai) unb 3tentmeiflet
^JBülffing jut gemeinfci^aftli^en ®ol>nung biente, einem in ^(S)i
werf aufgefü^en Siebenbau, mtli)n u. 21. fleine Stallungen für
^fetbe enthielt unb ebenfall« untet beibe Seamte geteilt war, fo=
wie „einigen Keinen ben ©ofplaft umgebenben Slauetn*. S)aB
^auptgebäube etwie« \ii) mit 9Iu«nal)me bet @übfeite als ou«
tiden dauern von Srud^fteinen (onftruiett, weU^e wegen listet
.^ölie unb Sage am Slb^ange eine« Serge« boftletenb aufgeführt,
bobut^ aber aud^ bet beftdnbigen ©inwirfung ber 9läffe au«gefe^t
unb ba^er mit ÜRoo« unb ®ra3 bewad^fen waren.')
3)ie äußere Sefleibung ber ürtauem war na(i^ Jenem S3en(i^te
jum 2;eile oerwittctt, fo bafe fie fi(i^ flü<fweife ablöfle unb Iietuntet»
fiel. 3nt Übrigen etfd^ien ba« ®an)e, ba« feu^te Srbgefd^o^ au««
genommen, nod^ )iemli(i^ benu^bar.
S8on ben ®drten war ber Reinere am ©(i^lofeliofe (nur 14
Stuten groB) bem Stifter «Dlaubad^ (f 7. Sanuar 1816, 73 Sa^re
ölt) für einen läljrli^en ^ßa^tjin« oon 2 Sit^lr. 50 Stüber, ber
größere aber oon 86 V» Stuten an ffiülffing für 6 9tt^lr. ^ad6t
int 9»är} 1808 auf 12 Sa^re überlajfen worben. S)en ©raäplaft
vor bem S^lo^t^ore Ratten beibe gegen einen 3^"^ <»>" ^ 9ttl)lr.
jälirlid^ auf bie nämli^e 3eitbauer }u gemeinfd^aftlid^em ©ebrau^e
empfangen. ' 2lu8 ben betreff enben, nic^t über bie 3*^ ^^ ^fremb«
f)tix]i)aft ^inau8rei(i^enben 3ila(i^ti(i^ten erteilt nod^, bafe unter bem
4. 2luguft 1809 ein ^ieil be« etbgef^ojfe« bem ©^reinermeifler
6a«par Äemmeridj für jä^rli* 106 §rc«. 45 6t8. (= 33 SRt^lr.)
unb ber oon ÜJtaubac^ unb SBülffing nic^t benuftte SRejt be« erjten
Stocfwerf« bem E^irurgen 3oI)ann ©cbramm für jäl)rlt4 80 grc«.
65 6tä. (= 25 SRt^lr.) auf glei^faU« 12 3ia^re oermietet war.
') au($ oon ben (Mnft^Iu^mauem, „toelt^e iet(ä baS §ö^er gelegene
Xerrain ienaffenma^ig galten", toitb bie gUtt^e Setnat^fung bm^Ut.
150
^inftii^tlid^ ber ^amilie bet ftafleHane befl alten ^erren^offt,
beren oben (©. 18) flebad^t roorben, jum ©d^lujfe nod^ einige
SSemerfungen.
9lm 29. September 1297 fießelt SRitter ^ermann »on SSorft,
inbem er ft^ mit ber Slbtei S)eu^ »eßen jroeier ju feinem $ofe
aSorfi bet Seid^lingen gehöriger ^oljflewalten im SBoIbe ©rünfd^eib
»ergleid^t, mit einem geliänberten ©d^ilbe, roeld^er fec^a fogenonnte
SBinbmü^lenjlügel jeigt, bte in ber 9Jiitte be« SBoppen« von
einem ^erjfd^ilbe überbeA werben, genau wie bei ben Ferren
unb SKttem oon ©Her (Einer). 3ene ©ered&tfame aber »er»
tauften am 22. Sptil 1326 3iitter 9llf »on öücfefl^ouen (Hokis-
hoven), »o^n^aft jum SBorfte, unb beffen ©attin 3ba ben Seerbten
im SBoIbe ©rünfd^eib unter »n^ängung be« ^üdea^oüifd^en ©iegcl*
mit bem gifd&e red^tfl in ber oberen ©d^ilb^älfte.») Unb ebenfo
riegelt beim SJerfoufe be« $ofe« ©ud^en^eim feiten« ber Äat^arina
oamme $ane, äBittoe fiubtoig« SSogt« oon SüUborf an ba« Aölner
©omfapitel d. d. 13. 3uni 1373«) ber al« ©etfeel bejlente Stitter
2)ietrid^ oon bem SJorjle mit bem gleichen $ücfe«^OT)if(ften gifcf)=
Tiegel, ba« auf ber Umfd^rift bie SBorte „de Forste" erfennen
läfet. ©(QU fommt, bafe ba« nönilid^e SBappen mit bem gifdbe
im obem gelbe fid^ in bem »or au«gang be« 15. 3a]^r^unbert«
angelegten SBappenflammbud^e be« ©t $ubertu«=Drben88) al«
SBappen „ber »on gorft im Sanb »on bem Serge" finbet.
^iecnad^ fmb aller äBa^rfd^einlid^teit nac^ bie »on ^adr«:
nagen ober $ikife«^o»en mit ben bergifd^en »om äJorfle )u ^u«
aSorfl eine« unb be«felben ©efd^led^te« geroefen,*), fo bafe nad^ ben
»orliegenben urlunblid^en 35aten »ermutet werben barf, e« ^abe
ein SxdAq ber »on 53orfl im 13. Sa^r^unberte auf bem Qetttn'
^ofe ju öücte«roagen SBurjel gefaxt, bafelbft 3iamen unb SBappen
geönbert unb teilweife roenigflen«, wie ba« Seifpiel »on 1373 le^tt,
ba« neue SBappen oud^ bann nod^ beibehalten, al« man auf ben
alten Familiennamen jurücfgefommen war. S)ie garben be«
■) Z>aä @teg(( ^ai bie 2(genbe ,S. Adolfl de HokenshoTen'.
*) SacomBlet, Uth«nbenb>4 UI. 740.
^ 3n flopie auB bet StUte be« 16. 3a$T§. in bet gtaflii^ 3)To1ie>9teffe('
Tobif($en Sü(ioi^e{ ju @($lo^ fetten.
') SHe ^inweifung ouf biefen Sufammen^ong »etbantt bet Setfaffet ben
umfoffenben genealogifc^s^etalbif^en gfotf^ungen beS $ettn 2anbgen4KratS
ÄeHet^off JU asaffelborf.
151
SEBoppenS finb ncxi^ bem oorbejetd^neten Stammbud^e fo befd^affen,
bafe ba« geteilte ©(fttib oben ben Sifd^ (oieOeid^t Äarpfen) plbetn
in »lau, unten ein ßolbene« gelb jeigt 3n ber fielmjiet ift bet
ftlbeme gifd^ (in ließenber ©ejialt) »iebet^olt, übet bemfelben er=
^ebt ftd^ ein gebetbufd^ (SIou unb ©ilber). Unb fo ßema^nt aud^
bas SBoppen ber ^acfe8n>aget Sninifterialen') %1<M) bem alten
©erid^tafteßel (f. ©. 82) an bie einflige Sebeutung ber gifd^jud)t
am JDrte. ®ine ©meuerung beä heutigen ©tabtjtegelfl») im
[)i{lotifd^en ®nfte würbe unfere« (Srad^tens an biefes 3ßoment unb
bemgemäfe an gigucen »ie gatben ber beiben oorbfjeic^neten
SBappen, »ietteid^t aud^ nod^ an ba« ©parrenitegel ber alten <SbtU
Ejerten unb ®rafen oon ^üdeflioagen an}u(nüpfen Iiaben.
■) 3u ^tf*^ ^mtliensetufTen bfirften au($ bie (S^egotten Stonin oon
Sgüitiffottn (de Hoykesboye), Aellnet )ut Sutg unb beffen (Battin SRatgaret^a
)u tec^nen fein, neCc^e um 1801 oon bet 9C6tei Kttenfietg ^offUUten )u SRaC«
^eim am Sl^ein ju 3tnS befa^en, beSgieic^en Siittet 3>ietti(^ oon ^üdeS^ooen
(Hnkishoyen), S*^V ^ Uchinbe Sutg^bS oon Stoeroelbe fflt bie It5(ner
2)eutf(^>Ci:ben8>Jtommenbe 6t. ital^arina oom 2. Sugufl 1305, f. Sanbet
^ben, Utlunbcnbut^ bet ®ef(^(e($teS oon (Eloetfelbt, I. @. 134 S(m 24. S(pn(
1392 flBerttugen übrigens 9C(f oon bem Sotfte unb beffen ®aitin jtat^arina
bem $er|oge iBil^etm I. oon Setg i^ $au8 jum SBorfte im ftirc^fpiet Sel(^>
(ingen taufc^neife gegen $auB 9lüb(tng^ooen (Modelcboiyen) bei $ub6e(rat^,
nobei bet (Scfigenannte ebenfo nie fein D^eim iCietri^ o. b. SorfU mit bem
^de<^ooif(^en ^ifc^ftegel fiegette. !Ce< SKerfc^en SB3inbmft^(enftegeI8 bebienten
^äf bagegen Sieiric^ oon bem SBotfte 1356 unb 1357, Semb oon bem Sorfte
1441, ^ermann o. b. Sotfte, bete^nt mit 12 ®u[ben SRanngelb au8 bet
jtellnetei Sepenbutg, 1437 unb 1439, fomie beffen 9la(${ommen: ^einric^,
^etmonnS So^n 1488, ^etmonn, $einti($8 6o^n 1488 unb 1614. eemetten8:
nett eifc^etnt ouc^ no<^, ba$ ootgeba<^tet Xauf^oetttag be8 Softes 1392 oon
SHttet Stutget oon (Einet mitbefugelt i^.
*) &n Sieget bet ^tti^eit ^fideSnagen ifl fflt bie 3eit oot 1806 ni($t
not^juneifen. 3ut 3ni bet S^enib^enfc^aft {am baS gen5^n(i($e Sieget bet
atairieen (mit einem J, be)ie^enili(^ N a(8 ben anfangSbuc^^oben bet 9lamen
bet fianbeS^erten im Sc^ilbe) in Snioenbung.
^väfii>aUjäft 9»eldal»en.
L $tt <S>\itstxütn $ennann ®tiehtiker mU» $rnlitt ceoerlieren i^tm
Uer|0ge |Uw»lf »im f erg ni fctref Jes t^iwn plr 2500 (HlKÜim
tier;>fänlitten $i^Ut)ftö nnH ^tn^fitttl« |$flilu$^0iren. —
1409, 22. ^usii%
Wir Herman Oevelacker ind Druda elude doen kont
allen luden de desen brieff sullen sehen off hoeren lesen:
Also as die hoigeboiren fiirste ind furstynne her Adoulff
hertzouge zo dem Berge ind grave zo Ravensberge ind vrauwe
Yoland van Bare hertzougjnne ind gravejnne der lande
vurss: ansse lieue ind genedige herschafft ons schuldich syn
dirdehalff dusent gueder swarer ßynscher gülden van goolde
genge ind geve, daromb ind darvur dat sy ons yngegeven
ind zo underpande gesät ind gedain haven yre slos Hoekes-
hoyven so wie dat mit deme kirspele daeselffs mit allen
gülden renten zynssen peichten, mit vervalle ind upkoemyngen
ind mit den visscberyen up der Wipperen .gelegen is, as dat
mit anderen punten sulge brieve ons darop gegeven clairlicben
ynnehaldende ind uyswysende synt, so bekennen wir öffent-
lichen mit desem brieve vur ons ind unsse erven, so wanne
ind ap wilche zyt ymme jaire nu off hemamails as die vurss:
unsse genedige herschafft, yre Piuen off naekomelinge ons off
onssen erven de vurg: somme gülden betzaelen ind leveren
willent ind die vurss: slos ind kirspel van ons loesen, dat
sy euch zo allen zyden so wanne sy willent, doen moegent,
dat sullent sy, yre erven off naekoemelinge ons off onssen
erven vurss: den mainde zovoerentz laissen wissen. Off
ouch 80 wanne wir elude off unsse erven vurss: alsulgs ons
vurss: gelds nyet langer entberen enwillen ind dat van yn
weder haven willen, dat sullen wir yn, yren erven off nae-
koemelincgen ouch dry mainde zovoerentz laissen wissen.
Ind asdan uysgainde der dryer mainde, dat sy ons off wir
sy dat also as vurss: is,.hedden laissen wissen, so sullent sy,
yre erven off naekoemelinge alsulge vurg: somme dirdehalff-
dusent ßynsche gülden mit also vele der verscheenen ind
ungehaven gülden ind renten as vurss: is, as sich asdan nae
153
«tntzaele ind verlouflfe der vorledener zyt des jairs, daebynnen
die lojse geschege, geburde, zosamen an ejrnre gantzer som-
men ind an Rynachen gülden ons off unssen erven vurss:
in unsse sicher vrye behalt antwerden betzaelen ind leveren,
die wir ouch asdan sonder eynich vertzoch van yn nemen
ind entfangen sullen ind sullen yn die vurss: yre slos ind
kirspel mit yren zogehore, so wie sy ons die nn verpandt
ind oevergegeven havent, sonder eynicher hande ynnevall, so
wat knnne die ouch syn moichte, zurstunt in yre sicher ge-
walt wederomb oevergeven ind leveren, also dat sy der waill
geweldich ind meichtich synt, sonder argelist Vortme so
sullen wir dat vurss: slos Hookeshoyven yn yren erven ind
naekoemelingen ind yren vrunden van yren weigen bynnen
deser vurss: verpandongen zo allen ind yecklichen zyden
offenen, syn sich darop ind äff zobehelpen zo allen yren
willen so dicke ind so maenchwerff sy, yre erven off nae-
koemelingen off yre vrunde van yren weigen des gesynnende
oder bedorffende syn, also dat sy oiich asdan yre ind der
yrre kost aldae haven ind bestellen sullen, de wyle sy des
vurss: slos darzo also bedurffende ader gesynnende werent,
also dat wir vurss: elude ind onsse erven des sonder schaden
syn sonder ai^elist Vortme so ensullen wir vurss: elude
noch onsse erven nyemanden so wer der sy, van dem vurss:
slosse noch daryn schedigen oder schaeden zovoegen, dat
en sy dan mit nnsser genediger herschafft gueden wissen ind
willen, ouch sonder argelist. Alle vurss: Sachen, punten ind
artikele sementlieh ind besonder, so wie die vurgeschreven
syn, haven vrir Herman Oevelacker ind Druda elude vurss:
vur ons ind unsse erven vur in gueden truwen geloifft ind
gesichert, geloyven ind sicheren ind nae mit upgereckten
vyncgeren ind gestaifften') eyden lyff liehen zo den heiigen
geswojrren vaste stede ind unverbrüchlich zo halden ind zo
doen ind dar weder ouch nyet zo doen noch zo komen in
geynreleye wys sonder alrekunne argelist ind geverde, die
in allen inde yeckligen punteu vurss: uysgescheiden syn
sullen. Ind haven des in getzuich der wairheit unsser beider
siegell heran doin hancgen. Datum anno domini Millesimo
■) 2)ie Utf. §at gencarfften, toaä offenbar ©(^tetfcfe^tet tft.
154
qnadringenteBimo nono in octava asBumptionis b. Marie virginis
gloriose.
92a(^ bem Sefugetten Originate im StaaUaxi^ivi {u S^affetboTf.
n. (ÜBtrer^arU $frr pt Stmlntrs inüi ^ttxitnbtxq vtxjiäfitt mt$m
itx $fr|3tnnm|Tf, Hie er f\^ im Sien^ Urs $fr|0S9 IDoIf von
plti^-$er8 unH Heffen $0^$ $iqtrei^ pt $i^nUien komrnen
luffen, mtf Ute $jUfte feiner fYfmdirunnne nn ^lof nnD |init
$urg nn]> Den $tn^f)iielen ^iiDenommitlD, $iUtrit^^(raren intH
^nnlinsralie, fmirie an $i^l0|| unH ^tn^firiel ^Mtilfmtn mit
Her $e^ unH Dent |intte ^mmefeUi, nnter letrensUnglt^er ^n^-
rnng leHoi^ Des gongen |}fttnlitre|t^e«. — 1425, 24.
Ich Everhart here zu Lymburch und zo dem Harden-
berge doen kunt allen luden: Also as ich lange zjt bis her-
zo in dyenste des hogeborenen fursten und heren, hem
Adulphs hertzougen zo Quilge und zo dem Berge und graven
zo Ravensberge und des hogeborenen jonchem Roprechts
Boens zu denselven landen, syns soens, mynre genediger liever
heren und joncheren, und by yn geweyst byn und vaste
groisse bevele van yren gnaden Blossen und landen van up-
heven und ussgeven und vort van anderen yren treffligen
Sachen gehat und gehantyert haven und euch noch havende
byn, wilcher dyenste und bevele doch deselven myne genedige
here und joncher wederomb tgaen mich myt yren gnaden
sere truweiigen bedaecht und wael geloynt havent, also dat
ich des yren genaden nummerme vollen gedancken enkan
und daromb enboyven all mynre seien troist und heil dairynne
zobesorgen und zo bedencken, voert ende oflF ich ye in eynichen
zyden bynnen den sulgen dienste und bevele off darenbuyssen
bis her zo weder und tgaen aldere brodere und oemen der
vurss: mynre genediger heren und joncheren, weder sy
sementlich oder besonder oder weder yere lande oder lüde
gedain, mych versuympt oder vergessen hedde oder haven
moechte myt worden oder myt werken, oder so wie und in
wat maissen dat geschiet were oder geschiet moechte syn,
mich dairynne myt gantzer ynniger begerden tgaen de barm-
hertzicheit des Almeichtichsten heren, dem nyet verborgen
155
enis nnd tgaen de moder der barmhertzicheit sovoran und
vort tgaen de yurss: mjne genedigen heren nnd joncheren
zo bekennen nnd mich nnd myne sele davan zo ledigen und
zo qnjten, so bekennen ich ofiPentlich mit desem brieve vur
mich und myne erven und vort vur alle dieghoene, die dat
in ejnicher wjb vort antreffen moechte, dat ich daromb mit
grnden vurgehadden rajde, vryen moitwillen und van gantzen
gründe mjnre consciencien in afflegonge ind besseronge sulger
mynre verBumenisse zo troistp und hejle mynre seien den
vurgenanten mynen genedigen heren nnd joncheren, jren
erven und nakomelingen affgekurt gemynret gelaissen und qujt
gegeven haven de helfte von den summen gelds, darvur mjr
yrre, gnaden slosse nnd ampte myt namen de Byenberg myt
der vesten und den kirspelen zo Rojde vnr dem Walde, zo
Luyterinckusen und zo Remblincrojde und dat slos und
kirspele zo Hockeshoyven mit der alinger vesten und ampte
zo Bymefelt myt allen yren zogehoeren pandagewyse versat
verpandt ynnegegeuen synt und pands steent, und haven
daromb up deselve helfte van den vurgenanten summen gelds
der egenanten pandschefte gentzligen luterlichen und claclois
vertzegen, affkurten mynren laissen quyt geven, sagen und
vertzjen oevermitz desen tgaenwordigen brieff und myt alle
dem rechten vougen und manyeren, so wie ich dat alrebeste
gedoin sal und mach, also dat ich noch myne erven noch
nyemans van mynen oder van yrre wegen de egenante myne
genedige heren und joncheren, yre erven noch nakomelinge,
yre lande noch lüde umb alsulger affgekorter quytgegeven
und vertzegenre helften willen numroerme angesprochen noch
die an yn gevorderen ensullen noch daromb vorderonge oder
anspraiche an sy gelegen noch keren in eynicher wys, ond
sali darop zo den ewigen dagen zo vertzegen syn und blyven
ayn alle geverde. Und also dat daromb deselve vurg:
pandschaft, so wie de vurgenant und belegen is, vur de
andere helfte der verblyvender summen van der vurss: ver-
pandschafte myr myn leven lanck sunder affslach an derselver
summen und sunder eynicherhande rechgenonge davan in
eynicher wys zudoin und mynen erven oder denghienen
den ich die myt mynen brieven bewysende werden, vortan
verpandt syn und pands sal blyven stain, in alle der maissen,
156
as dat die brieve jnnehaldende synt, mjr van dem egenanten
mjme genedigen heren vur die gantze Biimme darop yur-
gegeven, die ouch vur die vorgenante bljvende Btunme in
jTi-e gantzer maecht syn und blyyen suIlen, also und so lange
bis dat die rechenschaft darop tusachen denselven mjnen
genedigen heren und joncheren und myr van derselver ver-
pandschaft und van der bljvender summen geschiet is und
bi» dat de egenante mjne genedige here und jonchere vur
sich, jre erven ond nakomelinge up die egenante pandschaft
und vor deselve blyvende summe enboyven de affgekurte
vurss: myr und mynen erven yre andere vemuwede besegelte
brieve in vurss: maissen und formen wederomb oevergegeven
und gelevert havent, asdan ouch de vurss: yrste briev^ up
die vurss: verpandouge vurgegeven maechtlois syn sullen,
engeynre kunne maecht oder vorderinge darvan nyet me
zohaven oder zobehalden in eynicher wys; und sullent den
vurss: mynen genedigen heren und joncheren, yren erven
oder nakomelingen weder oevergelevert werden ayn geverde,
beheltenisse aver vort myr und mynen erven alstdger mynre
verpandschaft van Kerpen und van Loymersheim myt alsulgen
zwen dusent Rynscher gülden van Heydenrichs wegen van
Oyre und der geloefden van Landsberge und vort andere
schotdt as der egenante myn genedige here myr verpandt,
versegelt hait und myr schuldich is in yrre gantzer volre
maecht sunder eyncherhande affkurtynge davan zu syn und
zo blyven, na ynneheltnisse mynre brieve myr darop gegeven.
Alle argelist nuwe vunde firpel quade behendicheit mit allen
und yeclichen behulpe beschnddenisse und excepcien geist-
lichs off wereltlichs rechts oder gerichts, so wilcher kunne
die ouch syn mögen, gesät off ungesat, und so wie man die
erdencken mach, de weder dese vurss: affkurtinge quytschel-
dinge und vertzichnisse den vurss: mynen genedigen heren
und joncheren, yren erven oder nakomelingen zo hinder und
myr oder mynen erven zo staeden syn moechten, de sullen
in allen desen vurss: Sachen gentzligen ussgescheiden syn
und darop gentzligen und luterlichen vertzegen syn und
blyven zo den ewigen dagen, ayn alle geverde. In Urkunde
und zo getzuge der wairheit und gantzer stedicheit alre und
yeclicher vurss: sachen so haven ich Everhart here zo Lym-
157
barg und zo dem Hardenberge vuras: vur mich und myne
ervenmyn aegel mit mynre rechter wist und willen an desen
brieff dein hangen. Der gegeven is zu Colne in dem jaire
unss heren doy man schreiff Dosent vierhondert zwentzich
und vunff jaire, des vierundzwentzichaten daegs des Augsts
maindtz, genant AagustL
9la($ bem Originale im Staattoti^io |u 2>üffeIi>0Tf. 3)a< &ve%el \^ ab.
III. Ptl^flm vm IßMtvbtti, ^mbtüt» $0^ noerfürt Hem
^tx}ttit pu^elm n. vm |filti^-f erg ülier Ute it^tn ein $ar-
b^nt oon 4000 ®ttlisaihtti, laut Des fingerflAtm $erfi^rHlnnt$9-
biUfs, tmpftm$titt Itfmturi^jtft tum ^i^ltff , ^einrlu^kett, ^xx^fifiitl
wtH llellnerri |$fidte$tita$m. — 1494, 16. ^bntttr.
Ich Wilhem van Plettenberg Remboultz seligen son dein
kunt, so as der durchluchtige hoegeboeren fiirst und here,
here Wilhem hertzouch zo Guyige, zo dem Berge, greve zo
Bavensberg here zo Heynsberg ind zo Lewenberg etc., myn
gnedige alrelieffste here mir nu dat sToss ind herlicheyt van
Hoekeswagen mit dem kirspell ind kelneryen ind allen renthen
nutzen upkompsten ind erfalle dartzo ind iugehoerende vur
eyn somme van gelde, nemlich vierduysent enckell bescheyden
gooltgnlden muntzen der curfursten by Ryne, guet an goulde
ind swür genoich an gewichte vur datum dis brieffs gemontzt
ind geslaigen erfflich verkoufft ingegeven verschreven ind
versiegelt hait up eyne wedergeldonge na luyde ind Inhalt
eyns besiegelten erffkoufTsbrieffs, mir syne fiirstUge genaide
daroever hait doin geven, wilch vurss: brieff van worde zo
werde hema beschreven voulcht ind luydet alsus:
Wir Wilhem van gotz genaiden hertzouch zo Guyige zo
dem Berge greve zo Ravensberg here zo Heynsberg ind zo
Lewenberg etc. doin kunt allen denghienen, die desen offenen
brieff sullen sien off hoeren lesen, offenbeirligen bekennende
overmitz diesen selven brieff vur unss unse erven ind nakoera-
linge, dat wir in eynen rechten steden erffkouffe recht ind
redelich verkoufft haven ind verkouffen vestlich ind erfflich
in crafft dis brieffs unserem lieven raide ind getruwen Wilhem
van Plettenberg Remboultz seligen son, synen erven off helderen
158
dis briefTs mit sjnen off jren wissen jnd gueden willen, dat
doch gejne fursten greven noch lantzheren sjn ensullen, die
ouch recht ind redeligen weder unss gegoulden haint, unse
sloBS ind herliche jt van Hoekes wagen mit nnsem kirspeU ind
kelneryen dartzo gehoerende ind mit alle desselven unss slosa
herlichejden renthen gülden schetzongen diensten wyeren
vjBscheryen wesen wejden moelen zjnsen pechten hoenran
capujnen brachen kurmoeden ind voirt mit allen rechten
nutzen upkompsten ind erfalle, so wa ind we dat allet in
nassen ind in drugen gelegen darin ind zogehoerende mit
allem da van, idt sj hj inne benant oeder unbenant, njt
affblyvende noch ujssgeschejden', wilch vurss: erffkouff
geschiet is vur ejne benante somme van gelde mit namen
vierduysent enckell beschejden .goultgulden muntzen der vier
kurforsten bj Rjne, guet an goulde ind swair genoich an
gewichte vur datum dis brieffs gemuntzt ind geslaigen, de
uns der vurgen: Wilhem van Plettenberg darvur jtzont an
eynre alinger ungedejlter sommen zo unsen willen ind
genoegen oeverlievert ind wail betzalt halt, de vort zo
unserem mircklichen nutze ind urber koemen sjn, davan wir
ouch vur unss unse erven ind nakoemlingen Wilhelm van
Plettenberg vurss: sjne erven ind alle deghiene, dat van yren
wegen antreffen [de] is off werden mach, loss ledich qwyt ind
wailbetzalt sagen, also dat der vurg: Wilhem van Plettenberg
vur sich ind sjne erven die obgenante sloss kirspel ind
kelnerye van Hoekeswagen mit allen yren zo ind ingehoere,
wie vurgecliert steyt, nu zorstont in yre hende nemen ent-
fangen halden haven, der van nu vertan erfflich ind ewelich
zo alle yrem nutze urber ind besten gelychs anderen yren
eygen proeperen erve ind guede geneissen ind gebruychen
Bullen ind moegen. Ouch so wir etligen unser diener, nemlich
Johan Bracken unsen lantschryver, Conrait van Heydelberg,
ouch den dryn onsen bussenmeisteren Johan Herman ind
Diederich as igligen van yn jairlichs etlich gelt ind haver
in dem vurss: unserem kirspell ind kelneryen zo heven, dein
verschryven haven, ist gefarwort, dat wir Johan ind Herman
unse bussenmeyster ind Conrait van Heydelberg vurss: des-
ghienen wir den as vurss: aldair verschreven, an anderen
ende verwysen sullen, damit Wilhem van Plettenberg nyt zo
159
«chaffen haven en saU, dan Wilhem sali den gemelten unserem
lantschryver ind Diederich unaem bussenmeister luyde yre
verschryvonge uyssrichtonge ind betzalonge doin, ind as ouch
uDse lantschryver ind Diederich unse bussenmeister affgain
ind der unser verschryvonge nyt vorder gebruychen, so sali
desghienen, jn beiden TerschreTen geweist ist, unss weder
anfallen ind Wilhem vurss: en sali sich damit nyet kroeden.
Vorder ist versehenden, so aa unse vurss: sloss vast abouwich
is, dat wir von nu vertan alle jairs aulchen bougelt, so zo
unss behoiff in unse beyde amptere van Meysenloe ind
Burnfelt jairs gesalzt wirdet, aa nemlich in iglich derselver
unsa ampte aeatzich Rynache achatzgulden, zo unserem aloss
Hoekeswagen vurss: zo verbouwen etlige jair lanck koemen
ind Wilhem ran Plettenberg hantreychen doin willen, umb
dat vurss: sloss weder in noitbouw zo brengen, ind sali
Wilhem van Plettenberg vurss: unss ran aulchen gelde, wir
"wie Turss: zo dem bouwe ordineren ind betzalen laissen,
altzyt zo unserem geaynnen unaa rechentschafft ind bewyss
doin. Ouch sali Wilhem ayne erven off helder vursa: dat
obgenante sloss na noittorfft up syne kost mit wachen ind
anders doin hoeden ind verwaeren; wir hertzouch etc. vurss:
liain ouch vur unaa unae erven ind nakoemlingen hyinne
uyaabehalden, wanne ind zo wilcher zyt unaa gelieäl, even-
kompt ind gelegen ayn wirdet, dat wir aadan dat rurg: aloaa
herlicheyt kirapell ind keinerye van Hoekeawagen mit alle
^rem zo iud ingehoere Turgeroirt van Wilhem ran Pletten-
berg, synen erven off helder vuraa: weder an unaa gelden
ind ledigen moegen mit vier duyaent enckell beacheyden
goultgulden muntzen der curfuraten by Ryne, guet an goulde
ind awair genoich an gewichte wie vuraa. Ind aa wir de
wedergeldonge alao doin, dat aullen ind willen wir, unae erven
ind nakoemlinge yn mit unaen offenen brieve eyn halff jair
zovoir up doin achryven an den portzen der burch zo
Hoekeawagen; ind zo uyaagange dea halven jairaa sullen ind
willen wir in de vier duyaent gülden vuraa: an eynre gantzer
alinger ungedeylter aommen in yre vry sicher behalt ind
gewalt kommerloia ind unbeawert van alremallich eyne mit
den erachenen renthen nutzen ind erfalle, vort wat yu dan
allea andera, Inhalt dia brieffs na belooffe der tzyt erachienen
I(i0
•
were, zo yren genoegen doin lieveron ind wail betzalen laissen
in der stede eyne Colne oflf Syberg zo yre koer; der weder-
geldoDge in maissen vutbb: zo geschien sy unss nyt weygeren
noch zo weder syn en sollen in gheynreley wyse; ind so lange
wir^ unse erven ind nakoemlinge in de upschriffi; ind de
oeverlieveronge ind betzalonge der vierdaysent enckell
bescheyden goultgulden muntzen der curfursten wie vurss:
steyt ind der erschienen renthen nutzen ind erfalle vurgeroirt
nyt en doin, ensullen noch enwillen wir den vurss: Wilhem
noch synen erven oeder helder dis brieffs vurss: van dem
vurss: sloss ind herlicheyt Hoekeswagen noch van den alingen
renthen gülden nutzen ind erfalle vurgemelt nyt entweldigen,
davan wysen oeder entsetzen, entweldigen oeder entsetzen
laissen omb allet dat wir zo yn zusprechen mochten haven
off umb eynicherleye saichen wille, de geschiet syn off
umberme geschien moegen. Ouch ist >gefurwart ind beredt,
dat wir unse erven ind nakoemlinge de wedergeldonge in
maissen vurgecleirt, dwyle ind so lange Wilhem van Pletten-
berg im leven ist, nyt doin ensullen noch enwillen; dan as
hie doitzhalven affgegangen is, dat got lange vristen wille,
asdan ind nyt ee, sullen ind moegen wir de wiedergeldonge
in vurgeroirter maissen doin. Ouch so sali der vurg: Wilhem
van Plettenberg, syne erven off helder, dwyle sy dat vurss:
sloss ind herlicheyt inne haven, alle ander amptluyde alda,
nemlich schoultis boeden dienere ind knechte setzen ind
untsetzen an ind äff, so dicke ind mannichwerff des noit
gebort, deselven ouch dem vurss: Wilhem, synen erven off
helderen geloeven ind sweren sullen hoult getruwe gewartich
ind gehoirsam zo syn ind zo blyven bynnen zyde dieser
verschryvonge, as yn zo dem yrem ind unss unsen erven
ind nakoemlingen zo unser wedergeldonge allet in müssen
vorgeroirt Des gelychen sullen ouch de bürgere scheffen
ingesessen ind undersaissen gemeynlich der vryheyt ind
gantzen kirspels van Hoekeswagen vurss: doin. Vort so
sullen Wilhem van Plettenberg, syne erven off heldere vurss:
dat sloss ind herlicheyt Hoekeswagen mit allen zo ind
ingehoere vurss: getruwelich na yre macht ind besten synnen
ind vermoegen verwaeren ind regieren ind eyme igligen der
des gesynnet, lantrecht ind scheffenurdell wederfaeren, ouch
161
de foeren ind pele, hoicheyt ind herlicheyt deBaelven slou
np allen enden tmwelich behalden na alle yre macht ind der
np geynen steden nyt laiseen verkartzen noch vermynren,
daroever Wilhem vnna: unss hulde ind eyde vnr sich, syne
enren ind helder vnrss: gedain, tmwe ind hoult co syn ind
allet dat zo dein ind zo halden as vur ind na hyinnen up
yn geschreven steyt. Ouch sali Wilhem van Plettenberg,
syne erven oJOF heldere varBs: in dem yarss: bIoss herlicheyt
firyheyt ind kirspell van Hoekeswagen vurwarde ind geleyde
macht hain zo geven, ouch gebot ind verbot zo dein, ind
doch dainpen nyssgescheyden deghiene, onse vyande oJOF op
unser lande off undersaissen schaiden geweist, des sy noch
nngesoendt ind ungescheiden weren, ind ouch dieghiene den
wir geieydtz geweygert hedden off geweygert wulden hären.
Ind off Bulchs unwissentlich geschege ind wir in dat ver-
kondigen Hessen, sullen sy yn dat geleyde nngeverlich eynen
dach ind nacht zovoerentc upsagen, enwech zo zehen laissen.
Were oach saiche dat Wilhem van Plettenberg, syne erven
off heldere vnrss: yre knechte off yemans anders van yren
wegen alda yemant antasten off gryffen ind dat idt sich dan
also vemngeluckte, sonder vurrait ind upsatz, dat yemantz
in sulcher geseheffte wondt oeder lam wurde off doit bleve^
80 wie dat ouch zoqweme ind üeh machen wurde, des aullen
Wilbem, 8)110 erven off helder vorg: ind yre knechte ind
vort alle deghiene de darane hantdedich weren, van unas
unsen erven ind nakoemlingen unbededingt ind sunder alle
anspraiche syn ind blyven zo ewigen daigen, daromme geyn
arch noch Unwillen an sy zo leigen zo haven noch zo laissen
geschien in gheyner hande wyae; ind wat laat ind Unwille
■y davan hetten off krygen wurden, aullen wir yn van stont
a&tellen zo yrem gesynnen, ind wir unse erven ind nakoem-
Unge sullen ind willen ouch den vursa: Wilhem, ayne erven
off helder vnrss:, dwyle sy zo Hoekeswagen van macht dieser
verschryvonge in maissen vnrss: aynt, verdedingen verant-
worden na unserem vermoegen, da yn dea noit is, so verre
wir yre zo eren ind recht mechtich synt Ouch ensullen
Wilhem, syne erven off helder vurss: geyne vehede noch
kriech uyaa dem vuraa: sloaa foeren noch hanthaven buyaaen
imaen beaonderen conaent ind willen. Ouch aullen Wilhem
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van Plettenberg, syne erven off helder vures: alle verschry-
vonge verdrage bevell geboede uysstzehen ind foulge, ao
wir, unse erven ind nakoemlinge angegangen ind gemaicht
ind gedain hedden ind noch doin werden, mit Hoekes-
wagen vurss: gelychs anderen unsen amptluyden ind under-
saissen halden ind nakoemen. Ind were ouch sache, dat dat
vuras: bIobb herlicheyt ind vryheyt Hoekeawagen off eyniche
gebuchte off guede dartzo gehoerende off dat eyniche, bynnen
den vurBB: bIobb herlicheyt ind kirapell geaesBen ind woen-
hafftich weren, verbrant, gefangen ind geachedicht wurden
bynnen dee Wilhem, ayne erven off helder vuraa: dat vuraa:
aloaa ind herlicheyt in vuraa: maiaaen inne betten, off dat
eynichen yre have ind guet genoemen wurde, idt were in
veheden off andera, des enaullen Wilhem, ayne erven off helder
vuraa: neit zo doin noch zo achaffen hain ind davan ouch
van .unaa unaen erven . ind nakoemlingen unbedadingt ind
Bonder alle forderonge ind anapraiche syn ind blyven,
una davan gheyn richtonge noch keronge achuldich syn
zo doin, doch alao dat aulcha vuraa: Wilhem, ayne erven
off helder vurg: altzyt na alle yrem vennoegen underatain
aullen zo keren ind zo weren. Vort were aaiche, dat got ver-
hoede, dat dem vuraa: Wilhemj aynen erven off helderen
vuraa: unse alosa ind herlicheyt Hoekeawaegen in eyuicher
maiaaen entweldiget off affhendich gemaicht wurde, buysaen
yren willen, intbynnen ay dat vuraa: aloaa ind herlicheyt in
vursa: maiaaen inne hetten, ao wie dat ouch zo qweme, so
willen ind aullen wir yn dat up unse koat ind anxt aonder
yren achaiden weder inwynnen ind ingeven bynnen deme
iraten vierdell jairaa, asbalde wir aulcha vememen off daromb
van yn eraoecht woerden, dartzo ay unaa ouch getruwelich
na alle yrem vennoegen helpen aullen. Ind off wir unae
erven ind nakoemlinge dea alao nyt endeden noch gedain
konden, ao willen ind aullen wir, unae erven ind nakoemlinge
van atont an na uysagange dea vierdell jairaa vursa: aonder
langer vertzoch in^) ander unaer aloaa in unaem lande van
dem Berge gelegen ingeven, damit ay yra heufitgeltz jaren-
renthen nutze ind verfalle ind vort alles anderen yra gebrecha.
') ©0 boS Dtiginol. 3" tefen: in (i^nen) ein.
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na Inhalt dis brieffs wail sicher ind gewyss gynt. Ind off
Wilhem, Bjne erven off helder vurss: in eynichen zokoemen-
4en zyden in diese verschryvonge gedragen wurde, also dat
aj zo yre renthen nutzen verfalle ind anders in obgenanter
maiasen zo dem eren nyt koemen noch betzalonge kiygen
«nmoechten, indem sulchs sUnder yre schulde geschege, so
geloeven wir hertzouge vurss: vur unss unse erven ind na-
koemlinge dem vurss: Wilhem, synen erven off helder vurss:
zo jrem gesynnen van stont an so vill renthen nutzen ind
verfallen, as yn vur verschreven is, in unsem lande van dem
Berge zo bewysen ind zo verschryven, also dat sy des eren
vuns: umber waill sicher ind eyn guet benoegen haven sullen
sonder eyniche indracht off wederrede. Were euch saiche,
dat der vurss: Wilhem, syne erven off helder e vurss: bynnen
dat sy also zo Hoekeswagen in vurss: maissen synt, eyniche
verlost off nederlaige umb des vurss: sloss herlicheyt ind
kirspell willen zo beschudden ind zo verdedingen hetten off
leden, davan willen ind sullen wir, unse erven ind nakoem-
linge yre guede heuffüuyde syn ind sy davan schadeloiss
halden. Ind off sy euch in sulchen geschefiten emant veyngen
off nedertzoegen, sullich gewynn sali unse syn ind zo der
nederlaigen ind verlost vurss: dienen ind unss zo staiden
koemen, off sy der gehadt ind geleden hetten; doch also dat
derselve Wilhem, syne erven off helder vurss: nmb sulcher
verlost ind nederlaigen willen uns, unse erven ind nakoem-
linge mit dem vurss: unserem sloss ind herlicheyt van
Hoekeswagen vurss: in der affgeldongen vurgecleirt nyt pen-
den ensullen, sonder unss zo allen zyden vur de vurss: heufft-
somme der vier duysent gülden vurss: mit den gantzen renthen
nutzen ind verfalle, vort van allen anderen yren gebrechen
na luyde dis brieffs vurss:, uyssgescheyden alleyn de verlost
ind nederlaige vurss:, zo wedergelden geven, in alre maissen
wie vurss: steyt Ind wanne de affgeldonge ind betzalonge
dairvan in viirss: maissen geschiet is, so sullen sy unss ouch
dat vurss: unse sloss ind herlicheyt Hoekeswagen vurss: so
dat dan gelegen were, .eyne mit desem intghainwordigen
brieve wedemmb lieveren ind sunder eynich vertzoch in
unse ind unser erven oder nakoemlingen hende stellen. Ouch
were saiche, Wilhem van Plettenberg syne erven off helder
u*
164
-vans: jre knechte off gesynde off sna jemantE v«n yr^K
•wegea emant antasten off fiengen, die sie mit eren nyt haldea
«nmoehten, die solleD ind mo^;en aj loss ledich ind qwyt
scheiden soader onsen, imaer erven off nakoemlingen oom
off wederrede. Offs oaeh in xokoemenden zjden van aoeden
syn wurde, dat men nmh krege ind wilder leaffe wille me
Injde dan sost so perde oeder eo yoesse so Hoekeswa^pen
haven ind halden moeste, snlchs sollen ind willen vir up
unse nnser erven ind nakoemlingea kost da versoigen doiiv
bayssen ^Ihems van Plettenberg, synre srren off helder vnraa:
mirkligen hinder off schaiden. Off oach iinss, nnsea «rven
ind nakoemlii^en in zokoem^idan zyden van noeden were
des vnrss: sloss so gebmyehen ind darane offiionge gesjnnen
liessen, solchs sali altayt zo unsserem gesynnen sonder w^-
geronge geschien, oach sonder Wilhems, synre erven oflT
helder mirkligen schaiden. Ond» hain wir erionfit ind aoge-
büssen, off eynche gnedere off reothe ind golde van onsen viir>
faeren oeder nnss yemantz anders nyss onsen vorss: kirspell ind
kebieryen verschreven weren, de up a£^^donge oeder weder-
koTiffe stoenden, dat Wilhem van Plettenberg, syne erven
off holdere vnrss: de, inhidt der versduyvongen, da van
melden, an sich loesen ind ledigoi moegen vor solchen gelt
de verschreven synt, der so geneyssen ind zo gebroyehen
bis zo der affgeldongen vorss:, by also, dat wir, onse erven
ind nakoemlingen yn solchen gelt, sy vor de iogeloesde
guedere in vorss: maissen oys^^^ven hedden mit den renthen
davan koemende na belooffe der zjrt, as wir sy van Hoekea-
wagen, we vurgeroirt, weder gelden ind ledigen werden^
oach weder doin geven, wail betzalen ind voolgen laissen
sollen ind willen. Vorder hain wir verwillkht dat solchen
zwey guedere in unserem vorss: kirspell gelegen, dat eyn
der dyrll ind dat ander Berchuysen genant, as zween doisto'
junfferen, de ein van Plettenberg ind de ander der Sprengen
eyne, yre levenlanek zo gebroyehen verschreven synt, na der
vorss: iunfferen doede an den gemehen Wilhem van Pletten-
berg, sjrne erven off helder vurss: koemen ind vallen snllen,
also zo verstain, asbalde der innfferen eyne off sy beyde
doitzhalven affgegangen syn, dat asdan Wilhem van Pletten-
berg, syne erven off helder vorss: solchs goetz, yre i^igtt
165
<la gehadt ind gebraucht we rona: Tort haven geaejtaea
ind gebruychen, in ab« maiaiitiii wir vnr dieser verachiyrooge
«elffs hedden moegen doin sullen iad mo^en, so lange bj
fioekeswaegen in vnru: maissen van unas innehayen ind i^t
laager. Doch mit siik^in vnderscheyde, so as Thomas vaa
Medmen onse diener ind buBsemeister selige ind syn elige
nagelaissen haysfrauwe ind kyndere dat ynrgenaate gaet eo
Bert^nysen van den ohgenanten ionfiiBren derselven innfferea
le venlanck zo pachte ind Thomas ind syne hnysfiraawe vurss:
4larap eyn nawe hayss geboawet hayen, so wir Thomas in
«yme leven so hain dein si^en, in ind syn huysfiranwe ind
kindere na der Torss: iunfferen doede by dem vorg: guede
vor den pacht, sy den iunfferen jairss daran geven, erfflich
zo laisa«!, daromme willen wir, dot der obgeaairte Wilhem
^an Flettenberg, ^ne erven ind beider vorss:, as in dat gaet
zo Berohnyssen in vnras: maissen so yrea henden koemen
-wirdet, dan Thomas vnrss: nagelaissen huysfiroiiwe ind kyndere
by demselven goede ind dem pachte daran, as sy dat van
den jonfferen, we vurss:, haven, vort erfflich laissen rad
halden sullen. Were ouch saiche, dat diess brieff nass,
locherich off alsas gebrechlich an schrifften siegelen off
an eynichen anderen sachen, worden off boichstaven geean-
-cellieirt, geqwat off eynicher ander wyse verwarioist ind nyt
volsi^elt befonden wurde, daromme en sidl he nyt de mynre
mo^e aeder macht haven, sonder hie sali in aller maissen
syn, blyven ind gehalden werden as eyn reohtsehaffien brieff,
'der mit allem geyn gebredi zosagen oder suspicium hait
ind zo gesynnen des vurss: Wilhems van Plettenbeig, syare
•erven off helder vurss: willen ind sullen wir, unse erven ind
nakoemlinge yn asdan eynen nenwen besi^elden brieff doin
^ven, inhaldende van werde zo werde ind in ab-e maissen
•dis brieff deet, innehdt ind uysswyst, und des wairligen tran-
^umpten off vidimus, hie uyss ind heroever gemacht, gentzligen
JH> geleuveiL Alle ind iglige der vurss: saichen ind punten
geloeven wir Wilhem hertzouch zu Guylge zo dem Berge
^reve zo Ravensberg here zo Heynsberg ind zo Lewenbeig
-etc. vurss: vor uns, unse erven ind nakoemlinge by unser
fdrstliger truwen ind eren waer vast stede ind unverbrochligen
zo halden, darweder nyt zo doin, doin doin, laissen geschien
166
oeder schaffen gedain zo werden umb eynche saichen de
geschiet syn off umberme geschien mo^en, sonder alrekonne
argelist indracht byndemisse ind geverde, de in alle dis
brieffs punten gentzlich ind zomaill uysagescheiden syn ind
blyven Bullen. Ind dis zo Urkunde der wairheyt ind gantzer
vester erfflicher stedicheyt hain wir hertzouch etc. vurss:
unse siegell vur unss unse erren ind nakoemlinge an desen
brieff dein hangen ind zo noch meire künden haven wir
geheyschen ind bevoelen, heyschen ind bevelen overmitz
deaen brieff unsen lieven reden ind getruwen Johan van
Nesselraide here zom Steyne unsserem lantdrosten, hem
Bertram van Nesselraide here zu Erensteyn unserem erff-
marschalck unss lantz van dem Berge, here Wilhem van
Bemsauwe unsem amptman zo Steynbach ind Portze rittere,
ind Geirhart van Berge unsem hoiffineister, yre siegele by
dat unse an diesen brieff zo hangen. Des wir Johan van
Nesselraide lantdrost Bertram van Nesselraide erffioiarBclialck,
Wilhem van Bemsauwe ind Geirhart van Berge vurg:
bekennen wair ist ind gern gedain haven van geheysch ind
bevele unss gnedigen alrelieffsten heren hertzougen zo Quylge
zo dem Berge etc. vurss. Vorder heyschen ind bevelen wir
unsen schoultis scheffen ind geswoeren unss gericirtz zo
Hoekeswagen, dat sy na luyde ind Inhalt dieser verschryvonge
Wilhem van Flettenberg synen erven ind helder vurss: vur
sich ind unse ondersaissen gemeynlich des vurss: kirspels
geloeven ind sweren hoult getruwe gehoirsam ind gewartich
zo syn, demselven Wilhem, synen erven off helder zo dem
yren und unss zo unser wed^rgeldongen wie vorgecleirt. Des
wir schoultis scheffen ind geswoeren des gerichts zo Hoekes-
wagen vurss: bekennen vur unss ind vur unse nakoemlingen
ind geloeven alle punten dis brieffs vurss: vur unss ind de
undersaissen vorss: gemeynlich as getruwe underdanen iuncher
Wilhem van Flettenberg, synen erven oeder helder vurss:
hoult getruwe gehoirsam ind gewartich zo syn ind darup
eme hulde ind eyde gedain. Ind as wir dan geyn eygen
scheffendomps siegell enhaven, so hain wir scheffen ind
geswoeren vorss: gebeden den eirberen Weynmar van Paff-
raide schoultis zo Hoekeswagen vurss: syn siegell vor sich,
unss ind de undersaissen vurss: gemeynlich an desen brieff^
167
zo luuigen. Des ich Wejnmar schoultiB vurss: bekennen
wair ist ind mjn siegell dis zo Urkunde der wairbe^t van
gebeysacb ind bevell onss gnedigen alrelieffsten beren vurss:
vnr micb de scbeffen geswoeren ind unse mitburger ind
undersaisaen gemejnlicb vurss: umb beden wille derselver
zo g«tzuyge alre vurss: dinge mit an desen brieff gehangen
hain. Gegeven in den jaeren as men schreyff na der geburt
miBs heren Duysent vierhundert ind vier ind nnyntzich uff
den sondach Invocavit in der vasten.
So bekennen ich Wilhem van Plettenberg vurss: vor
mich mjne erven ind behelder des vurss: erffkouffbrieffs myme
genedigen heren vurss: sjnre {iurstiiger genaiden erven ind
nakoemlingen der wedergeldonge des sloss ind herlicheyt
van Hoekeswagen vurss: ind alre andere punten, inhalt des
vurg: hemageschreven erffkouffbrieffs, mich myne erven ind
heldere brieffs anroerende altzyt gehoirsam zo sjn. Dis alles we
vtutsb: hain ich mym genedigen lieven hem vorss: in gueden
sicberen trawen ind in rechter eydtatat geloefft ind geloeven
vestlich in crafft dis brieffs vast, stede lud onverbrochen zo
halden, dar nummenne nyt weder zu doin noch geschien
laissen in ghejnreleye wyss sunder alle geverde ind argelist.
Des zo Urkunde der wairheyt ind gantzer vaster stedicheyt
hain ich Wilhem van Plettenberg vurss: myn siegell vur
mich, mjne erven ind behelder des vurss. erffkouffbrieffs an
diesen breff gehangen. Gegeven in den jaeren unss heren
ind uff denselven dach as hye vur in desem ingeschreven
myns gnedigen lieven heren erffkonffbrieff geschreven steyt.
Sla4 bem beftegetten Originale im eiaottor^ioe }u 3)ftf[eIborf.
rv. Ij^inm Siitfitt §0^ fa Clrot mtU itr^jg mra |tftlü^-f nrg
brarkmüitt mt mit Itm Ißfavibm^obn ja ^Mtsmusm, §ttf\ftm
dwü»«, mtsm kanlirfjtr f^ttfttüxms >« §^i»^t8 settt^tat §«:-
tnUrjjnntg. — 1513, 19. $tbvm.
Wir Johan van gotz genaiden altate son zu Cleve
hertzonch zum Ghiylge zu dem Berge Grave zu der Marcke
zu Ravenssberg ind zu Eatzenellenboigen etc. doin kunt:
So as unse lieve getruwe Steffen Quaide unse slofl ind kirspell
168
zu Hoekeswagen ran dem hogebom fönten unsem vmnt-
Kchen werden lieven heran ind yaider heren Wilhism
hertzogen zu. Gayige zu dem Berge ind graven zu Saven»-
bei^ seliger gedechtnysse Inyde syner lieffden yerschryvongen
inne hait ind want wir dan bericht worden, dat dem genanten
onserm sloQ vorder bouwes van noiden sy, bekennen wir
daromme öffentlich myt diesem brieve vwr uns, unae erven
ind nakomlinge, hertzogen zu den Bei^, dat wir Steffen
Quaiden vurss: gegont 7erwillichtindzugelüs8enhayen, gönnen
verwilligen ind zulaissen vestlich in crafft dis briefb, dat he
noch vierhondert enckel bescheiden gooltgulden an unserm
sloß boven dat ghiene eme van unserm lieuen heren iad
vaider vurg: hybevoir dairane zu verbouwen bewillicfat iad
verschreven ist, verbouwen sali ind mach, da des an dem
vurss: unserm sloß am alremeisten ind besten van noiden sym
salL Ouch sali Steffen vurss: van den vieriiondert golden
die he we vurss: verbouwen wirdet, unss unsen erven ind
nakomlingen hertzogen zu dem Berge eirberlige rechenschafft
ind bewisonge dein, dat de waill ind noitturfityncklich ange-
lacht ind verbouwet werden. So uns ouch durch doit Johan
Braeken uns lantsduyvers selige etlich g^t zu onaem Aoü
Hoekeswagen gehörende genant dat houltzgelt angefiillen, dat
Steffen Quaiden nyt verschreven gewest ist, bekennen wir
vorder in diesem selven brieve vur uns unse erven ind
nakomlinge vurss: dat der vurg: Steffen uns no off hode
datum zum unser begerden an barem gelde overgelievert ind
gehantreicht hait VI" enckel bescheiden goultgnlden goet van
goulde ind uprecht an gewichte; darvur sali he dat vurg:
houltzgelt van nu vertan inne behalden ind gebruchen as
andere renthen gülden nutzongen ind erfalle luyde imslieven
heren ind vaiders vurg: verschryvongen up Hoekeswagen
sprechende, ind dairtzo hain wir Steffen Quüden vurss: zoge-
sacht ind versprochen, zusagen ind versprechen in demselben
brieve dat wir in noch syne erven aider helder der vurg:
verschryvongen up Hoekeswagen nyt davan loesen wisen noch
untsetzen ensullen noch enwillen, wir haven in irst ind
vorhyn de vierhondert gülden van dem bouwe, indem de na
bewisliger rechenschafft verbouwet weren, ind de VI" golden,
he uns nu bar overgelevert hait, we van beiden vurss: gemelt
169
steit, macht aamen duysent enkell bescheiden gooltgnldeB
snsampt der heofibommen ind anders, mise lieve here iad
vaider ynrg: vur datnm dis brieffs Steffens varss: vtwfaren
ind demselben Steffen up Hoeckeswagen verschreven gehat
hait, — an eynre alyi^r imgedeilter sommen wedergegeven
overgelievert ind waill betzalt Sonderiich ist tnsBchen uns ind
gemelten Steffen Quaiden bekalt ind affgeredt, dat wir in noch
syne erren van Hoeckeswagen durch ymant anders njt affloesen
laissen en willen noch ensullen, dan wir unse erven ind
nakomlinge vurss: moigen aj Inyde der vurss: ind dieser
unser verschryvongen affloesen myt unsem e^gen properen
gelde ind in unser selffs behoiff wan uns ind in evenkompt
ind gelegen syn wirdet ind sust nymante anders noch euch
in nymantz anders behoiff. Wurde euch deaer brieff nas«,
loecherich an siegelen off boeckstaven, geqwat geletzt aider
in ander wise yerwarioist verbrant off verloem, so sal men
altzyt geware vidimus off transsumpten heruyss ind over
gemacht geloven geven. Alle ind iglige vurss: punten ind
articnlen geloven wir Johan altste son zu Cleve hertzouch
zum Quylge zu dem Berge grave zu der Marcke zu Raven»-
berg ind zu Katzenellenboigen etc. vurgenant vur uns unse
erven ind nakomimge hj unsem fürstlichen truwen ind eren
Steffen Quaiden synen erven off helder vurg: wair vast stede
ind unverbrochen zu halden, daby zu laissen ind zu hant-
haven, darweder nyt zu doin laissen geschien aider schaiffen
off verbeugen darweder gedain zu werden, sonder alrekonne
argelist Dis in urkonde der wairheit ind gantzer vastar
stedicheit hain wir unse siegell vur uns unse erven ind
nakomlinge an diesen brieff doin hangen. Ind zu merer konden
hain wir geheyschen ind bevolhen, heischen ind bevelhen in
diesem selven brieve ünsen lieven reden ind getruwen Wilhem
van Nessebraide here zu Erensteyn, unseren erffmarschalck
uns lantz van dem Berge, Robert van Plettenberg unsen hoiff-
meister ind Berthram van Luytzenroide unsen marschalck ire
siegell by dat unse heran zu hangen. Des wir Wilhem
van Nesselroide erfimarschalck Robert van Plettenberg hoff-
meister ind Bertram van Lutzenroide marschalck vurg:
bekennen dat wir unse siegele van geheisch ind bevelh uns
genedigen alrelieffsten heren ind lantforsten etc. vurg: zu
170
vorder kontschaft der wairheit hiran gehangen haven.
Gegeven zu Hamboich in den jaren uns heren Duysent
vnnffhondert ind druTtziehen, uff den neisten saterstach na
dem aondage Inyocavit in der vasten.
9la($ ber gleü^teitigen S^fc^tift in ben Canaae Montenses 1611 — 1621,
foL 77—78 (Staat8ar«^i» gu SJAffelborf).
V. ^tt}ts pu^jlm ni. Mn |ttiu^-®Injj-f res »erfi^rttlrt Im
irplq^t (Svtlfta vm ^aiit± mt lettonde mn 400 ®^Ir. onf
liu ®mkSttfte it» |itnt$ D&itu$nnise»-f umeftlli.
1575, 23. Ifjnnber.
SSon ®ottea ®naben vnv Sßil^elm ^er^og p ©ülidb, Sleoe
unb S9er0, ®raoe ju bet äJitart unb äfaoendbetg, $etr p 9iaoen«
fiein, t^un hinbt unb befennen offentlid^ mit bifent brieff uot uns,
unfere 6rben unb 9tac^Iommen, ba« toir betn toolgebotnen unferen
lieben Sleuen unb getrumen, ^ßl^ilipfen Otaoen ju SBalbed oier«
'^onhtxt t^alet, jebem ab jioei unb fünfzig albus curtent, jarlid^er
Seibpenfton fein lebenlanl oetfd^tieben ^aben unb oetfd^reiben ^ie^
mit unb in ctaft biefeS brieff«, als oot ein fummen Pfennigen,
nemblid^ bie metbe oon uiettaufent t^alem, jeben ab jmei unb
fünfzig albus Solnifc^ geted^net, bie mit Jtönig« unb 9ieid^8t^aletn
belacht unb }u ^anben unfetd ©ulid^ifd^en Sanbttentmeiftete unb
lieben getnnoen Oet^arbfl uon aJiegen ju unferm be^ueff geliebelt
unb Dort in unfern unb unfer lanbe- nufe unb urbar geliert unb
getoanbt fein, baoon mir obgnanten unfern 9leoen lo^, lebig unb
qioeit fagen unb une guter uberlieberung bebanden, toeld^e our^:
3anente wir auf unfere gulbt, rent^en unb auftompfhn unferfl
älnibtö ^uededtoagen unb ^omfelbt beneift ^aben, unb t^uen
folid^d ^iemit unb in craft biefe« briefe, alfo bas unfer Siidjter
unb Odbt^eber bafelbjl juiqeit gerurtcm unferm Sfleoen fein leben=
langt bie obgemelte oier^onbert t^aler ober ^toei unb fünfzig albus
oor einen jeben gered^net baDor an anberer gangbarer harter ftlbern
munden, tirie bie jarlic^« auf bie Qnt al« bie penfion fellig, in
unferm gürfient^iumb Serg genge unb gece ift, »on unfertroegen
liebem, ^anbtreid^en unb bemalen foll, baoon ber erfter termein
auff e^flag be« lunftgefl fed^aunbriebenfeigflen 3ar« ober binnen
ben negften oier^e^ien S^agen bamad^ umbfangen, unb fo oortan
iorliäö auff biefelbe jeit fo lange unfer ^teot im leben fein toirbet;
171
ban xoan bct Xlmed^tig ^m aus bieftm tettli^en leben beiueffen^
foü angelegte leibpenfton ber oter ^onbert t^alet aud^ t^obt unb
bte ^ubtfumme bet stet t^aufent t^alet^ uns^ unfern @iben unb
^iad^tontmen genftUd^ oetfaHen fein unb bleiben. SeveUjen bemnac^
bit ^ernuxn $abfl unfettn tilgen unb mi) bir lommenben
©d^Iteiffen ju ^uedesnagen, auc^ Slid^tem unb ®elt^ebem ju
Somfelbt/ bas 2lt obgenantem unferm Seesen @taf ^^iltpfen von
993a(bed bte oiet ^onbert t^aler obet bte xtüftt netbe baour^
»te obgemelt^ iatlid^e auff bte benante jeit unb tennein oon bem
unfern entrid^tet unb uns mit feinet quitan^ beted^net; loollen rait
ol^e einid^en raeiteten beoel^ bero^alben oon uns jugeioaTten alfo
gehabt unb get^an ^aben^ o^ne geferbe unb argelif^. ^n ur!unbt
ber nKtr^eit unb oe^er fletigleit ^aben loit unfete @iege(I oor uns,
unfete (Erben unb 9lad^Iommen niffentlid^ an biefen brieff t^un
fangen, bet geben iH in bem '^att unfers ^ern 1575^ ben 23. tag
bts Stonate S)ecembriA.
aus Seoel^ ic.
Drfebedf fft 3o^. ®od^ fft.
9la(§ ber g(eu^)etttgen Xbfi^ctft in ben Canaae Monteiue« 1662—1681,
foL 224—225 (etootSan^to }u SXkffelborf).
VI. f^txfifs pU^eltn m. trmt ^fi\^-(S>lt9t-§txs ppüti itm
($nrffit |)^lqqi vm PoUieik Itbrnslittgiü^t pp^nuns onf brat
^l0fft f^Mtfmnsm, roAtt ftpümtnung btr §tßst ttnb ^mttijU
itiftütm, — 1575, 23. ^t}mbn,
Son ®ottee @naben mit 9Bi(^eIm ^et^od^ ju @ulid^ Steve
unb 9etg, ©taoe ju bei 3Rardt unb Staveneberg^ $en }u SiaDen»
^ein, tl)uen hinbt, als mir i^o bem molgebomen unferen lieben
9leoen unb getremen, ^^iltpfen ©rase }u Sßalbed^ merbonbert
tl)alet ober bie merbe barfür jarlid^et penfton oerfd^eben, bae mir
3me auff fein unbettbenige bitt gnebiglid^ oergunnt ^aben unb oer^:
gunnen bi£<^il/ ^o^ «^ ouf unferm @d^lofa $uede«magen feine
^euslid^e monung l)abtn, bod^ baffelbig nit etgem, fonbem beffem
unb in notigem bom unb gutem mefen unber^alten foQ^ mie mit
2hne audb au^ unfern bufd^en {imblid^en branbt, ba ee am wn»
fd^eblid^ften, unb nemblid^ bie negfte smei ^ar Don dato biefes
mod^entlid^ brei larm ^ol^, mie bie bienfien fueren, burdb unfein
172
Suf^^eter xooHm nalfen unb folgen, mit ombgang ober beftbnbter
jwaier 2tar naSt gefialt unb Gelegenheit unferer bufd^ femet not«
tflrftige oetorbnung unb oenoeifung gefd^en, bomeben buc4 unfere
9Hd^ter unb ®elt^ebet su Somfelbt unb @(!^uttei^en fut Seit tu
^edelnagen gegen obf^Iog unb furftung an befttmbten Dter^nbett
t^alecn iarllii^ liebem laufen wollen breilid^ malber Sloggen, ad^
unb snenfeig malber gerften unb sraei^unbert ntolbet ^betn, ieber
malbec Sloggen unb au(!^. jeber malber gerflen 90t )ioeen t^ala
unb baS malber ^aber ab einen t^aler, unb fon^ bie 4^ner, fo in
unfer Jtelnerei ^uedelnxtgen jerli^e fallen, jeber ^ä ab )idcck
albus. Sol baneben ber ^afenjagt unb Sßdbt^oenerfangenA glci^
ben unfern oon ber 9litterf$aft geburlid^er wä^, ju bem ber
SSifd^erei gebraud^en mögen, fonjt aber fol er ftd^ onbrer Sagten,
mie gleid^faU ber Smbtaoenoaltung unb onbere mit nieten unbec«
nemen. fonbem biefelbe bei unfern oerorbneten Seoel^em ^n^4
unb aUerbing oerbleiben (a|en. 2tebod^ ba wir l^unftig unfece
IllMtn, SBiefen, SSeiem unb anbere« ou^junerpod^ten gemeint,
foQen unb woSen wir nad|> umbgong ber Staren, fo bie ifeigen
^d^ter nod^ boron ^ben, gebadetem unfetm Sleoen, ba er beren
algban begeren unb veS anbere jerlid^S baoon t^en würben, )U
feiner ^aul^altung oor Semanbt anbers uberla|en, loel^S al^bon
gleid^sfals an ber Seibpenfton )u (ur^en, ^inioiber foQ unfer 9teoe
feinem felbji erbieten nad^ unfl, unferen (Erben onb Slad^tommen
al^it )u bienen »iQig unb gewogen fein, fonber Srgeßft Urhmbt
unferd ^eraufgetrudtten SecretftegeU. ©eben auf unferm @d^Io|
)u ^ambad^ am 23. S)ecembris anno o. 75.
au| beoel^ k.
Dr^bedC fft 3. ®od^ fft
Kai^ bei etdi^ettioen aOfc^rtft fat bot Csium MontMMi 1662—81,
toL 837 (etaattot^to |tt JDflffeoimf)-
vn. ^^jMfmApati Irr kftnndignt Ofittr im Jlmte f itkcsan^ab
(9ta4 bet lt«Qnmif9lei^mm0 fOr 1769—60 f. 88 v. ff. unb bit fpOteten
Xei^ungSMnbcn.)
a. ®rife {^ranf^tft
1. ^agenbödten, ad 88 malter 1 fümber (88 SRorgen
1 SBiertel) ^oltenb,') ift auf abjierben Sodann $enrid& 2)ieterid^«
') Set Sa^Bertcag bieni ^in unb int ^olgenbtn jur ISetei^mme ber
®r3^« U8 ®uH. 3n Kwmaum jle^t bie in ben Xe^nungen feit 1796 an
173
«m 2. 9biM 1717 buni^ (SofßUn fiubotjf de novo get^&tiget mit
5 Ttit. wfü n&^ beffen Sb^erben oon 3o^. ^ctm. Xeoenbol^I )ufo(0e
gnfibigfiec nrfafieation oom 26. 3un9 1755 r«novirt mit 12 ttlr.
40 olbu«.')
2. Jtneoelftberg, 22 maltet Vt fflmbet (22 Storgen 1'/«
^l$f«tel) gro^; iü auf abftnben $(t C^fUan jum JtneoeUbng
Me (^unmtt de novo gct^tiget buxii 3o^. 4^«ir. ^ottloff }U
Obenwig ffiil^Imen ^artloff' S fo^ }ufoIg gn&big^ imüficotion
QMn 15. San. 1756 mit 7 ttir. 40 albus.*)
3. 8uf4 (Aaifersbuf(i^), 21 maltet 3 fümbet 26 tuten, (21
Stotgen 3 Qiettel), toeU^e nunmt^t auf Sbftetben Seoetin«
fo^n )um f)uf$ mit 4 ttIt. butcb 3o^. Sutg^off'A @o^ untetm
14. 9bm 1753 de novo get||&tiget notben.^
4. «oge(ft^o(I, 27 maltet (37 anotgen), am 2& 7bm
1709 hmüi 3o^. beteten So^nne« fo^ }u SogelAl^^t get^ätigt
mit 5 ttIt. 40 albuft, auf beffen abftetben tmu 3o^. SBil^. ^betd>
^en ben 14. Sulp 1759 tenomtt mit 7 ttIt.
5. 4^o(te, 28 maltet (28 SRorgen) ^t 3o^. foH rammet
(Aet butd^ 3^g |um ^o(te bie ^anbt empfangen tmb geti^tiget
mit 7 itit.*)
6. Siausenbetg, 32 mattet (32 äßotgen), i^ auf abftetben
Sol^onnen fo^n )u Stau^enbetg 9on 3o^. j^ini^ 9on bei aSkitt^
ben 19. Spiil 1738 mit 7 ttIt., ifiitg^in abet nad^ bcffen tob am
14. 'Skän. 1745 oon 3ol^ann 89utg^off )u Stou^enbetg mit 5 tt(t.
get^tiget motben.*)
7. Sltebetbutg^off, 48 maltet 1 fOinbet 10 tuten (48
SRotgen), auf abftetben SCibnanft fum Sutg^of oon 2|o^. $et 89utg<
^off, ^et S^ti^ Sutg^off fo^, ben 14. S^m( 1746 mit 4
SteSe ber Stattet tneifi eingefeltc 9Rotfleiita^(an0a(c 3n ben folgenben
Xnmedunsen ffatb bie auS fpUcten Xe(^nun§en ^ ergebenben fO^ntdf^tl
{ufammengejleSL
') 9la($ bem Xb(eben beS 3o^. ^ennann Zeoenbo^I am 23. Sunt 1806
flet^Sügt bur($ 3BU(e(m SS^nitbt.
*) 9ta4 ^otUof S i:obe am 23. 6e^ 1803 get^atifi burc^ Sodann
^ec ^^ilben.
*).2)emnSil^ butt$ 30$. f3U§. Ctbeit^agen am 8. 9too. 1786 flet^gt.
*) 9ia<^ IKfletben bei Stegen giun $otte ben 2. gebtuor 1778 mit
9 9tt^(t. 80 XtiuS bittt^ 3o^ ^ Sotnefelb jnn. get^Uiet
•) S>emn«4fl bue^ go^. SBi(^ ^ifi^ mit 10 Xt^b. 40 llbu« ben
18. «ugufl 1764.
174
Ttlt. unb auf leitete« abreiben de novo burd^ ^oonnem fiubnrigm
^ermannen fol^n }um fUebeiburgl^off ben 15. oct. 1746 mit 8 ttlr.
40 alb. getl^ätigt, le^^iin abei naö^ beffen tob {u^Ig gnfibig^
mandati ratificationis oom 3. Wpvl 1753 t)on Sßill^elm Stein^atU
(fo^n) flet^ätigrt mit 4 rtlr.')
8. Obetbutg^off, 48 malt 1 fUmb. 10 ruten (40 9RotBm
4 Viertel 10 9httl^en), i{t auf abfUtben Soamtem Seoetin« fo^
bie etfadene ö^utmutl^ anno 1694 getl^Stigt oon ^oif). Sl^rifL fol^fn
}u Dbeibutgl^of mit 6 ttlt. 40 albu6, jüngft^in aber unterm 25.
anai 1787 3oi 9ßirt^e fo^n ^o^nne« alfl ^altenbe ^anbt ange>
fc^rieben roorben mit 6 rtlt. 40 albu«.*)
9. gütt^, 27 malt. 1 fumb. 32 tuten, (27 SJlotgen 1 Siertet
32 Sfiuten), ift bie d^urmut^ oon ^ol^. in bei gurtl^ fol^n am 26.
%eb. 1702 get^ätiget mit 6 rtlr., jüngfl^ aber auf beffen ob«
gerben ben 13. ^ecbt. 1758 oon ^o\). ^et @t)er|betg Sbolpl^en
Soer^berg fol^n mit 6 ttlr.
10. 9liebetfc^Udl^aufen, 20 maltet 10 ffimbet 53 tuten,
(20 SJlotgen 1 Siettel 35 Stoiten), auf obfietben 3o^ann beteten
Sieinl^ar^ fol^n bie d^utmutl^ oon ^ol^. Sl^rifL Shttenbad^, ^o^onn
Siutenba^e fo^n }ufotg gnäbigfter rati£cation oom 22. San. 1756
getl^ätiget mit 7 rtlr. 40 albud.
11. Dben^oll, 21 mottet 16 Stuten (21 aHorgen 16 9hiten),
91ntoniu0 a^bam ^ol^anneS mortuos unb am 27. 9loobr. 1709
bur^ Sol^annem Sbo^l^en }um Obenl^ol^l ^eterd @o^n mit 5 rtlr.
getl^ätiget, iüngft^in aber oon Casparen ^eimbad^ am 22. gebt. 1743
mit 4 rtlr. releviret")
12. Oberfd^üd^aufen, 82 malter 2 fUmber 51 ruten
(82 Snorgen 2 Viertel 51 9htten) $eter S^riftiane fo^n bie ^onbt
empfangen unb o^ngefe^ ben 25. Oct 1675 mit 4 rtlr. getl^&tiget,
auf beffen abgang aber butd^ beteten 2lol^annen SötperS fol^n }u
Cberf^ücC^aufen ^enrid^ Körper ben 26. Dftbr. 1743 mit 5 rtlr.
de novo angenol^men.
<) 3)emna(^ji om 29. Susufl 1772 but(^ S^tiftian Surg^off fBil^elmS
Co^n mit ö Slt^Ir. unb na(^ beffen S6U6en but(^ f^etet Sutg^ jnn. am
20. gonuot 1801 mit 9 St^It.
") 2>ana^ ali ^aitenbe $anb angef(^neBen laut KattfUotion oom 22. Xug.
1795 «bolf aSitt^, ^ot bU Afirmebe get^Otigt mU 8 Sti^Ir. 40 «Out.
") 9la(^ abflerfien beS SaSpar ^^mba^ ben 30. SDUttt 177ö burt^
Sodann Sutg^off, ^}etec »utg^offB SoH get§Uigt mit 7 Sit^Ir. 40 Wbui.
175
13. Sod^aden, 30 maltet 3 tuten (30 aRotgen 3 SSiettel),
<xuf obfletben abolp^en ^enrid^en fo^n bU c^utmut^ etfaden, butd^
3:Umannen SBod^den ben 24. ^iq 1648 de novo get^ätiget mit
7 ttit., auf bejagten XUmane tob ben 2. 3ul9 1704, butd^
3:Umanfl fo^ So^nnem mit 6 ttlt. get^ätiget. ')
14. jtott^aufen, 31 maltet 4 tuten (31 äRotgen 4 Shiten)
^at Xilmann bafelbft oom 2ta^t 1673 bie 1674 einbtac^t 4 rtlr.
40 albue, auf beffen abftetben am 3. 3Rai) 1696 9UcoL ^oan,
ju Jtot^aufen fo^n de novo get^Stiget mit 8 ttlt.')
15. Stta^neg, 30 maltet 3 fümbet 14 tuten, (30 Stotgen 14
^Ruten), ^etmann ju SttaSioeg ben 12. j^. 1712 get^ätiget
mit 3 ttlt. 40 albue, fo auf beiden abftetben untetm 3. %tfn.
1733 butd^ 3o^. beteten Stto^ioeg de novo get^&tiget »otben
mit 3 ttlt, 40 albu«.")
16. Ob etvideebetg , 27 maltet 3 ffimbet 43 tuten (27 Siotgen
3 Siettel 43 9hit^en), @eotg }u SIBidedbetg mortuus, ben 11.
2)ecbt. 1711 butd^ ^o^nnen beteten Sutg^off de novo get^&:
tiget mit 5 ttlt. 40 albus.*)
17. 9liebetit)ideebetg, 28 maltet 3 fümbet (38 9Rotgen
B Stutzen), Slemenfen fo^n get^&tiget 1688 mit 4 ttlt., nunme^to
auf beffen abftetben butd^ ^ilmannen }um SKebet-SSidedbetg ben
23. 2h<l9 1727 de novo get^ätiget mit 4 ttlt.*)
18. jtleinlateten, 19 mattet 3 fQmbet 2 tuten, ^o^amt
€tefene btubet 1678 bis 79 einbtad^t 5 ttlt., ift auf beffen ab«
ftetben untetm 4. ^bt. 1728 butd^ beteten Sangenbid get^ötiget
') Jtaä) So^onnS Zobe am 8. 3ult 1784 get^Sügt butc^ So^aim fetet
IBoi^dtx mil 8 Sit^Ir., bana($ auS gleichem @ninbe am 17. 9losem6tt 1800
but^ Stiebrit^ SBBU^elm !D&tpfeIb.
■) 9la($ bc< Be^tent Sbleben an 31. Sonuar 1749 get^Otigt bui^
Sodann ^eiranc^ Sod^aifet ^ennannd @o^ mit 8 Sit^Ir.
*) 9la<$ bitfeS 3o§. ^etet Zobt am 8. 3%oocm6er 1781 but($ ^tta
Dbtpa get^Uigt mit 10 9it§(r.
*) !Demn&($ft am 13. gum 1744 bun^ Sodann $einri($ S&^met obet
fBi(tet6<tg mit 5 Sit^Ir., bana($ am 11. Sugu^ 1788 biit($ Sodann Oottfrieb
Surg^off mit 8'/i Rt^Ir.
") 9la($ ZUmanB Zobt cm 27. Sanuar 1779 mit 8 Stt^Ir. 60 SObu«
$tinn($ SEBidleUerg )ur neuen $anb gefegt; bana($ son 3o§. f et. 6($mtt
am 22. ecpt 17.90 mit 8 Sitzte. 80 etAbet bte Kttrmebe get^Otigt; |ulett
but^ ffii^elm etoetet am 3. SUte} 1803 mit 15 9{t§(r.
176
mit 4 rtit., le^t^n aber ben Sl. OctBc. 1750 oon ZUmaimnr
fbwn get^ätiget mit 8 ttit.')
19. Sto^tateien, 81 maltet 3 ffimBer S raten, but(!^3o^ann
@d(ntmad^ fo^ getätigt mit 5 itlr. 40 albus, auf beffen ab«
ftecben unterm 28. 9pT. 1728 bunib So^nn j^enri^n S>öcpfeU>
bafelbft get^atiget mit 5 ttlt.*)
20. Soii^en, 27 maltet 8 fümber 20 tuten (27 SRoigen
3 Siettel 20 fHatm), ifi bie ^attenbe ^nbt So^orai SSetg^^
9HcoIaffen fo^n ben 28. Septbt. 1680 geti^&tiget mit 5 ttlt., auf
beffen ab^etben am 2. 9b>t)bt. 1716 Storni $etet @tetnl&nler
de novo get^get mit 6 ttb. 40 alb.*)
21. Sin ben, 24 matter 2 tuten (24 Stotgen 2 Stuten), am
1. 2)ecbt. 1706 burd) S>ötper*) )ur Sinben bie ^attenbe ^anbt mit
8 rtlr. empfangen, auf beffen abfteiben ^etet 3o^nn »o^ S)ötpe
gut Stnben unterm 80. 2>ccbt. 1726 de novo get^tiget mit
3 rtfc.»)
22. 2>dtpfelb, 23 mattet 8 fümbet 29 tuten (23 Stotgen.
8 aSiettel 29 Stuten), ifi auf abftetben ^o^ann Petent ^o^onnen
^d^ fo^n bie etfadene d^utmut^ untetm 12. Slovbi. 1733
but^ Sl^ti^ianen SBintet^en auf« neve geti^&tiget notben mit
6 ttlt.«)
28. itaufefelb, 80 mattet 29 tuten (80 ^tgen 29 Stuten),.
ift auf obftetben ^entid^en SBitt^ buvd^ So^amt IBod^oden untetm
26 apt. 1732 de novo get^fitigt mit 8 ttlt., nurane^to auf beffen
abfletben oon beteten Stel^ioten ätod^det ausn>ei8 gn&bigften
mandati ratificationis com 18. Sloobt. 1755 relevitet mit
15 ttltn.^
') SDonac^ ben 10. XptU 1779 bun^ °ioff. ffontob Kntx mit VU W.Vx.
*) XtrniAi^ am 26. XptU 1767 butt^ ^o^ann $etet ^stctg mit VI»
9it^(t., nac^ beffen Zott ben 11. Samutt 1801 butd^ go^onn 2ikbotff mit
9 »t^Ir.
*) 9ia($ beffen Xobe em 81. SPlai 1786 bun^ ^einrid^ 9ere§au< auf
bem Boben get^fttigt mit 7 Stt^Ir.
♦) »et^nung 1750—51 ^t ajßtpe.
') »(u^ 3o^. Veter ^brptt }ut £inben omi SBiC^elm itett^auB ben
17. Suni 1784 mit 5 »t|[t. get^Stigi
'; »a^ aSinter^agen butt^ $etec 9BiQe(m Senf^eib ben 3. 3uni 1784
nrit 8 Kt^fe.
') 9ta4 beffen XbleBen bun^ 9ran) Xnulb Bod^adet televiett ben
S. 3uli 1784 mit 8 Stt^Ir., banoc^ mit bemfelien Bettage am 14. Xugtift^^
1794 burc^ Sodann StoU jan.
177
24. ©trudflfelb, 36 maltet 1 fumber (26 9Ror8en 1 SßietteO,
ifl bie d^urmut^ oon ^o^annen SBeber ben 12. ÜDecbr. 1722 (auf
abfletben ©eoigen ^Jagbenberd fo^n)') get^dtiget mit 6 rtlr., unb
auf beffen abfterben ben 5. ^unp 1758 von SQil^Imen SBeber
$eter» fo^n mit 6 xüx.*)
25. SBüjtefioote,») 63 molter 12 tuten (6 Wötgen 12 Stuten),
auf abftetben be« baftgen d^utmut^ftttdgetn butd^ S^rifiianen jum
€toote tmtetm 1. ^bt. 1733 bie ^anbt empfangen unb gleid^folft
get^dtiflt mit 4 ttit.*)
26. @toote, 28 maltet 6 fttmbet 29 tuten, (28 Wotgen
29 Stuten), Xilman ^oift fo^n bie ^altenbe ^anb empfangen mit
8 ttit., auf bejfen abfletben oon (E^ti^anen jum 6toote b«n
19. 5Rot)bt. 1755 de novo get^tiget mit 6 ttIt.»)
27. Dbetbetpe, 38 maltet 2 fttmbet 48 tuten (28 SJlotgen
2 Sßiettel 48 Stuten), auf abjtetben ©eotgen Sticolaffen fo^n ifl bie
etfaQene d^utmut^ ben 26. 3lor>hx. 1714 butd^ ^o^ann beteten
3fenbetg ^RtlfSftxi") fo^n mit 5 ttIt. de novo get^dtigt rootben,
nunme^to abet ben 12. @eptbt. 1739 t>on 2lo^annen beteten
SBintet^agen ^o^annen fo^n ju Dbetbötpe get^dtiget mit 5 ttlt.^)
28. Sliebetbötpe, 15 maltet 1 fumbet 11 tuten, (15 9Jlotgen
1 Siettel 11 Stuten), ifi bie d^utmut^ t>on S^ftianen Sßebet mit
6 rtit. unb auf beffen abfletben ben 3. 3un9 1758 oon Solennen
beteten Äöfet bem 3üngeten 3o^. ^etet Äöfetfl fo^n mit
6 ttlt.8)
29. Sonnenfd^ein, 12 maltet 1 oiettel 8 tuten (12 SRotgen
1 SBiettel 4 Slut^), ijl bie df>utmut^ oon ^ßeteten jum ©onnen»
fd^ein ben 25. Sanuat 1744 get^ätiget mit 5 ttIt. unb auf beffen
') 3)aS OingdHannnetie auä Xcc^mtne 1760—51.
Ö a^anac^ am 3. 3uni 1803 but($ 3o§. 3ßit^. Sc^mibt mit 10 Mt^Ir.
^ aSufienliot^ SM«. 1760-61. fflfi^enftote lUifyx. 1805—1806.
*) £«ama($^ am 10. SRfe} 1764 butd^ 3o§. Si^. Aörfeen mit 7 Stt^It.
20 nana.
*) XtmtMItft am 80. SptU 1783 butd^ Xbotf Jtdtfgtn (Aörft^gen) mtt
10 Stt^t.
*) 9teI(^ti>rS §at ne<|n. 1760—51.
Ö S(uf SIbftetben be8 3o^. ^etn fBintet^en 3o§ann 9(bo(f« 6o^
btDCt^ 3o§ann KoD ben 27. ^uli 1803 mit 11 nt^tc. 63 @t. 4 SötUtt set^ftHst,
)ule4t na($ KoW %oU burc^ ^et. ^of). «iermann ben 17. SXai 1806 mtt
15 »t^c.
*) ^t in anben 9le<$nungen 3o§. feiet lt5t>sen.
12
178
abfterben ben 16. Dct. 1758 oon ^eteren (S^ftianen Qadt mit
10 rttr.»)
30. @iepen, 28 matter 5 fümber 4 tuten, 2;Uman mortuna,
beffen o^t^ambs fo^n ^einrid^ )um @iepen ben 26. Sloobt. 1691
getfiötiget mit 4 rtit. 40 albus, nunme^to aber oon So^amt )um
©iepen, 3o^annen8 fo^n, ben 1. gebr. 1742 Betneroett mit 5 rtlt.
60 albus.")
31. 9liebetbörpe, 18 malter 2 fümber (18 «lorgen 2 »iettel),
Joannes mortuns, successit S^ilman im ^agen unb get^ötiget
o^ngefel^ ben 8. @eptbi. 1697 mit 4 rtlr. 40 alb., ifingft^n aber
ben 14. Martii 1743 von ^o^nnei^ ^»U^ fo^n C^rifKan Stölzl
oon netoem mit 4 rtlr. get^&tiget")
82. 9liebenointer^agen, 21 molter 2 tuten (21 SRotgen
2 9htten), ben 11. t^ebt. 1704 butd^ äBil^elm So^o""^ gunttn^"
fo^n get^ätiget mit 6 ttit., nunme^to auf beffen obßetben butd^ So^oraten
beteten gummen untetm 18. Dct 1722 de novo get^tlflet mit 4 ttlt.*)
SS. Dbetmintetliagen, 60 maltet 1 ffimber 40 tuten
(60 snotgen 1 SSiettel 4 Stuten), auf abftetben ^etetn ^o^nnen«
SBintet^ögen bie ^anb empfangen unb oufs neioe get^ätiget mit
6 rtlr.»)
34. ^e^bt, 51 malter 58 tuten (57 äRotgen 58 Shiten),
ifi bie ^altenbe ^anbt Scannen fo{|n ^o\). Sl^fttan unb get^tiget
o^ngefeit ben 80. 3ul^ 17S2 mit 8 ttlt.«)
35. Sufd^, 12 malter 3 ffimber 8 ruten (12 SRotgen
3 Siettel 8 Stützen), am 6. gebt. 1702 butd^ ^o^amten äBeper,
®eotgenS fo^n getl^ätiget unb o^noetmögen^eite^albet ratificitet
') Ka^ bcffen Xobe am 26. 9()>tU 1777 oon ^tet ^ait eeti^Otifit mit
16 Kt^te.
*) Kac^ biefem am 27. üttobtt 1783 butc^ 3o^. Xbo(f 6{q)en (ow^
Siqiet) mtt 8 »t^te. 30 SIBuB.
*) 2>ana4 butc^ $eter AoD am 5. 9Rai 1771 mtt 7 Xt^It., btm^ 3o^.
^etet Kormanä^auB mit 7 9it^(t. 40 XKuB am 4. SRai 1792. 6m8 bcr
Reiben StieberbStpe ^ei^ 1809 u. {f. SReiBbSrpe.
*) 2>emnS($ft am 22. Oltobet 1767 btm^ Sodann XDU^cIm Sfumn mit
?'/• 9it^(t., luxc^ beffen Zobe bun^ ^eintii^ Sotnefelb auf Stifftgunt oom
28. 3uni 1787 mtt bem gleiten Setrofle; am 27. Sunt 1792 butc^ So^.
ffiU^. 8et0maim mtt 8 9it^(t.
*) Sla^ beffen aMeten get^Atigt am 7. Xptil 1770 mU 8 9tt§(t. btm^
$etet S^rifiian äQeijer.
*) auf a6^er6en beS Sodann e^tifüan ^ei^ber am 2. Oltobet 1794
bie itfltmebe get^Otigt butc^ So^omt ^einric^ $umme(ten6erg mit 8 9tt^(t.
179
mit 3 rtlr.')/ nunme^o auf beften abfletben oon So^onn^ir
abolp^ SBeper ben 9. martii 1758 get^ätiget mit 6 rtlr.
36. »ufenbid, 35 malter 1 fumber 92 ruten (äRorgenta^l
ebenfo), am 6. gebr. 1702 abolf Saspers fo^n in ber »ufenbid
flet^fttiget mit 4 rtlr.«)
37. SEßie^agen, 4 malter 10 ruten (4 Storgen 18 Stuten),
9on ^enri(i^en ©(i^mife fo^ 1676 o^ngefe^r ben 7. IRartii get^«
tiget mit 5 rtlr., auf beffen abfterben aber oon ^o^annen (3(i^mift
fo^n Sodann«" ben 3. Slunp 1741 mit 7 rtlr. 40 albu« de novo
get^ötiget«)
38. äBeft^ooen, 40 matter 2 fflmber 13 ruten (40 IRorgen
2 Viertel 30 Shiten), ift auf abfterben 9Bi(^men gumm o^gefe^r
ben 29. @eptbr. 1728 oon ^o^n SBil^elm Sonflontin anfll^eim
get^&tiget mit 5 rtlr.«)
39. @(i^neppenba^I, 24 matter 3 fflmber 10 ruten (24
Slorgen 3 SStertel 10 Shtten), auf abfierben Meters }um @(i^neppens
ba^I fo^n ei^riflion ben 16. 9Rai 1722 burd) $enri(i^en fo^n
3o^nn ^eteren auf« neine get^&tigt mtt 9 rtlr.»)
40. SRöttgen, 21 matter 52 ruten (^orgenjo^I ebenfo),
ben 2. 9nat 1682 9HcoIauS ^o^nnen fo^n ob notoriam paaper-
tatem nur einbra^t 2 rtlr.*)
41. fileinf(i^eib, 24 matter 1 fflmber (24 SRorgen 1 Viertel),
^eterfl fo^n }um €d^e{b So^amte« 1678 o^ngefe^r ben 7. San.
get^&üget mit 4 rtlr. unb auf beffen abflerben ben 4. @eptbr.
1758 oon ^eteren Jacoben )um fileinenfci^eib get^ätiget mit 14 rtlr.^
') !Dana($ \>va^ So^im %bo(f IBcper ben 9. 9lte) 1768 flet^ftti«t mit 6 9it^(r.
*) 3%a($ beffen Zobe btirc^ 3o^n $etet $e5Mng^au8 $^Uq)fi8 6o§n
ben la Ibfril 1764 mit 6 Sitzte., bana(§ bur($ 3o§. $eteT Seoet am 23. 3uti
1776 mit 8 m^t. 40 fObai gei^gi
*) auf Ufiet&en beB 3o§ann St^mif ben 29. Z)e|em(et 1767 oon
e^tifHan SBie^agen mit 16 9it§(t.
*) ^a^ beffen UleBen oon gcrbinanb e($mt( mit 8 SKt^It. ben
8. StOt} 1787.
') 9ta(^ bei Sefteten Zobe am 16. ee^itemier 1762 but(( S^rifttan
^ri«M) etoterfl 6o^n mit 8 SUI^It. aufB neue get^Otigt, bana^ am 24.
Oltobei 1797 butt$ 3o§ann XBitt^ mit 8Vi 9<t^(t.
*) auf beffen S6^et6en oon Sodann $etet SetBlder ben 30. 3uni 1744
neu eingebracht mit 6 Sit^It., bonac^ burc^ Sodann Sottftieb SerBidet am
6. !De}em6et 1801 mtt 8 »t^It. 40 SlbuB get^Uigt.
*) Z)ana($ am la Kooember 1781 mtt 12 9tt§(t. 53 ®t. 4 ^K. burc^
3o^ann %boIf @taten((.
12*
180
42. ©rofienfd^eib, 47 matter 3 fümber 52 tutm (42 Slorgeit
2 SSiettel 3 ?Ruten), S^tifHon SBimmer geftotben ben 22. floubt.
1714 beteten fo^ jum ©ragenfd^ib SRat^iaS bie d^urmut^ getl^«
tigrt mit 8 tttt.')
43. SBeger^off, 7 mottet 2 fümber 7 tuten (7 SWotgen
2 ^Siettel) ift auf abfletben 3o:^onnen 5ßeteten Seonortj fol^n ben
6. a)ecbt. 1728 butd^ beteten SSüfe fo^ 3o^onn 6^ripion de
novo wegen fd&Ied|ten 3uP<»"^«* ""^ tongwieriget Ätanf^t
get^tiget mit 2 ttit., iängfll^n abet nad^ beffen tobt untetm
8. 9[pt. 1741 aus consideration, ba^ baS Sßie^ crepiret, boft
Gk^d^t serfollen, bie fleuten tüdflfinbig unb eingefeffene ftd^ in.
atmfeeligem 3«Po"i> beflnben, obetmo&Ien mit 2 ttIt. get^Stiget.*)
b. Sfiborfer $onnf4aft.
1. 35otn, 50 mottet 1 oiertet (50 3Kotgen), ben 5. 3<u«.
1692. S)ie ^attenbe ^anbt ^o^nn^A fo^" iunt 8otn ad 6 tttt.^
mithin auf beffen abfletben untetm 22. äpt. 1724 butd^ atnotben
9Itn4 }um 93otn bie ^attenbe ^anbt empfangen unb bie d^tmut^
get^ätiget mit 6 tttt.*)
2. iRiebettangenbid, 16 Wotgen 1 Sßiettet, ifl auf ab«
{letben ^o^nnen S^tifüanen in bet Sangenbid butd^ 2!oi^<"^nen
fo^n untetm 28. 9locbt. 1728 mit 5 tttt. de novo get^ätiget
wotben.*)
3. Sotnefetb, 51 mattet (gteid^e äRotgen), bie ^bt
empfongen ben 5. 3an- 1692 Susannen fo^n S^tifHon genannt,
mithin get^Stiget mit 5 tttt. 49 atb., ifl auf beffen abjletben
untetm 25. Siocbt. 1726 butd^ Susannen ^entidden $aget, ^en»
tid^en $aget8 fo^n, de novo get^ätiget mit 4 tttt.»)
') 9ta4 SRatt^iaS but^ 9}it)^(m So^onnS So§ti (in anberen Slet^tmngen
fBit^elm So^oimei, an^ 9Bi(^e(in €nang) ben 11. 3SÜxi 1769 get^Uiet mti
16 JH^tt.
*) 9la(^ Sodann »ftfä Xobe burd^ ^ettttit^ ^eBMne^oul ben 80. Hpnl
1766 mU 7 9tt^(r. get^Uifit.
•) »atauf am 28. geöruat 1778 mtt 9 Ätl^tr. bun^ SRott^io« «ffl^ jnn.
«el^Hgt.
♦) J)ana(5 im^ go^. §eint. ffingefelb ober ©tgetäfttb auf »erfftgunft
oom 12. 3Rai 1795 mit 4 9H^tr.
*) ^ana4 but^ ^o^. 9ß>o(f QemBa^ 8ttfo(ge 9tatift{atton oom 2a Koo.
1782 mü 9 St^tr.
181
i. Xeoenba^I, 50 maltec 1 viertel 3 tuten (gleu^e SRorgen)^
tft auf ab^ttbm ^enric^en $eterd fo^n am 29. 6ul9 1704 bur^
■Senrid^« fo^n SBU^Im get^fitiget mit 6 xüx. 40 albut, le^t^n
aber ben 27. Suu? 1750 bur4 3o^. Sötgen 3)otp^ol6 renovirt
mit 6 Ttlt.
5. Dberlangenbid, 6 änorgen, i{i auf abflerben SbolplKn
3U Oberlangenbid ben 1. 2lul9 1727 burd^ be^ fiUelten fo^n
abolp^en Suc^^olfe get^ätiget mit 5 rtlr.*)
6. ^e^bt, 32 morgeit, auf abfletben (Sngden |tt ^epbt am
21. ^annac 1721 bur^ 3^Umannen )um ^epbt auf« nem getl^&tiget,
mit 7 rtic. 40 alb., jüngfl aber ben 12. Oct. 1741 von C^riftianen
Sc^neiber (^epber) de novo get^iget mit 6 tttr. 26 alb.*)
7. 9labermac^erS Süborf, 25 malter (gleiche Snorgen),
auf abfietben ^ol^anncn ^enri<^ fo^ au6 ber Dpe ben 25. 9pr.
173S bur<i^ ^on} 6aepar Glocenbat^ get^&tiget mit 3 rtlr.")
8. ^enric^S Süborf, 36 matter 4 viertel (36 9torgen
4 9hiten), i|t bie c^urmut^ von Slmolben SHppel o^ngef«l^r ben
24. San. 1729 gelinget mit 4 rtim. unb auf beffen abreiben
ben 18. Spr. 1758 von S^ltianen Arifter mit 7 rttr. 40 albus.*)
9. tilgen« Süboif, 86 maltet 9 tuten (36 S^lorgen
1 äUerteQ, auf obfUrben ^teien 2l»^annen foi^ )u Suborff von
<S^fiian S^ilmanS fo^n ben 4. 9lovbr. 1738 aberma^en getid&tiget
mit 5 rtlr. 40 alb.»)
10. 3)örp^oIs, 16 malter (36 anorgen), auf abfietben
^tiftionen bofelbft ben 19. Stovembrid 1712 de novo getl^tiget
mit 3 ttlt. 40 albu«.«)
') 2>emnJl4fi bun^ 3o^. fSetet 2>ar^aeen ben 10. September 1763 mtt
8 St^lr., bmm am 6. Slftrs 1694 butc^ (&at( 3BU^e(m 2)flT^aden mit 11 Stt^It.
*) 9la4 bem S16[e6en beS C^riftian ^e^bet bur^ ®ottfneb Somer ben
8. SRoi 1806 mit 16 9tt^(t. eet^gt.
*) 7>ana^ ben 28. Sl^I 17<B bun!^ ^anj Sa<pat eiotenbat^ eet^Htigt
mit bemfelBen Setrage, na^ beffen XB(e6en aitt unter bem 24. Slueuft 1806
-mit 12 At^t.
*) 9la($ e^tiftian RxHtix am 1. 9RSt) 1799 mit 6 fUtlfix. bun^ daxl
aSiU^Im tßu^olt eet^atigt unb mit 10 SM^lt. tattfiiiert.
*) 3)anat^ ben 86. gfetatot 1796 burc^ Satt SQU^Im Somer mit 7Vi
9tt^t. get^Uigt.
*) Suf SOfierten C^riftiant am 27. Sinti 1760 itt^Üf^t burd^ go^onn
Oeorg %otp^elt mit bemfelBen Hettage, banat^ but^ 3Bi(^e(m X&ft^en ben
S. 3uli (m^ anbetet angoBe 17. @eptem(et) 1782 mit 10 Stt^Ir.
182
11. 3itbili^t, 16 morgen, auf abfterben Sngeler {u ^it
]ofyti So^annen untecm 12. Slug. 1729 bie ^cmut^ get^tiget
mit 4 ttlr. unb bie ^anbt empfangen XUmann Surg^off ^eterft
fo^n.»)
12. 93elbi(f, 56 maltet 18 oiertel (56 SRorgen 18 Stuten^
auf abreiben ^auli 93enbeten ifl bie d^urmut^ burd^ Sasparen
@t^neppenba^I fo^n (SaSpar nieber get^&tiget mit 10 ttlr. o§n=
gefel^ ben 13. ©eptbr. 1693.«)
13. 3acobu«* unb fiüfesOge, ben 25. gebt. 1680 i|l 3oijt
(bg^e ^enrid^en 99ufd^er8 fo^ de novo get^&tiget mit 3 rtlr.*)
14. S)ät^agen, 31 maltet 61 tuten, auf abftetben beteten
gifi^et ben 28. Detobt. 1732 butd^ ^entid^S fo^n ^o^nnen ge*
t^et mit 4 ttit.*)
15. SteffenS^agen, 38 maltet 6 tuten (gleid^e IRotgen), auf
obfletben ^omafen fol^n ju ^äctesnagen untetm 4. ^anuat 1730
bie ^anbt empfangen unb butd^ S^^onn ben 2längeten bafelbfl
get^ätiget mit 4 ttIt. 20 albus.*)
16. Jttit)/ 20 maltet (g(eidf)e Stotgen), auf abfietben ^entid^en
a5ietiid()8 fo^n So^annen ju 3DWtbetg 1687 o^ngefe^t ben 5. gebt,
de novo getl^&tiget mit 4 ttIt. 40 a(bu8, post mortem illius
abet le^t^in ben 25. martü 1743 butd^ So'^ann @iepet XilmanS
fo^n mit 5 ttIt. get^ätiget«)
17. ISngelel^agen, 26 maltet IV* oiettel, Xilman bafelbft
ei^tijHanS fol(|n o^ngefel^t ben 6. martü 1668 get^ätiget mit
5 ttIt., ift nunmel^to auf beffen abftetben untetm 4. SSunp 1740
oon 3o^. .^aget Sol^annen SBil^elms fo^n mit 7 ttIt. 40 olb. de
novo getl^ötigetO
') 2>ana($ buT($ 3o§ann ^einrü^ fßoxntx, ^ttai Qofyn gei^ätiat am
9. flooetnb«! 1781 mit 9 9it§Ir.
*) 9la($ Caspar S^neppaiba])! am 19. Cttobtr 1764 bun^ Sodann
Statuta« SROIHne^ouS mit 8 SH^Ir,, bonac^ am 22. Sfttouar 1792 but^
3o§. 3DiI§. Aott^auS mit S'/i »t^Ir.
*) Kuf SUfin&en oon $einti($d So^n 3o^n am 16. Dttobet 1761
mtt 8 »t^r. 40 Ktbni get^Uigt.
') 9la4 bem a^Ieben oon ^ttnrid^ So^n go^onn ^cinti^ 2>üt§aeen
am 26. 9looem(et 1764 mit 7Vi Stielt, hux^ Sodann ^ettt Siqxr get^Stigt
*) !Cana4 am 2tf. SRoi 1789 but^ SönaxU^ AotmonS^auS mit 8'/i ätt^Ir.
^ !I>ana4 am 22. 9lai 1796 buid^ Johann Siepo: mit 8'/t 9it^.
Ö Xma^ am 28. SRai 1782 bux^ ^ran} ^einti^ $ii»etg mit 8Vi Stt^Ir.
183
18. 3)Tee<^agen, 32 matter, auf abfterben ^o^nen 2)teefl*
^agen ^ermann bafelbfl ben 16. Dct. 1713 o^ngefe^r get^get
mit 4 ttiT., ifl abet post mortem illias ben 26. ^aa. 1743
auf 3bo(p^ fieoethis von neweni eingefc^rieben mit 4 ctlr.
40 albus.*)
19. »dfenbagen, 40 mattet (gleid^e aüorgen), ift auf ah
fletben Xilmaimen im ^agen, ^eterft fo^n, bie erfaQene dbutmut^
ben 20. 9lot)bt. 1713 burc^ Stmolben Stag de novo mit 10 ttit.,
le^t^n obet post mortem eiua ben 7. Secbr. 1743 t)on ^o^nnen
Xmolben ä3ta| mit 4 ttlr 40 albu« get^&tiget.')
20. 2)orpmä|I, 30 matter (gleid^e SRorgen), auf abfterben
€onrab« fo^n unterm 19. 9h>t)br. 1734 butd) 3o^ann<n $etem
XtorpmäQer aufft neise get^&tiget mit 4 rtlr.*)
21. ($or{t, 30 matter (gleid^ borgen), auf abfterben XiU
mannen ^rft unterm 2. ^unp 1731 de novo get^ätiget mit
8 tt(r. unb ^eter ^o^anne« Sog bie ^anb empfangen.*)
22. ftaltenborn, 8 malter (gleiche borgen), auf abfterben
^eteren bafelbfl o^ngefe^ ben 3. ^nt) 1703 burc^ X^omaffen
S^ilman« fo^n, no^n^ft ju aStag^agen, get^&tiget mU 3 rtlr.,
nunme^ aber post mortem eius t)on £^rijtianen ftormeft^aufen
mit 2 rtlr. 40 alb. unterm 14. martii 1743 de novo get^ötiget.^)
23. a5oMiepen/7V« matter (gleid^e SKorgen), 3o^. Sdrgen
€pider ben 18. ^ui? 1739 bie (fyixnaO^ get^ätiget mU 7 rtlr.*)
c.
^erbingSfelber $«nnfi^aft
1. $i;berg, 26 matter 93 ruten (26 9Rorgen 39 Shiten),
auf abfterben Sngeier ^i^berg ifl bie d^urmut^ bafelbft 1693 ben
23. 3u(i von 3o^ann ^i^berg Xilmans fo^n de noTo get^ätiget
mtt 4 rtlr.*)
*) 2)ana4 buT($ ^eter ^i^g am f. 3tmi 1789 mit 8 Rt^Ir. 20 6tfl(tr.
Ö O^ne »efltioaanbentng m 1806.
*) 6o no4 in Süec^nung fOi 1805—1806.
*) S>ana4 hm^ beffen (Sidel So^orait« SBo( ben 28. 6tptRn(et 1801
mU bem %U^tn ««trage getätigt.
*) 3)ana4 von go^ann 3BiI§e(m ftoimet^oufen mit 4 9it§Ir. 60 SKuB
am 11. Dttoin 1786.
*) 2>ana4 bur^ Obolf ^tnrit^ itatttnflein ben 7. Oftoier 1796 mit
*) 3)ana($ von 3o^ann e^tifüan Visier« am 18. 3)e}tm(er 1749 mit 8 Sftt^tr.
184
2. ^ummeltenberg, 20 matter 60 tuten (gleüi^e SRorgen),
ifi bie d^urmut^ ben 30. Slutp 1744 oon Stimannen $ummetten>
betg ^o^annen fo^n get^tiget mit 4 rtlr. unb auf beffen abfterben
»on So^annen ^enriddcn 3aeger ben 25. ©eptbt. 1758 mit 7 ttlt.')
3. JtormeS^aufen, 28 matter 9. tuten (g[ei($e 3Rorgen),
3o^anncn 2;ilmanS fo^n 1685 ben 22. 3Jlca) bie c^utmut^ get^ä«
tiget mtt 5 rtlr. 40 alb. unb empfangen bie ^onb 3o^nn @otts
ft^old fo^n ju ©ro^betg^aufen.*)
4. anittbetg, 26V» mattet 24 tuten (36 aJlotgen 2 «iertel
24 Shtten), auf abftetben ^entid^en 3lbo(p^ö fo^n ju SRiden^en
ift bie ddurmut^ 1717 ben 12. yiovbt. but($ G^ti^anen SBitbetg
fo^n (Sngetet de novo get^ötiget mit 5 ttlt.')
5. ©einen^aufen, (9led6nung 1750—51 öeinen*fiombted^n),
45 mattet 5Vs viertel 12 tuten (45 Stotgen 5'/i 9bUen), auf ab«
ftetben G^tiftianen 9licoIaS bafelbfl von ^o^onn ^teten $ott ben
23. 3un? 1736 get^ätiget mtt 6 ttlt.*)
6. Jtti^, 21 mattet (glei($e äTlotgen) 42 tuten, auf abfletben
Petent Aiti^^off'A fol^n ben 4. 9h>Qbt. 1710 bucd^ 2lo^nen
ftti^et'A fo^n (S^tifUanen get^ätiget mU 6 ttit.'')
7. Jtattenftein, 25 mattet 4 tuten (28 SRotgen 4 Sfhiten),
auf abftetben So^nnen ^tetA fo^n )u Jtortenftein Qttpfym untet«
6. S)ecebr. 1726 but($ ^o^annen fo^n ju Aattenftein (E^n^tionen
de novo get^ätiget mit 5 ttit. 40 olbu«.*)
8. Siemmele^ombted^en, 24 mattet 95 tuten (24 aJtotgen
59 SRuten), iji auf abjletben 9BiI^Imen feL ißetet» fo^n 1693 ben
28. 3wn9 o^ngefe^t get^ätiget mU 4 tttt.')
') So au4 in Stet^nung von 18(%— 1806.
') ^maä) am 11. Sejentber 1754 getätigt butt^ ^1)- $ettr Seoet,
na^ beffen a^BIeBen am 26. ^eBruot 1803 bur^ 3o^. SBiC^. BufenMcter ben
3ünßn«n.
*) X)ana4 oon S(bo(f $einri4 ^aget mit 8 9it§Ir. 40 3(tBu8 am
1. Xejemiet 1786.
') 2>emna4{l am 23. ^ruar 1786 oon ^einri^ Spltdet mit 7 9tt§Ir.
26 S((bu8 8 geller get^Stigt unb bie $anb em^tfongen.
*) 2)atauf oon 3o^. $etnx. An|er ben 28. 3uni 1770 mitS »t^Ir. eet^ettigt.
*) 2)ana4 oon (S^tiftop^ Ane6e( ju SBeOenngtot^ ben 12. StooemBer 1752
mit 7 Sttl^Ir., ben 14. Sanuar 1799 bun^ ®ottfn«b Sleufer mit bem gleichen
Settage.
^ 9ta4 SIbfietBen beS Stbotf ^einrid^ $om6re(^en bie Aftinnebe oon
Sodann $einn4 ^ombret^en SBit^etmS @o^n ben 14. Ohober 1764 mit
7 9H^(r. 40 %(bu8 get^Otigt.
185
9. .^ombred^en, 4 maltet (gleiö^e SDlotgoi) 39 tutoi, i{i
auf abfletben SRattl^aA ^ombred^en bie eifaüene d^urmutld am
15. Sun^ 1703 burö^ ^ol^annen ^gel« fo^n get^tiget mit 6TtIt.>)
10. 9tiebenoalb, 30 maltet (gleiche SRotgen), ^etetft fo^n
fleftoiben, raccessit $eter S^Umond fobn oon SSBalb 1696, ben
22. Stop o^efe^ gct^tiget mit 6 ttit., iangfi|in abet nad^
benen abftetben oon Sonnen beteten Sßalbet, SSHl^elmen SBalbet
be« Selteten fo^n, ben 20. 3Jlm) 1746 de novo get^&tiget mit
10 ttlt.*)
11. Obetvalb, 44 maltet (gleid^e 9){otgen) 42 tuten, ifl bie
^enbe ^anbt in oetlufl getat^ unb ba^eto untetm 19. ^uü) 1739
butd^ Sngelen Jttitietfl fol(in Scannen Jtti^et de novo get^fttiget
mit 7 ttlt.«)
12. Sid, 441/1 „oitet 4 ^(jj^n ^44 SRotgen 2 Sßicctd
4 Stuten), $etet in bet 8td mortaus unb ^at ben 29. Saraiat
1718 $etet in bet SSict XilmonS fo^, mol^^aft )u Jtat^eten, d«
novo get^tiget mit 6 ttlt.*)
13. Jtötf c^fiepen, 14 maltet 15 tuten, auf abfletben So^annen
iUtf^fiepen 3^ilmani fo^n untetm 28 Sonuat 1731 butd^ %\U
monen de novo get^&tiget mit 5 ttlt., le^t^in abet oon beteten
fBil^. S9eoet Sodann ^et Seoet'e fobn anlag gnäbigfiet rati-
fication 00m 22. Sanuat 1756 oetneroetet mit 8 ttlt.
14. ^agelfiepen, 4 maltet 26 tuten (46 äRotgen 26 9hiten),
auf abfletben Sbolp^en )u ^agelftepen ifl Soborat S^tiflia«
3iinmennann untetm 19. Stap 1727 aU ^albminnet de novo
«ingefii^tieben mit 8 ttlt.*)
15. Saade, 9 maltet (gleiö^e SRotgen), auf abfletben Xilman
Sßogelfl fo^n oon ^ünningen ifl 2;ilman ßngflfelb ben 9. Jlooembt.
1752 mit 4 ttlt. }um netoen (^tmutl^tt&getm eingef^tieben votben.*)
') 2>ana(l^ am 17. Sunt 1766 von Hbolf ittt|tc'l Qo§n 3o§a>m $eiet jtri|et.
*) «uf SUfietben bei 3o^ann $eiet SBalbet ben 12. 3RAit 1783 alt
neuer flüttnuMtraset eingef^rietat Seniomin ftn^ mit 8 Sflt^lt. 26 905. 8 ^tS.
■) S^enrnS^ft burc^ ^ebtri^ SßU^lm Stnlfa ben 2& Januar 1780 mU
8'/* %4Ir.
*) S)ana<^ bur^ $etec Sonsenfiets eteffenS 60^ ben 7. SROtt 1764
mtt 9 Sit^lT.
*) S^onac^ oon So^om SEBtl^elm enmiMrffet get^Stigt, bem 1771,
5. Ottobet 3o§ann eontmaffet folgte, mit 7 Süi^Ir. t^genb.
*) Xona^ oon 3o^. ^et S^. XBoIbtr am 11. Spril 1796 bie $anb
empfangen mit 7 Sitl^lt.
186
16. $leu^, 22 maltet 4 oiettel 25 tuten (22 SRotgen
25 Shiten), ift bie bafeOift etfoQene d^utmut^ butd^ Steffen ^
Rannen fo^n am 4. 3uli 1704 get^ttget mit 6 rtlt.')
17. ^etroeg, 22 maltet 4 oiettel 25 tuten (22 ^tgen
4 Stuten), ift auf abfietben ^etecn ^leu^enS fo^n abolp^en untetnt
25. .^an. 1728 get^ätiget mit 5 tt(t.,post mortem illius obet
nuperrime butd^ ^o^nnen ©obtfrieben £au8betg ben 6. ^ul? 17^^
oetnetoetet mit 5 tt^It.")
18. ^oden^aufen, 32 mattet (gleici^e llotgen), ift auf ab«
{tetben Slbolp^en )u ^oden^aufen oon 3o^- beteten @d^ütmann
ben 17. Sullj 1728 bie d^tnutt^ de novo getl)&tiget mit 3 itit.
40 albus.*)
19. Sd^etoet (Scheuten), 32 mattet 5 oiettel (32 SRotgen
5 Shtten), ift auf abfietben 9KcoIaffen )ut S^ten ben 2. Wtaof
1788 de novo get^tiget mU 6 ttlt. 40 olb., iüngft abet anla|
gn&bigften mandati ratificationis oom 27. 3ul9 1758 oon Steffen
SBalbet de novo get^tiget mit 8 ttlt.*)
20. Steden, 16 mattet (gleiche Stotgen) 3 oiettel 8 tuten,
ifl auf abfletben Xilman in bet Steden oon beteten SBolbet ben
3. 9loobt. 1782 aufs neioe get^&tiget rootben mit 6 ttlr.*)
21. Stiebetba^l^aufen, 29'/a mattet (gleid^e 9Rotgen) 46
tuten, nad^ abfteiben ^o^annen SßU^elmen ^nden^aufen ^at
^entid^ @(i^utmann bie etfadene d^tmut^ o^ngef&^t ben 31. ^ul^
1709 de novo get^&tiget mit 5 ttlt.*)
22. Obetba^l^aufen, 14'/a maltet 11 tuten (14 SDlotgen
2 Siettel 2 9hiten), nad^bem S^ftian )u S>a^l^aufen, Sonnen
fo^ als d^utmut^tf&get oetfiotben, ijt Metern Sbolp^S fo^n
') 2)aiut4 but4 3o§ann ^ßeta; ^gec abo(f ^aget'« So^n b<n
S. Saniutt 1763 mit 8 9it§Ii. 40 «6u8.
*) 2>ana4 bun^ Sodann 0ottfiitb Steufct jnn. ben 22. Hugufl 1795
nrit 8Vi SK^Ii.
*) SenrnS^fl bux^ go^onn IfieUt ^nnget ben 24. Sonuox 1767 bie
$anb enqifaneen mit lö Sit^It.
*) Xoniu^ 3o^. ^t. Seoet sufolge StattfUation vom 6. JloDembcr 1781
eingefi^tieben mit 8 9tti^Ii., bem am 8. 3um 1798 be^en So^ 3o^. ^tet
9bo(f unter e(ei<^eT Z^Atigung folgte.
') ScmnS^ft bun^ 9bo(f Stoetet, ^etmonnt 6o^ ben 24. 2>e)em6ec
1763 mtt 7 Kt^Ii. 20 HlbuS.
*) Xuf SÖ^etben bt« Sodann S^fitmon but^ ^o^ann OboCf &ba%s
^agen ben 24. Januar 1767 bie $anb empfangen mit 6 Stt^Cr. 40 S(bu8.
187
in ben Mieden ben 2. Sloobt. 1716 eingef^rieben wotben mit
5 rtlr.»)
28. ^einen^ auf en, 13 maltet 12 tuten (3 9Rotgen 3 SiietteQ,
auf abfietben Scannen oon bet Qii^t SßU^elmen fo^n ^at ^entt^ft
fo|tn }u Setg^ufen %tani ^einrid^ ben 24. 2)ecbt. 1735 get^tiget
mit 4 ttlt.«)
24. 99evet, 32 maltet (gleite ^notgen) So^amt ju Jtope»
l^ooen mortaus, unb ^at bie d^utmut^ ben 21. ^ul? 1689 l^ittjtian
3oi^annen fo^n get^tiget mit 8 ttit., nad^ beffen tobt abet 3o^.
^et in bet Seoet ben 20. San. 1742 wegen funbbo^et o^n«
oetmdgen^eit ium newen le^Mti&geten mit 5 ttit. angeorbnet
wotben.*)
25. ©itfen^aufen, 10'/« maltet 40 tuten (10 9Rorgen
3 Siiettel 10 Shtten), ift auf abftetben älnton beteten fo^n au»
bet Seoet ben 11. ^ebt. aufft nene oon ^enrid^en Shit^gen mit
6 ttIt., jüngft^in abet untetm 31. martü 1742 oon (E^tiftian fo^n
^etmannen mit 8 ttIt. get^tiget.*)
26. 3 tpd Raufen, 12 maltet (gleid^e 9Rotgen) 7 tuten, am
15. Dct 1708 butd^ Steffen }u Sip^^aufen mit 4 ttIt. get^ätiget
wotben, nad^ beffen tobt abet anla^ gnebigjten mandati ratifica-
tionia oom 27. ^lif 1753 burd^ ^tan^en ^entid^en Sßeften
(3o^n« fo^n) mit 8 ttlt. oetneioetet.')
27. Qeybt, 20 maltet 14 oiettel 5 tuten (20 ^otgen 14
Sluten), ben 12. gebt. 1739 bie d^utmut^ butd^ 3o^onnen fol^n
So^nn $etet get^ätigt »otben mit 5 ttlt., auf be^en tobtefad
') 2>ana4 bur^ So^omt Xbolf Sinber tum ^epbt, 14. Sanuox 1783
(sL 1740) itt^iüit mit 6 Sti^Ir.
*) 9ta4 Xbjtetben befi gfian) ^etnrid^ itomtonS^auB bur^ So^omt SIboCf
Jttxf4ftepen ben 8. Vltai 1799 mit ?'/• »t^Ir. get^atiQt.
*) Xuf Vb^äbtn beS go^ann C^tifUan $o^fe(b am 6. 2>e)cm5er 1800
but4 3o^. ®ottfc. fleufet mit 8 Stt^tr. getrauet
*) 9la4 beffen Vb\tttbm nurbe bie jtttrmebe etneuett ben 9. SRAti 1761
mit 8 Stt^Cr. von S^tiptn Soef4Jlq>er (in onbem Stec^nunaen: S^tifHan
Coniob 84Iie))er be). Stehet) )u Sirien^aufen, na^ beS Settetn Xobe aber
}ufo((se Serorbnung oom 19. 2>e}cmber 1772 S^rtfttan Sufc^er )ur neuen
$anb angefeilt unb bie jtünnebe )um gleichen Setrage get^Atigt.
*) X)ana4 )um gleichen Setroge get^Uigt bui^ 3o^. SIbotf ZambiA ben
23. aXOT) 1784, na4 beffen «bflerben ben 30. eeptember 1799 but^ «bolf
Sinber jun. jum ^e^bt mit 6 Sit^Cr.
188
aber }üng{l^in ben 2. SUpi. 1744 auf $etet S^rlfUon )um ^epbt
2lboIp^8 jo^n mit 5 ttit. renovirt.*)
28. Sinben, 28 maltet 56 tuten (28 SRotgen 36 9Iuten),
auf abfletben 9lboIp^n äBidemö fo^n ^at S^cifUon }ut Sinben
12. 9loobt. 1731 de novo get^ättget mit 4 ttlt., nunme^to abet
laut protocoUi oom 10. ^n. 1750 unb gnäbigflet ratificatioii
Tiom 24. eiusdem but^ ^^annen ^eteteu ^^efelbei de novo
mit 6 ttIt. 40 al6uä get^ätiget.*)
29. eden^aufen, 36»/« mattet 59 tuten (36 SKotgen 59
Shtten), auf abßetben ^entüi^en CoSn oon beteten iBou^ in^altfl
gnäbigflet ratification tiom 15. 9loTibt. 1755 get^get mit 8 lüx.
40 albu«.»)
30. ^unlen^aufen, 12>/a maltet 28 tuten (12 9)totgen
2 Sßiettel 28 Stuten), S^ilman 9lbolp^ fo^n mortttos bie d^tmut
am 11. Septbt. 1714 butd^ ^ol^annen ißeteten auf bet Sßuften
fo^n ^etet mit 5 ttIt., j|ftng{l^in o&et post mortem illius butd^
So^annen beteten Steinbetg «ntetm 4. SWap 1743 de novo mit
6 rtlt. releviret.*)
31. 5C^ei8s3Büiien, 20V» maltet 28 tuten, auf abfletben
^etmotinen X^eifen fo^n auf bet SSüjien ifl bi« etfallene ^utmu
ben 6. Dctobti« 1752 oon beteten Steinbetg eet^fitigt mit 5 ttlt.»)
32. Älein^SBüfien, 20»/« maltet 28 tuten (28 SWotgen
2 S3ieftel 20 Stuten), Slilman Slbolp^S fo^n mortuns, bie d^nut^
am 11. S)ecbt. 1704 butc^ ^^annen ^etet auf bet 9Ba|ten get^
tiget mit 5 ttlt.*)
') a(uf beffen 3(5fter6en (er §ei^t aiu^ $eter S^riftian Vta^tt jum ^bt
Slbo(f3 €o^n) burc^ Sodann SßeUt (S6(rt8§agen ben 6. Sanuor 1796 mit
9 »t^lT. get^Stigi
*) 2)ana($ butc^ ®ottfneb SauSberg am 12. Z)eiem6er 1805 mit 7 Sit^Ir.
30 etüBet.
*) 2)ana($ )ufo(ee 9tanbat8 am 28. gonuar 1776 »on Sodann $eter
gBfifter mit 9 9tt^(r. 20 a(I6u«, nad^ be^en Xobe mit 9'/i 9lt^Ir. butt^ ^eter
S^riftion aBfifter.
*) 2)ana($ butc^ beffen gleichnamigen &ofyn ben 26. Xugujt 1776 mit
8Vi Kt^tt. get^attgt.
*) 9la(5 anberen Rechnungen (für 1774—75 «. o. m.). am 11. Sunt
1748 »on Xitmann gto^n^ou« get^atigt (mit 7 Ätl^tt.), borauf am 19. 2)ejember
1789 burc^ fSeter »uf(^er ben Sftngeren mit S'/i Kt^h-
*) 2)ana($ am 24. Dftober 1767 burd^ ^ermann 3B&fiet8 So^n Xilmann
bie Äütmebe erneuert mit 7 St^Ir. 40 «ttu8; auf beffen SttfterBen burt^
3o^. fiangenberg ben 27. «prM 1796 mit 9 Stt^lr.
189
33. i5rol^n^onffn, 25 molter 4 ruten, auf obfietben %\U
mannen bofelbfl ^at ^o^nn &tdpar ^on^aufen ben 23. ^un^
1731 ble ^anbt empfanöcn mit 5 ttit.')
34. Süd^el, 12 mottet 8 ciertel (12 3Sloxqen 8 SHuten), tjl
auf abfletben ^o^omten }u S3ud^el ben 20. 3loj)embr. 1718 butdf)
Gl^ri^anen jum Sud^el bie d^utmut^ get^ötiget ntit 5 rtlr., le^t^in
aber nad^ beffen abflerben ben 14. 'üiai) 1746 oon Slmolben ^orp:
felb de novo get^dtiöet mit 4 ttit.*)
35. 8eigei^off, 82 mattet (gleid^e 9norgen) 48 ruten, ^at
3o^n ?Peter ^ßafftat^ ben 80, 3)ccbr. 1728 bie d^urmut de novo
releviret mit 4 ttlr.*)
d. fbtxfjltmitt $«nnf4aft.
1. S3run«bict, 88 matter 66 tuten (20 SWorgen 60 Shiten),
auf abfierben S^tiftiane fo^n in bet Srunebict ifl oon ^o^annen
beteten Sutg^ff« fol^n Sol^ann ?ßeteten untet bem 80. Dctbt.
1724 in änfe^ung fd^led^ter ^a^xt de novo get^ätiget mit
5 tttt.*)
2. Dberwaag, 22 matter 42 ruten (22 aJlorgen 44 Stuten),
Xilman Slnbreae {u äSaag mortuus, am 16. Slooembri« 1714
$eter X^eilene fo^n in ber SBrunebid successit unb de novo
get^ötiget mU 8 rtlr.»)
.8. 8rQggen, 22 matter 8 oiettel 42 tuten (22 SJtotgen 44
9hiten), ^^eilen untet ben Sid^en successor^ S^tiftian ä3od^t ben
22; ana^ 1685 get^ätiget mit 7 tttt., auf beffen abftetben abet oon
2|o^annen $entidf)en Sotnet ben 28. Septbt. 1741 de novo bie
§anb geroonnen mit 7 tttt.")
') 2>enmft(^fi am 6. Sptil 1762 ^o^onn feter Sfto^ni^auS oIS neuer
JtunmttSMter mü 9 M^h. emgef^rieben, auf webten am 18. Januar 1806
3o^n Stoeter, mit 11 SU^tr. t^dtigenb, folgte.
*) 3)anac^ ben 6. September 1790 mit 7 Sit^Ir. bun^ ^o^ann ^tnri«^
Btser.
*) 2>an«9 buni 9o^. fettr faffrot^ jnn. ben 8. Stto) 1778 mit
9 Stt^Ir.
*) SernnOi^ bun^ Sodann ^tbrU^ SBHI^Im S<l(mt| ben 8. 9tooem6er
1781 mit 7 9H|(t. 40 S(»u«.
*) 2)anac^ bun^ ^inri(^ SBit^rtm Sod^ader ben 4. Slonember 1767 mit
7 9tt^r. 40 SUhiS.
S^otauf burc^ 3o^ann ^eiitrid^ 3alo6 6(^mi| ben 23. Somiar 1787
ntit 8 9H^Ir. 26 SOuS get^dtiet.
190
4. ©tofebetg^aufen, "38 maltet 7 oiertel 10 tuten (38
SRorgen 10 Shiten), auf abfletben 2to^nnen 9Kcotaf|en bafelbfl
ift abolp^ ^entid^ ju ä3etg^auf|en ben 21. DctobtiS 1785 aU
^attenbe ^anb etngefd^tieben mit 7 ttlt.*)
5. 93ufd^, 18 matter (gleid^e 3Rotgen), ift auf obflerben
beteten fo^n }um 93ufd^ ben 6. Dct. 1732 burd^ ^teten
Steinbetg de novo getptiget mit 5 rtlr. unb auf beffen ob*
ftetben oon 2to^onnen C^rifKanen S9uf<]^et am 10. 3Rca) 1758 mit
7 ttit.
6. aJliden^agen, 30V» maltet (30 aWotgen 2 SietteO, ifl
ouf abftetben 2to^onnen beteten Slbolp^ö fo^n ben 3. Martii 1736
Don Sl^tiftian Atitiet bie ^anb de novo empfangen unb get^&tigt
mit 5 xÜx.')
7. Älein^ö^efelb, 48 maltet 14 oicttel 10 tuten (48 SBotgen),
ifl auf abfletben ST^ctfen bafelbfl ^aul So^annen fo^n ben 1. ©e«
cembtiö 1711 de novo eingef<]^rieben iDorben mit 4 ttIt. 40 albus.
5üa^t nun betfelbe gefbtben unb bas batauf befunbene $fetb als
befles Ouid umb 15 rtlt. angefd^lagen unb folc^e oon mit empfangen,
bie d^urmut abet bem 2to^ann jUein^^efelbet S^UmanS fe^n ange«
fe^et niorben, fo niitb bae gelb suo loco beted^net unb fold^et
nut ^iet angeregt.*)
8. $ö^e, 31 äRattet (gleid^e SRorgen) 3 ruten ift auf ab<
fterben ^eteren auf ber ^d^e oon 2to^annen ^eteren ^affratl^ ben
16. Sunp 1731 releviret mit 6 rtlr.*)
9. grölen^aufen, 21*/* maltet 9 tuten (21 SKotgen 2 93iettel
9 SRuten), Sodann bafelbfl oetflotben unb ben 5. S)ecbti« 1712
auf« neroe mit 5 rtlt. get^ätiget")
Kuf VbfUxitn beS Stbolf ^ehtrii^ $om(ret^er bur^ Sfton} Stotmti^taxi
(JtomanS^au«) ben 29. 2>e}«m6er 1801 mtt 8 Sit^Ir. 40 HOu« set^ttigi
*) 2}arauf am 10. SRai 1770 oon 3o§ann fSeter itenerenbetg mit 8 9it§(T.
40 %(bu8 unb na^ beffen %6(e6cn am 16. SRIir) 1800 burc^ 3o§ann ^eicr
Jtriler mit 8 Slt^Ir.
*) 92ai9 abfterben be8 1747 be^anbigten 3o§ann )u jt(einl^ö§efelb mit
16 Stt^Ir. 13 Wbui burc^ S^tifHon $fi§<felb, So^nt 0o^ am 2. 9tftt)
1776 eet^fttigt.
*) Stai^ beffen Sbfterben buri^ 3o§ann fSeter ^enbet« @o^ 3o(ann
Sriebtii^ ^lenbet ben 3. aRSrj 1778 bie Mtmebe eet^Uiet mit 8 Stt^tr.
SO «IBu8.
*) a(uf Sbfterben bcB go^ann C^tiftian JtormeB^aufen bie fiftrmebe oon
3o§ann StiebTicJl glenber ben 21. Januar 1768 mit 7 9tt^Ir. 40 VCbu»
erneuert.
191
10. ©ittesbeoet, 28 maltet 12 viertel 2 tuten (28 'SloxQtn
2 Siettet 2 Stuten), auf abftetben ^etmannen bafelbft ben 15.
Ddob. 1708 bie d^rmut^ burd^ ^etmannen X^eiten fo^n get^fi«
tiget unb beted^net mit 5 xüx. unb »eilen biefet ^erman oetflorben,
mithin bie bafelbjt ^afftenbe d^urmut^ von Cl^tifHanen oon bet
Gideftbeoet ^ermannen fo^n mit 11 ttlr. get^&tiget unb biefem
)ut »innenben ^anbt angefe^et, fort fold^eö vi clementisBimi
mandati oom 9. 9loobt. 1747 gncbigft ratificiret n>otben, fo nritb
fot^anet @elb<Sttrag suo loco )um Empfang genommen, biefeS
abet ^et angemettt')
11. SEBeoeU^off, 25 maltet 5 tuten (25 3Rotgen 2 Siettel
5 Stuten), auf abftetben So^annen bafelbft ben 24. ^ebr. 1722
butd^ 2!o^ann beteten oom @ta^t get^ätiget mit 7 ttlt.')
12. Stefetenbetg, auf abftetben ^o^onnen }u Jtefetenbetg
ben 16. 9lo»bt. 1737 »on ^o\). beteten Sufd^et ben 3finß««n
get^ätiget mit 6 ttlt., lefet^in abet butd^ ^oif). $et 99ufd^et ben
Süngeten untet bem 19. Sunp 1759 renovirt mit 7 rtlt. 40 olbu«.*)
13. Äleinbetg^aufen, 17 moltet (gleid^e SDlotgen), 2V«
Diettel; auf obfletben Sol^annen bafelbji ben 18. Sulp 1739 »on
3oi^. beteten S3etg^au^en de novo get^ätiget mit 7 ttlr.*)
14. abolpl^Sbeoet, 21 maltet 4 viertel 51 tuten (21
'SWotgen), ben 25. map 1719 »on 3o^. SBit^. 2;^len fo^n ge»
t^&tiget mit 5 ttlt., iangft^in abet ben 29. älug. 1742 oon $et.
^attlop de novo ge^atiget mit 8 ttlt.*)
15. ®to^en«eid^en, 6 maltet (gleid^e 9Rotgen), auf abftetben
3o|iannen ju ben Sid^ butd^ ßngelen 3o^>nnen fo^n jut fiinben
ben 5. oct 1710 get^atiget mit 5 rtlr.*)
16. S;^oma«brud (S;önne«brüd)/ 17*/i malter 7 viertel
<17 SKorgen 2 Viertel 1 Shite), ouf abjierben SWcolaflen ju Äop«=
') Suf Vb^ttn bei S^tiiHan ^ermoimS $o§tfeIb So^ butd^ So^nn
euUer ben 26. SRai 1796 mit S'/i Stt^It. get^Ottgt.
*) 92ad^ beffen Sblebcn but^ Sodann (Si^rifHan S^ntitt So^onnS So^n
ben 8. «ftrU 1766 mt 6 Stielt. 4 SUbuB.
*) 3)ana4 tufolge SRonbatS oom 16. getatat 1778 but^ fSeter Sufd^er,
Stel^iord So^ oon neuem mit 8 Sit^It. get^Atigi
*) Xianad^ oon fSetet «bam SReufet ben 18. 92ooembet 1777 mit 8 9tt^(T.
*) Sücu^ beffen Sblefien buti^ 3o^. Sngeaert Qottlop jnn. ben 14. !De<
.^embet 1778 mit 16 fttffix.
*) Suf bcffen abwerten but^ ^einrid^ 9Htt§ ben 8. Oftofier 1786 mit
10 »t^It.
192
I(ODen ifl bie d^urmut^ uon 30^. Xbatnen Siefenbad^ ben 26. apr-
1738 de novo beted^net mit 9 TtL>)
17. Äop«^o»en, 37 matter (37 Wotflen 2 «ierteO/ auf
abftetben ^o\). Sßil^. ju JtoptB^ooen am 4. noobr. 1710 burd^
S^Umannen (S^nftiane fo^n }u $agen gtt^Stiget mit 6 Tt(r., auf
bejfcn abftetben uon 3"^. beteten Qa^m ben 4. 3w"9 1740 de
novo releviret mit 6 ttlr.')
Summa d^urmät^igei giltei ad 118 {Ifld.
VIU. $^entUe htv u^ dtnt Jlmtfr its f^erjtfstsn» f n^
(um 1425).
Register van den heufftzommen vleyschgelden allen anderen
buyssengelden und buwgelden mit dem gesatten kome as
man jairs in den echt ampten des lantz van dem Berge zo
setzen pligt in maissen hemabeschreuen volgt
1.
Zo Lichtmissen:
Steynbach gibt zor heufftzommen mit dem
vleischgelde 594 R. gülden
Portze mit Lulstorp ind de dorpere dartzo
gehoerende 600 „
Meysenloe 500 „
Bumfelt 290 „
Soelingen 430 „
Munheym 290 „
Medmen 541 „
Angermont 216 */a „
Zo Meye:
Steynbach 592 „
Item zo vleischgelde 200 „
') fCarauf am 24. 3f«^ac 1776 bur^ beffcn So^n Smonuel Sofep^
eiefen»a<4 mit 7 Sit^rr. 40 SIBuS unb nac^ biefem b«n 13. 9la{ 1802 mü
8Vi Stiele- buH^ ^efymn $etnric^ 9BUmB.
*) 9ta($ Sodann fetet ^setS Xobe ben 4. Sepiemier 1779 oon
Sodann SBirt^ ^eietS So^n auf ben Sto^Sid^ mit 15 Rt^Ir. 40 XIBuft
Bet^atiflt.
191
10. @tlle«6ei)et, 28 maltet 12 otettel 2 tuten (28 SRotgen
2 Siettel 2 9htten), auf abftetben ^etmannen bafelbft ben 15.
Dctob. 1708 bie d^tmut^ butd^ ^etmannen X^eilen fo^n get^ä«
ttget unb beted^net mit 5 ttlt. unb toeilen bieget ^etman oetflotben,
mit^n bie bafelbjt ^afftenbe d^utmut^ von S^tifHanen oon ber
@t(Ie«bet)et ^etmannen fo^ mit 11 ttlt. get^&tiget unb biefem
gut »innenben ^anbt angefe^et, fott \ol<!)ti vi clementisBimi
mandati vom 9. 9loi)bt. 1747 gnebigfl ratifidret notben, fo niitb
jot^net ®eIbs(Stttag sao loco jum (Smpfang geno^en, bieje«
abet ^iet angemettt')
11. SBe»el«^off, 25 maltet 5 tuten (25 SWotgen 2 »iettel
5 Statten), auf abftetben So^annen bafelbft ben 24. jjfebt. 1722
butii^ ^o^omt ^eten oom @ta^I get^ätiget mit 7 ttlt.')
12. Stefetenbetg, auf abftetben ^o^annen gu Aefetenbetg
ien 16. SRoDbt. 1737 Don 3o^. beteten »ufd^et ben Süngeten
Set^atiget mit 6 ttlt., le^t^n abet butd^ ^o^. ^et Sufd^et ben
Süngeten untet bem 19. 3Ün9 1759 renovirt mit 7 ttlt. 40 albu«.')
13. ftleinbetg^aufen, 17 maltet (gleid^e 3Dlotgen), 2*/»
ciettel; auf abfietben ^o^annen bafelbft ben 18. 2lul9 173d oon
^of). beteten 99etg^au^en de novo get^iget mit 7 ttlt.*)
14. älbolp^Sbeoet, 21 maltet 4 viertel 51 tuten (21
■SWotgen), ben 25. map 1719 Bon 3o^. SBit^. Xtjütn fo^n ge»
t^ätiget mU 5 ttlt., jfingft^in abet ben 29. Sug. 1742 oon ^et.
Sattfop de novo geti^ätiget mit 8 ttlt.*)
15. @to6en«Sid^en, 6 maltet (gleidbe 9Rotgen), auf abftetben
So^onnen ju ben (Sid^en butd^ Sngelen ^o^onnen foi^n gut Sinben
ben 5, oct 1710 get^ätiget mit 5 ttlt.»)
16. Xl^oma«btuä (XönnedbtüdF)/ 17'/i maltet 7 oiettel
(17 aRotgen 2 S^iettel 1 ähite), auf abjtetben 9licolaffen }u Ropi--
') Huf X5fUT5en \)H e^Tpan $ennaim8 ^o^eD) So^n bun^ ^o^omi
etöttet ben 26. 9lai 1796 mU S'/i Slt^Ir. get^ftHQt.
*) 9ta(^ beffen SfeCeBcn bur^ So^oitn (S^fHon SM^ntttt ^o^annS 6o$n
ben 8. «pttt 1766 mit 6 Stielt. 4 SUbuB.
*) Z)<ma4 sufolge Slanba» oom 16. ^ebtuot 1778 bux^ ^eter Sufc^eT,
fka^^oti @o§n oon neuem nttt 8 Xt^Ir. set^ftUgt.
*) S>onat§ oon ^et Xbam SReufet ben 18. 9looem6(t 1777 mit 8 W^ü.
*) 9la(^ beffen SbCeben burt^ 3o^. engelbert Stfoxäop Jon. ben 14. !De>
Scsiba 1778 mit 16 Kt^.
*) auf bcffen Kbfletben bur^ $einti4 SKtt^ ben 8. Dttober 1786 mit
10 mfix.
194
2.
Dit synt alaulge buyaaengelde ind buwgelde etc. as man
in den vurg: acht ampten enboeven myns heren heufftzummen
zo setzen pligt in maiasen hemagesclireven.
Steynbach gilt jwrs zo igUgen zo buyssengelde 145
overlensche gülden, facit jairs 509 ß. gülden 5'/» albus.
Item zo den dryn gelden jaira zo buwgelde ind war
myn gnediger here dat bewyst zo keren ad 20 ß. gülden,
facit 60 ß. gülden.
Item jairs zom buwe der stat ßoide vur dem walde
45 ß. gülden.
Item dem wulf^eger ind dem scharprichter jairs 6 ß. g.
Summa zosamen 620 ß. gülden 5'/» albus.
Portz gilt jürs zo igligem gelde zo buyssengelde 51
overlensche gülden, facit 354 R gülden 15 alb.
Item zom buwe war man dat wysen wirt, jairs 60 ß. g.
ind zom buwe zo Elverfelde 39 ß. g.
Item dem wulfl^eger ind scharprichter jairs 6 ß. g.
Summa 459 ß. g. 15 alb.
Meyaenloe gilt jairs zo igligem gelde zo buyssengelde
145 overlensche gülden, facit 509 ß. g. 5'/a alb.
Item zom bouwgelde etc. 60 ß. g.
Item dem wulf^^er ind scharprichter zosamen 6 ß. g.
Summa 575 ß. g. 5'/» alb.
Burnfelt gilt jairs zo igligem gelde zo buyssengelde
84 overlensche gülden, facit 295 ß. g. Vs alb.
•Item zo dem bouwe etc. 60 ß. g.
Item zom bouwe zo Elverfelde jairs 30 ß. g.
Item dem wulf^eger ind scharprichter zosamen 6 ß. g.
Summa 891 ß. g. 1 fe').
Munheym gilt jairs zo igligem gelde zo buwegelde 20
ß. g., facit 60 ß. g.
Item dem wulf^eger ind scharprichter zosamen 6 ß. g.
Summa 66 ß. g.
Soelingen gilt jairs zo igligem gelde zo buyssengelde
98 overlensche gülden, facit 344 ß. g. 1 ort.
Item zom bouw Angersorde 60 ß. g.
') 6 = ©(StOtng.
195
Item zom bouwe jairs zo Elverfelde iglich gelt 12 over-
lensche golden, facit 36 R g.
Item dem wolf^eger ind scharprichter zosamen 6 B. g.
Summa 446 R. g. 1 ort
Angermont gilt jairs zo igligem gesetze zo bayssengelde
97 overlensche gülden, facit 340 R. g. ind 14 albus.
Item zom buwe Angersorde jairs 60 R. g.
Item dem wolfi^dger ind scharprichter jairs 6 R. g.
Summa 406 R. g. ind 14 albus.
Medmen gilt jairs zo iglichem gesetze zo buyssengelde
120 overlensche gülden, facit 421 */t R. g.
Item zor houltzforen up Angersorde 20 R. g., facit 60 R. g.
Item zo igligem gesetze zor cost up Angersorde 18 R. g.,
facit 89 R. g.
Item zo dem Eldynckhejmer boyme jairs 8 R. g.
Item dem wulf^egor ind scharprichter zosamen jairs 6 R. g.
Summa 529 R. g. 10 albus 8 heller. Summa summarum
jairs deser echt ampten bnyssengelden vurg: is zosamen
3494 R. g., 2 marck 5 ^ 9 x|. coltz oeverslagen.
Item herenbuyssen is noch alsulgen gelt asman jairs zo
igligem gesetze in de ampte Steynbach Portze ind Bumfelt
van voiren ind diensten zo setzen pligt, dat sich jairs up
eyn grois gelt verleufft, ind euch dartzo sulgen buyssengelde
as man zo zyden beveilt in de echt ampten vorss: zo setzen.
3.
Item herenbuyssen gelden de vorss: echt ampten jairs
mym gnedigen lieven heren zo hervest an gesatten fruchten
da van de summa zosamen is:
Irst an weysse 104 malder
An roggen 441 „
An gersten 221 „
An haveren 1436 „
Item deser vurss: fruchten gilt mjm gnedigen lieven
heren jairs
Steynbach an weysse 16 malder
An roggen 70 „
Ah gersten 85 „
An haveren 200 „
13»
196
Fortze an weysse 16 malder
An roggen 65 „
An geraten 32 „
An haveren 200 „
Meysenloe an weysae 22 „.
An roggen 80 „
An geraten 40 ,^
An haveren 200 „
Burnfelt an weyaae 6 „
An roggen 25 ,^
An geraten 13 „
An haveren 100 „
Soelingen an weyaae 12 „
An roggen 45 ,,.
An geraten 23 ,y
An haveren 150 „
Munheym an weyaae 10 „
An roggen 41 ,,
An geraten 21 „
An haveren 136 ^
Medmen an weyaae 16 „
An roggen 70 „
An geraten 35 „
An haveren 200 „
Angermont an weyaae 12 „
An roggen 45 • ,;.
An geraten 22 „
An haveren 150 „
IX. I^n^nintg Iu$ Ißewmax vm ffofrolu ftber I>a$ ^«^«siii^r
$i^nl%i||nuiiitt pi SfitkMf^ntni, 1483—1484.
Rechenachaff dea acholteaten Amptz zo Hoikeahoven.
Recepta.
Anno domini dry ind echtzich up maendach na dem
aondage letare han ich Wennemar van Faffiroede achnltess
rechenachaff ind bewya gedaen myme genedigen lieven heren
ind ayner genaden reden ind frunden van allem upheven ind
197
nysBgeven des Bchultesten-Amptz bo Hockeshoven as amb-
trent von tzwen jaren, nemlich angsende waren np pinxsten
in dem ejn ind echtzichsten jare ind ujagaende ind besloissen
op sent Feten dach ad cathedram in dem drylndechtsichsten
Jair, da dat lichtmisae gelt desselven diyindechtzichaten jairs
nicht myt ingereohent ist, na inhalt mjns receas myr darup
gegeven is.
So wil ich nu vortan rechenschaff ind bewyss doen van
Allem npheven ind uisgeven des vorss: schultesten-Amptz
myme genedigen lieven heren van ejnen jair angaende op
«ent Feters dach ad cathedram in dem drjindecbtzichsten
Jare, oisgaende op sent Feters dach ad cathedram in dem
▼eyrindechtzichsten jare ind myt rechenen dat lichtmisse gelt
des vorss: jairs dryindechtzich.
Item so byn ich scholdich gebleven myme genedigen
lieven heren op derselver myner lester rechenscbaff zosamen
■an gelde tzwehondert dryindtzwentzich marck seven schillinck
brabantz.
Item so wil ich overal upheven ind uysgeven rechenen
20 brabantschen gelde na ailder gewoente.
Anno etc. CLXXKm wart v^ellich die lichtmisse schateonge
<larvan die snmme myns entfencknuyss is: 50 rinsche golden,
machent 85 marck 5 ^.
I* stunma 309 marck.
Item in der quatertemper in der vasten an assissen van
Götzen Becker 6 &.
Item dama op sent Walburgis misse wart vellich eyn
gelt, heist die Meybede, die summe is . . 24. marck 9 ^.
Item zer selver tzyt is vellich eyn gelt, heist schaipgelt,
die sunmie is 17 Vs marck 9 -4-
Item zer selver tzyt is vellich die Meyschatzonge, dar-
van die summe is 50 rinsche golden, macht 85 marck 5 i.
Item in der quatertemper na pinxsten van assissen van
Götzen Becker 6 ^.
Item op sent Johannes misse mydsomer is vellich eyn
gelt, heistz dat holtgelt, die summe darvan is 17 marck 7 g. 3 -4-
Item op sent Bartholomeus misse is vellich de hervest-
bede, die summe is 24 marck 9 %.
II* Summa 171 marck 1 g.
198
Item tzer selver tzyt is vellich eyn gelt heistz Ritter-
penninge, die aumme ia 8 marck 2 % llVa -4-
Item tzer aelver tzyt ia vellich die herveat achatzonge,
die aumme is 50 rinsche golden, machent . 85 marck 5 ^.
Item dan ig oich vellich eyn gelt heistz dat vleyachgelt^
darvan die aumme ia 54 koipmanagulden, macht 90 marck.
Item dan is noch vellich eyn gelt heiatz dat achalt-
zwinengelt, die aumme ia 37 Va koipmanagulden, machent
62 marck 6 ^.
Item oich gilt dat kerapel van Hoikeahoven alle jair
10 malder roggen, han ich gehoven vor iclich malder na
ailder gewoende 1 koipmansgulden, die machent 16 marck 8 ^.
Item in der quatertemper op aent Lambertz myase an
aaaiaaen van Götzen Becker 6 ^.
nia aumma 263 marck 3 ^. 11 Va 4
Item tzo aent Lucien misse van Götzen Becker an
aasisaen 6 ^.
Item op aent Thomaa is vellich dat holtzgelt, die summe
is 17 marck 7 ^. 3 4
Item dama anno etc. CLXXXIIII wart vellich die licht-
misse schatzonge darvan die summe is 50 rinsche gülden^
machent 85 marck 5 ^.
IVa summa 103 marck 6 ^. 3 -4-
Summa summarum von allem upheven deses vorss: jairs
is overal tosamen 846 marck 11 ^. 2 Vi 4
Exposita.
Item go byn ich vergessen in myner rechenschaff des
lesten jaira, dat ich han gegeven dem acharprichter dat hey
eynen, mit deyverie betegen was, verhoirde ind den oich
gerichtet hefift, vur aynen loen ind koat . . 7 marck 6 ^.
Item achulteate ind acheffen ind andere mynea genedigen
heren frunde, darmyt by geweat aynt, haut vortzert 2 marck.
Item myme gnedigen lieven heren han ich gegeven op
myner leater rechenschaff 1 overlensche gülden, macht
2 marck 6 %
Item tzo myner anderen lesten rechenschaff gaff ich oich
myme genedigen heren 1 overlenschen gülden, macht 2 marck 6 ^.,
199
des ich do vergesBen was ind myn gnedige here dat selves
bevail tzo rechenen.
Item anno CLXXXüI op sent Joryes avent qwam der
yysBchemeister zo Hoikeshoven ind etzliche vaselvyaschejhey vur
ind na alda vergaddert hadde ind die tzosamen aysgenomen
ind up die heyde by Beensbayr in myns genedigen heren
wyer gestalt, ind hait alda verdaen myt dengenen, dartzo
gehtilpen haven 2 marck 7 ^.
Item so is der vyBBchemeister tzo Hoikeshoven gekomen
des dinxdages na sent Andrees dage anno etc. LXXXIII ind
die wyere alda affgelaissen umb to visschen ind myme
genedigen lieven heren zor Bienburch zo stellen tzo synre
genaden huyBskoBt, ind is darumb alda verbleven so Yur ind
na as die vloyt quam ind moste etzliche wyere laissen staen
ind wedemmb dar komen up maendach na sent Lucien dage,
ind hefft die wiere vortan gevisachet ind dat ys van den
wieren geromet, verdaen overmitz scholtz ind keiner daselffs
8 marck 7 fe. 6 4
I* summa 25 marck 8 ^. 6 ^
Item gelevert Herman Hamersteyn rentmeiater overmitz
syne qnitancien 100 overlensche golden macht . 200 marck.
Item gegeven dem lantschriver dat holtzgelt op sent
Johannes mysse, is 17 marck 7 fa. 3 -4-
Item gelevert Herman Hamersteyn rentmeister 50 over-
lensche golden, macht 100 marck.
Item gegeven Herman van Hamersteyn rentmeister
50 overlensche gülden, macht 100 marck.
Item gelevert Herman Hamersteyn rentmeister 30 over-
lensche gülden, macht 60 marck.
Item gegeven dem rentmeister 50 overlensche gülden,
macht 100 mark.
Item gegeven Thomas Bussenmeater van wegen syner
verschrivunge 12 overlensche gülden, macht . . 24 marck.
Item gegeven Johan Busaenmester van wegen ainer
verschrivunge 12 overlensche gülden, macht . . 24 marck.
Item gegeven Herman Bussenmeater van syner ver-
schrivunge wegen 12 overlensche gülden, macht . 24 marck.
II'' summa 649 marck 7 ^. 3 4
200
Item gegeven van myns genedigen heren wese to meyen
ind tzo drugen 80 marck.
Item so hant die naber van Hoikeshoven den hoerel-
wyer daselfs in den berge gelegen vur ind na uysgevoirt, so
derselve wyer beiendet was sere ind vyll ind nicht endochte
zo besetzen as dat dem schultzsten ind keiner wol kundich
is ind oich voirt tzo gerüstet is. So is der vyascbemester äff
ind an komen ind halt dartzo rait gegeven, den wyer voirt
tzom eynde zo bereyden ind vur ind na in synen affkomen
ind ankörnen verdaen 3 marck 3 §.
Item so der wyer ayssgevoirt is ind die naber ind dat
kerspel den nicht al uyssvoren enkunden, so moste ich des
eyn deyll belonen ind han den wyer nuwe np laisschen
rysachen ind bereyden ind oich tzwe nuwe rennen eyn vur
die ander, umb dat dey lanck moste eyn, durch dey bredde
des dammes laissen leggen ind noch eyn vloitrenne darin
laissen leggen, ind han eynen tzuyn umb den tappen laissen
machen, kostede tzosamen overall 37 marck 5 ^. overmitz
den vysBchemester ind den keiner .... 37 marck 5 §.
Item gegeven dem lantschriver dat holtzgelt op sent
Thomas vellich 17 marck 7 ^. 3 4-
Item dem moelner gegeven dat jair vur synen loen
15 marck.
III' summa 103 marck 3 ^. 3 4
Item so han ich up der moelen nye laissen decken mjt
brederen ind stoppen, darvan gegeven . 6 marck 6 §. br.
Item ich han in der moelen laissen machen des dar noit
was vor 5 marck 5 fe.
Item vor vugel ind veet die moele tzo smeren 1 marck.
Item vur myne kost gerechent 29 marck.
Item vur tzwe vayss dar men vissche myt voirde up
dey Ordenbach ind tzor Byenburch .... 1 marck 2 §.
Item gegeven dem kerspell van der hoyvoyren sey tzor
Byenburch voirden van sent Mertyns misse an byss umbtrent
up unss liever frouwen lichtmysse van bevele Herman Hammer-
steyns lantrentmesters 42 marck 6 ^.
Item dem rentmester gegeven overmitz syne quitancie
24 marck.
201
Item so is der yysBchemester tzo Hoikeahoven gekomen
np gudensdach na dem aondage Reminiscere in der vasten
ind hait die wyere alda wedemmb beaat ind he£ft etzlichen
vasell voirt in dey wyere gesät ind ia dan alda verbleven
bya up aondach ind hait verdaen myt den knechten, dairtzo
gehulpen haven overmitz den keiner ind achultzsten dairaelves
2 marck 8 B-
Item so byn ich tzo tzwen malen geweat tzo Dusseldorp
ind han dat vry gelt dar gelevert, tzo iclicher reyaen han
ich vortzert 1 marck, macht 2 marck.
liila Summa 119 marck 3 ^.
Summa aummarum myna uysgevena desa vorsa. jairs is
Overall 897 marck 10 ^.
Aadan eyn tegen dat ander upgenomen ind a%ekortz
werdt, ao blyvet myr myn genedige lieve here achuldich van
deser rechenschaflF overal tzoaamen 50 marck 10 ^. 9 'M ^- br.
Item dar myt is deae rechenacha£F geeyndiget ind ge-
aloiaaen. ^)
ibtx (Mmui^ iraH ^u»sttbt iber |tcllturH für Ine |fit vm
§tmiai ^mfvmiasnnix (6. ^pni) 1483 M« ebtiüio^
(25. gljirU) 1484.
Anno etc. MOCCCC"' LXXXIII up den neaten maendach
na den aondage Letare harn ich Thomas Buaaenmeiater keiner
zo Hockeahoeven myme genedigen lieven heren ind ayner
') S)et Driginat'Siet^ne, bettn tSnrifd^e Qi^tm, foioeit e8 ^^ um
9le(^nun0<^o{Uionen ^caittü, ebenfo loie in bet fotgenben tBei^oBe (X) fibetaS
tn orabift^e umgcnanbett lootben. Hegen 13 Belegj^ftde bei. XBir notieren
von benfelben l^iet nur bie Slnneifuneen beS Sergifd^en fianbrenhneijlerd
^ermann oon $ammer[tein an 9Binemar oon fSaffrobe, 1., bem X^mai IBuffen:
meifleT, Aellner )u $&(Ie8n>agen (Hnexharen) in SUfd^tag auf beffen ^orbe»
nmgen negen ber oon i^m unb feinem IBruber bem $er}oge gelieferten großen
Sfb^en (bnssen) 60 ®ulben auB ben @($a|gefUIen unb Xenten bei SmteS
3U sagten, d. d. 1483, 14- 9iai (up den gnedenstach na onss heren npfarta-
dage), unb 2., }ur »eiteren Sd^uIbentUgung »egen berfelben Sfid^fe (ran der
bossen leaten gegossen) an ben oorgenannten JteSner 50 (Sulben au3 bem
$erbjlf(^ate beä SlmtS )u }a^Ien, d. d. 1483, 26. September (np den saters-
dach iia sent Mathens dage), Bei. 9}r. 3 unb 5.
202
genaden ind fnmden rechenBchaff ind bewyss gedaen van
allen upheven ind ujggeven der kelnerien zo Hockeshoeyen,
nemlich van tzwen jaren, angande waren ap sondach Qaasi-
modogeniti in dem eyn inde echtzichsten jare, ujsgaende
ind besloBsen up sondach Quasimodogeniti in den drey-
indechtzichsten jare ind hain oich zo derselver tzyt rechen-
Bchafif ind bewyss gedaen van der grosser bussen, myn
broder ind ich zo Hockeshoeven gegoissen hant na ays-
wysunge myns recess, dair up sprechende ja. Item so wil
ich nu vortan rechenschaff ind bewyss doen van allem
upheven ind uysgegeven der vurss: kelneiyen als van dyssem
nesten Vorgängen jare nemlich angande up den sondach
Quasimodogeniti in dem drejindechtzichsten jare ind usgande
up den sondach Quasimodogeniti in dem veyrindechtzichsten
]are als hyma geschreven volget
Item so byn ich schuldich gebleven myme genedigen
lieven heren up derselver myner lester rechenschaff van
wegen mynes seligen vaders der dat schuldich was ind ich
zor selver tzyt van synen wegen an mich genomen hain, myt
namen
An weysse . . 3 malder 2 sumber,
an maltze . • 8 ,, 3 ,,
an haver ... 62 ,, 1 „ 2 verdel,
an eyeren . . 1300
Item so byn ich schuldich gebleven zor selver tzyt myns
genedigen lieven heren hoy van tzwen jaren ind dairzo dat
hoy van dyssem jare, dat ys zosamen nemlich hoy van
dreyn jaren, ind dysse vurss: punten wyl ich an dem lesten
myt eynrechenen ind nu zo dem ersten van der kelneryen.
Item anno etc. LXXXm unser liever frauwen lychtmyss
an bys up sondach Quasimodogeniti anno etc. LXXXim
bynnen der tzyt hain ich entfangen an mollenpacht:
An weysse 1 sumbr. 2 verdel, wyl ich zo gelde rechenen
in myme upheven des geldes.
An rogen: Item an rogen uyss der moUen entfangen
33 malder 2 sumber.
Uysgegeven an rogen:
Item up satersdach na sent Gereoinsdage tzor Byen-
burch gelevert an rogen 10 malder 1 sumber anno LXXXIII.
203
Item anno etc. LXXXIII up djnstdach na sent Thomas
dage zo der Byenburch gelevert an regen 6 malder myn '/a
verdel.
Item anno domini etc. LXXXmi up yiydach na sent
Agneten dage zo der Bjenburch gelevert an rogen 6 malder
mjn 1 ferdel.
Item ich hain den haegen omb dat bIojbb lassen hauwen
ind legen, dairvan gegeven bo loin ... 3 malder reges.
Item van bevele des hoevemeister*) gegeven Wjlhem
portzener omb dat hej alt ind kranck was ind lange gedejnt
hatte 3 malder regen.
Summa uisgegeven an rogen . 26 malder 2*/i verdel.
Alsdan eyn tegen dat ander upgenomen ind affgekortz
wert, so bljve ich myme genedigen lieven heren schuldich
an rogen 7 malder 1 sumber IVt ferdel (wyl ich zo gelde
rechenen in mynem upheven des geldes).
Item an maltze hain ich gehaven 3 sumber (wil ich zo
gelde rechenen in myme upheven des geldes).
Item an hundekome hain ich gehaven 14 malder
2 sumber, (wil ich zo gelde rechenen).
An haveren entfangen:
Item an voiderhaveren hain ich entfangen . 65 malder.
Item an pachthaveren hain ich entfangen 107 malder
3Vt sumber.
Item an schnlthaveren hain ich entfangen 95 malder
2 sumber.
Summa summanun van allem upheven an haveren djt
vnrss: jar ja zosamen overall 268 malder 1 sumber 2 verdel.
Ujsgegeven an haveren:
Item anno etc. LXXXIII up vrydach na sent Matheus
dage gesant zo der Bjenburch ... 30 malder 2 verdel.
Item up den maendach na sent Franciscus dage dair-
nest zo der Bjenburch gesant ... 31 malder 2 sumber.
Item up den saterstdach na sent Gereoins dage hain ich
ze der Bjenburch gesant 31 malder.
Item up den frjdach na sent Gallen dage hain ich zo
der Bjenburch gesant 30 malder 2 sumber.
■) Settotb oon ^tettenietg.
204
Item up gudestdach sent Elyzabeth dach hain ich zo
der Byenburch gesant . . 20 malder 1 siimber 2 verdel.
Item up den yiydach na sent Caterjnen dage hain ich
20 der Byenburch gesant . . 10 malder 2 somber 2 ferdel.
Item up den djnstdach na sent Thomas dage hain ich
20 der Byenburch gesant 6 malder 2 verdel.
Summa dem rentmeister gelevert an haveren is zosamen
160 malder 1 sumber.
Item so is der vyschmeiater myns genedigen lieven
heren dyt jar veyr mal zo Hockeshoeven gewest ind aldair
gevyschet ind dey wyer beseyn, dat ich em syn pert gevoe-
dert hain overall 2 malder 3 sumber.
Item van schryffdichen bevelle myns genedigen lieven
heren gegeven Conrait van Heydelburch') ... 6 malder.
Item up pynxten gegeven den heren, die sent Anthonis
boytschaff vort, na alder gewonhyt 2 sumber.
Item den boytschaffen sent Hupertz des hilgen geystes
sent Peters ind sent Bemdes iclichen gegeven na alder
gewonheyt 1 sumber,
macht 1 malder.
Item van pachtlande, ich gewimnen hain in der viyheit
ind myme genedigen lieven heren jars gilt 3 V* malder haveren,
hain ich lassen stain zo myns genedigen lieven heren genade.
Item den veyr orden ind den Cruytzebroderen jclichen
gegeven na alder gewonheyt .... 1 sumber, macht
zosamen 1 malder 1 sumber.
Item van myns genedigen heren wesen zo hegen ind zo
vloBsen ind die wyer in dem yse zo hauwen ind die weide
zo verwaren gegeven 9 malder.
Item dem portzener gegeven vur synen loin 12 malder.
Item den tzwen gesworen wechter iclichen dit jar gegeven
vur synen loin . . 24 malder, macht zosamen 48 malder.
Item myn genedige here hait myr jars gegeven zo
vullest myn pert zo voideren 20 malder.
') Setiog 3Bt(^e(m II. von 3a(t($.eetg fiefteOte mit Urtunbe vom 21.
(^bniat 1484 ben Aonrab oon $eibeC6etg )u fernem Sienet, inbem er i^m
Aleibung unb eine Rente oon i&^(i($ 12 SRaltet ^fer au8 ber AeKnetet
^adet^ooen luflc^erte.
205
Item an hoyyen gude in den erlen, so dat verwoistet ja
ind vur die pacht blyvet lygen, blyvet jars achterstedich
mym genedigen heren 6 malder.
Item des gelychen blyvet jars achterstedich mym genedigen
heren an dem Lovergude dat ouch verwoistet is . . 4 malder
1 snmber.
Item np des lantdrosten gude, em m3rn genedige here
hait gefiryet, steyt jars 3V< malder.
Item so hain ich van bevelle des hoevemesters etzlich
lant lassen messen Johans up den Bnrchhoeve, was np
4 malder ind 2 snmber myme genedige heren jars davan zo
geven, dat dan in alden registeren steyt up 6 malder jars so
geven, dat ich dan so gerechent hain, dair myr van den
tzwen jaren achterstedich gebleven ys ind ich myme genedigen
heren gerechent ind gegeven hain . . 6 malder 2 sumber.
Summa snmmamm an haveren uysgegeven is overall
KOsamen 282 malder 2 sumber.
Asdan eyn tegen dat ander upgenomen ind a£^kortz
wert, so blyvet myr m3rn genedige lieve here schuldich an
haveren 14 malder 2 ferdeL
Item an olye entfangen dyt jar 8 punt, will ich zo gelde
rechenen.
Item an eyeren 100, will ich zo gelde rechenen.
An hoenren:
Item ich hain entfangen an pachthoenren in der vry-
heyt 165
Item an vastavendeshoenren hain ich entfangen 84
Summa sammarum an hoenren upgehaven . 247 hoener.
Uysgego^on &Q hoenren:
Item an Lovergude blyvent mym genedigen heren achter-
stedich alle jar 12 hoenre.
Item up eyme huyss ind garden, ich in der vryheyt
gewunnen, hain ich lassen stain zo myns heren genade 5 hoenre.
Item an des Eroeppels gude blyvent achterstedich mym
heren 3 hoenre.
Item an prumenboens gude blyven achterstedich 10 hoener.
Item ich hain zo der Byenburch gesant an hoenren
100 ind 48.
Summa 178 hoener.
206
Aadan eyn tgain dat tmder affgekortz ind upg^nomen
wert, 80 blTven ich schuldich mym genedigen lieven heren
an hoenren overall 69,
die will ich zo gelde rechenen.
Becepta an gelde.
Item van myns genedigen heren yjascherie in der Wypper,
jars verpecht synt 23 morck brabantisch.
Item 80 Torgehort ja, dat ich schuldich blyve an rogen
7 malder 1 sximber 1 '/> verdel^ rechenen is vur iclich malder
2 marck brab., macht .... 14 marck 8 ^. 3 '4> brab.
Item vur 1 sumber ind 2 verdel weisses, dat malder
gerechent 2 marck 6 ^. brab., macht . . 11 ^. 3 ^. brab.
Item an maltze blyve ich schuldich 3 sumber, dairvur
rechenen ich 1 marck 7'/« ^- brab.
Item so oich vurgehoirt ys, dat ich schuldich sy an
hundekome 14 malder 2 sumber, iclich malder gerechent
1 marck 6 ^. brab., macht .... 19 marck 4 ^. brab.
Item an hoenren blyve ich schuldich 69, iclich hoen
gerechent 8 -4- l^rab.^ macht .... 8 marck 10 ^. brab.
Item vur 8 punt olyes rechenen ich . . . 6 ^. brab.
Item vur 100 eyer rechenen ich . . . . 3 fe. brab.
Summa summarum myns uphevens an gelde is zosamen
overall 64 marck 2 ^. brab.
Uysgegeven dyt jar an gelde:
Item myn genedige lieve here halt myr jars dein geven
zo myne kostgelde 20 overlensche gülden, machent
40 marck brab.
Item so hain ich den gesworen portzener an myner
kost gehat van wegen myns genedigen lieven heren, dair-
van myr gebort na alder gewoende 20 kofmansgnlden, macht
33 marck 4 ^. brab.
Item gegeven myme genedigen heren up myner lester
rechenschaff eynen goltgulden, macht . 2 marck 6 |. brab.
Item eme gevangen die kost 3 wechen gedaen, der
gerichtet wert, iclichen dach gerechent 1 % brab., macht
1 marck 9 % brab.
Item anno domini etc. LXXXUI up des hilgen spers
ind krönen dach, ') hait myr Johan myn broder boytschaff van
') gfteitag nai^ Qnasimodogeniti, atfo am 11. S^ril 1483.
207
mynen genedigen lieven heren gebracht, dat ich van stunt
an aiilde machen II tnnnen buasenkrades, die voldesyne genaden
doen voren in syner genaden graisschaflF van Ravensberch.
Item 80 hain ich vuer denselben krade gearbeydet mjt
tzwen knechten Vlll dage, iclichen knechte den daeh gegeven
van koBt ind loen 3 ^. brab., macht den tzwen sosamen
2 marck brab.
Item als dat krat reyde was, sante ich eynen by der
voren byss zo Duysseldorp, dat krat zo verwaren, em gegeven
6 ^. brab.
Item van schryfiUichen bevelle des lantdrosten ind heren
Wylhems van Bemsauwe gesaut Herman Bussenmeister up
den Styntenberch bey Heysterbach, aldair zo entfangen etzliche
bossensteyne, die myn genedige lieve here dair hatte bestalt
zo machen, em gegeven zo tzergelde . . 1 marck 4 ^. brab.
I* Summa 81 marck 5 ^. brab.
Item ich hain gegeven vur deckebreder die up dat poirt-
huyss in der burch verdeckt synt . . 4 marck S % brab.
Item gegeven vur decknegel up dat poirtzhuyss zo den-
selven dage 10 ^. brab.
Item so hait der brederdecker up denselven portzhuyss
gedeckt 4 dage, iclichen dach em g^even vur kost ind loen
4 ^. brab., macht zosamen 1 marck 4 ^. brab.
Item myn genedige here hait myr muntlichen bevolen
zo machen eyne tonne bussenkrutz ind die van syner genaden
wegen seynden mym heren van Wytgensteyn, so hain ich
dey kra3rtmole, dair sey dat wasser plach zo dryven, affge-
brochen umb gebrech dat dat wasser verdruget was, dair ich
over arbeyde myt veyr mannen tzween dage, iclichen den
dach gegeven vur kost ind loen 3 ^. brab., macht zosamen
2 marck brab.
Item so hain ich gehat eynen tzymmerman tzween dage,
dey myr dey molle weder machede, dat men sey myt den
henden umb dreyff, em gegeven den dach vur kost ind loen
4 % brab., macht 8 ^. brab.
Item so hain ich gehat tzween man die vuer dem krude
gearbeyt hain IUI dage, iclichem den dach gegeven vur kost
ind loen 3 ^. brab., macht 2 marck brab.
Item gegeven vur eyn vass dair dat kruyt in quam 3 ^. br.
208
Item BO hain ich ejnen boden myt dem kruyde gesaat
zo Hoemberg, dairby zo blyven, em gegeven . . 6 ^. brab.
Item van bevele des hoevemeisters gegeven Herman ind
Didericli bussenmesteren as sey myn genedige lieve here
dede schycken in syner genaden graischaff van Ravensberch,
iclichen zo tzeigelde 1 marck 8 % brab., macht den tzween zo-
samen 3 marck 4 % brab.
Item ich hain eyne kaver lassen rasten myt geslnsse
ind doeren, dair etzlich getzuych up is, myn lieve here zo
Hockeshoeven hait doin schicken, kostede 1 marck 4 6. brab.
Item so hait myr myn genedige lieve here zo derByen-
borch muntlich bevolen myne wynterkleydynge zo gelden
ind die syner genaden zo rechenen, so hain ich dairzo ge-
gnlden 3 elen graiss, icliche ele vur 6 6- brab., ind 3 elen
wyses, dey ele vur 6 % brab. ind tzwa elen braens, die ele
vor 1 marck 4 6. brab., macht zosamen 6 marck 5 ^. brab.
Item van bevele des hoevemeisters hain ich lassen messen
Johans lant up den borchhoeve, des dan gewest is 9 maider-
sehet, van iclichen malderschet gegeven 1 ^ brab., macht 9 ^. br..
Item so hatte myr die hoevemeister oich bevolen, dat
ich die scheffen ind naber zo Hockeshoeven dairby neme^
dem ich dan so gedaen hain ind hain denselven up genad&
myns genedigen lieven heren an bere gequit . . 4 ^. brab.
II* Summa 23 marck brab.
Summa summarum des uysgevens overal dysser rechen^
schaff is zosammen 104 marck 5 ^. brab.
Alsdan eyn tgain dat ander upgenomen ind affgekort&
wert, so blyvet myr myn genedige lieve here schuldich.
40 marck 3 ^. brab. ind dair myt is dysse rechenschaff der
kebierie dyt; vorss: jar beslosaen ind geeyndiget.
Item so hain ich myme genedigen lieven heren tzor
Byenburch gestalt, so wes synre genaden zo Hockeshoeven
drey jar lanck van hoye gewassen was myt ende so dat.
dair van hoye neyt overich gebleven en ys.
Item na lade ind inhalde myns recess is myn genedige
lieve here Johanne mynen broder ind myr schuldich gebleven
up myner lester rechenschaff van der groisser boyssen, wyr
syner genaden zo Hockeshoeven gegoissen hant 377 marck
6 i 1 4 brab.
209
Item so haut wir an affslach alsulcher sammen overmjtz
bevel des rentmeistera van Weymar den schultis zo Hockes-
hoeyen entfangen 80 oyerlendische gülden, machent 160 marck br.
Asdan eyn tgain dat ander affgekortz ind upgenomen
wert, 80 blyret myn genedige lieve here mjva broder ind
myr achuldich van wegen der vurss: bussen 217 marck 7 §.
1 4 brab.
Item des blyven wyr mjm genedigen lieven heren weder
Bchuldich na ajswysonge des varss: recess van wegen onses
selgen vaders:
An weisse . . 3 malder 2 somber,
an maltze . . 8 malder 2 sumber,
an haveren . . 62 malder 1 snmber 2 verde!,
an eyeren . . 1300.*)
XL lUnul-^tmliniiiQ nrt^tr l>te iCntrrfi^lfife m(t ^ubttma
in htn bttv^^m ^»Mbxij-$ttbi\ktn vtm 25. Inttt 1793.
6arl 3:^eobor (S^urfürji.
„3)0 SBit 0U8 bem etngefenbrten Unterfud^ungfls^ßtotofoU unb
etflattetent Sendete miafätttgll roo^tgenommen, bofe fd^on fett einigen
3o^en oerfd^tebene Unterfd^tetfe, oud^ SBoIU unb @atn*J)tebereien
»on ©ptmiem unb SBebetn, roeld^e «lebet t^te SÖtträget ^oben,
gefd^e^en, 85Jit aber biefent ^öd^fifhöflid^en Unroejen länger nid^t
nad^fe^en mögen, o^e ber gabril ben oöUigen Urnfhitj )u bereiten,
fo werben SBit oerantaffet, jut beffem einrid^tung bortiger «ottenen
Xud^fobrilen, unb äuflrottung iene« berenfetben SSerfatt unb be»
bortigen Jlommerjea bro^enben Uebela nad^ SWafegobe ber «egen
ben ©am^Siebereien ju ©berfelb unb Samten, «ie oud^ für bie
SKonjoper aBottentud^sfabrifen in ben Sorten 1769, 1774 unb
befonber« om 30.3Jlai oorigen 3a^te« erlaffenen ?ßönaUaßerorbnungen,
nid^t weniger nad^ Sn^olt be8 »on gefamter Äoufmannfd^ft foioo^t,
■) auf btt Stftdfette bet »e^nuitfl oon onbetet ^onb bie «uffc^rift:
3echen8cluiff Thomas kelneren zo Hoekeshoven van der kelneiyen duelffg,
zo Bensbnr in den LXXXIIUsten jaere geschiet'. ' !l>«r Stec^twng ßegen
9 Sfiffle (1 anrneifunfl unb 8 Dutttungen, fietrejfenb bie Siefetungen ouf
Sdlo^ SevenButg) lofe 6ei.
U
210
a(0 benen oemommenen SBebeten unb Untetbaofen flene^miflten
prooiforifd^en Drbnung folgenbe SSorfd^tiften unb Strafen ju
befHmmen.
„1- Sie SBolIenfpinnete follen b«n oon ie^et einflefü^rten
Qa\vtl oon einem Umfang unb {toar ba^ ber Umgang jtoei unb
btei Siettel ©den Äöllnifii^, fobann ieber Strang in t>iet Sinb
ober 576 Umgängen befiele, unabänberlid^ beibehalten.
„2. Sode iebe Sd^eerra^m, auf toeld^er bie itetttng gefd^oren
unb bie Sd^mi^e befümmt tootben, nad^ altem ©ebraud^e auf
6 SQen JtöDnlfd^ für iebes Sd^mi^ unabänbetKd^ befielen.
„3. Sode ber ^ud|)mad^er bie 3Bo(Ie mit bem not^toenbigen
unb ieberjeit üblid^ getoefenen Del verfemen unb wie gebräud^Iid^ in
}n}an}ig ^funb SBoIIe }ur Jtetting ein "SRaa^ unb in }n>ölf ^funb
SBoIIe }um @infd^(ag aud^ ein SRoa^ De( fd^meljen unb larbetfd^en,
ober nac^ bem getoö^nlid^en 9u0bruc( pladen unb fd^rubeln laj^en.
„i. 2leber ^ud^mad^er foQ bie bem 3lrbeiter jugetoogene SßoIIe
beim Stüdempfang, fie fepe gefd^rubelt ober }u ®am gemad^t, aber-
mals genau wiegen, mithin ben Seftanb jur @d^aben0sS3er^ütung
bes itaufmanns treuKd^ prüfen unb ^at ber ^ud^mad^et barauf
}u fe^en, ba^ oon benen @d^rube(em unb Spinnern auf ben
gehörigen ©erät^fd^aften nur bie befttmmte 33o(Ie oerarbeitet toerbe,
beme gemä^ foQen bie Sd^rubeler unb Spinner bei Smpfang neuer
©erät^fd^aften bie alte abgefegte gegen biQigen ^rei« fogleid^ abliefern.
„5. 2lf^ ber Xud^mad^er nad^ immer beflanbenem ©ebraud^
oerbunben, bie ^üd^er mit ben gehörigen Sd^Iägen ju »eben unb
bei Ablieferung jeben Xuiji bem itaufmann bas nod^ übrig
gebliebene Staterial (e4 befiele in 3>rSumen, ®ant, itette, @infd^Iag,
SBoIIe, abgeriflenen @nben, ober loorin e4 rooQe) o^ne ben minbeflen
Siüä^alt getreulid^ rüc(}ubringen.
„6. 3>er Xud^mad^er barf olfo für fid^ felbfl nid^t« oerfertigen,
fonbem berfelbe ifl oerbunben, ba« oor^abenbe ärbeitaflüd bei ber
Jtaufmannfd^aft ober beren Seputirten aniujeigen, unb Sriaubni«
nad^}ufu(!^en.
„7. Sud^ bürfen bie Strümpfe ober ^Rü^enmad^er nid^t o^ne
Stad^ioeifung be0 erhaltenen Staterial« einige Arbeit auffegen.
„8. 3)a^er ifl e« 9Uemanb, er fepe @ins ober 31u0(änber, er»
laubt, o^ne äJormiffen unb Unterfud^ung ber Jtaufmann0:3)eputirten,
SBoIIe, ®am, abgertflene @nben unb bergleid^en au« ber ^bril
entfle^enbe 2BoIIe burd^ jtauf, Xaufd^, ©efd^enl ober anbere Srt
211
an fid^ ju bringen, unb gleid^iuie bie au« geflo^Iener SBoSe oer«
arbeitete a^üd^er flemeinlid^ oerfd^iebene färben ^aben, [o wirb
benen SBälteren emftlid^ verboten, bergleid^en oielfarbige SadCen
ober Stoffen ju ooUen, efl fepe bann, ba| i^nen ein com Jtaufmann,
bem fold^e Xüd^er ober @toffen }uge^ören, gefertigter @d^etn oor^
gejeigt verbe; im t^alle aber biefem }un)iber ein SJöUer fid^ unter«
{le^en foQte, bergleidben einem anbem als virflid^en Xud^fabrilanten
juge^örige XQd^er }u vollen, fo foll berfelbe in eine ©träfe oon
^unbert Steid^et^aler verfallen fe^n, oon tveld^er eine ^albfd^ieb
unferer Äajfe, bie anbere aber bem änbringer jugeeignet wirb.
Unter nemlid^er ©träfe tvirb
»9. iienen Treffern oerboten, bergleid^en S^ttd^er ober Stoffen
o^ne bergleidben com iSigent^fimer oorge}eigten @d^ein }u prelfen.
„10. SBirb jebem unter f^aerer a^nbung oerboten, roeifee
flber gefärbte, gefponnene ober ungefponnene SßoQe, 3)räume unb
(Snbe oon anberen aii »irflid^en SBoQen^änblem einjulaufen ober
fonfl an ftd^ }u bringen.
„11. Qn Sntbedhtng ber etwa ^eimlid^ entraenbeten 3BoIIe unb
fonfiiger gabrihnaterialien, fold^e befielen in 3)räumen, ©nben ober
roie fold^e ißamen ^aben, erlauben SBir benen t^abrilanten, veld^e
«ntiueber ber S)iebfta^l betroffen ^at, ober tvo biefelbe eine 9lieber:
läge oon geflo^Ienen unb oerbädbtigen @ad^en oermut^en, mit
3u)ie^ung ber ^anblung«:S)eputirten, fobonn ber nädbjten @d^effen,
fBorfle^er ober ©eri^tsboten mit SJonoiffen eine« beren Beamten
bie oerbäd^tigen Käufer }u unterfudben, bamit ba« gefto^lene gabrit
^ut burdb lange« Senoeilen nidbt bei feite gebrad^t toerbe; bie oor-
gefunbenen geflo^Iene unb entmenbete ©ad^en foQen fobann
fonft«cirt »erben, }um SRagajin gebrad^t unb ber Vorgang foQe
fogleid^ be^örenb ange}eigt toerben.
„12. SIQe ^abrifanten ber ©etoanbfd^aft werben angemiefen,
i^re SMräume unb @nben bei bem angejteQten SJorjte^er. beren
^anblung«sS)eputirten auf bie bejUmmte QAt einplieferen, jener
ber Sorfle^er ifl fobann oerfdbulbet, foldbe mit be^örenben SSefd^eini«
gungen burd^ einlftnbifdbe ^^rleute au^er Sanbe« ju beforgen unb
benen gabrilanten baoon jä^rlid^« Sted^nung abiulegen.
„13. 3ur SSerbefferung ber inneren {fabrilanfialt foHe jeber
^brilant in Sennep o^ne ausnähme, nad^ ber bereit« bejte^enben
einrid^tung fed^« ©tüber oon j[eber Jtolör t^arbtooQe }u toafd^en
mit bem Sorbe^alt entrid^ten, baB biefe 3ibgabe nad^ Umftänbea
14'
212
tiemte^tet, aud& »emttnbett roerben möge, bei minbefiem anfiant»
foDe abet bei unferm ®e^etmentat^ angeftaget roerben.
„14. 35er 3u0<»n9 i« benen SBeb^äujetn, Färbereien, Xu^'
fd^erereien, @tod§« unb XrodensSiä^men bei 9lad§tfl}eiten roirt>
allen, roeld^e auf biejen Orten nid^ts ju jd^affen ^aben, verboten,
Sud^ roirb benen 2ln^aberen erlaubt unb ben baju angefe^teit
aSorfle^eren unb äßeifteren, beflgleid^en ben babei Sßad^t unb Suf»
ftd^t ^abenben ®efellen unb Äned^ten auferlegt, biejenige, roeld^e
bei eingetretener 9lad§t o^ne 9lotl^rfad§e vorgenannte Drten betreten,
iumalen Unbetannte unb SSerböd^tige }u arrefHren. ^emben,.
roeld^e mit ^äjlen ober fonft ftd§ nid^t legitimiren Idnnen, roirb-
fobann bie Strafe beö 3ud§t^aufe« auf ein ^albe« ^a^r* befUmmt,
audb foDe ein« unb anbered mit au«iufTelIenben tafeln betannt
gemad^t roerben.
„15. auf roirflid&e SJiebfiäl^Ie roirb bie Seib» unb 2eben«jlrafe
mit bem Strang in ber SRa^e oerorbnet, ba^ ber geringfte SHeb-
fia^I unter einen 9{eid§«t^aler 9Bert^ mit einjährigem, bie 3)iebfiä]§Ie
von 1 bi« 10 Slt^Ir. aber mit iroeijä^rigem 3ud§t^oufe befhafet,.
ba« ijl, bafe berjenige, roeld&er für einen 9tt^Ir. 2Bert§ entroenbet,
für jroei 3a^re in« 3u<ä&t^au« unb fo femer gefperret roerben
foQe; — aud§ oerorbnen Sßir biefefi foroo^I in Sefd^öbigungen, alft
aud§ 3)iebfiä^Ien beren Xüd^er, roeld^e an unb auger benen Spröden»
Stämmen gefd^e^en. Slebft beme foD
„16. ber 3Meb, beoor er jum ßud&t^aufe abgegeben roirb, in
ber ®egenb ber Sntroenbung }ur Sd^au ausgefledet, mit geroiger
Saf)l ^rügelen nad^ ber @tgenfd§aft bes Serbred^ens an oerfd^iebenen
Drten beleget, unb bemnäd^ft }um QüüHfyaiU gegeben roerben.
„17. auf bie aJiebfiä^Ie, roeld^e 10 bi« 20 Kt^Ir. betragen,
roirb bie 3ud^t^ous{hafe auf 30 bift 40 2lo^te erjhectet.
„18. ^r jene aber, roeld^e 20 Slt^Ir. überfieigen, unb ben
SBert^ bi« ju 30 gw^lr. fie^Ien, roirb nemlid^e ©träfe für bie
fiebenS}eit ba^in gefd^ärfet, bag ber 3)ieb am Orte be« 3)ieb{ht^I»
einen Xaq ausgefteüt, unb mit 15 ^rügelen belegt, jene aber von
30 bift 40 Slt^Im. }roei Xage ausgefledet, unb jeben 3:ag mit fo
Diel ^rügclen belegt roerben foQen.
„19. an jenen, roeld&e übet 40 9Jt^lr. jie^Ien, foHe ba^in*
gegen bie Xobeflfirafe mit bem Strange am Drte bes SSerbted^enft
DoQjogen roerben.
213
„20. 3nten, toel^e in benen SEBeb^Aufran, ^rbereten, Xu^-
f (^ereieien, an ben @tod^> unb Xrodten^Siä^men, ober fonfien in ben
^obrifen arbeiten, nemlid^ äßoQfUttteren, garbtned^ten, SSoQfd^neibem,
Spinnern, SBebem, ©i^erem, ^reffem unb fonftigen gabrllen»
"Sitbeitem, Rned^ten, 9Reiftem, SJorgefefeten unb wie Tie 3lamen
^aben mögen, — toeld^e ettoafl an ro^er ober gefärbtet, feinen,
groben ober SeifitooQe, X)rdumen unb @nben, gorbfloffen, Del,
^am, @eibe, Xud^ unb fon^gen ^brilmatenalien, ®e)eug ober
<Befd^iTr, für} an aQem, roai jur ^bril etforbert nirb unb benen
gabrilonten juge^öret, ben äßertl^ oou 1 Sitl^lr. biebifd^ enttoenben,
tefUmmen SSir enblid^ bafl 3u<6t^<iuA auf 3 ^a^xt, oon 1 bi«
10 3W^Ir. aber auf 6 ^ofyct, fobaun für jene, roeld^e über ben
SBett^ oon 10 bifl 15, unb über 15 bifl 20 flW)lx. ^e^len, bafl
.3u4t^aufl für bie Sebendjeit, nebft ber ein« ober itoeit&gigen öffent^
Xid^en SuAfieaung unb Smpfang beren ^rügelen.
„21. gür ben ^ö^em SBertl) aber bie Xobeöfhafe unnad^«
fi^tlic^.
„22. S^iejenige, toeld^e wegen SßoIU unb fonfliger in oor^er^
^e^enben Sbfdfeen oermelbeten gabrit2)iebereien mit bem 3u(i^t«
^aufe auf 3 ober 6 ^a^re einmal befhafet toorben, unb bei fold^en
4 um anberenmale betreten werben, foQen fd^lie^Iid^ in ber ®egenb
be« SMeb^a^lfl umgefü^ret, oerfd^tebenemalen mit ^rügclen nad^
.benen befd^toerenben Umfiduben beleget unb bemnäd^^ )um Svii)U
^aufe für i^re Sebensjeit abgegeben toerben.
„23. 3)erienige aber, toeld^er oorgiebt, geflo^Iene SBoQe, ober
-fonfiige ^btitoaaren gefunben )u ^aben, ifl oerfd^utbet, folc^eft
t>enen $anb(ung«s3)eputirten mit allen Umfiänben fogleid^ o^ne
3ettoerlu{l anjujeigen unb abiuliefem, onfonfl beifelbe für ben
2)ieb gehalten unb mit ben nemlid^en Strafen beleget toerben foQe.
„Sßir befehlen tü(S) fold^emnad^ gn&big^, biefe SSerorbnung
von l^b )u ^Ib ^a))x in fdmtlid^en ftird^en oerfünben )u (affen^
auf berfelben ^vfydt ftreng )u galten unb galten )u laffen, fobann
ben Erfolg in 14 Xagen, aud^ fonfl von Qtit ju 3^t ge^orfamfl
iu berid^ten. SJÜffelbotf ben 25. 3uniufl 1793."
214
$0itiuint (1589).
9teIatio beegenigen loae auf beoelt!^ bei @blei Sien^
oeilei unb ^0(!^geIe^itei güiftUti^ei ^0(!^n)eifei ^eien
9t^ete bee ©otteebienjiee, £anbtbe(!^anten, ^afloien unb
©eelforgeren im gütilent^umb öetg, berfelben fie^r,
leben unb roanbeU falben bieder in eifa^iunc)^ biagt
roorben.
@e loerben bie ^0(!^n)eife ^tiftli(!^e ^eren 9%^ete, meine gio^»
gepietenbe ^erm, o^ne aQcn ixonvtl [li) no4 }u erinneren teilen,
loae aue beoeU^ unb anoibenung beiofelben aus S)ufleIboit ben
4<*" Januarij Anno 2C 89 vox ein f(!^ieibene an mi(S) abgangen,
Dolgenbee begreife unb in^al^:
2)em ^o^gelerten unb erbaten 2)ieberi^en ©ramineo
bei ditd)tt\\ £icentiat, ©eneiaU älnroalben unb Seigifdien
fianbtf^teiber, Unferm befonbetn guten freunbt. Unfet fteunt
U(!^ grue^ judoi. ^o(!^ge(ertei unb erbat befonbet guter
fteunbt 3Uiä)tiem bie teglid^e etfa^tung gibt, bae in unfet«
gnebigen ^r^en unb ^etn, ^et^ogen )u ®uli^, <Slevt unb
93etg 2C. ^rflent^umb ääerg bei ben Kr^en unb faulen in
9}eIigionefa^en va^ ein großer oerlauf oor^anben, inma^en
&xd) }um t^eil lool lunbig, loie ban au^ une neutiti^er tag
corlomen, bas man in ber ©tatt fiennep ein 2;rit)iaU©d^uI
anpfteQen oor^abene, a\xä) ber Rector bafelbft Lutheri
Catechismum unb anbere berglei(!^en fectif(!^e Stt^er, ^o^-
gemelten unfer« gnebigen dürften unb ^em auegangenen
R\xd)tnt unb ^olice^^Drbnungen, au^ anberer barauf erfolgter
3){anbaten unb beoelti^er }un)iber ber 2tugent }ulefen ftd^ in
einer getrudter cermeinter ©(i^uUDrbnung cetne^men lajfen,
betioegen loit ban alebalbt an Sutgetmeiflet unb difjot alba
)ue fiennep gef^rieben, roie bie abf(!^riften ^ietbei*) mit A.
na^btengen, fte uns aüd) ^inroibet barauf, laut^ bet Sspei
mit B. beanbtroott, meläfti bo^, unfetee etad^tenS, va^
general, inbem fie [i6) in puncto religionis nit tonbt et«
cleten, mid) ti aUti auf betutten tectotn loenben tooden, ba
%k\(S)xool cetmuitHc^, weil betfelb au(!^ alba feine ttud roirt
■) A. unb B. fehlen im 9lanuf{rq)t.
215
angefd^Iagen l^ben, ^en SSurgermeifler unb 3ü)ai baoon
)ut)om toi^ig getoefen: bamit aber bem allem bei }eiten oor«
gebatoet toerben möge, ali fe^en mit oor gut an, tfl aud^
im Stamen ^oii^gemelten unfet« gnebigen ^^ütflen unb ^ecm
unfei meinung unb beoeld^, bod 2tt eudi, fooiel mogUd^, me
e4 allenthalben mit ben ^aftoien unb Seeiforgetn in benirtem
^[urftent^umb SSerg, aud^ etnefl leben berfeiben ®otte«bien{l,
ie^i, leben unb »anbei gef(i^affen, }ubem xotlitn bem me^e
aU ber anbei in feinen ^rebigen unb fonflen ben Sectarien
unb toeld^cn an^engig, baneben xoxt ti umb aljol(i^e @d^ul
}u fiennep unb bem angemaflen Siectom eine glegen^eit ^b,
caidt ed bafelbflen in Sieligionflfad^en unb firii^enbienft ge«
galten unb fonften in genere allenthalben in ber 9ieligion
oortgefa^en loerbe, n>ie ^x femei }ut^uen n>i^et, burd^auA
olei^ig erfunbiget, na« ^ alfo in etfa^ng^ bienget, oer»
}eid^nen laffet unb an^ero an uns [berid^tet], auf femcie mittel
unb toege, nie ben fad^en }u^elfen, }ugebenfen, ingeflalt ^r ban
ebenme^ig, loie efl mit ben Sanbbed^nten in meigebad^tem
{^iflent^umb befd^affen, }uexfa^ien unb und mit ooifd^lagung
etlid^et batju bienlid^et ^erfonen }ubefe|ung bei oitei, ba
bem mangel, gleid^Sfals }ut)eiftenbigen. Seifeben loii und
alfo unb beseiten (Sud^ bem Slmed^tigen. ©efd^rieben }u
3)uffelboif am 4«" Janaarij Anno 2C 89.
^od^ertoeltes unfere gnebigen t^uiflen unb $em
^er^ogen SR^ete.
$. Sonden sscrips.
^a nun alfold^ei beoeld^ mir )ufommen, id^ benfelben bei
gepüi empfangen unb baiaufl oeino^men, ba^ @. ®b. S. unb
^eiligleit (neben ber getaner anioeifung unb loeld^ei geftalt bie
erlunbigung ooiiune^men fein mod^te) genugfame erinneiung bei
im beoeld^fd^reiben wlgenbei »ort „SBie 3t femer jut^un mifeet",
gebiaud^en laffen, ^ab id^ bienlid^ eiad^tet, au« unfer« gnebigen
^tflen unb ^em auggangenei Krd^en^ unb ^oUce^^Dibnung et«
lid^e Sliticul unb fiagflüct au8}U}ie^en unb sufleQen, barfiber bie
erlunbigung }Ut^n unb mai besolden, in eifa^mng }ubrengen,
n>ie bie Srticul fambt beiget^aner vtxitxfymi,^) wof)tx biefelben
ausgenommen, folgenber gefialt begriffen.
') ^SMc^ bie fo(genbe>t 9nmetfungtn tetlneife etfett.
216
Stticul obet ^ragflud, batauf bes ganzen ^tflent^umbi
S9erg Sanbtbed^ant, ^aftot unb @ee[forgeie bes ®otte«Men|ieS, St^,
Sebens unb SBonbel« falben }uerfragen, fambt benen fo ba
Alteisen glegen^eit m^tn, ali Sopedain, <B^lmA^t, fird^^n,
^toolfom bet atmen unb fonfl.
1. Unb ijl eifUüi^ }uerftagen, nie ber ptffentteitet $afbt
ober Seelfotger, SSicecutot, SiicariuS ober SUtorijl unb fonfl gncmt
fei, unb an »Ud^en ort er bei bem studio erjogen, oon wa
^rfceptoren unb in loild^er religion.
2. Db er a\x^ ein geioepter unb orbinetter fßriefler fei, bunj^
einen 93ifd^of in ber d^riflKci^er fird^en georbnet, unb alfo orbentlid^
beruiffen, in^alt ber ^rftlici^er itirci^en^Orbnung^.
8. Sßer ^mt aIfoI(!^e fßafbrat^, Vicecurat ober Beneficiom
conferiert, be^en Investitoram unb ^o^egton geben, in^ ber
^rfUid^er Jtirci^encDrbnung.
4. Db er aud^ burd^ bie ^utfUid^e $em W)tU ober fon^
examiniert unb mit Spbtspflid^t aufgenomen unb }ugclagen fei,
nad^ Sn^alt gurflUd^er ^oliceg^Orbnung.
5. Db aud^ in ber nad^barfd^aft einige »erlaufene oon rnuibt^
toidigen unbert^anen, o^n ber Dbrigfeit ober ber redeten ^afiortn
oonmgen unb }ula|en, fo in ^etmlid^cr Stottung unb SBinfelprebigen
bie einfeltigen poenoinen jugelagen »erben, geboret, g^fet,
ge^erbergt ober unber^alten »erben, in^alt obgemeltcr Jttrd^
Drbnung.
6. Db aud^ bie Vicecurati, fo auf ben incorporierten lirc^tn
ft^en, biefelben bebienen, mit genugfamer competentA oerfotgt
toerben, roie ^oc^ ftd^ biefelb ertrag, ^n^alt ber ^olicep^Drbnung.
7. Db aud^ alle unb jebee ^afycei fird^enred^nung im beifetn
bed Smbtmane, feine abraefen« befl $ogtS, @d^ott^eifen ober
SKd^tetä, unb ubermi^ bem Serid^tfd^reiber, gebflrlid^e xt^xmi
o^n fonberlid^e uncoften, fd^roelgerei unb }ed^en befd^e^en unb
gegolten »erben, ^n^alt bet $oIicei«Drbnung. ^)
8. Db aud^ bie SBiebum^ooe in guitem bon gehalten unb
ba ber ^aflor, fo mit tobt abgangen, biefelb oerfaden la^en, von
bem nad^ja^r jur noturfft gebefeert »erben, 3n^alt ber Police?»
Drbnung.*)
') ®. 38 ber %u8saie oon 1696.
^ @. 39 betf. Xu8ga6e, X6faK: „f&o etat ^ßoflor obet ^Pfar^en" u.f.n.
217
9. Db ou^ in ben KrjpeUn einige SapeUen ober ^lialütd^en,
Stcorien, Seneftcien ober Sttoren unb srie biefelbe intituliert, toer
fie }uoergAcn unb ob aud^ biefelben nad^ Sn^olt ber ^nbation
bebienet
10. Ob cauSi bie lir^en ire Ornamenten, Ilenobien alASRonftran}
unb leli!^ ^aben, unb nie trewlid^ foId^A in oeroarjamb »erhalten.
11. Ob taii^ ber Opferman unb Sd^Imeifter ein erbar
unfirafbar leben füllen, ol^n oQe auffprad^ nninblen, 3r ambt ber
gepur oerri^en unb vaai ^tn oertroioet in gutem oenoar ^Iten,
3n^ ber fßoIicc9.-Orbnuh0.*)
12. Ob au$ ber Opferman unb <5<i^ulmeifter 3rem fßa^r in
aflen fo^en geburlid^en ge^orfamb leiften, au$ ber ^QtrA leine
anbere ale Sot^Iif^e ungefelf^te unb approbierte Catechismos
unb anbere Sü^er mit confent ber fianbtbtc()anten oorfteüen unb
le^en unb nit freoelid^ o^ aOe Orbmmgl^, nafl 2!nen gefeSig, in
ben @(i^ulen lehren unb in ben firii^en fingen, baburd^ bie 3u0ent
oerfuirtl^ unb baft gemein anbed^tig oold geergerf)
13. Ob m^ in ben Stetten unb firjpelen Sßorfte^er ober
^rooifom ber armen oerorbnet werben unb n>er biefelben fein,
3n^t gurplid^er fßoIice94Drbnung.")
14. Ob biefelben auc() auf Sontag unb feiertag beft morgen«
unber ber ^ebig in ber lir^en umbge^en unb oor bie ^auAarmen
bitten, unb femer xoai bei ben ©aft^fem unb @penben uberic^,
unb vxa weiter oon gutJ^erjigen unb ben oermugenben ben Srmen
gerel^ morben, trewU^ unb ba e< notig unb mol beftabtet, auA:
t^eilen.«)
15. Ob aud^ enigen umb}ulaufen unb oor ben l^euferen tu«
betteten gemottet »erbe, ol^n fdbein unb be^en bemeii ober suIaBung.*)
16. Ob oud^ frembbe Setteler n>eiter gelitten werben, ban
eine Slad^t, ou^erl^ in frand^eit.*)
') au<g. von 1696, 6. 89, Kbfc^nttt „von Un ®($ulen".
*) ^olijei'Oi^tntng von 1564, Suig. nne vor, 6. 39 („Son ben Schulen")
imb 6. 6 (tit Su^tnuler, SeiiauffeT unb Surret). Xtn 9ianb< )u §. 12 t^
n<4 räi bet £anbb«!^anei 3)a4 }U(efUIIte« füt^ü^e« Sbilt vom 31. SRai 1676
i(|«gen, ivd^eS im Xn^gc sunt Qcrit^te mUgtteUt »nb.
*) 6. 84 ff. ber XuSg. von 1696, tit „SBie eB mit b<n Xrmen unb
6|ritalen su^otten".
*) 6. 34 0. 0. D.
') e. 36 0. a. D.
^ $ort)n<Oibnung von 1664 6. 35 ber Xu<g. von 1696.
218
17. Ob aud^ ben umbligenben benad^butten Sternen, fo burd^
ttbet}ug, branbt ober gemein ungelud oerborben, hai fie an 3tem
Ott nid^t unberl^alten loetben tunnen unb be^en beioeiA biengen,
burd^ bie ^tooiforen Slma^en }u bitten aud^ jugelagen »erbe unb
2|nen be^en ein fd^ein obet }eid^en mitget^eilet toetb.^)
18. Ob aud^ bie fiembbe {lardte obet atgtoonige bettelet am
genommen, jut peinli(i()et ftag geiledet unb nad^ glegen^eit, anbetn
ju einem ©jempel, »etmog bet Sfled|)ten gejhafft werben.*)
19. Ob aud^ ben armen @d^uleten, auf ber Sd^ulmeifier ^xtx
armuiDt ettunbigung, aud^ bei tag oot ben tl^uten }ubitten juge^
lajfen wetb, obet niemanbt auf bet ^a^en obet anbetn ottem
nad^julaufen unb nad^ bet funnen unbetgandt bee ©ommet« unb
nad^ ad^t ulkten bes SßpntetS nit }u betteln oetbotten.')
20. Ob aud^ bie etfunbigung bet ^ausatmen glegenl^eit ade
Ouatertemper }um wenigften gefd^el^e unb 2le>nant oerotbnet fei,
bet fold^A ben SSotfiel^eten anjeige.*)
21. Ob aud^ bet bettelet tinbem, fo 3^ btobt }uoetbienen
gefd^idt fein, bie Slma^en entjogen unb fie oon ben ä9«tteleten ge^
nommen unb fonfl }u bienften obet atbeit getoeifet toetben unb ben
gutniUigen bebütftigen baju fleut gefd^el^e.*)
22. Db au(^ boA fo bie ältmen butd^ ben umbgandt ttigen
obet ^ntn fonfl oon guten leutl^en gel^anbtteidiyt toirt, in einen fiodt
ober tifl mit unterfd^ieblid^en fd^lofieten oetfotgt, oenoatet unb toan
efl notig, ben atmen mitget^eilet roetb.*)
23. Üb aud^ Collegia ober Sloifter ^re SUma^en ben SSot^
fle^etn }ufieQen obet mit betfelben 9i^at, bat e« am meiflen notig,
auat^eilen.'')
24. Db aud^ vxa }u gemeinen Spenben oetotbnet unb ge«
geben, unbet ben btttftigen unb ted^ten ^auAatmen auAget^eilet
wetbe.*)
25. Ob aud^ bie Smbtleut^e, Seoeld^^abet, @tette obet
Sommunion bie @pittale ^onbtbaben, aud^ fleißig aufftd()t ^aben,
') ^oltteüOibiumg a. a. O.
■) 9t. 0. D.
*) ^otiiei^Oibnung 6. 36 b«T 9(u«g. oon 1696.
*) ^oliieüOrbnung a. a. O.
*) ^olijeüOrbnung, XuSg. oon 1696, 6. 37.
■) «. 0. D. e. 37.
") 9t. 0. D. S. 37.
■) «. 0. D. e. 37.
219
bas berfelbcn nu^ungen unb geoeSe }u feinen anbem fad^en ban
allein }u unber^dtung bet notturftigen unb ju guten bann^er}igen
fad^en geleitet unb getoent metben.')
26. Db au4 ber €pitta[ unb Kcd^en guiter }unt nteijlen
urbec unb profit oetpad^t unb aueget^n toetben unb nae ^iebeoor
oerfeumbt, nibetbeibragt nerb.')
27. Db <m^ in ben @pittalen flarde, gefonbe, frembbe unbe«
lante unb orgtoonige bettelet unbergefd^Iiefft werben. ")
28. Db <m^ über bie Kugeligen, iten ^anbel unb nanbel
vlei^ig ufmirdens gefd^e^e unb fte nad^ gebur geflraft nerben.*)
29. Db aud^ bie Sluge^igen bie @tette unb Rieden meiben
unb bie Slma^en burd^ einen borju oeiorbneten, mit einer @d^ellen
umb}uge^en, auf bie geioonlid^e tage gefinnen unb bitten.*)
30. Db oud^ einige Sruberfd^aften unb berfelben SItarien
unb nie biefelben unber^alten unb no^in bie Sient^en aufgemenbt
unb oett^an roerben unb toer }u je^iger jett Srubermeifler.
31. Db aud^ Semant Xeftament unb le^fte gefd^efft verbuntel,
baroue ben Krd^en ober armen etmas oerorbnet ober gepure.
32. Db ber ®otteöbien{t in ber Krd^eu ju gepurlid^er jfit
orbentlid^ mit anbad^t freiniQiglid^ unb nit )n)ang«roet^ ober nu^ed
falben unterhalten nerb, fonbem ®ott bem Slmed^tigen ju lob,
ber d^rifUid^et gemein etbaunung, in oUerma^en nie von alter«
braud^lid^, bei ber SSeeper, ^e^, Stetten unb Somplet fotool bei
ben »erdieU alfl feirtagen, ^od^}eitlid^en ^t\U unb Sontagen.
33. Db aud^ bas heilig Soangelium unb »ort (9otte« alt unb
neu) ^ejtaments )u »a^rer erfentnufl unferfl ^em unb ^eilanbts
JESV e^rijH, ju me^rung d^ripiid^er liebe, ju Htung ber gebotter
®ottee, JU ge^orfam, frieb unb einigfett, tu be^erung unfers lebene
o^n ufru^r unb eigennu^ dar unb oerjtenbiglid^ geprebigt, oon
aQen fd^elben genjli^ enthalten, ale nemlid^, ba^ bae Evangeliom
unb »ort (Bottes bie einige le^r fei tu bet feligleit, bamad^ le^r
leben unb »anbei jufitellen, in^al^ bes anbem t^eils ^^rfllic^er
Äird^en=Drbnung^.
') a. 0. D. @. 37—38.
•) «. 0. D. e. 38.
•) SBie »or.
*) SBie »or.
•) SBie »or.
■ 220
34. Di aud^ einige fabul Stempel unb anbers fo in ber fd^rift
nit gegrunbet, oud^ )u trieben unb be^erung nit bienen, aud^ iroei«
bragt unb oerac^tung gebeten mod^ten, bem gemeinen Sioldl iu
ptebigen unberlaffen unb bie tropi, allegoriae, aud^ ge^eimnus
ber fd^rift nit nad^ beni bud^ftaf, fonber nad^ 3ter red^ter art ber
fd^rift ausgelagt werben, nac^ ber le^r bed \). Hieronymi, Augu-
Btini, Chrysostomi unb anbem bewerten Se^reren, bie fold^e tropos
unb allegorias raol ouSgelagt unb erclert, unb teine unfrud^tbare
ungepurlid^e le^r einführe.
35. Db oud^ bie ^afbr unb ^rebiger bie gebred^en ber Dbrig«
teit ober Sierifei bem gemeinen 9Ran einiger ge{lalt einbilben, ban
allein an ben orteren vorgeben, ba efl be^erung unb frud^t brengen
muge unb fid^ einige« unraiQens auf ben prebigffatlen oermirdten
la^en, bie funbe unb gebred^en fhafen, ba« teine perfon baraus
oermirdCt »erbe unb alfoU^er befd^eiben^eit gebraud^en.
36. Db aud^ basjenige, na« in unferA ®. ^rften unb ^em
ausgangener itird^emDrbnung am S*" unb i*** tl^eil ber jie^en
®ebot unb berfelben erlauterung falben, aud^ raa« am 5*" tl^l
be« ®ebeU falben beool^en unb ben ^a|lom auferlagt, olei^ig
unber^alten raerbe.
37. Db aud^ nad^ 3n^olt be« 6. t^eiU bie ^rebiger ben ge«
meinen 9Ran olei^ig unberrid^ten, ber globten ju @ott unb oer<
fdiyraerung bes oeinb^ liflen unb anberer Zeremonien bie bei ben
linbertaufen gebrandet, bamit bie antommenbe diyriftglaubige äßenfd^en
2|rer erfler globten unb raas oon S^ntioegen oenoillort unb juge^
fagt, oerftenbigt unb erinnert mögen »erben, Sn^alt 6. t^ls ber
Äird&en»Drbnung.*)
38. Db aud^ in ben Krd^en ba« älmbt ber ä)ie^, aud^ Sonfe«
crierung imb StuAfpenbung ber ^od^ioirbiger @acramenten gehalten
»erbe, »ie in ber d^riftlid^er lird^en von alters ^erbrad^t unb nod^
breud^lid^, unb unber ber 9Re^ bebadiyt »erben bie frud^t, Iraft,
bebeutung ber 9le|en, bamit bie gegen»ertigen ^t gebet bem ^riefler
beitl^uen unb alfo t^eil^aftig »erben be« gemeinen Dpfer« be«
fieibens unferA ^em 3cfu S^rifli unb alfo insgemein (Sott bem
^em bantfagen, umb gemeinen frieb unb einbrad^t pitten unb
anbere gebetter ba^er nit bienlid^ ju ber jeit unberla^en.
') 8g(. ^ierju baB im Sn^nge biefeS 8eti(^tB abgebrudte (Sbitt som
20. Kpxü 1673.
221
89. Ob au<!^ bei bem fird^enbienfl hai Sßa^er gefegnet, bei
bebienung befl älmb^ bei 9Reg batjuge^orige ornamenta unb be*
cleibung gebiaud^t, liebtet angejinbet unb bie gebilbnue beft ge«
' cteut^igten S^rifK }um }eid^en beö friebene unb Vereinigung gebiau(!^t
netbe, aud^ fonfl nie von alteiA bie 3;auf gefegnet, be< ChriBmatia
gebiau(!^t unb bie ^. Celung befd^e^e, unb toae fte ooi 9genben
bai)u gebiau<!^en, Xeutfd^ ober Satin, unb »er biefelb gesellet ober
ausgeben laffen.
40. Ob aud^ bie @ontag unb anbere oon ber (S^^Iid^er
tird^en gefegte feirtage, toie ftd^ gepurt, gehalten unb ob [an]
benfelben unber ben ftlrd^emSmbtem unb ®otte«bien^ bie toier^
^fer, frenter unb bergleid^en ^eufer unb fallen juge^alten unb }u
felber }eit bie firfpetoleut^e auff ben Ürd^^ooen ober anbem gemeinen
planen fpatieren ober unnütz gefd^roe^ treiben.')
41. Ob aud^ badgenige toaö bie ^eilige (S^e belangt, in bet
gfurfUid^er Orbnung begriffen unb am 8. t^eil berfelben beool^en,
unber^alten »erbe unb oomemlid^ toae bei bem let^flen trudC im
ja^r 2C 81. ber ^eimlid)er tre» falben »iber ber (Siteren toUIen
in ber ^oltcep^Orbnung folgenbergeftalt beool^en.
42. Ob aud^ btegenige, fo unber fünff unb ttoent^ig ja^ alt
unb o^n oonoi^en unb bemilligung ber @Item ober bergentgen, ben
fte an flatt ber @[tem beool^en, ftd^ ^eimlid^ oertrewen, nad^
gelegen^ett an bem vierten t^eil ^er ^aab unb guter geftra^
werben.»)
43. Db aud^ ^tnforter aQe S^egelobten, oerfpred^ung unb oer«
tratoen in gegentoertigleit bes ^aftorö eine« jjeben ortS ober eines
^riefier«, roeld^en gebadeter ^afior barju ertaubt, unb troeien ober
breien gejeugen mit offentltd^en runben, claren oerftenblid^en unb
bar)u bienlicben »orten befd^e^en unb ba fold^d nit oberjelter ma^en
}ugangen, ba^ fold^ oerfpred^en ober oertra»en aderbing nid^tig,.
Iraftloid unb o^ne einige »irbing^ erad^tet unb baruber nac^ allen
umbflenben geftraft werben. Unb ob aud^ bie oorge^nbe breifad^ige
Proclamation unb Kid^enruife, »ie oon alters gewonlid^, aud^
red^tene, jebtrseit ftradCe gel^alten werben.")
') 3- 39- ?oRjei.Dtbnung oon 1664, «uSg. o. 1696, «bfc^n. „8on btn
SBtTt^S^ftufem unb $(r(eteen, @. 31 unb 32.
*) $oIii<t>Dtbnung @. 16 (Slbfc^nttt: $eim(t(^< %na u. f. ».).
•) «. 0. D. e. 16.
222
44. Db auö^ bie ^aflote« jebes ort« in einem 9uid^ bet
gebuit }ugenö^t, ben tag, pla^ unb ort bet (S^egetobten, t)erfpte<i^g
unb oerttotoen, nie aud^ ber control^iecenbet (Seeleute, fo \ii> ob«
getneltet geftalt pfamen oectobt unb oerttanet. Desgleichen bie
nahmen ber gejeugen fambt aSen umbflenben olei^ig tein fd^reiben
unb fold^ buiö^ bei {td^ in gutet auffid^t unb oerroot ^en, fo
nad^ feinem abfbtnbt ober tobtliö^em ^infal bei ber Krd^cn )uoet:
pleibcn.*)
45. Db bie ^afbr unb felforger 2lter SSocotion in leben unb
nonbel ftd^ gemeg vergalten unb 3ren unberge^origen ^farfinberen
n)ol ooTge^en, in geburliö^er Reibung, }ud^t imb erborteit, o^n
unjud^t unb concubinen leben.
46. Db aud^ unber 2lnen ben pafloren ober oicecuraten enige
befunben werben, fo mit rood^er unb lauffmonfd^aft, wiertfd^aft
ober fonft neid^ele^, jouberei, toeibtioert unb anbetn verbotenen
fad^en umbge^en unb ftd^ bebragen, bei obgemelter Rird^en^Drbnung^.
47. Ob oud^ bie Sanbtbed^anten 2lten anbeool^enen &tnbt«
bed^aneien oleigig unb forgfeltig oorfte^en unb ouffid^t ^aben, ba^
roiber ben glauben unb ®otte0 (S^ nit vorgenommen, unb ba
foldbed gefd^ege, 2trer gepurlid^er Dbrigleit fold^« ju guter 3^ (^i-
}eigen unb baran feien, bas alles in gutem noiilanbt bei ben
tirfpelen gehalten werbe.
aSoIgens auf (S. (Sblen Siebben unb ^erligleit beoeld^, bie
ertunbigung ins wert {ufteSen, bin id^ Anno 2C 89 ben 21. Januarii
Senne)), ©ambftags )u abent in ber Statt Sennep anlommen, bafelbfl ben
oolgenben @ontag, ben 22"" Jan. ben ©ottesbienjl beigewohnt unb
bas ooll in jimlid^em anjal, jud^t unb anbad^t in ber tird^en
befunben, ^at aud^ ber $aflor aatia aolemniter, jebod^ auf weis
unb maniet, mit (S. &>. £. unb ^erlid^I. aus begen Depoaition
oolgens verneinen werben, meg gehalten, ber Sopeüain aber, über
baS Evangelium Matthei 8. oon bed ^aubtman« Ined^t ^rebigt
gehalten, betgeflalt bas bie ^rebig bei ben (S^tt^olifd^en parieren
mugen, allein bag et am enbt ber prebig bei bem gebet bie ju^ret
oor bem ^abftt^umb unb ber ^efuiten Srt^umb gemamet unb
über beren erleu^tung bas gemein gebet begeret.
a3oIgenben SRontag ben 28*^ eiuadem bin id^ mit ber (S^amina:
tion bes ^aftors bafelbft, Sopedains, @d^ulmeifters unb fonfl
•) St. 0. D. ©. 16.
223
anbem 9l^atAoenoanbten ooigefa^ten mt ^emad^ oolgt Srfllid^
ben ^ajlor belangent, ^at betfelb bei feinet ^rieperfd^aft unb auf
toantung beS Steineibe deponiert unb auf {eben Stticul geantioott.
Suf ben etflen Srticul faget er, bas fein 9lame 2lo^annes
©tetnebetg fei »on $al»et, ungefelöt 60 3a]^ alt, et quod insti-
tutuB Bit Coloniae apud b. Columbam, poBtmodum Embricae
in Bchola particnlari et Bimiliter Tremoniae, et quod ibidem
fuerit tertiae clasBiB auditor et poBtmodam migrarit Coloniam
ad Barsam Montanam.
Ad 2™ articulum respondit Be Coloniae ordinatum anno
etc. 47. Bub. Buffiraganeo Lippio Buper ricariam d. Annae in
eccleBia Halvordensi, deinde Be factum sacellanum in Qraenrein-
dorff ad annum fere, poBtmodum in Wipperfiierdt vicarium
ad trcB annoB, deinde ad ricecuraturam eccleBiae in Lennep
se requiBitum cbbc ad 20. circiter annoB in eo munere ver-
aantem. PoBt obitum vero Martini HenckelB in pastorem
admiBBum.
Ad 3™ depoBuit, quod ab HluBtrisBimo Principe obtinuerit
pastoratnm, inveBtituB a praepoBito MaioriB eccleBiae, in poBBes-
sionem inductuB a pastore Henrico Loe. ReferenB tarnen se
a maioribuB intellexisse altemis vicibus et potissimum in
mense ordinario capitulo b. Cuniberti Coloniensi competere
collationem.
Ad 4" respondit, se examinatum sub Mosano tunc temporis
decano Dusseldorpensi, in praesentia Q«rardi a Gulich.
Ad quintum et sextum nescit.
Ad 7" deposuit omnia recte agi, de certa ratione redituum
sibi non constare.
Ad 8™ putat tale nihil provisoribus imputari posse.
Unb tDi|e barübet nit ju clagen.
Ad 9™ respondit, oratoria non esse, yicarlas autem quinque,
nimirum vicariam s. Catharinae, eins collatores S'^'^ff^I unb
Sifd^enid^; yicariam D. Nicolai, vicariam D. Virginis, vicariam
B. Jacobi, vicariam s. Anthonii, quarum collatores senatus in
fiennep. Ad fimdationes quod attinet, scilicet ratione officiorum,
ea non servari sed in alios pios usus converti. Et ex vicaria
8. Catharinae pastorem habere decem daleros communes.
Quod ad caeteros proventus s. Catharinf, quorum tamen
summam vel aestimationem pastor ignorat, (et) nescit in quem
224
uBum ab ipsis patronis ezpendantur. Et sacellanoin semi sex
[sc. daleros] accipere. Qnod ad vicarias D. llicolai et D. Vir^nis
attinet, eamm proventus in sustentationein aacellani assignari et
vicariam D. Jacobi ob exigaos proventus pastori cedere,
proventus vicariae s. Anthonii ad sustentationem ludimagistri
Illustrissimi principia consensa expendi.
Ad KP, ad omamenta quod attinet, quae ad s. Missae
officium pr^tandum requiruntor, fagt, ba^ in bet Ritten nod^
oorfKtnben fein jniei S'Uggenianbt mit jugel^origen 3)ientoden von
grünem gebidmten fammet unb brei gemeiner Stiggenonbt, ein
von f^toarjem lamlotl^, bae anber von blaioem ^amafl, ba« brltte
von blaioem ämfäyen*) unb fonfl au^ gemeine loeig. SSktft
femer anbete Jllienobien belangt, fein biefelben im negften branbt
oerfommen, jebod^ aud bem gef^mo^en ftlbet bet Stonftoangen ein
Kii) gemad^t loorben, alfo bae nun 2 ftlbem abergulte fUd^e bei
bet litd^en.
Ad ll"* articulum dicit in communi quod sit vir honestus
et pauper.
Ad 12"' ben @d^ulmeifier belangent, nit allein nad^ ^nl^alt
obgemelte articuld, fonber au^ über badgenige load aus bem beoeld^
unb beiget^onen fd^reiben ben in offentlid^en trud auflgongnen
Elenchum unb bie ©d^uUJDrbnimg betreffe, nirt 9on bem ^aflot
beponiert, quod de vita et moribus ludimagistri non possit
conqueri et pueros solum eius institutioni alpfaabetarios et
qui adhuc in primis mdimentis perdiscendis h^reant, hucus-
que commissos. Quod autem Elenchus editua sit, sine pastoris
scientia et consensu factum. Ad senatum quod attinet,
se vere dicere posse quod nunquam audiverit de voluntate
vel senatus consensu, vel etiam eorum ordinatione et sump-
tibus elenchum editum, aut etiam ludimagistrum alio fine ab
eis receptum, quam ut rüdem iuventutem institueret; quod
itaque factum est, videtur ludimagistri ea intentione factum,
ut specimen exhiberet suae eruditionis, spe maioris emolumentL
Quod ad catechismum attinet, nullam lectionem cate-
chismi latine fieri, sed solum alphabetarios pueros catechismum
germanicum Lutheri ad scholam deferre, ut ex eo litteras
colligere et legere discant. Quoad statum ludimagistri pastor
') 9(mf(^ = Ibm^eimifc^, oon Xm^eimtfc^en Stoffen.
225
Aeponit eom Coloniae ordinem diaconatus suscepisse et occa-
sionem querere quod in sacerdotem ordinari possit.
Ad 13. usque ad 24. articulos respondit deponens: bie
SUma^en belangent, n)i§e et ^aftox anbei« nit ju fagen, bon bafl
oon ben Ißrooiforen besl^alben aDet oleis angeioent nerbe.
Ad 25™ dich haberi hospitale, sed ultimo incendio Ora-
torium et domum hospitalem absumptam et nond&m restau-
ratam, de cetero ratiocinio et aliis se conqueri non posse,
praefectos reddituros rationem, esse autem prefectos ©obbetten
3)ü^e(I unb Sbolpl^en 3Ro\L Unb ba^ bei seit bet lirc^enred^nung,
au4 bei ^oSpU&l 3itiSfmm% gel^alten »erbe. Et quod nondnm
audiverit pastor de negligentia vel incuria magistri hospitalis
querelam.
Ad 26. usque ad 29™ articulos dicit se existimare omnia
recte agi.
Ad 30™ respondetur, quod vicaria s. Jacobi. habuerit
societatem d. Jacobi, cuius societatis fratres potissimum fiiu-
darint illam vicariam. Unb fei bas SBuDenl^anbraeil insgemein
ber Sruberfd^aft geioefen. Quod igitur ad proventus fratemi-
tatis, netben biefelbe nachmals bei bem l^anbioerl oerblieben fein,
loi^e aber nit, nie ^cdt ober gering biefelbe aufhimpflen ft^
ertragen.
Ad 31™ fogt deponens, er toi^e ft^ folc^er ober berglei^en
ungerec^tigleit nit juberhi^ten.
Ad 32 usque ad 36 respondit quod ita, et ab antiquo fuisse
usitatum a feste Paschatis usque ad festum Penthecostes et
Trinitatis celebrari matutinas et vespertinas preces, ut etiam
in Omnibus aliis festivitatibus celebrioribus et apostolorum, et
idem in hunc usque diem servari.
Ad 37™ dicit pastor quod in ecclesia missa habeatur
consueto modo ecclesiae suae a triginta quatuor annis, ut
sacerdos vestibus sacerdotalibus indutus cum calice ad altare
accedat, officium cum suis lectionibus, evangelio et epistola,
etiam collectis et orationibus administret Unb ba baä offi-
cium usque ad canonem i)ollen}ogen, bie consecratio gefc^e^en,
»erb oolgenA bas l^oc^ioirbig Sanament com ^riefler cum reverentia
empfangen unb femer mit nottoenbiger c^riftlic^er ermanung ben
Gommuniconten sub utraque specie mitgebeilet, nie ban aQe
©ontag unb t^efUage Sommunicanten, fo ftc^ su entfentnus bes ^.
15
226
@acramentd mit oorgel^enbet ^erfonaU unb 9turiculat=9etd^t, duc^
nottget c^rijilid^et erinnetung, becotton unb anbaut bereitet, att«
ben htfpelAleutl^en }ugegen, unb toerbe alfo bas officium missae
T)oQen}ogen. Etiamsi pastor agnoscat hunc ritum auf ecclesiae
per totum non convenire cum ecclesia Romana, se consuetum
modum quem ipse non induxerit, observare, donec aliud
ordinatum sit quod sacrificium novi testamenti agnoscat.
Ad 38" et 39" deposuit pastor, ba§ bei feiner anfumpfl
ber SSicarien unb Suratur bebieming alfolc^e Zeremonien nod^ im
praud^ geraefen, aber von feinem SSorfegen ^inberlagen unb alfo
big^erju oerplieben, j'ebod^ bergejlalt, bag ber Exorcismus iuxta
ordinationem Principis befc^e^e unb gehalten loetbc. Caeteras
vero ceremonias ante eius adventum fuisse abrogatas. Pro
uBu autem et necessitate consecrationem fierL Cum antiqua
et consueta reverentia signo dato in ecclesia se accedere
domum fgroti veste sacerdotali et aegrotis sacramentum
Eucharistiae, cum pia exhortatione ut sese ad mortem prae-
parent, exhibere.
Ad 40*° fagt, bag beAfalS lein mangel, aud^ leine« clagens
nötig fei.
Ad 41" usque ad 44" bie ^eimlic^e treiD belangent, dicit
ita observari.
Ad 45" fagt, er jjer^ojfe, mit ber gnaben @otte8, wie einem
^riefler gebuer, juleben unb wifee oon leiner ßoncubienen, fonbet
f)ab ein @^efraiD. Articnlus 46' fei 2lnte unbelanbt.
Ad 47" fagt, ba^ ber Sanbtbed^ant oerftorben unb bisset
lein anber angeorbnet loorben fei. Unb ift bamit bed ^aflor« }u
Sennep deposition befc^Ioffen.
IRaii verhör vorgenannten ^aftore ifl aud^ bejfen (SopeDain
bafelbfl oorbefd^iben, umb gleid^dfaU bie geflelten articulen }u
beantworten, limnl er aber fid^ aldbalbt }u ber Slugfpurgifd^et
Confession belannte unb unferd ®. ^. unb ^erm Sieligiond:
Drbnung ni) nit }u erinnern gewifl, ^at man« auä) bei feinet
freproiQiger deposition, wie biefelb folgt, jjerpleiben lafeen.
Ad primum articnlum respondit sacellanus in Sennep,
bafe fein 9lame fei Joanne« ©teinweg con ©rberfelbt, ^ab fein
Studium angefangen Dusseldorpü unb bafelbfl bi« ad secundam
classem continuiert, oolgend ad universitatem Rostochianam
fic^ begeben tmb albar ungefe^r fünf 3a^r Theologiae studiert.
227
fei m^ RoBtochiae sab ministerio oibiniett unb )uin ^lebig:
ambt jugelaffen, oolgentA von feinen fieunben unb guten belaubten
auf Sennep jum (ir^enbienfl erfoibert, aufgenommen unb bafe(b{l
ins btitte jo^i ber gemein mit ber Se^i ooigefknben, biA er aue
^rfUi(!^em beoel^ auf ^{felborf ooi ben 2>ed^anten bafelbfl
Petrum Mosaiiuin ooibef treiben, au(]^ alfofent mit gemelten
2)e^anten in Collation unb Communication fommen unb ba^in
gefd^Io^en, ba^ er gen HRUnflet gejogen, angefe^en ber 3nt ^^tin
Buffi-aganeoB }U Colin, unb bafelbfl feine ordines usque ad
diaconatnm ber gepur empfangen, nHe bamalA gemelter S)e(!^ant
neiter von 2lme nit geforbert, unb fei alfo von ber Sf^t an, o^n
»eitere requisitioii unb jemanbte einreb bei bebienung ber (ir^en
bie auf heutigen tag oerplieben, fei aud^ bamaU von Mosano,
berjeit S>e4anten, nullo requisito iuramento, examiniert norben.
Quod autem ad ilUuB doctrinam attinet, respondit: Sßie er
ft^ )ur 9big«fpurgif(]^en ConfesBion pure et Bimpliciter betenne
unb feiner @ecten an^engig, ^ab aud^ foI(]^« tempore suae
examinatiomB oot bem Decano nit verborgen, barauf aud^ ber
3)ed^ant oon 2lme »eitere nid^t geforbert, ban allein ba^ er fic^
ad ordinem diaconatuB orbinieien la^en folte, roie obgemelt,
unb alfoveit bie Sflomifd^e (ird^e ertennen; ^abe aud^ bamale itnb
nod^ jurjeit bamor gehalten, ba^ man fold^e mit gutem getoi^en
umb friebene loillen t^uen muge, ba bie reine le^ freigelaffen unb
geflattet morbe, nie fold^« D. Sut^erue felbfl geflattet unb )u:
geladen, aue bem grunbt, ba^ be«gleid^en im alten Xefiament
befd^e^en, ba bie Stad^abeer prie{lerlid^ee flanbt unb ^ertommene
oon ben AntiochiB et Demetrüs im ^rieflerambt beftettigt, aud^
jugela^en fein, unb ba^ fid^ ber paflor unb er ber Copeüain o^n
jioeibrad^t ober mi^oerfknbt im (ird^enbienfl unb fonfl'nie ere,
ber paftor, bei feiner anhtnft barfelben befunben, vergolten unb fei
ber Zeremonien falben {»ifd^en bem ^aflor unb Sapeüain feine
uneintgleit, ^ob aud^, mie ber ^aflor feine S^efraio unb m^e oon
feinem Concubinat.
Sßeiter auf erfunbigung, ob ein IR^at ber @tat Sennep iuxta
editionem Elenchi eine XrioiaI>@d^uI befleüet unb oerorbnet, jeigt
er Sacellanus an, ba^ ein 9i^at oon anfteüung ber @c^ulen gan^
unb gar fein loi^ene ^ette, ^ab aud^ feinee erad^tens ber @d^ul:
meifler fold^e getrau, eineet^eile feine gelertid^eit unb erfa^ren^eit
)u jeigen, aud^ fonfl fooil ime muglid^ bei 2h<0ent stodia unb bie
15*
228
@{(ul iuBeforbmn unb sumel^en, fyib aud^ gemelter @d^ulmetfter
3nen ben SopeUdn bie ptefatün ju uBerf^en, unb ba etnaft
un|ietK^8 batitmen juBeftnben, felbig ju corrigieren erfud^t, fei
abtt bei alfoI(]^er adhortation leine neuere Lection ober authomm
oei)eignus bamal« genefen. Unb l^ob gemelter SapeSain auf fein
bc« @d^ulmei^erfl begem mit einem oerfd^ benfelben genrilfal^ret.
Unb l^olt e« hccnox, ba§ foI(!^ aus guter toolmeinung^ beiberfeifr.
befc^e^en. Unb ift alfo bcs Sapelains unberfragen geenbigt
3ft aaii htx @(iulmeifter ber @tatt fiennep am felben ta^
toegen angeftelter @d^l<Drbnung unb in offentliil^en tnid aufl»
gangnen Elenchi leiben erfragt toorben unb geantnort^ nie er
Beinardus Schneilins genant, Paderbornensis dioceais; fep ber
meinung }um priefter[i(|en ftanbt ftd^ }ubegeben^ loie er alberei^^
auf lulagen unb geftattung feines Ordinarii mit auflagung be»
fd^einS ordinem diaconatus ju Soln empfangen. SSoS aber bie
Sdtiul belangte, l^ob er foI(|s bie «Schulen unb 3ugent jube^n^xm
get^ unb bamit er fooil iube^er ma ber Institation feine not^
turft unb na^nmg ^en mod^te, aud^ fooil muglid^^ guter leut^
tinber in lofl l^olten unb aud^ best^ be|er mittel juleben l^ette^
in enoegung, er oon ber B^ allein 20 S^^Ir. bcfoQnmg l^ette.
Unb {eigte femer an, bog er nid^ts nenc« oor fein perfon jemalft^
an)uri(|ten oenneint, mit weiterem oermelben, baft er nur aQein
tieine linber als alphabetarioB ^; unb locil 2hne ber S^r»
fangt auflige, ba^ er borju ^If ^oben^ ba er fon^ ben S^orfangt
|u SÖtein )UQerri(i^ten pleiben lagen möfte. Et ita depositi»
ladimagistii ad finem perducta.
3u me^rer ber erlunbigung beftenbigleit ^ id^ nit unbet*
lagen, |mi ber €tatt fiennep 9{^(oemanbte als ncmblid^ Xmolten
On ber @4mitten, i^igen Surgenneiftem unb @obberten S>ugel,,
Stiftern bafelbft über bie puncten bie tirii^enrt^^nung unb rent^
b«s Spitails unb ber Xrmai^^rooiforen bclangent ju oei^oren,
nie glei(itifals aud^^ nigens ber Sii^ulen lialben juerfu^en, toild^
oolgenbcr gefialt in genere an eib( flatt auf ^anbtajfamg beponiert:
9{embli(i^ bag ^its »igens no4 )ur )eit bei obgemelten per»
fönen mdi% unrid^tig« oorgdauffcn, bo^ einem 9fyit ber €tat
£ennep ober fonft 3<in<u4 vot^m unfets @. g. unb $em einise
dag ober befdbnxr oortommen; nier aud^ ein 9)^at unb fonjt bie
:6ärgcrfd^aft ba^in geneigt, nit aQein nms oon O^n ooreltem lob*
\\6i grfiifft unb oerorbnet, fooil mogli^ ju unberbolten, fonber
229
cud^ bet hx^a, ^ospit&I ber gemeinet Sinnen unb aaiSf ber
€d)ulen gelegen^eit nad^ $olice9<Drbnung unferfl ®. %. unb ^etn
itnb anbctn auSgangnen beoeld^jeten )ubefoTbem unbtoo muglid^
)uoetbe^eten. S)a^ aber einet oufgetid^ten Sd^ulen falben bie
Statt Sennep unb ein Stfamei difyxt eines in offenen tiud geflelten
Elenchi falben bei ^fitjU. $etn 9ll^ten in oerbad^t lommen, fei)
joUlfi o^n oonoi^en unb confent beS 3lfytti gefd^el^n, fonbet nud^te
«tioan bet €d^ulmei{lei )u toeiteret beforbenmg bet Sd^ule unbe:
ttad^tfamb, umb feine etfa^ten^eit )u jeigeh, get^n ^aben. Seibe
obgemelte Sutgermeiftet unb SHd^tet ^aben ungefebt batübei bepo«
itietd, tote au4 in depositione pastoris jubeftnben unb fetnet
«ngeben, loie fle aus bet ^ein 30)ät CommiBBion tm>l oetno^en,
ha^ biefelb bie oon Sennep -nit allein ontteffen t^de, fonbet aud^
^tn onbein ottetn nwitet lugeptaud^en. S)amit bon bie oon
£ennep mit bem unglimpf, — als ob fte toegen ange{leltet Sd^cn
^u obgemeltet Commiasion utfad^ geben fetten unb fold^S 3^^
^etnad^et von anbetn oettoei^lid^ ootgetootfen nietben mod^te, —
vetfd^onet plieben, toet 3t pitt unb etfud^en, 3d^ bei tSfflrfiL ^ein
9l^eten ba^n bet fad^en gebenlen niol, ba^ bes 9tticuls bet @d^u[
i^lben in bemeltet CommiBBion feine melbung bei anbetn befd^e^en
mod^te, toie id^ ban auf 3t ani^alten fold^S ju befotbetn nit unbet«
laifen. Unb ifl alfo bie ethmbigung, als oil Sennep betteffet, mit
muglid^em fleis t)oln}ogen.
3)toeil fetnet 3)^n unb S)abetd(^aufen in Stern (itd^enbien{l
mit ben oon Sennep )um t^eil flbeteinlommen unb toie es fid^ an«
fe^en lägt, ben Ktd^en }u 2)ottmunb im S)ien{l, 6etemonien unb
le^ nad^folgen, ^c& iä) bet jtoeier gemelten Ktc^en paflot unb
votfle^et deposition, ungead^tet biefelbe bet seit nad^ ^tes oet^otS
an einen anbetn Ott )u{lellen geroefen, ol^e )u oetfolgen nit oot«
beigeben foOen. (Stfllid^ deponit Pastor in ^^un ben 8. Febraarü X^Qtm.
toie l^ietnad^ oolgt:
Ad primnm articalum deponit Pastor in Dhun quod
Yocetur Joannes Tremoniensis et studuerit Tremoniae et Mo-
nasterü sub Rectore Hermanne a Kerssenbroch in religione
catholica.
Ad 2™ se ordinatom a suSraganeo MonasteriensL
Ad 3™ respondit, ab Hl: Principe collationem, investi-
turam vero a satrapa se habere.
230
Ad 4™ se examinatum a Mosano, sed ad praestandum
ioramentum non esse reqnisitum.
Ad 5™ articulum dicit se ignorare.
Sextum articulum non concemere pastorem.
Ad 7™ articulum dicit se ea de re non posse conqueri.
Ad 8" articulum fagt, obrool biif)tx in beme atter^nbt
oeifeumbnus eingefaQen, van bod() beS \)tm ambtmannS beoel^, in
beme notturftige reparation )ut^uen.
Ad 9™ articulum respondit, prfter summum altare tria
esse altaria, unimi s. Luciae, alterum s. Anthonii, tertium d.
Annae vel Catharinae, de Provisoribus et redditibas nihil.
Ad 10*° articulum dicit, ba§ ei ber $afb)i einen tildd,
neld^er topfei unb übeigultt, in feinet maä)t ffob, de caeteriB,
baoon foQen bie Üiddmeifter« m^en. Articulimi undecimum
aiBrmat.
Ad 12" fagt toegen beft Ürfpels gering« unb unoeimugen^ett
non esse ludimagistrum.
Ad 13™ usque ad 29"" articulos, bie 9lrmen belongent, fagt
bafelbft lein |)0SpitaI ju [ein, fonbei roai toodöentlic^ oon guten
leut^en oeifamblet, ba^ folc^ft in praesentia pastoris et provi-
Borum ben Firmen auftgefpenbet loerbe.
Ad 30™ et 31™ de hoc articulo nihil sibi constare dicit.
Ad 32™ articulimi dicit Pastor, toie er ei oon altni
befunben, bag er alfo ftc^ auc^ nodd )ui )eit im Üid^enbienil vn^altt.
Articulum 33™ affirmat.
Articulum 34. 35. et 36. afSrmat deponens.
Ad 37. respondit pastor quod ita: alS ba^ ei ben Ezor-
cismum germanicis verbis piaud^e unb alfo bie Xauf oertic^te
o^n angebogene Seiemonien.
Ad 38™ dicit se celebrare Missam et uti Canone exceptis
eis quae sanctonuninyocationem et mortuorumcommemorationem
concemunt, ad formam Agendae Tremoniensis ecclesiae. Unb
ba man bie Agendam oon ^me abgefoibert, )eigte ei an, toie er
biefelb nit in tiud, fonbei xoai junt 9mbt ber SSlt^ ge|)otic^,
barauS abgefc^rieben ^ab, prauc^e aber fonft bei ber Jtinbertauf ber
gebetter, fo bei bem Catechismo Luther! jubefinben. Sie aber ber
Canon Tremoniensis ecclesiae befc^affen, iji auS oolgenbem ejtract
)uerfe|)en.
231
Post adhortationem ad Communicantes recitantar verba
Cfnf ad literam germanicis yerbis super panem et yinum additis
ex Canone bis yerbis:
„^a^er n>ir ban axii), o ^err, beine Dieneis unb bein ^eilige«
Solf eingeben! fein beineA Iie6en @o^nA unfers ^eim ^efu S^rifli
unb nit aDein feine« ^eiligen Seiben«, fonber aud^ feinet ^etlid^en
auferfte^ung unb ^immelfart^, fagen bit baroot biefen lob unb
bani etoigli(!^, bitten bid^ cou!^ unbert^eniglidE), o almeci^tigei enoiget
@ott, ba« fooU unfer oon biefe« 9Itar« gemeinfciiaft ba« noaie
Seib unb JBluit^ beine« lieben ©o^n« empfangen werben/ bie
woUefht mit aQei ^imlifd^et gnaben erfüllen, burci) Christum unfern
^m amen.
Unb un« ©finbem beinen Dienern, bie isir un« auf bie
oil^eit beiner gnaben unb erbarmung verladen, ben isoQeftu ein
t^eil beiner gnaben verliefen, mit beinen ^eil.apo{telen unb SRortpren,
ja mit allen beinen ^eiligen auserme^lten, unber xotl(i)n gemein«
f^aft bu un« toodefi gefiatten unb }ula^en, ber bu bifl nit ein
forberer be« oerbienfte«, fonber ein gnabenfd^enfer, burci) Christum
unfern ^tm, burci) rotläftn bu aQe« fci^affefi, ^eiligeft, lebenbig
mai)t^ unb fci)enfe{t un« ba« eroige Seben. Xwci) benf eibigen
unb mit benifelbigen unb in bemfelbigen fei bir aimeci)tiger SSatter
in ewigfeit be« ^eiligen @eifte« aQe e^r unb ^erligfeit oon aQer
eroigleit )u eroigfeit."
Sequitur oratio dominica et ad finem orationis:
„D ^err erlofe un« ron allem retgangnen, gegenioertigen
unb }ulunftigem übel, oon allen ftci^tbaren unb unfici)tbaren Sßeinben,
oon allem ungefal Seib« unb ber @eelen, unb burci^ ba« oerbienft
unb oorbit beine« 2. So^n« unfer« ^em 2!efu S^rifti verliehene
un« gnebigtici) friebt }u unfern jeiten, ba^ wir burci^ ^ilf beiner
barm^erjigfeit oon fünben aljeit frep unb ron allerlei bofer
bchimmernu« ftci^er fein, burci) benfelben unfern \)<xn" ic
Fax Domini, Agnus Dei et quae sequuntur ad finem
Miss;. Postmodum decantata oratione dominica et facta
ezhortatione ad Communicantes communicat sub utraque
specie, verbis ad singulos adhibitis:
„SJe^met ^in, ba« ijl ber Seib ß^rijli, welcher eioer Seib unb
@eel in ewigfeit bewar. In porrectione Calicis similiter: 9!e^met
^in unb trinfet oa« blot^ ^efu (S^rifti, we^e« ewer @eel bewar
in« ewige Seben." Et commimicante populo canitur Agnus
232
Dei, D SatnB ®0tte8 ic Post communioitem seqaitor gratiarom
actio et concluditur et dimittuntur benedictione verbis Mosi
Num. 6."
Ad 39™ dich Pastor se illa non observare, sed respondet
vt ad superiorem. 9Qs oU aber bie Iet}en belangt, tsetben biefelben
unber bem ®otte«bien{i gepraud^et.
Ad 40™ respondet quod ita.
Ad 41. uflque ad 43. jagt, bafe 3me baoon nid&ft oot*
lomtnen.
Ad. 44. dicit nondum observatum esse, sed se curatumm
promisit ut observentur a provisoribuB libro ad hoc requisito.
Ad 45. respondit se non in Concubinatu sed in legitimo
thoro vivere.
Articulum 46. nescit.
Ad 47. articulum respondit quod hoc tempore non sit
decanus.
Anno eodem, die vero 9* mensis Februarii Pastor in
ajabring« S)ttberd^ttufen respondit ad interrogata ut sequitur.
Raufen. ^^ primum respondit quod nomen illius sit Hermanus
Alutarius Tremoniensis. Studuisse Tremoniae sub Joanne
Schevaste tunc temporis rectore catholico, vir ut apparet 50
vel circiter annorum.
Ad 2*° articulum respondet et suae ordinationis exhibuit
testimoniales litteras suffraganei archiepiscopatus Coloniensis
de anno ic. 62. die 13. mensis Decembris.
Ad 3™ dicit se coUationem a capitulo d. Qereonis Colo-
niensi anno ic. 69 obtinuisse.
Art. 4" affirmat, anno ic. 69. a quodam nomine Peregrino.
Ad 5™ se ignorare dicit
Ad 6° respondet, capitulum d. Gereonis saltem pro deci-
mis in annos singulos recipere 21 albos, caetera relinquere
Pastori.
Ad 7" articulum respondit quod ita, unb fei bie lefte
ürd^enred^nung intsenbig 3 tood^en gehalten.
Ad 8" articulum dicit, ba^ er bie ^ßailorei ober SBiebeml^of
aue bem feinigen repariert unb l)ab über bie anbert^alb^unbert
goltgulben, roeld^a juberoeifen mit ben nad^pam, barauf geroanbt.
Ad 9" articulum respondit^ summum altare intitulari
Joannis apostoli, praeterea in medio ecclesiae altare d. An-
233
thonii, tertinm inscribi Mariae Magdalenae. @ein oibtx bie )tt)ei
(JtarU, nie deponem fagt, nit botiert, ungead^tet bei Sepultuten
Nobilinm, fo in )imli(i^et anjal in gemelter firmen befunben
»etben.
Ad lO*" art respondit, bag ade* laut aufgetid^ten Inrentarii
in gutem vtxvaat gel^alten Toerbe.
Ad 11°' et 12" articulos bene se gerere dicitj unb fyib
ber ^afbt aus d^rifllid^er lieb guter leut^ hnbet in bet lel^r.
Ad 13°* nsqae ad 29°* respondit pastor, quod non sit
hospitale, sed quidam prorenta« in nsum paapenun fdndati,
al0 nemli(i^ fun^ brobt, fo in die ABcensionis domini benen
atmen ausget^eilet werben, unb gefd^e^ au(i^ cor ber )eit ber aus*
fpenbung ein gemeine ermai^ung, ba0 ein jeber aus bem feinigen
ju be^uef ber Srmen nad^ feinem vermug )ulage unb toetbe alfo
ein gemeine @penbe gehalten. SSaS ben @ontag unb j^eiligen«
tag^ bei bem ®otteSbienfi ge^anbtreid^t, toerbe trenlid^ in beifein
bes ^aftots, Si^a^leut^en unb (ird^meiflem ausget^eilet.
ArticuluB 30* vacat unb ^ab bei ^nnen ber aiticul
fein fiott
Ad 31" similiter non habere locum dicit
Ad 32" respondit quod ita. ^ie äRe^ unb ^ebig toetben
ade @ontag gehalten toie gleid^Sfals aud^ )u ben oier ^od^)eiten
bie aSeSper unb ^rebig gehalten toerben.
Art 33" affinnat.
Ad 34" similiter. Et quod atatur postilla Jacobi Schop-
pen et aliorum bonorum auctorom.
Ad 35" et 86" respondit quod ita.
Ad 37" dicit quod iuxta formolam bet Aird^en^Otbming
in bet ©taffd^aft ^anato unb ^etf^aft Sid^tenbetg jtd^ tiet- ^
galten, fo alfo intitußett: „Jlitd^en'Otbnung, nie es mit bet fie^t
unb Setemonien in bet ©tafffd^afft ^anoio unb ^etf^fft Sid^ten«
betg^ fol geilten toetben. Anno ac. 1573."
Ad 38" respondit, quod iuxta formulam et usum ecclesiae
Tremoniensis accedat ad altare, cum debitis et reqoisitis
omamentis et aaspicata confessione canat Chorus psalmum
29" „De profondis" etc. üngua commoni, deinde Kjiie elejson
et Gloria in ezcelsis, batauf Chorus tefponbiete „älSein ®ott in
bet $ogeben fei e^t ]c. Pr^terea canat Pastor Collectam de
Dominica vel de festo latine, Epistolam et Evangelium latine,
•
234
deinde Symbolum fidei iuxta Missale Romanae ecclesiae,
Choro canente „SBit glauben aQ in einen @ott 2C. Postea
ascendat Pastor ad concionem, illa peracta diebus festis vel
Bolemnibus canat Chorus pro offertorio: „@8 ifl baS ^eil unS
lommen l^et" ac. ober Psalmom ,Jn te Domine speravi" etc.
„2|n bic^ ^ab ic^ ge^offet o ^err" ic, postea praefationem et
„Sanctus." Deinde sabüciantur verba consecrationis maiori
ex parte secondum canonem, ezcepta intercessione sanctorom
et oblatione pro mortuis, similiter iuzta usum ecclesiae
Tremoniensis ad formam commemoratam et descriptam in
examine superioris pastoris in Dhun.
Ad 39°* articulum bie "SSlt^ betangent unb baT}uge^onge
Ornamenten, an}iknbung ber lied^tet unb gebilbnuS bed gecreutiigten
Christi, au6) anbem lieben ^eiligen, fagt, ba^ barinnen leine
vetenbetung^ hva^ ^nen ben ^aflor befc^een. 3)ie Xaufioepung
belangent, Chrismatis et Olei sacri, ^ab ber ^aflor be^en !einen
geprauc^ in ber fird^en befunben, ber^alben fold^s ouc^ oerpleiben
la^en.
Ad 40° respondit, bafe er in beme feinen eufeerjien fleifi
anwenbe; bie^efitage belangent, toerben biefelben inSennep, S)^un
unb 3)aberd^aufen aus ber Dbrigleit beoelc^ oertunbigt unb
gel^alten in jebem 3Ronat roie oolgt:
@T{tIi(i^ in Januario festum Circumcisionis domini, festom
Epiphaniae domini; in Februario festum Purificationis Mariae,
Cathedra Petri et Matthiae apostolL In Martio Annun-
ciationis Mariae, in Maio Philippi et Jacobi, in Junio
Joannis Baptist?, Petri et Pauli apostolorum; in Julio Visi-
tationis Mariae, Magdalenae efr Jacobi apostolL In Augusto
Petri vincula, Assumptionis Mariae, Bartholom^i apostoli,
DecoUationis Joannis. In Septembri Exaltationis s. Crucis,
Matthaei apostoli, et evangelist?, Michaelis archangeli. In
Octobri Simonis et Judae apostolorum ; in Novembri Omnium
sanctorum, Omnium animarum, Martini episcopi, Catharin?
virginis, Andreae apostoli; in Decembri Nicolai episcopi,
Thomae apostoli, Nativitatis domini, Stephani, Joannis apostoli
et evangelistf, Innocentium pueromm. Mobilia festa festum
Pascae, Lunae, Martis; Ascensionis Domini in coelum, Penthe-
costes, Lunae, Martis; Corporis Christi, Dominioae Trinitatis.
235
Ad 41" uaque ad 44*" dicit hos articulos per omnia ob-
servarL
Ad 45" respondet ae in legitimo et immaculato thoro
viTere.
Ad 46" respondet quod non reperiantur tales se sciente.
Ad. 47. et ultünnm articulnm vacare decanatum et came-
rarios quoque mortuos.
aSolgenS bie beool^ene Commlssion )u9erri(iE)ten, bin i^ auf
SBcrmelflfit^en antommen, b«i ^afiot bofelbjl corbefd^riben unb »«««»»'
ein gute »eil mit bemfelben communication unb gefptedS) gehalten "^*"'
unb batauS lei(i^tli(JE) abnehmen tonnen, ba^ et fein gemein @tubent
obet ^rteßer, fonber ein gelertei Theologus fon^ol in Scholastica
qoam ecclesiastica Theologia; bin bet^alben, umb )eit {ugeninnen,
»ibet )utug{ auf bie 93uig§, bie äSnui^iten albot {uoei^oien, ge«
)ogen unb gemelten ^aftotn ba^in bef(i^eiben unb auf ootgefe^te
t^ogfläde ontnort unb deposition erfoibert, unb ifl biefelb \nai)
ben ^afbren mit eigener §anbt fct)tiftIi(iE) bef(i^e^en, n)ie oolgt:
,3esponsio D. Henrid Boxhom b. Theologiae licentiati
et pastoris in Wermelskirchen."
Ad primum articulum respondit se in Lovaniensi aniver-
sitat» institutum ac s. Theologiae doctoribus se praeceptoribos
uanm.
Ad 2" respondet se a Reverendlssimo domino Qisleno
de Yroede suffiraganeo Ulustrissimi Cardinalis Granvellani
arcUepiscopi Mechlinienais in sacerdotem ordinatum ac legi-
time ad ministerium vocatum.
Ad 3°* respondet se a Decano et Capitulo s. Andreae
praesentatum ab HluBtrissimi Frincipis Juliacenais Consiliariis
in Düsseldorf admissionem obtisuisse.
Ad 4°* respondet se a nomine examinatom, sed post Ob-
ligationen! manu propria scriptam pro more admissum.
Ad 5°* dicit se nescire nee de quoquam tale cognovisse.
Ad 6" dicit sibi non competere articulnm.
Ad 7°* respondit, ecclesiae suae fabricae computus recte
ac Christiane tractari.
Ad S" dicit se aedes paatorales ruinosas post mortem
Henrici Loie piae memoriae ultimi pastoris invenisse, sed se
expensis proprüs magna ex parte restaurasse.
236
Ad 9" dicit, in ecclesut de SBemteldlitd^n unicam esse
yicarism intitalatam b. Anthonii, ad collationem pastom, cui
inpraesentianun Joannes de Unna deservit.
Ad 10™ dicit precioBisBÜna esse in ecclesia omamenta et
pizides cum deanratis calicibus, quae omnia fidelisBime cum
tribuB asBervantor claosuriB.
Ad 11™ dicit cuBtodem et ludimagiBtnun buo munere
fideliter ixingi.
Ad 12'° dicit se cavisse apnd custodem et cantores, ne
scandalosa aut ignominiosa in Romannm Pontificem ant Ec-
clesiam Romanam canerentur, quod servatur.
Ad IS** et 14'° dicit fideles esse paaperum oeconomos
eosque fideliter collecta singolis diebus in panpemm usus
servare et dispensare.
Ad 15™ usque ad 29™ articolos dicit se ant buos non
concemere neque se pntare quod a suis contra eosdem
peccetur.
Ad 30™ dicit in ecclesia sna nullas esse confratemitates.
Ad 31™ nescire dicit.
Ad 32™ dicit se diebus dominicis ac festis divina cele-
brare ac in qnatnor primis anni festivitatibus tempore ve-
spertino concionari.
Ad 33™ dicit se quam purius potest Evangelium Christi
praedicare ac per Dei gratiam spiritum habere anionis, odisse
omnem in concionando ac alibi contumeliam ac invectivas.
Ad .34™ dicit se in ezponendis aacris literis auctoribus
Ulis uti, nempe d. Augustino, Hieronymo, quos putat habuisse
oculoB ad yidendum et aures ad audiendum.
Ad 35™ dicit se hoc semper cavere ne in absentiom
yitia aliquid dictum putetur.
Ad 36™ dicit se summa ope adniti ut omnia eo modo
quo niustrissimuB Princeps instituit, in ecclesia observentur.
Ad 37™ dicit se in ecclesia de SSetmelSfttc^en inveniBse
a triginta annis hanc UBurpatam consuetudinem, ut sine chris-
mate ac sacro oleo ac aliis ceremonüs et infantes bapti-
Barentur et sacramenta administrarentur, sed se ut conformis
fieret et Ecclesiae et Hlustrissimi Principis constitutionibus
quasdam in divino officio ceremonias revocare coepisse, nempe
omamenta sacerdotalia luminaria imagines confessionem ac
237
sperare se reliqoa qoae verbo Dei non adTersantur, tempestive
restaurare posse. Quod ad MisBam attinet, dicit se nullnm
vestiginm veteris Ecclesiae mvenisBe, sed se in initio aliquoties
tentasse veterem consuetudinem introducere, quam putat nunc
tandem cum suis ceremoniis adnÜBsam irL
Ad SS*" et 39" respondet sicut supra.
Ad 40*" dicit in illis articulis neque a se neque a srns
peccari.
Ad 41. dicit se diligenter ea omnia observare.
Ad 42" 43" 44" dicit omnia observarL
Ad 45. dicit se ita vitam conari in omnibus instituere,
nt nemini sit offendieulo, de quo ae ad subditorum suorum
refert indicium et teatimbnium.
Ad 46. dicit ae non credere.
Ad 47. et ultimum dicit buius loci nullum ease neque
in longo tempore fuiaae decanum.
S)joeil aber in Anno ic 89 ben 29"" Januarii ein netDer
btotlüi von @. @b. £. unb ^eiltgteit auSgangen fambt ber einlage
babei, au^ bee ^afloie |u SBeimelsIiid^en fd^ieibens, fo et am
26. Januarii an biefelb gefd^iieben oolgenbes 3n^al^, ^ah \^ nU
unbetla^en, mid^ nibenimb auf SBetntelefii^en iubegeben unb nod^«
mala etfunbigung }ut^uen, tote folgene }ueTfe^en.
Sequitur tenor praememoratf CommiBBionis.
Unfei fccuntlid^ grue^ ivmox, ^od^gelerter unb (Sibai
befonbei gutei fceunbt 9lad^bem bie teglid^e etfa^rung^
gibt, bae in unfete gnebigen ^rfien unb ^em ^ergogen )u
(SviÜ^, SIeoe unb SBeig tc t^urfient^umb 99eig bei ben
liid^en unb @d^ulen in Sieligionefa^en oa{l ein gio^ei vtx^
lauff unb im n;enig{len 2!tei ^. ©naben fiid^en: unb ^olice^-
Drbnung unb anbetn (Sbicten nad^gelebt toeibe, bamit aber
bem allem bei }eiten ooigebanet toeiben muge, als fe^en
nrit 001 gut an, ifl oud^ in Flamen 2!tei ^. ®. unfei meinung
unbbeoel^, bae ^ tuäf, fooiel möglid^, tote t& allenthalben
mit ben ^afloien unb Seelforgem in berurtem ^üiilent^umb,
aud^ eineA jeben betreiben ®otteSbien{l le^i, leben unb roanbel
gejd^affen, jubem toeld^ei betn me^ ale bet anbei in feinen
^lebigen unb fonjlen ben Sectarien unb toel^en an^engig,
aud^ in genere adent^alben in bet Sieligton ooitgefa^ien
238
loerbe, toie 3t femer }utl^un mi^et, butd^ous olei^ig ettun«
biget, toas ^ alfo in erfaiung brengen treibet, umbfUnbtUd^
oei^eid^nen la^et unb an^eto an uns, auf fecnet mittel unb
loege, toie ben fad^en ju^elfen, }ugeben{en gelanget, in gefialt
3t ban auc^ «benrne^ig, toie cd mit ben Sanbtbed^onten in
mel^rgebad^tem ^utflent^umb befd^ajfen, }uerfa^ unb utti
mit ootfd^Iagung etlicher barju bienlid^ perfonen {u bef^ung
bet Otter, ba betn mangel, gleid^faU juoetfUnbigen. Sep
fe§en toit uns alfo unb beseiten euc^ bem SOmed^tigoi
©efc^riben ju Su^elborf am 29**" Jannarij Anno ic 89.
^oc^ermeltefl unferes ®. durften unb ^
^er^ogen }c St^ete.
9n S)ieberid^ Gramineen, General- antoolt unb Sergifc^en
Sanbtfc^reiber.
$. @on|en ffcpt.
Sn^alt ber Sommiffion^beilage.
SSir mugen eud^ aud^ nit vergalten, n^eld^ergeflalt ^ebesoi
Sed^ant unb Sapitel }u @t. Andrfen in Sollen einen 1^ ^einii^
SSodEs^om genant vor einen fromen Soti^Iifd^en ^ßoftont )u
Sßermelsfirc^en als Collatores mit 3. %. g. gnebigen toigen unb
n^iUen angeflelt 2Ban nun uns oorlommen, ba^ berfelb ftd^ au^
feiner oon ftc^ gegebener Obligation }un)iber t)on ber (Sot^oliffi^
religion abget^an, }u ber Sectifc^en Se^r begeben, aud^ ein S^enxü
genomen ^abe unb fid^ fonflen }enfifd^ unb anbetfl als einem
^af^m unb Seelforger gebutt, oet^alten folte; unb ban toir, in
anfel^ng »ofem es alfo, bem }u}ufe^en ftd^ nit ge^imen tooOe, an
2lmen ein fd^reiben »ergangener Qät getrau unb barubet ge^rt, ,
barauf er uns toiber, in^alt ber Sopei, beantioort 2)toeU ober i
fold^e antroort unfers erme|ens oafl general unb nit ad rem I
ge^et, fonber aud^ me^r gegen irret, als oortreglic^: bamü man
ban eigentlid^ ber gefc^ajfenl^eit berid^t fein möge, als i{l gleid^«"
fals in Flamen 2lrer $. g. unfer meinung unb beoeld^, bas 3t
euc^, niie es umb geruttes ^aflors lel^r, leben unb loanbet, aai)
t)ermeintlic^ angenomen (Sl^eflanbt (be^en er bod^ nit gejienbig fein
n)il) beioant, erhtnbiget unb uns }um forberligflen uberfd^reibet.
ferner banac^ ^abet }u oer^alten. Ut in litteris.
239
3n^t bes ^aftotft {u SSiermebfirti^en an gOrfU. $etn 9f(]^ete.
@ble Srenoefle ^o^toeife ^rftli(i^e Sil^ete, gtolgepietenbe
^ent @. iih. S. unb @. fei mein gebet unb gang gel^otfam
bienfl in allet unbeit^enigfeit {uvot. Skis @. Sb. &. g.*) an
nrid^ oergangener tage gefd^ricben, l^ab x^ mit gebuTli(i^et
Steoeren} unb unbett^enigteit gelcfen unb boraufl oerflanben,
ba« \ä) bei $utfUi(i^em $of oetbad^t, als folte \^ nit allein
in bet le^T unb ©ottesbienft bet Sat^o[if(i^et religton mi^
ungemeg oer^lten, fonbet au(i^ ein SBeib genommen ^oben
unfetes ®. % unb ^em ^icbeoot ausgangener AiT(i^en: unb
^olicep^Dibnung me glei^SfaU meiner Obligation {utDibet.
^Darauf foll S. &. &. g. i4 unbert^eniges olei^ {um toeitetn
berieft nit bergen, ba^ na(i^bem xf^ aus angebeutet apoflo-
lif^et unfets ®. 'S. unb $etn Dibnung oerfianben l^atte,
bag 3teT %. ®. etnfte meinung vo&xe, bag bie paflot bem
gemeinen SRan bas @ottli(i^ raort rein unb lautet, nit {u um
einigteit, {iveifpalt unb aufruft, fonbet }u guter cat^olif(i^et
erbanmng unb be^erung ol^n einigt ^(i^dben ober f(i^me^en
prebigen foden unb fottragen, bie l^od^rairbigen @acramente
tten)Ii(i^ ausfpenben unb fonften ^ §. ®. SSatterS Drbnung
bis iu 2h^ 5. g. weitem unb ferneren bef(i^eit unb bevää)
{i(i^ geme^ ei^eigen, bamit alfo gleid^eit gel^olten, ergemuS/
aufrul^r unb uneinigteit oermieben, fo ^abe i(i^ an raiQtgften
biefet unfers g. {^rfien unb ^em meinung mi(!^ gemee^
aQent^alben }u^alten, fooiel an biefem ort mugli(|, unber«
t^enigli(i^ beoleigiget unb bei meiner gebatikten Obligation
fambt angebeuten Aird^en« unb ^olicep^Drbnungen unb fonfl
Sat^olifd^er loeil allenthalben }uver^alten, vermöge @. @b.
£. unb g. beoeld^ unb etnfte ermanung aufs unbett^enigfi
etpietig. 6s toitb fid^ aber nimmer beflnben, bag id^ ein
äBeib }ur (ir(|en geleitet ober e^elid^ genomen; toas fonflen
in metner Haushaltung @. ®b. S. unb g. nit mod^ten vertragen,
nil id^ {um furberligfien begeren unb mad^en, ba^ meines
lebens falben fein ergemu^ gefd^e^en, toie ber^alber aud^ ber
^od^geletter $er Oraminfus ^ier ift getoefen unb toeitleuffig
von aQes mit mir getractiert, ben toeld^en ^ern id^ fd^einbar»
lid^e begerung etli(^er gefenge in ber fird^en ^abe ei^eigt
') 3). i gunjUn.
240
unb bin bet fiojfnunß, con allen finden») ber Sttt§olif(ftet
celigion unb §. g. Drbnung ungemeeg mit guten mittein unb
trieben meiner firfpelsleut^en ab}ufd^ajfen, roeU^es bequemer
lonte befd^e^en, roen mein neg^ umbligenbe Fastores bei
(S. {$. @. betield^ folii^s au^ ^ie^in unberflanben, auf bag
gleic^eit gehalten unb unfer vln^ nid^t }um fii^impf gereid^e.
3fl ber^alben an (S. @. 2. unb 9. mein gonfe ge^orfame
unbert^enige bitt, mid^ leiner cemeroerung jubebenlen, roie
id^ ban aud^ bie tag meines lebens }un)iber ber Sat^olifd^er
le^r unb g. g. Drbnung, ßbicten unb bereiten nit neioe«
einpfu^ren bebad^t, fonbem benfelben }ubeleben fd^ulbig unb
millig bin, nie aud^ ber obgemelte ^od^gelerte ^er Gramin^us
genug an mi^ vemomen. X^ue @. @b. 2. g. bamit in fd^u&
bes ällmec^tigen in unbert^enigleit beseiten. Datum 9BermeIS:
lird^en am 26. Jan. Anno 89.
e. eb. s. g.
unbert^eniger geneigter
Henricus Soj^om,
Pastor in SBermelälird^en.
an bie" $ern gurfU. ©ulif^e St^ete.
2|n^alt bes @d^olt^eigen }u äBermelslird^en auf erfragen
get^anen berieft.
3o^an @d^mal^aus @d^olt^eis }u SBermelstird^en, bei ^anbta^
fUtng an @ib& ftatt, nad^ bes ^aftors Se^re, Seben unb manbels,
aud^ feineä angenomenen IS^ejlanb^ falber erfragt morben, ^at
beponiert unb ge}euget, bas er nit anberä von bem ^ajlor fagen
{onte, ban bag er von bet }eit an, alä er, ber ^ajlor )u 9BermeIä<
tird^en anloraen, biä auf biefe }eit, in Converfation unb gefelfc^aft
mit Se^r unb Seben bei jebermenli^ fi^ vergalten, ali einem
erbaren anfe^enlid^en gelerten SJlan gebaren fol, ^ab aud^ nit anberd
vermirlen tonnen, ban ba^ er im anfangt fur^aben« geivefen, ben
fird^enbienji mit aJlefelleibem unb anbem ßeremonien juverrid^ten,
^ab auc^ aus feiner Se^r {eine fc^me^ung ober fd^eUen gebort.
S)er bejic^tigung beS angenomenen ß^ejknbtj belangent, fei mar,
bafe er eine ^ßerfon, unb roie es ftd^ anfe^en lafee, von guten
leuti^en unb tvol erjogen bei ftd^ ^abe, iveld^ergejlalt aber, ob fte
feine ©oncubein ober ß^efraro, fei 3me unberouii, lonte aber mit
') 31» aflSnjen ^iet: „fo" ober „mtl^t".
241
toarl^dt fagen, ba^ er bie ^erfon feines nri^ettf }u 9EBermel8fird^en
nit geel^elißt ^ab. $at toeitet caiüi als tlrd^meifter toegen ber
fir4ienre(]^nung unb fonft bei Dmamenten unb ftird^en«AUenobien
^olbei alles re^it {uiugel^en unb in guten oenoa^ gefteSet }ufein,
beponiert
HermannuB Jtremei, Sirt ju 3&ermelsltr(]^en im Q^voantn
auf eibtnbigen unb fragen gefagt nie oolgt:
Se^t gentelter Hermannas Jtremer ic. auf oorangqogene Inter-
rogatoria unberfrogt, antwortet bes ^aflors fiel^r unb fiebens
falben, nie mi^ ber @(]^oU^eiS deponiert, unb toeiter ba^ ber
^afior ju feiner anbtnft mit geprau(]^ ber Aird^emDmamenten,
toie er ber 9EBierbt fol^is {u (Soln unb 3)u{felborf gefe^en, ft^i
becleibet unb ben 3)ienfl ber SHe^ }ut>errid^ten i^orgenomen unb
aud^l nuf S^rifhne^ negfUitten getl^an, unb oieQei^it burd^ etlt^ier
umoiUen, fpott unb f^impf bemegt, angefel^en fold^s i^on vielen
Sa^en l^er, als über bie 20 2tot ni^it im prau^i geioefen, bis
anl^ero aufleimen la^en, ber oerl^offung, bie gemxit^er ber unbertl^an
mit ber }eit jugetoinnen, nie er ft^l be^en ou^i mit roorten bei
2tme bem nierbt unb anbem i^emel^men la^en. 9EBaS ber fc^me^ung
belangt, tunte er t>or fein perfon nit fagen, bas fol^is gef^ie^e,
fonber baS er ben 3^umb fc^arf unb ^ort fhafe, ber fiauterf^ien
unb oumemlid^ ber Saloiniflen unb anberer @ecten, hinbt aber
nit fogen, ba^ er bie Siomif^i fir^i unb bas älmbt ber 3Slt^
oera^it unb gefd^me^et l^oben foL Seines @l^eftanb( l^alben funbt
er nid^t befienbigs fagen, fonber fei loa^r, bafe er bie fraro }u
aGBermelSfird^en nit gefit^iet, unb fei fonft bur^ious eins erbam
toanbels unb lebens, iebod^i fei nit ol^n, ba^ er }u ber franen
anbtnft ju ^me gefagt l^ette, „^er ^aflor, nie ^abt ^x mir baS
furl^alten, bafe eud^ biefe fraw na^ifommen folte", — bafe barüber
bie fraro unroiHig unb jornig loorben, als ob ber ^aflor fid^ ^tt
f^iemen t^ete unb alfo biefelbe fram verleugnete. Unb i|i hiermit
bes SESierg deposition geenbigt
S)Toeil aber jur Säurg ber beiber ©mbter Solingen unb Surg
93rud^tent>er^or angefteQet, l^ab i^i nit unberla^en, }u geioinnung ber
seit, aud^ großer uncoften oermettung, oolgenbe Pastores boi^in
oorjubef^ieiben unb burd^ meinen biener obangeflelte unb furgefe^te
fragfiud juunberfud&en, meldte boruber beponiert unb geantroort
nie i}olgt.
16
242
Sutg. @r|ilid^ HermannuB Sreto^off, Fastor jur 93uig^, respondit
ad primum articolum, ba^ et in acholis particolaribus ftubiett,
alA netnlid^ ju @gen, Säorten unb Smbrtd^^ et etiam Colonif in
Universitate; ju @gen sab Rectore Joanne Coisfeldio, )u
@tnbtid^ sub Rectore Matthia Breidenbachio.
Ad 2°> articnlum fagt Otbiniett )U fein a sofiFraganeo Colo-
nienai D. Joanne von der Ljppe.
Ad 3*° jagt, ba^ 2tnen ber ^ei Sommentl^ur }u @tiunben
ad paatoratum berufen unb raegen unfetA g. f. unb ^em von bem
SKmbtmann )ur 93uig SSBefd^pfennind bie possession betommen.
Ad 4" fttflt, bafe et burd& ben Pastor Bon SBafeenbetg, fo
ber jett ^ofprebiger gemefen, examiniert unb abmittiert fei, begen
Slamen 2lnte unbetonbt
Ad quintom aiücolum fagt, bag feined rai^ens teiue our^
^anben, ba aber ftd^ berer eteugen raorben, raer et fold^s anju«
geben niUig.
Ad 6 fagt, wan 3m ba|eU>ig, fo 3me Bon bem fietn 6oms
ment^ur burd^ brief unb ftegel verneigen unb oerfd^rieben, gefoQigt,
raere er bamit jufrieben unb {onbte ftd^ jur not bereifen.
Ad 7"° dielt, bafe et ungefer neun 3a^r bei ber fird^en [ju]
93utg genefen, ^ab von ber Jtir^ensSfled^nung nid^^ oemo^en,
batob raetben Smbtman unb Srubermeifter befd^eit jugeben rai^en,
bie 3nen nit babei gerufen.
Ad S*" fagt, bag ber SBiebum^of in bie Gomment^rei
gehörig, fold^e ge^e bie Slad^bar nit an, fonbet ftd^ be^en ber ^er
Somment^ur unbeme^me.
Ad 9*° articulum bie SapeQen ober beiftiftung belangen!,
fagt beten feine in ber {ird^en }ufein.
Ad lO" fagt, bafe bie fird^ leine SKonjiront« ^abe, fonbet
ivan {i(d^ unb ein Ciborium, baroufl bie tränten berid^tet, unb
ixon 3Re^gen)anbt mit 3tent }ube^or unb pei Se^erocte.
Ad ll" articulum fagt teinen Dpferman ju^oben, fonber
ba| ber ^altor unb SapeQain ftd^ unber einanbet bereifen.
Ad 12'° articulum respondit, bag ber @d^ulmei^et ftd^ mit
bem ^aftor vaol verhalte unb teine verbotene te^erifd^e büd^et ber
3ugent }ulefen oermirfet metbe.
Ad 13™ articulum dicit quod ita et similiter ad 14™-
Ad 15"» articulum fagt, bafe 3«"« "»n umblaufenben SBettc^
lein nid^6 mi|tg, fold^s an ben 9Imtman fteQe, bet batuf juftagen.
243
Ad 16" fl(el(i^«fat« ut ad 15"-
Ad 17"" articultun fagt, wo« bie ^ocifoten botinnen »er»
Tld^ten, loifee er nit, bie 3nen oud& nit babei jutufen pflegen.
Ad 18"" articultun referiert ftd^ ber ^aflor ad satrapam,
t>a0 Snie nit gebur.
Articultun 19. a£Srmat.
Ad 20. fagt unb referiert ftd& auf bie Srubermeifler wie
cu^ )ut)or.
Ad 21 respondit ut supra.
Ad 22°> fagt, bog feine« toi^ens fotdbs gefd^e unb bie 9U
tna^en in ben @toct geliebert, ober toeiter baoon nit fagen lonbte,
100 fie femer plieben.
Ad 23" fagt, ba^ fte lein Collegium ^aben. 9ber nad^ feinem
vermögen ben SIrmen ieberjeit mitt^eile.
Ad 24" fagt, bai albar leine @penbe oerorbnet ober gel^alten
loerbe, tote lool auf anbem orten breud^Iid^.
Ad 25" fagt, er ni^e anbers nit, ben ba§ fotd^S alfo gefd^el^e.
Ad 26. referiert ftd^ ut aupra ad satrapam et proviaorea.
Ad 27" reapondit non haben hoapitale.
Ad 28. fogt, baoon loi^en bie girooiforen.
Ad 29. fagt, ba§ bie Slu^efeigen teglid^ mit 2lten getoonlid^en
jeid^en umbge^en, aber leine bar}u oerorbneten ^ener ^oben.
Ad 30" fagt, bafe leine Sruberfd&aften bei 5|nen fein.
Ad 31. articolom fagt, ba§ 3me baoon nid^t) iietouft, fonber
mas er uf erforberen oor Teatamenta nod^ jitr }eit unber ben
firfpelaleut^en oufgefd&reben, werben biefelbe exequiert unb oollen=
iogen.
Ad 32" fagt, er ^alt eA toie er« bei feiner anfunft befunben,
nit min unb aud^ nit me^, unb fold^« olei^ig; fo oiel aber burd^
trie gegenioertigleit unb ben augenfd^ein eingenomen, ba feine
(Sommunicanten oor^anben, finget er, „Gloria in excelsis" etc.,
Epiatolam, Evangelitun et Credo usque ad Canonem unb finget
oolflen« auf ben gJrebigfluL Stad^ gel^altener ^rebig ge^et er toiber
)um aitar unb oerl^arret bafelbfl ein vril, bi« ba« SSolt ober
Chorua ba« Sleutfd^ Agnus Dei etc. ober fonft nad^ gelegenl^eit
be« Dpfer« einen Sßfalm ober jiori gefungen, nrie foId&« infonber^rit
fiat ^t, ba leutl^e jufamen in bie <S^t beool^en toerben. Unb alfo
Iriner elevation praud^et.
Ad 33" dicit ut aupra, unb ba« ol^n rinige oerfelfd^ung.
16*
244
Ad 34 ut Bnpra unb gletd^sfals ol^n cecfelfd^ung, fonbei ba^
CT lauter unb reine bas »ort ®otted prebige unb feine« teilen« USftt
Ad SS"* fagt, er loi^e nid^g hai biefem Srticul )uniiber, fonber
ufrid^tige fronte Dbrig{eit l^ab.
Ad 36 fagt nad^ feinem geioi^en felbige clei^ig )u|alten.
Ad 37*° fagt, ba^ er fold^fl ^alte nie feine antecessores, o^
Ceremonien unb gepraud^ beS (Srtefumbs unb Dilung.
Ad 38" gleic^8fal8, roie er fold^a bei feinem gemfeen octs
tebigen tool.
Ad 39°' fagt nie obgemelt unb toei^ burd^ous vtm teinos
SSa^er ober Salifegnungen unb onbem Zeremonien }ufagen.
Ad 40. articulum dicit, ba^ bie fontag unb fefttage gelten
nerben, jebod^ mod^t er lool leiben, ba^ baruff auffid^t }u^b(n
bei}oI^en norbe unb ba« fold^i negfl Sontag abermaU in ber
fird^en abgerufen »erben mod^te, toomit bem i^orl^in befd^el^enen vtr-
hinbigen ge^orfamet Slber anlangent bie SBier^l^fer unb fonfi,
baroon loorben bie Sei^ell^l^aber unb 93oten toi^en aiqugeben.
Ad 41. respondit, er loi^e nit anbers, olö ba^ beme olfo
gel^orfamet. 3)er l^eimlid^er Xret» l^alben mod^t er gern fe^en, ba^
fold^ö gleid^falä negjlen Sontag i^om San}e[ ab}ulefen beool^en
iDurbe, broeil feine« loiBenfl fold^e anorbnung nod^ jur }eit in ber
fiird^en nit publiciert loorben; loeiB aud^ nit, ob be^en auf bm
ungebotenen ^em:®ebingen melbung gefd^een.
Ad 42*° respondit, bag 2lme bai^on nid^g roi^ig fei.
Ad 43 ut Bupra ad 41.
Ad 44°' quod ita.
Ad 45" fagt ftd^ juoer^alten, bafe er oor ®ott suoerbetigen
uerl^offe, fonflen aber uon feiner ßoncubeiii roi^e. Ergo ex conco-
mitanti: ijl feine ääeifd^teffertne, non Concabina sed Comunx.
Ad 46" respondit, bafe 3me baoon nid^fi roifeig fep, fonber
fid^ mit feinem 5ßrebigambt befummer.
Ad 47" et ultimum fagt, joie bie furige, fein Sanbtbeii^aTtt
oorl^anben, fonber ceri^orben.
Fastor in Sombem.
eonn(om. S)n)ei[ ber $a|br }U @ombem, Casparus Lunealaeth aaif
unber benfelben }uftellen, fo von ber Satl^olifd^er tird^en abgemid^en
unb auf 3re eigene ucrmefeen^eit liefen, l^ab id^ benfelben an biefm
ort beijujiel^en erad^tetunb ijl feine Deposition, fo am 4""Febrnarü
}ur ääurg auf i^orgefegte fragftude gefd^el^en, loie colgt:
245
Ad primum articnlnm respondit, se freqnentasse I^bricae
sab Bectore Francisco Marcodorano a Rees,*) postmodum
Dnsseldorpii sub Monhemio, deinde Coloniae in Barsar Montana,
in religione catholica ibidem institutiun.
Ad 2™ se ordinatom Coloniae in presbyterum a suffiraganeo
ibidem.
Ad 3. dicit se collationem ab lU"" Principe habere,
inTestitnram ad mandatom Principis a satrapa Weschphen-
ninck.
Art 4™ affirmat
Ad 5. nescit.
Ad 6. respondet, ba^ bte SompetentS }tmlid^ fei, bod^ nit
3umel ^b; bie ftdg ungefe^i übet ^unbert X^x. etfheden t^ue.
Articnlmn T^ affirmat
Ad 8. fagt, bajs et ben Sßtebemb^ooe in illios adventa auf
feine tofien teporiett unb in guten iava btad^t.
Ad 9. fagt, ba^ }u bet Ktd^en eine Sicatei gehörig B.
Mariae virginis, berfetben Collatores baS Jtttfpel.
Ad 10™ articnlmn, ba^ bie ftiid^en^Omamenta in gutem
oeitoor al6 Stilgemanbt mit feinem }ube^ot, unb fei baifelbfl feine
SRonfhans, fonbet felbige ^iebeoot geilen. $aben aud^ 2 tilii^e,
fo in bona custodia oet^alten metben.
Ad ll*" bes Dpfetmans unb Sd^ulmeiftetA leben belangent:
affirmat
Ad 12°' afftrmiett gleid^Sfala, aujset^alb bajs tnne @d^ul im
jtirfpel gehalten wetbe.
Ad 13. 2)et 5tiid^en ^looifoien feien Hermannas Castos
unb SSil^elm @tdn }u bea @auten ^auS.
Ad 14" usque ad 17": illos articulos affirmat.
Art 18* est illi alienus.
Ad 19" respondet, bioeil fie {eine @d^ul, »ei^ et baoon
ni^ft }ubepometen.
Ad 20" dicit quod ita.
Art 21. est illi alienas.
') !l>ie ^onbft^nft §at Mercndentno. DffenBot liegt §iet ein me^rfat^cr
^cifami vov, ba nat^ 3R. 9Teben6a($ (f 1569) nu^t S^^anj gfaiticiuä mi
SMiten, fonbern Henrictu Uranios aud SieeS Sieftot bet @(^le ju Sirnnetic^
geioefen ift @. 8. 3)ebeTi($, Slnnaten bet Stabt @nmmi^, @. 311.
246
Art 22°' afSmat
Ad 28°' nescib
Ad 24°' afSmat
Ad 25. faßt broeil im fitjpel feine ©pitoU, ift 2h»w Wefer
aiticul vnbemtjL
Ad 26. usque ad 28°' affinnat.
Ad 29" bie Sugetiigen belongent, fagt, ba^ {te felbfl bie
9(Imagen ^olen unb teineö oorbettelenA gebrau(i^en.
Ad 30" fagt, toie bag {eine 9Tuberf(!^aft gehalten, ban beter
{eine ^ftung im KrfpeL
Ad Sl" nescit.
Ad 32. affirmat, ouget^olb bog bie Steg auf Xeutfd^, wie
et e« befunben, gehalten »erbe.
Ad 83. affirmat.
Ad 34" dicit quod sit Uli articulaa alienos, fonbet le^re
bem »ort ®otte« gemeg unb »ie ftd^ gepur.
Ad 85" neacit
Ad 36" affinnat
Ad 37"" fogt, bafe er fold^« Wu«]*) »i« ^ e« befunben,
fonber einige Seremonien unb Chrismatia jugebroud^en.
Ad 88" respondet, bag et bie 9Reg auf %tv^i), ba Som^
municanten oot^anben, ^olte; e^e et catholice 3fte^ galten folte,
ba^ er oiQieber bie Aitd^ Detlagen »oQe.
Ad 39. respondit prorsua quod non, barbutd^ abjune^men,
ba^ et burd^s bei Verrichtung feines fird^enbien^ea gans unb
gar leinet Setemonien geprauii^e unb aQein auf ftd^ felbfl jlel(ie,
bioeil et weitet beponiett, bag et bei bet S^ouf {einet Xgenben,
fonber S^eutfd^er Detmonung unb gebettet, fo et aus bet ^eiliger
fd^tifft colligiett, gebtaud^e.
Ad 40" respondit quod ita. Sbet sab concione aQet^ant
ungel^orfamb mit fd^»e|en unb fpa}ieren gefd^el^e, unb bag fold^ft
abgeredet »erben mod^te, begeren t^ete.
Ad 41" et 42" articulos nescit
Ad 43. et 44" affirmat
Ad 45. fagt, er Der^offe ftd) jucer^ten, bag bie gemein
bamit jufrieben, l^ab aber legitimam uxorem.
*) ßigdnsuns.
247
Ad 46™ foflt, bofe 3me betet feinet lunbig fo betgeftolt
$aus leiten.
Ad 47. et ultimum: est Uli articuluB alienua.
Unb obiDol iUT Sutg^ etli^e Pastorea bei loetenbem Stud^teti:
oetl^OT loeitet obiter et perfimctorie von gemeltem meinem SHenet
abge^ott lootben, ate nemlid^ bet ^aflot unb Sopeüain ju @oIIingen,
Sq>eIIain ju SGBalbt Hemiicus Hoatmaonus unb ^afbt {u (Stutzen,
fo ftd^ iu bet Sat^oUfd^et Sieligion belennen, unb roeitet, nie e«
in ben fitfpeln mit ben fit($entent]^en unb fonfl mit ^oSpitalen
unb atmen gelegen, bamals nit in etfal^tung btad^t »etben mugen,
^ab \^ betfelben depoaition bis auf weitete etbtnbigung all^el
oetpleiben la^en unb biefelb l^etnegfl bei fetnet oot^abenbet etfun«
bigung relation ein}ubtengen oot gut ongefe^en unb oolgens oQein
betjenigen Depoaition unb ou^ag {u tefetieten, fo unbet bie caii'
gettetene bet fitd^en gejalt »etben mögen, als nemblid^ ^uded:
nagen, ^aen unb ^^Äen. Unb ifi \>t& ju ^udeflroagen depoaition
nie oolgt:
Pastor in HuckeawageiL $fideB>
Ad primum articulum reapondit nomen illi eaae Joachimua '"'"fl*"-
Albinua Sumenburgenaia, ex nova Marchia Brandenburgenai,
et atuduiaae Francofordiae ad Oderam.
Ad 2™ articulum dielt ae ordinatum Coloniae a auffi-aganeo
piae memoriae "ibidem in aacerdotem documento auper hoc
depoaito cuiua tenor aequitur talia:
Noa Theobaldua dei et apoatolicae aedia gratia epiacopua
Cjrenenaia, reverendi in Chriato patria et domini domini
Gebhardi a. Eccleaiae Colonienaia electi et confirmati Archi-
epiacopi etc. per civitatem et dioceain Colonienaem in ponti-
ficalibua vicarlua generalia preaentibua atteatamua litteria quod
anno domini 1582. Sabbati aitientea etc. dilecto nobia' in
Chriato Joachime Albino Sunnenburgh diacono aacrum prea-
byteratua ordinem in eccleaia Colonienai practacta contulimua
cooperante nobia gratia apiritus aancti. Dantea eidem litteraa
praeaentea aigillo noatro munitas in teatimonium auper eo
anno die et loco quibua supra.
£t per me Joannem Freckenhorst notarium m. pr.
Ad 3™ deponit collationem a Principe noatro gratiosiaaimo
habere.
248
Ad 4*° dicit se examinatum a decano modemo Dossel-
dorpensi.
Ad 5*° dicit hunc articulum ad illum non concemere.
Ad 7'° dicit articulum observari et diligentissimam rationem
bonorum eccleBiae reddi.
Ad 8 respondet quod ita et id pro posse.
Ad 9*° respondit duo esse altaria, primum d. Virginis
altemm b. AnthoniL CoUatores primi altaris bM Jtttfpel unb
t^ep^ett SQüdt&maQtn. S. Anthonii vicariam fundatam a dvibuB
oppidi quam iam confert 111°"" noBter princepB. Unb roerbett
betbet äicarien auflunften ju unbet^altunß be« ^ajtor« unb
aStcarien, fo bte Sd^ul mit regiere, angeroenbt unb t^ue jebe
SStcorei }um ^ogflen angefd^Iagen ungefer 6 ober 9 unb brei^tg
SReid^St^aler.
Ad 10° affirmat, iuxta Inventarium fo betreiben aufgertd^t
Ad 11" reBpondit quod ita.
Ad 12. similiter quod ita, et in prinÜB rudimentis exerceri.
Ad 13° usque ad 29° reBpondit, bafe feine ^oflpttall^eufer
ror^anben, fonber etfid^e rentiert t)on guten S^rtflen rerorbnet,
roeld^e nad& notturft unb glegen^eit ber Slrmen burd^ bie ^rortforen
mit r^at befl ^aflor«, Surgermetjierfl unb tird^metfler«, bte alle
2ta^rä baoon geburlid^e Siec^nung t^un, ausget^etlet roerben.*)
Ad 30° articulum, bie Sruberfd&afft belangent, vacat.
Ad 31° bero a^eflamenten falben deponit, bafe in beme mit
t)Iei^ ad|t genomen luerbe.
Ad 32° respondit quod ita.
Ad 33° Bimiliter affirmat.
Ad 34° et 35° quod ita.
Ad 36. affirmat.
•Ad 37° dicit, bafe er fold^ä ^alte iuxta Agendam quam in
EccleBia invenit, unb alä 3me bie Agendam l^enjorjubrengen
aufferlagt unb besolden norben, ^at er eine oolgenbeä 2ln^atts
intitulieret gefietget: „ftird|en=Drbnung, SBie e« mit ber Se^r unb
ßeremonien im gurfient^umb SBurttemberg angerid^t unb gehalten
werben foL ©ebrudt ju granctfort am äiapn. Anno etc. 65."
') 3>utc^ biefe Äuafage roitb ba8 bejügRc^ ber atmenpjleöe ju §üde8«
mögen auf ©. 140 »emertte in etmo etöSnjt. ®i gab bemna«5 um 1689
einen Ärmenfonba, au8 welchem ben Armen in ber oben bejeit^neten SBeife »on
3eit ju 3eit Unterftü^ungen jufloffen.
249
Ad 38" respondet unb fagt, bas et es ^alte nad^ gemonldelt
bet fird^en }u ^udesioagen sicati invenit, et refert se ad
Agendam at snpra.
Ad 39™reBpondit nt ad anperiora, ioxta consuetadinem
et Agendam ecclesiae antedictam.
Ad 40. dicit, bag fold^a mit allem oleig gel^alten loerbe.
Ad 41™ oaqae ad 44" dicit illos articolos observarL
Ad 45" dicit se vivere in legitimo et immaculato thoro.
Unb ^at bet ^aflor }u ^l^n angeben, bag et bet ^aflor }u
^udednmgen ben ®l()eflanbt oot bem ^ed^anbten }u ^ujTelborf vtt-
fd^niegen l()ette unb alfo sub et obreptitie bie ^aflotei eTl()aIten
unb bag er ungefer oor a($t Salden, ber }eit geioefener (SapeSoin
bafelbfi, feine fcaw }ut ®^e genomen unb ftd^ mit pfeiffen unb
anberm gefpiOte jur lird^en füllten unb begleiten laffen.
Ad 46. et 47" articaloB dicit sibi esse alienos.
93o(gene als id^ auf S3eni^at neben bem Smbtman unb SSoigten
bafelbfi bie S3Tud^ten beS älmb^ 9Ronl()eim }uoeil()om anlomen, ^ob
id^ @. @b. 2. unb ^erligl. beoeld^fd^reiben de dato ben 15. Martii
in^al^ empfangen unb bemfelben }uoolg auf ^ugelborf etfd^ienen.
Unb bneil @. &>. &. unb ^eiligt., ntie n)eit id^ mit jugefielter
CommisBion oorgefal()ren unb xoa& iä) in beme oerrid^tet, oon mit
}un)igen begett, l()ab id^ bomals Iut)Iid^ bie glegenl^eit refetiett unb
in antnott geben, nie id^ erflee tage ein ousfutlid^e relation
fd^tiftlid^ flellen rool unb loeiter nit unbetlagen alebalbt ben anbeten
tag ben ^aftot ju ^plben unb $aan ootjubefd^eiben unb auf be<
ftgniette articul unb puncten antnotten la^en.
Seqoitur copia obgemelteS beoeld^fd^teibenS.
Unfet freunbtlid^ gtuig }uoot, ^od^gelettet unb @ibat
befonbet guter freunbt. 92ad^bem i^o etlid^e fad^en ootge:
fallen, barinnen «wer gegenroart oonnoten, alfl iji unfer
meinung unb beoeld^, baS 2lt eud^ anfhmbt, aus urfad^en
roie 3t l()ietfelbfi juoetnemen, ^t^n oetfueget unb batan
nid^t oetidinbem taget. S8ie man eud^ ban aud) biefet
[l^alben]') unb über ein fhmbt ober jroo nit aufl^alten,
fonber bas angefangen S3rucI)tem)erl()or }u continuieren }urug{
3U}ie^en erleuben wirt. SSetfe^en xsAt uns mit beoeII()ung
•) ©tgllnjung.
250
betn aimed^ttgen alfo. ©efd&rieben }u Shiffelbotf am 15»"
Martii Anno 2C 89.
Unferd gnebigen j^tften unb $etn ^er^ogen }u &ül\i),
Sleoe unb 9erg 2C. fR^e.
6. ©onfeen sspt
an ^iebetid^ Graminaenm,
©enetalsänwalbt unb Setgifd&et fianbtfd^teiber.
gilben. Sequitur Depositio unb anbtioott beA ^aftotfl }U Hilden,
ben 17*" Martii Anno jc. 89 }U Sentatl^ befd^el^en.
Fastor in Hylden.
Ad primum articolnm respondit nomen illi esse Petrus
Camerarins a Burgh, et stadnisse Dusseldorpii sab rectore
Fabritio, in angustana religione prout moria in sua patria
Burgh, edacatum.
Ad 2™ dicit ante qoindecim annos Coloniae a soffiraganeo
Monasteriensi in presbyterum ordinatom et refert se ad testi-
monium.
Ad 3™ dicit collationem ecclesiae cum investitura habere
a Principe nostro gratiosissimo.
Ad 4™ dicit examinatum a Mosano tunc temporis decano
et etiam ab illo admissum, unb fagt ferner feine Dbligation nai)
gel^altenet S^amination ben l^em 9>il^eten bet }dt geltebert {ulKtben,
me et ^\(Si in feinem fianbt oerl^alten xool, oermelbent. 2)atauf er
ban feine provision alsbalbt erl^alten.
Ad 5" fagt baoon fep ^t m<St8 wifeig.
Ad 6. fagt, bae bte fitd^, wie ft^ gepur, bebienet metbe, bte
Sompetentö abet fei fel^t gering, bte ftc^ ungefel^r ab 50 ggulb. er«
fheden tl^ue.
Ad 7™ dicit quod singulis annis fiat computns ecdesiae
in praesentia pastoris et scribae indicii et id sine ullis sump-
tibuB.
Ad 8. fagt, bag bte 98pbenl^of in fetner anhinft nur alletn
mit einem bagl unb bloßen roenben umbl^er beKeibet geioefen, load
fonfl barinn notturftig, l^ab er felbfi über fein otel bei ben ftrd^=
metflem anhalten reparieren muegen.
Ad 9" fagt, bafe feine filtaKir^e barin gel^origl^, fonber fei
eine SSicarei barinne D. Vii^inis, bie auflunften barju fotten ftd^
ad 40 gemeiner tl^lr. ungefe^r in aS.e& ertragen; Vicariae colla-
251
tores esse 2lun{l^er Sd^end }um $ot|t unb bte 9}ad^paten, loeld^e
SSicatet beft ®erid§tfc^teibere @o^n )u ^plben, fo t(o )u Xu^tU
boif baniff ffatbier, ^obe. Unb aQe freitage oermüg ber fimdation
eine 9Refi folte gehalten metben, abtt anftaü ber iDIe^ beft frettag«
bas loort @ottefl geptebigt merbe.
Ad 10™ fagt, bag bie Ornamenta loegen be« ftiegfi )u
S)uf[elborf in oetwar fein. S)ie SRonfhanfen belangen! , l^ab et
bafelbfi bei feiner antunft {eine funben, fei auc^ inmitteljl {eine
oerotbnet morben, fonbet \fob bie tird^ oUetn }n)0 lild^e.
Ad 11™ fogt, bof; ber ©erid^ifd^reiber bcn Dpfetmonebienfl
vertrete, üd§ aud§ in feinem bienfl ber gebuir oerl^alte.
Ad 12. dielt qaod ito; ben ©d^ulmeifterebienft belangent,
fagt, bog beft ©erid^tfd^reibers fo^n bie ünber le^e unb ^nen ben
Catechismum Lutheri unb boB 9letDt X^eftament lernen la^e unb
{id§ fonft in ber tird^en mit {ingen oerl^atte nad§ praud^ Augustanae
confesBionis.
Ad 13™ fagt/ ba| }n)0 ^rooiforen ber Sinnen oerorbnet, ale
nemlid^ S)ieberid§ ©tod unb ^eberid^ auff ber Jtl^ulen.
Ad 14™ fagt, bas biefelbe }ube§oeff ber Srmen mit umbgel^en
unb aOe freitag, ba notig, bie SoHection gefd^el^e unb mit fonberen
vlei^ oemutret loerbe.
Ad 15™ fogt/ ba^ in biefen beuren }eiten lool etlid^e frembbe
99etteler fid§ mit Bettelen finben la^en, bie man boc^ nit lennen
{onte.
Ad 16™ dielt quod non, au^erl^alb Üeine finber.
Ad 17™ fagt, bafe bie ?ßromfom rool etlid^e Slrmen, ba fie
2|rer armubt beneis §aben, ein fhicf gel^ mi^utl^eilen pflegen.
Ad 18™ fagt, bag {einer bergeftalt geftattet merbe ober bei
Sinen befunben.
Ad 19. dielt quod non.
Ad 20. fagt, ba| fol4)d nad§ ^n^olt biefed Slituld atfo gehalten
werbe.
Ad 21. fogt, bag fold^e Srmen nic^t befunben, fonber ^r
brobt )uoerbienen l^ingeioeifet unb aufgenol^men merben.
Ad 22™ dlcit ad hone articnlom quod ita, et Id diligenter.
Ad 28. fogt, ba| er ber ort baoon nid^ft gefeiten l^ab, ban
bafelbft {ein eollegium ober Slofter }att.
Ad 24™ fagt, ba^ mit audt^eilung ber @penbe albar {ein
braud^ fei.
252
Ad 25" et 26. affirmat.
Ad 27. non habere hoapitale dicit.
Ad 28™ fagt, ba^ bte Su^e^igen 2lte gebutli^e abgefunberte
bel^oufung |aben unb aucg gute auffui^t gefd^e^t.
Ad 29™ fagt foId^S moria in CiyitatibuB eaae.
Ad 30. bte Stuberfd^aft anlangent fagt, ba^ fte St ©eba^
fUanft<9iuberfd^aft |aben, abei nid^t gegolten nerbe unb bte auf:
hmft fo ftd& ad 17 gib. ertragett, butc^ bie ^tootfotn; aufgeburt
unb }ube^oef bei lird^en tmb atmen beied^net raerben.
Ad 31. neacit.
Ad 32™ fagt, bag er nad^ feinet glegen^eit unb oermogen
bas vaoxt @otteS, ^tebtg unb ben @otteebten|l olet^ig oolnite^e,
abet leine 3Rt^ oon anfand gehalten unb fold^s ^alte nie et e«
befunben, fonbei a&ein auf bie oiet feata SSeApei unb Sletten
finge, in bei tßespet bie ^falmen „Dixit dominus domino meo etc.
et „Confitemini domino quoniam" etc. unb baS Magnificat
latine finge aecundnm Lutheri Bibliam.
Articulum 38™ affirmat.
Ad 34™ dicit quod non, fonbet piebige baS teine, lautet unb
nate feligmad^enbe roott @ottee.
Ad 35™ fagt, bafe et feine ^etfon in apecie befenne obet
fonfl beimaßen befd^ieibe, bag fte batbutd^ htnbig neibe, fonbet
bejhafe bie mSngel in genere.
Ad 36. reapondet, bag et leine Jtiid^ensJDrbnung |abe, bod^
biefelb ftd^ etfle« tags }ugelten angelobt.
Ad 37™ dicit quod ita, au^ei^alb bet Serenunien.
Ad 38™ dicit aeae in hoc articulo gerere more Angustanae
confessionia; roie feine 33otoateten.
Ad 39™ fagt expreaae, bafe et oon feinem SBafeetfegenen
roi^e, bamit man ben SC:eufeI nit oetjagen fonbte. Unb }unbe allein
bie lied^tet an, man et Commonicanten ^ab, unb aud^ bieSUbet,
fo et in bet fitzen befunben, bafelbft oetpleiben la^e. 3)ie ^auf
anlangent fegene et biefelb ut aupra more Auguatan^ confeaaionis;
feines Chriamatia obet Delung ptaud^e.
Ad 40™ fagt, ba^ bie €ontag unb oumembfte fefttage gehalten,
aud^ fid^ beS fdbroelene auf bem Jtitd^of, unb bie Slad^pat obet
fttfpelsleut^ beS nein: unb biet}a;>pens aub diyinia üd^ enthalten.
Ad 41™ hunc articulum afiSrmat
Ad 42. aibi non conatare dicit
253
Ad 43. affirmat
Ad 44" fagt, ba^ ^me bie (tiegsleuffe bad Suc^, borine bie
S^egelobten imb ber S^eleut^e 3lamm oetieid^net, abgenomen, sed
sibi alimn comparare velle unb mit oletS baron fein, ba§ '
biegenige, fo bei feiner )eit uf gemelte forma Seeleute loorben,
roibber barine vtxintfynet nerben foln.
Ad 45*° hunc articalam a£Gnnat omnino. Sber feine
Sonotbinenleben fu^re, aed aimpliciter legitimam azorem habere
professoa est
Ad 46. hunc articalam negative respondet.
Ad 47'° dicit non habere decanam raralem, unb l^ alfo
feine bes ^aflors in Selben deposition ftniert unb geenbigt
Unb fol loeiter @. @b. S. unb ^erligf. onpmelben nit unber^
laffen, nie i^ ungefer vor imtn ^a\)tm uf ^^Iben anlomen unb
bafelbfl auf einen @ontag bem Ktd^enbienfl bei}uiDO^nen unb an:
}u^oren )ur {ird^en gangen unb oolgenben ^roceg obferoiert, als
nemlid^ ba^ ber ^aflor )u bem älltar, barauf feine angqunbete
Ued^ter, mit einem 9tud(^elen gangen, ber Choros unb gemein
einen teutfd^en ^falmen gefungen, borouf boö Eyiie elejson
gefolgt, iebod^ mit einer teutfd^en paraphrasi i}ermif(^et, unb feint
weiter feine lateinifd^e loorter in ber fird^en gebort norben, ban
allein Gloria in excelsis Deo etc., barauf ber Choras unb
gemein voVl atebalt gefungen „Meine ®ott in ber ^ogbe fei e^ 2C.
S)an ber ^aflor auf befonbere mei^ bie Spiftel unb bae Evan-
gelium unb anbere Collectas nit }u Sateüt, fonber }u teutfd^
gefungen, ba bod^ bie lird^en, fo fid^ }u ber älugdpurgifd^en Con-
fession befennen unb ben ©d^atten ober befleibung ber SDle^ in
eu^erlid^em fd^ein galten, in obgemelten fhicfen ber Sateinifd^er fprad^
gebraud^en. Unb ift roeiter obgemelter ^aftor nad^ bes Evangelü
Lection ober gefeng auf ben San^el gefUgen unb geprebigt, aud^
^emad^ nriber }um Sltor lommen unb bafelbft ein )eitland( gefknben,
bis ber Choras unb bie gemein einen ^folmen ober }ii}0 gefungen,
unb bamit ben ©ottesbienft ooQenjogen.
Jam sequitar latios depositio Vicecarati in Qam, fo }U $aatu
IBenr^at ben 17. Martii gefd^e^en.
Ad primam articalam respondit nomen illi esse Wilhelme
Bungen et studuisse Dusseldorpii sab rectore Fabricio et
Tremoniae sub rectore Joanne Schevaste. Ad religionem
quod attinet, fagt, baS er bri ber ^e^belbecgifd^er Se^r unb
254
Catechismo pkrbm vool, angefe^en biefetb Slefyc unb Catechismas
©ottes moct genieß.. Unb olfo oon ben firntterifd^en gefant, at
praevaricator et apostata praedicat CalviniBmom, ita ut pro
non misBO haberi debeat et praevaricatioiiia aeu apoatasif
«ansa puniendaa.
Ad 2'° \a%t, bas er )u Sraunfd^toeig^ bur$ Martinum
Eemnitiam eptniniett unb allein ®otteA loott juprebigen von
bemfelben abmittiert unb fonfi lein geioeiter ^rieftet von einigem
Sifc^of orbiniett ober gemeiet fep.
Ad S*" fagt, ba^ ^nen SRatt^ia« a)egenA ^aflor )u ^tter
bie {ir(i^e {uoenoalten angeftelt \)ob.
Ad 4" fagt, bofe er nit »on g. ©em SR^eten ejaminiert,
mtd^ nit f)r$fentiert morben, fonbec oSein auf anhalten ber ^roois
foren bie lird^ 3^e bis auf weiteren bef(i^eit oertramet morben.
Ad 5" nescit.
Ad 6. affirmat Mein ba^ bie SompeteniS gering, iebo$
bamit )um t^eil )ufneben toer.
Ad 7" fagt, er hinte nit eigentlid^ wifeen, bmeil er nit fo
lange bargeraefen, ob bie re(i^nung befd^e^en fei ober ni(i^t
Ad 8™ fagt, bag )u feiner anhinft ber äBibunt^of gand unb
iuma^l baufeUig getoefen, toeld^en er reparieren la^en.
Ad 9. fagt, bafe nur allein in ber firii^en eine Sicarei fei,
toiI(i^e ber Vicariua bebiene unb baroor aOe freitag anfiot ber
3Re^ geprebigt werbe. 2)erfelben SoQatorefl fei bae tirfpel, neig
aber von berfelben fdndation nid^tfL
Ad 10. fügt, bag er nit eigentli(% toifee, ob noä) etlid^e oma-
menta oerf($to^en unb in bona custodia, voi% aaä) oon (einer
SKonfhantS, aber )too ftU^e geprau($e.
Ad 11"» fagt bafe ber Vicarius be« Dpferman« bienft »ertrete
et deponens doceat inventutem.
Ad 12*° dicit ut supra, quod sit ludimagiater unb ben
^et^belbergifd^en CatechiBmam ben linbem lernen la^e. ^n ber lird^e
teutfd^e ipfalmen finge.
Ad 13" et 14" quod ita.
Ad 15, fagt, bafe ber Setteler auffid^t ju^aben wol nötig toer.
Ad 16" dicit quod non.
Ad 17. affirmat, unb ba fie befeen fd^ein unb beweis auf»
lagen.
Ad 18" fagt, bafe fold^er articul ber Dbrigfeit angebe.
255
Ad 19™ respondet quod non.
Ad 20'° quod ita.
Ad 21. jagt ^oliti }U0efd^een fooiel möglid^ unb nad^ gUgen^eit
Ad 22. affirmat
Ad 28. neBcit
Ad 24. fagt, ba^ befl^Iben an ben ^Tooiforen nid^tfi tnanget,
jei bod^ bMl^alben mit etlid^en anbem, nai ben atmen, etnon
nenid^ ^ei|.
Ad 25*° jagt, et n)t^e anbets nit, als ber gepuit gel^alten
}U neiben.
Ad 26*° usque ad 29™ articaloB omnes affinnat.
Ad 30. beto Sruberfd^aft ^en jagt, ba^ bie (itd^e jeine<S
nn^ens eine Sruberfd^aft fyÄ, jjebod^ jeineö bel^ol^ nit ftd^ei jagen
lonte, ob biejelb D. VirginiB Stuberjd^aft jel Unb neibe jja^Iid^S
beslialben eine beifumpil gelialten. Sßol^in bie oufhtmilen gevenbt,
vA^t er nit Sßet aud^ itigei SSrubermeiflet jei, n)i^e et gleid^ft^
fate nid^t
Ad 81. ignorat
Ad 32. jagt, ba^ ber ®otte<Sbien{t ber gebur olei^ig gehalten,
unb »i^e neiters oon lD2e^, !Be<Spet, SRetten ober Somplet ^Itung
burd^us nid^^ }ujagen, neld^es 3mc frembt, bmeil er fid^ )u ber
^epbelbergijd^er (ird^en belenne.
Ad 83™ hone articalum affirmat unb jold^S nad^ ber red^ter
£el^r bes norts ®otteö.
Ad 34™ ber ^bel fie^r unb ungegrunbeter eiempel falben
jagt, wie er allein basgenige jo in ber Iieiligen jd^rift begrunbet,
bem gemeinen ooll vortrage.
Ad 35. S)ie bejtrajung ber gebred^en ober eicejjen belangent,
jagt ba^ er ftd^ bem articul gemeg oerlialte.
Ad 36™ ad hunc articulam reBpondit, ba^ er eS naä^
®ottes Drbnung in ber tird^en ^alte, I)ab ober bie jurfUid^e Aird^en-
Drbnung nod^ }ur }eit nit geje^en, n)ol bie bod^ oerjd^affen.
Ad 37. jagt, nan er bie tinber teuff e, ermane er bie gefatteren
mit jonberlid^em emft, praud^e bod^ leine Zeremonien barbel
Ad 38. jagt ut Bupra, er loi^e oon leiner SRe^^altung,
addendo ba^ barburd^ bae oerbienft ChriBti. verleugnet verbe, ban
6I(riflu« baö einige Dpfer jei.
Ad 39. jagt, ba^ er lein neiioa^er praud^e ober geioeiet
jal4 in ber tird^en ju^aben. In summa biejem articul gan^ iu-
256
loibei unb contrarium beponieit, aud^ leine Zau\ fegene, fonbet
aQein loie St Joannes im 2lurban, mit bloifiem ma^n, absqüe
consecratione teuffe unb loeiter oon leinet Dlung nei« obet
Chrismatis gepiaud^e, baä et oot älbgottetei ^alte, infunbet^eit
aud^ mit onjunbung bet lied^tet.
Ad 40. respondet; ba| et aud^ bie ^o^U unb 90tnemb{te
^{ttoge ^alte, jebod^ nid^t aus iwand ju^alten fd^ulbig^; bas
fd^ioe^en ufm litd^^of unbet bem ©ottesbienft unb i0ein}appens
falben fagt, bafi 2lme batab nid^ft toifiig^.
Ad 41" articolum et 42° nescit
Ad 43. fagt feines loifiena niemant batgegen get^an }u^aben.
Ad 44*° affirmat
Ad 45. affirmat Unb lebe nod^ in celibatu o^n Soncubin
obet S^eftan. ^tboö) nitt oon anbetn gefagt, nie et ein ftam
bei {tdb ^aben folte.
Ad 46. et 47. ignorat omnino et sibi de bis nihil conatare.
Et ita vicecurati in Haen depositio est finita.
Unb fol weitet @. @b. 2. unb ^etligl. nid^t oet^oUen: als
id^ oetno^men, nie obgemeltet vicecurat butd^ ben ^aflot }u
2tttet )u ^aen angeftelt net, betreiben id^ gemelten ^a^t not
ben Sem S)ed6anten )u ^ufielbotf, umb benfelben SSicecutat ab}u«
fd^offen, »otbefd^eiben. S3in id^ »olgenfl ouf öoen gejog«n unb
Anno etc. 89 ben 15*" Maii Dominica Cantate feine ptebig,
bod^ o^n fein niifien, ange^ott unb fooiel oetnomen, bafi et bie
9lomif^e Aitd^ bed 2tttt^umbd, abgottetei, bad ^abitt^mb bea
Antichristianismi, bod^ unbenantet neifi, befd^ulbigen t^ete.
Unb fol }um befd^Iufi gegennettiget relation, foioeU^ id^
biefelb ooQeniogen, @. @b. 2. unb ^etligl ^iemit nit oet^alten:
bioeil id^ ben 12*" atticul obgemeltet ftogfhid oufl einet gutfilid^et
ComnÜBsion aud $ambad^ am leften May Anno etc. 75, fo bem
fianbtbed^anten bet S)ed^anei Xeutfd^ mitget^eilet unb beool^en,
umb Inhalt betreiben eine Visitation anjuiieQen unb }u^alten, loie
o^n jioeioel gefd^e^en, e;ctta^iett unb audg^ogen, ba^ id^ betfelben
Commission copeilid^en 2tn^olt ^iebei oetjeid^nen }u la^en, oot
gut unb bienlid^ angefe^en.
2|n^alt ootg: beool^enet Visitation.
9)on @otte« genaben 2Bit 2Bil^e(m ^etfeog )u ©ulid^,
SIeoe unb äSetg, @taoe }u bet Ttaxl unb Siaoendbetg, $et
}u Siaoenftein :c t^uen aQen unb jebeten unfern Wmbu
257
leut^cn unb Seoc^obctn, Surgemteiflem, @(i()effeti, 9l^eten,
Sefd^tDomen, JUrd&meifletn, ^oftoren, Dffictonten, Sicorien,
@erid^|boten unb jambt allen anbern unjem Unbert^anen,
ble bas beruren mag, ^iemit }u n>i^en. 9la$beni in biefen
lelfien foigUd^en unb %^tfyAiäim Seiten oil un^flli(i()e
Secten aQet^anbt fpaltung, jiDeitragt unb uneinigleU,
au4 etgetlid^ junblid^ leben bei geifilidden unb loeltli^en
leibet gejpurt, barburd^ @ottefl 3ont unb fhaf enoedt unb
oerurfa^t, beriDcgen iDir }um ^ogflen iDunj^en unb ni(i()|
liebets je^en n>olten, ban ba^ aÜent^alben unb jonbetUd^ in
unjetn guTfUnt^mben, £anben unb gebieten unb bei ben
unfeten aQe oerbambte @ecten ausgetobt, gute geifUi^e
Dtbnung unb einigleit et^alten, junben unb laftet, jooU
nuigli^, obgejd^afft unb botgegen aQe« roai ä^n^liäi, lobIi(i()
unb bet ^ogftet @ottIi(i()et SRaieftet ju e^ten tei(i()en funne,
}um olei^igflen befotbert loetben möge, ba^ lolt bemna(i()
bem @rbatn unjetn lieben Snbed^tigen fianbtbe(i()ant unjet
£anbtbed(ianlen Xeutfd^ beoeld^ gegeben unb tl^un jolc^s ^iemit,
^\äi futbetlid^ll in alle fitjpelen bejtimbtet unjet fianbt»
be(i()anie unbetl^otig poetjugen unb bei etlid^en bet vor«
nembjten fird^meißetn unb jd^ejfen »leidig perfunbigen, aud^
bux(S) einen 9totatien, ben et ben betnegen ju ftd^ pne^men,
dtxliä) auj}ei(i()en }ula^en, toie bie ^{loit unb firc^enbienet
ftd^ in 2|tet le^t, leben unb n>anbel galten, ob fte aud^ mit
nottutftiger Sompetens oerje^en unb jo batan mangel, burd^
1009 mittel unb n>ege 2lnen bie ju be^etn, betgleid^en ob fte
}u bem @otteftbienjt gel^otige ornamenta ^aben unb biejelbige
in bet fitd^e gebutlid^et n>ei^ beioa^ret, ob a\x(S) einige
Pastores unb firc^enbienet oon ben gemeinen SopitteU tagen
auftpleiben unb leinen ge^orjam leiten wollen, jonbet <Secten
unb nenjetungen einju^en; ob aud^ bie fitjpelaleut^ in
teligionsjad^en unjeten oottgen ju me^e }eiten au«gangnen
Dtbnungen, ©bieten, ^anbaten unb beoeld^en aQent^alben wixU
lidd nad^je^en unb jonjl jc^ulbigen gel^otjamb leijten, ob
einige bet SBJibetteujfet, (Soloinjc^en unb anbeten betgleid^en
und^tijtlid^en »etbanibten Secten anl^engig obet Ti^ jonfl »on
bet (!()tißli(^et gemeinben ^od^roitbigen unb ^eiljamen <Sacta«
menten abjonbetn, »ujd^» unb JSBindeU obet anbetn Sectijd^en
»etju^jd^en ^tebigetn nad^laujen, ii(^ aucb aufeet^b 3tet
17
258
Krfpeten in ben S^eftont copulteren, bersletd^en ^ ünber
anbereroo ^ur Xauf brennen tagen. Db aud) bte iufamen-
gebung ber funftigen S^eleut mit bteien ooige^enben ^rocla-
mationen, roie [i(S) geburt, it]^tt, nie ti mit ber Segrebnui
bereu fo bei 3ren unc^rifttid^en oerbambten ©ecten unb
fe^erifd^en oerbambten Opinionen über empfangenen $rift>
ticken beddit mubtroiQig verharren, gehalten, fo bie auf ben
gemeinen geneideten fir^^ooen bei ben S^riftgleubigen, oI«
oon benen jte fi(!^ in ^em leben abgefonbert, nit ^ugeflotten.
Db innige Altana ober SSicarien ober berfelben fRmt^tn unb
gefeQe oerbunfelt, bie nu^ungen gans ober )um t^eil oon
beren SoQotoren ober anberen einbeulten, aud^ bie fd^ußnge
^ienjien baoon gefd^een: neld^e gebred^en unb nas unfet
Sanbtbed^ant beren me^r beftnben nntrbet, er atobolbt fooiel
immer mugtid^ unb gefd^een (an, in gute d^rifUid^e begerung
(nie 3me biefelbige aud^ o^n ba« amb^^er oblige) }u-'
rid^ten unb ^ubrengen. 3Ba8 aber burd^ 3nen bergeflolt nit
gebegert «erben (an, une )u uberfd^reiben, bacuber xoti fi^
nad^ glegen^eit ber fad^en bidid^ eigen unb gebuiren nil,
)ubeoet^en unb gefd^een julagen, ba ober bie Paatores, bei
mtcben manget nie obgerurt, befunben, unfer fianbtfurfUid^r
^od^eit unb bbrtg(eit nit unbertoorfen, fonber in ouAlenbigen
angren^enben ^erlig(etten gefegen, an geburenben ortent fold^e
gebred^en angeben. SBir noQen aud^, bag unfere S3ogt,
Sd^ott^eigen unb 93oten iebefi ortS auf beflimbte« unferft
lanbtbed^ante erforbem mit barbei erfd^einen unb mit emjl
baian fein, bag fold^ö d^n{llid^ wert ber gebur aOent^aiben
oollen)ogen, fd^ulbiger ge^orfam be«fal8 oon ^ebermann
geleiflet unb aSe mbem)ertig(eit vertuet unb abgefd^affet, bie
uncoflen aud^ fambt bes 9lotanen belo^nung burd^ ein iebes
(irfpel, nar man fold^es am bejien unb fogligflen )tme^men,
entrid^t unb be}atet roerben. 9Bie nir un« be« aUeft alfo
genglid^ verfemen. Urtunbt unfera ^irouf getrudtten @ccret'
fleglen. ©eben auf unferem @d^lo§ ju ^ambadb am letüen
May Anno etc. 75.
aBil^elm ^er^og )u ©ulic^ ic.
$. Sanger ascrpt
259
9lai!^vo[genber ^unctm cnui^ {uertunbigen unb voo nötig
)u 6e§em:
Z)b aQe unb iebeft Sa^tS bte @enbt in aOen {trfpeln
vermog unfer ooiigen Dtbnung gelten, bte s^mtii^e taflet
geioioegt, gebucht unb gebegert unb besfola unfere geift^
li^ unb tocUUd^en beoelc^aber einer bem anbem bie l^onbt
xnift, bamtt bie untugent gefhaft unb abgefci^aft nerben muge.
Di caxt!^ bie @ontage unb anbete von bet (i^ti^ci^et
Ktd^n eingefe|te fetttage nie ^^ geburt gel^alten unb auf
benfelben unbet ben fitci^enembtetn unb @otteftbienft bie Sßier^,
Itemet: unb betglei^ l^eufet unb fallen juge^tten unb
)ut felben jeit bie firfpeUleut auf ben titii^l^oen obet anbem
genteinen planen fpacieten unb unnu| gefd^toe^ treiben.
Stent bie S3tcotien, Dpfetmann unb ©(i^utnieiftet ju eja»
minieten unb 2lnen iubevel^, ben ^aftoren in aOen fad^en
geburUd^en gel^orfamb juleifien, au(i^ bet Sugent (eine anbete
als Gat^oKfd^e ungefelfd^te unb apptobiette Catechismos unb
anbete 9u(!^ mit Sonfent bet ]Banbtbe<i^anten ooiju^ellen
unb ittle^en; fo etliift Dpfetmenne, in bente nHe mit betici^t,
fteoel^aftig unb o^ne aQe Dtbnung, roae ^nen nu gefeQig,
in ben @(i^len legten unb in ben Jtird^en fingen, baburd^
bte 3ug^t oerfutt unb ba« gemein anbed^tig ooK geetgert
[nrirt].»)
Db avuS^ aUt (e^erifci^e Sudler oetmog unfer« oorigen
Seoeld^ fttactd oetboten unb ben 9u(!^fu^eten abgenomen
toetben.
Db aud^ einige, bie ftd^ ju bem (S^ftanbt unbec ftd^
vetttanet, mit bet ^euslid^et SBo^nung ftd^ {ufamen begeben,
vot^n unb el^e fte btepmal, nie fid^ geputt, prockmiett unb
in bet (itd^en offentlid^ copuliett ic.
2)a id^ gleid^ecgeftaU ben 37., 38. unb 39. articul au« ber
^urflL fttrd^en^Drbnung gefleQet unb ju berfelben (Slucibation unb
benHx^iung aud^ eine« t^ttjil. beoeld^ft, fo Ao. ic. 78 am 20. Aprilia
an bie Sanbtbed^ahten be« ^t^ent^umbs 9etg ju etleutetung bet
$utftL JKtd^nsDtbnung )u SIeoe ausgangen, gebtaud^t, ^ab id^
betfel^^opei biefet relation beit^n foOen.
•) (Brg<hi)ung.
17*
260
Tenor prfnominatae Commissionis.
astl^elm Qtriioi }u ®vMä), Sleoe unb Setg, ®taoe }u
bei 3Roxd unb Slaoenflbetg, ^err }u Stooenftetn ic. @ibar
liebet Stnbeddtiget. asienol roeiknbt be« ^od^gebotnen Ofutflen
unfetfl ^em Satetfl d^riflltd^et unb feligei gebedbtnuö Dtbnung^
bte @. S. HOT bte ^a^it unb tiid^enbienet ^eQen unb aus-
geben k^en, Sßit aud^ bis ju loeitetem befd^eit jul^alten
besolden, ben btaud^ unb Haltung ber alt^etbrad^ten Cere-
monien unb anbetA cletlid^ genug auAfutt, fo oeifle^en mir
bod^, als folten etlid^e ^aftovc unb tiid^enbienet in unfein
Sanben oon be^ioegen, ba^ fie beifelben ol^e hai nit gern
nad^Iomen, fonbei bei 3lTen eingefutten Sleweiungen meDeid^t
liebei oeipletben nolten, ftd^ oemebmen k^en, aU ob etlid^e
fad^en botin nit gnugfamb ouAgetrudCt nod^ abjune^men.
S)amit ban benfelben fold^e unei^eblid^e entfd^ulbigung
benomen unb bie babuid) unfein uielfeltigen beoeld^en nit ju
patieten fein uifad^ \äfep^(n, fo ni^et ^ eud^ jueiinnem^
baA bei Deifhxnt unb meinung bei uns, nie aud^ obangeiegte
Dtbnung ba^n getid^t, ba^ bie 9leioeiungen bei vmi abge»
fd^afft unb efl in ben liid^en mit bem 9(mbt bei 3Re^, aud^
confeciieiung unb ausfpenbung bei ^od^ioitbigen @aciamenten
gegolten neiben foUe, nie in bei d^ti^lic^n tird^en von
alteis ^eibiad^t unb nod^ bieud^ßd^, unb ba^ baiumb bie
Ceremonien aU benedictio fontis baptismatis, Chrisma^
sacrum Oleum unb beigleid^en, neldde }u gutei d^riftlid^er
anleitung unb enoiibiglett ber ^eiL @aciamenten bienlid^
unb burdb etlid^e eigenei aut^oritet abgefd^afft, nit )u unbei»
k^en. Sebod^ bafi bie ^eilige Sommunlon unbei einei ober
beibet geftalt ( — bamit beäfal« nientant in feinem geroifien
befd^weit — ) fiei fein foL SBofem nun an fold^en aiticulen
einige Pastorea unfei Sanbtbed^anei @iegberg bi« an^er
gejioeiuelt, fettet 3t 3nen biefe eicletung ju erfiei glegen«
^eit alfo )uDeimeIben unb jueima^nen, vom bis begen an^eio
unbetk^en unb abgefd^afft, nibeiumb mit gutei befd^eibeiu
^eit einjufu^ien, bamit in bem Rtd^enbienfl gleid^eit unb
gute döiiftlif^e Dtbnung gehalten [wetbe], allefl bi« }u »eitetm
bef(^eit, me au(^ wie nit bebenlen tonnen, ba§ fie ober
unfere unbett^anen (infonbei^eit roan 3"«" bie binge red^t
ausgelegt) fid^ bero^alben mit einigen fuegen ober teben }u*
261
it^fyotxtn. SBitd^ed wir au^ eud^ gnebiglid^ nit mögen oer«
^Iten. Unb oerfel^en un» be^ aljo gen^tid^. ©eben ju
€[et)e am 20. AprilLS Anno etc. 73.
äBil^elm ^er^og }u @ulid^ tc
^. Sanger sscrpt.
3Ln ben Sanbbectianten unb ^aflom }u $unff
3o^ann aJloyelet.*)
') hiermit ft^Iie^t bie ber S^ttft nat^ eleit^ieittee, in bet ^etjoelit^tn
itanjlri gefevtietc Sopie bct Sielaüon bet SrontinAut. So meit fU^ ermittetn
tie^ ^ beifelbe ben i^ für ben gonjeh Umfang bet ^ettogtumt Verg
ctteitten Suftrog, auf beffen Seafiftt^tigte nettere SuSftt^tung er an mehreren
Stellen ^inbeutet, unooHenbet gelaffen unb eS ift bie aufgäbe in gleid^et SSeife
fpdtcr out^ burt^ anbete Beamte nit^t fibetnommen morben. Sbet aut^ oU
iBnit^fifld bleibt bet oorjte^enbe Setit^t von großem XBerte, tumal au^er biefem
unb ber (Munbigung oon 1560 analoge Sutlaffungen jufammenfaffenber Srt
Aber bie ftrt$rtt$<religi5fen Suftftnbe im Sanbe ffir bat 16. So^^unbert nit^t
me^ eorliegen. 98 ift übrigens f&r bie eon ®raminAu3 beobachtete ^ragiS
bejett^nenb, ba^ berfetbe ^infit^tlit^ berjenigen ®etfilit$en unb Itirt^en, bie me^r
ober »eniger fit^ jur SugSburgif^en ftonfeffton galten, einfach referiert und
H oon ben au8 ber {at^olif^en Ittrt^e „SluSgettetenen" ober oon i^ „Kbge<
nit^enen" nur ber entft^ieben reformierte SicecuratuS ju $aan ifl, beffen
übfelung ber Serit^terftatter betreibt. Ob SraminAut, nie oben (S. 119)
«ngenommen »orben, felbft in ^ftdeSmagen genefen, ift fragli^, e8 ift fogar
na^rft^elnlit^er, ba| SIbinuB nat^ St^lol IBurg, no ber Sanbft^reiber baB
Srflt^tenoer^ör ber Smter Surg unb Solingen abju^olten ^atte, cittert toorben
ift unb bort feine SuSfagen abgeben mu^te. 2}ie StfttationSreife beS ®raminftu8
Derlief, genau betrachtet juerft fo, ba| mit Sennep (21.-23. Sanuar 1689)
begonnen, bernnftc^ft (oor 26. Sanuar unb Snfang gfcbruor) SOermeßftrt^en
)n>etma( befud^t unb fobann am 8. unb 9. ^ebruar bie Seme^mung ber ^ftoren
)u 2}^Qn unb 2>abring^aufen vorgenommen mürbe. (Sine befonbere IStofi^t
bilbete jnift^enburt^ im jjebruar ber Sufent^att auf @t$(o^ Burg, too^tn rmtS)
«udbrüdlit^er Sngabe bie ^oftoren oon SOermelUirt^en, Burg unb Sonnbont,
letzterer am 4. ^ebruor, fomie bie ®eiftlit$en oon Solingen, SOatb unb ®rutten
bef^ieben »urben, um teiU oom Sonbf^reiber felbfl, teilB oon beffen 2}iener
ver^brt ju »erben unb too »a^rft^einKt^ aud^ bie Seme^mung beS ^QdeBnager
$a^or8 ftattfanb. 3n britter (Stoppe finben toir ben Sanbf^reiber ju Benrat^,
100 er mit Smtmann unb Sogt baS Brfl^tenoer^br beS Snttt SRon^eim ab^ftlt
unb am 17. äROr} 1589 bie dleiftti^en oon gilben unb $aan befragt. S^^^^
|at SraminftuB am 15. 3Rai (am Sonntag Cantate) betfelben Sa^reS bie
Jtin^e tu $aan befut^t. 9(8 berfelben $aflor »ar ber oben (S. 254 unb 256)
genannte äRott^iaS SJegen burt^ (anbeS^erriit^e ItoHation oom 3. Suguft 1587
berufen »orben unb e8 ift fomit anjune^men, ba^ bei beffen Sbgange an bie
bem ^atronate beS AapitelS ju ftaiferSnert^ untergebene Pfarre ju Stter bem
262
SOU^Itn Shmeen bie einfineifioe Set^l^ung be» ^ner Slmte« üBcttra^en
nniibe. 2}a^ bei Scheren „Sift^affune" bun^ beti Sftffelboifer Sanbbet^onttn
alUalb erfolgte, botauf beutet bie rfi^ oot^anbene lanbei^etTl^c ItoKotion
be8 ^rleiletS Sodann 9a6rttiu8 oon £o^en mit bet „o(danten" ^fonflelle |u
^acm oont 27. SRai 1589. SntxfTm hlxtb biefer Seiftu^ bet XBiebeteinfettm«
einet (ot^olift^en ^SoflorS |u $aan anfc^ctnenb eBenfo mUhm^iXoi wie bie
(eteitS am 23. SeptemBer 1689 etgoneene neue fttoDifton fat ben ^riejler
GoSmat Sd^inner, Bei roiU^ cuiMUBiä) Bemeitt »itb, ba^ jte gef($e^,
„niu^bem unfete ^nfir^ bafelbfi {u $aen mm eine {eit ^ero oaciert unb
mit Teinem Itttt^enbiener oerfe^en gen>e{i". Son Stungen oettoitet nid^tSmelt;
bagegen foK in ben 3al^ 1692 MS 1699 Sodann (EilBtcu^t tefot mie tt er
^fiOT tu S^aan gemefen fein («gC. 3. S. o. Medting^fen, 9ieformation8<
gef(^i($te tc. n. S. 466). 2}en refonnietten ®ei{Ui(^en niib auc^ {ugeift^lt
Aonrab XBil^elm oon 0uit gt Xtben^ooen, ber 1682 bie Sie6frauen>SiIime
Bcbiente unb no($ 1694 a« Sicariui erf(^eint (o. Medling^ufen a. a. D.).
ttnb ineifeOoS mu XnbreaS $e^(iu8 feit bem {neiten 2)e|ennium bei 17.
Sa^r^nbetiS tefonniertet fSafiot {u $aan unb no^.oIS folt^er an ben
Gpnoben teil. @r felBft teieugte im 3a^ 1626, nie er burt^ Vetufung
feitenS ber ®emeinbe am 14. 3uni 1610 bem ^afiot 8BiI§e(m oon 8uir ab»
jungieit, na($ beffen Xi(eien {um ^fior genft^It unb fobann oom Sonbei«
füifien abmittiett wotben fei. 2)ie ®emeinbe $aan Zoraite bo^ (ei ben amt»
litten Ar^ehmgen bei Sagtet 1670 bart^n, ba( oot nne rux^ bem S%ormaI<
jo^te 1624 Itirt^e unb S(^u(e bei Otti famt allen (SinUnften im Seflte ber
Stefotmietten geraefen feien. ,Uiia hie solnm est eatholica persona' fagt in
Segug auf $aan no(^ bie Srtunbigung oon 1670.
II.
Son ^Tof. Dr. «, »« 9tUW,
S>a8 äRtttelaltet ifl arm an organifatotiftiten 3RagregeIn auf
bem ©ebiete bet Serfaffung unb Senoaltung; bie meilien inbe«
tungen t>oQ)ie^en fid^ aUtn&^Iic]^, gevol^^eitBred^tlid^. 9lod^ feltenet
abet als organifatonfd^e Stagregeln felb^ Ttnb auf)et(]^nungen flbei
fold^e ou« bem SUttelaltet. ©d^on alB l^eifpiel biefer feltenen
dueSengattung batf ba^er bos unten an eiflei Stelle mitgeteilte
Xftenflfld, loeld^ed von einer Sleuorbnung bet ftnan^ieüen Set^ält^
niffe be« ^etiOgtumA SSerg l^anbelt, bie älufinetlfamteit beonfprud^en.
3ugUid^ abet ifl ber t^tfäd^Itd^e ^n^alt beöfelben oon I)o^em SBert
SDa« btttte aftenftfld bilbet ein inteteffanteS ©egenftüct )u bem
elften: eA iQufhieit baS bis )um Snfang bes 17. ^o^i^unbettA
eingetretene SBad^Atum ber lanbfiänbifd^en Steuern (ber Stontribution);
fte übertreffen bei weitem bie Sinlünfte aus bem lanbed^enlid^en
S>omanlum,') veld^e« urfprflngltd^ bie einjige ClueQe be« terri«
torialen @taatA^aueI)aItes roar. 93gL )u ber $5^e ber Sdl)lm
fibrigenA Sd^moder im 2Sa^rbud^ für ®efe^gebung, 2Sa^rgang 1877,
©. 46.
3n bem jveiten Slftenflfidt ftnb bie Angaben ber @elbfummen,
mit man fielet/ inloneft, vaA letber in ben 9{ed^nungen ber älteren
Sa^r^unberte nid^t )u bem ungen)dl)nlid^en gel)drt; bod^ nrirb ber
allgemeine SBert ber aufjeid^nung baburdd raenigfienA nid^t beein^
tröd^tigt S)aA ^ier befdliriebene SMttergut lag in einer ®emeinbe
beA ifllid^er Slmte« SHbeggen; ogl. Sacomblet, Slrddio III, @. 347.
') S^u^aCien ifl bobei, ba( )u bem lonbeS^errlit^en Domanium fSmt«
fit^e alten, nii^i oon ber SetoUIigung ber 6iSnbe ob^ftnQigen (Einnahmen beS
SanbeS^ertn gerei^net mürben, inSbefonbete au($ bie Xbgabe beS B^a^ti.
264
I.
1426 Inli 3.
Kfltfgstoi^tnt fiier bie Oriinntto ber Sinntsen im $er30gtiui 8erg.
Zu wissen, dat unses g. L h. reede und frunde meinent
up uns g. h. verbesseren up alsulche saessinge, als u. h. van
Limberg vur besonnen hait, dat si oucb gemeinlicben daebi
bliven und dem naezugaen.
Irst so dunkent si guet sin, dat u. g. b. bestelle mit s.
g. amptluden durcb sin alinge lant, dat die sprecbgen ind
bestellen mit jeder bonscbaffen in den ampteren, dat eine
iklicbe bonscbaft ire aide zommenpenninge genslicben, so as
die van alders zu gaen plaegen, und wat guede die zommen
doe alle gaeven, bescbreven brengen . . . des nesten sondaegs
nae s. Peters dage ad vincula zur Burcb. Hirentnscben macb
u, g. h. sine kelnere ind scbrivere die aide rollen ind zommen
recbenscbaft laessen soecben up. s. g. slossen, ombe zu
besehen, of sieb dat eine entgain dat ander verdragen wille.
Ind wanne dit nu alsus gescbien is ind u. g. b. und sine
vrunt des wail underwiset sint, so macb sieb u. g. b. mit
sinen frunden danip entBinnen, umbe eine geneitlicbe zomme
noedenzommenpenningen ') in s. g. lant zu setzen nae lüde
der punten, als u. L van Limberg vur besonnen bait
Item mit der bervestbeeden und voiderbaveren*) desselven
geliehen zu doine, als oucb bescbreven zo brengen.
Oucb alsdan unse h. van Limberg gerourt bait in sinre
scbrifte einen rentmeister zo setzen, so meinen wir, als u. g.
b. dat gedain bedde, dat u. g. h. dan mit dem of den, die
bei darzo (setzende ind stellende weurde, bevelen ind bestellen
weulde, dat sine kölnerien, hoive, yischerien, scheifferien und
moelen also besät/ gebalden ind bewart weurden, als dat van
alders plach zo sin, und so man dat eer dede, so unsem g.
b. dat nntzliger were. Ind wanne dat oucb so gescbiet were,
so wes wir dan voirder in den of in allen sachen zom besten
geraeden ind geproiven können, dat willen wir oucb gerne
doine, as billichen ist.
') »B^- SmW»- *>«8 »»9- ®'»- »*>• 22, S. 60, «ntn. 225.
•) »gl. a. a. D. »b. 21, e. 198 ff.
265
Oach so meinen wir, dat o. g. L sinre frande Ewene
binnen desem mainde zo eime iklichen amptman schicke,
tunbe die wotute guede und zonimenpenninge kleirligen
genssert werden und bezeichent gebracht werden [I], as Turs.
steit, ap dat die lade des de bass geloiven moegen, want de
amptlade des alleine niet asgerichten en können. Ind wan-
neer dit na alsas geuissert und asgedragen is, so moegen uns
g. h. firnnde s. g. dan raeden van sinre staete und yurraide, van
kome, wine, vleische ind allen Sachen, so wie und wae man dat
alrebeste ind reetlichste gekrigen könne, als s. g. wissen, wat
sine zomme undrente jairs in s. g. lande upbrengen mach.
Ouch als u. g. h. mit ans reede gehat hait van der
honen ampte wegen,*) so dankt uns gaet sin up verbesseren
uns g. h., dat man up deselve zit as iklichen honschaffen
dri of veir, die verstendich sin, ouch mit zur Burch komen
laesse, umbe u. g. L zo verhoeren, so wie die Sachen mit
den honenampten in vurziden, doe man 'die zommen houf,
gehalden sint ind ouch wie man id nu zo desen ziden dair-
mede helt, overmitz de amptlnde ind vroenen, die dairain
gewest sind, dae sich ouch dan u. g. L overmitz s. g. frunde
nae richten mach, dat dat asdan up dat nutzlichste gefiiegt werde.
Ouch so dunkt uns g. h. frunde geraeden sin, dat man
egeinrelei fleisch in s. g. lande up en neime anders, dan dat
man mit dem fleischgelde,') als man darzu erproivende und
saessende wirt, fleisch gelden sal, want der huisman die zucht
begift in alsulcher wise, of hei eine koe of ein swin gezuihet,
so wirt eme dat genomen. Darombe so blift dat lant ain
vleischs, of des noet gebuerden etc. Ind mit zo verstaen,
want dat fleischs, dat man also upnimpt, u. g. L in sinen
ouchgen nirgent vur en koempt, als ein rint usgeschickt wirt,
dat drier golden wert sin sulde, dat en is niet andershalven
[!] gülden wert, as sich dat wail erfint, ind gelichewail moiss
uns g. h. lant dat vleischs gellche duire bezalen.
Ind hirunden is ouch besonnen, dat noet were, dat die
lade mit mannichen ungelden und ungewoenlichen deinsten,
als dat de amptlade ind fronen ander sich wail wissen,
benaedigt moechten werden.
•) »gl- ^tfiotift^e 3eUf(5rift «b. 59, ©. 213 ff.
*) W- 3tf<5t- be« »erg. ®..». «b. 21, S. 199 unb 211.
266
Ouch zo gedenken mit dem kome, mit zo saessen, as
de ampte gevent
Ouch me so meinent uns g. h. fhinde, dat man sulche
saessinge, als man doende wirt, den luden zugestalt hedde
6 jair lank.') Ind u. g. h. mach sich binnen desem maende
darup entsinnen, wes s. g. dairinne stee zu doine. —
Datum Novo Castro quarta feria post visit Mar. anno eto. 26 .
S)ttffeIbotf, etaaUorc^io. SUtetalien oon Sttlb^tSete- DneinaC.
II.
1606 ^tftmbtt 30.*)
aif4lä$nNg M »ittergntd Stttx^ nvi feiaer fertinenjes.
Das frei adelich haus Creutzau in seinem bezirk und
weieren sambst falbruicken daselbst zue Creutzau nechst an der
kirchen gelegen, mit seinen gewoinlichen jagten, hasen- und
caninfank, darzue ein furhof mit scheuren, stellen, kelterhaus,
der pforten gebeu und brugken, auch in gleichem binnen den
weieren gelegen, noch ein furhof mit einer heuscheuren und
farpforten, darzue der bungart und kruitgarten, diese drei
posten angeschlagen ad 6000 tlr. (k 8 mark 4 alb.).
Item hat obg. haus nechst vor der pforten eine frei kom-
muel liegen, mit angehörigen neun morgen artlants. und ist
auch darbei gewesen eine olichsmuel, welche in kurtzen jaren
durch versaumnusB abgebrant und also nach des junkeren
oder inhaberen des hauses Creutzau wolgefallen widerumb
kan erbauet werden. Ist auch von allen herrendiensten frei,
und sein daruf zn malen getrungen 23 hofsmenner wegen
irer haushaltung und jedes jars das hofsgericht am haus zu
dreizehen missen besitzen und altem prauch nach das weis-
tumb halten und erderen. An dieser mulen hat obg. haus
sein gemal frei, und tut jarlich zu pacht 10 mit roggen.
Diese mul mit obgesetzten 9 morgen lants ist angeschlagen
ad 1200 tlr. <
') nnoerfUmbHc^.
*) S)ie8 tai S)atum beS praea.
267
Die cormuetshoch- und gerechtigkeit von 16 oder 18
heuser binnen Creutzau and Winden iat aestimirt ad 200 Ür.
Item das haus Creutzau hat 2 mangueter, eins an Johannen
Schumecher zue Creutzau, das ander der hof zue Hoven
under Mirweiler, welchen jetzo der alte tölner zue Birkestorf
in handen hat, müssen dieselbe jederzeit nach absterben des
lentregers das gut nach altem prauch mit golt und silber
empfangen. Angeschlagen ad — — .*)
Summa lateris 7200 (!) tlr.
Item das haus Creutzau hat jarlichs einkommens an
capuinen 14 stuck, jeder stuck 12 alb., ist jeder in der
ablosen angeschlagen ad 12 g., facit 168 g. = 78 tlr. 2 alb.
Und an hoeneren 28 stuck, jedes ad 6 alb., in der ab-
losen aber jedes ad 6 gülden, facit 138 g. = 63'/* tlr. 10 alb.
Item die holtzgerechtigkeit alle tags zum brant auf dem
reichswalde 2 wagen holtz, einen mit recht, den anderen mit
gnaden, aestimirt ad 500 tlr.
Item die gerechtigkeit des brantholtz in der Creutzauer
gemeinden sowol auf Creutzau als zu dem hof Bassbuisch
und, so echer wechst, mit ferken zu betreiben nach nachpar-
prauch, ist angeschlagen ad 500 tlr.
Item hat das haus Creutzau eine gerechtigkeit vermög
brief und siegel (so noch in volkommener craft vorhanden)
auf erm. reichswalde, wan echer wechst, 100 ferken und
einen beeren daruf zu bemasten; jedoch ist durch versaumnus
possessio nicht continuirt worden.
Item an kueheweiden 6 morgen auf Wid genant, ist erb-
gnt und zu dem haus Creutzau aigentumblich gehoerig,
erachtet ad 400 tlr.
Item 2 morgen costbaren weingarts nechst bei dem haus
Creutzau vor der pforten gelegen, welche nachparpreis nach
angeschlagen ad 500 tlr.
Item an gutem feisten artlant 55 morgen, sein nach der
nachpar erkentnuss ad 4400 tlr. aestimirt
Item 9'/s morgen grometsbenden eracht ad 945 tlr.
Item noch an anderen benden 6 morgen aestimirt ad 420 tlr.
Summa lateris 6861 '/i tb. 12 alb.
268
Item ein costbaren bungut genant Heckers garten, helt
5 morgen, eracht anf 625 tlr.
Noch einen bnngart genant der holt^arten, helt 2 morgen,
ist geschätzt auf 300 tlr.
Item anf dem Borgholtz 18 freier rechter nach
adrenant die ferken zu bemasten und was nach nachparpreis
darab ron holtzgerechtigkeit gepuirt, eracht auf 200 tlr.
Item noch auf dem Burgholtz 6 Vi schätz rechter, gelten
L f. g. gewoinlichen schätz, sein angeschlagen ad 65 tlr.
Item an erb- und kompecht jarlichs 11 mir. min 3 firtel,
jedes mir. zur ablosen angeschlagen ad 80 tlr., facit 880 tlr.
Item an erb- und haberpechter jarlichs 31 mir. min
IV* sumb., jedes mir. angeschlagen ad 40 tlr., facit 1240 tlr.
Item an erbzins und pfenningsgelt 6 mr., eracht auf
36 g., = 16'/» tlr.
Bassbuisch.
Derselb mit frei- und gerechtigkeiten, haus, hof, scheur,
stel, backhauB und pforten sampt 2 musgarten, 40 morgen
artlant, so zehentfrei, neben darzu gehörigen 5 morgen guten
bendens und buischen ungefer ad 80 morgen, zusamen
aestimirt ad 6000 tlr.
Hof Schagberg
mit seiner gerechtigkeit wirt nach altem prauch verpachtet
und tut jarlichs 25 mir. roggen, 25 mir. haberen, angeschlagen
ad 2000 tlr.
Noch auf dem Schagberg an schlagbuisch ungefer 20
morgen aestimirt ad 300 tlr.
Summa lateris 11626V> tlr.
Summa Summarum 25 883 tlr. 12 alb.
2}ilffeIborf, StaatSarc^io. SanbtagSlotntnif^onSoer^anbtungen oon S&Itd^'
Secg Caps. 56, 91t. 2. Driginol.
269
ni.
1629.
Setrag bei Sionaneneinlfinfte nnb &tntm in 3fili4^ (Sltit,
Sero, 'StwA, Sttümtflierg nnb WiüKtftetn.
AnBchlag des ertrags der landen, wie derselbe ao. 1629
gemacht worden.
Ao. 1629, da man den eigentlichen ertrag der Gulichschen
und angehorigen landen zu wissen begeret hat, haben die
Clevische rechenmeistere einen aufsatz, aus vielen jaren durch
einander gezogen, abgefasset Wobei sich die domainen und
gewisse intraden, welche damals nach abzug allen abgangs
annoch wurklich genossen wurden, ertragen selten 130 000
rtlr. Die contributiones aber haben sie angeschlagen auf
170 000 rtlr. Und seind also die ufkunften so an domainen
als contributionen zusammen auf 300 000 rtlr. genomen und
folgender gestalt von g. rechenmeistem repartiret worden.
r domainen 46 000 \ ^^„^^^ ^,
^-^<^^ - I contribution 60 000 J ^''''' ^^'-
™ „ f domainen 36 000 ) „„ ^^^ ,
"^'^^'^^ {contribution 40 000 } ''''' ^'■
Bergan ( Romainen 22 000! ^g 000 rtlr.
* \ contribution 30 000 J """"*•"•
„ , i domainen 8 500 \ o« K/^/> ^i
^"'^ *° { contribution 25 000 } ^^^«« '^^•
Ravensberg an | •^''™° J^^^J i 25 000 rtlr.
* \ contribution 12 000 |
T> . . i domainen 4 500 ] - K/^/^ _.i
Ravenstem an | ^^^^^ution 8 000 } ^^^^ '^^•
800 000 rtlr.
Von den beiden herschaften Winnental und Breskes,
weiln dieselbe subaltem und fast allerdings beschweret waren,
ist kein staat gemacht worden.
S)üffelbotf, Stoai8ot(^n). 3üU(^=9er0, @teuetwef«n, Wt. 2, Cop.
*) NB. Unter den Clerischen domainen seind die ansehnliche wasser-
licenten als ein extraordinari und nnbestendig mittel nicht gerechnet worden.
m.
^mdit 6es Dr. IXlvidi ^afius über 6w (Emnal)me
t?on Dfd^erba buxdt bk Cürfm (560.
Vtü @<^ret6en com 10- Dttobet 1560 fanbte ber bomalige Sombec^ant
unb fpStere (StjMfc^of von Aödt, ^ebric^ (IV.) von SBieb, bem ^etjoge
äBU§e(m III. oon ^iäiii-<&lnt'^ni, metc^et i§n gebeten §atte, „nene 3«ittung("
ju ^dfttiim, eine SUfc^rift be« »etic^teS beS Dr. 3o§. Ult. 3aftue (Jiat§ be«
Könige t^binonb unb fp&tetet Sieit^goicelanjIeT unter SDtasimilian II.) über
bie Eroberung oon S^fc^erba burc^ bie Xarten an ben (Srjbifc^of oon Jtö(n
3o§ann ®eb§arb. Sie ju Xuni8 gehörige unb feit atter Qät befeftigt genefene
3nfe( Sfc^erba (iegt betanntlic^ im ®oIf oon ®abeä.
^octor 3(iÜud fd^reibt meinem gnebigften ^ern aus äluöpuT^
Dom bato ben ig*" September roibet böfe 3ci^"0ctt/ nemblid^
TDelc^ gefialt bie SSenefiung ^ttbt in S3arbatien, barooc ber Xvxc
biefen @ummer gelegen, üon ime erobert unb ade @^riflen, fo baroff
gelegen, jemerli(^ erfd^lagen roorben, unb beftnbt ftd^ au8 folid^en
3eitungen, ba« ber ritterltd^ ©panier Don Alvaro*) de Sande
Dbrifier bafelbfl nerrotten unb nerfauft geroeft, ba« aud^ bie fd^reiben,
fo er }um oftermaln l^eraus get^aiii, unb ftd^ berumbt, toie er
uf 8 SMonat mit aller notturft rool nerfe^en, allein ein ©tratagema
unb SSetTug ber geinben, bamit 3n<n fold^ fd^reiben in bie ^anbt
{ommen unb fte befio el^er }um abjug beroegt rourben, angefe^en
unb l^eraudgefanbt, aber bameben bie SSeienbt burd^ bie getoeltige
SSerreterei, fo Tte in ber SSefhing gehabt, jeber 3«t ^^^ gegenfpilft
mit grunbt nerftenbigt geioefen; alfo ifl leftlid^ unb al8 nit me^
bamx nod^ 9 tag furfel^ung nor^anben, eroolgt, ba8 bemelter Don
Alvaro biefelbig reid^lid^ audgetl^eilt, in meinung bad jtriegSüolcf
bamitten ju erfrifd^en, ju ftercEen unb beflo bel^erjter ju mad^en.
Unb ba« erbarmlid^ }u ^ören, l^at er freilid^ am tag fünf ober
26*"' Sulii atte« ÄriegäfoldE jufammenberufen, ein ©ruciftf in bie
^anbt genommen unb inen bie lejte nad^t geoffenbaret, mit ber
88ermelbung, Ttntenmail Tte alfo au8 gotte« fd^idfung in feinem
gotlid^en unb irea Äöning« bienfl bei einanber begriffen, fo roere ei
*) 3n ber Sortage anfangs Maero gefc^rieben.
271
an bem, baA fle uf fold^en tag mit S^tiflo unferm. $em bat
Steu^ uf bem rüden nemen unb von fetnB 9{amenA toegen eint«
meber {terben unb baA ^aiabiA butd^A bluit enoerben, ober mit
feiner götlid^er gnobt ein fold^ t^t )u errettung oolpringen mflfien,
von ber man, fo lang bie SEBelt {tunbt, mürbe }u fagen ^aben;
»eld^er nun mit 3me in namen be« gecreuftigiflen 6on ®otte«
unber bem 3^^^ f^^nA Srucifl^, baran er für uns unb bie gon^
SSelt aud^ ^ette fein SSIut oergoffen unb geftorben toere, eintioeber
ben Fimmel bur(!^A blute enoerben unb bod^ von ben ungleubigen
burfUgen Slut^nben ben Xurdten ungerod^en nit fierben, ober mit
gottlid^en gnaben gereitet fein toulte, ber folt ime nad^folgen, ban
er n>ere for^benA ber erft man )inn Angriff )u fein unb bei inen
auf ben tag leib unb leben )u lajfen imb manlic^ )u fhrepten, ob
gnabt got gebe, ba| fie ben Sßeinbt auffd^Iagen möd^ten; barauf
fein oaft aOe Sleutfd^en unb Italiener )u ime Don Älvaro getreten,
aber ber gro| t^eil Spanier in ber Se^ng plieben, ibod^ beren
fo Don Alvaro gevolgt bis in bie 1200 getoefea Slfo ^ben
biefe erlid^e leut^e bermaffen fo ntterlid^ mit anfe^nlid^em blutoer^
gießen gefod^tett, baA fie bie erfl, anber unb britte fd^on^ erobert
unb gar biA uf bie vierte tomen, alA aber irer t)on ben 1200
gar ein gering anjal fo nit eintneber erfdylagen ober bod^ ^eftiglid^
Denmtnbt oor^anben unb biefelben alfo mut [mQbe] unb t)on Shtr^
unb ^i^ abgetoid^en, baA fie femer nid^t fd^affen tonnen, ^aben fie
fid^ }ul^{t inA Sßeid^en begeben muffen, aber im Sßeid^en ift fold^er
9ieft ben Zmdm aud^ t^obt unb lebenbig }u t^eil »orben.
Don Älvaro i{t, alA er fid^ baffer getoert unb t)iel Sßunben
unb leibfd^aben von gefd^ol empfangen gehabt, von Snac^omet 9leiA
gefangen toorben.
9lad^ fold^em ^aben ftd^ bie Spaniger uf bie SSeoeftigung
aud^ ergeben unb vtlemol inen ein geftd^erter ab}ug jugefagt, fein fte
bod^ ^emac^er faft aQe barniber ge^adt toorben, toeÜ^A ir oerbienber
Soin, ban man ^elt gemig bafur, ba fie uf bie unfern, alA fie
an ber vierten fd^anb^ genefen, mit emft nad^ gebrudt, fo fetten
fie uf fold^en tag bajfelbig gan^ turdttfd^ lager tum oelt ufge^
fd^Iagen, ban ber Sßeienbt fd^on biA in bie 3000 umbrad^t gemefen.
SuA ber Seftigung ^aben bie Seienbt 40 gutter ffaid auf rebem
gefurt. S)ie G^riften^eit ^ait auf ein ^a^r bei menf(!^engebenden
nie man vermeinet merdlid^em fd^aben nit vernommen.
Had) einer gle^jeUiten Xif^tift hn StaatSard^ioe )u !I>üffe(borf. W.
in Sentberg.
1889.
3m Saufe bei ^a^res 1889 ttaten bem Seteine als otbenU
li^e äRUglieber bei bie Ferren
1. triebt. Qtxm. Sellingtat^
2. aMoT Dr. Sfdgba^
3. SRi^atb gbad^ jun. > in »armen.
4. @u^ao ana^Iing^aus
5. ^aupUe^rer äfleiffen
6. aRajoT aneisner, Jtommanbeur bed
jtabettencorpd
7. imffenfd^aftl. fieptet Sleuboutg
8. Sütgetmeiflet Stabenoto
9. gtei^ett Äarl oon ^roff«3tni^ in 83onn.
10. ^ajiot tJIamm
11. Äatl groroein
12. ^auptle^ret ftöllet
13. »uddbtudeteibefi^et ftönter
14. @9mna{iaUe^Ter Jttaus^aar
15. ^ebr. fttugmann sen.
16. Slotat Jtrumbiegel
17. angenieut ®. ^ra^l
18. Stec^tsantoalt Slumpe
19. Sbuarb Springmann
20. fieptet Stoffel
21. 33ireItot Körting in 3mmeleppel.
22. ftail oon Serg jun. in Seratep.
> in eiberfelb.
273
28. DbeTJl oon t^if^et in SRe^.
24. etnfl Staun in Stonflbotf.
25. $aul jtron in Solingen.
26. 3. $. iL 93an ber @d^aaf in Utred^t.
27. ebiiatb Srifd^e in »o^BrtnteL
2>urd^ ben Xob oeclor bet Serein bte orbentlid^en SDlttglieber:
9tmt«getid^tArat 9ReuIenbeig^ in "äa^, Subnlg SlbetA, Safpar
SngelA unb 9K($arb 3ba($ sen. in Sannen, fianbtagtabgeotbnetet
Mump ff unb stud. jur, ßouifl gtowein jnn. in »etlin, ^tofeffot
Dr. SBil^elm Steceliu« (oetgL ben I. aieil biefefl löanbefl), «bolf
$aat^au< unb Sled^tAamoalt Stlp^on« @cbmi4 in (Elbetfelb unb
Sebulon Sarnap in SlonAbotf.')
Xu^erbem fd^ieben 16 otbentlicbe SRitgliebet }um S^eil vegen
Setlegung i^re« SEBo^nfl^ auA bem Seteine auA.
3u lottefponbietenben 9RitgIiebetn nutben butd^ ben
Sotjlanb etnannt bte fetten
@e^. aRebi}inaItat, ^tofeffot Dr. 9 in} in Sonn,
Sfobett jt eilet in SItenbetg unb
9ttd§iobiteltot, Std^iotat Dr. $fannenfd§mib in dolmat
im eifai
3tn Saufe bea ^a^tefl nnitben au|et ben @enetaI:S)etfanun:
lungen in @lbetfelb fed§A, in Satmen {teben Si^ungen abge«
^Iten. 9}eben bet Notlage ber eingegangenen ®efd§enle unb bet
9efpted§ung oon SetetnAongelegen^eiten wutben in benfelben a3ot>
ttSge gehalten oon ben denen ^tof. Dr. SieceliuA, Saumeiflet
gifd^et, ®v«nn'>f»'>0>iwftot Dr. ©ente, Dbetle^tet 8utfd§, ©pms
naftalle^t Dr. @d§mibt, Dberle^rei @d§Ieu^net unb älbolf
SSett^.
@enetaUSetfammIungen wutben btei abge^Iten.
^ie etfle fanb am 15. 9R&t) fiott. ^n betfelben legte bet
Aafftet ^ert älug. Aeetman bie ^»^teAted^nung oot. 2)ie @in<
nahmen bettugen einfd§Iie6Iid§ Jtaffenbeflonb 3891 9R. 21 $f.,
bie SluAgaben 3121 3R. 48 $f.; e« blieb alfo ein jtaffens
beflanb oon 769 SW. 73 ^f. 3" SRed^nungflteoifoten routben
wiebetgeto&^It bie fetten ^ömberg unb SBiebeL 9u« bem
') 3m So^te 1888 loutben bem aSereine ou^et ben im 24. 8attbe S. 188
ongef&^rten bur<^ ben Xob eninffen bie otbentK($en atitgßebet ^einr. Saaf:
mann in ®rflnent§al bei Songenbetg unb €. 30. @Ifen in SBaifrat^. Scn
Xob betferben erfu^ten nit erfi na<^ SBf($Iu( jenei Banbee.
18
274
SSorflanbe fd^ieben aus bte Herten 3Ra£ SUIiert ^olineuS,
Dberle^ret Sutf4/ SBiai? Slant unb SHd^arb ©arfti^agen.
©eroä^It bejro. roiebetfleroäl^tt nmtben bie fetten 9RaE SMbert
aßolineud, SBiO^ Slant, Dtto @d^ell unb ber Unterseiti^nete.
gut bie geiet beö Stiftungöfelle« würbe Senabetfl be=
ftimmt unb ein SluSfd^g mit ben nötigen Siorbeteitungen beaufttagt
ajaafelbe würbe am 30. 3uni bei ^tij'önem SBetter unb unter
}a]^Ireid^er Seteiiigung begangen. 31« ^lai \üt bae j^rü^ftild unb
bie mit ber geier »erbunbene jroeite OeneratSSerfammlung mar
bie am 9l^eine gelegene Sieflauration SJlagbeburg in ^Rüll^eim
am 9{^ein beftimmt. 9lad^bem bort bae ^^{iüd eingenommen
war, eröffnete ^rofejfor ßreceliu« bie Sifiung. darauf etjtattete
^etr älbolf SEßert^ ben 3o^ceeberi(i^t 3)en ^auptDortrag l^atte
ber ©^renuorfifienbe beä SSerein« Serr ©el^eime ard^iurat Dr. ^arlefe
aus 3)üjfelborf übernommen. 3)erfelbe fül^rte bie ©efd^i^te Don
Sensberg unb SKüIl^eim cor. am Sd^Iujfe ber Sifiungjnaii^te ber
^orftgenbe bee Vereins fär bie @r^attung ber @d^lo^ruine }u 93urg
a. b. SBupper, $err ^u^tud @d()uma(i^er aus SEBermelstirti^en,
SDtttteilung über bie bisl^erigen arbeiten unb ben in aue{t(i^t
genommenen Aufbau ber 93urg. ^laijlbtm bie Si^ung aufgel^oben
war, würben bie j)om Sefifier ber Sieflauration ausgejlellten ^fä^Ie
ber ^ainjer Sl^einbrüde unb ein SKobett berfelben in augenfd&ein
genommen. Salb naii^ ein U^r führte . ein Sonberjug bie Xeih
nel^mer na4 Sensberg. ^ter fanb bad {$e|lma^I fbtt, gewürzt
burti^ mand^erlei ^oafte unb gel^oben burti^ eine frol^e ^ftftimmung.
ytai) aufgel^obener S^afel würbe bae Jtriegerbenhnal, bae @(i^lo^
unb bie alte 93urg befid^tigt Sann ging ei }u bem Suftturort
Sodenberg, wo ber Jtaffee eingenommen unb büx^ weitere
Mittel ber Jtörper in ben @tanb gefegt würbe, ber an bem Xage
l^enfd^enben ^i%e }u trogen. ®egen snittemati^t tel^rten wir in«
SSuppert^ai jurüd mit bem Sewugtfein, caxf!^ biefe« @tiftungefe{t
in f(i^öner SSeife gefeiert }u l^aben.
Xie britte ^auptoerfammlung würbe am 4. Se}ember
in SIberfelb abgehalten. 9Rit berfelben war eine Keine SIuS*
fteflung t)on ^rati^twerlen, altem unb neuem planen von Slber^
felb unb ben @täbten bee bergifd^en Sanbes unb anbern ©egen»
jifinben uerbunben. Sei ber ©röffnung ber SSerfammlung gab ber
fielluertretenbe Sorjtgenbe $err auguft growein bem Sd^mcrje
über bie fd^roere Srfrantung beS $erm ^rofejfor SreceliuS
273
Suflbrud. @obann würbe bet Sal^ce^^cni^t unb ber Sendet übet bie
SSerme^rung bet (Sammlungen etftottet ^ietan fd^loffen fid^ bie
'SlitteUungen be« SSotft^enben befl SSeteiniS füt bie @tl)altung bet
€iI)loBtuine 9utg an bet SSuppet, be« $ettn Suliuis @d^umad^et
aufl SBermeUIitd^en, Qbet ben etfteuUd^en @tanb biefet angelegen:
^eit unb be« ^etm Xtc^iteften ^ifd^et ouA iSatmen abet bie bous
ticken Set^Sltnijfe bet i9utg unb ben von ü^m entmotfenen $lan ffit
ben SBiebftaufbau betfelben. @c^Iie^ttc^ na^m ^ert Slbolf SBett^
bjiS SBott )u einem Vortrage übet iSe^enbutg^Soxmen.
Übet bie SSetme^tung bet Sammlungen beS Seteinft gibt
bet in biefem i9anbe abgebtudte SSortrag be« ^ertn Dtto <B(^tU
auffd^IuB.
an ben etfteulid^en Slefultoten bet iSemai^ungen befl SSeteine
für bie St^altung bet @(i^loBtuine i9utg an bet SEBuppet ^at aud^
in biefem ^afyct bet »etgifd^e ©efd^id^tsoetein freubigen antell
j^enommen. @eine aSttnfd^e begleiten benfelben aud^ fetnet^in.
D. ßutfd^.
18*
V.
Die Sammlungen b^s Dereins,
Se^oUen in btr Setfamm(uns ;u (Elbetfelb am 4. !Ce;em6tr 1889
oon C* C^dt*
Sot }njei 30^1^«" berld^tete unfer »ere^rter Qtxt SSotjtftenber,
^tofejfot SteceUue, bet leibet butd^ fd^roete AtanH^ett oetliinbert
x% Iieute unter une }u seilen, über bie Sammlungen beS Sereinft.
kleine Stufgabe tann f{d^ barum l^eute barouf befd^ränlen, bie
äSeitercntioidlung berfelben in biefem 3^traum in aller Aärje
»orjufüldren, um fo mel^r, al« ein großer S^eil ber SRÜglieber im
Saufe ber 3^t unb namentlid^ am heutigen ^age bie Sammlungen
in älugenfd^ein genommen ]()at
^ie ^ublilationen bes Sereind ftnb um bie ^fifd^rift unb
SSanb 24 ber 3eitfd^rift »ermelirt roorben. Qüx geier be« fünfjig«
jälirigen SefieldenS beft SSerein« für ^amburgifd^e @efd^id^te (am
9. älpril 1889) roibmete bentfelben namens befl Sergifd^en @efd^id^ts«
DereinS ^rofeffor SreceliuS bie 93riefe Don So^dnnes 9nagbeburg.
S)ie SSereinBsSrdJiioalien l^aben aufeer oereinjelten Suweifungen
burc^ eine größere 9(n}a]()l Urlunben, roeld^e ftd^ auf bas @ut
^unnebroid^ bejielden, eine njefentUd^e Snoeiterung erfal^ren.
£eiber ifl eine 9(n}a^l berfelben toegen beS fc^led^ten Pergaments
unb einer eigentümlichen SSerfa^rungdweife beim Sefd^reiben befl«
felben fd^roer ju entjiffem. fioffentlid^ gelingt burd^ ^i^erung
eine bauernbe @rl)altung berfelben. — @ine größere Slnja^l ber
njertDoUften Urtunben beS SSerein« beflnbet fid^ ber Sid^erl^eit toegen
im StaatSard^it) }u ^üffelborf.
Unfere JBibliotldel l^at in ben jroei oerfloffcnen 3ttl)ren reid^en
Sutoad^« erl^alten, in erfter Sinie burd^ ben SluStaufdb mit anbem
277
Vereinen. S)er fön^x^^ ©efd^id^tanetein {U^t gegenm&rtig mit
«ttoa 85 SSeieinen im 9(uatauf(^. Seibet »eifen bie Seröffentlid^ungeu
Dielet Seteine in unfetet Sammlung bebauetlid&e SflcCen auf, bie
■aua)ufällen unfet etn^<0 Sefheben fein n>itb. äbi^bem nmtbe
namentli(^ ein Xeil bet »ettooUen ^ublitationen aua ben
^teu^ifd^en <Staatlatd^iiien etnwtben; Sinbenfd^mibt, äUtets
tl^ümet unfetet ^eibnifd^en Sotjeit, fo meit biA ie|t etfd^ienen;
ü'i^tx'i ftampf um ^jkbetbotn; baa gto^e ^tai)txoed übet bie
Aatl^atinentitd^e in Dppenl^elm (©efd^ent von ^eitn 2ug.
$ton>ein); ein ^tad^toetl fibet bie ftitd^enbauten Son^an*
tinopele, namentlid^ bie @opl^ienIitd^e, unb mand^e« anbete. S)ie
Dtbnung bet ^ifiotifd^en Sbtelluiig unfetet Sflc^etfammlung lann,
ii&gefe^en oon unioefentUd^en Setfd^iebungen unb Snbetungeit, ala
Jwenbet angefe^en loetben. Unfetm Qttttüataloi liegt bas Sllp^abet
^u gtunbe; bod^ fd^ien ea tatfam, bae flotte Spflem gelegentlid^
)u butdt)bted^en, ). 8. um aUea auf eine ^etoottagenbe @tabt
unfeta aSeteinagebiete« bejügtid^e äRotetial )ufammen)uflellen; bies
«efd^a^ bejüglid^ Slbetfelba, 93annens, S)af|elbotfa, Sßetbena. aud^
bie Sittetatut, »eld^e gan) befonbeta unfete S)oppeI|Mbte 6etüd(>
itd^tigt, mutbe befonbeta aufgefieHt, ebenfo bie gto^e Sln^l^l non
SEßetten, loel^e ftc^ auf baa 93etgifd^e im allgemeinen bejicl^en,
fetnet aQe«, loas ben S&^i^'^leoe'fd^en (Stbfolgefiteit bettif^ unb
bie jal^lteic^ oot^nbenen Utfunbenbüd^er. S)abutd^ \^ eine gtö^ete
Übetftd^tUd^teit unb leid^tete 8enu|ung bet 8ibliot^e{ etmüglid^t
SSon Dielen Slnfd&affung'en iß in biefem 3elttaume abgefe^n lootben,
um aQe fttaft unb grö^ete SRittel auf bie S)utd^fü|tung bet 9leus
otbnung, neld&e mit einet beffeten 2|nf}ani>f^ung bet meiflen
8eftänbe unfetet Sibliotl^et ^anb in ^anb geilen nutzte, )u
vetwenben.
SHe Dielen einzelnen Slöttet, Stttnngen mit ^iftotifd^en 9lotiien,
Weiftetbtiefe, Jtunjlbl&ttet, Statten, $läne, <Stäbteanftd^ten k. k.
|tnb ebenfada geotbnet unb in Stappen ^ufornmengelegt. @o füllen
beifpielaioeife bie Sotalfod^en aQein btei ftatle Stappen; eine gto^e
SRccpipt ent^&It bie }a^eid^en $I&ne unb Slnftd^ten oon (Slbetfelb,
eine loeitete bie Statten, toeld^e baa Seteindgebiet borfteHen. 2ln
ben legten äSßod&en i|t bie Otbnung einet umfaffenben genealogtfd^:
biogtopl^ifd^en Sammlung begonnen lootben, loeld^e bet aSeiein fafl
auafd^Iie^Iid^ bem taftlofen {^lei^ feinea Sotft^enben banft unb neld^e
bei ben oielfad^ einlaufenben Slnftagen übet Familienangelegenheiten
loefentlid^e S)ienfle leiften nitb.
278
^ie ^ortr&tfommlung ifi mit ©efd^enten oielfad^ bebac^t nwrben
itnb iä^It augenbKdl^ 3500 Slummetn. Jtäuflid^ enoorben nmcbe
ein Heines f)lgemälbe auf ^ol), ben ^oliieitommiffar ^ol von
@lberfelb, auft bem 4. Sollte ber fcan}. Stepublil batfieQenb. 2)ie
^ottrStS unferer fianbeSregenten meifen nod^ immer viele IBflcCen
auf. ^njugelommen ftnb eine 3^<$nung oon So^^ann SSHI^Im,
eine com @T)bifd^of (Sngelbert oon (Säln, oon ^er)Og äBil^elm IL
von 3filid^ unb oon «Sib^Qe, bet ©emal^Iin SHIl^elm I. oon 3ftK^
unb SSerg. ^et etioas l^od^tlingenbe Skme „^OTträtfammlung"
fd^eint nod^ mannen 2Mum l^eroorsutufen unb botum fei nod^
einmal barauf ^ngewiefen, bafe ujit in biefe Sammlung bie ein»
fad^^en ^oI}fd^nitte me bie aertooQfien Jtupfetfitd^e, ^eberjeiii^mmften
unb SSIeifUftffijien mit gleid^er S3eceitn)illigleit mtfne^men unb aud^
nid^t nur unfer SBeteinegebiet im ätuge ^aben, fonbem aUe«, na»
bet @efd^id^te im meiteften Umfange bes 9Borte4 angehört.
^ie ätutogtop^enfornmlung ^at butd^ unfern SSorü^enben eine
mefentlid^e SSereid^erung erfahren unb füQt nunmehr 7 3Rappen>
3^re Drbnung i^ oolÜommen beenbet unb lä^t je^t einen QoQen
überblid ju. ^ie bebeutenberen ©ermaniften ftnb fafl lüdenlo»
oertreten; i^nen teilet ftd^ eine flattlid^e Stetige ber ^eroorragenb^en
^iflotiler bee ^m^ unb 9udlanbe« an. 9m nenig^en }al^Ireid^
ftnb bie «Staatsmänner itnb 2luri^en vor^anben.
über bie @iegelfammlung lann id^ leinen genaueren Suffd^Iu^
geben, ba biefelbe nod^ im ©pmnaftum aufbetoal^rt wirb, n)0 fte
ato befonberer Siebling unfere $erm SSotft^enben gepflegt wirb.
92ad^ einer mfinblid^en 9RitteiIung be«felben i&^Ü fte Aber 8000
SRummem.
^r bie SRfln}fammlung unb bie Sammlung ber Sltertl^flmer
im engem Sinne bee SEBorted i^ nenig gefd^e^en, weil l^ier beben-
tenbe ©elbopfer )u bringen waren, bie nrir glaubten beffer antoenben
}u lönnen. %tir bie SRflnsfammlung ging mand^ banlenSioette»
©efd^enl unferer SWitglieber ein.
'Sit Qmmhmita, in ben genieteten 9tinjnen )» Stberfelb^
91nerf4nlfttitfe 8 onfgeßent^ ftnb ben Seteudotitgliebem jeben
mitmti) tion 4—6 U^t ingaugli^.
VI.
XlounU 3al)resPorfammIung
^er (Befellfd^aft für HIjeinifd?e <5efd?td?t5funbe.
fiBer bk loiffntf^aftli^ett Unterae^nnngeti ber ^efeOf^aft«
Äöln, @nbe 3)l3rj 1890.
2)ie neunte Sta^iedoerfammlung ber Qtefellfc^aft für
9l^einif(^e (Sefc^ic^tSlunbe ift am 26. b.*3R. in AöIn gelten
»otben. älnnefenb »aren ou^er Rationen unb 3RUgIiebem ber @e:
fellf(^aft »on ben SKUgliebem be« Sotftanbe«: ^tofeffot Dr. fiam*
pxtd)t unb &eff. Suftijtot^ ^tofeffot Dr. fioetf(^ »on Sonn, Äom»
meT}ientoi 3Rx^tli, JtommerjienTat @mil vom 9lat^, fianbgeric^tös
büeftoi Statjen, ali {teHveTtretenber SSorft^enber, von Adln, ^rofeffor
Dr. Slittet von Sonn.
3lad) einet @Tötterung ber gefc^Sftlic^en 9(ngelegenl^eiten nurbe
im Flamen be« bu«^ Unwo^Ifein vet^inberten Sorft^enben ^tofeffor
Dr. $ö Ölbaum über ben @tanb bei »iffenfc^aftlic^en Unternehmungen
berichtet.
@eit ber atzten ^to^i^'^vt'^fo'nmlung gelangte gut Sludgobe:
2)ie S^rieier ä(ba>$anbf(^iift, bearbeitet unb ^eraud«
gegeben von Ä. SDlengel, ^. Gotffen, $. 3anitf(^e!,
31. ©d^nütgen, %. §ettnet, Ä. äampxt^t SKit 38
tafeln. (VI. ?ßubIi!ation.)
%üx ben gneiten Sanb ber Jtölner Sc^reinSurlunben iei
12. Sto^'^^unbertd ift ber $Ian fc^on im vorigen 2to^<e^beri(^te ange^
geben. Umfangreiche Sinjelunterfuc^ungen ftnb von bem Herausgeber
injnifc^en }u @nbe geführt, inSbefonbere über bie finöbe Überlieferung
in ber SRttglieberlifte ber Aölner Jtaufmanndgilbe; ein fw^eteS Srgebni«
fc^eint enblic^ getvonnen }u fein. 2)er S^e^t ber Sc^retnSurfunben für
ben {iveiten Sanb unb iai Slegifter über betbe SSnbe foQen bis gum
280
^txb^ b. % für ben St6bntd fertig oorliegen; erft na^ oöQigem 'Xb'
fc^(u^ iei 3Ranufcnptö mirb btefer beginnen, "üla^ ber SSoQenbung
iti ^Tvdi rnirb ber @in(eitung i^re enbgültige ®efia(t gegeben merben
fönnen.
SHe 3)nidlegung iti erften Sanbeii ber oon ®ef). ^uftijrat
^rofeffor Dr. Soerfc^ geleiteten ä(uäga6e ber Sl^einifc^en äBeid«
tum er ift burc^ einen SBed^fel in ber $erfon iti SearbetterS auf:
gehalten morben, boc^ ift Begrünbete Hoffnung oor^nben, ba^ hai
gange üRanufcript für ben erften S3anb bemnäc^ft in ben i)rud ge^
lann. §err Dr. ^. SBagner, ÄgI. Strc^iuar in Äoblenj, war in ber
legten ^eit für ben Sonb t^ätig; reid^^ltige Srl&utenmgen gu ben
einzelnen Süeidtümem unb nert^ooQe Seiträge ju ben topograi>^ifc^s
^iftorifd^ Sinleitungen für bie einzelnen @rttppen tonnte bie fort«
gefegte tlforfc^ung no^ ermitteln, ^ie SSorarbeiten au8 früheren ^oi^ren
roerben bie ^arbeitung ber roeiteren SSnbe von vornherein abfüllen,
fo ba^ ein rafc^erer tifortgang gefiebert erfc^eint; um fo me^r, ba bie
^erangie^ung eineä ftänbigen ^ilfäaibeiterS befc^teffen morben ift.
^ür bie Su^gabe ber ätac^ener @tabtrec^nungen gelten bie
im vorigen 9eric^t gemad^ten Semerlungen.
3)ie Suggabe ber Urbare ber (Srgbiöcefe Jtöln ift burc^
lange Jtranl^eit beii Bearbeitern ^rofeffor Dr. Sreceliuä, bann burc^
fein $infc^eiben gum @tillftanb gelommen. ^er SSorftanb tritt nun^
me^r bem $lane nS^er, eine @efamtpubliIation ber r^einifc^en
Urbare, unter SBenoertung ber ^interlajfenen 3Jlanufcripte für ben
nörblic^en ^^eil, ben Aufgaben ber @efellfd^aft einzureiben.
3)ie Umriffe für ben ®rl3uterungäbanb gu bem Suc^e
SBJeinäberg oon ^ßrofejfor Dr. ^ö^lbaum ftnb in bem Seri^t nom
3)egember 1888 furg gegeic^net. 3)er «Stoff ift in großen Mengen
gufammengetragen unb roirb ooraudftc^tlic^ in urlunblic^ SrlSuterungen
über bie inneren SSerl^Itniffe ber @tabt Aöln im 16. ^o^r^unbert
unb über i^re auämSrtigen Regierungen, oome^mlic^ gu bem Slieber^
lanb, gerlegt merben. ^r bie Senältigung beii noc^ immer reic^
guflie^enben @toffei8 rourbe bie ^ilfe einen jüngeren Mitarbeitern in
ätunfi^t genommen. 3)er Sanb mixb gmei in ftc^ abgefc^loffcne Xeile
umfaffen. Sine neue, bislang unbelannte ^unbgrube lonnte in jüngfter
3ett noc^gemiefen werben.
2)ie unter ^ßrofeffor Dr. 9litter'ä Seitung fte^enbe Bearbeitung
ber Sanbtagnalten ber ^ergogtümer ^üli^^Serg oon ^rofeffor
Dr. oon Belom in Aönigdberg ift um einen großen «Schritt oorge^
rüdt. ^ie eigentliche Sbitiondarbeit ift fo weit geförbert, ba^ bin
gum ^erbft b. 3- «i« größerer Stbfc^nitt brudfertig roirb norgelegt
roerben fönnen. 3)ie ©rforfc^ung ber jülic^^bergifd^en <Steuergefd^ic§te
00 r bem '^aJ)te 1539, beren ©rgebniffe in einer fortlaufenden, er»
Ilärenben 3)arftellung vorgeführt roerben foQen, f)at bie Sufmerifamleit
in befonberem SRa^e in änfpruc^ genommen; fte erfc^ien oome^mli^
ben^alb oon Bebeutung, roeil bie @teuen>erfaffung vor bem ^a^re
1539 im roefentlid^en gum 2tbfd^lu^ gelangt ift, bie SSert^eilung, @r»
281
l^ung, Srt bei Steuer, bie SuSbe^nung ber Steuerpflic^t u. f. ».,
bod iSteuenoefen OBet^oupt in feinem engen Snfc^Iu^ an bie ältere
Sttgobe bc« ®<l^<i|ef». !Cen nod^ tüitftanbieen britten Xeil ber Sin«
leitung über bie Anfänge ber lanbftSnbifd^ SSerfaffung t>on 3^tc^>
Serg nnrb ^en $rofef[or t>on Selon ju Oftem b. §• ^o» S^nut
übergeben.
^ bie Seorbeitung bed erften Sonbed ber Siteren ^atrileln
ber Unioerfität Aöln (1389—1465) ift ^err Dr. ^ermann
Aeuffen caidf nadf feiner SnfteOung am JUIner ätrd^o in ben 3Ru$e<
ftunben t^ätig gemefen. 2)ie Su^a&e foO fid^ nic^t auf einen bloßen
älbbrud befc^ränfen, fonbem nirb eine @elei^rtengef^i^te bed norb«
»eftli^en 3)eutf(^Ianbd unb ber Slieberlonbe in umfaffenbem 3Ra^
oorbereiten. 2)emgemS^ richtet fic^ iai Stubium iti Seorbeiierd oor«
ne^mlic^ auf bie Erläuterung ber SRatrileln im Sinjelnen. 9(ud ben
gebrudten SRatrileln oon Erfurt, ^eibelberg, Bologna unb caii ben
fpöteren ^onbfc^riftlid^ aRatrileln ber Itölner UnioerfttSt felbft bid
in bad 16. ^a^r^tmbert hinein i^ ein reuiger Stoff gefammelt unb
Iritifc^ geftc^tet 3)iefe ^»^[(^ungen n>erben ben 9enu(er ber $ubli<
fation in ben Stanb fe^, bie tmmotrüulierten ^erfonen in ü^
fpüteren litterarifc^en, oiffenfd^ftlü^n unb bürgerlichen 2;^gleit bii
iü iSftem 9tu9gang ju »erfolgen. 2)ie in einem frühen Seric^t er»
n>ä^nten Xa&eQen ftnb jum größeren Zeile fertig; bie ftotiftifc^e Über»
fü^tüber bie ^ertunft ber Stubenten geotl^ indbefonbere einen fe^r
le^neid^en (Sinblicf in bie SSerbinbungen ber Univerfttät, in i^ren
3ufammen^ang mit bem 9{ieberlanbe, t>or oQem mit bem lltre(^ter
£anbe. 3)er äSenooltungSrot ber (Sipmnaftals unb Stiftung^fonbd in
jlöln ^at ^)anbf(^riften bed ehemaligen UniDerfttStd^älrd^iod, bie i^m
lange entfrembet gemefen, biefer Sbition nun mit einem Entgegen«
lommen, bod bie (SefeQfd^ft ju leb^ftem 3)anle oerpflic^tet, jur
iBerfflgung ge^eSt. {$emer !onnte eine 2)armftSbter ^anbfc^rift jur
Univerfitdtdgefc^ic^te ausgebeutet »erben. S)agegen blieben bie »ert>
ooKen S)efanatdbü(^er ber artiftifc^en ^ultdt, auf bie im vorigen
Sendet ^ingewiefen ift, bem äBerle ber ©efeÖfc^aft auc^ je^t gan)
oorent^ten: im ©egenfa^ ju i^ ift beren S3erdffentli(^g t>on
anberer Seite in ätudfit^t genommen. 3)ie älrbeiten t>on $erm Dr.
Jteuffen ftnb weit oorgef (^ritten, bie 9tegifter ju bem umfangreichen
Sanbe bereits ooQftänbig ^ergefteÖt, bie ^^rudlegung beS erften SanbeS
lann für biefeS 3a§r mit Seftimmt^ gugefagt nerben.
%üT bie Stegeften ber Ergbifd^öfe oon Aöln bis j. 3. 1500
fyii ^rofeffor Dr. SJtenjel fämtlic^e in ben StaatSard^ioen t>on 3)üffel<
borf unb SRünfter befinblid^e Originalurhinben ber (Srjbifc^öfe von
Aöln aus bem 13. ^a^r^unbert in bem abgelaufenen 3a§re bearbeitet.
3)aS SItere Urfunbenioefen bis g. 3. 1100 ift weiter erforfc^t, bie
3a§I ber dlegeften aus Siteren unb neueren SBerlen vermehrt worben.
3n Qerm Dr. Slic^arb Anipping ift ein SRitarbeiter für bie nSc^fte
Seit gewonnen.
282
^e ätu^obe ber älteren Uifunben bei Si^einlanbe (üS
5. 3. 1000 l^ot ?Ptofeffot Dr. SWenjel burd^ ©tubien in jtoblenj
unb in %Tin geförbert. ^n bem jtoblenjer StootdaTd^it) ftnb bie
Originalurfunben hei Srjftiftö unb bed XowiccpiUli Xrin, ber Sbtei
®t. SRacimin, hei Jtloftetd S. Maria ad martyres in Zrier unb hei
Slofteti SRün^ennaifelb beaibeitet; bie biei (iierwflaxe hei Balduineum
unb hei Bullarium Romersdorfense finb untctfud^t unb au^ebeutet.
^n bei 3:rietet Stobtbibliot^ef ftnb weitere ^anbfd^riften, namentlid^
hai ArchivTun Bfaximinianum, in 12 Sänben, burd^earbeitet; bie
^iet «otgefunbenen Seft^eibungen ftlterer 3. %. vetlotener ober befd^
bigtet Jtaiferurtunben enoiefen ftd^ di nettooQ. SHe Unterfut^ung
hti ^et beponietten Diplomatarium Baldewini (mi bem 9eft| hti
trafen von Jteffelftott) ergab toid^tige 9lefu(tate.
SHe Strbeiten für ben gefc^id^tlid^en 'ütlai hex Si^ein«
proDinj ftnb i. 9S- 1889 »on ben J&enen ©^mnaftolle^rer Äon«
^antin Sd^ulteid in Sonn unb Dr. äBil^elm ^abriciud in
@trafiburg au^efü^ norben. Sie aaren vor aQem auf ein geo*
grap^ifd^ed 9Ub ber Si^einlonbe im ^ol^re 1789 gerid^tet. $err
Sd^uIteiS mufite bei feinen ^orf drangen unb @intragungen von ben
heutigen SSer^SItniffen auSge^n; ei ergab ftd^, ba^ bie ^rfteOung
ber alten jlantone ber fronjöftf^en 3cit unb ber ^Territorien, ^mter
unb ^errfd^aften ber fni^eren ^erioben an bie gütigen ©emeinbegtengen
anfnüpfen muffe. ^ ^nfc^lu^ ^ieron würbe junäd^ft eine einheitliche
älrbeitslorte für ben Umfang ber gangen ^roving in Angriff genommen ;
bie Übertrogtmgen in biefe Aarte ftnb 3. X. fc^on voQenbet. 2)aneben
i^ bie Jtarte ber frangöftfd^en 3(i^ fo toeit geförbert, ba^ bie ehemalige
Einteilung in bem ©ebiet ber jeiigen Stegierungdbejirie 2)äffetborf
unb älad^en im Entwurf fd^on vorliegt. Sämtlid^e einleitenbe 9(rbeiten
verbürgen eine rafd^ere @rlebigung ber fpäteren, fono^I ^inftd^tlid^ ber
3eid^nung, bei bem getvä^Iten äSerfo^ren, ali mit ^üdffit^t ouf bie
Sitteratur unb bie ard^ivalifd^e ^orf^ung. S)ie im vorigen Sendet
enoäl^nte Urtarte ift in befriebigenber SBeife vervielfältigt norben;
bogegen ift bie SSei^eid^nung älterer Jtarten unb jtartennerte ju @unften
ber J^auptoufgabe einjhoeilen eingeteilt $err Dr. ^abriciuS ^at
feine 9lad^forfd^ungen vome^mlid^ aud^ bem 3><1^nt>c im ^a^re 1789
jugenanbt unb bie Ermittelungen aui feinem auSgebe^nten Stubium
in ben älrd^ivalien hei StaatSard^ivd von Jtoblenj an bie 3Re^fd^=>
blätter für ben StegierungSbejirt Xrier angelel^nt. 9efonber8 genau
^aben babei bie lurtrierifd^en Smter nad^ ben ^mtdbefd^reibungen fe^:
gefteOt werben fönnen; caii biefem 93ereid^ fmb 34 ^latt fertig ge«
aorben. S)ie @pegia(;£itteratur von Sot^ringen ift burd^efe^en; ältere
jtarten im %eft$ ber Sanbedbibliot^el in Strasburg würben jur
Prüfung unb Ergänzung ber gewonnenen Srgebniffe mit gutem Erfolg
herangezogen. 3"^ 3«* befinbet fid^ J&en Dr. gabridu« auf einer
älrd^ioretfe in Suiemburg. ^^m wie $erm @d^ultei8 ift überall bie
Unterftü^ung ber ftaatli^en Se^örben, vomel^mlid^ eine ^örberung burd^
ben $erm 3)ireItor ber Jtgl. @taat^ard^ive unb bie SSorftänbe ber
283
StaatSorc^be in ben ^rooinjen }u XetI genorben, mofüi m bie @e<
feUfc^ft gu (eb^aftem ^onle oetfiic^tet fällen mu^.
%üx bie 3lüiqabt ber Bunf^urlunben ber Stabt Jtöln,
mU^, unter Leitung oon $rofe{for Dr. $ö^(baum, $ett 6anb.
jtadpar JteHer in jtö(n oorbereitet, loiib bie Sammlung bed Stoffel
ootou^mtlic^ im Sommer 1890 a^efc^Io{fen »erben, nu^bem eine
Unl«rbred^ung ber Slrbeit für hoA erfte Quartal 1890 ^at eintreten
mä{fen. Sei ber Sammlung ffot baä ^iftorifc^ Src^io ber Stobt Jtöln
bie größte SRenge brauchbaren Stoffel ergeben. 3»^ @rgdngung finb
Iölnif(^ 3unftur{unben auä bem @ermanif(i^ 3Rufeum, bie oon ber
SHreltion bereitwiUigft gugefanbt »urben, benu^t morben. Stobt«
Iö(nif(^e Bunftbolumente in bem 3la^la^i ätnton %(J)nti ftnb vec
geic^net, um bemnd(^ft ausgebeutet gu »erben. Sie Surt^fu^ ber
3unfturlunben ber Stobt iffiefe( in bem löniglic^ StaatSon^io gu
3)üfTeIborf ^ot für ben votUegenben 3<t>^ rn^ti ergeben; bogegen
nritb von ben tleberre|ten beS jtdbtifc^en Src^od in Siegburg unb oon
benen hti fUtu^tx ^x^ivi ein er^eblü^ Slefultat enoortet. 3)ie
3unftalten von Aob(eng foKen gum ^erglet(^ l^erangegogen »erben; bie
2)ur(^fi(^t einiger Itrc^Iid^er unb privater ^r^ive, an bie ein Aufruf
gur Unterftfl^ung iti äÖüet^eS f. 3- ergangen ift, »urbe für ber Sommer
in StuSfu^t genommen. Sobann »irb on bie Bearbeitung beS fc^on
reic^Kc^ vor^nbenen SRoterialä mit Slot^brud herangetreten »erben.
9>lit bem 1. ätpril nimmt $err AeHer feine Strbeit »ieber auf.
9Ud ein neuee Unternehmen ber ©efeKfc^oft ^t ber SSorftonb bie
^ouägabe ber „Vita Karoli Magni" unb ber „Deaeriptio"
über bie $i(gerfa^ JtorU b. ®r. xui^ ^erufalem befd^Ioffen, »elc^e
i^m von $erm Dr. ©erwarb Slaufc^en, SteligionSle^rer am
^rog^mnaftum gu Stnbemat^, angetragen »urbe. Sie „Vita Karoli"
aud bem ^o^re 1166, früher fc^Uc^t gebruitt, erfc^eint ^ier nac^ alten
;&anbf(^riften !ritifc^ geprüft; bie „Deseriptio" ou^ bem Snbe beä
11. ^a^r^unbertä »irb über^upt gum erften SJlaU veröffentlicht. Ser
9Bert^ beiber Sc^ftftücfe beruht vornehmlich in ber Mturgefc^ic^tlid^en
Beleuchtung t>ti 11. unb 13. ^a^r^unbertä. Ser Herausgeber ^ot
ben Xe^en au^er einem fortlaufenben Jtommentar einige @i;furfe ange«
rei^t, in benen bie ^eiligfpreci^ung Staxli b. ®r. unb venvanbte ^ogen
erörtert »erben. S8on ®e^. 3«ftisrol ^rofeffor Dr. Soerfc^ ifl eine
Seiloge über Urlunben ber Äaifer ^riebric^ I. unb griebric^ II. für
Socken bogu verfaß »orben. Saä SBerl »irb aü vn. ^ublilotton
ber ©efeUfc^ft gleic^ in ben Srucf gegeben »erben.
^n bem Flamen ber Jtommiffton für bie SenlmSIer^Statiftil
ber Sl^einproving berichtete fobonn beren SSorfi^enber, QM). ^u^ig«
rot ^rofeffor Dr. Soerfc^, bo^ bie Jtommiffton anfangt vorigen ^a^red
$erm SBaumeifter SQiet^ofe in Jtöln looptirt unb bomoc^ bef^Ioffen
^e, gunäc^ft einen Jtreid ber ^rooing na<i^ ben frü^ feftge^eEten
®runbfd^en in Angriff gu ne^en, um in B^ug auf bie Ao^en, ben
Umfang unb bie ätuSftottung einer eitqelnen Jlreidbefc^reibung gu
beftimmten Srgebniffen gu gelangen. Sie SSo^I ijt auf ben ftrei^
284
jtempen gefallen, vmü bie 3a^I ^^ tnSetrod^t lomntenben Orte unb
gefd^id^tltd^en Senim&ler ^iec nid^t üBetmS^tg gvo^, anbererfeiti für
beten Sefx^tetbung bt^^ nur wenig gef(^en i{i. ^e jtommtffton
Ifot bie Xeilna^me ortshmbiger ^erfonen angeregt unb bie Anleitungen
für bie 9Ritatbeiter ^ergefteUt; unter S«itung bed $erm Sßiet^afe
l^oben bie Aufnahmen in ben einzelnen Drten beö jtreife^ Rtmptn «ot
einiger S^ begonnen. Sd barf bie Hoffnung au^effnroc^n werben/
ba^ jte im Saufe biefej Sommers beenbigt werben fdtmen.
VII.
bcr
Cornelius, V. 31., Dr. phil., ^ofe^or in Stfln^cn.
(0efil)aib, lD<n)eIm, ^feffor, SMrdCtot b«< ®9nmaflutn< ju 3)etnu>Ib.
von Syfiel, Qehtrii^, Dr. phil., ^feffor, äOnnii^ ®e$(imec D&ti>9{efiinuneS>^
rat imb 3)trtItor ber MniglU^nt Stoottari^ ju Snlin.
fioneffioitbierenbe SlÜgUtber.
TUmbtX'tity^tn, Cbuarb, I>r. phU., Sf&tlU. DfenBurgif^er Xrc^tmat in SSAt^tet««
(a($, 9{e(i. Coffel.
Baier, Cfirtji., Dr. phiL, Svmnofial'Oberfe^rer in gftanlfutt a. SXotn.
8arbt, Karl, Dr. phil., 3>itd(tor beS Soa^imSt^fc^ ®9mnafuun3 in Serlin.
8artelf)eim, Superintenbent in ff&ln.
8e<fer, lDUf)eIm, Dr. pliU., Xn^at unb Staatäon^at in (EobIen|.
Don 8eIo», (Seorg, Dr. phil., Vrofejfor ber 3ef4i«4te in itdnigUerg.
Btn5, Dr. med., ®e§. 9lebt|inab;at unb ^ofeffor in Sonn.
Birlinger, 2(nton, Dr. phiL, ^rofeffor in Sonn.
Breitenbad;, Dr. phil., (99mna|ia(<06et{e§nr unb Dberon^ioar in S&r{ien>i>albe..
Bnrff)arbt, C. 31. f^ngo, Dr., Src^iorat unb Dbcraic^sat in aBeimai.
Carbauns, Qermann, Dr. phiL, 6§<f>9{ebalteux tu fföln.
€berl]arb, Tl., Dr., ^rofejfor, Sc^ulrot in 8raunf4n)eig.
Don liefen, fjeinrid;, Dr. phil., Staatdatc^isax in Xunc^.
€ri<f;fon, 3)tteltor beB ;>rote{l. 6eminar< gu Strasburg,
jf ifd^er, <g. U, Xr^Uelt in Samten.
jfrieblaenber, €ntji, Dr. jnr., Xn^iorat imb ®e^. StaatSatt^ioar gu Setlin.
<S4narb, Xn^oar in Xntoeqwn.
(SoHmert, £., Dr. phil., Se§. Xrc^iorat unb ®e§. StootBon^ar tu Serlin.
(Srosliof, Sing. TD. (EI]., Pfarrer in Sfi^tetn.
286
^rle§, Woli., Dr. phil., V^eimer Vti^rat, StaatSan^nar |u S){kffe(botf.
Qafel, pani, Dr. phiL, 0e(. StcgtmmgBtat, 3>ne(tor b(S $impt^oai*at«^<
in 2>tt<ben.
^tinndfs, peter 3ofepI), £e^ in XBetmettHn^en.
Qegert, 2Inton, Dr. phil., Vr^hnrot ttnb dtfy. StaotSanl^arln Setlm.
twn f^etnemann, J. K. (D., Dr. phil., ^tof., CbersSibrut^dta in ffiolfenifitttt.
£^o<f)c, Hid)., Dr. phil., ^rofefTot, fD(etf(^uIrat in ^miurg.
^3t;Ibanm, Konjiantin, Dr. phil., ^tofcffot, etabtatd^oor }u fitCn.
Qoltmanns, 3ot;., Se^tn in CtonenBetg.
Qumann, (Seorg, Utifüttt m Offen.
3acobs, £bnarb, Dr. pha, ai^iorot imb SibCiotQdor in tSentisetobc.
3l9en, Dr. phil., an^ioat in Stfinfiec i. 993.
3mter, Dr. phil., Xn^ar in ^^nooer.
KeSer, Cubisis, Dr. phil., ar^iotat, StaotSarc^ioar ju Stfinfier.
Keller, Hobert, SItenbetg bei Dbent^
Knaafe, 3. K. ^., Dr. theol., ^fottet in a)ro!enjlebt.
Kolbewey, Jr., Dr. phiL, 9leaIg9nmafta('S>iteftot in iBraunfc^nmg.
Campredrt, K., Dr. phil., ^tofeffot bet ®ef(^i(^te in Starburg.
£tnf, (Djeob., Pfarrer in Coblenj.
foerfd), f^ngo, Dr. jor., ®e^etmer 3ufti)rat imb ^tofcffor ber Kec^te tu Sonn.
£of en, nta;, Dr. phil., SefretAt bet Slabcmle ber 993iijenf4aften }u Stammen,
ntanrenbredfer, n>ili(clm, Dr. phil., ^tofeffot bet ®ef(i^(^it in £eipiig.
menjcl, Karl, Dr. phiL, ^feffor ber ©efd^it^te }u Sonn.
nrSratt), 2Inton, f^rjU. S^ioatienBerg. Xrc^iobircItoT in tSien.
Ztapp, Cmfi, Dr. phil., Sqntnafiane^rer in Keunieb.
ZIebe, 2Iug., Dr. theol., ^rofeffor, Pfarrer in Stoßen,
tttppolb, ifrleb., Dr. phil., ^rofeffot bet Ideologie in gena.
pfannenfdrmib, Dr. phil., Xrc^iotot unb Xi^iobireltor in Solmat im (Elfo^.
Haljlenberf, K. 21., Konfut in «tüffel.
Hltter, rtToriti, Dr. phil., ^tofeffot ber ®ef(^i(^te tu «onn.
2{o§fott)en, fitnigH^et (Sifenba^>8auinf))eftot in J)fi{fe(borf.
Hotlj^ein, Dr. phil., ^tofeffor in ^He 0. b. Saate.
Sattler, Karl, Dr. phil., art^iorat unb Se^eimer Staoidar^ioar in Setiin.
S<f(mibt, Karl, Dr., ^rofeffor ber X^eologie in Strasburg.
5<irnetber, ^rofeffor, ®9mnafiaI<DberIe§rer a. 2). in 2)fi{fe(borf.
5<ir»e(fenbie<f, Dr. phil., S^ntna^I^S^ireftor a. 3>. in Smben.
Cobien, Dr. phil., Dberle§rer in Sc^toebn.
Oarrentrapp, K., Dr. phil., ^rofeffor ber ®ef(^i($te in Strasburg,
roadfter, ^ranj, Dr. phil., Xrc^ioor in SDflffclborf.
ll»a<f(tler, K., ^antt in Sffen.
n^inter, (Seorg, Dr. phil., att^ioar in Starburg.
287
DxiaÜiSft amiglieki.
llUtKkcrs trtt 9int^nl,
5d;mt^, Settram, Sieltor.
2(sbecf, 3i'Iti's.
2lfd}enbad}, fjerm. Cbertj.
2(fd;enber9, 2((e;.
Sarmer StaM'Stbliott!«!.
Sartels, ^riebr. lOill}.
8arti)el5, plttltpp.
SeUingrat^, jriebr. fjerm.
Sellingrobt, 3ol)annes.
Siermann, Hetntiolb.
Siedler, £;ermann.
SScHet, ^ngo, «r(^itelt.
Solttnts, £;ilrid;, ^oftor.
Branfer, ^. W., ätfyctt.
SreM, panl.
SreM, Hid;arb.
Snfd;, K., Se^et.
Cleff, f erb., »en.
Coesfelb, ^entrid;, Dr. med.
Colsmann, itngnji, Dr. med.
Dirfe, Zok- nJUtj.
2)8rptn9i^xtls, 3. Hl;., RH^tSomoatt.
Dülfer, (Emil.
i£d;elmrfer, Karl, Stabtfetreilir.
(Eifenlol^r, ^ehtrid;, sen.
^nitmann, SmtSrü^ter.
(Engels, ^ermann.
Engels, Hnbolf.
Crbsisi;, 2Ue;anber.
iErbslSI), Slngu^.
^rbslöl), 3i>(<us.
€rbsl8l), n^alter.
igfdjbad}, Dr. jur., «ffeffor.
pon £Y^em, (Emji.
vJanjl, Karl.
;fifd;er, (Snji., Saidbireftor.
^refe, £;ermann.
^er^e, £;etnrid;.
<8eg, f riebrid}.
XSraeper, 2(bo(f, %u($§anb(et.
<Sraf, f riebrid}.
<8reeff, Hubolf.
<Srote, £;etnrid;.
(Srote, iOiItjelm.
(Snnbert, Htteobor.
£;aarttans, 2((bert, Dr.
fjatfenberg, Karl.
fjalbad;, ^auptCe^er.
fjartcop, 30I}. f riebr., Dr. med.
f}en?e, (D., Dr. phil., ®9mna|lal=3>ir.
fjermann, Karl, ^ajtor.
fjefeler, <Zm%
fjeufer, Sing., Äef^tSanwoU.
fjettsner, £., Dr. med., Dberarjt.
{JiQringltattS, Karl.
fjinsberg, ntatttj., »(mlbireftor.
Qod;tt«tmer, Karl.
£;od;i)etmer, Ceont;.
^oerter, (8n|i., Dr. phil., 9»eal=
e^mnaflal'Cbeile^rer.
^oefd}, Karl fjugo.
fjoljridjter, (Ebnarb.
fjoljrtdjter, f}ermann.
fjoljrtdjter, Hidjarb.
^omberg, 2(Ibert.
^orfl, (Sottfrteb, 3lotar.
fjntsberg, Karl (Eljeo^r, sen.
fjülsberg, lOtltjelm.
f}nnfd}e, ^inrid}.
fJY», «JUtjelm.
3ae9er, Cmil, Dr.
3ae9er, fju^o, S9«(jeorbnetet.
3ae9er, (Dsfar.
3ae9er, Otto.
3bad;, panl Htd;arb.
3bad}, Hnbolf.
3nberan, fjngo, »u(^§ftnbler.
Kaifer, Hobert.
Kämmerer, «JUljelm.
Klein, (Ernjt (Emil.
Klein, Karl f riebr.
Klett, «eora, ^aftor.
Kirfdjjiein, Superintenbent.
con Knofp, (Seorg fjeinridj.
Knewis, Otto, «r(^iteft.
288
Kramer, (Dsfar, Kpot^rfer.
iettlianfet, 3nl., «Mlgpmnofuine^ter.
iitthu\df, fonfe.
iinttnhadf, ^ermann.
£obf<^eib, €bnari, Dr. phiL, Seal»
09mnafiaIIe^.
pon foljr, fjermann.
von folir, Karl Hobert.
iflttrtngljans, Karl, €. Solin.
OTayer, Korl 3nltas, 3n6enie«t.
meifenberg, Karl, Dr. med,
in«tteIjlen=S(^ei!), (£m%
ntolineus, €buarb.
rnoltneus, ntoj Jllbert.
maaer, Jtiejonber.
nrflljltngljajts, (Snjlao.
Jlarotl), €ipalb.
»Ott riefe, Korl, «ealgijmnaflatfe^wr.
niggemann, Korl, »ut^brudettibejltet
unb Setfeger.
Zlonmeip, <gottHeb.
©flermonn, f rtebr. peter.
(Dftermann, Jrtebr. nJillj.
potlie, fjermonn.
pnttmann, (Ernjl.
(5nambaf(^, Jlugnft.
Sa§felb, Dr. phU., «eftot.
Setffen, Sgawfüt^a.
Sittersljous, €mtl.
Sittersljaus, Jrtebr. fjemt.
2l31?rtg, f riebr. Wili\.
Subolpt), DberfiKeutenant.
S(^eib, Jlbrot).
S(^Ie(^tenbaliI, <gujl.
S(^Ieu§ner, ®i)miia|iarD6etIe5ret.
S(^remer, ^aftot.
Sdftotbn, 3oli. Karl.
Sd>ud(arb, (Dsfor.
Sd(ud(orb, paul.
S(^u(^art, £., Sanlbitettot.
Sonberlonb, €rnjl, «entnet.
Stoljl, Karl Jrteir., Ärcjitett.
Stuljlmann, Karl,
üioren, Korl.
Cillmonns, Jriebr.
Coelle, fjugo.
Croppenberg, €. «Jiniom.
Mnger, pliüipp, Sekret.
Mrfprang, Jllbett, jnn.
Doncerf, Jtiolf.
Do§, 2lng., S^nmafiaae^.
Do§en, nJill}., 9ie(^ttom)aa.
OJaltet, (Snjiar.
Wali, Dr.phil., ©ijmnoflatDbetle^wr^
n7onW,nJiIli., »u(5bn«(fetei6eflt«t u«*
Serleeet.
nJegener, Dbetbfltgetmetflet.
ÖJerK, €bnarb.
nJertlj, 2l!)oIf.
«Jertli, 3olj. nJüljelm.
nJefenfel!), «npao Jtiiolf.
nJUfes, (Snftav.
nJtnffl^oeter, f riebrte^.
nJiemann, D. B., »uc^brudeteiöeftler
unb Betteget.
nJittenflein, <Su%, Dr. phil.
ÖJnlfhtg, Jtbroljam.
nJillfing, €iP0lb, Dr. jur.
Sinn, €mil.
Smn, 3nltns.
£jaafe, 3ofef, Stebaliaw.
meisner, SRajot, eommanbeut be»
SobettencotpS.
rrenbonrg, triffenfi^af«. Se^ am
SabettencotpS.
Sorg, fj., ®eneraIb«trftot.
Stobenow, »tegermeifter.
fetlttt.
St^oepplenberg, €ngeit, goWOefltet.
i«9tttlmrg.
Brofelmann, Jllbert.
Brofelmonn, Jlugnjl.
fitUftl».
nJHtenftetn, Sobert €ugen.
iewrfns'feperfufen, €mji.
fretlierr oon proff.3mi(^, Korl,
Sanbgericjtarat a. 35.
Stursberg, ^aflot.
289
Sdjtoeber, Zlmolb.
Sdfvoebtx, <Dtto.
JBoIogmno, g. W.
Körten, Äonftporiolrat.
9sfrti>0rr.
sied?, Su|)etinienbent
Srodfljoff, ^opoplan.
ireiljetrB. (&jnütten,ÄBUlomm«§ett.
iJIenber, ^Jriebr., Raufmonn.
«äntljet, Zlugn^ «entnet.
^enoumont, Hauptmann a. 2).
3unhrstotff, Karl, Äoafmann.
Keßerljoff, ambaeric^tarat
ntooren, Dr. med., ®e§etiner SKebi.
iinolrat.
rtatorp, Ronftjioriotrat.
ron Sdjüft, DJer.Keaierungärat a. S.
Ulenberg, Beniner.
Vo%, 3s., «önigr. ^ofbwjbrutfer.
fjafntcleoer, Otori^.
iBUtafm.
2(bers, (£n>alb.
3lboIplj, Dr. pha., ^Jrofeffor, ©ym.
naftaI>Cber(e^.
aitgelt, »Uljelm.
Zlmoß, Äoufmann (gfttmo pefers,
«aetftr.)
be Sarv, 2t)illjelro.
Bayer, ^friebridj.
ron Semberg, Julius, 9itttei0Ut3>
bcftfer.
Sertljolb, Dr. jor., Hej^ttanwatt.
Slanf, ^ugo.
SIünMnerfel, 2t)illjelm.
Slanf, wmy(.
Sloem, -Julius, 3uf«}Wt.
Sobe, 2lug., gnflenieur.
Soebbingljaus, Zlbolf.
Soebbingljouä, f rife.
Soebbtngljaus, paul.
Soebbtnglfans, 2t)., Poimnet|ienrat.
Soebbtngljaus, IDillj., jr.
Soobjiein, Dr. phU., Seigeorbneter.
Soos,.KarI Cnbmtg.
Sormann, «tei8.16omnfi>erti»r, »ouiot-
Sranbljoff, ®e^. Dbet«a«tat.
Sreitljaupt, Dbet.Sle«ierunB8rat.
Srnnger, XOil^.
Calamtnns, fkifior.
ron Camoj), peter.
CüjienbYf, Dr. phU., »eatgpmnapol.
Dbette^er.
Ciarenbad), Sonbtit^ter.
Daltm, 2(ugufi.
Daljmen, tjubert, »ec^täaraooK.
Diebend;s, Dr. med.
Duncflenberg, Karl.
(Eid)i;off, Dr. med.
(Ecfgolb, Hubolf.
iJif(^er, aug., «rc^Üeö.
(Jlamm, Sßojiot.
f lerfen, 4/ Äoplan.
f rieberi(^s, Zlbolf.
f roroein, Zlbral}., Dr. jur.
^romein, 2(ugn^.
f roroetn, Karl,
f romein, touis.
f romein, Hubolf.
(6orf(^agen, Karl Hidjarb.
(Sebljürb, (Suji., Rommeriientat unb
JtonfuL
(Srebe, €. »., aac^tetfc^uOe^ter.
oon (Suärarb, Karl, Dr. med.
con (Si^en, ßerm.
(Sunfel, 21., Serfw^erunBäbireftor.
ffaarljans, SKoIer, ©pic^emjb.
£;aari;atts, (Snjtao.
£;ammerfd)mibt, Dr. med.
£;artnuinn, Jluguft
Ijortmann, 8., »wj^anbter.
ffoube, (Seorg, «teilte«.
Ijeinersborff, (SefangniaiireMfler.
^ngjtenberg, £j., 5leal99mnaftat.
Oberlehrer,
tjenfe, (Ermin, Dr. med.
ifreiljerr oon ber ^eybt, 2lug.
19
290
oon ber tje^bt, (gnjiac.
oon ber Ejev^*/ ^'"^'•
Ejojfmann, Sehtet.
^3mberg, Jjetnrtdf.
£;äbbe, S^mnafialle^er.
^änerbem, Stec^tSanmalt.
f reitierr ron Ejnrtet, Ej., Sec^tgonaatt.
3acobt, Spöttelet.
Jacobs, SteeteruneSTOl.
3ae3et, 2Jbolf, Dbetbörgenneijier, ©e^.
KegietungSrat.
3bel, JJng., »o^nfte. 21.
3orban, Ejans, Dr., »anibitrttor.
3nn9, «. 2Jng.
Kauert, ang., Slpot^el«.
Keetman, 2(u9U^
Kletnfdfmtbt, (2b., Dr. med.
Kötiler, IDütiehn, IBiqjpetPr.
KJtller, £. f., aSetft(5et..2)tte«or.
MBlfer, Souptte^ret.
KSntg, 3»i*nS; 3«fl«»roi-
KSnfer, Su(^brudeteibefM|er.
Kofi, peter JJbtatiam.
Krafft, K., Dr. theol., ^oiiet emer.
Kraustiaar, S^mnaftalle^ttr.
Krager, Dr. phiL, Äeolf^ulte^er.
Kmgmann, friebr., sen.
Krüa, Stet^tSantoatt.
Kmmbiegel, Slotor.
Kmmmadfer, K., ?ßoflot.
Küpper, ^etnrtdf, Dr. med.
Saufe, Karl, SRotar, 3»^jrai
oon Cilienttial, Couis.
£tnbenfd;mibt, K., fU^Haamoü.
Cmbner, lOalter, aRiitelft^uIU^rer.
Sotimann, IDiltielm, öotetteptet-
Coenenfietn, (Ebuarb, SBetleger.
Cucos, £b., sen., Sut^bnuteretbeftt«
unb SBerlegei.
Sncos, €b., jun.
Sucas, 3n'«Ms.
£netje, £j., »eigeorbneter.
Cutfd;, ®9nmaftaI«C6eT(e^.
ntartens, £., Dr. phU., ®9nmaftal.
DBerle^TCT.
mecfel, 2(rttiur.
nterfel, Ijerm., Äommerjienrot.
Ute^berg, IDtItielm.
atSBer, Cajus, Dr. phil., Sief.Keboft.
mfitilebadf, f. K.
Htnt^mann, IDiltielm.
riebe, Dr. phü., (S^mnafione^ter.
Heuburg, 2(ugu{i.
Heutioff, Hobert, Dr.
Heumann, W., ^auptle^rer.
Hoefeltn, 3*röme.
(Dtinef orge, Dr. phil., S^mnoftalle^er.
(DIberfe, Karl, «mtSric^tet.
pagenjled^er, Karl.
peters, f ritj.
peters, 3'»nus.
peterfen, Dr. med.
peterfon, »eifleotbneler.
pratil, 89etrieB8»3n9n»K»«-
priefatf, 3a''>6'
prn^mann, 3'»J''»s.
Hiegermann, IDtltielm.
Hoeber, frtebridf.
Humpe, »et^ttonioalt.
Salomon, Dr. phil., »ebolteur.
Sdfejfner, 2Jug., jun.
Sdfeibe, Snbni., ?ßrofeffor, S^mnoftat»
ajireltor.
Sdfell, Se^rer.
con Sdjemiis, f riebridf.
Sdjerenberg, €., ^onbetSlommer»
©efcette.
Sdfermeng, Hidjarb.
Sdflegel, Haptiael, ^^otogtap^.
Sdflieper, 2Jlfreb.
Sdflieper, '(8u|lac.
Sdflieper, Ejermann.
Sdflieper, (Dsfar.
Sdflieper, Hubolf, sen.
Sdflieper, Hubolf, jnn.
SdflSffer, Jtnton.
SdfWffer, Dr. phil., S^mnofiaae^ret.
Sc^mibt,K., Dr. phil., (S^mnofiaae^.
Sdjmibt, IDilti., Sutfenpr. 20.
Sc^mife, 8., 3o9onn«|h. 6.
Sdfmife, 2Jnton, Sec^töanaa».
Sdfntewinb, (Ernji, Slpot^elet.
Sdfniewtnb, frtfe.
Sdfntewmb, £j. €mji, Jtoinmer}.=3lot.
291
Sdimeismb, Qeiitr., jnn.
Sdinitwini, £onts.
Sd)öSer, ^Ingnfl.
Sd)3lkr, £toarb.
5d)fib(er, (Dtto.
Sd)u(t5, <5a^av.
Sd^isei^er, Dr. jnr., 9lec$tä<tntDaIt.
Seelbadf, SteoIg^miuiftaKe^Tet.
Semler, 2IIej., «ffeffor.
Simons, Karl 2I(e;.
Simons, Conis.
Simons, Waltn, StonmtxiiaaaL
Simons, ^olj. IDilljelm.
Sonnenfdiein, Dr. med.
Springmann, £bnarb.
Springomm, IDilljelm, geuen»etf«§.«
SHieltor.
Stieger, StegietungBrot.
Stäifer, (ferbinanb.
Stojfel, S«6tet.
Stommel, (Dtto.
(Ttteien, Dr. med.
(TiUmann, Sfieob.
Cifd)ner, Dr. med.
(Eonnbotf, ^erm., §oteIBeft^.
Crentepoi;!, t?., Dr. phil., ©^mnoftat»
(e§ret.
t?eit, fLpoü)ttn.
t?oigt, SaumetfleT, SRocianjlt. 8.
Q7ebbigen, £buarb.
it IDeertJt, IDill)., Dr. jur., Wefetenb.
n?eimann, £ngen, fie^rer.
oan IDerben, 2I(fr., ^t^tSanroalt.
Q7efienborp, tj., ^^otoeiop^.
n7etfd(!y, €buarb.
IDeyerbufd), €mU.
QJiebel, (ferbinanb.
ttJinjer, &n%
n>ittenfiein, 2Ibo(f.
IDoiff, ifri^ Weftrenb., ajiflettederflr.
IDoIff, (Sujiao, Dr. jur., Weferenbor,
Sabonofha^e. ,
njolff, ^erm., Wefetenbat, $ofau.
tDoIff.pIafel!off, (Su^ao.
tDoljf, Hidjarb, sen.
H7oIff, Rtd(arb, jnn.
VOolff, njalter, Dr. phil.
roaifing, (friebr. ^erm.
IDiilflhtg, €ugen.
ganbacs, Qeinr., Xietarit I. XI-
gnrtteQen, 3ot)5., Slec^tSanmaU.
oon Cynem, (Dtto.
lt)a(btt)anfen, Sllbert.
fttnJKftut c 9""^*
Simons, tDilfielm.
Ufiles, £mi(, L StaatBamoalt.
fn:g.-(8ü>Wic4.
DSrrien, fafbr.
(8«)()«t«rg.
ifinfeInbnrg,Dr.med., ^rofeffor, Se^.
StegierungBrat.
ifabri, (friebr., Dr. theol.
Solu «. $.
con 2Imim, Dr. phil., $rioatbo|ent.
S«f.
Hottberg, RetnJ[arb.
Stmbtts tei ftittinstn.
^olteY'IDeber, ^ajlor.
Smnttf a, $l|ttit.
(Soering, mattf;.
f onrlritf bei iBhtvÜitd.
Sd^mibt, £ngen.
Qagenf9tter, SflrgermetfleT.
fjueif, 2Irno(b.
3oltannY, €mjl, jnn.
£angenfe(b, Sütgetmei^er.
Cfitgenou, SInguj).
rtSner, ifriebrid;.
ntiiSer, Heinttarb.
19*
292
Irnuiun»! tKi ftnfluxs.
parthtg, DhreKor.
pol(I, Dr. phiL, S^mnoftolbtteltor.
Srnggemann, ^oflot.
mfiUer, rOillielm.
Sdftibi, Jtontmetjienrat.
Stebfe, Hubolf.
§Msfmivtn.
Saron con Sarter.
sanger, ?ojbr.
Smsnbtxg,
Colsman, incas.
Conje, (Sottfrieb, Äommetjienrat.
^unccms, <Zwaü, Dr. med.
KSttgen, 3»K»s, md.
Stein, aJoIter.
»on Serg, Karl, jnn.
Dnri)oIt, Couis.
Haas, ^riebtidf.
fjager, Karl.
{JamnKu^er, £m^.
IJarbt, 21. rt).
fjarM, f rtebrtt^.
Königs, Sanbrot.
peipers, 3nl«us.
peterfen, 31.
pljtlipp, ^ouptle^ret.
Sdfmibt, aibert.
Sc!(3nnesl}3fer, Semlj., geltet.
Stegemann, Dr.phil., ©anbelSfammer»
Sehetftr.
Cl(önes, Sic, Dr., Pfarrer.
Healprogyronafljim.
fra^nrhtkltrbrfiikt btt ittnttit.
Cansberg, Hlhni.
Sttttrhufn btt pfil^tin lu Sdttit.
Eeoerfus, (Dtto.
pttriagliiartR.
Somefelb, ^flor.
Porbarfl.
con Eilientl(al, Karl, Dr. jnr., ?rof.
con ifift^er, (Dber^t.
So» JßmbteU^ bei ^t^ltbafi^.
^retl(err con ZItergarbt, ^r.
Pfil^ttm it, lUfttlt.
SStftng, £bnarb.
peterfen, (Sn^ac.
3uri(ellen, $ajbr.
Korff, amolb.
peters, Zlacib, Kotnnterjienrat.
Ztippes, (Dtto.
S<^3IIer, f erbinanb.
£jom, Äettot.
itinuKt^itl btt iornmr.
Caron, 2Ubert £j.
Caron, tD alter.
iUmTi^tib.
83rfet, fjermann.
Crlingi)agen, n?ili)., stud. jnr.
^rieberid(s, Karl, Äommetjienrat.
£|aebt(fe, Sa(^f(^ut:!Direftar.
petrp, Dr. phil., Äeol95in.=3)tteftor.
Spengler, f riebr.
(Soeters, ^einri(^.
Sronn, £mfi.
DSrpfelb, ^. rt)., »ettor a. 2).
f Ines, Dr. med.
293
^aBerfamp, J .
Käufer, 2tu9np, Sauuntetne^tner.
Kret^ ».
Unsi)elm, <D.
Bndfliolj, Karl.
Sndjijolj, €u9en.
Sttnslioff, galtet.
tüttppermann, Ci)eobor.
$i^l<tn't«in>lli b<t ptnittifktrjirtn.
(Ei)Iis, (Dtio.
DobSelmann, Dr. jnr.,..amt8tt(^t«.
Ser^, Hid^arb.
Blnefelb, Jfr. Slug., jim.
Bon, Bemtiarb.
3ae3ers, ^fortet.
Krön, pan(.
Zteeff, €m|l fjermanit.
Healprogymnaflnm.
oan ber Sdjaaf, 3. £j. £.
Ztorrenberg, Dr. phU., ^farroSor.
^rifdje, €&narb.
HS^rig, Sanbrot-
U7ülf<ng, ^ermann.
i«lktrg Jrtt 9(«4>
Kerper, ^f ri^, ^aupilel^rer.
£fi<ferati), tüili)., Soplan.
Pfn«l«ktrj^tn>
38»el, a?aii., »eltor.
ntannesmann, Sffeffor.
Sd;nmad;er, 3xl'>>s-
Sdinmadftt, peter.
Sdjnmadjer, 3o'l- 2tb.
ifUttn.
£;o»at)rbe, 3t>Itus, SHec^iSomsali unb
Kot«.
KeQermann, ^flor.
PinutfStt^.
Banmbiifer, ^r. Zo^tpif.
2tngerer, €. 3t>Iti>s-
2IItdeIt, K., Voibt.
^rttfenliaus, J . 0?.
£Jnmtngt)ans, ^f . U7., fiomtnti3wnrai
£}enntngt)ans, Ct)eob.
Kirfd^banm, Gilbert, SflrgenneifUr.
Klein, fjermann (Seorg.
(DeteIsI;ofen, (Sn^ao.
Seybolb, Karl, Spot^eler.
Ctefenttial, W.
Slufent^alitoTt }. 3.
unfielannt
Kneer, 3ofef, »ffeffor.